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Full text of "Mittelniederdeutsches Wörterbuch"

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I 


■^-r 


Mittelniederdeutsches 


W  O  RTERBUCH 


von 


Dr.  KiBL  nUSB  ..d  Dr.  AEÜST  LÜBBEN 

in  Schiverin  in  Oldenburg. 


FÜNFTER  BAND. 

u— z. 


-'5H#*^'»~ 


Bremen,  1880. 
Verlag  von  J.  Kühtmann's  Buchhandlung. 


U.  Ii.  Fr.  Xlnhhof  Kt.  4. 


Bmok  Ton  Diedr.  Soltaa  in  Norden« 


I 


"4 

3  MOV.  mß 

0'  OmSD 


w-j 


Nachwort. 


So  wäre  endlich  nach  jahrelanger,  mühevoller  Arbeit  und  unter 
mancherlei  Fährlichkeiten ,  von  denen  Todesfälle  und  Krankheiten  die 
schlimmsten  waren,  das  Mittelniederdeutsche  Wörterbuch  fertig  geworden 
—  was  man  denn  so  fertig  nennt,  d.  h.  äusserlich  stellt  es  sich  von  A — Z 
vollendet  dar,  aber  innerlich,  ja  auch  selbst  äusserlich  —  das  weiss  ich 
nur  zu  gut  —  fehlt  noch  viel  an  der  Vollendung.  Ich  hoffe  indes,  dass 
kein  billig  denkender,  der  die  grosse  Schwierigkeit  der  Arbeit  überhaupt 
erwägt,  und  die  besonderen  Schwierigkeiten,  unter  denen  die  gegenwärtige 
Arbeit  entstanden  ist,  eine  absolute  Vollendung  erwartet  haben  wird;  er 
hätte  sonst,  etwas  unmögliches  verlangt ;  erst  einer  späteren  Zeit,  die  sich 
des  Besitzes  eines  grösseren  und  leichter  zugänglichen  Materials  und  einer 
tieferen  and  weiteren  Kenntnis  der  mittelniederdeutschen  Sprache  erfreut, 
wird  es  vorbehalten  bleiben,  das  Werk  von  neuem  aufzunehmen  und  einer 
grösseren  Vollendung  entgegenzuführen.  Indes  mag  uns  die  feste  und 
freudige  Zuversicht,  dass  wir  trotz  aller  Mängel  einen  guten  Grund  gelegt 
haben,  als  Trost  dienen,  wenn  uns  die  Schwächen  unserer  Arbeit  vor  Augen 
treten ;  und  diesen  Trost  wird  uns  hoffentlich  niemand  der  Mit-  und  Später- 
lebenden verwehren. 

Was  an  Berichtigungen,  Verbesserungen,  Zusätzen,  Erweiterungen  u.  s.  w. 
von  befreundeter  Hand  eingesandt  oder  auch  veröffentlicht  ist,  und  was  von 
uns  selbst  gefunden  ist,  soll  in  einem  Nachtrage,  dessen  Ausarbeitung 
schon  in  Angriff  genommen  ist,  erscheinen.  Natürlich  werden  die  ersten 
Buchstaben  des  Alphabets  die  grösste  Bereicherung  und  Verbesserung  er- 
fahren, weil  damals,  als  sie  bearbeitet  wurden,  noch  manches  Material 
unbekannt  war,  während  die  Zusätze  zu  den  späteren  Buchstaben  immer 
mehr  an  Umfang  abnehmen,  weil  das  unterdes  neu  Erschienene  bereits  für 
den  Text  verwertet  werden  konnte. 

Der  besseren  üebersicht  wegen  habe  ich  dem  Verzeichnis  der  be- 
nutzten Quellen  und  Hülfsmittel  nicht  einen  zweiten  Nachtrag  angehängt, 
sondern  das  ganze  lieber  noch  einmal  zusammenhängend  drucken  lassen. 


Es  bleibt  mir  noch  schliesslich  eine  angenehme  Pflicht  zu  erfüllen 
übrig,  nemlich  aller  derer  hier  mit  gebührendem  Danke  zu  gedenken,  die 
sich  dieses  Werkes  liebevoll  angenommen  und  uns,  sei  es  durch  Mitthei- 
lungen aller  Art,  sei  es  durch  Zusendung  ihrer  betreffenden  Werke,  wesent- 
lich und  erfreulich  unterstützt  haben.  Es  sind  die  Herren :  Baethcke  (Frank- 
furt a.  d.  0.),  Bech  (Zeitz),  Birlinger  (Bonn),  Breusing  (Bremen),  von  Bunge 
(Gotha),  Crecelius  (Elberfeld),  Crull  (Wismar),  Frensdorff  (Göttingen),  Freybe 
(Parchim),  Hänsejmann  (Braunschweig),  Höhlbaum  (Göttingen),  Jacobs 
(Wernigerode),  Köhler  (Weimar),  Köpke  (Brandenburg),  Koppmann  (Ham- 
burg), Krause  (Rostock),  Latendorf,  Lisch  (Schwerin),  Mantels  f  (Lübeck), 
Mertens  (Bremen),  Mielck  (Hamburg),  Napiersky  (Aschaffenburg),  Nerger 
(Rostock),  Oligschläger  f  (Solingen),  Preuss  (Detmold),  Pyl  (Greifswald),  Regel 
(Gotha),  Rüdiger  (Hamburg),  Schmidt  (Halberstadt),  Seelmann  (Berlin), 
Smidt  f  (Bremen),  W^alther  (Hamburg),  Wehrmann  (Lübeck),  Woeste  f 
(Iserlohn).  Sollte  ich  einen  oder  anderen  hier  vergessen  haben  zu  nennen, 
so  verzeihe  er  es;  absichtlich  ist  es  nicht  geschehen,  unseres  Dankes  ist 
er,  auch  ungenannt,  in  jeder  Weise  sicher. 


Oldenburg,  25.  Decbr.  1879. 


A.  Lübben. 


der 


benutzten  Quellen  und  Hülfsmittel. 


ABCD.  d.  Ssp.  Abecedarium  des 
Sachsenspiegels.  Bremer  Hand- 
schrift aus  d.  J.  1400.  (S.  Verzeichn. 
der  handschrifbl.  Bücher  der  Brem. 
öffentl.  Bibl.  S.  10.  nr.  40)  u.  auf 
der  öfientl.  Bibl.  zu  Oldenburg. 

Aid^  CcLsp.^  Sammlung  etlicher  noch 
nicht  gedr.  alten  Chroniken,  aus 
derlIiedersächsischen,Halberstädt., 
Quedlinb.  n.s.w.  Geschichte,  Braun- 
Bchweig  1732.    Vgl.  Eletke  S.  333. 

Aescpus^  ndd.  Aesopus.  Zwanzig  Fa- 
beln u.  Erzählungen  ans  einer 
Wolfenb.  HS.  des  XV.  Jahrb., 
heraasg.  v.  Hoffmann  v.  Fallersl« 
Berlin  1870. 

Akrens^  H.  L.,  Urkunden  zur  Gesch. 
des  Lyceums  zu  Hannover  v.  1267 
bis  1533.  Progr.  1869.  4^ 

Aläsiykker  til  Nordens  Historie  i 
Grefefeidens  tid,  ved  Dr.  C.  Paludan- 
MüUer.  Odense  1852  u.  57.  Zwei 
Bände. 

Alexander.  Van  Alexandro  deme  gro- 
ten  koninge.  kl.  Fol.  Vielleicht  zu 
Anf.  d.  XVI.  Jahrh.  gedr.  Mit- 
geth.  aus  d.  Hamburger  St.-Biblio- 
thek. 

De  histarie  van  Alexander  dem  greuen 
van  Metze,  wo  he  imme  ploge  theen 
moate.  10  Bl.  1500.  Magd.  Auf 
der  Wolfenb.  Bibl. 

Ansdmus  s.  unter  Zeno. 

Apenrader  St.  R.  s.  die  dem  Jüt.  Low 
Terwandten  Stadtrechte. 

Arensboker  Urk.^  Urkunden-Samml. 
der  S.  H.  L.  Gesellsch.  f.  yaterl 
Gesch.  m,  1.    Kiel  1852.    4^ 

JLrstediej  s.  Bok  d.  Arstedie. 

mtmrindard.  WOrtarbnoh. 


V.  Aspem^  Beiträge  zur  älteren  Ge- 
schichte Holsteins.  Heft  1.  Ham- 
burg 1849. 

(B.)  Barthsche  Bibel.    1588.    gr.  4^ 

Bar.  Urh.  Stammtafeln  u.  Nachrich- 
ten y.  d.  Geschlechte  der  Bar,  de 
Bar  —  jetzt  von  Bar  im  Fürstenth. 
Osnabrück.    Osnabr.  1840.    4^ 

sunte  Barbaren  passye.  12  Bl.  1500. 
Magd.  (Auf  der  Wolfenb.  Bibl.) 

Barmer  Urk.  Urkunden  zur  Gesch. 
Barmens,  von  Crecelius.  Barmen 
1873. 

Bech^  Beiträge  zu  Vilmars  Idiotikon 
V.  Kurhessen.  Zeitzer  Programm 
1868.  4^ 

Becker j  Beschr.  der  Bäume  u.  Sträuche, 
welche  in  Mecklenburg  wild  wach- 
sen.    2.  Aufl.     Rostock  1805. 

Behr.  Urh,  Urkunden  u.  Forschungen 
z.  Geschichte  des  Geschlechts  Behr, 
herausg.  von  Dr.  G.  C.  F.  Lisch. 
Schwerin  1861-68.  Vier  Bände.  4^. 

Belicds  Process,  Ohne  Titel.  Fol.  la: 
^Dyt  bock  holt  inne  van  der  clage 
vnde  ansprake  de  Belyal  van  der 
ganczen  hellischen  schare  wegen 
ouer  ihesum  deit  ymme  roeff  vnde 
schaden  den  he  der  hell,  schare 
gedan  hefft  an  dem  dage  syner 
vpstandinge,  do  he  de  synen  vth 
der  helle  nam.  Dar  legen  ynse 
here  Ihesus  Gristus  Moysen  to  sine 
vorweser  one  to  vorantworden  ge- 
sät hefft  u.  s.  w.^  Gedr.  in  Magda- 
borch  dorch  Mauricium  brandifi. 
1492.  kl.  Fol.  Vgl.  Wiechmann  I, 
7.  (Stralsunder  St.-Bibliothek.) 

Ben.^  Eggerik  Beninga  (f  1562)  Ghro- 


II 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


nyk  von  Ostfrieslandt,  herausg.  v. 
Harkenroth.     Emden  1723. 

Codex  Benthem.  Codex  diplomatum 
et  documentorum  pro  historia  Bent- 
hemiensi,  cura  et  studio  Joannis 
Henrici  Jungii.  s.  Dessen  Historiae 
antiq.  comitatus  Benthemiensis  libri 
tres.  HanoY.  et  Osnabr.  1778.  4^ 

Berg.  Gesch.- Ver.  Zeitschr.  d.  Berg. 
Geschichtsvereins,  herausg.  v.  Bou- 
terweck,  fortges.  von  Crecelius. 
Bonn  1863  ff. 

Bernd.  Die  deutsche  Sprache  in  d. 
Großherzogthum  Posen.  Bonn  1820. 

Beschreitung  des  h,  Landes.  Eine  aus 
d.  XV.  Jahrb.  stammende  HS.  der 
Rostocker  Univ. -Bibl.  (IV,  1.  nr. 
28).  52  Bl.  12<^.  Zu  Anfang  fehlen 
mehrere  Blätter.  Die  Darstellung 
ist  kürzer  und  objectiver  gehalten, 
wie  bei  Ludolf  v.  Suchen,  bringt 
aber,  namentlich  auf  den  letzten 
20  Blättern  manche  Data,  die  wir 
bei  diesem  nicht  finden.  Beigefügt 
ist  eine  von  derselben  Hand  geschr. 
Beschreibung  der  sieben  Haupt- 
kirchen Roms.  Fol.  53 — 65. 

Beschriving  van  der  Kunst  der  See- 
fahrt. Lübeck  1673.  96  S.  in  4^. 
(Auf  der  Lüb.  Stadtbibl.) 

Bewahrung  v.  d.  Pestilenz;.  Lüb.  1484. 
4<>.     Vgl.  Deecke  nr.  13. 

Der  byen  boeck.  Hyr  begint  een  boeck, 
dat  gheheten  is  een  ghemeen  guet 
van  der  naturen  der  byen.  Dat 
eirste  boeck  is  van  den  prelaten, 
ende  dat  ander  is  van  vndersaten. 
Am  Schlüsse :  Hyr  endet  der  byen 
boeck.  Mscr.  auf  Pergam.  f.  89 — 
263.  —  Früher  im  Kl.  Frenswegen, 
jetzt  auf  der  kaiserl.  Bibl.  zu 
Strassburg.  (Es  ist  Übersetzung 
des  lat.  über  apum,  von  Thomas 
von  Ghantimpre.) 

St.  Birgitten  Openbaringe.  Lüb.  1496. 
4^     Vgl.  Deecke  nr.  37. 

Birlinger,  Schwäbisch-Augsburgisches 
Wörterb.     München  1864. 

Blüch.  Urk.  Geschichte  der  Familie 
V.  Blücher,  herausg.  v.  Dr.  Friedrich 
Wigger.  Schwerin  1870. 


Bok  d.  Ärstedie.  (Promptuarium  me- 
dicinae).  Lüb.  1484.  4^  Vgl. 
Deecke  nr.  11. 

Dat  Boec  van  der  ioncfrouscap.  Hs. 
auf  der  gräfl.  Stolbergschen  Biblio- 
thek zu  Wernigerode.  134  Bl.  (mit 
sehr  starker  Hinneigung  zum  Nie- 
derländischen). 

Dat  boek  der  Profecien^  Lectien,  Epi- 
stelen,  u.  Evangelien.  Gedr.  d. 
Hans  Dome,  Brunßwygk.  1506. 
kl.  Fol. 

BoU^  Flora  v.  Meklenb.,  mitgeth.  im 
Archiv  des  Vereins  der  Freunde 
d.  Naturgeschichte  in  Meklenb. 
Jahrg.  XIV.    Neubrandenb.   1860. 

Bordeshölmer  MarienklagCj  herausg. 
v.  K.  Müllenhofif  in  M.  Haupts  Z. 
f.  d.  Alterth.  Neue  Folge.  Bd.  I, 
288  ff. 

Bothos  Chron.  oder  das  s.  g.  chronic, 
picturatum.  Gronecken  der  Sas- 
sen. Dusse  kronecke  van  keyseren 
unde  anderen  fursten  und  steden 
der  Sassen  mit  oren  wapen  hefft 
geprent  Peter  Schoffer  van  Gernß- 
heim  in  der  eddelen  stat  Mencz. 
282  Bl.  Fol.  1492.  (Auf  der  01- 
denb.  Bibl.  Auch  gedruckt  in  Leibn. 
Script,  rer.  Brunsv.  III,  276—423.) 

Bouterwek,  Zur  Lit.  u.  Gesch.  der 
Wiedertäufer  I.    Bonn  1864. 

Der  Bouenorden,  vor  1509  in  Köln 
gedruckt,  mitgetheilt  im  Anzeiger 
für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 
Jahrg.  1868,  S.  113  ff. 

Brandanus,  Reisen  des  h.  Brandanus, 
s.  Bruns  romant.  u.  andere  Gedichte 
in  altplattd.  Spr.  S.  1 58  ff.  u.  her- 
ausg. von  Schröder,  Erlangen  1871. 

Braunschweiger  Chronik^  herausg.  v. 
L.  Hänselmann.  Bd.  I.  Leipzig 
1868.  Demselben  verdanken  wir 
auch  Mittheilungen  aus  d.  Braun- 
schweig.  DegedingebUchem^  Gedenk^ 
büchem  u.  CopiaUnichern. 

Braunschw.  Schicht.  (Shigt-Bok  d. 
stad  Brunswyk,  herausg.  v.  K.  F. 
Ä.Schdler.  Braunschw.  1829),  nach 
einer    sorgfältigeren,    vom   Herrn 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


m 


Arcbiyar    Hänselmann     besorgten 

Collation  d.  HS. 
Braunschw.  Stadt-Hecht.    Eine  aus  d. 

J.  1522  stammende  HS.   (4^.)  der 

Regienings-Bibl.  in  Schweiin. 
Braunschw.    Urkundefibuch.     Bd.    I: 

Statute  u.  Rechtebriefe  y.  1227  bis 

U99.    Braunschw.  1862.    4<>. 
Braunschw.-Lüneb.  ürkundenbuch  zur 

GescL  der  Herzöge  v.  Braunschw. 

u.  Lüneb.  und  ihrer  Lande,  herausg. 

Ton  H.  Sudendorf.  Hannover  1859  ff. 

9  Bände.  4^ 
Bredow,  Joh.  Chr.  Ludw.^  Oeconom.- 

techn.  Flora  Meklenb.  Lüneb.  1811 

IL  12.  Zwei  Bände.    Dessen  Ueber- 

sicht  der   in  Meklenb.  wild  wachs. 

phänogam.      Pflanzengeschlechter. 

Lüneb.  1807. 
Brm.  Geb.'B. 

1)  über  precum.  kl.  8^  116  Bl. 
Aus  dem  15.  Jahrh.  (S.  Ver- 
zeichnis der  handschr.  Bücher 
der  Brem.  öffentl.  Bibl.  S.  29. 
nr.  14.) 

2)  kerkengebede.  12o.  196  Bl.  (S. 
Verz.  S.  31.  nr.  24.) 

3)  Dyt  bock  hört  Hyllen  Hertens 
(Domina  im  Kloster  Lilienthal, 
gest.  1642).  285  Bl.  8^.  (S.  Verz. 
S.  31.  nr.  26.) 

4)  Niedersächsisch .  Bettbuch  (De- 
fect).  202  BL  in  12®.  (S.  Verz. 
8.  21.  nr.  25.) 

Brem.  G.  Q.^  Oeschichtsquellen  des 
Erzstiftes  u.  der  Stadt  Bremen, 
berausg.  v.  J.  M.  Lappenberg. 
Bremen  1841. 

Brem.  Jahrb.,  herausg.  v.  d.  Abthei- 
lang  des  Künstlervereins.  Bremen 
1863  ff. 

Brem.Mscrpt.  (aus  d.  Anfange  des 
18.  Jahrh.)  S.  Verzeichnis  der 
Brem.  BibL  S.  24.  nr.  24  (Plattd. 
lat.  Wörterbuch.) 

BrevUogus  (coUectio  vocabulorum) 
completus  sub  anno  domini 
M^CDin^  (AufderLüb.StadtbibL) 

Brevüogus  Benthemianus.  Mittheilun- 
gen aus  dem  Brevilogus  Benthemia- 
Dus,  (15.  Jahrh.)  y.  K.   Hamann. 


Progr.   d.   Realschule  des  Johan- 
neums  zu  Hamburg.     1879. 

Br.  d.  Euseb.  s.  Epist.  Eusebii. 

Br.  TFfc.,  Versuch  eines  bremisch- 
niedersächs.  Wörterb.  Bremen 
1767—71.     Fünf  Bände. 

Brinckm,^  Glossarium  diplomaticum 
von  Ed.  Brinckmeier.  2  Bände. 
Wolfenb.  1850.     4^ 

Bruns,  Romantische  u.  andere  Ge- 
dichte in  altplattd.  Spr.  Berlin  u. 
Stettin  1798;  Beiträge  zu  d.  detd- 
sehen  Rechten  d.  Mittelalt.  Heimst. 
1799;  Beiträge  zur  krit.  Bearb. 
unbenutzter  alter  Hdschr.,  Drucke 
u.  Urk.  Stück  1 — 3.  Braunschw. 
1802  u.  1803. 

B.  Wdldis  Parabel  v.  verlornen  Son., 
ein  ndd«  Fastnachtspiel,  herausg. 
V.  A.  Höfer,  Greifsw.  1851. 

Burmeister,  C.  C.  fi,  Alterthümer 
des  Wismarschen  Stadtrechtes. 
Hamb.  1838;  Dess.  Die  Bürger- 
sprachen u.  Bürgerverträge  der 
St.  Wismat.  Wismar  1840.  4; 
Dess.  Beiträge  z.  Gesch.  Europas 
im  XVI.  Jahrh.  aus  den  Archiven 
der  Hansestädte.  Rostock  1843. 
Für  die  beiden  erstgenannten  Schrif- 
ten lieferte  uns  genauere  GoUatio- 
nen  Herr  Dr.  med.  CruU  in  Wismar. 

Burmeister,  Joachim,  Xaktto?  Tue^ad- 
[livo;.  Der  geoffenb.  Christus.  Co- 
moedia  oder  christl.  Reimen-Ge- 
dicht  von  unserem  Herrn  u.  Heil. 
J.  Chr.,  wie  er  im  Tempel  zu 
Jerus.  ein  Sohn  Gottes  im  zwölf- 
ten Jahre  seines  Alters  geoffenb. 
worden  —  gestellet  dur  M.  Joach. 
Burmeisterum,  scholae  Rostock. 
Collegam  classicum.  Rostock  1605, 
gedr.  V.  Chr.  Reusner.  In  d.  Gott. 
Univ.-Bibl.  befindlich  und  nach 
einer  sorgfältigen  Abschrift  des 
Herrn  Dr.  Wiechmann  von  uns 
benutzt. 

(C.)  Cölner  Bibel,  gedr.  zwischen 
1470—80.  gr.  Fol.  Vgl.  Götz  Ver- 
such. 51  ff. 

Calenb.  Urk.  Calenberger  ürkunden- 
buch, herausg.  v.  W.  von  Hoden- 


IV 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


berg.    Abth.  I-IX.    Hannov.    1855 
fl.     4^ 

Cassd,  J.  Ph.y  Samml.  ungedr.  Ur- 
kunden, welche  die  Geschichte  der 
Fr.  Reichsstadt  Bremen  aufklären. 
Bremen  1768 ;  Desselben  Bremensia^ 
Bremische  histor.  Nachrichten  u. 
Urkunden.  Brem.  1766.  ZweiBände. 

Chronicon  Sdavicum,  quod  vulgo  di- 
citur  parochi  Suselensis.  Ndd.  u. 
Lat.,  herausg.  v.  Dr.  E.  A.  Th. 
Laspeyres.     Lübeck  1866. 

Chytraeus,  Nath.,  Nomenciator  La- 
tino-Saxonicus.  Rostock  1604.  Vgl. 
Lisch  in  d.  Mekl.  Jahrbb.  23,  141  ff. 

Claws  Bur,  ndd.  Fastnachtssp.,  her- 
ausg. V.  A.  Höfer.    Greifsw.  1850. 

Cod,  Brdb.^  Riedels  Codex  diplom. 
Brandenburgensis  I,  26  Bände;  II, 
6  Bände;  IH,  3  Bände;  IV,  1 
Band.    Berlin  1838  ff.    4^ 

Cöln.  Reimchr.^  Hagen  Reimchronik 
der  St.  Cöln.  1834. 

Crecelitts^  Wüh,^^  Index  bonorum  et 
redituum  monasteriorum  Werdinen- 
sis  et  Helmonstadensis  saeculo  X  vel 
XI  conscriptus.    Elberfeldae  1864. 

Daetri,  Ein  nye  rekensboeck  .  .  dorch 
Brandanum  Daetri,  weylandt  bor- 
geren  vnd  arithmeticum  ordina- 
rium,  ytzunder  vppet  nye  tho  drfl- 
ckende  verordnet  dorch  dessen  na- 
gelathenen  söhne  Nicolaum  Daetri. 
Hamborch,  gedr&cket  ynd  yorlecht 
dorch  Michael  Herinck  Boeckf. 
(d.  i.  -förer).  1630. 

Bohnert,  Plattd.  Wb.  nach  der  alten 
Pommerschen  und  Riigischen  Mund- 
art. Strals.  1781.  4^ 
Banneü^  Wb.  der  altmärkisch-plattd. 
Mundart.  Salzwedel  1859;  Dessd- 
ben  Jahresberichte  d.  Altmärk.  Ver. 
f.  vaterl.  Gesch.  u.  Industrie.  Neu- 
haldensl.  1838  ff. 
Beecke,  C,  Einige  Nachrichten  von 
den  im  XV.  Jahrh.  zu  Lübeck 
gedr.  niedersächs.  Büchern.  Lüb. 
Programm  1834.  4^;  Besselben  Nds. 
Namen  von  Seeörtern  aus  d.  Zeiten 
derHansa.  Lüb.  1 858 ;  Besselben  Hun- 
dert Lübsche  Volksreime.  Lüb.  1858. 


Beecke,  W.  Die  denischen  Verwandt- 
schaftsnamen.    Weimar  1870. 
Benscke  Kranehe,    Dyt  is  de  denscke 
Eroneke  de  Saxo  grammaticus  de 
poeta  ersten  gheschreef  in  dat  la- 
tine  vnde  daer  na  in  dat  dudesck 
gesettet  is  u.  s.  w.   Wahrscheinlich 
bald   nach  1481  in  Lübeck   gedr. 
Vgl.  Deecke  nr.  2.    Benutzt  ist  das 
in    der  Kopenhagener   Uniy.-Bibl. 
befindliche  Exemplar. 
Bat  denische  Seerecht  —  in  gewandt- 
lyke    sassische    sprake    gebrocht, 
dorch  P.  K.   Rostock  1572.    12^ 
Bidl.   Gregor,    s.    Epistolae   Eusebii 

u.  s.  w. 
Biefenbachy  Lor,^  Glossarium  Latino- 
Germanicum    mediae    et    infimae 
aetatis.    Francof.  ad  Moen.    1857. 
4®.;     Bessen    Novum    Glossarium. 
Frankf.  a.  M.  1867.    8^ 
Bieph.    ürk.,   Diepholzer   Urkunden- 
buch,  herausg.  v.  W.  von  Hoden- 
berg.    Hannover  1842.    4^ 
Bisputation  to  Oldersum  tuschen   D. 
Laurens  Jakobiten  unde  M.  Jurien, 
gedrucket    tho   Wittenberg   durch 
Nicolaum  Schirlentz  1526.    32  Bl. 
(Im  Archiv  zu  Aurich.) 
Bühm.  2{.,    Samml.   altdithmarscher 
Rechtsquellen,  v.  A.  L.  J.  Michel- 
sen.     Altena  1842. 
Bühm.     Urk.^      Urkundenbuch     zur 
Gesch.  des  Landes  Dithmarschen. 
V.    A.   L.    J.  Michelsen.       Altona 
1834.     4^ 
Bodendante^  gedr.  Lübeck  1496.    4®. 

Vg^  Deecke  nr.  38. 
Bes  Bodes  Banz,  Nach  den  Lübecker 
Drucken  von  1489  und  1496  her- 
ausg.  von  H.  Baethcke   (Litterar. 
Verein  in  Stuttgart  CXXVII).  Tü- 
bingen 1876. 
ten  BoornkacU  Kodman^  Wörterbuch 
der  ostfriesischen  Sprache.  Norden 
1879.     Bd.  1. 
Eyne  ynnyge  lere  van  der  dope  der 
kindere  unde  wo  men  sick  dar  in 
holden  schal  10  Bl.  Magdeb.  1500. 
Gheprediget  dorch  magistrum  An- 
dreas Proles,  lectorem  vnde  vica- 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


riuin  des  L  ordens  der  einseddeler 
S.  Augustini,  (Auf  der  Wolf.  BibL) 

smde  Darctheen  passye.  10  Bl.  1500. 
Magdeb.   (Auf  der  Wolf.  Bibl.) 

DoriHes  Denkmäler  alter  Sprache  und 
Kirnst.    2  Bände.     Berl.  1824. 

Dora.  WiUk.,  Wülküren  d.  St.  Dor- 
sten, 8.  Zeitschr.  d.  Ver.  f.  Gesch, 
n.  Alterthnmsk.  Westfalens.  Bd. 
Va  S.  172  £F.    Münster  1844. 

D&rtm.  Urk.,  s.  Fahne. 

Dortm,  Waik.,  Willküren  der  St. 
Dortmund,  mitgeth.  v.  Dr.  B. 
Thiersch  in  d.  Zeitschr.  d.  Ver.  f. 
Gesch.  u.  Alterthnmsk.  Westfalens. 
Bd.  III.  S.  288  ff.  Münster  1840. 
Auch  bei  Fahne  Bd.  III  gedruckt. 

De  seoen  Dodsunde.  Dyt  sint  de 
seuen  dotsnnde,  de  stryden  myt 
den  scuen  dogeden.  36  Bl.  4.  1490. 
Magdeb.  Symon  Mentzer.  (Auf  der 
Wolfenb.  Bibl.) 

Dracde.  Van  dem  quaden  Dracole 
Wyda.  Ohne  Druckort  öVa  Bl. 
Auf  der  zweiten  Seite :  uan  eyneme 
bösen  tyrannen  ghenomet  Dracole 
Wyda.  na  der  bort  vnses  heren 
MCCCCLVI  yaer  hefft  desse  Dra- 
cole Wyda  vele  schreckelike  wun- 
derUke  dink  ghedan  unde  bedreuen 
in  Walechyen  unde  ok  in  Ungaren. 
Mitgetheilt  in:  von  Engel,  Fort- 
setzung der  Algem.  Weltgesch.  49 
Th.  4  Bd.  1  Abth.  Halle  1804. 
S.  76  ff. 

Oretfer,  J,  K  H.  Nebenstunden. 
Bützow  u.  Wismar  1768. 

ürkundenbuch  des  (in  der  Grafschaft 
Wernigerode  belegenen)  Klosters 
Drübeck,  bearb.  v.  Ed.  Jacobs. 
HaDe  1874.  (Gesch.  Qu.  d.  Prov. 
Sachsen,  Bd.  5.) 

^hard  von  Gandersheim.  (In  den 
Mon.  bist,  genn.) 

&te.  JSoct  dat  is  ecclesiasticus 
ghehelen.  Übersetzung  und  Glossie- 
mng  des  Buches  Jesus  Sirach. 
Msor.  in  Fol.  268  Bl.  (erstes  Bl. 
defect.)  Früher  in  Dillenburg,  jetzt 
in  der  kgl.  niederl.  Bibliothek  im 
Qa&&  Aus  der  Mitte  des  15  Jahrb. 


Auf  f.  265b  geschieht  der  kürzlich 
geschehenen  Erwählung  desPabstes 
Felix  V.  (1440)  Erwähnung.  (An 
dessem  koire  des  nygen  paweses 
de  nu  gheschen  is  van  den  pre- 
laten,  de  dar  in  dem  concilio  to 
Basel  etc.) 

Echte  stcU.  Dit  boeck  is  genoemt 
van  den  echten  staete.  —  Dit 
boeck  is  geheyten  dat  boeck  der 
heilighen  echtschap  vnde  men  wort 
hier  in  gheleert  hoe  men  siek  heb- 
ben  ende  holden  sal  in  dem  echten 
State  wt  den  natuerlicken  meeste- 
ren  ende  lerers  bjr  malckander 
ghesocht  ende  gesät  wt  den  latyn 
int  duytsche.  —  f.  2.  Ick  Albrecht 
van  Eybe,  doctoer  in  beeden  rech- 
ten, archidyaken  to  Wertzborch 
etc.  heb  voer  my  genomen  op  die 
voer  geroerde  vrage  (nemlich:  ofte 
eenen  man  nut  of  noet  sy  te  ne- 
men  een  echte  wy{  of  niet)  te 
schriuen.  1493,  sine  1.  64  Bl.  (Auf 
der  Wolfenb.  Bibl.) 

Eluddarius.  Hier  beghint  een  boeck, 
gheheten  elucidarius,  dat  bedudet 
so  vele  als  ene  verluchtinghe  in 
den  boeke.  Want  in  dessen  boeke 
werden  vele  duester  dinghe  ver- 
luchtet  ende  manigherhande  be- 
hende vraghe  entbonden.  Item  An- 
selmus  van  cantelenbergh  heuet 
dit  boek  ghemaket  recht  als  een 
dyalogus  etc.  Am  Schlüsse:  ghe- 
screuen  van  Arnoldus  de  Almelo 
int  jaer  ons  hern  MCCCGLXIX. 
Mscr.  auf  Papier  in  8o,  64  Bl. 
Früher  im  Kloster  Frenswegen,  jetzt 
auf  der  kais.  Bibl.  zu  Strassburg. 
—  Dazu  ein  Anhang  (theolog. 
Tractat)  von  Bl.  61—85. 

Emd.  Bußbuch.  Hs.  in  8o  zu  Emden 
(nr.  668).  78  Bl,.  von  denen  einige 
unbeschrieben,  einige  nur  halb  be- 
schrieben sind  (v.  J.  1470  an). 

Emd.  Mscr,  Miscellancodex  auf  Pap. 
in  4o  auf  der  Bibl.  des  Vereins  für 
Kunst  und  vaterländ.  Alterthümer 
in  Emden;  enthält:  1.  Geschichte 
der  Wiederkunft  eines  Versterbe- 


VI 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


nen  Hinrik  Buschmann.  (In  deme 
namen  godes.  Id  gheschach  na  der 
gebort  Xpi  MCCCC  in  deme  XXX VU 
jare  in  deme  manen  Nouember  in 
deme  lande  to  Gleue  GoUensches 
stichtes  in  eynem  dorpe  genomed 
Hederich  belegen  by  Dusberge  der 
stad  etc.)  45  Bl.  —  2.  eine  ars 
moriendi  13  Bl.  —  3.  Josef,  Von 
den  7  Todsünden  135  Bl.  —  4.  bone 
doctrine  pro  omni  bono  9  Bl.  — 
5.  de  ere  der  hemmelschen  ovinghe. 
4V2  Bl.  —  6.  per  XII  signa  posse 
cognoBci,  si  sis  in  gratia  dei.  8Vs 
Bl.  —  7.  Twelfleige  nud  is  an  der 
entfanginge  unses  heren  lichammes. 
3  Bl. 

Engelhtis  cronehe.  Do  (nemlich:  in 
duBseme  jare  sint  des  vorlopen 
GXXX  jar,  dat  de  kristenheyt  dat 
hilge  laut  lesten  besät  vnde  rouwe- 
liken  hadde)  wart  dusse  croneke 
gemaket  von  mester  Dyderic  En- 
gelhuß  vnde  dar  na  gescreven  anno 
domini  MCGCGXXXV.  Hs.  auf  Pa- 
pier in  80.  (Auf  der  Bibl.  zu  Wol- 
fenb.  nr.  30,  8).  —  Die  Paginie- 
rung ist  fehlerhaft ;  1 — 49  ist  rich- 
tig; dann  beginnt  wieder  p.  1  (das 
erste  Blatt  der  Geschichte  nach 
Ghristi  Geburt);  von  p.  119  ist 
gleich  auf  p.  200  (statt  120)  und 
ebenso  von  p.  209  auf  300^  und 
von  309  auf  400  übergesprungen. 
•—  Angehängt  ist:  regula  laycorum 
von  p.  404b  bis  433b;  dann  folgen 
noch:  dut  is  von  der  kunst  to 
steruende,  und  kleine  Erzählungen. 

Epistolae  Ev^ebi%  CyriUi  et  Ätigustini^ 
Gregorii  dialogi.  Aus  d.  Lat.  ins 
Niederd.  übers.  Mscr.  in  8^,  260 
Bl.  enthaltend,  aus  d.  J.  1473. 
Auf  der  Oldenburger  Bibliothek. 

Epistola  Samuelis^  dem  unten  zu  er- 
wähnenden Rostocker  Andachtsbuch 
angebunden,  25  Gapp.  89  Bl.  Eine 
mhd.  Uebersetzung  dieser  Epistola 
nennt  Wackernagel  Lit.-Gesch.  331. 
Anmerk.   14. 

Erklärung  des  Hohenliedes,  der  oben 
erwähnten   Beschr,    ä.   h,   Landes 


beigebunden  und  mit  dieser  später 
forüaufend  paginiert. 

Eschenburg,  J.  J.,  Denkmäler  alt- 
deutscher Dichtkunst.  Bremen  1799. 

Old.  Evangdienbuch.  Hs.  auf  der  öf- 
fentl.  Bibliothek  zu  Oldenburg,  aus 
dem  15.  Jh.     117  Bl.  in  4<>. 

Ever stein  Urk.,  B.  Ghr.  v.  Spilcker, 
Beiträge  zur  älteren  deutsch.  Gesch. 
d,  Grafen  von  Everstein  mit  ür- 
kundenbuch.     Arolsen  1833. 

Facetiae  Facetiarum  hoc  est  Joco- 
Seriorum  Fasciculus  novus.  Patho- 
poli  apud  Gelastinum  Severum.  Ao. 
1645.     12^ 

Fahne  Dortm.  Die  Grafschaft  u.  freie 
Reichsstadt  Dortmund.  Von  A. 
Fahne.  Bd.  I:  Ghronik;  Bd.  U. 
Abth.  1  u.  2:  Urkundenbuch;  Bd. 
III:  Statu  tarrecht  u.  Rechtsalter- 
thümer.   Cöln  u.  Bonn  1854  u.  55. 

Ihlck,  Staatsbürgerliches  Magazin  von 
(Carstens  und)  Falck.  Schleswig 
1821  ff. 

Fastnachtspiele  aus  d.  XV.  Jahrb., 
herausg.  v.  Adelbert  Keller.  Stutt- 
gart 1853.     Drei  Bände. 

Fidicin,  Beiträge  zur  Geschichte  Ber- 
lins. Berl.  1842.  Drei  Bände;  Des- 
selben Die  Territorien  der  Mark 
Brandenburg.  Berl.  1857 — 64.  Vier 
Bände.   4^ 

Flensburger  St.  R.  s.  die  dem  jüt. 
Low  verwandten  Stadirechte. 

Flos  und  Blankflos,  s.  Bruns  romant. 
Gedd.  217  ft. 

Lebeh  des  h.  Franjsiscus.  Hs.  auf  der 
öffentlichen  Bibliothek  zu  Stutt- 
gart. (Proben  bei  Fr.  Pfeiffer,  Altd. 
Leseb.  S.  200  ff.) 

Freckenhorster  Legende  s.  Dorows 
Denkmäler  1,  S.  31  ff. 

JB.  Friese,  Rekenkunst.  Arithmetica, 
dat  is:  de  rekenkunst  etc.  dorch 
Rembertum  Friese,  wolvorordneten 
schryff-  und  rekenmeister  der  loff- 
lyken  stadt  Embden.  Gedruckt 
tho  Embden,  im  jähre  1658. 

Friesisches  Archiv,  herausg.  v.  H.  G. 
Ehrentraut.  Oldenburg  1849  u. 
54.     Zwei  Bände. 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


vn 


Jck  Rüs.  Ein  lustige  Historie  to 
lesen,  wo  jnt  jar  dre  vnd  sostich 
dekSnninck  yan  Dennemarken  ynde 
de  kSnninck  tho  Schweden  mit  ein 
ander  gekrieget  hebben  .  . .  rymes- 
wyse  sehr  kunstlichlick  beschreuen 
Tan  dem  ersamen  Johan  Fresen, 
Cantzler  in  Dennem.  u.  s.  w.  6e- 
prentet  tho  Kopenhagen  im  jare 
1563.  Mitgeth.  in  Samlingar  ut- 
gifna  af  Svenska  Fornskrift  Sälls- 
kapet  III,  Heft  3,  159  ff.  Stock- 
holm 1847. 

Vom  clden  vnde  nyen  Gade,  Yam  ol- 
den  Ynde  nyen  louen  vnde  lere 
ynde  worh&r  allerleye  affgSderie 
eynen  ortsprang  hefft.  Gedr.  dorch 
Einrieb  Ottinger.  1529.  kl.  8^.  Ohne 
Ortsangabe.  Eine  beigeschriebene 
Notiz  bemerkt:  „Vom  Carm eliter 
Paul  Elias  oberdeutsch  1523.'' 
Mitgetheüt  v.  Dr.  CruU- Wismar. 

Gaiebuscher  Amts  -  Begister  aus  d. 
Jahren  1451  n.  52.  Ans  d.  Schwe- 
riner Archiy  mitgeth.  v.  Geh.  Archiv- 
rath  Dr.  Lisch. 

Garde  der  Suntheü.  Dit  is  de  genoch- 
like  garde  der  suntheit,  to  latine 
Ortnlns  sanitatis  etc.  Lübeck  1520. 
kL  FoL 

Gebäbuch '  Fragm.  Pergament  HS., 
Tielleicht  ans  d.  XIV.  Jahrb.  stam- 
mend. 32  Blätter  12^  Mitgeth.  y. 
Dr.  Groll- Wismar.  Das  erste  (jre- 
bet  FoL  1 — ob  ist  mit  geringen 
orthogr.  Abweichungen  gedr.  in 
dem  Lüb.  Gebetb.  y.  J.  1485. 

Geffden,  Bilderkatechismus  des  XV. 
Jahrb.    Hamburg  1855. 

GeidUehe  Gedichte  des  XIV.  u.  XV. 
Jahrh.  vom  Niederrhein^  herausg. 
y.  Oskar  Schade.   Hannoyer  1854. 

Geisäicke  Lieder  aus  dem  Münster- 
kmdey  herausg.  y.  Hölscher.  Berlin 
1854. 

GenUiow^  Dr.  Nie.  Gentzkows,  wei- 
land Bürgermeisters  in  Stralsund, 
Tagebuch  yon  1558—67,  im  Aus- 
züge mitgeth.  v.  Prof.  Dr.  E.  Zober 
in  d.  Baltischen  Studien,  Jahrg. 
XU  u.  ff.    Auch  besonders  abgedr. 


unter  dem  Titel :  Stralsunder  Giro- 
niken  Theü  IIL 

Gerhard  von  Minden.  Von  W.  Seel- 
mann. Bremen  1878.  (Nieder- 
deutsche Denkmäler,  Bd.  U.) 

Geschichtsqueüen  der  Proyinz  Sach- 
sen, herausg.  yon  der  histor.  Gom- 
mission  der  Proyinz  Sachsen  1870  ff. 

Ocldschmidt.  Der  Oldenburger  in 
Sprache  und  Sprüchwort.  Oldenb. 
1847;  Desselben  Volksmedicin  im 
Nordwest).  Deutschland.  Bremen 
1854. 

Die  Goslarischen  Berggesetze  des  XIV. 
Jahrb.,  herausg.  y.  Dr.  Schaumann 
im  Vaterl.  Archiy  des  bist.  Vereins 
f.  N.  Sachsen,  Jahrg.  1841.  S.  255  ff. 

Die  Goslarischen  Statuten^  herausg. 
y.  Dr.  0.  Göschen.    Berlin  1840. 

Gothaer  Ärjsneib.  Das  mnd.  Gothaer 
Arzeneibuch  und  seine  Pflanzen- 
namen. Von  Prof.  Dr.  Regel.  Go* 
thaer  Progr.  1872  u.  1873. 

Göttinger  Urkunden  I  u.  IL  ürkun- 
denb.  des  bist.  Ver.  f.  N.  Sachsen. 
VI  u.  VIL    Hannoyer  1863  u.  67. 

Goetsfe,  J.  Jkf.,  Versuch  einer  "^Historie 
der  gedruckten  Niedersächs.  Bibeln 
y,  J.  1470—1621.  Halle  1775.  4^ 

Graf,  Ed.,  und  Dietherr,  Math., 
Deutsche  Rechtssprichwörter.  Nörd- 
lingen  1864. 

Crraßmann,  Hermann,  Deutsche  Pflan- 
zennamen.    Stettin  1870. 

S.  Gregorius  bede,  5  Bl.  ynser  leyen 
yruwen  metten  in  duitsch,  und  an- 
dere geistliche  Gedichte.  Hs.  auf 
Papier  in  16®.  auf  der  gräfl.  Stol- 
bergschen  Biblioth.  in  Wernige- 
rode. 

Greifswaider  BurspraJce,  mitgeth.  yon 
Dr.  Tb.  Pyl  in  d.  Pommerschen 
Geschichtsdenkmäleru  Bd.  U.  S. 
80  ff.     Greifsw.  1867. 

Greifswaider  Hocheeüs-Ordnung  y.  J. 
1592,  mitgeth.  y.  Kosegarten  in 
den  Balt.  Studien  XV,  2.  S.  184  ff. 

Greifswaider  St.- Verf.,  Dr.  H.  Rube- 
nows  Verfassung  der  St.  Greifsw. 
y.  J.  1451,  mitgeth.  y.  Pyl  1. 1.  S. 
3  ff. 


vra 


VERZEICHNIS  DER  BENUTZTEN 


Chryse^  Nie,  Spegel  des  Payestdomes« 
Rostock  1593.  4^.  Vgl.  Wiechmann 
II,  128;  Desselben  Historia  van 
der  Lere,  Leuende  vnde  Dode 
Joach.  Slüters,  neuenst  einer  Chro- 
niken V.  Ao.  1523—29.  Rost.  1593 
4^.;  Desselben  Hochnodige  Both- 
predigen  auer  den  Propheten  Jonam. 
Rost.  1588.  8^  Vgl.  Wiechm.  II, 
115;  Desselben  Wedewen  Spegel. 
Rost.  1596.  8^  Vgl.  Wiechm.  143. 
Desselben  Leien  -  Bibel.  Rostock 
1604.    4^ 

Oriseldis,  De  Historie  ?an  der  dul- 
dicheit  der  vruwen  Griseldis.  kl. 
Fol.  Dem  unten  zu  erwähnenden 
Exemplar  der  Meltmna  angebun- 
den und,  nach  den  Typen  zu  schlies- 
sen,  vielleicht  ebenfalls  in  Hamburg 
am  Ende  des  XV.  Jahrh.  gedr. 
Es  ist  leider  sehr  defect.  Das  in 
der  Eopenhagener  Bibl.  befindliche 
Exemplar  ist  beschrieben  von  C. 
Molbech  im  Serapeum  1840,  S. 
209  ff. 

Orunt  der  frater  Uuendes  (d.  h.  der 
Brüder  vom  gemeinsamen  Leben). 
Hs.  auf  Papier  aus  der  ersten 
Hälfte  des  16  Jh.  23  Bl.  (im  Besitz 
des  Herrn  Dr.  med.  Rose  in  Her- 
ford), 

Grupen^  origines  et  antiquitates  Ha- 
noverenses.     Göttingen  1740.  4^ 

Hadersl.  St,  B.  s.  die  dem  jüt.  Low 
verwandten  Stadtrechte, 

(H.)  Halberstädtsche  Bibel  1522. 

Hahn  Urk.^  Geschichte  u.  Urkunden 
des  Geschlechts  Hahn,  herausg. 
von  Lisch.  Schwerin  1844  —  56. 
Vier  Bände. 

Halberstädter  Urkunden^  herausg. '  v. 
Schmidt.  1878.  (Gesch.  Qu.  der 
Prov.  Sachsen,  Bd.  7  u.  8.) 

Hällisches  Schöppenbuch  aus  den  Jah- 
ren 1365—1380.  Hs.  auf  Pergam. 
in  F.  152  S.  (Auf  der  gräfl.  Stol- 
bergschen  Bibliothek  zu  Wernige- 
rode.) 

Hamburg.  Chroniken^  herausg.  v.  J. 
M.  Lappenberg.     Hamb.  1861. 

Hamb,  J3.,  Die  ältesten  Stadt-,  Schiff- 


u.  Landrechte  Hamburgs,  herausg. 
y.  J.  M.  Lappenberg.  Hamb.  1845. 

Hamb.  Z,  R.  Die  ältesten  Hambur- 
gischen Zunftrollen  u.  Brüder- 
schaftsstatuten. Von  0.  Rüdiger, 
Hamb.  1875.  —  Nachtrag  zu  den 
Hamb.  Z.  R.  Aeltere  Hamb.  u. 
Hansestädtische  Handwerksgesel- 
len-Documente.  Von  0.  Rüdiger, 
Hamb.  1875.  (Separatabdr.  aus  der 
Zeitschr.  f.  Hamb.  Gesch.  Bd.  6.) 

Handelmann^  Heinr.^  Volks-  u.  Kin- 
der-Spiele der  Herzogth.  Schleswig, 
Holstein  u.  Lauenb.     Kiel  1862. 

Hannoversche  Gebetbücher,  Mscrpte 
auf  der  Hannov.  Biblioth.,  bez.  I, 
74.  I,  75.  I,  76.    I,  77. 

Hannov.  Mscr.,  Miscellan-Handschrift 
auf  der  Eönigl.  Hannov.  Bibl.,  bez. 
I',  84.  fol.,  s.  Bodemann,  die  Hand- 
schriften der  Königl.  öffentl.  Bibl. 
zu  Hannover  1867.  S.  617. 

Hanöv.  St.-R.^  Das  hanö versehe  Stadt- 
recht, herausg.  y.  Julius  Reichs- 
freiherrn Grote  u.  Dr.  jur.  Broen- 
nenberg  im  vaterl.  Archiv  f.  N. 
Sachsen.  Jahrg.  1844.  S.  117  ff. 
Vgl.  Jahrg.  1839.  S.  192  ff. 

Hans,  ürk.,  Sartorius,  G.  F.  v.,  ür- 
kundl.  Gesch.  des  Ursprungs  d. 
deutschen  Hansa.  Band  II.  Ham- 
burg 1830.    4^ 

Hans.  Urk.y  Hansisches  Urkunden- 
buch  von  K.  Höhlbaum.  Halle, 
1876  ff. 

Hans.  Bec,  Die  Recesse  und  andere 
Akten  der  Hansetage  von  1256  bis 
*  1430.   Leipzig,  1870  ff. 

Hartebok^  HS.  der  Hamburger  St.- 
Bibliothek.  Vgl.  Kinderling  299, 
Scheller  55  u.  Lappenberg  in  der 
Z.  f.  Hamb.  Gesch.  IL  (1847)  S. 
647.  „Den  von  Staphorst  Hamb. 
Kirchen  -  Gesch.  I,  4,  175  ff.  be- 
sorgten Abdruck  muß  ich  als  einen 
unbrauchbaren  bezeichnen,  nach- 
dem ich  durch  die  so  freund- 
liche Vermittelung  des  Prof.  Dr. 
Petersen  denselben  mit  der  HS. 
vergleichen  durfte.  Nicht  bloß  daß 
Staph.   die  Schreibung  stark  mo- 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


IX 


dernisierte,  er  hat  anch  an  sehr 
rielen  Stellen  Wörter  yerlesen  und 
ganze  Verse  weggelassen.  So  sind 
z.  B.  bei  Staph.  S.  179  zwischen 
Vers  174  u.  185  sämmtliche  Verse, 
die  in  der  HS.  auf  Fol.  2b  und  3& 
stehen,  überschlagen  worden,  indem 
Staph.  beide  Blätter  beim  Um- 
scbLagen  zusammenfaßte.   Mit  Vers 

174  schließt  Fol.  2a  und  mit  Vers 

175  beginnt  Fol.  S\  —  Benutzt 
ist  weiter  für  das  Ged.  „  Van  dem 
HoUe  des  hiUigen  Cruzes^  (Staph. 
202  ff.)  die  Ausgabe  von  Dr.  G. 
Schröder.  Erlangen  1869;  für  „Bit 
is  de  kraneshals"  (Staph.  225  ff.) 
die  Bearbeitung  von  L.  EttmüUer 
in  dessen  Wizlaws  IV.  Sprüche  u. 
Lieder.  Quedlinb.  u.  Leipz.  1852 
S.  56  ff  —  und  für  „Namelos  und 
ValentiH^  (StapK  231  ff.)  der  Ab- 
druck, den  Gustaf  Edw.  Klemming 
ans  einer  Stockholmer  HS.  gegeben 
hat  inSamlingar  utgifna  af  Svenska 
Fornskrift-Sällskapet  III.  Heft  1. 
Stockholm  1846.  Vgl.  Lappenb.  1.1. 
S.  648.«  (S.) 

Heyne,  M.  Kleinere  altniederd.  Denk- 
mäler.    Paderborn  1867. 

wn  den  Hdm^  Proeven  van  woord- 
gronding.     Utrecht  1859  u.  60. 

Bdmst.  Kroneke.  Dat  boek  is  geno- 
met  der  staed  croneke  to  Helm- 
stede  ynde  is  ghemaket  vt  velen 
beseggelden  breuen  alze  des  rades 
der  alderlude  vnde  aller  ghilde  to 
Helmstede  van  frater  Henninges 
Hagen  monuek  to  sunte  Ludger. 
Ao.  1490.  Benutzt  ist  eine  wort- 
getreue im  Braunschw.  Archiv  be- 
findUche  Abschrift. 

Benndce  Knecht,  ein  altes  ndd.  Volks- 
lied, herausg.  v.  Hoffmann  von 
Faliersleben.  Berlin  1872.  kl.  Fol. 
u.  Frensdorff,  Göttingen  1877. 

Btrbarius,  Eyn  schone  Arstedyge- 
boeck  van  aUerleye  ghebreck  vnnde 
kranckheyden  der  mynschen.  Am 
Ende  steht:  Finitus  est  iste  libellus 
herbarius.  Ao.  1483.  kl.  Fol.  Vgl. 
Oeecke  nr«  9. 


Hieronymtis.  Leben  d.  h.  Hieronymus. 
Lübeck  1484.  4^  Vgl.  Deecke 
nr.  14. 

Hirsch,  Theodor.  Danzigs  Handels- 
und Gewerbsgeschichte  unter  der 
Herrschaft  des  d.  Ordens.  Leipzig 
1858. 

Historia  Trojana.  Gedr.  vnde  vul- 
endet  in  der  loueliken  stat  Magda- 
burch  dorch  Mauric.  brandis.  Ohne 
Angabe  des  Jahres.  Fol.  Vgl. 
Wiechmann  I,  8.  (Stralsunder  St- 
Bibliothek.) 

Hoeneke^  Livl.  Chr.  Reimchronik  des 
Barth.  Hoeneke  (1815—1348),  her- 
ausg. V.  K.  Höhlbaum.  Leipzig  1872. 

Höfers  Z.  Zeitschrift  f.  d.  Wissen- 
schaft der  Sprache,  herausg.  von 
A.  Höfer.    Berlin  1846  ff. 

Hoffmann.  Hoffmanns  v.  Fallersl. 
Wörterb.  zu  Reineke  Vos.  Breslau 
1852;  Sumerlaten  Wien  1834; 
Glossarium  Belgicum ,  Hannover 
1856;  Findlinge,  Zur  Geschichte 
deutscher  Sprache  u.  Dichtung. 
Leipzig  1860.     8. 

Hoyer  Urkundenb.,  herausg.  von  W. 
V.  Hodenberg.  Hannover  1848  ff. 
Drei  Bände  4^ 

Hoü,  Fr.  Wörterbuch  deutscher 
Pflanzen-Namen.     Erfurt  1833. 

Bordogium  (Dat  bok  der  ewiger  wis- 
heit).  Am  Schluss :  Ghescreuen  is 
dyt  boeck  myt  der  haut  broder 
gbert  duuinck  van  stat  loen  pro- 
fessyt  unde  tymmerman  der  bro- 
dere  to  bentlaghe,  168  Bl.  8^  a. 
1469.  (Mscr.  auf  der  Oldenburger 
Bibl.) 

Hövel,  Chr.  Gotth.  von,  Chronik,  her- 
ausg. von  A.Fahne.  Cöln  1856.  Fol. 

Der  hindere  houescheit,  Gedicht  von 
156  Versen;  mitgetheilt  von  E. 
Sievers  in  der  Zeitschr.  f.  d.  Alter- 
thum,  Bd.  21  (N.  F.  9)  S.  60  ff. 

HüUmann^  Städtewesen  des  Mittel- 
alters. Bonn  1826—29.  Vier  Bände. 

Husemann,  Spruchsammlang  in  der 
Monatsschrift  für  rhein.  westf.  Ge- 
schichtsforschung von  Pick,  I,  S. 
465  ff  (aus  dem  J.  1575). 


X 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


De  HusspostiHe  auer  de  euangelia  etc. 
(M,  Luther),  gedrucket  tho  Wit- 
temberg  dorch  Vyt  Crfltzer  1561. 4o. 

Usenburger  Urkunden^  herausg.  v.  E. 
Jacobs,  Wernigerode  1875.  (Gesch. 
Qu.  d.  ProY.  Sachsen,  Bd.  6.) 

Der  Jodenspeigel.  Am  Ende:  Dyt 
bock  is  Yth  ghegangen  dorch  my 
Johannes  Peperkor^  yormals  ein 
jode  u.  s.  w.  Ghedr.  to  Brunswygk 
dorch  dat  bevele  Hans  dorns  ym 
yaer  1507.  34  Bl.  4<>.  (Auf  der 
Bremer  ö£fentl.  Bibl.) 

Johansen^  Chr.^  Die  Nordfriesische 
Sprache  nach  der  Föhringer  u. 
Amrumer  Mundart.    Kiel  1862. 

Josef  (Josep)^  Von  den  sieben  Tod- 
sünden. (S.  Emd.  Mscr.)  Im  Aus- 
züge herausg.  y.  Babucke.  Norden 
1875. 

Judex^  Matthäus^  Das  kl.  Corpus  Doc- 
trinae  von  M.  J.  Ein  Katechismus 
aus  Meklenb.,  nach  der  Rostocker 
Ausgabe  v.  1575,  herausg.  von  Dr. 
G.  M.  Wiechmann.  Schwerin  1865. 
12«. 

Zug  gegen  Jühnde.  Der  Zug  des  Land- 
grafen Wilhelm  von  Thüringen 
gegen  Jühnde  im  J.  1458.  Aus 
einer  gleichzeitigen  Quelle  mit  Ein- 
leitung und  Urkunden,  herausg.  y. 
Schmidt.    Göttingen  1864.    4o. 

Dat  Jütische  Lawbock.  1486.  4«.  Vgl 
Deecke  nr.  18. 

Kammer  ei' Rechnungen  der  StadtHam- 
burg,  herausg.  von  K.  Koppmann. 
Hamburg  1869.     3  Bde. 

Kamptjg,  ürk.  Die  Familie  Yon 
Kamptz.  Von  C.  G.  J.  von  Kamptz. 
Schwerin  1871. 

Kanteows^  Thomas.  Chronik  Yon  Pom- 
mern in  ndd.  Mundart,  herausg. 
von  W.  Böhmer  1835;  in  hochd., 
Yon  Fr.  L.  Baron  Yon  Medem. 
Anclam  1841.    Vgl.  Kletke  178  ff. 

Eardorff  Urk.,  Gesch.  u.  Urk.  der 
Familie  von  Kardorff,  herausg.  von 
Masch.     Schwerin  1850. 

Kerkhoerd^  Renoldi  Kerkhoerdi  pres- 
byteri  Tremonensis  Bhytmi  (Reim- 
chronik über  die  Jahre  1491 — 99), 


im  Archiv  f.  d.  Gesch.  d.  deutschen 
Nieder-Bheinlands  I.  5  ff.  u.  in  der 
Zeitschr.  des  Berg.  Gesch.  Vereins 
10,  S,  1  ff. 

Kid.  Mscr.  nr,  114,  MiscelL  HS. 
auf  f.  14—40  enthaltend  proverbia 
seriosa  in  theutonico  primo,  deinde 
in  latino  sibi  invicem  consonantia. 
Eine  niederdeutsche  Uebersetzung 
der  in  Hoffm.  Hör.  Belg.  IX.  S.  1 
bis  10  enthaltenen  niederländischen 
Sprichwörter.  Am  Ende  steht  die 
Jahreszahl  1486. 

Kü,  Etymologicum ,  studio  Gomel. 
Kiliani  Dufflaei.    Ultraj.  1623. 

Kinderling.  Gesch.  der  nds.  oder  sog. 
plattd.  Sprache.     Magdeb.  1800. 

Kindiinger.  Beiträge  zur  Gesch. 
Deutschlands,  hauptsächlich  West- 
falens, herausg.  v.  Kindiinger.  Bd. 
I.  IL  III,  1  u.  2.  Münster  1787 
bis  93;  Geschichte  der  deutschen 
Hörigkeit,  insbesondere  der  sog. 
Leibeigenschaft.     Berlin  1819. 

Kleist.  Urkundl.  Geschichte  des  Ge- 
schlechts von  Kleist,  herausg.  von 
Gustav  Kratz.  Th.  L  ürkunden- 
buch.     Berlin  1862.    4^. 

Kletke,  K.  Quellenkunde  der  Gesch. 
des  Preu0.  Staats.     Berlin  1858. 

Kirchhoff,  Alfred.  Die  ältesten  Weis- 
thümer  der  St.  Erfurt  über  ihre 
Stellung  zum  Erzstift  Mainz.  Halle 
1870. 

Klowtrup.  Alphabet.  Handbuch  der 
besonderen  Rechte  im  Hochstifte 
Osnabrück.     3  Bände.     1798. 

Koker,  de.  Angehängt  an  die  Ausgabe 
des  Reineke  Vos  (von  Hackmann). 
1711.     Wolfenb.     4^ 

Köne.  lieber  Form  und  Bedeutung 
der  Pflanzennamen  in  der  deut- 
schen Spr.  Münster.  Progr.  1840. 4^ 

Koppen,  Heinr.  Verzeichniss  der  Idio- 
tismen in  plattdeutscher  Mundart, 
volksthümlich  in  Dortmund  und 
dessen  Umgegend.  Als  Mscrpt  ge- 
druckt.    Dortmund  1877. 

Korner  ( W.).  Chronik  des  Lübecker 
Dominikaners  Hermann  Korner, 
nach  der  in  der  Wiener  Hof  biblio- 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


XI 


thek  befindlichen,  aus  d.  XV.  Jahrh. 
stammenden  Papier-HS.  nr.  3048, 
260  gespaltene  Blätter  in  gr.  Folio. 
Wir  benutzten  ein  zu  derselben 
Ton  dem  verstorbenen  Prof.  Franz 
Pfeiffer  in  Wien  sorgsam  gearbei- 
tetes ausführliches  Glossar,  welches 
ans  Yon  dessen  Witwe  durch  die 
freundliche  Yermittelung  des  Herrn 
Prof.  K.  Bartsch  in  Heidelberg  gü- 
tigst überwiesen  wurde.  In  der  Ger- 
mania IX.  S.  257  ff.  theilte  Pfeiffer 
, Niederdeutsche  Erzählungen^  aus 
unser  HS.  mit. 

Kosegartefis  Wb.  der  ndd.  Spr.  Drei 
Lieferungen  (bis  zum  W.  angetoget). 

Krauses  Z.^  Archiv  des  Vereins  f. 
Gesch.  u.  Alterth.  der  Herzogthümer 
Bremen  u.  Verden  und  des  Landes 
Hadeln  zu  Stade,  herausg.  v.  K.  E. 
H.  Krause.  Stade  1862  ff.;  Bei- 
träge zur  Gesch.  Stades.  Stader 
Progr.  1856. 

De  Kronik  fan  Sassen  in  Bimen, 
herausg.  von  K.  J.  A.  Scheller. 
Brschw.  1826.  J.  Grimm  in  d.  Gott. 
GeL  Anz.  1826.  St.  96.  S.  957: 
»Die  Schellersche  Ausg.  wird  ohne 
den  Text  v.  Leibnitz  u.  Göbler  da- 
neben nicht  zu  brauchen  sein.  Be- 
sitzer der  Leibnitzischen  hingegen 
können  des  neuen  Textes  ent- 
rathen." 

Kuhns  Z.,  Zeitschrift  für  verglei- 
chende Sprachforschung,  herausg. 
von  Dr.  Adalbert  Kuhn.  Berlin 
1852  ff. 

(L.),  Lübecker  Bibel,  gedr.  1494. 
gr.  Fol.    Vgl.  Götze  Versuch  85. 

Lacmnüet.  Urkundenb.  f.  d.  Ge- 
schichte des  Niederrheins.  Düs- 
seMorf  1840— 1858.  Vier  Bände.  4^ 

Laien-Doetrinal,  herausg.  v.  K.  F.  A. 
Scheller.     Braunschw.  1825. 

Lamey^  Andreas^  Diplom.  Gesch.  der 
alten  Grafen  von  Ravensberg,  mit 
139  Urkunden.  Mannheim  1779.  4®. 

Laftge,  J.  H.y  Tentamen  medico-phy- 
sicum  de  remediis  Brunsyicensium 
domesticis   Brunsv.    1765.      Enth. 


auch  ndd.  Namen  für  Pflanzen  und 
Medicamente. 

Lappenberg^  J.  Jtf.,  ürkundl.  Gesch. 
des  hansischen  Stahlhofes  zu  Lon- 
don.   Hamb.  1851.     4^ 

Leberreime^  Rhythmi  mensales,  dörch 
Johannem  Juniorem.  Hamburg 
1604. 

Leibnüe^  G.  W.  (fc,  Scriptores  rerum 
Brunsvicensium.  Hannover  1707 
bis  11.     Drei  Bände.     Fol. 

Leitfaden  für  die  Aelterleute  des 
deutschen  Kaufmanns  zu  Brügge. 
Herausg.  v.  K.  Eoppmann.  Hamb. 
1875. 

Lerbeckj  Herrn,  von^  Schaumburgische 
Chronik.  Nach  einer  HS.  des  15. 
Jahrh.  veröffentlicht  von  Dr.  Fuchs 
(Bückeb.  Progr.  v.  1872).  Noch 
eine  HS.  findet  sich  auf  der  Wol- 
fenbüttler  Bibl  Aug.  32,  14  (S. 
49—94). 

Licht  der  Seele,  Lübeck  1484.  kl.  4^. 
Vgl.  Deecke  nr.  10  u.  Geffcken 
126. 

V.  Lüiencron^  Die  histor.  Volkslieder 
der  Deutschen  vom  XIIL  bis  XVI. 
Jahrh.     Leipzig  1865  ff. 

Lischt  Albrecht  II.  Herzog  von  Meck- 
lenburg und  die  nordd.  Landfrie- 
den.    Schwerin  1835. 

Liv-  Esth-  und  Curländisches  Urkun- 
denbuch.  Herausg.  von  Fr.  von 
Bunge,  Reval  1853  ff. 

Loccumer  bibl.  Ereälüungen^  HS.  aus 
d,  Mitte  des  XV.  Jahrhh.,  58  Bl. 
Fol.  Anfang  u.  Ende  fehlen.  Auf 
d.  Loccummer  Bibl. 

Locc.  voc.  Vocabularius  ex  q.  HS. 
Auf  der  Locc.  Bibl.  S.  unter  Vocab. 

Lorsbach,  Archiv  für  die  morgenlän- 
dische Literatur.  Bd.  2,  S.  55  bis 
238,  Marburg  1794;  die  bis  dahin 
verschollene  HS.,  aus  der  die  Pro- 
ben einer  üebersetzung  und  Er- 
klärung von  Jesus  Sirach  entnom- 
men sind,  hat  sich  im  Haag  wieder- 
gefunden; s.  ecclesiasticus. 

Lübecker  Chroniken  in  ndd.  Sprache, 
herausg.  von  F.  H.  Grautoff.  Hamb. 
1829  u.  30.     Vgl  Kletke  64, 


xn 


VERZEICHNIS  DER  BENUTZTEN 


Lüb.  Qdfeth.^  Gebetbüchlein.  Lüb. 
1485.  12^  Vgl.  Deecke  nr.  16 
in  Geffcken  123. 

Lüb,  Luxusordnung,  yerö£fentlicht  zwi- 
schen 1467—78,  mitgeth.  v.  Wehr- 
mann in  der  Zeitschr.  f.  Lüb. 
Gesch.  u.  Alterth.  Bd.  II.  S.  508  flF. 

Lüb,  Oberhof.  Der  ehemalige  Oberhof 
zu  Lübeck  und  seine  Rechtssprüche, 
Yon  A.  L.  J.  Michelsen.  Altena  1839. 

Lübecker  Passional,  Mscr.  in  Fol.  297 
Bl  (Auf  der  Lüb.  Stadt-Bibliothek.) 

Lüb,  Recht.  Altes  Lübisches  Recht, 
herausg.  v.  Hach.     Lüb.  1839. 

Lüb.  Reform,  Ausfuhrliche  Geschichte 
der  Lübeckischen  Kirchen-Reforma- 
tion in  den  Jahren  1529 — 31  aus 
dem  Tagebuche  eines  Augenzeugen, 
herausg.  von  F.  Petersen.  Lübeck 
1830. 

Lübecker  Todtentanss,  Ein  Versuch 
zur  Herstellung  des  alten  niederd. 
Textes,  von  H.  Baethcke.  Berlin 
1873. 

Lüb.  ürkundenbuch,  bis  jetzt  sechs 
Bände.    Lüb.  1843  flf.    4«. 

Lüb.  Z.  R.  Die  älteren  Lübeckischen 
Zunftrollen,  herausg.  von  C.  Wehr- 
mann.    Lüb.  1864. 

Lucidarius.  Lübeck  1485.  4».  Vgl. 
Deecke  nr.  17  u.  Mekl.  Jahrbb.  5, 19. 

Luddf  V.  Göttingen.  Ejn  speyghel 
des  cristen  ghelouen,  HS.  v.  J, 
1472,  benutzt  nach  den  Proben  bei 
Geffcken  S.  88. 

Lüneb,  St.  R.  Das  alte  Stadtrecht 
von  Lüneburg  von  W.  T.  Kraut. 
Göttingen  1846. 

Lüneb.  Urk.  Lüneburger  Urkunden- 
buch  von  H.  Hodenberg.  5.  7.  15. 
1859.  4^  u.  von  Volger,  Hannover 
1872.  2  Bde.  (ürkb.  d.  bist.  V.  f. 
Nieders.  8.  9.) 

Lyßmanns  historische  Nachrichten 
von  dem  Ursprünge,  Anwachs  und 
Schicksalen  des  im  Lüneburg.  Her- 
zogthum  belegenen  Klosters  Meding. 
Halle  1772,  4o, 

Magd.  Seh.  Chr.  Die  Magdeburger 
Schoppen-Chronik,  herausg.  v.  Dr. 
Karl  Janicke.     Leipzig  1869. 


Malta.  Urk.  Urkunden-Sammlung  zur 
Gesch.  des  Geschlechts  von  Maltzan, 
herausg.  von  Lisch.  Schwerin  1842 
bis  1853.     Fünf  Bände. 

Mantaelj  Büzowsche  Ruhestunden. 
Bützow,  1761 — 67.  Sechsundzwan- 
zig Theile.  Vgl.  Fr.  Latendorf  im 
Anzeiger  f.  Kunde  deutschen  Vor- 
zeit 1859  S.  124  ff. 

Sunte  Margarethen  passye.  16  Bl. 
1500.  Magdeb.  (Auf  der  Bibl.  zu 
Wolfenbüttel.) 

MarienJäogCy  s.  Sündenfall. 

Marienroder  Urk.  Hannover  1859. 
(Urkb.  d.  bist.  V.  f.  NS.  IV.) 

Medelyd.  Marien.  Dat  bok  der  mede- 
lydinghe  Marien.  Lübeck,  gedr. 
von  Steffan  Arndes  Ao.  1495.  12^ 

Konrad  v.  Megenberg.  Das  Buch  der 
Natur,  herausg.  v.  Dr.  Franz  Pfeiffer. 
Stuttgart  1861. 

Meyer,  Ernst  H.  F.,  Preußens  Pflan- 
zengattungen, nach  Familien  ge- 
ordnet. Königsberg  1839.  Reich 
an  trefflichen  Bemerkk.  über  deut- 
sche Pflanzen  -  Namen ;  Desselben 
Vergleichende  Erkl.  eines  bisher 
noch  ungedruckten  Pflanzen-Glos- 
sars.    Königsb.  1837.   4^ 

Meklenburger  ürkundenbuch,  herausg. 
von  dem  Vereine  f.  Mekl.  Gesch. 
u.  Alterthumsk.  11  Bände.  Schwerin 
1863  ff.    4^ 

von  MeUes  Wörterbuch.  Vgl.  Kose- 
garten Vorrede  S.  IX. 

Melusine,  s.  Griseldis  u.  Koseg.  S. 
XVIII.  Benutzt  ist  das  leider  sehr 
defecte  Exemplar  der  Hamb.  St.- 
Bibl. 

Mem.  Dunck,  Das  Memorial  des  Lüb. 
Krämers  Hinrich  Dunckelgut  von 
1479 — 1517.  Auszüge  daraus  von 
W.  Mantels.    Lübeck  1866.    4^ 

Meredarf,  Bücher  d.  Könige,  die  vier. 
In  nieders.  Bearbeitung  aus  e.  Hand- 
schrift der  Oldenb.  öffentl.  Bibl. 
1857. 

Mühof.  Mittelali  Künstler  und  Werk- 
meister Niedersachsens  u.  West- 
falens, lexikalisch  dargestellt  von 
H.  W.  H.  Mithol  Hannover  1868. 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


XIII 


L  Gedichte,  aus  drei  hand- 
schrifU.  Gebetbüchern,  herausg.  von 
A.  Lübben.    Oldenburg  1868. 

MfuU.  Wb.y  Middelnederlandsch  Woor- 
denboek  dor  Dr.  M.  De  Vries. 
b'  Grayenhage,  Leiden,  Arnheim 
1864.     Erste  Lief,  bis  afdinhen, 

Mß/numenta  Germaniae  historica.  To- 
mas II  (Deutsche  Chroniken).  Han- 
nover,  1877,  40. 

llMumenia  Livoniae  antiquae.  Riga 
1844.  40.  Vierter  Theil,  Riga's  äl- 
tere Geschichte. 

MiOenhoff,  E.  Müllenhofifs  Glossar 
zu  Klaus  Groths  Quickborn.  VI. 
Auflage.     Hamburg  1856. 

Mundarten,  Die  deutschen  Mund- 
arten, herausg.  von  Dr.  G.  K.  From- 
mann. Nürnberg  u.  Nördlingen 
1854  ff.     Sechs  Bände. 

Münster.  Beitr,,  s.  Kindlinger. 

Münst.  Chr.  Die  münsterischen  Chro- 
niken des  MA.  1.  Band  herausg. 
von  J.  Ficker.  Münster  1851.  U. 
Band  v.  G.  A.  Cornelius  1853; 
IlL  Band  y.  J.  Janssen  1856. 

Havolginge,  Dat  boek  yan  der  nauol- 
ghinge  Jhesu  Christi.  Lib.  I-IIL 
Lübeck  1489.  4^  u.  1496.  4.  (Lü- 
becker St.-Bibl.) ;  Lib.  IV.  Lübeck 
1492.  4«.  (Königl.  Bibl.  zu  Kopen- 
hagen) u.  Rostock  1507.  4^.  Vgl. 
Deecke  nr.  25  u.  40  und  Wiech- 
mann  I,  21. 

NdL  Wb,y  Woordenboek  der  Neder- 
landsche  Taal,  door  D«  M.  De  Vries 
en  Dr.  L.  A.  Te  Winkel  s'  Graven- 
hage,  Leiden,  Arnheim  1864  ff. 

yemnich^  AUgem.  Polyglotten-Lexicon 
der  Natur-Geschichte.  Hamburg  u. 
Halle  1793  ft.    Sechs  Bände.    4^ 

2f€oearus,  Job.  Adolfis,  genannt  Neo- 
a>rQB,  Chronik  des  Landes  Dith- 
marschen,  herausg.  yon  F.  C.  Dahl- 
mann.    Kiel  1827.    Zwei  Bände. 

yergeTj  Karl.  Grammatik  des  mek- 
lenb.  Dialektes  älterer  und  neuerer 
Zeit  Laut  u.  Flexionslehre.  Ge- 
krönte Preisschrift.  Leipzig  1869. 

Niemann^  Theophü.  Specimen  Idiotici 
MecUenburgensis    cum    euparisto- 


rum  medicamentorum  indice.  Ro- 
stochii  1708. 

Niesert,  J.,  Beiträge  zu  einem  Mün- 
sterschen  Urkundenbuche.  Münster 
1823;  Münsterische  Urkunden- 
sammlung.    Coesfeld  1826. 

(Octavianus).  Eyne  schone  hystorie 
van  eynem  keyßer  to  Rome  vnde 
siner  erliken  keyserinne,  viro  de  myt 
groter  valscheit  belagen  wart.  10 
Bl.  1500.  Magdeb.  Vgl.  Götze,  äl- 
teste Gesch.  d.  Buchdruckerkunst 
in  Magdeb.  p.  72.  (Auf  der  Bibl. 
zu  Wolfenbüttel.) 

Oelrichs^  Gloss.  ad  Statuta  Bremensia. 
Frkf.  a.  M.   1767. 

Oertz.  Urk.  Urkundl.  Geschichte  des 
Geschlechts  von  Oertzen,  herausg.  v. 
Lisch.  Schwerin  1847  ff.  Drei  Bände, 

Oesterley^  Herrn,  Ndd.  Dichtung  im 
Mittelalter.     Dresden  1871. 

(Xdenb,  Chronikensammlung.  Eine  vom 
Archivar  Staatsrath  Dr.  Leverkus 
besorgte  Zusammenstellung  Oldenb. 
Chroniken;  Handschr.  im  Oldenb. 
Archiv  befindlich. 

Oldenb.  Gebetbücher.  Mscrpte  auf  der 
Oldenb.  Bibliothek. 

1)  0GB.  A.  (Bedeboek).  8®. 

2)  0GB.    B.    (Sassisches    Gebet- 
buch). 120.  237  S.  aus  d.  J.  1473. 

3)  0GB.  C.  (defect)  kL8^  153  Bl. 

4)  Old.  Missale.  12^  239  S. 
Oldenb.  Urk.  Die  Urkunden  des  Ar- 
chivs zu  Oldenburg.  Das  von 
Staatsr.  Dr.  Leverkus  besorgte  Glos- 
sar dazu  ist  uns  gütigst  zur  Be- 
nutzung überlassen. 

Omcken.  Eyn  Christliker  trost,  leer 
vnd  vormanunge,  vth  der  Biblisscher 
schrifft  u.  s.  w.  Dorch  Gerdt  Om- 
cken, Domprauest  tho  Gustro.  Ro- 
stock 1551  by  Ludw.  Dietz.  Vgl. 
Wiechmann  II,  1  ff. 

Osterspiely  s.  Sündenfall. 

Ostfriesisches  Landrecht^  herausg.  von 
Wicht.     Aurich  1746.   4o. 

Ostfriesisches  Urkundenbuch^  von  E. 
Friedlaender.     Emden  1876. 

Oudemans^  A.  C.  Bijdrage  tot  een 
Middel-  en  Oudnederlandsch  Woor- 


XIV 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


denbook.    Arnhem  1869  ff.  6  Bde. 

(A-S). 

Paradiesgärtlein  von  Clusener  Jo- 
hannes. De  speyghel  der  ere  is 
dit  bet  gheheten  etc.  Mscr.  128 
Bl.  8^  a.  1410.  (Auf  der  Oldenb. 
Bibl.) 

Parch.  Urk.  Urkunden  der  Stadt 
Parchim,  Nach  der  Abschrift  von 
Gleeman  im  grossh.  Archiv  zu 
Schwerin. 

Passio  Christi.  Mscr.  auf  der  Hanov. 
BibL  4^  S.  Bodemann.  (Aus  dem 
Anfange  des  16.  Jahrh.) 

Passional.  Dat  Passionael  effte  dat 
Leuent  der  Hillighen.  Lübeck  1499 
u.  Basel  1517.  kl.  Fol.  Vgl.  Deecke 
nr.  28  u.  49.  (Mscr.  s.  Lüb.  Pass.) 

Passional  van  Jesu  u.  Maria.  Am 
Ende  steht:  «Dyt  boeck  van  der 
kintheyt  vnde  van  deme  leuende 
vnses  leuen  heren  Jh.  Chr.  vnde 
van  syner  upstandinge  vnde  van 
deme  leuende  der  reynen  kueschen 
iuncvruwen  Marien  is  gesettet  vnde 
ghedr.  to  Lubeke  vnde  vuUenbracht 
in  dem  yare  na  der  boerth  cristi 
1478.^  4^  Mitgeth.  aus  der  Königl, 
Bibliothek  zu  Kopenhagen. 

PdUernoster.  Dat  pater  noster  myt 
der  glose  des  textes  (dorch  den 
werdigen  heren  meister  Hansen 
Muntzinger).  20  Bl.  4.  Alter  Druck. 
8.  1.  et  a.  Vgl.  Götz  p.  87.  (Auf 
der  Bibl.  zu  Wolfenbüttel.) 

Patdli^  Simon^  Quadripartitum  Bo- 
tanicum  de  simplic.  medicamen- 
torum  facultatibus.  Argentorati 
1667.  4^  PauUi  war  1632  Prof.  d. 
Medicin  in  Rostock,  später  in  Ko- 
penhagen. In  seinem  Buche  finden 
sich  viele  ndd.  Pflanzen-Namen. 

Perger,  A.  R.  van,  Studien  über  die 
deutschen  Namen  der  in  Deutsch- 
land heimischen  Pflanzen.  Wien 
1858  u.  60.  gr.  4^  Drei  Hefte. 
Abgedr.  aus  d.  Denkschriften  der 
mathem.-naturw.  Glasse  der  K.  Aka- 
demie der  AYissensch.  Band  XIV. 
XVUI.  XIX;  Dessen  Deutsche 
Pflanzensagen.    Stuttgart  1864. 


PerHcopen.  Pergament  H.  S.  der  Ham- 
burger St. -BibL,  aus  dem  XIV. 
Jahrh.  Nach  zwei  Blättern,  worauf 
ein  Kalender  geschrieben  steht, 
heißt  es :  ^^In  nomine  domini  amen. 
Hir  beginnen  de  epistolen  vnde 
evangelien  van  dem  somerdeile  also 
man  se  leset  dorch  dat  halbe  iar 
nach  einander  beide  uan  der  tyt 
vnde  van  den  hilgen.*'  98  Blätter 
4^,  auf  jeder  Seite  zweiColumncn. 

Pommersche  Geschichtsdenkmäler,  Bd. 
I,  herausg.  von  Kosegarten ;  Bd.  II, 
m  u.  IV  von  Th.  Pyl.  Greifswald 
1834,  1869,  70  u.  74. 

Pomm.  K.  0.,  Kercken  Ordeninge 
im  Lande  tho  Pamern.  Olden  Stettin 
1690.  Fol.  Vgl.  Haupts  Z.  III,  54  ff. 

Hans  Pomers  Meerfahrt,  herausg.  v. 
L.  Hänselmann.     Hann.  1875. 

QuecU.  Urk.  Urkundenbuch  der  Stadt 
Quedlinburg,  herausg.  v.  K.  Ja- 
nicke.  Halle  1873.  (Gesch.  Qu.  der 
Prov.  Sachsen,  Bd.  2.) 

Eaabe,  H.  F.  T7.,  AUgem.  plattd. 
Volksbuch.  Wismar  u.  Ludwigsl. 
1854. 

Codex  JRavensbergensis,  s.  Lamey. 

Bavenst.  Prophecien,  epistolen  vnde 
ewangelia  dat  gantze  iar  auer  vnde 
van  allen  hilghen  med  der  glosen 
vnde  vthlegghinge  der  lerer  der 
hilghen  schrifft  dorch  den  meystere 
dusser  kunst  Albertum  Rauensteyn 
Jochim  »Westual  Brodern  in  der 
staed  Magdeborch.  1484.  Fol. 
223  Bl.     Vgl.  Götze,  p.  26  S. 

Ndd.  Rechtsbuch,  Papier  HS.,  ohne 
Titel,  3  Blätter  Register.  195  Blät- 
ter Text.  kl.  Fol.  Der  Schreiber, 
welcher  sich  wiederholt  Johannes 
nennt,  bemerkt  Fol.  2b:  ^sedder 
der  tijt,  dat  got  geboren  was  vnd 
dyt  boeck  angehaben  wart,  weren 
duszent  jar  iiijc  vnd  XLV  jar  am 
auende  Andree  des  apostels.^  Es 
enthält  wol  wesentlich  Magdebur- 
gisches Recht.  Im  Besitz  des  Herrn 
Dr.  CruU  in  Wismar. 

Redent.  Sp.  Christi  Auferstehung, 
geschr.  im  J.    1464   zu  Redentin 


QUELLEN  UND  HÜLFSmXTEL. 


XV 


bei  Wismar,  HS.  der  Hof  bibliothek 
ZQ  Karlsruhe,  mitgetheilt  von  F.  J. 
Modo,  Schauspiele  des  Mittelalters 
II,  33  ff.  Vgl  Drosihn  Ueber  das 
Redentiner  Osterspiel.  Neustettin. 
Progr.  1866.  4^ 

Regd,  Karl^  &Iittelniederländ.  Psal- 
men, Hymnen  u.  Gebete  aus  zwei 
handschrifbl.  Breviarien  der  Her- 
zogK  Bibl.  zu  Gotha  in  Auswahl 
mitgetheilt  u.  sprachlich  beleuchtet 
Gothaer  Progr.  1864.  4;  Dessen 
Die  Buhlaer  Mundart.  Weimar 
1868. 

ü.  F.,  Reineke  de  Vos,  herausg.  von 
Aug.  Lübben.     Oldenburg  1867. 

Benners  Brem.  Chronik.  2  Bände. 
FoL  Es  stand  uns  nicht  die  Ori- 
ginal-Handsch. ,  sondern  nur  die 
Abschrift  der  Oldenb.  Biblioth.  zu 
Gebote.  ' 

J.  Benners  Livländische  Historien. 
Herausg.  v.  R.  Hausmann  und  K. 
Höhlbaum.  Göttingen,  Vandenhoeck 
k  Ruprecht.  1876. 

£  V,  Bepg.  Das  Zeitbuch  des  Eike 
Ton  Repgow,  herausg.  von  H.  F. 
Massmann.     Stattgart  1857. 

Biekey.  IdioticonHamburgense.  Hamb. 
1755. 

Die  SiacU  Riga  im  13.  und  14.  Jahrh. 
Ton  F.  G.  V.  Bunge.     1878. 

Big.  Burspr.  Die  älteren  rigischen 
Bauersprachen  im  Archiv  für  die 
Gesch.  LiT-  Esthl.  u.  Gurlands  von 
Y.  Bunge.  (Bd.  IV.  H.  21.  Dorpat 
1845  u.  im  Rig.  St.  R.  p.  201). 

Big.  St.  B.  Die  Quellen  des  Rigi- 
schen Stadtrechtes  bis  zum  J. 
1673;  herausg.  v.  J.  G.  L.  Na- 
piereky.     Riga  1876. 

Der  Bichtsteig  Landrechts,  herausg. 
▼on  C.  G.  Homeyer,   Berlin  1857. 

Böbd.  ürtheOsb.  OrdeUe  Boeck  der 
Stadt  Rabel.  OrdeUe  vnnde  Or- 
pheydenn  vor  vnd  by  vnnsen  tiden 
geschein,  dorch  Erben  Joachim 
Priperth  yomygeth  vnnd  ymhme 
geschreuenn.  Ao.  1545;  s.  aus- 
führlicher Lisch  in  den  Meklenb. 
Jahrbb.  XXXn,  149  ff.    Wir  be- 


nutzten eine  sorgfältige  Abschrift 
des  Herrn  Archivars  L.  Hänselmann 
in  BrauDschweig. 

Bostocker  Andachtsbuch^  enth.  Erklä- 
rung u.  Betrachtungen  über  das 
V.  U.  Papier  HS.  167  Bl.  12«.  Im 
Besitz  der  Rostocker  Univ.  Bibl. 

Liber  arbüriorum  civitatis  Bostochien- 
sium  vulgo  n-D^  ^0^^  Bok^,  Be- 
nutzt ist  eine  dem  Verein  f.  Mek- 
lenb. Gesch.  u.  Alterthumsk.  ge- 
hörende Abschrift.  Vgl.  Mekl.  Urk. 
V.  S.  XIV  ff. 

Bostocker.  Äreneib.  Aus  dem  XV. 
Jahrh.  stammende  Papier  HS.  81 
Blätter  kl.  4^  Im  Besitz  der  Ro- 
stocker Üniv.-Bibl. 

Bostocker  Bedebokelin.  Rostock  1543, 
kl.  80.  Druck  von  Lud.  Dyetz. 
Mitgetheilt  aus  der  Grossherz. 
Bibliothek  in  Ludwigslust  Vgl. 
Wiechmann  I,  193  und  Magd. 
Gesch.  Blätter  VII,  7. 

Bost.  Cat.  med.  Gatalogus  medicamen- 
torum  omnium,  quae  in  Pharma- 
copolio  Rostochiensi  extant,  gedr. 
durch  Job.  Richel  im  J.  1659.  kl. 
40.  Im  Besitz  der  Reg.-  Bibl.  in 
Schwerin. 

Bostocker  Chronik  von  1310 — 14, 
herausg.  von  Prof.  Dr.  H.  R. 
Schröter.     Rostock    u.    Schwerin 

1826.    4o. 

Bostocker  Chronik  über  die  zweite 
Hälfte  des  XVI.  Jahrh.  HS.  der 
Reg. -Bibl.  in  Schwerin,  s.  ausführ- 
licher Lisch  in  d.  Meklenb.  Jahrbb. 
VIII,  185  ff.  Benutzt  ist  von  uns 
auch  eine  correcte  Abschrift  des 
Herrn  Dr.  Wiechmann. 

Büg.  Landr.^  Matth.  Normanni  Codex 
antiquissimi  juris  Vandalico-Ru- 
giani  ex  vetustissimis  observantiis 
Rugianis  compilatus  circa  initium 
seculi  XVI.  Vulgo  „dat  olde  Wen- 
dische -  Bugianische  Land  -  Becht^y 
herausg.  von  J.  G.  H.  Dreyer  in 
den  Monumenta  Anecdota  Tom.  I, 
229  ff. 

Büß.  Das  von  uns  benutzte  Buch  des 
Nicolaus  Ru0,  eines  Rostocker  Pre- 


XVI 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


digers,  welcher  den  Vorläufern  der 
Reformation  beigezählt  werden  darf, 
führt,  wie  so  viele  Drucke  des  XV. 
Jahrh.,  keinen  Titel.  Das  auf  der 
Rostocker  Univ.-Bibl.  befindliche 
Exemplar  hat  auf  der  ersten  Seite 
von  alter  Hand  nachstehende 
schriftliche  Bemerkungen:  „Funi- 
culus  triplex  rumpitur^ ;  am  untern 
Rande:  ,,Dyth  is  dat  boek  vann 
Dren  strenge  Darinne  de  Lere  des 
Catechismi  vorfatet  is,  12  articuli 
fidei,  10  precepta,  7  orat.  Domin. 
cum  Registro.^  Vgl.  ausfuhrlicher 
Wiechmann  I,  9  ff. 

Bfiss.-livländ,  Urkunden^,  gesammelt 
von  K.  E.  Napiersky.  St.  Peters- 
burg 1868,  40. 

Bussow.  Nye  Lyfflendische  Chronica 
durch  Balthasar  Russowen  Reva- 
liensem.     Rostock  1578. 

8sp,  Der  Sachsenspiegel,  herausg. 
von  Dr.  C.  G.  Horaeyer.  Dritte 
Ausgabe.  Berlin  1861.  Des  Sachsen- 
spiegels zweiter  Theil:  Das  Säch- 
sische Lehnrecht  und  der  Richtsteig 
Lehnrechts,  herausg.  von  Dr.  C.  G. 
Homeyer.     Berlin  1842. 

Ssp.  Gl,  (Explicit  der  sassen  spegel 
den  de  erwerdige  in  god  vader 
vnde  here  Theodoricus  van  Bock- 
storpe  bysschop  tho  Neuenborch 
seligher  gecorrigeret  hefft,  Ghe- 
drucket  tho  Stendael  dorch  Joachim 
Westfael  in  deme  LXXXVIII  iare). 
Mit  der  Glosse. 

Salier,  De  salter  to  dude  mit  der 
vthlegginge.  Lübeck  1493.  4o.  Vgl. 
Deecke  nr.  33. 

Das  Sassen-  und  Holsten- Recht  in 
praot.  Anwendung  auf  einige  im 
XVI.  Jahrh.  vorgekommene  Civil- 
u.  Criminalfälle,  dargestellt  von  G. 
W.  pittmer.    Lübeck  1843. 

Sastrowen^  Barthol,,  Herkommen,  Ge- 
burt und  Lauf  seines  ganzen  Le- 
bens, herausg.  v.  Mohnike.  Greifs- 
wald 1823  u.  24.     Drei  Bände. 

Schaehspd.  Eine  moralische  Aus- 
legung des  Schachspiels.  Vielleicht 


zu  Lübeck  um  das  J.  1489   gedr. 
Vgl.  Deecke  nr.  5. 

Schambach,  6r.,  Wörterb.  der  ndd. 
Mundart  der  Fürstenthümer  Göt- 
tingen und  Grubenhagen  oder  Göt- 
tingisch  -  Grubenhagensches  Idioti- 
kon.    Hannover  1858. 

Schapherders  Kalender,  Rostock  1530. 
4o.     Vgl.  Wiechmann  I,  67. 

Schauspiele  des  Hersogs  Heinrich  Ju- 
lius von  Braunschw.,  herausg.  von 
Holland.     Stuttgart  1855. 

Scheidt,  Chr.  Ludw,  Histor.  und 
diplomat.  Nachrichten  von  dem 
hohen  und  niedern  Adel  in  Teutsch- 
land.    Hannover  1754.    4o. 

ScheUer,  K,  F.  Ä.,  Bücherkunde  der 
sassisch-niederd.  Sprache.  Braun- 
schweig 1826. 

Memorabilia  Scheningensia,  expandit 
S.  A.  Cuno.     Brurisv.   1728.    4o. 

Schip  V,  Narrag,  Dat  nye  schip  van 
Narragonien,  mjt  besunderem  fljte 
gemaket  vnde  vp  dat  nye  myt  vil 
schonen  togesetteden  hystorien  vor- 
lenget  vnde  erkleert.  Gedr.  to 
Rozstock  dorch  Ludouicum  Dietz 
1519.  Vgl.  Zarncke  Vorrede  zu 
Br.  Narrenschiff  S.  XCVIU  u.  S. 
205  ff.  und  Wiechmann  I,  54  ff. 
Benutzt  ist  das  Exemplar  der  Kö- 
nigl.  Bibliothek  zu  Kopenhagen. 
Die  in  demselben  fehlenden  Blätter 
65  u.  94  sind  aus  dem  Exemplar 
der  Rostocker  Univ.-Bibl.  ergänzt 
worden. 

S.  H,  L.  Urh,  Urkundensammlung 
der  Schleswig  -  holstein  -  lauenburg. 
Gesellschaft  f.  vaterl.  Geschichte. 
Kiel  1839—53.     Drei  Bände  4o. 

Schlesw.  St.  R.  s.  die  dem  jüt.  Low 
verwandten  Stadtrechte, 

De  dudesche  Schlömer,  ein  geistlik 
Spil,  dorch  Joh.  Stricerium.  Lü- 
beck 1584. 

Joch,  Schlu,  Comedia  von  den  from- 
men gottfurchtigen  vnd  gehorsamen 
Isaac,  dorch  Jochim  Schlve,  Bur- 
ger u.  Bargerfahr  in  Rostock.  Ao. 
1606.     kl.  40. 

Joach,  Schröder,    Trost  vnd  FrSwde 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


XVII 


for  de  erschrocken  vnd  trurigen 
gewissen  vnd  harten  der  framen 
Giristen  van  wegen  der  vorgahn- 
den  Teken  des  jftngesten  dages 
a.  8.  w.  Rostock  gedr.  d.  Stephan 
Möilemann  1563.  8.  Vgl.  Wiech- 
mann  II,  46. 

SchMeren,  Gherard  f)an  der,  Teutho- 
nista  of  Dnytschlender.  Leiden 
1804.  4®;  Dessen  Chronik  von  Cleve 
und  Mark,  herausg.  von  L.  Tröss. 
Hamm  1824. 

SeküUe,  J.  JP.,  Holsteinsches  Jdioti- 
kon.  Hamborg  1800—6.  Vier  Bände. 

SeeL  Tr,  Van  den  tein  geboden  godes 
(d.  i.  die  unter  dem  N.  Seelentrost 
bekannte  Samml.  von  Erzählungen 
mancherlei  Art).  1407.  4o.  Mscr. 
auf  der  Oldenburger  Bibl. 

Seih.  Qu.  Seibertz  Quellen  der  westfäl. 
Geschichte.  Arensberg  1857  u.  60. 
Zwei  Bände.  A.  HS.  =  Arensberger 
Handschrift. 

Seih,  ürk,  Seibertz  Urkunden  des 
Herzogthums  Westfalen.  Arensb. 
1839.     Drei  Bände. 

Seifart,  K,  Sagen,  Märchen,  Schwanke 
and  Gebräuche  aus  Stadt  und  Stift 
Hildesheim.     Göttingen  1854. 

Semumes  evangdici,  Teutsch.  So  ist 
die  Bezeichnung  in  dem  Bordes- 
holmer  Catalog  n,  CLXX.  Bl.  1 
anten  steht :  Item  dit  bock  des  (sie) 
ewengelyen  vnde  seermonen  hört 
der  iunckvrowen  marien  vnde  den 
broederen  int  ghemeyne  tom 
barstolm  (d.  i.  Bordesholm).  Hs. 
in  Fol.  244  Bl.  (nicht  144,  wie  bei 
Ratjen  Zur  Gesch.  d.  Kiel.  Univers.- 
Bibl.  p.  92  steht)  Text  u.  29  Bl. 
Regist  Auf  der  Kiel.  Univ.-Bibl. 
(Ohne  Jahreszahl;  die  Hs.  gehört 
aber  wol  in  die  Mitte  des  1 5.  Jahrh.) 

Siemssen,  Ad.  Chr.,  Plattd.  Namen 
f.  Thiere  u.  Pflanzen,  mitgeth.  in 
der  Monatsschr.  von  u.  für  Meck- 
lenb.  1790.  S.  623  u.  in  dessen 
Magazin  f.  die  Naturk.  u.  Oeco- 
nomie  Mecklenb.  Schwerin  1791  u. 
95 ;  Dessen  Handbuch  der  systemat. 
Kenntnis  der  Mecklenb.  Land-  u. 

mtlitBlMwd.  WörterbQoh. 


Wasservögel.  Rosock  1 794 ;  Dessen 
Fische  Mecklenburgs.  Rostock  1794. 

Slagghert.  Deutsche  Chronik  des 
Fräulein-Klosters  St.  Clären-Ordens 
zu  Ribbenitz  von  Lambrecht  Slag- 
ghert, Franziskaner  Lesemeister, 
aus  Stralsund.  Benutzt  ist  die  auf 
der  Reg.-Bibl.  zu  Schwerin  befind- 
liche Abschrift,  außerdem  das  von 
Dr.  C.  F.  Fabricius  in  d.  Meklenb. 
Jahrbb.  III,  96  £f.  mitgetheilte 
Bruchstück,  die  Jahre  von  1509 
bis  1527  umfassend.  Die  aus  die- 
sem entlehnten  Stellen  sind  mit 
einem  j^Fd.^  vor  der  Zahl  versehen. 

Smaltzing.  De  Psalter  Dauids  aver 
de  hundert  vnd  vo£ftich  psalme 
u.  8.  w.  von  Georgius  Smaltzing. 
Dem  obengenannten  Rost.  Bede- 
bokelin  beigebunden. 

Der  Soester  Daniel,  gedr.  1534,  wie- 
der herausg.  von  L.  T.  von  Schmitz, 
Soest  1848.  Eine  sorgfältigere  Col- 
lation  des  alten  Drucks  ver- 
danken wir  Friedrich  Woeste  in 
Iserlohn.  Vgl.  Vorwerck,  Daniel 
von  Soest.  Soester  Programm 
1856.     40. 

Soven  Meistere,  Eyne  schone  cronica 
vnde  historia  van  den  souen  wisen 
meisteren  getogen  vth  den  geschich- 
ten  der  Romere  u.  s.  w.  Magde- 
burg dor  Maur.  Brandis.  1494.  kl. 
Fol.  Vgl.  Wiechmann  I,  8.  Mitgeth. 
aus  der  Stralsunder  St.-Bibl. 

Spegel  des  cristene  mynschen,  Lübeck 
1501.  12o,  nach  den  Proben  bei 
Geffcken  150.  Vgl.  Bruns  Beiträge 
3,  368. 

Speygel  der  Dogede.  Lüb.  1484.  4o. 
Vgl.   Deecke   nr.    15    u.    Geffcken 

140. 

Speygel  der  Leyen,  Lüb.  1496.  4o. 
Vgl.  Deecke  nr.  39  u.  Geffcken  148. 

Der  Spieghd  der  Leyen,  ndd.  mora- 
lisches Lehrgedicht  aus  d.  J.  1444, 
im  Auszuge  mitgeth.  von  Dr.  B. 
Hölscher  in  Recklinghausen.  Pro- 
gramm 1861.    40. 

Eyn  spegd  aller  lefhebbere  der  sun- 
digen werlde.  1493.  Magdeb.    Vgl. 


** 


xvin 


VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN 


Götze  p.  58.  (Auf  der  Bibl.  zu 
Wolfenbüttel) 

De  Speghel  der  Sammitticheyt.  Lü- 
beck 1487.  12^  Vgl.  Deecke  nr.  1 9. 

Spieghel  der  zonden.  HS.  auf  Perga- 
ment zu  Münster  in  W.  nr.  1139. 
139  Bl.  in  Fol.  Vorne  fehlen  1 
oder  2  Blätter.  Ohne  Jahreszahl, 
etwa  Mitte  des  15.  Jahrh.  Vgl. 
Niederd.  Jahrbuch  4,  S.  54  flF. 

Starke.  Die  Kosenamen  der  Germanen, 
mitgeth.  in  d.  Sitzungsberichten 
der  Wiener  A.  d.  W.     Bd.  52  ff. 

Die  dem  Jütischen  Low  verwandten 
Stadtrechte  für  Schleswig,  Flens- 
burg, Apenrade  und  Hadersleben, 
herausg.  von  P.  G.  Thorsen.  Ko- 
penhagen 1855. 

Statuta  Bremensia.  Vollständige 
Sammlung  alter  und  neuer  Gesetz- 
bücher der  Stadt  Bremen,  herausg. 
V.  Gerh.  Oelrichs.     Bremen   1771. 

V.  Stemanfiy  Schlesw.  ürk.  Gesch. 
des  öffentl.  und  Privat-Rechts  des 
Herzogth.  Schleswig  von  Chr.  L. 
E.  von  Stemann.  Th.  III,  enth.  die 
Urkunden.     Kopenhagen  1867. 

Ein  Stendaler  ürtheilsbuch,  aus  d. 
XIV.  Jahrb.,  herausg.  von  Dr.  J. 
Fr.  Behrend.     Berlin  1868. 

Styffe,  Carl  Gustaf,  Bidrag  tili  Skan- 
dinaviens Historia  ur  utländiska 
arkiver.  Stockholm  1859,  64  u. 
70.     Drei  Bände. 

Urkunden  des  Klosters  Stötterlingen- 
bürg,  bearb.  von  C.  v.  Schmidt- 
Phiseldeck.  Halle  1874.  (Gesch. 
Qu.  d.  Prov.  Sachsen,  Bd.  4.) 

Stynchyn  van  der  kröne.  Van  eyner 
suverlicher  aventure.  Altdeutsche 
Neujahrsblätter  für  1874;  herausg. 
V.  A  Birlinger  u.  W.  Crecelius. 
Wiesbaden.    1874.     S.  76  ff. 

Stralsunder  Chroniken,  herausg.  v. 
Mohnike  u.  Zober.  Stralsund  1833. 
42.  70.  Drei  Bände.  Vgl.  Kletke 
243. 

Stralsunder  Kleider-  und  Hochjseits- 
ordnung  vom  J,  1570,  mitgeth.  v. 
Zober  in  den  Baltischen  Studien 
XXI,  1  S.  149  ff 


Strodtmann,  Joh.  Chr.,  Idioticon  Osna- 
brugense.    Leipzig  u.  Altona  1756. 

Stürenburg,  C.  H.,  Ostfriesisches  Wör- 
terbuch.    Aurich  1857. 

Ludölf  V.  Suchen,  Reisebuch  ins  hei- 
lige Land,  herausg.  v.  Kosegarten. 
Greifswald  1861.  Ludolfvon  Suchen  • 
ist  nach  Hänselmann  Lesefehler  für 
Suthen(m).  (Hans  Porners  Meer- 
fahrt, S.  1.) 

Sudendorf,  s.  Braunschw.-Lüneb.  Urk, 

Sumerlaten,  s.  Hoffmann. 

Summa  Johannis,  (Hir  heuet  sik  an 
de  vorrede  disses  bokes  genomet 
summa  Johannis,  welker  de  eer- 
werdige  vader  lesemester  Johannes 
van  Vryborch  prediker  ordens  to 
latine  ghemaket  vnde  vt  deme  hil- 
lighen  decret  bocke  getoghen  hefft. 
Vnde  van  latine  in  dat  dudesche 
gemaket  dorch  einen  hochgelerden 
doctorem,  gebeten  broder  Bartold 
dessulven  prediker  ordens).  Mag- 
deburch  1491  in  Fol.  (Auf  der 
Wolfenbüttler  u.  OldenburgerBiblio- 
thek.) 

Der  Sündenfall,  Marienklage  und 
Osterspid^  herausg.  von  Dr.  0. 
Schönemann.     Hannover  1855. 

Teuthonista,  s.  Schueren. 

Theophüus.  Ndd.  Schauspiel,  aus  einer 
Trierer  HS.  des  XV.  Jahrb.,  her- 
ausg. von  Hoffmann  v.  Fallersl. 
(I.) ;  Desselben  Theophüus,  in  zwei 
Fortsetzungen  aus  einer  Stockh.  u. 
einer  Heimst.  HS.  (II.  u.  IIL)  Han- 
nover 1853  u.  54. 

Th.  Vervemung,  Beruh,  Thiersch,  Ver- 
vemung  des  Herzogs  Heinrich  des 
Reichen  von  Baiern  durch  die 
heimliche  Acht  in  Westfalen.  Essen 
1835. 

Tractat  über  die  X  Gebote,  nach  dem 
Abdruck  bei  Geffcken  166. 

Tunnicius.  Antonii  Tunicii  Monaste- 
riensis  in  Germanorum  Paroemias 
studiose  inuentuti  perutiles  mono- 
sticha  cum  interpretatione.  Ejus- 
dem  epigrammatum  libellus.  Im- 
pressum Colonie  per  Marti- 
num    de    werdena.      Ao.    Domini 


QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


XIX 


M.  CCCCCXim,  3  Blätter  4o.  Be- 
natzt  ist  eine  durch  W.  H.  D. 
Soringar  in  Leyden  besorgte  und 
revidierte  Abschrift,  im  Besitz  des 
Herrn  Dr.  Fr.  Latendorf  in  Schwe- 
rin, und  die  Ausgabe  von  Hoffmann 
TOD  FallersL     Berlin  1870. 

Tyel  ülenspiegel,  in  nieders.  Mundart 
nach  d.  ältesten  Druck  von  Servais 
Kroffter.  Photographisch  nachge- 
bildet.   Berlin  1865.  4^ 

Utlegginge  des  gelouens.  Hyr  heuet 
sick  an  eyne  schone  vthlegginge 
des  gelouens  gesettet  van  den  bil- 
ligen twelfi  apostelen.  14  Bl.  4o. 
Alter  Druck,  sine  1.  et  a.  Auf  der 
Bibl.  zu  Wolfenbüttel. 

das  Verfestungsbuch  der  Stadt  Stral- 
sund. Von  0.  Francke.  Mit  einer 
Einleitung  von  F.  Frensdorff.  Halle 
IS75. 

V'dmar,  Ä.  F.  C,  Deutsche  Alter- 
thümer  im  Heliand.  Marburg  1845. 
4^;  Dessen  Idiotikon  von  Kurhessen. 
Marburg  u.  Leipzig  1868. 

Vocabularien.  Mscrpte. 

1)  Vocabularius  ex  quo,  von  der 
Hand  des  Lambertus  Swarten 
zu  Itzehoe,  aus  d.  J.  1419.  Fol. 
auf  der  Kieler  Bibl.  (1  voc. 
Kiel.) 

2)  Voc.  ex  quo  (sine  anno  et  no- 
mine). Fol.  Mit  dem  vorher- 
gehenden fast  ganz  überein- 
stimmend ;  auf  der  Kieler  Bibl. 
(2  voc.  Kiel.) 

3j  Voc.  ex  quo.  Fol.  aus  d.J.  1429. 
Auf  der  Bibl.  zu  Wolfenbüttel. 
(1  voc.  W.) 

4)  Voc.  ex  quo,  4^  aus  d.  J.  1479, 
aaf  derWolfenb.Bibl.  (2  voc.  W.) 

ö)  Vocabularius  bonus  a  reuereu- 
dis  magistris  compilatus  pro 
vtilitate  pauperum  scolarium, 
completus  sub  anno  domini  1421 
(bez.  als  3  voc.  W.).  Auf  der 
Bibliothek  zu  Wolfenbüttel. 

6j  Voc.  ex  quo,  4o.  aus  d.  J.  1467, 
auf  der  Bibl.  des  Klosters  Loc- 
cum  (voc.  Locc.  oder  L.). 

T)  Voc.  Engelhus.   Fol.    aus  d.  J. 


1445,  auf  der  Bibliothek  zu 
Wolfenbüttel.  (Deutsch-lat.  und 
latein.-deutsch.) 

8)  Voc.  Engelhus.  Fol.  Auf  der 
Bibl.  zu  Göttingen.  (Nur  latein.- 
deutsch.) 

9)  Voc.  Halberst.  Mscr.  des  Halber- 
städtischen Dom  -  Gymnasiums 
Nr.  86.  4. 

10)  Voc.  pidenb.  Mscr.  auf  der 
öffenti.  Bibliothek  zu  Oldenburg. 
Ohne  Jahreszahl;  aus  der  Mitte 
des  15.  Jahrb. 

1 1)  Vocabul.  Strals.  Vgl.  Kosegarten. 
Vorr.  S.  VIII.  Durch  gütige 
Vermittelung  des  Herrn  Stadt- 
Bibliothekars  Rudolf  Baier  in 
Stralsund. 

12)  Nomenciator  lat.  germ.  de  anno 
1416.  Fol.  Auf  der  Bremer 
öffenti.  Bibl.  Defect.  (Meist 
hochd.,  doch,  wie  es  scheint, 
nach  einer  niederd.  Vorlage  ge- 
arbeitet.) 

FoZjer,  K.  TT.,  Beiträge  zur  Kultur- 
geschichte.    Leipzig  1852. 

Vuntgroue,  Dyt  boeck  wert  genant 
de  hemmelsche  funtgroue.  (Von 
broder  Johann  von  Malcz,  doctor 
der  hilgen  scryfft,  commissarius 
der  romeschen  gnaden  to  Tor- 
gaw.)  Alter  Druck.  1490.  30  Bl. 
Auf  der  Bibliothek  zu  Wolfen- 
büttel. 

Waite,  Wfdlenweber.  Lübeck  unter 
Jürgen  WuUenweber.  Berlin  1855 
u.  56.     Drei  Bände. 

Walbaum,  Joh,  Jul.,  Synonima  Idio- 
tica  Lubecensia,  in  dessen  Index 
Pharmacopolii  completi.  Leipzig 
1767,  wieder  mitgeth.  v.  Dr.  Geff- 
cken  in  Bleys  Archiv  der  Phar- 
macie  1859  S.  371  ff. 

Walkenrieder  Urkunden,  Hannover,  2 
Bde.  1852  u.  J855.  (ürkb.  des 
bist.  V.  f.  NS.  II  und  III.) 

Von  gebrannten  Wassern.  Lübeck 
1484.  40.     Vgl.  Deecke  nr.   12. 

Van  d.  Wege  des  Crutaes.  Van  deme 
koninglikem  weghe  des  Crutzes 
Cristi.    Darin  auch:  Van  den  tra- 


** 


XX  VERZEICHNIS  DER  BENÜTZTEN  QUELLEN  UND  HÜLFSMITTEL. 


nen  ynses  salich  makers  J.  C.  de 
he  to  yyf  reysen  ymme  vns  armen 
Bunders  willen  bitterliken  ghewenet 
heft;  De  hystorie  van  der  hylg. 
vroawen  sunte  Marien  Magdal., 
unser  leuen  vrouwen  bomgharde. 
(Letzteres  durchaus  verschieden 
von  „Use  leven  frouwen  rosen- 
kranz''  im  Hartebok  S.  229  und 
von  ^Marien  rosengarten^  bei  K. 
Bartsch  ^Die  Erlösung«  284  S. 
Der  Druckort  u.  Jahreszahl  sind 
nicht  angegeben.  Lettern  u.  For- 
mat sind  gleich  mit  dem  oben  ge- 
nannten ;,Medelydinghe  Marien^. 
Mitgeth.  aus  der  Lübecker  St.-Bibl. 

Weigd,  Chr.  Ehrenfr,,  Flora  Pome- 
rano-Rugia.  Berlin,  Strals.  u.  Leipz. 
1769. 

Weinhold^  -ff.,  Die  Personen-Namen 
des  Kieler  Stadtbuchs  von  1264 
bis  1288,  mitgeth.  in  den  S.  H.  L. 
Jahrbb.  Bd.  IX.  (1866);  Die  deut- 
schen Monatsnamen.  Halle  1869; 
Beiträge  zu  einem  schlesischen 
Wörterbuch.  Wien  1855;  Die  deut- 
schen Frauen  in  dem  Mittelalter. 
Wien  1851. 

Wessd,  A,  TT.,  Flora  Ostfrieslands. 
Aurich  1858. 

WesseU^  Frang^  weil.  Bürgermeisters 
zu  Stralsund,  Schilderung  des  ka- 
thol.  Gottesdienstes  kurz  vor  der 
Kirchenverbesserung.  Nach  einer 
alten  HS.  herausg.  von  Dr.  E.  H. 
Zober.     Stralsund  1837.    4o. 

Westphalen^  J.  E,  de,  Monumenta 
inedita  rerum  Germanicarum,  prae- 
cipue  cimbricarum  et  Megapolen- 
sium  etc.  Lipsiae  1739 — 45.  Vier 
Bände.    Fol.     Vgl.  Kletke  256  fi. 

Wichhelderecht,  Dat  buk  Wichbeide- 
recht, nach  einer  HS.  der  Königl. 
Bibliothek  zu  Berlin  v.  1369,  her- 
ausg. von  Ä.  Daniels.  Berlin  1853. 

Wiechmann^  C.  M.,  Meklenburgs  alt- 
nieders.  Literatur.  Schwerin  1864 
u.  70.     Zwei  Bände. 

Wigands  Archiv  für  Geschichte  und 
AlterthumskundeWestfalens  1826  fi. 


Wiggert^  Friedr.^  Scherflein  zur  '^'ör- 
derung  der  Kenntnis  älterer  deut- 
scher Mundarten  und  Schriften. 
Magdeburg  1832  u.  36. 

Wismar.  Alterth.  Bürgerspr.^  s.  Bur- 
meister; Liber  proscripiorum  Wis- 
mariensiSf  nach  einer  wortgetreuen 
Abschrift  des  Herrn  Dr.  CruU  in 
Wismar.  Demselben  verdanken  wir 
weiter  Mittheilungen  aus  gericht- 
lichen Inventarien,  welche  in  Wis- 
mar während  der  Jahre  1438  bis 
1547  aufgenommen  worden;  aus 
dem  Liber  testimoniälis  der  Stadt; 
aus  den  Registern  über  Einnahme 
und  Ausgabe  von  St.  Jürgen  das. 
in  den  Jahren  1508—1567. 

Woesfe,  J.  F.  i.,  Volksüberlieferun- 
gen in  der  Grafschaft  Mark,  nebst 
einem  Glossar.     Iserlohn  1848. 

Wolf.  Mscr.  bez.  23,  3.  Hs.  in  4o. 
143  Bl.  Arzenei-  und  Kräuterbuch. 

Wolf.  Mscr.  bez.  60,  15.  HS.  auf 
Pergament,  kl.  8o.  215  Bl.  Miscel- 
lan-HS,  allerlei  medicinisches  und 
botanisches  enthaltend;  meist  la- 
tein.  Besonders  bemerkenswert : 
Medicinalia  pro  equis  conservandis. 
f.  178—182,  deutsch.  S.  Niederd. 
Jahrb.  2,  S.  19  fi. 

Wolf.  Mscr.  bez.  Blankenburg  127a. 
Miscellancodex  in  Fol.  enthaltend 
1.  spegel  der  mynschliken  salicheit 
(f.  1  —  75);  2.  Gedichte  über  die 
Messe  u.  a.  (—  f;  86);  8.  Ludolf 
von  Suthen  (—f.  109);  4.  Laien- 
doctrinal  (—f.  158);  5.  stichtinge 
des  hertigdomes  to  Luneborch 
(Chronik  bis  z.  J.  1414)  (—  f.  187). 

Wrake.  Das  Büchlein  von  der  Rache. 
Zeitschr.  d.  Berg.  Gesch.  Ver.  1, 
345—359. 

Zetio  oder  die  Legende  von  den  hei- 
ligen drei  Königen.  Ancelmus  vom 
Leiden  Christi,  herausg.  von  A. 
Lübben.     Bremen  1869. 

2!uchtbuch.  Aus  einer  Helmstädter 
HS.  (Germ.  21.  S.  424  ff.)  und 
nach  einer  schlechteren  HS.  in 
Wigands  Archiv  IV,  315-321. 


ü 

lekte,  f.  gcth.  uhtvö,  dhd.  uochta,  het  ene  ule  Beten  (aus  der  gehofften 
cÜs.  ohta,  tnhd.  uohtc,  übte,  Morgen-  Sache  wird  nichts),  Brem.  Mscr, 
iämmerung^  Morgenzeit;  dann  überh.  BiUU,  ene  rüge  ule,  ein  ungeMmnUer 
Dämmerung,     ^ucht  die  Dämmerung       Kopf,    das, 

mod  des  Morgens  als  des  Abends;  6  nlenspegel.  12  seh.  Hanse  Ullen- 
Qchtwerken,  des  Morgens  u.  Abends  speigele  van  dem  Osterwolde  vor  1 
M  Lieht  arbeitend  Strodtm.  bi  uch-  Yoder  kole  (1481).  Z.  f.  N.  Sachs. 
ten^  während  der  frühen  oder  späten  1871^  S.  215.  Die  Behauptung^  daß 
Togesz^  dösken.  Stürenb.p.  294.  —  nie  der  QesdUechtsname  Eulenspiegd 
Nymant  sali  laten  derschen  vor  4  10  vorkomme,  ist  hierdurch  widerlegt.  Vgl. 
vren,  ind  mach  die  vcbte  als  XII  auch  Vateri.  Arch.  3  (1820),  S.  218. 
bedde  (?)  Ionen  sunder  kost  myt  V  nlk,   Lerm,    Unruhe,   Belästigung. 

iL  int  den  dach  Ionen  myt  achte  dt.  1242  starff  koninck  Woldemar . .  unde 
Bora.  Stat.  204 ;  item  van  einer  vch-  syn  sone  Erick  quam  wedder  in  dat 
ten  to  derschen  (als  Arbeitslohn)  2  15  regimente,  wowol  de  vader  begeret, 
dt  ind  die  kost,  off  4  dt.  sunder  kost,  dat  Abel,  de  jüngste  söhne,  scheide 
md  to  XII  vren  vp  der  derschen  koninck  syn,  welck  ulckes  genoch 
toyn  (?  =  tein,  ten  ?)  ind  äff  to  laten  makede.  Lüb.  Chr.  1,  462 ;  wenn  man 
als  men  ter  vromisse  Inth.  das.  217.       dat  (Odd)  tho  wege  hedde  gebracht, 

lekte,   Viehaehnte,  s.  ochtum.  ao  hedde  men  den  64  wohl  alle  ulk  ge- 

ikleif  ein  Fisch,  cyprinus  albur-  gunnet.  Lüb.  Reform.  50;  idt  weren 
naa.  smirma,  piscis  ucley.  JDi«/'.  accu-  etlike  tbo  Lub.  in  der  gemeine,  io- 
leta,  occeley ;  ockeley  vel  flunder,  po-  doch  nicht  grotes  vormöges  effte  an- 
lipos.  der^.  „uekeT\ej,eine  Art  Fische,  sehendes,  dennoch  mit  velem  ulke 
die  man  auch  witinks  nennet.'^  Däh-  25  swanger,  dusse  konden  vele  dinges 
wrt.  S.  Schüler,  Z.  Th.  u.  Kr.  Buche  bedencken,  .  .  maken  vnd  de  gemene 
^^  8,  23.  stellen  unnd  hissen  na  erem  gefalle. 

lle,  /.  Eide.  Dar  kumpt  nicht  hen  Waitz,  WuUenw.  1,  413,  —  Vgl.  bei 
wer  wif  efte  man,  so  grote  viriltnisse  Dähnert:  ulks.  man  denkt  sich  bei 
is  aldar,  sunder  de  ule  unde  de  80  diesem  Worte  einen  Plagegeist,  einen 
schufat  R.  V.  2449;  We  da  mit  der  Urheber  von  Verlust,  Übel  u.  Unglück. 
ölen  athflöge,  de  scheide  des. nach tes  ulkenmaker.    d.  23  Jan.  fieng  die 

Tele  vorspeyen.  Koker,  8.  305.  (In  vlkenmaker  M.  Paul  an  dat  hus  to 
der  nlenvlncht  heißt:  in  der  Zeit,  wo  malen.  Gentskow  12, 2, 30.  (der  Topfe, 
die  Eulen  fliegen,  in  der  Dämmerung.  85  ule,  älts.  olla,  macht,  „Euler''?  oder 
SehanA.  Mit  Unrecht  unrd  es  von  der  ulen,  Euien,  Stockeuien,  Besen 
Mer  kurzen  Zeit  geibrauekt.  Brem.  zum  Reinigen  der  Zimmerdecken  etc. 
WB.  II.  Dähnert  s.  v.)  —  Sjprichw.:  macht?  Beides  passt  nicht  recht.) 
vat  van  ulen  kumt,   wil  musen ;   he  ulmieh,  adj.  von  Fäulnis  (ulm,  olm) 

is  alse  de  ule  under  den  kreien;  dar  40  angefreßen.  cariosus.  Dief.    olm,  als 

l«Wii<it<wJ.  WöfIcriHieb.  V.  1 


UM  2  ÜMME 

olmich  holt.  Tmth.  —  Ik  (sagt  der  ders.  Z.  f,  vaterh  Gesch.  7,  J2S3;  de 
todte  Leib)  liggc  hir  also  eyn  wlmich  hir  umme  der  rechtverdicheit  hebben 
holt.  Hanov.  Mscr.  /,  84,  S.  412^.  geleden.  Lüb.  Badend.  1636;  umme 
um  =  unt,  ent,  vor  Lippenlauten,  guder  dage.  GL  zu  R.  V.  /J,  7; 
0.  B.  umberen  (=  entberen),  umbre-  5  umme  quader  exempele  der  prelaten. 
ken  (entbr.),  umbeden  (entb.)  u.  a.  das.  Überschr.  II,  7.  —  b.  Zweck  bez. 
am,  vor  LippentatUen  =  un.  ütgän  ummejacht.  R.  V.3549;  umme 

ambe,  s.  umme.  stelen.   das.   1744;    umme  dat.    hir 

umber,  umberme,  nmmers,  ummert,  umme  dat  men  etc.  damit  etc.  GL  zu 
s.  iomer  (iemer,  immer).  10  R.   V.  /,  3;  umme  dat  se  grote  lene 

umme  (umbe,  umb,  um),  Präpos.  bopen  to  vorkrigeu.  GL  eu  R.  V.  /, 
älts.  umbi,  1.  räuml.  mit  Acc.  wie  im  3;  umme  dat  heißt  aber  auch:  weiL 
hochd.  aber  auch  (später)  mit  Bativ.  Do  (nach  dem  Brande  Lübecks)  wol- 
umme  eme  stonden  de  brodere.  Br.  den  de  coplude  dar  nicht  wedder 
d.  Eus.  7ä^ ;  he  sach  umme  eme  stan  15  buwen,  ummen  dat  de  hertoghe  hadde 
sine  presters.  Bial.  Greg.  257;  se  vorboden  de  merkede  dar  to  soken. 
wart  zeeck  .  .  so  stonden  vmme  eer  Lüb.  Chr.  i,  45;  vmme  dat  eme  L 
vrouwen  unde  manne,  das.  227^;  (dat  duchte  eyn  schedelick  slot  wesen, 
grote  water)  dat  vmme  der  kercken  sande  hie  syne  twe  sone  myt  volke 
vloyede.  das.  198;  unde  der  anderen  20  vor  L.  Brem.  G.  Q.  63.  —  c.  in  Be- 
heydene,  de  umme  eme  hen  wenden.  treff.  und  en  hebben  noch  gene  ti- 
Komer  211^;  syne  (Christi)  hande  dinge,  wo  id  is  um  den  schiphern 
umme  der  columpne  gerecket.  Pass.  (1410).  Livl.  Urk.  nr.  1844;  wo  is 
Chr.  52;  umme  diner  tafelen.  Old.  it  umme  dessen  mort?  R.  V.  2063; 
GB.  C.  38;  eyn  lakenmantell,  myt  25  sik  bespreken  umme  dessen  mort. 
rodem  tzeter  besettet  nedden  umme  das.  417;  umme  ene  sake  enen  be- 
deme  lutken  bilde  (1466).  Hamb.  Z.  klagen.  Lehnr.  Art.  39,  §  2;  vragen 
R.  p.  58y  Anm.  —  2.  modal,  a.  causol;  um  den  tuch.  das.  24^  4.  —  d.  Tausch 
um  —  willen,  umme  den  titliken  schat  u.  Preis  bee.  umme  dusent  mark.  R. 
der  seien  salicheitjo  nicht  vorgetten.  30  V.  984;  daher  auch  den  Verlust  bez. 
Lüb.  Bodend.  v.  920;  umme  dine  unnd  dat  boet  mochte  wedder  kamen 
rechtverdicheit  wert  di  got  den  hem-  unnd  begegen  uns,  so  were  wy  umme 
mel  geven.  das.  966 ;  dit  wil  ik  ju  den  hals,  UKire  unser  Leben  verloren. 
vorgeven  umme  den  anxt  unde  de  Hans.  Gesch.  BL  1876^  8.  84;  umme 
not.  R.  V.  304;  umme  den  willeui  35  den  hals  komen.  das.;  se  wetten  dair 
deshalb.  GL  eu  R.  V.  11^  1;  umme  binnen  (in  der  Stadt)  wel,  dat  die 
minen,  sinen  willen,  meinet-,  seinet-,  predicanten,  de  se  utgesant  hadden, 
wegen,  das.  176;  925  u.  sonst  h.  —  umb  de  helse  sint.  Münst.  Chr.  2, 
umme  willen  mit  Gen.  umme  vor-  292;  umb  den  kragen  bringen.  Soest. 
denstes  willen.  Lüb.  Bodend.  834;  40  Dan.  93.  —  umme  nicht,  für  nichts^ 
umme  Isegrims  willen.  R.  V.  170  u.  umsonst.  So  was  de  dach  umme  nicht. 
h. ;  doch  fehlt  auch  willen,  und  umme  Magd.  Seh.  Chr.  363,  16;  ghy  precket 
steht  dann  mit  dem  Gen.  allein.  Do  (prediget)  vmbe  nicht.  Soest.  Dan. 
de  lüde  vmme  der  vulheit  des  volkes       18.  24. 

malckander  sik  drungen.  Bial.  Greg.  45  umme,  adv.  1.  räumlich^  um^  herum, 
204;  de  vyant,  de  vmme  syner  ho-  umher.  R.  lep  tor  andern  siden  umme. 
uerdye  geworpen  is  in  de  deipheit  R.  V.  1152;  hebben  se  nicht  de 
der  helle.  Br.  d.  Cir.  82;  he  dede  lande  umme  (ringsumher)  bedwun- 
vele  anderes  dynges  umme  syner  ker-  gen?  das.  5011;  de  legate  toch  umme 
ken.  Münst.  Chr.  7,  I.W;  umme  ol-  50  in  dem  lande.  Magd.  Seh.  Chr.  137,  9. 


UMMEBEDEN  3  ÜMMEBUTINGE 

— Ji.eeälieh.  Do  achte  dage  al  uinme  deren  borghermesteren  in  den  wyk- 
weren,  vergangen  waren,  B»  V.  3307;  beiden,  vp  dat  se  dat  mede  wüsten, 
nade  sniede  wol  dre  dage  umme,  hin-  alse  se  erst  kunnen«  Brschw.  R,154^J21, 
dmrck.  Magd.  8ch.  Chr.  347^  8;  do  nmmebehalyen,  schto.  v.  umringen. 

regende  it  blot  3  daghe  nmme.  Kor-  5  Ok  weren  se  ummebehalvet,  dat  se  ner- 
ner  3S^  (W,);  dat  gy  moghen  dan-  ghen  komen  konden.  Lüb,  Chr.  2^  211. 
tzen  unde  singen  dit  jar  umme.  das. ;  nmmebeliggingc,  f.  Belagerung.  We 

twe  jar  alle  umme.  Brem.  G.  Q.  121 ;       gaff  di  den  raed,  dattu  bist  gheual- 
nmme  des  daghes   (diesen  Tag  Mn-      len    in    perikel    vormyddes    dosser 
dmrch^  Ufährend  dieses  Tages?)  worden  10  vmmebelyginge?   LerbecJc  §  79. 
^eslaghen  etc.    Kamer  232c  (W.).  nmmebrSf,  Circtdarschreiben?  Welk 

—  3.  modal,  mi  is  dar  al  ens  umbe,  knecht  us  (den  bekkeren)  scadet  in 
ist  mir  gleichgUÜig.  Eike  v.  R.  578;  der  molen  eder  in  deme  bachus,  dene 
were  eme  dar  wat  umme,  teare  ihm  wroghe  we  to  dem  ummedinge  (?) 
daran  ettoas  gdegen^  so  mochte  he  15  unde  latet  one  scriven  in  den  umme- 
den  schat  wol  krigen.  Lab.  Chr.  2,  bref  (?).  Hanov.  St.  B.  457, 
237;  dar  was  em  al  to  vele  vmme,  nmmebringen,   schw.  v.    1.  anders 

lag  ihm  sehr  viel  daran,  Brem.  G.  Q.  wohin  bringen,  gudere  .  .  to  vorzet- 
99;  nmme  unse  breve  unde  unse  be-  tende,  to  vorkopende,  effte  umme  to 
wisinge  dar  ne  was  dem  kopmanne  20  bringende  in  andere  bände  (1413). 
nicht  nmme  (1377).  Livl.  Urk.  nr.  IM.  Urk.  F,  nr.  477.  —  2.  (auf  die 
1127;  kere  dy  nicht  an  syne  wort  andere  Seite  schaffen)  umbringen,  ver- 
Tnde  gif  dar  nicht  vmme!  Mered.  B.  nickten^  zerstören;  vom  Gelde:  ver- 
d.  Kon.  167;  dar  antworden  de  van  thun^  verschwenden.  Daniel  .  .  umb- 
Brughe  aldns  to :  en  were  daer  nycht  25  brachte  de  propheten  Bels.  Soest. 
umme,  wem  he  et  clagede  (1387),  Dan.  150;  unde  se  ock  tom  dode 
Hans.  Bee.  3,  8.  359.  —  unde  geit  umbgebracht.  das.  151;  Rome  hefstu 
denne  dar  umme,  e^  ergeht  damit^  umbgebracht.  das.  14 ;  vnde  datsulue 
alse  hir  Tor  gesecht  is.  Rtchtst.  Lehnr.  heff[t]  W.  schentliken  ymraebracht 
c.  24^  §  11.  —  umme  sin,  geschehen  30  vnd  vortert  (1564).  Wism.  ürtheilsb. 
sein  um  etwas^  verloren  sein.  Do  sy  H,  VII;  des  (wegen  der  Kleiderpracht) 
(sei)  tnghe  mit  A.  G.  ynd  dessulftens  ein  untallick  gelt  unde  guet  so  un- 
Tolk  (Schiffsgesinde)  ouergetredenn  nutte  dagelixs  werd  umgebracht.  Ben. 
(wf  ein  anderes  Schiff  getreten)^  dan  771;  unde  or  gudt  schentlyken  umme- 
sy  gemeyneth,  Jacob  Robbers  schip  35  bryngen.  Koker,  S,  323. 
vere  gantz  ymme   gewesen.    Brem.  ummebuten^  schw.  v.  wechseln^  tau- 

üri.v.1564. — um(me)  un(de)  um(me),  sehen.  So  heft  der  konninck  twe 
rtfi^^  herum,  vnde  leth  vmme  end  kleine  jungen  ummegebuetet,  die  bei 
Tmme  dat  fuer  vprichten  altare.  Ler-  im  stonden  .  .  Den  jungen,  der  tho 
iedt  §  105 ;  ganz  u.  gar.  Fries.  Arch.  40  rechter  haut  stont,  den  satte  hei  to 
1,  134 ;  vnde  moyde  se  vm  vnd  vm.  der  lincker  haut,  und  der  junge,  der 
Lerbeek  §  119,  umme  sus  s,  unten.  —  tho  der  lincker  hant  stont,  den  sat 
wr  Inf.  nmme  to.  quam  ut  Schott-  hei  tho  der  forderen  hant.  Münst. 
Und  bischop  J.  umme  to  predikende.       Chr.  2,  92. 

Korner  65^  (W.);  um  malcks  munt  45  nmmebntinge ,  f.  Vertauschung. 
tho  stillen.  Soest.  Dan,  123.  Disse  permutacio,   dat  is  de  umme- 

unebedem,  st.  v.  rings  umher  ent-  butinge  und  oversettinge  mit  den 
Ueten^  sagen  laßen,  unde  welk  bor-  bischopen  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  281, 
ghermester  aldus  weme  gheleyde  geue,  15;  in  einer  rechten  wesselinge  unde 
de  scholde  dat  ymmebeden  den  an-  50  ummebutinge.    Brschw.  Schichtb.  38, 

1* 


UMMEDEDINGEN  4  UMHEDRIVEK 

nmniededingeii,  schw.  v.  durch  Ver-  rike  wolde  ton  to  Aken  mit  belpe 
handlung  umstimmen.  De  iuncker  is  gicbteswelker  vorsten,  da  mit  gude 
angededynget,  den  wyl  wy  weder  weren  ummedan.  Lüb.  Chr.  i,  JiSJi; 
umme  dedyngen.  Münst.  Chr.  1, 174.       he  wart  ummedan  myt  3000  rynscher 

nmmedelen,  schw.  v.  herumtheüen^  5  güldene.  das.JS^  11;  unde  den  bischop 
-reichen.  Do  de  denere  quemen  unde  mit  bedreghe  ummedede  (dolo  cir- 
umme  deleden  de  almissen  etc.  Kor-  cumdedit).  Chr.  8d,  JS4j  16 ;  Hinrik 
ner  38c  (W.).  van    Pameren    ummedan    mit    bede 

nmmedenken,  schw.  v.  (zurück)  be-  unde  mit  gelde  (conductus  prece  ac 
denken.  Alse  he  do  dat  brod  betalen  lo  pretio).  das.  23i,  11;  refl.  auf  die 
wolde,  do  vand  he  dat  geld  nicht  wen  andere  Seite  treten^  abfallen.  Do  de 
halff.  Do  ward  he  vmmedenkende  vnde  byschop  van  D.  dy t  yornam,  he  dede 
prouede  wol,  dat  id  eme  ghestolen  sich  umme  tho  deme  mestere  Tan 
was.   Emd.  Mscr.  nr.  139,  f.  3b.  deme  dudisghen  hus,   unde  he  dede 

nmmeddn,  unr.  v.  1.  umgeben^  um-  15  sich  van  deme  ersebyschope  van  der 
ringen.  Desse  werlt  de  is  vmme  ge-  Rige.  Lüb.  Chr.  1,  424 ;  in  deme 
dan  mit  bitteren  watere.  Bavenst  f.  sulven  jare  deden  de  van  deme  Knes- 
^a ;  do  quam  en  grot  schyu,  de  dede  beke  sik  vmme  van  der  herscap  to 
vmme  dat  altar  des  tempels.  Lüb.  Luneb.  to  dem  marcgreven.  das.  i, 
Passion,  f.  107d;  vnde  in  der  stunde  20  360;  he  wan  Neapolis,  do  weidigen 
sines  dodes  vmmedede  em  ein  licht.  stad,  de  sie  hadde  ummedan  na  sines 
Passional  f.  30^ ;  do  wart  he  umme-  vaders  dode.  das.  i,  130;  also  ma- 
dan  van  synen  vyenden.  Körner  88^^  kede  he  enen  vruchten  over  alle  de 
( W.) ;  unde  alzo  werde  gy  myth  twen  andern  stede  in  waischen  landen,  dat 
beeren  ummedan.  das.  2499k.  —  2.  bei  21b  se  sik  nicht  dorsten  ummedon.  Kor- 
Seite  schaffen,  tödten ;  vgl.  ummebrin-  ner  18^  ( W.) ;  se  legen  vor  der  stad 
gen.  Do  bot  de  keyser  den  sinen,  wol  veir  weken;  se  bleif  doch  unge- 
dat  se  de  gantzen  schare  scheiden  wunnen;  se  wolden  sik  ok  nicht 
doden.  Aldus  so  worden  de  riddere  ummedon.  Magd.  Seh.  Chr.  204,  7. 
godes  vmme  gedan  van  den  ridderen  80  »sik  u.  heißt  hier  (Osnabr.)  insbes. 
des  duuels  vnde  wurden  van  den  eine  andere  Beligion  annehmen.^ 
sundigen  banden  gedodet.  Lüb.  Pas-  Strodtm.  Vgl.  F.  Bech  in  Pf.  Germ, 
sional  f.  226d.  —  3.  auf  die  andere      19,  S.  45. 

Seite  hinüberbringen,  überreden ;  con-  nmmedracht,  f.  ( Betrachtufig  ?)  Ge- 

futare.  Voc.  Halberst.  u.  W.  De  engel  86  danke.  Herr  Schaper  sprak:  ik  hebbe 
van  tercien  tiid  hadde  mit  er  (der  gedacht  in  minem  sinne  eine  umme- 
Maria)  rede  wente  tu  nachtsanges  dracht;  dar  schölle  gi  helpen  inne 
tiid,  er  he  ze  ummedede.  Parad.  29,  raden.  t;.  Lüiencr.  1,  476,  4.  Mhd. 
3;  do  de  iungelinck  vornam  ere  stede  WB.3,  78b:  ummetracht,  ^er^^reuuti^. 
gefiiote,  dat  se  nicht  en  stunt  vmme  40  nmmedriven,  st.  v.  herumtreiben, 
to  donde,  do  schemede  he  sik.  Lüb.  -jagen,  vnde  de  vanghenen  leth  he 
Passional  f.  82^;  do  sprak  een  rat-  vmmedriuen  (von  Ort  eu  Ort  jagen?) 
gheuer,  du  en  machst  ene  (den  be-  v.  mit  staken  sere  slan  v.  leth  se  bu- 
kehrten  Josaphat)  nicht  vmmedon  wen  ten  alse  yee(1342).  Lüb.  Urk.IP,  nr. 
myt  vrouwen  vnde  juncfrowen.  Secl.  45  758;  bildl.  in  beständiger  Thätigkeü  u. 
Tr.  29;  Sardanapalus  den  hadden  Unruhe  halten  (g.  B.  dat  gesinde.  Br. 
de  wive  so  ummedan,  dat  etc.  das.  TFjB.  ^,^5^^;  vnd  ladeden  vns  vakene 
161;  de  man  (Adam)  wart  van  deme  vor  de  sateslude  mit  grotem  vreuele . . 
wyue  vmme  ghedaen.  Sp.  d.  mensM.  dar  we  bouen  1000  lodige  mark  ouer 
Salich.  f.  3h;  de  konink  van  Frank-  so  vortereden  vnd  dreven  vns  vmme  van 


DMMEEREN  5  UMMEGANK 

tiden  to  tyden,  dat  we  unses  selves  vortmehr  schal  ein  jewelick  vmme- 
mcht  mechtig  wesen  konden  (1396),  gähn  in  den  swibagen,  d.  h,  söUea 
Sudend,  8,  S.  156;  eine  Sache  herum-  die  VerkaufssteUe^i  wechseln.  Lüb.  Z. 
treiben^  wenden^  betreiben,  daß  sie  an-  R.  341;  unde  scolde  den  kor  umme 
den  wird  oder  unterbleiU.  ok  musten  5  laten  gan,  dat  to  eyner  tyd  de  eyne 
se  Tjende  werden  der  van  Sost.  Doch  köre  unde  to  der  anderen  tyd  de 
jo  wart  dat  umme  ghedreven  van  der  andere  etc.  Kamer  205^;  de  borgere 
menheyt  dat  de  rad  muste  de  breve,  van  deme  Holme  deden  truweliken 
dar  86  mede  entseden,  laten  wedder  .  .  anders  weren  se  altomale  umme* 
luden.  Lab,  Chr.  2^  109;  doch  io  en  lo  gan  (hatten  die  Partei  gewechselt) 
beiden  eme  de  Sweden  nenen  loven,  unde  hadden  sik  gedan  van  konink 
wente  de  bischop  up  Upsal  .  .  quam  Alberte.  LOb.  Chr.  I,  351 ;  is  de  band 
io  dat  rike;  de  dreff  dat  umme  unde  des  heren  ummegande?  (wechselnd^ 
makede  alze  vele  by  den  guden  lu-  bald  so^  bald  anders.  Vtdg.  invalida). 
den,  dat  se  koninck  Cristierne  wol-  15  2  Mos..  11^  JS3  (H.).  —  3.  ummegän 
den  beholden,  das.  2, 276;  doch  konde  mit,  sich  mit  etwas  beschäftigen  (Um- 
men  dat  so  ummedriven,  dat  ik  gang  hdben)^  es  (stets)  betreiben^  sich 
mochte  ane  schaden  bliven.  R.  V.  verstehen  auf.  eyn  schipper,  de  wol 
2727;  were  jemant,  de  dit  keren  myt  waterstride  konde  ummeghan. 
wolde  .  .  de  scheide  min  vader  al  20  Körner  249h  (W.);  mit  falscheit  und 
Torjagen ,  mit  sineme  schatte  dat  logen  se  vmbgän.  Soest.  Dan.  191.  — 
ummedriven,  mit  umme  to  kopen  etc.  //.  trans.  umgehen,  vermeiden.  Vnde 
das.  2179.  —  Intrans.  sich  herum-  wy  hebbet  en  scaden  genuch  gedan, 
treiben,  vagabundieren,  dat  (der  Todt-  dat  wy  doch  gerne  hedden  vmmegan, 
^diiag)  is  mi  gantz  leit,  und  mot  nu  26  künde  wy  des  by  hebben  gewesen, 
leider  ummedriven  also  ein  arm  min-  Brem.  O.  Q.  96;  do  de  rat  des  er- 
sehe, und  bin  is  leider  sere  vorder-  loges  nicht  konde  vmmegan.  das.  99; 
▼et  (1410).  Lid.  ürh.  nr.  1864.  to  male  dorlick  were  nu  tho  vruch- 

imeereH,  sehw.  v.  umpflügen,  um-  tende  den  doet,  den  wy  nenigherleye 
(kckem.  We  den  kirchoff  vme  eret,  80  wys  moghen  ummeghan.  Korr^er  35c 
de  sal  daz  den  heren  verboten  myd  (W.);  men  schal  sik  sulven  trösten, 
Bestich  Schillingen.  Gr.  Weisth.3,79;  so  men  is  in  sorgen,  de  men  nicht 
weghe  edder  strate,  wantsteineC(Tr^ier-  kan  ummegän.  Gl.  zu  R.  V.  J,  16. 
steine)  vme  eren.  das.  Auch  getrennt :  he  gingk  kriges  umme, 

UUiegim,   st.  v.    L  1.  intr.  um-,  85  wur  he  künde.    Bothos  Chr.  /.  221; 
herumgehen,  umlaufen.    Also  dat  dat       Magd.  Seh.  Chr.  314,  7. 
ni  (SehSpfrad)  enes  umme  ga,  Gosl.  ummegank,  m.  1.  das  Herumgehen, 

Bergges.§  172;  sine  ogen  begunden  Umzug.  Also  gingen  se  drie  umme 
eme  umme  to  gän.  R.  V.  1643;  en  den  kerkhof  unde  velen  an  jowelkeme 
bei  ummegande  jar.  Komer76ä(W.);  40  ummegange  dristund  cruzewis  up  de 
orlogede  negen  ummegande  jar.  dcis.  erden.  Magd.  Seh.  Chr.  205^  17;  Hin- 
40^;  dit  orlighe  twischen  konnynck  u.  Rückgang,  Kreislauf,  eyn  bure 
Karie  unde  den  Sassen  warde  umme-  mach  dat  (seine  Habe)  vorgheuen 
ghande  dre  unde  druttich  jar.  das.  (wenn  er  so  kräftig  ist)  also  he  eynen 
2^;  onnatftrlik  mid  vuchtigkeit  umb-  46  vmmeganck  plogen  mach  eyner  (enis 
ging  (verlief)  dit  jar  in  nattigkeit.  bei  Hom.)  morghen  lanck.  Ssp.  /, 
Kerkh.  V.  40.  —  2.  wechsdn.  also  52  Gl. ;  nB,e  nmbg\iSkngh( Ab-,  Verl<iuf) 
giungk  do  de  wynt  umme  (schlug  um,  der  upgemelter  14  daige  suUen  wy 
^^^i^s^ne  Richtung).  Korner  232^;  dat  recht  synen  ganck  neme  laiten. 
de  nmmegande  rat.  Brem.  G.  Q.  84;  60  Wigands  Arch,  5,  35;    Kreis,    Um- 


ÜMMEGEGERWE  6  UMMEHEL8EN 

Jcreis,  Umfang.    In  deme  ymbegange      (Der  Ssp.  /,  34^  3  hat  dafür:  vin- 
desser  bedrechliken  werlt.    SaUer  f,       gerne.) 

JS6 ;  dysse  vurighe  hemmel  is  de  gro-  nmmegen/;er8,   die  Waehe^   todche 

teste,  wydeste,  runde  ummegbanck  die  Ronde  hat,  Patrouiüe.  0£  de 
in  allen  haluen  aedden  ynde  bouen  6  vnimeghenger  yppe  de  leder  (Fenster- 
des  ghantzen  firmamentes.  ^.d.Sam-  laden)  kloppeden,  vnde  se  (die  bei- 
mitt.  I,  c,  5;  en  hues  dat  was  grot  den  weckere  yp  enen  waachuse)  des 
ynde  lanck,  ynde  wyt  was  sin  ymme-  nycht  gewaer  en  worden,  de  yppe 
ganck.  Schaeksp.  f.  41;  ene  bespot-  den  waichus  dan  weren,  so  sal  men 
tinge  den,  de  in  yoseme  ymmeghanghe  10  se  beyde  yerdrincken  yp  yier  kannen 
sint  (qui  in  circuitu  habitant).  Ps.  beers.  Wigands  Äreh.  III,  33. 
78  (79),  4  (L.).  —  3.  rings  umfüh-  nmmegrayen,  st  v.  ringsherum  mit 

render  Gang,  Krewsgang,  peribolus.  einem  Graben  umjriehen.  . .  derowegen 
Dief  Vnde  weren  (der  Kaiser  u,  der  wolde  ick  dat  sulyige  stücke  boltes 
Herzog  v.  Burg.)  in  eneme  kostliken  15  edder  landes  gerne  besteent  und  be- 
ymmegbange  (der  Kirche  St.  Maxim.  stapelt  hebben  edder  ock  ümbgegra- 
au  Trier)  alleyne.  Wigands  Ärch.  I,  yen,  darmede  ik  desto  beter  in  frede 
j2,  127;  in  deme  sulyen  jare  do  yor-  und  hege  hebben ..  mögte  etc.  Falcks 
brande  to  deme  dorne  to  Lub.  boyen  Staatsb.  Mag,  6,  62L 
de  ummegank  yan  dem  köre  an  bet  20  ummegripen,  st,  v.  umarmen,  unde 
in  dat  ende  der  kerken  etc.  Lüb,  grep  ene  umme  unde  kussede  etc. 
Chr.  2,  600;  oer  woninge  hadden  se  Korner  108h  (W.). 
(die  Templer)  in  dem  porticu,  dat  is  nmmehaiigeD,  st.  v.  umhängen,    se 

ymmeganck  des  tempels.  Ler&ecA?  ^  ^9.       ymbhengen    der    sacken    ein    hoken 
—  3.  Umgang,  Verkehr,  Gegrod  sistu,  26  (Mantel).   Soest.  Dan.  180. 
sanctum  sanctorium  (d.  i.  der  Mutter-  ummehank,  m.  Um-,  Vorhang,  Gar- 

leib  Maria),  dat  de  overste  biscop  dine,  bes.  Bettumhang.  Hebben  ghe- 
gewiget  heft  an  sinen  ynsprekliken  doedet  de  yrowen  in  den  ymmehanghe, 
ummegange.  0GB.  B.  77,  —  4.  das  de  kyndere  in  der  weghen  (1355), 
Umgehen,  Vermeiden,  do  men  des  80  Lüb.  Urk.  3,  nr.  232;  assignayit  II 
neinen  ummegank  hebben  mochte  lectos,  dictos  bedde,  et  dimidiam 
(nicht  y,umhin^  konnte),  do  antworde  cortinam,  in  yulgari  dictam  en  half 
men  en  ut  den  Ruscen  (1331).  Livl.  ymmehanc  (1350).  Lid.  Urk.  nr.  935, 
Urk.  nr.  3077;  dat  he  des  gherne  idS;  yorhange  unde  ummehange,  sper- 
yordrach  hedde ,  icht  ^e  des  ane  35  lakede,  teppede  etc.  Wichbdder.  Art. 
ghewalt  ymmeghang  hebben  (um-  ^d,  ^  i ;  II  weghenkussen,  it.  I  ymme- 
gehen,  vermeiden)  konde  (1396).  Su-  hanck.  Wism.  Inv.  f.  45.  —  De 
dend.  8,  S.  175,  11;  schaden,  des  men  ymmehanck  de  in  der  yasten  in  der 
wol  ymmegank  hebben  mochte  (1409).  kerken  henget,  betekent  de  yurigbe 
Lüb,  Urk,  V,  nr.  234 ;  were  idt,  dat  40  mure,  de  ymme  dat  paradis  gheyt, 
de  swarheit  der  sake  so  marcklick  ynde  yns  yor  besloten  was.  So  wan 
openbar  unde  grot  weren,  dat  men  men  den  ymmehanck  leth  nedder 
sodanige  besweringe  unde  belastinge  yallen,  betekent,  dat  dorch  den  doet 
na  inholde  des  geistliken  rechtes  Cristi  yns  dath  paradis  is  gheopent; 
neinen  ummeganckkonden  hebben  etc.  45  betekent  ock,  dat  de  iodesche  ee 
(1471).    Dithm.  Urk.  S.  62.  eynen  ende  nam.  Sp.  d.  Legen  f.  39. 

nmme-gegerwe,    eine   Art   weiter  ummehelsen,    schw.   v.    umhiilsen, 

Gewänder,  Mäntel,  vgl.  gegerwe.  Alle  Alse  gi  se  (die  Weisheit)  ummehel- 
wiflike  kleider,  ymmegegerue  ynd  set,  so  sole  gy  yan  er  geeret  werden, 
armgold,   tzapel  etc.    Fidic.  1,  1^4.  eo  Horol.  8^. 


ÜMHEHEN6EN  7  UMMELANE 

ekMgeiii  schto.  v.  umhängen.  ene  upsate  mjt  dem  hovetmanne  van 
Eine  loee  mantel  he  ummehengede.  Gent  unde  kofte  den  umme  myt  ghelde. 
R  V.  1185.  Lüb.  Chr.  2,  161;  de  konjmgh  unde 

uaiekoldeii,  st,  v,  umhäUen,  um-  syn  rad  koften  se  umme  myt  ghelde 
ringen.  Saul  ummehelt  (cinxit)  de  6  unde  myt  gave  unde  myt  mennigher- 
wostenie.  Ps.  54  (53),  t)berschr/(H.).       leye   lofte.   das.  JS,  223;    markgreve 

mekapea,  schw.  v.  umhergaffen.  J.  hadde  en  ummegekofft,  dat  he  si- 
De  ghenne,  de  vele  vmme  kapen,  nem  brodere  nicht  helpen  scholde. 
I>e  mach  men  wol  liken  den  (?  der  ?)  Leibn,  3^  200;  do  Hinr.  de  louwe  sik 
apen,  De  alle  dynge  will  beseen.  10  van  der  etat  (Melan)  ummekopen  let. 
Schaisksp.  f.  95h;  so  scholen  se  godt  das,  217;  mit  gelde  wil  ik  se  kopen 
ock  nicht  meistern  ynde  nicht  na  um.  ü.  V.  4164;  2180;  he  en  deit 
andern  Ymmekapen  vnd  gapen.  Gryse^  nein  recht,  de  mit  gelde  is  umme- 
BMipr.  El.  koft.  Tunnic.  nr.  188. 

uiMekere,  Umkehr^  Wendung.  Der  15  nmmekrink,  -rink,  m.  Umkreis,  du 
T(ffge8chr.  schulte  heyfft  einen  vmkar  schalt  losen  syn  volk  van  der  haut 
gebeden  (das  Abtreten  vom  Gerichte^  siner  vyende,  de  dar  sint  insineme 
Nfli  sich  mit  andern  eu  besprechen)  vmmekringhe.  Merzd.  JS.  d.  Kön.  17; 
Tund  myt  vollen  gengen  vor  recht  up  dem  ummeringe  der  werlt  (gyro 
gewyst,  dat  etc.  Se%b.  ürk.  nr.  1021.  20  terrae).   Jes,  40,  22  (H.);    he   wert 

mmekereH,  schw,  v.  umwenden,  rychten  den  vmberinck  der  erden. 
Wu  hefstu  so  geringe  umbkert  dat  Salter  f.  22;  der  Ring,  in  dem  die 
biat !  Soest.  Dan,  139;  umkehren,  aer-  Münzen  geprägt  werden.  (Kosten  bei 
äoren,  evertere.  1  Voc.  W.  vnde  dat  der  Ausmünzung :)  .  .  int  erste  38 
06  vorspeygeden  de  stat  vnd  de  26  seh.  to  vorlese  in  dem  degel;  it.  38 
xmakA2sA^n.2Sam.lO,3(H.);N\l  seh.  to  makelone;  to  umringe,  to 
landeaheren  konden  dy  (Soest)  nicht  munteyseren  unde  to  slete  20  seh. 
ambkeren.  Soest.  Dan.  139.  Münzrec.  v.  1441. 

uuiekleity  n.  Mtmtd.  circumamic-  nmmeknselen,  schw.  v,  herumwerfen, 

tos.  Dief.  Eyn  tertelduve  leuet  in  80  -schwenken  (beim  Tanz),  die  dantze 
othmodicbeit,  Dat  is  den  frowen  eyn  in  den  hochzeiten  mit  dem  vnuer- 
haaeBdkraimecleit.Harteb.228,f.309^.       schampten  vmmekuselen  mit  frawen 

uniek^Hefi,  st.  v.  1.  vergehen,  ver-  vnnd  jungfrawen  etc.  (sind  bei  Brüche 
streieien,  von  der  Zeit,  alse  umme-  verboten)  (1551),  Sastrow  3,  5. 
gekomen  weren  vertich  dage.  Br.  d.  85  nmmelage,  f.  Einfaßung.  circum- 
Eu$.  44^;  wan  desse  X  jare  vor-  ferentia,  dicta  umelaghe.  Hanov.  St. 
scheuen  weren  ofte  ummekomen  B.  453;  De  hoghe  des  underen  stenes 
(1447).  Dithm.  Urk.  S.  49  u.  so  h.  —  (in  der  Mühle)  de  scal  wesen  twey 
2.  einen  Kreislauf  machen.  Vnde  vinger  bret  boven  der  ummelaghe 
moste  ynt  leste  liggen  lam,  Wan  dat  40  (=  sling).  das.  457  u.  454. 
lockerath  rant  vmme  kam.   Schip  v.  nmmelank,  -lanke  (-lange),  -langes, 

Saarrag.  f.  85,  —  3.  trans.  umringen.  -langest,  -langens,  -link,  -linges,  adv. 
De  ioden  vmmequemen  ene  vnde  u.  präp.  rings  umher,  in  der  Um- 
spreken  etc.  Joh.  10,  24  (L,);  vnd  gegend.  een  rinc  ummelanck  der  son- 
vdden  den  khonig  Rorik  .  .  vp  eren  45  nen.  Elucid.f.  20^;  ummelang  Rome. 
hinderholt  trocken  vnd  vmmekhamen.  Lüb.  (Ihr,  1,  20;  vor  Stratzborgh  und 
EsaÜBOW  6.  dar  ummelank.  das.  2,  91 ;  to  Luneb. 

unektpes ,  schw.  v.  umkaufen,  Hamb.  .  .  und  in  de  laut  ummelanke. 
d.  k.  durch  Gdd  etc.  auf  die  andere  das.  2,  278 ;  ackeren,  die  dae  by  ind 
Seite  bringen^  bestechen.    He  makede  50  umblange  syn  gelegen.  LacomU.  Arch. 


UMME  LÄNT  8  ^  UMMELEIDIN6E 

i,  175;  do  alle  dinck  dar  vinmelaDck  van  A.  hedde  der  orden  siaen  denst 
brande.  IHäl.  Oreg.  197^;  mit  den  upgesecht  und  wolde  umme  lant,  und 
hoveluden  al  ummelanghes  beseten.  wolde  up  den  kopman  dar  umme 
Liib.  Chr.  1,  43  u.  198;  alle  bischuppe  saken  (1396).  das.  nr.  1511;  ok  bebbe 
unde  abbete  nmmelanges.  Komet  32^  5  gi  golt  und  sulver  umbland  geyoret 
(W.);  in  der  stad  unde  vor  umme-  tegen  des  kopmansrechticheitCi^dS^. 
langhes  den  dorpen.  das.  66^;  um-  Hans.  Bee.  3^  386;  It.  X  m.,  dei 
langst  (1384).  WestpJuü.  3^  1769;  den  bern  W.  und  kern  R.  dan  (gegeben) 
vischeren  to  Sluckup  .  .  ynde  ande-  worden,  do  sei  umme  lant  quemen 
ren  ymbelanges  wanende.  Lüb.  Z.  R.  10  (1369).  Lid.  Utk.  nr.  2895;  Hans. 
481;  in  dorpern  offt;e  in  lutken  ste-  Bec.  3^  29;  schepe,  de  vmme  land 
den  vmmelangens  dussen  vorscreven  seghelen,  de  scholen  gheuen  to  tollen 
yyff  steden.  das.  198;  unde  brak  een  iewelik  schip  X  scbilling  grote 
ummelink  dor  de  planken.  Lüb.  Chr.  (1364).  Hans.  Urk.  Ily  S*  552;  dit 
I,  291;  se  deden  dar  vmbling  groten  15  is  de  tolle:  van  der  last  haringhes 
schaden.  Münst.  Chr.  1, 310.  —  unde  bynnes  landes  20  ^  schonesch.  Van 
legerden  sik  in  de  negesten  stede  deme  schepe,  dat  seghelen  wil  umme 
ummelanges  her.  Lüb.  Chr.  i,  461;  land,  10  seh.  grote  (1371).  Hans.  Bee. 
wo  dat  hir  knecbte  vmmelanges  her  2,  26.  —  Vgl.  de  bouen,  de  vmme 
weren.  Hamb.  Chr.  86;  rofeden  vnde  ao  de  lande  lopen.  B.  d.  Bgen  f.  218^. 
brenden  dar  vmlange  her.  das.  156;  nmmele^^en,    schw.    v.    umUgen^ 

dar  werenn  wol  20  predicanten  vmme-  d.  h.  sawd :  herundegeny  als  auf  die 
langents  her  tho  einer  bruthlacht.  andere  Seite  legen.  —  B^  sich  anders- 
Strals.  Chr.  1,  71.  —  Zeitlich:  nach  Ab-  uwhin  begeben.  Darna  lecht  sick  ein 
lauf  einer  geurissenZeü.dannundwann?  26  jeder,  dem  gelüstet,  ein  weinig  umme, 
(sonochjetgt.)  Ok  so  ys  en  to  screven,  up  dat  .  .  de  dartho  bestellet,  dat 
dat  se  weder  scholen  scriven  den  van  hues  upflien  mögen  etc.  Neoc.  i,  117. 
Lubeke  ummelank,  wo  vele  puntgeldes  ummeleg;gi]ige,  f.  Belagerung^  Bin- 

se upgebort  hebbet  (1382).  Hans.  Schließung^  obsessio.  eyn  ioweU:  wert 
Bec.  2^  307.  —  Als  Adj.  warede  men  80  eten  de  fleysche  synes  frundes  in  der 
SOS  ummelanghe  jar.  Kamer  148d  ummelegginge.  Jerem.  19,  9  (H.); 
( W.).  Ist  dies  etwa  =  ummeliggende  ?  wo  sick  de  dinge  begeven  mit  der 
s.  B.  twe  ummeliggende  jare  unmit-  schlachtinge  vndt  vmmlegginge  der 
telbar  auf  einander  folgend^  insequens.  forsten  von  BronDwig.  Lünied^  Stiflsf. 
Schamb.  240.)  85  46,  n.  (Der  Herausg.  Niederwerfung^ 

umme  laut,  adv.  Über  Land,  im  Lande      Besiegung,) 
umher,  von  Land  su  />.,  per.    Vortmer  unimeleiden,    sehvö.  v.    um  etwas 

sint  wi  (die  deutschen  Kat^eute  in  Nauh  herum  führen,  umgeben.  Die  syn  huas 
j^orod^destorade  worden,  dat  neu  man  omleidet  mit  doerne,  daer  en  coemt 
umme  lant  mit  gude  riden  schal  noch  40  syn  vriend  niet  toe.  Sp.  d.  kerst.  gd. 
dor  Prnsen,  noch  dor  Kurelant,  noch  ^b.  —  biM.  herumfiUiren,  verleiten^ 
dor  Sweden  (1346).  Livl.  ürk.  nr.  irreführen.  Dat  die  ertzbisschop  aff- 
842;  do  ich  umlant  red  ("n^^^  lest  van  schloeg  met  anderen  umbleydenden 
Bragge,  do  red  ich  openbare  in  dat  reden,  und  naem  andere  wilde  wege 
sconeste  van  Brügge  (1378).  Hans.  46  van  erbeedingen  etc.  Schüren  208. 
Bec.  2^  465;  dar  na  quam  L.   vor  rnnmeleidiugey  f.  Verleitung^  Ver- 

uns  und  bat^  dat  wi  em  so  vele  gel-  drehung,  Betrug,  Arglist.  Nemandt 
des  geven,  dat  he  perde  kofte  unde  schall  in  yenigen  stucken  dusser  säte 
mede  umme  lant  toge  to  Rige  to  bruken  ummeleydinge  offte  argelist 
(1402).  Livl,  Urk.  nr.  1611;  Diderik  50  (1489).  Brem.  Stat.  698;  dair  inn  se 


DMMEUG6ER  '  9  UMMESATE 


d0  reclite  wurfaeit  schriuen,  de  ghene  TiBcheren  vordrut  lengher  to  stan, 
syrheit  noch  ▼mmeleidonge  behoaet.  so  vorkopet  se  se  (die  Fische)  den 
OU.  Utk.  V.  1497.  underkoperen  unde  eren  ummelope- 

anMl]|;gery  m.  Umwohner,  vnse  ren.  das.  131;  de  kramers  schölen 
TDmeliggen  (die  um  die  Stadt  herum  6  den  nätlern  gegen  de  ümmelopers, 
uMlmtn).   Maimum.  Liv.  4\  40.  so  de  natelen  in  de  huse  umme  dra- 

lUNlmk,  adj.  ein  Umwchnender^  gen  .  .  behulplich  sin.  Lüb.  Z.  B.  291. 
i  t.  etfKT,  der  im  Begirke  eines  Hofes  nnmemaken,  schw.  v.  anders  ma- 

wcknt  und  demsdben  pfliehtig  ist.  It  chen,  ändern.  Chr.  hefft  Nicodemo  den 
Min  die  hovener,  die  kotiere  offte  10  phariseeschen  rock  nicht  uthgetagen, 
ommelincy  wat  op  ein  miel  nae  wont  sunder  den  menschen  unde  nicht  dat 
etc.  Gr.  Weisth.  3^  61;  alle  umme-  cleit  ummegemaket.  Orunt  der  frat. 
Hock  Ton  mansspersonen  sollen  einen       levend. 

dag  deinen,   das.  62;  alle  ummelink  nmmenemeBf  st.  v.  umarmen.    Se 

in  den  hoff  gehörende  sollen  alle  jairs  15  hedden    syk    lefflik    ymme    nomen. 
ach  bekennen  dem  herm  ind  geven       Esehenb.  8.  248. 
dem  herren  zweien  engeis  der  man.  nmmer,  s.  immer,  iomer. 

Und   wannehe    also    ein    ummelink  ummeriden,   st.  v.  den  Umritt  hol- 

dreissig  jair  lang  seinen  zinss  hefft  ten.  1  kr.  den  scholeren,  do  se  umme 
betalet,  sali  hie  yortan  yrei  ind  loess  20  reden  (1397).  Sudend.8,  8.226;  um- 
sein.  das.  65.  reiten.    Do  reth  dat  her  umme  Hin- 

uneltpy  m.  das  Umlaufen^   reyo-       rik,  de  marschalk.  Körner  1079^. 
Rido,  ein  ummelop.  1  Voc.  W.  eoncr.  namea  =  ummers,  immer,  immer- 

Umkreis.  Dat  de  ymblop  jeheruth  ,  hin.  Dat  nu  die  Widderchristen  so 
. .  thor  molen  thogehorich  gewest,  35  unbescheiden  sein,  were  ummes  tho 
de  molner  eck  steds  dat  how,  dar  up  gedulden ;  dat  ok  (aber)  gy,  de  gy 
gewesen,  meigen  laten  (1544).  Wism.  juw  des  eyangeliums  daran  beromen, 
Za»^.  26  (Ist  etwa  der  Umkreis  des  so  unredeliken  fortfahren  etc.  Münst. 
IßUenteiches  gemeint?) ;  UnOatrf.die  Chr.  2,  298. 
Umhänge  der  Tische  etc.  In  dem  80  nmmesat,  (Umsatz)  Tausch.  Ok 
vastelayende  1460  sind  verausgabt  schal  de  altariste  dat  altar  nicht 
9  sclulling  vor  ummelope  um  die  yorbuten  edder  ymmesad  maken  mit 
TisAe;  1492  Vs  mark  yor  2  stige  yemende,  id  en  sy  mid  guden  willen 
knnewand  to  ummelopen  up  dat  rat-  des  rades.  Cod.  Brdb.  I,  6^  50. 
hns.  Brin€km.  i,  328.  Einfaßung.  de  85  ummesate,  -sete,  -setene,  m.  der 
ogen  stunden  in  twe  ymmelope  gelyk  Umsaße^  d.  h.  der  ringsum  wohnende^ 
oit  twe  eddele  steine  etc.  Hist.  Trcj.  Nachbar.  Dissen  getuch  seien  die 
f'  ^'  rechten  ummeseten  besceiden,  die  in 

OBelepeiiy  st.  v.  umlaufen.  £yn  deme  dorpe  oder  in  den  nesten  bi- 
W  TOT  de  gicht;  nym  sprockwide  40  dorpen  geseten  sin.  8sp.  3.  21y  1; 
•  .  bibodf  wegheblederen,  ymmelopen  hie  (Heinr.  d.  L.)  yordrucket  ynde 
distel  (d.  h.  ?)^  lomeken  etc.  Wolf.  yorderuet  an  allen  borden  syner  lan- 
Äcf.  23^  3  f.  70;  herumlaufen^  cUs  den  syne  ymmesaten.  Brem.  G.  Q. 
Bansierer;  perlaufen.  Dit  jär  is  umb-  65 ;  de  (die  Schiedsrichter)  schollen 
lopen  in  drflgheid.  Kerkh.  v.  63.       45  sik  befragen  mit  den  umbsaten.    v. 

uuieleper,  m.  Hausierer.  De  sul-  Bunge,  0er.  W.  8.  133;  den  scaden 
▼eahere  (Meister)  sint  eres  eghen  sal  he  en  wederdon  na  witliken  diu- 
vlesches  underkopers  unde  der  koplude  gen  der  knotscop  (=genötscap)  unde 
oamelopere  (Hausierer  bei  den  Kun-  der  ummesate  (1358).  Bar.  Urk.  nr. 
^y  Stader  Ärch.  1^  130 ;  wan  den  60  36^  &  36;  unde  sal  yragen  die  ge- 


UMMESCHEDEN  10  UMMESLAGH 

bure  unde  die  rechten  umbesetenen  ummeseii,  st.  v,  umsehny   drcum- 

umme  die  gewere.    Lehnt,  Art,  40 ^      spicere,    ummesen  Yel  vmmekapen. 
§  1;  eu  burscap  betert  der  anderen       Dicf.    He  begunde  sik  wide  umme  to 
.  •  unde  gilt  in  iren  schaden,  of  man       sen.  JS.  F.  J^J257. 
sie  den  ummesetenen  beklaget,  als   5      ummesendewiii,  m.  Wein  zum  Um- 
man  durch  recht  sal.   Bsp.  3,  86,  1.      hersenden,  z.  B,  bei  henachbarten  Für- 

nnunescliedeiiy  schw.  v.  wn-^  über-  sten.  (Wehrm,)  Vortmer  vor  Tnime- 
schatten.  De  doghet  des  oversten  sendewin,  reisewin,  yullewin  vnde  al- 
ummeschedet  dick  (Maria).  Hanav.  derleye  ynghelt  283  punt  (1372), 
Mscr.  J,  84,  a.  214.  10  Lüb,  Urk.  4,  nr,  181. 

ammescheten,  st»  v.  intr.  Do  sin  nmniesetteii,  schto.  v.  1.  um-,  ver- 
(des  Esels)  her  van  korken  gink  to  setzen.  Na  deme  male  de  pawes  de 
hus  mit  sinen  besten  kleden,  wolde  bischope  hedde  umme  gesät,  van  einem 
de  esel  ummescheten  („sich  über-  Bisthum  in  das  andre  versetzt.  Magd, 
schlagen^,  wie  der  Hund  zu  spielen  15  Seh,  Chr.  262,  32.  —  2,  übersetzen, 
pflegte),  mit  sime  speie  ome  to  unt-  hebbe  dit  bök  ut  walscher  unde  fran- 
moten.    Gerh,  v.  M.  15,  21.  zosescher  sprake  .  .  ummegesat  in 

ummeschicht,  f.  Wechsel  in  be-  dudesche  sprake.  Varr.  zu  R.  V.  — 
stimvnter  Reihenfolge,  tho  deme  schöle  3,  vertauschen,  vnd  hebben  etlicke 
ock  de  leue  eddele  catechismus  alle  20  stukkeken  landes  vnde  akkers  vor 
verndel  jar  in  der  pharkerken  mit  etliken  anderen  stucken  akkers  recht 
der  vmmeschicht  van  dem  pastore  vnd  redelik  vorwisselt  vnd  vmeghe- 
repetert  werden;  nhu  anfencklik  tho  settet.  Fidic.  2, 171;  vgl.  desse  buthe 
8.  Nicolaus,  vhor  wynachten  kump-  unde  wandelinge  vnde  vmmesettinge 
stich  in  Marien  kerke,  darnha  in  der  25  vnde  desse  vorlatinghe  der  erbeno- 
vasten  tho  S.  Jacob  etc.  Strals.  Chr.  meden  gudere.  MaUz,  Urk.  3^  247. 
1,  305.  mnmesichticli,  adj,  umsichtig,    cir- 

nmmeschortelse,  n.    perizoma[ta].      cumspectus.  Voce. 
1  B,  Mos.  3.  7  (L.  Luther:  Schürze).  uflimeslach,  m.  1.  Umschlag^  andere 

nmmeschowen,  schw.  v.  u.  den  30  Wendung,  Alsus  krech  uppe  den  sul- 
gesellen,  „einen  Gesellen  der  Reihe  ven  dach  Reinkens  sake  einen  umme- 
nach  bei  den  Meistern  mit  der  Anfrage  slach.  22.  V.  2632;  alwor  ein  wulf 
nach  Arbeit  herumführen.  Dies  ge-  sus  overmach,  Des  wolvart  kricht  einen 
schah  durch  den  AltgeseUen.  Das  ummeslach.  das.  5486.  —  2.  TatiSch, 
nächste  Mal  fing  man  bei  dem  Meister  35  Wechsel,  weret  ok,  dat  se  in  der 
any  vor  dem  man  zuletzt  mit  der  Um-  vorbenandten  grundt  .  .  bueden,  ed- 
schau  stehen  geblieben  u?ar.^  Rüdiger.  der  einen  vmmeslach  mit  lande  oder 
Desulve  (der  Altgeselle)  schal  den  wischen,  de  ohne  euenden  tho  dick- 
fromden  gesellen  up  (dat)  vorder-  steden  (Teichen),  macken  konden, 
lickste  tbo  einem  meister,  welcken  40  dat  scheide  vnse  gude  willesyn  ('14 7i^/ 
de  Ordnung  dript,  umschowen  (1575).  Scheidt,  v.  Adel  p.  510;  dat  H.  B. 
Hamb.  Z.  R.  p.  39,  19,  enen  vmmeslach  vnde  buthe  gemaket 

nmmeseggen,  sdiw.  v.  der  Reihe  hefflb  myt  Fr.,  so  dat  he  eme  (folgt 
nach  ansagen.  Wanner  men  buten  die  Bezeichnung  der  Ländereien,  die 
wake  holden  sal  vppe  den  voerpoer-  45  sie  umtauschen)  etc.  CHd.  Urk.  v.  1468; 
ten  (Vor-pf orten),  de  de  poerteners  so  alse  in  ertiden  is  gedegedinget 
vmme  seggen  sollen,  gelyck  se  dat  vnde  ghemaket  eyn  vmmeslach  vnde 
poerten  hueden  vmme  to  seggene  bute  (zwischen  zwei  Meiern,  indem 
pleghen:  we  dan  so  late  queme  etc.  sie  unter  einander  Land  vertauschen). 
Wtgands  Arch.  Uly  33,  50  Old.  Urk.  v.  1500;   desset  laut  ant- 


UMMESLAN  11  ÜMMESTANDICHETT 

wirde  wy  one  in  nnmeslaghe  efte  f,  152^;  mit  mi  is  dat  nu  ummeslan. 
botiDghe  Tor  de  24  golden  etc.  Ca-  B.  V.  5352;  it  slöch  umme,  dat  was 
M.  Utk  JZ,  9tr.  282;  were  ok,  dat  ein  g&t  stucke,  das.  6585.  —  IL  trans. 
TD8se  moder  sturve,  o£f  dat  wy  mit  umschlagen^  umhauen,  unde  gelik  der 
eer  enen  anderen  ommeslach  unde  5  ummegeslagen  blomen  vordorret.  Lüb. 
Tordrach  makende  worden,  so  dat  se  Dodend,  v.  1594.  —  de  trummel, 
Delmenhorst  avergeye  etc.  (1423).  rühren  laßen  iU^eraU  umher,  eum  Zweck 
(a»e{,  Urk.  490;  ok  en  schüUe  wy  einer  öffentlichen  Verkündigung  (Wer* 
genegke  schulde  noch  vmmeslach  bung).  trommel  kann  auch  cds  selbst" 
darrp  maken.  Lüb.  Urk.  d,  S.  377  10  verständlich  fehlen.  Do  Tort  heft  ein 
(oder  gehört  dies  z.  folg.?).  —  3.  bes.  erbar  radt  de  trummel  vmslan  laten 
Umsiäs  von  Waren  gegen  Gdd,  oder  vnd  volk  na  Ritzebuttel  gesent.  Hamb. 
mgddirt^  Geldgeschäfle,  Handel.  Den  Chr.  163 ;  der  pabst  lies  ymbschlaen 
kopman  schal  men  leren,  dat  he  reuter  vnnd  Soldaten  anzunemen. 
rechtverdich  sy  ynde  vorsichtich  in  15  Sastraw  i,  358;  nachdem  in  der  jun- 
dem  Tmmeslaghe,  den  he  deit  in  siner  gesten  eroueronge  (der  St.  Deimen" 
kopenschop  etc  etc.  Ecdes.  f.  212^;  hörst)  viel  (viele  Leute)  breue,  segel 
de  Tsrende  kopman,  de  dar  möt  hol-  vnd  andere  bewisonge  bekamen,  vnd 
den  der  hinde  ummeslach.  Lüb.  Do-  dat  darsulvest  vmbgeslagen,  gemert 
iad  V.  440;  vmmeslach  moet  wezen  20  (bekannt  gemacht)  und  by  eiden  ver- 
m  Qoden,  men  suntlik  vmmeslach  plichtet  is  alle  solche  breue  s.  gn. 
is  Torboden.  das.  1014  (Änm.);  um-  ton  banden  to  stellen.  Old.  Urk.  v. 
meskch  unde  rechtferdighe  kopen-  1547;  idt  scholen,  gy  krigslude,  wan- 
schop  moed  wesen;  vmme  der  noet  ner  de  trummelsleger  wes  vmmesleit 
willen,  dat  vmmeslach  wesen  moet,  25  (unter  Trommelschlag  verkündet)^  stille 
iä  den  cristen  togelaten  kopenschop  syn,  vnd  wat  he  vmmeslain  wert,  van 
to  driTca.  Bruns,  Beitr.  191:  scheut-  wegen  der  ouericheit  gehorsam  syn. 
like  woker,  den  man  den  ummeslach  Old.  Urk.  v.  1547.  —  2.  verkaufen. 
nomei.  Brütest.  Ol.  eu  R.  V.  f.  246;  de  buite  (Beute)  ummeslagen.  Ben. 
ioker  Markt  (vgl.  Kider  Umschlag.  80  700  u.  526;  dat  pandt  (das  nicfd 
2.  f.  Lab.  Gesdh.  2^  73).  vppe  vn-  eingelöst)  ist)  mag  der  hofsfrohne 
szer  gnedigen  heren  vmmeslach  ed-  umbschlaen  unde  verkopen.  Grr. 
der  Tnder  den  achte  dagen  der  hil-  Weisth.  3,  53. 
ligen  dre  konynghe   (1521).    Wism.  nmmespreken,  st.  v.  durch  Sprechen 

^äigefib,  f  93,  —  4^  cancr.  toas  man  85  umstimmen,  koningh  Knutus  was  noch 
K«  eine  Sache  schlägt^  Umschlag  (eines      junck   unde  leth  syk  nmmespreken. 
5«ök«,  WarenbaUens  etc.).    involu-       Komer  ^fia  (W.). 
crom.  KU.     Desse  (laken)  hadden  ammestftn,  st.  v.  herumstehen,  tho 

ghecostet  met  den  hommesclage  (=       Sost,  dar  vil  frommer  lüde  umbstun- 
äUchdök)  summa  is  18  flf  10  6.  grote.  40  den.  Soest.  Dan.  187. 
Hm.  Rec.  3,  S.  363.  ommestandiclieit,  -stendicheit ,  f. 

nniMlte,  st.  V.  L  intr.  umschla-  Umständlichkeit^  genaue  Bestimmung 
^^  sich  (seinen  Sinn^  seine  Meinung)  aller  Umstände^  Weitläuftigkeü.  Dat 
d«bni.  Des  sloghen  se  tohant  wed-  ys  my  leyt,  dat  ick  myne  bycht  neu- 
der  umme  unde  seden,  se  en  weren  45  werle  myt  zodaner  ruwe  vnde  vmme- 
des  noch  nicht  beraden  (1379).  Hans.  standicheyt  alle  myner  bösen  sunde 
^.  ^,  241;  ende  ("er,  der  Sünder)  also  vthghesproken  hebbe,  als  ick  de 
bjcht  gode  ende  sinen  priester  son-  sunde  ghedaen  hebbe.  Lüb.  Gebetb. 
der  enich  ummeslan  (^ne  Sdiwan-  f.  A7^;  ein  islik  schal  bichten  sine 
^)  sjne  Sunden.    Sp.  d.  kerst.  gel.  so  sunde  .  .  unde  de  vuUenkomen  üt- 


ÜMMESTANDIN6E  12  UMMETELLEN 

spreken  mit  aller  ummestandicheit  nmnestiekebe.   Wüm.  Itw.  f.  206. 

Ol.  0U  R,  V.  1,  16;  de  broder  ga£f      (Wie  verschieden  van  stickelse?) 
gerne  den  breeff  mit  aller  ummesten-  unmestolpen,  schw.  v.  umdiUpm^ 

digheidt,   wo  se  ehn  hebben  wolden.       umdrehen,    de  bodden  weren  ummo* 
LUb,  Chr.  JS,  676;  desser  artikul  be*    6  gestolpet.    Münst.  Ghr,  1,  163. 
kende  H.  vallenkamen,  wowol  he  de  nmmestrideii,  schw.  v.  rings  umher 

mit  etliker  ummestendigkeit  bekle-  bestreiten,  by  dren  hundert  werre 
dede.  HanA.  Chr.  351 ;  ick  hate  dysse  dusent  wepener  .  .  dar  me  alle 
werlyd  (Weit)  myt  alle  erer  ymme-  de  werld  mochte  mede  ummestrydet 
Btandicheit  (d.  h.  in  ihrem  ganzen  lo  hebben  unde  dorghetoghen.  Komet 
Umfange).  Mb.  Gebetb.  f.  L8^;  ge-       162^^  (W.). 

naue  Beschaff enheit.  dat  wi  derwegen  nmmesns  (-alsus),  adv.  nur  um  so 

mit  deme  .  .  houetmanne  to  Hare-  (viel)^  nur  um  dies,  (wobei  ujahrschein- 
borg,  deme  sodane  orde  landes  kun-  lieh  an  eine  Handgeherde  —  Finger- 
dich  syn,  hebben  laten  spreken  vns  i6  hnippchen^  talitrum  —  jm  denken  ist)^ 
de  vmmestendicheit  darvan  to  vnder-  umsonst,  frustra,  ummesus,  vorgeves. 
richtende  (1500).  Sudend.  S,  S.  272.       Voc.  W.    gratis,  to  vorgeves,  umme- 

nmmestandin^e ,  f.  das  Herum-  sus.  Dief.  n.  gl.  —  Du  kumpst  hir 
stehen.  Ik  mane  di  (Christum)  der  ummesus.  Vorl.  Son  899;  it  is  na 
ummestandinge  dyner  vyende.  OOB.  20  sus,  du  most  mi  boren,  dar  to  schalta 
Ä.  11.  die  Umstände,  circumstantia.  volen  de  sporen,  du  hefst  mi  hir 
(vmestandinge,  daz  die  dinge  beswe-  umme  sus  (ohne  daß  du  etwas  von 
ret  o.  lichtet).  Dief.  mir  bekommst)  gebracht,  iß.  V.  5097; 

nmmestant,  m.  Umstand,  d.  h.  die  he,  he,  dat  schfiet  nicht  Tmme  sfiO. 
(um  das  Gericht,  resp.  den  Gerichts-  25  Joach.  Burm.  C2;  umbsus  he  wakt, 
vorstand)  herumstehenden  Personen.  de  se  (die  Stadt)  verwart,  äoest.  Dan. 
wanner  dei  plichtdach  is,  sali  der  141;  wo  wol  de  stede  al  na  f reden 
haeves  schulte  vurplicht  sin  den  hebben  gestan,  is  doch  mit  koning 
ummestandt  zo  fragen  etc.  Barmer  Cr.  al  vmmesus  gesceen.  Hamb.  Chr. 
Urkk.  p.  34;  vnd  tonde  my  dar  en  $0  ^^*  —  It  is  umme  al  sus  allent  dattu 
procuratorium,  dat  dar  von  my  vnd  deist.  Sündenf.  3409. 
dem  gantzen  vmstande  des  gerichtes  ummeswingen,    -sweBgeiiy    st.  u. 

gelesen  ward.  Fidic.  2, 173;  he  halb  schw.  v.  1.  trans.  umschwingen.  En 
den  ganzen  ummestand.  Benner,  Brem.  schin  se  ummeswank,  do  de  here  vor- 
Chr.  e.  J.  1430.  86  swant.  Farad.  62, 13.  —  beim  Tanze: 

unmeateken,  schw.  v.  umstechen,  vnd  also  ein  radt  vormercket,  dat  de 
stechend  umschütten.  Den  havern  jennigen,  so  tho  den  brutlachten  gebe- 
wenden unde  ummesteken.  Leibn.  3,  denn  vnd  darsulffst  dantzen  mit  freu* 
469.  wen   vnd   iunckfrouwen,   mit  vmme- 

ammestenders,  die  Herumstehenden.  40  werpende  edder  vmmeswingende  .  . 
do  sprack  de  pawest  to  den  um-  vele  unsedelikes  dinges  vornemen,  so 
%\/&üdier^:  e^i(neml.  der  Graf  v.  Morse)  gebut  ein  radt  etc.  Bost.  Verordn.v. 
pulchra  bestia,  sed  nescit  loqui.  Jlfün^^.  1556  (Wiechm.  2.  63),  —  2.  trans. 
Chr.  1,  244;  dat  ordel  stalte  ich  an  (schw.)  sich  drehen,  wenden.  So  gaff 
den  vurgeschr.  H.  F.  de  sich  vmb-  45  got,  dat  eme  dat  schyp  unrecht  umme 
wandte  ind  bereit  sich  mit  den  dinck-  swengede,  dat  alle  syn  schütte  van 
plichtigen  ind  vmbstenderen  des  ge-  uns  swengede  na  der  klyppen.  Hans. 
richtes  ind  quam  wedder  in  dat  ge-  Gesch.  Bl.  1876^  8.  87. 
richte.  Seib,  Urk.nr.964.  f^2.  umme-  nmmetellen,    schw.  v.    der  Beäie 

staut.  50  ttocA  mhlen.    Ja  als  wy  uns  noch  an- 


ÜMMETfeN  13  UMMEVANK 

stelkt,  is  der  gecke  mer,  wan  men  ummetreden,  st.  v.  unUreten^  tretend 

Bfflbtellet.  Soest.  Dan.  66 ;  gheve  ok  umstürzen,     Dat    viot    (Floß)    wart 

en  man  (Bäcker)  zin  brod  myn  ed-  ummetreden   up   ene   syden,   so  dat 

der  meer,  wen  des  werkes  recht  is,  dar  vordruncken  by  sos  hundert  man. 


qaemen  de  mestere  darto,  zo    5  LÜb.  Chr.  2^  340. 
Bochten  ae  dat  brot  ummetellen  sun-  umnie-,  mnmen-,    rnttrent,    «trint 

der  broke ,  unde  anders  nemende.  (oder  vollständig  umme  den  trent,  trint, 
Bmb.  Z.  R.  p.  J24,  15.  (Die  St.  ist  s.  trent),  adv.  u.  präp.  1.  räumlieh: 
imkd.  Die  mit  e.  Fragezeichen  ver"  ringsherum^  circa.  Dusse  man  is  seer 
itkene  Erklärung  im  Glossar:  „das  10  hilUch  bouen  de  gene,  de  hyr  vmme 
laigdadene  Brod  im  Teig  umwerfen  trynt  syn.  Br.  d.  Aug.  69;  de  deren, 
«.  vAßßeier  machen,''  will  nicht  ge-  de  dar  stunden  ummentrent.  R.  V. 
fJlen.)  1792;  alle  dat  blot  ummetrent  syn 

uueteB,  st,  V.  trans.  herumziehen^  hilghe  hart  vorgaddert.  Pass.  Chr. 
-irie^ipn,  aiuf  seine  Seite  bringen.  Er  15  f.  13^ ;  se  weren  allegader  umtrent 
de  alle  dar  qnemen,  do  hedde  greve  den  berch.  das.  71;  de  lande  gelegen 
Hinrk  sinen  yedderen  greyen  Johanne  rmmetrent  by  Groningen.  Brem.  Urk 
ommetoghen,  dat  he  der  yan  Lubeke  v.  1427.  —  2.  so  drum  herum,  un- 
»Teghing  to  helpende.  Lüb.  Chr.  i,  gefähr  (namentl.  bei  Zahlen),  im 
^ ;  inir.  surikMehren.  Des  toghen  20  ampte  thom  Py nnenberge  bynnen 
de  seodeboden  wedder  umme  Korner  Weheil  edder  dar  ymbtrendt.  Old. 
111^  (W.);  hüM.  Umzug,  Umschweife  Urk.  v.  1554;  des  solyen  jaeres  um- 
«Kieken,  wor  tho  thee  gy  so  langhe  trent  S.  Lamberte.  Münst.  Chr.  1, 
amme,  undesoken  sake  unses  dodes?  175;  ummetrent  S.  Matheus.  das.  2, 
ioi.  d6b.  25  440;  3000   mark    umme   den  trent. 

imeteeh,  -tiielit,  Umaug.  De  dar  Westphal.  3,  141 ;  vmme  den  trent 
suket  ymmetoghe  In  de  richte  ynde  mit  30  mannen.  Uamb.  Chr.  69;  um- 
in  de  boghe.  Schaeksp.  f.  75;  ein  metrent  twe  jar  (1472).  Z.  f.  S.  H. 
nht  schall  einem  jeden  kläger  (wegen  L.  Gesch.  1,  232;  gysteren  auendt 
dikpaade)  einmahl  des  jares  gegen  80  sintyngeferlichymbtrenth  300  knechte 
s.  Martens  rechts  vorhelpen  .  .  is  idt,  ypt  Ammerlandt  gekomen.  Old.  Urk. 
ein  raht  des  nicht  wolde  achten  unde       v.  1538. 

^  för  der  tiedt  effite  na  der  tiedt . .  nmmetanen»  schw.  v.  umzäunen,  he 

P^inge  unde  ummetoch  dotyi  wol-  ymmetunede  den  wyengarden.  Jes.  5, 
den,  80  schall  de  raht  vorbraeken  85  2  (H.). 

Ikebbea  30  marck.   Dithm.  R.  Q.  p.  rnnmeyallen,  st.  v.  um  jem.  herum 

^^7;  ,  .  de  erste  ummetoch  schal  fällen,  umzingeln,  do  ummeyillen  ene 
s^^ieen  des  ersten  dingsdages  yor  St.  de  Sassen  undo  houwen  ene.  Komer 
^   de  ander  ummetoch  des  dinds-       100^  ( W.). 

dage«  vor  S.  Märten,  das.  218 ;  idt  40  ammeyangetty  -y&n,  st.  v.  umarmen. 
»  beleTet,  dat  de  radt  alle  jähr  twe  mit  der  anderen  (haut)  dostu  de 
mihi  schal  umme  gähn  unde  besehn  wyye  umbfangen.  Soest.  Dan.  88;  um- 
^eo,  maten  .  .  de  ander  ummetucht  faßen.  he  leit  dusse  stad  ummeyan- 
vorde  daer  denne  noch  brock  befun-  gen  mit  leimwenden.  Magd.  Seh.  Chr. 
i^n,  mögen  se  straffen,  das.  221.  —  ^8,1;  mit  der  hüt  (des  Wdfes)  schalme 
Udl.  ümgdien^  Vermeiden.  Wan  de  ju  (den  kranken  Löwen)  beslän  .  • 
^vbeyt  kompt  yor  dat  licht,  So  is  unde  den  buk  umbeyan  (umhüllen). 
de  Tmmetoghe  nicht  (heifen  Winkel-  Oerh.  v.  M.  55,  82. 
^  niAts).  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  nmneyank,  m.  Umarmung.    Unde 

^-  60  sprach,   he  were  yan   leue   kranck, 


ÜMMEVATEN  14  ÜNACHTLIK 

Dor der vroxiwenYmmeYSLnck. Schaeksp*  vnde  schal  en  dat  hovet  to  deme 
f.  61^.  halse  vmmewringhen  (retorto  ad  col- 

nmmevaten,  schw.  v.  umfaßen.  Alse      lum  capite).  3  Mos,  1,  15  (L.). 
se  by  eme  quemeo,   so  vmmeYatede  Uli-  (vor  Lippenlauten  meüt  um  ge- 

he eynen  yuweliken  mit  synen  armen.  5  schrieben);  untrennb.  Präfix^  die  Ver- 
Br,  d,  Eus.  40.  neinung  hee.   —    Im  folgenden  sind 

nmmeyoren,  schw.  v.  herumführen^  nicht  edle  Wörter,  die  so  verneint  sind^ 
verleiten,  täuschen.  Dat  volk  was  sere  aufgeführt^  sondern  nur  die,  welche 
▼orgrellet  und  meinden  .  .  men  wolde  aus  irgend  einem  Grunde  Beachtung 
se  ummevoren  und  de  tid  ut  der  hand  10  verdienen.  —  Zu  bemerken  ist^  daß  in 
teen  und  an  ban  und  schaden  brin-  formelhaften  Ausdrücken  häufig  die 
gen.  Magd.  8ch.  Chr.  245^  13;  dat  Position  und  Negation  mit  einander 
sporde  man  wol,  dat  se  den  borge-  verbunden  wird^  weniger  um  die  Gegen- 
ren  nicht  wol  meineden  und  wolden  sätzlickkeit  und  Ausschließlichkeit  her- 
se  mit  oren  listen  und  dedingen  16  vorsuheben,  als  um  aües  /msammen- 
ummevoren.   das.  323,  29.  eufaßen,  was  in  den  Bereich  des  Be- 

ummewerpen,  st.  v.  umwerfen,  (einen  griffes  gehört.  So  werden  in  Urkundefi 
Sitter)  vom  Pferde  werfen  =  nedder-  bei  Verkäufen,  Übertragungen  und  an- 
werpen.  Alzo  de  greue  tho  hus  riden  dern  rechtlichen  Acten  verbunden : 
wolde,  do  reth  eme  hertoge  M.  mit  20  plicht  unde  unplicht;  recht  unde  un- 
den  sinen  vore  vnde  wolde  ene  vmme-  recht;  (wy  hebbet  —  für  einen  ver- 
worpen  hebben;  do  quemen  se  to  kauften  Hof  —  uns  nenerleye  recht 
stride.  Lüneb.  Chr,  f.  175^;  do  hei-  noch  unrecht  ane  beholden  [1385J, 
den  ene  de  heren  vore  Tude  wolden  des  Lüneb.  Urk.  XV^  8.138;  wy  hebben 
rades  kumpane  vangen  vnde  rmme-  25  vorkofft  unsen  hoff  mit  alleme  rechte, 
worpen  hebben.  das.  180c,  —  herun^  unrechte,  rente,  plicht  etc.  [1391], 
werfen  (beim  Tanze),  vnd  eyn  ider,  das.  8.  144  ) ;  schult  unde  unschalt; 
de  tom  dantze  (bei  e.  Hochjseit)  ge-  in  wegen  und  unwegen;  rede  unde 
fordert,  schal  sick  darihnne  erlick  be-  unrede;  ram  unde  unräm;  mit  ge- 
wisen  vnd  des  vmmewerpendes  ent-  so  richte  unde  ungerichte  (in  alle  synen 
holden  (1450).  Cod.  Brdb.  /,  25,  361  tobehoringen,  voghedye,  gherichten 
(8tat.  V.  Garddegen).  Vgl.  umme-  vnd  vngherichten  [1397].  Sudend.  8, 
swingen.  —  (das  Pferd)  herumwerfen,  8.  208,  35.)  u.  a. 
ioenden.    Dar  (als  die  Brücke  eerstört  un-,  intensiv.    8.  Höfer  in  Pf,  Ger- 

war)  worpen  se  (die  Reiter)  umme,  85  man.  14,  201  fg. 
do  se   nicht  ane  kif  künden  komen  un  =  unt  (ent),   e.  B.  unkegene 

uter  dwenghe.  Lüb.  Chr.  1,  177.  —  (entgegeno),  undelen  (entdelen)  h.  a. 
Intrans.    were  ok,  dat  lüde  mit  wa-  unacht,    Verojchtung,    Vernachläßi* 

genen  edder  mit  karen  yppe  bruggen  gung,  Niedrigkeit.  Dewile  auerst  de- 
edder  anders  wor  vmmeworpen,  edder  40  sulfte  hertoch  B.  vth  groter  vnacht 
schepe  grundroringe  deden,  dar  en  vnd  vngluck  in  hoge  acht  vnd  gelucke 
schal  ik  se  vurder  nicht  vmme  be-  gedegen  .  .  i0  id  wol  van  werden, 
schedegen  (1403).  Liü>.  Urk.V,nr.81.       dat  etc.    Kanteow  134. 

ummeweteren?    De  sake,  wor  se  UBachtlik,  adj.    1.  tvas  nicht  zu 

aldus  umme  weterden  (nenä.  die  Zi-  45  achten,  zu  schätzen  ist,  unschätzbar, 
geuner)  van  deme  enen  lande  to  deme  hoch.  Boven  (außer)  godes  vnsprelke 
anderen,  was  etc.  LiA.  Chr,  2,  496.  (d.  i.  vnsprekelike)  leye  to  dem  myn- 
(Dem  8inne  nach :  herumziehen,  wan-  sehen,  boven  syne  ynachtliken  gude 
deren ;  umme  gehört  aber  wol  zu  dar.)       is  dit  syner  bort  zake  etc.  Han.  Gebeib, 

ummewringen,  st.  v,  herumdrehen.  50  /,  74,  8.  54;  dar  na  volghet  der  ewi- 


ÜNADEL  15  ÜNBATELIK 

ghen  zaligheit  achtede  dach,  dar  ik  tastet  hest.  Han.  Mscr,  7,  84,  8.184^; 
Tan  aller  dotlicheyt,  grovicheyt  ande  tho  deme  ersten  geschut  se  (die 
dusterheyt  besneden  werde  unde  wed-  Hurerei)  mit  willen  vnd  vnarthlicken 
der  begha?et  in  zele  unde  in  lyves  wedder  got  vnd  wedder  syne  geboth. 
roreninghe  mit  den  endelozen  levende,  5  Ndd,  Bechtsb.  /.  J2J2, 
mit  der  nnachtliken  behendicheyt  etc.  nnbarachtich ,    adj,    nicht    Fracht 

das,  67.  —  J^.  verächtlich,  niedrig.  tragend,  unfruchtbar.  Omnia  ligna 
Deane  so  vnachtlik  he  (Hereog  B.)  infructuosa,  qaae  nnbarachtich  holt 
tboaom  geholden  was  geworden,  so  vocantur  (^i^77^.  Gr.  Weisth.  3, 186 ; 
hedde  he  dennoch  stedes  last  tho  10  the  brathere  (Ordensbrüder)  geven 
bogen  dingen.  Kantgow  135.  vri   .   .   unbarachtig  holt   howen   to 

uadely  nickt  van  Add.  Dat  is  ei-  bernende  over  al  ther  bruthere  ge- 
aem  iedern  freyg,  he  sy  adell  edder  richte  behalver  eikenholt  unde  tim- 
onadell.  Büg.  Landbr.  c.  103.  herholt  (1J255).  Livl  Urk.  nr.  3026. 

iialitliky  adj.  unvertügbar.  (dorch  15      nnbarmliken ,  adv.    unbarmherzig. 
de  dope)  wert  in  gedrucket  des  myn-       Vngotliken,  vnerliken  vnde  vmbarm- 
sehen  seien  eyn  Tnafflatlyck  teken,       liken  geregeret  (1457).  Styjfe,  Bidrag 
dat  he  ewich  beholt.  Lere  v.  d.  dope       3,  m.  47,  8,  96. 
f.  4.  onbatelik  (-betlik,  -botlik),    adj. 

uaigeaprakety  unbelästigt  von  20  nicht  helfend,  nutelos,  schädlich,  auer 
Bidikansprüeken.  Wes  schaden  se  yd  is  em  vnbatelyk  gewest.  Seib.  Qu. 
uns  gedaen  hebben,  schallen  se  von  2,  269;  vnde  hebben  gelueth  (ge- 
uns  nnangespraket  blyven.  Oött.  Urk.  läutet)  sunder  vnderlät,  vp  datze  den 
i^  nr.  355.  80,  predicant   vorstoren    mochten  .  .    al 

uaiMMe,  adj.  nicht  angenehm^  un-  25  vnbatelick,  dat  wort  godes  nam  sy- 
Iduht.  Was  sere  unanname  in  syneme  nen  snede.  Disp.  to  Oldersum  f.  6; 
lande  urnme  der  undät  willen.  Kor-  De  kinner  sinnen  geen  handell  schul- 
»er  137i^  (W.).  dich  to  holden,  de  oene  sint  unbaete- 

uardiek,  adj.  von  schlechter  Be-  lieh  noch  schadelich.  Ostfr.  L.  B.  II, 
Offenheit,  bösartig.  Also  gheuet  sik  30  8.  540 ;  de  kinderdoep  is  vor  god  ein 
oennich  vnardich  boise  mynsche  in  grawel  und  unbaetlich.  Afünst.  Chr. 
ene  sameninghe  vromer  lüde.  Ecdes.  2,  217;  vmbatlick,  vnnutte  vnde  nicht 
i-  82^;  dat  bohemesche  volk  is  to  to  profyte  (1505).  8udend.  8,  8. 171, 
male  nnardich  (roh).  Korner  134^  Z.  38;  is  doch  bessher  to  vnsen  bor- 
i^f*);  dar  denn  einer  so  unardig  35  g^ren  allet  unbaitlich  verbleven  (hat 
were  unde  dar  lickewohl  over  dussen  ihnen  nichts  geholfen)  (1525).  Nies. 
articul  gähn  (d.  h.  ihn  übertreten)  Beitr.  1,  136;  it  hefft  unse  her  offi- 
wolde.  DUhm.  B.  Q.  p.  215;  de  un-  cium  prepositure  an  sick  genomen, 
vdige  hadde  de  wertschop,  wo  men  uns  armen  kynderen  (den  Conven- 
secht  (wenn  alles  durcheinander  geht).  40  tualinnen)  doch  leyder  gans  unbatlik 
Seoe.  2,  421.  (1544).    Lyßmanns  Nachr.  v.  Klost. 

Uariickeit,  f.  Bösartigkeit,  Boh-  Meding,  8.  147;  vele  klage  vmme 
^.  Dat  is  vmme  der  vnardicheyt  ghedan,  alles  unbattlick,  gar  nen 
willen  der  sunde  (nenil.  der  Hurerei)^  recht  kan  darvor  kryghen  (1546). 
wente  de  sunde  is  wedder  de  nature  45  Dithm.  Urk.  8.  121 ;  vilfoldige  anso- 
nid  ock  wedder  de  teyn  gebot.  Ndd.  kinge  gedaen  vnd  dannoch  .  .  vnbatt- 
^^ÄteJ.  f.  22.  ^  lieh   vorbleuen.    Old.   Urk.  v.    1547; 

HttÜekliken,  -ariliken,  adv.  un-  geklaget,  doch  vnbetlich  gebleuen. 
9^siM,  roh.  Bedencke,  oflfte  du  dy  (M.  ü.  v.  1540;  ist  alles  doch  vn- 
suWen  edder  ander  unardichliken  be-  50  botlick  gewesen.   Kühlmann  (16  J.). 


UNBEDACHT  16  ÜNBEOEVEN 

unbedacht,  unverdächtig,  welk  bro-  nnbedervielieit,  f. .  Untüchtigkeit, 
der  dar  vtstande  wart  (mit  Waren  Ungeschiclclichkeit^  improbitas.  Voce, 
zum  Verkauf  aussteht)^  de  schal  dar  W.  Gleynmodicheyt  vnde  vnbederai- 
sulven  vtstan  myt  synem  eghenen  cheyt  to  guden  werken,  also  dat  de 
Volke,  so  dat  he  dar  nemende  van  5  mynsche  menet^  allent  dat  he  deit, 
baten  krames  insette,  vp  demede  dat  dat  id  nicht  en  docht.  Lab.  Gebetb. 
(damit)  he  unbedacht  blyve,  Lüb.  Z.  f.  B63h;  it  geyt  vil  mannich  vmme 
K  281.  brot,  Des  he  drofte  to  neyner  not, 

nnbedegen,  adj.   (zu  dien,  digen,       It  maket  sine  vmbedaruicheit.  Laien- 
gedeihen) ungedeihlich.    £k  hop^  he  10  doctr.  f.  1379^. 
(Adam)  en  si  nicht  to  dem  ewigen  unbededinget,    (von  Rechtswegen) 

dode  geschippen  .  .  anders  wer  it  unangefochten.  Des  scholden  se  von 
deger  unbedegen,  dat  godes  edele  vs  vnde  von  vsen  erven  ane  wite 
creaturen  so  wenige  tit  hir  scolden  wesen  vnde  vnbedeydinget  blyuen. 
duren.  Sündenf.  1403;  me  mach  hiigna  15  Sudend.  4^  nr.  323;  vnd  darmit  (mit 
hören,  wu  wol  dat  de  olden  gemenet  dem  Schloße)  don  na  siner  gnaden 
hebben,  unde  hebbet  sik  gans  sur  willen,  von  vns,  vnsen  erven  vnbetei- 
laten  werden,  unde  is  one  al  unbe-  dingt  etc.  Cod.  Brdb.  /,  2^  338. 
bedegen    (mißglückt,  fehlgeschlagen).  anbedinget,  nicht  mit  Rechtsgrün- 

Brschw.  Schichtb.  165;  sin  kunst  was  ao  den  angegriffen  (zu  dingen),  unange- 
unbedegen  (schlug  nicht  an).  Lüntzel,  fochten  =  nnbededinget.  eres  bedün- 
Stiftsf.  254,  32.  kons  doen  se  dat  mit  rechte  und  soll 

nnbedelet,  adj.   nicht  betheiU^  der      des    billiken    van  Paderborn    unbe- 
seinen  Theil  nicht  erhalten  hat.  Stiift       sproken  und  unbedinget  bliwenn.  Wi- 
he  (der  Sohn)  er  sineme  vadere  um-  25  gands  Ärch.  III^  H.  3^  8.  81. 
bedelet  von  dem  erve.  Ssp.  /,  5,  1;  nnbedrepelik,  adj.  außergewöhfdich 

die  wile  sie  an^me  gude  unbedelt  sin.  groß  (in  intensiv).  Van  dussem  iamer 
Lehnr.  Art.  8,  §  1.  71,  §  16;  din  sele  quam  de  stat  in  unbetrepeliken  scha- 
werde  des  hemelrikes  nummer  unbe-  den.  Bothos  Chr.  z.  J.  1402. 
delet  (expers),  din  lif  der  verUken  80  nnbedrnngen,  freiwillig,  dat  ik  myt 
ere.  Tobiassegen.  Rost.  Hs.  d.  14  J.  vryen,  vmbedrungen  willen  vnd  vor- 
SUzungsber.  d.  München.  Ak.  d.  W.  bcKlachten  mode.  Fahncj  Dortm.  Urh. 
1871,  S.  459,  4L  2,  536. 

nnbederve,  -darve,  -dorve,  adj.  un-  nnbedwungen ,  nicht  gezwungen, 
tüchtig,  schuiach,  ungeschickt,  impro-  85  freiunUig.  Dat  wi  umbetwngen,  um- 
bus.  Voce.  Wat  is  unbedarver  (imbe-  betrogen  und  umbegangen  mit  unsen 
cillius)  wan  de  swakheit  desses  ie-  vrigen  wilkore  und  willen  etc.  (1319). 
vendes?  Bruns  Beitr.  1, 98;  alle  crea-  KiniM.  Hörigk.  367;  unbetwungen  und 
tur  is  to  dyneme  nochaftighen  loue  ungedrungen  (1405).  das.  519;  und 
alto  swak  vnde  vnbedorue.  Sp.  d.  40  beholden  vor  uns  mit  uprichteden 
Sammitt.  III  (in  e.  Oebet  an  d.  kerk-  vingeren . .  und  unbed[w]ungen(^i^87/ 
wygbynge);  ik  weynede  alle  daghe  Kindl.  Beitr.  3,  506;  unbedwungen 
vnde  wedderstunt  deme  vnbederuen  utspreken.  Magd.  Seh.  Chr.  353, 10; 
mynen  vleysch  myt  vasten  etc.  V.  ik  bekenne  vmbedwungens  modes 
hiU.  Hieron.  /,  c.  8;  (der  Kaiser)  45  (1402).  Lüb.  Urk.  V,  nr.  65. 
Claudius  was  trach  vnde  vnbederue.  nnbedwugens,      adv.     freiwillig. 

Engelh.  Chr.  f.  4;  we  van  einer  un-  hebbe  ek  ghelovet  unde  ghesworen 
bederven  moder  (scorto)  geboren  is.  .  .  unbedwungens  myt  wolbedachteme 
5  Mos.  23,  2  (H.) ;  ein  unbederve  mode.  Z.  f  N.  Sachs.  1862,  S.  202. 
wif  (meretrix).    Richter  16,  1  (H.).    50      nnhegeven^  Lohne  zu  vergeben.  Vfor 


UNBEGORDELT       17        ÜNBEKENTLIK 

ror  wy  kyrmit  eynen  jewelyken  wil-  tappte  DUb)  denne  liden  vnde  en 
gewarnet  hebben,  doch  der  straffe  Ynbehelpelik  ruwe  komet  om  an  sin 
fobegeaen,  welcke  wetentlick  . .  erer  herte.  EcdeB.  fd.  17^;  vnde  wen  de 
eyde  rorgeten«  Wiechm.  tnkl.  altnds,  schände  komet,  so  komet  on  de  ruwe 
IM.  2,  36,  —  J2.  unverheiratet,  ein  5  mede,  de  on  doch  ynbehnlplik  is  to 
oDbegeren  manspersone.  Sass.  u.  der  zele.  das,  f,  17h. 
Bdä,  R  81;  ick  N.  wordt  tho  ey-  anbehende,   adj,  u,  adv.   was  su^ 

Dem  oeldermanne  gekaeren,  des  ick  nicht  gut  handhaben  läßt;  unförmlich; 
my  myt  nichte  vorsseyn,  dewile  ick  unpassend^  grob,  incomitus.  Dief,  n, 
Toboegeuen  vnd  kein  viffe  (Weib)  vnd  lo  gl,  ^  De  scattinge  was  so  unbehende 
liggende  gnmdt  hadde.  jlfon.  Z4t7.  ^^  ^.       grot.   Brem,  G,  Q.   145;    din   biten 

nibegordelt ,  ungegürtet.  Darna  (sagt  der  Mann  su  der  ihn  belästigen- 
nach  he  (der  Kläger  gegen  einen  zah-  den  Fliege)  heft  di  du  .  .  unde  din 
bmgsunßMgen  Schuldner)  sick  denne  krich  umbehende  (auf  eine  harte,  grobe 
holden  in  fan^  sin  ouerste  kleth,dat  he  15  Weise)  gegeven  einen  bösen  ende. 
Tobegordelt  (Vor,  umgordelt)  drecht.  Gerh.  v,  M,  50,  25. 
Lab.  R  356j  Anm,  9.  unbehert,    adj.    unbändig  (eu  be- 

ubej^peUky     adj.     unbegreiflich      heren,  J,  198),   De  Freesen  ein  wild, 
(groß),   unde  nemen  en  (den  besiegten       quaet,  vnbeheert  volk.    Ben.  13. 
Russen)  onbegripeliken  schat.    Lüb,  20      nnbeholtlik,  nicht  mit  einbegriffen^ 
Chr,  1,249;    unde  yorden  ute  deme       abgesehen  von,    doch  unbeholtUk  der 
lande  eynen  unbegripeliken  roff.  Kor-       5000  fl.  Gott.  Urk.  II,  nr,  363. 
n^  205c  (W,);  myt  unbegripelikem  unbehdrlik,   adj,  ungehörig^  unge- 

(unsähligen)  Tolke.  das.  75^,  schickt.     So    yngeschicket    in    seden 

iibeluieJi,  Unbehagen,  Misfdllen,  25  ynde  bulderne  in  den  werken.  Navdlg. 
Zwist.    Mit   den  yorsten  Winilorum       4,  7. 

hadde  he   yele   nnbehages  (multam  unbehOrliken,    adv,    ungebührlich. 

displicentiam  fecit).  Ohr,  Sei,  26^  16,       Dat   lycham   was  vrabehorlicken  be- 

nbehalet,  (nicht  eingeholt^  nicht  grauen.  Br,  d,  Cir.  101^;  die  dat 
erreicht?)  unterbunden,  unbestrickt.  30  onbehoerlike  openbaren,  dat  sie  in 
In  allen  dessen  dynghen  scholen  de  bycht  entfangen  hebbeu.  Tract,  Ober 
pronest  ynde  dat  cappittel  .  .  ynyor-  d.  10  Gebb,  f.  4& ;  de  ere  gudere 
banden  syn  ynde  ynbehalet  bed  der  vnbehorliken  vorbringen.  Uamb,  R, 
tyd,  dat  dat  cappittel  vnde  de  orde       71,  1, 

.  .  enes  syn  gheworden  (1391).  Lüb,  35  unbehfirsam,  m.  Ungehorsam,  umme 
Crk,  4,  nr.  538;  ik  enkenne  openbar  umbehorsames  willen.  Lüb.  Chr.  J^,  98. 
. .  mith  beradenen  mode,  unbehalet  unbehdrsam,  adj,  ungehorsam,    se 

mith  jeniger  loesheit  etc.  Ostfries.  weren  eme  wedder  unde  unbehorsam. 
Urk,  nr.  342.  Lüb,  Chr.  2,  252. 

labekarlik  =  unbehorlik,    unge-  40     onbehnlpsem,  adj.  unbehiäflich,  tin- 
i^.    Wy  bidden,  yns  yor  alsulcke      geschickt,    van  grotem  liue  edder  vn- 
anbeharlike  overfaronge  und  gewalt       behulpsem   an  seeden   vnde  mit  ge- 
beschndden  vnd  beschermen  (1525).       berten  etc.  Summa  Joh.  59c. 
A'ies.  BeUr.  1,  107;  wy  hebben  uns  unbehnt  (-badet,  -hot),  adj,  ufibe- 

des  anbefaarliken   afslags   in   desser  45  hütet,  unvorsichtig.     So  vubehut  vnd 
nnser  temeliger  (geziemender)  ansin-       vnvorsichtich    to    spreken    vnde    to 
nonge  nicht  vermodet  (1533).    das.       swigen.   Navolg.  4,  7. 
1,  218.  anbekentlik,  adj,  unbekannt.    Lo- 

wMkiAffXk^adj,  eunicJUshdfend,  yestu,  dat  du  uns  unbekentlik  sist? 
schände  vnde  hoin  moid  he  (der  er-  50  Korner  241^  (W.). 

WmWiMMf^  irMn}mA,  y.  Q 


ÜNBEKINDET  18  ÜNBEQÜEMICHEIT 

anbekiadet  hinderlos,  steruet  erer  gebroken  louedes  willen  so  were  pele- 
(der  Ehdeute)  en  vnbekindet  etc.  grimacie  vorgeuee  vnde  were  en  rnbe- 
Stadth.  d,  M.  A.  53^  19.  lonsam.  Liä).  Passion,  f.  161^. 

unbekrodet,  -krot,  unbdästigt^  unhe-  unbelotet,    ohne  zu  loosen,    (Die 

hindert,    Syne  lüde,  de  in  dersolven    5  Älterleute)  mogfaen  to  vorne  hebben 
marke  beseten  vnd  wonachtich  synt       dat    dorde   led    van   jewelken   orde 
in  koten,  solen  vort  besittene  bliven,       vnbelotet.   LiU>.  Z.  R,  260. 
unbekrot  vnd  vngehindert  van   vns  unbenodieet,     ungenSthigt^    ohne 

(1372),  Nies.  Beitr.  2,  224 ;  scholen  Zwang,  hefft  unbenodiget  und  unbe- 
se  van  uns  unbelastet,  ungedranget  10  dwungen,  frywilligen  bekennet  etc. 
unde  unbecrodet  bly ven.  Wigands  (1535).  Brschw.  Neust.  Deged.  B.  f.  56. 
Ärch.  JF,  18€;  deme  salmen  dat  sloß  unbenomet,  adj.  ungenannt.  Ne  wet 

vpdoin  vnbekrodt.  Seih.  Urk.  nr.  913.       be   des   vredebrekeres  namen  nicht, 

nnbekronet ,    unangefochten,    ohne      he  beklage  in  unbenomet.  Ssp.  7,  62^ 
Widerspruch,  s.  krönen.    Item  noch  15  5;  enes  unbenumeden  mannes  gut. 
sind  etzliche  guter,  darvon  dat  huis       Lehnr.  Art.  55,  §  9. 
to  R.  die  dapper  umbekronde  erfge-  unhenueme^  adj.  unfähig,  untauglich. 

rechtigheit  heft.  Gr.  Wei^th.  5,  170;  ingruus.  1  u.  2  Voc.  W.  ineptus. 
zo  dat  ze  onbekroent  ende  zonder  Voc.  Engelh.  incommodus,  inconve- 
allen  ovelen  moet  al  oeren  oerber  20  niens.  Dief.  und  was  wedder  se  myt 
ende  willen  doen  mochten  zonder  rechte,  wat  he  mochte,  dat  se  to  den 
wederzeggen  (1392).  Kindl.  Hörigk.  proevenen  unbeqweme  weren.  Und 
497.  hir  enkegen  so  werkeden  sich  de  pre- 

unbeknmmert,  ohne  kummer,  unbe-  laten  to  male  hertliken  und  legeden 
lastet,  frei,  ungeschmälert.  De  en  25  em  unkegene,  dat  he  unbequeme  were 
eghen  hus  unde  hof  hevet  unbeko-  und  to  banne,  und  dat  he  van  recht« 
meret,  dar  nicht  af  ne  ga  denne  de  neyn  biscop  en  mochte  wesen  etc. 
wortpenninge.  Gosl.  Stat.  57,  34;  72,  Münst.  Chr.  1,  122;  6k  sint  %q  (die 
34;  Bernt  sal  wedergeven  alsodanen  im  Banne  befincUichen)  umbequeme 
brutschat  unbekümmert,  als  se  an  30  dar  to  de  gnade  der  hilgen  kerken 
em  ghebracht  heft  (1447).  Kindl.  1,  to  entfangen.  Gl.  eu  R.  V.  I,  33; 
172;  do  bischop  0.  to  lande  quam,  wan  ein  man  offte  fraw  verstorven 
do  vant  men  nicht  wenn  sin  moshus  vnd  unmündige  kinder  nae  litten  .  . 
to  M.  unbekümmert  (alles  mit  Ausn.  so  sollen  die  hoffesschulte  und  hoffs- 
des  moshuses  mit  Beschlag  belegt).  35  luyde  den  hoff  verdoen  seess  jar  .  . 
Magd.  Seh.  Chr.  199,  29;  he  wan  ok  und  off  die  kinder  unbequem  (un- 
de  Lokenitz  .  .  unde  lach  bi  6  weken  fähig  zu  erben)  hieven,  sali  der  scholtz 
in  dem  lande  unbekümmert  (unbe-  den  hoff  doen  den  rechten  erven.  Gr, 
lästigt).  das.  412,  2.  Weisth.  3,  52.    —   (subj.)  in  unan- 

unbeknrret,  ohne  Schelten  u.  Brum-  40  genehmer  (uncommoder)  Lage,  do  faelt 
men.    vnbekurret  vnnd  redtlich.  Sa-       sik  Isegrim  ser  unbequem,  he  blodde, 
^rö«;^,  58;  vnaufgerucket  vnnd  vnbe-       he  ankede  etc.    R.  V.  5454. 
kurret.  das.  83.  unbequemeliken ,  adv.  auf  lästige 

unbelettet,  ungehindert,  unbeletted       Weise,  inconvenienter.    Do  antworde 
wanken    unde    varen    laten    (1479).  45  ene  darto  de  keyser  unbequemeUken. 
Dithm.  Urkb.  &  78;  K.  M.  wolden  se       Korner  111&  (W.). 
ungehindert,   und   unbelettet    segeln  unbequemieheitf  f.  Unfähigkeit,  in- 

laten.  Waite,  Wullenw.  1,  334.  Hau-  convenientia.  Dief.  Were  et  ok,  dat 
figer  ungelettet.  desse  vicarius  .  .  in  sodane  kranck- 

nnbelfinsani;  adj.  ohne  Lohn,  vmme  50  heyt  velle,  dat  he  van  unmacht  edder 


ÜNBERADEN  19  ÜNBESCHEDENHEIT 

onbequemicheit  wegen  der  bichterige  ruchtede  vrome  bedderve  yroawe. 
(im  Beiehtamte)  nicht  vorstan  künde,  Lüb.  Z.  R.  157;  en  ynberuchtet  berre 
so  schal  etc.  (1458).  Lyßmanns  Nachr.  man.  das,  191;  (keine  Frau  söU  Pde- 
f.  Klosi.  Meding  S.  62.  Utunikömm'  toerk  auf  ihren  Kleidern  tragen)  id 
Iküeii^  WidertoärtigkeU,  Beschwerde  5  sy  danne,  se  erer  ere  vnborichtet 
de,  in  desser  wustenie  is  vele  andere  (=  unberucbtet)  sy.  Monum.  Liv.  4y 
Dnbeqaemicheit  unde  schade  van  252 ;  ynberuchtiget  myt  quader  daet. 
vinde  nnde  van  sande   etc.    Ludcif      das.  312. 

T.S,e.21;  vmme  mydinge  vele  areges  nnbesat,  nicht  besettet  oder  besät. 

Tnde  rmbeqaemicbeyde.  LOb.  R,  551;  lo  vortme  so  mögen  vnd  solen  die  vor- 
rnbequemicheit,  vnkost,  vorseumenus  gespr.  borgere  van  Dortmunde  to 
etc.  Sastraw  1^  60.  allen  vnsen  kermissen  vnd  jarmarcke- 

nkeraden,  (nicht  mit  einem  Aus-  den  komen  vnd  varen,  eyn  dach  vor 
benUh  versehen)  unverheiratet,  vrowes-  vnd  eyn  dach  na,  vmbezach  (l.  -zath) 
namen,  de  amberaden  weren.  Lüb.  15  vnd  vnbeknmert  van  vns.  Dortm.  ürk. 
Ckr.  2y  220;    umberadene   dochter.       I,  nr.  87. 

Bonov.  St.  R.  296.  —  nicht  berathen^  nnbeschaffeiiy    ohne    etwas   ausge- 

unversorgt,  amberaden  let  he  sin  hüs  richtet  zu  haben^  rebus  infectis.  Heb- 
also.  B.  V.  1869.  ben  den   Schweden  dennaten  al%e- 

nnberedet,  frei  von  (gerichtlicher)  20  wiset,  dat  se  anbeschaffen  dar  moten 
Kkgt.    .  .  vnde  gelouet,  sy  wille  den       van  segelen.   v.  Hövel^  Chr.  37;  un- 
egeiuinnten  Clawese   vmberedet  vnd       beschaffener  sake.  das.  42. 
Tmbededinget  laten  vmme  dat  erue,  nnbeschede    =    unbeschedenheit. 

dairmme  sy  on  ansprak.  Hall.  Schöp-  Ynde  hebbet  se  uppe  unwontlike 
penb.  f.  55h,  25  orueyde  mit  vnbeschede  in  der  veng- 

uberiehtet,  nicht  in  Ordnung,  un-  nisse  drangen  (1397).  Lüb.  Urk.  nr. 
^earinä.  Cordt  Stromberch  was  ein  658;  we  iv  dat  (en  vastelauendes 
vret  (grausam^  roh)  und  unberichtet  hon)  myd  vmbeschede  vore  endholt, 
mensche  van  synen  synnen.  Münst.  dar  moghe  gi  synen  broke  vmme  ne- 
Ckr.  i,  305.  Hieher  gehört:  synt  se  80  men.  Calenh.  Urk.  IX,  nr.  170;  were 
(de  Tyff  sinne)  over  voberich  (=  un-  dat  se  des  nicht  en  dcden  vnde  vor- 
bericht,  -richtet)  .  .  dorch  erer  krank-  beiden  deme  stiebte  dat  myd  vmbe- 
beyt  wyllen.  Sp.  d.  Dogede  f.  4b,  schede.  das.  nr.  186;  weret,   dat  se 

wAtj\Ai{\^^adj.  der  sich  nicht  \)Q'  desse  stucke  ierghen  an  vorbreken 
richten  laßt,  hartnackig  in  seinen  Irr-  85  myd  suUefmode  edder  myd  vmbe- 
ikmem  verharrt.  Eyn  pape  moeth  in       schede.   das. 

dren  saken   antwerden  in  wcrlykem  nnbescheden,  1.  unabgesondert.    Of 

gherichte.  De  erste  is  vmme  leen,  de  mer  lüde  den  en  mit  eme  gude  be- 
aoder,  efte  he  vnberichtlik  were,  de  lent  sin  unde  sint  sie  unbesceiden 
drndde  is,  efte  he  geclaget  hedde  vor  40  dar  an,  ir  nen  etc.  L^hnr.  Art.  32, 
verljkem  gherichte  vnde  eft  he  dar  §4.  —  2.  über  das  Maß  hinaus, 
▼edder  beclaghet  worde.  Bsp.  1,26  Gl.       indistinctus,  indefinitus,  insolens.  KU. 

Ubertpeii,  unbescholten.  Dar  ne  Do  wart  Judas  berort  myt  vnbesce- 
mach  neyn  man  deme  anderen  sine  eere  dender  (= -dener)  ruwe.  Pass.  Chr. 
aftogen,  de  eyn  vmberopen  man  is  45  37;  der  das  (richtige)  Maß  Glicht 
sines  rechte%,  et  ne  si  deme  rade  kennt,  unverständig.  De  sulve  unbe- 
wetdic.  Big.  St.  R.  p.  87, 12  (Varr.  schedene  menheit.  Körner  202d(W.)' 
^berücktet;  dummer.)  nnbeschedenheit,  f.    Ungebührlich" 

Ubenektety  nicht  berüchtigt,  mibe-  keit,  widerrechtliches ,  rücksichtsloses 
idioUen,  w»i  gutem  Rufe.  Ene  vmbe-  50  Benehmen,    alle  volk  leip  to  mit  uq- 

8* 


UNBESCHEDENLIK      20       ÜNBESPROEEN 

bescheidenheit  und  vengen  her  Annen      lade  mögen  tugen  slage  vnde  vech- 
up  dem  marckede.   Magd.  Seh.  Chr.       tinghe.  Big.  St.  B.  p.  67. 
262,  20;  Leibn.  3,  196.   —  2.  Un-  anbeslipet,    ungeschliffen.     Büäl.: 

verstand.   Ach  wu  vele  is  der,  de  .  .       grove  lüde,   de  umbeslipet  unde  un- 
gelouen    hadden    to    yerkrygen    ere    5  gelert  sin.  GL  zu  B.   V.  III,  9. 
begerte  vnde  de  ouermits  erer  vnbe-  unbesmittet,  unbefleckt,  rein.  (Chri- 

scheidenheit  gekomen  syn  to  den  stus  geboren)  van  der  hilligen,  vm- 
stricke  der  verdomenisse.  Br.  d.  besmitteder  maget  Marien.  Br.  d. 
Euseb.  9b;  de  unbeschedenheyt  des  Eus.  52;  de  eynicheit  des  vmbe- 
ghemeynen  volkes.  Komer  224c(W.).  10  smitteden  loven.*  das.  5(A>;  so  nam 

nnbeschedenlik,  adj.  ungebührlich.  en  de  here  to  syk  in  synen  vmbe- 
Desse  unbeschedeliken  sulfwolt  etc.  smitteden  iunghen  iaren.  S.  Birgitt. 
(1396).    Sudend.  8,  8.  142.  qpenb.  f.  17b. 

nnbesehedenlike,  adv.  1.  ohne  einen  nnbesocht,  nicht  untersucht  (visi- 

Unterschied  eu  machen.  Der  herewede  15  tiert).  Is  nu  gesein,  diner  dener  ein 
ynd  rade  neme  wy  umbeschedelike  in  gnaden  si  gescheden;  all  umbe- 
(indifferenter).  Liineb.  8t.  B.  8,  14.  socht  dat  sin  gebracht  van  di  (sein 
—  2.  unverständig,  auf  eine  das  (rieh-  Eigenthum  van  dir  weggebracht)  in 
tige)  Maß  nicht  kennende  Weise,  doch  groten  freden.  v.  Lüiencr.  3,  nr. 
wart  dar  umbeschedeliken  mede  raren,  20  335,  6. 

wente  de  rat  wart  unens  in  desser  unbesoehtlieit,    f.    ünerfahrenheiL 

sake  etc.  Lüb.  Chr.  2,  155.  De  megfaeden  werden  alre  meest  be- 

unbeschedun/^e,  f.  Unmaß,  Un-  coert,  want  se  wanen  altyt,  dattet 
mäßigkeit.  An  guder  spyse  is  ok  neyn  anders  is  dant  is  ouermits  ore  onbe- 
sunde,  sunder  an  der  spyse  ymbe-  25  sochtheit  (weil  sie  noch  nichts  ver- 
schedunghe.  1^.  d.  menschl.  Solich.  sucht,  erfahren  haben).  B.  v.  d.  joncfr, 
f.  5b.  f  86b. 

nnbeseliickety  nicht  passlich  gestaU  anbesorget,  nicht  versorgt,  vnd  dat 

tet,  unförmlich,     van  unbeschickeden       slot  was  vnbesorget  myt  kosten  vnd 
(informibus)    steinen.    2  Mos.  27,  6  30  weren.    Cod.  Brdb.  4,  1,  195. 
(H.).  anbesperet,    ungehindert,    hebben 

anbesehromet,  adj,  uneingeschüch-      unse   olderen  und  overolderen  o?er, 
tert.  (schroomen,  horrere.  KU.)    He       menschen  gedenken   bess  an  dussen^ 
scheide    den    zeevarenden   koopman       dach  unbespeyrt  der  sulften  vrigheit 
unbeschromet  laten  de  strömen  ge-  35  gebrucht.    Kindl.  Beitr.  1,  256. 
bruken.  Ben.  427.  anbesperinge,  f.  Hindernislosighii,  > 

onbesdndes,  adv.  ohne  es  eu  be-  Freiheit,  in  rostlicken  frede  undun-i 
sehen.  Also  dat  se  dar  werk  kopen  besperunghe  beschut  und  bescherznetj 
und  en  beseet  des  nicht  .  .  und  ne-  gebleven.  Kindl.  Beitr.  1,  329.  \ 
ment  up  unbesendes  (1401).  Lid.  40  anbesproken,  1.  nicht  v€rrufen,\ 
Urk.  nr.  1595.  unbescholten,  gut  beleumundet.    Werti 

anbeseten,  ohne  festen  Besitz,  nicht  he  thes  (des  falschen  Zeugnisses)  vor^j 
ansäßig.  Ein  iewelc  man  umbeseten  tucht  mit  ses  borgheren,  ther  scolen 
mit  erve  scal  borghen  setten  umme  weseu  dre  sworene  unde  dhre  andere 
scult.  Stad.  Stat.  6,  7;  scut  it  bi  45  borghere  umbesproken  eres  rechtes, 
daghe,  it  scolen  tughenbesetene  lüde;  d.  i.  vollkommen  rechtsfähig  (1303). 
scut  it  och  bi  nachte,  it  moghen  Brem.  Stat.  42;  mit  ses  borgheren 
tughen  unbesetene  lüde.  das.  9,  3;  unbesproken  (Var.  unberopen)  eres 
ymme  schult  .  .  ne  mach  neyn  man  rechtes.  (Za^.;  ene  anverdinghe  tughet 
tygen,  he  ne  hebbe  erue.  Ymbesetene  50  man    mit    bederyen,    unbesprokenen 


UNBESTRID(D)ET  21  UNBEWENDET 

fflaonen  twen.  Oosh  8tat.  93,  6;  des  AktstyJcker  /,  nr.  26;  dorch  dat  fur- 

mosten  se  sik  untsculdeghen  mallick  thenthumb  Br.  unbefert  to  ridende. 

sd?e  sevede  unbesprokener  lade.  das.  Lüntsiel^  Stiftsf,  134. 

Sl  2;  sTelich  man  is  ein  ynbespro-  nnbeyellicb,   adj.  ungeschickt^   un- 

bn  man,  de  mach  vol   sime  rechte  6  passend^  ineptus.     Do  he  unmechtich 

Tolgen.  Hameyer^  Stadtb.  d.  M.  A.  53^  wart   geyunden   to   der   telinghe  .  . 

I  u,  K  —  2.  ohne  sich  besprochen  ande  unbevellich  to  rydderliken  wer- 
fuJaAcn.  Disse  twelf  (vnberuchtede,  keD,  do  etc.  Korner  174^^  (W.). 
bedderue  lüde)  de  scholen  denne  (anbevlodet),  mibefldt,  ungehindert  ? 
Tobespraken  tosamen  gan  als  midden  lo  Ein  ideimann  &all  hebben  einen  frien 
an  den  ring  des  dinges  .  .  vnde  ene  weg  van  sinem  herde  bis  an  dat 
(ieti  Nothsüchter)  vellen  edder  frien.  hohe  altar  unbespert,  unbefloet  und 
Rkhtk  567,  §  4.  unbekümmert.  Gr.  Weisth.  5,  30. 

iiibe8trid(d)et,  unangefochten.    He  onbevolik,  nnbevoldik,  adj.  nicht 

toch  wedder  heym  unbestridet.  Li^.  15  fühlend,  gefühllos.  Syn  licham  was 
Off,  2,  413;  he  toch  mit  heres  kraft  dot  unde  unbevolik.  Pass.  Chr.  127h; 
wente  ?or  Calve  unbestriddet.  Magd.  sette  my  up  dyn  kolde,  unbevoldike 
Sek,  Chr.  122,  19.  herte.   das.  267;    he  wart  van  den 

ubeniehtet,  unbeseufet  ?  d.  h.  ohne      luden  getoeuet  vnde  gedrungen  . .  dar 
WiderwSleny  unge/noungen?  mjt  ereme  20  he  also  vnbeyoellyck  ynne  scheen  to 
vfUen  vnde  vulbord  ynbesuchted  ghe-       wesene  unde  merckede  nicht  wat  men 
koft  hadde.  Malis.   Urk.  3,  24;   vgl.       em  dede.  Leben  d.  h.  Francs.  180. 
iardorff  Urk.  289.  nnbeyruchtende,  adj.  nichts  befürch- 

osbeyangeiiy  unverfänglich,  ohne  tend,  unbesorgt,  unbefruchtende  ores 
Sadtheil  oder  Schaden.  Desse  stoele  25  lyves,  ujegen  ihres  Lebens.  Ben.  113. 
(CüpUalien)    mögen    Wenemar    etc.  unbeynnden,  unerfahren.    (S.  über 

»eder  lozen  al  jaer  up  sunte  Peters  die  Part.  prät.  mit  activer  Bedeutung 
dach  ad  cathedram,  achtage  yor  ofte  Gr.  Gr.  4,  69  f.)  up  eneme  yelde 
achtage  na,  unbevangeo,  yor  derde-  yogele  stunden,  de  junk  waren  unde 
half  hundert  gülden  etc.  (1404).  so  unbeyunden,  unde  aten,  dat  se  yin- 
Kindl.  3,  551;  ielikes  iares  yp  s.  den  künden  etc.  Gerh.  v.  M.  74,  2. 
Martens  dach   in   deme    winter    off  nnbewaredes  dinges,  oAn^  ("die  £Ar6^ 

biunen  den  nesten  yertennachten  verwahrt  zu  haben,  ohne  Verwahrungs- 
^iaraae  vnbeyangen  etc.  Dortm.  Urk.       brief.    De  gi  an  uns  ghelecht  hebben 

II  2,  266.  35  mit  roye  unde  brande  .  .  umbewar- 
uWstede  =  unstede.     Dyn   ent-       des   dinges  unde   weder   iuwe  unde 

schJUding  ys  ynbested.  De  d.  Schlö-  der  herschap  openen  beseghelden 
^.  G7h.  breye.    Gott.   Urk.  II,  S.  454,  167. 

ubetiBset,   nicht  mit  Zinsen   be-  unhewegeUj  adj.  nicht  gewogen,    ok 

leidet,  nicht  einspflichtig.  Dat  dat  40  wolde  he  de  papen  beschatten  boyen 
^g  dorslachtich  egen  gut  sy,  yon  dat  wonlik  was.  Hyrumme  weren  em 
oynea  heren  .  .  to  lene  en  gha,  ynbe-  umbeweghen  papen  unde  leyen  unde 
tynzet  ?nd  Tobekummert  yon  nemende  yrouden  syk  synes  dodes.  Liib.  Chr. 
'^^3),  Bar.  Urk.  nr.  58.  2,  175. 

Qkeyaret,  ohne  Gefahr,  gefahrlos.  45  nnbewendet,  -went,  -want,  (ohne 
•  •  vrj,  onbefartt  unde  unbehindert  Bewantnis)  übel  angewendet,  erfolglos, 
to  kommen  (1520).  Nies.  Beitr.  1,  vergeblich,  nutzlos.  De  keiser  toch 
^^0;  velicb,  ynbefart,  und  unbelettet  vorder;  wente  dar  he  lach,  dat  waä 
an  und  äff  by  juw  to  komen  (1534).  umbewent,  unde  toch  yor  Hanover. 
',  240;    gesekert  vnnd   ymbefarth.  60  Bothos  Chr.  f.  147;  wultu  (Christus) 


ÜNBEWERET  22  ÜNBEWOR(R)EN 

dy  to  my  keren,  so  mach  yk  dulden  ii]ibewor(r)e]i,  -beweren,  -bewarei. 

leren,  anders  ys  dat  vnbewant.  Oreg.  ungehindert^  frei.  De  palmbom  is  ned- 
hede  f.  134^;  de  stede  to  vorteilen  den  unbeworen  unde  enge,  unde  he 
is  unbewant.  Gl.  Bur  681;  syne  is  baven  gans  breet.  Ptiss.  Chr.  t 
kranckheyt  de  wert  genandt  Pleurisis  5  unbew.  sin  mit,  nichts  su  schaffen 
vera,  ynd  ys  vnbwandt  em  dar  entyegen  haben  mit.  wart  dy  dat  ghelucke 
wat  tho  geuen.  De  d.  Schiamer  F3b.      wedder  Unde  du  velst  yan  gude  ned- 

nnbeweret,  nicht  bewährt.  Wedder  der,  De  dy  vore  hadden  vtekoren, 
schal  me  halden  dyt  bescreuen  recht,  willen  myt  dy  sin  vnbeworen.  Schaeksp, 
edder  de  olde  vnbewerde  gewanheit?  10  f.  58^;  wy  wilt  myt  em  unbewaren 
Bsp.  Ily  26.  Gl.  —  apocriphus.  Voc.  wesen,  wy  en  konen  an  em  doch 
Engdh.  nicht  baten  (Lticifer  v.  Priester).  Re- 

nnbeweten,  adv,  ohne  Wißen.  Dit  dent.  Sp.  1825 ;  myt  mannen  wyl  ick 
schag  ynbeweten  dem  greuen.  Ler-  unbeweren  syn,  ick  wolde  er  den 
beck  §  55.  15  dSt    kesen,    er    ick    myne   kuscheyt 

nnbevriset  ^t,  in  welches  jemand  wolde  yorlesen  (Maria  ssu  Gabriel), 
nicht  eingewiesen  ist.  Jegelik  umbe-  Harteb.  177^  98  f.  Ib ;  da  wel  de  rad 
wiset  gut,  dat  deme  manne  gelegen  unde  stad  unbeworen  mede  wesen. 
wert,  sal  he  behalden  mit  getuge  etc.  Hanov.  St.  R.  316;  Sprichw.  unbewor- 
Lehnr.  Art.  7,  §  6.  20  ren  mit  drunken  buren!  den  se  slan 

nnbewollen,  aUs.  unbeuullan,  unbe-  gerne.  Protest.  Gl.  zu  R.  V.  Atich  mit 
fleckt^  rein,  yppe  dat  al  diese  rede  yan :  dattu  dy  leddich  ynde  vnbeworen 
stede  ynde  yast  sin  ynde  ewelichen  (feriatum)  holst  van  aller  tytliken  sorge, 
gehalden  werden  unde  unbewollen  Navölg.  11^  5.  —  Meist  im  Jurist.  Sinne: 
bliuen,  so  hebbe  wy  etc.  (1322).  25  =  sunder  allerleyge  bewernisse,  frei^ 
Wigands  Ärch.  5,  161  u.  163.  unbelastet^  ungehindert,  ohne  rechtlichen 

luibeyyone(n),  adj.  ungewohnt.  He  EinsprtMh^  eur  freien  Verfügung 
(der  junge  Esel)  was  noch  ynghe-  steh^d.  häufig  mit  Synon.  verbunden. 
temmet  ynde  ynbewonen  dracht  to  we  en  dyng  tughen  schal,  dat  war 
dreghende.  Serm.  evang.  f.  ib;  dat  80  sy,  de  schal  binnen  der  stad  hebben 
he  dat  yolk  beswarde  myt  ynbewonen  eghene  ynbeworren  erue.  Lab.  R.  455; 
borden  ynde  ouerlast«  Denscke  Krön.  neen  becker  schal  sulyestman  werden, 
f.  M8^;  unbewonen  beswart  den  syn  gudt  en  sy  werth  unbeworen  20 
mot.  Pf.  Germ.  15,  367,  32.  marck.    Brem.    WB.   5,  289    (sonst 

nnbewonet,  ael;.  unpeu^An^,  insuetus.  35  nnyorhorgei  oder  ähnlich);  effteeueme 
Foccstrides  unbewonet.  Liä).  Chr.  1,  manne  sin  oghe  werde  yt  ghesteken, 
282 ;  des  (die  Verheerung  seines  Lan-  dar  schal  me  vor  betheren  vnbeworen 
des)  was  he  umbewonet,  wente  he  (ohne  weiteres?)  veftich  mark.  Dithm. 
hadde  in  orloge  grot  aventure  had.  L.  R.  §  93;  ok  hebbe  we  on  de  scole 
das.  1,  351.  40  (Schuh)  ghelaten  mit  alleme  rechte 

iiBbeyyonlieit,  -wanheit,  f.  ünge-  umbeworen.  Han.  St.  R.  168;  unde 
wohntheit.  vnde  sin  ghest  is  vor-  gaf  en  dat  to  ewigher  tyd  unbeworen 
schreket  (mit  d.  Gl.:  van  vnbewan-  vort  to  besittende.  Lüb.  Chr.  1,  66; 
heyt  des  ghesichtes  wegen).  Dan.  2,  antwerden  ane  weddersprake  vmbe- 
1  (L.).  45  worren,  MoUjs.  TJrk.  J,  457;  de  olden 

nnbewoneliky  -wanelik,  adj.  unge-  wontliken  hure  jahrlichs  betalen  vn- 
wohnt.  umme  de  Holländer,  de  dat  beworren  sunder  alle  behelp  vnde 
kom  tovoren  kopen  in  schepen  yn  argelist.  Lüb.  Z.  R.  222;  vnde  eme 
unbewanelyken  hauen  (1417).  Burm.  wart  dat  stiebte  vry  unde  guyt,  reken 
Beitr.  b.  Gesch.  Europ.  106.  50  vnde  vmbewuren  geantwordet.  Brem. 


\ 


ÜNBEWORET  23  ÜNDAN 

G,  Q.  149;  besitten  unde  brnken  zynemevmbildelikenyornemede.ilfiittjer. 
rmbeworen  vnde  ane  iengherleye  hin-  Ürk.  4.  227;  eyn  vobildelke  szake. 
der.  OU.  Utk.  v.  1368;  to  bezittene  das,  4, 138;  (die  Juden  bitten  Pilatus 
mjA  make,  ymbeworen  van  iemene.  um  die  Wegnahme  der  Gehreueigten^ 
(M  U,  V.  1370;  ledich  vnde  los,  rak  5  denn)  vnbildichliken  scholde  wesen 
Sude  rom,  vnbekummerd  vnde  ynbe-  hebben  den  doden  lycham  by  dem 
woren.  Ofd.  U.  v.  1417;  sunder  vor-  weghe  to  henghende.  Bavenst.  f.  lOOo. 
loch  unde    unbeworenes   dinges   to  nnbilken,    adv.    =    unbildeliken. 

gheTende  (1347),    OötU  Urk.  I,  nr,       Alze  we  meynen,  dat  doch  unbilken 
171;  alse  se  (sc.  die  Hofe)  Wulf  vry-  10  scheghe.  Hanov.  St.  R.  545. 
gest  und  unbeworest  hefft    beseten  unblide,  ac(/.  nicht  fröhlich^  traurig. 

(1352),  Westph.  3^  584;  also  alse  Dar  af  were  wy  alle  vmblide.  Br.  d. 
ith  QDse  yader  vriiest  unde  unbe-  Cir.  80;  se  (die  Nonne)  yerblide  sik 
worenst  ghehat  hebben.  8.  H,  L.  Urk.  yan  dusser  yersmanisse,  doch  was  se 
//,  200.  —  Vom  Odde:  kein  Hin-  15  des  ymblide,  dat  de  anderen  nunnen 
iemis  bereitendy  also :  gut^  untadelhaft^  also  yerhardet  weren.  das.  92. 
gäng  u,  gebe,   welke  1000  m.  wi  wil-  (anbodieb»  adj.)   unbodigen,  adv. 

len  betalen  mit  unbewomen  reden  niM  erbötig^  nicht  gehorchend.  De 
Lab.  penningen  (1395).  Livl.  Urk.  sulften  (e.  geforderten  Bechtsverhd- 
V.  1376;  bereden  uode  betalen  to  20  fung)  suszlange  yorweygerich  gewesth 
ener  noghe  myd  ynbeworen  reden  ynd  my  unbodegen  gebleuen.  Oid. 
Lab.  penninghen.  MeU.  Jahrbb.  17^  Urk.  v.  1540. 
329;  de  betalinge  schal  scheen  mit  nnborlik,  adj.  u,  -like(n)y  adv.  un- 

reden  UDbewarn  guden  sulvern  pen-  gebührlich,  welc  borghere  eyme  an- 
ningen.  S.  H.  L.  Urk.  II,  563 ;  mit  25  deren  yorkorne  und  unbürlike  wort 
godeD,  Tnbewurnen,  reden  witten  pen-  spreket  (1346).  Unnaer  Freibrief  Art. 
ningen.  Behr.  Urk.  4,  20;  betalen  15 ;  Schede  (Grenae),  de  se  nyes  ge- 
mit  reden,  unbewohrenen  penningen,  houyen  hadden,  6o  se  wolden,  dat 
also  Tor  de  wesselinge  genge  unde  doch  ynb6rlich  is  (1462).  Fcdcks 
geve  sint    Vogts  Man.  ined.  II,  486.  30  Staatsb.  Mag.  9,  455;  mer  fryede  se 

ukewtret  =  unbeworen.  to  be-  buten  amptes  wedder,  edder  beide 
zittene  ewjlyken  ymbeworet  ynde  ane  sick  ymborlick,  so  schall  se  des  amp- 
liioder.   Old.   Urk.  v.  1380.  tes  darmede  yorfallen  wesenn.   Lüb. 

nkewreekt,    adj.    ohne    wrechte,       Z.  R.  399;   dat  ys  beter  woldonde 
2aun,  unbesäunt.      We    eine    putte  35  to  lydende   wen  ynborliken   wedder- 
(Bruttfien)   hefft   up   sin   egen  werf,       stan.  1  Petr.  3,  17  (H,). 
it  unbewrecht  is  etc.   Ostfr.  L.  R.  nnbrekelik,  -brokelik,  -lik(eii),  adv. 

^11  ^.  unverbrüchlich,    stede,  yast  ynde  ym- 

Ubilde,  n.  Unrecht,  Unbill  (ver-  brekelik  to  holdende.  Hoyer,  Urk.  I, 
l^^end  ungemäßes  Handeln).  Desse'40  nr.  240;  alle  dusse  stucke  yast  ynde 
vnbeschedeliken  sulfwolt  ynd  ymbilde  ymbrokelich  to  holdende.  Sudend.  3, 
hwdighede  wy  yelen  heren  (1396).  nr.  146;  love  we  entruwen  unbrekel- 
•^«ftfenrf.  8,  S.  142,  21.  ken  to  holdende.  Hanov.  St.  R.  166. 

ubildelik,  -bildichlik,  adj.  u  -liken,  nnbnndiek,  d.  h.  nicht  bündig,  un- 

odr.  unbiUig,  unrecht.  Jo  is  dat  un-  45  giiltig.  So  ook  de  hueser  verkoft  wer- 
QQbildeiich,  dat  en  misdeder  schal  den  und  de  landheere  nicht  erste 
zjQ  en  keyser.  Lüb.  Chr.  1,  5;  id  umme  dat  land  wert  angespraken, 
^  grote  sunde  ynde  ymbyldelyck,  schal  de  koop  des  hueses  unbundich 
^t  du  dy  nicht  wult  Schemen  yor  sin.  Ben.  762. 
gbode.  Sp.  d.  Sammitt.  I,  c.  16;  in  60      andän,  mhd.  ungetan,  misgestdliet^ 


UNDANK  24  ÜNDECHTLICH 

häfilieh.  Ogs.  (wolget&n)  wol  dän.  —  Ee  4h ;  noch  vele  groter  droffenisse 
So  dat  he  yan  hartheyt  des  leuens  (spricht  Chrtsttis  am  Kreuze)  hebbe 
80  seer  undaen  was,  dat  alle  syne  ick  inwendich  darumme,  dat  du  my 
vrende  meynden,  dat  he  een  gheeck  undanckename  bist.  Brem.  nde,  Bäb, 
ofte  een  doer  were.  Ld)en  d.  h.  Frans.  5  /.  143;  den  yndanknamen  gut  den. 
ib;  beware  my  io  vor  deme  snellen  Sp.  d.  Dogede  f.  199. 
dode  unde  vor  aUen  undonen  dode.  undanknamich,     adj.    undanTcbar, 

Brem.  kerck.  geh.  f.  ISS^;  im  maral.  vnde  dem  rade  doch  achterna  .  . 
iSiftfi:  außer  Faßimg^  bestürzt.  Do  de  vndanknamich  weren  eres  guden  wil- 
enghel  in  eens  mans  ghelyc  to  er  ^^  len.  Chr.  Sd.  268^  22;  de  koningk 
(d.  Maria)  quam  .  •  was  se  vervaert  wart  vndancknamich  vor  desse  wol- 
ynde  ondaen  ynde  mochte  nicht  ant-  dat  das.  276^  12;  wofür  man  nickt 
worden.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  96\  dankt,  unangenehm,  ene  erbare  yrouwe, 

nidanky  m.  Undank,  UnwUle.  heb-  dede  alletyt  to  der  werlde  brochte 
bet  des  undanck,  ich  bin  unwillig  auf  15  dochtere  ynde  nene  sone,  dat  |ereme 
euch,  seid  verwünscht,  dat  gy  die  manne  yndanknamich  was.  Passumoi 
bnigge  nicht  yast  en  maket.  Brem.      f.  198b. 

Q.  Q.  81;  de  nemen  dat  sere  to  un-  nndanknamieheit,  -nemieteity  Un- 
danke,  waren  sehr  unwiUig  da^rüber.  danJcbarkeit.  Wiggert  1,  40;  Gl  su 
Leäm.  3,  210.  —  Qen.  adv.  Undankes,  ^  B.  V.  3,  10.  yndanknemicheit  is  en 
wider  Wiüen,  ungern^  zum  Leidwesen.  ytmelderinne  alles  boisen,  dat  dem 
Wanneer  dat  bloet  wert  yerstoert,  menschen  is  by  dem  horten.  Becks. 
so  wert  dat  licham  dar  bi  yersmoert,      f.  60o. 

Dattet  undanx  moet  leyen  enen  an-  uadanksamich,     adj.     undankbar. 

deren  zede.  1^.  d.  Legen  18b;  mines,  25  Weish.  8al.  16,  29  (H.). 
dines  etc.  Undankes,  wider  meinen,  nnd&t,  f.   ünthat,  Frevdthat.    we 

deinen  etc.  Willen,  (me  inyito).  So  ok  icht  untogelikes  dede  edder  un- 
welic  man  den  anderen  seret  sines  dat,  dat  pinigeden  se  swarliken. 
yndankes  ynde  sunder  argelist,  de  ne  Magd.  Seh.  Chr.  18,  23 ;  juwe  undät 
darf  dem  yoghede  nicht  betören.  Big.  30  wert  ju  nu  yorgolden.  B.  V.  1719. 
8t.  jR.  p.  191,  22;  dat  de  schiphere  das  corpus  delicti.  £n  def,  [de]  mit 
Bweren  will,  dat  id  zynes  yndankes       der  duue  begrepen  ynde*  yangen  ynde 

Sescheen  is.  Bomb.  B.  85;  unde  na  bunden  yor  rechte  kumpt  mit  yndat 
em  dat  de  kopman  zines  Undankes  (Var.  der  schynbaren  dadt),  deme 
queme  an  zin  (des  Grafen)  land  etc.  85  schalme  den  yorspraken  undelen. 
(1379).  Hans.  Bec.  2,  216;  we  iuw,  Li^.  B.  543;  ebenso  Brem.  Stat.  v. 
de  desse  tytliken  blytscap  begeren,  1433,  S.  549,  u.  Big.  St.  B.  120; 
gy  sollen  iuwes  yndanckes  de  heischen  nur  daß  es  hier  heißt :  mit  der  undat 
pyne  lyden.   Br.  d.  Bus.  I9b ;  unde  unde,  ende,  inde,  u.  später  un  (en), 

wU  bringen  ju  eine  absolucien  sines  40  conj.  und.  S.  Woeste  in  Zacher s  Z. 
Undankes,  were  it  eme  ök  let.  B.  V.  f.  d.  Phü.  4,  113.  —  Dient  zur  Ver- 
4149.  —  to  sines  Undankes.  Leben  knüpfung  von  Wörtern  und  Sätzen 
d.  h.  Franz.  86.  jeder  Art;    die    nähere  Ausführung 

nndankberheit,  f    UndankbarheU,      des  Gebrauches  dieser  vid  benutzten 
ingratitudo.  Dief.  dat  he  nicht  werde  45  Conj.  gehört  in  die  Syntax. 
yan  gade  straffet  myt  laster  der  un-  nndechtick}   adj.  uneingedenk.    In 

dancberheit.  Lerbeck  §  184.  dem    daghe    der   ghoide  wes    nicht 

udankBame,  -nemo,  adj.  undank-  yndechtich  der  boisen.  Ecdes.  f.  73b. 
bar,  ingratus.    Voce,    ick  yamerlike,  nndechtlieh,    unvordenklich,    (im- 

yndanckname  sunder.  Lub.  GebeHb.  f.  50  memor.    Voc.    W.)     auer   mennigen 


UNDEDER  25  UNDER 

mdeehüichen  jaren.  Old.  ürk.  v.  häufig  under  (bei)  dage  (dach)  unde 
1534,  nacht.   —   under  dinge  (=  binnen) 

nMer,  m.  der  Unthaten  verübt  Ssp.  I,  53^  1  (Old.  Es.) ;  unter  (w^ 
wdck  richte  offte  karspel  .  .  des  rend)  dem  etende.  1  Mos,  40^  20  (H.); 
sdurprichters  bedamet  de  vndeders  5  ander  der  missen.  Magd.  Seh.  Chr. 
ore  mdat  to  straffende,  so  etc.  Dithm.  11^  17;  under  den  tiden.  das.  61,  18; 
L  R.  Ily  Art.  J24t  under   desser  tyd  etc.    Kamer  119ä 

udeiieh,  adj.  der  Unthaten  verübt,  (W.);  quam  under  maltyd  wedder 
Detarias.  Voc.  Engelh.  u.  1  Voc.  W.  to  hus.  das.  50^;  under  deme  (unter- 
Eomen  se  solike  yndedighe  (die  rau-  10  dessen),  das.  214^.  —  he  let  et  brin- 
U%  oder  sonst  Sehaden  thun)  lüde  an,  ghen  an  enen  yelighen  dach ;  under 
so  etc.  (1319).  Nies.  Urh.  2,  274 ;  dem  daghe  (ehe,  l^vor  dieser  eintrat) 
ock  Bcholden  de  yndedigen  lüde  zick  leghede  he  einen  hof  to  B.  LOb.  Chr. 
Trachten  rnde  den  raid  in  aller  ere  1,  52;  selgerede,  we  dat  under  (in-- 
holden.  Brem.  Denkb.  119.  16  nerhalb)  einem  e  jare  nicht  en  gyfi[tj 

uiege,  Ungedeihen,  Nachtheü,  Ver-  vor  de  sele  etc.  Summa  Joh.  f.  131\ 
derben,  alsze  dath  szie  thom  ende  —  3.  modal,  a.  under  eneme,  be£. 
tho  Torderne  edder  vndege  der  Stadt  daß  jem.  die  Gewalt,  Herrschaft^  den 
nenwarle  wess  vorghenamen  (1531).  Besitz  hat;  (der  Sieger  etc.  ist  der 
Wim.  Zeugd).  f.  43.  20  superior).   Under  em  (=  unter  seiner 

iidegelik,  adj.  kein  Gedeihen  brin-  Regierung)  begunde  etc.  Korner  43^; 
§end;  untüchtig.  De  sach  he  wesen  mit  alle  der  menheit,  de  under  en 
traech  mde  vndeghelik.  Denscke  Krön.  (den  Fürsten)  sin  beseten.  Lüb.  Do- 
f,  Ql;  de  snodeu  kettere,  de  dat  dend.  203;  duve  oder  rof,  die  man 
hilge  echte  Yordomen  ynde  seggen,  26  under  ime  (in  seinen^  Besitze)  vint, 
id  sy  Tndegelik.  Serm.  evang.  f.  22^.       dat  sal  die  richtere  behalden  under 

ndeie,  adv.  unten,  vnde  vorvulle-  ime  (in  seinem  Geunihrsame)  jar  unde 
den  den  dorn  vndene  yp  deme  paui-  dach.  Ssp.  H  31,  2;  under  deme 
mente  myt  blöde.  Engdh.  Chr.  f.  89;  dat  gut  geaneyanget  wirt,  die  sal  dat 
Verden  se  gän  thor  hellen  unden.  80  gut  holden  in  einen  geweren,  went 
Soest.  Dan.  159.  it  eme  mit  recht  afgewunnen  werde. 

udtast,  ff.  ündienstwiUigheit.  Dat  das.  II,  36,  8 ;  he  beheylt  de  breye 
henimmermeryyand  werden  scal  noch  under  sich.  Lüb.  Chr.  1,  422;  sye 
^geste  raden  ofte  nndenst  doen  unsen  sine  (eines  gestorbenen  Kindes)  ya- 
hern  (1358).  Bar.  Urh.  nr.  35^  8.  37.  35  rende  haye  under  ime  heyet,  de  sal 

Hier,  präp.  unter.  1.  räumt,  mit  se  antwerden  jeneme,  uppe  den  se 
Dat.  u.  Äcc.  (Erasseyöt),  de  licht  irsteryen  mochte.  Ssp,  I,  25,  5;  de 
ander  desseme  steine  begrayen.  R.  rat  schal  de  300  m.  under  sek  heb* 
K  iiO;  is  dat  ik  en  under  de  ogen  ben  yer  jar  umme.  Brschw.  Chr.  1, 
nach  sen.  das.  1322;  ein  schön  schip  40  25,  15;  sye  sinen  tins  to  rechten  da- 
vvt  mi  under  de  yote  gedän,  meiner  gen  nicht  ne  gift,  twigelde  sal  he  in 
Tüknmg  anvertraut.  Lüb.  Dodend.  v.  geyen  des  anderen  dages,  unde  alle 
^^;  bUdl.  ane  de  (die  abgerechnet,  dage  also,  de  wile  he  ine  under  ime 
^odehe)  under  deme  swerte  sturyen.  heyet,  d.  h.  ihn  bei  sich  behält,  nicht 
IM.  Chr.  1.  139;  u.  Körner  153^  46  entrichtet.  Ssp.  I,  54,  2.  —  ock  so 
(^Of  mit  yelen  der  yrowen,  de  un-  yorband  sick  konnyngh  H.  myt  den 
der  di  (Königin)  sin  na  erem  grade.  yorsten  under  creme  eede  (der  Eid 
Lab.  Dodend.  v.  267;  up  dat  gi  juwe  als  Herrscher  gedacht).  Körner  Ö4b. 
nabers  mochten  bringen  under  juwe  — b.  Gegenseitigkeit  bez.  bes.  beiZahl^ 
pacht.  das.  536.  —  2.  seitlich^  bes.  60  begriffen,    ward  grot  twidracht  under 


UNDER-  26  UNDERBREEEN 

(eunsehen)  den  twen  alse  under  deme  dath  desulae  .  .  den  brawerknechten 
koninghe  unde  under  deme  hertighen.  schall  gans  affgelecht  werden  vnnd 
Karner  97^ ;  breue,  de  se  vnd  de  bar-  vorbaden  sin,  ock  keine  drancktunne 
gennestere  vnder  andern  (einander)  in  deme  keller  tho  holden  gegunt 
darvp  ghegheuen  hebbet  (1397),  Su-  5  vnnd  gestadeth  werden  .  .  Nachdeme 
dend.  S,  5.  JS8J2^  5 ;  vorbund,  den  se  vn-  de  vnderbarm  von  oldinges  her  in 
der  anderen  ghemaket  hebben  (1395).  den  kauenth  tho  geten  wontblich  yst 
das,  8,  S.  J28y  4;  breue,  de  wy  vndir  gewesenn  (1535).  Wism,  ZeugA.  p. 
andir  gegeuen  hebben  (1401).  das.  9^       342. 

J206,  1;  de  lüde  bichten  under  ander,  10  uuderbeholden,  st  v.  im  Besite 
einer  dem  andern^  einander,  Bothos  behalten^  zurückbehalten.  Weret,  dat 
Chr.  f.  184 ;  in  dussem  jare  was  so-  G.  de  vorbenomden  pennige  vppe  de 
dan  grot  hunger,  dat  sick  de  lüde  vorscreuen  pinghesten  nicht  van  vns 
under  anderen  eten.  das.  47;  war  hebben  wolde,  zo  scole  wy  de  pen- 
wille  gy  under  iuw  beiden  (miteins  15  nige  vnderbeholden  bed  tho  den  ne- 
ander^  ihr  beide  zusammen)  loupen  ?  ghesten  paschen.  Cod.  Brdbg.  /,  22^ 
Münst.  Chr.  2,  192;  se  worden  des      202. 

eyns,   dat  se  gengen  under  em  bey-  nnderberiehten,  schw.  v.  unterrich- 

den  to  N.  N.  das.  i,  167;   ga  wi  to       ten.    alse  juwe  wisheid  van  uns  be- 
hovewert  under  uns  beiden.  B.  V.  991 ;  20  gherende  is  rechtes  anwisinge  in  eyner 
976 ;  1050.  —  In  adverb.  Verbindun-       sake  .  .  so  juwe  scriver  uns  under- 
gen  mit  Gen.  under  des.  Brem.  G.  Q.       berichtet.  Hanov.  St.  B.  423. 
132.  u.  h.    —   under  enes,  eniges,  anderbesehedingey  f.  Bestimmung^ 

ununterbrochen,  hintereinander,  in  einer      Bedingung.    Sette  he  vor  enen  abbet 
Be^.     unde  legen  darinne  (in  dem  25  deme  clostere  0.  myt  sodaner  under- 
IxMide)  veer  dage  edder  vif,  io  under      beschedinghe,  dat  dat  closter  scholde 
enes  se  heerden  unde  branden.  Lüb.       etc.  Karner  46c  (W.), 
Chr.  i,  351;  unde  weret,  dat  he  de  anderbode,  m.  der  eine  Botschaft 

morgensprake  vorsumede  under  ene-       von  einem  zum  andern   trägt^   inter- 
ghes  drye   (dreimal  hinter  einander)  SO  nuntius.  Dief. 
de  schal  des  amptes  en  jar  enberen.  anderbogen ,   schw.  (?)  v.     unter- 

Hamb.  Z.  B.  p.  113,  18;  welk  knecht  biegen^  unterwerfen,  wy  scholen  vnse 
sines  sulves  wil  werden  im  gold-  vornuft  vnderb6gen  dem  lichte  des 
smedewergke,  de  schal  tovoren  eyn  gelouens.  ÜÜegg.  d.  gel.  f.  4^. 
jar  undereniges  denen  in  deme  wergke.  35  nnderbreken,  st.  v.  mit  Gewalt  be- 
das.  96,  1 ;  van  nu  to  s.  Michaelis  zwingen,  unterwerfen,  na  der  maghet 
daghe  neghest  tokomende  an  vord  eme(demejuugen  vorsten)seredor8te, 
ouer  teyn  iare  vnder  eynes  to  uol-  Also  dat  he  se  vnderbrak.  Josef,  F. 
ghende  (1396).  Lüb.  ürk.  4,  nr.  671.  d.  7  Tods.  v.  5457;  De  Denen  de 
Vgl.  eininges  1,  643.  40  Vresen   underbreken   vnde   brachten 

ander-,  mit  Subst.  die  ein  Amt  be-  se  vnder  eren  tributh.  Chr.  Sd.  12, 
zeichnen,  gibt  den  an,  der  unter  einem  7  (de  Denen  vnderbreken  de  Fresen 
andern  steht,  der  zweite  nach  ihm  ist,  vnder  ore  tribut.  Bothos  Chr.  f.  39); 
ihn  vertritt  etc.  z.  B.  undermarschalk,  wente  alle  volk,  welk  se  vnderbreken 
undermester  (Gott.  1,  nr.  106),  un-  45  mit  dem  s werde,  dat  makeden  se 
derkamerer,  uoderkerkhere,  under-  tinsaftich.  das.  40, 13;  de  keiser  hadde 
schriver  (Liib.  Beform.  17)  u.  a.  undergebraken  de  Ungheren  mit  wel- 

anderbarm,  Unterhefe,  (auch  Uoß  diger  haut.  das.  34,  3;  in  der  tyd 
barm ;  gest  ist  die  Oberhefe).  Is  bo-  vant  me  vele  unghevuges  mangh  en 
leueth  .  .  des  vnderbarmes  haluen,  50  (den  Jt4den),  dat  ze  de  cristen  under- 


UNDERBREEER  27  UNDEROAN 

breken  in  er  denest  mit  gholde  unde       dinget  van  den  vorsten  .  .  myt  deme 
mit  Bulver,    dat  ze    iuden    wurden.       keysere.  Körner  9(^  (W,). 
Lab.  Ckr.   1^  62;    nnde  gheven   en  nnderdenken,  unr.  v.  erdenken^  er- 

vedder  ere  lant,  dat  ander  lade  had-  finden,  alts.  nndarthenkian.  Jobech 
den  underbroken.  dcts.  i,  180;  i,  278;  5  de  undirdachte  hutten ,  sin  broder 
2,  358;  hiramme  let  he  Venedie  be-  Jabal  undirdachte  seitspei  (invenit). 
leghen  unde  ok  ander  stede,  de  des  E.  v.  Bepg,  13;  wen  selve  hat  er^z 
(KirAen-)  gudes  vele  hadden  under-  underdacht.  Bhythm.  Vorr,  zum  Ssp. 
broken.   das.  2,   595;    vnderbreken,       v,  39. 

Torstoren  vnde  vorderfifen.  Cod.  Brdb.  10  nnderddo,  unr.  v.  unterwerfen^  sub- 
l  21^  340;  mit  Dat.  vnde  vnder-  dere.  1  Voc,  W.  subigere.  Dief.  Du 
kekest  dyneme  ghebede  de  werld  schalt  iowelke  gemuerde  stad  my 
Todedat  vlesch.  F.  d.  Wege  des  crutees  underdon.  Richter  2^  6  (H.).  —  sik  u. 
f.  Äi^;  Alexander  hadde  sik  under-  mit  Oen.  sich  einer  Sache  unterwin- 
broken  de  gantze  werlt.  Hanov.  Mscr.  15  den,  sich  anmaßen,  sie  übernehmefi. 
h  Siy  S.  169;  so  langbe  beth  se  myt  He  vant  do  wederstandunghe  van 
wapene  syk  de  resen  (Biesen)  vnder-  sineme  broder  Magnase, '  de  sie  des 
breken.  Denscke  Krön.  f.  A6.  —  rikes  hadde  underdan.  Lüb.  Chr.  i, 
Awch  getrennt,  de  den  landen  ouer-  151 ;  mic  wundert  des  sere,  we  he  sik 
l^en  weren  myt  sloten  al  vmme,  20  des  rikes  underdon  wille  unde  wille 
de  se  vnder  sik  ghebroken  hadden.  herre  wesen,  de  en  knecht  geboren 
Cüd.  Brdb.  4,  1,  193.  is.  Eike  v.  E.  580;  he  heft  sik  des 

nderbreker,  m.  Bezwinger,  tem-  vnderdan  vnde  vnderwunden,  dat  etc. 
Derer  (domitor)  unde  underbreker  Hans.  Urk.  II,  553;  unde  dar  ok 
aller  norden  laut.    Ohr.  Sd.  22,  25,  26  itzwelke  punte  mede  weren,  de  den 

ittderdABielif  -denieb,  adj.  tinter-  heren  .  .  anghinghen,  unde  der  en 
than.  soventich  provincien  synd  uns  mochten  se  sik  nicht  wol  underdon 
underdanicb.  Komer  135^  (W.);  So  ("Far.underwinden)  sunder  ene(^i57P>. 
sola  gy  myne  Statuten  holden  . .  unde  Hans,  Bec.  2,  223;  alzo  he  sik  un- 
vort  my  underdenich  wesen  etc.  80  derdut  siner  sake.  Lüneb.  St.  B.  6, 
Th^tph.  1,297;  weret,  dat  vnse  man  13;  dat  de  vaget  (van  Hilgelandt) 
mde  vnderdenighen,  de  in  vsen  slo-  erer  eyn  deel  van  dem  eren  gedren- 
ten  vnde  lande  woneden  etc.  (1346),  get  vnd  sick  erer  schepe  vnde  guder 
Sudend.  II,  nr.  188.    Dazu  vnderdan,  etlike  gefangen  etc.  (1505), 

uderdanieUiken ,    adv.       willen  S5  Falcks  Staatsb.  Mag.  8,  726. 
Toderdanichlik  denen  vnd  sick  allein  underdnken,    st.  v.    untertauchen, 

TAD  dy  regeren  laten.  Bost.  Bedeb.  büäl. :  vormiddelst  siner  vleischlicheit 
{.  6^;  wy  bidden  iuw.  gn.  under-  so  is  he  (der  Teufel)  vnderduckende 
deoichliken  wetten,  wie  dat  etc.  Gott.  de  doget  des  mynschen.  Lüb.  Passio- 
Tri.  //,  nr.  307.  40  nal  f.  233c. 

MaitriBMigm^  schw.  v.  sik  u.  sieh  underdwingen ,    st.  v.    unter  sich 

unterwerfen,  sik  to  dinem  gebode  zwingen,  unterwerfen.  Desse  Otto 
onderdanigen.  1  Mos.  41,  40  (H.).         underdwangk  twe  koninghe.  C%r.  Sd. 

uderdegedJB^H,  schw.  v.   durch      24,  4 ;  vnde  wolde  komen  tho  vns  in 
yerkoinälungen  schlichten.     Des  que-  45  Engelaut  vnde  vnderdwynghen  dat  etc. 
men  de  ratmanne  dar  twischen   und       Passional  f.  241. 
Qndervengen  de  mestere  und  de  sehe-  nnderg&n ,    st.   v,    1.  unter  etwas 

pen  und  underdegedingden  dat  gut-  gehen,  bUcU.  übernehmen,  auf  sich 
bken.  Magd.  Seh.  Chr.  175, 1 ;  überh.  nehmen.  Se  wolden  nicht  underg&n 
terhanddn.    Do  ward  do  underdege-  60  des  utsprakes  (nolebant  subire  sen- 


ÜNDERGAN  28  UNDERHOLDEN 

tentiam).  Chr.  Sd.  232,  15;  se  en  Chr.  1,  108.  —  3.  über  jem.  hmmen, 
konden  noch  en  wolden  dat  nicht  befallen,  Alse  sy  (Alexanders  Haupt- 
undergan,  dat  se  de  orde  alle  jar  ImUe)  Darium  vorwunnen,  do  vnder- 
beswaren  scholde  mit  nyen  vunden.  gingk  se  de  gyricheit  des  titliken 
Liib.  Chr.  '2,  164;  do  wurden  en  5  gudes.  Bavenst.  f.  188^;  wante  sie 
ichteswelke  artikele  vorgelecht  to  hadden  vndergangen  beuunge  vnde 
donde  unde  to  holdende,  de  se  nicht  irscreckunge.  Perik.  f.  3h  (Marc.  16, 
undergan  wolden.  cUis,  2,  379;  de  rat  8);  vnder  der  tit  so  vndergenck  de 
van  L.  nicht  afSeth,  so  dat  de  ko-  doet  den  abbat  des  klosters,  dat  he 
ningk  vndergink  vnde  sede  etc.  (per-  lo  starff.  Freckenh.  Leg.  61. 
severantia  consulatus  permotus  ces-  aBdergank,  m.  Untergang,  goddes- 

sit).  Chr.  Sd.  272,  17;  alle  desse  denstes  underganck.  Soest,  Dan.  161, 
stucke,    so    twischen   den    genanten  undergeyeii,  st.  v.    1.  sik  u.  sidi 

parten  in  allenthalven  gehandelt,  be-  ergeben.  Wen  he  sik  willichlyken 
leTet  unde  undergaen  sint.  8.  H.  L.  ib  vnderghyfit,  so  werden  alle  bedroef- 
Jahrbb,  9j  514;  schal  vnderghan  den  nisse  ghewandelt  in  hopene  godlikes 
schaden  (subjacebit  damno ;  „seil  man  trostes.  V.  d.  Wege  d.  crutees  f.  A4, 
ihn  um  Geld  strafen.^  Luth.)^  wo  vele  —  2.  sich  gegenseitig  geben.  Man  vnde 
de  man  der  vrouwen  dar  v6re  eschende  vrowe  de  sik  sammet  mit  echte, 
wei'd.  2  Mos.  21,  22  (L.).  —  2.  hem-  20  vndergeuet  se  sik  an  morgengaue, 
mend  entgegentreten,  versperren,  ab-  eder  an  vogedesdinge,  dat  erft  erer 
sdineiden.  Doch  so  quam  de  hertoge  iowelk  vppe  den  anderen.  Brschtc. 
dar  sulvest  to  unde  underging  dat  Urk.  I,  23,  37.  (Vgl,  sich  under- 
unde  makede  einen  frede.  Brschw.  hassen.  C^n.  Reimchr,  4055;  sich 
Schichtb.  f.  9;  do  vellen  de  papen  25  underküssen  u.  a.) 
hertogen  B.  an  unde  beden,   dat  he  underhalen,  schw.  v.  wegholen,  weg- 

de  sake  weide  undergan.  das.  37;  nehmen,  benehmen.  De  duvel  nympt 
Esau  sprack:  he  heth  van  rechte  sik  de  orsake  yuw  darumme  to  under- 
Jacob  .  .  he  heft  my  de  irste  bord  halen.  Jodensp.  4;  weret  sake,  dat 
af  gekoft,  to  den  andern  male  heft  30  de  jenne,  de  dat  graß  vnderhalet  vor 
he  my  den  segenen  vnderghan.  Ra-  de  dyke  to  maken  etc.  Dithm.  R.  Q. 
venst.  f.  62c;  unde  let  se  bidden,  dat  p.  249;  de  keiser  is  umme  den  Free- 
se  umme  syner  leve  willen  .  .  wol-  sen  Wint  unde  sunne  to  underhaelen 
den  underghan  unde  in  daghe  setten  getaegen  etc.  Ben,  116, 
de  twidracht.  Lüb,  Chr.  2,  71.  bes.  35  UDderhebben,  schw.  v.  unter  sich 
häufig  den  wech  etc.  undergan.  unde  haben,  in  Besitz,  Bebauung  etc.  vnde 
underging  Ebbelinge  sinen  swager  hedden  se,  eder  we  den  hof  van  erer 
heimliken  den  wech,  dar  he  scholde  weghen  vnderheddcn,  dan  vrAcht  in 
to  hus  gan.  Magd.  Seh.  Chr.  221, 14 ;  dem  lande,  de  vr&cht  mochten  se 
dat  en  de  wech  ok  underghin  wor-  40  vtseygen.  Z.  f.  N,  Sachs.  1858,  104; 
den.  Körner  252h  (W.);  unde  heft  unde  syne  erven,  eder  we  den  hal- 
uns  de  porten  undergan.  R.  V.  385.  ven  tegheden  underhedde  etc.  das, 
2867;  daervmb  die  ertzbisschop  aen  S.  82;  vnde  de  (eine  geliehene  Summe 
den  koning  werven  dede  umb  her*  Geldes)  van  S.  Johannisdage  vortto 
toch  Adolf  den  weg  to  ondergaen  45  drenjarenvuderhebbensculIen('i^O^/ 
und  die  vorschreven  vaegdien  .  .  uyth  Lüb.  Urk.  V,  nr.  57. 
sinen  banden  an  sich  selfs  tho  wer-  underholden,  st.  v.  unter  sieh  hcd- 

ven  moegen.  Schüren  209;  de  doedt  ten.  wi  slogen  kamp,  ik  helt  en  un- 
undergenck  em  den  wech,  hinderte  der  (=  superior  erara),  R.  V.  6817; 
ihn  sein  Vorhaben  auszuführen.  Münst.  50  unde  den  licham  undergeholden  (unter- 


ÜKDERflOLDINGE  29  ÜNDERKOP 

irikU)  in  groter  spengicheit.    Lab.       gekamen,  dat  de  zeeroveren  ohr  un- 
ANiffid.9.d^7;  de  armen  underdanen       derholt    und    a£fweg    by    der    Stadt 
Tordracken,  underholden  (in  ZuHing       Wismar  hadden  etc.  Ben,  148, 
halten)  nnde  vormechtigenn.    Wait/i,  underholt,  n.   Unterholz,    Ok  mach 

WuBenw.  2^  354,  —  3,  festhalten^  in    5  8e  houwen   laten  allerley   vnderhold 
Bänden  haben^  bei  sich  behalten  (nicht       vnde  des  bruken  tho  erem  besten  etc. 
kmmsgdfenjy  van  Personen  auch :  be-       (1410),   Lüb.  Urk,   V,  nr,  339. 
hifbergen,   bidden,  dat  em  de  summe,  nnderhorich,  adj.  gehorsam^  unter- 

de  van  dem  hoppen  gekomen  mach  thänig.  De  sik  enes  anderen  na  der 
sin,  bi  juwer  bulpe  van  den  gennen,  10  wise  vorscreuen  mechtighinde  wert, 
de  se  underholden,  geantwerdet  möge  de  schal  den  suluen  vnderhorigh  ma- 
verden  (1411).  Livi,  Urk,  nr.  1884;  ken  dem  rechte  bynnen  soss  maen- 
is  eyn  gudt  angespraken  van  twen  ten.  Stgffe^  Bidrag  11^  214. 
mannen,  heisschet  dat  de  richter  to  anderhareili  schw,  v,  heimlich^  ohne 

rechte  Tnd  mit  ordeilen,  men  sal  yd  15  Kenntnis    des    Betheüigten ,    heuern^ 
m  antworden   vnde   de  richter  sol       mieten.    Nemant  schal  des   anderen 
dat  vnderholden,   beth   dat   se  sick       lant  underhuren.  Ben.  760, 
dar  ymme  voreynen  mit  rechte.  Ndd.  onderkantniSy  f.  Erkenntnis,    Dus- 

BichlA.  f.  175^;  Queme  eyn  ordeyl  ses  to  vnderkantnisse  so  hebbe  wy 
oppe  dat  hus,  dat  moyghen  se  under-  20  .  .  unser  kerken  ingesegel  to  dussen 
biden  (=  verschieben)  3  verteyn-  breue  hangen  (1464),  Sdieidt^  v,  Add 
nacht,  BD  solen  se  wisen  en,  dat  recht      p.  344. 

sj  (18i6),  Unnaer  Freibrief  Art.  27.  underkomen,   st,  v,  1,  dazwischen 

—  3.  sd^üteen^  beschirmen.  So  einer  kommen^  hemmen^  hindern,  interpel- 
in  ein  ander  parochie  karcke  dorch  25  lare.  1  Voc,  W.  u,  Engelh.  intervenire. 
syne  missedaet  wurde  entholden  .  .  ders,  Weret,  dat  nicht  were  under- 
so  scholen  de  advocaten  der  negesten  komen  de  upholdinge.  1  Mos.  43 ^  10 
karcken  den  richteren  unde  der  ge-  (H.).  —  2.  unterlieiben,  untergehen, 
meente,  so  den  missedader  under-  verkommen,  pessum  ire,  perire,  inter- 
bolden ,  by  ehren  eede  vorklagen.  80  cidere.  Kü,  vnde  is  geraden,  de  sake 
Ben.  126;  dat  eyn  radt  dar  eyn  in-  (eine  verseßene  Beute)  mit  ernste 
seent  doen  wolde,  dat  de  (artikel)  vorthonemende,  op  dat  sodanes  nycht 
mochten  geholden  werden  .  .  Eyn  vnderkomme  (1541).  Monum.  Liv.  4^ 
radt  gaff  thom  antworde  dar  vp :  eyn  275,  —  3.  außer  sich  kommen,  er- 
radt  konde  dat  nycht  vnderholden,  85  schrecken  ^  zusammenfahren,  so  we 
Sander  de  borger  mosten  alle  vor  zeek  is  in  deme  hake,  de  is  trach 
dat  wedde  komen.  Monum.  Liv.  4*^45;  vnde  vnmechtich  •  .  vnde  vnderkomet 
Keno  tom  Broke,  de  idtlike  veste  lichte.  Wolf  Mscr.  23,  3  f  95h;  mit 
bliesen  in  gehat,  dar  by  de  roveren  Oen,  d.  Urs,  Dusses  is  de  raet  sere 
sik  nnderhielden.  Ben.  148.  —  4.  un-  40  erscrecket  vnde  vnderkoemen.  Heimst. 
teriaUen,  Kost  und  Nahrung  geben.  Krön,  Vorr.  p.  2;  des  worpes  se 
Wenn  ein  burschop  einen  herde  offte  underquemen.  Brand,  v.  634 ;  der 
schwen  mededen,  ob  sie  den  sempt-  leiden  rede.  Leibn.  3, 156^;  se  weren 
lieh  tho  nnderholdende  schuldich  syn  ?  des  alle  underkomen  sere.  Zeno,  v. 
Gr.  Weisth,  3,  314.  45  347,   u.  so  häufig,    mit  van :  worvan 

^ittMiingejf  Erhaltung,  Schutz,  ze  sere  underquemen  unde  beden 
to  nnderholdinge  des  freden  unnd  uns,  dat  wi  etc.  (1379),  Hans.  Bec. 
enicheiih.  WaUz,  Wullenw.  3,  429.         2,  217. 

uderkdL  Schutz.    De  osterschen  underkdp,  m.    Unterkauf,  Vorweg- 

benaeateden  sinnen  oock  in  ervaringe  50  kauf,    subemtio.    Voc.  Engelh.    pro*, 


ÜNDERKOPEN  30  ÜNDERLICKEN 

Bubemptio.  Dief.  n,  gl,  Unde  (de  etc.  Lüb.  Chr.  2^  3d;  unde  oveden 
dreghere)  en  scolet  mid  Torsate  ney-  anderlangen  hovewerk,  also  dat  de 
nen  undercop  driven  twischen  ghesten  ene  nam  baden  schaden,  de  andere 
(1360).  Z.  f.  Nieders.  1876,  S.  29.         morgen,    das.   2,   39;    vnde   sworen 

nnderkopen,  schw.  v.  vorwegkaufen.  5  vnderlangben  (matuo).  1  Mos,  26y  31 
wey  dem  anderen  guidt  vnderkofiEte  (L,);  fron  wen,  di  sieb  scbelden  und 
vnd  konde  es  ime  averbrengen  (be-  slan,  di  scolen  den  steyn  dragen  vnd 
weisen)^  syn  brock  were  eine  marck.  sich  vnderlanck  prekelen.  Fidic.  i, 
Dortm.   ürk.  3,  S.  228.  137;   hadden  gheswaren  en  Torbund 

nnderkoper,  m.  ZwischenhäncUer,  lo  anderlangh.  Körner  33^  (W.);  de 
Mäkler,  pre-,  sabemptor.  Dief,  Wan  begunden  underlangk  to  kyvende. 
den  vischeren  vordrat  lengher  to  das,  217h;  de  anderen  anherdeden 
stan,  so  vorkopet  se  se  (die  Fische)  sik  anderlank  starkliken  to  stenrende. 
den  underkoperen.  Krauses  Ärch.  1,  2  Maccab,  7,  5;  unde  do  wi  uns 
131;  de  prosenetis  (d,  i,  proxenetis).  15  hadden  anderlangen  gegrutet.  Äpast. 
Dit  sweret  de  underkopere,  dat  se  Oesch.  21,  6  (H.);  se  seden  ander- 
willen  underkopere  wesen  deme  armen  langest  (invicem).  Wesipkdl.  3,  18. 
alse  dem  riken.  Han.  St.  R.  466.  Änm.  Brschw.  Chr.  1,  363,  24  u,  364, 

onderkiisseDy  schw.  v.  gegenseitig  14  ist  statt  underlant  underlanc  eu 
küssen,  mutua  oscala  dare.  Kü,  wente  20  lesen. 

aldus  vnderkusszen  sick  waerheit  vnde  nnderlankliken,  adv.  =  underlank. 

barmherticheit.  Sp.  d,  Dogede  f.  221.       De   gantzen  dre  personen,    de  sint 

underlage,  f,  das  Unterliegen,  Nie-  Tnderlanckliken  ewich  vnde  lyke  groet. 
derlage?  hadden  do  etlyke  van  Brun-  B,  d,  Profee,  II,  f,  30\ 
swick  vaste  ghestan,  de  bischop  unde  26  underlät,  Unterlaß,  Aufhören,  an- 
hartoch  Hinrick  mosten  de  under-  derlaet,  wile,  pausa,  mora.  Voc,  En- 
laghe  gheholden  hebben  (wären  be-  gelh.  intervallam.  1  Voc,  W,  Gew.  in 
siegt  worden).  Lab.  Chr,  2,  432.  der  Verb,  ane,  sunder  underlät,  unauf- 

underlank,  -langes,  -langest,  -lau-  hörlich,  continuo.  1  Voc.  W.  —  Mal 
gen,  adv.  unter  einander,  gegenseitig,  so  (u)as  mhd,  stunde,  mnd,  geuwhnlich 
ander  enandervelunderlangen,mutuo.  werve  heißt?),  vmme  VI  blut  vnde 
Voc,  Engdh.  onderlinge,  vnderlange.  blaw  vnde  X  underlat  brodensone  to 
Dief.  Se  hebben  sik  vnderlanges  ghe-  betende  (1406).  Lib,  proscr,  Wim, 
belset  vnde  ghekusset.  0GB.  B.  111;  58;  wol  myt  XI  underlaten.  das.; 
in  der  tyt  was  also  grot  banger,  also  35  vnde  beten  ene  smukensone  myt  dren 
dat  sick  die  lade  vnderlanges  eten.  vnderlaten  vnde  syn  wif  wol  myt  X 
Brem.  G,  Q.  73;  vnde  weren  ynt  vnderlaten  brode  vnde  smuke.  das. 
leste  gans  vruntlick  vnderlanges  ge-  67;  vm  en  blut  vnde  blaw  vnde  XX 
wurden,  das,  140 ;  se  slogen  sik  ander-  underlat  smokensone  to  betende, 
langes  dot.  Lüb,  Chr.  1,  34;  Abia  vnd  40  do^.  62, 

Jeroboam  de  kiueden  to  allen  tiden  underlaten,    st,  v.    1.  unterlaßen. 

vnderlanges.  Also  etc.  Merzd.  B,  d,  (erst  im  neueren  Nd.,  früher  vorlaten 
Kon.  157  (wo  falsch  vor  vnderl.  ein  oder  achterlaten.)  —  2,  auf-,  über- 
Punkt  steht) ;  de  lüde  gan  (eum  laßen,  übergeben.  Eyn  valsch  gerechte 
Zeichen  des  nahenden  jüngsten  Ge-  45  wart  apenbart,  alz  dat  he  solde  dat 
richtes)  vth  oren  knien,  oft  se  dul  stiebte  dem  greven  van  der  Marke 
syn  vnde  konet  nicht  vnderlanges  underlaten.  Münst.  Chr,  1,  136, 
spreken.   Serm.  evang.  f.  5d;  do   de  nnderlegen,   verschieden,  diversos. 

konyngh  unde  de  hertighe  underlank       Haupts  Ztschr.  f.  d,  A,  3,  88, 
alle  tyd  wol  hadden  oversproken,  do  50      nnderlieken,   schw.   v.   gegenseitig 


ÜNDERLINGE  31  ÜNDERNEMEN 

kdten.  Ynkonde  kaluere  ynderlycken  yorlate.  Sumtna  Joh.  f.  113d;  wol  dat 
sjck  ok.  Kid.  Mscr.  nr.  114^  f,  33^.       (obgleich)  we  on   des  dycke  vnder- 

iiderÜBge  =  underlank,     unter      manet  hadden.  Sudend.  4^  nr.  154. 
einander,  gegenseitig,  underlingen,  al-  undermaten,   schw.  v,    sik  u.  sich 

teroatim.  Nd,  Jahrb.  1,  20.  Do  spre-  5  anmaßen,  übernehmefij  in  GetoaÜ  u. 
kenseunderlingeiYerradenWerradenl  Besitz  nehmen  (nicht  immer  mit  der 
Münst.  Oir.  2,  426 ;  he  was  bege-  Nebenbedeutung  des  Widerrechtlichen). 
rende,  dat  wy  anderlinge  solden  leven  Umme  acker  des  syck  undermatet  H. 
in  frede.  das.  2,  440;  alse  des  un-  vnde  fruchtiget.  Z.  f.  Nieders.  1864^ 
derlinge  eines  werden  (1412),  Livl.  lo  S.  102;  unde  (der  Fürst)  underma- 
Urk.  nr.  1915;  do  spreken  se  nnder-  tede  sik  des  de  sake  to  entrichten 
linge :  wat  wille  wi  don  ?  Pass.  Chr,  twischen  etc.  Brschw.  Schichtb.  37; 
6€;  noch  verstärkt  durch  malckander.  in  dussem  jare  andermatede  sik  kei- 
Ghy  solt  underlinghe  malckanderen  ser  Otto  Mettildis  lant.  Botho  e.  J. 
lenen  (leihen).  Sp.  d.  kerst  gel.  112;  is  1212;  ere  guder  baven  recht  darbin- 
s.  Pawel  secht:  dreget  vnderlinge  nen  geholden,  sich  undermatet,  ge- 
malcanderen  in  der  mynne.  B.  d.  Byen  plündert,  gedeilet.  Münst.  Chr.  i,  331; 
f.  116^.  —  Als  adj.  mit  onderlinger  sick  der  administration  undermathen 
(gegenseitiger)  toradinghe  verwecke  (1529).  Lüneb.  ürkb.  XV,  S.  261; 
elc  de  andere.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  43,    20  he  undermatede   sik  (vermaß  sich), 

nderlist,  /.  Hinterlist,  ane  aller-      dat  he  don  wolde  vele  teken.  Botho 
leyge   ynderUst   by    guden    truwen       0.  J.  1223. 
(1332).  Sudend.  /,  nr.  537.  nndern,  alts.  undorn,  Mittag,    un- 

uderlopen,  st,  v.  laufend  benehmen,  deren  brot,  Mittagseßen^  merenda. 
tersperren.  Se  underlepen  eme  den  25  Bief.  Vgl.  dens.  s,  v.  antecenia.  Vgl. 
wech.  Leibn.  3,  213.  Müllenhoff  im  Gl.   zu  (juickb.  s.  v. 

uierataehten,  schw.  v.  sik  u.  sich  ünnermeel(undernmeel),Jl^tY^55cA2a/'. 
anmaßen,    und  was  G.  6.   herr  to  underuemen,  st.  v.  1.  abschneiden^ 

Potlist  sick  undermachtet  hefiEt,  den  unterbrechen^  hemmen,  hindern^  inter- 
hoppenhaTen  und  kolgarden,  schall  so  cipere.  1  Voc.  W.  Hyr  umme  dachten 
he  lathen  wedder  tokamen  den  bor-  se  syne  viende  to  werden,  doch  wart 
gern  van  W.  Cod.  Brdb.  I,  1,  329.         id  undernomen  yan  hertighen  A.,  also 

uiemaiiebr&fy  m.  Erinnerungs-  dat  se  enen  dach  scheiden  holden. 
hrief.  De  rad  sanden  den  heren  Lüb.  Chr.  2,  159;  de  rad  y.  R.  un- 
sementliken  enen  yndermane  breff,  35  dernam  dat  orleghe  unde  settede  dat 
de  l&dde  aldus  (1402).  Sudend.  9,  in  daghe.  das.  2^  203;  alsus  sande 
nr,  150.  konyngh  E.  twelf  ut  syneme  rade  .  . 

nieraaneii,  schw.  v.  ermahnen^  myt  yuUer  macht  to  donde  unde  to 
erinnern.  De  hillige  man  godes  be-  latende  unde  to  undememen  alle  sake 
rispede  ene  stedeUke  ynde  ynder-  40  unde  schuldinghe,  de  desse  beyden 
manede  en  etc.  Dial.  Chr.  169^;  do  koninge  malk  anderen  to  segghende 
imdennanede  de  prester  de  yrowe,  hadden.  das,  2^  143;  desse  kyfi  ward 
dat  se  de  hemeliken  sunde  bichten  undernamen  yruntliken,  alzo  dat  etc. 
scheide.  Hanav.  Mscr.  I,  84.  8,  248^;  Korner  2179^  (W.).  —  2.  wegnehmen, 
godes  wort  undermanet  (erinnert  an)  45  wegfangen,  de  ouerleuet,  schal  se 
godes  woldat.  Hanav.  Gebetb.  /,  74.  (die  Rente)  yul  ypboren  .  .  Wan  se 
S.  3;  den  suluen  prester  (de  in  sy-  beyde  yorstoruen  syn  ynde  in  deme 
Dem  hnse  ein  wiff  he£ft,  de  nicht  myddel  yndernomen  (d.  h.  aus  der 
eines  gaden  ruchtes  is)  scal  ein  bis-  Mitte  der  Lebenden  vom  Tode  wegge- 
Bcop  yndermanen,  dat  he   dat  wiff  60  ^cift^  sind?),  so  schal  de  rente  ynsen 


ÜNDEROGEN  32  ÜNDERRICHTEÄ 

steden  los  wesen  (1416).  Lüb.  Urh.  Hamborch  schicken,  de  dinge  dar- 
F,  nr.  556;  Dennoch  hedde  khonig  sulvest  na  nottorft  to  underredende 
E.  ermals  densulffen  bornspranck  unde  besprekende.  Hamb.  Chr.  344. 
vndernhamen.  Kantzow  51;  datsulfe  nnderriehteii,  ^c&u'.  v.  1.  (strafend) 

schip  yndernhemen  de  Pomern.  das.  5  eurecht  weisen^  Vorstellungen  fnacken. 
66.  —  3.  unternehmen,  dar  wart  do  War  umme  wi  ja  vrentlike  biddet,  dat 
en  dach  undernomen,  festgesetzt^  be-  gi  den  rad  van  Darpte  willen  don  un- 
stimmt.  das.  1, 135.  —  4.  vernehmen.  derwisen,  dat  se  A.  eren  borger  un- 
Nu  undernemet  mit  rede  bat  etc.  derrichten,  alse  vele  alse  se  künden, 
Lüiencr.  5,  nr.  256,  86.  —  4.  refl.  10  dat  he  dit  ok  do  (1400).  Lid.  Urk 
sich  untertvinden.  unde  möge  he  sick  nr.  1576;  wor  ein  nabur  buwet  deme 
des  landes  wedderumme  undernemen.  andern  so  na,  dat  em  de  druppen- 
Oott.  Urk.  II,  nr.  396,  180.  —  mit  val  schaden  deyt,  dar  schal  de  rat 
worden  sik  u.  sich  besprechen  (sich  by  kamen  vnde  vnderrichten  den 
interpellieren),  Do  se  wedder  to  hos  15  jennen,  de  dar  vnrecht  heft.  IM.  B, 
quemen  Vnde  myt  worden  syk  vnder-  333,  Anm.  17;  und  horden  de  breTe 
nemen,  Do  sede  de  houeman,  wat  he  lesen  up  dem  rathuse,  doch  konden 
hadde  seu.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  se  on  so  vele  nicht  underrichten,  dat 
4410.  he  to  vruntschop  wolde.  Magd.  Seh, 

nnderogen,  als  Verb.?  entgegen  20  Chr.  360,  19;  unde  ik  wil  laten  en 
treten,  obviare?  wy  sind  overeen  ge-  yorstan  de  rede  van  deme  yrede,  den 
kamen,  ifft  vns  allen  edder  welken  wy  hir  begrepen  hebben,  unde  wil 
van  uns  besonderen  ward  ouerfallen  se  underrichten.  Körner  201^  (W,); 
edder  vorunrechtet ,  dat  wy  dem  dat  blick  to  Lunden  schal  uth  sick 
rechte  wollen  byfallen  unde  dem  un-  25  sulvest  richter  kesen  .  .  wor  se  averst 
rechten  under  oghen  .  .  vnd  vorho-  so  nicht  strafien,  wor  sick  eigent, 
pen,  dat  gy  dem  rechten  to  willen  willen  wi  se  mit  dem  gantzen  ge- 
byval  don  vnd  nicht  underoghen  menen  lande  dar  tho  vnder  tho  rich- 
(1469).  Falcks  Staatsb.  Magae.  9,459.       tende  unde  straffende.  Dithm.  R.  Q. 

nnderproven,  schw.  v.  erproben,  30  i>.  200;  de  lande  scholen  de[n]  un- 
(durch  Prüfen)  erkennen.  Alle  do-  gehorsamen  also  lange  underrichten 
ghede  is  verbeidende  (wartend)  vnde  unde  dar  to  dwinghen,  dat  he  de 
sinnet  de  zake  langhe,  eer  se  rieh-  sulven  artikulen  holde  unde  besegelde. 
tet,  vnde  dorsiet  de  rade,  eer  se  on-  Ben.  223.  —  2.  Kunde  geben,  he- 
derprouet,  welc  scone  vnde  eerlic  is.  35  lehren  (mit  Dat.).  Eft  dar  twidracht 
B.  V.  d.  joncfr.  f.  48.  van  der  testamentes  weghen  queme  . . 

underredet  f.  Unterredung,  Verab-  zo  moghen  de  radmanne  (die  bei  der 
redung,  Besprechung,  hir  von  sie  Abfaßung  des  Testamentes  zugegen 
ghein  underrede  ader  einige  listich-  waren)  deme  rade  vnderrichten,  wo 
heit,  bedrocht  ader  falscheit  under  40  id  gan  vnde  scheen  is.  LÜb,  R.  298^ 
innen  gewest.  Münst.  Chr.  2,  408;  Am.  13;  also  wart  dem  kardinal  un- 
er  sagt,  er  have  derhalb  mit  Dusent-  derrichtet,  wu  dat  H.  mit  dem  rade 
scbuir  ghein  underret  ader  einich  einen  bösen  handel  hadde.  Brschw. 
heimlich  verstaut  gehabt,  das.  2,400;  Schichtb.  155;  unterrichtede  em  alles 
vnde  en  schuUen  vnser  nen  sek  hin-  45  dinges.  Komer  209c ;  alse  wy  iuw 
der  dem  andern  nicht  .  .  sonen  noch  schrefien  vnde  alse  her  6.  vnde  H. 
de  enene  (dieheine)  vnderrede  mid  van  unser  weghene  vnderrichten  dem 
on  hebben  (1403).  Sudend.  9,  nr.  222.       rade  van  Honouere  (1404).    Sudend. 

underreden  y  schw.  v.  bereden,  be-      9,  nr.  254. 
sprechen,    de  her  bischop  scheide  na  50      nndemclitery  m.  der  Zurechtweiser ^ 


ÜNDERRIDEN  33  UNDERSCHEIDEN 

BkUer  (nieht:  Unter-richter  eis  Qgs.  nndersate,   m.    UtUersaße^    Unter- 

gu  Oberriehter).  Dewile  vmme  gunst  than.  ynde  leet  bidden  to  der  hoch- 
?Dd  torne  der  minBchen  werden  desse  tyd  alle  syne  bisscupe,  syne  edelen 
gebrecke  van  den  vnderrichteren  na  manne,  syne  prelaten  ynde  alle  syne 
gebor  nicht  gestra£Eet  noch  gewroget,  5  vndersaten.  Brem.  G.  Q.  88 ;  Billung 
dar  omme  .  .  wille  wi  mit  deme  hadde  7  undersaten  armer  lüde. 
hnde  tho  Dithmerschen,  dat  de  be-  Magd. Seh.  Chr.  58^1;  wobeie Yintmen 
oomeden  ynderrichter  schölen  alle  noch  sodane  wulve,  de  .  .  ere  under- 
jar  mit  dem  kerknemede  thotreden  säten  vorslinden.  R.  V.  5483 ;  ach, 
Tsde  de  gebrecke  .  .  vor  dem  ge-  lo  leve  here,  spricht  JEva^  du  en  scalt 
menec  lande  wrögen  vnde  inbringen.  nicht  ilen  van  uns,  dinen  undersaten. 
DiUm.  R.  Q.  p.  187.  Sündenf.   9J34;    eyn   gudman   (Edd- 

iidemden,    st.  v.    durch.  Reiten      mann),  undersate  unser  gnedigen  he- 
(^Botschaften  senden)  hindern.  (vgl.uiL'      ren  van  Brunswick.    Hanov.   St.  R. 
dergan,  nnderlopen).    tho  hant  arbey-  16  4JS6;   se  weren  undersaten  der  vor- 
deden  se  .  .  omme  den  vrede,  unde       sten.  Komer  21?^. 
se  reden  tho  dem  mestere  van  deme  nndersateschap,    f.    Unterthanen- 

dudisghen  hos,  unde  dar  sanden  de  schafty  ühterthänigkeit.  Ock  scholen 
bjschope  ere  ghuden  boden  (BevoU-  vnd  wyllen  wy  siner  gnade  .  .  vor 
mäuMi^)  tho,  unde  beden  darumme,  20  plicht,  de  wy  tho  einem  schine  der 
dat  se  yt  myt  arbeyde  underriden  vndersatesscup  van  anbeginne  ge- 
nosten,  dat  &e  yt  dagheden  etc.  Lüh.  geuen  hebben  vnd  noch  geuen,  s. 
Qnr.  1^  421;  hin  u.  herreiten,  de  Andreas  schat  jarlikes  betalen  (in  e. 
hemi  (die  nach  Lüneb.  eu  einem  Tage  Huldigungsbriefe).  Ärch.  f.  Gesch.  der 
hemfen  waren)  bleuen  süluen  to  Win-  25  Hera.  Brem.  u.  Verd.  J2,  95. 
sen  mde  wolden  to  L.  in  de  stad  nnderschare  (=  schere),   das  un- 

nicht  riden.  Men  me  scheide  deghe-  tere  Ufer?  Is  .  .  am  dike  up  dem 
dinge  vnderriden  twischen  L.  vnde  underschare  dodt  gefunden.  Neoc.  2, 
^.  i.  h.  es  scUten  die  Unterhändler  101.  (vgl.  anschar.) 
bald  nach  L.  bald  nach  W.  reiten  so  nnderscheideliken ,  -schedeliken, 
(1404).  Sudend.  P,  nr.  260;  gegen-  adv.  mit  Bestimmtheit^  Deutlichkeit. 
seUig  gegen  einander  reiten.  Dar  ove-  erstlick  der  geßenge  haluen  achtet 
den  de  beyde  partye  ridderspil  alle  men  nicht  vor  vnguth,  dat  de  prester- 
daghe  unde  underredden  sik  unde  schoph  de  suluigen  in  latinscher 
sloghen  sik.  Kamer  244ß^.  36  sprake   beholde  vnde  gebruke ,  doch 

ndersat,  Pßndung?  Pfand?  Wat  etwes  vnderschetliker  (Randbem.  in- 
me  torechte  in  dat  senetwrogenscolde.  telligibilius)  vnd  mith  mer  vorstände 
do  wart  dar  to  rechte  vunden :  open-  tho  syngen.  Mehl.  Jahrbb.  16^  43; 
bare  andersat,  unde  openbarer  wiiker  so  waes  ein  Dene,  dede  waneer  hadde 
onde  al  dat  weder  der  kerstenheit  si.  40  west  syn  kamerer,  dede  vnderschede- 
Brsdiw.  Chr.  1^373^  Anm.6.  (Vgl.:  lyken,  genau^  bestimmt^  wiste  beyde 
ez  8ol  ein  barger  antwurten  in  deme  synen  yngangk  vnde  vdghangk.  Ler- 
G^itel  umbe  vier  dinch  .  .  der  ist      beck  §  157. 

einz  ombe  die  e,  daz  ander  umbe  anderscheiden,    -scheden,    st.    v, 

»elegeraete,  daz  dritte  umbe  offen  45  1»  unterscheiden,  distingwere.  1  Voc. 
vQcher,  daz  vierde  umbe  phant,  diu  W.  de  enkonde  erer  (Amicus  u, 
sich  ergangen  habent,  d.  h.  verfallen  Aurel.)  nicht  underscheden.  Korner 
sind.  Augsb.  Stadtr.  1276  fv.  Chr.  16o.  —  2.  bestimmen^  angeben.  Sy- 
Kieyer,  1872J.  8. 62.  [Art.  22j.  Mitth.  ner  amptlude  eyn  stont  bi  em  und 
V.  Frensdorff.)    (vgl.  undersettinge.)  50  solde   em  der  junckeren  husfrowen 

W«rltrbmliu  Y.  3 


UNDERSCHEIDENICHEIT        34  ÜNDERSCHICEEN 

anderscheiden.  Münst.  Chr.  i,  180.  —  behalt  mit  onderschede  .  .  dat  un- 
—  3.  unterscheiden^  richtig  beurthei-  derscheit  de  wolve  Tunden,  dat  etc. 
len.  kloke  radeslnde  .  .  de  wetten  . .  Gerh,  v.  M.  32^  25;  lauede  ein 
sake,  dede  lastich  is,  de  in  rechtver-  mensche  eine  ee  ane  vnderscheit  (he- 
dicheit  to  underscheiden.  Gl.  eu  22.  5  dingungs-,  vorbehaltlos)  edder  mit 
F.  J,  6.  vnderscheit.     Summa    Joh,    f.   i9^\ 

nnderscheidenicheit,  f.  Fähigheit  Priamus  swor  ane  alle  vnderscheit 
ßu  underscheiden,  Verstand.  De  dar  den  vrede  to  holdende.  Eist,  Iroj. 
wyl  werden  getweden,  de  schal  bid-  f.  H3h;  so  we  se  wint  en  scip  tho 
den  med  ynderscheidennicheit,  dat  is,  lo  dher  se  wort  ane  vndersceyt  etc.  Brm. 
dat  wy  scholen  bydden,  dat  vnser  Stat.  143;  dat  vnderscheit  is  doet 
sele  nutte  sy  etc.  Bavenst.  f.  124\        (hinfällig^  nichtig),  das. ;  gedinge  vode 

Ii]ider8chei(-8ehe)di]ige9  f- 1.  Unter-  vnderscheit.  Summa  Joh.  132^;  eyue 
schied,  Merkmal.  De  sik  helt  vor  clene  gaue  .  .  dat  is  nicht  symonie, 
eren  sone  Alve;  dosse  mynsche  hadde  15  so  men  dat  gift  to  eren  vnde  to  leue 
an  sik  vele  tekene  unde  undersche-  van  wyllen,  vnde  nicht  van  gedinge 
dinghe  des  rechten  sones  Alves.  noch  van  vnderschede.  das.  132^: 
Korner  222c ;  dat  syn  de  ander-  mit  alsodanneghem  vnderschede  vnde 
schedinghe  der  wendeschen  land  ande  vorworden.  Mekl.  Jahrbb.  14^  200,  — 
stede.  das.  105^.  —  2.  Bestimmung^  20  3.  Bescheid,  Auskunft.  Doch  hebben 
Festsetßung,  Bedingung.  Do  worden  wi  vornomen,  dat  H.  Sp.  and  R.  L. 
se  wedder  loset  ute  der  vengnisse  vor  olderlade  stonden,  do  de  troiuisse 
mit  sodaner  underschcdinghe,  dat  se  bekammert  worden,  de  mögen  dar 
etc.  Liib.  Chr.  2,  489;  konink  H.  anderscheid  af  weten.  Yort  so  vinde 
gaf  konink  K.  sine  dochter  mit  so-  25  wi  in  dem  schappe  3  breive  .  .  an- 
daner  anderschedinge,  dat  etc.  das.  ders  en  wete  wi  nein  underscheid 
2,  512.  u.  h.  van  dessen  sahen  (1410).  Lid.  Urh 

uderscheity  -schSt,  n.  Scheidung,  nr.  1836.  —  4.  Verschiedenheit  d^:r 
intersticium.  Voce.  W.  1.  Unterschied,  Zeit,  he  verkofte  des  bischopes  sael 
Verschiedenheit,  distinctio.  Voce.  Na  80  men  nycht  to  male,  mer  mit  under- 
proaet  dat  vnderscheyt  desser  twyer  soheie,  £fu  verschiedenen  Maien,  MünsL 
worde.  ^.  d.  Dogede  f.  38.  —  2.  Be-  Chr.  1,  135. 
Stimmung,  Bedingung,  Vorbehalt.   De  underscheren,    interradere.   Bkf. 

scolen  nemen  liken  deel  in  erve  ande       anderscharen.    Engelh.     interrasilis, 
in  gade,  dar  en  sy  een  ander  ander-  35  anderschoren.  1  Voc.  W.  undersche- 
scheyt  ane  ghemaket  (1428).  Brem.      rieh.  2  Voc.  W. 
Stat.  349;  so  welic  man  sin  gewan-  nnderscheten ,    st.  v.    (durch  ein 

nene  ghut  vor  ratmannen  gift .  .  mit  schot,  eme  Smle,  Pfahl  etc.  trennen  f). 
welekeme  vnderschede  he  dat  gift,  absondern,  trennen,  theüen.  Middeu 
dat  schal  immer  stede  bliuen.  Lab.  40  in  dem  tempel  is  eyn  düstere  kapelle, 
B.  267 ;  na  mynem  dode  so  geue  ik  de  is  midden  anderschoten  .  .  in  dat 
den  hoff  dem  convente  myt  d«ssem  erste  welve  moghen  wol  twolf  mau 
anderschede,  dat  etc.  (1393).  Lüneb.  tolyke  ingan.  Bomer,  S.  29 ;  war  dt- 
Urk.  XV,  S.  150  (u.  soh.  in  Urkk.);  vorscacht  in  der  vorkameren  nicbt 
sprikt  de  beklaghede  man :  ik  bekenne  45  en  is,  dat  het  doch  wol  en  vorkamerc, 
des  mit  disseme  anderschede,  ande  so  se  vnderscoten  si.  Gosl.  Berggas, 
benomt,    wudanwis   dat  anderschet      §  14. 

si  ande  sinen  ed  dar  to  do  .  .  des  nnderscliicken,  schw.  v.  anstiften. 

soal  men  eme  gheloven.  Gosl.  Stat.  aufhetzen.  Do  de  nicht  mochten  wed- 
?2i  20.;  vrede,  den  he  (der  Wolf)  50  derstan  der  warheyt,  do  vnderschicke- 


DNDEBSEGELEN       35       ÜNDERSPREKEN 

den  (srnnmisenint)  se  manne,  de  dar  5i3 ;  dorch  undersettinge  Jhesups 
sedeo  etc.  (Luth.:  richteten  sie  zu).  wart  ein  gerächte  gemaket.  LÜb.  Gir. 
Apogt.  Gesch.  6,  11  (H.).  2,  670. 

adwse^len ,   schw.  v.    eu  nahe  underslin,  st.  v.  unterschlagen.   De 

9^n  an.    so  möge  gy  nicht  misdon    5  ram  Bellin    heft   underslagen   einen 
an  Lappesande  up  7  vadem,   unde       schat.  R.   V.  4823;  wo  he  des  rikes 
also  möge  gi  nicht  undersegelen.  Seeb.       gud  vele  undersloge.  Körner  193c. 
jL  53, 12  (B.:  so  undersegele  gy  dat  andersluten,  st,  v.  verschließen.  Se 

sant  nicht).  klageden,   war  ze  zik  hen  kereden, 

Wäi.trseggwäj    schw.   v.    ansagen^  10  dar  were  en   de   wech   undersloten. 
(gesprächsweise  mütheüen).     Do   de       Leibn.  3,  234. 
ordenael  St.  Franziscns  alle  desse  nndersniden,    st.  v.    abschneiden. 

(^ghe  vndersecht  vnde  vndermanet  Als  ic  noch  beghunde,  so  undersneet 
Indde,  en  antworde  he  em  nycht  daer  he  my  (wie  der  Weber  den  Faden  ab- 
Tp,  Leben  d.  h.  Franst.  116.  16  schneide).  0GB.  G.  145h  (nach  Jes. 

ndenetteiiy  schw.  v.  1.  untersetzen,  38,  12) ;  Gewand  beim  Zt4schneiden 
festsetzen  (durch  eine  Stütze).  Se  un-  mit  andern  Stoffen  mischen,  daher  bunt 
denatten  de  schotgadderen,  dat  se  machen.  Mhd.  WB.  3,  440,  Neynen 
mdii  nedder  konden  scheten.  Magd.  wive  temet  stripechtich  edder  under- 
SA.  Chr.  179,  29.  —  2.  büdl. :  fest-  20  sneden  (buntes)  .  .  wen  gemeynen 
sdzen,  bestimmen,  anordnen,  anstiften,  wiven.  Hanov.  Mscr.  I,  84.  S.  188^; 
tGTonstaUen.  loven  unde  seggen,  dat  Engelh.  Chr.  f.  424^.  —  Vgl.  inter- 
se  noch  hemelyk  noch  openbar  ichtes  cidere,  ondersnyden ;  intercisus,  onder- 
landden  edder  nndersetten  willen,  sneden,  intercise,  undersnedich.  l)ief. 
dat  deme  rade  to  L.  to  vorderve  25  undersocht,  versucht,  erfahren.  6ha 
kome.  Lüb.  Chr.  2,  259;  dor  under-  to  meister  Mathias,  de  wol  Ynder- 
settent  desses  bischoppes  de  keiser  80ch[t]  is  der  twier  vnderscheidinghe 
leih  äff  Tan  stormende.  das.  1,  432;  der  twyer  gheste.  Passional  /.  66^. 
also  nndersettede  de  rat^   dat  etc.  nndersoken,  schw.  v.  unter-,  ver- 

Leihn.3,182;  he  underzatte  mit  den  30  suchen.    Nouwe  undersoken  kumt  von 
stiebten,  so  dat  se  vorder  nene  hulpe       armen  luden,  i.  e.  exquisita  omnium 
deden.    das.  230;    dat    hadden    de       rerum  a  pauperibus  originem   ducit. 
moedtwflligen   dorch  ore  anhengers       Hoffm.  Findl.  I,  S.  82. 
meislerlick  undersettet  etc.    Renner,  nndersprake,  f.  Besprechung,  darup 

Brem.  Chr.  2,  61;  do  yndersettede  85  do  de  geschickeden  (Gesandten)  der 
se  (Anna  Bullen)  dat  mit  etliken  van  stede  one  na  undersprake  hebben 
dem  adel,  vnd  wolde  den  koning  vor-  wedder  gesecht,  dat  etc.  Gott.  Urk. 
geuen.  Hamb.  Chr.  104;  und  ward  //,  nr.  396;  hebben  darumme  in 
daher  gegisset,  dat  dut  ein  underge-  mercklicker  beweginge  unde  under- 
settet (verabredetes,  abgekartetes)  ding  40  sprake  in  rade  besloten  etc.  das.  II, 
was.  Limtzd,  Stifts  f.  128.  351;  kam  de  rad  myt  ome  to  under- 

ndersettinget  f.  1.  Verpfändung,       sprake  unde  seden  ome  etc.  das.  395, 
Unterpfand  (c^r.  ondersetta,  verpfän-      Änm.  3. 

den,  versetzen,    sin  ondersetta  pant).  nnderspreken,  st.  v.  1.  mü  einander 

Item  1  axla  tho  undersettinghe  van  45  besprechen.  Duchtet  uns  ghut,  se  wol- 
Gherolt  Ysynghans  pro  XI  ponderi-  den  dre  edder  viere  van  en  dar  tu 
bos  lini.  Cid.  Urk.  v.  144  7.  —  2.  An-  ordineren,  dat  wy  des  ghelike  deden 
stiften.  Alle  predigers  syn  vorbadet  van  uns,  dat  se  dan  tusamende  ghin- 
yppe  dat  radthnß  dorch  undersettinge  ghen  unde  nnderspreken  alle  sake 
iüiker  vorlopen  monneken.  Hamb.  Chr.  50  (1387).  Hans.  Bec.  2,  407.    gew.  refi. 

8* 


UNDERSTAN  36  ÜNDERSTEKEN 

in  freundl.  oder  fdndl.  Wortwechsel  seck  yel  mal  de  forsten  von  Br.  dal 
kommen^  sich  besprechen  mit,  Do  an-  stiebte  to  Hildesh.  dorch  mancherlei 
dersprak  sik  de  richter  myt  den  list  under  seck  to  bringende  under 
synen.  Korner  226^^ ;  setten  sick  standen.  Lüntisel^  Stiftsf.  123.  —  2,  un 
beyde  uppe  den  plan  unde  under-  5  etwas  eu  hindern^  hemmen.  Dyt  un< 
spreken  sick  vruntliken.  das.  21<^;  derstunden  de  gbeistlyken  van  dem< 
aldus  underspreken  se  sick  myt  bar-  lande  .  .  unde  wart  ghedagbet  weni< 
den  worden,  das.  99^;  gy  bebben  uns  tbo  s.  Micbaelis  dagbe.  Liib.  Chr.  ^ 
gbescreven,  dat  lüde  quemen  nacbt-  418 ;  item  dessen  suluigen  vplopp . 
tides  in  eynes  mannes  bof ;  des  un-  10  vnd  slacbtung  is  dor  de  pruschei 
derspreken  se  sik  mit  worden  unde  amerale  vndirstaen,  geflegen  und  hen 
quemen  to  bope,  dat  se  sieb  under-  gelecbt  (1447).  Hirsch^  Dangigs  BJan^ 
lank  wunneden  (d.  i.  wundeden).  Des  ddsgesch.  8.  276;  reß.  sich  tcider 
blef  de  ene  dot.  Stendal,  ürtheilsb.  setzen,  datb  se  sick  der  overicheii 
S.  28.  —  2.  widersprechen.  So  scal  15  eines  erbaren  rades  understhaenn 
de  Yorsprake  des  beren  wort  spreken  Wait0^  WuUenw.  2^  423.  —  3.  ver* 
Tor  dem  beren  .  .  unde  wil  't  de  bere  stehen,  merken,  vgl.  engl,  to  underi 
underspreken  (Var.  widersprecben)  stand.  Do  yragbede  be  na  deme  staU 
edder  yorbeteren,  .  .  dat  scbal  eme  ed-  synes  yrundes  T.  vnde  vnderstunl 
der  nimande  vorderen  edder  scaden.  20  ^^^  d&^  ^^  gbedodet  was  van  A 
Bichtst.  Lehnr.  c.  10,  §  1.  Denscke  Krondee  f.  D2. 

nnderstän,  st.  v.  unter  etwas  treten^  nnderstandin^e,  f.  das  Dastcisdm 

1.  um  es  eu  übernehmen,  wer  buten  treten,  InterposUion.  welker  frund 
unse  consent  to  prediken  undt  des  scbopp,  middeling,  vnd  vndir  standinl 
predikeamptsvnderstandenvndvnder-  25  de  velgescbreuen  Hollandere  den  yel 
genomen  (1634).  Stüve,  Beschr.  d.  gedocbten  vtb  Prusen  vnd  Lyeffland< 
Höchst.  Osnabr.  1789,  S.  XXXV;  de  docbnicbt  laten  genetben,  sunder  etc 
ys  eyn  narre  de  dragen  wyl,  Dat  em  (1447).  Hirsch,  Daneigs  Handelsgesch 
vpbeuen  ys  to  vyl,  Oek  de  vnderstan       8.  275. 

wil  dat  alleyn,  dat  nicbt  könen  bol-  so  understant,  HiUfe,  Beistand.  Vnd{ 
den  andere  teyn.  Schip  v.  Narrag.  f.  bevael,  dat  be  den  kranken  man  be^ 
47;  vmme  eyndracbt  vnde  vrede  (in  waren  solde  vnde  syner  secbeit  eei 
der  Kirche)  tbo  makende,  alse  be  vnderstand  syn.  Leben  d.  h.  Frans 
(Kaiser  Sigism.)  jutto  vndersteid  8;  verlene  uns,  almecbtige  god,  eyi 
twisscben  vnsen  beren  konyngben  to  35  understant  unser  krankbeit.  0GB 
Frankryke  vnde  to  Enggeland  (1416).  C,  39;  de  kraften  des  alder  ouerstei 
IM.  Urk.  V,  8.  631;  und  oft  de  scbal  dy  wesen  ein  understand.  Pass 
knecbte  wol  gerne  etwes  understan-       Chr.  4^. 

den  (etwas  gewagt  hätten),  so  konden  nnderste ,   Superl.  eu  under.     Ii 

se   docb  nicbt  by  einander  kamen,  40  einer   seer    understen    knien.    Did 
sondern    mosten   rotswise  utb    dem       Greg.  193.    dat  underste,   infemus 
lande  tebn.  Benner,  Livh  Chr.  337;      belle.   Dief. 
refl.  sich  unterwinden,    wan  sodane  nnderstedigen,  schw.  v.  bestätigen^ 

vorkundinge  des  wedderkopes  gescben  und  bekennen,  dat  J.  understediged< 
is,  alsden  scboUen  sieb  de  provest,  45  mit  voller  macbt  jenneges  rechtes 
priorinne  .  .  des  wickbeldes  to  B.  dar  me  enen  vormunder  mede  stedi- 
unde  der  tobeborigen  guder  forder  gen  mach,  den  sulvigen  0.  vort  tc 
nicbt  understan  (1489).  Lyßmanns  varende  (1395).  Livl.  ürk.  nr.  1391 
Nachr.  v.  Klost.  Meding,  8. 77;  wagen,  understeken,  st.  v.  1.  drunter  stecken, 

sich  erdreisten,    bir  bevorn  badden  50  De  wile  de  wulf  sus  sprak,  Beinkc 


ÜNDEBSTEKINGE  37  UNDERTEN 

aie  anderen  haut  onderstak  deme  hadde,  do  leten  sie  den  torn  houwen 

talTe  twischen  sine  benen.    B.  V.  ynde  vnderstatten  vnde  vureden    do 

U96,  —  2.  verstecken^   vertuschen.  die    stutten,     dat    die    torn    neder 

Jedoch  worden  de  dinge  in  rust  iin-  veel.   Brem.  O.  Q.  126;   unde  stut- 

jerstekende  wonderlikerwise,  dat  sol-  6  teden  dat  under  myt  holte.    Komer 

kent  mit  recht  nicht  wort  achterfol-  132^, 

get.  flbmi.  Chr.  373.  nndertasten,  schw.  v.  unterstichenf 

nderstekinge,  f.  Unterstecherei^  inveßtigare.  vnde  ik  ypsette  in  my- 
Mnigtrei.  se  (die  Reichen)  roved  nemo  sinne  to  sokende  vnde  wysliken 
lichte,  se  wokerd,  se  doit  valsche  10  vndertasten  van  alle  den  dinghen  etc. 
lichte,  yalsche  mathe,  yalsche  ynder-  Pred,  Sdl.  i,  13  (H.). 
stejkiiighe  an  oirer  kopenschnp  etc.  nnderte,  n.  UfUhier.  He  leyede  in 
Bdes,  f.  14c;  wo  sin  hus  buwet  mit  nndogheden,snnderlikeninunkn8cheit 
TTomeden  ghoiden,  mit  rouerige,  mit  als  en  undeerte.  Liä>.  Chr.  i,  167 ; 
wokere  ichte  in  yalscher  ynderstey-  16  quam  so  yele  rotten  unde  muse  in 
kinghe  einer  kopenschup,  deme  kan  dat  hus,  dat  men  mende,  dat  in  deme 
sin  hus  nicht  wol  dien  etc.  Ecdes.  gantzen  lande  so  yele  undeertes  nicht 
f.  136c ;  (den  köre  yorderuet)  efte  de  wesen  scheide.  Komer  84^. 
koie  geschuth  myt  ynderstekinge  ed-  nndertSn,  st.  v.  1.  untersiehen,  be^ 
der  mit  yndersettinghe.  Ssp.  III^  20  eichen,  füttern.  Etlichen  gaff  he  klei- 
de. 61.  der,  rocke  unde  hoiken  mit  menniger 

üiersttnweii,  schto.  v.  unterbrin-  handt    siden    gewandt    undertogen. 

pa,  mrunier  aufhäufen^  massieren.  Westphal.  5,  167.    —    2.   entziehen^ 

Code  de  schipher  schal  deme  kop-  wegeiehen^   unterschlagen^    surripere. 

oume  de   yittallige   understouwen,  25  Du  en  schalt  nicht  stelen,   nicht  al- 

unde  schal  sulyen  nene  yittallige  ofite  lene  yromet  gud,  men   ok  de  sunde 

bpinaiisgud  npi  den  ayerlope  ( Ver-  in  der  bicht  schaltu  nicht  yndertheen. 

i^)  Yoren,  Vertrag  v.  1442.  Hans.  Serm.  evang.  f.  161c ;  were  dat  jenich 

dtsA,  Bl.  1874j  S.  66.  man  der  broderschop  geld  edder  gud 

Qderstudeiif  adv.  zu  Zeiten,   ali-  80  yndertoghe  sunder  yulbord  der  bro- 

quion.  1  Voc.  W.    De  planete  Venus  derschop,   de  schal  der  broderschop 

de  gfaeit  yp  ynderstunden   yor  der  nicht  werdich  syn.   Lüb.  Z.  B.  500; 

ziuinen  unde  he  yolghet  er  ok  under-  dat  he  undertud  de  almyssen.   Kor- 

stooden.  Locc.  Bre.  ib ;  hyrumme  is  ner  98ä ;  alzo  wart  de  warheyt  un- 

d&t  ok  recht,  dat  yk  ock  ynderstun-  86  dertoghen.    das.   226^ ;    dar  denken 

^  (aliqaando)  mineme  huse  yorsee.  an    de ,    de    testamente    undertheen 

i  Mßs.  I,  50,  30  (L,);  ynde  wäre  di,  unde  bruken  er  in  ere  nud.  das.  19^; 

dit  dn  Ynderstunden  nicht  yulbordest  worden  se  oc  des  yorwunnen,  dat  se 

^tt  Banden.    Tobias  4^  6  (L.);    de  ienegen  yndertogen  (unangeaeigt  lie- 

««rtbevynghe  was  nicht  ghemene  in  40  ßen),  se  scolden  liken  broke  betören 

^en  sieden  .  .  also  dat  en  stad  unde  (1338).  Hans.  Urk.  II,  S.  354;  (die 

en  dorp  yorghink,  dat  negheste  dar-  Stadtdiener  söUen  schwören,   die  vor- 

^^  hadde   understunden   nene   not.  genannten   Verbrechen)   nenerleyewys 

iä>.  Chr,  2,  187;    item  ock   mach  yorhelen,  underteen,  yorstoppen,  yor- 

oe  des  somers  esschen  laten  unter-  45  lenghen,    yorschuyen  edder  yorliken. 

stcnden  (=  understunden)  eyngronen  Greifsw.  St.  Verf.  41,2;  ok  yoruare 

^  van  dem  sluter,  wann  me  de  yan-  ik,   dat  gast  ieghen  gast  kopslaghet 

Itl  S,  H.  L.  Urk.  i,  332.  .  •  dat  wil  ik  deme  rade  melden  ynde 

Udmtittett,  schw.  V.  Stüteen  unter-  nicht  ynderthen    (Eid  der   hoppen* 

^^.  Do  Hayge  die  kercken  geuen  50  meter).  Lib.  arbitr.  civ.  Bast.  f.  95h, 


ÜNDERTIDEN  38  ÜNDERVINDEN 

midertideii  y   adv.  eu  Zeiten.    De  ii]ider?aiif;eii,  st.  v.  hemmend  da- 

cometen  betekenen  nycht  gudes,  men  sftoischen  treten^  hindern.  Dat  under- 
doch  alle  tyd  nicht  enerleye  quad ;  yengen  do  des  hertogen  man.  Leäm. 
under  tiden  betekenen  se  pestilencien,  3y  180;  den  krich.  das.  187;  nicht 
undertiden  orlege  .  •  undertiden  dare  5  lange  dama  ho&en  desse  heren  afler 
tid  .  •  undertiden  vele  stormes  etc.  ene[n]  nygen  vnwillen  an  mit  vns  . . 
LOb.  Chr.  JS,  343 ;  so  hebben  wy  un-  dessen  vnwillen  yndervengen  do  afler 
dertyden  tytverdryf.  Theoph.  467.  der  herschop  prelaten  C15dtf>.  Sudend. 

undertreden,  st.  v.  niedertreten,  de  S,  8.  130,  19;  des  quemen  de  rät- 
sele, de  sad  is,  de  vndertret  (calcat)  10  mannne  dar  twischen  und  underven- 
den  honnich  sem.  Spr.  Scd.  22^  12;  gen  de  mestere  unde  de  schepen  etc. 
de  oghen  des  heren  bewaren  de  wiß-  Magd.  Seh.  Chr.  174,  31 ;  dar  wart 
heyt,  de  wort  des  bösen  werden  un-  de  strit  mit  deghedinghen  undenran- 
dertreden  (supplantantur).  das.  27^  7 ;  ghen.  Lüb.  Chr.  i,  32;  dest  (toenn  nur) 
vnde  he  beghunde  dat  volk  to  gret-  15  gy  in  deme  jare  drye  echte  ghedyn- 
tende  ynde  Judeam  yndertredende  ghen  (Gericht  halten)^  et  en  sy,  dat 
(conculcare).   1  Maccab.  15^  40.  et  vnderya  yaste  eder  yyre  eder  des 

iindertroi,  f.  1  grawen  rock  .  .  koninges  heryart.  IFi^anäs  ^rcA./i,^. 
ynde  enen  s warten  sayens  yndertroien.  undervaren,  st.  v.  erfahren.    Hir 

Wism.  Inv.  f.  4.    s.  troi.  20  äff  ("oft  Joh.  der  Täufer  oder  Joh.  d&r 

andertrawen,  schw.  v.  üntertrau  Evangd.  größer  sei)  so  nemen  se  ene 
halten^  sich  verloben.  Dyner  bruet,  de  disputacien  ynde  wolden  datmitklok- 
du  (Christf4s)  yn  den  cruce  steryende  heit  ynde  kunstliken  reden  ynder- 
undertruwedest.  Br.  d.  Eus.  55;  mit  uaren.  Lüb.  Passion,  f.  127^. 
sinen  yingerline  hadde  he  mi  under-  25  undervinden,  st.  v.  1.  untersuch&^^ 
truwet.  Hör 61 .  31;  de  u  (die  ewige  discutere,  explorare,  exquirere.  Hör. 
Weisheit)  undertruwen  of  leef  heb-  hdg.  7,  9.  experiri.  Hoffm.  Findl.  I, 
ben  wil,  en  sal  nicht  besorget  wer-  S.  163.  ,,Sone,  bezu  de  ylaschen  vnde 
den.  das.  70\  en  drinck  dar  nicht  yt,   mer  neyge 

undertwischen» -tuschen,  oJv.  t«n<6r-  so  de  ylaschen  dale  ynde  altohant  vyn- 
einander,  hebbet  ju  undertuschen  leif.  destu,  wat  dar  inne  ys.**  Do  bewe- 
hr, d.  Eus.  f.  29^;  se  grotten  sick  der  quam,  wolde  he  ynderyinden,  dat 
u.  das.  87h;  schelet  oder  twiet  twe  he  gehört  hadde.  Diai.  Greg.  16&>; 
bederue  man  yndertuschen  etc.  LOb.  he  en  gelouedes  nicht  ynde  darvmme 
R.  318;  by  der  tyd  orlogheden  un-  35  wolde  he  dat  yndervynden.  das.  181; 
dertuschendehertoghenyanOsterrike,  dat  dar  gesecht  is,  dat  al  de  werld 
de  brodere.  Lüb.  Chr.  2,  226;  Dat  etc.  .  .  als  ick  nu  dat  ynderyanden 
wy  yndertuschen  yruntleken  berichtet  hebbe,  so  en  kan  ik  nicht  begripen. 
hebben.  Cod.  Brdb.  J,  i,  174;  dat  das.  175;  du,  here,  ynderyindes  de 
wie  nimmer  yndertwischen  yiande  40  herten  unde  neren.  0GB.  C.  110\  — 
werden  scholen.  MeU.  Jahrb.  7,  247;  2.  befinden  (durch  Untersuchung),  (m- 
de  wercklude  scholen  yruntlik  wesen  findig  machenj  erfahren.  So  welk  man 
undertwusschen  ane  hat.  Schaeksp.  f.  ynrechte  tuget  ynde  it  deme  rade 
53;  des  sprak  en  yewelk  ratman  al  witlik  wert,  ynde  warliken  ynderdnt 
ymme,  dat  se  yan  neyner  twidraght  45  (Var.  ynderkumpt).  Hamb.  R.  44,  U] 
ynder  twischen  wüsten  (1359).  LÜb.  yppe  dat  se  warliken  bekennen  vnde 
Urk.  nr.  339 ;  ynd  wy  yndertwisghen  openbarliken  ynderyinden,  wo  grothe 
noch  nemand  ynser  yndersaten  scal  krankheit  se  yan  sik  suluen  hebben. 
den  anderen  orlighen  etc.  Sudend.  5,  Navclg.  4,  4 ;  se  konden  dar  neeo 
nr.  29.    Vgl.  tuschen  und  under.        50  middel  underyynden,  wente  se  wolden 


UNDERVINDINGE  39  ÜNDERWINDEN 

ifl  bejden  sjden  eren  willen  behol-  die  Gewalt  anmaßen,  wo  H.  N.  sick 
den.  Lüb.  Chr.  ä,  193;  de  Philisteen  vnderweldiget  vnde  yermeten  hefft 
bewarde  he  lange,  vp  dat  Israhel  in  sulffpandinghe  to  donde.  Wism.  Brief 
ei  Tndeirande,  of  se  gode  vntfruch-       v.  1480. 

teden.  Dial.  Greg.  190;  ickhebbe  yn  5  underwilen,  -wiles,  adv.  zuweilen, 
mj  seinen  vndervnnden,  van  wo  gro-  Dama  bewiseden  sik  twe  sterne,  des 
tar  kracht  des  hilligen  mans  gebet  dachte  den  luden,  dat  ze  under  wil- 
v»s,  wy  mögen  vt  den  worden  des  len  lepen  to  samende  in  een,  nnder- 
eoacgefii  bewisen,  dat  de  seile  nicht  tiden,  dat  ze  nedder  villen.  Lüb.  Chr. 
allene  dat  (häUische)  vur  en  seyn,  10  1,  14 ;  nademe  ynderwilfl  dauon  ein 
Hier  ock  mit  yndervindene  (Empfm-  schwerlike  yexatien  yth  kompt.  Seib. 
img,  Erfahrung)  lyden.  das.  234^;  ürk,  nr.  428. 
da  heueet  dy  mit  manigen  teykenen  nnderwin  (-wint),    n.    Übernahme 

openbart,  so  dat  men  clarliken  ynder-  irgend  eines  Geschäftes,  onderwind, 
TTinden  heuet,  dattn  verresen  bist.  15  occupatio,  administratio,  molimen, 
Br.  d.  Bus.  44^;  als  dat  ys  under-  conatus.  Kü.  —  Luttyc  ynderwindes 
fiinden  in  ichteswelken  iuwer  auer-  brinkt  yele  vredes  in  (Pauca  guber- 
oldern,  dede  etc.  Lerbeck  §  4.  nare  pacem  hoc  solet  generare).  Kid. 

üdemMdinge,  f.  Erfahrung.  Na  Mser.  nr.  114  f.  29h;  (luttik  under- 
der  sonde  wiste  de  mensche  dat  quade  20  winnes  maket  grot  yrede.  Tunnic.  nr, 
ouermits  onderuindinghe,  want  he  ou-  679;  klein  under win  holt  gröt  gewin. 
denunt  in  den  pynen,  wo  quaet  de  das.  nr.  271);  weynich  wort  ynd  de 
Saude  was.  Elucid.  f.  11.  waerachtich,  Kleen  onderwint  dar  in 

uderyragen,  sthw.  v.  erfragen^  yerdachtich,  In  oetmod  to  holden 
fni^eii.  nndervraget  de  wechgengers  25  mate,  Brenk[t]  mengen  tom  guden 
iinteirogate  yiatores).  Hidh  21^  29  state.  SprüM.  a.  Bewü  v.  J.  1501 
(L  «.  H.);  rat  xmderyragen.  Tob.  4,  (Beür.  zur  Kunde  Esth.-Liih  u.  Kur- 
19  (H.) ;  de  sake,  de  gy  nicht  en  lands  i,  2^  223. 
Veten,  andervraghet  emsüike.  Harci.  imderwinden,  st.  v.  sik  u.  mit  Gen. 

53;  als  se  dusse  mordere  seghen,  80  u.  Acc.  angreifen,  erfaßen.  So  yrage 
w(^en  se  veruert  ynde  ynderyragen,  he  (der  einen  andern  kampliken  gro- 
ve  8jn  dosse  lüde.  Br.  d.  dr.  87h.       tet),  wo  he  sik  sin  underwinden  sole 

nderwassen  holt,  Unterholz.  (He-  .  .  so  yint  man  to  rechte,  bi  me 
redes)  quibns  tamen  aridis  et  yir-  houetgate.  iSsp.  /,  63;  eine  Sache 
gültäs,  qne  ynderwassen  holt  dicun-  85  übertiehmen,  sei  es  in  Güte  oder  mit 
tor,  üti  licet  (1315).  Nies.  Beitr.  2,  Gewalt  (sich  bemächtigen)^  mit  Recht 
196.  oder  Unrecht.   Seiich  is,  de  sik  nicht 

nderwege,  -gen,  adv.  unterwegs.  underwint  (nuUum  subiens  laborem). 
he  starf  under wege.  Münst.  Chr.  i,  Tunnic,  nr.  845;  dat  sick  neyn  leye 
107;  underweghe  beden  se  brot  unde  40  underwinden  schal.  Korner  85^;  sick 
spyse.  Lüb.  Chr.  2^  205;  de  andere  nicht  meer  to  underwyndende  des 
(Tlasche)  hndde  he  underwegen.  Dial.  kores  des  paweses.  do^.  90h;  de  wert 
Gr.  165h.  —  u.  laten,  übergehen,  wat  (Wirt)  wolde  sik  des  underwinden 
den  duschen  were  ghescheyn,  dat  (die  Bürger  zu  bewirten).  Zeno  v. 
scolden  se  altomale  vnder  weghene  45  501;  do  sick  Willehadus  der  kercken 
laten  (1331).  Buss.-livl.  Urk.  S.  59 ;  to  Bremen  ymme  bede  willen  coningk 
se  wil  en  nicht  underwegen  lan  (ver-  Karies  ynderwand.  Brem.  G.  Q.  56; 
laßen),  Se  wil  em  wol  to  hulpe  stan.  do  was  dat  here  wiselos  .  .  do  un- 
Hartib.  199,  f.  9h.  derwan[d]  des  sik  Petroculus.  Magd. 

uderweldigeii,  schw,  v.  sik  u.  sich  50  S(h.  Chr.  P,  17;  dat  (land,  dat)  he 


UNDERWINDINOE  40  ÜNDBE6ELIK 

80  langhe  hadde  myd  wald  onde  an-  eine  Franke  und  hat  ihr)  ayer  dat 
rechte  underwunnen.  Kamer  14S^;  ben  gestreken  und  geropen:  vorlatet 
( Wüh,  der  ^oberer)  underwand  sick  se,  yorlatet  se  I  unde  menede  de 
des  rikes.  das.  73^;  dar  (bei  den  underwiver.  Old.  Urk.  v,  1532. 
Griechen)  stunt  it  (dat  rike)  also  6  mndieht,  adj.  hUM.:  uneuverJäßig. 
lange,  went  is  sik  rome  underwant.  De  undichte  bischop  unde  unmilde 
Bsp.  3^  44,  1;  underwinden  mut  sik  Betog  den  Galenbarg  mit  dem  her- 
ok  wol  en  man  sines  gudes,  syar  he  't  schüde.  Lüntad,  Stiftsf.  333,  79, 
sut,  mit  rechte,   dat  man  ime  mit  nndoget,  nnde^het,   f,    UnUtffenidj 

unrechte  Yorunthalde.  das.  3,  22,  3.  lo  Laster.  De  gebort  maket  nicht  an- 
(S.  weiteres  bei  Homeyer  im  Ol.)  hefft  eddel  efte  gut;  men  dogede  efte  on- 
sodanen  acker  mit  egener  walt  sun-  doget,  de  islik  ddt  B.  V.  4020;  de 
der  recht  angetastet  vnde  syck  yn-  duyel  is  in  undoigheden  rike.  Lars- 
derwunden.  Zä&.  Oberhaf  261, 185. —  bachs  Ar  eh.  2,  183;  eyn  pape  sieg 
Ät^h  mit  yan  canstr.  desse  pawes  15  dot  eynen  man;  dat  quam  tho  van 
sette  dat  in  dat  geistlike  recht,  dat  yndeghet  synes  wywes  (1370).  Lüb, 
sick  de  keyser  nicht  mer  schal  un-  Urk.  3,  nr.  750 ;  efte  jenichman  worde 
derwinden  yan  deme  köre  des  pawe-  begrepen  mit  openbarer  ynd0ghet  in 
ses.  Karner  42d.  yalscheit,  in  menen  eden  etc.  (136i). 

underwindini^e,  f.  Übernahme,  Ben  20  Bans.  Urk.  II,  8.  567. 
sitsf  er  greif ung.    Defferye  is  eyne  be-  iuido^e(t)8am9  adj.  untauglich.  Wat 

drechlicke  vnderwindinge  eynes  from-  he  dede,  dat  was  undogesam  u.  wart 
den  dinges.  Ndd,  B.  f.  102.  yan  pawese  wedder  geropen.  Münsi, 

nnderwisen,  schw.  v.  (une  under-      Chr.  1,  124. 
richten),  zurechtweisen,  anu>eisen  (be-^  25      nndoryarieh,   adj.   nicht  eu  erfar- 
fehlen  oder  verbieten).   So  (im  FaUe,      sehen,  (inscrutabile  est  cor)  des  min- 
daß  sie  sich  nicht  einigen)  moghen  se       sehen    herte    ys    yndSnrarlik   edder 
kesen  eynen  ouerman,  de  macht  heb-       ynbegripelik.  Serm.  evangd.  f.  28\ 
ben  schal  beyde  parte  der  lüde  ynder  nndrechticheit,  f.  UnfruchtbarkeU. 

to  wisende   ynde   myt  en  eyndrach-  30  Se  worden  yorteret  yon  der  yndrech- 
tighen  aftosprekende  (1391).  LOb.  Urk.       ticheit  der  erden  (sterilitate).  Klagd^ 
4,  nr.  538;  wert,  dat  en  prester  kla-       Jerem.  4,  9  (L.). 
gede  oyer  enen  borger  umme  schtdt  iindregelik  (-dreeUlk,-  dreehilik)} 

eder  umme  andere  sake  .  .  den  sal  nndrageliky  undraehlik,  a^.  uner- 
de  rad  yor  sik  yorboden  und  sal  ene  35  trägli^.  Enen  stangk,  de  was  un- 
underwisen,  dat  he  deme  prestere  drechlik.  Karner  138^;  clageden 
do,  des  he  eme  plichtich  is ;  kan  men  oyer  de  unredeliken  beschattinge 
ene  nicht  underwisen,  und  de  sake  unde  undrechtlike  beswaringe  etc. 
also  gelegen  sin,  dat  he  des  gudes  das.  202^ ;  swere,  yndrechtlike  pyne. 
nicht  reide  en  hebbe,  so  etc.  (1410).  40  LOb.  Oebetb.  11^  f.  E8 ;  ynrecht  dat 
Lid.  Urk.  nr.  1825 ;  hir  umme  bidde  is  yndreghelich ,  hir  ymme  yorstort 
wi,  dat  gi  juwe  koplude  underwisen  id  sik  suluen.  Wigands  Arch.  II,  9; 
und  also  berichten,  dat  se  sik  darane  dat  ed  der  cristenheit  undrechlik 
nogen  laten,  dar  wi  und  alle  cristene  was.  Magd.  Seh.  Chr.  278,  18;  to 
sik  ane  nogen  laten  (1401).  das.  nr.  46  lösten  sach  de  koning  siner  lüde  scha- 
1597 ;  hadden  de  y ersten  eme  des  den  so  undrachlich,  dat  etc.  Liä), 
nicht  ghesturet  unde  underwiset,  C%r.  1, 53 ;  Judas,  also  he  yersam- 
untersagt.  Kamer  81c.  melt  hadde  de  schar,  do  wart  he  den 

nnderwiyer,  unterirdische  Weiber,      heyden  undrechlik  (Luth. :  plagte  die 
Eibinnen?   (Eine  Zauberin  behandelt  60  Heiden  wal).  2  Maccab.  8,  5  (E)* 


ÜNDUCHnCH  41  UNECHTE 

aiieUiek,  ac^j.  nichts  taugend^  138^;  so  klage  he,  dat  he  ine  be- 
sdiediL  andere,  de  dem  rade  un-  royet  hedde  sines  gades  unde  ime 
iaiit!dgdÜchte(Beschfddigungen)AYer'  des  genomen  also  vele,  dat  it  nicht 
seggen  etc.  JBamb.  Chr.  349.  undurer  (unwerdere.  Cod.  gloss.  Old.) 

iiiiilesehy  adj.  undeutsch^  unver^   5  ne  si ,   it  ne   si  wol  kampwerdich. 
äätidlith.   So  ick  na  nicht  weet  der       Ssp.  /,  63^  1. 
stemmen  bedftdinge,  werde  ick  yn-  andMike,   adv.    ohne  eu  stehlen. 

dfidesch  syn.  1  Cor.  14^  11  (Magd.  B.).      unduflike  unde  unroflike.  Ssp.  11^  29. 

oiildieh,  adj.  ungeduldig^   impa-  nnS  =  unechte.    (QoU  gab  Maria 

ti«&8 ;  importonus.  Voc.  L.  nicht  eu  10  einen  Mann)  dat  nemant  hedde  bösen 
idien  oder  bu  erleiden  hestinmt?  waen,  dat  se  eyn  kynt  van  vne  hedde 
Wente  desse  vrouwe  is  ynschuldich,  yntfan.  Sp.  d»  minschl.  Salich.  f.  14. 
Vode  is   to    deme  dode  ynduldich.  unechte,    adj.  1.  rechtlos.    Echte 

BartA.  25(f^,  f.  598k.  (Hoffm.  Her.  hdg.  hindere  ne  mach  de  unechte  man 
r,  BS:  mit  Unrecht  verurtheiU.)  15  (der  wegen  Oberacht  Bechüose)  seder 

udidt,  f.  Ungeduld^  die  Unfähig-  mer  nicht  gewinnen.  Ssp.  /,  38^  3; 
kU  etwas  ruhig  su  ertragen^  Unmuth^  ane  weregelt  sin  unrechte  lüde.  das. 
Ximulk.  impatientia.  Voce.  Unde  3^  45^  11;  echt  man  noch  echt  wif 
bidde  dy,  dat  du  my  yorgheyest  al  ne  nimt  ok  unechtes  mannes  erye 
m/Be  znnde,  de  ik  an  undult,  an  my-  20  nicht,  das.  J,  52,  1 ;  syenne  man  un- 
nenweddermodeghedanhebbe.  0GB.  echt  seget  yon  bort  oder  yon  am- 
i.  I2b ;  also  dat  he  icht  yorderue  in  mechte,  dat  mut  up  ine  getugen, 
rMi  ehe  mystroste.  Satter  f.  69^;  die  't  dar  seget,  selye  seyede.  das. 
körte  tit  schal  he  leyen  in  sorgen  d,  38j  1;  do  underwant  he  sik  des 
tmde  undult.  Lüb.  Dodend.  v.  1595;  26  rykes,  wol  dat  he  unechte  dar  to 
isset  dat  du  wat  kopen  wult,  dat  do  was  (wegen  seiner  iUegüimen  Geburt). 
oetigen  sonder  undult  (Si  qua  yelis  Korner  93ä.  —  3.  unfrei.  Ze  (die 
«Dere,  taxabis  emenda  modeste).  Juden)  repen:  he  is  der  ioden  ko- 
Wiggert  2^  18^  77;  mit  yndult  ynde  ningh  nicht,  Wi  gheyen  deme  kei- 
mik  wedder  krassinghe  yeghen  got.  80  sere  unse  plicht.  Dat  boze  yolk  ma* 
^.  i.  Dogede  f.  J266b ;  ok  secht  uns  kede  sik  sulyen  dar  unechte.  Parad. 
der  hde  mere  (Mahre)^  dat  de  ko-  53^  29 ;  yan  der  unechten  schare 
ni^  (koninginne)  mit  ondulde  der  worden  ropet  de  eddelen  bare  ("GSbmft^. 
grefynnen  eres  kindes  yorgunde  (mis-  das.  97^  10 ;  daher  Oberh.  gemein^  ver- 
9Mi^J.  Fl.  u.  Blankfl.  127;  undult  35  toorfen.  twe  unechte  frowen  (mere- 
»  di  nu  worden  war  (eur  Wahrheitj  trices),  1  B.  d.  Kon.  3, 16.  —  3.  un- 
^^iehkeitgeuHMrden).  Marienkl.  319;  ehelich.  Alle  die  unecht  geborn  sin 
K  hadden  darumme  grote  undult  .  .  die  sint  alle  rechtlos.  Ssp.  7,  38^ 
^espreken:  dit  is  der  wiye  schult.  1;  papen  hindere  unde  die  unecht 
iL  V.  777.  40  geboren  sin,   den  gift  man  to  bute 

lidipe,  f.  Untiefe,  breye,  rorende  en  yuder  houwes.  das.  S,  45,  9;  pa- 
Ttn  der  undupe  und  yorlande  der  pen  hindere  di  sint  aller  ynnechtigest 
hieoA  des  Swens  etc.  (1402).  Livl.  den  ander  y unechte  hindere.  F%dic. 
Cfi^  nr.  1602,  42.  1,  169;  yan  unechten  hinderen.     De 

Qlire,  adj.  nicht  theuer,  werüos.  45  yan  euer  amyen  is  gheboren  etc.  Ltib, 
Ick  dancke  dy  dyner  gotliken  gnade,       R.  249. 

de  da  an  my  undoren  mynschen  dan  unechte,  n.   Unrecht-,  Ungesetemä- 

^est  Brau,  herck.  geb.  125;  he  is  ßigkeit,  bes.  ungesetzliche  (wüde)  Ehe, 
^  Tiidure  man,  de  sinen  schat  leuer  Ooncubinat,  Hurerei,  ofte  unechte  lüde 
VQ  sik  soluen  heft    Laiendoctr.  f.  50  gheboren  (unecht  geb.  L.)  tu  hope 


UNECHTESCHOP  42  UNENKET 

quemen  in  echte  unde  wunnen  echte  übereinstimmend,  heft  denne  yilge- 
kindere  tu  samene,  ofte  de  kindere  dachte  schipper  P.  by  synen  waren 
erve  mochten  besitten  oder  nicht;  worden  apenbar,  Tullenlüimen  vnde 
wo  verne  dat  unechte  trede  unde  tu  szunder  jenigerleye  twistige  ofte  un- 
welkeme  lede  dat  utghinghe.  Stend.  6  eindrechtige  werde  .  .  geantwordet 
ürtheüsb.  50;  Vorbod  he  (de  pawes)  (1521).  Wism.  Zeugeh.  f.  74. 
by  des  paweses  banne  allen  deneren  nneindreeht-  (-dracht)  -liken,  adv. 

des  altares  wif  to  hebbende  to  echte  awiespäÜig.  worde  unendrachtliken 
efte  to  unechte.  Komer  Z8a;  let  gekaren.  Korner  177^. 
sik  truwen  to  unechte  Margareten.  10  unendelik,  -entlik,  adj.  unendlidi, 
das.  197^;  in  unechte  (stupro)  begre-  infinitus.  Voce,  eu  keinem  Ende  füh- 
ren werden.  3  Mos.  21^  9  (H.);  se  rend,  erfolglos^  unnütz,  doe  sanden 
is  schuldich  des  unechtem.  4  Mos.  5,  wy  onse  brieue  to  den  van  Lubeke 
27  (H.) ;  vrouwe,  de  by  mannen  to  (um  den  Streit  zu  schlichten)  .  .  Dar- 
unechte licht  (1489).  Brem.  8tat.  666;  15  van  quam  ons  en  vnendelik  vnde 
eyn  backinne  (Begine)  de  lede  sek  vnuochlik  ant worde  etc.  (1410).  LOh. 
by  eynen  ledighen  knecht  in  unechte.  UrTc.  Vy  nr.  338 ;  ynde  nemend  so 
Stend.  ürtheüsb.  76;  vnd  ISuenden  dryste  en  is,  de  vns  mit  dem  rech- 
med  eynander  in  vnechte.  Fidic.  1,  ten  irscheden  dore ;  so  is  id  ynende- 
188;  ok  were  to  vnechte  myt  eyme  20  lik  (1404).  Sudend.  9,  8.  325,  29; 
wyeffe  sittit  .  .  sali  des  hoves  nicht  saumig,  träge,  wen  dat  wert  my  nenre- 
wirdigh  syn.  Banz.  Ärtushofordn.  v.  lei  wis  van  jw  so  geholden,  alz  it 
1421  ( Hirsch,  Bans.  Handdsg.S.  282);  gedinget  wart  .  .  vnd  kan  juw  dar 
hefstu  geseten  an  dem  unechte  ?  LuM  wol  ouer  straffen,  alse  men  vnendelke 
d.  Sek  f.  30^;  darna  do  schach  id,  26  l&de  straffen  schal,  d^  d;^  vnendelk 
dat  de  dochter  des  hertogen  entfenck  dinck  scriuen.  Fidic.  2,  102.  —  zcM- 
en  kynt  to  vnechte.  Liä>.  Passional  los.  eschede  unentlick  ghelt.  Kor- 
f.  250^;  in  unechte  geboren  sin.  R.  ner  124^;  myt  unentliken  schatte. 
F.  4010;  etlicke  willen  seggen,  dat  das.  162h;  vorsammelden  enen  unent- 
er  sie  thor  echte,  die  ander  willen  30  liken  roff  van  queke  etc.  das.  219\ 
seggen,  dat  er  sie  tho  unechte  ge-  Vgl.  Höfer  in  Pf.  Germ.  14,  207. 
hadt  hebbe.   OU.  ürk.  v.  1549.  (unende  in  Flos  u.  Bl.  196  bei  Bruns 

nnechteschop  =  unechte.   De  kyn-      beruht  wol  auf  einem  Fehler^   s.  d. 
dere,  de  twysschen  echten  luden  an      Ausg.  von  Waetzddt.) 
vnechteschop  geboren  werden,  de  ne-  35      nnendich ,  adj.  u.  adv.  nicht  ßum 
men  neue  erue  na  des  vaders  dode.       Ende,  Ziele  führend,  zwecklos.  Yort  so 
Jüt.  Lowb.  I,  25.  was  hir  eyn  unwyse,  de  dem  rade  unen- 

oneddele,  adj.  nicht  von  Adel.  Yan  dech  wesen  duchte,  alze  myt  dem 
bort  uneddele,  men  van  manheyt  schote  to  vorderende,  dat  yd  nycht 
unde  doghet  vil  eddele.  Korner  111^;  40  up  en  quam  alze  dat  vor  de  stad 
einen  bür,  einen  uneddelen  vrät.  R.  were.  Brschw.  Chr.  1,  152,  27.  — 
V.^2229 ;  bUdi. :  de  eine  sunde  is  so  ohne  Ende,  unendlich.  6ot  is  vnen- 
uneddel  unde  so  swär.  das.  Ol.  1, 14.       dich   hoger    vnde   eddeler   den    alle 

oneddelheit,    /.    niedrige    Geburt;      heren.  Serm.  evangd.  f.  42^. 
büdl.  Niedrigkeit,  Gemeinheit,  de  un-  45      unendigen,  adv.  nicht  eu  Ende  hm- 
eddelheit  unde  bösheit  einer  sunde.       mend,  säumig.    De  mester  arbeidede 
Gl.  zu  R.   V.  I,  14.  unendigen  und  lengsem.  Magd.  Sek. 

nneindraeht,  f.  Zwist,   twist  of  vn-       Chr.  375,  12. 
eyndracht  (1360).  Seib.  Urk.  nr.  756.  nnenket,   adj.  ungenau.    Hyr  ysse 

nneindrechtich,  adj.  eunstig,  nicht  50  (die  Chronik)  vnencket.  Lerbeck  §  202. 


UNENTSE6GEN  43  UNEVEN 

notseg^ges,  schw.  v.  Feindschaft  uerbilwet,  nMit  erbaut,  niM  fest 
QMfangen  cime  Absage?  syne  kindere  (im  relig,  Sinne).  Help  allen  swaken 
name  de  lande  sik  vnentseden  ynde  vnnd  ynerbuweden  br&dern  vnd  bü- 
eotwejden,  so  dat  yp  ghestan  synt  steren,  dat  se  in  dem  handel  der 
tvisschen  een  hetesche  kryghe.  Chr.  5  godtsalicheyt  tönernen  etc.  Rost. 
Sdoü,  12,  4.  Bedeb.  f.  57^. 

wuMistggetj  -seeht,  -saelity  ohne  unerbelike,  (d.  i.  nnerbedelike  oder 
Fdiäe  angesagt,  den  Frieden  aufge-  unerberlike?  inhonestus).  Weert  dat 
Undigt  su  haben.  In  der  thyth  qnam  de  moder  (Äbtissin)  vnde  susteren 
U.  W.  vnde  rouede  in  eyner  go-  10  sick  vnerbelike  hedden,  dat  god  Ver- 
den velecheyt  vnde  vn(h)un8egheth  huede,  so  etc.  Wigands  Äreh.  III,  36. 
(1336).  Lab.  UrJc,  2, 8. 1000 ;  des  quam  nnerei,  schto.  v.  nicht  ehren,  entehren. 

grene  H.  mit  sinen  mannen  .  .  bin-  dat  ze  (die  Juden)  de  hilghen  vate,  de 
Den  velicheid  vnde  vrede  vnde  vnvnt-  en  to  pande  stunden,  unerden  .  .  se 
secht  (1342).  das.  2\  nr.  756;  uth  15  eten  unde  drunken  dar  ut.  Lüb.  Chr.l, 
wit  orsake  he  St  Johannis  guder  be-  62 ;  hefstu  geuneret  dyne  hemmel- 
reidede  vnde  unenthsecht  beschedi-  sehen  olderen,  also  god  ?  Lieht  d.  8. 
gedet  Sass.  u.  Holst.  B.  143 ;  unent-  f.  299> ;  du  vnerest  (inhonoras)  god 
secht  nnde  sunder  jenigerlei  vorwa-  dorch  ouertredinghe  der  ee.  Böm.  2, 
riiife.  Dithm.  Urkb.  40;  wi  hebbe  20  23  (L.J;  se  (Spid  u.  andere  Dinge) 
fhiäten)  doch  van  vrede  unentsecht  maken,  dat  de  kinder  uneren  und 
%ine  liuid  vorheret.  das.  39;  unent-  unhorsam  syn  den  olderen  (das  Obj. 
sedt  onde  ungewameter  saken.  Ben-  eu  uneren  ist  aus  d.  folg.  den  olderen 
Wfi  Brem.  Chr.  s.  J,  1526;  unen-  eu  entnehmen,  de  olderen).  Bruns, 
sacht.  Münsi.  Chr.  1,  341;  vnent-  25  Beitr.  188;  de  frouwen  werden  ge- 
sachter  veden  und  unverwarter  ehr.  uneret  (violabuntur).  Zachar.  14,  2 
Xinä,  (Jhr.  2,  283;  in  dussem  her  (H.);  unde  de  juncfrouwen  des  clo- 
weren  mede  des  byschops  volck  sters  unereden  se  alle.  Komer  62^. 
van  Monster  .  .  al  vneutsachter  vede.  nnerin^ey  f.  Misachtung.    gebene- 

Sab,  Qu.  2,  298.  —  unentseggedes  30  dyet  sy  god,  de  de  sake  miner  Un- 
dinges, chne  die  gerichtliche  Verhand-  erioge  (opprobrii)  van  der  haut 
{m^  angesagt  su  haben,  wert  eme  Nabais  gebroken  heft.  8am.  25,  39 
Dume  goth  ghenomen  vnentseghedes       (B.). 

^lioghes,  dat  is  vnrecht.    Homeyer,  unerkentnisse,  /.    Unkenntnis,  ig- 

Dte  Stadtb.  d.  M.  A.  53,  23.  85  norantia.  Lath  my  nicht  fr&chten  vor 

uentveret,  -yernet,  nicht  von  Hän-      dem  gruwen  des  nachtes,  des  vnge- 
^  gdracht,  sicher,  non  abalienatus.       louens   edder  dyner  vnerkentenisse. 
^  beredinge   (Zahlung)    scoUe    wi       SmaU/nng  f.  S7a. 
<loen  in  eyner   velighen   stede,   dar  uneriiken,   adv.    Unehre  bringend, 

eme  dat  gheld  unentferet  sy.  S.  H.  40  schimpflich.  Item  weret,  dat  enich 
L  ütI.  II  312;  uppe  einer  sekeren  den  anderen  vnerliken  schulde  etc. 
stede,  dar  en  ere  ghelt  ununtferet  sy.  Danz.  Ärtushofordn.  v.  1421  (Hirsch, 
^.313;  vgl.das.334u.396t;  betalen  8,  288,  5);  den  eed,  den  ick  uner- 
inener  andern  sekeren  stede,  dar  it  en  liken  hebbe  braken.  Komer  77^. 
^^ri\km<^ih]iue(1470).FalcksStaaisb.  45  nnersocht,  nicht  versucht.  Dat  de 
J^fl^.  8, 687  tt.  705.  —  Ebenso  \mtni-  sineo  so  vnvororsaket  vnd  vnersuch- 
vernelik.  anderthalf  hundert  mark  be-  tens  rechten  des  ehren  scheiden  be- 
f«t  hebben  .  .  in  euer  stede,  dar  se  rouet  werden  etc.  Dithm,  Urk.  129. 
^  brokelik  vnde  vnentfernelik  sint  nnesche,  s.  unnasch. 

^  to  borende.    MaUz.  Urk.  2.  217.  50      uneyen,  adj.  ungerade,  impar.  Dief. 


ÜNEVENE  44  ÜNGEGETEN 

De  derde  tael  ys  anneyme  gade,  wente  laten,  des  kan  eck  nich  veel.  Faeet, 
BUS  sprekt  Virgilius :  god  yrowet  sik       Facet.  407. 

äes  Ynenen  tsAs.  Lerbedc  §  102 ;  büdL  ungedaget,   adj.    unverhanddt.    s. 

unpassend,  inconveniens.  soe  wie  dagen  i,  474,  und  nemen  dat  in 
wreet  ende  bitter  is  ende  niet  lyden  6  dage  wente  to  winachten,  und  dat 
noch  verdraghen  en  mach,  dat  men  de  markgreve  gewannen  hadde,  dat 
oen  een  oneffen  woerdt  toe  sprekt.  scheide  sin  bliven  edder  scheide  un- 
Speg.  d.  herst.  gd.  f.  206^.  gedaget  sin.  Magd.  Seh.  Chr.  412,  8. 

nnevene,  adv.  unpassend^  unbequem.  un^edftn,  häßlieh,  s.   undän.    En 

dat  der  stad  edder  dem  lande  vneuene  10  antlat  sar  vnde  vnghedan  Nicht  gu- 
kumpt.  Brschiv.  B.  117,  197.  des  kan  ik  dar  by  vor  stan.  Schock^. 

ungeachtet    Nemen  ere  vormun-      f.  7S^. 
dere  denne  dat  gad  ungeachtet,  d.  h.  nngedelik,  adj.  nicht  ge-,  gadeUk, 

ohne  daß  sie  es  sich  haben  in  de  hant  nicht  passend,  eynen  sulkin  vngede- 
achten  laten.  Dithm.  L.  R.  108.         16  likin  vnde  vnbequemen  sal   di   rath 

nngebere,  -berde,  üües  Geiahren      entsettin.  God.  Brdb.  I,  19,  342. 
(des  Klagens,  des  Zornes  etc.).    De  nngedieht,  aä^.  nickt  erdichtet,  un- 

melancolici  willet  gheme  weynen  ed-  geheuchelt,  in  einer  ungedichten  lere, 
der  ungheberde  vulbringhen.  Hanov.  2  Cor.  6,  6  (H.). 
Mscr.  I,  84.  S.  177;  men  weinede  20  ungedie,  Nicht-gedeihen,  Nachtheil, 
dar,  schriede  unde  clagede,  unde  Schaden.  De  kon.  maj.  to  Denm.  wer- 
hadde  ungeber  na  dem  heren.  Eberh.  den  ungerne  tho  orer  f.  gn.  oder  je- 
BeimiJir.  v.  1059;  hir  leeret  he,  wo  men  mandt  anders  ungedye  etwes  bege- 
ordel  scheiden  schal  vnde  mercke  ren.  Benner,  Livl.  Chr.  218. 
hir  yegen  mennigerleye  dyngk,  dat  25  nngedochsam,  adj.  nicht  fähig  zu 
doeren  dar  vp  seggen,  dat  vele  Tnghe-  leiden,  ungeduldig,  Do  untdeckede  he 
berdes  vnde  wunderlykes  dynges  mede  sin  herte,  dat  ungedochsum  was  unde 
lopt.  Ssp.  II,  12  Gl.  ungedurich    van     leue,     vor    gode. 

ungeblotet,  nicht  entblößt,  unver-      Horol.  11^. 
wüstet,    und    wanner    de   seess   jar  30      ongedranken,  ohne  eu  trinken,  (de 
umme  sint,  sollen  ich  vnd  mine  eruen       kamele)  sint  wol  dre  dage  ungedran- 
%ne  den  hoeff  wedderan  leveren  un-       ken,    können   drei   Tage   Trank  end- 
gesplittert  und  ungebloetet.  Seib.  Urk.       lehren.    MandeviUes  Beisen  f.  20. 
nr.  966.  ungedurich,  undurich,  adj.  1.  nicht 

ungeboket,  nickt  geboket,  nicht  S5  dauernd,  hinfällig.  Dit  vallende  uude 
durch  Klopfen  weich  gemacht,  unghe-  ungedurige  levent.  Br.  d.  Eus.  57^. 
boket  vlas.  Lüb.  Chr.  2,  103.  —  2.  nicht  ertragend,  ungeduldig.  Do 

Wlg%^i^vevL^  niedrig  geboren.  (Vespa-  untdeckede  he  sin  herte,  dat  unge- 
sianus)  was  en  ungeboren  (ignobilis)  dochsum  was  unde  ungedurich  van 
man.  E.  v.  Bepg.  120.  40  leue,  vor  gode.  Horol.  ID^;  do  gevel 

ungebrokelik,  adj.  unverbrüchlich.       et  vp  enen  dach,  dat  ic  vndurich  was 
Alle   disse   artikele  stede,   vast  vnd       van  mode.    das.  56. 
vngebrokelik  to  holden  (1469).  Styffe,  ungedwagen,    ungewaschen,     mid 

Btdrag  3,  nr.  104.  vngedwagen  banden.  Hamb.  B.  170; 

ungebroken,  ungebrochen,  fest,  de  46  mit  gemeine  hende,  dat  is  mit  vnge- 
tosate  unde  vorbunt  scheide  to  ewi-  dwagenen.  Perikqp.  f.  93  (Marc.  7, 2). 
^en  tyden  unghebroken  syn   unde  ungegeten,  act.  ohne  Essen.   Nejo 

blyven.  Komer  251^.  ethcn  men  or  moste  bringen  .  .  Dar 

UBgebrndety  ungeneckt.  Mit  dem  inne  (im  Kerker)  se  vngegeten  lach, 
latine  m&chte  gy  mick  woll  vngebr&et  50  S.  Dorotheen  pass.  f.  ib ;   de  zege 


ÜNGEGüLDEN       45       ÜNaEKRODET 

gink  nngegeten  wol  dre  dage.  Oerh.  golde.  Hanav.  Mscr.  I,  84^  S.  387; 
f.  Jf.  39^  44,  (Ebenso  ungedrunken,  do  worden  se  tornich  vnde  vnghehure. 
oogestormet,  ohne  getrunken^  gestürmt  Sp.  d,  menschi.  Salieh.  f.  6J^;  unde 
ßu  haben^  u.  a.)  (dat  ors)  sprak  to  ome  (dem  esele) : 

i]||;e^lde]i,  unbeecMt^  ohne  daß  5  du  ungehure,  unwerdeste  aller  krea- 
iMii  den  Wert  besahU.  Wen  ein  vrede-  ture.  Gerh.  v.  M.  59^  11 ;  dat  ergeste 
los  man  thom  dode  worde  geslagen,  creature,  Dat  levet,  is  ein  wif  un- 
so  sal  he  nngegulden  liggen  bliven.  gehöre,  das.  J28,  70;  der  boden  twe 
Ostfr,  L.  R,  III,  9.  van   eventure    Quemen   an   dit   wyf 

iH^bayen,  nicht  eubereitel?  Vnge-  lo  ungehure.  Aesop  20,  56.  —  2.  von 
harent  leder,  dat  bynnen  vnsen  ker-  übermäßiger  (unheimlicher)  Größe  u. 
spei  Teile,  daer  en  sal  men  nycht  af  Gestalt.  Ein  ungehure  man  der  resen 
giieuen  (als  Äccise).  Van  hundert  (Goliath).  1  Sam.  17,  4  (H.);  sin 
pund  schoene  leders  samendes  kopes  (eines  Biesen)  huck  grot  vnde  vnge- 
ferkoft,  3  dt   Wigands  Ar  eh.  III,  46.  15  hure.   Harteb.  253\  f.  62^^;   me  late 

ugeUet,  ungeneekt.  Lat  mik  vnge-  dar  maken  eyn  vur  .  .  al  vngehur. 
biet  Sckausp.  d.  Hers.  Heinr.  Jul.  v.  das.  234h,  f.  37h ;  de  kolde  ys  (im 
Brschw.  324.    8.  hien.  Januar)  vnhflr.  Schaph.  Kai.  ^ft;  do- 

n^kolden  =  anholt,  oder  =  in-  den  beute  unhurer  grote.  Lüb.  Chr. 
oontinens  ?  Dusse  (frame  lüde)  weren  20  2,  401.  —  3.  de  un(ge)huren,  böse 
ongeme  manck  den  ungeholdenen  bo-  Geister  (Alp),  Unholden.  De  roke 
sen  und  mutwilligen  luden.  Benner  van  der  holwort  verdryfft  den  alff 
2,  37.  edder  de  vnghehuren.    Wolf.   Mscr. 

nigeholet,  nicM  durchlöchert.  De  60,  p.  96h;  beware  (0  Maria)  uns 
breff  de  was  heel,  vnghedellighet  vnde  25  vor  unhuren  unde  help  uns  sulven 
Ti^lieholet  vnde  vngheserighet.  Mdd.  to  hemmelrike  voren.  Brem.  nds.  Ge- 
Jakrbb.  3,  228.  betb.  f.  39h. 

ugehtraet,  adj.    Des  (des  unauf-  iin(ge)liftrlieh ,  adj.   =  ungehure, 

hörli^en  Läufern  hinter  dem  verfolg-       disse     winter    was    nitt    unh&rlich. 
Un  Hirsehe  her)  wart  dat  pert  gar  30  Kerhhoerd  v.  HO. 
imno,  went  it  was  junk  unde  unge-  nngehuset,  ohne  Behausung,  of  jene 

homet;  De  ridder  ök  dar  af  vortor-       dar  ungehuset  is.  Ssp.  II,  5,  2. 
net  Wart  etc.    Gerh.  v.  M.  61,   69  nngekrampet,  mü  einer  Krampe 

(:fikne  Hömer^  wäre  unpassend;  die  (Binge  in  der  Nase)  nicht  versehen? 
&.  hat  ungekornet;  soUte  das  nicht  35  Esz  sollen  de  marckgenoten  nyne 
rkUig  sein  „ungespeist^ ,  ohne  Korn  vngekrampede  schwine  na  S.  Peters- 
bdummen  eu  haben?).  dage  in  der  vasten  in  de  marke  le- 

Ugehoyet,    nicht  höfisch,    unfein.       geren  noch  eindriven.   Gr.  Weisth.  3, 
Dit  mer  is  ein  del  ungehovet,    doch       209. 
etc.  Gerh.  v.  M.  49,  236.  40     nngekrodet,  -krndet,  -kret,  unbe- 

ugehftr,  n.  (Unsanftes,  Unlieb-  lästigt.  ungekroedet  ind  ungehindert. 
lickes)  Wiidheit,  Ausschweifung,  he-  Lacombi.  3,  nr.  642;  vngekrodt  vnd 
roaeden  strate  und  dorper  und  dre-  vngehindert.  Fahne,  Dortm.  Urkb.  II, 
uen  grott  nngehur.  Kantzow  157;  2,  193;  ungekruedt  ind  vngehindert. 
und  de  monneke  vele  vngehurs  vnd  45  Seib.  ürk.  nr.  893;  do  thogenn  se 
boaerie  begingen,  das.  222.  wedder  tho   huss   ungekreth   (in  e. 

Ugekure,  onhare,  adj.  1.  unfreund-  Beschreib,  d.  Brschw.  Fehde  v.  1492). 
lieh,  unliMich,  unhdd.  Do  de  ioden  Z.  f.  Nieder s.  1863,  S.  213 ;  de  bor- 
weren  ungehur  (=z  sich  Gott  ent-  ger  haldenn  echt  vitalien  ungekret 
frmdelen)  und  makeden  en  kalf  van  50  das.  217. 


ÜNGELAGE  46  ÜNGELIK  UNLIK 

uneela^e,  /*.  Ungdegenheit.  0  we,  nicht  gesehen  etc.  8.  H.  L.  Utk.  1, 
dat  ik  ye  wart  geboren !  He  dot  my      339. 

80  grote  ungelage,  Dat  ik  dat  hudene  nngeleiden  =  ungeleidet  ?      Dat 

gode  klage.  Theqph.  2^  197,  recht  sol  alltydt  vnd  aver  einen  ie- 

imgelät,    n.    UngesiaU,   häßliches^    6  derman  inlendich  vnd  ock  yngeleiden 
unangemeßenes  Betragen^  deformitas.       den  uthlendigen  geapent  staen  (1488). 
Welk  mynsche   ane  tucht  is  ypghe-       Nies.  Beür.  2^  236. 
wassen  ynde  vnghelit  het  in  worden  ungelenke,  adj.  ungeschickt?  nUM 

vnde  an  wercken,  de  kan  an  ener  fein?  von  niedriger  Abkunft  u,  BO- 
boisheyd  nicht  ghebliven,  he  gheyt  10  düng?  Enes  daghes  quam  en  man  to 
stedes  van  sunden  to  den  sunden.  em  unghelenke;  he  en  was  noch  dro- 
Eecles.  f.  127c ;  he  is  seker  to  aller  vich  noch  vrolich  an  to  sende  (der 
stede,  de  dorch  godes  yrochten  vnghe-  ihm  zu  dreimalen  weissagte).  Lüb. 
lät  an  synen  werken  nicht  en  hat.  Chr.  i,  136. 
Laiendoctr.  f.  lli^.  15      nngelent  (lendet),  unvcUendet.  die 

nngelatenheit,  f.  Häßlichkeit^  ün-  wile  de  klage  ungelent  is.  Bsp.  III, 
bescheidenheit^  immodestia.  Eü.  Ver-  90,  2;  die  wile  sin  sake  ungelent  is. 
lois  vns  van  alre  hartwillicheit  vnde  Lehnr.  Art,  18 ;  is  des  herren  scul- 
vngelatenheyt  vnses  eygenen  willen.  degunge  ungelent.  das.  Art.  66,  §  IL 
Oreg.  bede  f  123.  20      ungelettet,  ungehindert,  unde  qwe- 

ungelder,  m.  der  ungelt  einnimmt,  men  ungelettet  wedder  to  Dantsche. 
Steuererheber,  coactor.  Lief.  Noch  Lüb.  Chr.  2,  290;  de  (frowe)  se  leten 
voghet  noch  muntemester  noch  toi-  affgan  mit  einer  magit  ungelettet. 
nere  noch  vngeldere  .  .  schal  in  dem  Schmidt,  Zug  g.  Jühnde  f.  11 ;  vnge- 
rade  wesen.  Hamb.  E.  2,  3;  101,  7;  26  touet  vnde  vngelettet  (1454).  Styffe, 
ebenso  Big.  St.  B.  61,  4,  wo  aber  eine  BiArag  3^  nr.  37;  vnbekummerdt  vnd 
Es.  mekeldere  statt  vngelder  liest.  vngelettet.  Seib.  Urk.  nr.  935. 

iingel(e),   Talg,    ungel  vel  talch,  ungelgrope,  Talgfaß,  suffusorittm. 

cepum.  Voc.  Engelh.    ungel,  tallich,       Lief.  n.  gl.  s.  v. 
sepum.  3  Voc.  W.    Yan  eynen  ein-  30     nngelidsamicheit,  f.  Ungeduld,  de 
teuer  vettz,   smaltz,   ungele,  smeers      jegen  gode  deden  ere  ungelidsami- 
.  .  twe  penninge.  Dortm.  Urk.  2,  2,       cheit.   Judith  8,  21  (H.). 
S.  95;   item  van  enen  kluwede  wul-  ongelik,   unlik,  adj.   1.  ungleich^ 

len  ofte  vngels,  dat  vorkoft  worde  impar.  Voce.  Wat  mach  ick  anders 
1  dt.  (als  Accise).  Wtgands  Arch.  3,  86  vor  recht  wisen,  als  ick  sey  (wenn 
46;  eyn  tunne  ungels  6  dt.  das.  I,  ich  sehe),  dat  ick  den  hilligen  also 
H.  4,  S.  17;  1  kluwede  ungels.  Ztjp-  vngelick  byn  yn  leuene  vnde  yn  ze- 
pische  Bechn.  v.  1386;  vp  den  suluen  den,  dan  dat  ick  en  ock  vngelick  sal 
auent  12  g.  vor  ungil  to  myner  fro-  werden  gevunden  in  den  lone.  Br. 
wen  naicbtsteine  (1397),  Sudend.  8,  40  d.  Cir.  83^;  ek  seiden  hebbe  gesein, 
8.  221,  17;  so  sint  dieselve  luede  dat  unlike  ossen  enen  wagen  wol  tein. 
gekhomen,  die  nicht  mehr  to  etten  Wiggert  2,  16;  unlike  delinge.  6/- 
hedden  und  hebbet  dair  ein  wenig  eu  B.  V.  II,  8.  —  van  Personen: 
vettes  geholt  ofte  olie  oft  traen  ofte  ewistich,  streitend,  were  auer,  dat  wy 
ein  stuck  ungels.  Münst.  Chr.  2, 175.  45  unlik  worden  vmme  desse  stucke,  dat 

ungelegenheit,  f.  üble  Lage.  He  schon  (söUen)  to  sich  nemen  N.  N  vnde 
heft  angeseen  unse  ungelegenheit  scheden  dat  (1356).  Dieph.  Urk.  nr.  60. 
(daß  wir  nicht  zahlen  können)  (1489)).  —  2.  ungerecht.  De  bischop  lachede 
Lüneb.  Urhb.  XV,  206;  konde  aver  vil  gemeUk  unde  sprak:  wogarunge- 
dat  Ungelegenhey t  halven  der  tydt  50  lik!  Zeno,v.  280.  (S.  Anm.  £fu  d.  St.) 


UNGEUK(E)  UNLIK(E)         47  UNGELOVE  ÜNLOVE 

ii|;elik(e),  ii]ilik(e),  n.  Jf.  Ungleich'  so  dat  it  (der  Streu)  yele  onlimpes 
keii,  ünde  der  van  Labeke  vigende  droch  twischen  den  bischoppe  unde 
weren  mer  wen  drye  tho  stark  den  sinen  beiden  sieden.  Bothos  Chr.  f. 
vogeden  myt  den  eren  .  .  dodevo-  JS39;  dat  wurde  den  van  Bremen 
gede  nnlik  segen,  do  draveden  se  tu  6  einen  groten  ungelimp  by  herren  und 
deme  Eile.  Lab.  Chr.  i,  335.  —  forsten  erwecken.  Benner ^  Brem.  Chr. 
2.  Unrecht.  Se  scholden  de  van  Lune-      ^,  J233. 

borch  darto  dwingen,  dat  se  de  bor-  ungelimplik ,  unlimplik,  adj.   der 

ger  wedder  ynnemen  unde  deden  ene  ein  unangemeßenes  Betragen  hat.  De 
Ijke  Yor  unlike,  dat  se  en  gedan  had-  10  groven  unlimpigen.  Gl,  eu  B.  V.  i, 
den.  das.  2^  246;  se  wolden  em  neen  6 ;  bi  deme  baren  wert  betekent  de 
gelyke  den  vor  ungelyk,  dat  se  em  grove  unlimpige  unde  ungelerde.  das. 
gedan  hadden.  das.  2^  252;   vnd  se       III,  4. 

hebbet  ts   vele  ynghelikes    ghedan,  nn(ge)limpliken,  adv.  auf  unange- 

dat  wj  on  al  vorswegben  hebbet  15  meßene,  unziemliche  Weise.  Bischop 
(1395).  Sudend.  8,  S.  25,  23;  eft  dy  Hinrik  gaf  dem  hertogen  dat  slot 
ODÜck  edder  ander  quat  wedder  varet,  unlimpliken  hen,  he  mochte  dat  wol 
dat  wille  litsamigen  vordragen.  Brem.  gewert  hebben.  Leibn.  3,  198 ;  un- 
Ift.  pr.  f.  83^;  syne  vrende  deden  em  limpliken  antworden  (1447).  Dithm. 
flumych  unghelick.  Ze&en  d.  h.  Frane.  20  Urlcb.  S.  43. 

2;  lat  my  ungelik  unde  hon  entfan  nngelinge,   mhd.  heißt  u.   Unglück 

mit  Tronden.  h.  Marin,  v.  316;  to  (Mislingen).  Diese  Bedeutung  passt 
lidene  lasier  unde  ungelik.  Br.  d.  aber  nicht  ssu  der  Stelle:  diesuluige 
6tr.  83^;  nu  en  wart  groeter  unge-  twydracht,  vngelinge  vnd  anspraken 
lieh  preschet  in  alle  dissem  lande  so  26  gantz  vnd  alle  to  gründe  entschey- 
bi  dissem  jungen  manne  (Christo).  den.  Cod.  Brdb.  /,  9,  176.  Steht  un- 
Ansdm^  v,  1240;  mochte  wy  also  gut  gelinge  für  ungelimpe? 
samelen  .  .  dat  wunne  wi  bosliken  ungelove,  unlove,  m.  1.  Un-,  Aber- 

Tnde  mit  Tngelike.  Brem.  O.  Q.  81 ;  glaube.  Was  in  deme  dorpe  ene  wi- 
vere  ock,  dat  de  Bremere  yemand  so  ckersche  unde  toversche,  de  vele  bos- 
mit  ungelike  beschwaren  wolden  heyt  dref  unde  unloven  makede  in 
(U08).  Cassel,  Urk.  S.  77;  di  heb-  deme  volke.  Kcymer  679.  (W.);  un- 
ben  deme  landia  met  groten  yngelike  Ioyc  ofte  wickerie  efte  touerie.  Gl. 
TüTorwinliken  schaden  gedan.  Ftdic.  i,  £fu  B.  V.  I,  12.  —  2.  Untreue,  Mis- 
186.  —  5.  ("Dn^ioÄ^^n.^  der  hoflfschults  36  Tratte«,  Verrath,  infidelitas.  vmme 
sali  einem  lederen,  dem  welchen  dat  twedracht  vnd  vnghelouen,  de  van 
hoffsgerecht  nödig  syn  werde,  be-  beydentsiden  ghewesen  is,  by  to  lec- 
atten  op  kosten  vnd  vngeliken.  Or.  gende  (1397).  Sudend.  8,  S.  200,  21; 
Weisth.  3,  51.  vortmer  segge  wy  schedeslude,   dat 

Ugeliiipe,  viilimpey  m.  unange-  40  de  schelinge,  unwille,  twydracht,  an- 
meßenes  lietragen;  Schimpf  Schande.  gest,  vare,  unlove,  de  twischen  bey- 
Malk  mach  syn  wort  seinen  spreken  den  delen  sint  ghewesen,  scholet  gens- 
voer  den  gerichte  sunder  scheldwoerde  liken  afgedan  wesen  (1433).  Brem. 
Tode  vngelymp  to  driuene.  Wigands  Stat.  440;  vgl.  Lüb.  Chr.  2,  260;  uns 
Areh,  3y  26 ;  ek  se  unde  bore  gröt  45  is  to  wetende  worden,  dat  ichteswat 
QAgelimpevanLucifero.  S'ündeY?/.  ^SJ;  unglove  sy  under  iu  und  under  dem 
»Iso  se  (Josephs  Brüder)  dyt  horden,  vorsten  etc.  Lüneb.  Urk.  11^  nr.  1025; 
dat  he  or  broder  was,  do  vrochteden  H.  en  künde  sick  myt  der  stad  van 
le  sik  des,  dat  se  Joseph  wolde  be-  Bremen  nicht  wol  vorgan  vmme  des 
taten  myt  vnlympe.  Locc.  Ere.  f.  25;  so  vnlouen  willen,  den  hie  der  stad  an 


ÜN(GE)LOVE  48  ÜNGELT 

deme  slote  to  N.  dede.  Brem.  Q.  Q.  Brem.  Stat.  397;  unglatMich.  mit  un- 
136  u.  136  \  van  der  geseicht  wart  loueliker  (incredibili)  böser  wollust. 
vele  luden  groot  vnloae  tolecht.  das.  B.  d.  RidU.  20^  5  (K). 
154;  vppe  den  dagh  to  ridende  moste  lin(j;e)loYi8eb,  ac{f.  ungläubig.  Wart 
wi  den  yan  HonoAere  leydesldde  sen-  6  ghemartert  yan  den  onloyiscben.  for- 
den .  .  dat  yns  groten  ynlouendede  ner  120^. 

(uns  in  Miscredvb  brockte^  eis  ob  wir  iingelt,  n.   eig.   eine  ZtMung^  für 
treulos  wären)  ynde  en  nen  nod  en       die  es  keinen  Beehtsgrund  gtU,  die 

was  (1406).    Sudend.  9,  S.  333,  36.  man  noch  über  die  Verpflichtung  hin- 

il]i(g6)loy6,  adj.  ungläubig,  dat  god  10  aus  zahU  (vgl.  Unkosten)^  dann  aber 
dit  heidensche  ?olk  yan  erer  unloyen       iiberh.  AbgaJbe  jeder  Arty  bes.  Äcüse. 

behardinghe  tho  bekantnisse  .  .  ghe-  UU.  census  indebitos;   ungeltam,  hoc 

bracht  heft.  Korner  24^.  est  indebitum;   vezatio   seu  exactio, 

iiDgeloye(li)clieit)  nnloyieheit,    f.  quod  yulgo  dicitor  imgelt;  zol  vel 

1.  act.  Unglaube,    help  miner  ynge-  15  ungelt;   theloneam,   quod   yulgariter 

louecheit.  Perik.  f.  75  (Marc.  P,  24);  ungelth  dicitur;  assysiam  seu  coUec- 

alle  wendische  unloyicheit,   d.  i.  die  tarn,  que  ungelt  yulgariter  nuncupa- 

Heidenschaft^  omnem  Sclayoniae  gen-  tur.  Brinckm.  2,  649;  ungelt  yel  un- 

tilitatem.  Chr.  Bd.  18^  24,  —  2.  Un-  plicht,  angaria.  Voc.  Engdh.  angaria, 

treue^  Treulosigkeit.    Des  bint  wy  also  20  compulsio  yel  unghelt.  Brevü.  anga- 

tho  done  christlik  gesinnet,  dat  men  ria,  vngelt,ynplicht;  ongelt  ofdwanck. 

by  uns,   wo  ock  nuwerlde,   ungelof-  Dief.  (n.  gl.)  —  lezagengelt  (Loot- 

licheit  sal  sporen.  Münst.  Chr.  2, 289.  sengeU)  ynde  lotegelt  ynde  allerleye 

ungelovelik,  nnloyelik,  acfj.  u.  adv.  yngelt  sal  men  rekenen  na  marctale. 

1.  unglauMich.    Dat  is  unlofflick  na  26  Big-  St.  B.  199,  18,  3  (196,  5,  3); 

to  sprekende.  Brem.  G.  Q.  88.  111;  ock  will  de  radt  geholden  hebben, 

boret  en   unloyelick  dingh.    Körner  dath  kein  borger  noch  borgers  ge- 

120^.   —  2.  untreu,  tretdos.    Als  de  seile  kein   yngelt  ythgeuen   sali  vor 

ebdisse   sach,    dat   se   was    beroyet  schippernn  .  •  yhor  wegegelt,  dregell- 

des  edelen  cruces,   dat  er  so  ynge-  80  gelt,  stotegelth,   dath  sy   welckerley 

lofflike  was  genomen  yan  eren  bro-  yngeldt  dat  idt  sy.  das.  235,  81;  ge- 

der.   Freckenh.  Leg.  47;  se   hebben  wilkoret,  dat  neyn  man  ynses  heren 

se   snoitlich,  ungeloflich  und  unyer-  got    ne    kopen    mot  .  .  dat  binnen 

warter  eren  gefencklich  genommen.  disseme  wicbelde  belegen  is,  et  si  an 

Münst.  Chr.  2,  281.  85  tolle,  an  yngelde,  an  munte  etc.  das. 

iin(ge)loye8am,  adj.  unglaubwürdig.  62,  6 ;  darumme  is  he  uns  (dem  Alk 

Des  dor  ik  nicht  mer  spreken ;  wente  sfu   Cismar)   alle  jar    plichtich  ene 

ik  were  hyr  to  lande  unloyesam  unde  marck  penninge  denstgeld,  ander  an- 

ungehoret.  Lud.  v.  8.  c.  11.  gelt  offte  unplege  boyen  ere  rechte 

iui(ge)Ioye8cheit,  f.   üngläubigkeit.  40  plicht  .  .  scal  he  don  als  syne  an- 

Disse   vnlouesscheit   yorweet   he   en  derehorger don (1470). FalcksStaatsb, 

mit  harden  worden.  B.  d.  Prof ec.  II,  Mag.   7,  143;   yif  man  scolden  alle 

f.  idb.  dat  unghelt,  tollen,  molenghelt  sam- 

ungeloYich,  nnloyieh,  adj.  ungläubig  men  .  .  dat  unghelt  yan  dem  wyne 

(unchrisüieh,  heidnisch),    se  strydden  45  scal  men  sunderl^en  sammen.  Brsckui. 

myt  den  ungeloyighen.  Korner  205o;  Chr.  1,  402  Änm. ;  item  scholen  se 
Van  unloyigher  lüde  rechte.    So  welk      alle  iar  to  ewigen  tiden  betalen  deme 

kersten  man,  de  ungheloyich  is  ofte  turkeschen  keiser  yor  geleide,  tollen 
mit  toyerige  umme  gheit  .  .  de  scal      unde  aUe  ander  ungelt,  dat  se  relich 

men  nppe  de  hoord  bernen  (1428).  50  unde  yrig  mögen  wesen  tho  Gonstant 


ÜNGEMAK         49    ÜNGENOCHTE  -NUCHTE 

10,000  güldene.  Lüb,  Chr.  2^  408 ;  frucht  hadde,  dar  umme  was  so  mang 
(kt  he  mach  one  den  bouen  screuen  den  luden  ungeaeme.  Han.  Mscr.  J, 
houetstoel  myt  allen  nastanden  ren-  84^  S,  275 ;  dar  umme  worden  de  pen- 
ikn  ?nde  anderen  vngelde  .  .  ent-  ningc  ungeneme  (man  nahm  sie  nicht 
hebten.  Old,  Urk.  v.  1523 ;  dee  twe  5  gerne  an)  doch  weren  se  gut.  Magd. 
man  (de  schaffers)  scholen  innemen  Seh.  Chr.  305^  27;  men  warp  se  (die 
alle  TDgelt  wente  to  der  nesten  steuen.  Unkeusche)  van  den  luden,  dat  se 
Mmum.  Liv.  4^  306.  dar  na  uuneme  were.  das.  18^  26. 

BBgeBak,    Unannehmlichkeit,  Leid.  nngenant,  ^,80  heißt  man  einen^  den 

were  itt,  dat  ein  vngemack  geschege,  10  man  nicht  würdiget^  seinen  Namen 
dat  ein  man  denn  anderen  dodtschloge  auszmprechen.^  Strodtm.  einer  aus 
etc.  Sig.  Sl.  ü.  16,  4.     vgl,  unmak.       dem  Föbel.  Alse  de  armen  ungenanten 

ugemaHnet,  ohne  Mann,  megede  van  anschundinge  dat  rumor  anhoven 
aode  ungemannede  wif.  Ssp.  i,  45,  etc.  Brschw.  Schickth.  223;  do  quam 
2.  (j,nd)en  megede  wohl  WUtwen  oder  15  iuncker  Job.  vor  dat  schohuisz  wall 
geschiedene  Frauen.^    Hom.)  myt  seszhundert  ungenauten.  Münst. 

ugemeine ,  adj.  mc/^  meine,  mene  Chr.  1,  268;  des  hebben  de  unge- 
(terbrecheris^).  Dama  sal  sweren  nanten  (die  Aufrührer  in  M.)  ene 
syn  tdgh,  dat  syn  ed  reyne  vnd  vnge-  tit  lanck  de  overhant  gehat.  das.  2, 
meyne  sy  etc.  Fidic.  /,  107;  132,      20  4c^ö;  umme  de  upropers  unde  unge- 

ugemenge?  Se  wurden  vorwarnet,  nanten  to  bedwingen.  das.  2,  427; 
dat  de  hupe  noch  etwas  mehr  vor-  ock  weren  ctlik  vngenanten,  de  ydt 
hedden  uth  ungemenge  der  veror-  mit  dem  rade  beiden.  Wiechm.  nds. 
denten  borgeren.  Lüb.  Chr.  2,  649.         mekl.  Lit.  2,  52;  wan  de  vngenanten 

Mügemtt^  adj.  unangemeßen.  dinck,  25  scheiden  raden,  So  sint  de  vorsochten 
welcks  der  tydt  ungemete  werth  vor  sere  vorladen ;  Seiden,  dat  dcme  bleke 
genamen.  Wiechm.  aÜn.  meld.  Lit  i,  ere  schut.  Josef,  V.  d,  7  Tods,  v,  4309. 
m'j;  dat  doch  diner  grote  is  ungelik  angeneselik,  adj.   unheilbar ^   insa- 

unde  ungemeten.  OGß.  A.  103 ;  und       nabilis.  Jes.  14,  6  (U,);  Israel  sloch 
nachdem  wy  dyt  ansokent  vnses  lan-  so  ohn  mit  vngeneselikcr  plaghe.  2  Mac- 
des  gebruken  nicht  vngemeth  befun-       cab.  9,  9  (H.). 
den,  hebben  wy  etc.  Kleist.  Urk.  261;  ungenklik,     adj.     ungangbar.     De 

ailet  wat  .  .  guder  nacbbarschafft  wege  weren  unghenglik.  Lüb.  Chr. 
angemechte    (l.   ungemehte),    gegen-       i,  92. 

einander  afdohn  (1532).  Monum.  Liv,  35  nngenOch,  adj.  ivas  Misfallen  er- 
4,  269.  regt,   utiangenehm.     Dar   beghunden 

ngemode,  Ununlle,  mhd.  ungc-  sine  mannen  to  euer  tyd  driven  un- 
fflüete.  Lat  vorsinken  dyn  ungemode,  ghenoge  (. .  uoge?)  diuk  (Unfug).  Lüb. 
Unde  send  em  dyner  gnaden  bode.  Chr.  i,  170.  Subst.  wy  dy  fruntliken 
Thecph.  11^  778.    S.  uumöt.  40  biddeu,  dat  du  Unwillen,  schuldeghin- 

Ugenoget,  wigequält,  unbelästigt,  ghe  unde  uughenoch  niid  en  darumme 
Dat  he  de  vnsen  vnghehindert  vnde  afdost  (1400).  Ostfries.  Urk.  nr.  180. 
yjig)aßmogeil9,te.Cod.Brdb,  1,19,282.  ungendchlik,   dass.    so  we  dar  is 

u(ge)]iame,    -neme,    adj.   unange-       mankt  quader,  ungenöchliker  selschop 
Hthm.  mderwäriigy  verächtlich,    ingra-  45  .  ,  desse  schal  klök  wesen  etc.    Gl. 
tos,  vnneme,  vnwert,  vngheuoge,  vnbe-       zu  B.   V.  4,  4, 
queme.  Dief.  n.  gl.    He  was  oc,  er  ungenochte,    -nnchte,    Unbehagen, 

he  koning  wart,  en  wert  man,  seder  Misvergnügen,  Unannehmlichkeit,  in- 
was  he  ongename  (contemptibilis).  jucunditas.  KU.  Nydicheit  dat  is  vn- 
Eike  V.  Bepg.  360 ;  dat  Rachel  neyne  00  genochte  vnde   affgunsticheit    eynes 

Uitttliitedwa.  W  rtorbocli.  V.  4 


UNGENODET  50  ÜNGERAKET 

anderen  woluart.    Sp.  d.  Dogede  f.  nngennite,  annntte,  unnütu.    Mit 

J233;  tiibulacien  unde  ungenochte  ungenutten  worden.  Brem,  Jcerh  geh, 
liden.   Lehen  d,  h,  Franjsf.  91;   dese       145h. 

prediker  brodere    werden    beswaert  ungerade,  1.  (böser)  2kifall,  ünge- 

mit  arbeide  ende  bestroyet  mit  me-  5  fähr.  Velle  aver  dem  zode  buw  an 
nigher  onghenoechten.  B.  d,  Byen  /*.  edder  ungerade,  dat  god  affkere  etc. 
I5Sa;  totter  tut  to,  dat  de  unge-  (1388).  Wcdkenr.  Urk.  nr.  992;  So 
noechte  in  Vlanderen  orloges  halven  wor  ein  man  mit  berademe  mode . . 
upstont.  Leitfaden  etc.  p,  12  u.  14 ;  an  des  anderen  were  gheit  vnde  ene 
(dat  graf  unses  heren  to  bewaren)  10  slejrt  .  .  he  schal  dat  beteren  mit 
up  dat  de  lateste  dwelinge  unde  grote  synes  sulues  halse  .  .  Men  komet 
ungenochte,  de  em  luden  (=  ihnen)  lüde  an  ere  (Var.  ene)  veyle  taverne 
dar  7an  kamen  scolde,  in  dem  unse  vnde  sehnt  dem  werde  wat  van  vn- 
here  van  dem  dode  vorres,  nicht  mere  gherade  .  .  dar  en  is  nen  husvrede 
en  were,  dan  de  erste  gewesen  was.  15  ane  broken.  Lüb,  R.  537;  Vnde  is 
P<i$s.  Chr.  129;  so  jemandt  bezecht  dem  rade  witlik,  dat  he  (der  einen 
.  .  in  soicker  thosamenkumpst  befun-  andern  mishandelt  hat)  en  slegher 
den  werde,  de  ungenochte,  uneinig-  vnde  en  vechter  is  vnde  dat  welde- 
keit,  hader  edder  unlust  anrichtede,  liken  breke,  so  schal  he  syne  vulle 
desulvige  schal  etc.  Nachtr,  zu  d.  20  bute  gheuen;  were  dat  ouer  en  be- 
Hamb.  Z.  B.p.  23,  9;  dath  se  einem  derue  man  .  .  vnn  mit  vngherade 
erb.  rade  machten  bysthaenn  unnd  (Var.  yn  hasten  mode)  dat  breke, 
dusser  Stadt  grothe  moye  unnd  un-  de  schal  dat  beteren  mit  XII  marken, 
genuchte  vorkhamen.  Waitz,  Wullenw.  das.  538;  were  et  auer  ein  bederue 
2^  424;  unnd  sick  darby  grwsams  25  nian  vnde  mit  vngherade  dat  breke 
ungenuchtes  .  .  beclagen  dede.   das.       etc.  Big.  St.  B.  117;   so  welk  man 

ungenodet,  ungenöthigt,  freimüig,  den  anderen  anzeghelt  effte  up  ene 
mid  vnsem  wolberadenen  ouergheue-  drifft  mit  ungherade  (Var.  mit  un- 
nen  ghuden  willen  vnghenodet  vnd  rade),  zo  welk  creme  schade  dar 
vnghedwunghen.  Hoyer,  Urk.  /,  nr,  30  schut,  den  scal  de  andere  hal£f  gel- 
214.  den.    Brem.  Stat.  298;    Big.  St.  R. 

ungenoge  =  ungenochte.  Wy  schul-  124.  Vgl.  unrät.  —  2.  adj.  oder  adv. 
len  vnde  willen  disse  vorgenanten  be-  unglücklich.  En  valsch  kumpan  de 
waren  vor  schaden  vude  vor  vnghe-  vrouwet  sek  mit  sinem  vrunde  in  der 
noge  (1375).  Scheidt,  v.  Adel  p.  126;  35  wolmacht,  auer  he  werd  om  wedder, 
so  scholen  se  my  und  den  holder  wen  id  om  vngherade  gheyd  (tempore 
desses  breves  vor  ungenoge  besorgen  tribulationis).  Eccles.  f.  210<^  (Sir. 
und  vorwaren    (1436).    Cassel,  Urk.       37,  4). 

357  u.  370.    (In  e.   Urk.  v.  1542  S.  ungerak,  n.    Ungebührlichkeit,    wi 

390  steht  in  gleicher  Formel  ungefoch.)  40  hebben   voruomen,    dat   wrokinge  si 

nngenote,  m.  Ungenoße^  der  gerin-  tuschen  N.  u.  N.  alse  umme  dat  un- 
seren Standes  ist.  Doch  ne  antwerdet  geracb,  dat  hiir  to  wintere  schach 
dar  (vor  des  Markgrafen  Gerichte)  tuschen  en  beiden  (1398).  Livl.  Urk. 
neman  to  kampe  sime  ungenoten.  nr.  1475) ;  (Im  Hamb.  B.  64,  1 :  ko- 
Ssp.  III,  65,  2;  verliet  en  herre  sine  45  met  lüde  an  eyne  veile  tauernen  vnde 
burch  .  .  sime  ungenoten,  die  bor-  schut  deme  werde  wat  van  ungerake 
gere  ne  sin  nicht  plichtich  to  volgene  ist  ungerade  isu  lesen;  vgl.  Lüb.  R. 
anjenememit  irme  borchlene.  Lehnr.       535). 

Art.  71,  §  12 ;  sins  herren  nngenote.  ungeraket,  was  nicht  dahin  raket, 

das.  Art.  80,  §  1.  60  ungehörig,  ungebührlich.    (Part.  Perf. 


ÜNaERAT  51  ÜNGESCHATTET 

Pass.  in  adivem  Sinne;  vgl,  Gr.  Gr.  I,  3,  4 ;  allerhande  klage  unde  al  un- 
4y  69  f,)  Spreke  en  man  rokelosen  gerichte  mut  de  richtere  wol  richten 
eyn  ongeraket  wort  vor  dem  rade  binnen  sinem  gerichte.  dcks.  /,  59y  1 
unde  sik  des  de  rad  to  hone  toghe  u.  weiteres  im  Gl,  —  Nu  vornemet, 
etc.  (14SS).    Brem.  Stat.  490.  6  wu  men  iowelk  ungherichte  richten 

Ugerftt  =  unrät.  Velle  hir  jenych  scal.  Den  def  scal  me  henghen  etc. 
angherat  in,  des  god  nicht  eu  wille,  Gosl.  Stat.  38^  9;  vgl.  83,  33;  hir  be- 
so  darre  gy  nicht  zeghen,  dat  ik  ju  ginnet  dat  verde  booc  van  gerichte, 
des  toTom  nicht  untboden  hebbe  van  Yngerichte,vanvredebrake(^jf^<^8^. 
(1372).  Lüneb.  UrJc.  II,  nr.  776,  10  Überschr,  Brem.  Stat,  382  (385);  wat 
=  angelt.  Ok  legghe  we  af  vngerat  dar  ungerichtes  uppe  schege,  dat 
&D  watere  vnd  an  lande,  dat  en  schal  moste  men  clageu  und  richten  in 
creme  gude  nicht  schaden  (1342),  unser  stad.  Magd,  Seh.  Chr.  303,  32; 
Sudend.  II,  nr.  17;  allerhande  vn-  vnde  esched  dat  vngherichte  vnde 
gherat  (lAäf.  Abschr.  unghelt)  scal  15  vnrecht  van  en  ghekart  mit  rechte 
ledich  vnde  loos  wesen.  Wism.  ZöUr.  (1404).  Sudend.  9,  S.  355,  42  —  mit 
r.  1328.  gerichte  unde  ungerichte  s.  oben  V,  14. 

ngerede  (=  ungerade),  n.  UnfaU.  ungerinket ,     nicht     mit     rinken 

Ein  grot  ungerede  erhof  sek  dar  harte  (Schnallen)  muge^nacht,  nicht  zuge- 
drade;  grot  suke  de  ebdischen  be-  20  schnallt,  he  sali  syne  schoe  ongerin- 
grep.  Eberh.  v.  1794;  alse  juvrer  er-  ckett  antheyn.  Z.  d.  Berg.  G.  V.9,35. 
werdecheit  wol  witlik  is,  also  mi  ar-  ungert,  adj.  ungegerbt.    Up  unger- 

men  knechte  leider   dat  ungerede  is       den  pagenhudeu   valt  selten  ein  ho- 
gesehen,  also  van  H.  wegen,   den  ik       visch  scrivent.  Koker  S.  318. 
leider    hebbe    geslagen    (erschlagen)  25      nngernstich,  adj.  unruhig,    onghe- 
(lilO).  Litt.   Urk.  nr.  1864.  rust,  inquietus,  implacidus.   KU.     de 

ugerielity  adj.  der  ein  Verbrechen  sulue  mensche  was  en  seer  ungeru- 
begeht,  Missethäter.  und  claeget  u  stich  iungelinck  .  .  Eyn  ser  vngeru- 
auer  ungerichte  luede,  die  oen  aen  stich  iungelinck  volgede  synen  bro- 
koemen  synt  vnd  vnhalden  oen  an  30  der  na  yn  myn  closter,  mer  van  noet 
sjnre  verßcher  haeveu  unde  guede,  dan  van  guden  willen  etc.  Dial. 
also  guet  is  alss  100  gülden  etc.  Greg.  244. 
Wigands  Arch.  5,  28.  ungepve?     Vor  de  gicht  nym  dat 

ngeiichte,  n.  uxis  nicht  recht  u.  smer  von  eyneme  katere,  schapen- 
ricklig  ist,  Unrecht,  Vergehn^  Verbre-  35  talch,weuelsbonen,rogenmel,vngeruen 
eken,  Friedebruch.  Vortmer  bekenne  (oder  ungeruen  ?)  solt,  salvien,  wirock, 
wy,  wat  vor  dessem  stoele . .  gevordert  itlikes  like  vel  etc.  Wolf.  Mscr.  23,  3 
Qod  gerichtet  is,  dat  dat  myt  unrechte  f.  64^.  (unverarbeitet?  roh?) 
und  ungerichte  gescheyn  is,  und  ofiEte  angeschaATet,   unverrichteter  SacJie, 

dar  myt  dessem  ungerichte  ouer  ie-  40  infecta  re.  (Der  Türke)  muste  ouerst 
inende  gerichtet  is,  dat  wy  van  xJes  dorch  gottes  gnad  wedder  (vor  Wien) 
ungerichtes  wegene  nymande  binde-  affthen  vngeschaffet.  Rost.  Chr.  f.  39^ 
ren  noch  nodigen  en  solen  (1400).  ».  J.  1529;  he  moste  ungeschaffet 
Kindl,  3,  545.  —  Herberghet  en  man  wedder  aflf  tehcn.  Benner  2,  114h; 
lüde  unde  sieit  erer  en  dhen  ande-  45  vnd  togen  ungeschaffeder  saken  wed- 
ren  dot  ane  des  werdhes  scult  bin-  der  an  hertoch  B.  Kantzow  17. 
neo  sinen  weren,  ofte  so  welc  unghe-  nngeschattet,   dem  kein  (Löse)geld 

richte  dhar  inne  scut  etc.  (1303).  aufgelegt  ist,  Ok  wurden  alle  van- 
Brem.  Stat.  107;  al  ungerichte,  dat  genen  quyt,  die  vngescattet  weren. 
in  den  lif  oder  in  de  haut  gat.  Ssp.  50  Brem.  G,  Q.  154. 


UNGESCHEDEN  52  UNGESMITTET 

nngesehedeiii  unentschieden,   Disse       inwendich  vryg  van  yngheschickliken 
dedinge  bleven   stan  up   sik  sulven       begherlicheyden   (inordinato  affectu). 
und    bleven    ok    alle    ungescheiden.       Navolg,  J2,  4. 
Magd.  Seh.  Chr.  304,  12.  nngeschoiet,   ohne   Schuhe,     vnde 

nngeschiclit,  nnschicht,  f.  1.    TJn-    5  ghynck  naket  vnde  vnghescboyet  (dis- 
/a{2,  Zufall.    De  desse  dink  bewaret       calceatus).  Jes.  20^  2  (L.). 
nicht,  den  schut  dicke  unschicht.  0GB.  nngeschoret,  unhdästigt.  de  mögen 

A.  87;   van  sulker   unschicht.    Chr.       komen  vnde  varen  to  vnde  affvnge- 
Sd.  206^  14.    häufig  begegnet  van  un-       hindert  vnde  vngeschoret  etc.  (1450). 
geschichte,  unschicfate  isufiUlig.   were  10  Styffe,  Bidrag  5,  nr.  12  fin. 
ok,  dat  unze  denere  van  unghcBchichte  nngesegenet,  1.  ohne  den  (Morgen-) 

sloghen  enen  dot  etc.  (1404).  Brem.  segen  gesprochen  zu  haben?  =  eiligst. 
Jahrb.  5,  111;  sleyt  eyn  den  andern  He  (der  überraschte  greve  Hinrick 
van  vngeschicht  an  den  hals  etc.  van  Honsteen)  vor  uthe  dem  bedde 
Ndd.  Rechtsb.  f.  8ß^ ;  wer  ock,  dat  15  all  ungesegenet  unde  grep  de  lakene 
Yfj  den  forschreuen  wrede  myt  vor-  van  deme  bedde  etc.  Lüb.  Chr,  2. 
säte  edder  myt  vnschychte  worbreke.  481;  do  it  morgen  wart  unde  de  sei- 
Brem.  Urk.  1402 ;  H.  heft  apenbaret,  schop  upwakede,  se  misseden  vort  des 
wo  dat  he  van  unschicht  wegen  in  olden  paweses  •  .  Se  voren  up  alle 
defliker  wise  heft  verloren  enen  sum-  20  ungesegent  unde  makeden  sik  to  eren 
men  penninge  (1411).  Livl.  Urk.  nr.  perden.  das.  2,  502.  —  2.  ohne  Segen 
1895.  —  2.  ünthat,  was  nicht  gesche-  u.  Heil.  Etlyke  worden  gegrepen  van 
hen  sollte.  Wo  gi  den  vrede  ghehol-  den  buren,  unde  de  anderen  quemeu 
den  hebbet  vnde  land  vnde  lüde  be-  to  vote  to  hus  ungheseghent,  unde 
sorghet  hebbet,  dat  is  witlick  vnde  25  de  hon  de  ghink  en  negher  wan  de 
opembare  ghenoch,  alse  doch  also-  schade,  dat  se  van  den  borgerea  so 
daner  vnschicht  nywerlde  er  ghe-  utgherichtet  weren.  das.  2,  203. 
vressched  is  van  neuen  fursten^'i^^?^/  ungesegget  (-secht),   nicht  gesagt. 

Sudend.  9,  S.  338^  3,  Desse  historyen  wol  dat  ick  se  vant 

Ungeschick,  n.  Zufall,  van  unge-  80  an  eme  sekeren  boke,  doch  dat  id 
schicke  (casu).  2  Sam.  i,  5  (H.);  alle  war  sy,  dat  late  ick  ungbesecht 
(ein  gefundener  Schatz)  is  half  des,  (will  ich  nicht  behaupten).  Körner 
de  en  vyndet,  desto  he  dar  van  vn-       63^. 

geschicke   to  käme,   so   dat  he  dar  uu(ge)8eriget ,     unversehrt.      dat 

nycht  na  en  soke  .  .  Deyt  he  dyuen  35  swert  blef  ungheseriget.  Korner  22^; 
arbeyt  vnde  vyndet  den  schath  van  unserighet.  das.  96;  de  frone  heft 
vngeschicke,  so  is  he  half  dyne  vnde  en  af houwen  wolt  .  .  vnd  heft  it 
half  syne.  Ssp.  /,  55,  GL  vorseen   .  .   also   dat   dat  nedderste 

nngeschieket ,  was  ohne  y^Schich"  van  dem  munde  besitten  blef  vnd  de 
isty  ungeordnet,  dor  sin  ungeschikde  40  Straten  (Gurgel^  Kehle)  noch  darto 
levent  (inordinatam  vitam).  Chr.  Sei.  vngeseriget  blef.  Hamb.  Chr.  107; 
150y  26;  Wenceslaus  wart  aflfgeseth  (ie  ctmizeXQyQ '\^  (bei  d^  Feuersbrunst) 
dor  sine  tracheit,  vorsument  unde  ungeseriget  gebleven.  v.  Hövel  Chr. 
sin  ungeschikde  levent.  Lüb.  Chr.  i,  35;  in  stocken  vnde  gehechte  gehol- 
451;  de  Doringe  worden  tornich  und  46  den,  doch  vngelemet  vnd  vngeseriet 
velen  ungeschicket  an  vorbedechticheit  (=  ungeseriget).  Cod.  Brdb.  i,  1^^ 
an  de  Sassen  .  .  De  Sassen  hadden       368. 

sik    wol    geschicket    und   gewapent.  nngesmittet,   ohne  Flecken,    betu- 

Magd.  Seh.  Chr.  13^  6.  ghen,   dat   wy    hebben   gezeen  vnde 

ungeschieUikfidj.ungeordnet.Bysiu.  50  vor  vns  lezen  hören  des  N.  N.  bref 


DNGESPANNEN       53     ÜNGETOGENLIKE(N) 

rnghesmyttet  ynde  ynghezereghet  etc.  doch  ungestalt  worde,  dat  kentlich 
'1395).  ^ffffe^  Bidrag  /,  J300.  (bekannt)   were,    sullen   de   anderen 

BBgespaiuieii,  nicht  in  (Fuß)feßeln       levendigen   deputereden  macht  heb- 
^egt.  und  brochten  en  up  der  stad       ben  andere  gelick  getal  in  des  ver- 
rathns  und  beheilden   on  darup  wol    5  storvenen  oder  ungestalten  stede  to 
dre  weken,  ongespannen  und  unghe-       keisen  (1529).   Kindl.  i,  J2J25. 
bunden  etc.  Migd.  Seh.  Chr.  194,  1,  nngestorm,  Sturm,  Ungestüm,  vnde 

Ugesparet,  nicht  gespart,  nicht  ge-       mit  groteme  vngestorme  (LtUh,:  mit 
schont,     wil  ick  yngespardes    vlites,       einem  Sturm)  is  de  schare  (der  Säue) 
stedes   gudtwillich  befunden  werden.  10  ouerstortet  in  dat  mer.   Perik,  f,  53 
Mtlä.  Jahrhb.28,  284;  negest  unsers       (Marc.  5.  13). 
willigen  und   ungesparden    deynstes  an(ge)8tormicheit ,    f.     Ungestüm. 

ockfruntlikengrutes  erbedinge  (^:75^4^.       vnde   mit   groter  vnstormicheit   (C: 
Fock,    Rüg.  Pomm.    Gesch.   4,   455.       vnghestormicheit)    vordrenkeden    sik 
dkne  zu  säumen.   He  lep  hen  to  holte  15  deswinef'FuT^.  magno  impetu).  Marc. 
wart,    He   sochte   se   al    vngespart.       5,  13  (L.). 
Harteb.  238^,  f,  43h.  nngestoten,   nicht  anstoßend.   (Gr. 

nigesproken,  adj.  activ :  nicht  spre-       Gr.  4,  69  f.)    Dat  ick   ga  in   den 
ckend.  stumm,  sprachlos.   0  du  munt       rechten  wech  mit  ungestotenen  voten. 
der  warheyt,  wo  bist  du  so  gar  un-  20  Br.  d.  Aug.  63. 
gesproken !  (von  Christus  nach  seinem  ungestüme,  adj.  ungestüm,  lermend. 

Tode).  0GB.  A.  37;  id  en  were  dan,  H.  van  St.  stellede  sik  sehr  unge- 
iiat  he  souen  dage  vngespraken  bleve.  stum  und  unschicklik.  Lüb.  Reform. 
Ären  Mestere  f.  D3.  14;  und 

Qigestadicb,  adj.  unbeständig.    So  25      iLn(ge)8tlimicht.    do  de  borger  unn- 
ve  sf  ne  synne  noch  ungestadich  synt       stumicht  weren  und  na  dem  vorhuse 
and  eieren  noch  an  erdesschen  crea-       drengeden.  Lüb.  Reform.  22. 
turen.    Lied.  a.  d.  Mänsterl.  16,  7.  nnge8tur(e),   adj.   ungestüm,   stür- 

ugestalt,  übles  Aussehen,  üble  mt^cA,  tempestuosus.  KU.  Se  wurden 
Lage,  deformitas.  De  wyle  durch  vele  30  tornich  unde  ungestur.  Hanov.  Mscr. 
Tobedachte  vorsumenisse  die  sake  /,  84,  S.  405;  ock  sal  eyn  raet  nicht 
tho  solUchen  vngestalth,  schaden  vnnd  to  snelle  syn»  wente  wer  van  eynem 
gtrferlicheit  gefort.  Aktstykker  I,  nr.  vngestumen  ofte  vnges  turen  leuende 
^00,  S.  378.  etzweß  doet  .  .  ane  allen  raet  in  ey- 

n(ge)8ielt,  -gestalt,  -stalt,  adj.  übel  35  ner  hasticheit  vnd  in  eynem  vnge- 
^schaffen,  verunstaltet,  deformis.  Dief.  stume,  dat  mach  seiden  eyn  gudt 
l^T  lach  he  (Christus)  ungestelet  in  ende  nemen.  Ndd.  Rechtsb.  f.  143^. 
al  synen  hylgen  leden.  Pass.  Chr.  12;  ange8tdr(e),  n.  Ungestüm,  lermende, 

wunderlik  der  .  .  unde  mannich  men-  unjsiemliche  Handlungsweise,  unde  dre- 
sche unstalt.  Brandan  v.  9 ;  dat  weder  40  ven  vele  mer  ungestures  unde  schände. 
was  ungestalt.  Magd.  Seh.  Chr.  358,  Magd.  Seh.  Chr.  356,  20 ;  mit  sinem 
5.  —  unfähig  (oder  krank?  „schlecht  ungesture.  Esther  c.  13  (H.);  dar 
gestellt  sein^  heißt  noch  jetzt :  unwohl,  sweghen  de  quaden  van  vnghestuer. 
krank  sein).  Unde  oft  he  (de  capel-  (a  tumultu).  Hiob  3,  17  (H.).  Vgl. 
Ut!ü)  missede    den   denst    van    den  45  auch  unstür. 

missen  dagelicx  te  doene,  id  en  were  ungestfirlik,  adj.  ungestüm,  tumul- 

he  daer  to  ungestelt  were,  so  sal  he       tuosus.     Vnde    drunkenheit    is    een 
id  bestellen,  by  enen  anderen  gedaen       swinde  vnghesturlick  dink.    Sprichw, 
te  werdene.  Leitfad.  p.  30 ;  so  welck       Salom.  20,  1  (H.  u.  L.). 
Tan  dassen    achten    verstorve    oder  60      nngetogcnlike(n),   adv.    ungezogen, 


ÜNGETOSET  54  ÜNGEVALLICH 

euckUos^  unartig^  Were  auer  ienich  dat  alle  geschichte  .  .  altumale  sco- 
man,  de  den  borghere  meistere  in  len  tod  sin  vnd  scolen  ock  van  vns 
sime  stöle  berepe  oder  unghetoghen-  vngevordert,  vngeuppet  ynd  vnge- 
like  spreke.    Hamh.  R.  99.  richtet  bliven.  Cod.  Brdb.  i,  15, 153. 

nngetosety  ungeeaaset?  (zu  tnsen,  5  nngentert  de  (marggraff  Albrecht) 
eausen?)  Lat  my  unghetozet,  Ik  bun  togede  dem  keiser  an,  wo  dat  de 
al  geloset,  Jhesus  heft  vor  my  pant-  hertogen  van  Pomern  ere  lehne  nicht 
quidingen  dan.  (Jdh.  d.  T,  eu  Tute-  hedden  entfangen,  und  erlangede  vn- 
vüliAs),  Redent.  Sp.  626.  geutert  der  hertogen  Tan  P.    de  be- 

nngetOTet,  nicht  aufgehalten^  frei.  10  liginge  der  lande  Stettin  etc.,  ohne 
Se  ghinghen  uth  (deme  kerkener)  daß  sich  die  Herzöge  von  P.  darüber 
vrigh  unde  unghetovet.  Korner  36c ;  geäußert  hätten.  Kanteow  117.  (So  der 
vngetouet  vnde  vngelettet  (1454).  Herausg.;  ist  es  abernuM:  ohne  daß 
Styffe^  Bidrag  5,  nr.  37;  vngehin-  sich  die  Herzöge  der  Lehne  entäußert^ 
dert  vnde  vngethauet  (1454).  das.  15  sie  abgetreten  hätten?) 
nr.  32.  nngeval,  -vel(le),  n.  Unfall^  Unglück^ 

nngetrawich ,  adj.  ungetreu.  Wi  Widerwärtigkeit.  Vort  schade  hir  na 
sint  nicht  ungetruwich  gewesen  under  eyn  ungheval.  Brschw.  Chr.  i,  136^ 
iu.    Perik.  f.  Sffb  (2  Thess.  5,  7).  17;    in   sime  ambeghinne  hadde  he 

nngetwidet,  ungehörig  nicht  erhört,  20  (Richard  v.  Engl.)  grot  unghevel. 
Lat  my  nicht  lenger  ungetwydet  van  LOb.  Chr.  i,  68;  (prophecie)  dar  god 
dy  wegghan.   Smaitzing  f  59^,  uns  inne  trösten  wil  unde  wandeleu 

nngetwiet,  -twi(g)et,  -twei(g)et,  umme  dat  ungevel,  dar  alle  mynschen 
adj.  1.  ungezweiet^  von  Geschwistern^  inne  kemen.  Sündenf.  2868;  swich 
die  volle,  nicht  halbe  Geschwister  sind.  25  stille  unde  hebbeungevellel  das.  3457; 
Brudere  unde  sustere  nemt  ires  un-  van  ungevals  weghen  des  wyndes. 
getveiden  broder  unde  suster  erve  Korner  197^;  (nachdem  der  Mensch 
vor  den  bruder  unde  vor  die  suster,  der  Sünde  verfallen  ist)  de  wylle 
die  getveiet  von  vader  unde  von  mu-  ys  vorgyflftiget  myt  quader  beger- 
der  sin.  Ssp.  11,  20,  1.  Vgl.  Gosl.  30  licheyt,  de  gedechtenisse  myt  deme 
Stat.  2,  25;  van  euer  vruwen,  de  vngeual  der  vorgetenisse.  Herbar» 
hern  Cordes  marschalkes  vadersuster  Vorr.  —  Misfallen.  syn  f.  gn.  des 
hadde  ghewesen  vulbordich  vnde  vn-  eyn  groyt  ungefallen  nemen.  Münst. 
ghetwiget  (1400).  Scheidt,  v.  Adel  p.  Beür.  I,  275. 
358;  se  synt  twyer  broder  kindere,  35  nngevallich,  -veliicli,  unvallicb, 
vultelich  also  dat  or  vader  vnde  des  adj.  1.  unglücklich,  sc/iwach^  infortu- 
marschalkes  grote  vader  weren  vulle  natus,  miser,  infirmus,  succiduus.  KU 
broder  sammed  vnde  vngetwyget.  (Maria)  brenck  hulpe  den  ungevalli- 
das.  359.  —  2.  ungetheüt^  von  Gütern.  ghen,  help,  vrouwe  den  de  alle  tyt 
Blift  se  (die  Witwe)  mit  den  kinde-  40  to  dy  ropen.  0GB.  C.  49;  cum  to 
ren  ungetveiet  mit  irme  gude,  svenne  hulpe  den  ungevallighen,  help  cleyn- 
se  sik  dan  van  in  sceidet,  se  nimt  modighen,  sterke  de  kranken,  das. 
al  ir  recht  an  dem  gude  etc.  Ssp.  51h;  De  kynder,  de  dan  (wann  die 
J,  20,  3.  u.  III,  76,  1 ;  vortmer  Frau  ihre  naturlike  suke  hat)  enpfan- 
schullet  desse  laut  Brunsw.  vnde  45  gen  werden,  de  werden  gerne  blynt 
Luneb.  ene  herschop  ewichhken  bliuen  .  .  efte  lam,  efte  se  synt  stedes  seek 
vnde  vnghetweyget  (1367).  Lüneb.  ef  unuallich  van  lyue.  Sp.  d.  cristen 
Urk.    VII,  nr.  626.  ghel.  f  679^.  —   2.  was  nicht  gefällt, 

nngeuppet,  nicht  (von  neuem)  wie-  häßlich,  widerwärtig.  Do  David  horde 
der  eröffnet,  s.  uppen.    Ock  wille  wie,  50  dat  vnghewelike  (d.  i.  ungheveliike) 


ÜNGEVALLICHEIT  55  ÜNGEVERLIK(EN) 

dink  (die  Ermordung  Äbners),  do  sede  oder  Ort^  wo  man  nickt  gut  varen 
lie  etc.  Mersd.  B.  d.  Kon.  73;  dat  Tcann^  unwegsame  Gegend^  wüdes  Land. 
TBgheaallighe  lycham.  B,  d,  Byen  f.  He  vurde  se  up  de  ungeverde  des 
22(A;  de  TDgheaallighen  kesen  dwase  brokes  (loca  diffiiciliora).  Chron.  d. 
ende  simpele  tot  ouersten.  das.  196^ ;  5  nordelh,  Sachs,  p.  19 ;  dat  selige  N* 
mde  dit  was  ungevellich  deite  (^=  N.  den  Bockhorners  etliche  vngeferde 
PöM)^  alse  markethoken,  yischere,  edder  vnlande,  dar  ellern  holt  vp 
vischkoper  unde  der  golikeQ.  Magd.  stundt  •  .  to  gebrakende  Yorlovet. 
Sek  Chr.  307,  2.  Old.  Urh.  v.  1565.  —  2.  üble  Art  u. 

ii^yallielieit,  f.  Elend,  miseria.  10  Weise  des  Seins  u.  Benehmens  (vgl. 
Kä.  dat  (vleisch  der  verdomeden)  geverde).  De  melancolici  wilt  gerne 
sal  altyt  in  der  krankheit  vnde  wenen  vnde  vngeverde  vulbringen. 
TBgeiuülicheit  bliuen.  Dial.  Greg.  Engelh.  Chr.  f.  411;  vnde  wart  ock 
217\  nee,  nicht  myt  gheueerde   noch  vn- 

n|;e?art  (s.  auch  ungeveret),  un-  15  gheueerde  der  dochter  (die  der  Gri- 
gtßkrdä^  frei  von  der  vare,  den  nach-  seldis  genommen  war)^  van  eer  (der 
tkeüigen  Folgen  der  Versäumung  der  Griseldis)  ghehort  na  eren  vorlesen, 
Processregeln.  (Die  Marken  sind  wegen  d.  h.  weder  ob  es  der  Tochter  gut  oder 
des  geringeren  gewettes)  vrier  unde  schlecht  gieng,  Griseldis  f.  72^. 
angevarder.  Gl.  zu  Ssp.  III,  64,  7.  20      nngeverdet,  ohne  Gefahr,    in   der 

niSevastiehy  adj.  nicht  fest,  un-  borde  bleff  he  wol  IX  dage  unbe- 
skher.  Maria,  bringe  hulpe  den  vn-  striddet  unde  ungheverdet.  Korner 
geaastigen.  Greg,  bede  f.  79.  216^. 

ugeve,  adj.  was  nicht  gegeiben  wer-  ugeveret  =  ungeverdet,  ohne  Ge- 

den  s6U  und  darf,  nicht  annehmbar,  25  fahr,  dat  alle  de  jennen,  des  han- 
»idäs  wert.  Du  en  scalt  din  gud  nicht  dels  .  .  schuldig  siende ,  schulden 
boten  scone  maken,  dat  binnen  vn-  ganz  ungeferet  gnade  bidden  und 
^ene  is.  Seeh  Tr.  193 ;  bes.  vom  Gelde,  vorwerven.  Hamb.  Chr.  368;  desse 
folsck  Is  dat  iemen  vngheue  (Var.  msucke  (Brandenb.)  heft  syn  sunder- 
valsch;  kU.  Text  non  dativum,  in-  so  ück  forstedoem.  Unde  darumme  so 
datiTum)  suluer  uore  bringhet  .  .  he  synt  se  vrier  vnde  vngheferder  an 
mäch  etc.  Lüb.  R.  311 ;  u.  von  Spei-  ghewedde,  wente  alse  me  in  der 
sen  (wie  noch  jetzt),  Schlachtvieh  etc.  graueschop  weddet.  Ssp.  3,  70.  Gl. 
Hftgesund.  So  wanne  me  der  bekkere  (T^ffl*  ungevaret.) 
brot  upneniet,  dat  it  to  clene  ofte^sö  nngeverlik,  adj.  ohne  Gefährdung, 
Qngheue  is  etc.  das.  355;  of  men  brod  aufrichtig,  ehrlich,  vnse  sekere,  velich, 
to  klene  backet  oder  ungeve  vleisch  vngeuerlich  geleyde  (1469).  Styffe^ 
Terkoft.  Wichbelder.  Art.  21,  1;  so  Bidrag  3,  nr.  95. 
w*-lc  man  swine   coft  .  .  werdet  se  Hngeveplik(en),  adv.  1.  ohne  Gefahr, 

eme  bracht  to  hus  vor  gheue  vnde  40  ohne  Nacktheit,  ungeverliken  volgen 
gnd.  vnde  vind  he  welc  dar  mede  und  antasten,  fangen  vnd  slaen.  Nies. 
vngheue  up  der  tunghen,  he  schal  etc.  Beitr.  2,  338.  —  2.  ohne  Gefährdung, 
Lub.  R  369 ;  wanner  se  dat  vorne-  ohne  böse  Absicht,  ohne  Betrug,  fun- 
i&en.  dat  vngheve  quyk  is  in  eynen  den  wi  leider  sodanen  loven  nicht 
dorpe,  edder  in  den  lande,  dat  coe-  45  bii  em,  als  wii  uns  jo  to  em  unge- 
gesch  is,  so  etc.  Lüb,  Z.  B.  262;  verlick  to  holden  vorzeen  (1472). 
Tortmer  eo  schal  neyn  man  uth  deme  Ztschr.  f  S.  H.  L.  I,  323 ;  Diome- 
&iD!Dethe  quik  kopen,  dar  id  ungheve  des  swor,  dat  he  den  vrede  vnge- 
»^  (W5).  Hamb.  Z.  R.  139,  3.  uerlich  holden  wolde,   na  deme  alse 

iigeTerde(m%d.angeverte),i.iSi^e/^6  60  ene  Anthenor  gededinget  hadde.  Hist. 


UNGEVINSLIK  56  ÜNGEWAKET 

Troj.  f.  H3^;  Priamus  swoer  ane  uoghe  hinder  oren  ruggen.  (t0^2.  San/- 
aUe  vnderscheit  vnde  yngeuerlik  den  ges,  §  144 ;  so  jemant  dem  anderen 
vrede  to  holdendo.  das.;  alles  ge-  hir  in  des  rades  kelleren,  vp  den 
truwelich  v.  vngeferlich.  Maite.  Urk.  radehusen,  apoteken  und  lagen  ynge- 
4^  447.  —  3.  ungefähr^  etwa.  Anno  5  folge  dede,  de  schall  etc.  Brsckw. 
1218  den  17  nov.  ungeferlich.  Fries.  St.  JB.  59h;  dat  ik  number  wille  . . 
Ärch,  Ij  316;  ungefeerlich  um  St.  dine  ungevöchte  melden.  Gerh.  v.  M. 
Peter.   Ben.  490;   vngeuerlik  vmme       36^  66. 

Jacobi.   Hamb.  Chr.  301;    also  vor-  nngevoge,  nnvoge,    adj.   wumge- 

achtet  .  .  dat,  so  se  yemande  unge-  ^^  meßen,  unschicklich^  unhöflich.  Dar 
yerlick  entyegen  kamen,  ungelucklick  beghunden  sine  man  to  ener  tyd 
tho  syn  gelovet  wert.  Protest.  Gl.  zu  driven  unghenoge  (7.  ungheuoge  ?) 
B.   V.  f.  163.  dink.    Liib.  Chr.  1,  170;  en  scele  was 

nngevinslik,  adj.  nicht  verstellt^  under  N.  N.  umme  unvoge  wort,  de 
acht,  ungeheucheU.  De  alle  dynck  15  Dedeke  sprac  (1341).  Brem.  Stat.  2BS. 
vmme   godes  willen  ouergheuen  myt  nn(ge)yogeliken,  unydchlikeBy  adv. 

vryen  mode  vngheuynslik.  Lehen  d.  h.  unangemeßen,  untfiemlü^.  Schelet  lüde 
Franz.  5.  unaochlike  ynder  twischen.    Lüb.  R. 

ungeylomet,  nicht  abgeschuppt  (von  287 ;  dede  unyochliken  up  uns  ge- 
Fischen),  al  de  yische,  de  ik  .  .  le-  20  sproken  hebben.  Hanov.  St.  R.  551; 
yendich  ungeylomet  slinde.  Gerh.  v.  welcke  stucke  doch  unwontlik  unde 
M.  39,  34.  uns    untemelik    unde    ungheyoechlik 

nngevoch,  nnydch  (unvoge),  u.  an-       weren  to  donde.  Gott.  Urk.  11^  nr.  20. 

fey6chde,  (Genus  wechselnd)^  Unfug^  nngevOr,    üUe  Lebensweise,    mhd. 

Jnsiemlichkeit ,  unangemeßenes  Be-  25  unvuore.  Jy  hebben  dicke  unkuscheit 
tragen.  Dichten  unde  spreken  .  .  Gedreven  unde  unvledicheit,  Ji  dre- 
valsch  unde  ungevoch.  Gerh.  v.  M.  ven  dicke  ungevore.  Theoph.  11^  107. 
^,  63;    din  spil  is  mi  al   ungevoch.  nngevorde  =  ungeverde.    Item  de 

das.  3,  121 ;  hir  möge  gi  sen  dit  un-       hofi  buten  der  badeporten   was  eyn 
gevoch,  B.    V.  3343 ;  unde  warp  on  30  qwobbe  und  eyn  unghevorde  (solum 
nedder  mit  groter  ungevoch.  Brandan,       invium)  van  elren-strticke  etc.  S.  H. 
V.  527;  weret,  dat  ienich  vployp  da       L.   Urk.  /,  400. 
inne  gesceghe  von  vns  . .  da  en  scolde  angewandelt,  i.  unverändert.    De 

wi  eder  en  wolden  mit  neiner  vnge-  breve  .  .  wille  we  one  stede  ghancz 
fuge  to  komen  wenne  vppe  like  sce-  35  unde  ungewandelt  halden  (1390). 
dinge  des  vploypes.  Sudend.  .9,  nr.  Quedl.  Urk.  /,  nr.  222.  —  2.  unver- 
133;  dat  see  neu  unghovoch  deden.  heiratet  (der  sich  nicht  verändert). 
Komer  2529^;  item  so  en  schal  dar  Ofte  en  man  sete  vngewandelet  bi  si- 
nemand  scheldeword  hebben  noch  vn-  nen  kinderen.  So  war  en  man  vnde 
gevoch  dryven  vor  dem  winkelre  vnde  40  en  vniwe  an  eschap  thosamene  comen 
vppe  dem  markede  von  der  spise.  sin,  vnde  ere  en  störue  vnde  kindere 
Lüb.  Z.  JB.  206;  dat  syne  knechte  achter  sie  lete,  vnde  weret,  dat  de 
nen  unghevüch  driven.  Gr&lfsw.  St.  andere  öldere  besete  vngewandelt, 
V.  69,  2;  sententie,  oft  en  dem  an-  störue  der  kindere  welic,  so  velle 
deren  ungevoch  dede.  En  unvoghe  45  dat  gut  vppe  den  menen  bop  etc. 
dede  J.  van  St.  mit  H.  uppe  dem  Big.  St.  B.  172^  6. 
radhus.  Brem.  Stat.  176;   dat  grote  ungewaret,    ungewarnt.    So   welk 

vnuöch,  dat  se  an  vs  began  hadden  den  anderen  sleyt  mit  enen  stocke  vnde 
(1373).  Lüb.  Urk.  4,  nr.l85;  we  vp  vnghewaret  an  lopt,  de  schal  bete- 
se  icht  sprict  to  arghe  eder  to  vn-  50  ren  eyne  gantze  vorsate.  Lüb.  B.  539. 


ÜNGEWARSCHUWET  57  UNGNADE 

Dl^wanekvwet,  ungeufartd^  un-  nngewon,  adj.  ungewohnt.   Ick  bin 

ver9dk€n8.  hefit  he  solcke  straffe  nicht  des  cruces  ungewon.  Pf.  Germ.  15, 
rngewarschnwet  plotzUker   wyse  ka-  *     367,  16. 

meo  laten.  Bussow^  fei.  A5^;  daroa  nngewonte,  f.  üngetoohntheit.    un- 

b  grane  Gristoffer  in  Zelant  ange-  5  gewonte  maket  holde  einen  m5de. 
kamen  yngewarschonwet  vnde  heft  Tunnic.  nr.  1037;  wente  de  vngewonte 
dat  lant  gebrantscattet.  Hamb.  Chr.  steyt  sere  yegen,  men  mit  beterer 
*i6.   (d,  i.  ohne  gewarnt  zu  haben.)         woente  wert  se  ouer  gewunnen.  Na- 

ugewart»  der  keine  wäre  (s.  u.)  vdg.  3,  13 ;  ungewonte  beswaert  den 
in  der  Mark  hat^  der  die  Mark  nur  10  moet,  lydt  und  swycb,  et  wart  noch 
QMS  Vergünstigung  genießt.  Ofit  zake  wal  gudt.  Lied.  a.  d.  Münsterl.  45,  9. 
wer,  dat  eyn  nngewart  man  der  Letter  nngeworen  =  unbeworen.    Vnge- 

marck  queme  and  houwe  enen  sneth-  woren,  frig,  fredesam.  MeM.  Jahrbb. 
bom,  wes  dar  recht  umme  sy  (1500).       17,  337. 

Kindl.  ^,  363;  wert  sake,  dar  we  15  nngewnnnen,  lant,  unbestellt.  Un- 
eo  bo?en  dede  nnd  eycken,  bocken,  gewunnen  lant  sve  dar  over  veret .  . 
odt  ander  holt  houwe,  sollen  de  ge-  die  blift  is  ane  wandel.  Ssp,  11,47,5. 
varden   den    holtricLter  und   buren  nngichte   (angifte),    gesetzwidrige 

verfallen    syn   mit  10  seh.   und   ein       Beschaffenheit,  s.  ungiftich. 
angeward  mit  5  marken,  das.  20      ungiftich,  ungichticb,  adj.  =  un- 

iBgeweder,  n.  Unwetter.  Wus  in  geve.  Quicunque  carnifex  excessit 
dem  see  to  N.  vele  ungeweders.  als  in  eo,  quod  vendiderit  carnes  non 
dat  ni'imant  dar  up  varen  mochte  na  legales,  que  ungiftich  dicuntur,  primo 
Msrhen.  Magd.  S<Ä.  Chr.  177,  3.  dabit  civitati  etc.  Hanov.  St.  11.461; 

ugewegen,  adj.  1.  nicht  gewogen,  25  wort  ok  beyderwant  unghichtich  ghe- 
nngiinstig,  infayorabilis,  afgunsticb,  vunden,  dat  zolen  dey  hoyders  der 
ungtwegen.  Diefenb.  s.  v.  —  J2.  un-  wulienwevere  richten.  Seib.  ürk.  nr. 
Udacht.  Des  wulves  strit  was  unge-  8J20;  were  auer,  dat  disser  drier  (Ge- 
wegen;  wer  (ob)  he  under  of  boven  webe)  wilk  vnghichtich  were,  dey 
lieft  gelegen,  vorlesen  moste  he  den  so  brocke  sal  syn  drey  Schillinge  •  .  Vnde 
pris.  Gerh.  v.  M.  49,  242.  disse   broyke,   id  si  van   der   lichte 

Ugeweldieb,   adj.   nicht  in  seiner       efte  van  vnghichte,   sal  half  sin  des 
Gewcit  habend.     Svie  deme  anderen       raides   vnde  half  des   amptes.    das. 
sin  hus  afgewint  mit  unrechte,  klaget       ürk.  nr.  489;  ungichticb  gudt.  Fahne, 
jene  dar   up  .  .  alle    de    wile   he's  35  Dortm.  ürk.  3,  S.  232. 
ungeweldich    is,    die    dar    recht   to  Ungnade,  f.  Unruhe,  Mühsal,  Plage. 

hevet,  so  etc.  Ssp.  III,  67.  In  dem  jare  .  .  erhof  sik  ein  grot 

ugewercht,  -gewrocht,  adj.  un-  ungnade  und  jammer  binnen  Halver- 
rerarbeitet.  Golt  unde  silver  unge-  stad.  Magd.  Seh.  Chr.'370,  10;  alle- 
wercht  etc.  Ssp.  I,  24.  3.  (suluer  40  tit  deit  he  (de  adebar)  en  (den  pog- 
uQgheuroght.    Old.  cod.  piet.)  gen)  ungnade.  R.  V.  2209 ;  feindliches 

ngewert.  Item  requisitus  (als  (widerrechtliches)  Benehmen.  Ok  mo- 
Zeuge  gefordert  u.  gefragt):  qui  ho-  tet  myne  knechte  geuen  to  L.  van 
mines  eynlafftig  ibidem  dicuntur,  di-  iewelkem  stucke  wynes  en  half  stoue- 
cit  quod  omnes  hi,  qui  ungewert  45  ken  bouen  den  rechten  verschat,  dat 
lüte  ibidem  dicuntur,  id  est  qui  non  doch  vnrecht  is  .  .  desse  vngnade, 
habent  nee  tenent  agriculturam  in  sulfwolt  vnde  vnrecht  is  my  to  velen 
campis,  de  quibus  decimam  solvant  tyden  gesehen  (1395).  Sudend.  8,  nr. 
^1340).  Kindl.  Hörigk.  417.  (=  un-  51 ;  alse  se  scriuen ,  dat  we  van 
gewart?)  50  sulfwolt  vnd  vngnaden    nicht   laten 


UNGNEDICH  58  UNHEIL 

ivolden,  so  etc.  (1396).  das,  8^  S.  herwärts  met  der  stadt  Soest  in  an- 
157^  8.  guetlichkeit  gestaen.  Schüren  205. 

iiDg;iiedich,  adj.  ungnädig^  grausam.  •  nngtüik  (-gdtlik)y  adj.  unfreund- 
dede  groth  vordret  den  Walen  unde  ZtcA,  böse,  Weret  sake,  dat  sick  eyn 
was  en  ungnedich.  Korner  52^;  von  5  knecht  vormedede  in  eyne  ander 
Sachen:  hart,  mühselig.  Dar  wart  eyn  stadt  vnde  hyr  denne  wedderqueme 
ungnedich  stryt  dre  daghe  langk,  vnde  arbeydede,  vnde  dat  eme  denne 
dat  dusse  strydt  de  aldergroteste  vnguthke  breve  naquemen  etc.  Lüb. 
strydt   gewesen   hadde,    den   konigh       Z.  R.  255. 

Karle  alle  syne  levedaghe  gheslagen  10  nngfitliken,  -gdtliken,  adv.  un- 
hadde.   Bothos  Chr.  f.  20.  freundlich^    böse.       Hadden    wy   so 

an^edichlik  =  ungnedich.  des  vngotliken,  vnerliken  vnde  vmbarm- 
keysers  sware  unde  ungnedichlike  liken  geregeret  vnde  gedaen,  alse 
antwerde.    Korner  111k  se  vorludet  heben  etc  (1457).  Sttfffe^ 

llBgriflik,  adj.  kein  gerit  bringend?  \h  Bidrag  3,  nr.  47;  erkanden,  dat 
unvortheühaft?  Indu8semjare('i^/^i^  unse  borgere  vele  verdreites  had- 
togen  de  marggreven  to  Myssen  in  den  umme  de  molen,  so  dat  den  h- 
dat  lant  to  Behem  u.  slogen  sick  den  ungutliken  schach  up  den  mo- 
mit  den  van  Präge  eynen  ungrifliken  len.  Magd.  Seh.  Chr.  376^  5. 
stryd ;  se  behelden  dat  feld.  Bothos  20  nnhalikeily  adv.  =  unhalinge,  offen. 
Chr.  f.  239.  (oder:  unbegreiflich  groß?)       So  we  ouer  den  anderen  ofte  ouer  den 

ungTJOktlikjadj.  unergründlich.  \nde  drudden  dach  duue  efte  roff  vnder 
desse  hilghe  schrift  is  so  vruchtbar,  eneme  anderen  vindet,  de  dat  open- 
so  veth,  vnde  so  vngruntlik.  1^.  d.  bare  koft  heft  vnde  vnhaliken  heuet, 
Leyen  f.  6h,  25  deme  etc.   Hamb.  B.  67. 

nngude,   f    Ungute,  Haß,  Streit.  nBhalinge,  -ges,  anhelinge,   adv. 

He  hadde  mit  dem  lande  tho  Dith-  unverhohlen,  ohne  es  sfu  verbergen, 
morschen  nicht  vmme  eines  hellers  offen.  So  we  dhuve  ofte  rof  under 
wegen  in  vngude  tho  donde  (1546).  dheme  anderen  vindet,  thedhatoppen- 
Dithm.   ürkb.  S.  141.  30  bare  ghekoft  hevet  unde  unhalingbe 

Ungunst,  f.  das  übelwcUen,  Haß.  (Var.  unhalinges)  hevet  etc.  (1303). 
umme  desses  hates  willen  unde  un-  Brem.  Stat.  108;  (vgl.  Big.  St.  R. 
gunst.  Körner  168c.  119,  5,  wo  vnhalingen   steht  mit  der 

nngunstich,  adj.  übelwollend,  so  Var.  vnuorhallen) ;  he  scal  dhat  tu- 
straffede  hir  vor  Cristus  de  Juden,  35  ghen,  dhat  het  oppenbare  hat  hevet 
do  ße  em  vngunstich  weren  dar  unde  unhalinges  ( Varr.  unhalike,  un- 
vmme,  dat  he  eynen  kranken  ghe-  verhalet).  das.  125;  vgl.  Ssp.  II,  36^ 
sundt  makede  an  eynem  sundage.  1;  des  untsculdeget  he  sik  uppe'n 
Ndd.  Bechtsb,  f.  26^.  hilgen,  of  he  des  getuch  hevet,  dat 

nngnnstlich ,      adj.      übelwcilend ,  40  he  it  unhelinge  gehalden  hebbe.  das. 
feindselig.       (Heinr.   4.)    wart    vor-       III,  89.   (Old.  Cod.  unhalinges.) 
claghet   van  vorsten  unde   prelaten,  nnheil,  n.  Unglück.   Nachdem  sick 

de  eme  ungunstlich  weren.  Lüb.  twisschen  H.  v.  S.  unde  H.  K.  ein 
Chr.  1,  4.  Unheil  begeven,   also    dat  desulvige 

nngntichy  adj.  hart,  grausam.  Du  45  Hinrick  Kr.  dar  over  vam  levende 
ungutige  (impie)  böse  hertog.  Eeech.  thom  dode  gekomen.  Brschw.  Neust. 
21,  33  (H).  Deged.  B.  a.  1534  f  45;   dat  kume 

nngfttlielieit,  f.  Unfreundlichkeit,  U  dusent  (der  pelegrymen)  myt  un- 
Feindschaft.  Als  nu  soe  die  ertz-  heyle  wedder  tho  lande  quemen. 
bisschop   van   Colne    ein   gude  wyle  50  Korner  72^. 


ÜNHOGE  (-HAGE)  59  ÜNINNICH 

liko^e  (-kaj^),  (Unfreude)^  Zank.      een  teken  der  vnhorsainighen  kinder 
Sreü,    Wanner  dat  ampt  ene  sam-       Israel.   4  Mos.  17,  10  (L.), 
melinghe  heft  ynde  to  samende  kumpt  nnbörsamiclieit,    f.     Ungehorsam. 

godes  hoghen  ynderlank  to  wezende,  Twydracht  vnde  vnhorsamicheyt  Den 
so  schal  nniDment  dar  den  anderen  5  kristene  louen  vorstoren  doet.  Schip 
moyen  edder  Yortomen  edder  vn-  v,  Narrag.  f.  144;  gnade,  de  Adam 
Ikoghen  maken.  Butm.  Wism.  Älterth.  van  der  maget  rade  vorlos  in  unhor- 
52^13;  ock  schall  nemant  twedracht,  samicheiden.  Sündenf.  1472. 
Tpror,  Tnhogen  edder  twiste  in  dem  nnhovesch,  adj.  unhöfisch,  roh,  grob^ 

ampte  maken.  Lüb.  Z.  B.  344;  un-  10  unanständig.  Alle  unhovesche  unde 
hagen  maken.  das.  500.  unnutte   wort   lat   .  .   It   sint   itlike 

uka^en,  adj.  ohne  Freude,  traurig,  elderen  doren,  de  underwilen  alto 
Idrubt.  unbogen,  drovich,  tristis.  unhovesche  unde  8chalkba£ftiche  wbrt 
Biif.  n.  gl.  spreken.  Hanov.  Mscr.  J,  84,  8.  174^; 

okolder  (?),  Unhcld,  (der  unliebe,  15  weret,  dat  yenich  man  spreke  achter 
feindsdige).  Do  de  def,  de  rechte  bakes  unhoveske  und  quade  worth 
vnholder  (unholde?),  Den  suluen  ryd-  up  enen  anderen  etc.  Greifsw.  Burspr. 
der  anaerdeghen  wolde.  SchaeJcsp.  87,  2;  want  man  de  vrouwe  unho- 
{.  sah.  vesch  buten  den  kledern  antastet  3 

iikolt,  schlechtes ,  unbrauchbares  20  seh.  Ostfr.  L.  R.  III,  79;  icht  un- 
Hdi.     S.  unter  legede.  hovesches  dön   (quidpiam   inhoneste 

nkmeh,  adj.  nicht  gehorchend,  agere  cum  aliqua).  2  Sam.  13^  2 
ungehorsam,     wurden   de   tügen   vn-       (H.)' 

hörig   dem   gerichte.     Rüg.   Landbr.  nnhoveschen,  adv.  unhöfisch,  unfein, 

c.  '»^.  25  unaiiständig.     N.  N,  is  de  stad  vor- 

ukirKk,  adj.  unerhört,  morden  se       boden,  darvmme  dat  he  vnhoueschen 
mit  mannigerhande  unhorliken  pyne.       sproken  hadde  oppe  L.  Sassen  wyfif. 
Korner  33^;   dat  id  unhorlick  wun-       L%b.  proscr.   Wism.  88. 
der  was.  das.  91h;  do  scach  sere  ein  nnhnlde,  f.  1.  Ungnade.  De  koning 

"rnhorlich  dynck.  Passional  f.  41;  30  warp  sine  unhulde  uppe  de  stat  to 
vnde  oaerwand  de  Frisen  vnde  zette  Rostoke.  Lüb.  Chr.  1,  197;  vnde  is 
en  eoen  vnhorliken  schat  vnde  vn-  gheuallen  in  de  vnhulde  synes  heren. 
mogheliken.  Denscke  Kroneke  f.  L  6h.       St.  Birg,  openb.  f.  70 ;  dorch  gades 

nUna«,  Ungehorsam.  Dat  is  ge-  vnh&lde.  MeU.  Jahrbb.  6,  174 ;  de 
schein  in  uohorsame,  De  dar  geko-  35  deken  blef  in  unhulden  des  bischopes. 
meu  is  van  Adame.  Sündenf.  1890;  Magd.  Seh.  Chr.  249,  8.  —  2.  (wie 
dammme  en  konden  se  my  umme  ungnade)  Unruhe,  Verdruß.  Dar  quam 
oeoes  unborsames  willen  mit  rechte  em  vele  verdretes  unde  unholde  van. 
in  ene  vestinge  bringen.  Z.  /'.  N.  Münst.  Chr.  1,  124. 
SaAs.  1855,  S.  156.  40        anhulpe,   /.   =  unvrome,    Nach- 

ukinam,  adj.  ungehorsam.  Dem  theil.  (Graf  Otto  von  Hoya  nimmt  die 
ryke  vnhorsam  wesen.  Sudend.  4,  nr.  Klage  isurück)  vmme  de  vnhulpe  vnde 
löi;  wart  he  unhorsam  an  deme  vmme  schaden  vnde  vmme  kost,  dar 
pawese.  Körner  43^;  und  geve  denne  wy  en  vmme  beclaget  hebbet  van  des 
minen  erven  achte  schillinghe  unde  45  orlages  weghene  des  greuen  van  Te- 
im  penninghe,  als  Lubesrecht  uth-  keneborch,  dar  wy  van  siner  wegene 
wyset  unhorsam  kinder  van  sick  ingekomen  weren.  Hoyer,  Urk.  I,  nr. 
plecht  (?)  tho  sunderigen.  Pyl,  Pomm.  232. 
tfescA.  Denkm.  II,  192.  unbiire,  s,  ungehure. 

ukirsaiiiek,  adj.  ungehorsam,  an  50      nninnick,  adj.  unfromm,    so  trach 


UNKLAGHAFTICH  60  ÜNKÜSCHEIT 

vnde    vninnich    misse    to    holdende.  nnkraft  (-kracht),    f.    Schwäche^ 

Navolg,  4,  8.  Kraftlosigkeit,    mach  he  vor  unkraft 

nnklaghaftich,  adj.  nicht  Mögend;  (uucracht.  Old.  cod.  pict.)  sines  lives 
u.  maken  befriedigen,  „enen  unklaglik  dat  kamp  nicht  vulbringen.  Ssp.  /, 
maken,  einen  befriedigen^  klaglos  stel-  5  49 ;  als  Krankheit  des  Magetis 
len^  Dähn.  Dat  N.  N.  sulke  besäte  (Diarrhöe?).  Wedder  de  vnkrafft.  So 
qwyd,  ledich  unde  loes  laten  unde  eynen  minschen  de  vncraft  angheit, 
Hinr.  van  der  140  M.  wegen  unclag-  nym  wirok  vnde  masticum  vnde  tem- 
haftich  maken  schole."  Lüb.  Nieder-  prere  dat  mit  wine  vnde  mit  wüten 
Stadtb.  1462.  10  van   dem   eyge   .  .    vnde   legge    dat 

unklar,  acJ;.  unrein;  im  moralischen  vppe  den  buk.  Wolf.  Mscr,  23 ^  3  f. 
Sinne:  unehrlich^  ni-cht  rechtschaffen.  79  (steht  unter  Mitteln  gegen  Magen- 
hefst  unklar   gewest  in  talle,   mate,       übel). 

Wichte,  rekenschop  und  6k  in  kope.  unkrechtich,  adj.  ohnmächtig.     De 

Der  Tod  zum  Kaufmann.  Lüb.  Dodend,  15  vruwen  werden  van  torne  vakene  vn- 
t;.  1006.  krechtich,  wente  nSn  torn  gheyt  bouen 

nnkost,  f.  eig.  Kosten  überher^  ver-  den  torn  der  boisen  wiue.  Eccles. 
meidliche  Kosten  (vgl.  ungelt),  onkost,       /oZ.  63^. 

dispendium,  sumptus  superfluus,  extra-  nnkristen,  adj.  u.  subst.  nicht  christ- 

Ordinarius.  KU.  dann  überh.  Auf-  20  lich^  Unchrist^  Heide,  loflos  unde  uu- 
wand^  Kosten,  ock  klagen  wy,  dat  wy  cristen.  Korner  18c ;  hadden  eynen 
unse  vulmechtigen  mit  groter  ehr,  stryd  myt  den  heydenen  unde  dar 
weerdicheit  und  Unkosten  an  de  he-  hieven  wol  XVI  dusent  der  unkri- 
ren  van  Hamb.  gehadt  hebben  ("14^4).  stenen  dot.  das.  200h;  de  Behmen 
Ben.  320;  achte  mark  ingeldes  .  .  to  25  und  Ungeren  weren  ok  uneristen. 
betalende  alle  jare  vppe  s.  Mertijns  Magd.  Seh.  Chr.  8,  10. 
daghe  sunder  lenger  vortogheringhe  nnkrdt,  w.   Unkraut,     also   in    gu- 

vnde  ane  ienigerleye  hinder  aller  vn-  deme  körne  wol  wasset  rade  unde 
koste  (1412).  Lüb.  Urk.  V,  S.  468;  ander  unkrüt.  Kormr  19lK 
Wor  en  man  sostich  mark  vorbrickt  30  nnkunst,  f.  Mangel  an  Kunst,  Un- 
mit  dothslage,  so  schollen  dar  teyn  (ge)schicMichkeit.  Dar  ein  unkuust 
marck  van  gan  to  des  landes  unkost  wert  openbare  etc.  Gerh.  v.  M.  94^  114. 
unde  dat  richte  uppe  dem  velde  unknnstich,  adj.  ungeschickt^  utige- 
schoUen  nemen  teyn  marck  to  erer  eogen.  Is  in  dy  vornuuft,  so  andworde 
unkost.  Dithm.  L.  R.  II,  §  25.         35  dinem  ueghesten;   is  des  auer  nicht, 

imkostinge,  f.  (unnöthiger) Aufwand  hold  dine  band  vp  dinen  mund,  dat 
an  Geld.  Mit  groter  geltspildinge  du  nicht  werdest  begrepen  an  euem 
und  unkostinge.  v.  Hövel,  Chr.  13;  vncunstegen  (indisciplinato)  worde. 
dar  vm  hebben  wir  vnse  krigeslude  Eccles.  f.  16^  (Sir.  5,  14). 
mit  groter  vnkostinge  den  gantzen  40  unküsch,  adj.  der  seine  sinnlichen 
soemer  daer  halden  moeten.  Monum.  Triebe  nicht  beherrschen  kann^  incon- 
Liv.  4*,  245 ;  umb  unkostunge,  so  die  tinens.  Voc.  Engelh.  unkeusch.  He 
cleger  gedan  hebben.  i2ef9.Laiu26r.c.i4.       was  sinen  mannen  unde  steden    ein 

unkostlik,  adj.  von  Personen:  kei-  recht  tyranne  und  was  unkusch. 
nen  Aufujand  machend,  sparsam,  unde  45  Magd.  Seh.  Chr.  298,  12;  he  (Papst 
spreken,  dar  were  altes  nicht  (gar  Joh.)  was  van  art  ein  böse  minsche, 
kein  Vermögen  vorhanden)  boven  sine  unkusch,  girich  unde  anderer  undoget 
schulde,  des  em  doch  nemant  lovede,  vul.  das.  341,  33. 
wante  her  Clenedenst  was  en  vul  rike  unkdscheit,   f.    (häufig   auch    bloß 

man  unde  unkostlik.  Lüb.  Chr.  1,  341.  60  unküsheit  geschrieben),   ünkeuschheit. 


ÜNKÜSCHEN  61  ÜNLEDE 

r>em  biscbope  wart  gesecht,  de  dorne       enen  iars  hei,  des  anderen  iares  half. 

were  bevlecket  mit  unkuscheit.  Magd,       Old,   Urk.  v.  1428. 

Sek  Chr.  112^  17.  anlast  (wie  ungelt,  unkost),   Last^ 

uküsehen,  schw.  v.  unhaisch  sein  die  man  noch  über  her  zu  tragen  hat. 
M.  leben.  Ach,  wo  rechte  yntuchtyghen  5  We  na  desser  tiid  eyn  hake  werden 
hefftu  dy  van  my  ghekeret,  vnkuss-  wil,  de  schal  vthgheuen  XXIIII  mark 
kende  myt  dynen  leefhebbers.  Sp.  d.  sund.,  dar  van  scholen  hebben  de 
Sammü,  L  c.  3;  de  in  sulker  mate  olderlude  IUI  mark  vor  ere  kost  vnde 
baren  de  natur  ynkuscheden.  Br.  vnlast  (1471).  Lib.  arbitr.  civ.  Rost. 
Judä  7  (L,);  du  schalt  nicht  un-  10  /.  19^-  (oder  ist  unlust  jsu  lesen?) 
kaschen  .  .  Du  best  gevnkuschet  mit  unlät,  schlechtes  gelatc,  unhöfliches, 

Telen  ?nkuscheren.  N.  Bus  2^  50.  grobes  Benehmen,   Unfug.    Des  ghelik 

nkJiscIier,  m.  der  unkeusch  lebt^  ne  stade  nSn  hushere  des  ynlates 
lomicator.  Voce.  Sunte  Pawel  secht,  sineni  ghesinde,  he  holde  se  to  der 
dat  de  vnkuschere  en  scholen  dat  I6  hoiueschen  tucht.  Eccles.  fei.  99h; 
ryke  godes  nicht  besitten.  Sp.  d.  Do-  alse  de  mund  mit  dem  herten  en- 
gfde  f.  230 ;  des  dodes  schal  he  ster-  drachtech  is,  also  moiten  de  hande 
aen,  de  vnkuscher  vnde  ok  de  eebre-  vnde  de  vote  mit  on  in  dem  suluen 
kersche.  3  Mos.  20,  10  (L.) ;  hefstu  vulate  ichbe  in  gudem  ghelate  en- 
gheherbergetrouere,deue,vnkuscher8,  20  drachtich  sin.  das.  106c ;  wor  vele 
ebreker  etc.  Licht  d.  Sele  f.  23^;  lüde  sik  sammelt,  dar  Is  vele  vnlates, 
vnkuscher,  morder,  wokener.  Passio-  dat  is  war;  wor  men  vele  vnlates 
nd  f.  405;  men  holt  se  (die  heimlich  vynt,  Dar  wert  vil  dicke  parlement. 
eine  Ehe  schließen)  doch  vor  horere  Laiendoctr.  f.  119ä. 
vnde  vnkttschere.  Summa  Joh.  f.  44^;  25  unleddich,  adj.  nicht  frei^  beschäf- 
ift  ik  ein  vnkuscher  sy  ghewest  myt  tigt,  impeditus,  occupatus.  Voc.  En- 
zeende.  myt  hörende,  myt  beghere  gelh.  Wente  in  der  ofiferinghe  synt 
etc.  Lüb.  Gebetb.  f.B4h;  Asmodeus  de  prestere  vnleddich  (occupati)  ge- 
is  ein  vorste  aller  vnkuscher.  B.  d.  west  beth  an  de  nacht.  2  Chr.  35, 
Profec.  i,  f.  52h.  30  14  (H.);    he  was  alle  tyt  vnleddich 

ttilangeSy  adv.  nicht  lange;  von  der  mit  lesende,  mit  schriuende  etc.  V, 
Vergangenheit:  vor  kureem.  artikel  hill.  Hieron.  II,  c.  3;  do  sede  he  mi, 
uolanges  verleden  dorch  juw  vorge-  dat  he  up  de  tit  unleddich  were  mit 
^\sM(1525).  Nies.  Beitr.  1,111;  wente  vromedeu  heren  .  .  ik  sulde  in  4  da- 
nn noch  vnlanges  ethliche  stene  vth  35  gen  wedder  vor  em  komen  (1413). 
der  branthmuren  gefallen.  Wism.  Livl.  Urk.  nr.  1947. 
Zeugeb.  z.  J.  1542;  von  der  Zukunft:  unlede,  Mangel  an  freier  Zeit,  Be- 

Md.  bes  an  unse  wederkumpste,  de,  schäftigung,  Mühe,  occupatio.  Dief. 
off  got  wyl,  anlanges  gescheen  schal  Wert  sake,  dat  vpp  den  seinen  fry- 
(Ubl).  Kindl.  1,  169.  40  dagh  (wo  Rechenschaft  abgelegt  wer- 

ulaiit,  (unlandinge) ,  anlanninge,  den  soll)  fest  were  ind  oick  die  rait 
^hkchtes,  unbebautes  Land.  Dat  se-  vmb  sunderlinx  vnlede  des  nicht 
lige  N.  N.  den  Bockhorners  etliche  boren  en  mochten,  salmen  den  den 
^ngeferde  edder  vnlande,  dar  ellern  namyddach  .  .  darnae  doen.  Dorst. 
bolt  vp  stundt  .  .  to  gebrukende  vor-  45  Stat.  196 ;  umme  vele  unlede,  de  he 
lonet  etc.  Old.  Urk.  v.  1565;  zank  dagelix  hadde.  MünsL  Chr.  2,  424; 
wegen  des  Unlandes  .  .  wegen  older  dar  se  vele  vnledes  mit  hadden,  viel 
dike  and  Unlandes.  Neoc.  2,  298 ;  mit  su  thun  hatten,  das,  1, 314  ;  dorch 
Item  de  unlanninghe,  gheleghen  bi  vnlede.  das.  321 ;  eynen  erbaren  un- 
der  Harne,   hord   der  herschup   des  50  bekumraerden  (freien,  unbeschäftigten) 


UNLEDICHEIT  62  ÜNLIDERLIK 

man,  de  geyne  kinder  off  vthwendige  drunghen  is  myd  grotem  unleve  vnde 
vnlede  ader  neronge  dryve.  Fahne^  vnwillen.  Coienb.  Utk.  P,  &  126;  Tn- 
Dortm,  Urk.  2,  S.  344 ;  nemestu  eene  künde  maket  vnleue.  Kid.  Mser,  nr. 
huysfrouwe,  so  bistu  altyt  in  sorgen,       114  f.  33^. 

in  onlede.  Echte  Staet  f.  3 ;  (Der  Co-  5  nnlidelik,  adj.  1,  act.  nicJU  leiden 
adjutor  von  Bremen  erklärt,  sein  heah-  könnend^  frei  von  Leiden^  unempfäng- 
sichtigtes  Erscheinen  sei)  durch  merg-  lieh  für  Leiden,  impassibilis.  Lief. 
like  vnlede  vorbleuen.  Old,  Urk,  v.  De  gotheit  is  unlidelik.  Brem,  Hb. 
1511;  szo  ich  doch  dyckmaill  gemer-  pr.  91;  din  licham  nu  vorclaret  is 
cket,  wan  ehr  gn.  zyner  im  aller  10  unde  unlidelik,  dat  do  lidelik  was. 
meesten  noedich,  nham  hie  ander  vn-  0GB,  A,  105 ;  alse  du  ynuerderflick, 
leedde  vor  zych.    Old.   ü.  v.  1535.  vnlydelick  vnde   vnsterflick   verresen 

nnledicheit,  f  Beschäftigung^  die  bist,  aldus  sulle  wy  ock  verrysen. 
keine  freie  Zeit  übrig  läßt,  (dringende)  Br.  d,  Eus.  44^ ;  so  vnschuldich  alze 
Arbeit,  negotium,  occupatio,  impedi-  15  de  zele  (von  Adam  u.  Eva)  was,  vnde 
mentum.  Kü.  Numment,  de  eyn  stri-  ze  mochte  doch  vallen  in  de  schult 
der  godes  is,  en  bewyndet  sik  in  der  zünde,  also  vnlidelik  was  ok  de 
werltliker  vnledicheit.  Br.  d.  Eus.  licham,  unde  he  mochte  nochten  val- 
13^;  myn  gemode  is  gewendet  (ver-  len  in  de  pyne  des  dodes.  Locc.  Erz, 
toundet)  mit  der  vorstoringe  myner  20  9;  de  minscheit  was  een  kleet  der 
vnledicheit  .  .  nu  moet  ick  vmme  der  gotheit,  dat  kled  wart  vnlidelik  vnde 
vnledicheit  mines  amptes  wertliker.  vnstarflik.  Glosse  eu  Ps.  92  (93),  1 
menschen  vnraste  liden.  Dicd,  Gr.  (L.),  —  2.  pass.  was  nicht  gelitten, 
126;  vnde  dat  mit  so  groter  stilly-  geduldet  werden  kann  oder  darf,  m- 
cheyt,  dat  daer  gyn  rumoer  ofte  vn-  25  leidlich.  0  benediede  here  s.  Antho- 
ledycheyt  af  scheen  to  wesen.  Leben  nius,  lose  my  van  alle  unlideliken 
d.  h.  Frane.  133^;  (Nach  dem  Tode  plagen.  Brem,  kerck.  geb.  155;  wente 
eines  Rathmannes  soll  gleich  nach  dem  he  afitorich  (l  afstorich)  was  van 
Begräbnistage  eur  Wiederwahl  eine  seden  unde  unlidelik  mede  to  le- 
Versammlung  gehalten  werden)  id  en  30  vende.  Korner  171d;  van  vnlitliker 
were,  dat  id  uppe  de  tiden  grot  maninge  (die  unlidelik  ist,  wenn  sie 
hilghe  dach  were,  ofte  dat  deme  rade  geschieht  vor  dem  lande,  vor  dem 
aisulke  grote  sake  anliggende  weren,  kerspel,  in  velden,  in  nachttiden). 
dat  se  des  van  unleddicheit  wegene  Dithm.  L,  R,  II,  §  200 ;  wol  dat  (ob- 
nicht  don  en  konden  (1433).  Brem,  35  gleich)  der  rosen  blick  wunlik  is,  doch 
Stat,  446;  myt  vnledicheiden  behafft.  ys  des  dornes  scharpheyt  vnlydelik. 
Dithm.   Urk.  95.  Sp.  d.  Dogede  f,  49;   so  is  dat  een 

aiiler(e)t,  ungelehrt,   dat  lerde  vnde       (ihnen)  swar  vnde  vnlidelik,    dat  se 
dat  unlerde  volk.  Münst.  Chr.  1, 132;       eener  burinnen  dochter  scholen  we- 
de    unlerden    unde    de    unwetenden  40  sen  vnderdan.  Griseldis  f.  71. 
kyndcre.  Korner  160h.  nnlideliken,  adv.  unleidlich^  schwer. 

Iinle8(e)lieb,  adj.  unleserlich.  Wen  Do  quam  de  koningk  mit  starker 
schon  etliche  breue  olt  wurden,  hole  wolt  vnde  vnlydeliken  begunde  tho 
kregen,  vnleslig  wurden  etc.  Mekl.  vorderueude  holsten  land.  Lerbech 
Jahrbb.  17,  253.  45  §  113. 

nnleve,  Lieblosigkeit,  Haß,   Dat  ror  unliderlik  =  unlidelik,  unleidlich. 

bedudet  de  ötmoden,  de  alle  unleve  Dewile  auer  solche  vnliderliche  af- 
gerne  vorgoden.  Gerh,  v.  M.  88,  68 ;  broke  vnd  vnbilliche  vorachtonge  . . 
(mengherley  recht),  dat  iuwe  vorvaren  geins  wegs  to  gedulden  etc.  Old.  Urh. 
in  weren  had  hebbet  vnde  on  afghe-  50  v.  1563 ;   welker  J.  g.  lyderlich  tho 


ÜNLIK  63  UNLUST 

enneihen  de  lenghe  vns  solkes  tho  ments^  Vollstrecker)  enen  riaschen  gul- 
gedoelden  Yolyderlych  syn.  Old.  U,  den  vor  ere  moghe  unde  unlustb. 
r.  1536;  wo  in  saken  christliger  re-  Pyl,  Pomm.  Gesch.  Denkm.  II,  184; 
ligioQ  .  .  ienniger  unliderliger  be-  eyne  mark  pennighe  (jedem  Testam,- 
swerligermisbruickyorhanden.Jfti^n^^.  5  Vollstrecker)  vor  ore  unlust  van  des- 
Chr.  2^  280;  in  geschwinder  vnlider-  ser  weghene  (1427),  Brinckm,  2,651; 
licker  gefengknisse  enntholden.  Akt-  moige,  arbeyde  vnde  vnlust.  Monum, 
stfkker  /,  rar.  43.  Liv.  4^,  31;  quithen  lathen  kost,  ge- 

vilik,  nnlimpe,  anlove,  s,  unge-  drencke,  hauern,  hoy  vnde  [der] 
lik  etc.  10  werdynnen    vor    vnlust    etc.     Brem. 

ulttckey  11.  Unglück,  got  sendet  Denkb.  125;  dat  is  vnsen  heren  3 
eme  ein  unlacke.  Gl,  eu  R,  V.  3,  marc  salvers  (als  Strafe),  vnde  dar 
14;  kumpt  to  vorderve  unde  alleme  hebben  de  mestore  6  ^^  van  vor  ere 
unlucke.  das.  zu  /,  39;  to  ereme  un-  vnlust.  Lüb.  Z\  B.  322.  —  2.  als 
hicken.  Komer  201h.  15  Ggs.   zu  alts.  hlust  (Hören),  Nicht- 

utaeken,  schtv.  v.  misglücken,  zum  hören,  Unaufmerksamkeit,  Lerm,  altfr. 
Ciiheü  aussehlagen,  improsperari,  un-  unhlcst.  8.  MüUenhoff  in  Haupts  Z. 
gelucken.  Dief.  Dat  mochte  sik  de  9,  127 ;  tiberh.  jede  Friedensstörung, 
keiser  antacken,  unde  uns  allen  un-  insolentia,  quae  dicitur  vnlust.  Pu- 
locken.   Zeno  1554.  20  fend.  Obs,  jur,  II,  app,  p.   157,  — 

uhiekieb,  adj,  unglücklich,  he  vant  unlust  vorbeden  ist  Sache  des  Bich- 
dar  sinen  broder,  den  unluckighen  ters  vor  Eröffnung  des  Gerichtes,  d.  h. 
koning,  bedrovet  unde  arm.  Lüb.  Chr.  er  fordert  die  Betheüigten  auf  sich 
1.  233.  jeder   Störung  zu  enthalten.    Ssp.  I, 

imtaiekselieheit,/*.  Unglück,  und  also  25  59,  2.  Vgl.  Gosl.  Bergges.  §  82 — 87; 
uth  twedrachtigem  regiment  under-  alse  mi  (dem  scultechten)  to  rechte 
ganck  . .  ock  alle  unluckzelicheit  und  vunden  is,  also  heghe  ich  hir  en  echt 
quad  herqueme.  TFatYir,  Tf«Uent<7.^,^i5.       dingh  ander  koninghes   banne   unde 

mlldelik,  adj,  unlautlich,  unerhört,  vorbede  bi  koninghes  banne  al  un- 
das  sich  nicht  hören  laßen  darf.  Vgl.  so  recht  unde  unlust.  Gosl.  Stat.  73, 15; 
lodelik.  Des  sole  gy  weten,  dat  vns  Job.  Vasmer,  borgermeister  to  Br., 
dat  wat  vnlvdelik  dvnket,  dat  etc.  ward  vor  das  gerichte  gebracht  und 
(1349).  Lüb,   Urk.  3,  nr.  343.  angeklaget    in    nachfolgender   form: 

uliut,  /l  1,  als  Ggs.  zu  lust,  Her  vaget,  willet  ihr  unlust  vorbe- 
SdimerZy  Beschwerde,  Mühe,  Bemü-  35  den?  do  verbot  de  vaget  unlust.  Do 
kung.  weick  borger  buten  vnser  stad  sprack  de  vorsprake :  herr  vaget,  hier 
oaei  handelt  wert  mit  werken  edder  stehet  etc.  Brem.  G.  Q.  159;  weret, 
mit  worden,  wan  he  in  de  stad  kumpt,  dat  iemen  unlust  dede  vnder  missen, 
so  schal  he  dat  apenbaren  binnen  et  were  wormede  et  were,  de  breke 
den  ersten  dren  rechtedagen,  deit  he  40  l  m.  (1370).  Hans.  Urk,  II,  S.  267; 
des  nicht,  so  is  dejenne  neues  ant-  weret  sake,  dat  yemant  deme  older- 
vordes  plegen  (verpflichtet),  de  eme  manne  efite  synen  bysitteren  unlust 
de  siege  ofte  vnlust  gedan  heft.  Lüb;  dede  effte  vorspreke,  de  scal  beteren 
R.  317,  Anm.  7;  se  (die  Hansestädte)  etc.  Monum.  Liv.  4,  217,  18;  u,  310; 
scholen  beholden  Schönere  .  .  alle  45  so  we  den  gherdeluden  vnlust  deyt 
Tracht  vnde  rente  twe  jar  dar  na  vor  binnen  des  dat  de  olderlude  sitten, 
ere  unlust  unde  eventure,  dat  ze  tor  de  bethere  eyn  punt.  das.  187;  wol 
QQsen  (des  schwed.  Königs)  willen  (wer)  in  der  morghensprake  unlust 
dan  hebbet  (1361).  Cassd,  Urk.  422;  dede,  de  schall  6  penninge  gebroken 
alle  jbare  einem   jeweliken  (Testa-  50  hebben.  Benner,  Brem.  Chr.  1,  105. 


ÜNMACHT  64  ÜMMER 

nnmaclit,  /*.  Schwäche^  KrafÜosig-      werd  dar  von  (van  centaurea)  gesunt. 
keü.    we  en  kunnen  nü  nycht  komen       Wolf.  Mscr.  J^3,  3  f,  68. 
tbo  yuw  yppe  desse  korthe  tyd  van  munechtich,  adj,  ohnmäckHg^  kraft- 

vnmacht  (Krankheit)  wegen  (1395),  los^  impotent  Wente  he  unmechtich 
Sudend.  S,  nr.  J^3;  und  iss  .  .  ein-  5  was  to  eliken  werken.  Korner  l?lä 
mael  gestormet  und  mit  unmacht  (W.);  oft  de  man  vnmechtich  were 
(ohne  etwas  ausgerichtet  eu  haben)  to  der  ee  to  drivende  na  gewoenliken 
wedderumme  affgewecken  mitt  vor-  dingen.  Ndd.  Rechtsb.  f,  24 ;  we  seek 
lesinge  veles  gudes  volckes.  Münst.  is  in  dem  büke,  de  is  trach  vnde 
Ghr,  1,  332;  des  quam  hie  .  .  in  10  vnmechtich  vnde  ome  sweret  dat  lytf 
unmacht  (unterlag).  Kerkhoerd  v.  373.       inwendich.    Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  95k 

nnmak,  nngemak,  Ungemach.  Ware  —  Dat  alle  de  bode  des  paweses 
leue  is,  wan  me^  vromet  vngemak  sik  scholdi?n  unmechtich  wesen.  Korner 
to  rekenet  vor  vnmak;   also  rekede       ?6c. 

desse  vrowe  erer  dochter  vnmak  ere  15  unmeine,  adj.  vom  Eide:  nicht  ver- 
wesen.   Serm.  evangel.  f.  47d.  brecherisch,  rein,    dat  sin  eid  si  reine 

nnmaksam,  adj.  voU  Ungemacii.  La-       unde  unmeine.  Ssp.  III^  88,  3;  den 
zarus   heft  ghehat   eyn    vnmacksam       eyt  den  N.  N.  hefft  geswaren  .  .  de 
levent.  Bavenst,  f.  13  7&;  B.  d.  Frof.       ys  reyne  vnd  vnmeyne.  Ndd.  Rechtsb. 
II,  f.  55b.    Dazu  das  Subst.  unmak-  20  f.  98h, 
samicheit.  nnmere,  adj.  unlieb,  unwert,  ver- 

nnman,  m.  Unmensch,  unde  wil  haßt,  euwider.  Des  wart  he  unmere 
ene  al  wege  to  rugge  driven  als  enen  (contemtui  habitus  est).  Eike  v.  B. 
bösen  unman  (1378).  Hans.  Rec.  2,  119;  de  sone  was  en  ghar  vnmere. 
466.  2b  Schneksp,  f.  59^;  0  we  du  twyvelere. 

nnmannich,  -mennich,  adj.  nicht  du  bi^t  gode  unmere.  Theoph.2,610 
Bcihlreich,  nicht  viel.  Darna  sint  na  (3,  367);  dat  was  den  guden  luden 
unmennigen  dagen.  Gerh.  v.  M.  16, 27.       (Edelleuten)  unmere.  Chr.  d.  nordelb. 

nnmate,  f.  Unmaß,  Maßlosigkeit.  ISachs.  p.  147 ;  Brandane  dachte  dit 
De  ok  siner  word  vnmate  het  ghe-  30  unmere  .  .  It  en  wolde  om  nicht  to 
holden,  de  kan  ane  arbeyt  der  neue  sinne,  dat  etc.  Brandan  v.  14;  dat 
mate  holden.  Ecdes.  f.  24k  was  en  sere  unmere  unde  lepen  tor- 

anmat6(n),  adv.  ohne  Maß,  über  die  nich  von  danne  (1331).  Russ.-iivl. 
Maßen.  Se  deden  unmaten  groten  Urk.  S.  58 ;  daer  (wen$i  man  von  ge- 
schaden.  Magd.  Seh.  Chr.  140,  18;  85  stohlenem  Gute  opfert)  is  gode  soe 
unmaten  vele.  das.  95,  16;  it  re-  onmeer  toe,  als  of  men  sinen  soene 
genede  ummate.  Eike  v.  R.  527;  voer  sinen  oghen  doede.  Sp.  d.  kerst. 
vmmate  suuerlick.  Harteb.  189,  536,  gel.  115;  do  s.  Bemard  noch  ein 
f.  6k  clene   kind   was,    do   dede   em  dat 

unmätlicheit,  f  Maßlosigkeit,  Über-  40  hovet  we  . .  dat  was  der  moder  ghans 
mäßigkeit.  men  desse  stucke  besmyt-  leyd  vnde  claghede  dat  ener  olden 
tedc  he  allene  myt  vnmatlicheyt  der  vrouwen;  de  sulue  wolde  id  dar  heb- 
bozen  lust,  wente  he  krenkede  vele  ben  gheseghnet  .  .  do  schryede  dat 
eddeler  yuncfrouwen.  Denscke  Krön.  kind,  vnde  em  was  gans  vnmer  dar 
f.  02h.  45  to.  Passional  f.  138h. 

unmätliken,  adv.  unmäßig,  und  re-  nnmerksamiclieit,  f.  UnmerMichkeit. 

gende  unmatliken  swinde.  Magd.  Seh.  men  vth  der  dagelikes  ghewonte  ok 
Chr,  402,  3.  to    der    vmmercksamicheyt    vleten. 

unineeliteii ,    schw.  v.    ohnmächtig      Navcig.  4,  1. 
werden,  deme  gherne  vnmechtet,  dey  50     nmiier,  anmermerei  s,  iomer. 


ÜNMETENDE  65  ÜNMOT 

unetoide,  pari.  adj.  (pass.)  unge-  unmogeliken,    adv.    überaus   vid. 

meßen,  sin  annietende  (immensa)  torn.  Alzo  de  gyren  (Geier)  konden  se  (die 

5  Mos.  29^  23,  (H.).  Kinder  Israel  in  der  Wüste^   als  sie 

letenheitf  f.  Unmäßigkeit.    van  Fleisch  aßen)  in  sehet en  (hineinscMe- 


der  uometenheyt  der  brukinghe  (im    5  ßen^  -schlingen)^  Se  eten  alzo  vnmo- 
MArauch^  desEßens).  Komerl269^.       geliken  sere.  Josef,  V,  d.  7  Tods.  v. 

UBetliky    adj.    unermeßlich.     De       707?. 
ewige  Tnmetlike  god   van  vnbegrip-  unmogich,  adj,  unvermögend.     Ind 

liker  macht  etc.  1^.  d.  Legen  f.  31\       were  die  heirre  of  die  stat  des  on- 

umiHBey  f.  Haß,  Bosheit;  oft  auch  10  muegich,  so  suelen  yme  die  andere 
nur:  Zkcie^paU.  discidium.  Nd.  Jahrb.       samenverbondene  van  ons  dartzu  hel- 

1,  24.    Effte  en  man  mit  vnmynnen       pen  (1351).  Lacombl.  3,  nr.  496. 

ia  dat    water    scheuen    werde    etc.  nnmoltern,   adj.   unwirsch?     Wen 

Ditkm.  R.  Q.  §101;  effte  en  man  mit  men  einem  vth  dem  ersten  slape  wil 
Tnmynne  beghoten  werde  mit  eneme  15  vp wecken,  so  kan  men  mennigen  min- 
beker  beres.  das.  §  103;  to  deme  sehen  lange  nicht  ermündem;  etlike 
hate  nnde  ok  to  deme  (?)  unminne.  werden  so  eheweckern  ynd  so  vnmel- 
Komer  137^;  he  makede  twidracht  teren  dar  auer,  dat  se  halff  im  slape 
mank  den  heren,  uppe  dat  se  yan  dem  na  dem  koppe  slan,  de  en  vp- 
tonie  unde  unmynne  van  dar  ryden  20  wecket.  Chryse,  Bothpred.  J6^.  —  Ist 
scheiden.  Lüb.  Chr.  2^  558;  weret,  damit  unmustern,  aus  Unwohlsein  un- 
dat  jenich  knecht  mit  vnmynnen  scei-  behaglich ,  au  vergleichen  ?  S.  Wei- 
dede  van  sinem  meistere  etc.  Lüb.  gand  s.  v. 
Z.  R.  192.  nnmdt,    m.  und  n,   Misstimmung, 

imodes,  adv.  unmuthig,  unwillig.  25  Unwille^  Streit,  sus  loch  de  keiserinne 
Hir  van  worden  de  Vranken  unmudes  wedder  to  T.  van  torne  und  unmede. 
lirritaü).   .Bt*e  v.  R.  587.  Magd.  Seh,  Chr.  274,  22;   en  dede 

HiBtdiehy  adj.  unmuthig,  misge-  wi  des  nicht  (leisteten  wir  keine  Hülfe) ^ 
stimmt,  aufgebracht,  grel  vel  unmo-  se  mochten  se  sik  .  .  unrechtes  ir- 
dich,  iratus.  Dief,  de  se  unmedich  30  weren  ane  unsen  unmod  (1351).  Urk. 
uppe  ene  weren.  Korner  73^;  de  d,  hist.  V.  f.  Nieders.  8,  nr.  464; 
was  he  nnmodich  unde  weide  alles  dusse  smeten  up  eme  unmet  und 
dinghes  unscbuldich  wesen.  Lüb.  Chr.       worden  viant.    Mütist  Chr.  1,   107; 

2.  198,  also  wart  de  ummot  to  beyden  syden 
iBB*dicheit,  f.  Unmtäh,  Groll,  Haß.  35  wechgelecht.     Korner    20ic ;     vert- 

Sas  drog  Wichmann  grote  unmodig-  mer  so  late  wy  van  allerleye  vmmode, 
keit  up  Hans  Schröder  etc.  Hanü).  den  wy  mit  N.  N.  ghehad  hebbet 
Chr.  349.  (1348).    Sudend.  II,   nr.  249   (u.  so 

UBt^eliki  adj.  unmöglich,  unglaub-  häufig  in  Sühnebriefen) ;  dartho  me- 
lieh.  Disse  ketter  hadde  alte  unmoge-  40  sten  se  loven  sone  tho  dende  deme 
like  ketterie,  der  gelik  nue  er  gebort  raade  umme  dat  unmuth,  dat  se  be- 
was.  Magd.  Seh.  Chr.  351,  6.  =  sehr  wiset  hadden  deme  raade.  Lüb.  Chr. 
viel,  ok  in  der  hilgen  nacht  der  bort  1,  316;  weret  dat  ienich  man  vnmu- 
anses  heren  .  .  so  kamen  dar  to  hopo  des  begunde  in  der  cumpenye,  dee 
al  de  nationes,  de  under  sunnen  sint,  45  sal  deme  werkmestere  bergen  setten. 
dat  dar  volk  unmegelik  is.  Ludcif  v.  Monum.  Liv,  4,  318 ;  we  dar  denne 
S,  c.  22,  S.  54 ;  he  biddet  unmoge-  (bei  der  Güdeversamlung)  vnmot  ma- 
hke  (unerschwingliche)  bede  ever  de  kede,  de  scheide  wedden  ene  tunne 
b&r  meynliken  etc.  Brschw.  Chr.  1,  bers.  Lüb,  Z.  R.  322;  se  jemand 
45,  17.  50  unmoyte  in  der  brüderschaft  anrieh- 

lUttalaMatd.  WOrtarbuoh.   Y.  j^ 


UNMOT(E)  66  ÜNNOSEL 

ten  würde,  soll  eine  halbe  tonne  hier       wente  de  kyndere  unmuudich  weren 

zu  geben  verfällig  seyn  (1594),  Hamb.       Komer  161c. 

Z.  R.  p.  86^  10.  unnasch,  nnesche,  nnexe,  adj,  (Ur 

nniiiot(e),  /*.  ünmuße^  Mangel  an  sprung  dunkel)^  unbrauchbar,  schlecht 
Zeü^  Beschäftigung,  mhd,  unmuo^e.  5  garstig,  unnascb,  unreinlich,  garstig 
Were  dat  erre  (ihr,  der  6  Richter)  Dähn.  Vgl,  Er.  WB.  5,  141.  —  Gj 
eyn  van  dodes  wegene  afghenge  ofte  hebbet  dar  af  alle  sonauende  twc 
van  rechter  ymmothe  nicht  an  desse  voder  bokens  holtes  .  .  ynde  latel 
stat  komen  mochte  etc.  (1319).  Nies,  dar  af  howen  vnde  holten  vai 
Beitr.  2,  274 ;  so  dat  we  davon  in  10  vnnaschen  holte  dat  jar  00er  to 
groter  ummote  sin  und  eigintliken  juwem  bederue  vnde  vurynge,  wes  iv 
uppe  solk  iuwe  schrifte  neyne  sprake  to  donde  is.  Calenb,  ürk.  IX^  S.  132; 
hebben  konden,  sunder  so  drade  we  ok  mach  de  vorwarer  der  cappellen 
uns  des  von  fehide,  kryges  und  an-  der  holtinge,  alze  vnnasches  holtes 
dere  ummote  wegin  ledigen  konen,  so  15  to  siner  vuringe,  bruchafftich  wesen 
wil  we  davon  sprake  hebbin.  Gott.  Urk.  (1406).  Lüneb,  Urk.  7,  nr.  863;  de 
//,  nr.  161.  —  Hiehcr  als  m.?  wan  koter  moghen  houwen  in  den  reken 
de  meisterstugken  gemaket  und  van  (niedrigen  Gebüschen)  unessche  holt. 
den  olderlüden  gewardiret  sein,  schal  Gr.  Weisth.  3,  80  Änm. ;  unexe  holt 
dersulvige  (der  Meister  werden  will)  20  to  howende  (1409).  Lüneb.  Urk.  XV. 
den  olderlüden  vor  den  unmuth  der  S.  165;  van  Personen:  Philippus  (K 
platzen  und  getow  (d.  h.  für  die  Be-  v.  Frankr.)  lauede  gade,  dat  he  leuer 
nutzung  ihrer  PlcUse  u,  Werkzeuge,  wolde  all  syne  kleder  geuen  den  ar- 
die  sie  ihm  geben  sollen)  sambt  erer  men  .  .  den  dat  he  sunde  begyoge 
mühe  und  versümenuss  twe  m.Lub.  25  geuende  cleder  lodderen  vnde  sme- 
tho  erleggen  schuldig  sin  (1586).  cherden  als  uneschen  leethsprekeren 
Hamb.  Z.  R.  191,  11.  (SpieUeuten)  vnde  heerolden.  Lerbeci 

unmunde,    adj.    unmündig.      Des      §  78. 
vnmunden     kindes    schulde.      Haill.  nnneme    =   ungeneme,    ingratus. 

Schoppenb.  /".  59^.  —  Eya,  leue  here,  30  Dief,  n,  gl. 

gyff  my ,    dat    ick  dy   bekenne,    zo  unndchhaftich,  adj.  ungenügend,  in- 

mach  ick   dy    leeff   hebben,    wente       sufficiens.     Dar  he  umme  unwerdich 
unkunde  de  maket  unmunde  (unver-       unde  uunogaftich  were  der  ere.  Kor- 
nünftig?  oder  Subst.?).    Sp.   d.  Do-      ner  183d, 
gede  Vorr.  u.  f.  132.  35      nnndchsam,  adj.   der  sidi  nicht  ge- 

anmundieh,    adj.    1.   unvernünftig       nügen  läßt,  gierig.     Ein  giriger  . .  de 
(ni(M  zurechnungsfähig).     Were  dat       wes   to  hope  sleit  unnöchsam  edder 
also,  dat  en  vnmundich  der  schaden       ane  noge.  Gl.  zu  R.   V.  I,  17. 
doyt,   de   gene,    de  dat  vnmündighe  nnnode,   adv.   ungern,     zegge  my 

der  tho  sie  thiith,  de  sal  halve  böte  40  nycht  unnode,  is  he  dat,  dede  Laza- 
gheuen  vor  den  scaden.  Rig.  St.  R.  rum  weckede  van  dode  ?  Redent.  Sp. 
p.  191;  unde  wol  dat  hertoge  W.  in  431.  Vgl.  he  wuU  dar  unnode  an,  er 
dem  lesten  yare  synes  leuendes,  do  wollte  es  ungern  thun.  Dähn.  (Eig. 
he  kranck  vnde  vnmundich  was  etc.  heißt  unnode  „nicht  ungeme*^;  die 
(1396).  Sudend.  8,  nr.  135;  gi  scholt  45  Negat.  ist  wd  hinzugetreten,  als  die 
nicht  vnmundich  maket  (l.  maken)  Bedeutung  von  node  zu  schwindm  be- 
Juwen  vrunt  van  bösen  saken  (d.  h.  gann;  falls  nicht  etwa  un-  Uoße  Ver- 
ihn  nicht  unzurechnungsfähig,  schuld-  Stärkung  ist,  s,  oben.) 
los,  machen),  De  he  seker  heft  gedan.  unnosel,   adj.   nicht  schadend,  un- 

Laiendodr.  f.  128^.  —  2.  unmündig.  00  schuldig.    (Das  Simpl.  nosel,  nocens 


ONNOSELflElT  67  ÜNPLICHT 

u.  das  Sybst.  nose,  damnum  finden  Fastn.  Sp.  981,  12;  sik  u.  maken 
sich  im  mniederl.  s.  Regel,  Goth.  (wie  noch  jetet)  grobe,  unanständige 
Progr,  1864,  S,  17;  es  ist  wcJirschein-  Worte  gebrauchen,  Darna  hebben  sik 
lieh  nicht  von  noxa,  sondern  vielmehr  de  wedderwordigeu  noch  ynnutte  ge- 
tvn  dem  r&man.  noise  [aus  lat.  nausea]  5  maket  vm  dut  gelt  vttogeuende.  Hamb, 
absuleikn.  Vgl.  Dief.  Goth.  WB.  2,  Chr.  101 ;  dar  he  ouel  vmb  tofreden 
97  I*.  Diez  WB,  696.)  —  Unnosel  was  vnd  [sik]  sonderlik  jegen  mi  vast 
lam.  Br.  d.  Eus,  6h;  mannich  un-  vnnütte  makede.  Gentekow  13, 1, 143, 
schuldich  lam  .  .  dar  to  ök  mannich  —  Vgl.  he  makt  sikk  darover  seer 
onnosel  der.  B.  F.  6339;  nement  en  10  vnnfitt,  er  spricht  lästerlich  davon, 
dorste  des  Ynnoselen  bischoppes  hues       Bahn. 

roren.  Br.  d.  Cir.  84^;   de   vnnosel  nnniittich  =  unnutte.     Mytt  lan- 

( Vulg. innocens ;  L. : de  vnschuldighe;  genn  unnuttige  worden  hebbenn  de 
Btmb.  ein  alveren ;  Lulh. :  ein  AU  Lubskenn  dytt  unse  antworth  heen 
herer)  ghelouet  alleme  werde.  Spr.  15  unde  beer  geworpen.  Waite,  Widlenw. 
Scd,  14, 15  (C.) ;  der  unnosel  kindere       2,  355. 

dach  (28  Beehr.).  Mundart.  2,  456;  nnordelicheit ,       f.       Unordnung, 

einfach^  niedrig,  God  wolde  em  open-  schlechte ,  ungehörige  Beschaffenheit. 
baren  syn  loen  myt  so  groten  myra-  u.  eres  loven  unde  levendes.  Korner 
kell  ouermyddest  so  verworpen,  vn-  20  173o;  wol  dat  na  tyden  vele  arghes 
nosden  vnde  truwen  swyne  herden.  unde  unordelicheyt  (schlechter  Lebens- 
Freckenh.  Leg.  33;  simpelevnde  vn-  wandet)  van  en  vorvaren  ward.  das. 
nosele  lade.  das. ;  de  wile  Wittenhorst       222^. 

eenen  onnoselen   menneke   (ex  ima  nnordelik,  -ortlik,  u.  unorlik,  adj. 

plebe  hominem)  Occo  Amken  ge-  25  1.  gegen  die  gewöhnliche  Ordnung, 
Doemt,  wulde  na  rennen  etc.  Ben.  außergewöhnlich.  Se  was  beuangen 
4^3,  —  Jetet  wird  das  W.  westwärts  myt  groter  vnordeliker  kulde  vnde 
(bes.  in  Ostfriesland)  eur  Verstärkung  bitte.  Serm,  evang.  f,  241d.  — 2,  gegen 
des  Adj.  gebraucht,  z.  B.  unnosel  die  richtige  Ordnung,  ungeordnet. 
gröt;  u.  het  u.  a.    Stürenb.  s,  v.        30  Wente   he  en  unordelik  levende  vo- 

iiiBOSellieitf  f.  Unschädlichkeit,  ün-  rede.  Korner  221^ ;  de  koning  da- 
schuld,  ynnoselheit  vnde  eynuoldicheit  gede  vor  allen  bischopen,  dat  vele 
desses  kyndcs.  Br.  d.  Eus.  27^;  unortlikes  dinges  wer  in  der  cristen- 
exemplar  der  vnnoselheit  heißt  der  heit.  Magd.  Seh.  Chr.  78,  14;  unort- 
A.  Hieron.    das.  6.  36  like  begherynge.    Wiechm.  nikl.  nds. 

uiutte,  ac^.  u.  adv,  unnütz,  un-  Lit.  1,  3Ö;  umme  ere  dwelinghe 
ian/gliek.  en  volk,  dat  unnutte  were  unde  unorliken  werke.  Korner  191^. 
to  allen  guden  dingen.  Korner  86c;  mit  Dazu  adv.  unortliken.  Wente  du  un- 
dessen  (laddichgengern)  hefstu  de  ed-  ortliken  to  my  komen  bist.  das.  118c. 
delen  tit  unnutte  togebrocht.  LOb.  Bo-  40  nnordich  =  unordelik.  Help,  dat 
dend.v,  820;  bes.  mit  (unnützen,  groben)  nicht  vnordige  drofienisse  vnd  swar- 
Worten  sdteltetid.  Dar  wart  den  bor-  modicheit  in  vns  sy.  Bost.  Bedeb.  f.  6k 
geren  de   vorrederie   vorgelesen,    so  nnplege  =  unplicht.   s.  e.  Beispiel 

dat  der  schelke   worden   teine  vor-       unter  ungelt. 

meldet,  so  dat  de  borgere  dar  ganz  45  unplicht,  f.  1.  Pflichtverletzung. 
imnatte  ap  worden,  dewile  se  gar  Wert  ieneg  knape  so  dumkone,  it  si 
mode  weren  in  sodem  angeste  to  vppe  der  reise  oft  in  dem  houe,  dat 
wonen.  Brschw.  Schichtb.  236;  Drii-  he  sie  to  unplichte  vplendet  weder 
deke,  wultu  eck  harde  by  uns  stan,  sinen  heren.  (13  Jahrh.)  Hans.  ürk. 
Wo  se  willen  beyde  unnutte  wesen?  50  //,  S.  23 ;  swe  des  kindes  erve  is, 

5* 


UNPLICHT  68  ÜNPLICHTLIKEN 

dem  sal  des  kindes  Vormunde  bere-  len  ore  meygere  nicht  dringben  to 
den  von  jare  to  jare  des  kindes  gu-  iennegheme  denste,  ghave  eder  un- 
des  unde  ene  des  gewis  maken,  dat  plicht  (1387),  Gott.  Urk,  I,  tir.  328^ 
he  is  in  unplicht  (=  unplichtliken)  vnde  hebben  dar  houedenst  vnd  an- 
nicht  ne  verdo.  Ssp.  /,  23,  2;  bes.  5  dere  vnplight  aue  eschet  (1365) 
die  Verletzung  der  Zucht,  Unsittlich'  Lüneh.  Urk.  VII,  nr.  610;  (Der  Rath 
keit,  Unzucht,  Ehebruch,  tvHde  Ehe.  behält  alljährlich  8  M,  inne)  vor  .  . 
Se  (die  Beamten  des  Königes)  hebben  perde  to  holdende  .  .  unde  vor  aller- 
van  di  nie  sunde  unde  vele  unplicht  leye  stadtplicht  unde  unplicht  Brschw. 
geleret.  LÜb.  Dodend.  v.  352;  de  10  Chr.  1,  151  Anm.;  scholen  plichtich 
duvel  brachte  de  keiserinne  in  ein  syn  alle  vmplicht,  de  ene  intsampt 
rochte,  dat  se  in  unplicht  lege  bi  der  Stadt  wegenn  vpgelecht  ward, 
einem  eddelen  ridder.  Bothos  Chr.  mede  to  dragen.  LiU).  Z.  R.  235; 
f.  82;  dieselve  maus  meisten  sick  willen  de  armen  lüde  .  .  myt  nener 
noch  einmail  die  frowen  laten  tho  15  nyen  vmplicht  besweren  (1500).  Su- 
echte  geven ;  denselven  ehestant,  dair  dend.  8,  S.  273,  22 ;  desse  standt 
sie  süss  laivge  hedden  inne  gewest,  (der  Bauern)  is  swar,  moyesam  unde 
dat  en  wer  gein  ehestant  gewest,  und  mit  mannigerley  unplicht  besweret. 
hedden  so  lange  gelegen  in  unplicht.  Protest.  Gl.  eu  R.  V.  f,  3;  nenenie 
Münst.  Chr.  2,  71;  se  hebben  eine  20  tollen  edder  unplicht  up  de  Dith- 
titlang  mit  malkanderen  in  unplicht  merschen  uptosettende  (1523).  West- 
gelevet.  Old.  Urk.  v.  1542 ;  fiff  jar  phal.  3,  1790;  de  rekensmanne  scho- 
lanck  heft  se  by  en  ander  gewont  in  len  ok  hirbaven  neue  unplicht  edder 
unplicht.  Soest.  Dan.  184;  da  jemand  andere  beschweringe  in  jemandes 
seine  kinder  .  .  verseumte  .  .  und  25  guedt  dringen  (1579).  Cassel,  Utk, 
sich  also  beslapen  Hessen  und  in  un-  108;  dar  hefft  de  Ottersberch  ane 
plicht  lebten,  was  de  vorbroken?  Gr.  de  pandinge  unde  alle  unrecht  und 
Weisth.  3, 129 ;  in  den  Kloppenburger  unplicht.  Gr.  Weisth.  3,  220. 
(Old.)  Bruchverzeichnissen  von  1540  nnplichten,  schw.  v.  die  Pflicht  ver- 

bis  1542  kömmt  es  häufig  in  dieser  30  leteen;  eine  unplicht  auflegen?  flo- 
Bedeutung  vor.  —  2.  wozu  man  recht-       giare  ?    Dief. 

lieh  nicht  verpflichtet  ist.  meritum  ex  unplichtich,    adj.   die  Pflicht  vei'- 

congruo  (qpp.  ex  condigno),  van  gna-  letzend,  (koning  Wilhelmus)  de  was 
den  vel  van  unplicht.  Voc.  Engelh.  sine  daghe  wesen  en  böse  minsche, 
(zu  plege,  plicht,  Leistung,  Zins)  35  en  unplichtich  vorquester  unde  rover 
außerordentliche  Abgabe;  dann  aber  des  gudes  an  deme  rike.  Lüb.  Chr. 
auch  (wie  ungelt,  unslete,  Unkosten)  1,  6;  von  Sachen :  ungehörig,  unrecht- 
jede  Abgabe,  angaria,  vngelt  vel  vn-  mäßig,  (de  sotmester  soU  schtvören) 
plicht.  Voc.  Engdh.  u.  Dief.  „gemeine  dat  he  nene  unplichtighe  stighe  ed- 
Abgaben,  außer  der  Landsteuer.  ^  Dähn.  ^  A^r  ander  unredelike  ghote  gbeten 
De  vorste  nemet  (vom  Bauer)  sine  wille  (1377).  Walkenr.  Urk.  nr.  971; 
plicht,  darto  komet  vele  unplicht.  (derselbe  soll  schwöreti)  dat  he  boven 
Eccles.  f.  83h;  de  helfte  des  slotes  nascrevene  plichtige  gote  nenerleye 
B.  myt  alle  syner  thobehoringe,  myt  unplichtige  stige  geeten  wille  (1388). 
plycht  vnde  myt  vnplycht ,  ys  unse  45  das.  nr.  992. 
eghen  (1408).  Brem.  Denkb.  187 ;  he  unplichtliken,   adv.  auf  pflicMver- 

scal  ganse  macht  hebben  vptonemende  letzende  Weise,  ungehörig,  al  nam  be  et 
.  .  alle  vnse  rechte,  tynse,  rente  .  .  mit  walt  unde  unplichtliken  vordede 
plicht  vnde  vnplicht  (1435).  Scheidt,  dat.  Lüb.  Chr.  1,  7;  se  beschatten  se 
V,  Adel  p.  130  u.  so  h  ;  we  en  schul-  50  (de  papen)  unplichtichliken.  das.  1, 59. 


UNRADICH  69  UNRAT 

iiradiek,  adj,  der  nicht  eu  Bathe  dy  senden  vngeuall,  vnrädt  vnde  yn- 

hät  verschwenderisch,    Dat  he  gans  gelücke  yn  allem  dat  du  vor  de  handt 

tobringerne  was  unde  unradich.  Kor-  nympst.  5  Mos,  28,  20  (Bugenh,  u. 

nn  177d,  E.  Auch  Luther  unradt);  den  5  Nov. 

urim,  m.    Mangel  an  räm,  Ah-  5  do  vordranck  N.  N.  vnd  wort  gedelet 

vfichung  vom  Ziel  (der  Absicht),  (un-  vor  einen  vnradt.  Strals.  Chr.  2^  178; 

UabsichiigierJ  Zufall,  Unfall.  Wan  he  so   scholde   idt  ein  unradt  (unram) 

fder  angeklagt  war  eine  falsche  EUe  wesen.  Sass.  u.  Holst.  B,  131;  wereth 

^brauM  eu  haben)  sek  des  entsloghe,  ock  sake,  dath  in  dissem  breue  wath 

d&t  dat  to  komen  were  ane  sine  wit-  10  vorsumet  worde  .  .   wu   dar  vnrath 

scap  unde  vorsate,  so  moste  he  den  tho  queme  etc.    Hahn,    Urh  3,  27; 

onram  verbeteren  usen  heren,   dem  yk  arme  gheselle   byn  by  vnrat  by 

rade,  mid  sinen  ghude  na  oren  gna-  ghekamen,   alze  jwe  leue  wol  ghe- 

den.  Hanov.  St.  B.  391;  D.  G.  bunt  höret  heft  van  der  vrowen,  dede  wart 

heft  ein  van  der  herschop  schape  ge-  is  vervnradet     (verunglückte)      (1500). 

beten  .  .  Ordel:  Nachdeme  de  bunt  Tfi^m.  J&ne/*;  angesehen  in  vorgangen 

nicht  beruchtiget  was,  is  dat  ein  un-  jaren  unse  borger  vele  beschweringe 

ram  vnde  schal  sunder  schaden  vnd  und  Unkosten  in  unraht   (durch  un- 

broke  gescheen  wesen.  Sass.  u.  Holst.  glückliche  Zufalle)  bigekamen.  Dithm. 

R.  42^  7;    vor  ein   unrhaem  deilen  20  B.  Q,  p.  215.   —   2.  Aufwand  zum 

ffür  e.  Unfall  erklären),  das.  95;  so  Überfluß,  Verschwendung  (das  Wesen 

schal  idt  vor  ein  unram  geachtet  wer-  eines  unradigen).   Vnrad  nympt  sack 

den.  das.  131;  ock  queme  jenich  vn-  vnde  sad  (prodiga  res  toUit  cum  se- 

ram  edder  infal,   [dat]  dusse   borne  mine  saccum).  Kiel.  Mscr.  f  33.    Vgl. 

(Brunnen)  bufellich  worde.    Calenb.  26  Frisch  2,  88 :  „unrat,  wefm  man  etu)as 

Irk,  5,  nr.  866.  nicht  Verschwendung  nennen  mag ;  was 

uruieliiiges,  adv.  ohne  es  eu  wdl-  soll  dieser  unrat  ?  cur  haec  sumtuum 

Un.  unabsichtlich.  So  welich  man  den  profusio  fit?^  dann  (wie  ungelt,  un- 

aoderen  anzegelt  ofte  vppe  ene  driuet  kosten)    Kosten^   die  überher  laufen, 

mit  vDgerade^' Far.  unramelinges)  etc.  30  Kosten  überhaupt.  De  winheren  scho- 

Rig.  St.  B.  124^  6.  let  bestellen  mid  deme    winscrivere, 

tiriste,  f.  Unruhe,  Lerm.    Dar  na  dat  de  unrad  des  wynkellers  ghemyn- 

en  Schach  dar  nicht  mer  der  vnraste  nert  werde  mit  den  brode  unde  ghe- 

des  olden  vyandes.    Dial.  Gr.  204^;  luchte  (Erleuchtung).    De  wynscriuer 

vant    dat    lant    to    Butenyaden    in  35  schal  eghene  lecht  tughen   in  deme 

krighe,  vnvrede  vnde  in  vnraste  ghe-  kellere  to  bernende  unde  neyne  mar- 

legen  heffb.  Brem.   Urk.  v.  1420;  he  ketkersen  unde  schal  allen  unrad  in 

väs  van  sinnen  wunderlick,  van  frede  dem  kellere  holden  na  rade  unde  bete 

arm,  van  vnrast  rick.  Benner  f.  E 4^.  der  wynheren.    Hanov.  St.  B.  281; 

nrastieh,   -restich,  adj.   unruhig.  40  dat  de  van  Pratzen  .  .  neuen  vnrad 

wandernde    vnder    iw    vnrastich.    2  efte  koste  hebben  schollen  van  dem 

Thts8.3^11(C.);  clappich  vnde  wilde,  koninghe   van  Zweden  (1368).    LÜb. 

vnrestich  vnd  en  mochte  nicht  bliuen  Urk.  3,  S.  706;    vnd  als    .    .  vnser 

in  ereme  huse.   Spr.  Sal.  7,  11  (C).  vrowen  amptman  vnser  vrowen  thyns 

urit,  m.  1.  =  ungerade,  unglück-  45  al  op  gebuert  heft  vnd  den  cost  vnd 

Itcker  Zufall,  unbeabsichtigter  Schaden.  den  vnraidt  dair  äff  betaelt  heft,  so 

^0  we  gebuwet  heuet  vnde   dar  vn-  etc.    Gr.   Weisth.  3,  866 ;   ende   wel 

ghelacke  to  geualle  van  vnrade  (im  in  der  sake   vellich  worde,   die  sali 

Ttxt:  uan  ungheschichte).    Lüb.  B.  den  broke,  kost  ende  alle  onraedt  vp 

SS3,  Anm.  1;    de  herr   wert  manck  &o  staen.    Bichth.  527,  §  29;   hyr   van 


UNRAT  70  UNRECHT 

geslagen  den  onraet  van  den  roggen.       vnd  reygin  machin,  zwene,  dy  senff 
Z.  d,  Berg,  G.  F.  11^  193  (vgl.  196);      vnd  vnrat  geven.  Grashof ^  Antiq.  Mise, 
vortmer  allerleye  unrat  unde  grunt-       (Brinckm.  2^  652,) 
rorynghe  in  usem  lande,  de  lecge  wy  nnrätswif,  n.  Weib^  das  nnrätsbröt 

(Erich  V,  8,)  af,   unde  scal  en  und    5  feil  bietet.   Und  sal  men  die  unraitz- 
erem  ghude  nen  scade  wesen  (1357).       wiven   overmitz   den   boevenkonynck 
TJrTc.  d.  hist.  F.  f.  Nieders.  8,  nr.  521 ;       doin  brengen  to  Moerse  up  den  kaexe 
allerleye  unrat  und  unrecht,  it  si  an       setten.  Lacombl.  UrJc.  IV,  S.  564. 
watere  oder  an  lande,  dat  legghe  wi  unrecht,  adj.   1.  einer  der  Unrecht 

af  (1344).  das.  nr.  417 ;  (Sudend.  11^  lo  hat^  im  Unrechte  ist ;  u.  sin,  Unrecht 
nr.  77);  (ungherat  an  watere  und  an  haben^  u.  werden,  Unrecht  bekommefij 
lande,  das.  8,  nr.  406).  Vgl.  grunt-  verurtheüt  werden.  Wente  se  (die 
roringe.  —  3.  Widrigkeit,  Unrichtig-  Königin)  nu  vant  vorreder  in  der 
keit^  Ungebürlichkeit,  Nachtheil,  juwe  stad,  de  se  brachte  to  deme  dode, 
thobehorigen  und  lüde  sint  utgeble-  15  so  is  se  nicht  unrecht,  hat  sie  recht- 
ven,  des  men  sick  na  gestalt  dusses  mäßig  gehandelt.  Lub.  Chr.  2^  602; 
landes  .  .  ock  tho  verhodinge  groters  sy  wy  unrecht  .  .  sy  wy  ock  (aber) 
unraitz  so  nicht  verseyn  (1534),  Kindl.  recht  etc.  Dithm.  Lied  f.  6 ;  weret 
i,  275;  to  Vorkomminge  (^FerÄwYwng^  sake,  dat  he  (der  Appellierende)  des 
ferneres  unrahdes.  Benner^  Brem.  Chr.  20  vnrecht  worde,  dartho  schal  de  jenne, 
2y  94^ ;  dorch  solche  unordentliche  de  des  vnrecht  wert,  betalen  des  an- 
.  .  vormischinge  ungetwiffelt  sich  ge-  deren  koste  (1498),  Biüw.  B.  §  17; 
liker  unradt  begeven  moste,  alß  sick  de  dar  denne  unrecht  ward,  de  schall 
bi  den  Spartanern  ehrmall}  thogedra-  gebraken  hebben  etc.  Dithm.  L.  R. 
gen.  Neoc,  i,  101;  mit  grosser  muhe,  2b  §  9,  —  Eyn  islich  borger  sal  hebben 
vnwiderbringlichem  schaden  vnnd  rechte  wicht  .  .  befunde  men  ymande 
vnrath.  Sastrow  2y  90.  —  unrat  mer-  daran  vnrecht  wetenlich,  dat  were 
ken  kann  heißen:  merken,  daß  Un-  groter  wen  broke.  Fidic.  1^  44,  — 
Ordnungen  u,  Betriegereien  vorgegan-  Von  Sachen:  unrichtig,  unwahr.  Ik 
gen  sind,  oder  daß  die  Sache  schlecht  30  betech  ju  mit  unrechten  dingen.  K 
ablaufen  werde.  Bahn,  do  se  unradt  F.  2523,  —  2.  ungerecht  (als  moral 
Vornamen.  Bussow  f,  172;  hir  na  als  Eigenschaft),  schlecht.  Id  en  ys  nyn 
de  koning  unrath  vornam,  vordroch  man  also  vnrecht,  id  en  dunke  eme 
he  sich  mit  V.  Benners  livl,  Histor,  vnbillic,  oft  men  eme  vnrecht  doyt. 
p,  104.  35  Wigands  Ar  eh.  11,  48  u.  Lehnr.  Art. 

unrät,  feines  lockeres  Gebäck,  Art  78,  §  2 ;  we  breue  screue  vnde  de  an 
Waffeln,  nebula  est  panis,  unrat.  Voc.  der  lüde  hus  .  .  worpe  .  .  de  vppe 
Engelh,  u.  2  Voc.  W.  vnrad,  panis  iemendes  rochte  ghinghen,  den  wel 
subtilissimus.  Dief.  alt.  u.  n.  gl.  —  me  vor  eynen  vnrechten  man  hebben. 
„  Unrat  nennt  man  in  der  Lausitz  40  Brschw.  Urk.  I,  134,  85 ;  dar  na  dref 
dünne  Kuchen,  welche  in  Müch  oder  he  ut  deme  lande  to  Sassen  alle  de 
andere  Getränke  eingetaucht  u,  gegeßen  ungelovich  waren  unde  unrecht  unde 
werden.^  F.  Bech.  Vgl.  Lexer 2,1924,  verbannen,  unde  satte  wider  an  ere 
—  Va  lot  der  ko&kenbeckersche,  de  stat,  de  recht  unde  got  waren.  E,  v. 
mir  frowen  vnrad  brachte  (1397).  45  B^.  530,  —  Substantiviert:  dat  un- 
Sudend,  8,  S.  234,  30 ;  van  den  koke-  rechte  =  unrecht.  Se  wolden  en 
beckerschen,  de  den  unraed  backen.  des  vnrechten  vnd  sulfwolt  nicht  bj- 
Z.  f.  Lüb.  Gesch.  2,  524.  Vgl.  zu  stendich  wesen(  1396).  Sudend.8,S.157, 
der  hochzyd  sal  men  nicht  mehr  ha-  19;  vnd  weren  Vosse  der  vntrowe  vnd 
ben  denne  sex  spylmann,  dy   tencze  50  des  vnrechten  bystendich.  das.  150, 38, 


DNBECHT  71  UNREDELIK 

nreckt,  n.  1.  Unrecht^  Ungebühr.      das.  J2U ;  vnrechtaerdich  gut  (1393). 
Ea  mynsche   was    anghesproken    to       Lüb.   ürk,  4,  nr.  598. 
anrechte  (mit  U.)  umme  mordbrand.  unrechtverdiehliken,  adv.  auf  un- 

Lab.  dir. ly 276;  des  (Klosters)\i2iAAt  rechtmäßige  Weise,  dat  ik  ovele  unde 
sik  de  bischop  to  unrechte  under-  5  unrechtverdichliken  ghedan  hebbe. 
wunden.  Magd.  Seh.  Chr.  91^  7;  dat  Korner  88^;  vnd  aldus  leggen  se  gode 
he  to  anrechte  besad.  Körner  147c  to  vnrechtferdychliken  de  sake.  Sai- 
u.  k.      np    oder    up    en    unrecht,       ter  f.  67. 

okne   rechtmäßige   Veranlaßung.     de  anrede,   adj.   =  unberede,  unge- 

Markesschen,  de  vp  vnrecht  vnse  10  schickt,  unfähig,  unbequem,  dat  swert, 
vrende  weren  (1396).  Sudend.  5,  S.  dar  he  (Gciias)  was  mede  störtet, 
151.  33;  N.  N.  heft  uns  ensecht  up  dat  toch  eme  David  ut  der  schede, 
eyn  unrecht.  Brsdm.  Chr.  i,  46^  18 ;  Dat  borent  (Tragen)  was  David  un- 
U,  8;  100,  1.  —  ^.  Nach  Dähn.  rede,  Over  den  hals  moste  he  dat 
Heß  „n.  vormals  insofiderheit  ein  Ver-  16  slepen.  Josef.  V.  d.  7  Tods.  v.  1015. 
gehen,  das  rechtlich  gebüßet  werden  unrede,  /'.  Mangel  an  rede  (ratio), 

mußte^;  daher  auchwotd  Geldbuße  (für  Unrecht,  Ungebühr,  Ein  del  der  gilde- 
geringere  Vergehen).  Dar  hefit  de  mestere,  de  en  hulpen  ere  unrede 
Ottersberch  ane  de  pandinge  unde  dryven  na  Juncker  Johans  redde. 
alle  unrecht  unde  unplicht.  Gr.Weisth.  20  Münst,  Chr.  1,  266;  ock  w;l  dusse 
3,  220;  vgl.  3,  616.  gemente,  dat  de  jarlyken  4  mk.,   so 

ureehtdanieh,  adj.  unrechtmäßig.  eyn  capyttel  jarlynges  myt  unreden 
eoe  valsche  vnd  vnrechtdanige  or-  van  enem  ideren  lene  upgebort,  ock 
szake.  Meld.  Jahrbb.  3,  178.  dat  confirmatien  gelt,  so  eyn  capyt- 

nreckteliken ,  adv.  unrechtlicher  25  tel  .  .  noch  myt  grotteren  unreden 
Wtise.  Levede  de  man  unrechteliken,  hefft  by  syck  gebracht,  in  de  kysten 
dat  he  sin  erve  .  .  unnutteliken  tho-  \L&men(1530),  Waitz,  Wuttenw.1^291. 
bnngen  (verschwenden)  wolde  (1428).  aaredelieheit,  /.  Unvernunft,  tyran- 

Brem,  Stat,  349.  nis.   Chr.  Sd.  188,  23. 

ureektiek ,  adj.  ungerecht^  böse,  so  nnredelik,  adj.  1.  der  Vernunft  ent- 
HÜteht.  up  dat  he  dat  werk  nicht  behrend,  unvernünftig,  irrationalis, 
fD  late  verderuen  noch  versturen  Voce,  vnredelike  beeste.  i  Jfo^.  i,  ^i; 
van  den  vnrechtigen  vnde  bösen  lu-  Sündenf.  140;  de  eyn  vnredelik  deerte 
den.  Br,  d.  Eus.  39h.  is,  bringet  em  dat  broed.    Passional 

■ireektidieit,  f.  ungerechte  Ge-  85  f.  216h;  de  geyst  der  beyste  vnde 
annung.  Dat  lede  men  bischop  6i-  aller  vnredelicher  deire.  Dial,  Greg. 
belers  unrechtikeit  to.  Magd.  Seh.  217h.  —  ^.  von  Sachen :  unvernünftig, 
f'hr,  65^  20.  oder    auch    ungehörig,     ungeeiemend, 

ureektigen,  adv.  auf  unrechtmäßige  enormis.  Voc.  Luneb.  (was  gegen  die 
Weise.  Se  radtslageden,  wo  se  de  40  ratio  ist).  Dat  unredelike  dement 
dorpe,  de  unrechtigen  besethen  wur-  (des  Waßers).  Dial.  Greg.  185;  de 
den,  machten  wedder  an  sick  theen.  vnredelike  beweginge  des  vleisches. 
Westphai.  3,  155.  das.  209;  na  myme  unredeliken  willen 

■ireektverdick,  -vertieklik,  adj.  (unvernünftigen  Wunsche).  Korner 
wirtchimäßig.  Do  begunde  he  sick  45  158^;  desse  vrouwen  beiden  desse 
to  üvende  in  allen  untuchten  unde  vnredelike  gewoenheit.  Br.  d.  Eus. 
unrechtverdigen  saken.  Korner  74c ;  91;  he  sprack  eislike  vnde  vn- 
dyn  ee  kan  nicht  rechtverdich  we-  redelike  worde.  Br.  d.  Cir.  107h;  de 
sen,  de  du  mit  so  unrechtvertich-  werlike  stat  blift  brekhaftich  unde 
liken  werken  opembarliken  vorhonest.  50  unredelik.  Leibn.  3,  203;  vele  mon- 


ÜNREDELIKEN  72  ÜNROÜWELIK 

nike  worden  vordre ven  dorch  ore  un-       ticheit  dardorch  vorhenget  etc.  (1599), 
redelike  levent.  Magd.  Seh.  Chr.  42, 25.       Hamb.  Z.  B.  p.  240.    Zwist,    vnde 

nnredeliken,  adv.  unvernünftig^  un-      vppe  dat  se  der  heren  vDrichticheit 
geeiemend.    De  monnike  leveden  uq-       auer   sliten    mochten,    degedingeden 
redeliken.    Magd,  Seh.  Chr.  85^  26;    5  se   ene   grote  hulpe  geldea    (1396). 
unredelken  overweldet.  Lüb.  Chr.  2^       Sudend.  8,  S.  130,  19. 
389.     ^  nnrichtigen,  adv.  auf  unrechte,  un- 

nnreinen,  schw,  v.  besehmuteen.  Du  gebührliehe  Weise,  personen,  de  by 
(fliege)  unreinest,  wat  du  1)erore8t.  nachttiden  vp  der  Straten  wancken, 
Gerh.  v.  M.  56,  40.  10  ynsture  dryuen  vnd  vnrichtigen  syck 

nnreinigen,   schw.  v.    beschmutzen.      hebben  (sich  benehmen)  (1471).  Meü. 
Sprichw.   Tys  en  vul  vaghel,  de  syn       Jahrbb.  16,  233. 
nest  vnreyneghet.  Kiel.  Mscr.  nr.  114  anrim,   m.    UngehSrigkeit,    Unord- 

/*.  37,  nung.    Ok  wille  we  alle  iarlikes  tweoe 

unrekelik,  adj.  unvernünftig.  Wan-  15  yses  rades  cumpane  dar  to  selten, 
neer  die  prelaten  onreckelic  leuen,  de  dat  rechtverdigen  (strafen)  scho- 
6oe  en  hebben  sie  ghiene  stemme  te  len,  efft  in  den  vorscreuenen  stucken 
spreken.    1^.  d.  kerst.  gel.  f.  201.  van  des  stovers  weghene  ienich  brake 

nnrelik  =  unredelik.  Vns  dunket,  edder  unrym  schude  (1393).  SudeiiA. 
dat  se  vns  ene  vnr echte  vnrelike  sake  20  8,  8.  254,  34;  unde  se  geven  speword 
to  legget  (1395).  Sudend.  8,  S.  24,  30.       deme  konynge  unde  dem   bisscfaope 

unreste  =  unruste,  -raste.  Quade  unde  stelden  sik,  dat  se  wolden  vech- 
selschop  maket  grote  vnreste.  Josef,  ten  ,  .  Darna  wurden  vorvluchtich 
F.  d.  7  Tods.  V.  2297.  de  insetters  desses  unrymes  uth  deme 

nnreplik,  -lich(t),  adj.  unbeweglich.  25  lande.  Lüb.  Chr.  2,  330. 
Wanner  dair  guedere   replick  ader  unrimesch,    adj.    ungeordnet;   bes. 

unrepplick  ouersteruen  ane  liues  er-  dessen  Verstand  nicht  in  Ordnung  ist. 
uen,  so  Valien  sodane  guedere  nicht  »unr.,  albetn,  ungereimt,  ungessogen.*^ 
vpp  dat  negeste  bloit  des  doden.  Dähn.  „unklug,  nicht  bei  Verstände.^ 
Brem.  ürk,  v.  1497;  alle  vnse  guder  30  Br.  WB.  3,  494.  Am  ende  dißes  jares 
replich  vnnd  vnreplich  etc.  Old.  ürk.  starff  it  ungewöhnlich  dorch  eine  nie 
V.  1570;  alle  vnser  gudt  replycht  ed-  suke,  dardorch  de  lüde  etlicher  ma- 
der vnreplycht.  Old.  U.  v.  1554 ;  gu-  ten  unrimisch  worden.  Neoc.  2,  389. 
dere  reptlich  edder  vnreptlich.    Old.  nnrdplik,  adj.  unwiderruflich.   An- 

ü.  V.  1526;  beklagen  wi  .  .  dat  wy  35  bedet  de  gode,  anders  yw  schal  ge- 
in  fremden  landen  uns  mit  golde,  geuen  werden  dat  vnroplike  ordel 
geschenk  unde  gaven  und  unreplicher  der  vordomenisse.  Lüb.  Passional  /. 
teringe   aller   wegen   musten  bekant       225<^. 

maken  (1444).  Ben.  321.  (Die  Lesart  unro(n)we ,   f.    Unruhe.     We  deit 

ist  an  dieser  St.  schwerlich  richtig;  40  deme  konninge  unrouwe?  (quis  in- 
viell.  ist  unrekelicke  oder  unredeliche  quietat  regem?).  1  Sam.  26,  14  (H.). 
t.  /"=  ungebührlich]  eu  lesen.)  Perpendikel  an  der  Uhr.    Dat  se  sick 

unrichtich,  adj.  u.  sin,  Unrecht  ha-  ock  alse  ein  vnrow  an  dem  seyer 
ben,  he  swör  ök,  dat  Isegrim  up  en  vnrowich  maken,  vnd  alse  ein  knepel 
löge  unde  unrichtich  were  etc.  R.  V.  45  in  der  klocken  ben  vnd  her  pampe- 
6276.  len.  Gryse,  Speg.  f.  Ff. 3. 

unrichticheit,  f.  Ungehörigkeit,  Un-  unronwelik,  adj.  unruhig.  Dar  disse 

Ordnung,  nademe  dorch  lanckheit  der  vorscr.  E.  C.  an  der  besittinghe  des- 
tydt  .  .  alle  gude  ordnunge  vorder-  ser  twintich  lub.  m.  gheldes  mochten 
ven  .  .  und  sust  alle  andere  unrich-  50  mede  behindert  edder  vnrowUk  ghe- 


UNROÜWEN  73  ÜNSATSEME 

maJLet  (beunruhigt^  nickt  in  unge-  tuB  vorwunderde  sick  dyner  dult  unde 
störtem  Besitz  gelaßen)  werden  (1453).  ok  der  ioden  unsadelken  unmildicheit. 
Kampts  ürh.  10.  Brem.   lib.  prec.   36;    o    unsadelike 

lUMwen,    schw.   v.   beunruhigen^       louwe!  P<xss.  Chr.  274^. 
inqoietare.  Dief.   (ünrouweden.  1,  u.    5      unsachte,  adj,  u,  adv.  unsanft,   in- 
2  Voc.  W.)  eptus.  Dief.  In  s.  Steffens  nacht  wart 

urttwieb,  adj.  unruhig.  Des  voren  bischop  Waltarde  unsachte,  ihm  ward 
de  Sassen  nnrowich  van  lande  to  unwohl.  Magd.  Seh.  Chr.  83^  12;  adv. 
knde.   Magd.  Seh.  Chr.  10^  14.  mit  Schmer een.  0  we!  dat  soete  wort, 

iaj%M{t),  adj.  nicht  geräumig  ^beengt,  lo  dat  is  my  gar  unsachte  hört.  Theoph. 
Galienas  sprekt,  dat  de  sulue  drank  /,  695;  do  Flos  dat  vornam,  unsachte 
ghat  sy  Yor  den  snoue  vnde  vor  de  id  ome  bequam,  war  ihm  unlieb.  Flos 
Toritine  borst   (Engbrüstigkeit).   Bok       u.  Bl.  1245. 

i.  Arsied.  f.  114 ;  vortmer  bereuene  nnsadiehlik,  adj.  unersättlich.  Vnde 

tanoeo,  linwant  vnde  vnrum  scal  men  15  dar  to  is  juwe  gyricheyt  vnsadichlyk 
bringen  vnder  den  swichbogen.  Hans.  vnde  vnvullyk.  St.  Birg.  Openb.  f.  73^' 
Urk.  11^  p.  267.  ( Nach  Lappenb.  was  unsage,  adj.  der  nicht  sage  (£fage) 

SH  cid  Baum  einnimmt;  heißt  es  nicht  ist,  unverschämt?  van  angesichte  (uu- 
tm  Gegentheü :  was  wenig  Baum  ein-  geschichte  ?)  quam  eyn  ander  boze, 
nmmt^  nicht  sperrig  ist,  wie  jetjst  der  20  vnszager  man  in  de  suluen  kerken  etc. 
Ausdnui  lautet?)  V.  hül.  Hieronym.  5,  c.  35. 

wnnt{t)^'Ti^st,f.  Müh€,Beschwerdey  nnsälde,  f.    Unglück,    Unheil  (oft 

inqnies,  turbatio.  KU.  unde  künde  personif.).  He  (der  Mensch,  sagt  der 
sulkes  deme  anderen  in  tokamenden  Teufel  eu  Gott)  is  dyn  by  der  na- 
üden  to  groter  vornichtinge  vnde  vn-  26  ture,  men  myn  by  der  vnsalde.  Serm. 
raste  kamen.  MeU.  Jahrbb.  10,  76 ;  evang.  f.  5b;  se  Tiebben  gheleuet  in 
ein  jeweliken  twe  gülden  vor  erbe  den  seuen  doitliken  sunden,  dar  se 
möge  unde  unrosth,  de  se  darummhe  sik  mede  irworuen  hebbet  de  seuen 
hebben.  Pgl,  Pomm.  Gesch.  Denkm.  vnsalde  des  liues  vnde  der  zele.  das, 
II,  195.   vgl.  unraste.  30  f  26^ ;  grod  unsalde  unde  wemodes. 

urtsticli,  -rostichy  a^.  keine  Bast  Korner  34^ ;  he  dachte  wol  der 
noch  Buhe  habend,  inquietus  et  im-  unsalde  (:  walde).  Zeno,  1538;  ein 
probas,  iUiberalis,  invenustus.  KU.  ovele  hüt  ein  bederve  man  to  siner 
Vnse  ghemode  is  altoes  vnrustich,  en  unsalde  echt  gewan  (nahm  sur  Ehe). 
so  vele  is  dat  ghemode  edeler  ende  35  Gerh.  v.  M.  29,  2;  eyn  grot  teken 
werckliker,  alse  de  vnruste  merre  is.  ewygher  vnsalden  ys  dat  besunder  etc. 
Bok  A  Byen  f.  93^;  se  (de  tunghe)  F.  hül.  Hieron,  1,  c.  44 ;  wo  mach 
oaket  de  harten  vnrostich,  de  eerst  leef  ghchat  werden  dat  leuent,  so 
ro8tich  weren,  ende  doet  se  waggelen.  vele  bittericheyt  hebbende,  vnder 
das.  183c ;  he  (der  Bischof)  schal  be-  40  ghedan  so  mannigen  vnsalden  vnde 
ropen  de  unrustighen,  Sterken  de  armode  etc.  Navölg.  3,  22. 
cleunodighen   etc.   das.  f.  91o;   und  nnsalieh,    adj.    unselig,    verflucht. 

de  bürgere  weren  alle  missetrostich  Ganck  hen ,  unsalige ,  ganck  hen ! 
und  anrostich  und  entruweden  nicht  (Anrede  an  den  Teufel).  Dial.  Gr. 
de  stad  to  werende.  Gatt.  Urk.  II,  45  198;  Su,  du  unsalghe  mynsche,  wat 
nr.225;  hoesiendes (Hustens)  holten  du  nu  best  ghedan!  Lorsbach  Ärch. 
unrustich.   das.  nr.  374,  12.  2,  175;  unsalige  6m,  wat  wilt  gi  don! 

unwick,  adj.  nicht  bereuend,  un-       R.   V.  1649. 
^ßfertig.    Born.  2,  5.  nnsatseme,  adj.  (unersättlich),  unbe- 

usadelik)  adj.  unersättlich.    Pyla-  50  friedigt.  De  ghiricheit  na  dem  tidliken 


ÜNSCHAMEL  74  ÜN8CHICK 

gude   Is  vnrowelik  in  des  mynschen       Sprichw.    armod    maket    unschemel 
mode  Vnde  is  eyn  vnsatzeme  leuen       lüde.   Kiel,  Mscr.  nr.  114^  f.  16, 

des  herten  Vnde  bringhet  sele  vnde  nnschemelheit,    f.    Schamlasigkeü, 

lif  in  smerten.   Josef,   V.  d.  7  Tods.  impudentia.    Dief, 

v^  2564.  5      nnsehemelieheit,  f,   Schande,    ick 

nnschamel,  adj.  schandos,  vnbarm-       werde  iu  gheven  in  ein  ewige  vnsche- 
hertich,     stritbar,     vnsckamel     etc.       melicheit  (dabo  vos  in  opprobriam). 

Schaph,  Kai.  f.  P5a.    5.  unschemel.  Jerem.  23,  40  (H,). 

üDSchamelheit,    f.    Schamlosigkeit.  nnschemelik,  adj.  schamlos.  De  un- 

vnde   vpdeckede    ere   vnschamelheit.  10  schemeliken  hunde.  Jes.  56,  11  (K); 
JEzech,  23,  18  (L,),    (im  hehr,  Text:       mit  vnschemelken  speien,  mit  dabel- 

Scham  =  Schande.)  speien  etc.    N.  Rus  2,  39;    u,  adv. 

nnschapen,  adj.  ungeschaffen,  d.  i.  -likeu.     Eyn  wif  genck  kon-liken  vp 

misgestaU,  deformis.     Wente  he  was  den   berch   vnde  leyp  vnschemeliken 

eyslick  unde  unschapen  an  synen  lit-  15  vor  syne  spelunken.  IHal.  Greg.  193; 

maten  etc.    Korner  72^.  weret,    dat    sich    en    unschemelikeD 

nnschedelik,  ddj.  was  keinen  Scha-  wiside  eyn  vor  deme  anderen  (1344). 

den  thut.     welck  man  schleidth  dem  Urk.  d,  h.  Ver.  f.  N.  Sachs.  8,  nr.  423, 

anderen    einen    vnscheidlichen    or-  nnscbemerne,   adj.  der  sich  nicht 

schlach  edder  dunslach,  .  .  de  wed-  20  schämt^  schamlos.  Du  deyst  de  wercke 

det  etc.  (1532).  Brschw.  Urk.  1,  137,  dynes  vaders  sathane.    0  du  unsche- 

44 ;  auch  passiv,    was  keinen  Schaden  meren  unde  driste.  Fass.  Chr.  274h. 

gelitten  hat,  untadelhaft.    druddehalfi  nngchemich,  adj.  schamlos,  vnsche- 

schock  unschedeliker  bohme  tu  hon-  mige  werk  (^(/njeiicA^/  Gal.  6, 19  (R). 

nigh  buten,  dy  sal  he  holden.  Fidic.  26      unsehes  golt,    Unzengold?    It.  so 

2j  125.  heft  min  dochter  IV  soden  duke  unde 

unschedenicheit,  f.  üngärenntheit.  II  duke  mit  unschen  golde   (1389). 

Abrahames  siechte  grep  he  to  sik  in  Livl.   Urkb.  nr.  1264.    „geringhaltiges, 

ewigher  unschedenicheit  myt  vns  to  au  Schmuck  u,  dgl,  verwendetes  GM? 

wonende.    Serm.  evangel.  f.  207c.  30  nach  d.  Frankf.  Handelsb.  v,  J.  1559 

viLseheme^f.Schamlosigkeit^Schande.  kostete  ein  Pfund   gemeines  untzgolt 

impudenta    (d.  i.  . .  tia).    Voc.   W.  u,  9 — 10  fl."  Lexer  s.  v.  —  Vgl.  unse- 

Dief.    De  bosheyt  ys  yn  den  mannen  golt.     Gcidblech  ? 

so  ser  gewassen,   dat  men   ene  vor  nnschicht,    (unglücklicher)  Zufall^ 

eynen  deren  holt,  de  nicht  gelert  en  35  s.  ungeschicht. 

ys  yn  der  vnscheme  der  vnkuyscheit.  unschiehten,    adv.   zufällig.    Isset 

Br.  d,  Eus.  29.  dat  jemant  vann  dem  anderenn  ge- 

unschemel,  adj.   nicht  schamhaftig^  scheret  wert   vnd  nicht  mit  vorsate, 

schamlos.    Vnde  druckede  syn  ange-  mer  vnwetende  vnde  vnschichtenn  etc. 

sichte  vp  de  erden,  hent  dat  dat  vn-  40  Big.  St.  R.  28^  26. 

Schemel  wyff  van  dem  vynster  genck.  anscbichtliken,  adv.  jmfäUig,   Dat 

Dial.   Greg.    193^ ;    koster,   de   sere  desse  scrift  efte  use  ingheseghel  vn- 

vnschemel,    vnkusch    vnde    drunken  schichtliken  efte  van  welken  dingen 

plach  to  wesen.  Br.  d.  dir.  100^;  gy  uorwarloset  worde,  dat  were  an  bre- 

vermetet  yu  alse  vnschemel  lüde  to  45  kende  efte   uorlesende   efte  ritende. 

verterene  de  almyssen,  de  den  knech-  (1323).  Mekl.  Urk,  nr.  4452. 

ten  godes  gegeuen  syn.    Leben  d.  h.  nnscbiek  =  Ungeschick.  Dar  vmme 

Franz.  143 ;  he  (Japhet)  behude  si-  dorste  he  (Joseph)  se  (Maria)  num- 

nen  vader  (Noah)^  do  he  unschemel  mer  anseen,  Dat  moste  den  van  vn- 

lach.    Falcks  Staatsb.  Mag.   6,   605.  50  schycke  (jsufäUig)   gheschen.   Sp,  d. 


DNSCHICKEN  75  ÜNSCHÜLT 

menseU.  8al.  f.  6.  Vgl.  Bahn, :  „u.  Un-  ( Verwechselung  mit  vulschuldich  ?  oder 
(frdmtng.  Ik  bin  ganz  in  unschick,  un-  verstärkend?  s.  A.  Höfer  in  Pf. 
meine  Gesundheit  ist  nicht  so,  wie  sie  Germ.  14,  201).  Welck  unschuldicb 
sein  scü;  de  nur  is  in  u.,  gehet  nicht  man  stervet,  sime  heren  volget  nicht 
(/rdenüitk,'^  6  dan  ein  herwede.    Fahne,  Dortm.  5, 

useUeken,  adv.  durch  ein  unglück-       35,  16.    (Thiersch,  Gesch.  v.  Dortm. 
lickes    Ungefähr,   durch  Zufall,    vgl.       p.  125  liest  vulschuldich.) 
unschichten.    Werde  eck  vnschicken  noschuldigen,  adv.  unschuldig,    ik 

en  man,  de  iho  dem  schilde  geboren  bin  unschuldigen  hir  besecht.  i2.  F. 
vere,  sad  tho   des   boden  hus,    wen  10  4479.  4486. 

de  rad  des'  berichtet  wert,  den  scal  Iin8chnldi(n)ge89  adv.  auf  unschuh 

men  setten  in  den  torne  (Thurm)  dige  Weise.  He  scal  vorsweren,  dat 
sunder  vare  (1330).  Scheidt^  v.  Adel  he  unschuldinges  vervestet  si.  Bruns, 
p.  128.  Beitr.  zu  d.  d.  Recht,  p.  185;  venk- 

usekieklieheit,  f.  Nicht-passlich-  16  nisse,  dar  ik  unschuldyghes  bin  in 
leit.  Unde  ist,  [dat]  jenich  deel  van  gekomen.  Locc.  Erz.  23^;  dat  de  cop- 
wjndes  edder  ander  vnschicglicheit  man  alze  vnschuldiges  teghen  god, 
wegen  des  weders  nicht  konde  vi-  recht  vnde  redelicbeit  vorwaldet  wert 
sehen  etc.  Hamb.  Z.  R.  73.  etc.  (1425).  Russ.4ivl   Urk.  S.  185^. 

useknldieh,  ad;.  1.  frei  von  Schuld,  20  unschaldinge ,  f.  Entschuldigung, 
tüdit  schuldig,  immunis.  Voce.  Swe-  Also  he  (Heinr.  IV)  quam  vor  den 
reo,  dat  he  der  (scult)  unsculdich  si.  pawes,  do  halp  em  al  sine  unschul- 
God.  StcU.  78,  28;  Also  warliken  ick  dinghe  nicht.  Lüb.  Chr.  1,5;  de  breve 
unschuldich  byn  des  lyves  keyser  der  ujisc\i\i\dinghe( Entlastungs-Docu- 
Uinrikes  unde  alles  mannes  licham,  25  ment).  Korner  176^^. 
so  warliken   etc.    Korner    63^   (vgl.  nnschult,   /".   1.  das  NichtschuMig- 

schaldieh  des  mannes);  Wel  he  sein.  Häufig  mit  seinem  Ggs.  schult 
ir  (der  schädlichen  Thiere)  sik  uteren  verbunden,  um  den  ganzen  Inhalt  eines 
na  'me  schaden,  dar  mede  n^  is  he  Besitethumes  nach  seiner  negativen  u. 
nicht  unsculdich.  Ssp.  II,  62, 1 ;  unde  30  positiven  Seite  eu  beeeichnevi,  wie  wir 
dat  miner  undät  nicht  dorve  entgel-  jetet  ähnlich  sagen:  mit  Credit  u.  Debets 
den  ein  ander  vnschuldich.  M.  V.  mii  (dien  Buchten  aber  auch  allen  Lasten 
1969.  Im  rechü.  Sinne  u.  werden,  u.  ä.  (vgl.  oben  V,  S.  14).  So  (nach- 
durch  eigenen  Eid  (u.  mit  Eideshelfern)  dem  der  Vater  in  Erbtheilung  mit  sei- 
sich  van  einer  Beschuldigung  reinigen.  35  nen  Kindern  mehreres  vorweg  genom- 
Veisacken  sie  is  (leugnen  sie  den  men  hat)  scholen  se  vort  delen  dat 
Schaden  gethan  zu  haben),  so  scollen  ander  gud  schult  vnde  vnschult.  Lüb. 
si  vnsculdich  werden  vppe  den  hyl-  B.247,Anm.6;  Johan  heft  vns  over- 
ghen  (1314).  Ilsenb.  Ürk.  nr.  205 ;  laten,  gegeven  .  ,  alle  sodace  gudere 
wel  i&  die  man  besaken  dar  na,  dat  40  .  .  myt  schult  unde  unschult,  myt 
he  sime  heren  untseget  hebbe  alsus,  gewynne  unde  verluise.  Kindl.  1,  200; 
des  mut  die  man  bat  unsculdich  wer-  ein  erbar  rhat  wolde  up  schrifft  set- 
den.  den  is  die  herre  ine  vertugen  ten  beide  schult  und  unschult.  Lüb. 
mute.  Lehnr.  Art.  76,  7;  vgl.  das.  Chr.  2,  621;  her  N.  N.  rathman  leith 
46,  1;  89p.  I,  13,  2;  de  man  edder  45  boscriuen  Mathias  syn  gelt  vnde  gud, 
knecht  (der  beschuldigt  ist,  ohne  daß  wes  he  hadde,  schult  vnde  vnschult. 
ww«  ihn  der  Missethat  überführen  Wism.  Inv.  f.  123.  Nach  Bahn,  hieß 
könnte)  schal  sik  unschuldich  maken  u.  „vormals  ein  unverschuldetes  Ver- 
myd twelf  mannen  sinervrende  (^i^i^/  mögen.*^  —  Reinheit  von  Sünde  (in 
Lub.  Urk.  V,  S.  542.  —  2.  Leibeigner  50  moral.  Sinne),  innocentia.     Dat  kint 


ÜNSE  ÜSE  76  UNSE  GOLT 

kricht  den  hemmel,  sterft  it  in  siner  (1303),  Brem.  Stat.  26;  sloghe  en 
unschult.  LÜb,  Dodend.  v.  1439  u,  h.  unse  borghere  enen  anderen  unsen 
—  Auch  als  n.  to  ganzem  unschulde,  borghere.  Gosl  Stat.  48,  22;  69,  25; 
ganz  unschuldig,  Renner,  Brem.  Chr.  unse  segel  (Siegel)  (1361),  Kinäl,  3, 
2,  108h,  —  2,  =  unt-,  entschult,  ent-  5  457;  unse  volk  Luc.  20,2 (H.);  mit 
schuldinge,  Entschuldigung,  apoloya,  al  den  rechte,  de  dat  vs  vsse  vader 
excusatio.  Voc.  Engelh,  He  pynede  heft  geerft  (1335),  Nies,  Beitr.  2, 
sik  allerhande  unschult  to  vyndene.  154;  Stephanus,  de  vnses  dyakens 
Br.  d.  Cir,  104;  bes.  der  Reinigungs-  scheffener  was.  Dial.  Greg.  198;  bu- 
eid,  den  d^  BeJclagte  (gewöhnlich  10  ten  unser  stat.  Lüb,  R.  248;  binnen 
allein,  seltener  mit  Eideshelfern)  eu  user  stat.  Brem.  Stat.  27;  wert,  dat 
leisten  hat.  He  dede  sine  unschult  wy  na  unser  dode  (döt  fem.)  achter 
(expurgavlt  se)  umme  den  ungeloven  lieten  manerven  ("7.9^8^.  JTiwrf/.  5,47^; 
mit  vele  goden  luden.  Eike  v.  Repg.  wy  unde  unse  erven.  dcis.  459;  de 
482;  sculdeget  man  den  man  umine  15  böse  geist  ys  alletyt  yegenwordich 
dat,  des  he  nicht  ne  hevet,  des  unt-  unscn  gedachten,  unsen  worden  etc. 
gat  he  mit  siner  unscult.  Svat  man  Dial.  Greg.  198;  etlike  fruwen  van 
aver  under  ime  bewisen  mach,  dar  den  unsen.  Luc.  24^  22  (H.).  Zu- 
Yore  mut  he  antwerden  ane  unscult  weilen  bleibt  es  gane  unftectiert,  z.  B. 
(d.  h,  ohne  sich  eidlich  reinigen  zu  20  to  banden  uns  heren  biscop  Fl.  (1367). 
dürfen).  Ssp.  1,15,  2;  sculdeget  man  Kindl.  3,  472;  misse  van  vns  leveD 
den  hirde,  dat  he  en  ve  nicht  hebbe  frowen  (1470).  Lüneb.  Urkb.  XV,  S. 
to  dorpe  gebracht,  dam  he  sine  un-  208.  —  Anm.  unsentwillen,  gebildet 
scult  dar  to  dun,  he  is  ledich  dar  af.  wie  minent-,  dinentwillen  u.  a.  umme 
das.  II,  54,  6.  Vgl.  Homeyer  im  Gl.  25  unsentwillen.  Brem.  G.  B.  (nr.  26) 
Wur  me  eneme  wes  besaket,  dar  ü^b;  aucA  unserent  wegen,  ^.2?.  Irüi. 
mach  he  wol  vnscult  vor  nemen.  ürk.  V,  nr.  18  v,  J.  1401. 
Leihn.  3,  541,  77;  sin  unschult  don  nns^Aelik^  ad j.  ungesittet,  Dinmund 

solf  sovende  up  den  hilligen.  v.  Bunge,  en  wende  sik  nicht  to  vnsedeliken 
Ger.  W.  p.  159.  —  3.  Schuid,  Be-  80  spraken  (indisciplinosae  loquelae).  Sir, 
schuldigung  (wie  ungelt,   unplicht  u.       23,  17  (L.). 

a.?).   Werde  ik  los  desser  groten  un-  nnsedieh,  adj.  ungesittet.     He  was 

schult,  so  late  ik  mi  doch  neue  dult,  ser  vnsedich  yn  synen  ghelate  (Be- 
ik  werde  reisen  dorch  alle  lant.  R.  nehmen).  Leben  d.  h.  Franz.  64^;  ein 
V.  4847.  Die  von  mir  zu  d.  St.  be-  35  unsedich  man.  EiJce  v.  M.  574;  gy 
zweifelte  Bedeutung  wird  erwiesen  knechte,  weset  ghehorsam  yuwen  he- 
durch  folg.  Stellen :  Se  (die  Juden)  ren  .  .  ock  den  vnsedigen  vnde  vnge- 
beden  ene  (Stephanus),  dat  he  se  lerden  (dyscolis),  1  Petri  2, 18  (U). 
Yorantworde,  Ynde  scholde  se  vorant-  unsege,  m.   der  Nichtsieg^  Nieder- 

worden  Yan  der  unschult  (Jesum  ge-  40  läge,  Verderben.  Numantinis  gaf  den 
tödtet  zu  haben),  Lüb.  Passion,  f.  24c ;  sege  de  enmodicheit,  den  un8ege(per- 
ghewedde  is  alse  Yele  alse  we  doen,  ditionem)  de  mismodicheit.  Eüce  v. 
wente   hyr  mede   deyt  me  we  deme       R.  94, 

Ynghefugen  Ynde  Yngetagen,  vppe  dat  unseren,  schw.  v.  unsiegen^  den  Sieg 

se  sick  fruchten  vnde  sick  Yor  yu-  4d  verlieren.  Xerses,  de  to  Kreken  unseget 
schuld  hoden  Ynde  deme  richtere  ghe-  (Var.  Yorseget)  wart.  EUce  v.  R.  66, 
horsam  wesen.    Ssp.  III,  64  Gl.  unse  (nntce)  golt,  n,    s.  unsches  g. 

unse,  nse,  pro$i.  adj.  unser.  So  67V«  par  golt  nede  Yan  Yntzegolde. 
welic  man  ot'te  vrowe,  the  use  bor-  Wism.  Inv.  v.  1565;  6  S  min  l  vern- 
ghere  si,   sterft  sunder  kindere  etc.  ..0  deil   Yntzegoldes    bendeln    mit   dem 


UNSERER  77  ÜNSICHTICH 

hotte,  äas.  (Vgl,  koppergoltsbendel.)  nnczer,  ein  gewichte.  2  Voc.  W.  wssel, 
—  Item  1  punt  vntzengoldes  to  ro-  vnsel,  statera.  KU.  ^unzer,  die  kleine 
cken  tostickenn.  Klempin^  Dipl.Beitr.  Wage^  die  man  im  Sack  (in  der  Tasche) 
i^i;  Vllfl.  Tor  ein  halfif  puut  vntzen-  tragen  kann,  libra  minora  pondera 
golt  dem  froichen.  das.  564;  sodan  5  baculi  signis  monstrans.^  Frisch  2^ 
ock  mercklich  bedroch  inn  vntzegolde  404^;  Stangenwage,  Schnellwage.  Br, 
Tnd  salaer  gefunden  werth,  (so  ist)  WB.  5,  153.  —  De  eyervoghet  swe- 
dat  Tntzegold  vnd  vnse  suluer  nicht  ret  .  .  dat  gy  vorwaren,  dat  nement 
anders  dan  dy  der  wicht  tho  vorko-  en  ga  myt  vnseDcren  vnd  weghe  vppe 
pen.  Rig.  St.  R.  238.  10  dem  markede;   we  dat  dede,  dat  gy 

tiaeker,  adj,  unsicher.  He  warp  ome  de  vnsenernemen.  fr^cAt«;.  UrJcb. 
einen  pil  in  dat  unseker  (in  incertum).  J,  93,  27;  (H.  gibt)  Volcmer  van 
2  Chran,  18,  33  (H.).  —  von  Per-  Hamelen  eynen  vntzer,  dar  me  plecht 
sonen :  unjffuverläßig ;  im  Jurist.  Sinne:  niidde  to  weghende.  Testam.  v.  1431 
dem  man  aUes  SMechte  zutrauen  kann^  15  (Brinckm.  2,  654);  med  den  vnczel 
ehrlos.  De  gogreue  scole  ene  .  .  kun-  weghen.  Cod.  Brdb.  J,  i5,  150;  1  un- 
deghen  .  .  echilos  vnde  rechtlos  vnde  seler  Wism.  Inv.  f.  214 ;  1  holthen 
beden  dem  lande,  dat  se  ene  holden  unszeler.  das.  248;  noch  1  unszel  etc. 
Tor  enen  vnseker  man,  Wigands  Ärch.       das.  f.  156, 

II,  34.  —  dagegen:  .  .  so  ontgan  des  20  nnsSnlik,  adj.  unsichtbar.  De  un- 
de  ghene,  daer  dat  up  gaet,  mit  ses  seyiiliken  mirakel  (Ggs.  vtwendige). 
baren  .  .  en  mit  synen  eden  .  .  dat  he  Dlal.  Greg.  196;  Et  is  ser  arbeide- 
des  roves  en  des  guedes  sy  onseker  (?)  lick  tagen  den  vnseynliken  vyant  to 
en  ODschnldig.  Richth.   371^  §  18.  striddene.  das.  198;  0  du  vnseenlike 

nsel,  nnaeler,  s.  unsener.  25  god  etc.  Navolg.  4,  1;   god,   de  dar 

nselt  =  unstet,    Unschlitt,    Talg,       is  ein  vnseentlik  werker.    das.  5, 
Fat.   sepum,  ynsehth.  Lief.    Werne  nnsich,  nsich,  nsik,  unsek,   nsek, 

de  schenen  binnen  seer  sint,  de  schal  osek,  ältere  Formen  des  Dat.  u,  Acc. 
nemen  wirok  vnde  schapen  vnselt  von  wi.  s.  Zachers  Z.  f.  d.  Alterth.  2, 
vnde  snt  dat  in  tzegener  melk,  Wolf.  30  192  u.  506;  u.  Hof  er  in  Pf.  Germ.  15, 
Mser,  23,  S  f.  122;  de  schal  nemen  73,  Got  unsich  selbe  leret,  daz  etc. 
withard  vnde  scapen  vnselt,  das.  125h.        Vorr.  z.  Ssp.  v.  138;   over  usich  unde 

iBseiftTeBt.  Am  unsenavende  na  overusekyndere^i'^^i/H^i^andö^^rcA. 
misericordia  domini  1451.  Cod.  Dipl.  5,  164;  wi  bekennen,  dat  vssich  dat 
Brdb.  7,  208;  an  unsen  avende  vor  30  kundich  is  (1340).  Marienr.  Urk.  nr. 
sunte  Lucien  daghe  der  hillighen  ^07;  unde  louet  vor  unsek  vnd  vor  alle 
jancfrowen.  das.  11, 111  ff.;  des  unßen-  vse  aneruen  (1354).  das.  1,  H.  3,  S. 
avendes  nha  der  dominiken  Invocavit  89;  al  dusse  stucke  love  ik  vor  .  . 
1483.  Usenb.   Urkb.  nr.  367.  usik  unde  usen  erven  (1368).  Lüneb, 

useae,  adj,  unansehnlich.  He  40  Urk.  XV,  S.  124;  vor  osek  vnde  vor 
(Franziscus)  was  eyn  klene,  vnsene  alle  dhe  gene,  de  dor  osek  don  unde 
persona.    Leben  des  h.  Franz.  24.  laten   willet   (1315).    Sudend.  I,  nr. 

ivseHer,  unser  (nntzer),  nnseler,  262;  se  schulen  vsek  vnde  dat  sulue 
maei,  Heine  Sehneüwage,  Knippwage,  stychte  vordegedingen  (1338).  das. 
auf  der  man  nach   Adelung  Körper  45  nr.  622. 

von  verschiedener  Schwere  mit  einerlei  UDsichlicheit?  de  conynckder  byen 

Gewicht  (urspr.  mü  einem,  das  eine  en  heuet  gheine  angel,  nochtant  is  he 
Cnze  schwer  war)  meßen  konnte.  F.  ghewapent  myt  moghentheit  ende  myt 
Beck,  Zeitz.  Progr.  v.  1870,  8.  19;  vnsichlicheit  (sie).  B.  d.  Byen  f.  95^. 
uncia,  nnsol  vel  wichte.    Voc.  Loec,  50     un^iehtithj  adj.  unsicMbar.  sowolde 


UNSICHTICHLIK  78  ÜNSPREKELIK 

he  dat  herte  (eines  ungebornen  Kna-       Ghose  eyghere  synt  vnsunt  vnde  vn- 
hen)  genamen  bebben   vnd  sich  dar-       smakelik.    Bdk  d.  Arsted.  f.  lOS^. 
mede    ynsichtich    gemaket    bebben.  nnsmidich,  adj.  ungeschmeidig^  steif, 

Wism.  Urk.  v.  1557;  de  vnsichtighen       (Von   e,    alten   Mensehen:)    de    tho 
dink.  N,  Rus  2^  36,  5  voerne  hoch   in  de  lucht   sach,    zin 

nnsiehtichlik,  adj,  unsichtbar.  Wen  borst  wert  em  vnsmydich,  de  athem 
die  sele  van  gode  kumpt,  is  se  un-  wert  kort.  1^,  d.  Sammitt.  I^  c.  6 ; 
sichtichlik,  unbegriplik  etc.  Hanov,  verhärtet  (u.  deshalb  schmutaig  ?).  Alle 
Mscr,  7,  84,  S,  172,  vorhardeden  snndere,  de  hyr  yn  den 

nnsichtlik,  adj.  unsichtbar,  tho  be-  lO  dunkeren  vnsmydighen  sunden  heb- 
schermende  vor  alle  myne  geistlike  ben  gheleuet  etc.  das,  /,  c.  6;  unge- 
vnsichtlike  viande.  Lüb,  Gebetb.  f,  Eä^.       schickt.  Unde  beyde  kunne  is  unsmidich 

nnsichtliken,  ado,  unsichtbar,     Do       to  allen  dinghen.  Karner  135^. 
he  uth  dem  tempel  unsichtliken  vlo  nnsmidicheit  f.    Ungeschmeidigkeil. 

van  den  ioden.    Soest.  Dan.  157,        16  Verhärtung  (Schmutz?),  reynigea  van 

nnsinnich,  adj.  wahnsinnig^  geistes-       aller  vnsmidicheyt   der  sunde.    Lüb. 
krank.   Vgl  Pf,  Germ.  9,  337,   wurde       Gebetb.  f.  G  4b. 
ock  de  vader  dorde  edder  vnsynnich.  nnsokelik,  adj.  unerforscMich.    un- 

Ndd.    R.  /".  16J2h;    (Der  Lüb.  Hier.       metelik  vnde  vnsokelik  (investigabilis) 
Warneböke    vermachte   unter    andern  20  is  de  barmherticheit  dines   geloftes- 
auch:)  den  unsinnigen  minschen  vor       Gebet  Manasses.  Lüb.  Bib. 
dem   molendore  in   der   kisten   (der  nnsote,  adj.  nicht  süß^  bitter^  ufian- 

s.  g.  dorenkiste)  sittende  10  mark.  genehm,  Dat  dyn  antwarde  were  alzo 
Dittmer,  Die  Lüb,  Familien  Greverade  unsute.  Redent.  1^,  1170. 
etc.  Lüb.  1859,  8.  20;  dene  thuch  25  nnspil,  n.  verderbliches  Spiel  oder 
(Zeugen)  dhene  thugede  her  N.  un-  Treiben.  Wann  einer  seines  näcb- 
sinnich,  beeeu^te^  daß  er  wahnsinnig  sten  vieh  sähe  in  unspil  kommen, 
sei.    Mehl,   Urk.  nr.  2386.  wie  soll  ein  jeder  thun,  damit  solch 

nnsinnickeit,  f.  Insania  is  en  krank-       stücke    vieh    gerettet    werde  ?     Gr. 
heyt  vnde  het  in   dudesche  vnsinni-  30  Weisth.  3,  308. 
cheyt.    Bok  d.  Arsted,  f,  37b,  nnspdt,  (s.  spot),  Unglück  (succes- 

nnsirich,  adj,  nicht  zierend,  ent-  sus  malus),  onspoed,  adversitas,  in- 
stellend,  vnde  vndertredest  de  vnrey-  fortunium.  KU.  Des  ging  et,  so  et 
nen  werlt,  dyn  vnsyrige  vlesch  etc.  gerne  dut :  qwat  hastu  et,  unde  dicke 
Serm.  evang.  f.  46^.  35  unspud.   Krön.  v.  Sassen  229^  ö. 

nnslete  =  slete,  Kosten,  (Unkosten)  nnsprekelik,  -sprokelik,  adj.  mtaus- 

(wie  ungelt,  unplicht  u.  a,).  .  ,  undt  sprecMich.  an  siner  ynsprekeliken 
gülden  (zahlten)  vor  alle  unslete  van  hillighen  dreuoldicheit.  j^.  d.  Dogede 
wände,  larven,  pipern,  wadt  de  vor-  f.  168;  o  god,  du  vnsprekelike  soe- 
terdt  hadden,  malch  4  pundt  .  .  Ich  40  ticheit.  Navolg.  3,  3:  ik  maue  dik 
achtede  meine  unslete  tho  samde  up  der  overgroten  unde  der  unsprokel- 
tein  pundt  (1474).  Ztschr.  d.  Harz-  ken  vroude.  Hanov.  Gebetb.  I,  75,  S. 
Vereins  1869,  S,  190.  202 ;  dat  vntemelik  vnde  vnsprekelik 

nnslicht,  adj.  (ungerade),  feindselig,  ys  mit  uns.  1  Mos.  34,  14;  bes.  un- 
böse,  yk  dede  dat  gerne,  wante  (aber)  45  aussprechiich  viel,  vorsammelde  un- 
nv  sint  de  lüde  also  vnslicht,  Dat  sprekelik  volk.  Komer  225^;  mit 
dar  nemant  bhffli  vnvordicht  (unbe-  unsprekelikem  volke.  Magd.  Seh,  Chr. 
sagt,  unver dächtigt).  Eschenb.  S.  392,  19;  u.  schaden,  das.  392^  28, 
242,  —    Adv.  . .  liken.     unsprekliken  vele 

nnsnakelik ,    adj.    unschmackhaft.  50  volkes.  dc^s.  178,  24. 


ÜNSTADE  19  UNSTÜMICH 

ustade,  adj.  =  unstede.  Ein  schone       willet  unstede  ankliven.  Gerh.  v.  M. 
junk  wif  nnde  unstade  (:  rade).  Gerh.       27^  164, 
r.  Jf.  30^  1.  nnstedicheit,  f.  Mangel  an  Festig- 

unstade,  Unkosten  (Kosten^  die  keit^  Wankelmuth,  Ik  halp  eme  ock 
nidU  ständig,  sondern  eeitweüig  auf-  5  dat  he  in  demode  nicht  so  grote 
laufen?),  dat  gy  solck  hus  ohrer  pyne  leet,  dat  he  dar  yenighe  vnste- 
iiirstL  gn.  mit  aller  tobehoringe  .  .  dicheyt  edder  nüstrost  konde  van 
sambt  allen  unstaden,  interesse  und  hebben  ghekregben.  St.  Birg.  Openb. 
schaden,  so  obrer  furstl.  gn.  dar  uth       f.  109^. 

bereit  tho  gestanden  .  .  af  to  treden  lo  nnstendich,  adj.  unbeständig,  wan- 
.  .  schaldidh  sin.  Renners  Livl.  Hist,  kelmüthig.  .  .  warmede  (womit)  god 
p.  219.  wandelbar,  vnstendich,  vorgheten  vnde 

imrtaBi«  m.  Misstand,  schlechter  bewechlick  wer,  dat  nicht  en  is. 
Stande  Ubelstand.  onstont,  importuni-  Disput,  to  Oldersum  f,  29, 
Uä.  KU.  dewile  dan  ok  .  .  ein  gro-  15  nnstemmicheit.  Darna  vorhoff  sick 
ter  unstand  ingeretcn,  dat  de  frowen  ein  uproir  mit  groter  nnstemmicheit 
alle  mit  ^nander  in  des  brudegams  iegen  de  geistlichen  (=un8timmicheit). 
behosinge  sik  vorfoget,  dat  bmttuch  Münst,  Chr.  Jf,  327. 
to  besichtigen.  Greifsw,  Hochz.  Ordn.  nnstiehtich,  adj.  unerbaulich^  nicht 

V.  1592,  S.  199;  sondern  mehr  tor  20  förderlich.  De  em  (=  sich)  waren 
averflot  und  unstande  dan  tor  not-  (hiiten)^  dat  se  nycht  en  secgen  noch 
tnrft  bet  herto  geschehen,  das.  8, 190,       nycht  en  doen,  dat  ander  luden  vn~ 

iBstatkafücli,  adj.  nicht  in  der  Lage  stychtych  ys.  Leben  d,  h.  Franz.  160^. 
dteasjguihun,  unvermögend.  Vgl,  mhd.  Von  Personen:  dat  is  grote  gnade 
WB.  ^,  606  s.  V,  unstatehaft.  Aldus  25  vnde  thomale  louelik  mit  harden,  vor- 
ward  de  rad  unde  de  stad  alze  un-  kerden  vnde  vnstichtighen  (indisci- 
stadhafftech,  dat  se  mosten  undrech-  plinatis)  vnde  de  vns  entegen  sin 
like  sware  manynghe  lyden  van  oren  vredeliken  mede  to  leuen.  Navolg,  11^ 
borgheren  nnde  to  voren  van  oren  3,  Vgl,  unstichte,  inepte.  Voc.  Engelh. 
deoeren  unde  se  en  konden  one  der  30  unstichtieheit,  f.  Unerbaulichkeit, 
lyfitucht  nycht  geven.  Brschw,  Chr.  unerbauliches  Leben,  vp  dattu  ande- 
h  lil,  2;  147,  11;  in  dem  boke  is  ren  luden  vormiddelst  diner  wort- 
gbeschreven,  wu  de  stad  to  Brunswick  licheit  vnde  vnstichticheit  nene  ar- 
te einer  tit  seer  nedderfellich  unde  geringe  en  genest.  Navolg.  III,  12, 
uQstadtaftich  worden  was.  Leibn.  3,  35  nnstil,  adj.  unruhig,  ein  vprurisch, 
474.  vnstille  gemote.    Kanteow  210. 

UBteie,  adj.   nicht  fest,   ungültig,  nnstillik,  adj,  nicht  jsu  stillen,  uner- 

So  we  se  dhat  breke,  tbe  scal  gheven  sättlich.  erem  vnstilliken  gitze  nha. 
tber  stad  vif  marc  unde  oc  scal  the       Kanteow  76. 

cop  unde  the  gave  unde  the  settinghe  40  nnstimmieheit,  f.  (mistönender) 
UDstede  bliven  (1303).  Brem.  Stat.  Lerm,  Unruhe.  De  wile  nu  eyn  groth 
4S;  dat  schulde  unstede  wesen  unde  grummettenth  und  eine  gantze  un- 
bÜTen.  das.  28  u.  h.  Von  Personen:  stimmicheit  twischen  den  bürgeren 
unbeständig.  De  bischop  was  in  allen  enthstanden  .  .  hefft  men  nen  gehör 
fiioen  dingen  so  unstede  und  unwiss,  45  konen  krigen.  Waitz,  Wullenw.  3,439. 
dat  sik   nach   sinen   reden  neimant  nnstr&f-,  -streflik,   adj.  unsträflich, 

gerichten  konde.  Magd.  Seh.  Chr.  d,  i,  untadclhaft,  von  Personen  u. 
'^7,  26.  Sachen,    s,  h. 

iistele,    f.    Wankelmulh ,     Treu-  nnstnmicb,  adj,  ungestüm,  dat  meer 

fosÄ^iet^.    went  se  (die  Weiber)  echt  50  was  gantz  vnstfimich.   Gryse^  Bothpr, 


UNSTUMICHEIT  80  ÜNSTÜRLIK 

B12^;  Mit  den  ynd  dergeliken  uDstu-  em  uth  gan  unde  se  sturen.  Münst. 
migeu  worden  (1546).  Dtthm.  ürkb.  Chr,  2^  427;  in  der  kerken  vnde  vor 
S.  136 ;  ock  hadde  se  (Maria)  neen  der  dor  vorbeyde  ek  alle  vnstur,  also 
vnstumich  geberde  in  oren  groten  stoten,  slan,  lachen  etc.  Engdh,  Chr. 
smerten.    Fundgr.  f,  ^b.  5^.  42&^\  die  yn  der  kercken  ende  up 

nnstnmicheit ,  /*.  Ungestüm,  vnde  den  kerckhoue  gaen  spacieren,  lachen, 
van  groter  vnstumycheyt  sprak  se  etc.  clappen  ende  mit  yenighen  unstuer 
Soven  Meistere  f,  C2;  vnnd  villcn  den  deenst  godes  hinderen.  Trad. 
de  Stadt  ahn  mitt  groter  vnstumicheit.  über  die  10  Gebb.  f,  6h ;  ein  hunt, 
Strals.  Chr.  1,  125.  10  wan  de  unstur  in   der   kerken   deit, 

unstamisch  =  unstumich.  so  vn-  so  sleit  me  one  ut  der  kerken.  Brsdiw. 
stümisch  vnd  rumorisch.  Strals.  Chr.  Schichtb,  f.  33 ;  we  des  auendes  vp 
1^  261.  der  Straten  gan  wil,    de  see  dat  he 

unstür,  adj.  frei  von  Zwang,  wild^  nen  vnst&r  en  driue  (1405).  Big.  St. 
ungebunden^  ungestüm,  onbestuyr,  hai-  16  B.  215,  30;  were  ok,  dat  we  uostur 
stich  .  .  sonder  dwanck,  balstuyrich,  dreve  in  unser  samelinghe,  unho- 
wuest,  importunus,  impetuosus.  Teuth.  vescheit  .  .  dede,  de  sca^^  dat  bete- 
Dat  onstuer  weder  op  den  meer.  ren  (1334).  Westphal.3,  564;  de  bor- 
Echte  Staet  f.  21^;  vnde  also  dat  des  gere  bewarden,  dät  nein  ungevoch 
morgens  rot  is,  so  spreke  gi :  dallink  20  edder  unstur  schach.  Magd,  Seh.  Chr. 
werden  vnsture  weddere  (tempestas).  251,  10;  se  hebben  ene  bespottet . . 
Matth.  16,  3  (L.  u.  H.);  wo  de  men-  vnde  groet  unstuer  yn  eme  bedreuen. 
sehe  hilliger  is  also  lange  he  in  der  Br.  d.  Eus.  6;  ick  dedo  so  grot  un- 
vnsturer  zee  desser  werlt  varende  is.  stuer  mit  mynen  vragen,  fragte  so 
Br.  d.  Cir.  107;  do  wurden  se  tor-  20  ungestüm.  Br.  d.  Cir.  74;  ummean- 
nich  unde  unstur  unde  wurpen  Abra-  deren  (l.  anderer)  wolvar  vnde  eveii- 
bam  in  dat  vur.  Hanov.  Mscr.  1,  84,  ture  Heft  he  wol  vnrowe  vnde  vn- 
8.  403.^  sture.    Josef,   V.  d.  7  Tods.  v.  65AI 

iinstttr(e),  n.  eig,  das  Freisein  von  unstnrich,   adj.  =  unstür.    Welk 

Leitung,  Ungebundenheit ;  daher  WUd-  80  broder  de  dar  unsturich  is  edder  nicht 
heit,  Ungestüm,  zunächst  von  Wind  swigen  wil,  de  wile  dat  de  olderman 
u.  Wetter,  He  wert  dorchgan  in  des  sprekt,  de  betcre  enen  ortich  (1400). 
meres  unsture.  Zachar.  10,  11  (H.);  Livl.  Urk.  nr.  1619;  de  erwerdige 
in  dussem  jare  was  grot  unstur  van  vader  wart  ser  beswert  van  syoen 
donre  unde  blixeme.  Bothos  Chr.  f.  36  vnsturygen  biddene.  Dial.  Greg.  16S^; 
184;  dann  überh.  Ungestüm,  Lernt,  dat  sach  de  duuel  ende  verweckede 
Unfug,  wildes  Benehmen.  De  (geist)  wredelike  des  abbetes  ammetlude, 
dreif  grod  unsture  jo  des  avendes,  dat  se  mit  vnsturi(n)ghen  anbrenghen 
wenn  ed  began  to  beschemerende  .  .  den  abbet  versturen  solden  van  der 
unde  warp  unde  stormede  sere  grof-  40  roste  des  hemelschen  leuendes.  Bok 
liken.  Magd.  Seh.  Chr.  262 ,  3 ;  dat  d.  Byen  f.  103\ 
en  vorsloch  nicht  (half  nichts)  jegen  VLWiikTVtYk^ii^f  Wildheit,  ungestümes 

dat  unstur.  Komer  60d;  do  vor-  Benehmen.  He  legede  enen  hof  to  B. 
nam  he  van  unsture  der  duvele,  dat  allermeist  dorch  hertogen  Luderes  vn- 
he  sterven  moste,  das.  59^;  ik  (der  45  sturecheit(insolentiam).  £tÄ:«f;.jR.5^* 
Teufel)    wil    driven    sollik    unsture  unstftrlik,  adj.  =  unstur.  Van  den 

AI  mit  dem  heischen  vure,  Dat  di  unsturliken  unde  bösen  luden.  ^  TAe^^. 
neman  mach  genalen.  Zeno  875;  se  3,  2  (H).  u.  adv,  ..liken.  gnisterden 
makeden  so  groten  unstuer,  so  dat  mit  den  thenen  vnde  vnsturliken  voren 
ein  van  den  6  mans  dar  moste  tho  60  se  an  eme.   Liä>.  Passianai  f  25^. 


ÜNSüCHTlCHElT  81  ÜNTERLIK 

Uftektiekeit ,    f.      Ungesundheit.       stenie  is  altomale  in  Arabia,  unde  is 
Werne  dat  hoaet  alto  vele  ynsuch-       alto  grot  kummer  waters  unde  untalk 
tichejt  heft,   so   werden  deme  myn-       Volkes.   Ludclf  v.  S.  c.  JSL 
sehen  swel  ynde  bule  yppe  deme  ho-  ontellik,  adj.  nicht  eu  eöMm  oder  eu 

aede.    Wdf.  Mscr.  23^  3  f,  23.  6  sagen.  Dar  grof  he  unde  vant  enen  un- 

nsue,  adj.  unsichtbar.  Darymme  teUiken  schat.  Körner  659^;  debyschop 
nde  ick  jaw,  wen  gy  ene  ersten  seen,  blef  styf  und  vast  in  synem  yntel- 
Dat  gy  dat  yingerlin  vorspen,  Ynde  lykem  vomemen.  Seiberte  Qu,  2y  267. 
stan  dama  mit  juwer  macht,   Wen  untemelik,    adj.    unziemlich.     He 

id  nisan  is,  so  is  verloren  sin  craft,  lo  was  en  untemelik  vreter.  Körner  72^; 
So  möge  gy  ene  bedwingen.  Harteb.  kusseden  sik  myt  untemeliken  gre- 
!^gb  /l  7a;  ohne  GlanZy  trübe^  un-  pen.  das.  182d;  myd  dynem  unteme- 
Awier,  unrein;  on-snen,  fris.  infor-  liken  bede.  das.  158c.  —  u.  adv,  un- 
mis,  sqoalidas;  immoral.  Sinne:  un-  temeliken.  wolde  he  eer  des  nicht 
joüier,  nicht  anständig?  (fallere  qui  15  holden,  dat  he  eer  untemeliken  unde 
temptat,  aepissime  falUtur  ipse.)  Wor  suntliken  ghelavet  hadde.  Korner  63c. 
droch  to  drogen  kumpt,  den  ynsunen  imteme^  adj.  ungezahmt.    Ynde  let 

dicke  de   reyse  slumpt,   Droch  dro-       en  binden  to  den  derten,  de  dar  yn- 
ghene  to   lone  gift.    Josefe    V.  d.  7      themet  weren.  Lüb.  Passionäl  f.  Id7c, 
Taäs.  V.  3538;    so  koren   se  nu   na  20      uitemich,   adj.  ungeeiemendf  inde- 
inneholde    der    yordracht    her    Job.       cens,  illicitus.  Voc.  JEngelh. 
Blomen  .  .  dat  eme  doch  unsune  were  untSrey  adj.  (eu  tere,  Artf  s.  JF, 

gewesen  (d,  h.  ?),  hedde  dat  statutum  533b)  unartig,  guter  (Lebens)art  eu- 
nickt  gewesen.  Oott.  Urk.  11^  nr.  under,  widerwärtig^  häßlich.  Mennich 
^4^  106.  25  de  is  tomale  unthere,   De   sik  yppe 

uslnlik,  adj.  unsichtbar.    Jhesus       hergenscheyt   yordrynket.    Josefe    v. 
de  hadde   sik  .  .  nicht  dat   he   sik       d.  7  Tods.  v.  6609. 
httdde   achter   ene  muren,   men  he  nnterich,  adj.  unartig,  underwärtig^ 

week  erem  torne  vnde  wart  ynsunlik  =  untere.  Ok  so  is  dat  wol  en  yn- 
den  yoden,  nicht  den  jungheren.  30  terech  man,  de  sek  alletid  yul  suel- 
Serm.  evangel.  f.  77d ;  jinsunelkeBchi]^  ghet  .  .  noch  ynteregher  is  dat  wif, 
per  (Schöpfer).  Van  d.  festen  f.  80;  dat  alle  tid  wel  vul  ynde  yordr unken 
lose  se  yan  süe  oren  yigenden  sune-  weysen.  Ecdes.  f.  167^;  also  men 
likea  ynde  ynsoneliken.  das.  f.  121.  manghen  tyrannen  yint  Ynde  mange 
iimty  adj.  ungesund,  ghose  ey-  35  snode,  ynteryge  brut.  Josefe  V.  d.  7 
^re  synt  ynsunt.  B.  d.  Arsted.  f.  Tods.  v.  5271.  —  eüike  bruwerknechte 
f.  lOSb.  auch  von  geistiger  Ungesund-  wateren  nicht  eres  wehrdes  tonnen 
ieä.  insanus.  dovendich,  unghesunt.  by  den  flethen,  dadorch  dat  beer  yan 
Voc  Loee.  Wes  quam  desse  ynsunde  der  farve  und  smack  und  sunsten 
finganos)  minsche  to  dy  ?  Mered.  B.  40  untherig  werdt  etc.  Bamb.  Z.  R. 
l  Kan.  196.  Nachtr.  p.  14. 

Qsatheity  vnsiindieheit,  f.  intern-  nntSrlik,  adj.  =  untere,  unartig, 

peries.  1  Voc.  W.  u.  K.  von  böser  Art.  Se  (die  Eltern)  schult 

lltal,  m.  Uneahl,  große  ZaM.  Unde       se  (die  Kinder)   strafen  ymme  ydel 

(n  Qütal  yan   yolke  yorghing.    Lüb.  45  wort  ynde  ynterlike  werke.   Engelh. 

\  Chr.  I,  266.  Chr.  428^.   —   u.  adv.   . .  liken.     hir 

Utalelik,  adj.  unzählig.  Dat  leuend       umme  schal  me  sek  redeliken  holden  in 

de«  mannes  is  in  dem  tale  der  daghe,       der  echteschop  unde  nicht  unterliken 

Mer  de  dage  Israheles  sint  yntale-       noch  [un]artliken  unde  unwontliken. 

Uk.  Ecdes.  f.  214^;  unde  desse  wu-  50  Hanov.  Mscr.  I,  84^  8.  191. 


L 


ÜNTICHT  82  ÜNT0DIIANGLICH(EN) 

QBticlit,  f.  ungegründete  Bezickti'  und  versambleden  sik  dair,  dat  daii 
gung^  falsche  Anklage.  Dat  ehme  szo-  ein  untiegh  raet  bi  ein  ander  quam 
dane  vnticht  vnd  worde,'  de  ahn  er  da^.  2^  6;  ock  solen  de  haken  key 
gelympe  vnd  ehre  gingen,  mochten  nen  spysekSpp  veyle  hebben,  de  vn 
vorgheuen  werden  (1529).  Wism,  6  reyne  ys  vnde  vntydich.  Ndd.  RedUsb 
Zeugeb.  f.  292;  (keiner  soü  dem  an-       f.  152. 

dern)  sulche  ere  schelinge  edder  un-  .  nntideliken,  adv.  zur  Unaeit;  unge 
ticht  reppen.  das.  —  Do  beschermede  hörig^  importune.  De  sage  gink,  m 
he  my  vor  alle  quade  vndicht  (l.  un-  dat  he  scholde  hebben  sine  eliken  hus- 
ticht)  vnde  ruchte.  Pass,  v.  Jhes.  u.  lo  fruwen  untydliken  gehandelt,  so  dal 
Mar.  f.  60,  se  mit  einem  kinde,  dat  se  geberede 

nntidech  (untieh),  adj.  uneeüig,  ouel  gink.  Brschto.  SchüJdb.  f.  127, 
unreife  von  Früchten  etc.^    bes.   van  nnüt,  f.    Unzeit,   intempestum.  J 

Fellen  u.  Leder,  das  nicht  gut  gar  Voc.  W.  Do  mosten  se  do  in  untid 
gemacht  ist.  intempestus,  immaturus.  15  myth  haste  uthmaken  schepe  etc. 
Voc,  Engelh.  Ok  en  scholen  se  (de  Korner  252^;  in  untit  quam  ik  dar 
taschenmakere)  dat  binnentuch  in  de  to  bade.  22.  V.  6078,  häufig  im  Flur, 
tasken  nicht  maken  van  untidegheme  to  untiden.  Gl.  zu  22.  F.  2, 14 ;  Magd. 
leddere.  Hamb.  Z.  R.  p.  91, 13 ;  dar  Sdi.  Chr.  404,  21.  —  Last,  Beschwerde 
en  schall  nement  (der  pilsere)  unty-  20  T^^^^  ^^  unrechter  Zeit  aufgelegt  wird). 
deghe  vell  maken  in  syn  werk.  das.  importunitas.  KU.  (tzyze  unde  de 
p.  180,  7  (wobei  Rüdiger  im  Gl.  die  nyge  mate,  de  mannych  man  arer 
Bemerkung  macht,  daß  vielleicht  hier  mate  nu  gift)  Eyn  untid  de  anderen 
die  sog.  Sommerpdze  zu  versteheh  vordrift.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  1517. 
sind) ;  weret,  dat  jenich  man  vntidich  25  nnto-  mit  folg.  Subst.  dient  zur  Ad- 
werk  makede,  dat  schal  man  richten  jectivbüdung  (vgl.  das  hochd.  unzu- 
vor  valsch.    Liib.  Z.  R.  358  (Rdle      frieden). 

der  Pelzer);    einer  k6fft  13  timmer  nu-tohrokenjpart.adj.unzerbrochen^ 

30  stück  grauwerck,  bedinget  eintim-  unverbrüchlich,  dat  wille  wy  holden 
mer  vor  8  ./^  10  ß.,  dewyle  ouerst  so  vntobroken,  stedichliken,  vast  vode' 
im  dörchlesende  etlike  vntydege  be-  ewechliken.  Hahn,  ürk.  2,  26  u.  so  h.;\ 
funden  werden,  schal  de  koper  vp  he  held  do  synen  loven  untobrakeQ,| 
yder  100  feile  noch  10  feile  vth  der  recht  so  de  hunt  de  wurst  holt,  wente 
summen  in  den  koep  hebben.  Hamb.  tor  stunt  let  he  den  vangenen  hen 
Rekensb.  v.  1630  f  90;  einer  koflft  S5  gen.  Lüb.  Chr.  2,  393. 
1 1  timmer  voderwerck,  darunder  synt  untodanke,  adj.  unlieb.    Ok  mosti 

3Vs  timmer  vntydige.  das.  99  u.  h.  de  hertighe  loven,  dat  etc.  .  .  dyt 
Von  WoUe :  e£ft  yemant  makede  wulle  was  dem  hertighen  grot  untodanke« 
to  wände,  dy  vntidich  vnd  nicht  loue-  Lüb.  Chr.  2,  201 ;  desse  hindernissa 
lik  were  etc.  Cod.  Brdb.  2,  9,  118 ;  40  was  do  biscoppe  H.  sere  untodanckdi 
unpassend,  ungehörig.  Tho  dem  lösten  Korner  130^;  dat  doch  dem  ordei 
heft  hei  (bei  der  l^ottmesse)  geheden  vntodanke.  Chr.  Sd.  360,  26;  oci 
für  lebendigen  unde  doden,  al  mit  welck  denstknecht  edder  denstmag 
untigen  worden  .  .  Dat  ander  gemein  obrem  heren  oder  orer  fruwen  tu* 
volk  heft  na  geoffert  von  allerlei,  45  thodancke  (=  nicht  wol  to  danke] 
dat  sie  konden  krigen,  von  katten-  deneth.  Brschw.  St.  22.  f.  55^. 
hoeveden,   von  ratten,   von  muesen,  aiitodrangli€h(en),  adv.  ohne  NotK 

fleermuese  und  ander  untidige  dink.  ungedrängt,  dewile  dan  gy  gelikewoi 
Münst.  Chr.  2,  152;  de  boeswichter  mehr  uth  unnodigem  bedenken  unio« 
uth  allen  luiden  tuegen  nach  Munster  60  dranglich,   dan   dat  gy  solches  ntk 


ÜKTOGELIK  83  ÜNTROST 

eiaigem  wege  der  billicheit  befueget  men  des  spettelers  siden  sund,  de 
etc.  Bamer^  Lid.  Chr.  218.  keret  was  to  s.  Merten  de  nacht  oyer 

utogeliky  adj.  was  gegen  die  tucht  unde  de  ander  side  blef  untoreke. 
tj^.  We  ich!  nntogelikes  dede  edder       Korner  4J^, 

undat  etc.  Magd.  8ch.  Chr.  18,  23.  5  nntoYaren,  adv.  ohne  Gefahr  (vare) 
^  und  adv.  . .  like.  Twiet  untoghe-  dabei  eu  laufen^  ungefährdet.  Dat  grote 
like  Qor  deme  rade  twe  ratman,  geld,  de  weghene  mar ck  scall  holden 
de,  des  de  schult  is,  schal  deme  an-  in  wichte  vere  marck  vere  sdllinghe 
deren  beteren.  Lüb.  IL  318;  un  de  myn,  und  twe  wfltte  pennige  untho- 
gengen  in  dat  süsterhuiss  .  .  und  10  varen,  und  in  stykene  des  sylvers 
hatten  sik  unthocheliken  myt  den  dr&ttein  halff  loot  na  Iflbescheme 
sostereo.  Z.  f.  vaterl.  Gesch.  P,  207.       tekene  und  ein  quentyn  unthovame. 

ut^geB,  pari.  adj.  ungeeogen.  We  Müntibr.  v.  1379  in  Fcdcks  Staatsb. 
werenengde  gemeit,  we  hadden  godde  Mag.  7,  229;  unde  de  (hole)  penning 
nicht  Tor  (^en,  hirumme  moste  we  15  schal  holden  8  lod  fines  sulvers,  eyn 
mit  dem  mitogen  (d.  i.  Lucifer)  val-  qwintin  unto varen,  under  edder  ho- 
len Tan  dem  himmel  nedder.  Bran-  yen.  Münarec.  v.  1422  (Grautoff  d, 
dan  V.  967;  we  .  .  vor  on  (den  ses-  212).  u.  so  h,  in  Münzrec.  s.  vare. 
mamien)  icht  yntoghener  wort  sprict.  untOYertj  pari.  adj.  nicht  angehalten, 

God.  Bergges.  §  144 ;  yntogene  wort  20  ^icht  arrestiert.  Dat  her  £.  möge  si- 
spreken.  Hamb.  B.49, 1;  Bans.  Bee.  nen  holk  yry  ynd  yntofiuert  wedder 
i,  40;  dar  eme  ny  en  minsche  ein  krigen  (1453),  Styffe,  Bidrag  3^  nr. 
nntoghes  (?)  word  tosprak  (1392).  26.  (oder:  untoyuret  =  unyortogen?) 
Bug.  Pomm.  Gesch.  4^  234.  untovreden,  adj.  unzufrieden.    Des 

nttgmde,  adj.  nickt  zu  gute,  d.  h.  25  buwendes  weren  de  borghere  sere 
verderUick,  schädlich.  (Der  Herzog  untovreden.  Körner  121^;  he  ward 
ward  durch  einen  Schuß  getödtet)  Dit  des  u.  das.  144c ;  wo  Beinkens  wed- 
wait  den  Mandeslo  (den  Belagerten)  derparte  sik  vorschreckeden  unde 
nntogode,  wente  alle  gude  lüde  ne-  untovreden  weren.  Überschr.  zu  B.  V. 
men  sik  dit  an  unde  legen  so  lange  so  I,  31. 

Tor  deme  slote,  dat  se  sik  geven  mit  untowlUen,  adj.  nicht  zu  WiUen, 

degedinghen.  Lüb.  Chr.  1,  330;  dat  unangenehm,  misfäUig.  Dit  was  den 
id  uns  untogude  komen  mochte  etc.  sieden  untowillen.  Lüb.  Chr.  2,  309; 
Sdmidtj  Zug  gegen  Jühnde,  8.  17 ;  ok  was  dat  buwent  deme  capittel  to 
nUichte  besorgide  he  sick  ock,  in  de  35  Lubeke  .  .  unthowillen.  das.  2^  325. 
leoge  hir  so  to  liggende  mochte  ome  nntraehten ,    träch ,   träge  werden, 

aotogude  sin  gekomen.   das.  S.  19.        säumen  ?    Here,  untrachte  nicht,  wes 

ilt»fas(se),  adj.  unpäßlich.  Eliseus  myn  hulpere  unde  myn  losere.  Brem. 
wart  ontopass  der  krankheit,  daran  k.  geb.  f.  IJS^.  (=  enttrachten?) 
he  starf  (aegrotabat  infirmitate).  40  nntrOst,  m.  Mangel  an  Trost^  Noth, 
2  B.  d.  Kon.  13^  14  (H.) ;  de  vrou-  Schaden.  Ek  danke  dy,  dat  du  my 
wen,  de  yde  water  drincken,  de  wer-  best  gelost  ut  der  helle  untrost. 
den  dar  van  vnthopasse  vnde  vlotich  Brandan  v.  545;  se  scholen  nemande 
an  erer  krankheyt.  G.  d.  Sundh.  c.  43.       husen  edder  houen  up  unsen  untrost 

uUreke,  adj.  nicht  to  reke,  nicht  45  (1447).  Dithm.  Urhb.  S.  40 ;  se  heb- 
wibAaUen,  in  schlechter  Verfaßung.       ben  den  hertoghen  van  Louwenborch 
ontoreke,  unbequeme,  ineptus;   dis-       an    eren    landen    holden   up    unsen 
temperatus.  Voe.  Engdh.  untorecke(t)       schaden  unde  untrost.   das.  S.  44. 
werden,  labelisare.  ders.   exaompnus,  nntrSst,   adj.   der  ohne  Trost  ist. 

QBioreke.  Vac.  Haiberst.  —  Do  vaod  60  Got,  dede  vrowen  (erfreuen)  kau  de 

6* 


ÜNTROSTLIK  84  UNVELICH 

untrosten,  mach  ok  di  bedroveden  andere  kröge  edder  yntuchtige  huse, 
trösten.    Heil.  Marin,  v.  45.  de  schall  gestraffet   werden.    Brem. 

nntrdstlik,  adj.  nicht  tröstend.  Dyne       Denkb.  102. 
rede,  vrunt,  synt  gar  vorverlick  unde  untachtichliken ,    adv.    untüchtig, 

untrostlik.  Kamer  75^.  6  Welk  vruwe  u.,  iä>er  Unzucht^  begre- 

nntruwe,  adj.  untreu.  Bi  dem  raven  pen  wart.  Magd.  Seh.  18^  24.  u.  bid- 
wert  betekent  de  untruwe.  Ol,  eu  den,  unzüchtige  Anträge  machen,  das, 
B.  F.  ///,  4.  100,  11.    und  untuchtliken.    betaste- 

untruwe,  f.  Untreue.  Do  sloch  un-       den  se  umme  ere  braste  untuchtliken. 
truwe  sinen  egen  heren.  Bothos  Gir.  10  Komer  182^. 
f.  241  (ein  sehr  häufiges  Sprichw.);  nnture,  adj.  nicht  theuer  (?),  ^^' 

de  Sarracenen,  de  de  cristen  mit  wert.  We  denet  ynde  ynvrodich  is, 
allen  untruwen  menen.  Lüb.  Dodend.  de  blift  vnture,  des  syt  ghewys. 
V.  164.  Laiendoctr.  f.  112^^. 

nntrawen,  schw.  v.  untreu  werden.  i6  untareden(?),  schw.  v.  sik  u.  böse 
De  Sassen  untruweden  nach  oren  werden  (indignari  ?).  En  wylt  ju  nicht 
olden  seden.  Magd.  Seh.  Chr.  33,  6.       untureden,    wy    en   hebben   dat  na 

nntruwicheit,  f.  Treulosigkeit.    Dit      nycht  mögen  beteren.    Leben  d.  h. 
Schach  al  van  erer  eghenen  valscheyt      Franz.  126. 
unde  untruwicheyt.  Lüb.  Chr.  2, 161;  20      unvallich,  adj.    s.  ungevallich. 
de  valscheyt  unde  untruwicheit  der  nnvarich,  adj.  keine  Gefahr  berei- 

Fransoiser.  Korner  227c.  tend.   Dey  pennyncg  sal  so  gut  syn, 

nntfich,  n.  Uniseug,  nichtswürdiges  dat  der  twey  und  dertich  Schillinge 
Zeug^  Geschmeiß.  .  .  scherneweuel,  halden  eyne  lodiche  mark  siluers  in 
mugghen  vnde  wat  des  unthughes  25  deme  vure,  drey  pennyncge  unTarich. 
mer  is.  Locc.  Ere.  5^;  idt  was  ock  Dortm.  Urk.  11^  2,  198  (vgl.  unto- 
veel  des  untüges,  so  men  schniggen  varen  u.  vare).  —  Die  eidt  steit  al- 
nömet.  8.  H.  L.  Jahrbb.  2,  122.  sus:    dat   hie   ein   getruwe   richtere 

nntacht,  f.  Uneucht^  d.  h.  Mangel      wille  syn  dem  greuen,   der   stad  .  . 
an   Zucht  ^    an   feinem^    anständigem  30  vnde  vnvarich  (d.  h.  treu^  ohne  Arg- 
Wesen  u.  Benehmen^    Ungezogenheit,       list).  das.  III,  S.  216.  (Vgl.  ThiersA, 
Ungebühr.  Vnd  dat  se  .  .  alzo  grof-       Gesch.  v.  Dortm.  i,  37.) 
liken  vp  vnse  ede  vnd  ere   scriuen  nnvelicli,  adj.  ohne  Sicherheit,  non 

mit  vnrechte,  dat  is  ere  vntucht  vnde  tutus.  KU.  Alse  gy  vns  hebben  to 
voghet  en  nicht  (1396).  Sudend.  8,  35  schreuen,  dat  L.  vnser  velich  was, 
S.  155^  22;  untucht,  die  men  dut  dat  en  is  nycht.  He  was  vnser  vn- 
binnen  dem  dinge  (Gerichte).  Ssp.  J,  velich  (1372).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  183; 
53,  1;  in  allen  untuchten.  Komer  vnde  we  des  eynen  beschediger  vnd 
74a ;  it  is  tomalen  eine  grove  untucht,  echterer  is,  de  schal  vnser  aller  vn- 
de aldus  sin  egen  wif  belucht.  B.  V.  40  felich  syn  vnde  nergende  by  vns  ge- 
5767;  unde  let  eme  swarliken  vorstan,  leden  werden«  Cod.  Brdb.  I,  25,400; 
dat  erer  broder  wive  vuler  untucht  men  scheide  se  vordeilet  hebben  .  . 
pleghen  (vom  Ehebruch).  Lüb.  Chr.  als  erlös,  rechtlos  .  .  [also  dat  se] 
1,  202 ;  woker,  toverie,  ehebrok  und  allerwegen  mosten  unvelich  sin.  3Iagd, 
andere  untucht.  Neoc.  2,  447.  45  Seh.  Chr.  310,  18;  des  was  et  dar 

untuehtich,  adj.  unzüchtig.  He  alze  unveylich,  dat  ick  neyne  wys 
hadde  se  beyde  vunden  in  untuch-  dorste  over  laut  teen.  Z.  f.  IM. 
tigen  werken.  Lüb.  Chr.  2,  560;  ere  Gesch.  1,  255;  angeszen,  dat  de  wech 
gebere  was  untuchtich  unde  scheme-  auer  laut  verne  were  vnd  dar  tho 
los.  Komer  68c  ^  ginge  ein  gesell  inn  50  böse    vnd    vnffelych   reyszent  were, 


ÜNVEUCHEIT  85  UNVLEDICHEIT 

Moimm.  Lw.  4\  47;  eine  vnfeblige  unnerlick  (l.  unverlik)  Volkenstidde. 
stnte.  Hamb.  Chr.  249.  Abel  167. 

UTdiekeit,  f.  Sicherheüslosigkeü.  unvl&t,     nnvlede,       ünreinigkeü^ 

Worde  eyn  man  dar  von  (von  dem  Schmutz.  Vele  lüde  dampeden  und 
Gide)  Yordreyen  van  echter  not  und  5  stickeden  van  qualster  und  unflede. 
anvelicheit  eines  Uvea.  Gr.  Weisth.  Bothos  Chr.  f.  232 ;  reyneghe,  dube- 
3,55;  Tan  orleghes  weghen  unde  van  reder  unde  reynemaker  aller  unvlad 
oiiTelicheyt  nicht  komen.  LÜb.  Chr.  2^  aller  herten,  myner  zele  tempel.  Hanov. 
126;  wj  wolden  gberne  ghekomen  Gebetb.  /,  77^  S.  78 ;  dwa  se  van  al- 
'ßn]  .  .  waneer  wy  dat  van  vares  10  1er  vnulot  (d,  i.  vnvlät)  orer  werke 
rode  vnvelicheit  willen  konden  gedan  etc.  Lüb.  Gebetb.  11^  f.  JPib;  büdl. 
hebben.    Brem.  DenTcb.  70.  holden  einen  gemeinen  raid  mit  wul- 

UTellieh  =  unvallich,  ungevallich.  lenknapen  (Tuchmachergesdlen)  und 
Hyr  ad  merkede  des  greuen  volk,  unflaid  ("=  Gesindel).  Lüiencr.  3^  nr. 
dattes  greuen  harte  vorscrecket  were  15  394^  22;  so  begaff  idt  sick,  dat  ein 
Tan  vnvelger  (vnvelliger.  Wdf.  Es.)  vnflat  van  den  knechten,  de  den  Harn- 
bodescop  (sinistra  legatione).  Lerbeck  borgeren  denede,  einen  krigesman 
fi  56.  dorchstak.  Reim.  Kock  e.  J.  1499  in 

nverdieh,  adj.  (dg.  nicht  im  Stande  Falcks  Staatsb.  Mag.  7,  686. 
sn  gehn)  krank,  gebrechlich.  Wan  dyn  20  nnvladich,  -vledieh,  adj.  unschön^ 
mjlte  vnaerdich  ys  vnde  wey  dot  in  häßlich^  tvidertvärtig,  schmtdzig.  Van 
de  linken  syden.  Herbar.  f.  22;  wel-  den  voten  wente  in  de  schetelen  was 
cker  jemand  ein  oge  nth  stickt  efite  nicht  unvledighes  in  em  (Absalan). 
haaet  em  ein  band  efite  voet  äff  ed-  Mered.  B.  d.  Kon.  93 ;  item  dar  kan 
der  deitb  hem  schaden,  lehmniss  effte  25  nen  vnvledich  deer  inkomen  alse  vle- 
geringe,  wodorch  he  sin  dage  unfehr-  ghen  etc.  Beschr.  d.  h.  Landes  f.  26 ; 
dig  bliffty  de  schall  boten  etc.  Fehm.  heft  eyn  mynsche  vnvledighe  dingk 
R.  bei  Dreyer^  Samml.  2,  1041.  —  an  deme  magen,  he  drinke  rüden. 
Eyne  wunde,  de  dar  is  gantz  unver-  Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  36;  we  des  an- 
dych  (schlimm?)^  de  kan  me  in  euer  so  dern  .  .  dhore,  wand  eder  venstere 
stonde  nicht  helen.   Koker,  S.  352.         vnvledich  makede,  men  wel  eme  vol- 

uverdingey  f.  Krankheit  (s.  un-  gen  mit  der  vestinge.  Brschw.  Urk. 
verdich).  eyn  mynsche,  de  dar  nut-  J,  66,  40;  manne  .  .  mit  toretten 
tet  eyns  in  der  weken  eyn  ekenblad,  kleyderen  vnde  vnfledich  (squalentes). 
de  en  hedde  nummermeer  enen  vulen  35  Jerem.  41,  5  (H.) ;  Alle  gestlike  dink 
rnnnt .  .  bwylnisse  edder  unverdynghe  wart  vnvledich  (labefactae  sunt).  Chr. 
des  thenenvlescbes.  Nd.  Jahrb.  II,  d.  norddb.  S.  69;  mit  harter  und 
p.  33.  unfiadiger    erforderunge    (Aufforde- 

UTeriik(eB),  adv.  ungefährdet.    Ok       rung).    Renner,  Brem.  Chr.   2,  55 ; 
rmme  de   lehenware   vnser  bürgere,  40  dewile  averst  de  hoop,  waer  se  beer 
de  schal  stan   vnverliken   vnde   gut-       togen,   sick  so  unfledich  anstelleden 
Üken,  de  wile  vnse  aide  vrowe  leuet.       etc.  Ben.  599. 
Emeger,  Die  Stadtb.  des  M.  A.  68,  nnvledicheit,  f.  HäßlicMceit,  Wider- 

i.  —  ungefähr,  etwa,  gut,  dat  se  em  wärtigkeit.  Se  (die  Kühe)  hieven  in 
daen  heft  vor  1  pant,  vnuerlick  be-  45  ghelyker  magerheyt  vnd  vnvledecheit 
rekent  vor  XXX  m.  Wism.  Inv.  f.  (squalore).  1  Mos.  41, 21  (H.) ;  umme 
111;  dyth  were  IUI  järe  vnuerlick  nnvledicheit  der  suke.  Münst.  Chr. 
vergangen.  Medd.  Jahrbb.  9,  85.  in  1,  131;  de  gnade  des  h.  gheystes 
der  iVSAe  von.  unde  de  bischop  unde  driued  alle  vnuledecheyd  der  sunde 
de  grave  legerden  sick  in  den  hofi  50  van  dem  herten«  Ecdes.  f.  82^;  concr. 


ÜNVLEDIGEN  86  ÜNVORBREKELIK 

Sehmidz*  ok  so  schal  nen  Bchipher  (gudere)  de  se  bryngen  ut  Engelant 
bailast  edder  ienjgerleye  ynvlediclieit  dor  Ylanderen  unverändert,  das.  363. 
yt  den  schepen  vp  de  Straten  werpen.       u.  4^  5J27. 

Big.  Burspr.  v.  14.05  (Big.  St.  B.  p.  unvorbelt?     He    (der   die   wahre 

216).  —  unsaubere  Dinge.  Jy  hebben  5  Armuth  hat)  krycht  een  lecht  vry 
dicke  unkuscheit  Gedreven  iinde  un-  gemode,  syne  sele  yn  gode  vnuer- 
vledicheit.  Theqph.  //,  106.  belt  vp  to  richten.  Leben  d.  h.  Fratus. 

nnvledigeiiy  schw.  v.  häßlich,  un-      35^. 
rein  machen^  verunreinigen.    He  bot  nnvorbigenklik,  adj.  unumgänglich, 

den  joden,  se  scheiden  sinen  sabbat,  10  unvermeidlich,  dat  id  de  unverby- 
den  sondach,  .  .  mit  den  stinkenden  genckliche  hohe  nottorft  erfurdert 
joden  nicht  unvledigen.  Magd.  Seh.  Waüz^  WuUenw.  2^  273 ;  1^406;  tUi 
Chr.  155^  19.  rechter      vnYorbigenckliker      noth. 

nnvlesekende,  nicht  simuliert^  echt.       Wieehm.  i,  81. 
een    scharp    swerd    dreghende    dyn  15      nnvorbodens,   adv.    unvargdadener 
vnulesekende  bode  (insimulatum  im-       Weise.  Ssp.  2^  46.  N.  10.   (Im  Text 
perium).  B.  d.  Weish.  18,  16  (L.).        unverklaget.) 

nnvltty  m.  Unfleiß^  Mangel  an  Sorg-  nnvorbodet,  -vorboden,  nicht  durch 

faÜ.  £yn  mensche,  de  icbteswat  lenet  einen  Boten  angesagt ,  ungemddä. 
vnde  wert  dat  sulue  erger  vnde  vor-  20  Uppe  dat  de  reyse  unvorbodet  ble?e, 
loren  mit  syner  schult  vnde  mit  vn-  wolde  he  myt  den  synen  by  nacht; den 
vlite,  he  is  dat  schuldich  to  betalende.  riden.  Lab.  Chr.  2^  169;  duSensom- 
Summa  JoK  f.  60^;  nachdem  uth  H.  mer  is  de  peßtztilenzie  in  alle  wen- 
M.  luken  dorch  unflith  und  vorsume-  desche  stede  unvorbadet  gekomen. 
nisse  sines  knechtes  ein  sack  mit  25  v.  Hövd,  Chr.  39;  bladderen  unde 
körn  gefallen  etc.  (1553).  Brschw.  grote  sweren  .  .  komen  vaken  unvor- 
Neust.  Deged.  B.  f.  229.  bodet.  Koker,  S.  308 ;  nicht  vorgefor- 

nnvÖch,  m.  und  n.  Unangemeßen-  dert  oder  vorgeladen,  unaufgefordert 
heit,  Unfug.  Wente  se  gerne  beteren  Welk  juwer  morne  hir  nicht  kumpt 
wolden  den  unvoch  unde  mort.  Kor-  so  unvorbodet,  de  schal  hir  nein  borger 
ner  207c ;  vmme  dat  grote  vnuÖch,  mer  sin.  Magd.  Seh.  Chr.  174,  i; 
dat  se  began  hadden  (1373).'  Lüb.  unvorbodet  vor  den  rad  to  körnende. 
Urh.  l  F,  S.  180;  und  wy  des  groten  Hanov.  St.  B.  258;  alle  jar  vpp  S. 
schaden  vnd  des  vnnevoghe  nicht  en  Mertens  dach  van  vnsem  radhase  wol 
mögen  ligghen  laten  (1375).  Bar.  35  to  danke  .  .  vnuerbaden  vnd  vnbe- 
Urh.  nr.  42;  so  mochten  ze  alzodane  kümmert  .  .  geuen  vnde  betalen. 
stucke  vorderen  ane  vnvoghe  (1405).  Fidic.  i,  248. 
Lüb.  Urh.  F,  nr.  128.    S.   weiteres  unvorborget,    nicht  geliehen.    So 

unter  ungevöch.  schal  en  iewelk,  de  in  dat  vorscreuen 

Uivoge,  adj.    s.  ungevoge.  40  ampt  komen  wii,  hebben  sines  egbe- 

•    nnvolvich?    Dat  water  is  sere  un-       nen    gudes   vnvorborghet    XX  Lab. 
uoluich  (motu  furibuDdo)  unde  grim-       mark.  Burm.  Wism.  Alterth.  71,  18. 
mych  myd  storme.    Chr.  d.  norddb.       u.  so  h.  in  Zunftrollen. 
Sachs,  p.  20.  nnvorbort,  ohne  etwas  vorbort,  ver- 

nnroranderty  adj.  von  Kaufmanns-  46  brochen  eu  haben^  unschuldig,  (he  beft) 
gutem:  nicht  in  andere  Hand  über-       sin    eigen   blöd   all    unvorbord  van 
gegangen,    (gudere)  de  . .  upgeslagen       lande  und  luden  gedreven.  Lüiencr. 
werden  to  kope  unde  doch  unvoran-       3^  nr.  335,  4. 
dert  dar  dor  dat  laut  gesant  werden  nnvorbrekelik,  adj.  unverbrücUick, 

etc.  (1441).  Hans.  Bee.  IP^  S.  364 ;  50  fest,   ene  gantze,  wäre,  vullenkomene, 


UNVORBROKEN       87        ÜNVORHALIK 

oDTorbrekelike,  ewighe  orveyde«  Blü~  vnuerdragende  grote  blyschap  an. 
(Aer,  ürk.  nr.  452.  Lehen  ä.  h.  FVan/n.  173. 

wmwwMkeüj  unverbrüchlich,    wat  nn?ordreclilik,  adj.   1.  nicht  weg- 

ik  hebbe  gesproken,  dat  is  gespro-  zutragen.  0  unvordrechlike  (uner- 
ken,  Mine  wort  schult  bliven  unvor-  5  schöpfliche)  vloet  der  ewighen  zoti- 
broken.  Sündenf.  3406;  ghantz,  vast  cheyt,  de  du  bist  ein  hillichmakere 
Tnde  vnverbroken  to  holdende.  Lüb.  etc.  Brem.  nds.  Betb.  170.  —  JS.  uner- 
Crk.  2^  870.  träglich.   Do  se  (Maria)  dat  Tornam 

UTtrdaclit,  adj.  unverdächtig ;  van  in  der  nacht,  dat  er  leve  kint  ghe- 
Personen:  der^  dem  man  etwas  nicht  10  vangen  was,  dat  er  seer  unvordrsch- 
zurechnet.  Secht  denne  jenne  (der  Ge-  lik  was  tho  liden  vnde  tho  boren. 
fragte)^  he  en  hebbe  des  nicht  vor-  Brem.  lib.  prec.  82. 
stan^  so  late  he't  denne  deme  vor-  '  üBvordreschet,  nicht  zur  Dresche 
spraken  vornien ,  unde  vornie^s  eroe  gemacht  ?  Ouk  schal  Tyle  dussen  hoff 
sulven  nicht,  so  blift  he  unvor-  15  bettern,  düngen,  ackern  unde  vor- 
dacht. RiehisL  Lehnr.  c.  10,  §  1;  waren,  also  dat  dat  laut  unuerdre- 
worher  denn  ock  dat  sprickwort  er-  sehet  und  unuerbistert  blyue  (1424). 
wassen:  wer  will  unvordacht  sin,  de  Wigands  Arch.  F,  338. 
myde  aUen  bösen  schin  (1614).  Lyß-  nnvordnldieheit,  f.  Ungeduld,    vnd 

manns  Nachr.   v.  Klost.  Meding^   S.  20  darna  nicht  so  sehr  vth  schwarheit 
198.  Van  Sachen :  wi  senden  juw  uth-       der  wunden  [krank  worden],  als  vth 
scrift  older  waraftigen   unde   unvor-       vnuerduldigkeit  vnd  moyenisse.  Seib. 
dachten    tugenisse    (1447).     Dithm.       Qu.  1,  28. 
Urtb.  S.  52.  nnvordnlt,  Ungeduld.  Vorminre  dine 

UT^rdaelites,  adv.  ohneNachdenhen^  25  krönen  nicht  mit  vnvordult.  Navolg* 
temere.     Dat   de   borge   breke   (das       3,  41. 

yuderbrechen  der  Burgen)  nicht  miBse-  nnvordnvet,   nicht  gestohlen.    Ein 

like  en  sy  vnde  nicht  vnvordachtes  man  mut  wol  silver  an  sime  huse 
en  scbehe,  so  is  hyr  eyne  wyse  ge-  kopen  unverduvet.  Leibn.  3^  436,  45. 
settet,  wo  men  deme  doen  schal.  80  unvorgeven,  (ohne  Goncession  zu 
Ssp.  3y  68.  Gl.  machen?)  fest?    Se  schworen  dat  mit 

uvardeclitiGh,  adj.  ohne  Verdacht  upgerichteden  lyfflyken  vingeren  sta- 
(passiv).  so  ghi  denne  itlicher  be-  vedes  edes  unvorgeven  tho  den  hil- 
dechtiger  orsa^e  unvordechtich  wil-  ligen  (1480),  Cassel,  Brem.  2,  507. 
len  szin  etc.  Hanov.  St.  jR,  441.         35  (Vgl.  onverghevelik,    quod  non  con- 

UTOrdelelik,  adj.  untheübar.   also       donatur  aut  remittitur;   vulgo  irre- 
god  vnsterflik  is  vnde   vnuordelelik,       missibilis.  KU.) 
also  is  de  zele    des  mynschen   vn-  nnvorhalet,  unverbunden.    vgl.  un- 

sterflik  vnde  vnuordelelik.  Eccles.  f.  behalet.  a.  1391  do  dede  my  reken- 
108^.  40  schup  V.  myn  bruder,  van  dem  ghelde, 

uv^rdenklik,  adj.  nicht  eu  erden-  dat  myn  vader  besunderghen  hadde 
len,  überaus  heftig  u.  groß,  mit  fal-  .  .  also  dat  he  8c  m.  hadde  .  .  men 
scher  1er  vnnd  vnvordenklyker  ge-  werde  dar  myn  edder  mer  van,  war 
walt  voruolgen.  Rost.  Bedeb.  f.  114^.       dat  ghut  al   vorkoft  wert,   dar  wel 

UY^rdoiiwiiise,  f  Mangel  an  Ver-  45  he  unvorhalet  ave  wesen.  Laurent^ 
äoMHng.    Anys  is    gut  vor  de  winde       p.  68. 

in  deme  lyue  vnde   vor   vnuordou-  nnvorhalik,   adj.  woraus  man  sich 

winghe.  Bok  d.  Ärsted.  f.  120.  ni^ht   erholen  kann.     Beklagen   sick 

uv^rdragende,  nicht  isu  ertragen^  von  groten  armode,  vnvorhaliken 
Shermäßig  groß.    Do  quam  eme  ene  50  kummer  vnd  belastinge,  dar  inne  ere 


UNVORHINDERLIKEN  88  UNVORMINKET 

stad  si  van  standen  renthen  vnde  die  Ehre  genommen  ist^  unbescholten, 
dem  latesten  orlage.  Cod.  BrcB>.  J,  We  ene  snne  irtughen  wel,  de  schal 
25,  298.  hebben    enne    richtere  unde    twene 

nnyorhinderliken,  adv.  ohne  Hin-  borghcre  oder  ses  man,  de  eres  rech- 
demis^  ungesäumt,  unvorhinderligen  5  tes  unvorleghet  sin.  (Josl.  Stai.  92, 
folgen  lathen.  Brschw.  Neust.  Deged.  5;  de  thughe  scolen  unbesprokene 
B.  1528  f.  12.  lüde  wesen  unde  ores  rechtes  nnvor- 

nnyorliodes,  -hoddes,  adv.  unver-  lecht.  Stend,  Urtheüsb.  8.  28;  vnde 
Sehens^  unvermtähet.  onverhoeds,  im-  weme  de  Schröder  ere  ghilde  gheuen, 
provise.  Kü.  (saken)  de  welcke  de  10  de  schal  wesen  eyn  echte  kynt  Tnde 
hantdadige  hefft  begaen  unverhodes.  vnuerlecht  syner  ere.  Cod.  Brdb.  /, 
Ostfr,  L.  B.  7,  74;  Locc.  Ere.  57b;  15,  130;  id  en  were  alzo,  dat  de 
unvorhodens.  Münst.  Chr.  1,  312;  ghene,  de  ansproken  werde  van  deme 
se  fragede  unverhodenes  dinges  ohne  clegere,  sesse  to  sich  hedde  ynvor- 
voredancken.  Ahd  56.  Vgl.  Höfer  15  legheder  lüde,  de  dat  sweren  wolden, 
in  Pf.  Oerm.  15,  56.  dat  etc.  (1347).  Nies.  Beür.  2,  314; 

miYOrhodet,  -hfit,  ohne  sich  eu  hüten.  wu  se  sesse  to  sick  hebben  onTer- 
De  mene  man  sprak  iLnyorhoet('o/f(^^.  legheder  lüde,  de  den  lantfrede  ge- 
Lüh.  Chr.  2,  419;  he  sloch  em  af  sworen  hebben.  Brschw.  Chr.  1,  104, 
unvorhoet  (der  sich  nicht  hütete,  un-  20  20;  des  wetet,  dat  eyn  ynvorlecbt 
Versehens)  somere  (fast)  alle  syn  volk.  man  synes  rechten  den  jennen  in 
das.  2,  420;  vnde  do  [he]  up  dosse  overtal  (Acht)  bringen  mach,  de  one 
vnvorhod   qwam.    Lerbeck  §  79.  berechtiget  heft.  Bruns,  Beitr.  bu  d. 

nnvorklaget,  part.  manchmal  auch      d.  Recht,  p.  187. 
im  Sinne  von :  ohne  Klage  geführt  eu  25      nnvorleslik,  adj.  unverlierbar,  m- 
haben,     z.  B.   ik  do   witlik,   dat  P.       vergänglich,   ewig,     dat  unvorleslike 
heft  my  nomen   32  houede  vees  .  .       für    (das    ewige    Feuer).     Marc.  9, 
mit  Torzate  ynuorklaghet  vor  unsen       45  (H,). 

gnedigen  heren  etc.  (1395).  Sudend.  anvorlovet,  ohne  Erlaubnis.    Wel- 

8,  nr.  72.  80  eher   geldt   de  Munsterschen  unvor- 

nnvor kündiget,  ohne  Klage  oder  lovet  des  greven  nemen.  Münst.  Chr. 
Krieg  etc.  angekündigt  zu  haben,  ohne      2,  311. 

weiteres.  -  Orepe  we  se  rofliken  an,  so  nnvormakelt,     adj.    ohne    Makd^ 

mögen  se  sek  vnyorkundighet  ynrech-  fleckenlos,  (blödes),  darynne  du  rey- 
tes  weren,  so  se  yorderst  moghet  85  nes,  unuormakeldes  lamlyn  yns  ge- 
(1396).  Sudend.  8,  nr.  112.  waschen  heflfst.    Bost.  Bedeb.  f  :23h. 

nnyorlaten?      Ditselye    en    deden  nnyormelde  (zu  mhd.  meil,  Fleck), 

nicht  alle  burgers  in   die  stat  Mon-       unbefleckt,    mhd.  unyermselde,  incon- 
ster,  oyer  ein  deil  unyerlaten  bofen,       taminatus.    unyormelde  moder  godes. 
die  nirgets   na   fragten ,   na  got  oft  40  Hanov.  Gebetb.  1,  77,  S.  38. 
na  den  menschen.  Münst.  Chr.  2,  9.  nnyormeten,  nicht  vermeßen.  he  sy 

(Dem  Sinne  nach:  ungezogen^  nichts-  unyormeten  (ne  glorietur).  1  B.  d. 
würdig.)  Kön.  20,  11  (K). 

anyorlegen  =  unyorlecht?  Ok  so  unyormeticb,  adj.  unermeßlich,  ge- 

leth  he  (David)  den  sulyen  tempel  45  waltig  groß.  Des  houen  ze  yp  ere 
bewarn  myt  unyorleghenen  personen.  ogheninynuormetigeryorschreckinge. 
Locc.  Erz.  f.  49h.  V.  hiU.  Hieron.  II,  c.  14. 

nnyorleget,     adj.    nicht    verboten,  nnyorminket  (hoÜ.  yerminken,  läk- 

nicht  untersagt;  von  Personen:  denen  men,  verstümmeln),  se  hebben  vns 
durch  richterliches  Erkenntnis  nicht  50  vnse  priuilegien  ghehalden  ende  wil* 


ÜNVORMIT  89  UNVORREDET 

len  se  hftlden  Tüvenrnnket  (1372),  yoten  an  de  ledderen,  dat  de  mester 
Lab,  Ork  4,  nr.  176,  mit   der    unvornufft    (Gälgenleüer  ?) 

UT^mit  ==  unvormidet ,  unver-  uppe  de  erde  to  liggen  quam.  Bothos 
Mtolmy  ohne  es  eu  versäumen^  stetig^  Chr.  /.  J310  (oder  ist  mit  der  u.  £u 
jedesmal,  (oder  =  ane  middel,  unmit-  5  nehmen,  wie  in  der  Stelle  aus  dem 
tdbar?)    Dat  to  middages  tyd   Eyn       KoJcer?). 

enge!  qwam  vnuormid    Vnde  rorde  unYororsaket,  ohne  Grund,  unschul- 

dftt  water  in  deme  dyke.  Harteb,  220,  dig.  Einer  wart  unvororsaket  up  einer 
f,  22^,  ko8t  (Hochzeit)  ersteken,  Neoc,  2, 371, 

OTomodenBi  adv,  unvermuthet  lo  nnyorramendes,  adv.  unvorsätzlich. 
also  dat  sin  Ion  siner  unredelicken  .  .  so  hoge  untschuldigen ,  dat  dat 
stocken  nnvormoedens  one  over  den  van  ungeschichte  und  unvorramendes 
hals  gekahmen.  Ben,  27;  do  seck  gesehen  si  (1393),  Livl,  ürk.  nr.  1401, 
DU  80  unvermodens    hertog  H.   sin  nnvorraiainge,  d,  i,  -ramigen,  adv. 

leger  slog,  doetc.  Lünted,  Stiftsf,146.  15  ohne  räm,  absichtslos.    Ok  so  scholen 

nf^tmoitt^unermüdet, stetig,  Deme  de  vorbenompte  mit  erer  driffte  unde 
acbbaren  vorsten  .  .  enbede  ek  .  .  hode  blyven  yth  der  Edewechter 
mp  plichtige,  vnuermodede  denest  hode,  dat  schege  dan  ynverraminge, 
tho  allenthyden  bereyde  etc.  (1343),  vndt  dan  se  nicht  yort  tho  panden, 
Sudend.  II,  nr,  53,  20  sondern  en  dat  yorwittingen  etc.  Old, 

UTOnemeliky  adj.  unverständlich,       ürk.  v.  1507. 
iunkd,   de  yele  unwonliken  unde  un-  unyorrechten,   schw.  v.  im  Rechte 

Tomemelike  wort  spreken.  Komer  JcränJcen.  Wy  yorbeden  allen  .  .  de 
160^;  de  unyornemeliken  boke  der  erbenomede  priorissen  .  .  to  hin- 
olden  lerers.  das.  152^;  neyn  man  25  dernde  edder  in  jeniger  mathe  (to) 
moeth  recht  duden,  dat  unyomeme-  unyorrechten  (1461).  Westphal.  3, 377; 
Ijken  is  wen  de  romesche  koninck.  dat  jenich  minsche  sal  beroyet  edder 
Ssp,  3y  26.  Gl.;  wol  dat  (obgleich)  in  jenigerleye  matte  op  eyn  peningk 
der  Ditmerschen  klage  unyornemlick  wert  gudes  wnforrechtet  werden 
unde  anriebtich  ludeden  to  antwor-  30  (1469),  Styffe,  Bidrag  3,  nr.  98;  ver- 
dende  etc.  (1447).  Dithm,  Urk,  p.  41,       beden   hirumme   allen    unsen   ampt- 

uyoravft ,    f.    Unvernunft ;     das       mannen  .  .  de  armen  luden  hiran  to 
IfkUvemehmen,  Nicktverhören.    ;,yor-       hindernde,  besweren  edder  in  jeniger 
Dimft,  examen,  da  man  einen  gericht-       mathe   unyerrechten  (1464).    Fcdcks 
Ikk  vornimmt;    unyornunft,   tortura,  36  Staatsb.  Magaß.  9,  472. 
qoaestio,  ohne  lang  mü  andern  exa-  nnyorrechtinge, /*.  Bechtskränkung. 

mine  vorsunehmen,''  Frisch  2,  12^;  und  ok  yan  klagen  uns  angekomen 
keyser  Roleff  de  greyp  on  (Tue  Ko-  is  manegerleie  schade,  hinder  und 
hpp)  unde  leyt  on  fragen  mit  der  unyorrechtinge  (1408),  Livl.  Urk.  nr, 
OBTernofft  (d.  h.  ihn  foUem).    Do  be-  40  1751. 

kande  he,  dat  he  ein  arm  (geringer,  nnyorredet,    durch   Bede,    Vertrag 

niedriger)  man  were.  Bothos  Chr.  f.  nuM  gebunden,  unverp fliehtet.  En  yer- 
184  (in  der  Magd.  Seh.  Chr.  170,  11 :  möchte  ec  des  auer  nicht,  so  scolde 
de  leit  on  bernen.  Do  bekande  he  min  herre  yan  Hildensem  disses  yn- 
etc.).  —  Eyn  unnutter,  de  syck  nicht  45  uorredet  sin  (1328).  Sudend,  Urk.  I, 
»il  slyten  (sich  entfernen),  de  moeth  nr.  435 ;  weret  dat  se  des  nicht  en 
uth  den  dore  mit  unyernufEt  (gewatt-  deden  (die  Zinsen  nicht  pünktlich 
^omer  Weise  ^  ohne  weiteres).  Koker,  eahlten),  so  wille  ek  des  myd  on  un- 
S.  352;  Also  on  de  meister  (Hen-  yorredet  wesen  etc.  (1379).  Calenb, 
^)  afstotte,    do  stotte  he  mit  den  50  Urk.  IX,  nr.  184;  se  solen  darmede 


UNVORRÜCKET  90  ÜNVORSERIGET 

in  eren  rechte  un verredet   unde  an-       vader  gekoppet  hadden  laten  unvor- 
verlustich  bliven   (1397).     KincU.  3,       schuldichliken.    Lüb.  Chr.  2^  574. 
534.  nnvorseget  (wie  unvorsproken),  wo- 

nnvormcket,  unveräußert.  dat  se  g^gen  kein  Einspruch  erhoben  wird. 
den  unsen  ere  schepe  unde  gudere  5  Von  Personen:  unbescholten.  He  scai 
unvorrucket  widdergeven  etc.  (1438).  dat  sveren  mit  ses  bederven  mannen 
Hans.  Bec.  IP,  S.  211.  (S.  das.  4,  ores  rechtes  unvorseghet.  Stendal 
130.  136.)  Urtheilsb.  S.  13  ;  von  Sachen:  uiian- 

nnvorsftdelik,  adj.  unersättlich.  So-  gefochten^  unverbrüchlich.  Vorthmei 
mighe  vnuersadelike  beeste,  de  allene  lo  enen  stedhen,  unvorsegheden  hant- 
lopen  .  .  alse  lewen,  vosse,  de  sin  vrede,  den  de  edele  vorste  .  .  ghe- 
eren  kinderen  gudertiren.  Bok  d.  Byen  degedinget  heft  .  .  wente  vppe  deiiv 
f,  1139^.  —  Adv.  -ken.  De  der  lüde  voresprokenen  s.  Johannes  dach,  scolf 
arbeit  vnde  guet  vnuersadelike  ver-  we  stede  holden  (1315).  Sudend,  /, 
slinden  als  de  helle.  Br.  d.  Eus.  12^.  15  nr.  202 ;  we  bekennet,  dat  we  eyntii 

unvorsagen,  unverzagt?  Wen  di  vnuorsegheden  hantvrede  hebbet  ghe- 
arme  lüde  clagen,  Den  scaltu  richten  gheuen  (1334).  das.  /,  nr.  570  ;  du 
unvorsagen.  Bathsvers.  der  Thiere^  v.  dedingede  we  eynen  olden  unvorsech- 
38.  S.  Höfer  in  Pf.  Germ.  18,  13.  ten  handvrede.  Brschw.  Chr.l,ö7,  b. 
(Ist  nicht  un  Vortagen  =  unvortogen,  20  nnvorsene,  adj ^  nicht  vorher gesef^n. 
„ungesäumt  zu  lesen?)  plötzlich.   He  starf  mit  eynen  haesti- 

uiiYOrscheden,  fn'cA^^6/Aei/^  u.  eres       gen   vnde   vnvorseynen   dode.     DiaL 
erves,  die  ihr  Erbe  nicht  getheilt  ha-       Greg.  253^. 
ben.    Leibn.  3,  442,  59.  nnvorsendes ,     adv.      unversefieuc^^ 

unYorschemet ,    unbeschämt ,    ohne  25  plötzlich.    Nym  my  nich  wech  in  den 
Schande.    Mit  alsolcker  wysheit  wart       helflfte     myner    dage    vnuorseendtrb. 
de  sake  hen  gelecht,  dat  de  raet  und       Smaltzing  f.  84^. 
de  gylde  beide  unverschemet  bleven.  unvorsenich,   adj.  unvorhergesch**., 

Münst.  Chr.  1,  169.  unerwartet.    He  wart  vervrouwet  m^i 

anvorschreven ,  ohne  schriftliche  30  unverseniger  vroude.  Dicd.  Greg.  -^d.^--. 
Anzeige  erhalten  zu  haben.    In  guden  anvorseniebeit,  /*.  Plötzlichkeit,    li. 

geloven  bedrogen,  unvorclaget,  un-  eynen  dage  gescach,  dat  ouerniits 
vorscreven.  Lüntzel,  Stiftsf.  235,  211.       der   vnuorsenicheit   (unerwarietj     d^ 

nnvorschnldes,  adv.  unverschuldet,  stat  entfenget  wart  mit  den  vure. 
ohne  Schuld.  Men  lecht  vns  dat  vn-  35  Dial.  Greg.  139;  wy  sollen  vliticL 
uorsch&ldes  to  (1404).  Sudend.  9,  S.  wesen,  vp  dat  na  der  tyt  des  gebe- 
326,  9;  mit  walt  vnde  vnvorsculdes  des  .  .  de  seile  ouermits  vnvorseni- 
(1408).  Lüb.  Urk.  V,  nr.  218;  de  cheit  der  vnnutter  gedachten  nich: 
gewalt,  de  se  dan  hadden  an  orem  en  verleise  dat  gewyn  der  ynnicbeit. 
rade,  unvorschuldes.  Magd.  Seh.  Chr.  40  das,  259h, 

371,  24;  Locc.  Erz.  f.  53;  Bothos^  nnvopsenlike,  adv.  «wüer^eÄenÄ,  un- 
Chr.  f.  241  u.  s.;  welck  man  eyne  absichtlich.  Se  heft  gevallen  unver- 
elicke  husfruwen  hedde  vnd  de  van  seenlike.  Münst.  Chr.  2,  440;  he 
sick  dreue  vnuorschuldes  dinges,  de  stotte  em  vnuerseenlick  van  den  berge 
schal  etc.  Brschw.  St.  R.  f.  66.         4ö  neder.    Leben  d.  h.  Franz.  145. 

nnyorsclmldieh,  adj.  unverschuldet.  unvorserich,  adj.  unversehrt,     mn 

Den  unvorschuldighen  dot.  Korner  unvorserigher  beholdinghe.  Korv-  r 
181d.  142c. 

nnvorschnldichliken,  adv.  unschul-  unvorseriget,  unvetsehrt.    De   st  ad 

dig,    de  van  der  Wismer,   de  sinen  50  blef    unvorseryghet.     Korner    13ö'\; 


UNVORSERINGE       91        ÜNVORSÜMET 

stede,  Taste  vnde  vnuorseriget.  Cod.  dhat  he  dhar  enen  borghen  vor  esche, 
Brdb,  i,  19f  363.  dhat  sine  erve  unverset  si  unde  un- 

DTtnerin^e,    f.     Unversehrtheit.      versolt  (1303).  Brem.  Stat.  120. 
leten  se  sik  huldighen  myd  unvor-  nnyorslaeh ,     nichts    verschlagend, 

seringhe  des  keyserlikeD  rechtes  (so  5  nichts  fruchtend,  verlorene  Mühe, 
daß  das  kais.  Becht  unverletzt  Uieb).  auerst  id  was  ynuerslach.  Kanteow 
Körner  25(».  23;  vgl  56.  115. 

niToniebtea,  adv.  unvorhergesehen,  nnvorsproken ,  unbescholten.    Myt 

mwermmthet,plötelich.  In  deme  solyen  dren  vnuersproken  bederuen  luden, 
iare  do  quemen  unversichtes  de  Let-  10  die  man  an  iren  rechten  nicht  vor- 
tonwen  in  Pratzen.  Lüb.  Chr.  1,  299.       legen  mach.    Cod.  Brdb.  I,  22,  504. 

WMYwnAeküthj  adj.  1.  nicht  vorher-  wie  unvorredet,  durch  Rede,  Vertrag 
gesehen^  unerwartet.  De  unvorsichtige  etc.  nicht  verpflichtet,  unde  etliker  ar- 
hasilike  mort  Torverede  der  fursten  tikele  ramede  mit  sodanem  under- 
her  so  ser,  dat  etc.  Leibn,  3,  204;  15  Schede,  dat  een  islik  scheide  unvor- 
den  onTorsichtigen  doth  dusser  ar-  sproken  bliven  etc.  (1396).  Hans. 
men  borgere.    Hanov.   St.  B.  478;       Bec.  4,  449. 

starf  snelles,  unvorsichtigen   dodes.  unvorstendel,     adj.    unverständig. 

Kamer  81b.  —  2.  nicht  vorhersehend,  Ock  nymant  sali  kynder  offt  vnuer- 
nidU  ahnefid.  De  here  der  Wenden  20  stendell  gesynne  myt  kersen  to  bedde 
de  was  des  unvorsichtich ;  he  mende  laten  gaen.  Ztschr,  f.  vaterl.  Gesch. 
dat  etc.  Bothos  C%r.  a.  J.  1157;  de  7,  203;  ich  (bin)  duss  neist  vergan- 
Qnvorsichtigen  (imprudentes,  thörich-  gen  iairs,  dat  gode  geklaget,  wuwoll 
ten)  elderen.  Korner  45^.  u.  s.  unuorstendell  (so  eu  lesen  statt  -dett) 

amsiektiges,  -gen,  adv.   unver-  25  vnd  vngeschickt,    aldair   tho    einen 
mmiket,    Se  slugen  erer  vele  dot  un-       borgermester  erweit  gewesen.    Nies, 
vorsichtiges;    uJso    wart    dat    ganze       Beitr.  1,  243. 
heer  vorschuchtert  LÜb.  Chr.  2,  519;  unvorstrieket?    God  gaf  den  kri- 

Int  iare  1481  begunnede  ser  hastigen  sten  zodan  stedicheit,  dat  ze  unvor- 
uod  unvorsichtigen  grote  dure  tyt.  80  stricket  weren  den  dot  an  to  gande. 
Bomb.  Chr.  340.  Lüb.  Chr.  1,  68.    (unvorschricket  ?) 

iiTtnielitlikeii,  adv.  unvermuthet,  unvorsuft,  unverzagt,     „verzuften. 

Quam  en  swar  donreslach  unvorsicht-  versagen,  für  Angst  verstummen ;  (per- 
liken.  Körner  88^ ;  do  starf  de  greve  turbari  mente.  Kih).  verzuft ,  von 
a.   das.  187^.  85  Furcht    betäubt.^     (delirus    stupens. 

uvemiellet,  nicht  überlistet,  unbe-  KU.).  Brem.  WB.  5,  316.  Deme  ad- 
irogen.  Behoue  we  to  dessen  stucken  1er  is  getagen  Ein  fedder  vt  sin  flucht. 
jenger  insage  .  .  des  beware  we  vns  He  kan  idt  wol  verdragen,  He  is 
also  we  van  rechte  scullet,  dat  we  noch  vnversufft,  Se  wasset  om  wol 
des  willst  vnuorsumet  vnd  vnuor-  40  wedder.  Z.  f.  Hamb.  Gesch.  2,  298^  9. 
snellet  wesen  (1395).    Sudend.  8,  S.  unvorsnmelik,    adj.    nicht  versau- 

29,  3L  mend,  saumselig.    Heben  nicht  gesla- 

ovsnokelik ,   adj.   unerforscKlich.       pen  vnd  vnuersumelich  gewesen.  Seib. 
wo  vnuorsokelik  (non  investigabiles)       Qu.  1,  21. 
sint  sine  wege.    Born.  11,  33  (H.).    45      unvorsumet,  ohne  versäumt  zu  haben 

OTtrsslt,  unverschuldet,  ohne  Schul-  oder  zu  sein,  ohne  Nachtheil  für,  un- 
den.  .  .  mit  twen  borgheren,  de  echte  benachtheüigt.  De  breve  schollen  einen 
geboren  sin  vnde  hebben  erue  vnde  iowelken  van  uns  bliven  to  sinem 
e(^b^  vnuorset  vnde  vnuersolt.  Wi-  rechte  vnde  sines  rechten  unvorsumet. 
gamäs  Ärch.  II,  30 ;  it  ne   si  also,  50  Leibn.  3,  241 ;  zo  scolen  desse  dege- 


UNVORSÜNNEN       92        ÜNVORFLAÜT 

dynge  machtioes  wesea  vnd  en  eslick  to   unvortoegeden  rechte   yerboeden 

schal  synes  rechtes  Ynvorsamet  we-  hedde    (1393).     Wigands   Arch.   II 

sen.    Arch.   f.    St.  u.   K,  Oesch.   d,  346;   unvortoghet  ghelden  unde  be- 

Her0.  S.  H.  L,  I,  80;    dat  we   des  talen.  Brschw.  Chr.  i,  340,  20;  dal 

willet    vnuorsumet  vnd   yiivorsnellet  5  eyn  iowelk,  de  dat  also  vomeme,  dem 

wesen  (1395).  Sadend.  8,  S.  J29,  31;  rade    unvortoghet    schal    unde    we] 

id  enwere,  dat  vns  van  dodes  wegene  openbaren.   Hanov.  St.  R.   348;  un- 

wes  wedder  anstorue,  dar  an  willen  vortogent.  Old,   Urk.  v.  1454. 

wy  unuorlustich  vnd  vnuorsumet  sin.  unvortragelik,   adj.   ohive  trage  iu 

Nordalb.  Stud.  5,  82.  lO  werden^  unermüdlich^  unverzagt,    We 

unvorsnnnen,  ohne  Besinnung^  un-  heft  dessen  gheuestent  myt  so  star- 
verständig.  Du  bist  ganz  vnversun-  ken  wapen  vnde  vnvortragliken  etc« 
nen,  Versteist  noch  nicht  din  best.  Lerbeck  §  118. 
Z.  f.  Hamb.  Gesch.  2,  297,  6 ;  ik  bin  anvortrede.  Unvertrede,  herba  Po- 
ein lerer  der  vnuersunnen  beiden  etc.  15  lygoni.  Rost.  CaJt.  f.  B^  (sonst  wege- 
Passiondl  f.  93.  trede). 

nnvorsnnnenheit ,    f.    Unverstand.  nnvornndervindelik,     adj.     uner- 

Unde  my  moget  ok  ser  der  groten  vn-  gründlich.    Du  (Christus)  werst  sun- 

uorsichticheyt  vnde  der  vnuorsunnen-  der  begyn  geboren  van  gode  mit  ewi- 

heit  vnde  der  vergetinge.  Alex.  f.  59\  20  ger  vnvervndervindeliker  geborte.  Br. 

anyortellik,  adj.  unzählig,    infini-  d.  Eus.  43h. 

tus.    unvortellik  ys  de  tael  van  dem  nnvorvaren,   nicht  „verfahren^,  s. 

volcke.  Pred.  Salom.  4,  16  (H.).  vorvaren.     wor  waghene  mit  ghude 

anvortogedes,  -dens,    adv.    unver-  vmme   vallen,    dat   gud  moghen  se 
eüglich.    Dat  wy  vnvortoghedes  willet  25  wedder  vpladen  ane  broke  vnde  schal 

en  ewich  stede  len  maken  vnde  ste-  vnuorvaren  gud  wesen  (1354).  Hans. 

deghen  laten  etc.  Old.  Urk.  v.  1369 ;  Urk.  II,  S.  558. 

unvortogendes.  Ben.  752.  nnvorvaren,  adj.  unerfahren,  jeni- 

VLW9^T\Af;t\\lL^adj.unvereüglich.  ge-  ger  last  edder  drofnisse  uuvorvareo. 

beiden  .  .  dat  he  unvortogelich  und  30  Korner  86^. 

an    wederrede    anleiden    schal    etc.  nnvorvenklich,  adj.  nickt  zum  vor- 

Magd.  Seh.  Chr.  225,  14.  vange,  Schaden,  Nachtheü  gereichend. 

nnvortogen,  part.  adj.  1.  nicht  von  Desse  voreveninge  scal  unvorfenglich 
der  Stelle  gebracht,     wat  bynnenhalf       sin  unsen  olden  breven  (1500).  Stader 

des   graven   utghebracht   unde  ghe-  85  Arch.  2,  96. 

worpen  werde,  dat  scheide  liggende  nBVOPver(e)t,     -vap(e)t,     ufieinge- 

bliven    unberuort    unde    unvortogen  schüchtert,  unerschrocketi.    Do  was  ik 

(1373).     Gott.   Urk.    /,   nr.   271.  —  vroUk  unde  unvorvert.    R.   V.  375; 

2.  ungesäumt,   ohne  Verzug,     stede,  he  dede  alse  de  unvorverde.  dew.lÄ5-2; 

vast   vnd    vnuortogen   wol  to  danke  40  Dauyd  sloch  den    resen   vnuoruertb. 

holden.  Cod.  Brdb.  I,  19,283;  unnd  Z.  f.  Hamb.  Gesch.  2,  183,  12;  hei 

geven  ome  dan  ore  gelt  in  passchen  is  vor  vyanden  al  unvervart.  Theopk. 

aller  negest  folgende  unfortogen(^<^2etcA  /,  164;  her  bischop,  weset  uns  nicht 

darauf  one  vertog).    Z.  f.  N.  Sachs.  to   hart,   Latet  uns  tom  ersten  un- 

1758,   S.    76;     betalen     mid     reden  45  vorvart  (=z  in  Buhe),    das.  286. 

(barem),    unvortogen    gelde    (1394).  nnvorflant,  (flaute,  ^nM^aiuSuti^jerNr 

Fidic.  Dipl.  Beitr.  II,  S.  117.  Ohnmacht),   nicht  eur  Ohnmacht  ge- 

nnvortoget,  adj.  sticht  hingeflogen,  neigt,  fest,  kräftig.    Der  Fresen  volk 

ungesäumt.    Na  den  dat  syck  de  bor-  is  sekeren  und  unvorflauten  gemodes. 

gher  des  beklaget  hedde   unde   sick  50  Ben.  17. 


ÜNVORVLÜCHTICH  93  UNVORWERDELIK 

UT^nrlnektieh,  niM  flüchtig^  nicht      des.  Brschw.  Chr.  1^  44,  21 ;  dit  heft 
aus  der  Heimat   weggegangen.      Ein       he    us    altomale    dan    unvorwardes. 
man  de  seker  is  ande  unvorvluchtich.       das,  68,  20. 
Leibn.  3,  438^  16.  unvorwaret  orer  ere,  ohne  sich  an 

llTf rvolget.  unvoryolgedes  dinges,  5  ihrer  Ehre  (durch  ein  s.  g.  VerwaJi- 
ckne  Absicht,  absichtslos,  od  sie  un-  rungsschreiben)  verwahrt  bu  haben. 
rorfolgedes  dinges  unde  ane  rechte  Dit  hebbet  se  ghedan  unvorwaret 
sdinlde  gescbein.  Gott.  Urk.  II,  nr.  orer  ere.  Brschw.  Chr.  1,  114,  14; 
^,  42.  dat  he  unsen  borgeren  dat  or  geno- 

UY^rwaiidert»  adj.  welk  man  .  .  10  men  hadde  unvorwaret  siner  ere, 
sjnes  salves  werden  wil,  schal  syn  Magd.  Seh.  Chr.  376,  26,  —  Auch  u. 
unmet  esschen  to  twen  morgenspro-  aUein.  s.  Brschw.  Chr,  1,  114,  15, 
ken  Tth  synes  mesters  denste  ynvor-  Mit  Synon.:  beclageden  zik,  dat  en 
rändert,  d.  h.  ohne  aus  seines  Mei-  de  schade  were  besehen  unvorwaret 
äers  Dienst  gewandert  eu  sein,  Lüb.  15  unde  unensecht  (1441).  Hans,  Rec, 
Z.  Ä  326.  IP,  8.  416;  ouerfiU  vns     vnvorwart 

UY«nrtli(d)e8 ,  adv.  absichtslos,  vnd  vnentsecht.  MaÜB.  Urk,  4,  31; 
%nvorsäi£ilieh,  unversehens.  0£Ft  einer  vnuorwarth,  vnentsecht,  vnvorclaget. 
Tnaorwanda   (=:  nicht   mit   vorsate)       das.  135. 

gewandet  worde.  Big.  St,  B,  p,  28,  20  unvorwaringes,  adv.  ohne  sich  eu 
30;  se  dmckede  vnvorwandes  in  dem  wahren,  zu  hüten,  unachtsam,  unver- 
slape  to  dode  dat  kynt  by  sick  vp  sehens.  Unvorwaringes  he  ummetöch 
dem  bedde.  Passional  f.  183 ;  unvor-  de  tafel,  dat  se  henne  vlöch.  B.  V, 
vandes  wedder  synen  willen.  Ndd.  1483;  anstikkede  uuvorwaringhes  un- 
ReeUsb.  f.  86h;  also  druppede  der  25  gheboket  vlas  myt  der  tortisen.  LOb, 
blynden  vroawen  en(en)  drope(n)  van       Chr,  2,  103, 

dem  olye  vppe  de  hant;  aldus  vnuor-  nnyorwarndes ,    adv.    unvertvamt, 

wandes  (eufäUig)  so  streck  se  mit  ohne  Vertvahrungsbrief.  We  se  an- 
der hant  oaer  de  ogen,  altohand  ward  grepe  unvorwarndes,  deme  mögen  se 
se  seynde.  Liib.  Passion,  f,  85\  —  30  wederstan  ane  vortoch  (1362).  Wi- 
unerwartet,  unvermtUhet,  Vortrage  gands  Ar  eh.  III,  H.  3,  S,  108;  un- 
nicht  (ne  tardes),  dattu  dy  to  gode  vorwarndes(unvorwändes?)vnde  nicht 
kerest,  wente  sin  torne  mochte  vn-  vorsettlich.  Sass.  u.  Holst.  B.  154, 
Torwanes  komen.  Serm,  evang,  f.  17^;  nnyorwarniges,  adv.  dass,  Vnd  wil- 

de hoszlude  vp  deme  lande  segen  de  35  len  doch  nicht  so  vnvorwarniges  laten 
▼elheit  der  wapenen  lüde,   de   dar      beschedigen  juwe  vndersaten,  als  gy 
nnvorwandes  to  on  quemen.    Falcks       hebben  laten  don  den  vnsen  (1452). 
Staatsb,  Mag.  9,  367;  wil  gi  sus  don       Stgffe,  Bidrag  3,  nr,  22. 
dit  onvorwändes,    so  werde  gi  here  un  vor  wegen,   adj.   uxis  sich  nicht 

desses  landes.   B,  V.  6401,  40  bewegen,  heben  läßt,  ungemein  schwer, 

nvorwinet,  adj,  unvermuthet.  dat  He  moste  sin  cruce  sulven  treghen, 
nnvorwande  arch.  Ohr.  d.  norddb,  Dat  was  grot  vnde  vnvorweghen,  Dat 
SaAs,  jp.  46.  he  des  nicht  draghen  konde.  Ansdm, 

UT^rwaatlik,  adj.  unveränderlich.  v.  786.  —  BiWl.  unerschütterlich,  un- 
bamm  is  got  vnstarfflich,  vnbegrip-  45  erschrocken,  muthig.  Do  nu  de  keiser 
hk,  ane  ende,  allerweghen  vullenka-  na  Rome  was  theen  (=  tende),  de 
men,  vnvorwantlik.    N,  Büß  2,  10.         Romere   h5uen   sick  vp  vnuorwegen 

UTWwmleii,  adv,   ohne  voraufge-       Vnde    thogen    dem    eddelen   keyser 
gangene   Verwahrung,    Disse   hebben       entyegen.    Octav.  f,  3^, 
uns  geroved  ande  gebrand  unvorwar-  50     nnyorwerdelik,  adj.  was  nicht  j^vor- 


ÜNVORWEBNDES  94  ÜNVROWE 

werden^,  vergehen  kann,  unvergäng-  se  de  breve  hedden,  se  wolden  dei 
lieh.  Nu  is  de  hochtyt  dyner  grote-  ere  unvorwerpen  (=  -worpen)  hebbeui 
sten  vroude,  dar  ane  ghebloyet  is  de       (1409).  Livh  Urk.  nr.  1805.  \ 

unvorwerdelike    blome    dynes    iunc-  nnYorworren,    unbetheäigt,     nichfi 

fruweliken  lichames.  Brem.  nds.  Beth.  5  verwickelt  mit  etwas,  ghenerley  Tor  -{ 
166;  Jhesu,  vnyorwerlike  licht.  Van  band  gemaket,  sunder  ganiz  unvor-| 
d.  festen  f.  83,  worren  darmede  sin  unde  bliren  wil-| 

nnvorwerndes  dinges,  adv.  =  un-      len  (1438),   Hans.  Rec.  IPj  S.   ^11  \ 
vorwardes,  ohne  vorauf  gegangene  Ver-  imyrede,    m.    Unfriede;    to  u.   sin 

Wahrung^  unvermtähety  plötzlich.  To  10  oder  werden,  unzufrieden  sein,  werden. 
eyner  tyd  was  dusse  keyser  to  Lu-  Se  weren  des  to  unyrede,  dat  he  den! 
beke,  do  keymen  ynvorwemdes  dinges  dach  nicht  holden  wolde.  lAib.  Chr, 
de  Ranen,  dat  sint  Wende,  ghenant  2,  336;  des  wart  Erich  ser  vorveertj 
Rugiani.  Engdh.  Chr.  99.  unde  to  unvrede.   das,  2,  58. 

unvorweten,  vorwurfsfrei,  we  mo-  15      unvredesam,  ac2;.  fin/riee2$am  =  fin- 
gen mit  gelike  und  unvorweten  mit       wülig.     Wes   nicht   unvredesann    (uo 
den  Russen  ok  wol  kopslagen  (1400),       indigneris).  2  Mos.  32,  22  (H,). 
lAvl.  Urk, nr.  1549;  dskti^  nejn{ejn^.)  nnyro,    adj.  unfroh,  traurig,      her 

unvorwetten  kleth ,  Dat  eyn  man  koning,  weset  nicht  vnvro.  SchaeJcsp. 
myt  eren  tirecht.  Koker,  8.  353.        20  f.  5b;    he   wart   bedrouet   und    sere 

unvorwinlik, -wintlik,  ad;.  «?a5  ntcA<       vnvro.  Harteb.  264,  f.  77^. 
zu  verwinden  ist,   bes.  unverschmerz-  unvrodicli,  adj.  unklug,  unversiün" 

lieh.  Disse  .  .  orloch  .  .  dede  der  dig.  We  denet  vnde  vnurodich  is,  de 
stad  so  groten  scaden,  dat  it  vnloff-  blift  vnture,  des  syt  ghewys.  Laien- 
lick  vnde  vnuorwinlic   is.    Brem.  G.  2ö  doctr.  f.  IIJ^. 

Q.  84 ;  disse  heren  deden  groten  un-  nnvrome,   m,    Schaden,    NachtJieU, 

vorwinliken  schaden.  Magd.  Seh,  Chr.  Dat  mach  en  aldus  wol  kamen  To 
319,  29;  darouer  nemen  se  vnuor-  ereme  groten  unvramen.  Bedent.  Sp. 
wintliken  groten  schaden.  Cod.  Brdb.       1041, 

4,  1,  202;    in    deme    unvorwinliken  80      unvromelik,  od;.  ntcM  Ael/ettd,  nicht 
(unheilbaren)   spittal.    Komer  158c ;       förderlich,  anders  is  dyn  bycht  falsch 
thot   einen    onversterfliken   und  on-       vnde  vnuromelick  dyner  zele.     LuIj, 
verwinlicken  (festen)  manleen.  Schü-       Gebetb.  f.  C2, 
ren,  Chr.  200.  unvrdt,  -vpftt,   adj.   unklug,    nicht 

nnvorwissenheit,  f.  ünwißenheit.  36  bei  Verstand,  mhd.  unvruot.  se  meyn- 
Vnde  nu,  brudere,  weit  ik,  dat  gy  den  vmmer,  dat  he  vnvroet  hadde 
it  uan  vnuorwissenheit  hebben  gedan.  ghewesen.  Leben  d.  h.  Frans.  44 : 
Berikop.  f.  6  (Apost.  Gesch.  3,  17).       mene  gi,  dat  ik  si  unvröt?   mate  is 

unTorwitlik,  adj,  dem  man  nichts  to  allen  dingen  gut.  B.  V.  629;  ik 
vorwiten,  vorwerfen^  kann^  untadelig.  40  were  unvröt,  wan  ik  nu  spreke  also- 
integer, sanctus.  Haupts  Ztschr.  f.d.  dsi,Jie  wort.  das.  2414;  sin  (des  Trägeti  j 
A.  3,  89;  hefift  sik  .  .  alletidt  kuesch  vule  vnvroide  herte  is  sin  pine. 
und  unvorwittlik  geholden.  Neoc.  2^  Ecdes.  f.  143^;  de  wyn  maket  vnvrut 
36;  hefift  alles  nichtes  helpen  mögen,  van  torne.  Schaeksp.  f.  50;  don  sy 
wente  ein  ersam  wiser  radt  alletidt  45  di  (vergifteten)  beren  ad,  den  ^ward 
einem  itliken  unvorwittlike  antwort  sy  krank  .  .  vnd  wart  met  gantz 
gafif.  das.  2,  10.  vnfruyt.  Fidic,  1,  187. 

nnvorworpen,    unverworfen,    d.  h.  nnyrdwey  f.  Trübsal,    mochte  uns 

nickt  eurückgewiesen.  Do  seden  se  .  .  deste  groter  arbeid  endstan  und  un- 
dat  gut  scholde  staen  so  lange,   bet  50  vrowe  (1380).  Lid.  ürk.  nr.  1157.  — 


UNVRUCHTBAR       95       ÜNWARINGES 

Jammer,  kammer,  droyenisse  un  un-  Gassei,  Brem.  1,  77,  (heißt  das :  in 
TFoe.  Kdker^  S.  373,  Folge  böser,  schlechter  Wege ;  oder  ist 

WärrmtkthhTj  adj,  unfrtichtbar,  siner       es  Subst.  etwa  =  wanschicht?) 
TTowen,  de  unvruchtbar  was.  Karner  anwandelken ,    adv,    unwandelbar, 

€M ;     nichts    fruchtend ,     fruchtlos ,    5  unveränderlich,   immer,     Brink   se  in 
rergdtiehy     so  mach  dy  myn  kamen       der  ewigen  rouwe  scal  (l,  sal),  dar  se 
TTomelick  wesen,  sunder  my  is  [id]       vnwandelken  vrede  hebben.  Lüb.  Oe- 
gans  nnrrachtbar.  das,  79c ;  und  de-       betb.  II,  f  E7h. 
wjle  soUichs  alles  ynfnichtbar  erst  an-  unwandichlik,  adj,  unveränderlich. 

den,  heSt  eyn  rath  etc.   Urk.v,1545.  lo  dat   unwandichlike    gud    (Ggs,   idel 

UTTllBt,     m.     Un  freund,     Feind,       ding).  Navclg,  III,  3. 
(breTe)  dar  he  deme  rade  ynne  vor-  unwär.     u.  seggen,  die  Unwahrheit 

veet,  wo  de  rad  em  to  unvrunde  sagen,  lügen.  De  sineme  arsten  vn- 
liadde  ghemaket  synen  oem.  Lüb,  waer  secht  Vnde  oeck  sineme  prester 
Ckr,  2,  161 ;  so  mach  he  (ein  Ange-  16  bichtet  vnrecht,  Vnde  vnwaer  secht 
üagter)  dre  manne  van  dessen  wra-  sineme  aduocaet,  De  hefft  sick  sul- 
ken  (verwerfen)  vnde  sweren  yn  den  uest  alleyn  gelogen.  Schip  v,  Narrag, 
Iiilgen,    dat   se   syn    syne   vnfrunde.       f  64, 

FünA.  St.  R,  §  60;  id  is  dy  beter  nnwarendes,  adv,   ohne  Acht  dar- 

io  hebben  al  de  werlt  to  wedderen  20  auf /gu  geben,  unvermtUhet,  unversehens. 
wenJhesamtoTnvrunde.  Navclg.  11,3,       Hebben  se  in  dersulnen  boden  achter 

lATTBntseliap,  f.  Unfreundschaf^,  den  tannen  van  anschiebte  vnd  vn- 
Haß,  Zwist,  vnfrantschop  vnde  hath.  wareudes  1  luttich  biteken  gefunden. 
Sek^v.  Narrag.  f,22;  doch  dat  der-  (1555).  Wism,  Urtheilsb.  E,  XIIII. 
halyen  nicht  unfruntschyp  edder  wed-  25  nnwarens  =  unwarendes.  Yorwar- 
derwyllen  angerichtet  werde.  Waitz,  losynge  dat  is,  alse  eyn  man  vnwa- 
WMenw.  2y  381;  were  dar  ok  enich  rens  leth  eyn  dinck,  dat^he  be waren 
knecht,  dede  myt  vnfruntschup  van  scheide.  Ssp,  II,  38.  Gl, 
sjnem  hem  schedede.  Lüb.  Z.  R,  250.  nnwaringe,  f.  Achtlosigkeit,    Dess 

—  Freundhsigkeit.  Better  ys  hundes  30  dinstages  do  togen  de  borger  na 
vnmtschap  dan  vnvruntschap.  Tunnic.  holte  .  .  ein  unwaringe  quam,  so  dat 
nr.  617.  der    pulverwagenn     vorbrande     etc. 

nYillik,  adj,  nicht  m  füllen.  Vnde  (1492),  Z.  f  N,  Sachs,  1863,  S.  206, 
dar  to  is  jnwe  gyricheyt  vnsadichlyk  nnwaringe.  Men  antwordet  se  (die 

vnde  vnvnUyk.  Ä.  Birg,  Openb.  f.  73^,  35  Falschmünzer)  deme   richtere,   vppe 

unbrasseH,  adj.  Do  quam  (auf  dat  se  de  pynigen  schal  vnde  dat  se 
der  Jagd)  eyn  vnuulwassen  hart  melden  scholen  ere  medehulpere  .  . 
(=  bar[e])  entyeghen  etc.  (Orig,  in-  crem  wrogere  den  love  wy  vnwarynge, 
solitae  granditatis  ursus).  Denscke  Ssp,  II,  26,  Gl.  Ist  eine  (vermeintlich) 
Krmidee  f.  A4b,  (Ist  es  ein  über-  40  wörtliche  Übersetzung  von  immunitas 
sdgungsfekler  oder  steht  un-  versiär-  (Sicherheit,  Straflosigkeit) ;  accusatori- 
i«Ml?^  bus  eorum  immunitatem  perC?.  pro-) 

uwftH.    De  bösen  wanheiden,  de       mittimus.  Cod.  Just,  IX,  24. 
in  dassem   lande   averlangk    vorge-  nnwaringes,  adv,  unvermuthet,  un- 

Dommen  werden  dorch  de  amtlude,  45  Versehens,  Weret,  dat  Eggherd  greuen 
wen  enem  fohrmanne  ene  lunse  ut  Otten  wor  wedderrede  vp  dem  velde 
dem  rade  falt,  dadorch  de  wagen  vnwaringhes,  so  scal  E.  dem  grauen 
Qffistortede,  ofte  he  sunst  umschloge  entwiken  vnde  ryden  en  vmme.  Old, 
Tan  nnwahnen  wegen,  de  wil  ick  Urk,  v.  1402;  so  war  ein  man  den 
niunmer  bruken.    Eid  des  Erzbisch,  go  anderen  unwaringhes  anlopt.    Han^, 


ÜNWARLIltE  96  ÜNWERDE 

R.  143^  3;    effte   ein   man   schaden      eres  ghudes,  weghelick  ande  unwege- 
dede  uuwaringes.    Dühm,  L.  R.  11^      lick«  Korner  12ic. 
Art.  68;    (saken)  de  nicht  in  ernst  nnweger,  -weigeren,  adj.  nidU  ^- 

geschen,  dan  in  schimp  eder  unwa-  toogen^  ungünstig^  nihd.  unwsege.  Ma- 
ringes.  Ostfr,  L.  R,  /,  74 ;  so  queme  6  kede,  dat  de  konnynk  eme  unweger 
de  konnik  ut  .  .  unde  so  wolden  se  wart.  Korner  16c ;  wente  se  eme  gram 
ene  slan  unwaringhes.   Körner  175b>,       weren  unde  unweyger.  das.  94^;  de 

unwärlike,  adv.  ohne  sich  zu  wah-  keyserinne  begunde  den  keyser  hon- 
ren^  unvorsichtig,  unwarlike  unde  up  liken  to  vorsprekende  .  .  unde  dar- 
eventür  (temere  ac  fortuito).  Eike  v.  lo  umme  worden  ere  de  vorsten  des 
jR.  586.  rikes  unweyger.   das  56d;   liggen  in 

anwärlinges,  adv.  =  unwaringes  groten  varen,  dat  uns  dat  schip  myt 
(auch  aitfr.).  gesehnt  blotrunst  un-  den  guderen  ut  der  havene  gesegelt 
warlinges  in  noetwere  .  .  so  ys  he  werde,  wente  de  schepeskindere  to 
ane  wandel.  Ndd.  Rechtsb.  f.  86;  de  15  male  unweigeren  sin  unde  wech  wil- 
vnwahrlinges  einem  anderen  auer  sein  len  (1437).  Hans.  Reo.  II ^^  S.  25, 
veldtt  fahret  etc.  Rüg,  Landbr.  c.  76,  anwegich,   adj\   nicfd  zu   betreten. 

S.  325 ;  Ohr.  d,  norddb.  S.  p,  47.  oder  au  passieren,    yp  dat  ik  dat  laod 

unwäty   adj.   wo  man  nicht  waten      wüste   make,    vnde  wert  Tnweghich, 
kann,  tief.  aÜfr.  on-,  unwad.    De  an-  20  darumme  dat  numment  en  is,  de  dar 
der  waterdoepinge   is,   wanner  einer       dör  gheyt  vmme  der  beeste  willen, 
geworpen  wort  in  ein  unwat,  dair  he       Eeech.  14,  15  (L.). 
keen  grund  voelen  kan.  Ostfr.  L.  R,  unweigerhaftieh,  adj.  ohne  sich  zu 

III,  88;  daer  voeren  veer,  als  enen      umgern.    irbedinge  ere  unde  rechtes 
vader  mit|  dree  sons,  over  ein  onwat  25  unweygerhaftich     unde     ungesumet. 
water,   do  quam   ein  grot  unwedder       Oött.   ürk.  II,  nr,  335,  85. 
etc.    Ostfr.  L.  R.  p.  342,  un weide  =  unwille?  oder  unbilde? 

nnweeh,  m.  1.  Unweg,  Stelle,  Vnd  wan  vnser  eyn  also  vmme  des 
wo  kein  Weg  ist.  He  brachte  se  in  anderen  willen  to  veyden  komen  were, 
unwege  (invia).  Chr.  d.  nordelb,  Sachs,  so  so  scholde  wy  dar  by  en  ander  bliuen 
19.  häufig  in  Verkaufs- Traditions-  also  lange  de  veyde  ynd  rn weide 
formein,  mit  wegen  und  unwegen  etc.  warde.  Hoyer,  Urk.  1,  nr.  420. 
2.  Abweg,  schlechter  Weg.    de  nicht  nnweldich,  o^;.  keine  (}ewaU  habend, 

dwelen  vp  dem  Ynwege,  sunder  rieh-  synes  gudes  ynweldich  wesen.  IAA, 
tich    ghan    vp    dynem    guden  wege.  35  R  476. 

Snudtzing  f.  88^.  —  bildl,:  De  her-  unwerde,  f.  dlts.  unwirthi.  1.  Un- 

toch  bekriegede  den  keiser  unde  de  wert,  üngiätigkeü.  Dit  sali  alles  van 
karcken  to  Bremen,  de  ohme  in  si-  un  werde  ind  machtloiss  sein.  Gt, 
nen  unwegen  nene  hulpe  don  wolden.  Weisth.  3,  66.  —  2.  ünwilie,  Indig- 
Renner  I,  27 ;  weret,  dat  men  enen  40  nation.  Do  sprack  Pylatus  mit  groter 
preester  in  unwegen  vunde,  men  sal  unwerden  to  den  ioden  etc.  Pass.  Chr. 
eme  ene  warninge  doen,  und  dont  39h;  so  waert  he  altoseer  tornicli 
witlik  deme  dekene,  dat  he  dar  vnde  sloech  de  porten  den  boden  myt 
geweset  is.  Livl.  Urk.  (1410)  nr.  vnwerde  to  vor  den  houede.  ieJet» 
1825.  45  d.  h.  Franz.  10 ;  do  quemen  de  dey- 

iinwed(d)er,  n,  Unwetter,  unwed-  ners  der  dunkerheit,  de  my  mit  gro- 
der  van  blixeme,  donre,  hagele  etc.  ten  unwerden  vengen  unde  wredeliken 
Korner  65h;  brande  de  stad  van  not  bunden.  Hor6l.21h;  Ic  beve  altomale 
des  unweders.  das.  203h.  van  dus  groter  vnwerde  (des  zürnen- 

nnwegelik,  adj.  unbeweglich,    alle  50  den  u.  richtenden  Gottes),    das,  73; 


ÜNWERDE  97  ÜNWERHAFTICH 

beide  de  ghuden  ynde  de  qnaden  syn  on  anghest  des,  dat  he  der  ewighen 
mit  gherechtdger  onwaerden  op  di  yroude  vnwerdich  sy.  Ecdes,  f.  8c.  — 
geset  Tilde  ordelen  di  alre  scanden  2.  geringschätaendfUnunUig,  indigniert. 
. .  werdich  te  wesen.  B,  v.  d.  joncfr,  Myn  here,  du  schalt  nicht  vnwerdich 
{.  24.  5  werden     (ne    indignetur    dominus). 

uwerde,  adv.  indigniert,  untvülig.  2  Mos.  32,  22 ;  ynde  de  teyn  horden 
mi  is  od.  wirt  unw.  ich  empfinde  In-  dat  ynde  weren  ynwerdich  (indignati 
dignatian.  Du  scalt  se  (die  unreinen  sunt.  Cöln. :  yortornet).  Marc.  10,  41 
Gedanken)  misprisen;  dy  scal  un-  (LOf  ^^  hungerghen  zele  schalst  du 
werde  dar  to  wesen.  Seel.  TS\  169;  lo  nicht  yorsman  ynde  wes  nicht  ynwer- 
Satanas  wart  gar  unwerde,  he  gnarde  dich  wedder  den  armen  (non  exas- 
so  ein  hunt  dot.  Zeno  1110.  peres  pauperem).    Ecdes.  f.  5d. 

uwerdeliken, -werdigen, -werdich-  unwerdiebeit,  f.  1.  ünwürdigJceit. 

likei,  adv.  unwiUig,  mit  Indignation,  in  u.  holden,  geringschätzen.  B.  F. 
iodignanter.  Judas  warp  de  pennige  15  2143.  —  2.  Indignation,  Misachtung, 
nnwerdeliken  in  den  tempel.  Pass.  Unwille,  Entrüstung.  Do  yordrefi  he 
df.  57b;  he  (der  bittende  Pilgrim)  (der  Priester)  ene  (Joachim)  mit  gro- 
vart  van  em  (ihnen)  unwerdelike  ge-  ter  ynwerdicheit  vnde  8tra£fede  ene 
stoten.  Horol.  40;  alse  se  (die  Juden  mit  worden,  vnde  sede :  wo  mochtetu 
in  der  Wüste)  de  spise  ghans  unwer-  20  so  driste  wesen,  dattu  etc.  Lüb.  P(M' 
dighen  gheeschet  hadden.  Locc.  Erz.  sion.  f.  2109^;  und  dat  we  uns  nicht 
32^;  se  seggedeu  to  Moyse  ghans  besorgeden,  dat  we  unwerdicheit  und 
miwerdichliken.  das.  31 ;  alse  nu  dat  ungenade  kregen  van  unsem  gn.  heren 
Tolk  gehört  hadde  dyt  antwert  (von  (1400).  Livl.  Urh.  nr.  1549;  irreve- 
RekAeam),  do  karden  zik  der  siechte  25  rentia  dat  is  ynwerdicheit  yegen  de 
teyne  to  male  unwerdichliken  van  ouersten  vnde  prelaten,  vnde  dat  men 
ome.  das.  47^;  do  he  by  sik  allenen  de  nicht  en  eret  alse  sik  dat  boret, 
was.  do  nam  he  dat  cruce  unwerdich-  Sp.  d.  Dogede  f.  232;  vnde  sine  vn- 
liken  uthe  syme  halse  unde  trad  id  werdicheit  äff  late  (indignatio).  1  Mos. 
ander  sine  vote.  Lüb.  Chr.  2,  464;  30  27,  45  (L.);  dar  weren  een  deels, 
TBse  here  sprack:  du  bist  io  myn  de  nemen  dat  mit  ynwerdicheit  (in- 
sone  .  .  de  iunghelingk  sede  wedder  digne  ferentes)  vüde  spreken  etc. 
mwerdichliken :  ick  byn  iuwe  sone  Marc.  14,  4  (L.) ;  van  siner  (Gottes) 
nicht.  Bavenst.  f.  176^;  kerde  he  sik  ynwerdicheyt  wert  bewogen  de  erde, 
onwerdichliken  umme.  Körner  172^;  35  Jerem.  10,  9  (H.);  also  stund  he  up 
vjsede  se  van  sik  unwerdechliken  mit  unwerdicheit  (Entrüstung)  van 
unde  myt  torne.  das.  182^.  deme   dische.    Korner  21^;    do  nam 

uwerdeH,  schw.  v.  für  unwert  er-  de  mynsche  dat  sacrament  unde 
achten,  verschmähen.  Dat  he  de  sacra-  warp  id  myt  groter  unwerdicheyt  in 
mente  vorsmade  vnde  vnwerdede.  40  dat  vur.  das.  60f^;  vnd  weder  vnse 
Emd.  Mscr.  nr.  139,  f.  37 ;  he  en  gemeyne  gesette  nymant  sal  sich  dor- 
beffit  nicht  vorsmadet  noch  vnwerdet  liken  leggen,  ofte  he  wil  m^den  der 
dat  bidden  der  armen.  Ps.  22  (21),  radmanne  ynwerdicheit.  Fidic.  1, 64. 
26  (H.).  —  unwert  machen,   Indig-  nnwerdigen  =  unwerden.    dedig- 

natian  erregen,   vele  vragens  vnwerdt  45  nari.  IJief. 

ser  (iogratus  habetur).    Tunnic.  nr.  nnwerdinge ,   f.    Verachtung,  Ab- 

1083.  scheu,    des  wiroks  opperinge  ys  my 

nwerdieh,  adj.  1.  unwürdig.    Ik       ein  vnwerdynge  (abominatio).  Jes.  1, 
helt   nd  un  werdich   unde   alto  rink.       13  (H.). 
K  V.  5257;  se  (de  wisbeit)  sendet  50     mtwerhaftieb,  adj.  nicht  befestigt, 

WOrtarbiMb.  V.  7 


ÜNWERNDES  98  ÜNWETENHEIT 

! 
i 

De  worde  mach  he  vnde  syne  eruen       mitvnwer8amheit(7.  unwertsamheit?] 
buwen  mit  sodan  holtene  buwe,  also       Proc.  Belials  f.  E3, 
man   vppe   den  dorpen  to  hebbende  nnweselik,   adj.  ungebührlich  (ici\ 

plecht,  vnwerhaflftich  (1346).  Sudend.       es  nicht  sein  soll),   vgl.  weselik,  wise 
Urkb.  II,  nr.  189.  5  lik.    ghevielt,   dat  arbeyders  hebbei 

nnwerndes  =  unwarendes,  unver-       wolden  van  den  koplnden  onweselik^ 
mutheU  Allen  se  (die  Dorfmaus)  nicht       loen  .   .   dat   sulIen    schepenen  va4 
mit  or  ne  brachte,  doch  wart  gemak       Dordrecht  vorefl&ien  (1389).  Lüh.  Urh 
ore  vuUen  gut  alse  unwerndes  men-       4,  559  (in  e.  hoUänd.   Urh.). 
nigen  dot.  Gerh.  v.  M.  10,  10.  lo      nnwetende,  part.  adj,    sehr  häuf\ 

nnwersen,  adj.  (mhd.  unwirdisch,  mit  abgeworfenem  de,  unweten,  nich\ 
unwirs)  (unwirsch)  unwillig,  zornig.  wißend,  unwißend,  ohne  es  su  wißnl 
Sy  swal  van  der  watersucbt  und  de  Veer  van  aller  woUust,  vnweteuclj 
rechter  huffte  beghan  or  danne  to  des  sachten  leuendes  (war  Gr.  au:\ 
vulen;  eflft  diman  or  denne  unwersen  16  erzogen).  Griseldis  f.  68h;  se  quanj 
was,  wy  mochte  om  des  vordencken?  to  des  hilligen  vaders  B.  knien  vudj 
Hanov,  Mscr.  /,  84,  S.  317.  dar  genck  se  vnwettende  yn.    D^a'j 

nnwertf  adj.  nicht  geachtet,  ver-  Greg.  176;  mirakel,  dat  he  vn wette  :| 
achtet.  To  dem  ersten  was  dit  volk  gedan  hadde.  das.  158^;  gi  baten  utij 
anneme,  to  lesten  worden  se  unwert,  20  weten  (imprudentes)  de  wisheit.  ^}"! 
dat  on  neimant  nicht  gaf.  Magd.  Seh.  Sal.  1,  22  (H.);  vnde  bekanden.  d.ij 
Chr.  182,  16;  helt  se  (die  Dänen)  se  ene  vnweten  geslagen.  Lüb.  Va<\ 
80  unwerd,  dat  he  ene  sette  enen  sion.f,262^;  were  dat  jeman  rideiul^ 
hund  to  enem  konynghe.  Korner  40^;  queme  in  enes  borchmannes  bus  ui.| 
ward  greve  Alf  in  deme  lande  sere  25  wetene  unde  sunder  arghelist,  A\ 
unwert,  wente  he  en  sake  was  des  unse  viend  were,  de  zal  velich  syr 
mordes.  das.  137^;  Van  velen  vra-  eynen  dach  (1359).  Kindl.  3,  4i7^ 
ghende  werd  me  vnweerd  (sepe  fit  en  unweten  deer.  Dithm.L.B,.§10\ 
ingratus,  qui  quesitare  paratus).  Kiel.  Carl  settede  dar  veel  hilliger  lud 
Mscr.  nr.  114,  f.  3?K  30  tho  bischoppe,    dem   unweten  voik 

nnwertliken,  adv.  =  unwerdeliken,  to  predigen,  Westphai  3,  21.  —  aw  \ 
unwülig,mA\%iidM\^v.  Dusse Philippus  passiv:  das  nicht  gewußt  wird,  u)tl>^ 
lachede  nu  al  syne  daghe ;  to  eyner  umßt.  Ein  opper  yor  unweten  suiidt 
tyt  in  sir  kintheyt  sach  he  sinen  va-  Hanov.  Mscr.  I,  84,  S.  314. 
der  lachen,  dar  vmme  sach  he  on  35  nnwetende,  n.  das  Nichtwißen.  va. 
vnwertliken  an  vnde  karde  sek  van  vnwetende  eres  vaders  (patre  iguaro* 
ome.  Engelh.  Chr.  14^;  de  bode  ant-  Soven  Meistere  f.  E5h;  sines  uuwc 
worde  ime  unwertlike  (satis  commo-  tens,  adv.  ohne  zu  wißen.  Schürn 
tus).  Eihe  v.  R.  580;   de   domheren       265. 

antworden  unwertliken  und  spreken.  40  unwetendes,  unwetenSi  adv.  ohr 
Magd.  Sek  Chr.  233,  22;  de  keiser  zu  wißen.  Vnde  mengede  (syne  olid 
berichtede  de  boden  unwerteliken.  bände)  vnder  der  anderen  ofierband» 
Lüb.  Chr,  1,  309.  vp  dat  de  hillige  man  syne offerhaui 

JOkWertABMj  adj.  unwirsch,  ergrimmt.  vnwettens  entfangen  mochte.  Z)^.' 
Min  torne  wert  unwertsam  (indigna-  45  Greg.  202;  dat  he  in  dat  hinderhoi 
bitur).  2  Mos.  22,  24  (H.).  vnwetens  fallen  scholde.  Kantsow  f' 

nnwertsamieheit,  f.    Grimm,   Er-  nnwetenheit, /*.  Unwißenhcit,Nid' 

bitterung.  vnde  hebben  vorgoten  dat  henntnis.  koeft  ein  man  alsodaii 
blot  der  menschen,  vader  vnde  moder  (schiffbrüchiges)  gudt,  des  he  up  uuwi- 
bebben  se  gepiniget   vnde  kastiget  50  tenheit  toege,  de  unwetenheit  schall  li( 


ÜNWETICH  99  ÜNWILLICH 

waer  macken  np  den  hilligen  sulue  Zolles)  sleten  wart.  Brem.  Q.  Q.  91; 
diiidde.  LSb,  R.  562.  vmme  schaden    ynde  vorlus,   schat- 

uwetieki  adj.  unmßend,  unkundig.  tinghe,  rof  vnde  brand,  vnde  vmme 
tp  dat  syne  ghude  lüde  nicht  wor-  allerleye  vnwille,  de  hir  an  vnde  dar 
den  trach  vnde  ynwetich  in  veoh-  5  af  ghescheen  ynde  ghekomen  is.  Old. 
teode  ynde  in  kampe  ynde  in  anderer  Urk.  v.  1369 ;  so  en  scolen  se  yor- 
rjddenchop.  Denseke  Kroneke  f.  H6b.       dere  yt  der  herescop  sloten  nicht  or- 

nwetuge,  f.  das  NicJUwißen.  Res  laghen  edder  ynwillen  maken.  Hayer 
ignorata  is  probabilis  ignorantia,  dat  Urk.  /,  nr.  215,  —  yor  Unwille  ne- 
is  witlike  ynwetfinghe.  Fidic,  1,  173.  10  men,  moleste  accipere.  Hiob4^2(H.); 

MMjnUiAjWBLWÜUth^adj.nichtioüd?  dat  nam  bysschop  H.  yor  grothen  un- 
gemäßigt?  (oder  un-  verstärkend?).  willen.  Münst,  Chr.  2,  247;  vgl.  Brem. 
Erlike,  unwillige  ryddere  ynde  knechte  G.  Q.  134 ;  dat  nam  de  bischop  yor 
TDde  bedeme  lüde  .  .  ynde  yorbey-  yreyel  und  Unwillen.  Magd.  Seh.  Chr. 
den  ms  mit  dy  yortokomende  yor  15  252^  11;  dat  was  eme  sere  to  un wil- 
den herren  homeyster  to  Prussen,  yor  len.  Korner  214^  u.  h. ;  we  ok  sy- 
den  herren  hertogen  yan  Sassen  ynde  neme  mesterc  welke  daghe  mit  yor- 
Tor  ander  ynwildige  herren  ynde  für-  drete  yorsumede  edder  anders  to 
sten.  In  e.  Schreiben  an  K.  Kau-  Unwillen  were,  de  schal  wedden  etc. 
lochessone,  maerschalk  des  koning  20  Liib.  Z.  B.  211 ;  queme  ein  bi  nachte- 
ir^mj.  1447.  (Wism.  Bathsarch7)       slapender  tidt  in  enes  mannes  were 

iiwille,  m.  Unwille^  das  Nicht-  tho  sime  Unwillen,  wat  dem  geschage 
voflfii;  iMer  WiUe  (den  ich  gegen  etc.  Fahne^  Dortm.  3^  p.  34;  tastet 
andere  habe,  oder  andre  gegen  mich)^  we  den^  anderen  an  to  sinen  Unwillen, 
Verdruß,  Ärger;  es  ist  oft  aber  nicht  25  de  breket  des  Stades  koere.  das.  p. 
Uoß  die  Empfindung,  sondern  auch  37;  wen  se  (de  pipere)  der  selschop 
die  thatsächluÄe  Äußerung  dessdbett^  to  unwyllen  weren  (nicht  behagten), 
Streu,  Feindseligkeü,  discordie,  yor-  so  sal  men  andere  piper  nemen 
drcit,  ynwille.  Dief.  n.  gl  —  Dicke  (1429).  MeU,  Jahrb.  10,  70;  ynde 
ist,  dat  eyn  maghet  oers  ynwillens  30  wi  yornemen  wol,  dat  gy  yns  noch 
(vider  ihren  Willen)  temptiert  wert  in  ynwillen  ynde  in  yngnaden  holden 
etc.  A  V.  d.  joncfr.  f.  17.  Vgl  un-  (1402).  Sudend.  9,  nr.  147. 
wiUendes.  —  He  (der  Beiche)  moid  Unwillen,  schw.  v.  unwillig  werden^ 

na  dem  dode    sinen   ynwillen    seen       grcUen,  streiten.   Hertoge  Magnus  be- 
nide  weten  alto  langhe  in  der  ewi-  85  tengede  to  unwillende  mit  dem  rade 
ghen  pyne.   Ecdes.  f.  14d;   alle   dat       to  Luneborcb.  Leibn.  3,  180. 
arch,  miwillen  unde  yordret.  Korner  imwillendes  u,  Unwillens,  adv.  wi- 

^^;  de  umme  synen  willen  hadden  derwUlig.  so  kome  wy  allentelen  (nach 
Ijdent  unde  Unwillen  ghehad.  das.  u,  nach)  so  yeer,  dat  yns  nicht  en 
137h;  let  de  pawes  yelen  Unwillen  40  lustet  dar  weder  yan  (defn  unnütsen 
unde  beswaringhe.  das.  209^ ;  hie  Geschwatze)  to  keren,  dar  wy  eyrsten 
(ErAisch.  Hartwich)  leet  yele  ynwil-  ynwillendes  to  geleet  worden.  Dial 
•«n  (Verdruß)  ymme  der  kercken  Greg,  192h;  ik  weyt,  dat  gy  dat  yn- 
villen.  Brem.  G.  Q.  68;  nicht  lange  willens  ghedan  hebben.  Bavenst.  f. 
duna  heften  desse  heren  a&er  ene[n]  45  109c. 

ojgen  ynwillen  an  mit  yns  .  .  dessen  nnwillieh,  adj.  1.  unlustig.  Mit  un- 

niwillen  underyengen  do  aüer  der  willigen  hunden  is  qwat  hasen  to 
Ijerscliap  prelaten  (1369).  Sudend.  8,  yangen.  Münsl  Chr.  2,  253;  weren 
S,  130,  19;  dat  warede  mannich  iar,  de  coeplude  unwillich  (nicht  gesonnen) 
eer  desse  ynwille  (Streit  wegen  eines  50  dar    to    bliyende.     Körner  98h.  — 


UNWILLINGES  100  UNWONLIK 

2.  ewistig.    In  dussem  jare  worden      reden  vnd  donde  neimant  gerichten 
de  twei  forste  unwillich,  geriethen  mü      konde.  das.  278^  L 
einander  in  Streit.  Bothos  Chr.  jb.  J.  nnwitlieheit,    f.    das    Nichiwißen^ 

1294;  Do  sick  de  keiser  befrunde  Unwißenheit.  Mach  de  fruwe  (deren 
mit  hertoge  Hinrich  dem  lauwen  unde  5  Mann  ertlaufen  ist  u.  die  sich  tvieda\ 
unwillig  was  mit  greve  Alberte,  das,  verheiratet  hat)  der  nnwitlieheit  (daß 
f.  128.  der  erste  Mann  nach  ld)e)  mit  crem 

nnwillinges,  adv.  wider  Wülen.  We  ede  vnlstan  etc.  Hanov.  St.  R.  S%\ 
den  anderen  myt  walt  werpet  in  dat  nnwitlik,  adj.  unmßend.    de  had^ 

water,  de  ghelde  XII  m.,  heft  he  dat  10  den  gedan  alse  unwitlyke  kinder^ 
ynwillinges  gedan,  he  swere  myt  twel-  pleghen.  LUb.  Chr.  2j  207;  wy  vor- 
uen,  dat  he  ynwaringes  dat  dede.  moden  juw  nicht  unwitlich  to  sjnde, 
SMesw.  S^.  R.  §  76.  wo  etc.  (1469).  Styffe,  Bidrag  3,  wr. 

nnwinnelikf  adj.  nicht  eu  erobern.  97;  he  regneret  dy  nnwitlik  (te  ig 
De  stad  .  .  de  zo  stark  was,  dat  vele  15  norante).  1  B.  d.  Kon.  ly  17  (R). 
luden  duckte,    ze  were  unwinneUk.  nnwitschapy  /.    Unwißenheit,   Un- 

lAäb.  Chr.  i,  137.  kenntnis.    Svelke  were  man  nicht  be- 

unwint,  m.  heftiger  Wind.  Hirnha  sceiden  ne  mach  durch  die  tveunge 
hebben  de  Wende  Lalandauerfallen;  der  umbesetenen  oder  durch  ir  un- 
[id]  is  auerst  ein  vnwiud  er  siegen  20  witscap  (hochd.  daz  si^z  nicht  rechte 
vnd  hefit  en  alle  ere  schepe  vmbge-  wissen),  so  etc.  Lehnr.  Art.  40,  §  2: 
störtet  Kantzow  41.  de  stede  schal  enckede  syn,  dath  eyn 

nnwintlik,  adj.  nicht  eu  erobern^  yslick  wethe,  waer  he  rechtes  waer- 
uniibermndlich.  welckes  huß  fast  un-  den  schal,  vppe  dat  de[r]  stede  vn- 
wintlich  geachtet  worden,  t;.  Hövel^  25  wytscap  nemande  en  schade.  Ssp.  Ill 
Chr.  50.  61  Gl. 

uuwise,  f.  Unweise,  schlechte  Weise,  unwittich,  adj.  nicht  bei  Verstände, 

Ungelegenheit.  wu  de  stad  dar  van  Ein  olt  unde  unwittich  man.  Chr.  d. 
quam  in  grote  unwyse,  schult  unde  norddb.  Sachs,  p.  16;  ynde  wart  n. 
schaden.  Brschw.  Chr.  i,  134,  2;  al-  30  kort  eyn  vnwittich  dor.  Schip  r. 
dus  ging  der  stad  ding  al  torughe  Narrag.  f.  85^;  dul  unde  unwittig 
unde  de  schade,  unwyse  unde  de  Hanov.  St.  R.  397;  de  materie  van 
grote  tyns  de  mereden  sek  van  daghe  der  suecten  steech  op  to  der  heruen 
to  daghe  etc.  das,  141,  11 ;  de  mey-  ende  he  waert  vnwittich  ende  rasende. 
ger  wart  besecht  vor  synem  heren,  35  B.  d.  Byen  f.  244c. 
dat  he  vordaen   hadde  syn  gud  to  nnwonich,  adj.  nicht  wähnend,  nicir 

vnwise  (auf  schlechte  Weise).  Ravenst.       ahnend,    inopinus.   Vbc.  W. 
f.  160^ ;  nicht  to  vnwysen  vorspUden  unwon-,  -wont-,  -wantlik,  adj.  un- 

noch  vorderuen  (1360).  Lüb.  Urk.  4^  gewohnt,  ungewöhnlich.  Hefstu  ghe* 
nr.  137.  40  louet  in  drome   efte  in   sweertbrem 

UwisUken,  adv.  =  to  unwise.  efte  an  ander  vnwonlike  worde,  dt 
Vnde  dat  sulue  hefi[t]  W.  scheut-  dy  scheiden  bewaren?  Lüb.  Gekih 
liken,  vnwislichen  vmmebracht  vnd  f.  Og2^;  sodanen  mirakel  was  em 
vortert  (1564).  Wism.  Urtheilsb.  H.  vnwontlik.  Dial.  Greg.  130^ ;  in  gro- 
VII.  45  ten  eren  vnde  vnwontliken  tekener^ 

uwis(se),  adj.  ungewiss,  dat  de  V.  hül.  Hieron.  II,  c.  12;  de  perdr 
tid  der  stede  unwisse  sin  etc.  Magd.  sint  lopende  worden  alse  des  gescut- 
Seh.  Chr.  293,  27;  unjsuverläßig.  tes  unwantlich.  ifainA.  CAr.  i7^;  had- 
vnd  was  in  allen  sinen  dingen  so  den  upgesettet  enen  swaren  unwant- 
ynstede  vnd  vnwiss,  dat  sik  na  sinen  50  liken  tollen  etc.  Ltib.  Chr.  2j  309.  — 


ÜNWRAKELIK  101  UP  ÜPPE 

Ak.  «liken.  dat  se  unwonüyken  Bun-  lieh :  au^  in,  auf.  Up  eyner  nacht 
der  noedBake  irnde  recht  worden  be-  openbarde  sick  Jhesus  myner  moyen. 
snret  LOb.  Uhr.  2^  5.  Dial.  Greg.  227;  he  segede,  dat  vnse 

uwrakelik,  adj.  untadelhaft.  En  here  vp  eyner  nacht  des  bischops 
god  unwrakelik  penningh  schal  IX  6  prester  openbarde  vnde  segede  .  .  vp 
doget  ao  sik  hebben,  schal  he  nicht  de  ander  nacht  quam  vnse  here  etc. 
Tppe  worpen  werden.  Serm.  evang,  das.  256c ;  Nicodemus  was  ghekamen 
f.  226^.  up  ener  nachtstunde  to  Jhesnm.  Pass. 

uiel,  8.  (unsel)  unsener.  Chr.  106 ;  up  ener  middernacht.  Lub. 

ip,  ippe,  präp.  mü  Dat.  u.  Acc.  lO  Chr.  2,  402;  syn  husvrouwe  dede 
l  rämü.  auf.  Mannich  vogel  vrolich  vp  zekeren  dagen  misse  vor  eme 
was  in  hagen  unde  up  bomen.  B.  V.  lesec.  Diai.  Greg.  258;  up  der  stund. 
o;  he  legede  sine  haut  up  eme.  Dial.  Karner  44d ;  up  desse  tit.  R.  V.  1589; 
Greg,  210;  up  eme  en  schal  Valien  up  dit  mal.  Soest.  Dan.  35;  up  pinx- 
noch  sänne  noch  yenighe  hette.  Br.  15  ten.  das.  125 ;  noch  vro  up  den  dach, 
i  Ems.  56h;  dat  ve  geit  up  de  strate.  früh  am  Tage.  B.  V.  4370.  —  nach. 
Lüb,  R,  323;  ve  driven  up  enes  an-  up  de  mältit,  nach  geschehener  M. 
deren  körn  .  .  up  ene  marke.  Bsp.  schenken,  das.  662.  —  3.  modal. 
//,  i7;  Yorkoft  in  kraft  desses  breues  a.  Thäiigkeit  hee.^  die  gegen  eine  Per- 
op  nnde  an  sinen  huse  eyn  mark  20  san  (oder  Sache)  hin  gerichtet  ist^  so- 
julikerrente^liPT^.  UrhbeiBrinekm.  wci  im  freundlichen  als  bes.  im  feindr 
1, 188;  uppen  hilgen  sweren,  schwö-  liehen  Sinne;  der  Gegenstand  der  Thä- 
nn,  indem  man  (ewei)  Finger  auf  tigkeit  selbst  kann  mit  up  bezeichnet 
du  Bdiquienkästehen  legt^  das  auf  werden^  wenn  es  in  dem  Sinne  steht^ 
tvum  Gestelle  vor  dem  Schworenden  26  wo  wir  im  Hd.  sagen :  auch  nur^  sdbst. 
^ei/.  hoLuf.  im  Ssp.  Siehe  die  Bilder.  Unde  reep  up  sin  gesinde :  wol  heer ! 
-Van  der  Lage  der  Ortschaften  an  (1407).  Liü.  ürk.  nn  1720;  do  rep 
einem  Fluße^  wie  das  fres.  sur.  Van  se  up  eren  man  unde  sprak  etc. 
Turoais  gheboren  up  der  Lore.  LOb.  Komer  186h;  des  rope  wi  alle  ,up 
Cir.  i,  156;  de  stad  Mynden  uppe  80  got,  dat  he  vns  salich  make.  Serm. 
der  Wesere  belegen,  das.  2,  465;  evang.  f.  27c ;  he  wenede  vp  (Ober) 
Stettyn  lach  up  der  Oder.  das.  2^  se  (die  Stadt  Jerus.),  das.  1869^;  bid- 
322 ;  Karle  ley t  bu wen  dre  bischop-  den  uppe  (eu)  got.  Brem.  G.  Q.  115 ; 
dorne  ap  de  Weser.  Bothos  Chr.  f.  se  scolden  des  gan  uppe  (sich  wen- 
^^;  he  wart  begraven  in  dat  dosier  35  den  an)  de  ummesaten.  Bichtst.  Lehnr. 
to  BnneTelde  upp  der  Warre.  das.  c.  29,  §3.  —  Stilstu  up  eynen  ap- 
110;  FrancTort  up  der  Moyne.  Magd.  pel  (auch  nur),  up  eyn  scherff  efte 
Seh.  Chr.  204,  12;  buweden  wedder  up  eine  schrifvedderen  unde  hefstu 
de  borge  up  der  Elve.  das.  67,  15;  den  quaden  willen,  kondestu  meer 
to  Wormetze  uppe  deme  Ryne.  Kor-  40  Stelen  etc.  LOb.  Gebetb.  D.  ^a;  enen 
^17^;  Altena  licht  up  der  Lecke.  kerkenbrekere,  de  vppe  der  open- 
^üfist.  Chr.  1,  108;  Swanenborch,  baren  schult  begrepen  wert,  de  vp 
d^t  gelegen  is  up  der  Emese  etc.  en  loth  ghestolen  heuet,  den  sal 
^*  1,  128.  Bichtung  bejs.  uppe  dat  men  setten  vp  en  rath.  Big.  St.  B. 
norden,  nördlich,  nordwärts,  wenden  46  192,  1 ;  latet  dat  slod  besoken,  unde 
lode,  de  heiten  Obotriten,  uppe  dat  vinde  gy  van  deme  gude  up  enen 
Westen  de  Preisen.  Magd.  Seh.  Chr.  pennink,  ik  wyll  myn  lif  vorbroken 
^^*  6;  wente  uppe  dat  mer  (bis  an).  hebben.  Lüb.  Chr.  2,  508.  Daher  up 
Kn^rner  26^;  wente  uppe  dat  vleth,  ene  bone  =  gar  nichts.  Eft  he  ne- 
^^  genomet.  das.  25^.  —  2,  eeit-  60  mande  up  eine  bone  hadde  misgedän. 


ÜP  ÜPPE  102  ÜP  UPPE 

B.  V.  1698;  ebenso  up  ein  vinkenoge      1091;  up  eventor.  das.  203  u.  s.  h, 
(s.  u.),  Dat  droch  den  anhevers  nicht      äas  sich  stützen,   verlaßen^  vertrauen 


up  ein  vinckenoge  to  bäte,  half  ihnen  auf  bee.  Und  dar  ginck  ik  to  em  up 
gar  nichts.  Leüm.  3^  394.  —  Bes.  lef  und  up  vrunscop,  und  wiste  an- 
häufig  wird  uppe  gebraucht  nach  den  5  ders  nicht  mit  em  wan  gud  (1390), 
Verben  des  Klagens^  Streitens^  Bau-  Livl.  Urh.  nr.  1286;  unde  lach  dar 
bens  u.  a.  klagen,  vorderen,  spreken,  uppe  synen  wynt,  d.  h.  loartend  auf 
saken,  roTen,  striden,  soken,  tugen,  günstigen  Wind  (1441).  Hans.  Bee. 
wo  up  sovid  ist  als:  wider^  gegen;  IP^  8.  414;  de  herre  sal  eines  ge- 
Beispiele  finden  sich  überall.  Auch  lo  iiireddes  uppe  des  mannes  gut  sen 
sinnverwandte  Wörter  werden  ebenso  (d.  A.  eruKLrten.  Varr.  yeraien,  war- 
mü  up  construiert;  z.  B.  unde  reden  ten).  Lehnr.  Art,  65,  §7;  se  solen 
(ritten^  machten  eu  Pferde  einen  An-  eres  rechtes  uppet  gherichte  sen. 
griff)  up  de  waghen.  LOb.  Ohr.  2,  Ssp.  2,  9,  2;  wirt  enem  manne  gut 
198;  schedigen  up  den  van  Solmys.  15  gelegen  uppe  sine  truwe,  dat  he  't 
Münst.  Ohr.  i,  173;  he  brende  de  weder  uplate,  svenne  it  sin  herre  lose, 
stad  (Mollen)  uppe  de  van  Lubke.  Lehnr.  Art.  55,  §  1 ;  des  weren  ich- 
Leibn.  3,  396;  an  dobelspeie  winnen  teswelke  borgere,  den  he  wollovede; 
up  ene.  Gosl.  Stat.  76,  41 ;  vre  to  np  de,  im  Vertrauen  auf  sie,  reit  he 
doede  gewundet  wert  und  storve  so  20  in  de  stad.  Magd.  Seh.  Chr.  189, 19; 
geringe  (schnell),  dat  unse  richteren  dat  sede  he  up  loven,  auf  Treu  und 
oeme  künden  nicht  im  levende  be-  Glauben,  Isegrime.  B.  V.  202;  up 
varen,  up  wene  he  sterft  unde  schul-  min  et,  eine  häufige  Versicharungs- 
dich  maket  vor  sinem  prester,  auf,  formel.  —  Auch  unrd  up  gebraucht 
wider  den  er  stirbt,  d.  h,  wem  er  die  26  im  Sinne  v(m:  „bei  Strafe^,  wo  ge- 
Schuld  seines  Todes  beimißt,  de  sali  wohnlicher  bi  steht,  ß.  B.  up  den  ke- 
em  gelden.  Ostfr.  L.  B.  III,  6.  Auch  tel,  bei  Strafe  des  Siedens  im  Keßdj 
die  Sache,  in  Beireff  deren  man  etwas  der  Strafe  des  Fälschers,  in  Müni- 
thut,  bes.  sagt  oder  spricht,  steht  mit  verordn.  unde  me  schal  den  penningh 
up.  js.  B.  de  prester  wart  verhöret  80  slan  up  den  ketel,  to  der  vare  to 
uppe  desse  sake ;  he  meldede  up  (gab  hebbende  en  halv  quentyn  (1406) ; 
an)  enen  groten  arsten  binnen  Paris«  by  sodaner  vare  also  dat  ingeset  is, 
Lilb.  Ohr.  1,  387;  von  jewelkem  an-  alse  uppe  den  ketel  (1441);  also  scal 
deren  lene  ane  borchlen  mut  en  man  id  de  munter  slaen  unde  holden  up 
wol  ordel  vinden  over  den  anderen  36  den  ketel  (1424).  bei  Grautoff,  Verm. 
unde  getuch  wesen  .  .  ane  uppe  vor-  Sehr.  3,  192  ff. ;  wen  se  darto  ko- 
sten vanlen.  Lehnr.  Art.  71,  §  20 ;  sende  werden,  de  suUen  olderlude  bli- 
wat  die  rat  dar  vor  recht  up  spre-  ven  up  bute  (bei  Strafe)  2  mark  gol- 
ket.  Brem.  O.  Q.  78;  hieher  gehören  des  (1441).  Hans.  Bee.  IP,  S.  362; 
auch ,  wol  die  in  Schuldverschreibungen  40  dat  se  mögen  to  sick  vorboden,  de 
so  häufig  vorkommenden  Formeln  ^i^v^'  18  man  .  .  up  de  böte  ene  marck 
ken,  luden  up,  wenn  von  der  Größe  gholdes.  das.;  uppe  de  bute  ener 
der  Schuld  die  Bede  ist,  die  das  Do-  mark  goldes.  das.  363;  uppe  sware 
hument  angibt.  Ähnlich:  unde  leten  böte.  das.  362;  up  böge  böte.  das. 
lesen  bischop  Erikes  bref  up  dat  45  442;  se  wyllen  slan  enen  penningli 
borggreven  ammecht,  betreffend  das  B.  .  .  alse  uppe  vare  der  muntere  levend 
Magd.  Seh.  Ohr.  240, 16.  —  b.  Zweck  in  desser  wyse  tho  holdende  etc. 
bez.  up  woker  hefstu  dine  wäre  vor-  (1379).  das.  3,  177;  vnd  me  schal 
borget.  Liib.  Dodend.  v.  1007;  up  ge-  dat  gelt  varen  .  .  up  der  munter 
win.    B.  V.  206;    up   deverie.   das.  60  levent  (1403).  Liib.  Urh.   V,  nr.  66; 


UP  ÜPPE  103  ÜPBEDEN 

D.  den  (dem)  de  bref  bevolen  wart  u.  todon.  u,  a.  —  3,  auf^  eu  Ende^ 
recht  to  tolken  np  sin  sele  (hei  Le-  verbraucht,  do  de  vitalie  draden 
bensärafe)  (1401).  Livl.  Urk.nr.1601;  uppe  was.  Korner  JS5J2^.  —  4.  Zweck 
nppe  sines  silues  hals.  Rig.  St.  B.  bea.  up  dat  =  damit.  So  gewöhnlich. 
p.  66.  "  c.  Annäherung  bez.  also  it  5  An  eineeinen  Stellen  auch  concessiv  : 
do  nppe  deme  was,  nahe  daran  war^  wenn  nur^  insofern  (wie  im  Mndl. 
dat  ze  den  zege  beholden,  do  etc.  s.  de  Vries^  Glossar  eum  Lekensp.  p. 
Lüb.  Chr.  2,  531 ;  he  dede  schaden  547  u.  Gr.  WB.  1,  606h ;  vgl.  up  dat, 
Tol  appe  (gegen)  60  mark.  Brschw.  quatenus.  Dief.).  Den  urede,  de  godes 
Chr.  1,  37, 1;  die  (Schiffe)  verdoruen  lo  urede  hetet  .  .  dat  mot  iewelik  man 
alle  up  (bis  auf)  vier.  Ssp.  3^  44,  2.  wol  tughen,  up  dat  he  en  umberopen 
—  i.  Art  u.  Weise  bez.  in  der  da-  man  si  (lat.  dummodo  sint  homines 
geringe,  wanne  de  slape  den  luden  in  suo  jure  inculpati).  LÜb.  B.  302; 
np  dem  sotesten  is.  Leibn.  3,  184^;  so  war  en  man  mer  tughe  nomet, 
f  ebenso  Komer  201\i);  do  de  ko-  15  wert  eme  der  tughe  en  del  upge- 
oingh  myt  deme  hertogen  uppe  dreuen,  he  mach  der  anderen  wol 
dem  TroUkesten  was.  Korner  107o;  gheneten,  de  he  ock  ghenomet  heuet 
in  dem  meymanen,  wan  alle  dinck  vnde  de  eme  nicht  vp  gedreuen  ne 
Tppe  dem  duresten  is.  LOb.  Pas-  sint,  uppe  dat  ( Var.  wo)  he  dat  mit 
imei  f.  252t;  up  französ,  auf  f ran-  20  ordelen  beware.  Lub,  22.  300;  soe 
f^isek.  R.  V.  72;  up  d&tsch  ge-  waer  guet  ende  erfhisse  ut  geervet 
secht.  Soest.  Dan.  30;  Sleswick,  de  syn  over  die  ses  banden,  daer  niet 
oldinges  uppe  wendesch  ghenomet  en  is  vader  noch  moder,  suster  noch 
wasHadibo.  Korner  72^;  uppe  recht,  broder,  kint  noch  kindes  kint,  so 
wm  Rechtswegen.  Ssp.  11^  28, 1 ;  III,  25  dattet  sint  onwisse  loue  (Hinter- 
32,  9.  —  Anm.  Mit  dem  best.  Artikel  laßenschaft)  ende  erfenis,  so  delen 
^if^mdlßen:  uppen,  upper,  uppet,  ende  nemen  se  de  yrende  al  to  ge- 
2.  B.  nppen  yelde,  upper  Straten,  lycke,  op  dat  se  al  even  na  sint. 
uppet  lant.  Bichth.  374,  §  14;  vgl.  das.  370,  §  8. 

tft  ippe,  adv.  auf,  aufwärts ;  Ggs.  30  —  Hieher  gehört  auch  wol  die  Stelle 
nedder  u.  dale.  Darna  do  let  he  in  B.  V.  81:  gnedige  here,  up  dat 
Dorotheam  Tphangen  in  enen  notstal,  gi  Reinken  sin  unholt  (insofern,  weil), 
de  rote  yp  ynde  dat  houet  nedder.  so  en  is  hir  nemant,  he  vruchtet 
lib.  Passianal  f.  64^;  de  werlt  geit  Reinken  mer  dan  ju.  —  up(p)e  deme 
Dp  unde  nedder.  B.  V.5804;  do  wan-  35  de  etc.  auf  daß,  damit,  s.  u.  S.  106. 
derde  de  iode  up  unde  dale  (auf  u.  upantworden,   schw.  v.   ausliefern, 

'A).  Komer  230^;  up  hör,  höher  übergeben,  wente  he  jo  so  vele  kese 
**wti/',  sursum.  1  Voc.  Kiel.  —  Bei  upantwerdede,  also  he  entfink.  Kor- 
rf?n  Verben  des  Gehens:  unde  toch  ner  193^;  dat  se  eme  upantwarden 
i^an  Sassen)  up  in  walsche  land.  40  alle  ere  vryheit  unde  privilegia.  Lüb. 
Körner  53^;  vortan  togen  se  den  Ryn  Chr.  2,  83;  unde  laten  dat  in  dat 
op  wente  etc.  das.  51h;  ik  wil  up  na  bock  scriven,  wat  se  van  ghelde  up- 
Rome.  R.  V.  4140;  u.  in  sonstigen  antworden.  Hamb.  Z.  B.  p.  235,  6; 
Verbindungen,  z.  B..  vpgenant,  oben-  den  (torne  tho  W.)  hadden  se  den 
9^^mi,  des  mynschen  lycham,  alze  45  heren  vpgeantwerdet.  Bost.  Chr.p.  26. 
<le  dar  recht  up  is  in  der  schickynghe  npbeden,  st.  v.  1.  aufbieten,  öffent- 

zjner  ledemathen,  d.  i.  dessen  Glie-  lieh  bekannt  machen.  Wat  en  vint .  . 
^  iie  gehörige  Form  haben,,  Locc.  dat  schal  he  up  beden  laten  under 
Erz.  f,  21.  —  2.  auf,  offen,  Ggs.  to,  der  loven  unde  in  allen  parren.  Gosl. 
^  B.  apbinden  u.  tobinden,   updön  50  Stat.  105,  40;   yindet  eyn  man  icht 


ÜPBEDEN  104  ÜPBLASINGE 

yppe  der  frygen  Straten  .  .  dat  sal  hadde  gegenen  siner  auster  sone,  die 
men  dem  negesten  predicker  edder  N.  sin  yeddere  wedersproken  hadde, 
deme  negesten  richter  geuen,  dat  HäU.  Schöppetib.  f.  4h;  vnde  het  sik 
gudt  uptobeden,  ynd  sal  alszo  spre-  vp  geboden  tu  dinghe  tu  dinghe  (sic)| 
cken :  dat  gut  bevele  ick  juw  vpp  5  do  wart  ome  gevunden,  tu  dem  veri 
juwe  truwe  .  .  dat  gy  dat  alle  sun-  den  dinghe  vmme  dat  erue,  dat  N 
dag6  yppbeden  solen  ynd  kundigen  hadde  angegrepen  etc.  das.  f.  5. 
dem  gemeynen  yolke.  Ndd. .  Rechtsb.  npbedinge,  f.  1.  Aufbietung ^  Auf 

f.  84b.  —  2.  bes.  ein  Pfands  d,  A.  gebot  Alle  die  jenigen,  so  eine  gei 
den  Eigenthümer  öffentlich  zur  Ein-  10  meine  landes  ypbedunge  .  .  yerseten^ 
Usung  auffordern^  das  mehreremal  ge-  wes  darumb  ohr  brocke  sy?  Gr\ 
schah^  um  dadurch  den  säumigen  Weisth.  5,  318.  —  J2.  gerichüicht\ 
Zahler  zur  Bezahlung^  resp.  Einlösung  Auflaßung.  hereditatem  sine  resigna  1 
des  Pfandes  zu  veranlaßen.  Van  deme  tione,  dicta  opbedinge,  libere  yenderel 
pande  vp  to  bedende.  Dar  en  man  15  potest  (1350).  Livl.  ürk.  nr.  935^  22ii 
en  pant  ypbudet  (Varr.  but,  bedet)  upbernen,  schw.  v,  aufbrennen,  an- 

yor  deme  yoghede,  dar  na  schal  het  zünden,  stott  ein  man  des  anderen 
holden  yertein  nacht;  alse  de  ymme  hus  yp  .  .  ynd  bernt  he  dat  hus  ua 
sint  ghecomen,  so  schal  het  auer  yp  (nachher)  yp  to  der  suluen  tidt,  so 
beden  ynde  schal  it  denne  holden  20  betere  he  na  dem  bernde  ynde  nicht 
achte  daghe  .  .  unde  schallet  deme  na  dem  broke.  Richth.  566,  §  1. 
kundeghen,  de  (Var.  des)  dat  pant  npbinden}  st.  v.  1.  losbinden.    Also 

sin  is  .  .  dar  na  mach  men  it  yor-  wort  Robeke  up  gebunden  unde  geuck 
copen.  Lüb.  R.  328  u.  467;  (dat  he  sine  strate.  Münst.  Chr.  I,  170.  — 
dat  pant  io  vpbede  deme  dat  höret) ;  25  ^^  zusammenpacken  =  Arbeit  einstel- 
wert  en  pant  gheset  uor  win,  uor  ber  len.  de  grofsmede  knechte  scbolen 
.  .  budet  men  it  up  uor  deme  richte,  des  morgens  ypstan  to  dren  ynd  beb- 
men  schal  et  dar  na  holden  ouer  de  ben  hillig  to  sosscn  des  ayendes. 
dwer  nacht,  das.  280;  swelich  man  weret  sake,  dat  einer  edder  mei 
erve  heyet  to  pande,  but  he  it  up,  80  yan  den  knechten  dath  nicht  dobc 
he  scal  id  halden  seyen  weken,  but  willenn  ynd  ypbunden  ynd  weglepen, 
he  it  up  ander  warye,  so  halt  he  it  de  scholen  ynses  amptes  nicht  wer- 
hude  ynde  morghene  •  .  To  deme  dig  wesenn  to  denende.  Lüb.  Z.  R- 
dridden  male  wert  he  is  ghewoldighet.       448. 

Leibn,  d,  483^  n.  13;  heft  en  en  hus  85  npblasen,  st.  v.  intr,  aufblasen^  auf- 
to  pande  .  .  unde  yorkoft  he  dar  tins  schwellen,  ze  (die  Blasen  am  Leilxi 
an,  er  he  dat  hebbe  upgheboden,  unde  .  .  blezen  yp  ynde  so  borsten  zo 
er  he  dat  in  sine  were  ghebracht  etc.  Locc.  Erz.  f.  30;  Cayfas  wart  tornich 
Gosl.  Slot.  24^  12 ;  vgl.  bes,  67, 27  ff.  in  vpblasenden  homode.  B.  d.  Profcc 
Wurde  das  Pfand  nicht  eingelöst,  so  40  /,  /.  75K  —  trans.  aufblasen,  a>i' 
umrde  das  Pfand  dem  Aufbietenden  schüren,  hat  und  twydracht  heöst 
zugesprochen.  N.  N.  die  hadde  twey  upgeblasen.  Soest.  Dan.  14;  Pharao- 
perde  besät,  die  het  hie  ypgeboden  nis  wychelers  heffstu  upgeblasen.  das. 
tu  dinge  tu  dinge  (sie),  nu  is  ome  15;  dat  yolck  to  upror  up  to  blasen. 
geuunden,  dat  hie  die  perde  yerkopen  45  das.  28. 

sal.  Hall.  Schappenb.  f  3  u.  h.    Refl.  upblasinge,  f  Aufgeblasenheit.  Kyn 

sich  vor  Gerieht  stellen,  um  Ansprü-  lerer  yan  subtilen  worden  vnde  vikhi 
chen  anderer  zu  antworten.  N.  N.  quam  der  werke  is  eynerhande  ypblasing<^ 
vor  gehegede  bank  vnde  het  syk  vp  in  den  oren  vnde  eyn  roick  der  war- 
geboden    vmme    die  gaue,    die   hie  50  heit.  Br.  d.  Eus.  12 ;  yan  ypblasing^^ 


ÜPBLOKEBEN  105  UPBOREN 

der  hoaerdye  wart  he  dar  ynne  schan-  Dorch  sinen  pils  he  do  starf  etc. 
dalizert.  Dial.  Greg.  198.  Gerh.  v.  M,  47,  95.  —  2.  einnehmen^ 

ipUokerei,  schw.  v.  aufflackern^  erheben^  von  Erbe,  Geldern^  Zollen  etc. 
attfflammen.  To  dem  Verden  male  So  welic  pape  belened  is . .  the  ne  mach 
(d.  i,  viertens)  gift  de  yetticheit  up-  6  nen  erve  opnemeu  ether  opburen 
blokermge  der  vlammen  in  dem  vure  (Var.  upboren)  mit  then,  the  eme 
hen  in  de  hoge;  also  deyt  ok  dit  like  bordich  sin  (1303).  Brem.  Stat. 
rette  brod,  de  hilge  licham,  wan  id  80 ;  alle  vnechte  kindere  moghen  nyne 
kmnpt  in  dat  ynnige  harte  .  .  dat  eruegudere  ypboren.  Lüb.  B.  249, 
maket,  dat  i^up  blokert  in  vlammi-  lo  7^  Äntn.  3  u.  259 ;  darvan  schal  de  re- 
ger bemiger  vrowde  in  den  aller  mesche  kerke  alle  jar  upboren  .  . 
oaersten  trone  der  almechticheit.  dusent  mark  pures  sulvers.  Komer 
Serm.  evang.  f.  159c.  142o;    icht   gy   wes   in  vortiden  un- 

ipbeden  =  lyibeden.  So  heft  men  ghotliken  hedden  upghebort,  sin  gy 
dat  van  older  gewonten,  dat  de  bor-  15  to  der  wederkeringe  plichtich.  Hans, 
genneistere  dat  (Pferd,  todcJies  ge-  Gesch.  Bl.  1874,  8.  61;  (mark),  de 
pfändet  ist)  mögen  vpboden  laten  N.  N.  ghantzeliken  altomate  vntfan- 
vnde  ryden.    Wigafids  Arch.  111,  40.       gen  vnde  opgheburt  heft  (1377),  Lüb. 

■pWreBy  schw.  v.  1.  aufheben,  in  Urk.  4,  nr.  328 ;  wat  he  (der  Zöllner) 
die  Hohe  heben.  Wan  du  drinken  wult,  20  vpboren  schal  van  rechte  etc.  Schaeksp. 
so  bore  den  beker  up  mit  beiden  f  88^;  (gefragt)  oft  men  mit  rechte 
benden  over  der  tafelen.  Zuchtb.  f.  moghe  vpboren  vnde  entfangen  van 
^;  leven  frande,  bort  up  den  man,  alswem  tollen,  de  de  scrift  nomet 
dM  wy  mit  om  to  grave  gän.  Sün-  pedagia  et  gwidagia.  Brem.  Denkb. 
denf,  1663;  den  moden  coninck  boren  25  147;  men  schal  heven  unde  upboren 
de  Starkesten  vp  mit  eren  schulderen  .  .  schott  van  dem  kopmanne,  de  hir 
ende  draghen  ene.  B.  der  Byen  f.  in  dem  lande  de  reise  oven  (1392). 
116c ;  ok  schulle  we  se  (die  EUern)  Livl,  Urk.nr.  2925;  Se  (die  Fürsten) 
eren  mit  werken,  dat  is  alzo  to  vor-  scheiden  up  de  unchristen  slaen,  se 
staen,  dat  wy  en  schuUen  deynen,  30  boren  yo  up  der  werlde  plecht  (plicht). 
opboren  unde  dregen  unde  bequemi-  Dithm,  Lied  f.  6;  Neoc.  1, 516;  d,  h,  sie 
cbeit  doen,  wanneer  se  cranck  synt.  erheben  den  Zins,  die  Abgabe  (s.  plicht, 
Sp.  d.  ehr.  gd.  f.  64^;  do  se  dat  2)  von  jedermann;  (oder:  sie  tragen  = 
houet  ypborde.  Dial.  Greg.  173;  do  haben  auf  sich  die  Verpflichtung?) ;  yryn 
se  vpboreden  ore  ogben.  Bavenst.  f.  35  (Gewinn)  vpboren  (1377).  Sudend.  ö, 
56ä;  he  boerde  vp  sine  oghen  ende  S,  302,  5 ;  so  sal  ick  rekenschop  doen 
hande.  B.  d.  Byen  f  121^ ;  mit  up-  van  opboren  und  utgiffk  (1442).  Kindl. 
geborden  henden.  2  Chr.  6,  12  (H);  Hörigk.  572;  diner  (des  Arztes)  me- 
de  Daringe  bereden  den  During  mit  sterschop  en  schal  allene  nicht  to- 
love  unde  mit  sauge  up  ho  an  de  40  hören,  dattu  alle  tit  scholest  geld 
hft  E.  V.  R^pg.  578;  vor  dat  her  upboren.  Lüb.  Dodend.  v.  778;  dat 
(Bier)  to  tospundende,  .  .  vnde  up  Ion  upboren.  das.  1391.  u.  h,  —  ein 
to  borende  vnde  af  to  settenne  (1396).  gut  upboren ,  Einkünfte  aus  einem 
^Ndend.  8,  S.  112,  17;  hedde  we  lüde  (rute  haben.  Welk  orer  denne  dat 
ein  timmer  op  to  boerne  (aufeurich-  45  ersten  heft  upgebord  .  .  heft,  de  etc. 
ten),  geschege  daer  ein  ungelucke,  Richtst.  Lehnr,  c.  29,  §  3;  sint  he 
dat  emant  gelemmet  werde  etc.  Fahne,  dat  clagede  .  .  eft  eme  dat  upborent 
Dortm.  3,  p.  50;  von  Jägern,  die  ein  icht  to  scaden  komen  möge.  das. 
WHd  fangen.  Deme  vosse  wart  do  na  §  2.  Daher  häufig  in  Urkk.  bei  Ver- 
gesporet,   unde    wart   upgeboret  .  •  50  kaufen  u.  Besitmbertragungen :    den 


ÜPBORER  106  ÜP(PE)  DEME  DE 

(neuen)  Eigenthümem  eine  Sache  in      ungewedder,  dat  2  huse  binnen  T. 
ere  upborende  were  übergeben,  upgebracht.  Neoc.  2,  415.  —  3,  eu- 

opborer,  w.  Aufheber^  Aufrichter,  sammenbringen^  herbeischaffen.  Dat 
hilge  geyst,  de  du  bist  eyn  btarcke  he  achtentich  gewapen  upbrachte 
der  krancken,  eyn  upborer  der  val-  6  hemlik.  Z.  d.  Berg.  G,  F.  5,  29; 
lendeQ.  Van  d.  festen  f.  114. — JS.  Er-  unde  on  gebedende,  de  böte  (Buße, 
heber,  Eincassierer.  heuet  ghemech-  Gddstrafe)  up  to  brengende,  wan 
tighet  N.  tot  eynen  vtmaenre  ende  men  on  dat  bi  den  clercken  solle 
vpboerre.    Lüb.   Urk.  4,  nr.  588.  weten  laten.  Leitfaden  etc.  p.  13. 

npboringe,  f.  Erhebung  von  Ein-  10  apbnlgen,  sckw.  v.  aufteilen  (sich 
künften.  Ik  hebbe  dat  gut  in  up-  wie  Wdlen  aufthürmen).  Salomo 
beringe,  hebe  Einkünfte  aus  dem  Gute.  secht:  in  den  munde  der  dwasen  op 
Bichtst.  Lehnr.  c.  J29,  §  3;  upboeringe  bulget  de  dwaesheit.  B.  d.  Byen  f. 
unde  utgevinge.  Ben.  157;  upboringe       146c, 

vnde  vthgaue  der  lantbede  (1505).  15      np(pe)  deme  de,  canj.  auf  daß,  da- 
Sudend.  8,  S.  170^  Z.  49.  mit.    (Das  de  ist  vielleicht  ein  allge- 

npborliken,  adv.  so  daß  man  Ein-  meines  Belativeeichen  =  dat,  das  übri- 
künfte  erhebt,  upborlicken  geneten  gens  auch  noch  bisweilen  hinzugefügt 
unde  besitten  (1485).  Cassel^  Brem.  wird^  up  deme  de  dat.)  — Gheue  wi 
1,  490.  20  em  dat,   vppe  deme  de  he  vns  wise 

npbreken,  st.  v.  1.  intr.  anbrechen,  vnsen  wech.  Mered.  B.  d.  Kon.  15 
80  was  ik  sere  begerende,  dat  de  (1  Sam.  P,  8));  vp  deme  de.ampte 
dach  wolde  vpbreken.  Medel.  Mar.  f.  sik  nicht  doruen  beklagen  erer  vrig- 
59b;  do  de  dach  do  upbrack.  Kor-  heit,  is  vorramet.  JfoiiMm.  ii».  4,^57  ; 
ner  96^;  do  de  morghen  upbrak.  25  dat  men  de(r)  (bewillinge)  alle  jarhe 
das.  J239ä;  aufbrechen^  anfangen  eu  in  den  steuen  lessen  sali,  vpp  deme 
gehen  etc.  Do  der  vyende  beer  up-  de  ith  in  frisger  gedechtnisse  bliuen 
breken.  das.  2259^;  de  keyser  brack  moghe.  das.  272;  vp  deme  de  sso 
up  unde  toch  van  der  stad.  das.  90^.  feile  doe  (um  soviel)  beth  eindracht 
—  2,  trans.  aufbrechen^  eröffnen,  den  30  möge  geholden  werden,  das. ;  bzo 
bref.  das.  63^;  wol  dem  andern  sin  wolde  hie,  vp  demede  szie  von  ander 
hus  vpstott  .  .  vnd  brickt  he  de  ki-  kamen  muchten,  dath  schyp  szetthen 
sten  vp  vnd  nimpt  dar  gut  vth.  tho  nhemende  vnd  tho  geuende  (1530). 
Bichth.  566,  §  1.  Bildl.  eine  (bereits  Wism.  Zeugeb.  f.  329;  se  koren  noch 
geschloßene,  beendige)  Sache  von  neuem  35  8  borger  by  de  48,  up  deme  de  ere 
wieder  anfangen.  Yortmer  qwemen  antwort  desto  truwliker  wurde  ange- 
vor  de  steede  D.  unde  J.  unde  wol-  dragen.  Lüb.  Beform.  20;  dat  ein  e. 
den  upbreken  stucke,  de  endeghed  rath  der  papen  segel  und  breve  wolde 
sin  to  Nougarden  (1375).  Hans.  Bec.  an  sick  bringen,  up  deme  de  pa- 
2, 101; aufbrechen, eerstoren.ahbrechen.  AO^^n  sodanes  nicht  van  aflfhenden 
Se  en  scheiden  der  muren  nycht  up-  brochten.  das.  82;  up  deme  de  he 
brecken  ane  des  rades  vulbord.  Arch.  by  dem  laken  genen  schaden  hebbe 
f.  Nieders.  184?  ad  a.  1415.  (1535).  Hamb.  Z.  B.296;  welkbro- 

upbringen,  st.  v.  1.  in  die  Höhe  der  dar  vtstande  wart  (mit  Waren 
ziehen.  Dar  hadde  de  prester  enen  45  eum  Verkauf),  de  schal  dar  sulven 
grauen  vor  ghemaket.  Die  touede  vtstan  myt  syneme  eghene  volke,  so 
dar  die  vygende,  so  lange  dat  hie  dat  he  dar  nemende  van  buten  kra- 
die  vellebruggefFoiZirttcia^vp  brachte.  mes  insette,  vp  deme  de  dat  he  vn- 
Brem.  G.  Q.  63.  —  2.  zerstören.  bedacht  blyve.  Lüb.  Z.  B.  281:  vp 
(tollere,   evertere).     Ein   schrecklich  50  deme  de  datt  ein  e.  radt  nicht  den- 


UPDIMKEN  107  UPDRAGEN 

cken  machte,  dath  ick  de  saecke  10,  —  2,  den  Preis  einer  verkaufe 
motwillechliken  vortoegeren  wolde,  liehen  Ware  bestimmen^  wie  upsteken. 
so  etc.  Man.  Liv.  4\  163 ;  vp  die  Alle  veil  sacken  .  .  dat  sali  men  ge- 
n«de,  dath.  das.  4\  180 ;  men  schal  ven  dewiln  idt  wart,  so  als  ment 
de  böse,  dar  men  inne  bruwen  mach,  5  ersten  op  doit,  men  sals  nit  verhoe- 
boflen  (besehen)^  yp  deme  de  dar  gen,  mer  men  sali  idt  wall  min  ge- 
(dit?)  forshalTen  gene  far  van  kome.  ven.  Gr.  Weisth.  5,  28.  —  3.  refl. 
das.  4^  257.  —  up  mede  allein  ist  aufstehen  gegen,  off  sake  were,  dat 
vidkuM  nur  Schreibfehler,  oder  ein  eynich  stad  off  slot  sich  tegen  vnns 
Beweis^  daß  die  Farm  nicht  mehr  ver-  10  .  .  vpdede.  Mark.  Urk.  v.  1448. 
siät^ieh  UHMT.   vp  mede  nu  nimandes  npdowen,   npdoien,  schw.  v.  auf- 

sicktho  entschuldighen  hebbe,  dat .  .9  thauen.  Wente  dat  jü  wedder  up  dou- 
szo  hebbe  ick  etc.  (1539).  Monum.  wede.  Chr.  Sd.  148,  15 ;  midier  tyt 
Liv.  4,  271.  doide   it   up.    Ben.  526;    he   hadde 

apdirikeii  (-dierken),  schw,  v.  mit  15  anxt,  dat  yt  (das  Eis)  up  doygede. 
einem  Nach-,  Diebsschlüßd  öffnen.  Lüb.  Chr.  2,  148;  de  wynt  des  h. 
Woramme  he  ock  mit  Bernt  deme  geistes  weghet  in  dat  sundige  vor- 
klenschmede  de  koken,  keller  vnd  vrorene  herte,  dat  yd  vp  doyt  vnde 
scbappe  darsuluest  .  .  vpdiricken  la-  vloyt  van  tränen.  Serm.  evang.  f.  75K 
tcn  etc.  OW.   Urk,  v.  1567.  20      updraeht,  f.   1.  aufsteigende  Röthe 

ipdiigeiy  sik,  schw.  v.  vom  Rieh-  im  Gesicht  (noch  jetzt  gebr.).  Alle 
ier:  das  Gericht  (dink)  feierlich  eröff-  hete  spise  vnde  de  den  buek  doet 
nen.  Wer  och  kompt  by  den  gesetten  heffen  vnde  opdracht  maket,  sal  se 
gerichte  Gerichtssitzung),  er  sich  der  (eine  Jungfrau)  scuwen.  JB.  v.  d. 
richter  vp  hait  gedingt,  der  en  sali  26  jo/icfr.  f.  72^.  —  2.  (gerichtliche) 
nicht  brocken.  Z.  d.  Berg.  G.  V.  9,  Übertragung  eines  Eigenthums.  und 
34,   (Woeste:   das  Ding  schließen.)         uns  overlaten  und  upgedregen  .  .  und 

ipddB,  unr.  V.  1.  aufthun,  eröffnen.  wy  em  sulcker  updracbt  billiken  dank- 
gi  moten  nicht  den  sack  updon.  JR.  her  sin.  (1481).  Kindl.  1,  201;  dese 
F.  3063;  büdl.  eröffnen,  mittheüen.  30  selve  grave  G.  kreig  den  eigentumb  und 
Se  deden  up,  wat  en  wedderfaren  updracbt  der  borg  und  stadt.  Schüren 
was.  Münst.  Chr,  1,  261;  do  dede  113;  vnde  en  sali  vns  ock  vp  dat 
her  E.  gyn  gebreck  up.  das,  1,  274 ;  vurscr.  vnse  slott  gyne  vpdracht  ma- 
se  wolden  den  schaden  updoeu  unde  ken,  wy  en  schriuen  eme  dat  myt 
vorklaren  (1441).  Hans.  Rec,  IP,  8.  35  vnsen  segelen  vnde  brcuen.  Old.  Urk. 
384;  wan  iemantz  van  den  hoffluiden       v.  1511. 

enidi  gebrek  hedde,   die  sali  alsdan  updragen,  -dregen,  st.  v,  1.  trans. 

syn  gebreck  opdoen  ind  zu  erkennen  auftragen  (l^eisen),  vorsetzen.  Eme 
geven.  Chr.  Weisth.  3,  61;  kort  darna  konde  an  der  provene  nicht  genogen, 
dede  de  raet  up  de  sake.  Münst.  Chr,  40  de  eme  ses  monnike  updrogen.  B. 
l  169;  auch  abs.  he  dede  up  unde  V,  2536;  Lüb.  Chr.  2,  502.  —  2.  ein 
sede.  das.  1,  167.  256.  257.  —  Im  Besitethum  einem  andern  übergeben  = 
Jurist.  Sinne:  de  greve  van  der  Marke  uplaten.  Wi  willen  ock  dit  gud  vor 
kit  opdon  sine  sprake,  seine  Klage  unsem  gn.  heren  vorlaten  unde  updra- 
wrbringen,  vor  den  heren  und  dem  45  gen,  wan  de  prouist  dath  van  uns 
ginzen  warf.  Z.d,  Berg.  G.  V.9,  30;  GBchede(1483).Gerdcen,Fragm.March. 
wanner  de  saeke  im  gerichte  is  up-  /,  143;  dat  N.  N.  upgedregben  unde 
gedaen,  anhängig  gemacht,  und  vor  gegheuen  der  broderschop  enen  breef 
recht  damp  geantwordet,  so  mach  ludende  up  30  marck.  Urk.  v.  1490 
id  nicht  vorjaren.  Ostfr,  L.  R.  I,  c.  50  (Brindcm.  1, 198) ;  die  greue  helt  den 


ÜPDRAGINGE  108  ÜPDMVEN 

erczebischup  dar  Tmme,  dat  hie  Te-  ven  vor  der  Stadt  etc.  das,  252,  9; 
dingehusen  eme  hedde  vpgedregben.  de  wachtknecbt  sal  yp  driven  de 
Brem.  G,  Q.  109;  ^v  ^%  (die  Bäcker)  nachtrinckfares  (-farers?)  ynde  de 
dath  brodt  tho  merken  bewilligen  perde  vp  den  marstal  bringen.  Man, 
scbolden,  dar  vor  wolden  se  dem  5  lAv,  4,  259,  —  2.  auftreä^en^  d.  i. 
erbaren  rade  dath  amt  vpdregen  (aus  gesetzlichen  Chrüfiden)  verwerfen^ 
(wieder  zurückgeben)  (1545).  Z.  f.  Liib.  nicht  anerkennen.  So  war  en  vader 
Gesch.  i,  387.  —  2.  intrans.  tragen^  leuende  is  vnde  sinen  kinderen  settet 
helfen,  nützen.  Den  guden  het  got  enen  uormunden,  den  Vormunden  ne 
gheuen  de  wisheyd  vnde  sinen  vroch-  10  mach  neman  updriuen  ("For.  afsetten; 
ten,  den  bösen  het  he  lident  ghe-  im  lat.  T.  refutare)  noch  wederspre- 
gheuen  vnde  ouervloidige  sorghe,  de  ken,  de  wile  de  uormunde  sinea 
om  nicht  vele  vpdreyghen  ne  kunnen.  dinge  rechte  deit.  Lüb.  B.  292;  so 
Ecdes.  f.  db;  bischop  S.  droch  upp  war  en  man  mer  tughe  nomet,  wert 
to  beidenthalven.  Leibn.  d,  355.^^        15  eme  der  taghe  en  del  up  ghedreaea 

updraginge,  f.  Erhebung^  Über-  (Varr.  afgewunnen,  afghevunden),  he 
hebung?  houerdie  is  ene  opdraghin-  mach  der  anderen  wol  gheneten.  das. 
ghe  van  herten,  die  enen  menschen  300;  is  eme  denne  eyne  van  den 
daer  to  brenct,  dat  hy  gaedes  vorget.  tugen  vpgedreuen,  so  mach  he  van 
Sp,  d.  ierst.  gel.  f.  104^,  20  den  dren  eynen  in  des  stede  nemen. 

updrengen,  schw.  v,  hinaufdringen.  Lüb.  Oberhof  289,  219;  eyn  scelwas 
Se  helt  de  brugge  mit  der  werenden  under  den  ratmannen  van  Gherdes 
haut  also  lange,  dat  de  lande  tho  wive,  des  muntmesters,  dar  nmme 
er  vpdrengende  qwemen  vnde  wunnen  wolden  se  Gherde  Büke  updriven 
de  borch.  Fodcks  Staatsb.  Magaz.  9,  26  (nicht  als  Bichter  zulaßen)  .  .  dat 
701;  emporsteigen,  de  dach  updrenget  scede  we  also:  wil  dat  Gherd  Bor- 
(aspirat).  Bohel.  4,  6  (B.),  gherdes  in  den  hilgen  holden,  dat 

updrinten,  st.  v.  aufschwellen.  Dyn  eme  dat  ordel  nicht  antrede»  so  mach 
antlath  is  vpgedrunten  (intumuit)  van  Gherd  Buk  wol  eittende  bliven  (1342). 
weynende.  Bavenst.  f.  164d;  so  be-  30  Brem.  SM.  236;  dat  se  scheden,  dat 
ghunde  en  dat  lif  up  to  drintene.  recht  is,  vnde  werden  se  vpgedreuen 
Lüb.  Ohr.  i,  302;  wedder  des  wyues  (si  vero  cassantur)  etc.  Apenr.  Skra 
vpghedrunten  huck,  alse  se  eyn  kynd  18;  (man  soll  niemand  in  den  Baih 
droghe  etc.  Herbar.  f.  47;  upgedrun-  unMen)  he  ne  si  echt,  van  vrier  bort 
ten,  tumidus.   Voc.  Locc.  35  .  .  vnde  dhe  hebbe  torfacht  eghen 

updriven,  st.  v.  1.  wegtreiben(Beute),  .  .  vnde  dhe  nicht  upe  ghedreuen  si 
wegnehmen.  Aschwin  van  S.  dref  de  in  sineme  edhe.  Lab,  B.  171;  vnde 
waghen  up  .  .  unde  nam  12  tunnen  vordorve  he  (der  Schneider^  der  ein 
heringes.  Brschw.  Chr.  i,  34,  21;  Meisterstück  macht)  ok  dat  werk,  so 
A.  de  dref  up  Holdnickeres  wand  40  scheide  men  ene  vpdryven,  so  schal 
(Gewand)  .  .  also  dat  de  byscop  lei-  he  noch  een  jar  na  denen.  Lüb.  Z. 
dede.  das.  71,  3;  dit  is  dat  den  bor-  B.  422;  vgl.  359;  we  enes  karspells 
geren  to  L.  genomen  wart,  dat  to  ofte  enes  swaren  rechtes  schedinghe 
Galue  vp  gedreuen  "wa^rt  (1377),  St^  (Bechtsentscheidung)  streben  oStf^^xf' 
dend.  5,  nr,  94 ;  dat  hovewerk  reit  45  driven  wil,  de  schal  dat  don  binnen 
umme  in  deme  lande  unde  roveden  sos  weken.  Dithm.  L.  B.  II,  Art.  2\ 
unde  brenden  .  .  hir  umme  leit  her-  welck  man  dat  recht  (ürtheU)  ap- 
toch  Fr.  wedder  updriven  to  Wynsen,  driven  wil  myt  eneme  gades  rechte, 
to  Bardewyke  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  de  schall  dat  updriven  vor  deme 
394,  12;  und  leiten  de  schepe  updri-  50  rechte   (Gerichte)    up    deme   suWen 


ÜPDÜKEN  109  ÜPGAVE 

fluJe  imde  tyt.  das.  §  66;  vnde  moch-  tradi.  KU,  So  escheden  up,  de  por- 
tenet  (GoÜ  oder  Sitter)  an  deme  tenere  dede  up.  Leibn,  3^  182;  unde 
ampie  der  goltsmede  vpdriaen  vnde  kernen  vor  dat  nige  stadt  hus,  dar- 
wasdelbar  bewisen,  so  salmet  an  twe  negest  vor  dat  Hagenhus  unde  esche- 
siocke  breken  (1360).  Monum.  Liv,  5  den  up,  sunder  se  wiseden  one  af 
t  308;  wert  ienich  twienghen  ymme  mit  vrevel.  Brsehto.  Schichtb.  118; 
ea  perd  .  .  we  dat  Tpdriuet  (im  T.  unde  heft  ohne  (den  Herrn  von  In- 
oidriue),  ynde  be  dat  vorsake,  dat  husen)  vor  Inhusen  gefoeret,  dat  he 
it  sin  nicht  ne  si.  Lüb,  R.  327^  Antn.  dat  suluest  solde  upeschen.  Old,  ürk, 
8;  de  dar  weddet  in  hytticheit,  so-  10  v.1570;  de  Bussen  [hadden]  de  Stadt 
daoe  wedde  scal  mit  IV  marcken  vnd  slot  borant  vnd  yp  geesketh. 
apgedreTen  werden  (gegen  Erlegung  Monum.  Liv.  4*,  108;  se  escheden 
nm  4  m.  easeiert  werden).  Dühm.  R.  den  Dam  up.  Ben,  482 ;  de  hertige 
Q.  p.  236;  koep  de  drift  hure  yp.  leet  do  soyort  upsitten  Degenhardes 
Hmb.  R.  340j  65;  koep  de  drift  16  schiltknecht  unde  etlike  mit  em ;  de 
bore  ap,  wo  de  koep  sehnet  yeer  scheide  upesschen  yan  synes  heren 
weken  vor  S.  Peters  dage.  BUlw.  R.  wegene  unde  de  anderen  scheiden 
§S5;  Trikop  mach  arf hure  updriyen;  so  dat  slot  gekregen  hebben.  Lüb. 
malck  se,  wes  he  hure  unde  kope.  Chr.  2,  612;  auffordern  eu  kommen. 
Ditkm.  L.  R.  §  149.  20  he   sande   us  hertoghen  Otten  bref, 

iptiken,  ^*  ^'  auftauchen,  also  dar  he  6me  ynne  enbod  unde  up- 
leip  he  dach  unde  nacht  unde  reep :  eschede  to  Gifliorne.  Brschw.  Chr.  1, 
Holland!  kor  maul  so  dat  H.  nergen  65^  25;  auffordern,  auf  bieten^  ptMicie- 
dorste  npduken.  Brschw.  Schichtb.  f.  ren.  Szo  denne  de  parthe  in  der  aff- 
in ;  in  Sytia  du  predikedest  ok,  £n  25  gesproken  szentencie  nen  benoch  heb- 
greselik  drake  dar  yp  dock.  Brem,  ben,  so  scholen  0e  daryan  nicht  ap- 
k  gdf.  f.  8^;  he  nam  schelke  unde  pelleren,  ehr  Öe  0odane  schedinghe 
boren,  de  dar  dorften  nergen  up  du-  dre  szondage  yor  deme  karspel  up- 
kende  sin.  v.  Läiencr.  3^  nr.  398,  3;  geesket  hebben.  Appelleren  0e  yor 
und  makeden  de  Russen  so  schuw,  80  0odaner  ypeskinge,  so  scholen  0<3  60 
dat  se  nergents  up  duken  dorften.  mark  yorböreth  hebben.  Dühm.  R.  Q. 
Beimer,  LM.  Bist.  377.   In  der  Stelle      p.  235. 

Brtchw.  Sdiichtb.  f.   167:    we  enen  upgta,  st.  v.  1.  aufgehen^  sich  öff- 

gaden  saWeren  pennig  kroch ,  de  nen.  Hent  tor  tit,  dat  (das  belagerte) 
soehte  dar  gyn  yordel  ut  .  .  so  dat  86  Munster  weder  up  genge.  Münst.  Chr. 
neio  gut  pennig  konde  bliyen ;  wanner  2,  437.  —  2.  aufgehen,  emporsteigen. 
dat  he  ntdok,  so  wart  he  underge-  Alse  de  sunne  upg&t.  R.  V.  2545; 
slagen  ist  updök  statt  utdök  bu  lesen.       dat  yur  was  angelecht  in  yelen  enden 

ipebkM,  schw.  v.  durch  die  Meeres-  der  stat,  oft  dat  ene  nicht  hadde 
Itttegumg  empor  bringen.  Ok  so  yinth-  40  upgegan,  dat  io  dat  andere  bekleye. 
men  in  Indien  bornen,  de  ebbet  up  Lüb.  Chr.  2^  524 ;  wor  vpgande  (d.  h.  ?) 
twTsdieD  dagbe  unde  nacht  clene  yeldwege  sind,  do  megan,  riden  ynde 
stene  al  snoder  water.  Locc.  Erz.  f.  1.       yaren  schal  etc.    Dühm.  L.  R.  II, 

ipertM,  schw.  V.  aufpflügen.  Weer  Art.  224.  (In  der  Über  sehr,  wor  yt- 
emaadt,   die  een  yoerpael  off  breke  46  gande  y.) 

myt  wylle  off  yp  eerde,  die  sali  bre-  npgank ,    m.    das  Aufgehen,    sich 

ken  TyJEtyn  marck.  Richth,  528,  §  38.       öffnen.    He  wert  ok  wol  bedrogen,  de 

ifesehn»  schw.  v.  auffordern,  bes.       aller  erse  upgank  wet.    Tunnic.  nr. 
fe  Thore  mu  öffnen,  xwr   Übergabe.       1274. 
opTssdien  mq  stad,  postulare  urbem  60     «fgaT«,  f.  Aufgehen^  Hingeben^  Ver* 


ÜPGELAT  110  ÜPHELDINGE 

laßen,  Dat  vifte  teken  (daß  man  „aus-  landes  to  mehrerer  bowaringhe  un 
gewähW  ist)  is  vpgave  edder  vorla-  ghegeuen  vor  dem  richter  unde  bun 
tinge  der  werld.  Serm.  evang.  f.  2lS^,       .  .  in  eneme  ghehegeden  dinghe  mj 

npgel&t,  Auflaßung ^  Verzicht,    Be-       eneme  ryse.  das.  /,  178. 
tuge  .  .  dat  zodane  giffte,  vulmech-    5      apgevinge,     /*.    Hin^^    Ergehui 
ticheyt  vnde  vpghelad  vnde  Yorticht       Wen  dat  men  noch  lange  belegerinj 
zodanes  erues  vnde  gudes  vnde  na-       dhon  Bcholde,  so  scheide  men  de  v 
lates  vor  my  ghescheen  syn.  Herford.       geuinge  keins   wegs    vthslan.    Kani^ 
ürk.  (su  Wism.)  v.  1437,  teow  61.  , 

npgereide,  Reitzeug  (Sattel  und  \o  upgittj  f.  Auf geld^  Zugabe.  VortDiei 
Zaum  etc.).  Do  Reymund  desse  meer  schole  gi  nenerleie  upgift  geven  upp^ 
vernam  (daß  Goffray  das  Kloster  to  de  lakene,  de  to  beiden  eenden  hei 
M.  verbrannt  hatte)  he  wart  seer  ver-  und  geloiet  sin  (1401).  Livl.  Urk 
tornt  vp  Goffroy  .  .  vnde  sath  drade       nr.  1597,  \ 

vp  ane  vpgereide  vnde  reeth  suluen  15  np^larpnngeii,  schw.  v.  sich  fek 
to  M.  Mdus.  f.  39.  machen^  aufputzen  (s.  glar).    alse  sc 

upgeten,  st.  v.  aufgießen^  aufschiU-  sick  thouSrn  ym  fryende  mit  schnim- 
ten.  Nement  schall  koelen  upgethen  ckende  vnde  vpglarpungende  heb^ 
wedder  tho  verkopende  vor  s.  Mar-  ben  sehen  laten.  Grryse,  Wedew.  Sp.  f, 
tens  dage  (1489).    Brem.  Stat.  691;  20  K5. 

eines  gastes  körn   dat  ghevort  is  in  upgripen,  st.  v.  aufgreifen,  do  letl 

de  stad  unde  upgoten,  scal  nein  man  upgrypen  keyser  Const.  vele  vorsteii 
besetten.   Leibn.  3,  439^  54.  etc.  Körner  J25ä, 

npgeven,  st.  v.  auf-y  von  sich  gehen.  uphalen,  schw.  v.   1.  auf-^  herauj- 

Also  gaf  he  to  dem  lasten  de  armen  25  holen.  Hinze  schal  de  line  uphalen 
sele  up.  Korner  18c ;  also  gaff  se  R.  V,  1912]  hale  ene  up  (aus  drn\ 
(die  h.  Elisabeth)  up  oren  gheyst  Brunnen)  hir  boven.  das.  5821 ;  at n 
unde  oren  ende.  Hanov.  Mscr.  /,  84^  uphalen.  das.  6489.  —  2.  verhaft"\ 
S.  242;  mit  den  worden  gaf  he  (wie  noch  jetzt).  Do  de  rad  vornam 
(Darius)  sinen  ende  up.  Leben  Alex,  30  dat  se  alsodane  lüde  weren,  do  wol- 
(BrunSy  8.  354) ;  syn  stempne  wart  den  se  se  laten  uphalen ;  do  haddt  :^ 
also  groth,  dat  he  enen  groten  rop  se  sik  alle  gegeven  in  de  vorevluch: 
vpgaff  van  groten  lidende.  OüB.  A.  (1404).  Livl.  Urk.  nr.  1652;  a.  14i>; 
31 ;  he  biddet,  dat  gi  eme  willen  up-  wart  Gl.  Stortebeker  vnd  Godek* 
geven  Isegrime  unde  laten  ene  leven.  35  Mychel  vor  seerouer  vpgehalet  vlI 
B.  V.  6541;  de  Russe  hadde  bogert :  .  .  gekoppet.  a.  1403  worden  de  an 
solden  de  (Stadt)  vpgeven  in  der  deren  seerouers  vpgehalet.  fTamb.  O^ 
guede,  se  muchtent  doch  nicht  vor  402.  —  3.  wiederholen.  De  wredtu 
em  holden.  Monum.  Liv.  4^^  108.  —  joden  vorunwerden  em  (uHiren  erln*- 
Im  Jurist.  Sinne:  sein  Besitzrecht  an  40  tert)  up  Pylatum,  wente  be  so  men- 
einer  Sache  aufgeben  in  feierlicher^  nichwerve  up  halde,  dat  he  nene  sak- 
förmlicher  Weise  =  uplaten.  To  vor-  en  hadde  umme  en  to  doden.  Fa-<> 
der   verwaringe    hebbe  ick   desulue       Chr.  51. 

hone  landes  nach  rechte  unde  wan-  aphangen,  st.  v.  aufhängen;  bihl 

heit  des  landes  vor  richter  unde  45  eine  Sad^e  einstweilen  ruhen  laße^, 
buren  in  ghehegeden  dinghe  myt  verschieben.  S.  Beispid  unter  upschor- 
enem  ryse  den  ergenanten  kalands-       tinge. 

heren    upghegeuen     unde    vorlaten  ttpheldinge,  f.  das  letzte  im  Far. 

(1454).    Gereden,  Fragm.  March.  /,       u>enn  es  b^eits  auf  die  heldinge  ff 
p.  180 ;  vnde  wy  hebben  desulue  haue  60  legt  ist.    dar  were  nicht  wen  ejiw 


ÜPHEVE  111  UPHOLDEN 

^t  tnime  edder  upheldinge   (1522).  nicht  upheven  van  deme   koninghe, 

MA,  V.  Büren  z.  J,  1522.  wente  se  des  nicht  hadden  an  bevele. 

ipheTei  Einnahme,    van  alsulcher  das.  2^  13. 

kost,  apheues  und  uysgeues.  LaconM.  nphever,  m.  Anfänger^  Begründer. 

4,  nr.  95.  6  stichter  unde  vpheuer  der  vorscreuen 

iphevel,   Gefäß  (Korb),  um  etwas  vicarien.    Cod.  Brdb.  /,  14,  391. 

aufguhdfen.    2  upheuel  edder  brot-  nphevinge,  f. Erhebung  (vom  Fall), 

konie.  Wism.  Inv.  v.  1575.  Hülfe  etc.   Ick  komme  tho  dy  vmme 

ipkeven,  si.  v.  auch  mit  schw.  Part.  artzedye,  vmme  trost  vnde  vpheuinge 

t  auf'i  in  die  Höhe  heben.     De  esel  lo  bidde    ick    innichliken   dy.     Navdg. 

hof  ap  sinen  stert.  E.  V.  5130;  ock  IV,  16. 

will  ein  rath  dath  uphenent  vnd  vmb-  nphissen,  schw,  v.  aufhissen,  in  die 

scliweDgent  mit  frowen  vnd  jungfro-  Höhe  ziehen.  His  vp  dat  segell  Hamb. 

ven  (beim  Tanze)  vorbaden  hebben.  Chr.  119. 

Wism.  Hoehz.  Ordn.  v.  1587;  kästen  15      npholden,  st.  v.  L  intr.  aufhören. 

mit  npgehavenen    leden    (gewölbten  Do   slogen  se  ene   so  sere,    dat  he 

Deckeln,   Ggs.  plat).    Ssp.  I,  24,  3.  rep:    hold  up!    hold  upt    ik  bin  de 

Vgt.  HüdArand  im  Gl.  zum  Ssp.  —  keiser.  Lüb.  Chr.  1,  18;   do  bod  de 

2.  bääl.  auf,  in  die  Höhe  heben,  er-  pawes  deme  epistelleser,  dat  he  up- 

richten,  gründen,  vnde  mit  vrede  unde  20  beide  unde  lese  nicht  forder.  Korner 

eodracht   mennighe  gude  stad   ghe-  68^ ;  men  de  dyaken  wolde  nicht  up- 

betert  unde  upgehaven  vrert.  Greif sw.  holden,  das.  69^ ;  do  enheld  he  num- 

Si.  V.  75,  1;  a.  1419  wort  tho  Ro-  mer  up  van   dem  love   godes.    das. 

stock  de  vniuersitet  vpgehauen   vnd  161^;  do  se  lange  tyd  schryede  vnde 

Tan  dem  pawest  Martino  V   confir-  26  nyns  syns  vp   en   helt.    Dud.  Greg. 

meret.  Hamb.  Chr.  5;  dat  gedachte  195^;  se  en  holden  nicht  vp  to  sun- 

her  pravest  ene  nie  comende  in  unn-  digen.  dc^s.  249;  holt  vp  van  diner 
^m  kloster  uppgehaven  unnd   fun-       bosheyt.  das.  168^;    do  Achor  desse 

dert  hefft.  S.  H.  L.  ürk.  1,  343.  wort  uphelt  to  sprekende.  Richter  5, 
Äkr  auch  im  entgegenges.  Sinne:  be-  30  24  (H);  eyn  kloster  is  schedeliker 
seUigen,  abschaffen,    szunder  idt  schal       den  landen  also  veer  roffhusere ;    de 

eine  vpgehauene  vnd  geflegene  sake  rouers  holden  yo  vp  .  .  de  monnike 

sjn.  Kleist.  Urk.  197;  dat  sulvige  ouerst  .  .  halent  unde  dregent  sun- 
lieTe  wy  endrechtigen  up  und    scall       der  vnderlaet  in.  Disput,  to  Oldersum 

Tortao  nicht  lenger   duren.    Dithm.  35  f.  31.  —   //.  trans.   a.  emporhalten. 

R.  Q.  p.  233.   —   3.  anfangen,   an-  De  meister   leit  upholden   dat  hilge 

Men.    (closter)',    dat   se   vpgeheuen  sacrament  und  sprak:  dit  is  de  wäre 

Tnde  boghnnt  hebben  to  buwen  CJ4Jf^^.  sone  godes.  Magd.  Seh.  Chr.  331,4; 

Lüb.  Urk.  F,  nr.  576;  des  hoven  se  die  Finger  zum  Schumre.   do  heit  de 

op  unde  segheden  etc.  (1379).  Hans.  40  borgermester  de  borgere  alle  uphol- 

Ktc.  2,  222;    de    bischup    hof    up  den  unde  sweren  alsus.  das.  319,  13; 

unde   sprack   etc.    Korner  64^;    do  dit  is  dat  bilde  des  louwen,   er  he 

hoiff  he  up  unde  sachte  etc.  Münst.  konninck  wart,  wo  he  do  upholden 
Chr.  1,  276 ;  so  wil  wy  upheven  unde       moste  unde   sweren.     ünterschr.  des 

siDgen  etc.  Sündenf.  v.  332  u.  h.  —  45  Bildes  zu  R.   V. ;    holdet   vp    vnde 

^.  erheben  (Geld),   unde  esscheden  .  .  sweret  etc.   Brem.  G.  Q.  89 ;  (vctl- 

dnsent  güldene,   dede   alrede  upge-  ständig:  wen  se  de  vingere  vpholden 

bevet  hadde  de  here  van  Zydow.  to  den  hilghen.  Lüb.  R.  303,  Änm. 
Liib.  Chr.  2,  12;  de  bodeschopper  9;  vor  uns  mit  sinen  lifliken  ede  up- 
der  stad  Lubek  en  wolden  dat  gelt  50  holdener   vingere    beholden    (1407), 


ÜPHOLDEN  112  ÜPHOLDEN 

lAvl.  Urk.  nr.  1719.)  —  h.  aufhalten^  ehir  uns  vorvellen  (dat  god  to  dem 
beherbergen^  unterhalten  (mit  Nahrung  besten  upholde).  Gott.  Urk.  II,  nr. 
etc.),  panegorisare,  upholden.  1  Voc.  131,  23.  —  d.  im  Jurist.  Sinne:  an-, 
W.  Vgl.  Dief.  s.  v.  panegorisare.  festhalten,  in  Beschlag  nehmen,  arn- 
Heren,  dede  upholden  de  unrechtver-  5  tieren,  sowol  von  Personen  als  Sachen . 
digen.  JR.  V.  Gl.  II,  7;  Brün  scholde  occupare,  detinere.  Vgl.  Briegleb,  S. 
se  (de  soldie  winnen  wolden),  uphol-  4J2.  Swelich  man  deme  anderen  scul- 
den.  das.  2294;  wo  he  vnnd  sine  dich  is  unde  begeit  he  ene  binDen 
naber  etliche  gespiseth  vnnd  vpge-  deme  wicbilde,  he  mot  ine  wol  op- 
holden  hebben.  Wism.  Er.  v.  1528;  10  halden  mit  sinen  borgeren.  Brschir. 
unnd  de  sodane  lüde  (ehebrecherische  Urk.  I,  5,  Art.  15;  is  en  pape  enen 
Personen)  huset  unde  heget,  effte  up-  borgere  sculdich,  man  mot  ine  wol 
holt  edder  coppelt,  de  schall  tein  ophalden  oder  sinen  wagen  oder  sin 
gülden  vorbraken  hebben  (1540).  gvt.  das.  Art.  19;  wy  willet,  dat  tüsc: 
Neoc.  2,  137.  —  überh.  beschützen,  15  voghed  nemanne  sin  gut  uphalden 
erhalten,  bewahren,  din  hüs.  CL  Bur  noch  bekümmeren  (occupet  vel  im- 
25;  dat  recht  schütten  unde  uphol-  pediat).  Lüneb.  St.  R.  11^  8;  de  geoe. 
den.  Odr.  Big.  R.  1,  199;  nadem  ein  de  dat  gut  (eines  flüchtigen  Schuld' 
radt  dem  ampte  der  spinrademaker  ners)  upholt  vnde  dat  weder  briuct. 
jungen  tho  leren  .  .  vorgunt,  dar  se  20  Li^»  ü*  341;  ok  en  schal  neman; 
ohr  ampt  mede  vpholdenn  mogenn.  nye  werk  veile  hebben  vp  dem  mar-i 
Lüb.  Z.  R.  449;  arbeit  vnde  de  ghe-  ckede  .  .  vnde  we  dat  vynt,  de  schal 
sceffte  der  lüde  is  mennigerleie,  van  dat  vpholden  vnde  bringen  dat  toi 
den  sik  de  lüde  vnde  desse  werlt  vp-  vnse  heren.  Lüb.  Z.  R.  423;  vir.:| 
holdet  (nährt)  an  deme  leuende.  26  m6  ene  in  der  stat,  man  mut  ine  wol 
Summa  Joh.  f.  16\  —  halten  (bes.  panden  oder  uphalden  vor  den  sca- 
als  Nahrungseweig,  z.  B.  Wirtshäuser^  den  ane  des  richteres  orlof.  Ss^,  II 
Schulen  etc.).  Se  (die  Priester)  solen  28,  2;  herberget  en  man  lüde  udcu 
ock  nicht  thauernen  vppholden  noch  gleit  der  ein  den  anderen  dot  ar/ 
soecken.  Ndd.  Rechtsb.  f.  26;  de  van  30  sine  scult  •  .  de  werd  sal  is  bliv-i 
quader  neringe  leuen,  alze  de  dob-  ane  scaden  unde  ok  die  bure  alii'. 
belscolen  (Spielhäuser)  unde  unerlike  of  sie  den  vredebrakere  nicht  upge- 
tafernen  efte  ienige  andere  bouerye  halden  ne  mögen,  das.  III,  9L  1: 
upholden  etc.  Speg.  des  crist,  mynsch.  det  en  ene  vredebrake,  de  nicht  n. 
f.  7;  sunderlinges  is  uns  nw  togesecht,  95  hanthaftiger  dat  upgheholden  wer' 
dat  wii  noch  hus  noch  hoff  vortmerup-  unde  van  denne  kumt,  dene  ne  mad. 
holden  suUen  sunder  alleyne  kellere  men  umme  de  dat  seder  nicht  u}) 
efte  boden.  (ArUwort  auf  diese  Be-  holden,  icht  he  antwerden  wel.  Go>' 
schwerde :)  nademe  dat  se  vor  bor-  Stat.  48,  13 ;  vgl.  Göschen  405— S  « 
gere  nicht  mögen  entfangen  werden,  40  424 — 7;  de  koning  van  Denemark 
so  erkennen  se  ok  wol,  dat  se  nicht  let  upholden  dat  scip  (das  dur" 
hus  noch  hoff  upholden  mögen  eft  Sturm  an  seine  Küste  getrieben  imri 
borger  nerynge  dryfen  (1440).  Haixs.  unde  venk  de  iuncvrowen.  Lüb,  Chr 
Rec.  IP,  S.  258  f.;  do  helt  he  scho-  1,  284.  —  Reft.  sich  widersetzen,  al 
len  up  van  der  kunst  unde  krech  45  moten  wy  von  nod  uns  sulker  gewa 
weldighe  scholere.  Korner  59^.  —  unde  unrecht  uppholden.  Göti.  in 
c.  hemmen,  verzögern^  fristen,  sulke  i/,  nr.  192,  21 ;  de  oldeste  (herto20 
loffte  (Gelübde)  mochte  eyn  biscop  nam  dat  laut  to  Br.  in  unde  toch  t<- 
wandelen  ofte  upholden  to  einer  tyd.  sik  de  gemeinen  lüde,  sunderlikin 
Summa  Jöh.  f.  83^;  von  dodes  wegin  60  de  gildemestere  unde   makede   m-^ 


ii" 


dt 


ÜPHOLDINGE  113  ÜPKLEIDEN 

einen  rorbant,   so   dat  sik  de  gilde-  höre  (1492).    Z.  f,  N,  Sachs.  1863^ 

mestere  ophelden    unde    satten    sik  S.  202. 

tegeo  oren  rad.  Brschw.  Schichtb.  5 ;  uphof,  (Anhebung)^  Anfang.    So  .  . 

30  dat  dusse  papen   den   rat  to  Br.  findet  sick  kleger  (der  ein  Stück  Lan- 

beonen  nnde  banbreve  anslogen  unde  5  des  als  sein  Eigenthum  beansprucht) 

de  rat  sik  dar  tigen  upheilt.  das.  36;  up  de  stede,  dar  he  de  uphoff  neh- 

we  de  dar  entigen  ..  spreke  unde  sik  men   will   und   geith  voran,   de    12 

byr  tigen  nphelde,  syn  lyf  dat  scheide  siner  fründe   folget  jeder   ehm  nah 

stan  in  des  rades  gewalt.  das.  143.  beth   he   wedder  an  den  ort  kombt, 

ipteldiige,  f.  1.  Hemmung^  Wider-  10  dar  he  angefangen  het.  Ihicks  Staatsb. 

si<md.    nodwere    unde    uppholdinge  Magae.  6,  622. 

doen.  GdU.  Urk.  11^  nr.  192,  29.  —  uphowen,  st.  (u.  schw.)  v.  ab-,  nieder- 

2.  ErhaUung,  StüteCy  sustentaculum.  hauen.  Do  gebot  en  stemne  van  he- 
idi wolde  got,  dat  ik  ok  storue  vnde  mele,  datmen  den  böm  uphowe  (suc- 
mit  minem  alderleuesten  heren  be-  15  cidere).  Eike  v.  R.  55;  Ssp.  i,  21,2; 
graaen  werde,  dat  were  noi  een  grot  aufhauen,  öffnen  auf  gewaltsame  Weise^ 
opholdinge,  wente  ik  tidliks  trostes  (gew.  des  Plündems  wegen),  he  houw 
gantz  berouet  bin.   Mdus.  f.  5b.  —  de  wagene  up.  Chr.  d.  nardelb.  Sachs. 

3,  Arrestierung.   Brschw.  Urk.  /,  108.       S.  150 ;  ok  howen   se   up    1  tunnen 
ipMt,  1.  Mnhaü.    .  .  so  sollen  se  20  hekedes.  Brschw.  Chr.  i,  79,  17;  unde 

rolmechtig  syn  .  .  darvp  to  radslande  houweden  up  de  vate.  Liib.  Chr.  2^ 
rmme  were,  hulpe  vnde  ypholt  dar  199;  umme  nenerhande  ungerichte  ne 
mtkegen  to  Bettende  vnde  to  donde  sal  men  uphouwen  dorp  gebu,  it 
^im).  Scheidi ,  v.  Add  p.  13t  —  ne  si  dat  etc.  Ssp.  3,  i,  1. 
2.  Unierstütsung  ^  AufrechterhaUung.  25  uphnden  (-hoden),  schw.  v.  aufbe- 
sclial  ick  nu  vorlesen  de  yenne,  de  alle  wahren.  Merke,  wo  groten  klenade 
ioiAe  fTonde,  vpholt,  min  trost  vnde  de  moder  der  h.  kerken  vphud.  Fasten- 
Byn  ioversicht  is.  Melus.  f.  33h.  —  andacht.  (Germ.  20,  347). 
?.  Arretierung.  Brschw.  ürk.  /,  108h.  uphnpen»  schw.  v.  aufhäufen.  Isset 

ipMr,  d.  i.  up  hoer,  höher  hviauf^  30  dat  men  darsket  wynterkoren,  so 
mUr  gwrück^  bei  Seite,  up  hör,  sur-  schullen.  de  gutheren  dem  meygher 
nun.  1  Voe.  Kid.  —  her  kerkhere,  ghefien  des  suluen  korns  des  ersten 
ik  rade,  stat  uphör.  Gl.  Bur  468.  daghes  eynen  hympten  myt  der  haut 
^gl. J.Grimm,  Gatt.  Gd.Ane.l850^  afgheslaghen,  des  anderen  daghes 
S.  77,  8.  761;  sta  up  hör.  Brschw.  35  eynen  vphupeden  hympten  etc.  ("14 75^. 
SßkicW.  57;  Do  sprak  Gawyn  alto-  Sudend.  8,  S.  375,  17. 
tot:  up  horl   se  mot  sin  gebraut  upkeren,   schw.  v.  ersetzen.    Item 

rmme  desse  mordat  etc.  Harteb.  6,  schal  men  spreken  umme  den  scha- 
^^;  were  dat  ynich  here  van  dis-  den,  de  dem  copmanne  van  L.  is 
^  heren  .  ,  ene  clage  brechte  vor  40  bescheen,  so  dat  men  den  schaden 
I9  geyne,  den  dey  vrede  beuolen  ist,  wedder  upkere  unde  betale  (1440). 
ley  solen  ere  clage  don  vnde  gan  Hans.  Rec.  IP,  S.  288. 
»phor,  ande  laten  sie  dey  anderen  npklaren,  5cAu;.  v.  hell  werden.    De 

>eiidcn  etc.  Dortm.  Urk.  /,  104 ;  do  dach  upklaret.  Hohel.  2,  17  (H.). 
neinde  de  hertoge  se  to  verhawenn  45  bildl.  aufstralen.  bi  dersuluen  tyd  do 
Quidt  leit  tho  ohne  midt  den  per-  upclarede  dat  gude  ruchte  des  lerers 
lenn  mgahn,  over  se  kerdenn  sick  Richardi.  Lüb.  Chr.  1,  36;  1208  do 
imme  an  deme  veldtgravenn  unndt  upclarede  dat  levent  des  heren  s. 
ichotenn  midt  bussenn  unndt  arm-  Francisci.  das.  1,  84. 
^ostenn    onnde   drengheden  se  up-  50      npkleiden,  schw.  v.  entUößen,  ent- 

Wftfteibiieh.  V.  Q 


ÜPKLEMMEN  114  ÜPKRIGEN 

kleiden.  Wanner  men  eine  frouwe  an-  (die  des  Nachts  Überfallenen)  quem 
recht  Yorschemet,  oere  ehre  benimpt  up  unde  grepen  to  were.  Magd.  St 
und  unrechtlichen  upkleidet  by  einem  Chr.  263,  17;  317,  5;  und  slog 
manne  und  bringet  se  tho  schänden  den  einen,  dat  he  noch  krank  lic 
und  Unehren  etc.  Ostfr.  L,  R,  III^  80,    5  .  .  und   de  ander  is  nouwe  upgek 

upklemmen,  st.  v.  emporklimmen,  men  (genesen),  (1406).  Livl,  ürk.  i 
steigen,  Alse  du  (Christus)  yn  den  1692;  makeden  eyn  geschrychte,  d 
dage  ypgeclommen  byst,  also  saltu  dat  volk  up  quam.  Komer  201^,  ■ 
nederkomen  etc.  Br.  d,  Eus.  45.  2,  entstehen,     vnde   alle   upkomeu« 

npklimmer,  m,  der  emporsteigt.  De  lo  (auflaufende)  schade,  hinder  .  .  s j  t 
oetmodicheit   is   een  behoedster  der       vpgerichted  (1412).    Lub.  ürk.  5, 
cronen   vnde  ontholdet   ernstlic  den       469.  —   3.  einkommen,  von  Gddtr 
opclimmer  in  den  gheestliken  voert-       Renten  etc.    vnde   vp  de  sulven  t} 
gange.    B.  v.  d.  joncfr.  f.  107h,  schal  sodane   mark  geldes  vpkomt 

upkloppen,  schw.  v.  aufklopfen  (mit  15  vnde    vthe    gheven   werden    (1467 
dem  Finger,   Hammer  etc.),   um  eu       Calenb.  ürk.  IX,  nr.  271. 
Anfang   einer    Versamlung   Stille  eu  upkomer,  m.  der  wieder  (auf  eh 

gebieten.  Wanner  eyn  olderman  vpp-       SteUe,  ein  Gut  etc.)  kommt.    Wan  j 
kloppet   van   der  hern   wegen,   wen       mandes   dat  erve  verlat,   hordt  de 
dat  ampt  tosamende  is,  vmme  neuen  20  vpkommer  des  erues  tho  betalen  et 
vnwillen  to  makende  etc.  Lüb.  Z.  R.       Gr.  Weisth.  3,  203. 
401.  npkomingef  -komeiiBge,  f.  Am 

upkloyen,  schw.  v.  aufspalten.  Dat  kunft,  Einkommen,  Einnahme.  Un<i 
sulve  holt  was  an  einer  sit  upge-  de  brodere  hebben  aver  alle  lant  da 
klovet  einer  eleu  wit.  JB.  V.  620.       26  ummelank  Turchiam  den  drudden  d^ 

npkolden  y  schw.  v.  kalt  werden  aller  upkominge  to  tinse.  Ludolf  \ 
laßen.  Wen  men  de  lüde  stylle  lyg-  S.  c.  8;  vnse  graefischap  . .  mit  alij 
gen  let  vnd  nycht  vpkolde,  so  hadde  eren  opkomyngen  vnd  tobehoringec 
yt  neue  not;  auerst  wo  se  kolde  lucht  Dortm.  ürk.  I,  nr.  172;  myt  all« 
anweyede  .  .  so  was  yt  myt  ene  ge-  30  tobehoringe,  rechten  upkomniDgÜ 
dan.  Hamb.  Chr.  426.  unde  slachtemut.  Kindl.  Beitr.  S,  i 

npkorne,    2.   Erhebung,   Aufbruch,       ^P^;  mit  opkoeminghe,  mit  husch, 
Auszug  (zum  Kampfe).    Vnde  were,       bruke  etc.  LacomU.  3,  nr.  457. 
dat  yenich  reyse,  strid  eder  vpkome  upkrentpen,  schw.  v.  intr.  aufkr 

werde,  dar  haue  ofte  vangenen  ghe-  d5pen,  sich  in  die  Hohe  krümn 
wunnen  worden  etc.  (1353).  Sudend.  .  .  vnde  (bei  einer  Beinamputaii 
9,  S.  208,  40.  —  2.  Aufkunft,  uoas  strik  de  hut  vp,  wenne  du  de 
von  einem  ChUe  oder  Vermögen  ein-  dat  ben  afghesneden  hefst,  so  st 
kommt,  gudere,  tegiden,  upkome,  de  hut  wedder  nedder^  so  kreni 
renthe  etc.  Gott.  ürk.  II,  nr.  275;  40  se  nicht  alto  sere  vp.  Wolf.  31 
nut  vnde  vpkome.  Gr.  Weisth.  3, 93 ;  23,  3  f  119. 
Dortm.  ürk.  I,nr,99;  ghuylde,  rente,  upkri^en»  st.  v.   erwerben^   bei 

vruycht  vnd  opkome.  das.  nr.  149;  men  (als  Ersatz),  vnde  hebben 
mit  renthe,  mit  vrucht,  mit  nutticheyt  heren  H.  ghewiset  to  holdende  s 
und  upcome.  Hoyer,  ürk.  I,  nr.  220;  ^h  'OiyAt  den  yorben.  slote  an  viis 
mit  vpkomm  vnd  vorfalle  (1536).  vedderen  vnde  syne  eruen  in  des 
Bar.  ürk.  nr.  76;  mit  eren  vpkomen.  wyse,  dat  her  H.  syne  1200  M.  h 
Münst.  Chr.  1,  319;  mit  aller  up-  ben  scall  in  deme  slote  vnde  ba 
körnende  (1497).  Westphal.  3,  600.         de  1200  M.  scall  vnsse  yedder  ed 

upkomen,  st.  v.  1.  aufstehen.  Dusse  60  syne  eruen  oren  schaden  mydt  de 


ÜPKÜLEN  115  ÜPLATER 

slote  Torwaraen  Tnde  ypkrighen,  wur  ning  M.  van  Sweden ;  wat  de  dar- 
se  kooen  vnde  moghen.  Wes  se  dar  umme  spreke,  dat  scholden  se  stede 
Tpp  nicht  krigheo  edder  vorwerfen  laten  to  beident  siden.  Lüb.  Chr.  1, 
en  hmen,  edder  were  de  schade  gro-  274 ;  se  leten  de  sake  up  deme  heren 
ter,  den  sze  mydt  deme  slote  vor-  5  van  Mek.  wat  he  darumme  spreke  etc. 
werfen  vnde  vpp  krighen  konden,  so  Karner  187^;  dat  en  man  eyme  an- 
ijllen  wy  etc«  (1410).  Siedend.  9,  S.  deren  syne  clage  vplaten  mach,  d.  h. 
2U,  25  ff.  ihn  bevollmächtigen  seine  Klage  fort- 

ipkllfl,  sehw.  V.  außühlen.  syn  istisetaen.  Lüb.  R.  485.  Überschr.  — 
gemahel  beschwimede  vnd  sanck  ned-  10  bes.  in  Jurist.  Sinne:  auf  seine  Eigen- 
der,  dat  men  se  wedder  upkulen  thumsrechte  stu  Grünsten  eines  anderen 
fi  k  mü  kaÜem  Waßer  begießen)  veraichten,  seine  Rechte  auf  eine  form- 
vmU.  Kafäßow  190.  liehe  Weise  (vor  Gericht)  einem  an- 

ifkuttty  f.  Einkünfte.  De  borger  dern  übertragen;  (nach  Homeyer,  Gl. 
nemen't  vor  grot  wander,  dat  men  15  0.  Ssp,,  ist  in  de  were  laten  bloße 
so  notroftich  van  gelde  alle  iar  were,  Besitzübertragung,)  Do  let  he  np  sin 
ievile  doch  so  grote  vpkumpst  bir  rike  deme  sone.  Lüb,  Chr.  i,  147; 
bifloen  were.   Hamb.  Chr.  166.  konnynck  H.    lavede    syme   sone  up 

iplage,  f,  Auflage^  bUdl.  Ar^chül'  to  latende  dat  keyserryke.  Komer 
i^i^,  was  man  jem.  eur  Last  legt.  20  82^^ ;  he  let  up  de  greveschop  myt 
[ck  W7I  van  jnw  begert  hebben,  gy  alme  rechte  sineme  broder  etc.  das. 
V.  der  vorg.  aplage  halven  unge-  177^;  dem  leit  he  up  dat  hertoch- 
fordert  Üaten  (1541).   Kindl.  3,  685.       dom  to  Beieren.  Magd.  Seh.  Chr.  77, 

Mf]it,  Ät^ßung,  Übertragung  eines  14;  dat  bischopdom.  das.  280^  1^; 
fi^eniAiM»,  die  Abgabe  dafür.  Aldus  25  hebbe  vorsettet  unde  vorpandet  und 
;hift  men  deme  rade  den  vplat  vnde  upgelaten  min  slot  to  J.  (1388).  Livl. 
km  richtere  den  huskop,  wan  dar  Urk.  nr.  1259;  so  war  en  man  en 
m  bas  werd  vorkoft.  Wigands  Arch.  erue  vorkoft  iemanne,  he  schalet  eme 
II  49.  uplaten  uor  deme  rade.  Lüb.  R.  258 ; 

tphteiy  si.  V.  1.  aufstehen  laßen.  80  sve  ok  dem  anderen  sin  gut  vordin- 
[)es  grep  he  mi  bi  dem  halse  unde  get  unde  lovet  it  ime  up  to  latene 
rarp  mi  ander  sich  .  .  dar  bat  ik:  vor  sineme  herren.  8.sp.  1,  9,  2  (u. 
eve  Claws,  lat  mi  up !  (1390).  Livl.  Hom.  im  Gl.) :  ick  bekenne^  dat  ick 
Vrk.  mr.  1286.  —  2.  hinauf  (gehen)  hebbe  upgelaten  und  uplate  mynen 
^/S«i,  (mfnehmen.  To  dem  sprak  de  35  brodere  sodane  anderthalfhundert 
lertoch,  dat  he  ene  uplet  in  gudem  rynsche  gülden  etc.  (1478).  Gercken^ 
oaen . .  Otte  uorsach  sik  gudes  louen       Fragm.  March.  /,  p.  131.    —   Were 

•  he  let  en  up  de  borch  myt  den  id,  dat  ein  prelate  einen  anderen 
ioen.  Chr.  d.  nordelb.  8.  p.  103 ;  do  mochte  hebben  in  syne  stede,  de  also 
"edede  ns  olde  L.  he  weide  us  up-  40  nutte  were  also  he  der  kercken,  so 
aten.  Brsehuf.  Chr.  i,  56^  17;  se  we-  mochte  he  de  kerken  wol  vplaten. 
n  alrede  gewamet  uppe  der  borch,  Eyn  pawes  mochte  ok  vplaten  syne 
Ut  se  erer  nicht  upleten.  Lüb,  Chr.  werdicheit,  ifft  he  der  cristenheyt 
l  512;  ande  wol  dat  se  de  Straten  nicht  nutte  mochte  syn.  Summa  Joh. 
»erovet  hadden,    doch  jo  so  nam  se  45  f.  119. 

^rtik  K  ghevangen  unde  let  se  up  nplater,  m.  der  uplet.     So  we  syn 

0  Lovenborch  und  lovede  en  vor  erue  vorkoft,  de  schal  dat  deme  an- 
lekerhejrt  eres  levendes.  das.  2^  30.  deren  vplaten  vor  deme  rade  .  .  vnde 
-  3.  überlaßenj  übertragen.  Unde  storue  de  vplater  etc..  Lüb.  R.  462 
eten  de  sone  (Sühne)  uppe  den  ko-  50  (Art.  248,  Anm.  3). 

8» 


ÜPLATINGE  116  ÜPLEGGEN 

nplatinge,  f,  förmliche  BesiteÜber-  vaken  dat  geschalt,  schal  he  darv4 
tragung.  Do  die  greue  deme  herto-  stracks  uplegen  und  betahlen.  Bre^\ 
ghen  desse  vplatinge  gedan  hadde  etc.  Stat.  581;  eyn  rath  scholde  wplegg^ 
Brem»  G.  Q.  62;  Lüb.  Chr.  i,  46;  vnd  botalen  vor  de  knakenhoweii 
vnde  wil  de  ouergeuynghe  vnde  vp-  6  Monutn.  Liv.  4*,  236 ;  eyn  ider.  (| 
latinghe  stede  vnde  vast  in  truwen  schuldich  is  in  der  sysebode,  de  moi 
holden.  Old.  Urk.  v.  1456;  in  der  wpleggen,  botalen  etc.  das.  239 ;  r(| 
stad  bouc,  dar  de  uplatinghe  der  huse  das.  205 ;  de  betalinghe  hefft  g<| 
inne  ghescreuen  sint.  Hanov.  St.  R.  van  synen  ewigen  sone  vor  vull  en 
318;  Van  uplatinge  wives  unde  man-  10  fangen  vnde  vpgelecht  tho  vnsen  b 
nes.  Überschr.  der  Bestimmungen  über  sten.  Disput,  to  Oldersum  f.  15h; 
die  belatinghe.  Dithm.  L.  R.  §  205.       weme  me  solckes  befindet,   de  scIi 

npleggen,  schw.  v.  1.  auflegen^  upieggen  den  füllen  freden  (Friedet. 
(Speisen  auf  den  Tisch).  Do  de  beide-  büße).  Dithm.  Jt.  Q.  p.  219 ;  he  s: 
schup  quam,  dat  dat  kind  doid  was,  15  vns  vor  den  schaden  der  reysen 
do  toch  he  (David)  sin  cleed  wedder  guet  zyn  vnd  wederrichtinge  schatT^ 
an  .  .  vnde  leet  sek  vplegghen  vnde  zo  wy  der  hovether  zyn  unde  d 
aet  vnde  drank.  Ecdes.  f.  219^^;  die  schaden,  de  also  leden,  benemen  v 
Finger  eum  Schumr  auf  die  Reliquien.  vpleggen  moten  (1499).  Nies.  Bitd 
De  vorespreke  biddet  ome  der  achte,  20  2^  347 ;  dar  zu  musten  sie  ihm  u 
he  let  ene  vpleggen  vnde  sprikt  also  legen  sinen  schaden.  Brem.  G,  Q.  U 
(fdgt  die  Eidesformel).  Brschw.  Urkb.  —  5.  auflegen,  auftragen^  befdh 
J,  28, 14;  so  bidde  eme  sin  vorspreke  veranstalten,  is  it  nicht  lütbar  ul 
orloves  .  .  dat  he  mote  vplecgen  unde  lecht,  dat  uns  de  papen  hebben  u 
sweren  vort.  Richtst.  Lehnr.  12,  §  4.  25  gelecht  tegen  Christum  ?  Cl.  Bur  i^ 

—  2.   noch   daeu   thun,   hinzufügen.       de    sick   ganz   ridderlick,    wo  oh: 
wat  mach  David  nu  vpleggen,  dat  he       syn  ohm,    graf  U.  hadde   upgekcij 
sprekt  to  dy  etc.  (Vulg.  addere  po-       heft  gebruket  (sich  benommen),  B 
terit,   ut  loquatur;    Luthr.  vkis  sott       369;    ein  konnink  leide  up  (vem 
D.  mehr  reden).  2  Sam.  7,  20  (H.).  80  staltete)  enen  hof,  De  scholde  werd 

—  3.  ein  Schiff,  d.  h.  es  in  den  (Win-  also  grof  van  kost  unde  van  mii 
ter)hafen  bringen  (zur  Winterlage),  chede,  dat  etc.  Gerh.  v.  M.  100, 
abtakeln.  So  welk  man  syn  scip  vor-  —  6.  sich  vornehmen,  ausdenken,  u 
deyt  van  unser  stad  to  der  see,  vor-  mhd.  Pflegen.  Also  se  it  upgeleg 
spadede  sik  syn  reyse  wente  na  S.  35  hadden  (sicut  percogitaverant).  E 
Mertens  dage  (wo  die  Schiffahrt  ge-  v.  R.  15.  —  7.  auflegen^  zur  L'\ 
schloßen  wird),  so  mach  de  schipher  legen,  beschuldigen,  eyner,  der  ey 
wol  upieggen  syn  schip  sunder  broke  frauwenmynschen  ufflechte,  dat  h 
(1433).  Brem.  Stat.  530  (145);  da-  myt  ire  zo  dein  gehat  .  ,  und  J 
gegen:  ein  Gebäude,  Stadt  etc.  \i]^leggen,  40  neyt  bewysen  en  kunthe  etc.  Lacoh 
gründen  (Fundament  legen),  stiften.  Arch.  1,  131;  ock  dat  me  uns 
(a.  1439)  wart  s.  N.  kercken  upghe-  der  warheyt  nicht  könne  npleggen 
lecht  vnde  ghemuret.  Wism.  St.  Nicol.  Neoc.  2,  139.  —  8.  weiter  hinauf Icj 
Cop.  f.  18;  Pritslaff  hefft  tho  disser  hinaufrücken, verschieben,  fristen.  m\ 
tit  Rostock  tho  einer  stadt  vpgelecht,  45  dat  lenrecht  edder  dat  borchrei 
dar  thouorn  men  eine  horch  vnd  et-  wart  up  gelecht  (Var.  gevristet) 
like  katen  stunden.  Kantzow  51.  —  weken.  Richtst.  Lehnr.  c.  27y  ^ 
4.  erlegen,  bezahlen,  ersetzen,  ofte  wellekere  dhar  nicht  ene  cumpt,  d: 
jenig  schwären  (Deichgeschworner)  is  sines  rechtes  nedervellich  ghew< 
gaste  brochte  (zu  e.  Mahlzeit)^    so  50  den,   it  ne  were  dhen  also,    dat  i 


yM 
11' 


.'>^ 


ÜPLENDEN  117  ÜPLOPEN 

Togbede  dat  richte  yplegheden  etc.  umme  dea  uplop,  de  ghescheen  was 
IM,  R,  367;  wer  et,  dat  dar  sehe-  vor  unseme  gherichte  to  6.,  umme 
liiighe  sch&de  yn  den  ampte,  dat  mo-  uplop,  de  ghescheen  was  van  den 
gen  de  werckmestere  yplecgen  veer-  ghilden  .  .  over  den  rad  umme  erghe- 
tejo  dage,  sunder  stekene  wunden  5  ringe  des  suluers  (1382),  das.  /,  nr. 
.  .  al  Tuvorsumed.  Burm,  Wism,  300;  dat  we  vmme  alle  sake,  kryghe 
Alterik,  60,  8.  —  Befl.  sich  atiflehnen,  vnde  vplope,  de  ghewesen  sint  twi- 
ceen  knecht  schöele  understaen  kegen  sehen  ys  etc.  (1346),  Sudend.  II,  nr. 
de  vorordenten  schaffere  sick  uptho-  185 ;  weret,  dat  vplop  eder  scelinge 
leggende.  Hatnb.  Z.  R.  Nachtr,  S,  1,  ^^  worden    twischen  es.    das,   nr.  188; 

ipleiden  (?),  schw,  v.  sik  u.  sich  alle  de  tvyunghen  vnde  de  vplop,  de 
oMfldmen.  Wert  ieneg  knape  so  dum-  sich  belopen  heuet  tuischen  etc.  Seib, 
kone  .  .  dat  he  sie  to  unplichte  vp-  UrJc,  nr,  638;  were  ock,  dat  binnen 
lendet  weder  sinen  heren  (13  J,).  der  tidt  en  vplop  stunde  twisschen 
Bans,  ürk.  II,  S.  23.  15  der  herschup  van  der  Heye  vnd  der 

ipleDxeiiy  schto,  v.  aufreieen,  an-  stadt  tho  Minden  etc.  Hoyer^  Urk,  /, 
siaeAe^ft.^  Darjegengaff  de  stadholder  nr,  113;  offt  dar  jemand  were,  de 
dem  koninge  einen  solchen  bericht,  vnhoge  makede,  effte  eine  den  an- 
wo  nomlich  diese  vermeinte  waiiiung  deren  vorspreke  effte  vplop  makede, 
ibrer  k.  m.  nicht  thom  besten  ghe-  20  de  schall  etc.  Lüb.  Z,  B.  415;  mehr 
»che,  sondern  darben  gerekede,  dar-  in  neuerem  Sinne :  Zusammenrottung, 
mit  se  dorch  solchen  vortoch  tho  Aufstand,  Aufruhr,  de  meinheit  hadde 
Uagwerigen  krige  worden  upgelen-  einen  groten  vplop  unde  rumor  in 
tzet  Neoc.  2,  162.  der  stad  gemaket.    Magd.  Seh,  Chr. 

lylesei,  st.  v.  herlesen,  recitare.  25  350,  22;  do  wart  een  uplop  der 
KU,  unnd  hebbenn  dar  gebedenn  vor  meenheyt  .  .  de  desses  uplopes  ene 
dem  rade  uptolesende  eine  apene  sake  was,  de  wart  vorvluchtich.  Lüb. 
idaiSL  Waüe,  WüUenw.  2, 422 ;  nsich  Chr.  2,  189;  wechtere,  de  waren 
ingedachter  schryfit  upgelesene  ar-  scheiden,  dat  neyn  uplop  en  werde 
dckelenn  hefit  J.  W.  gefragt  etc.  das. ;  30  in  der  stad.  Korner  lOSsk, 
ock  schall  eyn  ieder   syn  vuerstede  nplopen,  st,  v,  auflaufen ;  bücß.  von 

.  .  tho  register  schriuen  lathen,  des  widrigen  Ereignissen,  zustoßen.  Weret 
de  Wachtmeister  eyn  yth8chrifft('C)o^'£i^  ok,  dat  minen  perden  wat  uplope 
hebben  schall,  vnd  daruth.de  wachte  eder  utbreke  (=  krank  würden)  in 
ran  nabaer  to  nabuer  lathen  vmb-  35  creme  denste,  dat  scheiden  se  mi 
gan  vnnd  vplesenn  etc.  Jev.  ürk.  aus  erleggen  (1368).  Gott,  Urk.  /,  nr. 
d.  16  J.  250  u.  das,  556.  —  trans.  durch  (da- 

WflitkUiüf  schw.  V.  auf-,  empor-  gegen)  Laufen  öffnen,  sprengen,  op- 
hAÖL  Lichte  vp  de  oghen  dynes  loopen  de  deure,  fores  effringere.  KU. 
herten  in  den  hemmel.  Fastenandacht,  40  ^Wille  gi  uns  vormorden  in  juwen 
Pf' Gmn.  20,  342 ;  so  mach  he  dus-  egen  huse?^  dat  reep  he  so  lüde, 
sen  koker  uplychten  Un  senken  dar  dat  id  de  hoerden,  de  dar  buten 
de  besten  pyle  uth.    Koker,  S.  304.       stonden,  also  dat  se  de  dore  uplepen 

■flSp,  III.  Streit,  Zwist,  der  sich  und  reddeden  den  voget  unde  mi 
^hebt  (aufläuft)  zwischen  zweien  oder  45  (1407),  Livl,  Urk.  nr,  1720.  —  Befl. 
^^ekrtren.  Were  oc,  dad  ienech  twi-  sich  erheben,  wer  auer  dat  ienegher- 
dradit  oder  uployp  twysschen  .  .  ghe-  bände  tuiachtighe  sake  binnen  des- 
*chege,  so  etc.  (1334).  Gott.  Urk.  I,  sen  vorbenomeden  veir  iar  sich  vp 
ar.  133;  (vmntliken  gerichtet)  umme  lepen  .  .  vnde  vorscheden  aldar  de 
aik  sdkelinge,  twydracht,   bynamen  50  seinen   upbelopenen   sake  in   minne 


UPLOPINGE  118  UPNEMEN 

eder   in   rechte.     Dieph.    Urh.    nr,  npmntzen,  sehw.  v,  aufputzen,  d 

39.  äußeren  Scheines  halber  ausstaffiere 

oplopinj^e,  f.  Auflauf.  He  stillede  die  vermeinte  cleger  mit  syner  yi 
al  de  vplopinge  der  schare  mit  eyner  waren  vpgemutzeden  clage  (155? 
vtgereckeder  hant.  Dial.  Greg.  218.    5  Wism.  Gerichtsact. ;  sie  matzent  ho( 

uplachten,    sehw.   v.    die   Farben      up.  Wism.  Br.  v.  1556.  S.  J.  Grim 
wieder  aufhellen.    12  s.  Laffirens  dem       WB.  s.  v.  aufmutzen, 
maier,  dat  he  etzliche  knope  vorgulde  npname,  -neme,  f.  Einnahme,  seuei 

ynd  etzliche  sampt  den  alten  anstreck  (budelheren)  de  der  meynen  stad  i\ 
vnd  vpluchtede(^i575^.  TFww.Ä. -Mar..  10  name  vnde  vtgyffk  vorwaren  et 
Geb.  R.  Brschw.  UrJcb,  2,  156,  36;  alzo  4 

nplüken,  st.  v.  aufziehen^  aufschla-  he  deme  rade  gheovert  hadde  Vt 
gen,  öffnen.  He  lock  sine  ogen  vp.  mark  van  upname  unde  van  utgil 
Dial.  Greg.  149^;  in  wat  daghe  dat  Brschw.  Chr.  1,  228,  29;  ek  heW 
ghy  van  den  bome  etet,  so  sullen  15  in  dem  ersten  iare  vp  genomen  mj 
iuwe  oghen  opgheloken  werden.  Elu-  in  dem  andern  jare,  dat  sek  d 
cidar.  f.  12^;  de  slusen  des  hemels  summe  allir  vpname  lopet  Tp  et 
worden  upgheloken.  das.  16g  ;  ein  (1399).  Sudend.  S,  p.  379.  —  sol 
stumme,  de  sinen  munt  nicht  up  en  gelt  und  upneme  schal  unsen  amp 
luket.  0GB.  C.  7Pb;  here,  luck  vp  20  luden  gefallen  to  unser  .  .  behoü 
myne  lippen.  das.  82^;  luke  my  op  Gott.  ürJc.  II,  nr.  172. 
de  dore  des  levens.  Br.  d.  Eus.  35^ ;  npnemen,  st.  v.  1.  aufnehmen.  D 

de  porten. .  Dia!.  Greg.  238^;  dat  em  de  pape  dat  hon  upnam  (vamBoden^ 
yn  den  uplukene  (dem  Aufschlagen)  B.  V.  1504;  de  stede  velen  od  ( 
des  bokes,  dar  de  ewangelien  yn  ge-  26  vote  und  sochten  genade;  menwold 
screven  stän,  gheopenbaret  solde  wer-  se  nicht  upnemen  (^=  nicht  eu  Gm 
den.  Leben  d.  h.  Franz.  191^ ;  de  erde  den  antiehmen).  Magd.  Seh.  Chr.  38\ 
schall  sick  up  lucken  vnd  schal  dy  25.  —  2.  wegnehmen.  (Eid :)  dat  i^ 
gancz  versinken.  S.  Margar.  pass.  f.  to  dessem  backwercke  vnd  ampte  ii 
10h;  sich  öffnend  verschlingen^  baurire.  so  jar  ouer  getruwelicken  seen  willei 
Na  den  daghe  en  heft  gheen  mensche  dat  men  dat  brot  backe  na  der  tydl 
gheweten,  wor  se  bleuen;  somighe  wor  wie  dat  to  cleyne  vynden,  wl 
seden,  dat  de  eerde  or  oploeck  .  .  dat  vpnemen  willen  laten  etc.  M 
alse  Dathan  ende  Abiron.  B.d.Byen  Bechtsb.  f.  153;  he  besorgede,  i 
f  222^.  —  Bildl.  detden,  erklären.  35  wege  möchten  eme  upgenamen  (vt 
De  hillige  schrifft,  de  vnse  verloser  sperrt)  werden.  Benr^er  1,  88\  - 
allene  upgeloken  hevet.  Dial.  Greg.  3.  empfangen^  in  Schutz  u.  Sckir 
248;  do  he  uns  uploc  de  scrifture.  nehmen.  Dessen  pawes  nam  do  u 
Pass.  Chr.  154.  konnynck  Karl.  Römer  26d;  bes.t 

upmaken,  sehw.  v.  zurecht  machen  40  heben,  einnehmen,  Gelder,  Steuer 
(von  Speisen).  Alle  spise  schal  me  (in  Gefälle  etc.  Deneke  hevet  HI  mal 
der  Pest)  uppmaken  mit  tzafferane,  gheldes  (Bente)  tho  Ylseneborch,  i 
karvele,  inghever.  Hanov.  Mscr.  I,  schal  he  upnemen  de  wile  he  levi 
84,  S.  194;  wat  du  etest  (in  der  (1326).  Usenb.  Urk.  nr.  220;  m 
Pest),  make  vp  myt  etike.  Wolf.  Mscr.  45  ghaf  C  pund  den  hospitaleren  .  .  jai 
23,  3  f.  57b.  likes  up  to  nemende.    Korner  U^ 

apmnnteren,  sehw.  v.  auf-,  ermun-  de  guder  de  se  upghenomen  hadde 
tern.  dorch  solcke  motiven  bin  ick  unde  uthghegheven.  da^.  224c;  red 
so  bewegt  und  upgcmfintert  worden,  to  gevende  vor  allent,  dat  ik  upgi 
dat  ik  etc.    Forr.  zu  Frieses  Bekenk.  60  nomen  hebbe.    das.  193^ ;   vnde  di 


UPNEMEN  119  UPNEMEN 

^It,  dai  he  (der  Kämmerer)  vp-  Fransoyseren  enen  standen  strid  uppe 
sTmptf  eD  schal  he  nycht  mengen  enen  zekeren  dach.  Korner  241^;  de 
muik  sjn  ghelt.  Brschtv.  Urh.  /,  150,  bischop  rep  de  oldesten  to  samene 
S:  galde  ande  rente  upnemen.  Magd.  vnde  he  gink  mit  en  in  enen  rat, 
SA,  Chr.  284y  5 ;  dat  wort  geboden,  5  vnde  do  nemen  se  vp,  dat  se  schol- 
dat  de  borgere  dat  gelt  so  upnemen  den  etc.  Lüb.  Passional  f,  211c ;  se 
unde  atgeven  scholden  en  unde  twin-  nemen  dar  vnder  syk  vp,  dat  se  beyde 
lieh  sduUiDg  vor  den  gülden.  Lüb.  to  samende  wolden  stryden.  das.  f. 
Ckr,  ^,  310;  wy  claghen,  dat  vse  216d;  de  palsgreve  unde  ok  vele  an- 
veddere,  hertoghe  £.,  vnse  ghelt  vp-  10  dere  heren  hadden  upghenomen,  dat 
gbenomen  (angenommen^  empfangen)  se  eren  vastelavent  wolden  holden 
beft,  darvmme  dat  he  vnse  viant  to  KoUen.  Lüb.  Chr.  2^  299;  hebben 
nicht  werden  scolde  .  .  also  wy  mit  upgenomen  und  gelovet  alle  jar  des 
em  in  desser  koften  vruntscap  vnde  sondages  vor  S.  Johannes  Bapt.  dage 
Trede  seien,  vnde  he  dat  ghelt  vpge-  15  eyne  procession  herlicken  to  holdende, 
boret  heft,  so  heft  he  .  .  vns  rouet  Cod.  Brdb.  /,  iP,  334 ;  ock  is  die 
laten  etc.  (1375).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  rad  mechtig,  dat  richte  vp  to  ne- 
2öS;  dat  wy  witliken  entfangen  und  mende  so  vakene  also  sie  willet.  Brem, 
apgenamen  hebben  eynen  brifi  etc.  G.  Q.  78;  commende,  de  unse  voer- 
Gtfcken^Fragm.  March.  IV,  58;  vnde  20  varen  vor  uns  upghenamen  (gestiftet) 
▼7  antwordet  one  den  tegheden  ouer  hebben  (1492).  Hamb.  Z.  R.  p.  75 ; 
de  hone  in  ore  upnemende,  brukende,  dat  wy  mit  deme  .  .  ene  ewige  erff- 
hebbende  werc,  also  dat  se  den  alle  schichte,  vorlatinge  vnde  endracht 
i^r  apnemen  unde  bruken  schuUen.  vpgenomen,  gemaket  vnde  angegan 
Cfi.  V.  1425  (Brinckm.  1,  191).  —  25  hebben.  Nordalb.  Stud.  3,  75;  hir- 
1  auf}tAeHy  ertappen,  überraschen.  umme  wart  en  grot  raat  upghenomen 
Jacob  Zwyn  vnde  Tylseke  vorzwerd  der  prelaten  vnde  vorsten  etc.  Lüb. 
de  stad,  ymme  dat  se  to  hope  wor-  Chr.  i,  79 ;  unde  nam  myt  en  up 
den  tppe  nomen,  vnde  he  hadde  en  enen  dach  to  holdende.  das.  2^  33; 
echte  wif.  Lib.  proscr.  Wism.  64 ;  dat  30  des  klagede  de  rad  van  L.  so  langhe, 
he  mit  eneme  anderen  wyue  wart  dat  de  hertighe  van  M.  .  .  enen  dach 
Tpghenomen.  das.  76;  he  scheide  myt  en  upnam  unde  helt  to  Seh.  das. 
ersten  den  Gans  (v.  Potlitzo)  vpnhe-  2,  138 ;  wart  en  dach  up  ghenomen 
men  ynd  dama  de  stat  anfallen.  tuschen  den  meenen  steden  der  hense 
^außisow  102.  —  5.  aufheben^  ein-  35  unde  den  Russen.  Körner  216^ ;  it 
sMJen.  Se  beden  den  konink,  dat  he  was  eins  so  vern  gekomen,  dat  ein 
den  kamp  doch  upneme.  R.  V.  6526;  dach  wart  upgenomen.  JB.  V.  52 ;  to 
de  koniok  but  ju  to,  he  wil  dit  or-  lest  wart  ein  vrede  upgenomen  wente 
hch  twischen  ju  beiden  upnemen.  to  S.  Mertens  dach.  Magd.  Seh.  Chr. 
4w.  6540;  doch  de  sake  wordt  vp-  40  260,  17;  dar  na  begunnen  se  .  .  eine 
namen  vnnd  inn  dage  gestellt  bet  nie  weringe  (der  penninge)  up  to 
tho  der  wedderkumpst  des  hertogen.  nemen.  das.  298,  19.  —  8.  annehmen^ 
Ä.  Koek  f.  21b.  —  6.  anfangen,  be-  anerkennen ,  dafür  halten ,  verstehen 
gtnnen.  Do  nam  dat  orlich  wedder  unter.  De  stad  Breßlaw  wolden  hem 
ap  X.  Komer  183c;  weret  dat  en  45  Jersyk  vor  neuen  koning  upnemen. 
dans  Tpgenomen  werde  to  speiende,  das.  399,  11 ;  nu  bin  ik  (ein  canonik) 
M  we  dar  intred,  de  schal  des  speles  erst  to  State  gekomen  unde  vor  einen 
folgen  (1354).  Livl.  Urk.  950,  30.  —  prelaten  upgenomen  (anerkannt).  Lüb. 
7.  ansägen^  festsetzen,  bestimmen,  be-  Dodend.  v.  662 ;  by  dem  sethim  is 
ließen,    nnde  nemen  up  myd  den  50  manna  upgenomen  (darunter  wird  ver- 


ÜPNEMINGE  120  UPPER 

standen^  damit  wird  bezeichnet)  . .  dat       ehre  sadele  geleddigt  worden.  Neoi 
schrin   hadde  vier   ringe  van  golde,       i,  478. 

dar  by  men  it  draghen  scholde,  dar  npnoppen,  schw.  v,  (eig.  die  Woü 

by  vier  hovetdogheden  sint  upgeno-  knötchen,  noppen,  aufeupfen^  dam\ 
men.  Hanov.  Mscr.  7,  84^  8.  378;  5  das  Kleid  nidit  schäbig  u,  abgetrage 
by  dessen  Satumus  .  .  mach  men  by  aussehe)  putzen,  alle  de  ghenne,  d 
upnemen  den  alder  hoghesten  god  sick  cziren  vnde  yp  noppen,  vp  da 
•  .  by  dem  swyne  .  .  dar  werdet  sy  den  luden  behaghen,  de  dynei 
vratzer  vnde  swelgher  by  upnamen.  der  werld.  Bavenst.  f.  178^. 
Serm.  evang.  f.  165c ;  by  Sampsom  lo  Uffm,  schw.  v.  1.  aufmachen^öffnei 
is  upgenamen  eyn  islick  vnkuscher.  he  uppede  dessen  breff.  Lab.  Chr.  i 
Bavenst.  f.  47^;  Origenes  wissagede,  86;  na  deme  de  breff  vor  dem  U 
dat  ses  werlde  solden  wesen,  de  werlt  slotenen  rechte  nicht  geuppet  nocl 
bi  dusent  jaren  upgenomen  (gerech-  vorgebracht  is,  so  is  de  breff  machl 
net).  Ssp.  1,  3^  1;  an  minen  sinnen  15  loes.  Lüh.  Oberh.  201;  bildl.  offeti 
ne  kan  ik  is  nicht  upgenemen  (faßen,  baren.  Vortmer  were  hir  genich  maii 
Var.  begripen),  dat  ieman  des  andern  de  gicht  quades  van  eme  vuste  yd^ 
sule  sin.  das.  3^  42^  3.  dat  vorsveghe,  de  dat  dar  na  appei 

upneminge,  f.   Bestimmung^  Fest-      wolde  (die  beigedr.  Übers,  v.  J.  1610 

Setzung,    bekennen,   dat  wi  na  rade  20  aber  hernach  solches  offenbarte),  d 

^und  upneminge  des  bischopes  einen       schall  betheren  etc.  Mon,  Liv.  4, 181 

vruntlichen    dach    geholden    hebben       2.  —  2.  eine  (geendigte)  Sacke  0 

(1397).  Livl.   UrJe.  nr.  1459.  neuem  wieder  anfangen  u.   b^nnä 

npnesteln,  schw.  v.  1.  die  Hosen-  uneder  aufrühren.  Ich  wil  noch  en  ss 
riemen  anknüpfen^  die  Hose  zubinden.  25  sodanen  vnwillen,  alse  de  vakebend 
hartich  Magnus  van  Lauenborchkonde  meden  heren  to  my  hadden,  numme 
dar  nicht  mit  tofreden  sin,  dat  de  mer  reppen  edder  vppen  (U51\ 
biscop  van  Bremen  oene  also  vt  deme  Blücher^  Urk.  nr.  452;  vordermer  s 
lande  to  Hadeln  gestouet,  dat  he  kume  hefft  H.  6.  den  rad  to  Lubeke  an 
de  hasen  vpnestelen  konde.  B.  Kock  so  gevallen  (d.  h.  gebeten),  dat  se  em 
z.  J.  1499  (Falcks  Staatsb.  Mag.  7,  sodaner  scriflEt  vnde  breves  umm 
687).  —  2.  die  Hose  los  machen,  bes.  godes  willen  togeven  wolden,  wel 
wenn  man  einen  Knaben  mit  der  Buthe  eme  denne  de  raed  to  L.  gutlike 
züchtigen  will;  daher:  enen  upnesteln  hefft togegeven by sodaneme beschedi 
{'jiQ^^Qlii)  ^  einen  scharf  behandeln^einem  35  dat  he  sodaner  thosprake  in  thokö 
übel  mitspielen.  Br.  WB.  3, 232.  Dan-  menden  tyden  nicht  mer  uppen  edde 
neu  s.  V.  nesseln.  ;,aufnesteln,  ligu-  reppen  schole.  ünde  weret  over,  da 
las  solvere  inprimis  femoralium,  diffi-  he  sodane  sake  na  dusser  tyt  me 
bulare.  aufn.  hieß  vor  Alters  auf-  uppede,  so  schal  dat  olde  mit  dem 
hencken.  Es  geht  an  die  Nestel,  es  40  nygen  wedder  upstaen  (1462).  Lü\ 
steht  der  G<ügen  darauf.  Hamelm.  Nieder-Stadtb. 
Old.   Chr.  p.  270:    es    wurden    die  Upper,  Comp,  der  obere;  uppersK 

meutmacher  enthauptet,  aber  der  oberste.  Bildl. :  he  wert  \xmme  gh^ni 
vornehmste,  als  er  sähe,  daß  es  an  myt  eddelen  Iflden  vnde  vpperen  pel 
die  nestel  gehen  wollte,  machte  sich  45  sonen.  Schaph.  Kai.  f.  48^ ;  quam  h 
mit  der  flucht  davon."  Frisch  2, 16^.  myt  vpperen  kopluden  vp  den  hof  eU 
Vgl.  auch  Gr.  WB.  s.  v.  —  Erach-  (1412).  Buss.-livl.  Urk.  S.  146t^ ;  da 
teden  se,  dat  se  .  .  nichtes  utge-  se  twe  ere  uppere  boden  tor  Narvi 
richtet,  wo  ock  nicht  de  ruter  senden  (1405).  Livl.  Urk.  nr.  1664 
mit    den    andern    upgenestelt   unde  50  de  uppersten  herren  des  rikes  (1437) 


ÜPPERHERE  121  ÜPREKEN 

Bans.  Bee.  XP,  S.  56;   eme  huldi-  upranen,  schw.  v.  /sielen,  ins  Auge 

giieden  to  hant  de  uppersten  van  der  faßen,  vnd  willen  gerne  dar  na  wesen, 
sttt  Kamer  2529^;  deghedingeden  vpramen  vnde  vthfordern  na  alle 
myd  den  nppersten  borgheren.  do^.  ynserm  vermöge,  dat  se  (die  bede) 
^0^;  wente  he  was  de  upperste  vnde  6  vth  kome.  Z,  f.  LOb,  Oesdi.  2^  1^  67. 
oaerste  manck  en.  Pass.  v.  Jhesu  u.  (Es  ist  wd  aus  dem  varherg,  darna 
Mxr.  f.  93^;  dat  upperste  gud,  dat  au  up  ein  dar  f^erauszunehmen,  so 
he  leff  hefft.   N.  Bus  2^  33,  daß  es  heißt:  darup  ramen.) 

ipperkere,  m.  Oherherr.    und  dat  jk^TtifeiOLySchw.v,  aufraffen.  Sprichw. 

de  vorgescr.  here  homeister  is  upper-  lo  De  syne  spyse  vmme  störtet,  de  kan 
here  in  Liflande  (1410).  Livl.  Urk.  se  nycht  alle  vprapen.  Kiel.  Mscr. 
nr.  1823.  nr.  114  f.  22h. 

ippenuuit    m.    vornehmer  Mann,  npreeht,  npricht,  adj.  aufrecht.   De 

Oberhai^.  de  Reinkens  list  nn  bru-  ander  (hane)  .  .  het  Cantart,  ser  kone 
ken  kan,  de  wert  ok  draden  ein  np-  i6  unde  upricht,  se  drogen  malk  ein 
pennan.  B.  V.  6776;  etlike  komen  bernende  licht  (von  der  aufrechten 
ndt  ejner  lozen  klage  und  besetten  Haltung,  des  Hahnes),  B.  V.  309. 
erber  und  upperlade  gut  ut  Engelant  bildl.  aufrichtig,  ehrlich^  bieder,  ünse 
etc.  (1440).  Hans.  Bec.  IP,  S.  258.       leve  medeheer  heft  ein  from,  erlick 

ippentuty  (=  up  der  stunde.  Joh.  20  leven  gehad,  uprecht  in  aller  guder 
6,  21.)  auf  der  Stdle^  jäet,  sogleich.  geistlicheit.  Mür^.  Chr.  2,  441 ;  he 
Joh.  9j  22  u.  27  (H.).  was  ein  uprecht,   from  her.    das.  1, 

ipperrmrt,  f.  Auf-,  Hinmdfahrt.  297;  getruwe,  from,  uprecht  (1536). 
Des  saterdags  nae  unsers  heren  up-  Kindl.  1,  299.  —  Von  Sachen:  eur 
perfartB  dag.  6r.  Weisth.  3,  61.         26  verläßig,  echt,  gude  uprechte  vnd  ge- 

upieb,  adj.  üppig,  (de  liflik  dink  nochsame  nawysung.  Kindl.  1,  299. 
holden  van  deme  hemmelrike)  wo  dat  upreiMn,    schw.  v.   aufreihen ,   in 

men  dar  drinke  vnde  ethe  vnde  dat  Beine,  Ordnung  stellen.  Do  weren  de 
bonich  dar  ey  vnde  melk  vnde  ander  Wende  myt  eren  schepen  upgherey- 
rppyge  dinge.  ÜÜegg.  d.  gel.  f.  3.      80  get  vor  de  stad.  Korner  96^. 

wf^pt^llimgt^fAufwaUung.  muchte  npreisich,    adj.    aufsäßig,   wider- 

nh  tbomisschem  mode,  hastigkeit  spenstig.  weret  ock,  dat  unse  under- 
vnd  vpqaellinge  synes  blödes  geschein  säten  in  unser  vogedye  L.  sik  jegen 
syn.  Wism.  Zeugd>.  f.  350.  de  sulven  unse   lovere  .  .  ungehor- 

ipfaesen,  sdiw.  v.  aufschwellen,  35  sumich  unde  upreysich  makede[n], 
Blasen  (quesen)  aufwerfen.  De  Rus-  denne  scholen  und  willen  wy  [se] 
sen  steden  (steken?)  de  armen  lüde  wedderumme  to  geborlichen  horsam 
in  de  heten  ovene  so  lange  dat  de  und  underdanicheit  bringen  (1510). 
huet  upquesede.  Lüb.  Chr.  2,  421.         S.  H.  L.  Jahrb.  X,  170. 

iprackels,  Werkseug  jsum  racken  40  nprSken,  schw.  v.  (hinaufreichen), 
^oder  raken  ?),  Schmutehacke.  dat  de  übertragen,  übergeben.  Wer  erffe  vnd 
kremere  muchten  veyle  hebben  nha  gudt  vpreecket  vnd  vorleth  vor  ge- 
aho  voer,  uthgenamen  taschenslote,  heidem  dinge,  so  sal  de  richter  vrede 
krigfae,aprackelsze,daggen  etc.  Ham6.  dar  ouer  werken  in  sulken  worden 
Z.  B.  p.  256.  45  etc.  Niederd.  Bechtsb.  f.  27^ ;  eyn  man 

ipradeBy  st.  v.  muthmaßen^  ver-  vorkoffte  syn  er£fe  eynem  anderen 
muUien.  Diar  umme  wart  dar  van  ein  manne  slicbt  ane  vnderscheit  (bedin- 
üpradent,  dat  dem  koning  Le01awe  gungslos),  dat  erve  vorbrende  er,  wen 
vorgeven  wart  mit  vergifte.  Magd.  he  em  dat  vpr£kede  vnd  vorlangede 
Sc*.  Chr.  398,  24.  60  etc.  das.  82K 


ÜPREKENEN  122  ÜPRISINaE 

uprekenen,  schw.  v.  aufrechnen.  andere  vprichten.  Big.  St.  R,  123, 
Wanne  .  .  dat  mat  van  deme  tappen  JS ;  de  koninc  scholde  allen  Bchadea 
ghenomen  is  unde  de  rode  in  ghe-  uprichten  unde  wedderlegen  Leibn. 
toghen  unde  de  geste  upgherekenet  3,  207;  Lüb.  Chr.  2^  217;  welkerem 
(ihre  Zeche  berechnet  u.  beeahlt)  heb-  5  schade  gesehnt,  de  ander  moet  en 
bet,  so  is  dar  husvrede.  Oosl.  Stat.  em  gelden  vnde  ypprichten  na  rechte. 
51,  19.  Ndd.  Bechtsb.  f.  39;   vnde   alle  vp- 

.nprekinge,..  f.    (Hinaufreichung),       körnende  schade  .  .  en  ganaliken  sy 
Uberlaßung^  Übergabe.  Alle  vprekynge       wedderlecht  vnde  vpgeridited  to  erer 
vnd  vplathinge  erflfes  vnd  eygens  sol-  10  noghe  (1412).    Lüb.  Urk.  5,  S.  469. 
len  ane  der  erffen  gelouen   vnd  wil-  nprichtich,    adj.    aufrecht;   suver- 

len  nicht  gescheen.  Ndd.  Rechtsb.  läßig,  echt^  gut.  Item  schall  he  (der 
f.  27^.  Schwertfeger    als    Meisterstück)   twe 

npreppen,  schw.  v.  wieder  in  Be-  swerde  bereden  in  des  mesters  werck- 
wegung  setzen,  uneder  aufrühren,  were  15  stede,  de  scholen  de  mestere  beseen; 
id  sake,  dat  N.  dusse  vorlechte  (bei-  bevynden  ze  denne  de  vprichtich,  so 
gelegte)  sake  vpreppede  .  .  so  vakene  etc.  Lüb.  Z.  R.  455 ;  uprichtig  ar- 
alß  he  dat  deyt,  so  schal  he  etc.  beidt  tbo  makende.  Hamb,  Z.  R.  p. 
Lüb.  Z.  R.  397;  und  were  denne  303,  3.  —  Von  Personen:  wArde  de- 
yemand,  de  olde  veide  denne  wolde  20  sülvige  (der  Meister  werden  wäl)  .  . 
wedder  upreppen  und  der  denken  tüchtigh  und  uprichtig  siner  hande- 
und  wreken  yeghen  enen  anderen,  lunge  vermerket  etc.  das.  p.  183,  0. 
de  etc.  Greifsw.  Burspr.  95,  43.  npriebtinge,  f.  Ersaie.    unde  be- 

nprichten,  schw.  v.  1.  auf-,  in  die      gerden  sodannes  schaden  betalinghe 
Höhe  richten.    Mit  uprichteden  vinge-  25  nnde  uprichtinghe  (1441).  Hans.  Bee, 
ren  stavedes  edes  etc.  (1387).  Kindl.       IP,  S.  416;  das.  4,  167. 
3.  605;   de   bischop    leth   uprychten  npriden,  st.  v.  hinreiten  (eu  eiwm 

eenen  spyker.   LÜb.  Chr.  1,  437.  —       Tage).   Ik  wolde  mit  den  van  Luneb. 

2.  einrichten,  stiften,  ene  rulle.  Hamb.  handelen  vmme  dat  vprident  .  .  se 
Z.  R.  p,  272;  ampt.  das.  p.  283.  —  ao  syn  vorbeidende   der.  anderen  stede, 

3.  ersetzen,  entschädigen,  vnde  he  de  mede  upridende  werden  (1409). 
mud  vprichten,  wes  dat  vee  vorteret       Lüb.   Urk.  5,  nr.  249. 

hefft.  Lüb,  R.  328;   koste  und  hin-  uprisen,  st.  v.  sidi  erheben,  eig.u. 

dernisse  moste  men  uprichten,  wel-  büdl.  Sla  de  rugghe  siner  viende, 
den  se  se  hebben  (1368).  Livl.  Urk.  35  vnde  de  eme  baten  de  lat  nicht  vp- 
nr.  1049 ;  breke  em  wat  an  der  war-  risen  (non  consurgant).  5  Mos.  33^ 
scap ,  dat  sal  de  borge  uprichten.  11  (L.) ;  de  natuer  heuet  dy  ghegeuen 
Rig.  St.  R.  p.  62,  8;  wil  ene  dar  grote  gauen,  ist  dattu  de  niet  en 
we  uthdriuen  (uth  der  gare),  de  scal  latest,  so  salstu  vp  risen  ende  wer- 
eme  syne  gare  vprichten.  Dithm.  L.  40  den  ghelyc  gode.  Bok  d.  Byen  f.  159^; 
B.  §  152;  das.  II,  §104;  wi  hopen,  umme  dat  nene  nye  wise  ,  .  vp  ne 
se  scolen  vns  vprichten  vnde  wedder-  rise  etc.  Schaeksp.  f.  37 ;  dit  volk  is 
leggeu  allend  entforenden  tollen.  so  swarlik  up  (gegen)  dat  laut  mit 
(1447).  Dithm.  Urk  S.  36;  bes.  häufig  krige  upgeresen,  dat  etc  (14S7). 
den  schaden  uprichten.  (Stoßen  des  46  Hans.  Bec.  IP,  S.  28;  wert  sake, 
Nachts  zwei  Schiffe  zusammen :)  scud  dat  enege  nye  saken  uprese.  Ben.  220. 
deme   ane    luchten   scadon,    des   sal  uprisinge,    f.    Erhebfing,    TunrnV. 

men  eme  nicht  beteren  noch  vprich-  doetslach  unde  furder  oprisinge  to 
ten;  sende  auer  dem  anderen  mit  vormidende  (1480).  Dithm.  Urkb. 
der  luchten  scaden,  dat  sal  eme  dat  60  p-  82. 


UPBISPEN  123  ÜPROSTEN 

ipriipes,  -rupeB,  -respen,  schtc.  v.  den  stank.  Ecdes.  f.  75a  (Sir.  11^  32); 
aufgioßenj  eructare.  Vnde  maket  ock  we  up  renfet  (l,  reufet)  oder  hostet 
den  minschen  vpryspen  vnde  bringet  wen  he  wil  eten,  de  is  eyn  dore  etc. 
demminschenb&sevachticheit.  iScAapA.  Der  hindere  hovescheü^  v,  41. 
Kai.  f.  81^;  wedder  dat  uprispent  5  uprSp,  m.  1.  Aufruf,  Berufung. 
nym  dillen  aaet  etc.  Rost.  Areneib.  Versus :  vprop  (Aufruf  ErxvöMung^ 
f.  28^;  wedder  dat  upruspent  etc.  de  stempne  der  gotliken  angestinge 
Gott.  Arsmeib.  /*.  5Pa,  25;  dat  krud  .  .  repe  he  dy  vp  vth  der  meenheyt, 
dille  ys  ghud  tho  deme  vprispende  dat  were  en  teken  etc.),  vruchte, 
mde  ock  to  deme  gischende.  Bdk  d.  10  sede,  Vorvolghent,  vpgaue,  bede,  Dyt 
Arsted.  f,  118;  gelik  sik  vprispen  de  sint  6  teken,  Wen  got  wil  den  köre 
binnensten  der  stinkender  minschen  reken.  Serm.  evang.  f  219c.  —  2.  Wir 
(6icat  eractant  praecordia  foetentium       derruf. 

h.).  Sir.  li,   32  (L.);    sode   (Sod-  npropen,  ^.  v.  auf-^  beruf  en ;  wider- 

brennen)  mit  bitteren  vprespende.  15  rufen,  rückgängig  machen,  wehret 
Wdf.  Mscr,  23f  3,  f.  87.  auer,   dat  dusser  stucke  welck  ahne 

iprinii^e,  f.  das  Aufstoßen,  eruct  vordancken  .  .  van  vnß  schege  .  .  datt 
tatio.  Had  eyn  mynsche  quaden  wint,  en  scheide  neine  macht  hebben  vndt 
de  minsche  let  den  wind  (nach  dem  we  roipen  dat  vp  in  dussem  breue. 
Gebrauch  einer  gewissen  Areenei)  mit  20  Brschw.  Urkb.  1,  209 ;  he  rep  alle 
vprispinge.   Wdf  Mscr.  23,  3,  f.  110.       vorworde  wedder  up,  de  he  my t  den 

ipriteBy  st.  V.  intr.  aufreißen.  Up  Sweden  besloten  hadde.  Lüb.  Chr.  2, 
reten  dine  wunden.  Farad.  54^,  15.         120;  efft  ein  kopman  voret  want  to 

iprddeB,  -rndeii,  schw.  v,  1.  aufgra-  kope  in  de  Stadt,  de  dat  want  koft, 
ie»,  dmrck  Graben  Wurzeln  etc.  entfer-  25  de  besehe  sinen  kop  tho  voren,  unde 
Ren.  Dar  eyn  beke  were,  de  schaden  mete  dat  want  mit  repen,  wente  he 
dedde,  äff  de  ghennen  de  beke  rüden  mach  en  dat  want  nicht  wedder  up- 
schoUen,  den  de  schaden  schutt,  edder  ropen  edder  warpen,  sunder  idt  sy 
äff  ze  de  ghenen  vpruden  schall,  vp  wormadech.  Apenr.  St.  R.  (bei  Dreyer, 
desz  lande  de.  beke  is  .  .  de  beke  SO  SamnU.  3,  1393;  in  der  Ausg.  v. 
scheide  beneden  deupper  vnde  wyder  Thorsen  fehlt  S.  189,  39  u.  71,  35  up- 
weszen  alzo  bouen  .  .  vnde  eyn  ider       ropen). 

scheide  idt  vp  deme  synen    vpruden  upropen,    schw.   v.    auf-,   heraus- 

.  .  eyn  iderman  scheide  de  beke  vor  raufen,  also  vordelghet  dat  volk  alle 
synem  lande  vprutthen,  dat  idt  ny-  35  de  dar  wonen,  alse  de  osse  plecht 
mande  schaden  dedde  etc.  Old.  Urk.  dat  kr&t  went  tho  der  wortelen  up 
r.  1539.  ausroden,  hertoge  Ludelefi  ropen.  (LtUher:  auffreteet.)  4  Mos. 
de  let  vproden  bnsche,  brake  in  dem       22,  3  (H). 

platten  velde  vnde  bnwede  dar  eyne  nproper,  m.  Widerrufet,  umme  de 

stat.  Botkos  Chr.  f.  40.  40  upropers,  die  die  Herausgabe  der  Ren- 

iprtgeBy  schw.  v.   aufrühren.     De       tenbriefe  verlangten,  to  bedwingen  etc. 
den  olden  ummoed  uproget,  De  hefft       Münst.  Chr.  2,  427. 
to  dem  nyen  kyve  leve.    Koker,  S.  npropinge,   f,    Widerruf,     u.  der 

328.  banbreve.    Brschw.  Schichtb.  46. 

■prtifei  u.  npropen,  schw,  v.  auf-,  45  nprorich,  adj.  erregt  (commotus,  ex- 
ousrülpsen.  eructare,  uproifen.  Voc.  citatus),  in  Streit,  würden  de  geste 
Engdh.  npropen  mit  dem  munde.  (im  Kruge)  vprörich  vndt  quemen 
2  Voe.  W.  Vgl.  Dief.  s.  v.  —  Alse  to  schlegen.  Rüg.  Landbr.  c.  18  fin. 
de  vorstede  des   herten   (precordia)  nprosten,  -rosteren,  schw.  v.  auf- 

der,  de  dar  stinken,  vproyfet  (eructat)  50  stoßen^  aufrülpsen.  eructare,  uprosten, 


ÜPRÜCHEN  124  ÜPSAKINGE 

1  Voc.  W.  uprosteren.  Voc.  Locc.  up-       wp   ssyne  kappe,    nycht   wp    m^e. 
rustern.   Voc.  Brem.  Vgl.  Die  f.  s.  v,       Manum.  Liv.  4*,  J^40. 

uprachen  (=  uprucken),   schw.  v.  upruckinge,  f.  Aufschub^  Außören. 

aufsteigen,    Eyn  ander  feuer  is  ghe-       Desse   parthien  deden    malkanderen 
beten  putrida,   dat  is  vul  feuer,  dat    5  groeten  schaden   sonder   opruckinge 
rächet  yp  tho  deme  herten,  von  den       vyff  iaer  lanck.  Schüren  116. 
äderen  vnde  von  deme  yulen  blöde.  nprngen,  schw.  v.  aufgeregt  werden^ 

Wolf.  Mscr.  23^  3  f.  42.  lennen.   als  nu  de  papen  so  begundea 

nprnckeii,  schw.  v.  1.  auf-^  in  die  tho  lopen,  rugede  dat  voik  up  in  der 
Höhe  richten.  By  synen  tyden  wor-  10  korken.  Lüb.  Reform.  80.  s.  ragen. 
den  de  cristen  iamerliken  vormartert  uprnmen,  schw.  v.  aufräumen^  weg- 

.  .  dat  se  so  uncristen  worden,  dat  schaffen^  säubern.  De  Denen  quemen 
se  upruckeden  ore  olden  affgode.  myt  vele  schepen  in  den  Sly,  den 
Bothos  Chr.  f.  98;  M.  makede  mit  de  Holsten  togesenket  hadden,  unde 
anderem  einen  uplop,  unde  ruckeden  16  rumeden  den  up.  Lub.  Chr.  2^  40; 
eine  banneren  up.  Magd.  Seh.  Chr.  de  wege  vorvelen  van  den  bomen, 
370^  24 ;  alze  de  suluen  steden  un-  dat  men  genoch  hadde  up  to  romen, 
ghebuwet  gedeylet  weren  by  nahe  scheide  men  dar  over  wanderen.  Jlfa^d. 
gansliken  uoruallen  unde  uornichtet  Seh.  Chr.  411^  19. 
.  .  nu  na  unser  frunde  rade  boschei-  20  nprumer,  m.  Aufräumer  ( Werkzeug 
deliken  ghedeilet,  wedder  upghe-  des  Hufschmidts  eum  Auswirken  des 
rucket,  gebetert  unde  .  .  gebowet  etc.  Hufes).  1  uprumer.  Wism.  Invent.  f. 
(1458).  Gercken,  Fragm.  March.  II.       211. 

113.  —  bildl.  (underrechtlich)  einseteen  uprutinge,  /.  Aufregung.     Wy  ko- 

(^u^»e  upwerpen),  etu)as  neues  einführen.  25  nen  dat  werk  der  schult  kleyne  ma- 
vorsten  unde  heren,  de  den  baghard  ken  .  .  möge  wi  des  nicht  d6n,  so 
upgerucket  hadden  wedder  den  marc-  schole  wy  doch  entschuldigen,  alse 
greven  Lodewich.  Lüb.  Chr.  1,  268;  wi  best  konen,  dat  id  scheen  sy  van 
desse  beleydeden  de  veer  upgherucke-  vnwetenheit,  van  krankheit,  ane  war- 
den  borghermester  des  nyen  rades  30  nynges  edder  in  der  ersten  uprutinge. 
.  .  darna  do  quemen  van  dem  up-  Serm.  evangd.  f.  171^.  (Ist  vidleicU 
gheruckeden  rade  etc.  das.  2^  15;  upruginge  su  lesen?) 
in  gutem  Sinne:  anregen.     Denne  so  uprufeleB,    schw.   v.   =  uproifen, 

id  jo  nergend  anders  tho  diende,  so       rofen,  eructare.    Dat  sap  van  batonie 
mochte  id  doch  dartho  gut  syn,  dat  35  is  gud  iegen  dat  vpru£felen,  vphosten 
id  dorch   syne   vngeschicklicheit  ein       des  blödes.  Herbar.  f.  9. 
mal  einen  geschickederen  vpruckede,  aprufelinge,  uprufliige,    f.     Auf- 

de  ein  beters  make.  Kanteow  120.  —  stoßen ,  eructatio.  Twe  edder  drey 
2.  weiter  rücken  (proferre).  Do  vun-  körne  coriander  na  etende  gekouwet 
den  se  dar  alrede  N.  N.  unde  dat  40  genuttet  vordryfft  de  vprofelinghe, 
se  ere  claghe  hadden  upgerucket  vor  des  herten  beuinge  vnde  hyttet  den 
deme  keysere  (bereits  vor  den  Kaiser,  magen  etc.  Herbar.  f.  21;  anis,  vene- 
als  die  höchste  Instant,  gebracht).  kol,  gepulvert  vnde  in  wyne  gesoden 
Lüb.  Chr.  2,  9;  verschieben,  Verlan-  gedrunken  vordrift  des  bukes  boae 
gern.  Dat  wy  de  sone  (Sühne)  vp-  46  winde  eder  vordrift  de  bitteren  vp- 
rucket,  also  na  paschen  vort  ouer  rufinge  etc.  das.  f.  4. 
tve  jar,  vnser  nyen  des  anderen  viant  upsakinge,  f.  das  saken  up  etwas, 

to  werdende  binnen  desser  tit.  Dieph.  Anspruch.  Vortmer  vorlate  wy  alle  an- 
ürh.  nr.  49.  —  3.  vorrücken,  tadeln.  sprake  vnde  vpsakinghe  des  slotes  to 
de  dat  wpruckenn  würde,  de  do  dat  50  Ritzbtttle  (1399).   Sudend.  9,  nr.  J20. 


ÜPSANT  125  UPSAT 

utaat,  -smade,  Aufsendung,  d.  i.  van  costumen  (1436),  das.  IP,  8.  83; 
Außimdigung  eines  Lehns,  resignatio  vortmer  openbarden  uns  die  coplude 
in  maDnm  dominantU.  —  Dat  disse  van  Westfalen,  wu  dat  die  van  Bru- 
Torscreyenen  van  Kampe  disse  up-  sele  .  .  nye  opsatte  hedden  gemaket 
sande  hebbet  ghedan  mit  gudem  wil-  5  up  sie  .  .  des  sante  wy  unse  brieve 
len  etc.  (1410).  Z.  f.  N.  Sachs.  1861,  an  sie  biddende,  dat  sie  die  settinge 
&  241;  ande  heft  eyne  vorsegelde  afleggen  wolden  (1378).  das.  2,  410 ; 
oppsande  des  genanten  gudes  gedan  wy  borgemeister  .  .  schölle  noch  en 
by  synen  beleghenen  mannen.  Brsehw.  willen  keyne  nye  upsate  maken  (1442). 
Degidingb.  a.  1465;  ok  heffb  de  rad  10  Fidic.  II,  185;  item  schuldigede  wi 
gbekoft  van  deme  tollen  15  sol.  .  .  de  Rassen,  dat  se  upsette  maken, 
de  brcTe  unde  upzande  sint  in  deme  beide  up  ere  und  unse  gud,  tegen 
gherehos.  Brsehw.  Chr.  1.  231,  5;  den  koepman  (1402).  Livl.  Urk.  nr. 
item  de  upsande  der  molen.  Hanov.  1602,  394 ;  (Häuser)  schotes,  upsate 
St.  K  215.  —  upsandesbref,  Urkunde  15  unde  aller  plicht  vry,  leddich  unde 
ier  Lehnsaufkündigung.  Weret  ok,  los.  Brsehw.  Chr.  1, 187,  Anm.  5.  — 
dat  de  borghere  to  6.  dit  gud  wel-  3.  Anordnung,  Festsetzung,  Bestim- 
den  sulyen  to  lene  entfan  van  deme  mung,  statutum.  Dat  opset  godes  en 
hke^  wanne  se  dat  don  weiden,  so  mochte  niet  verwandelt  werden,  want 
scholde  we  .  .  on  use  upsandesbreve  20  god  hadde  opgheset  van  Adams  ghe- 
gberen  .  .  an  dat  rike  (1372).  Gott.  siechte  den  ghetal  der  wtvercoernen 
Urk.  /,  nr.  266;  dit  snlve  gut  wille  to  ueruullen.  Elucid.  f.  19^;  bliven 
ve  .  •  holden  in  leneschen  weren  in  den  vpsaten  vnd  gebad^n  Jesu 
ilao  lange,  wente  se  dat  van  uns  up-  Christi.  Smaltaing  f.  3^;  dut  jegen- 
eschen,  and  wanne  se  dat  van  uns  25  wordige  nige  upsate.  Brsehw.  Sehichtb. 
Dpeschen,  so  schole  we  on  uplaten  143 ;  ein  vpsate  was,  in  dusser  werlt 
imde  unse  npsandes  breve  gheven  an  nyn  titlick  gut  to  hebbende.  Dtal. 
Qnsen  heren  van  Hildensem  (1372).  Oreg.  201h;  ynde  hebben  ghesat  vnde 
das.  nr.  267.  setten  in  desser  schrift  desse  upsette 

nm9trr^9^r9et,(Oenus wechselnd),  so  vnde  stucke  (1366).  Hans.  Urk.  II, 
1.  aas  Auf'  oder  Einseteen  der  Meier  8.  585;  over  en  ghedreghen,  dat  se 
etc,  auf  Gütern,  mit  afsate  verb.  My-  ere  boden  senden  willen  an  den  ho- 
nen hofl^  myt  ackere  .  .  myt  holte,  mester  to  wervende,  dat  he  dat  op- 
ayt  stmke,  myt  wische  .  .  mit  up-  sat,  dat  in  dem  jare  1379  op  de 
ttthe,  myt  a£Ezathe,  myt  erer  slach-  86  Engheischen  ghesat  wart,  wille  in 
iemut  etc.  (1414).  Cassd^  Urk.  306 ;  gude  bestaen  laten  (1380).  Hans.  Rec. 
tnse  slot  Blomendal  .  .  myd  hove-  2,  267;  vmme  desse  sone,  de  ghe- 
deoste,  myt  bede,  myt  upsathe,  myt  degedinghet  is  twischen  deme  rade 
afsathe,  myt  gerichte  etc.  (1470).  das.  vnde  den  ammeten  vmme  dat  opsed, 
367;  den  hof  gensliken  flocken  vnde  40  dat  de  ammete  hadden  ghesad  tieghen 
flnsen  myt  allen  plichten,  unplichten,  den  rad  .  .  vmme  dat  vpzad,  dat  wy 
▼ogedye,  upsate  vnde  afsate  etc.  Old.  ammechtlade  vpghenomen  hadden 
Urk.  V.  1519;  vnse  vrygene,  erffegene  yeghen  den  raad  etc.  (1385).  Lüb. 
molen  .  .  mit  vpsate  vnde  affsate  etc.  Urk.  4,  nr.  447;  so  de  radt  eyne 
Oid.  Ork.  v.  1521  u.  h.  —  2.  Auf-  45  up0ate  gedan  hadde  van  der  munte, 
läge,  Steuer.  Item  dat  me  nuwe  op*  de  deme  armode  gan0  swarlick  to 
zette  onde  coustumen  maked  uppe  holdende  was.  Brsehw.  ürkb.  I,  252 ; 
ttoze  goed  (1370).  Hans.  Bec.  2,200;  vele  nyes  up8atte[s]  is  dar  (in  Born) 
▼ryg,  velech  kopen  unde  vorkopen  gemaket  in  deme  geloven  und  in 
mit  allen  luden  sunder  alle  upsette  50  deme  regimente.  Bothos  Chr.  f.  4.  — 


ÜPSAT  126  ÜPSCHETEN 

4.  Absicht^  Entschluß,  Vorhaben^  Vor-  einen  Bath  gibt,  Urheber.  De  Sassen 
satjg^  Anschlag  (bes,  in  bösem  Sinne),  repen,  he  (Wütekind)  wäre  des  ein 
Verschlagenheit,  List.  Alle  dage  schole  upsate,  dat  se  van  deme  geloven  tre- 
wy  vornyen  vnse  vpsate  vnde  vor-  den  weren.  Bothos  Chr,  f.  18, 
wecken  vns  to  vuricheit.  Navolg.  1,  6  ap8atelik(e)y  -setlik,  (adj.  u.)  adv. 
19;  sette  dy  ein  vast  vpsate  to  be-  vorsätelich,  absichtlich,  die  brocke 
teren  dyn  leuent.  das.  4,7;  he  (Chri-  (derer)  de  vth  vermettenbeyt  vpsate- 
stus)  sal  syn  dat  begin  vnde  de  ende  like  tegen  horsam  doen.  Dorsten, 
dines  vpsates.  Br.  d.  Oir.  118;  yp  WitOo.  213;  Wat  upsatelyk,  moet- 
dat  ik  nicht  to  vere  en  ga  van  miner  lo  willig,  schier  morderswiese  geschalt, 
vpsate.  da^.  72;  ere  vpsate  was  Te-  wil  men  ernstlick  mit  den  schwerde 
dingehusen  to  winnende.  Brem.  G.  Q.  straffen  lathen.  Ben.  775;  welcke 
104;  quemen  .  .  myt  upsathe  to  uor-  wetentlick,vpsetlick,  vth  bSsem  gründe 
delgende  de  prouyncien.  Lerbeck  §  52\  erer  eyde  vorgeten.  Wiechm.  mü, 
als  de  bischop  in  upsate  was  den  15  aUnd.  IM.  2,  36. 
Hamm  tho  winnen  (intendebat  capere).  apsater,  m.  Anstifter^  Urheber,  alle 

Schüren  36;  wo  men  mit  etliker  qua-       desses  arghen  was  en  upsater  unde 
der   anschuiide   vorkeret  de   vlitlike       en  stemper  eyn  böse  mynsche.  Kar- 
vpsate  (studia)  der  koninghe.  Esther      ner  98^^;  de  desser  twedracht  upsater 
16,   7  (L.);    wat  ik   gelovet   hebbe  20  weren.  das.  207a. 
unde  gesworen,    dat   wil   ik  juw   to  Hpsatieh,  adf.der  upsate  hat,  listig, 

ende  uthholden  unde  wyll  nene  wys       sthlau.    wente  he  upsatich  unde  klok 
dat  gude  upsate  vorlaten.  Lüb.  Chr.       was  to  stridwerke.    Körner  103^. 
2,  485;   vnde  vellen  dessen  twen  to  npsats,   adf.   =  upsatich.    (greve 

vote  vnde  beyden  genade  van  der  25  Manricius)  de  was  en  klok  unde  en 
quaden  vpsate,  de  se  en  wolden  ge-  driste  man  .  .  ok  was  he  upsats  unde 
dan  hadden.  Br.  d.  Oir.  78;  dessen  vorsichtich  in  deme  velde.  Lab.  Qir. 
bösen   upsate   wolden  se  vulbringen       2,  292. 

in  S.  Margarethen  dage  .  .  eyn  gud  upschepen,   schw.  v.    Ladung  aus 

man  vormelde  den  heren  de  hose  fio  dem  Schiffe  (an  das  Ufer,  auf  den  Korn- 
upsate.  Lüb.  Chr.  2,  268 ;  se  quemen  boden  etc.)  bringen ,  ausladen.  Sed 
dar  to  hope,  dat  se  wolden  maken  non  debent  (mercatores)  attingere 
eyn  verbünd  unde  upsate  .  .  wedder  litus,  proprio  upschepen,  nisi  cam 
de  stede.  das.  2,  87;  were  dat  de  consensu  etc.  (1369).  Hans.  ürk.  II 
van  6.  myue  vyande  worden,  de  wyle  35  S.  662;  ok  moghen  de  ghenne,  de 
danne  de  veyde  stunde,  so  en  schal  id  (das  um  St.  Martini  in  den  Hafen 
ek  noch  en  wyl  uppe  se  neyne  up-  gelegte  Schiff)  geschepet  hebben,  is 
säte  maken  etc.  (1397).  Gatt.  ürk.  id  also,  dat  dat  gud  dar  vorder?en 
/,  nr.  369 ;  der  Wenden  upsate  (Auf-  mach,  dat  moghen  se  upschepen  sun- 
stand).  Korner  85^ ;  in  hastigeme  up-  40  der  broke,  unde  alsodanne  gud  .  . 
säte  (motu  repentino).  Chr.  Sd,  316,  scolen  se  dar  wedder  yn  schepen  to 
16;  mit  quader  list  und  valschem  S.  Peters  dage  (1433).  Brem.  Stat. 
upsate  (1410).  Livl.  Urk.  nr.  1829;  530;  ok  so  schal  neen  man  metden 
mit  groter  upsate  unde  sneidicheit.  Russen  copslaghen^  eer  se  ere  gud 
Lüb.  Chr.  2,  533 ;  brukeden  menni-  46  vpgeschoped  hebben,  bi  III  marken, 
gerleye  wyse  unde  upsate,  dar  se  Big.  Burspr.  v.  1384  (Big.  St.  K 
mede  schadeden  eren  vyanden.  Kor-       209,  51). 

ner  194^;  do  wart  myt  upsate  unde  opscheteBf   st.  v.   1.   auf-,  in  die 

myt  klokheit  de  stad  van  Bremen  Hö^  werfen  (Erde  etc.).  Men  mot 
wedder  wunnen.  das.  198^;  concr.  der  60  wol  grauen  also  dep,    also  en  man 


ÜPSCHETINGE  127  ÜPSCHOVE 

mit  eneme  spaden  upscheten  mach.       mit  dem  upschortelse  geworget  und 
%  II,  66y  3  (Old.  Cod.) ;  H.  hefft       umbgebracht.  v.  Hövel,  Chr.  J24. 
mi  geheten  de  erde  van  deme  doden  npsehorten ,     schw.   v.    verkünden. 

Tp  to  scbeten..  Wille  gi  den  doden  Oghen  lede  vp  to  schortende,  de  to 
besichtigen,  de  erde  is  afifgeschaten.  5  lank  syn,  nym  etc.  Wolf.  Mscr,  23, 
Wism,  Br.  v.  1558.  —  2.  aufschieben,  3  f,  94^ ;  Kleider  aufbinden,  auf- 
UmusrOAen ,  verlängern ,  proferre*.  schürten,  upgeschort,  accincti.  4  Mos. 
De  schycht,  de  daer  ghescheen  is  an  32,  17;  bilcU.  aufschieben.  Wy  setten 
deme  doetsclaghe,  de  en  rychtet  nycht,  oek  undertiden  vyerdage  des  gerich- 
menschetetseyp  wente  vor  Y8  Ci^7()^.  10  tes  um  notsaeken  willen,  alse  umb 
Lab,  ürk,  3,  nr.  718 ;  en  bref  quam  veyde  edder  waters  noeden,  also  dat 
ladende,  dat  de  dachfart  •  .  were  men  dat  recht  eine  tidtlanck  up- 
rorlenget  vnde  yppeschoten  went  up  schorttet.  Ostfr.  L.  B,  I,  9;  (landt- 
den  ersten  dach  des  manen  Augusti  godinge),  welch  vth  noethwendigen 
(1406).  das.  5,  nr,  146;  se  beden  des  lö  vorgefallen  orsachen  van  den  gewont- 
keysers  gnade,  dat  he  dat  ordel  up-  liehen  plichtdage  besz  up  dussen 
9ch&te  to  ener  gesetten  tyd.  Lüb.  dach  vpgeschort  und  vorstrecket  wort. 
Ott.  2,  10;  de  sake  twisken  .  .  de  Crr.  Weisth.  3,  108 ;  so  dan  de  not- 
Wirt  npgeschoten  wente  to  Michaelis.  tele  .  .  vormeldt,  szodanne  twist  .  . 
das,  2j  304;  (se  schoten  de  sake  vor  ao  in  gueden  velighen  vasten  bestände 
den  konynk  to  Eopenh.  up  unser  eyn  jair  langk  vpp  to  schortende 
leven  vronwen  dach.  das.  2,  322);  vnde  tho  beuatende.  Old.  Urk.  v. 
de  Voigt  ynd  de  raedt  hebben  vuUe  1488;  alle  wertliche  geriehte  also  to 
nacht  de  klage  .  .  vpthoschetende  bestellen,  dat  de  eren  ganck  hauen, 
. .  to  aorthogerende  vp  ein  ander  tidt  26  ind  dat  de  geriehte  van  den  hern 
Hig,  St.  JR.  p.  16;  alzo  wart  de  strid  oder  amptluden  sunder  der  parthie 
opschoten  wente  in  den  anderen  dach.  willen  nicht  vpgeschortet  werden.  Seib. 
Körner  21^;  de  dachvart  .  .  were  Urk.  969 ;  dat  mallich  arm  und  ryche 
Torlenget  und  uppeschoten  went  uppe  unuertzochlich  recht  widderfaren 
den  ersten  dach  des  manen  Augusti  30  moige  und  dat  die  Sachen  durch  den 
(U06).  Lid.  Urk.  nr,  1697;  van  vp-  herren  nyet  aduociert  noch  upge- 
schetene  (Var.  vorlenghinge)  der  schert  werden.  LacomU.  4,  nr.  325. 
daghe.  Brsehw.  Urk.  I,  104,  21.  —  npschortinge,  f.  Aufschub,    bewil- 

Intr.  in  die  Höhe  fahren.  Do  schöt  let,  dat  de  sake  schall  berowen  .  . 
he  up  unde  snouwede  na  mi.  R.  V.  85  so  dat  alles  werde  geschortedt  unde 
3S88.  upgehangen,   so  wy  de  tegenwardich 

npsefeetiHee,  f.  Aufschiebung,  u.  uppschorten  unde  uphangen,  willen 
der  klage.  Brsi^w.   Urk.  I,  104,  20.       ock   unse   procuratoren   dar   to   be- 

ipieldriB|;e9  f.  Aufheiterung  (des  lerenn,  dat  zee  to  Bome  sick  befliten 
Himmds).  sudum ,  vpschiringe  na  40  dusser  upschortinghe  (1498).  Cassel, 
dem   reghen.     Diefenb.   n.  gl.   s.  v.       Urem.  I,  306. 

BUdl.   ward   ansynnich;    men   doch  Ufschot^  m.  Damm  (HoIj^,  Erde  etc., 

ward  he  wis  na  der  tyd  alzo  dat  he  die  aufgeschoßen  ist),  (kote)  de  up 
ciare  upschuringhe  (d.  h.  heUe  Augen-  den  upschote  gelegen  is  (1352).  Urk. 
Uide)  hadde.  (l.  npschir.  ?)  Korner  45  d.  Stadt  Hann.  nr.  308.  Hieher  ?  2  fl. 
22^.  Vgl.  upschürung,  Unterbrechung,  gegeuen  vor  4  stucke  holtes,  so  tho 
^cUafi  des  Paroxysmi.   Richeg.  upschöten   gekamen.    Reg.   d.   Einn. 

ifsetertelse,   n.    womit  man  die      u.  Ausg.  d.   Pfarre   ßu   Rethewisch 
Kinder  oMf schüret,    Aufschürebafhd.      f.  22. 
d,  5  Jaly  hefft  ein   wiff  dat  ander  50      npschove,   Aufschub,    so    kan    se 


ÜPSCHRIVEN  128  ÜPSBGGEH 

keynen  yppschoue  gewinnen  noch  breue  to  deme  koning  van  Sweden 
hindertoch  noch  lengern  dach  wen  .  •  so  is  W.  dar  upgeholden,  also 
dre  vertheyn  dage.  Ndd,  Bechtsb.  langhe  bei  man  ervaren  kan,  wer 
f.  70h.  sin  bodeschop  warheit  hebbe  (1363), 

npschriven,  st.  v.  aufschreiben,  durch   5  Hans.  Urk.  II,  S.  521. 
ein   Schreiben  aufkündigen,    vgl.  up-  upseden,  st.  v,  aufsieden,  aufwallet^. 

ropen.  Sodanne  gude,  alse  ik  van  Yennekole  benympt  dem  maghen  sjo 
juwen  gnaden  to  lene  hebbe  .  .  walghent  vnde  syn  ypsedent.  B.  d. 
scriue  ik  juw  yp  ynde  yorlate  de  .  .  Arsted.  f.  130\ 
na  inholde  sodannes  breues  alse  juwe  lo  npsedingey  f.  Aufsiedung,  Auf 
gn.  my  beseghelt  hebben  (1450).  Su-  waUung.  De  torne  is  ene  ypsedinge 
dend.  9,  S.  127,  29;  orsaken  dar-  der  bitte  in  deme  harten  ymme  ene 
dorch  de  bischoppe,  herren  .  •  ere  starke  bewechnisse  in  der  sele.  Bew, 
plichte,  huldinge  unde  manschop  kon-  v.  d.  Pest  c.  8. 
nink  Christiern  upgeschreyen.  TFtecAm.  15  npseggeo,  schw.  v.  1.  auf-,  her- 
altnd.  mkl.  Lit.  I,  8.  83 ;  wy  hebben  sagen,  recitare.  1  Voc.  W.  Daoiel, 
erfaren,  gy  panthuldinge  gedaen  heb-  segget  up !  Sündenf.  2239 ;  segghe 
ben  vnsem  broder,  dat  yns  doch  sehr  nu  uppe  de  sake,  dar  du  se  umme 
entgegen  is,  worvmme  wi  begern,  gy  betigesti  Körner  120h.  —  2.  auf- 
sodan  panthuldinge  vnsem  broder  20  sagen,  aufkündigen.  He  seghede  dat 
wedder  vpscriven  strax  (1470).  Faicks  pavesdom  envaldichliken  weder  up. 
Staatsb.  Magas.  9,  462;  dith  vor-  Lüb.  Chr.  1,  168;  unde  Sauden  to 
drach  hedden  vor  etlike  .  .  jähren  dem  mester  (deutsch.  Ordensmeister) 
de  Dethmerschen  upgeschreven.  v.  ere  breve,  unde  seden  eme  unde 
Hövel,  Chr.  22.  26  deme  orden  up  allen  denst  unde  alle 

upschrivinge ,  f.  Hinausschiebung  ede  unde  alle  huldinghe.  das.  2, 164; 
auf  einen  späteren  Termin.  (Verun-  dat  geleyde.  das.  2,  252;  unde  sede 
glückt  der  Sühneversuch)  suUen  und  deme  koninghe  syne  huldinghe  up. 
willen  wy  dat  recht  vertan  sonder  Kamer  162d ;  id  mach  eyn  deme  an- 
ennyge  vorder  upschryvynge  ader  äff-  30  deren  syn  eed  wol  vpseggen.  Summa 
schry vinghe  (d.  i.  Abbestdlung,  Aus-  Joh.  f.  57h ;  sweren  se  ichteswat  to 
Setzung)  synen  oertlicken  (d.  i.  or-  doende  bo01iken  mit  eynander,  so 
dentliken)  ganck  neme  laiten.  Wi-  mach  erer  een  deme  anderen  upseggen 
gands  Arch.  V,  35.  des  eedes.  das.;   schege   ok,   dat  de 

npschudden,  schw.  v.  aufschütten.  85  wispel  jarUkes  pachtes  werde  affge- 
dath  koern  hyr  by  wns  wp  to  schud-  loset  unde  nach  utwysinge  des  vor- 
den.  Monum.  Liv.  4^  235.  segelden  breues  werde  to  vorne  upp- 

upschuppen,  schw.  v.  aufhäufen  gesecht  (1493).  Gerdcen,  Bragm. 
(mit  der  Schuppe).  Wil  he  (der  Ge-  March.  4,  83;  sof  welck  landher  si- 
bannte)  hier  van  erloset  syn,  he  moet  40  neu  meiger  upsecht  na  landrechte  etc. 
dapper  gelt  vpschuppen,  soe  wert  Brem.  Stat.  594.  —  3.  aufjem.  etwas 
voert  de  bau  weder  ontbonden.  Disput.  aussagen.  Juwer  wisheit  geleve  to 
to  Oldersum  f.  25h.  weten,   wu   dat  B.  H.   uns  hevet  to 

upschftr,  Erholung,  Buhe.  S.  Ca-  kennen  gegeven,  dat  J.  P.,  juwe  bor- 
tharinen  karspelb&r,  Gi  latet  unsen  45  ger,  upseggende  und  antigende  is 
papen  neuen  upsch&r.  v.  Lüiencr.  I,  dem  vorgescr.  B.  und  siner  gesel- 
487,  86.    Vgl.  upschiringe.  schop,  dat  se  etc.  (1407).  Livl.  Urk, 

npschutten,  schw.  v.  in  Gewahrsam  nr.  1722.  —  4.  auffordern,  unde  wil- 
bringen,  vmme  W.  R.  de  is  hir  up-  len  juw  hirmit  .  .  up  gnade  unde  an- 
gheschuttet,   dat  he   hadde  wol  18  50  gnade  ernstlich  gemahnet,  gefordert 


UPSENDEN  129  ÜPSETTEN 

und  upgesecht  hebben.  Benner ^  Brem.  diesuluige  sinen   kinderen  hinfernet 

Ckr,  z.  J.  1547.  mitthogeuende  vorstadet  sin  scholen. 

ipseHden,  schw.  v.  imrechtl,  Sinne:  Strcds.  Kleid,  Ordn.  v,  J.  1570,  8. 159. 
reriiekienj  bes.  ein  Lehn  dem  Lehns-  apsetten,  schw,  v.  1.  auf -setzen, 
hnren  wieder  but  Verfügung  stellen,  5  Unde  setten  eme  up  de  kröne  van 
inlat,  Urü.  resignare.  Wy  bekennet,  golde.  B.  V.  2175;  1590  umme  mit- 
dat  wi  .  .  hebbet  upgesand  unde  zen-  fasten  wart  S.  sin  schip  vpgesettet 
det  ap  nnde  ?orlatet  in  dessem  breve  to  buwen.  Schröder,  Beschr,  d.  St, 
de  ienware  des  tegbeden  etc.  (1384).  Wismar  p,  105 ;  it.  schall  H.  ok  dat 
Lündf.  ürk.  XF,  S.  135;  ek  bekenne,  10  boUwerck  laten  vpsetten  (hatten)  vor 
dat  ik  jw  upsende  mynen  hofi  myt  dem  haue  ("^^861^.  Wism,Zeugeb.p,261^ 
allem  rechte,  alze  ick  den  van  jw  to  —  J2.  weg-,  bei  Seite  seleen.  Nemand 
lene  hebbe  (1413),  das,  S.  173;  we  sali  den  ander  belegen,  achterklap- 
sendet  ja  np  onsen  hoff.  Nachtr.  zum  pen  .  .  so  vaken  dat  vereschet  wert 
UrlA.  d.  Stadt  Hannov.  S,  10;  hebbe  15  .  .  den  sali  man  sine  provende  ein 
opgbesant  unde  sende  up  in  desseme  jähr  vpsetten  (=.  entziehen)  sunder 
breve  de  klicmolen.  Hanov,  St,  B.  gnade  (in  e.  Hospitalrolle).  Z.  f.  vaterl. 
^i5;  juwer  strenghen  ridderscop  late  Gesch.  u.  Alterth.  ö,  118;  ovemach- 
wy  unde  sendet  up  in  dissem  breve  tich  vlesch  dat  schal  men  upsetten 
manscop  unde  alsodane  gud,  alse  we  20  to  rechten  tyden.  Hamb.  Z.  B.  139^ 
van  ja  to  lene  hebbet  ghehaed.  Z.  f.  7.  Daher :  in  Haft  nehmen  (vgl.  up« 
.V.  Sachs.  1861,  S.  241 ;  (Out)  dat  ek  halen).  Vnde  vunden  den  nap  in  des 
lo  lene  hebbe  mit  CK.,  des  ekmy  vor-  iungelinges  sacke.  Do  so  worden  se 
plichtet  hebbe  dat  vptolatende  vnde  wedder  in  de  stat  gebracht  vnde 
vp  to  sendende,  wanne  G.  R.  dat  25  worden  vpgesettet  vnde  worden  ge- 
eschen (1395).  Sudend.  8,  nr,  1;  u,  bracht  vor  den  richter.  LOb,  Passio- 
$0  käufig  aplaten  edder  (unde)  up-  nal  f.  161^;  und  de  bref  was  macht- 
senden  mit  einander  verb.  los    und   de   knape    wart    darumme 

ipsemdery  m.  Aufseher.    Na  deme  upgesat  5  weken  (1384).   Livl,  Urk. 
gl  mi  tho  einem  sehlensorger,  wech-' 30  nr.   1208;    we   na   der  tiid,   dat  de 

t^T.  vpsender  gesettet  hebben.  Strals.  klocke  IX  heft  geslagen,  upper  stra- 

Chr.  i,  114.  ten  geit,    den   sal  men   bringen  vor 

ipseHdinge,  f.  Vereiektleistung^  Be-  sinen  wert  edder  men  sal  en  upsetten. 

^ignation,     Vnd   so  schuUe  wy  eyne  das,  nr,  1516^  80;   de  hebben  unsen 

rechte  vorticht  doin  vnd  vpsendinge  35  broder  B.  tho  Lubek  upgesat  to  des 

all  dusses  gudes.  Sudend.  3,  nr.262;  bodel  hus  (1409),    das,  nr.  1785.   u. 

ek  N.   bekenne   under  mime   inghe-  aufgeben.    (Die  Schuhmachergilde  stif- 

seghele,    dat   desse   upsendinge    mit  tet  einen  Altar,  u.  bestimmt,  daß  der- 

mineme  vulborde  ghescen  is.    Hanov.  selbe   immer  verliehen    werden   seile) 

St.  JR.  215.  40  eynen  erlicken  clericke,  dy  in  vnsen 

ipset  =  upsat.     To  Jhesum  keren       werke  geboren  is   vnde   des  olderen 

mit   ganzer   upset.    Pass.  Chr.  138.  vnse  werk  nicht  uppgeseth  noch  vor- 

5.  oben  upsat.  togen  hebben.  Fidic,  2_,  230,  —  3.  auf- 

■psettolknssen,  n.  Stehhüssen,     S.  setisen,  aufs  Spiel  setzen,  wagen.    Se 

Koseg.  in  d.  Balt.  Stud.  15,  2,  188.  45  woldenlifundeguth  upsetten.  flöenefce, 
Hirbey  will  man  die  gebildeten  vp-  Livl.  Chr.  13;  Lüb.  Beform.  24;  he 
settelkassen,  als  nu  mehr  einen  vast  wulde  laut  unde  lüde  by  grave  E. 
durbaren  vnd  doch  nergen  to  dien-  upsetten.  Ben,  529;  lif  vnd  gut,  wif 
hken  schmuck,  by  allen  stenden  so  unde  kint  vnd  allent  wat  se  in  der 
▼it  hebben  afgeschaffet,  dat  niemande  50  werlt  hadden,   wagen  vnde  vpsetten. 

rd.  Wflrtorbnoh.   Y.  9 


UPSETTEN  130  ÜPSITTEN 

Havnb,  Chr.  94;  hebben  se  .  .  hudt  meinen  börger  vpsetten  mit  wreve 
unde  bar  bi  demselven  upgesettet.  efite  mit  worden  umme  sodanes  Ihr 
Neoc.  2^  207.  —  4.  einsetzen  (Meier  vorhindern,  de  schall  gebraeken  heb 
etc.).  en  stucke  landes  myd  aller  ben  30  M.  Dühm.  R.  Q.  p.  220. 
tobehoringe  vnde  rechticheyt  .  .  vp-  5  Hpsetter,  m.  der  ettoas  (bes.  ettni) 
settent  vnde  afsettent,  nichtes  utge-  böses)  sich  vornimmt  u.  ins  Wai 
namen.  Old.  ürk.  v.  1505;  neman  setzte  Urheber^  Aufruhrer.  De  upset 
(aus  dem  Amt  der  Schröder  sdl)  den  ters  unde  anhevers  desser  twedi  ach; 
knecht  vpsetten  (annehmen)^  de  mit  Lüb.  Chr.  2^  6  u.  13;  de  upsetter^ 
(bei)  einem  oltmaker  denet  heft.  LÜb.  lo  des  Werkes.  Magd.  Seh.  Chr.  404, 24 
Z.  R.  422;  einsetzen,  festsetzen,  be-  in  dussem  jare  was  ein  upsetter,  (!• 
stimmen.  De  hillige  kerke  heft  ge-  het  £reke,  de  makede  vele  plasM: 
boden  vnde  vpgesettet,  dat  etc.  iSumma  unde  Unwillen.  Bothos  Chr.  f.  07, 
Joh,  f.  127^;  in  dussem  yare  satten  unde  willen  alle  darto  helpeo,  dal 
de  van  Lunenborch  up  einen  nyen  15  men  alsodane  upsetters  in  der  sUl 
tollen,  den  se  upsatten  van  ören  egen  also  twinghe,  dat  yd  to  eyner  betereii 
upsate  wegen.  Bothos  Chr.  f  264;  wise  unde  to  redelcheit  kome.  Gbti 
alse  en  upsettend  is  gemaked  (Be-  Urk.  II,  nr.  134. 
Stimmung  getroffen)  van  den  banse-  npsettiiige,  f.  Festsetzung,  Best  ah - 

steden,  dat  de  Hollandere  etc.  (1437).  20  mutig.  Ok  scolen  de  boden  segglicj 
Hans.  Rec.  IP,  S.  128;  degedinge,  den  olderluden  to  Brägghe:  dat  i^j 
de  se  myt  den  van  Lubeke  uppesad  nene  grote  drapelke  upsettinghe  bin 
hadden  (1394).  Hans.  Rec.  4,  199 ;  na  mer  doen  ofte  maken,  alze  ze  n  J 
alse  de  tyd  quam,  dat  de  borgher  ghedan  hedden,  alze  umme  de  steüj 
wolden  se  (die  Verbannten)  wedder  25  to  Brugghen  to  rumende  (Tdlö}\ 
innemen  na  upghesetter  beslutinghe  Hans,  Rec.  2,  102.  Das  Ei)is€f:üi 
der  borgher  mit  deme  konynghe  etc.  einer  neuen  Steuer  etc.  (lutht  demc 
LiU>.  Chr.  2,  14.  —  5.  seinen  Sinn  vordrage)  hefft  eyn  rath  nene  mach: 
worauf  setzen,  sich  entschließen,  die  eyne  wpsettinge  tho  doende;  de  bur- 
Absicht  haben,  he  hadde  vpgesat  to  30  ger  synt  doch  schir  verarmet  etc. 
Benedictum  to  komene.  Dial.  Grreg.  Monum.  Liv.  4\  236.  Das  I!insd:e'i 
162;  B.  hadde  vpgesat  alle  dinck  der  Meier  etc.  Vnze  ghud  .  .  myd 
hen  to  geuen.  das.  170^;  nu  settestu  vpzettinghe  vnde  mit  afzettinghe  etc< 
vp  dy  to  hodende  vor  den  sunden,  Old.  ürk.  v.  1385;  ock  hefit  men  i^tt 
vnde  dar  na  ouer  eine  stunde  deystu  35  (auf  diesen  Ländereien)  noch  vpsetj 
also,  efte  du  nycht  vpghesat  hebbest  tinge  noch  afsettinge  anne  ^Xic.(lüijv)\ 
dy  to  hoden.  Navdg.  1,  22;  vele  Sudend.  8,  S.  272,  46.  u.  h. 
gudes  vpsettende   vnde  weynich  tho  apsichtich,  adj.  vornehm  (auf  dt-^ 

werke  to  bringende,  das.  4,  7;  ick  man  sieht?  spectandus,  observaudus, 
hebbe  vaken  vpgesettet  (proponere)  40  conspicuus.  Kü.).  Und  ock  nemaudt 
tho  kamende  tho  iuw.  Rom.  1,  13  von  den  goldsmeden  schal  graveu 
(L.);  Paulus  hadde  vpghesettet  auer  segel  edder  pitzier  jenigen  upsicLtb 
to  seghelende  to  Ephesum.  Apost.  gen  edder  weidigen  personen,  suuder 
Gesch.  20,  16  (H.);  mord,  de  up-  em  schude  denne  vorwissing,  dat  da) 
gheset  was  (proposita  erat)  over  vele  45  mark  syn  egen  sy.  Burm.  Wi<m 
unschuldiger  lüde.  Korner  210c ;  he  Alterth.  65,  14. 
upsatte  do  .  .  vrouwen  Giremöt  wolde  apsitten,     st.   v.     sich    aufsetzen 

he  soken.  R,  V.  1094.  —  Befl.  sich  let  up  sitten  enen  knecht  (aufs\t:tn 
auflehnen,  widersetzen.  Effte  jemand  d.  h.  sich  aufs  Pferd  setzen).  Körner 
hier   baven  sick  wolde  jegen  de  ge-  50  201K 


UPSITTEÄ  131  ÜPSLACH 

ipntter,  m.  der  tcorauf  sÜBt  od.      upslach  noch   an   tymmer    ofte    an 
sieh  seUft.  ascensor.  Jes.  36,  8  (H.).       buwete  maken,  ydt  en  geschee  myt 

ipslack,  m.  1.  Aufschlag  der  Augen^  wyllen  etc.  (1490).  Cassel,  ürk.380; 
ÄngefMA,  Weret  iu  gegeuen  em  to  vyffte  half  dusent  gude  olde  rynsche 
sene  enen  upslach  lanc  van  enen  oge  5  gülden,  de  se  uns  wol  betalet  hebbt 
in  siner  egenen  Schönheit.  Horol.  20;  boven  de  twelf  dusent  gülden  und 
Aufsddag  der  Beehnungsbücher?  und  den  upslach,  den  se  alrede  daran 
Ol  schal  uns  darvon  neynen  rekin-  hadden  (d.  h.  wd:  außer  den  aufge- 
schap  noch  upslach  don.  Gott,  ürk,  wandten  Kosten)  (1406).  Nies.  Beitr. 
II  nr.  180j  46  (oder  au  nr.  4  ?).  —  10  ^,  415 ;  wan  ok  en  ere  penninghe 
2.  Aufschlag^  was  von  gefällten  Pflan-  betalet  zind,  de  upslach  des  buwes 
sungen  trieder  aufschlägt^  nachwächst  myd  der  hovetsummen,  so  scholet 
Damit  der  upslach  van  den  biesten  ze  uns  .  .  dat  slot  wedder  antwor- 
aiebt  getreden  und  abgeetten  werde.  den.  IJrk.  d.  Erzbisch.  Alb.  v.  Bremen 
Niesert^  Beitr.  2^  415.  —  3.  Aufschub,  15  v.  J.  1376;  sunder  jenigherleye  up- 
Zagem,  snnder  ienigherleie  upslach,  slach,  kost  edder  teringhe.  Cfreifsw. 
hindemisse,  argelist  edder  vortoch  8t.  V.  43;  unnottorftigen  upslach 
(1395).  Hans.  Bec.  4,  S.  262;  de  vnd  teringe  (1542).  MeU.  Jahrbb.  16, 
amptman  sali  uns  dat  slott  alle  tyt  347;  maken  uns  dure  tydt  ynde  yp- 
veder  doen  leueren  sunder  yenigen  20  ^^^S  (Preissteigerung),  Cod.  Brdb.  I, 
fpslach  Ynde  wedersprake.  Old.  UrJc.  9,  218 ;  bes.  der  Verlobungsschmaus. 
r.  1511;  das  Aufschieben,  Aussetzen  y,Gastgebote,  Ausrichtungen,  ins,  Ver- 
der  Feindseiigkeiten,  Waffenstillstand.  lobnißschmatise  der  BrauÜetUe  vor  der 
He  (der  Smdbote)  schall  in  neuen  Hochzeit.*'  Bahn.  Ita  vocatur  convi- 
Trede  edder  upslach  vulborden  (1441).  25  vium,  quod  habetur  in  sponsalibus« 
Bans.  Bec.  IP,  S.  415;  hebbe  wy  Brem.  Mscr.  Die  vier  vollständigen 
Torlenet,  dat  ere  borghere,  de  wile  Acte  einer  Verehelichung  u>aren  1.  dat 
dat  de  Tpelach  vnde  de  vrede  nu  be-  lofite.  2.  dat  grote  lo£Fte.  3.  de 
grepen  wäret,  wol  moghen  dar  hen  upslach.  i.  de  wertschop  (warschop). 
theen  Tnde  dar  suluest  ere  werue  80  —  2  und  3  untren,  wie  die  eigentliche 
vnde  kopenschop  don  (1349).  Lüb.  Hochzeit,  kirchliche  Acte;  wie  es 
Crk.  IP^  nr.  933;  ofte  men  eynen  scheint,  fand  de  upslach  an  einem 
Tppslach  Tude  byvrede  makede  tu-  Sonntage  (a.  1481  sondages  vor  Ra- 
schen na  unde  wynachten  (1469).  terinen  was  h.  H.  Mollers  upslag  im 
StyffCy  Bidrag3,  nr.l25.  — 4.  Kosten,  35  dhome;  a.  1494  in  s.  Pawels  dage[?] 
Aufwand,  «upslag  maken,  Aufwand  was  de  upslag  mines  vaders  unde  mi- 
modbai,  sieh  in  große  Unkosten  stecken,  ner  moder  im  dhome),  dat  grote  loffte 
z.  B.  bei  einem  Crastmahle.^  Schamb.  ein  paar  Tage  früher  an  einem  Wochen- 
wanne  me  dat  beydentziden  bi  en  in  tage  st€M.  Alle  4  Akte:  a.  1499  des 
eoem  geliken  vinden  konde,  dat  se  40  anderen  dages  na  lichtmissen  (Febr.  3, 
Tnsem  beren  Tnd  vns  neue  groten  Sonntag)  wordt  Kastine  v.  El.  Cordt 
sonunen  opslach  makeden  (1387).  Br.  gelavet;  a.  99  donredages  na 
Sudend.  6^  nr.  192;  ock  en  schall  oculi  (März  7)  isz  id  grote  loffte  ge- 
▼nser  nen  bynnen  desser  tiid  (des  scheen;  a.  1499  sondach  letare  ("üfar^ 
ytrtrages)  nenerleye  nygen  upslach  45  10)  wasz  de  upslag  to  S.  Joannis; 
maken  myd  schulden  (auf  seine  a.  1499  in  s.  Pantaleons  dage  (Juli 
ScUößer  u.  Griiter).  Hoyer  Urk.  I,  nr.  28,  Sonntag)  was  Carstinen  ore  war- 
US;  de  wyle  wy  dat  sloth  pandes-  schop.  Nach  Koppmann  in  d,  Hans, 
wise  in  were  hebben,  en  scholen  noch  Gesch.  Bl.  1876,  S.  202  ff.  —  Der 
?n  willen  wy  an  dem  slote  neynen  50  Schmaus   ward   selbstverständlich    in 

9* 


UPSLAN  132  UPSLAN 

einem  Hause  ausgerichtet.  Des  don-  Neoc.  2^  279;  Ok  scholen  noch  wiUe 
nerdages  in  Pingsten  was  Fr.  W.  wy  ienige  vesten  edder  slote  wedder 
und  der  Margrete  L.  thoslach  (der  buwen  ofte  upslan.  LÜb.  Chr.  2^  389; 
Tag^  an  welchem  der  Bräutigam  das  wolde  wy  eyn  nyge  sloth  wor  buwea 
Jawort  erhalt) ;  vp  Michaelis  was  ere  5  edder  vpslan.  Hayer  Urk.  J,  149,  & 
vpslach;  Novbr.  3  was  ere  hochtydt.  96;  und  dede  em  gelt,  dat  he  ein 
Wiechm,  mJcl.  nds,  Liter.  2^  68;  van  hus  tom  B.  upsloch.  Z,  d.  Berg.  G. 
ypschlegen  edder  gestebaden  na  der  F.  9,  29;  sloch  dar  up  ene  kerkea 
YorlSfnisse.  das,  122;  Juli  15  hedde  van  holte  etc.  Korner  30c ;  toch  sei 
ick  to  minem  huse  einen  tho  .  .  vnde  lo  na  Rome  unde  sloch  dar  up  ene 
vpslach  eines  brudegams.  N.  Gente-  schole.  das.  29^.  —  3.  öffentlich  auf- 
kaw  13^  i,  141;  5  Aug.  was  ick  auer  stellen  (ss.  B.  Waren  isum  Verkauf), 
Franz  J.  vnd  .  .  Gatrinen  toschlage  Wat  vloten  van  baven  dale  komen 
vpme  nien  gemake.  Eodem  ging  ick  mit  holtwerke,  de  schal  nement  dio« 
mit  dem  brudegam  vpn  auend  in  £.  15  gen  edder  kopen  .  .  se  en  hebben 
y.  hus  thom  vpschlage.  das.  19^  2,  dre  dage  vor  unsser  Stadt  upgesla- 
159;  vortmer  so  bud  de  rad,  welk  gen  wesen.  Brem.  Stat,  688.  —  4.  cf- 
man  bnitlacht  hebben  schal,  de  en  f entlich  anschlagen  oder  bekannt  ma- 
schal  neue  samelinge  edder  trecke  chen.  De  citatio  wart  upgeslagen  in 
maken  to  der  brud  .  .  eer  dem  lesten  20  deme  dorne  to  Bardewich.  Ltdbn.  3, 
mende  ß.  mande).  Ok  so  en  schal  231  u.  234;  eyn  radt  hefft  ock  vp* 
he  neuen  vpslach  hebben.  Big.  Burspr.  slan  lathen,  dat  keyn  .  .  geselle  kop- 
V.  1384  (Big.  St.  B.  p.  209,  47) ;  tho  slagen  scheide.  Monum.  Liv.  4\  45. 
derienigen  vpschlage  auer,  so  halue  ^-  5.  bestimmen,  festseteen,  stipulieren, 
frie  kosten  don  werden,  scholen  nicht  26  Ok  buth  de  rad  desser  stad,  wanner 
mer  geladen  werden  als  bequemlich  eyn  brutlacht  gededinget,  upgeslagen 
mit  brudegam  vnd  brudt  by  einer  vnd  vorborget  werd  vort  to  varende, 
schiuen  (Tische)  sitten  konen.  Strals.  welk  part  des  wedder  kummet  (jsu- 
Kleid,  etc.  Ordn.  v.  J.  1570;  iszet,  rücktritt)  ane  des  andern  partes  wil- 
dat  sodane  wedewe  int  hillige  echt  so  len  .  .  de  schal  dat  vorboten  mit 
sick  wedder  verändert  buten  dat  sostich  marken.  Pufend.  (in  Krauts 
kistenmakerampt,  so  schall  se  des  Z/üneft.  S!^.  i2.  ^5^ ;  oft  eyn  man  eyner 
kistenmakeramptes  bruken,  so  lange  juncvrouwen  vpgheslagen  (verlobt) 
de  upschlachte  (Var.  upslach)  ge-  wert,  de  ener  anderen  truwe  gelouet 
sehen  is  unde  nicht  lenger.  Uamb.  35  heft.  Big.  St.  B.  55,  18  (Über sehr.), 
Z,  B.  137,  16.  —  6.  Aufwand  machen,   es  hoch  her 

npslän,  st.  v.  1.  aufschlagen.^  (gew.  gehen  laßen.  De  vrouwe  secht  (mch 
gewaltsam)  öffnen,  (gudere),  de  ut  dem  Tode  ihres  Mannes)  to  der  ma- 
Engelant  komen  in  Ylanderen  unde  ghed :  Unse  wert  let  uns  nu  wol  ud- 
upgeslagen  werden  to  kope  etc.  (1441).  40  gejaged,  He  wolde  ny werlde  myt  ny 
Hans.  Bec,  IP,  S.  364  (vgl.  u.  3) ;  Efft  teren,  Ik  moste  der  vroude  myt  em 
dar  en  vrouwe  klaghede,  dat  ere  kiste  entberen,  Nu  sla  up,  lat  henne  varen, 
wereupgheslaghen.  Di^Am.  Z.jß.^  ^5;  We  wyllet  noch  vroude  noch  le?ent 
item  leet  D.  vppe  der  Wesere  rouen  sparen.  Josef .^  V.  d.  7  Tods.  2992.  — 
borghere  vnde  scepe  vnde  ere  kisten  45  7.  aufschlagen,  hinzurechnen.  Wy  so- 
vpslan.  Brem.  G.  Q.  142.  —  2.  auf-  len  Joh.  Moriane  jarlikes  gheven  drey 
fahren^  in  die  Höhe  bringen,  bauen,  mark  gheldes  van  dessen  vorg.  eyn 
gründen,  wert  (ein  Deich)  innerhalfi  unde  vertich  marken,  unde  dey  drey 
II  jähr  upgeschlagen  .  .  des  ersten  mark  sal  Joh.  rekenen  unde  upslaen 
Jahres  sint  950  roden  upgeschlagen.  50  uppe  desse   vorg.    eyn   unde   vertich 


UPSLITEN  133  UPSTAN 

m.,  unde  allet  dat  vorvellet  in  dem       ene   dar   mede   vor  den   munt    vnd 
ran  der  Nortkerken  kerspele,   unde       sede:  Sä  dar  din  vorretlicke  harte  etc. 
d&ten  darf  J.Morian  uns  nicht  afslan       Falcks  Staatsb,  Magaz,  P,  712. 
{1375).    Kindl.  3,  480;    de   summe  upspliten,   st.  v.  auf  spleißen^  auf- 

leep  sik  up  hundert  dusent   gülden,    6  reißen.   Se  spleten  em  (Christo)  den 
kierup    lep    de    upgeslagene    rente       munt  up.    Pass.  Chr.  34. 
samma  up  dusent  gülden.   Lüb.  JRe-  upsprake,  f.  1.  Anspruch,    si  wit- 

torm,  16,  —  Intrans,  Vortmer  so  schal  lik,  dat  min  broder  unde  ik  .  .  ge- 
aeen  tjmmerman  buwen  vpslande  {d,  i,  scheden  sin  in  al  unsem  vaderliken 
auf  die  Straße  schlagende)  yynstere,  10  erve,  also  dat  he  . .  up  mi  .  .  nener- 
buoder  use  heren  de  syn  dar  by.  Lüb.  leie  upsprake  ifte  naclage  don  ne 
Z,R.459;  vom  Feuer:  aufgehn^  auf-  scal  (1388).  Livl.  Urk.  nr,  1245.  — 
Wem.  Hir  vaste  by  uns  brande  ein  2.  Sprache  gegen  jem.^  Verleumdung, 
haes,  dat  in  der  nacht  to  XI  uren  up-  infamia,  detractio,  calumnia  etc.  Kü. 
sloech.  Münst.  Chr.  2,  425;  steigen  15  Of  emand  van  des  coopmans  rade 
(vom  Preise  etc.).  De  den  (koninges-  enige  upsprake  of  arguacie  van  wor- 
tins)  nicht utgiftbideme  sunnenschine,  den  aver  taefle  of  in  anderen  plaetzen 
deme  schall  de  tins  dubbelt  upslan.  hoerde,  daer  dorch  de  olderlude  .  . 
L'rk,  d.  Bisch.  Hädeb.  v.  Bremen,  Br.  verachtet  werde  etc.  Leitfaden  etc. 
WB.  0,  72;  de  botter  slog  widder  20  p.  20. 
op.  Kerkh.  v.  102.  upsprengen,  schw.  v.  eig.  die  Pferde 

apsliteB,  st.  v.  verbrauchen,  unde  springen  laßen;  dann  überh.  sich  er- 
hebben  de  (stad  muren,  toerne  etc.)  heben^  sich  wohin  aufmachen.  Dar  na 
ghebawet,  ghebetert,  nederghenomen  schedede  de  koningk  ok  van  der  zee 
unde  npghesleten,  wo  dicke  unde  25  unde  sprengede  up  bi  der  Sleswick. 
venne  uns  des  noed  was  etc.  Ztschr.  Korner  231^;  dar  sprenghede  he  do 
d.  HarS'V.  f.  Gesch.  1870,  S.  203.         up  unde  wan  dat  gantze  laut.    das. 

I|0likeilt  ^'  V-  hinunterschlucken^       229^. 
vtrsdUingen.  Ok  de  afgode  quat  Vnde  npstal,  Auflauf,  Aufstand,  vgl.  wed- 

de  papen  albedelle  Vmme  cre  misse-  30  derstal.  seditio,  tumultus.  Kü.  Dat 
dat  slok  up  de  grünt  der  helle.  seden  se  (die  Juden)  darumme,  umme 
?arad.  84\  19.  Pylatus  enen  vruchten  to  maken  .  . 

ipslltoiy  st.  V.  aufschließen.  Des  van  en  upstal,  dat  em  aver  mochte 
wolden  se  de  slot  toslan  .  .  do  de  komen  (nachher  uplöp).  Pass,  Chr. 
ächepen    seen    or    unbescheidenheit,  35  43K 

dat  ed  anders  nicht  wolde  sin,  se  .  npstallen,  aufstehen?  De  quade 
sloten  up  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  175,  lät  ek  (spricU  Gott)  vallen,  de  gu- 
^i;  dar  (in  Genua)  leth  he  (der  den  wedder  upstallen.  Sündenf.  179, 
Pahst)  de  ses  (gefangefien)  cardinalen  npstallink,   Häuptling?    altfr.  op- 

ap  siuten.  Lüb.  Chr.  1,  331;  de  stra-  40  stalling.  Is  de  clage  minre  dann 
t£n  opsluten  (1441).  Hans.  Rec.  IP,  achte  mark,  so  sali  men  hebben  een 
S.  350.  BUdl.:  eröffnen.  Daer  de  ol-  anbewy singe  off  toe  tuichnisse  ses 
derman  weder  gevraget  wert  van  des  buiren  end  seuen  sibbenn  vnd  een 
OD  doncket,  daer  se  dan  upsluten  eer  vpstalhnck,  dat  is  eenen  houelinck. 
goddunkent  etc.  Leitfaden  etc.  p.  16.  45  Richth.  106,  Not.  19 ;  alle  overghelt, 

ipsmdeBy  st.  V.  aufschneiden.    Ein       dat  men  versake,   de   af  to   leggen 
mechtich  man  (Eddeleff  Knutzen)  de       als  voren  myt  drien  naesten  opstal- 
vftrt  vorrichtet,    gebunden   vp    eine       lingen  ende  myt  XI  sibbesten  lyven. 
Ufel,  dar  ene  de  bodel  vpsneet  vnd       das.  301,  §  2. 
dat  harte  vth  deme  liue  nam,  sloch  50      upstän,  st,  v,  1,  aufstehen,  Stat  up, 


ÜPSTANDER  134  ÜPSTEN 

de  Yos  is  gevangen.  i2.  V.  1181;  des  Soe  balde  M  hie  dat  yememet,  sytz 
er8t[en]  morghens,  wan  se  by  eme  hie  an  der  taffeien,  hie  sali  syn  metz 
vpsteyt.  Wism.  UrJc.  v.  1530;  wed-  ongewisschett  vpstecken.  Z.  d.  Berg, 
der  dessen  upstanden  Woldemar  (der  G.  V,  P,  35.  („In  Bauerhäusem  werden 
sich  selbst  aufgeworfen  hatte)  satten  5  aiich  jetjst  noch  hin  und  wieder  Loffd, 
sik  marggreve  L.  etc.  Bothos  Chr.  Messer  u,  Gabel  in  eine  an  der  Wand 
ff.  J.  1348.  —  ^.  aufrecht  stehen.  oder  am  Tische  befestigte  kdeme 
upstande  erre  (Gebäude) ,  liggene  Schlaufe  gesteckt.^  Woeste.)  vgl.  s.  v. 
gründe  mach  men  nenerleye  wise  lepel;  Petre,  stick  dyn  swerd  up. 
entferen  den  rechten  erven  (1344).  10  Brem.  lib.  pr.  20.  —  Wenne  man 
Brem.  Stat.  245  (Überschr.).  —  3.  ent-  den  schaft  upstict  (aufsteckt^  aufrick- 
stehen,  efite  war  v&r  vpstode  etc.  tet)  uppe  den  market^  alle  di  wile 
Brschw.  B.  262^ ;  (bref),  dar  de  veide  ne  solen  sie  (die  hoken)  nicht  kopen, 
umme  uppestan  was.  Brschw.  Chr.  i,  dat  sie  vort  vorkopen  willen.  Wich- 
26y  11;  stund  up  de  ketterye  der  i6  beider.  Art.  21^  1.  —  2.  anstechen 
antropomorphiten.  Korner  51h,  —  (ein  Faß  Wein^  Bier  etc.)  sfum  Ver- 
Trans, (die  Kosten)  stehen^  tragen.  eapfen.  Wanneer  gheen  tappe  mit 
Se  soelen  de  terunge  gelieke  upstan.  wyn  to  Bocholte  aepen  en  weer,  vnde 
Ostfr.  L.  B.  /,  138.  daer  we  weer,   de  wyn   hedde,  den 

npstander,  m.  der  aufersteht.  Dat  20  mochte  de  sysemeister  .  .  seggen, 
is  de  erste  upstander  in  der  clarheit.  dat  he  vpsteke;  en  dede  he  des  dan 
N.  Bus  2y  22.  nycht,  steke  dan  de  sysemeister  een 

upstandicheit  =  upstandinge,  f.  stucke  wyns  vp,  dat  mach  hewttap- 
Auferstehung.  De  vygende  syner  pen.  Wigands  Arch.  5,  42;  swe  win 
('C7Am^i^upstandicheit..Yertichdaghe  26  upstickt  sunder  orlof  des  rades,  de 
na  siner  upstandinge.  Brem.  nds.  etc.  Leibn.  3^  442^  49;  de  stede,  daer 
Betb.  77 ;  des  morghens  (am  Oster-  dat  beer  upgestoken  und  gedronken 
tage)  gift  men  der  dekenynnen,  wan  wert  etc.  Ben.  443.  —  3.  den  Freis 
se  dat  cruce  brynckt  vppe  de  abbe-  festsetzen  u.  bestimmen^  nach  welchem 
dyge  vnde  kundeghet  dar  mede  de  so  ein  Getränk  vereapft  werden  soU.  Wel 
vpstandecheyt  vses  heren  ene  pro-  oc  en  gast  rineschen  win  lopen  laten, 
uende,  dat  is  en  sculdere  edder  en  den  scal  he  upsteken  na  rade  des 
scynke.  Calenb.  Urk.  JX,  S.  134.  rades.  .Brem.  Stat.  20;   .  .  anekorten 

ap8taiidiilg;e9  f.  Auferstehung.  Ik  wyn,  den  mach  he  upstecken  de  quar- 
loue  ok  eyne  meyne  vpstandinge  aller  35  ten  to  Ter  swaren  und  hogher  nicht 
minschen.  Sp.  d.  Dogede  f.  269 ;  dat  das.  21 ;  we  dat  (fremdes  Bier)  bringt 
drudde  licht  scal  bernen  in  de  hilge  .  .  deme  wil  de  radt  dat  upstecken 
vpstandinge  vnses  heren.  Meld.  JahrÜ).  umme  syn  gewert  (Wert)  etc.  das. 
12^  365;  dat  spil  van  der  upstan-  739;  auch  von  anderen  Sachen:  welk 
dinge.  40  borghere  solt  halet  .  .  de  en  schal 

npstaninge,  f.  Auferstehung.    Wen      ed  nicht  dfirere  gheven,  wen  alse  he 
se  (Ijeib  u.  Seele)   in   de    ghemenen       ed  to  dem  ersten  male  upghesteken 
ypstaninghe   wedder   sint   ghesamet.       heft.  Hanov.  1^.  B.  470. 
JEcdes.  f.  12d.  upstfin,  m.  d.  h.  ?  Vor  dusent  mor- 

opstayen,  schw.  v.  zum  Schwur  45  steins,  eyn  dusent  groten  dacksteyns 
empor  halten  oder  auflegen.  Wi  heb-  unde  eyn  dusent  upsteyns  to  deme 
ben  uns  voreeniget  in  ein  waer  vor-  Dornder  torne  (1480).  Z.  f.  N.  Sachs. 
bundt  mit  upgestaveden  fingeren.  Ben.  1869^  S.  224 ;  7  6.  Arnsborch  vor  2c 
263^  273  u.  4.  upsteyn  to  deme  osterstoven  (in  Han- 

upsteken,  st.  v.  1.  auf-,  beistecken.  50  nover).    das.  1871,  S.  139. 


ÜPSTICH  135  ÜPSTÜTTEN 

ipittel,  m.  Aufsteig^  Anhöhe,  yn  stot  unde  unmut.  Urh.  v.  1370;  neyn 
dem  anbiynke  efte  upstyge  des  ber-  twyvel  noch  uppstot.  TJrk,  v,  1434 
ges.  Lerbeek  §  82.  (beide   hei  Brinckm,   2^   657);    were 

ipstigen,  st.  v.  aufsteigen,  stech  id  sake,  dat  N.  in  tokamenden  tyden 
dar  do  eyn  grot  wedder  up.  Korner  5  vpstoet  edder  wedderwillen  makede 
196^.  myd  den  olderladen  etc.  LÜb,  Z.  ü. 

npftippea,  s6hw.  v,  auf  stippen^  mit  397;  vpstoet  edder  qwade  wort.  das. 
(Um  Finger  aufstupfen^  als  symbci.  391;  ymme  allen  ypstot,  krich  vnd 
Bdaräftigung.  Vgl.  Gr.  R.  A.  p.  141 ;  werre.  Cod.  Brdb.  /,  S,  269 ;  twi- 
Gdsehenj  Gosl.  Slot.  184^  Anm.  2.  10  dracht,  vnwillen,  schelinge  ynd  vp- 
Werne  men  enes  eghenen  vrede  warcht  stote  (1404).  Sudend.  9,  nr.  261;  3^ 
Tor  gherichte,    so   scal    de   richtere       nr.  26.  u.  h. 

Traghen  dene,  de  dat  let,  of  he  des  npstoten,  st.  ü.  schw.  v.  1.  inirar^. 

Tulborde,  so  scal  he  des  bekennen  in  upstöt,  Zwist^  mit  jem.  kommen. 
node  scal  upstippen  mit  deme  vin-  15  In  dussem  jare  do  stotte  de  bischop 
ghere:  dar  mede  scal  he  der  were  up  mit  den  van  Halle  umme  dat 
Tortyen.  God.  Stat.  14,  6 ;  so  vraghe  schultenambacht.  Bothos  Chr.  f.  209 ; 
de  richtere  de  dinglude,  of  se  des  unse  here  yan  M.  stot  up  mit  den 
Tolborden :  so  scal  de  richtere  unde  yan  Halle.  Magd.  Seh.  Chr.  251,  21. 
de  dinglade  mit  eren  vingheren  up-  20  —  2.  trans.  einstoßen^  geuxxUsam  auf - 
stippen  to  enem  orkunde,  dat  he  mit  brechen,  unde  stotten  sin  hus  up  myt 
rechte  in  de  veste  ghebracht  si.  das.  walt  unde  lepen  etc.  Komer  225^ ; 
57,  11.  effte  dar  ienich  man  were,  de  eneme 

ipstokeiiy  die  hoch  aufgerichteten  manne  sin  hu0  ypstotte  by  nachttiden, 
Strmbäume  des  Baugerüstes.  Item  25  also  grot,  dar  etc.  Dithm.  L.  B. 
Gherde  28  mark  .  .  yor  16  dennene  §  123;  wol  dem  anderen  sin  hus 
npstoken  tho  der  stellinghe.  Brem.  ypstott  mit  gewalt  etc.  Bichth.  565^ 
Jahrb.  2,  274.  §  1. 

iMtopen,    schw.  v.    auf  Stützen  iip8to(u)we]i ,    schw.  v.   aufstauen, 

(stoben,  stalen)  setzen  ?  eyne  groite  30  anschwellen.  Dar  stowede  up  ein  beke 
Tpstoipede  kisten.  Gr.  Weisth.  5, 202.       unde  yordrenkede  des  yolkes  een  grot 

npstominge,  f.  Angriff,  he  yestede  del.  Lüb.  Chr.  1,  38 ;  de  Ryn  was 
dat  land  myt  sloten  tegen  ypstor-  so  hogeupgestouwet  etc.  JTomer^^^^^c. 
mynge  der  vyende.   Lerbeek  §  96.  iipsto(n)winge,  f.  Aufstauung,  An- 

ipsttty  m.  Aufstoß,  Zivietracht,  Un-  35  Schwellung.  In  deme  sulyen  jar  do 
emtyiei^.  De  yorsten  hadden  mit  den  was  in  den  landen  grot  upstowinghe 
sieden  Luneborch  unde  Hannoyer  der  water.  Lüb.  Chr.  1,  57;  was  grot 
mennigerleie  upstote  unde  twidracht.  upstouwinge  unde  ylot  des  waters  etc. 
L^im.  5,  190 ;  were  ok,  dat  jenich  Komer  202c ;  na  desseme  regen  ynd 
opstot  eder  tweyinghe  under  os  worde  40  ypstowinge  des  waters  etc.  Slagghert94. 
(2B39).   Quedl.   Urk.  I,   nr.  135;  ift  npstriden,    schw.    v.    aufstreuen; 

sik  in  nakomeden  tiden  jenigerleie  bUdl.  im  Streite  auf-,  beilegen,  he 
vpstoet  edder  aneuank  yorhoye  Cii5^^.  solde  billix  groot  eer  ontfangen,  an- 
pitkm.  Urkb.  8.  60;  in  dem  1366  gesien  dat  he  gheen  gelt  noch  pen- 
jare  wart  upstot  twischen  unsen  45  nynges  wert  an  desser  reyze  yan  dem 
heren  dem  bischope  unde  den  bor-  coninghe  .  .  als  men  eme  upstridet 
geren.  Magd.  Seh.  Chr.  252, 5;  dar  yon  by  yalschen  Engeischen,  heyet  geno- 
vele  npstotes  quam  an  worden  unde  men  (1438).  Hans.  Bec.  IP,  S.  181. 
^  werken.    Fidic.  I,  184 ;    upstott  npstatten,  schw.  v.  aufstützen.  Dar 

uide  schelinghe.   das.  II,  134 ;  up-  50  was  ein  yenster  upgestut,  in  die  Höhe 


UPSTÜTZICH  136  ÜPTEN 

geschoben  und  durch  eine  Siütise( Splint)  up  ne  to  (nie  den  Zügel  aufzog^  scn^ 
gehalten.  B,  V.  1545.  dern  stets  mit  verhängtem  Zügd  rüt)^ 

npstntzich  werden,  in  Zank  ge-  Des  wart  dat  pert  gar  unvro.  Gerh, 
rathen,  =  upstoten.  unde  sprak,  he  v.  M.  6J,  67;  der  vische  hadde  se 
hedde  up  einem  slate  mit  des  key-  5  ennöch  gehat,  hadde  se  bi  tiden  op^ 
sers  sons  gespelet  und  sy  mit  en  up-  getogen.  R.  F.  57J21;  he  was  upge^ 
stutzich  geworden  und  des  keysers  togen  to  der  Verborgenheit  des  der 
oldesten  sone  ersteken.  Protest.  Gl,  den  hemels.  Dicd.  Greg.  196^,  -i 
au  R.   V.  f.  89.  2.  aufrichten^  hauen.   Ok  so  scholleB 

npsnveren,  schw.  v.  auf  säubern^  lO  de  vorgeschreuen  nenerley  mure  vppc 
reinigen.  Dat  flet  vor  dem  Wynser-  densuluen  (dem  WaUe)  eddir  dar 
bome  wente  an  de  broksbruggen  wart  umme  upteen,  buwen,  muren  etc, 
vpgesuuert  vnd  wbl  einen  vadem  Gercken^  Fragm.  March.  IV,  49.  -^ 
deper  gemaket.  Hamb.  Chr.  455;  den  3.  aufziehen^  wägen,  bes.  auf  der  Pr(h 
(Graben)  mach  me  wol  vp  suueren  15  bierwage  wägen.  Bech^  Zeile.  Frogr, 
vnde  wedder  maken.  Gosl.  Bergges.  v.  1870,  16 ;  Getränke  probieren.  (In 
§  172;  unde  se  moghen  de  lantwer  dem  Eide  eines  Bier- u.  Weinjsapfers:) 
unde  graven  upsufern  und  yn  wesinde  aise  de  rad  dek  to  eyne  upthogei 
beholden,  so  dicke  des  nod  is.  Gott.  entphangen  he£ft,  schaltu  van  eyneq 
ürk.  II,  nr.  186,11;  oft  de  clostervaget  20  vodere  wyns  edder  beers,  dat  du  up- 
.  .  den  olden  waterlop  vnde  beke  .  .  tust,  eynen  seh.  nemen.  Z.  f.  N.  Sachs, 
möge  wedder  upsumeren  (l.  upsuue-  1857,  S.  224.  —  Vielfach  bädl.  ge- 
ren)  vnde  graven  lathen  etc.  Sass.  braucht.  1.  aufziehen,  großziehen.  Hir 
u.  Holst.  B,  110.  leret  he,  dat  de  veydere  ere  kindere 

npswillen,  st.  v.  aufschwellen,  dat  25  regeren  vnde  se  vpten  in  tucht  vnde 
de  huet  up  swol.  Dial.  Greg.  169^;  dat  in  dwanghe.  Eccles.  f.  198^;  hadde 
ertrike  swal  hoge  up  also  en  wal.  enen  sonen,  de  wart  mede  upgheto- 
Korner  30^;  Uldl.:  in  Entzücken,  ghen  myt  Erikes  sone.  Körner  9BK 
Enthusiasmus  gerathen.  Dair  selfs  hy  dat  kynt  leet  de  koning  P.  up  theeu. 
up  geswoUen,  die  hende  to  hoep  ge-  30  das.  165^.  —  2.  erheben,  jeghen  des- 
slaegen  und  luider  steimen  geroepen  sen  Gelasium  toch  keyser  Hinrick 
etc.  Münst.  Chr.  2,  377.  enen  up  van  Hispanien.  da^.  89^;  do 

nptSn,  st.  V.  1.  intrans.  aufziehen,  wart  jegen  keyser  Hinricke  upghe- 
emporsteigen.  Wen  de  sunne  vph  thud.  togen  van  synen  vienden  vor  enen 
Dithm,  L.  B.  §  87;  vptucht.  das.  II,  35  romeschen  konynck  Hermen,  das.  77i 
Art.  218;  einen  Zug  wohin  machen,  — 3.  heranziehen,  vorbringen,  sich  auf 
wohin  reisen.  Do  deden  de  domheren  etwas  berufen,  Anspruch  madien.  do 
dem  bischope  sodan  dedinge  to  we-  worden  dar  rede  up  ghetoghen,  de 
tende,  dat  de  bischop  suluen  uptoch  to  kyve  unde  to  vordrete  redden.  das. 
und  sochte  den  koning  Segemunt.  40  234^;  schrift  wille  wi  hören!  gades 
Magd.  Seh.  Chr.  363,  18;  Märten,  de  wort  teet  up!  .  .  höret  dat,  dat  wort 
nu  upgetogen  is  na  Rom.  B.V.6166;  teet  up.  Hamb.  Chr.  530;  alse  we 
einen  Aufzug  halten.  De  toch  kostel-  dat  hebben  in  der  Sassen  lenrecht 
ken  up  unde  vorschenkede  grod  gut.  in  der  sulven  stede,  dar  N.  vor  up- 
Magd.  Seh,  Chr.  389,  6.  —  IL  trans.  45  toch.  Bichtst.  Lehnr.  27,  §  5;  wolde 
hinauf,  in  die  Höhe  ziehen.  Wat  twe  auer  vnse  ohme  hertoch  B.  wes  vp- 
perde  opteen  moghen,  dat  mach  een  then,  dat  beuorne  gesehen  were,  so 
jewelich  opvoren  laten,  als  he  sach-  hebben  wy  dar  ok  wedder  entlegen 
test  mach  (1368).  Urk.  d.  St.  Hannov.  vp  to  thende,  des  wy  willen  vnuor- 
nr.  451;  dat  he  (der  Heiter)  ni  togel  60  sumet  wesen..  Maltz.  Urk.  4,  28;  so 


UPTILLEN  137  UPVAL 

T3  nnse  menynghe,  dat  de  zake  dar  doet  stacht  in  der  toevaert  (zu  sei- 
mede  ghensliken  gheleghert  unde  to  nem  warve)  of  in  der  vanyart  tus- 
ebde  gherichiet  sy,  unde  men  en  sehen  twe  optogen  der  sonne.  Richth. 
schulle  bynnen  eder  buten  deme  ghe-  301^  §  1 ;  tuschen  twyer  sonnen  op- 
richte  nicht  mer  upteyn.  Hanov,  St.  5  tochten.  das,  318^  §  32,  —  2,  Verzug, 
R.  545;  so  hebbe  wy  zee  aller  sake  Hinhalten,  Säumen,  dat  loffte  is  he 
uode  schuldeginge,  de  wy  to  on  had-  plichtich  to  leistende  ane  allen  vp- 
dtn.  alle  Yorlaten,  unde  en  willen  toch.  Summa  Joh.  f.  82^;  ane  allen 
unde  schuUen  ze  dar  to  neuen  tyden  uptoch  (cunctatio).  2  Sam.  17,  16 
meer  nmme  schuldeghen,  edder  dar  10  (H.);  de  uptoge  yan  den  enen  recht- 
van  teghen  zee  wes  uptheen  (1490).  dage  thom  anderen  kan  hir  neue 
Cassd,  ürk.  S.  375 ;  vnde  hebbet  des  stede  hebben,  wente  wat  sake  tho 
breaes  ny  vpghetoghen  vnde  hebbet  einem  mandage  angevangen,  de  mo- 
den  Torzweghen  (1403),  Sudend.  S,  then  dar  vor  geendet  werden.  Oelr, 
Hr.  220.  —  4,  hinetehen,  hinhalten^  15  Big.  JB.  /,  p.  182;  alles  tho  ferneren 
mnien,  uptoch  machen,  Wi  bidden,  uptoch  der  saken.  Eenner  2,  174. 
d&t  gi  uns  dar   nicht   up   en  teen,  uptoger,  m.   Aufzieher,   d,  i,   der 

weDte  de  üt  is  kort;  wi  moten  uns  Getränke  aus  einem  Faße  zur  Be- 
arendlang  (d.  i.  aventlinge,  noch  heute  sichtigung  heraufzieht,  s.  upten«  Vp- 
Abend)  noch  voreinen  an  dem  köre.  20  toger  vnde  dreger  eyd.  Dat  gy  vte 
Magd.  Seh.  Chr.  240,  11;  de  lüde  jowelkem  vate  vnde  tunnen  beires 
don  ouele,  de  eyn  seelgherede  vptheen  smecken  vnde  beseen,  vnde  welk  beir 
Tode  des  to  stunt  nicht  en  gheuen.  dat  sur  .  .  were  .  .  dat  en  scheide 
Summa  Joh.  f.  131^;  schall  unde  will  gy  nicht  toslan.  Brschw,  ürk.  1,  230; 
uns  nnse  slot  buten  jenich  upteent  25  se  hedden  gerne  mummen  gedrunken, 
olle  behelp  fredelick  wedder  inne  ant-  do  künden  se  de  uptogers  nicht  kri- 
worden.  Vogt,  Monum.  Brem.  I,  492.  gen.  v.  Liliencr.  II,  nr.  184,  18. 
—  5.  hervorziehen,  beginnen  zu  thun.  nptogeren,  schw.  v.  hinzögern,  auf- 

Se  arbeideden  na  der  stat  Luneborch       schieben,    nu  wyl  he  seggen,  dat  men 
vorder?e    mit    mannigerleie    funden  80  ock  gerichte  vpthogheren  schal,  efte 
ande  wisen,  de  se  uptogen.  Leibn.  3,       eyne  vrouwe  eyn  leuendich  kynt  droge. 
190;  H.  S.  wolde  allene  nicht  kamen,       Ssp.  III,  3.  Gl. 
:»ander    bracht    eineu    holen    hupen  aptrit,    Auftritt    (Bret  etc.    zum 

mede  sines   Volkes.     Dennoch  togen       Auftreten),  Stufe.     1  fotbenck   mydt 
de  ö  borger  de  sake  van  H.  S.  up  etc.  35  II  vp-  treden.   Wism,  Inv.  f.  186. 
Lüb.  Reform.  67.  nptrnmmitten ,    schw,  v.    auftrom- 

iptillen,  schw,  v.  aufheben,  in  die  peten,  blasen,  Wente  in  sinem  scheten 
Hohe  richten,  (tillen,  levare,  tollere.  leit  he  uptrummittenn:  dat  regent 
Küj  Item  do  einer  tendland  heft,  unndt  iss  natt  (1492).  Z.  f.  N.  Sachs, 
5ol  die  dat  körn  uptillen  und  wanner  40  1863,  S.  203.  Vgl.  SchiUer,  Z.  Thier- 
hei  mit  dem  wagen  kompt  und  die  u.  Kräuterb.  2,  12  s.  v.  kukuk  u. 
tenden  nicht  afgesetten  (l.  -tet)  en  UMands  deutsche  Volksl.  nr.  11. 
weren  etc.  Gr.  Weisth.  3,  67.  nptueken,    schw.    v.    heraufziehen, 

iptiMS  =  tins.  We  jo  neyne  pen-  vorbringen,  darumme  gi  unrechte  dot 
ninghe  nemen  wolde,  dem  scholde  de  46  (spricht  der  Wolf  zum  Lamme),  dat 
rat  geaen,  also  sine  breue,  de  he  van  gi  uptucket  solke  wort,  veide  unde 
dem  vptinsse  hedde,inhelden,  up  dat  de  schult  vil  ungehört.  Gerh.  v.  M.  2,  31. 
rat  bi  louen  blive.  Brschw.  ürk.  1, 182.  upval,  m.  was  darauf  fäUt  (Früchte 

iptoch,  -toeht,  1.  Aufzug;  bes.  Auf-  etc.),  mit  weyden,  mit  druygen,  mit 
9^ng  der  Sonne.    Of  men  enen  man  60  nassen,  mit  allen  upualle  ind  neder- 


ÜPVANGEN  138  ÜPWEGEN 

ualle  (1366).    LaconM.  3,   nr.  670;  upTodinge,  f.  Auffütterung.    . .  is 

vgl.  nr.  694;  die  hoiffs  schulten  soll  den  beienden  beualen  sick  der  jaclij 
haben  all  vpfeel  vnd  nedderfeel  der  nicht  to  undernemende  vnd  sich  daruj 
hove,  dess  sali  hie  die  hove  vcrdedi-  der  vpfodunge  winde  vnd  hunde  t 
gen.  Chr.  Weisth.  5,  51.  6  entholden.  Old.   Urk.  v.  1563. 

upYangen,  st.  v.  auffangen^  den  wei-  npyragen,  schw.  v.  auf-^  erfraget^ 

teren  Fortgang  hemmen,  arbeyden,  dat  och,  mochte  men  de  (verlorenen 
de  twidracht mochte  byghelecht werden  klenode  wedder  upvragen!  R  l' 
edder  upvangen.  Gott.  Urk.  II,  S.  89.       4830.  5391. 

npyaren,  st.  v.   auf-,  in  die  Höhe  lo     npwaken,  schw.  v.  aufwachen.  als< 
fahren.    We  de  mede  welle  (sagt  der       S.  upwakede.    Komer  45a. 
(dte  Vogel  eu  den  andern)^   de   vare  upwart,   adv.   (upwort,   upworde: 

up  jutto ;  he  vor  up  etc.   Gerh.  v.  M.       aufwärts,   sarsum.    Wo  men  erue  t] 
74,  37 ;  unde  makeden  en  ruchte  vor       wart  nempt.  Ssp.  I,  17.  Gl.    als  fu[l 
hertigen  H.  paulune,  dar  he  slep  .  .  15  du  schalt  weten,   dat  de   vpwarde^ 
do  vor  hertich  H.  up  unde  wart  vor-       dat  synt  de  olderen   vnde   aueroldt 
vert.    Lüb.  Chr.  2,  43;  2,  402.  ren  etc.    das. 

upvaten,  schw.  v.  aufladen  (s.  vaten).  upwassen,  st.  v.  aufwachsen.    i\ 

wur  se  de  gruntroringe  dar  ierghen       tit,  de  ik  upwös.  Gerh.  v.  M.  47^  21 
deden,  so  moghen  se  dat  ore  weder  20  desse  junge  wus  up.   Komer  50^. 
upvaten  unde  enwech  voren  ane  un-  upwater,   n.    hohes  Waßer,   Fb< 

ser  hinder  (1367).  Gott.  Urk.  J,  nr.245.       Unde   was    so  grod  upwater,   dat  i 

npvlien,  st.  v.  ordnest,  eieren,  de  dike  entwei  brak.  Lüb.  Chr.  ^' 
'schmücken,  dat  hüs.  Neoc.  1,  117.  382;  in  dersulven  tyd  was  en  gro 

up?lo(d)i]ige,  f.  Auf'flutung.  Vnde  26  upwater   van   velen  regenes   in  de 
dat  mer  led  van  siner   vpvlöyenghe       bergeten.    das.  2,  490;    do   wart  scj 
(stetit  a  fervore  suo).  Jonas  1,  15  (L.       grot  upwater  van  deme  mere.    Kor 
vpvlodinge.  C.)  ner  181^ ;  was  in  Selant  so  grot  up 

upvlaeht.  vorginghen  11  stede  in  water  van  stormes  weghen  etc.  (h-^ 
der  upflucht  der  watere  in  Vlanderen.  30  184^;  grot  vlot  unde  vpwater  in  Ho! 
Komer  204h.  —  Zu  lesen  upvlüt,  laut-  das.  238h.  Bildl. :  „he  wet  up 
-vlot?  Doch  vergl.  dorch  watersnöt,  water,  wenn  er  hier  seine  Ahsid' 
dat  id  (das  Waßer)  to  zere  upvlo-  nicM  erreicht,  so  weiß  er  sie  ander- 
gede  (=  upvlodede).  Lüb.  Chr.  1,14.       wo  zu  erreichen.*'    Dähn.    „Beistand 

npvoden,  schw.  v.  auffüttern,  groß  36  Hülfe^  Vorschub."*  Richey.  Na  den 
eichen.  De  in  der  seinen  stat  gebo-  male  se  (die  Papisten)  noch  allem- 
ren  vnde  vpgeuodet  is.  Dial.  Greg.  haluen  buten  vnde  binnen  der  stad* 
184h ;  he  hadde  dat  kint  ser  leifi  vele  vpwater  vnd  rfiggesteninge  bed 
vnde  voddet  derteliken  off  geckliken  den.  Gryse  in  Slüters  Leb.  f.  H4. 
vp.  das.  228 ;  dat  bekenne  ik  van  40  upwecken,  schw.  v.  aufwecken,  hiUl 
einem  dyaken  .  .  de  van  den  manne  den  (vryenstoil)  suUe  men  upweckti< 
vp  gevoet  was.  das.  256h;  vnde  myt  myt  segelen  unde  briuen  oder  mi: 
groter  moderliker  sorge,  als  de  mo-  leuendiger  künde  unde  luden,  dtn 
der  plegen,  wart  vpgeuot  etc.  Fre-  dat  kundich  si  etc.  (1454).  Wigamb 
ckenh.  Leg.  54 ;  synt  se  vpghevoet  46  Ärch.  V,  407. 
edeliken  yn  aller  tugt.  Lerbeck  §  150;  npwegen,  st.  v.  emporbewegen^  avf' 

nam  desse  junckfrouwen  to  sick  unde  fteben.  De  unmilden  ioden  dat  cru*  t 
vodede  se  up  vor  eere  dochter.  Kor-  upwoghen,  Parad.  54b,  20 ;  do  gho- 
ner  50d;  se  scheide  syn  kynt  zogen  bot  de  konigh  .  .  dat  se  den  (Gral^J 
unde  upvoden.  Lüb.  Chr.  2^  415.       50  steyn  up  wogen  vnde  van  dem  gravtr 


UPWENDEN  139  UPWORP 

den  Bteyn  drogen.  Flos  u,  El.  521;  nomet  vnde  wert  eme  de  tughe  en 
exposui  18  d.  vor  den  liksten  up  to  deel  yp  geworpen,  he  mach  der  an- 
weghende,  de  dale  sanken  was.  Lau-  deren  wol  ghenyeten,  de  eme  nicht 
nm/,  S.  5i.  —  2.  wiegen  (tvägen),  vpgheworpen  synt.  Lüb,  JB.  415 ;  kom- 
dat  schott  teilen  unde  upweghen.  6  met  dy  sodane  breeff  (Urkunde)^  so 
BrscKw.   ürk,  J,  181.  lesz  en  myt  vlyte  ynde   se  .  .  effte 

■pwenden,  schw.  v.  aufwenden.  De  dar  neyne  buckstaue  vornyet  synt  in 
wile  Tele  obrer  borgers  in  dusser  vordenckliken  steden,  vnde  werp  ene 
oneinicheit  eines  groten  upgewant,  vp.  Ssp,  II,  42.  Gl.;  waerso  een  bloet 
darher  in  armot  geraden  etc.  Benner  10  dee£E  stelt,  en  he  tegens  den  clager 
2,  162,  upwarpt  (verweigert)  tho  stryden,  so 

■pwerptn,  st.  V.  1.  aufwerfen,  kesen  se  de  ses  sibbeste  banden, 
herauswerfen.  Dar  mi  des  upworpes  waersy  de  deefte  an  schatte  gelden. 
des  snlven  graven  eyn  deil  upghe-  Richth.  367,  §  20.  —  Refl.  sich  auf- 
worpen  is  (1370).  Gott.  ürk.  /,  nr.  15  werfen,  «tcÄ  rühmen,  pralen.  Ein 
260.  —  2.  aufwerfen,  vom  Umschlag  mensche  romet  sik  de  vnde  werpet 
gen  der  Blätter  in  einem  Buche,  so  sik  vor  ander  lüde  vp  mit  worden, 
gha  to  deme  keyserrechte  vnd  laet  also  dat  de  mensche  van  sik  secht, 
dyck  opwerpen  dat  cappittel  van  vor-  dat  in  eme  nicht  en  is  etc.  Summa 
rederen   etc.   (1447).    Wism.  Baths-  20  Joh.  f  125^. 

arek.  —  3.  aufwerfen,  erheben  (eum  ap wicht,   Auf-,    Übergewicht?    So 

Könige^  Fürsien  etc.),  bes.  widerrecht-  sal  de  kopman  (beim  Hanf-  Kauf) 
Ikk  gegen  einen  andern,  uppe  dat  ne-  nene  vpwichte  nemen  van  reyneme 
ment  van  achter  to  jeghen  ene  syck  gude  (1511).  BussAivl.  ürk.  S.  274. 
np  worpe.  Korner  115h;  Hyr  beste-  26  npwinden,  st.  v.  aufwinden,  auf- 
diget  sei  (die  Capitelsherren)  ene  .  .  ziehen,  se  wunden  up  ere  seghel  unde 
onde  werpet  ene  up  unde  döt  em  als  toghen  to  hus.  Liü).  Chr.  2,  44. 
men  bischopen  plecht  to  dön.  Theoph.  np wippen,   schw.  v.   in  die   Höhe 

L  277;   jeghen  dessen  pawes   wart      schnellen.    Dar  syck  dat  swarste  myt 
upgheworpen  Petrus  Leonis  to  enem  so  dem  lychten  woech,   Dar  moste  dat 
pawese.  Korner  92<^;  de  konink  was       lychtste  upwyppen.    Koker  S.  332. 
üjn  erfhere  to  deme  rike,  men  in-  npwisen,  schw.  v.   aufweisen,  auf- 

gedrenget  unde  upgeworpen.  Lüb.  zeigen,  dat  meisterstuck.  Hamb.  Z.  B. 
Ckr.  2,   403;    St.    Steffens    karspel      p.  37,  4. 

warp  up  einen  hovetman.  Benner,  35  upwor  =  upwort,  upwert,  adv.  auf- 
Brem.  Chr.  2,  63;  ein  upgewurpen  wärts.  Ek  wil  mine  schap  driven 
motwillich  regimente.  das.  2,  58;  up-  upwor  hen  in  de  böge.  Sünden  f.  1989. 
gevorpen  rat,  borger  unde   menheit  npworp,  Aufwurf,  concr.  das  Auf- 

^1438).  Hans.  Bec.  IP,  153.  —  4.  ver-  geworfene,  unde  vertiget  der  lenwere 
verfen,  suriickweisen ,  bes.  Zeugen  40  des  .  .  hoves  unde  des  vorlinges,  dar 
f=  apdriven).  Komet  vromde  kop-  de  grave  ut  ghemaket  is,  mid  deme 
lüde  myt  wände,  de  koper  see  to  wat  upworpe  ghensliken  unde  al  etc. 
he  kope,  wan  id  myt  deme  repe  is  (1362).  Gott.  ürk.  I,  nr.  217;  boven 
gemeten,  so  mach  men  id  nicht  wed-  dem  nygen  graven  unde  dyke,  dar  mi 
der  vp  werpen  (rejicere),  id  en  sy,  46  des  upworpes  des  sulven  graven  unde 
dat  de  worm  darinne  sy.  ScJUesw.  St.  dykes  eyn  deil  upgheworpen  is(1370). 
Ä.  §  66;  en  gud  penningh  schal  IX  das.  260;  de  enen  graven  oder  op- 
doget  an  sik  hebben,  schal  he  nicht  wurff  will  macken, '  dei  sali  det  upp 
Tppeworpen  werden.  Serm.  evang.  f.  den  sienen  nemmen.  Gr.  Weisth.  3, 
22€d;  yror  en  man  vele  tughe  ghe-  60  41,  17. 


ÜPWÜRDEN  140  ÜT  UTE  UTEN 

npwnrden,  schw,  v.  auftvurten^  zur  rechte  over  iren  rechten  Vormunden 
Wurt  (area  s,  u.)  machen.  Item  de  dat  he  ir  ire  gut  neme,  to  der  klam 
hoflf  buten  der  badeporten  was  eyn  sal  se  dat  gerichte  Vormunden  uinij 
qwobbe  und  eyn  unghevorde  van  elren-  dar  ir  ire  man  gift  egen  in  ursalj 
strücke  und  anderen  busschen.  Dat  5  oder  to  irme  live.  Ssp.  /,  44.  Daz\ 
leth  ik  uthraden  und  leth  dat  up-  die  GL:  ursale  heit  irstadinge,  wt-^ 
wurden  myt  stengruße  myt  groteme  in  oldem  sassischen  het  sale  also  vtlj 
swaren  arbeyde  (1480).  S.  H.  L.  Urk,  als  stade.  Der  hd,  Text  hat  irsale 
J,  400.  s,  da£:u  Hildebr.  im  GL 

ür  =  user.  10      nrzele,  nrsele,   Wageii  oder  Iltul 

urbar,  urbar,  s,  orbar.  gesteil  zum  Verschieben  der   Gerüi>t 

ftr(e),  /".  Stunde.  Sie  weien  des  al  krähne?  Den  tymmermanne  20  g 
uhr  (j^u  jeder  Stunde)  in  wachten.  unde  vor  de  assen  tho  den  urzeit 
Münst.  Chr,  2^  105 ;  to  euer  ur  (um  tho  makene.  Item  vor  de  rade  iL 
1  Uhr)  wart  syn  antlat  bedecket.  15  den  urzelen  tho  makene.  Brem,  Jahr'j 
Pass.  Chr.  34h;  to  twen  unde  dren  2,  304  (u.  385). 
uren  .  .  to  veer  unde  to  vif  uren  etc.  nsich,  usik,  s.  oben  unter  unsich. 

das.  35.  üt,  präpos.  1.  aus^  heraus,    ßeluk 

nrgicht,  Bekentnis^  Aussage.  (Zu  quam  slikende  üt  einer  hage.  R.  T 
ur-irjehen,  erjen,  confiteri.)  (Ein  20  384;  gisteren  gink  it  üt  miner  werk 
Notar  wird  beauftragt  einen  Velin-  stede.  Lüb.  Dodend.  v.  1065 ;  he  scheu 
quenten  jsu  vernehmen)  vnd  dessulvi-  ket  mi  üt  sinem  krose.  das.  v.  llyj 
gen  vrgicht  flitich  anthoteken  vnd  —  2.  in  Folge,  ein  unmilde  bo^t 
in  marcken  tho  nehmende.  Old.  Urk.  vorweser  eines  landes  .  .  de  is  de 
V.  1567;  und  van  den  gefangenen  25  rode,  dar  got  mede  sleit  sine  kioder 
dorch  harter  und  schwerer  pine  ge-  de  sik  üt  deme  dwange  beteren  etc 
fragete  .  .  kuntschop  und  urgichten.  GL  eu  R.  V.  1^  17.  —  3.  Bciruh 
Neoc.  2^  177;  de  urgichte  edder  be-  grund.  üt  rechter  mildicheit.  Luk 
kantenisse  der  beiden  armen  blöde  Dodend.  v.  775. 
(1546).  Dithm.  Urk.  S.  131.  30      ut,  ute,  uten,  adv.  1.  räundick  f/^'^ 

ürhdn,   Auerhahn^  Birkhuhn  (gal-       heraus.   He  gink  üt  (aus  seiner  Woh- 
lina   silvestris).    ornix.    Dief.     II.  g.       nu7ig)  to  em  unde  sprak.  R.  V.52L 
Henneken   maghet,   de   brachte   mir       ute  (sin),  nickt  zu  Hause  (sein),  G'j^ 
frowen  eyn  vrhoun   (1399).    Sudend.       in.     (rät  vnde  borghere)  wen  se  vi 
S,  S.  246.  35  syn  to  daghen   edder  in   hervardcu. 

original  =  urinäl,  gläserner  Urin-  Brschw.  Urk.  /,  167^  75 ;  dat  her 
behälter  (zum  Beschauen  des  Urins  toghe  U.  ute  was.  Korner  2(^^^. 
bestimmt),  nym  dey  steyne,  deyde  dey  wente  vnse  schuldener  noch  vte  sn 
edeber  in  syn  nest  vort,  vnde  rif  se  vnde  vornemen  wol,  dat  se  dar  v-mn. 
vlitliken  vnde  menge  se  myt  watere  40  buten  bliwen.  Russ.-livl.  Urk.  S.  Hj''^- 
vnde  ghif  deme  minschen  (der  am  dat  beer,  dat  ute  (ausgesogen)  i^ 
Steineleidet)  tho  drinkende,  so  sustu,  (1436).  Hans.  Rec.  II\  S.  2;  wt? 
dat  dey  steyne  komen  in  dat  vrigi-  knecht  de  vte  (auswärts^  nicht  «" 
nal.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  58h;  vgl.  Hause  des  Meisters)  slept  ofte  speki: 
dat  ek  kan  an  dem  orgenale  unde  45  geith,  dem  schal  sin  meistef  atshui 
an  dem  pulse  tasten.  Gerh.  v.  M.  6  penning.  Lüb.  Z.  R.  423;  odty 
94,  65.  aus  der  Gefangenschaft  befreit  sn^i 

ursale,    Auslieferung,   traditio  (jsu       De   provest   scref  deme  rade  to  i. 
saljan,     tradere),     Wiedererstattung.       dat  he  in  dessen   saken   nicht  d 
klaget  ok  maget  oder  wedewe  to  laut-  50  konde,   id  were  dat  de  ghevangiie: 


Uli 


tPT  UTE  UTEN  141  ÜTBEDEN 

nt  weren.  Lüb.  Chr.  J2,  230,  —  einer  herum.  Magd.  Seh.  Chr.  300,  12;  de 
Richtung  folgend.  De  borghermester  lantlude  umme  Halle  ute,  in  der  Um- 
TM  Bremen  wolde  den  wech  nycht  gegend  von  H.  das.  315,  17;  umme 
c^rrne  ath.  das,  2,  381;  en  verdendel  S.  Bartholomeus  dage  uten.  das.  213, 
weghes  na  van  ener  mile  bi  der  d  8;  umme  winachten  uten.  das.  268, 
Trauen  lank  al  vt.  Lüb.  R.  374;  den  4;  gi  weten  wol,  dat  gi  vmme  S.  Mer- 
rechten  oelden  wech  uth  .  .  vp  dat  tens  daghe  vten  vns  schreuen  (1393). 
slink  etc.  Gr.  Weisth.  3,  88,  —  Lüb.  Urk.  4,  nr,  578;  unde  wunnen 
2.  aus,  eu  Ende.  Do  de  misse  ute  was.  dat  hus  umme  vastelavende  uten. 
IM.  Greg.  180;  do  de  sank  ute  was.  lo  Lüb.  Chr.  1,  270;  umme  myddach 
Körner  203d;  alzo  de  wort  ute  weten.  vten  (1396).  Sudend.  8,  S.  162,  19; 
*hs,  17^;  do  de  tunne  ute  was.  alße  de  klocke  achte  sieit  ifiFte  vmme 
Lab,  Chr.  2,  43;  Sprichw.  dat  was  den  trend  \ihen(1470),  FalcksStaatsb, 
thud  beer,   men    eth  is  vthe.    Kiel.       Mag.  9,  460. 

Mser.  nr.  114,  f.  37;   den  mocht  ik  15      fttantworden,    schw.  v.   ausliefern. 
helpen  den  krich   ut,    bis  der  Krieg       de  (haken)  richter  soll  .  .  em  de  lüde 
ru  Ende  ist,  die  ganse  Zeit  des  Krie-       mit    erer    have     uthantworden    etc. 
Qcs  über  (1442).    Scheidt,  v.  Adel  p.       v.  Bunge,  Ger.  W.  p.  145. 
127;  den  gantzen  sommer  uth.  Kor-  fttbanninge,   /.    Verbannung,    bid- 

ntr  5rb;  yochten  de  gantsen  nacht  20  dende  alsodane  utbannjnghe  wedder  to 
iit.  das.l84d;  wy  konen  den  dach  nicht  ropende  (1441).  Hans.  Rec.  IP,  S.  335. 
at  Tasten,   das.  46tk;  se   schoten   in  fitbede,  f.  Aus-  (Auf-)  gebot,    bin- 

den Kaienbarch  mit  bussen  ein  nacht  nen  landes  vnde  nicht  aver  see  vnde 
ut  Botho  z.  J.  1467;  vnd  vodet  sik  santh,  ock  nicht  in  siner  hern  uth- 
tifis  Eichhörnchen)  also  vth  den  win-  25  bede,  lande  unde  lüde  .  .  vor  unsen 
ter,  Ravenst.  f.  29d ;  ok  en  word  ny-  erfviendt  to  beschütten  etc.  Sass.  u. 
«erlde  van  oldinges  vth  (von  älter  Holst,  R.  62,  12. 
Zrit  her  bis  jetet)  dem  kopmanne  vor  fitbeden,   5^.  v.    1.    aushieten,  auf- 

disser  thit  tollen  to  eschet  (1375).  fordern  (heraus)  zu  kommen,  auf- 
Lab.  Urk.  4,  nr.  248;  häufig  verstärkt  30  bieten.  So  wor  en  man  wert  ghe- 
dureh  al.  Yort  o&er  dre  weken  den  wundet  bi  sclapender  dhet,  secht  he, 
dach  al  vth  (1396).  Sudend,  8,  S.  124,  dhat  he  sciltwahtere  si,  dhat  scal 
1:  de  vorben.  scuUet  den  krich  al  vt  he  tughen  mit  encm  boden  dhes 
in  vnser  hulpe  wesen  (1396).  das.  8,  *  stadis,  the  ene  uteboden  heft,  unde 
•!>.  125, 10;  desse  dre  dage  vnde  nacht  35  mit  twen  mannen,  the  med  eme  utghe- 
al  vth.  Dithm.  R.  §  87;  auch  ver-  boden  waren  tho  dher  wachte  (1303). 
d»l*peU.  dat  laken  ut  unde  ut  a£Fge-  Brem,  Stat.  97;  we  sine  tuge  utbeden 
rtten  (1440).  Hans.  Rec.  IP,  S.  269 ;  wil,  also  dat  se  ome  helpende  sin, 
Vele  hadden  des  nachtes  vt  vnde  vt  de  schal  dat  don  etc.  Leibn.  3,  541, 
de  sunne  so  hoch  gesen,  alse  wen  se  40  79 ;  effte  dar  en  utebeden  worde  in 
twe  stunde  vpgegan  was.  Hamb.  Chr.  enes  anderen  recht,  unde  de  man,  de 
1S7.  —  tovoren  üt  s.  tovoren.  —  utebeden  worde,  dede  schaden  und 
Auch  modal  al  ut,  vollständig,  gäne-  he  spreke  deme  ghennen  to,  de  ene 
/ktA.  vnd  scolen  vns  de  vplathinge  al  utebeden  hedde  umme  warscop,  secht 
vth  tho  vnsem  besten  keren  (1360).  45  he  neyn,  so  etc.  Dithm,  L.  R.  §  112 
bindend.  Ä,  Ä  81,  31.  —  oder  bloß  u.  113.  —  2.  ausbieten,  öffentlich  aus- 
riß, iss  uthe  weinich  (außerordentlich  loben.  De  ütbut  den  kamp  .  .  einen 
Ktnig)  mehr  van.  Neoc.  1,  212,  —  hantschen  deme  anderen  to  donde 
•X  ungefähr,  drum  herum  (räuml,  u.  plecht.  22.  F.  6125;  he  bot  vuste 
:tiä.).  umme  Brugx  uten,  um  Brüx  50  üt  ein  groten  Ion.  das.  5225;  anbieten^ 


ÜTBENOMEN  142  ÜTBOREN 

I 
j 

dar  86  to  (oMif  die  Beschuldigung)  wanuer  se  nicht  uthgebodelet  sinnet 
antworden,  dat  se  onschuldich  .  .  Ostfr.  L.  R.  11^  4;  wo  de  sustq 
darumme  konden  se  nicht  udbeden,  nicht  utboedelt  sinnen  by  oerer  oj 
wente  se  sik  dar  mede  in  schuld  deren  levent.  das.  11^  88;  wair  i\^i 
geven,  wanneirse  wesudboden(^i^9P^.  5  echte  lüde  sinnen  unde  theen  sooi^ 
Hans.  Reo.  4^  S.  498.  unde   dochteren  unde  se  alle  uthg6 

fttbenomen,  schw.  v.  ausnehmen,  mit  boelet  und  beraden  sinnen,  das.  ^ 
aller  nud  unde  rechticheit,  nichts  ut-  12J^ ;  wo  de  dochter  utboedelt  is  ra| 
benomet  (1462).  Gercken^  Fragm.  den  beert  (Herd)  unde  hefft  denn  oen- 
march.  IV,  60.  10  bruitschatt  etc.  das.  II,  120, 

dtberaden ,    scJiw.  v.    ausberathen,  fttboden,  schw.  v.  durch  einen  Boic 

Kinder  mit  einer  Aussteuer  abfinden,  kommen  laßen;  auffordern  zu  kommn 
Went  he  in  samender  were  sat  mit  Were  dat  en  werde  bezet  ofte  b^ 
sinen  elderen  went  in  eren  dot  vnde  kümmert  an  unser  stad  myd  un-^e 
al  de  dochtere  weren  vtberaden  ane  15  stad  yronen,  de  schall  komen  jn  d: 
yndersched.  Wigands  Arch.  II,  52  richte  des  negestenrychtedaghes  und 
u.  53.  boyden  dar  dat  richte  ut  unde  be  le 

fttberichten,    schw.  v.    aussteuern.       zyk  dar  tbo  richte   ofte  ene  ycoi^ru 
.  .  man   vnde  wy£P,    die   eynen    soen       beklaghen  wylle  (1345).  Oldenb,  Sta 
uthberichten  etc.     Wert  dat  die  man  20  in  Brem.  Siat.  827. 
vnde  wyff  eyne  dochter  uthberichten  dtbodinge,  f.  Aufbietung,  de  bure 

etc.,  oere  medegaeve,  daer  sy  mede  de  in  deme  dorpe  wonet,  zolen  nene: 
uthbericht  is  etc.  Wigands  Arch.  IV,  klockenschlage  volghen  vordere,  dai 
422.  de  vryheit  wendet  noch  ock  utboding 

fitbernen,  schw.  v.    niederbrennen.  25  tho   jenigherhande    denste     (LWj 
schynneden  se  (die  Stadt)  unde  brau-       Kinäl.  3,  448. 
den  se  to  male  uth  deger.  Korner  31^.  fttbolen,  auskochen,  austoben?  (enf, 

fitbersten,  ^cAu'.  t;.  ausbrechen.  Job.  boil?).  Dut  dat  wart  ütgegeven  iii 
en  mochte  dat  ghebruken  der  crach-  like  mid  frigen  willen  unde  mildich 
ten  godes  nycht  langher  yn  em  dre-  30  likenunde  idhke  mit  inwendiger  over 
ghen,  mer  he  berstede  ?t  myt  luder  geven  bosheit,  so  dat  hyma  utbuld 
stemme  de  werde:  dytys  myn  lycham.  (utboilde).  Brschw.  Schichib.  f.  Ik-^ 
Leben  d.  h.  I\'ana.  56.       '  Vgl.  ütbuddelen. 

fitbescheden ,  ausgenommen,    gein  fitbdlsehatten,  schw.  v.  mit  bölschut^ 

dinck  uithbescheiden.  Münst.  Chr.  2,  85  Brautschate,  aussteuern.  De  oldeiMi 
47;  nye  vunde  darvan  utbescheden.  wanner  se  oere  kinder  beraden  oth 
Ben.  276.  utboelschattet  hebben  etc.   Ostfr.  L 

fttbesanderen,  schw.  v.  aussondern.  B.  II,  ItS;  de  kinder  werden  b} 
nichies  darvan  utbesundert.  Lüb,  Chr.  levende  des  vaders  utboelscdattet  et« 
2,  226.  40  das.   II,   109;    wair  de  broeder  sy: 

fitblasen,  st.  v.  herausblasen.  Saulus  suster  ungelieke  uthboelschattet  hi  ii: 
uthbloes  dat  vorgift  yan  gansen  her-  de  broder  stervet  und  leth  den  su 
ten.  Old.  Miss.  33^;  ai4sblasen.  he  steren  dat  guet  na,  so  maeken  ^^t 
blest  en  ut  der  kertzen  lecht.  Soest.  den  boelschatt  gelieke  grot  das.  l 
Dan.  110.  46  128. 

fitbodeleli,  fitbolen,  schw.  v.  mit  fitboren,  schw.  v.    1.  heraushebai 

dem  bodele,  hole  oder  bölschat,  Braut-  Reinke  sprak,  he  wolde  de  wulvinmi 
schale,  aussteuern.  Ein  broeder  nimpt  ütboren  (aus  dem  Brunnen).  Gl  r» 
80  Toele  also  twe  susteren  und  twee  B.  V.  4.  2;  Dit  is  weder  di,  di  sec- 
susters    so    voele    als    ein   broeder,  50  gen,   he  wedde  als  dicke  unde  vor- 


OTBORGEN  143  UTBRINGEN 

boi«  bäte,  als  he  di  plach  utbore  grot  utbot  unde  bot  etc.  das.  1760; 
luide  inset.  Ol.  s.  Ssp.  11^  46^  4.  —  waoner  de  sluter  eyn  nthboeth  doen 
S.  erhdfen^  von  Gddem,  Renten  ctc,  aver  de  twintich  ymme  szententie 
den  lins  utboren.  Richtst.  Lehnr.  c.  vnde  schedinghe  to  makende  etc. 
29,  §  2;  myd  allerley  nud,  vrygheit  5  Dithm.  R.  Q,  p.  234. 
.  .  rechte,   dat  se   dar  ane   hebben  dtbreden,  schw.  v.  ausbreiten,  (ka- 

ukde  ntboren  (1398).    Lüneb.   UrJcb.       meren,  dornsen,  keller)  de  se  vrom- 
XV,  S.  154;  (pant)  dat  se  also  langhe       den  gesellen  vorhureden,  de  ere  kram- 
beholden  scholden,   went   se  benom-       werk  dar  inne    gelik  kremern  utge- 
den   schaden    nnde    benomde   koste  lo  bret  hadden.  Lüb.  Z.  R.  289. 
atgheboret  hadden  (1373).  Hans.  Rec.  dtbreken,   st.  v.    i.   intrans.   aus- 

2,  57.  brechen^   hervorkommen   (plötzlich   u. 

Itb^r^en,  schw.  v.  1.  durch  Ver-  mit  Gewalt).  He  lep,  dat  em  ütbrak 
fÄTffung  jemand  lösen  und  befreien^  dat  swet.  R.  V.  5195;  do  breken  de 
mmenÜtA  aus  der  Gefangenschaft.  15  Ungeren  echt  wedder  uth  unde  togen 
So  wor  en  borgher  worde  vangben,  etc.  Korner  51^;  von  Krankheiten  etc. 
dhe  ne  scolde  nemen  losen  ifte  ut-  So  we  sere  vt  ghebroken  is  (Schwären 
borghen,  it  ne  were  also,  dhat  the  hat)^  vnde  wultu  den  schere  helen, 
stat  bedde  en  mene  orlighe,  so  mochte  so  stot  alant  etc.  Weif.  Mscr.  23^  3 
me  ene  losen  ifte  borghen  bi  rade  20  /.  121^;  weret  ok,  dat  minen  perden 
dher  ratman  (1303).  Brem.  Stat.  99;  wat  uplope  eder  utbreke  in  creme 
de  krich  wart  do  entricht,  de  (ge-  denste,  dat  scholden  se  mi  erleggen 
fangene)  marggreye  wart  utgeborget  und  irstaden  (1368).  Gott.  Urk.  /, 
Tor  7000  mark;  to  lesten  wart  he  nr.  250  u.  nr.  356;  de  sampninge 
los  mit  listen.  Bothos  Chr.  f.  179;  26  der  ketterie  began  üt  to  breken. 
ok  wart  gegrepen  hertoge  Hinrik,  de  Magd.  Seh.  Chr.  348,  8;  ans  Licht 
vart  utgeborget  vor  100000  gülden.  kommen,  kund  werden.  Also  dat  ge- 
das.  e.  J.  1404;  worde  ein  borger  ruchte  des  apostels  in  deme  lande 
gelungen  binnen  veide  eder  den  de  to  Indien  vtbrak,  wo  dat  dar  en  were, 
rath  ?th  sende,  de  mach  siner  frunde  so  de  etc.  lAib.  Passional  f.  17^;  aldus 
woU  bruken,  sick  losen  eder  vthbor-  so  brak  id  vt,  dat  Judas  nicht  ^n 
gen  laten.  Old,  Urk.  v.  1433;  am  was  des  koninges  sone.  das.  68^;  dat 
sulren  dage  wurt  Gl.  B.  mit  siner  mit  der  warheit  wol  sali  uitbreken. 
liQifroawen  dorch  Gl.  H.  u.  a.  uth-  Old.  Urk.  v.  1497.  —  2.  tr.  ausbrechen. 
geborget.  jSo^^.  u.  Holst.  R.  147.  ~  85  he  brak  üt  de  kile  mit  der  hast.  R. 
2.  gegen  Bürgschaft  geben  oder  laßen.  V.  635 ;  brak  om  sine  ogen  ut,  Uen- 
Wert  emme  nnsem  borghere  sin  gut  dete  ihn.  Magd.  Seh.  Chr.  127,  21. 
gkenomen,   dat  eme  de  rat  het  ut-  fttbringen,  st.  v.   1.  herausbringen. 

borghen  oder  ander  lovede   vor   ene       AI  brochte  he  dat  hovet  üt,  nochtan 
loTede  etc.  Gosl.  Stat.  88,  5.  40  bleven  beide  vote  dar  inne.    22.   F. 

ItWty  n.  Ausgebot  j  Aufforderung  694;  von  Müneen:  Gehalt  haben,  de 
neA  (freiwillig  oder  pflichtmäßig)  zu  (pennynge)  schullen  half  so  vele  fyns 
MUn.  Se  (die  Herzöge  von  MeU.  u.  udbringen,  alse  se  swar  syn.  Gott. 
Stargard)  makeden  en  grot  utbot  in  Urk.  II,  nr.  9.  —  2.  aus-,  zu  Ende 
ereme  lande.  Lab.  Chr.  2,  202;  he  45  bringen,  vollenden.  Do  bat  vns  eyn 
sande  sin  utbot  mank  de  ritterschop.  gud  vrunt,  wanner  wy  dat  boek  had- 
Chr.  d.  nordelb,  Sachs,  p.  149;  had-  den  vtebracht,  dat  wy  denne  de  an- 
den  de,  den  dat  to  behort,  utbot  deren  bischuppe  .  .  ere  leuent  ock 
gedan  unde  geladen  alle  de  gennen  scriuen  wolden.  Brem.  G.  Q.  55;  nocht 
eic.  Körner  197c;  dede  konnik  L.  eyn  50  (trotzdem)  unthelt  he  den  man  8  dage, 


ÜTBMNGINGE  144  UTDON 

wat  wi  dar  umme  deden ;  und  wi  en  uppe,  unde  worde  eme  benamen,  ei 
kondens  niclit  mit  genen  recht  ut-  dat  he  de  gare  atebuwet  hadde,  sd 
bringen  (seine  Freilaßung  erwirken)^  schalme  de  gare  dem  hureman  up^ 
sonder  wi  mosten  ene  utborgen  (1412),  richten  (ersetzen,  entschädigen),  Dithm 
Livl,  Urh.  nr.  1919;  solche  unse  sache  5  L.  R.  II,  §  104. 
anhängig  tho  maken,  citation,  ladung,  ütde(ge)di]lgeii,  schw.  v.  durch  Ver-^ 

breve  tho  bidden,  uth  to  bringen  .  Handlung  erwirken,  ausmachen,  Di^ 
(erwirken)  und  tho  reproduciren  .  .  herwede  beft  Godeke  mit  gherichUi 
gebührliche  executoriales  tho  erlan-  vnde  mit  rechte  vnd  tho  rechten  tyi 
gende  unde  uth  to  bringende  (1549).  10  den  vthghedeghedinget.  WigandsArch, 
Vogt,  Man.  Brem.  1,  217.  —  3.  von  II,  20;  men  schal  mit  eme  utdeghei 
Waren:  an  den  Mann  bringen^  ver-  dingen,  dat  etc.  Brschw.  Urk,  I,  IGli^ 
kaufen.  Sine  hörne  unde  sine  hüt  ock  schal  men  mit  one  uthdedingen^ 
machstu  al  dure  noch  bringen  üt.  dat  se  reden  unde  loven  dem  rad^ 
R,  V.  5084;  dewile  nu  de  koopluden  15  eyne  rechte  gantze  soene.  Gott.  L'rk.\ 
wüsten  de  waere  up  eenen  goeden  pen-  //,  nr.  378,  469. 
ninck  ut  to  bringen.   Ben.  148.  fttdeligen,-  delgen,   schw.  v.    nus^ 

fitbringinge,  /*.  Herat^bringung,  tilgen,  he  delgede  dat  uth  (in  detH\ 
Bettung.  Ik  bidde  dy,  dat  dyn  sme-  Briefe)  unde  scref  wedder  dar  in  etcj 
like  vorradinge  myner  zele  werde  ein  20  Korner  63^;  sunde,  de  in  den  dode| 
uthbringinge  van  der  dupe  der  zünde.  vtgedeliget  sollen  werden  etc.  DiaL 
Brem.  nds.  Betb,  f.  133^.  Ghreg.  230h;  ik  hebbe  dyne  vnrech- 

fitbroden,    ausbroden,  ausdunsten,      ticheit  vtgedelget.  Jes.  44,  22.  \ 

exalare.  Voc.  W.  fitdingen,  sd^w.  v.   bedingen,  durch\ 

fitbuddelen,  schw.  v.  (eig.  durch  26  Verhandlung  festseteen.  wi  sint  ok 
Graben  etc.  an  die  Oberfläche  der  Erde  berichtet,  dat  Fr.  wol  mer  eghens 
bringen?)  intrans.  ans  Licht  kommen?  gudes  heft,  wan  de  summe,  de  be 
Isset  dat  van  der  warheit  uthbuddelt  vor  heft  vtedinget  (1400).  Lüb.  Urk.\ 
de  erghernisse.   N.  Bus  2,  65.  4,   nr.  750.     sik  ütd.,    sich  aus   der 

fitbundich,  adj.  u.  adv.  ausbündig,  30  Gefangenschaft  durch  Festsetzung  eines 
vortrefflich,  ausgezeichnet,  sehr.  Se  Lösegeldes  befreien,  vnde  desse  vor- 
legerden sick  vor  de  uthbundige  vaste  screucn  borghere  dingheden  [sikj  vi 
horch  Stade.  Westphal.  3,25;  utbun-  binnen  enen  Verden  deele  iares  vor 
dig  grausam,  das.  27;  de  regerede  dusent  lodige  mark.  Brem.  G.Q.12Ö. 
utbundig  wol  dat  landt  tho  Hol-  35  fitdomen,  schw.  v.  ausdunsteti,  -dam- 
stein,  das.  33;  ein  utbundich  hupsch  pfen.  exalare.  Diefenb.  n.  gl. 
furstinne.   das.  89,  fitdön,  unr.  v.  1.  herausthun,  -nek- 

fitbfir,  m.  auswärtiger,  nicht  zur  men.  de  lever  wart  eme  ütgedän.  R. 
Gemeinde  gehörender  liauer  od.  Bür-  V.  5338.  —  2.  austhun,  vernicfUefi. 
ger.  Enich  man,  die  arve  toe  huire  40  Dyt  synt  de  dage,  de  neine  vorget- 
hevet  van  utebueren  etc.  Richth.  521,  tenheit  utdon  schal  (delebit).  Esther 
§  7.   s.  Richth.  s.  v.  9,  28  (H.);  dat  datum  was  uthgedan 

fitbnringe,  =  ütburen.  De  ut-  unde  eyn  ander  datum  was  nyge  ge- 
buringe  schSlen  hir  binnen  nicht  pan-  screven.  Lüb.  Chr.  2,  246.  —  3.  aus- 
den.  Lunden.  St.  R.  Überschr.  zu  Art.  45  thun,  auskehren.  Eft  en  man  siner 
37  (Dithm.  R.  Q.  p.  198.)  dochter  acker  mede  louede,  so  schal 

fitbnwen,  schw.  v.  zu  Ende  bauen,  he  er  den  acker  van  stunden  an  vth 
vom  Dünger :  vollständig  benutzen.  don.  Dithm.  L.  R.  §  194.  —  4.  aus- 
Verkoffte  he  den  acker,  unde  de  ene  thun,  ausgeben  gegen  Backt,  Zinsen  etc. 
to  hure  hadde,   de  hadde  dar  gare  50  Molen    unde  munte  unde  allerhande 


ÜTDOÜWEN  145  ÜTDRAGEN  -DREGEN 

toln  imde  gat  to  tinse  oder  to  plege  sware  grote  veltdage  geholden  sint, 
atgedan  ne  mut  anderweide  nieman  vnd  doch  tho  nener  entlyker  gantze 
to  tiose  dun.  Lehnr,  Art.  60^  §  2 ;  vredelyker  vthdracht  komen  künden. 
dot  en  man  sin  lant  beseiet  nt  to  Crr.  Weisth.  3,  86 ;  unde  de  rad  van 
tmse  oder  to  pleghe  to  besceidenen  5  Magdeborch  bearbeide  sik  dar  truwe- 
jiren  etc.  Bsp.  5,  77,  1;  vnde  dey  liken  inne  .  .  und  dem  heren  wart 
borghenneystere  sollen  des  jaers  vyt  vortelt,  dat  ed  mochte  to  groter  ut- 
doen  steynhnes,  wagen,  teynden,  dracht  (langwierigem  Prozesse)  und 
gfairaen,  yyscheryen.  Dorst.  Stat.  185;  Unwillen  komen  .  .  und  drengeden 
Item  die  raet  mögen  iarlinx  verpech-  10  den  heren  so  sere  etc.  Magd,  Seh,  Chr. 
tes  ind  ythdoen  den  körten  grauen,       360,  24. 

den  dick  etc.  das.  222 ;  ok  so  schal  fttdragen,  -dreien,  st.  v.  1.  (hin)aus- 

de  Todermarschalk  .  .  dat  namad  vt-  tragen  egerere,  ut  dreghen,  to  stole 
ioQ,  mde  schal  den  kemereren  dat  gan,  schiten.  Dief. — 2.  ausschioateen^ 
^elt  antworden,  wes  darvan  werd  15  (aus  der  Morgensprache).  efiFiitire.  Kü. 
[liOO).  Lab.  ürh.  4,  nr.  708;  aus-  In  den  Han5>.  Z.  R.  s.  im  Olossar. 
iu%  sum  Arbeiten.  Hamb.  Z.  R.  39,  —  3.  eu  Ende  bringen.  Die  andere 
17,  —  Befl.  sich  (ruhmredig)  ver-  deel  .  .  koren  bisscup  Symone  van 
nekmen  laßen,  van  sich  rühmen,  prah-  Padborne;  dar  veel  die  greue  van 
'^s.  anse  borgere  weren  de  lesten  20  Holsten  mede  to.  Men  sie  entvellens 
md  qaemen  in  or  herberge  und  eme  na  vnde  hulpen  eme  die  sake 
leden  sik  ut  unde  dat  behagede  nicht  vtdregen.  Brem.  G.  Q.  73;  wolde 
len  gemeinen  luden  utermate  wol.  de  bischop  dat  orlege  myt  en  uth- 
M<yä.  Seh.  Chr.  271,  7;  De  dre  rid-  dregen  bet  ynt  ende  .  .  so  wolden 
lere  qaemen  tho  Rome  to  deme  key-  25  se  mede  vyende  werden.  Lüb.  Chr. 
(ere  rnde  deden  syck  vth,  dat  en  2,338;  mank  anderen  spitesken  wor- 
bode  in  deme  slape  vorkamen,  wor  den  sede  he  tho  M.  A.,  dat  he  nicht 
p>It  begrauen  were.  Soven  Meistere  mehr  anrichten  scheide,  also  he  uth- 
^-  C2^.  dregen  konde.  Lüb.  Reform.  47.    bes. 

Mraweiy  schw.  v.  aus-,  verdaueti ;  30  eine  Streitsache  eu  einem  endgültigen 
iü-idriicken.  exprimere.  KU.  Unklar  Ausgang  oder  Ende  bringen,  gütlich 
«  der  Stelle:  De  Verden  vroude  dure  oder  im  Rechtswege;  endgültig  beschlie- 
Let  di  god  beschowen  An  enen  heten  ßen.  und  by  dem  gerichte  vort  to 
rure  Vnde  sine  macht  utdowen ;  Dat  rechten  tiden  erer  dage  to  warden 
nir  wart  gheslaghen  wech  etc.  Para-  35  bit  to  eynen  utdragenden  ende.  Th. 
iits  72,  26.  Vervem.  130;   dat  de   keyser  herto- 

itdetwinge,  f.  Verdauung.  Allent  ghen  R.  mit  der  herschop  L.  belenet 
Ut  to  dem  munde  ingeit . .  dat  wert  hadde,  alzo  dat  hertoghe  W.  suluen 
reUten  yn  de  utdouwinge.  Matth.  15,  mit  deme  keyser  utedrageD.  Lüneb. 
f?  ^Ä^.  (in  secessum  emittitur.  Vülg.)  40  Chr.  I680;  (Lüneb.  führte  Krieg  mit 

itiraek,  Atdraeht,  m.  u.  f.  Aus-  dem  Herzoge)  alzo  se  mit  utedraghe- 
^(V^  endgültige  Entscheidung  einer  nem  rechte  wol  don  mochten  vor  dem 
^reüsache.  To  frede  unde  to  enen  rike.  das.  173c;  alzo  dat  hertoghe 
niden  athdrage  komen.  Hans.  Urh.  W.  mit  sinen  heren  vnde  rade  vte- 
'.  1461;  vormiddelst  eneme  endeliken  45  dragen  vnde  vorenomen  hadde.  das. 
ithdrage  de  scheliDge  doden  (1447).  177c ;  wille  gi  dat  nu  alle  mit  recht 
bithm.  Crkb.  S.  33;  to  rechtes  uth-  hebben  edder  utdrageu,  der  tid  hebbe 
Incht  unde  uthsprake  gekomen  sin  gi  nicht.  Magd.  Seh.  Chr.  241,  12; 
3  solker  mate  unde  wise  etc.  Hanov.  dat  recht  mach  malk  dar  vtdregen 
S.  R.  427;  vm  wilke  twydracht  .  .  50  laten  vnde  vorderen  (1397).  Sudend, 

XÜMatdwd.  Wtti«crbiMli.  T.  XO 


ÜTDREIEN  146  ÜTDRUCKEN 

8,  S.  211^  13.  —  5.  ersetzen,  (de  expellere,  utdriven  vel  utslan.  Yo( 
schade)  den  schall  he  unde  de  syne  L.  —  Vnde  sit  he  darenboven  (troi 
utdregen.  Dithm.  L,  B.  §  4.  dreimaliger     Aufforderung     vtthovü 

utdreien,  schw,  v.  ausdrehen;  sik  u.  rende),  so  sal  men  ene  setten  in  de 
sich  herauswinden^  entsclüüpfen,  ent-  5  torn,  vnde  driuen  de  vth,  de  in  dem 
rinnen.  Dar  kan  he  sik  dan  so  listi-  erue  sin.  Rig,  St.  R.  166^  5 ;  sok  k 
gen  ütdreien.  R.  V,  4781;  dar  um  böse  daeten  (kettery,  horery  etr 
drei  di  ut,  du  krichst  hir  nicht.  werden  mit  glicken  processea  utli 
Vorl,  Son  926;  dar  du  di  hefst  her  gedreven  und  verfolget  etc.  Fa}<-: 
ut  gedreit,  Dar  heft  en  scharper  wint  10  Staatsb,  Magae,  6^  628;  eine  Sirk 
geweit,   das,  984  (u,  dazu  Höfer),  od,    Besitz  nicht   anerkennen.      Wer 

fitdrengen,  schw,  v,  mit  MacJU  ienech  twienghen  vnder  luden  vmui 
fördern^  zum  Ziele  treiben,  vnd  dar-  en  perd  .  .  dat  it  er  iewelic  vtdnu 
mit  se  dit  vnd  de  andere  sake  der  vnde  er  iewelic  is  vorsake,  dat  it  si 
deilinge  (Landestheilung)  mochten  15  nicht  ne  si  (Varr,  we  dat  vpdriu  i 
vthdrengen  etc.    Kantzow  189.  vnd  he  dat  etc.).  Lüb.  R.  327.   (Di\ 

ütdrenken,  schw,v,  durch  Abschnei-  selbe  Gesetz  lautet  S.  404:  wert  schi 
düng  des  Waßers  zur  Ergebung  nöthi-  linghe  twysschen  luden  vmme  en  pei 
gen  (vgl.  ütsmachten).  Se  konden  de  edder  vmbe  quek,  also  dat  dat  quy 
borch  nicht  winnen;  se  mosten  se  20  erer  nen  hebben  en  wille  vnde  w.i 
utdrenken.  Do  se  de  Stadt  wunnen  vtgeslagen,  dat  höret  dem  voghed^ 
etc.  Bothos  Chr.  /,  142.  — beitreiben?  oder  veräußern?  =111- 

fitdrift,  f  1,  AuS'y  Vertreibung,  ren?  Die  panden  (Pfänder)  solk 
2.  Beseitete  (belegte jem,müBeschlag)  den  derden  penninck  beter  syn  da 
erflick  gudt  umme  sacke,  dat  nein  25  die  princepaelsumme ;  endo  weer  du 
erve  tins  en  were,  und  vorvolgede  geleent  gelt  off  verdient  loen,  d:i 
dat  3  dage  und  6  wecken  und  leite  machmen  uytdryven  mit  rechte  i\\ 
sich  dar  an  weidigen,  und  dede  darna  dwars  nachten  (Var,  in  den  denki 
eine  utdrift  (d.  h,?)  und  ein  thoslach  dach).  Richth.  273,  §  9. 
und  boide  dat  veele  .  .  unde  konde  so  fitdroten,  schw.  v,  durch  Drohn a 
des  nicht  verkopen,  den  sali  men  mit  herausnöthigen.  So  wor  lüde  en  scL: 
gerichte  wisen  an  dat  gudt.  Fahne,  hebbet  tho  zamende  e&e  en  mi 
I)ortm.  St.  R,  S,  46.  —  Vgl.  ütdri-  den  mereren  deil  in  demo  schej 
ven  am  Schluß.  de  minnere  scal  deme  merendele  v<* 

fltdrinken,   st.  v,    austrinken;  mit  85  gen,  id  en  zi  also,  dat  he  mit  dt  1 
Acc.  der  Person:   die  jemand  aufge-      merendele  dat  schipp   wolde   lig;^ 
legte  Brüche  auf  dessen  Rechnung  ver-       laten   unde  den  anderen  uthdrott*; 
trinken?  vgl,  vordrinken.    Wolde  hie       des  en  schal  nicht  sin.    Bretn.   ^^• 
dann  die  brocke  nicht  geuen,  so  sol-       299  u,  Rig.  St.  R.  198. 
len  sie  ine  vthdrinken  vnd  verbieden  40      dtdrucken,  schw.  v.  1.  ausdrucli: 
ime  syn  ambt.  Dortm.  Urk.  III^  215       nennen  oder    angeben.     Vmme    cii . 
(a.  1402);  vgl,  S.  223^66;  vnd  wert       vtedruckeden  summen  penninge.    /' 
Sache,   dat   hie  dannoch  (nach  vier-       neb.  Chr.  f.  183^;  dat  se  binnen  vt 
maliger    Ladung)    nicht    komen    en       drucke(n)der  tyd  bi  eren  eeden  w  t^v 
wolde,  so  is  hie  verwunnen  glycherr  45  derdon  scholden.  das,  f.  18(A ;    h\  \ 
wyss  offte  hie  drie  vtgedrunken  were       nen  den  vtgedruckeden  iaren.  BUh  / 
vnd  sali  ouch  drie  Schillinge  betalen       Urh,  nr.  390,   —   2.  erzählen,      al 
wan  men  ihme  anspreket,  gelyck  offt      hir  vore  utedrucket  is.   Lüneb.    f.  /. 
hie  vtgedruncken  wer,  das.  8,223,67.       f.  166c ;  vnde  bat  vns  do,  dat  W3-  ,. 

fttdriven,  st,  v.  aus-,  hinat^treiben^  go  groten  orloghe  wolden  clarlikea 


•  ♦  • 

t    V. 


ÜTDÜNEN  147  ÜTEREN 

dncken  ?iide  scriaen.  Brem.  G,  Q.  uiten  mit  seven  eeden  ( Eideshelfern) j 
55;  we  kan  eynes  ymmeken  natura  ende  so  solde  hem  dar  aen  genogen. 
ntiincken7  Josefe  V.d.  7  Tods,  V.J357,       das.;   na  rechte   gescheden,  dat  W. 

BMuen,  schw,  v.  aufschwellen^  aas-  scal  zyne  hant  yppe  den  sulfften  brefi 
idnen.  De  eine  (der  unnüt^fen Manche)  6  leggen  vnde  ten  hilgen  sweren,  dat 
wert  sinen  back,  mit  allerley  visschen  he  zodane  gaedere,  alz  in  den  breue 
apgeblasen  und  uthgednnt,  alse  dat  zynt  bescreuen,  den  kynderen  vul 
Tomemeste  syner  guden  wercke  er-  vnde  al  geutet  vnde  vernoget  heft. 
togen.  PraUst.  Gl.  ssu  E.  V.  f.  163.       Emd.  Bußb.  f  69;  hebben  gesworen, 

AtdirsekeBi  schw.  v.  herausdreschen  lo  dat  S.  zyner  suster  frow  Oerldsna 
(=ütdorsken,  -dosken).  Welck  forste  vul  vnde  al  wol  heft  geutet  eren 
by  Tn0en  dagen  Wolde  solck  saeth  bolbryngh  van  dem  herde.  das. ;  item 
tho  acker  dragen,  de  durschede  wol  Meleff  zall  bynnen  XXI  dagen  vthen 
vth  der  eren  krön.  Odav.  f.  JS^ ;  dar-  übben  vnd  Lyubben  myt  der  derden 
ione  (im  Kloster)  vorde  se  eyn  so-  15  band  erer  twiger  moeder  boelbrenge, 
licke  regel  Vnd  därsschede  vth  mit  so  Meleff  den  myt  erer  moder  zeli- 
orer  tangen  flegel  So  mennich  an-  ger  dechtnisse  entfangen  hefft.  das. 
dechtich  gebeth.   das.  f.  9.  f.  68^.   (Im  dritten  u.  letzten  Beispiele 

itdwaleB,  schw.  v.  irregehn.  War  scheint  Mien^  t<?i6  uteren,  au4ih:  bewei- 
raste  ys  vnde  gude  gedachte  syn,  dar  20  sen^  darthun  —  die  Größe  des  Vermö- 
en  jB  geen  vnnutte  sorychuoldycheyt  gens  eidlich  erhärten  —  au  bedeuten.) 
noch  wtdwalen  der  synnen.  Leben  d.  ntenen  =  uteren.     Varr.   eu  Bsp. 

*.  Frang.  166h,  II  62,  1.    (Auch  im  Cod.  Oldenb.) 

iteektiseh,  adj.  fremd,  (der  nicht  dtentrichten,  schw.  v.  bezahlen.  Tu 

mr  Acht,  Genoßenschaft  gehört).  Se  25  vormundern  desses  testamentes  so 
wrogeden,  de  to  seck  genomen  in  de  hebbe  ick  gekoren,  hem  J.  und  her 
mast  Tfomede  sviryne  van  utechteschen  C.  hir  bi  tu  doende  und  also  ut  tu 
laden«  Gr.  Weisth.  3,  92;  vindet  men  en[t]richtende,  als  se  darvore  willen 
den  waghen  na  der  none  in  dem  vor  gode  dat  loon  untfaen.  weret 
holte  .  .  so  mach  men  panden  vor  so  ock,  dat  erer  welck  vermiddelst  der 
einen  nutechteschen  man.  das.  3,  82.  tiid  der  utuntrichtinge  aflivich  worde 
Bieher?  andedatse  dar  nement  ynne  etc.  (1389).  Livl,  Urk.  nr.  1263;  100 
pandet  hebbe  unde  dar  ny  nemant  mark  tu  sinem  willen  ut  untrichten 
pleghe  ynne  to  pandende,  sunder  und  betalen  etc.  (^I^PT^.  da^.nr.i^^7. 
desse  vorscrevene  mochten  dar  ynne  35  utep,  Comp,  äußere,  vor  de  uteren 
Men  utexede  lüde  (1399).  Hanov.  nye  dore  (1368).  Gott.  Urk.  /,  nr.  252. 
St.  R.  221.  utep,  adv.  außer.  Worde  enem  min- 

iten,  adv.  verlängertes  ute,  s.  oben,       sehen  ene  wunde  gewracht  van  velen 

iten,  schw.  v.  herausgeben,  heraus-       luden,  de  wunde  mach  me  nemande 
Wrc«,  oft/r.  utia,  ags.  utian.  —  Waer-  '40  geven,  uther  alse  (=  den)  enem.  Lüb. 
äoe  een  wyff  ann  ene  haue  koemet       -B.  320,  Anm.  6. 
end  ann  ghuedt,  end  de  gheen  kin-  ntepen,   schw.  v.   1.  hinaustreiben, 

der  teet,  so  hoert  men  hoer  tho  verjagen,  verstoßen,  exterminare.  — 
^ene  alsodanc  ghuedt,  soe  sy  daer  De  scole  wi  .  .  vth  vnsen  sloten,  lan- 
brachte.  RietUh.  305,  §  15;  vortmer  45  den,  herscap  .  .  ganslike  vteren  vnde 
so  Bai  men  uiten  den  hoeveners  over-  vorwisen  (1341).  Dieph.  Urk.  nr.  40; 
sten  rock,  eene  eenvolden  hoike,  syn  na  deme  als  gy  myne  vrund  de  houet- 
broek  etc.  Gr.  Weisth.  3,  878;  ende  linge  to  Butenjade  vterd  van  eren 
^eeri,  dat  den  amptman  hier  niet  holden  vnd  kercken  .  .  vnd  gy  ze 
aen  genoehte,  so  solde  men  dat  erve  50  vurder    dencken    to   vordriuene   vth 

10* 


UTEREN  148  ÜTEREN 

landen  vnde  luden.  Brem.  Urh,  v.  v.  1415.  —  3.  herausfordern^  die  Be- 
1419;  nement  schal  den  anderen  dar-  Zahlung  einer  Schuld  etc.  verlangen^ 
umme  baten,  veyden,  hinderen,  be-  jem.  wegen  einer  Schuld  belangen, 
scbedegben,  uteren  ofte  yenigberleye  unde  wil  yw  de  (14  9f  unde  16  seh.) 
wrake  don  (1433).  Brem.  Stat.  440;  5  senden  .  .  alzo  dat  gy  ze  in  guder 
ok  wille  [wi]  sodane  personen  (die  tit,  to  uternde  jwe  pari  soltes  (euren 
wegen  Schuld  flüchten)  vormiddelst  Antheil  am  ScUee  gegen  Bezahlung 
breuen,  kosten  vnde  arbeyden  vteren  auslösen^  die  Herausgabe  dessdben  ver- 
ende Yoruolgen  laten,  dat  se  in  nyner  langen  ?)  ,  wol  scholen  untfangheu 
stad  van  der  benze  scholen  leydes  10  (1437).  Hans.  Rec.  IP,  S.  40;  Vor- 
geneten.  Lüb.  R.  552;  doch  so  schal-  sumede  ick  dat,  so  wilkohre  ick  in 
men  den  sundere  nicht  ghans  vor-  desem  brefe,  dat  men  sodan  gebreck, 
werpen,  vteren  ichte  vorsmän.  Ecdes.  hinder  unde  schaden,  de  daramme 
f.  63^;  de  arme  is  vorsmaed  vnde  geleden  werden,  von  my  unde  minen 
werd  ghemeden  vnde  ghevteret  vmme  15  erven  unde  goederen  mag  utern,  win- 
sin  armoide.  das.  f.  73c.  —  J2,  von  nen  unde  mahnen  mit  pandinge,  mit 
sich  thun,  herauskehren,  veräußern  hesate  etc.  (1503).  Vogt,  Monum.ined. 
(verkaufen).  De  van  Osterode  slogen  II,  291 ;  (dusent  goltgulden)  datselve 
ok  krossen  uppe  den  mattier  slach  van  en  allen  ofte  eyuen  besundereo 
.  .  De  worden  hyr  binnen  utert  nicht  20  tho  forderen,  tho  utteren  und  tho 
mer  wen  vor  3  brunsw.  pennig.  manen  (1529).  Nies.  Beür.  1,  158; 
Brschw.  Schichtb.  f.  218;  whor  ein  wered,  dat  de  van  Velthem  deme  rade 
frouwe  ahn  einen  herdt  kameth  vnd  nicht  en  deden  in  vrunschop  eder  in 
nhen  kyndt  teledt,  so  schall  mhen  dem  rechten,  des  se  us  plichtich 
ehr  vtheren  van  der  where  alsodane  25  weren,  so  scolde  us  use  herre  mid 
gudere,  alse  sehe  dar  gebracht  hefft.  den  van  Veltem  ringhen  laten  uude 
Bichth.  123,  Anm.  3  (vgl.  das  erste  ne  scolde  us  dar  nichtes  umme  ute- 
Beisp.  s.v.  uten);  ik  bekenne,  dat  J.  ren.  Brschw.  Chr.  1,55,25;  CortF. 
unde  H.  neen  gud  Adden  schuldich  unse  borger,  he£ft  uns  bericht,  wo 
synt  to  uterne,  dar  zu  zee  vor  an-  30  dat  Hinrik  V.  juwe  borger,  eme 
sprekt  (1413).  Ostfr.  Urk.  nr.  234 ;  schuldich  [sy]  ene  benompde  summe 
Weygherde  he  des  (des  doden  scult  pennige  unde  vurder  vor  ene  ghe* 
£fu  eahlen,  nend.  de  gast,  uppe  den  lovet  hebbe  vor  seventeyn  Brem.  mark, 
sin  erve  vallen  mach),  so  sculde  men  Van  deme  vorg.  gelde  unde  loffte 
dat  gut,  wat  he  ghelaten  hedde,  ute-  35  scheide  und  wolde  Hinrik  deme  vor- 
ren  (veräußern,  verkaufen)  unde  ghel-  ben.  unsem  borgere  betalinge  unde 
den  manlikeme  na  siner  marktale.  beneminge  gedan  hebben  .  .  deme 
Gosl.  Stat.  8,  17;  effte  ein  man  doch  so  nicht  gescheen  en  sy.  Alse 
wechstorve  unde  werde  beschuldiget,  sy  de  genante  Gort  myt  gerichtes 
dat  he  scholde  upnamen  hebben  siues  40  tlwange  dar  to  geutert  (genöthigt), 
slachtes  manghelt  .  .  unde  he  hadde  dat  he  vor  de  vorben.  juwen  borger 
leved  (hinterlaßen)  enen  sone,  so  bereden  moste  (1443).  Hans,  Gesch. 
schal  de  sone  sineme  slachte  .  .  dat  Bl.  Jahrg.  1874,  S.  70.  —  4.  äußern^ 
gut  uteren.  Dithm.  L.  R.  §  163;  jseigen.  De  beiden  uterden  ere  bos- 
(oder  zu  4^?  vgl.  II,  Art.  180);  vort-  45  heit.  Chr.  d.  nordelb.  Sachs,  p.  17; 
mer  en  scal  de  prouest  der  ker-  mit  dem  Munde  äußern,  darthun,  be- 
ken  eghene  lüde  nicht  vorkopen,  vor-  weisen,  erkläreti.  sprack  he  to  eme 
zetten,  vorwesselen,  voranderen,  be-  unde  uterde,  wat  de  begheringhe  sj- 
schatten,  voreruedelen,  vorherweden  ner  andacht  were.  Korner  349>;  Ware 
offt  vtteren  nynerleye  wys.  Old.  Urk.  50  it»  dat  nen  kopman  darby  gewest,  so 


ÜTEREN  149  UTERLIK 

sdiolen  de  jenne,  de  it  (das  Strand-  theen,  Tortien)  na  me  scaden,  dar 
^)  entpfaDgen,  utern  mit  twol£f  mede  n'  is  he  nicht  unsculdich.  Ssp. 
gaden  mannen,  dat  des  gudes  nicht  //,  6JSy  1 ;  wer  we  in  unssen  landen, 
mehr  gewesen  hadde  (1384),  West-  de  nycht  recht  nemen  en  wolde  .  . 
fiud.  3,  1760;  wil  he  des  den  tagen  5  des  solden  wy  unde  de  unsse  vnss 
nicht  beloYen  (daß  der  gekaufte  Acker  yteren,  syner  nicht  in  unsen  landen 
bezakU  sei),  so  schal  de  gönne,  de  lyden  etc.  (1454).  Wigands  Arck.  4^ 
deo  acker  kofft  heft,  tostan  mit  twolf  58;  dat  andere  stacke  (um  dessent- 
mannen  ande  uteren  em  dat  gheldt  (die  willen  ein  Bechtsgutachten  begehrt  wird) 
Bezahlung  darthun).  Dithm.  L.  B.  11^  lo  is  dat,  wanne  de  man,  de  sik  des 
^  106;  efit  dar  en  yruwe  were  unde  mordes  uteren  wil  (sich  von  der  An- 
hedde  ene  suster  unde  de  suster  klage  des  Mordes^  der  ihm  Schuld  ge- 
stonre  nnde  de  andere  suster  spreke,  geben^  lossagen^  ledigen^  befreien)  etc. 
dat  se  mer  gudes  scheide  dar  ut  Stendal.  Urtheüsb,  S.  40;  (dey  also 
hebben  alze  de  andere  ere  tostunde,  i6  [nenUich:  daß  er  rovich  ofif  duvich 
so  schall  dat  burschop,  dar  se  ute-  giit  in  Besitz  genommen  habe]  hQschxil- 
gheven  ia,  uteren,  wo  vele  se  darut  diget  is)  .  .  de  moet  syck  des  gu- 
hebben  schaL  das.  i,  §  166.  —  Befl.  des  uteren  (den  Besita  aufgeben)  unde 
1.  sieh  (äußerlich)  öffentlich  zeigen.  sweren,  dat  he  dat  gudt  kofte  bi 
Nemant  dorste  sik  uteren  vor  enen  20  lechten  dage  und  dat  nicht  en  wüste, 
cristen.  Chr.  d.  nordelb.  Sachs,  p.  41;  dat  dat  gudt .  .  gestollen  were.  Fahne^ 
do  uterden  sik  de  guden  cristen  bin-  Dortm.  3^  Art.  209.  —  sich  enthalten. 
Den  Hamborch.  das.  44.  —  2.  dar-  ynd  scholen  sick  dedlicher  verhand- 
/Atfii,  versiehern.  Ec  scal  oc  hern  lung  an  des  deders  frunden  by  ver- 
Lippolde  sine  breue  weder  schippen,  25  mydung  lyves  straffe  uthem  vnd  ent- 
de  he  gegheuen  heuet,  dat  he  des  holden  (1556).  Westphal.  2^  450;  sik 
stichtes  to  Mynden  vient  nicht  mer  alles  rodens,  schrivens,  druckens  ed- 
werde,  mochte  ec  der  breue  nicht  der  der  geliken  sick  gentzlich  utern. 
hebben,  des  scolde  ec  mic  uteren  mit  Benner,  Brem.  Chr.  2,  215;  so  [se] 
mineme  rechte  (eidliche  Versicherung  so  sick  solcher  frowde  uthem  unde  ent- 
dbgehen)  ynde  scolde  vormöghen,  dat  theen.  Neoc.  1,  121. 
etc.  (1319).   Sudend.  /,  nr.  311,  —  nteringe,  f.  1.  Befreiung,Beinigung, 

3.  mü  Gen.  sich  entäußern ,  sich  Losschwören.  Wor  en  man  acker  kofft 
lossagen  von^  von  etwas  nichts  wißen  unde  dar  ghude  bewysinghe  by  hefft, 
tcoUen.  worde^  gudt  under  unsen  bor-  35  dat  he  gelt  utgheven  hefft,  unde  me 
ger  besät  mit  gerichte,  de  borger  ene  vorder  beschuldigen  wolde,  so 
mach  sick  des  gudes  nicht  uteren,  mach  he  de  utheringe  hebben  mit 
beth  dat  mit  gerichte  gewunnen  si.  XU  mannen.  Dithm.  L.  B,  §  148.  — 
Faktie^  Dortm.  5,  p.  58;  spreke  wei  2.  Nöthigung?  (Im  FaU  einer  Nicht- 
den  anderen  an  mit  eme  openen  40  erfiälung  eines  Vertrages  ist  gestattet 
breiTe  unde  spreke,  sin  inghesegel  die  Erfüllung  au  er^unngen  durch  ver- 
were  dar  ane,  bekennet  dey  des  se-  schiedene  BecMsmittelj  die  angeführt 
gels  nicht,  hei  mach  swaren  to  den  werden^)  dat  ene  to  brukene  sunder 
belegen,  dat  dat  segel  sin  nicht  en  hindernisse  des  anderen  sunder  utte- 
si  noch  nu  sin  were  unde  uteren  sich  45  ringe  jeniges  gerychtes,  off  mede  ge- 
dar  mede  des  breives,  sich  befreien  uttert  (d.  h,?)  vnvorvolget  vnde  vn- 
ron  d.  Br.  das.  S.  38,  44;  (berich-  vorklaget  vor  iemande.  Old.  Urk.  v. 
tigt  von  Frensdorff);  wil  he  ir  (der  1467  u.  1492.  vgl.  uteren,  3. 
Thiere,  die  Schaden  angerichtet  ha-  nterken  =  uterliken. 

ben)  dk  iiteren   (Varr,  utenen,   ut  50      nterük,  adj.  äußerlich;  offen,  nicht 


UTERLIKEN  150  UTEßSTE 

versteckt^  genau  bestimmt.  Ene  vier-  liken  vnde  wterliken  to  eren  ynde 
like  antworde  gheuen  (1372),  Lüb,  to  rechte  kegen  eme  vorbaden  heb- 
ürlc,  4,  nr.  176;  dar  wy  ok  noch  heu  (1469).  Styffe,  Bidrag  3y  nr.lU; 
ghene  vterlike  antworde  van  crighen  ik  bidde  dy,  leue  here,  the  my  alle 
en  kunnen  (1382).  das,  4^  S.  456;  6  daghe  also  vterken  in  betrachtinghe 
de  sulven  article  möge  gi  handellen  dines  lydendes,  also  ieghenwardich 
in  jaweme  rade,  juwe  gutdunke[n]t  rechte  ift  ik  sta  vor  deme  crace. 
und  ttterliken  willen  juwen  boden  Van  d,  Wege  d.  cndees  f.  D7^.  — 
dar  van  mede  to  donde  (1407).  Liü.  Chmpar.  alzo  hir  vor  in  vnsem  an- 
Urk.  nr.  1742;  bidde  we  gik,  dat  gi  10  dern  antworde  vnd  uterliker  in  ynser 
vns  desser  uterliken  nSdantworde  claghe  teghen  de  heren  utedrucket 
nicht  vorkeren  noch  en  witen  ("^5^5^.  is  (1396).  Sudend.8,  S.177;  Superl 
Sudend.  8,  8.  175^  17.  hebben  gearbeydet,  als  wi  aller  nter- 

ilterliken,  nterken,  adv.  äußerlich;  kest  künden  unde  mochten  (1383), 
offen^  genauy  bestimmt ,  sehr;  penitus,  16  Hans.  Reo.  2^  316;  unde  spreeken 
plane,  prorsus.  Kü.  engl,  atterly.  —  mid  en  darvan,  so  wi  uterlikest  moch- 
Ik  danke  ja  uterliken,  dat  gi  etc.  ten  (1379).  das.  2^  215;  wetet,  dat 
(1400),  Livl.  Urk.  nr,  1574;  ju  sal  wi  ene  sproken  und  berichtet  hebben, 
her  W.  mit  dem  munde  wol  berich-  als  wi  best  und  uterlikest  konden 
ten,  des  ik  ju  nicht  so  uterliken  20  (1386).  Liü,  Urk.  nr,  1231, 
scriven  en  kan  .  .  Hir  up  so  weset  iitermate(ne),  adv.  atiy3erfna^en,  «ier 

hir  uterken  ane  vordacht  (1396),  das,  die  Mafien^  außerordentlich,  utermate 
nr.  1414;  bidde,  dat  gi  H.  und  de  wol.  Magd,  Seh.  Chr.  271,  7;  dit 
sine  underwisen  und  uterliken  berich-  holet  utermaten  sere.  Rost.  Ärsmeib. 
ten  willen,  dat  se  etc.  (1406).  nr.  25  f,  23^;  utermaten  vele.  Körner  4U; 
1711;  ene  sake,  der  wi  ju  nicht  uter-  vtermatene  wol.  Lüb.  Urk.  4,  S,  438. 
liken  schreven  (1410).  das.  nr.  1834:  nterste,  Superl.  adj.  äußerste^läzle. 

dat  en  kone  wi  noch  nicht  uterliken  He  bat  Lazarum,  dat  he  dat  uterste 
weten  (1409),  das.  nr.  1804;  bidden  van  synem  vinger  steke  int  water. 
ju  up  alle  desse  stucke  emstliken  30  Dial.  Greg.  234^;  in  deme  utersten 
willen  trachten  unde  de  uterliken  to  van  Turkyen.  Korner  162^ ;  dat  he 
herten  nemen  (1412),  das.  nr.  1915;  do  den  vanghenen  al  er  gud  nicht 
unde  beeden  ze  uterliken,  dat  etc.  wedder  en  ghaff  uppe  de  utersten 
(1379),  Hans.  Rec,  2y  216 ;  dat  man  teyn  margk  na,  ik  swighe  van  deme 
uns  hir  zeker  unde  uterlike  up  kunne  35  utersten  penninghe.  das,  227^;  dat 
vorantworden  (1382),  das.  2,  301;  we  ane  godes  hulpe  nicht  konden 
des  hebbe  wy  de  sake  vterlike  ver-  ghenesen  hebben  van  zodaner  uter- 
uolghet  met  groten  arbeide  ende  met  sten  freueler  vyentliker  nöd  weghene 
groten  costen  (1372).  Lüb.  Urk,  4,  (1396).  Sudend.  8,8.176,8;  seenvol- 
nr.  176;  synt  de  heren  vns  zo  dycke  40  den  uns  gheenen  rugget6ch  van  zoes 
grofiiken  vnd  uterliken  anclaghet,  dat  weken  geven,  dat  wy  jw  eren  utersten 
we  des  van  ere  weghene  nicht  laten  willen,  woer  se  to  wolden,  mochten 
moghen,  we  moten  dat  unrecht,  dat  ghescreven  hebben  (1438),  Hans.  Bec. 
se  vns  dar  ane  d6t,  zo  uterliken  vnd  IP,  8.  153,  geringfügig.  Se  en  kon- 
zo  openbare  vorantworden  eic,(1395).  45  nen  de  mynnesten  vnde  vtersten  ge- 
Sudend.  8,  S.  175,  14;  we  hedden  zo-  breken  yn  en  suluen  nycht  vorwjn- 
dane  antworde  leuer  vorsweghen,  nen.  Dial.  Greg.  190 ;  de  snoden  yni^ 
hedden  vns  desse  heren  mit  erer  an-  vttersten  dynge.  das,  f.  256.  Von  der 
claghe  dar  zo  uterliken  nicht  to  drän-  Zeit :  ick  schicke  vnde  sette  dat  te- 
gen.  das.  Z.  19;  dat  wy  vns  so  bog-  50  stament  mynes  vtersten  (letzten)  wil- 


ÜTESCHEN  151  ÜTGAN 

in  desser  wyse.  Testam,  v.  1417  gen  edder  bowyszen  konde,  wolde 
(Arck.  f.  Gesch.  Lid,  p.  215),  —  Adv,  hie  die  XXX  m.,  de  he  dennhe  nu 
Biienaarten :  ten  utersten  (bis  auf  noch  by  gedachten  P.  vthgande  hadde, 
ks  leUte^  vollständig)  vuUenbringen.  entrichten  (1529),  Wism.  Zeugeh,  f. 
Pass,  Chr.  85^;  also  he  do  alle  ker-  5  292;  von  Deichen,  die  durchbrechen; 
ken  bynneQ  Roma  uppe  dat  uterste  von  Sielen,  die  einreißen.  Dar  solke 
hadde  schynnet.  Körner  92c ;  dat  he  dike  uthgingen  edder  inbreken('iJ7^^. 
em  appe  dat  uterste  nicht  en  lovede.  Casself  tfrk,  105 ;  und  darnach  sines 
ias,  234h.  nabers  diek   uutginge   und  sin  gude 

itesckei,  schw.  v.  die  Auslieferung  10  diek  so  mede  ginge.  Brem,  Stat.  573; 
verlangen.  Got  wet  dat  wol,  dat  gi  a.  1218  do  ginck  de  slyck  syll  in 
anschuldege  lüde  utescheden  (1331),  Rustringen  uth.  Fries,  Arch.  i,  316 ; 
Lid,   ürk.  6^  S.  495,  bu  Ende  gehn,  vergehen,  aufhören,  ab- 

iitYtnt%  schw.  v,  ausebenen,  schlich'  gelaufen  sein,  Ik  sach  eynen  riken 
^.  dat  bolwerk.  Ben.  259;  ock  schall  15  man,  dem  was  de  ende  uth  geghan 
frow  Himbe  uthevenen  laten  de  noer-  (=  war  gestorben),  dat  de  arme  sele 
dersidt  yan  orer  horch.  Ostfries,  ürk.  begunde  klagen.  Hanov,  Mscr,  I,  84, 
Rf .  428.  S.  410 ;  dat  hadde  menneghe  tyd  ghe- 

^tgiMf  unr.  V.  1.  intrans.  ausgehen,  stan  in  vrede  .  .  nu  gingh  de  dach 
eig.  u.  büdl.  Gedenket,  wo  Reinke  20  ut,  dat  de  Sarraceneu  sere  moyden 
ok  solven  mede  ütgink,  dar  men  juwe  de  cristen.  Lüb,  Chr.  1,  92;  in  s. 
broder  uphink.  R,  V,  1863 ;  he  vor-  Nicolaus  avende,  do  de  dach  uthghink 
wandede  ene  sere,  so  dat  Isegrim  etc.  das,  1,  187;  1,  253;  do  sulves 
ein  oge  gink  ut.  das  6354 ;  wor  ut-  ghync  uth  de  dach,  den  de  byschope 
gaade  (so  in  der  Überschr,)  veltwege  25  ghemaket  hadden  thusgen  .  .  tho  haut 
(i.k.  nicht  Hdsncege  oder  Sackstraßen?)  do  sych  dach  unde  nacht  scheyde, 
sind,  de  me  gan,  riden  u.  yaren  mach.  do  was  de  vrede  ute.  das,  1,  419 ; 
Dithm.  L.  R.  II,  §  224 ;  en  ütgände  dat  gutlik  bestand,  dat  nu  yppe  Wal- 
urLunjnichtiges  Weib,  Hure?  Item  wor  burgis  vtgeyt  (1447).  Dithm,  ürk. 
enTthghande  wiff  were,  dar  menich-  so  S.  78;  we  dedingheden  einen  vrede 
man  syn  honet  vmme  nedder  slan  wente  uthghande  wynachten.  Brschw, 
moth,  efite  ere  vrund  edder  wol  dat  Chr.  1,  49,  8;  versette  we  ei'fiik  gudt 
vere,  de  se  dael  sloge,  de  schal  dar  op  ene  uthgaende  tid  (bis  eu  einem 
nenen  vrede  ane  braken  hebben.  das.  gewissen  Termin),  wan  de  tid  ver- 
I,  §  236 ;  ofit  dar  en  vtgande  wi£f  35  sleten  were  etc.  Fahne,  Dortm,  3,  p, 
worde  dotgeslagen,  so  schalme '  se  57,  —  Im  Jurist,  Sinne :  rechtes  oder 
nicht  hogher  betalen  alse  enen  spei-  to  rechte  ütgän,  sein  Recht  (in  ent- 
sone  (uneheliches  Kind),  das,  II,  Art,  scheidender  Instana  ?)  suchen,  Weren 
48;  dat  ein  gedrucket  werk  utginge  lüde  twitallich  und  gengen  rechtens 
(erscheine).  Hamb,  Z.  R,  8, 17 ;  dat  bot  40  uth  to  anderen  luden  .  .  wat  se  en 
gink  nt  van  des  koninges  weghen.  segeden  vor  recht,  dat  sali  malck 
Karner  176d;  von  Zahlungen:  fäUig  den  anderen  halden;  brecke  dat  eer 
^fi.  dat  he  vuldoe  van  all  sime  gude  welck  und  woirde  dar  boven  schul- 
binnen  den  negesten  iare  to  komende  diget  umb  schaden,  des  he  nu  to 
van  den  dage,  dat  dat  schot  uthgeit.  45  rechte  weer  uthgegaen,  den  schaden 
Fahne,  Dortm.  3,  Art,  231 ;  ausstehn  mach  he  verantworden.  Fahne,  Dortm, 
(von  Schulden).  Dytis  de  schult,  de  de  3,  Art.  182;  daher  dat  ütgände  recht, 
gemelte  Hans  Otte  vtgande  hadde,  letzte  Instanz  (letzte  Quelle,  aus  der 
by  A.  R  10  m.  etc.  Wism.  Inv,  f,  191 ;  das  Recht  fließt)  ?  sunder  ok  iegen 
wo  hie  ouerst  szodans  nicht  nhabrin-  50  den  rad  der  stad  to  Bremen,  dar  de 


ÜTGAN  152  UTGANK 

genanten  iuncker,  rad  to  Oldenborch  eogen)^  dat  he  bewisen  kan  myt  ein( 
.  .  ore  vthgande  recht  hebben  van  waren  recess  (1436).  Z.  f.  Nkda 
older  wonheit  wegene.  Old.  ürk.  v.  1855^  S,  177,  —  verweigern^  ablengm 
1446;  were  dat  also,  dat  jenichman  were  aver,  dat  gi  desset  allet  utgi 
brochachtych  werde  yeghen  des  cop-  5  gen,  so  moste  ek  Alberde  rechl 
mans  wilkor,  vnde  bode  sik  in  eyn  staden.  das.  S.  172;  auch  im  nlo 
utghande  recht,  de  scal  euer  seghe-  Jurist.  Sinne:  verleugnen^  ablegen,  l)\ 
len  byunen  eyme  haluen  jare  vnde  cleet  heft  he  (Christus)  syck  augj 
vntsegghen  sik  des  also  alse  juwe  daen,  syne  bogen  werdicheit  uth  gj 
recht  inne  heft  (1364).  Hans,  ürk,  lo  gaen  .  .  he  is  geworden  dyn  gelicl 
li,  S.  667;  werit  dat  it  also  velle,  Lied.  a.  d.  Münsterl.  6,  4;  volge 
dat  ienighe  schipheren  .  .  schelaftich  na  und  ganck  dy  solves  uth.  de 
worden,  dar  dotslach  van  komen  45,  1.  Vgl.  Pf.  Germ.  15,  366. 
mochte,  so  sette  wi,  dat  de  olderlude  IL  trans.  nachgehen^  nachforschen  (Mj 
de  macht  hebbe[n],  dat  se  den  mo-  15  eu  Ende)^  ausfindig  machen,  aufspüre^ 
ghen  enen  vrede  beden  vnde  in  daghe  nachweisen^  überführen.  8.  Grimai 
setten  to  vorlikende  edder  to  enem  WB.  i,  87J2^,  8.  Johannes  vrint  d5 
vtghanden  rechte  (1366),  das.  S.  585.  quamen  vor  de  ratmanne  unde  da- 
bewisen,  dat  creme  vader  de  herschap  gheden,  dat  Job.  wundet  were  . 
Luneborch  in  des  rikes  hoüe  vnd  20  unde  spreken,  dat  dat  Johan  van  L 0 
gherichte  afgherichtet  wart  mit  vt-  hadde  dan  unde  Thideman,  undj 
ganden  ordelen  etc.  (1396).  Sudend.  baden  de  radmanne,  dat  se  dat  wol- 
8,  S.  175,  Z.  M,  —  mit  Gen.  sich  den  utghan  (1336).  Brem.  SUit.  J^O^: 
seines  Eigenthumes  etc.  entäußern,  se  schickeden  er  vrent  dar  bi  vtr 
Verzicht  leisten,  in  lat.  ürk,  devestire.  25  dem  raede  der  ghansen  warheit  vt 
Se  sint  des  alinch  myt  bände  unde  tho  gane  van  dessen  stucken.  Dortm.. 
myt  munde  utgeghaen  und  vortyen  ürk.  2,  S.  150;  dee  dey  ghaiise:. 
dar  up  genslike  und  alinch  (1390),  warheyt  vt  gencgen.  das. ;  (L.  P.  hat:' 
Kindl.  3,  511;  bekenne,  dat  ik  des  der  Stadt  veruntreut  ^bm^AsX%\\\Ti'^\^~ 
rechtes  und  der  ansprak  bin  alyngh  80  we  ut  mit  den  radmannen,  de  na  o^ 
utgegaen  und  hebbe  darup  vertegen  unde  vor  os  pleghet  to  sittene,  da- 
myt  bände  unde  myt  munde  (1400).  de  rede  aldus  is.  Brschic,  Urk.  i\ 
das.  5,  548;  wy  synd  alyngh  utge-  1310;  were  it  also,  dat  ienich  miii. 
gaen  alles  eigendomcs,  alles  rechten  van  hennen  queme  mit  behendi(ht: 
und  aller  ansprake  (1400),  das,  1, 88;  35  mit  sodanen  gude,  also  he  gecoi: 
1.  197;  wy  sint  disses  houes  vnd  hedde,  vnde  kiindemen  dat  vtgan  mit 
gudes  alinck  vytgegain.  Selb.  ürk.  der  warheyt,  den  soldemen  ansprekcij 
nr.  909;  gans,  deger  unde  al  vtgaen  (1370),  Hans,  ürk,  II,  S.  281;  word». 
vnde  vortiggen  (1485),  ürk.  v.  Dal-  dat  vtgegan,  he  scheide  gebrok^^h 
Aeim;  und  Locke  is  vort  des  vurscr.  40  hebben  dat  laken.  das,  285;  werei 
vorvalles  und  gudes  utgegan  mit  sake,  dat  ienich  man  dit  was  to  Nou- 
hande  unde  mit  munde  (1409).  Livl,  garden  cofte  hemeliken  .  .  vnde  h: 
ürk,  nr,  2978;  aldus  steyt  uns  dat  mit  der  warheyt  vtgegan  werde,  das 
nicht  to  donde;   yodoch  rechte  wille       S.  282. 

wy  nicht  vorleggen,  wente  wy  rechtes  45      ütgändes,  adv,  nacJUräglich,  5cA/?V  J- 
ny  wolden  utgan  (entziehen)  (1441).       lieh,   Livl,   ürk.  nr.  2335.  2607, 
Hans.  Eec,  IP,  S,  414 ;   unde   hefft  ütgank,  m.  1,  Ausgang,    Maleper- 

geklaget  van  wegen  A.  van  M.,  dat  tüs  hadde  mannigen  selsen  ütgaiik. 
ome  de  borgermestere  unde  rat  sin  R.  V.  508 ;  mit  water  vnde  waterh^p 
ere  unde  rechtes  utegeghan  (ihm  ent-  50  vnde  erer  stouwinghe,  dämmen,  huJe. 


idd 


ÜTGEETINGE  153  UTGEVEN 

wege  ynd  afweghe,  vtghenghe  vnde  109;  me  scholde  emhe  dat  swert 
wedderghenge  (1380).  Lüb.  Utk.  4,  geuen  (statt  gerädert  eu  werden)  vnd 
S.  416  u.  ö.;  de  water  steghen  nicht  den  licham  mjth  deme  houeth  vp 
ftlkoeD  TaD  ntganghe  des  meres  unde  den  kerchoff  begraven,  dar  he  ock 
wosseD,  sonder  se  drunghen  ute  der  5  sulvest  myt  vtgetenden  traoen  vmme 
erden  etc.  Körner  186^ ;  van  deme  gebeden  hefit.  Böbd.  ürtheüsb,  f.  26^, 
QÜighaoghe   des   hilligen  gestes   (im  ütgeven,  st  v,  1,  ausgeben^  zahlen^ 

i&gmt.  Sinne),  das.  107c ;  als  Krank-  heedhlen.  Disse  drittich  mark  .  .  de 
hni  (Diarrhoe^  Blutfluß).  Vor  den  schal  me  uthgeven  vefteyn  mark  to 
TtgiuLok  nim  berbomes  rinden  .  .  vnde  10  winachten  unde  vefteyn  to  midden- 
schalt  de  supen  in  gloydem  wine.  somere.  Brschw.  Chr.  i,  26 ^  7;  we 
Wdf,  Mscr.  23y  3,  f.  78b.  Bildl.  dar  nicht  ütgift  dat  vordenede  Ion 
Ausweg,  Hülfe.  Do  de  keiser  sach,  etc.  Lüb.  Dodend.  v.  1389;  o£ft  en 
dat  dar  njen  ntganc  was  unde  in  man  hadde  schaden  leden  .  .  so 
der  stede  de  legaten  weren  starker  15  schalme  enen  isliken  schaden  utgeven 
dan  he,  do  etc.  Lüb.  Chr.  i,  10.  —  up  sine  vuUen  böte,  so  lange  dat  it 
2.  Ternchtleistung  (s.  ütgän,  S.  151).  lopt  up  ver  stighe  mark.  Dühm.  L. 
Gelyk  wy  sulues  hedden  don  mögt  jB.  II,  Art.  56 ;  weret  sake,  dat  dar 
TBd  dan  dar  vp  gewontlike  vorticht  ienich  man  were,  dede  ienigen  (grö- 
md  rthganck  vor  vns,  vnsse  eruen  20  ßeren)  schaden  kreghe  an  sineme  ant- 
etc.  (1^).  Everstein,  Urk.  nr.  489,  lathe  .  .  so  schalme  den  schaden  ut- 
S.  462;  Tertichtnisse  ynde  vthganck  geven  na  eneme  olden  Dytmerschen 
tho  doene.  Nies.  3,  143 ;  dwiie  dan  rechte.  Men  weret  sake,  dat  dar  we 
N.  N.,  gebrodere,  des  verkoften  huiss  klenen  schaden  krege  an  deme  ant- 
eine  ewige  erfuerticht  vnd  vtgangk  25  late,  den  schaden  schal  me  denne 
vor  Tns  borgermeistere  gedaen  etc.  utgeven,  alse  me  andere  schaden 
ÖW.  Urk.  V.  1558.  —  Wenhe  der  vppe  sineme  live  plecht  uttogevende. 
hoffliorigen  lüde  welcker  sick  fryet  das.  II,  Art.  68.  —  2.  von  siiJi  geben, 
ran  dem  twange  des  erffvogedes,  so  angeben,  aussprechen,  edere.  Is  dat 
sal  he  enen  brengen  an  syner  band  30  ienech  man  beschelt  ein  ordel,  dat 
TUT  den  abd,  die  in  synen  vtganck  de  ratman  ut  gheuet.  Lüb.  B.  273 ; 
geit  (d.  h.  seine,  des  Ausgehenden,  do  vragede  he  ene :  konstu  my  maken 
Sidle  wieder  eintritt),  vnd  dre  ryn-  en  pallas  ?  Do  sede  S.  Thomas :  ja, 
sehe  gülden  dem  abde  etc.  Or.  Weisth.  dat  kan  ik  wol.  Do  sede  de  koninck: 
5,  S77.  35  segge  my,   wor  wultu   dat  in  dusser 

fttgeistingey  f.  Verlust  des  Geistes,  stunde  vtgeuen?  S.  Thomas  nam  en 
Tod,  exanimatio.  Hyr  volgen  dre  bede,  ror  in  de  haut  vnde  begunde  dat  ouer 
de  me  leezen  schal  vp  den  jkneen  to  vorslande  etc.  Lüb.  Passional  f. 
des  Trygdaghes  to  deme  myddaghe  16^^;  den  rät  hebbe  ik  so  ütgegeven. 
in  de  ere  der  vthgheystynghe  vnses  40  B-  V.  3112;  breve,  de  he  mit  Rein- 
hereo  an  deme  cruce  vor  uns.  1^.  d.  ken  hadde  geschreven,  unde  he  den 
Sammüt.  /,  c.  9.  fin.  sin    hadde   utgeven.    das.  4504;    he 

itgetea,  st.  v.  ausgießen,  to  deme  kam  to  untiden  up  den  torn,  wente 
testen  konde  he  syne  bosheyth  nicht  dat  en  was  so  nicht  ütgegeven,  sun- 
lengher  vorberghen,  men  he  beghunde  45  der  dat  scholde  des  avendes  to  7 
&e  Qth  to  ghetende  mennygherleye  uren  gewest  hebben.  Magd.  Seh.  Chr. 
^.  Komer  222^.  intr.  sich  ergießen.  404,  22;  und  was  so  ütgegeven,  dat 
Joab  de  stak  ene  in  de  syden,  dat  men  Klotzke  scholde  wunnen  hebben. 
dat  ingheweyde  em  uthgoet  wente  das.  394,  5.  —  3,  ein  Kind  aus  dem 
^pe  de  erden.    Mered.  B.  d.  Kon.  50  Hause  geben,  aussteuern,  ausberaiher^. 


UTGIFT  154  UTHALIPPEN 

So  war  en  man  sinen  sone  ofte  sine  herticheit.  Eccles.  f,  118c,  —  J2.  bildl 
dochter  vtgift  vnde  vaa  sie  sundert  ausforschen.  Dat  spreken  se  (di 
etc.  Lüb,  R,  216;  recht  is  in  unser  Schriftgelehrten),  up  dat  se  ene  vt] 
stad,  worden  de  sustere  .  .  beraden  haleden  vnde  mochten  ene  vorklageu 
unde  utghegeven  etc.  Hanov,  St.  R.  5  Serm.  evang.  f.  64h ;  dat  he  syn  wed 
430;  swelk  man  sin  kint  utgift  mit  derpart  mit  list  uthale.  Oelr.  lii^i 
gude  etc.  Leibn.  5,  436^  28;  gyft  eyn  ü.  J,  196 ;  wie  uteren,  beweisen,  dar 
huszman  syn  kint  vth  (gibt  eine  Hoch-  thun.  Wert  he  (der  einer  Fraut\ 
zeit)^  de  mach  den  speiluden  geuen  Kiste  „aufgeschlagen^  hat)  neddei| 
wat  he  wil.  Ndd.  Rechtsb.  f.  148^;  lo  vallich  in  deme  richte,  so  mach  zj 
dat  burschop,  dar  se  utegheven  is,  ere  ghut  uthalen  (d.  h.  die  Gröi^^ 
die  Bauerschaft^  aus  der  sie  verhei-  den  Betrag  ihres  gestohlenen  Guti\ 
ratet  ist.  Diihm.L.R.  II,  §  166.  —  fiachweisen)  mit  12  mannen  tweil 
Refl.  sich  zeigen.  Wi  gebeden,  dat  eres  huses.  Dithm.  L.  R.  §  45;  erl 
sik  ein  jeder  des  (der  Kleiderpracht)  15  der  kindere  neghesten  dat  gud  nicL 
entholden  schal  und  sik  nicht  anders  wolden  achten  (sich  förmlich  ükr 
utgeven  als  siene  oldern,  de  des  weisen)  laten,  so  moghen  de  kiuder 
sieden  dokes  gar  wenig  gedragen.  dat  gud  uthalen  mid  XII  manofL 
Ben.  770;  sik  u.  vor,  sich  ausgeben  wan  se  so  gud  werden,  das.  §  101 
für.  Eyn  velscher  ghaf  syk  ut  vor  20  were  sin  ghud  ghekomen  in  de  wit: 
enen  mester  in  der  h.  scrift.  Lüb.  halue,  so  mach  dat  slachte  edder  d 
Chr.  2^  48.  u.  ö.  klufft   edder  dat   broderthemede  eil 

fttgift,  /*,  L  Herausgabe,  Ausferti-  sin  uthalen  mit  eneme  nemede,  d. 
gung,  Ausstellung,  wante  an  de  tyd  eme  boren  mach.  das.  §  163. 
der  vtghifft  desses  breues  (1375).  26  3.  höhnen.  Wenner  de  meystere  tb 
Lüb.  ürk.  4,  S.  281;  von  utgift  dezes  szamende  synn,  .  .  dat  alsdenue  n 
breves  an  to  tho  rekende  etc. -(1384).  manth  den  anderenn  myth  szmeliktj 
Brinckm.  i,  210.  —  2.  Ausgabe.  Ok  wordenn  eder  werckenn  vorachte  unJ^ 
is  hir  na  gescreven  de  utgifft  .  .  dat  uthhale.  Hanib.  Z.  R.  p.  15^  5;  nei^ 
dem  kemerere  bord  des  jares  utto-  30  meister  schall  den  andern  mit  vurj 
gevende.  Brschw.  Chr.  i,  125,  Anm.  achtinge  edder  höoischen  worden  iij 
2;  dat  he  sick  besorghede,  de  nage-  coUationen  uthhalen  edder  anfharei. 
latene  gudere  vnde  inkumstighe  das.  p.  19,  9. 
schulde  scholde  nicht  tolanghen  jegen  fithalippen,     schw.    v.     schmuhtf 

de  vthgift   vnnde  schult  der    louere  35  schelten,  schimpfen.    Wenn  eine  eh- 
(1514).   Wism.  Zeugeb.  f.  345.  frouwe   eren    ehemann  .  .  ankarret 

fttg$t,  m.  Ausguß,    in  dem  vtgote       ansnarret  vnde  anfaret  vnd  trotzicL 
des  groten  regen.    Van  d.  festen  f.  87.       lick  auer  de  nese  houwet,  vthhalierj 

fttgrnnden,  schw.  v.  ergründen,  er-       vnde   vthhalippet.    N,  Gryse,   L.  L] 
forschen,     solck  werk  nemandt  vth-  io  fr.  8  L2;  dewyll  ydt  nicht  vorntii 
gründen  kan.  Renner,  Chr.  A^.  lyken  am  seggende,   schriuende  vl 

fttgniiider,  m.  Ausgründer,  Aus-  kiuende  edder  hudelschen  vthhali; 
forscher,  ein  vthgrunder  der  vasten  pende,  sondern  an  dem  grAndtUkLi 
waerheyt.  1^.  d.  Sammitt.  3  in  e.  Ge-  bewysende  .  .  erst  und  lest  gelegt 
bete  an  St.  Hieron.;  de  utgrundere  45  ys.  Gryse,  Spegel  f.  Ze3.  —  V/ 
(die  mit  Stephanus  disputierten)  heft  Grimms  WB.  s.  v.  ausholhippen  .r 
he  vorwunnen.  Lüb.  Passional  f.  25k       hohlhippe     (schelten  wie  einer ,    </ 

ftthaleDf   schw.  v.    1.   heraursholen,       hohlhippen,   dünne,  susammefigerol! 
herbeijsiehen.     Hire  wel  de  wise  man       Kuchen,  verkauft,  wie  ein  hohlhippei^ 
08  vthalen  to  den  werken  der  barm-  50  bube,  die  im  Rufe  besonderer  Sdirnj' 


UTHALTERN  155  UTHOKEN 

stuU  standen.  ?)  u.  Mundart.  VI,  238  141).  so  quiet  vnde  vrieg,  also  wy 
M.  374.  Es  ist  ein  erst  im  16  Jdhrh.  qwitest  vnde  vrigest  yu  (je)  vthher 
^diräitMiekes  Wort.  besethen  hebben.  Sehr.  Urk.  4^  68. 

itiudten,  sehte,  v.  ausseheUen.    s.  fitherden,  schw.  v.  ausharren,   Wat 

Qthalippen.  5  solde  my  dat  baten,  dat  ick  hundert 

ItkardeH,  schw,  v.  ausJialten,  aus-      yar  ymme    dat   hemelryke    gebeden 
dauern,     hadde   gedantzet  unde  ge-       hadde,    et  en  were,   dat  ick  wal  wt- 
spnmgen,  unde  hardede  sulven  myt       heerdede  to  den  eynde  to.  Leben  d. 
en  (itn  Frauen)  ut  wente  in  de  nacht.       h.  Frana.  158, 
Körner  208^.     8.  auch  ntherden.        lo      ftthof,  m,  Außenhof,   ein  austoärts 

itkelea,  schw.  v.  verschneiden,  (nicht  unmittelbar  beim  Hauptgebäude) 
cadrieren.  en  atgehelt  pert,  eonuchus,  bdegener  Hof  (eines  Klosters),  erf 
spado.  Voc.  W.  edder  uthof,  yilla,  praedium,  fundus. 

ItkeUisott,  s6hw.  v.  müde  machen;  Hoffm.  Findl.  /,  S.  160.  Dat  closter 
hSdl.  erschöpfen,  aussaugen  (nicht:  15  van  Yilaer  hadde  enen  uthof,  daer 
corrobarare,  recreare,  wie  Grimm  s,  de  conuersen  enen  schonen  ossen 
r.  aushelligen).  Und  dar  dorch  hedde  hadden.  B.  d.  Byen,  f,  160^^;  nemen 
he  syn  gantze  rike  vthgehelliget.  in  unse  bescherminge  den  abt,  syn 
KanUow  14 ;  dat  dat  gantze  land  broders,  hoere  dosieren,  uthove  unde 
dArdorch  vthgehelliget  vnd  in  grote  20  alle  hoer  gude  (1428).  Ostfr.  Urk. 
armot  gefallen,  das.  18;  dat  dat  rike  nr.  371 ;  graefi  Ulrich  nam  dat  clo- 
dorch  vele  krige  vthgehilliget  were.  ster  to  Hasseite  mit  de  uthove,  dar 
das.  41;  vp  dat,  wenn  se  wedder  tho  toe  behorich,  vor  sick  in.  Ben.  671; 
den  eren  reysen,  nicht  vthgehel-  men  mercke  an  6r  (der  Mönche)  ko- 
liget,  vorlehmet,  verwundet  vnde  vor-  25  stelike  geboute^  6r  velth,  vthhoeuen. 
hungert  ankamen.  N.  Gryse,  L.  B.  Disput,  to  Oldersum  f  31;  a.  1512 
/r.-lP  Ffl;  durch  ein  halffjahriges  ys  here  Syuerth  tho  Houermonick 
feber  gar  uthgehelliget.  Sastrow  3,  comeldure  mit  eine  grothe  karken 
184,  gesmide   van  Houermonnick  auer  in 

Itkeniseb,  -kSmseb,  -hSmich,   adj,  30  de  herschaff  van  Oldenborch  vp  Dan- 
unheimisch,  fremd,    (altfr.  uthemed.       gast  getagen,  want  dat  was  eine  vit- 
ÄicWA.  379,  §  32  u.  515,  §  9.)    ut-       hoff  ofte  grashuse  tho  Houermonnick. 
hemesche   (exteri)   ghudemans.    Chr.       Old.  CJhronikens.  1,  162. 
Sd.  366, 27;  soe  isset  landtrecht,  dat  nthoken,  -haken,  -hokeren,    schw. 

men  genen  wtheemschen  man  tot  35  v.  aushökern.  Yortmer  scholen  de  bot- 
enen  onderschulten  .  .  setten  sal,  ten  terhoken  vnd  alle  de  ghenen,  de  bot- 
weer,  dat  die  wtheemsche  man  een  teren  vthoken,  jo  gheuen  van  dem 
redelych  bescheyden  man  weer.  ÄcA^Ä.  schippunde  2  sol.  (1350).  Lüb.  Urk. 
Ö25,  §  16;  die  uytheemschen  man.  3,  nr.  769;  were  dat  se  .  .  in  oren 
das,  272,  Änm.  7;  de  here  van  Me-  40  heymode  (Heimat)  wolden  uthhoken 
kelenborch  vorsamelde  dudesche  ut-  alse  herink.  Brschw,  ZcUb,  v.  1412; 
hemyghen  (d.  h.  wol:  verbannte)  lüde.  se  mögen  neuen  kabbelaw  noch  dorsch 
Lüb.  Chr.  1,  433.  .  .  hyr  vpkopen,    vmme   vppe   deme 

fttkeiuiek,  adj.  nicht  eur  Hanse  markede  wedder  vth  to  haken  .  . 
gehörend.  Daer  dorch  de  uthenschen  45  sunder  de  hoker  moghenn  allerleye 
io  de  copmanschop  van  sodanen  la-  visk  vthhaken.  Lüb,  Z,  R.  238;  oek 
kenen  komen  mochten  ten  groten  schalen  de  scrodere  neyne  laken  ko- 
achterdeel  der  van  der  hanse.  Leit-  pen  vnnde  de  tosniden  dar  kledere 
faden  etc.  p.  21.  van  to  makende  vmme  vthtohakende 

tt-her,  adü.  seit-,  bisher  (s.  ut,  8.  so  vnnde  to  uorkopende.  Wism.  Gewand- 


ÜTHOLDEN  156  UTKA.VEN 

I 

Schneider  R.  (1500?);  we  da  eynen  eynen  tael  volkes  uth  to  makend 
sack  myt  nöten  uth  hoket,  de  ver-  Hanov.  St.  R,  508;  wur  dat  se  vö 
koflft  mer  holtes  den  karne.  Köker^  to  velde  leghen  vor  sloten,  unde  ma 
8.343;  denhering  uth  hoekeren  unde  neghe  aveuturleke  utjacht  baddti 
verkopen  (1489).  Brem.  Stat,  684,       5  dar  se  in  manneghen  schaden  . .  vj 

ütholden,  st.  v.  1.  behaupten,  fest-  queraen.  Brschw.  Chr.  i,  139,  \ 
halten^  in  Vollzug  bringen.  Do  sande  (8  m.)  vor  perde  to  holdende  .  .  uii| 
de  bischop  to  den  van  Halle,  dat  se  vor  utjacht,  heervard,  to  velde 
dat  so  utheilden,  als  on  deilet  were.  liegende  etc.  das.  151,  Anm. ; 
Magd.  Seh.  Chr.  364,  25;  de  rad  van  10  schal  he  (der  Bathsschreü>er)  to  dtj 
Magdeborch  sede,  se  wolden  de  rechte  schote  sweren  liik  anderen  uns] 
utholden.  das.  362,  19;  unde  wanne  borgheren,  sunder  wachte,  utjiRi| 
wi  dat  also  doyt,  so  schuUen  see  .  .  in  hervarde  to  tende.  das.  252,  Ani 
alle  desse  stucke  alzo  utholden,  alze  fitjagen,    schw.   v.     eine    ütjacj 

vorscreuen  is  (1396).  Sudend.  8,  nr.  15  machen.    De  neyne  stadplicht  plejz< 
98;    wordin   vnser   beide    scedelude       to  donde   alse  schoten,   waken,   vt 
der   rechte    tweyschelich,    welkerem       jagen  etc.    Brschw.  JB.  125,  290. 
rechte  vnde  partye  denne  vnse  leuen  utinge,  f.   Herausgabe,  Herausk 

getruwen  de  rad  to  Br.  vnde  to  G.  rung.  Van  utinge  der  guederen.  Os!; 
bistunden,  de  scolde  recht  utholden  20  L.  R.  II,  169;  Wo  de  utinge  g 
(1401).  das.  9,  nr.  114.  —  2.  behaupten,  scheen  sali.  Alle  utinge  (Herausga 
angeben,  de  schrift  holt  ut,  wu  dat  etc.  des  Brautschatzes)  soelen  gesche 
Leibn,  3,  281;  de  eyervoghet  schal  mit  der  dorden  hant  by  oerem  ee 
don,  also  de  eyd  utholt  etc.  Brschw.  (tertia  manu,  d.  i.  mit  consacrame 
Urh.  1,8.173.  —  3.  aushalten,  unde  25  talibus).  das.  11,170;  so  kan  n 
dat  (zu  wällen  und  zu  wandern)  moste  feyl  noch  tweedracht  noch  missdu 
de  partye  VII  iar  herden,  wen  se  kent  gescheen  in  uting  des  geldt 
uthe  weren  gheholden,  so  toghen  se  Ostfr.  Deichr.  c.  4,  §6;  eyn  ord 
wedder  to  lande.    Korner  231^.  gefraget,  off  eyn  hoffmann  verstoru^ 

fitholken,  schw.  v.  aushöhlen,  nym  30  was  vp  dat  leste  lyff  vnd  dar  qu 
eyne  vederpipen  eder  eyn  ror  eynes  men  geistliche  offte  wertliche  per^« 
vingers  lank  vnde  holke  de  al  degher  nen,  vnd  togen  sick  ahn  dat  lytf  v' 
vt  etc.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  123;  mundbar,  vnd  dar  nicht  to  gesa: 
de  sulue  wortele  vth  gheholket  vnde  weren,  als  recht  were,  off  die  d. 
myt  bomoly  vulgegoten.  Herbar.  f.  50\  35  guedes  nicht  vtynge  doen   en  sull»: 

fithnren,  schw.  v.  ausmieten,  jem.  den  ersten  penninck  mit  den  lesteu 
aus  einer  gemieteten  Wohnung  ver-  Darvp  gewyset  vor  recht,  nadem  si 
treiben,  dadurch  daß  er  sie  selbst  mietet.  dar  nicht  to  gesatt  en  weren,  sie  sol 
numendt  van  dussem  ampte  schall  den  den  den  irsten  penninck  mit  dJ 
anderen  vthhuren.   Lüb.  Z.  R.  401    40  lesten  vthdoen.  Gr.  Weisth.  3,loOJ'' 

fithnsicheit,  /*.  Aushäusigkeit,  Ent-  fitkarven,   schw.  v.  auskerben.   5 

fernung  von  der  Heimat.  Is  by  nachte  karue  den  tredt  (des  Pferdes)  vt  vn 
in  sclymmen  klederen  hemeliken  van  schudde  dar  yn  stotten  sweuel.  If ' 
der  borgh  geweken,  des  vornemens,  Mscr.  60,  f.  179^. 
syn  leuen  (also  penitencie  doende)  45  fitkaven,  Außenkoben,  vom  Hauj' 
in  elende  vnd  vthhusicheit  to  endi-  hau^e  abgetrennter  Viehschuppen,  stf 
gen    8eib.  Qu.  1,  18.  kropscheune  (vgl.  üthof).    Do  had  i 

fitjacht,    Verfolgung   (der   Feinde,       Aleke    Poppen    öeten    inn    Reynk': 
Verbrecher  etc.)  außerhalb  der  Stadt.       Wynters  vthkauen,  dar  hadde  ße  mvt 
Statutum  uppe  uthjacht   unde   uppe  50  eme  wath  eten  scholenn.  Hexenpro 


ÜTKENNEN  157  ÜTKOMEN 

/.  1550,  Z.  f.  N.  Sachs.  1867,  S.       wasche    Tnde   knadde  my   also   vth, 

>'J.  80  werde  ik  noch  wytter  wen  de  sne. 

ütkfHiiei,  schw.v.  aus  andern  her-       Lüb.  Gebetb.  f.  G4^,    (Ist  zu  lesen: 

i-ioMen^ausseichnen.  denockunses       ütkudden,  auswaschen?     Vgl.  ütkod- 

i>>teQ   wille   unde   vulbord  sunder-    5  delen,    nur    ein   wenig    ausu)aschen. 

im  dar  to  uth  ghekend  hefft.  Kor-       Schamb,) 

*r  lOSd,  fitknappen,    schtv.  v,    aushnospen. 

iii^ermtü^schw.v.ausJcerben^'kappen^  Dat  de  samer  nicht  wyth  vnde  ferne 
ktrnen.  Des  to  merer  betuchnisse  ys,  wen  de  bome  vth  knappen.  Gryse, 
\X  desser  certerbreue  eyne  vte  der  10  Bothpr.  A3^, 

leren   dorch    de   ses   word    pater  fitknutten,  schw,  v,  ausJcnoten^  her- 

-iWr  qui  es  in  celis  gesneden  vnde       ausknöpfen,    -ziehen.     Wie  lange  dat 

i.4ekernet,    all  eyns  ludende.    Old.       ein  man  sin  körne   in  den  schocken 

' :.  r.  1469,  stan  to  laten  schuldich  sy?  solange, 

utkeses,  st.  v,  auswählen.  He  gink  15  dat  die  tegeder  sinen    tegeden   vth- 

i  van  dem  slote  mit  eme  wepener,       geknuttet  hebbe.  Gr.  Weisth.  3,  319. 

^a  be  utkos.  Lüb.  Chr.  1,39;  sestich  fitkogeslude,  (Schieds-)  Leute  aus 

k^rne  bome,   de  allerbesten,  de  se       benachbarten  Kogen.     Der   uthkoges- 

•^jsen  willen  laten  yt  alle    minen       lüde    bedenken    den    butendik    thor 

te  .  .  ik   en   wil  neynerleye  holt  20  Roden   Marne   inthodiken.     Neoc.  2^ 

ikopen,  er  der  tyt,   dat   der  stad       447, 

/':*rr)ter  de   bome  vtghekoren  heft  fitkomen,    st,    v.     herauskommen. 

■  7.i).  Lüb.  TJrk.  4,  nr.  361,  1.  entsproßen  sein,  herstammen.    Van 

litkeser,  m,  Auswähler,  unde  nicht       vnberuchteghen.    erliken,   framen  lu- 
'■^f-R  [schal]  en  utkeser  der  perso-  25  den  vthgekamen  wesen   vnde  gheba- 
!i.  sunder   richten  enen  isliken  na       ren.  Mekl.  Jahrbb.  13, 352 ;  so  scheide 
•  ii  werken.  Karner  76^.  dat  van  deme  broder  utkomen  were, 

''tke«iB{^,  f.  Erwählung,  Wahl,  mit  deme  vrigen  erue  henneghan, 
f\.  11,  15  (H.);  se  makeden  sik  dat  dar  van  der  suster  vtekamen 
\t  vnde  qwemen  van  vrier  vtkesyng  80  were,  de  scheiden  van  dem  vrigen 
i'r  beredem  willen.  Lerbeck  §  11 ;  erue  nichtes  hebben.  Dühm.  R,  p.  54, 
t-rawelke  van  en  legherden  sik  io  .    §  157.  —  2,  ins  Feld  ziehen,    (perde, 


Li 


i>orgh,  ichteawelke  to  Luneborgh    .  wagene),  dar  se  mede  ut  komen  weren* 

i  utkebmghe  ererbequemesten  nui-       Magd,  Seh  Chr.  163,  22;  de  borgere 

yt.  Lüb,  Chr.  2,  5.  35  weren  utgekomen  mit   wagenen  und 

•lUaelit,  f.  Klage  bei  auswärtigen       mit  perden.  das.  277,  1.  —   3.  her- 

'■"Mf-n,    Ouch  so  ensall  neimaus       auskommen   (aus  Noth,  Gefahr  etc.). 

r  ut  dusser  friheit  geinige  utklacht       Se  vrageden   en   umme   sin  vordret, 

'J.  Barmer  Urk.  p.  32,  wo  he  dar  were  üt  gekomen.   B.   V, 

-itkloppea,    schw.    v.    ausklopfen;  40  6801,  —  4,   ans  Tageslicht  kommen, 

•  *'  re  Gegenstände,   z.  B.   Wachs)       sich  zeigen,  bekannt  werden,  Dine  un- 

^l'inigkeiten  verkaufen.  £yn  unser       dat  kumpt  alle  dage  ut.    das.  4303; 

'•  >>rodere,  de  eyn  kopman  is,  mach       de  borghermeyster  leet  angripen  enen 

;  ku   allerleye    wand  .  .  ouk    en       erliken    borgher   .  .   unde   also    dat 

•  ^  he  neyn   was   entelen  udklop-  45  utquam   etc.    Lüb.    Chr.   2,  156;    it 

''"  uoch  botteren  .  •  entelen  wegen       quam  ut,  wo  se  to  Golne  hadden  de 

under  an  sampdes   kopes  mach       ioden    dot    geslagen.    Korner  191h; 

'^^3,  botteren,  honnych  .  .  wol  vor-       grofft  einer  schedelsteine  vp  .  .  kumpt 

a  (1431).  Gott.  GOdeb,  f  47.  it  vt,  he  breckt  20  fl.  Büg.  Landbr. 

,  schw.  V,    Leue  here,  so  c.  77.  —  5.  von  Geldern,  Benten  etc. 


ÜTKOPEN  168  ÜTKÜNDlGEß 

eingejsfahlt  werden,  vnd  ofiEte  de  iarlike  haddea.  das.  2^  147;  Nobel  let  de 
pacht  im  pachtdage  nicht  vtqueme,  (hof)  ütkreieren.  B.  V.IO;  Erick  va 
zo  scholen  de  vpgenanten  heren  dar-  Dennem.  hadde  den  wyt  uth  kreiei 
umme  panden.  Cad,  Brdb.  i,  J21y  379;  den  hoff  bi  der  stad  Rostock  (a.  1311 
desse  2  mark  gheldes  .  .  suUet  ut-  6  holden  etc.  Bost.  Chr.  S,  4 ;  so  hvi 
komen  to  S.  Mertens  daghe.  Laurent  frow  Margret  gheschreuen  In  Uo\ 
p.  75;  ynde  desse  breff  scal  deme  lant,  Seelant  .  .  myt  recht  hetlt  :> 
houetbreue  nerghene  ane  scheddelick  dy  (den  Seeräuber  Claus  Kniphoj 
wesen  vnde  de  houetbreff  scal  nicht  laten  vthkregeren.  Z.  f.  Hafnb.  Gesu 
los   wesen,   sunder   desse   vorscreven  10  2^  588,  45. 

vefftich  mark  scolen  mit  deme  houet-  fitkrigen,  st.  v.  herausnehmen;  ei 

summen  vtekamen  (d.  i  utekomende)  heben  (von  Steuern),  alse  dat  wy  vf> 
wesen.  Oer^^r.  ürk.  2^  227 ;  unde  dar-  dem  dorpe  vnd  von  den  inwaiur 
up  settede  de  rad  ene  beschattinghe  dessuluen  dorpes  nummermer  wilk 
in  erer  stad  .  .  doch  vil  dar  so  vele  15  uthkrigen  edder  uthkrigen  laten  jti. 
in  (trat  so  vieles  dazwischen)^  dat  dit  nige  bede  etc.  Urh.  v,  1315  /■ 
ghelt  nicht  utquam  uppe  de  besehe-  Brinckm.  1,  210. 
dene  tyd.  Lüb.  Chr.  2^  189.  fitkabbinge,  Ausbau  (Anbau)  ein' 

fitkopen,    schw.   v.     herauskaufen^       iScA^un«,  appendix  tugurii.  S.Stürcui 
/gurückkaufen^redimere.  KU.  Dat  men  20  u.  oben  /,  589  s.  v.  kubbendroppe.  - 
desse  rente  alle  jare  vnuorjart  weder       Henricus  pellifex  emit  partem  doDiu 
vtkopen  mach,  wan  die  tins  vnde  al       Ghristiani  .  .  quod   uutkobbinge  u  i 
gebreck  tovoren  betalt  is.  Old.   ürk.       catur.   Wism.  Stadtb.  A.  (1260-1^^7 4\ 
V.  1492;  und  sodane  teyn  mark  ewi-      p.   36;    Suederus    emit   de    domi:.] 
ger  renthe  scholen  bliven  an  den  gu-  25  Ricken    medietatem    (Hälfte)    stu]  i 
deren  tho  ewigen  tiiden  nicht  uttho-       apud   S.  Spiritum  cum  vkubinge  (< 
kopende.    S.  U.  L.   Jahrbb.  9,  508;       utkubbinge)  usque  ad  statuas  lor:.: 
von  einer  Strafe  frei  kaufen.    Is  dat       in    stabulo    ejusdem    domine    Rii  k 
he  (der  Dieb)   sich   ut  copet  mit  si-       Strals.  Stadtb.  ed.  Fabricius  (128"^ ' 
neme  ghude,  des  wert  dat  dridde  del  30  1300).  IV^  344. 
deme  richte  etc.    LÜb.  R.  284.  fitkampsti   f.   das   Herauskom)h<  i 

ütkorten,  schw.  v.  Do  leth  de  deff  Befreiung,  stan  laten  -bet  to  der  ut; 
(der  Seeräuber)  eyn  ancker  vallen  kumpst  unde  losinge  uses  heren  ilvi 
und  Stack  fryg  trossen  an  malckander,  konynges  etc.  (1394).  Hans.  Hic.  i 
und   selgelde   de   (l.   segelde?)   uth,  35  204. 

der  meninge,  went  eme  nycht  luckede,  ütkandigen,  schw.  v.  1.  (öffcntli  \ 

wolde    he   wedder    jegen   den  wynt       verkündigen.     De   dach    wtkundigl. 
syck  uthkorten.  Hans.  Gesch.  Bl.  1876,       den  daghe  dat  wort.    0GB.  D.  -z 
S.  87  ('nach  der  beigegebenen  Erktä-       desse   ordinancie   is  clarlike  te  k'  : 
rung :  an  den  Tauen  das  Schiff  wieder  40  nen   gegeven  und  utgekondiget  •!•  i 
anholen).  gemeinen  kopmAnne  (1413).  LivL  l. 

dtkreiereSy  (aus  frz.  crier)   schw.       nr.  1930;  vnse  gn.  here,  de  roem^tLi 
V.  ausrufen^  ex-,  prociamare.  De  bar-       konyng,  heft  de  ouerachte  by  zik  l 
tighe   let  utkreijeren  in   dat  norden       holden    vnde    nicht     vthgekund:: 
(exclamari  fecit).  Chr.  Sd.  74,  4;  de  46  (1416).  Lüb.  Urk. 5,  S.  630.  —  2. fl'. 
heren  leten  uthkreygeren  unde  kun-       entlneten.    Hans  Taffeit  de[n]  stin  i 
dighen    enen    ewyghen  vrede.    Lüb.       der  hadde  de  rad  uthkundiget  luv  j 
Chr.   2^   124 ;    alse   se    syk   wolden       vore  Jerexem,  do  bleff  he  to  bus  >  uj 
scheden,  do  wart  dar  utcreeret,  wo       TJrk.  v.  1433  (bei  Brinckm.  i,  '<il 
de  vorsten   sik  to  hope   verbunden  50      WiJaiha\get^m.der(öffenÜich€)Ä 


'■1 


UTKÜNDI(N)GE  159  UTLEDEN 

ntf^t  praeco.  Gerth  utkundiger.  Old.  pol  begunde  he  (der  Fuchs)  utlapen 
Vrh,  15gL  up  den  wän,  dat  dat  water  üt  queme 

ltkuidi(ii)ge ,     f.     Auskündigung,       etc.  Gerh,  v,  M,  45,  8. 
Äufydfot,      Ejne    gemeyne    lantbede  tütLStenj  schw,  v.  ein  Schiff  löschen, 

rode  Ttbkundige  tho  der  herfart  be-  5  Waren  ausladen.  Wan  de  schiphere 
holden  wy  ans  etc.  ürk,  v.  1492  kumpt  in  den  marked,  dar  he  nn- 
(Briiukm.  2^  €62).  lasten  (Var,  utlasten)  wil,   zo   schal 

ItladeB,  sehw,  v,  auswärts,  vor  ein  he  gheven  etc.  (1380),  Hans,  Rec.  2, 
anderes    —    nicht    einheimisches    —       266, 

Forum  laden.  Ghesceghe  eyn  gerechte  10  fitlaten,  st,  u.  schw.  v.  1.  heraus- 
Tao  Tnsen  smmetluden  .  .  vnde  folghe  laßen,  machen,  daß  etwas  herausgeht. 
dat  land  deme  gherochte  vnde  ya-  Den  fruwen  se  affschneden  ere  horste, 
eede  dartho,  sceghe  dar  scade,  dar-  den  mennen  se  utleten  ore  ingeweide. 
Qimne  en  seiden  de  ammetlude  de  Bothos  Chr,  f,  278;  (aus  dem  Ge- 
lüde  nergben  utladen  ane  in  den  15  wahrsam)  entlaßen.  De  prelaten  wol- 
gherichte,  dar  ze  inne  bezeten  we-  den,  dat  me  erst  utlete  degennen, 
reo  . .  eck  de  stichtenoten,  de  voder  de  ghevanghen  seten.  Lüb.  Chr.  2, 
VQ8  wonachtig  zint,  de  en  sollen  des-  192,  —  2.  auslaßen,  übergehen.  He 
ser  Ttladinge  eck  nicht  don  hüten  scheide  doch  büken  oren  abbat  ut 
deme  gberichte,  da  ze  inne  bezeten  20  nemeu;  hesprak:  ik  late  iuwerneinen 
zmt  (13o€).  Stüve,  Beschr.  d.  Höchst.  ut.  Magd.  Seh.  Chr.  21,  20,  —  3.  (su 
Osnabr.  1769,  S.  XVII  f. ;  vorder  late  =  lode)  von  Bäumen,  Gesträuchen 
scryve  gy  uns,  dat  gy  bevriget  und  etc.  Wurzeln  u.  Zweige  ausschießen. 
beTestet  syn,  dat  me  juw  nicht  uth-  germinare.  Voc.  Engelh.  radicare. 
laden  schall.  Pomm,  Gesch.  D.  4,  58.  25  Dief.    radicare  vel  wortelen.  3  Voc. 

itlamk,  adj.  der  ganzen  Länge  nach.  W.  Daher  bildlich:  entsprießen,  stam- 
Vnn  hebben  water  ghetagen  (aus  men.  (Berg)  dede  heed  Olimpus  efte 
dem  Brunnen)  de  gantze  vthlange  Olimpium,  dar  ys  ud  ghelaten  dit 
nacht  (die  ganze  Nacht  hindurch,  die  wert  Olimpiades.  Lerbeck  §  18 ;  (Lu- 
^nusgHängte^  Nacht),  Slagghert  Chr,  30  derus  van  Sassen)  dede  vd  ghelateth 
f.  55a;  Standes  strytes  einen  vthlan-  (ghelaten.  W.)  was  van  dem  koning- 
gen  dach.  Falcks  Staatsb.  Magaz.  9,  liken  samen  Wedekyndi.  das.  §  22; 
^08.  —  Vgi.  üt  S.  141  u.  Höfer  in  d.  de  greuen  van  Scowenborch  sint  nicht 
Germ.  15,  66.  latet   vthe  der  wortelen   der  greuen 

ttlait,  n.  Außevdand,  Land  außer-  35  van  Holsten.    das.  §  24, 
halb  des  Hauptdeiches?    a.    1380  de  dtlatinge,  f.  Entlaßung.     gebreck 

ginck  ein  hoge.vloet  in  S.  Walbur-  vnde  varlicheit,  dede  den  inwenren 
gis  dage  auer  alle  vthlande.  Falcks  unser  stadt  in  der  openingh  der  der 
Staatsb.  Magaz.  9,  702;  a.  1470  de  by  schlapener  tidt  in  der  utlatingh 
ginck  de  vleet  in  St.  Gallen  dage  also  40  der  scholer  .  .  mochte  unforsichtliken 
hege,  dat  alle  vthlande  vndergingen,  ankörnen,  so  etc.  (1499).  Mem.  Sehe- 
eck  gink  Dithmarsche  laut  vnder  .  .       ning,  p,  269. 

Barekemorkech    brack  eck  in  vnde  fttleden,  schw,  v.  =  ütleiden  ?  aus- 

alle  de  koge  in  alle  vthlande.  das.  leiten?  abfließen  machen?  uppe  dat 
9,  713 ;  snnder  beswaringe  alles  den-  45  deme  clostere  neyn  hinder  enschee 
stes,  dar  de  vthlande  (gemeint  ist  van  der  vischerye  in  oren  wateren 
Eiderstedt)  beth  an  dessen  dach  frig  myd  vischende,  myd  stowende,  myd 
vnde  vnbeswaret  mede  gewest  synt  afgrauende,  myd  vtledende,  myd  ver- 
(1454).  das.  8,  673.  dykende  etc.  (1392).    Marienr.  Urk. 

Atlapeiy  sehw.  v.  auslecken.    Den  50  nr.  372. 


ÜTLEGGEN  160  ÜTLIGGER 

ttltggmj  schw,  V.  1.  auslegen^  solchen  heillosen  daden  ein  wolge- 
Waren  eum  Verkauf  ausstellen.  In  fallen  dragen.  das.  138  u.  138.  — 
den  Zunftr.  —  3,  auslegen,  zahlen.  5.  Schiffe  zur  Wache  etc.  ausliegen 
To  uns  sprikt  he :  ja,  legget  men  üt,  laßen,  uns  wart  to  wetende,  wo 
buwet  de  kerken  etc.  R.  V.  4080;  6  dat  de  Hollenders  myt  all  erer 
hir  umme  dachten  se,  dat  yd  beter  macht  utleggen  wolden  und  eyn  dels 
were,  dat  se  dat  geld  utleyden  unde  alrede  in  den  Sunt  weren  etc.  (14i0), 
nemen  dat  slot  in.  Brschw,  Chr.  i,  Hans.  Rec.  IP^  S.  820;  dar  wy  ant- 
136,  5;  wedder  to  gbevende  wat  he  wert  wedderkregen,  dat  de  Holländers 
vor  dat  ryke  hadde  uthgbelecht.  Kor-  lo  weren  utgelecht  myt  erer  macht  etc 
ner  123^;  vnde  wolde  or  eyn  (die  das.  (vgl.  ütliggen,) 
Gut  jKusammen  haben)   den   anderen  dtleiden,  schw.  v.  herausleiten,  -füh- 

sculdegen  Ymme  de  uentscap  C?  Varr.  ren.  (Eine  Witwe,  deren  Mann  in 
rekenschop,  delschop)  he  sal  eme  schulden  vordupet  gestarben  ist)  schüll 
scult  geuen  sunder  tuch.  Ynde  de  15  nemen  den  richteschriver  .  .  Demen 
andere  sal  utleghen  (Vlar.  bolegenn)  ere  kinder  by  der  band  unde  laten 
wat  he  wil,  (im  Lüb.  R.  p.  558:  sick  dar  so  uthleiden,  so  is  se  des 
van  sick  doen,  so  vele  he  wil)  mannes  schulden  nicht  mehr  tho  ant> 
vnd  darto  sweren,  dat  he  eme  dat  werden  plichtig.  Lüb.  R.  576. 
sin  al  gegheuen  hebbe.  Rig.  St.  20  dtlendieh,  (seltener  ütlendisch  u. 
R.  77,  21.  —  3,  festseteen,  bestim-  ütlandisch),  adj.  ausländisch.  Vorfelle 
men.  (Romulus),  de  ersten  de  stat  dusser  borghen  iennich  van  dodes 
Rome  begunde  vt  to  leggen  (die  wegen  eddir  worde  utlendich,  /söge  in 
Grenze,  den  Umfang  bestimmen  =  die  Fremde,  dat  me  syner  nicht  heb- 
gründen,  vgl.  begripen).  Liü).  PassiO'  25  ben  konde,  so  (1391).  Scheidt,  v.  Aid 
nal  f.  21d;  tu  dirre  selven  wis  sint  p.  842;  de  utlendigen  (alieni).  Obadja 
de  herschilde  utgeleget.  Ssp.  I,  3, 2 ;  1,  11  (H.) ;  umb  penitenzien  tho  doin 
bes.  Gerichtstage,  Gerichtssitßungen,  ind  sich  to  ewigen  dagen  uythlendig 
Termine  etc.  anberaumen.  Leget  man  to  macken.  Schüren  6 ;  wert  sacke. 
en  ding  ut  um  ungerichte.  das.  I,  2,  so  dat  disser  bürgen  enich  storve  of 
2;  dach,  de  utgeleget  wirt  von  ge-  utlendich  worde,  sal  ich  und  dye 
richtes  halven  vmme  sine  klage,  das.  andere  bürgen  levendich  by  enen 
/,  42,  1;  degeding.  Lehnr.  Art.  79,  deme  nesten  mande  na  des  doden 
§  1;  hofvart  unde  hervart.  das.  79,  bürgen  dode  oder  ütlendisch  eoen 
2 ;  welck  denestman  den  anderen  vor-  35  anderen  geliken  guden  bürgen  in  des 
klaghen  wil  vmme  scult,  dat  scal  to  doden  oder  utlendischen  stat  weder 
vthghelegeden  daghen  ghescen.  Bruns,  setten  (1396).  Kindl.  Hörigk.  509,  HO. 
Beitr.  z.  d.  d.  R.  p.  161;  konde  men  fttleselik,   adj.  auserlesen,    de  Ut- 

rechtes nicht  vordreghen,  de  gogreue       lezelikeste   deel  des  landes  de  bord 
mach    sin   ghoding    vtlegghen    ouer  40  yu.  Lerbeck  §  46. 
verteynnacht.   Wigands  Arch.  II,  27.  fitlichten,  schw.  v.  herausheben,  ver- 

—  4.  auslegen,  deuten,   exponere,  du-       drängen.    Mi  worde  balde  ein  aoder 
den,  utlegghen.  Dief.  n.  gl.    Dat  hir       utlichten.  Cl.  Bur  59. 
wert  ütgelacht  mit  fabelen.   Vorr.  zu  fitliggen,  st.  v.  ausliegen;  vanSchif- 

R.  R.  IV;  wo  ick  vormergke,  scho-  45  fen,  die  zur  WadU  etc.  ausliegen.  Se 
len  etliche  van  f.  g.  beuelhebbere  by  antwerden  uns,  dat  se  eres  volkes, 
juw  vordechtig  uthgelecht  sin  (1546).  de  in  der  see  utlege,  nicht  mecbtich 
Dithm.  ürk.  S.  148;  gelick  ofiFt  s.  f.  weren  etc.  (1441).  Hans.  Rec.  Il\ 
g.  redte,  van  den  gefangenen  utge-  S.  384. 
lecht  (verdächtig  gemacht),  scheiden  in  50      fitligger  (-legger),  m.   Äuslieger^ 


ÜTLOPEN  161  ÜTMAKEN 

iL,, Warteschiff j  das  Acht  su geben  vdlozinge  en  ys.  Lerbeck  §  79 ;  Be- 
hat,  was  auf  dem  Gewäßer  geschieht.*^  sfcMung  der  Wirtshausrechnung  (= 
Ali»,  oder  auch  derj.  der  auf  einem  pantquitinge).  iVa  seh.  des  abts  to 
idchen  Schiffe  Wache  hält;  bes.  von  B,knechtHh\oöiage, Klempin^Diplom. 
den  SeermJ)em  gesagt.  De  vann  Lu-  5  Beitr.  659  u.  ö. 
beck  deden  dem  koninge  unde  sinen  ütlucht,  (vgl.  lacht)  Erker.     j,Ein 

adiggem  halpe.  Liib.  Chr.  2^  664 ;  unten  am  Hause  hervorgehender  Erker ^ 
imde  want  de  uiliggers  van  der  Slws  mit  Fenstern^  davon  wird  in  Bremen^ 
ep  kostel  schipp  .  .  hebben  angehalt  wie  in  Hamburg^  viel  Werks  gemacht.*^ 
lüde  int  Swen  ghebracht  etc.  (1438).  10  Br.  WB.  3^  31.  vortmer  so  bat  de 
Ems.  Bec.  IPy  S.  159;  und  der  we-  rad,  dat  neman  schal  buwen  utlugte 
gen  krigesfolck  edder  uthliggers  tor  (so  zu  lesen  statt  uttugte)  an  gene- 
zewarz  (seewärts)  hebben  und  halden.  geriete  husen  (1293).  Livl.  Urk.  nr. 
WaÜM,  WuBenw.  3y  400;  so  sint  dat  549;  Gedencke,  wo  dyn  here  unde 
meeste  deel  de  snycken,  de  se  den  15  godt  do  genamen  wart  van  der  gheyse- 
nlileggers  genomen  hebben.  Styffe,  linge  unde  kroninge  unde  geleidet 
Bidrag  IL,  235 ;  wy  scholet  noch  en  vor  ene  bogen  utlucht,  dat  en  alle 
wiliet  yenigerleye  zeerovers,  vitalien-  minsken  seen  konden.  Brem.  lib.  prec. 
brodere  ofte  uthliggers,  wo  men  de  S.  86;  item  hebben  se  up  unsem 
Dornen  mach,  heghen  ofte  hvLseji(1419).  20  closterhove  de  provestige  myt  kellern, 
Cassd,  Urk.  S.  83.  —  Als  Theü  des  kornebönen  und  anderen  buweten 
Schiffes^  eine  vorstehende  Stange  am  gelik  eyner  borgh  uppe  dat  allerfynste 
Voriertheil.  So  leepen  se  so  ann  mit  uthluchten,  bogen  und  thorne  ge- 
boert,  dat  syn  uthlygger  qwam  Klawes  buweth . .  dal  gebraken  (1544).  Lyß- 
Wende  up  syne  boert  tho  lyggen  unnd  25  manne  Nachri  v.  Klost.  Meding^  S. 
sjn  bochspreth  quam  in  Wendes  147;  dat  sich  kein  meister  vordri- 
fockeo  takel  to  staende.  Hans.  Gesch.  sten  schall  ein  gevelspan  edder  oth- 
Bl,  1876^  S.  88.  lucht   by   der   strate  .  .   setten,    idt 

lÜopei,  st.  v.  auS'y  entlaufen,    ut-       sie  mit  willen  der  carspelherm  etc. 
ghelopene  (aus  dem  Kloster  entlau-  30  Hamb.  Z.  R.  122^  1. 
fm)  monnike.  Gosl.  Stat.  93,  6.  '^  dtluden,   schw.  v.   lauten,    dessen 

iitlMe,  eine  Art  Zins.  Off  wie  van  erffbreff  midt  den  guderen,  szo  he 
den  bürgeren  stoerve,  den  tynsche,  vdtludet,  schall  miner  dochter  mahn 
die  dair  gebieten  wordt  vtlose,  die  (Mann)  .  .  besitten  (1471).  Kamptß, 
en  sali  men  niet  eyschen  van  synen  35  Urk.  nr.  16. 

enea.  Wigands  Arch.  IV,  416.    (Si  fttlaken,  st.  v.  ausziehen.  De  spise 

qnis  dyium   moriatur,    census,    qui       was  in  der  kruken,  dar  konde  se  de 
vocatnr  utlose,  a  suis  heredibus  non       krane  ütluken.  Gerh.  v.  M.  76,  7. 
reqairetar  [1241].  LacomU.  nr.  133).  utlnren,  schw.  v.  abwarten.   Ik  sat 

fttltMi,  -lassen,  schw.  v.  1.  aus-  40  dar  hungerich  unde  bedrovet  .  .  dit 
to««  (vom  Auswurf  des  Hustens).  bat  moste  ik  dar  ütluren.  B.  V.5817. 
dat  wart  den  luden  so  clibber  in  dem  ütlut,  Wortlaut.  In  sodaner  macht 

Hre,  dat  se  des  nicht  ütlosen  kon-  vnd  krafft  nha  vdtlude  des  breues 
den.  Bothos  Chr.  f.  232;  einen  Ge-  (1471).  Kampte,  Urk.  nr.  16. 
h^i^genen^  Gepfändeten  etc.  —  2.  ein  45  ütmaken,  schw.  v.  1.  ausrüsten^  fer- 
^iff  ausladen ,  loschen.  De  sulue  tig  machen  (um  ausgesandt  zu  werden), 
Schipper  hefb  mer  vtgelosset,  den  he  bes.  zum  Kriege;  auch  anstiften  wozu. 
iogeschepet  hadde.  Hamb.  Chr.  263.       subomare,  clam  submittere.  KU.  — 

itloiiiga,  f.  Erlösung,  stekest  den  Eyn  leenman  mach  eynen  andern 
Toet  yn  den  stock,  dar  neyn  wik  efte  60  vthmaken  vnd  schicken,  de  vor  em 

WArtorbaeb.  Y,  XI 


UTMAKEN  162  ÜTMAN 

den  denst   deit,    so   yerne   he    dem  fttmakinge,  f,   Ausrüstung,    ui 

hern  anname  ys.  Ndd,  Rechtsb.  f.  167;       iegen   de   Türken    (expeditio).    (' 
weret,  dat  jenich  man  in  vnsen  am-       Sd.  2i2^  16;   annehminge  und  u 
mete  zinen  knecht  vtmakede  vor  enen       makunge  der  landesknechte  etc.  Hm 
copman  zin  remenwerk  to  vorcopende    5  Z,  R,  p.  101. 
etc.    Lüb,  Z.  B,  375;    do  ward  he  fttmalen,  -melen,  schw.  v,  ausmal 

ghemordet  van  deme  bozen  wichte  schön  machen^  zieren,  schmücken.  V 
F.  H.  de  uthghemaket  was  van  deme  wen,  de  sik  ütmalen  unde  ütvl 
bischope  van  Mentze  etc.  Korner  boven  den  schreve.  Gl.  zu  R,  V.  1 
221^;  doch  so  makeden  se  uth  achte  10  4;  also  de  böge  (Regefibogeti)  si 
de  klokesten  borghere  van  en,  dat  derliken  het  twey  vtmeylede  ven 
de  etc.  das.  226^^;  makeden  de  see-  dat  is  de  rode  verwe  vnde  de  wat* 
stede  uth  hertighen  W.  unde  gheven  Yerwe.  Eccles.  f.  260^;  schildern,  sd 
eme  XX  dusent  mark,  dat  he  toch  darstellen,  heft  he  propheceret  v 
in  Jutlande  etc.  das.  249ä;  de  einen  15  den  pawesen  unde  heft  enen  islik 
wepener  utmakede  mit  teringe  jegen  uthgbemalet  na  der  wise  synes  i 
de  Torken  stridende.  Magd.  Seh.  Chr.  vendes.  Korner  127d. 
408^  1;    vnd  van  aldusdanen   gelde  dtmalinge,  -melinge,    1.    Bej-tu 

sal  men  ok  utmaken  de  knapen  (die  nung  der  Grenze  mit;  mälstenen.  I 
des Bathes Sendebotenbegleiten)  (1393).  20  dat  eindrechliken  gedegedinget  . 
Livl.  ürk.  nr.  1346;  des  iares  was  und  gedeilet  hebben  und  myt  step' 
Conrad  in  Cecilia;  dar  makede  he  eine  utmalinghe  gedan  hebben,  a! 
ut  en  grot  beer  mit  schepen.  Lüb.  dat  dat  holtbleck  up  de  eine  bi! 
Chr.  i,  130;  se  (die  Wiedertäufer)  der  steyne  to  W.  wart  Hinrich  L 
mackeden  einen  vorreder  uth  und  25  to  deilet  (1429),  Quedl.  Urk.  L  n 
mortberner,  de  Wolbecke  uthbran-  318,  —  2.  Ausmalung;  concr,  tt->\ 
dede,  und  ene  hören,  de  solde  dem  Ausgezeichnetes^  Ausbund.  Karthij 
fursten  vorgeven  (vergiften).  Münst.  was  ein  utmalinghe  vor  allen  stevJ 
Chr.  1,335;  unde  ik  gaf  deme  suluen  des  gansen  landes  to  Affrica.  Gi.^ 
N.  17  m.  den  kogghen  ut  to  makende.  30  Sir.  16,  5  (Lorsbach  2,  158);  d.^ii 
Laurent,  p.  61;  vnde  hir  to  makeden  terde  ok  mit  biscoppe  Gilberto  v;j 
de  van  Bremen  vth  enen  koggen  myt  Porretan,  dat  en  uthmelingh  was  u: . 
viftich  gewapent  der  besten  ritter.  ghans  vormethen  in  synen  syiint 
Brem.  G.  Q.  107.  —  sik  utmaken,  Korner  95K 
sich  auf  den  Weg  begeben,  sich  auf--  35  fitman,  m.  Plur.  ütlude,  Fron 
machen.  De  vaget  hadde  sik  vel  dünne  der  an  einer  Genoßenschaft  nicht  \ 
(dünn  bekleidet)  utgemaket.  Leibn.  3,  theiligt  ist,  Dat  is  unse  oldc  re 
197;  he  makede  sik  ut  mit  ganser  dat  nen  uthman  houwen  ene  m 
macht.  Lüb.  Chr.  1,  154;  de  make-  in  der  marcke  noch  driven  met  si 
den  sik  ut  to  lande  unde  watere  40  swinen  in  de  mast  (1339).  Km\^ 
eren  heren  to  helpende.  das.  2,  19  383 ;  unde  en  scal  hir  neymant  ti 
u.  h.  —  2.  ausmachen,  ausfindig  kopen  to  utlude  nud  unde  ha 
machen?  so  in  einem  gelage  twee  ed-  Hanov.  St.  B.  470;  is  an  emnu' 
der  mehr  versammlet  sin,  vnde  einer  manne  oder  an  emme  gaste  vr 
edder  mehr  alldar  gewundet  wurden,  46  brake  gheschen,  dar  mot  de  vo 
80  schollen  se  einen  houetman  (^jEfati^^-  wol  der  veste  aue  staden.  Gosl' 
betheiligten)  edder  handtdedigen  uth-  61,  23 ;  fallt  sick,  dat  ein  uhtm 
maken,  edder  se  schollen  alltho  glick  van  sines  landes  wegen  schw 
schuldig  sin.  Nordfr.  B.  v.  1558,  scheide  wesen  .  .  de  schall  e 
Art.  84.  (oder:  angeben^  bezeichnen?)  50  landmann C£inA6imt^c&en^  dartho v 


ÜTMANEN  163  ÜTNEMEN 

mögen  und  in  sine  stede  schaffen.  nemende  ütgenomen.  LÜb.  Dodend. 
Brm,  Deiehr.  Br.  Stat.  568;  tigen  1555;  dat  de  glotzemaker  nen  led- 
ille  borger  unde  tigen  den  utman,  der  kopen  mögen,  dat  yan  buten  in 
koman  efte  bur.  Brschw.  Schichib,  kamen  is,  vtenomen  klene  rusch  led- 
M  u,  h.  5  der.    Lüb.  Z.  R.  213 ;    Tortmer   so 

ifauieiii  schto.  v.  Zahlung  einfor-  schal  men  nener  hande  kramgued 
ktn,  beihreiben,  sodanen  verndel  rog-  vthsetten  des  sondags  vnd  apostel- 
geo  iarlikes  pacbtes  scolen  unde  mo-  dags,  vthgenahmen  koken  vnd  mess- 
gen  de  vorstendere  .  .  alle  iarlikes  werk,  vttenemet  in  der  vasten.  do^. 
athmanen,  entfangen  und  upnemen  10  275,  —  3,  ausnehmen^  erheben.  Of 
. .  TDd  darumme  panden,  myth  geist-  en  kint  sine  jartale  behalt  er  den 
liken  efite  mit  wertliken  richte  ut-  tinsdagen,  dat  dat  gut  vordenet  is, 
maoen  etc.  (1462),  Gercken^  Fragm.  it  sal  den  tins  utnemen  .  .  Jarit  it 
Mareh.  i,  110;  unse  capittel  eynen  sie  auer  na  den  rechten  tinsdagen, 
collector  deputeert,  sodane  schattinge  16  dat  geld  des  gudes  hevet  it  vorloren. 
ntli  tho  manen  und  to  entfangen  Ssp*  11^  58,  3.  —  4,  ausnehmen,  von 
(ßU).  Kindl.  ly  219.  der  Strafe  losmachen  (durch  einen  Eid). 

itiieiisdiuppeiiy  sdiw.  v,  aus  einer  Die  vader  mach  den  sone  enes  ut- 
Omeinschaft  oder  Genoßenschaft  sto-  nemen,  of  he  um  ungherichte  bekla- 
itfL  Vnde  weret,  dat  her  H.  werde  20  get  wert  .  .  also  dat  he  swere  uppe 
Tlttchtich,  Ytmeenschuppet  edder  vor-  den  hilgen,  dat  de  sone  der  dat  un- 
bannen,  alUkewol  schole  wy  em  zyne  schuldich  si.  das,  II,  17,  2 ;  de  herre 
reute  bereden.   Wism.  Urk,  v.  1406,       mot  wol  utnemen  enes  sinen  egenen 

fttuate,  fremde  Münze.  We  gode  man,  swenne  he  vordelt  is,  of  he  dat 
mante  yan  hyr  forde  vnde  ander  25  geweren  darn  uppe  den  hilgen,  dat 
qvade  Tthmunte  wedder  vmbe  in  de  he  sin  inboren  eghen  si.  das,  II,  19, 
stede  brochte  etc.  Brschw.  Urhb.  1,  2.  —  Vgl.  das  reflex.  —  5.  heraus- 
^o2;  de  Br.  pennig  scheide  gelden  nehmen  (aus  Vorräthen),  anschaffen, 
einen  pennig  weder  unde  de  ander  besorgen^  kaufen.  Unde  (der  Bischof) 
Qtmonte  na  orer  wertwere.  Brschw,  30  dankede  den  borgeren  unde  bat,  dat 
Sckidäh.  74,  se  ome   spise  utnemen   wolden  und 

itaiteren,  schw.  v.  „mit  einem  om  helpen  ok  mit  orer  macht .  .  men 
jeuckten  Tuche  den  Unflat  vom  Ge-  lach  dar  vor,  also  lange  dat  de  bor- 
ftci^e  wischen.  Im  Hannöv.  muthen ;  ger  dem  bischope  mosten  spise  ut- 
in  Hamb.  mutem.*'  Br.  WB.  3,  193  35  nemen  so  vele  als  uppe  ses  mark 
«.  V.  mudden.  We  syck  myt  schor-  unde  achte  hundert.  Magd.  Seh.  Gir. 
Ten  uthmutert,  de  mag  sundheyt  vor-  165,  10;  dyt  nabescreven  bSr,  dat 
machten.  Koker,  S.  339.  nam  Job.  Scharhar  ut  van  des  rades 

fttBenei,  st,  v.  (auch  mit  schw.  weghen  (1404),  Brem.  Jahrb.  3, 128; 
FartieJ)  1.  herausnehmen.  Do  gink  40  wat  de  rad  to  Hon.  utdon,  utnemen 
^  to  enem  clostere  vnde  nam  [de]  eder  winnen  in  spise  unde  in  vodere 
ebdisceu  heymeliken  vth  vnde  vra-  useme  heren  hertoghen  Alberte,  alle 
g«de  er.  Seel.  Tr,  147;  he  nam  Ame-  de  wile  de  krich  wäret,  dat  wilie  we 
iiog  Tth  (bei  Seite)  vnde  vragede  on  degher  unde  al  betalen  sunder 
tme.  das.  182;  de  keiser  leit  on  (den  45  eren  schaden  (1371),  Sudend,  IV,  nr. 
BUehof)  utnemen  (aus  der  Menge  134;  dat  N.  N.  heff[t]  .  .  van  eme 
f^ausgreifen,  verhaften).  Magd.  Seh.  vtgenamen  II  ele  sammith  vnde  VII 
ttr.  48,  27  (imperator  ipsum  non  ele  maccheier  de  ele  7  seh,  Wism, 
wt  veritus  captivare.  Chr.  Halb.  12).  Zeugeb.  1549.  —  Befi.  1.  hervorkam- 
--  2.  eine  Ausnahme  machen   mit.  50  men,  hervortreten.    Is  dat  se  (twe  tu- 


ÜTNEMER  164  UTOSEN 

gen)  schelet  un  se  over  en  nicht  ene  SSO;  ock  hebbe  ick  macht  der  boeri 

dreget,   so  solen  se  loten  ander  en ;  ger  beste  tho  wethen  .  .  eüyke  wori 

so  wes  lot  sie  ut  nemet,  de  is  recht  tho  reden  van  wegen   der  boergen 

an  sineme  tuge.   lAvl.  Ürk.  nr,  414^  schop,   de  macht  hebbe  ick  ock  wo| 

17;   do  nam  sie  ut  (trat  hervor)   en  5  in  deme  se  my  gelauet   mine  wtoei 

riddere  .  .  ande  quam  manlike  uppe  mers  tho  synn.  das,  238;  dat  gehon 

den  selven  beiden.    Eike  v.  R.  559;  ok   den   vernemden    (7.    vornomdeD| 

do  nam  sik  üt  ein  vrowe  tovoren  .  .  (nend.  dem  schenkemarschalk,  kokenl 

unde  sprak.  Zeno  1504,    sich  abson-  meister  und  lantscriver)  vor  de  stalj 

dcrn.   Des  nemen  sik  ut  de  koningh  10  broder  to  spreken  met  dem  ?oged« 

van  Ungeren  unde  van  Gypern  .  .  se  wenn  se  met  minem  heren  to  dondj 

voren  oyer  to  lande.  Lüb.  Chr.  1,  93.  hebben,   edder  sonst  wer   se  were 

—  2.  im  Jurist,  Sinne:  sich  (durch  des  sallen  de  stalbroder  ere  utnemei 
einen  Heinigungseid)  von  einer  An-  sin  etc.  (1400).  Livl.  Urk.  nr.  152()i 
Möge  befreien.  De  beclaghet  is,  de  16  dtneminge,  /*.  das  Herausnehmen 
schal  den  schaden  beteren  oder  he  Ausnahme.  Vor  god  is  nyn  utneming^ 
schal  sie  des  ut  nemen  (Varr.  ent-  der  personen.  Br.  d.  Eus.  16^;  suqi 
leddigen,  benemen)  mit  siner  enen  der  utneminge  to  donde  (1447)^ 
haut  yp  den  hileghen.  Lüb.  R.331;  Dühm.  Urkb.  S.  58;  sunder  ythnel 
he  mot  sie  des  vtnemen  mit  sineme  20  minge  ienniger  personen.  Navdg.  ^ 
rechte  (Eide),  dat  it  nicht  sin  schult  J24.  —  2.  Ausrede,  Ausflucht,  excep 
ne  si.  das.  317;  he  mach  sie  dere  tio.  hulperede,  inyindinghe  eder  vtl 
ticht  yppen  hileghen  mit  sines  enes  nemunghe.  Cod.  Brdb.  /,  4,  309 ;  zqdI 
haut  vth  nemen.  das.  329.  der    ienigherleie    vtneminghe    rnd« 

ütnemer,  m.  1.  der  eine  Ausnahme  25  hulpeword.  Maltz.  Urk.  2, 380 ;  nnd^ 
macht.  God  en  is  nyn  utnemer  der  nenerleye  insage  ofte  argelist,  oc| 
personen.  Br.  d.  Aug.  65.  —  2.  An-  nyne  vthnaminge  ofte  behelpinge  dar^ 
schaffer,  Besorger,  procurator,  dispen-  iegen  to  brukende.  Blücher,  Urk.  njf\ 
sator,  economus.  Voce.   In  der  yasten       515. 

quam  konynk  Cristern  bynnen  Lub.  30  dtnomen,  schw.  v.  benefinen,  be\ 
unde  bestellede  mit  synen  uthnemeren,  stimmen.  .  .  alse  de  toln  der  Deluen^ 
dat  seuthmaken  scheiden  etlekeschepe  to  en  van  vns  vorbreuet  vnde  bezej 
myt  seideneren  .  .  uppe  syne  kost,  gelt  is,  vnde  to  seuenteyn  yaren  i^ 
unde  besorgen  de  schepe  wol  mit  dem  suluen  breue  utenomed  is  etci 
vittallien  unde  harnsche.  Lüb.  Chr.  35  (1393),  Lüb.  Urk.  4,  nr,  595;  nomej 
2,  335;  vnse  dener  vnde  vthnemer  he  (der  ein  Testament  macht)  sinenj 
Hans  Nettelenstruk.  Old.  Urk.  v.  1537.       wive  ene  gift  thovoren  uth,  de  baFei 

—  3.  der  für  einen  andern,  dem  er  8  Schillinge  werth  is,  so  etc.  Lüb,  jß| 
ein  Geschäft  eur  Besorgung  übertragen  574;  desse  nhascreuen  dry  fest,  ?th^ 
hoit,  aufkömmt,  ihn  schadlos  hält.  De-  40  genomet  (==  nendich)  festen  ■  Odiliei 
wile  mi  duth  im  anfange  wedderfore,  AppoUonye  vnde  Gertrudis  etc.  Coi 
wath  scolde  mi  denn  nha  der  lennge  Brdb.  I,  15,  288 ;  hedde  ein  mal 
wol  begegnen?  darum  muchten  sse  geldt  gelavet  in  eme  breve  einer  ma] 
dhoenn,  wath  sse  woldenn;  wo  sse  ninge  to  volgene  op  ene  oft  twe^ 
inn  deme  nicht  min  vthnemers  ssin  45  uthgenomeden  bescheidenen  stedeni 
woldenn,  sso  gedachte  ick  äff  tho  Dortm,  St.  R.  Art.  127 ;  Yfo  diQ  %\x^i 
tredenn.  Monum,  Liv.  4^,  144;  wat  darby  vthgenometh  were  worden 
ick  geredet  hebbe,  dat  hebbe  ick  ge-       (1537),   Wism.  Zeugeb. 

redett  van  wegen  der  gansen  gemeyn,  diesen,  schw.  v.   ausschöpfen,  exi 

de  syn  in  deme  myne  wtnemers.  das.  50  haurire,  exantlare,  deplere.  KU.    De 


ÜTPELEN  165  UTREDEN 

dreuildicheit  is  en  grot  mer  Yth  to  pucfaeden  dat  dorp  uth.  das.  JS,  695; 
osende.  Serm.  evangd.  f.  155^.  BücU.  ok  pucheden  se  Grotenmeyer  to  N. 
vtgsdialfen.  Du  scholt  mi  gnade  N.  ut.  Brschw,  Chr.  i,  51,  13;  als 
efaeaen  vnde  van  zünden  lozen,  Den  de  vnsen  van  Demmyn  der  Bonowen 
doTelen  wedderstreuen  vnde  pine  ut-  6  bure  vthpucheden,  ene  grepen  vnde 
osen.  Parad.  ^b,  v.  6 ;  God  mute  my  nemen  em  dat  syne.  Mdtz.  ürk.  3, 
Torlosen  van  allen  plaghen  Vnde  pine  384;  mit  roue,  brande,  ythpuchende 
ütosen  an  ewighen  dagben.  das.  63,  vnd  nemende.  das.  4.  31. 
12;  De  de  minscheit  van  di  (Maria)  dtpüsten,    schw.  v.    1.  ausblasen, 

nuDf  de  mute  ze  wedder  lozen  Mit  lo  durch  Blasen  löschen.  He  pustet  ein 
«nen  wunden  lovesam  unde  pine  ut-  lecbt  üt  .  .  sin  homot  heft  it  ütge- 
osen.  das.  74,  8.  pustet  Sündenf.  550.  553.  —  J3.  aus- 

itpelen,  schtv.  v.  auspfählen,  durch      hauchen.    Do  starff  N.  vnde  pustedhe 
PfäUe  abstecken.   Land  vnde  rum  .  .       vt  dem  heren  synen  anghenemen  geist« 
als  em  dat  Ytgepelet  vnd  gegraven  15  Lerbeck  §  174. 
is.  Dorim.  ürkb.  II,  8.  281.  utquelen,  schw.  v.  ausquiUen.    En 

i^»ersen,  -parsen,    schw.  v.    ai^-      bome  de  utquelede  viftein  dage  an 
jrewen.   In  eyner  tyt  geuelt,  dat  de       schiren  blöde.  Lüb,  Chr.  1,  7. 
Lombarden  boemolie  vtperssen  wol-  dtraden,  schw.  v.  ausberathen,  at^- 

den.  Dicd.  Greg.  211;  unde  druncken  20  steuern  ein  Kind.  De  eldeste  dochter 
dat  utpersede  blot.  Korner  43^;  ene  nimt  dat  gherade.  Is  se  aver  ut  ghe- 
perse,  dar  men  honich  vnn  was  mede  radet,  so  nimt  it  de  andere,  de  nicht 
rthparset.  Slagghert  f.  57b.  utgheradet   is.    Gosl.  SkU.  4,  4;   de 

iteiigeDy  schw.  v.  ausdenken.  Myt       dochter,  de  in  me  huse  is  umbesta- 
v&t  bytterer  smerte   syn  herte  wort  25  det,  de   ne   delet   nicht   irer   müder 
bewagen,  dat  kau  nemant  uth  spre-       rade  mit  der  dochter,    de  utgeradet 
ken  edder  uthpinsen.  Brem,  Hb.  prec.       is.  Ssp.  I,  5,  2.    =  ütroden,  s.  u. 
^^'  fitreeken,  schw.  v.  ausrecken.    De 

itprimei,  verdrängen?    Do  krech       hande  vtgerecket  to  den  hemel  wart. 
S6  (die  Königin)  in  wis  verstaut,  dat  so  Br.  d.  Eus.  40^;  uthgerecket  in  dat 
grcre  Gerd  wolde  bi  dem  lande  bli-       cruce.  Korner  23k 
Ten  unde  den   konynk    uthprymen.  fttreden»  schw.  v.  1.  bereiten,  ^fahlen. 

i«*.  Chr.  2,  328.  alle  we8[t]   dat  kostet,   dat  scholen 

itprtvesde.  item  denarios,  de  ut-  myne  neghesten  eruen  gantzelken  be- 
proTende,  soli  presentes  percipient  35  kostighen  vnde  vtreden.  Mekl.  Jahrbb, 
Wl).  Westf.  Urk.  III,  nr.  672;  9,  306.  —  2.  bereiten,  fertig  machen, 
Äesse  (Thidericus  van  Leyseborn)  de  ausrüsten.  Unde  redden  vth  groth 
fflakede  uiproevende  oflfte  rente,  wel-  volk.  Korner  76^ ;  vortmer  mo- 
ter  borden  (hoben)  oflf  entfengen  al-  ghen  sy  (de  garbradere)  gan  vp  dat 
ieoe  de  gene,  de  to  koere  quemen.  40  kuterhus  vnde  kopen  dar  ynsthere 
Münst.  Chr.  1,  103.  Im  latein.  Text,  (Eingeweide),  dy  moghen  sy  vor  den 
^'  S.  14:  hie  fecit  fratribus  pre-  winkeller  vtreden  gar,  vnde  nicht  ro 
kendas,  que  utprovende  vocantur.  Et  dar  van  vorkopen.  Lüb.  Z.  R.  206. 
80üt  speciales  prebendae,  quae  solum-  bes.  von  Schiffen,  instruere  navem. 
fflodo  actu  residentibus  et  in  dinno  46  Kü.  —  De  van  Hamb.  reden  ut  twelf 
officio  deservientibus  distribuuntur.  grote  schepe  myt  mannen  unde  myt 

v^vches,  schw.  v.  auspochen,  aus-  koste.  Lüb.  Chr.  2,  27 ;  ju  geleve  to 
P^^ndem.  vgl.  ütslän.  Dat  (Stedin-  wetene,  dat  manigerleie  partie  van 
gberlaDt)vorbernende,berovendeunde  volke  sik  tor  see  wart  utreiden, 
othpQchende.    Lüb.  Chr.  2,  426;  se  50  umme  den  kopman  to  beschadigene 


ÜTREDER  166  ÜTRICHTEN 

(Uli).  Lid.  UrJc.  nr.  1876;  wo  dat  utreient,  als  dat  iglik  na  sinen  wil< 
Byk  de  Holländer  nu  starck  utreden  len  vor  effte  achter  wil  danzen  .  . 
tor  seewart  (1440),  Hans.  Rec.  IP^  dat  schal  nich  sin.  (Ordn,  d.  Liibeckef 
S.  297;  se  reden  sik  stark  uth  to  Zirkelbrüder).  MeJd.  Jahrbb.  10,  77. 
reddende  de  bestalleden  (Belagerten)  5  dtreise,  f.  Reise^  Zug  (aus  der  Heu 
uppe  dem  slote,  mit  velen  klenen  mat  ins  Ausland).  En  weren  yppe 
schepen  etc.  das.  2,  537;  24  U  den  der  vtreise  (nach  d.  h.  Lande)  äff* 
coggen  uth  to  redende.  £ram&.£ammer.  ghestoruen  N.  N.  Brem.  G.  Q.  60^ 
R.  i,  p.  121;  24  2f .  .  to  zeghele,  to  Kriegszug  (expeditio).  In  der  ntreise, 
ankeren  .  .  unde  uth  to  redende.  10  do  wy  juncheren  Eerstene  venghei 
das.  220;  summa  14  schepe,  de  se  (1416).  Brem.  Jahrb.  3y  147;  H.  sali 
nomen  hebben,  unde  de  besten  4  to  böte  geuen  k.  25  lichte  gl.  toi 
schepe  willen  se  weder  utreden,  de  mishandUnge  vnd  dat  dubbelt,  na 
andern  schepe  sin  vorkoft  (1442).  dcme  et  gescheen  is  in  der  uthreyse 
Hans.  Gesch.  Bl.  1874,  S.  65;  in  iB  Emd.  Bußb.  f.  43. 
Selant  sint  to  dem  orloch  vtgerett  fttrfiken,  -reiken,  schw.  v.  h^aus- 

auer  die  70  scepe  mit  swarem  scutte.  reichen,  ausbeeaJüen.  und  nah  oret 
Hamb.  Chr.  109;  nachdem  nu  idt  den  twier  dode  se  den  armen  seeken  alle 
van  Embden  int  eerste  uthredent  (für  jarlikes  achte  mark  edder  twe  hua^ 
den  Heringsfang)  gelucklick  gegaen.  20  dert  rynsche  gülden  füll  unde  all 
Ben.  824.  wedder  uth  reyken.  Gercken^  Fragm, 

fttreder,  m.  Ausrüster,  Ausrheder.      March.  IV,  59. 
Do  se  do  horden,  wo  syk  alle  dyng  fttrichten,   sehw.  v.  1.  ausrichten, 

vorlopen  hadde,  do  leydeden  se  de  au  recht  machen,  ausstatten.  He  gai 
soldenere  myt  sodanighen  vorworden,  26  em  enen  hynzst  myt  thome  unde  mjl 
dat  se  her  Magnus  scheiden  laten  allem  gerede  kostel  utgericht.  Lvh\ 
loven  vengnisse  den  utreders,  de  se  Chr.  2,  358;  de  brud  hadde  mitsili 
utgheret  hadden.  Lüb.  Chr.  2,  135;  ere  moder  .  .  unde  vele  guderhande 
hadden  se  (die  ein  Schiff  aufgebracht  vrowen  unde  juncvrowen,  de  men  all« 
Jiatten)  to  Danske  komen,  so  wolde  30  utrichtede  unde  besorgede  na  vorst- 
de  rad  genomen  hebben  dat  halye  liken  state  myt  allen  dinghen.  das, 
gud  alse  uthreders.  das.  2,  354.  2,  95;  unde  wil  ze  uthrichten,  wen 

fttredinge,  /.  Ausrüstung,  bes.  der  ze  to  manne  gheven  wart  (1480), 
Schiffe.  Desse  utredinge  der  lüde  Pomm.  Gesch.  Qu.  3,  119 ;  dar  wor- 
unde  der  scepe  (1381).  Hans.  Bec.  85  denn  de  frouchenn  mede  vthgerich- 
2,  271;  over  en  ghedreghen,  dat  men  tet,  de  hertoch  H.  vnnd  hertoch  B. 
in  allen  sieden  den  van  Hollande  kregen.  Klempin,  Diplom.  Beür.  480 
neuer  uthredinghe  edder  utmaldnghe  —  1  tunne  myt  vtgerychte(n)den  holU 
der  sehnten  steden  schal  to  Tischende  (zurecht  gemacht,  bearbeitet?).  Wism 
up  Schone  (1384).  das.  2,  335;  XXI  40  Inv.  f.  182  (Gerät,  wie  es  scheint 
m.  her  J.  W.  utredinge  gekostet,  do  eines  Orgelbauers.);  de  hon  de  ghini 
he  gesegelt  scheide  hebben  (1408).  en  negher  wan  de  schade,  dat  se  van 
Livl.  ürk.  4,  S.  876;  aldus  makeden  den  borgeren  so  utgherichtet  (übel  jm- 
se  ut  by  G  soldeneren,  dede  nemen  gerichtet)  weren  (der  mekl.  Adel  tcai 
scheiden  dat  engheische  schip.  Doch  45  von  Stralsundener  Bürgern  geschlagen 
de  utredinghe  vortoch  syk  so  langhe,  worden).  Lüb.  Chr.  2,  203.  —  2.  ans- 
dat  etc.  Lüb.  Chr.  2,  134.  richten,  zu  Ende  bringen,  vcilführen. 

Atreien,  schw.  v.  außer  der  Reihe  Noch  hebbe  ik  ein  dink  utgericht 
langen?  Aldewile  vele  twedracht  wert  R,  V.  3730;  do  alle  dosse  articulc 
twischen  unsen  jungen  luden  um  dat  60  wol  uthgherichtet  weren.  Korner  218^ ; 


ÜTRICHTER  167  ÜTRIDERSCHE 

se  meinden,  se  wolden  so  oren  hate  medegiffte  etc.  Neoc.  1, 160.  —  3.  Äw- 
und  navillen  utrichten.  Magd.  Seh.  führung  eines  gerichtlichen  Befehls^ 
Ckr.  871^  6 ;  begere  wy,  dat  gi  deme  Vollstreckung  eines  Urtheils.  Wo  men 
metropolitte  den  breff  benalen  ander  de  execution  unde  utrichtinge  vor- 
ogheD,  wo  gy  ene  ersten  utrichten  6  deren  schal.  Oelr.  Big.  B,  1,  278; 
iUmgtn)  konen  (1438),  Hans.  Bec.  des  beklaget  sik  H.  dat  he  mit  dem 
II\  S.  161,  —  3.  bewirten.  Se  (die  ordele  vor  ju  wedder  si  gekomen, 
KnedUe)  redeliken  u.  erliken  entfan-  und  kan  doch  darvan  nene  utrich- 
gen  u.  üthrichten  (1486).  Lüneb.  Urkb.  tinge  noch  ende  van  ju  hebben  (1411). 
XV,  S.  197.  —  4.  beeaUen^  entrichten.  10  Livl.  ürk.  nr.  1784;  bidde  derhalven, 
de  orde  en  konde  den  solt  nicht  ut-  dat  gi  (her  richter)  van  wegen  des 
hchteiL  Lab.  Chr.  ^,  196;  men  schal  rechtes  mi  eine  tidt  leggen,  wenner 
ere  (der  Wütoe)  medegift  üthrichten  idt  ju  bequeme  und  drechlik  is,  dat 
nthderwere.  Lub.B.253;  den  thins  gi  mi  de  utrichtinge  don  willen. 
Ttrichten.  das.  368;  dessen  schat  15  v.  JBun^e,  G^ericA^^u;.  j).  i07;  darumme 
(fftugschais)  schuUe  wy  vnsem  heren  (wegen  der  Beraufmng)  denn  vnse 
tniveliken  vthrichten  .  .  were  dat  here  dat  vaken  vorclaget  hadde  vor 
zik  ihement  dar  vth  toghe  vnde  des-  .  hertogen  F.,  dar  om  doch  nen  eigen- 
seD  schat  nicht  vthgeuen  en  wolde  aftich  antwerde  noch  uthrichtunge 
etc.  (1B99).  Sudend.  9,  nr.  15.  20  vmme  gesehen  konde.  Magd.  Seh.  Chr. 

itrichter,  m.  Ausrichter,  Vcilfüh-  393,  30.  —  4.  BessaUung.  de  solde- 
rer.  rode  bewysede  sik  in  den  saken  ner  escheden  oren  sold  .  .  do  se  se- 
des  sniiten  bisscops  so  strengen,  tru-  gen,  dat  on  nen  utrichtinge  scheen 
ven  TQde  kloken  udrichter,  so  dat  mochte,  das.  388,  20. 
etc.  Lerbeck  §  19 ;  vnde  waes  eyn  25  fitriden,  st.  v.  aasreüen,  die  Dienste 
trave  ythrichter  des  testamentes  sy-  eines  ütriders  versehn.  De  ghemeyne 
nes  Taders.  das.  §  173.  rad   holt   der   ghemeynen    stad    ey- 

itrkhtiBge,  f.  1.  Art,  wie  etwas  nen  houetmann  vnde  andere  denere 
ein^ichiä  ist,  Einrichtung.  TilKolup  vttorydende.  Brschw.  Urkb.  1,  167, 
hadde  gewesen   in  keiser  Frederikes  30  74. 

hoTe;daraf  wustehe  deutrichtunge,  dtrider,  m.  reitender  Diener.    Der 

dar  he  de  heren  mede  bedrogen  stad  vtridere  sweret  dessen  eyd  .  . 
hadde.  Magd.  Seh.  Chr.  170,  13.  —  Dat  gy  dem  rade  denen  wüien,  ake 
2.  Zuriektung,  Bewirtung,  Ausrüstung,  gy  truwelikest  moghen,  vnde  veyden 
/««.  Ausstattung  (einer  Braut),  „ein  35  de  de  rad  veydet  etc.  das.  93,  28; 
t^itrliches  Gastmahl;  die  Bemrthung  Weret,  dat  de  rad  dem  houetmanne 
«•  FreifhäUung  eines  fremden  Herrn ;  edder '  den  anderen  oren  vtryderen 
äie  Aussteuer.^  Dähn.  (Der  Abt  eu  de  perde  don  wolde  van  dem  mar- 
^f^dde  ist  nickt  verpflichtet  dem  stalle  etc.  Brschw.  Urkb.  1,  167,  74 ; 
Konige  aflegere  to  holden)  sondern  40  vortmer  holt  de  rad  eynen  mank  den 
alleine  uns,  wanner  wy  dar  komen  vtryderen,  dede  koket  dem  rade  vnde 
*J»o  kloster  mit  alle  den  jeunen,  de  den  borgheren ,  wen  se  vte  syn  to 
^  mede  bringende  werden,  nach  ol-  daghen  edder  in  hervarden.  das,  75; 
dtr  wise  vnd  wanheit  vthrichtinge  to  do  dat  de  utrider  sach  (früher  dener 
don  Ynd  mit  nottroft  tho  besorgende  45  genannt)  etc.  Korner  2152k. 
fly(jl),  Fcdcks  Staatsb.  Magais.  7,  419.  fitridersche ,  f.    Ausreiterin ,  d.  i. 

--  Xha  erorteringe  aller  vorlopenen  Hexe,  die  auf  einer  Ofengabel  reitet. 
Modele  bereden  se  (die  einen  Ehe-  (Auf  den  Vorwurf  einer  Frau,  daß 
P^  schließen)  sik  verner  der  uth-  eine  andere  sie  eine  Zauberin  genannt, 
^^iöge,   brudtwagen,    brudtschatt,  50  erfolgt  die  Antwort:)   ja,   hebbe  ik 


ÜTRIFFEN  168  UTSCHATTEN 

gesecht,  dat  du  ein  utridersche  bist  ?  fitrncken,  schw.  v,   rasch  heram 

Jeversche  Aden  v,  1592.  ziehen.    Worpen  se  denne  wedder  i 

fttriffeiiy  schw,  v,  hei  einzelnen  Fä-  den  gloynghen  oven  unde  ruchkedei 
den  auszupfen,  yellere.  2  Voc.  W.  se  denne  wedder  uth  unde  smededei 
(jetzt:  ütriffelen.)  5  see.  Körner  97^;   unde  ruckede  utl 

fitrisen,  schw.  v.  aus-^  herabfallen.  syn  swerd.  das.  235^;  do  ruchte  fcJ.  ^ 
(Morfea,  dat  is  eyn  suke,  dar  af  ko-  ruckede)  eyn  syn  swerth  yth.  En'jtUi 
met  yil  dicke,  dat  den  mannen  dat  Chr.  f.  39^;  do  se  den  stert  üt  wüldi 
har  af  vallet)  weme  dat  bar  vthriset  rucken.  R,  V.  5670. 
sere,  nym  de  wort  in  deme  watere,  lo  ntrumen,  schw.  v.  aus-^  wegräumt  )\ 
dar  dat  breyde  vlas  bouen  swemmet,  säubern.  Weret,  dat  dar  wyden  (W>1 
Wolf.  Mscr.  23^  3  f.  56;  dat  har  den)  in  den  overen  wassen  wereu  . 
riset  vt.  das.  95.  de  moghe  we  ok  afhouwen  unde  ut 

fttriten,  st.  v.  intrans.  ausreißen,  rumen  laten  unde  uppe  dat  ore  w^r 
vom  Waßer:  durchbrechen,  dat  water  is  pen  (1373).  Gott.  Urk.  7,  nr.  27 i\ 
van  der  stauwung  der  molen  reit  ut.  welk  perdt  dat  vernegheit  were  vq  .: 
Magd.  Seh.  Chr.  376,  16.  oem  de  naghel  to  deme  houe  vthi.« 

fttroden,  -raden,  schw.  v.  ausroden,  broken  were,  deme  schal  man  vi!i| 
ausrotten,  eig.  u.  bildl.  den  ungeloven.  rumen  alze  eyneme  trede.  Wolf.  J/  l 
Br,  d.  JEus.  70h;  de  ketterie.  Magd.  20  60  f.  178c. 

Seh.  Chr.  413, 24 ;  dsXiä  (das  Concil)  fttmmingey   f.    Ausräumung;  rf 

utrodede  de  ketters.  Korner  228^;  Weggehen,  (unde  dyt  weren  der  her»  ij 
godt  werde  alle  gottlose  vornementh  lande,  de  se  vorloven  mosten  . .)  n.i  I 
unses  yegendels  gnedichlik  vorhin-  unde  boven  dusse  affgedrungen  utb 
dem,  utiiroden  und  vorwerpen  (1534).  26  ruemyuge  .  .  moste  de  raidt  e:- 
Fock,  Büg.  Pomm.  Gesch.  5,  455;  Münst.  Chr.  1,  265. 
volck  .  .  dat  ick  ydt  vthraden,  tho-  fitruspinge,  jf.  AusriUpsen.  heft  cy  i 

breken   vnd   vorderuen  will.    Gryse,       mynsche  quaden  wynt  an  syneme  m^- 
Bothpred.  B3h;  (der  Bischof  mit  sei-       ghen,   dey   vorlet  den    wynt  (dur< 
nem  Heere  zieht  aus)  umme  Focco  80  Gebrauch  von  lattick)  myd  ydrospiL- 
Uken,   syne  frundschap   .  .  gantslik       ghe.   Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  35^. 
tho  avertehen   und  uth  tho  raeden.  ütrnlleiiy  schw.  v.  ausrollen.   1 1 1^  • 

Befi.  244.  offt    dar    (bei    einer    Höge)    etlit:- 

fitrodinge,   -radinge,   f.    Ausrod-,      mudtwillige  wrefelers  darmanckt  >v 
-roU'Ung.     to   eyner   vthradinge  des  35  ren,  de  sich  nicht  wolden  laten  ii  - 
erdomes.  Ndd.  Bechtsb.  f.  190h.  nögen   an   der   findung  der  brock. 

dtrof(f)ele]l9  schw.  v.  ausrülpsen,  de  schall  uth  der  sellschop  na  gc 
aufgeben.  (Amedunck  .  .  ys  gud)  ok  wante  up  einer  thonnen  uthgerull^ 
den,  de  blot  mit  der  spekelen  yt  und  gestodt  werden.  Hanib.  Z.Ii.i 
roffelen.  Herbar.  f.  4.  40  109.    (Die  Ausrollung  geschah  so^i- 

fitrofen,  schw.  v.  ausraufen.  De  der  wrefeler  auf  ein  Brett  gesctd  u. 
joden,  de  dinen  har  utrofden.  Brem.  dies  über  zwei  Tonnen  gelegt  ^cnrJ' 
nds.  Betb.  f.  41h.  Darauf  umrde  der  Frevler  in  dit^'j 

fitropeily  schw.  v.  ausrupf ey%.  de  Weise  auf  die  Straße  gerollt,  up  eut: 
schönen  yedderen  yorlesen  ynde  yth-  45  tunnen  ist  ungenauer  oder  aUgeman" 
rSpen.  Gryse,  Wed.  Sp.  B5.  Ausdruck.    S.  Büdiger  im  Gl.) 

fttropinge,  f.  Ausrupf ung.  (Erbsen-  dtschatten,  schw.  v.  als  Schat:*»' 

Schoten,  die  am  Wege  stehen,  dürfen  ausschreiben.  Johannes  .  .  appellt-rii 
schwangere  Frauen  pflücken)  ahne  uth-  ieghen  den  pawest  dementem  uuim 
ropingedes  strohes.  Büg.Landbr.c.  79.  50  den  teynden,  welken  de  pawest  baJii 


UTSC3HEDEN  169  UTSCHIFTEN 

abgeschattet ;  darumme  ene  de  pa-  Petras  hadde  dar  ein  swert.  Ansdm^ 
west  Torbande  etc.  Lüb.  Chr.  i,  440.       v.   259;    bestimmen,  festsetzen   (was 

iteehedeB,  -scheiden,  st.  u.  schw.  durch  Äbmeßen  mit  der  Meßleine  oder 
r.  t  inhans.  weggehen,  Scholde  to  Meßruthe  geschieht).  He  begunde  to 
Rome  bÜTen  unde  dar  nicht  utsche-  5  tymmeren  dat  godeshus  na  der  mate, 
den  sonder  des  paweses  willen.  Kor-  als  s.  Peter  hadde  vthgescheret. 
wr  76^;  off  eynich  van  vnsen  bor-  Frechenh.  Leg.  36;  überh.  anordnen, 
gern  in  enich  dusser  stede  qweme  ok  so  leth  he  (David)  den  sulven 
rnd  dar  van  .  •  angeste  synes  lywes  tempel  des  nachtes  bewarn  .  .  dyt 
nicht  vitscheden^en  dorfte,  deme  sul-  10  sulue  unde  ok  noch  vele  mer  dat 
len  barger  der  stat,  dar  hey  so  nicht  hadde  Dauid  alzo  uthgescheret,  dar 
TTt  Schede,  dat  geleide  don  (1448),  men  sik  na  scholde  richten.  Locc, 
ifij^iNb  Arch.  4,  55,   —  2,  trans,       Ere.  49^. 

ausscheiden^    vertragsumse    oder   na-  fttsebeten,  st.  v,   1.  intr,  ausschie- 

menthch  ausnehnien.  He  is  dief  .  .  15  ßen^  aussprießen ;  in  diesem  Sinne 
iiie  der  kopinge  bekant  unde  der  ge-  auch  reß.  Pharao  kam  ok  ein  drom 
were  besakt,  he  ne  hebbe  sie  utge-  vor,  dat  he  sach,  dat  sik  seven  körne 
sceiden  mit  getuge,  do  he  sie  ver-  fulden  mit  weyten  und  sik  wedder 
kofte.  Ssp,  III^  4,  2.  ut  schotten.  Hanov.  Mscr.  i,  84^  S, 

itockelen,  unterscheiden,  absondern,  20  279^.  —  2.  trans.  ausschießen,  aus- 
trennen?  andere  seden  ock,  it  were  sondern,  Nen  borgher  scholde  utwip- 
antosehen,  alS  scheiden  se  darmit  pen  edder  utscheten  dat  swarste 
de  anderen  utschelen  und  melden,  gheld  edder  munte  ut  deme  lichte- 
dat  wolde  ehn  nicht  geboren.  Neoc,  sten  umme  wynnes  willen.  Lüb,  Chr. 
^.  SS2.  26  ^j  ^^ ;   nemand  schal  desse  munthe 

^  tteckeBen,  schw.  v.  sik  u.  die  ergheren  myt  utweghende,  myt  ut- 
Scham  verlieren,  schamlos  sein.  So  schetende  etc.  Mümirec,  v,  1381;  ok 
vuiner  ein  loggener  sik  ütschemet  en  schal  nen  munter,  goltsmit . .  desse 
in  der  heren  hove  unde  dor  (wagt)  penninge  vdscheten,  vtwegen,  besny- 
einen  beseggen  etc.  Gl,  eu  JB.  V,  so  den,  bernen  edder  ienigerleie  wys 
W,  10.  Yorergeren  (1403).  Lüb.   ürk,  5,  nr, 

Itsekepeii,  schw,  v.  ausschiffen,  aus-      nr.  66,  —  Vgl.  ütwegen. 
^ßden.   und  boden  den  gesten,  dat  se  fitschicken,   schw,  v.   (wieder)   in 

dat  körn  wedder  utschepen  mosten.  Schick  u,  Ordnung  bringen,  Weret, 
Magd.  Seh,  Chr.  252,  10.  85  dat  jemant  desser  vogedie  inwonere 

itackerei,  schw,  v,  abtheilen,  ab-  ,  ,  jenige  vorsamelinge  makeden  op 
^*owfeni.  Wy  bekennet,  dat  wy  .  .  sin  (des  Herrn)  schaden,  sinen  rech- 
nun  Tnde  deel  van  N.  N.  erve  to  uns  ten  tinß,  pacht .  .  vor  to  entholdende, 
kofften  .  .  als  dat  mid  eyner  linen  so  scholen  wy  em  behelpen  dat  vth 
ghedelct  rnde  vthghescheret  wart.  40  to  geschickende  vnde  ouer  sulken  vn- 
(M.  Urk.  V.  1484;  he  (der  Bösewicht  horsam  to  richtende  (1470).  Falcks 
m  einm  Orden)  wert  ghesand  vt  der  Staatsb.  Magae.  9,  687;  bestimmen, 
sameninghe,  ichte  he  scheret  sik  sul-  festsetzen,  unde  desse  vorscr.  tide  to 
uen  ut  vnde  gheuet  sik  in  en  werlt-  dessen  rekenschoppen  &thgeschicket, 
Uk  sondich  leuent.  EccUs.  f,  82^^ ;  45  de  schalme  nenerleye  wys  vorlenghen 
^^n  Theü  der  Jbürsten  wollte  nicht  edder  vorschftven  uppe  andere  tide. 
huldigen)  dar  wel  ek  twe  doch  ut-  Greif sw.  St,  Verf,  47,  (sonst  gew, 
ächeren.  Leibn,  3, 114 ;  dar  bleif  nicht       ütsticken.) 

^1^"**^'  8e  weren  al  van  ome  ge-  fitsehiften,  schw.  v,  das  Erbe  ver- 

gnaa.  he  stunt  alleine  utgeschert,  mer  00  theüen ;  durch  Erbvertheüung  abfinden. 


ÜTSCHOGEN  170  UTSEGGEN 

bestoruene  erue  uth  to  schiflFten.  geven.  das.  2,  299;  vtschrifiFt  ifft 
Nordfr.  JB.  v.  1558  Art.  39;  de  kin-  copia.  Dühm.  B.  Q.  p.  88;  se  wol 
der  vth  dem  gebuwte  vthschiften.  den  iu  de  utschricht  des  recesse 
das.  41 ;  welckes  kindt  dat  ander  uth  senden  (1390).  Lid.  ürk.  nr.  12(^'j 
der  buwe  uthschifiFten  möge,  das,  42.    6  hir  ymme  sende  wy  Iy   copien  vnd 

fitschogeii  (-schoigeii),  schw.  v.  aus-      vtscryfte  (1374).  Lüb.  Urk.  4,  S.  2il 
schuhen^   die   Schuhe  ablegen.     Pele-  ütschriveii ,    st.  v.    1.   dbschreikn 

grimen,  de  dar  in  willen  (in  das  nam  dat  bok  unde  untlozede  id  gau 
KatharinenTdoster  auf  dem  Sinai)^  de  unde  leth  dat  uth  scriven  .  .  uml 
moten  sik  utschoigen.  Luddf  v.  S.  10  leth  id  do  wedder  bynden.  Korn»: 
c.  20.  152c;   leth  se  (de  boke)  to  hant  u: 

fitschot,  w.  1.  was  ausschießt^'Sprießt  scriven.  das.  29^.  —  2.  aus  (der  Libk 
von  Bäumen^  Gesträuchen  etc.  gerroen.  streichen.  We  des  mit  vorsate  nich 
Nd.  Jahrb.  J,  26.  —  2.  Ausschuß^  holden  wil,  den  schal  men  ut  schri 
AusuHihl^  im  guten  wie  im  schlechten  15  ven  und  nicht  Yor  enen  broder  h*>l 
Sinne,  hyr  na  wart  en  vtschot  ge-  den  (1400).  Livl.  ürk.  nr.  1519;  w 
macket  van  den  beydden  heren  vnde  bokennen,  dat  wi  beten  vtscriuei. 
dem  adel  vnde  der  stat,  de  myt  dess  vnde  hebben  beten  vtscriuen  de  ven 
konyngess  reydden  (Bäthen)  bände-  mark  gheldes,  de  dar  stünden  screutr 
len  scholden.  Monum.  Liv.  4\  126;  20  an  des  Stades  boke  (1387).  Lv' 
duth  was  avermhal  ein  yyn  uthschott,  ürk.  4^  nr.  480. 
darvmb  moth  ick  ere  namen  hir  her-  fitschudden,   schw.  v.    ausschiith  ; 

setten.  Zü6.  OAr.^,  ^^5;  men  scheide  -schütteln,  schudden  uth  syn  b' 
den  besten  hennep  swyngen  vnde  dat  venyn.  Soest.  Dan.  93, 
wtschot  bynden  in  lange  attorse  (?)  25  fitsclmltf  als  Ggs.  eu  inschult.  m\ 
gelykes  de  hede.  Mon.  Liv.  4\  181.  Debets  die  Passiva.  So  beuoel  he  vn 
—  3.  ausgeschriebene  Steuer,  gevun-  dat  gode  syne  zelen  vnde  der  erJiii 
den,  dat  W.  scal  dat  bewisen  mit  den  lycham,  dar  neghest  syne  rekti- 
twen  tugen,  dat  he  vtschot  vnde  al  schup,.  inschult  vnde  vtschult  et.. 
vnkost,  dat  vp  sodan  erue  gevallen  30  Old.  ürk.  v.  1483 ;  saligen  Jobai^i 
is  vnde  valt,  dar  ze  vmme  kyuen,  nagelatene  gudere,  reptlich  eJd 
vthgegeuen  heft.  Emd.Bußb.f.  26^;  vnreptlich,  inschulde  vnd  vthschuld 
twyntich  mark  hebbe  ic  Stghegheven  nychtes  vtgenamen.  Old.  ürk.  v.  15:.'» 
van  fitschot   umme   Adden  Keensna  utschnve,    m.    das   mit   besondtn* 

ende  unser  twyer  landt  to  den  syle  35  Förmlichkeiten  vollbrachte  AusschlO*"^ 
to  Oesterhusen   (1421).    Ostfr.  ürk.       u.  Wegbringen   der  Brautmitgift  ?< 
nr.  288,  der  Hochzeit.  It  heft  mit  solchem  uth 

fttschrift,  -schriclit,   f.   Abschrift^      schuve  diese  gelegenheit  etc.   iV" 
Copie.    Vnde  leten  eme  ock  lesen  die       i,  110. 

vtscrifit  der  brieue,  die  eme  die  paues  40      dtseggen,  schw.  v.  1.  attssagen;  o/ 
gegeuen  hedde  vppe  dat  stiebte.  Brem.       Zeuge :  also  seden  se  (die  Zeugen)  n' 
G.  Q.  111;   unde  wente  desse   bref       (1424).  Z.  f.  Nieders.  1855,  S.  i: 
ghescreven  was  in  lattyn,  so  begherde       in  feierlicher,  bindender  Weise,  tti- 
de  rad  van  Sweden,  dat  se  mochten       sprechen,  geloben.  Dat  utgesechte(pr* 
hebben  ene  utscrift,  wente  de  meste  45  missa)  gelt.   Westphal.  3, 149;  do  de 
part  der  Sweden  vornemenneen  lattyn.       dinghede    de    rad  ,  .  eyne    ghaiit. 
Lüb.  Chr.  2,  143 ;  (exemplar  edicti).       zone  unde  berichtinge.    De  sedeD  d 
Esther  4,  8  (H.);   unde  van  dussen       heren  ut  unde  vulborden  se  in  all- 
breve   beden   de  guder   bände  lüde       wise  alse   de   bref  ludede.    Br$(^<'' 
ene  uthscrift;  der  wolde  he  en  nicht  50  Chr.  1,  84^  5;    in   Sachen  etblkli^^ 


UTSELINGE  171  ÜTSETTEN 

nnizones  C.  Vischers,  den  desulue  slote,  rechte  oft  se  nicht  uthseen 
ethlichen  vthliggern  thor  sewart  hedde  dorsten  ofte  wedderstan.  Komer239^. 
nkseggen  moten.  Wism,  Zeugeb,  ad  —  J2,  ersehen.  Wi  willen  se  warnen 
•I.  1S37.  —  JS.  als  Bichier  einen  Aus-  vor  ere  schaden,  wor  wi  dat  utesehen 
Spruch  tkun.  Eft  schele  werde,  dat  5  edder  uthuragen  können  (1409). 
ächolde  np  St.  stan,  wo  de  dat  ut-  Dühm,  UrJcb.  S.  31,  —  3.  Atissehen 
srfe.  Magd.  Seh.  Chr.  390,  7;  wanner       haben. 

TT  nthseggen  en  recht,  o£ft  wat  wy  fttsenden,  sehw.  v.  aussenden.    Dat 

st'ggen  vor  recht  etc.  Jffrcw.SIte^.  8^7;  ere  broder  .  .  den  breflf  utgesant 
ik  zal  twe  anclegers  zenden  to  Gro-  10  hadde.  Kamer  181h;  ordele  ütsenden, 
Dingen,  .  .  ymme  dat  vthzeggent  al-  Urtheüe  ausgeben^  aussprechen,  Dat 
dar  to  hörende  (1413).  Lüb.  ürk.  5.  ordel,  dat  de  ratman  utsendet  (Var. 
nr.  464.  —  3,  beim  Sprechen  aus-  aflfsegghen).  Lüb.  B.  276, 
^\imm^  wie  ntsprekcD.     bes.  üt(ge)-  fttset,    n.    Aussetssungy    Aufschub. 

^echt  ausgenommen.  De  bome  is  in  15  Se  versochten  en  utaet  der  vorscre- 
nk  ghans  droghe  alle  de  ghantze  yenen  dinge  an  N.  N.  .  .  so  dat  se 
veke  OTer,  men  uthghezacht  des  vns  int  lateste  ut  groter  bede  ge- 
zonnayendes.  Locc.Erz.f.l;  de  perde  twidet  hebben  desse  dinge  twischen 
scheiden  wedder  werden  gegeven ;  dat  dit  vnde  pinxten  staen  to  latende 
scha;  utgeseget  de  besten  perde,  de  20  (1411).  Lüb.  Urk.  5,  nr.  361;  wi  en 
njcht  wedder  en  quemen.  Münst.  Chr.  hebben  nicht  langher  utset .  .  wenthe 
h  147;  utghesecht  dat  rike  unde  to  St.  Johans  misse  (1392).  Hans, 
malkes  herscop.  Brschw.  Chr.  1,  97,       Bec.  4,  68, 

10;  u.  h.  —  4.  ausschließen,  verban-  fitsetten,  schw,  v,  aussetzen;  bUM, 

nen.  proscribere,  in  exilium  mittere.  26  in  verschiedener  Anwendung.  1.  aus- 
Kil.  Vortmer  quam  zware  klachte  thun,  Kinder  ausberathen.  Were  ok, 
over  de  van  Brucge,  de  gebannen  dat  de  dode  dochtere  naleyte  .  .  de 
onde  uthgesecht  hebben  Johanne  scheide  de  jene,  an  den  des  doden  lant 
Horst)  copmann  van  der  dutschen  so  feilen  und  quemen,  beraden  und 
hensse,  soes  jar  lank  bii  vorlust  sines  30  utsetten  na  gebore.  Oött.  Urk.  II, 
lyres  etc.  (1442).  Hans.  Bec,  IP,  nr.181;  vor  uns  is  ghewesen  N.  unde 
S.  514,     ^  heft  utgesat  unde  van  sek  ghesche- 

ItMliigie,  d.  i.  ütsellinge  =  üt-  den  N.,  einen  sone,  mit  18  morgen 
seilende,  Verkäufer;  (vgl.  ütburinge).  arthaftighes  landes  (1377),  das.  /, 
Warandyam  cementariorum,  qui  kalc-  35  nr.  285.  —  2.  verpfänden,  versetzen, 
bemere  vocantur . .  warandyam  eorum,  Sve  gewedde  unde  bute  nicht  ne 
qni  dicuntur  kolebernere,  item  extra  gift  to  rechten  dagen,  de  vrone  bode 
venditorum ,  qui  utselinge  vocantur  sal  ene  dar  vore  panden  unde  sal  it 
(1277).  Gr.  Weisth.  5,  186.  to  haut  utsetten  (Var.  vorsetten)  oder 

Iktiellen,  schw.  v.  bei  Kleinigkeiten  40  verkopen  vor  de  scult.  Ssp.  /,  53, 
rerkatifen.  Baven  dat  hadde  de  rad  3;  70,  2;  set  ok  en  man  sin  len  ut 
ein  accise  npgesettet,  also  dat  men  ane  sines  heren  orlof.  Lehnr.  Art.  68, 
▼an  einer  tonne  bers,  de  men  utselde  §3;  settet  ok  juwe  man  sin  len  ut 
edder  tappede,  ver  Schilling  geven  pandes.  Bichtst.  Lehnr.  c.l9;  säten 
scheide.  (Kaseg.  p.  35) ;  We  beyr  vt-  45  en  hus  ut . .  dat  ne  mach  he  nicht  mer 
seilen  wolde,  were  dat  beyr  dat  sto-  bekomeren,  he  ne  hebbe  dat  ghe- 
feken  to  twen  pennighen  etc.  Brschw.  lost.  Gosl.  Stat,  24,  19;  de  sin  hus 
tVtt.  J,  230,  durer   utset   dan   it   wert   is  .  .   de 

ttiei,  st.  V.  1.  aussehen,  ausgucken,  scolde  sweren  ute  der  stad  ene  mile 
Do  bereden  de  Holsten   uppe  deme  50  verne.  Hanov.  St.  B.  321;  numment 


UTSETTER  172  ÜTSICHTELSE 

schal  sin  harnsch  vorkopeu  efite  vt-       beßeiehnet  es  hier  einen^  der  eine  länd^ 
Betten.   Dühm.  L.  B.  II,  Art.  203;      liehe  Arbeit  verrichtet?) 
van  wegen  etlicher  vthgesetteden  kle-  dtsettiDge,    /*.    Anordnung^   Fest- 

der  etc.,  de  N.  einer  busfruwen  affge-  seteung^  Bestimmung^  expositio.  Se 
drangen,  vthgesettet  ynd  gelt  darvor  6  worden  do  eins,  dat  se  na  andra* 
gelenet  etc.  (1547).  Wism.  Zeugeb.  —  gende  unde  utsettinge  hertogen  Wil- 
3.  enen  ütsetten,  Bürgschaft  für  jem.  heims  na  der  herschop  Luneb.  ar- 
leisten.  De  borgen,  welke  vor  anderen  beiden  wolden.  Lüneb,  Chr.  f.  166^ ; 
gelaveth  hebben  unde  nene  tidt  lenger  alzo  se  alderlikest  moghen  na  der 
van  den,  de  dat  gheldt  hebben  schol-  10  vthsettinghe  vnde  willen  herrn  N.  N. 
len,  erlangen  können,  schollen  de  etc.  (1416).  Gercken^  Fragm.  tnarch. 
ghenne,  de  se  uthgesettet  hebben,  //,  j?.  96;  det  is  de  vthsettinghe,  de 
mith  gewissen  sekeren  lüden  anseggen,  wi  mit  vnserm  rade  .  .  to  rade  sint 
dat  se  se  binnen  vierthein  daghen  be-  geworden  (von  der  Landesordnung  für 
nemen.  Dithm.  B.  Q.  p.  240.  —  4,  aus-  16  die  Neumark).  Cod.  Brdbg.  /,  24,  152; 
einandersetaen,  exponere.  Also  de  ko-  worumme  wy  juwe  ersamcheit  bidden, 
ningh  syne  begheringhe  vte  sed  hadde  dat  gie  vns  sulk  vorschreuen  utset- 
van  dem  olden  rade  wedder  into-  tinge  des  waterrechtes  willet  doen 
nemende,  moghe  gy  suluen  prfluen  schriuen  (1447),  Hirsch,  Danjngs 
etc.  (1416).  IM.  ürk.  5,  S.  613.  —  20  Handelsgesch.  p.  79,  n.  22;  wente  de 
5.  ansetzen,  und  nadem  se  de  dach-  vthsettinge  der  keyßer  mit  kempen 
var  by  pene  utgesat  hebben,  so  wil-  gaer  weynich  geholden  werden.  Ndd. 
len  desse  liefflandischen  stede  de  syl-  Bechtsb.  f.  127. 
ven  dachfart .  .  besenden  etc.  (1442).  fttsettisf  h,  adj.  aussätzig,  een  man 

Hans.  Bec.  IP,  S.  467.  —  6.  der  2b  stark  vnde  rike,  men  vthsettisch.  2 
Verdächtigung  aussetzen,  verdächtigen.  Kon.  5,  1 ;  De  utsettesche  mensche. 
Darumme  dat  dorch  de  bosewichtere,  0GB.  A.  5;  de  plage  der  otsette- 
so  by  juw  weren  fencklich  angehol-  sehen.  3  Mos.  14,  2  (H.);  he  rep 
den,  hochgedachte  f.  g.  und  ock  s.  den  vtsetteschen  minschen  to  sik. 
f.  gn.  redte,  amptlude  .  .  scheiden  30  Lüb.  Passional  f.  19^. 
archwanich  gemaket  vnd  vthgesettet  dtsettischeit,    /'.    Aussatz^    lepra. 

sin,  gelick  oflft  de  redte  .  .  in  solchen  Luc.  5, 12  (H.).  de  vtsettischeyt  Naa- 
daden  ein  wolgefallen  gedrB,gen(1546).  maus.  2  Kon.  5,  27  (L.) ;  witlik  zy, 
Dithm.   Urk.  S.  133.  dat  mester  P.  H.,  richteschriver,    in 

fttsetter,  m.  1.  Anordner,  Anstifter.  36  jegenwardicheit  N.  N.  unde  N.  N. 
De  desser  unvoghe  udsettere  und  borgeren  to  Lubeke  .  .  hefft  geta- 
hovetlude  weren.  Brschw.  Chr.  1, 348,  get,  dat  L.  K.  unde  L.  R.  uppe  deme 
12;  des  sculden  de,  de  disses  utset-  stene  to  s.  Jürgen,  vor  Lubeke  be- 
ter  ghewesen  hebben  an  rade  unde  legen,  Tylemanne  Kerkhove  beseen 
an  dade,  erst  gheghan  hebben  in  er  40  unde  den  sulfiten  mit  den  anderen 
eyghenherten.  dflw.  5^^,Ä^.  —  2.Ver'  sunden  unde  zeken  van  wegen  der 
treter?  Wat  maten  ohne  beyden  in  zuke  der  uthsetzicheid  nu  tor  tiid 
oren  erfifgude  van  juwen  erbarheyden  reyne  befunden  unde  gherichtet  heb- 
indranck  vnd  besperinge  gescheen  ben.  Lüb.  Niederstadtb.  1461.  Quasi- 
schole,    also    dar    se   hyr   beuorene  45  mod. 

obren  uthsetter   dar  thor  stede   ge-  fttsichtelse,  n.  was  beim  Aussichten, 

schicket,  dat  desuluigen  nicht  hebben  Aussi^n  durch  das  Sieb  gefallen  ist. 
willen  tolatei),  wu  ock  vnlanges  mit  und  dewile  den  heren  nicht  geringer 
obrem  geschickeden  droskeren  schole  schade  dorch  de  untrue  uthsichtinge 
gescheen  sin.  Old.  ürk.  v.  1532.  (Oder  60  des  moltes  begegnet  unde  vele  gudes 


ÜTSIGEN  173  UTSLAN 

kon»  ander  dat  utsichtelse  geschüd-  stouven  (B(id$tube),  in  deme  dat  de 
det  etc^  so  etc.  Nachtr,  eu  den  Hamb.  licht  wurden  uteslaghen  (ausgeschlagen 
Z,  jR.  p.  14.  =  ausgelöscht),  das,  1.  44.  —  hinaus- 

iteigeili  st,  V.  heraus-^  hernieder'  schlagen,  hinaustreiben,  expellere,  ut- 
faBen,  -laufen,  (he  dy  sloch)  dat  dyn  5  driven  vel  utslan.  Voc.  Engelh.  unde 
breghen  mit  deme  blöde  üt  sech.  (de  Franzoyser  u.  Venedier)  toghen 
Und,  Ged,  S.  46,  v.  52,  över  meer  to  Gonstantinopolim  unde 

^tiix§L^st,v.aussitsen,v{m  Vögeln:  sloghen  ut  der  Greken  keiser  unde 
fsuskfiüen.  cubare,  broden  also  eyn  wunnen  de  stad,  unde  setten  dar 
hon  de  kokene  yt  sittet.  Diefenb,  n.  10  Baldewin,  de  greve  was  to  Vlan- 
^.  s.  V,  Me  lest  van  der  nature  der  deren,  to  keyser.  LÜb,  Chr.  1,  78; 
Toghele,  dat  de  henne  dicke  vth  syt  anghetoeget,  wo  dat  de  van  Righe 
ere  egen  eygere  vnde  andere  ey-  ane  alle  billige  orsaeck  eren  heren 
gere  ?nde  pawen  eygere.  Serm.  den  arssebischop  utgeslagen.  Mon, 
tmng,  f.  135^;  unde  en  henne  sad  16  Liv.  4^,  20;  We  sin  yee  by  nacht- 
en kaken  at  myt  yeer  Yoten.  Kor-  tiden  utsleyt  unde  schaden  deit. 
wr  84d,  Dithm.  L.  E,  §  61    (Es  wird  noch 

itslaek,  -slaelit,  1.  stater,  est  me-  jetzt  von  Schtdkindern  gesagt,  denen 
dietas  (Hälfte)  uncie,  eyn  utslacb.  man  Ferien  gibt.  Vgl.  J.  Grimm, 
Voc  Loee.  „ein  Übergeuncht  auf  der  20  Reinh.  Fuchs,  8. 370  u.  Stürenb,  s,  v.); 
Wage.^  Strodtm.  —  2.  Ausschlag^  sleit  he  't  (das  Vieh,  das  Schaden  ge- 
bes,  KräUe.  —  3.  Umlage,  Anno  than  hat)  ut  (jagt  er  es  von  seinem 
1573  do  wort  ein  vthslacht  gemaket  Hofe  fort  u.  erkennt  es  somit  nicht 
tbo  Jener,  allene  der  schole  haluen,  als  das  seinige  an),  so  is  he  unscul- 
dat  dar  worden  scholemeisters  ange-  25  dich  an  ^me  schaden.  Ssp,  II,  40,  2. 
namen,  dartho  hefit  froichen  Maria  büdl.  de  here  wolde  sodanen  rath 
jarlikes  gegeuen  500  daler  etc.  Old.  nicht  utschlan.  Lüb.  Chr,  2,  671;  in 
GbiMÜm.  /,  802.  —  concr.  die  jen-  einander  Gefallenes  aus  einander  legen, 
seits  des  ^Sddages"  Wohnenden,  Dar-  ausbreiten.  Dar  na  so  schkl  se  (die 
nnune  bedet  de  radt  van  Hamborch  30  Genoihzücktigte)  kamen  mit  fromer 
ehren  mdersaten  in  dem  Billenwerder  lüde  tuge  mit  eren  vthgeslagenen 
nid  in  dem  vthslage  horsam  tho  we-  (losgebundenen)  haaren  in  des  landes 
sende  dem  rade  van  Hamborch  (1498),  ding.  Richlh.566f  §  4;  denne  so  sleyt 
BSlicerder  R.  §  1 ;  Fvdcks  Magae.  7,  he  syn  paulun  vt  (schlägt  auf)  vp 
^4-^.  85  deme  berge  Oliveti.   Lüb,  Passional 

itilin,  st.  V.  I.  intrans,  heraus-  f,  232^ ;  dar  (op  ein  slicht  velt)  lede 
sMigen.  Wert  eyn  husz  bernende  sick  de  koninck  mit  sinem  beere 
^de  dat  yuer  buten  ythschleyt.  ynde  sloch  dar  vth  sinen  paulun. 
Sdihw.  St.  R.  §  57;  beschlagen,  jPoZcfe  JMiof^aJ.  9,  ^P7 ;  se  sloghen  uth 
^mmdickt  werden,  unde  men  moet  40  ere  telde.  Körner  34^;  plündern,  me 
verdacht  wesen,  dat  men  desse  gel-  ütpuchen.  hertich  J.  led  udslan  twe 
reyde  nicht  te  olt  werden  en  late  .  .  dorpe  in  deme  stiebte  to  Rasseborch 
of  se  solde  schimmelen  unde  uutslaen.  unde  led  nemen  allent  dat  dar  was 
L^aden  etc.  p.  25;  Ausschlag,  bes.  van  queke  unde  inghedomte.  Lüb. 
KräUe  haben.  Strodtm.  —  //.  Irans.  45  Chr.  2,  332;  Sybo  heft  eenen  toch 
«^^  heraussehlagen,    unde  sloch  ök       tegen  Tannen  tho  Jever  vorgenomen, 

Hiwen  ein  oge  üt.  R.  V,  1192;  do  vant  Jever  uthgeslagen,  groote  buit  erovert. 
he  dar  vele  vanghene  in  den  stocken,       Ben.  340;  se  schlogen  de  herrlicheit 

de  Bloch  he  nt  (befreite  er).  Lüb.  Chr.       (Kniphausen)  ut,  dan  (aber)  se  kun- 

1 319;  doch  so  quam  he  ute  deme  50  den  an  Knipense  nicht  erlangen,  das. 


':" 


UTSLEGER  174  ÜTSPEKELEN 

508;  bestimmen,  anweisen  (durch  ge-       14  nachten  to  14  nachten  to  ses  wci 
setzte  Zeichen),   ghaen  demnha  thosa-       ken  to.  das.  26, 
men,  wehlen  negen  menner,  de  erst-  ntsmachten,  -smaebtigen ,  -smech 

lik  de  diksteden  uthschlaen,  die  Stel-  tigen,  schw,  v.  aushungern^  durd 
len  anweisen^  wo  gedeicht  werden  soll.  5  Hunger  zur  Ergebung  nöthigen.  Darmi 
Neoc.  J2,  279;  verkaufen?  Eyn  borger  lede  sik  de  konink  vor  dat  klosterj 
tau  Berlin,  di  sin  gut  tu  Odersberge  unde  wolde  se  dar  uthsmachtigenl 
vtsleit  (zu  ütsliten?),  de  gift  .  .  6  Lüb.  Chr.  2,  312;  dat  slot.  das,  2 
vinkenogen.   Fidic.  i,  11.  248;  se  leghen  so  lange  darvor,  da 

ütsleger,  m.  der  im  ütslach  wohnt.  lO  se  dat  volk  in   der  stad  utsmechti 
Dartho  scholen  se  (de  swaren  —  des       gheden.    das.  i,  96. 
Billenwerders  —  de   brokaftich   ge-  fttsniden,  st.  v,  ausschneiden,    üt 

funden  werden)  nenem  manne  sines  gesneden  sedel,  literae  indentatä 
rechtes  mehr  behelpen  .  .  Deß-  oder  indentura.  Form  der  Urhin<l 
gelick  wil  idt  de  radt  mit  den  vth-  15  für  zweiseitige  Bechtsgeschäfte.  Ji 
slegeren  geholden  hebben  (1408).  schrieb  beide  Exemplare  dergestalt  u 
Billw.  R.  §  12.  Falcks  Magaz.  S,  ein  Blatte  daß  zwischen  beiden  m 
147,  leerer  Baum  bliebe  auf  welchen  ein>" 

ütsliten,  st.  v.  1.  ausschleißen^  bes.  große  Buchstaben  oder  andere  Schr'j' 
bei  Kleinigkeiten  verkaufen,  minutatim  20  zeichen  gesetzt  wurden.  Dann  tcur^ 
aut  particulatim  vendere.  KU.  We  das  Blatt  durch  diese  Buchstaben  fu(l 
desser  (tonnen  heringes,  hoeniges)  zwischen  denselben)  in  einer  Wdh^'. 
een  wt  slyt  (Ggs.  wes  hier  van  heel  linie  zerschnitten  und  jedem  von  h 
vorkoft  werde)  sal  (als  Accise)  gheuen  den  Theilen  ein  Exemplar  aiisgelwi 
VI  dt.  Wigands  Arch.  III,  45;  queme  25  digt.  v.  Bunge,  Gerichtsw.  S.  72.  ^ 
hir  een  gast,  dee  stockvisch  eder  droge  auch  serter.  -r-  Im  Betau,  Aiisschiu' 
vische  brechte,  dee  mach  dat  vtsliten  verkaufen,  laken,  dat  heel  verk  •: 
vnde  verkopen  enen  marketdach  in  werde,  6  dt.  (als  Accise);  we  dat  v\ 
der  weken.  Fahne,  Dortm.  3,  113;  snyd,  12  dt.  Wigands  Arch.  3,  4 
anno  XVc  und  XXVIII  up  gudens-  80  ok  schal  niment  utsniden  unde  vo: 
dach  na  crucis  exaltationis  ys  eyn  kopen  irssche,  arrasche  .  .  ane  d 
uthsliten  (d.  i.  utslitende)  holtinck  kremere.  Hamb.  Z.  B.  p.  50.  —  o^' 
der  Letter  marcke  geholden.  Kindl.  mannen,  castrieren.  II  s.  vor  swv!) 
2,363.  („Ist  diejenige  Markensprache,  vnd  kaluer  uththo  snydende.  Wism.^i 
wo  die  Brückten  erlegt  oder  die  Pfände  35  Jürgens  Beg.  v.  1517,  f.  23;  de  bt 
veräusert  wurden.'^  Kindl.)  — 2.  von  gheyringhe  des,  dem  utghesneden  ij 
Gerichtswegen  in  Folge  gerichtlicher  (spadonis)  .  .  telet  nen  kint.  Ecc^''\ 
Klage  nöthigen  ein  Pfand  zu  geben?  f,  125^  (Sir.  20,  2);  wen  men  ä 
Woe  men  penden  sal,  dat  wtgesleten  [ebrekers]  krech  dar  euer,  so  scboii 
ys.  Of  een  den  anderen  wtgesleten  40  des  wyues  rechte  man  den  andiri 
vnde  vervolget  hedde  so  veer  (weit),  vthsnyden.  Denscke  Kroneke  f.  B 
dat  he  penden  mochte,  so  etc.   Wi-  fttsoken,  schw.  v.  herausgehen, 

gands  Arch.  3,  10;   we  den  anderen       soken.     De  ström   hört  der  hers<  : 
myt  gerichte  wt  vervolget  hedde  vnde       wente  vor  de  snappen  vnd  welk  seh 
gesleten   vmme  schuld,   also  dat  he  45  dar  vt  soket,   gift  8  grote  to  tolli 
pendinge  gewunnen  hedde  etc.    das.       etc.  Fries.  Arch.  1,  445. 
12;  wanner  dat  yeman  den  anderen  fttspekelen,   schw.  v.  den  SjK-k'- 

an  den   gerychte   bynnen  Boecholte      auswerfen,    he  (Christus)  stak 
wtsliiten  vnde  wtvorderen  wylle,  de      vingheren  in  sine  (des  TatAen)  or 
ßal  den  anderen  laeten  boeden  van  60  vnde     spekelde     vth    vnde    ron 


^^^' 


ÜTSPENDEN        175        ÜTSPREKEN 

sme  taugen    etc.    Serm.   evangel.  f.       me  nein  tal  af  wet.    Sündenf.  1526; 
IPK  id  is  wisser,   dat   me  id  tolate,  dat 

ibpeideiif  8chw,  v.  ausspenden,  zu-      de   erghernisse   uthsprete   (sich  ver- 
tkeäen,  (Im  Faüe  daß  die  BltUsver-       breite),  wen  dat  me  de  warheit  Tor- 
tmanuUen  die  Legate  nickt  annehmen    5  late.  N.  Bus  2,  65. 
KcBen,  sollen  diese)  aßdan  den  armen  fttspreken ,   st.  v.    1.  aussprechen. 

to  Wesell  ,  .  vytgespendet  vnd  toe-       Ik   en  konde   nicht  in   einer  weken 
gelacht  werden.  Testam.  v.  1557.  alle  dat  quade  utspreken,  dat  R.  mi 

itsperreiiy  schw.  v.  aussperren,  aus-  heft  gedän.  JS.  F.  60.  —  recht  etc. 
hmten.  Se  sperden  nt  ere  vlogele.  10  utspreken,  einen  Rechtsausspruch  etc. 
1  B.  d.  Kon.  8f  7  (H.).  geben,  aussagend  bestimmen,     On  no- 

itspiseB,  schw.  v.  jem.  außerhalb  gede  wol  an  den  rechten,  de  one  ut- 
ies  Hauses  speisen,  Speise  aussenden.  gesproken  weren.  Magd.  Seh.  Chr. 
Ok  en  schall  men  to  den  brutlachten  362,  18;  hebben  wy  erkant  vnde  vt- 
nemende  vthsenden  noch  koste  noch  15  gesproken  als  richter  von  beyden  par- 
gedrengk  .  .  we  dit  vorbreke,  de  then  (1474).  Gercken,  Fragm.  march. 
schall  yo  Tor  dat  gerichte,  dat  he  II,  119 ;  de  (articule)  scolde  men  ut- 
Ttgespiset  hedde,  deme  rade  yiff  spreken  unde  denne  se  in  der  stat 
schiUinge  geuen,  edder  sick  des  ent-  bok  schriven.  Korner  206^;  dat  he 
ledigea  mit  sinem  eyde,  dat  he  ne-  20  uthespraken  unde  erfschichtinghe  dan 
Bande  Tthgespiset  en  habbe.  Brschu).  hadde  zinen  kinderen.  Pomm.  Gesch. 
Urkh.  1,  245;  wo  vele  ik  erer  (der  Denkm.  3,  115;  und  hebben  (Ehe- 
Käse)  entfanghe,  so  vele  spise  ik  galten,  die  aiAS  erster  Ehe  Kinder 
erer  wedder  ut  (gebe  ich  zum  Speisen  haben)  den  kinderen  thovorn  er  gudt 
^Qus).  Körner  193c.  25  van  eres   doden  vaders  unde  moder 

itspisiige,  f.  eig.  Beioirtung  außer-  wegen  uthgesecht,  unde  dat  uthge- 
halh  des  Hauses;  dann  überh.  Bewir-  spracken  (ausgeschiedene)  gudt  nicht 
tung.  Hir  rmme  so  wert  se  (Maria)  vorborget  werdt,  unde  erer  en  vor- 
hebbende  de  vrucht  der  vorquickynge  steruet  .  .  unde  de  frunde  der  kin- 
vude  in  der  vtspysinge  der  hilligen  30  der  willen  hebben  der  kinder  gudt, 
seien  .  .  Darna  etc.  Liib.  Fassional  dat  en  uthgespraken  is  etc.  Liib.  B. 
f.  193\  558.   —   3.   mit  Worten  ausnehmen, 

itspliten,  5^.  f7.  auseinanderspleißen;  excipere.  Ok  spreket  ut  de  selve  bi- 
tm  Feuer:  auseinanderreißen  u.  so  schop  van  Monstere  den  junghen  gre- 
hemmen.  dat  (vur)  wereden  sie  so  35  ven  Reynalde  van  Gelren  .  .  vortmer 
»ere  vnde  spleten  yt  yo  wedder  vt.  spreket  ut  etc.  (1319).  Nies.  Beitr. 
Brem.  G.  Q.  104.  2,  276;    vortmer   spreke   we   on  to, 

ttspraket  s.  ütsproke.  vmme  den  bund,   den  se  vnder  an- 

itspreden,  -spreten,  st.  u.  schw.  v.  deren  ghemaket  hebben  ane  vnse  vol- 
i^ussfreüen.  -spreizen,  (selemisse)  mit  40  bort,  dar  se  vns  ok  nicht  nochaft- 
eneme  Tthghesprededen  boldeke  vnde  liken  vtghesproken  hebben  q\,q.(1395). 
nüt  ?€r  lichten  darvmme  (':?5P4^.  Lüb.  Sudend.  8,  S.  28,  4;  dit  sint  de  wi 
(Vi.  4,  nr.  612;  vnde  se  vphouen  utspreken  (die  wir  nicht  befehdefi 
ere  vthghespreden  hende  to  dem  hem-  wollen) :  we  van  Brunsw.  spreket  ut 
meL  Sir.  48,  22  (L) ;  sprede  ut  dine  45  use  herren  .  .  we  van  Goslere  spre- 
Anne  diner  gnade.  Bruns  Beilr.  3,  ket  ut  dat  rike  etc.  (1360).  ürk.  d. 
^70;  ga  mit  utesproten  armen  der  hist.  V.  f.  Nieder s.  8,  nr.  540;  de 
zele  enieghen.  0GB.  B.  118;  (de  stichtenoten  spreken  sik  vth  (nahmen 
lulge  imi),  de  sine  gave  gevet  sich  aus,  sagten  sich  los)  vnde  sege- 
tvare  .  ,  so  mennich  ntespret^   dar  50  den,  sie  ne  mochtens  mit  eren  nicht 


UTSPREKSTER  176  ÜTSTADEN  -STEDEN 

doon.  Brem.  G.  Q.  138.  Besonders  lange  vngefordert  anstan,  beth  M 
häufig  das  Partie.  ut(e)8prokeii,  aus-  deme  voregen.  vthsproke.  das,  S,  81\ 
genommen,  mit  Ausnahme^  mit  Vor-  daer  se  van  beyden  syden  vruntlikj 
behalt.  (Wir  haben  verkauft)  unsen  af  vereeniget  sint  na  wtwisinge  eeiirj 
meygerhoflf  myt  wurden,  myd  wischen  5  wtsprake,  de  de  .  .  bischop  van  Munj 
..  myd  aller  rechticheyt,  nicht fwicÄ^Ä^  ster  daer  vp  gedaen  heft  (144"^/] 
uthgesproken.  Old.  ürk.  v.  1402;  in  Wigands  Arch.  11^  359;  Of  yd  gej 
der  suluen  tyt  wart  den  ampten  van  velle,  dat  oere  (der  beiden  Streiknl 
dem  rade  geuen  ere  eghene  gerichte,  den)  een  de  scheydinge  vnde  vtj 
vtesproken  (mit  Ausnahme)  dar  die  10  sprake  van  den  borgermeisteren  gtj 
rad  nene  ghenade  an  don  ne  mach.  schied  nycht  holden  en  wolde.  da>| 
Brem.  G.  Q.  74;  dat  uns  de  erze-  JZ7,  17;  bynnen  twe  manten  na  un 
bisch,  to  Bremen  heft  gelehnet  de  sem  uthsproke  etc.  Lüb.  Chr.  2,  2'rö 
munte  mit  aller  rechticheit,  uthge-  —  3.  Ausnahme,  Ausrede,  Ausflud- 
spraken  de  munte  to  Stade.  Brem.  15  exceptio.  Alle  desse  vorschreveu 
Ürk.  V.  1423  u.  h.  Auch  in  dem  stücke  hebbe  ick  .  .  lawet  siede  uui 
Sinne  von:  mit  Verzichtleistung.  Wy  vaste  to  holden,  sunder  enigerley 
hebben  gelavet  unde  geswaren  .  .  alle  hulperede,  argelist,  utespraken  und 
nye  vunde  vnde  hulperede  uthgespro-  nyge  vunde.  Bretn.  ürk.  v.  13^5. 
ken.  Old.  Urk.  v.  1402;  alle  nye  20  utspruten,  st.  v.  heraussproßt >} 
vunde  .  .  deger  unde  al  uthgespro-  Gelick  als  van  eyner  wortelen  vei^ 
ken.  Old.  Urk.  v.  1481.  telgen  vtspruten,   alsus  etc.    Br.  (i 

fitsprekster,  f.  Aussprecherin.  Do  Eus.  49^;  wente  eme  de  hart  nol 
tonge  is  een  wtspreckster  des  ver-  nicht  utghesproten  was.  Kortier  o^^ 
stants.  Echte  Staet  f.  28.  25  desse  Gothen   sint  utghesproten  vai 

dtsproke,  m.  u.  ütsprake,  f.  1.  At4S'  Gogaphet  sone.  das.  40c;  vnde  in  all 
Spruch,  Bede,  de  utsproke  der  schon-  den  anderen  doedsunden,  de  hjr  nio 
heit  (eloquia  pulcritudinis).  1  Mos.  gen  vthspruten  vnde  vthkomen.  LH' 
49,  21;  also  wert  to  Merseborch  eines  Gebetb.  f.  A  7. 
dages  beramet,  dar  scheide  de  ut-  30  fttspratinge,  f.  Aussproß,  germen 
sprake  van  beident  siden  sin,  was  Jes.  61,  11  (H.). 
beide  Parteien  zu  sagen  hätten.  Magd.  ütspondenf    schw.  v.    das  Bier  u 

Seh.  Chr.  361,  25.  —  2.  bes.  richter-      die  Fäßer  füUen  u.  es  aus  dem  IIa 
licher  AusspnAch,  Entscheidung,   uppe       fahren,  ok  en  scal  he  van  deme  ( 
welliken  overman  men  eens  wert,  is  85  Ausfuhr    nach   Schorfen    bestimmt 
dat  en  der  heren,  so  schal  men  der       bere  nicht  senden  an  den  kroch,  i 
uthsprake    warnemen   in    ener  stad       en  sy,  dat  em  wat  over  bleve,  wanii. 
sines  landes  etc.  (14.37).  Hans.  Bec.      he  dat  ber  vtspundet  hefft.  Lük  / 
IP.  S.  128;  den  utsproke  don  . .  de       JB.  182. 

tiid  des  utsprokes.  das.;  Se  willen  40  fitstaden^  -sieden,  schw.  v.  cxir'. 
an  beiden  siden  sodanen  uthsproke  diren,  aus  den  Händen  geben.  Bidd  . 
beleuen  (1A4.7).  Dithm.  ürkb.  S.  33;  wy  jw,  gy  en  sulk  gelt  nicht  ut 
alle  tosprake,  iwedrachte  .  .  scholen  siaden  bett  io  der  utdracht  vc 
wente  to  sulken  vihsprake  der  ouer-  gn,  heren.  Cod.  Brdb.  I,  7, 164;  bi^ 
Bchedeslude  in  aller  mate  als  de  nu  45  Waren  frei  ausgehen  laßen  (Ggs.  m 
sint  in  gude  vnde  frede  stan,  vnde  sieden).  Hebben  dar  io  allegert,  v 
sick  denne  na  der  genanten  iyd  eyn  se  iouorne  hadden  nene  botter  vi 
juwelick  part  synen  wech  in  sodanen  sieden  woli,  dardorch  de  botter  i: 
vthsproken  des  rechten  laien  beno-  enen  bogen  pris  gekamen  ia.  Ilo^'f^' 
gen  vnde  de  tollen  scholen  ock  so  50  Chr.  105;  szo  dait  moltt  vnd  alle  weä 


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vi] 


Sc- 


ÜTSTAN  177  ÜTSTEKEN 

bnme  dar  entboffen  (dem  entgegen)  bewizede,  dat  id  one  echtnot  beno- 
Ttt  ghestedett  wordde,  szo  etc.  Mon.  men  hedde,  unde  de  denne  na  dede, 
Zrr.  4\  82;  deme  rade  inthobringen  dat  he  vore  scholde  dau  hebben  unde 
thokamea  samer  den  roggen  nycht  stunde  denne  zjn  recht  ut  etc.  (1371). 
wt  tho  staden.  das,  230;  se  (di^  Bür-  5  Hans.  Bec,  2,  p,  43.  —  De  rad  sande 
yrmeisUr  van  Emden)  scholen  baeven  em  boden,  dat  he  scolde  komen  vor 
Terbot  ath  de  boeme  nicht  utstaden.  den  rad  unde  stan  sine  clage.  He 
Be».  768.  umbod   dem  rade,    he  en  wolde  up 

ititli,  si.  V.  1,  als  Verkäufer  mit  de  tid  nicht  vor  se  komen.  Do  se- 
Waren  ausstehen.  Welk  van  vnsen  lo  gede  mi  de  rad,  na  dem  dat  her  G. 
broderen  myt  ghesten  .  .  willen  vt-  dar  nicht  komen  wolde  unde  stan 
sUq  vp  deme  markede,  de  schal  sine  clage  ut  etc.  (1407).  Livl.  ürJc. 
aicht  buwen  sunder  orloff  der  older-  nr.  1720;  vnde  louen,  dat  wy  willen 
hat.  Welk  broder  dar  vtstande  wart,  weren  en  vnd  vthstan  vp  vnse  koste 
de  8chal  dar  sulven  vtstan  myt  sy-  15  alle  recht  unde  ansprake,  wor  vnd 
oeme  eghene  volke.  Lüb.  Z.  R.  281;  wenne  dat  holt  anghesproken  wert, 
ciage  ake  dath  die  fremden  kramer  Mekl.  Jahrbb.  P,  268. 
hauen  vnd  thom  markede  (außerhalb  fttstant  (oder  ütstän),  subst.  Infin. 

u.  während  d.  M.)  vthstunden  (1547).  1.  das  Ausstehen  mit  Waren  eum  Ver- 
Wim.  Zeugeb.  f.  500.  —  2.  als  Pfand  20  kaufe.  Myt  desseme  vtstande  schal 
mssteheHf  wr^ändet  sein.  Svat  so  des  id  sus  toghan,  dat  id  nummande  to 
Qte  siont  bi  des  doden  mannes  live,  vorvanghe  syn  schal  .  .  also  dat  id 
dat  lose  he,  of  he  wille,  deme  it  vmme  ghan  schal  vnde  nummende 
durch  recht  hören  sal.  Ssp.  J,  24^  vorby  ghan,  welker  anders  vtstan 
i;  vor  dit  gud  boven  dat,  also  dat  26  wiL  Lüh.  Z.  R.  281.  —  2.  ausstehen- 
rede  otsteit  unde  vorsat  is,  hebben  des  Geld;  überh.  Ansprüche  gegen  jem. 
raa  de  rad  .  .  betalet  40  m.  (1372).  dat  hey  und  joncker  Gerit  sick  ver- 
G^.  Urk.  /,  nr.  266;  mine  gudere  bonden  tegen  hertoch  Aleff  van  den 
.  .  by  weme  de  vtstan  vnde  vorpan-  Berch  und  sinen  soen,  dar  sie  wat 
det  sin  (1399).  Lüb.  Urk.  4^  nr.686;  so  uitstaens  tegen  meiuden  tho  hebben 
do  se  dat  land  tho  Schonen  wedder  (gegen  die  sie  etwas  meinten  vorbrin- 
bech,  dat  utestunt  den  zeesteden  gen  eu  können).  Schüren  Chr.  175. 
wol  XY  iar  umme  den  schaden,  den  fitstapelen,  schw.  v.  abpfählen^  durch 

se  nomen  hadden  van  deme  rike.  gesetzte  Pfähle  etc.  abgrenzen,  (acker) 
Lüh.  (Ar.  2,  333;  al  ere  slote  stun-  35  .  .  de  sint  upt  suden  uthgestapelt,  wo 
den  Ute  unde  weren  bekümmert  mit  volget.  Neoc.  2^  257;  veitmarke,  de 
Walt  mer  den  mit  rechte,  das.;  alse  iU  van  suden  upt  norden  .  .  van  dem 
my  jawe  gnade  hefift  laten  gefraget,  einen  steen  unde  Stapel  recht  up  den 
«:fft  ek  icht  w&ste  w&  vele  dat  dat  andern  uthgestapelt.  das.  2,  259. 
hoaz  Tte  sta  (wie  hoch  es  verpfändet  40  dtsteken,  H.  v.  1.  ausstechen,  oge 
^i)  .  .  do  sede  my  myn  here,  od  ütsteken  (1473).  Dithm.  Urk.  S.  65; 
st&nde  C  mark  (1404).  Sudend.  9y  den  leth  he  allen  de  oghen  uthste- 
nr.  239.^3,  Transit,  leiden^  aushalten.  ken.  Korner  30^.  —  2.  durchstechen. 
sitt  recht,  richterliche  Entscheidung  enen  diik  (1447).  Dithm.  Urk.  S.  48 ; 
sieh  jefalien  laßen.  Were  ok  we,  de  45  mordberner  efte  de  dyke  vthsteken 
dar  ti  gheladen  werde  tu  den  richte  .  .  den  scholde  men  vp  ein  radt  set- 
ttade  nicht  en  queme,  de  scholde  ten  buten  dykes  (1498).  Billwerder 
riner  zake  neddervellich  wezen,  unde  B.  §  58;  de  dyk  (Fischteich)^  alse 
scbai  wezen  buten  des  kopmans  rechte,  se  den  nu  erst  vtsteken  laten,  so  schal 
be  ea  queme  denne  na  (nachher)  unde  50  ik  darvan  hebben  de  twei  deil  der 


ÜTSTEL  UTSTAL  178  UTSTRECKEN 

vissche  (1402),  Lüh,  UrJc.  5,  nr.  39.  vnd  em  enen  dach  dartho  vthgestei 
—  3,  ansetzen^  anberatmien  (gew.  üt-  met  na  synen  willen.  Slagghert  5-9 
sticken).    Tho  dessem  willkore  wurdt  ütsticken,  schw.  v.  bestimmeji,  fei 

tidt  u.  stede  uthgestecket  (-sticket?).  setzen,  anberaumen,  praefigere.  Al| 
Westphal.  5,  61 ;  ein  dach  (wert)  uth-  5  de  uthghestickede  dach  do  qua] 
gesteken.  Neoc,  i,  105.  —  4.  ausneh-  Lüh,  Chr.  2,  360;  een  uthgestici^ 
wew,  wie  ütspreken.  Wetet,  dat  wi  rechtdagh.  Lüb,  Oberh.  178;  vnj 
ju  nenes  schotes  bistan  .  .  utgeste-  stickede  en  de  tid  vp  Marien  Ma; 
ken  de  nien  werghe,  wan  de  tocomet  dach  vth,  dar  datynne  scheen  schol 
(1375).  Livl.  Urk.  nr.  1108;  vort  lo  Passional  f.  71;  dat  naturlik  okl 
schal  he  (der  Münzmeister)  staan  dath  van  gode  ys  vthgesticket  vu 
knapen  loon,  kost,  vuringhe,  vnde  ghegeuen.  G.d.  Sunth.  c.43;  de  so 
wes  dar  vorder  tho  hord,  vtesteken  des  minschen  de  gheit  na  deme  ai 
den  afghank  in  dem  vure  (1365).  dat  is  vtghesticket  (secundum  qu 
Lüb.  Urk.  3,  nr.  529;  al  arghelist  15  definitum  est).  Luc.  22,  22  (L. 
ut  ghesteken  (1379).  Hans.  Reo.  2,  eynen  fruntUchen  dach  uthstick 
257.  unde  benomen  (1506).    DUhm.  ü 

fttstel,  fitstal,    Verzögerwng ,   Auf-      p,  96.  u.  h, 
Schub,  wtstel,  dilatio.  Kü.  saken,  die  ütstickinge,   f.    Festsetzung,  A 

gheen   uytstal  lyden   mögen,    suUen  20  beraumung.     de   uthstickinge    sui 
fordelicken  syn.  Richth,  272,  Anm.  7;       fruntlicken  dages  etc.   Dithm,  Im 
sunder  langher  utstel.   Leitfaden  etc.       96. 

8.  21;  sunder  utstel,  das.  22;  weert  fttstofferen,   schw.  1?,   ausstaffirrt 

sake,   dat  deselven  (Hollanders)   an       VI   hundert   man    wol    atgestoffa 
uns  uutstel  begherden,  so  hebben  wi  25  (beue   expediti).    Chr.   Sd.  29S,  ^ 
macht  etc.    (1437).   Hans,  Eec,  IP,       unde   do   he  sach  dat  volk,  dat 
8.  24.  weren  wol  utestofferd    myt  hariisc 

tistellen^schw.v,  1.  hinausschieben,       tor  were  etc.  Lüb.  Chr.  2,  367, 
verlängern,  ampliare.    Kü.     .wy  heb-  dtstormen,  schw.  v.  erstürmen,  t- 

ben  verworven,  dat  ziine  ghenade  dat  so  pugnare.  De  konin  g  deer  Danor; 
bestand  (Waffenstillstand),  welk  nu  quam  vnde  wolde  vdstormen  Stadu: 
upten  eirsten  dach  van  merte  solde  dat  ys  Staden.  Lerbeck  §  10^;  ( 
hebben  uutgheghaen  (abgelaufen),  vdstormede  Adolfus  eyn  deer  slu: 
hefft  verlenghet  und  uutghestelt  bet       das.  §  112. 

8  daghe  na  der  hochtiid  van  paeschen  35      fitstorten,  schw.  v.  ausstürzen,  f 
etc.  (1437).    Hans.  Eec.  IP,  8.  26;       gießen,     uthstorten    dat   unschuM 
dat  vrundlike  bestand,  dat  .  .  utge-       blot.  Soest.  Dan.  147.    —   bildl  ^ 
stellet  was.  das.  8.  211.  —   2.  aus-       störtet  iuwe  herte  I  Br.  d.  Eus.  v, 
stellen,  ausfertigen,    darmede  he  sik  dtstortinge,    f.     Vergießung.    •. 

mogeliken  to  vrede  doen  mochte  und  40  blödes.    Lerbeck  §  58;    erer  ItcUj 
neyne  klage  darup  uthstellen  (1441).       Korner  229^. 
Hans.  Eec.  IP,  8.  343.  fitstrecken,  schw.  v.  1.  aussind- 

fitstellinge,  f.  =  utstel.  Wan  se  Hebben  vormiddelst  eren  utgestreck 
des  overmans  unde  der  tiid  des  ut-  den  armen  und  upgerichteden  v. 
sprokes  eens  weren,  so  scheide  men  45  geren  stavedes  edes  .  .  to  den  h  i 
de  uthstelUnghe  van  dem  vrede  ma-  gen  geswaren  (1400).  Livl.  Urk.  >< 
ken  (1437).  Hans.  Eec.  IP,  8.  128.       nr,  1504;   wat   sik  vdstrecket  voi  j 

fitstemmen,  schw.  v.  festsetzen,  be-  an  den  zee  Plonensem.  Lerbeck  .s^  1 
stimmen,  bynnen  eyner  enkenden  vth-  —  2.  (Geld)  vorstrecken,  aHslt^} 
gesteimpten  tiidt.  Old.  Urk.v.  1513;  60  Als  der  grave  vp  eigene  vtgestrei  k 


UTSTRIKEN  179  ÜTTEN 

penniiige  heft  annemen  laten  krieges-  den,  sonderen  wolde,  dat  dat  olde 
knechte.  Old.  Utk.  v,  1537.  land    sembtlichen    uttasten    scholde 

ftotrikeSy  st.  v.  auspeitschen.   Un-       unde  schepelsath  gelike    dar   diken 
der  ffl&l^  wort  Hinrik,  nt  bevel  der       scholden  etc.  Neoc.  2^  431. 
heren  ?am  rade  darto   geföget,   mit   5      ftttekenen,  schw.  v.  1,  auseeichnen, 
hode  der  werhaftigen  utstreket  (-stre-       ausmalen,    unde  de  partiebrodere  ke- 
keo?).  Bomb.  Chr.  372.  men  ok  unde  hadden  sik  endeis  be- 

itstikkefl,  sehw.  v.  den  Staub  aus-  smit,  endeis  hadden  sik  utetekenet 
fegen,  bädl.:  Im  afitage  (Abzüge)  mit  ringen  uppe  den  wangen.  JSr^cAu?« 
bleTen  etlike  im  dorpe  unde  sochten  10  Sehichib.  63.  —  2.  auseeichnen,  fest- 
«mbe;  dar  makeden  sik  de  van  Lan-  setzen^  bestimmen.  Eft  he  den  besehe- 
gen  an,  stubbeden  se  thom  dorpe  ut  denen  unde  utgetekeden  dach  vor- 
ud  wundeden  etlike  sehr.  Renner  2^  sete  unde  vorsumede  etc.  Dithm.  L. 
22n.  R.  II,  §  213. 

Itstiren,  sehw.  v.  aussenden,  von  15  ftttellen,  schw.  v.  aus-,  hineahlen. 
iiei  Omn,  aussteuern  (ein  Kind).  Ob  Wat  penninghe  he  (de  munter)  ge- 
ein  man  eine  dochter  tho  den  ehren  slaghen  heft,  de  scal  he  den  munte- 
rtstorde  ynd  dieselbige  ane  liues  heren  der  stad  bezen  laten,  er  he 
eraen  ?erfelle  etc.  Chr.  Weisth.  3,  316.       de  van  der  munte  uthtelled,   dat  se 

ItsudereB,  schw.  v.  Kinder  von  20  recht  sin  in  der  scrodinge  etc.  Münz- 
9iA  tkeilen,  aussteuern,  ausstatten.  rec.  v.  1410  (Grautoff,  Verm.  Sehr. 
So  welc  man    odher  vrouwe   kinder       3,  198). 

hebbet  unde   dher  kindere  ein  deil  ftttSn,    st.  v.    I.    intr.  ausziehen, 

na  erer  eines  dode  untgesunderghet  egredi.  N.  N.  deden  usen  vrunden 
werdet  unde  ein  deil  in  den  weren  26  den  scaden,  wente  se  leten  se  (die 
UiTet  unghedelet,  stonre  der  welc,  RätU^er)  uttheyn.  Brschw.  Chr.  1,  54, 
de  dhar  uutghesunderghet  waren  ane  12;  unde  sede,  he  en  künde  dar  to 
enen,  dhat  goet  scolde  yallen  uppe  der  tyd  nicht  up  antwerden,  wente 
de  olderen  etc.  ^Aid.  Stat.  II,  2;  he  en  were  dar  nicht  up  utghetoghen. 
storre  en  man  unde  en  frouwe,  de  30  Lüb.  Chr.  2, 105.  —  II.  trans.  1.  aus-, 
ere  kinder  en  deel  uthgesundert  hed-  herausziehen,  he  töch  mit  pinen  dat 
den  etc.  Leibn.  3,  758.  hovet  üt.   JB.  V.  689;   der   wuUe  se 

itsirei,  sehw.  v.  aussauern,  unter  (de  kreie)  ome  (dem  schape)  vele  üt- 
Schmerz  lange  Zeit  ertragen.  Dat  boze  toch.  Gerh.  v.  M.  58,  4;  dat  swert 
Btinkene  Ion  mut  de  zele  utzuren.  86  (evaginare).  Ezech.  5,  12  (H.) ;  de 
famL  121h^  29.  —  Vgl.  Stürenb.  s.  v.       duuel   wolde   em   de   lersen    vtteyn. 

ttswaieBeif  schw.  v.  ausdunsten,  Dial.  Greg.  198;  he  moste  uttheen 
evaporare.  Voce,  vode  bedecke  den  syne  wapene.  Lüb.  Chr.  2,  167;  ston- 
gropen  myt  eyneme  sterken  deckere,  den  uthgetogen  (ausgekleidet)  nackent 
also  dat  id  nicht  yth  en  swademe.  40  und  blot.  Soest.  Dan.  171.  —  Bildl. : 
Weif.  Mscr.  23,  3  f.  47.  io  mach  men  ut   desser   scrift  men- 

ttsweif,  Ausschweif ,  Streif zug.  ghen  raat,  wisheyt  unde  merke  ut- 
itede  kiff  ynd  vthschweiff  thom  roue.  tiieen.  Lüb.  Chr.  1,  3.  —  2.  im  rechtl. 
Kantiow  40;  vtschweiffe  ynd  schar-  l^nne:  ausziehen,  gut  ütten,  ein  dem 
mntxeL  das.  88.  45  Lehnsmann  zu   Gunsten    des   Herrn 

tttastei,  schw.  v.  Hand  anlegen  in  contumaciam  aberkanntes  Lehn 
^Mn  Arbeiten),  unde  was  nicht  al-  wieder  an  sich  ziehen.  (So  yrage  he 
leine  anmoden  den  Dikhusern,  dat  —  der  Herr  — ,  eft  de  man  des  gu- 
de  mit  ehren  diken  uttasten  und  yor  des,  dat  eme  sus  yordeilt  is,  nicht 
dune  dar  in  den  Wharde  diken  schol-  60  at  en  tee  .  .  wat  dar  lenrecht  umme 

12* 


ÜTTEN  180  ÜTVAREN 

si)  .  .  Wil  aver  de  man  sin  gut  ut-       recht  in  die  Veste  gebracht  ist.^   Gl 
ten,   dat  mach   he   don    binnen  jar       sehen,  p,  480  f. 
unde  dage.    So  kome  he  to  dem  he-  ütteren,  schw.  v.  au^-,  vöUständi 

ren  unde  spreke  aldus :  here,  ik  bin  aufkehren.  To  deme  lesten  do  de  koo 
gekomen,  alse  ik  min  gud  wil  utten,  6  nynck  ute  teret  hadde  unde  arm  wai 
dat  ik  van  juwer  gnade  hebbe,  unde  unde  syne  denere  ryke.  Karner  79\ 
wil  don  darumme  al  dat  recht  is ;  so  fittoch,  m.  1.  Auszug,  Reise,  wo 

scal  he  denne  bidden  enes  mannes,  yp  do  van  enem  rade  to  dussem  vi 
de  sin  wort  spreke.  Gift  em  den  de  tage  (Deputation)  erweleth  worde 
here,  so  spreke  de  vorsprake  sus:  lo  de  erbare  N.  vnd  N.  Man.  Liv.  4 
here,  so  steit  hir  N.  unde  wil  utten  47.  —  J3,  Ausflucht,  Einrede,  excej 
alsodane  gud,  alse  eme  vor  juweme  tio.  S.  Orimms  WB.  s.  v,  5,  —  Vnd 
lenrechte  vordeilet  is,  unde  vrage  vnderwegen  laten  sulke  uthtoge,  dai 
eines  ordels,  wo  he  dat  utten  scole ;  mede  he  syck  gerne  wolde  van  dei 
so  vindme,  uppe  ^n  hilghen.  So  bidde  15  rechten  entschuldigen  vnde  mjn 
he  Yort  enes  ordels,  wo  sin  ed  gan  klage  to  nichte  maken.  Proc,  Bdial 
scole.  So  vindme:  dat  en  sin  gud  ni  f.  B5^;  an  allerley  behelp,  indrach 
also  vordeilet  worde,  alse  he  des  to  vnd  vthtoge.  Cod,  Brdb.  II,  6,  369 
lenrechte  dorven  scole,  dat  eme  god  behelp,  utthoge  unde  behende  list 
so  helpe  unde  de  hilgen.  Bichtst.  20  Oelr,  Big.  B.  /,  175. 
Lehnr.  c.  10,  §  7  (Vgl.  Haltaus  s.  v.  fittoehen,  schw.  v.  (freq,  von  utten 

u.  Homeyer  im  Ol.);  tut  en  man  sin  herausziehen.  Loghe  ghemaket  m 
gut  ut,  dat  ime  vordelt  was  jegen  eschener  aschen,  vnde  wen  me  medi 
sinen  herren,  die  hevet  al  gedinge,  waschet  in  deme.  bade  eder  in  demi 
dat  he  ime  gelegen  hadde,  mede  utge-  25  stouen,  dey  is  ghud  weder  den  schori 
togen.  Lehnr.  76,  §  8;  überh.  befreien,  weder  vthtochende  de  vuchtichejtetc 
reinigen  (von  einer  Strafe).  Svene  die  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  53. 
koning  in  achte  gedan  hevet,  die  ne  ftttolken,  schw.  v.  aus  einer  frm 

mach  mit  rechte  nicht  richten,  noch  den  Sprache  in  die  andere  Obersetien 
sveme  sin  gerichte  verdelt  is,  die  30  bref,  de  .  .  to  Darpte  in  Rus  getol 
wile  he^t  nicht  utgetogen  ne  hevet.  ket  is  .  .  und  den  sulven  utgetolke 
das.  71  j  §  5;  refl.  sich  eidlich  reini-  den  bref  hebbenwi  gesant  etc.  (I^O'^j 
gen  von  einer  Anklage ;  syn.  mit:  sik  Livl.  ürh.  nr.  1602. 
entseggen,    entschuldigen ,    utnemen.  ftttrecken,  st.  u.  schw.  v.  auszieheti 

Ein  vorvestet  man  mot  sik  wol  ut-  35  kum,  duuel,  vnde  trecke  my  de  lersei 
teen  in  allen  steden  binnen  dem  ge-  vt.  Greg.  198;  du  (Bauer)  d6iimi(i£i 
richte,  darinne  he  vorvestet  is.  Ssp.  Ochsen)  üttrecken  (läßt  mich  hinaus 
III,  17,  1;  wert  ein  man  vredelos  jeri^Aen^  desse  unreinichede(^(2e»ifi^/J 
gelecht,  unde  wil  sick  daruth  theen.  Gerh.  v.  M.  82,  14. 
Oelr.  Big.  B.  1,  111;  darna  quemen  40  titvtdt^  Austritt^  ex\ixx&',bildl.Ed 
des  doden  vrund  mit  der  band  (des  (wie  ütgank).  En  vorste  an  allen 
Getödteten)  unde  beiden  gericht  over  vrede,  Syn  rike  heft  nummer  attred 
de  beclagenden,  dath  se  sek  uttheyn  (von  Christus).  Bedent,  Sp.  368. 
'  scheiden   over   de   doden   band  eyn  fitvaren,  st.  v.  1.  ausziehen.  Moq 

iowelk  sulf  sevede.  BrunSj  Beitr.  zu  45  ket  man  en  kint  binnen  sinen  jareo 
d.  d.  Bechten  p,  243;  sik  üt  der  ve-  it  mut  wol  binnen  sinen  jaren  ut 
stinge  (veste)  ten.  Gosl.  Stat.  57,  33  varen  (aus  dem  Kloster).  Ssp.  /,  M 
ff.  „heißt  in  dem  Gericht  erscheinen  2;  aus  einer  Wohnung  ziehen,  efthi 
u.  auf  die  Klage  antworten  u.  nament-  enen  vt  siner  waninghe  hebben  wi 
lieh  auch  beweisen,  daß  man  mit  Un-  60  er  der  tid  alze  he  vth  varen  schold^ 


ÜTVART  181  ÜTVINDINGE 

LA,  R.  307y  Anm.  11.  —  ^.  sein  tosamen  .  .  und  mit  der  in  onde  uith- 
Amt  niederlegen.  Vortmer  so  scolen  fart  suUen  se  sich  mit  den  houes- 
de  olderlude,  wan  se  udvaren,  reken-  luden  geborlichen  und  redlicher  ma- 
sop  don  .  .  wer  dat  ein  olderman  nier  vernemen  und  halden.  Gr,  Weisth, 
alleine  udvore,  de  sal  des  gelikes  don    5  3^  185. 

(1374).  LM.   Urh.  nr.  1095,  ütvaten,  schw,  v.  herausfaßen.     a. 

ityart,  f.  1.  Ausfahrt^  Ausgang.  1437  begafif  sick,  dat  de  van  Gar- 
To  hoYc  unde  to  huse,  dar  sin  ut-  ding  .  .  mit  den  vth  der  Osterheuer 
Tart  tmde  sin  invart  is.  Lehnt,  Art.  vneins  worden.  Dusse  4  karspel  Schei- 
ch, §  S;  65^  §  9;  en  verdel  van  euer  10  den  vp  jeweück  deymet  landes  2  vote 
hoae  to  Saghe  myt  aller  tobehorin-  dikes  vthvaten  (d.  h.  jegl.  DiemcUh 
ghe,  myt  acker,  myt  weyde,  myt  holte,  solle  an  dem  gesammten  Deiche  2  Fuß 
myt  wisschen,  myt  heyde,  myt  vtvart  fertig  schaffen)  in  deme  Heuerdike 
TQde  myt  ynuart.  Old.  Urh.  v.  1428  .  .  (Am  Ende)  mosten  se  sweren, 
«.  $0  h.  in  Urkk,  —  2.  Ausßug^  Weg-  15  dat  se  in  der  Heuer  wolden  diken 
^ng^  Scheiden  der  Seele  aus  dem  vnde  mosten  do  vp  jewelick  deymeth 
UAe,  Do  he  to  synen  lesten  geko-  3  vote  dikes  anvaten.  Falcks  l^atsb, 
men  was,  weren  de  broder  dar  by  Magae.  9,  706. 
Tsde  se  verwarden  syne  vtvaert  mit  fitvecbten,   st.  v.   anfechten.    Also 

bedynge.  Dial.  Greg.  244.  Begräbnis^  20  spreke  nu  Israhel :  van  mynre  ioghet 
exeqoiae,  solennia  funerum.  KU.  de  hebben  ze  my  dickewile  wtghevochten 
broder,  de  to  syner  wtvart  ofte  be-  unde  se  en  vermochten  my  nicht« 
ganckoysse   geropeu   worden.    Lehen       0GB.  C.  40. 

i  k.  Frans.  203.  —  3.  Ausfuhr^  Ah-  fttverdigen,  schw.  v.  von  sich  thun^ 

gäbe  bei  der  Ausfuhr  (wie  cheminus,  25  ausstattend  aussteuern.  Dat  syk  here 
chtmin  auch  Weggdd  bedeutet).  Seien-  Hinrich  wil  befrunden  mit  hertogen 
dum,  quod  de  nuUa  re,  que  venditur  Wartislaffe  vnde  geuen  eme  sine  ve- 
intra  nnndinas,  theloneum  datur,  sed  deren  Magdalenen  .  .  vnde  geuen 
(^oando  res  evehuntur,  sive  vendite  emme  to  6000  gülden  vnde  see  vt- 
Bont  sive  non,  ad  exitum  jus  statu-  30  f erdigen  nach  sinen  furstliken  eren 
tum  persolvitur  et  hoc  utfart  appel-  (1471).  Malte.  Urh.  3,  374;  scholen 
latur.  Bans.  Urh.  S.  82,  5  (u.  dazu  dat  vpgenante  frouweken  Sophien 
Lappenb.);  auch  scheint  es  manchmal  vthrichten  vnd  vthverdigen  myt  kle- 
eine  Abgabe  su  beseichnen,  die  etu?a  dingen  vnd  clenoden  nach  forstlikeme 
beim  Wechsel  des  Besitethums  gezahlt  86  werde  vnde  stad  (1476).  das.  i,  4. 
tctrden  mußte,    e.  B.   erue  .  .  myt  dtverdinge,  f.  Ausfertigung^  Aus- 

aller  rechticheyt,  myt  schulde,  myt  rüstung.  800  mark  to  hulpe  der  vth- 
pachte,  mit  schattinge,  myt  utuart,  verdinghe  ghoder  lüde  na  vnseme  va- 
mit  inuart,  mit  allen  vpkome  vnde  dere  etc.  (1367).  Lüb.  UrJc.  S,  nr. 
Torrallinge.  Oid.   Urh.  v.  1492 ;  erue  40  623. 

▼nde  gudt  myt  allem   vorualle,    vth-  ütfllzen,   schw.  v.    ausschdten.     d. 

varth  vnde  invarth.  Old.  U.  v.  1511 ;  24  Mai  was  ick  to  Pron  und  viltzede 
wes  dar  en  bauen  de  kercksworne  den  murman,  dwiel  ick  befand,  dat 
van  den  twen  marken  vnde  vth  den  he  noch  nichts  an  dem  kercktorn 
Tor&lle,  vthuart,  inuart  vnde  rech-  45  gearbeidet,  wol  vth.  N.  Gentekow  12^ 
ticheit  der  erue  vnde  lüde  to  N.  N.       5,  13. 

Toroueren.  Old.   U.  v.  1521;  wanneir  fitvindinge,  f.   Einrede^  Einuxxnd. 

eyn  hoaesman  offte  frauwe  .  .  beyde  sunder  yengherleye  arghelist,  ynvyn- 
▼erstemen,  so  sullen  sie  (de  houes-  dinghe  edder  vtvyndinghe  etc.  Hahn^ 
schölten)  nemen  dat  viervotige  guet  60  Urh.  2,  101. 


UTFIREN  182  UTVORDEREN 

fttltreiiy  sehiv.  v,  ein  Tau  etc.  echte-  ception,  nyge  fanden,  argelist  eder 
ßen  laßen.  .  .  ynd  secht,  dat  N.  dat  geyerde  (1527).  Weüemann^  Gesek, 
spreeth  loß  gelatenn,  sin  schip  ymme-  d.  Kl,  Loceum^  8.  149 ;  wor  he  der 
geswengeth  ynd  neffen  sinen  boß-  sake  rechte  wetenheit  hefft,  dar  schal 
manne  dat  grote  ancker  ynd  toawe  5  he  de  warheit  yan  betagen  snnder 
ythgefiret.    Brem.  Urk.  v.  1564.  uthflucht  unde  beeden.  Neoc.  ^,  125 

fityitallien,    schw.  v.    mit  Lebens-      (Urk.). 
mittein  versehen^  verproviantieren.  Dat  dtylaclitich,  adv.  unter  Ausflüchten, 

schip  wurt  wedder  yp  dat  nige  yth-       mit  Einreden.  Nichtesteweyniger  werej 
fitalliget  (1524).  Wism.  Zfugeh.  f.  131.  10  ein   bowillinge   ynd  eindracht  gema- 

dtylege,  n».  das  Ausordnen,  zur  keth,  also  dat  nhemant  sin  recht 
Schau  stellen.  Demgelicken  willen  de  ytfluchtich  soken  scholde  (1537). 
olderlude  sick  ock  gerne  gebrucken  Wism.  Zeugeb.  8.  466.  (Vgl,  Grimm 
lathen  in  dem,  weß  dem  ythflege  be-  WB.  s.  v.  letetes  Beispiel:  dasz  des 
langet  etc.  Lüb.  Z,  R.  281.  15  beklagten  und  appellaten  aasflüchtig 

fttylete,  m.  Ausfluß.  He  (Christus)       suchen  unerheblich.) 
gheuet  yan  sek  den  ytulete  der  god-  dtyolgen,    schw.  v.    Folge  leisten. 

liken  wisheyt.  Eccles.  f.  22^.  Were  ock,  dat  .  .  se  dit  alsus  gede- 

fttylien»  -yligen,  st.  v.  heraus-  gedingt  hedden,  so  scholde  Harbert 
putzen.  Yrowen,  de  sik  ütmalen  unde  20  dem  also  utvolgen  (1403).  8udend.  9, 
ütylien  boyen  den  schreye.  Gl.  zu  nr.  210;  4,  nr.  310;  bekennet . .  dat 
JR.  V.  III.  4 ;  ( Waren)  zur  Schau  vre  .  .  den  deghedinghen  .  .  utyolgheQ 
ordnen,  ausstellen.  Nemandt  (der  Krä-  willen.  Brschw.  Chr.  i,  391^  37 ;  ande 
mer)  schal  yor  synen  doren  tho  den  weiden  deme  also  utyolgen.  das,  409^ 
tiden,  wen  vp  dem  marckede  gebuwet  25  15;  ok  so  'se  scriuet  ymme  H.  dat 
werth,  bayen  gewondtlicken  gebruck  ward  yor  yns  ghescheden  yppe  deme 
ythflyen.  Lüb.  Z,  R.  277;  wol  alsus  ghemenen  rechtedaghe,  heft  he  deme 
ytsteit  .  .  de  scholen  in  dren  daghen  nicht  also  ytgheuolget,  dat  is  tds 
yor  eren  doren  offte  yynsteren  nichtes  ynwitlik  (1395).  Sudend.  8,  8.  24, 12. 
nicht  ytylighen  yp  eren  dalen  slaghen  so  fttyorderen,  schw.  v.  (gerichüich) 
yynsteren.  das.  262;  kein  kramer  eintreiben,  verlangen.  Thesse  broke 
schal  desulven  (Nadlerwerk)  up  syn  scolen  de  iratmanne  utyortheren  bin- 
finster  leggen  .  .  noch  ieuigerley  ma-  nen  naghesten  yerteyn  nachten,  the 
ten  buten  huses  uthhengen  o£fte  uth-  se  dat  yresket  (1303).  Brem.  Stai. 
flyen.  das.  291.  86  16;  yerbliflt  denne  de  betalinge,  so 

dtyloien,  schw.  v.  ausströmen.  He  mögen  se  .  .  eren  pacht  unde  tjnse 
yloyede  al  ut  in  tränen.  Dial.  Greg.  myth  geistliken  eder  werltliken  rechte 
256^.  uthforderen     unde    manen     (1477). 

fitylote,  m.  Ausfluß,  De  h.  geyst  Gercken,  Fragm,march.  /,  127;  were 
is  eyn  mylde  uthflote  des  almechti-  40  dat  de  clager  de  clage  yor  den  stole 
gan  godes.  ütlegg.  d.  gel,  f.  12^;  de  na  rechte  uytyorderen  mach  unde 
du  myt  dynem  hasten  ytflote  dyner  scal  etc.  (1404).  Kindl.  3,  351;  wi 
gnade  yrowest  dyne  stad  etc.  Van  willen  ere  schulde  helpen  truweliken 
d,  festen  f,  87.  ythyorderen  etc.    Old.   Urk.  v.  1355  \ 

fttylncht,  f.  1.  das  Entweichen,  de  45  Die  kirspilslude,  die  14  jar  alt  sin,  die 
uthflucht  des  olden  entwekenen  rades.  solen  iren  priester  drie  pennig  al  jar 
Hanov,  St.  R.  507.  —  2.  Ausflucht,  geyen  yor  offerpenninge,  und  dat  so! 
Einrede.  Alle  nu  yorgerSrte  puncto  yon  dem  biscop  allene  ut  geyordert 
reden  unde  loven  wy  yaste  tho  hol-  werden,  ist  dat  is  noit  is  (1252)* 
den  sunder  alle  uthflucht»  ienige  ex-  60  Livl.   Urk.  nr.  240;   erfgued  to  ma- 


ÜTTOfiDERINGE  183  ÜTWANKEN 

lende  fnd  ntliofordernde»  Cod.  Brdb.       seinge  alle  ding  geordme[r]t  werden. 

L  16,  375;    nthvorderen  edder  äff-       Rost.  Bedeb.  f.  110\ 

manen.  Greif sw.  St,  V.  39,  fitvorsSn,  st,  v,  ausersehen.  War  äff 

itrtrdeiilige,  f.  Mahnung,  en  geya       is  dy  dat  witlik,  dat  my  god  ytuor- 
ore  burger  sal  geladet  werden  baten    6  sach    sine    billigen   kerken   to   yor- 
deo  graaen  ynser  stede  vmme  vtfor-       stände?  Lüb,  Passion,  f.  ?9c. 
derange  rechtes  tu  geuen  (d.  h.  auf  dtyorsetten,    schw.  v.    verpfänden, 

nue  Klage  su  antworten)  (1317).  Cod.       We   utyorsettet    erden  edder  ander 
Brdb,  7,  12y  350  (pro  exigentia  iuris       gudt,  und  wil  dat  nicht  wedder  losen, 
reddenda);    Ausbietung^   proyocatio.  lO  Äpenr.  St.  R.  c.  35. 
Des  gewyseden    ordels    hebben    wy  dtyoryarer,  m.  Ausforscher^  ^^don. 

Uhforderinge    gedaen   besz    yn    den       utyeryarers    unde    yorspeygere     des 
negeden    maell    auerwerf.      So    dan       landes.  1  Mos.  4J2^  30  (H.). 
Q^oantz    erscbennen,    de    sodannes  dtyory^elen,  schw.  v.   auserwählen. 

vedderfochten ,  bebben  wy  es  yn  15  keisen  und  utyorwelen.  Magd.  Seh. 
sjn  kraft  bestadet.  Gr.  Weisth.  5, 108.       Chr.  341,  6. 

itr^re,  f.  Ausfuhr.  Wanne  os  ynde  fityragen,   sehw.   v.    erfragen.    To 

deme  niade  nutte  dunket,  dat  meu  dem  roye  weren  reden  dhe  yan  Tzelle 
uthvoere  des  kornes  yorbeden  wille,  .  .  ynde  yele  anderer  kumpenye,  dhe 
so  etc.  (1365).  ürk.  d.  h.  Ver.  f.  N.  20  gy  dar  wol  utvraghen  (137J2).  Lüneb. 
Sflcfe.  8,  nr.  568.  ürk.  II,  nr.  763 ;  Wi  willen  se  war- 

ttty^rkeseiy  st.  v.  austvählen,  lieb  nen  yor  ere  schaden,  wor  wi  dat 
toten,  diligere.  naturlike  wise  maus,  utesehen  edder  uturagen  können 
de  ütYorkoren  unde  lef  hadden  wis-  (1409).  DUhm.  Urkb.  31;  ik  yruchte, 
beit  nnde  kunste  etc.  Vorr.  zu  R.  25  we  yragen  se  (de  klenode)  nummer 
K;  maonich  ythyorkust  gheystlicheit  üt.  12.  V.  4838 ;  dat  quade  ütyragen. 
Tnde  thut  an  papen  effe  klosterkleyt,  das.  3940 ;  alle  cristen,  de  se  wüsten 
Tode  wert  em  doch  yaken  leyt.  Schip  efte  mochten  utyraghen.  Korner  33^. 
r.  Harrag.  f.  107.  —  Bes.  häufig  im  fityrieden,   schw.  v.    Ausfuhr  ge- 

fwik.  ütyorkorn,  auserwoMt.  Do  de  30  statten?  also  gi  bidden  umme  den 
Qtaerkome  engele  de  quaden  engele  roggen  ut  to  yrieden,  des  wert  ju  de 
seygen  yallen  etc.  Dial.  Greg.  190;  cumptur  yan  Reyal  wol  berichten, 
vante  dat  ende  der  werlt  genaket,  dat  des  up  dosse  tut  nicht  wesen 
80  werden  de  ytuerkoren  yan  hyr  mach  (1413).  Livl.  ürk.  nr.  1941. 
genomen  etc.  das.  J214^;  ynde  mit  35  ttynndicb,  adj.  genau  bekannt.  So 
den  Ttyorkaren  werstu  utuorkaren  yerbede  ik  .  .  dat  gy  de  yorbeno- 
(cum  electo  electus  eris).  ^  Sam.  mede  appellacien  neinerleye  wisz  la- 
^^^^.  ten  yortgank   hebben,  so   lange  dat 

itTtrsehriven,   st.  v.   steckbrieflich       se  yerhoret  ynde   ythfundich  werde. 
folgen.    Ten  weere  (es  wäre  denn)  40  Proc.  Belials  f.  G6h. 
d&t  we  yn  duiften   begrepen  worde  fttynnt  ?*  Efit  en  man  schaden  dede 

. .  of  wt  yerschreyen  were  , .  of  yrede-  unwaringes,  den  schaden  schall  he 
loes  gelacht  weer  etc.  (1441).  Wi-  mit  willen  beteren,  so  schal  he  neuen 
pfds  Ärch.  II,  348.  yrede  beteren.     Schal  he  de  utfunt 

Itffrsekiuige,  f.  Vorsehung.  Dar-  45  tobringen,  so  schal  he  den  yrede 
Qmme  schal  men  erst  ynd  lest  yp  beteren,  sunder  scheide  he  den 
S^es  ythyorsehung  ynd  syne  almech-  spranck  tobringen,  so  darff  me  neuen 
%  regenmg  sehen.  ChrysCf  Bothpred.  yrede  beteren.  Dithm,  L.  R.  II,  Art.68. 
Kfii;  dorch  welckeres  geist  alle  ding  fitwanken,    schw.  v.    herausgehen. 

geregert,   dorch    welckeres    ythuor-  50  Do   de  borgere   merkeden ,    dat    se 


UTWARDÜNGE  184  UTWENDICH 

allumme  mit  eren  vyenden  bevangen  der  Kannengießer).  —  2.  die  beßerc\ 
weren  unde  se  nergen  uth wanken  Goldstücke  austoägen.  „Bei  der  alt^ 
dorsten  etc.  Lüb.  Chr.  2^  529.  einfachen  Art  des  Müneens  fielen  n:\ 

fitwardnnge,  /.  Pflege^  Schute,  s.  wendig  die  einzelnen  Stücke  an  G\ 
Grimms  WB.  s.  v,  5.  —  To  forde-  5  halt  sehr  ungleich  aus^  und  es  tc<i 
rung  gemeines  besten  und  bettere  längst  ein  einträgliches^  für  unredU'\ 
underholdung  und  uthwardung  der  angesehenes  Geschäft^  die  über  dd 
Stadt  denste  und  noittroft.  Kindl.  i,  Nennwert  haltenden  Stücke  aussuvcagt 
299  u.  301.  und  einzuschmehen.^  Hildebra^id  s. 

ütware,  Abgabe  (von  Fischen?  vgl,  10  kippen.  5,  787.  —  Ok  schal  en  y 
wäre).  Vortmer  so  is  de  Stekenitze  welck  stad  dar  yore  wesen,  dat 
der  van  Lubeke  vry,  vnde  se  en  sin  erer  stad  nemend,  he  sy  muntb 
vns  dar  nyne  vtware  ane  plichtich  goldsmyd,  sulverberner  edder  we  tl 
(1410).  Lüb.  TJrk.  5,  nr.  294 ;  Sudend.  sy,  schal  desse  vorscrevene  muntlj 
P,  S.  186,  39.  (=  ütvare,  ütvart?)    15  bernen  .  .  edder  ergheren  myd  u 

fitwarten,  schw.  v.  aushalten  bei  der  weghende ,  myd  utschetende  et 
Arbeit,  unde  scholen  desulven  (die  (1381).  Hans.  Rec.  2^  276;  ok  e 
Lehrjungen)  sowol  alse  de  knechte  schal  nen  munter  desse  penninge  t 
des  morgens,  beide  winter  und  som-  scheten,Ytwegen,besnydenetc.f7:^^> 
mer,  umb  vifi  uhren  sich  by  ehr  es  20  Lüb.  TJrk.  5,  nr.  66.  —  3.  ein: 
meisters  arbeidt  finden  latenn,  ock  bei  GetvicM  verkaufen,  vortmer 
up  den  avendt  beth  umb  negenn  schal  neyn  borgher  pik  utbwege!| 
uhrenn  dersulven  arbeidt  vlitig  uth-  aver  de  kertsenghetere  mogheo  t 
warten  (1595).  Hamb.  Z.  B.  309,  5.       pik    utwegben    also  hoghe   also  1 

ütwassen,  st.  v.  auswachsen  (vom  25  pund.  Hamb.  Z.  JB.  132.^  12;  rossy: 
Korne).    In  den  aren  was  neyn  körn,       (Rosinen)  utwegben  unde  verkope 
dat  sulffte  dat  dar  inne  was,  dat  wus       das.  51,  5. 
uth.   Botho  B.  J.  1401.  fitweiden,  schw.  v.  ausschweift' 

dtwecb,  m.  Weg,  der  hinaus  führt;  üppig  leben.  Desse  schuldenere.  ^ 
Ggs.  inwech.  Mit  wegen,  mit  utwegen,  30  em  500  penninge  schuldich  is,  i^ 
mit  inwegen  etc.  Hahn^  Urk.  2,  74.  is  en  sunder,  de  myt  synen  vyf  sji 
u.  h.;  guder,  mit  allen  eren  tobe-  nen  myt  aller  lust  vthe  weydet  hf 
horingen,  mit  stouwingen,  vthwegen,  in  de  werlt.  Serm.  evangel.  8J2c  (Li 
wedderwegen,  enden  etc.  (1413).  Lüb.  7).  (Vgl.  witweidich.) 
Urk.  F,  nr.  477.  35      fitwendelike,  adv.  auswendig,  l) 

fitweden,  schw.  v.  ausguten.  Wy  hillyge  wyff  en  schamede  sick  nie 
willet  dat  yncrut  alzo  vthweden  la-  ytwendelike  letlick  (häßlich)  to  ^^t; 
ten,  dat  yt  iu  nyn  noth  mer  don  den,  wente  se  leiff  hadde  inwendel:: 
enschal.  Brem.  Urk.  v.  1350;  dar  de  Schönheit  des  ewigen  brudegom»^ 
vmme  werd  de  raden  ok  nicht  vth-  40  Dial.  Greg.  224h. 
wedet,  wente  he   mach  lichte   noch  fitwendich,  präp.  mü  Gen.  u.  I> 

wete  werden  .  .  0  we  uele  nu  böse  außerhalb.  Yaermunderschap  n^si 
synt,  worden  se  nu  uthe  wedet,  se  sik  eyner  wol  weren,  de  in  syn« 
worden  vordomet.  Serm,  evangel.  f.  28o.       heren  denste  wesen  moeth  vthwendi 

dtwegen,  schw.v.  1.  auswägen,  Ggs.  45  des  landes.  Ssp.  /,  11.  Gl.;  m"clJ 
inwegen.  Vortmer  welk  erst  en  deme  he  vthwendich  dem  gherichte  swtr^^ 
anderen  inwecht  to  ghetende  .  .  deme  I,  70.  Gl.  —  adv.  dat  he  itzunt  mct 
schal  he  erst  weder  uetweghen,  d.  h.  mochte  openbar  gen  in  de  stat,  su 
wer  zuerst  bestellt  hat,  soll  euer^  be-  deren  he  was  vtwendich  in  vu^t- 
dient  werden.  Hamb.  Z.  R.  124  (Rolle  50  steden.  Perikqp.  f.  70  (Marc,  i,  ^-' 


UTWENDICH  186  UTWIKEN 

twene  pennynge  (söU  man  g^^en)  yan  darmit  der  lyfetraffe  geoveriget  ynd 
demc  leghehie  (Faß)  beers,  dat  men  entfryet  syn  (1556).  Westphal,  J2, 539. 
otwendich  (wm  austoärts)  in  de  etat  tLtwevfeiij  st.  v.l.  auswerfen  ^-schnei' 

to  Driborch  voert  (1345).  Wigands  den^  techn.  ÄtisärtMik  der  Schlächter ; 
ArA.  2^  362;  we  behoeven  lengghere  5  abs.  (die  Hoden  J  verschneiden.  Om  is 
tjd  alse  12  daghe  .  .  uns  to  vorwa-  alse  dem  vtgheworpen  is  (sicutspado), 
reode  an  dem  ersten  unde  ntwendich  de  in  den  arm  nemet  de  iuncvrowen 
(natk  außen)  ok  witlik  to  donde  unde  suchtet.  Eccles.  f.  186^  (Sir.  30^ 
(1371).  Sudend.  4,  nr.  87.  —  äußer-  21).  —  2.  auswerfen.  Dat  wart  den  lu- 
liä^  he  hadde  en  uthwendich  strenge  10  den  so  clibbere  in  dem  live,  dat  se  dat 
leyent  Lüb.  Chr.  2,  463.  —  u.  ut-  nicht  utwerpen  konden.  Magd.  Seh. 
wendigen.  Chr.  316^  4 ;  welkerem  manne  word  ut- 

Itweidieli,  adj,  auswärtig,  vor  uth-  geworpen  sin  acker,  de  schal  upgeven 
wendigen  orlege.  Kamer  83h;  dar  he  syne  dyke  an  synen  makeden  dyken. 
Qtwendige  riddere  mede  besolden  15  Büsum.  Deichr.  (Dithm.  B.  Q.  p. 
Tolde.  Magd.  Seh.  Chr.  15,  9;  ut-  247)  („unter  dem  utwerpen  ist  das 
irendige  lade,  extranei.  Jod.  Speg.  20;  Ausdeichen  des  Landes  eu  verstehen^ 
neu  ntwendich  man  n'  is  plichtich  in  so  daß  bisher  deichfestes  Land  nun- 
dem  dorpe  to  antwordene  na  irme  mehr  der  Fluth  preisgegeben  wird.^ 
sunderliken  dorprechte.  Ssp.  5,  79, 2.  20  Mich.) ;  ausziehen,  ablegen,   de  cappe 

iitweidi^fl,  adv.  auswärts.  Welk  (das  Mönchsgewand)  utwerpen.  Soest. 
wedewe,  de  ute  Honovere  toghe  unde  Dan.  30.  —  3.  zum  Verkaufe  auf- 
ejnen  man  utwendighes  neme.  Han.  stellen.  Ok  scholen  de  genne,  de  den 
S.  K  344 ;  wad  de  borgere  van  lene-  heringk  utwerpen  en  yerkopen  willen, 
want  utwendiges  kopen.  das.  534.      25  eyn   iewelick   staen   up    siner   stede 

ttwerdes,  adv.  auswärts,    lach  in       (1489).  Brem.  Stat.  683. 
cneme  vinstere  unde  wolde  seen  na  dtweser,  m.   Verbannter,  der  außer- 

eme  dinghe  unde  buckede  to  sere  halb  seiner  Vaterstadt  lebt.  De  rad 
uthwerdes,  do  vil  he  etc.  Korner  131^^.       let  de  borgher  vorbaden  unde  let  en 

ttweren,  sehw.  v.  aus  der  gewere,  80  vorstan,  wo  de  uthweser  yan  Lune- 
<fe«  BesüerecM,  laßen ;  Ggs.  inweren.  horch  dat  hinderden  etc.  Lub.  Chr. 
Ok  schole  wy  de  borgere  van  Bremen  2,  229 ;  do  ward  Holland  ut  der  stad 
weddcr  inwehren  in  all  ere  ghud,  dat  vorevluchtich  unde  (vogede)  sik  to 
S7  emeghud,  lehngud  edder  wedde-  den  anderen  vorwiseden  unde  ut- 
schat,  dar  wy  se  vthe  weret  hebbet.  85  wesers.  Brschw.  Schichtb.  152. 
OH.  Urh.  V.  1366;  hebbe  ik,  richter,  fttwesselen,    schw.  v.   auswechseln, 

mjnem  gnedigen  heren  (als  Käufer)  aus  einem  Dienstverbande  lösen  gegen 
in  dat  vorgeschreuene  huisz  erflich  Erfüllung  getoisser  Bedingungen,  AI 
gewiseih,  vnd  den  verkoper  darvth  desse  erve  belegen  mitten  luden,  dar 
to  ewigen  tiden  geweret.  Old.  U.  v.  40  se  medde  bestadt  sint,  und  kynderen, 
^^^'  de   nicht   utghewesselt   und   verkoft 

ttwerken,  unr.  v.  ausrüsten.  Den  en  sint  (1394).  Kindl.  1,  66  u.  67; 
^nmea  (Nutzen)  scole  wi  mit  den  vgl.  N.  N.  were  nicht  eghen  mere,  he 
steden  vnde  se  mit  vns  rekenen  vnde  were  ein  fry  borgher  na  vryerlantsaten 
vpboren  na  mantalen,  were  okwol,  dat  45  rechte,  sind  he  sik  hedde  ghewesse- 
se  mer  man  vtvraghten  wen  2000  led  vte  deme  ammete  mit  liker  wes- 
(^B61).  Lüb.  ürJc.  3,  S.  421.  —  refl.  sele  vnde  mit  willen  der  herschap. 
«ci  twi  einer  Anklage  oder  Strafe  auf  Wigands  Arch.  II,  23. 
^^Aidiem  Wege  befreien,  vnd  sick  de  fttwiken,  st.  v.  weichen,  die  Stadt 

deder  .  .  myt  gelde  ythwercken  vnd.  so  verlaßen,    raedlude  to  Lubeke  weken 


ÜTWINNEN  186  UTWßEN 

ut  Lab.  Chr.  3y  454;  do  de  olde  dykes  schaden  unde  den  begrayen 
rad  utgeweken  was.  das.  2,  337.  (1407).  Lüneb.  Urh.  ZF,  Ä  164. 

dtwinnen,    st.  v.    1.  ausverdingen,  fitwippen,  schw.  v.    das  schwerere 

gegen  Bezahlung  in  Arbeit  oder  in  beim  Wägen  aussondern,  Nen  borgher 
Kost  u.  Pflege  geben.  De  dyckrichtere  6  scholde  utwippen  edder  utscheten  dat 
soelen  alsdann  den  dyck  uthwinnen,  swarste  gheld  ut  deme  lichtesten  umme 
dat  geld  darvan  uth  geven  etc.  Ostfr.  wynnes  willen.  Lüb.  Chr.  2^22;  en  islik 
Deichr.  c.  1,  §  10 ;  ok  is  hir  wat  stad  scal  vorbeden  laten,  dat  nemend 
hoy  landes  tho,  vnde  watt  eken  hol-  desses  geldes,  dat  alrede  geslagen 
tes,  des  is  nicht  vele,  he  moet  lyke-  lo  is,  edder  dat  men  noch  slande  werd« 
woU  syne  swyne  vnder  wylen  vth-  utschete,  utwippe  edder  utwege,  be- 
winnen.  Old.  ürh.  v.  1565.  —  2.  über-  snide  etc.  Münerec.  v.  1410  (Grautoff, 
winden  vor  Gericht,  überführen  der  Verm.  Sehr.  3,  190) ;  it.  dat  nimend 
Schuld.  We  enne  misdedighen  man  desser  ver  stede  penninghe  de  swa- 
utwinnen  wel,  de  scal  ine  ghebunden  i5  resten  uth  wippe,  uthschete  etc.  Münz- 
mit  ghescreye  vor  gherichte  bringhen  rec.  v.  1441.  Vgl.  ütwegen.  —  Intrans, 
vnde  ine  umme  de  scult  beklagen.  Übergewicht  haben.  Ok  scheiden  &e 
GosL  Stat.  36,  15;  men  ne  mach  (de  geteheren)  dem  rade  to  gude  de 
nenne  man,  de  borghere  is  to  Goslere,  penninghe  vorkopen  vnde  yttellcD, 
in  der  selven  stad  gherichte  anspre-  20  vnde  des  rades  beste  darmede  don, 
ken  noch  sculdighen  noch  utwinnen  suluer  edder  sware  utwippende  pen- 
mit  nenerleye  scult,  des  men  ine  mit  ninghe  (d.  h.  die  beim  Wägen  über- 
gherichte  nicht  overwinnen  ne  mach,  scfdagen,  mehr  ais  das  getoShnlieht 
he  untsculdighe  sie  des  wol  mit  si-  Gewicht  haben)  darmede  to  kopende. 
neme  rechte  (Eide),  das.  36,  10.  —  26  Brschw.  Urkb.  1,  158,  37. 
3.  herausgewinnen,  bekommen.  In  des«  fitwischen,  schw.  v.  abwischen,  rei- 

ser  voer  screuen  mannier  salmen  alle  nigen.  Ynd  furden  se  (die  Gäste)  in 
broeke  uit  winnen  van  dyckschouwin-  en  bestellet  huss,  dar  se  sick  do  wes 
ge  of  fan  wege  te  maken  .  .  Ende  vthwischeden  vnd  anders  kleideden. 
ist  sake,  dat  ienig  paer  oldermans  80  Kantsow  147;  vnd  men  wischede  en 
oer  schot  niet  wt  en  winnen  van  oer  vth  mit  finen  reinen  lakenen.  das.  177. 
burschop   of  oer   recht  niet  en  vor-  fitwisen,  schw.  v.  1.  aiisweisen,  eti- 

deren  .  .  soe  suUensie  dat  selven  be-  gen,  darthun.  Also  Henniges  bref  ut- 
talen.  Bichth.  521,  §  3;  der  (der  be-  wist.  Brschw.  Chr.  1,  29,  4;  alze 
zahlten  Schuld)  wy  en  quid,  ledig  35  dat  de  olden  tynsboke  utwisen.  das. 
vnd  loß  seggen  in  craft  disses  brififs,  125,  Anm.  2;  wat  stryde  unde  var- 
die  sie  vns  getrewlich  vthgewunnen  nisse  ik  vor  juw  gheleden  hebbe,  dat 
hebben  in  vnsen  noden.  Cod.  Brdb.  wiset  uth  desse  grawen  haer.  Korner 
I,  9,  192;  hundert  gülden,  die  sie  119^>  —  2.  öffentlich  verkündigen, 
vns  to  dancke  wol  betalet  hebben,  40  ptdlicieren.  Item  alle  ordele  .  .  dye 
vnd  vp  rente  uthgewunnen.  das.  —  soelen  sy  by  oiren  eyde  uith  wysen 
dat  herte  men  utwinnen  möt  (dem  sunder  vertoch.  Urk.  v.  1461  (Brinckm, 
Hirsche),  dat  schal  so  warm  de  lowe  1,  217).  —  3.  anweisen,  designieren. 
slinden,  so  mach  he  rät  der  suke  Se  mochten  nemandes  gut  utwisen 
vinden.  Gerh.  v.  M.  80,  12 ;  were  ok,  45  up  der  sulten.  Leibn.  3, 180.  —  4.  aus 
dat  dat  also  queme,  dat  we  vordren-  einem  Besüethum  hinausweisen.  Ggs. 
kede  in  dem  dike  oder  in  deme  beke,  inwisen.  Men  schal  en  wisen  an  dat 
wur  dat  schude,  so  beholde  wy  de  gudt  .  .  dar  en  schal  en  nemant  utr 
gnade,  dat  me  dene  mach  soken  unde  vdsen,  he  do  ydt  denne  mit  des  rieh- 
atwynnen  (herausschaffen)  sunder  des  60  ters  klage.  Odr.  Big.  St.  B,  Ij  HO; 


DTWISINGE  187  V  (F) 

vade  wiset  man  ine  dar  in  von  ge-       beteren  eyn  schippunt  wasBos.  Man. 
richtes  halven,  so  ne  mut  man  ine       Liv.  186^  34. 
nicht  niwisen,  man  ne  du^t  mit  or-  fttworten,  -wortelen,  schw.  v.  1.  atM 

delen.  Bsp.  5,  fi^,  ^.  —  verweisen^  der  Wurzel  heraussprießen ^  entstam- 
mbannen.  6  meti.    Herman  Byling,  van  dem  vele 

itwiringe,  f.  1.  Ausweis,  in  wel-  heran  ntgewortet  unde  kamen  sint. 
ckes  dinges  utwisinge  und  bevestinge  Leibn.  d,  17J2  u.  3.  —  J8.  mit  der 
Qose  insiegel  is  gehangen  etc.  (1355).  Wurzel  ausrotten,  eradicare,  utwor- 
ItW.  ürh.  nr.  957;  na  ytwisinge  si-       telen.  Dief. 

ner  breTe.  Urk.  v.  1420  hei  Brinckm.  10      fttwortelin^e,  f.  Äusumr seiung ^  Ver- 
l  217.  —  2.  Anweisung.    Do  dusse       tügung  müsammt  der  Wurzel,    eradi- 
Terhorunge  geschehen  was,  seden  sine       catio.  Jes.  37^  26  (H.). 
wedderpartie,  de  yerhoninge  vnd  be-  ntwrlngen ,    st.   v.    drehend  aus- 

gkhtiginge  wehre  nicht  nach  ythwi-       drücken^  auspressen,   ezprimere.  Die- 
sDDg  der  rechten  geschehen,  darumb  15  fenb.  n.  gl.  s.  v. 
vehre  de  process  nicht   nochhaftig  utze,  f.  Kröte,    bufo,  vtze  i.  rana, 

(WS),  das.  —  3.  Ausweisung^  Ver-  krode,  bretworm.  Dief.  n.  gl.  —  Bück, 
hanmang,  Körner  225^.  dar  ytzen  ynne  wassen   .  .  drincke 

itwitteiy  sehw.  v.  ausweißen^  an-  der  suluen  agetucht  water,  so  spighet 
ia&en,  4  s.  H.  B.,  de  vthwittede  de  20  he  de  worme  yth«  Herbar,  f.  100 : 
bode,  dar  P.  K.  inne  wanth.  Wism.  wultu  doden  de  vtzen  in  deme  buke^ 
Sic  Geb.  Beg.  z.  J.  1562.  nym  eyne   slangen   ynde   vorsnit   or 

ttwtrpy  m.  Auswurf  aus  einem  honet  vnde  tzagel  drier  vinger  breit 
(rniieii,  ausgeworfene  Erde^  Damm.  vnde  den  drudden  deyl  werp  ut  dat 
ok  möge  we  nppe  deme  utworpe  des  25  ingheweide,  vnde  to  snit  id  to  stu- 
graven  eyne  gude  muren  leggen  laten  cken  vnde  lat  id  sere  seden,  dat  woys 
drier  vote  dicke  (1373).  Gott.  ürh.  schal  men  drinken,  so  spiet  men  de 
h  nr,  271;  de  ouerhorige  man,  de  kroden  vt  dem  büke,  dat  schalmen 
borgher  is  hir  in  der  stad  to  Gosler,  don,  so  dicke  alse  de  vtzen  hir  ver- 
de scal  vrede  hebben  hüten  der  stad  80  kernen.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  103;  me 
muren  baten  dem  vtworpe  der  stad  piag  de  vtzen  vuste  drogen,  Se  hup- 
graaen.   Gosl.  Bergges.  §  133.  pet  lyke  wol  in  den  pauL  Koker  S. 

itwert,  fitwordes,  adv.  auswärts.  319;  als  de  ütze  in  den  paul  hupt, 
De  boppenere  ghift  ütwort  (nach  aus-  So  stygen  in,  dey  da  baden  wylt. 
irärts)  van  deme  waghene  ver  pen-  85  das.  S.  323. 

oinghe,  to  huswort  ne  ghift  he  nicht.  nye  =  uvula ,    das  Zäpfchen   im 

ÄöWf.  St.  B.  486;  Weret>  dat  je-  Hoise.  Weme  de  vue  ys  nedder  scho- 
nicb  man  were,  de  mit  wapene  hir  ten  in  deme  halse,  de  make  eyne 
IQ  de  kumpenie  qneme  efte  ene  same-  gargalinge  in  deme  halse  myd  eticke, 
hge  makede  van  binnen  vtwordes  iO  dar  bartram  vnde  vygen  inne  soden 
^der  van   bnten  inwordes,   de  scal       synt.    Herbar.  f.  Sb. 


V(F) 

IW  Buchstabe  -^  hat  im  Mnd.  glei-  gegen  im  Auslaute  steht,  also  z.  B. 
d^  Lautwert  mit  f.  In  der  Schrift  af,  def,  hof,  wif,  aber  ave,  dev.s,  ho- 
^^ien  beide  regelmäßig  so  unterschie-  ves,  wives;  nur  in  Fremdwörtern^  z.  B. 
^t  daß  Y  im  An-  und  Inlaute^  f  dEo-  50  fackel,  finantzie,  fin,  fabel  u.  a.  steht 


VACH  188  VADDER(EN)SPEL 

f  auch  im  Atüaute.    In  Verbindung  radder,    m.    GevaUer^    Tauf  zeugt. 

mit  einem  T-laute  wird  gewöhnlich  f  vaddere  vel  pade,  compater,  patrinus. 
gebraucht^  z,  B.  blift  (blivet),  heft  Engdh,  Ok  en  schallen  vnse  borgherc 
(hevet),  vorderft  (vordervet),  sterft  vnde  borgherschen  nycht  vadden 
u.  a,  —  Doppeltes  S  tvird  manchmal^  6  werden  buten  der  stad.  Brschw.  l'rL 
namentlich  westwärts^  im  Inlaute  statt  7,  137,  118;  de  prost  (=  provest^ 
eines  einfachen  v  gesetzt,  nach  kurzem  min  broder,  wordt  vadder  undt  leid: 
Vokal;  z.  B.  neffe  (neve),  effen  (even),  dadt  kind  beten  Ilsabe  (llSi).  Z.  l 
heffe,  boffen  w.  a.  —  Wechsel  mit  w  Harz-V,  1869,  H,  4,  S,  106;  einland- 
tritt  schon  ziemlich  früh,  namentlich  ini  10  my  .  .  vnde  lep  to  den  luden  ii/ 
Anlaut,  weniger  im  Inlaut,  auf;  bei  hus,  vnde  bat  se  to  fadderen  in  aii- 
sonst  unbekannten  Wörtern  ist  es  daher  derer  lüde  namen.  Hamb.  Chr.  iöT 
oft  sehr  schwer,  wenn  nicht  unmög-  —  Au^h  =  Gevatterin.  Den  arnitL 
lieh,  zu  entscheiden,  ob  ihnen  ein  v  oder  kinderen  plach  se  (d,  h,  EUsaktl, 
ein  w  gebührt.  Auch  Vertauschung  des  15  gerne  na  to  volgende  to  der  dop 
V  (w)  mit  b  ist   nicht   ohne  Beispiel.       vnde  dar  vadder  to  werdende,  iv^ 

vach,  Interj.  =  wach!  Dial,  Greg,       Passion(üf272^;  wetet,  dat  ek nicht 
183,  u.  s,  goydes  bogen  up  iu  en  byn,  dat  g 

yacht,  m.   yaehte,  f.   das  Fechten,       iuwe  sinne  uppe  iuwe  vadderen,  d 
Kampf,    Streit.     Alle   ghi   vterkoren  20  Gerlageschen,  settet.    Pf.  Germ.  V. 
der  hemmelschen  stad  Jerusalem,  de       387. 

gy  juwen  vacht  hebben  vuUenb rächt.  yadderen,  schw.  v.  Gevatter  nenm. 

Fastenandacht.  Germ.  20,  342;  du  Deme  it  wol  geit,  de  kricht  vtl 
(paschedach)  bist  sines  herten  dure  vrunde,  den  vaddert  unde  svsagtr 
scat,  wente  he  an  di  herliken  vuUen-  26  mannich.  Gl.  zu  JB.  F.  IV,  9;  decj- 
brecht  heft  sinen  vacht  unde  wedder-  (Geld)  heflft,  ys  gebeten  eyn  ma:. 
wunden  (=  vunden)  dat  verlorne  scap.  Den  swagert  vnde  vaddert  eyn  yslic. 
Hanov.  Gebetb.  I,  75,  S.  386 ;  berede  ghern.  Schip  v.  Narrag.  f.  39. 
dy   tor  vachte  (:  wachte).    Sündenf.  yadderengelt,  «.  GevaUergeld,  Pi 

438.     Vgl.  vecht.  30  thengeschenk.     Dat  nemant  mer  dr 

yacht   (zu  vän),    eig.  Fang   (s.   u^      eine  gülden  munte  to  fadderengelu 
vank),  der   Kornertrag  eines  Jahres,       geuen  scheide.    Hamb.  Chr.  472. 
Ernte,    altfr.    vacht,   vecht.     Soe  is  yadder(e]i)kols,  m.  GevaUer(inntn 

recht,  dat  hy  .  ,  van  den  ghrunde  gewäsch,  unnützes  Gerede;  auch  va 
des  landes  neme  die  halue  vrucht  35  derensnack,  s.  Schütze,  4,  295.  Vni 
end  vacht.  Richth.  304,  §  7;  de  ok  summelke  vrouwen  holden  dar  dt 
vacht,  daer  hy  an  den  velde  beghinck.  vadderkols,  vnde  vorrichten  and  : 
das.;  alle  roeff,  draghende  ende  dri-  achter  eren  ruggen.  N,  Bus,  II,  ^i 
vende,  ende  [an]  fachte  ende  an  ock  geboret  einem  wandersmanne  « 
flyuse  oppen  felde.  das.  378,  §  12.  40  dem  wege  nicht  ane  nodt  stylle  t! 
—  Hieher  das  von  KU.  als  germ.  .sax.  stände  .  .  vnde  mit  allen,  de  em  '* 
sicamb.  bezeichnete  vacht  =  maend-  dem  wege  beyegenen,  einen  lang 
kost,  demensum?  vadderenkolß  holden.  N.Gryse^L.I 

faciletken,   Schnupf-,  Taschentuch.      fr.  14.  Bog.  T3. 
(Ist  wol  ein  Fremdwort,    s.  Grimm  45      yadder(en)8p6l,     n.     Gevatter.^p- 
8.  V.  facenetlein.)  faciletken  ofte  nese-       Nu  hei  nein  bischop  wesen  wel,   i. 
dok.  Slagghert  178.  speld  hei  gerne  dat  vadderspel  ul  ; 

fackele,   Fackel,    facula;  fackeler,       makede  wol  synen  mäch  tom  hor< 
de  de  fackele  drecht  efte  maket,  fa-       d.  h.  begünstigt  seine  Verwandten,  u- 
culator.   Slrcis.  Voc.  50  Nepotismus.  Theoph.  /,  237;  alse  t 


VADDERKEN  189  VADER 

(itr  verfestete  Hüdesheimer  Bürger-  Unde  makede  de  (l^i^i^^i^)  cleyne 
meider  von  Mcilem)  nene  schulde  en  (dünne)  alse  de  vedeme.  J2  Mos.  39^ 
weit,  de  de  rad  mit  rechte  to  my  3;  de  lakene,  de  schullet  hebben  44 
hebben,  wen  dat  ek  my  mit  H.  unde  ghenghe  .  .  Unde  en  yslik  ghangh 
mit  L.  nicht  vordregen  en  konde,  5  schal  hebben  24  vademe.  Hamb,  Z, 
unde  mit  oren  vrunden,  dar  yd  der  B.  p.  306,  13;  roet  alse  rode  ve- 
ghemeynen  nut  ghalt  .  .  darumme  deme  (vermiculus).  Jes,  ly  18;  als  du 
dat  ek  ores  vadderenspeles  unde  orer  haddest  alle  dyn  ghud  dyneme  ghiri- 
swegerschup  nicht  mede  Yolgen  en  ghen  vadere  vorlaten,  alzo  dat  du 
wolde  etc.  Z.  f.  N.  Sachs.  1855^  S.  10  eynen  vadem  ouer  dyneme  lyue  nicht 
145.  beheeldest.  Sp.  d.  SammitL  III  in  e. 

TaUerken»  Dem.  zu  vadder,  als  Gebet  an  St,  Franz.  —  J3.  Als  Maß 
Liebkcsungswort.  Idt  het :  fadderken,  (jetzt  contrah.  väm),  ags.  fadhm,  alts. 
sett  (=  set)  my  nycht,  wy  sen  jw  fadhmös  (brachia  bina),  sechs  Fuß; 
wedder  Ymme  nicht.  Man.  Liv.  4\  232.  15  eig.  das  Maß  der  atisgebreiteten  Arme. 

vadderpennink,  m.  Pathengeschenk.  Jewelk  rode  sta  uan  der  anderen 
Thom  radderpenninge  hebben  de  van  enes  vedemes  (Old.  Hs.  vademes)  lanc. 
Lübeck  (dem  Herzog  v.  Meld.)  vor-  Ssp.  5,  45,  8;  se  scoleu  ok  selten 
tret  einen  groten  credentz  van  10  m.  en  stenern  cruce  twyer  vadmen  hoch 
lodich  schwär,  v.  Hövelj  Chr.  49;  dar  20  ^PP^  ^^  stede,  dar  he  ghedodet  wart. 
4fD  schall  eck  nemandt  mer  gheven  Fidic.  2,  31;  vnd  wart  dat  flet  vp- 
to  vaddergelde  (Var.  -penninghe)  dan  gesäuert  vnd  wol  einen  vadem  deper 
alse  teyn  swarne  penninghe  (1489).  gemaket.  Hamb.  Chr.  455.  bes.  vom 
Brm,  Stat.  668.  Holz,  Klafter,  6  F.  hoch  u.  6  F.  breit. 

Taddersehe,  y.  Gevatterin.  Dyt  25  Van  dem  vatmen  holtes  ((ds  Abgabe) 
kyndt  (d.  h.  Ludger)  plach  stedeliken  dre  penninghe  (1343).  Sudend.  11^ 
rao  .  .  bladeren  .  .  boecke  to  ma-  nr.  47;  309  vademe  lignorum  ^i^d4/ 
keoe.  unde  de  bevol  he  syner  vadder-  Hamb.  Kämmer.  B.  1,  p.  376;  vertich 
5chen  (im  lai.  Text  nutrici,  d.  i.  vo-  vatmen  holtes.  Lüneb.  Urk.  VII^  nr. 
derschen)  to  warene.  Münst.  Chr.  1, 93.  30  805.  —   Von  andern    Gegenständen : 

vade,  f.  des  Vaters  Schwester  (vgl.  1  tunna  lynen  .  .  et  1  pannum  brug. 
rede  ti.  veige),  altfr.  fethe,  ags.  fadhe.  et  1  lyneum  van  44  vatmen.  Laurent^ 
De  eldemader  unde  de  eldermoder  p.  78.  —  Maß^  nach  dem  die  Meeres- 
smt  negher  erue  up  to  borende  den  tiefe  angegeben  wird.  S.  Glossar  zum 
de  om  vnde  veddere  vnde  vade  vnde  35  Seebuch. 

meddere.   Lüb.  B.  265;    vol  suster  vademen,   schw.  v.  das  Maß  eines 

kint  is  nagher  erue  up  to  borende  Fadens  geben.  Wy  heft  ghegund,  dat 
den  om  oder  ueddere,  iof  uade  oder  me  de  Billen  uprumen  magh  vnde 
meddere.  das.  340;  dhe  om  ofte  dhe  vadem  holt  darinne  dael  vloeten  na 
veddere  ofle  dhe  vadhe  ofte  dhe  mod-  40  Hamborgh,  vnde  dat  sulue  holt  to 
dere.  Stad.  St(U.  II,  12;  de  (der  alte  vademende  vnde  in  der  lenghe  to 
^df)  nam  to  wive  des  hertogen  wesende,  alse  id  upter  Alster  een 
Harordi  wedewen  Juchtam  (Juditham)  woenheit  is  (1410).  Lüb.  Urk.  F,  nr. 
van  Engelaut,  du  was  vaden  dochter       314. 

greven  Bobertes  van  Vlanderen.  Sachs.  45  vader,  m.  Vater.  Der  Genetiv 
Weltehr.  (Monum.  hist.  Germ.  2)  275,  schwankt  schon  früh  zwischen  vader 
^^ ;  Dideric  .  .  de  was  geboren  van  (der  gewöhnlichen  Form)  und  vaders. 
der  dridden  vaden  Baldewines  etc.  So  heißt  es  z.  B.  in  den  Brem.  Stat. 
das.  277,  22.  —  Vgl.  vedeke.  von  1303  S.  18 :  van  thes  vader  we- 

Tiieme,  m.  1.  Faden^  filum.  Engelh.  so  ghene ;   dhat  scolde  stan  uppe  thes 


VADERHALF       190       VAKENE  VAKE 

yader  unde  ther  moder  eyth.  Dagegen  Umfriedigung^  Zaun,  jugalis  sepe^ 
S.  15:  An  then  namen  thes  vaders  quod  dicitur  iuc-fac.  TFerd.  Ut^xr 
unde  thes  sones  etc.  — Am  längsten  A,  1;  dann:  Abtheüung  einer  Rluw 
Uieb  das  genetivische  s  weg  in  Verbin-  lichkeit  (in  Häusern  etc.).  intersti 
düngen  wie :  in  sines  vader  lant,  eines  5  cium.  Voc.  Engelh.  En  huas  vaD  so 
yader  hüs  u.  a.  —  Plur.  gew.  ve-  Tacken  (domns  habens  sex  distinctio 
der(e).  wi  unde  unse  vedere.  1  Mos.  nes,  proprie  vake).  Brem.  u.  Vm 
47^  3  (H.);  hillige  yedere  (patres).  5.  Samml.  p.  141;  he  (de  dnvel)  nai 
Chr.  8d.  44,  10;  dat  was  einer  el-  sparen  unde  dak  mit  sik  enwech  ei: 
deren  unde  yedder  yedderen  hovet-  10  gröt  yak.  Zeno  652 ;  de  wynt  vored 
slot.  Leibn.  3,  361.  —  yader,  ehrende  eyn  grot  yak  blyes  yan  deme  tom 
Bezeichnung  älterer  Leute;  yader  in  Karner  JS04c;  III  s.  den  frowen,  ded 
oder  an  gode  ist  Titel  von  Bischöfen,  gharuen  tho  worpen  in  dat  fack  i 
Äbten  u.  s.  w.  Dem  erwerdighen  an  der  schunen.  Wism*  Reg.  S.  Spir.  t 
gode  yadere  ynde  hern,  bischoppe  to  15  1501 ;  de  Fresen  geyen  sick  un>lt 
Razeborch  (1413).  Lüb.  Urh.  V,  nr.  hartich  Knuth  tho  Slesewick,  den 
457;  deme  erwerdighen  yadere  an  geyen  se  landt,  geld  ynde  husspiEi 
god  ynde  heren,  heren  J.  abbete.  ninck,  so  dat  achtein  yacke  hus 
Maltz.  Urh.  3,  247  u.  h.  —  Als  Her-  (d.  h.  eine  Abtheilung  von  18  Fächer, 
bergsvater.  So  ock  ein  meister  gesin-  20  J€  18  Fach)  geyen  einen  njen  tho^ 
net  wher,  einen  gesellen  tho  yorschri-  neyen.  Falcks  Staatsb.  Mag.  9,  6;^^ 
yen,  schal  he  solches  thovorn  dem  ider  yack  huses  (gibt  an  Zeil)  II 
yader  anmelden.  Hamb.  Z.  R.  p.  39^  krumstert.  Old.  ürk.  v.  1565;  t' 
15.  —  Urheber.  Do  sprak  de  wulf,  solches  yak  kann  auch  aUein  skli-' 
des  strides  yader.    Aescp,  4^  v.  91.    26  ohne  eine  Abiheilung  des  Hauses  sell^ 

yaderhalf,  Vaterseite;  yan  y.,  väier-  eu  sein,  eyn  ruem  ynde  yack  hu-i 
licher  Seüs.   Magd.  Seh.  Chr.  74,  16.       harde  by  mynem  huse   ynde  neges 

yeL^erlicheii^Titd  hoher  Geistlichen.  myner  wand  belegen,  so  yerne  ai. 
sine  hochwerdige  vaderlicheyt  (vom  dat  yan  dem  portehuze  delet  vn 
Erzbischof).  Man.  Liv.  4,  245.  80  scheden  is  Old.  Urh.  v.  1462.  —  Tt  r 

yaderlik,  adj.  väterlich,  yaderlik  mit  dak.  das  die  kirche  stets  in  g' 
erye.  Korner  74^.  ten  dacken  ynd  facken  gehalten  werJ< 

yaderslaehtich,  adj.  Vatermörder.  Cod.  Brdb.  /,  6,  307.  s.  J.  Grm^ 
Vnde  den  yaderslachtiglfen  ynde  mo-  WB.  s.  v.  —  iÜberh,  Raum.  0  hti 
derslachtighen  ynde  den  manslachti-  35  Jhesu,  ik  (Eva)  hebbe  ghebrok 
ghen  (patricidis  etc.).  iTim.  1,  9(L.).       weder  dy  .  .  des  hebbe  ik  ghebuvs 

vage  =  yade,  s.  unter  g  //,  8. 1.  der  helle  yak  (d.  h.  den  HöUeimw 
Ok  is  de  halff  broder  ofte  de  half  bewohnt)  wol  yif  dusent  iar.  Rtti' 
suster,  de  echte  kinder  sint,  nager  1^.  610.  —  Beutel,  Tasche,  loculu 
erue  vp  to  nemende  dan  de  om,  ofte  40  ein  yak  in  der  taschen.  1  Voc,  li| 
de  yeddere,  ofte  de  uaghe  ofte  de  (eyn  budel  Voc.  L.).  Vgl.  Rief.  s. 
moder.   Hamb.  R.  18,  12.  locellus. 

y?^^  Furche?  De  dorde  lantbroeke  yakem&ls,  adv.  oftmals.    Wi  hei 

is,  we  dair  ploget  2  eder  3  vagen  ben  dy  .  .  ock  folgende  vakemi. 
(Furchen  Überpflügt  ?)  Ostfr.  L.  R.  45  darumme  angereget.  Z.  f.  Lüb,  Ges' 
III,  92.  2,  327. 

vadie,  contrah.  aus  vagedie,  Vogtei.  yaken(e),  yake,  adv.  oft  (hochd.  g 

Dat  die  vadye  to  T.  sin  sy  ind  sins  vach) ;  eu  vak,  ags.  fac,  Fach,  Raun 
gestichts.   LaconM.  i,  262.  „hier  findet  das  nd.  vaken  seine  B- 

vak,  n«  olUs.  fac,  dUfr.  fec,  fac,  eig.  50  tung^  es  besagte  spatiis  temporum 


VAL  191  (VAL-)  VALLEBRÜGGE 

iam  saepe,  weil  das  sich  nach  Jahren  sach.  Schaeksp.  f.  17;  do  se  van  hun- 
tntderholende  oft  geschieht.^  Grimm  gere  weren  vale.  das.  f.  48;  hund, 
s.  t,  fach.  Vgl.  Mundart,  i,  J277, 1.  de  was  vael  van  hären.  Emd.  Mscr. 
Den  saloen  man  plagen  se  vaken  to  nr.  138.  f.  Ih;  vier  kaluere  .  .,  der 
Tortomen.  JDial.  Greg.  168^;  he  plach  5  dath  eine  fall  roth  were  mit  einer 
dar  vake  syne  brodere  to  senden.  Witten  sterne  .  .  dath  ander  .  .  bloth- 
iis.  166 ;  to  manigen  tiden  vaken.  roth  etc.  Wtsm.  Zeugeb.  p.  448;  bes. 
Fries.  Areh.  i,  318.  Häufig  aUitte"  vom  Pferde.  Hebben  mi  de  rad  to 
rierend  mü  vele  verbunden,  vake  unde  G.  gegheven  eynen  valen  hengest. 
Tele  toghede  syk  en  geyst  to  Lubeke.  10  Gott.  Urlc.  v.  1390,  —  den  valen  pa- 
Lib.  Chr.  2^  423 ;  B.  toch  up  de  gen  striken,  schmeicheln^  lügen  u.  be- 
Sassen  vaken  unde  vele.  Bothos  Chr.  trügen.  Se  (die  Prediger)  laten  der 
f.  84 ;  vakene  unde  vele.  Brschw.  lüde  sunde  staen,  Uppe  dat  se  de 
Cht,  i,  253^  Anm.  Magd.  Seh.  Chr.  gunst  entphaen,  Se  striken  oc  den 
BSS,  19  u.  h.  oder  synonym  mit  dicke.  15  valen  pagen.  HöUen  bei  Ge/fcken  74; 
Takene  unde  dicke.  Sp,  d.  Dogede  f.  vor  Flensborch  vant  men  en  up  dem 
219  M.  252 ;  Bothos  Chr.  f.  179 ;  Magd.  falen  pagen,  ertappte  man  ihn  auf 
Sek.  Chr.  156^  11.  Vgl.  Gr.  R.  A.  Schelmerei,  Büberei,  v.  Lüiencr.  2, 
14.  —  Gesteigert:  So  du  dat  vaker  487^  98.  ;,eenen  upn  fahlen  peerd 
deist,  yo  id  beter  is.  Bost.  Areneib.  20  fynnen ,  einen  lügenhaft  befinden.^ 
liß^;  vnde  nicht  vakener  to  bruwende       Strodtm. 

ven  enes  in  der  weken.  Lüb.  Z.  B.  valaehtieh,  adj.  zum  Fallen,  Ein- 

ISl;  unde  nicht  vaker  to  bruwende  stürzen  geneigt;  voll  Trümmer.  De 
etc.  das.  180;  yo  ein  minsche  mer  dar  wanen  in  dessen  vallachtighen 
vnde  vaker  bichtet,  io  he  mer  gnade  25  steden  (in  ruinosis  bis).  Eeech.  33, 
veruet  van  gode.  Bavenst.  f.  156^;  24  (L.)  (Hamb.:  wSstenye.  Luth.: 
Takest  Brem.  h.  geb.  84^.  Wilste.) 

val,  m.  Fall,    ik  mot  enen  val  mit  (valant)  volant,  m.  Teufel.  (Partie. 

di  wagen,  scholde  it  mi  ok  kosten  zu  ags.  fselan,  verführen.)  Gr.  Mythd, 
minen  laugen.  Cl.  Bur  457;  denck  80  943.  Du  best  tobroken  der  hellen 
desses  vorsten  valles  (Friedr.  Fuß-  band  Vnde  dar  inne  gebunden  den 
faUs  vor  Heinr.  d.  L.).  Komer  103^^;  hosen  volant.  8.  Margar.  pass.  f.  Tb. 
hes.  Todesfall,  bededingt,  dat  N.  N.  (In  Göthes  Faust:  Junker  Volant.) 
mach  twe  gesellenn  holdenn  .  .  so  (valant-)  valent-inne^  f.   Teufelin, 

lange  dath  eynn  vhall  (Todesfall  u.  35  schreckliches  Weib.  He  sprack:  id 
dadurA  eine  ledige  Stelle)  in  dem  stunde  noch  allent  wol,  Men  eins  dat 
ampte  kumpt,  alsdenne  mach  he  to  ick  iu  clagen  schal  Van  iuwer  hosen 
TuUeni  ampte  kamen.  Lüb.  Z.B.  307;  Valentin  (die  Gemahlin  des  Kaisers 
(fs  nahmen  an  einer  Hochzeit  nicht  Octavian  ist  gemeint),  Hadde  ick 
Theü)  de  bormester  H.  W.  dorch  40  nycht  gehat  so  wysen  syn,  So  hedde 
den  fal  der  moimeu  seliger;  de  bor-  se  my  truwel50  gemacht.  Octav.  f.  4. 
mester  H.  S.  dorch  siner  fruwen  va-  valbdm,  m.  Fall-  oder  Schlagbaum. 

der  val  (1540).  Seifart,  Sagen  etc.  aus       Item  2  punt  H.  B.    vor   valbome  to 
HUdesk.  i,  140.  —  Gefälle,  Einkünfte.       beugende  unde  bocke  (Böcke)  to  set- 
Tth  den  vellen  vnd   vpkumsten  der  45  tende  etc.   (1489).    Z.  f.  N.  Sachs. 
nhagelaten  guder.    Wism.  Zeugeb.  v.       1869,  S.  198. 
1536.  (val-)  vallebrngge,  f.   Fallbrücke. 

vil,  adj.  fahl,  falb,  gelbgrau,  Haß.  Leit  maken  vallebruggen,  de  men  to 
pallidas.  Voe.  Engelh.  —  He  wart  rot  samene  mochte  coppelen  mit  haken, 
unde  ok  vale,   do  he  Lucretiam  an-  60  Magd.  Seh.  Chr.  33^  3, 


VALDE  19^  VALEE: 

valde,  m.  (=yolde?)  FaUe.    men  tdlij  Fehler,  fehlerhafte  Steüe?  Item 

mach  de  (lakene)  hir  bringen  in  eren  ein  faly,  die  breke  een  marck.  lud 
rechten  valden  (1440).  Hans.  Reo.  yoirt  alle  faly  dar  na.  Z,  d.  Berg. 
/jP,  S,  272;  und  das,  was  etwas  um-  G.  V.  9,  91 ;  item  so  wey  (bäm  Wi- 
faltet,  einschließt,  Verschluß  jeder  Art,  5  hen)  falien  sette,  dey  broke  dar  var, 
eingejsäunter  -Bezirk,  Ecke,  Winkel.  twe  schillinckge,  vnd  alle  fallien  dar 
Vgl,  Mhd.  WB.  s.  v.  (vgl.  stotfald,  na  etc.  Fahne,  Dortm.  3,  225;  but- 
septum  equarum;  mestvalde.).  bes.  ter,  kese  und  alle  yitalien  Guldeu 
Hof  platz.  Vortmer  aal  malck  syne  so  vil  sunder  falien.  Kerkh.  v.  50.  — 
apen  holden  ind  waren  tusschen  malk  10  Vgl.  Teuth.:  fale,  faly,  missinghe.  gra 
husen,  eruen  inde  valden.  Dorst.  Stat.  tis,  frustra;  falien,  feien,  missen,  fal 
7,  203;  de  mögen  halen  .  .  boiken-  lere,  ih  Kü.:  falie-kant,  angalus  nui 
hold  und  voren   dat  to  erer  behoyff      quadratus. 

vpp  eren  valdt.  Seib.  Qu.  1, 110 ;  weer  valk,   adj.   falsch^  schmeichlemh 

emandt,  die  den  huysvrede  breke  ende  15  lügnerisch?    Wente  en  wart  vorbadi^^ 
sloege  enen  man  doot  io   den   huse       unde  wis  ghemaket  vormiddelst  cnMJi 
of  in  den  (l.  des)   huyses  betuynde       yalken  vorreder,  dat  etc.  Lüb.  Qu 
vaclde,  de  breke  hondert  mark.  i2ic&^A.       2,  231;   unde  wente  se  loveden  de 
524,  §  5;   ende  weer  yemandt,   die       yalken   worden   des  yorreders,  dar 
myt  enen  steen  worpe  in  of  vp  dat  20  umme  etc.  das.  2,  232.  —  Hiehf 
hues  of  in  den  yaeldt,  de  breket  etc.       ynde  eyn  yalch  trost  one  so  ver.' 
das. ;  or  huisz  ynde  hoff  .  .  mit  den       hadde  geled  in  de  unrechten  hillichtii 
anderen  achterhusen  ynde  yalden  in       Rost.   Andachtsb.  f.   52^.     Vgl  fa 
der  Straten  frig  ynde  quith  nergens       sare,  yalch  machen.    Dief.    (Gehi' 
mede  boswert  etc.  Old.  ürk.  v.  1523;  26  ^  ^^  väl?    vgl.  auch  yalke.) 
(Grenze)   vorerst  angande    vor    der  yalke,  m.  Falk.   Sprichw.  tys  bete 

Spilleschen  oren  yaelde,  twyschen  den  by  der  ylen  to  sittende  wen  by  den 
yelde  ynde  orem  dore.  Old.  Urk.  v.  yalcen  to  wippende  (Est  pax  ?illa^ 
1551.  —  ,,die  apostolischen  wopen  in  melior  quam  pugna  romana).  £" 
dem  valle  (d.  i.  yalde)  ligghen  laten,  so  Mscr.  nr.  114,  f.  37;  dat  lyf  b}V 
die  apost.  W.  zu  Hause  laßen;  Ggs.  (Hoffm.  heit)  yalc  (yulgus  ubique  i-x 
mit  dem  Schwerte  kämpfen.^  tur,  quod  corpus  falco  yocatur).  da> 

yaldemest,  saltrum,  instrum.  su-  f.  38  {„dsii  wil  zeggen,  het  leven  : 
toris.    Voc.  Locc.  voor    den    mensch   van  de  grootv. 

yalden,  st.  v.  falten.  De  jungen  35  waarde  .  .  lijf  geldt  hier  voor  Itve 
unde  de  olden  Ere  hande  se  tosa-  .  .  de  falk  is  een  edele  vogel.^  Harr' 
mene  volden.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  bomee  2,  30^).  -r-  den  valken  sti; 
4947;  mit  gevaldenen  henden.  Lehnr.  ken  =  schmeicheln,  (falke  wie  sow 
Art.  22,  1,  Varr.;  de  hende  valden.  vale,  Falbe,  Name  für  Pferde.)  Dt 
das.     S.  auch  volden.  40  valcken  können  se  (die  Jungfrau^ 

vale,  Fohlen,  s.  vole.  stryken,  de  wyl  wy  by  en  syn.  3'i^ 

valgrove,  f.  Fallgrube.     Darvmme       Liiderhich  59.    Vgl.  Wander  s.  v.  ^^ 
kere  he  wedder  by  tiden,  eer  he  vppe       26.  —  He  meende,  he  hadde  en 
de  valgrouen  des  dodes  kome.  Rost.      valken  fangen  (spes  decepta).  Br^' 
AndatMsb.  f.  5Ö^.  45  Mscr. 

y&lhafticli,  adj.  blaß(gelb).  De  mane  valke.    Also  dat  men  aUe  die  tu; 

wurdt  ganz  und  gar  verdüstert,  was       genante  dyenstdage  zu  der  syngini 
schrecklich  antosehende,   roth,    gell,       missen  in  den  koir  sal  spreiden  t} 
blauw,    groen   und  sust   valhafftich.      nen  vailken  (d.  i.  baldeken,  boldek  : 
Renner  2,  232.  60  s.  0.)  ind  setzen  darby  vier  birnt^: 


VALKENET  193  VALLEN 

den  waisskertzen  etc.  (1374).  Lacombi.       Häufig  bezeichnet  es  nicht  ein  unbeah- 
2,  nr.  758.  sichtigtes  Fallen^  sondern  ein  beabsich- 

TBlienet,  Faleonet^  Jcleine  Falkaune^  tigtes :  sich  stürzen,  springen  etc,  Se 
.Vfltie  mes  kleinen  Feldgeschütees,  villen  hastigen  up  ere  perde,  stiegen 
(Folkauiie  =  hcdbe  Schlange.  Frons-  5  rasch  eu  Pferde.  Lüb.  Chr.  2,  501; 
ftrg  1, 72.)  valkenette  edder  rerndel  darna  do  villen  de  Denen  an  ere 
^  Tierfel-^  slangen.  Ben.  537.  schepe  unde  rumeden  dat  lant.   das. 

ralkeile^ge,  Falhnerei,  Falkenhof.  2,  510 ;  de  vellen  do  in  de  böte  unde 
Item  80  heft  de  herscup  ene  valken-  in  de  klenen  schepe  etc.  Korner  239^; 
l^ge  dar  sulues.  Fries.  Arch.  1,  433  10  de  keyser  vel  snel  von  synem  perde 
fodtr  ist  es  das  s.  g.  falconagium,  vnde  greyp  deme  pauese  an  syncn 
Abgabe  für  das  dem  Herrn  eu  liefernde  steghereyp.  Ettgelh.  Chr.  f.  108^ ;  do 
ftfter  für  die  Falken?).  vellen  dar  dre  kerels  uth  (dem  Schiffe) 

Talkeavliicht,  Berechtigung  zur  myt  eyn  klen  boteken.  Hans.  Oesch. 
Ja^  mit  Falken?  bona  cum  omni  15  Bl.  1876,  S.  86;  und  wy  feilen  meist 
jure  ..  et  cum  his,  que  dicuntur  vul-  uth  Thoden  schepe  in  Kl.  W.  syn 
gariter  kerklen,  valkenvlucht,  Strand-  schip  eme  tho  hulpe.  das.  S.  87;  do 
fönt  schipbroke  etc.  (1300).  Faicks  he  (Erich  v.  Brand.  ^  den  die  Bürger 
Staatsb.  Mag.  Ä,  638.  bei  der  Wahl  im  Dom  belagerten)  ko- 

Tallen,  st.  v.  Prät.  vel,  vil,  vol  20  ren  was,  he  vel  dor  dat  heimelike 
iTnl),  Flur,  velen,  vilen,  volen.  1.  fal-  gemake  der  domheren  unde  kam  bi 
len.  He  vel  tor  erden.  R.  V.  1205;  einen  kane.  Magd.  Seh.  Chr.  171,  2; 
se  Tillen  al  to  der  erden  dot.  Lüb.  do  vlogen  vele  vromer  lüde  in  der 
(%r.  1,  177;  de  abbet  vol  vp  sine  nacht  ut  Halberstad  und  velen  over 
bee.  Bok  d.  Byen  f.  197d ;  he  vel  25  de  muren.  das.  371,  7;  do  vil  en 
np  »ine  kne.  Gerh.  v.  M.  101,  214;  borghere  over  de  muren,  de  den  ket- 
Tnde  ick  vil  in  jnin  anghesichte  vnde  teren  wol  gunde,  unde  lep  to  den 
rep.  Esech.  11,  13  (L.);  se  velen  an  vyenden.  Korner  243^;  vil  he  aver 
ore  knee.  Magd.  Seh.  Chr.  206,  5;  see  (fiel  über  sie  her)  unde  sluch  se 
an  ein  cruce  (=  cruzewis)  vallen.  30  alle  dot.  das.  75^;  vnde  vil  eme  in 
Ais.  205,  17;  se  velen  up  ere  bede,  sin  har.  das.  52^;  wart  he  vorscre- 
/irfe»  eum  Gebet  nieder.  0GB.  A.  cket  vnde  veel  vd  synem  beere  vor- 
^4 ;  vsJlet  de  vlot  oest  unde  de  ebbe  myddelst  flugt.  Lerbcck  §  113.  — 
West  Sednich  II,  11  u.  so  häufiger  2.  eu-fallen,  zu  Theil  werden.  Dusse 
dasttbst  von  Richtungsangaben  der  Fltä  35  vordeilden  dat  rike  .  .  Do  vel  Hugen 
K.  Ebbe.  —  Vom  Winde:  de  wynt  vil  Diderike  dat  deil  bi  dem  Rine.  Magd. 
tnecDJeghen.  Korner  249^.  Manch-  Seh.  Chr.  11,26;  hir  af  vel  vele  gol- 
«wi  (wie  auch  jetzt)  refi.  Welk  min-  des  dem  stole  to  Rome.  das.  189,  5 ; 
sehe  .  .  sik  gheuallen  heft,  deme  wol  dat  van  rechte  dat  rike  des  va- 
Sf^'halta  eten  gheuen  to  dem  ersten  40  ders  to  eme  ghe vallen  was.  Kornea* 
male  honnich.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  240c ;  were  jenich  got  geselle,  dem  ok 
^1;  hestu  dy  sere  vallen  .  .  dat  du  gelucke  nicht  en  velle,  dem  woldik  hel- 
dy  hefst  we  ghedan  in  der  borst,  so  pen.  Thcoph.  I,  357 ;  daher  auch:  ein- 
etc  Jas,  81h  ;  so  we  sek  gheuallen  kommen,  dat  opper,  dat  in  den  stich- 
l^eft,  de  schal  drinken  etc.  das.  118K  45  ten  vel.  Magd.  Seh.  Chr.  (Gl.);  unde  he 
van  he  (Christus)  sik  vel,  wo  lefliken  ok  eyn  armelik  ampt  hadde,  dar  nicht 
du  (Maria)  eme  up  helpest.  Brem.  afifvallenkonde. -fforweri95b.  --3.ZU' 
^ds,  Betb.  llQh ;  he  vil  sik  so  sere,  fallen,  vorfallen,  sich  ereignen ;  häufig 
dat  etc.  Chr.  d.  nordelb.  Sachs,  p.  104 ;  refl.  He  see  to,  ofte  dar  jennich  ge- 
aalt sik  en  man.    Ssp.  5,  90,  3.  —  ^  brek  edder  vorsumenisse  velle  an  der 

Mimtototod.  WarMfbnob.   Y.  J3 


VALLEN  194  VALLICH 

molen.  Leibn.  3,  469;  he  dachte,  it  i,  168  u.  298;  we  hyr  ongehorsa 
mochte  noch  beter  vallen.  R.  V.  inne  werde,  tegen  den  weiden  wy  a 
1979;  id  vel,  dat  etc.  Br.  d.  Cir.  93^;  semptliken  fallen.  Wigands  ÄrcJi. 
also  vil  it  lucliken  konink  Edwardo  64 ;  dar  twischen  vil  do  D.  unde  d 
to  beyden  syden.  Komer  188^ ;  also  5  ghedinghede  dar  twischen  ene  Trur 
dat  jar  vil  na  umme  was,  do  vil  bi-  like  sone.  Korner  238^ ;  wolde  d 
schoppes  H.  syn  wech  (führte  sein  hovetman  van  stund  laten  hengLt 
Weg  eufaüig)  dar  hen  etc.  das,  61ä ;  Des  vellen  do  de  borghere  dar  r 
also  de  bode  uppe  dem  wege  was,  unde  beden  etc.  das.  235^ ;  daer  v* 
do  vil  idt  sik,  dat  etc.  Lüb.  Chr.  2^  10  de  raidt  do  voer  (hinderte  es)  und 
515 ;  it  wil  sik  ok  ovel  vallen,  einen  wolde  des  nicht  staden.  Münst.  0 
üblen  Ausgang  nehmen.  R.  V.  4640;  i,  265;  dar  en  antwardede  de  k 
icht  hir  na  vede  van  velen,  so  etc.  nyngh  nicht  sere  to,  men  he  vil  0' 
Magd.  Seh,  Chr.  209,  29;  also  dar  fiel,  geriet)  vppe  en  scheldent  ("ios 
do  in  des  paweses  hove  starke  rede  15  Hans.  ürk.  II,  8.  602;  vorleten  d^ 
und  wordstryde  villen  van  den  doc-  cristen  loven  unde  villen  wedder  u} : 
toren.  Korner  119^.  —  4.  Vielfach  eere  afgodde.  Korner  72^;  he  \ 
in  übertragener  Bedeutung.  Adam  en  uppe  de  losheit  .  .  dat  he  spri; 
hadde  nicht  gefallen.  Br.  d.  Eus.  9^;  das.  194^;  to  deme  lesten  velltn 
bes.  mit  Präpositionen,  die  aber  oft  20  up  de  dedinghe.  das.  138c;  do  viL 
nur  durch  Tmesis  von  dem  Verb,  ge-  se  uppe  daghent  myt  den  Tempeler. 
trennt  sind  u.  nicht  immer  eum  Subsi".  das.  169^;  were  id,  dat  en  deel  i 
gehören,  greve  Jurge  vel  an  degedinge,  der  vorsten  ordele  sik  nicht  w^ii 
nahm  seine  Zuflucht  eu  etc.  Magd.  noghen  laten,  so  scheiden  de  vor^ti 
Seh.  Chr.  351,  27;  wolden  se  nicht  25  wedder  dat  deel  vallen  alzo  wedij 
mer  stormen,  sunder  se  beghunden  desyrcdesyjende.  das.232^.  —  Ai 
in  deghedinghe  to  vallende.  Korner  dat  vallende  ovel,  Epilepsie^  moi\>i 
96b;  doch  vel  he  an  de  dorheyt  (ver-  caducus.  Voc,  Engelh.  Alle  de  lI\ 
fiel  auf)^  dat  he  vlegen  wolde  also  (d.  h.  Antonius)  bulpe  anropet,  w-.] 
en  vögele,  das.  70d;  de  van  Halle  30  den  vormyddelst  dyner  wenlich 
velen  an  den  rat  to  Magd,  (gingen  geloset  van  dren  ovelen,  also  v.i 
bittend  an)  unde  beden  etc.  Magd.  deme  snellen  dode,  van  deme  >.{ 
Seh.  Chr.  363,  24;  de  keiserinne  vel  lende  ouele,  van  der  entfengyngc  «11 
bi  creme  swager,  fiel  ihm  zu,  stellte  heischen  vures  (d.  i.  iguis  bai-: 
sich  auf  seine  Seite.  Chr.  d.  nordelb.  35  Rothlauf,  erysipelas,  auch  Anton^i 
Sachs,  p.  70;  hir  an  (an  den  Bann)  feuer).  Brem.  k.  geb.  155 ;  de  valk: 
kerden  sik  vele  herren  unde  vellen  suke.  Korfier  204^. 
bi  koning  Otten.   Bothos  Chr.  g.  J.  vallender, vallynder.  y^Wah'^Civ 

1204;   de  hertighe  van  Bart  vel  by       lieh  ein  eingezäunter  Bezirk,  tal- 
de  stat.    Lüb.  Chr.  2,  157;  (des  vul  40  durch  einen  „Falter*'  (s.  Schmäh 
eme  bi  de  stad  van  dem  Holme,  das.       522)  verscMoßen  war.     Vgl.  dw  O1 
2,  307);  darto  villen  by  ene  de  Sas-       namen  Vallendar,  Ibldern  etc,  vvir 
Ben.  Korner  76^;  weme  tughes  borst       half  grasz  landes  Stonkens  vallaL 
wert,   de    is  in  der  sake  ghevallen,       genoempt.    Old.  ürk.  v.  1558;  it 
hat  seine  Sache  verloren.    Gosl.  Stat.  45  den  fallynder,  den  N.  N.  syner  L 
95,  14 ;  he  is  ghevallen  an  der  sake.       frouwen  ghegeuen  hadde,  glieue  ; 
das.  96,  38;  aldus  vil  de  konynk  myt       S.  Jurien  to  Senwerdeu.    Old,  i. 
her  Otten  to  teghen  de  stad.  Lüb.  Chr.      1495. '^    Lks. 
2,  176;  mit  deme  velen  to  de  Swe-  Tallicta,  adj.  fallend;  bilcR.    wo: 

den  almestich.  das.  1,  151;  vgl.  das.  50  erer  (der  Ehegatten)  eyn  valüch 


VALSCH  VALS  195  VAN 

Tobscheit  mit  des  anderen  yrunt,  so  van  stunden  an  dat  ordel,  me  scholde 
schal  he  sik  laten  scheden  mit  ge-  ene  (der  sich  für  einen  Sohn  der 
richte.  Summa  Joh*  f.  43c.  Margar.  v.   Dänem.  ausgab)   bernen 

rftlseh,  vals,    Falschheit^    Betrug.       alse  enen  valschener.  FalcJcs  Staatsb, 
Sldt  he  (der  Knoehenhauer)  al0odane    6  Mag.  P,  362, 
fhankes)  vehe  vppe  de  bencken,  dat  ralsch-,  valsliken,  adv.  fälschlich, 

p  eyn  falsch.  Ndd.  Rechtsb.  f.  154 ;  betrügerisch.  Hele  dyne  wunden  der 
d&t  78  eyn  recht  falsch,  dat  richtet  sunde  nicht  valsliken  vnde  loesliken 
men  tho  hudt  vnd  to  hare.  das.  155 ;  tho  in  disscr  tyt  der  gnade.  Lüb. 
scnt  it  ime  to  deme  Verden  male,  so  10  Geb.  B.  f.  Bh4;  valselken  vnde  vn- 
is  he  des  vahches  overwunnen.  Gosl.  truwelken.  Rtiss.'livl.  Urk.  S.  100&. 
St±  37,  31.  yalschmaken,  schw.v.  fälschen;  für 

Tibehf  T&ls,  adj.  falsch,  nicht  rieh-  unricJitig  erklären,  falsare,  falsitare, 
tig,  unecht,  nicht  so,  wie  es  sein  soll,  falsificare,  refellere.  Teuthon.  Do 
i.  B.  Maß,  Wage,  Geld,  bes.  auch  15  woirt  ein  compromysz  gemaket,  daer 
im  ( Handwerker Jarbeit.  We  so  uan  Juncker  v.  d.  Hoye  velle  entegen  dede, 
den  hantworchten  ualsch  werk  maket  wat  he  konde  unde  mochte ,  unde 
(Var,  ist  dat  en  hantwerte  werk  ma-  wolde  dat  compromysz  valsch  maken 
ket,  dat  meystere  des  amtes  by  eren  unde  wolde  daer  ock  ander  fromme 
eden  falsch  segghen),  de  schal  wed-  20  luede  valsch  ynne  maken,  de  daer  an 
den  teiQ  seh.  —  Koft  oc  iemen  ualsch  unde  over  hadden  gewest.  Münst. 
ghut  bnten  landes   (Var.   wol  buten       Chr.  1,  260. 

Undes  vals  gaedt  koeft,  und  bringet  yamber?     1  pelsdekene  vnde   ene 

dat  in  onse  Stadt  tho  vorkopen  vnd  vambers  dekene.  Wism.  Invent.  f.  69. 
datsnlvige  gudt  werdt  vals  gedelet),  25  van,  seltener  von,  präpos.  1.  räum- 
^ode  dar  (wagt  er)  he  dat  waren  in  den  lieh  (u.  übertragen)  den  Ausgang,  Ur- 
hileghen,  dat  he  dar  nen  ualsch  (  Var.  sprung  so  wie  die  Entfernung,  Tren- 
Talacheyt)  ane  wiste,  do  het  cofte,  nung  anzeigend:  von  —  her,  von  — 
10  darf  he  dar  umme  nene  not  liden.  weg.  Se  lepen  de  ene  van  voer  (vorne) 
Lüb.  R,  313.  liäufig  in  den  Zunftr.  30  to,  de  ander  van  achter.  Leben  d.  h. 
Ggs.  uprichtich.  —  betrügerisch,  tvie  Franz.  6^;  do  mende  de  bisscop, 
im  Hochd.  .  hadden  se  de  stad  vore  vorraden  to 

Tabekeit,  /*.  Fälschung,  Betrügerei  einer  haut,  se  mochten  se  ok  wedder 
Were,  dat  de  valschet  lepe  vp  enen  vorraden  van  der  hant.  Lüb.  Chr.  i, 
h&lTen  verdinc,  de  vorluset  sine  hant.  85  365 ;  de  van  enem  bure  was  hertich 
Mer  trede  de  valschet  vp  enen  ver-  gheworden.  Korner  160ä,  —  van  dan, 
dinc  oder  dar  enbovene,  dat  sal  he  von  dannen;  van  hinne(n);  van  hir, 
beteren  mit  sines  sulues  liue.  Big.  van  na  (de  prope),  u.  a.  wie  im  Hochd. 
S.  R.  p,  185 ;  der  werlde  valschheit  Bemerketiswert  ist,  daß  van  euweilen 
nicht  en  achten.  Lüb.  Dodend.  v.  15.  40  mit  dem  Gen.  verbunden  wird,    g,  B. 

talsekei,  schw.  v.  fälschen.  Enen  Also  vele  soticheit  van  trostes  kumpt. 
bref  krenken,  valschen  efte  breken.  Fass.  Chr.  212;  van  dansen  unde 
'^rci.  f.  St.  u.  K.  Gesch.  d.  Herz.  singen  unde  van  alles  hoges.  Botho 
S.  H.  L.  /,  76.     S.  yelschen.  £f.  J.  1311;  he  let  Jesum  in  den  han- 

vilsckei,  adv.  fälschlich,  falschen  45  den  van  aller  der  wreden  wuluen, 
to  leren  dyne  neghesten  in  den  din-  (van  vertritt  hier  den  Gen.)  Pass,  Chr. 
gen,  de  syne  sele  antreden  .  .  efte  32y>.  Das  genet.  -s  in  van  verens, 
tugesta  valschen  ieghen  dynen  ncghe-  van  wegens  u.  a.  ist  Zeichen  der  Ad- 
Jten,   Lab.  Geb.  B.  f.  Bb4h.  verbialbildung.  —  2.  zeül.  a.  den  An- 

valseheieri  m.  Falscher.  Vnde  gaff  50  fangspunkt  bezeichnend.  Do  se  an  dat 

18* 


VAN  196  VAN 

lovede  lant  scholden  gan,  do  musten       Sprechweise    (e,   B,   van  dage,   va 

se  van  erst  (zuerst)  then  dorch  den       middach,  van't  jär)  ist  nach  in  kht 

Jordan.  Hanav.  Mscr.  /,  84,  S.  381;       digem  Gebrauche,  —  3.  causal  «.  wi 

in   dieser  Bedeutung   sehr  gern   mit       dal,  van  alder.    Magd.  Seh.  Chr.  o\ 

folgendem  abverb.  Genet.    Van  des  an,    5  J25;  van  (aus)  vrochten.    das.  15.  ^ 

dat   de   sunne   up   ghynck   wente  to       mager  is  he  van  pinen.  R.  V.  2&i 

den  avende.  Brem.  lib.  pr.  100^ ;  van       van   wilkores   to   beiden    siden  et 

des  dat,  von  der  Zeit  an,  daß.    Eike       Chr.  Sd.  232,  3;  de  van  deskonii 

V.  R.  52,  53;  Magd.  Seh.  Chr.  154,       ges   gunste   weren,    in  seiner  Gum 

5 ;    van   des  sunnavendes,    dat  men  10  standen,   Komer  232^ ;    den  Genitl 

alleluja  leghet  wente  des  ersten  man-       umschreibend,  ik  make  ju  noch  t&Tei 

daghes  na  der  pascheweken.    Gosl.       honniges  sat,  dar  to  van  deme  beste 

Stat.  79,  32;  van  des  morgens  wente       R.   V.  598;    bes.   nach  ZaMwörtm 

to  dem  avende.  Hiob  4,  20  (H.);  van       en  van.   s.  h.     Bemerkenswert:  wed 

aldes  (von  Alters  her)  (1378).  Kifidl.  15  dat  van  aldermeystich  (meistentheil\ 

3,  482 ;    van  oldes.    Nies.  Beitr.'  1,       de  Wende  eygen  synt.  Ssp.  3,  78  Gl 

176;    van   oldes  an.   Ben.  196;   van       de   tid   van  to  eten  dat  pasche  la 

nijes   (denuo).   Eike  v.  R.  587;   van       was  vorbi.    Boss.  Chr.  38;  to  all 

niges  (rursum).  Jos.  3,  10  (H.) ;  van       tiden  als  he  des  van  doen  heft  {ä. 

junges  (von  Kind  auf).  Ben.  30.  —  20  nöthig  hat,  bedarf).   Ben.  223  (in 

b.   die  Zeitdauer  bez.,   während.     Do        Urk.  v.  1422);  vgl.  Stürcnb.  s.  v.  vi 

seden  de  discipelen   to  er:    he   heft       doon.   —   Zur   näheren   Bestimmuii 

van   den  ghansen   dage,   den  ganzen       eines  Nom.   ein  timmerman  van  gn 

Tag  hindurch,  nichtes  gegeten.  Brem.       teme  love.  R.  V.  613;  stolt  van  mod 

lib.  pr.  102;  se  (die  Juden)  liten  eme  25  das.  472;  rike  van  gelde.   Lüb.  Di 

(Christo)  van  der  gantzen  nacht  keine       dend.  v.  73;  olt  van  jaren.  das.  2i 

rouwe  hebben.  Ravenst.  f.  95c;  ik  wil       u.  h.  —  den  Gegenstand  der  Thätü 

dat  sweren,  dat  ick  van  dusser  gan-       keit  bez.  etc.  von,  über  (z.  B.  seggeo 

ser  vasten  ny  visches  oge  en  dorfte       schriven,  lesen  van  etc)  wie  im  UocM 

betasten.    Theoph.  I,  130;    van   alle  30      van,  adv.  von  —  her.  Ogs.  to.   Mc 

der    nacht   en   scheidede   dat   volck       ghet  die  Bremerc  sulke  waterborgh 

nicht  van  der  kercken.  Br.  d.  Euseb.       maken,    dar  sie    mede   to  vndc  m 

86 ;   he  en   konde  van  al  der  nacht       moghen,  we  kan  dar  vore  gheaeseo 

sik  nicht  van  trauen  entholden,  das.       Brem.  G.  Q.  71;    dit  deden  N.  ^ 

5Ib ;  yck  bidde  jw,  leve  vrouwe  myn,  35  van  Meynerse  unde   dar    wedder  t^ 

dat  gy  one  (den  um  Herberge  bitten-       Brschw.  Chr.   1,  27,   23;    („van  -| 

den)  van  dussen  avende  nergen  lan.       unde  wedder  to  stehende  Formel  fi 

Eschenburg,  S.  244 ;  eyn  van  iw  twel-       die  Anklage  gegen  ein  festes  Haus  oäe 

uen  schal  my  huden  van  desser  nacht       sonst  einen  Ort,  von  dem  aus  Geuxdi 

vorraden.  Ravenst.  f.  92^ ;  van  dissem  40  that  geübt  wurde.     Bas  van  genu(f\ 

iar  syn  se  (die  Äcker)  umme   elffte       nicht;   der  Ausgangspunkt    konnte  / 

halflf  mark  vorhuret  (1559).    Dithm.       zufällig  sein;  wurde  aber  Schlag  un 

ürk.  p.  226.    Auch  ohne  weiteren  Zu-       Zingel  auch  dem  zurückkehrenden  G 

Satz.  En  bistu  nicht  en  van  des  myn-       walthaufen  geöffnet,   so  war  dies  B\ 

sehen  discipulen,   de   van  der  nacht  45  weis,   daß   der  Inhaber  des  Schloße^ 

(in  dieser  Nacht)  gevangen  is  ?  Pass.       Dorfes  etc.    im    Einverständnis  tcai 

Chr.  23^;  do  he  geslapen  hadde  van       hausHe  und  hegte.*')  —  van  dön,  ofi 

der  nacht.  1  Mos.  31,  13  (H.);  van       nen,  Ggs.  todon.     Du,    de  tobreke 

avende  (diesen  Abend)  möge  wi  uns       de  metaelschen  porten  unde  van  dede 

nicht  scheiden.    R.   V.   1049.     Diese  50  de  helle.  0GB.  C.  134. 


VAN  197  VANGEN  VAN 

ras,  s.  Tangen.  visitationis   Mariae),    cUs  Maria   die 

vaoden,  rannen,  schw.  v.  aits.  fan-       Elisabeth  besuchte.  Lüb.  Chr,  2^  509; 
/A.agsJiindjs.n,  auffinden^  aufsuchen^       he  is  gestorven  up  de  octaven  unser 

'/•/r'«,  visitare.    bes.  den  Kranken;       frowen  vandinge.  Münst.  Chr.  2^  438 ; 
M  iv  U.  spcc.  die  Wöchnerin,  visiteren    6  dine  vandinghe  heuet  bewaert  mynen 

itf  krancken,  vanden.  Teuth.  Vgl.  gheist.  0GB.  G.  115  (=  Hieb  10,  12) ; 
rrutm,  kl.  Sehr.  4,  211;  Hof  er  in  de  genade  soken  der  gotliken  van- 
r  m.  X  F,  416,   —   Tho  eyner  tyt       dinge.  Horol,  1^ ;  van  der  stedicheit 

k  geborde,  dat  der  ebdissen  bro-  der  Visionen  der  gotliken  vandingen. 

r  quam  to  er  gheryden  se  to  van-  lo  das.  7b. 

L  le  vnd  visiterende.  Freckenh,  Leg.  vane,  Fahne;  als  masc.    de  keiser 

r.  soinwile  als  somige  van  den  bro-  lent  al  gestlik  uorstendom   mit  den 

r  Q  oriof  cregen  in  de  stat  to  gane,  sceptre,   al   wor[d]lik  uanenlen   mit 

-Rie  ere  vrende  to  vandene.  Horol.  den  uanen.  Ssp.  3,  60,  1.  (Old.  Cod.); 

•' ;  wat  is  de  mensche,  dat  du  syns  15  Do    der    fane    ward    nedergeslagen. 

L  dechtich   bist,    of   des  menschen  Sassenchr.  101. 

-1  \  dat  du  en  vandest?  0GB.  D.  vanere,  vencre,   m.   Fahnenträger, 

o\'  benediet  sy  de  here,  want  he  signifer.     Der   Sassen   vanere   (Var. 

I.  Yolck  ghevandet   vnde   vorloset  venere,  venir)  was  de  hertoge  Luder. 

vJ.  das.  24;  Zacharias  secht:  uns  20  Eike  v.  R.  390;   des  orloges  vanere 

it  ghevannet  de  upghank  van  der  was  Wedekint.   das.  587. 

:!.?.   Hanov.    GB.   /,    77,   S.  32;  fange,    Schnalle?     Myner    saligen 

.:  othmodicheit  was,  dat  he  (Chri-  moder  smyde  .  .   int  erste  eyn  wil- 

^}  sik  bod  werdigen   den  knecht  ster  vpp  de  schoren,  is  bände  breedt 

'-i'inende.  Serm.  evang.  f.  25^;  ick  25  vnde  eyn  hantwilster   vnde    so   vele 

n  kranck  unde    gy  vandeden  my.  knope,  schillen  (Muscheln  zu  langen 

^  42i^;  lat  dy  dat  nicht  vordreten,  dienend)   vnde  fangen,  alse  dair  tho 

*t  du  Yandest  den  seken.  Eccles.  f.  hoert  etc.  Old.   ürk.  1495. 

* ;  alle  de  myne  (sagt  der  kranke  vangen,  vän,  st.  v.  (schw.  Part,  ge- 

'V  bebbet  my  mit  truwen  gevan-  30  vanget.   Lüb.  Chr.  2,  287.)   Präs.  2 

t  iunder  dy.  Äesop  16,  49;  wedu-  u.  3  P.  auch  veist,  veit,  vet;  faßen, 

ü  \Tide  wezen  vanden  in  eren  tri-  anfaßen,  (er)greifen,    alts.  fähan.  — 

1'  i'  ü.  Br.  d.  Euseb.  25 ;  Do  bat  unde  fenck  (fieng  auf)  den  slach  mit 

*.   rloff  van  deme  keysere  syn  land  syme  swerde.  Korner  21ä;  Ein  islik 

wir.dende.  Korner  103^;   do  kon-  35  eddel   van  hogem  stam  schal  baten 

'  .-kO.  hadde  to  vreden  settet  Ger-  de  deve  unde  schal  se  vangen.  R.  V. 

::  n  unde  Vrankriken  .  .  do  wolde  267;   dat  neman   na   dessem  daghe 

'  "k  Walschenlant  vanden.  das.  53^.  rouen,   bemen   eder  en  den  andern 

''  mit  Gen.    De  grote  prophete  ys  van  scal  (1349).   Lüb.  ürk.  IP,  nr. 

*  ^ns  vppe   stan,    wente   god   heft  40  924;    dorch    den  homot   feistu  mik. 
'5\olkesvanuet.  Serm.  evang.  202^^;  Serm.  evang.  f.  173^;  dat  wyf  feit  de 

i  sulren   dyner   trostliken    vande  sele  des  mannes.    das.;    got  feyt  se 

't'  losede  alle  dine  bände.    Mnd.  (die  Bösen)  vnde  gift  se  dem  bösen 

'  ^  'S.  52,  V.  17.  geste.  das.  173ä ;  veit  man  ine  in  der 
^itüdinge,     /".     Besuch,     „Heim-  45  hanthaften  dat  etc.  Ssp.  5,  9,  2;  de 

'''^^'/.    He  en  wolde  nicht  wedder  enne   dodet   oder   wundet    oder   vet 

•  n,  he  enbedde   my   eyrsten   ge-  oder  rovet   .  .   deme    sal    man   dat 

•  '^^'t  mit  siner  leifliken  vandinge.  hovet  afslan.  Gosl.  Stat  38^  17 ;  do 

''.  Cir.  100^ ;    wente   to   unser       veng  on  (nahm  ihn  gefangen)  Frederik 
"^en  dage  der   vandinge  (festum  50  van  K.    Magd.  Seh.  Chr.  139,  1;  in 


VANGEN  198  VANVART 

dussen  tyden  vongen  de  van  B.  volle       geliker  formen  unde  faneune  .  .  ä 
(viele)  ryddere.  Münst,Chr,l,lJ29;he      sulverne  schalen  van  eneme  fansune^ 
vlokede  dem  bome,  de  ene  vink.  R.  V.       Lüb.  Testam,  v.  1455. 
788;  dar  lach  de  bare  gevangen.  das.  vank,  m.  1.  Fang;  der  Kornertraff 

636;  behalven  de  dar  weren  gevän.  5  eines  Jahres^  Emte^  bes.  tcenn  di^ 
das.  2774.  —  Swe  enen  man  to  kampe  Frucht  noch  auf  dem  Felde  steht.  Sj 
Yeä^  0um  (Zwei)kampf  fordert  mit  An-  jemant  van  uns  in  krankheit  velle 
faßen.  Ssp.  /,  53,  1.  BUM. :  sach,  dat  .  .  und  sin  vank  in  der  ame  blivei: 
he  wol  half  ghevanghen  was  (seines  moste.  Neoc.  2^  126;  a.  (15)79  wa 
Unrechtes  überwiesen)  etc.  Korner  lo  so  ein  natter  harvest,  dat  men  tliu 
136^.  —  de  lucht  van,  Luft  schufen.  den  vang  tho  bargen,  de  wage  iu 
Gerh.  v.  M.  98^  2.  —  Refl.  anfan-  der  marsch  mit  baken  uthsteken 
gen,  beginnen.  Dit  is  dat  bok,  do  de  moste,  das.  2,  281 ;  diß  jähr  wul^  ik 
Luttersche  lere  sik  to  Lubeke  erst  vang  so  dünne  etc.  das.  2^  389;  dt^ 
gefanghen  etc.    LÜb.  Reform.  S.  1.     15  wyle   de   duven  groten  schaden  der. 

vangen,  m.  gefangen,  der  Gefangene.  in  den  wethen,  erfften  und  andere:. 
Alle  de  vangene  wurden  quyt  gela-  vange,  so .  .  De  endten,  de  men  Diel- 
ten. Diod.  Gr.  214 ;  den  drudden  del  waren  leth  buten  der  lüde  vanc. 
der  bute  unde  vange[n]  etc.  Fries.  Meldorf.  Belieb,  §  12  u.  13.  —  2.  =  bi- 
Arch.  i,  320.  20  vank.    .  .  ock  also  vele  swyne  se  dai 

vang-,  vangengnlden,   Gidden  für      bouen  hebben,   vor   eyn   swyn  4  v. 
die  Einbringung  von  Gefangenen,    De       vor  de  mast,  wan  de  venge  apen  syn' 
(voet)knechte  scheelen  sick  benoegen       Gr.  Weisth.  3,  204;  den  perde-van^ 
laten  an  oeren  gewonlichen  fang-gul-       vreden,  betunen  etc.  DiepK  ürk.  nr. 
den.  Ben,  758,  (  Vgl.  de  slueter  schal  25  373. 

nicht  mer  nemen  van  den  gefangen,  v&n-,   vanenlSn,    n.     Fahnenkhu 

dan  den  sluetgulden.  das.)  —  Item  feudum  vexillare.  8,  Ssp.  3^  60.  di: 
3  punt  2  knechten  to  vangengulden  des  rikes  vorsten  erer  vorsteBdum 
(i486).  Z.  f.  N,  Sachs,  1870,  S.  116;  vanlen  van  dem  rike  bynnen  wissi 
it.  6  punt  den  twe  knechten,  de  gre-  30  tid  dorch  recht  entfangen  schuUit 
pen  worden  up  der  lantwere,  to  van-  (1396).  Sudend.  S,  8.  174, 
gengulden  unde   to  stockgulden  (=  vank-,  venknisse)  f.  GefangenscUj 

slfttg.).  das,  8.  113.  Gefängnis.    Den  leit  de  soldan  Icduii 

yaBgenkaste,  m.  Gefängnis  (s.  unde  los  der  vancnisse.  Lüb.  Chr.  l 
käste).  Des  hebbe  ik  gegeven  vor  en  85  414;  he  starf  an  (in)  der  vangnissi. 
vangenkasten  III  mark  sulvers  (1370).  Eike  v.  Repg.  282;  do  gaf  he  lu< 
Livl.  Urk.  nr.  1076.  markgreven  Hinrike  ut  der  vengnisse. 

vangen-,  vengensehop,    f.    Gefan-      Magd.  Seh.  Chr.  78,  8. 
genschaft,    worpen  se  in  de  venghen-  fant,    Kriegsschaar ,    ahd.  fendeo, 

schop.  Körner  102^.  40  phalanx,  multitudo.  Grimms  WB.  c', 

vangnnge,  f.   lat.  captio.    dat  gut       1318.    Bever,  otter  unde  los  .  .  est. 
mach  he  wider  nemen  vri  unde  seker,       unde  wilde  swyn  unde  wat  des  fantcr 
ane  alle  vangunge  (im  lat.  Text :  sine       mochte  syn.  Aesop  4^  v.  82. 
omni  captione),  unverfänglich,    Livl.  vanvart,  (Ggs.  tovs^Tt)  f.  Wegnis. 

ürk.  nr.  453.  45  von.    Toe  den  warve  (Versammhnj 

fanit?  1  tunnenbar  vnde  fanit.  der  luden  of  men  enen  man  doe: 
Wism.  Inv.  f.  113.  slacht   in    der    toevaert    of   in  d:: 

fansfin,  d.  i.  fa^on.  Desset  nascre-  vanvaert  etc.  Richth.  301,  §  1;  eiui^ 
ven  sulueismide,  alze  ene  sulverne  kundich  sy,  dat  he  geslaghen  ^v 
kannen,  4  lange  sulverne  krosze  van  50  in   dere   tofaren  iofte   in   dere  van 


VARBEDDE  199  VARE 

firen  der  kercken    etc.    das.  384,  vap(e)  =  var(e)we,  Farbe.    Mynes 

M-  dodes    var.    Brem.   k.  geb.   f.    72^; 

Tirbedde,  n.  Krankenbetty  Sterbe-  (Kleidung)  in  manniger  var.  2  Mos, 
\dt.  gifte  in  den  varbedde.  Grupen,  28.  6  (JB.);  blomeken  menger  vare. 
Iä/ij.  Hanav.  p.  33 .  (vgl.  varsucht).  ö  Van  d.  festen  f.  92.  —  Als  Adj. 
3  eo  borghere  ane  echte  wif  unde  farbig,  (schilt),  de  was  van  roder 
indere,  de  mach  setten  sin  testa-  sabel  vare.  Gerh.  v.  M.  8?,  63. 
oent  bf  wolmacht  efte  in  sime  var-  väre,/*.  mA(7.väre,aZ^5.färe.  l.urspr. 

ledde  unde   mach  sin  gnt  vorgiften       heimliches  Lauern,  daher  Gefahr,  so- 
^ie\ormsenBulyexi.Hanov, St.R.386.  10  tvöl  objectiv,  die  mir  von  andern  be- 

rärdage,  Gefahrtage,  -seit,  wo  sich  reitet  wird  (Gefährdung),  als  stibj., 
ine  SadU  so  oder  so  entscheiden  muß.  die  ich  mir  sdber  madie,  Angst,  Furcht; 
)e«ile  he  sin  vardage  alse  in  den  vare  vel  vrochte,  timor,  pavor,  metus, 
LV  dach  geseten,  vnd  N.  noch  leuet,  Voc.  Engelh.  Vortmer  segge  wy  sche- 
0  erkent  dat  rechte  ene  leddich  vnd  15  deslude,  dat  de  schelinghe,  Unwille, 
Ks.   Wxsm.  TJrtheilsb.  1557,  f.  XI.       claghe,  ansprake,  twydracht,  angest, 

rare?  ein  böser  Wurm?  vor  de  vare,  unlove  .  .  scholet  gensliken  af- 
ircn.  Nym  30  lorberen,  de  stot  vnde  gedan  sin  (1433).  Brem.  Stat.  440; 
trink  se  des  morghens  nochteren  an  item  segge  wy  schedeshereu,  dat  alle 
)eere,  io  des  daghes  30,  dat  dodet  20  unwille,  schelinge,  unlove,  angest  unde 
«,  Tode  legge  worm  puluer  dar  vp,  vare  .  .  gensliken  af gedan  scullen  we- 
lat  heilet  etc.  Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  sen.  LÜb.  Chr.  2,  260 ;  myne  knechte 
fiTb;  weme  de  varne  utbreken,  de  scholt  en  vare  leghen  (ihnen  auflauern, 
leme  wintworpe  vnde  berne  de  in  ihnen  Gefahr  bereiten),  ik  hope,  we 
^jnem  nyen  erden  grope  vnde  ghif  26  wilt  er  noch  bedreghen.  Eed.  Sp. 
ht  dem  minschen  nüchteren  nutten  1926  u.  1960;  vmme  vare  vnde  anxtes 
j  dar  mede  werd  he  der  zuke  los.  willen  (1454).  Styffe,  Bidrag  III,  nr. 
^int  se  ome  vt  ghebroken,  dat  se  35;  he  hadde  io  var  (befürchtete), 
M^  sighen,  so  schal  he  nemen  me-  dat  he  den  orden  nicht  konde  holden, 
Sliede  blomen  vnde  bernen  de  to  pul-  30  Hanov.  Mscr.  1, 84,  S.  234 ;  des  hadde 
lere  Tnde  strowen  dat  puluer  in  dat  wy  wol  vare,  dat  de  (grote  same- 
CT  inde  wasschent  mit  Io  watere,  linghe)  ghinghe  vppe  W.  L.  (1382). 
'ent  id  weder  holet,  das.  85b.  Lüb.   Urk.  4,  nr.  410 ;  he  leit . .  den 

w(e),  f.  mhd.  var,  das  Fahren,  borgeren  or  veh  nemen,  als  se  neine 
Fakri;  Uldl.  Art,  wiejem.  fährt,  Art  35  vare  vor  om  hadden.  Magd.  Seh.  Chr. 
».  Weise  (des  Benehmens).  Du  wor-  192,  21;  dar  en  scolden  se  neue  not 
lest  ok  erliken  vorwar  begraven  wun-  vmme  liden  noch  anders  nene  uare 
derliker  Taer.  Mnd.  Ged.  42,  v.  20;  draghen  (1322).  Sudend.  Urk.  I,  nr. 
»ere  ienich  vruwe  an  solker  var,  dat  357 ;  were  nu  de  anclagersche  valsch 
w  were  wandelbar.  Vruwenl.  105  40  vunden,  dat  se  ere  var  stunde.  Kor- 
(Bruns,  8.  129);  nu  is  he  (Zeno)  ner  59^;  he  (der  einen  andern  lebens- 
Wdersulkervar,  dat  etc.  Zewo,  58^;  gefährlich  verumndct  hat)  mud  14 
to  hant  de  vrouwe  den  man  vornam  daghe  sine  vare  sitten  (im  Gefängnis 
t'5  sik  komen  an  grimmiger  var.  sitzen,  bis  die  Gefährlichkeit  oder  Un- 
^^^  19f  29.  45  gefäJirlichkeit    der   Verwundung    sich 

^W  :=:  lore,  Furche,  Reihe,  (mor-  entschieden  hat);  blift  de  minsche 
gen)  oppe  dem  western  beke  in  ener  leuendich  etc.  Lüb.  B.  316,  Anm.  8 
^^^hjntaiitT  (1473).  Urk.  v.  Stötterl  (vgl  vardage  u.  värwunde);  vmme 
nr.240,  -.  In  Compos.  var-note,  var-  dat  he  em  1  blut  vnde  blaw  heft  dan 
«lein.   8.  vore.  50  vnde   ene   vare  der  lemede  (in  Ge- 


VARE  200  VARE 

fahr  gebrachi  gelahmt  zu  werden).  Lib.  pretari.  Voc.  Engdh.  vare,  interpre- 
proscr.  Wism.  ö8;  wey  dem  borgher-  tatio  mala;  to  vare  spreken,  — 
mestere  offt  dem  raide  in  er  eyde  unde  ok  beware  dy  dar  vore,  dat  se 
spreke,  konde  he  des  nicht  vuUea-  nicht  hoiren  van  dy,  dat  se  to  sinne 
brengen  (beweisen),  so  solle  hey  dey  5  nemen  vnde  keren  dy  dat  darna  to 
seinen  uare  staen,  dey  dey  borger-  vare.  Ecdes.  f.  81^;  to  vare  nemen. 
mestere  staen  moste.  Wigands  Arch.  übel  nehmen,  dat  is  wol  gheraden. 
V,  65;  de  (Christus)  heft  us  alle  de  dat  en  se  to,  wat  he  spreke  vor  den 
zelen  untrucket,  de  de  mer  wen  vif  vorsten,  wente  se  nemed  en  word 
dusent  iar  mosten  liden  unse  var  10  lichte  to  vare.  das.;  IflFt  des  myn  oüte 
(Noth  von  uns),  Lucifer  im  Red.  Sp.  mer  gevunden  werde,  des  willet  uns 
1061;  bi  nacht  to  wanken  bringet  nicht  to  varen  keren.  Vaterl.  Anh. 
vär.  E.  V.  994 ;  se  begunde  to  sin  1843,  S.  347.  —  2.  Gefährdung,  Strafe 
in  varen.  1  Mos.  35, 16  (H.) ;  so  were  bei  Untersuchung  von  Maßen,  vgl.  da^ 
dat  an  groter  vare,  He  queme  in  der  15  Verbum  varen.  wäre  ein  verdher  ofl^ 
deue  schare.  Schaeksp.  f.  89^;  dein-  ein  hemmete  (Himten)  ein  luttichtu 
waner  weren  in  groter  fhar  vnnd  groet,  dhar  ne  wäre  nen  vare  &n. 
moye.  B.  Kode  f.  21 ;  so  ist  de  cri-  d.  h.  es  soll  ihm  nicht  to  vare  geke- 
sten  sines  lives  in  varen.  Korner  19^;  ret  werden,  er  sdl  dadurch  nicht  in  in- 
in  vare  vallen.  R.  V.  3601;  in  vare  20  fahr  kommen  bestraft  zu  werden  (ISOSj. 
stän.  das.  4644 ;  in  vare  setten.  Lüb.  Brem.  Stat,  133,  Anm.  (Im  Text  hci:V. 
Dodend,  v.  678;  in  vär  bringen,  das.  es:  dhar  ne  wäre  nen  broke  an);  hi.<. 
1283 ;  nu  bin  ik  sunder  vär.  JB.  V.  bei  Münzen,  das  straflose  Mehr  odw 
3825;  se  treden  in  de  stad  sunder  Weniger  im  Gewicht  oder  in  der  ZulL 
vaer  edder  vruchten.  Lüb.  Chr.  2,  25  bewilligte  Bingerung  oder  Mehrunij, 
547;  VIII  loet  lediges  sulvers,  en  das  s.  g.  Bcmedium,  Passirgeicid: 
quentin  sunder  var  (ein  Qtientin  Fehl-  „Da  es  bei  der  Münzarbeit  im  größte 
gewicht  ist  erlaubt,  straflos).  Livl.  ürk,  nicht  gut  möglidi  ist,  das  nach  ihf 
nr.  2632;  ne  willet  se  (die  nächsten  Münzfuß  vorgeschriebene  Gewicht- tiri 
Erben)  is  (ein  zum  Verkauf  stehendes  30  Mischungsverhältnis  immer  mathma- 
erueghut)  nicht  so  kopen,  dan  ver-  tisch  genau  zu  treffen  zumal  bei  hki- 
copet  it  de  andere,  wor  so  he  wil,  neren  Stücken^  so  wird  gewöhnlich  an 
sunder  vare.  Lüb.  B.  261;  Lucifer  dem  Gehalt  angemeßenes  Unter-  od:» 
herc,  sunder  vare  ("=  aufrichtig^  ehr-  Überbefinden  passirt ;  doch  bestimm: 
lieh)  love  my  des  al  openbar.  Bed.  35  die  Münzordnung  genau  die  Grenzen 
Sp.  1176 ;  efeensö  ane  vare.  Vgl.  Mhd,  dieser  Bemedien  sowohl  im  Schrot 
WB.  3.  266;  ik  wil  gik  vorkopen  (der  Stückdung)  wie  auch  im  K'jnv 
salve  ane  vär.  Ostersp.33 ;  neyn  man  (dem  Feingehalte).*^  Fidic.  3,  40-j. 
schal  to  brutlachten  mer  hebben  Gew.  in  der  Verbindung  to  (der)  vare, 
wanne  6  drosten,  ses  schenken  .  .  40  zum,  als  Remedium.  Unde  men  scb<il 
wat  junger  knechte  denet,  dat  is  ane  den  penningh  slan  up  den  ketel  (d.  h. 
vare,  d.  h.  ungefährdet,  darf  man  ohne  bei  Strafe  des  Keßdsiedens,  der  Straj 
Strafe  thun.  Leibn.  3,  444,  53;  dege-  des  Münzfälschers,  wie  sonst  eshay 
dinget,  dat  orer  beyder  ding  schal  uppe  vare  der  muntere  levend),  to 
fruntliken  stan,  ane  alle  vare,  d.  i.  46  der  vare  to  hebbende  en  half  (juen- 
aufrichtig,  ehrlich  (1404).  Sudend.  9,  tyn.  Münzrec.v.l406  (Grautoff,  Vtrhi. 
nr.  257.  —  to  vare  keren,  ein  Wort  Sehr.  3,  192);  so  mach  de  munter 
oder  eine  That  so  deuten,  daß  der  bruken  tor  noet  en  qwentin  tor  var-. 
Sprecher  oder  Thäter  dadurch  gefähr-  men  myt  willen  nicht  to  brukond- 
det  wird,    to  vare  keren,  male  inter-  50  (1441).  das.  S,  228;   item  schal  m^ 


VARE  201  VARE 

scroden  94  Schilling  edder  stacke  van  liken  to  besittende  (1351).  Gott.  Urk, 
der  gewegen  mark  unde  1  penningh  /,  nr.  186  u»  nr.  203;  weret  ok, 
tor  rare.  das.  (Darvan  schal  de  mun-  dat  dar  ienich  vare  eder  versume- 
ter  eo  qaentin  to  remedien  hebben,  Disse  in  velle,  ed  were  in  wesle,  in 
Didit  van  vordate  to  bruken.  das.  5  munte,  in  salver  eder  in  penninge, 
2S7);  dersulwigen  Schillinge  schal  de  vare  scholde  ore  sin  unde  we  en 
Tp  de  gewagene  marck  ghan  176  scheiden  se  dar  nichtes  umme  bede- 
Schillinge  imme  talle,  des  schal  he  gedingen  noch  beschuldighen.  das.  i, 
ikr  Münsmeister)  hebbenn  twe  schil-  nr.  302 ;  se  moghen  dat  gherichte 
ünghe  to  der  fare  to  brukende  imme  10  uppe  dem  Leyneberge  mit  allem 
idirode  (1511),  Klempin^  Beitr.  590.  rechte,  mit  nut  unde  mit  vare  unde 
^Auch  von  andern  Dingen^  die  auf  mit  alle  deme  dat  to  den  beyden 
Ma3  geprüft  werden^  e.  B.  offt  ein  gherichten  höret  .  .  innemen  (1375). 
piÄrter  in  der  lenge  feilde  —  heim  das.  J,  nr.  276.  —  3.  im  Jurist. 
Wardieren  der  LaJcen  —  datsulve  15  Sinne:  Gefährdung^  Beschleichung  des 
nach  men  thor  faer  nageven.  Lüb.  Gegners,  arglistiges  Verfahren,  (dolus, 
l  R,  309).  Daß  vare  urspr.  „Ge-  fraus);  in  tat,  ilrhk.  captio,  calum- 
fäkrdung^  ist,  scheint  auch  aus  folg.  nia  verborum,  insidiae  verborum,  juri- 
^dle  hervor eugehen:  ob  in  ymant  capium,  cavillatio.  „-Die  Gefahr  des 
ioromb  faren  (s.  u.)  wolt,  so  sol  im,  20  Nachtheües,  der  den  Parteiefi  at€S 
üb  ein  qaenten  Silbers  an  der  gewo-  einer  Verletzung  der  Procefiregeln^e.B. 
gen  marck  unnd  an  den  groschen  der  Eidesform  erwächst;  auch  dieser 
zal  ein  grosch  ungeverlich  zu  wenig  Nacktheit  selbst,  namentlich  das  Ge- 
gefunden  wurde  nach  ußweysung  der  wedde.^  Homeyer  im  Gl.  z.  Ssp.  II, 
capellenn  ungeverlich  sunder  fare  25  618.  —  Juramentum  ante  iudicem 
$tenn,  and  leybs,  ere  und  guts  doruff  secularem  facient  sine  calumpnia  ver* 
sicher  sein,  doch  sal  er  das  mit  kei-  borum,  que  teutonice  dicitur  vare 
nem  vorsatz  thun  (1463).  Fidic.  3,  (1170).  Hamb.  Urk.  S.  217;  juramen- 
^P;  femer  daraus,  daß  vare  auch  tum  facient .  .  sine  insidiis  verborum. 
flw  Untersuchung  der  Münzen  (oder  80  quod  teutonice  dicitur  uare.  Old.  U. 
^s  Münzers)  heißt,  die  von  Obrig-  v.  1180;  praecipimus,  ut  omne  jus 
icitswtgen  geschah^  inquisitio  doli  mo-  absque  captione,  quod  vulgo  vare  di- 
ßetArii.  Haltaus  435,  s.  v.  far.  —  Si  citur,  observetur.  Gosl.  Stat.  115,  6; 
vero  denariorum  dictorum  monetario-  demum  statuimus,  quod  nullus  iudi- 
nim  Taram  decreverimus  adhibere,  85  cum  captiose  aliquem  iudicabit,  quod 
iioc  nusquam  licebit  fieri  nisi  in  tevthonice  sonat  tho  uare.  Ältestes 
eonim  labrica  etc.  Urk.  d.  Markgr.  Big.  R.  (Big.  St.  B.  p.  12);  Se  (de 
ittdic.  V.  Brand,  v.  J.  1343.  Vgl,  ratmanne)  scoln  oc  dat  bewaren,  dat 
a««A  Dähnert:  „In  2  Stettinschen  Ur-  men  neuem  manne  vnrechte  don  vnde 
hnden  über  das  der  Stadt  verliehene  40  nonen  man  tho  vare  holde  ofte  vor- 
^ünzredU  bezeichnet  vare  die  landes-  snelle.  das.  153,  2,  §  2  (s.  oben  to 
Wrficie  Erkenntnis  u.  Untersuchung  vare);  unde  den  sent  sal  hey  sitten 
^  die  Gate  der  Münze,  men  de  sunder  Scheltwort  unde  sunder  vare 
fare  der  munte  beholden  wi  uns  ed-  (lat.  sine  cauillatione ;  e.  jüngere  Us. 
der  uDsen  erven  .  .  uns  un  unsen  45  setzt  hinzu  et  capsiositate).  Soest. 
^nen  to  beholden  de  vare  aver  dat  SchraS;  Hammaburgenses  a  promisso 
vitte  geld."  Vgl.  noch  damit:  hebbet  a  nobis  esse  debent  sine  suspitione, 
^orkoÄ  .  .  use  munthe  unde  wessele  scilicet  sunder  vare.  Hamb.  Urk.  v. 
^  Gottingen  met  der  vare  unde  met  1255;  dit  (wie  der  vom  Herrn  be- 
lUerhande  wonheit  unde  rechte  ruwe-  50  schuldigte  Mann  erscheinen  soll)  ne 


VAREBONIGE  202  VAREN 

.  secge  ik  von  anders  niemanne,  die  varde  si  (die  Bauern^  die  in  der  drit- 
disse  vare  hebbe,  ane  von  deme,  dem  ten  Acht  erst  inbringen,  wat  si  wra- 
die  herre  dar  gedegedinget  hevet  gen  willen)  hir  de  richter  amme.  si 
umme  sine  sculdegunge.  Swar  aver  musten  (moten  ?)  alle  sweren,  dat  id 
die  man  den  herren  ansprict,.  wert  5  em  in  der  drudden  achte  irst  ta  we- 
ime  dar  umme  gedegedinget,  he  n'  is  ten  worden  were.  Gl,  zu  8$p.  /,  58; 
deme  herren  nener  vare  scbuldich.  vortmer  scal  neen  undervoid  by  jhe- 
Lehnr.  67,  §  2,  (Siehe  über  diese  St.  nen  richte  sitten  jhennig  man  to  ¥a- 
u.  über  Art.  34  das.  Homeyer  im  Gl.)  rende,  he  en  hebbe  dar  sanderUk 
—  Quivis  burgensium  debet  alteri  10  werf.  Gerken,  C.  Dipl.  Brdb.  3,  p.  90. 
civi  pro  debitis  sub  excommunicatione  —  2.  in  abgeschtoächter  Bedeutung: 
regali  jurare  sub  pena,  que  dicitur  ins  At4ge  faßen,  wegen  Straffälligheit 
vare,  scilicet  pro  unscult.  Si  quis  oder  Ordnungsundrigkeit  untersuchen, 
defectum  patitur  in  quinque  sensibus,  prüfen.  Misduchte  vnsem  tolner  in 
non  tenetur  jurare  sub  pena  que  di-  15  ener  tunnen  (Salzes)  .  .  de  schal  he 
citur  vare;  si  quis  non  loquitur  nostra  vorslan  mit  der  mate  der  bände  yod 
lingua,  non  tenetur  j«rare  ad  vare.  des  holten  (die  er  als  Maßstäbe  hei 
Grupefi,  Orig.  Hanov.  p.  236.  Als  sich  führt);  heft  se  ere  mate,  so  en 
Neutr. :  ok  ne  sint  de  borgere  nynes  schal  he  se  nicht  mer  varen ;  is  se 
vares  plichtich  vor  deme  burrichte  20  grotter  wen  de  mate,  so  schal  he 
vmme  ene  suchte  ticht.  Old.  Urk.  v.  dat  zolt  vte  der  tunnen  slan  vnde 
1367;  Ofik  zake  were,  de  slegere  sik  meten  .  .  heft  se  mer  wen  IX  sche- 
nicht  en  scheideden  van  den  frunden  pel  zoltes,  dat  schalme  vns  beteren; 
des  doden,  moghen  ze  eyn  deil  gudes       heft  se  ok  (aber)  nicht  bouen  IX  sehe- 

.  nemen,  verkopen  .  .  vnde  vnsen  gn.  25  pel  zoltes,  so  schal  he  dat  zolt  nicht 
heren  offte  zyner  gn.  amptluden  dat  hinderen  efte  varen  (1349).  Sudend, 
vaer  vnde  nedderslach  dar  äff  geuen.  Urk,  II,  nr,  328;  bes.  von  Münzen 
Old.   Urk.  V.  1488.  u.  Mänzern.    Wanne  nie  nigge  pen- 

yarebonige?  So  wanne  so  komet  ninge  sleyd,  de  schal  men  varen  unde 
de  bistervare  und  de  varebonige  in  30  kesen  vor  deme  stocke,  dar  men  de 
den  hof,  it  si  wintervare  oder  somer-  sleyd,  dat  se  also  gut  unde  lodich 
vare,  se  scolen  so  gedanes  rechtes  sin,  alse  vore  ben.  is  (1382).  Gott. 
geneten,  alse  de  laut  vare  dot,  beide  Urk.  /,  nr.  301  (u.  Stidend.  VI,  nr. 
an  husen  und  an  scote.  Skra  für  d.  8);  de  pennynge  mögen  de  rat  laten 
deutsch.  Handelshof  zu  Nowgorod  v.  85  varen,  .  .  welke  tyd  ok  de  rad  syne 
J.  1338  (Livl.  Urk.  6,  p.  502).  In  pennynge  varen  wolde,  dede  rede 
demLüb.  Texte  fehlen  die  Worte:  unde  (bereits)  ganghaftich  vnde  udgegeven 
de  varebonige.  weren,  dat  mögen  se  ok  doyn,  de  schal- 

Viren,  schw.  v.  ahd.  varen,  mhd.  len  half  so  vele  fyns  udbringen,  alse  se 
varen,  cäts.  färan,  färön.  1.  gefähr-  40  swar  syn.  Ok  hef t  he  to  den  hylgen  ge- 
den,  in  Gefahr  bringen,  Böses  im  sworen,  he  en  schuUe  neyne  pennynge 
Sinne  haben  gegen  jem.,  betrügen.  Dhe  udgeven,  de  he  muntet  odir  munten 
ratmanne,  dhe  vor  richte  sittet  .  .  let,  he  en  sy  vore  gevard  van  dem 
scolen  ock  bewaren,  dhat  dhe  voghet  rade.  das.  II,  nr.  9 ;  de  munte  ma- 
nenen  manne  unrecht  ne  do,  unde  45  kede  (1390)  we  dar  wolde,  dar  wart 
neuen  menschen  vare  ofte  vorsnelle  nemande  umme  gevaret.  Magd.  Seh. 
(übervortheüe).  Stad.  Stat.  VI,  26 ;  Chr.  290,  25 ;  vortmer  so  schal  en 
Big.  St.  R.  113,  30;  Hawb.  R.  198,  yewelck  eren  munter  also  varen  unde 
7;  in  die  Gefahr  eines  Gewettes  brin-  ere  munthe  also  varen,  icht  des  be- 
reit, zu  einer  vare  verurtheilen.    und  50  huf  sy,  dat  se  eren  munter  tho  ant- 


VABEN  203  VAREN 

verde  brynghen  ande  to  rechte  set*  De  Sassen  begnnden  varen  unde  ke- 
ten  (1301).  Hans.  Bee.  2^  276 ;  een  men  hir  an  disse  lant  Magd.  Seh. 
icagh  des  anderen  ghelt  varen  in  Chr.  4^  26;  unghe¥ninnen  lant,  swe 
dessen  sieden,  wanne  he  wiL  das,  2^  dar  ouerveretf' Far.  varet)  .  .  he  blift 
S%;  dat  salver  sal  rnme  beholden  5  des  ane  wandel.  Ssp.  2,  47,  ö;  eyn 
III  ferdyng  fines.  Dit  scal  me  varen  lauwe  wolde  lagen  varen,  auf  die  Jagd 
mit  den  berneren.  Brschw.  Chr.  i,  gehen.  Oerh.  v.  M.  6^  1;  wjr  dot  wit- 
U^  4 ;  Tnd  me  schal  dat  gelt  varen  lik  .  .  dat  wy  synt  ghevaren  in  der 
in  isliker  stad  vorscreuen  vd  des  vorsten  denst  (1396).  Sudend.  6,  nr. 
copmans  budele  edder  vor  deme  sta-  10  ^51 ;  dosse  W.  vor  yn  iodeschop,  tcard 
pele  Yp  der  munte,  wor  men  leuest  Jude.  Münst.  Chr.  1,  98;  do  voren 
vi],  Tp  des  munters  leuent  (1403).  se  (die  Affen)  ome  al  in  de  bar,  se 
Lab.  Urk.  Vj  nr.  66;  de  van  Lubeke  begnnden  one  kleien.  Gerh.  v.  M. 
unde  de  van  der  Wysmer  scholen  to  103,  84 ;  dar  na  voor  hie  suluen  (der 
sunende  holden  enen  wardeynen,  15  Hereog  v.  Lüneb,  mit  seinem  Heere) 
Bnde  de  van  Hamb.  unde  Luneb.  ok  vor  Stade.  Brem.  •  G.  Q.  72;  hyrna 
eneo  wardeynen,  der  de  ene  den  an-  voor  die  erczebisschup  vppe  die  Ste- 
deren  alle  tyd  varen  schal.  Münerec.  dinge  mit  scepen.  das.  72 ;  he  wolde 
r.  liB2  u.  1463;  Und  hievan  sali  arch  unde  gud  mit  on  liden  und  mit 
QQse  montzmeister  van  uns  hauen  zu  20  on  varen  to  gode  edder  war  se  voren 
remedien  eyn  greyn,  der  mit  namen  (euphem.  für :  zur  Hotte  fahren).  Magd. 
seess  eyn  kraet  fins  goldtz  doent,  8ch.  Chr.  198,  10 ;  upstan  van  deme 
dit  he  daan  van  uns  niet  gevayert  dode  unde  varen  to  (godes)  gnaden. 
Kjn  en  sali  (soll  ihm  sunder  vare  Ssp.  II,  66,  2;  is  ein  borgere  mit 
«HM/  laeombi.  IV,  nr.  32;  und  ob  25  gesinde  van  der  horch  gevaren  unde 
ir  in  (den  Münemeister)  darumb  faren  but  eme  de  herre  weder  up  to  va- 
volt,  so  sei  im,  ob  ein  quenten  sil-  rende  etc.  Lehnr.  Art.  72,  §  5;  Xo 
bers  an  der  gewogen  mark  .  .  zu  dosiere  varen.  Lüb.  B.  260;  in  ein 
venig  gefunden  .  .  ungeverlich  sun-  closter  varen.  Magd.  Seh.  Chr.  32, 
der  fare  stenn.  Fidic.  3,  464 ;  auf  30  6;  de  eldeste  broder  scheide  in  dat 
t  Ordnungswidrigkeit  ertappen.  Sme«:  here  varen.  das.  43,  10 ;  haue  Hen- 
dede  (der  Schmidt)  he  ene  bitte  dar  nink  quam  mit  sinem  gesiecht  in  des 
Qa  (nach  e.  bestirnten  Zeit),  dat  eiie  konninges  hof  gevaren.  B.  V.  295; 
de  Türschouwere  varet  hadden,  dat  were  ok,  dat  en  buten  der  Stadt  wo- 
schall  he  beteren  mit  etc.  Hamb.  Z.  35  nede ,  den  borger  gudt  besierven 
B.  252.  —  3.  „befahren^,  befürchten,  moghte,  de  en  sculde  nigh  uppe  dat 
m  Angst  sein  vor.  Den  drunken  man  gut  varen,  he  en  were  alrest  borgher 
mot  me  varen,  He  kan  nicht  helen  worden  (1345).  Old.  Stat.  in  Brem. 
cfte  sparen.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  Stat.  832 ;  varen  laten,  aufgeben.  B. 
^^56.  refl.  hie  varede  sick  vor  heren  40  F.  3146 ;  3587.  —  Mit  Objectsaccus. 
Mauritiiuii.  Brem.  Gesch.  Q.  98;  des  herevart  varen.  Lüb.  B.  338;  sin 
varede  sick  die  greue  vnde  hadde  werf  varen,  sein  Geschäft  besorgen 
anxt  das.  99;  unde  dat  sick  ok  die  (1400).  Livl.  Urk.  nr.  1519,  18.  — 
rwl  Tarede,  dat  etc.  das.  78;  vort-  2.  die  Art  und  Weise  eu  sein,  leben. 
Der  is  ghedegedinget,  dat  sek  en  vor  45  Eyn  islick  mynsche  mach  siner  acht 
dem  anderen  nicht  varen  schal  liues  wol  varen  (sich  standesgemäß  führen), 
noch  gudes  (1404).  Sudend.  9,  S.  341.  men  avermote  schal  men  io  bewaren. 
jarei,  st.  v.  aUs.  faren.  1.  gehen,  Hanov.  I,  84,  S.  366h ;  up  sik  suluen 
'«w»i,  ziehen,  von  jeder  Art  der  Be-  varen,  selbständig  leben.  Vortmer  so 
i^n^  von  einem  Orte  eum  andern,  m  but  de  rad,  dat  neue  ledighe  maghet 


VAREN  204  VARENDE 

yp  sick  suluen  varen  schal,  se  en  raden  dar  denne  by  varen  unde  don^ 
hebbe  teyn  mark  rig.  Eig.  Burspr.  Lüb.  Chr.  J2,  260;  he  wolde  darbi 
V.  1376  (Rig.  St,  JB.  206,  35;  vgl,  varen,  alse  borlik  were.  Magd.  Sck^ 
vortmer  sollen  de  losen  wyue  vnd  de  Chr.  396^  31;  wes  de  (die  Veruxindten 
megede  nicht  vp  sick  siluen  liggen,  6  eines  unbemittelten  Kindes)  mit  deiQ 
sunder  se  sollen  sik  vormeden,  de  Vormunden  to  rade  werdet,  also  maci^ 
voget  sal  se  anders  wysen  laten,  war  men  dar  bi  varen.  Gosl.  Stat.  19, 18 
se  wonen  sollen,  das.  S.  221,  7S.^;  u.  99,  37;  wur  danz  is,  dar  ne  mach 
varen  vor,  gelten  für.  Dar  en  wolde  men  binnen  deme  hus  nenne  vor- 
ik  nein  gelt  ane  sparen,  up  dat  ik  10  vesteden  man  upholden  (verhaften)^ 
vor  einen  gelerden  man  mochte  va-  men  ne  vare  dar  bi  alse  recht  isj 
ren.  Lüh,  Badend,  v.  924 ;  de  swar-  das.  54^  19 ;  vnd  wolde  we  ok  Hor-| 
ten  sadele  schal  men  nicht  betheen,  borch  weder  hebben,  dar  vns  so  vn-i 
ehr  se  de  meyster  beseen  hebben,  truweliken  by  varen  (gegen  uns  ver- 
offte  se  ock  sodannich  syn,  dat  se  16  fahren)  was  (1396),  Sudend.  ö,  S. 
vor  swarte  sadele  varen  mögen.  Lüb.  150,  42;  unde  horden  lesen,  dat  ep 
Z.  R.  402.  —  3.  ergehen,  ik  bin  ge-  orer  borgere  Hanse  sin  perd  mit 
varen,  mir  ist  es  so  ergangen^  so  gi  rechte  bekumberd  hedde  .  .  unde 
hir  set.  jR.  F.  885;  wo  se  vor,  dat  irworveu  mit  rechter  claghe,  unde 
möge  gi  nu  hören,  das,  3380;  anders  20  hedde  darmede  ghevaren,  alse  recht 
hadde  gi  anders  gevaren,  sonst  wäret  were  (1375),  Gott,  Urk,  /,  nr,  277; 
ihr  anders  angekommen^  wäre  es  euch  unde  vare  darmede  alse  hir  vore  ge- 
übler  ergangen,  das.  6428;  wo  se  secht  is,  Richtst.  Lehnr,  c.  28^  §  8;\ 
(Christi  Schäflein)  an  sele,  an  live  ik  hebbe  gevaren  hoveschen  darmede. 
varen,  achten  se  ("die  Präüa^ew^  kleine.  25  Ä  V.  6424;  he  wurde  vormahnet, 
Lüb.  Dodend.  v.  398;  bes.  mit  wol,  dat  he  mit  den  dingen  wat  sachter 
ovel  etc.  Körte  wile  vor  he  wol,  nu  faren  scholde.  Renner  I,  72,  —  Do 
scal  he  ewichliken  ovel  varen.  Leben  de  hertigbynne  horde,  wo  dar  ghe- 
Alex.  (Bruns^  S.  366);  he  veret  wol.  varen  was,  do  was  se  nicht  to  vrede. 
1  Mos.  29,  6  (H.);  levet  inyn  sone  30  Lüb.  Chr.  2,  296;  do  he  horde,  wo 
noch?  Johannes  antwurde:  he  is  noch  dar  ghevaren  was.  das.  2^  300;  aldus 
in  dem  levende,  sunder  (aber)  he  is  dar  gevaren.  Korner  215^ 
varet  to  malen   ovel.    Breni.  IIb,  pr.  varende,    Parti<^.   1.  uniherschicci- 

64h;  vnde  wyl  spreken  to  myner  zele :  fend,  -ziehend.  De  varende  köpman. 
rowe  vnde  et  vnde  drink  vnde  vare  35  Lüb,  Bodend,  v.  439;  1291;  decop- 
wol !  Old.  Evangelienbuch  f.  70 ;  gän  lüde  unde  varende  manne  (lil^). 
se  to  schepe,  so  volgen  en  ein  del  Hans.  Reo.  IP^  S.  501;  varende  wif, 
de  losen  wive  .  .  Varen  se  denne  meretrix.  An  varendeme  wive  mach 
wol,  dat  kumt  van  godes  barmher-  de  man  not  don  etc.  Ssp.  5,  46,  L  — 
ticheit.  Lüb,  Bodend,  v.  1497;  de  40  2,  beweglich,  varende  have.  hoc  ad- 
schäpken  sint  vorbistert  unde  en  del  jecto,  quod  nee  uxor  mea,  nee  ali- 
ovel  gevaren.  das.  v,  402 ;  wärheit  quis  puerorum  debet  siue  potest  im- 
to  spreken,  mote  gi  dar  sparen,  isset  petere  meas  res  mobiles,  que  in 
dat  gi  wol  willen  waren.  R.  V,  5996;  wlgari  varende  haue  dicuntur  (1298), 
Isegrim  lach  in  dem  kreite  ser  ovel  45  Mekl,  Urk.  nr.  2530;  omnia  vtensilia, 
gevaren.  das.  6703;  se  vant  se  beide  inghedome  dicta,  et  omnia  supellec- 
tho  samcn  liggen  slapen  unde  gesund  tilia  varende  haue  dicta  (1353).  Wism. 
unde  wol  varen.  2'obias  8, 15  (IL).  —  Zeugeb.  f,  131.  Häufig  in  den  RecUs- 
4.  verfahren  mit  oder  bei  etwas.  Se  büchern,  s.  Gr.  R.  A.  564  ff.,  Ho- 
scolen   na   eren   nutten   unde   rypen  so  meger  im  Gl.  eum  Ssp,  —  Auch  iw 


VARER  205  VARLOSEN 

Sinne  wn:  Verkaufs  fähig?  (Einer  der  beweglich.  Luede,  die  oen  aen  komen 
ein  erfegüt  verkaufen  wiU,  muß  es  synt  ynde  vnhalden  oen  an  synre 
erst  den  nächsten  Erben  zum  Kaufe  verlicher  haeven  vnde  guede.  Wigands 
anbieten;  wollen  diese  es  nicht  kaufen,  Ar  eh.  o,  28,  Vyh  vorlik. 
fcmn  er  es  an  jeden  verkaufen)  dat  5  varlds,  adj.  rasch^  eilig^  plötzlich^ 
is  to  Torstande,  also  verne  desse  lig-  unbedacht.  (Die  Bedeutung  d,  W.  ist 
gende  grand  Tnd  stände  erue  varende  sicher;  vgl.  das  folg.  Adv.^  aber  un- 
sint,  wen  man  se  verkopen  wil.  Lüb.  sicher  die  Ableitung ;  ist  es  =  gefahr- 
R.  261j  Anm.  6.  los,  insofern  der^  welcher  keine  Gefahr 

Ttrer,  m,  Fahrer^  der  wohin  fährt.  10  befürchtet  u.  nichts  zu  jfiefdhren^  Jiat, 
in  Zus.  Berghervarer,  de  hamborgher  nicht  zaudert^  sondern  rasch  handelt  ? 
Enghelandesvarer  (Korner  222^)^  oder  ist  es,  day.oft  =^  w  ist^  warlös, 
SchonenTarer  u.  a.  qui  curam  non  habet,  curae  expers, 

rirheit,  f.  Gefahr,  myd  varheyth  =  temerarius?  oder,  eine  dritte  Mög- 
unser  sele.    Komer  140h.  15  Uchkeit,  ist  lös  in  dem  Sinne  eu  neh- 

Tarich,  adj.  gefährlich.  Wanthe  id  men,  daß  es  in  einigen  Zusammen- 
eyn  fiarich  ffur  was,  so  id  by  nachte  Setzungen,  Gr.  Gr.  2,  565,  die  Unge- 
gekommen  were,  stonde  idt  tho  be-  bundenheit,  Losgelaßenheit  bezeichnet, 
sorgen,  de  gantze  Stadt  badde  henne  =  losgelaßen  im  varen,  eilig  ?).  De 
gegaen.  Mon.  Liv.  4^,  41.  20  varlose   kamp  is  en  valimplik  stra- 

yariige,  adv.  schnell,  bald,  alts.  finghe.  Ecdes.  f.  176^  (vgl.  en  kamp, 
faruDgo.  Taerinck(s),  ilico,  cito,  sta-  de  varlosen  to  geit,  entvenghet  dat 
tim,  KU,  Gy  solet  dat  (lant)  also  vur.  das.  176c;  =  5jV.  28,  13,  wo  es 
varuige  (7.  varinge.  B.:  drade)  nicht  heißt:  certamen  festinatum) ;  (dat  he 
sen,  alse  gy  menen  to  weten.  Seebuch  25  nicht  vnlimplikes  andworde)  alse  de 
I,  iO.  don,    de   varlose   andworde    gheuen. 

Tirlieheit,     f.  Gefahr,  Gefährlich-       das.  196^  (in  diesem  Beispiele  kann 
hit.    sik   waren    vor    värliclieit  der       indes  varlose  auch  Adverb  sein). 
s^le  unde  des  lives.    Gl.  zu  R.   V.  varlosen  (varnlose ;  vorlosen.  Äaw5. 

//.  6;  in  varlicheyt  synes  levendes.  so  Bec.  4,  165.),  adv.  plötzlich,  rasch, 
Lüb.  Chr.  2,  29;  geven  ere  licham  eiligst,  schnell,  unvermuthtt.  Vnde 
lü  grote  varlicheyt.  Korner  44^;  wo  rechte  alzo  de  veltzeghen  vnd  de 
se  sjck  waren  mochten  vor  de  var-  hynden  varlosen  vnde  drade  tho  ghe- 
licheit  der  Romere.    das.  99h.  berghe  anlopen.    Erklär,  d.  Hohenl. 

varlieht  =  varlik  ?  dat  were  teme-  35  f.  138h ;  id  is  licht  vor  den  oghen 
hk  vnde  recht,  dat  se  eme  nu  wed-  godes,  dat  he  varlosen  (subito)  hoi- 
der  hnlpen  .  .  unde  varlieht,  dat  vesch  ichte  rike  make  den  armen, 
nicht  allene  eme  anliggende  was,  mer  Eccles.  f.  71^  (Sir.  11,  23) ;  vele  is 
ok  erer  eghenen  stad.  Lüb.  Chr.  2, 40.       der  doren,  de  denket  des  (des  Beich- 

Tirlik,  vSrlik,  adj.  gefährlich,  Ge-  40  thums)  to  brukende  to  langher  tyd 
führ  bereitend.  Sie  houwen  manigen  vnde  werdet  doch  van  dodes  wey- 
mit  eren  groten,  breden  messeden,  ghen  varlosen  van  hire  ghenomen. 
de  messede  weren  varlikerwen  gen-  das.  f.  12h;  de  leue  godes,  de  dar 
drike.  Brem.  G,  Q.  83;  en  blixem-  is  en  ghaue  des  h.  gheystes,  gheuet 
slach  so  varlick,  dat  he  dre  prestere  45  vns  varlosen  to  bekennende  vnde  to 
dode  in  der  kerken.  Korner  89^;  it  holdende  de  bod  godes.  das.  f.  2^; 
is  nu  eine  värlike  tit.  B.  V,  3863;  in  ghoiden  bringhen  se  (die  Bcichen) 
ftd  weren  verlike  krige,  der  heren  ore  daghe  hen  vnde  varlosen  vallen 
weren  to  vele.  Magd.  Seh.  Chr.  319, 34.       se  neder  in  de  helle,  das.  f.  40c ;  de 

(var-)  vcrlik,  adj.  u?a5  varen  kann,  so  nige  vrund  is  alse  de  nige  win;    de 


VARFEIL  206  VARPENNINGE 

nige  win  werd  so  yarlosen  nicht  ghe-  ghen  ut  einen  vinster,  darbi  schold^ 
drunken,  den  olden  win  drinket  men  men  erkennen  or  herberghe.  Hanon 
leuer  .  .  des  ghelyk  schal  nemend  Mscr.  /,  84,  S.  33ä^.  (Nach  der  Bi 
des  nygen  vrundes  so  yarlosen  bm-  bd  ein  karmoisinrother  Faden.) 
ken.  das.  f.  60^;  se  (die  vierte  ge-  5  varne,  (voren)  Farrenkratd.  vame 
stoMene  Speckseite)  untrel  om  (dem  herba  filix.  Vbc.  Engelh.  Toren.  JBre 
Diebe)  vnde  makede  ene  bolderinghe  vü.  aqua  felix,  dat  is  water  vai 
in  deme  huse.  De  weerd  stunt  var-  vaerne;  nym  in  s.  Johannis  auend^ 
losen  yp  ynde  yant  den  def  etc.  das.  yarne  ynde  stot  yt  in  eticke  Tnd^ 
f.  162^ ;  he  dede  om  (dem  Teufel)  lo  lat  dat  stan  negen  dage,  so  makei 
de  dore  yp  ynde  leet  on  ghan  vnde  dar  af  water.  Goth.  Arjsneib.  f.  llSi 
dede  yarlosen  de  .doire  wedder  to  (vgl.  Gr.  Mythol.  1147). 
ynde   seyde:    godde  lof,    dat  ik  des  yärnisse,  /*.  Gefahr,    quam  he    ii 

duuels  los  bin.  das, ;  alse  he  (Eleasar)       groten  yruchten  unde  yärnisse  sinej 
dat  yan  or  (der  Rebecka)  yorvor  unde  15  levendes.    Korner  41c;    stryde  und< 
yornam,   do   toch  he   yarlozen   uthe       yärnisse.    das.  119^. 
synem  waetsacke  gülden  spanne  etc.  y&rpenninge,   1.  Pfenninge,  die  t<3 

Locc.  Ere.  f.  16^;  Moyses  de  nam  der  yare,  als  Bemedium,  bestimmi 
dar  asschen  effte  stubbe  .  .  ynde  dat  sind.  Also  dat  wy  pennynghe  slail 
strouwede  he  in  de  lucht  ynde  yppe  20  laten,  dar  men  yan  achte  ynde  yer^ 
wene  dat  it  quam,  deme  worden  bla-  tich  schillinghen  moghe  bernen  eyn^ 
zen  yppe  synem  live  vnde  se  lepen  lodeghe  mark  Brunsw.  witte  mdc 
yarlozen  vp  vnde  se  blezen  yp  etc.  hemelscher  wichte.  Dar  scolen  med« 
das.  f.  30;  were  id,  dat  juwe  bode  wesen  veer  pennynghe  to  varpennyo- 
alrede  np  den  wech  her  wart  nicht  25  ghen;  also  wan  se  des  lastet,  so  mo^ 
en  were  .  .  so  sendet  ene  yarlozen  ghet  se  ore  ammechtlude  to  Hamelen 
here  etc.  (1400).  Hans.  Rec.  4,  535;  insenden,  vnde  nemen  de  pennynge  vi 
ik  bad,  dat  se  my  vrist  geven  wol-  der  monte  ynghewittet  vnde  laten  de 
den  .  .  ik  hedde  mit  manghem  manne  bernen.  Wan  se  der  nicht  envnnden, 
to  schickende,  ik  en  konde  mine  gu-  30  alse  hir  vorscreuen  steit,  so  scheide 
dere  so  varlosen  on  nicht  in  schrift  on  de  mvntere  gheuen  teyn  lodeghe 
geven.  Leibn.  3,  243 ;  dat  wart  vor-  mark  to  broke  (1375).  Sudend.  5\ 
meldet  her  M.  A.  .  .  de  leet  varlosen  nr.  67  („der  Ruth  gelobt  unter  Vorbei 
vorboden  des  landes  gude  lüde.  Liib,  halt  von  vier  Schillingen  ^Gefahrgeld'* 
Chr.  2,537;  he  (d.  schläfrige  Küster)  36  aus  der  löthigcn  Mark  48  Schill,  prä- 
warp  varlosen  (=  temere)  dat  ru-  gen  zu  laßen.^),  —  2.  talenta,  que 
chelen  uppe  de  lachten,  da^.  2,  593 ;  vulgariter  varpennige  appellantur 
ynde  stack  de  bant  vnder  den  sten  (1241).  ürk.  in  Be^mann,  Anhalt. 
vnde  toch  se  varlosen  wedder  vt,  Gesch.  i,  575.  y,Zu  Bemburg  ist  der 
vnde  vant  se  wedder  gesunt.  Lüb.  40  Fahrzins,  quasi  Gefahrzins,  welcher 
Passion,  f.  279o.  —  Were  ok,  dat  jährlich  auf  Matthäi  präcis  erleget 
vns  varnloze  we  angrepe  mit  roue  werden  muß;  wer  säumig,  ist  densd^ 
unde  mit  brande,  jegen  den  mochte  ben  Tag  des  Ackers  verlustig.^  Vgl^ 
we  vns  vnses  vnrechten  irweren  „fahr,  vectigal,  Häuser  so  Fahr^  Steuer^ 
(1396).  Sudend.  ö,  8. 116^  16;  were  ok,  45  GüUe  der  Obrigkeit  gaben^  aedes  Tecti- 
dat  se  yarlosen  we  angrepe  etc.  das.  gales;  fahr-zins,  Rutscher-Zins,  wo  Ge- 
9f  nr.  138  u.  nr.  168.  fahr  begVersäumung  der  Lieferung  war^ 

yarf eil ,  karmoisinroth  ?  3e  (die  oder  vielmehr  von  fortfahren  (?)^  da  man 
jüdiscken  Kundschafter)  bieten  sie  den  Zins  immer  deswegen  vermehrt, 
(die  Bahab)  ein  pellel  yarfeil   hen-  50  pensio  promobilis.    Frisch^  1,  238^.*^ 


VARRE  VERRE  207  VART 

nntf  Terre,  m.  Stier,  BüUochse^  dar  de  yordruncken  was,  und  den 
tamus.  Kil.  Do  de  preister  mitten  Lub.  richteheren  dat  varrecht  dar- 
klerken  quam  ende  vigilie  singhen  aver  sitten  laten.  v.  Bövd^  Cht,  53. 
Tolden,  quam  dar  de  alre  swarteste  —  Afich  heißt  y.  das  Strand-  oder 
urre  .  .  ende  worp  de  baer  ymme  5  Grundruhrrecht,  y^  Wenn  ein  Wagen 
mitten  lichame  ende  toschorde  dat  umgefallen  oder  einige  Waaren  von 
mit  sjnen  homen.  B.  d.  Byenf.J2JSl^;  demselben  heruntergefallen  waren,  so 
ind  he  (der  boiunan)  sali  halden  unirden  selbige  weggenommen.  Wenn 
einen  rar  ind  einen  beer.  LaconM.  i,  jem.  vom  Pferde  ins  Waßer  gefallen 
197;  wy  en  beerfdelet  nycht  den  var,  lo  war  u,  ertrunken,  so  war  das  Pferd 
den  beer  unde  de  mutten,  de  drech-  verfallen.  Stürzte  jem.  vom  Boden 
tich  synt  Cod.  trad.  Westf.  1,  192.         des  Hauses  herab,  so  mußte  das  Dach 

Tirreekt,   n.    Criminalgericht  über      desselben  Hauses  gelöset  und  mit  Gelde 
dclasen  Mord    (Oründl.  Nachr.  von       bezahlt    werden.    Dieses   Recht   hieß 
Lübeck  1742,  p.  304  ff.),   vgl.  Dreyer,  16  vare,  yarech  (d.  i.  yarrecht).  Gassei, 
Kfd.  S.  416  ff.  —  S[ker  gerichtliche       Brem.  1,  72.'' 
Todtensehau  bei  unnatürlichen  oder  ge-  yarseot,  Fahrschoß,  =  yärpenniuge, 

woUsomen  Todesfällen,  die  im  Laufe  2,  ?  De  singulis  domibus  supradictis 
i^  Zeit  zu  einer  bloßen  Ceremonie  dabitur  minuta  decima  et  denarii, 
ausartete.  Hach,  Lüb.  R.  p.  144.  De  20  qui  yarscot  dicuntur  (das  Transsumpt 
statholder  van  Segeberge  hefft  den  hat  yorescot)  dicuntur  (1264).  Westf. 
van  Oldeschlo  uperlecht  und  hemlich  Urk.  III,  nr.  738. 
in  bevehl  geyen,   dat  se  den  ersten  yärsuebt,  yersnekt,  /.  gefährliche, 

minschen,  so  hemegest  in  der  Tra-  tödüiche  Krankheit,  Lebensgefahr.  Wer 
Ten  Tor  Oldeschlo  wurde  vordrencken,  25  eyn  man  eder  eyn  vrouwe  Teilet  in 
scheiden  unbefahrrechtet  henweck-  de  vaersocht  vnd  myt  vnss  heren 
nemen.  De  Oldeschloer  hebben  erem  licham  berichtet  werdet,  de  solen 
entfkngen  beyehl  nagelevet  und  enen  gheuen  sodane  herwede  ind  gerade, 
Tordmocken  mann,  ungefehrlich  eine  als  sey  hadden,  do  se  in  de  vaer- 
mile  Weges  yan  0.  uth  dem  water  so  socht  vellen.  Seibertz  Urk,  3,  nr.  640, 
npgetagen,  na  der  statt  den  corper  85;  si  quis  aegrotat  ad  mortem,  quod 
gehöret  und  darbinnen  thor  erden  teutonice  yn  syner  vyrsogt  (d.  i.  = 
bestediget,  ungeachtet  de  Lub.  richte-  yaersocht)  dicitur.  Fahne,  Dortm.  3, 
heren  se  ermanet,  den  doden  an  den  22;  ein  mensche,  de  lege  an  siner 
ort  tho  bringende,  dar  se  den  ge-  35  versucht  eder  an  sime  dode ,  dede 
Qunen,  und  befahrrechten  tho  laten.  [de]  weme  gelt  etc.  das.  p.  59;  hedde 
^  erb.  rath  y.  Lub.  hebben  de  an-  we  wat  gegeven  in  siner  versocht. 
ordenioge  up  deme  bome  an  der  Tra-       das.  p.  51. 

ven  Yor  L.  gedahn,  dat  kein  Oldesch-  vapt,  f.  1.  Gang,  Weg,  Reise.    Al- 

loer  boter  scholde  mit  einem  gelade-  40  dus  makede  sik  Brün  up  de  vart. 
nen  schepe  binnen  tho  kamende  vor-  JR.  V.  471;  des  dede  min  vader  eine 
stadet  werden  oder  ienige  waren  van  quade  vart  yan  desser  werlde.  das. 
der  stad  abthohalende.  (Die  hier-  2052.  —  2.  Art  u.  Weise,  wie  man 
durch  hart  betroffenen  Oldesloer  wen-  fährt;  dann  überh.  Art  u.  Weise,  Ver- 
den sich  um  Beistand  an  den)  rikes-  45  fahren,  nu  bedroch  se  ere  wiflik  yart 
rtd  in  Denem.,  erlangen  aber  aldar  (ihre  weibliche  Art,  Weibsnatur)  unde 
nichtes  sötes.  A10o  hebben  de  Ol-  slep  by  ereme  vorwarer  etc.  Korner 
deschL  den  doden  corper  na  velen  29^ ;  Er  (der  jungen  Füchse)  gripent 
dagen  wedder  upgegraven  und  im  is  ok  mit  hastiger  vart.  B.  V.  3655 ; 
ttrcke  an  den  ort  wedder  gebracht,  50  wüste  gy  (medici)  my  rad  in  korter 


VARTOÜWE  208  VASEL 

vart  ("=  auf  rasche^  bündige  Weise) ^  u.  Kiel.  Bei  Dief,  s.  v,  accedula 
ik  bleve  hir  gerne  sund  genant.  finden  sich  auch  die  Übers,  berwort. 
Ztschr.  f.  Lüb.  Gesch.  2^  531.  —  mit  verwet  (d.  i.  verwort?).  —  S.  auch 
der  verde,  mit  der  vart,   sofort,  auf      verwort. 

der  Stelle.  Do  antwordem  vp  sine  rede  5  vir(e)wunde,  f.  gefährliche,  tödtUcJu 
de  ander  morder  mit  der  vart.  Ans.  Wunde^  Wunde^  die  äreüiche  Hiujt 
875;  van  dem  perde  dat  he  sek  .  .  nöthig  macht,  plenum  vulnus.  s.Frcu^- 
Do  hulpen  se  ome  mit  der  verde  dorff  in  Strals.  Verf.  B.  LXXIX. 
unde  satten  on  up  de  erden.  Zeno  Wert  ienich  man  ghesteken  mit  wa- 
343.  663.  916  u.  ö. ;  den  twen  beyden  10  pene,  alzo  dat  id  vare  wunden  si . 
(Atmnias  u.  Saphira)  so  leyde  ward,  .  .  wert  de  hantdadighe  beherdot  w. 
dat  se  storuen  myt  der  vard,  Se  deme  lubeschen  rechte,  he  mud  H 
storteden  dal  so  de  rynder.  Josef  daghe  sine  vare  sitten ;  blift  de  min- 
V.  d.  7  Tods.  V.  3436;  nu  werdet  ^cheleuendich  etc.  Liib.  R.  316,  Autf* 
rede  mit  der  verde.  Sündevf  2513.  15  8;  eine  fuUenkame  fahrwunde  m(  (ii 
—  Gelegenheit^  Mal.  und  hadde  al-  me  vorboten  mit  twintich  marck  sul- 
dus  einen  vlassen  hart  deme  koninge  vers  etc.  das.  579 ;  wan  einem  d:»> 
maket  tor  sulven  vart.  R.  V.  2784;  äuge  ausgestochen,  ohr,  handt.  tu^ 
de  engel  quam  to  der  andern  fart  oder  nasen  abgehauen,  imgleicliei 
(secundo).  1  B.  d.  Kön.  19,  5  (H.);  20  eine  fahrwunde  zugefugt  wird  et. 
de  rechten  bodeschop  brenge  ick  jw  Hadel.  Landr.  4,  8. 
to  desser  vaert,  diesmal,  jetzt.  Lied.  fasant,  Fasan,  der  am  Fluße  Fha>>.^ 

a.  d.  Münsterl.  X,  2.  heimische  Vogel,   phasianus.     Vasar 

vartonwe,   «.    Gerät  zum  Fahren,       vlesch  vnde  sprenen  vlesch  . .  de  sin: 
Wagen,  Karren  etc.    (2  brugge  auer  25  sunt.  Boh  d.  Arsted.  f.  101. 
die  ouwe)  durch  die  landsfarer   vnd  vase.     Wat  wyse  lüde  dem  dor»-. 

kopmansguteru  von  den  beschlagenen,  redet,  Dar  is  dem  narren  vaese  b; 
auch  andern  vartouwen  vast  to  tred-  d.  h.  gut  dem  Narren  doch  als  l%>f 
det,  verschleten  etc.  (1570).  Vaterl.  heit?  Koker,  S.  363.  Vgl.  visev.i- 
Arch.  1841,  8.  467.  80  u.  hochd.  Fasung,  Faserei,  fatuitus. 

vapwe,  f  Farbe;   varwen,   färben;  vasel,  m.  aAd. fasal, 0^5. fäsl,  7»^ v* 

varwerie,  Färberei.  Nachkommcfisciwft,    foetus,   sobo^^ 

varwechy    m.     Fuhrweg,    bes.    die       So  wannehr  min  her  sine  eckerswv:. 
Waßerstraße,   die  man   fahren   muß,       äff  driuet,  dan  so  moegen  die  WA 
um  am  sichersten   u.  schnellsten  von  35  brecker  ireu  vasell   ungescholten  < 
einem   Hafen    zu   einem  anderen   zu       dat  sondern  driuen.    LacomU.  Ai' 
gelangen.     S.  Glossar  z.  Seebuch.  7,  269.     Im  verächtlichen  Sinne  f. 

värwedde,  Buße  u.  Strafe  für  ein  Meyisclien  (vgl.  hochd.  Gezücht):  I 
Delict?  (tautolog.  Zusammcns,?)  So  dossera  sulven  jare  koren  de  v.i 
wanne  .  .  myns  omen  lüde  .  .  in  my-  40  Lubeke  boven  ere  sostich  mau 
nen  gerichten  wettlich  werdent,  id  twolff  ander  manne,  de  nomedeu  -^ 
si  dan,  dat  id  treffe  an  doitslach  .  .  de  vulmechtighen  unde  wat  de  two!v 
of  an  lyf  unde  gut,  so  sal  ich  van  besloten  boven  den  rat  unde  bov 
den  luden  keyue  wette  heven  .  .und  de  sostich,  dar  bleff  id  by;  niiui-. 
hir  enboven  sal  unser  keyn  des  an-  46  den  twolven  weren  Bcholappere^  od 
dern  lüde  .  .  nit  me  drengen  noch  scrodere  unde  sodanich  vazei,  de  J 
mit  varwetten  noch  mit  unrechter  keyserliken  stad  regerden;  unde  «i 
schetzungen  etc.  (1351).  Guden  II,  stund  Lubeke  in  smalen  eren.  A'-^ 
1127.  ner  225c  (vgl.  allerlei  volks  und  v 

yar-wort,  acedula  hcrba.  1  Voc.  W.  50  jungen  fasels;  lose  fasel;  wiberfasi 


VASELBOBSE       2©9       VASTAVENT 

^t'kvolkf  u.  a.  bei  Grimm  s.  v.).       gtarh,  dringend^  gar,  tüchtig  u.  s.  w.) 

7>ß.  ^unter  viden  Dingen  die  schleif'      firmiter.  Voce,   vaste  holden.    B.  V. 

'*n.  dat  is  man  fasel.^  Dähnert.  —       119.  1905;  Lab.  Dodend.   58;    ganz 

In  Zu^ammensetjsungen  bedeutet  es  das      yast  slapen.  R.   V.  1178;  he  mende 

.(T  ( Av^)Zucht  bestimmte  Thier ;  da-    5  vast,   glaubte  sicherlich,    das.  1039; 

"f  (im  Ggs.  eum  Fettvieh)  mageres      ik  dachte  yast  in  mineme  sinne,  das. 

VA  De  schulte  sal  den  hoffesladen       ^272;   hir  steit  yast  in  der  werlde 

Jien  einen  yaselochsen,  einen  yasel-       löp.  das.  €840;   met  der  yormidinge 

nr  uod    einen    yaselwedder.    Gr.       (Vermietung)  machte  man  den  eryen 

yV'isih.3,  39;  nnd  hie  (der  yriggreue)  10  er  egen  also  yaste,  eben  so  wd^  so 

jjl  der   gemeynt    eynen  beer   ind       sehr^  entfernen  alse  met  yorkopende. 

^selnint  holden  .  .  Item  de  seuen       Ssp.  3,  77,  GL;  de  yader  eryet  np 

:Jen  sollen  yd^r  der  gemeynt  hal-*       den  sone  also  yaste   (Var.   wol)   de 

?Q  eyn  yaaell  rint  etc.  Dorst.  Stat.       were  des  gudes  also  dat  gud.  Richtst. 

:l;  dat  yaselrind.    Gr.  Weisth.  3,  15  Lehnr.  22,  §  5;  Dat  blot  lep  yaste 

11;  ene  yaselsngge  mit  ihren  jnn-       (sehr,  stark)  oyer  sinen  hart.  JR.  V. 

-n  beerferken.  das.  3,  41;  ynde  V       704;   se  stan  yast  na   (strd^en  sehr 

iv>elyerken.   Wism.  Inv.  f.  121;  wi-       nooA^^  juweme  döt.  das.  3834;  brande 

tr  ist   dem    hofmeister    (geliefert)       hir  yaste  by  uns  (sehr  nahe  bei)  ein 

lien  de  16  gemesteden  swyne  noch  20  hnes.  Münst.  Chr.  2, 425;  yaste  dicke, 

5  laselswine  (1552).   Wism.  Zeugeb.       sehr  oft.  Mark.  ürk.  v.  1448 ;  u.  so 

*^'  yaste  yele,   yaste  grot  u.  a.    in  der 

^ ^st\hQTdBj  Fruehthäutchen.  eeuYel-       Titulatur:  yast  wise,  sapientissimns. 

Ktn  in  den  licbame,   pellicala,  in       Strals.  Chr.  1,  114.  —  Von  der  Zeit : 

'H  puer  in  ytero  matris  inuoluitur.  25  rasch,   schndl,   eüig.    De  ström  ISp 

'^  Mg.  7, 19;  amnium,  foetus  in-       snelle  unde  yast.    E.  V.   793;  nnde 

iicmm.  KU.  (Nach  dems.  bedeutet      nam  dat  hon  unde  lep  do  yast.  das. 

.^trl  auch:  foetus  in  utero,  embryo.)       1480;  se  riden  yast  unde  ylen  seer« 

vaseleif  sdiw.  v.   sobolescere,  ge-      Brem.  Jahrb.  1,  181,  21. 

.j'^n.    Torecht  gudt  yaselt  nicht.  80      yastayent,    m.    der  Vorabend   der 

f'vi.  17  (Gl.  in  d.  Magd.  B.),    8.       Fasten;   das   Fest  an  diesem   Tage. 

"'ifim  WB.  s.  V.  carnisprivium,  blondus  Flayius.  flb/fm. 

>a<}elerie,  Faselei  (Von  Bothmanns       Findl,  S.  163;  glik  als  wan  et  yasl- 

r'd'i^jf).  Nies.  Beür.  1,  168.  avent  were.     Münst.    Chr.   2,   138; 

u^t?  Wen  ein  immethun  in  einem  sö  kort  yor  yastauende.  Seih.  Qu.  1,  39; 

:en  faste  licht,   wo  widt  he  dar-       des   saterdages     vor     groten    yast- 

-b  bekreftigen  kan?   gefunden:   so       aue[n]de    (Sonntag    inyocayit     oder 

r.  immethon  in  einem  freyen  faste       estomihi).     Wigands  Arch.    7,  263; 

•^  und  ein  knick  yon  olders  her       Münst.    Chr.   1,   271;     en    redelick 

rimb  gewest  is,  schall  bliyen.  Gr.  40  swyn  und  1  par  yastayendes  honer 

•  .-rA.  3,  233.  (1472).  Kindl.  Hörigk.  614;  eyn  par 

Tast,  aäj.  fest,  firmus;  yast  maken,       yastabends  honer  (1498).  Bar.  Ürk. 

'^are.   Voee.    Dat  holt  (sethim)  is       nr.  71;  yan  den  yastayendes  honren, 

tande  licht.  B.  V.  5055;  knoken.       de  wy  jarlyges  intzampt  gelycke  bo- 

'.  4973.  —  ?rede.  das.  355;  yaste  45  ren  zolden,   heb  ick  to  zodaner  bo- 

:  :heit.  Magd.  Seh.  Chr.  410,  27;      ringe  zynt  myns  yaders  doit  nicht 

.'ti^  reute  maken.  Lüb,  Dodend.  v.      komen  können.  Kindl.  Münst.  Beür. 

^'    aho  se  yastest  konden«   Kor*      1,  240;   alsdan  na  dem  koer  (der 

^  ^^.  (scheJBFener)   sollen  de   gesellen  mit 

^a8t(e)«  aäv.  fest;  eig. u.  bUdl.  (sehr,  60  eren  huisyrow^n  eren  yastauent  hal* 

it  ^UAlaitdird.  WOrtorbaoh.  y.  14 


VASTE  VASTENE      210       VASTELAVENT 

den  vp  den  winhus.  Dortm.  Wandschn.  yaste.  Tunnic.  nr.  825 ;  In  S.  Vale< 
Buch  §  30.  tines  dage  in  dem  yastelanende  wi| 

vaste,  vastene,  f.  das  Fasten;  die  so  grot  water  etc.  Brem  0.  Q^  ll\ 
Fastenzeit,  alts»  yasta.  wo  de  hunger  Unterschieden  werden :  de  grote  vast^ 
drift  den  wulf  ute  dem  walde,  also  6  auent  (den  man  nent  to  latine  es^ 
drift  de  yaste  den  bösen  geist  yan  mihi.  Gr.  Weisth.  3^  61);  des  soi 
den  mynscben.  Serm.  evang,  f.  56c ;  daghes  tho  groten  yastelauende  (Esi 
De  yaste  yordrift  de  hose  danken.  mihi  oder  quinquagesimae)  desse  dad 
Engelh.  Chr.  25^;  doch  sunt  desse  wert  gheheten  de  yeftigheste  dac| 
(Arbeiter)  schuldich  to  holdende  bo-  10  wente  yan  dessem  daghe  an  beth  i^ 
den  (gebotene)  yaste  .  .  ynde  in  der  denPaschedachrekenstuyeftichdagbj 
vasten  to  mynnesten  twe  dage  to  ya-  Fastenandacht.  Pf.  Germ.  20,  34t 
stene.  das,  409^;  yon  der  yaste.  das.  (Rente,  eoMbar)  up  den  groten  yast^ 
f.  409;  to  hant  des  ersten  donre-  ayendes  dach,  wen  de  hilge  kerl 
dages  in  der  yasten.  Magd,  Seh.  Chr.  15  singet  unde  boldet  Esto  mihi  (li82\ 
173,  4 ;  int  iar  unses  heren  XlVcyill,  Urk.  v.  Stottert,  nr.  255 ;  die  qoat^ 
dat  erste  in  der  yaste  . .  do  was  etc.  temper  yast  men  yierwerue  in 
lAvl.  Urk.  nr.  1836 ;  in  der  yastene,  iaer  ;  eerst  yast  men  se  in  den  len 
do  seghelde  etc.  Brem.  G.  Q.  99;  als  in  der  weke  nae  groet  vas 
men  ropt  so  lange  yastelayent,  dat  20  auent,  op  dat  ons  god  wü  ghem 
de  yaste  kumt  (cum  dolor  optatur,  enen  gueden  lenten,  tidich  weder  etj 
prodit  dolor)«  Tunnic.  nr.  52;  na  Sp.  d,  kerst.  gel.  f.  154;  men  8ch^ 
yastelauend  kumpt  altyd  de  yaste.  up  den  groten  yastelayentsauent  U 
Kiel.  Mscr.  nr.  114,  f.  32^;  na  der  neu  schenken  kesen  (1447).  Ifaü 
yasten  kumpt  paschen,   das.  25  Jahrb.  10^   72;   de  lutteke  y.,  2M 

yastelayent  (=yastayent;  el  nocA  nerstag  vor  Estomihi.  Alse  de  bj 
nd.  Weise  »wr  Verbindung  eingescho-  nyngh  weder  quam  to  Lubek,  do  bl« 
ben),  der  Abend  vor  den  großen  Fasten,  he  dar  den  lutken  yastelavent,  ond 
camisprivium.  Voce.  Der  Name  kommt  des  yrygdaghes  ret  he  na  Segh^ 
indes  nicht  bloß  dem  einen  Tage,  son-  80  berghe  unde  vort  to  Ghottorpe;  d^ 
dem  aUen  Tagen  vom  Donnerstage  vor  helt  he  den  groten  yastelayent.  Li\ 
bis  Dinstag  nach  Estomihi  eu.  Des  Chr.  2,  87;  des  donstages  was  dl 
yridages  yor  deme  sondage  in  dem  luttike  fastilauendes  dach  (14t&il 
yastelavende,  wan  men  singet  Esto  Sudend.  8,  8. 231,  Änm.  18.  ( Vgl  ii 
mihi.  Urk.  v.  1386;  des  sonnabendes  85  donstages  als  de  lutteke  yastinge^ 
in  deme  yastelayende  (1416).  Grotef.  dach  waz  .  .  dez  sondages  als  i\ 
hist.  Chron.  S.  98;  schreuen  des  son-  grote  yastingesdach  was  [1397].  iai 
auendes  in  dem  yastelauende  (1402).  8,  238  u.  239);  des  dondertagb^ 
Sudend.  9,  nr.  150;  nu  en  sonayende  für  yastelabendt,  zu  lutken  vaste) 
to  yastelayende  (1442).  Hans.  Jtec.  40  abendt  genant.  Münst.  Chr.  3,  3ä 
IP,  S.  469;  des  mondages  in  den  he  starf,  do  men  screff  to  luttekei 
lasten  fastelayende.  Urk.  v.  1402  yastelauende.  Brem.  G.  Q,  56.  -^ 
(Biedel);  des  dinxedages  im  lesten  de  grone  «y.  Diese  Benennung  k 
yastelayende  (Helwig) ;  d.  h.  Montag  aieht  sich  auf  eine  von  dm  vida 
u.  Dienstag  vor  Aschermittwoch.  Grotef  .  45  Lustbarkeiten,    die   früher  (vgl.  hä 

1.  l.  —  Daher  auch  im  Plural:  to  Münst.  Chr.  3,  33)  und  jetet  «od 
den  selyen  vastelayenden  (1226,  Febr.  mit  diesem  Tage  verbunden  sind,  Unsr\ 
6 — 11)  do  yor  greye  Alf  yor  Hamb.  Vorfahren  vertoendeten  die  Hiäse  - 
etc.    Deutsche  Chronik.  (Eike  v.  B.)      ilex  aquifolium  —  (stechäppel,  fastel 

2,  S.  245.  —  Na  yastelauent  kumpt  de  50  abendt  Megalopolensium  aut  Bosto 


VASTELAVENT       211       VASTELAVENT 

dueDBiam,  PauUi  522)  auch  mü  zu  hert  hetwecken  herl^  Struck.  Vgl. 
im  s,  g.  grünen  Fastdabend.  y^Aus  ^fastlavens-rode,  äie  Ruthe,  mü  der 
im  Fastdabendssammittngen  des  Prof.  das  junge  Vcik  einander  stäupet  oder 
l  P.  Schmidt  jsu  Bostock  geht  her-  Geschenke  macht,  um  einen  Fastd- 
vor,  daß  es  damals  (1742)  noch  aü-  5  abends  Schmaus  von  einander  au  ge- 
gemeine  mdd.  Sitte  war^  eu  Fastnacht  winnen.  Und  dies  heißt :  fasÜayend 
Tannenbäume  wr  die  Häuser  eu  pflan-  stüpen;  enen  den  fastlavend  stüpen.'^ 
im  und  sich  gegenseitig  mit  grünen  Dähnert^  p.  114.  —  Dieses  Peitschen 
Sträußen  mu  beschenken^  wahrend  arme  heißt  auch  fuen,  einen  mit  dem  vue- 
Kindtr  mit  solchen  Sträußen  von  Haus  lo  busch  (Wachholder  oder  Stecheiche 
iK  Haus  gogen^  und  unter  dem  Ge-  oder  auch  Hauhechdn)  schlagen, 
mnge:  Ich  bring'  eum  Fastdabend  Schamb.  s.  v.  Vgl.  Landau^  Z.  f. 
tinen  grünen  Busch^  Habt  ihr  nicht  Hess.  Gesch.  2, 278 ;  Lynker^  Deutsche 
Eier^  so  gebet  mir  Wurst!  um  eine  Sagen  etc.  in  Hess.  Gauen  236;  El. 
Gabe  baten,  was  man  j^den  grünen  15  Mülhause,  ürrdig.  des  deutsch.  V.  in 
Fastdabend  bringen*^  nannte  (It.  1  s.  hess.  Sitten  etc.  Cassdy  1860,  S,  113; 
den  baeknecbte,  de  den  vastelauent  Chr.  Petersen,  Der  Donnerbesen,  8. 
buchte.  Wism.  H.  Geist  Beg.  v.  1531).  9.  —  Bekannt  sind  die  Mummereien 
Femer  suchten  die  jungen  Bursche  an  diesem  Tage;  deshalb  ergiengen 
OM  Fastnaehlsmorgen  die  Mädchen  im  20  vielfach  poliaeüiche  Verordnungen,  0.B. 
Bote  SU  Überraschen,  wo  sich  denn  Vortmer  budet  de  raed,  dat  nemant 
diese  durch  das  Versprechen  eines  het-  in  dem  vastlanende  noch  vp  eyne 
weckenschmaoses  von  dem  angedrohten  ander  tyd  syk  vormaken  (verUeiden) 
teitichen  mit  einer  birkenen  Buthe  sal,  reygen  offte  lopen  mit  vordecke- 
htfrnen  wmßten,  während  man  sich  25  dem  antlate,  edder  mit  vorkerden 
t«  ien  höheren  Ständen  mit  Bierlichen  klederen  etc.  Big.  Burspr.  w.  d.  15 
Buthen  aus  Süberdraht  beschenkte,  Jahrh.  (Big.  St.  B.  226).  —  vastel- 
OKf  welchen  Bündel-Kinder,  schnä-  auent  heist  dann  überh.  Mummer ei^ 
Ünde  Täubchen,  ein  Storch  mit  einem  e.  B.  Do  nu  de  papisten  so  stive  mit 
£iKie  tm  Schnabd  u.  dgl.  dargestdU  so  erer  processio  (an  des  h.  lichams 
wsrtn.  Jenes  hetwekenstäupen  ist  dage)  (welk  wohl  ein  vastelavend  effte 
auf  dem  Lande  noch  vidfach  im  Ge-  larvenspill  heten  mochte),  vortvaren 
iroMdi,  u.  in  Schwerin  sogen  die  MiU-  wolden,  mosten  de  predicanten  so- 
leryesdlen  noch  bei  Menschengedenken  danes  lyden  .  .  De  papen  averst,  wo- 
am  Fastnaehtsmorgen  mit  Sträußen  86  wohl  se  wüsten  .  .  dat  dat  volk  erem 
uiid  einer  mü  Band  geeierten  Buthe  tante  nicht  gut  was,  wolden  se  den* 
M  den  Bäckern  u.  ihren  sonstigen  noch  nicht  wiken  und  gienghen  mit 
Kunden  umher,  um  ein  Geschenk  eu  erem  trecke  van  dem  domo  na  St. 
f^thiUen^  Beyer,  Meld.  Jahrbb.  20,  Peters  kerken  tho.  Do  dat  volk  dus« 
200.  Dies  heißt  wol:  vastelauent  gän,  40  sen  yastelavend  sach  etc.  Lüb.  Be- 
«.  B.  wodanerwys  [he]  mit  ethken  form.  p.  64.  —  (Ungeladen  soll  nie- 
anderen  kremergesellen  vnde  fruwes-  mand  eu  einer  Hocheeü  kommen)  noch 
penoDen  yastelauent  gegan.  Wism.  apenbar  noch  vastelauendes  wise. 
Copiar.  v.  1532.  —  „In  Wismar  gehen  Wism.  Hocheeitsordn.  v.  1577;  . .  datte 
M  Fastnachtsmorgen  die  Kinder  mit  45  (d.  i.  dat  he,  der  Gegendisputant)  ock 
<c^  aufgeputzten  Birkenruthen  eu  valschliken  vorbrachte.  Wo  mocht 
<kn  schlafenden  Eltern  u.  Verwandten,  men  dar  echtes  (wiederum)  den  mo- 
^d^j^en  mü  der  Buthe  schnell  hinter  nick  mit  speck  vnde  kolen  vpt  vastei- 
^Mfider  auf  das  Fußende  der  Bdt-  auesch  uthgestreken  hebben,  dar  in 
fidlen,  wobei  sie  rufen:    hetwecken  so  der  gantzen  schrifitur    de    monicke 


YASTfiLAVENtSBORCÖ        212  VAÖTGAKK 

nicht  beth  afifgemalt  werden  alse  in  vastelnaven,    schto.  v.    FastnacM 

den  text  Disput,  to  Oldersum  f.  22.  feiern.  Dyt  nascreven  synd  de  kostet 
^-  (Ungerathene  Kinder)  lenen  unde  do  de  rad  fasteln[a]?ende  myt  Peter 
borgen  van  ehr  (der  Mutter)  dyt  van  Aleuelde  ynde  andern  gudeni 
ynde  yennes  vp  den  lesten  vastel-  5  frflnden  etc.  (1471).  Falcks  Staat^.^ 
auent  (=  auf  8t.  Nimmerstag).  Gryse^  Mag.  9,  465. 
Wedew.  8p.  f.  CS.  yastel-,  yestelspise,  f.  Fasten^^eise. 

yastelaventsborch.  Unter  den  Ge-  legumen,  yastelspise.  Voe.  Engelk. 
räthen  der  Zirlcelbrüderschaft  in  Lü-  Do  Daniele  yastelspyse  gheuen  wart, 
beck  wird  auch  genannt:  ene  vastel-  10  do  gaf  got  eme  de  yornuft  etc.  Serm. 
ayensborch  mit  aller  tobehoringe,  evangel.  f.  36h;  4  sol.  yor  yestelspise 
d.  h.?  (1447).  Mdd.  Jahrb.  10,  71  minem  heren  .  .  ynde  sinen  seilen; 
u.  74.  (1399).   8udend.  Ö,  8.  373. 

yasteldach,  m.  Fasttag.  Des  yastel-  yasten,  schw.  v.  fasten.  Se  yastede 

dages  vaken  gegetten  hefstu  klene  15  ok  yele  to  water  ynde  to  brode.  St, 
geacht.  Der  Tod  ».  8tudent.  Lüb.  Birgitt.  Openb.  f.  15;  yastede  to  wa- 
Dodend.  962;  man  ende  wyf  suUen  ter  vnde  to  brode.  Körner  164t; 
schuwen  uncuscheit  op  yasteldaghe,  Gryse^  Speg.  f.  XX.  u.  s.;  Höre  gi 
op  yigilien  etc.  Speg.  d.  Teerst,  gel.  f.  wol,  wat  karinen  he  yastet?  R.  V.  \ 
135b;  wen  men  enen  broder  keset,  20  407;  yastet  de  rechten  setteden  ÜL 
dat  schal  gesehen  up  enen  fridach  das.  1613.  —  Vasten  is  geen  brod 
edder  andern  vasteldach^i^^  7^.  JlfeÄr!.  sparen.  Brem.  Mscr. 
Jahrbb.  10,  75;  des  vridagesefte  went  yastenlager,   n.    Einkehr  (in    die 

vasteldaghe  syn  etc.  Sudend.  8,  8.  Klöster)  zur  Fastenzeit,  Beherbergung 
375 ;  were  dat  S.  Mattheus  dach  up  25  des  Herrn  u.  seiner  Familie,  Mannen 
enen  yasteldach  queme,  so  etc.  (1452).  etc.,  auch  die  laicht  die  ünterthanen 
Cassd,  Brem.  2,  227;  were  dat  ye-  eur  Jagd  zu  stellen  u.  die  Hunde  u. 
nige  yasteldage  qwemen  uppe  den  Pferde  des  Herrn  eu  füttern,  wy 
dinxtdach  offte  donnerdagh,  so  scho-  Hinrick  hertoge  to  Br.  bekennen, 
len  se  (die  lischverkäufer)  ock  de  so  dath  wi  up  eynen  rechten  fulstendi-  ; 
hel£fte  (der  Lachse)  snyden  (1480).  gen  wedderkop  yorkofft  hebben  bern 
Brem.  Stat.  677.  Johanne    van    Marnholte     proveste, 

ya8t(e)liky   adj.  eu  den  Fasten  ge-      Elyzabeth  Ebbedissen    und   gantzeo 
hörend,  scholen  se  yasten  to  vastlicker       conyente  des  closters  Medingea  unße  i 
spise  (1309).    In  e.  Ordensregel  bei  35  f&rstlike  fastenlager  myt  den  rilteren, 
Fabr.  4,  3.  jegeren,  perden  unde   hunden,    alse 

yast(e)lik9  adj.  u.  adv.  fest.  Ynde  wy  darsfilyes  iarlikes  hebben  und  nth  , 
dat  dusdanes  desto  beth  ynde  yast-  f&rstliker  oyericheyt  plegen  tho  hol- 
liker  werde  geholden.  Lüb.  Z.  B.  481 ;  dende,  ock  s&0  allerley  dageleistin- 
yp  dat  alle  desse  articulen  de  beth  40  gen,  unse  manschopp  effte  andere 
.  •  yastlyker  gheholden  werden^  so  dartho  yorschnyende,  dat  closter  .  . 
etc.   Fries.  Ärch.  1.  131.  mit  sodanem  yastenlager  und  dage- 

yasteliken,  adv.  fest,  yasteliken  by  leistingen  nicht  tho  beswerende,  und 
jw  to  blyuende  (1395).  Lüb.  ürk.  4^  hebben  one  alsodane  lager  unde  dage- 
nr.  626.  45  leistinge    yorkofit    yor    700    gülden 

yastelkost,  f.  Fastenspeise.    Swelik      (1521).    Lyßmanns  Nachr.  d.  Klost. 
borgher  buten  den  crame  .  .  krude       Meding  8.  113.    Vgl.  lager,  leger, 
(heft  to   yorkopene)    ynde  allerleye  yastgank,  m.  Fastnachtsfeier?  To 

yastelkost  .  .  de  yorkope  in   desser       deme   yastghanghe   hadde    de   here 
wis  (1370).   Lüb.  ürk.  3,  8.  838.      50  yan  Mekelenborch  unde  sin  yrowe  .  • 


VASTICHEIT  213  VAT 

groten  hof  tinde  yroude  to  Lubeke.  an  erem  eeliken  vate,  so  dat  se  nicht 
Luk.  Chr.  1^  J360;  in  deme  sulven  einen  man  liden  mach  mde  nicht 
jare  to  deme  vastgange  etc.  Korner  mach  eyne  moder  der  kindere  wer- 
IST^.  den,   so   sal   se  nicht  eelik  werden. 

Tutieheit,  f.  Festigkeit,  vasticheit  5  Summa  Joh.  f.  49^.  —  Godrus,  ghe- 
derborch.  KomerOOo;  Der  borghere  nant  der  dogheden  vat.  Schaeksp.  f. 
ejndrechiicheit  is  der  stede  beste  34ti;  du  eddele  vat  aller  soeticheit 
Tasticheit  Wigands  Arch.  2^  8.  Be-  (Maria).  Meddyd.  Mar.  f.  68^;  du 
ir^igung  (confirmatio).  In  eyne  va-  (Maria)  byst  eyn  vat,  dar  ane  be- 
sticheid  mde  openbare  betughinghe  10  sloten  ys  de  sterne  de  vaders.  Brem, 
&1  desser  ding  so  hebbe  ich  etc.  Je.  geh.  183^;  eyn  gud  vat  to  dem 
Boffer,  Urk.  i,  nr.  185.  denste   godes   vnd  ock  en  quat  Tat 

rastinge,  f.  Befestigung^  Bekräf-  to  eyner  versmanysse.  Freckenh.  Leg. 
tigHng,  stipulatio.  Dyt  ys  de  rechte  3JS;vgl.sm&dde{tLt^Lä$terer(Strodtm.)y 
vastinghe,  [de]  dar  schach  to  F.  etc.  15  logenvat,  Lügner^  snackvat,  Schwä- 
Fries.  Arch.  2,  371.  teer^  u.  a.   —   2.   Schüßel  (at^  der 

Tastiige,  f.  Fasten^  Fastnacht,  alle  man  ißt),  vnde  de  (borgermeistere) 
manne  vastinghe,  Sanntag  Invocavit.  sethen  by  deme  heren  cardinale  in 
Brsekw.  Chr.  i,  110,  2.  eyn  sundergen  schyuen  (Tische)  vnde 

TSstiBgesdachi  s.  yastelavent.  20  de  domprouest  van  Lub.  .  .  vnde  sin- 

Tistmildieh,  adj.  festgesinnt.  Ge-  dici  van  Bremen  mosten  myt  one 
dwenknisse  mit  sulker  macht,  de  ethen  vthe  synem  vathe.  Brem.  Denlcb. 
billich  einen  vastmodigen  man  blöde  117;  men  sal  to  keyner  hochtydt  mSr 
^de  zachafitich  maket,  entschuldi-  wen  twe  mynschen  setten  to  eynem 
get  TEQ  der  sunde.  Summa  Joh.  f.  25  vathe.  Ndd.  Rechtsb.  f.  148b;  wen 
^iK  also  (die  Brautleute  mit  ihren  Gästen) 

Taitmit,  m.  fester  Sinn.  Dar  van  sick  tho  dissche  setten  willen,  so 
lovet  men  noch  des  biscopes  vast-  scholen  vor  solcke  hundert  personen 
mode  (constantia)  unde  des  goden  nicht  mehr  den  25  vate  gespyset  wer- 
keiser  otmode  (humilitas).  Eike  v.  80  den.  Wiechm.  mkl.  Lit.  2y  62;  so 
Sepg.  194.  schal  de  (derBrautvater  etc.)  neue  geste 

Tutiissey  f,  Festsetjsung,  Bestim-  mehr  hebben  (vp  den  achten  dach 
Mim^.  Dat  alle  vnse  bürgere  de  myt  nach  der  brudtkost)  denn  tho  4  va- 
vns  gethogen  ind  geboren  synt  .  .  ten,  tho  iederm  vate  4  personen.  das. 
^g  synt  ind  vrig  wesen  sult  van  35  65;  spiseden  (bei  e.  Verlobung)  18 
vastoisse  ind  van  aller  sattinge  uth-  vat  •  .  spiseden  vor  der  bruidt,  pre- 
▼endiger  heren.  Seibertsf  Urk.  nr.  435.  laten  .  .  20  vat,  veer  genge,  jo  3 
Vgl.  vestenisse.  richte  .  .  Do   spisede  wy  156   vadt 

Tat,  n.  Faß,  Geßß.  Ein  sulvern  vndt  vele  vorgulde  richte  .  .  do  ginch 
^&t,  dar  men  spolinge  mede  gift  40  alle  dinch  fyn  to,  spiseden  181  vadt 
(1400).  Lid.  Urk.  nr.  1525 ;  hyr  sint  undt  200  scholer  und  truggeler  im 
^te  silveryn.  Theoph.  /,  798;  olde  hofe  etc.  (1504).  Z.  d.  Harz-V.  1869, 
^%t«  lecken  gherne.  Kid.  Mscr.  nr.  S.  191;  brak  ere  beyden  ogen  uth 
1^1  f.  33^;  wat  men  störtet  yn  vn-  unde  sande  se  eme  twischen  twen 
repe  vatere,  dat  suert  holde.  Tun-  45  vaten  (Schüßeln  oder  TeUem).  Körner 
WC.  «r.  738;  als  bestirntes  Maß:  1  66\  —  Ik  wil  mit  dy  ynt  vat  dit 
schepel  roggen  ynd  weten  ys  2  vathe,  beholden,  will  es  später  mit  dir  aus- 
1  scL  garste,  hauern,  hoppen  ys  3  eßen,  dir  das  noch  später  gedenken. 
^the.  Hamb.  Bekensb.  v.  1630,  f.  189.  Lüb.  Chr.  2,  414;  doe  wy  des  nicht 
--  JKlcB.;  Eyne  vrouwe  is  de  to  clene  50  (wäMen  wir  keinen  tapfern  Herren), 


VATEBINDER  214  VAUCH 

ik  segge  dat,  yrj  hebben  dat  vallent  satte  ?)  recht  der  h.  kerken.  Lerbed^ 
ovel  in  dat  vat.  Theoph.  i,  105;  he  §100;  vnde  warde  bouen  en  gans  iu 
heft  noch  vele  bi  mi  im  vate ;  (h)et  er  wen  en  ander  dach  gheuated  warf 
is  noch  nicht  im  vate,  dar  (h)et  in  (1403).  Sudend.  P,  nr.  211;  von  ej 
suren  moet  (die  Sache  ist  noch  nickt  5  Streite:  beilegen  (faßen,  halten^  da^ 
reif).  Brem.  Mscr.  er  nicht  weitergeht);  überh.  hindern^ 

yatebinder,  m.  Faßbinder.  He  lopt  Do  wart  dat  orleghe  geratet  und^ 
als  een  vatebinder.  JBrem.  Mscr.  (ge-  gesont.  Liih.  Chr.  2y  137;  unde  wol^ 
sdwftig  umherlaufen).  den  vorsoken,  wer  (ob)  se  dat  orligh^ 

yategebftr,  vatebfir,  n.  schwed.  fate-  i^  konden  vaten  unde  setten  dat  in  daghei 
bor,  dän.  fadebuur,  Vorrathslcammeri  das.  2^  181 ;  he  wolde  dat  beste  don 
Schatzkammer^  Tresor,  unde  des  ko-  dat  de  Unwille  ghevatet  unde  ghe 
ninges  (Ghristoffers)  kiste  de  quahm  vleghen  worde.  das.  2,  231 ;  io  doc 
(nach  dem  Schiffbruche)  tho  Godt-  dat  ward  gevatet  unde  torugge  lechtl 
landt,  dar  wehren  sine  beste[n]  kle-  15  unde  vorlikent  das.  2,  341;  de  bo- 
der  inne  und  sin  vategebur  .  .  De  den  schuUen  dat  handelen  mit  dem 
kledere  gaff  koning  Erick  wedder,  meistere . .  unde  den  steden  in  Lifland 
men  dat  tafelgesmiede  (=  vategebur)  und  darumme  spreken,  wo  dat  men 
dat  behelt  he.  Strals.  Ghron.  S.  187;  id  ^kunde  vaten  und  bewaren,  dat 
de  koning  wolde  sodanne  ghelt  ut  ^  nemand  uppe  de  Russen  vorede  golt 
syme  vatebur  betalen  etc.  (1441).  edder  sulverCi5S8).flan5.1fec.  5,567; 
Hans.  Bec.  IP,  S.  412 ;  de  ere  schult  (baden)  de  dar  degedingeden  twischeD 
nycht  künden  bothalen,  De  botalde  den  heren  unde  hapeden,  dat  se  id 
ick  (der  König)  vor  ße  vte  mynen  vaten  scheiden.  Korner  85c.  —  2.  in 
vatebur  alle.  Ihlcks  Staatsb.  Jüagcuf,  25  ein  Faß  thun,  bes.  vom  Biete,  vasarej 
e,  609.  Voc.  Engelh.  vaten,  tunnen,  invasare. 

vatelkanne,  f.  „Das  vorabgenom-  Teuth.  vnde  helpen  beer  to  vatende. 
mene  stärkste  Bier  von  eitlem  Gebräu^  Gr,  Weisth.  5,  254 ;  Monum.  Liv.  4*, 
jsum  verschenken  in  Kannen,  enem  23;  aufladen^  beladen,  vehere,  yaten, 
de  fatelkann  schicken.*  Bohnert,  vp-  80  laden  vp  eynen  waghen.  Dief.  n.  ^. 
farth,  affarth,  die  vatelkanne  uth  onustare.  Voc.  Engelh.  vaten,  op- 
deme  kroge  (1488).  In  e.  Lehnbrief.  laden.  Teuth.  We  dat  eschet,  dat 
(Jod.  Dipl.  Brdb.  J,  13,  502;  vffart,  men  den  sten  (sceversten)  eme  an- 
affart,  de  vatelkanne  van  deme  kruge,  derweyde  weghe ,  wanne  he  dene 
van  einem  jewelicken  spunde  twe  85  vaten  wil,  dat  schal  men  don.  God, 
kanne  bers  (1532).  das.  507;  vgl.  J,  Stat.  105,  35;  also  mach  me  okenem 
4,  173.  sinen  waghen  verbeden,  dar  he  sten 

vatem?  Vateme,  dusynge,  güldene  vatet.  Gosl.  Bergges.  §  10  u.  37;  It 
smyde  etc.  Josef,  F.  d.  7  Tods.  v.  expendi  7  s.  eyneme  arbejdesmanne 
4399.     Ist  wd  =  vatinge.  40  vor  tunent  vnde  den  meswaghen  to 

vaten,  schw.  v.  1.  an-faßen,  ergrev-  uatende  (1429).  Wism.  Beg.  S.  Spir^ 
fen,  festhalten.  He  sprank  na  Rein-  f.  88;  UI  s.  dar  vor,  dat  zee  den 
ken,  dat  he  en  vatede.  B.  V.  6361;  meswaghen  vateden.  das.  75.  —  Vgl 
R.  badde  en  bi  sinen  broderen  ge-  ich  sol  euch  dir  uf  dinen  wagen 
vatet.  das.  6510;  den  tymmerluden,  45  nimmere  mist  geva^en.  Heimbr.  266 
don  ße  den  geuel  mit  anckern  wed-  (^toas  auch  heißen  dürfte:  den  wa- 
der fateden  (1519).  Wism.  St.  Jürg.  gen  mit  miste  va^jen."  J.  Grimm.). 
Geb.  B.;   vgl.   vaten  vel  hechten,  fi-  vatich,  vatiseh,  adj.  vomBiere.if^ 

gere.  Voc.  Engelh.  —  Bildl.  festsetzen.       ein  Faß  gethan,  gefaßt ;  daher  (rda- 
de  statuta,  dat  ys  dat  gefatthe  (l  ge-  50  tiv)  alt.    He   (der  am  Myen  hrofi 


VATINK  VATINGE  215  VECHTEN 

id)  schal  vormiden   .   .  allerhande  fatcen,  scht€.  v.  necken^  eum  Besten 

vleisch,  allerhande  melk,    nye   her;       hciben^   illudere.    S.    Or.   WB.  s.  v. 

ntich  ber  is  ome  gud.  Wolf.  Mser,       Do  hebben  de  Sassen  gesehn,  dat  de 

i^«  ^,  /l  108^;  wadeke  ynde  vatisch       Wende  se  men  gefatzt  hebben.  Kan- 

ber  is  di  gnd  (im  Juni)  to  drinkende.    6  teou)  46;  vgl.  228^ 

das.  f.  134.    —  Sonst  heißt  vatich  fante,  f.  Fehler^  frz.  faute.    grote 

wk  dem  Faße  schmeckend  oder  rie-      fauten  begahn.  Beschriv.  v.  d.  Kunst 

ckend.  Taets,  va'etsch,  vitioso  sapore       d.  Seef.  p.  10. 

aat  odore  infectus  ex  olido  et  mu-  vante,  Gewölbe.    De  hure  (Heuer^ 

ddo  dolio;  mucidus.    KU.  10  ifiete)  van  den   yauten  under   des 

Titiik,  Tati]i|;e  (u.  in  späterer  Form      copmans  husen  tAntwerpen  dat  bren- 
ressink),  mhd.  yaroinge.    Kette.     IV       ghen   de   weerde  jaerlicx  tor  reke- 
feit  vor  ene  vaünge  to  enen  wagene       ningen.   Leitf  jp.  28. 
(1406),    lAvl.  Urh.  4,   S.  871;   bes.  t8,  n.   Vieh,  alts.  fehu. 

Hak'  od.  Gürtelkette,  Geschmeide.  15  Yecht(e)9  n.  und  f.  das  Fechten^ 
ratinck,  torques.  Voc.  JEngelh.  est  Streiten^  Schlagen  (Schlägerei),  Kampfe 
onamentam  colli  ex  circulis  aureis  So  wat  scnt  an  eneme  vechte,  dar 
bctam,  eyn  vatinghe  van  gülden  rin-  en  scal  men  jummer  nicht  mer  dat 
^en.  1  Voc.  W.  s.  v.  baen  u.  Dief.  groteste  beteren.  Stad.  Stat.  X,  4; 
torques,  Yatinghe,  eyn  ghesmyde.  20  des  (wofern)  he  an  deme  vechte  ge- 
iers,  n.  gl.  Der  fruwen  beste  körte  seen  si  (Anf.  d.  14  J.)  Hans.  ürk. 
hojke  mde  koghele  en  scheiden  nicht  iJ,  S.  202 ;  ieghen  valsch  vnde  yn- 
mer  gekostet  hebben  wenne  y^r  mark,  recht  Schole  gi  hebben  gerne  vecht. 
TBde  de  fruwen  mochte  denne  ok  Laiendoctr.  f.  152<a ;  wi  louet  .  .  dat 
dnghen  eyne  yatinghe  ynde  eynen  26  s^  des  ane  wite  bliuen  ynde  ane  scha* 
dosing,  de  en  scholden  nicht  mer  ghe-  den  vnde  in  nene  nod  kernen  vmme 
kostet  hebben  wenne  teyn  mark.  dat  vechte  (Zweikampf)  (1342).  Su^ 
Bnehw.  ürk.  1,  139;  vortmer  so  se-  dend.  II,  nr.  11 ;  sin  eth  scal  alsus 
gede  he,  wo  he  gelovet  hedde,  dat  ghan :  dat  he  des  mordes  unsculdich 
men  to  ewigen  tiden  solde  bernen  3  so  si  unde  dat  he  in  der  vechte  nicht 
vaskerzen  vor  nnser^  vrowen  bilde  gheweset  hebbet.  Stend.  Urtheüsb.  S. 
. .  dar  to  gaf  he  sine  vatinge  nnd  29;  du  scalt  dy  bereden  tor  vechte. 
sin  goldene  vinger  mit  den  soffiren  Sündenf.  416. 
(1395).  Livl.  Urk.  nr.  1388;  dusinge,  vechtelik,  adj.  in  Streit,  Schlägerei 

v^ge,  worpel,  halsbende,  ringe  etc.  s6  befindlich.  Ean  he  bewysen,  dat  he 
Gr.  R.  A.  578;  Hersog  Wilhelm  vechtlich  is  gewest  mit  luiden  etc. 
nmnU  von  e.  Gott.  Bürger  ein  Ka-  Ostfr.  L.  R.  III,  53  (§  54  steht  da- 
pitoi  von  650  fl.  jährlich  gegen  52  fl.  für  vechtig);  soe  sal  de  clegere  dat 
yMiehe  Zinsen  auf  und  verpfändet  bewysen  .  .  dat  de  ander  myt  em 
dafür  eine  vergcidete  faettnnge,  2  par  40  vechteliken  ghewesen  heuet.  Bichth. 
vergoUde  koppe  u.  s.  w.  Gott.  Urk.  316,  §  11;  von  Sachen:  we  onschult 
II,  nr.  185.  In  e.  Geschmeideverzeich-  doen  sal  van  vechteliken  saken  (Schiä- 
««  von  1461  in  e.  Old.  Urk.  heißt  gereien  etc.),  de  men  euer  em  claghet 
u  .  .  myt  yer  goltwilster  .  .  eene  etc.  das.  320,  46. 
scbttsome  . .  ver  gülden  fessinge  etc.  45      vechten ,  st.  u.  schw.  v.   (eig.   die 

Tltettl,  m.  SchüßeUräger,  als  Kü-  Hände  oder  Arme  hin  und  her  rasch 
^^engerät.  1  holten  vattstol.  Inv.  v.  bewegen),  mit  den  Händen  um  sich 
1555;  DOhm.  B.  Q.  310;  1  holten  schlagen,  fechten,  streiten,  u.  erfechten^ 
^^a^tol  mit  lepel,  vatten  und  talloren.  erstreiten.  (Dat  kint)  rekede  syne 
^.  312.  50  ermeke  uth,  und  weder  vocht,  wat 


VECHTER  216  VEDDER 

et  mochte.   Münst.  Chr.  1,  93;  dat       vechtynghe    (Zweikampfes).    Korn^ 
lif  yachte  wedder  den  dot.    Oster sp.       2219^;   vechtinge   der  ▼yende  (gcgeii 
238;  se  yochten  umme  den  cristen       die  F.)  Christi,  das.  29d, 
louen.    Lüb.  Chr.  2,  93;  de  koning  Yed(d)ele,   viddele,    Fiedel,  Geiga. 

vacht  den  seghe.  das.  i,  261;  he  5  mlat.  figella.  Cum  BollempDioribQ& 
YOcht  den  zege  iegen  se.  das.  2,  459;  Indis,  ut  sunt  vedele,  pjrpe,  buDghe, 
dar  YOcht  he  mit  den  Sassen.  Kor-  basune,  rotte,  vloghel  eder  harpe 
ner  I8c;  dar  vuchten  se  menliken.  (1343).  Burm.  Wism.  Alt  19;  ab 
das.  529^;  do  vechtede  Lodewigh  ie-  die  stat  Monster  irstmael  wort  be- 
ghen  etc.  das*  46^;  do  vechte  (d.  i.  lo  lacht,  do  en  wolden  die  wiederdoe- 
vechtede)  de  moder  myt  den  danken  pers  geine  pipen  und  tnimmen  heb- 
(kämpfte  mit  dem  Gedanken),  das.  ben,  und  wolden  ock  geine  fedeis 
16^;  in  deme  sulven  jare  vochten  hebben.  Münst.  Chr.  2^  54;  etlike 
etc.  das.  222c ;  gy  vechteden  kon-  mit  violen,  etlike  mit  positiven,  etliiie 
liken  vor  den  dot.  0GB,  A.  145;  15  mit  fiddelen.  Hamb,  Chr.  152.  — 
hefsta  wol  gevechtet,  so  machstu  te  Büdlieh :  „etn  Instrument  am  Schand- 
deum  laudamus  singen.  Lüb.  Dodend.  pfdhl  in  Form  einer  Fidd^  welche 
V.  644;  do  dat  Sauri  horde,  dat  de  Verbrecherinnen  um  den  Hals  und  um 
borch  wart  ghevechtet.  Merzd.  B,  d.  die  aufgehobenen  Hände  gelegt  wird. 
K.  159 ;  bes.  vom  gerichtl.  Zweikampfe.  20  wenn  sie  zum  öffentlichen  Schmal 
Um  ordel  ne  mut  man  niergen  vech-  ausgestellet  werden.  Die  Strafe  Ui^v. 
ten  denne  vor  deme  rike.  Ssp.  JTJ,  in  de  fidel  stahn/  Bahn. 
12 f  8;   wi  beden  vse  heren  .  .  dat  yed(d}eleii9  schw.v.  fieäeln^  a\^  itr 

ik  mochte  vechten  in  der  stad  to  Geige  spielen,  figellare.  De  pemer 
Luneb.  (1342).  Sudend.  11^  nr.  11.  —  25  (Pfarrer)  sat  des  midwekens  in  df^ 
Inf.  Subst.  Do  strydde  biscop  G.  eyn  pingsten  bi  deme  danze  und  vedeld. 
hart  vechtent  myt  hertoghen  0.  Kor-  (veddelde.  Bothos  Chr.)  sinen  burei 
ner  198d,  Do  quam  ein  blixemen  und  ein  donre- 

vechter,   m*   Fechter;  s.  beder  /.       slach  und  sloch   dem   perner  siner. 
172^.    Baufböld.     So   we  ein  vorsat  so  arm  af  mit  dem  vedelbogen.    Mao-l 
sleit  blau  ofte  blot,   dat  sal  he  be-       Seh.  Chr.  125y*  10. 
teren  mit  eime  voder  wines  . .  Vnde  veddeler,  m.  Geiger^  Fiedler.,  fig:l- 

is  deme  rade  witlic,  dat  he  ein  sie-  lator.  Hefstu  gewesen  eyn  pjptr 
gere  vnde  ein  vechtere  is,  vnde  dat  trumper,  vedeler,  ein  lodder bon- 
weldelike  breke,  so  sal  he  sine  vuUe  35  vmme  gyricheyt  willen.  LuM  d.  S^!' 
böte  geuen.  Big.  St.  B.  p.  117,  2 ;  f.  18h ;  ere  handelinghe  is  myt  ved 
wanner  ein  morder,  ein  rover,  ein  deleren,  pyperen  vnde  mit  anderen 
vechter,  de  gerne  blöt  vorgeten  etc.  sulken  luden  vnde  lodderen.  V,  h. 
Gl.  zu  B.   r.  J,  4.  Hieron.  3,  c.  95;  XXIIII  ß.  twen  fe- 

veehtieh  =  veftich.    heft  betalet  40  delern  tho  Lubek  drankgeldt.  Khfi- 
vechtich  mark  etc.  Arch.  f.  N.  Sachs.      pin ,   Diplom.  Beitr.   562 ;    de  rae 
1842^  S.  59.  heft  ghelenet  Greten,  Hannezes  wyvf 

veehtingOf   f.   Fechten,   Schlägerei.       des  veddelers  etc.    Brem.  Stat,  81 
Wente  id  bedudet,  dat  in  der  vech-  veddelsak,    Fiedelsack,    follus  tu 

tinge  der  nature  wedder  de  suke  de  45  forulus,  est  Saccus,  in  quo  Über  tu 
nature  ghewunnen  heft.  Bok  d.  Arsted.       figella  portatur.    Brevü. 
f.  22h ;  vmbesetene  lüde  mögen  tu-  vedder,  f.  Feder,  alts.  fethera.  l^^' 

gen  slage  vnde  vechtinge.  Hamb.  B.  vant  ik  noch  etlike  vedderen  ^a:. 
XiO,  2^;  uechtinghe  ofteslachtinghe.  mineme  wive.  B.  V.  3402;  Schm^- 
das.  140i  22;  do  de  dach  quam  der  60  feder.    hyr  is  inket,  vedere  unde  por- 


f-. 


l  >'l 


TEDDEB  217  YEDDERKE 

met  Tkeopk.  J,  755 ;  in  de  vedderen  Schwester  oder  Bruäertochler.   so  geve 

ceven,  sehriftlidi  aufsetsen^  besehrei»  ik  Gebben^   miner  vedderen,   XY  m« 

f».    Dat  syck  itzt  in  de  fedderen  rig.  to  spelepenningen  (1392),   Lid. 

ho  geuende  tho  lanck   wolde  reken  ürk.  nr.  133J2;    so   dat  de   vorgen. 

:'^6).  DUhm.  Urk.  S.  151;  in  der  6  ionchere  Job.   ynde  ianchere  Clawes 

deren  laten,   nickt  encahnen^   ver-  (tor  Heye  vnde  to  Tekeneborcb  gre- 

'^ireigen.  welker  (dinge)  yk  yn  der  uen)    hebben    den    vorg.    iuncberen 

ridere  late.    Hamb.    Chr.   472,  —  Oerde   de  iunchfrowen  Alheide   van 

l(r  als  Büd  für  etwas   nichtiges.  Tekeneborcb,     ere    lienen    vedderen 

rhmtdi  nicbt  eine  vedderen  ('=(7ar  10  nnde  suster  gegeuen  to  der  ee.  Old, 

ht)  to  bäte.  IM,  Dodend.  v.  302.  ürk.  v.  1453 ;  dat  sik  de  here  Hin- 

-  vederen  lesen,  deplumare.  Voc.  rick  (v.  Meid.)  wil  befrunden  mit 
l'''.c.  bes.  als  Thätigkeit  gefSUiger  hertogen  Wartislaffe  (v.  Stettin)  vnde 
^  uMeicUer.  s.  Gr.  WB.  s.  v.  —  üt  geuen  eme  sine  vedderen  Magda- 
rii  T^dderen  scbudden  =  berauben,  16  lenen,  zeligen  hertogen  Ylrickes  na- 
>s  sulften  iares  Marinns  de  legate  latane  sustere  (1471).  Malta,  Urk,  3^ 
>>  pawestes  van  deme  koninge  van  374.   Vgl.  vedderke.   —   4.  wie  öm, 

'-•rQ  wart  vt  den  vedderen  geschnd-       als  ehrende  Bezeichnung.     De   otter 
:et  veles   schattes   (et  mnltis    enm       gaf  em  (Reinke)  einen  antvogel  iank, 

ilumavit  thesauris).  Chr.  Sei.  250y  20  den  schole  gy  eten,  leve  vedder.  lt. 
1:  was  he  (Marinus)  gesant  en  le-        V,  6239;  so  wird  der  geneigte  Leser 

te  aaer  Deoemarken  .  •  mit  affla-       angeredet  mit :  leue  vedder !    Ssp.  /^ 

breuen,  dar  he  dat  volk  wunder-       63  Gl, 

r  wTs  vth  den  vedderen  schuddede.  vedderbüsch.    bei  Seihertz  Urk.  .V, 

SS4,  19.  26  S.  386  ff.  (in  Auszügen  aus  Hexer 

vf dder,  m.  u.  f.   Vetter.    2!unäehst      processen  führt  der   Teufel  sehr  g, 
"'-r  GesMecktsgenoße  sowd  mann-       w&inlich  den  Namen  Hans  Fedder* 

"^t    als    weibUehen    Geschlechtes;      bnsch.^ 

t^leye  maich.  Teuth.    Daher  heißen  vedderke,  f.  Dem.  zu  vedder,  vo 

*'   ätn   alten    Dithmarsischen    Ge-  80  Frauen:  Vaterschwester(Muhme^Bas( ) 

^''chtsbündnißen  die  Mitglieder  Vet-      oder  auch  Brudertochter,   Desse  vor  - 
'».  vgl.  B.  B.  eine  Urk.  bei  Neoc.       screuen  6000  rinsche  gülden,  vnsei* 
'-  ^'^i  f.    Der  Zusammenhang  muß      vorbenomeden  lenen  vedderken  mc 

"v/  efdscheidenj  welcher  Verwandle-      degyfit,  scholen  vnde  willen  wii,  ei- 

iftsgrad  bezeichnet  wird.   Vor  allem  86  gen.  heren  van  Mek.,  vnseme  leue:\ 
'*es  1  der  Vaterbruder  ^   patrnns,       ergedachten  ohme,  heren  Wartisslane, 

;ier,  mynes  vader  broder.    Dief.       hertogen  to  Stettin,  betalen  vppe  S. 

il^r,  est  frater  patris.  Voc.  Engelh.       Mertensdach  (1475).  Maltz.  Urk,  3, 

♦*s  veddere  oder  meddere  (Mutter-       394 ;  vortmer  scole  wy  nicht  beweren 

'fester)  oder    om   (Mutterbruder)  40  vnse  vedderken,  vor  Elyzabet,  vnses 

-r  weseke   (Vaterschwester)    oder       vedderen  vrouwe    (1363),    Blücher, 

'der  kint  oder   suster  kint  .  .  de       Urk.  nr.  343;   wi   bitughen,   dat  viri 
^  alle  hke  na   erve   to  nemende.       umme  leue  willen,   de  wi  hebben  to 

''  Stat,  2^  32  u.  Göschen^  S.  139.       der  vorstynnen  vnde   vrowen,    vrow 
*"  ^    Bmdersohn.    Do  weren    twe  i6  Elizabeth,    hertoghinnen   van   Mekl. 

-  htighevorstenbisimerikebeseten,  vnser  leuen  vedderen  dochter,  sin 
'^-  ene  was  sin  broder,  de  andere  gheworden  vore  m&nder  vnser  vore* 
^'  sines  broder  sone,  odder  sin  ve-  ben.  leuen  vedderken,  also  dat  wi 
'^^'  Desse  beiden  etc.  Lüb.  Chr.  i,       etc.  (1397).  Sudend.  8,  nr.  174;  mit 

'*'  —  3.  von  IVauen ,  entw.  Vater-  60  erer  vedderken,  hertogh  Erikes  wyf 


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VEDDERLESEN  218  VEDE  VEIDE 

▼an  Mekelborgh  etc.  (1398).    Hans.  veddersele,  /*.  das  dünne  Hätäck 

Bec.  i,  407;  in  e.  Briefe  aas  d.  J,       im  Federkiel^  hilus.  1  Voe,  Kid. 
1482   bittet  die   Prinaessin  Anna  v.  vedderspil,  n.  ssur  Jagd^  eur  Bdi 

MeM.  Stargard,  Nonne  im  Kl.  Rilh  abgerichteter  Vogel.  Heft  ejn  ma 
nitsj  die  Hereöge  Magnus  u.  Balthasar  5  hauecke  edder  sp&rwer  edder  and 
t;.  Mehl,  Schtoerin  um  ünterstüteungy  vedderspil ;  heft  eyn  vedderspjl  ejii 
u.  unterschreibt  sich:  iuwer  gnade  muthe  ynd  entflucht  eynem  man] 
arme  vedderke.  Mekh  Jahrbb.  25,  57;  Yfh  dat  ypfanget,  de  sal  dat 
dat  wie  schollen  nemen  greue  Nicho-  rechte  wedder  geuen.  Ndd.  Bechl 
laus  dochter,  sine  veddereken,  iunc-  10  f.  66.  Jagd  mit  seichen  Vögeln,  h 
vrowen  Meritzlawen  etc.  (1827).  Meld.  gen  wilt  unde  yedderspil  driuen  und 
Urk.  nr.  4855.  Wo  keine  oder  sonst  vischen  dat  mögen  de  leyen  alle  ty 
unbekannte  Namen  angegeben  sind,  wol  doen.  Summa  Joh,  f.  89^. 
ist  das  Verwandtschaftsverhältnis  ge-  veddervogel,    m.   geßedeter  Vogn 

nauer  eu  bestimmen  nicht  möglich^  z.  15  6y  deerte  unde  gy  slanghen  unde  g 
B.  vnde   also  gl  scriuen  van  miner      yeddervoghele  loyet  den  heren.  Erat 
yedderken,  der  Vorradeschen,  dat  se      nds.  Beib.  f.  8h. 
ere  gut  opgedreghen  hebbe  etc.  (1410).  yedderwant,  mhd.  yedderwat,  a>/ 

Lüb.  Urk.  Fi  nr.  345;  ick  bekenne,  Vogelfedern  (JDaunen)  bereitete  Btti 
dat  ik  hebbe  yorkoft  mynen  hoff  myt  20  dedce.  Alle  cledere,  linen  unde  vull^^ 
allem  rechte  myner  yedderken,  an  yedherwant,  alle  smide  etc.  (ISVö 
dem  kloster  begheuen  etc.  (1401).  Brem.  Stat.  56;  dat  yederwant  d 
Lüneb.  Urkb.  XV,  S.  161;  noch  bin  is  hir  dure.  Gerh.  v.  M.  27,  101 
ick  schuldich  myner  yedderken  Anna  yedderwisk,  Federwisch.    Dar  sy 

twe  hundert  m.  Test.  v.  1546  in  Ärch.  26  nümmer  so  klene  yedderwyske,  I 
f.  Oesch.  Livl.  p.  223.  —  Als  neutr. :  keren  yo  äff  den  spynneweff  Koh 
(dat  yedderken  ?)  yan  syns  yedderken       S.  363. 

wegen  Taleken  (1406).    Pyl,  Pomm.  yede,   m.   männli(Ae  Buthe;  ved 

Geneal.  2,  S.  164.  de  scacht  (Schaft)  yan   den  mann 

vedderlesen,   die   Federn  ablesen,  so  yeretrum.    Voc-  cop.  in  Bor.  Mg. 
deplumare.  Voc.  Locc.  =  schmeicheln.      20.    Geghen   den  seren  yeden  d  <.| 
Se  konen  tuscherie  driuen  .  .  Umme      neddene  nym  cremoiers  ynde  wass 
dat  se  lange  by  ammete  bliuen,  Sme-      de  wol  ynde  stot  de  in  eneme  v^) 
ken  ynde  yedderlesen  Ynde  yan  den      nen  mosere   ynde  drink   yan   deiL 
klederen  theen  de  yesen,  Nyge  mere  35  sape  ynde  legghe  dat  andere  dar  vi 
bringen  to  houe,   De  yalschen  bro-       Goth.  Araneib.  f.  97^,  10. 
dere  ik  nicht  en  loue.    Schaeksp.  f.  fede,   fedde    ist  das  aUfr,  feth 

84b;  Dat  fale  perd  se  striken  ynde  Vaterschwester,  dessen  nd.  Form  vai 
leyden,  Ere  worde  k6nen  se  so  be-  ist,  s.  oben.  Eiuet  »in  iedde  edd. 
reyden,  De  lesen  fedderen,  de  stri-  40  sin  yader  (d.  i.  altfr.  fedria,  Vah* 
ken  plumen  etc.  Schip  v.  Narrag.  f.  bruder)  mit  sinem  brodersone  vi 
146^.  s.  ausführlich  Zamcke  e.  c.  dat  erue,  so  bort  et  dem  broders«  v 
100,  8.  Bichth.  562,  §  2.     Daher   fedet  • 

yedderord.  De  mestmaker  scholen  (tom  =  dUfr.  tam,  Nachkammensdi; 
smeden  (als  Meisterstück)  eyn  spisen-  45  linea  generationis).  Van  dem  fadri 
pock  na  der  olden  wyse  yp  deme  thom  ynd  fedethom.  De  yadrye  n 
rugge  ingefangen  ynde  1  weydemest  de  fedethom,  de  is  III  grote  man 
,  .  ynde  1  frowenmest  midt  einem  de  scholen  de  ladryen  yod  fed 
yedderorde  etc.  Wism.  Sd^miedeamtsb.  delen,  so  vel  erer  is.  das.  564,  §  ^" 
2.  Hälfte  des  16  J.  60     yede,  veide,  f.  Fehde,  yede,  host 


VEDEDAGE  219  VEFTICH 

las,  inimicitia.    Voe.  Engelh.    ahä.  yedesckop,  f.   Fehdeschaft  ^  Feind- 

hida.    He  hadde  veede  ixnde  orloch       schaft.   Von  der  vranthschop  der  pla- 

lit  etc.  MUnst.  Chr,  1,  J^45;  de  bi-       neten  unde  ok  van  orer  vedeschop. 

jop  sat  in  Teiden   (lag  in  Streit)       Loec.  Erz.  f,  2;  mit  den  her  6.  nu 

it  den  landen.  Magd,  Seh.  Chr.  337^    5  in   Teytschafit    ind   in    kriege   steit. 

fr,  X.  N.  nam  Yrederikes  deyl  van       LaconM.  3^  nr.  661. 

!:]p]eTe  in  wedder  nsen  willen,  alse  vedink   (==  vemedink?).    In  dus- 

e  id  in  Yeyden  hadden,  dU  wir  do^      sem  jare  was  to  Brunswick  ein   fe- 

'  min  Fehde  begriffentvaren.Br8chw,       dyngh,    dat  orer   achte  worden  be- 

kr.  1,  47^  JSl.  10  runt  (?)  unde  gehenget.   Bothos  Chr, 

vededage  =  yede  (wie  sukedage      f.  210  (b.  J.  1365). 

=  Silke  u.  a.).  Welken  hartigen  Hin-  yddrift,  f.    Viehtrift.    Also  yerne 

ke  de  borger  yan  Bremen  in  den       also  ore  yeedrift  is  (1345).    Stidend. 

'iedagen  legen   den   biscop  lethen       Urh.  II,  nr.  94 ;  also  yerne  also  ore 

.  U  Yorden  in   ore  stad.    Lerbeck  i6  yeedrift  wendet,  das. ;  buten  der  stad, 

i^'P.  so  yerne  alse  ore  vedrift  is.  Brschw. 

vedeke,  Dem.  eu  yede  (fede),  Vater-       B.  80^  2. 

'ccster.    Oc  is  de  halfbroder  ofte  yette,  yifte,  yofte,  Zahlw.  der  fünfte. 

I  halüsostere,  de  echte  kindere  sin,  yef-,  yiftein,  fünfzehn.    Dar  sesse 

.;:tier  erue  ap  to  nemende,  dan  de  20  unde  veftein  (d.  h.  die  Würfel^  6  und 

li  ofte  de  yeddere  ofte   de  yedeke       die  Summe  der  Übrigen  Augen)  yele 

le  de  moddere.  Big.  St,  B.  76.  klinghen,  dat  yolk  is  nicht  yan  gode, 

\tit'^yti^fl^^adj.  fehdelieh,  feind-       De  dobbeler  holt  nicht  godes  bode. 

^.  in  henlegginge  der  yeidelikenn       Josef   V,  d.  7  Tods.  2312. 

hen  ethwas  gndes  doenn.    Watte,  25      yeftieh,  yotttch,  yiftich,  fünfzig. 

'^'''jiknw.  3,  432;  dath  szee  derhal*       Als  Subst.  n.    Der  Bosenkranz  odtr 

Q  nichts  widerrechtliches,    freue-       Paternoster,    aus    50  Kügelchen    bc- 

lies  edder  feidtliches  iegen  den  N.       stehend  oder  Korallen,  nach  denen  das 

Vsiholenyomemen.  JHo^,  Urk.245.       Ave  Maria  gebetet  wurde.    Meumpa- 

vedei,  yeideiii   schw.  v.  mit  Aee.  so  ter  noster,   quod  dicitur  veftich  etc. 

'  hden.   Hyr  yan  yedede  do  Diderik       Testam.  v.  1372;  Zus.  zu  v.  Melle; 

-t  äticbte  yan  Monster.  Münst.  Chr.       do  meam  meliorem   cincturam,  pro- 

i  137;  welken  knecht  de  rad  kle-       prie  yeftich.  das.;  do  meum  yeftich, 

l  de  schal  sweren,  dat  he  alle  de       in   yalore   trium  marcarum   (1367). 

j'ien  wille,   de   des  rades  yiende  86  das. ;  yortmer  gheue  ick  myner  doch- 

-t.  Brschw.  Chr.  1,  325,  Anm,  5;       ter  myn  parlde  yeftich  mit  den  gul- 

^0  begnaden   se   sik  to  yeiden   an       denen  knopen  also  it  is,   mit  deme 

i'itrnt  siden.   Magd.  Seh.  Chr.  374,       güldenen  cruce  ynde  mit  der  gulde- 

'    unde    we  also    yorrichtet   ward       nen  bretzen  (1388).  das. ;  myn  coral- 

dar  schal  nemant  jeneghen  men-  40  len  yiftich  (1391).   das.;    1  sulueren 

:i-n   ymme    haten    edder    yeyden.       vofiftich  .  .  V  sulyem  vorguldede  yoff- 

>  //  L.  Urh.  II,  369;  dede  he  en       tichsteyne    myt   eynen  desemsknope 

;   i^n  dat  scaden,  so  scolde  we  dene       (1341).  Meld.  Jahrb.  42,  22;  hir  to 

ri'leren   Tnde    yeyden    also   ynsen       mögen  ze  hebben  ere  goldene  ringhe 

lit.  Sudend.  Urh.  3,  nr.  3,  15.       46  unde  ere  korallen  yeftich.  Z.  f.  LÜb. 

vfderlik,    (=yederik?    mhd.   ve-       Gesch.   2,   513;    wan   de  brudegam 

•  ^chj  Feder,  Flügel.  Do  gaf  man  er       der  brut  dat  yeftich  unde  dat  klenot 

ym  am«  yederlike,  De  waren  grot       bringet  etc.   das.  2,  516;   ere   beste 

de  rike.  v,  d.  Hagen,  Oerm.  10, 171      yeitich    (gehört  zur  yrouwen  rade). 

"^ch  Apoha.  12,  14).  60  Lüneh  St.  B.  21,  12;  en  swart  awe- 


VEGE  226  VEOESCHAT 

teil  fefftich  mjt  4  snlueren  stenen  vegekn^vel.     sintennale,    instr 

vnde  en  Tonnygbes  krasze.  Wism.  mentum  gladiatoram.  1  Voc.  W.  \^-z 
Inv,  f.  165;  vnde  en  holten  veftich.  knoufel.  J9  Voc.  W,  eyn  vegheclc/q 
das.  f.  116;  openbare  beruchtede  Diefenb,  n.  gl.  s.  v,  regeknuffeL  V 
wiue  en  schuUen  nicht  dreghen  co-  5  Locc.  weghecloue.  Brevü, 
rallen  veftige  .  .  wan  erer  welk  dat  vegele,  ctdj.   verlängerte  Form  f 

dede,  de  scbolde  dat  corallen  veftich       yele,   feil,   Mußich.    mögen  szoda 
dem  rade  vorboret  hebben.    Pufend,       was  vegele  hebben  vnd  vorkopen 
^,  S.  186;    noch   makede   he  my  6       deme  marckede  CI5i(>/  Wism,  Zeug 
fochtich  stene  unde  1  moschele.  Mem,  10  /*.  IJ^l. 
DuncJcelg,  f.  14^;  de  brudegam  mach  vegelse,  n.  Fegsei,  ioas  jgusam>iic 

der  brudt  vorehren  ein  suluern  vor-  gefegt  ist.  Ock  schall  dar  nyma 
gnldet  vöfitinck  van  soss  loden.  veghelße,  mes  edder  ander  unflr 
Kösten-Ordn.  v.  1502  f.  E2.  —  Vgl.  cheyt  bringen  lathen  up  dat  gr 
den  Kinderreim :  vertich  is  'n  langen  16  market.  Greif sw.  Burspr.  104,  6. 
danz,  foftich  is  'n  rosenkranz.  also  hebben  se  geschindet  unde  c 

vege,  adj,  alts.  fegi,  mhd,  veige,  schauet,  mit  den  l&den  im  vegtl 
vom  Schicksal  zum  Tode  bestimmt  (noch  gelegen  (d.  h.  weil:  gebalgt)  vnde  -2 
jetet  gebr.).  veghe,  alse  de  deme  dode  fegevfiret,  dat  dem  bedroueden  h 
na  is,  morbidus,  moribundus.  Voc,  20  ten  vnde  armen  seelen  ys  wehe  yn 
Strois,  Wen  ome  (dem  Kranken)  de  banghe  geworden.  Oryse,  Spegd 
nase  vaste  spisset  (spitz  wird)  vnde  Xx3h;  darher  list  men  van  S.  A 
ome  de  nase  vaste  wasset  .  .  vnde  tonio,  wo  he  in  groter  aufechtin 
de  dumen  vaste  entfallen  vnde  ome  gesteken  vnde  mit  dem  d&uel  1 
de  oren  kolt  sin  .  .  an  welkem  du  25  vegelse  gelegen  hefft.  ders.  Z. 
dat  SQst,  de  is  veghe.     Item  an  wel-       fr.  25. 

keme  segdome  de  minsche  twie  neset  vegen,  schw.  v.   fegen^  mit  Bc' 

in  dem  leghere,  des  legheres  en  ster-  kehren.  Quod  nullus  veeghe  aut  per: 
uet  he  nicht,  de  wile  dat  (solange)  stercora  sua,  quum  pluit,  ad  ronrij^: 
de  minsche  sut  den  gronen  rink  von  30  sub  pena  III  marc.  (1345),  Wl^ 
den  oghen,  wen  he  se  to  deit  vnde  Bürgerspr.  2^  7;  reinigen.  vegL 
dat  oghe  ouene  roiret  mit  dem  vin-  vel  suvern,  purgare.  Voe.  En'jc, 
gere,  so  en  is  he  nicht  veghe.  Wolf.  sprick,  dat  swerdt  ys  gescharpet  ^  l 
Mscr.  23,  3,  f.  85;  de  twidrach  is  vth  geueget.  Ezech.  21,  9  (Hamh 
wol  twiger  leyge  Vnde  maket  lif  vnde  86  swert  veghen,  limare.  Ejse6h.21,14{U 
sele  veyge.    Josef,    V.  d.  7  Tods.  v.  vegesack.     Wirtshausname,    s,  - 

6621.  vegebudel.    Als  Flurname :  „Bei  d 

Tegebudel,  Fegebeutel,  d.  i.  was  Akten  Ober  die  Verpachtung  der  l" 
den  Beutel  fegt,  leert,  (wie  vegesack,  den  Jeverschen  Stadtmühlen  befiw 
vegetasche,  WieB.  Bezeichnungen  für  40  sich  ein  Bericht  (1619)  über  die  : 
Wirtshäuser.  Lappenb,  zu  Lauremb.  diesefi  gehörenden  Ländereien,  tcor, 
S.  307  u.  Ndd.  Korresp.  Bl.  1,  37,  es  heißt:  bi  den  garden  edder  Uz 
66;  2,  86).  „ein  Beiname  der  Wirts-  sack  dar  licht  eine  khofenne,  k  > 
häuser,  wo  man  übersetzt  d.  i.  über^  weiden  sess  koeige  vnde  en  p- 
theuert  wird.**  Strodtm,  p,  53,  Dat  45  perde.**  Lks. 
bidden  vor   die  doden  sy  onbarlick  vegesfhat.    Dat  men  dar  bene^' 

(entbehrlich)  unde  nicht  nodich,  want       syn    gnaden   jarlikes    4200    guKi 
dar   gheyn  fegefuer   sy,    dan    fege-       hantreke  to  syner  vnde  syner  gnaJ 
budell.  Aus  Bothmanns  Predigt.  Nies.       gemahlls    furstliken    Standes    vui: 
1,  168.  50  hoeffholdens  behoeff.    (Da  die  P/  > 


VEÖEVOR  m  PEIL  (FEL) 

:tcn  u.  du  Siädie  ihre  Zustimmung  werden.   Brschw.  St.  ü.  f,  51^;  Btin- 

■r:u  verweigerten,  schlug  die  Mann-  der  feil,  unfehlbar.    Lüb.  Doaend.  v. 

■ft  ror,  staU  der  Bewilligung  der  45;  u.  188;  were  id  sake  weest,  dat 

j'.Kf  G.)   orem  gn.  herena  Wynsen  he  (de  rad)  nicht  hadde  wedder  in- 

>  fryeüde  to  behoeff  jdes  furstliken  5  gekomen,  so  hadde  ane  iQj\(=Lsicher' 
aiiies  vnde  dat  men  dar  to  eynen  .  lieh)  der  stad  unvorwinlik  schade  to* 
jschatt  auer  gheue  myt  dem  ersten  komen.  Lüb,  Chr.  2,  12;   unde   ane 

;:.  (1505).  Sudend  S,  S.  169,  35.         allen  feyl  (ohne  Anstoß)  myt  besun- 

vej^e-,  YegeiiTfir,  n.  Fegefeuer,  pur-       derliker  hulpe  godes  breken  se  in  de 

^.•.»rium.    Voce.    Nu  is  it  (dat  kint)  10  wagenborch.  das.  2,  376;    se   wulde 

:\net  des  Tegenvores.  Lüb.  Dodend.       oren  heren   den  feyl   (das  Fehlende^ 

1447,  die  Differenz)  noch  eenmal  inbringen. 

v^hi^,  adj.   fähig  (eu  bekommen),       Ben.  724;  idtwere,  dat  ohme  an  ge- 

1  (ladt  frawes   personen,   aU)   de       rethschoppe  feilde,  vnd  wenner  die  feil 

ie,  solcher  guder  nicht  vehig  sin  15  gewandelt   vnd   dat  reschop   dartho 

h  erven  mögen.  Cassel,  Brem.  2j       vorschafift  is   etc.    Lüb.  Z.  B.  405; 

7.  wenn   prediger   mit   minschliker   ge- 

Vfhos,  A.  Viehhaus,  Sicdh  Ok  schal       brecklicheit  vnd  feilen  auerylet  wer- 

^  den  tegeden   des  quekes   deme       den.  Gryse,  L.  B.  fr.  5;  van  olders 

:  i:er  geueo,    yn   des   kerspel   dat  20  her  iü  dit  groth  feil,  Dat  mit  behelp 

^:  k  syne   spjse   nympt,   vnde  wol       vnd  rechtes   schyn    Menniger   socbt 

^t  dat  vebas  in  einer  anderen  par-       einen  gewinn.  Benners  Chr.  f.  C8^ ; 

'i  steyt.    Summa  Joh.  /.  145^^,  ieder  manneer  (die  Pdhöhe  eu  meßenj 

f ti  (=  veige),  verzagt,  erschrocken  ?       heffit  syn  feyel  etc.    Beschriv.   v.  d. 

At  brak   den  hals    entwey,    Des  25  Kunst  d.  See  f.  p.  33. 

rt  syn  arme  sele  fey,   De  nemen  feil  (fei),   adj.   fehlerhaft,  schlecht^ 

düaele  altohant.  Josefe  V.d.7  Tods.       untugendhaft  (vitiosus).    Alle  man  wel 

'^v;  was  ock  ein  seher  veier  hundt,       sik  gherne    van    om  (de  tweualdich 

>  de  aller  erst  in  der  veide  vluch-       is  in  sinen  worden)  schaden,  des  dat 
^i  etc.    Neoc»  2^  354;    ick   gloue  30  he  so  feyl  is  mit  sinen  worden.  Ecdes» 

X  da   syst   so  veh,   Dat  dy  vor       f.   i7a;    en   wanseidich   mynsche    is 

'  m  vyend  werd  weh.  De  d.  Schlö-       vorkard  vnde  feyl   in  sinen  worden 

r  112,  unde  werken,   dcis.  f.  41^;   der   (hil- 

^*^io^ /*•  äe$  Vaters  Schwester  (vgl.       ghen)    is    nSn,    de    en   valsch   tuch 

'C  u.  vede).    Efft  en  man  hedde  35  vriUe    sin,    wol    dat    en  feyl,    boise 

"  broder  dochter  unde  se  en  hedde       mynsche   se   in  den  eden  to  tughen 

:t:  kindere   unde  hedde   vri   erve       esschet.  das.  f,  15 Id;  vele  word  mit 

'-    se   hedde    ene    veygen    (Vor.       groten  eden  bewiset  enen  feylen  man. 

rjj,  80  storve  ere  vrye  erve  an       das.  f.  173^;  din  ampt  hefstu  gear- 

'^  vedderen  unde  nicht  an  de  vey-  40  beit  mit  lösheit,   al  schön  vor  ogen, 

:.    Dühm,   L.   B.  §  159;    Is   de       binnen   feil.    Lüb.   Dodend.   v.  1086. 

rtside  vorder  baren  alse  de  veyge,       (Der  Tod  z.  Handwerker);  de  stedes 

mach   de    veyge    beholden    den      is  an  synen  worden  feyl,   De  moeth 

.  -u  acker.  das.  II,  138.  (Im  Lüb.      legen  un  dregen  an  allen  wahn.  K(h 

'i40  stehlt  für  vade  die  Var.  weyen,  45  her,  S.  327;   vele  is  erer  (der  Für-- 

^  Teigen.)  sten)  lofios  unde  feyl,  An  den  is  nicht 

^'♦•iL  »I.  Fehl,  Fehler^  üangel,  Ge-      des  mynschen   heyl.    Josef,  V.  d.  7 

'^en.    Wtt  dar  denne  (an  dem  ge-       Tods.   v.   1399.  —  Hieher?    Mercu« 

X  Steinweg)  iennich  feil  ane  be-       rius  (=  queckzuluer)  de  is  ok  ghans 

ien,  sdud  de  wedder  vpgebracken  50  subtil  unde  feyl  ({.feit?).  Locc.Erz.f.7. 


VEILE  222  VEL 

veile,  feü,  3.  vel.  Deutung  betrog  sie  nicht).  Korner  0'\ 

yeile,  Tele,  Verhüllung,  SchleieTy  welkes  ene  doch  alles  gefejiet  h| 
Mantel,  mhd.  vsßle,  chlamjs.  Dief.  (mißlungen  ist).  Hamb.  Chr.  290 ;  i 
(aus  lat.  velum,  fres.  volle?).  Dusse  hebbe  lof,  beyde  auslege  sjnt  gef 
beginen  weren  twierleie  .  .  ein  deil  5  let.  Hamb.  Okr.  290;  It  Teilt  nu 
drogen  schepelere  als  de  predikere  gi  Tindet  dar  spise  .  .  De  dar  won 
und  swarte  feylen;  de  anderen  weren  dat  schal  nicht  Teilen,  de  mot  ^ 
gestalt  also  de  barvoten.  Bothos  Chr.  spise  mit  ans  delen.  JR.  F.  5885 
f.  192;  Magd.  Seh.  Chr.  187, 14;  ein  (Teilinge),  Telinge,  f.  das  Feh 

noitwech  sali  sin  so  wit,  dat  .  .  op  10  laßen  woran,  Versäumnis.  Torwillek 
ieder  side  der  karen  ein  fruwe  mit  we  os,  ef  hir  felinge  in  velle 
einer  witten  feien  möge  gaen,  so  dat  Tser  weghen,  dat  etc.  (1337).  Sud'.\ 
se  dei  rader  nicht  en  besprengen.  ürk.  I,  nr.  608 ;  were  ok,  dat  ien 
Wigands  Femger.  558;  dat  H.  Wes-  felinge  Teile  Ton  Tser  wegen  je 
sels  schal  Wybbeken  laten  Tolgen  15  se,  so  do  we  etc.  (1337).  das.  L 
eyne  rode  feylen  unde  einen  gronen       612, 

rock  van  erer  suster  .  .  u,  bdd  dar-  feilsam,    adj.    fehisam^    uniücM 

auf:  eyne  nige  feilen  (1505).  Br.  (Die  Barbiere  beklagen  sich)  dat  a 
WB.  5,  367;  ein  samitten  hoTctkap-  dere  frombde  inkamelinge,  feylsaj 
pen  und  1  samitten  hoth  .  .  Ein  nie  20  lantferdinge  .  .  in  groter  menni 
ledderen  Tcel.  Stader  Ärch.  1869,  (ihre  Nahrung  beeinträchtigen),  Ha>. 
S.  308.  In  den  Voce,  meist  als  ein  Z.  B.  p.  16,  1. 
schlechtes  Geuxind  beeeichnet.    Tagila,  feiseren,  schw.  v.  triiglich  nmd 

feyle  vel  en  boze  kled.  Voc.  Kid.  u.  (Es  sündigen  gegen  das  6.  Gebot)  I 
Locc.  penula,  feyle,  is  en  olt  tosple-  25  saeke  feiseren  ofte  bedenken  0: 
ten  mantele.  Voc.  Strais.  Vgl.  Dief.  valsche  sentencien  gheuen  ouer  } 
$.  V.  penula.  mande  ten  doede.  Tract.  über  dW 

Teilen,  Telei,  schw.  v.  fehlen,  fehl-      GM.  Bl.  &b. 
schlagen,  mislingen.    feylen,   misgan,  feit,   adj.  geschmückt,  schön^  fr. 

falli.  Voc.  Strais.  Weret,  dat  iemanne  80  f&it  (factus).  Au  dat  hemmel^ 
de  line  feylede  (der  Strick,  an  detn  kleit  wart  de  ruse  (die  Böse,  it, 
die  Ballen  aufgewogen  werden,  ent-  Maria)  wunden,  ok  duke  wit  u: 
glitte^  entschlüpfte)  Tnde  dat  stucke  feit  Tmme  ere  hoTet  ghewunü 
vntfelle,  dat  were  ene  marc  (HJ.).  Farad.  36\v.  37;  He  (Christus)  )^k 
Hans,  ürk.  II,  S.  266;  feylet  em  35  ze  (Maria)  dale  bi  sine  seideD  1- 
an  dem  gange  edder  an  der  haut  das,  39^,  v.  35;  du  bist  ein  lilige  ir 
(wenn  er  das  hantisem  beim  Gottes-  das.  44h^  v.  29;  alle  miue  blomck 
gericht  trägt),  so  blive  he  neddervel-  de  sint  ieit.  0GB.  A.  141^. 
lieh.    Dühm.  L.  B.  II,  §  39 ;  were  feit,  That  (=  factum).  Du  en  >:. 

dat  vs  dat  feylede,  dat  vs  neu  gheld  40  niemant  vraghen  van  saken,  die 
van  vangenen  en  werde,  so  etc.  niet  gheerne  en  hoert,  noch  van  1 
(1345).  Sudend.  II,  nr.  98;  Aristo-  den  feyten.  Echte  Staet  f.  47;  ' 
tiles  het  geschreuen,  wu  men  in  der  maus  goed  sal  niet  vorboret  we^ 
Staltnisse  der  ledemate  des  liues  bu-  ten  wäre  (es  u)äre  denn)  van  qua  ; 
tenwendich  mach  bekennen,  wu  dat  46  feyte,  dat  es  te  weten  moort  of  mo< 
herte  des  mynschen  is  ghestalt;  auer  braut  (1389).  Lüb.  ürk.  4,  S,  ^ 
dat  he  dar  af  gheschreuen,  dat  feylet  wie  sinen  kinderen  guet  vergal 
ok  vndertiden  (trifft  suweüen  nicht  in  woekeren  ofte  in  anderen  qua . 
ein).  Ecdes.  f.  124^ ;  unde  de  bedu-  feyte,  die  etc.  Sp.  d,  kerst.  gel,  f.  1-] 
dinge  en  feylde  en   ok  nicht   (ihre  50      Tel,  n.  Fell,  Haut,  sowd  der  Ih . 


VELBRÜGGE  223  VEL(E)  VEILE 

'f5  der  Menschen.  Alle  dat  vee,  de  stem  der  Kaufläden^  auf  denen  Waren 
■<}i  unde  swart  Teiles  weren.  1  Mos*  ausgelegt  werden.  (Es  sündigen  gegen 
■fK  36  (H.);  do  he  (der  Bischof)  das  3.  Gebot)  die  dan  (an  h.  Fest- 
:  >€t  was,  sneyt  he  (der  Mordet)  eme  tagen)  eren  kraem  wtleggen  of  hoere 
;ii  stück  Teiles  af.  Dial.  Chreg,  187;  6  Tinsteren  of  veldoeren  up  doen.  Tract. 
le  settede  sick  to  der  were  snel  Vnde  ii.  d.  10  Gebb.  f,  5a;  nummand  moste 
!':h  mennigen  dor  sin  Tel.  Harteb.  syne  feldoer  up  doen,  of  he  en  moste 
.'d\  f,  60^;  ein  Tel  ten  oder  rucken,  den  greven  daer  groten  %j^^xl (Aceise) 
Hi.  eausen.  He  (der  Tod)  wil  mi  en  äff  geTen,  so  dat  de  rykesten  to 
I  rucken,  ök  dunket  mi,  he  wil  mi  10  Monster  tymmerden  stenen  bogen 
le  hüt  aften.  Lüb.  Dodend.  v.  1274;  oTer  de  dore,  so  en  drofften  se  em 
V  belt  Lampen  Taste  twischen  si-  gyn  schattinge  gOTen,  wante  de  Tel- 
t\i  ben  Unde  begunde  em  dar  ein  dor  genck  up  den  eren  (Eigenthum) 
-X  to  teo.  A  F.  120;  unde  menede  up.  Münst.  Chr.  i,  109. 
lineme  ome  to  rucken  ein  Tel.  das.  15  Tele,  Tel,  tII  (vole,  s.  unten),  vid^ 
^2;  dag  unde  nacht  mid  aller  macht  entw.  subst.  mit  Gen.  1.  Tele  weges. 
:>.a  einen  iderman  plucken  . .  Ward  Dial.  Greg.  168;  Tele  weges  wände- 
ii  zesegt,  dat  we  wat  heft,  sin  fei  ren.  B.  V.  5170;  Tele  dinges.  Lüb. 
L  :.ta  om  rucken.  Lünteel,  Stiftsf.  Dodend.  v.  287;  Tele  tydes.  Dial.  Gr. 
:'6\  7.  Als  beschimpfende  Beeeich-  20  207^;  ach,  wu  Tele  is  der,  de  geTaren 
r-'ig,  wie  höt,  s.  0.  Unde  en  olde  hebben  etc.  Br.  d,  Eus.  9^;  ik  be- 
A  ward  dar  ok  gebraut,  de  hadde  kenne  Tele  riker  lüde.  das.  20h;  vele 
;  n  megeden  lerd,  wo  se  scheiden  lasters  unde  wederstotes.  das.  23^; 
y  mannen  slapen  unde  nyne  kynder       eyn  lowe  lach  unde  slep.   Dar  Tele 

gen;  dit  olde  Tel  ward  gerichtet  25  muse  umme  one  lep.  Gerh.  v.  M.16^ 
:-y.  ene  Torrederynne  des  mynsch-  1  u,  sonst  vielfach,  oder  2.  adj.  so 
^en  slechtes.  Liib.  Chr.  2^  399.  Tele  mans.  Dial.  Gr,  161;  under  der 

vel-,  Tellebrni^^e ,  f.  Fattbrücke.  Telen  schare  der  joden.  Brem.  kerck. 
le  (der  Graben)  touede  dar  die  geb.  83 ;  mit  veleme  volke.  Apost. 
:ze.üde  80  lange  dat  hie  die  Teile-  so  Gesch.  17,  6;   Liib.  Chr.  2,  30;    in 

ligge  Tp  brachte.  Brem.  G.  Q.63;  Telem  godesdenste.  LiU>.  Dodend.  v. 
y  buwh^  scal  bliuen  beuestet  mit  540;  mit  Teler  undoget.  das.  v.  34; 
.  •rme  Urne,   mit  eneme.  dore  Tude       Telen    tal    der    bestien    beseten   se. 

t  ener    Telbruggen    (1346).    Lüb.       1  Chr.  5,  9  (H.);   de  Telen  hovart. 

A.  /i*,  nr.  854;  Tude  sterkede  dat  35  Jer.  13,  9  (H.).  —  3.  adv.  viel,  sehr^ 

H  mit  rennebomen  unde  mit  ?el-       häufig,  he  was  Til  jung.  Lüb.  Chr.  i, 

rigben.    Lab.    Chr.   2,   597;    enen       161;  en  swart,  kort  minsch  van  live ; 

..raven  maken  laten  .  .  unde   mo-       he  was  doch  en  man  vil  bi  sprake 

i'-Q  dar  ene  velbrucghe  Tore  maken  unde  wis  in  rade.  das.  1,  178;  so  Tel 
i>ü  (1369).  Urk.  d.  h.  V.  f.  N.  40  drade,  Tel  kume  u.  a.,  bes.  häufig 
-,rh$.  8,  nr.  618.  Teina,  beinahe,  fest.    Tel  na  to  male 

veldiek,  adj.  eben,  dyt  land  is  tuI  (fast  gänelich)  beroTet  Tan  denste 
'  rche  Tnde  Teldich  (campestris).  erer  leyde  (Glieder).  Dial.  Gr.  227.  — 
>  Mos.  i7,  11  (L. ;  „hat  Berge  u.  He  plach  vele  unde  dicke  hir  up  sime 
'^'Uffi.'^   Ltdh:)  45  moshus  wesen.  Magd,  Seh.  Chr.  154^ 

veldiBge,  f.  offenes  Feld,  BlachfM.      19.  —  so  vele  —  so  Tele,  quanto  — 

'-  gJDp^en  dorch  de  Teldinge.  Judith      tanto.     so  Tele  alse  du  dy  best  set- 

'    7  (H.).  test  to  lidende,  so  Tele  wisliker  deystu. 

veldere,  f.  FaUthiir;  Teldoren  hei-      Navdg.  S.  133. 

n  aiie4  die  Fattbretter  vor  den  Fen-  50      v81(e),  Teile,  adj.  verkäuflich.  Teyle, 


VELECHEIT  224  VELGE 

dat  man  vorkopen  wcl,  venalis.  Dief.  in  verdarff  komen  moghe.  Lüne^ 
n.  gl.  Thar  ne  scal  nen  beckere  veyle  Urk,  FX,  S.221.  Gewöhnlicher  velie 
bronwen,  the  beckere  wesen  wil,  ofte       heit. 

nen  brouwere  veyle  backen,  the  brou-  yeleklaffer,  m.  der  viel  kla/ftj  Vt 

were  wesen  wil  (1303).  Brem.  Stat.  5  leumder.  Nicht  is  schendiger  dan  e:| 
46;  efft  dar  twe  weren,  de  dar  gud  yelklaffer  ynde  hoverdicL  Tumni 
to   meine  (gemeinschaftlich)    hadden       nr.  1248. 

unde  worde  dem  einen  sin  deel  veile  yeleUi   schw.  v.   viel  machen.     I\ 

(will  er  es  verkaufen)^  so  schall  de  soite  word  velet  de  yriunde  (mult 
ander  neghest  kop  wesen.  Dühm.  L.  10  plicat  amicos)  vnde  sechtegbet  d| 
JB.  §  150;  he  bot  veile  (Var.  vele)  viende.  Ecdes.  f.  19h  (Sir.  6,  5);  ^ 
alle  sin  gut.  Zeno  90;  ock  en  sch^  lef  het  sinen  sone,  de  vele  om  c, 
men  neyn  gudt  .  •  dingen,  kopen,  gheyselen.  Ecdes.  f.  183^  (Sir.  3o,  l 
dat  men  wedder  vorkopen  wil,  id  en  ydlen,  yeilen,  schw.  v.  feilen,  £'j 

hebbe  dre  dage  veel  ghewesen  (1489).  15  Verkaufe  bieten.     Wanner  einer,   a 
JSrem.  iSito^.  ^88;  dat  de  kremer  bern-       aver   25  jaren  olt,   einem   andtp 
steen  paternoster  to  kope  veyle  heb-       syne  guder  feylet  und  um  ein  geriit. 
ben.  lAib.  Z.  R.  288;  de  echte  stat       gelt  verkoepen  wil  etc.  Ost  fr.  L.  i. 
werd  mankt  velen  veil  geholden  man-       /i,  295 ;   so   wor   ein  bederve  n}:i 
nigerwegen.    Lüb.  Dodend.   v.  1486;  20  heft  enen  son,  de  to  sinen  jaren  kv 
alle   de   yenne,   de    mit   erer  veilen       men  is,    de  koft  unde  velet   (in  ah 
habe    de    stad    van   Bremen    soken       deren  Uss.  seilet)  van  sines  vader  ^ 
(1408).  Cassely  Brem.  78 ;  hevet  dar       ghene  etc.  (1433).  Brem.  Stat.  46' 
(in   tavemen)   en  veyle  ber  to  deme       wan  de  koplude  sodane  gud  veyit 
tappen.    Gosl.  Stat.  51,  21;    de   dat  25  Vnde  wylt  de  gaue  godes  also   d 
(vngheue   suluer)    heuet  vorebracht,       len   (es  ist  von  Simonie  die   Futu, 
seghet  he,   he  hebbe  dat  ghenomen       Josef,    V.  d.  7  Tods.   v.  4122;    (u 
mit  sineme  ueilen  kope  (lat.  in  uena-       konyg   ene  —  den  Naboth  —  gerL 
litatibus),  he  mach  etc.  Liih.  R.  312;       to   sik   nam   Vnde  veylde   eme   dy 
und  stunt  (die  Theurung)  so  .  .  van  so  garden  an,  wünschte  vofi  ihm  eu  /:.« « 
pingesten   went    to    heremissen,    do       fen,  bot  ihm  einen  Kaufpreis,  dus.  1 
wart  dat  bet  veiler  (wotdfeüer).  Magd.       3040.)  dat  se  den  berynck  nemand« : 
Seh.  Chr.  410y  21.  —  Auch  der  Ort,       scheiden  veylen  efte  to  kope  bedt . 
wo  etwas  feil  geboten  udrd,  heißt  veile.       Classen,    V.  Lüb.  Vogte  su  Schon< 
Komet  lüde  an   eine   veyle  taverne  35  S.  7;  ock  dat  bodecholt  unde  beut 
(enen  veilen  kroch),  Wirtshat^s.  Lüb,       holt  en  schal  nement  copen,  behalt.: 
R.  537;  in  deme  veylen  stoven  oder       bodekere,  idt  en  hebbe  sine  tyd  g^ 
stofhuse  mach  men  wol  overhorighe       legen.    Darna  mach  idt  kopen,  we  t:' 
lüde    upholden.    Gosl.    Stat.   50,  29;       will,  unde  feilen  dat  to  der  bodekti 
de  wile  dat  vat  vor  deme  veylen  tap-  40  behuf  (1375).  Hamb.  Z.  B.  31,  1'^ 
pen  steit,   d.  h.  so  lange  noch  Bier  yelesnaeker,  Schwätzer.    Den  swi- 

verkauft  wird.  das.  51,  14;   inlegher       genden  mund  louet  alle  lacht,  went- 
to  holdende  in  einen  veylen   kroge       (aber)   den  velesnakker  strafet  &:. 
thor  Himmelsporten  (1479).  (Pratje)      vntucht.  Ecdes.  f.  26^. 
Altes  u.  Neues  etc.  XL  S,  201.  45      velevrÄt,   Vielfraß.    War  sach  nv : 

vele-f  veliclieit,  f.  Vielheit,  Menge.      einen  velevrät  dicke  unde  vet?  Tuf*- 
De   dar   bekeret  den   sunder  .  .  de       nie.  nr.  228. 
vordecket  de  velecheyt  der    sunde.  Teige,  (Bad)felge.    circumferenti.i. 

Ecdes.  f.  pb;  so  dat  dorch  de  veli-       Bieffmb.  n.  gl.  $.  v.  —  It.  8  p.  5  scL 
cheit  der  personen  dat  closter  nicht  60  L.   vor  de  velgen  to  hauwende  tc-: 


ev 


VELHAFTICH  225  VELICHEIT 

:  ü  waterrade  (14:92).  Z.  f.  Nieders,  Betreff  deren  man  sicher  ist^  steht  ge- 

'■1,  S.  167.  wohnlich  im  Genetiv;  die  Person^  gegen 

^elhaftieh,  a<(/.  s^um  Feilen  geneigt^  welche  man  geschützt  ist^  auch  durch 

/Ä  etc,  Schege  ouer,  dat  de  pylre  den  Gen.  oder  die  Präpos,  vor.  —  sie 
.laftig  edder  van  jemanden  gebro-    5  scolden  velich  wesen  liues  unde  gu- 

:.  iiorden  etc.  Cod.  JBrdft.  i,  14,  259,  des.  Brem,  G.  Q.  156  und  so  häufig; 

\  flieh,  veiliehy  adj,  sicher,  geschützt  unde  nam  ed  (dat  gut)  den  borgeren 

'  (jefahrf  bes,  vor  räuberischen  oder  und  faadde  on  nue  entsecht  unde  se 

-'ijcn  Anfällen,  altfr.  felich,  fei-  alles  dinges  velich  weren  vor  om. 
h.  "  Vgl.  Zockers  Z.   f.  d.  Phü,  3,  10  Magd,  Seh,  Chr,  223,  4 ;   velich  sin 

•  :  Gr,  WB,  s.  V,  fehlig.  —  De  ut  ainde  to  hus  vor  aller  malkem. 
-.n  eagele  beuen  dar  vore  (vor  Brschw.  Chr,  i,  90,  19;  also  dat  byn- 
"i  jüngsten  Gerichte),  de  doch  der  nen  der  tyd  malk  des  anderen  veligh 
...L-.it  synt  al  velich.  Serm.  evang,  wesen  schal  (1375),  LÜb,  ürk.  4,  nr. 

>'  .    konde    de  hane   spreken,   he  15  247;  desse  stucke  hebben  vns  de  van 

Lie  velich  eegghen:   ik    wil  god       L.  gedan  wedder  truwe  unde  weder 

1  yen.  das.  184^ ;  dar  worden  (von       recht,  alze  wi  erer  velich  weren,  lyues 

•  Schießen)  toworpen  beyde  hus  vnde  gudes  (1397).  das,  4,  nr,  658, 
i^kerken  unde  nement  konde  uppe       —  Häufig  mit  Synonymen  vei'bunden, 

:  Straten  ofte  in  den  husen  velich  20  vor  sodaue  walt  unde  vare  seker  unde 

^  n.  Lüb,  Chr.  2,  530;  wu  sal  ein,       velich.    Hanov.    St.  B,   244;    veihch 

•elästet  is  mit  golde,  velich  gaen       unde  seker.  Bavenst,  f.  3^ ;  de  queme 

i  T  den  morderen?  Br.  d.Eus.  10;       wol  seker  unde  velich  over  laut.  Lu- 

•  wunden,  de  ßint  eyn  velich  rouwe-  dcif  v,  S,  c,  1 ;  dat  se  noch  buten 
i*:  der  armen  sundere.  0GB,  B.  26  noch  binnen  velich  edder  seker  wesen 
'  ;  aldus  langhe  hebben  gi  desse       mochten.  Röbel,  ürtheilsb,  f,  50^;  se- 

;  it^  velich  gheholden  vor  vromede       ker,  felich,  vmbehindertt  vnde  vmbe- 

•  t .  Korner  229c ;  ene  velige  stede.  schediget  etc.  (in  e.  Geleitsbriefe). 
riii.  G,  Q.  61;  strate.  das,  155;  Strals.  Chr.  i,  371;  velich  unde  un- 
-uiKim  veligen  lande.  Lcibn,  3,  198;  30  behart.  Stader  Arch,  2^  S,  92;  fri, 
i  veliger  dach  ist  ein  Landfriedens-       velig.    Ncoc.  2^  221, 

;■   an  welchem  die  Feindseligkeiten  v^lieh,  als  SubsL  =,  velicheit.    He 

i^itllt  uerden  u.  frei  Geleit  gege-       lovede  eme  velich  lives  unde   gudes. 

.  uird;  Waffenstillstand.  In  veligen       Lüb,  Chr,  J,  159;   vgl.  2^  510  u.  2^ 

-'.n  (diebus  festis).  Chr,  Sei,  302,  35  590;  Vicke  van  Bulow  de  is  uoruestet 

.  be  let  et  bringhen  an  enen  veli-       dar  vmme,  dat  he  Br.  vorreet  vnde 

i  dach;  ander  deme  daghe  leghede       louede  em  velich  vth   vnde   in,   dar 

enen  hof  to  B.  Lüb,  Chr,  2,  52;       ward   he  bynnen   vormordet   (1395), 

brachtent   in   enen   velichen   dag       Lib,  proscr.  Wism.  42;  dat  se  scho- 

•  to  deme  anderen  somere.  das.  i,  40  len  unde  moghen  wedder  inkamen  in 
">;  it  scheide  stan  in  veligen  dagen.       de  stad  to  Bremen  in  ere  staet  unde 

2,  347;   eyn  velich  dach   schal       ere  velich,  jewelik  na  siner  acht  unde 
v.lden  werden  (^iiSö;.  Dithm.ürkb.       werde.  Brem.  Taf.  Art.  3  (Br.  WB. 
79;  de  velliche  dach  schal  anstan       i,  370). 

Ir:  beginnen  .  .  unde  schal  waren  45  vdlicheiti  f.  Sicherheit^  guter  Friede^ 
•i  tho  etc.  (1344).  Westphai.  4,  sicheres  Geleit.  Wultu  mit  weme  over 
■  Auch  mit  vrede  verbunden.  He  velt  gan,  we  he  si,  su  an,  unde  wor- 
in vienÜiker  wise  an  veligeme  hen  sin  wille  steit;  so  machstu  gan 
le  der  dat  lant  to  Holsten  (1447).  in  velicheit.  Wiggert  2,  17,  72;  tret 
hm.  ürk.  &  48.  —  Die  Sache,  in  60  to  (du  Sünder,  zu  Christo)  mit  ve- 

*ti  .uclate4«r4.  WAru^bueh.    Y.  }5 


VELICHEIT  226  VELIGEN 

I 

licheit  ane  twyuele  in  dynem  louen,       sie  ene  velighen  wolden  binnen  Bi 
so  maket  dy  dyn  loue  salich.    Serm.       men  vor  den  erczebischup.  Brem. 
evang.  f.  83^;    were    en    ghevelighet       Q,  122;  wille  gy  se  velighen  vor 
unde  det  in  der  selven  velicheyt  ene       de  etc.  Lüb.  Chr.  1^  421;  hertich 
vredebrake.  Gosl,  Stat,  39^  17;  of  de    5  vorbodede    to  sik  den  knapen   N. 
voghet  enne  velighet  umme  scult,  der       unde  velegede  ene  vor  alle  sine  vyr  zi 
he  sich  untsculdighen  wel,  of  he  der       vor  sik  in  ene  mole.  das,  2,  511 : 
scult   bekant  .  .   so   is   de   velicheyt       worden    wedder   in   de  stad  gbev. 
Ute.  das,  72^  33;   de  Denen   wolden       ghet  (1376).    Lüb.   ürk.  4,  trr.  ;.'j 
den  hertoghen  slan  binnen  velicheyt.  lo  ok  velegheden  se   erer  vele   to    &j 
Lüb.  Chr.  i,  163;   se   quemen   tosa-       (bewogen  sie  durch  Verheißung  fr* 
mende  in  guder  velicheit.  das.  1,  44;       Geleites  sur  Rückkehr).  Brschw,  (. 
in  guden  vrede  unde  velicheyt.    das.       i,  347^   30;   do   veligheden    se    < 
2^  85 ;    in  guder   velicheit   unde   in       van  dem  torn  (versprac/wn^  daß  tr 
vreden.  Lüb.  Urk.  2,  700;  alle  dingk  15  gefährdet  herunter  steigen  dürfe).  3/. 
schal  binnen  disser  tidt  an  frede  stan       Seh.  Chr.  404^  24 ;  do  veleghedt^ 
unde  an  velicheit  (1344).    Westphal.       de  koning,   dat  see  aflf  quemen  u: 
4,  980;  vrede  unde  velicheit  hebben.       huldigheden  eme.  Korner  236a:  . 
Br.  WB.  1,  371;  bynnen  der  herren       gheven  se  dat  slot  unde  de   veüj: 
vrede  vnde  velicheyt.  Maltis.   Urk.  2,  20  den   se   äff  myd   al  erer  have. 
34;  de  en  scal  neues  leydes  ofte  ve-       244d;    desse    rouere    vnde     berr 
ligheit  neten,    das.  2,  94;   dat   leide       schole  wi  nicht  leyden  edder  veli^ 
vnde  velicheid  schal  deger  neue  macht       binnen  unsen   landen.    Mekl.   J^^/. 
hebben.    das.  2^  222;    dat   wy  (den       7,   277;    dat   de  rad    hir    nema 
Juden  geben)  vnse  velicheit  vnde  ge-  25  velighen   noch  leyden   en   schole  v 
leide.    Old.   ürk.  v.  1539;   seker  ve-       der  stat  schot   unde  plicht,     Il\ 
licheid  und  geleide.  -4rcA. /*.  ^.  SacAs.       St.   R.   339;    scholen   nenen    tm 
1846^   8.    79;    velicheit   vnd   geleide       vnde  misdedere  leyden  vnde  vuL 
truweliken  holden  an  arghelist  (^4Öi^.       etc.  Maltz.   Urk.  2^  124:    sey   e«  . 
Stddend.  P,  nr.  138.  —  N.  N.  gheven  30  vor  uns  geleydet  und  geveyliget  -■ 
se  velicheyt  to  sik  to  komende  velich       v.    Steinen^    West  f.   Gesch.    ^,    ; 
lives  u.  ghudes.    Brschw.  Chr.  1,  547,       unde  scholen  em  vnde  den  sin«  u. 
15;  Sicherheit,  Sorglosigkeit  ?    Dit  vur       dat  gelt  boren,  dat  gelt  velig'-n  \ 
quam  to  weghe  van  velicheit  der  slap-       leyden  bet  in  sin  beholt.  Hahu.  ' 
scholer;    de   quemen  des  avendes  to  35  2y  123;    dit  sulver  sculn  se   un^  f 
hus   vordrunken  u.   vorsumeden  dat       reden  (zahlen)  to  Hildensem  .  .  u: 
licht.  Lüb.  Chr. 2^600.  (=  welicheit?)       scoln  uns  dat  veleghen  vor  all^r' 

vfelicheit, /*.  das  Feilbieten,  velicheit  dor  se  don  unde  laten  willet  (1-. 
noch  velen  kouff  geuen.  Lacombl.  4,  Urk.  d.  St.  Hannov.  nr.  142;  dat  > 
nr.  97.  40  unde   de  boden  des  geldes    scule 

vMichliken,  adv.  sicher^  tuto.  Tech  velyghen  vor  uns  .  .  so  scal  ni»j:i 
he  velichliken  dorch  syn  land.  Kor-  geld  velyghen  vor  allerhande  hii: 
ner  99^.  nisse   ane   (ausgenommen)    vor   «■ 

veligen  (veiligen),  5cA«<7,  v.  5cÄ«^^ew,  (1329).  Gott.  Urk.  i,  nr.  117;  \ 
sicheren;  velicheit,  sicheres  Geleit,  45  willen  dat  gheld  velighen  vnde  Kv 
geben,  sicher  geleiten  und  hinschaffen.  von  der  stad  to  Brunsw.  oucr 
8.  Göschen^  Gosl.  Stat.  431  ff.  —  He  mile  in  welk  biek  se  dat  hebbt n  \ 
mach  leggen  ene  brandmuren  sin  hus  len  (1346).  Sudend.  II,  nr.  15:,\ 
medethoYeleghen  (1334).  Brem.  Stat.  scuUen  dat  gheld  dar  velighen,  : 
189;  leet  sie  (den  Rath)  bidden,  dat  60  be  is  bedarf  (1345).  das.  //,   wr.  i 


j  ' 


VELIGEN  227  VELLEN 

TÜi^i,  ddp.  sicher.  Se  konde  mcht  kopenschop  to  unser  stat  bringen 
men  yeligen  dor  Ungern  (nee  pa-  (1489),  Brem,  Stat.  669;  nummand, 
bat  ei  iter  secnrum).  Chr.  Sd.  de  yelinge  hadde  off  kopenschap. 
^,19.  Münst.    Chr.   i,    109;    alle    veilinge 

Te-t  Teiluge,  f.  Feilbieten^  Verkauf y  5  (omnia  venalia).  Nehem.  13,  6  (H.). 
imie/;  Ware,  die  feilgeboten  wird.  yelinge,/'.  FeAJjJfan^e^. /S^.  veilinge. 

unend  van    vnsen    (des  Klosters)  yelkener,  m.   Falkner,    vnse  hole 

«deren,  knechten  edder  inghesinde  van  Sassen  de  beitede  (beiete)  mit 
kület  ienich  hantwerk  ouen  edder  enem  valken  vnd  waz  na  mit  dem 
feoschop  driuen  noch  veylinghe  10  velkenere  alleyne  etc.  (IdOO).  Sudend. 
kbeo  (1406).  Lüneb.  Urk.  VII,  nr.       9,  nr.  73. 

ü;  gbeste,  de   veylinge  to   Unna  YellegilieTjm.  Fellhändler  {z=ihnde' 

nget,  dat  sie  an  welkerhande  ghude  koper  ?).  ein  jeger,  ein  veUegilder  etc. 
i  äf,  de  mof ghen  ere  gh&t  in  eren  Lüb.  Dodend.  v.  1162. 
eddaghen  verkopen.  Unnaer  Freibr.  16  yelleken,  n.  Dem,  eu  vel.  De 
lU^y  Art.  23 ;  de  satynge  van  worme  maken  velleken  umme  sik  her 
kere  reylinge,  van  den  visschmen-  alzo  en  syden  worme  de  syden  etc. 
lerea  unde  van  allerhande  veylinge.  Komer  135h;  de  velken  der  zicken. 
t  Art.  28;  nomeden  se  Venecia  1  Mos,  27,  16. 
reaalitate,  dat  is  ghesecht  van  20  vellen,  adj,  aus  Fell  gemacht,  ledern. 
fliughe,  wente  se  hadden  dar  to  enen  vellen  gordel.  Matth,  3,  4  (U.). 
B«  ersten  vische    veyle.     Korner  vellen,    schw.  v.    1.   fällen,  fallen 

l^:  we  in  emme  huse  medinghe  machen  oder  laßen.  Segge  dessen  lu- 
vet aode  darinne  wonet,  de  scal  den,  dat  se  snelliken  ere  segel  vellen. 
irimie  hebben  also  guden  vrede  25  Lüb.  Passional  f.  103c ;  do  vellede 
^  de  wert  selve,  dar  si  veylinghe  he  do  sine  segele  unde  sine  ankere, 
^örr.  weylinghe ;  velinge)  oder  nen.  Leibn.  3,  214 ;  vnde  (god)  stedet  des 
J*'  Sa^.  51,  26 ;  ok  en  schal  vnse  nicht,  dat  he  in  der  bekoiringhe  ghe- 
«lied  .  .  des  midwekens  .  .  nener-  vellet  werde.  Ecdes.  f.  8c ;  neen 
ft  veylinge  edder  andere  kopenschop,  30  ghunste,  nen  ghaue  kan  dat  recht 
■  ffiC'D  to  dem  markede  veyle  brin-  (in  Gottes  Gericht)  vellen  ichte  brey- 
d.  nemen  etc.  (1371).  Sudend.  4,  ken.  das.  44^;  der  Fransoysere  wor- 
•  ^^1  \  alle  man,  de  bynnen  Boec-  den  ok  vele  ghevellet  (niedergehauen). 
ite  wonachtich  ys,  de  also  ghe-  Korner  241h;  wunnen  de  stad  unde 
ii  TS,  dat  he  borgher  weerden  35  velleden  do  dar  bynnen  mer  wen 
^k  de  sal  borgher  weerden,  of  he       druttich   dusent   Volkes,    das,   206^; 

Sil  gkeene  veelinge  hebben,  he  de  pape  hadde  einen  vorkenstel,  dar 
I  gheue  daer  sysen  af  ghelyck  enen  mit  he  Hinzen  vellen  wolde.  R.  V. 
»^mden  manne.    Wigands  Arch.  3,       1195.  —   2.  heruntersetjs^en,  mindei*n, 

we  ok  vppe  der  werde  (Wurthe)  40  nachlaßen.  Wanner  ok  vromede  zol- 
Mi^her  wonhafftich  wert,  de  en  tere  mid  orem  zolte  to  markede  ko- 
bai  dar  nener  velinge  bruken  an  met,  so  scholet  de  zoltere,  de  hir 
»ptnedderan  vorkopendeetc^i^^ö^/  wonhaftich  sint,  nicht  vellen  den  kop 
^'■iid.  II,  nr.  189;  nimpt  en  man  mid  orem  zolte.  Hanov,  St,  R,  471; 
'  ^Q  paot  vor  sine  schult  oder  uor  45  dar  tho  velleden  se  eer  XII  jar  lanck 
ie  velinghe  ( Vdr.  veylinge)  etc.  Lüb.  alle  jar  X  m.  (gaben  Ren^ission  der 
^  o^9;  alle  de  ghenne,  de  de  stad  Pacht)  (1488),  Wism,  Reg,  S.  Spir. ; 
r.  myt  eren  kopenschuppen  unde  bearbeiden,  wo  he  syne  creditoren 
fcgen  Torsoken  etc.  (1448).  Cassel,  .  .  darben  bewegen  (wolde),  dath  se 
A  265;  wagen,   de  velinge  und  50  ehme  in  oren  ock  nastelligen  summen 

16* 


VELLICH  228  VELLINGE 

vnd  schulden  wes  nhageuen  vnd  fei-       hegeder  bank  vnd  ward  dar  vel! 
len  machten.   Wism.  Zeugeb.  p.  316;       HalL  Schöppetib,  f,  6Sb;  do  vulq 
doch  80  hebbet  se  uns  dorch  sunder-       dy    vruwe  vnd  N,    wart    vellicb 
gher  fruntschup  willen  ghevellet  unde       houes.   das,  65.    —   3.  =  gevtl. 
vorgheven  twehundert  mark  penninge    5  passend,  geschickt.     He  (ein  Kl 
an  der  vorscreven  summen.  S.  H.  L.       mot  wol   syne    sake   eneme   and  j 
Urh,  II,  375;  weret,  dat  eyn  geselle       manne  beuelen,  de  dar  vellich  ti. 
im  ampte  vryede  vnde  begerede  eyns       (im  Text:  de  wys  unde  klok  da 
meysters  dochter  to   der  ehe,   deme       is).   Lüb.  R,  485,  Anm.  4;    \ve 
machmen   vellen   ofifte   entsinken   im  10  liger  is  van  den  olderluden  dat  1 
denste   myt    vulbort    der    olderlude.       to  holdende,  de  sal  et  holden  (24 
Lüb.  Z,  jR.  200;  do  de  sehstede  vnd       Hans,  Urh,  II,  Ä  276;  were  ok  s 
de  hertogen  van  Mekelborch  .  .  mit       dat  mank   den   presteren,    de    u: 
erer  munte   felleden   (den  Wert  der       leven  vrouwen  myssen  unde  tyii 
Münzen  herabsetzten),  Kantzow  163,  15  sen  unde  singhen  scolen,  etlik  %\ 
—  3.  eine  Sache  zu  Boden  schlagen,       de  des  nicht  war  en  neme  eddtr 
sie  beendigen,  entscheiden.     Doch   en       nicht  vellich  to  en  were,  so   m^:: 
konden  se  dat  alzo  slicht   nycht   afi       wy  enen  anderen    dar  to   kesoL 
deghedinghen  .  .  Des  vellede  de  rad       dar  uughaftich   vnde   vellich    Xo 
dat    darmede,    dat    se    deden    2000  20  Behr.   Urh,  4,  31;   enen  prester. 
mark  den  herren  uppe  de  Asseborch.       dar  vellich  unde  bequeme  to  is(iT 
Brschw.  Ohr,  1, 188,  12.  —  4.  verur-       Pyl,  Pomm.  Geneal.  II,  S,  209;  (.: 
theüen.  Vnd  de  (die  12  bunden)  scho-       ok  tho  olderluden  koren)  .    .    tu 
len  ere  houede  tosamen   holden  vnd       dar   vellich   unde    nütte    tho    ^ 
de  scholen   ene   (den  der  Nothzucht  25  (1393).  Hans,  Rec.  4, 106;  int  - 
Angeklagten)    vellen    efte    fryen    by       mögen  de  bruwere  kezen  4  older. 
staendem  dinge  .  *  so  scholen  se  ene       de  en  Dutte  vnde   vellich    siu.    i 
vellen   tom  dode.    Eichth,  567,  §4;       Z,  R.  181;  ramen  uppe  enen^  J 
vnde  velleden  (^die  Jlförder^  tom  swerde       vor  dat  mene   beste  aller    velli.. 
(1462).  Falchs  Staatsb.  Magaz.  8,  680  30  d&aket  wesen.  Greifsw.  Si.   Vuf. 
u,  9,  701,  4;    vnd   etlike  segghen,   weder  \ 

yellieli,  adj,  1,  hinfallig,  schwach,  wint  sin  gudt,  de  anderen  redei. 
Dat  ick  so  vellich  vnde  kranck  byn  de  wint  nicht  vellich  sy.  Ham' 
den  passien  unde  bekoringen  wedder       308,  9, 

to  Stande.  Navolg.  3,  22,  —  2.  =  ne-  35      vellichliken,   adv,   zum  Fallt ., 
dervellich,  caducus  in  causa,  in  einer       neigt,  hinfällig.     De  steyt   alto 
Klage,  einem  Prozess  etc.  verlierend,       liken  vnde  vellichliken,    de    niv:! 
unterliegend.     De  clager   sal  sweren,       sin    sorchvoldicheyt    an    set    an 
dat  de  saken  waer  synt  de  he  ghe-       Navolg.  3,  19, 
claget  heft,  ende  daer  mede  wort  de  40      vellike,   ado.  heftig.     He    war: 
ander  vellich.  Richth,  320,  §  46 ;  wel       vellike  geslagen,  dat  do  wunde  >; 
in  der  vorschreuen  sake  vellich  wor-       lychams  vormorwede  in  eme  de  1 
de,  die  sali  den  broke,  kost  ende  all       heit  sines  horten.    DiaL  Chrty.   . 
onraedt   vp    staen.    das,  527,  §29;       (^iZu  fei,  iniquus,  velleke,  inique  ^   / 
(bringt  jem,  einen  Zeugen  nicht  nach  ^5  btlg,  7,  1,  Dief.  s,  v.   Das  n\  i- 
Jahr  u.  Tag,)  so  is  he  vellich  synes       noch  jetzt  gebräuchlich  im  Sinnt    . 
warendes   vnd   moth   antworden,    so       rasch,  heftig,  stark,  e,  B.  ein  ^v. 
hoch  alse  me  ene  ansprickt.  Lüb,  J?.       u.  a,    VgL  Stürenb,  s,  v,) 
510,  Anm,  4 ;    do   künde   hie   nicht  vellinge,  f>  das  FallenJaßefi^  II 

vulkomen  mit  sinen  getugen  vor  ge-  so  mindern  des  Wertes  etc,   Ok  schal 


VELSCHENEK       229        VELTACKER 

Lt  nene   Tellinge    maken,    kumpt  oder  to   uelde  ladet  buten  de  etat 

r  tlage  over,  he  schal  dat  vorboten  (lat,  ad  campum  citaverit,  ad  bellum 

1  oldermannen.    (in    den   ältesten  provocat)  erae  to  lästere ..  he  schal  etc. 

.',  Bestimmungen  der   Gewand-  Lilb,  R.  282;   isset  dat  iemant  den 


,  •  ;'. 


•  der  in  Stralsund^  aus  der  2,  Hälfte    6  anderen   tho   kampe  ladet  tho  velde 
li  J.)  Fock,  Rüg,  Potnm.  Gesch.       .  .  de  sali  etc.    Rig.  St.  R,  22^  15; 

JIS;   nemet   en  man  en  pant  vor       doch   wu  mechtich  he  is   (der  große 

r  schult  edder  vor  syne  vellinghe       Khan),   nochten  heflft   ome  de   kon- 

l-'  komet  en  ander  vnde  secht,  dat       ningk   van   Sava    ichteswanne    uppe 

ne  gestolen.   Lüb.  R.  424  (III^  10  dem    velde   affgewunnen    myt    stride 

,  d.Kjegen  S.  329^  11^  161  uelinghe       unde  hefift  one  jaghet  van  deme  velde. 

r  v-ylinge,    tcas  xcol  richtiger  ist.       Mandeville,  Reisen  f.  46c ;  weret,  dat 

•^rkmstcert   ist  wwr,   daß  ein  an-       wy  vppe  en  velt  quemen  vnde   stre- 

r  Cjd.  an  dieser  Stelle  statt  vel-       den  vnde  vromen  nemen  (1397),  Su- 

:-  hat:  oflfte  in  vormynringe  sziner  15  dend.  S,  nr,  205;  weret  dat  we  vnd 

It).  he  vp  ein  veld  quemen  vnd  dar  vor- 

vlschencp,    w.    Fälscher,   Falsch-       dingeden  etc.    (1396).    das.  nr.  190; 

'-rr.  falsarius.  Chr.  d,  nordelb.  S.       to   velde   komen.    R,  V.  4753;    men 

',  se  sint  velschener  der  gebode       sette  mi  kamp,  velt  unde  dach,  das, 

s.   Bruns  Beitr.  190  (velscherer  20  4426;    dat    velt    holden,    behaupten^ 

>>;;;   Den    wokener  unt  ok  den       siegen,  das.  6771;  de  Dudeschen  be- 

r.    den    velschener   etc.     Redent,       beiden  to  deme  lesten  dat  veld  (es 

11^3.  ist  von  e.  Seeschlacht  die  Rede),  Kor- 

•'lachen,    w.    Fälscher,    Betrüger,       ner  f.  249^;  vrigbreue  derjennen,  de 

.ler  edder  glisenere  .  .  dede  myt  25  dorch    gunst  vnde  guden  willen  ge- 

'  '»m    schine    de   lüde    ghecken.       adelt   vnde   vrigegeuen  sint  myt  wa- 

'.   iia}\g.  f.  179^;   do  settede  de       pen  butem  deme   velde,    d.  h.  nicht 

lal  den  vehcher  (der  eine  päbst-       wegen  Kriegsthaten  im  Felde  (1450), 

lUUe  gefälscht  hatte)   uppe   de       Falcks  Staatsb.  Mag.  8,670,    Bildl: 

IQ   unde    leet  ene  drye  naked  30  to  velde  bringen,  vorbringen.    Mochte 

:.  vor  der  processien.    Lüb.  Chr,       he   dat   bewisen,    dat   he   dat   recht 

•  *.  vullenkomen   hadde  to  velde  bracht, 
-  Nf-heric,   f.    Fälscherei,   Betrtig,       so  schal  he  in  der  sake  recht  bliven 

•ieiverie,   ran  velscherie.    Magd,       unde   umme   der    sake   willen    neyn 

^ '/<>•.  414y  33;  dat  en  laken  to  35  recht   mer  to  velde  bringen,   keinen 

il  .  .  dar  wart  up  ghevunden,  dat       Eid  weiter  zu  leisten  haben,    Dithm, 

^  vt^Iserie.    Hanov.  St.  R,  375.  L.  R.  §  64  u.  das.  II,  Art.  191;  eflft 

•Ist,  adv.  eu  vele   (es  ist  die  als       de  sakewold  dat  recht  vpdriuen  wolde, 

'•   (gebrauchte  Genetivendung  veles       so  schal  he  dat  vpdriuen   mit  enem 

'i'm  so  häufig  nach  einem  s  an-  40  godes   rechte   vp   dem   sulven  male, 

^>*Hen  t).    Dat  puluer  was  velst       wan   dat  recht   to   velde   komen  is. 

t.  vucht  vnde  ghans  vorkomen.       das,  II,  Art.  36. 

.'.  to  Oidersum  f.  10^;  ghy  kämet  yeltacker,  m.  Acker,  der  im  (freien) 

rii  tle  velst  to  vroe.  das.  14.  Felde  liegt,    hove,  de  von  veitackere 

It,  H.  (das  freie,  offene)  Feld.   In  45  to  gharden  gemaket  ^iut  (1385).  Wal- 

'-  velde  efte  in  deme  wolde.    R.       kenr.  Urk.  nr.  986 ;  were  oc,  dad  we, 

::i2;   wan   de  Senate  over  velt       de  rad,  to  ghemeyner  nut  bebuweden 

'  SU  Hause)  was.   Körner  120^.       arthafteghen  veltager  (^d.  i.  veltacker), 

'is  Kampfsatz,    So  we  den  an-       so  scolde  we  liker  wys,  also  hir  vor 

a  dhef  oder  rouere  .  .  scheidet  50  bescreven  is,  gheven  von  deme  mor- 


VELTDACH  280  VELTGUT 

ghen  enne  scilling  (1330),  das.  nr.  unde  timber  ynde  yeltgande  ve.  Ssj^ 
866;  dat  de  bure  den  Scbyrenbul,  et  I,  J30,  1.  (es  ist  wd  das  Viek^  da 
sy  yeltacker  eder  holt,  roweliken  sco-  von  dem  Hirten  ins  Fdd  getridei 
len  bebolden  (1346).  Oött.  Urk.  I,  wird.  vgl.  II,  54,  5.)  S.  auch  velt 
nr.  163.  5  genge. 

veltdaeh,  m.    Tag  (Versammlung)  Ycltgenge,   -^ge  vd,    Vieh,  da 

auf  freiein  Felde.  Andere  leghelke  von  dem  Hirten  ins  Feld  getridei 
daghe  .  .  menden  se  dar  veltdage  wird,  Ock  mach  he  or  (der  Mam 
mede,  dar  id  bewile  mit  der  schedinge  seiner  Frau  als  Morgengahe)  gevei 
vnendeliken  veret  (die  oft  resuUat-  lO  alle  veltgenge  vhe,  perde,  swin,  rin 
los  verlaufen),  sint  wi  nicht  plichtich  dere,  tzegen,  de  to  yelde  gan  \mi{ 
to  holdende  (1404).  Sudend.  9,  8.326,  de  herde  bewaret.  Bruns,  Beut,  z\ 
29;  Vm  wilke  twydracht  vele  kost-  d,  d.  Rechten,  vgl.  Ssp.  I,  20,  1,  m 
lyke  sware  grote  veltdage  geholden  der  Cod.  Oldenb.  hat  yeltginghe;  an- 
sint.  Gr.  Weisth.  3,  86  (es  handelt  16  dere  veitgange,  -gunge. 
sich  um  Grenzhestimmungen).  veltgevenknis ,    ist    wöl  =  velt- 

Velten  =  Valentin.  Valentin  war  Sicherheit  (s.  Gr.  WB.  s.  v.),  ia& 
Patron  gegen  Pest  u.  Epilepsie,  Mund-  Gelöbnis  eines  im  Felde  Gefangenen 
art.  6,  2 ;  Lappenb.  eu  Lauremb.  230;  entw.  eu  bestimmter  Zeit  und  an  ti- 
W.  Wackernagel  in  Pf.  Germ.  5, 296.  20  nem  bestimmten  Orte  als  Gefangenen 
S.  Valentine  was  befalen  vam  anti-  sich  eu  stellen,  oder  nicht  mehr  gegen 
christischen  gade,  dat  he  de,  so  de  den  Feind  zu  dienen.  Do  heft  enne 
vallende  süke  hedden,  muste  wedder  graue  Cristoffer  vnde  der  ouerste  by 
vphelpen,  wenn  se  Buchtende  tho  em  ener  veltgeuenknysse  de  band  affge- 
schryeden.  N.  Gryse,  Spegel  F3;  25  nomen,  lauen  vnde  sweren  lathen  in 
flocket  sinem  kinde  vnde  sprickt ;  drey  maentydes  tegens  den  hoip  njrcht 
wene  (weine),  dat  dy  sanct  Veltens  to  denen  vnde  enne  bynnen  Olden- 
kranckheit  rore  vnde  dy  de  dodt  horch,  dar  he  noch  is,  bedageth  eto. 
worge.  ders.  L.  B.  fr,  28,  H3h;  se  Old.  Urk.  v.  1538;  so  onen.. jenige 
hedden  schir  gekregen  sunt  Veltens  80  insperunge  .  .  in  gescheye,  will  ich 
sucht,  Begunden  derhaluen  tho  ropen :  onen  dessuluigen  in  ein  veltfenct 
vorlaren  !  vorlaren  I  Joh.  Fries,  117;  nusse  vorfallen  syn.  Old.  Urk.  v.  154S; 
dat  perdt  mach  wol  hir  stan  Unde  wert,  dat  ik  den  van  Dortmund  den 
mach  sunte  Veltens  lyden  han.  Brem.  breiff  in  er  seker  behalt  nicht  en  be- 
Jahrb.  1,  182,  64 ;  ick  wolde,  dat  35  stelte,  so  loue  ik  eyne  rechte  velt- 
potz  feiten  slöge  darin.  Joch.  Schlu,  venknisse  to  holden,  dar  vor  in  to 
1)2;  so  schlegt  S.  Veltens  wunden  komen  in  de  stad  Dortmunde  in 
drein.  Z.  f.  N.  Sachs.  1852,  S.  324;  Cunne  Carstorpche  hus  myt  myns 
dat  di  St.  Veiten  hale !  (res  tibi  male  selfs  lyue,  enen  knechte  vnd  twen 
eveniat).  Brem.  Mscr.  40  reysigenperden('i458^.  jFaÄn«,  Dar/w. 

veltgände,   adj.   ins   Feld  gehend.       II,  nr.  536. 
Wat  he  achterlete  veltvlegende  ende  veltgftt,     n.     Landgut,    praedium. 

veltgaende,  dat  vorervede  an  den  he-  Deit  eyn  unser  borgere  deme  ande- 
ren (1324).  Kindl.  Eörigk.  383 ;  vnde  ren  veltgud  umme  maldere,  der  msl- 
de  zulue  or  ammechtman  schal  vns  45  dere  is  he  ome  plichtich  to  gevende. 
ok  vredegut  geuen  ieghen  vnse  bu-  Bruns,  Beitr.  zu  d.  deutsdi.  B.  P' 
werk  vnde  veltgande  vee  vor  dem  82;  id.  en  schal  neymeut  neyn  velt- 
slote,  alze  dat  redelik  is  (1396).  Su-  gut  kopen  sundef  by  witscop  des 
dend,  8,  S.  115,  43 ;  als  Morgengabe  rades.  Brschw.  Urkb.  1,  66,  36.  - 
mag  der  Mann  seiner  Frau  geben  .  .  50  Änm.     In    einem    Codex    des 


VELTHON  231  VEME 

/,  50,    1)    steht    veitgut   =    velt-  veltrede,  centaurea.  Voc,  Engdh. 

gande  ve.  veltrOf,  m,  Beraubung  des  Feldes, 

reltkde,  n.  Feld-^  Rebhuhn^  Midier  (vgl,  ackerröf,  hüsrof.)  weer  eenich 
tyt  (unterdessen)  schreyeden  sick  de  man,  de  den  anderen  dede  een  roeff 
ihtsiegtcfi)  Bninswickesche   weder  to    5  an   eise   holt  .  .   of  anderen   weken 

hope,  als  de  veltboener  doen.    Ben,  holte  .  .  die  sal  breken  enen  veltrofif 

ö7i.  (d.  A.  dieselbe  Strafe  verwirkt  haben ^ 

reltkarde,  y^auf  dem  Felde  gewach-  als  wenn  er  einen  Feldraub  begangen 
seae  Kardeti^  die  elastisch  sind  u,  das       hätte)^  dat  synt  twe  houetlose.  Bichth. 

Hoar  nicht  eu  gewaltsam  herausreißen^  10  p,  525. 

wie  es  durch  eiserne  Karden  gesche-  veltschedinge,  f,  Feldgrenee,  (hoflf) 

htnmuß,*^  Wehrm.    de  lakenn  schall  de  dar  in  der  veltschedinghe  belegen 

men  beredenn  mith  veltkartenn  vnnd  is  (1394),    Lüneb,   Urk.  XV,  S.  152, 

kt-yoenn    iserenn   karthenn.    Lub,  Z,  veltslachtich,    adj.    im   Felde   ge- 

R  306.  16  schlagen  ?  und  thom  latesten  also  na- 

yeltkloeke,  f,  scherzhaft  für :  Gal-  gedrungen,  dat  de  Saracenen  loepens 

^.    Se    slan  doch   solckes  alles  in  und  feldslachtich   gewurden,   und  in 

den  wyndt,  beth  dath  se  ock  na  den  oren  geweidigen  hoepen  geweken  sin- 

gälgenberge    geslepet    werden    vnde  nen.    Ben,  52,     (Druckf.    statt   feld- 

eioen  knepel  in  der  veltklocken  geuen,  20  fluchtich  ?) 

vnd  de   wyudt   se   anfanget  in  dem  yeltslachtunge,  /*.  Feldschlacht,  We 

galgenswengel   tho   bögende  ynd  tho  vele  sind  erstoken  und  in  veltslach- 

drögende.    N,  Gryse,   L,  B,   fr.  10,  tungen     umme    gebrocht.     Lüntzel^ 

Bog.  12y  1    (van  ungehorsamen  Kin-  Stiftsf,  122, 

i^rn).  25      yeltstrike  ==  veltpert.     Den   mul 

Teltkomel,  -kamel,  -komen,   Feld-  (gilt  man  eum  Wergeide)  mit  achte 

Vü^mel,    S,  Goth,  Arjsneib,  Regel  2,  Schillingen  unde  den  tochossen  unde 

5.  21.  den   veltstriken.    Ssp.  3,  51y  1   (mit 

Teltmonnik ,     vagierender    Mönch,  vielen    Varr.     veltsterke ,     -striezen, 

(ret.  sax.)  frater  ordinis  mendicantium,  30  -strintczen,  -stutten   u,  a.)    S.  Hom. 

monachus  castrensis.  KU.    Auch  von  im  Gl, 

den  Cistersiensern.    Item  ys  geopen-  veltswin,  n.  Feldschwein,  das  frei 

baret,  wo  dat  de  veltmonike  in  eren  umherläuft.     Ok   hefft   de  rad  uppe 

klosteren  hebben  wuUenwevere,  scho-  desse   tid   to   dem  kampe  .  .  4  wa- 

makere  und  lüde  van  allerleye  amp-  35  ghenperde   und    by   2V2    stighe   ko- 

ten,  de  en  des  mer  maken,    wen  en  vehes   lüttek   unde   grot  .  .  und  by 

sulven  behuf  ys  (1385).   Hans.  Rec.  5  stighe  veltswyn  ane  de  sue.  Brschw. 

2,  363;    he   (St.  Bernhard)  let   sik  Chr.  1,  258,  1, 

kleden  in  den  orden  der  grawen  velt-  yeltvluchtich,  adj.  der  das  (Kampf-) 

monike.  Lüb.  Chr.  1,  21,  40  feld  räumt.    Also  do  Gersik  dat  vor- 

veltpert,    n.    Fddpferd,    d.   i,   ein  nam,    do  wort  he  veltvluchtich  unde 

sdches,  das  noch  frei  im  Feld  umher-  toch  torugge.  Lüb.  Chr.  2,  312 ;  dem- 

l''iuß.  Dar  (£ur  morgengave)  hört  to  nach  graeff  Fr.   alle  siner  vestunge, 

alle  veltperde.  Ssp.  I,  24,  1  (daisu  die  landt  vnd  luede  bereuet,  iß  veltfluch- 

üs.  nr.  83  erklärend:   umbeselet  als  45  tigh  int  stifft  van  L.  gekommen.  Seib, 

di  in  einer  hude  (stude  ?)  ghan  unde  Qu.  1,  21. 

nicht  getoghen  hebben) ;  andere  velt-  ye-maget,    Viehmagd.     Vnde    [gy] 

perde,  die  to  vuUeme  arbeide  dogen  beten  mi  du,  alse  wen  ick  yuue  fhe- 

^^mjlich  sind),    das,   III,  51^  1,  —  maget  were.   Wism.  Brief  v,  1611. 

y^.  strintz.  50      veme,  f.  Eichelmast,  abductio  por- 


VEME  232  VEMENOTE 

corum  in  silvam,  der  Zins  oder  die  (Saxonum)  lingua  veme  dicitur.  JSaiir. 
Abgabe  dafür,  Mastgeld.  Weret,  dath  v.  Herford  (f  1370),  S.  30;  so  gaf 
wy  8wyne  in  de  vheme  nemen,  dat  he  ene  ock  en  sunderlick  hemelick 
scolde  wy  deylen  ynde  de  baden  dar-  gherichte,  dat  de  veme  to  dude  heeth. 
van  holden  (1431).  Cod.  Brdb.  /,  J25,  5  Korner  23c ;  unde  (der  Kläger)  spreke; 
S.  306 ;  dat  de  genante  Q.  vnd  alle  dat  de  man  .  .  der  hogen  (Var,  ho- 
siene  lehen-eruen  alle  jähre  .  .  mo-  gesten)  veme  vorscult  hebbe,  also  alse 
gen  .  .  in  de  mast  drieuen  in  vnsern  he  to  rechte  sin  lif  vorwarcht  hebbe. 
holte  ein  schock  schwiene,  vnd  se  Gosl.  Stat.  36,  21;  me  scal  dem 
en  schollen  dar  kein  vehm  van  geuen.  10  scrodere  volgen  mit  der  veme.  Leüm. 
das.  S.  365;  hebben  to  gevunden  5,  445,  16;  in  de  veme  schriTen. 
deme  torne  to  Bleckede  .  .  ift  dar  Brschw.  Urk.  I,  S.  45,  S.  Weiteres 
avericheit  (übrigkeit.  Reichlichkeit)  in  Wigand  Feme,  u.  Walter^  Deutsche 
der  mast  were  .  .  eine  vehme  mach       Rechtsgesch. 

darin  legghen,  doch  dat  it  matigen  15  yemebrSf,  m.  Fehmbrief.  Den  veme- 
toghan  möge  (1503).  Gr.  Weisth.  3,  bref  (gegen  einen  rovere  unde  boden- 
230;  swine  upfemen,  Schweine  in  die  stulpere,  deme  ghevolgbelj|^art  Tor 
Mast  verdingen.  Br.  WB.  1,  372;  dat  slot  .  .  unde  wart  geri^Btet  unde 
vgl.  Frisch  1,  254^;  fehm-geld,  Mast-  ghesat  uppe  eyn  rat)  heftiA^f  mede 
geld ;  fehm-maal,  das  Med,  das  den  20  beseghelt  (1392).  Hans.  Bee.  4,  S. 
Schweinen  aufgebrannt  tmrd,  die  in  40;  wy  bekennen  in  dessen  bryne, 
die  Mast  getrieben  werden;  fehm-  dat  wy  met  guden  willen  syen  in  des- 
Schweine,  Mastschweine;  einfehmen  sen  feym  vnde  in  den  lantfrede  . . 
u.  ausfehmen,  das  Treiben  in  die  Den  wylle  wy  stede  vnde  gantz  hal- 
Eichelmast  u.  aus  derselben.  „Es  fäUt  26  den  also,  alse  dy  feymbrief  vetwiset. 
unmöglich  bis  in  die  Quelle  eines  so  Fidic.  Dipl.  Beitr.  2,  S.  95. 
spät  u.  sparsam  beiseugten  Ausdruckes  vemedink,  n.   FehmgeritJU,  außer- 

au  dringen.'^  Gr.  WB.  3, 1516.  Doch  ordentlicher  Gerichtshof,  eur  Sicherung 
iM  es  wöl  contrahiert  aus  vedema:  des  Landfriedens  eingesetet;  nur  in 
item  dicunt,  quod  melior  porcus,  qui  30  Westfalen  heimlich.  Do  greue  Gberd 
provenit  de  pastu  porcorum,  scilicet  dat  vemeding  sat  oppe  der  Store, 
vedema,  est  scabinorum.  Gr.  R.  Ä.  sende  wi  eme  umme  siner  bede  wil- 
522;  vgl.  vedeme  swyn.  Cod.  trad.  len  300  man  myd  den  wapeneo. 
Westf  S.  162.  Dazu  Woeste  (Z.  d.  Hamb.  Urk.  I,  672 ;  u.  sonst.  S.  die 
Berg.  G.  V.  9,  16):  „es  sei  bemerkt^  35  Beschreibung  eines  vemedinges  (dn^e 
daß  durch  vedema  pastus  (Mast)  Ober-  betreffend)  in  Brschw.  Urk.  I,  28  f. 
setzt  wird,    vedemeswyn   also  Mast-  vemenote,   m.    Genoße  des  Fehm- 

Schwein  ausdrückt.  Vedema  hängt  mit  gerichtes,  Beisitzer  des  peinlichen  Gt- 
alts.  fuodian,  mnd.  vöden,  heutigem  richtes.  Dar  na  deyt  men  deme  veme- 
faien  zusammen,  u.  diesen  liegt  ein  40  scriuere  witlik,  dat  he  sines  ammech- 
fadan  zu  Grunde.''  Vgl.  auch  Geis-  tes  wäre  neme  mit  dem  scriuene; 
berg  in  d.  Z.  f.  vaterl.  Gesch.  9,  35.  dar  na  den  vemenoten,  dat  se  Ui- 
veme,  f.  Fehme,  Fehmgericht;  bes.  samene  bringen,  wat  on  witlik  si 
das  heimliche  Gericht  in  Westfalen;  vnde  wat  on  noch  witlik  werde. 
urspr.  wöl  nur  Strafe.  S.  Grimm,  WB.  45  Brschw.  Urkb.  1,  28,  5 ;  dath  uses 
s.  v.  u.  B.  Ä.  681.  829.  —  illud  heren  recht  unde  des  Stades  nicht 
occultum  Judicium,  quod  vulgariter  krenket  werde,  so  sint  de  ratman 
vehma  seu  vridinch  appellari  con-  mit  den  wisesten  tho  rade  wordeD, 
suevit.  Seibertz,  nr.  269;  legem  se-  that  neu  vemenothe  in  user  staih 
creti    judicii,    quod    illius    patriae  50  wonen  scal  (1303).    Brem.  Stat.  59; 


VEMWROGICH  233  VENINEN 

tu  westßl.  ürk.  bei  Kindl.  Beitr.  3,  otmodicheit  unde  vil  an  sine  venien 

nr.  8t  87.  94.    Vgl.  Haltaus  $,  v.  etc.    das.  66c;    Theophile,   dyn  vene 

riDwrogifb,  adj,  v.  sake,  die  von  kan  dy  gar  luttik  renen.  Theqph.  IIJ^ 

dem   Fehmgeriehte    eu    wrogen    ist  459 ;  myt  langhen  bede,  mit  vele  vey- 

(1510).    Kindl.  3^  656.  5  nyen,   mit  abstinencien  des  gemakes 

Tenamei  m.  Baub  an  Vieh  (wie  ko-  etc.  Rost.  Andachtsb.  f.  52\ 

name).    hertog  Fr.  heft  us  vaste  sca-  ventn,  venntn,  n.  und  m.  Gift^  aus 

den  dan  an  vSname  etc.  Brschw.  Chr.  lat.  venenum.  —  Spye  drade  vth  dat 

1,  87,  8;  neme  wy  ok  denne  vrSmen  fennin.  Navölg.4, 10;  hefstu  yemande 
an  ghevangenen,  an  ghedingete,  an  lo  fenym  (d.  i,  venin)  gegeuen  ?  Licht 
reename,  den  scheide  we  ghelyke  d,  Sele  f.  29^ ;  Torgift  u.  ander  böse 
dtflen  (1403).  Sudend.  9,  S.  300,  38.  venin.  B.  V.  4917;  4653;  he  (der  Arzt) 

TeslMU*  =  yentbar  ?  mannbar.  Up  toech  er  al  den  fennyn  af.  Fastn.  Sp. 
dat  leste  namen  sie  kleine  medekens,  978, 16;  de  jodden  hir  in  dem  lande 
die  noch  nicht  venbar  en  weren.  15  to  Sassen  .  .  de  makeden  hemeliken 
ilünst.  Chr.  3,  62.  fenyn  u.  vorgiflft  u.  geven  de  vorgift- 

^tJ^^tv^m.Fähndrich^  Fahnenträger.  nisse  in  hörnen  etc.  Abel  183;  häufig 
signifer.  bildlich  Verrätherei,  teuflische  Bosheit, 

Teidreger,  m.  Fahnenträger.  So  Item  so  schal  de  Türke  nyn  gerichte 
weren  in  der  stad  twe  fendreger  .  .  20  hebben  .  .  over  de  Venedier,  buten 
Als  der  eine  vendreger  is  tho  Luis  bescheden,  we  myt  vorrederie  edder 
gekhomen,  do  heft  hei  gesacht  tho  venyn  iegen  de  keys.  majestat  des 
seiner  frowen,  dat  si  ime  solde  dat  Türken  beslagen  wurde.  Lüb.  Chr.  2, 
Tentlein  langen  uth  der  khamer  .  •  408;  disse  sint  de  waraftigen  vor- 
So  heft  derselve  vendreger  dat  ven-  25  leiders  framer  l&den  und  seiger  alles 
lein  von  der  Stangen  gerissen  und  venins.  Hamb.  Chr.  550;  argelist  mit 
heft  dat  venlein  in  ein  mow  (Ermel)  söten  worden,  vermenget  mit  dem 
gestecket  etc.  Miinst.  Chr,  2,  192  f.       venin.  das.  562 ;  Wittenberch  ys  des 

veicl  =  venlin.  tuegen  (ßogen)  duuels  nest,  Dar  alle  fenyn  vnde 
sie  ront  nmb  die  stat  her  mit  pipen,  so  quadt  vth  blest .  .  Nu  käme  ick  hen 
tnimmen    und   fenels.     Münst    Chr.       na    Stettyn,     dar    vant    ick    hosen, 

2,  56.  quaden  fenyn.  Z.  f,  Hamb.  Gesch.  2, 
veicr,  m.  Fähndrich,  Fahnenträger.       238,  4. 

Do  heft   noch   ein  erbar  radt  den  yeninen,  schw.  v.  1.  vergiften,  giftig 

hoaetman  und  fener  sampt  etliken  35  machen,  venenare,  vorgeben,  venynen. 
anderen  dnbbelden  soldeners  etlike  Diefenb.  s,  v.  Alzo  he  (de  drake) 
tit  in  besoldinge  beholdcn.  Hamb.  zyne  vlucht  oueth  in  der  lucht,  so 
Chr.  164.  venynet  he  alle  stände   borne,   dede 

feiereVy  s,  finiren.  dar  unbesloten  sint.  Locc.  Erz.  db.  — 

veiie,  vene,  yinie,  (venies),  aus  d.  40  —  2,  giftig  sein.  Desser  wynde  der 
lot,  venia,  Verjseihung.  he  bat  venies  fenyneth  ein  dels.  das.  f.  4.  —  Das 
van  den,  de  he  vorunrechtet  hadde.  Part,  (veninende)  veniende  wird  als 
Leibn.  3,  269h;  fuß-  oder  kniefälliges  Adj.  „giftig^  gebraucht.  Ledige  werde 
Gebet  zu  Gott.  De  keiser  entphing  schuwede  he  rechte  als  eyne  grote 
den  arm  (des  h.  Vitus)  mit  groter  45  fenynde  zuke.  Br.  d.  Aug.  59^ ;  in 
innicheit  und  vele  an  sine  venien  up  desser  fenynden  vnreynen  versaminge 
de  erden.  Magd.  Seh.  Chr.  42,  12;  (der  Ketzer)  en  hebbe  nynen  anxt. 
he  vil  dale  an  syne  vynyen  unde  dan-  Br.  d.  Cir.  70;  desse  fenyende  vor- 
kede  etc.  Komer  17^;  do  trad  de  gadderinge.  das.  69h;  de  fenynde 
konnynck  an  sine  venien  myt  groter  50  slange.    das.   80;    der    greven    was 


VENINICH  234  VENNEKOL 

twe,  de  Jungeste  was  lam  und  de  fe-      vnde  weyden,  lughen,  Yen  und  ror- 
nynste.  Münst,  Chr.  1,  164.  buszchen  (1466).    Cod.  Brdb.  7,  13, 

yeninicli,  -seh,  adj.  giftig,  eene  fe-  J289 ;  med  bruken,  med  weszen  vnde 
ninige  pestilentie.  Ben.  144;  reitzen  weyde  grot  vnde  cleyne,  luge,  Teha 
vnd  kratzen,  jo  so  veninich,  hetisch  5  vnde  rorbusche  (1467).  das.  290;  vgl 
vnd  betisch.  Mehl.  Jahrbb.  19,  76;  J,  4,  169;  8,  343;  we  dat  (l  dar) 
mank  dessen  kopluden  seydede  wil  sloten  rechte  slote  yn  ener  ven- 
(säete)  de  duvel  dat  vennysche  (l.  nen  ofte  vp  der  meede  (Mähddatid) 
vennynsche)  sad  der  twydracht.  Kor-  .  .  ende  syn  nabuer  wil  ene  nicht 
ner  1689^.  10  helpen,    so   etc.    Bickth.  203,  §  3a; 

venk  =  venknisse,  Gefängnis.  He  waerso  eyn  man  oppe  syne  fenne 
wart  ghevoret  to  dem  Schonenberghe  (of  weide)  sy,  dat  he  lyck  de  huse 
in  de  vengk,  de  he  by  dreen  yaren  bevredet  etc.  das.  379,  §  23;  woer 
besät  in  deme  levende.  Lüb,  Chr.  2,  twe  lant  hebben  in  einer  fennen,  de 
429.  16  eine   wyl  syn  deel  af  sloeten  unde 

yenklik;  in  der  Bedensart  venklik  dair  is  geen  sloet  tus('hen  gewest  etc. 
(an)nemeD,  gefangen  nehmen.  Dat  de  Ostfr.  L.  B.  II,  265;  dair  ein  olt 
clostervaget  enen  losen  boven  fenk-  sloet  gewest  is,  so  soll  itlich  sineo 
lick  angenhamen.  Sctss,  u.  Holst.  B.  halven  sloet  maeken,  dat  sy  in  venne- 
143;  ys  ruchtbar  geworden  vnnd  vor  20  l^Qt  edder  in  meetland  etc.  das.  II 
de  auerycheyt  gekamen,  de  sse  venck-  266;  viff  hundert  landes,  liggonde 
lieh  angenomen.  BÖbel.  Urtheilsb.  f.  ö»;  by  N.  N.  lanth  in  myner  venne.  OUl 
is  vencklick  ghenamen.  Slagghert  22.        Urk.  v.  1513 ;   heft  vorkoft  ene  ven- 

yenlin,  vanlen,  n.  Fähnlein,  up  nen  landes  van  ver  voten  (?)  (Ii2i). 
de  welle  gelopen  unde  ere  fenlens  25  Ostfr.  Urlcb.  nr.  315 ;  F.  klaget  ouer 
laten  flegen  .  .  und  de  viande  wol-  J.,  dat  he  eme  vthe  syner  fennen 
den  se  so  under  dat  geschutte  locken  nam  en  pert  (1480).  Falcks  Staaisb. 
mit  den  fendlins.  Münst.  Chr.  1,  337 ;  Mag.  8,  715 ;  szo  denne  eck  auer  der 
Abtheüung  von  Soldaten,  Mannschaft  borger  körne,  buwacker,  feone  vüd 
unter  einer  Fahne,  twintich  fenlin  30  metlandt  vnnodige  nootstege  gelecht 
Yoetknechte.  das.  342;  und  verloren  werden  etc.  (16  J.)  Jev.  Urk.;  it 
den  storm  mit  dren  fenlin,  de  de  hadde  N.  N.  2  vennen  kerkenlandes 
Lauwe  an  dem  walle  mit  200  buren  umme  twe  schwine  veune  vorbutet 
liggen  leit.  Lüntzel,  Stiftsf.  142 ;  mit  ungelicker  butenschop.  Neoc.  2,  371. 
twen  vehndelen.  Ben.  23.  35      venne-,  venlant,  n.  Weideland,  twe 

venne,  ven,  n.  goth.  fani,  ags.  fen,  grase  fenlandes  ghelegen  .  .  in  der 
altfr.  fenne,  fene,  eig.  sumpfiges  Land,  bredeu  fenne  (1429).  Ostfr.  Urkb.nr. 
wo  Torf  gestochen  wird,  Moor.  Item  375 ;  hebben  de  meyers  tho  Cetell 
zo  loven  wy  buren  Ymelen  hoeflft-  gehadt  eyn  yder  syn  deel  venlaudes 
lingen  .  .  to  ewigen  dagen  des  jares  40  tho  eren  koyen  etc.  Old.  Urk.  v.L'tOö: 
eens  enen  wagheulast  torves  to  ha-  so  hebben  tho  der  tydt  de  meyers 
lende  uppe  den  veene  (1426).  Ostfr.  er  venlandt  tho  einer  mene  weyde 
ürkb.  nr.  340;  vgl.  Stürenb.  s.  v.  maket.  das. 
fehn,   Frisch  1,  258»  u.  die  in  Ost-  venne-,    venniköl,    -kel,    Fcnchd. 

friesl.  u.  im  Oldenb.  bekannten  Vehnen  45  feniculum.  Voce.  Fennikoel  .  .  Dath 
d.h.  Moorcolonieen ;  dann  (als  fem.):  säet,  dath  kruet,  de  borke  unde  ock 
niedrige  Ländereien,  die  zur  Weide  de  wortele  bruket  men  in  der  arste- 
benuXzt  werden,  mit  moorigem  Unter-  dye.  Fennikoel  gethen  sterket  den 
gründe,  gew.  mit  Gräben  umschloßen.  maghen  vnde  maket  wol  douwen. 
vorther   meth   bruken,    meth  weszen  50  Dat   sap  von   fennikoel   wortele  ge- 


VENSEN  235  VENT(E) 

dhaen  in  ein  thymien  vath  vnde  dath  sterlaken  etc.  Zeilschr.  f.  liä>.  Gesch. 
ghesettet  an  de  sonne  XV  dage,  dar       ^,  517. 

na  de  oghen  dar  mede  bestreken  be-  vensterlede,  (s.  lede),  Fensterladen. 

nympt  dat  yokent  der  oghen.  Fenni-  Weret  ok,  dat  we  setten  wolde  pale 
koelkraet  ghestot  ynde  den  ymmen-  5  ynder  vensterlede  to  der  Straten  word 
stock  mit  deme  sappe  bestreken  be-  utmaken  (=  makende,  die  Straßen* 
liolt  de  ymmen  dar  ynne,  also  so  wärts,  auf  die  Straße  hinausgehen)^ 
dath  se  nicht  gherne  vth  vleghen.  dar  scheiden  se  (de  buwmestere)  alle 
Hort.  San.  c.  200.  Vgl.  Goth.  Areneib.  by  gan  vnde  dat  besen.  Brschw.  ürhb. 
2.  21  (Begd).  —  venekolstok,  mara-  10  i,  152,  11. 

trum.  Die  f.  yensterschfir,  Schuppen  der  Kauf- 

Temen,  s.  yinsen.  leute    über    ihre    Ladenfenster.     Wo 

venster,  yinster,  w.  Fenster^Fenster-  hoich  ein  vensterschuir  an  der  stras- 
cffnung.  Unde  gebot,  dat  se  dat  glas  sen  sein  solle  ?  so  hoich,  da0  einer 
Ttten  Tynster  werpen  solden.  Dial.  15  mit  einer  tonnen  vnd  korue  ohne 
Greg.  l?Oh;  he  moste  krupen  tom  schaden  darunder  durch  ghan  könne, 
venster  in.  It.  V.  205  \  büdl.  we  sulf-  Vaterl  Arch.  1841,  S.  472. 
here  (bei  den   Goldschmieden)   wille  yenstersperinge ,    n.    Fenstergitter 

werden,  de  sal  maken  en  gülden  yyn-  oder  -hreue.  Vnd  sloch  dat  weder  yn 
geryn  myt  yynsteren,  mit  Öffnungen,  20  St.  Nyclawes  karken  yn  dat  fynster- 
rf.  h.  durchbrochener  Arbeit.  Monum.  sperynge  bauen  dem  gemelte  vam 
Liv.  4,  309 ;  iMb.  Z.  JB.  217.  —  das  koninge  Ahaswerum  etc.  Hamb.  Chr. 
Glas  in  den  Fenstern.    So  welck  eyn       473. 

unsser  borger  wil  geven  eyn  glase-  yensterwapen ,    n.    Fensterwappen 

Tjnster,  de  schal  vor  dat  vynster  25  (wie  man  sie  noch  hin  u.  wieder  in 
aicht  mer  gheven  dan  teyn  grote,  alten  Häusern  vornehmer  Familien 
utesprokenn,  wes  men  giflft  in  klöste-  findet).  We  den  anderen  sin  venster- 
ren  nnde  in  kerken  (1489),  Brem.  wapen  mit  gewalt  insleit  etc.  Ostfr, 
Stat669;  dam  vgl.  Mehl.  Jahrb.  4,  L.  R.  III,  83. 
B.  55:  „Es  war  in  alter  Zeit  um  30  yent(e),  m.  Knabe,  Junge,  mascu- 
Dcheran  Sitte,  wie  noch  im  Lüneb.  an  lus.  Diefenb.  n.  gl.  s.  v.  Den  brode- 
mancheti  Stellen  Sitte  ist^  daß  die  ren  wart  dat  nicht  saget,  dat  de 
Bauern^  wenn  sie  sich  ein  Haus  bauten^  minsche  were  en  maget  .  .  se  men- 
ron  ihren  Verwandten  und  Freunden  den  al,  ot  were  en  vent.  H  Marin, 
ein  Fefister  geschenkt  erhielten^  inweU  35  v.  70;  de  moeder  mach  to  den  kin- 
chem  auf  eine  Scheibe  Wappen  und  deren  geen  erfifgenaeme  wesen,  so  de 
yamen gemalt  waren.*^  Vgl.  auch  Mül-  vente  binnen  14  jaeren  unde  de  me- 
lenhoff  z.  Quickb.  s.  v.  finsterbeer.  —  gede  binnen  12  jaeren  versturven. 
,fensterbeer,  ein  Schmaus,  der  denen-  Ostfr,  L.  B.  II,  222 ;  ein  deil  kin- 
jenigen  gegeben  wird,  die  einem  neu>e  40  der,  die  medekens  weren,  die  liet  der 
Fenster  schenken.^  Strodtm.  —  Fen-  koningk  noemen  Eva,  und  ein  deil 
sterlade.  Alle  deborgeren,  de  keller,  ventkens  Adam.  Münst.  Chr.  2,  157; 
kameren  vorhueren ,  de  nyn  egen  4  seh.  eynem  f entte,  de  heyd  M.  vnde 
roeck  hebben,  vnd  daleslagen  venster,  de  hadde  der  swine  hod  (1409).  Su- 
eer  nering  dar  vth  to  doende  etc.  45  dend.  5,  S.  237,  Anm.  27;  eyn  io- 
Jewrsche  JJrh.  v.  1536.  welk  schal  selschop  hebben   mit  sy- 

(Tenster-),  yinsterlaken,  n.  Fenster-  nen  ghelyken,  also  iungk  mit  iun- 
wria«^ ,  Gardine.  Ok  en  schal  gen,  olt  mit  olden,  knecht  vnde  vente 
fflen  nyner  brud  mede  geven  be-  mit  knechten  vnde  venten,  maget 
wyedes  Werkes  meer  dan  eyn  vin- 50  mitmegeden  etc.  JSw^reZA.  CAr./*.  4^5b; 


VENT(E)KEN  236  VERDEL 

und  sali  einen  starken  man  beneden  alle  veer  tyde,  vnser  lewen  frawen 
(unten)  voer  der  doeren  hebben  mjt  daghe,  alle  aposteldagbe  nicht  vp- 
enen  stocke,  de  dat  vollick  vnd  de  '  sluten  de  rorderen  dor  an  echte  noet. 
yenthe  daer  affwere.  Z,  f.  Gesch.  u.  Ztschr,  d,  Hare-V.  f.  Gesch.  Jahrg. 
Alt  (Münster)  1862,  S.  369;  venten,  6  4,  S.  111.  ( Vgl,  vp  unser  leven  frou- 
lutteke  scholer.  Hoffm.  Findl.  S.  163.  wen  awenth  tho  veerhoichtyde  quam 
Gehülfe  eines  Meisters,  z.  B.  rose-  bischop  Roleff.  Münst.  Chr.  1,  J263; 
vent  (Gehülfe  beim  Kalkbrennen).  Z.  up  de  veerhochtyde  heft  he  sulven 
f.  N.  Sachs.  1871,  S.  187;  teygel-  alle  tyt  de  hohmisse  gedaen.  das.  1, 
vente.  das,  8,  170.  —  God  heft  einen  lo  291.)  —  ver  pale,  Bezeichnung  des 
legaten  up  (?)  gesent,  dat  is  noch  Hauses,  H.  M.  quam  vor  gehegede 
ein  junger  vent  (Christus),  de  schal  bank  vnde  clagede  H.  K.,  dat  hi  lip 
striden  unde  winnen  etc.  Sündenf.  vp  sine  vir  pele  vnde  handelde  on 
3035;  do  barmherticheit  .  .  Adame,  ouele  mit  bösen  wrden.  Hall.  Schöp- 
dinem  ersten  vente.  das.  3334 ;  nu  is  penb,  f.  70^ ;  s.  weiteres  s.  v.  pal. 
bore  to,   du  grove   vent.   das.  2935;  vSrangel,    Viercclc.     Giff  (o  Gott) 

Wy  keisen  einen  harden  vent,  de  den  my,  dat  ick  myn  leuent  in  den  veer- 
ruteren  jage  na.  Theoph.  /,  101.  —  angel  der  dogede  vullenbringe  mit 
In  Eigennamen:  Lutteke  vent.  Ego  vorsichticheit,  mit  gerechticheyt,  mit 
Gherhardus  Luttekeueynd ,  famulus  20  starkycheit  vnde  myt  meticheit. 
etc.  Old.  Urk.  v.  1382;  ik  Hinrik  Fundgr.  f.  17^;  se  was  van  allen 
Luttekevend,  knape.  Old.  ü.  v.  1438.       sunden   afletich    Vnde   mit   verangel 

yent(e)ken,  n.  Dem.  eu  vent.    Dar       dogeden  dorch  hyttet.  Octav.  f.  2^. 
starff  em  aflf  sin  morman,  den  hedde  verde,  m.  Gefährte,   verde  vel  wan- 

he  vann  einem  kleinen  ventkenn  vp-  25  dergheselle.  Voc.  Engelh.  Dat  spre- 
gefodet.  Strals.  Chr.  1,  25;  dewyle  kent  mit  iu  (sagt  die  Taube  eum 
wy  vthdrucklich  in  unsem  testamente  Fuchse)  is  my  nicht  recht,  Went  gi 
gesettet,  dat  wy  hebben  14  kinder  sint  ein  valsch  verde;  min  modermi 
angenamen,  also  7  megdeken  7  fent-  van  kinde  lerde,  dat  ik  den  havik 
cken  etc.  Staphorst,  Hamb.  K.  Gesch.  30  unde  vos  io  vormede.  Gerh.  v.  M, 
I,  4,  595.  47,  19, 

ftp,  adj.  das  fres.  fier,  stöle,  staUt-  verde,  Gefährde,  =  geverde.  Desse 

lieh,  schön,  mhd.  fier.  Dit  kint  is  borchhode  vnde  borchvrede  louen 
(sagt  der  Bär),  vruwe  apinne,  fer  vnde  sweren,  stede  vnde  vast  to  hol- 
unde  schone  unde  alto  sote.  Gerh.  36  dende  ane  verde  (1403).  Sudend.  9, 
V.  M.  40,  31;  ein  ritter,  junk,  stolt       nr.  217, 

unde  fer.    das.  26,  39;   vgl.  57,  48;  verde,   f  Fahrt,  Gang,   Weg.    De 

71,  12;  87,  52.  vrauwe  syk  nicht  mer  werde  CtreAW^, 

ver,    Farren,     Sprichw,    Me  dryft       weigerte  sich  nicht  mehr  zu  e.  verwun- 
enen   ver   tho  Mompeler,   kumpt  he  40  deten  Ritter  jsu  gehn),   se    hofi  syk 
wedder,  he  blyft  en  steer  (Duc  prope       uppe  de  verde.   Eschenburg,  S,  271. 
vel  longe,  thaurus  thaurus  redit  ipse).        —  in  vlocke  unde  verde,  s.  vlocke. 
Kiel.  Mscr.  nr.  114,  f.  30^.  verdeb6k,    ».    Gebetbuch,    Brevier 

vep,   als  ehrende  Bezeichnung  der       (aushvQvidkv'wxmcorrumpiert?).  verde- 
Frauen  höheren  Standes,    s.  vor.         46  bok,  breviarium,   3  Voc.  W.  u.  Lief. 

vep,  Zahlw.  vier.    De  prester  gingk       breviarium,  verdebok  dictum.   Wism. 
uppe  den  veren  also  ^n  deer.  Korner       Urk.  v.  1350. 
7ib;  de  ver  tide,  d,  i.  die  4  Haupt-  verde! ,    Viertel,  =  verder,   Quart 

festläge  des  Jahres.    Ok  wille  he  (der       (einer  Tonne,  Kanne  etc.).    habuit  in 
Kastellan  auf  der  Word  in  Goslar)  60  feodo   duas    verder  mellis  de  puteo 


j 


VERDELAGE  237  VERDIGEN 

saline  nostre  in  Luneborch  (1299),  clene  yunden  etc.  Lub.  12. 529 ;  wordhe 
Ztffiei.  Urk.  nr.233;  dagegen:  duas  ein  man  begrepen  mit  twen  vorderen 
mensuras  puri  et  examinati  meliis,  efte  mit  2  hemmethen,  aUe  dhat  dhe 
que  yalgariter  dicuntur  verdel,  de  ene  to  clene  wäre  unde  dhe  andere 
puteo  saline,  das.  nr,  244 ;  sedecim  5  to  grot  unde  mit  dbeme  groten  in- 
qaartalia  bntiri,  que  wlgo  yerdel  di-  mete  unde  mit  dbeme  denen  utmete, 
caniur,  ut  nunc  mensura  se  babet  dbe  wäre  dber  mate  ein  recbt  dbef. 
(1300).    Hamb.   Urk.  J,  Ä  769.  Brem.  Stat.  134.    vgl.  verdel. 

verdelage,    Geschenk?   (beim  Ah-  y^rdevat,  n.  Maß  (der  vierte  Theü 

schiede?).  Wan  de  kopman  sinen  toi-  10  eines  Scheffds).  decem  modios  sili- 
artlch  geven  scbal,  unde  wil  yan  dem  ginis  minus  yno  quartali,  dicto  verde- 
Unde,  80  wil  be  (der  Zöllner)  ene  vat  (1328).  Meld.  Urk.  4954;  Welk 
nicht  scriven,  dat  be  sinen  tolarticb  minscbe  begrepen  wert  mit  enen  yal- 
gegeven  bebbe,  be  en  geve  em  to  scben  scbepel  ofte  yerdevate,  also 
dem  mynnesten  4  witte  penninge  to  15  dat  de  scbepel  ofte  verdevat,  dar  he 
verdelagbe  (1388).  Hans.  Rec.  3, 393;  mede  in  mete,  groter  is,  wen  dar  be 
DU  hadde  be  syner  vrouwen  ein  vin-  mede  ut  met,  den  richtet  men  alse 
gerlin  to  der  verdelagbe  ghegeuen  enen  defif.  Lüb.  R.  312^  Anm.  14; 
mit  enem  legbant  .  .  De  stejn  heft  ok  schuUen  de  solter  .  .  de  ferdeväth 
de  art,  we  den  enen  heft  ghegeuen,  20  gelicke  setten,  dar  wente  herto  grot 
sterft  he,  so  valt  he  vth.  Passianal  bedreygerye  mede  wesen  is.  Brschw. 
f.  274h;  item  her  Gotfrido  1  stoue-  Urkb.  i,  257,  87. 
ken   tor    verdelage   vpper    scriuerie  verdich,  adj.  zum  varen  bereit^  dann 

(1478).  Wism.  Weinreg.  (§  185);  it.  überh.  bereit,  fertig.  Se  (die  Türken) 
vor  sin  vordelage  (=  verdelage?)  25  sint  snel  unde  .  .  ungbemakes  wol 
uitgelecht  vor  em  10  A  (1436).  Hans,  bewone;  hir  umme  sint  seioyerdich 
Rec.  IP^  S.  95.   (=  wederlage  ?)  to  orloghe  unde  to  stride.  Lüb.  Chr. 

virdelen,  verdendelen,  schw.  v.  1,  376;  verdig  und  yrische  wepenere. 
viertheilen.  Unde  leythen  den  rieh-  Magd.  Seh.  Chr.  270,  21 ;  desse  we- 
ten  to  halsze  unde  tho  büke.  Alsz  30  pener  worden  yerdych  unde  togen 
by  namen  over  L.  v.  0.  den  men  etc.  Korner  201^;  de  borgere  worden 
veerdelde,  unde  over  J.  v.  A.  den  also  verdich  to  perde,  dat  etc.  das. 
men  brande.  Münst.  Chr.  i,  278;  320,  19;  wy  begberen,  dat  gy  vnsen 
ein  dudsch  bussenschutte  .  .  de  wort  amtmann  willen  lenen  8  yerdige  wer- 
gekregen  und  verdendelet.  Renner,  35  eftige  (1440).  Falcks  Staatsb.  Magojs. 
Lid.  Hisior.  p.  222.  9,  452;   we    sik  yor   enen   yerdigen 

verdeinäl,  n,  die  vierte  Mahlzeit,  knecht  bestedet,  de  doch  syn  werk 
das  Abendeßen?  De  meyger  scal  ok  «vordorye,  de  schal  wedden  etc.  Lüb. 
gheaen  den  daskeren  (Dreschern)  al-  Z.  R.  211 ;  de  baut  wart  wedder 
len  dat  ympt  (Frühstück)  v.  dat  verde-  40  yerdich,  hergestellt.  Marc.  3,  5  (H). 
mal  v.  jo   by  eyn  iuwelk  mal   eyn  yerdicheit,    f.    Fertigkeit,    Bereit- 

balff  stoken  bers,  dat  se  drinken  ouer  Schaft,  mit  sodaner  verdicheit  der 
ethene  (1379).  Sudend.  8,  S.  374,  50.       tymmer  ynde   begadinge   des  ackers 

vorder,  m.  der  vierte  T/ieil  eines  (1495).  Behr.  ürk.  nr.  584. 
(größeren)  Karngemäßes,  Quart.  Ware  45  yerdigen,  schw.  v.  fertig  machen, 
ein  verdber  ofte  ein  hemmete  (Hirn-  eu  einer  vart  bereiten,  unde  worden 
ten)  ein  lutüch  to  groet  etc.  (1303).  (die  Bürger)  also  yerdich  to  perde, 
Brem.  Stat.  133;  so  welk  man  eynen  dat  se  alle  tid,  wan  des  not  was,  ut 
Bchepel  heft  ofte  enen  verder  vnn  disser  stad  yerdigeden  boyen  andert- 
were  de  scbepel  ofte  de  vorder  to  50  halfbundert  etc«  Magd.  Seh.  Chr.  320, 


VERDINK  VERINK  238  VERE 

JSO;  schepe  wurden  drade  verdighet.  he  scolde  id  beteren  der  Btadt  tot 
Lüb,  Chr.  i,  53 ;  vnd  willen  vns  mit  yewelick  voder  ene  marck,  is  des  myn 
dem  ersten  vp  den  wech  ferdigen.  den  ein  voder,  he  scal  der  stad  vor 
Klempin,  Diplom,  Beitr.  540 ;  do  fer-  yewelic  vat  geven  enen  verdingh 
degede  sick  iuncker  Johann.  MünsL  5  (1433),  Brem.  Stat,  532;  17  gade 
Chr.  1,  261 ;  dar  worden  ok  vor  der  olde  crosschen  schal  me  nemen  unde 
ayerwinninge  der  stadt  etlike  predi-  geven  vor  1  verding;  22  nyge  cro- 
kanten  uth  Munster  geferdigt  in  de  sehen  schuUen  ghelden  1  verding, 
naberstede.  das.  i,  338;  de  hertoch  Müneedict  v,  1392;  Gott.  Urk.  I,  nr 
verdigede  des  bischopes  boden  van  10  348;  und  1316  do  gult  de  schepel 
sik.  Magd.  Seh.  Chr.  229,  2;  überh.  rogge  24  grote,  dat  wehren  do  dre 
in  Stand  setzen,  fertig  machen,  hovet-  verding.  Renner  ad  a.  —  Ein  itlich 
man,  de  dosse  schepe  verdigede  (für  hoffsguth  binnen  Eilpe  gelegen  gifft 
den  Krieg  ausrüstete).  Kornea'  249^;  des  Jahres  ein  tendthoen  .  .  van  ei- 
vnsen  heren  hertoghe  B.  verdegede  15  nem  vollen  (Füllen)  ein  penningh, 
wi  mit  vnser  gifft  vnde  ghelde  na  van  einem  kalffe  ein  hellingk,  van 
vnser  mogelicheit  etc.  (1404).  Sudend.  einem  lamme  oder  hoecken  ein  verinck 
9y  nr.  244 ;  he  was,  de  dat  land  van  ("=  V*  Pf.).  Gr.  Weisth.  5,  39;  ein 
Brunswik  wedder  up  geverdiget  (wie-  malder  broit  sal  wegen  achtehalb 
der  emporgebracht)  hadde,  dat  sere  20  punt  und  sal  gelden  einen  vierinck 
dernedder  was  gekomen.  Magd.  Seh.  min  dan  tho  Breckerfelde.  das.  8. 36; 
Chr.  297^  13;  hefft  ok  jenne  dar  (an  wy  wilt  hebben  noch  schillinck  noch 
den  Wurthen)  kost  anne  liggende,  dar  penninck,  noch  verinck  noch  hellinck. 
he  se  mede  verdeghet  hefft,  de  kost  Soest.  Dan.  25;  gy  berven  lüde  junk 
schal  ome  de  irleggen  etc.  (1346).  25  und  alt,  wat  ye  in  matschop  verink 
Sudend,  11^  nr.  189 ;  in  holte,  in  velde  galt  .  .  ik  klage  ju  etc.,  alles  um  je 
.  .  in  weyde,  in  ackere  geverdiget  in  einer  Genoßenschaft  einen  Heuer 
(beackert)  vnde  vngeverdiget  (1409),  beeaUte,  was  jemals  ssu  e.  G.  gehörte, 
Calenb.   Urk.  8,  nr.  159.-  Theoph,  I.  337,    (Hoffm.:  verink,  im 

vdrdink,  verink,  quadrans.    1.  der  30  vorigen  Jahre;  hier  wol:  vor  Jahren, 
vierte  Theü  einer  Gewichtseinheit  (z.B.       seit  Jahr  und  Tag?) 
Centners).    Ein  rese,  des  sper  woch  verdup    (vierup),     Quart,    Viertel 

drehundert  half  veirdunc.  Ps.  103  (Scheffel).  Dat  veerdup  rogge  hefft 
(102),  Überschr.;  ysopes  eynen  hal-  3  mark  gegolden.  Ben.  107;  1557 
uen  ferdink  wicht  (=:  ^j%  Unze?).  Go-  35  galt  de  last  rogge  tho  Emden  80 
thaer  Arzn.  B.  f.  110^,  21;  II  un-  daler,  dat  veerdup  .19  schaep.  das. 
cien,  dat  is  1  verding  wicht.     Wolf.       843, 

Mscr.  23,3  f,  133;  betonien  sad  eya  vere,    f*   Fähre,     Hebbet  vorkoft 

halff  verdinck.  Herbar.  f.  9^;  vnde  vnse  visscheryge  vnde  vere  to  Slyk- 
eynen  verdinck  lutterdes  honnighes.  40  hem  (1384).  Calenb.  Urk.  8,  nr.  144; 
das.  27.  —  2.  der  vierte  Theil  einer  vyff  m.  gheldes  jarliker  rente  an  vzer 
Münze,  bes.  einer  Mark,  ferto,  ver-  vere  to  Ertenborch  (1409).  Lüb.  Urk 
dink  (verling.  Voc.  Locc.),  sunt  duo-  5,  nr.  230;  den  (Verfesteten)  scolen 
decim  solidi.  1  Voc.  W.  in  Bremen  de  heren  van  Holsten  vorbeden  ere 
=  8  grote.  Wan  de  schepel  wetes  45  lant,  slote  vnde  vere.  Ok  scolen  de 
ghilt  anderhalven  verdingh  '  lodich,  heren  van  H.  den  van  Lubeke  ghun- 
fio  schal  dat  penningbrot  wittes  bro-  nen  ere  vere,  lant  vnde  slote  open 
des  weghen,  de  weckghe  dridde  halve  to  wesende  (1387).  Lüb,  Urk.  4,  nr. 
mark,  de  semele  elven  verdinghe  etc.  490 ;  wülebref  an  N.  vppe  den  ström 
Gi^.  Stat,  104,  21 ;  breke  dat  we  .  .  50  vnde  vere  to  N.  to  vorlenende,  weme 


VERE  239  VERE  VERRE 

he  wil  (1473).  Faicks  Staatsh,  Mag,  longius  ire).  Perik.  f,  4b ;  (Karl  ä. 
?*,  709;  dat  se  besitten  scholden  Trave-  Gr.  verlieh  den  Friesen)  dat  se  nicht 
munde  ande  de  veer  appe  der  Tra-  fehrder  (d.  i.  verer  mit  eingeschobe- 
nem ov6r  to  vorende  van  Lubeke  nem  d,  s.  /,  469^)  tehen  dursten  den 
an  wente  to  Travemunde.  Korner  5  tho  waeter  mit  der  ebben  uth  und 
i/7€.  mit  der  floet  in  und  tho  lande  nicht 

rere,  m.  Fahrmann,  vere,  die  die  fehrder,  dan  etc.  Ben.  68.  Häufig 
loyde  oever  dat  water  voirt,  nauta.  verb.  mit  wide,  weit  u.  breit.  Dat  ge- 
Teuth.  Voirt  soe  wysen  wy  Lotthumb  rechte  syner  hillicheit  quam  wyde 
ein  verstat,  dair  aal  die  vehre  ons  10  vnde  veer  to  Tele  menschen  oren. 
TTOowen  .  .  ouer  die  Mase  vueren  Dial.  Greg.  138;  dink,  dat  velen  men- 
sonder  loen,  vnd  des  sal  die  vehre  sehen  wide  vnde  veer  kundich  wart, 
mit  einen  knecht  komen  op  S.  Mer-  das.  180^;  de  stede  al  vmmelanck 
tens  avont . .  by  onser  vrouwen  ampt-  worden  veer  unde  wyde  entfenget 
man  vnd  dan  sol  onser  vrouwen  16  van  der  leifte  etc.  das.  158^;  syn  loff 
amptman  .  .  den  vehre  ende  synen  wart  ver  unde  wyde  gebredet.  Münst. 
knecht  elken  einen  tynsspenninck  Chr.  1,  150;  to  hant  de  wevel  to 
geuen.  Gr.  Weisth.  5,  867.  dem  stryde  sammelde  ver  unde  wyde 

Tere,  verre,  aits.  ferro;  (bei  den-  synes  volkes  ein  grote  schar.  Aesop 
selben  Schriftstellern  manchmal  mit  20  4,  66.  —  Mit  der  Präp.  van :  van 
verne  wechselnd),  adv.  1,  räumt,  fern^  veres  (veers),  van  verens,  aus  der 
entfernt,  weit,  Were  he  uthe  .  .  idher  Ferne^  de  longe.  Do  de  man  godes 
also  verre  (Var.  vere,  verne),  dhat  van  veres  wyuecleder  sach.  DicU. 
he  tho  dheme  richte  nicht  komen  Greg.  193^;  he  sach  Abraham  van 
mochte  etc.  (1303).  Brem.  Stat.  102;  25  veers.  das.  237h;  do  he  ene  van  ve- 
Tere  efke  na.  Lub.  B.  272;  dusse  rens  sach  sitten.  das.  163;  ende  screef 
ganre  is  my  so  ver  (so  weit)  to  dre-  van  veers  an  de  want  een  teken.  B. 
gende  alto  swar.  Sündenf.  1216;  de  d.  Byen  f.  111^;  auch  ohne  das  genet. 
mul  vorede  do  in  korter  tyd  den  -s.  de  rusteyr  (Bauer)  de  van  vere 
inngelinck  vil  vere  weges.  Korner  80  gekomen  was.  Dial.  Greg.  138^.  — 
S2^;  ande  dock  in  dat  water  so  vere  2.  modal,  it  so  vere  bringen,  es  so 
(tceüj  tief),  dat  he  kume  den  mund  weit^  dahin  bringen.  Vnde  brochte  it 
baten  dem  w.  helt.  das.  7ib;  we  de  also  vere,  dat  sick  die  bisscup  myt 
mitmywilhebben  ere,  Desta  up  unde  eme  moste  sceyden  laten.  Brem.  G. 
en  si  my  nicht  vere,  Sündenf.  477;  35  Q.  123;  ik  hebbet  so  vere  gebracht, 
de  my  by  weren,  de  stunden  vere  dat  etc.  Dial.  Greg.  183;  so  vere 
van.  0GB.  C.  79h;  vertatet  (ihr  komen,  dahin  kommen.  So  (wenn  unr 
Teufel)  dessen  unde  doet  iuwe  bos-  vnnutte  werde  spreken  hören)  kome 
heyt  ver  van  eme,  also  vere  also  van  wy  allentelen  van  gewonte  so  veer, 
den  Osten  to  den  westen  is.  Br.  d,  40  dat  wy  de  seinen  vnnutten  kallinge 
Cir,  ?6b;  des  weren  se  us  der  hulpe  ock  mit  genochte  hören.  Dial.  Greg. 
vere  unde  hulpen  us  nicht  (1373).  192^;  (al)so  vere  also,  iw^o/ern,  wenn. 
Hans.Bec.  2,  p.  58;  he  touede  (band)  so  veer  als  ju  id  behaget,  das.  135h; 
de  kettene  an  eynen  steyn,  vp  dat  de  aller  hilligeste  offeringe  mach  ock 
he  nicht  verer  gaen  en  solde,  dan  45  den  doden  baten  to  vntbindinge  der 
de  kettene  lanck  was.  Dial.  Greg.  sunde,  so  veer  als  de  sunde  nicht 
J^h;  10  me  mer  dwelet  vnde  sun-  verdomelik  en  synt.  das.  259;  en 
diget,  io  men  verer  van  gode  kumpt.  iewelich  radman  schal  komen  up  dat 
Sem.  evang.  f.  177h;  vnde  he  be-  radhus,  alze  vere  alze  he  to  hus  sy, 
wisede  sik  verrer  to  gane  (finxit  se  50  edder  alzo  starck,  dat  he  dar  komen 


VERE  240  VEBJUS 

moghe  (1358),  Brem.  StaU  148;  so  Weret»  dat  jenich  ruchte  wurde  in 
Teer  alset  god  wolde  vorhenghen.  B.  der  Stadt,  so  schall  eyn  islik  feren- 
d.  Byen  f.  111^,  —  Zur  Verstärkung  dell  lopen  vor  syn  dore,  Greifsw.  St. 
des  Adj,  u.  Ädv.  (weit),  sehr,  dat  V.  96;  St.  Stephens  veradiel.  Renner 
erste  tekeu  (des  Thierkreises)  dat  5  ^,  61 ;  St.  Martens  verodell  und  un- 
hSth  Aries,  de  is  vere  stark  van  na-  ser  leven  frowen  ferendell.  das.  2, 
turen.  Locc.  Erz,  3 ;  de  mensche  was  66^.  —  Demin.  Ein  verrendelken  bers. 
?eer  bouen  (überragte  weit)  den  men-  (Jod.  Brdb.  /,  i,  195. 
sehen,  de  wy  nu  seyn.  DicU.  Greg.  148.  verendelen,  schw,  v.  viertheüen.  se 

vere,  adj.  entfernt,  weit.  De  keiser  10  grepen  Nilß  Jebsen,  lethen  ehn  veren- 
was    in   veren  landen.    Lüb.  Chr.  1,       delen    und    up    veer    rader   leggen. 
130;  do  syn  gerechte  wyt  vnde  seer        Westphal.  3,  73.    vgl.  verdelen. 
grot  wai't,  quam  dar  eyn  diaken  van  verenheit,  vSrheit,  /*.  Entfernung. 

veren  lande  to  eme.  Dial.  Greg.  19i ;  Wen  man  de  ferenheit,  dat  ys  de 
in  eynen  dage  quam  dar  eyn  rusteyr  15  wide,  de  men  van  dat  stip,  dem  be- 
(Bauer)  van  veren  steden.  das.  138;  eeichneten  Funkte,  gesegelt  hefft,  mit 
it  was  noch  eyn  vere  wech  umme  de  brede  offt  polus  höchte  in  de 
den  se  to  gande.  Korner  161^;  de  passkarte  stellen  wil  etc.  Beschriv. 
veren  wech  hebben  tho  deme  mar-  t;.  d.  K.  d.  Seef.  p.  47;  veerheitvau 
kede.  Summa  Joh.  f.  17;  is  et  also,  20  den  mannen  is  eyn  zeker  wapeninghe 
dat  ein  man  vp  einen  warent  tuth  der  reynicheyt.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  87^. 
vmme  gut,    dat   men   duue   ofte  rof  vergat,     n.     Fahrloch^    Fahrgaße^ 

anspreket,  de  ne  mach  neynen  vere-  Durcfdaß,  Öffnung  einer  Brücke,  Auf- 
ren  warent  hebben,  wante  an  de  jsugbrücke  für  passierende  Schiffe.  Do 
dridden  hant.  Big.  St.  R.  97.  25  wolde  he  sie  (die  Feinde)  to  watere 

Y&reggich  u.  veregget,  adj.  vier-  dwingen,  unde  palede  die  Weser  oaer 
eckig.   2  Mos.  27,  1  (H.)  u.  sonst.         (schlug  PfäfUe  über  die  Weser)  uppe 

veren,  schw.  v.  fernen,  entfernen.  (bis  auf)  en  veregat.  Brem.  G.  C, 
(Festlichkeiten)  daer  men  van  den  70;  ok  schölle  wi  en  ewich  vergh&t 
hemel  mede  geueret  werd.  Ijcben  d.  80  holden  mit  luden,  mit  winden  vnd 
Ä.  Frane.  100^;  gevet  alle  guth,  veret  repen  hir  to  nyeu  Medinge,  also  dat 
alle  qwaet.  Brem.  kerck.  geb.  82;  de  de  schep  moghen  vp  vnde  neder  u- 
vnkuscheyt  veret  dem  mynschen  go-  ren  etc.  (1343).  Sudetid.  II,  nr.  47; 
des  gnade.  Ecdes.  f.  48^.  men  schal  neynen  dreck  voren  .  .  in 

vereB,  schw.  v.  =  voi-reren,  er-  35  dat  veergath  (gemeint  ist  die  Öffnung 
schrecken.  (Ein  Feuerstreif  flog)  in  bei  der  großen  Weserbrücke,  wo  die 
der  lucht  van  deme  osten  in  dat  we-  Schiffe  durch  fahren)  (1489).  Brem. 
sten  unde  verede  dat  Volk.  Korner  79^.       Stat.  656;  twe  vischeren,  de  datver- 

yeren-,  ydmdely  n.  Viertel  eines  ghat  vorwaren  etc.  Brem.  Denkb.  17, 
Gänsen,  quartale.  Voce.  —  Bomwnlle  40  vSrhopiiet,  adj.  viereckig,  vnde  te- 
ne  mot  neman  min  vorkopen  denne  kende  vth  twe  veerhornede  stede 
eyn  verndel,  dat  sint  vif  unde  twin-  (quadratae  formae  spacia).  Denscke 
ticht  punt.  GosL  Stat.  104,  4;  bin-  Krön.  f.  D6\ 
nen    eynem    yerndell   jares    (1372).  verjas.     verd-juys,  omphacium,  vi- 

Scheidt,  v.  Adel  p.  81;  alle  ferendell  45  num  omphacites ;  succus  acerbae  et 
jares.  Greif sw.  Burspr.  106,  97;  he  nondum  maturae  uvae  in  sole  densatus 
ath  an  ener  maltyd  en  verndel  van  et  resiccatus ;  gaü.  verdjus,  angl.  ver- 
eneme  schape.  Korner  17c ;  eines  duice,  q.  d.  viride  jus.  KU.  Neemt 
Landmaßes  =  27  Morgen,  s.  laut.  dan  een  ort  verjues  (jm  Hühnerfri- 
sehr  häufig  in  ürkk.  —  einer  Stadt.  50  cassee).  Ostfr.  Kochb.  v.  1656. 


VERIGEN  241  VERMELEN 

ymgtn  =  veren.  sehw.  v.  entfer-  v^rlik,  adj,  =  värlik,  gefährlich. 

Mai.  Lat  my  nnmmer  geveriget  wer-  Dem  van  der  Asseborch  was  he  (Her- 
den  yao  dynen  ogen.  Brem,  kerch  sog  Albert  v.  Brschw.)  verlick  um 
gA.  158\  veler  saken  willen.  Abu  167. 

Teriage,F»tfrM»i^,quaterna.iFöc.TF.    6      verlik,  cow^raÄ.  aw«  vederlik,  väter- 

Teriige,  /*.  =  vorveringe,  Schrecken.       lieh.  Deme  vordrot  des,  dat  sin  ver- 
(Vnde  dem  sterne)  to  doende  verin-       lick  erve  so  scholde  van  banden  ko- 
^e  wedder  den  ostenwint.  Esra  15^       men.    Abel  158, 
39  (L.).  yerlinges,  vernlinges,  adv.  von  ferne. 

▼eriik,  s.  verdink.  10  (Propheten  kindere)  dede  em  volghe- 

verkaiti  adj.  vierkantig.  Is  (Stuten-  den  vnd  stoden  verlinges  yan  em. 
bemt)  van  personen  ein  drungen,  Merzd.  B.  d.  Kon.  179;  sine  bekan- 
Terkant  man  etc.  Münst.  Chr.  2^  411;  den  verlinghes  van  eme  stat.  0GB. 
Teerkantsteyn,  abacus,  eine  tafele  ed-  A.  76c,  —  van  v.  De  moder  der 
der  yeerkantsteyn.  Voc.  v.  1495  in  15  barmherticheyt  de  stund  van  verlyn- 
Magd.  Gesch.  Bl.  6^  301  u.  Dief  s.  v.       ghes   vnde   trad   do    deme    richtere 

verkei,  yarken,  n.  Ferkel^  porcel-  wat  negher.  St.  Birg.  Openk  f  136h ; 
las.  Voec.  —  telede  en  su  en  verken  vnde  bestrick  ok  van  verlinges  (die 
etc.  Komer  84d;  Soge  (Säue)^  de  aufgebrochenen  bledderen)  mit  poppo- 
verkene  tien.  Ssp.  11^  54;  wat  de  20  Iconen  salve.  Rost.  Areneib.  f.  239k; 
5uwe  in  den  graven  weilet,  Dat  mo-  vnd  strik  ok  dryakel  van  verlinghes 
ten  de  farken  entgelden.  LünUel^  vmme  de  wunden  yo  neger  ynd  ne- 
Si/k/*.  211^  23;  Koker ,  S.  314;  Hir  ger.  das.  f.  54b;  unde  vornam  van 
lied  begra wen  Peiter  ächter  der  kiär-  verlinges.  Lüb.  Chr.  2^  502;  dyner 
ken,  In  siner  Jugend  was  hä  en  fiär-  25  dochter  Syon,  de  da  nu  tor  tyd  van 
ken,  In  sinem  oller  was  hä  en  swin ;  veerlanges  bekent  vnde  beschouwet 
Min  guad,  bat  (was)  mach  he  nu  etc.  Liib.  Gebetb.  f.  H3h;  van  vern- 
wual  sm!  Grabschr.  aws  d.  Graf  seh.  linges.  Marc.  14y  54  (11.). 
Marl  (Woeste) ;    In   lente  fabulam ;  verlink,  Vierling,  Vierpfennigstück. 

cognatum  Uli  Westphalico :  du  redest  so  Vgl.  Koppmann^  Uumb.  Kämm.  Rechn. 
▼00  Conzkens  verken.  Hoffm.  Findl.  1,  S.  LXII.  =  ferto.  Dat  yd  alto 
h  S.  SO.  male  vppe  den  lesten  verlynck  sy  wed- 

Terkeieily  schw.  v.  Ferkel  werfen.  dergegheuen,  datdartovnrechteis  vp 
Dy  ioden  plegen  in  vortyden  liuelike  gheboret.  St.  Birg.  Openb.  f.  140^ ; 
ore  ede  tu  dunde  vp  eyner  suhud,  35  . .  so  lange  du  betalest  den  lesten  veer- 
di  in  negen  dagen  hadde  geverkent.  lyngh.  Lüb.  Chr.  2,  423 ;  und  en  hefb 
Fidic.  ly  152;  vief  Schillinge  (Wan-  den  kopmanne  doch  nicht  ein  ver- 
dd  für  die  ledunge)  der  su,  die  droit  lung  genomen  ofte  geschadet  (1409). 
oder  geverkent  hevet.  Weichbilder.  Lid.  ürk.  nr.  1785.  Vgl.  verdink. 
^rt.  93.  40      yfepWn,    tt.    Fährgeld,    unde    (he) 

TerkeBsniite,  f.   Schweineschnau^e^       entwor   dat  verlSu    over   de   Wysle 
08  porci.  Sergius,   de  heyt  erst  ver-       (1394).  Hans.  Bec.  4,  197. 
kensnnte,  dar  vmme  wart  sin  name  yermedök,  m.  Tuch^  bei  der  Firme- 

unde  na  ome  aller  pawese  name  ghe-  Imig  gebraucht.  Den  fermedoeck  mo- 
wandelt  Engelh.  Chr.  64.  45  ghen   ok  ander  kindere  dar  na  nut- 

verlange,  adv.  allmählich^  nach  u.       ten    vnde   bederuen    recht    als    den 
^A?  (eig.  sehr  lange^  in  langer  Zeit?)       dopeldock    edder    dat    westerwede. 
Veerlangh  ryck,    dat   is   stade   haue       Summa  Joh.  f.  66^. 
(Qaod  quis  lucratur  paulatim,  fine  yermelen,  schw.  v.  firmden.   S.  das 

beatar).  Kid.  Mscr.  nr.  114,  f  5Pb.  50  f  W. 

WMaMttd.  WöTterbuolk  V.  10 


VERMELINGE  242  VERNEWIN 

vermelüige,  f.  Firmdung,  Wante  verne,  dat  he  mit  walt  beghande  to 
he  (Bonifacius)  hadde  vorkundiget  regnerende.  Lüh  Chr.  i,  101;  und 
deB  lande  to  holden  dat  fest  der  dankeden  gode,  dat  ed  so  verne  ko- 
vermelynge  der  jungen  kristen,  de  men  was,  dat  se  weder  to  stedicheit 
dar  latest  weren  gedopet,  dat  se  sick  5  komen  mochten.  Magd,  8ch.  Cht,  373, 
Bolden  yermelen  laten  dorch  dat  ge-  4 ;  it  was  eins  so  verne  gekomen, 
beth  vnd  de  vplegynge  der  hande  des  dat  etc.  R.  F.  51;  Nimt  en  en  erve 
bischop[pes]  etc.    Freckenh,  Leg,  79.       sines  maghes,  de  ime  vernere  besibbe 

yermelvadder,  m.  Gevatter  (Zeuge)  is,  denne  suster  oder  broder  etc. 
bei  der  Firmelung,  Herr  0.  van  Both-  10  Oosl.  Stat,  7,  3.  —  also  verne  (alBe), 
mer  scholaster  wardt  sin  (des  neu-  insofern^  insoweit,  so  wart  wechge- 
geborenen  Sohnes)  vadder  i^nd  heidt  nomen  alle  de  not,  so  vern  it  nicht 
onhe  Henni  nah  dem  vader  seliger  en  was  d^  döt.  R.  F.  4906.  —  Zur 
,  .  avendt  corporis  Christi  ward  herr  Verstärkung,  de  verne  (weit)  anders 
Job.  K.  sin  fermelvadder,  gaff  dem  15  gheschapen  is  wan  se  was  etc.  Kor- 
kinde  einen  goltgulden  etc.  Seifart^  ner  32^,  vgl.  vere. 
Sagen  aus  HUdesh.  i,  142.  vernen,  schw.  v.  aUs.  verrian,  eid- 

vermen,  schw,  v,  firmen^  firmeln.  fernen^  elongare.  vnde  best  gefernet 
confirmare.  Voce.  Vortmer  so  wei-  van  dy  alle  de  ende  der  werlt.  Jes. 
gert  he  uns  des  sacramentes  also  20  26^  15  (H,);  im  jur.  Sinne  entfrem- 
unse  kinder  to  vermen  unde  to  wiien  den^  Gut  in  andere  Hände  bringe/L 
(1410).  Livl,  Urk.  nr.  1851;  fermet  Nen  wif  ne  mach  irem  manne  nene 
men  ein  minschen,  so  schuUen  6n  gave  geven  an  irme  egene,  dar  se't 
dar  to  vromde  lüde  holden.  Lere  v,  iren  rechten  erven  mede  verne  na 
d.  Dope  f,  9h;  fermet  sik  ein  men-  25  it^^^  dode.  Ssp,  i,  31^  2 ;  svie  sime 
sehe,  so  scholen  en  dar  to  vromede  herren  .  .  sin  len  vernen  wel  etc. 
lüde  holden.  Summa  Joh.  f.  669^.  Lehnr.  Art.  30,  §  1;  svar   die  sone 

verminge,  f,  Firmelung.  Eine  lere  dem  vadere  nicht  evenbordich  n'  is 
van  dem  sacramente  der  verminge.  unde  die  man  weigeren  mögen  ire 
Lere  v,  d.  Dope  f.  9h ;  de  erste  (sa-  so  gut  von  ime  to  untvande,  ul  levet  die 
licheyt)  is  de  hillige  dope,  de  andere  sone  na  des  vader  dode,  he  oe  ver- 
de hillige  vermynge.  Ndd,  Rechtsb.  net  niemanne  nen  gedinge  an  ver- 
f.  5b.  legeneme  gude  sines  vader.  das.  Art, 

yerndink  =  verdink.  van  der  kope       20,  §  3. 
bers   ein   lot  und  van   dem  wagene  35      vernestacke  =   veren-,    verstuck, 
ein  vernding,   wat  to   der  stad  gan        Vierstück,     Viertel    eines    Faßes  (?). 
scholde.  Magd.  Seh.  Chr,  191,  15,  Wehrm.     Hir   gheyt  noch   weder  af 

verne,  ad/,  u,  adv.  1.  räuml,  u,  28  punt  vnde  1  gülden,  de  Bran  fi. 
eeitl.  fern,  weit,  mit  Gen.  Alse  he  betalet  sin  vor  en  vemestucke  wines, 
to  em  quam  van  verne  landes.  Lüb.  40  dat  dar  noch  licht  in  deme  kelre 
Chr.ly  133;  ein  berch  gaf  sik  af  (1372).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  181.  (Ist 
und  vele  in  ein  dal  verne  weges.  es  nicht  ein  Stückfaß  Firnewein?) 
Magd,  Seh,  Chr.  149,  10;  it  is  noch  vernewin,  m.  Firnwein,  d.  i,  aÜer 

verne  dages,'  ist  noch  hoch  am  Tage,  Wein.  1  ahm  vernewynes.  Brm. 
1  Mos,  29,  7  (H.) ;  de  winter  warde  45  Denkb.  f.  128 ;  20  stoveken  uyes  unde 
verne  (weit  hinein)  in  den  mei.  Magd.  20  stoveken  verne  win0.  Gott.  Urk. 
Seh,  Chr,  116, 31.  —  2.  modal,  so  Yerne  11,  nr.  394;  must  unde  ferne wjn. 
komen,  bis  zu  dem  Punkte,  soweit,  das.  98;  in  dussem  jare  (1592)  Mar- 
dahin.  unde  brochten  dat  so  verne,  tini  avendt  hefft  ein  erb.  rath  upt 
dat  etc.  Korner  216&;  Dat  quam  so  60  hu0  tho  Swerin  nach  oldem  gebrucke 


VERNIGEN  243  VERSCH 

eine  ame  wmes  vorehret  und  de  wile  tiositas  etc.  Teuth.  —  (umges.  =  vre- 
de  nige  must  noch  nicht  thokamen  vel?)  alle  puncte  hebn  burgermestere 
vas,  is  an  stath  des  nien  wines  ein  etc.  .  .  all  sunder  argelist  ind  fer- 
farner  win  genamen.  De  rede  tho  S.  pelie,  waer,  stede  ind  vast  thailden. 
hebben  na  erer  olden  fantasie  hiryan  5  Dorst.  Stat.  192 ;  alle  argelist,  firpel, 
protesteret  und  vele  unnuttes  windes  ynde  behendicheit  .  .  yissgescheiden. 
Yorblasen.  v.  Hövel^  Chr.  53.  Brinchm.  1,  810;  in  hylichs  vorwor- 

TeniigeD,  sckw,  v.  sik  y.,  sich  fern  den  mach  einer  geyen  .  .  vnd  sali 
machen^  entfernen.  Alsus  hebben  de  sulche  gi£Ft  sonder  firpell,  gedroch 
bilghen  myne  patronen  .  .  sick  ghe-  lO  ynd  argelist  zo  gain.  LacomU.  Ärch, 
veiTiiget  van  my,  de  to  yoren  by  my  i,  1J23;  ick  sal  sy  beschermen  .  . 
stunden.    Scdter,  f.  72.  unde  sal  dat  bewaren,  dat  zey  unde 

rerninges,  aAv.  ferne,  se  stunden  ere  lüde  myt  nirhande  ferpele  behat 
Terninges  van  dem  huse.  2  Sam.  15^  en  werden  (1391).  Kindl.  3^  513.  Vgl. 
17  (H.);  Abraham  sach  de  stede  van  15  Beck  in  Pf.  Germ.  10,  402  u.  Gr. 
Terninges.   1  Mos.  22^  4  (H.);   den       WB.  s.  v. 

bilghen  schynt  welke  ewige  klarheit,  verrens,    adv.    ferne.     Vnde    sach 

men  nicht  van  verninghes.  Navolg,  Abraham  uan  uerrens  vnde  Lazarum 
5,  53.  in  sinem  schote,  Perik.  f.  38.  (s.  vere, 

veronete.     item  ein  sulvernes  junc-  20  verne.) 
frowen  hovet  vul  hilgedoms,  item  ein  yer8ch(e),  n.  Vers.    De   sanck   is 

tafele  mit  hilgedomen,  mit  einer  vero-  noch  vele  lenger,  men  dit  is  dat  erste 
neten  (1400).  Livl.  ürk.  nr.  1525.  versehe.  Lüb.  Fassion.  f.  127d;  dat 
:.=  veroneke,  Schweißtuch  der  Vero-  responsorium  van  s.  Petre:  Cornelius 
nika?)  25  centurio    unde   syn   versch.    Korner 

verort,  adj.  viereckig,  gheuen  einen  59g;  do  se  do  gesungen  hadden  de 
bnmen  hoyken  midt  veerördem  vor-  sequencien  wente  uppe  dat  leste 
gnldeden  geblackmaleden  szmide  etc.  versch.  das.  66^.  —  verschdichter. 
Wistn.  Zeugeb.  S.  47.  das.  204^;  verschmaker.  das.  201c. 

verpas,  Vierpaß,  Viereck.  Bei  einer  30  versch,  vers,  varsch,  adj.  frisch, 
Huldigung  ließ  der  Bath  uppe  de  alts.  versc.  Hir  möge  gi  noch  sen  de 
forloven  bereiden  eyn  veyrpaß  vonne  versehe  wunden.  jR.  V.  132;  se  kus- 
delen  uppe  höhere  gelecbt,  eynes  set  syne  verschen  wunden  also  rode 
foetes  hoch,  dat  fort  mit  tepten  be-  varsche  rosen.  Pass.  Chr,  207;  des 
leygen,  dreij  stoele  mit  küssen  darup  35  kyndes  licham  vanden  se  vorrottet 
setten,  ock  eyn  gülden  stugke  vor  unde  vul  worme,  men  des  hilligen 
one  uppe  unde  over  de  muren  der  bischoppes  licham  so  versch  unde  so 
forloven  int  deme  markede  beugen  heel  etc.  Biai.  Gr.  187 ;  deme  grauen 
unde  daruppe  uppe  de  sulven  muren  quemen  versehe  lüde  to  hulpe.  Brem. 
ock  dreij  küssen  leggen.  Unde  so  nu  40  G.  Q.  103 ;  he  hadde  bestalt  io  var- 
de  borgere  do  uppe  den  marcket  sehe  perde  van  stidden  to  stidden. 
weren  gekomen,  gingk  hertoge  Wil-  Leibn,  5,  296;  water,  dat  fers  was. 
belme  mit  sinen  reden  von  der  dorn-  Ben.  91.  —  De  mit  der  verscher  dat 
tzen  uppe  de  forloven.  He  tradt  begrepen  is.  Überschr.  Lüb.  B.  487; 
uppe  dat  veyrpae0 — averst  sine  rede  45  uppe  verscheme  vote  schal  en  iewe- 
unde  guden  manß  hieven  tor  rechten  lik  sinem  vigende  wedderspreken. 
baut  uppe  der  forloven  stände.  Gott  Dithm.  L.  B.  §  65;  dat  G.  gekomen 
Urk.  IIj  nr.  378,  362.  was  myt  eneme  verschen  here.  Kor- 

ferpelie,  verpely  virpel ,  Arglist.  ner  177^ ;  ward  eme  to  hant  en  versch 
argelist^  ferpelye,  behendicheit,  cap«  50  (ein   anderer)    henghest    ghebracht. 

16* 


VERSCHAT  244  VERT  (VIRT) 

das,  1429,;  des  vai'schen  waters.  das.      den  dorst  rnde  stercket  den  maghen. 

199^;  nicht  gesalzen,  solt  efte  versch.       G.  d,  Sundh.  c.  63. 

das.  224\  yersne,    yersen.     Xatet   sie   (äk 

vSrsehat,  m.  FahredU.  Mochte  man  Wendin)  ok  ire  man  (d,  h.  enUäßt 
der  Elue  ane  schep  van  vroste  bru-  6  er  sie,  scheidet  er  sich  von  ihr)^  alse 
ken,  man  schal  dar  nemande  to  ver-  wendisch  recht  is,  sie  muten  irme 
schatte  duingen  (1335).  Sudend.  ürkb.  herren  die  versne  penninge  geren, 
/,  nr.  586;  mit  allen  der  dryer  slo-  dat  sin  dri  Schillinge.  Ssp.  III,  73,  3, 
ten  Yoghedien  .  .  mit  verschatten,  „Ist  wd  von  Färse,  juvenca,  ahzu- 
water en  vnd  water weren  etc.  (1397).  lo  leiten.  Kuhpfennig  kommt  in  Preußen 
das.  8,  8.  274,  14;  ok  hebbe  gi  vor-  vor."  Homeyer  ßu  d.  St.  (Der  Cod. 
hoghet  den  verschat  to  Luderdeshusen  Old.  hat  uerschen,  andere  zahlreiche 
bouen  den  olden  wontliken  verschad  Varr.  s.  bei  Hom.) 
darsulues.  das.  8,  nr.  30.  yerst,  (varst,  vorst,  jetzt  fast),  First, 

yerscheit,  f.  Frische,  verscheit  des  is  oberste  Dachkante,  verst  vel  ge?ele, 
wateres.  Hiob  14,  9.  doma,  vastagium.  VocEngelh.  verste, 

versehen,  var sehen,  schw.  v.  (er)fri'  vorste,  fastigium.  Voc.  L.  u.  W.  Vppe 
sehen.  Dat  (eine  Arznei)  versehet  den  vorste  des  tempels  (in  pinnaculo) 
vnde  droghet  vnde  helet.  Wolf.  Mscr.  hebben  de  Sarracenen  ghesat  de  mane 
23,  3  f.  61.  u.  h.  das.  —  gesalzene  20  wandelinge.  Beschr.  d.  h.  Landes  f. 
Fische  aaswäßem.  De  beyden  fruwen  32;  vp  de  vorst  desses  tempels  wart 
vppe  deme  markede,  de  vppe  den  Cristus  gheuoret.  das.  33h ;  dar  bo- 
wekebencken  sitten  myt  deme  ver-  ven  in  den  yarsten  Dar  nestet  muse 
sehen  beringe,  de  scholen  guden  he-  unde  Sperling.  Koker  S.  311. 
ringk  verschen  vnde  seilen.  Lüb.  Z.  26  yepst,  f.  Frist,  inducie.  Voce.  (He 
B.  237;  neemt  wat  stuckjes  van  een  begunde  mit  groten  ropen  vryst  to 
selten  lamoen,  die  uyt  gevarst  (d,  i.  ropen  .  .  yristet  doch  to  morgen  to!) 
gevarscht  is).  Ostfr.  Kochb.  f.  6k  wat  vordeynt  id  em,  dat  he  de  qua- 

verschot  ?  Ein  wedewe,  de  gesche-  den  geiste  sach  vnde  dat  he  verst 
den  is  van  eren  kinderen,  de  mach  so  eyschede  etc.  Diäl.  Gr.  245;  künde 
baten  eer  versehet  ere  vadere  have  de  cleghere  sine  stucke  to  dem  male 
geven  und  laten  uter  hant  weme  se  nicht  al  bedenken,  bede  he  der  uerst, 
wil  etc.  Fahne,  Stat.  B.  p,  58,  nr.  de  schal  he  hebben.  Lüb.  B.  343; 
211.  des  edes  verst  krigen,  mit  der  Eides- 

ySrschrodich,  adj.  vierschrötig,  d.  i.  35  ablcgung  befristet  werden.  Gosl.  Stat. 
ins  Gevierte  geschnitten,   quadratisch.       78,  16. 

(Die  Handwerker  sollen  ihren  Töch-  versten,  schw.  v.  fristen,  crastinare, 

lern  nur  mitgeben)  3  par  vierschro-  induciare.  Voce,  is  it  in  der  vasten 
dige  lakeu.  Strals.  Hochz.  Ordn.  v.  oder  in  der  auente,  dat  men  dened 
1570,  S.  158.  40  verstet  wante  to  den  ed  dagen  etc. 

vepse(ne),  f.  Ferse,  versene,  calx.  Lüb.  B.  363;  Big.  St.  B.  95;  wert 
Dief.  verse,  Voc.  Engelh.  mit  der  en  edh  gheverstet.  Gosl.  Stat.  78, 36; 
versene.  1  Sam.  2,  29  (H.) ;  myt  der  dat  vyflfte  is,  dat  he  ene  versten  wil, 
vertzen.  Locc.  Erz.  17.  went  he  beter  werde.  0GB.  Ä.  16. 

yersik,  Berberis  vulgaris.  Avicenna  45  versneht  =  värsucht.  Eyn  mensche, 
vnde  Serapio  spreken,  dat  de  vrucht  de  lege  an  syner  versucht  edder 
sy  roet  vnde  langhafftich  vnde  byn-  an  syme  dode.  Dortm.  WUlk.  321^ 
nen  syn  kleene  horneken  .  .  Mit  ver-       222. 

sick  den  buek  bestreken  maket  wol  vgpt  (yirt),  =  verder.    Eyn  islich 

sweten.    Versick    genuttet  vordryflFt  60  borger  sal  hebben  rechte  wicht,  mate, 


VERTEINNACHT  245  VESEN(E),  VESE 

schepel  Yod  yirt,  by  der  stat  broke.  in  ere  erste  vertfit  ende  staed  to 
Edk.  i,  44.  Brucghen  [stellen]  (1441),  Hans.  Rec. 

Terteiii-5  y^rtennacht,  f.  d.  i.  vier-       IP,  S.  331. 
zehn  Nächte^  (in  Einem  Worte,   wie  vSrYOtich   u.   Y^rvoted,   adj.   vier- 

das  engl,  forthnight),  die  Frist  eines  5  füßig,  Wanneir  eyn  houesman  ofifte 
halben  Monats,  binnen  vertennachten  frauwe  .  .  aiBiuich  wort  .  .  so  suUen 
(1314).  Nies.  Beitr.  2^  193;  de  scul-  de  houesscholten  vor  de  erffdelinge 
den  dat  richten  bynnen  verteinagten.  nemen  de  helfte  des  viervotigen  gu- 
Deden  se  des  nicht,  so  sculde  men  des ;  wanneer  man  und  frauwe  beyde 
dat  egter  vor  unsen  voghcde  vorcla-  10  versteruen,  so  suUen  sie  nemen  dat 
ghen  to  Yerteynagten  (vierzehn  Nächte  viervotige  guet  tosamen,  Gr,  Weisth. 
sind  die  gesetzliche  Cüationsfrist).  5,  185;  alle  vervotede  gut.  das.  194. 
(M,  Freiheüsbr.  v.  1345;   ik  bidde  Yerwe,  f.  Farbe.     It  (dat  panter) 

ju,  .  .  könne  gi  mynen  armen  luden  heft  verwe  yan  aller  maneren.  12.  F. 
(d.  i.   Unterthanen)    los    helpen  .   .  15  4959. 

nnde  helpen   en  yerteynacht   dages  ySrweges,  adr.  atis  der  Ferne ;  gew. 

(Frist)y  dat  de  armen  st&mpere  ere      getrennt  vere  weges.   Ende  in  S.  Lam- 
korne  wynnen  moghen   etc.    (1387).       bertus  kercke  hoerde  men  veerweghes 
Suäend.  6j  nr.  188 ;  kommet  hey  ("d^r       de    stemmen    der    gheenre,    de   dar 
ÄngeUagte)    nicht    und    yorantwort  20  huelden.    B.  d.  Byen  f.  174^. 
sich  oppe    dey    lesten   vertennacht,  yerwen,  schvo.  v.  färben,  numment 

dat  is  op  dey  sesten  wecken  (3  X,  2  scholde  kopen  ungeverwet  wand  yn 
Wochen),  80  etc.  Wigands  Arch.  5,  yenigher  stad  unde  voren  dat  in  ene 
75;  eyns  Ymme  de  verteynnacht,  alle  andere  stad  unde  laten  id  dar  yer- 
14  Tage  einmal.  Münst.  Chr.  i,  153.  25  wen.  Lüb.  Chr.  2,  22;  so  schenket 
—  Sehr  h.  im  Ssp.    S.  das  Glossar.       he  (der  Junker)  mi  (dem  Bauer)  üt 

Terten,  schw.  v.  farzen.  bombisare.  sinem  geverweden  krose.  LOb.  Dodend. 
yoc.  W.  We  sinen  arss  to  eynem  v.  1180;  item  schal  neen  maier  .  . 
o?erheren  tuih,  de  moth  syck  hoden,  verwet  gold  maken,  sunder  fyn  golt 
dat  he  nicht  en  yerte.  Koker,  8.  326,  SO  edder  twistgolt.  Hand).  Z.  R.  p.  95, 5. 
F-  728.  Dazu  Rüdiger:   Die  Schnitzereien  in 

vertiek,  vierzig,  bona  cum  omni  Kirchen,  bes.  die  Altarschreine  umr- 
jore  regio  .  .  et  excessibus  dictis  den  ganz  mit  Gold  überzogen,  Fun- 
vertich  mark  br5ke  (1300).  d.  i.  die  zelne  Theile,  bes.  die  Kleider  wurden 
Mafwbuße.  Falcks  Staatsb.  Magaz.  36  noch  übermalt,  so  daß  das  Gold  durch- 
S,  638.  dartho  schal  men  behin-  schimmerte.  Diese  Art  wird  aller- 
dem  sin  (des  Mörders)  gudt  vp  so-  dings  den  Malern  verboten. 
stich  mark,     daruan  scholen  kamen  yeselaken,  fasiges  Laken?  L.  aus 

^eertich  mark  an  de  frunde,  den  de       vesen  gemacht?    oick  en  sali  nymant 
man  afgeslagen  is  ynd  twintich  mark  40  veselaken  yeill  hebn,  die  van  flocken 
scholen  kamen  an  de  herschop  (1498.       oS   van    schragelingh    gemaict   synt. 
Bälwerder  B.  §  27.  -  vertich  dage,       Z.  d.  Berg.  G.   V.  9,  96. 
die  40  Tage  der  Fasten.   Am  sondage  ve8en(e),    yese,   Faser,   Fäserchen, 

der  hilgen  vertich  dage  alse  me  sin-  festuea,  scheve  vel  vese.  1  Voc.  W. 
geth  in  der  hilgen  kerken  oculi  45  vese  van  den  klederen.  2  Voc.  W. 
(1449).  Lüneb.   ürk.  VII,  nr.  1113.         Dief.  —  Knofflock  sumptum  myt  sy- 

vertut?  Dat  deme  copmanne  vor  nen  vezen,  et  bulitum  cum  oleo  olive 
aUulken  unghelick  genochaflftige  be-  etc.  Wolf.  Mscr.  60,  f.  94;  smeken 
teringhe  gheschee  .  .  ende  des  coop-  vnde  vedder  lesen  Unde  van  den  kle- 
nians  privilegie  ende  eren  under säten  50  deren  theen  de  vesen  etc.    Schaeksp. 


VESPER  246  VESTEN(E)  VESTE 

f.  84^ ;  AI  sin  (Christi)  glorie  is  van       7ib;  vnd  spannet  en  yn  veszere  ofte 
binnen  in  güldenen  vesen  of  somen.       slote.  das.  126^.    Vgl,  vet(t)er. 
Horöl,  60^;  (dazu  vgl.  fimbria,  vese.  y^H^even^  schw.v.  fesseln,  pedicare. 

1  Voc.  K.  M.  Dief,  weil  der  Saum,  Ver-       Dief.    geslossen,  gevessert,  gestockt 
brämung  meist  aus  Fasern,  Zotteln  etc.    5  off  geblockt.   LacomU.  4,  nr.  274. 
besteht.)  —  Büdl.   Unde  bat,  dat  se  vesserslot,  n.?    alle   slote,  de  in 

em  wolden  gheaen  Van  erer  truwe  den  doren  syn  gevestet,  sunder  mael- 
ene  vesen  (Faser  =  Würzelchen).  slot  (Vorhängeschloß)  vnd  veszerslot, 
Schaeksp,  f.  31\>;  0  (Christus),  du  de  men  afnympt.  Ndd.  Reclüsh.f.4(h. 
allerbeste  vesen,  help  uns  to  dem  10  vessinge,  s.  vatinge.  ene  gülden 
ewyghen  leven.  0GB.  A.  37.  —  Bc"  fessynge  vnde  1  sulueren  fessinge. 
zeichn,  des  Geringsten,  nicht  ein  ve-  Old.  Urh.  v.  1575, 
sen  =  gar  nichts.     Hadde  my  (sagt  vest,  adj,  fest;  als  Ehrenprädicat : 

Holöfernes  zur  Judith)  dyn  volk  nicht       hirouer   sin  gewesen  tu  getughe  die 
en  tegen  wesen,  Ik  hadde  gym  scha-  15  vesten  lade,  her  N.  etc.  (1369),  Fidic, 
det  nicht   en  vezen.    Josef   V.  d.  7       Diplom.  Beitr.  II,  62. 
Tods.   V.   6866;    noch   schade   (d.  i.  veste,    f.     Handfeste,     Document. 

schadede)  ydt  em  nicht  einen  veesen.  Dese  brief  leget  tho  Wesell  den 
Fastnachtssp.  965,  1;  settestu  bril-  bruederen  in  die  gemeyne  kiste,  die 
len  binden  und  vor.  Du  segest  20  der  gemeynte  is  und  daer  oer  vesten 
dar  nich  ein  vesen  dor.  Lüntzel,  in  besloeten  synt  (1359).  Wiganis 
Stifts f  228;  an  den  dod  dachte  gy  Arch.  IV,  401. 
nicht  eyne  uesen.    Berl.  Dodend.  v.  veste,  n.  und  f.   scheint  (in  West- 

222.  falen)  Gericht  und  Gerichtsbezirlc  zu 

Vesper,  die  vorletzte  canonische  25  bedeuten,  dann  überh.  Distriä.  „Das 
Stunde.  De  vesper  wert  manckt  allen  Gericht  oder  Veste  Hagen.''  v.  Steinen 
daghe  tyden  alder  vlytighest  beghaen  1,  1271  ff.  Thom  irsten  wyset  J.  v. 
vmme  de  seer  groten  betekenisse  der  R.  meinem  gn.  heren  van  hoicheiden 
hylghen  werke  .  .  de  vnse  here  an  der  vesten  sr.  gnaden  herrlichheit 
der  suluen  tid  beghynk  .  .  Wente  30  und  gerechtigkeit.  Vesting  zu  Hagen 
an  der  vespertyd  consecrerede  de  im  J.  1513.  (Gr.  Weisth.  3,  34  «. 
here  synen  hylghen  licham  vnde  bloed  35);  in  deme  veste  van  Dortmunde, 
vnde  sloet  dat  olde  testament.  He  Fahne,  D.  II,  209 ;  ut  den  veste  yan 
wart  ock  tho  der  vesper  tyd  gheno-  Reckelinchusen.  Münst.  Chr.  1, 180; 
men  van  dem  crutze  .  .  He  open-  35  dagegen :  unde  se  toegen  wedderumme 
barde  syck  ock  to  der  vesper  tyd  dorch  de  veste  van  Reckelinchusen. 
synen  twen  iungeren,  alze  Lucas  vnde  das.  245.  auch  =  vestgenote  ?  durch 
Cleofas  in  deme  weghe  na  Emaus.  J.  v.  B.  an  statt  m.  gn.  herren  an 
Sp.  d,  Leyen,  f,  26.  einem,  und  den  ehrenvesten  .  .  vom 

vessebendel,    Schnürband?     Sonst  40  adel  und  semptliche  vest  von  Hagen 
mögen  se  (die  klederseller  sehen)  sei-       ander  teils   vor   guit   angesehen,  dat 
len     geschnürde     senkein,     hölterne       etc.   Gr.   Weisth.  37.  —  vestenboick, 
komme,   gele   pipen  .  .  fessebendeln       vestenrecht  tho  Schwelm,    das.  27. 
etc.  Andam.  Kramerr,  (bei  0,  Fock,  ve8ten(e),    veste,    f.    1.   Festung. 

Rüg.  Pomm.  Gesch.  3,  250).  45  fortalicium,    munitio.     Voc.  Engelh. 

vesser,  Fessel  (Spanseil,  Spanrie-  De  hert&ghe  mach  buwen  one  veestene 
men).  numella,  compes,  boia.  Dief.  .  .  oc  en  scal  desser  heren  nene 
So  mach  he  en  (den  Schuldner)  wol  veeste  mer  buwen  (1309).  Sudend.  l 
spannen  an  veszere  edder  in  vasten  nr.  210;  darna  wan  greve  Hoyer 
gemaken  vorsluten.   Ndd.  Rechtsb.  f.  50  Quedelinborch  unde  brak  de  vestene 


VESTENEN  VESTEN  247  VESTENINGE 

daroa.  LSb.  Ckr.  1, 99 ;  und  degeding-  bref  mit  ereme  inghesegele  yestenen 
den,  dat  he  nene  Testene  mer  buwen  vnde  sterken  (1350),  Lüneb.  Urk.  F, 
scholde.  Magd.  Seh.  Chr.  195,  23;  nr.  232,  —  hebbet  ghevestent  unde 
brack  de  veste  dale.  Körner  113d.  —  bestedighet  alle  recht.  Gott.  ürk.  7, 
2.  Verfestung^  =  vestinge.  veste  vel  5  nr.  248;  dat  echte  vestede  de  key- 
wardlick  ban,  proscriptio.  Voc.  En-  ser  myd  enem  ede.  Korner  143ä. ;  efte 
geüi.  Worde  de  yredebrekere  dar-  iennich  man  vestede  mer  ede  dan  ene 
omme  rorvestet,  de  veste  scolde  bli-  (mehr  als  einen  Eid  au  leisten  gelobt 
Ten  iar  unde  dach.  Gosl.  Stat.  33,  21,  hätte),  kan  he  se  nicht  tome  ersten 
Tolgen  mit  der  veste.  das.  27,  38;  10  rechtdage  alle  don,  so  heft  he  rum 
45,  19;  (vgl.  med  rechte  volgen,  dat  wente  tome  anderen  rechtdage.  Flensb. 
is  Teste.  Gosl.  Forstding  19  in  Gr.  St.  R.  §  34;  sleit  eyn  borger  enen 
Weisth.  3,  263);  wert  ene  in  der  anderen  dot,  so  scal  he  boten  deme 
Teste  begrepen,  de  vestinghe  nimt  landesheren  XI  m.  vnde  der  stad 
ime  dat  lif.  das.  59,  10;  vmb  desse  15  XL  m.  .  .  sunder  vestet  he  böte  (ge- 
daet  hebben  de  van  Lubeke  de  veste  lobt  er  eidlich  Buße?)  er  de  sant- 
leden  in  vnsen  landen,  daer  se  mid  maus  dar  to  kamen,  so  betere  he 
rechte  in  ghekomen  sint.  Vnd  went  der  herscop  XII  mark  to  sonegelde. 
se  hebben  gheseten  lengh  dan  eyn  das.  §  66;  de  rechte  (Eide),  dede 
yar  vnd  hebben  der  nicht  ghemeden,  20  vested  werden  (leges,  quae  firmantur) 
se  en  hebben  in  vnsen  landen  varen,  in  hilgeu  tiiden,  des  vifften  dages  na 
reden  .  .  so  beghere  wy  rechtes  daer  den  hilgen  tiiden  (schal)  men  se 
Tmb,  went  se  de  veste  nicht  ghewa-  gheuen.  Wellik  borger,  (de  dar)  ve- 
ret  hebben  (1361).  Lub.  Urh.  3,  nr.  sted  eyn  recht,  vor  wad  zake  id  sy, 
395;  (ein  Morder  etc.)  scal  vorvested  25  de  dar  wil  zegelen  vnde  is  nicht  nog- 
wesen  an  vser  aller  lande  vnde  den  afftich  vor  sodane  sake  noch  to  donde, 
scal  neman  ute  der  veste  lathen  denne  sette  he  vor  sik  borgen  dar 
(1353).  das.  3,  S.  158.  recht  to  donde  in  deme  vifften  daghe 

TesteBen,  Testen,  schw.  f>.  1.  befesti-  na  syner  wedder  komynghe.  Apenr. 
gen,  fest  machen.  Jew^lk  dorp  sal  30  Shraa  §  26.  —  Refl.  unde  bidde  ju, 
ainea  deil  des  dammes  vestenen  vor  dat  gy  ju  vesten,  wente  se  mit  1200 
der  vlut.  Ssp.  II,  56,  1;  unde  de  in  der  Golvisse  liggen  etc.  (1394). 
rad  mach  de  landwere  graven  laten,  Hans.  Reo.  4,  180;  unde  se  vesten 
vestenen  unde  buwen.  Brschw.  Chr.  1,  syck  myt  den  worden,  de  Cristus 
113,  13;  und  vesteden  de  stad  myt  85  spreckt  (stützen  ihre  Behauptung  auf 
plancken  vnde  porten.  Brem.  G.  Q.  etc.).  Korner  107^. —  3.  =  vorvesten. 
S2;  dat  slot  vestede  he  do  vil  wol  vesten  vel  vorvesten,  proscribere.  Voc. 
myd   wepeneren.     Korner  223^.    —       Engelh. 

2.  bildlieh:   bekräftigen,   beglaubigen.  vestenheit,  f.  Befestigung,  Bekräf- 

Tt  ener  betvginge   vnde   vesteninge  40  tigung.    To  bewysinghe  vnde  vesten- 
aller  disser  dmge   so  hcbbe  wie  ge-       heyt   desser  dinck  hebbe  wy  dessen 
scapen,  dat  disse  bref  .  .  gevestenet       bref  .  .  bezyghelt  laten  (1371).   Su- 
rnde  getekenet   is    mit    ingesegelen       dend.  4,  nr.  187. 
der  Torsten  (1290).  Z.  d.  Harz-  V.  5,  vesteninge ,   f.    Befestigung.     Mit 

iSl;  so  hebben  wy  den  breff  in  dusse  45  muren  ind  grauen  ind  mit  aller  vest- 
handTeste  transumeren  beten  und  de  nunge.  Lacombl.  3,  nr.  419;  de  sul- 
geTestet  mit  unser  Stadt  ingesegel  ven  veldmarke  den  luden  to  gude 
(1303).  Br.  WB.  1,  358;  wente  we  myd  landweren  und  vestenyngen  be- 
D€D  eghen  inghesegel  ne  hebbet,  so  tern.  Gott.  Urk.  II,  45.  —  Büdl.: 
bidde  we  dhen  kouent,  dat  se  dessen  50  des   tu   erkunde   vnd   eyner   merern 


VESTEPENNINK  248  VESTINK 

yesteninghe.   Cod.  Brdb.  I,  15^  170;  festiBeringe,  f.  FesÜichkeU.  Inal- 

to  merer  Testeninge  ynde  openbarer  1er  werdicheit  unde  festinerynghe,  de 
kunschap  alle  desser  stucke  so  hebbe  deme  ambacbte  tobehort.  Korner  184k 
we  etc.  (1392).   Marienr.  Drk.  372;  vestinge,  f.  1.   Befestigung^  firma- 

dusses  to  eyner  bekantnisse  vnd  to  6  mentum.  1  Voc,  W.  u,  Brevü.  Also 
eyner  festenunge  etc.  St^knä.  5,  nr.  dat  W.  de  lantwere  an  beyden  syden 
63.   u,  so  h,  am  Schluße  von  ürkh.         myt  grauen  vnd  ock  mit  dem  hagen 

yestepennink,  Handgeld^  =  godes-  staende  solle  holden  in  guder  yestynge. 
pennink.  Si  quis  mercatorum  in  Nor-  Fahne,  D.  ürk.  11,  S.  284 ;  bädl. 
wegia  merces  emptas  a  Theutonicis  10  Bekräftigung,  Beglaubigung.  In  or- 
datis  arris,  quas  wlgariter  uocant  conde  dere  lettere  geuesticht  mitter 
festepenig  etc.  Meld.   ürk.  nr.  2294.       yestinghe  ons  segeis  (1291).  Brinekm. 

festSrioge,  f.  Festlichkeit.  God,  de  1,  793 ;  tu  euer  betughinge  ynde  ve- 
du  yns  myt  iaerlyker  festeringhe  dy-  stinge  desser  dingh  hebbe  we  etc. 
ner  h.  juncfrouwen  Cecilien  yoryrou-  15  (1321).  Sudend.  J,  nr.  354;  und 
west.  /^.  d.  Sammitt.  3  in  d.  CdUecte  hengen  des  •  .  to  einer  yestinge 
zu  e.  Gebet  an  St.  Cecilien.  unse    ingesegele    to    dussem    breye 

yestgendte,  m.  Genoße  e.  yeste,  Ge-  (1351).  Quedl.  ürk.  J,  nr.  162.  Fest- 
richtes.  Die  yronen  solt  selyes  dat  Setzung.  (Niemand  soU  hier  Güter  her 
gebott  doin,  so  wann  de  yestgenoten  20  fahren)  et  en  si,  dat  en  ande[re]  ve- 
sollen  wesen  tho  herren  diensten,  und  stinge  gemaket  si  (1409).  Lid.  Urk. 
nicht  de  burenrichter.  Gr.  Weisth.  3,  nr.  1805 ;  (bindende,  verpflichtende) 
27;  wurde  he  (der  yrone)  befunden  Festigkeit.  Were  ok,  dat  yeneghe 
über  unrecht,  so  sollen  unde  mögen  scrifte,  breue  .  .  geyunden  worden, 
die  yestgenoten  dat  beklagen  an  dem  25  de  dessen  breuen  .  .  enüeghen  wesen 
hogrefen.  das.  29;  ein  jeder  yestge-  mochten,  de  wil  ik  sunder  yestinge, 
note  tho  Schwelm  iss  schuldig  tho  macht  ynde  hulpe  my  ynd  mpen 
Wetter  dem  drosten  to  deinen  twe  eruen  to  wesende  (1413).  Lub.  Urk. 
dage  .  .  noch  dem  hogreyen  einen  F,  nr.  472.  —  2.  Verfestung,  pro- 
dag  und  den  yronen  einen  halyen  dag.  30  scriptio,  die  Friedlos-ErJUärung,  dk 
das.  30.  Sie  sind  auch  verpflichtet  von  einem  geringeren  Richter  ausge- 
dem  Herrn  sonst  zu  dienen,  das.  3,  sprochen  wird,  während  die  Acht  die 
34  ff.  wanner  dat  min  gn.  herr  einen  vom  Könige  ausgehende  oder  bestätigte 
richter  hefft,  sali  den  yestgenoten  Verfestung  ist.  Der  laxere  J^ack- 
richten  allen  viertein  tagen,  und  die  35  gebrauch  des  M.  Ä.  verwechselte  Acht 
richter  sy  schuldig  tho  geben  den  und  Verfestung.  Homeyer^  Lehnr.Ari. 
yestgenoten  vorspracke  und  ordel  tho  12,  §  2.  Anm.  S.  ferner  Ssp.  /,  68; 
wysen.  das.  35.  —  dieser  yestings-  vor  allen  Oosl.  Stat.  56  van  der  ve- 
boecke  sollen  vier  geschrieben  wer-  stinge  u.  dazu  Göschen  470  ff. 
den,  dat  eine  sali  liggen  bei  gedach-  40  yestink,  d.  i.  vest-dink  (vgl.  vorstiok 
tem  drosten  tho  Wetter,  dat  ander  =  vorstdink),  ein  (jährliches)  Gerichi 
bei  den  yon  adell  in  dussem  gericht  dfor  yestgenoten.  Kundich  sy,  wo  men 
von  Hagen,  dat  derde  bei  den  sempt-  dat  vestinc  halden  sali  op  deme  Wol- 
lichen  vestgenoiten  und  dat  vierde  uerichs  karape  .  .  alle  dey  gene,  dey 
bey  dem  richter.  das.  37.  45  buyrsint  in  deme  veste  van  Dortmunde. 

vestigen,  schw.  v.  fest  machen;  Dortm.  Urk.  11^  S.  209;  ein  vesting 
büdl.:  unde  vestegheden  zik  to  en  leggen.  rfcw. //,  nr.  i?8;  vestich.  (iw.; 
myt  eren  zworen  eeden,  dat  se  wol-  item  ein  vesting  gesitten  auf  dinxtagh 
den  myt  en  liden  arch  unde  gut  negst  s.  Anthonius  ("15^15.  ör.  TTeiÄ/A. 
(1392).  Hans.  Rec.  4,  41.  50  3, 34  ff. ;  wanner  dat  man  ein  vestingh 


VESTLIK  249  VETTEN 

helt  etc.  das,  37;  die  Testingh  sali  he  to  dem  broder  sin  Vnde  gaff  en 
alle  jar  up  den  gewontliclien  plicht-  vth  dem  vetelin  Drinken  etc.  Harteb. 
(kgh,  Demlich  op  dingsdach  nach  St.       JS55^,  f,  64h. 

Veit  gehalden  werden,  das.;  wanner  YeihtStiehjadj.  fettig.    Dat  synt  de 

ein  Teating  sy,  so  sali  men  wrogen  5  besten  manck  den  fighen,  de  vethaff- 
scheppel,  beker,  kannen  und  alle  ge-  tich  synt  vnde  nicht  gans  droghe. 
Wichte,    das.  35.  G.  d.  Sunth.  c.  214. 

restlik,  adj,  eu  den  Fasten  gehörend.  yetinge,  -tink,  (Boß)  Bahre^  Sänfte. 

scholde  men  ?asten  .  .  aller  aposte-  lectica,  ein  spanbedde,  ein  vorbedde 
IcQ  avende  to  yestliker  spise  (Fasten-  10  (Fahrbett),  vel  sporta  super  currum, 
speise).  Magd.  Seh.  Chr.  78,  26 ;  vest-  in  qua  domini  sedendo  quiescunt,  ein 
Uke  spise,  quadragesimalia  cibaria.  vethinge.  2  u.  3  Voc.  W.  lectica, 
Hi^m.  Findl.  163.  sporta  .  .  proprie  en  vethinge.  1  Kiel. 

Testlik(eD),  adv.  fest,  firme.  1  Voc.  V.  (  Voc.  L.  sperwagen) ;  Meiner  (ver- 
W.  Willen  unser  en  dem  andern  15  deckter)  Wagen,  bigae,  vetinck,  mit 
tn] welken  unde  vestliken  bibestän  tweenperden.  (7%^r.^(?.  vetinketnWa- 
fU03).  Sudend.  9,  S.  299^  21;  To  gen  auf  £fwei  Personen ,  ein  Jagdwagen. 
ejneme  erkunde  hebbe  we  unsc  in-  Bahn.  —  Febr.  27  leih  ick  den  nien 
gesegele  vestliken  gehangen  to  dus-  veting,  dar  mine  frouw  in  minem  aff^- 
s^rme  breve  (1384).  WalJcenr.  ürk.  20  wesen  einen  nien  korfi  hadde  inn 
hr.  986;  so  wy  d&sses  overkomen  sin  maken  laten,  schwärt  an  striecken. 
malkanderen  vestlick  unde  wall  tho  N.  Gentekow  13,  Jf,  118;  Apr.  13  gafi 
holden  (1497).  Kindl.  Eörigk.  639, 14.       ick  dem  manne   vorme   spittalscken 

restiisse,  f.  1.  Befestigung,  Festung.  dor  1  mark  für  den  nien  korf  in 
Worden  dar  bome  oft  vestnisse  up  26  deme  langen  veting.  das.  128;  Strals. 
gemaket,  dar  solle  wy  to  beden  siden  Chr.  1,  70  wird  ein  fetingmaker  (lec- 
slotele  to  hebben  (1394).  Kindl.  /,  ticarius)  genannt.  —  Hieher?  eyne 
f>^;  dat  beer  des  konings,  de  do  be-  vetunge  (Karre?)  visches  XVI  penn, 
lag  eyne  vestnisse  .  .  do  dusse  vest-  Fidic.  1,  12;  von  der  vetinge  visges 
Qjsse  ghewunnen  was  etc.  Lerheck  so  XVI  den.  das.  i,  15. 
§  75;  alle  vestnisse  is  van  on   (re-  vetiogeshelde.     Was  für  e.  beide 

cessit  omne  presidium).  4  Mos.  14,  ist  das?  In  der  hechte  synth  XI  vc- 
9  (H.).  —  2.  Beglaubigung.  Bekräf-  tingheshelden  vnde  VI  sclothhelden. 
l'^ng.  Tu  ener  betuginge  vnde  vest-  Wism.  Inv.  270. 
nisse  disser  dinge  hebbe  we  etc.  35  vette,  f.  Fettigkeit.  He  ne  konde 
(1321).  Sudend.  I,  nr.  354;  deses  entlopen  nicht  van  groter  vette.  Gerh. 
in  oerkunde  vnde  to  eyner  ewygen  t;.  M.  61,  41;  de  tzagel  unde  ok 
vestnisse  hebbe  wy  vnse  ingesegel  an  juwe  vette.  das,  57^  20, 
dessen    bref   doen    hangen    (1382).  vettel,  Feßel,  Theü  des  Pferdefußes. 

Wigands  Arch.  II.  356.  u.  h.  40  Dat  sick  vp  de  ädern  stot  hefft  deme 

vet,  adj.  fett.  Wart  he  so  groth-  schal  men  de  äderen  laten  yn  den 
büket  unde  so  vet.  Körner  72d;  du  vettelen  yeghen  der  stralen  ("dem  jj/ei/- 
beSt  ghehat  ein  veth  leuent  in  der  artigen  Streifen  unter  dem  Fuße  des 
werlt  B.  d.  Profec.  II,  f  35h.  Pferdes)    des   suluen    votes.     Wdf 

veteken,    n.   Fäßehen.     Von    eine  46  Mscr.  60,  f.  178d. 
Teteken  stales  nedergelecht  IUI  penn.,  vetten,   schw.  v.   fett  machen,   eig. 

von  eine  czentener  blies  etc.  Fidicin  u.  bildlich,  de  gnade  der  vliteghen 
l  16;  yn  eynen  kleinen  vetekin.  Br.  vrouwen  vettet  sine  (des  Mannes) 
i  Aug.  62.  knoken.  Ecdes.  f.  168^;  du  (Christus) 

TeteÜB,  11.  FStßlein,    Darna  ghinck  50  bist  eyn  spise   der  seile  vnde  nicht 


VETTENINGE  250  VIENTLIK 

des  lychams,  yetmakende  de  seile  .  .  bibeU,  ein  bibel  vel  da  nil  puchst 
de  yn  dy  nicht  geuettet  en  wert  mit  ben  sten,  u,  s.  v.  abecedarium,  iyt; 
dogeden,  de  licht  also  kranck  etc.  (aus  fybel).  —  fibele,  alphabetu^ 
Br.  d.  Eus.  46.  Voc.  Strals.  —  De  phibel  is  dat  ersi 

vetteninge,  f.   Fettung,   Düngung,    ö  kinderbok.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  2rA\ 
vth  nutten  ynde  vettenynge  auesliten.  flbeltatie,    /*.     Hin-    w.    Herref^ 

Seibertz  ürk.  nr,  549.  Schwatzerei,  hyrmede  nam  dusse  üb« 

(vettep),  veter,  m.  Feßel,  Band,  tatie  ein  ende.  Disput,  to  Olderm 
mhd.  vejjer,  compes.  Dief.  veter  of  f.  23. 
boye,  compes.  Hör.  helg.  7, 14.  nestel,  ^^  Vieke  (Vicke),  Koseform  ton  Frl 
ligula,  nervus,  pedicae.  KU.  engl,  fet-  derich.  Ik,  her  Vycke  van  Gheld 
ter.  Hyr  vmme  ist  een  ghemene  sen,  .  .  ego  Fredericus  de  Ghelde 
sproke  vnder  den  volke,  dat  de  man  sen.  Laurent  p.  53  u.  51  u.  h.;  Vi:- 
werdich  is  te  hebben  een  klene  schel-  de  Alkan  (1300)  =  Fredericus 
leken  hanghende  an  enen  gülden  ve-  16  Alecun.  Cod.  Dipl.  Luhec.  2,  nr.  1 
ter,  de  bynnen  iaers  ghenen  rouwen  «.  nr.  110.  Stark,  Die  Kosenamen  d 
en  heuet  van  den  ghetruweden  wyue.  Germ.  S.  185. 
B.  d.  Byen  f.  221\  flcke,  f  Tasche,   4  dossin  dubbtr'.i 

Vetter,  m.   der  vatet,  aufladet,    s.       ledder  vicken,   Wism.  Invent.  v.  W 
mestvetter,  stuckvetter.  20  fickenremen,  Taschenriemen.    De  b 

vettnnge,  /*.  Fettmachen,  Düngung,       delmaker    scholen   maken    einen  . 
Entphenge    dar   enbouen   we    unser       budel  .  .  an  de  fickenremen  hangeno 
guder   eyn   van   dem  andern  stilken       etc.  Hamb.  Z.  R.  p.  47. 
.  .  de  en  solde  des  gudes  nicht  ge-  flckfacker,  unrow,  vipperer  ar^ 

weret  wesen  unde  solde  synen  brocke  25  lio.  Chytr.  297.    „Hans  in  dien  (ri 
darumme   stan  und   syne   sad  unde       sen^.   Dief. 
vettunge   an  dem  gude  hebben  ver-  viel-roseke,    Veüröschen,    lycLni 

loren.  Gr.  Weisth.  3,  97.  Su,   wo   dat  blot  drenget  dorch  J 

vfewart,   m.    Viehwärter.    It.   2  ß.       dornen  crantze  unde  hanget  an  d 
8    ^    den    vewarten    to    medegelde  30  spynen  also  de  fyel  rosicken,  dar  <: 
(1486).   Z.  f.  Nieders.  1871,  S.  219.       crantze    is    mede    vorblemet   (/ir 

vi,  vihe,  (vigge),  n.  Sumpf,  Bruch,      bremet).  Boss,  Chr.  191. 
Yan   der   wulueskulen    belanck    dat  viendesman,  m.  Feind.  Dar  in  liu: 

ellhorns  vy  (Erlenbruch).    Gesch.  Q.       dert  iaren   neyn  viendesman  haJ- 
V.  Hodenberg  II,  130;  van  dem  steen  85  in  gewesen.  Bothos  Chr.  f.  262, 
vor  dem  Langenhorn  hendael,  an  dat  vient,   adj.  feindlich.    Se  quen^^ 

ellern  vihe  hendal  bet  an  den  steen,       beide   to   velde    myt    viender  hau 
de  in  dem  bidenwech  under  dem  vihe       Lüb.  Chr.  2,399;  quam  en  py^i^^ 
steidt,  de  Langenhorn  und  dat  elren       ute  viender  haut.  Komer  73(^;  N  -^ 
vhie  up  etc.  Neoc.  2,  26?.    Vgl.  das  40  den  de  raet  alder  fiendest  was.  Jh' 
„Viehland"  bei  Bremen  (vylant.  Brem.       Ar  eh.  1,  321.   —  Subst.  viant^  -c- 
G.  Q.  102;  112;  170);  im  „  Vieh''  bei       -gent,  Feind. 
Edewecht  (Oldenb.).  —  Vgl.  quobbete.  vientheity    f.    Feindschaft,    il- 

Abel,    Entstellung    aus    bibel.    s.       zank    und    twedracht   efte   viutln 
Grimm,  WB.  s.  v.    De  des  iuwe  rat-  45  (1330).  Fock,  Rüg.  Pomm.  Gesch. 
gever  is  gewesen,  deme  wil  ik  de  fi-       252. 

belen  wol  lesen,  wie  wir  jetzt  sagen:  vientlik,  adj.,    -liken,  adv.  for- 

den  Text  lesen.   Zeno  950.    fibel  im      lieh,      bestalleden    se    dat  slot  I 
Sinfie  des  ersten  Elementarbuches  fin-       dat     vyntliken     vast    was.     Kon^" 
det  sich  bei  Dief.  n.  gl.  alphabetum,  50  14lK 


VIENTSCHOP  251  VlL 

rientsehop,   f,    Feindschaft,   Haß.  Ttk,  m.  der  böse  Wurm.    „Der  vtk 

inimicitia.    Voce.  ist  als  ein  lebendiger^  scUangenartiger 

rif,  vive,  Zdhlvo,  fünf,  Wurm  gedacht,  welcher  im  Leibe  von 

rifte,  5.  vefte.  Menschen  und  Thieren  wohnend,  Beu- 

Tifviagep«.  ,  Potentilla  reptans ;  5  len,  Blattern ,  Warjs^en ,  Geschwüre, 
quinquefolium.  Goth.  Arjsneib.  f.929^,  5,       Blutungen  hervorruft  und  den  von  ihm 

fij,  Interj.  (fi  mit  angehängtem  g).  gepeinigten  Geschöpfen  Kraft  und  Le- 
fTgh  der  schände,  proh.   Voc.  Strals,       ben  aufzehrt;  dieser  alten  Vorstellung 

Pige,  Koseform  zu  Sophie.  Fygen,  entspricht  es  völlig,  daß  ein  wirklicher 
>iiier  vrowen.  Sudend.  4,  nr.  152;  10  Wurm  diesen  Namen  führt:  Ligula 
wanne  Fyghe  tho  kort  wert,  na  creme  abdominalis,  der  Fiek,  Gürtelwurm. 
dode  sollen  etc.  (1380).  Lüneb.  Urk.  Nemnich  3,  407;  Frisch  1,  265^.*' 
F,  nr.  361,  Regel,  Goth.  Progr.  v.  1873;  vgl.  Gr. 

Tigf,  f  Feige.  Sprichw.  dat  synt  WB.  3,  1443.  1446.  1627.  Im  beson- 
al  Tighen  na  paschen  (Vt  ficus  pasca  15  deren  heißt  vik  der  Blutgang  am  After. 
transacto  sunt  tua  facta).  Kiel.  Mscr.  arszlock  befft  mennigherbande  suke, 
Mr.  114,  f.  37.  —  de  figen  wisen,  dar  is  ane  de  vick,  dat  is  eyn  blo- 
/fw.  eine  höhnende  Gebärde  machen  dende  ader  unde  betet  ragadia  edder 
iuh  imago  vulvae  ?),  ital.  far  la  fica,  emorroides.  Herbar.  f.  98^ ;  weme  de 
^rss.  faire  la  figue.  —  (Eine  moder  20  vik  in  deme  büke  wasset,  de  neme 
htJde  ock  einen  vngeborsamen  sone,  eyn  krud,  dat  het  vyfvingere.  Goth. 
de  se  bespottede  vnde  staek  thoge-  Arzneib.  f.  92^,  5;  wedder  den  vik 
lick  den  dumen  twischen  twe  finger  nym  wegebreden.  das.  52^,  22;  blo- 
/rf.  h.  wisede  er  de  figen]  vnde  zys-  det  dy  de  vyk,  so  sede  vikblade 
bede  se  an  schimplick.  K  Gryse,  L.  26  (entw.  Scrophularia  nodosa  oder  Tor- 
B.  fr.  28,  Bog.  H3.)  De  broder  mentilla  erecta).  das.  52^,  27;  und 
kont  wol  iuwe  treppe  stigen  By  dage,  das  Fingergeschwür,  ulcus  digitale, 
by  nachte,  ick  wyse  iuw  de  figen  Brem.  WB.  1,  386  u.  Stürenb.  s.  v. 
nioS).    Z.  f  Hamb.  Gesch.  2,  279,  vikbleddcp,  Feigllatter,  Hämorrhoid 

143;  vnd  hedden  damha  dem  grafen  80  den.  Omoroydes  (d.  i.  haemorrhoides) 
de  figen  wol  gewiset.  Kantzow  208.  heten  vickbledderen  vnde  wassen  ned- 
&  Gr.  WB.  s.  V.  Feige.  dene  in  deme   lyue  vnde   saken   sik 

rigent,  vigen=vient,  Feind,  juwe       vnderstunden     van     ouerscherigeme 
vigent.   Han.  St.  B.  431;   Fei  beter       blöde.  Bok  d.  Arsted.  f.  58. 
enn  femne  fruntt,    alze   enn  nae  fy-  35      vikbone,  Lupine,    lupina.  Dief  w. 
gentt.    Aktstykker  1,   nr.  191;    Dar-       gl.    marsilium.   Voc.  Halberst. 
umme  schölle  we  one  entsecken,  ore  vikbale,  Feigbeule.  (Von  Krankheit 

Tigen  werden  vnde  etc.  (1325).  Wal-  des  Kopfes)  werden  dem  mynschen 
i^enr.  Urk.  nr.  823.  swel   vnde   bule   vppe   dem   houede, 

TigeiitHky  adv.  feindlich,  hostiliter.  40  dar  komet  ok  äff  de  viikbulen.  Wolf. 
vigenthcken  gedaen  an  rove,  brande       Mscr.  23,  3  f.  23;   dat  puluer  vor- 
unde  änderst.  Gott.  Urk.  II,  nr.  355;       drift  de  vigbulen.  das.  78. 
item,  dat  se   de   kercken   figentlick  vfkgalle,  Feiggeschwulst.    De  eyne 

angelopeo,  gestormpt.  Balt.  Stud.  18^  vicgallen  heft  an  deme  houede,  de 
l  179.  ^  45  heile  mit  etc.    Wolf.  Mscr.  23,  3  f. 

tgoiiren,  schw.  v.    symphonia  ca-       121^. 
nere,  den  Figural  mit  einander  singen.  vil  =  vel,   iniquus  ?      Dat    hi    bi 

ör.  WB.  3,  1630.  Dar  up  werd  ge-  rade  des  duvels  vil  Vormordede  si- 
orgelt  vnd  figuriret.  Strals.  Kleid,  u.  nen  broder  Abil.  V.  Holte  des  h.  Cru^ 
Uockz.  Ordn.  v.  1570,  S.  169.  50  aes  v.  26. 


VIL  252  VILT 

yil,  8.  vele;  vilnä,  heinahey  fast,  eynen  esel,  kohe,  perde  vnd  andere 
$,  häufig.  beeste  tho   begrauen.     Item   de  li- 

vile,  f.  Feile,  lima.     Latet  maken       chamme  yp  de  yillekulen   tho  vor- 
twe  saghen,   fylen,   twe  messet   etc.       dämmen    ynd   de  seelen  dem  düuel 
MUth.  d,  hist.  V.  eu  Osnabr.  4,  406;    6  auerthogeuen.  MeU,  Jahrbb.  19,  74, 
nym  du  yan  en  ene  fylen.  das,  408;  ylllen,  schw.  v.  das  FeU,  die  Eaui 

de  smede,  de  kannenghctere  .  .  desse  abziehen,  schinden,  excoriare.  Voc. 
gheuet  to  herwede  alle  ere  hemere,  Engdh.  18  d.  deme  perdevillere;  1 
tanghen  vnde  vylen  etc.  Wigands  lot  yor  1  perd  vnde  yor  1  ko  to  Til- 
Arch,  2,  42.  10  lende  (1399),  Sudend.  S,  5.  376;   do 

yilen,  schtc,  v.  feüen.  De  sele  kan  stundestu  (Christus)  also  eyn  Tilletj 
nicht  scharp  edder  blanck  werden,  deer.  Brem,  nds.  Befb.  f.  44^;  den 
der  bösen  lüde  quätheyt  de  mot  se  dridden  broder  TÜleden  se  alse  ejnj 
hyr  vylen.  Serm,  evang,  f.  218^.  rint.  Lüb.  Chr.  1,  426;   he  leth  ene 

yilespone,  Feüspäne.  To  dem  qua-  15  leyendich  vyllen.  das.  2^  417;  dode 
den  maghen  nym  yillespone  ynde  sut  rindere  unde  dode  ezele  unde  hande 
mitgrutten.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  109h;  villet  se  in  der  kerken.  Ludcif  v,  S, 
1  Scale  mit  vilsponen.  Wism.  Inv.  c.  29;  dar  nach  sach  he  (in  der 
f.  110.  Bolle)   einen  anderen,    den  vyUeden 

yilge,  yilige,  yilie,  aus  tat.  yigiliae.  20  de  duuel,  vnde  do  se  em  dat  velle  äff 
To  allen  tiden,  to  mettene,  to  vespere  thoghen,  so  etc.  B.  d,  Profec.  11^  f> 
unde  to  vilighe  (1347).  Sudend.  II,  81;  ga  hen  unde  lere  paghen  villeo! 
nr.  223 ;  to  vespere  vnde  to  vilie.  Bedent.  1^.  1681 ;  quat  herte  (Hirte) 
das.  nr.  369;  to  der  vilgen  sal  me  is,  de  sines  heren  schap  suluen  ?ilt. 
unse  boldik  spreden  .  .  dem  schole  25  Laiend.  f.  144^;  alle  lüde  kunntn 
wy  vilige  singen  ,  .  en  iewelick  pre-  nicht  eynen  steyn  villen.  Ih^nnic.  nr,78. 
ster,  de  unse  broder  is,  scal  alle  we-  yillemest,   n.    Messer   zum  villen 

ken  lesen  dre  zelemisse  efte  dre  lange  (schinden).  Wo  wol  yk  vp  dem  graue 
vilgen  unsen  doden  broderen  und  gha,  Dat  fyllemest  volget  my  achter 
susteren  etc.  (1334).  Westphal.  5, 562 ;  30  na.  Dem  achtervenster  ys  yd  nicht 
wenn  de  vylye  ut  is.  Mekl.  Jahrbb.  vern.  Schip  v.  Narrag.  f.  17.  s.  Zameke 
7,  186 ;  häufig  began  mit  villyen  (fyl-  JS.  d.  St. ;  1  willemest  (d.  i.  villemest). 
legen,  villige,  wylligen)  (des  avendes)  Wism,  Inv.  f.  20. 
unde  selemissen  (des  morgens).  villepage,   Schindmahre.    Z.  f.  N. 

yil(le)kare,  f.    Schinderkarre.    It.  85  SaOis.  1852,  S.  401,  2. 
3Vs  0.  vor  des  scarpenrichters  kare  viller,  m.   Schinder.    Item  1  soL 

to  makende.  It.  2V>  ^-  vor  1  assen  dem  yilre  vor  1  hut  (1432).  Kamm. 
to  der  vilkaren  (1489).  Z.  f.  Nieders.  Bechn.  v.  Brschwg. ;  mester  Hans  de 
1871,  S.  209.  viller.  Lüntzel,  Stiftsf.  133 ;  worumme 

yillekule,  f.  Schindergube.  butenn  40  de  vyller  de  hunde  sleyt,  dat  sckt 
dem  dore  bauen  der  villekulen  (1456).  umb  de  velle  un  veth.  Koker,  8. 330. 
Blücher  Urk.   nr.  464;    me   scheide  villevras  =veleyra8,  Fte?/rö/J.  Noci 

se  (de  den  goddesdenest  vorstoret)  heft  he  van  my  1  foder  van  woIfen 
plat  van  der  kristenheit  sniden  unde  vnde  van  villefras.  Mem.  Bmckelg. 
jageden  se  mit  den  anderen  hunden  45  f-  13\ 

up  de  vilkulen.    Brschw.  Schichtb.  f.  yilt|   m.  verdichtete  WoUe  (Haar), 

33;  eines  schendliken  dodes  steruen  FiU,  consutura,  filtrum.  Vcc.  W- 
am  galgen  ,  .  edder  up  der  ville-  cenio.  Lief.;  aUes  aus  FUs gemachks. 
knien.  Lotend.  Ägric.  S.  38;  mit  der  1  rusch  fylt  up  altar.  Mem.  DunAdg- 
villekulen    bedreuwen,    darben    alse  50/*.  194^;   den  vilt  na  nottroft  vorko- 


J 


VILTEK  253  FIN 

pexL  Lüb.  Z.  B.  474 ;  do  quam  ome  mach  de  landheer  nehmen  einen  fi- 
(dtm  Hirsche)  ein  bret,  dar  ein  vilt  men  min  edder  mehr,  van  guden  und 
was  up  genegelt,  dar  men  plach  to  quaden,  so  uppen  acker  is,  und  laten 
scrirende  up.  Gerh.  v.  M.  49^  149;  drosken,  wes  den  darvan  kumpt, 
sve  des  andern  sadel  oder  vilt  (fiU  5  schall  de  meiger  geven  nha  antale 
rige  Pferdedecke?)  oder  thom  oder  (1525).  Brem.  SUU.  595;  vor  4  vim 
Sporen  .  .  nimt  vor  dat  sin,  sime  retes  so  thor  wedemen  und  costerie 
gelik  etc.  Ssp.  3^  89;  bes.  als  Hut-  [gekamen].  Beg.  d.  Einn.  u.  Ausg. 
material  gebraucht.  —  Als  Schelte:  der  Pfarre  eu  Bethwisch  f.  15  (vgl. 
Cl.  Bur  417.  s.  Grimm  WB.  s.  v.  filz,  lo  vimme,   straminis  tectorii   quantitas, 

vilter^m.  FüshiUmacher.  Ihre  Belle  constans  ex  120  fasciculis.  Biiteow. 
L  Lüb.  Z.  B.  471;  Hamb.  Z.  B.  110.       Buhest.  9,  38).  —  ünde  thad  (beme- 

vilthtt,  m.  Filzhui.  en  wamboys,  holt,  Brennholz)  scal  he  vorkopen, 
1  Tyltholt.  Wism.  Inv.  f.  1.  Lobge-  er  hed  in  the  vine  legge  (1303). 
dUk  auf  den  vilthöt  s.  Nd.  Jahrb.  15  Brem.  Stat.  49;  ock  en  schall  ne- 
h76^  S,  54  ff.  ment  berneholtes   vymen   leggen  up 

riltiefe,  adj,  filzig,  viltige  wvUe.  de  slacht  umme  vaers  willen  van 
2.  d.  Berg.  G.  V.  9,  89.  vure  etc.   (1489).    das.  687.  —   Vgl. 

TÜtautel,   m.   Filzmantel.    46  0.       Grimm^  WB.  s.  v.  fime  u.  fine. 
vor  10  eile  swart  linewandt  vnder  20      vimelen,  vimeren  (Ammeien,  ftimme- 
dem  filtmantell  tho  foderende  (1518),       len),    schw.  v.    sucheftd  Iterumtasten. 
Kletnpin,  Dipl.  Beür.  561.  engl,  fumble.    Br.  WB.  1,  467.    Se 

viae  (?iHBe),  yine,  m.  Haufe  (Ge-  fimmelde  lange,  ehr  se  de  (Flöhe) 
/rfide,  Heu^  Holz  etc.),  alts.  fimba;  konde  gripen.  Lauremb.  2^  165;  vude 
artomus,  vynime.  Dief.  n.  gl.  tritura,  25  ick  late  my  ock  nicht  vele  fimlen  vp 
derschinge,  eyn  viem.  das.  casula,  der  nesen.  Joch.  ScMu  Bog.  F;  Thuen 
coDgregatio  manipulorum,  hocke  vel  auerst  kein  fimmerent  auf  der  nasen 
melius  vymme.  Brevil.  De  decima  dulden  konnte.  Sastrow  d,  51. 
oero  frugum   hoc  ex  gratia  concedi-  vimen,    schw.  v.    in  vimen  setzen, 

mos,  ut  undecimum   aceruum,   quem  30  s.  vime. 

HoUandenses  lingua  sua  vimmen  uo-  flmstern,  flmstert,  entst.  aus  fumus 

cant,  persoluant  (1149).  Hamb.  Urk.  terre,  fumiterra,  (kattenkrüt,  -kervel). 
/.  S.  177;  quartus  decimus  cumulus,  Dar  na  schal  me  drinken  wormeten 
qui  vyme  (in  e.  Abschr.  d.  14  Jahrh.  sap,  vymstert  sap,  persik  bomes  ble- 
djme)  wlgariter  dicitur  (1296).  Su-  35  dere  sap  (gegen  die  Sptdwürmer).  B. 
dend.  /,  nr.  142;  Arch.  f.  N.  Sachs.  d.  Arsted.  f.  57;  fimstern,  fumaria. 
1S36,  S.  450;  Siverd  brande  Holt-  dat.  Bost.  f.  B  4. 
nickere  sin  körn  in  den  vymmen  to  Hxk^adj.  fein^  schön,  ein  ßn  iunkher. 

Akedese.  Brschw.  Chr.  i,  75,  5;  we  Lüb.  Dodend.  v.  1181;  bin  ik  doch 
dar  arbeydet  dat  erdrike  dat  sin  is,  40  eine  fine,  iunge  derne.  das.  1311 ;  de 
de  boighet  den  yimmen  siner  vruchte  wyle  nu  de  schryfft  nicht  int  ffyne 
Ucervum  frugum).  Ecdes.  f.  132^  (d.  h.  ins  Beine)  geschreuen  were, 
(Sir.  20,  30);  hir  mede  gingen  se  scheide  se  N.  int  fyne  setten  .  .  vnde 
fdn  alte  u.  der  junge  Wolf)  uppen  eime  behanden.  Monum.  Liv.  4*,  29 ; 
acker,  de  junge  was  stark  unde  wa-  45  fin  krigen  (wie  klen  krigen),  bewäl- 
cker  nnde  warp  der  vimmen  (Garben-  tigen.  Do  heft  he  in  groter  hast  si- 
hoden)  vele  neder  etc.  Gerh.  v.  M.  nen  euer  vtgemaket  vnd  den  knech- 
^i,  23;  wenner  gott  de  genade  gift,  ten  in  den  wech  gescicket  vnd  se  al- 
dat  kome  is,  unde  dat  körn  in  den  1er  dinge  fin  gekregen.  Hatnb.  Chr. 
hocken  steit  nnd  dat  gefimet  is,  so  50  120. 


FINANDISCH  254  VINDINGE 

flnandisch,  adj.  auf  Geldgewinn  V,  126.  —  ünde  ward  en  ketter  gben 
sehendy  wucherisch.  Bedregelike  kop-  yunden,  daß  er  ein  Keteer  sei,  Kw\ 
lade  vnde  fynandische  hendelers.  ner  225^^,  —  erfinden^  aussinnen.  Da^ 
Gryse,  L.  B.  fr.  28,  (Zu  lesen  ünsm'  de  heydene  van  spreken,  dat  hej 
zisch?)  6  (Mars)  de  erste  were,   de  gevandeDi 

flnanzer,  m.  der  Geldgeschäfte  macht.  hadde  de  ridderschup  unde  wapend^ 
Alse  he  under  Flanderen  qwam,  wordt  das.  74h ;  rät  vinden.  JB.  F.  51i.  ii^ 
eme  tho  weten,  wo  tho  Brügge  etlick  Jurist.  Sinne  entweder:  (als  Partei) 
Florentiner,  welcke  up  dat  mall  finan-  erhalten^  bekommen.  Hebbe  gi  dan 
tzer  unde  nu  facker  (Fugger)  wer-  lo  recht,  dat  vinde  gi  wol.  R.  V,  6103; 
den  genomedt  etc.  Lüb.  Chr,  2^  703.       oder    (als  Richte)   (Urtheil^  Reckil 

flnanzerie,  f.  =  financie,  Betrü-  finden^  erkennen.  Dar  vand  em  de  rat 
gerei.  Also  hefft  men  mennigerley  t&-  to  rechte,  dat  etc.  Lüb.  Chr.  2, 135; 
scherye  vnd  finantzerye  gedreuen.  were,  dat  sie  nicht  künden  vindeB 
Gryse^  Spegel  f.  0 1.  16  (entscheiden)   twischen   deme  grcTen 

financie,  /.  Gewinn  eines  Geldge-  unde  der  menheit.  Brem.  G.  Q.  %; 
Schaftes^  Zinsen  etc.  Des  hain  wir  mit  konden  ok  de  van  S,  vnd  de  van  H. 
deme  heiren  R.  ouerdragen,  dat  die  wat  fruntlikes  vinden  twischen  denj 
fynancie  van  den  vurghenanten  vunf-  heren  van  Br.  vnd  oren  steden,  dat 
zeen  dusent  alten  Schilden,  cost  ind  20  wolden  de  heren  liden  (1404).  &• 
ander  biual,  .  .  gerume  sich  dragent  dend.  9,  S,  341^  32;  de  keiser  vant 
bas  dan  seesdusent  aide  schilde  etc.  deme  bertogen  de  borch  af  unde 
(1353),  Lacombl.  5,  nr.  519;  voert  deme  koninge  to.  Chr.  d.  nordelb.  S. 
sal  men  al  scolt  opsetten,  dye  om  p.  114.  —  Refl,  sich  einfinden.  Unde 
hantgelt  steit  of  van  financi  of  dye  25  al  de  coggen  unde  lüde  schallen  . . 
totten  lombarden  of  ten  joeden  scaede  rede  wesen  up  pinxten  to  seghelende 
steit  (au  Zins  steht)  (1356),  das.  nr,  up  den  Jeland,  syk  dar  to  vindende 
552,  —  FinessCy  List^  Betrügerei,  etc.  (1394).  Hans.  Rec.  4, 169;  unde 
Ränke,  Pfiffe.  In  dussem  winter  be-  men  schal  rede  wesen,  also  dat  ea 
ghinck  grave  Ghert  avermael  eine  30  yslik  yo  utsegele  in  der  passchewe- 
financie  aldus.  Reimar  Kock  e.  J.  ken,  unde  me  schal  sik  vinden  bi 
1470  (Falcks  Staatsb.  Mag.  7,  115);  Bornholme  (1400).  das.  523. 
schriven   hen,  schriven   her,   schriflf,  vinder,  m.  Finder;  Erfinder.    Du 

wat  he  (der  Kaiser)  wol  I  De  finan-  böse  vinder  unde  sterker  aller  bos- 
tzien  men  wol  nicht  kennen  sol !  35  heyt  (Anrede  an  den  Teufel).  Korm 
Brem,  Jahrb.  i,  195  v.  414;  hinder-  66^;  Aufseher  (der  über  etwas  zu  k- 
listige  practickenn  und  finantzen.  finden  hat?).  De  voget  scal  keysen 
Waüis^  Wullenw.  2^272;  vnd  soUike  vurvinders,  lechtvinders  .  .  dornsen 
finantzie  makeden  se  by  hertoch  Bar-  vinders  vnde  sodan  dingh  etc.  (U  J). 
nims  gemahle  noch  vele  hoger.  Kan-  40  Hans.  Urk.  11^  S,  272.  So  aud  want- 
tjsfow  179.  vinder,  wasvinder  u.  a. 

vinden,  st.  v,  finden.    Sochten  ene  vindicheit,  f.    GeschicklicKI:eit  m 

vnder  sinen  vrunden  vnde  vunden  Finden,  Erfindungskraft^  List.  Des 
siner  nicht.  B.  d,  Profec,  /,  f.  25^;  lichammes  starkheit,  des  sinnes  mo- 
mit  Partie.  (Infin.)  den  baren  he  ge-  45  dicheit,  siner  gaue  mildicheit  inde 
vangen  vant.  R.  V.  666;  quam  to  behende  vindecheit.  Daniel  7,  6  (L 
Rome  unde  vant  Gregorium  gestor-  in  d.  Glosse). 
ven.  Korner  67c ;  he  vant  sick  wesen  vindinge,  f.  1.  Auffindung,  Amme 

(d,  i,  wesende)  in  den  huse.  Br.  d.  daghe  der  vyndinghe  S.  Steffens  des 
Oir.  95;  ik  vant  Reinken  stän,    R,  60  irsten  mertelers  (3  Aug.)  (der  Auf- 


FINE  265  FINGEREREN 

jmimff  seiner  Gebeine.  Haltans,  Jahr-  varvesteden  unde  brochten  on  in  eine 
tetib.  121).  Blücher^  Urk.  nr.  414.  —  oyertal  (Acht)  •  .  also  dat  he  des 
2,  Erfindung^  (böser)  Gedanke,  vmme  landes  gbemene  maket  wart  mit  yin- 
de  bossheit  erer  ylndinghe  (adinven-  gheren  unde  mit  tunghen.  Z.  f.  N. 
tioDom)  schal  ik  se  utwerpen  van  5  Sachs.  1855,  S.  147  (Vgl.  ein  itzlicker 
minem  huse.  Hosea  9^  15  (H.) ;  wes  dingkplichtiger,  de  yor  gerichte  steit, 
lerer  ran  den  beteren  ghelert  dan  sal  twe  yorderfinger  ypprichten  ynd 
diiie  Tindinge  to  yolgen.  Navdg.  J,  de  richter  ock  twe  yinger  ynd  aal 
e.  i;  in  oren  nygen  yindingen.  Micha  also  sprecken  ynd  eyn  iewelick  darna: 
5.  i  (H.).  —  3.  Urtheilsfindung,  10  hir  ys  N.  N.  mit  rechter  clage  yor- 
SaUwig.  Dit  is  de  rechticheit  unn  festet  etc.  Ndd.  Rechtsb.  f.  121).  dor 
de  Tindinge,  de  de  heren  de  rath-  de  yinger  sen,  die  Finger  vor  die 
nuLDoe  Tan  Stade  eren  borgeren,  dede  Augen  legen,  um  etwas  nicht  eu  sehen, 
tho  Ripe  unde  to  Denemarken  ple-  etwas  wie  unbemerkt  hingehen  laßen, 
gheD  tho  seghelnde  ghegheven.  Stader  15  En  yalick  sach  dar  dor  de  yinger 
Arckw  1,  135.  tho,   uppe   dat   he   mede  neten  (ge- 

he,  f.  Feinheit.  Dat  de  schro-  nießen)  mochte.  Korner  37^;  he  sege 
dioghe  na  fyne  unde  witte  also  hol-  wol,  se  wolden  dorch  de  finger  sehn 
deD  sf  alse  Yore  beroret  is.  Münerec.  unnd  gestaden.  Hoeneke,  Livl.  Chr. 
r.  Ii39.  20  ^^'  —  Etlike  yorsten  laten  de  stra- 

metoh  =  yimeholt,  aufgeschich-  tenroyers  dorch  ere  land  ten  Unde 
lät$  Hole  (Ggs.  gu  sprock?).  Item  mit  en  se  dorch  de  yinger  sen,  laßen 
Tart  em  ghewiset  27  yoder  vine*  es  ihnen  hingehen.  Lüb.  Dodend.  438 ; 
Zolles.  Gr.  Weisth.  3,  82;  gevraghet,  se  seen  mit  den  ryken  dorch  de  vin- 
wen  se  dat  yineholt  .  .  dem  doem-  25  ger.  B.  d.  Profec.  /,  28;  de  den  au- 
deken  brioget  in  sinen  hof,  wat  rechte  deren  hyr  heft  to  sunden  bracht, 
se  mit  em  hebbet  wedder  ?  <7a$.  ^,  Sd.       efte   in   zynen   sunden    sterket,    efte 

Tiiger,  m.  Finger.  De  (hilge  kerke)  myt  em  dorch  de  vyngher  zeen.  Sp. 
beft  dat  to  schicket  (angeordnet),  dat  d.  Sammitt.  1,  c.  6 ;  ynde  wo  men 
rnen  dat  yyngheren  der  handtruwe  so  nicht  mit  en  dorch  de  vinger  sach, 
der  br&d  scal  geuen  in  den  yerden  so  muste  he  affdracht  don.  Gryse, 
vmgeren,  weute  de  naturliken  mey-  Sp.M3;  dar  ist  auerst  noch  mit  ehm 
stere  segget,  dat  to  dem  yyngher  dorch  de  vynger  gesehen.  Bob.  Ur- 
ene  ädere  Yan  deme  herten  ga.  Serm.  theilsb.  f.  51a;  dat  wol  hadde  strafiens 
etang,  f.  J^c;  wor  me  andere  riddere  35  werth  gewesen  Vnnd  noch  dorch  de 
priset,  Dar  werde  wy  myt  vingeren  fynger  mede  gesehen,  das.  f.  19^; 
^iset.  Redeni.  Sp.  971;  de  twydracht  wente  he  darmidde  dorch  de  vinger 
to  maken  nicht  en  schoent,  Syne  sach,  dat  soden  vorstoring  schach. 
Y^ger  he  oek  yaken  klemmet  etc.  Abel  103.  Auch  Moser  gebraucht  mit 
^*ip  V.  Narrag.  f.  22^;  de  rath  40  stcUt  des  Dativs,  u?as  J.  Grimm  (WB. 
woldc  de  Yinger  dar  nicht  an  yorbar-  3,  1654),  mit  Unrecht,  für  undeutsch 
öen.  V.  Havel,  Chr.  8;  alzo  swor  N.  N.       erklärt. 

T^pe  de  hilghen   mid  ypperichteden  yingerbat,  Fingerbad.    Synt  gy  nu 

nnghernen  stauedes  edes  etc.  (1398).  slapes  sat,  Me  scheide  jw  maken  en 
^<i«MJ.  8,  nr.  213;  wanne  he  (der  45  yinger bad  sagt  Pilatus  zu  den  schla- 
Mestete)  sie  uppen  hilghen  ut  tut,  f enden  Wächtern.  Bedent.  Sp.  947. 
^  sal  ene  de  richtere  unde  dat  laut  d.  h.  im  ironischen  Sinne :  euch  die 
ttt  laten  mit  vinghemen  unde  mit  Daumschrauben  ansetzen,  euch  foltern, 
J^^^'  ^0  men  ene  in  de  uestinghe  flogerdreDi  schw.  v.   mit  dem  Fin- 

We.  Ssp.  11^  3,l(0ld.  Msor.);  unde  60  ger  bearbeiten;   behandeln,   (heimlich) 


1 


VINGERIN  256  VINKE 


betreiben,  Hir  möge  gy  sehen,  wo  H.  Se  dede  an  ore  ringe  unde  ore  vi 
S.  de  dinge  mit  A.  M.  fingereret  gerlinge.  Judith  10^  4  (H.);  alleo 
(1570).   Wism,  Protoh.  smyde,  wat  se  het,   an  yingerlinge 

vingertn,  vingeren,  vinger,  n.  Fin-      an  bretzen,   an  gordelen  etc.   Ik 
gerring,    annulus,  ein  vingeren.   Voc.    5  Schöppenb,  f.  89^. 
Oldenb,    Henge  ök  daran  dyn  gülden  flniren,   feueren,    (aus  dem  n 

vingeryn,  dat  du  dregest  an  der  hant       finare,  finire,  eaJden?)   leihen  (inf 
dyn.  Thcoph.  Ily  294 ;  do  dede  eme       Zinsen  etc),  iiberh,  Geldgeschäft,  m 
de  pawes  sin  vingerin,  dat  scolde  he       chen,    Were  mir  das  gelt  wordtu, 
vor  alle  sine  sunde    dregen   in  siner  10  dorite  (brauchte Juitte  nöthig)  ich  kr 
hant,   vnde  also   dicke,   alse  he  diit       gelt  finiren  (1398).  Hans.  Reo,  4.  4 
vingeren    an  sege,   so   scolde    he   io       Dat   se   feneren   ses  golt  guldeu 
denken  sinen  dot.   Mekl.  Jahrhb,  23,       des  svagers  erue,  dat  im  pandes  si.'; 
132 ;  sin  vingeren,  alze  he  id  droch       van  er  vnde  eren  kindereu.  Old.  Cr 
in  der  hand  (1303),  Brem,  Stat,  153  15  v.  1523;   wir  .  .  doin  kunt,  dat  vvi 
u.  825;   he   leth  do  or  eyn  vingern       den  heiren  N.  N.  baden  mit  hiulI 
vnde  eyn   vorspan  to  pande.    Locc.       unde  mit  unsen  brieven,  dat  hie  ui 
Er£f.  f.  23;   de   vorgiftnisse   was  in       werven  ind  finiren  wolde  mit  helj 
twen  kostliken  hansken  unde  in  eme       sinre  vrunde  vunfzeen   duscnt  gi. 
güldene  vingeren.  Korner  60^;  de  kei-  20  guldenre  penninghe  etc.  (1353).  L 
ser  wolde,  dat  alle  biscop  .  ,  schol-       combl,  III,  nr.  519;  (gegen  das  7.  '• 
den  er  gut  untfan  van  deme  keiser       bot  sündigen)  die  valsche  munte  n 
vormiddelst    ener    hanttruwen    enes     •  ken  .  .  Die    de  mesten  ende  b-?t 
vingheren.  Lüb.  Chr,  1,  20;  de  pawes       pennynghe  der  ghemeente  stelen  t^i. 
absolveyrde    en    van    den    vyngeren  25  feneren   (das  soll  wd  heißen:  d  • 
(anuulo,   dem  Bischofsgelübde)    unde       tvticherisch    verfahren,    Finand-^'' 
den  eden.    Münst,  Chr.  1,  135 ;    ore       treiben).  Tract.  über  d,  10  Geh  f 
(der   Frau)    bende   scholden   kosten       Vgl,    fyneren,    acquirere,   compa:\ 
twe  mark  ane  vinghere,  de  darto  que-       divitias.  KU. 
men.    Brschw,   Urk,  /,  139^  (vorher  30      vinke,  m.  FinJce,  avis  est  fiig  1^ 
u.  nachher  vingerne).  Voc.  Engclh.     Eyn  vinke,  de  iu  •, 

vingerlin,  n,  Fingerring.  De  teme-       neme  bure  sith  .  •  wan  he  emn  ^^ 
like   hande   din    De   drogon    golden       den  winken  (vinken)  hört,  He  cic} 
vingerlyn.  Harteb.  186,  f.  5b;  do  stal       he  bith,  he  were  gerne  vort.   t/- 
he   ein   scrin   der   kouniginnen,    dar  35  V.  d.  7  Tods,  42ä8 ;   men   schal 
vingerlin  vele  was   enbinnen.    Gerh,       kindere,  de  to  der  schole  gh  lu.  \ 
V.  M.  103,  18;  van  dem  kempen  nam       sen  alse  vinken  unde  cleden  alsc 
de  brud  eyn   vingerlin  .  .  van  orem       ghele,   ok   so  schal  me  se  slan  -^ 
brodere  nam  sy  eyn  vinghere.  Uat'ewÄf.       esele.    Ecclcs,  f,  146^;    de  kost. 
f,  208^ ;  do  wy  de  (breve)  besegheu,  40  gedan  was  .  .  do  de  slote  unde  vc-' 
do   was   id   men  en  breff,   bezeghelt       gewunnen  wurden,  scholde  wesen 
myt  enem  stukke  wasses,  uppe  druk-       gestellet   unde   werden    quyd  ^^ 
ket   myt   enenie    vingerlyne    (1394),       (freigelaßener  Vogel  =  erlaßeni^j.  l 
Hans.  Rec,  4,  203.  Chr.  2,  387  u.  371;  so  dat  de  :* 

vingerlink,     1.    die    Stücke    eines  45  desan  dat  berouwen  let,   wente  • 
Handschuhes,   welche  die  Finger  be-       was   ein    vinke   up   dat   ror  bu.. . 
decken  (vgl,  Beinling).   He  droch  an       (ein  Lockvogel  hingestellt  =  beiroj' ' 
synen  banden  hanschen,  daer  de  vyn-       Brschw.  Schichtb,  158.  —  gepli: 
gherlynghe  af  gesneden  weren.  Leben       vinken,   ein   Gericht  von  zerhn*".^ 
5.  Ä.  Dranz.  39.   —  2.    Fingerring,  50  Fleisch,   namentlich  von  äbrig  ^  ' 


1'  ■> 


VINKEL  257  VINNE 

henem  Sdnoeinefleiseh;  noch  jetzt  in  Pamm.  Oesch.  Dehkm.  I,  47.  Vgl. 
GAnxueh.  minutal,  tucetum,  spyse  „-poggenoge^  eine  gewisse  Gattung  gang 
Tin  gheplact  yleysch  of  geplucte  yin-  Üeiner  Schworen,  deren  fünf  auf  einen 
cken.  Dief.  minatal,  pl&ckede  vin-  Ghroten  gehen.^  Br.  WB.  5,  348. 
cken,  poUpastei.  Chgtr.  437.  „ein  Ge-  5  Yortmer  sint  de  stede  des  to  rade 
fidd  von  dem  Übergebliebenen,  Mein  worden,  dat  nyn  C0pman  van  deme 
gekkniUenen  Pökelfleisch,  welches  mit  andren  scal  nemen  jenegherleye  hole 
^dben  Wursdn^  Zwiebeln  und  Essig  pennynghe  ofte  vynkenoghen  uppe 
tugerieUet  wird.""  Br.  WB.  1,  393.  Schone  (1376).  Hans.  Rec.  2,  132; 
dama  min  lif  tohacken  in  kleine  lo  up  dessen  dagh  hebbet  de  van  Ste- 
pl&ckefinken.  Lauremb.  i,  391.  —  tyn  van  deme  puntgelde  •  .  ghe- 
Axm.  Finke  ist  allgemeiner  Name  für  bracht  vyfTte  halffhundert  mark  vin- 
Vogd  überhaupt;  s.  d.  Rolle  der  „Fin-  kenogen,  de  maken  337Vs  marc  Sun- 
ifnßnger  (u.  Finkenplüdcerschen)^  in  disch;  in  der  andern  Hs.  500  mark 
den  Hamb.  Z.  B.  p.  85,  nach  der  sie  15  vinkenoghen,  de  maken  260  mark 
£.  B.  gehauen  sind  täglich  frische  sandisch  (1385).  Hans.  Bec.  2,  363. 
Finken  (und  keine  faulen)  eu  Markte  Dcusu  Koppmann :  500  M.  v.  würden 
eu  hingen,  die  also  als  Speise  dienen  250  M.  lübisch,  nicht  sundisch  sein; 
ioUeH ;  u.  andererseits  wird  ihnen  4  M.  yinkenogen  sind  3  M.  sundisch) ; 
oMch  verboten  auf  2  Meilen  nahe  der  20  ein  schip  vorkoft  .  .  van  welkeme 
Stadt  Naehligaien  eu  fangen.  Vgl.  JBä-  schepe  L.  und  M.  vorb.  Hans  Du- 
aler im  Ol.  kere  schuldich  sin  gebleven  hundert 

Tiikd,  (Dem.  eu  vinne?)  Augen--  mark  vinkenogen  (1412).  Livl.  Urk. 
gtidiwür,  s.  g.  Gerstenkorn,  hordeo-  nr.  1910 ;  vinkenogenpennink  (1404) ; 
lum.  Vnde  is  (minte)  ghud  weder  25  Malte.  Urk.  2,  455.  —  Dat  droch 
dey  mckeln  in  den  oghen,  we  se  den  anhevers  (des  Aufruhres)  nicht 
stot  mit  honighe  ynde  bestrikt  sek  up  ein  vinkenoge  to  bäte,  half  ihnen 
mede  ynder  den  oghen.  Wolf.  Mscr.  auch  nicht  das  geringste.  Bothos  Chr. 
23,  3  f.  24h.     Vgl.  vinne.  f.  230. 

TiikeBfaiy  FiriJcenmonat,  d.  i.  Sep-  80  finliken,  adv.  fein,  fynliken,  schon- 
tenAer.   Nd.  Korresp.  Bl.  3,  S.  43.         liken,  suuerliken.   Vob.  Strois. 

Tiakeioge,  Finkenauge,  eine  Meine  yinne,  /.  die  Floßfeder  des  Fisches; 

Münee,  Pfennige  von  kleinem  u.  tiefem  pinne,  die  vynnen  bouen  die  visschen 
Gepräge  in  meld.,  pomm.  u.  neumärk.  off  pennen.  Diefenb.  s.  v.  aber  auch 
ürkk.  „deren  18  auf  einen  Groschen  35  die  Feder  geflügelter  Landthiere.  Mit 
9ereehnet  wurden.  Fidic.1,11.^  j,Ei'  sinen  (des  Drachen)  vinnen  werden 
nige  meinen,  yinkenogen,  yincones,  mine  arme  gedrucket.  Dial.  Gr.  24Si. 
bedeute  Augen  eines  Finken  (so  e.  B,  yinne,  f.  Finne,  Geschundst,  Drüse, 

PA.  Bainhofer  in  s.  Beise-Tagebuch  Blatter  (glandula,  pustula,  papula). 
61:  Die  kleinere  müntz  ist  genannt  40  rancor,  mancor,  vinne.  1  Voc.  W.  u. 
worden  faenckhenaugen,  weil  der  Dief.  bes.  das  s.  g.  Gerstenkorn,  (h)or- 
faenkh  sin  klain  vögelin,  saine  au-  deolum.  We  vynnen  in  den  oghen 
gen  noch  klainer  sain  und  diß  auch  hefft,  de  neme  eynes  vercken  lungen 
aine  klaine  ringe  münz  ist);  andere  vnde  rite  de  entwey  vnde  legge  warm 
^nen,  das  W.  bedeute  feine  (!)  Au-  45  vppe  de  ogen  veyr  nacht.  Herbar.  f. 
gen  und  beeiehe  sich  darauf,  daß  diese  102^;  to  den  vinnen  nym  rode  mir- 
Müneen  anfangs  von  feinem  Süber  ren  vnde  schir  solt  .  .  so  snit  dar 
gewesen  u.  durch  ihre  convexe  Gestalt  af  also  grod  alse  dat  ochled  is  vnde 
^inem  Auge  pichen.  Auch  heißen  sie  kere  dat  led  vmme  vnde  legge  darvp 
Bracteaten^  SOherhUchlinge.'^  Koseg.  eu  50  eyne  wile,  bit  dat  id  ioket,   so   nym 

IQtttlidtdat«.  WftrMrbuoh.   V.  17 


VINNENKIKER  J58  VINSEK 

id  af  ynde  snit  id  äff  mit  eyneme  vel  garstericheit  yel  ira.  1  Voc,  W\ 
schermeste,  dat  losgewracht  is.  Dit  rancorosus,  vinnech  vel  tornich.  Vocl 
do  80  lange,  bit  de  likdorne  (d.  t.  L.  rancor,  vynnecheit,  onwerdicheitj 
das  Gerstenkorn)  ynde  dat  vule  vlesch  Dief.  yinnigbeyd,  asperitas,  BaeyitiaJ 
al  deger  yte  ynde  af  genomen  si.  6  KiL  —  Darna  beganden  se  dyn  hil^ 
Wdf.  Mscr.  J23,  3  f.  97.  Als  Schelte :  lige  angesichte  to  bedecken  myt  enei^ 
drogenersche,  olde  yinne  I  Oerh.  v.  unreinen  doke,  up  dat  se  ere  Tyn-| 
M.  70,  13.  nicheit  to  bet  scolden  plegen.   Pom. 

yinnenkiker,  i».  d&r  nach  den  Fin-  Chr.  31\ 
nen  sieht^  Fleischbeschauer.  Borger-  10  yinselike,  adv.  verstelUer^  heudh 
meistere  unde  raid  synt  ayerkomen,  lerischerweise.  Se  yerstont  yan  bjn- 
dat  men  in  s.  Nicolaes  marckte  yort-  nen,  dat  de  iunghetink  yenselike  to 
mer  den  yynnenkikers  en  gheen  gelt  dem  (Christen-)  ghelo?en  ghecomen 
yan  den  besiene  (Besehen)  sali  laten  was.  B.  d.  Byen  f.  174d. 
boren  noch  tekene  geyen,  mer  de  16  yinsen,  yensen,  schw.  v.  heuchdn^ 
cysemeistere,  daer  to  deputyrt,  sollen  vorgeben,  fingere,  simulare,  hoU.  vein- 
etc.   Wigands  Ar  eh.  III,  21.  Anm.         zen.    Sus  bevede  R.  in  eineme  geyin- 

flnneringe?  £yn  prustinge  efifce  seden  schine  yan  yruchten.  R.  F. 
eyn  fynneringe  myt  muscus  ghemaket  2111;  gevinsede  tränen,  das,  2751; 
yordrift  de  gycht  yt  deme  houede.  20  ik  yinsede  unde  sede  em  yan  eme 
Herbar.  f.  24.  schatte,  das.  3717;  ynde  nn  sintdine 

yinnich,  adj.  finnig,  rancidus,  ran-       almissen    gheapenbaret   .    .    dat  86 
corosus,    yinnech,    ga(r)sterich.    Voc.       idel  vnde   gheyinset  sint.    Tobias  2^ 
W.  wilk  man,  de  levendighe  swin  yor-       22  (L.);    ynder   dem    losen  schyne 
koft,   de   yynnich   sin,    de   schal  de  25  des  wordes  ynd  gefinseder  hillicheyl 
zwin  wedder  nemen.  Lüb.  Z.  E.  263.       Mekh  Jahrb.  19,  74 ;  ynde  de  konink 
Es  wurde  offenbar  auch  von  ärmeren       entfenk  ene  (den  Jason)  mit  gheoeo- 
Leuten  gegeßen,    unde  dat  se  (de  gar-       seden   vrouden.    Hist.  Trcj.  f.  Bl; 
bradere)  neyn  unghiftich  vlesch  yor-       eyn  vormaledigt  fynzet  secte.  Lerbkk 
kopen ;  kopet  se  aver  yinneghe  swin  30  §  148.    yinsen  up,  auf  etufos  ^simh 
unwitliken,    dat    ylesch    moghet    se       lieren'',  mit   List  u.  Verstdiung  tu 
yorcopen  yan  eneme  witten  lakene,       erreichen  suchen.    Vele  geldes  wolde 
ane  worste  unde  sulten  (1360),  Z.  f.       ik    noch    hebben  an  rente  gelacht, 
Niedere.  1876,  S.  29 ;  swelich  yleisch-       Darup  hebbe  ik  gefinset   dach  node 
howere  de  yinnich  fleisch  heyet,  dat  35  nacht.   IMb.  Dodend.  v.  888.  —  sik 
he  yorkopen  wel,   dat  scal  he   yor-       y.,  sich  stellen  als  ob,  sich  den  Sekm 
kopen  uppe  semme  ledhe,   unde  un-      geben.    He  was  ynhorsam ,  he  fynsede 
der  dat  yleisch   ein  reine  wit  laken       sick  denne   noch  hyllich.    8t.  Birg. 
lecken,   also   breit,   alse   dat  let  is.       Openb.  f.   157h;    eyn   bedreiger,  de 
das.  Anm. ;    Sye  yinnich  ylesch  yor-  40  sick  yynsede  yor  der  menschen  ogen 
kopen  wolde,  dat  he  dar  under  leg-       drey  dage  unde   drey  nacht  lanck 
ghen    scolde    eyn    laken    wit    unde       to  bedene.  Diai.  Greg.  188;  he  m- 
reyne,  dat  men  darby  mochte  prouen       sede  sik  to  Rome  to  gan.  B.  V.  2750; 
unde  meynen,  sye  yinnich  ylesch  yor-       P.  fynsede  sick,   he  wolde  weg  gan. 
miden  wolde,   dat  he  des  nicht  ko-  45  Soest.  Dan.  88;  desse  heft  de  stelle 
pen  scolde.   Krauses  Arch.  1,  8. 130.       upgebroken,  em  (d.  i.  hem,  sick)  Teo- 
Vgl.  Böhmer,   cod.   Moenofrancof.  I,       sende,  wu   he  darto  gedrungen  wer 
8.  305,  §  14  u.  15.  gewest.  Münst.  Chr.  2,  427;  Jhesus 

yinnicheit,  f.  Garstigkeit,  bildl.  haß-      yensede  hem  unde  wolde  yorby  gan. 
liches  Wesen,  Zorn,   rancor,  ein  yinne  50  P€iss.  Chr.  154 ;  desse  iungelinc  be- 


VINSER  259  VIRLIK 

iiriie   to   pinsene    in  sick    seinen  nnde   die   vire   (lat.:   pacem  in  die 

itr  segede:  o  wo  yele  gndes  höre  festo)  briet,  die  mut  twies  gewedden. 

an  deser  schonen  bruet  (der  Weis-  Lehnr,  Art.  69^  §  12. 

A  war  ymme  venses   du  di  nnde  yirebrake,  /.  Bruch  des  Feiertages, 

i.uest?     warumme    en    prouestn  5  Wreket   god   anders  nicht   de    yire- 

ut,  of  tu  se  to   ener  vrendinnen  brake  synes  hilgen  sondages  wen  an 

i)Ln  moghest?    Horol.  9.  der  virebreker  kynderen?  JEmd.Mscr. 

änsep,   m.   Heuchler,    vinser    der  nr,  193,  f.  26. 

ilicheit  (eines  geistlichen  Lehens).  vipel-  (virle-),  viredach,  m.  Feier- 

iL  Gr.  188;  de  Yinsers  vnde  schal-  10  tag.    In  deme   sabbath  dage  also  in 

:  reyssent  gades  tom.  Hiob  36,  13  deme  yireldaghe.  Merzd.  B.  d.  Kön. 

'    Tlesekers.  L.).  202;   buten  gebundenen  dagen  nnde 

■  Inserie,  f.  Heuchelei,   Verstellung.  buten  yireldagen  (dies  festos  et  tem- 

mote  ghy  beginnen  mit  finserie.  pus   feriarum).    Lehnr.  Art.  4,  §4; 

^  Dan.  17;  et  mot  gescheen  mit  15  ock  mißdon  se  yegen  dit  bod,  de  des 

^-rje.   das.  20.  sundages   tauerne  yp   holden    edder 

insicheit, /*.  Verstellung,  Heuchdei,  des  yyreldages.  Sp.  d.  Dogedef.226; 

.  Latio.     Wi    Seen   alre    meest  in  wen  neyn  virledach  is.  Brschw.  Urh. 

'.r  tyt,    dat    yele  menschen    mit  /,  156;   heren  kundigen   wol    einen 

^icheit  de   gasterie  yeryallen.   B.  20  vyrdach   vnde   laten   yyren  we   wil. 

Ihicn  f.  155^.  Tunnic.  nr.  717. 

>i3«$iiige,  f.  Heuchelei,  Verstellung.  viren,  schw.  v.    feiern.    Dat  men 

er  fynsynge  hebbe   ick  se   (de  scheide   yasten  nnde  yiren  dat  fest. 

yt)  gheleert  ynde  sunder  afgunst  Karner  31^. 

ede  gedelet.  Old.  Miss.  60»'.  25      viren  u.  yiren  laten,  ein  Tau,  Kette 

:;>perer,  m,  ein  Sauseunnd,  Hans  etc.  schießen  laßen  yieren,AoS.  laxare; 

■' (t-n  Gaßen.    sax.   ardeho.    KU.  schoot- vieren,  laxare  funemsive  imum 

i.uker,    vnrow,    yipperer.    Cht/tr.  angulum  veli  navis.  KU.    Vnd  secht, 

■'     Vgl.  fippern,  inqnietus  et  super-  dat  N.  dat  spreeth  loß  gelatenn,  sin 

.rius  esse.  BütMOw.  Ruhest.  15,  32.  80  schip  vmme  geswengeth  vnd  dat  grote 

•  ire,  f.  1.  Feier,  Fest.  Der  vire  anker  vnd  touwe  vthgefiret,  vnd  he, 
i  t  he  (der  Kaufmann)  clene,  des  tughe,  dat  plichtgarde  vthgestekenn 
nllcn  gheboden  is  to  holdende.  und  gespraken:  wat  wylle  gy  yele 
'•s.  zu  Sir.  26,   28 ;    dat   wjere  firenn  ?  wy  liggen  alle  an  der  grundt 

>  hen  edder  wynachten,  Der  vire  35  Brem.  Urk.  v.  1564 ;  vnde  oflfe  wol 
.  Aolde  ik  jo  nicht  achten.  Eedent.  A.  vor  im  schip  gestanden  vnd  idt 
: .  1445 ;  denke  dat  du  hilligest  den       tow  gefyrett,  inn  hopeninge,  dat  idt 

ü  der  vire,   dat  is   den   sondach.  tho  holdt  kahmen  scheide  etc.  Andere 

.  lUis  2,  38;   den  wolden   de  an-  Br.  Urk.   über  denselben  Gegenstand. 

Q  ioden  nicht  uthelpen,   up  dat  40      yiringe,  f.   das  Feiern,  die  Feier. 

:T  vir  nicht  en  breken   des   sab-  Ynde  de  vyringhe   des  nyen  manen. 

:-).  Magd.  Seh.  Chr.  155,  17;  item  Esra  1, 31  (L.);  vnde  he  ghaff  schon- 

'  M  hal  eyn  iewelk  man  holden  zine  heyt  in  der  viringhe  (decus  in  cele- 

>  des  Ulligen  dages.   Lub.  Z.  JS.  brationibus).  Sir.  47,  12  (H.). 

,  0  myner  sele  kraft  .  .  vyre  my-  45      ytrlieheit,  f.  Feier,   vnde  moghest 

*  arbeides  ende  mynes  begheres.  deme  volke  wisen  ere  virlicheit  (cere- 
'  n.  GB.  /,  77,  S.  75 ;  in  groter  monias)  vnde  de  wise  to  erende. 
t'  holden  =  valde  colere.  Chr.  d.      2  Mos.  18,  20  (L.). 

''*  Ib.  8.  11.   —  2.  der  Feiertags-      .   lirlik,  ac^.  feierlich.  De  erste  dach 
k,  Svie  an  enen  manne  den  vrede  50  schal  iuw  sin  de  alder  virlikeste  vnde 

17* 


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-uCl 


1 


VISCH  VISK  260  VISCHWEIDE 


hillich  •  .  iodoch  de  souende  dach  man  yaret  uppe  Schone,  dat  he  i 
schal  virliker  vnde  hilgher  sin  etc.  to  zee,  dat  etc.  (1384).  Hans,  l 
3  Mos.  23,  7  (L.).  2,  336. 

Tisch  (vis,  namentl,  in  Zus.)  visk,  yisehmenger,    m.     FischverJ:^ 

m.  Fisch.    Ao.  39  hebben  se  to  Bre-    6  (vgl.    isernmenger    u.    a.).      Um 
men  84  serouers  den   kop   laten  af-       Freibr.  v.  J.  1346,  Art.  28.   vischn 
houwen,  den  junker  Baltzar  stelbreue       ger  of  vercoper,  bolo.    Teuth. 
vp    de    Bremere     gegeuen     hadde.  vischschnte,   f.    (Meines)  Fm 

Auerst  se  deden  bauen  ore  bestellinge  schiff.  Dorothea,  de  konynkjnne. 
vnd  was  en  alle  fisk,  dat  Tor^t  net  10  wolde  van  isleker  visschschuteu  u 
quam.  Hamb.  Chr.  170;  thor  mey-  ben  ene  nobelen,  er  se  ere  g^ 
tydt  spatzeren  gan,  Im  somer  fysche  wurpen  in  de  zee.  Lüb.  Chr.  2,  i 
tho  fangende  stan  Vnde  vp  den  her-  vischseller,  m.  Fischverkcmfer 

uest  vogelnette  stellen,  Syn  im  win-  hebben  mede  vor  lavet  H.  T.  de| 
ter  hungerige  gesellen.  Gryse,  L.  B.  15  derman  der  vischselre.  Strals.  I 
f.  44.  festgsb.  nr.  682. 

yischdik,  m.  Fischteich.   Barne  mi  yischsliter,  m.  Fischverkäufer.  I! 

io  den  fischdick  nicht  af!  Lünteel,  man  Faes  de  vischslyter.  MioisiJ 
Stiftsf.   223    (Spott   auf  unmögliche       1,  268. 

Dinge).  Vgl.  Wander ^  Berichtig,  eum  20  vischware,  f.  Fischereiger ecJäiy 
1  Bd.  Befugnis  jBiu  fischen.  iSLware.  recü. 

Tischen,  schw.  v.  fischen.   Du  men-       tes  ab  eisdem  vnam  piscaturam  j\ 
dest,    dat  du  vischet   heddest  Unde       prie  dictam  ene  vyschware.  Old.  Ur.  i 
haddest  kume  den  harnen  sat.    Zeno       1371.     Eyn  hus,   erue  unde   gut 
572.  Vgl.  Wander  s.v.  —  water  nicht  25  mit  wischen,   mit  weyde,   mit  b 
tho  vischende,  /su  befischen,  auf  dem       mit  heyde,  mit  der  vischware  dt 
W.  nicht  eu  fischen  (1509).  Russ.-livl.       to  höret  etc.  Old.  Urk.  v.  1409. 
Urk.  S.  259&.   Vgl.  Cod.  Brdb.  i,  i,  329.  Tisch-,  Tisweide,  Ort,  wo  die  I\  •  \ 

Tischerie,  f.  Fischerei,    unde  wol-       sich  aufhauen,  piscatorium,  locus 
den   dar  der  vischerye  syck   neren.  80  pisces  habitant,  vischweyde  Dlti 
Korner  110^;    dtw  Gefischte,   Fische.       s.v.  Fischerei, Fischgerechtigkeii   ^ 
Ock  en  schall  nement  nynerleye  Tis-       sotten  Tnsen  mannen  .  .  to  erer  *- 
scherie    weken    mit    kalke     (1489).       wen  band  .  .  de   helfte   des  do: 
Brem.  Stat.  685.  to  N.  N.  .  .  de  vischweyde  half. 

Tischerkar,  Fischkorb.  Des  wor- 35  to  deme  kampe  höret  etc.  (I^t 
den  de  van  Gifhorne  gewar  De  ke-  Sudend.  JZ,  nr.  169;  ik  .  .  bektr. 
men  mit  orer  vischerkar  Unde  wol-  dat  ik  ghekoft  hebbe  ene  houe  1 
den  Brunswick  stigen.  Liliencr.  2,  des  .  .  vnde  ene  vischweyde  etc.  c 
nr.  184,  18.    s.  kar.  II,  nr.  400;  wy  hebben  vorkot: 

Tischerkate,  f.    Fischerhütte.     Des  40  vischerige  unde  vischweyde  um- 
buweden  se  do  dar  erst  vischerkaten       rechticheit  etc.  (1407).  Lüneb.  i' 
up.  Korner  110c.  XV,  164;   mit  aller  nut,   dat  sy 

Tischetftn,  m.  Fischeaun,  Umeäu-  watere,  wischen,  vysweide  etc.  i/' 
nung  für  den  Fischfang.  So  also  de  St.  B.  216;  Job.  van  Sabbensen  • 
Eyder  der  enen  zyden  vnsen  luden  45  als  Lehn)  ene  halve  vysweyde  in 
behord,  so  hebben  de  vnse  tom  be-  Leyne  (1360),  Urk.  d.  Stadt  IL 
sten  erer  behoff  sticke  vnd  vische-  nr.  396 ;  de  olde  sUnge  moste  >; 
tune  vppe  ere  zyden  gemaket  (1480).  vischweyde  wol  bewaren,  dat  se  ^ 
Dithm.  Urkb.  S.  85.  egen   bleue.    V.   ciden  u.  nytn  tj 

Tischman,  m.  Fischer.  Welk  vysch-  so  /*.  C6. 


.1 


VISCHWEKER  261  VISEVASE 

vi^ehwekep,  m.   Fischtoeicher,   der      dat    wercken,    dat    se    (die  Braut) 
nScfiete  Fische,  bes.  Stockfische  auf'       kombt  so  ver  van  Gent  und  nembt 
^  zubereitet  und  verkauft.  Kopp-       tho  echt  unse  vysepetent  (den  Simon). 
'n,Haf7ib.Kämmer.R.l,S.XXXV.       das,  103.    Die  Bedeutung  des  W.  ist 
Iddden  eine  eigne  Zunft.    S.  ihre    6  wicA^  ganz  klar;   und  die  bisher  ver- 
'•t  in  Uamb.  Z.  R.  79  ff.  suchten  Erklärungen  sind  alle  mislich. 

i>chwcpe,  (-wäre),  n.  Fischwehre,  J.  Grimm,  Gott.  Gel.  Ans.  1850,  S. 
^  '::aun.  greve  Adolfus  gaflE  de  763  f  S.  Höfer,  Z.  f.  Wiss.  d.  Spr. 
'.  h  .  .  vnde  dat  vyscheweer.  Ler-  3,  213.  Nach  demselben  findet  sich 
n  .^128.  (Vgl.:  das  ehr  den  Bre-  lo  das  Wort  auch  im  Nhd.,  e.  B.  bei 
:ii  etzliche  Fischwaher  hatte  ein-  Kirchhofs  Wendunmuth,  Frkf.  1563, 
^-n  laesenn  [1617].  Old.  Chroni-  f.  47h— 48^^  (fisipotent)  u.  bei  B.  Wal- 
•;.  3,  339,)  dis  Aesopus  4,  3,  S.  22Tq^  26  (visi- 

»i<chwerk,  n.  Coli,  alles  was  Fisch       patenten).    —  Das  W.  fisematenten 
l)roge  viswerck,  alse  Stockfisch  16  (Reuter,  Läuschen  1, 50;  Wo  ik  tau  'ne 
'..   Kltmpin^    Diplom.   Beitr.   554;       fru  kam,  38)  ist  wol  dasselbe  Wort. 
^  vischwerck  .  •  maken  ein  koldt       Es  wird  beiden  vielleicht .  ein  misver- 
:ma tisch  geblöte.    Hamb.  Kakeb.       standenes,  oder  wie  häufig,  ein  corrum- 
.  i^^el,  viser,  Keule,  Stößel  in  einem      piertes  Fremdwort  eu  Grunde  liegen, 
r,  tritorium,  visel,  kule  in  ey-  20      viseren,  schw.  v.  überlegen,  beden- 
moser.  Diefenb.  n.  gl.  s.  v.    per-       ken.  viseren,  bedencken.  Teuth.   klage 
•t  ad  mortariam,  tritorium,  pistil-       .  .  van  nouwem  rade  unde  mannich 
ii    Voc.  Engdh.     tribulum.    Dief.       viseren.  R.  V.  1800.  —  In  den  SteU 
'js  cum    quo    piper   teritur   in       len  4872:   bokstaven,   mit  lasür  be- 
:'ino,  een  stoter,  stamper  o£  een  25  hende  viseret  u.  3782:  so  wat  schrif- 
i.  Hör.  bdg.  7,  14.  —  den  moser       tür   dat   men   viseret,   kan  ik  lesen 
1  lern  vysele.  Brschw.  Testam.  v.       gelik  mineme  namen  bedeutet  es  wol 
l  (Brinckm.  2,  712.)    D'r  word       nichts  weiter  als :  (mit  Bedacht,  Sarg- 
ti?  in  de(n)  fisel  stött,  es  werden       samkeit,  Kunst)  schreiben. 
'-:  Zubereitungen  zu  einem   Fest-  30      viseringe,  f.  Erfindung,  (schlechter) 
'  gf^macht.  Stürenb.  s.  v.   So  auch       Gedanke,    vmme  de  boesheyt  erer  vy- 
''i.  in  den  vysel  stoten  of  wryven,       seringe  (adinventionum)  schal  ick  se 
re.    Es  gilt  also  visel  auch  für       vthwerpen.    Hoseas  ö,   15  (C.     vin- 
•  Murser  selbst^  wie  auch  in  gemma       dinge.  L.). 
..lanim   (Har.  belg.  7,  36)  steht:  36      visevase,     Wischiu>aschi,    Schnick^ 
1  efte   moser,   mortarium.     Vgl.       schnack,  deliramentum.  Voc.W.  qwa- 
1,  tintitio.     Trapetum,    een   oly-       ckelye,  vijsevase,  struntsaghe,  flocci- 
'  1  of  een  visel.  Hör.  belg.  7,  14.       ficium,frascilegium.  Tew^A.  Bedencke, 
igeltet,     eine    Sorte    schlechteren       efiftu  nemande  upgeholden  best   van 
">.    De  bniwer  schal  ock  neuen  40  guden  wercken   mit  unnutten  meren 
nt  efFte    viseltey    hebben,    vele       ofte  anderen  visevase.  Hanov.  Mscr. 
L['^r  vorkopen.  Kloster-Ordn.  S.       I,  84.  S.  184^;   gy  bereu,   dit  is  al 
-^•nis  1530,   Zusatz  bei  v.  Melle.       vysevase.  Theoph.  I,  248;  nu  klaget 
H'petent,    Alfanzerei,    Geckerei,       de  hase  ein  mereken  unde  eine  vise- 
■:rhheit.    So  is  min  pastorie  vise-  45  vase.    R.  V.  248;    ik   weit,    et   (das 
nt.  Cl.  Bur  68;  vgl.  938;  persön-       Eimbecker  Bier)   is    nein    vysevase. 
'  ^rjfcint  es  gebraucht :    ick  kome       Sündenf.  2704.     Sprichw.  al  visevase 
1.  herr  Simon  van  Gent,*  wente       sunder gheld.  Laudatur nummus quasi 
'  \vnt  der  predicanten  vispetent.       rex  super  omnia  summus.  Kiel,  Mscr. 
*.  Dan.  66;  de  hillige  geist  mot  00  wr.  114,  f.  16.  —  „Die  RathsprotocMe 


VISEVASEN  262  VTTALIE 

von  Wesd  erwähnen   folgenden  FM  flsttn,    ^pannus  fustaneuB,  hmt 

von  Herabsetsung  u,  Verachtung  des  wollenes  Oewebe^  engl,  fnstaiiie,  ft 
Sacraments  der  Taufe.  Als  der  Ka-  futaine,  Barchent^  Wehrm,  van  « 
plan  Meister  Jacob  von  Amstelredam  ken  bale  fistaens  XV  den.  holL  (Oi 
die  Präparamente  las^  spottete  Jost  5  ZoU)  (1389).  Lüb.  Urk.  4,  S,  55i 
darüber  und  sagte:  Wat  is  dat  voill  visten,   schw.  v,   einen  JBauekwii 

lesen  yan  noiden,  is't  doch  anders  fahren  laßen^  pedere,  bombisare.  Dii 
nyet  dan  ein  fysofaes  (d.  i.  visevase)  He  is  seer  bedwunghen,  de  nycl 
ind  gloksmeir  (geckes-mer?)/  Bou-  vysten  dor  up  ramen  velde.  Ki\ 
terwek  S,  9.  10  Mser.    nr.  114^   f.  J^?^;     me  bi 

visevasen,  schw,  v.  visevase  treiben.  nycht  al  in  (waghen)  weghen  (v^ 
frasciligere,  qwackelen,  visevasen,  Hoffm.)  wanner  dat  begynen  Yjst^ 
struntsaghen.  Teuih.  Alsus  saltu  mit  (Non  librat  libra,  quod  sibilat  ip{ 
yn  viseuasen  Ind  salt  yn  driwerf  in  bagutta).  das.  f.  30^;  Ymme  wü\ 
den  ars  blasen.  Der  Bovenorden  f.  4h*  15  sehend  noch  vmme  vystend  darf  n! 

flsseren,  schw.  v.  „das  Schauende  mand  van  dem  bedde  ghan  (Lectul 
eines  Tuches  mit  Namenszügen  ver-  bombizans  surgendo  necfugitoptan^ 
sehen  oder  sonst  verzieren.^  Wehrm.  das.  f.  33;  de  heffl;  nicht  alto  lu^ 
Item  des  scholen  de  bereders  heb-  klnngen,  de  in  eyne  leddem  tascl 
benn  vor  obren  arbeith  X  seh. .  .  vnnd  20  vystede.  Koker  S.  348 ;  we  syn  eyg^ 
vor  bastenn  veer  seh.  vnnd  vor  fis-  vystent  tohope  neme,  dat  were  ej 
serenn  veer  seh.  Lüb.  Z.  B.  308.  selsame  wynterstubben.  das.  3t\ 
Oder  ist  es  bloß :  zusammen  legen  ?  Daher  vister,  podex.  Lauremh.  B 
Vgl  Br.  WB.  1,  398:   „fisse,  1.  ein       scMut  101. 

abgetheütes  Bind  gehaspelten  Oarnes  2ti  yiMk^^^n.  Abtritt.  Dewilesearer 
von  einer  gewißen  Anzahl  Fäden^  undankbar  .  .  de  gaye  vorachten  ue 
dergl.  zehn  auf  ein  Stück  gehen  (nach  den  schonen  wittling  (gadus  merM 
Bichey).  2,  eine  Falte^  in  de  fissen  gus)  vor  visthuese  beten  etc.  'üft^ 
leggen,  in  Falten  legen;  den  mund  ^,  297  u.  283. 
in  de  fissen  teen,  einen  Meinen  Mund  30  visteruek?  (qui  male  ölet?)  Id 
machen.**^  u.  Strodtm.  p.  391:  elk  bind  holde  oek  de  vor  narren  gantZ}  I^ 
(Garn)  werd  mit  der  fissen  alleene  froude  vnde  Inst  hebben  yn  deni 
bunnen,  bet  dat  ganße  stücke  fißed  dantz,  Bestuuen  ore  been  wente  I 
is.  —  Dazu  die  noch  übl,  Bedensart:  den  buek,  Sprinck  hyr  vmme  he 
he  het  sinen  kram  in  de  fysse,  in  35  vysteruck.  Schip  v.  Narrag.  f.  Ä)*>| 
schönster  Ordnung;  fisseln,  „die  ein-  Vit  =  Veit.      „Bruder  Veity  d^ 

zdnen  Fäden  aus  Leinewand  ziehen.^  Landsknecht"^ y  s.  W.  Wackemagel  i\ 
Dähn.  u.  rein  machen^  putzen  (von  Pf  Germ.  5,  354.  Wor  alarm  geii 
Kleinigkeiten^  z.  B.  Staub  abwischen^  hervor,  dar  mSten  de  wysen  meiste 
Fäden  auflesen  u.  dgl.);  ferner  fissel-  40  achter  de  doer,  vnde  wo  broder  Vi 
band  (twisselband),  das  Band,  wel-  mitdemkneuelspete  vpgetagenkampl 
CÄC5  je  zwei  Knipp  Garn  auf  dem  dar  moth  bruder  Studium  wyken  thö 
Haspel  zu  einem  Gebind  vereinigt.  stundt.  Gryse,  L.  B.  fr.  19  Cc*- 
Stürenb.  u.  Dähn.    Vgl.  fitze.  vit-  (vitt-,  vet-)alie,  -ligc,   Viäud 

yist,  m.  crepitus  ventris.  He  is  45  lien,  Lebefismiltd.  Speck  und  andel 
ser  bedwungen,  de  den  vyst  holt  up  vitalien.  Leibn.  5,  237;  se  spisedej 
dem  velde.  IJunnic.  nr.  587;  umme  de  stad  mit  yittalien.  das.  3,  421 
vystes  willen  en  darf  nummant  up-  idtliche  wagen  mit  fitalli.  Z.  ^ 
stan.  das.  nr.  840;  we  kan  der  be-  Harz-V.  1869,  H.  4,  S.  188;  updaj 
gynen  vyste  teilen?   das.  1217.  50  N.  N.  an  demsulven  nygen  gasthusi 


VITAUE  263  FITZRECHT 

mjth  yetallie  desto  beth  besorget  rouede  mennich  yar  yp  der  zee. 
werde.  Br.  WB.  1,  383 ;  leth  see  Denscke  Krön.  f.  Hb.  —  vitalienbro- 
grothe  not  in  rittaligen,  der  se  vil  der  gilt  überhaupt  für  einen  Seeräuber^ 
Ueoe  hadden.  Körner  J^lTh;  vorleten  ohne  Rücksicht  auf  die  geschichtliche 
alle  ere  Titalien  unde  reschup.  das.  6  Entstehung  des  Namens.  Alto  toch 
25c,  —  yitalienbrodere  (vitalier, -en)  Anthenor  wech  mit  velen  andern 
kießen  seit  dem  Ende  des  14  J.  die  troyanschen,  vnde  yoren  lange  yp 
Seeräuber  u.  Freibeuter^  die  angeblich  dem  mere ;  do  quemen  de  yitalien* 
deshalb  so  genannt  wurden^  weil  viele  brodere  ynde  de  slogen  ynde  yingen 
SAiffier  ayf  Awffordenmg  der  Städte  10  se  ynde  nemen  en  wat  se  hadden. 
Wismar  und  Rostock^  die  Kaperbriefe  Eist.  Troj.  f.  H6. 
oMSstdUen^  dem  von  den  Dänen  in  yitalien,  schw.  v.  mit  Lebensmitteln 

Stodsholm  seit  1389  belagerten  König      versehen^    verproviantieren.      Do    de 
Albert  Vidualien  zuführten.  8,  Kopp-       schepe  tomale   woU  yitaliet  weren. 
Moiifi,  Einleit.  eu  d.  Hans.  Bec.  IV.  15  Lüb.  Chr.  ^,  553;   slotte  bemannen 
Ein  paar  characteristische  Stellen  mo-       unda  vitalyen.  Münst.  Chr.  i,  259. 
gen  folgen.  In  A^mQ%\xh%n  me  (1392)  yitaliescliop,    f.    Seeräuberei.     De 

warp  sik  tosamende  en  sturlos  yolk       altomale  van   eren  iungen  iaren  yp 
ran  meniger  iegen  (Gegend)  .  .  unde       oueden  sik  an  yytallyeschop  ynde  in 
heten   sik   vitalienbroder.    Se   spre-  20  rouerye.  Benscke  Krön.  f.  F3. 
ken,  se  wolden  teen  up  de  koningh-  yitbone  =  vikbone.    yithbone,  lu- 

innen  yan  Denemarken  to  hulpe  deme  pinus;  vitbone,  marsilium.  Voc.  Cd- 
koninghe  yan  Sweden,  den  se  hadde  mar.  (vitzenbone.  LOb.  ürh.  5,  354.) 
gerangen,  ene  los  tho  ridende  (?)  .  .  yitte.   Niederlaßung  der  Hanseaten 

So  bedroyeden  se  leider  de  gansen  25  (in  Schonen) ;  eig.  Fischerlager ^  -darf? 
see  unde  alle  koplude  unde  royeden  „eine  Fisch-  u.  Heringslage^  und  Meine 
beide  nppe  yrunt  unde  viande.  Lüb.  Häuser  dazu  am  Strande.'^  Bahn. 
Chr.  i,  359  f. ;  In  demesulven  iare  Yortmer  moghen  de  yorscrevene  stede 
(1395)  nach  der  losinghe  des  konin-  erer  sulyes  yoghede  setten  op  eren 
ghes  yan  Sweden  do  yornemen  de  80  yitten  to  Schönere  unde  to  Yalster- 
▼itahgen  broder,  dat  se  up  der  ze  boden  .  .  were  dat  yenigher  stad 
nicht  mer  mochten  royen;  des  wor-  yitte  yorbuwet  were  •  .  dat  buw 
pen  sik  yerhcmdert  tosamende  in  schal  me  afbreken  .  .  vortmer  mo- 
schepe  unde  zeghelden  vor  de  Bus-  ghen  se  yerkopen  op  eren  yitten 
sen  in  dat  water,  dat  dar  betet  de  85  wand  .  .  yortmer  moghen  se  hebben 
Nu;  dar  nemen  ze  alto  groten  rof.  op  eren  vitten  eyghene  kroghe  etc. 
das.  1,  370;  ik  (Keno  Um  Brake,  (1368).  UrJc.  d.  Stadt  Hann.  nr.  45t 
Bäufüing  in  Ostfriesland)  wil  unde  fltze,  „eiti  oi>gebundener  Strang  von 

schal  yan  my  laten  alle  de  yitallien       einem  Stücke  Gurn.^  Dähn.   Hierher? 
broder,  de  ik  bet  to  desser  tyd  hebbe  40  noch    1    dubbelde  fitsze    yan    XXU 
nnde  de  ick  an  mynen  gebeden  ghe-       eleu.    Wtsm.  Inv.  f.  121 ;    1   stucke 
leidet  hadde  (1400).  Br.  WB.  i,  383;       blaw  schottische  vytze.  das.  f.  138. 
dama  in  deme  somere  (1429)  voren  fltzrecht,   ist  wol  Abküreung  für 

de  Wysmerschen  yitalien  brodere  malefizrecht.  Daer  up  hebben  de 
imde  der  Bostoker  in  de  zee,  unde  45  heren  den  hoyetluden  .  .  befaelen, 
den  quemen  under  ogen  de  Sweden  dat  se  dar  ayer  een  fitzrecht  wulden 
.  .  mit  den  leten  id  de  yitalien  in  holden,  oere  banck  nae  kryges  recht 
de  were,  dar  ward  der  yitalien  yele  spannen  .  .  Daer  yoer  scheide  ge- 
Torwnndet  Lub.  Chr.  2,  568;  ynde  stalt  werden  de  droste  A.  y.  B.,  H., 
vart   en   yytalye    (Seeräuber)    ynde  50  de  yoetknechten    unde  de  anderen, 


VIFLINGE  264  YLADE 

de  daer  mede  beBchuIdiget  werden,  Bine  fiebben.  t;.  LUiencr.  11^  nr.  166^ 
dattet    hus    (die  Festung  Greeisiel)       321. 

nth  oren  banden  gekamen.    Darauf  Ylabbemunt,  m.  Plaudertasche  (ief 

folgt  die  Beschreibung  des  Kriegsge-  statt  zu  arbeiten^  schuHxtJst).  wane,  da 
richtes^  hei  dessen  Schluß  die  Beklag'  6  rechte  flabbemunt !  Bedent.  Sp.  1669, 
ten  van  dem  levende  thom  dode  ver-  ( Vgl.  das  noch  gebräuchliche  flapsnut, 
wiset,  und  de  roede  na  kriges  ge-  d.  h.  ein  Mensd^  mit  dichent  hängen- 
brück  und  fitzrecht  dar  aver  gebra-  den  Lippen^  und  Schwätiser,) 
ken.  Ben,  697  ff.    Die  Bandbem.  des  flabberie,  f.  Schwätaerei.    hefil  be 

Herausg.  fitzrecht  Judicium  fisci  no-  lo  wedder  anhauen  myth  veler  flabberye. 
mine  institutum  enthalt  offenbar  eine  Disp.  to  Oldersum  f.  IJS^;  aUe  dasse 
Unrichtigkeit.  Von  einem  maleuidzt  mannichuoldige  flabberye  vnde  dro- 
(d,  i.  malefiz)  recht  oder  Gericht  ist  merye  by  tho  leggenn,  so  heb  wy  etc. 
auch  oben  s.  v.  pot,  365^,  45  ff.  berichtet.       das.  f.  13K 

Tiflinge?  It.  scheringe  vnde  vif-  15  flabbiten,  Schwatzerei.  Ock  schall 
linghe,  II  laken  vnde  1  verendel  niemandt,  so  lange  de  sermon  alle 
flasses.  Wism.  Inv.  f.  60.  billige  dage  durende  [is],  buthenn  ap 

Yiflode,  pentafilus  (d.  >.  pentaphyl-  dem  karkhaue  sthann  vnnd  syne  flab- 
los).   Voc.  Colmar.  biten   vnnd  vnnutte   wasschent  hol- 

Y!fTingere,PotentiIlareptans,l%'n/'-  20  denn.    Jev.  Urh.  aus  der  Mute  des 
fingerkratUy  quinquefolium.  Qoth.Arz-       16  J. 
neä.  f.  P^,  5.  vlacke,  f.  =  vlecke,  Fleck,    god 

yifwort.  eliborus  (elleborus)  albus.  wel,  dat  id  (das  Herz)  alle  tyd  reyne 
Voc.  HoXberst.  u.  fragia.  (fragia,  wit-  sy  van  den  vlacken  der  doiüiken 
wort.  Dief.)  25  sunden,  besunderen  van  den  ylacken 

viT(e),  fünf,  steist  du  da  mit  dy-  der  vnkuscheit.  Ecdes.  f.  18c ;  we  sik 
nen  gesellen  Als  kondestu  keine  yive  to  on  (den  ketteren)  gheued,  de  kri- 
teilen.  Soest.  Dan.  88.  —  Dar  schal  ghet  oirer  vorghift  ene  stede  ylackeD^ 
he  wol  alle  yife  na  likken;  twe  ut  de  nicht  wol  drade  steyt  af  to  donde. 
vifen  trecke D  (einen  Eid  schwören);  so  das.  f.  26^;  vor  de  vlacken  vnder 
mine  vife  holdet  so  goet  als  en  boos-  den  oghen  nym  cipoUen  sap  vnde 
hake;  up  sine  vyf  ogen  staen  (bei  menge  dar  etick  to  unde  wriff  de 
seiner  falschen  Meinung  beharren).  plecke  mede.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  21. 
Brem.  Mscr.  fladder,    eine    mit   einer   dünnen 

ylabbe,  vlebbe,  ein  breithangendes  86  Moorschicht  überwachsene  Sandfläche. 
Maül^  bes.  verächtliche  Bezeichnung  (Eine  Grenze  geht)  vpe  dat  Eobbinge- 
eines  schwatzhaften  Mundes,  os,  munt,  huser  velt  .  .  den  veltgrauen  dale 
mule,  vlabbe.  Dief.  —  Ik  wil  di  up  auer  dat  fladder,  vordan  vpe  dat 
de  flabbe  slän,  Dat  du  schalst  hin-  moer  etc.  Old.  Urk,  v.  1551.  —  Iks 
der  der  dor  up  stän.  Vorl.  Son  852;  40  Wort  begegnet  vielfach  in  der  Benen- 
gy  m6ten  with  henne  west  habben,  nung  von  Feldmarken  im  Oldenburgi- 
Dat  gy  80  duUeken  yuw  habben  mit  sehen,  (licht  vledermohr.  iVeoc.^,^^>) 
der  fiabben.  Joch.  Schlu  E.  fin.;  he  vlade,     dünner^    flacher    Kuchen^ 

weth  nicht,  wat  em  geit  vth  der  flab-  vlade,  placenta,  polenta.  Voc.  Engdh, 
ben.  das.  J4h;  ja,  ja,  wilt  du  ydt  45  XX  g.  vor  czafferan,  de  quam  to 
nu  nicht  secht  habben,  Ick  mott  dy  vladen  (1397).  Sudend.  ä,  8.  2i5; 
wat  kylen  de  flabben.  das.  L3. —  De  vortmer  en  schal  nement  lange  brod 
flabben  hangen  laten,  verdrießlich  sein.  edder  vladen  vorcopen,  he  en  s; 
Brem.  Mscr.  —  Desulve  velscher  in  deme  werke  (1375).  Hamb.  Z,  R 
unde  schwebben  konde  nicht  holden  60  24j  18. 


YLADER         265       YLAEE  VLEEE 

ikiw^ier  Ahorn,  (acer  campestre)  eynea  keel  van  XXXIII  elen  lanck 
cleiHis  (clemis),  flader-,  fiederbom.  by  dat  water  gestreckt  vnde  darupp 
Dief.  vladerbom,  clemis.  1  Voc.  W.  vppe  XVIII  vothe  vlakes  (der  Fläche^ 
ebenas.  Voe,  Engdh,  —  Wegen  sei-  der  Breite  nach)  vnde  IUI  ele  deepes 
m  sekönen  Maserung  häufig  £fu  Trink-  5  to  buwende  betenget  (1516).  Wism, 
htAem  etc.  verarbeitet,  s.  pladern.  Zeugeh.p,  390;  unde  sloch  ene  myt 
Vgl.  it.  nniis  ciphus  de  vladir;  it  syner  vlaken  band.  Korner  113c; 
onas  ciphasy  qai  dicitur  coppus  de  seicht,  de  singele  is  baten  vlack  vnde 
riadir;  it.  nnus  ciphus  cum  pede  de  binnen  deyp.  Seebuch  XI V^  29;  un- 
fladir  (1319),  Würdiwein^  Dipl,  Mag,  10  dicht  (=  lak  ?).  So  vorfare  wy,  dat 
2,  139,  vnnse   hus  vlack  sy  vnde  vor  regen 

Tilge,  f.  und  m,   Fläche^  Ausdeh-       dar  inne  nicht    wol    liggen    konen. 
mtng  in  die  Länge,    Vgl,  Brem.  WB,       Wism.  Brief  v,  1487, 
l  401.    Eyne  houe  van  40  morghen,  vlake,  vleke,  alles  was  aus  (todten 

ofide  de  licht  in  ener  vlaghe.  Lau-  15  oder  abgeschnittenen)  Zweigen  gefloch- 
rtnt  p,  72;  viiff  stucke  boulandes  .  .  ten  mrd,  Flechtwerk^  Hürde  etc,  cra- 
de  aUe  vyue  to  zamende  ligghen  in  tis,  virgarum  congregatio ,  vlake. 
eynen  vlage,  vnde  strecket  sik  like  Brevü,  plecta,  nexus  ex  virgis  vel 
ichter  dat  hoffte.  Old.  ürk,  v,  1410 ;  papiro  factus,  vlate  (l  vlace,  d,  i. 
achte  kolgarden  .  .  vnde  liggen  an  20  vlakc).  das.  Vgl.  Brem.  WB.  i,  401, 
enen  vlage,  de  ene  achter  den  an-  engl,  fleak,  flake.  Vnde  see  hadden 
den.  Old.  ürk.  v.  1447;  N.  N.  heft  ene  bruggen  euer  die  Heete  gemaket 
7  stocke  landes,  groet  vnde  kleyne,  wol  van  twintich  eken  (Kähnen)  ,  . 
jn  ejDeme  vlage.  Old.  U.  v.  1550;  vnde  dar  was  mit  delen  vnde  myt 
.  .  mit  einem  schnore  tho  methende,  25  vlaken  rechte  bouen  ouer  hen  ghe- 
80  dat  ener  etlyk  lieke  vele  rumes  brugget.  Brem,  G,  Q.  131 ;  item  4 
Qnd  flages  kriegt  (1501).  Cod,  Brdb,  mannen,  de  de  vlaken  tuneden.  Brem. 
lly3J29;  men  vindet  an  underschei-  Jahrb.  2y  315;  8  gr.  dat  se  hadden 
denen  schichten  und  strecken  nun  ghehouwen  rüden  to  den  vlaken.  das. 
suidt,  halt  darup  eine  dünne  flage  30  314;  al0  de  hüser  bi  den  Gallis, 
erde.  Neoc.  i,  82;  de  gan  wil  in  welcke  weren  van  flaken  mit  ledder 
deme  knicke,  de  moet  styghen  al  na  edder  hüden  avertagen.  Neoc.  i,  164 ; 
der  flage.  Koker  S.  335;  vortmer  nen  de  voran  gingen,  drogen  hurten  ed- 
crud  to  vorkopende  in  vlaghen  vppe  der  flaken  van  strucke  gemaket  unde 
den  garden  (flächenweise)  behalven  85  dorch  einander  getunet.  das.  1,  472; 
kernen  (Kresse)  vnde  salvyen.  Lüb.  ock  buth  de  rath,  dat  nymant  schHll 
Z  R.  207,  In  der  Bedeutung  ^^schnell  droghen  up  vlaken.  Greif sw.  Burspr. 
^^o^^übergehender  Anstoßt  (bi  flagen,  103,  79;  it.  me  schal  keine  darne 
^oßweise^  vom  schnell  vorüberfliegenden  (Darren)  myt  vleken  drogen  by  XL 
Regenschauer^  pluvia  preceps.  KU.  40  i"-  broke.  Schlesw.  St,  R.  §117;  de 
«•  a.A  die  noch  jetet  üblich  ist,  s.  voetknechte  hadden  flacken  unde  bre- 
^iirenb,,  haben  wir  es  bis  jetet  nicht  dere.  Renner  0,  J,  1500;  brugge- 
Mi  iffkJ.  gefunden.  flacken.  Corp,  const,  Old.  IV,  nr.  39; 

vlik,  adj.  flach,  clivus,  ut  scutella  eyn  jeweick  meister  schall  gude  fle- 
(Sehüßd).  Voc.  Engdh.  u.  Dief.  —  45  cken  hebben,  vmb  dat  santh  tho  rei- 
Se  slogen  en  mit  vlaken  swerden.  nigende.  Lüb.  Z.  R.  (R.  d.  Maurer) 
itii.  Chr.  2,  597;  unde  sloch  ene  334 ;  2  wagen  fleken  (Bretter  oder 
"JJt  syner  vlaken  band.  Korner  113^;  Seitenleiter  der  Mistwagen).  Wism. 
^  idt  syck  bogeuen,  dat  hee,  in  me-  Inv,  f,  148,  —  Zur  Fischerei  ge- 
i^ughe  eyn  nige  schippe  to  buwende,  60  braucht :  ock  so  mögen  de  Seh.  buer 


VLAEEOaE  266  VLASBOTE 

setten  in  de  were  harnen  edder  an-  flackfisch,  rotschere.  KUmpin^  D9I. 
der  game  sunder  schütten  vnde  yla-  Beür.  554.  Häufig  ertoahnt  in  e.  Am- 
ken,  wen  se  ale  yangen  mögen.  Old.  gaben-  Verseichnis  bei  Sudend.  6^  nr, 
Urk  V.  1418;  daher  flakken:  „druckt  63  (v.  J,  1384).  8.  auch  Hans.  Bee. 
eine  Art  der  Fischerey  eur  Nachtzeit  5  4,  J281;  254.  Vgl.  Bahn.  s.  v.  flick- 
au8y  die  mit  kleinen  Neteen  jgwischen  heering. 
£wey  Böten  getrieben  wird."^    Bahn.  Tlamesch,  adj.  flämisch^  aus  Ebn- 

ylakegge,  Flackeck,  von  Steinen  dern.  ylamesch  gam  nnde  wäz. 
(mit  einer  obgefasetenEdke);  Ggs.  holl'  Kammer.  JSec&n.  d.  St  Brschwg.  v, 
egge,  Hohleck.  Item  6V8  verdingh  10  J.  1432;  vor  ylamesch  krnd  (dU) 
vor  1  dusent  ylacegghen  unde  vor  do  de  stede  hir  weren.  das.  z.  J. 
yorglaset  werk.  Brem.  Jahrb.  2^  293 ;  1434 ;  vlamesche  deken.  Bomm.  Gesch. 
tho  dem  yyften  male  8  dusent  vlac-  Benkm.  3^  119. 
egghen   unde    y%   duzent   tweyelder  ylamink    yel    vlemink,   flamingaSf 

ylacegghen.  das.  301 ;  Vor  24  duzent  1^  homo  est  de  Flandria.   Vbc.  Engdk. 
murstenes  unde  vor   2  duzent  hoU-  ylamnere  P  Dryer  dinghe  scal  meo 

egge  unde  vor  1  duzent  vlacegge.  weren  an  enem  perde,  anevanghes, 
das.  308;  Item  4V9  seh«  H.  T.  vor  starblint  unde  hovetsek;  yor  hovet- 
6  hundert  unde  1  verndel  vlackegge  sek  weret  men  verteyn  nacht,  vor 
und  legersteyns  etc.  (1486).  Z.  f,  N.  20  starblint  weret  men  ver  weken  . . 
&WÄ5.  1869,  S.  183;  vor  XX  mur-  De  dat  (pert)  heft  vorkoft,  de  mot 
stein  vnnd  XX  flageggenn,  de  qwe-  sich  des  untsculdighen,  dat  he  des 
menn  tom  bagen  vnnd  welffte  bauen  vlammeres  an  dem  perde  nicht  ne 
deme  k6r  (1536).  Wism.  ürk.  (Vgl  wiste,  do  he  dat  vorkofte  .  •  Nc 
XI  s.  vor  Ic  tweefiageggen,  mit  2  25  weide  he  sich  des  nicht  untsculdighen, 
aigef.  Ecken,  das.);  3m  dacksteins  so  mot  he  dat  pert  weder  nemen 
beiderleig,  Vi  gr.  flageggen,  36  holflf-  (rosh  Stat.  81,  3. 
ten  (sfur  Bedeckung  der  First)  (1539).  Flandern.    Myn  fyns  lee£f  ys  van 

Wism.  St.  Jürg.  Beg.  Flandern  vnde  hefft  einen  wanckelen 

ylakicheit,  f.  die  flache  (ausge-  80  modt,  se  gifft  einen  vmb  den  andern. 
streckte)  Hand.  Vnde  dat  houed  Da-  Ndd.  Liederb.  54.  Vgl.  Wander  8.  v. 
gon  vnde  twe  ylakycheit  siner  hende.  ylas,  n.  Flachs,    hart  van  vlasse. 

(duae   palmae    manuum)    de    weren       R.   V.  2785;  Dar  sse  (die  angdiicke 
a£Pgehouwen.  1  Sam.  5,  4  (L.).  Zauberin)  apennbar  bokande,  dat  sse 

ylakyisch,  j^Biejenigen  getrockneten  86  de  kunst  künde,  dat  erbe  flass  moste 
Fische,  die  am  Bücken  auseinander-  in  de  hogede  wassen,  vnnd  erer  na- 
gerißen  und  auf  sdche  Weise  in  zwei  ber,  wo  by  er  geseyget,  moste  an 
Hälften getheüt sind.^  (Wehrm.).  Item  der  erde  blyuen.  Böbd.  ürtheUsb.  f. 
vor  0re,  vor  selten  dorsch,  vor  vlak-  16^;  noch  hoffte  ick  2  bundt  hilligen 
uisch,  vor  grone  uische.  Gadebuscher  40  (d.  h.?)  flas,  wogen  4  Ltf  4Vs  mff. 
A^ntsreg.  2,  p.  8  (Jahrb.  des  V.  für  Wism.  Protok.  v.  1570.  —  vlasiart, 
mekl.  Gesch.  39,  13);  yortme  suUen       s.  iart. 

die   van  Dantzik  koufen  .  .  4  leste  vlasche,  /.  Flasche.    Item  1  stoue- 

viamisch  salcz  .  .  vnde  kurischen  ken  wins  Perseualen  in  de  vlasachen, 
vnde  heiischen  ylakvisch  vnde  stok-  46  do  he  to  deme  Schonenberge  vor. 
uisch  vor  X  m.  (1395).  Styffe,  Bi-  Wism.  Weinregister  v.  1478;  dede 
drag  II,  2;  hekede  vnde  pruschen  maken  .  •  vlaschen  (:  taschen).  Lüb. 
ylackfisch.  Lüb.  Z.  B.  453 ;  Vs  thunne  Badend,  v.  1091. 
aks,  4  schock  flackuis.   Kleist,  ürk  ylasrotei   „BJößegrube^ ,  um  Fkcks 

152;  droge  viswerck,  also  stockvisch,  60  ff^  roten.    Nemant  schall  ock  vkss- 


YLASSCHEVE  867  VLEGEIGH 

I 

rotben  maken  ame  dyke  etc.  Oreifsw.  Yleekt,  n.  und  Tleekte,  f.  Flechte. 

Burspr.  104,  81.   8.  rote.  trica  Tel  conia,   tricatura.  Voe,  En- 

TimekeTe,  scheye  (s.  o.)  von  Flachs.  gelh.  Ze  slughen  dar  enen  stumpen 
Vlassscheue  edder  ander  vnYledicheit.  nagel  dore,  Dat  benedigede  werde 
Cod.  Brdb.  J,  14,  315.  6  vlecht   (Christi)   brak   vore.    Farad. 

flsMeiiy  ylessen,  adj.  von  Flachs^  64^  31;  enen  gülden,  den  se  hadde 
fiächsem^  lineus.  ylessen  hemmede.  under  eren  vlechten  uppe  dem  ho- 
IM.  FassUm.  f.  o8b ;  Eyne  styge  vede.  Körner  234^ ;  Geflecht  van  Zwei- 
flessen  lenewandes  (1521).  Cassel,  gen  etc.  crathis  (crates)  en  vlechte 
Urk.  1522;  unde  hadde  alsus  einen  lo  vel  en  hört.  1  Voc.  W.  plecta.  Dief. 
Tiassen  ba^  deme  koninge  maket,  SeüenbreUerdesMisttvagens(Strodlm.). 
d,  h.  ihn  betrogen.  JB.  V  2783 ;  eneme  dar  warden  waghenbrede  van  unde 
enen  ylessen  hart  makcn.  Jod.  Sp.  dunghel  ylechten  (1411).  Wism.  Reg. 
f.  18.  S.  Spir.  f.  113 ;  (s.  auch  vlak,  yleke). 

ylit)  Gelee  ?  Om  flaet  yan  roode  16  (üs  Krankheit^  Impetigo.  Se  (de  wege- 
aelberen  te  maken  .  .  Neemt  so  yeel  brede)  yordrift  dat  ylecht  ynde  bran- 
aelberen,  dat  daer  een  oort  nat  uyt  den  bledderen.  Goth.  Ärgneib.  f.  1089^, 
komt,  nemt  dan  4  eyer  .  .  suycker  2.  —  „Flechte  von  Haaren,  Bändern 
.  .  roert  dat  dan  te  samen,  datse  etc.;  ü.  eine  auffahrende  juckende 
dan  als  ander  ylaet  alse  styf  is  etc.  20  Röthe  auf  der  Haut ;  it.  eine  Art 
Ostfr.  Kochb.  v.  1656^  f.  11^.  Waiteenbrodes    mit  Gewüreen^    nach 

ylftt,  Anbau  an  einem  Hause,   een       der  äußeren  Form  so  genannt,  botter- 
ylaet  yan  enen  hnyse,  een  anhangh,       flechte.''  Bohnert. 
appendix,  dicitur  domnncula.  Voc.eop.  ylecktelsndr,  Schnur  0um  Flechten^ 

(Bor.  beig.  7,  16)  u.  KU.  26  Wickel-,  Windelschnur,  fascia.  VocL. 

ylattersaek,  Schelte  auf  eine  lieder-  ylechten,   st.  v,   flechten,    motire. 

liehe  Person.  Ein  fram  wiff  der  eere  Voc.  W.  auch  intr.  sich  flachten,  ver- 
kan  nene  boren  ynde  flattersack  dfll-  breiten  (late  serpere).  Ylichtet  (ylech- 
den  vnde  yngestrafifet  laten.  Agricöla,  tet)  hoppe  oyer  enen  tun  eta  Ssp. 
Ladend.  S.  37.  80  II,  52,  1. 

iattieren,  schw.   v.     „die  Haare,  yleeke.    ^m   herwede  soll  man 

mehdem  das  Tuch  gerauht  ist,  durch  geben:  zine  yseren  huyen,  zine  troyen, 
eine  feine  Kratge,  die  in  anderer  zine  armeleden,  zine  ylekken,  sinen 
Dichtung  geht,  als  die  ersten  Kratzen,  kraghen  (1345).  Old.  Stat.  (Brem. 
in  die  Hohe  bringen,  so  daß  die  Schere  85  Stat.)  825.  Gemeint  ist  wd  der  brnst- 
sie  faßen  und  abschneiden  kann.*^  vlec,  Wamms.  s.  Mhd.  WB.  3,  337. 
Wekrm.    Sindt   eth  roe   lakenn,   de  yleek(e),  f.  Fleck,   yleeke,  macula. 

schall  men  nigenn  inth  erste  yth  Voc.  L.  yel  menda.  Voc.  Jßngelh.  — 
denn  harenn,  ynnd  affgescharenn,  De  coninck  der  byen  heuet  in  den 
ynnd  dar  na  gekrumpet,  ypgeruget,  40  yoerhouede  ene  yleeke,  daer  he  mede 
geflattiert  in  der  yerwe  na  ghelegen-  yerciert  wort  alse  mit  eines  conin- 
heit  etc.  LOb.  Z.  R.  306 ;  to  der  ghes  crone.  B.  d.  Byen  f.  95^ ;  slan 
Tarwe  flattieren,  „das  Tuch  mit  stum-  is  twyerleye ;  eyner  leye  heth  yim 
pfen  Seheren  scheren^  damit  es  einen  inferre,  dat  ander  heth  yerberare, 
feinen  Glanz  bekommt.^  Büdiger,  Gl.  46  dath  het  slan  alse  backensiege  ynde 
zu  d  Hamb.  Z.  B.  flecke.    Ssp.  IL  34,  Gl. 

yl^  f.  Fleihen,  Bitten.    En  hedde  yleckede,  Untiefe.  Dat  is  dar  ylack 

he  sik   sulyes  nicht    so   sere  tegen       ynde  de  yleckede  de  het  Orffernesse. 
den  rad  geothmodiget  unde  in  de  flee       Sedmch  XIV,  28. 
gegeyen  etc.   Gott.  Urh.  v.  1458.       60     yleekieku.yleekechtieb,  (u^'./Iec&t^. 


YLEDER  268  YLEGE 

anÜathe,  dat  bleyk  unde  rleckechtich  .  .  von  muesen,  fleer  muse,  beine  von 
is.  Herbar.  f.  3S>;  stere  unde  bocke  den  perden  etc.  Münsty  Chr.  2^  152, 
manniger    varue   vnde   ylechechtich.  vle^e,    m.     1,    Ordnung^     Zierde, 

1  Mos,  30,  35  (H.).  Schmuck,    PtUs,    bes.    KqpfputjB   der 

vleder,  Flieder^  HoUtmder^  sambu-  5  Fratzen,  0  Maria  (Magd.),  wo  is  doch 
ais  nigra.  Zum  abergläubischen  Oe-  deme,  dat  du  also  sere  steist  na  dem 
brauche  verwandt:  Ere  bedde  vnd  yleghe  dines  liues  in  so  groter  ho- 
küssen  möten  ock  van  en  vp  sonder-  uardie?  Van  d,  wege  d.  crutees  f.  E7; 
like  dage  ynd  stunden  mit  orant  vnd  Legget  wech  den  fleghe,  de  sundygen 
yeerkleuerbledischen  krude  an  yeer  lo  dracht.  Pass.  Chr.  300 ;  Neoc.  i,  517 
orden  gestoppet  werden  .  .  Se  mö-  (vgl.  Jf,  112  u.  116);  ein  yewelick 
ten  ock  mit  den  yörnemesten  lüden,  unser  borgere  were  plichtich  een 
80  am  meisten  radt  by  en  söken,  herwede  to  geyende,  men  de  yrouwe 
dremal  ynder  einem  flederbusche  na  mochte  beholden  eren  ylege  unde 
der  luchteren  handt  blindelinges  her-  15  tzirheit.  Brem.  Jahrbb.  2,  85 ;  darna 
umme  gähn  ynd  desülyen  auerglöui-  (bei  einem  Tanze)  strek  de  koning 
sehen  minschen ,  stylle  swygende  (Christ,  v.  Dan.)  der  koninginnen  den 
sachte  leyden,  yp  dat,  wen  se  yp  flege  af  Tan  dem  koppe  ynd  darna 
ynsteden  gewesen  ynd  swymelige  wehe-  allen  den  juncfrowen,  so  dat  se  in 
dage  darsüluen  ylich  bekamen,  en  20  den  hären  danzeden.  Hamb.  Chr.  155; 
krafitherlick  gehulpen  werde.  Oryse^  hechten  ynd  flechten  de  nye  mun- 
L.  B.  fr.  33;  gades  werde  tho  wed-  stersche  flege  ynd  haarulen.  Oryst^ 
dorn  werd  ofit  gehandelt  nicht  al-  L.  B.  fr.  12;  unde  dat  ik  mi  yor- 
leine  van  den  papisten  .  ,  sondern  hayen  hebbe  an  jenigen  dinge  unde 
ydt  werden  ock  töuersche,  segeners  25  myn  hoyet  homodighen  cyret  hebbe, 
gefunden,  so  dar  yörwenden,  se  kön-  unde  ock  mynen  ghestliken  yleghe, 
nen  der  gewalt  des  düuels  meister-  besunderghen  de  krönen,  de  ick 
lick  yörkamen,  edder  de  so  yam  dreghe  in  eyn  teken  dyner  leye,  nicht 
düuel  gequelet  werden,  daruan  krafft-  in  otmodicheit  gedregen  hebbe.  Brem. 
hertlick  erlösen,  wen  se  in  ere  slap-  30  lib.  pr.  34^.  —  2.  Beordnung^  Schlich' 
bedde  leggen,  edder  by  sick  in  den  tung,  Beilegung  eines  Zwistes,  her- 
kleidern  berumme  dragen,  orants-  toch  H.  makede  gerne  yrede  unde 
krudt,  knufflock  ynde  wörmete,  so  flege.  Leibn.  3^  197;  umme  fleges 
gecrütziget,  .  .  darby  ock  sonderlike  willen,  das,  224 ;  eyn  fruntlich  yor- 
rode  corallen,  eken  myspelen,  fle-  35  scheit  ynd  flege  gededinget  tuschen 
derbleder  ynde  ander  afi^ödisch  nar-  etc.  Cod.  Brdb.I^  19,403 ;  enen  ylege 
renwerck  schal  gehören,    das.  fr.  47.       maken  (1416).  Lüb,   ürk,  V,  S.  630; 

yleder-,  ylSrmfis,  f.  Fledermaus.  dardorch  de  saken  .  .  to  flege  moch- 
hadden  ylogele  lick  vledermusen.  ten  kamen,  das.  III,  1,  491;  ynde 
Komer  40^;  erer  (der  krygesl&de)  40  se  geuen  sick  do  tho  yrede  ynd  vlege. 
etlike  hebben  an  sick  affgftdische,  Bost.  Chr.  (v.  1310—14)  S.  34;  so 
d&uelsche  n&cke  vnde  st&cke,  in  deme  lange  de  sake  yan  beident  parten  to 
se  ehre  wehre  ynde  wapen  t5uerscher  slete  ynde  yleghe  gekomen  sy  (1485). 
wyse  in  segenen  ynde  desAlue  mit  Wigands  Arch.  5,  226;  to  ylege  vnde 
flederm&se  blodt  in  wyhen,  schryuen  45  vruntschup  komen  (1413).  Lab.  Urk. 
darup  etlike  crfttzzyffersche  bock-  F,  nr.  463;  of  dar  jenigh  had  .  . 
stauen.  Gryse^  L.  B.  fr.  19;  der  untstan  were,  wor  en  dunket  vleghc 
koningk  heft  für  (voran,  zu  erst)  ge-  daran  nutte  syn,  den  scholen  se  en- 
offert,  dat  ander  gemein  volck  na  .  .  drachtliken  vleghen,  of  se  können. 
yon  aJlerlei,  dat  sie  konden  kriegen  50  8.  H.L.  Urh.  11^  302;  vp  dem  rikes- 


VLEGE  269  VLEN 

dage  wnrde  auermal  de  sake  gehan-  vieler,  eine  aUe  friesische  Müiue, 

delt,  aaerst  men  konde  noch  keinen  ettcas  mehr  als  ein  Bremer  Grote. 
flege  finden.  Kantjsow  170;  nu  mo-  Ock  schal  een  jewelyck  Oldenborger 
gen  se  stan  na  flege.  Lüiencr,  3,  nr.  (grote)  gelden  vifiPteDhalven  swaren, 
325^  2i,  —  Hieher?  Van  dem  torne  6  de  vresche  vlegher  sestenhaken  swa- 
(ien  Gasdras  tfon  Persien  mctchen  ließ)  ren,  de  vreesche  kru[m]8terd  yeer- 
qoam  water  vnde  regheo,  Dar  weren  denhalyen  swaren,  utesprocken  de 
register  to  maket  vnde  vlegen  (Ein-  nyen  vreeschen  vleghere  unde  kra[m]- 
ridUungen^  Vorrichtungen?)^  dar  van  sterde,  de  rede  sind  verboden.  Brem. 
qoam  blixeme  vnde  donreslege,  Wan  lo  Münzed.  v,  1466, 
Cosdras  wolde.   Josef,   V.  d.  7  Tods.  vlegesone,  f  (tautd.  Zssteg,)  Sühne, 

r.  4975.  (oder  eum  f.  W.?)  Vergleich.    Se  gingen  eyne  flegesone 

vlege,  f.  Fliege.  Wo  grot  der  vie-  und  frede  in  (tractatum  concordiae 
gen  schar  is,  dennoch  so  moghen  se  sive  pacis).  Westphai.  3,  151. 
Terdrinen  de  wespen.  Alex.  f.  27^ ;  15  fleke,  flike,  Pfeü  ("=  frzs.  flache  ?). 
meuDygen  dem  arret  eyne  flege,  Da  vnd  hedden  (die  Türken)  vntellike 
se  men  kompt  up  der  want.  Koker  flicken,  die  vergiftet  weren.  Kanteow 
&  SM.  145 ;  dem  ick  aver  fefftich  naren  van 

vlegel  (vleil,  Hör.  belg.  7,  10)  u.  fleken  vpm  liue  geteilet,  das.  146; 
?Ieger,  ni.  Dreschflegel^  tribula,  ein  20  es  weren  aver  viele  schützen  vnter 
vlegele.  1  Voc  W.  vlegere,  cilindrum,  den  Türken,  dieselben  betten  tar- 
tribula.  3  Voc.  W.  tarische    bogen    vnd   belabbete  vnd 

vlegelkoppe,   =  vlegelkappe,  co-       vergifftede  pfeile    vnde    flicken    etc. 
riom  tribuli,  lederne  Kappe  eur  Fe-       Pomerania  2^  233.     Vgl.  die  SteUen 
stigung  des  FlegeUdcppels  an  die  Hand-  25  hei  Grimm  s.  v.  flitsch. 
*aie.  Grimm^   WB.  3,  1749.     Item  vleke  =  vlake,  s.  oben. 

beu  ek  schuldich  1  fr.  Katrinen  .  .  vlelich,  ad;,  flehentlich.  Durch  vle- 

vor  flegelkoppen,   myddelbende,   re-       liehe  bede  myner  herren.  Lacombl.  4, 
men  to  selent&ghen  etc.  (1399).   Su-       nr.  349. 
dend.  8y  8.  377.  80      vleliken,  adv.  flehentlich.  De  vorsch 

rlegeB,  st.  v.  fliegen.  Kere  her  di-  sprak  vleliken :  dit  scheiden  is  ane 
nen  vlogel  ande  vlech  to  miner  rech-  not  nu,  vrowe  müs  etc.  Gerh.  v.  M. 
ten  aide !    De  vogel  vloch  etc.  R.  V.       3,  46. 

245;  0  ziele  ( Seele)  I  make  dyn  ne-  vlSn,   schw.  v.    flehen^   hüten.     De 

steken,  vlach  in  de  gaten  des  steyns.  85  arme  (von  einem  Löwen  gefangene 
iiti.  e,  Elucid.  f.  73^ ;  nu  schal  aver  Maas)  vlede  unde  rSp.  Gerh.  v.  M. 
vkgea  ein   düfarn.    Sündenf   1801;       16,  6. 

neman  schal  laten  sin  beyd  (Gebet)  vlSn,   st.  v.    fliehen,    äUs.   fliohan. 

mme  de  vlegenden  gedanken,  de  om  (Die  Formen,  namentlich  des  Prot, 
^omeniasynemhejde.  Ecdes. f. 29c.  40  u.   Partie.,   wechseln  mit  denen  von 

vlegenvftt,  m.  Fliegenfuß;  bildl.=  vlegen,  fliegen.)  Staut  vp  vnde  vlu 
nichts,  so  hebben  se  doch  in  dodes  geringe  (eüends)!  De  dyaken  ant- 
noden  nicht  eiben  fiegenvott  daruan  werde  em  seggende:  ick  en  mach 
erlanget  Gryse,  Speg,  f  C\  nicht  vleyn,  wente  isset  dat  ick  vley, 

fltgtmwtger^  -wegel,  Fliegenwedel.  45  so  mostestu  vor  my  steruen.  Dial. 
flegeiiweger,  flabellum,  instr.  cum  quo  Greg.  212^;  vluch!  2  B.  d,  Kon.  9^ 
fagantar  musce.  Brevü.  mit  vostag-  3  (H.) ;  vle  my  nicht,  knecht  goddes. 
gein  (Fuehsschwänifen)  unflegenwey-  Korner  64^;  de  mus  vlut  in  ere  hol 
gel  kan  men  nemande  scharpe  stu-  unde  de  vogel  in  sin  nest,  de  mon- 
pen.  Koker  S.  378.  50  nyck  in  syn  closter  vnde  de  werliken 


VLENSBEEN  270  VLfiSEKEK 

lade  vlen  ander  de  beschermynge  95;  he  at  nen  vlesch  in  eineme  jar, 
erer  heren.  Liib.  Ptissian.  f.  ^;  wat  vlesch  it  si,  wilt  edder  tarn.  B, 
wanner  eyne  slange  vor  eme  (dem  h.  V.  283;  wagen  mit  spise,  spek,  bot- 
Kreuze)  vlaet  in  eyne  cleyne  gat.  teren  .  «  droge  vlesch.  Magd.  Seh, 
Dial.  Greg,  210;  myn  dochter  vlut  5  Chr.  408^  15;  min  vlesch  is  vakeo 
alle  man.  Sed.  Tr.  158 ;  of  he  in  ein  worden  bekoret.  Lab.  Dodend.  v.  1025. 
ander  gerichte  vlut  •  .  Vlucht  aver  —  Nu  se  ick  van  der  gnade  Jesu 
he  to  dorpe  oder  to  steden.  8^.  II,  Cristi,  dat  nen  vlesch  oghe  (leibliches 
71,  4;  de  tytliken  dynge  vleen  ge-  Ät4ge)  seen  kan  noch  ienich  ore 
ringe  van  vns.  Bidl.  Greg.  215;  de  10  hören  kan.  Komer  22^. 
h.  Oregoria,  do  de  brutloft  bereydet  ylSsbank,  f.  Fleischbank.  Tho  deme 

weren,  vlo  86  in  de  kerken.  das.ldTh;  erfife  gehöret  acker  .  .  boemgarden 
vele  borgere,  de  den  hunger  nicht  ynd  hoppengarden ,  vleschbencken 
verdragen  mochten,  vloyn  vt  der  vnd  brotbencken  etc.  Ndd.  Bechtsb. 
Stadt,  das  186h;  de  dyaken  vlo  .  .15/*.  27;  de  densche  ammeral  nam  mit 
des  morgens  eyscheden  de  Lumber-  sinen  schepen  de  flucht  und  hedde 
den  den  dyaken  .  •  de  prester  ant-  geren  de  Lub.  schepe,  der  man  vire 
worde  en,  dat  he  hen  gevloen  were.  weren,  up  de  fleDbank  geoffert  (d.  h. 
das.  213 ;  de  bischof  van  Kantelbergh  dem  Untergänge  preisgegeben),  v.  Havd, 
wasghevloghenutEnghelant.ZrüA.CAr.  20  Chr.  32.  Vgl.  Gr.  WB.  s.  v. 
ly  51.  —  Auch  Irans.  (=  vlochenen).  (vlSs-),  vleschbarde,  f.  Fleisehaxt, 

De  ohre  goeden  (Güter)  in  de  Stadt  -beü.  Der  selve  nam  dat  licham  (eines 
Emden  hadden  geflogen.  Befi.  292;  getödteten  Verräthers)  und  leide  dat 
unde  begunde  sick  to  vleeude  (sich  up  eine  bank  und  heve  dat  in  twelf 
i^u  flüchten).    Korner  71^.  25  stucken  mit  ein  fleischbarden.  Münsi. 

vlenseken,   schw.  v.  heucheln,  vor-       Chr.  2,  171. 
geben,     simulare,    vlenschen.     Bief.  ylescbe,    f.    Flasche,     de   vlesche 

schmeicheln,    schön    thun,    liebkosen.       wynes.  B.  d.  Byen  f.  161^. 
vlen8ekenvelleyvekoseD,adulari.  Voc.  vleseken,  schw.v.  (contr.aus'9\tH' 

Engelh.  De  nature  lachet  to  den  30  seken)  schmeicheln,  schön  thun.  (hd. 
mechtigen  vude  vlenseket  den  riken.  vlenseln,  mulcere,  palpare  ?  Gr.  WB. 
De  gnade  auerst  etc.  Navdg.  3,  59.  s.  v.)  vleseken,  oghelen ,  blandire. 
8.  weiteres  unter  vleseken.  Voc.   Strais.     Vleseke   myt    dyneme 

vlenseker,  m«  Schmeichler.  Vlen-  manne  vnde  rade  eme  etc.  BicUer 
sekers,  plumenstrikers  de  hebben  ök  35  14,  15  (Vulg.  blandire;  C.  smeyke 
bi  sik  etlike  heren,  Mit  den  se  der  dynen  man);  vnde  isset  dat  he  vle- 
armen  swet  vnde  blöt  vorteren.  Lüb.  seket  (mit  d.  Glosse:  dat  he  de  war- 
Bodend.  v,  443;  Vnde  gyfF  my  wis-  heit  swighet;  C.:  dat  hee  vntfynset; 
liken  to  negen  van  den  vlensekers.  Vulg.:  dissimulaverit).  Sir.  28,  13 
havolg.  3,  32;  de  oren  beden  den  40  (L.);  so  wi  se  nicht  konen  vorwyn- 
bosen  vlensekers.  das.    Vgl.  vleseker.       nen  mit  wapene,  möghen  vorwynnen 

ylenselik,  adj.  schmeichlerisch,  de  myth  vleDekenden  reden.  Passionei 
vil  na  vormiddelst  den  soten  vlense-  f.  219^ ;  myt  vle0ekender  drogbery e. 
liken  worden  orer  olderen  weren  ge-  das.;  he  viesekede  alderweghene  in 
togen  van  den  cristen  gelouen.  Lüb.  45  des  koninghes  oghen,  men  achter 
Passion,  f.  43^.  synem   rugghe  .  .  warff   he  yo  syn 

ylSs,  vlSseh,  vlSsk,  n.  Fleisch,  Alle  ergheste.  JDenscke  Krön.  f.  0  7b ;  mit 
yles,  dhat  thosneden  is  (1303).  Brem,  en  (den  Kindern)  bauen  mate  hertzen 
Stat  56 ;  vleys  to  etene  dat  yorsmade  vnd  schertzen,  dweseken  vnd  viese- 
he  ander  wylen  nicht.  Münst.  Chr.  1,  50  ken,  helen  vnd  speien.  Grjfse,  L  B. 


VLESEKER  271  VLET  VLETE  VLITE 

fr.  9  L3.  —  i2^.  sich  stellen  cis^  mer  ghesedeget  van  gestliker  spise 
simnlare.  —  Die  SUÜe  Mered,  B.  d.  dan  van  vleyslicher  spise.  Münst. 
Km.  19:  se  Yorsmaden  ene  .  .  Bun-  Chr.  i,  95;  eines  ylesliken  broderes 
der  he  Tlesekede  se  sik  to  hoderen  (1317).  MeU.  Urk.  nr.  3921;  dyne 
(Viag.:  dissimulabat  se  audire)  ist  5  beiden  vleesliken  brodere.  Sp.d.Sam- 
terdaUj  sie  muß  heißen:  vlesekede  müt.  III  in  e.  Gebet  an  St.  Demi- 
sik  to  hörende  oder  vlesekede  se  nicus. 
nicht  to  hörende.  ylismenger,  m.  Fleisehhändler  (vgl. 

vleseker,  m.  Schmeichler,     ogeler,       iserenmenger,    vischmenger    u.    a.). 
smeker,  adalator,  palpo.   Voc*  ^rals.  10  lanio.    Dief.  n.  gl. 
«.  3  Voc.  W.   —   Dem   gaden  rade  vlSs-seharne,  f.  Bank^  auf  welcher 

schal  T&me  sin  der  vleseker  saghe.  Fleisch  ^um  Verkauf  ausgelegt  ist, 
Ecdes.  f.  4äh;  dat  is  der  vorsten  Fleischschranne.  He  volget  ohr  (der 
ard,  dat  se  de  vlesekere  gherne  unkeuschen)  na  alse  ein  osse,  de  to 
hoiret  das.  f,  1439^;  de  vlesekers  15  den  vleyscharne  geuort  wert  mde 
(sinnlatores)  vnde  de  sneideghen.  doch  nicht  weit,  dat  he  to  dem  dode 
Hieb  36y  13  (L).  geit.  De  7  Dodsunde  f.  9. 

vlesgaflel,  Fleischgabd  (um  Fleisch  ylSssehrange  =  ylesschame.    ma- 

m  den  Wimen  jsu  hängen  oder  herunter-       cellum.  Voc.  Engelh.  macellum  cami- 
iuiiehmen).     kornvorken  nnde  vleys-  20  fienm.   Kid.  Stadtb. 
gheflen.   Oosi.  Stat.  104,  35.  y\i%'W^t%^(  Fletsch-)  Bratspieß.  Y^di- 

yleshtswer,  m.  Fleisckhauer,  d.  i.  den  grote  stocke  alse  dicke  flisch- 
ier  Henker^  carnifex ,  vleyschouwer.  spete  vnd  slogen  vp  dat  volk.  Hamb. 
S  Voc  W.  u.  Dief.  n.  gl.  s.  v.    0  du       Chr.  124. 

iam^like  tyranne,  du  hose  gnytterd,  25  Tldsvrouwe,  f.  Fleischfrau,  d.  i. 
da  morder,  du  vleischower  (sagt  die  Händlerin  mit  Fleisch,  wy  synt  des 
Frau  Mu  ihrem  Manne,  dem  Christen-  eyndrechtliken  ouerkomen ,  wanner 
Verfolger  Dacianus).  lAib.  Passiov.  /.  de  twe  personen,  de  in  unseme  stiebte 
100^;  in  der  stunde  der  bedrofnisse  gheheten  sint  vleyschvrowen  .  .  vor- 
aIso  de  Tleischouwer  sede  to  Paulo:  so  steruet,  unde  an  lyue  nicht  mer  en 
bereyde  dinen  hals,  do  sach  P.  etc.  sint,  de  nu  to  dem  vleyschamte  be- 
das.  1414.  —  der  Fleischer,  Schlädi-  lenet  synt,  so  etc.  (1409).  Wigands 
ter.  kofk  en  vleshowere  quic,  dhat  Arch.  V,  337. 
men  ethen  mach  etc.  (1303).  Brem.  vlet,  vlette,  Ebene,  Boden,    plani- 

Siat.  9L  85  ties,  vlet  vel  vlette,  plas,   slich,  eyn 

(vlSf-),  vlteUiSy  n.  Fleischhaus,  vleck.  Dief.  pavimentum.  Voc.  Ol- 
'tdiam.  It.  VIII  punt  de  knoken-  denb.  Vgl.  ags.  flat,  flette ;  aUs.  flet, 
faauwer  ram  flesckhuß.  Hanov.  St.  JZ.  fletti;  mhd.  vletze.  Vietleickt  gehört 
261.  hieher:    ;,vlet,    vlotte,    der    Ort    im 

vietieheit,  f.  Schmeiehdei.  Noch  40  Bauerhause  bei  der  Thüre,  wo  man 
van  vorreringe  so  ward  se  ny  be-  isset ;  underschlag  ist  damit  einerley.^ 
weget  noch  mit  vlesicheit  bedrogen.  Strodtm.  p.  58;  „eine  jede  der  beiden 
Lab.  Passion,  f.  45^.  Seiten  oben  im  Bauerhause,    weiche 

ttükt  röhr,  flesick  vnd  ander  mit  Fenstern  erleuchtet  sind,  etwas 
scbelpgrass.  Rüg.  Landbr.  c.  146,  45  reinlicher  gehalten  werden,  und  wo  die 
8.  402.  Betten  sind.""   Br.  WB.  1,  413. 

{YÜM-)^YlisthkrQWWt\y  Fleischkreul,  vlSt,  vlete,  vlite,  n,  und  m.  Fluß, 

i.  kroweL  komegaffele,  fleschkrou-  jedes  Rinnsal,  iünsüich  oder  natiir- 
welle.  Ndd.  Reehtsb.  f.  156b.  Uch,  groß  oder  Mein,  so  wie  das  auf- 

Tltelik,  a4f'  fleischlich.   Se  worden  50  laufende  Waßer  selbst,  I%ut.    rivus, 


VLETE  272  VLETEN 

ylith.  Breml.  Bi  enem  dorpe  gink  ein  Körpers  zerstören  oder  doch  2ai- 
vlet,  dat  was  dep.  Oerh.  v,  M.  5, 1 ;      menj^ 

dut  vlet  droyet  (ist  trübe)  unde  wlo-  Tlete,  Aderlaßeisen^  FlieU.    flebo- 

met,  dat  ik  is  drinken  nicht  en  mach.       tomum.  Dief.  It.  2  0.  vor  1  yaden  (?) 
das,  2^  24;   do  sede  de  clusener  to    5  flete  tom  badstouen   (1471).    Falds 
Gristofer :  weistu  ok  dat  vlet  wol,  dar       Staatsb.  Mag.  d,  466.     S.  yleteme. 
vele  lüde  ouer  varen?   sette  dy  by  yletecbtieli,  adj.  fließend.    Water, 

dat  ylet   vnde   drech  de  lüde  ouer.       dar  bete  inne  ghesoden,   is  gad  den 
Lüb.    Passiondl  f.   166c;   ynde    die       seren,    seyken,     yletechtighen   oren. 
houelade  weren  in  twen  hupen,   dar  10  Herbar.  f.  11^. 
en  vleet  twischen  en  was,  dat  die  ene  yleteken,  n.  Demin.  £su  vlet.  ÄTer 

hupe  to  deme  anderen  nicht  komen       de  f&rsten  dammeden  dat  kleyne  fle- 
künde.   Brem.   G.  Qu.  117;    yorylut       teken  water  to  etc.    Abd  184. 
alse  dat  vleith  van  Egypten  (defluet  yletel,  Floßfeder?    Mank  den  ?i* 

sicut  fluvius).  Arnos  P,  S  (H.)\  de  15  sehen  alle,  dede  dar  hebben  schoae 
here  hadde  verdroget  den  ylete  des  vnde  vlethelen,  de  zynt  reyne.  lacc, 
Jordan.    Jos.  5,   1  (H.);    over   den       Ere.  f.  35. 

gruwsamen  vleet  desses  dovendighen  yletemey  m.  und /*.  Instrymeni  ßw» 

meres.  Bruns^  Beitr.  i,  100;  in  deme  Aderlaßen^  Fliete.  ahd.  fliedima,  mkd. 
jare  do  was  grot  upstowinghe  der  20  yliedeme.  flebotomum.  Voce.  Dat 
vlete  unde  der  watere.  LOb.  Chr.  i,  perdt,  dat  de  schalen  heft,  dem 
75;  bet  to  deme  ylete,  gebeten  de  schal  man  dar  yn  slaen  myt  eyneme 
Stopnisse.  das.  2^  585;  se  buweden  yletem,  dat  ze  dar  nycht  gantz  yn 
eyne  nygen  Stadt  uppe  deme  vlete,  en  sy.  Wölf.Mscr.60^f.l81^;  wente 
de  Wakenisse.  Bothos  Chr.  f.  186;  26  dat  ys  ghedaen,  so  schal  mannemeo 
hus,  dat  beleghen  is  up  dem  ylete  *eyne  vleteme  vnd  houwen  yn  de 
(in  Hamburg)  (1389).  Laurent^  p.  75 ;  stede,  daer  de  boze  haer  ghestaea 
dat  flet  yor  dem  Wynserbome.  Hamb.  hebben.  das.  f.  178c;  welk  perdt  de 
Chr.  455;  du  lutter  vleet  des  ewy-  vlotgallen  heft,  deme  schal  man  myt 
ghen  bornes.  Sp.  d.  Sammitt.  III  in  so  ener  heiten  vletmen  dar  mydden  yn 
e.  Gebete  an  St.  Hieron. ;  Swelk  wer-  slaen.  das.  f.  178^ ;  de  drose  opene 
der  sik  ok  irhevet  binnen  enem  vliete  myt  eyner  vletmen.  Wolf.  Mscr.  23, 
(Var.  vlote).  Ssp.  2,  56^3;  alle  ylyte  5,  f.  55b;  de  bartscherere  gheuetto 
vlyten  in  dat  mer.  Bavenst.  f,  34^.  herwede  .  .  al  ere  schermessede  vnde 
Häufig  imzweUen  Theüe  cotnponierter  35  vletmen  vnde  latiseren.  WigandsÄrek, 
Ortsnamen^  z.  B.  Elsvlete,  Wersvlete,  II,  44 ;  vnde  wundeden  sik  sulnen 
Zestervlete  u.  a.  .  .  mit   mesten   vnde   mit   vletemen 

vlete.    Glöckler  in  d.  Meld.  Jahrhb.       (cultris  et  lanceolis).  1  Kon.  18, 26(L). 
15,  111 :  „Es  sind  für  das  Wunden-  vleten  (vliten) ,  st,   v.   1.  fließen, 

maß  in  Meklenb.,  u.  vorsüglich  in  den  40  vom  Waßer  etc.  alts.  fliotan.  Eu  vl^ 
Städten,  drei  größere  Abstufungen  tende  water,  fluvius.  Dief  do  toch 
wahrzunehmen  :Vlethe,Lemn\ia,Been''  he  vort  wente  dar  de  Or  in  de  £1^6 
broke,  d.  h.  schwere,  hohen  Bußen  vlut.  Magd.  Seh.  Chr.  27,  20;  dat 
unterliegende  Verletzungen  (=1  kämpf-  vleet  Ptyna,  dat  vor  der  stad  Demyn 
bare  Wunden)^  die  entweder  eine  ge-  45  ylut.  Korner  55a;  clagede  dat  mit 
wiße  Tiefe  u.  Breite  haben  u.  an  vletenden  tränen,  das.  22o;  we  dem 
gefährlichen  Leibestheüen  zugefügt  anderen  hör  veghede  in  de  goten,  so 
sind,  oder  welche  die  Knochen  des  dattet  vor  sine  dore  vlote,  syn  broke 
Körpers  wesentlich  verletzen,  oder  is  1  seh.  Hanov.  St.  JR.  532.  — 
endlich,    wdche    ganze    Glieder    des  50  2.  fließen,   von  Dingen,  die  auff  oder 


VLETQÜELLmaE  273  VLIEN  VLIGEN 

tu  dem  Waßer  schunmmen,  Vnde  (dat  men  alsus :  nym  dragencia  altomale 
water)  also  ram,  dat  twe  schepe  ru-  myt  den  wortelen  ynde  stampet  myt 
mes  ghenoch  bebben  een  by  deme  vlie  yan  olye  (d,  h.  wol  die  Haut^ 
anderen  to  like  hen  to  vletende  (1390).  der  Übereug^  der  sich  auf  dem  Öle 
Lab.  ürk.  4,  nr.  519  \  dar  ne  kun-  6  bildet).  Goth.  Ärsfneib,  f.  111^^  20 
den  de  groten  schepe  nicht  to  vleten.  (Regel  s,  v.  wormkrude  meint,  es  könne 
IM.  Chr.  i,  45;  se  rumeden  de  ha-  ÖUreber  bezeichnen);  daher  auch  die 
veoe  wedder  op,  dat  de  schepe  kon-  Augenkrankheit,  die  nach  der  gerin- 
den  yleten.  das.  2,  577;  set,  gindert  geren  oder  stärkeren  fehlerhaften  Hatd- 
Tlut  yrou  Jutte.  R.  V.  756 ;  dat  gelt  lo  (F€ll)bildung  leucoma  oder  pannus 
rint  alderwegen  boven.  das.  6773.  heißt.  Dit  sint  de  zuke  der  oghen, 
i{t\/^f\liM^tif.töMicheVerleteung?  de  men  mach  boten,  dat  sint  hude, 
(t.  vlet.)  We  so  kampen  willen  omme  vly,  likdorne,  böse  bran  .  .  watervly, 
fletqaelliiige,  so  moet  he  echter  kam-  vinnen,  gicht  etc.  Wdf.  Mscr,  23,  3 
pen  mit  twen  handen  up  tween  han-  16  f.  99^ ;  to  den  bladeren,  mal  vnde 
den,  en  up  beide  handen  sonderich  naren,  stod  vnde  vly  nym  camfer  .  . 
tho  theen;  so  sal  hyt  bewysen  mit  ynde  drop  in  de  oghen,  so  werd  id 
twen  trouwachtigen  bueren  .  .  daer  gud.  das.  97;  Gregorius  secht:  jo  de 
na  mit  ses  eeden  syns  naesten  liyes,  ochappel  scharper  is,  io  he  scharper 
de  den  doedslach  besien  en  beschou-  20  s&t,  men  de  dat  wytte  yligh  edder 
wet  hebben,  daer  de  moertquellinge  mal  (Fleck)  darvor  heft,  de  en  sfit 
em  äff  geqnellet  hadde,  alsoe  et  mit  nicht.  Serm.  evang.  f.  190d, 
rechte  kampweerdich  sy.  Richth.  367,  ylien,  vligen,  (yleien,  vliggen,  yli- 

§  18.  cken),  st.  t;.,   sehr  selten  schw.    aÜs. 

tetferiBk ,  altn.  fletfoeringr,  einer  25  flehan.  I.  ordnen,  in  Ordnung  legen, 
der  sieh  u.  sein  Vermögen  auf  Lebens-  ordinäre,  disponere.  Voce,  dat  ein  by 
seü  in  Gewalt  eines  andern  gibt  und  dat  ander  vogen.  Hoffm.  Findl.  163. 
dafür  Leibeucht  ausbedingt;  von  flet  £;unächst  von  Sachen,  die  man  in  Ord- 
(domns),  ahd.  flezi.  Der  flätföring  nung,  zurecht,  setzt  oder  stellt,  bes. 
mr  g^oöhnlich  ein  alter,  kränklicher  so  schichtweise.  Ek  mot  de  stole  to  samen- 
Mann,  der  mit  seinen  Vertvandten  de  setten  unde  ylien.  Janicke,  Beitr.  p. 
nicht  auskommen  konnte.*^  Gr.  R.  A.  3;  dat  holt  to  ylyende.  Brem.  Jahrb.  2, 
319.  Een  eghene  man  ynde  en  be-  274 ;  IL  s.  vor  1  sehnte  yulholt  in  den 
gheaene  man  vnde  en  fletfonnck  mo-  stapel  tho  yligen  (1515),  Wism.  St. 
ghen  nicht  eruen.  Jiit.  Lowb.  1,  25;  35  Jürg.  Reg.  f.  52;  ick  had  ein  yoder 
knechte  ynde  de  in  enes  anderen  holts  up  minen  wagen  gefleegen. 
iacke  syn  alse  fletforinghe  mögen  Fa^^n.  z^.  d^^,  «95;  3  seh.  Fredericke 
nommendes  yormundere  wesen.  das.  den  dreck  uppe  deme  appelgraven 
Bl;  de  syk  enes  gyfft  ynder  enes  an-  to  fligende.  Z.  f  Nieders.  1867,  S. 
deren  iuck,  dat  dar  fletforen  beten,  40  177  (gleich  nachher:  den  dreck  uppe 
de  en  mach  des  nicht  wedderkomen.  dem  merkede  to  hope  .  .  to  slande) ; 
das.  32.  ende  sloch   ene    (den  Ochsen)    doet 

fleite»  (eig.  Flöte,  =  ylote,  yloite),  ende  yillede  ene  ende  how  ene  to 
Trinkglas  ohne  Füße,  mit  einem  lan-  stucken  ende  yleech  de  stucken  etc. 
gen,  zugespitzten  Kdch,  das  auf  einen  45  B.  d.  Byen  f.  159^^ ;  ende  genc  in  de 
Zug  gdeert  werden  mußte.  3  fleuten  camer  ende  sochte  dat  vleesch,  dat 
ia  ein  foder.  MekV  Jahrbb.  10,  71.  he  yp  geyleghen  hadde.  das. ;  se  heb- 
tIi,  ylig«  n.  wahrscheinlich  Haut  ben  de  gebeente  der  yerslagenen  up 
^  FeU.  Aqua  dragancia;  aquadra-  een  ander  yleyen  laten.  Ben.  116; 
goncia  ig  sunderlik  water,  dat  maket  50  unnd  haleden  de  bome  unnd  flegen 

MlhriBtiiiwit  WOflwbnoli.  Y.  18 


VLIEN  VLIGEN  274  VLIEN  VLIGEN 

se  bi  de  schepe.    Lüb,  Chr.  1,  496;       hechte  gesettet.  Hamb.  Chr,  105 ;  (r<j\ 
soe  we  myt  volcke  ene  kercke  beset,       e.  feierlichen  Messe :)  ock  mit  minj 
spise   ende   wapen   dar  op  ilet  ende       stranten  vnd  anderss  gheflegen  fa^H 
brenget  etc.    Bichth.  284^  §  3;  hir-       gerüstet).     Gott    ürk.  11^   nr,  37<\ 
umme   so  twyuele  ik,  wer  (ob)   men    6  2  seh.  dem  steyndecker  dat  he  m 
dat  (abgeschlagene)  houet  möge  vlig-       sinen  leddern  tom  segger  stech  uul 
gen  (applicieren,  fügen)   to   dem  li-       den  hammer  wedder  to  rechte  flecij 
chame  Pauli  .  .  isset  dat  id  sin  honet       das,  11^  8.  424 ;  do  de  seier  ganz  g(| 
is,  dat  id  syk  denne  suluen  vligge  to       flegen  was,  die  Uhr  vollständig  avfj 
dem  lichame.  Lüb.  Passional  f,  1439k ;  lo  stellt  war,  Hamb.  Chr,  178.  —  3.  b'dr 
vnde   werd  by   sick  vligende  (appli-       etwas  in  Ordnung  bringen^  bestimm'' 
cabit  sibi)   de  hyllich  synt.    4  Mos.       dirigieren,    wy  wilt  nnsen  willen  il 
16,  5  (L.) ;  unde  grep  enen  sten,  den       vligen    (zu    Gott   richten),     Sündan] 
vlygede  he  under  syn  hovet,  uppe  dat       328 ;   ek  hope  .  .  he   (Adam)  en  < 
he  desto  sachter  slepe.    Korner  21^,  is  nicht  to  dem   ewigen  dode  gescbij 
In  dieser  sinnlichen  Bedeutung  noch       pen   unde   gevlegen    (disponiert.  ^ 
überall   in   lebendigem  Gebrauche^    s.       stimmt),  das.  1402 ;  de  (Maria)  ma  1 
die  Idiott,  —  2.  überh.  ordnen,   eu-       myne  (des  Theoph.)   sele  vlyen,  dt 
recht  machen,  „in  die  Beihe^  bringen,       wil  ik    nicht  vortyen,    Theoph.  lll 
zieren,    schmücken.      VU    p.    Borne-  20  209,    bes.  Streitende  versöhnen,  ein 
mestere    .  .   de   brugge   to    fligende       Streit  beilegen.    Wi  bekennet,  dat  d 
unde  to  makende.  Z.  f.  Nieders.  1867,       vorsten  sik  mid  vs  vruntliken  berid 
S.  177;  den  utersten  wal  to  fligende.       vnde  ghevleghen  hebbet  (1349).  ^ 
das,  183;  ik  wil  de  ledder  to  rechte       de^id.  II,  nr.  326;   sik   beworen  li 
vlien.  B.  V,  1915;   se  gingen  slapen  25  stede  darmede,  dat  se  de  heren  gen 
up  den  sal  gevlegen  mit  hoie.    das.       gevlegen  unde  van  ander  geset  Le 
^^^7;  in  den  plunden  hebbe  ik  mange       den.  Leibn.  3,  199;  is  dat  deme 
tyd  gelegen,  Myn  bedde  is  in  eneme       ghede   gheclaget,   so   moten  se  dt 
yare  nicht  gevlegen.    Josef,   V.  d.  7      voget  bidden,    dat  he   dar  orloö  i 
Tods.  V,  7700;    dusse   E.    de   krech  80  gheue,   dat   se  (die  Streitenden)  sy 
ene    katten   unde   toch  darover  ein       ylyen  (Var.  dat  vnder  sik  verlik»  i 
hasenvel  unde  vleich  de  gelyk  einem       Lüb,  B.  397 ;  do  wart  de  krich  g 
hasen.  Brschw,  Schichtb.  59;  schicke       flegen.  Bothos  Chr.  f.  170;  vnde  d. 
vnde  vlye   alle   din   dinck  na  dinen       orleghe  wart  ghevleghen.    Lüb.  C*^- 
egenen  gud  duncken.  Navolg,  11,12;  35  2,  124.  460;   dat  de  unwille  ghf*>.i 
hadde  ik  min  dink  recht  darna  ge-       tetunde  ghevleghen worde.da^.'^.^'^ 
ylegen,  Ik  hadde  noch  twe  vette  pro-       de  veyde  unde  wes  darynne  geschc- 
veno   gekregen.    Lüb.  Dodend,  657;       was,  scholde  dod  syn  vnde  ghevlti-'. 
ik  hebbe   gesant  na  veftein  arsten,    -  to  eneme  vasten  vrede.  das.  ^,  -^^ 
efte  se  dat  jummer  so  konden  vlien,  40  enen  dach  to  holdende  umme  vli'  i. 
dat   min   levent  mochte  lenger  stau       der  sake.   das,  411;   hir  mede  sc 
in  beholt.  das.  194 ;  Thamar  makede       alle   schelinge   vleghen    vnde   e 
sik  to  vnde  se  vlech  (putzte,  schmückte)       wesen.  Lüb,  Urk,  2,  744 ;  is  ghanslik 
zik  vnde  gink  sitten  etc.  Locc.  Erz,       ghevleghen,  lyket  vnde  sönetb.  cJ< 
f.  22;  anno  (15)36  is  de  vastelauent  45  2,  781;   twedracht  fligen.    Farad.  ; 
glat  vorbaden  vnd  is  darto  stark  vp       2;   also  drade  de  vede  gesont  vi 
gewachtet,   welk   gefunden  wort,   de       geflegen    were.     Freckenh,  Leg, 
sik   geflegen   hadde   vor  vastelauent       häufig  auch  mit  unbestimtem  Ol»}. 
(sich  faschingsmäßig  gekleidet  =  sich       dat.    Se  vlegen  dat  vruntlike.   ^ 
vermummt  hatte),    wort  vort    in   de  50  d,  nordelb,  S,  p,  80 ;  dar  wart  it  -z: 


Yü 


\    • 


tf 


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VLIEß  275  VLINTSTEN 

Tilgen,   das.  88;    hadde    twidracht  vlike,  Tlieke,  vlecke,  Flicke^  ÄÄdfe 
liit  synen  kinderen;    dat  fleich  de  van  einem  größeren  abgetrennt  ^   bes. 
t,  dat  etc.  Heimst.  Krön.  169 ;  dar  eine  Speckseite^   schwed.  flacka.     Ab- 
er wart  ein  dach  gemaket  to  Helme-  stulerunt  Richardo   XVI  pemas    et 
teide,  unde   wart   geflegen.    Bothos  5  VIII  flick  (1243).  Lüb.  Urk.  5,  8.  6; 
'kr.  f.  259;  de  meyster  solen  dat  fly-  baco  sive  vlike  obolum   (ais  Accise) 
^  0  und  to  gnde  maken,  dat  etc.  Big.  (1262).  Fahne,  Dortm.  i,  42 ;  de  la- 
Sr  i{.  4^;  gevlegen,  stiebtet  vnde  vor-  tere,    quod    vocatur   vlicke    (1270). 
net;  gevlegen,  sätet  vnde  vorenet.  HöMbaum,    Hans.  Bec.   /,   nr.   687; 
ä  <ff^  in  Urkk.  —   Befl.  sich  wohin  10  baco  sive  vlek  (1252).  das.  nr.  432; 
'fhen^    sich   zu  einem  halten,   sich  item  van  elken  twen  vlecken  vlesches 
ihm  anschließen  (applicieren),  sich  1  den.  hoU.  (als  ZcU).  (1389).  LÜb. 
.'<  jfm.  machen.   Hir  umme  bin  ik  hir  Urk*  4,  S.  554;  wor  en  vader  vamme 
1  dder  Stegen,  nnde  hebbe  mi  bi  di  sone   delen  wel,    dhe  scal   thoYoren 
Moses)  gevlegen,  dattu  etc.  Sündenf.  15  hebben  al  sin  ingedome  .  •  vortmer 
<7t^;  vlyge  dy  unde  schicke  dy  ne-  alle   cledere  .  .   alle  yles,   dat  tho 
:^r .  .  nnde  su  etc.  Pass.  Chr.  191;  sneden  is  unde  alle  vlicken,  dhen  dhe 
ie  hillige  man  vlech  sik  seinen  an  hovede  ave  snedhen  sin  (1303).  Brem. 
}De  zyt  der  speiunken  so  vere  als  Stat.  56;  is  der  swine  welc  gheue  yp 
M  kande.  Dici.  Crreg.  194^;  na  dun-  20  der  tunghen  vnde  anders  vngheue, 
»et  my,  dat  de  mSste  partye  sik  an  he    mach    dat  weder   senden   deme 
li  ra  Theophilum  vlye.  Theoph.  1, 207;  genen,  dar  het  af  kofte,  al  es  et  wol 
Q  prester  is  hyr  up  gestegen,    Dar  to  hoawen  an  vlicken.  Lab.  B.  370; 
-bbet  sik  de  lüde  by  gevlegen.  das.  item  in  dem  vleschhuse  XXXII  yliken 
//.  531;   de  sele  moth  syk  mit  ar-  25  speks  (1400).    Lid.  Urk.  nr.   1525; 
eyde  wedder  to  gade  vlygen.  ErTd.  20  flicken  specvleisch  to  8  scot  (1  scot 
'.  Hohenl.  f.  82^;  se  (die  Jungfrau)  =  8  Pfenning)  (1399).   Hans.  Bec. 
'Ax  sick,    ofite  dat  se  mit  harnsche  4,  490. 

'olde  van  der  borch  stormen  .  .  vnde  ylimieh,    adj.    morsch    geworden? 

>-  vleech    sick    al  by   der   br&gge.  so  „verulmt*^?   . .  de  fruwe  sorede  wech 

Ncis  Staatsb.  Magae.   9,    701;    do  (eig.   vertrocknete,   verdorrte,    =  wr- 

•lech  sik   Roboam   bi   enen    wagen  gieng)  alD  ein  vlimiges   holt.    Neoc. 

:id  settede  sik  darup.  Merzd.  B.  d.  2,  374, 

A'n.  151;  wordet  se  sere  entsettet  vlins,  Kieselstein^  Fels.    He  hevet 

<iide  .  .  ylyeden  sik  up  de  vorderen  86  oc  .  .  ene  so  gode  gruntveste  gewun- 

yden  des  weghes.  Körner  141c ;   de  nen   vppe   deme    ylinse   (Var.  vels) 

-  roderknecht  Joh.  v.  Leiden  fliet  sik  Jesu  Christo,  dat  se  nicht  mach  to- 

fi  de  predicanten.    Hamb.  Chr.  75 ;  vallen.  E.  v,  Bepg.  166;  de  Wenden 

'€  wedderdopers  fligen  sik  nicht  bi  satten  wedder  up  oren  olden  affgot, 

^e  riken,  sunder  bi  de  armen,  das.;  40  de  het  Flyns,  wente  he  stod  up  ey- 

//.  100;  R.  R.  flickede  seck  bi  dem  nem  flynszsteyne.  Bothos  Chr.  f.  118. 

!  ischop  etc.  Läntsd  130.  als  Steingewicht?  vnam  marcam  bre- 

vlier,  m.   Ordner.    All  twydracht  mensem    cum    quatuor    vlins    grisei 

^>ieä  gheflegen  efte  ghestilt  .  .  Des  panni.  Old.  Urk.  v,  1334. 

yn  trawe  flyer  efte  werker  was  de  45      ylintstSn»    m.     Kiesdstein,    silex. 

wchop  etc.   Lerbeck  §  129.  Voce,  harder  wan  vlintsteyn.  Komer 

▼ligwert    Aheyle  ys  morsus  gal-  ^a;  Vnde  was  twie  slande  vppe  den 

'Oe,  rod   honesweruele ,    edder  rod  vlindsteen   (silicem).    4  Mos.  24^  11 

^annen  weruele,    vligword.    Herbar.  (L.);   gaff  dat  water  uth  dem  har- 

i  ^^.  60  den  vlintstene,  dat  it  dar  ouervlodi- 

18* 


FLISE  276  FLITTER 

gen  vth  yloth.  Pass.  v.  Jhesu  u.  Mar.  begunden  yliüike  dat  etten  to  eye- 
f.  39.  sehen,  deis.  211^;  unde  bededen  vlit- 

flise?  LX  stukke  flyszen,  IUI  syde  liken.  Magd.  Seh.  Chr.  83^  17;  unde 
spekkee,  1  fath  flyszen.  Wism.  Inv.  vragede  ser  ylitliken  na  Rebeue. 
f.  234  u.  235.  („Fliese'^  scheint  es  5  Brschw.  Chr.  1,  69,  12;  deyoede  gode 
nach  der  ZtisammensteUung  kaum  bc-  dach  vnd  nacht  ser  vlyteUken.  Fre- 
deuten euTcönnen;=^v\\kQ,ytFlitsch^?)       ckenh.  Leg.  60. 

ylisen,  rnü  Fliesen  decken?   Starke  yliten,  st.  u.  schw.  v.    sik  t.,  sich 

borghe  wol  ghevliset,  Wol  bemannet  befleißigen,  eifrig  mit  etvHis  beschäfti- 
ynde  bespiset  Unde  kone  rydder  myt  10  gen.  Se  (Maria)  vleth  sik  na  allen 
der  daet,  Dat  is  en  schone  toyorlaet.  dogeden.  Fassion.  v.  Jhesu  u.  Mar. 
Schaeksp.  f.  99.  f.  &>;    he    vlyte  sick  dama,   dat  he 

flist,  das  Flüstern,  sibilus,  ein  eme  vele  gudes  dede.  Kamer  60^; 
flister,  tusch.  1  Voc.  W.  Hestu  weinich,  so  flyte  dy  eck  gerne 

flisteren,  schw.  v.  flüstern,  sibilare.  15  weinich  to  geyeude.  Tob.  4,  7  (H.); 
flisteren  mit  der  tungen.  Dief.  u.  Voc.  ik  bid  ju,  dat  gy  ju  in  manheit  vli- 
W.  dat  vlysteren  des  vees  (sibili  ten.  Äesop  4,  v.  93;  sunder  Tnder- 
gregum).  Richter  5, 16  (Luth.  Blecken.)       laet  ylytedest  du  dy  yn  de  h.  scryft. 

ylisterere,  m.  Flüsterer.  Gi  scult  Sp.  d.  Sammitt.  III  in  e.  Gebete  an 
iu  huden  alto  sere  jeghen  ylisterere  20  St.  Domin.;  dede  vp  ghelt  seer  flytet 
.  .  Id  is  grot  pyn  mit  droyighen  yro-  sick.  Schip  v,  Narrag.  f.  123b;  wi 
lik  syn,  also  is  ok  in  flistericheit  scholen  uns  vliten  to  leren  wisheit 
grot  pine  ynde  grot  arbeyt.  Laien-  Gl.  eu  R.  V.  4,  10;  secht,  dat  se 
doctr.  f.  133h,  sick   mit  graven    gegen    die  yiande 

flisteringe,  f.  Flüsterung.  Heme-  26  dachlichs  gefletten.  Münst.  Chr.  2, 
like  vlisteringhe,  dar  he  enen  ande-  275.  —  Auch  nicht  refl.  Dusse  lüde 
ren  mede  yneeret.  Lüb.  Gebetb.  f.  Bb2h.       en  achteden   erer  wort   nicht,  ?nde 

yltt,  m.  Fleiß,  Eifer.  Hir  dene  yliteden,  dat  se  se  hasteliken  genan- 
wy  dek  inne  mit  ganzem  ylite.  Sün-  gen  breehten.  Br.  d.  Cir,  89. 
denf.  300;  mit  sodaner  list  dede  80  ylitieh,  adj.  u.  adv.  fleißig,  hefsta 
Reinke  vlit,  betrieb  sie  eifrig.  R.  V.  di  darna  vlitich  gerichtet,  so  etc. 
6329;  ik  segge  iu,  dat  gi  mit  vlit  Liä).  Dodend.  v.  230;  yele  schole- 
desse  bodeschop  dot.  das.  459;  ik  kunste  hebbe  ik  vlitich  gelert  das. 
hebbe   Isegrim   geschendet   mit    vlit       v.  285. 

(absichtlich),  das.  1419;  holde  gi  hon-  35  ylitieheit,  f.  Fleiß,  recht  bescher- 
nich  so  ser  unwert,  dat  doch  man-  men  mit  vliticheit.  Lüb.  Dodend.  v.  63L 
nich    mit    vlite    begert    (sehr   gern  flitke,  Fittich.     He  breydede  spe 

wünscht),  das.  566 ;  hefft  uns  demo-       flitken  vth  vnde  nam  en  ynde  droch 
digen  ylytes  laten  anfallen  und  bit-       en  vp  synen  fl6geln.    Slüters  G.  B. 
ten,  S.  H.  L.  ürk.  1,  350 ;  ungespar-  40  f.  F5a. 
des  flytes.  Ben.  96.  ylitsamich,   ac{j.  fleißig,  sorgfäUig. 

yliteliky  adj.  fleißig,  vlitlike  manne.       na  vlitzamegher  merkinghe  der  sake. 
1  Mos.  47,  6  (H.);  wo  men  mit  et-       Cod.  Brdb.  I,  22,  179. 
liker  quader  anschunde  vorkeret  de  flitter,  dünnes,  flimmerndes  MädU- 

vlitlike  vpsate  der  konninghe  (studia  46  blättchen,  Gddr,  SäberUech  de.  Die- 
regum).^  Esther  16,  7  (L.).  jenigen,    so   men   halue  frie  kosten 

ylitelike(n)y  adv.  mit  Fleiß,  eifrig,  don  mögen,  scholen  sick  der  sidenen 
dringend,  ynde  bat  yliteliken,  dat  rocken  gentzlich  entholden,  sonst  mo- 
men  ome  eyn  wenich  olyes  geuen  gen  en  geschmidede  hoicken,  jedoch 
wolde.  DiQl.  Gr.  170^;  de  arbeyders  50  ane  flittem  oder  löue  .  .  wol  mitge- 


FLTTZ  FLITSCH  277  VLOCHVÜR 

geuen  werden.  Strals.  Kleid.  Ordn.  2^  510 ;  de  bure  nemen  klenen  scha- 
ISl;  frie  kosten  don  burgermeistere,  den,  wente  se  hadden  ere  gud  vore 
.  •  md  die  Van  geschlechten  dieser  to  der  stad  ghevlochnet.  Körner  JS18c; 
Stadt,  dero  frowen  ynd  kinder  perlen,  dyt  is  N.  N.  des  boddeker  syn  guth, 
flitterschmide  ynd  gülden  kede  dra-  5  dat  syne  fruwe  geflochet  hadde  in 
gen  etc.  das.  S.  153 ;  noch  1  szap-  des  reckemesters  hus.  Wism.  Inv.  f. 
pel  mid  1  halnen  kröne  mid  suluem  139;  de  (kerke)  was  füll  folkes  und 
flittem  ynd  parlen.  Wism.  St.  Spir.  tuiges  genochnet.  Renners  lAvl.  Bist, 
Beg.  166;   vlochent  en  man  sin  gut  van 

iits,  llitseb,  Pfeä.  arcus,  flitzba-  10  der  butten  vnde  kumt  de  voghet  to 
gen,  ein  bandtbagen.  Chytr.  21? ;  de  mate  ynde  pandet  dat  gnt  .  .  he  yol- 
knechte  sint  mit  erer  bfite  ynuorseri-  get  deme  gude  mit  rechte  etc.  Oosl. 
get  dar  yan  gekamen  yp  einen  knecht  Bergges.  §  169;  in  die  Flucht  schta- 
na,  weicker  mit  ener  flitzen  an  dem  gen^  vertreiben,  de  hillicheyt  dnsser 
arme  ys  yorletzet  worden.  Rtissoto  15  nacht  (Ostern)  vlogenet  de  missedade 
171;  N.  wart  gefangen  .  .  und  mit  vnde  wasschet  de  schulde  .  .  se  vlo- 
flitschen  doth  geschaten.  Renners  genet  de  bäte  ynde  maket  de  eyn- 
Litt.  Oeseh.  104  u.  286;  und  scho-  drachticheyt.  Van  d.  festen  f.  85. 
ten  mit  bussen  unde  flitschen.    das.  ylöchmere^  /*.  fliegende  Kunde,  aU- 

273;  se  hebben  dussen  tre£9icken  20  gemeines  Gerücht.  Des  ick  doch  to 
held  mit  ener  ylitzen  doer  geschae-  iuwen  eddelheyden  nicht  en  yorsie, 
ten.  Ben.  52.     Vgl.  Mundart.  6,  207.       sodanen  ylochmeren  mynen  gelouen 

yl#,  f.  Fleh,  eine  ylo.  1  Sam.  24,  geuende.  Old.  ürk.  v.  1497;  idt  be- 
15;  29,  20  (H.);  (Der  hochmüthige  gafif  sick,  dat  in  dat  landt  to  Höhten 
MensA)  is  so  ummechtich  .  .  to  yor-  25  eine  flochmeer  quam,  wo  de  garde 
wiuiende  dat  anuechtent  ynde  que-  in  dat  laut  were  gekamen.  Reimar 
lent  einer  ylo  etc.  Rus  f.  56;  yele,  Kock  0.  J.  1497  in  Falcks  Staatsb. 
de  sytten  nn  wyllen  syck  yleyen  Magas.  7,  682;  alle  de  tyding,  de 
(putsen)j  an  drepen  eher  eyne  luss  bir  noch  beth  her  to  gewessen  sin 
den  eyne  yloe.  Koker  S.  373.  30  yth  Sweden,  sint  alle  ylochmer  (1523). 

ji%  Flaum,  ylo  yel  ylocke,  lanugo.  Z.  f.  Lüb.  Gesch.  2,  303 ;  iuwer  wiis- 
Voe.  Engelh,  ylo,  yloe  of  nop,  noppe  heid  begeren  wy  to  wetende,  dat  wy 
op  den  doick,    TetUh.  yan  sodanen  ylochmeren,  wodanewiiß 

ylleh,  Flug,  Flucht,  yolatus.     Dat       .  .  dat  uns  unwitlik  is  (1472).  Z.  f. 
se  alle  de   ylucht  nemen;  unde  in  85  8.  H.  L.  Gesch.  1,  231. 
deme  yloge  worden    gheslagen   etc.  yldchmerich,  adv.    durch  fliegende 

Komet  80d;  hüdi.  Flug.  Äufschicung.  Kunde  verbreitet.  Dwile  auer  s.  gn. 
Do  snlyes  was  by  yloge  Berwardus  nicht  ylochmerich  berichtet,  sondern 
de  hilge  man.  Körner  58^ ;  do  suhes  erfindtliche  glofwerdige  erfarunge  ynd 
was  ock  by  gudeme  yloghe  bischup  40  wettenschaft  dragen.  (M.  Urk.  v.  1547; 
Peregrinus.  das.  61^;  to  den  tyden  werden  wir  ylochmerich  berichtet, 
was  de  wise  lerer  Rabanus  in  syme  Old.  U.  v.  1557. 
testen  (?)  yloghe  unde  makede  behende  yldchyarich,  adj.  wer  keine  gewisse 

boke.  das.  30^^.  Wohnstätte  hat,  oder  nicht  angeseßen 

rleekenen,  ylogenen,  ylochen,  schw.  45  ist,  ein  Herumläufer,  Vagabond.  Bahn. 
V.    flüchten ,    atrf  der  Flucht  wohin  yldchyftr,  n.  Flugfeuer.    Dar  seget 

schaffen.  Se  hadden  ere  gud  to  der  (auf  eine  Klage  wegen  Brandstiftung) 
8tad  geylochent.  LOb.  Chr.  1,  367;  Menger  weder:  hey  steke  an  syner 
ok  was  dar  yele  clenades  ute  den  yyande  hus,  und  sy  gescheen  yan 
kerken  ylochent  uppe  de  horch,  das.  50  ylochyure  .  .  .  •  Is  dar  yan  ylochyure 


VLOCHWORT  278  VLOCKE 

wat  af  gescheen,  so  mach  Menger  vechtinge,  die  Bede  ist^  an  der  nuih- 
mit  syneme  rechte  des  entgaen  etc.  rerethcUigenAntAeü  genommen  haben; 
(1337).  Wigands  Arch.  IV,  181;  van  die  Schwierigheit  liegt  hauftsäMiA 
husbrandt  vnd  vlockfuer.  Efit  ein  hus  in  der  Erklärung  des  eweiten  Wortes^ 
brande  etc.  Apenr.  St.  R.  c.  61.         5  das  in  vielfachen  Formen  erseheint, 

vlochwort  =  vlochmere.  so  höre  verde,  verde,  vore,  vure,  viere,  wure, 
wi  hir  van  vloch worden,  dat  etc.  werde,  voringe,  gevoerde.  SchiUn 
(1412),  Livl.  ürh.  nr.  1915.  (Beitr.  s.  v.)  meint  y    verde  seheine 

vlocke  =  vlecke,  Geflecht,  plecta,  „Nachstellung,  Anschlag"^  eu  bedeuten 
eyn  vlocke.  1  Voc.  K.  W.  L,  u.  Dief.  10  (mhd.  gevaere),  indes  sind  die  Varian- 
(ein  flecke.  3  Voc.  W.  flechte,  flecte,  ten  dieser  Meinung  nicht  alUni  günstig; 
fliehte.  Dief.  s.  v.)  —  Als  Kleider-  freilich  ist  eu  bedenken^  daß  in  ^ 
Stoff:  sindal,  cogeler  etvlocken^'i^^T^.  terer  Zeit  die  Formel,  wie  es  auch  bei 
Mehl.  Urk.  nr.  4870;  als  Pjßanzen-  andern  Formeln  der  FaU  ist,  nur  halb- 
name:  carpia(?),  vlocke.  Voc.  Cclmar.  15  verstanden  oder  misverstanden  ist;  es 

vlocke,  f.  1.  Flocke,  floccus.  Voce;  bedeutet  dann  überhaupt  nur  „Comßice 
verwirrte  Stelle  in  der  Wolle,  flockiger  sein^,  der  Begriff  der  Menge,  des 
Abgang  der  WoUe  bei  den  Tuchscherem.  Haufens  tritt  voUig  eurück.  Frensdorff, 
Item  statnimus  .  .  quod  nuUos  pan-  Strcds.  Verfestungsb.  S.  LXXXVIl 
nos  faciat  de  aliqua  falsitate  lanae  20  He  (de  houetman)  betere  X  marc 
vel  flocken,  et  tota  falsitas  lanae 'et  silueres,  vnde  alle  dhe  mede  an  vlo- 
panni  cum  flocken  igni  ardentissimo  cken  vnde  an  verdhen  sin,  to  (?)  marc 
ooncremetur.  Priv.  der  Berliner  We-  silueres.  Lüb.  Urk.  I,  702  (Skra  des 
ber  V.  J.  1295  (bei  Ludwig  XI,  627);  Hofes  den  Deutschen  in  Nowgorod  um 
int  eyrste  en  sali  hir  neymant  ar-  25  die  Mitte  des  13  Jahrh.) ;  so  war  m 
beyden  in  wuUen  laken,  .  .  flocken,  man  wert  doit  geslagen,  den  dotslach 
schradelinge  off  anestoit  (L  auestoit)  mach  men  niemanne  geuen  mer  einen 
etc.  Fahne,  Dortm.  Urk,  III,  p,  232;  manne  .  .  Mer  heuet  he  mer  wun- 
orer  neyn  en  schall  laken  sniden  ,  .  den  vnde  werdet  dar  mer  Ivde  be- 
de  van  untitliker  ropwuUe,  kalkwuUe,  30  seen  an  vlocken  ofte  an  Verden,  vnde 
kniplingh,  kamwulle  oder  vlocken  werdet  se  des  vertvget,  dat  se  de 
ghemaket  sin  (1449).  •  Z.  f.  Nieders.  wunden  gedan  hebbet,  so  solen  se 
1876,  S.  34.  —  2.  jeder  dichte  Haufe,  de  beteren.  das.  706  (in  der  neueren 
altn.  flockr,  caterva.  Een  vlokke  Skra);  it  ne  mach  nen  man  dhen 
scepes  quam  em  entlegen  unde  vor-  35  anderen  vertughen  umme  slage  mit 
scuchterde  se.  Lüb.  Chr.  1,  383 ;  dhen  luden,  dhe  mede  an  vlocke  unde 
also  dat  do  af  unde  to  ginghen  de  an  verde  unde  an  der  vechtinge  we- 
Bchepe  .  .  unde  in  groten  vlocken  sen  hebbet.  Stad.  Stat.  VII,  3  (Br. 
dor  de  Elve.  das.  1, 385.  (=  vlot[t]e  ?)       WB.  1,  428);  dat  vmme  siege  neman 

in  vioeke  unde  verde  sin,  bei  einer  40  tugen  mach,  de  mede  in  der  vlocke 
Handlung  (Körperverletzung)  als  Thä-  wesen  hebbet.  It  ne  mach  nen  man 
ter  mitbetheiligt,  Complice  sein,  im  etc.  (wie  das  vorherg.  Beispiel).  Hamb. 
Ogs.  eu  dem  Hauptbetheüigten,  hovet-  ü.  45, 16 ;  id  en  mach  nen  man  den 
man,  capitaneus,  auctor  injuriae,  prin-  anderen  vortughen  vmme  sleghe  mjt 
cipalis.  Diese  häufig  begegnende  Be-  45  den  luden,  de  mede  in  flocke  vnde 
densart  ist  noch  nickt  recht  aufgeklärt;  an  ghevoerde  vnde  an  vechtinge  ge- 
in  vlocke  freilich  wird  mit  hoher  wesen  hebben.  das.  225,  21;  «m  B^- 
Wahrscheinlichkeit  bedeuten  „im  Hau-  St.  B.  p,  100,  15 :  de  mede  an  sUn 
fen^,  da  gewöhnlich  beim  Gebrauch  (Var.  fflocke)  vnde  an  verden  an  der 
dieser  Bedensart  von  einer  Schlägerei^  50  vechtinghe  wesen  hebbet.  Vgl  Dar  en 


VLOCKE  279  VLOCKEN 

mach  nen  man  dem  anderen  vor-  cilla  fuit  submersa  et  interfecta  (^i^?6[). 
tughen  vmme  sleghe,  deme  (de  mede  ?)  Lib.  proscr.  Rost  /.  8Pa ;  A.  A.  de 
an  vlocke  vnn  an  veerde  (Var.  in  let  vorvesten  B.  Schalen  unde  H. 
vlocken  ynd  Toren)  vnde  an  vech-  Groten,  de  hebbeu  em  anghewracht 
tJBghe  wesen  hebbet.  Lüb.  B.  511;  6  1  vuUekomene  wunden  .  .  Schele  de 
NeD  man  mach  vp  den  anderen  tue-  was  en  hoftman;  Grote  de  was  dar 
gen  in  schelinghen,  de  dar  mede  we-  mede  an  vlocke  unde  Yore.  Wism. 
sen  is  in  rade  vnde  dade,  in  flocke  Verfestgsb,  S.  98;  (stvei  werden  ver- 
QDd  in  foerde  ( Var.  worden),  dat  is  festet,  einer  wegen  Tödtung^  der  an- 
tho  vorstände,  efte  he  des  bekennet,  lo  dere,  weil  er)  fuit  ejus  ad  hoc  per- 
dat  he  darmede  gewest  hefft.  das.  fectus  adjutor,  in  vlokke  et  in  vorde 
Anm.  6;  wor  en  minsche  dot  gesla-  proprio.  Strals.  Verfest.  nr.  552;  de 
gen  wert,  vnd  wert  dar  wol  (jemand)  wile  M.  P.  mith  H.  M.  in  flocke  vnde 
by  deme  doden  behardet  edder  be-  voringe  gewesen  is,  so  schall  he  ock 
Seen,  de  dar  mede  is  in  vlocke  und  15  borgen  stellen.  Wism.  Urtheüsb.  1549^ 
in  vorde,  dat  men  bewisen  mach  etc.  Ä.  XXL  —  Merkwürdig  ist^  daß  auch 
das.  541,  Anm.  5 ;  des  moste  he  Thi-  die  Variante  vlot  statt  vlock  erscheint. 
derico  vode  den  ghonen,  de  mede  £n  claghe  quam  vor  den  rad,  dat 
an  vlocke  vnde  an  vore  were[n],  eyne  Gurt  sproken  hadde  to  Zyverd  Duckel, 
oraeyde  doen  (1376).  Stadler  Arch.  20  dat  he  dat  vele  sproken  hadde,  dat 
ly  120;  do  genghen  de  sacwolden,  Johan  Bi*andes  em  gheclaghet  hadde, 
de  in  vlocke  vnn  in  werde  wesen  dat  Zyvert  hadde  dar  mede  wesen 
hadden,  tosamende  vnn  vorlikeden  in  rune,  in  rade,  in  vlot  vnde  vore, 
&ich  mit  minne  (1331).  RussAivl.  dat  he  wundet  unde  tohowen  were 
Urk.  61^  (dieselbe  TJrk.  in  Livl.  TJrk.  20  (1363).  Brem.  Stat.  262;  van  denne, 
C^  nr.  3077,  wo  steht  in  vlocke  und  de  myt  sin  in  flot  vnd  vure.  .  •  Item 
in  verde) ;  vnde  schuUen  verlaten  myn  were  jenich  mann  betegenn,  dat  he 
erne  vnde  gud . .  vnde  ok  alle  de  genne,  hedde  mede  gewesen  in  flodt  vnd  in 
de  mede  yn  vlocke  vnde  voren  weren,  vure  inn  dodtschlage.  Big.  St.  B.  p. 
do  Lubbe  gevangen  vnde  gegrepen  80  18^  8.  Ist  das  nur  Schreib-  oder  Lese- 
wart  OIcZ.  Urk.  v.  1463;  hebben  se  feJder?  (=  vloc).  In  der  leteten  Stelle 
in  vlocke  Tude  vuer  mede  gewesen  steht  in  der  Überschrift  aus  einer  an- 
fod  se  gherichtliken  ghelick  deme  dern  Hs.  wol  myt  am  floke  gefunden 
houetmanne  mede  beclaget,  so  mo-  wert.  —  Auch  lautet  die  Formel:  in 
ghenn  se  neyn  tuch  to  der  sake  we-  86  volge  unde  verde,  z.  B.  weret,  dat  we 
sen.  Lab.  Oberh.  252,  76 ;  unde  alle  . .  uppe  de,  de  in  volghe  vnd  in  yerde 
deghenen,  de  mit  en  hebben  ghewe-  mede  in  der  geschieht  gewest  sin,  soch- 
set  in  vlocke,  in  worden,  in  rune,  in  ten  etc.  (1401).  Sudend.  9,  nr.  125. 
rade,  in  dade  vnde  in  medewetende,  vloeken  unde  voren.    Das  erste  V. 

de  sint  hir  alle  vorvestet  (1453).  0.  40  ist  wol  =  vlotten  (wie  ja  häufig  ck  = 
Pocke,  Büg.  Pomm.  Gesch,  4,  254;  tt  ist,  s.  oben  III,  394,  s.v.  qnsLQkelen), 
dar  vmme  dat  ze  mede  weren  up  eu  Waßer  fortschaffen,  wahrend  voren 
dem  velde  an  vlocke  vnde  an  wure.  f,£iu  Wagen  wegschaffen"  heißt.  Des 
Lib,  Proscr.  Wism.  76;  an  vlocke  sich  ock  wedderumme  N.  N.  dat  sulue 
vnde  an  vure.  das.  98;  in  vlocke  vnde  46  kom  nicht  vt  to  dorschende,  flocken 
in  viere  (1448).  Z.  f.  LOb.  Gesch.  3,  edder  voren,  noch  to  vorkopende 
314 ;  in  volken  (I)  unde  in  verde,  das.  sich  vorplichtet.  Wism.  ürtheilsb.  v. 
^IP;  Euerhardus  (proscriptus  est)  pro  1552  D  V;  welchen  roggen  M.,  wen 
eo,  quod  fuit  plenus  coadjutor  et  he  gedorschet  is,  nicht  wil  flocken 
foit  in  vlocke  vnde  in  vore,  quod  an-  60  edder  voren  vt  der  schune  noch  vor- 


VLOCKEN  280  VLOCKEN 

kopen.  das.  v.  1559.  F  XXIX;  de  ylotket  (7.  vlocket)  Yiide  yluzet  etc. 
wil  tehen  in  de  marckede  an  de  orde,  (1406).  Dieph.  Urk.  nr.  114;  (wenn 
dar  frye  marckede  geholden  werden,  die  Schtdd  nickt  entrichtet  ist)  als- 
de  schal  syne  scho  nicht  flocken  denne  mögen  dusse  benompten  de 
noch  föhren,  eer  se  van  ynsen  older-  5  vorgemelten  unse  gudere  und  hol- 
luden besehen  sind.  LOb.  Z.  R,  414.  tinge  sunder  jenich  vorfollich  des 
vloeken  unde  vlosen,  ein  Land  als  rechten  unvorclaget  antasten,  flocken 
volles  Eigenthum  nutzen  und  gebrau-  unde  flusen,  vor  er  egen  hebben  .  . 
chen^  die  ungeschmälerten  Einkünfte  geneten  unde  gebruken  (1541).  Stader 
eines  Eigenthumes  genießen;  ein  viel-  10  Ärch.  i,  87;  setten  vnd  vorpenden 
fach  vorkommender  Rechtsausdruck  in  wy  ohne  .  .  vnse  vrig  egen  lüde  yode 
Urkunden^  dessen  ursprüngliche  Be-  gude  .  .  so  lange  to  oren  gefallen, 
deutwng  nicht  recht  Mar  ist;  denn  nuth  vnd  besten  to  brückende,  to 
vloeken  auf  die  Nuteung  von  Wolle  flockende,  to  flusende  sunder  ynser 
und  Schafen  eu  beziehen^  uneBr.  WB.  15  insperinge  etc.  (1525).  Hoyer  ürh 
1,  430,  ist  deshalb  nicht  statthaft,  II,  8.  184.  —  Auch  vom  Zehnten 
weil  es  gewöhnlich  von  der  Benutzung  wird  es  gesagt.  So  dat  de  vorben. 
eines  Landes  gebraucht  wird,  nie  von  koper  den  halven  tegeden  mach  yrede- 
der  Benutzung  des  Viehes;  Yhisen  geht  like  hebben,  holden  ynde  besitten 
auf  ylus  zurück,  s.  u.  —  Vielleicht  20  yor  syn  egen  propper  gud,  ylocken, 
bezieht  sich  ursprünglich  vloeken  auf  vlusen,  bruken  ynde  to  synen  kör 
die  Nutzuf^g  des  Kornertrages,  vlusen  ynde  wolghevalle  dar  mede  don  vnde 
auf  die  des  Heuertrages;  s.  indes  lathen,  wath  he  wil.  Old.  Urk.  r. 
vlüs.  —  We  dat  gud  buwet,  vlocket  1516;  fdat)  sze  den  tegeden  yerdan 
ynde  vluset.  Old.  Urk.  v.  1449;  en  26  (d.  i.  vort  an)  moigen  fluszen,  floi- 
stucke  landes,  dat  nu  tor  tyd  flocket  cken,  gebruken  to  crem  besten«  Oid. 
vnde  vluset  N.  N.  Old.  U.  v.  1505;  ü.v.1529.  Sdten  steht  iloi^^n  oMein, 
dat  lanth  vloeken,  vlusen  vnde  ge-  z.  B.  welke  vnse  (verpfändeten)  myd- 
bruken.  Old.  U.  v.  1528;  so  mögen  delschyr  (s.  oben  schir)  Hillike  .  . 
se  de  (sess  stucke  landes)  sunder  so  moghen  brukende  wesen,  heghen, 
genigerleye  vorfolch  des  rechten  an-  vloeken,  meygen,  invoren  etc.  OM. 
tasten,  flocken  unde  flusen  unde  vor  Urk.  v.  1490. 
ere  egene  hebben  (1491).  Cassd,  Urk.  ylocken  =  vlecken.  fischen  mit  der 

505;  land  tho  buwen,  tho  flocken,  flecke,  einer  Art  Zugnetz,  ^^flock,  eine 
tho  flusen,  gelick  who  men  arue  gu-  35  Art  Fischernetze  in  den  größeren 
der  plecht  tho  gebruken.  Old.  U.  v.  Seen  in  der  Mark  Brandenburg,  da- 
1587;  (vnze  haluen  wisch)  .  .  vnde  von  etliche  zusammengebraucht  wer- 
wesselt  alle  iare  vmme,  so  dat  vnzer  den,  einen  großen  Baum  damü  zu  he- 
eyn  de  enen  helflte  des  eynen  iars  ziehen.  In  der  Brdb.  Fischerardn. 
vnde  den  wedderumme  de  anderen  40  1574  heißen  diese  Netze  flaken  oder 
helfte  des  anderen  iares  meyen,  vlo-  floke  oder  pflöke.  flaken,  mü  Flaken 
cken  vnde  vluzen  mach.  Old.  Urk.  (Floken)  fischen.^  Frisch  1,  278^. 
V.  1475;  de  vorschreuen  wisch  scho-  ock  mögen  die  von  Plawe  sunder  alle 
let  de  vorschreuen  kerckheren  .  .  geferde  vp  einmal  met  4  kanen  to- 
flocken  vnd  fleusen,  noten  (d.  i.  ne-  45  glike  oder  weniger,  darbauen  averst 
ten)  vnd  brücken  vnd  dat  hew  dar-  nicht  mehr  (fischen) ;  hüten  der  tidt, 
yppe  arbeiden  vnd  inuoren  sonder  so  man  met  dem  groten  game  tyd, 
hinder  (1416).  Hoyer  Urk.  II,  Arch.  scholen  sie  sick  des  flocken  entbol- 
d.  Kl.  Heüigenrode,  S.  184;  huse  den  etc.  Cod.  Dipl.  Brdb.  1,10,361; 
ynde  hohe,  we  de  telet  vnde  buwet,  50  furder  auf  dem  muUenteich  mag  er 


TLOCKER  281  VLOGEN 

die  viBcherei  vben,  doch  mit  kleinen  Schip  v.  Narrag.  f.  94.  —  2.  Flügel^ 
netzen  vnnd  sonst  mit  rensenn  .  .  Fahne  eines  Schiffes,  Jewelich  bor- 
aber  des  flockens  sol  er  sich  gar  ent-  ghere  van  Lubeke,  de  ein  schiphere 
haltenn.  das.  363.  (^^flock,  sackförmi-  is,  schal  voren  einen  lubeschen  vlo- 
gts  Netsf^  das  eu  beiden  Seiten  einen  5  ghel.  Lüb.  Urk.  2^  87;  21  ß.  vor  ro- 
5—4  Klafter  langen  bastenen  Reif  den  arrasch,  blawen  kogheler,  witten 
io/.^    Jacobson.)  hardok  to  deme  vlogele  (1441).  Hans. 

Tl«eker.  XXXVI  ß.  Baltzer  flocker  Rec.  IP,  S.  405,  Änm.2;  eyn  iuwe- 
nft  mynem  g.  h.  van  Mekl.  vnd  Lu-  lieh  vnse  borgere  sal  yoren  ein  wit 
beck  tor  teringe.  Klempin,  Dipl.  10  cruce  an  dem  vloghele.  Big.  St.  B. 
Beitr.  559;  XVI  ß.  Baltzer  flocker,  p.  126,  11 ;  vgl.  vluger.  —  3.  Seiten- 
de  he  in  der  vorreisen  yortert.  das.  behäng  des  Altars.  Dyt  .  .  qwam  to 
562;  XXIIII  ß.  Lepell  flocker  tor  mynem  altar  to  s.  Birgeten  .  .  noch 
teringe  gedan,  als  he  na  Anklam  ri-  yor  I  par  flogel  yan  syden.  Mem. 
den  moste  etc.  das.  568;  1  fl.  des  16  Dunchelg.  f.  194^;  an  einer  Tasche. 
kertogen  yan  der  Lowenborch  flocker  De  taschenmaker  scholen  maken  twe 
toGrebsmoIe  to  dranggelde  geschenkt  taschen,  alse  eine  dubbelde  Stangen- 
etc.  das.  570.  Klempin:  Fourier?  tasche  np  eyner  syden  mit  einem 
iMkerie,  -ige,  die  Fischerei  oder  yoersacke  .  .  up  der  andern  syden 
Fisekergerät  mit  vlocken  (flaken,  flo-  20  twe  flogel.  Hamb,  Z.  B.  jp.  48;  an 
ken).  jypflöckerei  oder  flakerie,  die  e.  Tische,  it.  ene  ghemalde  tafiele 
Flaken  sdbst.  ü.  das  Fischen  mit  mit  enen  vote  ynde  mit  V  yloghelen. 
Flohen.''  Frisch  7,  278c.  Darauer  Wism.  Invent.  f.  61.  —  4.  Saiten- 
mögen  sie  sich  gebrucken  in  den  instrument,  Harfe,  nach  der  Gestalt 
sehen  to  Jeserick  allerley  flockerig,  25  so  benannt.  Dabunt  unicuique  . .  jocu- 
roselstellen,  pnvertjagen,  korue  tu  latori  cum  soUempnibus  ludis  (d.  i. 
leggen,  kleine  netten,  wide  netten,  speien,  Instrumenten)  ut  sunt:  vedele, 
ah-epen,  alstecken  vnd  süss  allerley  pype,  bunghe,  basune,  rotte,  yloghel 
kleine  vischerie.  Cod.  Brdb.  J,  10,  edder  harpe  .  .  non  magis  quam  IV 
305.  80  solides.  Musikerlohn  in  Wismar  im  J. 

vledelos?  £n  doet  zee  des  nicht  1343.  Burm.  Wism.  S.  19;  se  heb- 
(trscheinen  sie  nicht  auf  die  gericht-  ben  yor  sik  seidenspil,  psalterium 
liehe  Vorladung),  zo  werden  ze  ylode-  unde  vloghele.  Mered.  B.  d.  Kon.  17. 
los  an  dem  gherichte,  ere  lif  unde  —  5.  =  vlegel  (nach  der  häufigen 
ere  got,  alzo  des  richtes  recht  is  85  Vertauschung  von  e  und  o,  S,  /,  618). 
(1375).  Lüneb.  Urk.  II,  nr.  862.  (Ist  tribula,  vloger,  vlegel.  1  Voc.  W^  u. 
vredelos  gemeint?)  Brevü.  ynde  leit  euer  se  gaen  flogel 

vlodigeB  =  yloten  ?  Item  so  is  hiir  (tribulas),  harken  unde  yseren  wagen. 
tidiDge  dat  den  stoeryengers  solde  1  Chron.  20,  3;  ick  geue  ock  ossen 
ere  schip  genomen  wesen  .  .  unde  40  tho  opper  ynde  flSgele  tho  holte,  das. 
eren  stoer  solden  se  gevlodghent  21,23;  1  seysebom  vnde  II  wloghele, 
hebben  in  de  voerborch  tor  Note-  darmemede  dorschet.  Tri5i»./nt;./*.i4. 
borch  (1408).    Liü.  Urk.   nr.  1765.  flogelen  ?    Und    euch    so    moege 

(oder  ist  au  lesen  geylochent?)  eyn   ider   vor   synem   lande  in  eyns 

rMiige,  f  Flutung.  grot  vlodinge  45  anderen  wather  floegelen  unde  weren. 
der  watere.  Engdh.  Chr.  f  66.  Also  etc.  Gr.  Weisth.  S,  45.     (es  ist 

vlegel,  m.  1.  Flügel.  Eddel  yogel,  vom  Seteen  einer  Wehre  in  der  Buhr 
kere  hir  her  dinen  ylogel.  B.  V.  944 ;       die  Bede.) 

(tm  Bdiquienhändlem,  die  vorzeigen)  vlogen  =  vlochen,  vlochenen,  fluch- 

eyne  fedder  van  sunte  Michels  flogel.  50  ten,   durch  die  Flucht  in  Sicherheit 


VLOGER  282  FLOR  (FLOÜR) 

bringen,    Do  worden  de  duschen  ge-  vlome,  f.    Fischschuppe,    squama^ 

warnt  van  Ruszen,  de  er  yrent  weren,  ein  yisches  ylome  vel  schove.  Voc^ 
dat  se  ere  gut  vlogeden  in  de  ker-  Locc.  visk  vlome  vel  schepen.  1  Vod 
ken  (1331),  Lid.  Urk.  nr,  3077.  K.    Alle  dat  dar  heft  vederen  und« 

vloger,  =  ylogel,  vlegel.  Vlogber,  5  vlomen  (pinnulas  et  sqaamas).  3  Mos\ 
dar  men  dat  körne  mede  dorschet,  11,  9  (H.);  tohant  vollen  van  eineii 
tritula.  Voc,  StraU.  darumme  den  ogen  also  vlomen.  Apost  Gesch,  9. 
de  Holsten  den  Ditmerschen  tho  18  (H.);  altohant  vyl  van  sinen  ogei^ 
spotte  einen  buren  .  .  in  der  lachten  en  vel  rechte  also  ene  vyssches  vlomen 
handt  de  vloger  und  in  der  rechtern  10  Lüb.  Passional  f.  51h ;  ed  (iß  in  d& 
handt  ein  schwerdt  .  .  up  dem  perde  Pestzeit)  neyne  vische  ane  vloyem^n 
malen  laten.   Neoc.  1,  206.  Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  52^;  so  vor- 

ylogeren,  schw.  v.  dreschen,  vlo-  wäre  dat  blodt,  flomen  und  de  gra- 
gheren,  dorschen ,  tritulare.  Voc.  den  (des  Fisches).  Hamb.  Kakeb.BJII. 
Strals.  15      vlome,    Fett,    bes.    das   Nierenfeti 

vloien,   vloigen,    schw.  v.    fließen,       der  SchtveinCf  sotoie  das  Schmdzftti 
strömen,     Do    se    den    deckel    (des       der  Gänse,    adeps,   ylome,   dat  men 
Glases)    afnemen,   vloyede   dat   olye       ut  dem  swyne  doet;  vlome  vel  smer. 
ouer  den  bort  des  yates.  Didl.  Greg.       Voc.  Engelh.  —  Enteghen  de  suluen 
170^ ;  de  wyssche,   dar  de  Trauene  20  pochen   (Sgphüis)    nemet    II   pundt 
plach  ouer  to  vloygende.    Brem.  G.       swjne  vlomen  yan  eynem  borch)  de 
Q.  61;   unde  dat  (water)   en   vloyet       vnghesolten  sy  .  .  vnde   dyt  to  sa- 
(Var.  wasset)  dar  nicht   hoger  dan       mende  sal  man  menghen  yn  dat  vlo- 
enen  yadem.  Seebuch  V,  26.  (8.  das       mensmeer.    Wbif.  Mscr.  60^  p.  135^. 
Gl.) ;  de  tränen  vloyenden  so  mylde-  25      vlomen,  schw.  v,  1.  die  vlomen  ent- 
liken  ut  eren  moderliken  ogen.  Pass.       fernen,  abschuppen,  exquamare.   Voc, 
Chr.  115;  mine  wunden  vloyden  van       W.    (Würste  von  Fischen:)  üömeyni 
blöde.  Horol.  150;  kondestu  dy  vul-       hacke   se   klein,   darna   etc.    Hamk. 
lenkomichliken  entleddigen  van  aller       Kakeb.;   dat  is   en  harden  fisch  to 
gheschapenen  leue,  so  scheide  in  dy  30  flömen  (von  einer,   mühsamen  Sache). 
de   gnade    vloyenn   mit  grotem  ru-       Brem.  Mscr.  Büdl.  reinigen.  0  hulpe 
sehende.    Navolg.  3,  47;    se  wolden       grot  der  minschen,  sin   blut  heit  di 
mit  on  sinken  und  vloien  („stehen  u.       (das  Kreue)  vorblumet  rusenrot  na 
fdUen^).    Magd.  Seh.  Chr.   389,  28,       winschen  ynde  yns  yan  zünden  vln- 
in  Überfluß  vorhanden  sein,    dar  (bei  85  met.  Parad.  48,  16.  —  2.  Baudh  m, 
der  Hockzeit)  vloyede  wyn  unde  lut-       Nierenfett  abziehen. 
terdranck.  Lüb.  Chr.  2,  406;  de  spise  vlomieh,  adj.  schuppich.  squamidas, 

vloiede  unde  de  drank.  B.   V.  3300.       squamosus.   Voce. 

yloimftn,   der  Mai.    Maj  '  de  floy  •  ylOmvisch,  Fisch  mit  Schuppen  (den 

maen,  meymaen.  Änz.  f  K.  A  d.  Vor-  40  glatten ,    z.   B.   Aalen,   entgegenges.). 
zeit  1854,  S.  6.  yortmer  beschede  wi  dar  ut  alle  de 

yldk,  m.  Fliuk.    maledictio.  Voce.      jennen,   de   van   oldes  vischerie  dar 
aMs.  fluoc.  inne  hebben  gehat  an   vlomvischen 

vloken,  schw.  v.  fluchen,  alts.  flo-,       of  an  aele    (1374).     Lid.  Urk.  nr. 
fluokan.  etlike  bür,  de  plegen  to  vlo-  45  1097. 

ken  unde  to  '  sweren.    LiA.  Dodend.  fldr  (flonr),  Flur,  mediamnis,  awe, 

V.  1195 ;  Lucifer  mach  vloken  edder  flour,  ynd  is  eyn  lustich  vleck  berlo 
wol  kiven.  Sündenf.  766;  he  ylokede  ten  myt  water.  Diefenb.  n.  gl  s.  v. 
deme  bome,  de  ene  yink.  R.  V.  788.       .  .  mit  alleme  rechte  in  den  stedben 

vldm,  s.  wlom.  50  vnde  vph  den  velden   vnde  floreu, 


FLOR  283  VLOTE 

de  tzo  den  stedhe  höret  (1334).  Su-  so  doch  einen   schote  weges  tor  se 

ieni.  Utk,  1,  nr.  564.  wert  is,  dan  de  see  is  hir  floth.  iZen- 

lir,    Flur^  Estrich^    payimentum,  ners  Livl.    Gesch.  S.   372;   a.   1523 

ein  dele    vel   ein  floer.   2  Voc.   W.  wart  to  Bremen  vor  dem  StefFendor 

astrik  vel  ylor.  Dief.  —   Do  de  ko-  5  de  grave  deper  und  wider  gemaket, 

ster  by    der  doere  Tp  eyner  holten  de  tovoerne   floeth   unde  enge   was. 

treppen  stont  .  .  stont   S.  Peter  be-  Benners  Brem.  Ohr.  zu  d.  J.  —  Vgl. 

neden  np  den  flore  vnde  segede  etc.  Schambach  s.  v. 

Dkd.  Greg.  200^.  yldtarke,  f,  mhd.  vluotarke,  Hdz' 
^•rereil,  sehw.  v.  zieren^  schmücken  lO  gerinne^  Flutkasten.    XV  den.  vor  ne- 

(mit    Blumen   oder    blumenförmigem  gele  to  der  vlodarken   amme  Nort- 

Zierrate).     De  dem  hilligen  lichamme  dyke.  lApp.  Bechn.  v.  1390. 

Degeat    gän,    schallen    de    florerede  ylotdrift     Wes    de    visschere    to 

leckte  dragen.  Brschw.  ürk.  i,  S.  Hamb.  unde  de  Ossenwerdere  heb- 
177;  (reine  wif,)  wen  se  ore  fine  lif  16  ben  van   seyntogen  unde  vlotdriften 

mit  eren  .  .  siren,  mit  crem  munde  nu  tor  tyt  .  .  dat  scholen  unde  mo- 
so  sote  floreren  (d.  h.  die  Zierde  ihres  gen  se  bruken  etc.  Hamb.  Z.  B.  p. 
Leibes  mit  ihrem  Munde^  durch  süße       71.     S.  vloter. 

Wwie,  erhöhen).    Vruwenlof  (Bruns,  ylote,     breiter    Löffel^    womit    der 

128)  82.  20  Schmand,  der  Flott^  abgeschöpft  wird, 

yhi,  was  oben  schwimmt^  bes.  Sahne^  S.  Schamb.  s.v.  flöte.    Eine  schottel, 

Bakm^  der  Mäch,  ags.  flet,  flos  lactis.  ein  lepel,  eine  floate  ßur  Gerade  ge- 

Tlot,  smant,  oxigalia,  vlot  der  melk,  hörig,  wie  sie  noch  1607  in  Faüers- 
sapa.  Vac.  Locc.   vlot,  smant,  oxigal-       leben  gültig   war).    Z.  f.   N.   Sachs, 

hm.  Dief.     Vor  den  brand  nym  twe  25  1869,  S.  151. 

deil  Tlotes   von   soyter   melk,    vnde  ylote,  yloite  (vleute), /".  fTci^e.  vlote, 

epes  eyges   doderen   menge  to   sa-  camena.    Voc.  Engelh.    floyte,  (flete) 

mcnde.   Weif.  Mscr.  23,  3  f.  77.  —  pipe.  Dief.  u.  s.  v.  tibia.    Wen  he  (de 

DoKer  vloten,   die  Sahne  abschöpfen,  slanghe)   höret  de  vloiten,   dar   men 

(Arahmen.    Strodtm,  p,  68;  Br.  WB.  so  on  mede  bedreghen  wel,  also  dat  he 

A  415  u.  416;    yloten,   vlieten   het  grepen  werde,   so  lecbt  he  dat  ene 

meick,  cremorem  lactis  colligere.  KU.  ore  up  de  £rde  vnde  stoppet  dat  an- 

dote   dat  yett   äff  in   einen   andern  dere  to  mit  deme  starte,  dat  he  der 

pott.  Hamb.  Käkeb.  A.  VII.  —  Auch  floiten  nicht  en  hoire,  Ecdes.  f.  135&. 

^ßt  so  das  auf  dem  Waßer  schwim-  35  —    Fleuten    sind   helle   pipen;    sine 

»•eiwfe  s.  g.  Entengrün.    Dähn.  fleuten  inteen,  seine  Pfeife  einziehen 

vlit,  adj.  flach,  nicht  tief,     cliuus,  (von  einem  Großsprecher,  der  abgefer- 

^Iäc,  vlot  also  eyn  schottele,  de  nicht  tigt  worden).    Brem.  Mscr. 

dep  ig.  Dief.  n.  gl.    vloyt,  dat  nicht  ylote,  /.  und  n.  1.  Floß,  zusammen- 

deyp  is ;   ylack  yel  ylot,   sicut   scu-  40  gebundene  Hölzer,  bes.  zum  Übersetzen 

tella.   Voe.   Engelh.     ondyep,    vlack,  gebraucht,    (als    Fährschiff,    schwim- 

vloit.  Teuth.  —    Vgl.  Brem.  WB.  1,  mende  Brücke)  oder  zum  Transport 

^lo:  de  schottel  is  to  flot;  dat  wa-  flußabwärts.   —   suberium,    eyn   floß, 

ter  is  hier  man  flot.    —   In   desser  eyn  ylote,   vlate.    Voce.  W.  u.  Dief. 

i&aogelinghe    (Kampfe)    yloten    der  45  —  Also  do  de  stede  seghen,  dat  se 

Hamborger  schepe  ut  der  dupe,  dar  in  dat  hol  nicht   komen   künden  .  . 

(dahin,  wo)  it  yloet   was,  so  dat  se  do  makeden  se  en  grot  vlot  van  ma- 

qaemen   to    sittende    up   de    grund.  sten  unde  van  anderem  holte,    unde 

Lab.  Ohr.  2y  45;  vorbranden  ock  et-  leden    darup    ere    gi'otesten   bussen 

liehe  schepe,  so  up  der  reide  legen,  50  unde  schoten  do  mank  des  koninges 


VLOTE  284  VLOT(E) 

schepe.  LSb,  Chr.  «9,  51;  traducto-  65;  dat  unse  schepe  jo  to  male  ü 
rium,  iiavis,  ylote.  Brevü.  Ik  be-  der  Wisel  sin  .  .  dat  se  mit  dei 
kenne,  dat  mine  herren  hebbet  mich  Praseschen  vloete  vort  segelen  md 
▼nde  minen  eruen  gesad  •  .  ere  gud  gen  (1396).  Lid.  Urk,  nr.  1414;  i^ 
to  N.  N.  mid  der  vloten  vnde  mid  6  sint  to  rade  geworden,  dat  wi  nichi 
al  deme,  dat  dar  to  horde.  Were  mer  roggen  ud  willen  laten  Toreo 
ok,  dat  de  vlote  vnde  andere  schep,  dan  de  erste  vlote  etc.  (1408).  dai 
der  dar  to  N.  N.  nod  is,  vordoruen,  nr.  1748;  do  desse  engelsche  riddei 
de  scholdek  wedder  buwen  vnde  der  vlote  sek  nalede.  Leibn,  3, 20i\ 
scheiden  ym  de  vloten  vnde  de  schep  10  de  engheischen  bejegheden  en  mjl 
wedder  antworden  (1347).  Sudend.  ener  groten  vlate.  Lüb.  Chr.  2^  209 \ 
11^  nr.  228 ;  Urh.  d.  hist.  F.  f.  Nie-  oflp  nu  wol  de  floete  der  schepe  8<j 
ders.  nr.  471;  Werner  gunde  deme  stark  nycht  segelen,  wo  foerhen  etci 
hertigen,  dat  se  over  de  Elve  voren  Monum,  Liv.  4\  185;  vorsammeld^ 
by  deme  slote,  unde  lende  dar  be-  15  ene  grote  vlate  schepe.  Kamer  iT^ij 
wilen  to  syne  eghenen  vloten.    Liib.  vldt(e),  vlnt(e),  vlllde,  nt.  sdtenf] 

Chr.  2^  281 ;  do  gynk  de  konynk  to       (als  Qegens.   eu  ebbe  regelmäßig  f.) 
lande,   wente  he  hadde  gemaket  en       1.  Fluß  (=  vlet,  nach  der  bekannten 
vlot  van  groten  bomen  tohope  schor-       Vertatischung  van  e  und  o),  Strömung; 
tet,    dat  lach  twysschen  deme  lande  20  fluentum,  ein  vlot.  Voc.  W.  —  np  iei 
unde  synen  schepen.  das.  2^  339;  ne-       wän  sprank  he  in  de  vlüt  (:  gut;  vcr^ 
men  ne  scal  copen  bemholt,  dhat  he       her:   dat  vlet).    Gerh.  v.  M.  5,  12; 
vort  vorcopen  wille,    he  ne  bringhet       De   floet   Padus.    Diai.  Greg.  184^; 
van  baten  in  mit  schepen  ether  mit       de  vloet  Athesis.   dc^s.  197;  de  vlot 
vloten  (1303).   Brem.  Stat.  49;  wat  26  Nilus.  Lüb.  Chr.  i,  96  u.soh.;  over 
vloten   van  baven   dale   kamen  mit       een  dreghen,   dat  en  jewelk  stat  de 
holtwerke  (1489).  das.  688;  we  mank       ere  warnen  schal,   dat  mallik  se  to 
uns   (den   Böttchern)   holt  koft  van       syner  segelatze  und  in  alzodane  vlote 
vloten  ofte  vd  schepen,   de   schallet       segele,   dat   se  des   nenen  schadeo 
der  cumpanye  mede  delen.    Monum.  80  nemen  (1382).    Hans.  Bec.  2^  Sffl\ 
Liv.  4,  316;   ok  hadde  de  rad  oren       de  vischerie  in  der  vluyt  der  Winda 
marschalk  sand  to  Dresen,  de  brachte       (1290).  Livl.  Urh.  nr.  806.  —  2.  jeder 
dem  rade  ein  vlote  ut  dem  Behmer-        Waßerlauf,    Waßerabßug^  aqoagiam. 
wolde,   dat  ok  to  der  bruggen  kam       Voc.  Engelh.   Vgl.  Schamb.  s.  v.  fiätte. 
.  .  Van   der   sulven   vlote  moste  de  85  Ok  schuUe  we  eyne  vlotrennen  vas 
rad    300    gülden    to    tollen    geven.       steynen  setten  laten  .  .  dar  dat  wa- 
Magd.  Seh.  Chr.  368,  10 ;  voret  en       ter  ute  dem  graven  eynen  vlote  heb- 
Vrese  ene  vloten  dar  vth  (vt  Apen),       ben  moghe;    ok   hebbe   we  on  ghe- 
is  se  bomes  lank,  he  gift  dar  II  grote       gheven  eynen  vlote  van  oreme  bynne- 
vor.    Fries,  Ar  eh.  jf,  473;    vnd   vart  40  ren  dyke  unde  eynen  wech  .  .  dat 
dar   ok   en  vlote  holtes  vt    (aus  d.       se    den  vlote  in   unde  utwisen  mo- 
Strom),  de  gift  V  pen.  to  tollen,  das.       ghen  to  oreme   dike   (1373).   Gät. 
1,  445;  idt  beklaget  sick  H.  dat  ohm        Urk.  /,  nr.  271;  unde  en  scal  Frei 
is    1    flöte   holtes  entdreuen  (1546).       uppe  dat  hol  (Höhle)  unde  uppe  den 
Dithm.   Urk.  p.  119.  —  2.  eine  Ver-  45  vlute  des  holes  nenen  mestekoven . . 
einigung  von  Schiffen^  Flotte.  Dat  ny-       nicht  buwen   (1362).    Urk.  d.  Stadt 
mand  schal  zeghelen  dyt  iar  dor  den       Hannov.  nr.  407;  myt  dem  vlote  und 
sunt,   he  en  zeghele  mit  ener   vlote       stouwinge  .  .  myt  namen  den  vlote 
van  X  schepen  und  nicht  myn  (1392).       .  .  den   vulen  vlote  vnd  den  vlote, 
Liib.  Urk.  4,  nr.  569;  Hans.  Bec.  4,  50  als  de  no   (nu)  vlut  vt  dem  langen 


VLOT(E)  285  VLOTEN 

dike.  Fokne^  Dartm.  11^  381;  dar  is,  de  sede  beuenellen  wortele.  Her- 
visschen  bei  einander  liggen,  daer  bar.  f.  11;  vlote  (vlotte)  des  houe- 
n  Tloet  durch  schlet.  Gr.  Weisth.  3,  des,  Schnupfen.  Weder  den  vloyte 
69;  mollenflotte  (MÜhlslrom)  .  .  wa-  des  houedes.  Weif.  Mscr.  23^  3  f. 
terfotte.  das.  3^  94;  ock  scholen  de  5  ^2^  u.  h.;  We  wol  wyl  singen,  de 
schwären  schauen  Straten,  flusse,  flöte  mat  dre  dink  warnemen.  To  den 
etc.  .  .  siele,  dieke,  flöte,  damstraten.  ersten  mud  he  sik  hoden  vor  den 
Brem.  SkU.  574.  —  3.  Flut,  heran-  vlot  (reumatis  expurgatio).  Ravenst. 
ärömendes  Waßer.  fluctus,  ein  vlot  /.  19f^.  —  vlote  der  nese.  Ndd.  Jahrbuch 
vel  ein  bulge.    Voc.  W.     Dat  water  10  1876,  32. 

makede  so  groten  yloet,  dat  dat  wa-  yloten,   schw.  v.    flöten,   die   Flöte 

ter  oaer  de  euer  leip.    Dial.  Greg.       spielen.    Etlike  yloteden,  etlike  sun- 

M^;   ik   werde   angestot    mit    den       gen,  se  blesen  bassunen.  JS.  V.  6578. 

tlodea  des  groten  meres.  das,  126^ ;  yloten,  die  Sahne  abschöpfen,  s.  ylot. 

Tode  so  stark  wart  de  ylut  des  wa-  15      yloteu   (vlotten,  vlaten),   schw.  v. 

ten.  Komer  95^;  was  een  so  groten       1.  flößen,   d.  h.   eu  Waßer  vorwärts 

rjoetvan  zeewater,  dat  etc.  jBen.iO?";       schaffen,  abführen.     Häufig  verb.  mit 

ran  Gh.  to  K.  yalt  de  vlot  oestsutost       yoren  (jm  Wagen   wegschaffen) ;  uhis 

to  ep  quarteyr  tydes  unde  dan  valt       man  vloten  unde  voren  Toann,  ist  = 

se  Osten  norden,  unde  de  ebbe  con-  20  fahrende  Habe.     So    welic   borghere 

tnrie.   Seebuch  II,  9;    ene  vi.,  eine       sculdich    is    eneme    borghere    ether 

Fhitseit.    S.  Glossar  0.  Seeb.  —  Na       enem  gaste,  the  mach  eme  setten  eu 

hog^Q  vloden  kamen  läge  (lege)  eb-       pant,   oft   he  wil,   that   men  vlotten 

bem  Brem.  Mscr.  —  4.  Flut  bei  der       (Var.  vloten)  ufte  voren  m}jkc)i(1303). 

SoLbereUungj  s,  boninge.     De   sulte  25  Brem.  Stat.  74 ;  so  wor  en  man  bor- 

rentenere  scullet  de  elften   vlod,   de       get  en  dink  vor  richte  to  bringende, 

to  ghekomen  is,  ynd  de  drytteynden       dat   men  vlotten   unde  yoren  mach, 

rlad,  de   in   dessem  jare   noch  to-       id  syn  perde  eder  quick,  dat  yarende 

komeo  scal,   gantz   ypboren   (1396).       have  sy,  de  scal  id  vor  richte  brin- 

Stdeni.  8,  S.  145;   se   bezoden   de-  30  gen  (1433).  das.  519;  vnde  mach  de 

salreQ   pannen    van    winachten    an       pande    driuen,    voren    vnde    yloten. 

weDte  to    S.   Pantaleons   dage,    dat       Oerta.  Urk.  2,  230  u.  so  h.  —  2.  flott 

vereo  achte  vlude  dosulyes.    Leibn.       machen.    Were  ok,  dat  eyn  schip  zik 

^«  327;  ik  trad  in  de  negende  ylud.       zette  (auf  den  Strand)  .  .  dar  schal 

iu. ;   ok  Wille   we  to    disseme  wy-  35  ik  tho  helpen  myd  alle  myner  macht, 

Dachten  5n  antworden  sees  hus  uppe       dat  yd  ghevlothet  werde.  Brem.  Urk. 

der  Balten  unde  in  de  ersten  vlflde       v.  1387;  büdl.  vorwärts  schaffen,  „för- 

vysen,  de  nu  na  wynachten  erst  to-       dem''.     Wy  schuUen  de  borger  yan 

körnende  sint,   also  dat   se   to   des       Br.  ere  gude  unde  schepe  up  to  Br. 

rades  band  van  Honoyere  yan  vlfiden  40  unde  uth  wente  in  de  selten  see  vre- 

toTlSden  upborenschulletetc.^'iSZ^^.       den,  heghen,    vlotten   unde   velighen 

Sudend.  4,  nr.  304 ;  scolen  .  .  to  teyn       helpen  (1406).  Cassd,  Urk.  252;  wy 

jiren  geven  de   helffte  van  vorbate       willen  den  kopman  yorbidden,   h%- 

onde  vlude  erer  guder  uppe  der  sul-       schermen,   vlotten,   voren  unde  for- 

ten.  IM.  Chr.  2, 256.  —  5.  in  medicin.  45  deren  (1448).    das.  266;   des  en  H. 

ümidd,  reuma.  Voce.    De  doget  des       en  recht  vast  warent  wil  wezen,  unde 

stejnes  de  is  gud   iegen   den  ylote       vordem  ynde  vlotten  zee   myt  zinen 

des  blödes  CjB{fi^/?tf)3^.  Lüb.  Passumdl      vrunden,    war  he   kan   unde    mach 

f.  Itö^ ;  we  vele  vlotes  tusschen  hudt       (1415).  Ostfr.  Urk.  nr.  246.  —  3.  die 

^e  vleisch  hefft   vnde  clowefitich  so  Flutj  das  Waßer  aber  etwas  leiten. 


VLOTER  VLOTENDRIVER   286       VLOTVORICH 

Dar    wischen    bei    einander    üggen,  yldthonnieli.     Unde  syne  (des  J(t 

daer  en  floet  durch  schlet  .  .  sollen  hannes)  spyse  was  vlotbonnich  und« 
sie  gleich  gebrauchen  to  flöten  ehre  holtapele  (I.  hoistapele).  Old.  Eixin^ 
wischen.  Gr.  Weisth,  5,  69.  —  In-  B.  f.  ib.  —  Nach  Vtdg.:  mel  s>il 
trans.  oben  auf  schwimmen^  flott  wer-  ö  vestre ;  ist  es  nur  Schreibfehler  fw 
den.  vlotten,  vlyeten,  swemmen.  Tetäh.  wilt  ?  doch  steht  es  auch  das.  f.  6 
Do  hou  (Elisa)  enen  spoen  vnd  warp  syn  spise  was  vlothonnych  unde  hi.li 
dar  in  de  sulven   stede;    do   vlatede       streken  (sie). 

de   ecse   (die   in  das  Waßer  gefallen  vlotich,  adj.  (Uut)flüßig  ?  De  vrou 

war).    Merjsd.  B.  d.  Kön.  189.  10  wen,  de  vele  water  drincken,  de  ver 

vloter,  ylotendriver.  So  welk  man  den  dar  van  ynthopasse  vnde  vlotii. 
in  deme  ammethe,  he  zy  zeyner  ed-  an  erer  krankheyt.  G.  d.  Stmth.  c.  l-^ 
der  vlotendryver,  seynen  effte  andere  TlStmarke,     FlutmcH^     Zeit    enw 

gharne  vorlenet  knechten  .  .  de  schall  Flut?  .  .  so  scholen  se  ene  (den  X-:k 
dat  beteren  mit  eme  groten  broke  15  züchtiger)  Teilen  tom  dode,  also  iL 
(1375).  Hamb.  Z.  B.  p.  64,  31.  Diese  men  ene  binnen  dem  drudden  HotL 
Wörter  sind  sonst  unbekannt.  Sollte  marcke  (binnen  3  ^  12  Siund»:i\t 
es  vielleicht  verderbt  sein  aus  vloker  schal  binden  sine  hende  torugge  w. 
(vlocker),  der  mit  der  vloke,  ylake  doen  em  enen  sack  yan  bauen  d. 
fischt?  ^jVlaker,  ein  Fischer  mit  Fla-  20  auer  dat  liff  etc.  Bichth.  567^  §  4. 
ken;  sollen  ihrer  £fwey  zusammen  fla-  yyi\{(d)m^\^j  Milch^vonder  das  Fr. 

ken,  keine  Knechte  halten.  Diese  fla-  die  Sahne^  abgeschöpft  ist.  flotemeK 
ken  (flöke,  pflöcke)  bekommen  ihre  klüntermelck,  lac  gelatum.  Chytr.  44 
Namen  von  allerley  Umständen  ihrer  ylotemelck,  lac  sine  cremore.  K 
Maschen  oder  der  Fische^  so  man  da-  25  „schlechte  Müch^  von  der  die  S'V.. 
mit  fängt ^  oder  des  Ortes,  wo  man  abgeflottet  ist.*^  Danneü. 
sie  braucht. \  Frisch  I,  J27d  /.  —  Vgl.  yl$trenne,  f.   Befine  zum  WaZ 

flocken.  abfluß^  cathadupla,  ylotrenne.  Bm 

yldtgalle,  mhd.  ylöjgalle,  (Krank-  u.  Dief.  Ok  schulle  we  eyne  vi 
heit  der  Fferde)  vermehrte  Äbsonde-  so  rennen  van  steynen  setten  laten  i 
rung  der  Gelenkfeuchtigkeit.  welk  deme  sulven  dore,  dar  dat  water  l 
perdt  de  vlotgallen  heft,  deme  schal  deme  graven  eynen  vlote  hebben  u 
man  myt  euer  heiten  vletemen  dar  ghe.  Gott.  ürk.  /,  nr.  271;  gum- 
myddeninslaen.  TToZ/'.Mscr.  ^Ö/'.i/Öd,       .  .  ohne  sodane  dicke  ("TetcAc;  a!-i 

yl$t-,  ylntgfit,  n.    Flutgut  (bei  der  35  suluest   tho   makendt  .  .  flottreur. 
Salzbereitung ^  s.  boninge).    So  scalme       an  die  siden  des  berges  tho  makt :: 
en  lenen  van  jewelker  herscop  virtich       etc.  (1476).    Scheidt^  v.  Adel  p. 
mark  pennyngbe  unde  de  helfte  van  yldt-rSp,   u>as  für  ein  rep  (Si 

den  bonynghen  vnde  van  dem  vlut-  .  .  olde  ylotrepe,  olde  garne,  o. 
gude,  men  de  stighe,  de  se  aldus  40  sehnten  (1388).  Hans.  Rec.  3.  •3- 
langhe    goten   hebben   to    erer   stad  yl6tyar,   adj.   was  zu  yloten  u 

behof,  de  schullen  se  nicht  mer  ghe-       voren  ist,  beweglich.    (Schworen)  *i 
ten  laten  (1375).    Walkenr,  Urk.  nr.       he  pennighe,   noch  kistenpant,  du- 
966;  dat  verdendel  .  .  van   den  bo-       ylotvar    (Varr.    vlutvar;    blothwar 
ninghenund  vandemylutgude  ('i«?/^^.  45  blote  wäre)  got   ne  hebbe.    Big.    .^ 
Sudend.  5,  nr.  47.  R.  p.  109  u.  169. 

yl6tholt,  n.   Floßhdz.    Ok   so   en  ylfityorich  =  vlötvar.  Edder  m. 

schal  men  neen  viothold  in  de  Righe  alsso  yelen  nogafitigen  yloth?in^- 
bringen  (1399).  Big.  St.  JB.  p.  211;  (l.  ylothvorigen)  panden  .  .  de  1 
vgl.  p.  209.  216.  50  driyen,  flöten  offte  forenn  mach.  1>.  ^. 


VLOTVORICHEIT  28?  VLÜCHTESAL 

rrk,4,  74;  von  Personen  (Schiffern) :  tere  mit  vischen  .  .  van  der  vlucht 
Bwr  (See)reise  fertig.  Nimt  en  man  is  de  arne  ein  here.  Locc.  Er/ef.  f.  4\ 
sinen  egthen  (echten)  dag  nmme  enen  —  4.  (von  vlen)  Flucht,  up  einen 
tagh,  nnde  dhe  thag  kome  er  dhen  böm  de  vlucht  ik  nam.  R.  F.  3392; 
egthen  dage,  nnde  si  vlotuorech,  also  5  dar  umme  nam  bischop  Udo  de  vlucht. 
dhat  he  tho  dheme  egthen  daghe  nicht  Mcigd.  Seh,  Chr.  103,  27 ;  wart  zage- 
komen  mogbe,  dhe  dhes  tuges  bru-  haftich  und  gaf  de  vlucht.  das.  202, 
ken  wel,  dhe  mach  sine  sake  tugen  12;  101,  10;  met  weme  he  spelede, 
ror  dhen  vogede  er  dhen  egtBlsn  dywilehewan,  di  musten  em  betalen; 
daghe.  Brem.  Stat.  142  u.  539.  10  vorlos  he,  so  gaf  he  di  vlucht.  Fidic. 

Ylitforitheitj  Bereitschaft /sf4r( See-)  1,  184;  die  hanthafte  dat  is  dar,  svar 
reise  (bes.  um  das  Gewerbe  attssu-  man  enen  man  mit  der  dat  begript 
üben).  Dil  het  vlotvoricheyt,  so  welc  oder  in  der  vlucht  der  dat  etc.  Ssp, 
u^  borghere  umme  sine  kopenschop  //,  35.  —  5.  fliehende  Menge.  Do  by 
unde  nicht  umme  sine  schult  to  vor-  15  se  (den  Schafen)  quam  de  hasen- 
derende,  varet  to  Vlanderen  ofte  to  vlucht.  Gerh.  v.  M.  83,  22. 
Engelaut  etc.     So  virelc  oc  use  bor-  vlucht?    It.  II  houetkussen,  boney- 

ghere  willen  peregrimare  (waUfahr-  get  (benäht)  myt  fluchten.  Wism.  Inv. 
ten)  over  mer,  ofte  to  S.  Jacope  .  .  f.  139;  1  kiste,  dar  inne  IUI  pueste, 
deme  schal  men  richten  over  dwer-  20  HI  gamekuessen,  1  vluchtkussen,  I 
nacht  over  sine  schuldere  unde  dat  syden  küssen.  Wism.  Invent.  f.  113 ; 
sulve  recht  schal  he  en  weder  don  UI  fluchte  kussensbuiren.  das.  f.  269. 
den  he  schuldich  is.  Dit  vlotvoricheit  vluehten,  schw.  v.  1.  in  die  Flucht 

schal  he  waren  in  den  hillighen  vnde  jagen,  fugare.  Dat  rechte  quam  over 
T&n  dem  daghe  dar  na  reysen  bin-  26  all  dat  laut,  dat  de  Ungarn  fluchtet 
nen  veer  wecken  (1279).  Stad.  Stat.  weren  worden.  Bothos  Chr.  f.  53.  — 
(Arch.  d.  V.  d.  Here.  Bremen  u.  Ver-  2.  wohin  flüchten,  durch  die  Flucht 
ifn  4,  8.  93.)  in  Sicherheit  bringen.    (Vor  dem  Her- 

flieht,  f.  (eu  vlegen)  1.  das  FUe-  eoge  B.)  wart  dat  volk  so  vluchtich, 
^,  Flug.  De  swale  is  der  nature,  30  dat  ze  alle  ere  haue  vlochteden  in 
dat  he  allene  in  der  vlucht  almanck  de  nederlant  by  Bremen.  Brem.  Denkb. 
weht  syne  vodinge.    Pass.  Chr.  6^;       f.  49. 

Se  (de  Sassen)    loveden   oc   an  der  vlaehteringe,  f.  Flüchtung.  vp  dat 

Togele  stemme  nnde  an  ire  vlucht.  wy  vnnsen  armen  vndersathen  tho 
EÄe  V.  R.  586.  — -  2.  das,  womit  man  35  sodane  vluchteringe  nicht  hedden 
fliegt,  Flügel.  We  der  word  neue  drouen  nodigen  etc.  Old.  UrJc.  v.  1540. 
mate  weet  vnde  wel,   dat  sin  word  vlnehtes,  adv.  flugs^  sofort.  He  vor- 

alene  werde  ghehord,  de  het  der  gu-  touede  et  eyn  wenich,  dat  he  nycht 
den  sede  to  vele,  alse  de  raven  der  vluchtes  wt  en  ghenck.  Leben  d.  h. 
Vitien  veyderen  an  siner  vlucht.  Gl.  40  Franz.  62. 

Ä  Sir.  23  (Lorsbach  2,  123);  vom  vluchtesal,  f.  Flüchtung;  in  büdl. 

Metischen:  Arm?  Bie  (der  eine  fromme  Bedeutung  theils  als  trügerische  Aus- 
Rwi  hat)  nemo  wol  to  willen,  wat  flucht,  theüs  als  betrügliche  Übergabe 
se  ome  to  gude  deyt,  wente  se  is  eines  schuldnerischen  Gutes  an  einen 
8jn  ander  haut;  in  orer  vlucht  mag  45  andern  als  den  Gläubiger,  s.  Hältaus 
he  rowen.  das.  2,  122.  —  3.  das,  s.  v.  Of  men  enes  gastes  erve  be- 
*^  fliegt^  Geflügel.  An  deme  viften  komeret  oder  enes  borgheres,  de  en 
daghe  do  tzyrde  god  de  lucht  under  wech  ghevaren  were  .  .  unde  men 
deme  flrmamente  myt  mennygher  spreke,  dat  dat  erve  wurmede  beko- 
bnde  vlucht  vnde  dar  ock  to  de  wa-  50  meret  were  den  to  scaden,  de  dar 


VLUCHTICH  288  VLUGERMOÜWE 

np  klagheden,  des  ne  scal  men  nicht  vluchtich  dat  beer.  Komer  126^ ;  da- 
staden  (eine  solche  Einrede  ist  uneu-  für  wird  regelmäßig  vorylachtich  ge- 
läßig)^   it  ne  si   gheschen   vor  ghe-       scigt. 

richte  er  men  dar  up  klaghede,  des  ylachtinges,  adv.  fiiichttings.     Und 

men  yulkomen   möge,   alse   recht  is,    5  reden    vluchtinges    wedder    ut    dem 
sunder  vrevel  unde  vluchtsale  .  .  Is       slote.  Magd.  Seh.  Chr.  309y  31. 
dar  aver  yrevel  oder  vluchtsale  mede,  ylnckern,   schtc.  v.  flackern^   flim- 

so  moste  men  dat  weder  don.   Gosl.       mern.  Dyt  is  nu  or  ynderschet,  wente 
Stat.  28,38;  de  schaltete  mach  eynen       alle   de   planeten   en  fluckcm    nicht 
iowelken  gast  edder  eynen  borgbere,  l^  ynde  desse  sterne  (die  Fixsterne)  de 
dede  uppe  der  vluchtsalen  were  (d.  i.       fluckern.  Locc.  Erß.  f.  ä^, 
sein  Gut  veräußert  und  dadurch^  wenn  yluckes,  ylng^es  (yloges),  adv.  flugs, 

er  wegeieht^  seinen  Gläubigern  entgehen  sofort.  Se  leedeu  beer  op  und  soepen 
will)  besetten.  das.  110,  13.  Vgl.  da-  fluckes.  Renner  e.  J.  1530;  na  des- 
mit  67,  14—23  u,  Göschen  S.  420.  15  sen  (hierauf)  flucks  an  deSaracenen 
yluchtsale  het,  svat  die  man  liet  an  geruischet.  Ben.  52;  daramme  yo- 
tvivele  sines  lives  binnen  suke,  oder  gede  sik  dat  yolk  in  de  kerke  und 
als  he  't  lant  rumen  wel,  unde  of  leten  de  papen  (mü  ihrer  Proeession) 
he  geneset  oder  weder  kumt,  dat  he  flux  dwalen.  Liib.  Reform.  64.  — 
dat  gut  wedder  hebben  wel.  (Lat. :  20  So  vloghes  alze  (sobald  als)  he  be- 
Lecto  affixus  si  feudum  subito  con-  stedighet  was,  do  yoriaghede  he  etc. 
ferat.).  Lehnr.  Art.  58,  §  2;  to  ener  Korner  233d. 
Yluchtsale  lien.  das.  ?,  1.  (subita  in-  ylagel,  ylager,  m.  =ylogel,  1.  Flu- 

feudatio.)  Die  Gl.  eum  Ssp.  I,  44  gel,  Windfahne  auf  Gdfäuden  und 
deutet  unrichtig :  yluchtsale  is  en  ir-  26  Schiffen,  „fliuger,  eine  sehmale  Flagge, 
stadinge  siner  vlucht,  wen  in  aldem  die  immer  auf  dem  Mastbaume  sitzt.'' 
sassischen  het  sale  also  yele  alse  Fries.  Arch.  2,  67.  13  flf  pro  duabas 
Stade.  Die  Zusammenstellung  mü  ur-  anchoris  et  ylughel  super  schafferhos. 
sale  hat  Anlaß  eu  dieser  unrichtigen  Hamb.  Kammer.  R,  1, 153 ;  1 1  tf  vor 
Deutung  gegeben,  30  hardoke  to  vlughen  (=  ylugelen)  uppe 

"sXVLtYkiieYkjadj.  flüchtig;  eilig ,  Hadde  de  mastein  coggonibus.  das.  81;  eyn 
he  sick  in  den  knoken  houwen,  snel  iowelk  user  borgbere  scal  uoren  enen 
ynde  vluchtich  sende  he  na  deme  roden  ylugher.  Hamb.  R.  84  (Brem, 
arsten,  men  de  zele  leet  he  .  •  yor-  Stat.300);  ein  snelle  wint  erheef  sik, 
vulen.  lAib.  Gebeib.  Cc7;  were,  dat  35  weyede(n)  de  flugele  up  den  oort  van 
he  (dem  Pfänder  gesetet  sind,  die  de  toorne.  Ben.  846 ;  imsuluenyare 
heimlich  weggetragen  wurden)  yluch-  wort  de  mekeler,  knop  ynd  flager 
teghes  yotes  na  lepe  unde  neme  zine  darup  (upS.  Nyclawes  *torn  to  Hamb.) 
pande  wedder,  dar  en  were  nyn  broke  gesettet.  Hamb.  Chr.  416.  —  2.  Flu- 
an  ghedaen  (1345).  Old.  Stat.  (Brem.  40  gel,  Seitenstück  etc.  do  bad  se  (die 
St.  789) ;  unde  bin  en  (den  Straßen-  h.  Elisabeth)  ein  arm  minsche  ymme 
räM&em^  ghevolghet  uppe  yl&chteghem  de  almissen  .  .  Do  hadde  se  nicht 
vote  etc.  (1377).  Sudend.  5,  nr,  120;  by  sick;  do  ghaf  se  em  eynen  vlu- 
were  aver  dat  rof,  brant  .  .  schude,  gher  yan  dem  rocke.  Passional  f.  272^. 
dar  vlucbteghes  votes  yolghet  werde,  45  ylugelstangey  Stange  mit  Wind- 
dar  scole  wi  yolghen.  S.  H.  L.  ürk.  fahne.  4  m.  vor  den  flugelstangen  vp 
II,  189;  deme  scal  men  uolgen  ylucti-  den  yorgeuel  (1576).  Wtsm.  St.  Mar. 
ges  votes  yor  de  yeste,   dar   de  rof       G(i>.  Reg. 

to   kumpt.    Wism.  ürk.  v.  1346.  —  ylugermoawe,    U)eiter^    hängender 

auf  der  Flucht  befindlich,    wart  do  50  (fliegender)  Errnd?    1  roden  Leyde- 


VLÜGGE  289  VLÜSEN 

scheD  Fok  mid  Tlaghermowen.  Wism,  botteren  und  eyeren  .  .  und  darto 
l9t.  f.  102 ;  1  grünen  fiugermowen  en  vlus  wulle,  de  it  Tormach  (1443). 
rock.  das.  f.  139;  geuen  eynen  vlu-  FcUcks  Staatsb.  Mag,  6,  667;  1  howet- 
germouweden  rock  (1527).  Wism.  küssen  vnde  IUI  wluse  mit  der  wul- 
ZaigA,  f.  45.  Dasselbe  wird  sein:  5  len.  Wism.  Invent.  f.  31;  he  (der 
fludermonwe.  enen  gronen  fludermou-  Widder)  is  so  vet,  dat  me  one  mach 
wen  rock.  das.  f.  118;  enen  roden  toschudden  also  eyn  yIus  wuUen. 
fludermowet  rock.   Wism.  Inv.  f.  122.       Gerh.  v.  M.  92,  55  (Seelmann :  mit  om 

Tla^e,  adj.  flügge^  yolucer;  fluch-  al  en  vlet  vullen);  binnen  des  de 
tig.  Gein  nmmesein  wort  dar  torugge,  10  deif  in  deme  hüs  suet  üt  siner  haut 
se  worden  altemale  vlugge.  Aesop  20,  ein  gröt  flüs,  einen  Flocken,  großen 
140;  behende^  rasch.  Ouer  dat  water  Fetjsen.  Haupt  Z.  5, 395.  (vgl.  ^^flüsch, 
gjnck  en  bmgghe,  Dar  mennich  trach  Flausch  von  Haaren,  WoUe,  Werg  u. 
mde  Tlngghe  Ouer  gynck  vmme  sin  dgl.  lockeren  Dingen,  wenn  sie  ein 
beyach.  Schaeksp.  f.  85;  nach  deme  15  Conglomerat  bilden.*^  Danneil  55&.)  — 
dat  (weü)  Josephus  was  en  vlugge,  Jetst  heißt  noch  die  Oberfläche  des 
Buuüik  man,  so  nam  ho  dem  ande-  blühenden  Rockenfeldes  so  wegen  der 
reo  sin  swert  mit  macht.  Lüb.  Pas-  flockartigen  Blüten.  Nach  Brem.  WB, 
stoR.  f.  1109. ;  sie  (die  Ruhr)  was  so  1,  420  auch  die  mit  Gras  bewachsene 
grot  unde  so  vlugge,  sie  drSf  to  H.  20  Oberfläche;  nach  Krause  (Stader  Arch. 
orer  die  bmgge.    Kerkh.  v.  320.  2^  122)  der  Halmstand,     Daß  es  auch 

fliinen,  s.  fluwin.  De  beste  iope  „Frticht^,  y^Feldertrag^  bedeutet,  geht 
Tan  sindeldort  den  bruwem  und  kop-  aus  Richth.  378,  §  12  hervor.  Alle 
lüden,  de  andere  van  veerdrade  groff-  roef  draghende  ende  drivende  (trag- 
grön  und  wände,  und  desulvigen  ut-  25  bar  u.  treibbar)  ende  [an]  fachte  ende 
geslagen,  jedoch  ane  martern,  zabeln  an  flyuse  oppen  felde  bytughende 
ond  flninen.  Chreifsw.  Hocha.  Ordn.  myt  veer  buren  .  .  ene  marck  to 
r.  1592^  S.  203.  boete,  wo  in  andern  Mscr.  steht :  en 

Tlaksnelit,  f.  Dyssenterie?  vor  dat  an  fachta,  dat  is  an  koerne,  ofte  an 
bokouel,  dat  mit  der  flucsucht  af  geit,  80  fluse  op  den  felde  bi  lichten  dage 
njm  rosen,  venecolt  etc.  Weif.  Mscr.  etc.  (Wenn  {e^chta, Korn frucht  bedeutet, 
^3,  3  f.  7Äb.  heißt  dann  vlus,   da  von  einem  Feld- 

vllt,  TÜscb,  n.  (Wc^Jftocke),  Schaf-  raub  die  Rede  ist,  die  Heufrucht, 
(dl,  Vließ,  vellus,  vlus,  eyn  bunt  Heuertrag?)  Zu  vergleichen  sind  auch 
vllen,  ein  flu0  wullen.  Dief.  vlusch,  35  Stellen,  wie:  (den  gharden  .  .)  vnde 
Fbc.  Engeih.  Ynd  (Moab)  gaf  dem  hadden  ze  dar  dan  vlues  vppe  eder 
koninghe  alle  iar  hundertdusent  ghare  an  (Früchte  auf  oder  Dünger 
schaep  vnd  hundertdusent  bücke  mit  in  defnselben),  der  moghen  se  vtbru- 
eren  vlusen.  Merzd.  B.  d.  Kon.  181;  ken  vor  de  insaed.  Old.  Urk.  v. 
vnde  drackede  den  douw  yth  deme  40  1440;  desse  halue  bremer  mark  in- 
Tlaese.  B.  d.  RieUer  6,  38 ;  ik  (Gi-  gheldes  scholen  .  .  kersten  .  .  alle 
im)  wil  god  bidden,  dat  he  my  ein  iar  vtgheuen  eer  ze  dat  ylues  theen 
teken  gbeve  an  den  Aus  wullen.  van  den  vorscr.  stucke  (landes).  Old. 
Banao.  Mscr.  i,  84,  S.  290 ;  eyn  wed-  Urk.  v.  1418.  —  Eine  Münze,  mit  dem 
der  mit  dem  golden  vlusche.  Engeih.  45  Vließe  als  Müneetichen.  vlies,  numus 
C%r.  f.  IIb;  du  (Christus)  kemest  aureus  et  argenteus,  vellere  insignitus. 
nedder  als  de  reghen  in  dat  vlus.  KU.  an  brabandeschen  flusen,  an  hal- 
0GB.  C.  30;  sych  an  dyn  rlusch,  ven  flusen.  Nies.  Beitr.  2,  544. 
her  GedeoQ.  lAed.  a.  d.  Münsterl.  63,  vlnseB,    schtc.   v.    das    vlus   eines 

S;  int  erste  sammelt  he  (der  Pfarrer)  50  Landstückes  genießen,  s.  vlocken. 


FLUTSE  290  VOCH  VUCH 

flutse,  SchtJDarm^  turba.  s.  Grimm  gen  und  twei  seiden  knssen,  roü 
d,  186J2,  Do  de  wulf  dat  her  vor-  sammet  oft  flawel.  Münst.  Chr.  2^  9h 
nam,  Vil  drade  an  syne  flutseu  quam  flawel,  flawel,  flawelseta,  ad},  tJ 

herle,  beren  unde  binden  etc.  Aesop       fluel.     Ock  hebbcn  se   (die  TTieder^ 
4^74.  5  tauf  er)  al  unse  (der  Nonnen)  casuleJ 

fluwel,  fluel,  flowel,  flawel,  Sammt  hen  genamen,  under  welcken  weret 
(u,  Seide),  fluel  vel  sammt,  coocus,  vif  fluwele  casule,  ene  swarte  fluwelel 
coccinum.  Voc.  Engelh.  coxinum,  fluel,  choirkappen  und  II  roide  fluwele  epi- 
samyt,  syden  want.  Dief.  n.  gl.  seri-  stelrocke.  Münst.  Chr.  J2,  432;  (im 
cum  villorum,  free,  velours.  —  Noch  lo  der  Kirche  eu  Emden  waren  Ib^ 
heute  in  Krefeld  ist  der  Äusdnick  u.  a.)  een  rode  fluweelen  kasel.  Ben, 
fluwel  für  Sammet  bekannt,  Bock^  d.  651.  Anm. ;  Drecb  rode  tüffelen  UDdej 
Musterzeichner  d.  M.  A.  p.  46.  Ok  fluwelsche  kragen,  So  kanstu  den 
scbindeden  se  dre  wagbene  .  .  unde  lüden  bebagen.  Fastnachtssp.973,10; 
bouweden  up  de  vate;  dar  vunden  16  de  forstinne  schenkede  dem  docter 
se  ynne  perlen  .  .  ok  vunden  se  gul-  einen  flawelscben  rock.  Strals,  Chr. 
den  stucke,  fluel  unde  andere  sydene  1,54;  fluelscbe  (flueske)  kappen.  Old. 
want.  Lüb.  Chr.  J2,  199;  it  en  scal  Kirchenurk.  15  Jahrh. 
neue  iuncvrowe   eder  vrowe,   de  to  flnwin.    It.  eyn  yslandiscb  voB  kö- 

oren  iaren  komen  is,  neuen  rok  eder  20  stet  2  .%  5  ß.  .  .  it.  ein  fluwin  vor 
baluen   rok   van   güldenen  (stucken)       29  0.   4  ^  .  .  wo  dür    iVs  timmer 
eder  van  fluwele,    eder  van   sidenen       7  stück?     Facit   122  ■%  13  ß.  4  ^V 
stucken  dragben.  Brschw.  R.  74^  137;       Hamb.  Rekensb.  v.  1630y  S.  26. 
ock  droch  se  wol  der  eren  cleyt  Men-  ydch,  vfich,  m.  und  f.  Fug^  Pass- 

nigerbande  gutb  gewant  Fluel  bol-  25  lichkeit^  Schicklichkeit,  passende  Weise. 
deken  vnde  bliant.  Harteb.4^29;  du  mhd.  vuoge.  Dat  du  dy  willestvor- 
scbalt  my  geven  eynen  rok  van  nyem  barmen  over  my  unde  vogben  my  an 
wände,  Dartho  eynen  kragen  van  den  vocb  (die  passende  Stelle)^  de  m; 
fluwel,  be  sy  rodt,  blaw  effte  gel.  nutte  sy.  0GB,  A.  70;  it  is  vele 
Fastvachtsp.  975,  14 ;  wolde  gi  mi  30  beyter,  dat  ik  on  (eisten  jungen  Mann, 
ock  doch  dar  vtb  senden  eyn  ele  V  der  seine  Tochter  geküsst  hatte)  an 
efft  VI  roet  sammyt  vor  my  sulvest,  desser  wise  (er  hat  ihn  ncnil  mit  t 
dat  neen  karmesyn  were,  dan  sustes  reichen  Witwe  verheiratet)  van  hire 
guden  roet  floeweel  to  enen  wam-  ghebracht  bedde,  vnde  bebbeondar 
boyse  (1523).  Z.  f.  Lüb.  Gesch.  2.  35  ghelaten,  dar  be  vocb  bet,  wen  dat 
319,  Der  Stoff  diente  besonders  eu  ik  on  bire  badde  anklagbet.  Ecdts. 
priesterlichen  Kleidungen,  daher  auch  eu  Sir.  26,  7;  se  vunden  em  (dm 
absol.  Priestergewand,  alba  cboricappa,  wunderbaren  Steine )  neyne  stede  na 
eyn  witke  (d.  i.  witte)  chorecappe  sinör  vucb  (d.  h.  wohin  er  gepassi 
van  fluelen  (1397).  Kuhns  Z.  20, 150;  40  hätte).  Hanov.  Mscr.  I,  84,  S.  40 fi; 
ornamentum  missae  nigrum  de  serico  wi  sint  vorsonet  mit  den  edeleu  vro- 
elevato  s.  flueel.  (1437).  das.;  8  gar-  wen  in  der  voegbe  (Weise),  als  hyr 
wete,  1  rot  flowel  .  .  It.  1  gel  syden  na  beschreven  steyt  (1382).  Nits. 
stukke  .  .  1  groen  flowel  geblomet.  Beitr.  2,  507 ;  (Diogenes  su  Alex.:) 
Mem.  Dundcdg.  f.  193^;  soe  voill  45  Riddere  unde  herren  der  hevestu 
kosteis  tarters  flueels  myt  gülden  gbenocb,  Mer  der  en  behove  ik  nicht 
doergaenden  keperen,  dairvan  wy  in  neuer  voech  (keiner  Weise).  Sp. 
bebn  doen  maken  eyn  scboen  kaescl  d.  Legen  14^ ;  du  en  kanst  my  10 
ende  twe  deenrocke.  Lacombl.  IVy  nicbt  benemen  in  neuer  voech.  <2a^* 
nr.  278;  mit  decken  umbber  behau-  50  14^ ;  Geschicklichkeii.  Ein  to  (Hündin) 


VOCHBAR  291  VODEN 

quam  mit  list  onde  groter  yoch  to  ja  vexieren  heißt?  Doch  spricht  da- 
euer  andern  to  etc.  Gerh.  v,  M.  9,  gegen  das  Stobst,  vocke  (Narr).  —  Vgl, 
3;  to  lest  bedachte  he  ök  dat,  dat  Hoffm.  u.  LObben  eu  der  St.  im  R.  F., 
he  den  man  besoken  (untersuchen,  Grimms  WB,  s,  v.  focken  u.  foppen. 
prüfen)  wolde  mit  vöch,  wu  he  om  5  yode  =  vodinge.  Ynde  bewysede 
tniwen  scholde.  das»  41,  10,  —  8.  syk  in  allen  werken  der  mildicheyt, 
mi  Yoge.  sunderliken  to   den  kerken,   to  pre- 

Tiekbary  adj,  geschickt.  Des  so  steren  vnde  to  begheuenen  luden  ere 
veren  dar  Yochbare  cristene  myn-  vode  vnde  ghud  to  merende.  DenscJce 
sehen  .  .  de  schreuen  ere  (der  ?  lo  Kronehe  f.  N8;  den  acker  vnde  de 
Sdtäfer)  leuent  in  blig.  Lüb.  Pas-  wyssche  .  .  de  scolden  se  gheuen  den 
Jim.  f.  170c,  presters  to  erer  vode.  das,  8.  4. 

Tiekeit,   /*.    GeschuMichkeit^   List,  voden,   schw,   v.    füttern,    nähren, 

Kunst.  Das  döt  de  yoge  valsche  man  auf-,  großziehen,  alts.  födian.  De  ko- 
bi  dem,  de  yalscbeit  nu  ne  wan  unde  16  nink  van  Moab  de  vodde  vele  vehes. 
sikrorhoden  nicht  ne  kan;  sus  kampt  J2  Kön,  8,  4;  he  plantede  enen  keen- 
be  on  mit  yöcheit  an  unde  bedreget  bom,  den  de  reghen  vodede.  Jes,  44, 
QQ  mit  liste.  Gerh.  v.  M.  9,  63;  14;  üt  enem  dorpe  gink  ein  müs, 
hirbi  mach  ein  minsche  proven,  wu  Gevot  an  enem  riken  hüs.  Gerh.  v. 
ein  wif,  de  bösheit  wil  oyen,  jo  hevet  20  M.  10,  2;  daghelikes  werden  geuodet 
TÖcheit  unde  sinne  mit  vöch  unde  in  deme  suluen  hospitale  dertich 
mit  ongeyöch  tor  minne.  das.  36,  85;  arme  lüde.  Brem.  G.  Q.58;  ik  (Chri- 
de  Tlege  or  biten  nicht  en  let .  .  To  stus)  bin  doch  schipper  unde  got, 
lest  or  ?Ocheit  se  bedröch.  das.  50,  Ik  bin  van  dinem  live  vot.  Anselm 
19;  he  (Aesop)  was  ein  man,  de  sik  26  v,  943;  unse  here  is  geyodet  mit 
eist  leit  de  vocheit  an,  dat  he  mit  kiener  melk  uth  den  brüsten  der 
gemeliken  meren  de  lade  wolde  do-  junkfrowen  Marien.  Wiggert,  1,  41; 
gede  leren.   Vorr.  dcusu  v.  10.  en  burynne,  de  to  yodende  plach  der 

Toektieh,  yoftiehy  s.  veftich.  konnygynnen  kindere  etc.  Korner  50^; 

feek,  ein  kleines  8egel.  artemo,  yok  80  den  (Christum)  se  so  sachtliken  to 
ofte  segelken  of  een  seilken.  Die-  der  warlde  bracht  hadde  vnde  so 
fenb,  s.  V.  lejfiiken  vot  hadde.    Van  d,  festen  f. 

TMken,  schw.  v.  zum  Narren  haben,  122;  Wilhelmus  screff  heren  Alfride, 
f^uppen,  höhnen.  Och,  wo  scholdest  du  dat  dat  deleken  brodes  alzo  vele  de 
mi  denne  yocken,  Lete  ik  di  los  mit  36  zeelen  voedde,  als  et  den  lycham  yo- 
sodanemelocken!  jR.  F.^47P;  Teteke  den  mochte.  Münst  Chr.  1,98;  (dat) 
ckget  ouer  Hanss,  dat  he  sinen  grote-  de  sulven  dike  (Teiche)  von  vnserem 
^er  gefangen  vnde  bunden  nam  watere  mit  mugen  gefoidet  (gespeist) 
Tnd  Bloch  ene  mit  vocken  (d.  h.  unter  werden  (1476).  8cheidt,  v.  Adel  p. 
Hckn)  in  dat  block  (1480).  Falcks  40  510;  Ocko  Eggena  hefft  gezecht,  dat 
i^iaatsb.  Magae.  8,  715.;  vgl. :  (de  un-  Meyncko  were  eyn  ketter  vnde  zyn 
QQtten  wyyen),  de  de  manne  können  husfrowe  een  kettersche  vnde  vodden 
▼orlocken  Vnde  maken  van  den  wy-  ore  kyndere  in  ketterye  etc.  Emd. 
sen  vocken  (Narren).  Josef,  V.  d.  7  Bußb.  f.  17^.  —  BUdl, :  Nyn  recht- 
Tois.  V.  5500.  —  Das  nrd.  Wort  46  uerdich  here  en  wert  gevodet  mit 
focken  heißt:  ziehen,  aufziehen,  scha-  wretheit  .  .  God  is  barmhertich,  dar- 
pen,  paarden  focken;  bij  de  ooren  um  en  wert  he  nycht  gevodet  mit 
focken  (s.  Oudemans  zu  Bredero  8.  der  pyne  der  unsaligen.  Diah  Greg. 
^1).  Liegt  derselbe  Tropus  zu  Grunde,  249h ;  mit  dynem  beschouwen  vodest 
^  beim  hochd.  „aufziäten^,  das  auch  60  du  de  engele.  Br.  d.  Euseb.  46. 

19* 


VODENDREGER  292  VODERICH 

Todendreger.  Daer  ymme,  wanner  cken  unde  kelen  24  nackekelen,  ein 
men  nye  poerteners  sotten  wyl  of  buckesvoeder  van  grauwergke  5  tim- 
ander Stades  knechte  behaluen  den  mer  und  2  backe,  und  de  mgge- 
oeuersten  voedeadreger,  de  sollen  voeders  ook  so  vele  und  de  bunten 
dat  yn  oeren  eed  nemen  etc.  Wi-  5  voeders  alse  de  ruggen  und  bücke 
gands  Arch.  3^  36,  (l.  roedendreger ;  druddehalf  timmer  und  2  relle  hol- 
roeddragher,  rhabdophorus,  viator,  den  scholen  etc.  Hamb.  Z,  ü.  p. 
apparitor,  minister  publicus.    Kü,)         185,  14. 

Yoder,  y$r,  n.  1.  Futter,  pabulum.  YOderddk,    m.  und  n.    Tucky  als 

We  ungedorschen  stro  eder  yoder  10  Futter  gebraucht^  pannus  subductitins. 
uppe  sinen  balken  (Boden)  leyde,  Chytr.  (oder  ist  es  Bezeichnung  einer 
de  scheide  etc.  Hanov.  St.  B.  554 ;  bestirnten  Tuchgattung  ?).  —  Van  enen 
het  is  eyn  slym  pert,  dat  syn  eygen  roderdoeke  na  belope  van  25  eilen, 
yoer  nicht  yordenen  kan.  Tunnic.nr.  dat  heel  yerkoft  worde,  3  dt.  (al$ 
953.  —  2.  Futter,  ünterfutter.  in  16  Acdse).  Wigands  Arch.  5, 46 ;  arracz« 
yeste,  subductura.  Voc.  Engelh.  kle-  boderdok  (l.  voderdok),  parchem. 
dere  yan  scharlaken  unde  yodert  myd  Cod.  Brdb.  I,  15,  191;  ok  en  moghen 
kostlikem  yodere.  Korner  107^.  —  de  Schröder  yoderdök  unde  bartziig 
3.  Futteral,  fotrum,  fotrale.  ders.  nicht  vorkopen  ut  to  snidende.  Zus. 
Youder,  dar  eyne  tafelen  in  sticket.  20  eu  d.  Becht  der  Innungen  von  1302. 
Dief.  n,  gl.  Ok  scal  me  gheuen  (to  Urh.  d.  hist.  V.  f.  Niedere.  8,  nr,  248^; 
herwede)  .  .  ene  Scalen,  oft  se  en  item  L.  B.  6V2  mr.  yor  want  vnde 
yoder  heft,  anders  scal  me  neu  sil-  yor  enen  yoderdök.  Gadeb.  Andsreg. 
ueren  yad  gheuen.  Brschw.  UrTcb.  1,  L  2;  ok  nen  gut  to  walkende  ane 
25;  X  gele  yathe  .  .  disse  horenn  25  Wismersche  lakene  .  .  ok  nenen  bey- 
in  ein  vodher.  Klempin,  Dipl.  Beitr,  gerwant  ofte  jennegerleye  yoderdök 
522;  druttich  suluer  lepele  inn  einem  (1492).  Wism.  WoUenw.  Ordn.;  ble- 
Yodher  etc.  das.  524.  ket  louwant  ynd  foderdoeke  de  mach 

yoder,  yör,  n.  und  m.  Fuder,  plan-  schnidenn  we  de  will.  Lüb.  Z.  B.313; 
strum.  Voce.  Sprichw. :  wyues  yor  30  de  lakenmakers  klageden  oyer  de 
arm  vor  (est  dictum  verum:  pauper  yoderdokes  meker  .  .  dat  se  one  de 
factum  mulierum).  Kiel,  Mscr.  nr.  wille  Yordnreden.  Brschw.Schichtb.8i. 
114  f.  5Pb;  14,  12  vnd  10  math  kole  yoderen  (voren),  schw.  v.    1.  füi- 

itlick  foer  holdende.  Z,  d.  Harz-V.  tern,  pabulari.  De  perde  leten  se 
1871)  S.  113;  als  Maß:  reus  solvet  85  stan  in  deme  kroghe,  dar  se  yoder- 
.  .  sex  amas  vini,  quas  teutonici  ein  den,  vor  kost  unde  haveren.  Lüb. 
yoder  weins  yocant.  Dortm.  Walk.  Chr.  2,  292.  —  2.  unter-,  ausfüttern. 
343,  83 ;  vgl.  Wehrmann  in  der  Z.  f.  Enen  suben,  de  was  mit  säbele  (Zobel) 
Lüb.  Gesch.  2,  1,  78;  Doneldey,  die  fodert.  Mem.  Dunckelg.  f.  7a;  enen 
borghermester,  stund  in  enem  water-  40  mantel  gevodert  myt  eneme  yorgul- 
kuuene  yan  enen  voder  waters  groot.  deden  halsbande.  Korner  174^;  sehr 
Brem.  Gesch.  Q.  88;  auch  vom  Pelz-  kostlike  gefoirde  rocke.  Mänst.  Gftr. 
werk:  1  foder  van  wolfen  und  ville-  2,  136;  men  moste  de  kulen  yoderen 
fräs.  Mem,  Dunckelg.  f.  13^;  alse  eth  mit  brederen.  Magd.  Seh.  Chr.  113, 4. 
ook  tho  vehle  mahlen  geboerett,  dat  45  (80  im  Gl.) 

fremde  lüde  .  .  alhier  .  mit  yoeder  voderich,  adj.  -fuderich  (Fuder  eni- 

uhtstan,  de  orhen  yuUen  tall  nicht  haltend).  VI  kr.  vor  ein  halff  vode- 
hebben  .  .  und  denne  de  maerter-  rieh  yat,  dar  leyt  men  mir  frowen 
yoder  39  maerten,  eyn  illckesvoeder  rinschen  wyn  yn  (1397).  Sudend,  8, 
39  illike  syn,   yossenvoeder  yan  na-  50  8.  243. 


VODERINQE  293  VOGE 

r%itriMgt^  f.  Fütterung^  Futter^  besorgest  myt  tytiiker  herginge  vnde 
Hakrungj  Aast.  He  lach  in  den  wi-  yoedinghe.  Sp.  d.  Dogede  f.  280; 
scben  dorch  voderinghe  der  perde.  dusse  vrucht  is  yan  grauer  yodinghe, 
IM,  Ckr,  i,  177;  went  de  yoderin-  wente  se  telet  yele  ouervloticheyt. 
fhe  were  utgesproten.  das.  i,  183;  5  Cr.  d.  Sunth.  c.  2J28;  ynde  se  (die 
do  brande  der  heren  perdestal  .  .  Witwe)  heklaghede  sik,  dat  al  ere 
lude  dar  schach  grot  schade  an  per-  yodynghe  daran  (an  dem  Besüee  ihrer 
den  nnde  yan  yoderinghe.  das.  i,  Sill;  Kuh)  leghe.  B.  d.  Profec.  i,  /.  i7a; 
wi  begeren,  dat  da  en  neisten  gu-  in  Egipten  en  heft  it  (das  Volk)  jo 
densdages  na  dem  sondage  .  .  tegen  10  de  yodinge  nicht.  Sündenf.  2064 ;  al 
den  ayend  syn  wilst  in  unser  yoyde-  vnse  säet,  dar  wy  vnse'  yudynghe  af 
rioge  to  Wolbecke  mit  dynen  perden  hebben  scholen.  Lüveb.  ürk.  F,  nr. 
.  .  ritterache  wyse  (1445).  Kindl.  i,  353 ;  to  eyner  entholdinge  vnde  vu- 
122,  u.  so  h.  in  ähnlichen  Aufforde-  dinge  eynes  pristers  .  .  gheue  ik  etc. 
Twngen.  —  (knechte)  de  ghereden  15  God,  Brdb.  i,  6, 127;  thor  nuttinghe, 
weren  in  de  yoderinghe  (Fouragieren).  kledinge  ynde  yodinge  ynde  ynder- 
Körner  100^;  do  reden  de  Sassen  holdinge  eines  vicaries.  Old.  Urk.  v. 
echt  (wieder)  in  de  yoderinghe.  das.       1495.  —  De  wilde  esele  is  en  rof  des 

vtierkneeht,  m.   Diener^  der  das      louwen,  also  sin  de  armen  yoidinghe 
Fiätem^  Fouragieren,  au  besorgen  hat.  20  der  riken   (pascua  diyitum).    Ecdes. 
rinde  to  den  yoderknechten.  Körner      f.  82d  (Sir.  13,  23). 
10(A.  voge,  f.  Fuge,     de  olderlude  (der 

Tfierpert,  n.  Futterpferd,  Pferd,  kunthormaker)  mögen  elkes  jares 
das  man  mu  füttern  verpfliehtet  ist.  twie  ymmeghaen  ynde  besehen  .  . 
rtA  scholen  hyr  nhamals  nicht  yer-  25  ynde  so  mennich  opene  yoghe  edder 
plichtet  syn  nenerlei  afflegere,  voder-  spynd  in  der  yoghe,  so  mennich  pund 
perde  in  jenniger  mate  to  holdende  weddes  etc.  Lüb.  Z.  R.  296. 
(1502).  FdUks  Staatsb.  Magass.  7,419.  voge,  f  Fuge,  Passlichkeit,  Fug  u. 

Ttderaeke,  f.  Ernährerin.  Vnde  Recht,  yoge,  bequemicheit,  conyenien- 
hebbet  bedrouet  iuwe  yoderschen  80  tia.  Dief.  n.  gl.  —  Byn  ane  allen 
Hiemsal^m  (nutricem).  Baruch  4,  8  thwiefifel,  syne  gn.  de  worde  my 
fL);  der  nunnen  yodersche.  Dial.  yhoghe  ynnd  recht  geuern.  Mekl. 
Greg.  168^.  Jahrbb.   3,  180;     des    he   doch   gar 

^•derspiae,  opp.  kokenspise,  Vieh-  keyne  yoge  hefft  gehatt.  das.  12,  165; 
futter.  so  scholen  de  anderen  stede  85  weret  dat  de  yan  der  Slusz  to  gna- 
den forsten  .  .  nicht  behulpe  wesen  den  und  to  yogen  wolden  komen  etc. 
mit  fader  (d.  i.  foder)  spiese,  mit  (1442).  Hans.  Reo.  IP,  S.  509; 
wapenden  luden  noch  mit  neinerlei  wenner  du  my  des  yoge  ynnd  stede 
wise  (1335).  Quedl.   ürk.  1,  nr.  123.       gififst.    Smaltzing    f.   3^ ;     dat    men 

Vfiertafel?  1  spynrat,  1  foder-  40  mochte  yoge  und  middel  yinden, 
tafel  etc.   Wiam.  Inv.  f.  192,  dat   men    de   stede   tho   frunde  he- 

Ttdester,  Nuhrer(in)  (vgl.  wegen  lede,  und  doch  voge  sochte,  dat  men 
ifr  Büdung  bedrechster,  wegester  tho  gelde  mochte  kamen  etc.  Lüb. 
tf  a.).  Wat  mach  ic  zeggen  yan  der  Ref.  42 ;  darto  wolden  se  denen,  dat 
villigen  armot,  de  yodester  is  unde  46  me  dar  mate  unde  yoge  to  yin- 
Todinge  aller  geestlicheit  ?  Horol.  42;  den  konde  (1412).  Lüb.  ürk.  V,  S. 
satheit  is  eyn  yoedester  der  onsuuer-  451 ;  recht  ynde  yoghe.  Agricola  (La- 
keit  B.  V.  d.  jonefr.  f.  71.  tend.  S.  29);   unde  yil  in  de  voghe 

vtdiBge,  yadinge,  f.  Nahrung.  Ick  (fi^te  sich)  unde  begerde  ere  yruut- 
d&ncke  di,  here,  dattu  my  alle  daghe  60  scop.  Korner  210^;  do  yel  he  in  de 


VOGE  VÜGE        294       VOGE  VUGE 

YOghe  myd  deme  koninghe  unde  gaf  wolde  erst  syne  bord  kondigen  laten 
eme  over  dat  slot.  das,  13&>;  sus  den  armen  herden,  dar  de  werld 
hadde  de  erde  voge  genoch  gehat  de  voge  efte  klene  yan  holt.  das.  f.  11^ ; 
kerke  .  .  also  yorslingende,  wo  thor  he  (Zachätis)  was  YOge  in  der  stali- 
tydt  Dathan  und  Abiron.  Fr.  Wessd  5  nisse,  do  lep  he  vp  enen  bom,  ?p 
6,  —  mit  voge,  auf  fügliche^  gebüh-  dat  he  ene  seghe.  das.  137b ;  gy  Intke 
rende^  schicJdtche  Weise.  Der  (Hülfe)  voge  volk,  gi  en  scholet  nicht  yrach- 
wart  en  mit  voghe  weygheret.  Lüb.  ten.  das.  219^;  des  quam  dar  gande 
Chr.  i,  J205;  de  (Wenden),  de  de  G.  .  .  vnde  was  ein  vuge  man  also 
wisen  uorsten  oldinges  myd  sach-  10  B.  G.  was.  Brem.  G.  Q.  92;  ore  (der 
ticheit  unde  myd  uoge  beholden  had-  Sachsen)  deder  weren  kort,  ore  steke- 
den  in  deme  louen,  de  makeden  se  meste  lang  .  .  und  voge  Schilde, 
mismodich.  Chr.  d.  narddb.  S.  p.26;  Magd.  8ch.  Chr.  15,  28;  se  (die  Sonne 
to  voge,  convenienter.  We  den  an-  bei  einer  Sonnenfinsternis)  was  ?oge 
deren  wil  yorraren,  De  schal  syk  15  an  irem  schine.  das.  80,  15;  henghe 
myt  eme  to  yoge  paren.  Josef,  V.  d.  to  gropen  unde  to  yoghen  ketelen. 
7  Tods.  V.  7279.  —  S.  auch  yoch.  Oosl.  SUU.  104,  36;    ok   is  dar  eo 

yoge,  ynge,  adj.  1.  passend.  Un-  yoghe  yseren  busse.  Brschw.  Q^r,  ly 
angesehen  ock  unse  gn.  her  gude,  247,  16;  2  yoghe  deghele  (Tiegdy 
foige,  billige  und  genochsame  orsake  20  1  voghe  bed[d]e.  Brschw.  Test,  v, 
hedde.  -BTindK.  i,  ^^S;  unde  were  dat  1367;  we  truwe  is  oyer  yoge  gut, 
sake,  dat  jwe  wysheyt  ghenen  yoghe-  Deme  mach  me  io  wol  mer  beyelen. 
ren  rat  en  konde  yinden  etc.  (1382).  Qerh.  v.  M.  42,  31 ;  doch  mot  men 
Hans.  Eec,  3,  125;  geschickt,  listig  an  des  liyes  not  wol  logene,  T(^e 
(der  yöch  hat).  Men  schal  den  kin-  26  ofte  gröt,  den  yianden  yore  legen, 
keren  tucht  leren,  de  wile  se  yoighe  das.  53,  98;  och  ne  scal  de  borgher- 
sint  to  dem  besten.  Ecdes.  f.  183c ;  meister  nein  antworde  gheuen  oppe 
aldus  döt  mannich  yoge  man ;  Dat  dhe  sake,  he  ne  hebbe  sich  eir  be- 
be mit  macht  nicht  don  en  kan,  Vul-  sproken  mit  den,  dhe  bi  ome  in  deme 
bringet  he  dicke  wol  mit  listen.  Gerh.  80  stole  sittet,  id  ne  were  also  yoeghe 
V.  M.  11  j  54 ;  vgl.  9,  61.-  —  2.  Mein,  sake  (Bagatelle),  dat  he  se  woil  ont- 
wenig,  geringfügig,  yoghe  yel  kleyne,  weren  mochte.  Hamb.  B.  100;  to  sa- 
paryus,  pusillus,  modicus.  Voc.  En-  dende  he  (der  Wucherer)  nammer 
gdh.  yoghe,  luttick,  pusillus.  Dief.  mer  steyt,  Also  dat  eme  in  gade 
n.  gl.  paryus,  clene,  luttich,  yoghe.  85  noghe,  Eme  dunket  alle  tyd,  he  hebbe 
das.  (was  nicht  über  das  gewöhnliche  to  yoghe.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  t. 
Maß  hinausgeht;  dann  auch,  was  unter  3920;  nu  schole  wy  ene  (Christum) 
dem  Maße  bleibt ;  so  im  peggiorativen  bydden,  dat  he  myt  (bei)  yns  blioe, 
Sinne  auch  das  nhd.  „mäßig,  j^em-  wente  dat  were  yoghe,  dat  he  to  vbs 
lich'^ ;  vgl,  das  griech.  (xiTpio^.)  —  40  queme  ynde  nicht  by  vns  bleue.  Serm. 
Were  dhat  the  scepel  werde  wunden  evang.  f.  127k  —  im  Flur.:  wenige 
tho  grot  .  .  dhar  ne  wäre  nen  broke  (pauci).  Dat  yerde  del  brachte  yrucbt 
an;  wäre  he  oc  (aber)  tho  yoghe  Also  schude  Gristo  suluen  in  syner 
(Var.  tho  yuge),  also  yele  also  men  predekinge  mank  den  yoden,  dat  der 
up  ener  haut  holden  mach,  dhar  ne  45  yoghe  worden  bekeret  tegen  de  vele, 
wäre  nen  broke  an  (1303).  Brem.  de  in  den  vnlouen  bleuen.  Sem. 
Stat.  133 ;  yoghe  edder  kleine  had-  evang.  f.  32^ ;  yele  lüde  sint  geladen, 
destu  (modicum  habuisti),  er  ik  to  men  yoge  synt  yterkoren.  das.  217^. 
dy  quam ;  nu  bistu  rike  worden.  —  adv.  Also  yoge  alse  wy  entbereo 
Serm.  evang.  /*.    2^;    he  (Christus)  50  mögen  des  lyfliken  brodes,  ateo  TOge 


VOGEL  VAGEL       295         VÖGELTE 

Tnde  noch  myn  möge  wy  entberen  gaten  .  .  Item  XII  voghelers  myt 
der  gnade  godes.  das.  67c;  do  ek  de  eren  kameren  van  yserensmedet  vnde 
den  mat,  do  was  se  en  voghe  (ein  eyn[e]  vogheler  to  T.  van  yseren; 
itenig)  to  kort.  Hanov.  St.  R.  391.         item  VIII  klene  voghelers  van  yseren 

T«i;el,  vagel,   m,    Vogel.     Helena    5  vp  eynem  waghene  achter  vnde  vore. 
was  en  swar  voghel  Parises  (schwer       Lib.  arbür.  civ.  Bost.  f.  84. 
aheusckießen,  eu  gewinnen).    He  was  YOgelie,  f.   Vögelfang,    dat  dorp  to 

knge   in    der    snoiden   begheringhe       P.  mid  aller  rechticheid  .  .  an  allen 
teghen  se  etc.  Ecdes,  f.  49^;  is  ein       wateren,  visscherie  und  vogelie»  buten 
5  jahriger  frede   den  8  Marcii  uth-  10  bescheden  nichtes  nicht  (1898).   Livl. 
geropen;  aver  van  dem  frede  is  ein        ürk.  nr.  1474. 
fägel  geworden,  und  int  holt  geflagen.  YOgelik,  vdehlik,  adj.  füglich,  pas- 

r.  Hövel,  Chr.  20.  send.    Unde  rameden  euer  scrift,  de 

vogelbode,  f.  Vogelhütie.  Efft  dar  in  beyden  syden  voghelik  were  (1394). 
en  man  lege  an  siner  voghelboden  15  Hans,  Rec.  4,  198 ;  Vnde  vp  den  wyn- 
effte  bi  sineme  vischgarne  etc.  Dithm.  tcr  twevoldich  to  cleydende,  wu  dat 
A  Q.  §  124.  to  iowelkem  state  (Stande)   vochlich 

T«gelbftr,  Vogelbauer^  carea.  Egech.  ys  (1425).  Scheidt,  v.  Adel  p.  132 ; 
19,  9  (H.).  dat  sollen  wy  vort  dem  hern  to  ken- 

vogelen,  schw.  v.  Vögel  fangen.  20  nen  geven,  sine  gnaden  in  den  besten 
Jittcupare.  Dicf.  n.  gl.  und  voeglixte[n],  dat  wy  konden,  to 

Tigelcr(e),  wi.  1.  Vogelfänger,  au-  underwysen  etc.  (1466).  Kmdl,  i,  151; 
ceps.  Yoc.  Engelh.  Antvogel  .  .  den  dorch  vogelike  wege,  auf  passende 
ik  eineme  vogeler  nam.  R.  V.  6237;  Weise.  Ben.  505. 
vert  fcht  Valien  de  vogel  yn  den  25  vogeliken,  vOchliken,  adv.  passend, 
^^nck  9kne  \ogheler?  Arnos  3,  5  (H.).  geschickt.  Dat  vorantwordeden  se 
— ^.  Augur.  5  Mos.  18, 14.  —  3.  eine  vochliken.  Lüb.  Chr.  1,  352;  wes  wi 
Jrf  Kanone.  Item  in  der  kemerie,  bildeliken  vnde  vogeliken  myt  red- 
ißt erste  V  stenbussen  und  II  voge-  delcheit  doen  mögen  (^i4ö6|^.  Lüb.  Urk. 
\^T(140Ö).  Livl.   Urk.  nr.  1525;  He  30  V,  nr.  200. 

fKaH  V.  Burg.)  hadde  vor  der  stad  vogelken  want,  ^mit  Vögeln  durch- 

Nüsse)  baven  vif  hundert  stenbussen       webtes  oder  netzartiges  Zeug.^    Man- 
üode  vogeler    in    den    blochusen    to       tels.    Mem.  Dunckelg.  f.  193^. 
lande  unde  to  watere.    Lüb.  Chr.  2,  vogelspil,   n.   1.    Vogelfang,    aueu- 

^^'^;  wy  leten  (1461)  vp  de  sftder-  36  pium.  —  Is  dat  he  mit  yacht  oder 
siiien  3  grothe  vogeler  tho  vnde  20  vogelspele  (aucupio)  venget  ein  deer. 
schitten.  Falcks  Staatsb.  Magaz.  9,  3  Mos.  17,  13  (H.).  —  2.  die  Vögel, 
;^;  ik  N.  N.  hebbe  bringen  laten  mit  denen  man  die  Jagd  betreibt.  Stoß- 
iß  de  tresenkameren  9  styge  bussen-  vögely  Falken  etc.  Se  antworden  do 
steoe,  de  to  dem  vogelere  hört.  Brem.  40  neppen  unde  vogelspel.  Flos  u.  Bl. 
Mrb.  3,  113  \  dar  de  hertoge  eynen  365  (sperwer  unde  valken  v.  239; 
fogeler  hadde  vorbringen  unde  stel-  vederspel  t;.  502). 
len  laten,  dat  dar   nicht  eyn   katte  vögelte,  n.  alles  was  fliegt,  Geflügel. 

Wde  konen  uth  kamen.  Schmidt,  omne  volatile.  Jerem.  4,  25  (H.); 
^99»Jahnde(1458),p.l6;  dyt  zynt  45  watterleye  deere,  vische,  vögelte.  4 
der  Stadt  bussen  .  .  De  bussen,  de  Mos.  11  (Über sehr.  u.  so  häufig  in 
T>pe  waghen  ligghen,  der  ys  VI  van  den  Überschr.);  dar  so  brochten  eme 
ere  ghaten.  Voghelers  grot  vnde  dat  vögelte  sine  spyse.  Lüb.  Passio- 
klejme  van  ere  ghaten  XVIII ;  hiir  fial  f.  56d;  dar  levendige  vögelte  ut- 
l^oren  to  XXUII  kameren  van   ere  60  flöge.  Renner  i,  141^, 


VOGELTÜNGE  296  VOGE(T)DINK 

YOgeltange,  f.  eine  Pflanze,  lingua  ster  vogen  (hesUUen)  to  teilende, 
avis.  Voc,  Cdmar.  fogel-krute,  -tungei  deme  schal  nemand  wedderstal  doeit 
fogil  wica.  Dief.  Liib,  Z.  R.  389;  unde  voghede  bi 

YOgen,  yngen,  schw.  v.  1.  intr.  füg-  eme  (gab  ihm  au)  teyn  wepenere. 
lieh,  schicklich  sein,  passen,  ansteht,  6  Kamer  236^;  denne  worde  gi  sen . . 
decet,  convenit.  Ein  jowelk  als  om  wo  dSnstlik  ik  si  to  ja  geTOget  alle 
YOgede  und  bequem  was.  Magd,  Seh.  tit,  etich  immer  dienstbar  verpflieJdä 
Chr.  16 ly  20 ;  wi  willen  horsam  sin  bin.  R.  V.  4277;  eneme  armen  moesta 
den  stol  to  Rome,  dat  voget  iu  ok  wol.  meer  Yoghen  (eufügen^  geben),  and 
das.  257,  21;  de  wile  de  wind  yo-  10  god  wyl  dy  dat  betalen.  Lüb.  G.  B. 
gede.  Lüb.  Chr.  2,  703;  so  YOget  eme  D  2^.  —  3.  refl.  sich  passen^  schidcen; 
doch  dat  sulve  gelate  alse  einer  so-  von  Personen:  sich  toohin  verfugen, 
gen  etc.  B.  V.  5146;  weide  en  unser  sich  begaben.  Wy  begeren  van  dy, 
borghere  kopen  eue  inninghe  . .  unde  dat  du  dy  des  donredages  nestko- 
de  Yormunden  der  ghelden  spreken,  15  mende  by  uns  und  unse  gemeyne  lani- 
he  were  onecht  gheboren,  he  ne  yu-  schop  upt  Laerbrock  YOgen  willest 
ghede  en  nicht  to  emme  gheldebro-  (1509).  KindH.  1,  207;  Ynde  in  den 
dere  etc.  GosL  Stat.  76,  27;  wes  ju  sulfften  Yyfften  jare  sal  sych  W.  vo- 
nycht  en  YOghet,  des  wolde  wy  ju  gen  to  mydfasten  by  Ynsen  gn.  heren. 
ungherne  ansynnende  wesen  (1394).  20  Cid.  Urh.  v.  1483;  eÜike  onbekanten 
Hans.  Rec.  4,  207.  —  2.  trans.  fügen,  personen  [hebben]  sik  in  de  Stadt 
passend  gestalten,  einrichten.  Also  de  Munster  gefolgt  (1532).  Nies.  Beür, 
tymmerlude  den  bom  geuoget  hadden  1,  185;  de  he  begunde  to  sokende, 
.  .  dat  ene  he  was  to  kord  offte  to  welke  darup  gewamet  sich  Yerech- 
lanck  (eum  Bau)  etc.  Lüb.  Passional  26  terden  und  Yan  der  hant  fogeden. 
f.  113h;  wo  he  it  (das  Testament)  Hamb.  Chr.  356. 
uoghet  Yor  en  (den  Rathmannen),  dat  YOger»  m.    Füger^  der  etwas  ein- 

blift  stede.  Lüb,  R.  297 ;  Yoghe  (in-  richtet,  Vermittler.  Vnde  dat  se  et 
clina)  dine  oren  unde  höre.  Mergd.  ok  scriuen  Yud  entbeden  den  preU- 
B.  d.  Kön.  210;  dat  du  dy  willest  so  ten  .  .  de  doch  mogheliken  midde- 
Yorbarmen  OYer  my  unde  YOghen  my  lere  Ynd  Yoghere  dar  to  wesen  schul- 
an  den  Yocb,  de  my  nutte  sy.  0GB.  len  (1402).  Sudend.  9,  S.  235,  36; 
Ä.  70;  offte  wy  bedervende  Yische  se  beden  on,  dat  he  wolde  ein  gnd 
efte  anders  wes  Yor  unse  krancken,  ^  YOger  sin  twischen  unsem  heren  nod 
dat  he  uns  dar  mede  Yage  (damit  36  der  stad.  Magd.  Seh.  Chr.  310,  27. 
versehe)  (1494).  Lyßmanns  Nachr.  v.  YOget,  (YOit),  taget,  m.   Vogt  (aus 

Kl.  Meding,  S,  81 ;  unde  Yoghet  dat  lat.  adYOcatus).  advocatus,  voget  vel 
(richtet  es  ein)  alzo,  dat  den  bedder-  schulte  Yel  Yorspreker.  Voc.  JEngeü. 
ven  luden  lyk  unde  recht  weddervare  Schirmherr,  Beschüteer;  bes.  der  von 
(1374).  Hans.  Rec.  2,  91 ;  dor  ene  40  einem  Fürsten  bestellte  Gerichtshen. 
mene  nut  Yoser  borghere  so  hebbe  S.  die  Rechtsbücher;  bes.  Riehihofen, 
wi  ghevoghet  vnde  to  eme  rechte  ge-       im  Ol. 

sat.  Lüb.  R.  369;  hie  Yogede  yt  myt  YOge(t)di]ik,  n.  Vogtgericht.  Dego- 

deme  hertoghen,  dat  hie  in  der  stad  greue  scal  sitten  dre  echte  vogbet- 
stichtede  eyn  kloster.  Brem.  G.  Q.  45  tyng  .  .  ane  de  schepenen  so  mach 
64;  so  wart  gevoget,  dat  se  to  M.  de  gogreue  nyn  YOghetlyngh  sitten. 
nicht  bliYen  mochte.  Magd.  Seh.  Chr.  Wigands  Ärdi.  II,  25;  do  satte  ok 
338y  27 ;  umme  alle  sake  tom  besten  de  hertoghe,  dat  men  dar  scolde 
to  Yogende  und  to  slitende  (1410).  holden  uppe  deme  markede  open- 
Lid.  Urh.  nr.  1815;  wene  Yuse  me-  60  bare  echtding,  dat  nu  het  YOghetding, 


VOGETDOM  297  VOLDEN 

drie  lewelkes  iares.  Lüh.  Chr.  1,  49;  schat  (1JSJ21).  Hatnb.  Utk.  1.  S.  392. 
do  snluest  hefft  ock  de  eddele  forste  dat  wii  (Graf  Otte  eu  Ddtn.)  hebbet 
de  Louwe  gegewen  der  stad  L.  dath  vorkoft  dre  bremere  marck  gheldes 
Togedinck.  Inn  der  olden  chronikenn  in  vnzen  voghctschatte  to  den  gron- 
wert  idt  genömet  dat  echtedinck  .  .  6  lande,  dat  N.  buwet.  Old.  Urk.  v. 
idt  16  einn  herlich  dinck,  dat  inn  138J3;  en  stucke  landes  .  .  vry  van 
keiner  stadt  gewontlich  iß,  al0o  dath  diken,  tegheden  vnde  voghetschatte. 
dree  mall  im  jähre,  alße  des  nege-  Old.  Urk.  v.  1417. 
sten    mandages   nha  paschenn,    Mi-  vogich,   aäj.   (ge)fiigig^  beistehend^ 

chaelis  vnnd  winachtenn  yp  dat  mar-  10  helfend.     Des  wille  wy  eme  by  stan 
ket  Tnder  dem  blawenn  hemmeil  de       vnd  al  vogich  wesen.    Stdend.  5,  S. 
gantze   radt    vth   Marien    kerckenn,       37^  3.    (l.  yolgich?   vgl.  Z.  12.) 
wenn  de  klocke  8  sleit,  kamenn,  dar  foisftn,  Fasan,  foysan  is  en  vaghel. 

de  richteheren  sampt  dem  richtschri-       fasianus.  Strals.  Voc. 
ner  sittenn,   vnnd  vor  sick  hebbenn  15      vol-,  s.  vnl-. 
eine   taffell    gedecket,    vnnd    klocke  volant,  s.  valant. 

danip  Stande  .  .  Einn  e.  Radt  onerst  Tolde,  f.   Falte,  plica.    Voce.    Dat 

stann  dar  blotes  höuedes  vnder  dem  negheyn  copman  .  .  neghene  lakene 
hemmeil,  vnd  winnen  dar  dath  recht  dingen  noch  copen  sal,  se  ne  sin  ghe- 
etc  Van  dem  dage  geit  denne  dath  20  uolden  in  de  rechten  volden,  dar  se 
gerichte  wedder  an,  welck  thouoren  sculdich  sin  inne  to  sine.  Liib.  Urk. 
2  efite  3  wekenn  is  geslatenn  gewest.  2,  S.816.  Äuch=YMe,eingeschloße' 
K  Keck  f.  35.  —  Was  in  dem  ge-  ner  (Hof)^g.  He  (der  Wdf)  mot 
yKkfdkken  vogetdink  gerügt  tourde,  ök  loven  unde  sweren,  dat  he  dat 
äariber  s.  Ssp.  /,  2,  4 ;  u.  Gr.  Weisth.  25  vlesch  nu  schal  yorloven,  de  volde 
Sj  79:  do  was  dat  fogediuk  vnd  ouch  ök  nnde  de  schapekoven,  dat  he  dar 
dat  fryge  dink.  Dar  fragede  H.  go-  nicht  ne  schal  ingän.  Gerh.  v.  M. 
greae  eyns   ordeils  .  .  so  daz  fege-       65,  58. 

dink  geheget  were,  waz  sich  dar  ge-  yoidehoiken,   Mantd  mit  Falten? 

bore  Tortobringende  vnd  to  wrogende  30  ^mcA^    scUieht?)     1    suarten   volde- 
io  dem  offinbarn   fogedinge?    (Ant-       hoiken.   Wism.  Inv.  f.  82. 
Kort:)  ve  de  weghe  edder  strate  vme  yolden,  st.  u,  schw.  v.  falten,    Se 

erede  etc.  volden  de  hende.  (Jhr.  d.  nordelh  S. 

Tfgetdta,  Vogtei  (advocatia).  Unde  p.  43;  volde  sine  hende  und  vel  dem 
deiede  dat  (vogetland)  in  ver  voget-  35  koninge  to  vote.  Magd.  Seh.  Chr.  66, 
dorne  also:  Gera,^Wyda,  Plawe  unde  19;  de  koninginne  voldede  ore  hende. 
Rntien  etc.  Kamer  49c.  Flos  u.  El.  v.  195 ;  he  swor  mit  vo- 

vagetgrepe,  m.  Vogtgriff,  ein  Griff  leden  banden  in  de  band  des  keisers 
des  Vogtes  in  das  Erbe.  Tom  achte-  uppe  dat  cruce  euen  eet.  Lüneb.  Chr. 
den  80  Bolen  de  erfivogede  der  hoff-  40  163^ ;  vnde  holde  myne  beyden  arme 
hörigen  lade  erve  nit  deylen,  des  dar  vp  myt  voelden  banden  an  den  hem- 
Ijffenren  syn,  dann  en  vogetgrep,  dat  mel  an  mynen  lesten  leghere  vnde 
7  perd,  knhe  eder  andere  wehre.  belüge  etc.  Fries.  Ärch.  1,  143;  ok 
(rr.  Weisth.  3,  877.  schal  neyn  vnser  ghildebrodere  neyn 

Tfgetiuief  /.  Vögtin.  Was  dompna  45  wand  anders  volden  wen  alse  he  ed 
«t  aduocata  montis,  dat  sprekt :  de  hefft  ghekofft.  Vaterl.  Ar  eh.  f.  N.  S. 
^we  vnde  vogedynne  des  berges.  1841,  S.  29;  vort  so  en  salmen  ghene 
I^fbeek  §  121.  lakene  anders  volden  dan  it  gewont- 

TtgetMhat,  n.  Abgabe  an  den  Vogt  lik  ys,  men  se  sullen  bebolden  ere 
^  »Men.  censomi  qui  vocatur  voget-  50  rechten    volden   der    stede,    dar   se 


VOLDETAFEL        298      VOLQE  VOLGER 

ynne  gemaket  sin  (1375),  Lüb.  Urh.       sehen  voelen,  des  en  weit  ick  nicht, 
4^  nr.  266,  mer  ick  vole,  dat  dit  mirakel  bouen 

TOldetafel,  f.  Tisch,  der  gefaltet,  gae.  Dial  Greg.  196;  dat  se  by  den 
d.  h.  eusammengelegt  werden  kann,  hoip,  wanner  sze  voleden,  datteth 
s.  g.  Klapptisch,  in  lat,  Urkk,  mensa  5  legen  I.  F.  6n.  gelden  szolde,  nycht 
plicabilis.  (vgl.  mhd.  \a\t-si\xol.  Klapp-  blyuen.  Old,  Urk,v.l538.  —  l^iditc,: 
stuhl.)  Vnde  de  kuntormaker  schal  völend  maket  louend  (propter  sentire 
maken  eyn  kuntor  vnde  eyne  volde-  creduntur  res).  Kiel,  Mscr.  nr.  114, 
tafel  vor  sin  meysterwerk  (1482),  f.  40,  —  Dajsu  das  Dentin,  volken, 
Lib.  arbitr.  civ,  Rost,  f,  24;  1  wolde-  lo  palpitare.  Dief.  n.  gl. 
tafel,  1  lutke  tafel  .  .  noch  1  kyste,  volen,  n.    Gefühl,    vele  menschen 

it.   noch    1    tafielen,   ghewoldet  etc.       hebben    maniger   bände   volen,    dar 
Wism,  Inv.  f,  7.  vmme  spreckct  dar  eyn  to  den  volke 

TOle  (vale),  volle,  Nebenf,  eu  vele.  sodanige  rede,  dar  se  alle  mede  ge- 
S,  Ober  den  Wechsel  zwischen  e  und  15  let  mögen  werden  to  eynem  volen. 
o  J,  618,  Voele  lüde.  Wigands  Arch.  Dial.  Greg.  218;  Meinung.  De  har- 
3,  27;  vole  spise.  Bruns,  Beitr,  1,  tige  heft  gud  volen  van  dy  efte  tru- 
90;  dat  spreket  also  vole  (das  heißt  wet  dy.  Lerbeck  §  82;  vnde  dus  so 
soviel),  das.  140 ;  ofi  ene  gemene  helt  [me]  van  dossem  so  grod  volen, 
wech  niet  gebruket  worde  in  voele  20  dat  men  hem  soghte  als  eyn  engeL 
jaren.    Bichth.   269,  §  9;    de   arme       das.  §  104. 

Inde   sick    hoch    beklagen,    szodans  yolene,  volne,  vole,  vale,   n.   und 

(Üppigkeit  in  Kleidern)  to  vole  bauen  m,  Volne,  poledras.  Voc.Engelh.  vole. 
oldt  herkamen  wardt.  Hiibbe,  Bauemr.  Voc.  L.  Dat  (den,  Old.  Hs.)  volen  (gilt 
d.  M.  Brdb.  S.  17;  de  bysschop  gaff  25  man  eum  Wergeide)  vor  enen  Schilling 
em  volle  better  perde.  Münst.  Chr.  binnen  sime  söge.  Ssp.  3,  51,  1;  dat 
1,  144;  he  leet  volle  anders  spytes  volen  mochte  wol  olt  sin  van  ver  män- 
van  etc.  das.  1,  159  u.  h,  —  De  here  den.  B,  V.  3741;  en  vole  was  geborn 
hefft  em  vale  woldaet  gheuen.  Ba-  in  des  koninges  hove,  de  was  so  wqo- 
venst.  f.  2c  (in  diesen^  Buche  wech-  80  derlik,  dat  etc.  Alex,  bei  Bruns  S. 
selnd  mit  vole).  —  Dazu  das  Subst.  341;  is  dar  nen  hingest  vnde  were 
volheit,  Vielheit,  Menge.  Wi  hebben  dar  en  hingestvole,  wo  junck  he  is, 
gheseen  int  iaer  1213,  dat  vntellike  so  is  dat  berwede;  were  de  vole  dar 
Yoelheit  langer  lüde  mit  den  teken  nicht,  so  etc.  Dithm,  L.  B.  II,  Art. 
des  cruces  den  wech  bestonden  to  85  146,  §  1 ;  vnde  tohaud  wen  gy  in- 
Jherusalem.   B.  d.  Byen  f.  127ä.  ghaed,  so  vinde  gy  enen  valen  ghe- 

Yolen,  schw.  v.  tasten,  fühlen;  mit  banden  etc.  Marc.  11,  2  (H.);  einem 
dem  Geiste  fühlen,  merken,  palpare,  buren  werpet  ein  moderpert  einen 
gripen,  volen,  tasten.  Dief.  n,  gl.  wolgeschapenen  valen  etc.  JSeoc  2^ 
sentire,  volen.  Voc.  Engelh.  Se  (de  40  344 ;  dar  tuth  mennych  eynen  valen, 
stockers)  heuen  ere  swerde  vp  so  De  ome  sülvest  vor  de  scheuen  sleyt. 
hoge,  also  se  mochten,  doch  en  vol-  Koker  S.  347. 
dens   de  helse  der  iungelinge  nicht.  volge   (u.   voller),    „der  schwim- 

me sloghen  weder,  mer  de  iungelinge  mendeDeckd,  womit  die  %Uinne(st9Jide) 
en  volden  de  swerde  nicht  harder  45  verscJdoßen  wird,  damit  das  Bier  nickt 
dan  so  sachte,  als  men  se  myt  eynen  so  schndl  sauer  werde.  So  wie  des 
halme  geslagen  hadde.  Br.  d,  Cir,  Bieres  in  der  staune  weniger  wird, 
90 ;  unde  tastede  em  vort  na  dem  nfolgt"  auch  der  Deckel,  d.  h.  er  senkt 
barde,  dat  he  dat  volede  under  der  sich  immer  tiefer.^  Scliamhach,  tri- 
swarde.  B,  V.  1134;  wat  ander  men-  50  stega,   ein  volge  in  der  standen  rel 


VOLQE  299  VOLGE 

eyndechke  (eyn  deck  auffeyn  Stande).  Lub.  Urk.  3,  nr.  158;  eft  vnse  ohm 
Dief,  n.  gl.  Ebenso  Voc.  W.  u.  L. ;  viis  volge  dede,  so  scholen  wy  em 
Tolge,  lit,  cirmenta.  Brevü.  (est  illud  spise  vnd  Toder  geuen,  de  wile  he 
qBod  natat  super  liqaores  in  yase,  an  vnse  volge  is  (1418).  Scheidt^  v. 
at  recens  maneat  potus.  Dief.  8.  v.)  5  Add  p.  372 ;  were  ok,  dat  we,  de 
F^.  ambotam,  ein  volger  in  der  in  dysszer  enynge  syn,  myd  eynander 
stende.  2  Voc,  W,  cirmentum,  wol-  to  velde  quemen  odir  darto  in  yolge 
gcr.  Dief.  (u.  8.  v.  tnrunda).  odir  in  geverde  waren  (1398),  Gott. 

Ttlge,  f.  i  Folge,  Nachfolge.  God  Urh  J,  nr.  373 ;  dat  gherichte  heb- 
de  ewighe  wisbeyt  des  himmeleschen  10  ben  wy  en  inghedaen  vnd  vorpendet 
Tsders,  de  os  alle  eschet  to  siner  .  .  beholdelick  doch  uns  .  .  unse 
Tolghe.  Ecdes.  f.  94h;  coner.  Gefolge,  pachthonrC)  volghe  unde  klockeslage 
De  rike  man  at  alle  dage  schynliken  (1482).  Nies.  Beitr.  1,  49 ;  were  ok, 
(splendide)  myt  groter  volghe.  Serm.  dat  desse  lantvrede  verbroken  wurde, 
mng.  f.  51h;  do  lange  Fr.  nayagede  15  dar  nyn  volghe  efte  nyn  wapenschrie 
dor  dat  hecke  allene  myt  30  vnde  tho  handes  na  ghesche,80  etc.  (1348), 
vachtede  nicht  alle  syner  volghe  (die  Fahne^  Dortm.  II,  nr.  376;  vnse 
Am  nackfdgten),  wente  die  yacht  was  heren  scolden  de  sateslude  vnd  de 
woU  ene  myle  lang.  Brem.  G.  Q,  124.  stede  hulpe  mit  kosten  vnd  volgen 
—  2.  die  Heeres  feige,  oder  die  Nach-  20  vordregen  (verschonen)  (1395).  Su- 
fdge  bei  irgend  einem  allgemeinen  dend.  8,  nr.  70.  —  3.  Erbfolge^  Lehns* 
Aüfgebeie.  Wanne  wi  de  volghe  don  feige.  An  goscap  n^  is  mit  rechte  nen 
scholden,  dat  scheide  vs  vse  veddere  len  noch  nen  volge.  Ssp.  J,  56;  III, 
Terteynnagt  vore  weten  laten  ^1^5^^.  53,  3;  spec.  „das  Re<M  des  Lehns- 
ädend.  1^  nr.  544 ;  were  ock,  dat  yd  25  mannes  bei  einer  Veränderung  in  der 
also  qaeme,  dat  men  volghe  don  Person  des  Lehnsherren  von  dem 
scholde,  zo  scheide  malk  volghen  netten  Herrn  die  Anerkennung  des 
myt  zinen  eghenen  kosten  vnde  schal  Lehnsverhältnisses  eu  begehren.^  Ho- 
vjn  (Gewinn)  vpboren  na  mantal  meyer  Gloss.  u.  d.  Bdegstellen.  — 
wapender  lüde,  de  he  dar  mede  heft  30  4.  Zustimmung.  We  ane  yolge  loves 
(13$7).  das.  8,  8.  302,  4 ;  vnde  werde  geret.  De  möt  is  bliven  ungeweret. 
des  noed,  so  schalme  volgen  alse  Gerh.  v.  M.  46,  77;  des  geven  de 
stark  myd  der  entvoldigen  volghe,  domheren  volge.  Mxigd.  Seh.  Chr.  261, 
ahe  hir  na  screuen  steyd,  alse  her-  8;  so  wille  wi  se  velighen  van  iuer 
tich  £.  myd  veftich  gewapenden  etc.  85  weghen,  also  beschedeliken,  jof  (unter 
(U14).  IAA.  Urk.  5,  8.  540;  in  de  der  Bedingung,  wenn)  wy  de  volghe 
laut  scole  wi  volghen  mit  alsodaner  moghen  hebben  an  deme  rade  van 
volghe,  alse  hir  vore  screuen  steit.  der  Ryghe.  Lüb.  Chr.  1,  421;  bes, 
dw.  /P,  nr.  924;  were  dat  vser  her-  die  Zustimmung  der  Urteilender  eu 
ren  yenich  nicht  tu  lande  en  were,  40  dem  Urteü.  Svelker  die  merren  volge 
80  scholen  syne  ammetlude  desse  hevet,  die  behalt  sin  ordel.  Ssp.  II, 
▼olghe  dop  (1353).  das.  3,  nr.  158;  12,  10;  Gehorsam,  de  volge  edder 
vy  scholet  vnde  wiUet  .  .  en  volge  gehorsam  hebben.  Renner 2,  165;  sik 
^it  hulpe  don  vp  den  bischop  (1418).  malkander  besprekende,  wo  se  dem 
^^itfk.  Urk.  nr.  132;  uthgenomen  45  dinge  folge  don  (nachkommen,  gehör- 
^  gelt,  dat  den  bürgeren  van  Osenbr.  samen)  wolden.  Hamb.  Chr.  351. 
in  der  volghe  des  lantvredes   afge-  volge,  adj.  =  volgich.  Vnde  wo  hee 

«cattet  is  (1341).  Nies.  Beitr.  2,  300;  dat  schedede  in  frunschoppe  eder  in 
Uk  aller  volge  des  lantfredes  scal  en  rechte,  des  schölle  wi  vnde  willen  vol- 
fewelk  des   anderen    velich   wesen.  50  ghe  wesen  (1395).  Sudend.  8,  nr.  40, 


VOLGEBREF  300  VOLGEN 

YolgebrSf,  m.  Brief  (Urkunde),  der  geden  dwelinge  unde  ketterye.  Kar- 
Yolge  verlangt,  na  lade  synes  volghe-  ner  75ä ;  do  volgede  greve  A.  der 
breves  .  .  myt  desseme  myneme  volge-  woldat  greven  Hinrikes  (ahtnte  nach). 
breve  (1507).  Pyl,  Pomm.  Geneal.  das.  97d;  mit  Gen.  Volge  mines  ra- 
II  S.  184.  ö  des.   1  Mos.  JS7,  8  (H.);   he  is  eres 

YOlgeevYe,  nachfolgender  Erbe.  Dus-  rades  volgende.  Gl  eu  JB.  F.  /i,  2; 
ses  to  openbarer  bekantnisse  hebbe  des  rades  Tolgede  D.  Magd.  Seh.  (Jhr. 
wy  her  N.  N.  vor  uns,  unse  erven  16,  20 ;  he  wolde  gerne  volgen  sines 
unde  Yolgeerveu  dussen  breff  besege-  willen,  das.  58^  23;  se  ne  wolden 
let  Z.  f.  N.  Sachs.  1850,  8.  287.      lo  eme   sines  willen   clcne  darane  vol- 

volge-  (volg-,  voUich-)  haftich,  ghen.  Lüb.  Chr.  1,  41.  —  2.  etwas 
-aftich,  adj.  Folge  gebend,  bei-,  su-  verfolgen,  tcornach  trachten,  unde  be- 
stimmend.  Unde  beden  den  paves,  gherden  euer  antworde  .  .  Na  wyl- 
dat  he  wolde  volgaftich  syn  unde  ker  antworde  wy  langhe  tiit  hebbet 
gheven  eme  (dem  Kaiser)  syne  bene-  15  ghevolghet  (darauf  gewartet)^  unde 
dictien.  Lüb.  Chr.  1,20;  so  willewy  andere  antworde  ne  rooghe  wy  nycht 
des  doch,  nachdeme  gy  id  so  bede-  gecryghen  .  .  Van  deme  unrechte  van 
gedinget  hebben,  gerne  volgafftich  dem  gewande  en  kunne  wy  noch 
wesen  (1461).  Styffe,  Bidrag  3,  nr.  ghene  antworde  ghecryghen,  al  hebbe 
64;  also  wardt  ebnen  de  koning  yolge-  20  wy  ok  daer  na  langhe  tiit  ghevolghet, 
hafftich  etc.  Strals.  Chr.  1,  196;  wes  sunder  wy  moten  betalen  (1375). 
de  holtgreve  unde  de  twe  dele  van  Hans.  Bec.  2,  113;  Lüb.  Urk.  4^  nr, 
den  marckenoten  over  gedreget,  dess  230.  —  3.  im  Jurist.  Sinne  in  trid- 
sal  de  derde  deel  mit  en  volgachtich  facher  Weise  gebraucht,  der  klage  toI- 
syn  (1339).  Kindl.  3,  384 ;  hyr  staet  25  gen,  d.  h.  seine  Sache  vor  Gericht 
disse  mann  vnd  danckt  ju,  dat  gy  verfolgen.  Under  des  volgede  de  her- 
ihnne  folgehefftig  sint.  Fahne,  Dortm.  toch  siner  klage.  Magd.  Seh,  Chr. 
3,  p.  218;  vnd  wes  dan  vnsse  man-  225,  9;  deme  (ge)ruchte  v.,  auf  das 
schop  dar  yn  des  besten  vinden,  den  (Hülfe)rufen  herbei  eilen.  Wirt  de 
wille  wy  also  vollichafftich  sin  etc.  30  richtere  mit  deme  gerächte  dar 
Hoyer,  Urk,  I,  nr.  495.  Von  Sachen:  to  geladet,  de  richtere  sal  volgeo 
Y.  werden  oder  sin,  ausgeliefert,  über-  to  haut.  Ssp.  II,  25^  1;  wapen  mut 
antwortet  werden.  Und  weset  den  man  ok  wol  vuren,  svenne  man  deme 
juncvruwen  behulplik,  dat  en  dat  gelt  geruchte  volget.  dias.  II,  71^  3;  ebenso 
Yolgehaftich  werde,  wente  dar  nemant  35  dem  rove,  dem  swerde  v.  u.  in  ahn- 
beter  recht  to  hevet,  wenne  se  etc.  liehen  Verbindungen.  Doet  hy  des 
(1380).  Livl.  Urk.  nr.  1162;  van  des  nyet  (ersetzt  der  Straßenräuber  nidit 
honneges  wegen,  dat  id  em  volg-  den  JRaub),  soe  salmen  des  veerden 
aftich  si  sunder  lenger  vortoch  (1400).  dages  mytten  sweerde  roepen  vnde 
das.  nr.  1549;  scheiden  darumbe  de  40  volgen  den  roeue.  Bickth.  526,  §19; 
klenodien  vnd  ingedompte  .  .  deme  ende  des  veerden  dages  machmen 
brutschat  folgeafftich  sin.  Wism.  dat  hogeste  gerichte  soekoA  myttes 
Zeugeb.  v.  1539.  sweerde,  die  meente  (Gemeinde)  dar- 

volgeknecht,  -maget,  als  übers,  des      mede  wth  to  roepen  . .  Ende  soe  sal- 
lat.  pedissequus,  -qua.  1  Voc.  W.        45  men  den  sweerde   volgen   by   vyftp 

volgen,  schw.  v.  1.  folgen.  Se  vol-  marck  vnde  helpen  den  clager  rechtes, 
geden  em  alle  unde  lepen  sere.  B.  das,  527,  §  29;  is  dat  ve  sogedan, 
V.  673;  tho  den  negesten  St.  Peters  dat  man  't  nicht  indriven  ne  mach 
dage,  de  dar  denne  volgene  is  (1409).  .  .  so  lade  he  (der  Beschädigte)  dar 
Casscl,  Urk.  303.  —  Büdl. :  se  vol-  50  to  tvene  manne  unde  bewise  en  sinen 


VOLGEN  801  VOLGEN 

schidm  Hilde  yolge  deme  ve  in  sines       gud  reken  unde  rum  volghen  mochte 
bereu   hae   nnde    scüldige    ine    dar       (1332).  Brem.  Stat.  155;  he  scholde 
mnme.   Ssp.  II,  47^  3;    bes.  eineme       der  ebbedischen  helpen,   dat  or  dat 
Tolgen  mit  etc.  (geriehUieh)  verfolgen.       volgede,  dar  se  recht  to  hedde.  Magd. 
Sre  sinen  tins  to  rechten  dagen  nicht    5  Seh.  Chr.  224^  16;  beklagede  sik,  dat 
De  gift,  tvigelde  sal  he  ine  geven  des       he  noch  to  achter  were  (noch  eu  for- 
anderen    dages  nnde  alle  dage  also       dem  hätte)  5  stukke  salvers,  und  was 
.  .  deste  (wenn  nur)  ime  die  herre       begerende,  dat  se  em  wolden  behulpe- 
mit  rechten   ordelen  yolge.    das.  J,       lik  wesen,  dat  se  em  mochten  volgen 
54,  2;  swar  en  man  in  des  rikes  ban  10  (1442).  Hans.  Bec.  IP,  S.  502;  vnde 
kernen  is  mit  rechte,  die  hevet  ver-       queme  dar  broke  ?an,  de  schal  vol- 
leren  aiD    ere   und   sin   erve  •  .  oft       ghen    der    stad    vnde    nicht    creme 
ime  gerolget  wirt  mit  rechten  orde-       ampte  (1471).  Lib.  arbitr.  civ.  Bost. 
len.  WicMelder.  Art.  5 ;  ne  dede  he      f.  19h;  dat  eme  de  renthe  des  stich- 
des  nicht   (wenn  der,   der  einen  an-  15  tes  nicht  volghen  en  konde.    Korner 
dem  in  Haft  gdjrackt  hat^  die  Klage       130^;  auch  trans.  aushändigen^  veralh 
gegen    diesen   nicht  vulvordede),    so       folgen,     dat   gedachten  radts  denst- 
scolde  eme  de  voghet  unde  des  man-       lüden    henfemer    keine  kost,   brodt 
nes  Trunt  rolghen  mit  rechte.   Gosl.       edder  hier  van  jennigen  kosten  schöle 
Stai.  45,  7  (volgen  mit  rechte  dat  20  gefolget    werden.     Greif sw.    Hockz. 
is  feste.  GoA.  Schöppenspr,  bei  Leibn.       Ordn.  v.  1592,  S.  96.  —  At^ch  per- 
3,  557);   scut  scade   ut  der  stat  ut       sönl.   constr.   ik  volge  mit  Dat.   mir 
enes  mannes   huse  .  .   of  men   den      geht  etums  in  mein  Eigenthum  iiber^ 
rat   oder    de    stad    darumme    scul-       mir  steht  etwas  als  Eigenthum   eu. 
dighet,    so   scolen   se   dene,   de  den  25  (Bei  einer  stattgefundenen  Vertheüung 
Saiden  ghedan  heft,  to  rechte  setten;       eroberter  Dörfer  etc.:)  Ein  yslich  torp 
ne  vermochten  se  des  nicht,  so  scul-       vnder  welkeme  heren  dat  leghet,  dat 
den  se  im  volghen  mit  rechte,    das.       scal   sjneme    ackere,    sineme   grase, 
47^44;  ^  mit  der  veste,  deme  banne,       sineme    watere  .  .  volgen   unde   be- 
deme  lenrechte,  mit  borchrechte  etc.  so  halden,  als  et  van  aldere  ghehat  heft 
volgen.  —  Deme  lene  oder  gude  vol-       (1309).  Sudend.  /,  nr.  210.  —  Daher 
gen,  das  BedU  der  volge  üben,  d.  h.       volgen  laten,   eine  Sache  an  den  Ei- 
um  die  Erneuerung  der  Lehnsinvesti-      genthümer  verabfolgen  oder  ausfolgen, 
tur  naehsuchett.   Of  en  man,  vulkomen       Were  dhat  ghenich  crve  dem  byscope 
an  'me  herscilde,  von  papen  oder  von  35  oder  sinen  mannen  bestorve,  dat  scole 
wive  oder  von  eneme,   die  des   her-       ween  volghen  laten  vnbeworenfl^d^^. 
Soldes  nicht  ne  hevet,   belent  wert,       Sudend.  1,  nr.  570;  en  scel  was  tu- 
deme  lene  ne  mach  he  nicht  volgen  an       sehen  N.  N. .  .  dat  scede  wi  also,  dat 
enen  anderen  herren,  it  ne  si  dat  etc«       N.  N.  scole  den  vrouwen  volgen  laten 
Barchlen   aver  unde  kercken    unde  40  alle  de  cledere,   de  sime  wive  ghe- 
alle  len,  dar  en  man  deme  rike  nen       hört   hadden   .    .   ock   scal   N.    den 
dienst  plichtich  n'  is  af  to  done,  dat       vrouwen  volgen  laten  alle  ere  andere 
mach  Uen   papen  unde  wif  .  .  unde       smide  (1343).  Brem.  Stat.  241;  dat 
deme  mach  man  volgen  an  enen  an-       gi   juwen    borgen   dwingen,    dat   he 
deren  heren.    Lehnr.  Art.  2^  §  6  u.  45  eme  sine  stene  volgen  late  und  ant- 
7.   S.  Homeyer  im  Gl.  —  In  das  Eir       werde  (1384).    Livl.   Urk.  nr.  1210; 
getähum  eines  anderen  übergehen^  aus-       koffle  yemand  timmerholt  und  queme 
gehändifft  werden.     Do  antworde  N.,       dar  en  ander  up  unser  borghere,  de 
be  wolde  eme  zin  ghelt  gheren,  dar       des  bedro£Ete  to  sineme   behoue  .  • 
eme  dat  gut  vor  stunde,  wo  eme  dat  50  deme  scholde  he  dat  volghen  laten 


VOLGENDES  302  VOLGINGE 

(dimittet),  alze  he  dat  sulaen  kofft  Yorghenanten  volgere  (es  sind 
hedde.  Lüneb.  St.  B.  S,  31^  9  u,  14;  BeuHxffneten  gemeint^  die  die  Verhün- 
yil  leve  kint,  su,  alle  de  de  in  mi-  deten  sur  ÄufrechthaUung  des  Frie- 
neme  hove  sint,  de  wil  ik  di  volgen  dens  halten  wollen)  tho  merene  etc. 
laten.  Zeno  v.  ^23;  de  ehme  ymb  5  (1348).  Fdhne^  Dortm.  H  nr,  376; 
den  hund  anspreke,  deme  scheide  he  klage,  de  ladende  was,  wo  dat  H. 
ebne  folgen  laten.  Wism.  Protok.  v.  und  sine  Yolgere  anevang  hadde  ge- 
156J2;  willen  vnde  scolen  geuen  vnde  daen  (1365).  Livl.  ürh  nr,  1019; 
volgen  laten  alle  olde  rechticheit  her  Andres  .  .  unde  andere  riddere 
vnde  renthe  (1443).  Fcdcks  Staatsb.  10  unde  knechte  unde  borgere,  de  ere 
Magae.  8,  666.  —  4.  zustimmen^  volgere  weren  (1396).  Hans.  Bee.  4, 
volge  geben.  Unde  deme  köre  .  .  wol-  357;  bes.  Fideshelfer.  De  volger  sei- 
den de  papen  noch  borgher  nicht  len  sweren,  de  eid,  den  dusse  man 
volghen  noch  vulborden.  Kamer J2259k;  nu  swor  .  .  de  is  reine  unde  nicht! 
die  minre  deil  sal  deme  merren  vol-  15  meine.  Fahne^Dortm.3,p.58  (BicUh. 
gen.  Lehnr.  Art.  28^  §  1;  bes.  or-  S.  748  s,  v.  folgere), 
deles  y.,  dem  gefundenen  ürtheile  eu-^  Yolgich,  adj.  folgend^  eustimmeni. 

stimmen.  Unde  (der  in  Sachsen  be-  De  koning  was  em  volgich.  1  Maccab. 
lehnte  Bischof)  mut  wol  ordel  vinden  11^  29  (H.) ;  wo  gerne  ik  in  des 
unde  ordeles  volgen  unde  vorspreke  20  volgich  were.  Gerh.  v,  M.  31^  20; 
sin.  Vorr.  e.  Ssp.;  svenne  dat  ordel  des  scole  wy  vnd  willet  eme  alle 
gevunden  si,  so  vrage  he  immer  sine  horich  vnd  volgich  wesen.  Sudend.  5j 
man,  of  sie's  volgen.  Lehnr.  Art.  65 ^       S.  37 y  12. 

§  10.  —  5.  erfolgen.  Do  volgede  erst  volginge,  f.    1.  Fdlge^    Nachfolge, 

de  köre  an  weddersprake.  Magd.  Seh.  25  Wart  he  van  der  papheyt  myt  der 
Chr.  106y  15.  processien  untfanghen  unde  myt  der 

YOlgendes,  adv.  in  der  Folge,  dar-  volghinghe  des  ghemenen  volkes. 
au/*,  nadiher.  Up  Lehrort  wurt  dat  Korner  109^^;  do  blef  dat  kynt  Jhesus 
hues  by  der  poorten  .  .  angelecht  to  Jherus.  vnde  des  en  wisten  de 
und  folgendes  de  torfschuir  .  .  dael  30  elderen  nicht,  men  se  waneden,  dat 
gebraken.  Ben.  842 ;  he  wurde  ertze-  he  in  der  volginge  were.  Serm.  evang. 
bischup  tho  Remis,  volgendes  erze-  f  19c.  —  2.  Erbnachfolge.  De  (gaede, 
bischup  tho  Bavenna.  Benner  I,  25.       de  man   heuet  van  vnser  kerken  in 

Yolger,  m.  1.  Nachfolger,  Nach-  manguede)  solle  wy  laten  veroallen 
komme.  Nach  deme  Adam  sick  sul-  35  vermyts  erfliker  volginge  vp  de  doch- 
uest  vnde  al  syne  volgeren  den  tydt-  ter,  synt  dar  neue  sonne  volgende 
liken  doet  nicht  allene,  dan  (sondern)  etc.  (1457).  Wtgands  Arch.  II,  353. 
ock  den  ewigen  doet  hedde  yn  ge-  —  Heeresfeige,  HiUfsleistung  bei  einem 
halet  etc.  IHsp.  to  Oldersum  f.  14^.  Aufgebote.  Desse  volghing  scal  ok 
—  2.  Nachfolger  im  Erbe.  Ok  de  40  vnset  eyn  iewelich  don  uppe  sine 
ghene,  de  dar  storue,  hedde  de  neyne  eghene  kost  unde  win  (1328).  MM. 
volgher  eder  eruen,  de  eynweldich  ürk.  nr.  4902;  wanner  dey  borger 
mit  eme  weren  etc.  (1451).  Wigands  van  D.  eyne  volginge  dun  wellet  fp 
Arch.  II,  422 ;  die  derdehalve  mark,  ere  vyande,  dat  dey  burger  seker 
di  H«  achter  gelaten  hevet,  dair  J.  45  teyn  dorch  vnse  lant  (1364).  Fahne, 
en  recht  volger  an  is  (1408).  LixU.  Dortm.  11^  nr.  407;  desse  volgynge 
JJrh  nr.  1743.  — •  3.  Feiger,  Helfer,  schalmen  don  also  verne,  alse  desser 
Mithelfer.  De  handtdedyger  vnd  syne  heren  unde  stede  lande  unde  gebede 
volgers  vnd  helpers.  Big.  St.  B.  25;  gekeren  (1414).  Lüb.  Urk.  5,8.540; 
were  ok  dat,  dat  des  noet  were  desse  50  weret  ok,  dat  unser  hem  welich  were, 


FOLIE  303  VOLS 

de  Tolcbingh  behouede,  de  sal  dat  dat  wy  hebben  ghemaket  ene  sehe- 
esschen  laten  Yerteyn  nacht  tovom,  dinghe  myt  vnsen  naberen  Heyningbe 
so  seien  wy  .  .  volghen  .  .  myt  ver-  volke,  eren  eruen  vnde  myt  eren 
tich  glanien  (1336).  LaconM.  III,  nakomelinghen,  de  dar  denne  Hey- 
tr.  907;  he  klaget,  wo  wy  nene  vol-  5  ninghe  hues  besytten.  Old.  ürk.  v. 
ginge  edder  hulpe  gedaen  hebben  1497;  vnde  is  nicht  ghehort,  dat  an- 
fU47).  Dühm,  Urkb.  p.  36;  oft  ik  der  eruen  dan  allene  Juncker  Ede 
de[n]  Imelen  een  volginge  schulde  sik  to  dem  lande  myt  rechte  hebbe 
doen  mit  mynen  frunden  binnen  ofte  getoghen,  sunder  den  Bogynges  folke 
bnten  landes,  dan  so  scholen  Imel  10  van  der  spülen  sidt  etc.  Brem,  Urk. 
.  .  alle  Unkosten  upstaen.  Ben,  256,       v.   1497.     In    Dithmarschen   gab    es 

Mie,  Madshlüte.  folie,  musckaet  Bannesvolk,  Denkersvolk,  Hammen- 
bloeme,  macer,  macis,  flos  nucis  mus-  volk  u,  a.  s.  Dahlm.  Neoc.  2y  608; 
c&tae.  KU,  Blomen  van  canele,  cede-  auch  noch  im  17  Jahrh.  wird  volk  so 
wir,  folyen,  cubeben,  muschaten  ende  15  gebraucht,  s,  B.  Nachdeme  J.  Scboe- 
Tan  allen  anderen  crude  XII  den.  hoU.  macher  seinen  goele,  welche  in  vor- 
(dk  Zoll),  (1389),  Lüb,  Urk,  4,  S.  zeiten  von  Kaien  Yolcke  gekaufft  .  . 
554.  nunmehr  ganz  ausgereutet  etc.    Old. 

volik,  adj,  fühlbar.  So  duncket  en  Urk,  v.  1650,  —  3.  Leute,  Menschen^ 
nicht  dat  god  wesen  mochte,  wen  he  20  die  im  Dienste  eines  andern  stehen, 
nicht  were  begripelik  vnde  volick.  Gesinde.  Unde  hadde  bestueret,  dat 
X  Rus  2,  31  f,  44,  de  ampte  mit  erem   volke  (Gesinde) 

vtlk,  n.  1.  Volk  iiberh.  Dusse  twe  tho  hope  lepen.  Lüb,  Chr,  2,  673; 
▼olk  (Heiden  u.  Juden)  weren  vor  de  mester  (der  eine  Arbeit  schneU 
bewyset.  Sp,  d.  mensdd.  Sal.  f.  38;  25  fertig  machen  sott)  mach  to  sick  ne- 
bj  dassen  twen  volken  wy  beteken  men  eynen  anderen  meister  mit  sy- 
mögen  etc.  das,  f,  38h;  dy  (Gott)  nem  volke.  Lüb.  Z.B.  294;  vgl,  415; 
ooten  bellen  (bekennen)  alle  volke.  Apr.  21  badede  ick  mit  all  minem 
0GB.  C.  17;  Leute,  unde  dar  vor-  volck  etc.  Gentzkow  12,  2,  35;  im 
brande  ynne  XIII  hundert  Volkes,  30  Plur.  Duth  nemen  des  koninges  volke 
vToawen  nnde  man.  Körner  95^;  to  gudo  unde  nehmen  sosse  der  gro- 
brachte  to  hope  twe  hundert  dusent  testen  schepe  etc.  Lüb,  Chr,  1,  473. 
Tolkes.  das.  194h;  vorsammelden  en  volkwtch,  Kampf  der  Heere  gegen 

grot  volk  (Heer,  Masse  Leute),  das,  einander,  dem  einwige,  Eineelkampfe, 
^^0;  en  pär  volkes,  Eheleute,  ein  35  entgegengesetzt.  Dar  (bei  der  Unstrut) 
Ehepaar.  Wen  dat  gesehnt,  dat  ein  wart  en  grot  volcwig,  dar  wart  oc 
par  volckes  hebben  weinig  effte  vele  ludes^vele  slagen.  Eike  v,  B.  352; 
kinder  tho  hope.  Bichth.  581,  §  19;       u.  358, 

ock  en  schal  nyn  sulveshere  en  par  YoUeke,     Koseform    für    Volrad. 

Volkes  holden  tosamende  to  denende  40  VoUeke  van  S&Ie   (Volrad  v.  Tzule). 
etc.    Lüb,  Z.  B.  163;    wan    ein   olt       Sudend,  4,  nr,  285, 
mjDscbe  sterft,  dar  scholen  gan  beyde,  Tolleste,  s.  vulleste. 

vrowen  vnde  man,   to  der  vigilie  .  .  yoUieh  =  volgich.     und  hopeden, 

van  dar  en  kint  sterft,  dar  schal  van       dat  se   uns   darinne   wolden   voUich 
den  par   Volkes   wesen  en  mynsche.  45  und  tbrderlik   wesen   (1441),    Hans. 
Lüb.  Z.  B,   323.   —  2,    Geschlecht,       Bec,  IP,  S.  373. 
=  manne,  men.    De  koppel,  de  Tur-  yols,    ist   wol  nach  dem  häufigen 

cken  volck  hefft.  Old,  Urk.  v,  1428 ;  Wechsel  zwischen  e  und  0  (s,  oben  I, 
d&t  he  vorkofit  hefft  den  Schomackers  S.  618)  =  vels,  d.  h.  nicht  ein  auf- 
Tolcke  thor  Ouw  etc.  Old.  U  v.  1480 ;  50  recht  stehender  Felsen,    sondern  ein 


VOLST(E)  304  VOR  VER 

abgebrocl^es  Stück  desselben,   Stein,  Yondenis,  TOBttis,  (Fund),  üriheüi 

wie  es  in  Diefehb.  gl.  s.  v.  rupes  Festseteung.  BuieD  recht  ende  yonnu 
heißt :  rupes,  ein  scborf  von  einem  doden.  Sp.  d.  kerst.  gel.  f,  135 ;  kun] 
felsen,  i.  lapis  abscisus  de  monte  dich  sy,  dat  wy  .  .  welke  nye  ge^ 
saxoso.  Im  Hei.  stehen  felis  u.  sten  5  sette  ende  Yondenisse  hebben  gese^ 
gleichbedeutend.  Welk  man  den  ses-  ende  gevonden  etc.  Bickth.  348.  (Dq& 
mannen  vervestet  is,  de  en  heft  ner-  W.  ist  mehr  niederl) 
ghen  vrede  vp   dem   berghe  binnen  vonte  (vante),  Taufstein.  (Sosün^ 

den  vorscreuenen  weghen,   de  bouen       denrein)  als  een  ny  gheboren  kpt,| 
den  sndern  schechten  hen  gheyt  vnde  10  dat  eerst  vter  vonten  ghecoemen  is. 
de   beneden  den  werpen   negst    hen       Sp.  d.  kerst.  gel.  f.  142. 
gheyt,   alse  verne   alse  de   vols  van  v6r,   abgek.  aus  vorjar,    Frühling. 

der   werp   nederwort  waltert.    Gosl.       Anno  (15)52  vpt  ffoer  sint  de  older* 
Bergges.§  125;  malk  mot  sine  grouen       lüde  etc.  Monum.  Liv.  4\  65;  a.  52 
wol  weren,  wan  ome  des  not  is,  vnde  15  int  fifaer  is  eyn  rath  auer  eyn  geka- 
seck  beuestenen  binnen  siner  grouen,       men  etc.    das. 
dewile  men  ome  neue  vnlust   verbo-  ydr  ?    Waer  een  rechter  to  rechte 

den  heft;  mit  storme,  mit  vure  vnde  sittet,  de  dan  dat  gerichte  beuechtet 
mit  watere,  mit  berghe  vnde  volsen  ende  maket  dan  daer  en  voer  (Vor. 
mot  malk  sine  grouen  wol  weren  to  20  boer),  de  breket  vyftyn  gronniger 
rechter  tid  etc.  das.  §  103;  ed  en  marck,  ende  die  den  andern  dar  won- 
gheyt  nen  gerichte  ouer  de  winners  det,  de  etc.  Bichth.  525,  §  14.  (^(uk 
in  den  weghen,  wan  se  sek  werpet  dem  Zshge  scheint  es  Angriff,  Gewalt- 
mit  strengen,  mit  spilen  eder  mit  that,  Impetus,  oder  ährlidhes  zu  be- 
volsen  eder  eft  se  sek  slat  mit  den  25  deuten.) 

suuerplotzen,  al  werden  se  wol  blot-  vor,    mageres   Schwein,    porcasten 

winch  (d.  i.  blotronich).  das.  193.  porcus  junior,  ags.  for,  foor.  D/ef. 
(J,  Grimm  B.  A.  84 :  „es  scheint  1  pinguem  porcum,  qui  dicitur  spec- 
Schlegel,  Kugel."  ?)  swin,  1  vor,  1  aprum  valentem.  Su- 

Tolst(e),  Gesinde.  Welk  en  man  dar  so  dend.  I,  S.  116.  In  demselben  Ver- 
volste  ofte  denst  winnet,  welk  erer  jseichnisse  heißt  es:  in  die  natalis  .. 
dat  nicht  holden  wil,  de  schal  dat  vnusquisque  (villicus)  dabit  duas  por- 
halvelonutgheuen.  Di^Am.  Zf.  jß.  ^^ß;  cinas  uictimas  mediocriter  pastas  et 
weret  sake,  dat  dar  we  sinem  volste  unum  minorem,  qui  vor  dicitur;  und 
schult  geue  vmme  jenich  gud,  dat  35  bald  darauf:  de  porco,  qui  dicitur  ?or. 
em  entwent  were,  dat  schal  he  don,  vor,    ver,    abgekürzt    aus   ?ronwe 

wan  dat  volste  mit  em  an  sinem  (vorwe.  Stendal,  ürtheilsb.  S.  85)^ 
brode  is.  das.  II,  Art.  187.  —  Nach  Ehrentitel  für  Frauen  (Jungfrauen) 
Neoc.  1,  60  ist  volst  friesische  Farm  höheren  Standes,  selbst  dann  gdfrauckt^ 
für  Volk,  dem  auch  Walther  (Nd,  40  wenn  die  Anrede  oder  Beseieknung 
Jahrb.  2,  13?)  insofern  zustimmt,  als  vrouwe  schon  verhergeht.  V^.  Mkd. 
er  es  für  dasselbe  W.  mit  aUn.  fylki,  WB.  3,  419  s.  v.  vrouwe.  —  Vor 
ags.  fylce,  hält  und  das  st  durch  Um-  Slauina.  Chr.  d.  nordelb.  S.  p.  42; 
Setzung  van  ts  erklärt;  die  ältere  Form  vor  Gheze,  wandages  echte  vrouwe 
sei  fultsi  oder  foltsi.  A.  Höfer  da-  45  Clawezes.  Old.  ürk.  v.  1418 ;  ik,  vor 
gegen  (N.  Korresp.  Bl.  1877,  8.  59  f.)  Hille,  Johannes  vrouwe  van  Alden. 
hat  es  —  nach  meiner  Ansicht  mit  Lüneb.  Urk.  XV,  nr.  264;  ick,  ?or 
Becht  —  fürverkür£iesYollei9t,ralleist,  Fyge,  Buntyng  wedwe.  Old.  Urk.  v. 
aUs.  fulleste,  auxilium,  u.  concret:  1501;  de  gheistlike  iunkfrowe  ror 
Belfer  (vgl.  denst  u.  hulpe).  50  Alheidt  (1498).   Stader  Areh.  i,  83; 


VOR  VER  305  VOR  VORE 

0  wo  erlik  heft  gewesen  dyn  kasche  vor,  TOre,  präp,   das  hochd.  vor  u. 

tdTiige,   da  erbar  vrowe,   vor  Anna.       für.    1.  räum,  se  gingen  al  vor  den 
BffM.  kerck.  gA.  47;  he  sprak  ("Pe-       konink   stan.    ü.   F.  ^5;    sloch  ene 
trus  SU  der  ihn  anredenden  Magd  aus      yor  den  kop  also  enen  ossen.  Komet 
HßflieUseü):  ik  bin   des  nicht,   vor    5  all;  unde  (wart)  ghecronet  vor  nun- 
iDAget  Ansdm  v,  414;  (auch  in  der      nen  (in  Gegenwart^   coram)   van  bi- 
Personificaiian:)   he  sprak  to  siner       schuppe  etc.   das.  39c;  diistichliken 
sele:  ror  sele,  bliuet  myt  my.    Seel.       he   vor  sik,   vorwärts,   gink.    JS.    V, 
Tr.  198;  dat  we  ghededinget  hebben       1694;  vorüber.  Eyn  prister  gingk  den 
mit  der  erbaren  vr&wen,  vom  Agne-  10  Bulaen  wech  vnde  gingk  vor  ene  mde 
ten,  der  margreuinnen  yan  Branden-       leyt  ene  liggen;   ock  gingk  eyn  dia- 
borch  (1318).  Sudend.  /,  nr.  298;  wi       ken  .  .    do    gingk  he   ok    yor   ene. 
betaget,  dat  wi  .  .  mit  willen  vnser       Dama  quam  eyn    der   Samaritanen 
tiier  echten   vrowen,   vom  Ermen-       .  .  vnde   gingk  to  eme.    Bavenst.  f. 
gsrdee  and  Elseken  etc.  (1324).  Nies.  15  iZda.  —  2.  seiUich.  uppe  dat  Gristus 
Beiir.  i,  294 ;  14  sol.  gheldes,  de  heft       mochte  Sterken  alle  prelaten  vor  di, 
he   bescheden    twen    voren    Berten       unde  de  na  di  komen  vort.  Liib.  Do- 
dochteren  (1313).    Urk.  v.   Drübeck      dend.  229;   vor  dessen  stunden.    R. 
fff.  56.  —  Ik,  ver  Eunegunt  (domina       V.  1606.  —  3.  modal.   Wan  de  sele 
dida  K.).  Stendal,  Urtheäsb.  8.  114;  20  mit  dötliken  sunden  wert  vordorven, 
ik,  ver  Ylzebe  van  Beruelde.  Lüntb.       so  is  se  ddt  vor  gode  (in  Gottes  Au- 
Tfi.  F//,  nr.  770;  wy  her  G.  van      gen)  gestoryen.  Lub.  JDodend,  v.  18; 
Wantsleye  vnde  yer  Beata,  dessuluen       Voreug  bee.  yor  alle  sake.  iZ.  F.  44 ; 
kern  G.  eleke  hnsvrowe.    Cod.  Brdb.       willekome  vor  jennigen  man,   mehr 
/,5,^5^;  eyne  mark  gheldes  jarlikes,  25  a{^  irgend  ein  anderer,    das.   3562; 
de  Cord  van   H.,    nnse   vader,  ver       worumme  dat  nu  in  W.  sint  so  yele 
Mechelt,  sin  rechte  husvronwe  gheven       egener  lüde  vor  anderen  landen  (mehr 
kebbet  eren  susteren,   vern  Ghesen,       als   in).    Korner  23o;    vort    ersten 
Tern  Qhislen,  clostervrouwen  to  Wales-       (=  vor  dat  erste),  fürs  erste.  B.  V. 
Toie(1361).  Lüneb.  ürh.  XV,  8. 119;  so  S368;  für,  wegen,  in  Hinsicht,    eme 
die  hocnisse  hern  Otten  . .  vnde  yern       was  lede  yor  en  achterholt,  das.  520; 
Jatten  (1290).  Z.  d.  Harz-V.  5,  478;       ik  bin  vor   den  döt  vorveret.    Lüb. 
heft  de  eddelen  vrowen,  vern  Sophien,       Dodend.  368 ;  für,  Bum  Besten,  were 
vorstinnen    to    Brunsw.    belifthuctid       he  döt,  dat  were  gut  vor  uns  allen. 
(1353).  Urk.  d.  h.  F.  f.  Nieders.  VIII,  $6  B.   F.  145 ;  myn  leve  sone,  do,  also 
nr.  480.  —  mit  vern  Aleken,  myneme       ick  di   segghe,    dat  is   vor  dy  (m$ 
wive  (1348).    Sudend.   II,   nr.  262.       deinem  Besten).  Korner  32b;  ynd  ho- 
(Daher    der  Eigenname  Vernaleken,       pen  des,  dat  dat  sere  wesen  schole 
da  auch  zuweilen  Söhne  nach  der  Mut-       vor    ynses    heren    lant    vnde  stede. 
ter  benannt  werden,  0.  B.  Reymare,  40  Biedel,    Supplem.   S.   263;    SteUver- 
vern  Abelen  sone.    Hamb.  Kämmer.       tretung  bee.    gi   (sagt  der  Löwe  $um 
K  I,  S.  273;  Borchert  Annen  sone.       Fuchse)   scholt   vor  mi   (an  meiner 
Brem.  Stat.  183 ;  Henrich,  vor  Greten       Steüe)   sprekeo  unde  dagen.    B.   F. 
sone.  das.  186;  Peter  Odilien.  Magd.       6688;   Preis,  Lohn  oder  Strafe  be». 
SA.  Chr.  185,  5;  u.  bes.  der  in  den  45  penitencien  dön  vor  mine  sunde.  Lüb. 
Brem.  Oeseh.  Qu.  und  in  den  Sta-      Dodend.  299;   Ionen  vor  din  arbeit, 
te/en  häufig  genannte  Frederic  vrowen       das.  1193 ;  yor  din  .  .  leven  wil  di 
OaU^u [mit  und  ohne  BeisatjBf  von  sone],       got  eine  krönen  geven.    das.  1255; 
der  auch  bloß  Frederik  Odilien  oder      prädikat.  Obj.,  als,  für.    wart  cronet 
nowen,  vron,  vern  Odilien  heißt)      60  to  Aken  yor  enen  romeschen  kon- 

WOrltrbvflh.  y.  20 


VOR  VORE  306  VOR  VORE 

nynck.  Körner  64^;  den  koren  se  vor  lJ28h;  alsus  heft  na  de  man  de  ko| 
enen  afgod.  das.  4Si;  scref  sik  vor  gelik  so  he  hadde  Yore.  iZ.  V.  47 
enen  hertighen  des  landes  Sweden  de  sik  vor  bedenket,  de  is  klük, 
unde  nicht  vor  enen  koningk.  das.  schit  he  na  nicht  in  de  bruk.  Beat 
149^ ;  unde  wart  gebracht  vor  den  5  Sp,  1634 ;  dat  he  billiken  scIk  j 
konnynck  vor  enen  gokeler,  dar  he  vor  bedacht  hebben.  Komer  jvj 
sick  vor  utgaf.  das.  41^;  he  toch  vor  gedaen  und  na  bedacht  II 
heimeliken  enwech  und  reit  vor  enen  manchen  in  not  unde  sorgen  gebrae 
schütten  (als  SchiUze  verTdeidet)  wente  Soest,  Dan.  10;  dit  hedde  bett 
to  Brisak.  Magd.  Seh,  Chr.  340^  14 ;  10  vore  wesen  (es  wäre  heßer  geia.^ 
heft  syn  broed  an  vnser  stad  vor-  wenn  es  früher  geschehen  wärt). 
denet  vnde  vor  schypman  geseghelt  hedde  mannich  dusent  mark  beh 
(1373).  Lüh.  ürh.  4,  S.  205;  sloch  den  bleuen.  Brem.  G.  Q.  96;  ind  . 
doet  III  mynschen  unde  sos  hieven  sule  wy  eme  sees  lyeken  vur  latt 
vor  doet  liggende.  Korner  39h.  —  X5  weten  (1347).  Mark.  ürk.  —  3.  i> 
wat  was  ydt  vor  ein  man?  Fast-  dal:  vore  wesen,  vorwesen,  fee^cAf/^* 
nachtssp.  963^  2.  beschirmen  (behütein).     He   hadde 

vor,  Yore,   adv,    1.  räund. :  vorne.       gansse  cleresie  Yormordet,  hedde  i: 
Gi  prisen  mi  vor,   dar  ik  ju  behage       se  nicht  vor  geweset   (nisi  doffii^ 
.  .  set  mi  erst  achter  up  den  stert.  20  civitatem  custodisset).   Chr,  Sd.  3 
B.  V.  6633;    desse    wepener   rende       13;  vnde  Yorlene  my  syne  huld,  V 
dorch  de  enen  Straten  vor  unde  dorch       he  my  vor  sy  vp  desser  erden.  Bar 
de  anderen  na,  d.  h.  hin  u.  zurück  (?).       200,  f.  9^ ;  vnde  ick  rade  er  mit 
Korner  228d;  voran,  ik  lep  Yor  unde       to  bliuende,  wente  ick  wyl  se  sul 
se  mi  dat  na.  B.  V.  1490;    vorüber.  26  vor  wesen.  St.  Birg.  Openb.  f.  1 
unde   drif[t]    et    (das   schiffbrüchige       worde   auer   M.   so   cid   .  .  dat  ; 
Chd)  bi  der  bort  vore,  dar  ein  scip       deme  gude  nicht  künde  vorsyn. 
ridet  etc.    Big.  St.   B*  124;   do  he       mach  he  tu  sich  in  deme   houe  l 
(der  Priester)  quam  yn  de  stede,  dar       men  eynen  cappelan,  de  dat  gut 
he  ene  (den  Vertvundeten)   sach,  he  go  vorsteit.  Fidic.  1^217;  met  uns  d- 
let  ene  ligghen  unde  ghink  vore  hen;       hospitale  vor  to  wesende  .  .  to  v. 
dar  na  quam  eyn  heyden  (Samariter).       stände  etc.    Gott.  ürk.  II,  nr.  i  - 
Old.  Evangelienb.  f,  85.  —  2.  eeid. :       unde  scollen  dar  vore  wesen,  dat  d. 
vorüber^  vorbei.  De  dskch  (der /su  einer       neen   beswaringhe    ane    schee,    t^- 
Zusammenkunft    bestimmte    Tag)    is  35  vore  ghescheen  is  (1374).  Lüneh,  l ' 
lange  vore.  Fidic.  Dipl.  Beitr.  2^  S.       II,  nr.  828;  unde  scholden  dar  v 
108;    do  die  hilghen   dage  to  Pinx-       wesen  (Sorge  tragen)^  dat  ys  nen  : 
ten  vore  weren  unde  die  hof  ghesleten       mer  en  were.  Lüb.  Chr.  2,  201 ;  i: 
was.  Brem.  G.  Q.  88;  do  de  winter       wille  we  j&  vor  wesen  (dafür  shL 
vor  was,  do  toch  he  wedder  in  Swe-  40  dat   he    jue    des    schadelos    hol . 
den.  Denscke  Krön.  f.  C,  3;  dat  se       schal  (1371).  Sudend.4,  nr.  120;  r 
der  vorben.  bove  bruken  moghen  ere       bidde  wy  jw  vruntliken,   dat  gi  d. 
levede   daghe;    wan  se  aver  beyde      vore  sin,  dat  des  gelik  nicht  mer  •. 
van  dodes  weghene  vore  sint  (verstört      schee   (1396).    Hans.    Bee.  4,  oi 
ben  sind)  etc.    Z.  f.  Niedere.  1864,  45  au<Ä:  hindern,  im  Wege  sein.    Wa:/ 
S.  87;  vorher,  früher.  Voraetikmit      en  scheghe  des  nicht,  so  en  kun 
watere  spisebrot  Vnde  hadde  stedes       we  em  des  nicht  vore  wesen,  we 
kummer  grot;  nu  hebbe  ik  der  spise      moten  em  des  staden  (1401).  Sud 
min  gevoch  Vnde  hebbe  de(r)  tid  des       9,  nr.  139  u.  Lüneb.  ürk.  II,  nr,  >^ 
leuendes   nicht   ghenooh.    Ecdes.  f.  60  de  em  rechtes  vor  wesen  wil  ed 


^u- 


a    2  . 


VORACHT     .  307  VOßAM)EREN 

sjk  an  rechte  nycht  wil  noghen  la-  rove.  Benner,  Brem,  Chr.  1,  ISO;  1 1 
ten.  MM.  Jahrbb,  14,  238 ;  so  wolde  landesknechte  yorechterden  sik.  das. 
kk  em  dages  vnde  rechtes  nicht  vor  2,  112 ;  eurüchbleiben.  Der  Soschen 
w^szenn.  MaU/g.  Urk.  4,  138;  lange  yorachterden  sich  III,  de  by  deme 
weren  se  des  yore  (fvoUten  sie  nickt  5  hope  nicht  blyuen  wolden.  De  wor- 
daran  der  Aufforderung  eu  feigen;  den  geuangen.  Seih.  Qu.  2^  374;  unde 
lai.  licet  dubii),  se  yolgeden  eme  ie-  mi  handestreckinghe  gedhaenn,  yth 
doch  mide.  Mon.  hist.  germ.  11,  S.  benamenn  twe  persoenenn,  de  sick 
^.  —  Änm.  yor,  vore  häufig  in  yorechterdenn  (sich  wegsteckten) ;  dho 
iMsammens.  =  vorher^  oben;  z.  B,  yor-  lo  sse  ssegenn,  dath  sse  alle  to  tredenn, 
gerort,  vorgesecht  u.  a.  quemenn   sse   dharnha    ock    heryor. 

Toraeht,  Hohn,  Beschimpfung,  con-  Monum.  Liv.  4\  161.  —  2.  eurückr 
temptus ,  despectas.  Kü.  We  vor  setzen,  beeinträchtigen,  impedire,  post- 
«chaiden  edder  yoracht  klagede  etc.  ponere.  Kü,  Soe  sych  unse  Stadt 
Westphd.  3,  151.  15  Wesell .  .  beclaigen,  dat  sy  aen  oeren 

▼•raehtei,  sehw.  v.  1.  (nicht  stül  gerichte  myt  unser  affschryyinge  und 
M  Gedanken  für  unwert  halten,  son-  upstellynge  uns  richters  to  Wesell 
den  lanä)  verhöhnen,  in  bösen  Ruf  yerkort  und  verechtert  were,  so  etc. 
H.  L&mund  bringen.  Id  geschach,  Wigands  Arch.  V,  34 ;  welcken  manne 
dat  M.  Karl  Gobelen  yorachtede  mit  20  wordt  ein  pant  gesät  in  erflick  guit 
aldosdanen  worden,  alse  dat  he  em  .  .  yore  de  man  in  ene  andere  Stadt 
Torweet  sine  cleder  unde  dat  he  ginge  wonnen,  daer  en  weer  he  sins  rech- 
ah  eeo  duvel  (1407).  lAvl.  Urk.  nr.  tes  noch  pandes  nicht  medde  yer- 
1720;  scref  enen  bref,  dar  he  ene  echtert.  Fahne,  Dortm.  3,  p.  40. 
heftigen  sere  unde  homodigen  inne  25  YOTMhüeheii^  f.  Schande  u.Schnuich. 
Toraditede.  Komer  84c ;  vorachtet  Antiohristus  handel  is  tegen  god,  de 
ep  den  anderen  mit  bösen  worden,  natur  ynde  den  menschen  .  .  dar  äff 
dbit  sal  he  beteren  mit  etc.  Big.  St.  is  vnsuuerheyt,  ynschamelheit  . .  bo- 
K  p,  102.  —  2.  in  die  Acht  er-  lerye  . .  dat  final  yorachticheyt.  Disp. 
Haren,  ächten,  her  E.  ynde  her  T.  80  to  Oldersum  f.  32. 
mochten  nicht  Sitten  in  deme  radstole  yorachtinge,   /*.    Hohn,    S^tt.    in 

der  heren  sendeboden  .  .  wente  se  godes  hon  unde  vorachtinghe.  Kor- 
Torordelt  ynde  vorachtet  weren  mit       ner  158c. 

rechte  (1412).  Lab.  Urk.  V,  S.  450;  yorandelagen,  s.  vorhandelagen. 

we  vor  unsen  hogesten  gerichte  vor-  85  yor  anderen,  schw.  v.  1.  in  die 
festet  unde  vorachtet  is,  de  is  ock  Hände  eines  andern  bringen,  de  ghu- 
Torfeatet  unde  vorachtet  in  der  go  dere  worden  yorandert  (distracta 
to  Selze  unde  anderen  gogerichten.  sunt).  (Es  ist  von  einer  Plünderung 
Bamov.  St.  B.  127,  Anm.;  des  yor-  die  Bede.)  Chr.  Sd.  256, 10;  bes.  ver- 
haonenen  mannes  oder  des  verachten  40  kaufen  oder  vertauschen.  (Dat  gut) 
mannea  oder  yervesten  mannes  tuch  dat  in  de  havene  kumpt  juwes  lan- 
mach  men  wol  vorlecgen.  Lehnr.  Art.  des  to  Prusen,  dat  dar  nicht  vuran- 
12,  §  2.  dert,  sunder  allenen  oyerschepet  (Uoß 

ftrachteren,  yoreehteren,  schw.  v.  aus  e.  Schiffe  in  das  andere  verladen) 
l  verspäten,  später  kommen,  remorari.  45  wert  (1407).  Livl.  Urk.  nr.  1713; 
£i.  in  ieder  etmahl  (24  Stunden)  de  anders  wor  dachte  to  seghelnde, 
vorachtert  dat  getide  (die  Oejseü,  de  wäre  sik  dar  ane,  dat  he  it  (dat 
FhUieü)  ^/s  parten  yon  ein  uhr.  Be-  beer)  nicht  vorandre  vt  sinem  schepe 
wkriü.  V.  d  Kunst  der  Seef.  62.  —  in  ynsem  deepe  (1382).  Lüb.  Urk. 
^'   86  yerachterden  sik  aver  dem  50  4,  nr.  403;  nene  gudere  to  yoranderen 

20* 


VORANDEREN       808      VORANDERSATEN 

den  vDsen  borgeren  vppe  ene  myle  schal  erst  borger  werden.  Z,  f.  Lük 
weghes  ymme  Bremen.  Brem.  Stat  Gesch.  2,  524;  weert  Bake,  dat  Ul 
160,  Überschr. ;  de  suluen  perde,  de  rieh  sik  voranderde  mit  enen  andenj 
dar  gewerdeghet  syn,  de  ne  schal  wive  (1440).  Ben,  310;  eyne  frouwej 
me  nycht  vorandereo,  id  ne  sy  des  5  der  er  man  affsteryet,  schal  sick  Tor^ 
rades  wille.  Brschw,  Urkb.  i,  122,  anderen  bynnen  jare  daghes.  Lüb.  Z^ 
265;  vortmer  en  scal  de  prouest  der  JJ.  368;  dat  se  fryen  vnd  sich  ror^ 
kerken  eghene  lüde  nicht  yorkopen,  anderen  mochte.  Wism.  Zeugdb.  v\ 
yorzetten,  vorwesselen,  yoranderen  1539;  we  sik  yoranderen  yril  in  vn^ 
(unter  eine  andere  Herrschaft  brin-  10  seme  amte,  de  scal  nemen  ene  bed^ 
gen?),  Old.  Urk,  v.  1415.  —  2,  ver-  derye  yrowen.  Lüb.  Z.  R,  370 ;  wesick 
ändern^  anders  machen,  mine  worde  yoranderde  baten  dyt  amt,  man  edded 
wil  ik  nicht  yoranderen,  ich  wül  bei  wif,  knecht  eder  maghet  etc.  Wigandi 
meinen  Worten  bleiben.  R.  V,  2494;  Arch.  II,  421,  Auch  bloß  sik  ande^ 
den  rät,  neue  Rathsherren  wählen,  15  ren.  Alle  de  ghene,  de  in  der  ee| 
ynse  gilde  biddet  jw,  dat  gy  yp  S.  sittet  ynd  sich  gheandert  hebben,  etj 
Peters  auent  den  raidt  helpen  yoran-  sy  yrouwe  eder  man  etc.  (1451).  das; 
deren  .  .  so  segt  dei  genne,  die  der  Yorandersaten,    -seden,    -sedifen, 

sess  gilden  wort  halt  .  .  wy  hebbet       schw.  v,  1,  verändern.     So   yake  ab 
berue  lüde  gefogt  den  raidt  tho  yor-  20  ^^^^   amptman,   richter  .  .  to  Boec- 
anderen  .  .  hedden  sie  dan  wene  ge-       holte  yernyet  of  yerandersatet  wer- 
koren  etc.    Fahne,  Dortm.  5,  216  f.       den,  de  sollen  etc.  (1441).   Wiganäs 
—  Refl,    sich  in   eine  andere   Lage       Ar  eh.    II,    348;    wy    hebben  .  .  de 
bringen^  bes.  sich  verheiraten,  in  den       yorscr.  puncten  yerwandelt  ynde  ver- 
Ehestand  treten.    Und  borgeden  mit  25  andersatet  (1448),  das.  II,  350;  ok 
sime  gude  (eines  Schiffers,  dem  man       so  salme   dusse   pante   welick  nicht 
sein  Gut  genommen  hatte),    op   ene       yoranderseden.    Seib,  Drk.   nr,  921; 
tid  in  to  bringende  beide  man  unde       die  etten  (Rickler),  de  wy  setten  ende 
gut,  wente  se  oren  schaden  rekenden       kiesen,  die  sollensy  alle  iaer  de  ene 
op  J.  Br.  (den  Schiffer),  wente  he  sik  so  helfte  yersetten  ende  yerandersaten. 
heyet  yorandert  to  Darpte  (einen  an-       Richth,  525,  §17.  —  3.  refl,  sik?., 
dem   Herrn  angenommen,    oder  sich       sich  verheiraten,    wanner   enich  van 
verheiratet?)   (1375),    Livl.   Urk.  nr,       eliken  luden  yerstome  ind  leuendighe 
1103;  unde  qweme  de  yrowe  in  de       geborth  nalaten,   so  mach  de  leuen- 
were  allene  unde  yoranderde  sik  ore  85  dighe  dat  sementliche  gayt  beholden 
herscap.    Richtst.  Lehnr,   25,   §  3;       .  .  wolde   hie  off  sie  sick  yerander- 
were  ok,  dat  yor  Pelleke,  zyn  echte       säten,   so   suUen   sie   yrst   dat  gayt 
husyrowe  lengher  leyede  .  .  so  mach       myt  dem  kynde  deelen.  Dorst.  WiUk. 
ze  zo  der  suluen  yryheit  bruken,  alle       227;  were  dat  also,  dat  lüde  waren, 
de  wyle  dat  ze  leyet  un  sich  nicht  40  de  kindere  hedden  ynd  der  eyn  yor- 
yorandert  etc.   (1337).    Brem.   Stat,       yelle  ynd  de  andere  yorandersedede 
200;  weret  zake,  dat  H.  zieh  yeran-       sie  etc.  Seib.  Urk,  nr.  540;  Do  Her- 
derde, dat  he  eyn  wyf  neme.  Dortm,       man  Drosian  dot  blef  ynde  sin  fruwe 
Urk.  II,  2,   S.  202;    se   halp  oren       sik  yorandersedede,  do  etc.  Wiganäs 
Bone  dat  laut  regeren,  went  dat  de  45  Arch,  II,  51;   ere  yader,  do  he  sik 
junge   forste   to   sinen   jaren   quam       yorandersedede.  das.  52 ;  efte  twe  in 
unde  dat  he  sick  yoranderet.  Bothos       eschop  weren  ynd  der  eyn  äff  storre 
Chr.  f.  264;  welk  gast  sik  in  unser       ynde  de  andere  wolde  sik  yorander- 
Stadt  yorandert  unde  unse  borger-       sedeghen  in  echteschop  etc.  das.  III, 
sehen  offte  borgers  dochter  nympt,  de  60  Ä  3,  8.  37;  yort  (femer)  sint  vor- 


YORANDERWEIDEN     309       YOBARGEREN 

vorde,  of  Ladolfs  storve  eer  den  sjn  to  yorantwordende  unde  untschol- 
eehte  wyf,  en  sich  dan  Yorandersaten  dende.  Korner76^;  yordegedingen,yor- 
wolde  ofte  yorandersatede  na  dodo  andworden  unde  beschermen  (1348), 
Ladolfs,  so  sal  etc.  (1393),  Nies.  Oött.  Urk.  J,  nr.  172.  —  5.  mit  einer 
Beiir.  2^  401.  5  Antwort  entlaßen.  Se  worden  alle  wol 

nnutderweiden,  sik,  sich  wieder  yorantwordet  unde  gutliken  yorlaten 
verheiraten,  Nu  (wenn)  sek  de  yruwe  (quos  omnes  cum  dignis  responsis 
nicht  Toranderweidet  en  heft,  mach  remisit).  Magd,  Seh.  Chr.  113,  26 ; 
se  oren  kinderen,  welkeren  se  wil,  pass.  eine  Antwort  bekommen,  so  le- 
geren Tan  orem  reden  gude.  Bruns,  lo  ghen  wi  to  dem  yridaghe  to,  dar  wi 
Beür,  sfu  d,  deutsch.  R.  p.  183;  Wet-  irst  worden  yorantwordet,  unde  se- 
iet, wan  eyn  der  eidern  starft  unde  gheden  uns  cort  af,  de  here  etc.  (1393). 
de  ander  sek  yoranderweidet,  so  schal  Hans,  Rec.  4,  67, 
lie  deilen  mit  den  kinderen  etc.  das.  yoranxten,  schw,  v,  in  Angst  setaen. 

p.  193.  15  Myn  gheyst  is  zere  yoranxstet  yan 

Ttraatw^rden,   -werden,  schw.  v.      yruchten  weghen.  Liib,  Gebetb,  f.  J2K 
l  aberantworten,  übergeben,  Ynde  sy n  yorarbeideii,   schw.  v,    1.  quälen, 

scip  myt  ghewalt  inghenamen  vnde  nimio  labore  macerare,  grayare,  de- 
d&tTorantwerdet  demeyagede.  Hamb,  fatigare.  KU.  Ik  danke  dy,  dat  du 
Ckr.  303;  heft  yorautwardet  1  bock  20  woldest  hangen  .  .  myt  quelenden, 
(BuA).  Slagghert  f.  59^;  de  slotele  krancken,  yorarbeydeden  herten. 
to  TDsenn  henden  yorandtwerden.  Brem.  nds.  Betb,  f.  140.  —  2.  darauf 
Klempin,  Dipl,  Beitr,  478.  —  2,  auf  hin  arbeiten,  eu  Wege  bringen,  bewir- 
äwas  Antwort  geben,  erwidern,  daryp  ken.  ok  scolen  se  weryen  to  den  ste- 
(auf  die  Bitte  den  gemenen  kopman  25  den,  dat  se  dat  yorarbeiden  bi  deme 
n  versaimmeln)  en  de  alderlude  yor-  homestere,  dat  etc.  (1374).  Hans.  Rec. 
ifitworden  etc.  (1411),  Liib.  Urk.  F,  2,  88;  und  en  leit  oick  nit  a£f  myt 
&iIO;  dat  yorswegh  ik  do  unde  Yor-  allen  ylyte  to  yerarbeiden,  dat  he 
uidwordede  eme  dat  nicht.  Leibn.  3,  dit  yerbond  hedde  moegen  brecken. 
^  u,  ö. ;  et  was  nein  rede,  de  dem  30  Schüren  69 ;  darto  will  he  dorch  ei- 
boinge  verborgen  mochte  sin  unde  nen  guden  frundt  yorarbeiden,  dat 
de  be  er  nicht  yorantwerde  (Ltdh. :  etc.  (1525),  Brschw.  Neust.  Deged, 
iu  er  ihr  nicht  sagte),  1  B.  d.  K,  B.  f,  6;  antzeigunge  doen,  of  aldair 
10,  3  (H.);  Rede  stehen  für  etwas,  iennige  versamlonge  int  geheim  of 
^^idsAiildigen,  vertreten,  beschützen,  35  oppenbar,  den  yan  Monster  toto- 
(Tkf  Vater,  der  seinen  Sohn  in  Sün-  trecken,  yerarbeidet,  beworven  und 
dm  verhörten  u.  sterben  läßt)  mot  dat  upgebracht  werden  solden.  Münst. 
kint  vorandworden.    Ecdes.  f,   989^;       Chr.  2,  312. 

imde  heft  dar  geseghet,  ek  Torsake  yorarden,  schw.  v.  entarten.  Ayerst 

miner  breve  .  .  unde  heft  geseget,  40  dat  is  leider  gegan,  alst  myt  Heli .  • 
he  hebbe  twe  denre,   de  id  yorant-       gynck,   dat  se  gerynge  (rasch)  yer- 
wordet  hebben  (1372).    Lüneb,   Urk,       ardet  syn.    Gruvd  der  frat,  levend, 
U,  nr.  773;  vnse  here  yorantwerde  yorargeren,  -ergeren,  -argen,  sckw, 

fie  Tode  spiak  alsus :  worumme  sint  t;.  1.  sMechter  machen,  deteriorare. 
gitomich  yp  dat  wif  etc.  B.d.  Profec,  45  Voce,  de  holtinge  (Geholze)  vorar- 
f-  7^ ;  De  greyink  vorantworde  in  gern  (1490),  Cassel,  Urk.  380 ;  we 
deme  bo?e  den  yos.  JB.  V.  151 ;  doch  dath  hues  vorargerde  myt  ythbrecken 
nrt  dat  (das  Ausbleiben)  gutliken  etc.  Brschw.  St.  B.  f  7;  de  sulte 
Torantwardet  unde  entschuldighet  yan  to  Luneborch  werde  vorergert  van 
deme  lade.  Mb.  (Jhr.  2^  126;  sick  50  wegen  der  sulten  to  Oldesloe.    Chr. 


VORARGERINGE      310        VORBARMEN 

Sd,  64,  6;  dath  he  des  gerorten  schal  men  den  bal  ypslaen,  dat  dal 
halffen  lants  solle  vnd  möge  gebru-  bloet  dar  yth  gae.  Weif.  M$cr.  60 
ken,  doch  nicht  verargen  eder  split-       f.  178. 

teren.  Old,  Urk.  v.  1536 ;  mine  neghe-  YOrballasten,  schtv.  v.  (mit  Steinm 

sten  hebbe  yk  vorerghert  vnde  to  6  Sand  etc.)  belasten,  saborrare.  Hier* 
Sunden  ghebracht.  Sp.  d.  Sammitt.  her  9  4  m.  in  der  tegelschnnen,  de  1 
//,  in  e.  Fastengebete.  —  2.  Anstoß,  sith  am  gerhaue  vp  to  schruaeo  yni 
Ärgernis  geben,  wu  lange  wil  my  dat  nyges  to  yorballasten  vnd  neddei 
Volk  vorergeren?  (detrahet  mihi).  äff  tho  scheicken.  Wism.  8.  Jürg 
4  Mos.  14,  11  (H,).  10  Beg.  v.  1552. 

vorap-,  -cpgeringe,  f.  das  Ärger-  yorbannen,  st.  u.  schtv.  v.  verhon- 

nisgeben,  Anstoß,  böse  ys  dat  den^  nen,  in  den  Bann  thun.  (Paschalis] 
mynscfaen,  de  dar  yth  (ißt)  dorch  de  de  vorbeen  keiser  Hinrik«  Lab.  Chr. 
Yorhöninghe  efte  vorergeringhe  (per  1,  6 ;  unde  vorben  konnyngh  H.  also 
offendiculum).  Rom.  14,  21  (H.).        15  enen  ketter.  Komet  ?6c ;   dat  se  it 

yorart,  der  Landstreifen,  der  beim  brodere  ok  vorbennen  das,  170ä;  he 
Ackern  frei  bleibt,  Wendeacker.  (Die  yorbannede  unde  yorvlokede  hertogen 
(jrrcnze  geht)  vom  Sliperborren  Pipen-  T.  Magd.  Seh,  Chr.  31,  5;  Borchert 
mollers  anewende  oder  vorarth  zu  .  .  yorben  de  geiste  dar  af  (von  dem 
auff  den  buch  oder  knick  etc.  Gr.  20  See),  das.  177,  5;  des  iares  worden 
Weisth.  3,  298 ;  spatium  terrae  ara-  vorbannen  unde  vorstort  kettere.  das. 
bilis,  dictum  eyn  vorart  (1369).  Gott.  33,  5;  wart  vordomet  unde  vorban- 
ürk.  I,  nr.  256:  nen.    Körner  104^;    de   vorbannene 

Yoravent,  der  Abend  euvor,  la  keyser.  das.  143^^;  de  vrunde  des 
veille.  Des  voravendes  also  de  strid  25  vorbannen  mynschen.  das.  61^\  des 
des  morghens  wesen  scheide.  Komer  yerbannenen  oder  des  verachten  oder 
19^;  des  voravendes  to  vespertyd.  veryesten  mannes  tuch  mach  meo  wol 
das.  20U.  vorlecghen.  Lehnr.  Art.  12,  §  2;  a. 

verbacken,  st.v.  arAacken,  ankleben.       1368  do  wart  vorbannen  dat  lereot 
Dat  har  was  em  yan  den  blöde  vor-  80  der    bigharde    unde    der    bagbinen. 
backen   yn    de   dornen  .  .  syn  rock       LÜb.  Chr.  1,  290. 
was   ock  also   vorbacken  van  blöde  vorbar,  adj.  vortrefflich;  als  IM. 

in  de  wunden.  Pass.  Chr.  67h;  ver-  veur-baer;  praestans,  exceUens,  emi- 
backen,  büdl.:  vnde  zint  zo  sere  in  nens  etc.  KU.  Also  wy  de  (artikel) 
der  hergenscheyt  vorbacken,  dat  etc.  85  myt  den  vorbaren  konynghe  Wold^ 
Sudend.  6,  nr.  98  (s.  dorchbacken).       mare,   sinen  oldervadere,  ghebolden 

vorbaden,  schw.  v.  verbaden,  für  scolden  hebben  (1376).  Lab.  Url.4^ 
Baden  ausgeben.     1  kr.  dede  de  vo-       8,  327. 

ghet   Godeuerde,   Amde   und  T.  .  ,  vorbarmen,  schic.  v.  erbarmen.  Dat 

dat  se  vorbadeden  (1397).  Stidend.  40  verbarme  gode,  dat  ik  ye  gebaren 
8,  S.  245,  1.  wart.  Mdus.  f.  5b;   dat  yorbannede 

vorbagen,  schw.  v.  sik  y.,  sich  deme  volke  ghans  seer,  dat  etc.  Po^- 
rühmen,  prahlen.  Des  mach  he  sik  sionalf.143;  do  yorbannede  byschop 
hir  na  vorbagen.  Gerh.  v.  M.  36,  48;  Otten  gude  maus  (EdeUeute)  der 
der  wirt  verbaegde  sich,  he  wöld  45  dochtere  yan  Solmis.  Münst.  Chr.  l 
zwen  wölff  zo  stücken  slain.  Etdensp.  177;  reß.  mit  Gen.  u.  over.  Vor- 
45h.  barme  di  miner  I  LOb.  Dodend,  210; 

Vorhallen,  schw.  v.  sik  v.  (vom  vorbarmede  sick  de  konnynck  aver 
Pferde)  sich  den  Bällen  quetschen.  ene.  Korner  25^^;  god,  yorbarme  di 
Welk  per  dt  sick  verballet  hefit,  dem  50  oyer  mi.  Badend.  145. 


VOBBARTEREN  311  VORBEDEN 

TtrbirtereM.  Ten  viiften,  dat  nnm-      ghen  gheyste  (Hospital)  vorlenen  .  . 
ment   Poperingesche    .    .   tyre    van       schole.  Hanov.  St.  R.  333, 
Vlftemschen  lakenen  copen  sal,  umme  Torbate.    s.  boninge.    Ik  bekenne, 

de  to  VranckenToerde  .  .  to  yoren,  dat  ik  vor  1500  M.  vorkope  .  .  eyn 
to  verbatene  of  to  verbarterene  voor  5  half  voder  soltes  ute  vorbate  unde 
werck,  was,  copper  etc.  Leitfad.  p.  boningen  mynes  derden  deles  der 
2t  (=  verpaerten,  partiri,  dividere.  herscop  in  dem  huse  to  Butsinge 
KilJ)  uppe   der  zulten  to  Luneb.    Lüneb. 

Y^rhnsen^  sehw.  V.  von  Sinnen  brin-  JJrk.  XF,  S.  178;  (renthe)  to  beta- 
$tn,  siupe&cere,  attonitum  reddere.  10  lende  alle  yar  .  .  uthe  der  vorbate, 
KU  verbaest,  delims.  Teuth.  AI  bonynge  unde  allerleye  nuth  und 
mine  binnersten  (mein  ganzes  Innere)  renthe  der  vorderen  wechpannen  etc. 
weren  vorbaset  van  groten  pinen.  (1443).  das.  181;  Darna  wolde  de 
Barol.  150 ;  wat  vorbaset  gi  in  u  sei-  rad  mi  afmanen  vorebate,  vorebo- 
ren?  das.  141^;  he  dede  ere  seyle  15  ninge  van  veftehalven  pannen.  Leibn, 
Terbasen  gelyck  einer  spynnen.    Br.       5,  2J24, 

i  £m5.  5;   sie  leveden  so  in  twiffel  vorbede,  Verbot.    Dusse  bom  steit 

imd  weren    so   verbaset  und  wisten       in  vorbeide,  ist  verboten.  Sündenf.  967; 
nickt,  wairan   dat   sie    sick    holden       alle  worspelspele  vorbede  (l,  in  v.?) 
Mlden.  Münst.  Chr.  2, 68 ;  dusse  ver-  20  is.    Hanov.  Mscr.  /,  84,  S.  189. 
hasede  pape.   Soest,  Dan.  201;   dat  yorbedeehticheit,    f.     Vorbedacht. 

wj  armen  verbaseden  lüde  hebben  an  (ohne)  t.  Magd.  Seh.  Chr.  13y4. 
diigelix  brodt.  das.  119;  uns  yerba-  vorbedechtlik,  adv,  mit  Vorbedacht. 

seden  ketters.  das.  120 ;  wat  dit  doch  Dat  wy  met  gantzer  f ulbord  vorbe- 
Yor  ein  verbaset  dinck  is.   das.  189.  25  dechtlick  in  fredelicker  andacht  .  . 

T•^,  y^rebat,  adv.  fürbaß^  weiter^      vns  met  N.  N.  voreynet  etc.  (1415). 
Meir.    Dar  (wagt)  dat  de  andere  wa-       Quedl.  Urk.  nr.  273. 
ren  an  den  hileghen,  dat  he  des  nicht  yorbededingen,  schto.  v.  ausbedinr- 

De  wiste,  he  ne  darf  eme  neuen  scha-  gen^  durch  Vertrag  festsetzen.  Ok  en 
den  beteren  vorebat.  Lüb.  K  351;  30  scheiden  se  (de  olderlude  to  S.  Mar- 
jawen  schriyeren  heitet,  dat  se  vor-  ten)  vor  de  stole  vnde  vor  de  grafft 
bat  sebriven,  wor  ik  dat  late  bliven.  nycht  esschen  edder  vorbededinghen, 
Magd.  Seh.  6^  5 ;  dat  men  on  vorbat  wente  dat  is  simonye.  Brschtv.  Urkb, 
nicht  koning  nomen  scheide,  das.  413^       i,  163,  55. 

U;  gy  nemen  jegenwardigen  vnsen  35  yorbeden  =  vorboden,  vorladen. 
beren  vppe  yor  juwen  rechten  landes-  Item  wo  dicke  men  eynen  yorbeden 
heren  vnde  willen  ome  vorbath  (ferner,  schulle  umme  eynen  penning,  So  vynd 
ins  künftige)  truwe  unde  holt  sin.  men  deme  borghere  drie  unde  dem 
Ä^«».  Denkelb.  127;  häufig  bei  Auf-  gaste  eyns  etc.  Hanov.  St.  B.  504; 
^öUungen.  —  modal :  des  bat  de  bi-  40  vnde  wil  (ich,  der  Bürgerm.)  de  ge- 
schop  de  borgere,  dat  se  en  wenich  meine  yorbeden  lau.  Z.  f.  N.  Sachs. 
vorhat  deden  (j^etwas  mehr  daran  1848,  S.  342;  wanner  de  olderman 
^en,  ein  Stiidc  Geld  nicht  ansehen  yorbedet  den  meynen  kopman  .  .  mit 
^ien.^  Janicke.),  wente  sin  swager  em  to  ghande  in  des  kopmannes 
hadde  kost  gedragen;  he  wolde  dat  45  werue  etc.  (1393).  Buss.4ivl.  Urk. 
berichten,  Magd.  Seh.  Chr.  226,  10.       S.  90&. 

—  Häufig  vorbatmer.    Alse  Cristus  yorbeden,  -beiden,  st.  v.    1.  ver- 

Torbatmer  nicht   steruet,    alszo  etc.       bieten.    Dat   gebot   godes   vorbudet. 

y>  h.  Hieron.  I,  c.  64 ;  dat  men  vor-       Br.  d.  Eus.  32^ ;  got  vorbedet !  Gott 
bfttmer  neyne  proyende  in  dem  hil-  60  verhüte.  B.  V.  5709;  were  dat  vnse 


VORBEDEN  312  VORBEHOL(D)EN 

dochtere  vorstorue,  dat  god  yorbede  vnde  .  .  Torplichtet  hebben,  men  dat 
etc.  Malta.  Urk,  2^  131 ;  vorbot  dem  de  wercke  dar  by  weren,  des  wi  noch 
kostere  by  deme  galghen.  Korner  nicht  vornomen  hebbet  etc.  (1404). 
189ä ;  unde  vorbod  em  syn  hus.  das,  Sudend.  P,  nr.  244 ;  vnd  wi  vorboden 
15(^;  de  borgere  .  .  yorboden  dat  5  yns  yan  stunt  darsulues,  dat  wi  des 
.  .  und  de  bischop  wolde  des  nicht  weiden  to  rechte  gan  (1413).  Lüb. 
yorbeiden.  Magd.  ScK  Chr.  252^  8;  UrJc.  5,  nr.  463;  wy  yorboden  vns 
bes.  im  Jurist.  Sinne:  den  Gebrauch  darna  D.s  thusprake,  dy  he  meyuet 
einer  Sache  untersagen.  Wan  twe  kri-  thu  yns  tho  hebben  .  .  tha  blynende 
gen  unde  panden  in  en  gud,  so  boret  10  by  herren  .  .  na  Sr  erkentniase  .  . 
deme  lantrichtere,  dat  he  dit  gud  en  dat  doch  D.  nicht  wolde  annemen 
beiden  yorbide.  Richtst.  Lehnr.  c.  29^  (um  1400).  Biedel,  Supplem.  8.  267. 
§  8;  6k  en  schulle  we  nemende  sta-  In  diesem  Sinne  auch  oAnesik,  £f.  B. 
den,  dat  me  on  ore  gut  yerbede,  ed  Dar  yorbod  des  hertigen  H.  rad  de 
ne  sy  denne,  dat  dat  mit  rechter  15  fursten  ynde  heren  .  .,  dat  se  den 
klaghe  irworyen  sy  (1368).  Oött.  Urk.  yan  L.  to  rechte  antworden  achollen. 
J,  nr.  252;  wan  enem  manne  sin  bly  Se  leten  yns  yorstan  ynde  seden,  wo 
ouerboret  is  eder  sin  ghelt  afge-  des  hertigen  H.  rad  ynde  de  heren 
dreuen  is,  so  en  mach  he  ome  dat  hertigen  .  .  to  rechte  to  antworden 
nicht  yorbeden  eder  afpanden.  Gosl.  20  yorboden  hadden,  ynde  beden  ymme 
Bergges.  §  156;  ylochent  (flüchtet)  ynse  rad  yppe  dat  yorbedent  (1409). 
en  man  sin  gut  yan  der  hutten  ynde  Liä>.  Urk.  V.  S.  299  f. 
kumt  de  yoghet  to  mate  ynde  pan-  yorbedingei  -beidiBge,  f.    1.   For- 

det dat  gut  eder  yorbud  he  ed,  eir       bietung^    Untersagung.    Icht  we  dat 
ed    ouernechtich    werde,    he    yolget  25  ghelt  leng  beholden,  also  yore  gescr. 
deme  gude  mit  rechte,    das.  §  169;       steit,   so  scheide  we  on  io  unde  to 
weme  de  waghen  eder  kerne  yerbo-       aller  tid  de  betalen  ane  allen  kum- 
den  is.  das.  §  44.  —  2.  erbieten,  pro-       ber   alles    gherichtes  unde  ane  alle 
panieren,  offerieren.   Vnde  (de  botzer)       yorbedinge  unde  hinder  (1373).  GöU. 
warp  den   botzklot  to  deme  sticken  80  Urk.  i,  nr.  270;  dat  desulven  erven 
ynde  sede:   dat  gelt  drye.     Also  he       uns    betalen    sullin   ane   jenigerleye 
sinen  worp  yorboth,    do  yel  he  ned-       wedirsprake  unde  ane  vortoch  unde 
der  ynde  blefif  doet.  Bavenst.  f.  119^;       ane  argelist,  umbehindert   unde  nn- 
gew.  refl.  sich  ßu  ettvas  erbieten.   We       bekümmert  alles  richtes  «  .  unde  ane 
sik  vorbut  to  eynem  eede  edder  lauet  85  yerbedinge  allir  lüde   in  unsen  bove 
to  swerende,    de  hefft  ok   gesworen.       to  Gotingin  .  .  negen  schepel  rocken 
Summa  Joh.  f.  55^;  min  broder  heft       (1384).    Walkenr.   Urk.   nr.  984.  — 
sik  yorbaden  alle  sine  worde  to  be-       2.  Erbietung.     do   segheden   se,  wy 
werende.    Hamb.  Chr.  556;    wi  heb-       hadden  vele  yordekket  wort  an  user 
ben  uns  jo  yorboden  to  entleddigende  40  yorbedinge  ("1.3^^^.  Hans.  Ree.  4^199; 
(1447).  Dithm.  Urk.  p.  52 ;  alse  wy       (sendeboden)  de  doch  na  yelen  lymp- 
uns    grotliken   aldus   yorboden  heb-       liken  yorbedingen  to  lengerme  uteteel 
ben.  das.  53;   se   vorbaden  sik  vor       .  .  neue   redelicheit  an  den  Hollan- 
steden,    luden  unde   landen,   se  der       deren  hebben  en  mochten  etc.  (1438). 
sake  Unschuldich  weren.    Chron.  d.  45  das.  IP,  S.  185;    Dat  men  dar  vff 
nardelb.  Sachs,  p.  103;   (alse  se  gick       eyne  verklarynge  begerde,  yo  feroe 
schriuet,  dat  se  .  .  sick  hoghe  vor-       sodane    vurbeydunge    scheide  edder 
boden,  dat  wi  vorslogen  etc.)  wi  stad       mosthe  geholden  verden.    Man.  Liv. 
vnsen  heren  des  wol  to,  dat  se  sick       4\  95. 
mit  worden    hoghe  nüch   yorbeden  50      yorbeho](d)en,  schw.  v.  varenthäUeH' 


VORBEIDEN  313  VORBERNEN 

Weien  schole   gi  .  .  dat  wi  ja  cla-  Yorbenken,  schtv.  v,  VerJcaufshänke 

gbet  ouer  den  rad,  dat  ze  us  vorbe-  einrichten,  auf  denen  die  Waren  aus- 

holet  QBe  solt   unde  use   have    etc.  gebreitet  werden.    Nemandt  schal  mit 

(1375),  Lüneb,   Urk.  11,  nr.  863.  vnbillichen   vthflegen  edder  vorben- 

Yerbeidea,  schtv.  v.  1.  säumen,  war-  5  ckent  dem  andern  schaden.  LOh.  Z. 

im.   Unde  beden  uns,  dat  wy  beyden  B.  277. 

wolden  bet  to  S.  Mertens   daghe  .  .  yorberftt,  m.    vwherige  Berathung, 

des  seghede   wi  en,  ze  zeeghen  wol,  Vorbedacht.     Dat  wi  mit  guden  vor- 

dat  wi  hir  langhe  leghen  hadden  .  .  berade  ynde  vrien  willen  gedan  heb- 

unde  en  stunde  uns  nicht  wol  len-  10  bet   eyne   bätinge   etc.    Z,  f.  vaterl. 

gher  to  vorbeydende  (1379).    Hans.  Oesch.  8,  123. 

Rec  2y  215;  ik  vorbeydede,  vnde  de  vorberen,  schw.  v.  unterlaßen,  mei- 

dach   quam    vmme,  wi  quemen   vor  den?   (das  engl,  forbear?).     Wo    de 

den  rad  etc.  MeM.  Urk.  v.  1459;  dyn  yortogeringe   mitt    der    vorsegelinge 

leste  dach  en  mach  nicht  langhe  van  15  (Besiegelung)   den   Lubeschen    nicht 

byr  wesen;  bereit  di  to  den  etc.    Se  mochte  Torbereth  werden,  dewile  de 

syn  salich,  de  also  vorbeiden.   B.  v.  Sundeschen  sick  beth  anher  gheech- 

4  jonefr.  f.  60^;  en  verbeidet  nicht  tert.  Waüjg,  WuRenw.  2,  385.  Diese 
der  erden  weder  to  geuen  myn  li-  Bedeutung  passt  aber  nicht  zu  der 
Cham.  Br.  d.  Eus.  8b.  —  2.  warten  20  SteUe:  ik  hate  .  .  den  riken,  de  vele 
auf,  harren,  erwarten,  mit  Gen.  u.  leghen  kan;  den  olden  also  vorkert, 
Äce.  praestolari.  Voc.  Old.  Alle  wege  dat  he  an  dorheit  is  vorbert.  Laien- 
Torbeydeden  se  des  dodes.  Lüb.  Pas-  doär.  f.  118d. 

siomU  f.  lä;    vorbeidet  des  herenl  vorbergen,  verbergen;  regelm.  st.^ 

Br,  d.  Eus,  37;  vorbeydeden  eres  25  doch  auch  schw.,  s.  B.  he  vorbergede 
heyles.  Körner  229^;  he  vorbeidede  sinen  torn.  Magd.  Seh.  Chr.  14,  17; 
siner.  R.  V.  3551;  de  tit,  Lüb.  Chr.  2,  de  sik  heft  wal  vorberget  efte  schult, 
394;  quemen  to  den  anderen  morde-  de  heft  wal  gheleuet  (qui  bene  la- 
ren,  de  se  verbeideden.  Br.d.  Cir.  88.  tuit,  bene  vixit).  Lerbeck  §  122;  vor- 
—  3.  versäumen,  de  vrischen  wunden  30  berget  werden.  Zephanja  2,  3  (JB.). 
spt  lichtliker  to  helende  alse  dede  —  Part  vorborgen,  occultus.  he  (Re- 
to  lange  vorbeydet  sin.  (1518).  Lyß-  migius)  was  en  gud  beduder  vorbor- 
manns  Nachr.  v.  Kl.  Meding,  S.  243.       ghener  boke,  d.  h.  deren  Sinn  dunkel 

vorbeidenheit, /*.  Geduld.  Die  vyfte       ist.  Komer  43d. 
(vrucht  der  Tugend)  is  verbeidenheit.  86      vorbepneii,  unreg.  v.   1.  trans.  ver- 
8p.  d.  kerst.  gel.  f,  207b.  brennen.    Unde  wolden  ene  myt  syner 

vorbeidinge,  f.  Erunirtung.  Et  is  cellen  verbernen  vnde  hotten  eyn  vur 
better  luttic  to  hebbene  in  besittinge  vmme  de  cellen.  Diah  Greg.  197; 
dan  beide  hende  yol  in  verbeidinge.  vergadert  den  hederick  vnde  byndet 
Horol,  10;  de  hopene,  de  dar  is  eine  40  den  in  bundikens  ene  to  verbernen. 
wisse  vorbeidinghe  der  tokomene  sa-  das.  240 ;  demna  leet  ein  E.  R.  de- 
licbeit.  N.  Bus  1,  4 ;  yorbeydynge  sulven  boeker  up  dem  markede  dorch 
▼an  Israhel  (expectatio  I.)  (Gegen-  den  bodel  vorbemen.  Lüb.  Reform. 
«toiid  des    Vertrauens).    Jerem.   14,       3 ;  falsch  brennen,  falschmünzen.   Ok 

5  (H).  45  en  schal  neymant  med  uns  wonhaf- 
yerbekemier,  m.  Vorherunßer.  God       tich   de  guden  olden  croschen  unde 

eyn  schipper  der  jegenwordicheyt,  neynerleye  gud  pagiment  vorbemen 
eyn  vorbekenner  der  tokomeuheyd,  eder  verärgeren  (1392).  Gott.  Urk.  I, 
eyn  andencker  der  vorgenclicheyt  nr.  348.  —  2.  intr.  verbrennen.  Do 
(1451),  Z,  f.  K  Sachs.  1869,  8. 114.  50  wart    menich    vorbrant    van    deme 


VORBERNELIK  314  VORBI 

blixme  .  •  etteliken  yorbornen  de  ben  21 ;  ys  dat  he  (der  hei  Nackt  em- 
binnen  den  lersen.  Elke  v.  R.  571 ;  dringende)  van  deme  werde  wert  ghe* 
ok  yorbornen  de  munster  to  Spiro  dodet,  so  en  is  de  werd  ene  nicht 
unde  to  Strazeborch.  das.  556;  diu  schuldich  to  yorbeternde  (emendare). 
stat  yerbarn  oc.  das.  55? ;  vorbernede  6  Wigands  Arch.  3^  H.  3.  8.  39;  vgl.: 
de  brugghe  to  Mentze.    Korner  29^.       we   de   (ouergeyene  lüde,   proscrip- 

yorbernelik  (-bornelik),  adj.  ver-  tos)  dael  sleyt,  dar  schal  me  nicht 
brennlich.  yorbranden  allent,  dat  yor-  yor  betören  of  betalen.  DUhm.  L. 
bornelik  (?)  was.    Korner  172^.  B.  §  238;  ynde  sede,  de  rad  scheide 

yorberninge,  f.  Verbrennung^  com-  lo  eme  yorbeteren,  dat  se  ene  yortomet 
bustio.  Jerem.  34,  5  (H.);  dor  ene  hadden.  Lüneh.  Chr.  f.  171c ;  dat 
blodighe  hostien  gheyunden  (in  Wüs-  schulden  se  yorbeteren.  Leibn.  3^  180. 
nach)   na  yorbarninghe  des   sulfften  yorbeteringe,  f.  Verheßerung.   yor- 

dorpes  etc.  Ghr,  Sd.  142,  24.  beteringe  des  geistliken  states.  Kor- 

yorbeslacb.  Was  für  ein  beslach  15  ner  82^;  im  Jurist.  Sinne:  Buße, 
(fibula)?  etwa  =  yorblade?  ene  sam-  Ersatz,  Entschädigung,  emendatio. 
mjttesborde  myt  XVI  klewerck  span-  Eschede  dar  yor  grote  yorbeterynghe. 
gen  myt  II  yorboschlage.  Wism.  Inv.  Korner  215^;  o  yorste,  nym  yorbe- 
f.  144.  teringe  na  dinen  gnaden  yan  desseme 

yorbestellinghe ,  f.  Verabredung,  20  yolke.  das.  87^ ;  dede  na  (nachher) 
Zurede.  Unde  desse  köre  schal  to-  grote  penitencien  umme  den  mord 
ghan  sunder  jenigherleye  yorbestel-  .  .  unde  in  ene  yorbeteringe  buwede 
linghe  der  borgermestere.  Greif sw.  he  clostere  unde  korken,  das.  64^; 
St,  Verf.  27.  wy  doet  kundich,  dat  wy  in  yorbe- 

yorbet  =  yorbat.  Wi  willen  nu  26  teringe  royes,  brandes,  doetslages  . . 
yorbet  denken,  wem  wy  de  stede  latet  up  unde  dreget  up  to  besittene 
willen  schenken.  Sündenf.  v,  768 ;  so  de  herschaft  to  der  Kloppenborch 
scheide  Harald  spasseren  ghan  in  (1400).  Kindl.  1,  86;  weret,  dat  dar 
deme  holte,  des  nam  T.  yorbeth  war  we  duffliker  wyse  holt  howe  .  .  dar 
ynde  schoth  etc.  Denscke  Krön.  f.  Nl.  so  oyer  scheide  ik  ynde  B.  hebben  dat 

yorbeteren,  schw.  v.  verbeßem;  refi.  hogeste  ynde  dat  sydeste  recht,  ynde 
sich  beßer  stehen,  in  eine  beßere  Lage  alle  de  yorbeteringe,  de  darnnme 
kommen.  Sach,  dat  syk  de  stad  Lu-  dan  wert,  halff  ynde  halff  (1409). 
beke  sere  vorbeterde  unde  yormerede  Liib.  ürk.  V,  nr.  235. 
yan  der  toyart  der  koeplude.  Korner  35  yorbi,  adv.  vorüber,  räund.  u.  jseiU. 
98c ;  wy  solden  al  dat  lant  doryaren,  Ynd  wen  he  denne  yan  dodes  wegen 
er  wy  uns  (mit  der  Wahl  eines  an-  yorby  is  (verstorben  ist)^  so  scholen 
deren)  yorbeteren  künden.  Theoph.  I,  sine  eruen  etc.  (1452).  Blüch.  ürk. 
172 ;  ofte  Sibo  unde  Onno  sik  yor-  I,  356  Anm. ;  wanner  de  sostein  jar 
beterden  und  erfgenamen  kregen.  40  vorby  weren.  Komer  199c.  —  vorbi 
Ben.  310.  —  Im  Jurist.  Sinne:  eine  kernen,  vorüber  gehen,  umkommen. 
beteringe,  Buße,  für  etwas  thun,  Scha-  schal  geyen  eyner  maghet  yan  my- 
denersatjs  leisten.  Wes  me  em  oyer-  nem  siechte  geboren  ses  gülden,  wan 
bringen  konde  yan  unrechter  dat  oyers  myi\  siechte  yorby  kernen  is, 
uppe  schaden,  dat  scheide  he  yor-  45  twen  megheden  yth  der  schomeker 
boten  unde  yorbeteren.  Lüb.  Chr.  2,  gilde  (1504).  Calenb.  ürk.  IX,  nr. 
360  u.  138 ;  de  stad  scheide  nycht  308.  —  yorbi  loggen,  beüegen,  sMick- 
bruken  der  pryyilegien ,  went  also  ten.  heft  ein  erbar  raedth  sick  fnmt- 
langhe  dat  se  yorbotte  unde  yorbe-  lieh  darmede  bekümmert»  dar  mith 
terde,  wat  se  broken  hadde.  das.  2,  50  de  irrnnge  mochte  yorbilecht  werden 


VORBIDDELGELT  315  VORBINDEN 

(1557).  lAb.  arbUr.  civ.  Bast.  f.  ^7b;  gnder  der  kerken  vorbidden  (defen- 
ofit  e.  w.  dieeulbige  sacke  in  frundt*  sare).  WestphaL  3,  91;  he  yorbat  dat 
schop  Torby  leggen  mochten.  Wism,  yaderland  mit  dem  Schilde  unde 
Bri^  ü.  1544.  swerde  wedder  de  Denen,  das.  5,  95; 

Torbiddelgelt,  n.  Schutzgeld.  Wi  5  doch  bouen  dat  (trotedem)  hebben 
en  schallen  nemede,  de  de  strate  gilde  vnde  meynheit  etliche  machlike 
tom  Langwedele  soken,  gud  noch  gelt,  (Verwandte)  vorbeden  vnde  in  deme 
nenerleye  wis  vorbiddelgelt,  dinggelt,  rade  beholden.  Brschw,  Urk.  /,  252. 
m&ndgelt  ofte  anders  wodanne  wis  Häufig  in  ürkk.  Yorbidden  unde  be- 
men  dat  nomen  wil,afdringen  (1425).  10  schermen  oder  vorbidden  und  vor- 
Cassel^  Utk.  155;  unnd  wenn  solchens  degedingen.  —  Auch  Lehrsätze  etc. 
vorrichtet,  schal  dem  herren  burger-  vertheidigen.  dat  se  (de  nyen  predi- 
meister  sinen  engelotten  (eine  Gold-  kanten)  predigen  scheiden,  wat  se 
mOnse)  tho  vörbiddelgelde  gebracht  mit  gotliker  schrift  yerbidden  kon- 
werden  (1538).  Hatni.  Z.  B.  106,  3.  15  den  .  .  und  welk  part  sine  lehre  ut 

T^rbiddelshere,  m.  Schutzherr j  Pa-  ,  gades  wort  nicht  yerbidden  konde, 
tron.    In  den  Hamb.  Z.  B.  dat  he  billig  den  andern  weke ;  men 

Ttrbiddeiiy  st.  v.  1,  Fürbitte  ein-  scheide  ut  gades  wort  und  der  bibel 
Itgen  für,  erbitten  und  losbitten,  inter-  sin  ding  verbidden.  Lüb,  Beform.  30. 
Tenire.  Foc.  Halb.  —  Int  iar  1267  20  yiivhiSLiitv^m.  Schützer^Fürsprechery 
wort  angeseth  dat  fest  des  h.  licham-  Vertheidiger.  (Noch  jetzt  der  Name 
mes  der  den  pawest  Urbanum  IUI,  des  Bzehoer  etc.  Frohstes.)  De  yan 
dat  Thomas  van  Aquino  yorbat  (ad  Lubecke  koren  hertoge  H.  to  enem 
petitionem).  Chr.  Sd.  120,  3;  dat  de  vorbidder  unde  heren.  Hdst.  Beim- 
bilgen  marteleres  mochten  yorbydden  25  chron.  v.  361. 
degennen,   de   nu  etc.    Körner  36c ;  yorblddinge,  f.   Schutz.    De  Hol- 

goddes  tome  was  so  grot,  dat  s.  Ol-  sten  hadden  neue  vorbiddinge.  Chr. 
rik  den  groten  slach  wedder  got  nicht  d.  nordelb.  Sachs,  p.  74 ;  keiser  Fred. 
Torbidden  en  konde.  Bothos  Chr.  z.  wan  de  stad  (Lübeck)  unde  do  se 
/.  828 ;  B.  Harinxsma  heft  Watje,  ^^  sik  geuen,  do  nam  he  se  in  sine  yor- 
sinen  neven,  by  beer  Wilbort  vorbe-  biddinge.  dos.  84. 
den  und  gnade  sines  lives  vorkre-  Yorbilden,  schw.  v.  bilden,  heraus- 

gen.  Ben.  455 ;  KnipperdoUingk  (der  gestalten.  Wo  mach  dat  sehen,  dat 
gefangen  ward)  wort  verbeden,  dat  sik  en  hus  yorbildet  in  einem  spei- 
er gnade  kriech.  Münst.  Chr.  2,  7;  35  gele?  0GB.  Ä.  104.  —  transfigurare. 
diese  gefangen  dair  liet  Job.  v,  Lei-  vnde  (Christin)  wart  vorbildet  vnde 
den  af  doit  schlau  dry  min  als  vif-  vorklaret,  dar  luchtede  sin  antlat  etc. 
tich  (d.  h.  47);  die  anderen  worden  Serm.  evangel.  f.  45^. 
verbeden  (begnadigt),  das.  2,  77.  —  yorbinden,  st.  v.  verbinden,    wun- 

2.  beschützen^  vertheidigen,  vertreten.  40  den.  B.  V.  6713.  büdl. :  verpflichten, 
Se  wolden  ore  stad,  so  lange  se  verbindlich  machen,  obligare.  Unde 
mochten  unde  konden,  yerbidden.  we  vorbindet  unde  vorplichted  use 
Leibn.  3,  184;  se  vorgingen  sik  mit  erven  alle  desse  stucke  to  holdende 
hertogen  F.  in  dusser  wise,  dat  he  (1355).  Urk.  d.  St.  Hanov.  nr.  339; 
den  rat  unde  stat  Luneborch  vorbid-  45  we  almissen  gift,  de  vorbint  de  ar- 
den,  vordegedingen  unde  nichtes  te-  men,  de  se  nemen,  dat  se  moten  he- 
gen se  don  scholde.  das.  192;  St.  den  vnde  vasten  vor  se.  Summa  Joh. 
Ursula  wolde  eren  canoniserten  dach  f.  36^;  hadden  dat  so  oyerspraken 
Torbidden  unde  jegen  de  yorachters  van  beyden  syden  unde  so  yorbun- 
vortreden.   das.  185;  he  scholde  de  50  den,  dat  etc.   Komer  210o;  refl.  de 


VORBINDINGE  316  VORBITEN 

Yorbunden  sick  to  hope  Bodeslaus  etc.  eyn  rorloren  edder  TorbiBtert  van 
das.  57d;  de  sick  mit  eme  vorbun-  unghelucke  etc.  (1372).  Scheidt^  v. 
den  hadden  jegen  etc.  das.  30^;  wi  Adel^  S.  80;  he  hadde  vele  boke  tu- 
ne  scolen  ock  vns  to  nemene  vor-  get  (angeschafft)^  de  vorbistert  wor- 
binden  mit  deneste  ane  vnser  yed-  6  den.  Magd.  Seh.  Chr.  84y  14;  wanne 
deren  rat.   Mekl.  Urk.  nr.  3145,  ok  desse  breff  vorghincge  Tan  olders 

YOrbindinge,  /*.  Verbindung^  Bund-  weghene  .  .  edder  oft  he  vorbisterd 
nis.  unde  begunden  böse  vorbindinge  edder  verloren  worde  etc.  (1393). 
to  makende  underlank  iegen  den  Sudend.  8,  S.  254;  ynde  bleue  des 
raed»  Korner  204c,  10  wes   na   (bei  der  Ablieferung  des  eu 

YOrbintlik,  adj,  verpflichtet,  verbun-  einer  Heerfahrt  verabfdgten)^  dat  me 
deny  obligatus.  quemen  unse  lant-  wedder  eschen  mSchte,  dat  scheiden 
heren  to  kryge  unde  unsir  welke,  de  se  deme  rade  witlik  don,  Yp  dat  yd 
in  dusser  eyndracht  up  eyne  syden  der  stad  nycht  vorbistert  werde. 
weren  unde  de  andern  up  de  andern  15  Brschw.  Ürk.  i,  152^  12,  —  Auch 
siden,  de  schuUen  up  deme  velde  or  trans.  abhanden  bringen,  dat  he  vor- 
OYonture  stan  .  .  unde  wan  se  heym  *  spildet  unde  Yorbisterd  unde  unnut- 
quemen,  so  scheiden  se  Yruntlik  unde  liken  togebracht  hefft.  Brschw.  Testam. 
Yorbintlik  sin  na  alse  vor  (1389).  v.  1438.  —  Ein  Yorbisterder  ist^  dessen 
Gott.  ürk.  /,  nr.  332.  20  Güter   bei    seinem   Ableben    an    den 

Yorbtsteren,  schw.  v.  verirren^  vom       Herrn  fallen.  Möser^  Berl.  Monatschr. 
rechten  Wege  abkommen,  de  konnynck       1784^  Mai  p.  390. 
iagede    unde    vorbisterde    in    deme  YOrbisteringe,  f.  Verirrung.  wente 

weide.  Korner  6U;  Unde  vorbisterde  wy  wandaghes  also  vorbisterde  schape 
(in  deme  wolde)  van  alle  sinen  de-  25  in  groter  vorbistringhe  bistere  ghe- 
neren.  das.  63c;  de  he  eyn  herte  ja-  weset  synt.  Leb.  d.  h.  Hieron.  c  1; 
gede  und  he  allene  verbysterde  (im  De  vorbisteringe  des  heringea  ute 
Texte:  bedwoU)  etc.  Münst.  Chr.  i,  deme  Sunde  blef  lange  jar  na  unde 
99;  de  schäpken  .  .  sint  vorbistert.  quam  nicht  wedder;  men  he  delede 
Lüb.  Dodend.  v.  402;  a.  C  15)37  quam  30  zik  in  der  zee.  LOb.  Chr.  2,  541; 
ein  scip  wedder  to  Hamb.,  dat  was  büdl.:  weret,  dat  dar  spildinge  ofte 
verfrachtet  in  Island  .  .  Dat  suluige  verbistringe  yn  den  cleneden  schade 
scip  was  vorbistert  vnd  hadde  Island  (sie  abhanden  kämen)^  dar  scal  vns 
nicht  finden  kont.  Hanib.  Chr.  136;  de  prester  voer  antwerden.  Hamb. 
Ynd  (Karl  V)  dorch  storm  und  un-  35  Z.  R.  p.  77^  14 ;  dat  durch  unwesen 
weder  haluen  vorbistert.  das.  313;  vnd  verbisterunge  (VerwUderung) 
se  vorbisterde  nicht  vte  dem  wege  cloisterleuentz  darsuluest  (su  Bude) 
erer  moder.  Lub.  Passional  f.  849k.  —  vnder  anderen  guderen  de  watermoUe 
ist  verbotten,  das  nemants  verbistert  .  .  gentzlich  bouwfellich  werden.  (M. 
oder  verstreken  guet  (Vieh)  heimlich  40  Urk.  v.  1542. 
bei  sich  behalte,  sonderen  dem  YOgte  YOrbisternisse,  f  dass.    in  de  vor- 

solches  anzeige  etc.  Gr.  Weisth.  d,  histernis^edriYen.Br schw. Schichib.7L 
132.  —   Von  Sachen:  zerstreut  wer-  YOrbiten,  st.  v.  zerbeißen^  su  Tcde 

den^  abhanden  kommen.  The  ratmanne  beißen.  Dine  dreuwe  verbiten  mi 
scolen  twe  bethereve  man  dar  tho  45  nicht.  Alex.  Leben  (Bruns^  S.  351); 
setten,  the  mit  theme  rechten  vor-  van  nede  ist  alse,  alse  de  heerde 
munde  ther  kindere  gut  truweliken  dwelt,  dat  de  scape  verbeten  wer- 
bewaren,  dhat  id  nicht  verbistered  den.  Horcl.  117;  de  valsche  Reinke 
ne  werthe  (1303).  Brem.  Stat.  26;  was,  de  se  (die  Hühner)  vorbei.  R 
werden  ek   desse  stede  edder  erer  50  V.  441. 


VORBITTEREN       317        VORBLIVEN 

ftrbittoreii,  sehw.  v,  bitter  machen^  yorUidingef  f.  Freude,    Loff,  tot- 

erbittern,  dar  umme  vorbitterde  he  blidinge,  heyl  unde  ere  unde  bene- 
.  .  de  herte  der  cardinal  ieghen  den  dyginge  sy  deme  vader  etc.  Brem. 
pawes.   Komer  169d,  nds.  Betb.  /*.  137  \  eyue  vorblydynghe 

TOrblade,    „Vorblatt^   der  Beschlag    5  der  gheystliken  vroude  des  ewighen 
eines  Gürtels  in  Form  breiter  Blätter       leuendes.  Lüb,  G.  B,  f.  31, 
oder  Platten.^    Dat  erste  stuck  (Mei-  vorblik,  m,  Anblick,  Gesicht.     Do 

stersiück  eines  remenslegers)  schal  kam  om  to  vorblicke  en  nevel,  de 
sin  en  Troowen  reme  mid  hardem  was  dicke.  Brandan  v,  344, 
smide,  dat  ander  stucke  en  vorblade  10  Yorblinden,  schw.  v,  L  blind  fna- 
tow  etc.  Lüb,  Z,  R,  373 ;  noch  er  chen.  vorblinde  (excaeca)  sine  ogen. 
beste  gordel,  dar  synth  uppe  XXI  Jes,  6,  10  (H.) ;  ik  wil  jw  vorblin- 
stacke  vnde  de  yorblede.  Wism.  Inv,  den  alle  juwe  vigende,  dat  zee  jw 
f.  116;  1  rode  bordeken  mydt  II  nicht  mögen  zeen.  Korner  36h;  Ik 
Torbladen.  das.  f.  212.  15  arme  vorblindede  minsche.  Brem,  nds. 

T^rUeken,  schw.  v.  bleich  werden,  Betb.  118 ;  wat  schal  ik  dy  doen,  dat 
He  (Christus)  was  vorbleket  (verbii-  ik  zee  unde  dat  du  dorch  dyne  myl- 
cken)  unde  was  doet.  Mnd.  Ged.  8,  den  barmhertycheyt  de  yorblyndeden 
30,  V.  80;  dodes  yorbleken,  durch  den  dusternisse  mynes  horten  vordryvest 
Tod  bleich  werden  =  sterben.  So  yan  20  van  my.  das.  —  2.  blind  werden.  He 
ebnen  lengst  leuen  wart,  schall  alle  verblindede  also  in  des  sones  laye, 
ere  gftder  beholden,  bet  se  beide  dat  he  ene  nicht  allene  yngekastyet 
ii^esYerhleken  (1621),  FalcksStaatsb,  en  leyt,  mer  etc.  Br,  d.  Cir.  99. 
Magas.  7,  250.  yorblindicheit,  f,  Verblendung.  Owe 

ytrbleiiden,  schw,  v,  Uind  machen.  25  myner  yorblindicheit,  dar  ik  also 
nnde  (hefst)  nu  min  eine  oge  yor-  lange  hebbe  inne  wesen.  0GB.  A, 
blendet.  R.  V.  6380;   giricheit  unde       108, 

hovardie   heft  di  gebleut.    Lüb.  Do-  yorblintnisse,  f.  Erblindung.   Hyr- 

äend,  v.  221,  umme  vallet  vele  in  ewige  verblint- 

y^rbUdei,  schw.  v.  froh  (blide)  wer-  so  nisse.    Navolg.  3,  7. 
den.    Hyr  ymme  sollen  alle  de  schare  yorblft,  Freude.     Alle   verblyt  en 

der  gelouigen  menschen  verblyden  duert  nicht  lanck.  Lied,  a.  d.  Münst. 
Tode  syngen.  Br.  d.  Euseb.  53^;   er       32^  2. 

herte  yerblyde  yan  binnen.    Lied.  a.  yorblif,  n.   1.   Verbleiben,    vnd  wyl 

d.  Münst.  2^  7;  nicht  ehr  mach  85  ghebeden  hebben,  de  nha  my  kamen, 
Adam  vorbliden.  Harteb,  207^  200;  se  wyllen  doch  alle  sake  vnd  vor- 
des  vaders  gemode  wart  seer  yerbli-  blyfi  dusses  kreges  (d.  h.  wd:  wo 
det  van  des  kindes  gesuntheit.  Dial.  dieser  Krieg  am  Ende  verblieben  ist^ 
Greg.  207^;  des  lachede  mannich  seinen  Aufgang)  hyr  negest  vordan 
und  was  verblyet.  Soest.  Dan.  33.  —  40  ahn  schriuen  etc.  Monum.  Liv.  4\ 
Gew.refl.  De  otmodigen  verbildet  sick,  115.  —  2.  Abkommen,  Vergleich,  wp 
van  se  versmadet  werden.  Diai.  Greg.  dat  inbryngent  der  vorointen  dez 
1^;  de  scolensick  vorbilden  ynde  vor-  rades  ynd  wp  dat  a£9e8ent  des  yor- 
oroawen  alle  de  etc.  (exsultent  et  lae-  blyues  tho  Earkholm  hebben  oelder- 
tentur).  Ps.  34  (36),27(L);  ick  wyl  45  lüde  .  geslathen  etc.  das.  4^  196. 
my  verblyden  vnde  vorvrowen  in  diner  (de  kerkholmsche  vordracht.  das.  4*, 
barmherticheyt.  SaUerf.59;  die  enen       117.) 

anderen  toe   rasender  leeue  trecken  yorbliyen,   st.  v.    1.  verbleiben  bei 

ende  syck  daer  ynne  yerblyden  etc.  etwas^  für  etwas  einstehen  mit  Gen, 
Troä.  über  d,  10  Gebb.  f.  Il9k.  50  So  wolde  he  bewisen,  dat  he  sin  yiant 


YORBLODEK  318  VORßÖD£K 

worden  were  und  wolde   des  yorbli-       gemeine  den  vorigen  a£bcheit  üüen 
yen  vor  allen  heren  und  forsten.  Z.       leihen.  Lüb.  Chr.  2^  659. 
d.  Berg.  G.  V.  9,  30.  —  2.  unter-  YOrblnwen,  schw.  v.  eerUeuen,  eer- 

lieibefi.  Wes  ik  gudes  raden  kan,  schlagen,  Ere  benedigede  oren  wor* 
wette  gy  wol,  dat  it  nicht  vorblift  5  den  en  vorbluwet.  Parad.  90^  9;  ze 
So  wettet  etc.  Sündenf.  2241 ;  tohant  vorbluweden  de  alweldighen  orea 
Yorblef  de  dure  tit  (diminuta  est).  (Christi),  das.  97,  30;  0  vader  der 
Chr.  Sd.  352^  4;  dat  orlich  vorblef  armen,  ik  bidde  an  ghansen  truwen, 
wente  in  dat  negen  unde  achtigeste  Lat  di  Torbarmen  unde  help  zünde 
yare.  Lüb.  Chr.  2,  418;  ymbe  den  10  vorbluwen.  das.  121,  33. 
vorsegelden  brefi,  de  ouer  dren  vnde  yorbodderen  =  yorboden,  erbieten. 

yertich  iaren  den  gilden  .  .  yomme  Wy  hebn  F.  Gn.  als  den  lantforsten 
rade  vorsegelt  in  velen  artikellen  nicht  unbillix  ersocht  vnse  teroeliken 
yorbleuen  (nicht  ausgeführt)  vnde  vor-  vnd  billiken  yorbodderen  (Rechts- 
broken  was.  Brschw.  Urk.  i,  252;  15  erbietung)  van  vns  antonemen  (1525). 
mit  Gen.  so  sint  de  erstgenante  my  Nies.  Beitr.  i,  129. 
des  tinses  vorbleven  und  oick  des  yorboden,  -baden,  schw.  v.   1.  etd- 

hovetgudes     (haben    nickt    beaahlt).       bieten,  durch  einen  Boten  laden,  et* 
Kindl.  1,  163.  tieren.   De  stad  van  Lnbeke,  der  dat 

yorbloden,  schw.  v,  blutig  machen.  20  tobord,  dat  se  yorboden  schal  de  an- 
Do  dy  (Maria)  dyn  kint  ghelecht  deren  hensestede,  wan  des  not  is, 
wart  up  dynen  schot,  verwundet,  vor-  sande  ut  ere  boden,  unde  Torbode- 
blot  ynde  yul  pynen.  0GB.  A.  26K       den  alle  hensestede  tosamende  to  ko- 

yorblok  und  yorbloken  ?  We  de  mende.  Lüb.  Chr.  2,  65 ;  we  lest  int 
latten  houwet,  wu  lang  de  vorbloke  26  werk  (Zunft,  Gilde)  kumpt,  schal  dat 
syn  schuUen  .  .  hir  wart  vp  gevun-  werck  yorboden  (1394).  lAd.  Urk. 
den :  eyn  lattenhauwer  en  schal  neyn  nr.  1365, 19  (Diese  Bestimmung,  daß 
holt  lenger  yerbloken  bouen  twolfi  der  Jüngste  das  Amt  hat  das  Gewert 
yote  mit  dem  stemmen  vnde  vor-  jerti  yorboden  findet  sidi  häufig.);  wo 
blocke.    Gosl.  Bergges.  §  211.  30  men  enen  mit  tughen  vorebut.  Brem. 

yorbloten,  schw.  v.  entblößen,  de-  Stat.  379;  dar  na  bot  de  koning  eine 
tegere.  Voc.  L.  De  knye  vorbloten.  berevart  up  de  Polen,  de  sameninge 
Josef,  V.  d.  7  Tods.  a.  3372;  we  vorbode  he  to  Letzeka.  Magd.  &Ä. 
syck  ok  alto  sere  wyl  yorbloten,  so  Chr.  79,  6 ;  die  pawes  vorbodede  to 
kumpt  dat  wol,  dat  he  naket  geyt.  35  syck  den  erczebisscup  J.  Brem.  G. 
Koker  8.  327.  Q.  82 ;  do  Torbodede  die  bisscup  dat 

vor  blaffen,  schw.  v.  in  Schrecken,  capittel  yor  sick.  dcMS.  88;  to  hove 
in  Verwirrung  bringen,  bestüret  ma-  verboden.  R.  V.  20;  dar  to  (eu  d, 
chen.  Wan  he  (de  quade)  sut,  dat  hoff  ynde  vrolicheyt)  ward  vorbodet 
de  simpele  verblüffet  wert  unde  sine  40  vnde  ghebeden  Maria  Magdalena  etc. 
klage  nicht  yorvolget  etc.  Gl.  zu  R.  V.  d.  Wege  d.  Crutees  f.  E8;  die 
F.  3,  4;  f  Mchlisiuse  (Pochhanse,  GrToß'  yronen  en  sollen  niemans  verbodden 
mäuler)  vorbluffen  de  framen.  Protest  des  hilligen  dages  op  sinem  kerck- 
Gl.  eu  R.  r.  3,  3.  wege.  Gr.  Weisth.  3,  28;  he  vorba- 

vorblnmen,  schw.  v.  zieren,  schmü-  46  dede  dat  sassische  volk  tosamende. 
cken.  Got,  Maria  weset  holt  Dem,  de  CSir.  d.  nordelb.  Sachs,  p.  49;  he  vor- 
it  (das  Buch)  heft  yorblumet.  Parad.  badede  aller  Wenden  laut  umme 
f.  1;  It  sint  Yorblumede  wort,  de  hulpe.  das.  48;  alle  de  heyden,  de 
gode  wol  behagen,  das.;  de  twolffe  vorbadet  weren  etc.  Komer  35^.  — 
yorblomeden  ere  sake  also,   dat  de  60  2.  durch  einen  Boten  benachrichtig. 


VORBODESCHOPPEN     819       VORBOLGEN 

meUen,  Dyt  wart  vormeldet  unde  Warzlaves  vor  sinen  voten  Tormor- 
Torbodet  deme  rade  to  Labeke.  Do  deden.  Focky  Büg.'Pomm.  Gesch.  4^ 
sande  de  rad  altoband  ut  der  stad       J246. 

denre  .  .  nnde  vorbodeden  ok  darto  YOrboge,     mhd,   vürbüege,    Brust- 

de  van  Hamb.  Lüb,  Chr.  2^  30 ;  disse  5  riemen  (der  Pferde)^  pectoralis,  vor- 
sameninge  was  den  Branswikeschen  beughe.  Voc,  EngelL  pectorale,  ein 
Torbodet,  dat  de  van  M.  in  or  lant  vorbrost,  vorbuge,  vurbuege  vel  span. 
wolden  komen.  Magd.  Seh.  Chr.  265,  Dief.  —  Item  hebbe  wy  udgegeven 
IS;  de  myt  snellicheit  weder  quemen  H.  T.  remensnydere  primo  2  scb.  pro 
unde  dat  vorbadeden  dem  graven.  lo  eyn  vorboge  ad  equum.  Göti.  Urk.  Ily 
Lerbeck  §  58;    alle   st&cke  sin   uns       8.  45.  Anm. 

swarlik  to  vorbodende,  under   ande-  vorbogete  =  vorboge?     1    apene 

ren  amme  des  langghen  weghes  wil-  tunne,  dar  is  inne  en  olt  vorloeghete 
len  (1371).  Lüneb.  Urk  II,  nr.  686;  (l.  vorboghete?).  Wism.  Inv.  f.  11. 
wanne  vnde  wn  dicke  de  houetl&de  15  vorbolden,  schw.v.  bolt,  kühn^stolsj 
Tndernander  sek  darumme  vermänen  muthig  werden.  Alle  sunde  in  deme 
nide  verboden  (sich  gegenseitig  Bot-  mynschen  vorboldot;  De  gyrige  wol 
s^fl  susenden)  (1403).  Sudend.  P,  dat  he  oldet,  De  gyricheyt  an  em 
«r.  2:^2.  —  3.  durch  Botensendungen  vorioghed.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v. 
terbrauekeny  verthun.    grote  koste,  de  20  3235. 

dar  ouer  vorteret  unde  vorbodet  is.  vorbolgen,  adj.   (Partie,  von  vor- 

Brtm.  Denkb.  f.  21.  —  4.  erbieten,  beigen,  alts.  farbelgan,  aufschwellen) 
8.  vorbodderinge  u.  vorbodich.  1.  aufgeblasen,  stde.    Alsodane  gaue 

Twk^desehoppen,  schw.  v.  1.  be-  gheue  ik  den  homodighen  nicht  vnde 
mekriMigen,  melden,  dat  (seine  Wahl)  25  den  vorbolghen.  Josef,  V.  d.  7  Tods. 
eme  affwesende  wort  vorbodeschop-  v.  1416;  Absalon  was  schone,  stolt 
iwt.  Lüb.  Chr.  1,  433;  dat  eme  äff-  vnde  vorbolghen.  das.  1997 ;  Antio- 
wesende  wart  yerbodeschoppet  (ab-  chus  was  so  vorbulgen  an  synen 
aenti  nantiatum).  Chr.  8d.  96,  16.  müde,  dat  he  meynde,  he  wolde  alle 
—  2.  (durch  Boten)  vorf ordern.  Dusse  30  berghe  lyck  maken  vnde  wolde  so 
leet  mi  N.  vorbodeschoppen  und  heft  hoghe  stigen,  dat  he  wolde  den  hem- 
vele  rede  mit  mi  gehat.  Hamb.  Chr.  mel  ruren  mit  syner  hant  vnde  sprack 
482;  so  verne  he  (der  ßureisende  Ge-  an  groter  yorbulgenheit^  he  wolde 
seB)  van  nymande  bynnen  deme  ampte  Jherusalem  vorstoren.  Itavenst.fl87d ; 
vorscreven  edder  hir  to  komende  85  Stephanus  was  gutlik  vnde  sachtmo- 
vorbodeschoppet  wer.  Lüb.  Z.  B.  295.       dich  in  sinen  reden,  Paulus  was  vor- 

TOrb^dieh  (=  vorbodinge),  f.  Er-  böigen  vnde  bitter  in  synen  reden. 
biäung.  baven  rechtes  verbodich  (ob-  Li^.  Passional  f.  23o;  mit  Gen. :  wy 
tfol  WUT  uns  eu  Hecht  erboten)  over-  leuen  in  groter  ere  Verbolgen  vuses 
fallen  etc.  (1473).  Westphal.  3, 1763.  40  groten  modes,  beyde  liues  ynde  ghu- 
VgL  vorbodderen.  des.  Harteb.  263^  f.  768k.  —  2.  ange- 

TerbfÜBge,  f.  Beischaft,  Nachricht.  schwcUen  von  Zorn,  ereümt,  erbittert, 
Op  8.  Fabianes  avent  brachte  uns  dey  troteig.  vorbolgen  alze  rasende  hunde. 
selve  man  verbadinge  van  den  Mun-  Br.  d.  Cir.  88;  also  dyt  de  bösen 
iterschen  (1448).  Kindl.  Hörigk.  575 ;  45  manne  sogen,  syn  se  vorbolgen  ge- 
Voriaäung.  De  hertige  en  dorste  worden.  Br.  d.  Eus.  6;  her  keiser, 
nicht  ere  vorbodinge  vorsitten.  Leibn.  du  werest  gekoren  .  .  den  tyrannen 
3,  206;  darvmme  dat  se  D.  B.  mit  to  sturen,  de  dar  sin  vorbolgen.  LOb. 
vorretenisse  binnen  vorbodinghe,  vrede  Dodend.  v.  217;  mit  vorbolgen  ogen 
QiMle  leyde  unses    heren  hertoghen  50  {eA,tomt\iQ).Spr{chw,Saiom.l6,30(H.); 


VORBOLGENHEIT  320  VORBOREN 

ik  was  so  vorbulgen  mynes  sinnes,  weren  unde  faadden  twe  dSr  ghewan- 
wan  iemand  wes  tegen  my  myssedan  nen.  Korner  239^;  desse  borchbode 
hadde,  deme  wolde  ik  nicbt  vorgeuen.  unde  borchvrede  schal  staen  ynde 
Emd.  Mscr.  nr.  139,  f.  19^;  dar  to-  wenden  also  vere  also  de  oaerste 
ghen  se  dar  myd  vorbolgheden  (?)  5  borch  ynde  de  vorborch  begrepen 
horten  wedder  de  vyende.  Kamer  heft  etc.  (1403).  Sudend.  9^  nr.  217. 
2190;  isset  dat  jemant  .  .  mit  vor-  Vgl.  vorborgete,  -horchte, 
beigen  mode  geit  vam  rechtenn  .  .  Yorborchlikeiiy  adv,  heinUid^.    Vnd 

de  sali  der  Stadt  betören  III  m.  sul-       wes  nu  dar  an  sehen  is,  dat  is  Yor- 
ners,   vnd   geitt   he  mitt  vorbolgem  10  borchliken  vor  vns  gheschen  vnd  han- 
mode  vam  rade  etc.    Big.  St.  B.  p.       delt  (1396).    Sudend.  8,  156,  Z.  4. 
32;   kempen   tegen  dinen  vorbolgen  yorborden,    schtn.   v.     mit   einem 

moet.  Sündenf.  524;  vorbolgenes  mo-  Bande  versehen?  disse  meisterstucke 
des.  Zuchtb.  a.  E.  —  Ein  Nachklang  (im  Kistenmacheramt)  scholen  6p : 
der  urspr.  Bedeutung  findet  sich  in  15  dat  eine,  ene  kiste  vyff  vothe  hoch, 
dem  AusdrtMke:  dat  water  wart  so  dat  ander  sosz  vothe,  de  kisten  ver- 
vorbolgen,  dat  alle  lande  by  de  zee-  banden  unde  verbordet  up  achte  kan- 
strandt  vast  under  gelopen.  Ben.  84.       ten.  Hamb.  Z.  B.  p.  138^  25. 

Yorbolgenheit,  /.  1.  AufgeUasenheit.  vorbordescli,  adj.  ?  de  budelmaker 

Wy  lesen  van  den  ryken,  de  dar  sede  20  scholen  miiLeti  (als  Meister  stück)  ^ne,VL 
in    syner    verbulgenlieit:    Myn    sele       yorbordeschen  budel  mit  ver  bude- 
frottwe  di  vnde  leue  wol,    wente   du       len  nedden  an  de  fickenremen  han- 
hefst  vole  gudes.  Bavenst  f.  138c.  —       gende.  Hamb.  Z.  B.  p.  47,  38. 
2.  Zorn^  Erbitterung.   He  sande  gaue,  YOrbore,  f.   Verlust,  Strafe,  Verwir- 

vp  dat  he  syne  (des  Königs)  verhol-  25  kung.    bi  vorbore  einer  mark.  Bunge, 
genheit  ynde  syne  wreetheit  yersach-       Oesch.  d.  Gerichtsw.  p.  9. 
ten  mochte.  Dial.  Gr.  186;  de  Gotte  Yorboren,  Yorborden,  sckw.v.  aUfr. 

sach  den  hilligen  man  an  .  .  mit  ver-  forbera,  ndl.  verbeuren.  1.  verlieren 
bolgenheit  syns  yerkarden  horten.  (durch  Strafe),  verwirken.  So  welc 
das.  172;  klagede  der  Detmerschen  30  man  sinen  knecht  yerdrift  er  rechter 
vorbolgenheit,  dat  se  sick  na  lüde  tit  ute  sineme  dheneste,  dhe  scal 
der  keis.  breue  ynder  den  gehorsam  eme  sin  vul  Ion  gheven,  he  ne  hebbe 
nicht  wolden  geuen  (1479).  Beimar  it  verboret  mit  bossede  (bosheide) 
Kock  in  Faldks  Staatsb.  Magae.  7, 681 ;  (1303).  Brem.  Stat.  114 ;  eyn  iewe- 
men  secht:  troes  (Trete)  vnd  yor-  35  lick  man  mach  syns  selues  yry  bra- 
bolgenheit  bringhet  mennighen  ihn  ken  ende  besitten,  so  lange  als  he 
grothWngelück.  Monum.  Liv.  4^,115.       dat  nycht  vorboert  en  heft  ofte  vor- 

Yorbomen,  schw.  v.  hart  werden  wie  wracht.  Bichth.  3 ;  Lucifer  heft  den 
Hola,  verhdeen,  verhärten.  We  sin  hemmel  verbort.  Sonden/*.  755;  scholde 
kind  to  rechte  dwinghet,  de  deyt  sek  40  konnik  M.  sines  rikes  vorvallen  sin 
suluen  wel.  De  dwank  schal  dem  unde  hebben  vorbort.  Komer  197^; 
kinde  scheen  in  siner  ersten  ioighet,  so  wolden  se  alle  eren  adel  unde  vry- 
er  sin  stiue  sin  vorbome.  Ecdes.  f.  keyt  verloren  hebben  unde  vorbord. 
184^;  vorsumet  he  dat  (kint),  also  da^.  l^a;  yorboret  ok  ein  gast  wedde, 
dat  he  dat  in  der  boisheit  let  yor-  45  de  mot  deme  richtere  vorwissenen 
bomen  vnde  vorolden,  vnde  de  sone  etc.  Gosl.  Stat.  85,  9;  Ssp.  i,  61  4; 
dar  ane  steruet,  he  mod  dat  kint  he  heft  tegen  dat  richte  nicht  vor- 
voraudworden.    das.  f.  dSa.  boret  wan  allene  dat  gelt.   Leibn.  3, 

Yorborcb,  f.  Vorburg.  Do  de  Hol-  435,  §  3 ;  hals  v.  das.  §  6 ;  sine  hant 
sten   do   alrede   do  in  der  yorborch  50  oder  sinen  lif.    Ssp,  J,  68^  4;  dar 


VORBOREN  321  VORBORfiETE 

midde  hedden  se  lif  unde  gut  vor*  get,  der  Bürgschaft  geleistet  hat  oder 
bordei.  Brschw.  Chr.  1,  82,  27;  ein  für  den  Bürgschaft  geleistet  %st  =  ver' 
mensche,  de  dat  leuent  hadde  Tor-  schuldd.  Sie  wisten  den  greuen  also 
boret  Skimma  Joh,  f.  116h.  —  Auch  arm  vnde  also  vorborghet,  dat  hie 
mü  Gen.  na  sinen  hosen  ruchte  schal  5  des  nene  wis  en  künde  tobringen  (aus- 
he  io  rechte  sines  lives  Yorboret  heb-  führen) ;  it  en  were  men  een  drouwe. 
hen(1344).  Brem.  Stai.  244 ;  ikhidde  Brem.  G.  Q.  101.  —  Merkwürdig 
enes  ordeles  .  .  eft  ik  ja  jenniges  heißt  es:  Wan  eyn  den  anderen  in 
weddes Yorhoreihehhe. Bichtst.Lehnr.  gerichte  gebodet  heued  .  .  vnd  hey 
^  9^  §  Sf  wen  se  dat  breken,  so  iq  dem  gerichte  vngehorsam  is,  vnd  dey 
Kholden  ae  erer  herscop  vorboret  cleger  orloff  heued  van  dem  richter, 
hebben.  Lüb.  Chr.  1,  362.  —  2.  über-  dat  hey  en  vp  der  strate  dan  ver- 
treten^  Adam,  darumme  dattu  vor-  borgen  sali  vnd  hey  verborget  is  vnd 
bordesi  min  bot  .  .  scaitu  hir  lenger  to  eme  gaste  gemaket  der  sake. 
bliven  nicht.  Sündenf.  v.  1079;  unde  15  Dortm.  St.  B.  p.  32;  dagegen  heißt 
bidde  vor  alle,  de  ju  vorborden  din  es  bei  Thiersch  p.  152;  woyrde  we 
gebot  das.  3359;  den  (Abel)  heft  he  (jemand)  van  unsen  bürgeren  myt 
mört  de  doch  nichtes  nicht  heft  vor-  rechte  so  ferne  vervolget,  dat  he  vmb 
bort  (verbrochen)  tegen  on.  das.  1278.       ungehorsam  entborget  unde  dem  kle- 

verberei,  geboren,  vgl.  vorbort.  AI  20  ger  myt  rechte  tho  gedeylet,  den  sul- 
de  in  den  blöde  Gristi  verloset  syn,  ven  up  der  strate  myt  II  borgeren 
sjn  van  gheliker  eren  vor  gode,  wo  und  dem  vronen  tho  bestane  etc. 
se  gheboren  syn,  se  syn  doch  ghelyc  —  Heißt  das:  der  dingflüchtige  scU 
in  Cristo  verboren.  B.  v.  d.  joncfr.  der  für  ihn  geleisteten  Bürgschaft 
f.  117.  26  nicht  mehr  genießen? 

verbergen,  schw.  v.   1.  auf  Borg  verborgene,  /*.   =  Verborgenheit. 

omsgAen.  up  woker  hefstu  dine  wäre  De  hardicheit  kumpt  dicke  van  der 
wedder  vorborget  (der  Tod  0.  Kauf-  verborgene  godes,  de  des  mynschen 
mamn).  Lüb.  Dodend.  1007.  —  2.  Bür-  sele  vnder  stunden  vorlatet.  0GB. 
gen^  Bürgschaft  stellen  oder  leisten,  $0  ^*  1^^* 

fidejubere.   Yraget,  eft  he  ju  icht  vor-  vorborgete,  vorborchte,  n.  und  f. 

beiden  ecole  umme  sine  unmündigen  Verbürg^  Vorstadt^  suburbium.  Dat 
brodere.  Bichtst.  Lehnr.  c.  24,  3;  men  dat  sylue  hus  vnde  vorborgh 
Den  mach  lenrechtis  ordel  teen  van  bemen  scal  vnde  gantzliken  vursto- 
keren  to  hercn  wente  an  dat  rike,  35  ren,  also  dat  vppe  der  stede  des 
deste  (wenn  nur)  de  man  dat  ordel  huses  vnde  vorborghetes  nicht  gan- 
Torborge,  ah  hir  vor  gesecht  is.  das.  tzes  en  bliue  etc.  (1346).  Lüb.  JJrh. 
27,  5;  wy  wollen  dat  met  redeliker  IP,  nr.  854;  dat  wi  de  borghstede 
witschopp  vorborgen  vnd  vorwissen.  vnde  houesate  to  Dinghlaghen,  da 
Cod.  Brdb.  /,  21,  274 ;  alle  broke  .  •  40  de  borgen,  hus  vnde  vorborgete  to 
de  schal  men  vorborgen  bynnen  ver-  D.  vppe  gestaen  hadde  vnde  ghebou- 
teyn  nachten  to  betalen.  Hamb,  B.  wet  was,  nummer  meer  betymmeren 
327,  18';  dar  des  meigeres  guedere  en  solen.  Old.  Urh.  v.  1383;  vortmer 
nicht  genugsam  weren  de  brake  (den  is  gevallen  in  Hinrikes  deil  .  .  dat 
Deiehbruch)  tho  schütten,  so  schal  45  overste  vorborgete,  dar  nu  de  brucghe 
men  dem  guedtherren  anseggen,  offte  in  gheyt  van  den  oversten  hus  .  . 
he  de  brake  verborgen  woUe  (1579).  und  H.  sal  eynen  wech  maken 
Cassd,  Urh.  102;  moste  he  ene  vor-  ut  sinen  vorborgete,  und  sal  ny- 
legbelen  unde  vorborghen  synes  stich-  nen  wech  hebben  dor  Berndes  vor- 
tcs  renthe.  Kamer  121c,  —  vorbor-  60  borgete    (139i).     Kindl.   1,   67;    in 

lHmiBi>4wd.  WOrtttbttoli.   V.  21 


V0BB0RIN6E  322  VOBBOSEK 

der  Torborchte  der  helle.  Pass.  dinghede  Brande  vnde  sine  broden 
Chr.  13.  vmme  eghendom,  vnde  zede,  datBr. 

YOrboringe,  f.  Verwirkung.  (Gci-  vnde  sine  brodere  weren  einer  tio- 
dene  Ketten  soU  fortan  keine  Frau  wen  egfaen,  der  he  rechte  yormande 
mehr  tragen)  by  yorboringe  der  gul-  6  were.  Dar  antworde  Br.  to,  dat  he 
den  keden.   Man.  Liv.  4^  252^  5.  ynde  sine  brodere  weren  yiye  lade 

yorbomisse ,  /.  Vertoirkung,  Ver-  ynde  wolden  ore  yrigh  bewisen.  Dar 
lust.  By  yerboernisse  unser  keiserl.  sprak  R.  enteghen,  dat  Br.  ynde  sine 
gnaden.  Ben.  353.  brodere   einer   yrowen  egben  hören 

yorborst,  pectorale  (ein  ieglich  10  ynde  wille  se  des  wol  yorbosmen  . . 
ding,  das  man  an  die  bruost  thuot.  dar  antworde  Br.  to  .  •  se  willen  des 
Dief.)j  zona,  pendens  circa  pectus.  by  dem  rade  bliuen  mid  rechte  to 
1  Voc.  W.  yoerbrost,  ynrbuege  yel  yorschedende,  wer  se  icht  negher  gyn 
span.  Dief,     thorax.  KU.  ore  yrigh  to  beholdende,  wen  se  des 

yerbort,  f.  Geburt,  Gebären.  S.  Eli-  16  yemend  yorbosmen  moghe.  Dar  nam 
zabeth  telede  Johannes,  s.  Cecilia  de  rad  eyn  berad  yp  .  •  ynde  zede 
telede  s.  Remigium,  dorch  desse  yor-  on  do  yor  recht»  Br.  ynde  sine  bro- 
bort  willen  desser  hilligen  yrowen  dere  weren  negher  to  beholdende 
bydde  ick  dy  etc.  Brem.  kerck.  geb.  ore  yrigh,  wen  se  des  anders  ye- 
f.  193\  20  mend  yorbosmen  mochte  (1396).  das. 

Yorborte,  f.    Verwirkung^  Verlust.      S,  nr.  213. 
yerbeurte,  mulcta.  KU.    By  yorborte  yorbosen,  schw.  v.    1.  sehUeht  ma- 

des  gudes.  Dortm.  Urkb.  III^  8. 232 ;  eken^  deprayare.  Van  dem  (godes 
np  yerboert  lyf  unde  goet.  Ben.  473;  sone)  schal  werden  upgeloset  alle  dat 
up  te  yerboorte.  Leitf.  p.  30.  25  Adam  iuwerlt  heft  yorboset.  Sändenf, 

yorbosemen,  -bnsemen,  schw.  v.  mit  3911 ;  myn  wille  is  yorboset  ynde 
Acc.  van  einem  nachtveisen,  daß  er  eu  yorkeret.  Serm.  evang.  f.  46^;  weret 
einem  bösem,  busem  gehöre ^  Leib-  dat  in  dussen  wykbelden  welk  were 
eigener  sei.  De  gogreye  anklagede  ghekoren  in  den  sittenden  rat,  de 
Corde  •  .  ynde  eschede,  dat  men  eme  80  dat  yorbosede,  sich  durch  sehkckUs 
wolde  antworden  des  suluen  Cordes  Benehmen  dessen  unwürdig  maeUe, 
herwede  ynde  sin  erae,  sint  he  were  .  .  den  mochte  de  rad  wesen  iaten 
sin  wulschuldighe  eghene  man,  alze  etc.  Brschw.  Urk.  i,  149;  dat  (ik 
he  ene  wolde  yorbosmen  ynde  yor-  Ausstoßung  aus  den  24)  schal  an  orer 
tughen  mit  syner  suster  ynde  suster  36  ere  nicht  schedelick  sin,  so  forder  de 
kinderen  ynde  sime  siechte.  Wigands  dat  sulues  nicht  yorboset  en  heddea 
Arch.  II,  17;  went  he  des  stichtes  das.  i,  258,100;  Fort,  yorboset,  de- 
wulschuldighe  eghene  man  were  ynde  prayatus.  De  szo  sere  yorboszet  rod 
horde  in  dat  ammet  to  Hulhorst  ynde  yul  boszheit  synt.  Ndd.  BecUd.  f. 
se  wolden  ene  yorbosmen  ynde  yor-  40  25 ;  hebben  an  N.  eren  vorbosten 
tughen.  das.  II,  23 ;  alze  se  dat  wol-  willen  bewiset.  Hirsch,  Danaigs  Hon- 
den  betughen  ynde  yorbosmen,  wo  delsgesch.  S.  276.  —  Häufig  refl.  skh 
se  yan  rechte  scholden.  das.  II,  19;  schlecht  machen  oder  befiehmen,  steh 
we  de  rad  yan  Hamelen  .  .  dot  wit-  vergehen.  Du  best  yns,  here,  vakea 
lic,  dat  we  al  de  schelinge  hebbet  45  lozet,  AI  hebbe  wy  yns  myt  zonden 
gheureuenet  (?)  mit  soghedaneme  yn-  yorbozet.  Josefe  V.  d.  7  Tods.  v.  6925; 
derschede,  dat  de  lüde,  de  se  yor-  de  jenen^  de  sik  yorboset  hadden 
bosmeden,  der  scole  we  ynberen  und  yoryestet  weren.  Jlfapd.  &^  C4f. 
(1322).  Sudend.  i,  nr.  368;  quam  400,  2;  missededeghe  unrechte  lade, 
yor  den  rad  Robbeke  ynde  andeghe-  60  de  sik  yorboset  hebben.  Brschw,  Chr. 


VORBOT  323  VOBBOTSAMEN 

I,  XOj  41^  wen  gy  wol  weten,  dat  daner  straffinge  tho  lidende  weyerde 
ik  my  ny  vorboset  (vergriffen)  en  and  nene  vorbote  dhon  wolde.  &re»/]m. 
hebbe  an  mynes  heren  lant.    Fidic,       Burspr,  107j  99;  nnde  don  mogelke 

II,  104.  —  ^.  intr.  sdUeeht  toerden  verböte  vor  salk  grote  overvaringe 
oder  sein,  Werit,  dat  jenich  man  in  6  nnde  missedaet  (1442).  Hans.  Bec. 
ener  stad  also  vorbosede,  dat  he  twe-       JP,  8.  616. 

dracht  makede  tnschen  deme  rade  verboten  (-boden,  -büten),  schw.  v. 

QBde  der  menfaeit  eta  (1398).  Hans.  verbüßen^  eine  Strafe  oder  Entschä- 
Bee.  4y  423.  digung  wofür  eähien.    We  dat  vor- 

vtrlAty  Fahrbaot.  portorium,  navis.  10  breke,  de  scolde  dat  verboten  (1435). 
BrevU.  u.  Diefenb.  Scheidt^  v.  Adel  p.  131;  vnde  hadde 

verbot,  n.  1.  Verbot.  ££Fi;e  jemant  vasten  willen,  dat  ik  se  (de  sunde) 
iegen  desse  vnse  vorboth  vorsatich  wolde  vorbot  hebben.  Emd.  Mscr.  nr. 
gefunden  werde,  willen  wy  sunder  139,  S.  10^;  dat  se  de  qwaden  wort 
gnade  richten  (1462).  Faldis  Staatsb.  16  •  .  verboten  scholen  mid  erem  liue 
MagoM.  8^  679;  dat  gy  zeen  myn  nnde  gude  (1447).  Dithm.  ürhb.  8. 
eUende  an,  dat  ik  moghe  kernen  53;  de  stad  scheide  nycht  bruken 
vedder  in  de  stat  velich  vt  vnde  in,  der  pryvilegien  went  also  langhe,  dat 
wente  ik  myt  myneme  ghnde  v6rboth  se  vorbotte  unde  vorbeterde,  wat  se 
Iiebbe  beth  to  jnwer  bede  (1406).  20  broken  hadde.  Lüb.  Chr.  2, 21 ;  nnde 
LSb.  Ork.   F,  nr.  186.  bod  en  to,  he  wolde  hebben,  dat  se 

verb^ti  n.  1.  Berufung  (eu  einer  vorboden  unde  betören  scheiden  den 
Yersctmiung  etc.).  De  olderman,  wan  hon  unde  de  wald  etc.  das.  2,  236 ; 
he  to  gader  wise  vorbot  gedan  heft  den  schaden  v.  Lüb.  B.  342,  Änm. 
(1354).  lAti.  Urh.  nr.  950;  ein  ol-  25  17;  alle  de  yenen,  de  schaden  dan 
derman  sali  ock  kein  vorbot  doen,  hebben  binnen  vredes,  de  scholen 
her  hebbe  dan  vor  ersten  den  older-  dat  wedder  geven  unde  verhüten  .  . 
hden  vorwithcket,  wat  de  sake  sy,  vermftgen  en  darto,  dat  he  en  den 
vonun  he  vorbot  doen  will  .  •  vnd  schaden  vorbSte  etc.  Pomm.  Oeseh. 
dierfpp  eimans  ein  thohopekumst  80  D.  4.  48;  weret  ok,  dat  B.  M.  edder 
nha  rade  der  olderludebegeren  werbe,  sine  eruen  an  desseme  gude  wes 
aaU  de  olderman  vorbot  den,  üha  ge-  beterden,  dat  schal  vnde  wil  ik  vor- 
legenheit  der  sake  de  oldesthen  ed-  boten  vnde  wedderleggen.  Malt/9.  Urh. 
der  den  ganssen  hupen  vorbaden  la-  4,  88;  de  schal  deme  rade  dat  vor- 
thenn  (1539).  Monum.  Liv.  4,  272.  35  beteren  mit  teyn  bremer  marken  unde 
—  2.  Erbietung,  Bechtserbietung.  dat  deme  sakewolden  dat  verboten  na 
he  Tnse  vndersaten  myd  deme  hemel-  besegheude  erer  vrunde  van  beident- 
ken  gherichte  bouen  aisulke  borlike  siden.  Hanov.  St.  B.  353;  verboten 
▼orbode  vurder  nicht  bezware.  Wism.  myd  ener  tunne  bers.  Meki.  Jahrb. 
Crk.  V.  1439.  40  13,  352. 

verbetbrSf,  m.   Schrift,  in  der  ein  vorbotgelt,  n.    Botengeld  für  das 

Torbot  ausgesprochen  wird.  Falcks  vorboden  (die  Einberufung  /nur  Ver» 
Staatsb,  Mag.  8.  723  u.  679.  samnUung).     Wann  einer  unter  uns 

Vorbote,  f.  (9)  Verbüßung,  Buße.  alhie  das  handwerck  zusammenfor- 
So  beschaldigede  he  S.  L.  vorin  für-  45  dem  lassen  will,  der  soll  16  seh. 
sten,  vnd  hielt  ock  handelinge  mit  verbottgeld  entrichten.  Hamb.  Z,  JS. 
em  .  .  Averst  he  settede  de  verböte      p.  197,  6. 

80  koeh,  dat  id  S.  L.  nicht  tho  dhonde  vorbotsamen,  schw.  v.  büßen,    de 

tcholdioh  syn.  Kanteow  203;  weret  vorbreicke  syn  recht  vnd  moste  dat 
hike,  dat  ock  yemant,   de  syck  0o-  50  voerboithsamen,  Old.  Urh.  v.  1672* 

21* 


VORBRAK  324  VORBREKINGE 

TOrbrak,  n.  Bruch  (eines  Vertrages^  broken  melk  (Müeh,  die  nickt  mehr 
der  Freundschaft  ete.)^  Differenz,  ünde  fließen  will).  Wdf.  Mscr,  60  f.  105A. 
de  achte  scholen  dat  vorbrak,  sehe-  —  bildl.  zerbrechen^  vemiekten^  seiner 
linge  und  ud willen  jo  scheden  (1429).  GültigJceit  berauben^  eine  Verbindlich- 
Ostfr.  Urkb.  nr.  376.  5  hext  verletzen.    Werde  ok  desse  bref 

Torbrassen,  schw.  v.  verprassen.  nät  ofifte  van  oldere  de  zeggele  aff- 
He  bleff  sunder  wyff  unde  kinder,  vellen  eder  de  scrifit  in  sick  vor- 
Torbrassede  vele  etc.  Abel  202;  wo  dusterde,  dar  mede  zall  desse  breff 
(wie)  der  verlorn  son  verbrasset  und  nicht  vorbraken  wesen,  mSr  he  zall 
yertert  etc.  Soest.  Dan.  188;  dan  soll  lo  by  syner  yuUen  macht  bliven.  OU. 
wy  dat  betalen,  dat  se  vorbrasset.  ürk.  v.  1480;  ock  so  word  deshalven 
das.  130;  disse  verbrassede  pape.  das.  dat  godesdenst,  dat  su0  lange  tome 
201.  (vgl.  „ein  versoffener  Kerl.^  h.  geiste  .  .  geholden  wart,  vorbro- 
Woeste:  yerbasede.)  ken,  unde  mennich  gebeth  Yorhindert 

yopbpecht  =  vorborch.  Sommighe  16  unde  vorstort.  Gott.  ürk.  ürk.  IL 
volen  (fühlen,  =  sentiunt),  dat  he  nr.  264;  die  Vresen  vorbreken  die 
(Christus)  van  der  vren  syns  doedes  sone  (Sühne)  wedder.  Brem.  G.  Q. 
totten  vren  synre  vorrisinghe  int  89;  dar  mede  meindehe  den  van  HaUe 
voerbrecht  der  hellen  was.  B.  d.  Byen  ore  brere  vorbreken.  Magd.  Seh.  Chr. 
f.  24h,  20  362,  9;  so  heft  he  yns  rouet  laten 

yorbreden,  schw.  v.  verbreiten,  er-  .  .  vnde  anderer  vele  vnnoghe  ghe- 
weitem.  Dat  ynwendige  gesiebte  wert  dan,  dar  he  yns  sine  breue  mede 
van  der  beschouwinge  des  ewigen  heft  vorbreken  mit  rechter  vorsate 
lechtes  rerbreidet  vnde  so  seer  vtge-  (1375).  Lüb.  ürk.  4,  nr.  253 ;  =  vor- 
recket, dat  de  seyle  yerheuen  wert  25  boren.  Were  dat  wy  desse  sticke 
bouen  de  werlt.  Dial.  Gr.  175 ;  euer  nicht  ne  beiden,  so  scholen  desse  twe 
weme  hebbe  gy  gespottet  ynd  weme  slote  van  vns  an  de  stede  Lubeke, 
hebbe  gy  iuwen  munt  vorbredet?  Rozstock  .  .  mit  aller  rechtichejt 
(dilatastis  os).   Jes,  57,  4  (H.).  ghentzelken  yorbroken  wesen  (1368), 

yorbreke,  Vermeßenheit.  konheit  80  Lüb.  ürk.  3,  nr.  662;  sin  recht,  vh- 
mit  vorbreke,  dat  is  sunde.  Summa  heit  etc.  vorbreken,  d.  h.  durch  eigne 
Joh.  f.  101^.    S.  vorbreken  a.  E.  Schuld  verlustig  gehn,  verwirken.  Dat 

yorbrekelik,  adj.  v.  werden,  sich  syn  recht  were,  dat  he  yorbroken 
eine  Übertretung  zu  Schulden  kommen  unde  vorbored  hadde.  Kamer  112c; 
laßen.  So  wie  dar  an  yerbrekelik  85  darumme  hadden  see  den  tyns  Vor- 
wort .  .  die  sali  dar  an  breken  ind  broken.  das.  236c.  —  Sefl.  1.  etfi^fi 
gelden  10  gülden.  Z,  d.  Berg.  G.  V.  Bruch  (Verletzung)  bekommen,  wesik 
9,  88.  vorbraken  efte  Valien  heft,  de  schall 

Yorbreken,  st.  v.  1.  abbrechen,  zer-  ersten  ethen  honnich,  [darna]  schaltu 
brechen.  Were  eyn  mynsche  ghescho-  40  seden  in  olden  bere  betewort  vnde 
ten,  dat  ome  de  piil  were  vorbreken  beuenellen.  Goth.  Arzneib.  f.  lläh^  22. 
eder  ander  dingk  in  deme  lyue,  nim  —  2.  sich  vermeßen.  Is  id  sunde, 
holword  vnde  stot  se  vnde  leyge  dar  dat  eyn  mensche  also  vormeten  is 
vp,  so  moyt  dat  vorbreken  dingk  vth  vnde  sik  yorbrikt  ein  werk  to  doode, 
varen.  Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  16;  de  45  dat  bouen  syne  krafit  is.  &mma 
harthige  (Heinr.  d.  L.)  vorbrack  Joh.  f.  lOld. 
Bardewick  in  den  yaren  1099.   Ler-  yorbreking;6,  f.  Bruche  VerleUrtmg. 

beck  §  37.  —  in  medicin.  Hinsicht:  ane  ienigerley  vorbrekinge,  hinder, 
mynte  contrita  et  posita  super  ma-  argelist  ynde  al  geuerde  (1439).  Z. 
millas   mulierum    moUificat  de   ver-  60  d.  Harz-V.  5,  S49. 


YOKBREYEN        325       YORBRÜDISCH 

ffrkrerei,  schw.  v.  1.  verbriefen^  len  des  raedes.  Wigands  Ärch.  3,  40 ; 
he$.  schriftlich  gddben.  Dhe  thoerne  binnen  der  tyt  mach  he  (der  junge 
beheeld  he  wol  veerthcynacht  also  Mann  atvischen  18  u,  24  Jahren)  sin 
liaghe,  wente  dhe  schelinge  to  enem  gud  nicht  vorkopen  noch  yorsetten 
e&de  deghedinged,  Yorbreved  unde  6  ofte  vorbringen,  sunder  dal  sy  der 
Tolthoegen  ward  (1370).  ürk.  d.  St.  bysorger  wille.  Lüb.  B.  297^  Anm. 
Lineb.  11^  8,42;  Unde  yorbreveden  24.  —  2.  verbringen,  verschwenden. 
dat  siede  to  holdende.  Karner  244c;  na  den  25  iaren  schal  he  sin  gud 
vat  ok  desse  .  .  schuldich  weren,  id  entfangen ;  weret  ok  sake,  dat  he 
were  vorbreued  edder  vnvorbreued,  10  dwasaftich  werde,  efte  dat  he  sin  gud 
dat  schallet  de  heren  gutliken  be-  ouel  vorbringen  wolde,  so  etc.  das.; 
talen  (1404).  Sudend.  9,  8.  360,  17.  etlike  van  den  mannen  des  greuen 
—  2.  durch  einen  schriftlichen  Befehl  beroueden  er  (der  h.  Elisabeth)  eres 
voHaden.  See  seget  die  richter:  gy  godes  also  euer  vorbringerschen,  de 
schepen,  dat  wieset;  soe  wiesen  die  i6  dat  gud  vorbrachte.  Lüb.  Passianal 
achepen:  gy  sult  sy  verbrieuen  und  f.  273^.  —  3.  umbringen,  bei  8eite 
Terbaeden  an  den  richter.  Wigands  schaffen^  vernichten.  De  twe  vorbryn- 
Af(h.  5,  29;  aldus  sal  men  eynen  ghen  herte  vnde  zynne,  Yullicheit 
Terbrieuen.  das.  31.  vnde  vrowen  mynne.    Josef,  V.  d.  7 

YMnugeü^  st.  v.  vorsetzen,  nich-  20  Tods.  4590;  men  scholde  de  vrouwen, 
tes  en  hadde,  dat  he  sineme  vrunde  (die  twe  tweseken  gebaren  hatte)  ute 
mochte  vorbringen  (jsum  Eßen).  Kor-  dem  lande  iagen  unde  de  kinder  uor- 
iwf  190^;  verbringen.  Is  dat  ieman  bringen.  Dat  magetin  wart  gegeuen 
Toghene  suluer  uorebrtnghet  (produ-  to  Preetze  in  dat  kloster,  und  dat 
eteft,  ausgibt),  vnde  de  muntmestere  26  knechteken  wart  euer  de  bort  gewor- 
dat  kondeghet,  dat  dat  ualsch  si  etc.  pen  unde  vordrunken.  Chr.  d.  nordelb. 
Lib.  JS.  311;  vnde  en  islik  brochte  8achs.  p.  136;  bes.  die  Frucht  im 
(vor  Gericht)  vor  syne  sake.  Komer  Mutterleibe  (noch  jetst  von  Kühen  ge- 
226d.  sagt;  die  Kühe  verbringen  ihre  Kälber, 

UfhringM^  st.  V.  1.  wegbringen,  so  abortieren ,  sonst  auch  vorwerpen.) 
osderswQ  hinbringen  (als  wohin  es  ge-  gheid  ze  mit  toverige  vmme  edder 
hört).  (Se  hebben)  de  hilgen  reli-  yorbringhet  se  ere  eghene  edder  enes 
qnien  unde  schone  cleynod  der  ker-  anderen  vrucht  to  deme  dode,  so 
ken  Yorvoret  unde  vorbracht.  Lüb.  schal  me  dat  wif  van  rechte  her- 
Ckr,  2,  422;  do  antwerden  se  eme,  35  nen.  Lüb.  B.  373,  Anm.  4;  darvan 
dat  gud  were  alrede  ghedelet  unde  de  gemeine  spracke  ginck,  Se  hadde 
Torbracht,  se  en  künden  dat  nicht  yorbracht  ere  eigene  kint.  Soest. 
weddergeyen.  das.  2, 100;  vgl.  2, 203;      Dan.  192. 

2,  313;   off  eyne  spynnersche  were,  yorbringersche,  f.  Verschwenderin. 

dey  wulle  gehalt  hedde  van  eymande  40  Judas   sede,   dat  se  (Maria  Magda- 
▼m  dem  vorscr.  ampte   to   spynnen,       lene)  ene  vorbringersche  were.   Lüb. 
off  sey  dey  walle  anderswar  verbrechte       Passiondl  f.  147^. 
. .  sal  men  den  twen  .  .  to  kennen  yorbroderen,  s.  vorsusteren. 

geoen  dat  weder  in  to  fordern  vnd  vorbrokelik,   adj.    der  etu)as  ver- 

sendeyrechtehanttobrengen.  FoAne,  46  bricht.    We  yn  yenigen  puncten  ver- 
ßertm.  3, 237;  dat  nyemann  na  desen       broeclick  werde,  sal  gheuen  etc.  TFi- 
daghe  meer  ennige  businge  of  haeue-      gands  Ärch.  III,  44. 
»tede . .  verkopen  of  verbrengen  (ver-  vorbrfldisch,  adj.    verdorben,  ver- 

peten,  verschenken)  sol  an  gheestelike       hudelt,    se  (de  sprake)  is  so  lappisch 
penonen,  dat  en  sy  myt  gaeden  wyl-  60  und  so  verbrüdisch,  dat  men  schier 


YORBÜOEN  82S  YOBBÜTEK 

nicht  weety  oft  it  welsch  is  oder  makeden  einen  ewigen  Torboni  West- 
düdisch.  Lauremb.  4^  369.  phal,  d,  101;   in  vorbunde   io  hofe 

vorbngen,  schto.  v.  vorbeugen^  hin-  Bitten.  Magd,  Seh,  Chr.  361^  1;  de 
dem?  were  dat  jenich  schelinge  op*  menen  stede  yordrogen  sick  mytror- 
stflnde  •  .  de  (die  nächsten  Städte)  5  bunde  myt  den  forsten  etc.  Brem, 
schollen  darbi  riden  unvortoget  und  Q.  Q,  106;  alle  desse  stede,  de  in 
de  schelinge  vorbuegen  und  berich-  desser  vorbände  sin  (Aenvorher  geU: 
ten,  icht  se  konden  etc.  (138J2).  in  dessem  y.)  (138JS).  Oott.  Utk,  I, 
Lüneb,  ürk,  II,  nr.  977;  (Gott,  ürk.  nr.  303, 
i,  303  hat:  yorvoegen.)  10      yorbnsehen,  aehw.  v.    heimlich  hä 

Yorbulderen,  schw.  v.  durch  Poltern  Seite  schaffen,  heimlick  daman  vor- 
(heftiges  Beden)  außer  Faßung  brin-  huschet  ynde  ynderslagen.  Grjfse, 
gen^  einschücktem,  perturbare  seyis  Wed,  Speg,  C.  5 ;  weil  die  erfaringe 
dictis,  obruere  yerbis.  Kü.  (jetzt:  betuget,  dat  des  andern  dages  (der 
yerballern.)  In  syner  predicate  was  16  hochtidt)  nicht  weiniger  als  den  yo- 
he  also  sachmodich  und  yersatich,  dat  rigen  werdt  an  yndt  thogerichtet 
he  nummende  yerbulderde.  Freckenh,  ynd  doch  yan  jlen  hochtidtgesten  .  . 
Leg,  58;  daer  mede  woerden  alle  gude  dat  weinigste  genoten,  sondern  gar 
mans  yerbuldert,  de  ydt  gerne  gud  jemmerlicken  yorbnschet,  vorracket 
geseyn  hedden.  Münst,  Chr,  i,  267,  20  ynd  ythgeschlepet  werde  etc.  (1570). 
—  Myt  eynem  ruwen  voestagel  (Fuchs-  Strais.  Kleid,  u,  Hochz,  Ordn.  8, 173 
schwang)  kan  me  neyn  wapen  yor-  (vgl,  das  jetzige:  buzen?) 
bnlderen.    Koker  S.  369  v,  1999,  Yorbuten  =  yorboten,    tferbüßen. 

yorbnlgen,  schw.  v,  (?)  in  Zorn  Oyerhore,  dar  eyn  bute  edder  wedde 
bringen?  oder:  zornig  abweisen,  ver-  26  ane  yorschult  hedde  .  .  dat  schal 
achien  ?  Yorbulget  ymant  dat  geist-  men  yorbuten  na  older  wonheit.  God. 
like  gerichte,  di  heft  sestich  schil-  ^at.  91,  21,  s.  weiteres  u,  yorboteo. 
linge  tu  gewedde.  Fidic,  1, 79 ;  wenne  yerbuten,  schw,  v.  vertauschen,  weA- 

man  eynen  man  yor  gerichte  schul-  sein,  (gescreyen)  wo  dat  nu  manch 
diget  ynd  man  em  to  rechter  ant-  80  en  is  up  gestan  ene  bute,  also  dat 
werde  gebudet  ynd  en  wil  dat  nicht  etlike  yorbuten  was  unde  werknnde 
yorantworden  met  rechte  ynd  yor-  lakene  etc.  (1408),  lAvl.  ürk.  nr. 
bulget  dat  ynd  wil  sich  nicht  met  1777;  yortmer  so  yorbbtet  se  gdd 
rechte  yntreden  etc.   das.  110.  ymme  ander  gud  (1350),    Lab,  Ürk. 

YOrbunden,  Part,  yorbundene  tit,  86  3,  nr,  189;  de  graye  dede  na  deme 
was  sonst  gebundene  dage  heißt.  To  rade  des  werdes  ynd  vorbntede  (mu- 
du80en  tiden  schall  men  luden  mit  tayit)  dat  kleid,  dat  he  an  hadde. 
den  groten  docken  unde  wo  id  in  Westphal.  3,  93;  und  yorbutede  dat 
Yorbundenner  tid  nicht  en  is,  darto  bischopdom  Magdeb.  umme  dat  bi- 
orgilen.   Gott.   ürk.  II,  nr.  351.  40  schopdom  L.    Magd.  Seh.  Chr.  262, 

Yorbnnt,  (Genuas  wechselnd)  Bund-  22 ;  ende  yerbutede  syne  provende 
nis,  Verbindung.  Weret,  dat  se  dat  ymme  ene  kerspelkerke.  B.  d,  Byen 
Yorbund  nicht  af  en  deden.  Lüb.  Chr,  f,  191c ;  ock  heffli  men  etlike  yam 
2,  109;  de  rad  makede  en  Torbunt  adel  gefunden,  de  ere  arme  boren 
myt  etc.  Brem.  Q,  Q.  125;  in  dat  46  ynde  ynderdanen  yegen  hunde  rnde 
eyangelische  vorbunt  kamen.  Hamb,  winde  Yorbfltet  vnde  yorwesselt  heb- 
Chr,  94;  wart  de  yor  bunt  yormeldet  ben.  Bussow  f.  42h;  hadde  Z.  Tjff- 
den  ratmannen.  Komer  2199^;  aldus  teyn  grasze  landes  mit  H.  yorbwtet 
makeden  de  Wende  enen  yorbund  ynd  daer  an  wedder  yntfangen  ach- 
under  sick  iegen  etc.    das,  72c;    se  60  teyn  grasze  landes.  Cid.  ürk.  f.  1522; 


VORBXrWEN  327  VOBDAOHT 

vert  hir  lOgge  in  Oldenborg  gefort  lande  vorbuwet  worde  in  ynsem  krighe, 
TBd  Tor  wair  aldar  yerbutet,  gift  so  scolde  we  vs  nicht  sonen,  dat  hus 
kein  toL  Oid.  Utk.  v.  1565.  —  wr-  en  were  by  etc.  .  .  weret  ok,  dat  he 
timkn^  als  Beute.  Mer  dy  schepe  bestallet  werde  etc.  (1345).  Sudend. 
dnt  OYerlang  (seU  langer  Zeit)  vor*  5  i/,  nr,  140;  wurde  we  ok  bestallet 
batet  nnd  sint  yor[kofifc]  en  deels  etc.  oder  yorbuwet,  so  etc.  das.  nr..l54; 
(1399).  Bans.  Reo.  4y  489.  Vgl.  buten.  wolde  se  ok  iemant  bestallen,  yor- 
rerbawei,  schta.  v.  1.  erbauen.  £re  büwen  edder  ouerteyn  myt  hertoghe 
wedderpartie  binnen  der  stat  hadden  etc.  (1395).  das.  d,  nr.  13 ;  rortmer 
nk  damp  yorseen,  dat  se  itlike  lo  were  dat  yns  ienyg  man  vorbüwen 
pnune  yorbuwet  hadden  unde  to  eder  ouer  then  wulde  etc.  Old.  ürk. 
itride  beret    Lüb.  Chr.  2,  306.  —       v.  1345. 

2.  verbauen^  durch  Bauen  verausgäben.  Yordaeh,  m.   der  Tag  euvor.    gew. 

Item  15  mark  synd  yorbuwet  an  den       adv.  des  yordages,  Tags  euvor.  Kor^ 
molen.   Brschw.  Ohr.  1,  181,  13;   sik  lö  ner  106h;  JSl?c  u.  s.  —  u.  den  yor- 
?.,  Mu  triel  an  einem  Bau  verausgaben.       dach.   B.  V.  477. 
badde  eyn  mechtich  stark  slot  ge-  yordacht,  (-decht.  Ean/ib.  Chr.  107) 

Irnwet  .  .  unde  hadde  sik  dar  ane  adj.  (Part,  eu  yordenken).  1.  pass. 
tere  yorbuwet,  dat  he  grot  schuldich  in  Erinnerung^  erinnerlich.  Se  seden, 
VIS.  Komer  206^.  —  3.  durch  Bauen  20  dat  one  witlik  unde  wol  yordacht  were 
hemekOeüigm.  To  deme  anderen  Qic.  (1487).  Lüneb.  UrTc.  XV,  8.198; 
Bude  spreke  we  on  to  (verJdagen  ufir  welke  worde  yrame  lüde  apenbar 
Me),  dat  se  wedder  unsen  willen  heb-  horeden,  ynde  en  noch  wol  yoredacht 
ben  ghebuwet  enen  tom  up  unse  unde  weren.  Lüb.  Z.  B.  396;  verdächtig, 
uises  stichtes  eghent  .  .  To  der  an-  25  suspectus.  Klaghet  men  deme  vo- 
dem  schulde  spreke  we  schedeslude  ghede  umme  duye  .  .  wert  der  ienich 
Tor  eyn  recht,  dat  de  borghere  mit  upghehalden,  de  mit  der  scult  be- 
dem  tome  yorbuwet  unde  ghekren-  sproken  oder  yordacht  is.  Qosl.Stat. 
ket  hebben  unses  bereu  slot  etc.  39,  24 ;  efft  eyn  molre  .  .  yordachte 
(W7).  Z,  d.  HarZ'V.  1870,  8.204;  80  frouwen  brochte  edder  darmede  be- 
fttt.  durcA  einen  (Festungs)bau  ein-  funden  worde  in  den  moUenhoue  etc. 
teUießen,  bdagem.  Unde  yorbuwede  Cod.  Brdb.  I,  15,  311 ;  is  he  en  yor- 
de  (stat)  myt  grayen  unde  starken  dacht  ynd  ein  beruchtet  man  etc. 
blokhusen  so  mechtegen,  dat  dar  ne-  Big.  St.  B.  p,  35 ;  darum  sal  H. 
■Wut  yn  edder  uth  konde  komen.  85  kenne  wracke  dun  ynserm  hern  .  . 
IM.  Chr.  2,  361;  ok  let  he  yor-  edder  keinen,  der  darvmb  yordacht 
bawen  unde  bewaren  alle  hayenen  is.  Fidic.  Dipl.  Beitr.  4,  8.  102.  — 
vüde  alle  stede,  dar  me  an  laut  ghan  2.  activ.  bedacht,  y.  sin,  an  eine  8ache 
koode.  das.  2,  121;  darna  yorbuwede  denken,  sie  im  Denken,  in  der  Er- 
he  de  stad  myt  starcken  berchyre-  40  innerung  haben.  He  was  yordacht  in 
den.  Kcmer  89d;  unde  yorbuwede  der  ee  godes.  Freckenh.  Leg.  56;  wen 
dat  (Lauenburg)  myd  euer  yesten.  hie  wiste,  dat  wy  des  so  clarliken 
das.  136^;  bnweden  de  yan  Luueb.  yordacht  weren  (so  bestimmt  wüßten), 
^  slot  to  Wynsen,  dar  se  mede  also  wy  segeden,  so  ne  scholde  eme 
▼orbawen  wolden  dat  slot  to  Tzelle.  45  dar  nicht  ane  schelen.  Brem.  G.  Q. 
iss.  214c;  hirna  quam  die  ercze-  133;  dar  nam  ik  by  tho  thuge  N.  N. 
biflscap  tho  yeyde  mit  deme  lande  to  .  .  unde  bat  se,  dat  se  des  yordacht 
Wüsten  .  .  ynde  begunde  sie  to  yor-  weren,  dat  ik  sodanne  gelt  dem 
bavende  myt  eneme  slote.  Brem.  G.  proueste  gheantwerd  hebbe  (1475). 
Q.  ^9;  weret  ok,  dat  he  in  einem  50  Lünd>.  ürh  XV,  8.  190;  ock  schall 


VOBDACHT  328  VORDE  VOBT 

de  brudigam  dartho  verdacht  sin,  husze  Jeuer  szunder  gewer  mede  U 
dat  de  armen  nicht  werden  mit  al-  bryngen  vordageth  Tnde  szynt  nocb- 
missen  för  de  döhre  tho  vorgevende  tans  myth  hoer  geweer  daer  gect- 
yergeten.  Lunden.  R.  §35;  dar  mote  men.  Oid.  U.  v.  1533;  sus  leet  mui 
wi  na  sin  up  vordacht.  2Z.  F.  1876;  5  vordagen  alle  borger  .  .  dat  ee  des 
se  weiden  up  8ine  werve  (Botschaft^  vridages  morgens  schulden  up  dem 
Begehr)  vordacht  wesen  (1441),  Hans.  rathuse  erschienen.  Hamb.  Chr.  366. 
Rec.  IPy  8.  354 ;  hir  so  weset  ynne  vordagen,  schtc.  v.  vertagen^  wegen 

vordachti  dat  gy  etc.  (1440).  das.  Alters  die  OüUigkeü  verlieren,  ver- 
S.  269.  10  iaeren  ende  verdaeghen,  extendi  ultra 

verdacht,  f.  1.  Bedacht.  Wie  N.  N.  annum  et  diem.  KU.  Nu  spreket  de 
bekennen,  dat  wie  .  .  mid  guder  vor-  N.,  se  sin  vry  vnde  theed  des  an 
dacht  vnde  mid  rade  vnser  vrund  eynen  olden  breff,  de  voriaret  vnde 
hebbet  ghelaten  vnde  vorkoft  etc.  vordaghet  is  (1403).  Sudend.  9,  nr. 
(1343).  Sudend.  Urkb.  II,  nr.  50.  —  15  JSäO. 

2.   Verdenken,  Argwöhn,    vnde  scal  vordager,  m.  Vorlader,  der  Oeriehls- 

ouck    ouer    al   vnse   slote  .  .  ganse      diener,  der  die  Citatianen  ausbringt. 
macht  hebben  .  .  to  betende  vnde  to       Rüg.  Landbr.  e.  9. 
gebedende    ane    alle    vnse    wedder-  vordan,    adv.    weiter.     Se   reden 

sprake,  hinder  vnde  vordacht  (1435).  20  vordan.  Chr.  d.  nardelb.  Sachs,  p.  99. 
Scheidt,  v.  Adel  p.  130 ;  we  dat  dede,  103;  van  Reinken  wil  wi  it  nu  Uten 
deme  moghen  de  rad  unde  borghere  bliven,  unde  vordan  van  Hinzen  schri- 
dat  weren  ane  ienigerleye  unser  ver-  ven.  R.  V.  1166;  sei,  Grimbart,  sprak 
dacht  eder  wedersprake  (1367).  Gott.  R.  vordan.  das.  3931;  eyn  weynicb 
Urh.  J,  nr.  345.  25  vordan.  MandeviUes  Reisen  f.  29d. 

vordachtnisse,  s.  vordechtnisse.  vordanken,    vorheriges    Bedenken, 

TOrdachticheit,  f.  Bedacht.  Dat  we  VorbedatM.  Dat  wy  met  vordanckeo 
mit  guder  vordachticheyt  orlouet  vnd  met  willen  vnd  met  beradene 
hebben  etc.  (1321).  Sudend.  I,  nr.  müde  .  .  hebben  gegeuen  etc.  Cod. 
347;  mit  guder  vordachticheit,  mit  80  Brdb.  I,  19,  30;  ane  bescheidenheit 
vulbort  (1334).  das.  nr.  563;  mit^  vnde  vordanken  is  veele  vppe  dat 
vrieme  wilkore  unde  mit  rechter  v.  ende  quaed  etc.  Wiechm.  1,  15. 
(1325).  das.  nr.  408;  bekennet,  dat  vordans,  m.  Vortana  (Tans  vorher, 

we  endrechtliken  unde  mid  goder  vor  der  Hocheeü  ?).  ze  (die  Verlobte) 
vordachticheyt  hebbet  verkoft  (1348).  35  en  schal  nyne  sunderge  koste  myt 
Gott.  Urh.  I,  nr.  171.  iuncfrowen   unde  ok  nyne  vordensse 

vordachvarden,  auf  Termine  vor-  hebben.  Ztschr.  f.  liib.  Gesch.  2,  518. 
laden.  Wi  belaven,  de  inwoners  nicht  —  Vortans  (an  der  Spitse  der  Tan- 
buten  Freeslant  te  vordachvaerden.  spenden).  Der  konningh  (Joh.  v.  Ley- 
Ben.  438.  40  den)  heft  die  konnigkin  bei  der  hast 

vordagelgelt,  Citationsgebühr.  Rüg.  genommen  und  heft  einen  vordantz 
Landbr.  c.  21.  geholden.  Münst.  Chr.  2,  135. 

vordagen,  schw.  v.   eu  einem  Tage  vordftt,  f.  frühere  That.    Gi  scho- 

vorladen.    Men  schal   en  driddewerf      len  der  vordät  gedenken  etc.   Gerk 
vordagen.    R.  V.  1258;   .  .  heft  vns  46  t;.  M.  52,  36. 
hyre  bynnen  Jeuer   kundigen   vnde  vdrde,  vdrt,  m. .  Fwrth^  vadum,  ein 

vordagen  laten.  Old.  Urh.  v.  1449;  verde,  dar  me  over  geit.  Voc  Wr, 
hefit  he  den  adell  vor  dem  husze  es  ist  indes  nicht  stets  ein  Weg  oder 
Jeuer  laten  vordagen.  Old,  U.  v.  1533;  Steg  über  ein  Wafier,  sondern  jeder 
szynnen  de  gemenen  lande  vor  dem  60  Paß^  Durchgang,  Weg  überhaupt,  V9I» 


YORDECHTENISSE  339  VORDECKE 

SSnnb,  s.  v.  Vnde  reden  oiier  die  catio,  suspicio.  Die/*.  Beghunde  he  sine 
Wezer  dor  den  voort  bouen  Tedinge-  ammen  in  yordechtnisse  to  hebbende. 
hnaen.  Brem.  G.  Q.  124;  he  yant  Körner  164o;  dat  yolk,  dat  Be  in 
einen  nien  yorde  ouer  de  Elyen.  swarer  yordechtnisse  hadde.  das.  1719^; 
]bgd.  Seh.  Chr.  141,  6;  unde  be-  6  de  yan  beydentsiden  in  yorwyte  eder 
leden  den  Yord,  dar  de  Denen  jo  dor  yordechtnisse  sint  (1405).  Lab.  Urk. 
iMsten.  Kamer  117e;  do  sande  de  V,  tir.  128;  an  desser  tychte  ynde 
nd  nt  der  stad  denre  to  bewarende  yordechtnisse.  Korner  llffli;  min  here 
de  Toerde  nnde  weghe,  dar  se  in  ge-  scal  an  der  yordechtenisse  nicht  bliuen 
koDen  weren.  Lab,  Chr.  2^  30 ;  unde  10  .  .  sweret,  dat  gy  .  .  ynsculdich  syn. 
woUen  weder  ute  dem  lande  dor  Brem.  (?.  Q.  89 ;  (von  einer  Urkunde) 
eneo  engen  yort,  genomet  de  Hamme,  aller  yordechtnisse  ynd  wandeis 
do  hadden  de  Detmarschen  den  yort  anich  befunden.  DUhm.  Urk.  S.  156; 
bestalt  to  beyden  syden.  deis.  2^  4 ;  woruan  en  upstnnt  yordachtnisse  des 
dar  Tan  (van  der  großen  Flut)  bleyen  lö  hertigen  etc.  Chr.  8d.  240,  3;  dat 
lange  yele  beke  unde  yorde  in  der  al  de  ynwille  ynd  de  yordachtnisse 
sUet(Tad&perman8erunt).  Iföii^^.  OAr.  is  yrentliken  yleghen  etc.  Sudend.  3^ 
l  101;  it.  7^/s  seh.  dem  holtyogede       nr.  126. 

de  rorde  in   dem  scipgrayen  up  to  yordeehtich,  adj.    daran  denkend^ 

IpsTende  nnde  de  brugge  daroyer  to  20  eingedenk.    Bat  ek  dat  gherichte  unde 
makende.  Z.  f.  Niedere.  1867,  S.  186 ;      de  dingplichtighen,   dat  se  des  wol- 
dat  ok  de  genante  here  bischup  brak       den  yordechtich  sin,  dat  etc.  (1424). 
welüiken  de  lantwere  ynde  yorde  to       Z.  f.  Nieders.  1855,  8.  154. 
J.  to  tween  tiiden,  ynde  to  ener  tiid  yordechtlieheity  f.    Verdächtigung^ 

de  lantwere  to  H.  .  .  ynde  de  yorde  26  Ärgwohn,  fursten  werden  darben  ayer- 
Torhonwen  ynde  yorgrauen  laten  redet,  dat  se  ere  truwesten  dener 
bdde.  OUL  Urk.  v.  1472;  de  yiefte  yordechtlick  holden  .  .  welckes  dan 
Undbroke  is,  we  ayer  eines  anderen  miszgeloyen  .  .  und  b6se  yordecht- 
lant  vaeret  of  sine  yoerde  upgrafft.  licheit  yororsaket  etc.  Protest.  Gl. 
0$tfr.  L  B.  III,  92;  yan  deme  forde  30  gu  B.  V.  f.  80. 
oike  strate  an  etc.  Old.  Urk.  v.  1538;  yordechtlik,  adj,  1.  verdächtig.  (Die 

häufig  in  Urkk.,  wenn  Grenzen  be-  Wahrsager)  de  kSnnen  allen  den,  de 
»(kneben  werden.  —  „Eine  Fischerep-  se  yordechtlick  holden,  ethwes  son- 
f^omdUung^  die  bes.  darin  besteht^  den  derlykes  tho  Sthende  geuen  (wat  dat 
Grund  eines  Waßers  zu  reinigen  'ti.  86  sy,  mSgen  se  weten)  ynde  weme  van 
^ureh  jBum  Fischen  vorzubereiten.^  den  de  mundt  sch&met,  effte  he  sepe 
J^iger.  .  .  beschulde  wy  de  Gr.  dat  gefreten  hadde,  de  schal  syn  de  ge- 
se  be?isschen  mit  uns  de  twe  verde,  meldede  deeff.  Joaeh.  Schröder^  Trost 
ake  M.  unde  den  stert,  den  unse  vor-  ti.  Fr.  f.  52^ ;  so  dat  derwegen  wit- 
Taren  ok  gemaket  hebben  to  vis-  40  licken  ynd  yowitlicken  vele  Yordecht- 
schende.  Hamb.  Z.  R,  p.  68;  scho-  licke,  ock  böse  vnd  yillichte  meyne 
I^&  .  .  de  yorde  mede  suveren  hei-  eyde  mochten  gescheen  syn.  Lüb.  Z. 
pen.  dt»,  p.  71.  —  Auch  (mit  einge-  B.  427.  —  2.  activ.  ?  alle  de  em  tho 
^Mienem  d)  =  yore.  He  makede  wedderen  effte  yordechtlick  weren 
einen  watergangk  so  twe  ySrde  (quasi  46  gewesen  (ihn  in  Verdacht  gebracht 
per  duas  aratiunculas).  1  B.  d.  Kon.  hätten?),  v.  Hovd,  Chr.  3. 
^^t  32  (H.);  (aratiuncula,  yoire  als  yordeeke,    n.    Decke^    coyertiure. 

^n  pluch  buwet.    Dief.)  borde  (hclb)   des   greyen   perdc  dat 

TerdeehtesiMe,  -dachtnisse,  f.  Ver-      verdecke  up  unde  stak  synen  dagghen 
^ödtigung^  Verdacht^  Argwohn^  suspi*  60  in  des  perdes  buL   Korrter  142^. 


yOBDECEELSE       330       YORDEaENEN 

I 

TOrdeckelMf  n.  Verded^^  Überdach.  in  die  solten  zee.  Brenn.  O.  Q.  76i 
Eine  nie  beddestede  mit  einem  vor-  do  sie  ouer  die  Elue  quemen,  do 
deckeis.  Wism.  Reehn.  v.  1578.  wurden  sie  vangen  van  eneme  siechte,! 

TordeckeDy  st^w.  v.  1.  mü  Decken  de  beten  die  van  Cnimmendyke.j 
(covertiaren)  bdegen^  bedecken.  De  6  Ynde  die  spreken,  wy  vordeghedin- 
van  Goslere  kemen  mit  vordeckeden  geden  en  (ihnen)  enen  eren  eghenenl 
rossen,  de  van  Br.  kemen  alle  mit  man  yore  (schiUeten  ihn  gegen  ihre 
gronem  Tordecket  und  gecleidet  Jlfa^d.  Ansprüche),  das.  91;  dat  he  de  rech-l 
Seh.  Chr.  169^  2;  myt  vordeckeden  ticheyt  des  rikes  vordegedingede  unde 
rossen  unde  perden.  Körner  174^  u.  10  beschermede.  Kcmer  64ä ;  yordeghe- 
h.  —  2.  bedecken^  verhütten.  Do  que-  dinghede  se  myt  deme  swerde.  das. 
men  de  yalschen,  quaden,  verdecke-  116^;  den  loven  der  h.  cristenheit 
den  cristen  (die  Christen  zu  sein  si-  vordedingen  helpen.  Liib.  Dodend.  v. 
mtdierten)  vorsammelt  myt  den  hey-  633;  alle  zyne  ondersaten,  die  syae 
den.  Körner  35c;  do  segheden  se,  wy  16  Heften  machtich  is  ende  die  hy  te 
hadden  vele  vordekket  wort  an  user  verdadinghen  heeft.  CHd.  ürk.  v.  1607; 
vor  bedinge,  de  ichtes  welken  luden  de  Straten  unde  de  zee  to  verdedi- 
mysloven  makeden;  scheide  men  enes  gen.  Ben.  22. 
vasten   dinges  ramen,   so  were   des  yerdegedissery  m.  Verlheidiger.  De 

nod,  dat  user  en  yor  den  anderen  20  domheren  hadden  ok  eren  vordeghe- 
sik  erdekkede  etc.  (1394).  Hans.  Rec.  dingher  in  deme  hoye.  Kamer  226^. 
4^  199;  in  yordeckeden  (versteckten^  (vordegedinges-)  vordedingeskere» 

hinterlistigen)  worden.  Vorr.  au  B.  m.  Schutz-  u.  Schirmherr,  vnde  dst 
V.  IL  u.  Ol  Ij  23.  syne   f.  g.   vns  weddernmme  wolde 

yordeckinge,  f.  Bedeckung.  Wart  26  eyn  vordedinshere  (d.  t.  dedinges- 
en  groth  dusternisse  van  der  yor-  here)  syn  in  ynseme  rechte  vore  gke- 
deckinge  der  sunnen  etc.  Korner  walt  vnde  ouerfall  vore  alsiweme  dio 
89\  vorbiddenne.   (M.  Urk.  v.  1515. 

yordegedingei    f.      Vertheidigung,  yordegen?    (Efft  de  sakewdd  dst 

Schutz^  Schutz,  (hebben  se)  in  vnse  so  recht  vpdriuen  wolde,  so  schal  be 
bescherminge  ynde  vordegedinge  ge-  dat  vpdriuen  mit  enem  godes  rechte . .) 
nomen  (1412).  IM.  ürk.  V,  nr.  431;  Offt  he  denne  sine  haut  vorbernet 
unde  nemen  se  (die  Stadt)  in  unse  hadde  edder  sin  gank  vordeghe,  so 
beschirmysse  unde  vordegedingk.  Z.  schalme  den  (erschlagenen)  man  be- 
f.  Nieders.  1860,  153;  Schutzgeld.  36  talen  vor  200  m.  DOhm.  L.  R  11 
Des  hebben  de  knokenhowers  ghe-  Art.  36,  Zur  Erklärung  daselbst  §89: 
willekored:  dat  in  oren  husen  de  efft  dar  we  dat  hantiseren  dregbeo 
Juden  quek  moghen  soyden  unde  slan  schal,  de  schal  id  dreghen  vp  sin 
sunder  gave  unde  vordeghedinghe.  vuUe  mal  .  .  feylet  em  an  dem  gange 
das.  1876,  S.  24.  40  edder  an  der  haut  so  bliue  he  oed- 

yordegedingen  (-dedingen,  -dadin-  deruellich.  Ist  vielleicht  vorlege  (tm 
gen),  schw.  v.  1.  vor  Gericht  laden.  vortigen)  zu  lesen  =  verzichte,  (xuf- 
Die  herre  sal  ieneme  vordegedingen,  gebe,  nicht  bis  zu  Ende  ausftVurt? 
die  ir  (der  Kinder)  ansprake  ver-  Denn  vordegen  =  verschweigen,  da$ 
loyet  hevet.  Lehnr.  Art.29.  §5.-46  jetzt  noch  gebraucht  unrd,  aber  merkr 
2.  vertheidigen  (urspr.  vor  Gericht,  würdigerweise  uns  in  keinem  mnd' 
dann  überh.)  schützen ,  besMrmen.  Schriftwerke  bis  jetzt  begegnä  ist,  giU 
Dat  sie  des  conynges  vryge  strate,  keinen  Sinn. 
die  Wesere,  scuUen  vordeghedingen  vordegenen,  -degem,  schw.  v.  (fj^- 

YTj  unde  quyt  van  Bremen  an  wente  60  kürzt  aus  vorde[ge]diDgeD),  verfhddir 


'^ 


YORDEL  S31  YORDEMODIGEN 

gm.    De    Tordeghent   iiiiBe   vyende.  lenwever  vordelet  to  deme  dode.  Lab. 

Signier  238^ ;  Daramb  hebbe  irie  ei-  Chr.  1,  298 ;    men  scholde  se  vor- 

oen  hereo,  dem  dat  stift  befolen  i6,  deilet  hebben  na   der  wonheit  des 

de  10  plichtig  Ynß  yndt  dat  land  tho  westvalischen    lantfredes   als    erlös, 

Tordegen.  Länisd,  Stiftsf.  152;  162,  6  rechtlos   etc.    Magä.  Seh.  Chr.  310, 

46;  205^  12.  15;  unde  sach  deme  vordelden  myn- 

Terdel   =  vorder.     De    schorpie  sehen  na.    Korner  208o. 

(Seorpiam)  is  in  deme  yordelen  dele  Yordelgen,    -del(l)igeB,     -dolgeOt 

gboidlil  ghenoch,  auer  in  dem  starte  schto.  -v.  vertilgen.    We  dar  wat  af- 

hei  86  den  anghele,  dar  de  vorgift-  10  delghet,   dat  dar   gheschreven  is  in 

uBse  inne  is.  Uecles.  f.  167^.  der  hilghen   schrift,   den   yoidelghe 

Terdftl,  n.   Vartheü.    He  wolde  en  god    yte    dem    boke    des    lenendes. 

grot  Tordel  don  (  VortheUe  gewähren).  Ecdes.  f.  110^ ;  Eains  gesiechte  wart 

Somer  94^;  men  se  letent  ximme  ere  yerdelget.    Bsp.  3.  42,   3;    de  here 
Tordeel,  dat  se  etc.  das.  96h;  vordel  15  verdeligede    alle    ere    (der    Juden) 

to  ener  groye  geven   etc.   „in  Berg-  yyande.  Dial.  Oreg.  190;  dine  wun- 
werAeHy    das  ist,    eine    wüstgelegene      den,   de   alle   de  sunde   der  warlde 

Grube  wieder  anfangen  lauen  su  hei-  vordeliget  hebben.    OOB.  B.  153^ ; 

/ai,  «fKl  sein  Theü  darsu  geben,  an-  ock  en  sollen  wy  in  den  ampte  nyn 
statt  eines  der  anderen,  der  sie  zu  ^  vrachtbar  holt  houwen  noch  vordeli- 

lami  aufgehört.''  IVisch  2,  367b.  —  gen  laten.    Cid.  Urk.  v.  1483;    vor- 

Spriekw.:  De  Yordel  wil  hebben,  die  dolghede  he  altomale.    Komer  168^. 

moet  onck  Tordel  doen.    Tunnic.  nr.  1209^;  geven  en  deel  geld  und  rnmen 

40i.  nicht  af  (gehen  nicht  fort),  so  lange 

verdMeB»  schw.  v.    1.  vertheUen,  25  dat  datsulvige  alle  yerdelliget   und 

trennen,    scheiden.     Und   (moste   de  umbgebracht.    Ben.  772. 

Sissen)  Yordelen  in  mennyghe  land,  yerdelginge, /*.   Vertilgung,   yerwu* 

(bt  se  nicht  to  hope  en  bleyen.  Kor^  stinge  ynd  verdelginge.   Kantsow. 

ner  26c ;   Vordele  dy  nicht  in  allen  yord&lhaftieh,    adj.      wrtheilhaft; 

wind  (non  yentiles  te  in  omnem  ven-  80  auch:   eigennütsig,   auf  eigenen  Vor^ 

tom).  Ecdes.  f.  14d  (Sir.  5,  11) ;  ket-  theü  bedacht,  yordehlhafftige  l&de  had- 

tere,  de  dat  Yolk  oiuele  ynderrichten  den  dat  regiment  (unter  Heinr,  4.); 

Tnde  yordelen  van  der  enicheyd  der  vol   by   den   sulyen   wat   uthrichten 
kristenheyd.  das.  257k  —   2.   durch       scholde,  moste  geldes  genoog  geyen. 

Uriheässpruch  aberkennen.  Dem  (Heer-  85  Benners  Brem.  Chr.  (Br.  WB.  1,439). 

flüdUigen)  yerdelt  man  sin  ere  unde  Yordelich,  -lik,  adj.  förderlich,  hd- 

un  lenrecht,  unde  nicht  sin  lif.  Bsp.  fend.  den  (den  Feind)  schölle  wy  noch 

J.  40;  gut.  Lehnr. Art.  14y  §3;  ge-  husen   edder   houen  noch  nenerleye 

were.   das.  Art.   53 ;    gerichte.    das.  wysz  hulplich  weszen  edder  vordelich 

U.  §  5;  al  ansprake  an  enem  gude.  40  (1399).  Sudend.  9,  nr.  20;  Is  dat  de 

das.  42,  §  1;  we  sik  ervegudes  un-  olders  der  maghet  yordelic  syn,  dat 

derwint  oder  ansprikt,  na  deme  dat  it  is  ghued,   men  et   is  edelre,  dat  se 

eme  yordelet  is  yor  gherichte,   dat  wt  moetwillen  er  seinen  in  den  hone 

is  en  yredebrake.  Gosl.  Stat.  26, 16;  der   reynicheit  ontfanghe.    B.  v.  d. 

de  senatores   yordeleden    (abjudica-  45  joncfr.  f.  54^ ;    dat  he  uns   in   alle 

bant)  Neroni  dat  rike.    Eüce  v.  B,  dem,  dat  unssen  obseryancien  mach 

U8;  alle  bischope  in  dutschen  lau-  yordelich  syn,  wil  behulpelich  wesen 

den  .  .  yordeilden  pawes  Hildebrande  (1494).  Lyßmanns  Nachr.  v.  Kloster 

den  stol.  Magd.  Seh.  Chr.  101, 15.  —  Meding  8.  80. 
3.  verurtheUen.  to  Colne  wart  en  wul*  50     yordemadigeiiy  schw.  v.  sik  y.,  sich 


VOBDEMPEN  332  YORDENEN 

demiUhigen^   sich  bequemen,    bydden      der  vogedye,  scattinge  ande  allerleje 
laten  dorch  eyr  gesanten,  datvyvns       Yordene,   welkerleye  wis   dat  it  sj 
▼ollen  verdemodygen  tho  enne  in  eyr       (1336).  OöU.  Urk,  i,  nr.  138. 
herb^rge   tho  komeo.    Monum.  Liv.  Yordfinen,  schw.  v.  1.  durch  Dienä 

4\  98.  5  erwerben.  Ion  Yordenen.  Litb.  Dodend. 

Yordempen  (vordampen.  Chr.  d.  1380.  1389.  1391;  Yordene  ik  aflat, 
norddb.  Sachs.  8.  100  B),  schw.  v.  darvan  krige  ji  juwe  dele.  R  F. 
1.  intr.  ersticken.  Starf  jaroerliken,  2687;  dat  hebbe  ik  al  Yordent  das. 
wente  in  synem  eghenen  blude  Yor-  1951;  syn.  mit:  perschulden  (s.  vor- 
dempede  he.  Karner  149^ ;  etlik  yU  lo  denst).  Unde  scolen  se  (de  ioden)  by 
mank  den  dorne,  Ynde  do  de  dorne  oren  anderen  medeborgeren  by  rechte 
mede  Yp  wuBse,  Yordempede  dat  laten  na  orer  stad  rechte  ande  eo 
(aruit).  Serm.  evang.  f.  31o ;  (he  hadde  scholen  weder  os  unde  uae  ammecht- 
uf  en  geseget,)  he  hedde  eyn  Yor-  lüde  neynen  unwyllen  daran  Yorschul- 
dempet  kalf  geslacbtet.  Gr.  Weisth.  16  den  unde  Yordeynen  (1348).  Gott.  ürk. 
5, 80.  —  2.  trans.  ersticken.  Dat  dack  J,  nr.  172.  —  2.  verdienen^  dwrck 
Yallende  Yordempede  to  dode  C  min*  Gegendienste  erwidern^  vergeUen^  die- 
sehen.  Chr.  Sd.  194^  19;  der  Yiende  nend  leisten.  Vnde  hie  bat  ock  desse 
beer  Yordempen  (suffocare).  B.  d.  heren  .  .  dat  sie  ene  promouerdeo 
Eicht.  5,  11  (H.) ;  dar  worden  Ypge-  20  to  eren  heren  .  .  dat  wolde  hie  ?or- 
richtet  twe  mäste  Ynde  in  der  böge  denen  die  wile  hie  leuede.  Brem.  6. 
wart  em  en  stol  beret  .  .  Ynde  Y&r  Q.  110;  dat  wille  we  ummer  jeghen 
warpen  se  vnder  em  Ynde  Yordam-  juk  Yordenen.  Brschw.  Chr.  1,  351, 
^peden  em  Ynde  darna  vorbranden  se  29;  dat  wille  we  gherne  tighen  gik 
em.  Faicks  Staatsb.  Magaz.  d,  362.  25  Yerdenen.  das.  375^  21 ;  darumme  so 
—  3.  zuwerfen  (einen  Graben  etc.).  bidde  wi  .  .  dat  gi  proven  onse  beste, 
In  de  grouen  schal  numment  steyn,  dat  wille  wi  gerne  mit  (bei)  iu  Tor- 
holt  etc.  inwerpen,  darvan  se  wed-  denen  (1387).  Livl.  ürk.  nr.  1246; 
der  Yordempt  mochte  werden  (1508).  mochte  gy  Yor  see  bydden,  dat  er 
Bützow.  Buhest.  6^  16,  30  dat  ere  mochte  weddergheYen  werden, 

YOrden  =  Yorderen,  förderen.  (Eid  Yordenen  wy  mit  vlite  jegen  juwe 
der  Bathmannen)  Dat  wy  des  rikes  leve  alleweghe  gerne  (1469).  Faicks 
ere  Yorden  Ynde  Yordsetten  na  Yser  Staatsb.  Mag.  P,  459;  Ynde  bidden 
moghelicheit  etc.  (Verordn.  Eeinr.  d.  ze  umme  den  vmmot,  den  ze  tho  vds 
L.  in)  LÜb.  B.  p.  171 ;  unde  sch&t  85  hebbet,  dat  ze  den  Yaren  laten,  ynde 
em  des  nicht,  so  mote  wy  eme  rech-  laten  yus  dat  Yordenen  (1356).  Stüve, 
tes  steden  unde  behulpelik  wezen,  Beschr.  d.  Höchst.  Osnabr.  1789^  S. 
dat  eme  it  syn  Yan  ju  werde  .  .  XF/;  unddendanck,  densieihmuDd 
Mochte  he  avers  mid  leve  Yan  ju  seinen  kinderen  nicht  konden  Tor- 
eyt  iychten  (auf  irgend  e.  Weise?)  40  denen,  dass  sie  ihme  nu  genehten 
Yorden  (zu  Wege  bringen^  fTomoYere?)^  Hessen.  Brem.  G.  Q.  160;  de  (to- 
dat  wolde  wy  myd  juw  Yordenen  testere,  TestamentsvoUstredcer)  beb- 
(1375).  Lüneb.  Urk.  II,  nr.  861.  bet  des  willen  .  .  dat  se  willetuode 

YordendSl  =  Yerdendel,  Viertel.  schollen  Yse  selegerede  Ynde  vsege- 
we  mynner  heffb  wenne  Yordendel  45  sette  Yordenen  Ynde  Ynllenbringen 
eyner  hoYen  etc.  (1384).  Waikenr.  (1325).  Wigands  Arch.  4,  393;  mü 
ürk.  nr.  984.  pers.  Olj.  fem.  einen  Gegendienst  lei- 

Yordene,  Abgabe?  zu  leistender  sten  (zum  Schutze),  so  scheide  de 
Dienst  ?  (vgl.  Yordenen.  2.)  unde  rat  dussen  suIyou  0.  unde  syne  kyn- 
Yryet  se  (de  hoYe)  Yon  allen  densten  50  dere  Yordenen  unde  Yordedinghen  ftize 


VORDENEN  333  VORDENST 

ore  medeborgher,  wnr  one  des  nod  radmanne  unde  de  ene  do  bewaren 
were  (1411).  Memor,  8chening,p,  302.       scholden,  de  wurden  des   (über  sein 

▼trieieH,  sehw^  v.  verdehnen^  per-  Entspringen)  sere  yan  der  menheit 
Haudien.  (Dat  pert)  dat  sick  yor-  yer dacht,  das.  140;  unde  we  en  schul- 
denet  heft,  dem  schal  man  de  drup-  6  len  noch  en  willen  se  nummermer 
äderen  slaen  ynd  schal  dat  perdt  darumme  verdencken,  anspreken  noch 
twjBchen  den  beynen  smeren  myt  bedeghedingen  ienighe  wis  (1379). 
smere.    Wdf,  Mser.  60,  f.  181ä.  Gott.  Urk.  J,  nr.  292;   dar  he  sere 

TerdeikeH,  unr.  v.  1.  intr,  im  Ge-  umme  verdacht  wart  van  anderen 
iäektnis,  erinnerlich  sein.  Also  dede  lo  vorsten.  Magd.  Seh.  Chr.  329,  19; 
he  eme  sine  haut.  Do  sprach  her  Joh.,  vnde  de  schaffere  schölen  vastelauent 
dat  wi  ons  des  verdenken  leten  (1360).  mit  holden,  vnde  deme  man  idt  nicht 
Btms.  Rec.  3,  17;  we  en  vordencket  verdenken  (verübeln^  Übel  nehmen) 
TDs  nener  radschop  (Geratschaft)  mer,  wil,  de  schal  sin  auer  föfftig  jaren. 
de  se  vns  ghelenet  hebben,  wen  ey-  15  Meld.  Jahrbb.  10,  72.  —  3.  refl.  mit 
ner  snycken  (1396).  Sudend.  8,  S.  Gen.  sich  einer  Sache  erinnern.  Dar 
155,  14;  alse  den  borgheren  wol  vor-  bibodeden  wi  de  olden  ratman  unde 
denket,  dat  etc.  (1406).  LÜb.  Urk.  vrageden  em,  wat  em  hir  witlic  van 
F,  8.  184 ;  ik  hope,  dat  es  ju  woil  wäre.  Dar  spraken  se,  se  ne  ver- 
Twdenke,  wo  etc.  (1405).  Livl.  Urk.  20  dochten  sie  des  nicht.  Wi  scededen, 
nr.  1677;  alse  juwe  wol  vordenken  na  den  dat  de  ratman  spraken,  dat 
mach,  wo  gi  etc.  (1401).  das.  1697;  se  sie  des  nicht  vordachten  etc. 
Clawes  secht,  eme  vordenke  wol,  de  (1331).  Brem.  Stat.  175;  des  beghere 
borghere  etc.  (1447).  Dithm.  Urk.  ik  jü  to  wetene,  dat  ik  my  nene  wys 
S,  54.  —  ^.  trans.  bedenken,  wante  26  vordenke,  dat  ik  gi  genighe  orfieide 
mnen  (den  Wiedertäufern)  en  is  nicht  hebbe  ghedan  (1391),  Lüb.  Urk.  4, 
tho  gloeven;  sie  holden  sick  so  hil-  nr.  581;  ok  so  vordenken  sek  de  be^ 
ligh,  als  si  willen.  Dair  hebben  die  derven  heren  unde  lüde  des  wol,  wat 
andere  siede  ein  verdencken  up  (mö-  men  etc.  (1371).  Sudend.  4^  nr.  154; 
Sfen  bedenken).  Münst.  Chr.  2,  140;  so  antwerde  wt,  dat  wi  vns  der  deghe- 
iRi  Partie,  vordacht  sin  uppe,  s.  o.  dinge  nicht  en  vordencken  also,  alse 
—  in  Verdacht  haben^  beargwöhnen^  de  heren  scriuet  etc.  (1404).  das.  9, 
SUes  denken  twi,  übel  gedenken,  ver-  nr.  260;  de  groten  orloghe  .  .  der 
crgen^  übd  nehmen,  suspicari.  Voc.  wy  vns  enkede  vordechten.  Urem.  G. 
ßigdh.  Van  deme,  de  den  anderen  86  Q.  55 ;  dar  van  schal  de  vaget  enen 
vofdeoket.  Gift  en  deme  anderen  Schilling  hebben  van  den  gennen, 
schult,  dat  he  eines  ouele  gedach[t]  dem  de  frede  gewracht  werdt,  sick 
oder  dat  [he]  eme  ouele  ghesproken  des  tho  uordenckende  (1498).  BUl- 
hebbe.  Liib.  R.  344;  die  rad  vor-  werder  R.  S  38. 
dachte  ene  darmede.  Brem.  G.  Q.  89 ;  40  Tordenkhk,  adj.  wobei  man  Ver- 
vente  see  ene  sere  yordachten  myd  dacht  hat^  verdächtig^  bedenklich,  ko- 
deme koninghe.  Karner 24?c;  bevor-  met  dy  sodane  breff  (Urkunde)^  so 
dachte  ene  daran,  das.  114ä ;  bidde  lesz  en  mit  vly te  .  •  efifte  dar  neyne 
^  jawe  werdicheit^  dat  gi  uns  dar  buckstaue  yorniet  synt  in  vordenck- 
aieht  an  (daß  keine  Boten  gesandt  45  liken  steden.  Ssp.  11^  42.  Gl. 
Mi)  verdenken   (es  nicht  übel  aus-  yerdSnst,  n.   Verdienst,  umme  vor- 

^^9^)y  wente  de  tid  was  to  kort  denstes  willen  al  diner  hilligen.  Lub. 
(MO).  Livl.  Urk.  nr,  1839 ;  riddere,  Dodend.  834 ;  vul  dogeden  unde  ver- 
de se  sere  daran  vordachten  (in  Ver-  denstes.  Körner  62c ;  Schtdd.  dat  unse 
ioAt  hatten).  Lüb.  Chr.  1,  164;  de  60  copman  in  velicheyd  sunder  syn  vor- 


VORDENSTEN  3S4  VORDER  (VODDER) 

denst  uns  allen  tho  hone  in  den  steen  358;  in  der  yorderen  hant  en  bl 
(Gefängnis)  glieztLtwsiTd(1379).  Hans.  swert  unde  in  der  luchteren  ei 
ürk,  2^  jp.  222  w.  386 ;  darby  wy  kertzen.  Kofyier  1?^;  de  ene  to  dyn 
sulken  swaren  schaden  hebben  ge-  yodder  hant,  de  andere  to  dya 
leden  sunder  schult  unde  vordenst  5  luchteren  hant.  Old.  Evang.  B.  f.  101^ 
(1441).  das.  IP^  S.  350.  «    dat  schal   nicht  weten  dine   lach 

Tordensten,  schw.  v.  Dienste  von  hant,  wat  dine  vorderhant  deit.  Mit 
einer  Sache  leisten.  Ock  wil  wi  erge-  ö,  3  (H.);  nicht  tho  der  vorder 
nanten  Q.  myt  vnsen  eruen  dit  gud  hant  noch  tho  der  luchteren.  5  Mi 
vordensten,  eft  se  dar  denst  äff  10  2,  27  (H.);  bescherme  my  god 
eschende  weren.  Cod.  Brdb.I^  2,226;  vorderhant.  0GB.  A.  52;  dat  ) 
Tordeghedingen,  vorbiddün,  vordin-  Adam  rekede  sine  vorderen  haj 
sten  vnde  vorplichten.   das.  17,  368.       das.  23;    schilt  en  Sasse    en   ord^ 

TOrdSnte,  f.  Verdienst.  De  dwa-  unde  tut  he's  an  sine  vorderen  hu 
linge  (Irrthum),  dat  men  de  vordente  15  (d.  h.  auf  seine  Rechte  im  Zweika?»pi 
der  reynicheit  vnde  der  echtscap  ghe-  he  mut  etc.  Ssp.  II,  12,  8;  tor  v 
liken  wolde,  was  eyns  also  starc  ghe-  deren  hant.  Gl.  jbu  R.  F.  i,  12 ; 
worden  etc.  B.  v,  d.  joncfr.  f.  18^;  van  Bremen  hedden  na  en  (den  K\ 
de  meghedelicheit  heuet  grote  ver-  nern)  tor  Yorderen  hant  (rechts)  ^ 
dente  vnde  ere  voer  gode.  das.  f.  21.  20  seten.  Brem.  G.  Q.  120;   vnde  bei 

vorder,  m.  Fordernis,  Vortheü.  Des       (begraven)  by  sinen  vedderen,  dt^n 
schölle  wi  mit  al  den  vsen  en  vorder       erczebiscupe  tor  vorderen  hant.  d\ 
vnd  nen  hinder  wesen  (1343).    Su-       135;  vnder  den  yorderen  «  .  lucht 
dend.  2^   nr.  47;    ok   spreke   we   to       ren  arm.  Komer  21^;  dem  wysea 
den  satesluden,  dat  se  myd  rade,  myd  26  sin  lere  en  ghulden  span   in  sil^' 
daad  vnd  mit  yordere  behelpich  synd       vorderen  arme.  Ecdes.  f.  1418L ;   \' 
dem  proueste  etc.  (1397).  Sudend.  8,       en  erve  up  dem  suUe  behalden  w 
S.  28,  20;    wy  N.  N.    unbeded  den       dat  he  ghekoft  heft,  de  scal  den  v« 
wisen  mannen,  radman  to  Honovere,       deren  yut  up  den  solle  aetten.   G 
unsen    vorder    unde    unsen    denest  30  Stat.   25,  32;    danckbarheyt   sy 
(1338).  ürk.  d.  St.  Hanov.  nr.  204;       vor  de  wunden  dynes  vorderen  vot 
umme  sundergen  vruntschap,  gunste,       vor  de  wunden  dynes  luchteren  vo* 
vorder  unde  willen,   den  uns  de  rad       Brem.  GB.  (nr.  26)  94;  sin  vord 
van  Bremen   hadde    ghedan   (1448).       vot  is  barmherticheit,  vnde  siu  lt:< 
Cassel,  Urk.  265;  we  in  erfliken  gude  35  tere  yot  is  rechticheit.  Serm.  e?"^ 
sittet  up  lifftucht,   yan  der   lifftucht       f.  83c;   trauen,  de  ute  dynem  lu- 
sali   he   Stades  denst  doen;   we   dar       teren  oge  vleten  .  .  vnde  vte  dyv« 
vorder  ane  hevet,  de  do  dar  van  etc.       vorderen  oge.  das.  83d ;  Petrus  h 
Fahne,  Dortm.  3,  p.  44.  eme  af  syn  vordere  ore.  Brem.  k^i 

vorder  (vedder),  (u7/  Comp,  im  yor,  ^geb.  172;  eyn  rydder  nam  eyn  ^: 
weiter  nach  vom;  1.  von  Körperthei-  unde  Stack  dy,  leve  here,  in  d/ 
len:  recht,  alts.  forthora,  furthora  vorderen  syden.  Bretn,  GB,  (nr.  . 
(dextra);  vorder  vel  recht,  dexter.  84;  laet  my  sitten  by  dy  to  d}: 
Voc.  Engelh.  (Der  Ausdruck  vielleicht  vorderen  halue.  Serm,  evang.  f.  > 
zuerst  von  der  Hand  ausgegangen;  45  —  2.  zeitlich:  früher.  De  vordt: 
die  reckte  Hand  ist  ja  im  Gebrauche  kinder  (Ggs.  de  lateren  kinder).  (r 
voran  vor  der  linken.)  Weme  to  gode  Stat.  33,  31 ;  in  vorderen  jaren.  M . 
unde  to  vrede  leve  si,  de  ghan  to  Seh.  Chr.  4,  20;  betughet  en  * 
der  vorderen  hant,  de  anderen  ghan  sake  vor  gherichte  .  .  unde  w<»r 
to  der  luchteren  hant.   Lüb.  Chr.  1,  60  des  seder  not,  dat  men  de  s&ke  t  ^ 


VOEDEB  3S5  VORDEREN 

(mederum)  tüghen   scolde  iinde   de       toenn.    Also  vorder    also  ed   godes 

TOffderen    tugbe    af    ghegan    weren.  wilie  si  (1325).   Wigands  Ärch.  /F, 

God.  SM.   96^  16;    desse  vorderen  293;   na  unse  stat  rechte  mochten 

rede  sint  geweset  umme  den  man,  de  dat  twene   man  uth  dem  bleke  led- 

..de89e,dehirnavolgen,deetc«i2icÄfo^.  5  digen,  so  vorder  se  dat  ok  bewisen 
Zeifir.  c.  15^  §  1.    Daher  de  verde«      konden.  JBruns^  Beitr.  e,  d.  d.  Eedd. 

len,  die  Vorfahren.  Do  unse  vorderen  p.  188 ;  dar   eyn   sin  vorstolen  gud 

W  to  lande  quemen.   Ssp.  Ulf  42^  vunde  in  eynes   unses  borgers  hove 

3,  —  3.  modal,    in  vorderen  (toeite-  .  .  unde  jenne,   deme  dat  vorstolen 

nn)  schaden  komen.  Leibn.  3,  234;  10  were,  wolde  sek  dar  gerne  to  teyn, 
lüde  bidde  enes  rechtes,  eft  ik  dar  so  vorder  alse  he  dar  by  komen 
uame  der  were  desto  vorder  (weiter      konde.  das.  p.  194 ;   dat  mochten  se 

oi,  entfertUer)  si  (Var.  ferrer).  JRiehtst.  don  ane  broke,  alzo  forder  dat  se  etc. 

hknr.  e.  29,  §  3;  dar  umme  n^  is  Brschw.  ürk,  1,  137,  118;  wenne  he 

lime  herren   die   lenesgewere   desto  15  ein  vulkomen  bischop  is,  so  en  holde 

vemere  (Var.  vorder)  nicht    Lehnr.  wi   om  dar  nicht  in,   so  vordere  he 

Aft.  38,  §  2.  uns  breve  geve  lik  also  sine  vorvaren 

Ttrier^  ado.    1.  roMmlich:  weiter,  gedan  hebben.  Magd.  8ch.  Chr.  316, 

Greve  D.   wedderstund   om,   dat  se  26.  —  Änm.  Van  dem  Campar.  vor- 

nicht  vorder  togen.  Ätagd,  Seh.  Chr.  20  der  wird  noch  wieder  ein  Comparativ 

M,  15 ;    uppe  dat   du  desto  vorder  gebildet.   Nicht  vorderer  schaltu  gan. 

sogest  werpen  dat  asz.  Korner  50^;  Hiob  38^  11  (H.),  —  Superl.  vorderst. 

nide  sande  sie  erliken  vurder  weghes  Alse  wy  vorderst  künden.  Hans.  Reo. 

wedder  to  hns.  Brem.  O.  Q.  109;  die  4,  271. 

lyenden  hoawen  alto  seer  ouer  den  25      vorderen ,    schw.   v.     1.    vorwärts 

SDOor,  vorder  den  die  vorredere  mit  schaffen,  im  guten  ivie  im  bösen  Sinne. 

en  Tordregen   weren.    das.   115,   — >  Dat  ik  (Laban)  di  (Jakob)  vorderde 

^.  teiUieh.     vorder  (früher),   do   ik  mit  vrouden,  mit  sänge,  mit  bungen. 

noch  was  ein  klene  kumpän  etc.  B.  1  Mos.  31,  27  (H.)  (Luth. :  geleitet) ; 

y.  1984  (=  vordes  ?) ;  unde  denken  80  de   capellan  vorlep   de  wedem  vnde 

dar  nene  wrake  vorder  (weiter,  künf-  let  se  leddich  stan,  dat  nemant  wüste, 

tig)  nmme    to  donde.    Korner  13H:  wen   men  to  den  kranken  vorderen 

Tele  prelaten  achten  de  wuUe  van  eren  scolde.  Hamb.  Chr.  54;  vnd  sint  .  • 

sehapken  gemeine ;  wo  se  vorder  an  de  olden  radesheren,  so  touom  weren 

tele,  an  live  varen,  achten  se  kleine.  35  entsettet,  wedderum  in  den  radt  ge- 

Iii6.Dodeiul.^^;hedde  eyn  unser  bor-  fordert,  das,  64;  swelik  man  is  bor- 

ghere  ?an  unser  stad  kemeren  meer  gere  iar   unde  dach,    den   ne  mach 

gheldes  ghebord  vorder  (länger)  dan  nein  man  vorderen  (verjagen,  vertrei- 

to  ener  tiid   den   wy   meenden  etc.  ben),    Leibn.  3,  446,  34,   —   2.  för- 

Iknov.  St.  B.  422;    vnd  willen   wy  40  dem,  befordern,  forthdfen^unter stützen, 

den  Turs.  steden  dan  vorder  vnd  mer  promovere.   He  wart  gevordert  (pro- 

bttUndes   doyn   etc.    Mark,  Urk.  v.  motus  est)  to  deme  keiserrike.   Chr. 

U48,  —  3.  modal.    Vorder  (weiter)  d.  nordelb,  S.  p.  56;  vnse  heren  tho 

^  wet  ick  neuen  trost  uppe  desse  vorderen   vnde   nichtes   to  hinderen 

tyd  etc.  Körner  75b;   yan  deme  wil  45  (1343).  Sudend.  II,  nr.  48;  de  wart 

ik  vorder  scriuen  in   deme  jare  etc.  hemeliken  vorderet  (unterstützt)  van 

du.  53^;  men  he  en  kroch  nene  walt  den  van  der  columpne  (den  Cdonnas), 

Torder  myt  deme  keysersnamen  men  dat  he   quam   mit  volke  wapent  to 

Tan  Vrankryken.  das.  41^;  bes.  in  der  Avyone.  Lüb.  Chr.  1^  182;  he  quam 

^nbindung:  so  vorder  (also),  insofern^  60  ant  leste  an  des  keysers  hof  myt  vor- 


VORDEREN  336  VORDERLIK 

dernden  breven  (EmpfeKlungsbriefen)^  en  so  sere  vorwundet,  dat  he  ror  ghei 
de  he  beholden  (erhalten)  hadde  van  richte  nicht  komen  ne  mach  sin  rechl 
heren  unde  forsten,  das.  2^  8;  se  to  Yorderende  (=  to  yuI vorderende) 
wolden  de  brodere  vorderen  in  allen  Gosl.  StaJt.  33j  11 ;  dat  recht  mac^ 
wech.  Körner  178^ ;  de  dinge,  de  tot  5  malk  dar  vtdregen  laten  vnde  vori 
der  werltliker  ere  vorderen,  de  wer-  deren  (1397).  Sudend.  8,  5.  J211, 1S\ 
den  leeflike  nntfanghen.  Horol.  12S^ ;  —  Refl,  sich  beeilen,  vorder  di !  (fei 
ik  (der  Bischof)  wil  tom  ersten  myn  stina).  1  Sam.  20^  38  (H.);  do  for] 
gerichte  so  vorderen,  dat  dar  ein  derde  sik  gene  unde  qaam  to  Heli  etcj 
ander  an  denke.  Theoph.  i,  316;  de  lo  Mered.B.  d.  Kon.  8;  en  islik  de  vor 
here  is  de  sulffte,  de  dat  arbeit  der  derde  sik  wech  to  körnende,  das.  175 
richtigen  vort  vordert.  Chr.  Sd.  368^  vorderer^  m.  Förderer.    Darto  wa^ 

23;    überh.    schaffen,    herbeibringen,       sin  vedder  ein  vorderere.   LOb.  Ckr\ 
machen,    (ein  graw  laken  armen  lu-       i,  247;  dat  Schele  Glawes  ere  (d^^ 
dhen  to  geuende)   0o  der  laken  by  15  Feinde)  hulper  vnde  vorderer  darthcj 
dersulven  broderschop   von   anderen       was  (1373),  LOb.  Urk,  4j  8.  206. 
fromen  ludhen  mehr  gemaketh  unde  vorder(li)aftieh,  adj.  förderlich,  pai 

f urdereth  syn  (1525),  Läneb.  Urk,  X  F,       wes  unde  keiser  weren  uorderhafticli 
S,  259.  —  3.  vor-forderen.   Vorderet       alle  eines   (Bischofs  Älberis)  willen] 
man  ine  vor  gerichte  unde  ne  kumt  20  Chr.  d.  nordelb.  Sachs,  p.  34. 
sin  herre  nicht  vore  etc.  Ssp,  3,  32,  vorderich  ==  vorderlik,  ßrderlich\ 

9;   de  jungeste  meister  schall  alle-       Willen  vnd  scholen  sze  dar  tho  bei 
Wege  de  handtwercksbade   sin,   und       hulplich  vnde  stedes  forderich  aynj 
unsz,  so  vaken  wy  thosamen  sin  wil-       Cod.  Brdb.  /,  16,  275;  in  allewegk^ 
leu,  forderen.  Hamb.  Z,  R.  p.  37,  5.  25  forderich  tho  sinde.   das^  295. 
—  4.  im  Jurist.  Sinne :  forderen,  For-  vorderinge,  -ange,  f.  1.  Förderum 

derung^  Klage  erheben.  Verdobelet  ein  promocio.  1  Voc,  W.  —  2.  Forderung] 
knecht  sines  heren  gut,  die  here  Jene,  die  sie  (Habe)  verlegen  (ter] 
mach  it  wedder  vorderen  mit  rechte ;  liehen)  oder  versat  hevet,  die  ne 
verdobelet  he  aver  sines  selves  gut,  30  mach  dar  neue  vorderunge  up  heb- 
de  herre  mach  dar  nicht  up  vorde-  ben  ane  uppe  den,  deme  he  sie  leicb 
ren.  Ssp,  3,  6,  1  u.  2;  svelk  man  oder  versatte.  S^.  11^  60,  1;  wi 
vor  gerichte  vorderet  sogedane  sake,  willekoren,  dat  se  ere  iosprake  ganiz  i 
dar  he  ene  gewere  umme  geloven  liken  vnde  sunder  vurder  vorderingej 
mut,  .  .  unde  kumt  dar  na  en  ander  35  daranc  to  donde,  scholen  senden  etc. 
unde  vorderet  he  die  selven  sake  etc.  (1447).  Dithm.  ürk.  S.  34;  nochnei- 
Lovet  en  man  ene  gewere,  dar  he  nerley  tolegginge,  vorderunge,  hulpe 
herwede  oder  erve  vorderet,  oder  noch  rat  den.  Malte,  ürk,  3,  135; 
vrowen,  die  rade  vorderet  etc.  das.  vorderinge  dön,  von  einem  GeseUen: 
2,  15;  we  schult  vorderen  wel  uppe  40  die  Aufnahme  in  die  Zunfl  begehren. 
de  doden  haut.  Brschw.  ürk.  1, 125,  Hamb.  Z.  B.  p.  37,  4  (vgl.  das.:  dat 
293;  De  deme  anderen  einen  banen  handtwerck  3  mal  begroten  und  an* 
afsleit,  wil  dat  de  ghunne,  deme  de  forderung  dhon). 
schade  sehen  is,  vorderen  vor  deme  vorderlik,  adj,  forderlich,    behulp* 

richte  etc.  Lüb.  B.p.  586;  des  ghinc  46  lik  wesen  unde  vorderlik  in  alle 
de  here  van  der  Lippe  (de  gogreve)  synen  noden.  Komer  177^^;  onde 
vte  dem  gherichte,  vnde  heft  dar  willen  unsem  rade  to  den  vorbeno- 
seder  vele  ghewelde  vmme  ghevor-  meden  schulden  gunstegh  unde  trawe- 
deret  (Klage  wegen  Vergewaltigung  lyken  v6rderlyk  wesen  jeghen  alles- 
erhoben).  Wiganäs  Arch.  2,  19;  wert  00  wene  (1377).  Lün^.  Urk.  II,  nr.  890. 


YOBDERMISSE  337  VORDERYINGE 

ftrtoikMi  f.  t  IMkmiSf  Bei-      in  dyner  eghenen  sele  vorderft.  das. 
ttand,  Hälfe,    bat  ere  hulpe  onde      158^. 

Tordernisse.  Komer  JSJSSd ;  yan  vor-  yordenren,  st.  v.  sfu  Gründe  gehn^ 

deruisse  wegen  unser  procuratores  umkommen^  perire.  Des  lopendes  (van 
edder  ok  van  siner  eghenen  beweginge  5  dem  Laufen)  manich  yordarf.  lAib. 
wegen.  Leäm.  3^  245;  und  lovede  C%r.  i,  192;  unde  bat  gode,  dat  he 
allen  yorsten  yordemisse  unde  gaye.  mi  an  Ütliken  goderen  nicht  late  yor- 
Magd.  Seh.  Chr.  74, 14 ;  se  wolden  om  deryen.  Lüb.  Dodend.  v.  880;  nnm- 
des  loyeo»  dat  he  icht  der  stad  mit  mermer  des  deres  knoke  yorderft. 
Tordernisse  (absichüid^)  schaden  en  10  JR.  V.  4972;  do  wart  de  yesper  vor- 
mochte.  das.  252^  21 ;  in  der  Grruß-  dorven  van  twier  papen  homode  (sie 
farwui  mu  Anfange  van  Schreiben :  fochten  nemlich  in  der  Kirche).  Kar- 
Magnus  hertoghe  to  Br.  den  wisen  ner  72^;  in  desser  tyd  vordarff  in 
mannen,  deme  rade  der  stad  to  Go-  der  mersch  der  Elae  van  der  water- 
tingen  use  vordernisse,  heyl  unde  al  15  vlut  vele  dusent  Volkes,  das.  104^; 
gad  (1345).  Gatt.  Urk.  /,  nr.  158.  vortmer  vordarf  en  kogge  etc.  (1342). 
~  2.  Forderung,  also  dat  we  .  .  Lüb.  Urk.  IP^  nr.  758.  Auch  trans. 
neynerleyge  ansprake  noch  yorder-  ("=  dem  flg.  yorderven).  De  ander 
nisse  scolen  hebben  hir  vmme  vppe  döt  heft  mannigen  vordorven.  LOb. 
de  ersamen  vorsten  etc.  (1342).  Su-  20  Dodend.  v.  11 ;  wan  de  sele  mit  dot- 
iend.  11,  nr.  4.  liken  sunden  wert    vordorven.    das. 

verdArren,  schw.  v.  dürr^  trocken      v.  17. 
werden.    Dat  groyende  krut  dat  wert  yorderven,  s<Aw.  v.    machen^  daß 

Terderret»  er  id  kumpt  to  siner  ry-  jem.  oder  etwas  verdirbt^  eu  Grunde 
picbeit    Mersd.  B.  d.  Kon.  217.        26  gckt^  »u  Grunde  richten.   He  verderfte 

verderste,  adj.  u.  adv.  Superl.  eu  sine  viende.  Eike  v.  Bepg.  533 ;  Karl 
Tor.  Wen  he  predekede  .  •  mank  30  vorderfte  vele  Sassen.  Magd,  Seh. 
dusent  Tolkes,  so  vornam  ene  de  Chr.  33,  22;  also  he  user  staddore 
Tiirde[r]8te  (entfernteste)  also  wol  als  mechtich  was  .  .  unde  us  eweliken 
denegheste.  Lüb.  Chr.  i,  105;  de  so  vorderft  wolde  hebben  (^i^ri^.  Sudenä. 
vordersten  vote  (des  Bären).  B.  V.  JF,  nr.  99;  nu  moste  he  sik  sonen, 
633;  de  vorderste  an  der  lenunge,  oder  he  were  anders  yorderft  (1365). 
der  erste  VasaU^  im  Ggs.  des  After-  Lüb.  Urk.  IV ^  nr.  98;  de  ammete 
nunflen.  Lehnr.  Art.  71j  §  21.  —  werdet  darmede  sere  yorderuet.  das. 
Moyies  bewarde  de  seven  dochtere,  35  S.  357 ;  he  is  der  yengnitze  (durch  Ge- 
90  he  yorderst  mochte.  Hanav.  Mscr.  fangenschaft)  vorderft  (1372).  Lüneb. 
/,  W,  8.  288^;  so  we  yorderst  m6-  Urk.  11^  nr.  723;  se  werden  yorderft. 
ghen  (1371).  Land).  Urk.  II,  nr.  686;  B.  d.  Bicht.  5, 16  (H.) ;  verschlechtern, 
abe  wy  vorderste  können  (^IdZi^.  das.  abnutsen.  Si  quis  opidanus  •  .  dete- 
«r.  711;  so  we  aller  yordeMst  kon-  40  rioraverit,  quod  dicitur  vordorven, 
den  unde  mochten.  Brschw.  Öhr.  440,  vel  amiserit  equos  etc.  (1336).  Wi- 
Ahm.  4;  beschirmen  wedder  alle  ane-  gands  Ard^.  II,  345;  verlöre  he  perde, 
vechtere,  so  her  vorderste  kunne  vnde  de  eme  der  Stades  viande  afwunnen, 
möge.  Lehnr.  S.  368,  2.  de  eme  af  gesteken  efte  af  geschoten 

Terderf,  -dwf,  -derft,  n.  Verderben.  46  worden  yan  vnsen  vianden,   efte  de 
Dat   schal    em    sin  ein  ewich  vor-      he  janders  kennelike  yerderuede  .  . 
darf.    B.  V.  918;    gi  hebben  vf^en       de  zal  eme  de  stad  betalen  (1408). 
grote  moie  gehat  nmme  min    vor-       Fahne,  Dortm.  Urk.  II,  nr.  508. 
derf.  das.  2680;  he  besorghede  dat  yordervingOy   f.    Verwüstung.     In 

vordarf  der  stad.  Komer  168^ ;  unde  60  der  vordervynge  (des  Landes)  weren 

MItitliitilwJL  Waitttbnch.   y.  22 


VOBDEBITLIK  S88  V0RDIN6EIC 


86  in  deme  lande  bekümmert  etc.  dämmen.  Vmme  de  Ebnemywe  dna^ 
Komer  J811\> ;  weren  yele  stolter  stede  ket  den  suluen  (Schiedemämnem)^  dal 
na  to  Tordervinghe  (UtUergange)  ko-  me  ir kenne,  icht  dat  wes  schade  sj, 
men.  das.  älTh;  VerstMechterung^  Ab*  dat  me  de  Elmenowe  Yordiket,  dat 
nutaung.  Qui  in  campo  per  captivi-  5  me  des  willen  make,  den  dat  an- 
tatem  vel  per  deteriorationem,  que  rorende  sy  (1402).  Sudend.  9,  nr. 
ynlgariter  vordervinge  dicitur,  vel  167;  beschuldighe  we  se,  dat  se  w(^ 
amissionem  equornm  dampna  aliqua  delken  .  .  yppe  de  Elmenoftw  ghs- 
.  •  inciderit,  ille  habebit  emendam.  toghen  sind  .  .  vnd  hebbet  de  vor* 
Wigands  Arch.  II  345.  10  dyket  (1404).  das.  nr.  260. 

Yorderflik,  adj.  Verderben  bringend.  Yardin|;(e)9  (eu  dingen)  m.  Vertrof. 

desseTorderflikebosheitfarn^^O^^d;  De  Yerding  (pactum)  onde  frede  ii| 
auch  pass.  au  Gründe  geruhtet^  ver-  etc.  Ben.  17S ;  dede  meyster  ys,  de 
darben^  baufäUig.  y.  werden,  perire.  mach  eynn  arbeyt  Yordinghenn  Tund 
Ps.  9,  4  (H.) ;  (dat  gasthus)  als  dat  15  we0  de  meyster  also  vordinget,  schalli 
sere  vorkomen  nnde  Yorderflik  ghe-  he  denn  ludenn  gnth  mal^no  vnod 
wurden  was,  etc.  (1480).  Gassd.  Brem.  dem  Yordinghe  genoch  doenn  etc. 
^,  498 ;  V.  maken,  perdere.  vuer  ge-  Lab.  Z.  R.  462.  =  dingetaL  si  per 
schoten  hebn  en  N.  und  dat  Yorderff-  exactiones,  que  yordinghe  dicontiir, 
lieh  gemaket  vnd  Yorbrant.  Lacambi.  20  pecuniam  aliquam  acquisierint  etc. 
4.  nr.  188.  (1283).  Hans.  Urk.  II,  8.  128. 

Yorderweges ,  adv.  (fürder  des  Yordin^^en,  sd^w.  v.  (jeM  st.)  dmA 
Weges),  weiter,  unde  gebot  over  al  Vertrag  festsetzen,  bestimmen,  depao- 
den  hof  mit  Reinken  vorder  weges  tare.  Voc.  Engdh.  It  49  Vt  pt  me- 
(=z  weg)  to  gän.  R.  V.  2773;  alle  26  ster  H.  B.  vor  den  brotschame  to 
deren  mosten  eme  volgen  vorder-  buwende,  de  ome  verdinget  was  ^i5(^/ 
weges.  das.  überschr.  1, 34 ;  he  sande  Z.  f.  Niedere.  1871,  S.  143 ;  Holofemes 
se  erliken  vorderweges  wedder  na  sede  to  einer  schar:  Het  dat  volk 
hus.  Brem.  G.  Q.  109.  hir  alzo  schone  wyff,  Dat  schal  meo- 

YordeveU)  schw.  v.  refl.  sich  su  so  gen  joden  kosten  zin  lyff ;  De  vroa- 
einem  Diebe  machen,  Dieb  werden.  wen  wille  wy  alle  vordingen  (i.  «. 
Mannych  vorstelt  syk  vnde  vordeuet,  uns  bei  der  Unterwerfung  durch  etnes 
De  wol  bleue  vrome,  eyn  bedderue  Vertrag  ausliefern  laßen,  uns  »attf* 
man,  Wan  he  de  worpele  lete  stan.  bedingen^,)  Vnde  myt  vns  to  lande 
Josef,  V.  d.  7  Tods.  2462;  (vgl.  do-  s6  bringen.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  6906. 
belspyl  .  .  maket  manghen  man  to  —  Bes,  1,  (gerichtlich)  ein  Eigenthm 
deue,  de  wol  mochte  bliuen  eyn  vrom  zeitweilig  oder  für  immer  einem  as- 
man.   das.  2470).  dem  vertragsmäßig  iiberlaßen  dwrck 

Yordig(e),  Gedeihen,  Heil.  Dat  is  Verkauf,  Verpfändung,  Verpachtung, 
beide  vordig  unde  vorderf.  Sündenf  40  Vermietung  etc.  So  wor  en  man  ver- 
3596.  dinghet  ofte  verkoft  ofte   to  wedde- 

Yordi^^en,  st.  v.  gedeihen,  erwachsen.  scate  set  widerweghene  sin  erve  eneo 
dewyle  desze  handell  olth  vnnd  vor  manne,  ofte  se  twidrachtich  thar 
VII  edder  XXVIII  jar  Yordegen  umme  werdhen,  so  we  dhan  dhen 
(1531).  Wism.  Zeugeb.  f.  27;  über-  45  ersten  kop  edher  dhen  ersten  wedde- 
hinauswachsen.  Übertreffen?  dat  des  scat  tughen  mach,  dhe  scal  dhen  kop 
alle  manne  vorwunderde  . .  unde  vor-  edher  dhen  weddescat  beholdenCi^^/ 
deoh  alle  sine  Yorvaren  (im  Amte  Brem.  Stat.  105;  Big.  St.  R  p-  63; 
nemlich).  Komer  193c.  sve  ok  dem  anderen  sin  gut  vordin- 

YOrdiken,  schw.  v.  Mudeichen,  ein-  60  get  (Vor.  vorborget)  unde  lovet  it 


VORDINGEN  339  VORDOK 

ine  np  to  latene  vor  sineme  herren  vordingetalen,    schw.  v.    dingetal 

etc.  fi^.  /,  9^  2;  also  iuwe  borgher  nehmen^  brandschateen.  De  furste  kla- 
den  tej^eden  yerdinghed  (verpachten)  get,  wo  wi .  .  se  (de  lande)  geherded 
hefft,  und  de  genne,  de  den  teghe-  yndebrandyndeyordingetalet,al8odat 
den  dinghed  (gepachtet)  hadde  etc.  6  se  eme  sine  rechte  to  tiden  nicht  geuen 
BasMW.  ä.  jR.  405 ;  se  (de  buremester,  konden  (1447).  Dithm,  ürhb.  p,  56. 
i  t.  buwmester)  schallen  ok  de  wa-  yordinginge.     Geterum  si  domini 

gen  tor  atad  behnff  sulven  (dorch  see,  cum  ciuitatibus  inimicorum.  terras 
persöfdidi^  eder  dorch  eynen  anderen)  intrauerint  et  ibi  per  exactiones,  que 
vjnnen  ande  vordingen  (^mta^^^  umme  10  yordin  ginge  dicitur,  .  .  pecunia  fuerit 
redeliklon.  d^.^75;  eine  Äbfindungs-  conquisita  etc.  (1283).  Lüb.  ürk.  I, 
titmme  für  eitoas  bedingen.   Wan  men       402. 

dyt  yorgeschreven  (geraede)  yordyn-  yordingnisse,  f.  die  durch  Vertrag 

gen  let  .  .  so  behoert  syk  dyt  yoer  festgesetzte  Loskaufssumme.  Unde 
to  betaelen.  Cod.  trad.  Westf.  1, 192;  15  schynnede  dat  (stedeken)  myd  vor- 
dyt  upgetekende  gadt  (Nachlaß  e.  dingnisse.  Körner  222^;  vortmer  alle 
Hörigen)  sleet  men  ersten  by  syck  yordingnisse  de  scal  wesen  half  ynde 
sehen  over,  dat  men  wette,  wat  dat  half  (1342).  Lüb.  Urk.  IP^  nr.  734 ; 
maeken  wyU,  unde  men  besehet  se  vgl.  Hahn,  ürk.  2^  23. 
(die  Erben)  np  enen  dach  .  .  dat  se  20  yordob(b)elen,  schw.  v.  im  Würfd- 
komen  und  vordyngen  dat  gudt.  Mer  spiel  verlieren,  überh.  verspielen.  Ver- 
wao  se  beyde  yorstorven  synt,  de  döbelet  en  knecht  sines  heren  gut 
dat  er?e  .  .  annemet,  vordynget  dat  .  .  die  here  mach  it  wol  weder  vor- 
hele  gadt;  mer  is  erer  eyn  verstor-  deren  mit  rechte.  Bsp.  3^  6^  l;  unde 
Ten^  80  dele  wy  dat  gudt  etc.  das.  1,  25  we  vordobelde  mer  wen  he  by  sek 
193;  eine  Stadi^  Dorf  etc.  yordingen  hedde  an  redem  gelde  etc.  Uanov. 
\eißi:  durch  eine  vertragsmäßig  eu  St.  B.  322;  vordobelet  ok  erer  en 
aUende  Geldsumme  eine  Stadt  etc.  wat  oder  vorghift  he  wat,  den  sca- 
nm  Plünderung  loskaufen.  Das  vor-  den  ne  dorven  se  ok  nicht  liden. 
dingen  geschieht  sowd  von  Seiten  des  30  Gosl.  Stat.  10,  30;  alse  dicke  ein 
Siegers  als  durch  den  Besiegten,  vor-  vnser  borghere  wedder  eynen  anderen 
dinghede  dat  lant  vor  16000  lub.  vordobbelet  edder  vorweddet  boven  V 
mark.  Kamer  221^;  darna  toghen  se  seh.  also  mannich  punt  schal  he  ge- 
Tor  Herverde  unde  vordyngheden  dat  ven.  Brschtc.  ürhb.  p.  121  ;^  weret 
vor  13  dusent  ghulden.  LiU).  Chr.  2,  35  sake,  dat  jemant  zine  cledere  yor- 
108;  to  Tz.  hebbet  se  enen  hof  ghe-  dobelede,  de  schal  geuen  (als  Strafe) 
brant  vnde  rouet  vnde  den  anderen  ene  tunne  beres.  Monum.  Liv.  4,  320. 
Tordinghet  (1344).    Sudend.  II,  nr.  vordoden,  schw.  v.  ertödten.  Ik  byn 

SO;  were  ok,  dat  we  wat  vordinge-  ein  old  crank  man  ynde  myn  lycham 
den,  dat  scolde  vser  beyder  wesen  40  is  alrede  vordodet.  Seel.  Tr.  155;  de 
vnde  scolden  dat  like  delen  etc.  ("id^^/  doetsunde  vordodet  in  deme  myn- 
ias.  11^  nr.  311;  claghe,  dat  he  mort-  sehen  de  delaffticheit  disser  hillighen 
brant  hadde  ande  oc  lade  vordinget  meinschop.  N.  Bus  2^  19. 
hadde  laten  (1344).  Brem.  Stat.  244 ;  vordodinge,  f    Ertödtung ;  bUdl.  : 

se  hebben  geroyet  und  gebrent,  wat  45  vordodinge  und  vordilginge  aller  breve 
nicht  vordingen  kande.  fen.^Pi ;  daher       und  gerechticheit  (1520).  Z.  f.  S.  H. 
ÄerÄ.  laskaufen.   Gude  werk,   wultu       L.  Gesch.  11,  174. 
de  sele  vordingen,  Dine  gaue  mostu  vördök,   m.     Vortuch;    Schurzfell. 

(nmjüngskn  Gericht)  mede  bringen.       H.  Reimenschnider  is  mit  synem  vor- 
<Wf  y*  ä.  7  Tods.  V.  3394.  50  docke  stolt.    Soest.  Dan.  182. 

22» 


VORDOMELIK  340  VORDON 

vordomelik,  adj.  verdammungswert.  Verschwender.    Weret  ok  sake,  d&4 

YO  yeer  als  de  sunde  nicht  yerdome-  ere   man  bosziick  geraden  Tnd  eyij 

lick  en  synt.   Dial.  Greg.  259;    dat  vordomer  vnd  dorchlaet  were.  Ndi\ 

sacrament  entfangen  in  beiderlei  ge-  BecUsh.  f.  71.    Dcum  das  Fem.  vor^ 

stalt  were   vordomelik.    Hamb.  Chr.  5  domersche.     ene   vrouwe,    de   nichl 

488;    an    den    vordomptliken    stad  vnplichtichlicken   leuet    vnde    nichj 

(Stand)  wil  ick  nicht  meer.   Komer  eyne    yngeradene    vordomersche  is^ 

^^a.     Da£fu  adv.  vordomeliken.    dat  das.  f.  15K 

erbar  keyserdom  (Garoli  Magni),  dat  vordomiii^e,    f.    t    Ferdammung\ 

mit  so   manniges   hilgen   merteleres  lo  damnatio.  —  2.  Verwüstung.   Dessin 

dode    vordomeliken    bes wäret    was.  Aleff  regerde  dat  stiebte  yn  der  verj 

Korner  29^.  doeminge  III  iaer  (et  sie  in  hacdej 

Yordomen,  schw.  v.    atts.  dömian,  solacione  ecclesie  Monast.  gubema^ 

döman.    1.  verdammen,  verurtheüen.  vit).   Mänst.  Chr.  i,  133;   ward  dd 

To  deme  dode  Yordomen.  Zbrneri 75b;  15  gtad  Halle  Yorwustet  myth  twyerlcj^ 

dat  se  de  sake  ghewunnen  hadden  vordomynghe;  dat  greselike  Yure  etq 

unde  wo  ere  wedderpartye  vordomet  Komer  217^. 

weren.  das,  226^^;  dar  ward  do  Yor-  Yorddn,  unreg.  v.  1.  vertheüen.  Vnd 

domet  unde  Yorbannen  de  erredom  de  andern  ratsheren  yerdeiden  Yniet 

der  kettere.  das.  25^;  Magd.  Seh.  Chr.  20  sick  de  andern  pelegrime  in  ere  ga^ 

183,  1;  und  meinde  de  yan  Halle  to  leyen.  Kanteow  146.   —  2.  austhm 

Yordomen  und  in  des  koninges  achte  isur  Miete,  verheuern.     Dar  en  man 

to  bringen,    das.  366,  4;    dar  wart  sin   schep  vordoit    (Var.    vorhuret) 

Simonie  Yerdomet  und  Yerlovet.  das.  luden  Yude  etc.  Liib.  22.  314;  vnse 

'  I 

96,  9 ;  de  sik  hir  sines  states  be-  25  amet  heuet  yerdaen  Job.  ynses  amp- 
romet,  wo  mannich  sine  sele  darmede  tes  hus  teyn  iair  lanck,  des  sali  hej 
Yordomet.  Lüb.  Dodend.  v.  1640;  des  idder  jar  dar  van  geuen  II  jochem- 
(durch  Adams  Sünde)  sint  wy  nu  daler  (1548).  FcAne,  Dortm.  3, 2U; 
allerdinge  yordomet.  Sündenf.  36.  —  Ynde  de  ghewnnene  man  scal  deme 
2.  der  Verdammung  Preis  geben,  ver-  30  schipheren  sine  reyse  yöI  don,  vnde 
nickten,  vordomen  ycI  Yorteren,  con-  yor  sine  misdat,  dat  he  sik  twen 
sumere.  Voc.  Engelh.  Und  als  he  heren  Yordan  (im  Lüb.  R.  p.  -ioO: 
nycht  mer  en  hadde  yn  (ihnen)  koest  Yormedet)  heft,  so  scal  et  licghen 
und  solde  to  gevene,  und  dat  he  syn  an  dem  schipheren,  wedder  he  em 
landt  de  mer  Yordomede,  so  gaff  he  35  wot  gheuen  wil  eder  nicht  Yan  sineme 
etc.  Münst.  Chr,  1, 133;  ende,  honre,  lone  (1350).  Lüb.  Urk.  3,  nr.  W; 
gose,  der  hebbe  ik  (sagt  der  Fuchs)  acker  yordon  unde  Yorhfiren  (1508) 
yordomet  ane  mate.  Gerh.  v.  M.  101,  Bützow.  Ruhest.  6,  15;  überh.  tur 
135;  vnd  wat  mit  lyst  vnd  gewaldt  Benutzung  aus-  oder  weggAen.  Dat 
yan  geistliken  gflderen  gerapet  und  40  selve  goddeshus  van  Goslere  hevet 
geschrapet  wert,  dat  wart  van  den  ock  yeftehalve  hove  .  .  bestadet  vnde 
eruen  entweder  vorsISmet  vnd  y5r-  vordan  tv  liue  der  wedewen  hern 
domet.  Crryse,  L.  B.  Fr.  5.  Janes  etc.  (1290).  Z.  des  Harz-  7. 5, 

Yordomenisse,  f.  Verdammung,  bi  477.  —  3,  verthun,  aufbrauchen,  ver- 
der  ewigen  yordomenisse.  Korner  75d;  45  gehren.  Vnde  ynse  vanghene  hebbet 
aldus  so  saket  deme  mynschen  syne  bynnen  dissen  tyden  grot  yordan  rnde 
vordomenissze  van  sinen  egbenen  yori&r%i  (1372).  Sudend.  IV,  nr.  301; 
homodighen  willen.  Sp.  d.  Dogede  wes  gy  dar  auer  vordSt,  dat  wil  7k 
f.  46h,  wedder  gheuen.  Lüb.  Urh.  von  1409. 

YOrdomer,  m.    der  etwas  verthut,  60  —  sik  v.,  sich  selbst  das  Leben  nA- 


VORDOBPEREN      341       VORDRACH(T) 

«ai.  Of  een  man  ainneloes  weer,  de      recht  vnde  armode  nicht,  schal  men 
dch  selves  machte  yerdoen,  dat  aal-       vruchten.   Laiendodr.  f.  151c. 
men  den  negeste  vrenden  to  kennen  yordraeh(t),    (Oentis    wechselnd). 

geren,  datse  den  mensche  soe  bewa-  1.  Vertrag.  Desser  vordracht  wurden 
ren,  dat  he  niemant  schade  dede  noch  5  sie  alle  eens.  Brem.  G.  Q,  97;  wo 
sick  selves  Terdoe.  Richih.  277^  §  15.       sick  alle  desse  vordracht  heffit  van 

▼•riorperen,  schw.  v.  sik  v.,  ein  des  vorbundes  wegene.  das.  107;  den 
doiper  werden,  dorperheit  (ontucht,  breff  der  vordracht  sweren  to  hol- 
vaDsedicheit  Teuth.)  begehen^  sich  roh  dende.  Lüb.  Chr.  2,  257;  se  vorun- 
«.  mwmsiamdig  benehmen.  Weret  also,  10  werdeden  dat  vordracht  der  vrunt- 
i^i  di%  Tton^  (eines  testierenden  Man-  schop.  2  Maccdb.  13,  25  (H,);  do 
US)  sie  Tordorperde  ofte  vordorperet  makeden  se  einen  vordracht  Bothos 
hedde  bi  eres  mannes  leuende,  vnde  Chr,  e.  J.  1187;  wowol  vnse  erste 
^  deme  rade  wiüec  were,  so  steyt  vordracht  stundt  vp  900  m.  (1496). 
dit  an  dem  manae,  wat  he  ere  (im  15  FaJcks  Siaaisb.  Mag.  8,  315;  men 
Ttskanent)  gheuen  wille.  Big,  St.  B.  plecht  to  singende  dessen  sang :  Nicht 
p.  85;  Lab.  B.  p.  489;  Hamb,  B.  so  gud  wen  gud  vordrach,  des  men 
120,  16.  nicht  gebetert  werden  mach.    Laien- 

Ttrierreo,  schw*  v.  verdorren,  vor-  doär.  15To  (Seh.  184).  —  2.  das  Ver- 
dofren  gelik  der  nmmegeslagenen  blo-  ao  tragen,  Hingehenlaßen,  Gedtdd.  (Sue- 
men«  Lüb.  Dodend.  v.  1594.  ton :)  we  wol  spreyken  wel,  de  schal 

verAtmweil,  schw.  v.  verdauen,  se  sek  wol  vore  bedenken;  dat  is  dem 
(jange  dnven)  sint  gut  to  vordouwen.  wisen  echelik  (eigentlich,  eigen),  dat 
£.  Y.  3591 ;  na  dren  daghen  wakede  se  alle  tid  mit  vordracht  (vordacht  ?) 
de  broder  wedder  up,  do  he  den  25  spreyken.  Ecdes.  f.  172^;  welck  bro- 
(slap-)  draok  vordowet  hadde.  Lüb.  der  (in  dem  Kaland)  wervet  umme 
C&r.  2,  50.  —  Intrans.  weke  eygher  mer  brodere  boven  den  tall,  de  schal 
.  .  vordouwen  rynghe  (schnell).  B.  d.  it  beteren  mit  tween  guden  tunnen 
Arst.  f.  105.  beers  sunder  verdracht^'oAne  daß  man 

verieveiif  schw.  v.  betäuben.  Sine  ^0  die  Strafe  nachlaßen  kann,  ohne  Gnade), 
(äes  Sünders)  oren  sint  om  so  vor-  .  .  he  schal  dat  (Geld)  uthgeven  to 
doYsi,  dat  he  der  warheyd  nicht  dem  negesten  kalande  sunder  ver- 
boiren  kan.  Ecdes.  f.  146c;  Namelos  drach  (1334).  Westphal.  3,  560;  se 
schlug  den  resen  Myt  der  coluen  vp  scuUen  vorbracken  hebben  sunder 
sin  hovet  So  dat  de  rese  wart  vor-  S6  alle  vordracht  unde  gunst.  das.  570. 
dooet  Harteb.  255f^;  de  papen  wur-  vordrach(t)  hebben  i»t^66n.C^(;c.^  oder 
den  jo  halstarriger  und  vermetener.  van,  eines  Dinges  überhoben  sein,  ver- 
Danunme  hoef  de  gemene  ere  psalme  meiden.  Arbeit  der  lüde  is  menniger- 
de papen  tho  verdowen  etc.  Lüb.  leie,  van  der  sik  de  lüde  upholdet  an 
Beform.  p.  28;  vnde  hebben  gelueth  40  deme  leuende  vnde  dat  men  van 
(neläuiet)  sunder  underlät,  vp  datze       nottroft  des  leuendes  nicht  mach  vor- 

•  .  de  Inede  vordouen  mochten  etc.  drach  hebben.  Summa  Joh.  f.  16^; 
^Hjjp.  to  (Hdersum  f.  6.  Pylatus  sach,   dat  he  des  neyn  vor- 

▼•rdavekeSy  schw.  v.  verdauten,  dracht  hebben  künde,  he  muste  ene 
Aiickn  einsetzen,  wile  de  behrdreger  45  richten.  Bavenst.  f.  97c ;  dar  wy  vse 

•  .  ock  de  sehetonnen  vordoueket  etc.  ewighe  vorderf  mede  wereden,  dar  vs 
(Ordn.  d.  in  Tagdohn  Arbeitenden.  vse  veddere  to  brochte,  des  wy  doch 
^^  J.)  gheme  vord  räch  hedden  g]iehAt(  1375). 

Terdraelieii,  f.  Geduld.  Vordracheyt  Lüb.  ürk.  4,  nr.  254 ;  de  bischop  de 
ii  doged  .  .  We  vordraghen  kan  vn-  50  wighede  one  (Heinr.  L),  dat  entfenck 


VORDRACHTBREF      342       VORDRAOEN 

he  otmodichliken,  wente  he  hadde  ertragen.  De  quaden  geiste,  de  he 
des  gerne  vordrach  gehat.  Bothos  beneven  eme  swarlike  vordroch.  IHoi, 
Chr.  f.  51;  were,  dat  my  des  nicht  Greg.  245;  de  hilligen  manshebben 
wederyore  bynnen  desser  tyd,  so  verdregen  nnde  verwonnen  de  läge 
moste  ek  dat  klaghen,  wor  ik  dat  6  des  vyandes.  das.  20^ ;  se  en  moch- 
mocbte,  des  ek  doch  leuer  vordrach  ten  nicht  desse  not  yordragen.  JS.  F. 
hedde  (1396).  Sudend.  8,  nr.  101;  1641;  alsus  woldesta  dorch  got  nouwe 
dat  he  des  gherne  vordrach  bedde,  ein  wort  vordregen.  Der  Tod  g.  Stu- 
icht  he  des  ane  ghewalt  vmmeghang  dent  Lab.  Dodend.  v.  957.  —  S.ver- 
hebben  konde  (1396).  das.  8,  S..  175 ^  lo  tragen^  versöhnen.  He  yerdroch  dat 
11;  merke  nu  een  iewelic  wys  mensche,  capittel  unde  stad  Monster  der  ge- 
dat  he  harde  dwaes  were,  de  ere  (der  fenckniss  (in  Betreff  der  G.)  mit 
Passion)  nutticheit  stedelike  over-  broder  Job.  y.  Aken,  den  de  Stadt 
dachte  unde  van  er  verdrach  wolde  gefangen  hadde.  Münst.  CSir.  1^345; 
hebben.  Horol,  134^;  mach  ik  des  15  dat  wart  yordregen  (concordatnm  est), 
nicht  hebben  yerdrach?  R.  V.4428.  Chr.  Sd.  284^  5;  de  weddeheren  de 
—  yordrach  wesen  =  yordragen  we-  yerdreghen  de  schomaker  vnde  de 
sen,  überhohen  sein.  Se  sochten  rouwe-  glasenmaker  in  ynmschapen  alsehir 
stede,  dar  se  yordrach  wesen  moch-  na  geschreyen  steit.  Lab.  Z.  B.  213; 
ten  alsodaner  yorvolginge.  Chr.  d.  20  gew.  refl.  einen  Vertrag  schließen,  eins 
norddb.  8.  41;  (wor  syk  dat  also  werden.  Vnde  yerdroghen  sikheme- 
boren  mach)  Des  wolden  de  olden  liken,  dat  etc.  Brem.  G.  Q.  83;  Si- 
nicht  wesen  yordrach,  An  kindere  bet  yerdrooch  sik  mit  den  hovetlingen 
telen  ere  hopene  lach.  Josef,  V.  d.  7  ener  groten  schattinge  (über  eine  SA.). 
Tods.  V.  5752.  25  das.  145 ;  dar  wart  sik  des  yerdra- 

yordrachtbref,  n».  VertragsurJcunde.  gen,  dat  men  etc.  Magd.  S{h.  Chr. 
Wer  et  ok,  dat  in  yortiden  jennige  374 j  3;  künden  de  yere  (vier)  nk 
yordrachtbreue  gegeuen  weren  twi-  des  nicht  yerdregen,  so  scolden  se 
sehen  etc.  Brschw.   UrJeb.  1,  229,  38.       sik  des  yordreghen  an  enen  ouermaii, 

yordragen,  -dregen,  st.  v.  1.  weg-  so  de  dat  70  scheden  scal  (1402).  Sii- 
tragen,  war  de  hof  nicht  betunet  is,  dend.  9,  nr.  145.  Auch  nicht  nfl.,  eis 
dar  werd  de  yrucht  des  hoyes  yor-  intrans.,  in  demselben  Sinne.  Des  yer- 
draghen  (diripietur).  Ecdes.  f.  209^  drooch  de  rad  mit  dem  kopmanne 
(Sir.  36, 27) ;  bei  Seite,  in  eine  falsche  enes  mogheUken  scotes.  Brem.  G.  Q. 
Richtung  tragen.  He  hadde  enen  35  105 ;  wes  (worüber)  se  dar  vordregfaet 
sone,  den  yordroch  sin  ross  (trug  ynde  wat  men  dar  lonet,  dat  schal 
falsch,  vom  rechten  Wege  ab),  dat  he  men  stede  holden.  Wigands  Äreh.  II, 
euer  reth  enen  sone  ener  wedewe.  10;  konde  men  aner  dar  rechtes  nicht 
Lüb.Passionalf.80^;  ofte  eyn  schuwe  yordreghen,  so  etc.  das.  11^  27;  tu 
perd,  dar  eyner  yp  sete  .  .  ynd  yor-  40  sinen  (Gottes)  worden  heuet  mjne 
druge  en  ane  synen  dank  .  .  ynd  zele  yordraghen.  0GB.  C.  41.  —  4.  ver- 
tredde  eynen  mynschen  tu  dode  etc.  tragen,  einem  etwas  hingthen  laßen, 
Fidic.  1,  160;  bildl.  verschieben,  ver-  nwchsehen,  übersehen,  verschonen,  fm- 
zögern,  proferre.  Vnd  de  marggrafe  machen.  Mit  Dat.  d.  P.  Eyn  iowe- 
handelde  ock  so  (es  ist  von  e.  Ver-  45  lick  yangende  creature  dat  yordrecht 
gleich  die  Rede),  wowol  he  sick  sehr  sinem  gheslechte,  yihgenamen  de 
flitich  darby  togede  (zeigte),  dat  id  sperber,  de  yordrecht  sinen  gelyken 
em  leuer  was,  dat  de  sake  nicht  yer-  nicht.  De  7  Dodsunde  f.  20^;  uBde 
dragen  wurt,  men  yerdragen.  Kantzow  hedde  eme  in  dem  burte  (Bukurt, 
f.  206.  —  2.  bis  ans  Ende  tragen,  60  Turnier)  gherne  dan  welke  smaheit 


TORDRAGEN  343  '  VOBDBEOER 

D0  grere    eme  Tordroch  des  enen      sprake.    das.  11^  21;   se  beden  en, 
dighes;     des    anderon   daghes    etc.       dat  he  en  verdroge   der  ansprake. 


.  dr.  J,  HO;  Got  de  en  hefft  Leibn.  3^  180;  settet  dy  dyn  bichti- 
Bicht  Tordreghen  syneme  eynighen  ger  to  vele  eder  vnredelike  böte,  de 
hnen  sone,  sunder  etc.  F.  h.  Hieron.  5  da  nicht  macht  Yolbringen,  so  bydde 
Le.  64;  die  Person  oder  Sache  im  on,  dat  he  dys  yordrege  edder  wan- 
Accus,  were  dat  ock  also,  dat  he  dele.  JEngeth.  6%r.  f.  417b;  wannere 
velken  yordreghen  (Var.  beschonen)  dat  men  nicht  buwet,  so  wille  wi  si 
wolde  dorch  vmntschop  efte  dorch  von  disser  kost  und  von  anderen 
kae.  Lub.  R.  606;  hyr  umme  YOr-  10  alleme  arbeit  verdragen  (1267).  lAvl, 
drech  de  wanderwerke.  Römer  77c ;  Urk.  nr.  405;  in  der  erne  schalle 
dar  Tmme  wrake  ouer  se  Tel,  Dat  se  wy  ere  (der  Klöster)  wagene  hove- 
godes  weder  Yorsloch,  De  de  gyricheit  denstes  verdragen  (ihre  Wagen  mit 
Tordrodi,  Wol  vefbeyn  handert  in  Hofdienst  verspanen  (1392),  Liintb. 
«Der  Stande.  Josef,  F.  d.  7  Tods.  v.  15  IJrh.  XV,  S.  146.  —  Bei  gleiehlauten' 
7091;  mit  Angabe  der  Sache  (womit  dem  Dativ  u.  Accus.  UMt  natürlich 
nun  verschont^  im  Oenet.  oder  van,  die  Canstruäion  unentschieden.  Weret 
9ier  auch  im  Accus.;  die  Person  dabei  auer,  dat  wi  en  vppe  de  greuen  van 
im  Dat.  oder  Accus,  ynde  (Christus)  der  Heye  mid  eren  nicht  en  mochten 
bad  synen  vader,  dat  he  em  der  pyne  ^  behulpe  wesen  .  .  so  scolden  ts  desse 
Tordroge.  Baoenst.  93c;  eme  der  ede  yorbenomeden  yorsten  yan  Laneb. 
Terdragen.  Bichtst.  Lehnr.  c.  29,  §  9;  vppe  se  holpe  yerdreghen  (d.  h.  uns 
Doch  io  ap  dat  lateste  nam  he  de  im  Kampfe  gegen  sie  neutral  sein 
bede  (dat  he  en  des  —  die  Huldigung  laßen)  (1349).  Sudend.  II,  nr.  301 ; 
—  vordroghe)  gutliken  to  sik  nnde  26  yppe  dene  scolde  he  my  halpe  yor- 
Tordroch  eme  de  haldinghe.  Lub.  Chr.  draghen  (1364).  das.  nr.  470;  be- 
i,  234;  de  ridder  beschermen  dat  lachendes  se  di  (Christum)  nicht  yor- 
gemeyne  gai,  daramme  yordrecht  drugen  (verschonten  dich  nicht  mit 
men  em  ock  gemeiner  gaae  (^iSKettern^.  Verlachen).  Parad.  97b.  9;  dat  ick 
S$p.  U,  26  Ol. ;  des  geloaedes  vor-  80  dyn  ammet  enen  yuweliken  solde  be- 
dnge  wi  en  ynd  gheaen  dat  gentz-  uelen  to  oefenen  syn  lyt  ynde  dy  yer- 
leken  qwil  Cod.  Brdb.  /,  21,  268;  draghen  dynen  denst.  Ld)en  d.  h. 
it  licht  in  deme  rade,  dat  men  se  Frana.  f.  20.  —  Part,  yordragen  sin, 
(die  SU  einer  Heise  aufgeforderten  überhoben  sein.  He  yrachtede,  dat  et 
Balkwiänner)  der  reise  yordreghe.  85  em  to  swar  solde  sien  to  doen  ynde 
Lib.  R  272;  dat  weten  se  salyen  haddes  gherne  verdragen  gheweset. 
vol,  dat  he  se  anghemakes  ande  vor-  das.  f.  4;  ok  werden  entschaldighet 
denes  nicht  en  wolde  verdraghen  der  heren  boden  vnde  loper,  off  se 
bebben  (1376).  Sudend.  V,  nr.  86;  des  nicht  vordreghen  sin,  se  mögen 
n^e  (dar  Angeklagte)  hopet,  de  go-  40  lopen  an  den  hillighen  daghen.  Summa 
greae  scole  en  der  anklaghe  ledigh      Joh.  f  17. 

Uten  vnde   vordreghen  van  eghen-  virdregen,   st.  v.    vortragen,  auf- 

schap  wegene.  Dar  wart  vp  ghedelet  weisen,  vnde  is,  dat  er  ienech  rechte 
Tor  en  recht :  mochte  he  betnghen  mate  heaet  vnde  de  nicht  vnl  yore 
de  TOFBcreoenen  stacke  .  .  men  scolde  45  ne  dreghet  (dem  Käufer  vorbringt), 
^e  van  rechte  vordreghen  [der]  an-  dat  sclud  he  betören  mit  eneme  hal- 
dage.  Wigands  Arch.  II,  18;  vnde  aen  punde.  Lüb.  B.  311. 
hat  dar  enes  ordels  vmme,  wer  (ob)  verdreger,  m.  der  etwas  hingehen 

oeD  dat  yan  rechte  van  er  nemen       läßt,   na^ksichtig  ist.    De   vordreger 
nochte  vnde  verdref^n  se  der  an-  60  is  beter  den  eyn  stalboldich  man,  de 


VORDREGINGE       344       VOBDBETER 

vordraghen  nicht  en  kan,  Laiendoetr.      yn  dede,  de  ghenck  he  leaer  der. 
f,  152^,  Leben  d.  h.  lims.  6^;  syn  Yordret, 

yerdreginge,  f.  Vereinigung.  Ouer-  dat  eme  de  Lnbeschen  deden.  Kamer 
eynegunge  vnd  yordregynge.  Man.  159^;  unde  erkanden,  dat  mne  bor- 
Liv.  4y  230;  eyndracht  vnd  yordre-  5  gere  vele  vordreites  hadden  nmme 
gunge,   das.  231.  de  molen,  so  dat  den  luden  nngat* 

vordreneen,  st.  v.  bedrängen,  uppe  liken  schach  np  den  molen.  Magd. 
dat  de  nicht  beswert  edder  vordrun-  Seh.  Chr.  376^  S;  dit  dede  B.  äne 
gen,  sunder  vorheget  werden.  Oött.  alle  Tordrdt,  sehr  gem^  R.  V.  1609; 
Urh.  11^  nr.  357.  10  dat  ik  wif  unde  kmdere  su8  lete  in 

Yordrenken,  sehw.  v.  1.  tränken.  anxte  unde  in  Yordrete.  das.  1346; 
Yordrenke  mek  mid  dem  drancke  toch  dar  wedder  mede  snnder  alle 
diner  hilligen  upstandinge.  0GB.  B.  Yordreth  (ungehindert)  in  Holland. 
112;  ik  mane  dek  der  vroude,  dar  Kamer  92f^;  unde  wunnen  de  stad 
du  dine  leyen  moder  mede  Yordren-  i6  sunder  grote  were  unde  Yordret.  das. 
ckedest  unde  so  sere  Yordrunken  114^ ;  dede  ok  deme  gantzen  lichanune 
werst  yan  froude.  das.  128;  ik  byn  neu  yordret  (Schaden),  das.  184c ;  dar 
ok  eyn  sake  der  leye  unde  der  so-  wart  na  grot  erlege  unde  Yordreth 
ticheyt,  dar  du  (Christus)  ane  Yor-  af  in  deme  konnynckryke.  das.  37^; 
drenket  werest,  also  sere  dat  etc.  20  do  dat  YOrdreth  (e.  Aufstand  der 
das.  —  2.  trunken  machen,  alle  dat  Bürger  gegen  den  Bath)  Yornam  bi- 
Yordrenken  (inebriare)  mach  (soU  der  schpp  etc.  das.  240b ;  ymme  Yordret 
Nasiräer  mMen).  4  Mos.  6^  2;  1  Sam.  ynde  twydracht,  dat  se  hebben  ge- 
2,  15  (H.).  —  3.  ertränken.  Dat  wa-  hat  etc.  (Hd.  Urk.v.  1418;  rode  were^ 
ter  Yordranckte  Ycle  lüde.  Bothos  25  dat  sik  dar  we  an  toghe  Ynde  wolde  de 
Chr.  s.  J.  1187;  ock  so  Yordrenckede  ersten  dar  af  dryyen  mit  weide  ynde 
it  yele  komes  uppe  deme  yelde.  Kor-  mit  yordrete,  in  den  weldener  ynde 
ner  88ä;  myt  dotslage,  yordrenkende  in  den  yordreter  hebbet  de  rad  3 
unde  Yorbemende.  das.  43e;  do  sloth  punt  brokes.  Lab.  Z.  JB.  JX2. 
dat  mer  tohope  ynde  Yordrenkede  al  so  YOrdreten,  st.  v.  verdrießen^  atte- 
dat  Yolk  (Pharaos).  ErU.  d.  Hohenl.  diari,  fastidiari.  Voe.  Engdh.  Myner 
f.  75b;  sik  sulyen.  B.  V.  770.  —  sele  Yordrut  mynes  leyens.  Br.  d. 
Intrans.  (=  yordrinken)  ertrinken.  Eus.  41^ ;  myner  seile  Yordreytet  my- 
A.  1412  was  hoge  floet  .  .  ynde  dar  nes  leyens.  das.  54;  er  Yerdmtlenk 
vordrenkeden  yele  minschen  unde  ye.  35  to  regiren.  (%r.  d.  narddb.  S.p.ll2; 
Hanib.  Chr.  245.  des  yordret  dem  cardinal.  L^bn.  3, 

YordrepentUky  adj.  vortrefflich^  aus-  212;  dut  yordrot  dem  marggreve. 
gezeichnet.  In  broderlyker  leue  dedich,  das.  3^  322;  dat  Yordroth  der  men- 
ynd  inn  allem  guden  Yordrepentlyck.  heit.  Lab.  Ohr.  1,  174;  war  ymme 
Bost.  Bedtb.  f.  3S^;  in  guden  wer-  40  heuet  dy  nicht  yerdrotten  ene  to  ne- 
ken  YÖrdrepelick.   das.  409^.  mene?  Br.  d.  Eus.  54;   wi  mögen 

YOrdrSt,  n.  Verdruß^  aber  nicht  Koß  nicht  yordroten  sin«  B.  V.  1561;  gode 
die  subj.  Empfindung  (Ärger)  beßdch-  to  denen  dat  was  di  yordroten  gans 
nend^  sondern  audi  cbf.  Sache,  Hand-  sere.  Lüb.  Dodend.  v.  265;  gader 
lung,  die  Verdruß  erregt,  Noth,  Ein-  45  werke  leten  se  sik  nicht  Yordreten. 
demis,  bes.  Streit  (vgl.  Unwillen,  anxt).      das.  869. 

Se  yrouwede  syk,  dat  yan  er  geno-  yordreter,  m.   der  Verdruß,  Näh, 

men  was  dat  yordret  der  ynyrucht-  Streit  erregt,  Unruhestifter.  He  wart 
barycheit.  Lub.  Bassional  f.  123c ;  ein  yordreter  unde  bedroYer  des  gan- 
de  Straten,  daer  me  em  dat  yerdreet  60  zen  landes.  Leibn.  3^  217;  wen  men 


YOBDRETIGHErr      345       YORDROTEN 

dat  80  nicht  storde,  so  worden  so-  3j  507;  mit  pers.  Obj.  jem.  eine  Gdd- 
dtoe  yordreiter  bir  in  gesterket.  Jfo^d.  strafe  auflegen^  die  vertrunken  tvird. 
Sek  Chr.  371^  26;  en  borger  was  We  waken  sal,  kumpt  de  nycbt  tyt- 
u  der  stad,  Heine  Brandes  genomet,  like  genoech  .  .  so  moegen  oen  de 
dii  was  en  vordreter  nnde  makede  6  ander  wekere  verdrinken  vp  veir  kan- 
Tde  imyredes.  LSb.  Chr.  3,  477;  be  nen  bieres.  Wigand^  l.l.;  welcke  mar- 
es  Tolgede  overst  nicht  na  deme  va-  kenoten,  den  de  scharman  tbo  spreckt, 
iat  in  dogeden  •  .  sonder  he  wart  de  solve  mott  mit  en  riden  •  .  nnde 
en  Tordreter  des  gantzen  landes.  belpen  en  penden  .  .  welcke  marck- 
Komer  61d.  10  genote  des  weigerde,  den  mach  men 

Ttrtretielieit  =  vordrSt.  taedium.  vordrinken  up  ses  penninge  (1339). 
ft.  m,  28  (H.).  KiniU.  5,  382. 

TN^tlik,  adj.  Verdruß  erregend.  yordrfsten,    -drlsti^en,    schw.    v. 

Dat  Tel  to  lank  vnd  vordretlik  were  dreist^  hühn  machen,  na  deme  stride 
to  schrinende  etc.  Paseional  f.  17.  16  worden  de  Thnrken  yordristet.  Kor- 
AiffM  ado.  Yordretliken.  Wend  de  ner  219c;  refl.  dreist^  hühn  werden. 
bpman  verdretelken  lyden  moed.  Were  idt  sacke,  dat  sick  jennig  raht 
hu$.4i6l.   Urh.  S.  lOlK  in    nadagen    wolde    vordristen    und 

nrirStim  =  vordrStlik.  Dat  ja-  dusse  articul  nicht  achten  etc.  Dithm. 
ver  werdicheit  alto  lang  vnde  vor-  20  B.  Q.  p.  210;  in  korter  tith  darna 
dretsam  to  scrynende  were.  Styffe^  hebben  de  Wildeshusischen  sik  vor- 
Bürag  11^  288.  dristiget  vnd  sinth  vor  Oldenb.   ge- 

Ttrbfif  (-dref),  umgesetzt  für  vor-      kamen.    Cid.  C^ronikens.  II,  278. 
derf  (-dorf).    Unde  werdet  dar  swar-  Tordriven,  st.  v.  1.  vertreiben.  Des 

fike  inne  (im  Gefängnisse)  holden  25  sulven  jares  vordreif  de  keiser  Beren- 
Qfide  TTOchtet  ore  vordref  lyves  nnde  garium  van  Italien.  Magd.  Seh.  Chr. 
ghudes  (1372).  Lüneb.  Urh.  II,  nr.  49,  11;  eyn  grot  lecht  yordreff  de 
739;  Tordrof  lyres.  das.  nr.  713.  dnstemisse  der  nacht.  Dial.  Gr.  174h; 

Tirdriiken»  st.  v.  1.  intrans.  er-  R.'s  yrunde  de  nacht  dar  bleren,  np 
trinken,  hadde  gar  schyr  (wäre  fast)  80  dat  se  Reinken  de  sorge  vordreven. 
^ordrancken.  K&mer  71ä;  unde,  do  R.  V.  6188.  —  2.  Zeit  hinbringen. 
Ite  (der  Schnee)  smalt,  Yordruncken  darinne  (in  den  blomen)  wil  ik  de 
Tde  lande,  das.  67ä.  —  2.  tränken,  nacht  vordriyen.  lUs  u.  Bl.  v.  1098. 
trwßüun  madien.  Wultu  enen  yordryn-  Yordrift,  f.  Vertreibung.  Desse  yor- 

ken,  dat  he  sat  werde  .  .  nym  4  86  drift  sakede  yan  eneme  groten  he- 
l^me  kelrehalses ;  ynde  gif  dat  ene  kede  •  .  desse  yordrift  ynde  orloch, 
ethen  ror  kmde;  de  Yordrinket  sik  dat  daryan  quam,  dede  der  stad  so 
siinder  twynel;  men  gif  em  yo  nicht  groten  scaden  etc.  Brem.  G.  Q.  84. 
D^er,  he  moste   anders  so   langhe  Yordrogen,  schw.  v.    vertrocknen. 

drinken,  dat  he  börste.  Geth.  Arsneib.  40  Dit  jar  was  so  droge,  dat  ichteswelke 
f.  6S^^  21;  wente  in  der  Yornacht  watere  yordrogeden.  Magd.  Sdi.  Chr. 
Indden  se  sick  yordmnken  in  deme  68,  23;  dat  selye  dut  die  agang,  of 
hejdeDschen  wine.  Körner  22^.  —  he  yerdroget.  Ssp.  II,  56,  3;  yor- 
^*  vertrinken,  de  sal  ghebroken  heb-  droghede  de  bome  des  slotes,  JEbr- 
l>eD  yeir  bntken   (e.  kleine  Münze).  45  114^. 

De  moegben   se   yn   den   klnchten,  YOrdroginge,  f.  Vertrocknung.  sie- 

i^er  se  ynne  hoeren,    half  yerdrin-       catio.  Esech.  26,  5  (H.). 
ken.  Wigands  Arch.  3,  32;  desulye  Yordroten,   adj.    verdrießlich,  ver- 

lialre  mark  yordmnken  de  yryen  droßen,  widerwillig.  Het  is  yerdroten 
nnde  de  inkomene  lüde  (1387).  Kindl.  60  (macht  Verdruß)  lief  to  hebben,  dat 


VORDROTENHEIT              346  VORDULDIGHEIT 

niemant  en  beualt   (gefSOt).    Edite  handes  hoff  sick  do  meniiigerlei  arc| 

l^aet  f.  10;  welk  de  dar  brockhaf-  .  .  in  der  vordmckinge  der  beslechj 

tich  wert  und  gebut  he  sik  to  be-  tedenn  ynd  der  riken  lade  eto.  Bast 

teringe,   so  scholen  de  brodere  eme  Chr.  ISlO-^d^  8.  29, 

behulpelik  sin.   Is  he  over  vordroten,  5      YOrdriuikeBy  adj.    bdrunken.    £^ 

80  betere  be  twe  penninge  vor  ein  dachte,     dat    se    vordronken   wer^ 


(1400).  lAvl  Urh.  nr.  1519,  39.  Mersd.  B.  d.  Kön.  2;  en  Tordronke^ 

YOrdrotenheity  f.  Verdroßenheit.  wif  is  grot  torn  (midier  ebriosa  iri 
Vnde  sues  nu  myt  vordrotenheit  vor-  magna).  Sir.  26,  U  (LarA.  2,  81j\ 
wnnnen  geuen  sik  de  yan  Hamborg  10  he  dede  dat  in  vordrunkener  wisej 
(die  kräftigen  Widerstand  geleistet  Sed.  Tr.  164;  and  sprak  em  hosi 
hatten)  dem  greuen.    Lerbeck  §  108.       word   in   sinen    vordrankenen  mod^ 

Yordrdtsam,  adj,  verdroßen  u.  ver-  (1407).  Lid.  Urk.  nr.  1720;  derai 
drießlich.  He  (der  Teufel)  gift  dy  in  manne  künden  nicht  stören  dem 
vele  quader  danken,  dat  he  dy  make  16  Yordrunkenen  volke.  Lüb.  Gmt.  1 174 
Yordrotsam  ynde  gruwende.  Navclg.  2,  600 ;  myne  wort  de  sint  nicht  vor 
3,  7;  Dat  Yns  szere  voredrotsam  dranken,  alse  gy  meynen.  Baioensl^. 
Ynde  myszhegelik  is  ("1^78/  Old.  Urk.;      f^  1339^. 

in  dessen  jare  sindt  groisse  über-  Yordrankeniekeit,  f.  BetrunkenheU. 

zoege  in  diesen  stiffte  gewesen,  die  30  in  syme  hastenmode  efte  in  yerdnu^ 
zu  lanck  und  zu  Yerdrotsam  weren  kenicheyt.  SeibertB  Urk.  765,  Aim\ 
zu  schreiben.   Münst.  Chr.  3,  122.         523. 

Yordrdtsamheit,  f.  Verdroßenheit.  Yerdnchtieh,  adj.  umsiehiig,  Uu^ 
Hath  der  werlde  telen  se  Ynde  Yor-  (prudens).  dat  gi  danne  mit  jawe^ 
drotsamheit.  Navölg.  III,  82.  25  vorduchtiger    wisheit    dar   also  Yor 

YOrdrowe,  f.   vorhergegangene  Dro-      tasten  und  wesen   willen,    dat  etc.! 
hung.    Nen  man  kan  deme  anderen      (1402).  Livl.  Urk.  nr.  1602,  48. 
Yorsate  tagen,  sunder  he  könne  vor-  Yordnldeliken,  adv.  geduddig.   Hei 

drowe  tugen  mit  besetenen  borgeren.  entfenck  Yorduldelike  den  scadea 
Lab.  B.  288,  Anm,  18.  SO  Dial.  Qr.  129\ 

ywiivxLtk^  BednkMheit,  Traurigkeit.  Yordniden,  schw.  v.    erdulden,  er- 

Maria  was  in  groten  Yordrucke  und  tragen.  Alle  eleikiente  entsetteden  sjck 
lidende  den  dach  lanck  vmme  er  unde  konden  nycht  Yordolden  dynen 
leYe  kynt.  Brem.  lib.  pr.  98\  unschuldigen  dodt.    Brem.  OB.  (nr. 

Yordrneken,  schw.  v.    1.  nieder-,  86  26)  f.  83^;  de  mechtighe  kan  okea 
unterdrücken.   . .  yp  dat  de  gene,  de       dene  word  nicht  yordolden.   Beda. 
sick  Yerheuen  tegen  de  gebode  der      fol.  40^ ;  unde  yordolden  dat  laoghe. 
waerheyt,  yernedert  ynde  yerdrucket       Komer  150^. 
mögen  werden.   Diai.  Gr.  186b;  so  YOrdoldicb)  adj.  geduldig.  De  yer- 

ooermodich,  dat  hie  .  .  syne  ymme-  40  duldige  mensche  is  starok  yn  den  g^ 
säten    yordrucket    ynde    Yorderuet.       mode.  Br.  d.  Eus.  24;  he  was  euer 
Brem.  G.  Q.  65;    ik  yril  ju  helpen       all  so  yerduldich  in  alle  synen  Ijden. 
. .  unde  wil  ju  nicht  laten  Yordrucken.       Freckenh.  Leg.  58. 
B.  V.  4142;  ok  mach  me  darmede  Yordoldieheit,  f.    Geduld,    in  den 

(mit  dieser  Chronik)  trurent  unde  46  wederstote  heilt  he  altyd  verdol- 
sorghe  yordruken.  IM.  Chr.  1,  3.  —  dyoheit.  Diai.  Gr.  229 ;  de  stardieit 
2.  durchhringen.  Yorteren  unde  Yor-  is  angeknuppet  der  Ycrdoldicbeit . . 
drucken  dat  sure  arbeit  der  ander-  Yerduldicheit  is  eyn  zeil,  warmede 
säten.  Gl.  eu  B.  V.  2,  7.  ynse    schip   sekerliken  Yart  in  den 

Yordrmckinge,  f.  Bedrückung.  Tho  60  böigen  desser  werlt  Br.  d.  Eus.  M. 


VOBDÜLDIGHLIEEN  347  YORDWELEN 

Twilllieklikra,  aäo.  geduldig,  de  kinder  unde  sint  vordapet  in  schul- 
here  vorbeydet  nicht  yorduldichliken.  den.  Lüb,  B.  575.  Überschr.;  worden 
2  Maceab.  0,  14 ;  kan  he  sik  Yordul*  sine  oren  so  Yorvullet  unde  vordupet 
dicUiken  liden  in  der  tyd  der  be-  in  vrouden.  Korner  32h. 
korioge,  dat  is  ein  hopen  grotes  vort-  5  vordnren,  schw.  v.  i«  theurer  ma- 
ganges.    Navölg.  /,  13.  chen.    wo  he  dat  zolt  des  market- 

Ttrdvllent  schw.  v.  wm  Sinnen  dages  seid,  also  scal  he  dat  de  we- 
irw^en,  infatnare.  Desse  valsche  ken  over  gheyen  und  en  schon  (sötten) 
bedreginge  bedroch  unde  vorduUede  dat  usen  borgheren  anders  nicht  yer- 
ser  de  mynschen.  Pass.  Chr.  226;  10  duren.  Eanov.  8t,  JR.  531.  —  2.  un- 
ik  bidde  dy,  here,  verduUe  den  rad  pers.  theuer  werden^  =  selten  werden? 
Achitophels.  2  Sam.  15^  31  (L.)  (Luth. :  vgl.  mhd.  (be)tiuren.  Wor  is  de  brei- 
moAe  jsur  Narrheit).  —  Intrans.  von  del  (Zaum)  nu  vorgult?  (sagt  der 
Smnen  kommen,  an  beyden  syden  se  Esel  aum  herahgehommenen^  stölsen 
pnz  TorduUen.  Josefe  V.  d.  7  Tods.  15  Pferde)  wor  is  de  sadel  vorlasurt? 
r.  1165.  Nu  ju  des  tomes  is  vorduret  (z=.  t^er- 

nfiMiii  (f.  und)  n.  Oedtdd.  (vnser  gangen  ist?),  nu  ju  de  lamen  lede 
gnediges  begeren)  dat  gy  mith  vns  turet,  nu  is  der  stoltheit  ju  gesturet. 
ein  gütliches  yerdult  eine  geringe  Oerh.  v.  M.  59,  64. 
tjt  dragen  (1532).  Nies.  Beitr.  i,  20  yordusteren,  schw.  v.  verdüstern. 
M;  se  bat  gode  ymme  verdult.  Mine  sunne  is  Tordustert.  Br.  d.  Bus. 
Freckenh.  Leg.  47 ;  so  en  is  my  neyn  54;  de  dach  wert  vordfisteren  ouer 
beter  artsedie  wen  vordult.  Navölg.  se  (obtenebrabitur),  Micha  d,  6.  H. 
Uf  9.  yordntten,  schw.  v.   verdutet,  ver- 

T«rdnBpeii=yordempen,  ersticken.  25  urirrt,  besinnungslos  machen.  Also  eine 
»ffocare.  Voe.  Engdh.    (Der  Baths-      vorduttede  ylege,  dede  nycht  en  weet, 
Rsckmeister  sott  im  Winter  Waken      wor  se  ylucht.  lAä).  Gebetb.  f.  Äa5. 
^  den  grayen  u.  diken  hauen)  dat       (vgl.  dutte.  Gerh.  v.  M.) 
de  fissche  nicht  yordumpen.     Gott.  yordayen,  schw.  v.   stehlen;  Part. 

Vfh,  H  S.  413.  30  vorduvet,  gestohlen.    Van  deme  yor- 

Ttrdukea,  Prät.  yorduchte,  nicht  dhuueden  perde.  LOb.  B.  283;  we 
reAt,  flüM  dünken,  misfaüen.  Do  yer-  enne  tyet,  dat  he  sin  yorduyede  gut 
doehte  ys  ynmaten  sere  an  dem  in  sinen  weren  hebbe  etc.  Gosl.  I^at. 
krighe,  dat  de  ys  to  kostlik  werde.  87,  29;  yordufte  haue  (1374).  Lüb. 
Stidend,  5,  S.  97;  des  yorduchte  deme  35  Urk.  4,  nr.  234 ;  don  he  dat  pert 
nde  unde  schickeden,  dat  de  yeide  upbot,  don  sprak  de  sculthete  dat 
geTlegen  wart.  Brschw.  Sd^ichtb.  73;  an  yor  eyn  yorduyet  ynd  yor  eyn 
dftt  yorduchte  dem  keyser.  Münst.  yorstolen  pert.  Stend.  Urtheilsb.  nr. 
Or.  i,  290  u.  299.  XXII. 

v^rdukeren,  schw.  v.  verdunkeln.  ^  yordwasen,  schw.  v.  thoricht  sein. 
Syne  ogen  weren  yerdunkert  mit  ste-  Hir  ymme,  o  duuel,  wo  bistu  yor- 
diger  blyntheit.  Didl.  Gr.  222.  dwaset  mit  dinen  kinderen !  N.  Bus 

ywdiakernige,   f.     Verdunkelung.      2,  80. 
▼.  der  synne.  Lüb.  G.  B.  f.  Äaoh;         yordwelen,  -dwalen,  st.  u.  schw.  v. 
(GüU)  by  den  nicht  is  de  yordun-  45  verirren.    Alse  se  uppe  den  wech  we- 
kennge  der  weddergeldinge  (yicissi*       ren,   yerdwolen  se  yan  den  rechten 
tndinis  obumbratio).  Jacdb.1,17  (H..).       wege.    Br.  d.  Cir.  86^;    nu  sin   de 

yordupen,  schw.  v.  (vertiefen)  in  menschen  so  seer  yerdwolen  in  de 
die  Tiefe  tauchen;  bUdl.  steryet  einer  ynwege  der  ghebreke  etc.  B.derByen 
fnmwen  er  man  äff  unde  hebben  se  50  /*•  124^;  0  gy  yordwelden  mynschen! 


VORDWERGEN  348  VOR-EDELEN 

KomerS69.;  wo  greue  Emmerik  vnde  man  weten  moghe,  i?at  ere  aore  sL 
Reimunt  verdwalen  weren  etc.  Mdus.  Hans.  Urh.  S.  331.  Vgl.  das  Sprichw, 
f,  4;  des  vordwalden  propheten  hal-  wivesTore,  schityore,  ^Weibesweisej 
ben  etc.  Gentekow  IJ^,  JS,  2ä;  auf  Lumpenweise''.  (Esistjedcehfragtieky 
Irrwegen  sein  (im  süüicken  Sinne).  6  ob  es  nicht  zu  voder,  vor  gehört.) 
GulmaDa,  din  suster,  myt  di  (Kain)  vore,  vare,  f.  Furche^  sulcns,  lira; 

Yorhelet  alle  undaet,  gy  beyde  vor-       vore  alse  [me  maket]  n^it  der  ploch« 
dwelet.  Josefe   V.  d.  7  Tods.  v.  6147.       1  Voc.  W.  u.  Dief.    en  bar  plogede 

YOrdwergen?  vnde  dat  (dorchde  sinen  acker;  do  trad  in  der  voren 
lade  hir  vpter  naberschap  beseten)  10  en  van  synen  osaen  in  dat  swert. 
ja  wer  ko.  maj.  gescbut,  krnt,  scbepe  Komer  74^;  Dat  nette,  dat  lank  dar 
unde  anders  szo  snotlichen  scheide  in  der  Yore  licht.  Gerh.  v.  IL  7i, 
Yordwerget  vnde  Ythen  banden  ge-  J36;  senen  stacke  landes,  der  dre 
bracht  worden  hebbenn.  Old.  ürh.  v.  ligghet  Yppen  esche  Ynde  ligget  in 
15JS5.  16  ener  Yore  ("=  Reihe),  W.  P.  Yp  aw 

YOre,  f.  1.  Fuhre,  Fortbewegung,  syd,  J.'s  lant  Yp  de  anderen  syd. 
Fortschaffung ,  Yoctura.  „  WarYmme  Old.  Urh.  v.  1434 ;  ehe  myt  den  lande 
segede  he,  de  da  steruen  solde,  dat  syne  Yare  (salci  ejus)  schrien.  Hieb 
men  en  Yoren  solle  to  Gecillien?''  31,  38.  —  fahr  by  fahr,  absqne 
De  zeile  (Seele)  en  behoaet  nyner  20  intersticiis.  Büteow.  Ruhest.  2,  44.  — 
Yoer  mer,  mer  ten  is  nyn  wander,  Sprichw.:  In  den  depen  varen  (fTo/fm. 
dat  de  mynsche,  de  noch  in  dem  Yoren)  mod  .  .  de  knape  Yorgan  (per 
lycham  was,  sodanich  dinck  open-  Yada  profanda  servas  procedit  in 
barde.  Dial.  Greg.  239h;  doch  dar  unda).  Kiel.  Mscr.  nr.  114,  f.  ^ 
enboYen  (außerdem)  scal  he  ans  ene  26  (vieU.  =  Yorde,  s.  o.).  Nach  Brm. 
YoUe  Yore  Yoren  Yan  de  Grobenisse  WB.  1,  351  bes.  die  etwas  großen 
bethe  unsem  closter  alle  jar  (1470).  Furche,  wdche  swei  gej^ügte  Stüde 
Falcks  Staatsb.  Mag.  7,  142 ;  Ytghe-  Landes  scheidet ;  vgl.  porca,  terra  inter 
sproken  hold  vnde  Yore,  der  men  daos  salcos,  twischen  twen  Yoren. 
behoaet  to  dem  bawe  (1400).  Sudend.  so  Dief.  n.  gl. ;  aratiancnla,  Yoire,  als 
9,  nr.  145;  sehr  häufig  in  Rechnun-  enploichbawet;  crebro,  taschen  twen 
gen,  z.  B.  Z.  f.  Niedere.  1871.  —  Yoren  die  hoighde  off  dat  spacium. 
2.  cancr.  Fuhrwerk,  Wagen.  Als  desse  Teuth.  Daher  auch  Grenze:  wy  synd 
sosteren  gengen  umme  eine  Yoir  to  Yorscheiden  (Obereingekommen)  nnme 
winnen.  Münst.  Chr.  2, 435.  —  3.  Art  86  herlicheit,  strate  Ynde  Yore  Tnser 
u.  Weise  zu  Yaren,  zu  sein.  Ein  arm  beider  lande  (1400).  Nies.  Beiir.  2, 
man  homodich,  ein  rick  man  logen-  326;  (in  diesen  u.  ahnliehen  TFfii- 
aftich,  ein  olth  man  dore,  sint  dre  düngen  kann  Yore  eher  auch  sein  = 
selsen  Yore.  Rechenb.  d.  FischeranUes  Yorde,  Weg);  ein  ider  sali  folgen 
in  Rostock  V.  1520;  Yortmer  bidde  40  dem  kloickenslage  mit  (=  bit,  bis) 
wi  alle  .  .  vse  mannen,  dat  se  hin-  op  dei  fair,  dar  dasse  friheit  wan- 
deren lade,  de  ane  heren  sin,  Ynde  det.  Barmer  ürJck.  p.  31;  ein  sogge 
se  driYen  Yor  nse  ammethlade,  dat  mit  neggene  witte  kodden  ..  die  int 
man  weten  mogte,  wat  ere  Yore  si.  körn  gaen,  sali  man  uit  werpen  oder 
8.  JB.  L.  Urk.  II,  93;  (das.  S.  300  46  schlaen,  dan  (sondern)  over  die  yoer 
in  einer  ähnlichen  Bitte :  dat  men  jagen  and  laten  sie  gaen.  Gr.  Weistk 
weten  moghe,  wat  ere  bore  si);  och  3,  69. 
so  scal  man  hinderen  lade,   de  ane  Yore,  Forelle,  s.  vorne, 

heren  sin  vnde  vri  diinen,  wante  vor  Yoreehteren,  s.  vorachteren. 

de  heren  vnde  ere  ammetlade,  dat  60      Yor-edeleiiy  schw.  v.  oäliA  maden. 


VOREDEN  349  VOBENEN 

und  segede  .  .  he  en  wer  nien  koep-  Yoveü^sehw.v.  varenfnachen^führen. 

man,  men  he  wer  hir  gewesen  vor  Yoer  se  (BUmkfios)  snel  van  denne 
koepman  and  wer  nu  Toredelt  (1402).  to  Borne  1  Flos  u.  JBL  228;  des  (wan- 
Itrf.  ürh.  fir.  1611,  —  den  Stand  des)  yorden  se  myt  sik  vil  to  lande. 
ahShen.  Is  de  greveschop  voreddelt  5  das.  245;  so  we  kindere  wil  to  klo- 
ande  in  eyn  hertochdum  gewandelt.  ster  gheaen  eder  voren,  de  mot  nicht 
fbnier  184k  mer  lüde  mede  laten  yaren  den  dre 

TtrMeB,  sehtv.  v.  vereiden^  durch  vroawen  etc.  Lüb.  R.  370.  —  dber^ 
fliKii  Eid  bekräftigen.  De  goltsmede,  tragen  mit  verschiedenen  Objecten  : 
de  hir  mede  bewanet  (beargwöhnt)  lo  (Leben  etc.)  führen.  Dat  he  nenes  gn- 
Verden,  scholen  deme  rade  dat  vor-  den  cristen  levent  en  Torede.  Kamer 
eeden,  dat  se  yd,  also  vorscreven  is,  59^ ;  eynen,  dede  guden  loven  yorde. 
hebben  geholden.    Münzrec.  v.  1461.       das,  182^^;  (Krieg)  führen,  unde  vo- 

yeregelt,  Reisegeld?  oder  Geld  für  rede  orlege  myt  den  Bomeren  etc. 
Fütterung  der  Pferde?  oder^  was  am  16  das,  46^;  in  deme  stride,  den  se 
ridUigsten  scheint^  =  vormede  ?  Wert,  ieghen  em  ghevoret  badden  etc.  das, 
dst  de  stad  in  sware  vede  queme,  145^  (Waffen^  Wappen)  führen,  alle 
dat  wy  rittere  vnde  knechte  innemen  man,  dede  wapen  yoren  konde.  das, 
mme  zold  .  .  so  zole  wy  eme  (Heinr,  26^ ;  wente  de  heren  y oreden  (im 
r.  Lindenharst)  ok  don  gelicke  ande-  20  Wappen)  twe  lonwen,  unde  de  rid- 
ren  gnderhanden  luden  vthgenomen  dere  voreden  eneu  wulf  etc.  das.  163h; 
Toregeld  (weil  er  bereits  im  Dienste  (Gestalt)  führen  =  haben,  dat  id  de 
ier  Stadt  steht).  Fahne^  Dortm.  11^  duvel  was,  de  enes  hundes  formen 
2.  Hr.  508.  forede  etc.  das.  70^;  (Zeichen)  führen. 

▼oregeBen«  -eigenen»  schw.  v,  als  26  Van  deme  thekene  des  Stades  tho  yo- 
Eigefiikum  iU>ergeben.  (Güter)  de  wy  rende.  en  iewelic  ynse  borghere,  de 
00  80  yereygent  hebben  .  .  vnd  ver-  scepe  tho  der  se  yoret,  de  sal  Toren 
eygenen  en  de  so  iegenwordigen  in  en  wit  cruce  an  eme  swarten  ylo- 
mft  unde  macht  dessesbreuesCl^?^'^.  ghele.  Rig,  St,  R.  p.  198,  14. 
Limeb.  Urk,  F,  nr.  1193 ;  hyrop  vor-  80  vopende.  So  we  scipbroken  gut 
schoten  wy  vnd  Yoreghenen  dysse  yindet  yppe  deme  yorende,  de  sal 
hoTen  Ynde  wurde  tho  ewigben  erve  dar  af  hebben  den  twintegesten  del; 
den  armen  (1454).  Falcks  Staatsb.  de  et  halet  uppe  deme  reue  ofte 
Magag.9y  453;  su  eigen  machen,  dat  yppe  der  zee,  de  sulen  hebben  den 
wj  yns  scholen  hebben  ynderwunden  85  dridden  del.  Rig.  St.  R.  124  (u.  Brem, 
des  landes  to  Buteniade  ynd  dat  Stat.  298).  «—  Bedeutung  ungewiß; 
tTusafitich  ghemaket  ynd  yoreghent  ist  es,  wie  nach  den  Varr.  Yorlande, 
mit  holdinghe  to  vnser  stat  behoff.  Yor  dem  lande  jn$  vermuthen  ist,  die 
Brem.  Denkb.  162.  Varhüste?  Vorstrand?  —  vorende  ist 

y»rel(l)enden9  -endigen,  schw,  v,  40  auch  der  Vordertheä  des  Schiffes  (yeur- 
in  die  Fremde  treiben,  verbannen,  ynd  ende  van  't  schip,  prora.  Kil.)^  diese 
daenran  (wegen  Mordes)  verellen-  Bedeutung  paßt  aber  nicht  eu  der 
dichet  of  verdreyen  were  (proscrip-  vorauseuseteenden  Situation.  —  S.  Lap- 
tos  et  exterminatus).  Wigands  Arch,  penb.  zu  d.  Hans.  Urk.  75,  2. 
jy,  416;  unde  koningk  E.  uth  deme  46  vorenen,  -einen,  schw.  v.  einigen, 
lande  yoreIende[n]de  (de  regnis  exu-  Und  arbeideden  so  lange,  dat  dat 
lando).  Chr.  Sd.  200,  2 ;  Plescowe,  orloge  voreinet  wart.  Mxgd.  Seh.  Chr. 
de  afghesette  borghermester  unde  168,  4;  dat  we  vds  met  N.  firunt- 
▼orelendet  van  der  meenheyt.  Lüb.  liken  voreynet  vnde  .  .  vordragen 
Chr-  2,  8.  50  hebben.    Sudend.    F,    nr.   65  u.  h. 


V0RENI6EN       350       VORESGHEN 

Änm.  Die  Form  yorenenen  (sf.  B.  de  nach  der  Verlobung.  MM.  aUnds.  LÜ^ 
keiser  wolde  vorenenen  den  biscop      ^,  lää. 

van  Megence  unde   den  lantgreven.  yorerren,  sckw.  v.  (au  erre,  Momijii 

Lüb.  Chr.  ly  €2  u.  8.)  ist  wci  nur  in  Zorn  bringen^  exacerbare,  Yorerred 
aus  einem  Lesefehler  entstanden;  es  h  1  Voc.  W.  vorarren.  J8  Voe.  W.  Hj 
wird  wd  heißen  müßen  yoreuenen.  (der  Lowe)  rSp  unde  was  ganz  serj 

YOrenigen,  s(^w,  v.  vereinigen^  ver-  Yorerret,  so  dat  al  de  deren  wordei 
binden,  y.  in  deme  echte.  Komer27^,       YorYeret.  R.  V.  3139;  wo  de  (de  bl 

YOrens,  adv,  vorne.  Die  porte  was  den  Torsten  negest  sin)  scholen  det 
tho  und  sie  weren  beschloeten  in  der  lo  vorsten  trösten,  wan  he  is  bedro?e 
stat  und  künden  achter  of  Yoerens  edder  Yorerret  Gl.  bu  R.  V.  i,  39 
etc.    Münst,  Chr.  2^  207.  .  .  worut  Yorerret  und  gegrettet  d 

YOrer(e),  m.  Führer.  Dattu  sist  cappellan  sprak:  hir  höret  her 
unse  Yor ere.  Brem.  lib.  prec.  ffb ;  Hamb.  Chr.  608 ;  holdet  yu we  vrant 
Desse  Ludeke  heft  ore  Yoyrer  wesen,  is  scop  yan  em  Yerre,  De  hastich  ii 
wflr  we  unde  de  use  bescedighet  Yude  lichte  Yorerret.  Laiendoär,  /{ 
worden.  Brschw.  Chr.  60^  6;  und  so  1249^;  Ynd  dat  Ynse  nakomelinge  iij 
wel  W.  j&  eynen  Yorere  eder  mer  dessen  saken  nicht  yorerret,  yortwj^ 
schicken,  de  j&  OYer  de  Alre  Yoeren  feit  odir  twydrechtich  werdin.  God 
etc.  (1371).  Sudend.  4,  nr.  122;  unde  20  Brdb.  i,  12,  425. 
Vf.  uppe  der   reyse  eyn  hovetman,  yorerren,  schw.  v.    vom  riehtigeii 

eyn  anleggere  unde  Yorere  was  (1364).  Wege  abbringen.  BiUß. :  Van  manJ 
Gott,  Urk.  J,  nr.  226.  cherhande    sake    mach    des    ackert 

Yordren,  schw.  v.  ehren^  bes.  durch  yrucht  Yorerreth  ynd  Yorderueth  werj 
Gaben.  Welck  man  eins  fromen  man-  26  den,  dat  se  nicht  Yorth  kumpt.  Ndd\ 
nes  dochter  unteret,  de  schal  se  we-  Bechtsb.  f.  49.  —  Intrans.  verirren} 
der  Yoreren  mit  dem  guede.  Ostfr.  wente  se  in  dessem  wolde  yorerret 
£r.  12.  If  114 ;  de  wile  he  geneigt,  de  is.  Komer  71\ 
magdt,  de  he  Yoruneheret,  wedder  tho  yoreryedSlen,  schw.  v.   eis  Erbgtä 

Yorehrende  Ynd  tho  der  ehe  tho  ne-  80  vertheüen.  Yortmer  en  scal  de  prouest 
mende.  Wism.  Zeugeb.  1548,  8.  644;  der  kerken  eghene  lüde  nicht  Yor- 
he  Yorehrede  se  mit  yelen  gififten  und  kopen  .  .  beschatten,  Yoremedelen. 
gaYen.  WestphaL.  3y  139;  se  hebben  Yorherweden  etc.  Old.  Urk.  v.  U15. 
hertoch  Johan  Yoreert  mit  50  fette  yoresehen,    u.    häufiger   YrescheiL 

ossen.  Ben.  167;  dewiU  men  .  .  ge-  85  Yresken,  mhd.  Yreischen  (yoreischenj* 
lernet,  dat  deiser  smachtiger  gesell  scJiw.  v.  ausforschen,  vernehmen^hiartk. 
(der  Gesandte),  so  twemall  mit  goU-  Do  dit  Yoreschede  Gotfridus,  dat  sick 
den  geschiwen  Yorehrt,  nicht  anders  die  rad  aldusyorganhadde  etc.  JStw. 
den  druges  sucht  etc.  v.  Hövd  Chr.  G.  Q.  93  u.  so  immer  in  diesem  B.; 
66 ;  jgur  Ehre  geben.  N.  heft  einen  40  wan  me  dat  Yoreschet,  wor  de  (Ge- 
stör  8  Yothe  lank  gefangen  ynd  Erico  fangenen)  geYoret  werd,  so  scholen 
seniori  Yorehrt.  Z.  f.  N.  Sachs.  1869,  de  heren  proYcn  etc.  (1414).  Z*f4. 
a.  195.  Urk.   V,    S.  542;    so   en   wüste  wy 

yorergern,  s,  Yorargem.  noch  nicht,  of  se  ock  al  uth  Monster 

yoreringe,  f.  Verehrung,  d.  i.  Gabe,  46  gekomen  weren,  des  wy  ock  nicht 
Geschenk,  und  ehne  (einen  kranken  yereischen  en  konden  in  14  dagen  etc. 
Geseüen)  mit  einer  Yorehringe  tho  Münst.  Chr.  2,  435;  do  de  Tarken 
hulpe  komen.  Zus.  eu  d.  Hamb.  Z.  dat  Yoreskeden.  Ludcif  v.  S.  c,  8,  — 
12.  3 ;  yan  yorehringe  des  brfidegams  Thesse  broke  soolen  the  ratmanne 
ynde  der  brudt,  d.  h.  Brautgeschenke  60  utYOrtheren   binnen   naghesten  Yer- 


FOREST  351  yOBaAD(D)ERIN6E 

tejii]iachten,fhes6datTre8ket(^2^J*/  vorgaden,  schw.  v.   vergotten,  ver- 

Am.  Stat.  16;  dhe  raimanne  soolen  mahlen,  dusse  twe  (Adam  u.  die 
ok  so  wanne  se  aldhasdane  sohelioge  Seele)  wy  hir  also  vorgaden,  dat  etc. 
Treschet  .  .  besenden  etc.  das.  18;  Sündenf.  822;  refl.  De  groten  vor- 
dit  en  hevet  nyn  mynsche  noch  to  5  sten  en  pleghet  nene  hochtyd  to  ma- 
lier  to  gevreschet.  Br.  d.  Oir.  99^;  kende,  wan  se  baten  landes  sik  vor- 
do  he  Treschede  eren  dot.  Lab.  Chr.  gadet,  men  wan  de  brud  en  to  hfis 
1,  55;  sie  weiden  tidinge  yrieschen.  wert  bracht.  Serm.  evang.  f.  208h. 
Münst.  Chr.  2^  5h  yorgad(d)ereny  schw.  v.  1.  sammeln. 

fvesty  Bitterspiel.  Wanne  tomey  10  Eyne  lampe  vel  vte  synen  banden 
oder  forest  oder  behort  (Buhurt)  uppe  vnde  tobrack  in  cleyne  stucke  .  .  he 
deme  markede  is,  dar  men  bi  bnn-  vergadderde  alle  de  stucke  van  der 
get  etc.  Oosl.  Stat.  41,  32.  (werdher  lampen  vnde  legede  se  vor  dat  altaer 
knapen  sich  oach  haben  vil  zo  dem  .  .  do  he  dat  honet  vp  borde  van 
fNQste  .  .  Dha  quam  werdher  geste  15  den  gebede,  vant  he  de  lampen  al 
Wolfanfhiindertetc.  Br«e&t<y.i2eiinc&r.  heil,  de  he  an  stucken  vorgadert 
r.  U35).  8.  Haupt  zu  Engdh.  2482.  hadde.  Dtal.  Greg.  140;  de  gbene, 
%.  Lexer  s.  v.  de  dit  werc  yerghaddert  heuet,  ont- 

Tf  r-ftt,  Voreid,  Eid,  der  dem  Haupt-  biet  grote  allen  ioncfrouwen.  B.  v.  d. 
6it  vorangeht.  Weren  the  thughe  ao  jancfr.  f.  1 ;  dat  datsulve  warckstucke 
thfls  clageres  maghe  (VeruHindte)  an  (eine  schenckschyve)  vam  hovel  und 
dhe  dhredden  linien,  unde  ne  wolde  betel  also  tosamende  gebracht  und 
the  SDclagere  thes  nich  umberen,  so  vorgadert  (zusammengefügt)  sy,  ge- 
icholden  se  eynen  vor  eth  don,  that  lick  als  sich  dat  behort.  Hamb.  Z. 
sedatdon  dorrechtes  willen  unde  nich  26  R.  p,  147,  2.  —  2.  versammeln.  AI 
dor  machscop  (1313).  Brem.  Stat.  69.       dat  volck  dat  dar  vorgaddert  was 

Tsr-eteii,  st.  v.  freßen.  De  duuel  vmme  synen  doet  to  seyne.  Dial.  Or. 
geit  fmme  alse  ein  brummende  louwe  185^;  do  wart  de  convent  van  grawen 
T&de  suket,  wen  he  uorete.  Perik.  f.  moneken  dar  vorgadderet.  Lüb.  Chr. 
^  (1  Betr.  6,  8).  80  1,  64 ;    de   greve  vorghadderde  dat 

TireveneSy  schw.  v.  versöhnen,  etni-  gantze  land  van  Vlanderen.  das.  1, 
gen.  Se  wolden  se  voreyenen.  E.  v.  312;  sick  in  echtschop  v.,  sich  ver- 
Bepg.  361 ;  kunnen  se  (die  Proces-  heiraten.  Auch  intrans.  sieh  versam- 
9ierenien)  sie  nicht  vorevenen  binnen  mdn,  zusammenkommen.  Wenne  de 
theme  manethe,  so  scal  me  mallike  86  stede  hir  vorghaddern,  so  scal  me 
eneo  to  ieggen  .  .  echt  ene  maneth  spreken  etc.  Brschw.  Chr.  1, 87.  Änm. 
. .  kaimea  se  sie  noch  nicht  voreve-  4 ;  under  maltyt  vorgaderden  de  ho- 
nen, 80  ical  me  echt  er  ieweliken  vetlude  einer  partie  ander  dem  torne, 
enen  to  Ieggen  .  •  unde  the  scolen  sik  malkander  besprekende.  Hamb. 
dhen  also  lange  liggen,  wante  se  sie  40  Chr.  351 ;  dar  vergadderde  0yne  grote 
ToreTenen  (1303).  Brem.  Stat.  18;  vergadderinge  van  volke,  Vmme  dit 
dat  hebbe  wi  np  beident  siden  vrunt-  wunder  to  seyne.  Br.  d.  Cir.  90 ; 
liken  und  lefliken  vorevenet  in  des-  (stede),  dey  dar  vorgadderen  etc. 
8er  wis  (1349).  Livl.  Urk.  nr.  894 ;  (1392).  Hans.  See.  4,  56. 
he  hadde  sik  mit  ja  voreffent  (1407).  45  vorgad(d)eringe »  f.  Versamlung. 
du.  nr.  1717.  do  wart  en  vorsammelinghe  der  bi- 

TtreveiiigOy  f.  Sahne,  Vertrag.  schuppe  .  •  de  sake  erer  vorgadde- 
nakeden  tusschen  .  .  alsolk  eyne  ringe  was  etc.  Kamer  64^;  Do  de 
Toreffening,  dat  etc.  (1447).  Hirschj  vergadderinge  desse  stemme  horden, 
Amiy«  Hzmddsg.  S.  276.  60  bekanden  se  etc.  Dial.  Gr.  141;  he 


VORGAN  352  VORGANK 

en  kondes  dar  nicht  to  bringen,  dat  Tordregen  umme  de  200  M.  (139 
he  in  der  vergaderinge  (dem  Kloster)  Livl.  ürk.  nr.  1402;  als  wi  uns  t\ 
bliuen  wolde.  das.  169h;  de  moder  kest  mit  en  vorgingen  (1404),  i 
der  vergaderinge,  d,  i,  die  Äbtissin.  dend,  9^  nr.  243;  wy  bekeanet,  { 
das.  225;  eth  scboelen  ock  des  amp-  5  wy  uns  vrandliken  vnd  endracLtLi 
tes  gesellen  keine  vergaderinghe  ed-  vorgan,  vordregen  vnd  vdreynet  h 
der  tosamenkumpst  maken  ut  einiger  ben  mit  etc.  (1395).  das.  S,  tir.  h 
orsake,  wo  de  ock  syn  machte.  Hamb.  u.  s.  h. ;  uode  vorgynghen  sik  to  h 
Z.  R.  p.  292,  45.  alzo  etc.   Lüb.  Chr.  2,  283. 

Yorgän,  voregän,  st.  v.  1.  vorüber-  lo  vArgin,  yore-g&iiy  st.  v.  1.  ivri 
gehen.  Sustu  enen  rodbarden  man,  gehen.  Du  machst  wol  temeliken  -z 
Sin  hus  schaltu  vorgan.  Wiggert  2^  Bi  dinen  geliken  sunder  wan,  il 
18;  alle  danke  kan  om  (Gott)  nicht  is  dat  he  di  vorgat  (si  praecedat  t 
vorgan  (praeterire).  Ecdes.  f.  243c  dat  nim  vor  nein  quat.  Wiggert 
(Sir.  42,  20) ;  an  der  Verden  nacht  16  16 ;  de  prelaten  gän  uns  vore,  so  d 
quam  he  (Christas)  to  en  (den  Jim-  mach  sen.  R.  V.  3865 ;  dat  hose  v 
gern)  ghande  vppe  dem  mere  vnde  gandent  etliker  prelaten  eren  uo'i 
wolde  se  vore  gan.  Old.  Evangelienb.  säten.  Gl.  eu  R.  V.  2j  7;  de  i 
f.  21;  büdl.  an  etwas  vorübergehen^  triarche  gink  se  (Kreuzfahrer)  vi 
versäumen^  vernacJdäßigen.  Du  en  20  mit  dem  holte  des  b.  cruces.  L 
schalt  nich  vorgan  den  erre  ganden  Chr.  1,  92.  —  2.  vorwärts  gehen,  i 
ossen  dines  broders.  5  Mos.  22^  1  nen  Fortgang  haben,  holde  wi  \ 
(H.);  updat  se  de[r]  guden  werk  nein  recht,  dat  erste  ordel  mogelkea 
verginge.  Leibn.  3,  151^,  28;  do  dat  ghan  unde  macht  hebben  schu. 
de  bischop  unde  dat  capittel  vomam,  25  Hanov.  St.  R.  481 ;  ok  gink  it  ^\ 
dat  de  borgere  on  vreveliken  vor-  vele  luckliker  vore  in  allen  wegii 
gingen  und  nener  berichtinge  beger-  Körner  183^;  unde  de  (hopeniL. 
den  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  309y  15.  —  is  nu  vorgangen  (ergangen,  in  1 
2.  intr.  vergehen^  untergehen^  schunn-  füUung  gegangen)^  do  he  vor  sin  ^' 
den.  De  sunne  vorgingk  in  dem  mid-  80  heft  entphangen  hundertvold  i 
daghe.  Bothos  Chr.  f.  169^;  unde  de  Eberh.  Reimchr.  v.  Gandershtim 
stad  A.  sere  vorghink  unde  arm  ward.       850. 

Korner  100b;   is  dat  en   schip  vor-  vorgank,  m.  Untergang ^  Venler 

gheyt  ofte  schipbrokich  werd  in  der       eschinge  unwonÜiker  dingk,  de  u 
see.  das.  233^;  in  dem  wege  vorgink  36  steden  to  vorgange  sint  (nacUh 
he  up  dem  mere.  Lüb.  Chr.  1,  282;       Leibn.  3^  212.    (vorvange?) 
H.  R.   is  mit  sime  schepe  und  mit  virgank,  m.  Voreug^  Vortritt,  yu 

alle   deme   gude   vorgangen  (1374).       schall  vor  einem   anderen  gese;. 
Livl.  ürk.   nr.  1104;   me  vant,   dat       de  hir  tho  L.  nicht  gelert,  deniiT 
he  (der  Bischof)  an  der  sulven  nacht  40  ganck  hebben.  Lüb.  Z.  R.  302;  ^ 
yoTgBji  (gestorben  toar )yfSi8.  Magd.  Seh.       dan  mang  den  twen  dy  oldestf 
Chr.  107,  3;  do  dat  fest  vorgan  was.       nach  der  gebort,  dy  schal  den  ^ 
das.  53^  9.  —   3.  refl.  sich  einigen,       gang  hebben.   Fidic.  2^  23u;  vi. 
sich  vertragen.  De  keiser  vorgink  sik       al  de  wyle  he  leuede,    badde  ^l 
mit    des    rikes   vorsten,    dat  he  en  45  rike    vorgank   in    aller    eddelia 
(Heinr.  d.  L.)  wolde  otmodigen  ma-       Denscke  Krön.  f.  A4;  des  konii- 
ken.  Leibn.  3,  174;  vnde  hedden  sik       van  Palen  und  des  kon.  van  Denr.  - 
gerne  yruntliken  myt    eme    vorgan       gesanten  hebben  (bei  der  Trau" 
unde  vorsceyden.  Brem.  G.  Q.  110;      wegen  des  Vorganges  ein  sanckf/* 
wi  hebben  uns  vruntliken  vorgan  und  50  geholden:  de  Denen  wolden  den  \> 


rat* 


V0B6ANSTER       353       VORGEN0EB 

toeh  liebben,  arer  Bolckes  ist  en  nicht  waren  von  den  rade  vergeliedet  nicht 
Torstadet.  v.  Howi,  Chr.  18.  lenger  als  ses  taghe.  Münst.  Chr.  3^ 

rifgftister,  Vorläufer  (in).  Dat  II  174: ;  das  derselbige  meyger  Torfluch- 
c^tiel,  wo  de  passie  Gristi  is  een  tig  werden  ynd  sich  ausserhalb  lan- 
torgantster  to  der  goliken  (d.  i.  gode-  6  des,  so  lang  er  wiederumb  vergleidet 
VksnjgöiÜichen)hekeTknjnge.Harol.7A.      werde,   enthalten  muste.    Old.    Urh. 

^n^ui,  n.  (Inf.  subst.)  Einigung.      v.  1566. 
Wi  satel  ras  .  .  ouer  twe  iar,  vnd  vopgelidiuiget  -gleidnnge,  f.  Gdeit. 

dur  na  80  lange  dit  vorghant  to  wa-       Der  doidtschleger  vnd  anderer  ent- 
rende,  bei  en  dem  anderen   dat  en  lo  lopener  oueldeder  vergleidonge.  Old. 
patz  iar  tonorn  toseght  etc.  (1404).       ürk.  v.  1560. 
Stdend.  9,  nr.  259.  yorg(e)like]i9  schw.  v.  1.  vergleichen^ 

▼•rgirden  =  Yorgadderen,  versam"  durch  Vergleich  festsetzen.  Wi  heb- 
Mfe».  Doe  it  an  dem  morgen  quam,  ben  ock  geld,  wi  willen  ock  lüde  kri- 
Torgarden  sich  des  konninck  und  Knip-  15  gen,  de  solckes  mit  juw  also  bedingen 
perdoUiiigs  testender.  Münst.  Chr.  2^  und  vorgeliken  scholen  (1546).  Dithm. 
S73.  ^  Urh.  8.  136;   worden  J.  K.  W.  vnd 

Tfrgardiiige  =  vorgadderinge.  So  f.  G.  in  allen  gnaden  gnedigen  er- 
kebben  sie  oack  umbher  besoicht  kennen  und  vorgeliken.  das.  137.  — 
die  anderen  jonfferen  cloisters,  die  20  2.  gleiches  mit  gleichem  erwidern^  ver- 
mißt hoaer  .  .  und  ander  vergär-  gdten.  here  E.  wille  hierin  mynes  ^ 
dingk  mit  dat  frembt  volk.  Münst.  gn.  koninges  beste  weten  . .  wil  kon. 
dr.  2j  165.  maj.  .  .  allewege  wedderum  vorschul- 

verga8tere]|=vorgal8teren?  rairngf      den   und  yorgliken    (1507).    Faicks 
werden.     unverdowUcke    vorgasterde  25  l^aatsb.  Mag.  7,  690. 
9;se.  Qryse^  Wedew.  Speg.  11.  vorgdn,  st.  v.  (=  voijehen)   tfuge- 

vsrgeeken,  schw.  v,  sik  v.,  sich  stehen^  bdcennen^  erklären,  unvore- 
hdkören.   Jod.  Speg.  11.  wandes  bekennen,  confiteri ;  vorghud, 

TtrgeldeBi  sdiw.  v.  1.  beeoMen.  confessus.  Voc.  Strcds.  67  scullen  ju 
Wandet  man  enen  man  an  en  let,  so  wedder  one  (Flos)  vorgen,  wes  he  sik 
dat  ime  vergulden  is  vor  gerichte  etc.  mach  to  ju  vorseyn  (van  euch  ßu  er- 
Ssp.  H  16^  9;  so  we  dat  erue  yer-  ux^rten  hat).  Flos  u.  Bl,  998;  ok  lese 
kflfiet,  de  »al  deme  anderen  dat  vp-  wy  van  S.  Dominicus,  dat  he  sik  ens 
laten  .  .  so  wanne  so  et  eme  vorgol-  vorghude,  dat  he  ny  hadde  got  be- 
den  is.  Big.  Sk.  B.  p.  62 ;  vnd  darto  35  den,  got  hadde  ene  yo  na  willen  twe- 
gif  he  om  wenich  geldes,  also  dat  den.  Serm.  evang.  f.  144h. 
men  sprak,  dat  gras  edder  wisschen  vorgeneer,  m.    1.  der  voran  gehty 

in  der  marke  were  nicht  vorgulden.  Führer^  Herr^  Vorsteher.  Ynder  iw 
Cod.  Brdb.  /F,  i,  186;  juwe  undät  en  sal  nicht  wesen  merer  vnde  mynre, 
vert  ju  na  vorgolden  etc.  JB.  V.  1719;  40  mer  we  de  vorgenger  is,  de  sy  alse 
ejD  from,  erbar,  schone  wyff  kan  eyn  deyner.  Br.  d.  Eus.  15;  so  wey 
Boyn  gudt  noch  gelt  vDrgelden.  Koker  einen  leerknecht  annemet,  dey  sau 
S.  312.  —  2.  0U  Odde  machen.  It  komen  mit  demseluigen  knechte  by 
is  een  frachtbar  jar  van  koren  •  .  dei  vorgengers  vnd  brengen  einen 
gewest  und  woll  tho  vorgelden.  Ben.  45  haluen  guden  daler  etc.  (1589).  Fahne^ 
S94.  Dortm.  Bkd.  B.  p.  242;  wenne  dey 

Targelidea,  -geleiden,  -gleideBi  van  dem  wullen  ampte  keysen  to  sy- 
^^.  V.  freies  Odeit  geben,  (Die  elven  nen  vorgenger  off  to  eynen  boden, 
lAgellender,  Schauspieler)  agerden  dey  sali  dat  doen  by  synen  broicke 
nf  dage  of  dem  raedthuse  .  .  Sie  60  etc.'  (1472).  das,  8,  231;  eyn  juwe* 

WM«b«oli.T.  28 


VOBaENKLIGHEIT  354  VORaETEHEN 

lick  amptzbroder  sal  den  werckmeste-  Yortmer  so.  willen  de  stede:  welk 
ren  vnd  vorgengern  hir  ynne  gehoir-  koepman  to  Norgarden  euWer  tot- 
sam  wesen.  das.  3,  238.  —  2.  Vor-  geten  lett,  dat  sali  he  antwoiden  den 
ganger  im  AnUe^  gew.  vorvare.  geswornen  geteren  (Oießem)  (1402). 

Tergenklielieii  f.   VergängliehkeU;   6  Lid.  Urh.  nr.  1602,  4.   —  2.  ver- 
auch:  Vergangei^ieU.   Ood  ein  yorbe-      gießen,    se  weren  bereit  or  blot  to 
kenner  der  tokomenheyt  .  .  eyn  an-      yorgeiten.  Magd.  Seh.  Chr.  363,  21; 
dencker  der  yorgendicheit  (1461).  Z.      tränen  u.  a. 
f.  N.  Sachs.  1869^  S.  114.  yor^eten,  st.  v.  vergeßen.    Hefata 

vorgenkniBse,  f.  Untergang,  nicht  lo  ök  hoyart  . .  bedreven,  6ot  wil  nicht 
to  einer  yorgenknisse  (interitum),  sun-  yorgoten  eine  stunde.  Lab.  Dodend, 
der  to  einer  strafiLnge.  2  Macc.  6,  v.  494 ;  de  döt  en  wil  miner  nicht 
12  (H,).  yorgetten.   das.  750;  gi  aoten  ?or- 

yor-,  yargenote,  yor-,  yarnote,  m.  getten  alle  schulde.  E.  V.  3227;  Ise- 
w&rÜ.  Furc^ngenoße,  d.  i.  Fddr^Acker-  15  grim  siner  smerte  yorgat.  das.  6363; 
naMar.  Neffens  welkeren  ynsen  kam-  hebbe  gi  bi  Rusteyile  wes  yorgetteo. 
pen  inth  oesten  Jacob  yan  Wagenen  das.  841 ;  se  yorgheten  homdes  onde 
yornoete  is.  Old.  Urk.  v.  1540 ;  einen  seendes.  Kamer  33c ;  got,  den  ik  in 
haluen  yemdel  landes  •  .  ynd  hefft  miner  joget  hebbe  yorgetten.  Ltii. 
yor  famothen  int  norden  N.  N.  ynd  20  2)odend.^dS;  yorgit  der  denden  nicht, 
int  suden  N.  N.  Old.  Urk.  v.  1589 ;  Smattsing  f.  8^ ;  yorgeten  se  de  fin- 
by  der  anderen  syd  N.  N.  ynde  N.  N.  ster  open  (d.  h.  vergeßen  sie^  daß  sie 
brodere  er  erue  yaemothe,  neghest  die  Fenster  offen  laßen,  nicht  ver- 
by  N.  N.  beleghen.  (M.  ü.  v.  1604 ;  sehließen),  en  iewelich  yinster  is  1  m. 
de  dar  tummelt  in  dem  maeneschyne,  26  (14  J.)  Hans.  Urk.  II,  8.  266.  Bift. 
dat  doet  gerne  de  yornothen  (?).  Koker  kan  sik  god  des  yorgheten,  dat  he 
8.  376.  sik  nicht  irbarme?    Ecdes.  f.  11^; 

ydrgSsty  Anfang  der  Geestgegend?  unde  in,  crem  (des  BürgermeisUrs 
koninck  Abel  lach  mit  sinem  gantsen  u.  der  Ältesten)  eyde  is  dat  ok,  icht 
beere  yp  de  yorgeest  ynde  wolde  auer  SO  se  sek  wes  yorgheten  uppe  de  tiid, 
in  dusse  lande  (Friesland)  getagen  dat  se  dat  schullen  bynnen  den  ersten 
hebben.  Falcks  Staatsb.  Magoß.  9, 699 ;  yeer  wekenen  dem  rade  melden,  wen 
a.  1305  do  wart  de  yorgeest  alse  se  des  andenckende  werden  etc. 
Hatstede  ynde  Brekelink  yorbrant  Brschto.  Chr.  ly  161,  3.  —  sin  am- 
yan  den  Denen,  das*  9,  700;  ynde  S6  bot  eme  do  wider,  it  yogede  ime 
(de  Denen)  roueden  alle  dat  quick  oyele,  dat  he  sie  mit  so  armer  tto- 
tho  Brestede  ynde  Husem  ynde  aUent,  wen  yorgete.  Sachs.  Wdtchr.  142. 
dat   de    yresesche   yorgeest   hedde.  yorgetenettiyorgeteD^o^;.  dere^wof 

das.  9,  703.  vergißt.   Welk  minsche  dede  den  rynk 

yorgesten,  schto.  v.  als  Gast  auf-  40  (der  yorgetenicheit)  droch,  de  wart 
ndimen,  beherbergen.  Ok  schole  wy  also  yorghetenen,  wat  he  ghedan 
sie  nicht  ycrgesten,  sunder  were  et,  hadde.  Locc.  E/re.  f.  28;  wede  ror- 
dat  wy  heres  kraft  yuren  musten,  dat  getten  is  ynde  yele  flecma  edder 
her  scole  wy  legen  bey  der  stad,  dar  yuchtenisse  heuet,  de  pulaere  lose- 
et  ok  seker  likt.  God.  Brdb.  I,  9,  49.  45  krud  etc.  Herbar.  f.  62^ ;  se  sint  vor* 

yorget,  n.  das  Vergeßen.  in  yorget  geten  sine  woldedicheit  (obliti  sunt), 
stellen.  Protest.  Gl.  zu  R.  F.  f.  2.         Ps.  78  (77),  11  (H) ;  diner  gerech- 

yorgetel,  adj.  vergeßlich,  obliyiosus.  ticheit  bin  ik  nicht  yorgetten.  Ps- 1^^ 
Lief.  n.  gl.  (118),  83  (H.);  passiv,  myiavorgeten 

yorgSten ,    st.  v.     1.  (um)gießen.  so  min  brot  to  eten.  Ps.  102  (101)^  5  (H.). 


VOBßETEHIGHEIT  866  VORGEVES  -VE8T 

if rgctosiehdt,  f.  Vergeßung^  ob-  he  gifk  ja  vor  (trägt  vor)  falsche  1er, 
lirio.  s.  wrherg.  Beiap.  Soest.   Ihn.  62;   uns  (den  kloster- 

rei|;ete]ilik,  aäj.  pass,  vergeßen.  luden)  höret,  den  leyen  rechtferdicheyt 
GIm  de  stftd  Tmme,  da  vorgetentlike  vor  to  geven  (varauhaUen).  Nd.  Jahrb. 
(oUi?]onitradita)w7ff.  Jes.ä3,16(H.).    6  S,  S.  17. 

nrgebbWh  adv.  indem  man  vergißt.  yorgeyeMf  st.  v.  1.  weg-y  hingeben^ 

Wo  einer  vam  adell  —  vorgetens  sekenken.  donare,  vorgheuen  also  ejn 
sdelicheii  eheren  vnd  gelimpes  —  ghaue.  Dief.  n.  gl.  Negein  vruwe  ne 
«ae  jonckfruwe  Tarn  adell  Tnehrede  mach  ere  ghut  verkopen  noch  vor* 
etc.  jRii^.  Landbr.  c.  150  a.  E.  lo  setten  noch  vergheuen  sunder  vor- 

Tf  rgeteme»  adj.  sum  Vergeßen  ge-  munde.  Lüb.  B.  291 ;  so  wor  en  man 
uigt.  He  (der  Phlegmatiker)  is  trach  vnde  en  vrouwe,  de  ere  gut  to  sa- 
TBde  Tnuorstendich,  yorgetern  etc.  mende  vorgheuet,  ynde  se  neue  kyn- 
Etigelk.  Laien-R,  411;  welck  mynsch  der  en  hebbet  etc.  das.  476;  unde 
glas  Toigeteren  were  Tnde  eine  stump  15  hebbet  it  (das  Gdd)  so  Torgheyen 
T<ntant  hedde  etc.  O.  d.  SufUh.  c.  unde  vorspeiet  etc.  Brschw.  Chr.  i, 
33;  de  gades  yorgeteme  papisten.  347,  37.  —  2.  vergebenj  ver0e%hen. 
Gryse  8p.  f.  T 1.  parcere,  indulgere.  Voe.  Engdh.   Unde 

Ttrgetiekf  otQ.  vergeßend.  yn  der  vorgaf  den  sunderen  or  schult.  Magd. 
(dfln?)  quaden  daghe  en  wes  nicht  20  Seh.  Chr.  131^  17;  wert  em  dit  nu 
Torgetich  der  gnder  daghe.  Sir.  ü,  yorgeven,  he  wert  in  kort  noch  etlike 
S7  (L.);  weren  yergettich  de  Gol-  schoven.  R.  V.  146.  —  3.  vergiften. 
sehen  erer  geloflEte.  Seib.  Qu.  2j  380.      intoxicare.  Voe.  Engdh.  De  (spolinge) 

vergfttiBgey  f.  Vergießung.  he  starf  yormengede  he  mit  yorgift  unde  yor- 
nnder  Torgetinge  eines  blödes  (d.  i.  26  gaf  om.  Magd.  Seh.  Chr.  188^  5;  eme 
ieimes  gewcätsamen  Todes).  Man.  hist.  yorgaf  einer  irddere  en  .  .  in  eme 
ferm.  2,  627,  16.  dranke.  Lüb.  Chr.  2,  534;   desseme 

TirgetiBge, /.  Vergeßlichkeit,  ynuer-  ward  yorgheyen  .  .  ynde  yerstarff. 
Bon&enheyt  ynde  yergetinge.  Alex.  Chr.  Sei.  186,  9;  unde  arbeidede  den 
f.  59b.  so  bisscope   mit    fenyne  to  yorgeuene. 

Tsrgettt,  Flur,  -tide,  Vorzeiten.  Dial.  Grreg.  181;  de  koniginne  wolde 
dorp,  dat  wy  in  yorgetyden  hadden  den  koning  vorgeuen  vnd  dachte  dar- 
etc  Magd.  Seh.  Chr.  287.  Anm.  mit  dat  rike  an  sik  to  bringen.  Hamb. 

yi^geYe]l9  st.  v.  vorhalten,  dar-  Chr.  104;  (der  Hirsch,  der  sein  Oe- 
rncken,  übergeben.  Dusse  artikel  wor-  35  toeih  im  Bache  bewunderte,  hört  das 
den  den  Dytmerschen  to  Rendesboi*ch  Jagdhorn:)  do  wart  ome  torne,  dat 
e&topent  ynd  yorgegeuen.  Dühm.  he  dar  was  so  lange  bleyen,  went 
IMA.  8.  84 ;  vppe  den  ersten  artikel,  om  was  na  dar  ane  yorgeven,  d.  h. 
dit  wy  etc.  .  .  don  wy  wedder  vore-  hätte  beinahe  dadurch  sein  Leben  ver- 
geaen.  das.  S.  83;  dem  yor  to  ka-  40  hren.  Gerh.  v.  M.  26,  16. 
aende  leet  enen  de  rat  yordragen  yorgeyenisse,  f.    Vergdwng.    yor* 

opt  hos,  eme  yorgeuende,  wo  he  etc.       gheuenisse  ynde  vorlatinghe  aller  mi- 
Bmb.  Chr.  350;  in  dessem  capittel       ner  sunde.   Lüb.  OB.  f.  Y3. 
gift  ans  de  poete  vor  achteleie  stucke.  yergeves,  -yest,  (-vens.  1  Sam.  15, 

GLsu  R  V.  1, 17;  leten  etlike  van  40  21;  %•.  Soi.  24.  28  [H.J  u.  ö.)  adv. 
den  borgeren  vor  sik  vorbaden  und  umsonst,  vergebens,  sowd  gratis  als 
geven  en  vore  (legten  ihnen  vor,  theHr  frustra.  Wy  scholen  vnsen  vyant  leff 
^  ihnen  mit),  dat,  dewile  dat  gelt  hebben  .  .  vnde  wy  scholen  ok  vor- 
geht konde  tholangende  thor  beta*  geues  to  borge  don.  Lüb.  Passianal 
linge  der  schult  etc.  Lub.  Beform.  1;  50  f.  242h;  were  ok  we  also  arm,  dat  he 


VORGIGHTICH  356  VOBGIFrLIE 

bouen  de  plicht  des  capittels  nicht  ghu-  arsten  wolden  om  hebben  gemaket, 
des  vnsem  clostere  konde  don,  den  dat  he  de  vorgift  hedde  wedder  yaa 
schalle  wy  mit  willen  yorgeues  grauen  sik  gebroken.  Magd.  Seh.  Chr.  188^ 
(begraben).  Lüb.  Urh.  4,  S.  784  Änm, ;  8 ;  we  kan  sin  (dessen^  der  van  einer 
wy  denken  der  vische,  de  wy  tho  6  Schlange  gebißen  ist)  arste  weyaen 
Egypten  vergeues  (gratis)  eten.  4  Mos.  dar  to,  dat  he  werde  gheloist  van 
lly  5  (H.);  unde  men  schal  .  .  be-  der  vorghift?  Ecdes.  f.  7<Sb;  we  de 
dedingen,  dat  men  deme  rade  de  zele  mit  der  vorgift  der  sunde  be* 
breve  yorgeveff  (ohne  Gebuhren)  ghe-  ulecket,  de  etc.  das.  f.  134A ;  Saubu 
yen  schall  etc.  OöU.  Urh.  11^  nr.378;  lo  utblasende  dat  yorgift  Oid.  Miss.  33; 
gy  hebbet  de  genade  godes  nicht  und  doden  se  mit  mynem  yergicht. 
yorgeues  entfangen.  Br.  d.  Eus.  30^;  Soest.  Dan.  42. 
to  des   menschen  gedachten  is  dat  yorgiften,   sehw.  v.    vergeben^  eer- 

oge  yorgeues  open,  d.  h.  Gedanken  schenken^  testamentarisch  vermadhen. 
kann  das  Äuge  nicht  sehen.  Dial.  Greg.  15  Do  Arend  .  .  starf,  de  en  led  nyne 
220^ ;  wo  de  wercke  hulpen,  wer  kindere  na  ynde  hadde  sin  god  vor- 
Christus vorgeuest  gestoruen.  Disput.  ghiftet ;  sint  he  des  nicht  hadde  ghe- 
to  Oldersum  f.  29,  —  Häufig  to  vor-  dan  vor  deme  rade,  so  nemen  sines 
geves.  Sin  reise  was  to  vorgeves.  Lüb.  broder  kindere  al  sin  god.  Wiga$idi 
Ohr.  i,  108;  manne,  de  al  den  dach  20  Ärch.  11^  49;  de  mach  setten  sin 
to  yorgeues  gearbeidet  hadden.  Dial.  testament  .  .  unde  mach  sin  ghud  . . 
Greg.  211^;  is  id  nicht  idel  to  vor-  vergiften  unde  vorwisen.  Hanov.  S. 
geues  träne  to  stortene  euer  eynen       22.  386. 

doden?  Br.  d.  Eus.  8;  to  vorgeuest  yor^iftieh,  adj.  giftig,  verderbUek. 

hebben  de  gene  eynen  kerstenen  na-  35  Ghroteden  se,  men  dat  schach  myt 
men,  de  den  duuel  volgen.  das.  21;  vorgiftighen  tunghen.  Kamer  34i; 
to  vorgeuest  biddet  de  barmherticheit,  basUiscus,  en  vorgifitich  worm.  2  Kid. 
de  den  anderen  barmherticheit  wey-  Voc.;  vorgifftiche  (corruptus)  lacht, 
geret.  das.  24.  1  Kon.  8,  37  (H.) ;  v.  torerer  (vene- 

yorgiehtiehy  adj.  gichtisch.  Sie  de-  so  ficus).  Ps.  58  (57);  de  böse  yergif- 
den  doden  uf  stan  .  .  se  hülfen  den      tige  plage  (der  pocken).  Ben.  4SI. 
uergigtigen  uter  not.    v.  d.  Eagen^  TOrgiftickliken ,    adv.    auf  giftig 

Germ.  10,  S.  135.  Weise.    De   yorborgen(e)    inwendige 

TOrgiehtigeHy  schw.  v.  durch  Gicht      hat  eres  herten,  den  se  vorgiftich- 
lähmen.    Sin   lif   wart  vorgichtiget.  $6  Uken  to  eme  hadden.  Kamer  l?9c. 
1  Maccab.  9,  55  (H.).  vorgifUgen,  schw.  v.    1.  vergAen. 

yorgift,  Yorgielit,  Genus  weehsdnd.  versetten,  verkopen,  vergifftigen.  Lor 
1.  das  Hingen  der  Tochter  an  den  comU.  4^  nr.  196.  —  2.  vergiften. 
Bräutigam,  Verlobung.  Ok  en  schall  Dat  de  lucht  gantz  vorghiftighet  wird, 
me  to  der  vorgifit,  to  der  warschup  40  Komer  243h;  salich  is  de  zele,  de 
ynde  to  deme  brutdanse  neyn  wilt-  nicht  vorghifteghet  is  in  der  qoaden 
brat  .  .  schengken.  Brschw.  Urk.  /,  woUust  desser  werld.  Ecdes.  f.  lS4d ; 
245,  4.  ^  2.  Gift,  virus,  venenum.  welk  cristen  mynsche  vngelouich  weit 
Voc.  Engdh.  He  goth  to  lösten  den  .  .  edder  eynen  mynschen  vorgiffciget, 
vorgifit  ut,  den  he  in  deme  herten  46  de  sal  men  vpp  eyner  hSrt  bernen. 
hadde  jegen  her  A.  Westphäl.  3, 133;  Ndd.  R.  f.  108. 
also  de  vorste  dat  venin  gedrunken  yorgiftlik,  adj.   verzeihlich,  ertrag' 

hadde  unde  dat  volede  in  sik,  he  lieh,  iodoch  segge  ick,  dat  vorgyft- 
reytzede  sik  to  spyende  unde  vorleet  liker  (remissius)  wert  dem  lande  der 
so  de  yorgyft.  IM.  Chr.  2,  534 ;  de  60  Sodomiter  etc.  MaUh.  11,  24  (H.). 


V0RGIFTNIS8E  857  VORGBAVEN 

Ttrgifl-,  Torj^ftiiflse,  f.  1.  Vergif-  nicht  antwerden  schole,  he  en  be- 
fmig^  intoxicatio,  u,  concr,  Oift.  So  talde  ersten  dem  pawese  van  des 
velc  kerstenman  mit  toyere  umme  palliummes  wegen.  Magd.  Seh.  Chr. 
geyt  ofte  mit  Terghifnisse  (1303).  316,  9 ;  werdeüi  de  ersten  vif  dnsent 
Brem.  8Ud.  111;  Lab.  R.  544;  men  6  marc  yorghiselt  eder  bereth  (bar  be- 
iprak  Tan  Torghifnisse,  de  er  de  ko-  jboJiU).  S.  H.  L.  Urh.  II,  8. 195;  vnde 
oinghinne  gaf.  Lab.  C^r.  1,  170;  or  dat  wolde  vse  here  vorwisnet,  yor- 
wyn  ys  .  .  ynsuntmacklick  vorgift-  ghiseit  ynde  yorpendet  hebben.  8i/^ 
nysse  der  slangen.  5  Mos.  32,  22  dend.  i,  nr.  189.  —  Vgl  Zachers  Ztschr, 
(H.).  —  2.  Vergebung,  bath  gnade  lo  f.  d.  Phü.  2,  496  ff. 
nn  eme  nnde  yorghifDisse.   Körner  Torglideiiy  st.  v.  herohgUUen,  sinken. 

236^;  men  sal  wetten,  dat  de  gene  Ttzundes  ys  de  adel  ghar  yan  synem 
TvUenkomelike  biddet  yorgifnisse  sy-  olden  glantze  yergleden.  Protest.  Ql. 
Der  sonde,  de  eyrsten  yorgeuet,  dat  sfu  R.  V.  f.  6;  ytzundes  synt  se  by 
eme  misdaen  is.  Dial.  Oreg.  260.        16  na  ran   den  olden  adelyken  daden 

yergiftniMieli,  adj.  giftig.  Binnen  np  eynen  andern  uneerlyken  egen- 
xin  se  toI  onrenicheit  unde  yergif-  nuttigen  handel  yorgleden  unde  aff- 
mssigher  qnatheyt.  Herd.  19h.  geweken.  das.  f.  246 ;  Wan  de  male- 

verriseleii,  scjiw.  v.  jem.  zwingen  diden  gans  yorgliden  Unde  to  den 
sieh  oder  einen  andern  fiir  sieh  ais  Oei-  20  bitteren  ylammen  striden,  So  rope 
id(MumEinlager)0ustdlen.  intrabont  my  mank  de  benediden.  Nd.  Jahrb. 
Bninswic  et  inde  nnmqoam  recedent  3,  S.  70;  entschumäen.  wente  in  yer- 
siae  imperatoris  licentia  .  .  quodsi  gettenheit  der  synne  tydlicker  dinghe 
msrchio,  qnemadmodnm  promissnm  umestand  yergUdet  Seiberte  Westf. 
et  jnratnm  est  .  .  non  obseryayerit,  25  ürk.  463.  —  aus  dem  Odenke  kommen, 
liberam  habebit  imperator  facultatem  verrenken,  dat  se  (die  Barbiere) 
de  ipsis  faciendi,  quod  ei  placnerit,  na  nottroft  etlike  menschlike  ge- 
et  enmt  in  eo  statu  qui  yulgo  yer-  krenckede  unde  yorgleden  ledemathe 
padt  dicitnr  (1212).  Menk.  3, 1030 ;  wedder  können  .  .  insetten  in  syne 
Zoe  meirre  sichgerheit  hain  wir  greue  so  stede.  Hamb.  Z.  R.  p.  12. 
Tan  deym  Berghe  unss  seines  lyff  zoe  yorglnmmen,  sehw.  v.  verglimmen. 

EoUen  inzokomen  yergiselt  mit  zwen  Wor  is  stedes  eyn  kohlheert.  Dar 
nosen  ymnden  (1356).  LaconM.  ürk.  werden  der  kolen  nicht  yele  vor- 
3,  nr.  582;  unde  wart  greye  Albrecht  glummen  (:  stummen).  Koker,  S.  326. 
geTangen  unde  to  Swerin  geyort  bi  85  yorgneppen  ?  verschlechtem  ?  sliten 
sinen  6m  den  koning  yan  Denemar-  yel  vergneppen,  peiorare.  Dief.  (oder: 
ken«  Do  wrac  unse  herre  god  an  falsch  schwören?  =  peierare?) 
deme  koninge,  dat  he  an  greyen  AI-  yorgoten  =  yorgoden,   vergüten. 

^n  gedan  hadde,  den  he  yeng  unde  Wor  du  kanst,  du  scholt  yorgSten 
eme  sin  göt  nam  nnde  ene  yorgis-  40  (:  yoten)  Scaden  dyner  yromeden  un- 
lede  (et  fiUos  snos,  ne  de  reditu  sno  dersaten.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  1368. 
tgeret,  ab  eo  recepit).    Also  wart  he  yorgrayen,  st.  v.  1.  durch  Oraben 

gerangen  nnde  moste  s!n  gut  geyen  verthunf  verbrauchen.  We  bekennet, 
vnde  wart  oc  yor^let  (et  filios  suos  dat  de  yorsten  .  .  os  yorbenomeden 
obddes  ponere  coactus  est).  Eike  v.  46  hem  N.  N.  redeliken  wedergegheuen 
A19.  470;  Liib.  Chr.  i,  103;  eine  al  dat  we  vorgrauen  ynde  yorbnwet 
Söihe  yoi^pselen,  durch  Oeisdn  (Bür-  hadden  in  oren  sloten  (1342).  Sudend. 
9^)  SieherheU  stellen.    Men  sprak,       Urkb.  II,  nr.  24.  —   2.  mit  einem 

^  were  yorgiselet   und   yorborget,       Graben  umgeben,  hebben  gegeuen  den 

dat  me  dem  bischop  G.  dat  paUium  50  wedi  .  •  dat  se  dene  mögen  yortonen 


VOBORELLEIfr  358  YOBOÜNMEN 

Tnde  vorgraaen  booen  vnde  beneden      vergreif m^  sieh  wrsdien^  einen  FIM- 
(1389).  Marienr.  ürh.  nr.  369,  gr^  ihun.    De  bischop  Tragede  de 

vorerellen,  echto.  v.  in  Zorn  bnn-  borgere,  eft  he  sik  an  der  stad  flo- 
gen. Desse  dre  yorgrelleden  den  gan-  daner  wie  rorgrepen  hedde.  Magd^ 
Ben  hop,  also  dat  so  sek  .  .  erhoiven  6  Seh.  Chr.  852^  19;  bi  TorliiBt  sines 
wedder  de  Senaten.  Ecdes.  f.  100^;  ambtes,  so  drade  it  ene  mit  twen 
dat  iunghe  bloid  is  lichte  vorgrellet,  sekeren  mannen  avertuget  wert,  dat 
dat  se  sek  to  hoiueschen  zeden  nicht  jemant  sich  hirinne  yorgrepen  heffl 
kunnen  schicken,  dm.  176^;  vorgrelle  (1540).  Dühm.  L.  K  p.  197;  dam^ 
nicht  den  mechtigen  man,  dede  boven  10  heft  sik  Eopke  yorgrepen  ynd  dot 
di  mach  gan.  Wiggert  2^  33 ;  dat  gescaten  enen  yaget.  Haimb.  Chr.  180^ 
yolk  was  sere  yorgrellet.  Magd.  Seh.  vorgronen,  schto.  v.  grün  maehen ; 

Chr.  245^  11.  bUdl.:  frisch  machen.    Des  mynschoi 

vergrepeheit,  f.  die  Weise^  einem      yrolik  mot  yorgronet  sin  leuent  ynda 
anderen   vorzugreifen^    gierige    Hast.  16  maket  yrot  etc.    Laiendaetr.  f.  15^ 
Jnnchere  Gherd  nam   slote  in  myt      (Seh.  192). 
yorgrepeheit.  LUb.  Chr.  2^  444.  yorgreten,  schto.  v.  vergrößern.  God 

yorgrepeSy  -seh,  adv.  einem  andern  erede  on  (Moses)  ynde  yorgrotede 
(zum  Naehtheü)  vorgreifend.  Vortmer  sine  werk  yor  sinen  yienden.  Ecdes. 
budet  de   raed,   dat  nemant  schepe  20  f.  251^. 

yorgnepes  (7.  yorgrepes)  wynnen  sal,  Yorgrotinge, /*.  Vergrößerung,  desse 

he  yormoge  se  sylues  to  ladende.  werltlike  yorgroitinghe  ichte  yorho- 
(Rig.  Burspr.)  Big.  St.  B.  p.  226,  ginghe  is  menneghem  sake  des  ho- 
69  u.  233^  56;  it  schude  nnder  wi-  modes.  Ecdes.  66h. 
len  wol,  dat  en  kopman  ofte  meer  25  Yorguden,  -goden,  schw.  v.  ver- 
yorgrepesch  en  schep  wunden  dor  guten,  ersetzen^  wieder  gut  mut^eiL 
gr0te  willen  eres  gftdes,  also  dat  dar  Unde  beklageden  sie,  dat  se  groten 
nement  meer  in  mochte  etc.  (1379).  schaden  genomen  hadden  . .  und  be- 
Hans.  Bec.  2,  244.  gerden  des,  dat  men  en  dat  yorkoste 

Yorgrepsichy  adj.  einem  anderen  SO  unde  den  schaden  yorgudede  (1382). 
(ßum  IfacMheil)  vorgreifend.  Ynd  heb-  Hans.  Bec.  2,  306 ;  dat  rör  bedndet 
ben  yns  de  anderen  stede  yorgrep-  de  otmöden  De  alle  unleye  gerne  yor- 
sige  handelang  tegen  sie  yorgeholden.  goden  Unde  sinnet,  wo  se  den  wol- 
Wism.  Br.  v.  1556.  digen  entwiken.  Oerh.  v.  M.  88,  ß8, 

YOrgresenf  schw.  v.  sik  y.,  Schauder  86  Yorgaften,  schw,  v.  mü  guften  (nM, 
bekommen.  De  hoigheste  het  de  ertze-  guft,  Übermuth,  Taute  Freude),  lusti- 
die  yan  der  eerde  gheschapen,  en  gern  Leben  verthun.  Yerspelt  en  man 
wis  man  yorgreset  sek  nicht  Yor  or.  sin  gut  oder  yerhuret  he  't  oder  yer- 
Ecdes.  f.  216c.  guftet  (Old.   Hs.  vorgift)  he  't  mit 

Yorgresinge,  f.  Schauder,  dorch  40  gift  oder  mit  kost  etc.  iSsp.  I,  12, 
dynen  groten  anxst  ynde  Yorgresinge,  YOrgnldeiiy  schw.  v.  vergMen,  PaH. 

de  du  haddest  in  dynem  hilligen  bede       yorguldet,  yorgult  (Brem.  G.  Q.  123) 
in  deme  garden.  Sp.  d.  Dogede  279.      u.  yorgulden.     (gecleydet  mit  eynen 

Yorgretten,  sdMJO.  v.  erbittern  („ver-  yorguldenen  clede.  Br.  d.  Äug.  6S!^.) 
gretsen^).  De  schendinghe  yorgrettet  46  yorgunnen,  st.  v.  1.  misgönnen^ 
se  nicht»  wente  se  wert  nicht  yor-  unfreundlich  gesinnt  sein,  Neid  hegen, 
grettet  N.  Bus  1,  19 ;  de  leue  werd  inyidere.  Hofm.  Fincü.  1, 163;  ik  gan 
nicht  yorgrettet.  das.  2,  45 ;  so  yor-  den  bösen  de  pyne  ynde  Yorgan  em 
grettet  unde  yorbittert.  Sastrow  1, 366.      alles  yorlatens.  Ssp.  II,  36  Gl.;  we 

Yorgripeiif  st.  v.  refl.  sik  y.,  sich  so  wil  Reinken  des  yorgunnen,  dat  he 


VOKGÜHNER  369  VORHALEN 

guboien  äink  eme  nam?  B.  V.  364;  yorhale  vnde  TorteUing.  iSirnft.  B. 
de  heran  mit  enander  Tergonden  dem  165 ;  biddeo  wi  .  .  dat  sodane  sake 
luBchope  nnde  den  borgeren;  dat  in  gude  sunder  ienich  vorhael  ((Ane 
iporde  men  wol  in  allen  dedingen,  aüe  weitere  Erörterung?)  bliue  be- 
&t  86  den  bischop  nicht  wol  mein-  6  stände  bette  dre  weken.  Blücher  Uri, 
den.   Magd.  Seh.  Chr.  333,  25;  Se      nr.  467. 

(de  wercUode)  scholen  den  anderen  vorhalen,  sehw.  v.    1.  wiederhcien. 

nicht  Torgnnnen,  efte  se  mer  van  So  wart  desset  up  dat  nyge  Yorhalet 
kimsten  können«  Schaekep,  f.  53 ;  et-  nnde  Yomyget  vor  den  vormunderen. 
Ifke  nm  den  radmannen  Torgunden  lo  Laurent,  p.  73;  dnsse  worde  yorha- 
er^i  kampanen  nnde  dreven  se  uthe  lede  he  vaken.  Br.  d,  dir.  70.  — 
der  atadt  IM.  Chr.  2,  507;  hir  2.  Geschehenes  etc.  herickten,  ersSMen^ 
uDme  Yorgunnede  Annen  or  vorgun-  referieren,  verhaelen  een  reden,  re- 
oerinne  (affligebat  eam  aemnla).  1  ferre,  narrare,  commemorare.  Kü. 
Sasm.  If  6  (H.);  se  Torgunden  Blank-  15  hyr  schaltu  vorhalen  allent,  dat  dy 
flössen  des  lives.  Flos  u.  Bl.  v.  158;  •  wytlick  ys,  dar  du  machst  ane  ghe- 
se  Tergnnden  em  der  ere.  Lüb.  Chr.  sundighet  hebben.  Lüb.  GB.  f.  Ee8; 
If  29;  hß  yergnnde  em  der  groten  Vele  meer  untüchtige  stucken,  de 
•ege  ynde  dat  he  sineme  ryke  so  hier  to  yerhaelen  nicht  weer  behor- 
riken  schat  hadde  bereuet.  Eist.  Traf.  20  lick.  Ben.  492 ;  de  adel  yorhalede 
f.  Bl.  —  2.  gönnen,  dat  eme  (dem  unde  yortellede  alle  artikel,  de  se 
(Pabst)  allene  dat  got  hebbe  yorgant  yormals  hedden  entdecket.  Beimar 
to  to  sende  (h  to  losende  ?)  der  sunde  Kock  e.  J.  1469  (Fdlcks  Staatsb.  Mag. 
hant    Ct.  Bur  306.  ä,  113);  zo  wyl  ick  hyr  achter  uol- 

yergUBer,  m.  Misgönner,  Neidi-  35  gen  myth  der  korth  ock  yorhallen, 
«dber,  Feimd,  inyidus.  Hoffm.  Findl.  wes  syck  heft  togedragen.  Monum, 
t,  163.  De  here  ein  lefhebber,  yor-  Liv.  4\  46.  —  3.  herbei-,  hervarhoten^ 
gumer  (zelotes;  Luth.:  Eiferer)  is  veru/reachen,  veranlaßen.  Vns  dilnket, 
nn  name.  2  Mos.  34^  14;  de  yor-  dat  se  de  yeyde  an  yns  betengeden 
gnnner  en  is  nein  poete.  Twmic.  nr.  80  ynd  yorhald  hebben  mit  schynbarner 
18;  krech  he  grote  yorgonres,  de  ene  yyentliker  dat  (1396).  Sudend.  8,  nr. 
beseden  by  deme  keysere.  Karner  193c,       149 ;  wy  hebbet  en  neuen  schaden  to 

yergnuinge,  f.  Misgunst.  Wor  toghen,  wen  den  wy  en  ghedan  heb- 
her  Mydhard  gheyt  yn  den  rad,  Vor-  ben  in  aldusdaner  entsechter  ynd  in 
gfa&nninge  ynde  hath  wyd  ymme  gad.  86  yorhalder  yeyde.  do^.;  Wanneer  Petrus 
Sckip  V.  Narrag.  f.  82.  schleit  Paulum,  unde  Paulus  hefiFt  id 

yer|;imte]i,  schu?.  v.  aussöhnen.  Se  thoyoeren  an  Petrum  yerhalet.  Ostfr. 
wolden  eik  mit  der  ebbedischen  yor-  L.  B.  J,  75 ;  wert  jemant  geslagen 
gonsten.   Magd.  Seh.  Chr.  224,  19.        up  sin  egen  werf,  is  in  böte  (Buße) 

j%rhUf  Eraäldung,Berichterstattung.  40  dubbelt,  hefit  he  dat  nicht  mit  siege 
relatio,  resumptio,  repetitio.  Kü,  Mit  yerhaelt.  das.  III,  42 ;  dusse  wilkoer 
dessen  punten  sind  de  sendeboden  sali  men  yerstaen,  dat  alle  de  jene, 
od  Flandren  wedder  tho  rugge  to-  de  dat  nich  mit  worden  edder  wer- 
gheo,  ere  yorhal  dar  up  tho  hebbende  ken  yerhaelen  und  baeyen  yrede  yan 
(1389).  Bans.  Bec.  3,  p.  458 ;  dar  45  jement  geweltlich  werden  averfallen, 
kebboi  dy  stede  eer  vorhael  up  ge-  dat  de  jene,  de  solckes  verwarcket 
Bomen  (1391).  das.  4^  34;  so  juwe  und  unvorhalt  (ohne  daß  ihm  Anlaß 
ergemelde  breff  ynder  lengeren  vor-  gegeben  ist,  u/ngereigt)  einen  schaden 
bale  beider  parthie,  tosprake  vnde  deit,  de  sali  in  sodaner  poena  yer- 
anfeworde  etc.  Lüb.  Oberhof  134;  an  so  fallen  syn.  das.  I,  56.  —  Erst  hefift 


VOBHALEN  360  YOBHALINGE 

he  vor  sick  genomen,  datwybebben      Lerbeck  §  54.    sich  schadlos  haU 
Deut.  V.  Ick  was  ein  Sequester  vnde       (damnum  reparare),  sich  rächen,    i 
ynt  middel  twyschen   got  ynde  yuw       mach  men  den  krich  holden,  so  lan 
.  .  hyrmede  wolde  he  vorhalen  (herbei-      dat  sik  de  here  synes  schaden  vn 
holen  ^    ^anziehen'^^  proferre)    Mosen    5  arbeides  vnde  ok  siner  lüde  wund 
eyn  middeler  twischen  etc.    Disptd.       vnde  dotslege  vorhalet  hebbe.  Sum 
to  Oldersum  f.  10h.   —   Efift  dar  en      Joh.  f.  101^;    anders   wolde  he 
man  leghe  an  siner  YOgelboden  . .  de      jeghen   ene  wreken  unde   vorhal 
schal  velich  wesen  by  sodanen  broke,       Kamer  14?o;  so  Trage  de  man, 
efft  he  in  sinem  huse  yorhalet  werde,  10  he  sik  in  des  mannes  stede  icht  v 
d,  k  ?  Dühm.  L.  B.  II,  176.  (^=  vor-      halen  möge  mid  enem  andern  tu 
halen,  verborgen ? geschütst ?)  —  4^ eu-       Bichtst.  Lehnr.  e.  24^  §5;  dat  m 
rück,  wieder  einholen,  wieder  gtd  ma-       9XkABX9kXi^(dernniedergeleglenPfar^i 
chen,    bes.   einen  erlittenen  Schaden,      verhalde.    Leibn.  3,  481;    desse 
sarcire,  resarcire.  KU.    Werit  aver,  16  sprak  de  menheit  dar  tho,  dat  se  ^ 
dat  se  er  gebrek  noch  in  dem  punt-  *     vorhaleden  in  (an)  creme  rade,  ul 
gelde  noch  in   dem  tolne  vorhalen       grep  an  etlike  borgermestere.    X 
künden,  so  hebben  de  stede  gelovet       Chr.  2,  628;  beden  den   nyen  r&| 
den  dren  steden  er  gebrek  .  .  wed-       dat  se  syk  an  den  olden  nicht  t 
der  to  leggende  (1381).    Hans.  Bec.  20  holden,  das.  2,  171;  unde  Torbal 
2,  282;  wat  iw  (Jungfrauen)  enbrect       syk  denne  de  borgermeister  (icoj 
in    der    vruchten,    dat    verhalet   de      gegen  ihn  gesprochener  vrevelhaftu 
maghedelicheit ;    dat  ons  (Müttern)      werde)  wedder  an  em  mit  hastig 
entbrect  in  der  maghedelicheit,   dat      worden  etc.    Greifsw.  St.  V.  63,  i 
verhalet  de  vrachte.  B.  v.  d.  joncfr.  26  vgl.  61,  2;    of  jement  were,  de  si( 
f.  25;  kost  vnde  teringhe  dar  an  to       wolde    Torhalen    np    den    ander 
vorhalende.    Cod.   Brdb.  i,  21,  379;      van  hates  weghene  eder  nydes  f  i:/. 
so  künde  wy  des  nicht  gelaten,  wi       Ostfr.    Urk.   nr.  329;   vnde   yurJ^ 
musten  sodan  schaden  vnd  koste  wed-      jawe  beger  was,   wy  vns  vppe  L 
der  vorhalen  an  deme  rade.    Fidic.  dO  M.   nicht  vorhalden,    so    lange  tt 
2,  146 ;   se  hebben  de  waninge  der       Old.  Urk.  v.  1462 ;  were  ock,  dat  -• 
horch  to  H.  afgebraken  und  gesleten       greven,  vronen  .  .  wegerden  to  r  i 
und  to  Emden  gevoert,  des  ül  nicht      ten,  so  möge  de  vorg.  sych  verba' 
verbalen  kan   noch  geleden  hebben      und  krygen  ander  greven  etc.  (l^^^^- 
wulde  umme  4000  fl.  Ben.  319.  —  5.  in  86  Kindl,  3,  552. 
Schute  nehmen  9  Dey  richter  is  schul-  vorhalinge,   f.    1*  ErMäJdung,  / 

dig  die  vestgenoten  tho  verbalen  und       laHon,  Erwähnung.     Dar  na  vori 
tho  vorantworden,  dat  enne  niemandt      me  syne  f.  gn.  (den  Erebischof)  ^^ 
AsXQrQneme.Or.Weisth.3,35.  —  Befl.       der  vpt  grote   chor   vnde  vorkui. 
wieder  su  Atem  kommen  (respirare),  40  gede  dem  yolcke,  dat  syne  f.  gn  ^T- 
sich  erholen,  do  vorhalede  sik  de  kon-       drechtliken  togelaten  was  myt  lan; 
nik  ene  clene  wile.  Komer  175c;  he       vorhalinge,   vnde  de  wyle  men  i 
was  so  sere  in  deme  stocke  (Gefäng-      sede  etc.  Brem.  Denkb.  125;  mp  ^' 
nis)  pineget,  dat  he  sik  nicht  wedder       here  leth  seggen  dorch  J.  v.  S.  «'^^ 
vorhalen  konde.   das,  199^;   He  jvel  46  vmme  syne  f.  gn.  hir  gekomen  we: 
döt  tor  erden  nedder;  er  he  sik  recht       myt  vorhalinge   des  auesdiedes  et 
vorhalede  wedder,  dat  was  wol  eine       das.  127.  —  2,  Hefieihobmgy  T'^f  •' 
grote  stunde.  22.  V.  3800;  btUß.:  eyn      laßung.    vnd  wat  dar  mer  pgeoa-' 
kort  tyd  vorleep,  dar  sik  ynne  vorhal-       is  van  anderen  schichten,  dat  is  ''^' 
den  van    dem   yamer  de  inwaners.  60  komen  vfui  der  vorsoeueneo  rns.: 


VORHANDEL       861       VORHARDEN 

Teniol^bere  Tnrechter  vorhalinge  viid  Terhandelingbe,  de  dar  yniie  was. 
«tpender  gewalt  (1396).  Sudend,  8,  nr.       Karner  98c, 

150(8.176, 16). --3.  Erholung  {re^pi-  yorhangen,  st.  v.   henken.    Is  dat 

ratio).  Ynse  lycham  yan  alte  langem  lernen  sie  suluen  dodet  oder  nnt- 
irbejde  Yormodede  (würde  ermüden)  5  houedet  wert  .  .  oder  aor  hanghen, 
Tnde  Yorleghe,  wan  he  nene  vorha-  sine  eruen  beholdet  sin  gut  al  ganz- 
linghe  en  hadde.  Serm.  evang.  f.  ffffa.       like.  Lub.  R.  339.   BilcU. :  dicke  wile 

TWkudel,  m.  Verhandlung,  dar  wart  he  yn  alsoliker  ouerschowinge 
entegen  de  sendeboden  na  langen  godes  verhangen  (emporgehoben)  vnde 
Torfaandel  antworden  aldus  eic,(1469).  10  bouen  em  seinen  vDde  bouen  mensche- 
Shfffie^  Bidrag  3,  nr,  125;  Acte  dar-  like  beuolen  (Gefühl)  ypgetogen  etc. 
über,  wytlyck  sy  alle  den  jennen,  de  Leben  d.  h.  Fraruf.  180;  du  (Seele) 
dessen  Torhandell  seen  efte  boren  bist  ynuerscheidelike  yerhanghen  (ge^ 
lesen  etc.  Bühm.  UrJcb.  8.  79.  bunden,  geknüpft)  an  em  (Oott).  Anh. 

ytrkaa-  (yoran-)  -delagen,  sd^w.  v.  i6  tf.  Eluctd.  f  66ä;   yerhanghen  zyn 
verhand-j    verabreichen^    einhändigen^       aen,  haerere  apud  etc.  KU. 
geben.    Dre  mark  .  .  de  yns  wol  to  yorhansen,  schw.  v.    sich  in  das 

danke  an  eyner  summen  van  der  ge-  Hanse'(Gesellschafts)buch  einschreiben 
nanten  junckfrowen  vorbandelaget  laßen^  satisfacere  juri  societatis;  in- 
onde  betalt  sin  (1372).  8cheidt^  v.  20  augurari  societati.  KU.  —  Dit  ghe- 
Add  p.  300;  (1000  fl.)  de  uns  an  scheen,  so  seggen  de  olderlude,  eer 
reidem  golde  yirandelaget  unde  be-  ement  unten  reyenter  ghelaten  wert, 
tald  syn  yan  on.  Oott.  ürk.  11^  nr.  dat  de  ghenne,  de  nicht  vorhanset 
^10^  7;  uns  unde  unsen  nakomen  en  hebben,  de  hanse  winnen,  unde 
ejne  tonne  heringes  in  der  stad  Got-  26  laten  on  inscriyen,  umme  te  wetene, 
tbgen  geben  unde  yerhandelagen  sol-  of  se  yan  der  hause  siin  eder  nicht, 
kn  etc.  das.  11^  nr.  184, 16 ;  in  ant-  LeUf.  p.  19 ;  so  men  dit  al  vinden 
Worten  und  yerandelagen.  das.  nr.  mach  in  den  langhen  boecke,  daer 
251;  yorhandelaget.  das.  nr,  308,  98;  men  int  reyenter  .  .  in  plecht  to  yer- 
imde  schal  yan  den  reuten  yorplegen  80  hanzene  etc.  das.  p.  12. 
unde  yerhandelagen  den  godesarmen  yorhant  =  yorderhant  ?  die  (schwö- 

des  hospitals  prouende  unde  reuten  rende)  rechte  Hand?  Eyn  vrie  dienst- 
(1445).  Wigands  Arch.  6,  303;  to  man  dess  heren  van  den  lande,  die 
deme  ersten  scolen  de  van  der  Asse-  vur  dat  gericht  geeysschet  woert,  mach 
borgh  den  yan  Brakele  alle  yaer  doen  86  myt  synre  yurhandt  allein  yur  syn 
onde  yerhandelagen  eynen  bullen  etc.  unscholt  staen.  Wigands  Arch.  F,  31. 
(1422).  das.  6,  175;  wi  hebben  uns  yorhantdren,  schw.  v.    verhandeln. 

daran  gegeuen,  dat  wy  .  *  de  (tinse)       de  sache  zo  yorhanteren  sunder  arge- 
alle  yaer  eynen  proueste  to  Walsrode       liste.  Seü>.  JJrk.  nr.  969. 
schicken,  yerhandelagen  unde  . .  uthe  40      yorhanttekenen,  schw.  v.  mit  dem 
UDsen  redesten  upkomenden  betalen       Handzeichen  versehen.     .  .   dat  sine 
etc.  (1489).  Lüneb.  ürk.  XV,  8.  207.       dre   junge    beeren    yorpitzeert    und 

ytrhaadeleiy  schw.  v.    verhandeln,       yorhandteekent.    Ben.  733. 
betreiben,    unde    der    h.    romeschen  yorhantreken,  schw.  v.  in  die  Hand 

kerken  werf  to  yorhandelnde  begun-  46  gd>en,  überreichen,  alsdenne  schall  de 
den.  Kamer  69^.  kerckhere  eynem   iewelken    yicarien 

▼erkaideUnge  9    f.     Verhandlung;      sos  pennynge  .  .  yerhantreken.  Arch. 
mk  vom  Verkehr  der  Kaufleute,   dat      f.  8.  H.  L.  4,  439. 
qk  de  stad  L.  sere  yorbeterde  yan  yorbarde]i,-lierden,-harren9-kerreB, 

der  toyart  der  ooeplude  unde  erer  60  schw.  v.   1.  trans.  hart  behandeln.    Se 


VORHARDEN  362  YOBHAVENISSE 

hebben  dy  in  dem  leide  vorhardet  vorhardieheit,  f.  BSirtigMt;  iOB.; 

(coDstupraverunt)  wente  to  der  sehe-  Hersenshärtigkeü.  Dor  ere  stmop« 
telen.  Jerem.  2^  16  (H,) ;  hart  machen^  vorhardicheit  (duritiem)  bleyen  alle 
verhärten^  eig.  u.  bildlich.  Do  se  se-  ungelovich.  Chr.  8d.  14,  8;  de  hoi 
gen,  dat  de  krich  sik  vorherdede  5  mod,  de  loighene  nde  de  vorhardi^ 
(härtery  schärfer  wurde).  Lüb.  Chr.  cheyt  de  dre  sin  den  ketteren  aUe 
Ij  352;  alle  mine  sinne  vorhardet  by.  Ecdes.  f.  96^;  vth  Ladfer  er^ 
sint.  MariefM.  406;  se  leit  de  yer-  sprenget  de  TormetenheitCderißRei^J 
smanisse  dnldichlike  vnde  yerblide  .  .  houerdye,  pomperie  .  .  vnde  in^ 
sick  .  .  doch  was  se  des  vmblide,  lo  ende  vorhardicheit.  Disput,  to  Older^ 
dat  de  anderen  nunnen  also  verhar-       sum  f.  32. 

det  weren.  Dial.  Ghreg,  92;  yorstokt,  yorhardinge,  f.    Verhärtung.    Erd 

yorhardet  vnde  yorbistert.  Jod.  Speg.       vorhardinghe  (perseverantia)  en  Bca^ 
/.  4;   du  olde  yorhardede  mynsche       nicht  bliuen.    Sir.  28,  26  (L.);  ^ 
in  aller  bosheyt.  Körner  83d ;  erhär-  15  synem    yreyele    unde  yorhardinghe.! 
ten,  (eidlich)  darthun.  Wert  he  denne       Komer  228c. 
rechtyerdich  an  sinem  ede,  so  schal-  vorhart  ==   yorhardet,    verkäirtäj\ 

me  em  betalen  sine  kleder,  also  he       Vorharden  ynde  haistarken  menBchen 
denne    yorherdet   heft    (deren  Wert      sal  men   hart  ynde  wreth  straffen. 
eidlich  bestimmt  hat).    Dithm.  L.  B.  20  Disput,  to  Oldersum  f.  28. 
II,  7t  —  2.  intrans.  verharren,  Uei-  yorhasten,   schw.  v.    X  iibereäen. 

ben.  Dat  ick  in  dynen  denste  beth  Stat  in  allen  noden  yaste,  dat  io  nen 
an  myn  ende  bestendych  yorherre.  yyant  my  yorhaste.  Brem.  kerds.  gek. 
Br.  OOetb.  (nr.  26)  8.  23S^;  in  f.  92;  durch  Übereilung  verderben, 
bösem  Sinne:  hartnädcig,  ungehorsam  25  Here,  bedenket  it  rechte,  dat  gi  nicht 
sein,  der  Aufforderung  etc.  nickt  ge-  yorhasten  juwe  ere,  B.  V.  347t  — 
horchen.  Were  ok,  dat  yement  des  2.  refl.  sich  übereäen.  Wol  (wer)  Beer 
nicht  don  en  wolde  ynde  daran  vor-  lopt,  de  wert  bald  mSde,  wente  he 
hardede,  des  schole  wy  alle  yyent  yorhastet  sick.  Ägrie.  86  (Laknd.  S, 
werden  (1397).  Sudend.  8,  S.  298,  80  36) ;  he  scheide  sick  nicht  yorhasten, 
30;  yortmer  were,  dat  den  scroderen  se  hadden  in  dem  underschriyende 
we  yorhardede  etc.  Old.  Urh.  v.  1366;  eyn  billik  bedencken  etc.  Waits,  Wd- 
we  broeckafEiich  wurde  unde  den  ol-  lenw.  1,  341. 
derluden,  wanner  se  darumme  maninge  yorhaten,  sckw.  v.  verkommen,  «er- 

doen,  vorhardede  unde  den  broke  nicht  86  il^i^n.^  Sin  körn  vnde  wische  mit 
uth  en  geve  etc.  (1489).  Brem.Stat.698;  perden  yp  gehet  vnde  yorhat^  laten. 
gefraget,  oft  yn  der  betalinge  emandts  Sass.  u.  Holst.  R  50,  2 ;  trans.  ver- 
verharrede  vnd  sick  tho  betalende  kofnmen  laßen?  thom  drudden  leth 
weigerlich  holde,  wo  men  den  solle  sine  erb.  w.  Hans  beclagen,  wo  das 
to  gehorsam  brengen  etc.  Gr.  Weisth.  40  he  dat  eckenholt  yorhatede  vnde  sin 
3,  HO;  in  diesem  Sinne  auch  trans.  erve  vnde  wanhus  mit  der  tobeho- 
unde  in  welken  stucken  he  des  rades  ringhe  vorfallen  leihe,  das.  57, 10. 
bod  vorhardet  heft,  dat  mot  he  vor-  yorhayenheit,  f  Überhdmng,  Stdt. 

beteren.  Hanov.  St.  B.  396;  Item  of  De  synt  vp  eren  eghenen  wiUen  vnde 
die  schultiss  das  (dat?)  verharden  45  tho  eres  horten  vorhauenheyt  ge- 
unde  nicht  belehnen  wolde,  so  etc.  keret.  Sp.  d.  Dogede  f.  55;  middebt 
Chr.  Weisth.  3, 31 ;  of  eiman  van  vrevel  vorhauinge  eines  modes  (per  tomorem 
bleve  Sitten  up  den  guidem  over  jar  animi).  5  Mos.  18,  22  (L.). 
unde  dach,  und  dat  yorhardede,  den  yorbayemsse,  f.  Überhdmng,  SUb. 

wiset  men  an  des  hem  gnade«  das.    60  wente  also  des  boesea  vyandes  tsI 


YOBHAFFEN       363       VORHELLINGE 

i|B  ftnbe^yn  hadde  an  syner  groten  Yorheghede  en  (den  Päbst)  wedder 
TgriiaiieDiBse.  8p.  d,  Dogede  f.  46.         sine  weddersaten.  Lüb.  Ohr.  i,  30;  he 

ferhiilei  ?  Heldrich  Wesenberg  berol  oc  N.  dat  he  de  cristen  scheide 
ateUede  de  lade,  dat  se  nicht  vor-  Yorheghen.  das.  1,  179;  de  Yormnnde 
hsfleden,  aonder  dat  se  sik  wol  sam-  6  scolen  on  (den  Mänddn)  dat  gut  Yor- 
nelden.  Leibn.  3j  184^  (aus  Komer;  heghen,  so  se  aller  best  kunnen. 
id  es  rieUig  gelesen?).  Wigands  Ärch.  1,   H.  3,  38;   nnde 

yerliebkeiiy  unreg.  v.  vorhaben^  beab-  Yorhegede  dat  (lant)  synen  broder 
nAHgen.  Den  wech,  den  wy  Yorheb-  to  gude.  Bcthos  Chr.  f.  181;  slote, 
ben,  den  thee  wy  dorch  godes  willen,  lo  de  he  em  gedan  hadde  to  Yorhegende. 
Kwner  U25d.  '  Lüb.  Chr.  «9,  329;  se  schulden  Yor- 

Yerheblent,  n.  Vorhaben^  Absieht,  hegen  unde  Yorstan  dat  goddeshns. 
Ciuk  dat  gerächte,  wo  hartich  J.  dat  Brschw.  Utk.  1, 162;  or  sake  to  Yorhe- 
kndt  tho  M.  Yorhebbens  were  tho  gende  Yor  deme  rike.  Magd.  Seh.  Chr. 
bekrigen.  v.  HSvd^  Chr,  61;  darYm  16  293,  8;  Yordegedingen,  beschermen 
forbleff  der  forsten  gude  Yorhebbeni  nnde  Yorhegen  (1325).  Wälkenr.  ürh. 
KoMmow  216.  nr.  823 ;  so  (im  FäU  der  Erkrankung 

Y^rbeek,  -hieh,  n.  Sehutjs.  Nu  en  des  bestimmten  Priesters)  schal  sick 
hebbe  ik  leider  nenne  Yorhech  hir  de  proYcst  Yorseen,  dat  he  kryge 
oer  an  dnssem  jammerdale.  Sündenf.  20  eynen  Yromen  prester,  de  dat  ambt 
XW;  wol  der  Yrowen,  de  enen  tuch-  Yorhegen  könne  (1458).  Lgßmanns 
teghen  man  het  genomen,  wente  se  Nachr.  d.  Klost.  Meding  8.  62;  de 
nach  gnd  Yorheych  hebben  Yan  om.  misse  Ynsir  linen  frowen  singhenn 
Sedes,  f.  34h;  se  seen  dar  to,  de  Ynd  Yorheghenn.  Cod.  Brdb.  1,5,249. 
hi  Yorhech  der  zele  to  sek  gheno-  26  Yorheger,  m.  Beschützer.  Dosulves 
men  hebben,  dat  se  de  also  Yorhey-  reet  W.  Yan  Brero,  en  banroz  unde 
ghen,  dat  se  mit  gode  blinen.  das.  Yorheger  der  Yrouwen  Jacobs  Yan 
I^lb;  (Hartwieh  verlegte  das  Erabis-  Holland,  Yor  de  stad  H.  etc.  Lüb. 
ihm  wm  Eamburg  nach  Bremen)  dar  Chr.  2,  495. 
hedde  he  bet  Yorhech.  Bathos  Chr.  80  YOrhegesman,  m.  Schutsherr.  De 
f.  131;  de  groten  hebben  nu  stark  Yan  Luneborch  nemen  Yor  einen  Yor- 
vorhecL  12.  F.  3912;  Yund  Gesche  hegesman  hertogen  Wentzlawe.  Zreiftn. 
schal  dat  kleinsthe  (Kind)  tho  sich  3,  199;  Komer  214ä. 
nemen  in  Yorhech  etc.  Brschw.  Neust.  YOrbelli^n,  schw.  v.   ermatten,  er- 

Deged.  B.  1531  f.  21 ;  de  man  heft  85  schöpfen.  He  (Christus)  is  de  him- 
nein  gut  Yorhech,  deme  sin  wif  Ycle  melsche  dowe,  den  he  ghenet  Ysen 
Torspüdet.  Koker,  8.  336;  de  Yarende  seien  to  ghuder  leyfnisse  der  amech- 
kopman  heft  Yan  en  (den  Fürsten)  teghen  zele,  de  Yorhelleghet  is  an 
en  klen  Yorhach,  de  dar  möt  holden  der  bitte  der  bekoringhe  Yses  Yiendes, 
der  lande  nmmeslach.  Lüb.  Dodend.  40  des  quaden  gheystes.  Ecdes.  f.  249h; 
r.  439.  wy   seggen  Yele  Ynde   werden   doch 

T^rheftei,  schw.  v.  anheften,  fest  Yorhelleghet  in  den  worden,  de  yuI- 
maAen.  gelaneth,  dath  sie  desuluenn  bringinghe  Yser  rede  is  he  (Gott). 
kysthenn  in  die  garuekamere  .  .  set-       das.  249d. 

ten,  ock  darsuluest  Yorhe£ften  Ynd  46  Yorhellinge.  Men  hefiFt  my  nicht 
bekeden  (beketten,  mit  Ketten  ver-  gestaden,  dat  ich  (der  gefoltert  ward) 
fAen)  laten  (1542).  Wism.  Zeugeb,  ein  plaster  oder  ieniger  Yerhellinge 
i'  96.  mochte  belangen.  Z.  f.  vaterl.  Qesdi. 

Ttrhegeiy  schw.  v.  hegen,  schütsen^      Bd.  4  (4  Folge)  8. 144.    Gemeint  ist 

«  Obhut  nehmen.  De  keiser  Lodewidi  60  wol  Yorhalinge,  Erhohmg. 


YORHENDEN       364       VOBHESDINGE 

Torbeiden,  schw.  v.  von  Hanien,  nicht  vorhenghet  vnde  tholet.  Smmi 
in  andere  Bände  bringen.  Kan  men  Joh.  f.  114^;  de  stede  de  gestad^ 
myt  warheyt  bevynden,  dat  se  (die  nicht,  dat  twe  broder  borgermesterj 
Erben)  wes  hemelike  vorhält,  vor-  werden,  dar  vel  vorklerange,  worj 
bendet  ofte  yorswegen  hebben,  mach  6  dorch  sodans  nicht  to  vorhengen,  \ 
men  em  nemen,  unde  dyt  is  dem  to  donde  were  (1516).  Lfffinum 
herschope  Yorschenen.  CodJrad.West-  Nachr.  d.  Kl,  Meding^  S.  102;  nii^j 
fal.  i,  198.  vorhengen  noch  staden.    LSb.  Z, 

Yorhenge.      (Hus)    predekede    en      251 ;  latet  se  (die  Wdt)  jw  nicht  Tor 
stucke,  dat  en  (den  vorsten)  wol  be-  10  hengen,  want  al  or  rait  is  OYeldaet 
haghede.  dat  alle  Yorhenghe  (7.  vor-       Lied.  a.  d.  Münsterl.  27^  7. 
leninge  ?)  des  gheistliken  gudes  scheide  Yorhenge-  (heng-,  heak-)  -line,  / 

nicht  komen  Yan  den  prelaten,  mer  van      Erlaubnis^  Oestattung,  Zidaßnng.  DJ 
vorsten  unde  heren.  LiÜb,  Chr.  2^  598.       böse  geist  en  hefft  sonder  vorhenckj 

Yorhenge,  n.  Vorhang,  Des  sann-  16  nisse  godes  nyne  macht.  Dial.  Greg 
auendes  (vor  Judica)^  wan  de  h.  199;  wart  de  name  des  h.  vreni 
kerke  begint  tho  beghande  dat  lydent  godes  van  der  vorhencknysse  god« 
godes,  so  behenghet  me  de  altare  also  vorbredet  etc.  Fireckenk.  Leg 
myt  rodem  vorhenghe.  Fastenandacht.  59;  dat  vnsere  borgere  alsodane  m 
Pf.  Germ,  20,  316.  20  heit  hebben  van  verhenckmsse  wegei 

vorhengen.  Dat  de  dinge,  dede  des  erßbischuff  etc.  SeSberte^  ürh.nr 
vnder  der  tiit  scheen,  mit  der  tut  435;  ok  sprak  man,  dat  Sandow« 
vorgaen ;  darumme  is  dat  nutte,  dat  vorloren  werde  van  vorhengnisse  (Zi^ 
me  se  mit  Schriften  vorhenge  (?  in  laßung^  Ckmnivene)  des  bischopes  etc 
Schrift  faße?  su  vorhangen?)  vnde  25  Magd.  Seh.  Chr.  275,  27. 
beware  (1301).  MM.  Urk.  nr.  2756.  vorhenginge,  f.  ErlaubniSjZidafimf, 

YOrhengen,  schto.  v.  den  Zaum,  in  der  vorhengynghe  godes.  Kamei 
Zügel  schießen  laßen;  bUdl.:  erlauben,  250c ;  alse  de  duuele  treden  in  de 
jßulaßen,  gestatten,  vorhengen  vel  .sta-  swyne  .  .  nach  siner  (C^riHi)  Ver- 
den, admittere.  Voc.  Engdh.  Dodet  30  henginge,  also  etc.  Lab.  Passtami  f, 
my  mit  wat  dode  god  verhenget,  dat  120^ ;  hefstu  dan  dynen  euenen  cri- 
gy  my  doden.  Dicd.  Chreg.  213 ;  he  stenen  yenige  sake  gheweset  tho  den 
(de  duuel)  en  mochte  nicht  gaen  in  sunden  .  .  mit  worden,  mit  rade,  mit 
de  verkene,  eert  eme  god  vorhen-  hulpe  efte  myt  vorhenginghe.  Sp.  i. 
gede.  das.  199;  se  vermoeghen  niet  86  Dogede  f.  244;  wy  willen  ok  dusser 
80  vele  als  se  willen,  meer^  so  vele  einung  vnd  vordrachtes  verhengang 
als  em  van  den  gueden  enghelen  ver-  edder  thostadinge  obre  rechten  be- 
henghet wert.  Elucid.  f.  6h;  (van  kemngeheren Bein  etc.  (1476).  SekeiÜ, 
dem  ersten  dotslage)  .  .  godt  wil  v.  Adel  p.  510. 
sulckens  affwenden  unde  vorhengen  40  Yorherden  =  beherden.  Wan  de 
na  einen  willen.  Dithm.  L.  R.  //,  handdadige  (ein  Mörder)  ock  voriier- 
241;  Maria  vorhengede  den  fmnden  det  (Var.  beherdet)  waort,  so  schal- 
dat  licham  (Christi)  to  handelen,  men  em  richten  mit  dem  schwerde 
Ymme  begraven  to  werden.  Pass.  Chr.  .  .  werd  de  handdadige  oA  (aber) 
120 ;  et  en  is  nyne  warachtige  otmo-  45  landfluchtig  etc.  Riehlh.  574,  §  3, 
dicheit,   dat  men  de  sunde  al  swi-  vorherden,  s.  yorharden. 

gende  verhenget.    Br.  d.  Eus^  ISh;  vorherduige,    f.    Antreiben,  Er- 

monike  nemen  van  eren  olderen  erue-  mahnung.  Do  de  .  .  Yomemen  des 
deel  .  .  aner  dar  wedder  is  de  won-  greven  andacht  niRle  syne  vorher- 
heyt  in  velen  landen,  dat  men  dat  so  dinge  etc.  Körner  129^. 


VORHEREN  ^  365  VORHET 

mhmtm,  seii«.  v.  Herr  über  jem.  ewich  leit  uns  weddervert,  dit  exen- 
sm  (der  weräen^  beherrschen^  domi-  tfich  uns  al  Torhert.  Aescp  2j  42; 
Bui.  Voc  Od.  «.  Lief.  Wo  schal  dese  doechde  (die  Tugend  der  recfat- 
ik  mik  gheweren,  sint  dat  de  leydige  verdicheit)  hoert  sunderlinghe  den 
dre  heran  (Te^d^  WeÜ,  Fleisch)  sie-  5  landesheren  toe,  mer  dese  gherech- 
des  by  my  weren  and  wolden  my  ticheit  wort  die  vorheert.  Sp.  d.  kerst. 
forheren?  Hanav,  Mscr.  J,  Si,  S.  gd.  f.  159.  8.  auch  das  varherg.  W. 
as^;  xxp  isA  nicht,  de  merer  vnder  Yorheringey    f.     Verheerung,    des 

iaw  isy  de  anderen  brodere  en  vor-  landes.  Körner  172^. 
kere.  Br.  d.  Eus.  15 ;  de  doet  en  sal  10  yerhersehen,  schw.  v,  Herrschaft 
eoe  (Ckrishtm)  nicht  mer  vorheren.  üben.  Spare  dynen  knecht  van  den 
IM.  Greg.  2&9;  de  hert  (Hirsch)  de  yromden;  isset  dat  de  mynen  nycht 
dickte  mit  dem  home  sik  wol  dem  en  Yorheerschen,  so  schal  ick  vnbe- 
perde  geweren ;  dat  pert  dachte  ok  uleckt  wesen.  Oreg.  Bede  f.  16  (Nach 
mheren  den  hert  mit  helpe  unde  15  Ps.  19,  14,  wdche  Stelle  aber  falsch 
Bit  tiate.  Gerh.  v.  M.  61,  13;  bewa-  verstanden  ist). 
rei,  dat  he  (der  Wdf  wenn  er  unser  Yorhersehoppen,  schw.  v.  beherschen^ 

Barr  wird)  nicht  nntlive  de  kran-  bedrücken,  unde  schal  yallen,  alse  he 
fcaa,  of  de  möge  Yorheren,  de  sik  ne  den  armen  hebt  Yorherschoppet  (do- 
kuonen  nicht  geweren.  das.  65,  58;  20  minatus  fuerit  pauperem).  Ps.  10, 
fise  hoYerdie  hadde   em  Yorblindet       10  (H.). 

eDde  dat  weren  de  tekene,  dat  om-  YOrherwede,    die  Entrichtung  des 

Oineerlic  tom  em  verheren  solde  etc.  Heergewettes  von  Seiten  des  Erben. 
B,  d.  Elfen  f.  140d;  de  natuerlic  ver-  Si  possessor  alicujus  agri  illum  Yen- 
standel  syn,  de  syn  altoes  bequamer  25  dere  Yoluerit,  liberam  hoc  faciendi 
to  allen  goden  werken,  wanneer  de  habeat  facaltatem,  dum  .  .  heres  de- 
boesheit  eren  willen  nicht  Yerheert  functo  succedens  pro  jure,  quod  teu- 
a  heuet  S.  d.  Byen  f.  93h,  Anm.  tonice  vorherwede  dicitur,  in  recep- 
&  ist  fragtieh,  ob  nicht  manche  dieser  tione  agrorum  tantum  siliginis  et 
M.  äkfdieher  Beispide  eu  dem  fdg.  so  ordei  det  curie  etc.  (1230).  Fahne, 
IT.  t»  der  Bedeutung :  vernichten,  ver-  Dortm.  Urh.  II,  2,  4. 
derkii,  gMren.  Yorherweden,  schw.  v.  1.  das  Heer- 

vtrheren,  -herden,  schw.  v.  mit  gewette  eahlen.  Wanner  dat  min  gut 
AN€»  Heere  übereiehen  u.  verderben;  ledich  wert  OYermyds  minen  dode, 
d(Mfi  überh.,  indem  der  Begriff  der  35  so  sal  myn  erYent  dat  suken  Yud 
Bßeresmaekt  euriidstritt,  verderben,  eu  Yorherweden  to  Sutphesschen  rechte 
Grunde  richten.  He  sande  wapende  (1365).  Nies.  Beitr.  2,  216 ;  (Knappe 
riddere  in  des  yan  Meklenborges  N.  N.  bdehnt  einen  Kirehgeschwomefi 
Itat  darinne  to  Yorherende.  Leibn.  3,  auf  die  nächsten  10  Jahre  mü  einem 
^9;  do  de  land  Yorheret  weren,  do  40  Zehnten.  Nach  dem  Ablauf)  sal  men 
Ytrt  dat  orleghe  Yleghen.  Körner  alszden  den  genanten  tegeden  ent- 
^^;  uide  Yorherede  dat  mit  s werde  fangen  ynd  wedder  Yerherweden.  Oid 
Qsde  mit  Yure.  das.  57b;  ick  Yinde  Urk.  v.  1503.  —  2.  das  Heergewette 
in  der  schnfil,  dat  dar  gelegen  hadde  verlangen.  Vortmer  en  sal  de  prouest 
7Q  torppe,  dar  nu  de  olde  wick  45  der  korken  eghene  lüde  nicht  Yor- 
^^  unde  dat  hadde  konigh  Karle  kopen  .  .  beschatten,  Yoreruedelen, 
^^eiiet  Bothos  Chr.  f  41 ;  de  (vor-  Yorherweden  etc.  Old.  Urk.  v.  1415. 
ste)  werden  Yele  Yan  quadem  rade  Yorhdt,  Geheiß.  Dit . .  hebbe  ick  dar 

K^ttaa  Yorderued  Ynde  Yorheret  .Esc^e^.  ytgehalet  dorch  Yorhet  der  ersamen 
f'  45^;   de  eke  to  der  espe  sprak;  60  heren,  her  N.  etc.   Wism.  Inv.  f.  197. 


VOBHETEN  366  VOBHEVEN 

YWtetan«  8t.  V.  verheißen ;  refl.  eid^  hoff  se  des  to  gerende  neit,  des  enn 
wotfu  anheischig  machen^  geloben.  Ok  riken  godeshus  wol  to  hebbende  Btei^ 
alle  prestere,  de  eyneme  menschen  Eberh.v.Q.vJ815;  YOThMienm^ibari 
raden,  daih  he  vth  syneme  kerspel  hoben  sein,  begereden  to  wetendd 
syne  ghrafft  bestelle  by  eren  kerken  5  e£Ete  se  sodannes  tolnois  mocbtei 
edder  eme  dat  lauen  vnde  sik  dar  ent8lagenundevorheTenwe8enC:2^ilj 
tho  Yorbynden  edder  vorheten,  dat  Hans,  Bec.  /P,  S.  409;  Ok  mogei 
he  syne  begreffnisse,  de  he  gekoren  prestere  vp  ener  moren  edder  v] 
hadde  to  siner  kerken,  dat  he  de  einem  tome  de  stad  helpen  bescher 
nicht  wil  wandelen,  desnluen  doen  10  men,  iodoch  mochten  se  des  TOrhaueii 
eine  doetsunde.    Summa  Joh>  JS60.  wesen,  dat  were  beter.   Summa  Jok 

TorheyeDy  st.  v.  (Part,  auch  schw.)  f.  116^;  leydes  unde  smerten  leddecl 
1.  erheben^  ezaltare.  Lief.  Der  stede  unde  Yorhayen  sin.  Bruns^  Beür,  1 
(Städte)  schepe  weren  hoch  vorhoven  98.  —  Befl.  sich  erheben,  sieh  auf] 
(mit  hohem  Borde)  unde  woU  to  vech-  16  machen.  (He  lach  dar  in  den  wischen] 
tende  gebuwet,  unde  leten  by  der  .  .  he  vorhuf  sik  mit  al  den  sioea 
Denen  schepe  also  en  korke  vor  ener  Liib.  Chr.  i,  177;  des  Yorhof  sik  de 
klus.  Liib.  Chr.  2^  564;  sin  yrowe  keiser  mit  deinen  Yolke.  Magd.  SA\ 
leet  eme  maken  [en]  schone  graf  mit  Chr.  62,  11 ;  bes.  als  Empörer.  Do 
Yorheveden  beiden,  das.  1,  61 ;  etlike  ao  vorhuf  sik  Pipinus  jeghen  sinen  Ysdei 
bilde,  hoch  Yorhayen.  B.  V.  4976;  mit  vrevel.  Korner  26c;  were  ok  ie- 
weren  hoghe  stene  van  beyden  syden  mend,  de  sik  mit  vrevele  YOihoev^ 
vorhauen  (eminentes).  2  Sam.  14,  4;  edder  samnunge  makede  wedder  den 
dat  fest  des  h.  crutzes,  also  it  ver-  rad  (1382).  Lüneb.  Urk.  II,  nr.  977; 
haven  wert  (Septbr.  14).  Leibn.  3,  26  he  hadde  wedder  koning  0.  sik  vor- 
478;  do  got  wolde,  dat  die  hilgen  heven.  Magd.  Seh.  Chr.  69,  27;  y^ 
heren  Cosmas  vnde  Damianus  scol-  dat  de  gene,  de  sick  vorheuen  tegen 
den  werden  Yorheuen  vte  der  stede,  de  gebode  der  warheyt,  vemedert 
dar  se  bemuret  weren  oldinges.  Brem.  mögen  werden.  Dial.  Greg.  186^ ;  U- 
O.  Q.  87;  s.  öodehart  wart  vorheven  so  ginnen.  De  (kolt  winter)  Yorhof  sik 
(corpus  elevatum  est).  Magd.  Seh.  bi  s.  Mortons  dage.  Magd.  Seh.  Ckr, 
Chr.  112,  28;  wart  vorheven  ute  sy-  327,  9;  ein  strtt  Yorhof  sik.  das.  352, 
nemo  grave.  Kamer  93^^ ;  do  wart  7;  olt  kyf  vorhevet  sik  bolde.  Tumdc 
Yorheven  de  licham  des  werden  •  .  nr.  823 ;  sieh  überheben,  stoU  werden, 
unde  wart  besloten  in  deme  altare.  85  vorhof  he  sik  so  sere  an  synem  her- 
das.  3U;  biUU.  canonisieren.  keyser  ten.  Korner  220^;  he  en  vorhofi  sy ck 
Karolus  wart  ghecanonyzert,  dat  ys  nicht,  he  en  begerde  ock  nyn  werlt- 
Yorheuen.  Lerbeck  §  78;  canonyzert,  lick  loff.  Freckenh.  Leg.  68  u.  60; 
dat  ys  vorheuen  efte  vorhelliget.  das.  he  (Pabst  Johann)  vorhof  sik  to  sere 
84.  —  erheben,  befördern,  hochstellen.  40  der  herschop.  das.  64,  1;  also  R.  lo- 
Desse  werden  Yorbayen  in  deme  or-  Yode  den  bok  unde  he  sik  vorhof. 
den  to  lesemesters.  B.  V.  4066;  de  Gl.  mu  B.  V.  I,  39;  Eanntus  vorhoff 
vosinne  was  ser  vro,  .  •  dat  er  vader  sik  in  homode  Lerbeck  §  66.  —  hf. 
sus  was  vorheven.  das.  6826;  min  öm  subst.  van  dinem  vorheyende  (exal* 
Simon,  de  mechtich  is  unde  ser  yor-  45  tatio).  Jes.  33,  3  (H.). 
heyen.  das.  4153;  im  schlimmen  Sinne:  Yorheyen,  pari.  adj.     vnde  (der 

Werit  also,  dat  jemant  mit  vorhevene  Dieb)  hadde  enen  ruen  swarten  püs 
m&de  dat  puntgelt  untforede  etc.  antoghen  vnde  hadde  enes  schodavels 
(1382).  Hans.  Bec.  2,  313.  —  2.  über-  laruen  vp  gheset  vnde  stunt  dar 
heben,  unterlaßen.    Alles  des  en  yor-  60  kort  yorhewen   ghelik  dem  duuele. 


VOBHBVINGE  367  VOBHITTEN 

fbefa».  f.  16S^^  (m  geärw^ener^  stdeer      imde  darneghest  boddelen,  stuegheren 
fi/ur?).  unde  kotzen,  huren,  rackeren,  kethel- 

TvrkeTJBtfe»  /*.  i.  Überhebuitgf  StöU.  bfitheren  unde  allen  vorhiden  schü- 
He  wart  beweget  to  werltliker  vor*  ken  kyuderen,  dath  my  V.  y.  L.  true- 
keniBge.  Lab.  Passianai  f.  175c;  alle  6  Iob  wert  des  lovedes,  abe  eyn  snode, 
hoferdige  yorhevinge.  Wiggert  i,  43.  böse,  droghe,  bludelos,  sullefwassen 
—  2.  Behdfungj  Erleichterung^  sub-  vorhit  huren  cdntten  schalk.  Vort- 
kvitio.  Da  sdialt  in  der  yerheuinge  mer  claghe  ich  ifiw,  dat  he  my  myne 
iJBer  node  rsubleyandis  necessitati-  helphte  mynes  slotes  afvorraden  beft 
bfis)  nicht  drogenhaftichliken  denken.  10  .  .  unde  let  my  danrore  stan  alse 
5  Mos,  15^  10  (HJ.  eyn  snode  böse  vorhit  hdren  cuntten 

TtrhieH  (-Uden,  -liif;en),  schw.  v.  vorreder.  We  dessen  bref  afryte 
tb^^rieren  (Kdler^  Ere.  479,  25);  oder  afthe,  dat  he  en  yorhit  herren 
fori.  adf.  entekrty  infam,  0unächst  van  (l,  bergen)  cuntten  kotzenkynt  sy 
tersonen^  Männern  (wd  ähnlich  wie  15  (1383).  do^.  nr.  994;  Sudend.  4,  nr. 
fa^ieefc.  XoxxÖTppoxTo^,  eupuTupoxTO^),  J385;  6^  nr.  98;  unde  l&cht  yd,  alse 
flii  eins  der  ehrenrührigsten  Schimpf'  en  vorhyed  kotzen  kunten  schalk 
werter,  Sehandbube;  dann  von  Sachen.  (1393).  Hans.  Bec.  4,  63 ;  daz  her 
Vgl.  IHseh  s.  v.  heyen,  geheyen  i,  daz  uff  uns  gelogen  bette  als  eyn 
450  u.  Pf.  Germ.  13,  160;  15,  79;  20  yorreters, vorhijt, kotzen  schalg^'i^dT^. 
16,  78;  18,  209.  —  Bekente  we  vor  Z.  d.  Hare-V.  1869,  S.  158;  den 
piychte,  dat  he  hedde  en  geheyten  schalt  he  gar  swerlike  vnd  hit  en, 
verhiede  horensonne  und  schoken-  he  were  eyn  yorhit  kotzen  hornsen 
kfat,  de  broke  ys  14  Schill.  JDartm.  (horenson).  Fidic.  i,  185;  2,104;  de 
WHIk.  324,  327  (Fahne,3,62,243);  26  yerhiyden  kerle.  Brschw.  Chr.  i,  51, 
ik  bidde  jae,  dat  gy  berichten  enen,  20 ;  wol  ichtes  wat  vorberget,  sick 
de  zyk  Hennen  Sporeke  hed  unde  to  n&tte  unde  einem  andern  tho  scha- 
Bjnen  Sporene  (Sporeke?)  wart,  ane  den,  de  ys  nicht  er  bar  .  .  sünder 
TiD  hurard  (hurerischerweise?),  dath  yorslagen,  unerbar,  unredelick,  b6s- 
he  my  noch  wille  daghe  holden,  unde  80  hafftich,  t&ckisch,  ein  yorhiet  bove 
don  my,  wes  he  my  van  ere  weghen  [ein  gehemiger  hübe]  unde  schalck. 
pliehtich  sy,  de  he  my  vorsatich  ghe-  Agricola  (Latendorf)  36.  —  Von 
vorden  is  alse  en  angheborn  (d.  i.  Sachen :  verhiyde  hornscheit.  Brschw. 
^«»gdoren)  vorhyed  kotzen  sone  wente  Chr.  1,  109,  25 ;  des  antworde  her 
in  dessen  dagh,  wente  he  is  an  der  35  G^erd  —  mit  orlove  vor  ju  gesecht  — : 
vege  vorwesselt  .  .  Unde  ghere  des  dar  were  hus  unde  hof,  he  en  wolde 
nicht  mere  wen  stede  unde  stunde  nemande  eenen  vorhiden  drek  ut« 
oppe  synes  anghebarn,  vorhyeden  geven  (es  war  die  Auslieferung  von 
kotzensones  honede  war  to  makende  Verbrechern  verlangt)  etc.  (1407). 
(1380?).  Lüneb.  Urk.  II,  nr.  942;  40  Lid.  ürJc.  nr.  1720. 
ik-mane  iu,  dat  gi  my  holden,   alse  vorhil(l)ikeii,  -Ulken,  schw.  v.  ver- 

inwe  breve  utwiset,  des  gi  mi  vor-  heiraten,  und  hedden  sick  yorhylli- 
setich  werden  als  mistrostege  vor-  ket  an  de  Provestinge.  Münst.  Chr. 
twivelde  vorhide  kunten  kotzen  kro-  1,  174;  de  vorhilkede  sich  an  euer 
den  Bchelke  (1387).  das.  nr.  1068 ;  46  Rosinen,  das.  33 ;  ein  graeff  y.  Isenb.« 
^  jae  dat  ghezecht  heft-  de  Iflcht  die  sick  yerbiliket  an  hertoch  .  .  sue- 
dat  appe  myk  .  .  alz  eyn  yorheyt  ster.  Seib.  Qu.  1,  21,  Dazu  das  Subst. 
c&ate  herghensone  (1380).  das.  nr.  verhilkung.  das.  1,  18. 
^ ;  ich  claeghe  vrouwen  unde  man-  yorhitten,  -betten ,  schw.  v.    heiß 

Q«&  .  •  unde  jftw   ghuden  l&de  .  •  so  werden.    He  begunde  to  verhettene 


VOKHITZIOEN  »68  VO&HOGEN 

in  erer  leae.  Horol.  Pb;  de  dorst  siden  voerhoden  en  mach  .  .  dan  Bai 
schal  jegen  or  yorhitten  (exardescet).  gi  iu  op  iuwer  consciencien  troesten« 
Biob  18,  9;  dat  blot  is  denne  (im  B.  v.  d.  janefr.  f.  92;  sinen  schadeii, 
Mai)  mer  vorhittet  wan  in  anderen  welchs  hie  doch  lieuest  vorhot  schege 
tiden.  Luft.  Passion,  f.  13(Hi;  vorbrant  5  (sähe),  .  .  erhalen.  Wism.  ZeugA, 
unde  vorhettet.  Br.  d.  Eus.  ^b.  1A42. 

Yorhitrigen,  schw.  v.  anhetaen,  an-  Yorhodichf  adj.    behutsam,  vorsick^ 

reißen.      Darmede    andere    furstenn       tig.    Hyr    sollen    de    iongelinge  oa 
nicht  Yordrystet  noch  Yorhitziget  wnr-       hören  Ynde  leren  .  .  wo  se  Yorhodich 
denn   ghelicher  mathenn  tegens  an-  10  wesen  sollen.  Br,  d.  Cw.  102, 
dere    stede    Yortokomende.     Waitz,  YOrhodicheit,  f.  BehtUsamkeU,  Vor- 

Wtdlenw.  3,  366.  sidd.    Hebbet  anxt  mit  groter  yor- 

Yorhöehnis,  f,    1.  =  Yorhugenisse,      hodicheit.   Br.  d.  Eus.  1^. 
Erinnerung,  Gedächtnis.    De  mensche  YOrhodiclilike,  adv.  vorsichtig.  Seyt^ 

allene  des  syt  ghewis,  De  heft  redene,  16  dat  gy  Yorhodichlike  wanderen.  Br. 
Yerstand   Ynde    Yorhoechuis.    Sp.   d.       d.  Eus.  33^. 
Legen   16k    (vgl.   gehugenisse).    —  Yorhogen,     Gedenken,    Gedanken. 

2.  Freude,  exaltatio.    Maria  vnde  Jos.       vgl.  Yorhöchnisse.    De  siele  is  na  my- 
Yorwunderde  syk  mit  groter  vroude       nen  voerhoghen  Een  wesen,  dat  ghi 
Ynde  vorhochnisse,  dat  ik  alzo  sun«  20  seen  noch  tasten  en  moghen.  Sp.  d 
der  hulpe  hadde   getelet.    St.  Birg.       Legen  f.  16%^ 
openh.  f.   113 ;    de   klocken  worden  Yorhegeii,  schw.  v.    1.  fröhlieh  sein 

gelud,  Ynde  Yroude  Ynde  Yorhochnisse  (au  hoge).  Ick  bidde,  singet,  Yerbli- 
wart  dar  gehört,  das.  200.  det  Ynde  Ycrhoget,  wente  etc.  Br.  d 

Yorhoden*  -hndent  schw.  v.  1.  ver-  26  Eus.  57b.  —  2.  erfreuen,  do  mymyo 
stecken,  verbergen.  Man  mach  nicht  bloiende  iunge  ioghet  sotelike  ladäe 
Yerhuden  ene  stat,  de  up  enen  berge  unde  my  gheleuede  unde  behagede, 
steit.  Br.  d.  Eus.  30;  warumme  Yer-  dat  de  nature  Yerhuget  nnde  ic  mit 
hudestu  ynde  Yorborgestu  so  dyn  mynen  geselinnen  speien  ginc  in  des 
angesichte?  das.  73;  we  ein  licht  ent-  80  mei  etc.  Horci.  55.  —  YerheugheD^ 
fenghet,  de  schal  dat  nicht  Yorhuden  delectare  u.  delectari.  Kü. 
Ynder  enem  vate.    Passional  f.  136 ;  Yorhoj^en,  schw.  v.  1.  erhöhen,  auf- 

eyn  greue  hadde  syck  Yorhut  manckt  richten ;  büdl. :  Dyn  god  sal  dy  vor- 
dem wingarden.  das.  188^ ;  Ynde  (St,  hoegen  boeuen  alle  Yolck,  dat  up  der 
Barbara)  werdest  Y5r?luchtich  .  •  86  erden  wandert.  Tr.  Ober  d.  10  GM. 
Ynde  Yorhoddest  dy  in  den  steeu-  f.  Ib;  he  (Paulus)  wart  Yorhogetin 
ritzen.  Sp.  d.  Sammitt.  III;  de  hil-  der  eere  der  apostel.  Dial.  Greg, 
lige  man  verhudde  de  ridders  Yor  196^;  de  girigen  schelke  werden  na 
den  wreden  vYande  vnde  be warde  vorhoget.  B.  V.  5354 ;  darna  do  ward 
ere  leuen.  Diai.  Grreg.  185;  he  Yer-  40  he  (Ämbrosius)  gedofft  vnde  in  deme 
hudde  sick  seinen  bynnen  in  der  ker-  Bosteyn[den]  dage  darna  do  ward  he 
cken.  das.  203h;  de  prestere  kemen  yorhoget  (imm  Bischof  gemacht).  Lä>. 
wech  Ynde  Yerhoden  sik  in  deme  Passional  f.  91$^;  swar  lade  gad  to 
holte.  Chr.  Sd.  46,  16;  Yorhuden  samene  hebbet,  Yorhoget  se  dat  f^fet- 
nnde  Yorstecken.  iMnden.  R.  §  65;  ns  gern  sie  das  im  Werte)  mit  irer  kost, 
de  here  heuet  id  my  verbat  Ynde  de  vrome  is  ir  aller  gemene.  Ssp,  /» 
des  my  nicht  openbart.  Dial.  Greg.  12;  canonisieren  (heilig  sprechen). 
167.  —  2.  verhüten,  hindern.  Als  men  a.  1412  do  wort  s.  Elizabet  vorho- 
mit  ghener  menscheliker  Yoerhodin-  get.  JETami.  Chr.  35;  a.  1450  do  wort 
ghe  de  suspicie  der  qaader  van  allen  60  S.  Bemardos  Yorhoget  das^  39.  — 


VORHOGINGE       369       VORHOLDEN 

i.  mttans.  erhSht  werden^  steigen.  terhaUes  auflauern^  mit  Dat.  u.  Äce. 
Dtt  18  nu  sa  der  werlt  lope  .  .  de  insidie,  laghe,  also  me  den  laden  vor- 
eioe  TOmeddert,  de  ander  vorhoget.  helt,  wanme  se  vanghen  wel.  Dief.  n. 
R.  F.  5807.  gl.  —  He  vorhelt  den  denren  to  Lu- 

frk^gmgtj  f.  Fretide?  (Fest,  Trunk   5  bek  (inaidias  posuit).    Chr.  Sd.  144, 

'm  Kaufe  u.  a.  ?)  We  ee  (de  wyn-  13 ;  he  wolde  de  borch  spisen,  do 
sfse)  koft,  sal  dat  gheld  der  stad  quemen  de  sticbtgenoten  vnde  vor- 
rerwyssen  sonder  vertoch  by  penen  beiden  on  in  den  wege.  Bothos  Chr. 
Tftn  Tyf  swaren  güldenen,  vnde  den  f.  214 ;  de  (Sweden)  leden  sik  in  dat 
vynkoep  Tnde  de  verboeginge  bedde  10  bolt  unde  beiden  em  vor.  Liä>.  Chr. 
be  yerlaren;  Twe  sware  güldene  de  ä,  326;  unde  vorbelt  den  anderen 
verboeginge;  woverhoeget  word,  sal  myt  eneme  böte  up  der  Elve  etc. 
eyn  veirdel  wyns  bebben  etc.  Wigands  das.  2,  233;  N.  badde  scbelinge  myt 
Afch.  III,  43.  syneme  ome  .  .  vnde  voorbelt  eme 

verht^ilge,  f.  Erhöhung.  In  deme  15  des  lösten  dagbes  to  vastelauende  in 
feste  der  vorhogingbe  des  bilgben  den  düsteren.  Brem.  G.  Q.  92;  de 
croces  (d.  i.  14  Sq^t.).  Komer  217o;  sulve  vicedom  mit  sinen  bulperen 
de  vnkascbeyd  des  wiues  de  open-  vorbeilt  den  sendeboden  und  scbin- 
buret  sek  in  der  vorboigingbe  orer  deden  und  vengen  se.  Magd.  Seh. 
oghen  (eztoUentia  ocnlorum).  Ecdes.  20  Chr.  386,  25 ;  unde  badden  sik  dar 
f.  löSa  (Sir.  26,  12).  entegen  samelt  unde  wolden  se  be- 

Ttrktker,  m.  Vor-hSker,  Var-Jcäufer.  striden  und  vorbeilden  se  in  twen 
.Das  M.  A.  suchte  auf  jede  Weise  enden,  das.  265, 18 ;  ick  do  juw  klag- 
deii  wirJdichen  Producenten  direct  mit  liken  to  wetende,  dat  ick  yp  der  reise 
doli  wirklichen  Cansumenten  handeln  25  •  •  wart  vorbolden  von  b.  Albrecbts 
2%  laßen,  damit  die  Vertheuerung  der  boffgesinde,  de  grepen  my  etc.  Fidic. 
Waaren  durch  Vermittlung  (Vorkauf,  Dipl,  Beitr.  4,  S.  72;  nicbt  wüste 
Viifhokerei)  vermieden  wurde.  Die  ik,  dat  mi  vorbelt  desse  not.  JR.  V. 
Kauftcute  galten  nicht  dafür,  da  sie  5549, — 3.  vor(ent)halten,  zurückhalten, 
ihre  Waaren  up  eventure  over  se  unde  30  hemmen,  hinhalten.  Dat  sulve  gbelt, 
sand  brachten.  Häufig  fäüt  aber  schon  dat  be  scbolde  utbgbeveu,  dat  vor- 
der Krämer  unter  diesen  Begriff,  wenn  belt  be,  unde  ghaf  deme  van  Tekene- 
er  sich  erlaubte  seine  genau  begreneten  borcb  kume  de  belfte.  LÜb.  Chr.  1, 
Amisbefugniße  sfu  überschreiten,  de  279;  dat  was  eres  recbtes  nicbt,  dar- 
kremer  unde  ander  vorboeker.  S.45.^  35  umme  vorbelden  se  dat.  das.  1,294; 
Budiger^  Gl.  gu  den  Hamb.  Z.  R.  des  be  nenewis  tolaten  en  wolde  vnde 

T^rkolden,  st.  v.  1.  verhalten,  ver-  vorbelt  vns  dat  mit  vnredeliken  in- 
bergen,  verstecken.  Du  sy  des  kindes  sagen  (1413).  Lüb.  Urk.  5,  nr.  463 ; 
(Moses)  lenger  nicbt  mocbten  vor-  die  anderen  radlude  de  der  vortogbe- 
bolden,  du  nam  die  fruwe  dat  kint  40  nen  iungen  lüde  frunde  weren,  vor- 
etc.  Hanov.  Mscr.  I,  84,  S.  ^7^;  beiden  dat  (ßericM),  wente  ze  vnde 
he  (Gott)  mocbte  ok  on  alle  or  siebte  ere  vrund  scepen  den  meesten  deel 
hebben  vorbolden,  also  be  dede  den  des  rades.  Brem,  G,  Q.  83 ;  dat  (die 
lodeoy  de  Elizeum  vangben  wolden.  Ausführung  des  Friedens)  vorbelden 
dos.  385 ;  mank  dessen  jungen  vrou-  45  die  bouetlinge  dar  na  wol  en  iar. 
wen  badden  sik  vorbolen  (d.  i.  vor-  das.  150 ;  de  dore  sprickt  vtb  allent, 
holden)  twe  clerike.  Lüb,  Chr.  2,  548.  dat  syn  geist  yn  befit,  de  wyse  vor- 
—  2.  versddoßen  hdUen,  versperren  boldet  vnde  vorbeydet  (difiert  et  re- 
(icH  Weg),  jem.  aufhalten  am  Vor-  servat)  vp  dat  lateste.  Spr.  Sal,  29, 
f^ritigen,  bes.  durch  Legung  eines  Hin-  50  11  (Fl,)  ;   daher  refl.  sich  hinhalten, 

Miif laWfi.  WflrttrbiMli.  V.  24 


VOBHOLDINGE  370  VOBHOMOD£N 

$ieh  hinjsögem.    Dat  vorhelt  sik  wol  R  210;  refl.  etlike  Yorholeden  m\ 

vif  iare.  Brem.  G.  Q^97;  dit  hedde  sik  in  deme  broke.  EomerSSA;  de  ordd 

noch  all  leng  vorholden,  men  do  etc.  alse  ene  yob  sik  vorhoelede  (ordin 

das.  84;    u.  sich  außaUen,   bleiben.  latitante).   Chr.  Sd.  362^  2. 

unde  worden  des  to  rade  mit  em,  dat  6      vorbolen,  -halei,  pari.  adj.  «eriori 

wi  dor  des  greven  bede  uns  noch  vor-  gen.    de  in  deme  winkele  Torhok 

holden  wolden  (1379).  Hans.  Bec.  2j  legen.   Körner  86^;  unde  dat  id 

214;  des   beden  ze  uns  noch  meer,  Yorholen  bliue,  wente  id  gheyt  dy 

dat  wi  uns  verholden  wolden.  das.  2^  liue.  Schaeksp.  f.  5S^ ;  dat  eme  nid 

221;   des  worden  ze  enes  mid  uns,  10  vorhalen  bleef.  1  Mos.  35^  22.  — 

dat  wi  uns  verholden  wolden  noch  deme  dage  unser  leven  vrouwen  ver 

12  daghe.  das.  2^  217.  —  4.  erhalten^  holen  (d.  i.  Maria  Empfängnis  8  Dec.^ 

schütten,   ghelyc  als  dinghe,  de  van  up  enen  vridach  do  besammelde  s 

materien  ghemaket  sjm,  weder  komen  de  menheit  in  dat  closter.  Lüb, 

in  de  seinen  materie  omme  ghebreck  is  2,  304;  it.  des-  dynghestedaghes 

des  verholders,  also  moesten  oec  alle  vnser  leuen  vrowen  daghe  vorhel 

dinghe,  de  van  nichte  ghescapen  syn,  Wism.    Reg.    S.  Spir.  f.  13.    V^ 

haestlike  weder  to  nichte  gaen,  wor-  BaUaus^  Jahrseüb.  S.  167. 

den  sie  van  den  schepper  nicht  ver-  yorholenkeit,  f.  Verborgenheit.  D< 

holden.  Anh.  e.  EIucmI.  f.  65c;  wer  20  undersokers  der  vorholenheit  (secre 

ok,  dat  wat  opstunde,  dar  dat  stichte  torum  scrutatores).  Jes.  40,  23;  d< 

vnde    land  vmme   to    krige   komen  ketters,   de  rormetelick  undersokei 
moste,   dat  he  doch  vorbidden  unde      de  verhalenheit  godes.    Sp.  d.  crist 

vorholden  sal,  also  vele  als  he  kan,  mensch,  c.  XI;  vnse  here  de  sech 

dar  solde  he  etc.  (1399).  Sudend.  8^  26  in  deme  boke  der  vorholenheit  (d.  t| 

S.  349^  2;  der  Polen  beer  van  daghe  Apokalypse).    8p.  d.  Dogede  f.  214  \ 

to  daghe  sik  vormerede,   dat  se   de  sunte  Joh.  secht  in  deme  boeke  de^ 

verde  nicht  lengher  vorholden  kon-  vorholenheyt.  das.  216. 

den.  Korner  239c.    Anm.  Im  Jurist.  vorkolinge,  f.  =  Torhalinge,  Htr- 

Sinne   (wo  Kort  wart  vorholen;  wo  so  beihdung^  Heranjnehung.    mit  vorho- 

Joh.  wart  vorholden  u.  so  häufig  in  linge  juwes  breves.  Lüb.  Oberhof  Un 

Über  sehr,  bei  Wigand^  Arch,  11^17  ff. ^  na  vorholinge  iwen  borgers  ansprak^ 

d.  h.   van  eghenschop  wegene  ange-^  vnde  Hans  Ryssen  antwerde.  du.  I^(/ij 

Td(fgt  werden)  gehört  es  wd  eu  nr.  3.  mit  vorhalinge  sodanes  juwes  breves. 

Auch  wird  das  W.  wd  vertauscht  mit  35  das.  133. 

vorholen  u.  vorhalen  (z.  B.  hyrumme  vorholt,  Schutz,    sunder  jeny ger- 
beden  se  den  nyen  rad,  .dat  se  syk       leyge  voerholt  vnd  bescuddynge  (der 

an  den  olden  nicht  vorholden,   nicht  Missethäter).   Fries.  Arch.  i,  130. 

erholen,   keinen  Schadenersatz  verlan-  vorhomeschen,  schw.  v.  geheim  ki- 

gen^  sich  rächen,  edder  schaden  deden  40  ten  9  (=  yorhemeschen  ?)    Is  dat  je- 

an  lyve  edder  an  gude.    Lüb.  Chr.  mant  vorstervet  edder  verstorren  is, 

2^  171).  he  si  dutsch  edder  undutsch,  inwes 

YOrholdinge,  f.  Zurückhaltung,  Vor-  hus  he  verstervet,   we  dat  gnd  vor- 

enthaltung.    alzo  dat  uns  de  vischtoll  homeschet  und  dem  rechte  nicht  opea- 

nicht  fuUenkomeliken  gegheven  edder  45  baret,  dat  sal  men  richten  vor  doite 

tu   kord   myd    vorholdunge    gereket  (1400).  Livl.  Urk.  nr.  1516,  83. 

ward  (1443).  Fidicin,  II,  190.  vorhomoden,   schw.  v.   hoehmäikig 

yorholen,  schw.  v.  verbergen,   were  außer  Acht  laßen,   weer  oidc,  dat  de 

denne  yemand,  de  werck  vorholede,  borgermester  dat  vorhomodede  rode 

des  se  na  tor  warde  quemen.  LÜb.  Z.  50  nicht  en  bede  vnde  esschede  etc.  Old, 


VORHONELIK  371  VORHORINGE 

Brk  V.  1407;  it  wart  sere  aorhomo-  .  trostesmeervorhopeden.  £9rner<95^; 
dei  Chr.  d.  norddb.  Sachs,  p.  108 ;  Part,  vorhapende  des  dodes  (sperans 
de  wilen  sammelden  sick  de  Dith-  in  mortem).  Chr.  Sei.  84^  12;  Inf. 
mirschen  to  hope  .  .  It  wart  sere  subst.  he  were  des  vorhapens  etc. 
rorhomadet*  Fcicks  Staatsb.  Magass.  5  Ben.  579;  verhopens,  en  solches  woU 
9.  364 ;  welke  vorbodinge  (vor  den  gedien  solde.  Seib.  Qu.  1,  38. 
SMl  J8H  L.)  hey  vrevelike  vorhoma-  vorhopinge,  f.   Hoffnung,    in  vor- 

det  heret.    2%.   Vervem.   86;    hoch-       hapinge  der   armen  zelen  van  gade 
wmihig  behandeln,  mishandeln.    unde       barmherticheit  tho  irweruende.    Cod. 
dar  (in  den  Sehtden)  worden  der  bor-  lO  Brdb.  /,  14,  445. 
gere  kindere   geslagen,    vorhomodet  yorhoren,   schw.  v.    1.  hören,  ver- 

ande  Tomichtet.  Brschw.  Schichtb.  f.  nehmen.  De  stimme  des  kindes  vor- 
S5;  Tortmer  so  bidde  ich  juwe  erber-  hören.  1  Mos.  21,  17  (H.);  de  dar 
^t  (=  erbaricheit),  dat  gi  miner  gekomen  weren,  als  se  yorhorden, 
Winen  und  miner  kinder  yrent  15  wat  dar  was,  do  begunden  se  to  so- 
dn.  uppe  dat  se  nicht  vorunrecht  kene  etc.  Br.  d.  Cir.  22^;  broder 
noch  Yorhomoit  en  werden  (1405).  Johan  yerhoerde,  dat  broder  Jacob 
Lid.  Urh.  nr.  1679;  were  ok,  dat  seeck  lach.  Leben  d.  h.  Frans.  58b; 
ms  vir  stedern  een  .  .  beschediget,  do  D.  dat  rerhorde,  it  beyel  eme 
berouei,  bestalen  edder  yerhomudet  20  wol.  FÄhe  v.  B.  581 ;  dat  ruchte  yor- 
vurden  etc.  (1437).  Cod.  Brdb.  I.  horde  ein  vrome  ridder.  Lüb.  Chr. 
2,  38.  1,  246;  de  verhören  scheide,  wo  id 

Torkoielik,  adj.  höhnisch,  Se  set-  den  vrunden  ginge.  Korner  75a;  des 
teden  yp  ene  yorhonelike  (detestabi-  hadde  wy  ghesand  unsen  rad  in  de 
üs)  herbergherie,  de  to  vorunwerden  25  stad  to  Luneb.  unde  leten  yorhSren, 
vas.  B.  d.  Weish.  19,  13  (L.).  woran  wy  de  breye  scolden  hebben 

ytrhonen,  schw.  v.  1.  trans.  ver-  Yorhrokeu  (1372).  Sudend.  4,  nr.  301 ; 
höhnen^  hon  anthun.  unde  reiseden  dey  borgermester  heben  syck  vorho- 
fmachten  einen  Kriegszug)  yor  Mol-  ren  laten,  dat  etc.  Monum.  Liv.  4^, 
len  unde  ere  upsate  was,  dat  se  de  so  93.  —  2.  erhören.  He  vorhorde  syne 
borger  vorhonen  wolden.  Lüb.  Chr.  bede  vnde  sande  dar  broders.  Dial. 
2.  158.  —  2.  intr.  zum  Hohn  sein,  Greg.  167;  verhöre  se  yan  dem  him- 
=  vorsman.  Dar  quam  ock  de  rad  mel.  2  Chron.  6,  21  (H.);  wy  bid- 
T&n  Lubeke  .  .  unde  dat  vorhonde  den,  dat  gy  en  barmherticheit  doet. 
deme  hertogen  gans  sere  unde  wolde  35  Des  vorhorde  bisschop  0.  unde  gaff 
nene  degedinge  holden  mit  deme  etc.  Münst  Chr.  1,  177,  —  3.  ver- 
rade  van  Lubeke.  Lub.  Chr.  2,  253;  hören,  yorhoret  se  ernstliken.  Korner 
dat  em  sere  vorhonede  unde  den  sy-  120^;  vgl.  R.  V.  4416;  an  Jürgen  S. 
Den.  Körner  60K  willen  wi  verheeren  laten,  wat  trost 

Ttrhraer,  m.  Verhöhner.  Do  spre-  40  he  uns  geven  kan.  Ben.  712.  —  4.  uber- 
ken  sine  yorhoners.   Korner  203^.  hören,  misacfUen.   vort  so  wetet,  dat 

y«rh«U]igey  f.  Verhöhnung.  2  Cor.  ik  ju  bot  (Gebot)  nycht  verhören 
€,3(H.);  yorhoninghe  goddes.  Kor-  en  wyl  etc.  (1437).  Hans.  Rec.  IP, 
ner  230^.  8.  35;   de   eine   schal  mit  dem  an- 

yortopen,  -kapeil,  schw.  v.  eru)ar-  45  dern  ein  wordt  auersehen  vnd  vor- 
teil, hoffen,  gew.  refl.  juwer  stad  dener  hören.  Huspost.  Predige  von  dem  Ehe- 
wolden  my   sulvest  grepen  hebben,      stände. 

.  .  des  yk  my  an  juwe   ersamheyt  yorhoringey  f.  Anhörung,  unde  na 

nicht  Torhopet  hadde  (1375).  Lüneb.      velen  yerhoringen  dessulven  mester 
Crk.  11^  nr.  854 ;  do  see  sick  neues  50  Andreas  (des  Gesandten)  werven  unde 

24» 


VORHOBKEN        872      VORHÜNDATEN 

insagen  der  artikele  etc.  so  quemen  ward  en  so  Yorhauwen,  dat  se  I 
etc.  (1440).  Hans.  Bec.  IP^  S.  296.      Borne  nicht  schaffen  konden  unde  U 

Yorhorkeii}  schw.  v.  aushorchen.  den  pawes  komen.  LUb.  Chr.  2,  3ii 
Su  ok  nicht  an  de  hasvrawen  des  —  3.  mit  einem  Eisen  oder  Stemfi 
vromeden  mannes  vnde  vorhorke  nicht  6  zeichnen  (eis  Zeichen  der  Güte),  Nan 
(ne  scruteris)  sine  maghet.  Eccles.  f.  der  Brschw.  Lakenmaeher  -  Ordn,  \ 
238^  (Sir.  41^  27);  unde  vorhorke-  1550  scUte  niemand  gefärbte  Ldk^ 
den,  oft  in  yenyger  stede  vorsamme-  verhawen  laßen  bei  Verlust  der  6rt2^ 
linghe  wesen  mochte.  Komer  210ä.         Brinckm.  2^  707. 

Torhdrlik,  adj.  erhörbar ^  exaudi-  lo  Yorhoawer,  m.  Zuchtiger.  HirumiM 
bilis.  Na  is  dyn  arbeyt  Yruchtbar,  gi  Yan  Hamborch,  weset  neae  to^ 
din  wenent  gode  anname,  din  such-  houwers,  dat  gi  nicht  de  rode  wen 
tent  Yorhorlick.  Navcig.  /,  24.  den.  Hamb.  Chr.  546. 

Yorhoschaffeii,  schw.  v.  übermüthig  YorhoYenheit,  /.  Erhabenheit.  Ba] 

behandeln,  ein  amptman  sali  .  .  ein  15  dad  sprak  Yan  der  groton  Yorhoaen 
opseint  darinne  hebben,  dat  sin  un-  heit  godes.  Hiob  25  (Überschr.  HA 
dersaisse    nicht    Yurhoischaffet    en  YorhoYarden,  -Yerden^  schw.  v.  verl 

werde.  Barmer  ürhk.  p.  32.  hoffärtigen^  hoffärtig  sprechen  van  jm 

YOrhonwen,  st.  v.  1.  niederhauen.  Ock  schaltu  bewaren  dynen  munt 
Dat  holt,  dat  eynes  Yerhowen  is,  20  dat  du  nymande  beschimpest  vadi 
schalen  se  anderwerf  binnen  desser  Yorhouardest.  Bavenst  f.  199^.  Eefi^ 
tyt  nicht  laten  Yerhowen  (1402).  Lüb.  sik  Yor  dem  anderen  YorhoYerdigeii 
Ürk.  F,  nr.  37;  Ymme  Yredinge  des  1  Cor.  4,  6  (H.).  (VtUg.  inflari  ad 
waldes,  de  Yan  dem  buren  schede-  Yersus  alterum). 
liken  Yorwustet  Ynde  Yorhowen  werd  25  YOrhoYet,  n.  Varhaupt^  Stirn.  Tor 
etc.  (1419).  Sudend.  9,  S.  249,  37;  hoYet  Yel  sterne,sincipat.  Focfif^esUi 
he  let  Yerhouwen  ire  wingarden  unde  Sluch  syn  YorhoYct  unde  de  nesei 
oleibome.  Eike  v.  B.  563 ;  welk  se  jegen  de  erden.  Komer  76c;  ut  ereH 
Yorhuwen  also  quik.  Chr.  Sd.  26,  20;  wanghen  unde  YorhoYede  ghingheo 
nemen  .  .  4  perde  unde  Yerhowen  SO  bladderen.  das.  158^;  als  Flurbeeeich- 
de  men.  Brschw.  Chr.  1,  74,  8 ;  do  nung.  it  eyn  Yorhouet  benedden  den 
he  sik  do  wedder  in  de  Yyende  wen-  worden.  Old.  Urk.  (Missale  (M.) 
dede,   do   worden  de  sine  Yorhowen  YorhOYewerken ,    schw.    v,    durch 

unde  Yangon.  Lüb.  Chr.  2,  553;  we-      hoYewerk  verthun.    Im  J.  1388  hatte 
ret,  dat  se  (die  Mühlen)  jenichman  86  das  eine  WeichbUd  (Brschwgs)  471 
Yorhouede  effte  bemede  etc.   Dithm.      mark    13    loth    etc.    YerhoYewerket 
L.  B.  §15;  eur  Zierde  auf  schneiden,       Brschw.  Chr.  1,  147.  Anm. 
zerschlitzen,   kremer  Ynde  ander  lüde,  YOrhulpeD,  pari.  adj.  behiäfiieh.  mit 

de  dat  maken  Ynde  Yeile  hebben,  dar       allem  besten  biplichtig  und  Yerhalpeo 
mede  de  lüde  sunde  don  als  swerde,  40  wesen.  Benner  2,  76^. 
messer,  pile  Ynde  armbroste,  Yorgifft,  YOrhnmpelen,  schw.  v.  machen^ 

worpele,  bretspel,  krentze,  spangen,  fem.  humpelt,  zum  Krüppd  machen. 
Yorhowen  scho  Ynde  cleder,  de  kost-  (unde  dar,  in  den  Schulen,  wordeB 
lik  sint  etc.  Summa  Joh.  93^.  ^  der  borgere  kindere  geslagen)  . . 
2.  durch  Verhaue  sperren,  unde  Yun-  45  soden  (solches)  na  to  latene,  ore  kio- 
den  dar  alle  weghe  Yorhouwen  unde  dere  so  nicht  to  Yorhumpelen.  Brschc. 
beslaten.  Korner  211^;  bildl.  do  to-  Schichtb.  35. 
gen  de  broder  (Franziskaner)  to  Rome  Yorhniidateii,  schw.  v.   (schershaft 

unde  menden  eren  willen  to  behol-  gebadete  Form)  verhunzen.  DeSaxeo 
dende  bi  deme  pawcse,  men  de  wech  50  willen   ere  sprake  so  nicht  verbuo- 


VORHURE  373  VORINGE 

iateo,  dat  se  de  willen  allenthalyen  yorhuren,  schw.  v.  vermieten.    So 

lienkameii  laten.  Lauremb.  4^  601.  we  syn  erue  verhuret,  dat  sy  an  hu- 

Ttrbire,  f.  jsum  Voraus  gegebene  sen  dat  sy  an  garden,  so  we  dat  hu- 
Miete  (Lohn^  Geld),  gegeben  bei  Besittf-  ret,  de  schal  syne  hure  gheuen  to 
temderungen,  als  Recognition  etc.  6  rechter  tyd.  Lüb.  B.  464 ;  so  dat  se 
Comes  accipiat,  quod  ab  Ulis  dicitur  .  .  desset  gud  nemende  anders  yor- 
Torhore,  abi  locus  hereditario  jure  huren  noch  don  scheiden.  Hanov.  St. 
meoÄtus  fuerit  (1115).  Kindl.  2^  105  B.  479;  die  erde  ys  vns  verhuret, 
(Jid  SO  vid  als  üzt  Weinhauf^) ;  de  nicht  gegeven.  Tunnic.  nr.  1000. 
denarüs,  qni  dicuntur  yorhure,  tollit  10  yorhuringe,  f.  Vermietung,  vor- 
V  marcas.  das.  3y  265;  qui  domum  huringe  eme  yormedinge  (1513). 
et  septa  emerit  .  .  quod  justum  est>  Brschw.  Urh.  /,  nr.  128. 
&äat    Gensum,  quem  ille,  cujus  erat  yorhüs,    n.    1.    Vorhaus,    atrium. 

possessio,  annuatim  solvit  ad  frone,  Kiel.  Voc.  Petrus  de  sat  buten  in 
daplicatum  det  ad  vorhuire  ille,  qui  15  deme  haue  nicht  gans  buten  dem 
emit  (1165).  Gr.  Weisth.  5,  74;  si  huse,  men  in  deme  yorehuse.  Serm. 
powessor  alicujus  agri  illum  yendere  evangeh  f.  102^.  —  2.  Vorburg.  Hin- 
Toherit,  liberam  hoc  faciendi  habeat  rik  Bolant  de  Schröder,  yn  mester 
faoiltateiii,  dum  emptor  pro  recog-  Johann  Hoifflegers  yoerhuisze  wonnet 
nitione  et  jure,  quod  yulgariter  yor-  20  etc.  Münst.  Chr.  1^  268;  he  tym- 
hare  dicitnr  .  .  tantum  siliginis  det  merde  dar  eine  kleine  yeste  und  yor- 
etc.  (1230).  Fahne,  Dortm.  2,  nr.  hus  tuschen  Gemen  unde  Bredeyoert. 
3K;  quiconque  suam  aream  yel  do-       das.  1,  138. 

mnm  Tendiderit,   dabit  preposito  de  yoringe,  f.   Führung.    Myn  mynne 

qttlibet  marca  duos  denarios,  quod  25  is  myn  voringe  vnde  yan  er  werde 
Tiügo  Torhnre  dicitur  ("^5^5^.  Wigands  ic  ghevoert  so  waer  ic  vaer.  Boh  v. 
ArA.  4,  99;  ut  in  mutatione  sacer-  d.  joncfr.  f.  80.  —  2.  das,  was  man 
dotis  in  posterum  quicumque  sacer-  auf  dem  Schiffe  etc.  mit  sich  führt; 
i^  morte  intercedente  alteri  succes-  (von  Schiffsleuten,  die  das  Becht  hat- 
seht  in  ecclesia  H.  in  primo  introitu  30  ten  Waaren  in  bestimmtem  Maße  eu 
Kto  semel  tantum  ab  hominibus  Capen-  Handelszwecken  für  sich  müzuf Uhren). 
I^ergensium  sex  denarios  recipiat  pro  So  wanne  en  scephere  enen  scepman 
ivre,  quod  dicitur  yorhure  (1204).  winnet,  deme  sal  men  half  sin  Ion 
ITes//'.  Urh.  3,  nr.  28;  et  totum  de  geuen,  vnde  de  anderen  helfte,  wan 
ipsis  agris  emolimentum  primum  seu  35  he  de  yordenet  heuet.  Mer  en  scep- 
piimarium,  quod  yulgo  yorehure  man  sal  hebben  binnen  landes  twe 
ippeDatur,  percipere  (1241).  das.  nr.  punt  to  erer  voringe,  vnde  dor  den 
^^;  noUi  unquam  successorum  (eines  sunt  sal  he  hebben  yer  punt  to  vo- 
piebanus)  pensionem,  que  dicitur  vore-  ringe  na  heringhtale  to  rekene.  Big. 
hure,  persolvet  (1245).  das.  nr.  442.  40  St.  B.200;  en  schepman  en  gelt  nicht 
—  Vade  (der  Gesell)  schal  darto  van  siner  voringe  to  werpegelde,  so 
ersten  hir  mit  (bei)  enem  bedäerven  wanne  me  werpet  ^/s  last  ofte  dar 
manne  eyn  iarlank  denen  ynde  vor-  beneden.  Mer  werpet  men  boven  ^1% 
denen  em  äff  eyne  vorhure,  vppe  last,  he  sal  mede  gelden  allet,  dat 
dit  dat  ampt  weten  moghe,  wat  syn  45  dar  gheworpen  wert.  Big.  St.  B,  p. 
handelinghe  sy.  Lab.  Z.  B.  495.  196;  dar  (vom  Schoß)  sal  nicht  van 

TOrkveB,  schw.  v.  mit  Huren  durch-  vry  zun  sunder  allenen  der  (Schiffs-) 
^ngen.  verspelet  en  man  sin  gut  kinder  voeringhe  (1436).  Hans.  Bec. 
oder  verhuret  ('OW.  C:  uerhoret)  he't  IP,  S.  83;  dat  alle  schypkindere,  de 
oder  verguitet  he  't  etc.  Ssp.  /,  12.  50  vor  hure  unde  vorynge  varen  .  .  ut 


VORJAR  374  Y0RKA6EN 

eren  schepen  nicht  varen  solen  id  en  uud  dage  etc.  Magd.  8ch.  Chr.  28S 
sy  mit  orloye  etc.  (1441).  das.  S.  358;  24;  überh,  verspäten,  und  bidden  ji^ 
vgl.  das.  p,  126  u.  Brem.  Stat.  293.       ofte  sik  dit  ichteswes  hedde  Torjarei 

YOrj&r,  n.  1.  Frühjahr^  Frühling.  na  Michels  dode,  dat  gi  CL  und  i\ 
Doch  desse  knechte  schaffeden  nenen  6  wiseren  dessis  brevis  dat  nicbt  late^ 
wyllen,  wente  de  wynter  quam  alto-  binderlik  sin  (1412).  LM.  Urk.  nii\ 
hant  an;  men  darna  in  dat  vorejare       1910. 

brenden  se  eme  sine  roefschepe  afi.  Yorjaringe,  ^  Verjährung.  De  leng^ 

Lüb.  Chr.  2y  418;  so  wille  wi  gerne,  vnde  de  voriaringe  dar  (der?)  dru^ 
oft  god  wil,  vnse  were  to  vorjaren  10  tich  iar  ghift  eme  recht  dat  gnd  t^ 
in  der  zee  hebben  desse  osterzee  to  beholdende  vor  en  recht  len  weddej 
bevredende,  alse  wi  dessen  somer  alle  ansprake  (1321).  MM,  ürk.  Hf\ 
ouer    daen   hebben    (1398).     Faloks      4311. 

Staaisb.  Magae.  d,  64S;    Bans.  Bec.  YOrjart,  ^.  jart.  Item  de  kramacke^ 

4j  459;  dewyle  sich  yast  alle  jaer  16  geyt  yp  Job.  Brockhaues  Yoryartl^ 
thodrecht,  dat,  wann  et  jegen  dat  Old.  Urh.  v.  1496;  Item  dat  grot^ 
Yorjaer  geyth,  de  gesellen  ere  mey-  stucke  twusschen  N.  Ynde  N.  yp  ynd^ 
stere  begeyen  und  sich  by  heren  .  .  dael  by  beyden  syden  de'Yoryartbl 
den  Sommer  ayer  gebruken  laten  etc.  das.;  Item  ene  yoryart.  bort  to  N| 
Harnb.  Z.  B.  p.  149.  —  2.  früheres  20  lande,  ürh.  (Ende  d.  15  Jahrh.);  d^ 
Jahr,  wol  dat  he  des  yorjares  syn  gantze  hanekamp  ys  12  stucke  Yod^ 
weddersate  was.  Korner  66c ;  desse  de  yoryarth  giffb  ock  de  derde  garu^ 
keyser  hadde  demesulyen  konynghe  etc.  das.;  yorkope  .  .  ock  den  tege^ 
in  Yoerjaren  Ungeren  ghegeyen.  LÜb.  den  auer  iÜike  stucke  in  dere  bor 
Chr.  2^  419.  25  schap  to  Mansinge,  dere  de  meyer 

Yorjaren,  schto.  v.  verjähren.  Nu  to  Wynkelen  yere  stucke  ynde  eyn^ 
spreket  de  N.,  se  sin  yry,  yn  theed  Yorjaret  buwet.  Old.  Urh.  v.  1519  i 
des  an  eynen  olden  breff,  de  yoriaret  dartho  hefflb  Job.  entfangen  1  stuckq 
unde  Yordaghet  is  (1403).  Sudend.  9,  landes'  yp  den  wisch-ackem,  ock  nod^ 
S.  297,  2.  —  verjähren  laßen.  Of  80  1  yorjaert  Yor  den  sumpe.  Old.  UrL 
die  herre  den  man  sculdeget,  dat  he       v.  1575. 

sin  gut  yerjaret  hebbe  an  sinnende  YOrjaworden,  schw.  v.  sein  Jawort, 

oder  an  uttiende.  Lehnr.  Art.  42,  Zustimmung  wozu  geben.  Wi  wereo 
§  1..  Die  Erklärung  gibt  das  folg.  yolmechtich  allis  des,  dat  wi  anne> 
viel  gebräuchlichere  refl.  sik  y.,  „sich  35  meden  unde  yorjaworden,  sunder  wat 
an  einer  Befugnis  durch  Schweigen  uns  nicht  eyene  en  leghe,  des  en 
uxihrend  eines  Jahres  versäumen,^  Ho-  wolde  wi  nicht  yorjaworden  (1387), 
meyer.  Let  en  herre  enen  man  sit-  Hans.  Bec.  2^  409. 
ten   mit  sime  gude  iar  unde   dach  Yorjogen,  schw.  v.  verjüngen.  Dede 

ane  rechte  wedersprake  .  .  mit  den  40  Yornighet  ynde  Yorioghet  synt  van 
geweren  ne  mach  he  sime  herren  an  aller  oltheyt.  Lüb.  Gebetb.  f.  G  ?b  ; 
deme  gude  nicht  yernen,  of  he  sik  jung  werden,  de  gyrige  wol  dat  he 
yerjaret.  Lehnr.  Art.  13,  §2;  37,  oldet,  De  gyricheyt  an  em  Yorioghed. 
§  1;  o{  in  die  herre  dar  umme  scul-  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  3285. 
deget,  dat  he  sik  jegen  in  yerjaret  45  Yorkageu,  schw.  v.  durch  kage 
hebbe.  das.  Art.  24,  §  1;  vgl.  das.  (koge)  jsu  Grrunde  gehen,  straffet  godt 
Art,  18  u.  Bsp.  II,  24,  2;  men  sprak  .  .  mit  der  swindtsucht,  dat  se  yor- 
wol,  were  dat  se  sik  mit  der  hui-  quynen,  hungerrich  yormageren,  ynde 
dinge  yorjaret  hedden  und  or  gut  smachtich  yorkagen  ynde  yordorren 
nicht  hedden  entpfangen  binnen  jar  60  N.  Gryse,  L.  B,  fr.  27. 


VORKALLEN  375  YORKEREN 

Twkalleii,  schw.  v.  1.  (aus)sprechen.  &8t  noch  holden.  Biiteow.  Buhest, 
eide  dachte  stedes  an  die  woerde,  die       9,  39. 

he  mit  hoer  verkalt  hadde.    Echte  yorkener,   m.    der  mit  der  vorke 

Stiä  /*.  3S^;  0  broders,  watverkalle  arbeitet,  (daghuer:)  .  •  een  schweler 
If  ?nder  y  ?  B.  d.  Byen  f.  J843c.  —  6  .  .  2  krumstert,  een  forckener  by 
2.  begprechenj  verhandeln,  ind  off  ey-  dem  huese  oder  up  dem  felde  3 
Dich  gebreck  were  in  den  ampten  .  .  krumstert,  de  dat  hoy  legt .  .  4  krum- 
loUen  sie  liefflichen  yerkallen  ind  stert  etc.  Ben.  777. 
ooerdregen.   Bor^.  Stat.  195;    want  Yorken-stßl,  m.    Forhenstiel.    vor- 

die  anspraichen  ind  antwerden  in  dat  10  kenstele,   dar   me   de  brende   mede 
reickt  mündlich  zo  dragen  ind  zo  ver-       roget  in  der  rose  (Kalkrose)  (1505). 
hUen  sweirlich  is  etc.  Seib.  Urk.  nr,       Z.  f.  Niedere.  1871^  S.  192. 
937.   —    3.  besprechen,  beschworen.  vorkSren,  schw.  v.  1.  anders  wenden, 

Ze&o  sprak:  ik  di  (Solanas)  vnste  verdrehen,  pervertere.  Vcc.  Engelh. 
rorkalle,  ik  bede  di  bi  dem  valle,  15  R.  lach  up  der  beide  unde  hadde 
den  gi  yan  dem  hemmele  velen  .  .  (wie  im  Tode)  sine  ogen  vorkeret  al 
d&t  gl  yaren  in  dut  glas.  Zeno  v.  beide.  B.  V.  3362;  aldus  vorkerde 
M7.  Befl.  sich  versprechen,  verrathen  he  syne  oghen  unde  anghesichte  unde 
womit.  Mit  der  selven  kost,  die  sie  starf.  Lüb.  Chr.  2, 36 ;  he  (der  Wind) 
selten  tho  bäte  geven,  dair  verkalden  20  vorkerde  de  bome  mit  den  wortelen. 
»e  sick  mede.  Münst.  Chr.  2,  105.        das,  2,  603;   bUdl.  umkehren,  verän- 

TtriLasttL  rostrum,  pars  navis  dem,  wechseln,  convertere,  mutare. 
icaminata  in  prora  eminens.  Kü.  KU.  Were  auer,  dat  he  on  (den  am- 
ock  sande  eme  Haroldus  en  schep,  mechtman)  dar  na  Yorkeren  wolde, 
des  vorkastei,  bockspret  unde  oyer-  26  oder  icht  he  nicht  lenger  sin  am- 
lopweren  gülden.  Körner  51^;  schepe  mechtman  dar  sin  wolde,  so  scal  he 
Bit  merszen  unde  vorkasteien,  das.  vt  sineme  houeghesinde  enen  erbaren 
12ß^;  (104  Bchepe)  darunder  46  myt  man  an  sine  stat  to  ammechtmanne 
Torkastelen  (1438).  Hans.  Bec.  IP,  dar  setten  (1346).  Sudend.  ürk.  II, 
8.  194  u.  h.  80  nr.  191;    vertvüsten.    vorkerede  dat 

verke,  /.  GcAd  jeder  Art;  bes.  die  land.  Körner  134h;  umdrehen,  eine 
große  (Feuer-.  Heu-,  Mistgabel).  1  sul-  falsche  Bichtung  geben^  in  eine  falsche 
Werne  werk  tho  appele.  Wism.  Inv.  Bahn  leiten,  ock  dat  nemant  manck 
f.  23;  ene  lade,  dar  inne  weren  dre  uns  suUen  testamente  maiken  vnd 
salveme  becker,  vyf  lepele  .  .  ene  35  dar  inne  er  guidt  den  rechten  erven 
Torke  etc.  Lab.  Niederst.  B.v.  1460;  verkeren  noch  vergeuen  (1535).  Wi- 
He  sach  vele  böser  geeste  vm  em  gands  Ärch.  6,  270 ;  bes.  sttÜich  oder 
myt  gloyenden  vorken  staen.  Leben  rdigiäs.  Desse  (de  papen)  de  werlt 
i.  A.  ifans.  146h;  duvele,  de  had-  erst  vorkeren.  B.  V.  3993;  de  under 
den  gloyende  vorken,  dar  se  mede  40  di  (dem  Könige)  weren  gesät  to  re- 
de zelen  vateden.  Korner  P7a ;  we  geren,  se  hebben  mit  di  ere  kledinge, 
synlant  mytten  dyke  wyll  ouergheuen,  guden  sede  unde  recht  vorkeret.  Lüb. 
9oe  gae  he  op  den  dick,  vnde  sette  Dodend.  v.  351;  de  hadde  vele  lüde 
de  forcke  vppe  den  dick  vnde  stecke  vorkert  (in  errorem  pertraxerat). 
3  soden  vnde  sweer,  dat  he  den  45  Magd.  Sdi.  Chr.  116,  19;  dat  de  cri- 
dick  vnde  dat  laut  nicht  langher  sten  love  nicht  vorkart  werde,  das. 
bn  holden.  BieMh.  211  Anm.  —  22,  12;  dah.  part.  vorkert,  verdreht, 
BütU.:  die  man  Eidschumr  erhobenen  toahnsinnig,  religiös  oder  sittlich  ver- 
drei  Finger.  Wenn  ick  et  man  erst  kehrt.  Du  borger,  ein  olt  dör  van 
up  de   forke    hebbe ,    will    ick    et  50  vorkerden   sinnen.    Lüb.  Dodend,  v. 


YORKEREN  376  VORKERLIK 

897;  do  sprak  ik  wedder:  si  gi  vor-  510;  offt  de  sluter  dat  Yorkeiden. 
kert?  alsus  en  hebbe  ik  ja  nicht  ge-  de  holden  den  broke;  offt  dar  ok  we 
lert.  R.  V.  6079 ;  wat  isset,  dat  desse  so  mechtich  unde  so  averdadich  wer« 
prediket  efte  leret,  wente  he  sulyen  an  dem  karspel  unde  vorkerden  dem 
is  Yorkeret.  das,  4028;  do  was  dar  5  kleger  unde  den  slutteren,  dat  me 
eyn  yorkart  man,  de  van  nidycheit  em  nenes  rechtes  behelpen  moste, 
des  duuels  verwecket  ward  vnde  dede  de  schall  negentich  schilliiig  beteren 
Yur  in  dat  säet.  Dial.  Greg.  229 ;  unsen  acht  unde  vertigen.  Dithm.  Li 
jegen  desse  vorkereden  (vom  Glatzen  R.  11^  §1.  — Intrans.  Verkehr  haben. 
äbgefaUene)  cristen  toch  etc.  Korner  10  versari,  conversari,  frequentare.  Küi 
72^;  refl.  im  techn.  Sinne:  (von  Ge-  cristene  koplude,  de  myt  en  vorkern 
tränken)  umschlagen,  so  sick  ein  wyn  den.  Körner  187c ;  dorste  neen  (bor^ 
Yorkeren  wolde.  Dat  sick  ein  beer  gher)  wanken  ofte  Yorkeren  in  dei^ 
nicht  Yorkere.  Hamb.  Kakeb.  B.  V  hensesteden.  das.  207c ;  so  wolde  wyj 
u.  VII.  —  3.  beim  Atislegen  u.  Deuten  15  gerne  weten,  effte  de  Hollandere  hir 
umkehren^  verdrehen^  iä)el  auslegen.  ok  scholen  Yorkeren  unde  copslagen 
deme  utlandeschen  Yolke  wart  do  (1441).  Bans.  Rec,  IP,  S.  411. 
sere  Yorkeret,  dat  se  den  heren  had-  YOrkerer,  m.  Verkehret^  Verdreher. 

den  OYele  bewaret.  Lab.  Chr.  1,  246;  Dat  synt  nicht  richter,  id  synt  Yor- 
dat  suIyc  ward  deme  hertoghen  sere  20  kerer  des  rechtes.  Ndd.  Rechtsb.  f.  33. 
Yorkered  unde  to  homode  lecht.  Kor-  Yorkergen,  schw.  v.   karg  mäcken, 

ner  103^;  bidde  we  gik,  dat  gi  vns       verkümmern.    De  almese  des  armen 
desser   notantworde   nicht    Yorkeren       schaltu  nicht  bedreghen,  dat  is  Yor- 
noch  en  witen  (1395).  Sudend.  8,  S.       kergen.   Ecdes.  f.  5d. 
175y  17;  ja,  hedde  he  6k  Wackerlos  26      YOrkeringe,  f.  1.  Verkehrung^  Ver- 
do  gehanghen,   we  scheide  eme  dat      tvüstung,    Vernichtung.    Ik  danke  di 
Yorkeren?    R.  V.  269;    wat  wy  dot,       (Christo)   der  vorkeringe  alle  dyner 
sagt  der  Frohnbote  sfu  jem.,  dem  er      kreffte.    Old.  GB.   Ä.  12;    in  welk 
eine  Ladung  insinuiert,  dat  mote  wy       eyner  groten  Yorkeringe  (perversio) 
doen  .  .  unde  bidde  ju  darumme,  dat  SO  synt  wy  nü  ghewesen  dusent  iar  Yode 
gi  uns  des  nicht  Yorkeren.  Z.  f.  Nie-      meer?  Epist.  Samudis  42^. —  2.  Ver- 
ders.  1855,  S.  162;  ik  sla  rechte  Der       kehr,  Handel.  Mit  dusser  verkeringbe 
maghet  als  deme  knechte  Der  Yrou-       (Handel  nach  Aleaxindrien)  hebbe  ick 
wen  als  deme  heren,  Des  en  kan  mi       ghewonnen    eere    ende    goet.    Echte 
nemant  Yorkeren.  Inschrift  der  Stun-  35  Staet  f.  38;   wi   willen   de   (Bremer 
denglocke  zu  Reval  (1433).   Beür.  z.       Kaufletde)   in  ere  Yorkerin^e  luide 
Kunde  Esthh-,  Lif-  u.  Kurlandes  /,       handelinghe  up  olde  gewonüike  toi- 
2,   222;    Ach,    gy    fynen    brassers,       len  .  .  unbeletted  kereu    unde  Yer- 
wylt  uns  nicht  Yorkeren,   nehmt   es      handelen  laten  (1521).    Cassd,  Brem. 
uns  nicht  für  ungut.  Nd.  Jahrb.  3,  S.  40  2,  302;  (stede)  dar  de  copman  Tan 
15;   Ynde  J.  L.  wille  yus  nicht  Yor-       der    dudeschen    henze    Stapel  unde 
kerenn,  wi  dusses  antwordes  Yortagen       YOrkeringe  heft.    Gott.  Urk.  IL  nr. 
hebben.  Old.  Urk.  v.  1515.  —  4.  Vor-       104.  —  3.  Verwendung.  Yude  de  ghu- 
kehrungen    wogegen  treffen,    hindern.       dere,  de  dar  synt   ^egeuen  to  der 
Ik  wil  unde   schal  na  miner  macht  45  ere  Ynde  deme  denste  godes,  nidit 
Yerhindern  unde  Yorkehren,  dat  etc.       wedder  komen  an  de  werliken  Yor- 
Cassel,  Brem.  I,  281 ;  wer,  dat  em  we       keringhe,  so  etc.    Behr.  Urk.  4^  ä9. 
wolde     YorYnrechten,     dat    scheiden  YOrkSrlik,  adj.  (perversus)  verkehrt. 

desse    houetlinge    em  helpen    mede       Darup   hefft  hertoge  E.  gesecht,  fae 
Yorkeren  Ynde  sturen.  Fries.  Arch.  I,  50  wolde  deme  rade  ungerne  ansynoeo, 


V0RKE8EN  877  VORKINT 

dAt  one  vorkerlik  mochte  sin  (sie  übel  verbateneWarte^Si^mäJh^Schiinpfworte. 
deuten  möchten?).  Gatt.  Urk.  II,  nr.  contomeliosa  verba,  quod  verkorne 
398.  —  Aäv.  vorkerliken,  perverse.  wort  dieuntur.  Fahne,  Dartm.  3,  20; 
Wente  gy  hebben  erer  (der  Creatur)  dit  sint  vorkome  wort  in  den  sess 
alle  vorkerlyken  gebruket.  Sp.  ä.  5  gilden:  die  einen  schalck  hett,  of 
Sammitt.  /,  c.  6.  boue,  of  horenson  etc.    das.  2,  220. 

TtrkeMBi  st.  u.  schw.  v.  1.  erwahr  —  bes.  in  ehelicher  Beziehung:  ver- 
Im,  wrineheny  lid)er  wollen.  Se  (die  stoßen,  dimittere.  En  vorstendich 
Sede)  heuet  den  willen,  daer  se  mede  yruwe,  de  swighen  vnde  spreyken 
Torsmaden  mach  dat  quade  ende  vor-  lo  kan  to  tiden,  steyt  nicht  to  vorke- 
kesen  dat  gaede.  Elucid.  f.  ^;  wy  sende.  Eedes.  f.  1699^;  de  ander  sake 
hebben  gheseen  vele  greuen  dochte-  (iceshalb  man  einen  Kaiser  bannen 
ren,  de  die  bmlofte  versmaden  ende  kann)  is,  efte  he  syn  elike  wyff  lethe 
Terkoren  hemmeis  leuen  in  den  cloe-  vnde  vorkesede ;  vmme  desse  sake 
Stereo.  B.  d.  Byen  f.  180^ ;  do  ere  16  wart  keyser  Lotharius  ghebannen  .  . 
pote  guedt  se  (die  Witwe)  sere  be-  de  vorkoesz  de  keyserinne  Tobergam. 
qaeme  makede  eynen  anderen  man  Ssp.  3,  57,  Ol. ;  de  man  is  schuldich 
to  nemen,  verkoes  se  mer  in  gotliker  by  syn  wyff  tho  blinen  vnde  mach 
bratlofit  mit  gode  vereyniget  to  wer-  se  nicht  vorlaten  edder  vorkesen. 
den.  Diäl.  Greg.  224;  dit  hoert  to  20  Disp.  to  Oldersum  f.  13;  welik  de 
den  ghenen,  de  de  reynicheit  noch  (wyfflik  ere)  verlöst  Vnde  oren  ech« 
nicht  vercoren  en  hebben  .  .  up  dat  ten  ghaden  verkoust,  De  wert  segel50 
se  weten,  wodanich  de  doghede  is,  gegen  got.  Odav.  f.  3.  —  3.  erlaßen 
de  88  verkysen  zullen  etc.  B.  v.  d.  (nachsehen,  verzeihen).  Beden  dar- 
jcnefr.  f.  39.  —  2.  misachtend  auf-  25  umme  gar  denstlicken,  sin  gnade  se 
^eben,  preisgeben,  verschmähen,  ver-  des  to  desser  tyd  gnedichliken  wille 
f^en,  durch  Verbot  ausschließen,  re-  vorkesen.  Gott.  Urk.  II,nr.398.  Vgl. 
probare.  (Von  einen  alten  Manne:)  364, 396 u.  309.  —  Refl.  In  der  Stelle : 
de  sinne  werden  em  yorkortet .  .  alle  Hedde  ein  man  gelt  unde  gadt  gelavet 
sine  lachbrodere  vorkeset  ene  etc.  80  und  geseckert  einer  maningetovolgene 
Sp.  d.  Dogede  f.  267;  (Vnde  de  raet  op  ene  oft  twen  bescheidenen  steden, 
Terbot)  dat  see  nymande  vnder  sich  und  hedde  sik  vort  vorkoren,  oft  he 
Terkeysen  eder  verlouen  en  sulen  des  nicht  en  beide,  dat  man  op  ener 
vmme  yrehaude  (irgendwelcher  Art)  van  den  twen  steden  oft  anders  waer 
sake  wülen,  see  en  vervolghen  dat  35  mit  gerichte  manen  möge,  en  volget 
«jnt  vor  dem  rade  (1346).  Fahne,  de  man  der  maningen  nicht,  werde 
Dortm.  3,  213 ;  it.  so  wat  de  rat  he  dan  anders  waer  mit  gerichte  an- 
nnde  de  stat  under  sich  keyset  cfte  gesproken,  dair  is  he  schuldich  to 
vorkeyset  etc.  Unnaer  Freibrief  v.  J.  ant worden.  Fahne,  Dortm.  3,  S.  48 
^S46^  Art.  28;  were  jemant,  de  breke  40  .9(Ä6tVt<  vorkoren /Ärvorkoret-e^w^teÄ^. 
&&  dessen  dingen,   de  hir   vorlovet  vorkeven.     St.   Paulus   secht:   de 

Qode  vorkoren  synt  (1339).  Kindl.  man  schal  also  leuen,  Dat  he  nicht 
^)^9^,' wil  zee(eyn  vrouwe  aneman)  en  schal  vorkeuen  Sin  wiff  vmme 
eynen  man  nemen,  ifte  ore  vormun-  dingk  neyne  Wen  vmme  vntrnwe  ai- 
de? des  nicht  en  wille,  se  mach  one  45  leyne.  Laiendoctr.  f.  131h.  (Es  scheint 
TtM'kesen  (abneget),  vnde  nemen  enen  =  vorkesen  zu  sein). 
iium.  Schiesw.  St.  B.  §9;  dat  se  nicht  vorkint,  n.    Kind  aus  erster  Ehe. 

dorch  stede  oevinge  des  ackerbuwes  Off  ein  hofthorich  man  tot  voirkin- 
de  lost  thom  krige  vorlesen  unde  deren  vp  eyn  hoffguedt  queme  etc. 
vorkesen.  Neoc.  1,185;  verkorne  wort,  60  Gr.  Weisth.  3,  152. 


VORKLAGHT       378       YOBKLAREN 

v^rklaekt,  f.  Verklagung.  Vnde  snl-  mit  rechte  (1308).  Brem.  8bd.  1S3; 
kens  gedan  hebben  sunder  ienniger-  Sap.  3y  12;  Danandtj  Brem.  Jahrk 
leye    verdacht   vor  iuw.  f.   gnaden       5,  63  ff. 

(ohne  daß  sie  verklagt  sind).    MoUb.  vorkla^iii  sehw.  v.  mu  Ende^  aus- 

ürJc.  4, 136;  sunder  rechtganck,  sun-  6  Magen.  Din  wiff  heft  dik  lichte  Tor-| 
der  vorklaoht  efifte  vorkundinge.  klaghet,  Sut  se  eynen,  de  er  wol  be*j 
Ärensb.  Urk.  127.  haghet.  Hanav.  Mser.  i,  84y  S.  411; 

verklachteiiy  schw.  v.  verklagen,  refl.  sieh  beklagenj  Klage  fähren,  yor- 
S2cye  über  etwas  führen.  Hebben  ee  khtghede  syck,  wo  he  to  anrechie 
Yorclachtet  vnde  beruchtiget  dat  clo-  10  ghebannen  werde  etc.  Komer  130^; 
ster.  Slagghert  60;  dat  de  radt  my  ok  vorclaget  sik  L.,  dat  juwe  kop- 
scholenn  szeher  vorklachtet  hebben.  man  einen  broder  let  upaetten  yor 
Mekl.  Jahrbb.  3,  180.  seerof  etc.  (1409).  Lid.  Urk.  nr.  1811. 

yirklsLgej  f.  Vorklage,  d.  i.  die  erste  Torkla(m)men9  schw.  v.  Jdam,  steif 

Klage,  entg.  der  Gegen-  oder  Wider-  16  werden  (vor  Frost),  yerkleumen,  -kloe- 
Jdage.  prior  querela  oder  querimonia.  men,  -klomen,  obtorpere  prae  frigore. 
Sic  cum  varii  sint  eventas  certaminnm,  KU.  Edder  im  ydryare  dat  echip  im 
si  aliquis  aliquem  vulneraverit,  et  ille  yß  to  driuende  kftmpt,  ynde  se  alle 
qui  reus  est,  per  priorem  querelam  gelick  vSrlamet  ynde  yorklamet  syn 
ei,  qui  lesus  est»  preiudicium  facere  20  etc.  Grgse,  L.  B.  fr.  13;  yorklammet 
Toluerit.  Urk.  v.  1188  (Koseg.  8. 315);  und  erfraren.  Neoe.  1,  479;  de  yor- 
we  erst  klaghet,  deme  scal  men  erst  clamede  ymberedicheit  to  gaden  wer- 
richten  .  .  Wur  lüde  an  beyden  si-  ken.  Lüb.  Gebetb.  f.  F4. 
den  yorwundet  sin,  de  de  Yorklaghe  vorklareD,  -kleren,  schw.  v.  1.  Mar 

heft  to  dem   yoghede  oder  in   des  26  deutiich  machen,  erklären,   Se  wolden 
yoghedes  huse,  de  scal  se  beholden  . .       er  werff  den  steden  vorUaren.   Lüb. 
We  de  yorklaghe  heft   yan  rechte,       Chr.  2,  126;   offl;    dan    yn    enygen 
weygheret  ime  de  yoghet  des  bi  to      puncten  (der  Rechenschaft)  twyuell, 
Stande,  dat  mot  de  yoghet  beholden       mysduncken   off   errungen   gefunden 
mit  sinem  ede,  of  men  dat  van  ime  so  werden,   sali  de  prouisor   vorkleren 
eschet     Men    mach   deme   yoghede       ynd  betternn.    Fahne,  Dortm.  2,  nr, 
in  korken  oder   in  kerchoven  oder       269;  unde  de  eme  des  loyet,  yaret 
wur  he  is  wol  yredebrake  klaghen,       desto  quäüiker,   so  hir  na  bet  wert 
dar   men    de    ersten    klaghe    mede      yorklaret  yan  deme  rambocke  Belline. 
krighe.  Gosl.  Stat.  32,  30  ff.  (S.  391  35  Gl.  eu  R.  V.  I,  36;  binnen  XV  da- 
u.  394);   in  dessen   capittelen  leret       gen  sine  meninge  tho  yorklaren  und 
de  poete  yif  stucke  .  •  dat  dridde  is,       tho  yorwittigen.   Ben.  608;    wi  be- 
de  yorklage  to  krigen,   dem  dat  so       gerden,  dat  se  uns  den  schaden  np- 
yallen  mach.    Gl.  jbu  R.  V.  I,   20 ;      doen  und  yorclaren  wolden  etc  (1441), 
do  nu  dit  mandat  gelesen  was,  miss-  40  Hans.  Rec.  IP,  8.  384;  bes.  vor  Oe- 
duchte  idt  dem  borgermeister,  wente       rieht  erklären,  erläutern,  dedarieren, 
dat  mandat  was  tho  plump  ghema-      Also   de  yorescreyenen  schelinge  in 
ket  .  .  Derohalyen  grep  de  Borger-      yegenwardicheyt  ynses  rades  .  .  vor- 
meister  de  yorklage,   seggende  etc.       lud  ynde  yordaret  worden  etc.  (1413). 
Lab.  Reform.  95.  —  Zur  Sache  vergl:  45  Lüb.  Urk.  5,  nr.  441;  und  gaf  uns 
So  wor  en  man  uppe  dhen  anderen       einen  prestayen  (GeruMsdiener)  mede 
claghet  unde  dhe  andere  up  ene  we-       an   den  borchgreven,  unse  klage  to 
dher  daghet,  dhe  erst  claghet,  dhe      vorklame  yor  den  borchgreyen  (1375). 
ne  dharf  deme  anderen  nicht  ant-       Livl.  Urk.  nr.  1103;    de  sake  wart 
worden,  he  ne  si  erst  yan  eme  komen  60  yorklaret  van  beyden  parte[n]  an  ge- 


yOBKLARINGE  379  VORKNEEN 

richte.  Lab.  Chr.  <9,  8;  tmde  alse  de  guedlicke  besoeckmge  (ünterhand- 
stede  nnde  de  kopman  er  sake  vor  lung)  van  den  104  Yorachtich  unde 
deme  rade  vorclaret  hadden,  bad  se  mit  groter  vorkleninge  af  geslagen 
de  fad  etc.  duis.  2^  201;  vgl.  2^  82;  were.  Benner  2,  56^;  hebben  sych 
imde  dar  scholden  se  van  beyden  5  up  de  strathen  gelecht,  ynssem  bor- 
syden  Torclaren  ere  recht,  unde  we  gern  grothe  Torkleynynge  gedaen, 
dat  beste  recht  hadde,  de  scholden  hebben  se  geffencklych  genomen  etc. 
bliren  by  deme  lande,  das.  2^  223;  Manum.  lAv.  4^^  37;  dat  vy  nu  eynen 
se  weren  des  plichtig  gewesen  bi  rade  den  verkleynynge  deyden  mde 
ehren  ede  to  vorklahren.  Lunden.  R.  l^  rekenschop  forderde[n],  scheide  to 
§  20.  —  2.  verMären,  gehilget  werde  gelener  (d.  i.  gelegener)  tyt  vol  ver- 
dyn  name,  dat  is  clanficeret  edder  anuerth  werden,  das.  93;  dewile  it 
Torklaret  werde  dyne  erkantnisse.  ane  merklike  vorkleininge  eines  E.  B. 
Paiemaster  f.  S^ ;  in  deme  jare  yor-  nicht  sehen  kan,  dat  etc.  Lüb.  JBe- 
darede  ene  god  myt  yelen  wunder*  15  form.  49. 
werken.  Kamer  68f^.  Torklieken,  schto.  v.  eins  anhängen, 

Terklaringe,  f.  Erklärung,  dat  men  ansehwärsen,  verleumden.  Na  dem  se 
dar  yff  eyne  Torklarynge  begerde,  Albert  Bakemoer  de  tungen  wol  ge- 
TO  ferne  de  yorbeydunge  (Erbietung)  schrapet,  dat  he  alle  menschen  yor- 
schoide  geholden  werden.  Monum.  ^  klicket  und  yorspitzhodet  hadde,  le- 
Liv.  4^,  95.  —  Erläuterung,  de  (lere,  ten  se  etc.  Ben.  696;  se  sochten  den 
de)  ene  yorclaringhe  is  al  der  unyor-  rath  gegen  de  gemeinheit  to  yor- 
nemeliken  boke  der  olden  lerers.  klickende.  Benner  2^  59h;  und  sik 
Kemer  152^.  bi  dem  pastoren  N.  mit  yorklicken 

ytrUedeiiy  schw.  v.  eu  Kleidung  25  und  valschen  angeben  ingedrungen 
verbrauchen.  Were  ok,  dat  de  kin*  etc.  Neoc.  2^  353.  yerklicken,  speeu- 
dere  mer  rente  hedden  wen  men  yor-  lari,  indagare  secreta  alterius ;  ver- 
kostede  unde  yorkledede  an  en  unde  klicker,  csdumniator  submissus.  Kü. 
aB  erem  ghude,  dat  schal  men  yort-  yorkloken,   schw.  v.    an  Klugheit 

k^'en  in  der  hindere  beste  (1416).  30  übertreffen,  de  yorsichtige  (prudens) 
Brem.  Siat.  84;  die  domprouest  plach  arme  vorkloket  den  (dummen Beichen). 
alle  sines  gherichtes  broke  dar  to  1^.  Sal.  28, 11  (H) ;  he  (der  Kaiser) 
(zu  e.  silbernen  Heiligenschrein)  to  hefft  de  klokesten  der  werlt  her  ge- 
gheuende  vnde  plach  to  seggende :  laden  to  vorklokende  ene  cleyne  junc* 
hie  ne  plage  der  lüde  sunde  nicht  85  yrouwen  (die  h.  Katherina).  Lab. 
to  etende  ynde  to  drinkende  noch  to  Passion,  f.  294a.  betrügen^  überlisten^ 
vorcledende.  Brem.  G.  Q.  130.  cayillari.    Dief.  n.  gl.    yorkloken  di 

yerkleiei,  sehw.  v.  Mein  machen.  nemant  en  kan.  Wi  wolden  di  be- 
näh dem  he  .  .  St.  Joannis  goeder  dregen,  dat  misseyel.  Gerh,  v.  M. 
.  .  nicht  vorklenen  ofte  vorminderen  40  91,  84. 

machte  etc.  Ben.  608 ;  bilM. :  gering-  vorkneen,  schw.  v.   verTcnien,  d.  h. 

sekäLsen,  schmähen,  schelten.  Des  1.  den  Grad  der  Verwandtschaft  (das 
wolde  he  sik  nicht  vorotmodigen  .  .  Knie)  nachweisen^  die  ErbberedUigung 
uppe  dat  he  nicht  mochte  yerklenet  darthun,  wair  dat  ein  erfnisse  yer- 
und  gescheidet  werden  yan  dem  ge-  45  yalt,  so  sali  de  erfnisse  beeren,  de 
meinen  yolke.  Hamb.  Chr.  553.  —  se  mach  yorkneen.  Ostfr.  L.  B.  1, 
IM-  wm  Waßer:  ablaufen.  Als  dat  123.  —  2.  das  Vorerbrecht  vor  jem. 
water  sick  weder  yerkleinde.  Ben.  512.       haben,    de  broeder,  suster  und   oere 

ytrkleniBge)  f.  Schmälerung,  bes.  kinder  sinnen  dair  hemelicker  unde 
äer  Ehre,  Hohn.    .  .  wo  darna  de  eo  neger  tho  unde   yorkneen  dat  bro- 


YORENIGKEN  380  VORKOMEN 

der-  und  suster  kindeskint.  das,  11^      in  (den  Bruder  des  (ktaman^  der  ihrer 
120.  eu  Unehren  begehrt^  ti.   den   sie  auf 

TOrknieken,  sehw.  v.  mit  einem  einen  Thurm  gdockt  hatte)  so  lange 
Knick  ($.  0.  11^  501)  versehen^  oder  dar  vp  vorkolen,  went  dat  se  wäre 
jm  einem  Knick  machen.  Nu  was  de  5  bodeschop  hadde,  dat  ore  leaeste 
hagen  mit  bomen  wol  vorknicket  und  here  quam  vp  der  stede.  Odav.  f.  3 ; 
mit  einer  burstwehre  beyestiget.  Hoe-  nemet  drade  de  vrowe  mit  gewalt^  my 
neke^  lAvl  Chr.  30.  iß  myn  berte  so  gar  yerkalt  (=  vor- 

vorknuppen,  schw.  v.  verknüpfen ;  kolt  ?),  dat  ick  5ren  d<it  nicht  mach  an- 
bUdl, :  ynd  my  vorschreuen,  bewiUi-  10  een.  das.  4^  paßt  die  Bedeutung  ^ 
get,  verknuppet  vnd  verbunden  hebbe.  kuHen^  ninM  recht.  Vielleicht  ist  vor- 
Kleist.  Urk.  245;  de  64  Torordenthe  kolen  hier  =  vorquelen.  Vergh  kelen. 
burger,    welckeren    ick  .   .   denstes  yorkolinge,  f.  Abkühlung^  refrige- 

haluen   vorwanth  ynde   verknuppet.       rium.  Ps.  66  (65),  12  (H.), 
Lüb.  Brief  v.  1531.  16      vorkomen,  st.  v.  vergehen  (von  der 

YOrkmitten,  schu?.  v.  verknüpfen^  su-  Zeü)^  sterben.  Do  vele  tit  vorquam 
sammen  binden.  (Bei  einerWaßersnoth  (evoluto  multo  tempore).  Jos.  23,  1 
saßen  auf  den  Dächern)  etliche  dode  (H.) ;  wanner  desse  achteyn  jar  vor- 
minschen,  de  sick  tfaohope  verknättet  gekamen  unde  gesleten  sint,  so  etc. 
etc.(1532).Stemann,ScMesw.U.nrJ40.20(1^36).    Cassd,    Urk.  359;  wanneer 

TOrkolden,-kiildeii,^c&u;.  V.  i.^mn^.  myr  (d.  i.  miner)  aver  to  kort  werde 
kühl  machen.  Zende  Lazarum,  dat  he  unde  ik  vorkomen  byn,  zo  etc.  (1412) 
dat  vterste  van  synen  vinger  steke  Ostfr.  ürk.  nr.  230 ;  he  scal  hebben, 
int  water,  vp  dat  he  Yorkolde  myne  dewyle  he  leuet,  den  drudden  deel 
tungen.  Dial.  Chr.  235 ;  auch  büdl.  25  wes  van  dem  tolne  kumpt . .  wanneer 
von  der  Abkühlung  hitsiger  Begierden.  auer  vnse  here  vorekomen  is,  zo  scal 
De  here  vorkuldede  Josepe  likerwys  de  tolne  wedder  komen  to  vnser  stad 
also  ift  he  ghecastreret  were.  Locc.  (1397).  Sudend.  8,  nr.  182;  scuUet 
Erjg.  23^;  der  vorkolden  fruwen  be-  alle  jar  beghaen  de  jartid  Diderkes 
reth  dat  (Waßer  gd^rannt  von  Eichen-  30  .  .  vnde  ok  mine  vnde  Torn  Greten 
blättern)  unde  schicket  tho  der  ent-  mines  wiues,  wanne  wy  Tore  komet. 
fangynge.  Nd.  Jahrb.  2^  32.  —  2.  in-  Hoyer  ürk.  11^  nr.  55;  als  nu  sus 
trans.  kühl  werden,  do  verkoldeden  greue  Adolfus  was  doet .  .  erhd>  sick 
(obriguerunt)  alle  de  woner  Chanaan.  Klage^  dat  or  (der  Kirche)  bescher- 
2  Mos.  15y  15  (H.);  darnegest  vor-  86  mer  greue  Adolfus  was  vorkomen. 
koldet  de  leve  by  velen  minschen.  Lerbeck  §  87.  in  sonstiger  HinsicU 
ChrysCy  Bothpred.  A^  14.  vergehen,  hinschtoinden.   He  (der  Kai- 

vorkolen  =  vorkolden,  abkühlen.  ser)  vorquam  (defecit)  gans  drade. 
Dat  he  syck  mochte  spolen  in  deme  Chr.  Sei.  186^  2;  als  nu  sus  de  har- 
vleteunde  wat  vorkolen.  Korner  125^;  40  tige  (Heinr.  d.  L,)  dem  keyser  entog, 
up  dat  verkolet  werde  (ut  refrigere-  so  vorqwen  (d.  i.  vorquem)  dat  ghe- 
tur,  sich  erquicke)  de  sone  diner  ma-  luckemytom.  Lerbeck§75;  de  geist- 
get.  2  Mos.  23,  12.  —  so  wor  de  like  dinge  vorquemen  (labe£actatae 
Schipper  kome  in  nimbt,  de  schall  sunt).  Chr.  Sd.  50^12;  de  rentheto 
dartho  rorbunden  syn  mit  einen  45  siner  tafelen  ligghende  weren  gaos- 
schipmans  tho  averdregende,  wat  se  liken  vorkamen.  Lüb.  Chr*  1,  437; 
van  körne  darinne  hebben,  dat  se  he  was  verloren  unde  ganz  vorkomen. 
dat  vorkoelen  (durch  Umschießen),  so  Vorl.  Son  1432. 
vaken  des  noeth  is.  Lüb.  B.  560.  —  vorkomen,  st.  v.  1.  vorkommen,  er- 

In  den  Stellen:   Se  (die  Kaiserin)  let  60  scheiften.    Wolde  uns  des  we  tigen 


VORKOP  881  VOKKOREN 

(ßeikm)f  des  wille  wy  vorkomen  unde  vendere.  —  ^.  erkaufen  ?  To  uthma- 
wyllen  uns  Yorantworden,  also  uns  kende  de  yredeschepe  hebben  de  Tan 
dst  to  den  eren  bort.  Pcmm.  Oeseh.  Prutzen  annamet,  dat  men  dnsent 
Denkm.  4^  jp.  58 ;  vorüber^  vcrbeikom"  mark  prutzesch  schal  up  se  Torkopen 
men.  mnde  iaget  men  enen  ridenen  5  (auf  ihren  Namen  aufleihen  ?)  (1384). 
.  .  80  sal  de  wagen  erst  stille  stan,  Hans.  Bec-  2^  335 ;  vort  zo  wetet, 
bit  se  mögen  Yorekomen.  Ssp.  II,  dat  unser  rad  voröoght  hevet  op 
59,  3.  —  2,  jmvarkammen,  hindern.  (d.  h.  eine  Summe,  die  sich  belauft 
Torkom  (praeveni)  on!  Ps.  17  (16),  auf)  500  marc  prusch  etc.  (1384). 
13;  18  (17),  19  (H.);  wenne  on  de  10  das.  337. 

dot  nicht   vorkomen    hedde.    Magd.  yörkopeD^  sehw.  v.  verkaufen,   dar 

SA.  Chr.  43,  ä;  dhe  riddere  ut  deme  ne  schal  nen  man  ghan  yt  der  stat, 
stiebte  Tan  H.  dhe  ghevet  dessen  vmme  gud  vore  to  kopende;  so  we 
bref  .  .  dhat  sie  hebben  gesworen  dat  deyt,  de  schal  beteren  mit  3 
met  dhen  bürgeren  van  Goslere  .  .  15  marken  suluers  deme  rade.  LOb.  B. 
en  bi  to  stände  al  eres  rechtes,  dhes  499;  wanne  de  kumpenie  (der  Bipen- 
sie  Torkomen  willen  (l.  de  sie  etc.,  fahrer)  orerkumpt,  so  ne  schal  der 
gegen  die,  welche  sie  hindern  wcUen  ?)  nemande  vor  dem  anderen  vore  lo- 
(1272).  Z.  d.  Harjg-V.  1870,  S.  908;  pen  un  vorekopen.  StaderArch.  1,131. 
daromme  to  sprekende,  e£Ft  men  so-  20  yörkoper,  m.  Varkäufer,  preemptor. 
dsane  hertreckinge  vorhoeden  unde  Voc.  Engelh.  De  vorkopere  der  swine 
schaden  dusseme  lande  vorkomen  (ab-  Dot  der  menheit  grote  pine  Darane, 
wenden)  mochte.  Zug  geg,  Jühnde  p.  dat  se  se  vorekopet  buten  der  stad. 
9;  damit  se  des  keysers  torn  much-  Stader  Ärch.  1,  131. 
ten  vorkamen  (ad  fugiendam  iram).  26  yorkdr,  Statut,  Beliebung.  Welke 
Wesifhal.  3,  39;  also  wüste  de  rad  verkor  wy  burgemeistere  inde  raid 
deme  schaden  nicht  vor  to  komende.  in  den  jaren  1489  hebben  reformert 
Brschw.  Sehichtb.  139.  —  3.  in  gutem  inde  bestediget  etc.  Dorst.  Stat.  202; 
Sinne:  suvarkammen,  helfen.  Here,  Bestimmung,  Festseteung.  Dar  buten 
mjn  god,  vorkum  (praeveni)  dinen  80  der  tydt  iemandt  dat  seine  (holt) 
knecht  in  der  benedygynge  dyner  houwen  worde,  soll  darmit  vyff  mark 
soticheit,  yppe  dat  ik  tho  dynem  h.  vorbroket  hebben,  idoch  mit  dessen 
sacramente  werdichliken  ghaen  möge.  verkhore,  den  landesfursten  und  holt- 
^emlg.  4,  1.  richterer  ihrer  f.  g.  fryen  houwe  un- 

verklp,  m.    Verkauf,  venditio.         85  begeven,  sondern  vorbeholden.  Nies. 

virklp,   m.    Vorkauf,  preemptio.       Beitr.  2,  146. 
Voce.    Unde  neynen  vorkop  dar  ane  vorkoren,  schw.  v.  e.  vorkör  treffen, 

(an  Vieh)  don  .  .  De  broke  is  vor  belieben.  Na  dem  (weil)  nicht  (mehr 
iowelk  hoved  quekes  4  seh.  We  ok  als)  dre  verkoerde  godinge  (Gau- 
Torkop  deyt  an  lessen,  de  schall  vor  40  gerichte)  sind  etc.  (1491).  Niesert, 
iüiken  las  gheven  4  seh.  van  des  Beitr.  2,  134;  it  is  verkhoert  vnd 
▼orkopes  weghen,  so  vaken  he  be-  verabscheidet  .  .  verkhoert  vnd  ein- 
scbuldiget  werd.  Hafwv.  St.  B.  558.  heilich  beslotten  etc.  (1580).  das.  2, 
«•  so  finden  si(^  häufig  in  den  Sta-  144.  —  In  Dorst.  Stat.  204 :  van  ver- 
iutefi  Verbote  und  Strafandrohungen  45  korden  worden  ist  eine  Einschiebung 
^ßfgen  Vorkaufs.  des  d  anzunehmen,  oder  eine  nament- 

v4rkep,  m.  Vorkopf,  Vorderhaupt.  ,  lieh  im  Particip.  nicht  seltene  Fer- 
Syn  (Karls  d.  Gr.)  vorkop  was  synes  tauschury  der  starken  u.  schwachen 
Tates  (=  votes?)  langh.  Kort^er  17^.       Conjug. 

rerkepen,  schw.  v,    1.  verkaufen,  50      vorkoren,  Partie,  von  vorkesen. 


VORKORTEN       382       VORKRENKEN 

y^rkorfeeiiy  schw.  v.  verkürzen.  De  unde  entholden,  men  em  mach  wol 
hant  godes  is  nicht  vorkortet.  Lüb.  na  folg^  werden,  umme  den  schaden 
Bassion.  f.  253^.  Bücß.  schmälern^  sik  tho  yorkovernde  (sieh  ErsaU  des 
z.  B.  Eecht  u.  a.  Sehadens  zu  holen)  in  syneme   live 

TOrkortinge, /*.  Verkürzung ;  Schmä-  5  unde  gude.  Lab.  Chr.  2^  408;  welk 
lerung  (der  Rechte),  smaheit,  unrecht  rnfnache  dan  tho  der  tyd  der  V  mark 
nnd  Yorkortinge  (1443).  Hans.  Bec.  nicht  en  hedde,  deme  schal  de  kom- 
IP,  S.  584.  penye  dree  weken  open  stan,    vppe 

Torkesen  =  vorkesen.  Bidden  .  .  des,  dat  he  sik  des  geldes  bynnen 
uns  dusser  sake  halven  wider  nicht  10  der  tid  vorkoveren  möge.  Lüb.  Z.  R. 
benodigen,  sundern  uns  der  na  unser       353. 

ghelegenheit  in  gnadin  Yorkosen.  Gott.  yorkovertnreii,  schw.  v.  mü  Decken 

Urk.  11^  w.  364.  versehen.  Vgl.  Mhd.  WB.  s.  v.  kover- 

yirkost,  f.  Vorfeier  der  Hochzeit  ?  tiure,  u.  Fr.  Pfeiffer^  Das  Boß  im 
De  brodegam  scal  neue  Yorekost  don.  16  ÄUd.  8.  22.  Do  quemen  de  wende- 
Brschw.  Urkb.  i,  43^  1.  sehen  heren  unde  de  stede  mit  Yele 

Yorkesten,  schw.  v.  1.  durch  Kost^      groten  rossen  Yerco(n)verturet,   also 
Speise  vergiften.    De  Greken  menge-       do  en  sede  was.  LiU).  Chr.  Ij  165. 
den  kalk  in  dat  meel,  dat  se  ene  Yorkreften,  -kreftigen,  -kreehtei, 

(Konrad  3.)  Yorkosten.  Leibn.  3^  271^.  20  schw.  v.  entkräften^  schwachen^  Über- 
—  dwth  Kost  aufbrauchen^  verzehren.  wattigen^  eig.  u.  Midi.  Britannia,  dat 
Were  ok,  dat  de  kindere  mer  rente  Nero  Yerkreftiget  hadde.  Sachs. 
hedden  wen  men  Yorkostede  unde  Wdtchr.  100^  6;  Wo  men  maghede- 
vorkledede  •  .  dat  schal  men  Yort  licheit  eren  sal,  al  were  se  in  den 
keren  in  der  kindere  beste  (1416).  25  lichame  Yorcracht.  B.  d.  joncfr.  f.  7; 
Brem.  Stat.  84 ;  dar  do  uele  dage  al  wort  se  (die  Jungfräulichkeit)  ghe- 
Ymme  holden  Yude  uele  geldes  euer  broken  in  den  lichame,  se  en  wert 
verkostet  wart.  Lüneb.  Chr.  f.  180^;  nicht  Yercrachtet  in  den  ghemode. 
Ynde  dar  Yele  dage  vmme  holden  das.  ?b ;  wo  Amon  Thamar  leeff  hadde 
Ynde  wol  dusent  mark  Ymme  Yor-  80  unde  Yorkrechtigede  de.  2  Sam.  13. 
kostet  worden  etc.  (1396).  Sudend.  Überschr.  (H.) ;  die  mit  gewelde  die 
8,  S.  130 j  4;  aufwenden  an  Kosten.  mageden  Yerkrefftigen.  Die  10  GM. 
So  scholen  se   de  Billen  aYerdyken,       f.  7b. 

unde  wes  se  to  dykende  Yorkosten,  Yorkrefter,  -krechter,  m.  dereni- 

dat  schole  wy  en  • .  wedderleggen.  S.  35  kräftet^  schu>ächt.    Waert  (wäre  es)y 
H.  L.  Urk.  Hy  376.  —  3.  die  Kosten      dat  de  vercrachter  ghewelt  dede  etc. 
ersetzen,    und  beclageden  sik,  dat  se       B.  d.  joncfr.  f.  9h. 
groten  schaden  genomen  hadden  .  •  YOrkrenken,    -kranken,    sd^w.  r. 

und  begerden  des,  dat  men  en  dat  1.  trans.  schwach  machen^  debilitare. 
Yorkoste  unde  den  schaden  Yorgudede  40  Du  (Christus)  werest  so  gar  vor- 
(1382).  Hans.  Bec.  2,  306.  krenket  an  der  mynscheit  Yan  pinen, 

YOrkoYeren,  schw.  v.  wozu  getan-  dat  du  nicht  ein  halm  mochtest  he- 
gen^  bekommen,  gewinnen,  mhd.  über-  Yen  Yan  der  erden.  0GB.  A.  12;  he 
koberen.  Mhd.  WB.  i,  855.  —  Do  castigede  einen  licham  so  sere  tan 
muste  we  vns  Yan  nod  weghene  vu-  45  der  spyse,  also  dat  em  de  mage  ror- 
ringe  Yorkoueren,  wur  we  konden.  krenket  was.  Lub.  Passionai  f.  7^; 
(1396).  Sudend.  8,  8.  179,  28;  oft  Ynde  sint  se  (die  als  Festung  bemäß- 
iement  Yan  beiden  siden  wikaftich  ten  Kirchen)  alto  stark  getestet,  so 
wurde,  des  iemant  to  achter  were,  schal  men  se  Yorkrenken,  dat  dar 
den  wikaftegen  schal  nement  leyden  ßo  nemende  schade  a£f  en  scbee.   Old» 


VOBXBIGEN  383  YORKÜDEN 

Oft.  V.  1433;  dorch  den  wemod  vor-      Engelachen  na  mer  enige  yriheit  in 

krenkade  ik  myne  synne  so  sere,  dat      Lifland  vorkrigen  solden  (1410).  Lid. 

ik  myn  lenend  dar  mede  Torkortede.       Urk.  nr«  1823.  —  2.  überstreiten,  im 

Emd.  Jliser.  nr.  139  f.  Tb;  wente  wy       Kriege  (Streit,  Zank)  überwinden,    ein 

DOS  Torteret  hebben  nnde  vorkren-    5  klene  wif  vorkrigen  kan   Wol  enen 

cket  (ersehäpft  an  Mitteln).    Körner      harde  groten  man.    Qerh.  v.  M,  29^ 

12oc;  der  Sassen  macht  was  dar  na       101 ;  Se  sprak  (die  sanksiichtige  Frau 

vi  deger  rorkrenket.  Chr.  d.  nordelb.       au  ihrem  Manne) :   it  is   unwar,   ik 

S,p.l8;  de  Wendeschen  hadden  den       woldet  herden  (behaupten)  noch  ein 

ersten  strid  •  .  do  se  wurden   vor-  10  jär,  er  ik  mi  lete  ja  vorkrigen.  das. 

krenckei)  do  sloch  to  de  yan  MekeL       28,  29 ;   he  sede,  dat  dat  wif  jo  an 

mit  den  sinen.  Lab.  Chr.  1,  291;  dar       twivel  was  noch  erger  wen  de  dayel, 

sdiall   desae  hoaetbref  nicht    mede       went  men  on  wol  mochte  vorkrigen 

Torkrenket  wesen,  men  he  schall  in       nnde   on   mit  worden  dicke  swigen 

liner  vallen    macht    bliven    (1414).  15  (sum  Schweigen  bringen),  das.  28,  61. 

Cassd,  Urk.  310;  de  hocheit  is  vor-  yorkrif^en,   schw.  v.    durch  Krieg- 

kranket.  Jes.  24,  4  (H.).  —  2.  intr.      führung  verbringen,  verthun.    Des  be- 

9ekwaeh  werden,  (grote  noet)  also  dat       dachten  de  borgere,  dat  me   lichte 

ae  vorlamen  ofte  doch  vorkrencken,       vele  penninge  vorkrigen  mochte.  Jlla^d. 

dat  se   de  gader   nycht   vorwaeren  20  Seh,  Chr.  226,  12;  im  Kriege  unter- 

koonen.  Cod.  trad.  Westf.  1,  197;  ik      liegen.    Wehre  sache,  dat  der  lant- 

Torkranke  (langneo)  vor  leae  Hohd.       here  ind  syne  ridderschaft  .  .  gefan- 

2,  5  (H.);   were  id  sake,    dat  eyn       gen  warden,   off  dat  sie  doit  gesla* 

goltsmit  werde  kranck  vnde  vorkran-       gen  warden  ind  der  here  vorkregede 

ckede,   dat  were  worane  dat  were,  25  etc.    LaconM.  Ärch.  1,  80. 

ako   dat    he  syne    goltboden    nicht  yorkrimpen,    st.    v.      eusammen- 

konde  vorstan.   LiA.  Z.  JR.  216;  he       schrumpfen,  contrabi.  KU.    Dat  dar 

was  langhe  vorkrenket  in  den  febris,       gesecht  is,  dat  al  de  werlt  vor  synen 

dar  he  doch  entliken  inne  vorstarff.       ogen  vorgadert  was,  dat  en  sal  men 

IM,  Chr.  1,432;  den  laden,  de  mode  30  also  nicht  vorstan,  dat  hemel  vnde 

sin  nnde  vorkrenket  (qai  lassi  sunt       erden   verkrampen  were,   etc.    Dial. 

et  defecerant).    Richter  8,  15  (H.);       Greg.  175;  eer  verkrampen  de  zen- 

en  man  in  dat  older  gekamen  ande       nen  (Sehnen),  Münst.  Chr.  2,  440. 

Torkranket    (exhaastus).     Chr.    Sd.  vorkrot,  jsu  Zank  (krot,  kret)  ge-- 

^,  29.  85  neigt,  halsstarrig.    Dusse  abbet  satte 

verkrigeiiy  st.  v.    1.  erhalten,  be-       sik  tigen  den  rat  gar  erensthaftigen 

kommen,  dat  ewige  leaen  verkrigen.       mit  vorharden  ande  vorkroden  sin- 

Fredcenh.  Leg.  54 ;  des  geldes  v.  das.       nen  etc.   Brschw.  Schichtb,  158. 

75;  Ik  wolde  gerne  weten,  of  he  al-  vorkrapen,  st.  v.  verkriechen.    De 

doadanige  grote  mirakel  verkrege  mit  40  art  eines  bösen  gewetens,  dat  sick  vor 

der  kraft  des  gebedes.  Dial.  Gr.  171 ;       gade  meinet  tho  aorkrapende.  Gryse, 

he  wände,   dat  he  mit  versturnisse       Bothpred.  Jl. 

synen  willen  verkrigen  wolde  als  he  vorknden  =  vorkaten,  schw,  v.  ver- 

gewont  was.  das.  172;  se  en  konden       tauschen,  verwechseln;  s.  katen.    Vort 

nonwe  mit  eren  gebeden  van  gode  45  so  en  sal  noch   en  mach  die  grene 

Terkrigen,  dat  etc.   das.  199h;  ynde       die   barch,   stat  ind   ampt  za  dem 

Torkregen  gnade  by  gode.  Navölg.  I,       Brule  nummerme  versetzen,   verpen- 

c.  18;  amme  dat  se  grote  lene  ande       den,  verkooffen,  verbynden,  verknden, 

inoven  hopen  to  verkrigen   van  den      oder  in  eynger  wys  van  dem  gestickte 

Torsten.  Gl  gu  R.  V.  I,  3;  dat  de  50  van   Colne    entwenden    of   entferen. 


VORKÜLDEN       384       VORLANftEN 

Seib.  Urk.  nr.  805 ;  noch  verkoufen  vorladen,  st.  v.  1.  bdaden^  beUalen. 

noch  versetzen  noch  verkuden.  Jüa-  Part,  belastet^  beschwert^  onustoB.  Dei 
comU.  3j  nr.  416;  nummerme  vor-  brodere  begunden  eme  to  helpene, 
koypen  noch  verkuden.   das.  nr.  440.       de  verladen  was  mit  des  drakenye- 

vorkulden,  schw.  v.  1.  kühlen f  re-  5  genwordicheit  Dial.  Chreg.  JS46^;  eni 
frigerare.  Lere  dynen  sonen  vnde  de  vogel,  de  dar  vorladen  is  mit  vleische 
schal  dy  vorkalden.  Sprichto.  8.  29^  vnde  en  hefft  ok  nicht  vele  vedderen,  \ 
17  (H.).  —  J2.  intr.  kühl  werden.  de  en  kan  nicht  hoge  vlegen,  aUoi 
Dar  (dat?)  wy  nycht  vorswaken  vnde  dat  wol  openbare  is  in  deme  stratze.j 
vorkulden  in  dyner  leue.  Sp.  d.  Sam-  10  Lüb.  Passional  f.  12(A;  spot  volgetj 
mitt.  Ij  c.  1.  gerne  dem  schaden,   mit  beiden  bin  | 

vorknldinge  =  vorkulinge,  f.  Be-  ik  nu  vorladen.  Aesop  16.  117.  — j 
gräbnis  (eu  kule,  Crrube,  Grab;  knien-  2.  Überladen^  zu  stark  beladen.  Is  dat 
graver,  Todtengräber).  Nachdem  dorch  schip  vorladen,  de  werpe  ut  ein  pnnd 
gebrocke  der  leven  vorkulding  bi  den  15  swares  vor  sine  (eines  flüchtigen  Ver- 
armen,  elenden  doden  so  nicht  wert  brechers)  stede  (Ende  d.  13  J.).  Livl. 
mede  umme  gegaen,  wo  sick  na  christ-  Urk.  593^  3;  sunt  dee  hensestede  ens 
liker  ordninge  wohl  egede  etc.  (1529).  geworden,  dat  ment  sal  vorwaren  yn 
Lunden.  R.  §  35.  allen  hensesteden,  dar  schepe  geladen 

vorknnde,  Erkenntnis.  Jo  de  vor-  20  werden,  dat  see  nycht  vorladen  wor- 
kunde  mynner  is,  jo  de  glorie  merer  den  .  .  Were  ok,  dat  yenich  schip 
is.  OQB.  A.  111.  vorladen  worden  vnde  doch  beholden 

vorknndigen,  sdiw.  v.  verkündigen ;  overqueme,  so  scheide  doch  de  schip- 
auch  im  Sinne  von:  ächten^  proscri-  per  van  isliker  last,  dat  men  kennen 
bere.  —  Prohibita  faciens  punitur.  25  konde,  dat  hee  overladen  hadde,  ge- 
Eyn  scel  was  under  den  ratmanne[n]  Ten  also  vele  vracht,  also  hee  dar  ^an 
umme  J.  S.  de  scolde  ghevoret  heb-  vordeende.  Big.  ^.  B.  p.  220^  6? ; 
ben  D.  R.  unde  H.  H.  de  vorkundi-  vgl.  Lüb.  B.  IV,  23  (S.  561).  —  Büdl.: 
ghet  weren.  Dat  scede  wi  .  .  dat  J.  Wan  de  vngenanten  (d.  h.  der  Pöbd)  I 
S.  dar  ane  sunder  broke  nicht  wesen  30  scheiden  raden,  So  sint  de  vorsoch-  i 
en  mach  (1344).    Brem.  Stat.  245.        ten  sere  vorladen ;  Seiden,  dat  deme  i 

yorkuteüj  schw.  V.  scfdachtetidtödten.  bleke  ere  schut.  Josef,  V.  d.  7  Tods,  \ 
Den  Swiceren  he  600  jamerliken  vor-       v.  4309.  \ 

kutede  (mactando).    Chr.  Sd.  192,  6.  vorlagen,  schw.  v.  jem.  läge  legen,  \ 

vorkuten,  sehw.  v.  vertauschen,  ver-  35  nachstellen.  Itemjoegen,8chloegened- 1 
wechseln,    permutare.    Dief.  der  vorlageden  ehn  edder  mehr  ehrer  I 

vorlacht,  f.  Verlag,  d.  ».  Geld-Aus-  vele  etc.  Büg.  Landbr.  c.  29  (das.  S,  i 
läge,  Geldvorschuß.  Vele  arger  wart  268  als  Subst, :  vürlager,  Nachsteuer).  \ 
dat  (Wege,  Brüdcen  etc.)  do,  wan  dat  vorlamen,  schw.  v.  erlahmen.    En  | 

tovoren  gemaket  was.     Do  nemen  se  49  boghe,   stunde  de  lange  stram  geto- 
desse  hulperede  unde  spreken,  se  en       gen,  he  vorlamede.  Smn.  evangel.  /.  '' 
konden  de  vorlacht  nicht   don  unde       66^^;   dat  se  storven  edder  vorlame-  | 
neimet  wolde  one  dar  to  wat  geven.       den  an  den  benen.    Karner  217d. 
Brsehw.  Schichtb.  97.  verlangen,  schw.  v.  verlangem,  pro- 

vorlachtinge.  Vor  desse  vorbe-  45  longare,  differre.  KU.  .  .  recht  of 
numbden  stucbke  vnde  zake  vnde  vor  dese  werlt  om  anders  icht  vorlanghet 
eyne  warschop  vnde  vor  eyne  ver-  werde,  dan  dat  dat  vorghesene  ghe- 
lachtynghe  dar  loue  wy  vore  myt  ey-  tal  der  hillighen  veruullet  werde, 
ner  zamenden  hanth  etc.  (1378).  vnde  so  schier  als  dat  venioUet  is, 
Kampte,  Urk.  nr.  1  (l^  vorlahtinge?).  50  en  sal  dat  ende  der  werlt  nicht  en 


VORLAN&EN  385  VORLAT 

TeriaDf^et  werden.    B.  v,  d.  janefr,      hovetman  mit  100  landesknecht  up 
f.  4i^  u.  42.  dat  hues  (Burg)  geschicket.  Ben.  548; 

iwÜMg^Uj  sehto.  V.    1.  lang  sein      se  weren  rede  vorlanges  (bereits  vor 
der  werden;  daher:  verdrießen,    vor-      längerer  Zeit),  eer  se  uth  dat  Torsten- 
laogen  ?el  Yordreyten,  attediari.  Voc.    5  dorn  togen,   to  W/s  hues  to   leggen 
BigM.   Flog  by  Blankflosse  lach  . .      vorordent.   das.  567. 
Se  hadden  sik  beyde  ummevangen,  Yorlantvreden,  sehw.  v.    über  jem. 

de  tyd  mochte  one  nicht  vorlangen.  die  Strafe  des  Landfriedenbruches  ver- 
Flos  if.  Bl.  v.  1144 ;  nu  begunde  der  hängen,  friedlos  legen ;  aus  dem  Land- 
ebdischen  Sophien  verlangen,  dat  or  10  frieden  setzen.  To  lösten  ging  de  bi- 
godeshtts  80  lange  ungewiget  were.  schop  dar  mede  umme  .  .  dat  men 
Leäm.  3^  170^,  23.  —  sik  ▼•  laten,  se  scheide  vorlantfredet  hebben,  und 
fi}ßos  lange  dauernd  finden,  verdrieß-  men  scheide  se  vordeilet  hebben  na 
lick  teerden.  Hir  umme  bidde  wy  jw,  der  wonheit  des  westvalischen  lant- 
düt  gy  jw  hir  an  nicht  laten  verlan-  15  fredes  als  erlös,  rechtlos.  Magd.  8ch. 
gen,  wente  wi  dat  vorderen  willen,  Chr.  310, 15;  unde  worden  se  dar  en- 
alse  wi  erste  moghen  (1373).  Hans.  boven  verlandfredet,  verwiset  edder 
Bec  2,  p.  72;  unde  beeden  uns,  dat  verunrechtigt  etc.  Brschw.  Chr.  1, 
wi  der  des  greven  willen  uns  nicht  473  Anm.  1;  Quedl.  Urk.  I,  nr.  224; 
Torlanghen  wolden  laten  unde  ene  20  weret,  dat  de  vorgen.  von  Gottingen 
Corte  tiid  vorholden  (1379).  das,  2,  iemand  bedrangede,  vorlandfiredede 
2U;  unde  beden,  dat  wi  uns  nicht  oder  vorunrechtede,  so  etc.  (1393). 
Torlanghen  leten  unde  beyden  C«cwff en^  Gott.  Urk.  I,  nr.  351;  dede  he  des 
wolden  bet  to  S.  Mertens  daghe.  das.  nicht,  so  scheiden  vnde  mochten  de 
2,  215 ;  unde  trosteden  de  borger,  25  landricMtere  den  oder  de  vorwisen 
dal  se  sik  nicht  vorlangen  leten,  it  vnde  vorlandfreden  (1398).  Sudend. 
scheide  to  einem  guden  ende  komen.  8,  S.  322,  29. 
Brsdiw.  Schichib.  65.  —  2.  Verlangen,  vorlast.    Bene  licet  ei  uorlastum 

Sehnsucht  nach  etwas  haben.  (Isaac),  suum  extrahere  de  naui.  Hans.  Urk. 
ime  vorlangede  ghans  zere  na  Elea-  80  p.  66.  ^^ vorlast  die  der  Schiffsmann- 
sve,  deme  knechte.  Locc.  Ere.f.l7;  schaft  zustehende  frei  mitzuführende 
Tortmer  zo  vorlangghet  my  sere,  dat  Quantität  Güter,  frzs.  pacotille." 
gy  my  etc.  Hans.  G.  Bl.  1874,  8.  67;  Lappenb.  Vgl.  voringe. 
mi  verlanget  (midi  sM  wundern),  wfl  vorlasten,  schw.  v.  1.  betasten.  Yor- 

se  sick  verdregen   solt.    Soest.  Dan.  35  lasteden  id  (dat  schip)  so  sere,   dat 
92;  vgl.  192.  etc.  Körner  22^.   —  2.  überlasten, 

yorbagOBy  schw.  v.  hinlangen,  hin-  zu  schwer  bdaden.  Nen  schipher 
reiehen;  überh.  übergeben,  dat  erve  scheide  vorlasten  syn  schip  by  wed* 
vorbrende  er  (eher),  wen  he  em  dat  derlegghinge  des  schaden,  de  darvan 
Tpräedevnd  vorlangede.  iVdä.^cA^^i.  40  queme.  Lub.  Chr.  2,  23.  —  3.  als  Last 
^^;  bethugen,  dat  em  dat  erffe  vor-  auf  sich  nehmen,  wolden  welke  per- 
recket vnd  verlanget,  das.  f.  29.  sonen   des   rades   vorordenen,    welk 

Ttriugea,  adv.  räumlich :  längs  hin.      mit  den  64  sulkens  (solches)  vorlasten 
Ton  dar  ahn  vorlangeß  dem  olden       scheiden.   Lüb.  Reform.  105. 
We  her.  8.  H.  L.  Urk.  1,  362.       45     vorl&t,  m.    Festsetzung,  Entschei- 

verbuk,  -lange,  -langes,  adv.  vor-  düng,  Bestimmung,  Übereinkunft,  Be- 
engst, de  vorlanck  ghestorven  was.  Schluß,  (vgl.  vorlaten.)  De  to  der 
Kämer  39h;  de  vorlanghe  ghekoren  dageleistinge  geschicket  werden,  schul- 
was,  sunder  noch  nicht  ghewighet.  len  den  24  mannen  den  vorlath  der 
das.  225^;  E.  hadde  voorlanges  eenen  50  dinge  vnde  des  handeis    berichten. 

MÜM^tdord.  WOftarbaoh.  V.  25 


VORLATEN  386  VORLATEN 

Brsehw.  Utk.  I.  258^  98 ;  aaerst  wer  Seh.  Gir.  307,  27.  —  S.  veHaßeHy 
dar  eyn  vorlath  genomen,  szo  were  atrfgeben,  over  uns  vorlatenen  den- 
men  al  dar  tho  gescycketh  dem  vor-  den  heren.  Kamer  228^^;  Torlatet 
late  tho  folgende.  OÜ.  Urk.  v.  1528;  dat  romesche  rjke  (=z  dankä  ab) 
wy  hebben  etlyge  van  unszem  capit-  6  unde  so  synt  wy  berede  to  kesende 
tel  verschreven  dem  jangesten  ver-  enen  anderen  konnyngk.  das,  7^; 
late  nae  de  schellinge  vorder  to  be-  et  en  were  sake,  dat  se  Yorleiten  der 
sychtigen  etc.  (1521).  Kindl.  i,  241  sunde  (abliefien)^  de  aldus  lange  un- 
u.  2;  dusse  eede  is  den  ersten  vor-  der  en  voroldet  wer,  oft  (oder)  god 
late  nah  van  ohne  untfangen.  Ben.  lo  solde  vp  se  alle  wrake  don.  Br,  d. 
609;  handel  (Verhandlung),  vorlath  Cir.  91;  de  olde  unde  de  nyge  rad 
unde  besprake  i0  gewesen  in  maten  (sollen)  syk  under  malk  anderen  den 
wo  himha  volget.    Neoc.  1,  529.  eed  van  der  eendracht  wegene  unde 

vorlaten,  st.  v.    1.  laßen,  van  sich      andere  ede  . .  togeven  unde  vorlaten, 
gehen,  sich  erbrechen.     He  reytzede  15  unde  wanner  se  sik  der  ede  so  vor- 
sik  to  spyende   unde  verleet  so  de       laten  hebben,  synt  se  nicht  plichtich 
vorgyft.   Liib.  Chr.  2,  634;    (ad  vo-       etc.  Brem.  Stat.439;  bi  keiser  Otten 
mitum)  we  vele  verlatet  wat  he  ettet,       tiden  weren  vele  greven  hir  to  lande, 
de  neme  eyn  deyl  dilles  etc.    Wolf.       de   orer  herschop  ein  deil  vorleiten 
Mscr.60,f.97h;  were,  dat  jemant  in  20  ^^^^  stichteden  clostere.  Magd.  Seh. 
der  sammelynghe  der  brodere  also  vel       Chr.   54,   19;    wente   he    (WtOi.   v. 
druncke,  dat  he  vorlete  (vomitum  fece*      Lüneb.)  neinen  sone  hadde,  so  kos 
rit)  etc.  Mißkl.  Urk.  nr.  384.  —  2.  los-      he  Magnum  .  .  unde  vorleit  hertogen 
laßen,  enüaßen.    he  vorleit  den  havek      A.  van  Sassen,  de  siner  dochter  sone 
(volucrem   emisit),    ließ  ihn  Riegen.  25  was.  das.  259,  14.  —  4.  erlaßen,  dat 
Magd.  8ch.  Chr.  16,  25;  do   vorlet       ome  nicht  bequeme  en  sy  to  ryden 
se  (die  Kaiserin)  de  anderen  ioden       edder  to  varen  na  werve  boten  der 
(die  sie  vorgefordert  hatte)  vnde  be-      stad.    Dar  hefit  ome  de  rat  entyghen 
helt  allenen  Judas  unde   sprak  etc.       ghesecht ,   se  weiden  ome  des  Ter- 
LÜb.   Passional  f.  115^;    vorlat  mi  80  laten.  Brschw.  Chr.  252^  Anm.;  Dat 
(dimitte  me),   dat  ik  wedder  umme       (eu  htddigen)  en  stunde  en  nicht  to 
kere  etc.  1  Mos,  30, 25  (L.);  do  vor-       donde,  her  M.  en  hedde  en  der  hol- 
leth  (entließ)  Roland  den  vanghenen       deginge  erst  vorlaten.    Brem.  G.  Q. 
etc.    Korner  22c ;    gyn  wif  vorlaten       HO ;  daher :  ver  seihen,  remittere.    ne- 
unde  vorkesen.  Disp.  to  Oldersum  f.  35  man   mach  de  sunde  vorlaten  vnde 
13;    wen   vnse  morghensprake  wert      vorgheuen  sunder  du  alleyne.    IMb. 
gheboden . .  we  denne  nicht  en  kumpt,       GtSbetb.  Fl.  —  5.  überlaßen.  De  arme 
eyt  (l.  eyr)  prime  were  vorlaten  etc.,       is  om  (Gott)  vorlaten   vnde  he  wel 
kumpt  he,  alse  vorlaten  is  de  prime       en  beschermer  sin  des  wesen.  Ecdes. 
clocke   (d.  h.  der  Klöppel  losgelaßen  40  f'204d;  koning  G.  vorleit  zepter  unde 
=  die  Glocke  angescMagen  ist),   de       cronen  hertogen  Hinrike.  Magd.  Sek. 
vorleset    orer    iewelk    eyn    quarter       Chr.  40,  15;  dat  ze  myt  wol  bera- 
wynes.   Vaterl.  Arch.  f.  Niedere.  1841,       denem  mode  .  .  hadde  vorlaten  vnde 
S.  30.  —  im  Jurist.  Sinne :  atis  der      vorlSt  dre  morghen  landes  deme  con- 
Lehnspflicht  entlaßen.    De  borgere  en  45  uente.    Old.   Urk.  v.  1422;  des  heft 
woldeQ  des  nicht  don  (ihm  htddigen),      L.  dat  schip  H.  D.  unsem  medebor- 
na  dem  male  dat  se  bischop  A.  nicht      gere   vor   dem  rade  weder  vorlaten 
vorwiset   hadde  noch  vorlaten.    He       vor  hundert  mark  (1412).  Liü.  Urk 
kroch  de  breve  van  A.,  dat  he  de  bor-       nr.  1911.  —  6.  festsetsen,  beschließen. 
£ere  unde  de  manschop  vorleit.  Magd.  50  it  is  belevet   unde   verlaten  (1500). 


VORLATEN  387  VORLEDDIGEN 

WesfpkaL  3^  1773;  wider  is  beredet  volget  die  vurlattinge  (EnÜaßung^  Ei* 
uDde  Torlathen,  dat  etc.  (1525).  de^6r2a;8^  hern  Farstenberch,  mester  to 
Brem,  Stat.  595 ;  se  wüsten  wol,  wo  Lyfilandt,  alse  he  vam  regemente  ge- 
idt  twisken  dem  rade  nnde  der  ge-  settet  ward.  Monum.  Liv.  4^^  117.  — 
menheit  vorlaten  were.  Lüb.  Reform.  5  3.  Abschied^  Aussöhnung,  desse  af- 
5i ;  helt  ok  Yor,  dat  de  gemene  also  schedinghe  unde  vorlatinghe  van  ko- 
rorl&ten,  dat  etc.  das.  77;  viid  vor-  ningk  Otten  etc.  Kamer  139h;  unde 
leth  mit  H.  S.  dat  he  mi  dat  holt  ome  ene  ewighe,  stede  darende  unde 
Teilen  scholde.  Gentekow  19,  2,  150.  warende  vrantlike  endracht  unde  vor- 
—  Refl.  sik  y.  up,  sich  verlaßen  auf.  10  latinghe  .  .  ghemaket  hebben.  Lüb. 
eyn  islik  Yorleet  sik  so  sere  uppe  de       Chr.  2^  226. 

Sterke  sines  slotes.  Komer  168^^ ;  mit  Torlawen,  schw.  v.   verlauen,   lau 

to.  hir  möge  gi  hören,  we  ene  vor-  werden,  yerlauwen,  tepescere.  Kü. 
ret,  dat  dede  de,  dar  he  sik  meist  Behoefte,  de  nycht  ut  der  reden  ("Fer- 
to  Torlet.  B.  V.  5200 ;  en  falsch  15  nunft)  mer  wt  den  willen  komet,  dat 
front,  dar  ik  mi  godes  to  vorlet  ys  eyn  teken  des  Torlaweden  geestes, 
(von  dem  ich  guies  hoffte).  HÖfer,  Z.  als  de  gheest  allentelken  (aUmoMich) 
f.  d.  Wiss.  d.  Spr.  4,  225.  yorkoldet.    Ld>en  d.  h.  Frans.  96^. 

rtrlates,  part.  adj.  frech^  ruchlos.  yorleckeren,  schto.  v,  durch  Lecke- 

dissolutus.  Voc.  W.  u.  Dief.  Theo-  20  reien  ködern^  inescare.  Kü.  verlocken^ 
philns  is  ein  yorlaten  man,  He  heft  verführen.  Gy  unsalige  monnik,  wor- 
so  mennigem  leide  gedan.  Theoph.  umme  hebbe  gy  minen  broder  also 
27,  55.  yerleckeret  ynde  auerkamen,  dat  he 

TtrlateBy  sik  y.,  sich  verspäten.  So  een  monnik  is  geworden  ynde  de  rid- 
wanner  des  sundages  na  der  missen  25  derschop  yersaket  hefft  ?  Mdusina  f. 
die  klocke  gelut  is,  so  geyt  ynsse  38  (Vorher:  hebben  minen  broder 
vrjgheit  an  ind  duret  biss  des  ma-  beteuert  ynde  myt  yorleckerden  wor- 
nendages  yp  den  auent,  inde  off  ßich  den  auerghekamen,  dat  he  den  rid- 
vje  des  manendages  yerlatede  inde  derliken  orden  yersmaet  heft);  Du 
mobte  so  in  der  stad  blyuen,  de  sali  so  yorleckerde  1  (delicata).  Jes,  47,  1. 
der  yrigheyt  noch  gebruken  des  dinx-  yorleddigen,  schw.  v.  1.  trans.  frei 

tAges  des  morgens  etc.  Dorst.  Stat.  machen.  Wo  Jesus  .  .  yele  kranken 
226;  de  pelser  gilde,  welker  sik  un-  ynde  besetene  ghesunt  makede  ynd 
derwege  in  einen  berhuse  vorlatet  yorleddigede.  Matth.  8  (H.  überschr.) ; 
hedden.  Mänst.  Chr,  1,  125.  85  dat  ik  yorledeget  werde  desses  sehend- 

Torlatenisse,  f.  Freüaßung.  en  liken  dodes.  0GB.  A.  30;  yan  star- 
schallen wy  herren  N.  desses  yrigh-  yende  quit  unde  yri  yorlediget  so  wil 
domes  unde  yorlatnisse  des  egen-  wy  yp  heyen  unde  singen  etc.  Sün- 
domes  warende  wesen  (1493).  Cassel^  denf,  331.  —  2.  intr.  ledig^  frei  wer- 
Vrk.  331.  40  den.    were  dat  welke  grote  leenguede 

ysrlatiiige,  f.  1.  Erlaß,  remissio,  vorledigeden  etc.  (1457).  Wigands 
indnlgentia.  Aflat  ynde  yorlatinge  is  Ar  eh.  II,  352;  wert  och,  dat  de  yor- 
eyn  geldent  ynde  eine  yorgeuinge  genomde  yryegrascap  uns  und  unsen 
der  böte  ynd  pine,  de  ein  mensche  eryen  yorledeghede,  so  solle  wy  etc. 
Bcnldich  is  yor  sine  sunde.  Summa  46  (1361).  Kindl.  3,  459;  worde  oc  os 
Jok.  /.  üb;  yorlatinge  alle  diner  wat  los  yan  deme,  dat  yns  greue  Hin- 
sunde. Komer  191&.  —  2.  Aufgeben,  rik  yorkoft  heft,  id  were  an  liftucht 
Vertiehi.  unde  yor  de  yorlatinghe  edder  yan  lenghude  edder  wu  id  yns 
der  stad  gaf  de  keyser  deme  greyen  yorledeghede  (1372).  Scheidt,  v.  Add 
yit  dasent  mark.  das.  146h;  hie  nha  bO  p^  80;  wixiemogtietdB,t  (die Belehnung) 

26* 


YOBLEDEN  388  V0RLE6(G)EN 

also  dicke  don,  alse  de  altare  verle-  der  werlde  ran  badee  (Cftbates)  we- 
dighet  eder  los  wert  unde  des  to  ghen  vorleggen  ore  goldene  gordele. 
lohende  nod  ist  (1375).  OöU.  Urk  J,  Hamb.  Chr.  230;  bOdlieh:  Eme  dachte, 
nr.  279.  —  Beß.  item  weert  oick  dat  he  dat  pawesdum  nicht  vorleg- 
moegelick,  myn  gn.  vroucken  sich  5  %Qn(nkdeTl^en)moc}AB.  Körner  170»^; 
yerledygen  (sich  abmüßigen)  wolde  Sie  hebben  den  Gelreschen  knechten 
mede  tho  koemen  etc.  Olä*  ürk.  v.  moten  laven  und  toseggen  iderem 
1534.  knechte  vor  den  negestvolgenden  san- 

vorledeSy  part.  vergangen^  s.  vor-  dage  mit  twen  gülden  to  verleggen 
liden«  10  (verabschieden;  vgl.  afleggen).  Münsi, 

YOTltgeUj  (part.  sfUYorliggen^)  made  Chr.  2^  269;  pawes  Innocentius  vor- 
gewarden.  Wane,  gy  vorvlokeden  un-  legede  twe  sibbe  (tfwei  Venoandi- 
saleghen  (geislers),  sagt  Dacianas  eu  sdiaflsgrade)  unde  vorlovede,  dat  men 
denen^  tvddie  den  h.  Vincentius  geißd-  in  dem  veften  lede  sik  eliken  nemen 
ten^  sint  gy  nd  vorlegen  ?  En  kone  15  mochte ;  dat  was  vor  in  dem  seve- 
gy  nu  nicht  enen  man  vorwinnen?  den.  Magd.  Seh.  Chr.  147,  3  (Brem. 
Sed.  Tr.  42.  G.  Q.  69:  affgeleget.    EHe  83h:  do 

vorleieren,  schto.  v.  beilegen  (Streit,  worden  nedergelacht  zwei  sibbedeil). 
Zorn  etc.).  den  vnwillen  bi  to  leg-  —  2.  anders  legen,  verlegen  ^  tceüer 
gende  vnde  den  tom  des  hertoghen  20  hinauslegen,  verschiffen,  de  dach  wart 
to  uorlegerende,  so  degedingeden  de  vorleget  wente  des  ersten  dingsdages 
prelaten.    Lüneb.  Chr.  f.  171o.  na  der  paschenweken.  Magd.  Seh.  (ßir. 

Torlegge,  j,Vartuch,  ein  leinener  395,  2;  vnde  bidden  vns  dat  wedder 
Bri4stlatis,weldier,mitGöld  und  Perlen  to  schrynende  vnde  nycht  to  vorle- 
gestickt,  von  wohlhabenden  Frauen  ge-  26  ghende  (1414).  Lüb.  Ürk.  V,  nr.547; 
tragen  wurde.^  Wehrm.  dat  blat,  dar  unde  rade  dyt  hoge,  dat  gi  dit  nicht 
men  de  vorlegghen  inne  werket,  dat  vorlegghen,  umme  meer  unghemakes 
en  schal  nicht  smaler  wesen  den  3  to  vormidende  (1374).  Hans.  Bec.  2, 
quarter.  Lüb.  Z.  E.  323  (BoUe  der  91;  sunder  jenigherleye  vorlegghent 
lynenwevere).  Dagegen  erklärt  W.  in  so  edder  vorschflvent.  Greif sw.  St.  Verf. 
der  Z.  f.  lAlb.  Gesd^.  2,  512  (hyr  to  43;  des  bidde  wi  juw  vruntliken,  dat 
mögen  ze  [die  Frauen]  hebben  an  gi  des  nicht  vorlecgen  (im  Rii^jahr 
parleden  unde  smydeden  vorleggen  mit  Kriegsschiffen  in  der  See  sfu  sein) 
so  gud  also  uppe  dertich  mark  lub.)  (1398).  Fcdcks  Staatsb.  Mag.  8,  €48. 
das  Wort  als :  „  Vorleger,  Aufschläge^  86  —  3.  verlegen  (den  Weg),  versperren, 
die  um  die  Ermd  gewunden  wurden'^,  einen  Hinterhalt  legen,  hindern.  De 
also  =  stuke  ?  Doringe  hadden  den  Sassen  heimliken 

vorleg(^)en,  schw.  v.  (gew.  Formen:  den  wech  vorlecht.  Magd.  Seh.  Chr.  13, 
Prot,  vorlede,  Part,  vorlecht;  eu-  il  (]90  im  6r{.^;  vorlede  eme  de  wege. 
weilen  Venved^dung  mit  vorliggen.)  io  JEonter  85a;  vorledenene  de  verde,  dar 
1.  ablegen.  Paves  Johannes  hadde  se  ioorer  mosten,  das.  239^;  im  sinn- 
vorbannen  (1316)  de  setten  der  bi-  veru>andten  Äusdrudce:  he  verleide 
ghart  unde  beghinen  in  dudeschen  bi  sick  ein  hode  (tetendit  insidias). 
landen,  dat  se  mosten  vorlecghen  dat  B.  d.  RidUer  9,  34  (EL);  gew.  ohne 
cleyt  des  schines  unde  ghan  in  menen  46  Obj*  •  ik  wet  enen  riken  copman,  wille 
klederen  also  ander  lüde.  Liib.  Chr^  gy  nu,  dat  ik  deme  vorlegge  unde 
1,  207;  he  (Achab)  vorlede  syn  ko-  grype  den,  so  etc.  Lab.  Chr.  2,  505; 
nynglike  cled,  He  nam  asken  vp  syn  se  vorleden  den  Ungeren  in  den  hol- 
houed  do.  Josrf^  V.  d.  7  Tods.  v.  tem,  dar  se  dor  scholden.  Komer 
3101;  a.  839  do  mosten  alle  prester  60  ^5a;   se  vorleden  deme  lösten  here 


yOKLBO(0)EN  389  yOHLEG(0)EN 

in  hotteren  uiide  in  dalen  by  Bnntze-      fme^  ausgewiesene  Leute.    Ok  schal 
▼il  eta  äas.  JSJ3b;   uns  is  vorlegen  1      he  (der  CaeteUan  auf  der  Wort  eu 


(wir  sind  verrathen !)  2.  Sam.  9,  28  Goslar)  dar  nene  yorlechte  lade, 
(K);  fers,  se  weren  Torleit  up  der  hören,  boven,  loder  ypp  husen,  her- 
Havelen  in  dem  gebrukede  vnde  up  6  bergen  edder  lyden.  Z.  d.  Bare-  V.  4, 
aUen  wegen.  Magd.  Seh.  Chr.  336, 18;  S.  411 ;  bes.  Zeugen  (Zeugnis)  aih  oder 
das.  13j  11.  —  4.  weglegen,  alnoeisen,  eu-  zurückweisen.  Yan  getnge  mach  man 
rikiweieen^aussdiiagenyverw^en.  dat  se  (die  Lehnsunfähigen)  verlecgen  in 
de  Tan  Rostock  vorleden  unde  nicht  lenrechte.  Lehnr.  Art.  2,  §  2;  des 
anghan  wolden  (1441).  Hans.  Bec.  10  getuch  sal  vortgan,  de  in  deme  here- 
ü',  8.  337;  Unde  nam  se  to  echte  scilde  yulkomen  is,  unde  ienes  (der 
onde  Yorleyde  (verstieß)  syne  echten  nicht  zum  Heerschäde  geboren  ist)  ge- 
▼rowen,  de  he  rede  hadde.  Körner  tach  si  verleget,  das.  §4;  but  en 
319^;  do  antworden  se  (welche  die  des  doden  mach,  swe  he  si,  ene  vor 
Gcüer  anbeten  sollten):  vnsen  god,  15  to  stände  mit  kampe,  de  vorleghet 
den  wiUe  wy  nicht  vorleggen.  Ltib.  (schneidet  ab,  schließt  aus)  allen  tuch. 
Passional  f.  130^ ;  leve  herre,  du  en  Bsp.  J,  64 ;  swe  sik  vor  gerichte  to 
schalt  uns  so  deger  nicht  vorleggen.  getuge  but,  er  he's  van  gerichtes 
Sundenf.  3372;  de  broder  Roperti  halven  gevraget  werde,  he  si  van 
des  bischoppes  van  Collen  .  .  den  20  deme  tuge  verleget  (ausgeschloßen). 
eüike(n)  vorleden  vor  enen  bischop  das.  3,  37,  2;  were  ouch,  dat  hey 
(quem  qnidam  recusabant  pro  epis-  meynhede  (Meineid)  swore  .  .  dey 
copo).  (Jhr.  Sd.  308,  5 ;  de  keyser  sal  van  tughe  vortmer  verleghet  syn. 
esschede  in  voretyden  den  teynden  Brinchm.  2,  681.  —  Von  Sachen: 
Tan  den  steden  unde  ward  vorlecht.  26  wanme  schulden  wil  eyn  ordel  van 
Lab.  Chr.  2,  419;  worpen  pawese  dem  rade  an  dath  boeck,  wor  de 
Leonem  uthe  deme  stule  unde  sotten  beroper  edder  scheider  sick  beropet 
den  vorlechten  Johannem  dar  wedder  tho  einem  beteren  ordel  .  .  vnde 
in.  Kamer  53ä;  swelk  man  to  deme  hadde  villichte  so  vele  geldes  nicht 
hereschilde  nicht  geboren  is,  de  ne  80  by  sick,  dar  he  dat  ordel  mede  vor- 
mach neuen  sinen  heren  vorlecgen,  leggen  (=  scheiten)  mochte,  szo  mach 
of  he  an  in  volgen  sal.  Lehnr.  Art.  he  leggen  synen  roszenkrans  tho  •  . 
2,  §  5;  de  bet  geboren  is,  den  ne  tuchnissze  der  scheldinge.  Hamb.  R. 
kan  de  wersgeborne  nicht  verlecgen  200,  10  Ol.;  roepen  sick  twe  vnder* 
( Varr. :  geweigern ,  vorwerfEen)  mit  86  ander,  welkere  de  noetwere  bewyfiet, 
der  beteren  bord.  S^.  1,  63,  3 ;  hed-  de  vorlecht  (benimmt,  schneidet  oh) 
den  se  den  edh  van  on  ghenomen  deme  andern  syne  dage.  Ndd.  Beehlsb. 
(«m  einem  in  eine  Innung  aufgenom-  f.  86 ;  he  wart  gebeden  deme  so  nicht 
menen^  der  sieh  später  als  unecht  ge-  to  dunde,  dat  he  vorlede  unde  nicht 
boren  ausweist),  so  ne  mochten  se  40  en  achtede.  Ghr.  Sd.  308,  10;  ein 
ene  na  nicht  verleckghen.  Gosl.  Stat.  man  holt  wat  vor  grote  kunst,  de 
76,36;  wanne  he  (de  gildebroder)  ander  wil  dessem  syne  kunst  vor- 
is  dessen  stocken  (falsch  Maß  u.  Oe-  leggen  vnde  vorachten  etc.  Agricda, 
wicht)  drye  hefft  ghebroken,  so  schal  Spru^w.  S.  33  (Lotend.) ;  do  sende 
he  vnser  ghilde  wesen  vorlecht.  Ärdi.  46  die  rat  to  en  heren  vte  deme  capit- 
f.  N.  Sadis.  1841,  S.  30 ;  unde  vor-  tele,  sie  begerliken  biddende,  dat  sie 
leden  se  ut  der  gilde.  Brschw.  Schichtb.  wedder  in  quemen ;  des  sie  nicht  don 
113;  vg^.  Lab.  B.  198;  vam  ampte  en  wolden.  Darna  screff  en  die  rad 
?.,  aus  der  Güde  stoßen.  Hamb.  Z.  B.  enen  breff  (mit  derselben  Bitte)  .  . 
19,  12;  yerlechte  lüde  sind  verwor-  so  dat  sie  auer  (unederum)  vorlegeden 


V0RLEO(G)EN  890  VORLBG(G)EN 

to  doDde  ynde  togen  darna  to  Stade.       vorleggen.  Brsckw.  Schiektb.  107;  toi 
Brem.  G.  Q,  136;   vnde   biddet  ja,       desse  sunde  (spricht  der  hekUkSrendft 
dat  gy  dat  nicht  vorlegghen  (1369),       Weif)  dar  schalta  my  vorleggen  iindc| 
Lüb.  UrJc.  3^  nr.  678;  bebben   ene       setten  eine   böte.    Gerh.  v.  M,  101^ 
entsecge  breue   gesand,  wol  dat  se    6  43 ;  wath  maten  ynn  der  nygen  vestfl 
doch  nyne  ansprake  touoren   to  vns       alrede  vaste  vorlecht  is  (1518).  Stadm 
gedan  en  hebben,   ok  en  hebbe  wy       Arch.  2,  116 ;  de  bedde  synt  geschat^ 
en  ny  dage  vorlecht  edder  weygerd       tet  vnd  gewardet  vp  XI  m.  .  •  dtf 
(1409).  das.  5,  nr.  263;  wi  vorboden       vp  heflft  de  schipper  vorlecht  (Vor-- 
uns,   rechtes  bi  den  steden   to  bli-  10  schuß  geleistet)  IX  m.  Wism.  Inv.  f. 
yende,  dat  Yorlede  gi;  unde  wi  hedde       152;    ynde  de   olderman  schall  idt 
gerne  seen,  dat  gi  enen  heren  nomet       (das  Geld)  so  lange  yorleggen,  wanthe 
hadden.  dat  yorlede  gi  echter  (wie-       de  olderman  hefft  wedder  de  inbo» 
derum)   etc.   (1399).    Hafts.   Reo.  i,       ringe  van  den  schonen  vnde  sns  etc. 
501;    yodoch   recht  wille  wy  nicht  15  Man.   Liv.   4\   14;    wert   dat    grot 
vorleggen,  wente  wy  rechtes  ny  wol-       schade  in  dem  schepe  beschege^  de- 
den  utgan  (1441).    das.  Il\  8.  414;      wile  he   (der  Matrose)   al   so   (ohne 
en  dorste  sodaner  lüde  rat  nicht  vor-       Urlaub)  butene  were,   hefft   he  den 
leggen.   Komer  200^;  dar   vorleden       schaden  nicht  to  vorleggende   (hxnn 
se  myt  eme  menen  rade  den  horsam  20  er  den  Schaden  nicht  erUgen^  ersetzen), 
(verweigerten  den  Gehorsam)  konnynge       so  sal  he  en  jar  sitten  etc.   (1441), 
Hinricke  .  .  De  sake  der  vorlegginge       Hans.  Bec.  IP^  S.  359;  den  schaden 
des  horsames  unde    nnderdanicheyt       wedderkeren  ande  vorleggen  (1438). 
was  etc.  das.  76c ;   dis  beclagede  he       das.  S.  211;   mit  Acc.  d.  P.  für  einen 
(darüber  ward  er  Jdagbqr)  vor  deme  25  etwas  ausgd>en,  die  Kosten  fürjem.  tra- 
keisere,   unde   konte  nicht  gefordert      gen^  ihn  mit  dem  nöthigen  versihen ;  in- 
werden.    Es  wurde  ime  vorlecht  mit       sumere,  vorlegen  (i.  sumptus  pro  alio 
des  keisers  ungelegenheit;  im  gründe       expendere).  Dief.    Des  quam  he  (des- 
averst    was    es    nichts    anders    etc.       sen   Leinewand  auf  der  Beise  nach 
Brem.  G.  Q,  165.  —  5.  beulen,    vnd  80  Frankfurt   in   Göttingen    bekümmert 
dat  dar  mede  sodane  sake  vnd  sehe-       war)  vor  den  kopman  und  sede,  he  en- 
linge  vorlecht  sin.  MaÜJS.  ürk.  3^  365;       hedde  nicht  gewetin,  dat  he  des  nicht 
vnde   dusse   vorlechte  sake   vp  rep-       doen  mochte.    So  wart  he  van  deme 
pede.  Lüb.  Z.  B.  397.  —   6.  wider-      kopmannebewant,dat  we(ir^ciM?ic«rJ 
legen,  refdtare.     He  wolde   dat  vor-  85  sin  mochte,  de  one  mit  gelde  vorlecht 
leggen  myt  mennygherleye  reden;  io       und  so  selschup  mit  ome  hedde.  ürk. 
doch  to  lesten  sede  he  etc.  Lüb.  Chr.       v.  1476.  Nd.  Korresp.  Bl.  II,  66;  wol 
2,  323;   (leten  fragen:)  wer  ((^)  he       den  anderen  vorlecht  ("tm  T. :  weder- 
by    der  lehre   des   evangelii    bliven       leghet)  an  cumpanie,  so  wane  se  schieb- 
[wolde],  idt  were  denn,  dat  unsere  40  ten  .  .  so  schal  he,  de  dat  sin  tovonie 
geistliken  de  lehre   der  predicanten       vthgelecht,  wedder  nemen  gans.  Lüb. 
mit  gotliker  hilliger  schrift  verlegget       B. 34 9,  Anm, 2;  sekondenreken (rech- 
hadden.    Lüb.  Beform.   49 ;   so   nun       nen),  so  it  en  alderbest  behaget   AI, 
Rantz.  meinet  anders  van  den  Gotten,       de  mit  gelde  werden  vorlacht,  sint  hir 
verlegen  solches   billich   disse   olde  45  gemenet  (d,  h.  denen  Gdd  anvertraut 
wapen,  so  in  Saxone  staen.  Neoc.  i,       ist).   Lüb.  Dodend.  v.  1149;  wokero 
413;  vgl.  Ssp.  Bhythm.  Vorr.  v.  254.       ys  my  vorbaden,  wente  ydt  feyelt  my 
—  7.  crimen,  auslegen,  aufwenden,  die      an   dem  houetsummen.    Ick  hebbes 
Kosten  vorschießen.  Mank  dussen  was       nicht  tho  vorleggen.  Agric.  (bei  La- 
nein,  de   de  gelt   wolde  utdon  efte  50  tend.)  8.  33;    hebben   se  uns  unde 


VORLEOGEN  391  VORLENEN 

aase  klostere  denne  ok  wormede  vor-  dat  recht  und  sake  syner  personen 
lecht,  dat  scholen  se  afrekenen  (1486).  unde  syner  medeborghermestere  .  . 
Umeb.  Urk.  XF,  S.  197;  also  heb-  under  erer  aller  kost  unde  vorlegginge 
ben  wy  .  .  Tor  sodane  400  gülden,  etc.  Lüb.  Gir.  2^  8;  do  he  (Buber- 
darmede  N.  nise  closter  .  .  in  seuen  5  tus,  der  romere  konink)  quam  in  de 
effte  achte  iaren  yorlecht  vnde  ent-  waischen  land,  dar  schede  em  wed- 
settet  hadde  etc.  das.  8. 196;  hei  en  derstal  van  den  waischen  yprsten ; 
hefil  nicht,  dar  hei  uns  mede  vor-  ok  en  hadde  he  neue  vorleggynge 
legge.  Theoph.  /» 186;  dat  meste  part  an  der  teringe  (d.  h.  kannte  sein  Heer 
(der  beschattinghe)  hebben  se  sulven  10  nicht  ernähren)^  so  moste  he  van  not 
behdden,  unde  dat  sulve,  dat  se  uth-  wegens  wedder  to  lande  varen.  das. 
gegeven  hebben,  dat  hebben  se  gegeven  ^,  461.  —  3.  Widerlegung.  ▼.  des 
to  rente  unde  woker  den  iennen,  de  dat  sermons.  Wiechm.  mkl.  ältnds.  Lit. 
laut  unde  mynen  broder  konink  Eri-      jf,  116. 

Btem  vorlecht  hebben.  Lab.  Chr.  2^  15     TÖrle^^nge,  f.    Vorlegung^  Schau- 
316 ;  dar  antwerde  he  to  . .  he  were      Stellung.  Brode  der  vorlegginge  (panes 
so  na  gebom  to  deme  lande  alse  he      propositionis,   Schaübrode),     2  Mas. 
. .  ok  hadde  he  dat  laut  verlecht  myt      35y  13  (H.). 
eaeme  groten  summen  gheldes.  das.  Yorleiden,  -leden,  schw.  v.  verleiten^ 

2,  328;  wy  •  schicken  juw  hirmit  soes  20  falsch  führen.  Do  se  to  velde  que- 
gefimgen,  begeren,  gy  willet  deselvi-  men,  do  worden  se  vorleydet  unde 
gen  gefangen  by  juw  im  borchleger,  gedwenghet  by  en  water.  Lab.  Chr. 
dar  sy  kost,  beer  temelicker  maten  2,  161;  desse  (Bemt  Botman  etc.) 
hebbim  mSgen,  verleggen  (1534).  hebben  dat  gemeine  volk  iamerlike 
FqIAs  SlaaUb.  Mag.  9,  471;  eyn  radt  25  verlet  unde  bedrogen.  Münst.  Chr.  2^ 
hefft  Yor  gudt  angesen,  dat  me  myt  430 ;  unde  (de)  van  den  duuele  beer 
den  ruaschen  bajaren . .  nycht  vp  den  sus  lange  vorledet  syn.  Kamer  34ä; 
borch  (Credit)  kopslagen  scheide,  ed-  dat  dat  volck  verleydet  ward  so  apen- 
der  de  ock  myt  groschen,  daleren  . .  bar.  Säest.  Dan.  150  u.  a. 
nycht  Yorleggen.  Manum.  Im.  4\  45.  80     Yorleideut  schno.  v.    leid  sein.    In 

Yirltggtn^  schw.  v.  1.  vorlegen.  deme  (wenn)  gy  na  mynem  rade  (de 
unde  anet  de  kost  myt  deme  meste,  ju  nummer  vorleiden  schal)  to  eyner 
de  he  deme  byscoppe  Yorlede.  Kar-  nigen  electien  trachten,  so  is  alle 
ner  212c ;  alle  de  puncte,  de  en  de  ding  in  gudem  vrede  (1516).  Lyß- 
broder  hadde  vorghelecht  (zur  An-  36  manns  Nachr.  d.  Elast.  Meding^  8. 
nähme),  das.  149c;  he  en  wolde  nicht  103.  (oder  =  irre  führen?) 
belenen  na  lenrechte  N.  und  N.  .  .  Yorleider,  m.  Verleiter^  VerfOhrer. 

▼nde  lede  one  vor,  dat  se  myt  sca-  Drunckers  vnde  vorleyders  ghaen  al- 
den  vnde  vreuelen  hedden  vorderuet  stedes  krumme  vnde  dubbelde  wege. 
^ehiachedom.  I^beck§132(Wdf).  40  Disput,  to  Oldersum  f.  28;  de  vor- 
—  2.  befehlen.  De  jungher  deden,  leider  und  bedreger  des  volkes.  Pass. 
alse  Jhesus  Yorlecht  hadde.  Serm.  Chr.  15^;  dar  tho  ein  antichrist  und 
mang.  100^.  verleider.   Soest.  Dan.  154. 

TerleggiBge,  f  1.  Abweümng^  Zu-  vorlemen,  schw.  v.  lähmen.    Is  id, 

fikkweisungy  s.  u.  vorleggen  4  (S.  389).  46  dat  eyn  mensche  deme  anderen  ein 
ok  schal  dusser  schiebt  wegen  neimed  lid  vorlemet  .  .  he  schal  betören  na 
dem  anderen  beseringe  unde  verleg-  rade  guder  lüde.  Summa  Joh.  f.  152^, 
ginge  don.  Brschw.  Schichtb.  120.  —  vorltaen,   schw.  v.    verleihen,  ge- 

^>  Tragung  der  Kasten,  Verlag.  Ples-  währen.  He  hadde  gebeden,  dat  se 
Gow  .  .  nam  tho  sick  to  bearbeidende  so  em  wol  den  orlof  geuen  en  weynich 


VORLEN«^EN       392     V0BLE8EN  4JSEN 

to  bedene.    Do  eme  dat  vorleent  was,      mentliken  vnde  nicht  mer  meditid^ 
vel  he  neder  etc.  Dial.  Or.  213;  de      sjn.   Greif ato.  St.  Verf.  53. 
wyle  dat  yns  de  tyt  vorleent  is.  das.  TOrlis,  -lies,  -Ifts,  -Inst,  n.  u.  f\ 

260^;  de  wile  dat  yns  noch  dat  leuent  Verlust^  Verderben.  Do  sanden  se  eE^ 
Yorleot  is  etc.  das.  236^;  und  nam  6  helpe  .  .  up  er  eghene  wyn  und^ 
den  bischop  bi  der  hant  und  vorlende  vorlees.  Lüb.  Chr.  1^  253 ;  vmne 
om  den  herdestaf.  Mxgd.  8(^.  Chr.  mannycbuoldigen  schaden  mde  rern 
59j  1;  brachte  eer  vor  to  etende  luis  (1457).  Wigands  Arch.  II,  356\ 
unde  to  drinkende,  wat  eme  god  Tor-  to  winne  vnde  to  verlies.  Big.  St.  jSJ 
lenet  hadde.  Komer  719^;  unde  my  lo  82;  Ik  hebbe  entfan  grote  schände 
god  den  sege  vorlenet.  das.  83^;  unde  unde  sw&r  vorles.  R.  V.  43;  dar 
vorlenede  eme  dat  rike  wedder.  das.  schole  wi  vnse  kost,  wyn  vnde  vor- 
22^;  dat  syck  neyn  leye  underwin-  lüs  zulven  stan  (1347).  Sadend.  II 
den  schal  der  hilgen  kerken  .  .  am-  nr.  210 ;  also  grot  sy  dat  beclagen 
backt  to  vorlenende.  das.  85^.  —  Id  15  also  grot  dat  vorlues  is.  Br.  d.  J^. 
en  schal  ock  nymant  sine  kindere  to  56;  by  vorluse  der  sake  (1345).  Brm. 
der  spende  eyneme  anderen  vorleynen,  Stat.  835;  by  vorluess  lives  unde 
des  eldem  bouen  10  m.  vorschoten.  gudes.  Münst.  Chr.  1,  328;  vmme 
Gatt.  Urk.  II,  S.  429.  dit  verlust  so  wurden   alle  de  her- 

vorlengen,  schw.  v.  1.  verlängern.  20  togen  yygende  des  stichtes  to  Bre- 
De  konnink  let  vorlengen  den  hof  men.  Brem,  G.  Q.  147.  —  de  dach 
twelf  dage.  B.  V.  3243.  —  2.  hinaus-  der  vorlust  (perditionis)  is  na.  5  Mos. 
schieben,  verzögern,  elongare.  Hertich  32,  35  (H.);  to  unser  vorlust  Jui, 
H.  begherde,  dat  de  van  L.  den  dach  8,  22  (H.) ;  koningh  Johan  was  be- 
vmme  de  schelinghe  noch  achte  daghe  26  drovet  umme  de  vorlust  der  stad 
vorlenghen  wolden  etc.  (1409).  Lüb.  Damiat.  Lüb.  Chr.  1,  98;  mit  daghe> 
Urk.  5.  S.  303 ;  ok  schal  nen  bor-  liken  Verliese.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  119; 
germeister  .  .  saken  vorlenghen.  do  dat  de  jungheren  sogen  (die  Soi- 
Crreifsw.  St.  Verf.  53,  1;  were  dat  bung),  de  worden  vnmodich  vnde  se- 
sie  yo  orloghen  musten,  so  were  yt  so  den:  wat  brynck[t]  yu  desse  TorlSflt? 
nutte  ene  corte  wile  vorlenget,  effit  (Vergeudung).  Serm.  etxtng.  f.  99^. 
sie  yenichvordel  künden  krigen.  Brem.  vorlesen,  st.  v.  audesen.    Wepen- 

G.  Q.  98;  de  vrede  scheide  anstan  ninghe  verleset  unde  de  swaren  ot 
des  mandages  als  de  sunne  undergan  den  lichten  tut,  dat  is  en  duve.  Gosl 
were  .  .  diesen  vrede  vorlengede  greve  85  Stat.  38,  13 ;  welch  mynsche  alle 
A.  mit  groter  vorsate.  Magd.  Seh.  Chr.  dage  bauen  hen,  also  men  erweyteo 
324,  14 ;  (Es  sündigen  gegen  das  edder  honen  verlest,  ouerloppet  rnde 
2.  Gebot)  de  ere  lofte  breken  edder  bedencket  dat  lydent  Cristi,  de  vor- 
vorlengen  sunder  noet.  Sfp.  d.  crist.  weruet  dar  mede  van  gode  mer  nnth, 
mensch.  B  3\  —  3.  entfernen,  god  40  dan  dat  he  alle  frydage  dat  gaD€xe 
wel  on  (den  frommen  Beter)  an  sSn  iar  to  water  vnde  to  brode  vastede. 
vnde  wel  sek  van  om  nicht  vorlen-  Fundgr.  f.  2^ ;  vorlesen  appele,  electa 
ghen,  sunder  he  wel  om  troistlik  mala.  Dief.  s.  v. 
wesen.  Ecdes.  f.  205\  vorlSsen,  -Ilsen,  st.  v.   aUs.  farlio- 

verlen^ge ,  /.  Hinausschiebung,  45  san.  1.  gu  Grunde  richten,  verderben. 
Verzögerung,  (ick  wil  gerne  dage  ma-  perdere.  vnd  wil  vorlesen  (perdam ) 
ken  .  .)  men  die  rad  van  Bremen  Acaps  hus.  Mered.  B.  d.  Kon.  196; 
sach  woU,  dat  it  ene  vorlenginge  werstu  (Gott)  vorlesen  den  rechten 
was.  Brem.  G.  Q.  138;  de  rieht-  mit  den  unrechten?  1  Mos.  18^  ^^ 
heren  scholen  euer  vorlenginge  sa-  50  (Bf.);  ik  schal  vorlesen  den  namen 


Y0RLE8ENISSE  393  YORLEVEN 

TSB  Babel.  Jes.  14,  23  (H.) ;  de  bo-  allerley  vordechtnisze.  Ndd.  BeMsb. 
sea  Yorlnst  he.   MaUh.  21,  41  (K);      f.  190\ 

Wo  wold  ick  en  de  haer  yerle^en,  vorletteii)  sehw,  v.  verletzen.   (Wan 

Wo  86  weB  unnattes  heven  an,  Alse  sik  twe  menschen  in  torne  Tnder 
ick  vaken  gedaen  hebb  mynem  man  5  einander  slan)  .  •  vnde  in  torne  edder 
etc.  FastnadUssp.  981y  16;  vnde  so  wrake  wedder  sleyt  vnde  begeret  ok 
synt  gy  Torlarene  (=  unglücMiche)  den  anderen  wedder  to  vorlettende, 
hde.  Komet  75b.  —  2.  verlieren.  de  deit  ok  ene  dotsunde.  Is  auer, 
So  we  sin  gut  vorlaset  uan  roues-  dat  he  den  anderen  nicht  begeret  to 
halaen.  Lub.  R.  290;  do  lepe  wi  wed-  10  vorlettende  vnde  de  siege  mit  maten 
der  na  deme  water,  dar  stnnt  yele  afwiset  etc.  Summa  Joh.  f.  148^;  in- 
besen,  dar  mosten  de  bare  ans  do  jariiren  edder  an  sinen  ehren  vor- 
vorlesen  (aufgeben)  onde  dorsten  bi  letten.  Hamb.  Z.  B.  p.  271,  7. 
nachte  nicht  na  volgen.  R.  V.  5696;  vorletten,  schw,  v.  aufhalten,  heni- 

wiset  my  .  .  to  rechte,  dat  ik  den  15  men,  verzögern,  welck  vnser  den  an- 
rechten  weg  möge  keisen  .  .  Gank  deren  de  deghedinge  vortogherde,  dat 
Tor  dy  hen,  da  kanst  dy  nicht  vor-  is  den  iennen  wol  witlick,  de  in  den 
leisen.  Sündenf,  1421 ;  swat  so  de  deghedingen  weren,  vnde  wi  sint  des 
kerde  in  siner  hode  vorlaset,  dat  sal  vorlettendes  vnsch&ldich  (1404).  Su- 
be  gelden.  j8^.  II,  48, 1;  dat  levent  20  äenä.  9,  8.  337,  19;  were,  dath  sich 
Torl^n.  Magd.  Seh.  Chr.  14,  19;  do  de  borgere  dedenn  beclagenn  (die 
moygede  sich  N.  dat  hie  die  grote  einem  Handwerker  Arbeit  gegeben  ha- 
koste  also  lichteliken  vorloos.  Brem.  ben),  dat  se  .  .  vorlettet  und  ver- 
6.  Q,  70;  he  en  heft  nemande  also  toegert  wordenn,  szo  etc.  Hamb.  Z. 
let  he  en  wolde,  dat  he  gut  unde  25  B.  p.  150,  13. 
ere  Yorlorre.  B,  V.  105 ;  se  (die  Seele)  vorlettinge,  /'.  Aufhalten,  Hetnmung. 

is  sterflick,  wan  se  verleiset  salich-  dessulven  jares  wurde  de  thome, 
Üken  to  leaene,  ynde  se  is  vnsterflick,  bragge  und  dam  thor  Lessem  gebu- 
wante  se  etc.  Diäl.  Greg.  250^.  —  wet,  dar  thovoren  ein  feehr  (Fähre) 
ots.  (den  Ptozess,  die  Sadie  etc.)  ver-  so  plach  to  wesen,  dar  alle  tydt  der 
li^en.  Yulkumt  die  man  mit  twen  Stadt  und  koepman  verlettunge  hal- 
onder  den  allen,  he  behalt;  ne  dat  ven  groten  schaden  van  schudde. 
he's  nicht,  he  verlast.  He  verlast  ok,  Benner  1,  144^. 
of  he  to  'me  lenrechte  nicht  ne  kamt.  vorleven  =  vorloven,  erlauben^  zu- 

Leknr.  Art.  24,  §  7.  35  gestehen.     Wy  vorleeven  ouck  vnsen 

vfrlesenisse,  f.  1,  Verlust,  de  ver-  ghemeynden  vurnoemden  burgheren 
lesenisse  mynes  arbeides.  HorcH.  93^.  (concedimus  etiam  dilectis  nostris 
—  -2.  Verderben,  Untergang,  wi  sin  opidanis)  dat  etc.  Wigands  Arch.  IV, 
vennodet  in  dem  wege  der  quatheit  399;  Privilegien,  de  en  van  koningen 
onde  der  verlesenisse.  das,  99K  40  to  koningen  weren  vorlevet  unde  con* 

vtrlesin^e,  f  Verlust,  v.  veler  vit-  firmeret  (1441).  Hans.  Bec.  IP,  S.  410. 
^jt.  Kamer  95e ;  by  vorlesinge  lives  vorlSven,   sehw.  v.    sich  verlieben. 

onde  gades.  das.  207o ;  by  verlisunge  Desulve  vorleevede  in  eene  juffer. 
der  haue  vnde  ander  pene.  (Jod.  Brdb.  Ben.  92.  —  belieben.  Gelevet  to  we- 
l  ^,  194.  45  ten,  dat  ik  etc.  (1436).    Hans.  Bec. 

Torlesten,  sehw.  v.   scheiten.  Vor-      IP,  Ä  50. 
^ürfe machen,  exprohrhre.  Voce.  (Von  vorleven,  schw.v.  überleben.   Svelk 

^päpstlichen  Urk.:) nicht Yorlestert (7)  ir  dirre  twier  den  anderen  overlevet 
(=  tadelfrei,  ut^chädigt?),  nicht  (Var.  vorlevet).  Lehnr.  Art.  75,  §1; 
aftgeschaaet  •  •   sonder    gantz    ane  50  Were  dat  vns  Jutte  vnse  vrouwe  vor- 


VORLICHTEN  394  VORLIDEN 

leuede  ynd  nynen  leuendigen  [eruen]       werlt  ende  neme,  sunder  verlieht^ 
van  yns  en  behelde,  so  scal  etc. .  .  were       nisse  al  de  pyne,    de  etc.     Br. 
auer,  of  ze  yns  verleuede,  so  etc.  (Ii08).       Cir.  7^b. 
Dieph.  Urk.  nr.  115 ;  also  dat  he  dat  vorlicbtigen=yorlichtliken.  .Were 

ghantz  cappittel  vorlevede  unde  was  5  dat  erer  welich  also  homodich  wer 
by  yertichjarenbischop.  Zbmeri^^c;  dat  bee  de  kumpanie  vorlichtighä 
de  gyrigen  menen  god  den  heren  wolde  vnde  de  snluen  sake  nic^ 
Torleuen  (:  genen).  Josefe  V.  d.  7  vorliken  laten  wolde  etc.  Honun 
Tods.  V.  3345 ;  he  dachte,  vorleveden  Liv.  4^  183. 
se  em,  als  se  wol  konden,  dat  se  dan  10  yorlichtinge,  /*.  1.  Erleichieru 
etc.  Münsf.  Gir.  i,  306;  alze  nu  Du  schalt  mit  erden  bedecken, 
dosse  greue  was  storuen,  so  vor-  to  diner  vorlichtinge  komen  is  (eges 
leueden  dosse  yif  zone  .  .  oren  ya-  humo  operies).  5  Mos.  23^  14  (H. 
der.  Lerbedc  §  171.  hulpe  unde  yorlichtinge.  Münsi. 

yorlichten  =  yorluchten,  erleuch-  15  1^  133;  de  tröste  unde  yorlichtnn 
ten.  Die  claerheit  yter  sonnen  yer-  orer  pynen.  Cod.  Brdb.  I,  8,  i3i 
licht  al  die  werlt.  8p.  d.  Teerst,  gd.  hyrumme  so  gaf  eme  de  pawes  bey 
f.  124.  stiebte  umme  yorlichtynghe  willen  d 

yorliehten,  schw.  v.  1.  leichter  ma-  kost,  dat  he  beyde  stiebte  mochl 
chen^  erleidUem.  Oi  (toenn  ihr  Jung-  20  yorlichten  myt  der  terynghe.  L 
frauen  Ueibt)  moghet  den  yader  ont-  Obr.  2,  295.  —  2.  Emiedriffung.  Di 
sculdighen  ynde  der  moder  yerlich-  rade  wy,  dat  men  dit  ok  also  vor 
ten,  ist  dattet  in  iu  weder  ghehaelt  by  macht  holde,  wante  dar  mocht 
wert,  dat  in  ons  yerloren  is.  B.  v.  anders  yele  inyallen  unde  ok  wer\ 
d.  joncfr.  f.  45b ;  recht  of  id  (das  26  dat  ene  grothe  yerlychting  der  older 
Schiff)  yan  der  last  der  menschen  manne  ynde  der  gantzen  compenji 
eyrst  yerlichtet  hadde  gewest.  Didl.  (1412).  Fock^  Büg.  Pomm.  Gesch.  4 
Greg.  211 ;  dat  se  der  schulde  ynd  224  (eine  spätere  Faßung  hat  dafOf 
beswernisse  mochten  yerlichtet  ynd  hon  unde  smaheit). 
yntladen  werden.  Seib.  Urk.  nr.  935 ;  so  yorlichtliken,  sc^w,  v.  leicht  ma 
so  dat  he  ök  achter  gliden  let.  Sus  Jheruntersetsen,  schmähen^  eleyare.  W 
wart  he  do  ichteswat  yorlicht.  B.  V.  is  desse,  de  myt  synen  worden  g< 
5197;  de  wedagen  y.  1  Mos.  37,  35  yorlichüiket?  (blasphemat).  Sem 
(H.);  helpen  to  yorlichtende  myne  evang.  f.  241c ;  neman  ne  schal,  d 
pyne.  Körner  67t^;  weret  dat  sick  dat  86  one  yodet  .  .  yorlichtliken  unde  ?or 
gelt  disses  landes  under  der  betalinge  smän.  Gerh.  v.  M.  34^  19, 
yorlichte  an  werde  etc.  (1397).  Lid.  yorliden,  st.  v.  vergehen  (zu  liden, 

Urk.  nr.  1447;  bücU.:  erheitern .  Enes  alts.  lithan,  gehen);  part.  yorleden 
wiues  Schönheit  yerlichtet  enes  man-  vergangen,  praeteritus.  —  Vorghe^ 
nes  anghesichte  (exhilarat  faciem).  40  (vergiß)  de  dinge  de  yoerleden  syn] 
Sir.  36,  24  (L.).  —  2,  erniedrigen,  B.  v.  d.  joncfr.  f.  60;  de  drome  ge^ 
in  Werk  und  Wort,  Nym  de  word  scheyn  yan  yorgeledenen  dancken^ 
Christi  wol  to  sinne,  dat  dy  (l.  he)  Dial.  Greg.  251^;  in  den  yorgelede^ 
dyn  (werk  ?)  wol  kan  yornichten  ynde  nen  dage.  Br.  d.  Bus.  77^;  in  derd 
yorlichten,  wu  groit  dat  ok  mach  45  yorleden  wynter.  Schaph.  Kai.  7^i 
weysen.  Ecdes.  f  4^;  gy  hebbet  wol  so  als  wy  yn  yorledenen  jaeren  . . 
geboret,  wo  he  got  yerlichtet  ynde  gegeuen  hebt  (1441).  WigandsÄreh. 
yorhonet.  Serm.  evang.  f.  109^.  II,  349;  in  yorledenen  tiden^I4Wj. 

Yorlichtenisse, /*.  Erleichterung.  He       Livl.  Urk.  nr.  1576;    in  tiden  Tor- 
solle  leuer  willen  liden,   bet  dat  de  60  leden  (1401).  das,  nr.  1597;  maen- 


VORUDEN  395  VORLIKENEN 

dadb  na  Palmen  nn  negest  yorleden  Bathos  Chr,  f.  138;  an  ener  nacht 
etc.  Ben.  235  (so  oder  ähnlich  häufig  do  openbarde  sik  en  lud  deme  perrer 
m  UrkkJ;  de  vorladen  tributen.  das.  (parner),  he  scolde  upstan  unde  le- 
US;  ahsol.  kort  Torleden,  ^rj?  jerut;or.  sen  misse.  Do  he  dit  twie  yorlach 
Ems.  Reo.  4,  431.  u.  häufiger.  5  unde   dachte,   it  were  en  drom,   do 

Ttrliden,  st.  v.  erleiden.  Dosse  etc.  Lüb.  Chr.  1,  325;  welken  orer 
walt  unde  avermot  heft  vorleden  unde  (der  Knechte)  men  ok  het  riden,  unde 
Tonrochten  myn  vader  wente  an  sy-  de  dat  let  .  .  deme  schal  me  jo  vor 
nen  doth.   Körner  102^.  de  reyse,  de  he  also  vorlicht,  en  lot 

Ttrliei,  -ligen,  (gew.)  st.  v.  1.  ver-y  lo  van  sineme  tzolte  .  .  afslan.  Brschw. 
wäeihen.  Is  dat  du  gelt  yerligest.  Chr.  i,  325.  Anm.  5;  de  wile  se  dat 
^  ilos,  22,  5  (H.) ;  dne  ghene,  de  vorlegen  (das  Schloß  eu  stürmen)  unde 
h  (äas  Gut)  erst  verleghen  ofte  yer-  wolden  dat  slot  utsmachteu,  reeth 
sat  heyet  (1303).  Brem.  Stat.  124 ;  greve  Gerd  to  deme  koninge  etc. 
jene  die  sie  (perde  oder  en  klet  etc.)  15  Lüb.  Chr.  2^  248.  —  2.  intr.  (durch 
verlegen  oder  versat  hevet  etc.  Ssp.  Liegen)  krafÜos  werden.  De  scheme 
IT,  €0,  1.  —  2.  verleihen^  gehen.  God  en  suUen  dat  verleghen  holt  nicht 
hieft  uns  gudes  ennöch  vorlegen.  up  dem  bodem  kolen  sunder  des  priors 
Sundenf.  3461;  dat  he  on  vorlege  willen.  Gr.  Weisth.  5,  84;  item  del- 
fnlaube,  concederet)  einen  ganc.  4  20  breve,  kopbreve  und  schedingbreye 
Mos,  20^21;  den  geringen  wert  barm-  können  nummermer  yorliggen  edder 
heiücheit  verlegen.  Wiechm.  mJd.  yorolden.  v.  Bunge,  Gesch.  d.  Ger. 
dtnds.  Lit.  J,  US.  —  5.  im  Jurist.  W.  p.  70;  von  Personen :  liegen  Hei- 
%.  kireU.  Sinne:  eu  Lehn  gehen,  he-  hen,  erliegen,  ermatten.  Dat  gut  desser 
UkuM  womit.  Nicht  ne  mach  he  le-  25  werld  is  den  riken  en  swarlik  storm, 
deges  gutes  yerlien,  he  ne  hebbet  dar  se  vnder  moghet  vorliggen.  Ecdes. 
atgetogen  jegen  sinen  herren.  Lehnr.  f.  249c;  vnse  lycham  vormodede  vnde 
Art,  44,  §  1;  binnen  den  degedingen  vorleghe,  wan  he  neue  vorhalinghe 
üe  mach  die  man  des  gudes  nicht  en  hadde.  Serm.  evang.  f.  66^;  des 
Terlien.  das.  45,  §  3;  gut,  ledich  oder  30  behoue  wy  spisinge,  dat  wi  nicht  vor- 
verlegen, das.  7,  §  5;  dat  richte  der  moden  noch  vorliggen.  das.  66^;  enen 
»tad  und  veir  borge  .  .  vorleich  he  menschen  is  noet,  dat  hie  dat  h.  sa- 
einen,  de  heit  Borchard.  Magd.  Seh.  crament  neme  in  oen  als  tot  eenre 
Chr.  78,  6;  Urbanus  vorligede  stiebte  spisen,  op  dat  hi  in  den  langhen 
uade  provene  over  al  de  cristenheit,  35  weghe  niet  en  verligghe,  mer  dat  hi 
datstüve  dede  ok  de  andere  (d.  Gegen-  daermede  also  ghesterct  werde,  dat 
pohst).  Lüb.  Chr.  1,  313;  horch,  de  etc.  Sp.  d.  kerst.  gel.  f.  189. 
eme  de  koning  vorliede  sine  daghe  vorlik,  adj.  fahrbar.    Mit  so  velen 

rate/*  Ld)enseeit).  das.  1,  63.  nughafitighen  panden,   vorlick  edder 

^*'Ugg«iii  st.  V.  vorliegen,   weyde-  40  driflik  (1481).   Malte.   Urk.  4, 66;  zo 
verk  dryuen  mit  iaghenden  hunden,       vele  nochafftich  yorfolgeder   pande, 
oül  sperwern,  mit  valken,  mit  heue-       drifflick,     dregelick    edder    yorlick 
k-Tii  mit  vorliggeden   hunden   (d.  i.       (1498).  das.  299. 
Hühntrhunden  ?),    mit    winden,    mit  vorlikenen,  -liken,  schw.  v.  1.  gleich 

stouern,  mit  roden  etc.  (1398).    Su-  45  machen.    Sint  syne  slotte  .  .  genßiich 
<fe"^.  8,  nr.  234.  versturt  vnd  der  erden  verlicket.  Seib. 

vtrligfreB,  st.  v.  1.  trans.  verliegen,  Qu.  1,  21 ;  de  mueren  der  erden  ver- 
^rik  zu  langes  Liegen  versäumen.  lyckt.  das.  29.  —  2.  bildl.  vergleichen, 
l>o  he  krangb  wart,  dat  vorlach  he  schlichten.  He  vorlikende  de  Wende 
nicht  unde  heylt  alle  dage  missen.  50  unde  Ostsassen  unde  makede  se  to 


VORLIKINGE  396  VORLOKENEN 

▼runde.   Kamer  J23d;  wart  vorlyket       ^/s   hove  landes    van  XIII  mors? 
unde   Yorsonet   de   böse   twygdracht       unde  iVs  vorling  scholde    dar  z^- 
unde  krygh   etc.   Lüb.  Chr.  ^,  254;       to  boren.  Brschw.  Chr.  i,  272(1 
sunte  Bernard  vorlikede  dat  orloghe       zu  10) ;   dat  erste  velt  befft  1  m 
tuschen   koning    L.   unde    etc.    das.    5  ghen  in  dem  B.  velde  .  .  eynen  \> 
1,  36 ;   we  deme  voghede  ene  vrede-       üngk  vp  de  olden  strate  (u,  oft*  ^ 
brake   beclaghet,    of  sieb   de  vrede-       dieser  Urh.)  (1484).  Urk.d,  Kl.  L- 
brekere  vorliket  mit  deme  klegbere,       burg^  Zweüe  Hälfte^  nr.  872.    E^ 
de  mot  sieb  mit  dem  voghede  ok  vor-       mhd.  vürlink,  das  aber  nicht  „  ÜUrr* 
likenen.  Gosl.  Stat.  47,  25.  —  st.  pari.  10  bedeuten  kann.  Vgl.  Woeste,  Z.  f.  L 
toespraick,  scbellingb  und  gebrechen       Gesch.  1873, 8. 182  f.:  „Dieses  für . 
.    .   myt    vns    gescheiden    vnd    ver-       lang    d.  i.  Furchenlänge    bezeuf, 
leken.   Wigands  Arch.  5,  35.  —  Inf.       zunächst  die  Länge  eines  Ackernui . 
subst.  wowol  dat  se  to  neuen  vorliken       dann  aber  das  Äckermaß  selbst,    1 
in    beiden    parten    kamen     konden.  15  zunehmendem  Äckerbau  ward  es  n- 
Hamb.  Chr.  65.  von  der  Länge  des  ältesten  Non. 

vorliking^e, /*.  Vergleich, Aussöhnung.       morgens  gebraucht,  welche  in  Dtu*^ 
Alse  desse  vorlikinge  unde  vorsoninge       land  wie  in  England  auf  60  F.  B'  1 
uthgesproken  was  etc.    Lüb.  Chr.  2,       600  F.  betragen  haben  muß.    Bus  j 
261 ;  sone  unde  vorlikinghe.  Körner  20  gibt  sieh  aus  ags.  furblang,  engl,  i  \ 
173c,  long,    welches  der  Länge   eines  >.\ 

vorlink.  ;, vorling,  vorlig,  ein  ilcZ:er-       diums  oder  deutschen  Fddiceges  ' 
maß,  einen  halben  Morgen  enthaltend.^       spricht.^  (?). 
Schamback.     S.   auch  Grupen,   Orig.  YOTli&ten^  schw.  v.  überlisten.  K. 

Hannov.   S.   259.     Diese    Erklärung  25  beden  mochte  om  nicht  helpen.  > 
wird    bestätigt    durch    folg.    Stellen:       rede  worden  om  vorlist  (durch  L 
Were,   dad  jenech  user  borgbere  tö       überwunden).  Liliencr.  3,  nr.  S2S  . 
seck  neyme  enne  morghen  oder  twene  vorliungey  /*•    Belehnung.     \\\ 

oder  eyn  vorling  arthafteges  landes       de  keyser  wolde  nicht  overghevei:  \ 
.  •  so   scolde   he   gheven   von    twen  30  vorlyunghe  der  stiebte.  Lüb.  di 
morghen  twene  scillinghe,  von  eneme       26;    dar   vorleet  keiser  £L  de  \ 
morghe  enne  scilling  unde  von  deme       liunghe  der  biscope.   das.  1,  27. 
vorlinge  ses  penninge  (1330).    Wal-  vorlokenen,    -loken»    -loncbfi: 

kenr.  Urk.  nr.  866;   von  deme  mor-       -lochenen,  ^cAii?.  r.  verleugnen,    i» 
ghen    ses  penninge  unde  von  deme  86  nunciare,  vorloken.  VocEngelh.   3' 
vorlinge  dre  penninge.   das.  —  Das      teich  (zieh)  on  ketterie,  dat  se  ( '. 
W.   erscheint  schon  früh  u.  ziemlich       stum    scheiden    verlokent    hebi. 
häufig.    Pars  agrorum,  que  vulgo  vor-       Magd.  Seh.  Chr.  180,  24;  ex  da: 
lanch  dicitur  (1239).     Westfal.  Urk.       baue    kreiet,    so    vorlokestu   my 
III,  nr.  362;  et  nomine  permutatio-  40  Marc.  14,    72;  Johannes   voiKk 
nis  unius  spatii  terre  graminum,  dicti       nicht.  Joh.  1,  20  (H.);  off  gy  1k 
eyn  vorling  (1364).  Gott.  Urk.  I,  nr.       dar  na  8rer  wilt  vwloucbenen  v: 
225 ;  de  tribus  agellis,  qui  theutonice       legen  (negare  et  mentiri)  iuweo  h* : 
vocantur  dre   vorlinge   (1374).    das.       gode.   Jos.  24,  27;    do  he  (P'- 
nr.272;  hebbet  gheeyghenet  eyn  deyl  45  dy  vorlochende.    5  Brem.  GB.   - 
des  hoyes  mid  eneme  vorlinge  (1362).       he  hadde  Christum  vorlochent.  1. 
das,    nr.   217;    unde    jowelk    hove       ner  1,  24^;    wu    nicht    verlauft. 
heffl  XXV  Va  morghen,  unde  dar  is       werden   mag.     Nies.  Beitr.  i,  ^'- 
Vit  vorling  enboven  .  .  de  hove  befft       wen  de  lenede  man  des  leues  g:^ 
XII  morghen  unde  1  vorling  •  .  vor  60  vorlochent  edder  vorsaket,  so  1- 


VOBLOKINGE  397  VORLOPEN 

dat  gantz  Torloren.    Summa  Joh.       entgeit)  buten  der  rechten  tydt  me- 

.-^b.  den  (1375).    Hamb.  Z.  B.  p.  30,  4. 

iorlok-,  -loeli(e]i)ülge,  f.    Verleug-       Von  der  Zeit:  verfließen.    Na  vorlo- 

■7.    Dat  wy  TOse  lyff  vnd  sele  in       pener  tyd.  Lerbeck§49;  vom  (Geld-) 

kamner  voriochinge  dy  alle  tydt    6  werte:  niedriger  werden,    vnd  dat  yt 

ä'eru.    Bost.  Bedeb.  f.  ^8a.  verlepen   was  durch   dat  lichte  geld 

•  orloneii,   schw.  v.    belohnen,  ver-       etc.    Chr.  Weisth.  5,  68.   —  ä,   ver- 

n.    God  wil  de  almese  wol  vor*       laufen.    Na  lancheit  der  tit  is  dat 

D.  Ecdes.  f.  5^;  arich  mit  argen       hoge  water  vorlopen.  Eamb.  Chr.  173. 

.  men.  Kamer  83(i;  unde  so  scholde  lo  —  IL  trans.  1.  laufend  abnutzen.    He 

iesse  200  m.  nenerleye  wis  vor-       (Petrus)    moste    stedeliken    weynen, 

gen    noch  an   dat  buwete  unses       dat   eme  de  tränen  de  wapgen  vor- 

:  hus    keren  noch   to   vorlonende       lopen    hadden,    rechte   wo    dat    dar 

in  jru  £€Men)  unsen   arbeydest-       rytzen  henne  gingen.  LÜb.  Passional 

n  etc.    S.  H.  L.  Urk.  /,  319.      i6  f.  132^.  —  2.  laufen  laßen.    Desser 

•»rlöp,  fi.  u.  m.    1.  Lauf,  Verlauf.       heren  perde  meste  part  quemen  tor 

t  vorlop  unde  den  ende  Bnk[e]  hyr       bäte;  men  wor  se  bleven,  konde  ne- 

Lüb.  Chr.  2,  140;  de  lade  heb-       ment  weten,   men   dar  ward   gisset, 

:  zik  hir  (in  der  werlde)  na  vor-       se  hadden  perde  vorlopen   unde  yn- 

>e  der  planeten.    Loce.  Ere.  f.  2;  20  gesocht  to  holte.    Lüb.  Chr.  2,  373. 

vorlope  der  tyd.  Karner  97^.  —       —  3.  eüig  verlaßen.  De  capellan  vor- 

D'.lauf.    Tortmer  so  en  sal  neymen       lep  de  wedem  in  nachtslapender  tit 

1   der  Stades  weghen  to  wyncop       vnde  let  se  leddig  stan.  Hamb.  Chr. 

.  ien  bouen  eyn  veirdel  wyns  vp       54;  snelliken  vorleep  de  koninck  si- 

a   coep   .  .  mer  dat  sal  wesen  25  nen  paulun.  FalcJcs  Staatsb.  Mag.  9, 

T  enbynnen  na  verlope  des  copes       698;   so  de  pastor  weet  ene  betere 

V    je   nachdem  der  Kauf  kleiner       stede  tho  krighen,   so  ghifft  he  dat 

r  größer  ist.  Dorst.  Stat.  187 ;  hyr       carspel  ouer  vnd  yorlopet  sine  schape. 

h  men  sich  na  richten  (beim  Aus-       Dithm.  R.  Q.  p.   188 ;  den  torn  to 

>'#i   des  Brodes)  na  verlope  des  80  Slukup  hebben  de   borgere  van  Lu- 

'TiS,    als   dat  myn    off  mer  gelt.       beke,    so    darup    weren,    vorlopen. 

.  215 ;    na  desen  daghe  sal  men       Hamb.  Chr.  63;  he  lep  na  der  lut- 

:e  galde  merre  kopen  dan  eynen       kenWesser,  yorlep  sine  schöbe  ("nacA- 

.uynch    vor    vyfteyne     (d.   h.    eu       her:  let  sine  schöbe  stan),  vorstack 

I  i>c,)  vnde  vort  na  vorlope  aller-  86  sick.  Renner  2,  63 ;  mit  unbest.  Olj. 

^  munte,  d.  h.  u.  so  weiter  im  Ver-       it  vorlopen,  weglaufen,    se  vorlepent 

•lis  jeder  Münee,  e.  B.  1  fl.  für      (profugi  facti  sunt  de  patria).    Chr. 

tL*  4  groBchen  fü/r  15  gr.  u.b.w.       Sd.  234,  24.  —  Refl.    1.  sich  ereig- 

^.  172  u.  3.  nen.     hir  ander  verlep  sik,  dat  etc. 

'  <irIopeB,    st.  V.    /.  intr.  1.  weg-  40  Lüb.  Chr.  2,  248  u.  250;  aldus  vor- 

't-n.    In  dissem  iar  iss  hertoch  H.       lepet  sick  up  nygen  yars  avende,  dat 

•lern  lande  Torlopen.   Hamb.  Chr.       etc.  das.  2,  261.  —  2.  sich  belaufen. 

• :  nnde    weren   beyde    vorlopene       schade,  de  sick  vorlep  up  x  fl.  Häufig 

lere    van    s.    Franciscos    orden.       in  ürkk. ;  effte  dar  we  mit  deme  an- 

''  Chr.  2^  48;  ein  vorlopen  man,  45  deren  kivede  unde  de  schade  vorlepe 

.'i3.  Jerem.  14^  9  (H.);  du  vorlo-       sick  like  hoge  etc.   Dithm.  L.  R.  II, 

.e  dochier.    Jerem.  31,  22  (H.);      §  76;  behalven  de  anderen  clenoden, 

:  en  schal  nen  here  enen  verlope-       de  sik  ok  wol  vorlepen   uppe  lUm 

:i   knecht    (Qesdlen^    der   sineme      mark.   Kerner  144c. 

rm   nie  dem   deneste   hemeliken  60     virlopeiiy  st.  v.  varanlaufen.    vor- 


VORLOPER  398  VORLOVEN 

lopende  worde,  voreilige  Worte.  B.  V.      den.    In  des  musterde  ock  hertoch  ^ 
1669.  den  hoff  vnd  yerlouede  gemenlik  allei 

vörloper,  m.  Vorläufer,  Vorgänger.  denern  hertoch  Jürgens.  Kantsoi 
Johannes  .  .  was  sin  (Christi)  vor-  194 ;  krigesvolk.  Renner  1,  98;  Liii 
loper.   Liib.  Dodend.  v.  98.  5  Eist.  160;  (de  knechte)  worden  vot 

vorlopinge,  f.  Verlauf.  Na  verlo-  loeuet  na  Riga  to  thende.  Monttni 
pinge  der  tid  etc.  MeM.  UrJc.  nr.  Liv.  4*,  107.  —  3.  erlauben^  hingehen 
2987.  preisgeben.     War  weren   dyne  synnj 

vorlosen,  schw.  v.  erlösen^  befreien.  blenen  ?  deme  dunele  bista  gans  yoi^ 
Ik  denke  des  wedder,  werde  ik  vor-  10  louet.  Josefe  V.  d.  7  Tods.  v.  3081 
lost.  E.  F.  4230;  he  wert  van  alleme  den  Schute  enteiehen^  in  die  AcU  er 
quaden  vorlöst.    das.  6179.  Mären.  Wer  aver  de  antwerder  (Be\ 

vorlosenisse,  /*.  Erlösung,  wi  bid-  Tdagte)  dar  nicht,  so  vrag,  oft  me  ti 
den  om  yerlossenis  der  sunden  etc.  to  rechte  icht  vorvesten  scole,  id 
Sp.  d.  kerst.  gel.  f.  95^.  15  dem  dat  he  sine  hant  vorwracht  (vor 

vorlosinge,  f.  Erlösung.  Ynde  wor-  udrkt)  heft.  Dat  vintme.  So  vrag,  w 
den  twischelich  vmme  de  vorlosinge  en  vorloven  (also  =  vorvesten)  scole 
des  mynschen  Adams.  Proc,  Bdials  so  vintme,  de  richter  unde  de  ding 
f.  H3^.  plichten  mit  vingeren  unde  mit  tun^ 

vorlOf,  -loft,  Verlaub^  mit  vorlove,  20  gen.  Bichtst.  Land-B.  Art.  41,  §4; 
bes.Entschuidigung  für  einen  Ätzdruck ;  welke  fredebreker  vorlovet  oder  vor 
Urlaub.  Do  nham  he  verloff  vam  kei-  festet  worden  (1335).  Quedl.  ürk.  /, 
ser.  Kantifow  144 ;  wen  ein  geselle  nr.  123;  des  worden  ze  vredelos  lacht. 
by  einem  meister  in  arbeidt  steith,  Dar  heft  de  rad  de  vorscrereaen 
schall  desulve  kein  orloff  nemen  und  25  lüde  vorlovet  unde  vorsworen,  alzo 
sick  by  einem  anderen  meister  bo-  dat  ze  nimbermer  tho  Bremen  yn 
geven  wedder  sines  meisters  willen.  komen  scholen  (1365).  Brem.  Stat. 
So  he  averst  vorloff  nimpt  etc.  (Ab-  86;  (der  Roth  verbot)  dat  se  (de  but- 
schied  nimmt,  aus  der  Arbeit  geht  etc.)  terlude)  nymande  vnder  sich  verkej- 
Hamb.  Z.  B.  p.  40,  24;  he  hefft  ock  80  sen  eder  yorlouen  en  sulen,  see  es 
vorlofft  (Erlaubnis)  geven  den  Oldes-  vervolghen  dat  eyrst  vor  dem  rade. 
loern  to  vyssken  bett  an  vnse  moUen  Fahne,  Dortm.  ^at.  p.  13;  sine  be- 
(1523).  Z.  f.  Lüb.  Gesch.  2,  320.  schedigers,  de  one  ock  vorlovet  unde 

vorlovede,  vorlofte,  n.  das  Ange-  vorsworen,  unde  noch  dar  en  boven 
lebte,  Gelöbnis.  Ock  solen  de  ghene,  85  de  sine  geplucket  etc.  Schmidt,  Zug 
de  up  deme  hues  tho  R.  tegen  uns  g.  Jühnde  p.  11;  eschede  he,  datse 
gewesen  hebbet  .  .  deße  selven  zone  om  overantworden  scheiden  de  ienne. 
und  vorlofte  don  als  de  greve  etc.  de  one  vorlovet  unde  vorsworen,  one 
(vorher  geht:  so  solen  greve  0.  u.  G.  unde  sin  land  darna  beschediget  etc. 
loven  sweren)  (1379).  Cod.  Benth.  40  das.  p.  14.  Vgl.  Frensdorff  in  d.  Ver- 
nr.  108.  festungsbuchderSt.Siraisund,S.XVIL 

vorloven,  schw.  v.  1.  erlauben,  ge-  Vom  Gelde :  außer  Ours  setBeiu  nr- 
statten.  Vorlovet  my,  dat  ik  rede.  louada  panninga,  lat.  prohibitos  de- 
Sündenf.  v.  1426;  se  vorloveden  den  narios.  Bichth.  7,  16;  s.  oben  1,223, 
borgeren,  de  tafelen  to  breken.  Magd,  45  s.  v.  belesen ;  überh.  verbleiten.  Were 
Seh.  Chr.  166,  4;  dat  he  om  wolde  jemaut,  de  breke  an  dessen  dingen, 
geuen  vnde  vorlouen  en  man  .  .  thom  de  hir  vorlovet  unde  vorkoren  sint 
ordel;  welcker  de  richter  vorloueth.  (1339).  Kindl.  2,  383;  vorlove  wy 
Old.  Urk.  V.  1565.  —  2.  Erlaubnis  mit  unsem  lande,  dat  dar  nemand 
geben  zu  gehen^  beurlauben,  verabschie-  50  schall  rutinghe  dreghen.   Dükm.  L 


VORLOVINGE  399  VORLUDEN 

K  §  22  ;    80    vorloyeQ    wy  nene       unde  wapene  vorlubbet,  dat,  wen  se 
beken  tho  bemende.    das.  §  32.  —       mede  wunden,  de  moste  to  hant  ster- 
l  abgdoben^   toarauf  vereiditen^   de-       ven.   Korner  45^, 
Torere.  Voce.   Secandns,  de  dor  eynes  vorlncbten,  schw.  v.   1.  erleuchten^ 

wordes  willen  sine  sprake  vorlouede  5  heU^  Mar  machen,  Dat  sap  (der  acce- 
fade  alle  tyd  mer  stille  sweych.  En-  dula)  an  de  oghen  gestreken  vorluch- 
fdh,  Chr.  f.  9h;  ik  hebbe  alle  vlesch  tetzee.  Wdf.Mscr.  60J.98d;  vryende 
TorloTet.  B.  V.  363;  gi  moten  vor-  de  stockeden,  vorluchtende  de  blyn- 
kren,  dat  gi  nicht  mere  wille  roven.  den.  Br,  d.  Eus,  5b;  eyn  ynwenddch 
ks,1384;  dar  vorlovede  de  hertoghe  lo  lecht,  dat  syn  gemode  yerluchtede 
(Beinr,  d,  L.)  alle  vorderunghe  an  Dial.  Greg.  176 ;  he  hillige  man  godes 
sa  eghen  sonder  Brunsyic.  Lüb.  Chr.  was  verlachtet  mit  den  geiste  der 
l  61;  swar  men  eghen  gift  eder  sat  prophecien.  das.  188b;  he  was  vor* 
. .  dat  de  man  Tor  richte  vorlovet  luchtet  mit  der  gave  der  vornuft 
hebbe.  iSsp.  J,  8, 1;  ansprake  v,,  ge-  15  unde  der  prophetien.  Liä).  Chr.  1,  64; 
kben,  daß  ein  Anspruch  nickt  erhoben  dat  Studium  (Universität)  to  Rostock, 
irmie.  LeAitr.  Art.  29^  5;  he  moste  dar  mennich  erlik  man,  beide  in  kun- 
sferea  nnde  yorlaven,  dat  he  num-  sten  unde  guden  zeden,  inne  yor- 
nemer  dar  na  stan  wolde,  dat  etc.  luchtet  is  etc.  (1442).  Hans.  Eec.  IP^ 
lÄ  (Ar.  2,  272;  bes.  häufig  yor-  20  S.  497 ;  part.  yorluchtet,  berühmt,  il- 
fefen  unde  yorsweren,  dur^  Gelobt  lustris  (erlaucht).  De  Lubeschen  san- 
Ms  tt.  Eid  toorauf  venrichten.  Unde  den  ichteswelke  yorluchtede  radmanne 
let  sik  tospreken;  dat  he  suhen  dat  to  deme  konynghe  Erik.  das.  2^  13; 
like  to  siük  nam,  dat  he  doch  in  den  erbaren  yorluchteden  yorsten 
Tortiden  yorloyet  unde  yorsworen  25  (1341).  ürk.  d.  St.  Hanov.  nr.  219; 
hadde.  Lab.  Chr.  2,  307;  ok  hebbe  u.  h.  —  2.  büdl.  deutlich  machen^  er- 
ek  de  stad  to  Br.  yorloyet  unde  yor-  Mären.  (Justinianus)  de  yorluchte  alle 
mren,  de  wile  ek  leye,  uppe  ene  leges  .  .  ynde  bedude  se  redelyken. 
mite  weghes  nicht  na  to  komende.  S^.  3,  44  Gl. 
Brsckw.  Chr.  i,  340,  40;  se  mosten  so  yorlachten=yorlichten,er2ef(^ertt. 
s«sz  heren  lande  yerloyen  unde  yer-  Maria,  eyne  yorluchterynne,  wente 
mren.  Münst.  Chr.  1,  265;  id  is  sunder  ere  myddel  werde  wy  nummer 
gedegedinght  twischen  .  .  also  dat  yan  sunde  yorluchtet.  1^.  d.  Sammitt. 
H.  schal   yerlouen    ynd    yersweren       /,  c.  2. 

<iesse  heren  .  .  dat  he  binnen  den  $5  yorlnchtieh,  adj.  illustris.  Als 
^«gisten  yyf  iaren  .  .  ore  yyand  nicht  TüeU>ez.  we,  de  rad  to  Honouere, 
Verden  schal  (1403).  Sudend.  9,  nr.  bekennen,  dat  we  dem  yorluchtighen 
^iO;  u.  vororyeiden  unde  yorloyen.  yorsten  hertogen  Alberte  etc.  Hanov. 
l>ekeimen,  dat  we  den  yorsten  Otten,       St.  E.  519. 

«ioe  erven  .  ,  yororyeydet  unde  yor-  40      yopluchtinge,  f.   illustratio,  Glane, 
loret  hebben,  yororyeyden  unde  yor-       Licht.    2  Cor.  4,  4  u.  6. 
'o^cn,  .  .  also  dat  we  ore  yigent  num-  yorlnde,  vornehme  Leute?  proceres? 

^mer  werden  scolen  noch  en  wil-  Dorch  eres  armodes  wiUen  wurden 
kn  (1399).  Gott.   ürk.  /,  nr.  381.  se  yan  allen  yorluden  vorsmat  to  der 

^•ri^yiige,  f.  Erlaubnis.  Idt  mach  46  ee  to  nemende.  Litb.  Passional  f.  ßc. 
<^k  nemandes  dat  both  yan  des  sehe-  yorluden,  schw.  v.  1.  beläuten  (eum 

P^  bordt  ySren  ahne  yorlouinge  des  Begrabnisse).  (Die  pest)  warede  das 
Schipperen  etc.    Denische  Seer.  c.  14.       gantze  iar  ober,  also  das  die  klocken 

HrllkbeSy  schw.  v.    vergiften.    De       die  tzeidt  ober  binnen  Munster  wie- 
hoeen  mynachen  hadden  alle  ere  schot  60  nich  stille  waren  des  yerluedens  hal- 


VORLUDEN  400  VORLÜSTIGET 

ben.  Munst.  Chr.  3^  51;  wer  van  Oott.  Urk.  7,  itr.  306;  alse  de  Torej 
druwen  surft,  den  sal  men  mit  for-  screv.  schelinge  in  yegenwardicheyl 
ten  verl&den  (Complurium  thriorum  ynses  rades  .  .  vorlud  vnde  vorclarel 
ego  strepitum  audivi  .  .  Westphali  worden  (1413).  Lüb.  Urk.  5,  nr.  441^ 
autem  significatori  se  contemnere  5  vorluden  laten,  latdbar  werden  laßen^ 
minas  cujusdam  bis  verbis  utuntur).  bekannt  geben.  Des  anderen  daghej 
Hoffm.  Final.  1,  83.  durch  Glocken-  quemen  sie  beyde  vor  den  rad  vod^ 
schlag  jemandes  Excommunication  en  yewelick  let  uorluden  sine  rede 
oder  Verwrtheüung  aniseigen  und  ver-  Brem.  G.  Q.  79;  bedorve  wi  deo^ 
kündigen;  uberh.  in  den  Bann  thun^  10  mer  bewisinghe,  de  wille  wi  deD^ 
excommunicieren.  He  dede  Gersike  vorluden  laten.  Magd.  Seh.  Chr.  24i 
den  ketter  to  banne  und  vorludde  4 ;  do  leet  de  kopman  vorluden,  we^ 
on  mit  der  docken.  Magd.  Seh.  en  noch  enbrak.  Lab.  Chr.  2,  201\ 
Chr.  414^  7;  Unwille  so  grot,  dat  unde  wolde  vorclaren  unde  vorlüde 
me  alle  de  vervolgers  der  kerken  15  laten  sin  recht,  das.  2^  224;  somacl 
verschöt  mit  den  lochten  unde  vor-  de,  dem  de  schade  gesehen  is,  dai 
ludde  se  mit  den  docken.  Leibn.^  vorkundighen  dem  schedesmanae  . 
d,  430 ;  de  .  .  ghebannen  zint  alle  vnd  deme  den  schaden  in  schrift  vor 
sonnedage  verlud  mit  den  docken  luden  laten  (1397).  Sudend.  8,  S.  200^ 
vnde  ver8chot[en]  mid  den  lochten.  20  39 ;  he  leet  vorluden,  it  em  leet  g 
Fahne^  Dortm.  Urk.  11^  S.231;  (over-  noch  were  unde  gerne  anders  geseei 
quemen  de  raid  to  D.  .  .  und  ver-  hadde.  Hanib.  Chr.  352. 
kundigeden  vermitz   der  klocken  lu-  vorlnmen,   schw.  v.    in  Leumm 

dinghe  openbair,  dat  die  und  die  pro-  bringen.  Vnde  he  ginc  vt  to  predigene 
scribierl  sein  sollen  und  auf  ihre  Köpfe  25  vnde  vorlümende(n)  de  rede  (praedi- 
Preise  gesetzt  werden.  1342.  das.  11^  care  et  diffamare ;  Luih. :  machte 
nr.  371);  des  rades  vorsprake  secht:  ruchtbar).  Perik.  f.  7C  (Marc.  1,45), 
her  vaget,  vorlovet  de  klocken  drye  Yovlüngeven^schw.v.,tponachlüst€n 

to  ludende  (über  den  Mörder)  .  .  na  sein.  Vgl.  Br.  WB.  s.  v.  lungeriL 
deme  dat  desse  morder  .  .  myt  den  30  De  karge  vorhungert  vp  synem  gude. 
klocken  vorluth  ys  vnde  bescryet  myt  Wo  mach  den  stümperen  wesen  to 
deme  swerde,  so  mote  gy  ene  leggen  mode,  de  vp  groteme  gude  vorhoD- 
rechtloß  etc.  Petersen,  Zeter  oder  gern,  Vnde  vp  dat  gud  also  vorlon- 
Tiodute,  S.  269;  vnd  H.  (der  Mörder  geren,  Dat  se  nemende  don  Uk  edder 
seines  Bruders)  wort  vort  vorlutet  35  recht.  Josef  V.  d.  7  Tods.  v.  3244. 
mit  der  docken  vnde  lopt  mankt  de  vorlus,  s.  vorles. 

knechte.  Hamb.  Chr.  180;  auch  van  vorlast,  gew.  f.    alse  sik  dat  na 

Sachen:  de  penninge  scalme  nemen       der  vorlust  berede   (1397).   Sttdend, 
na  creme  werde,  welke  rechte  m&nte       8,  S.  276, 5 ;  to  miner  ewegher  vorlast. 
hebbet  .  .  de  wile  se  nicht  verlut  en  40  Lüb.  Gebetb.  G3^;   s.  vorles. 
sint,  d.  h.  durch  öffentliche  Bekannt-  vorlosteil,  schw.  v.   belustigen.  Nu 

machung,  durch  AusscheUen^  außer  ga  wi  mank  de  jungen  wyf,  dar  vor- 
Curs  gesetzt  sind.  Brschw.  Urk.  1^66 ,  luste  wy  vnse  lyf.  Theqph.  //,  527; 
45.  —  2.  lata  machen^  verlautbaren,  ok  so  Verluste  wy  vns  an  den  guden 
kund  machen,  ok  heft  de  prouest  van  45  steden  des  woldes  vnde  der  boroe, 
W.  kortliken  verludet,  wat  etc.  Sth  dar  höre  wy  soten  sanck  der  vögele. 
dend.  4,  nr.  291;  alse  se  vorludet  Alex.  f.  44\ 
hebben.     Styffe,   Bidrag  3,   nr.   47;  vorlostiget,   pari.  adj.    verlustig. 

weret  ok,  dat  de  vorgen.  schulde,  de       Off  dar  eyn  ythbleue  drie  jhaer  oha 
vor  den  tughen  vorludet  worden(^idSS^.  50  eynander  .  .  diesulue  schall  vorlusti- 


VOÄLÜT  401  VORMAKEN 

get  sejn  syner  haisprake.  Qr.  Weisth.  Yormaken ,  schw.  v.   1.  wiederher- 

3,  204.  stellen^  reficere.  Ganck  vnde  vermake 

Torlfti,  Verlaut;  Inhalt  na  vorlüde  1x170  hues,  dat  van  olderdome  vergaen 
der  brere  (1494).  Cdenb.  Urk.  /Z,  ys.  Leben  d.  h.  Frane.  f.  169h;  (wie- 
xr.  295.  5  der,  von  neuem)  toahlen,  recreare.   To 

Tartathge,  f.  Verlautung^  Bekannt-  wat  tiiden  yan  den  iaere  men  be- 
machung.  .  .  also  de  vorlutyoge  ge-  hoerde  dolderlude  to  vermakene  etc. 
schejn  ys  yp  dem  holtynge  etc.  Gr,  Leitfaden  p.  7.  8. 12  u.  h.  Bildlich: 
Weüth.  3^  204.  erquicken^  trösten^  erfreuenj  recreare. 

Tirinttoren,  schw*  v.  1.  lautem^  10  Du  byst  my  een  vormakende  vrolych 
nmgen.  Ok  yorluttert  id  dat  quade  wyn^  Leben  d.  h.  Franxf.  f.  51 ;  iuwe 
Uod.  V.  gebr.  Watem  f.  151 ;  id  yor-  soten  worde  hebben  yormaket  mine 
httert  unde  yorklaret  de  ogen.  das.  drouigen  danken.  Hord.  68;  mit  dus- 
f.  158.  Büdl. :  Do  trat  H.  up  ande  danigen  tröste  was  he  yermaket  unde 
sprak:  de  kokenrät  were  yorluttert  15  geuestiget  in  sinen  hilligen  upsette. 
.  .  ayer  mank  den  radespersonen  das.  11h;  do  dreff  ene  de  angest  des 
veren  ok  de  solften  beyrundet,  dat  dodes  dar  to,  dat  h^  sik  wolde  Tor- 
bnde  dat  recess  nicht  liden,  de  mu-  maket  hebben  mit  sinen  iungeren  yan 
sten  ok  yorluttert  werden.  Also  wart  dem  swaren  lidende.  0  OB.  A.  30h ; 
dar  ntgeeschet  N.  N.  etc.  Brschw.  20  ic  werde  niet  allene  yan  den  sänge 
&UeU6.  89.  —  2.  dedarieren^  er-  in  den  oren  yermaket.  B.  der  Byen 
Vären.  It.  eyn  ordell  gefraget  yan  f.  160^.  —  2.  verarbeiten,  eyn  iewe- 
fjDCopes  haluen,  hebben  sich  die  huis-  lik  goldsmid  de  schal  yorsmeden  und 
ge&oten  die  eyne  by  dem  anderen  yormaken  gud  sulver.  Hamb.  Z.  B. 
^h^ueiiYorlxMert.  Or.Weisth.3^202.  25  p.  97,  4;  bes.  aber  anders  und  enoar 

Tiriutterillg^,  f.  Beinigung.  De  schlechter  machen^  verderben.  Brach- 
rejninge  ynde  yorlutteringe  der  rey-  ten  vor  de  stede  twierlei  werk,  dat 
neu  maget  Mariäl  Liä>.  Passion,  f.  51d.       yormaket  was  .  .  Do  de   stede  dat 

vanBaden,  schw.  v.  von  Maden  zer-  werk  besegen  und  beyunden,  dat  it 
\n%m  werden?  (Die  Leichname  Hie-  80  unrechtverdich  was  etc.  (1408).  Livl. 
ben  liegen)  dar  se  yormadeden,  vor-  Urk.  nr.  1747;  vortmer  scal  me  scri- 
mleden  ynde  yorrateden  (verrotteten).  uen  an  de  yan  Colne  .  .  dat  se  de 
Qkr.  i,  nordelb.  Sachs,  jp.  109.  wine,  also  se  god  hefft  wa8[s]en  laten  . . 

▼omakelen,  schw.  v.  beflecken,  (in  unde  dat  se  de  anders  nicht  yerma- 
der  dope)  wert  yomiet  dat  antlat  85  ken  (1417).  Burm.  Beitr.  z.  Oesch. 
godes  in  den  minschen,  dat  om  in  Europas  143;  Totrede  myn  leuen  in 
der  scheppinge  geuen  i0  ynde  darna  de  erde  unde  yermake  (vernichte) 
vedder  yormakelt  dorch  de  erfsunde.  myne  glorie  to  gestubbe.  OQB.  C. 
lere  v.  d.  dope  f.  2h;  yormakelde  HO;  dar  is  eyn  tolner  to  D.  unde 
lehre.  Benner  2^  123.  40  zome  borghers  mede,  de  hebben  uns 

Tomakelieh,  adj.  wiederhersteUendy  yormaket  (angeschu>ärzt  ^  verleumdet) 
^quiekend,  ut  eren  porten  (der  himm-  jeghen  den  heren  ,  secghende  etc. 
lisehen  Stadt)  comet  een  sunderlic  (1392).  Hans.  Bec.  4,  67 ;  sik  y.,  sich 
^nnakelic  roke.  Horol.  10^.  umschaffen,  anders  gestalten,  sich  ver- 

▼omakelieheit 9  f.  Erquickung,  45  Meiden.  Gy  schonen  wyf,  Wo  möge 
2Vos^.  £n  yewelick  hadde  so  yele  to  gy  iw  also  yormaken.  Josef,  V.  d.  7 
don  myt  em  sulyen,  dat  se  malkan-  Tods.  v.  5377 ;  yortmer  budet  de 
der  neu  solas  (d.  i.  solatium)  ofie  raed,  dat  nemant  in  dem  yastelauende 
Tormakelicheyt  en  mochten  an  don.  sik  yormaken  sal,  reygen  ofiEte  lopen 
i^<U5.  (jhr.  113.  50  mit  yordeckeden  antlate  edder  mit 

ttfeMlBMflfd.  WOrtOTbuofa.  y.  26 


VORMAKENISSE  402  VOHMAN 

vorkerden  klederen  etc.  Big.  St,  R.  hudes  daghes  woste  sint  Konier  1^ 

(Bursprake)  S.  226;   sik  vormaken  dair    (heim   Würfelspiel)    oic    asd 

mit  Vordecke  des  antlates.    Brschw.  grote  swaere  eede  mit  vermaled} 

Schichtb.  /*.  98;   he   wolde   de  brat-  vloecken,  kyuen  .  .   geswaeren    w 

lacht  vorstaren  (=  vorstoren),   dar-  5  den.  Lacombl.  4,  nr.  319. 

umme  yormakede  he  sik  gruweliken  yormalen,  schw.  v,    1.  mit  FlcO 

alze  eyn  vorschapen  minsche.  Denscke  (Flicken)   verseilen,    ausflicken^    a 

Krön,  f.  G5K  —  3.  übermachen,  be-  beßern?    to  dem  andern  male  (^r/* 

richten,     up   de  sulven   tyd  makede  tens  erlauben  wir  den  oltschumekei 

de  hertighe  van  Ghelren   ene   reyse  10  dat  si  mögen  olden  sehnen,    die 

(Kriegszug)  in  dat  bergesche  lant .  .  vormalen,    nighe    solen    underse: 

unde   dat   wart   vormaket  dem  her-  vnd  nighe  vorfute  bouen  (1399). 

tighen  van  dem  Berghe.    Aldus  helt  dicin^    Diplom.  Beitr.  II,    S,  2^^n 

he  darup  etc.  Lüb.  Chr.  2^  93;  dat  —  2.  mit  Mahlzeichen  (Steinen 

ward  bischop  Frederik   wunderliken  15  versehen.    Wor  se  averss  under 

vormaket.    Korner  J^18ä,  nicht  können  fredeUck  werden,  sei: 

vormakenisse,  /.  Erquickung.   Syn  len  se  gelike  woll  ein  isslike    s} 

munt    ende    sine   hande    roken    em  grensse,  dar  he  vermeinet  recht  i 

langhe    tyt   so   sote,    dat  he   nouwe  hebben,  anteken  und  yermalen.  ( 

enighe  spyse  in  den  munde  smakede ;  20  £rd&.   //,  4^  223;   unde   d^    [h 

nochtan  verstont  he  van  binnen,  dat  schal  men  vorsteynen  vnde  vornt.. 

de   roke   synen   gheeste   ghene   ver-  (1431).  Bsenb.  Urk.  nr.  290,  —  3. 

makenisse  en  gheue.    B.  d.  Byen  f.  malen.    Item  XXX  s.  vtgelecht 

259^.  mynem  budele  vnde   gheuen  Ja^^ 

vormakinge)  f,  1.  (Wieder-^  Neu-)  25  Stene  Valentis  bylde  to  vormalt 
io(M.    de  vormakinge  der  olderlude.  (1515).    Wism.  St.  Jürg.  Reg.  /'.  . 
Leitf.  p.  11.  —  2.  Erquickung,   re-  vormalen,  schw.  v.   vermtUilen. 
creatio.  Hoffm.  Findl.  163;  Dar  (im  hadde  einen  sonhe  mit  dem  koiii: 
Himmel)  is  de  salige  vormakinge  der  van  Norwegen,  den  se  vormaledi  v. 
seile  na  dem  arbeide.    Br.  d.    Eus.  so  Westphal.  3, 105;  eine  dochter  ^;j: 
57;  vordretelik  is  de  tyt  uns  leuens  vor  gemaledt  einen  herren  der  Wen 
unde   nyn   vermakinge    of  genochte  das.  109  (gleich  darauf:  vorm  teil- 
en is  yn  des  menschen  eende.  Hord,  vormälsteden»  schw.  v.  lüataitir 
55;   de  abbet   bete  eme  mit  em  vth  Malzeichen  setzen.    Dat  sek  vnser  :, 
reysen    vmme     vermakinghe    willen.  35  mit  dem  andern  schal  scheiden  hi: 
B.  d.  Byen  f.   199c ;    du   bist   eyne  od  sy  vmme  geholte,  water  eder  u 
zoete  vormakynge  der  seien.  Navolg.  wor  vnser   eyn  deme  andern  viiiH 

4,  3.  to  spreken  hefft,  vnde  soln  dat  ^ 
vormäl.    na  vermale,  nach  Propor-  malsteden  vnde  vnser  eyn  deme  a 

tion?   den  [vromen]  schal  me  delen  40  dem  verbreuen  (durch  Grenjzsttar 
na   vermale   der  werachtighen  lüde,       in  Urkunden  die  Grenze  bezeich  n 
de   den  vromen   gheworben  hebben.       Sudend.  5,  nr,  212. 

5.  H.  L.   Urk  II,  355  (sonst  gew.  vdrman,   m.     Vormann,    Vcrir- 
na  mantale).                                              Fürsprecher.    Vor  uns  quemen  L 

vornialedi(g)e, /*.  Verfluchung,  mele-  45  de  ene  gheheten  her  N.,  de  aBJ 
dictio.  Dome  ik  unde  vorbanne  myt  H.  Ulsen.  Des  ordellede  her  Nuk 
der  ewigen  vormalledige.  KomerSö^.       wes  vorman  aldus,  sprekende  .  .  •■ 

vormale-,   ]nalledi(g)en ,    schw.  v.      antwerdede  H.  Ulsens  vornoan  al:.: 
verfluchen,    maledicere.     Dar   umme       Livl.  Urk.  nr.  1584. 
vormalledigede  he  se,   dat  se  noch  50      vSrman,  m.  Fuhrmatm.  Flur,  v  : 


VORMAKEN  403  VORMECHTIGEN 

!e.    vnde  werit  sake,  dat  it  ienich  dat  gued  to  vormannen  vnde  to  vor- 
r:Lio  in  vnse  etat  brochte  anders  denende,   als  eyn  man   sinen  heren 
il^e  vorscreuen  is,  de  etc.  (1382).  plichtich  is  (1503).    Scheidt^  v.  Adel 
b.  irL  4,  nr.  403;  dat  sollen  em  p.  518,  —  2.  übermannen,    greve  A. 
,n  Knechte  des  Klosters,   der  den  5  sach,  dat  he  vormannet  was.  Chr.  d. 
j^.Q  führt)    de   van   Boecholte  nordelb,  S.  jp.  104;  als  de  jungen  se- 
il, geljck  men  andern  vuerladen  gen,  dat  se  vormannet  weren,  vloen 
.  r  stad  loent  (1462).    Wigands  erer  drei.    Münst.  Chr.  i,  161;    als 
/..  77,  357;    auch  von  Schiffern:  se  segen,  dat  se  vormannet  worden 
:  •  jk  sake,  dat  alsodanich  schip-  10  und  er  wedderpart  stercker  was  dan 
^.  li  gud  •  .  to  lande  queme,  und  se,  do  etc.   das.  1,  311;   ik  was  dar 
'.rlude    vordrunken   weren    etc.  vormannet    unde    bedwungen,     und 
l).  Livl.   ürh.  nr.  1600,  3.  konde  myn  vorsat  dar  nicht  endigen, 
rnianen,  schw.  v.  erinnern,  mah-  so  ik  wolde.   Lüb.  Chr.  2,  485;   en 

•  xhortari«  Me  segt,  datte  keyser  15  radt  was  vormannet  unnd  wolden  se 
•ir.  I)  screff  Alexandro  (dem  levendich  van  radthuse  gaen,  so  mo- 
'^):  De  Stern  lerdet  fFar.  Sterne  sten  se  also  doen^  alse  de  gemene 
i  .dal  gheluckevormandet^"  For.  wolde.  v.  Hövel^  Chr.  26;  to  deme 
Tuet) . .  dat  ik  werde  eyn  hamer  lösten  worden  se  vormannet  unde 
«erlt  . .  Dem  antwerde  de  paves  20  worden  al  geslaghen.  Korner  212b; 
vTtdder:  de  stem  swygen,  dat  vormande  den  hupen,  das.  48^.  — 
..ke  nicht  rormanet  etc.  Lerbeck  3.  refl.  sich  ermannen,  do  vormannde 
i   nu  spreket  de  N.,  se  sin  vry  sick  S.,  en  prester,  myt  sinen  yrun- 

theed  des  an  eynen  olden  breff      den  unde  vingk  Cr.  das.  45^;  de  Vre- 

:  s  se  ny  vorkundeghet  eder  vor-  25  sen  vormanneden  sik.  das.  231^  u.  h. 

t  hebbet  etc.  (1403).  Sudend.  9,  vormeehtich ,    adj.    (iiber)machtig^ 

^^^'  de  apinne  vormande  Rein-       stdz.  Su  den  mynschen,  de  het  ghe- 

T  wort.  -B.  F.  6283;  auch  mit       hopet  in  der  welecheyd  des  rikdomes 

'  P.  He  (Moses)  vormanet  dem       vnde  het  vormeehtich  west  in  siner 

i  ir  ynne  (in  dem  Buche  Deuter.).  30  idelcheyd.  Ecdes.  f.  221^. 

T.rz.  f.  38^;  he  vormanede  en  vormeehtigen,  schw.  v.   1.  ermäch- 

'tn  ihn   stehenden  Priester)  to       tigen,    bevollmächtigen.      De    copien 

.  t'  den  baut  des  vredes.   Dial.       brochten  se  to  hus   und   scheideden 

7;  do  eme  de  broders  vor-       van  dem  keiser,  also  dat  se  sik  under 

n^  dat  etc.  das.  244;  he  vor-  85  enander   vormechtigeden ,   wenn   dat 

1^  en   (die   Bürger),    dat   etc.       he  leddich  were,   so   wolde  he  aver 

'.  o\   234;    dis   vormanede   he       na  on  senden.  Magd.  Seh.  Chr.  271, 

'-  vor  gerichte.  Brem,  G.  Q.  165.       15 ;  refl.  to  Meydeborch  hadde  neyn 

'•  an  einen  andern  eine  Schuld-       bischop  gewesen,   de  sick  des  wolde 

'  ing  machen,  fle  scheide  gheuen  40  vormechtigen   den  dom  to  wyen  .  . 

^  t.;ude  van  Staden  dusend   lub.       wente  se  befruchten,  dat  se  der  kost 

*"  .  .  id  en  were,  dat  he  den  raad       nicht  bestan  konden.  Bothos  Chr.  z. 

^^   wes    vormanen    künde    etc.       J.  1364.  —   2.  =  vorkreftigen,  mit 

r  Ar  eh.  1,  121;  oSt  wi  se  dare       Gewalt  unterdrücken,    de  armen  un- 

aiilangheden,  vnde  vnse  rechte  45  derdanen    Vordrucken,    underholden 

-  «neu  dachten.  Cid.  Uri.  v.  1478.      unde  vormechtigenn.  Waite,  WuUenw. 

•  oianinge,  f.  Ermahnung,    myd      2^  354;    durch  größere  Gewalt  ver- 
'  T.  Komet  227^.  nickten,  außer  Kraft  setzen.    In  dat 

v^njoMBL^schw.v.  i.=  bemannen,       erste  so  schede  we,  dat  deinwonere 
l'uste  von  einem  Gute  leisten.  50  to  Rozstock  degher  unde  ganz  affdon 

26» 


/.  ^ 


:ej 


VORMEDE  404  VORMEREN 

scholen  ynde  vormechtigen  alle  voT"  etc.  Old.  U.  v.  1417  u.  90  h.  A 
yestinge  unde  ordele  etc.  Oerte.  Urk.  bezeichnet  es  das  Geld,  welches 
J2^  111  (oder  ist Yornichtigenzulesen?).  Arbeitnehmer  dem  Arbeiigebef  eak 
vormede,  f.  Vermiete^  Vorschuß  um  die  Arbeit  zu  bekommen  und 
auf  noch  zu  leistende  Arbeit  (in  den  5  behalten.  Ok  en  schultet  de  bnrmest 
Zunftrollen  bald  gestattet,  bald  einge-  (d.  h.  hier  Baumeister)  Tan  den  da 
schränkt,  bald  gänzlich  verboten).  Welk  lonheren,  noch  herden  .  .  edder 
man,  de  enen  knecht  dinghet,  de  mande,  de  der  stad  deneden  ed 
mach  eme  to  yormede  gheven  to  arbeiden,  neynerleye  vonnede  n 
eneme  halven  yare  ene  Lubsche  mark  10  bäte  nemen.  Hanov,  St.  B,  476, 
unde  nicht  mer  (1400),  Hamb.  Z.  E.  Wehrmann,  Lüb.  Z.  R.  528; 
p.  111,  9 ;  is  belevet,  dat  nu  henfor-  Arch,  1,  75 ;  Brem.  Jahrb.  2,  Z 
der  kein  werdt  sick  understaen  schall, .  Tormeden,  schw.v.  mümede(Wi 
wen  he  gedencket  knechte  to  me-  Tuch  bearbeiten.  Idt  schall  nein  ach 
dende  .  .  yormede  effte  geschencke  15  lackenn  yormedet,  nein  groen 
tho  layende  das.  (Zus.)  p.  4;  it.  so  en  wowet  werden,  idt  si  denne  thovo 
schal  neyn  meyster  des  anderen  gestalet  etc.  lAib.  Z.  22.  487. 
knecht  meden  er  ton  rechten  tyden  yormedei!,  schw.  v.  vermieten; 

•  •  oeck  se  nicht  bevorworden  o£Fte       (er)mieten.  Mit  golde  yormedet  (1 
yormede  geven.  Lub.  Z.  B.  166;  item  20  conductus).    Chr.  Sd.  72,  17. 
en  schal  ok  nimand  genen  knechten  yormeieren,  schw.  v.    einem  m 

yormede  geYen  eddevloYen.  das.  227;  übergeben.  Hieher?  Wel  dar 
it.  mester  K.  36  sware  schillinghe  . .  meyert  een  acker  ende  de(8)  neges 
yor  syne  yormede,  de  wy  eme  ghe-  daer  by  koren  hadde  oyer  hangei 
loyet  hedden,  do  wy  ersten  myt  eme  25  8oe  sal  die  T^rmeyer  dat  koren 
yordroghen  etc.  Brem.  Jahrb.  2,  292 ;  den  besten  upslaen.  Bichth.  277,  § 
ok  so  schal  mester  K.  hebben  tho  yormekelen,  schw.  v.   als  Mt 

siner  yormede  12  eine  wandes.  das.  Käufe  vermittdn.  ynde  biddet 
2,  359;  bei  Grundstücken  scheint  es  ymme,  ofte  wi  hir  na  ienegben 
den  Preis  au  beeeichnen,  welchen  man  so  grepen  bi  der  Trauene,  de  gud  ti 
außer  der  eigentlichen  Packtsumme  mekelde,  dat  wi  ene  mochten  se 
eahlte,  um  sich  die  Benutzung  eines  in  de  hechte  (1850).  Lüb.  Crk 
gemietheten  Landes  (oder  Hauses)  eu      nr.  189. 

sichern;  spater  wd  eine  übliche  und  yormelde.    na  yonnelde  ^=2ai 

feststehende  Abgabe.   Duas  domos  cum  35  des   houetbreyes    (1508).    Z.  f. 
pensione  dicta  yoremede,   prediis  et       Sachs.  1867,  166. 
agris  etc.    Old.   Urk.  v.  1349;    que  yormen  =  yirmen,  /irmeJii.    t 

pensio  wlgariter  ydrmede  nuncupatur.  donde  al  dattar  horde  tom  bisco 
Old.  U.  V.  1351 ;  ynse  twe  hfts,  der  ampthe  .  .  tho  yormende  de  kpde 
dat  ene  ghelt  alle  jar  anderhalue  40  etc.  Lerbeck  §  156.  (yermende.  R 
mark  to  yormede,  een  yet  swyn,  ynde  yormengen,   schw.   v.    vermengt 

dar  to  de  dorden  garuen  to  tynse.  dat  yormengende  yolk,  yulgas  pr 
Old.  U.  V.  1371;  dat  de  greue  yan  miscuum.  4  Mos.  11,  4.  Vgl  vc 
D.  scolet  ynde  moghet  enen  ynzer  wundern, 
broder  ynzes  conuentes  zetten  to  yor-  45  yormeren,  schw.  v.  durdi  Mä 
warende  ynse  ghud  to  S.,  de  de  tynse  verkünden,  melden,  berühmt,  bernchi 
myd  yormede  ynde  aller  tobehoringhe  machen.  Also  des  koninges  geb 
yan  den  zuluen  guden  ypbore.  Old.  yormert  wart  (percrebuisset).  Est! 
ü.  V.  1399;  ynze  gud  tho  der  Z.  myd  2,  8  (H.);  Syn  name  wert  vere  v 
ackere  .  .  myd  tinze,  myd  yormede  eo  meret.  Br.  d.  Eus.  58;  de  yerme 


VOSMEKEN  406  VORMETENIGHEIT 

tosiogh  Phib'ppuB    van  Frankriken.  Yormeten,  st.  v.  refl.  sich  vermeßen^ 

td.  Chr.  If  99;  de  Tormerede  me-  seine  Kraft  Oberschätzeny  zu  behatup* 
ter  Joh.  Aodree.  das.  2,  237;  de  ten  toagen.  Wegehalse,  de  sik  des 
lormeresten  stiebte,  das.  i,  10;  unde  yormeten,  dat  se  etc.  Körner  J201^; 
hart  na  deynen  iaren  en  vormeret  5  unde  vormat  sik  dummeliken ,  he 
Ubier.  Kamer  69c;  item  wendet  eyn  wolde  des  anderen  dages  sine  perde 
Iqrdenbeest  enen  menschen,  dat  weer  stallen  laten  in  den  dorn  to  Magd. 
|ili  böte  ende  ghene  broke;  ten  weer  Magd.  Seh.  Chr.  157^  4;  se  vormeten 
|lke,  dattz  (d.  i.  dattet)  beest  were       sik  to  lest,  se  weiden  böse  geste  van 

Eneret  van  quaden  daden.  Eichth.  10  den  luden  driven.  das.  206^  16 ;  vor- 
,  §35;  He  (PHatas)  hadde  do       met  dek  nener  dingen,  der  din  macht 
n  Tormereden  yanghen,   de   heet       nicht  kan  yulbringen.     Wigg.  2^  24^ 
jkrrabas.   Serm.  evang.  f.  103^.  119 ;  nicht  immer  im  tadelnden  Sinne^ 

^  Ttmerei,  schw.  v.  vermehren^  ver-  sondern  =  etwas  auf  sich  oder  Ober 
^fößem.  yil  de  keyser  in  ene  suke,  l^  sich  nehmen^  sich  erbieten,  presumere. 
kde  do  sick  de  suke  yormerede  etc.  1  Voc.  W.  u.  Dief.  n.  gl.  Vormit  sich 
tsmer  65ä;  dat  he  den  cristen  loven  en  yor  gherichte  to  komende  unde 
nnnerede  in  syme  lande,  das.  66d,  ne  mach  he  yan  echter  not,  so  etc. 
nniereii  (=  yormerren),  schw.v.  Gosl.  Stat.  73,  18;  we  sich  enes  tu- 
M  aufhalten^  morari.  Kü.  s.  mer-  20  gbes  vormit,  den  schal  he  don  over 
KO'  De  ghemene  kopman  .  .  möge  drye  verteyn  nacht,  he  ne  vormetes 
lecken,  varen,  wancken,  keren  vnde  sich  er.  das.  95^  6;  77,  46;  of  sake 
inneren  ane  alle  gheverde  etc.  were,  dat  J.  dat  testamente  myt 
\l^h7).  Cassel,  Brem.  2,  297;  vri  rechte  nycht  wederlechte,  als  sick  J. 
nde  velich  wanken,  keren,  komen,  26  yormeten  hevet  to  doende  (1478). 
*en  unde  vormeren.  Brem.  Urk.  v.  Kindl.  1,  200.  —  sik  v.  an,  Anspruch 
^2  u.  so  mehreremal  in  dieser  an  etwas  erheben.  Yan  der  erfftale 
Rnne/.  wegen   belegen  by  V.  hus,  dar  wy, 

TernerkeB,  schw.  v.  bemerken.  Inf.  dey  greue  vnd  dey  rad  van  Dorp- 
&i^.  So  eck  dar  up  tuge  geforth,  80  munde,  vns  eyner  weere  an  vormetet, 
b  ghemmetb,  unde  yorhoret  unde  dar  moige  wy  den  greuen  vnd  den 
loch  (d.  f.  nach)  der  publication  rad  yan  D.  yme  anspreken  (1389). 
uses  vermarkendes  (d.  h.  soweit  wir  Fahne,  Dortm.  2,  nr.  448. 
f^)  uth   den  acte  nicht  wedder-  yormeten,  adj.  der  seine  Kraft  oder 

^bten.  Hanav.  St.  R.  440.  85  seine  Befugnisse  Überschätet,  verwegen. 

^  Toraetel,  adj.  vermeßen,  übermüthig.  (pertinaz,  yorhardet  vel  yormeten. 
^te  twygynge  sal  vpstaen  tuschen  Voe.  L.)  Den  (neu  erwählten  Bath) 
ie  vermetele  ypocriten  vnde  de  er-  verde  unde  bestedeghede  an  den  stoel 
iene  brodere  etc.  Leben  d.  h.  Fransf.  des  rades  en  vormeten  pape  myt 
^;  vormetele  koenheit.  Ben.  298.  40  ungeghevener  walt.  Liib.  Chr.  2,  6; 
TerMtelkeit,  f.  Vermeßenheit,  An-  myt  gewalt  unde  vormetener  bosheyt. 
Wttng^  Übermuth.  Nicht  en  is  also  Körner  48^^.  Auch  im  guten  Sinne : 
Teselic  also  vermetelheit  vnd  ghi-  das  gewöhnliche  Maß  i^rschreitend. 
icheit  der  ydelre  glorie.  B.  v.  d.  hertich  Ph.  wan  de  groten  vormete- 
^^r.  f.  106^;  wattu  wetest,  dat  45  den  (l.  vormetenen)  stad  Janua.  das. 
lele  den  anderen  mede  sunder  ver-  238^;  disputerde  ok  mit  biscoppe  6., 
üetelheit  B.  d.  Byen  f.  158^;  men  dat  en  uthmelingh  (s.  0.)  was  unde 
ifl  sal  ghyn  dinc  also  seer  schuwen  ghans  vormethen  in  synen  synnen. 
n  der  waldaet  alse  vermetelheit.  das.  das.  ^5b. 
^<^'  50     Yormetenicheit,  f.     Vermeßenheit. 


VORMETIGEN  406  VORMODEN 

Ok  80  se  en  myosche  dar  to,  dat  de      hare  cnapen  by  ongheyalle  ytes  s 
hoipene  der  gnade  on  nicht  en  bringhe       pes  boort  vellen  .  .  of  met  des  s 
in  de  vormeytenecheyd,  dat  he  mene,       pes  thowe  ouer  bort  gheworpen  w(^ 
god  wille  nenen  mynschen  vordoimen.       of  vorminket  wurde   van  lede, 
Ecdes.  f.  13^.  5  den  personen  elk  man  helpen  m 

vormetigen,    schw.  v.    ermäßigen.      (1389),    Lüb,  ürk.  #,  &  561  (%{ 
Myn   dancke   sy  under  de  bescher-       hott.   Urk,). 
mynghe  dyner  vlogele  vor  de   hette  vorminiien,  schw.  v.   in  Güte  5 

der  werlt,   uppe   dat  ick  yormetighe       äen.    Worde  twischen  N.  N.  ien 
de  hette    myt    dyner  vorkuldynghe.  lo  lei  schelinge  edder  ypstoet,  de  s 
Brem,  Jcerck.  geb.  111.  wi  .  .  vorminnen   edder  mit  rec 

yormiddeSj-middestf-middelst,  j>raj).       entschieden    (1360).    Sudend.  8^ 
vermittelst,    durch;    sehr   häufig  mit      81,  17. 

Dat.    wy  doin  kund  vermydes  dissen  yorminneringe,  f.    Vermindert 

breyue  (1389).  Fahne,  Dortm.  11,  nr.  is  Schmälerung.  yormynneringhe  des 
446 ;  Desse  hilgen  heren  wurden  ninghliken  states  (Ansehens).  Koi 
openbare  yormiddest  groten  wunder-  109^;  yorminringe.  Born.  11, 12  ( 
tekenen  etc.   Brem.  G.  Q.  87;  yor-  yormisqnemeiiy  schw.  v.   nach 

middelst  deme  dode  erer  kumpane.  nach  in  Ungemach  (misqueme) 
Komer  229^ ;  yormiddelst  einem  ge-  20  rnen.  Darauer  vele  vormiOquemen  ti 
sichte.  1  Mos.  15,  1;  yorm.  dem  lo-  henwech  steruen.  Gryse,  Wedeic, 
yen.  Höhet.  1.  Überschr.  —  adv.  des-  f.  D2;  gelyckwol  willen  se  by 
halb,  begeren,  dat  gi  desse  sake  be-  lem  yoder  hunger  steruen^  vorm 
trachten,  yormiddes  dat  dar  yele  an-  Ien  ynd  yormyßquemen.  ders. 
leget  etc.  (1409).  Livl.  Urk.  nr.  1815;  26  f.  Oo. 
yormiddelst  dat  de  Engeischen  me-  yormistalden,   schw.    v.    ungesi 

nen,  dat  etc.  (1410).    das.  1823.  —      macJien,  verunzieren,     se  (de  glys 
Adv.  in  der  Mitte,  mitten.    Se  nemen      ner)  yormistalden  ore  antlat  JUoa 
dat  cruce  unde  houwent  yormiddes       6, 16  (H.  —  Vulg.  exterminant.  Itd 
untwei.  Lüb.  Chr.  1,426;  yormiddelst  so  verstellen), 
an  des  gardens  staden  (?)  Dar  stund  yormite,  -mitz  =  yormiddes,  tj 

en  bom  mit  rosenladen.  Fl.  u.  Blankfl.       mittelst,  durch. 
V.  30;  bome  .  .  sach  he  stan  Vor-  yormoddelen,  schw.  v.  vemodi 

middels  in  des  paradises  plan.  ^ar^e6.       zeddele   (Zettel),    de   oltheit  hal 
206,  13^;    Do   quam   ein   bade  vth  35  weren  yormoddelt.  jSfün^.  CAr.  i,  ^< 
Hyspanyen  riden,   vnde  ghinck  vor-  yormodelik,  adj.  (du  Torznöt.  i 

middelst  in  den  sal.  das.  6,  240^.  wohn),  argwöhnisch.    Dat  jiam  F 

yormidelik,  adj.  isu  vermeiden,  evi-       ciscus  seer  yermodelick  (^5cA^/fc -^ 
tabilis.  KU.   Dyt  was  em  harde  swaer       wohn,  ward  argwöhnisch),  dat  he 
to  doen.    Mer  doch  dede  he  dat  also  40  anders  seghede,  dan  he  em  ghebod 
he  dat  alre  vermydelikest  doen  mochte.       hadde.    Leben  d.  h.  FVanz.  28. 
Leben  d.  h.  Franz.  5.  yormoden,  -mnden,  schw.  r.  l  i^\ 

yormiden,  st.  u.  schw.  v.  vermd"  müde  werden.  Dat  volk  Yormoded 
den.   de  bösheit.  Gl.  zu  B.  V.  II,  1.       Chr.   d.  nordelb.  S.  p.  118;   se  (^ 

yorminderen  (-minneren),  schw.  v.  45  Feinde)    sint   nu    vormodet.  M^ 
verkleinem.    Ohre  lautschedinge  nicht       Seh.  Chr.  15,  7;  tom  lesteD,  dat 
yorklenen  ofte  yorminderen.  Ben.  608.       also  seer  vppe  deme  slote  vorwund 

yorminken,  schw.  v.  verletzen,  läh-  ynde  vormodet  wurden,  dat  sie  en« 
men,beschädigen.  mntil&re.  KU.  waert  yredes  beghereden.  Brem.  G.Q-m 
so,   dat  enicb  yan  den  koplieden  of  50  wente  dar  clene  yolk  ynne  was  tegN 


VORMODEN  407  VORMOGEN 

den  groten  tal,  so  wart  dat  yolk  vor-  menne  (exhortationem  ducum).  Hieb 
madet;  Liib.  Chr.  2, 158.  —  2.  trans.       39,  25  (H.). 

wäe  machen.     Do  sloch  de  ander  yormoge,    m.   und  f.     Vermögen^ 

hupe  to  unde  yormodeden  en  unde  de  Kraft.  De  stuer  (Steuer)  scal  meticb 
syneD,  wente  se  hadden  wol  teyn  5  syn  na  Yormoghe  der  lüde.  Summa 
mftn  teghen  enen.  das.  2,  166;  to  Joh.  f.  86^;  so  wolde  ik,  dat  gy  iuw 
deme  lasten  van  der  velheyt  der  sulven  beschatteden  na  iuweme  vor- 
Denen  worden  de  Holsten  yormannet  möge.  Lüb.  Chr.  2,316;  na  alle  mynen 
csde  Tonnodeth.  Körner  236\  uthersten  yermoge.  Meld.  JahrÜ.  3, 

T^moden,  -mnden,  schw.  v.  meist  lO  172;  helpen  na  siner  yormoghe.  Fries. 
Tfti  1.  vermuthen,  mit  Gen.  d.  Sache.  Arch.  1, 510 ;  na  alle  myner  yormaghe 
He  Tormodede  zik  des  yredes.  Locc.  ynde  macht.  Arch.  f.  Han.  Brsdiw. 
Erz.  f.  21;  und  hauwen  etliker  Inde  Gesch.  1834,  S.  457.  —  na  yermoghe 
köre  np,  dar  se  sik  grotes  gudes  inne  (secnndam)  des  wilkors.  Westphal.  3, 
Twmoden.  Magd.  Seh.  Chr.  307,  9;  16  157.  —  Besonders  häufig  findet  sich 
le  Tonnodeden  sik  siner.  Chr.  d.  im  Eingange  von  Briefen  die  Formel: 
wrdelb.  Sadis.  p.  104 ;  yloch  he  yan  unsen  frundliken  grüt  mit  yormöge 
dem  stride,  den  he  sik  strides  yor-  alles  guden  toyom;  abwechselnd  mit : 
mdede,  so  het  he  yorloren  alle  dat  mit  alle  deme,  dat  wi  gudes  yormo- 
^d,  dat  he  yan  dem  heron  hadde.  20  gen,  oder :  wat  wi  gudes  yormogen 
Biditä.  Lehnr.  c.  16,  §  3.   —  mit      to  donde. 

Qp.   de  Inda  yormoden  sik  yppe  mi  yormogen,  schw.  v.  die  Kraft  haben^ 

iUdien  mich  für  den  Thater),  wente  vermögen,  mit  Acc.  he  yermochte  dat 
ik  was  sin  yient.  Seel.  Tr.  185.  —  mit  pert  nicht,  "konnte  es  nicht  regieren. 
oUän^.  Constr.  do  se  starff,  yormode  26  Magd.  Seh.  Chr.  222,  26 ;  und  schat- 
Bfck  vol,  dat  se  begrayen  wart  in  ten  on  af  merklike  summen  geldes, 
dat  doster.  Bothos  Chr.  f.  252;  men  dar  na  dat  se  yele  yormochten  (ver- 
rermodede  sick,  dat  etc.  Duä.  Gr.  mögend  waren),  das.  389,  11;  schol- 
M^;  den  se  so  guet  yermodeden  to  den  to  Rostke  komen  myt  heren 
vesene.  das.  245;  wo  se  mit  den  80  unde  yorsten,  de  se  yermochten,  d.  A. 
schepen,  luden  unde  gudem  umme-  die  sie  dazu  vermögen  Icönnten.  Kor- 
gao  weiden,  is  sik  wol  to  yormodende.  ner  174^;  yragede  wy  H.,  offt  he 
(1138).  Hans.  See.  IP,  S.  211.  —  deme  rade  vor  uns  rechtes  pleghen 
^.  ZmMdhungen  machen,  hegehren.  wolde;  dar  sede  he,  ja;  he  wolde  en 
Dftt  na  truwe  unde  gunst  twischen  86  yor  uns  rechtes  pleghen,  ynde  wy 
den  heren  unde  den  mannen  nicht  scheiden  ene  wol  to  rechte  yormo- 
^  is,  dat  kummet  to  mennegerlei  ghen,  d.  h.  es  über  ihn  vermögen,  daß 
^se  .  .  to  dem  andern  male  kummet  er  sich  zu  Recht  erbiete  (1426).  Cod. 
dat  van  dorheit,  dat  de  man  edder  Brdb.  J,  15,  221.  —  mit  Inf.  wie  im 
de  here  sik  yormudet  dat,  des  nicht  40  Hochd.  —  Befi.  sik  y.,  kräftig  sein, 
sin  scaL  Richtst.  Lehnr.  Prooem.  §  1.  yalere.  .  .  al  de  wile  he  sik  so  yer- 
^  Inf  subst.  Malk  den  anderen  mit  mach,  dat  he  begort  mit  eme  syerde 
gaden  truwen  to  meynende  .  .  unde  unde  mit  eme  scilde  up  en  ors  ko- 
JöÄlk  to  den  anderen  eyn  gued  men  mach  etc.  Ssp.  I,  52,  2;  eyn 
Tormoden  to  hebn.  Kinäl.  Beitr.  1,  46  worm,  de  het  crotrilus,  ynde  de  yor- 
^^'  mach  syck  so  wol  in  dem  watere  al0 

▼•ntodiB^Oy  f.  Ermuthigung.  Alse  yp  dem  ertrike.  De  7  Dodsunde  f. 
^  (pert)  de  basune  hört,  so  ropet  21^;  nu  merket  ok,  wo  wol  he  sÜc 
^t  wach,  yan  yerne  ruket  dat  den  (s.  Andreas)  vermochte  by  gode.  Lüb. 
>^  ynd  de  vormftdinge  der  leides-  50  Passional  f.  1^.  (vgl.  he  vragede  hem, 


1 


VOBMOGEN  408  YORMDIÜDE 

hoe  hi  hem  yermochte,  sich  befände,  he  nicht  eghentliken  gheweten  A 
foie  es  ihm  gienge.  8ed.  Tr.  7b  hdU.  grote  leue  to  eren  kinde,  he  hada 
Text.)  een  qoad  yormot  gebad  yy  de  hd 

Yormogeii,  ("Partie. =vormogende,)  dicheit  des  wiues.  Qrisdäis  f.  7^j 
^^ermögem^  hegütert.  He  was  ansehen-  s  vonnotich,  adj.  (=  oyermodichl 
lieh  nnde  vormoges.  Münst.  Chr.  i,  ubennüihig'i  ander  sodanen  schan 
291 ;  dusse  lade  weren  Tormogene  losen  hiuideln  wort  he  vast  nucht^ 
and  ansehenliche  lade.  Benner  2^  166^.      and  gesadiget  an  einem   vormotig« 

yomiogen(t)heit,  f.  Vermögen,   een      tome.    Hamb.  Chr.  356. 
ider  .  .  na  sine  yermogentheit  Fries,  lo     yormonwe,  f.  Vorermdj  Handkrause^ 
Areh.  2^  365.  sapparos.  Voc,  Luneb.    und  hefta| 

yormoginge)  f.  Vermögen,  mochten      kosüik  gekledet .  .  sine  wamse  meiii 
in  de  lasten   geven  yan  crem  gade      part  mit  froawelen  yormoawen.  £la«l 
iowelk   na  siner  vormoging.    Magd.       Chr.  113. 
Seh.  Chr.  414^  24.  15      yormnekeln,  sdno.  v.  =yonnückeni 

yormoien,  schto.  v.  qmleny  plagen.  y,aus  Ärmsdigkeit  nicht  fartkamma 
Borne  sal  van  blixeme  .  .  so  seer  können.'^  Dähn.  gelyckwol  willen  m 
vermoyet  werden.  Dicd.  Gr.  163^ ;  by  vallem  voder  hanger  steraen,  Tori 
he  wart  besetten  mit  den  hosen  geiste  mficklen  vnd  vormyßqaemen.  Gryse^ 
.  .  ynde  wart  alte  ser  yermoyet  mit  20  ßp^»  /*•  Oo. 
groten  knarsen  ynde  bolken  etc.  das.  yormalschen,    sehtv.  v.    verfanden. 

198h ;  se  vermoeide  sik  (grämte  sich)  Were  ith  ock  sake,  dat  de  brefi  nadtt 
so  sere  amme  obren  (ertrunkenen)  worde,thostotte,  Tormnlschede,  worme^ 
broder,  dat  se  kortlik  dar  na  stai^*  hole  krege  etc.  Kardorff  ürk  330\ 
Ben.  391.  25  begraaen  na  deme  lichamme,  dedc 

yormorden,  schw.  v.  ermorden.  In  nicht  yormulschede  noch  stanL  y\ 
desseme  yare  wart  yamerliken  gesla-  Bus  2^  26;  meinliken  deentdat  solfc 
gen  ande  vormordet  eyn  borgerme-  to  aller  spyse;  likerwys  schole  gy 
ster.  Lilb.  Chr.  2,  261 ;  Na  sprikt  he,  de  lade  bewaren  yan  deme  Tormul- 
ik  hebbe  se  yorbetten ;  yillichte  heft  30  sehende  der  sunde.  das.  47. 
he  se  Salven  vormört.  B.  V.  4415;  yormonde,  -mant,  -müdere,  m. 
vom  Odde:  verthun.  Also  vnse  gelt  der  den  Schute  über  fem.  iäd^  Vor- 
jamerlichen  vnd  mothwillichlick  vor-  steher^  VeruHÜter.  (hertoch  JoL  van 
mordet  ynd  vmbgebracht.  Wism.  Laneborch,  domhere  to  Bremen),  den 
Zeugeb.  1553  f.  141.  86  ^^^  capittel  vnde  dat  stichte  to  vor- 

yormorgen,  -momen,  schw.  v.  (auf  mnnden  koren  hadden.  Brem.  G.  Q. 
den  feigenden  Tag)  hinausst^ieben.  82;  de  vormanden  der  ghelden,  die 
procrastinare.  1  u.  3  Voc.  W.  Innungsvorsteher.  Gosl.  Stat.  76,  26; 

yormorven,  schw.  v.  eermürben^  keiser  Frederic  satte  bischop  AI- 
mürbe  machen,  de  wunde  synes  ly-  40  brechte  to  vormunderen  alles  rikes. 
Chams  vormorwede  in  eme  de  hart-  Magd.  Seh.  Chr.  145^  11;  disse  ko- 
heit  syns  herten.  Didl.  Or.  257.  ning  .  .  wart  gekorn  to  Vormünder 

yonndt,  n.  Vermuthung^  Erwartung.  der  cronen.  das.  304^  33 ;  de  ran 
Auf  mondach  tidtliken  fro  begunten  Lubeke,  der  Vormünder  he  (Graf  r. 
de  viende  to  stormen  gantzes  ver-  45  Hennenberg)  was  langhe.  IM.  Chr.  l 
modes  de  stadt  tho  eroveren.  Seä).  246;  So  wanne  claghet  wert  amme 
Qu.  2,  399 ;  doch  dat  qaade  yermoet  dotslach,  de  uormunde  des  doden 
(Ärgwohn)j  dat  alle  tid  ein  hath  is  (d.  h.  mundiburdius  defnneti,  der  die 
des  vreden,  quam  dem  volke  in  de  Klage  gegen  den  Mörder  erhdftt  geic. 
dancken.  Eist.  Troj.  f.  Ä2h;  hadde  60  der  nächste  Verwandte)  ne  mach  sie 


YORMDNDEN  409  VORNAMEN 

nicht  enenen  (compositionem  facere),  jungen  söhne  .  .  den  snlfien  nham 
it  ne  si  mit  des  voghedes  willen.  marggraff  Fr.  syner  moder  broder 
Lub.  B.  285;  bes.  Vormund  Über  Min-  tho  sich  ynd  vonnunderde  en.  Kan- 
derjährige  u.  Frauen,   (als  QerichtS'      teow  HO. 

Vormund)  im  jetjrigen  Sinn.  Mütter  5  yormnnde-,  -dersehap,  f.  Schute^ 
ünmen  auch  Vormünder  ihrer  Kinder  Vormundschaft.  Wanne  en  vrowe  enen 
KM.  Dewile  de  vrowe  nenne  ande-  anderen  gaden  nimt,  so  valt  irer 
ren  gaden  ne  nimt,  so  is  se  irer  kin-  kinder  vormuntscap  an  iren  neysten 
dere  yormnnde.  Gosl.  Stat.  16,  JS3.        und  eldesten  swertmach.    Gosl.  8tat. 

Temutden,  schw.  v.  den  Schutz  lo  le^  30 ;  (Ein  Mann  hat  seine  Frau 
aber  jem.  ausOben.  de  rad  mach  dar  erschlagen  u.  beide  haben  ein  unmün- 
vene  to  Seiten  .  .  de  kindere  to  vor-  diges  Kind)  unde  des  wives  vader 
mundende.  Gosl.  Stat,  16,  33;  wert  vorvestede  den  man  umme  syner 
en  dot  gheslagen,  weme  de  klaghe  dochter  dotslach  van  eres  kindes  we- 
bort  to  rechte  to  voremundene  (wem  15  gen  .  .  unde  de  vader  storve  unde 
es  sukommtf  diese  Klage  gerichtlich  dama  dat  kind,  weme  denne  de  vor- 
iu  verf{dgen)y  of  he  sterft,  de  erft  munderscop  des  dotslages  van  deme 
de  sake  uppe  senne  neysten.  Gosl.  kinde  irstorve?  Des  wetet,  dat  de 
Stai.  14,  31;  umme  schulde  synes  vormundeschop  des  dotslages  unde 
medewoners  in  eynem  bleke  unde  20  de  beteringe  velle  an  des  kindes  ne- 
nmme  antwerde  der,  de  dem  bleke  gesten  van  der  moder  wegen  etc. 
gesworen  hebben  dat  to  vormundene,  Bruns,  Beitr.  eu  d.  d.  E.  p.  189;  Halt 
TU  we  dat  scheiden  wolden,  des  wetet  de  vader  sine  kindere  in  vormunt- 
etc  Bruns,  Beür.  eu  d.  d.  B.  p.  192;  scap  na  ir  moder  dode  etc.  Ssp.  1, 11. 
Sende  en  vredebrake  .  .  dar  scolde  25  vormnndich,  adj.  unter  Vormund- 
he  (de  Toget)  der  stat  ere  recht  ane  siAaft  stehend.  Ynde  vragede  vmme 
Tonnunden.  Gosh  Stat.  84,  1.  eyn    ordiel;    sines    bruder    kindere 

Torsuidereiiy    schw.  v.    erwecken,      wyren  nicht  vormundich,  af  hie  icht 
tum  Bewußtsein  bringen,  wedder  vor-       bUker  ore  vormunder  were  wan  ye- 
quicken.  1  Voc.  TV.  reviviscere.  das.,  80  mant.    HaU.  Schöppenb.  f.  lOK 
L  u.  Dief.    Int  iare  unses  heren  vormnnten,  schw.  v.  su  Münjse  ma- 

1365  ein  scholer  to  der  herberghe  chen.  Let  dat  (Kirchen-)  sulver  u.  golt 
in  der  molenstraten  binnen  Lubek  vormunten.  Benner^  Livl.  Eist.  224. 
slep  soven  iar  so  harde,  dat  me  ene  vornacht,  f.  die  Nacht  vorher.  Also 

Djcht  konde  yormunderen,  dama  he  85  nu  des  morghens  de  korken  scheide 
npwakede  levende  mannicb  iar.  LOb.       wiget  werden,   in  der  vornacht  etc. 
Ckr.  i,  445 ;  u.  Chr.  Sd.  134,  6  (quod       Kort^er  4Jb ;    in  der  vornacht  had- 
BQscitari  non  poterat).   überh.  ermun-       den  se  sik  vordrunken.   das.  22^. 
t^n,  antreiben,    vnde  also  de  koning  vornachten,  schw.  v.    über  Nacht 

iw  biddet  yns  to  vnderwisende  vnde  40  bleiben.  He  vernachtede  dar  myt 
to  Tormundernde,  dat  wi  ome  rechtes  den  bischope.  Leben  d.  h.  Frane.  21^ ; 
pleghen,  dar  vpp  willet  weten  etc.  übernächtig  werden.  Wirt  ok  en  man 
(UlS).  Lüb.  Urk.  5,  nr.  463;  wor  gewundet  und  he  nicht  vorekumt 
omme  bidde  wii  jw,  dat  gii  se  (die  unde  sine  klage  vomachtet.  Wich- 
w  ihr  Versprechen  nicht  halten)  be-  45  beider.  Art.  47. 
richten  unde  Tormundem,  dat  se  uns  Vornamen,    adj.     (vor-,   fürnehm) 

noch  holden,  also  ere  breve  spreken.  praecipuus,  ausgeseichnet.  wiis  unde 
Strds.  Verfestungsb.  nr.  384.  vornamen  (prudens  et  solemnis).  Chr. 

vomndereD,    schw.  v.  jemandes      Sd.  HO,  9;  mit  seden  vornamen  (ho- 
yarmundsein.  vnd  liet  nha  sick  einen  60  nestis  moribus).  das.  200,  22;   dat 


VORNAMICHEIT  410  VORNEGEN 

was  en  Vornamen  helt  onde  yil  driste.  schacb  .  .  Aver  vornechtigede  sich 
Korner  J25o.     S.  auch  vornomen.  di  mord,  dat  nicht  klage  geachege  etc. 

voniamicheit,  f.    Vorzug  (praeci-      Fidic.  1,  157. 
puum).    desse  Oswaldus  was  mit  so-  yorned(d)er  :=  vornedderer,    Er* 

daner  yornamicheit  begiftiget,  dat  he  5  niedriger^  Schmäher^  detractor.  Dat 
veleriddermateschegudehande  manne  hebben  zee  my  oyerdichtet  .  .  alzo 
in  sinen  lengudern  hadde.  Passionäl  valsche,  erloze,  yredebrekers,  bedre- 
f.  61.  gers,  morders  unde  vorneders  (1414). 

yornaten,  s.  yornoten.  Ostfr.  ürh.  nr.  241. 

yornatten,  schw,  v.  durch  Näße  zu  lO  yorned(d)eren,  schw.  v.  erniedrigen^ 
Grunde  gehen,  Ok  so  was  eyn  nat  herunterdrücken.  Vnde  aldas  den  vn- 
somer  vnde  vornatede  körne,  gras  schuldigen  koepman,  beyde  to  lande 
ynde  wische.   Bothos  Chr.  f.  264.  ynde  to  water,  beschediget  vnde  vor- 

vorne  (vorene),  vore,  Name  eines  nedert  in  eer  ewighe  vorderflf  heuet 
Fisches^  Forelle^  Fohre,  vorne,  vame,  15  Brem.  ürh.  v.  1474;  mit  dessen  stu- 
vom,  horena.  2  Voc.  W.  (foryf.  1  Voc.  cken  wert  dat  wanthus  unde  unse 
W.)  u.  Dief.  vorne,  trutta.  Voc.  En-  neringe  sere  vorneddert  und  gekren- 
gelh.  vor.  i  Voc.  Kiel,  blatta.  Voc.  Ol-  ket.  Lüneb.  Urk.  II,  S.  450;  vpdat 
denb.  salmo  trutta,  practuca,  vorne,  de  gene,  de  sick  verheuen  tegen  de 
Dief.  n.  gl.  (forhen  vel  for-ell,  salar.  20  gebode  der  warheyt,  vemedert  vnde 
Dief.)  roitoeghe,  voem,  rubecula.  verdrucket  mögen  werden.  Dial.  Gr. 
Teuth.  —  Interrogatus,  que  sint  arma  186^ ;  or  upsate  was,  dat  se  de  siede 
(Wappen)  comitis  in  Wernigerode:  otmodighen  unde  vomedderghen  wol- 
respondit,  quod  piscis  nominatus  den.  Lub.  Chr.  2j  128;  welk  man 
vorne  (1483).  Z.  d.  Harz-  V.  1869,  26  sik  vomedert  myt  enem  wiue,  dee 
H.  5,  8.  175;  (siebenter  Grang  bei  vnechte  is,  dee  sal  des  werkcs  en- 
einer  Mahlzeit :)  Spanferkel,  trockene  beren«  Monum.  Liv.  4^  312. 
voren  etc.  das.  H.  4,  S.  90;   voren  yorned(d)eringe,  f.    Emi^rigung, 

seden.  Wenn  men  v8ren  wil  seden,  Van  syns  seines  vornederinge  (er 
de  schal  men  in  ydel  etick  seden.  so  hcUte  ThiergestaU  angenommen)  scha- 
Hamb.  Kdkebok,  IUI.  mede  sik  de  vnreyne  geist.  Dial.  Gr. 

vorne,  adv.  räund.:  vorne;  zeitl.:  180^;  wente  dat  euangelium  holt  iu 
vorher^  früher.  Vorne  sen  unde  lange  sik  de  vtwendige  vornedderinge,  ar- 
denken,  dat  is  der  wysen  hemelke  mot,  kuscheit  etc.  Hamb.  Chr.  499, 
rad.  Lüb.  Chr.  2^  379;  modal:  desses  85  vopnegelen,  schw.v.  vemagdn,  beim 
amptes  medebroder,  de  to  achter  is  Nageln  beschädigen.  Besleyt  en  smid 
unde  nicht  to  vorne.  Lüb.  Z.  B.  393.  en  perd  vmme  sin  loon,  vernegelt 
8.  5.  V.  tovoren.  Superl.  de  vornste.  he  dat  perd,  dat  scal  de  smid  helen 
Do  slogen  se  van  achter  to  unde  de  vp  syne  eghene  kost.  Lüb.  B.  375; 
vornsten  Wenden  kereden  sick  umme.  40  van  weghen  enes  perdes,  dat  de  sulue 
Korner  85ä;  do  dat  de  echtersten  H.  B.  hadde  beslaghen  vnde  vorne- 
zeghen,  de  .  .  leten  de  vornsten  in  ghelt  (1491).  Wism.  Zeugeb.  p.  l^- 
den  henden  etc.  das.  243^.  —    Von  vornegen   =  vorneien,    schw.  t?, 

der  Zeit:  och  scolen  unse  vornesten  einnahen.  ScheghederdoetsIegefeMes 
deghendinge  unde  breve  mit  dessen  45  nahen  Verwandten)  ejrn  mit  willen, 
breven  untobraken  wesen.  S.  H.  L.  so  scheide  de  sunder  na  werlikea 
Urk.  II,  229.  rechte    vorneget  werden  in  eyneme 

vorneehtigen,  schw.  v.  Obemächtig  ledderen  sacke  mit  eineme  hnnde, 
werden.  Mail  voruestet  en  in  den-  mit  eynem  kappune,  mit  eperslso- 
seinen  sunnenschin  als  di  mort  ge-  so  ghen  vnde  mit  einer  apen  vnde  scbolde 


VORNEGEN  411  VOBNEMEN 

geworpen  werden  in  dat  wator.  Summa  unde  beit  uns  to  dnde  spreken,  wente 
Joh.  59^.  he  vornemet  wol.    Magd.  Seh.  Chr. 

Yornegen,  verneigen;  daher  228^  14;  de  antwerder  darff  to  der 

vomSginge,  f.  Verneigung,  d.  i.  Zu-  klage  nicht  antwerden  .  .  to  deme 
Stimmung,  wekenheren,  de  on  (den  5  ersten,  efte  me  en  in  der  sprake 
Augustinermönchen)  weken  myt  wil-  schuldiget,  de  he  nycht  vornemen 
len  vnde  vorneginge.  Lerbeck  §  203.       kan.  Ssp.  J//,  71  Gl. ;  ick,  Johannes 

T^meme  (yornim),  m.  Verstand.  eyn  schriver,  vomeme  dessen  artickel 
veren  erbodich,  dat  se  der  senten-  alzo.  Ndd.  Rechtsb.  f.  7;  de  pawes 
den  noch  don  (satisfacere)  wolden  10  vornam  dat  van  Jherusalem  over  mer, 
nach  crem  vorneme  und  na  beschre-  verstand  das  von  J.,  meinte,  J.  wäre 
venem  rechte  •  .  wente  de  sentencie  damit  gemeint.  Magd.  Seh.  Chr.  71, 
wat  duster  was  to  vornemen  (ver-  24;  bi  s.  Peter  wert  uns  vorno- 
stehen).  Magd.  Seh.  Chr.  365,  2.  men  (unter  St.  P.  werden  verstanden) 

Yornemeliky  adj.  vernünftig.  ^Ick  15  alle,  de  to  jennigem  state  sin  geko- 
bewysede  der  Sassen  recht  gheme  men.  Lüb.  Dodend.  393 ;  her  byschop, 
warmede ;  nu  der  (wage)  ick  nycht  nu  gy  hebbet  macht  vornomen,  euch 
dorch  ere  stumpheit.'^  Nu  muchstu  der  Macht  beumßt  seid,  sie  fühlt,  des 
spreken:  warumme  deystu  dat  denne?  mote  etc.  Theoph.  I,  v.  323;  willet 
des  antwerde  ik:  dat  was  der  Sassen  20  dyt  to  herten  nemen,  alze  gy  ok  na 
vnvomemelicheit,  nu  sjrnt  se  auer  mynem  vornemen  (Vernunft,  meiner 
Tomemelick  geworden.  Ssp.  1, 19.  Gl. ;  Meinung  nach)  schuldich  syn  to  doen 
nmme  einer  vornemeliken  slichten  etc.  (1436).  Hans.  Bec.  IP,  S.  44. 
Word  willen.    Korner  160^^.  —   Befl.   sich    verstehen  auf   etwas, 

YoniemeD,  st.  v.  mit  den  Sinnen  25  unßen.  des  sochte  de  rath  lere  ynde 
auffaßen  (bes.  dem  Gehör  u.  Gesicht),  anwisinge  van  wisen  luden,  heren  .  . 
merken,  wahrnehmen,  percipere.  Voce.  de  sik  rechtes  vornemen.  Lüneb.  Chr. 
Se  vernemen  grote  soticheit  des  wun-  f.  172c ;  (Leute)  de  sik  rechtes  vor- 
derliken  roekes.  Diäl.  Greg.  204^;  nemen.  Magd.  Seh.  Chr.  361,  23;  se 
de  sunne  wart  schynlos  also  lanck,  80  vernemen  sik  der  rechte  nicht,  das, 
dat  men  den  schyn  der  sunnen  bin-  365,  7;  des  was  dar  arbeidene  ein 
nen  veer  stunden  nicht  vornam.  Lüb.  bederve  man,  de  sik  ok  wol  buwes 
Chr,  1,  71;  also  de  Sassen  des  ko-  vornam,  das.  367,  17;  weis  demyn- 
nynghes  beer  vornemen.  Korner  23^;  sehe,  de  sik  vornemet  der  weyghe 
do  genne  mit  der  kär  gevaren  quam  35  godes  ?  Eccles.  f.  104h ;  den  breif  woil 
unde  minen  öm  dar  sulvest  vornam  entfangen  .  .  dar  mi  woil  an  geno- 
(sah)  etc.  E.  V.  180;  do  Brun  vor  get,  mer  ik  mi  des  dages  nicht  woil 
dat  slot  was  gekomen  unde  de  por-  en  vorneme,  up  wat  unser  vrowen 
ten  gesloten  vornomen.  das.  484;  dach  it  sin  sal  (1405).  Livl.  Urh. 
do  R.  sns  des  baren  worde  wol  vor-  40  nr-  1680.  —  Se  (der  Beichsrath  von 
nam  unde  ök  hörde  etc.  das.  518.  Dänem.)  hebben  uns  hoghe  beden, 
geistig  verstehen.  De  meeste  part  der  se  to  underwysende,  eft  wy  uns  ichtes 
Sweden  vornemen  neen  lattyn.  Lüb.  vernemen  (wußten),  wo  se  etc.  Wor- 
Oir.  2,  143;  unde  wüsten  des  nicht,  upp  wy  ene  hebben  geantwordet,  wy 
dat  he  grekesch  vornam.  Korner  56^;  45  en  vernemen  uns  anders  nichtes,  men 
do  N.  sine  bodeschop  werven  scheide  dat  etc.  (1437).  Hans.  Rec.  IP,  S.  109. 
unde  des  began,  do  sprak  de  keiser,  YÖrnemen,  st.  v.    vornehmen,  bedb- 

he  vomeme  sin  nicht,  wuwol  he  doch  sichtigen.  Nemen  desse  wise  vor  .  . 
on  vor  (vorher)  wol  vornomen  hadde  sik  to  geiselen.  Komer  190^;  des 
.  .  do  sprak  de  keiser  gut  dudesch  60  nam  he  dat  vor,  dat  etc.  das*  55^; 


YORNEMICH  412  YOBNIELEN 

dat  anders  quam  wente  vorgenomen  yornielitigeny  schto.  v.  =  Yornich- 

was.  Magd,  Seh.  Chr.  404,  23;  do  ten.  Se  is  yornichtiget  vor  gode 
badde  ik  Yor  mi  genomen,  dat  ik  (abominabilis  facta  est).  5  Mos.  Z4^ 
wolde  wesen  üt  deme  bau.  ü.  F.  4344.       4  (H.) ;  he  heft  sik  sulaen  Yornich- 

Yornemiehy  adj.  der  verstehen  kann,  5  tiget  (erniedrigt)  ynde  nam  to  sick 
Verstand  hat,  sagaz.  3  Voc.  W.  (jetet  eine  staltnisse  des  knechtes.  Sp.  d. 
nach:  nümich  u.  Yernini,  bes.  von  dlt-  Dogede  f.  142;  eu  Grunde  richten, 
klugen  Kindern.)  Quemet  ock,   dath  sodane  hoff  Yor- 

YOrnemüige,  f.  Verstehn,  Auslegung.  wustede  effte  brandeswyse  Yornigti- 
Dat  se  na  ynr echter  dudynge  Ynde  10  ged  wurde.  Cod.  Brdb.  I,  17,  367; 
Yomemynge  des  artikels  dat  anders  do  sulyes  (in  der  Schlacht  bei  Äugs- 
keren  weiden  (1395).  Sudend.  8,  S.  bürg)  wart  ere  (der  Hunnen)  kraft 
29,  12  u.  S.  37,  1.  sere  Yornichtiget    Komer  53k 

Yornenen,  schw.  v.  leugnen.  Se  kon-  Yornichtinge,  f.    das  Achten  für 

den  sik  des  nicht  entleggen  noch  15  nichts,  Verwerfung,  Geringschätzung. 
Yemenen.  Benner  2,  87.  Dat  is  beyde  ein  yernichtinge  (abomi- 

YomichteD,  schw.  v.  für  nichts  er-  natio.  Ltäh.:  Greuel)  by  dinen  heren. 
Jdären,  anntdlieren.  sette  pawes  Leo-<  5  Mos.  23,  18;  wat  wert  dnssem 
nem  af  unde  Yorniohtede  alle  sine  manne  gegeuen  .  .  de  dussen  resen 
wercke.  Komer  53^.  für  nichts  ach-  20  sleyt  Ynd  nympt  dusse  Yomichtinge 
ten,  misachten,  annichilare,  nichili-  (opprobrium.  Luth.:  Schande)  yaa 
pendere.  Dief.  nilipendere.  Voc.Locc.  Israhel?  iSam.  17, 26;  unde  to  ener 
—  nyemant  uter  hanse  heft  wedder  Yornichtinghe  des  presterliken  amptes. 
der  ghemeynen  stede  bot  gedaen  Komer  230^ 
.  .  unde  der  stede  bot  Yernych-  25  Yornien«  -nigen,  schw.  v.  erneuern. 
tet  .  .  alse  die  coepman  Yan  Golne  Tassel,  de  hertoch  Yan  Beieren  Yor- 
(1436).  Hans.  Bec.  IP,  8.  79;  Yer-  niede  sinen  loYen  unde  swor  aver 
nichten  dat  ghenne  (nernl.  die  Vehme),  hulde.  Magd.  Seh.  Chr.  28,  2;  (se) 
dat  pawes  Ynde  keyser  Yan  notsaken  Yornieden  ore  truwe.  das.  28,  8;  de 
desser  weit  ingesat  Ynde  bestediget  80  hertoge  Welp  Yerniede  ayer  de  Yiant- 
hebben.  Lüb.  ürk.  v.  1489;  Yornich-  schop.  E.  v.  Bepg.  560;  Ynde  (der 
tede  den  ban.  Komer  165^;  wo  sik  Brief)  is  ens  vornyget  yan  olden 
to  Yomichtende  sunde  sy.  Vornichtet  weghene.  Brem.  G.  Q.  57;  Yomygede 
sik  eyn  mensche  ynde  othmodiget  de  korken  yan  grund  up.  Komer  95^; 
syck  to  sere,  dat  is  sunde,  also  wan  85  desse  pawes  yornigede  alle  priyilegia 
ein  minsche  ichteswat  arges  yan  syck  der  korken,  das.  6?c. 
suluen  secht,   dat  an  eme  nicht  en  yornielen,   -Helen,    schw.   v.    aer- 

is«  Summa  Jöh.  f.  147c;  it  moet  eyn  stören,  vernichten,  in  nihilum  redigere, 
Sternen  syn,  und  men  moet  sick  hyr  Yulgo  annuUare.  KU.  —  Alle  rike, 
yerunwerdigen  und  yernichten.  Nd.  40  de  in  em  (sich)  ghedelet  sin,  sollen 
Jahrb.  1876,  S.  17.  —  intr.  eu  nichte  yemilet  werden.  B.  d.  Byen  f.  95A ; 
werden.  Begheuet  sik  ok ,  dat  so-  ic  bin  sorcuoldich  .  .  yp  dat  se  (äk 
danne  moUen  wüste  werde,  yorbrande  Tarteren)  dese  lande  nicht  en  ver- 
offte  sust  anders  yornichtede.  Cod.  nilen,  alse  se  nu  ander  lüde  yemilet 
Brdb.  I,  17,  307.  45  hebben.   das.  123h;    en  closter,  dat 

Yorniehticheity  f,  Vernichtung,  ün-  yan  den  orlighe  to  gründe  yemielt 
tergang.  Se  wolden  leuer  dat  geld  wart.  das.  f.  175^;  al  der  duaele 
Yorlesen,  alse  se  dusse  dorpe  wolden  kracht  waert  yerneelt.  das.  f.  259^; 
in  erer  Yornichticheit  laten  bliuen.  he  heft  ein  dorp  ganz  utbarnen  und 
Dithm.  Urk.  S.  48.  50  yemeelen  laten.   Ben.  715;   gheenes 


VORMGEfttNGE  413  VORNOMEU 

borghers  erftaell  van  wege  synre  henlegge  ane  schaden,  und  dat  men 
mysdaet  binnen  der  stadt  Wesell  en  den  mester  wedder  vernoge  to  vrnnt- 
sali  werden  vercorteth  oflf  vemielt  scoppen  (1396).  Lid,  Urh.  nr.  1511 ; 
(snccidetur).    Wigands  Ärch.  4^  414.       hyr  umme  wil  ick  dine  yraghe  ver- 

YOmi^eringe,  f.  Erneuerung^  Wech-  6  noghen  Na  alle  mynen  vermoghen. 
sd.  De  gemeine  hupe  her  omnes  be-  iS|p.  d,  Leyen  17t^;  vnde  (Antiochus) 
leret  ok  dagelikes  vornigeringe  .  .  wolde  der  gode  (Abgötter)  wyllen  vor- 
nnd  wo  gantz  flytich  he  na  einem  noghen.  Josefe  V.  d.  7  Tods,  v.  1201; 
dinge  gylet,  so  hefft  he  doch  syck  wes  yernoget  (contentus)  mit  diner 
balde  daran  Tornygert(=:vornoy(g)ert,  lo  ere.  2  B,  d.  Kon.  14^  10  (H,);  nach- 
Widerwillen  bekommen^  ver-noeyen,  dem  geklaget  werdt,  dat  die  maer- 
ledere,  molestia  afficere.  KU.)  und  lüde  de  gemeente  beschnieden,  eschen 
de  lu8t  gesadiget,  begert  alle  dage  unde  nemen,  wat  se  willen,  und  mit 
wath  nyges.  Prot.  Gl.  eu  R,  V.  f.  158.       kost  uüde  beer  nicht  to  vernoegen 

vendj^cheit,  f.  Erneuerung,  heft  16  sinnen,  so  ordeneren  wi  etc.  Ben. 
tus  salich  gemaket  an  der  dope  vnde  777;  bes,  durch  Geldzahlung;  daher 
der  Yomygycheit  des  hilghen  ghestes.  geradezu  syn.  mit  betalen.  De  sake 
B.  d.  Btofec.  /,  f.  209k,  desser  dage  was,   wo  me  de  Bepien 

T^rniiige  =  Toringe  ?  (V^  S,  333).  •  mochte  vornoghen  myt  ghelde  vor 
Thom  Verden  so  schall  ein  ider  bro-  20  den  solt.  Lub.  Chr.  2, 188;  dar  wor- 
der disses  huses,  de  noch  armengeldt  den  do  de  domhcren  •  .  vornughet 
efite  fominge  by  sich  hefft,  datsul-  myt  ghelde  vor  alle  eren  schaden, 
nige  ider  tidt  vnd  nach  der  h.  dre  Korner  222^^;  darto  schall  syne  f. 
koninge  dage  ahn  de(r)  selschop  brin-  gn.  Johanne  doen  vernoegen  1600 
gen,  doch  der  fomingen  van  sinem  25  rinsche  gülden  (1478).  Kindl,  2, 188; 
egne  gelde  geuen,  so  vel  men  van  14  bremer  m.  de  uns  van  H.  guet- 
eine  h**  (?)  tho  fracht  he£Pt.  RoUe  der  liken  unde  wol  vornoget  und  betalet 
Lüb.  SchiffergeseUschaft  V.  1581.  (Dr.  sint  (1493).  Gassei,  ürk.  331;  275 
OruU  bemerkt  dazu,  daß  der  Raum  rinsche  gülden  ghegeuen,  botalet  vnd 
der  „Führung^  d.  A.  des  Quantums,  80  vornughet.  Kleist.  Orh.  214;  u.  so  h. 
das  dem  Schiffsvolke  mit  eu  verladen  in  Quittungen.  —  Inf.  Subst.  In  em 
erlaubt  war,  ihnen  auch  wohl  durch  is  myn  vernogen,  Befriedigung,  Ver- 
Geld  ersetift  sein  werde,  wenn  sie  gnilgen.  Lied,  a,  d.  Münsterl.  22, 5. 
nichts  für  sich  luden.)  vornogeren,  schw.  v.  lat,  renegare, 

fomisse,  Firnis,  fucus  est  color;  S5  ältfr.  renoier;  refl.  Renegat  werden^ 
facare,  smucken  vel  fornissen.  Voc.  vom  Christenthum  abfallen.  Dise 
Engdh.  Swenotto  vornogerede  sie  unde  orlo- 

fenisseiii  schw.  v.  mit  Firnis,  Lack  gede  uppe  de  kerstenen.  E,  v,  Repg, 
OberjBidien.     de    bilde    (die  für   die       622. 

Marschlande  bestimmt  sind)  schal  men  40  vomoginge ,  f.  Satisfaction,  Be- 
eiden fyn  golt  unde  ghevent  den  eahlung.  Wanner  de  betalinghe  unde 
luden  to  kennende,  dat  se  dat  gold  vemoginge  der  vorgerorden  summen 
kten  fornissen,  dat  it  moghe  waren  is  ghescheen  (1490).  Cassel,  Urk.  379; 
np  den  bilden.  Hamb.  Z.  R.  p.  95,  mit  der  alder  ersten  betalinge  unde 
5;  Lüb.  Z.  R.  327.  46  vornogenge  etc.  8.  H.L.  Jahrb.  2, 287. 

vtnogen,  -nngen,  schw.  v.  befrie-  vornomen,  schw.  v.  nennen,  benen- 
digen,  eufrkden  stellen,  Genugthuung  nen ;  Part,  vornomet,  genannt,  bekannt, 
lasten,  satisfacere.  Helt  ene,  dat  he  berühmt.  Bischop  Otten  geruchte  is 
den  greven  vomoghede.  Komer  181c;  grotunde  y er  (weit)  vemomet.  Münst. 
np  (Utt  men  de  punte  dempe   und  60  Chr.  i,  178;  vernomede  maus  undQ 


VORNOMEN  414  VO&NOTEN 

lyck  greven  gerekent.  das.  i,  175;  ärsLukBineshloäes.  Lüb.Pass.  95^;  io 
ser  starke  van  kreften  ynde  vorno-  sede  de  leue  juncvrowe  Maria :  in  wat 
mede  manne  (viri  nominati)  in  eren  vornomenheit  dorstu  schalkafiftige 
gheslechten.  1  Chr,  13  (12)^  10  (L.) ;  geist  myner  denerinnen  schaden  ?  das. 
eyne  maghet,  de  van  ghuden  seeden  5  19?c;  Dacianus  ward  tornich  vnde 
seer  vernoemt  was.  B,  v,  d,  joncfr.  sprak:  mit  wat  Yornomenheit  dorstu 
f.  88;  vornomt  bauen  allen  in  dude-  vnse  gode  dauele  beten?  das.  98^. 
scbem  lande.  Lerbeck  §  157;  (cano-  vornometheit, /.  Berühmtheit^  Nam- 

nie)  de  gbenc  to  ener  vernomder  haftigkeü.  De  yernoemtbeit  miner  gut- 
biligber  clusenerscben.  B.  d.  Byen  10  beit  is  so  grot,  dat  etc.  Horci.  62^. 
f.  90(i,  (Oder  =  vornomenheit,    Vortrefßich- 

Yornomen,  adj.  (vor-^  fürnehm)  vor-       Jcdt?) 
eüglich,  ausgezeichnet.  Dat  ruchte  vor-  vornones,  adv.  vor  der  None  (Vor- 

borde  en  vrome  vornomen  riddere.  mittags).  Item  dessulven  vornones 
Lüb.  Chr.  1,  246 ;  Lucas  was  en  vor-  15  quemen  de  Engeliscben  Ynd  veren 
nomen  maier.  Lüh.  Passional  f.  78^;  an  landt.  Item  to  achter  none  que- 
en  ridder  manlik  to  stryde  vnde  erbar  men  etc.  Hirsch,  Dam.  H.  Gesch. 
vnde  vornomen.   das.  183^;   se   (die      p.  275. 

Apostel)    sint    alle    andere    billigen  Yornotelinge,  f.  (lat.  notula)  Auf- 

ouertredende,  in  dem  ersten  in  der  20  eeichnung,  Urkunde,  Protokoll.  Tho 
vornomen  werdicheit.  das.  254^^;  dar  welkerer  beboff  dan  eynn  radt  eyne 
was  en  manck  en,  dat  was  de  vor-  schrifttlike  vernotbulinge  stellenn  la- 
nomeste.  das.  260si;  se  (Maria)  was  tenn  hadden,  de  weicke  denn  borge- 
de  vornomeste  juncvrowescbop.  das.  renn  vorgeleßenn  worden  etc.  Waite, 
78b;  myt  vornomen  vnde  werdigheme  25  Wtdlenw.  5,  429. 
laue  werde  bocblyken  gelauet  de  ed-  vornoten  (vornaten),  adj.  (eig.  wäh" 

dele  moder  Jbesu.  Lüb,  Gebetb.  II,  lerisch  im  Eßen,  lecker?)  waMerisch^ 
f.  A  7.     S,  auch  vornamen.  eigen,  delicatus.   Pff  des  doden  gades 

Yornomenheit,  -nomicheit,  f.  1.  (das  (des  Mammons),  de  ock  in  dem  rin- 
Vorausfiekmen)  Vorzug,  Vornehmheit,  so  gesten  nicht  belpen  kan,  unde  is  doch 
das  praecipuum.  De  apostole  de  tre-  so  köstlick  unde  vornaten,  dat  lie 
den  bouen  (d.  i.  übertreffen)  de  an-  sick  let  grote  kisten  unde  slöte  ma- 
deren  hilligen  in  der  yornomenheit  ken,  unde  syn  here  moth  alle  stunde 
der  walt  (weil  sie  mehr  Gewalt  Jiaben)  up  en  waren  etc.  Uthlegginge  der 
.  .  to  deme  drudden  male  (d,  i.  drit-  35  Evang.  van  Pasdien  an  wente  up  den 
tefts)  80  dregen  se  entwey  van  den  Advent,  gepredigt  dorcJi  M.  Luther, 
anderen  hilligen  in  der  vornomeni-  Wütembeich  1529,  S.  344^;  overst 
cheit  der  hillicheit.  Lüb.  Passional  wat  deit  de  brüdegam  (Christus  wä 
f.  254h;  (Joh.  d.  T.)  het  en  prophete,  seiner  Braut,  der  Kirche)?  He  ys  so 
en  lucerne  .  .  In  deme  propheten  so  40  vornaten,  dat  he  ock  nicht  yns  wil 
werd  bekant  de  vornomycheit  der  by  er  slapen,  Sr  se  rein  ys.  das.  392^ 
hilligen  leue,  in  der  luchten  de  yor-  (In  beiden  Stellen  hat  die  hochd.  Aus- 
nomycheit  der  juncvrowescap.  das.  gäbe:  eckel). — In  schlimmem  Sinne : 
122^;  god  is  nicht  an  (tho)  seende  blasiert,  affectiert.  Galias  (Goliath) 
vnderscbedichlyken  de  vorenomenheyt  45  begunde  David  to  beschempen  Dar- 
der  personen.  Sp.  d.  Dogede  f.  144^.  umme,  dat  he  was  luttik  unde  blot, 
—  2.  in  schlimmem  Sinne:  Kühnheit,  de  ander  was  ghewapent  unde  vor- 
Dreistigkeü,  presumptio.  Mit  wat  noten,  Syn  heim  was  van  ere  goten 
vornomicheit  so  dorstu  (du  Christen-  etc.  Josef,  V.  d.  7  Tods,  v,  982;  wan 
Verfolger)   in    den   munt  nemen  den  50  se  (die  tzarte  FVau)  den  wyl  to  ker- 


VORNOTSAKEN  415  VOROLDEN 

ken  gaiiy  So  tret  se  ben  onde  is  vor-       hefft  syn  buisgenoten  recbt  vorsumet. 

Doien,  unde  secbt  (su  der  sie  beglei-       Gr.  Weisth.  3^  201. 

tenden  Magd):  hestu  ok  na  tosloten  yornnft,  /*.     Vernunft^    intellectus. 

. .  myne  hcmeliken  stede,  Dar  ik  myne       Voce.    Seltener  vomunft. 

hilge  dages  locke  lede?  das.  v.  5414;    5      vorniifticli    (seltener    yornunftich), 

(Dat  men   scbier  nicbt   weet,   of  it       adj.  vernünftig^  rationalis.   Voce. 

velsch  is  oder  düdisch)   so  bunt  is  yornnmst,  f.  Vernunft,  myt  schar- 

se  (die   Sprache)   und   so   vernaten,       per  vornumste.  Pass.  Chr.  191;  vor- 

als  wen   se  in    eine  nie   form  were       nunst.    Han.    Gebetb.  1,  75^  S.  143. 

gegaten.    Lauremb.  4,  571.   —    Vgl.  lo  (:  kunst).    Theoph.  11^  140.  —   Ver- 

fernaatsk,  affectirt.  Br.  WB.  i,  381.       nehmen.  Do  wy  de  scrift  to  vornumpst 

v^rnfttsaken,  schw.  v.    =  vornöt-       gbebord  badden  (=  wol  yornomen) 
sinnen,   leyten  sycb  vernoytsaken,  wu       (1394).    Hans.  Rec,  4^  198. 
dat  se  nycbt  verplycbtet  weren.  Seib.  yornnwen,  schw.  v.  erneuern.    Nu 

^.  2y  273.   (Var.  vemötsinnigen.)    16  vornuwet  syk  myn  not.  Bardesh.  Ma- 

y^rnfitsclinwen,  schw.  v.    entschül-       rienkl.  636. 
iigen.   ist  neymant  erscbeinen,  hauen  yorogen,  schw.  v.   ins  Äuge  faßen. 

sich  och  nycbt  schryfftlich  vernoit-  Eyn  ider  geselle  (des  Barbieramtes) 
schult.  Se^.  Urh.  nr.  1021.  („Das  schall  weten  to  makende  veer  gude 
Wort  ist  aus  nötschü  =  nötschuw,  20  plaestere  .  .  de  men  na  gelegen  und 
Sotausweis^  gebildet,  schuwen  hatte^  vorogeden  (die  sich  geeeigt  haben?) 
wie  wärschnwen  u.  engl,  to  shew,  gebreken  eynn  ider  tho  syner  tydt 
lehren^  auch  die  Bedeutung  „schauen  moeth  ghebrukenn  etc.  Hamb.  Z.  JR. 
lojte»,  jgeigen.^    Woeste.)  p.  12^  2.    (Der  Herausg.:  besichtigen^ 

TomttfliBften,  schw.  v.  mit  der  Noth^  26  untersuchen.) 
dnem  legitimen  Hindernis  entschuldig  voroginge ,  f     Erwartung^    Ver- 

gen^  excalpare.  Do  he  do  nicht  en-  mtähung,  Aussicht,  also  dat  alle  de 
qoam  oft  niemant  van  siner  wegen,  saken  tho  keinem  krige  gerikeden, 
de  ene  mit  rechte  vorstaen  oft  voer-  sonder  men  in  der  veroginge  stun- 
Doetsynnen  wolde  oft  mochte,  do  fol-  so  den,  dat  men  sick  dachliks  dessulven 
gede  de  cleger  syner  claghe  (1504).  befaren  moste.  Kantzow  155. 
ftfuO.  3^  650;  so  emandtz  uthebleve  yoroken,  schw.  v.  vermehren.  Gbyf 

ine  erheueliche  vernoetsynnunge,  wes  vns  van  gnaden,  dat  wy  dorch  zyn 
syn  broke  .  .  he  were  vorfallen  yn  hillighe  ghebed  .  .  stedes  voroket 
dartich  scbillingbe  vnd  konde  sich  35  werden  in  alleme  ynwendighen  vor- 
ein  burrichter  vornoetsynnen  laten  deenste.  Sp.  d.  Sammitt.  in  d.  Coüecte 
an  den  landtrichter  mit  eynen  schil-  zu  e.  Gebete  an  St.  Dominicus. 
lingh.  Gr.  Weisth.  3, 108;  ein  Vasall,  yorokinge,   /.    Vermehrung.    Van 

iurch  Krankheit  gehindert  auf  dem  der  vormerynghe  unde  van  der  vor- 
gemeinen  Lehenstage  zu  erscheinen^  40  ouckinge  der  schap  Jacoppes.  Locc. 
ichiekt  einen  andern  ene  to  vernoit-       Erz,  f.  20. 

synnen  .  .  fi.  bittet  den  Lehnsherrn,  voroldelen  =  vorordelen,  schw.  v* 

tr  möge  ihn  vernoitsynnet  hebben  (für  De  quatheit  des  presters  en  verol- 
tnischddigt  halten)  u.  statt  seiner  den  delt  nicht  de  sacrificie.  Br.  d.  Eus. 
Mandatar  belehnen.  Lipp.  Urk.v.l512.  ^^  47;    de   dy   unwerdelike   entfan,    se 

mniisinumgef   f.    legitime   Ent-      crucigen  dy  weder  to   erer  pyne  .  . 
ichuldigung.     so  jemandes   von   den       nicht    dat    dit    etten    dy    veroldele, 
bagenaten  driey  jaer  nha  eyn  ander       wente  du  en  machst  nyne  pyne  ly- 
Ruider  ehaff  vnd  vernotsinnung  yon       den  etc.    das.  46h. 
der  huspraicke  vthe  bleue,  desuluige  60     yorolden,  schw.  v.  alt  werden^  se- 


VOROLIEN  416  VOROTMOMGEN 

nescere.  vnde  Josua  hadde  vele  iaer  pignoris  seu  in  recompoBitionem,  qood 
unde  was  voroldet.  Jos,  J23y  2;  David  verorsat  dicitur.  1300.  Wesif.  ürk. 
was  voroldet  unde  hadde  manich  III,  nr.  1683;  so  schole  wy  kernen 
dage.  1  B.  d.  Kon.  i,  1;  de  worte-  to  Bremen,  dar  en  recht  legher  to 
len  der  vndogede  en  syn  nicht  licht-  6  holdene  unde  dar  nicht  ut,  wy  en 
like  vt  to  rodene,  na  den  dat  se  ver-  hebben  en  den  hinder  unde  brok^ 
oldet  syn  etc.  Br.  d.  Cir.  100;  de  deghere  unde  al  vorvuUet  unde  vor^ 
sede,  dar  en  mynsche  van  der  ioghet  orzatet  mit  reden  penningen  (1395). 
inne  voroldet  is,  der  kan  he  nicht  Gassei,  Urk.  S.  297  u.  Brem.  1,486; 
vorlaten.   Ecdes.  f.  171^.  lO  in  watte  schaden  de  .  .  quemen,  den 

YOrolien,  schw.  v.  die  letzte  Ölung  schon  (sdUen)  wy  en  vorerzathen  (h 
^€&en.  dekranckenvorolien.  JB<m.i^7.       vororsaten)   deghere    unde   altomale 

YOrolmen,   schw.   v.    vermorschen^       (1356).  Dteph.  ürh.  nr.  59.  —  &i6. 
cariem  contrahere.  KU.  Enen  haluen       ürh.   nr.  753    (too   vororsachen  ge- 
verdink  ekens  holtes,   dat  vorolmet  16  druckt  steht,  stcUt  vororsathen). 
sy  (£ni  einer  Heüsalbe).  Oothaer  Arz-  Yororveideiiy  schw.  v.    jemand  (V- 

neib.  f.  93^,  2.  fehde  leisten.    Wy  bekennet,  dat  wy 

YOrordeln,  schw.  v.  verurtheüen.  .  .  vororveydet  hebbet  vnde  voror- 
Ward  vorordelt  to  deme  vure.  Körner  veydet  mit  krafft  desses  breues  de 
218^;  de  hertoghe  satt  eyn  richte  20  vSrsten  etc.  (1403).  Sudend.  9,  nr. 
unde  vororlede  den  graven  to  dem  206;  Eck  bekenne,  dat  ik  vorornei- 
galgen.  Abd  168;  unde  verorlede  bi-  det  hebbe  vnde  vororueide  in  craft 
schop  U.  to  dem  dode.   das.  223.  desses  breues   den    erwerdighen  in 

YororlogeUy  schw.  v.  durch  Krieg  god  vader  bischopp  etc.  (1445). 
aufwenden,  vnde  spreken:  si6  wol-  26  Scheidt,  v.  Adel  p.  126  u.  so  h.;  dat 
den  lieuer  alle  ere  gud  vororlogen,  ik  hebbe  vororueidet  ende  voromeide 
den  sie  scolde  die  greue  myt  vnrechte  in  desseme  breue  den  greuen  to  N. 
scatten.  Brem.  G.  Q.  98;  gelt  voror-  also,  dat  ik  en  wil  nicht  baten,  rei- 
ligen.    Münst.  Chr.  1,  311.  den,  beschedegen.  Old.  Urk.  v.  1424; 

Yororloven,  schw.  v.  erlauben,  ge-  so  so  en  hadden  wy  de  beyden  vorbe- 
statten,  sunder  stelent  was  eme  vor-  schreuen  nicht  vororveydet  noch  ge- 
orlovet.  Korner  231d;  de  pawes  vor-  leydet  oft  gud  gesecht,  dar  vmme 
orlovede  ok  dem  nien  bischope,  dat  dat  ze  iunckher  Eden  vanghen  weren. 
etc.   Magd.  Seh.  Chr.  60,  7.  Old.   ü.  v.  1485;  unde  moste  voror- 

Yororsaken,   schw.   v.    veratdaßen.  85  veyden  vor  syk  unde  alle  syne  vnint, 
Darumme  (wegen  des  Streites  mit  Jun-       dat  he  van  desser  sake  weghen  den 
ker  Claves  von  Tekneborch)  woirt  he       rad  to  Lubeke  nerghen  ane  beswaren 
verorsaeket  unde  toich  vor  dat  huiss       wolde.  Liib.  Chr.  2,  136. 
Linge.  Münst.  Chr.  1,  298 ;  derhal-  vorosen,  schw.  v.  ausschöpfen,  weg- 

ven  wurden  de  stende  vororsaket  und  40  schaffen.  Din  lident  mennichvolt  heft 
Sauden  etlike  na  Bremen.  Renner  2^  mi  vorloset  Van  der  duuele  walt,  ok 
142;  nachdem  sich  etlege  mal  thoge-  alle  pine  voroset.  Parad.  4ri\^,  v.  26; 
dregen,  dat  .  .  ist  daher  dat  wul-  du  best  mi  voroset  (befreit),  ran 
len  ampt  vororsaket  ind  .  .  sick  be-  dussen  bösen  manne  .  .  löset  etc. 
klaget  (1589).  Fahne,  Dortm.3,  243;  45  das.  79,  29. 
dur  vt  de  huren  vororsaket  worden  Yorotmodigen,  schw.  v.  äemäUki^' 

syk   wedder  ere  ouerycheyt  to  ru-       De    böse    gheyst   heft   ghekrammet 
stende.   Hamb.  Chr.  422.  vnde   vorothmodighet  to  den  erde- 

Yororsaten,  schw.  v.  Ersatz  leistefi  sehen  dinghen  alle  myn  levent.  LSb. 
für  etwas^  wieder  gut  machen.    (Titulo  60  OeMb.  f.  J2^ ;  Wo  verotmodigesta 


VOROVEREN  41 7  VORPLEGEN 

ij  nu  das  sere,  dattu  nedderclem-  3,50;  dafür  Yorpele,  Not.  1;  ys  landt- 
mest  to  eynen  publicanen.  Br.  d.  recht,  weer  emandt,  die  een  voerpael 
Eus.  43h;  verotmodiget  iu  under  ofif  breke  myt  wylle,  off  vp  eerde 
de  mechtigen  band  godes.  das.  14^;  (aufpflügte)^  die  sali  breken  vyltyn 
he  wart  yan  siner  vpgeblaseden  5  marck.  Richth.  528^  §  30  u.  38. 
boaerdie    verotmodiget.    Didl.   Greg.  yorpalen,  schw.  v.  verpfahlen^  PfäMe 

132.  hinein  schlagen,    vnde  dhe  pale  scole 

T^MTeren,   schw.  v.    1.  erübrigen,       we  laten  vpten  vnde  scolen  de  Pene 
superlucrari.  KU.    —    Wet,   dat  de       nicht  mer  vorpalen  edher  yorengen. 
monte  yoroverde  bi  her  P.'s  tiden  in  10  Mehl.  Jahrbb,  nr.  3192. 
IV  iaren  800  m.  rigesch  (1365).  Livl.  yorpalinge,  f.    Verpfählung,   Ter- 

Urh.  nr.l025;  vraLt  sq  (die  in  Krank-  schanzung;  büdl.:  Verbindung?  dat 
kitsfäUen  verstorbenen  Hörigen)  vor-  gi  mit  juwen  vrunden  hebben  to  sa- 
overt,  wan  se  stervet,  kome  der  (?)  mene  sworen  und  maket  eine  vorpa- 
herschap  to.  Cod.  trad.  Westf.  1, 197;  15  linge .  wedder  de  stad.  Magd.  Seh. 
so  wat  he  veroueren  konde  van  synen  Chr.  174^  20. 
dagelikes  arbeyde,  dat  gaff  he  den  vorpedden,  schw.  v.   vertreten.    De 

annen.  Dtol.  Greg.  243;  wes  me  jar-  olden  (frouwen)  leth  he  (der  Türke) 
Hkes  boven  den  tyns  voroveren  kan,  overryden  unde  vorpeiiden,  de  jun- 
scal  me  .  .  na  antale  delen.  Lüb.  20  gen  frouwen  leth  he  enwech  voren. 
Chr.  2,  258;  wes  sze  (de  prestere)  Lüb.  Chr.  2,  417;  vele  .  .  worden 
Teroaeren  van  ere  inkomen  pacht-  erslagen,  vorpeddet  mit  den  perdea 
gerste,  des  8ze  in  eren  hueszen  nicht  etc.  Hamb.  Chr.  276. 
en  bederuen,  mögen  sze  des,  wes  sze  yorpendigen,  schw.  v.    verpfänden. 

rorouern,  unszen  borgeren  in  gerste  25  .  .  vnde  de  syne  (Güter)  sint   vor- 
Terkoepen  vnd  nicht  in  molte  (1535).      pendiget  dessen  greven  von  Holtsten 
Wiganäs  Arch.  6,  273.  —  2.  erobern.       etc.  Lerbeck  §  164. 
De  Denen  .  .  vormeneden  de  schepe  vorpinegen,   schw.  v.    sferpeinigen. 

tho  voroTern.  Lüb.  Chr.  1,  496.  —  He  was  so  sere  in  deme  stocke  pi- 
bUr.  übrig  sein^  Übrig  bleiben,  super-  80  neget  unde  vorpineget,  dat  he  sik 
esse.  KU.  Dencke  (Maria)  der  wer-  nicht  wedder  vorhalen  konde.  Koi'ner 
dicheyt,  de  du  van  deme  sunder  hefst       199^. 

vnde  dkt  ik  (l.  dy  ?)   de  sunder  to  yorpladeren,  schw.  v.  durch  Prozess- 

eynem  morgengave  is  gegeven,  up  führen  verschwenden.  Noch  wart  dat 
dat  he  io  nicht  voraverde.  0GB.  85  vortogen,  dat  de  ban  stod  in  dat 
B.  40.  sevede  jar  unde  wart  grot  gelt  unde 

v^royeringe,  f.  1.  Erübrigung.  —       gut  to   Rome   vorpladeret.    Brschw. 
2.  Eroberung,    na    veroveringe    der       Schichtb.  36. 
stat  Monster.    Münst.  Chr.  2,  382.  yorplegen,  st.  v.   mit  Gen.  eu  thun 

vorpaehten,  schw.  v.  1,  erpachten.  iO  pflegen^  sich  mit  etwas  gewohnheits- 
Cayfas  unde  Annas  de  hadden  dat  mäßig  beschäftigen.  De  mynsche,  de 
bischopdom  unde  dat  gestlike  recht  der  velen  word  vorplecht,  maket  sek 
vorpacht  van  den  keyser  umme  ene  ynaneme  by  gode  vnde  allen  luden, 
iarlikc  pensie.  Pass.  Chr.  25^;  de  Ecdes.  127&;  die  Pflicht^  Sorge  für 
äscher,  de  (van?)  den  fursten  dat  45  etv)as  übernehmen^  womit  versorgen. 
water  vorpachten  moihen.  Möbel.  Ur-  Unde  vorsammelde  van  den  Wenden 
theüsb.  f.  47h,  —  2.  verpachten^  lo-  unde  Sassen  en  groth  volk,  konnyngk 
care.  Kü.    (gew.  vorhuren.)  BLarle  strydes  to  vorplegende,  (d.  h. 

vdrpftli  m.  GrenepfaM.  Swe  mal-  dem  K.  Streikes  su  gewähren^  ihn  eu 
bome  oder  marksteine  set  etc.    Bsp.  50  bekriegen)^  de  do  de  land  vorherede« 

MHlalBiedMd.  WOrttrbneh.  V.  27 


VORPLETEN       418       VORPLÜCKEN 

Karner  249^;  en  wys  mynsche  wel  bindlichkeü  belasten,  obligare.  Lief. 
sinem  herte  gheuen  vnde  yorpleghen  Ok  hebbe  wi  geloaed,  dat  Tnse  herenj 
steder  hode.  Ecdes.  f.  207^;  se  (die  edder  wi  den  BÜltetolne  nicht  hoghei^ 
Geistlichen)   schuUen  ae  (de  kristen-       vorpanden,  vorsetten  edder  TorpUch- 

heit)  vorluchten  mid  godliker  lere,  6  ten  scholen  noch  en  willen,  wen  ere 
der  se  or  schuUen  vorpleyghen   mit       vorscreuene  summe  geldes  sik  stre^ 

worden  ynde  mit  werken.  das.f,JS44^;  cked.    Wolde  wi  auer  den  tobe  vor^ 

Werkes  schal  men  om  (dem  Knechte)  panden  edder  vorplicbten   bouen  d« 

to  tiden  vele  Tnde  ghenoch  vorpley-  vorscreuenen    Yllm    mark,    so   etc. 

ghen,  dat  be  nicht  leydech  (müßig)  lo  (1375),  Lüb.  Urk.  4,  nr.  269;  ror-j 
en  gha.  das.  1999k ;  dat  geschach,  dat       plichtet  sin,  rechtlich  oder  sitüieh  ver- 

se  erem  manne  yorplach  over  dysche  bunden  sein,    Wente  ick  to  deme  ewi-| 

spyse  g&t.  Aesop  18^  16 ;  so  schal  de  gen  v ure  yorplichtet  bin.  Kamer  79^  ;j 

ienne,   dem  de  hulpe   gesehnt,   dem  yorplichtet    werden    in    dat    hilligej 

andern  .  .  yorplegen  kost  und  fuder.  15  echte.  Lüb.  Passianal  f.  123o ;  Theo- 

Gott.  Urk.  II,  nr.  181.  —  Refl,  sich  dosius  quam  in  de  kerken  ynde  ginck| 

verpflichten^  sich  haftbar  machen,    bi  in  dat  kor  stände  .  .   do  sede  Am- 

des  koninges  hulden  sik  yorplegen.  brosius:   o  du   keyser,    westu  Dicht, 

Ssp.  3^  88,  1 ;  3,  54,  1 ;  ok  scal  he  dat  desse  stede  allenen  sint  yorplich- 

(der  Schreiber)  dar  he  waterpenninge  20  tet  den  presteren  (d.  h.  die  Priester 

beholden   wel,    sek    des    yerpleghen  sie  allein  betreten  dürfen)?  das.  96*.\ 

bi  sinem  ede  etc.  Gosl.  Bergges.  §  198  —   sik   yorplichten ,    sich  verbinden, 

ü.  §  94.  In  Gecilia,  do  Allexander  starfif,  do 

yorpleten,  -pleiten,   schto.  v.    ver-  yorplichten  sick  de  yan  Azia  myt  den 

processieren.  .  .  unde  wes  he  (der  Ver-  25  van  den  aueren  Cecilen  np  de  Petra- 

tcalter  einer  streitigen  Hufe  Landes)  culi,  do  stryden  se  myt  en.    Ssp.  3^ 

umme    der    hoyue    willen    vorpletet  44  Gl. ;  darumme  dat  he  sick  jegen 

hebbe,  wolde  he  noichaftige  recken-  sinen   yader  yorplichtet   hadde  myt 

schop  van  doyn.  JBrschtv.  Deged.  Bach  sinen    vyenden   ene   to   yordriTende. 

a.  1465 ;   (godt  loff,  de  sake   so  na  30  Korner  41^;  do  disse  wort  de  seiken 

yordrage   is)   solden   noch  wol  mer  vornemen,  vil  snel  se  up  de  knicken 

yorpletthet    hebben,    alse   rede   wol  quemen;    de    lamen   wachteden  der 

gheschen  is,  vnd  vorspildet.    Monum.  stave   nicht,    tor    ylucht   hadde  sik 

Liv.  4\  60.  de  blinde  yorplicht,   d.  h.  fand  sid 

yorpletten,  schw.  v.  platt  machen.  35  genöthigt ,  mußte  fliehen.    Aesop  20, 

Se  (die  Missethäter)  worden  mit  gro-  138. 

ter    swarheit    der    pine    yordrucket  yorplegen,  scJiw.  v.  ?  Solches  (Ter- 

unde  verplettet,  also  of  een  mensche  tust  vieler   Pferde   durch  die  IM) 

enen   swaeren  toren  up   em  hadde.  volget  up  de  sunde,  den  de(n)  dodi 

Horol.  97.  40  den  se  yorm  iare  im   hude  tbo  be- 

yorplicht,  f.   Verpflichtung.  Des  we  kilen  und  yorplegen    yormeinet,  ii 

vmme  ede  ynde  yorplicht  willen  nicht  nun   di0  jar  in   ere  perde  geüaren. 

laten  moghen  (1395).  Sudend.  8,  nr.  Neoc.  2,  347. 

19;  der  van  Berne  (Verona)  rechti-  yorplncken,   schw.  v.    im  IfetxfM 

cheit  unde  vorplicht  is,  dat  etc.  Kor-  45  verkaufen.    Dat  wi  uppe  der  lantsche- 

ner  99c ;  okcise,  tollen  unde  borger  dinge  mochten  vorplucken  an  sekken 

vorplicht  bedarven  to  geven  wi  gest-  und  an  kulmeten  vor  iser,  vor  bodik 

liken  nicht.  Cl.Bur678;  friheit  scha-  holt  etc.  (1400).  Lid.  Urk.  nr.  1550. 

tes  unde  aller  yorplicht.  das.  697.  —  Im  Jurist.    Sinne :    (symbolisA) 

yorplichten^  schw.  v.  mit  einer  Ver-  so  zerpflücken,  s.  vorrucken  ä. 


VORPOSEN  419  VORQÜICKEN 

▼•rpoMB,  schw.  V.    De  borghere       dere  borgern  Torpuntschoten  ore  ha- 
f&n  der  stat  vorposeden  myt  schote       fen.    Cod.  Brdb.  /,  JS4^  416, 
unde  myt  der  blyden  de  brodere  so  yorpfisten,  schtv.  v.   wieder  Athem 

sere,  de  in  deme  hove  weren,  dat  se  schöpfen^  sich  erholen^  anhelare.  Voc. 
dor  not  mosten  rumen  den  hof.  Lüb.  5  Strals.  refl,  Unde  lathe  uns  denne 
Chr.  ly  418.  (Der  Sinn  ist:  bedrän-  to  hus  theen  unde  en  cleyne  yor- 
feny  in  Noih  bringen^  jem.  euseUen;  pusten.  Körner  99h;  vnd  so  yaken 
aber  vorposen  heißt  sonst:  Athem  em  van  noden  was  athem  tho  halen 
sdkojpfen^  respirare,  [Teuth.  u.  Kü.J  edder  sick  tho  verpusten.  Kantgow  53, 
und  in  Pausen^  Absätzen  etwas  thun.  10  yorquaden,  schw.  v.  schlecht  machen. 
altemare  vices,  variare  vices,  per  Ik  bekenne  vele  riker  lüde,  de  na 
vices  quippiam  agere.    Kü.)  den  dat  se  penitencie  entfangen  had- 

yorpralen,  schw.  v.  auf  üppige  den  in  den  anxte  des  dodes  syn  ge- 
Weise  verthun.  Van  einem  untruwen  sunt  geworden  in  den  lychame,  sun- 
Werkmeister  de  den  hilgen  tempel  15  der  se  hebben  er  lauen  verquadet. 
and  der  kerkeo  gelt  .  .  vorprälde,  Br.  d.  Eus.  20h;  heruntersetzen^ 
dat  en  darna  de  duvel  wech  hälde.  schmähen,  ist  oc,  dat  se  u  leuen 
Lab.  Dodend.  v.  1141.  (euer  Leben)  verquadene  vor  den  ghe- 

y^rprank,  m.  Vorgriffe  Eingriffe  nen,  de  u  leuen  eerwerdich  holden. 
Beschränkung  des  Rechtes  anderer?  20  Bord.  148. 

Dat  uns  is  tho  wetende  worden,  wel-  vorquasen,  schw.  v.  verprassen.  Vp 

chergestalt  dat  gy  brücken  kopenskop       dat  se  gheld  krighe,  dat  se  vorquase. 
itp  den  dorpern  und   dhoen   unsen       Ecdes.  (Sir.  26^  11). 
bürgern  tho  A.  darmit  vorfang   und  yorquelen^  si^w.  v.  zu  Tode  brin- 

schaden,  welckes  wy  hernah  nicht  25  ff^*  untellik  volk  vorquelde  (truci- 
tosteden  willen,  sondern  juwe  und  davit)  he  mit  swerde.  Chr.  Sii.  40^ 
alle  andere  uthlendische,  so  bet  herto  18;  qtudvoU  nehmen,  vnde  wan  deme 
enen  solchen  yorprang  gedahn  heb-  dobelere  (Würfdspieler)  werde  syn 
ben,  beden  und  befehlen  höchlich,  blot  vorquelt  etc.  Josefe  V.  d.  7  Tods. 
dat  gy  nah  dessen  dage  keinen  sol-  so  v.  2431. 

chen  yorprang  dhoen  (1522).  v.  Ste-  yorqaester,  m.  Verschwender,  dila- 

mannj  ScUesw.   Urk,  nr.  118.  pidator.  Kü.  (Wilhelmus)  de  was  sine 

vorprise,  Vorermel,  s.  prise.  He  dage  wesen  en  böse  minsche,  en  un- 
hadde  eyn  wyt  wammes  unde  hadde  plichtich  vorquester  unde  rover  des 
daroppe  eynen  blawen  kragen  unde  35  gudes  an  deme  rike.  Lab.  Chr.  1,  6. 
blawe  vorprysen.  Gott.   Urk.  15  Jh. ;  yorqueteren,  schw.  v.  y^durch  Schnei- 

wer  de  rump  (das  Leibchen)  af  were,  den  verderben.'^  Dähnert.  Bildl.:  Och 
dar  scheide  ok  krage  unde  yorprise  unde  och!  als  dey  doet  komet^  und 
TOD  wesin.  das.  eyn  mensche  syn  langen  iar  versuroet 

yerpuden,  schw.  v.  für  etwas  das  40  und  yerquetert  und  verloren  heuet 
pontgelt  zahlen.     Dat  men  dat  gut,       etc.  Nd.  Jahrb.  1876,  8.  17. 
dat  in  de  hayene  juwes  landes  to  yorquieken,  schw.  v.  lebend  machen, 

Prosen  kumpt,  und  nicht  vurandert  zum  Leben  bringen.  Got  yormach  van 
en  wert,  nicht  en  dorve  vorpunden  dessen  steden  vorquicken  Abrahammes 
(14/07).  Lid.  Urk.  nr.  1713.  46  (l-  -mme)  sone.  Old.  Evangel.  B.  f.  5b  ; 

ytrpntschoten,  schw,  v.  den  Pfund-  de  vader  yorquicket  de  doden  vnde 
iekoß  von  etwas  geben.  Dar  entscheide  maket  se  leuendych.  dcLS.  f.  39;  unde 
vy  sy  also :  also  wat  die  Krummen-  vorquickeden  se  (brachten  sie  aus  der 
See  yan  hufen  hebben,  die  schollen  Ohnmacht  wieder  zur  Besinnung). 
sy  glike  vorpuntschoten,  wye  als  an-  60  Korner  172c ;    dar  vorquickede   syk 

27* 


1 


VORQÜINEN  420  VORKAMEN 


dat  beer  ene  körte  wile  unde  bevit-  der  unde  nicht  meer  (1488).  Kindl. 
talyede  sick  dar.   das.  95^,  2^  348;  dat  ordel  scbolt  N.  N.  myt, 

Yorquinen,  schw.  v.  nach  und  nach  eynen  beteren  voerram  ondesachde:! 
vergehen^  dahinschmnden,  £n  houet-  dat  ordell,  dat  du  Johan  ten  Bocken- 
sundere  de  ys  yn  verleye  kümmere  5  velde  daer  wysest,  dat  scheide  ik  . , 
also  Lazarus:  to  dem  ersten  vorquy-  vnd  segge  daer  vp  eynen  beteren 
net  he  in  syner  suke  vnde  vorlust  voerraem,  na  dem  dat  du  byst  eyn 
van  stunden  tho  stunden  syne  macht  gebuer  vnd  eygen  man  (1491).  Nies. 
yo  meer  vnde  meer.  Serm.  evang.  f.  Beitr.  2^  134;  na  deme  wy  dan  van 
74c;  unde  Yorquineden  in  krankheit.  10  gemelten  konyngbe  dergelyken  schriA 
Körner  252^;  Yor  den,  de  Yor  den  ock  erlangt,  werden  wy  YDse  antwort 
hiden  schynen,  Inwendich  in  bosheyt  Ynde  Yoerraem  daer  op  tor  stunde 
Yorquinen,  Vor  den  schal  syk  en  her ey den  laten  etc.  Old.  ürk.  v.  1517; 
iewelik  waren.  Josef,  F.  d.  7  Tods.  vnnde  hebbenn  vnns  de  Yoram  der 
V.  3552.  —  Inf.  stibsL  Dar  van  denne  15  artickelenn  vorlessenn  lathenn.  Mo- 
kumpt  ptisis,  ghenömet  dat  afinement  num.  Liv,  4^,  168;  eyn  Yorramm, 
e£fte  Yorquinent.  G,  d.  Sunth.  c.  214.       darna    de    dinge    scheiden    scheden 

YOrquisten,  schw.  v.  vergeuden,  ver-  werden  (1403).  Sudend.  9^  nr.  240, 
schwenden.    He  gaf  em  (sich)  al  heel  Yorramen,   schw.  v.    (als  Ziel  ins 

to  der  boesheyt  ende  halp  somighen  20  Auge  faßen),  festsetem,  bestimmen, 
quaden  menschen  der  kerken  guet  (anberaumen),  beschließen.  Ene  tit  t. 
verquisten.  B.  d.  Byen  f.  152^;  ein  (statuere  diem).  Chr.  Sd.  198,  13; 
de  Yp  de  kokene,  Ynd  de  ander,  [de]  dach  y.  Münst.  Chr.  i,  317;  se  ze* 
Yp  denn  keller  wardet,  dat  dar  nicht  den,  dar  were  en  diete  Yorramed  op 
Yorqwistet  Yund  gestalenn  werde.  26  S.  Margareten  dach.  Leibn.  3,  266; 
Klempin,  Dipl.  Beitr.  505.  item  so  hebbe  ick  in  miner  kranck- 

YOrraden»  st.  u.  schw.  v.  verrathen.  heidt  dit  testament  so  Yorramet,  al0 
do  Yorret  ene  bischup  N.  Komer  57b;  ick  Yaken  hebbe  gesproken  mit  geist- 
Dit  Yorreit  ein  behmisch  here  etc.  liehen  und  werltliken  in  miner  sundt- 
Magd.  Seh.  Chr.  353,  30;  in  deme  30  heit.  Old.  ürk.  v.  1475;  hir  Ymme 
jare  1399  do  Yorradde  Johan  die  is  vnse  rad,  dat  gy  deme  synne  toI- 
monick  den  Langwedell  to  der  haut  ghen,  also  gy  eer  vorramet  hebbet. 
Stades  etc.  Bretn.  G.  Q.  129.  Brem.  G.  Q.  102;    dat  ordel  is  be- 

Yorrader,  -reder,  m.  Verräther.  stadet  an  fi.,  de  dar  Yp  Yorramet 
Dene  Yorradere  scal  men  in  kopen  35  ynd  sich  Ymmegekart  myt  den  umb- 
bemen.  Gosl.  Stat.  38,  19;  de  hoch-  stenders  sick  besprocken.  Gr.Weisth. 
modige  vorrader  H.  S.  Hamb.  Chr.  3,  112;  hyr  steken  se  de  hoveder 
349.  —  proditor,  Yorreder.   Voce.  tosamen    unde    vorramet    up    einen 

YorradJeb,  adj.  für  vorrät  sorgend,  (faßen  einen  ins  Auge,  verfallen  auf 
prospiciens.  To  deme  andern  male  40  e.)i  ^^  ^^^  prost  nicht  en  behaget 
was  in  den  iungheren  vorradich  be-  Theoph.  II,  285.  Häufig  mü  Gen, 
sorghinge,  in  deme  dat  se  de  brosmen  (vgl,  ramen).  De  borgere  vorrame- 
sammelden  armen  luden  to  geuende.  den  der  tyd  (warteten  ai,  paßten  auf), 
Serm.  evang.  f.  179&.  dat  de  hertoge  gereden  was.  Kamer 

Yorräm,  m.  BescMußfaßung,  Be-  45  212^;  na  dem  se  enes  Yrundliken 
rathung,  Festsetzung  (manchmal  mit  dages  Yorramet  hadden.  Lei/m.  3, 
dem  Nebenbegriff  eines  bloßen  Ent-  226;  darna  ward  enes  anderen  dages 
Wurfes).  Dat  ordel  schalt  A.  S.  und  vorramed  etc.  (1403).  Sudend.  9,  nr. 
wisede  up  enen  beteren  vorraem,  dat  235;  vnde  vppe  de  makinge  des 
he  tu  ghen  solde  so  yele  als  twe  an-  50  dages  wart  euer    schrifft  vorramet, 


VORRASCHEN       421       VORRECHTEN 

de  Ifldde  etc.  das.  nr.  Sil ;  stat  up,  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  174,  15 ;  mort 
dat  wi  wises  rades  vorramen.  Sün-  mit  vorrade,  vorsätjeflicher  Mord.  R. 
dbi/l  ^7^;  welchs  alles  de  lantschup  V.  5701;  met  wolbedachtem  mode 
.  .  nicht  gerne  gesen  hadden  und  unde  rypen  vorrade,  häufig  in  Urkh, ; 
wordt  vorramet  einer  fruntlichen  5  wy  hebben  na  tydlichen  voorraat 
sambtkamst.  Münst.  Chr.  i,  3S9;  nnse  unde  des  billigen  rykes  keur- 
de  hovetlinge  lethen  sik  ein  deehl  vorsten . .  Albrechten  tho  enen  guber- 
verluden,  dat  se  einer  mögelichen  natorem  gesettet.  Ben.  457.  concreto 
frantschup  vorahmeden.  Renner  e.  J.  Berather^  Vormund.  Svelke  kindere 
1426;  refi.  dusse  vrome  lüde,  de  wil-  10  ere  elderen  vorleset  vnde  neuen  gu- 
ten sik  hir  wes  vorramen.  Sündenf.  den  vorrad  van  eren  maghen  en  heb- 
76,  —  In  ürkk.  häufig  mit  Syno-  bet,  de  rad  van  der  stad  scal  raden 
ni^men  verbunden.  Dat  wy  hebben  vor  de  kindere.  Brschw.  UrKb.  1, 
eyne  vrundtlige  schedinghe  vorramedt       JSS,  38. 

ttnde  ghededinget.  Old,  U.  v.  1432;  15  vorra-,  vorretenissey  /".  Verräther&i. 
Tarramet,  vurhandelt  vnde  gesloten,  Bremen,  dat  uns  mid  groter  vorra- 
dat  etc.  OW.  V.  v.  1496;  een  frunt-  tenze  (l.  vorratenize)  afghewunnen 
lick  bestand  vorramet,  berecesset  ward  by  nachtyt.  Brem.  SkU.  279; 
TQde  Yorsegheld.  Old.  U.  v.  1463;  do  dit  vornemen  erlike  bederue  lüde, 
is  Torhandelt,  vorramedt,  gededingedt  20  de  nicht  van  desser  vorretenisse  en 
Tnde  besloten,  dat  etc.  Old.  U.  v.  wisten  etc.  Brem.  G.  Q.  114 ;  de  bos- 
1492  u.  ö.  heit  der  vorretznitze  (?).  Lüb.  Chr.  1, 

vorraseheii,  sehw.  v.  Überraschen^  169;  dat  dat  slot  vnsz  mit  macht, 
&>errumpeln.  dat  se  des  meisters  hu-  verretnisze,  ofilbe  van  vngelucken  aff- 
pen  behaluen  vnde  vorraschen  wol-  25  gewunnen  worde.  Old.  Urk,  v.  1439. 
den  .  .  {aber  diese)  hebben  de  Rus-  Vorrechten,  schw.  v.  1.  eidlich  aus- 

sen  in  erem  leger  vorraschet.  Russow  sagen  und  bekräftigen.  Unde  ifft  de 
{.  69^;  He  wolde  den  armen  luiden  klegere  sulkes  ores  vuldonde  nicht 
mit  vorraschen  lif  und  guth  afge-  to  vreden  were,  moten  se  mit  oren 
Wonnen  hebben.  Fries.  Arch.  i,  326;  30  rechten  (Eiden)  to  den  hilligen  ver- 
öde (wurden)  so  klegelick  vorrasket,  rechten  (d.  h.  auf  den  Reliquien  einen 
dat  de  reysener  den  votgengeren  jen-  Eid  ablegen)^  se  ome  darmede  vul 
nich  h&lpe  doen  [en]  künden.  Falcks  dan  hebben.  Hanov.  St.  R.  483 ;  wente 
Staatsb.  Magae.  P,  717;  dat  myn  unse  medeburger  H.  D.  heft  vor  uns 
wedderpart  den  bodell  mit  etliken  35  vorrechtet,  dat  em  Michels  dot  nicht 
kolendregem  hefft  vth  geferdiget  my  witlik  geworden  is  (1412).  Livl.  Urk. 
to  vorraschende.   Wism.  Br.  v.  1526.       nr.  1910;  hebben   mit  vtgereckeden 

^  vorrftt,  m.  Vorberathung,  Entschluß,  vinghern  vorrechet  (l.  vorrechtet)  vnde 
Überlegung,  consilium  ante  factum.  to  den  hilgen  gesworn  etc.  (1402). 
met  veur-raed,  consulto,  deHberate.  40  Fididn,  Dipl.  Beitr.  4,  S.  104;  is 
KU.  So  welc  man  mit  vorrade  den  he  den  vnsculdich,  dat  scal  he  vor- 
anderen wundet  .  .  dhe  scal  jummer  rechten  vor  dem  rade  in  der  stad, 
deme,  de  dar  wundet  is,  twevoldighe  dar  he  beseten  is.  Cod.  Brdb.  /,  6, 
beteringhe  geven,  mer  de  verrat  105;  Vorrechten  mit  sinen  ede,  dat 
unde  de  vorsat  de  hoghet  sich  also  45  etc.  (1400).  Hans.  Rec.  4,  527.  — 
vaste  in  den  sachwolden  also  in  der  2.  jem.  in  seinem  Reckte  kränken, 
stat  Stad.  Stat.  X,  4;  gi  schepen,  jemandes  Recht  bestreiten,  bekämpfen. 
▼i  spreken  ju  to  van  der  meinheit  Desse  dre  (Teufel,  Fleisch,  Welt)  wil- 
vegen,  dat  gi  mit  vorrade  unde  mit      len  mi  Vorrechten,  0  Jhesu,  help  mi 

Torsatte  unde  mit  valschen  breven  50  vechten.  Farad.  101,  25 ;  vnd  alse  wi 


VORRECHTIGEN  422  VORREDEN 

do  seghen,  dat  me  vns  nicht  to  rechte  yorrede,  f.    Vorrede;  auch  in  der 

staden,  sander  io  vorweldigen  vnd  Bedeutung  von  Gleichnis.  Up  dat  wy 
Vorrechten  wolde,  bede  wy  etc.  (1413).  de  rede  des  to  bet  yomemen,  so 
Liib.  ürk.  F,  nr.  463.  —  3.  rechts-  willen  we  eyn  likenisse  vor  uns  ne- 
ungültig  machen^  verwirken.  De  eine  6  men  (folgt  die  Ereaklung  vom  barm- 
broder  mach  nicht  Vorrechten  des  herisigen  Samariter) .  .  an  dessen  vor- 
anderen broeders  guet,  so  in  unvor-  reden  is  beteykent  alle  minslike 
delden  guedern  sitten.  Ostfr.  L.  B.  kunne.  Hanov.  Mscr.  J,  84^  S.  367^, 
II,  §  80.  —  4.  den  Lehnseid  leisten?  =  vorwort,  Verabredung,  wente  nn- 
(eunr.l?)  auch  vur  keinem  andern  lo  ser  vorrede  tuschen  em  und  uns  in 
dan  oren  gnaden  solche  lene  zu  vor-  vortiden  also  geendiget  sint,  dat  un- 
rechten.   02d.  Urk.  v.  1565.  ser  ein  deme  anderen  dre  mande  to- 

vorrechtigen,  schw.  v.  eidlieh  aus-  vorne  den  vrede  schole  upseggen  etc. 
sagen.  .  .  den  schaden  schollen  se  (1410).  Livl.  ürk.  nr.  1839 ;  Ver- 
vnsen  vndersaten  wedderleggen  vnd  15  tvährung.  boven  all  don  wj  alle  se- 
gelden,  alse  ze  den  verrechtigen  wil-  metliken  .  .  eyne  protestacie,  vor- 
len  (1473).  Lüneb.  ürk.  VII,  nr.ll93;  rede  vnd  egentlike  verwarunge  over- 
myt  vthgestreckeden  armen  vnd  vp-  mitz  dusser  schrift  (1442).  Wigands 
gerichteden  vingeren  stauedes    edes       Arch.  4^  52. 

li£Uken  vppe  de  hilgen  vorrechtiget  20  vorreden,  schw.  v.  versprechen,  ge^ 
vnnd  gesworen.  Cod.  Brdb.  7, 16,  376.       leben,     Ok  mach  he   dat    verbeden 

vorreehtiget,  adj.  berechtigt,  to  vmme  sine  scult,  de  men  ome  diir 
Seggen,  wu  sie  den  van  Gemen  be-  vp  verredet  eder  verwillekoret  hefL 
kenden  an  der  Homer  marke  verrech-  Oosl.  Bergges.  §  156.  bes.  häufig  r^., 
tiget  to  wesen  etc.  (1490).  Nies.  26  sik  v.,  Versprechungen  eingehen,  Ver- 
Beitr.  2,  144.  eifibarungen  treffen,    se    despondere. 

vorreehtinge,  f.  (eidliche)  Aussage.  So  we  sie  wedher  dhen  anderen  ?or- 
De  frowen,  dar  by  gewesen  .  .  be-  redhede  also,  dhat  he  eme  wolde 
vesteden  des  kindes  moder  vorrech-  geven  dhat  he  hadde,  edher  don 
tinge.  Hanov.  St.  B.  485.  30  wolde,  dhat  he  eme  danken  scolde 

vorrechtverdigen,  schw.  v.  in  den  etc.  (1303).  Brem.  Stat.  68;  nen 
richtigen  Zustand  bringen.  Twe  renthe-  knecht  idher  megedike  mach  sie  vor- 
mestere  myt  oren  staidz  tymmer-  redhen,  dhewile  it  is  binnen  sinen 
manne  ind  murmeistere  sollen  be-  iaren,  it  ne  dedit  mit  sineme  vor- 
seyn  vnsse  porten,  torne  .  .  vp  dat  86  munde,  das.  139;  zo  dat  alle  bis- 
dat  myt  der  minsten  kost  gebettert  schoppe,  de  nu  mer  tokomende  sind, 
werde  ind  ander  gebrecke  .  .  mögen  to  ewighen  tyden  sik  vorreden  unde 
verrechuerdigt  werden  .  .  euch  sol-  vorbinden  scholet  mit  eden  unde  loff- 
len  twe  burgemeistere  buten  vnsse  ten  (1397).  Wigands  Arch.  7.  346; 
stat  riden . .  tbeseyn  vnsse  staidz  laut-  40  we  bekennet,  dat  we  vns  dar  to  vor- 
weren,  renneboeme  ind  wege  tho  ver-  stricket  hebbet  vnde  vorredet  in  des- 
rechuerdigen,  vp  dat  et  myt  der  min-  seme  breve  etc.  (1395).  Sudend.  8, 
nest  kost  gebettert  werde«  i>or5^.  iSS^a^.  nr.  66;  vortme  vorbinde  we  unde 
214 ;  Uns  komet  grote  klage  vor  van  vorredet  us  in  desseme  bre?e  to 
borgeren,  de  tomale  sere  verlesen  in  45  doinde  rechte  warscap.  Hanov.  Si. 
der  Wichte  vanme  solte  .  .  dot  dur  B.  217;  dat  de  bischop  van  D.  unde 
god  und  siit  darinne  verseen,  dat  et  de  bischop  van  L.  sich  aldns  vor- 
verrechtverdiget  werde,  up  dat  des  redet  hadden  myt  deme  ertsebischoppe 
klagendes  neue  not  mer  si  (1396).  van  der  Ryghe,  dat  was  deme  me-, 
Livl.  ürk.  nr.  1511.  50  stere  unwithlich.    Liib.  Chr.  1,  420' 


VORREGER  423  VORRICHTEN 

iaker  part.  Yorredet,  (durch  Gdolh  yorrekinge,  /.  Darreichung,  v.  der 

fWÄ,  Versprechen)  gebunden.    Alze  0.       dSpe.  Wiechm.  MeU,  alte.  IM.  2, 140. 
sine  claghe   an   yns  ghebracht  heft  vorremmen,  schw.  v,    „die  innere 

.  .  dat  gy  andere  lade  dar  an  (an  Beplanhung  eines  Schiffes  legen.'' 
die  hulpe  van  der  znlten)  ghewiset  5  wenner  se  (die  Schiffseimmerleuie) 
kebbet,  des  gy  doch  vorredet  sind  dat  schip  binnen  vorremmen  ynd 
m  deme  zuluen  breue,  dat  gy  des  baten  de  hudt  vnd  den  averlop  (Ver- 
nicht  ghedan  hebben  scholden  etc.  deck)  leggen  etc.  Lub.  Z.  B.  407. 
(1396).  Sudend.  8,  nr.  134;  wereok,  vorrennen?    einrennen^  einstoßen? 

dat  mer  slote  ghebawet  werden,   de  lo  Were  dat  dat  has  vorbrande,   vor- 
solven  slote  scholet  ok  vorredet  unde       reneth  (sie),   vorderaet   eder  vorwo- 
Torbunden  wesen  in  aller  wys,  also       stet  werde  etc.  (1356).    Dieph.  Urk. 
de  W.   nu  ieghenwordich  is   (1397).       nr.  58. 
Wigands  Ärdi.  7,  .346.  vorrenten,  schw.  v.  Bente  von  etwas 

jirrtgtTi  •»•  Vorreiger^  -täneer.  i6  oder  für  etwas  eahlen.  Unde  bega- 
Unde  aldas  de  papen,  de  em  (Christo)  vede  se  (de  kerken)  rikeliken,  also 
mcht  nanolghen  .  .  de  sint  vorleider  dat  en  islik  has  in  Hispanien  unde 
alze  de  Yoerregher  to  dem  dantze  Gallien  vorrenten  moste  jarliken  yere 
des  duuels  ieghen  cristnm.  i2ti^  ("(rß/f-  peninghe.  Korner  22^^;  gelt  v.  ver- 
den)  S.  92.  20  Zinsen.  Mem.  Dunckelg.  f.  29^ ;  nnde 

Yorreken,  schw.  v.  =  vorteilen,  se  dem  rade  (ein  Haus)  alle  jähr 
Torvesten?  Na  deme  male  dat  se  alle  mit  10  mc.  penninge  mothen  verren- 
tho  gerichte  verwittigeth  weren  vnnd  ten  etc.  (1443).  Hamh.  Z.  JB.  p.  280. 
nicht   en   quemen,  so  zolte  men  ze  yorrds,  Erhebung^  Empörung?  Dar 

verreken  vnde  maken  se  fredeloes.  26  vorhof  syk  her  Wylhelm  uth  deme 
Deme  wy  richter  zo  deden  vnde  ma-  lande  mit  den  synen,  wente  Max. 
keden  de  vnghehorszamen  des  ge-  nnde  de  hertoghe  van  Aranyen  ma- 
richtz  echtloes,  rechtloes,  fredeloesz  keden  ene  vlachtich  uth  dem  lande 
vnnd  Yorboden  em  duth  goe,  alle  goe,  to  Ludeke  unde  syn  vorres  was  dar 
kercken  vnde  kluze,  alle  gewigede  so  nicht  mer  (konnte  sich  dort  nicht  mehr 
gades  hose.  Old.  Urk.  v.  1544.  (oder  erheben).  Lub.  Chr.  2^  420. 
=  vorrücken  2?)  Yorretlik,  adj.  verrätherisch^  schlei- 

YonrekeDf  schw.  v.  überreichen.  Des  chend.  Hebben  sie  gehandelt  alsze 
he  sick  also  vor  my  mit  gegeuener  vorrethlike  deue.  Aktstyhker  11^  8. 
handttastinge,  my  darauer  vorrecket,  85  198. 

d.  h.  der  mir  idarüber  gegeben  ist,  yor-  YorretlikeDi  adv.  auf  verrätherische 

willet  ynd  yorplichtede.    Old.  U.  v.       Weise,    wart  vorretliken  ghemordet. 
28  Apr.  1563 ;  dat  ock  desulffte  Di-       Chr.  Sd.  48,  5 ;    dede  hertogen   H. 
rick  Gtoltsmit  mit  gegeuener  band-       van  Br.  vengen  mit  den  synen  ver- 
tastinge,  vpgemelten  drosten  dar  aaer  40  reitliken.  Heimst.  Krön.  p.  140. 
Torreiket,    gelofflick   van    sick   sede  Yorretnisse,  s.  yorratnisse. 

vnd  bolauede  dusset   alle  vast  tho  Yorrichten,  schw.  v.  1.  in  die  richte 

holden.  Old.  U.  v.  Mai  1563;  dat  em  (Ordnung,  jsurecht)  bringen.  Vndscho- 
dat  erffe  Yorrecket  vnd  vorlanget  is  len  dat  (worüber  Klage  geführt  ist) 
Tor  gerichte.  Ndd.  Bechtsb.  f.  29;  46  dar  na  vnder  zik  in  vruntschoppen 
erfliken  ghelened,  yorrechet  vnde  oft  in  den  rechten  vorrichten.  Brem. 
gheghenen  etc.  Sudend.  4,  nr.  154;  Urk.  v.  1418;  dey  boeme  undelant- 
den  eigendomes  breff  darauer  ver-  were  to  vorrichten,  Dorst.  Stat.  185; 
reiket  and  gegeuen.  Cod.  Brdb.  /,  (wenn  Verstorbene)  hebben  gekoren 
21^  35.  60  handgetruwen  ynd  ein  versatinge  ge* 


VORRICHTEN  424  VORRICHTINGE 

daD,  de  handgetruwen  sollen  .  .  vor-  ward  vorrichtet  gebunden  vp  eh 
richten  (atisführen)  vort  de  vorsa-  tafel,  dar  ene  de  b5del  vpsneet  el 
tinge,  als  em  dat  is  bevollen.  Nies.  FalcJcs  Staatsb.  Mag.  9y  712;  itei 
Münst.  Urk.  d,  S.  132;  hir  wort  de  3  0.  des  rades  knechten,  do  mi 
krich  gantz  und  gar  vorrichtet  (bei-  6  Borcherde  vorrichtede  (1405).  Z. 
gelegt^  geschlichtet),  und  vordragen,  Leders.  1868^  S.  222;  (einem  iciri 
dat  etc.  Renner^  Livl.  Hist.  69;  ehr  die  Aufnahme  ins  KrameranU  vi 
gaf  ihnen  (äen  Jesuiten)  in  seinen  weigert,  weil  man  ihm  vorwarf) 
testamente  tzwelf  dusent  richstaller  he  eynen  doden  vorrichteden  m\ 
und  alle  sein  nachlaes,  was  uberich  10  uth  deme  watere  scheide  ge?issch< 
were,  wan  sein  testamente  verrichtet  vnde  vpgetogen  hebben  ( 1485).  LüL 
were,  d,  h  aUe  test.  Verfügungen  er-  Niederst.  B.;  1392  do  wurden  to  w 
füUt  wären.  Münst.  Chr.  5,  92;  daher  vele  deve  unde  kerkenbrekere  be- 
auch:  ausgleichen,  ersetzen,  den  schai-  grepen,  de  vorrichtet  worden  mit| 
den  wederdain  ind  verriebt.  LaconM.  16  rechte.  Lüb.  Chr.  1,  357.  —  3.  he- 
3,  nr.  496;  sie  (die  Straßenräüber)  richten,  einem  Nachricht  geben.  Se 
moesten  den  kauffleuthen,  den  das  wolden  mit  der  hast  eynen  boden 
gewurtzs  zuquam,  allen  hinder  unde  senden  an  den  keyser,  de  syne  gnade 
schaden  verrichten.  Münst.  Chr.  3,  (d.  h.  ihn,  den  Kaiser)  vorrichten 
84.  —  2.  richten,  verurtheilen.  gy  en  20  scheide,  dat  se  de  van  Luneb.  nicht 
scholet  nicht  richten,  so  en  werde  overgeven  konden.  iMb.  Chr.  2,  246. 
gy  nicht  vorrichtet.  Serm.  evang.  f.  4.  =  Vorrechten,  eidlich  bderäjfljgen. 
169c ;  du  wult  deme  waraftighen  ru-  also  vorloos  he  de  eren  (penninge) 
wer  gnade  vorlenen,  vp  dat  du  vor-  mit  den  sinen,  sunder  alle  argelist, 
wynnest  alle,  de  dy  vorrichten  vnde  26  also  he  dat  mit  upgerichteden  m- 
spreken :  du  bist  eyn  strenge  wre-  geren  vor  uns  to  den  bilgen  swerende 
kerne  ghod.  Lüb.  OB.  f  G3h;  des  heft  vorrichtet  (1411).  Livl.  ürk.nr, 
wart  geschicket,  dat  de  borger  van  1895  (vgl.  Bichtst.  Lehnr.  27,  Not. 
M.  worden  geladen  to  Goslere  vor  11) ;  it  scal  en  iewelk  munter . .  mit 
den  lantrichter  und  vorrichtet  up  200  80  sinem  ede  vorrichten :  weret,  dat  em 
mark.  Magd.  Seh.  Chr.  288,  14;  ka-  iemend  brochte  uthgewegen  geld  to 
mere,  dar  de  misdedeschen  vorrich-  vorkopende,  dat  he  den  jennen  Tor 
teden  lüde  ere  bicht  mochten  inne  den  rad  wolde  bringen.  Münsrec.  r. 
don.  Lüb.  Chr.  1,  392;  he  ward  vor-  1410  (Grautoff,  Eist.  Sehr.  3,  200); 
richtet,  dat  me  on  scheide  barnen.  86  mit  gestaveden  liäiken  eden  vorrich- 
Lerbeck  §  105 ;  weret,  dat  iemand  ten,  dat  etc.  (1436).  Hans.  Bec.  11\ 
myssedaed  dede,  den  schuUe  wy  vor-       S.  122. 

uolghen    vnde    vorrichten,    also  dat  vorrichter.    dapifer  übersetzt  Jok. 

recht  utwised  (1390).    Lüb.   Urk.  4,       v.  Haren  in  seiner  Chronik  (Old.  Chro- 
nr,  519;   do   desse  knape  vorrichtet  40  nikens.)  immer  durch  vorrichter. 
was  unde  men  ene  treckede  to  deme  vorrichtinge,  f.  Ausgleichung,  Ver- 

galgen.  Korner  208^;  do  wart  he  trag,  Sühne,  Ausrichtung,  wer  ot 
vorrichtet  to  deme  dode  unde  eme  dat  yenich  verichtincge  bejegende  dem 
wart  de  kop  a£Fgehouwen.  Lüb.  Chr.  kopmanne  myt  den  Vlammincgen 
2,  240;  ward  vorrichtet  alzo  en  mor-  45  also  vme  dat  vnrecht,  dat  eme  Tan 
der  unde  ward.uppe  dat  rad  ghe-  een  gescheyn  is,  de  en  sal  njne 
locht.  Korner  145^;  hinrichten,  et-  wys  sehen  .  .  it  en  sehe  mit  gan- 
like  des  koninges  dener  zin  dotge-  tzer  vulbart  der  stede  etc.  (1368). 
scoten  vnde  vorrichtet  (1489).  Dithm.  Fahne,  Dortm.  II,  nr.  444 ;  hopeden, 
Urk.  S.  84;    ein   mechtich  man   de  50  gude  vorrich tinge  na  mogeUcheyd  to 


VORRIDEN  425  VORROKELOSEN 

doende  etc.  (1441),  Hans.  Bec.  /P,  ghebreck,  schelinghe,  vnwille  vnde 
S.  585.  veyde,    de    vpgestan,    irheuen    vnde 

TtrrideB,  st.  v.  1.  intr.  toegreiten^  vorresen  was  twischen  etc.  Old.  ü. 
terreisen.  ys  vnse  begerte,  gy  nicht  v.  1483;  De  vnghelereden  vorrisen 
baten  landes  verryden.  Kindl.l^  251.  5  vnde  winnen  den  hemmel  myt  macht 
—  2.  trans.  o.  eerreiten^  reitend  ver-  .  .  wy  ghelereden  werden  vorsenket 
derben,  sin  volk  was  mode,  sine  perde  in  de  helle  myt  unser  kunst.  Sp.  d. 
wercn  Tor reden.  Lüb.  Chr.  I,  177;  Sammitt.  II  in  e.  Gebet  an  St.  Äu- 
ejn  olt  ors,   mager  unde  vorreden.       gustin. 

Gerh.  V.  M.  24^  1.  —  6.  bereiten^  rei-  10  vorrisenisse,  f.  Auferstehung.  Na 
iend  besargen,  vnd  geuen  on  ganse  Lazarus  vorrisenisse  in  den  vleische. 
volle  npacht  .  .  vnse  lant  vnde  lüde  Dial.  Gr.  196;  de  glorie  der  verri- 
to  reygerende  vnde  to  vorstände.  To  senisse  verslindet  de  sterflicheit  des 
dem  ersten  so  schuUen  se  .  ,  eynen  vleisches.  das.  217^ ;  Christus  na  si- 
hmdvoghet  keysen  .  .  de  dat  sulue  15  ner  verrisenisse.  Ben.  57. 
vnse  lant  in  allen  saken  unde  stucken  vorrisinge,  /.    Auferstehung,     ick 

vorriden    (d,  h.   die  für  das  Land      wolde   gerne  wetten,    ofiF  der  recht- 
nöthigen  Bitte^  Beisen,  machen)^  re-       uerdigen  menschen  seilen  ock  komen 
geren     vnde    vorstan    scal     (1435),       mögen  int  hemelrike  vor   der  vorri- 
Scheidi,  v.  Adel  p.  119.  —  c.  reitend  20  singe  der  lychame.    Dial.  Gr.  231. 
jtm.  aufhauen,    ihm  den    Weg    ver-  vorroden,  schw.  v.  Böthe  auflegen^ 

sperren  (?),  Arnt  van  K.  un  Schele  roth  machen.  De  konyngh  van  Enghe- 
^i^rr%di^n(v€rri€then?)  se,  alse  we  be-  land  hadde  eynen  hemeliken  quaden 
richtet  sin.  Bt^h  über  Baub  a.  1377  willen  to  Maximilianus  unde  eme 
(Brinckm.2,684). — Befl.  falsch  reiten,  25  vruntliken  gesandt  syne  sendebaden, 
dnen  falschenWeg  einschlagen.  De  van  gherade  ift  he  gud  vrunt  were  .  .  Men 
Sost  nemen  neuen  schaden,  behalyen  als  Max.  vornam,  dat  dat  roet  vor- 
dat  en  borghermester  sik  vorreyt  unde  rodet  was  (d.  h.  nicht  ächty  sondern 
wart  ghevanghen.    Lüb.  Chr.  2,  103.       falsch  war),    do    sprak    he    to    den 

vorridcr,  m.  Vorreiter.  Do  de  Sar-  30  sendebaden  etc.  Lüb.  Chr.  2,  420. 
racenen  seghen  komen  de  vorriders  Vgl.  We  da  rode  varve  vorroden 
(die  Avantgarde)  der  cristenen.  Kor-  schall,  Dar  bedarff  he  wol  gude  varve 
«^r  143c,  to.  Koker  8.  340. 

vorringen,  scJiw.  v,   ringe  machen,  vorrofen  (ropen),  5cäm7.  t;.  jererraw/ew. 

terschleektern.  Dat  ick  nen  dingk  36  Mit  vorroflfteme  barde.  0GB.  B.  94h, 
(des  gepachteten   Gutes)    vorringhen  vorrokelosen,  -rekelosen,   schw.  v. 

schal  noch  in  ackere,  holtinge  .  .  men  verruchlosen,  d.  i.  sich  nicht  um  ettDa$ 
Torbeteren  etc.  S.  H.  L.  ürk.  I,  331.       kümmern,  versäumen,  vernachiäßigen, 

wripe,  adj.  frühreif,  en  vorripe  in  Verfall  kommen  laßen.  Wolde  eme 
winbere  (praecox  uva).  Eccles.  f.  265d  40  dhcghene  scult  geven,  dhat  it  (das 
(Sir.  51,  19).  Pferd)   van   sinen   sculden   vorroke- 

Torriaeii,  st.  v.  auferstehen,  sich  loset  idher  verloren  si  etc.  (1303). 
rrkeben,  ünse  vorloser,  de  dar  men-  Brem.  Stat.  68  u.  91 ;  were  ok,  dat 
sehe  wart  .  .  vnde  verrees  vnde  to  dat  slot  ghewunnen  wurde  unde  bro- 
kemmel  clam.  Dial.  Gr.  248^;  des  45  ken  eder  anders  verrokeloset  wurde, 
derden  daghes  verrees  he.  B.  d.  Byen  dat  scheide  wy  wedder  winnen  eder 
/*.  J7Pb;  wente  Christus  verresen  is.  wedder  buwen  (1357).  Cassel,  Urk. 
Br.  d.  Eus.  33;  alz  in  vorledenn  ty-  143;  desse  breve  schole  wy  myt 
den  vnwille  vnde  twydracht  vorresen  verschen  inghezeghelen  bezeghelen, 
wasz  twischen  etc.  Old.  ürk.  v.  1479;  50  uppe  dat  ze  van  alder  nicht  vorgan 


VORROKEN  426  VORRÜCKEN 

eder  yorrokelozet  werden,   das.  148;  dich  is  ynde  wat  alto  gebreklik 

wo  hebbe  ik  di  (Gott)  also  vorroke-  datisder  vorromeregenschop.  Sum^ 

loset  1  00 B.  Ä.  108;  wedesse  (pas-  Joh.  f.  136k 

ßien)  verrokeloset,   wo  he  hoger  up  vor-rfip,  m,    Vor-ruf^  erster    B 

clemmet,   wo  he  swarer  nedder  val-  5  De  jankem  wolden   up  kosten    u 

let.  Horol.  23;  de  erste  hertichGerdt  kindelberen  alle  tidt  den  Torrop  L 

van  Sleswig  .  .  nicht  uth  synem  vor-  ben  (etierst  gerufen  werden^  den  Y 

rokelosent,  sunder  uth  angevendt  si-  rang  haben)  und  achteden  dekneil 

ner  rede  bleff  dar.   Westphal.3^  123;  nergents  vor.  Renner^  LiH.  Hist.  1 

dat   gude   lüde   vnde   er    gud  -nicht  10      vöp-ropep,  m.    Varrtifer,  d,  i.  A 

vorrekeloset  werde  (1376),  Lüb.  ürk.  führ  er  ^  Häuptling?   Dit  (es  geht  r 

4,  nr,  298,  —  refl,  und  is  de  densche  Reihe   Namen    vorher)    werenn    a 

ammeral  ane   alle    ruggesprake  tho  voirroepers  in  der  sake.  Münst.  t 

den  vienden  henangelopen;    der  hal-  1,  267. 

ven  hefft  H.  K.  ein  boet  an  den  am-  15      vorrosdSnsten,     sdiw.   v.      iJi' 

meral  affgesandt    und    en    ermanet,  (Lehnspflicht)  zu  Boss  leisten,  s.  Ff  t 

dat  he  sick  sulvest  nicht  vorrocklosen  2,  127^.    Vnde  ick  eflPte  myne  ei  :■ 

scholde,    sunder   verharren,    dat    de  willen  sodan  gud  ok  bescermen  v:. 

anderen  schepe  bi  ein  quemen.  v.  Hö-  vorrossdinsteu,  gelick  mynen  ander 

vd,  Chr.  37.  20  gudernn.    Cod.  Brdb.  /,  1,  263;  f 

vorroken,  ^c/^tc.  v.  mAd.  verruochen,  7,  lOA;  16^  277. 

sich  nicht  kümmern  um  etwas^   ver-  YOfVOHÜeheit^  f.  Verrostetheit ;  h:: 

achten.     Syn  (des  Hoffärtigen)  herte  ouermids    siner   coeltheit    unde   v 

is  voruloket,  vnde  vorroket  vor  gode  rostycheyt.    Leben  d.  h.  Fram.  1- 

alle  syn  don.    Laiendoctr.  f.  147c.  26      voppoten,  -raten,  schw.  v.  ver  rot 

vorromen,  schw.  v.  rühmen^ prahlen.  verfaulen^  computrescere.    Den  It  t 

De   du   vorromest   in  (mit)   der   ee  de  Sundeschen  wol  sos  weken  da: 

(Gesetsf).  Born.  2,  23  (H.) ;  gew.  refl.  soken   in   deme  watere  unde  vni.  i 

sik  y.,  sich  rühmen^  se  jactaie.  Sprichw.  ene  unde  brachten  ene  to  deme  ^u:. 

Sal.  28 f  25  (H.);    Cirus   de  konink,  30  wol  half  vorrotet.    Korner  237c;  1 

de  sik  Yorromede,   do  he  sprak,  he  pale  weren  vorratet.  Lüb.  Chr.  2. 

were  god.  Summa  Joh.  f.  135^;  hefstu  id  (aqua  burraginis)  suuert  den  ligh 

dy  doch  vorromet,   dat  du  my  byn-  van    quaden    vorrateden     (faulfr 

den   woldest  etc.    Körner  117^;    de  blöde.    Gothaer  Areneib.  f.  12U. 

broder   uth  deme  closter   van  Seile,  36      vorroven,  schw.  v.   äc-,  ausraf<^^ 

de  sik  nomen  unde  vorromen  van  S.  Dat  sodann  wyndemole  ouer  mydd 

Franciscus  orden.  iwJ.  Chr.  2^  324 ;  veyde    gantz    wardt    vorrouet,    v. 

se   vorromeden    sik   ere   guden   lust  brant   vnde    verstört.    Old.    Crl'. 

eres  lives.  Chr.  d.  nordelb.  S.  p.  12.  1497;  were  aver  sake,  dat  de  grtv 

bes.  im  Jurist.  Sinne:  sich  wozu  an-  40  van  Oldenb.  mit  den  van  Bremtii 

heischig  machest.    So  we  sie  uerromet  veyde,    rofif    edder    brandt  quem 

warendes  uor  to  bringhende,  he  schal  also   dat   men   den   Blvemendael 

ene  nomen  bi  sime  namen.  Lüb.  B.  groten  varen  holden  moste  unJe 

342;    worden  dhe   tughe  bispraket,  meigere  umme   erentwillen  vorm^ 

dhat  se   nicht  ne  hadden  ghetuget,  45  unde  vorbrandt  wurden,  so  etc.  {"i^/' 

also  sich  dhe  clagere  tuges  vorromde,  Cassd,   ürk.  378. 

dhat  scal  he  dhon   mit  svome   etc.  vorracken,   schw.  v.    i.  atis  <* 

Brem.  Stat.  67  u.  503.  (richtigen,  gehörigen)   Stdle  hrnry 

▼oiromer,  m.     Prahler,    darvmme  Dat  pert,   dat  den    voet  verru.k 

sprekt  Aristotiles,   wat  alto  ouerulo*  50  (verstaucht)  hefft,  dem  schal  men  1 1 


t.»'' 


VORRÜCKINGE  427  VORSADEN 

'if.  Mscr.  60^  f.  178^.  —  3,  van      St.);  de  vors  leveden  sunder  e.  do^. 

»-  Sülle   nehmen^    fortschaffen,    bei      18,  1;  vnde  is  V  jaer  gewest  vor  den 

*e   schaffen,    nnde    dat    (geraubte       tiiden,  als  die  grote  poggen,  scilicet 

rv  noch  ane  wedderkeringe  behol-       de  vorssen,  weren  dal  geregen[t]  vnd 

1  unde  Sander  rorfolginge  und  to-    6  dat  körn    verdoruen.    Old.    Urk,   v. 

-jinge  des  rechten  vorrucht,  vor-       1549;  also  lange  tret  men  den  vorsch,  ^ 

nt  unde  vomthert  hebben.  Fehdebr.       dat  he  quacket.   Tunnic.  nr.  54;  de 

1465   (Z,  d,  Hare-V.  1869,  H,  4,       vorsch  sprinckt  in  den  poel,   al  sete 

i''2);  eck  gadt  vpsehent  hebben,       he  ouck  vp  eynen  groten  stoel.  das. 

•e  pachte,   beringe  .  ,  nicht  ver-  lo  nr.   698;    de    vorsehe   leggen  laghe 

ket  werden.  Klempin,  Dipl,  Beitr,       den  byen,  als  se  water  drinken.    B. 

'f;  und  wes  dair  verrucht  ("ftei  iSei^e       d.  Byen  f.  247<^;  sie  (die  Belagerten 

mynen,  verloren)  is  van  deme  gude,       in  Münster)   hebben   getten   katten, 

t  in  der  vlote  genomen  wart,  dat       hunde  .  .  voersche    und    grass   etc. 

r.en  se  gelovet  to  betalen  (1393).  i6  Münst.  Chr.  2,  189;   god   sande  om 

•/.  Urk.  nr.  1347^  se  willen   dat       (Pharao)  dat  laut  fui  forsche.  Hanov. 

A  wedder  gheven  den  copluden  .  .       Mscr.  i,  84,  S.  292h. 

'h  des  ghudes  is  alrede  vele  vor-  vorsachten,  schw.  v.  sanft  machen. 

k»:'t   etc.    (1393).    Hans.   Rec.   4,       vnde  sande  gaue,  vp  dat  be  syne  ver- 

I'.  136;  se  geven  ohr  an  gelde  vor  20  bolgenheit ..  versachten  mochte.  Diail. 

klenode,    so  im  have  in  dem  up-       Gr. 186;  Jesus,  de  kan  mynen  rouwen 

r  Torrucket  unde  spoliert,   50  fl.       versachten.   Lied.  a.  d.  Münst.  38,  13. 

'.^r  2,  31h;  de  benke  v.,  die  (Ge-  vorsachtinge,  f.  Milderung,    Vor- 

■  Uinke)  fortschaffen,  das  Gericht       sachtinghe    vnde    vorkortinghe    erer 

'chithen.  Ol.  0.  Ssp.  I,  70,  3.  —  25  bitteren  pinen.    Lüb,  GB.  f.  K2. 

i'.  ausweisen?  In  der  Verfestungs-  vorsachtmodigen»  schw.  v.    sanf 

i';'.I:    soe  segt  die  richter:  ick  .  .       machen,    he  versachtmodighe[de]  des 

:he    die   vurscr.    luede    hier  als      keisers  ghemode,  want  de  keiser  was 

HT.  steet.    Soe  segt  die  vurspre-       seer  vertomt.   B.  d.  Byen  f.  112c. 

: :  wy  begeren  vort  gerichtes.    Soe  30      vorsaden,   schw.  v.    sättigen.    Da 

t  die   richter:    gy  schepen,   dat      byst  my  een  vorsadende  broet.  Leben 

-t.    Soe  wiesen  die  schepen:  men       d.  h.  Franz.  51;  wanner  se  mit  den 

1   sy    vorrücken    and    ?urplucken       rocke  (des  Enticit*s)  al  bedende  ouer 

1  verscheten.     Soe   duet  die  rieh-       den  acker  gaen,   so   gifft  god  ouer- 

:  ick  verrück  und  aeverschut  sy  35  ulodigen  regen,   de  de  erde   vuUen- 

•    Wigands  Arch.  V,  30.  —  3.  von       komelike  versaden  mach.    Dial.  Gr. 

r  Zeit :  vergehen,    in   kort  vorruck-       193;  do  se  alle  gader  genoch  gege- 

r.  lagen  (vor  kurzem)  (1532).  Nies.       ten  hadden  vnde  vuUenkomelike  ver- 

r.  i,  185;  verrückter  wyle  (mittler-       sadet  weren  etc.  das.  212 ;  büdl.  den 

v.  unterdes)  (1563).  Dithm.  Urk,  p.  40  moet  des  koniges  versaden.  Dud.  Gr. 

' :  verruchter  wiel.  Münst.  Chr.  2,       185h;    des   (Blutes)   se   noch   leider 

'':   yn  vorruckeder  tydt.    Dithm.       nicht  können  versadet  werden.  Ben. 

•  .  p,  280.  824;  se  (die  Juden)  versadeden  sie 

•  orrnekiage,  f.     v.    des   gemotes,       mit  mynen  lidene  in  bespottinge  etc. 
:^icliung,  Apost.  Gesch.  10,10  (H.).  46  Hord.  22;   vnde   also   geschach   id, 

^or$,  vorsch 9  m.  (umgesetzt  für)  dat  se  de  nacht  ouer  to  samen  wa* 
-'/i.  (vorsseken,  rana.  1  Voc.  K.)  keden  vnde  mit  hilligen  worden  des 
'  pogge  unde  ein  vorsch  is  al  ein,  geistliken  leuens  sick  malcander  in 
>ii  18  de  vorsch,  de  pogge  blek.  den  geiste  verzadeden  etc.  Dial.  Gr. 
'h.  v.  M.  94y  1  (u.  Seelm.  zu  d.  50  174.  —  hürans.  satt  werden.  (Diogen. 


VOBSADINGE  428  VORSAKINGE 

eu  Alex.)  unde  Bchat  unde  ghiricheit  Brem,  nds,  Betb.  f.  1JS6^ ;  is  dat  sak 
is  dyn  here,  went  du  kanst  daer  dat  ick  swere,  dat  so  nicht  en  i 
van  versaden  nummer  mere.  Sp.  d.  so  vorsake  ik  godes.  Br.  d.  Eus.  3^ 
Leyen  i^a.  unde  wisedet  (das  im  Ofen  gefundet 

TOrsadinge,  f.  Sättigung,  vorsa-  6  Brot)  vode  vrageden  ene,  offt  yemai 
dinge  des  vlesches.  Goloss,  2, 23  (L.),       dat  dar  gelaten  hadde.    Alle  de  wia 

vorsage,  f.  Voraussage,  Prophe-  de  des  dages  to  voren  in  den  ou^ 
jBeiung.  vnde  sine  (Josephs)  knoken  brot  gebacken  hadden,  versaked^ 
bewiseden  de  warheyd  siner  vorsaglie,  des  brodes.  Dial.  Greg.  212 ;  se  lei 
de  he  on  hadde  ghesecht,  dat  on  god  lo  sock  der  taschen.  Freekenh.  Leg.  5i 
wolde  trostlik  sin.  Gl.  zu  Sir.  49,  18  ^hevestu  icht,  dar  we  ans  mede  ner« 
(Lorsbach  2,  151).  mögen  ?^  de  knecht  vorsoch.  Eikfl 

YOrsake,  f.  AlUetynung.  Do  he  B.  542;  wen  he  en  dingh  vorsake 
(Petrus)  de  vorsake  hadde  ghedän,  wolde,  dat  dat  sehen  was,  ofte  voi 
do  bekande  he  sek.  Eccles.  fd.  66^.  15  sweren,  dat  dat  nicht  sehen  schoId( 

YOrsaken,  -seken,  st.  und  sehw.  v.  Komer  110^ ;  h^  (ein  Mönch)  vorsak 
alts.  forsaken,  leugnen,  verleugnen,  nicht  allene  alle  dat  he  besteit,  me 
vereichten,  entsagen,  meist  mit  Gen.  ock  vorsake  he  sick  suluen,  also  d^ 
We  enne  tyet,  dat  he  sin  vorduvede  he  doet  sy  der  werlt.  Br.  d.  Eus.  2^ 
gut  in  sinen  weren  hebbe,  des  mot  20  d&t  he  vorlete  unde  vorsakede  de 
he  bekennen  oder  versaken.  Gosl.  koninghes  Ladewyges.  Komer  181^\ 
Stat.  87,  30;  und  so  mit  diesem  Ge-  vnde  verzeke  al  des  rechtes  vnde  i 
gensatz  häufig :  vor  richte  bekennen  des  eghendomes,  des  yk  aldus  langhi 
efte  verseken.  Old.  Urk.  v.  1367;  Ssp.  darinne  ghehad  hebbe.  OW.  LH.  t 
II,  31 ;  Lehnr.  Art.  39,  §  1  (Oldenb.  25  1400 ;  wy  vortragen  unde  vorzakei 
Mscr.);  in  dat  erste  vorsok  he  des  degher  unde  al  der  rechten,  denas^ 
mordes,  men  darna  bekande  he,  wat  husfrowe  A.  etc.  Old.  Urk.  v.  144^ 
he  ghedan  hadde.  Lüb.  Chr.  2,  113 ;  Mit  abhäng.  Satze :  se  vorsoken,  dal 
des  vorsoek  Karins  unde  sprak  etc.  se  segen  de  lucht,  scheuten  skh  ii 
Korner  1839^;  unde  he  starckliken  30  die  Luft  zu  sehn.  Weish.  Sei.  17,  li 
des  vorsakede  unde  de  cardinal  en  (H.).  —  mit  Dat.  entsagen,  verzichten. 
konde  kcne  tugen  jegen  en  hebben.  Dat  ik  vorsake  alle  deme  rechte 
das.  73d ;  do  vorsak  he  (Petrus)  unde  (1343).  Lüneb.  Urk.  VII,  S.  m, 
sprak  etc.  Brem.  k.  geb.  174;  Maria,  vorsaker,   -seker,   m.     Ferleugner, 

wat  dede  unse  here,  do  Peter  vorsok  35  Leue  here,  du  hefst  yo  nicht  vor- 
aldus  sere?  Anselm,  422;  do  dachte  smaet  Paulum  dynen  vorvolger,  Pe- 
Peter  an  de  word,  de  he  van  ome  trum  dynen  vorsaker.  Sp.  d.  Dogede 
horde  spreken,  wu  he  sculde  sin  vor-  /.  281 ;  Ghif  mi  de  tränen  .  .  S.  Pe- 
seken.  das.  428;  leve  here,  vergif  ters  dines  vorsekers.  Sp.  d,  Samm'ü\, 
mi,  dat  ik  vorseket  hebbe  di.  das.  40  //  in  e.  Fastengeb, 
1148;    wo  Petrus   den    heren    drye  vorsake-  (sack-)  -weiden,  schic.  r. 

vorsakede.  Wiggert  1,  47;  unde  in  cds  sakewalt  für  etwas  auftreten,  mit 
dersulven  stede  vorsakede  S.  Peter  iren  ingesegel,  mit  breuen  ind  mit 
unses  heren ;  unde  in  der  suluen  andere  sicherheyt  .  .  verbinden,  ver- 
stede,  dar  he  vorsok,  dar  steit  hüte  45  louen,  versachwalden  ind  verborgeD 
noch  eine  mormelen  stenes  sule.  Lu^  sulen  vur  vnse  scholt.  LacomU.  3. 
dölf  V.  S.  25,  S.  62;  Theophilus,  de       nr.  416. 

diner  leven  moder   vorsaket  hadde.  vorsakinge,  f.  1.  AUeugnung,  Ver- 

0GB.  B.  70 ;  Theoph.  de  dyner  unde  leugnung.  dat  me  ock  myt  sljcbter 
dyner  leven  moder  vorseken  hadde.  50  vorsakinghe   nicht  mach  enUeddiget 


VOKSALWEN  429  VORSAT  -SÄTE 

Je  der  dachte  entfryget  werden  blef  hart  in  ereme  guden  vorsat^, 
:.  Ilamb,  B.  218^  6  in  d.  Gl.;  de  dat  se  dachte  to  holdende.  das,59d; 
re  vortganck  des  minschen  is  de  Lucifer  sundyghede  wedder  gode  in 
rsikinge  sick  sulues.  Navolg.  5,  44,  quader  voresate.  Sp.  d,  Dogedc  f. 
2.  Verzichtleistung.  Doch  de  breve  ö  150^;  dar  mede  tovede  he  de  vyande 
Jen  nicht  beseghelt,  ok  wart  disse  in  erer  vorsate.  Korner  201^;  mitgro- 
^dkinge  nicht  belevet  up  de  tyd  ter  vorsate  und  mit  groter  untruwe 
.  Lüö.  Chr.  2,  225.  und   bosheit.    Magd.  Seh.  Chr.   324, 

forsalwen,  schw.  v.  schmutzig  wer-  14;  mit  vorrade  unde  mit  vorsatte. 
I.  Laet  dyne  oghen  mit  tränen  lo-  10  das.  174^  15;  unde  slogen  ute  dem 
L,  laet  dyen  aensicht  versalewen.  rade  mit  vorsate  B.  unde  H.  döt. 
i\  d,  joncfr.  f.  128;  ere  (der  Ma-  Brschw,  Chr.  1,  347^  10;  de  sollen 
/  anghesichte  slymmich  vorsalvede       de   olderlude   kesen  •  .  na   eren   vif 

/.  vorsalwede),  dat  dar  was  be-  sinnen  sunder  vorsate  unde  argelist. 
r.e  klar  vnde  schone.  Lüh.  Gebetb.  15  Nies.  Münst.   ürk.  5,  S,  238.  —  In 

/.  A5.  —  refl.  nicht  vorsalwede       der  Rechtssprache  bezeichnet  es  eine 

re  (der  Maria)  reine  hut.  Parad.  bestimmte  Strafe^  die  auf  eine  mit  Ab- 
K  IG.  sieht  ausgeführte  thätlicJhC  Beleidigung 

^^M'^2iVit\%Ji^schto.v.  sammeln,  uppe  oder  Mishandlung  eines  Bürgers  ge- 
i  se   ghelt    vorsamelden.    Korner  20  setzt   war,   so  wie   die  Mishandlung 

^'  se  (Judith)  vorsammelde  ore  selbst.  Si  inter  duos  in  vico  vel  in 
'  mit  einer  mutzen.  Judith  15,  10  pota  forsau  rixa  vel  disceptatio  ori- 
./;  dat  Hille  mach  sik  vrii  vor-  tur  et  fustes  et  baculos  ibidem  com- 
:hen  vnde  vorsammelen  myt  vnsem       prehenderint  ad  alternam  et  mutuam 

üen  manne  Diderik  an  deme  hil-  25  lesionem,  non  hoc  vorsate  reputabi- 

n  echten  State  (d.  i.  sich  verhei-       tur,  nisi  ante  inter  eos  dissensio  fue- 

-').  Old.   Urh.  V,  1509.  rit;  vorsate  vero  probari  non  potest 

uirsamen,   schw.   v.     versammelen.       de  aliquo,   nisi  baculi  vel   arma  ibi 

yne  erde  (der  todte  Leib)  sal  to  visa  fuerint  et  apportata.  Lüb.  R. 
r  anderen  versamet  werden.  Br.  d.  30  (I,  122),  S.  226  f.;  vorsate  autem 
\  43;    dar   konninge   efte   heren       probari    potest,    ubicumque    aliquis 

vursamen.  R.  V.  1331 ;  daer  die  alii  insidiatur  in  platea  et  si  aliquem 
--ten   hoip   van   allen    duytschen       ibidem  capillaverit,   pugnis  verbera- 

tcn  versammet  wairen.  Schüren  verit,  calcaverit,  presserit  etc,  West- 
i  36  phal.  3,  625  u.  9 ;  de  (der  einen  an- 

■  orsat  (^-eti  vorsitten),  doÄ  Versitzen,       deren  mishandelt)  schal  wedden  vor- 

lumen.  Wei  nemant  en  vint  oppe  säte,  dat  sint  tein  marc  suluers  vnde 
li  eitiiken  gude,  dar  eme  erftins  en  voder  wines.  Lüb.  R.  287  u.  286; 
r  versetten  is,  dat  sali  he  den  na-  quicumque  vadiaverit  unum  vorsaat, 
'ü  doen  kandicb  .  .  und  beident  40  super  gracia  vadiabit  X  m.  argenti 
':  up  3  marcket  dage  vor  sinen  et  unum  plaustrum  vini.  Wism.RatJ^b. 
■>  und   sin  versat.    Fahne,  Do^im,       f.  29^;   nen  man   kan   dem  anderen 

11.  p.  42.  vorsate  tugen,  sunder  he  könne  vor- 

'»r^at,  -säte,  (Genus  wechselnd),  drowe  (vorherige  Bedrohung)  tugen 
"  i.^-?.  Absicht,  bes.  böswillige,  dolus  45  mit  besetenen  borgeren,  vnde  darna 
•  4S.    Nemen  den  vorsat,   dat  etc.       schlege  .  .  Bekende  he  ock  vordrowe 

.^r  200^;    nemen    den   vorsate.       vnde   konde  men  na   schlege  tugen 

''i.  3, 182;  dat  gude  vorsaet.  das.  mit  besetenen  borgeren,  so  were  he 
-.  des  sulves  synnes  unde  vorsates  der  vorsate  auerwunnen.  Lüb.  R.  288, 
^  ick  ock.  Korner  74d;  de  vrouwe  50  Anm.  18;  vgl.  ferner  das.  359.  537  ff. 


VORSATE  430  VORSATICH 

-^  Vmine  eine  vorsate  sulen  thugen  sich  verheiraten.  AU  een  wyf  sikTO 
besetene  lüde  .  .  Vnde  so  we  ein  sätet  mit  enen  anderen  manne,  I 
vorsat  (Var.  eynen  myt  vorsate)  sleit  sollen  die  kinder  hebben  vormande^ 
blau  ofte  blot,  dat  sal  he  beteren  Richth.  360,  §  11.  —  Anm.  In  d 
mit  eime  voder  wines  van  VI  amen,  6  Stelle:  de  missen  scal  men  baldj 
vnde  mit  X  mr.  silueres,  vnde  dem  in  disser  wise:  men  sal  driges  ^ 
vogede  vnde  deme  rade  vnde  deme  to  lüden  bequemliken  lange,  wanj 
kleghere  mit  III  punden.  .  .  Were  de  klocke  ens  vorsaten  is,  dat  mj 
et  ein  bederue  man  vnde  mit  vnghe-  moghe  gan  vmme  den  kerkbof, 
rade  (durch  unglücklichen  Zufall)  dat  lo  men  se  anderwerve  ofte  driddewer 
breke,  de  sal  dat  vorsat  der  stat  lüde  etc.  Homeyer^  Stadib.  d.  MA,  \ 
breken  mit  XII  mr.  penninghen  .  .  ist  vorlaten  eu  lesen.  Was  heißt  (M 
vnde  deme  richte  sinen  broke  . .  Vnde  oeck  en  zai  de  yrouwe  in  den  kii 
so  welik  man  ein  vorsat  sleit,  vnde  delbedde  nyne  voerzate  kost  mel 
nein  gelt  ne  heuet  mede  to  beternde,  15  hebben,  dan  alz  vorgescr.  is  ?  ^ 
de  sal  XII  wekene  eten  water  unde  Münst.  ürk.  3,  200;  in  gleicher  Vc 
brot  in  der  hechtnisse.  (Hamb.  Big.  schrift^  8.  206  heisst  es:  njne  vo 
B.)  Big.  St.  B.  p.  117  (so  wie  den  satede  kost. 
ganjsen  Abschn.  IX,   Dit  is  van  vor-  Torsatieh,  -setieh,  adj.   1.  versom 

säte).  —  Merktcürdig  ist  noch  folgende  20  lieh  (eur  säte  geneigt) ^  milde.  In  sj 
Bestimmung:  Van  deme  vorsate  der  ner  predicate  was  he  also  sacbm^ 
Stades  rect.  Dat  si  witlic,  dat  nen  dich  und  versatich,  dat  he  nummeD 
leige  na  Stades  rechte  mach  vorsate  verbulderde.  Freikenh.  Leg.  58. 
slau  an  eme  papen  noch  nen  pape  2,  absichtlich^  mit  Vorsata  wogegi 
an  eme  leyen.  IMb.  B.  288.  —  Vgl.  26  handelnd,  widersetzlich;  eine  eingi 
Z.  f.  Lüb.  Gesch.  1, 200;  Stader  Archiv  gangene  Verbindlichkeit  absichtlich  nxä 
1871^  S.  71.  erfüllend.     Were  ok  we  so  dumkonl 

vorsate,  Vorgänger  im  Amte,  end  van  synne,  ifte  quad  rorsatich.  SeUesi 
want  wy  noch  unse  Torsaten,  romi-  St.  B.  §  59;  vnd  alse  [se]  scrioei 
sehe  keyseren  etc.  Ben.  397  u.  6.      30  dat  wy  desser  satebrake  den  nieste 

yWH9,\ATk^  schw.v.  w  ßina  säte  C  Fer-  del  besecht  sin  weder  to  donde  ?n 
faßung,  gute  Ordnung)  bringen;  bes.  darto  gheeschet,  dat  wi  des  ooerd 
versöhnen,  dusse  sathe  hebben  wy  tyd  vorzatich  syn  gheworden,  dai 
Tersathet.  Nies.  Münst.  Urh.  3,  8.  doyt  se  vns  vnrechte  an  (1395).  SJ 
133;  De  erst  de  stede  ansatte  (Städte  35  dend.  8,  S.  24,  40;  de  (bund)  is  wed] 
gründete)  vnde  vorsatede,  he  heft  der  neymende  sehen  men  weddej 
ghewesen  der  grotesten  goden  dyng  vntruwe  vorsatige  satebrekere,  de  ii 
eyn  sake.  Wigands  Ar  eh.  II,  9;  do  säte  krenken  woiden  mit  vorsate  .  I 
alle  dink  wol  van  en  vorsatet  weren  vnde  we  vns  sodanige  vorsatige  vn^ 
unde  begadet.  Luddf  v.  S.  c.  8  (S.  40  truwe  sulfwolt  dede,  des  etc.  (1S%)\ 
36);  unde  hebbet  de  vruntliken  unde  das.  nr.  44;  (van  ere  weghen  uod^ 
endrechtliken  vorsatet  (1385).  Wät-  van  rechtes  weghen)  de  he  my  vorj 
henr.  ürk.  nr.  988 ;  kundich  si,  dat  satich  gheworden  is  alse  en  vorhje4 
ich  vnde  alle  myne  helpere  al  dighere  kotzen  sone  (1380).  Lüneb.  Utk.  Ili 
verzonet,  versat  vnde  verscheiden  45  nr.  942;  des  gi  my  verseticb  werden! 
synt  mit  der  stad  van  L.  (1366).  Lüb.  alse  mistrostege  schelke  (1387).  das} 
Ürk.  4,  nr.  105 ;  wy  betuget,  dat  wy  nr.  1068;  weret  ock,  we  vorsatich 
ganslich  vorzad  vnde  verscheden  zind  werde  an  dissen  pachten.  Oei.  Brdb. 
vmme  alle  stucke,  ansprake  vnde  ghe-  i,  2^  226;  weret,  dat  H.  in  dem  tinse 
breke.    Dieph.  ürk.  nr.  92.  —  refl.  50  . .  vnseme  kostere  yorsatich  werde  etc. 


VORSATICHEIT  431  VORSCHALKEN 

(1422).    Lüna.   Urk.  VII,  nr.  992;  vorseh,  aUn.  fors,  WaßerfdU,  Ga- 

rn^ boTen  de  veertein  daghe  der  dach-  tarrheid.  Cum  hospites  hyemales  ve* 
diDgiDge  voraatigh  were  unde  nicht  nerint  ad  torrentem,  qui  dicitur 
betalet  hadde  etc.  (1375).  Hanib.  Z.  vorsch,  intimabitur  oldermanno  vec- 
R,  p.  181^  20;  ynde  dewyle  wy  der  6  torum  qui  dicuntur  vorschkerle,  ut 
betaUnge  vreueliken  vorsatich  wereo,  mane  veniant  ductores  (gemeint  sind 
en  scheide  wy  noch  vnse  ghud  in  L.  die  Stromschnellen  im  Wolchaw).  13  J. 
nene  yeylicheit  noch  geleyde  hebben  Hans,  Urk  II,  S.  35;  so  wenne  dhe 
(1397).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  662;  de  be-  dudeschen  comet  in  der  Uolkor  vore 
schedede  wy  deme  proueste  dar  vmme  lo  dhen  vorsch,  so  seien  se  de  uorsch- 
Tor  TS  yppe  den  menen  richtedach  kerle  uorderen  sunder  letten.  das. 
.  .  des   ward    de    prouest   vorzatich       S.  98. 

Tod  quam  dar  nicht  (1395).  Sudend.  vorsehaden,  schtv.  v.  einen  Schaden 

S,nr.35;  unde  gi  juw  dar  to  Torplich-  wieder  gut  machen,  ersetisen;  ver- 
tet  hebben,  unde  billeken  desnicht  16  ^^t»«^,  schadegelt Ae^a^Zen.  Den  schath 
Titt^tich  werden  scheiden  (1398).  (der  entwendet  war)  moste  de  Stadt 
Bans.  See,  4,  426;  effte  jemant  je-  Monster  lange  myt  groten  gelde  der 
gen  desse  vnse  vorboth  vorsatich  ge-  grevinnen  verschaden.  Münst.  Chr. 
fmden  werde,  willen  wy  sunder  1,  279;  Were  ok  sake,  dat  min  bro- 
nutde  richten  (1462).  Faldc,  Staatsb.  20  der  des  nicht  en  dede  (die  Summe 
Mag.  8f  679;  worden  wilke  van  den  nicht  beeaMte),  so  mochte  he  dat  dit 
banden  (Banden)  upsatich,  so  dat  he  naeste  jar  vorschaden  mit  twintich 
nicht  .  .  foren  wolde,  so  schall  des  marken  (1353).  Kindl.  Beitr.  1,  24; 
httiges  amptmann  enen  wagen  dar  to  vnd  scolen  den  radmannen  to  B.  dan 
boren  vnde  de  Torsatige  schal  id  be-  25  geuen  von  teyn  schocken  eyn  schok 
tilen  myt  3  marken,  das.  1,  323.  bemischer  groschen  tu  schadegelde, 

T^rsatiekeit,  f.  Absicht,  vnde  (die  als  sie  dat  seinen  muten  vorschaden 
i  8  Konige)  en  sochten  dat  kynt  (1394).  Fidic.  Diplom.  Beitr.  II,  S. 
nicht  van  lichtuerdicheyt,  men  myt  117;  (pennincge)  de  wy  jarlix  vor- 
poter  vorsaticheyt.  Serm.  evangd.  30  schaden  mit  twelff  mark  geldes  etc. 
l  17c.  (1367).    Bar.   Urk.  32. 

Ttnatigen,  adv.    absichtlich.     Se  yorsehadewen,  schw.  v.  beschatten^ 

schededen  van  uns  vorsatigen  sunder  verdunkeln.  De  sunne  was  vorscha- 
ende  (1447).  Dühm.  Urkb.  p.  43;  dewet  seYeniein  deige.  E.v.  Repg.  256. 
be  ging  vorsatigen  in  der  brauer  85  yorschaffen,  schw.  v.  ausrichten. 
selschop  to  beer.    Hamb.  Chr.  349.        Dar  konden  se  ayerst  nicht  vorschaf- 

T^rsttmgey  f.  Festsetmng.  Dit  is  fen.  LeOm.  3,  200;  vyff  (toverschen), 
<lie  versatinge  ind  ordinyringe  van  de  vele  groulicke  dingen  mit  den 
den  wallen  laken  to  maken  etc.  Z.  duivel  verschaffet.  Ben.  737. 
i  Berg.  G.  V.  9,  88;  dat  du  desto  40  yorschalen,  schw.  v.  schal  werden. 
^nster  syst  in  der  vorsatinghe  dines  vnd  dat  drinckent  nicht  vfirschalen 
goden  leuendes.  Sp.  d.  Dogede  f.  31;  noch  vorsuren  laten.  Oryse,  L.  B.  fr. 
des  doden  yersatinge  vnd  leste  wille.  12  P3 ;  den  vorschaleden  kouendt. 
Aw.  Münst.  Urk.  3,  8. 133.  —  vor-  ders.  Wed.  Sp.  C4. 
>^.  si  aliquis  pro  maleficio  efficitur  45  vorsehalken,  -schelken,  schw.  v. 
profagns  et  si  non  vult  teneri  et  in  überlisten,  betrügen.  Gy  meinet  gode 
fnga  vnlneratur  yel  interficitur,  ille  to  verschalken,  vor  war,  gy  vorschal- 
<ini  hoc  facit,  sine  alia(?)  vorsatinghe  ket  iw  seinen.  B.  d.  Euseb.  18^;  de 
^^^penam  pro  eo  pacietur.  Wism.  dobbelers  staen  gheerne  daer  nae, 
^üiyerspr.  a.  1344.  50  hoe  (wie)  sie  enen  anderen  bedrieghen 


VORSCHALLEN  432  VORSCHE(I)DEN 

ende  yerschalken  in  den  spoele.  S^,  darumme  vormakede  he  sek  grawe 
d.  Teerst,  gel.  f.  120;  wy  sen  dar  to,  liken  alze  eyn  vorschapen  miaschti 
dat  use  oghe  werde  nicht  verschel-  Denscke  Krön,  f.  6  Tb;  ik  bin  (sa^ 
ket  yan  dem  gesiebte  des  boisen  de  homod)  yormalediet  unde  vorscha 
wiues.  Ecdes.  f.  287^.  Sprichtc. :  En  5  pen.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  2099 
quad  schalk  werd  dycke  vorschalket.  god  kan  alle  ding  wol  voghen ;  wa^ 
Kiel.  Mscr.  nr.  114^  f.  25^.  —  Refl,  sik  de  lüde  daran  leten  noghen  Vndi 
sich  zum  schalk  machen,  ghi  hebben  nicht  sik  also  sere  vorschopen  My 
jw  verschalket  (Luih.:  ihr  habt  übel  den  kunsten,  myt  den  doken,  My 
gethan).  Mered.  B.  d.  Kön.  26,  10  kledern  etc.  das,  v,  2061;  mynschen 

Yorschalleni  schw,  v.   in  Übeln  Ruf      de    syk    sulven    vorschapen    (duTa\ 
hingen,  men  wyl  my  ock  vorschallen.       Schminken  etc.).   das.  v,  5267. 
Ehythm.  Vorr,  s.  Ssp.  v.  56.  Gl.  vorsehapenisse,  /*.  MisgestaU.  Wa 

Torsehalmen.  In  welcher  zeit  (Früh--  wil  gi  van  dem  apen  maken  ?  We 
ling)  man  den  lieben  acker  begaden,  15  dat  id  ein  wunderlik  wicht  blive  und 
die  wysen  ynd  gresung  yorschalmen  ein  yorschapenisse  an  dem  liye  etc 
ynd  yortzeunen,  vnd  alierseitz  der-  Gerh.  v.  M.  40,  22. 
selben  scheiden  ynd  grentzen  in  rieh-  Yorschatten,  schw.  v.    Qdd  (schatj 

tigkeit  billigk  bringen  .  .  soll.  MeU.  erpressen,  extorquere  pecnnias.  Kü. 
Lehnacten  v,  1692.  „schalm  und  schal-  20  Dyt  is  sere  greselick  allen  anrecht 
men  (von  „schälen^)  beisteht  sich  sonst  yerdighen  wokeners  unde  den  gyn- 
auf  die  Bezeichnung  von  Orenzbäumen  ghen,  dede  unrechtyerdighen  syk  vor- 
durch  theilweise  Abschälung  der  Rinde.  schatten  rykedage  unde  geyen  dat 
Hier  ist  „yorschalmen^  anscheinend  nicht  wedder  er  erem  lesten.  Lib. 
überhaupt  von  einer  Grenzbezeichnung  25  Chr.  2,  423. 
gebraucht.*^    Dr.  Beyer.  vorscliayeii,   st.  v.    abschaben,  zuf- 

yorsehalt,  verdorben.    De  wint  (der      malmen,     iuwe   gewant   wert  gelten 
Jagdhund,  der  alt  geworden  war)  wart       ynde   yerschauen    yan   den    worroeo 
mager,  yorsehalt  sin  ogen  etc.  Gerh.       effte  motten   (sprickt  Jacobus).   De 
V.  M.  52,  15,    (Bild  von  Getränken,  80  7  Dodsunde  f.  6^. 
bes.  Wein,   hergenommen,   die  schaai  yorsche(i)deii ,    st.    (u.    schw.)  r. 

werden?  yerschalt,  pendulus.  1  Voc.  1.  trennen.  AI  is  dat  sake,  dat  de 
W.  yer-schaelen,  yento  corrumpi,  sa-  seile  yn  den  dode  des  lychains  ver- 
porem  et  odorem  genuinum  perdere.  scheiden  wert  yan  den  lychame.  Br, 
KU.)  85  d.  Eus.  46;   alle   de  zelen,  de  ran 

YOrschancen,  schw.  v.  durch  die  eren  lichamen  yorscheyden  sint.  Kor- 
schanze  (d.  i.  kanze,  Zufall,  Unglück)  ner  1829^ ;  Christus  kerde  derde  werf 
verlieren.  So  ayerst  desulye  (Jung-  to  synen  ghebede  unde  hogher  up 
frau),  de  ehr  ehren  -  krentzlin  und  klymmende  an  den  berch  unde  vor- 
junj^ruwen-blomlin  yorschantzet  und  40  der  yorscheden  yan  synen  iungheren. 
yorschertzet,  bi  dem  levende  blefif  etc.  Pass.  Chr.  11^ ;  de  hylgen  geiste  vor 
Neoc.  1,  97.  wunderden   em   (sich)  sere,  dat  de 

YOrsehapen,  st.  v.  verschaffen,  d.  h.  sulye  gotheyt  nycht  yorscheden  wart 
mislich  gesUdten,  So  quam  eme  en-  yan  der  mynscheyt  unses  heren.  das. 
tegen  en  vorschapen  derte,  dat  was  4b.  90^»  —  2.  Streitefide  trennen,  einen 
halp  geschapen  also  eyn  mynsche.  Streit  entscheiden,  aussöhnen.  Disser 
half  also  en  perd.  Lüb.  Passion.  /'.  stucke  gha  we  to  iu  .  .  dat  gi  uns 
41^;  apen,  vor  allen  deren  jo  vor-  des  verscheden  mid  rechte  (IBßi). 
schapen.  Gerh.  v.  M.  103,  80;  ein  Gott.  ürk.  /,  nr.  226;  do  wolde  sie 
iunk  Yorschapen  duyel.  das.  40,  18;  50  die   rad   van    H.    vruntliken  hebben 


VORSCHEDINGE      433       VORSCHEPPEN 

TorsceydeD.  Brem.  O.  Q.  79;  ick  wil  y^nt\f\tn^8chw.v.  verschieden  sein. 

gerne  daghe  maken  vnde  yu  in  vrunt-  De  d&dsche  compassen  vorschelen 
scappen  edder  in  rechte  vorsceyden.  mit  den  engelschen  ein  halven  streck. 
ias,  IPS;  vruntliken  vorsceden,  vor-       das,  11. 

enet  unde  vordregen  (14:28).  Brem.  5  yorschemen,  -sebamen,  sckw.  v.  be- 
Stat.  404 ;  also  vro  alse  wy  Yn$  myt  schämen^  in  Scham  u.  Schande  brin- 
Tnsen  yyenden  vorscheden  ynde  vor-  gen.  Dat  kind,  deme  me  let  sinen 
eoet  hebben  (1395).  Sudend.  8,  nr.  willen,  vorschemet  (confnndit)  syne 
€6 ;  vollmacht  desse  twydracht  end-  moder.  S^.  Sal  29, 16  (H.) ;  de  key- 
liken  to  vorschedende  (1447).  Dithm.  10  ser  Decius  wart  van  eme  (dem  h.  Lau- 
Urk,  S.  33;  wu  de  tweynnghe  vor  rentitis)  vorschemet.  Liib.  Passional 
den  ratmannen  vorscheden  wert  mit  f.  182c ;  numant  en  sali  de  olderlude 
faeyder  partye  vulbort,  dat  scal  men  verschemen,  so  se  wes  yordregen 
beiden.  Gasl.  SM.  77,  34;  krighet  sollen  vor  den  raede.  M^^.ilfäfi^^.^rA;. 
iade  nmme  en  erve,  de  dat  under  15  3,  S.  246 ;  he  bedachte  daer  volle 
sich  hevet,  de  scal  dat  behalden;  logene  inne,  um  den  bischop  to  vor- 
wente  dat  vorscheden  wert,  ä.  A.  u;enn  Schemen.  Münst.  Chr.  i,  173;  he 
iariber  entschieden  ist^  scal  he  dat  honede  und  vorschamede  de  preUten, 
antwarden  deme  dat  boret,  das.  S,  fruwen,  junferen  etc.  Benner  i,  107. 
SC.  —  3.  abfinden^  absandern  mit  sei-  20  yorsehemenissey  /*.  Beschämung. 
sem  Erb-  oder  sonstigem  Pflichttheü.  dat  wy  vns  vlytich  ieghen  de  yyande 
Sturve  en  wat  an  van  eren  vedderen  bewysen,  vnsen  vyanden  eyne  grote 
. .  de  gedelt  oft  verscheiden  weren  vorschemenisse.  Sp.  d.  Sammitt.  /, 
TBn  eren  vader.  Fahne^  Dortm.  3^  c.  1;  god  mach  dy  helpen  yan  allem 
40.  —  Intrans.  weggehen^  sterben.  He  25  wedderstande  vnde  vorschemenissen 
Torschedde.  Ben.  718;  der  seile  vor-  (confusione).  Navcig.  2^  2. 
deDste  en  werdet  somtydes  nicht  ge-  yorseheminge,  f.  Beschämung.   Wi 

toent  in  den  verscheiden,  mer  na  sint  worden  ene  vorscheminghe  vnde 
den  dode.   Dial.  Greg.  229^.  schimp  (confusio  et  opprobrium)  di- 

veraehedinge,  f.   1.  Theüutig^  San-  so  nen  knechten.   Dan.  3^  33  (L.). 
änung.     Wor   twe   borghere   weren,  vorsebeppen,   -schippen,    schw.   v. 

de  van  crem  ghude  worden  vorsce-  umschaffen,  veruHindelnj  verunstalten^ 
den,  de  worschedinghe  mochte  men  entstellen.  De  duuel  verschepede  sick 
tobringhen  (beweisen)  mit  twen  be-  in  eyne  staltnisse  eynes  pelgerimes 
derven  mannen,  de  or  schedelude  35  vnde  began  to  gane  dor  de  Straten, 
hebben  ghewesen.  Ilan.  St.  B.  364;  Dial.  Greg.  146^;  ik  danke  dy,  dat 
iaher  Grenze,  (tweer  kerspellen  wyl-  du  woldest  hangen  an  dem  cruce 
len),  die  up  der  yerscheidongen  yan  med  .  •  vorseredeme,  yorscheppen- 
beyden  landen  liggen.  Schüren  Chr.  deme  (7.  yorscheppedeme),  bespyedem 
20L  —  2.  Aussöhnung.  Desse  yor-  40  antlate.  0GB.  B.  93^;  Lucifer  was 
sten  arbeideden  vlitliken  in  der  vor-  de  eddelste  engel  ynde  wart  dorch 
Bchedinghe  der  brodere.  Korner  219^.  des  homudes  willen  vorscheppet  vnde 
—  3.  Entscheidung,  up  rechtes  vor-  vorstoed  in  de  grünt  der  hellen, 
scbedinghe.  Pomm,  Gesch.  Denkm.  Bavenst.  f.  187c ;  ik  bidde  dy,  alder- 
II,  126.  45  leyeste  schipper,  dat  du  .  .  dine  ghe- 

vorselidl,  n.  Unterschied^  Differenj^.  schapen  creaturen,  na  mynem  unrede- 
und  delet  dat  vorschel  in  twe  offt  dre  liken  willen  vorschippet,  willest  wed- 
delen.  Besehriv.  v.  d,  Kunst  d.  Seef.  der  mynschformelik  maken.  Korner 
p.  45;  dat  bringet  den  na  lanckheit  158^;  dat  vorscheppede  kynd  ("Min- 
der tid  so  vel  vorschel,  dat  etc.  das.  31.  ^  geburt).  das,  2269k;  do  de  narre  dat 

mitelntodard.  WOrterbuch.    V.  28 


VORSCHEREN  434  VORSCHINEN 

besach,  dat  em  vorscbippet  was  also  hovede,  myt  vorschotenen  (bUichen) 
syn  angesichte,  he  wunschede  do  etc.  unde  bespyeden  antlate.  Brem,  GB, 
Aesop  18,  30.  f.  139. 

Yorscheren,  schw.  v.    „die  äußere  YOTBthiekmySchw.v.refl.  sich  fügen, 

Beplankung    eines    Schiffes    legen.  ^?    5  gestalten.     Id  befft  sik  hir  en  bynoen 
Wehrm.    De  timmerlude  mögen  die       so  vorscbicket,   dat  etc.    6ölt.  ürk. 
spÖDe  bebben  .  .  wenn  sie  den  kiell       72,  nr.  285,  160. 
strecken   vnd  dat  scbip  vorscheren,  vorsebiekinge,  f.  Zubereitung,  Zu- 

vnd  inbolt  ynd  stuyer  darin  setten.  rüstung.  In  dem  dat  he  secht:  se 
LOb.  Z,  B,  407.  10  (die  Braut)  heft  sikberet,  wert  roret 

y6rschermen,  schw.  v.  vor-kämpfen.       de    suaerke    vorschickinge  efte  tzi- 
Dem  blinden  is  gut  vorschermen  (il-       ringhe.    Serm.  evang.  f.  207k 
lädiere),  Tunnic.nr.  240.  („DemBlin-  TOrschilt,   m.    schützender  SehSd, 

den  kann  man  leicht  was  vormachen.^  De  bandt  des  almechtigen  gades  sy 
Hoffm.  V.  F.)  15  alle  meenen  Fresen  een  vorschilt  tho 

TOrschSt  =  vorschedinge,  Ausein-      bulpe  unde  to  tröste.   Ben.  262. 
andersetzung,  Versöhnung.  Eyn  frunt-  yorsehinen,  st.  v.    I.  intr.  ersckei' 

lieh  vorscheit  ynd  flege  gededinget  nen.  do  weren  veer  dage  yorgangeiu 
.  .  tuschen  etc.  Cod.  Brdb.  /,  19,  403.       dat  on  (den  h.  3  Königen)  de  sterne 

yorseheten ,   st.  v.    1.  trans.   ver-  20  vorscheneu  hadde.  MandeüüUs  Beisen 
schießen;  bildl.:  uppe  deme  markede       f24c;  hervorleuchten^ ^remineTe.  Voe. 
wort  openbar  gesecht,   me  moste  de       Engelh.    uppe  dat  ick  möge  seen  de 
borgermestere   koppen  •  .  unde  der       yorschinende    ere    desser    hillighen 
werde  worden  yele  yor schoten  (aus-      nacht.  Brem.  k.  g.  113;  (die  h.  EU- 
gestoßen)    yan    den   hoyetluden    der  26  sabeth)   ene  dochter  des  yorschinen- 
partie   mank   deme    yolke.     Brschw.       den  yorsten,  des  koninges  yan  Voge- 
Schichtb.   51;    durch    Umstürzen  der       ren.  Lilb.  Passional  f.  26^ ;  den  er- 
Lichter  excommunicieren.    Unwille  so       baren   yorscinenden    (==   illnstribas) 
gröt,   dat  me  alle  de  yeryolgers  der       yorsten  etc.  (1356).  ürk.  d.  St.  Hanac. 
kerken  yerschot  mit  den  lechten  unde  80^^.  S51;  an  das  Licht  freien,  appa- 
yorludde  se  mit  den  klocken.  Leibn.       rere.    Ps.  42  (43),  3;   ut  den  vor- 
3,   430;     ein    baryotenbroder    dede       schenenen  daden  unde  werkea  Chr. 
Gersicke   den   ketter   mit  siner   sei-       Sd.  3;  van  dem  dat  se  up  dusse  erde 
schap  to  banne  unde  yorschot  de  mit       yerschenen   sin   (ex  quo  orti  sunt). 
lichten    unde   yorludde   se   mit    der  35  2  Mos.  10,  6  (H.).  —  2.  versckwin- 
klocken.  Magd.  Seh.  Chr.  414, 6.    Vgl.       den,  vergehen.  Mit  dessen  worden  Ter- 
Haltaus  417  f.   u.   F.  Bech  in   Pf.       scheeu    he    ynde    de    eyn    mensche 
Germ.  19,  S.  51;  auch  überh.  =  vor-       scheyn  to  wesene,  bewisede,  dat  he 
yesten,  s.  vorrucken  2.  —  2.  werfen      eyn  geist  was.  Dial.  Greg.  254^;  do 
von  einem  Ort  zum  andern,  z.  B.  6e*  40  he  dat  drewerue  gesecht  hadde,  vor- 
treide.    Item  van  247  mudde  .  .  toe       scheen  de  merteler.  das.  215;  do  he 
verscheten  ghegeven  2   pont.    Z.  d.       dit    ghesecht    hadde,    yerscheen  de 
Berg.  G.  V.  11,  194.  —  3.  intrans.       lelike  scheme  vor  sinen  oghen.  B.  d. 
sich  (schnell)  entfernen.    Do  dat  volk       Bgen  f.  109d ;  ik  rep  to  den  latesten 
al  vorschoten  was  vnde  en  wech,  do  45  de  maget  Marien  an  unde  de  bedre- 
lede  sik  beide  dochter  vnde  moder       ger  yorschen.    Pass.  Chr.  239;  w« 
vor  dat  gra£f  S.  Agathen.  Lüb.  Pas-       der  Zeit:  ablaufen,    wen  dat  jarror- 
sional  f.  10^;    von  der  Farbe:    Ick       scheuen  were  (anno  elapso).    West-  \ 
dancke  dy,   dat  du  woldest  hanghen      phai.  3,  131;  erfgud  schalme  manen  | 
an   deme   cruce   myt  .  .  ghesereden  50  bynnen  jare  vn  daghe,   wen  de  tit 


VORSCHINEN  435  VORSCHOT 

Torschenen  is  ynde  etc.  LÜb,  B,261;  des  nicht  doen,    so  sprecket  en  an 

vnn  desse  tein  jar  vorschenen  waren  dar  na ;  so  dicke  hie  idt  lett,  so  dicke 

ofte  ummekomen  (1447).  Dithm.  Urh  brecket   hie   sess   penninge  .  .  wan 

49;  vor  etlike  nicht  lange  vorgesche-  hie  dit  driemal  verschienen  vnd  thom 

Den  Jahren,  t;.  Havel,  Chr.  22 ;  kort  5  vierdenmale  ouer  recht  etc.    Fahne^ 

Torschenener  tyt.  Benner  i,  162  u.  h.  Dortm.  5,  S.  223,  nr,  66;  wat  men  vor- 

—  3,  fäüig  werden,  verfallen,  de  pacht  schint,  dat  sali  men  betalen  achte  dage 
oft  betaelinghe  yerschynt.  cadit  pac-  na  der  anspräche,  das.  nr.  65;  it.  anno 
tio.  KU.  idle  broke,  de  welke  onsen  1565  hefft  N.  N.  vnser  gilden  ver- 
gnedigen  beere  in  dat  jähr  yorsche-  10  schienen  vnd  gegeuen  twe  mark  etc. 
Den  is.  Ben.  192 ;  de  lantherr  sal  das.  3,  8.  230 ;  wolde  hey  (der  eu  e. 
sjoe  huere  rormaenen  up  de  tyt,  als  Zunftamte  gewählte)  sick  des  entseg- 
se  Torschenen  is.  Ostfr.  L.  B.  II,  gen,  so  mach  hey  dat  yerschynen  to 
§  275;  86  wyllen  hebben  dat  gelt,  dren  tyden  (d.  h.  wci:  eu  drei  Malen 
dat  en  yorschenen  unde  togesproken  15  kommt  er  mit  einer  Geldstrafe  davon). 
jst  (1437).  Hans.  Rec.  IP,  S.  149 ;  das.  231. 

eder  dat  (de  woninge)   Wul£Ften  mit  yorscbininge ,   f.    1.  Erscheinung. 

aller  tobehoringe  solde  verfallen  we-  ymme  merckliker  yorschynnynge  sy- 
seil  vnd  versehenen  dem  raide  vnd  ner  werdicheit  etc.  Lerbeck  §  164,  — 
Stadt  Oßenbragge.  Stüve,  Beschr.  d.  20  2.  Verlauf.  Nach  vorschenung  sol- 
Hochst.  Osnabr.  1789,  8.  XXXII;  cker  lehrjahre.  Wism.  Böttch.  Rec.  v. 
toge  wei  ein  mes  up   den  anderen,       1569. 

dat  mes  is  dem  richter  verboirt  vnd  vorsehiren,  schw.  v.  rein,  Mar  ma- 

vorscbennen.  Fahne,  Dortm.  3,  37;  chen;  bUdl.:  de  streitige  parthien 
weick  man  vrevelike  tuit  swert  .  .  25  guetlich  tho  vergelichen  vnd  tho  ver- 
dat  swert  is  dem  rechte  verschennen.  schieren  (ihr  getrübtes  Verhältnis  une- 
das.  41;  wei  versetten  erfliken  tins  der  hell  machen,  versöhnen).  Nies. 
hevet  in  enen  erfliken  gude  .  .  de  Münst.  ürk.  3,  8.  190. 
sali  laten  sick  weidigen  in  dat   erf-  vorsehiten,  st.  v.    besudeln,  verun- 

like  gudt  umme  sinen   verschennen  30  reinigen,    Gi  hedden  mit  mi  (Lucifer) 
tins.   das.  43.   —    4.  verfallen,  seine       dat   erlike  nest   Verscheten,   dar  wi 
Kraft  verlieren.    Dat  vorschenen  solt       inne  sint  west.   Sündenf.  693. 
J5  nergcns   nutte  tho.    Disp.  to  Ol-  yorschoigen,   schw.  v.    vorschuhen, 

dersum  /".  ^b.  —  Sefl.  sich  zeigen,  er-  d.  i.  einen  neuen  Boden  in  einen  Topf 
icheinen  (vgl.  yerschynen  ten  daghe,  35  einsetzen.  Item  mögen  de  apengeter 
ad  diem  praesto  esse).  Vertan  so  been  angeten,  de  braken  sin  .  .  se 
sali  eyn  itlick  houesman  alle  yare  mögen  gropen  vorschoygen.  Lüb.  Z. 
sych  verschinen   up   S.  Peters   dach       R.  228. 

.  .  and   bewysen  deme   heren  einen  vorsehoninge,     f.     .  Verschonung, 

hoirsam  mit  einem  herschilling.  Gr.  40  Onade,  sunder  v.  (1437).  Hans.  Rec. 
Weisth.  3,  184.  —   IL  trans.  durch       IP,  8.  122. 

Schein,   Hitze,   Glut  verderben.    Sin  vorschoren,  schw.  v.  zerreißen.   Se 

encs  (der  8onne)  bitte  dot  verderven  lepen  dycke  wyl  umme  em  alse  wulwe 
mannich  dink  unde  vorschinen.  Gerh.  don,  umme  ein  lam  to  vorschoren. 
r.  M.  7,  25;  (u.  dazu  intrans.  vor  45  Pass.  Chr.  69;  sende  vth  dine  schote, 
BUze  umkommen,  in  dem  1170  jare  so  werden  vorschoret  aide  inblasinge 
was  grot  bitte  der  sunnen,  de  vrucht  des  vyendes.  Navdg.  3,  53. 
vorschenen.  Magd.  8ch.  Chr.  120, 1).  vorschot,  w.    Vorschoß,  8choß,  den 

—  durch  Saumseligkeit  verbrechen,  man  vor  dem  eigentlichen  8choß  und 
Bruche  eu  zahlen  haben.    Wolde  hie  50  darüber  her  gibt.  8.  Koppmann,  Hanib. 

28» 


VORSCHOTEN  436  VOBSCHOTIKGE 

Kämm.  Rechn.  7,  S,  LV.  Unde  he  wyl  nicht  holden  den  kop,  de  heft 
(der  Bathsschr eiber)  scal  neynen  vor-  vorscatet  (dän,  Teoct:  for  skot)  dat 
schot  hebben  van  dem  schote  etc.  gelt.  Flensb.  St.  R.  §  38;  dat  de 
(1397).  Brschw.  Chr.  251,  Anm.  1;  forstinne  Elizabeth  vor  zyk  un  vor 
dat  de  rad  eschede  boven  dat  rechte  5  ere  rechten  erven  vorsettede  un  vori 
schot,  dat  men  wonliken  plach  to  pandede  unde  vorschotede  .  .  tu  emei 
geveade  in  der  stad,  ene  mark  to  rechten  brukeliken  pande  deme  heren 
vorschote.  Korner  204^ ;  den  borghe-  hertoghen  .  .  dat  gantze  hertuchrike 
ren  dachte,  dat  se  sunder  recht  wor-  tu  Sleswik  etc.  6'.  H.  L.  ürk.  II 
den  beswaret  van  deme  rade  an  deme  10  388;  hebben  vorkoft,  vorlaten  vnde 
vorschote  unde  schote  unde  ok  an  vorschoten  in  kraft  dusses  breves 
tzyse.  Lüb.  Chr.  2,  5 ;  man  schal  en  dem  bischoppe  alle  rente  etc.  (Ii60)\ 
vorsehet  scheten  1  scherf  (Ende  d.  Falcks  Staatsb.  Mag.  8^  676;  gunneo 
14  J.).  Livl.  Urk.  1516,  65 ;  de  ore  unde  geuen  eme  de  (gudere)  to  hol- 
(der  Beginen)  mesterinne  is,  de  scal  15  dende  vnde  to  gebrukende,  de  ockj 
des  huses  vorscod  bringhen  (1357).  .  .  weme  eme  leuet  to  vorkopend^ 
Urk.  d.  St.  Hanov.  nr.  370 ;  vnde  vnde  to  vorschotende  (1474).  das.  Ä 
kostede  (die  Erbauung  des  Walles)  694;  wy  bekennen,  dat  N.  bischop 
grott  ghellt . .  vnde  dat  fforschott  were  vns  (defn  Capitd)  gheuen,  vorschotel 
gheghan,  dar  bonefien  (dajgu  auch)  20  vnde  vorgheuet  hefit  souen  mark  ewi- 
de  acksysse  .  .  viroUde  me  dat  anghe-  gher  renthe  (1473).  das.  701;  hyrop 
ffanghene  werck  nycht  lyghen  latten,  vorschoten  wi  vnde  voreghenen  desse 
szo  moste  datt  grotte  schott  gan.  houen  vnde  wurde  tho  ewigen  enre 
Monum.  Liv.  4^,  74;  tho  vorschoth  den  armen  (1454).  das.  9^  433;  d&t 
vnde  groth  schoth  etc.   das.  94.  25  myn  broder  syn  anparth  anses  erves 

Yorschoten,  -schalen,  schw.  v.  vor-       .  .  my  vorscoten  vnde  vorlaten  will 
schoßen,  Schoß,  Steuer  von  etwas  geben.       (1510).  S.  H.  L.  Jahrb.  X,  171, 
We  unse  borger  wurde  unde  sin  gudt  vorsehotin^e,  f.    feierliche  Eigen- 

nicht  vorschottede  .  .  den  wyll  de  thumsübertragufig.  (hefft  vorkoflfitYnde 
raedt  vor  nynen  borger  holden.  So  so  vorschotet)  .  .  stan  wy  N.  sulker  vor- 
welck  man  ofite  vrouwe,  de  er  gudt  kopinge  vnde  vorschotinge  vullen- 
nicht  recht  vorschatede  .  .  dem  gen-  komeliken  to  (1474).  Falcks  Staatsb. 
nen  wil  de  raedt  etc.  Ock  schal  men  Mag^  S,  698 ;  De  verschotinge  schall 
vorschotten  allent  dat  wygbelde  is,  gescheen  wo  folget.  De  de  scho- 
dar  wone  ynne,  wo  dar  ynne  wone  35  tinge  deith,  schall  stene,  kalck  vnd 
(1489).  Brem.  Stat.  650;  alse  he  de  holt  in  siner  band  hebben,  vnd  wert 
(gudere)  bi  eden  pleghe  to  vorsehe-  gefraget,  oft  he  den  koper  de  scho- 
tende. Leibn.  5,  243;  de  mark  lif-  tinge  don  will,  welches  he  vorjahet. 
gedinges  schal  me  verschoten  vor  Darup  spreken  de  3  borgere  so  de 
achte  mark.  das.  3,  443,  19;  so  dat  40  schotinge  to  melden  gefordert  sin, 
he  de  gudere  vorschatet  unde  vor-  de  eine  na  dem  andern:  de  scho- 
tinset  heft  alze  he  van  rechte  don  tinge,  de  da  geschehen  is,  vnd  mit 
scheide.  Lüb.  B.  263,  Anm.  6;  desse  willen  verlaten  is,  spreke  ik  stede 
renthe  scal  de  prester  deme  rade  vnd  faste;  wer  se  wedderropt,  schall 
vorscaten.   Hamb.  Z.  B.  p.  77.  45  fürstlichen    gnaden    vnd    dem   rade 

yorschoten,  -schaten,  schw.  v.  einefn  60  m.  tho  bröke  geven.  Wenn  sol* 
andern  etwas  als  Eigenthum  übertra-  ches  gescheen,  werpen  de,  so  de  scho- 
gen,  eu  Gunsten  eines  andern  auf  das  tinghe  deith,  de  stene,  kalck  vode 
Eigenthumsrecht  vereichten.  Wol  dar  holt,  so  he  in  de  band  heft,  auer 
wes  kopet  vnde  gift  dar  gelt  vp,  ynde  50  den  kopp.    Darmith  overgift  he  dem 


VORSCHOVE  437     •         VORSCHRIVINGE 

koper  dat  egendom.  (Schlesw,  Raths-       forsten  vnd  stede,    so   de  en   auer- 
l^iAdk,  V.  1606.)    das.  10,  229.  komcn  konde,  wolde  en  anholden  vp 

Ydraelioye,  das  hei  Seite  schieben^  ein  recht.  Hamh.  Chr.  180;  hir  höre 
Unterschleif ^  Betrügerei,  seine  vnther-  gy,  wo  dusse  gefangen  vor  apenbare 
sleif  oder  vorschoue.  Old.  Urk.  v.  5  seerovers  uthgeropen  und  vorschre- 
1556.  ven  werden.   Renners  Brem.  Chr.  2, 

yersekreek,  n.  Schrecken.  Dit  sin-  87h;  so  vorschreuen  sie  noch  sine 
gen  (der  Psalmen)  makede  ein  grot  gesellen,  die  by  ehme  gelernet  .  ., 
vorschreck  aver  de  ganze  statt.  Lüb.  alse  weren  se  erer  ehere  vorfallen. 
Eeform.  28.  10  Wism.  Zeugeb.  v.  J.  1545.  —  3.  schrift- 

T^rselireekelik,  adj.  schrecklich^  lieh  mittheüen.  Dat  schal  de  ene  deme 
fürchterlich,  wo  v.  is  dusse  stede!  anderen  tydt  genoch  vorschriuen 
1  Mos.  27, 17  (H.);  dinge  verschrick-  (U73).  Dithm.  Urk.  64;  hedden  de  un- 
iich  to  hören.  Münst.  Chr.  2^  430 ;  dersaten  des  stiffts  einighe  gebreke, 
uppe  dat  da  my  nicht  vordomest  in  15  twidracht.  .under  einander,  dat  mögen 
der  tyt  dynes  vorschrikeliken  richtes.  se  vorschriuen  unde  verfolgen  an  uo- 
Brem.  kerck.  geb.  130.  sen  gn.  heren  (1491).   Wigands  Ärch. 

vorsebreeken ,  st.  u.  schw.  v.  er-  4^  64;  von  merckliker  zake  wegen  .  . 
sehreckefi.  Isaac  vorschrak  grotesvor-  der  wi  juw  nicht  vorschriven  konen. 
schreckendes.  1  Mos.  27.  33  (H.);  20  S.  H.  L.  Jahrbb.  2,  282,  nr.  2.  — 
des  verscroken  se  nicht.  Han.  Mscr.  4.  schriftlich  für  jßm.  einkommen^ 
B.  169;  se  worden  vorschrocken  und  durch  Schreiben  schüteen.  De  overste 
nemen  de  vlucht.  Magd.  Seh.  Chr.  domvrouwe  des  closters  was  unen0 
^,  18;  de  heerde  (Hirte)  wart  seer  mit  der  stat  .  .  ok  underwant  sik 
verscricket  vnde  vruchtede.  Freckenh.  26  de  bischop  van  H.  des  closters  mer 
Lfg.  33.  wen  he  scheide.  Dit  clagede  se  ereme 

vir-selirift,  f.  Für-^  Empfehlungs-  broder,  heren  van  Sassen  .  .  de  vor- 
schreiben.  Ene  vorschriflfl  van  enem  scref  de  domvrouwen;  men  do  des 
ersamen  rade  to  Lubeke  to  juwem  nyn  wandel  mochte  werden,  do  ma- 
besten  an  enen  erbaren  raed  to  Nu-  80  kede  he  en  wandel  mit  deme  swerde. 
renberg.    Z.  f.  Lüb.  Gesch.  2,  313.         Lüb.  Chr.  2,  401;    efte  jemand   na 

vorschriven,  st.  v.  1.  durch  Aus-  dessem  dage  anclage  .  .  tho  jenigen 
schreiben  herbeirufen^  versammeln.  Se  insetenen  des  landes  to  Ditmerschen 
Torschreven  alle  ere  ridderschop  to  vormende(n)  to  hebbende,  de  scheide 
daghe  (convocaverunt).  Chr.  Sd.  366;  85  dessulven  sine  herschop,  dar  he  vnder 
Tnser  een  schal  den  anderen  to  rechte  beseten  were,  anfallen  (bitten)  en 
Torbeden  und  verschrieven  unde  .  .  tegen  de  Ditmerschen  to  vorscri- 
besenden  unde  helpen  (1473).  West-  uende  (1473).  Dithm.  Urk.  p.  64.  — 
pkd.  5,  1763 ;  hebben  wy  unse  man-  5.  schreibend  verpfänden,  vorsetten 
schop  by  vns  to  kamende  vorschre-  40  u.  vorschriven.  Nies.  Münst.  Urk.  6^ 
ven  vnde  verbodet  (1468).  Falcks  43;  vorsegelen  u.  vorschriven.  das. 
Stwüsb.  Mag.  9,  458;  dat  ick  den  6^  49.  —  Refl.  sich  schriftlich  ver- 
wederdoper  van  Munster  verschreven  pflichten,  alse  vnse  rad  sik  vorscre- 
O^^ich  eingeladen).  Soest.  Dan.  121.  uen  vnde  vorboden  heft  etc.  (1416). 
—  2.  jem.  auf  die  Liste  der  Ver-  45  Lüb.  Urk.  F,  S.  615. 
f^eeker  setzen,  proscribere.  Auerst  se  vorschrivinge,  f.  1.  =  proscriptio. 

(die  Pctiseidiener)  hebben  en  (einen  By  deme  banne,  achte  unde  vorschri- 
yerhrecher)  nicht  konden  finden.  So  vynghe  der  lant  etc.  Korner  184^. 
heft  en  ein  radt  vorscreuen  (Steck-  2.  schriftliches  Versprechen,  to  sege- 
^^Y  9^9^  ihn  erlaßen)  an  heren  vnd  50  len  in  Liflant  mit  solte  boven  (gegen) 


VORSCHRODEN  438  VORSCHÜLDEN 

sulke  vorschriymge  (1441),  Hans,  Rec.  tert)  (miro  modo  dispersos  est).  (Jhr 
II\  S.  377,  Sd.  12, 10;  also  wart  dat  gantze  heej 

TOrsclirodeii,  schw,  v.  Als  Kufist-  vorschuchteret.  Lüb,  Chr.  2^  519;  i\ 
aiAsdmck  (in  der  Böttcherei) :  an  einer  jüngeren  alle  vorschuchtert  werei 
Tonne  oder  einer  Kufe  den  über  den  6  (bei  Christi  Tode).  Parad.  103^,  12 
Boden  hinaus  ragenden  Band  (die  de  in  broderliker  leve  tho  samend^ 
Kimme)  erneuem,  Wehrm,  Nemant  hadden  wesen  unde  tho  samende  werei 
schal  Yormenghen  olt  holt  mank  nye  storven,  de  scheiden  in  alle  land  nichj 
werk .  ,  men  heft  een  bederve  man  verschüchtert  werden.  Körner  36^ 
een  olt  kuven,  dat  magh  men  eme  lO  Auch  intrans.  vermengt  werden.  Anl 
Yorscroden.    Lüb.  Z,  Jß.  175,  scharius    Yorschuchterde    mit  synei 

YOrsebrodinge,  /.  Zerschneidung,  clereken  wunderlike.  Bothos  Chr.  i 
Verletzung.  Wert  eyn  man  gewundet  39;  do  de  perde  siner  ansichtia 
mit  eyner  leemden  in  de  handt  mit  worden,  do  yoren  se  to  rugge  vodi 
Yorschrodinge  der  anderen  leden,  als  15  vorschuchterden  (wurden  sAeu^  flütk 
dat  de  vinger  alle  lam  werden  etc,  tig).  Lüb.  Passümäl  f.  262^. 
Ndd.  Bechtsb.  f.  93^.  vorschuddinge,  f.    SchüUdn,  Er 

YOrscbroien(=yor8chroden?),^cAt(7.  schütterung.  dat  Ijcham  beaede  mil 
V.  die  Bälkenköpfe  erneuern?  12  s.  wunderliker  vorschuddinge.  JDio/.  (rri 
bauen   de    haken   cappellen    etliche  20  173. 

sparen  YOrgeschroyeth  (1560).  Wism.  Yorsehnlden,  schw.  v.   L  vergdten^ 

St.  Mar.  Geb.  Beg.;  4  m.  4  s.  6  d.  vergüten,  (demereri,  vorschuldigenl 
den  timmerluden  vpr  wedeme  .  .  bi  1  Voc.  W.)  So  we  sie  wedher  dheil 
den  balcken  gearbeidet  Ynde  de  vor-  anderen  vorredhede,  also  dhat  h^ 
thoschroiende  (1563).   das.  25  eme    wolde    geven    dhat  he  haddej 

Yorsehroien,  schw.  v.  versengen,  bes.  edher  don  wolde,  dhat  he  eme  dan^ 
die  Haut  an  heißen  oder  glühenden  ken  scolde,  wolde  dhe  andere  enfi 
Dingen  verletzen.  He  leet  ere  (der  h.  dharumme  sculdeghen,  de  scolde  si^ 
Barbara)  siden  yorschroyen  myt  her-  nes  godes  also  vele  legghen,  dhat  hg 
nenden  lampen.  Seel.  Tr.  98;  he  (Bio-  30  dhar  tho  sveren  moghe,  dhat  he  d^ 
nysius)  leet  sik  einen  hart  afsenghen  gifte  edher  dhen  dhanc  al  rorscult 
.  .  Unde  sat  .  .  also  en  katte  van  hebbe  (1303).  Brem.  Stat.  68;  dat 
Yure  vorachroyet.  SchaeJcsp.  f.  53^;  men  io  guder  dat  gehoge  (gedenke) 
ek  wil  sein,  wur  umme  dat  van  deme  Unde  Yorschulde,  als  men  möge,  dat| 
füre  de  grone  busk  nicht  verschreie  85  is  getruwer  lüde  recht.  Gerh.  c.  M. 
unde  like  lustigen  bleie.  Sündenf.  23^  63;  eft  he  nicht  holen  wolde.. 
2023;  eme  was  vorbrant  unde  vor-  dat  wolde  he  vorsculden  myt  sulver 
schrotet  de  hüt.  B.  V.  6640;  büdl.:  unde  mit  golde.  Flos  u.  Bl.  v.  666; 
Der  deren  word  sint  heter  wen  dat  konde  ek  ju  golt  vorsculden  (d.  h. 
vur;  se  vorschroiget  des  rnjnschen  ^  mit  Gold  euch  besohlen)  etc.  das.  824: 
gherochte.    Eccles.  f.  1299^.  ik  bevele   dy  mine  frunde,  der.  ick 

Yorschnehteren,  schw.  v.  ausein-  noch  erer  woldat  genete,  welck  ick 
ander  jagen^  versprengen^  dispergere.  nycht  kan  verschulden  noch  betalen. 
We  den  steen  werpet  mangh  de  yo-  Brem.  GB.  (nr.  26)  S.  21&^;  dat 
ghele,  de  vorschuchteret  ichte  vor-  45  wel  unse  here  gheme  verschulden 
iaghet  se.  Eccles.  f.  148ä;  ynde  (die  (1371).  Sudend.4,  nr.l20;  unde  den 
Juden)  sint  also  vorschuchteret  also  bad  de  keyser,  dat  he  eme  halpe, 
wyt  alse  de  werld  is.  das.  f.  57c ;  he  wolde  dat  myt  eme  Yorschulden. 
Anscharius  mit  sinen  kleriken  wart  Komer  56^;  kondestu  uns  woranne 
wunderliken  vorschutert  (l.  vorschuch-  so  behulpelik  wesen  .  .   dat  wolde  vy 


VORSCHÜLDIGEN  .  439  FORSE  FOSSE 

in   dy   hocUiken    vorschulden.    d(xs.      stoßen^  verdrängen.  Is  iuwe  vrige  wille, 

7S^;  der  yruntscbop  dancke  we  en       spricht  Gott  zu  den  Engeln^   to   der 

unde  willet  de  jegen  ze  to  allen  ti-       sunde  geneget,   so   sint  gy   mit  alle 

den  Ynintliken   vorschulden   (1389).       nein  nutte  .  .  so  werde  gy  altomalen 

Wcdkeftr.  Urk.  nr.  994;  so  oder  ahn-    5  vorscoven.    Sündenf.   275;    kumpän, 

liek  häufig  am  Schluße  von  Briefen,       spricht  ein  Teufel^  wy  willen  wedder 

wenn   der  Schreibende    seine  Bereit-       roven   .   .   logen  unde   drogen,    der 

wUligkeU  ausspricht  einen  bereits  ge-      scalme  uns  hir  nu  bet  geloven,  wen 

leisteten  oder  noch  zu  leistenden  Dienst      den  jennen,    de   de   uns   vorscoYen. 

Meinerseits    eu   vergüten    oder    dafür  lo  das.  717;  is  he  my  swaer  in  den  ge- 

iavikbar  verj^ichtet  eu  sein.  —  2.  intr.       late,  so  weet  ick,    dat  ik  van  gode 

ithMig  sein.    Swe  nachtes  corn  ste-       v^rscouen  byn.  Lebend,  h.  Frane.  70^; 

let,  de  verschuldet  der  galgen.    Ssp.       dat  oere  frunde   alle   wege  pleghen 

//,  39y  1.   (Old.    Cod.);    de  tins  ia       se  to   vorschuuen   vnde   Vordrucken, 

hnsen  heft  in   der   stad   breven,   de  15  daer  se  byllick  ghehulpen  schulden 

scal  dene   vorderen  to  tbideu,   wan       hebben.  Old.  Urk.  v,  1519;  hefft  graff 

he  Torscald  (fäüig  ist)  is,  binnen  iare       Enno  gehauerth  .  .  den  armen,  vor- 

ande  daghe.    Hanov.  St.  B.  318.  schauen  nagelaten  dochter[en]  bauen 

vonelmldigen,  schw.  v.    entschul-       den  kop,  de  nedden  seten  mit  groten 

ügen.     so  begunden  se  sik  to  vor-  20  karmen.  Old.  Chronikens.  /,  223;  ein 

schuldyghende ,     de    ene    sprak,    ik       arm  man  sunder  gelt  is  al  vorscho- 

hebbe   ghekoft   ein   dorp   etc.   ^Old.       ven.  Tunnic.  nr.  145 ;  langhe  tyd  beer 

Ewng.  Buch  f.  72.  uns  to  vorvanghe  hefft  ghewest  unde 

vorseknlt»  Verschuldung.  Ock  wille       uns  van  unseme  rechte  heft  vorscha- 

vf,  dat  men  nymanne  in   de  slote,  25  ven.    Korner  118^. 

de  in  dessen  vrede  boret,  sal  geleyde  vorsehnwen,  schw.  v.  scheu  machen. 

ghe?en,    sunder  mallich  kome  vnde       Ok  schal  en  jowelk  toseen,   dat  he 

▼are    vp    sin    recht,    ane    vorschult       neue  perde  vorschuwe.  Wism.  Trüger- 

(1365).  Fahne,  Dortm. II,  nr. 409 (17).       BoUe  v.  15  Jh.  —  BiUl.:   eft  myne 

Torsekuden,   schw.  v.    verführen.  80  oghen  vorschuwet  synd  efte  ick  nicht 

Dessen  greven  vorschundede  de  du-       byredelicheyt  en  byn  etc. -fforw^r^^c, 

veL  Leibn.  5,  211;  unde  vorantwor-  forse,  fosse,  f.  Kraft,  Stärke,  aus 

den  sik  dar  mede,  dat  se  vorschundet      fran/s;.  force.     De   Freesen   behelden 

weren.    Brschw.    Schichih.    69;    van       dat  veldt  mit   forsse.     Westphal.  3, 

dem  duuell  verschuedt  (=  schüt  =  85  149;  ist  sake,  dat  eeu  syn  houetlinck 

schunt;  oder  Schreibfehler?).  Seib.  Qu.       af  kundighet,  vnde  he  blift  doch  myt 

I,  21.  fors  yn  der  kercken  besitten,  so  heft 

Torsehntes.     III  seh.    vor   brodth       he  broken  XL  monstermarc.  Bichth. 

Tnde   herinch,    alse    se    de    klenen       143,  12;  men  schal  neuen  minschen 

trotzen  C2V(w^c«^vorschutenn  (1563).  40  vth  der  kerken  nemen  mit  walt  vnde 

Wism.  Urtheüsb.    ( Vielleicht  =  vor-       mit   fors.    Summa  Joh.  f.  97^  ;*  myt 

schoten  ron  vorscheten,  im  iSt'nnet^on:       forsse  unde  walt.    Korner  200^;    ok 

«1«  einem  Ort  in  einen  anderen  brin-       bidde  ik  ju  to  weten,  wo  H.  heft  ge- 

^,  oder:  geordnet  sfusammenlegen?)       bovet  up  dat  mi  und  minen  kinderen 

v^nekntten,  schw.  v.    beschützen.  45  to  bort,  mit  forse  und  mit  vordrete 

de  gude  des  goddeshuses  vorscutten       und  tegen  unsen  willen  (1405).  Livl. 

ttude   beschermen,    vorbidden    vnde       Urk.  nr.  1679;  dat  em  de  XL  scilde 

vordegedingen  (1391).  Walkenr.  Urk.       solden  syn  af  ghebroken  bi  forse  ende 

«r.  997.  bi   archeiden   (1350).    Lüb.  Urk.  2, 

varsehttTen,   -selioveiii  st,  v.    ver-  50  909;  vnde  (die  Holländer)  hebben  to 


FOßS(SE)  440  VORSEILEN 

forße  den  van  Lubek  willen  dorch  vontgenen^schw.v.segfiend  vcrtn 

den  Bvnt  segelen.  Hamb.  Chr.  301;  fte^iFHefstude  slangenbesworencdiii 
de  beyden  scepe  sin  per  forß  in  de  ratten  vorsegent?  Licht  d.  Seele  f.  ^ 
hauen  lopen.  das.  30:2.  —  Hieher :  als  vorseggen,   schw.  v.    1.  verswj^. 

Interj.?  nu  vorsch!  Gl.  Bur^  2^  545.    5  abschlagen^  venceigem.    Ik  mach  (^ 

fOP8(8e),  ad;,  starke  kräftig.  Mitstol-  des  nicht  vorseggen,  sint  ik  sin  susti 
ten,  vorssen  worden.  Protest.  Gl.  eu  hebbe  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  14,  ] 
JR.  F.  f.  138;  (kömmt  in  die  Herberge  unde  desse  penninge  scholen  gan  vj 
und  äußert  sich)  mit  forsen  worden.  ambeghinne  des  Schonschen  markeni 
Waite^  Wullenw.  1,  340;  de  Russen  10  went  uppe  dat  leste,  also  dat  se  m 
geuen  forsse  worde.  Bussowl3;  myn  man  vorsegghen  schal  (1377),  IIi» 
houardighe  gheyst  ynde  forße  mund.  Rec.  2^160;  volge  v.  Lehnr.  Afi.  7 
Z.  f.  Hamb.  Gesch.  2,  232,  2.  6 ;  lenrechtes.  Eichtst.  L.  15.  §  ^.  - 

Yorsechtiuge  =  vorsachtinge.  De  2,  versprechen,  hierut  orsakede  ^1 
schone  vruwe  is  en  tunghe  der  Yorsech-  15  alle  moye  und  twist,  dat  ein  K.  1 
tinghe  (mitigationis).   Ecdes.  f.  208^.       sodanes  versede  und  doch   de  volj 

vorseden,  st.  v.  verkochen.  Dat  sal  nicht  en  schach.  Lab,  Ref.  27,  - 
man  alle  to  hoep  zeden  an  eynen  3.  fordern,  verlangen,  wy  hebbeü  L 
reynen  gropen  .  .  so  lange  dat  de  grote  besweringhe  van  den  dregt  J 
derde  deel  versoden  sy.  Wdf.  Mscr.  20  also  myt  allerleyghe  gude  uptosci.-j 
60,  f.  139^;  he  heft  laten  maken  ey-  pen  und  uttoschepende,  wes  se  wii 
nen  koperen  ketel  .  .  unde  heft  den  vorsegghen,  dat  mote  wy  en  ght^^-i 
ketel  mith  watere  vuUen  laten  unde  (1440).  Hans.  Rec.  IP,  S.  2*j'J-  - 
heft  groet  vuer  vnder  deme  ketele  Refi.  Versprechungen  leisten,  sich  e 
laten  maken  .  .  went  dat  ze  (die  25  bürgen,  gut  sagen.  Wi  acht  unde  vt 
ifm6'i;2</et(7ar/enß92^  gans  vorsoden  synt.  tig  vorweser  des  landes  Dithm.  l 
V.  q.  Dracole  f.  77.  kennen,  dat  wi  uns  wedderummc 

vorsegelen,  schw.  v.  besiegeln,  e.  B.       gen   de   fursten    gelickermaten   v« 
bref ;  mit  dem  Siegel  (als  Zeichen  der       secht  hebben  und  vorseggen  un'? 
Güte)  versehen;  durch  Siegel  bekräf-  80  in  macht  dusses  breves  vor    soiLi 
tigen  (ein  Versprechen,  Gelöbnis, Bund'       friginge,  gnade  unde  gutheit  ("iJ^ 
nis  etc.).    Let  he  syuen  erven  loven        Wesiphal.  3,  1790;  se  dwungcu  C. 
unde  vorsegelen  enen  groten  summen       rhatt  dartho,  dat  se  sick  mosteuc  \' 
geldes.   Korner  189^;   moste  he  ene       seggen  alles  mede  uththofooren.  L 
vorseghelen   unde  vorborghen   synes  35  Chr.  2,  675;  alze  H.  B.  sick  vur^c 
stichtes  renthe.   das.  12lc;    wy  sind       hedde.   das.  2,  680;   se  vorlett  li 
overeen   gekamen   und    hebben    uns       H.  alles  ungefoges  an  er  begai):: 
tho    hope    gesettet    und    vorseghelt       so  vele  er  donUk  was  in  afwebth 
(durch  Schrift  u,  Siegel  mit  einander       eres  mannes,  des  se  sik  nicht  ko: 
verbunden)    (1469).     Falcks   Staatsb.  40  verseggen.  Hamb,  Chr.  359 ;  Wf  1*  k 
Mag.  9, 458;  dat  ik  one  (den  Kloster-       N.  sick  vorsede  (versprach)  tho  doh 
frauen)    vorsegele    (durch    besiegelte       R.  Kock,  f.  21;    sick   des  ock  \' 
Urkunde  vermache)  twe  mark  geldes       secht  myt  flythe  dar  ann  tho  s: -^ 
an    eynem    hone    to    D.  •  .   jarliker       etc.  Äktstykker  11,  nr.  137;  sich  \ 
rQii\ht(1476).  Lüneb.  Urk.  V,  nr.507.  45  plichten  vnde  vorseggen.   Wism.  * 

vorsegelinge,  f.    besiegelte  Einung       theilsb.  a.  1550.  B.  XXIIIJ. 
od.  Verbindung.    So  wy  staen  in  sun-  verseilen  =  vorsegelen,   vcr-. 

dergen  vordracht  vnd  vorsegelinge  siegeln.  De  scrifte  sint  ,  .  von  !■ 
mit  den  fursten  (1398).  Sudend.  8,  volen  dem  canczelere  uttorichteii  'i" 
nr,  217.  60  vorseilen (1437).  Hans.  Rec. IP, >..' 


VORSEKEREN  441  VORSEN 

TfnekereDy  sehto.  v.   geloben^  ver-      unde  wente  de  heren  up  den  sloten 

i^precken.     rade    vororvedede    aldar,       nicht  vorseen  (d,  t.  vorseende)  weren 

Torloaede,  Torsekerde  ynde  vorswoer       unde  Byk  des  nicht   vormodeden,   so 

. .  dem  biscop  to  Munster  etc.  Nies.       gheven  se  de  slote  over.    Lüb.  Ohr, 

Münst,  UrJc,  5,  8,  14.  6  ^,  164.  —  3.  vorsehen,  Vorsorge  tref- 

TonelleB,  schto.  v.   in  Meinem  ver-      fen,  besorgen,  Bedacht  nehmen,   pro- 

bufen.    .  .  bernewyn  vorkopen,  vor-       videre.    (Gott)  wyl  vnde  kan  se  (die 

«eilen  noch  uthsenden  (1489).   Brein.       Kinder)  wol  vorsen  vnde  wezen  ere 

So/.  661;   konde   se  ere  böse  wahr       aldertruweste  hoder.  Passional  f.  63 ; 

ihr  genoch  vorslyten  vnd  vorseilen.  10  se  vunden  dar  van  der  vorsenicheit 

Gryse,  ^.  f.  0J2^.  godes  alto  schonen  fonteyne  .  .  vnde 

vorsellen,  schw.  v.   snigesellen,  ver-      danckeden  gode,  dat  he  se  so  vorseen 

Unden^  consociare.    Dusse  Anastasius       hadde.  Leben  d.  h.  Frans.  J24^;  doet 

vas  in  der  vliticheit  der  dogede  eme       vruntliken  vnde   vorseyt  vnse  beste. 

(im  Maximinianus)  verseilet  Dial.  15  Buss.-livl.  Urk.  S.  1639^;  darumme  so 

iirtg.  139^;    wanner  se  (die  Engel)       dot   wol    unde   sit    hirane    vorseyn, 

degeliken  sunders  verseilen.  d(i5.  ^4ö;       künde  ghy  etc.   (1440).    Hans.  Bec. 

is  dat  he  (der  Mensch)  na  den  gheiste       IP,  8.  269 ;   god,   de   en  uterkaren 

leuet,  80  wert  he  mit  den   encgelen       hadde    unde    vorseen    to    merkliken 

▼ewellet.  2?.  d.  joncfr.  f.  18.  —  Befl.  20  dingen.    Korner  69c;    ik   segge   dy 

vorseile  dy  mit  den  othmodigen.  Na-       wäre  dingk,    de   god  an  dy  vorseen 

f'jfj.  /,  c,  8;   Adam   waert   vermits       heft.   das.  61c ;    unde  wart  ghevoret, 

den  enghelen  vermaent,   dat  he  em       dar  id  eme  god  vorseen  hadde.  das. 

{sich)  mit  Euen   solde   vorseilen  .  .       19^;  vnse  here  versach  dat,   dat  wt 

Hyr  na  waert  en  sone  gheboren  Seth.  26  vele   landen   vele    broder    beweghet 

Elueid.  f.  14^ ;    dar    blef    de   clene       worden  to  varen  to  broder  Bernard. 

oenycbte  der  vrunde  unde   verseile-       Leben  d.  h.  Franz.  13;  vorset  (pro- 

den  em  mit  der  bedroveden  moder       videte)  mi  einen,  de  wol  up  der  har- 

Maria.  Pass.  Chr.  98;  alset  (das  Bock-       pen  speien  künde.  1  Sam.  16, 1?  (U.); 

'tiii^  sinen  wasdom  heuet,  sueket  et  30  de   capittele  enes   bischopdomes  de 

de  hoeheit  der  berge  unde  verseilet       scholen  deme  [scholejmester  vorseen 

m  sinen  kudde.  Horol.  126;  de  syk       sinen  czolt  vnde  Ion.  Summa  Joh.  f. 

80  ersten  to  my  vorselt  etc.    Schip       130c;   breve,  dat  bischop  Petro  der 

f-  yarrag.  f.  30^;   dar   sick  tot  en       korken  to  M.  vorseen  were.  d.  h.  der 

vorseiden  die  lantgreve  van  H.   ind  86  Bischof  P.  mit  der  Kirche  0U  M.  vom 

greve  H.  van  N.  Schüren  34.  Pabste  versehen  wäre.  Magd.  Seh.  Chr. 

Torsei,  st.  V.  1.  besehen,  auskund-       262,  27  (vgl.:  doch  so  providerde  he, 

i^haften.    De   voghet  eyns  dages  to       der  Papst,    Alberto   dat   bischopdom 

dem  herde  quam  to  verseyn,    wu  et       to  M.  das.  286,  15);  beghere  wy,  dat 

umme  de  swine  were.  Freckenh.  Leg.  40  gy  vns  vorseyn    vm  eyne   gude  her- 

-^  33;  dat  Wedekint  dat  beer  Karli       berge  (1375).  Lüb.   Urk.  4,  nr.  265; 

wolde  vorseen.  Korner  24^;  to  vor-       de  helfftc    der  junflferen  sinnen  van 

seende  dat  beer  der  Bugianer.    das.       Sylmonniken  (e.  Kloster)  tho  Norden 

*/^-  —  2,   vorhersehen ,   praevidere.       vorsehen  und  gebracht  (d.  h.  besorgt 

Sointydes  vorzuet  de  cracht  der  seyle  45  u.  hingeschafft).   Ben.  323 ;  od  ys  my 

vt  erer  subtilicheit  tokomende  dynghe       behorlick,  dat  ik  voersee  dem   ghe- 

^nde  somtydes   .   .    ouermits    open-       menen  perikel,  so  dat  gy  nycht  wer- 

'^inge.  Dial.  Greg.  231^;  dat  ver-       den    aueruallen.     Lerbeck  §  52.  — 

^ch  (bemerkte)  de  kuer,   de  up  den       4.  übersehen,   versehen,   einen  Fehler 

blockhase  sath.  Münst.  Chr.  i,  175;  60  mach&n.     Eins,  tweie,  dreie  dat  ge- 


VORSEN  442  VORSENICH 

Bchachf    dat  de   vos   dit  bot  (Vor-       antweringe  etc.  (1525).   Nies.  B^t 
ladung)  vorsach  (nicht  befolgte).  Äesop       i,  105. 

16y  18;  bir  is  nocb  nicbt  vele  scbade  vorsen  (sien),  adj.   (Part.  =voc 

gescben,  men  mit  juweme  oge,  dat  sende).  In  der  Fügung:  vorsen  w^ 
is  vorsen.  B.  V.  64S2;  wert  desse  6  sen,  wofür  Fürsorge  treffen^  Bedad\ 
kanse  nu  vorsen  (versäumt),  das.  nehmen.  Warumme  wi  bidden,  d^ 
6136 ;  dar  was  vele  vorseen,  de  schüt-  gi  .  .  dar  vp  verseyn  willen  wesei 
ten  weren  vor  entwege  etc.  Falcks  (1371).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  159;  docj 
Staatsb,  Magae.  9, 364.  —  Refl.  1.  sich  geven  se  eme  dach,  dat  he  mochtj 
umsehen  nc^ch  etwas^  versehen  mit.  Se  lo  to  hus  then  to  synen  vranden,  undj 
vorsegen  sik  umme  havelude  unde  wer  vorseen  uppe  den  vorgescrevei 
hulpe.  Leibn.  3,  196;  he  hadde  sik  summen  geldes,  den  uttogevende.  Lw^ 
vorgheseen  ener  langhen  dwelen.  Kor-  Chr.  2^  284;  vgl.  2^  307;  dar  scho 
ner  154&  (in  Lüb.  Chr.  i,  129  hadde  len  de  olderlude  vp  vorsehn  weseij 
sik  warnet  ener  d.).  —  2.  sich  vor-  15  Lüb.  Z.  JB.  257;  hyr  vmme  dut  wfl 
sehen^  sorgen  für  sich.  De  konningk  vnde  syt  dar  ane  vorseen,  dat  m 
versach  sik  ut  dem  wege  (machte  sich  geld  kome  etc.  Styffe^  Bidrag  11^  14 
aus  dem  Staube).  Münst.  Chr.  2^  191;  also  dat  wy  willen  vor  sien  wesen 
ein  deil  bleven  noch  up  dem  mar-  eynen  taleman,  de  wol  franzoys  kon 
ckete  stain,  mehr  tho  dem  lösten  20  spreken  (1375).  Lüb.  Urk.  IV,  S.2^ 
heft  sik   der   eine    für  (vor^  zuvor,  vorsenden,  schw.  v.  wegsenden.  D 

früher)  versehn  und  der  ander  na.  brodegam  en  scal  neyne  (spelemanne 
das.  2,  208;  dar  umme  rade  ik  di,  vorsenden  buten  de  stad  noch  daj 
dat  gi  ju  vorseen  edder  vleen.  Magd.  en  binnen.  Brschxo.  Urkb.  i,  43^  U 
Seh.  Chr.  16,  32 ;  de  riken  .  .  togen  25  he  wart  vorsant  in  ein  ewich  elendej 
na  hilgen  steden  und  dor  de  lant  Magd.  Seh.  Chr.  116^  21. 
und  vorsegen  sik  unde  togen  wedder  vorsendinge,  f.  Wegsendung.  Umm^ 

to  lande,    das.  408,  30.   —   3.   mit       der  vorsendinghe  des  volkes  willen  etcj 
Gen.  der  Sache:  eruHirten.   unde  heft       (d.  Verpflanzung  von  10,000  ScuM 
uns   dat    gedan   binnen   vruntschap,  30  nacJh   Franken  durch  Karl  d.  Gr.)\ 
also  also  we  neue  vare  vor  ome  ne       Komer  27^. 
hadden  unde  os  nenes  argen  to  ome  vorsengen,  schw.  v.  versengen.  D4 

versaghen  (1364).    Gott.  Urk.  i,  nr.       de   kerke   mit   den   papen  vorbranil 
226 ;  to  vorhorende,  wes  wy  uns  to  ome       were   unde   sach   dat   hilghedom  .  . 
vorsehin  mochten.    Schmidt,  Zug  geg.  85  vorsenghet.   Komer  114h. 
Jühnde  p.  12;   wes  he  sik  mach  to  \OTHemehrSuniehj  adj.  vorhersAend, 

ju  vorsen.  Flos  u.  Bl.  909;  oder  mit  klug,  providens.  Isset  dattu  vracht- 
folg.  dat.  Ic  vorsee  my  (ich  ver-  sam  bist  vnde  vorsenich  der  stunde 
muthe),  dat  ic  hir  noch  ene  wyle  dynes  dodes  (suspectus  de  morte). 
werde  bliven  (1441).  Hans,  Bec.  IP,  40  Navolg.  I,  c,  23;  isset,  dat  des  men- 
S.  375.  —  4.  sich  versehen,  einen  sehen  gedachten  nicht  clock  vnde 
Fehler  machen,  de  van  der  Wismer  vorseynich  hyr  ynne  (in  der  Äu^- 
vorseghen  sik,  also  dat  se  ere  schepe  legung  der  Träume)  en  is,  so  eic, 
senkeden  in  de  lenghe,  dat  se  over  Bial.  .Chreg.  252h;  dyt  dot  god  Tt 
dwer  senken  scheiden.  Lüb.  Chr.  2^  45  groter  vorseyniger  barmherticheit 
51 ;  boret  mine  sunde,  eft  ik  mi  sod-  das.  167;  dut  gescut  uns  ut  Jliesus 
der  wes  hebbe  vorsen.  B.  V.  3706.  vorsenige  wisheyt.  Boss.  Chr.  184^; 
YOrsSn,  n.  das  Vorhersehen^  Er-  mit  vorsenigen  rade  to  betrachten 
UHxrten.  unse  temelike  (geziemende)  (1409).  Livl.  Urk.  nr.  1815;  Lüb.  Lrk. 
und  unses  Versehens  genochsame  ver-  60  5^  nr.  275 ;  do  scha  dyt  van  der  vor- 


VORSENICHEIT      443        VORSETTEN 

sunige  wisheyt  godes.  MünsL  Chr.  i,  20^  7  (H.) ;  vnd  ob  dieser  brief  je- 
r^j^.  —  Oft  gehrawht  als  ehrende  Tüu-  nige  vorserung  kriege  etc.  Cod.  Brdb. 
latur    des   Käthes^    der    Bürgermei-       /,  17,  327. 

sier  etc.  vorsete,  Vorhaus,  Flur?    Also  dit 

Terseniebeit,  -sanieheit,  f.  Vor-  5  kint  (Ambrosius^  en  sone  des  ricb- 
s^hung^  Providentia.  Van  der  vorsey-  ters)  noch  cleyne  was  vnde  lach  in 
nicbeit  godes.  DM.  Greg.  141h;  truwe-  der  weygen  in  dem  vorsete  des  richte- 
liken  gelouen,  dat  alle  dinck  sehnet  hus,  do  so  quam  etc.  Lüb.  Passional 
Tt  der  Torsenicheit  godes.  dcis.  194^;  f.  90^.  vgl.  vorsettinge. 
van  der  Toersuenycheit  godes.  Münst.  10  vorsete,  n.  die  rückständige  Schuld. 
Chr.  7,  93 ;  mit  clocker  versunnicheit.  Und  se  sint  jarlix.  schuldich  einen 
das.  i,  150.  Fürsorge,  Vorsicht.  Be-  borgere  hundert  gülden  liftucht,  de 
geren  wy  van  ju,  gy  darup  warden  se  eme  versetten  hebbet  gelik  andern, 
nnde  vorsenicheit  hebben  willen,  dat  .  .  und  de  hebbet  en  den  derden 
etc.  S.  H.  L.  Jahrbb.  2^  281,  nr.  6;  15  penning  quit  gegeven  van  den  ver- 
und  iß  to  wetende,  wat  vorsenicheit  sete  (1400).  Livl.  Urk.  nr.  1576. 
dat  de  raed  myd  eren  borgeren  had-  vorsetich  =  vorsaticb,  adj.    einer 

den,  darmede  ze  ere  stad  vredesam  (Zahlungs)verbindlichkeit  nicht  nach- 
Torwareden-  Arch.  f.  Gesch.  d.  Here.  kommend,  wereth  ok,  de  man  .  .  an 
S.  H.  L.  5,  321.  —  Als  Titulatur:  20  em  vorsetich  werde  unde  de  pacht 
vommme  wi  van  juwer  vorsenicheit  nicht  vth  geue,  so  (1486),  Cod.  Brdb. 
vrentlike  begeren  etc.  X^^^O).  Livl.  /,  2,  230;  N.  N.  sint  my  truwelos 
Uri.  nr.  1843  u.  ö.  vnde  vorsetich  geworden  eres  gelofi- 

vorsenlik,  adj.  vorher  eu  sehen,,  zu  tes  (1405).  Lüb.  Urk.  5,  8.  123. 
cncarten.  Wor  nu  de  van  Hamborch  25  vorsetlik,  adj.  vorsätslich,  absieht- 
in  dem  vrede,  alse  verseenlik  is,  nicht  lieh.  Dat  se  vns  dit  vorsetliken  ghe- 
mede  wesen  en  willen  (1440).  Hans.  dan  hebbet  vnde  van  erer  vorsetliken 
Ute.  Il^y  S.  291;  dar  uth  erronge  warlosicheit  vns  dit  gheschen  is,  dat 
und  Unwille  erhaven  und  ersprotten  openbar  is  (1404).  Sudend.  9,  S.  356^ 
unde  verseenlick  is,  der  (=  daß  ihrer)  30  30;  böswillig^  betrügerisch.  Mit  alsüs- 
dagelixs  mer  gescheen  mochteu(1489),  danen  vorsetliken  deghedingen  hel- 
Khidl.  3^  618.  den  se  vns  in  den  achten  dach  etc. 

vonereil   (-sorcn),    schw.   v.    ver-      das.  S.  334,  14. 
sehren^  verletzen.     Dat   der  wantsny-  vorsetliken,  adv.  absichtlich  (betrü- 

dere  breue,    dy  sy   van  den  vorsten  35  gerisch),    rechte  vorsethken  in  argem 
hebben,   nicht   scolen    vorseret   wer-       willen  wedder  god,  eie   unde   recht 
den.  Cod.  Brdb.  /,  5,  398;  item  sint       etc.  Gott.   Urk.  11,  nr.  307,  7. 
breue  gesant  an  de  van  Parchim  .  .,  vorsetten,  schw.  v.  (Par^.  vorsettet 

wo  dat  geclaget  sy,  dat  de  ere  den  u.  vorsat)  1.  versetzen,  an  eine  andre 
hoppen  vorseren^'Far.vorsoren)  uppe  40  Stelle  setzen,  verscJüagen.  sunder  de 
den  staken,  dat  dat  sad  udvalle  etc.  wint  vorsette  ene  myt  der  vlote.  Kor- 
(1385).  Hans.  Rec.  2,  363 ;  alß  denne  ner  212^.  —  2.  versetzen,  als  Pfand. 
dat  stichte  vorbrandt  vnde  der  hal-  £ft  he  gud  vorsettede  eneme  anderen 
oen  oer  segell  vnde  breue  vorseret  pandes.  Richtst.  Lehnr.  c.  17;  ward 
syn  (1498).  Lüneb.  Urk.  XV,  S.  207;  45  vorsettet  to  pande  de  marke  van  Br. 
vorsorden  de  wyngharden  unde  bran-  Korner  218^;  svelk  man  enen  ande- 
den  de  dorpe  etc.  Lüb.  Chr.  2,  91.  ren  liet  eder  sat  perde,  verkoft  sie  die, 
vorseringe,  f.  Verletzung,  vorse-  die  sie  in  geweren  hevet,  oder  ver- 
ringhe  erer  litmate.  Korner  99^ ;  vor-  sat  he  sie  oder  verspeiet  he  sie  etc, 
scringe  (ofiEensio)  siner  ogen.   Ezech.  50  Ssp.  II,  60,  1;  De  siote  .  .  bekum- 


VORSETTEN  444  VORSICHTICHEIT 

mert  unde  versat  Münst  Chr.  1^  146;  vorsheit,  f.  Gewalt.    Mit  forßheit 

dat  slot  G.,  dat  ewich  vorsettet  was.  [he]  de  (gebreken)  nicht  kan  dwyn^ 
Hamb.Chr.248;  we  eyghen  is  edder  gen.  Z.  f.  Hamb.  Gesch.  J2,  250,  12, 
vor  geriohte  vorsettet  is,   de   mach  vorsieht,   adj.   =  vorsichtich.    i(\ 

nicht  eyn    strytliker   ridder  werden.    5  vorsichte    schicknisse    unses   salicb^ 
Ssp.  7,  20  Gl.  —  3.  ersetzen.    Ok  iJJ       makers,  de  etc.  Korner  34^. 
grot  scade  gheschen  van  scepen,  de  vorsichter,  m.    der  für  etvoas  Sortß 

gebleuen  syn  .  .  god  vorßette  iuwel-  js^u  tragen  hat.  provisor,  vorsichter} 
kern  synen  scaden.  Hamb.  Chr.  301;  verseher,  versorger.  Dief.  heftTorJ 
were  ok  der  schedelude  welk  dod,  10  koft  den  hof  to  0.  den  seken  ludeij 
den  mochte  men  versetten  mit  enem  to  S.  Nie.  to  B.  unde  Hinrike  vaii 
bederven  manne.  Hanov.  St.  B.  364.  der  Molen,  de  ere  vorsyghtere  is  etcj 
—  4.  besetzen.  N.  boet  twischen  bei-  (1348).  UrJc.  d.  hist.  V.  für  N.  Sachii 
den    landen    eine   ewige    sone    vnde       8,  nr.  440. 

vrede  mit  segelen  tho  vorsettende  15  vorsichtich,  adj.  Mag,  Bedacht  neh\ 
(=  eu  besiegeln).  Fdlck^  Staatsb,  Mag.  mend  auf  ettvas,  prudens,  providusj 
S,  704.  Voce.    De  kloken,  vorsichtighen  lodei 

v6rsetteii,  schio.  v.  vorsetzen,  be-  Korner  224c ;  bidden,  dat  gi  dar  vor] 
stimmen,  oft  eyn  borger  geschuldiget  sichtich  ane  sin  und  vugen  dat  alsoj 
wurde  van  deme  koninge  .  .  deme  20  dat  etc.  (1365).  LivL  Urk.  nr.  1020\ 
scolde  men  neue  walt  don,  eer  men  wan  du  dat  deist,  so  gheaestu  djij 
ome  vorsette  (praefigeretur)  tiid  vnde  lif  vnde  de  Xele  deme  vorsichtegheq 
stede  vrig  to  antwordende.  Schlesw.  duuele.  Seel.  Tr.  31;  Christus,  de 
St.  R.  1 ;  und  setten  vor  sick  (nah-  aller  vorsichtygheste  here.  Pass.  Chr\ 
men  sich  vor,  waren  entschloßen),  dat  25  82^ ;  sere  sorchveldich  vnde  voi*sichJ 
se  lever  dusentich  dode  wolden  ster-  tich  up  alle  dink.  Magd.  Seh.  Chr, 
ven,  eer  se  etc.    Korner  36c,  255^  1;    mit   Gen.    wer   he  geldes,| 

vörsetten,  (^tm  ÄAMwe  von  vortsetten)  rades  und  vrunde  nicht  so  vorsich-j 
weiter  führen,  betreiben,  fördern.  Hir  tich  und  so  mechtich  gewesen.  ias\ 
is  nemant,  de  dine  sake  vorsette.  80  334,  8.  —  Bes.  als  Ehrenprädicat  tor- 
Weret  my  bevolen,  sagt  Absalom,  ik  nchmer  Leute  =  bescheden,  discretus. 
wolde    dy    eyn   recht   ridder    wesen  vorsichtieheit,  f.     1  Bedacht,  AI/- 

vnde  wolde  enen  iowelken  sine  sake  sieht,  üt  v.,  de  industria.  1  Sam.  9, 
wol  richten  vnde  vorsetten.  Seel.  Tr.  24  (H.);  wer  mit  vorsichtieheit  dodet 
94;  und  Vicellinus  forde  dar  broder  35  enen  minschen,  den  schustu  vordri- 
hen  .  .  de  kercken  in  fredsamheit  ven.  Han.  Mscr.  JT,  84,  S.  298^.  — 
tho  vorbidden  und  vorsetten  mit  zir-  2.  Vorsorglichkeit,  myt  v.  in  körne, 
beiden,  kleinodien  und  bockeren.  in  wine  unde  anderer  vitallie.  K&r- 
Westphal.  3,  33.  ner  131c.   —    3.   Voraussehung,  Vor- 

vorsetten,  adj.  part.  =  beseiten,  40  sehung,  Klugheit,  Providentia  und 
beseßen,  ansäßig.  Des  heren  man  prudentia.  Ok  en  is  neyn  vorsich- 
undc  denre  vor  syme  heren  edder  ticheit  in  der  werlde,  mer  vnuorsich- 
vor  syner  vrowen,  dar  he  under  vor-  tich  anval,  vnde  de  wissalden  sint 
setten  is  (1414).  Lüb.  Urh.  5,  S.  543.       dat  altomale  so  schickende.  Lüb.Pas- 

vorsettinge,  f  die  Vor-setzung;  45  sional  f.  288c;  moder  der  hillighen 
das  was  vorgesetzt  ist,  Vortreppe,  Vor-  vrucht,  de  syk  god  van  ewyger  vor- 
stufe.  .  .  ein  bruwerknecht  ging  vt  sichticheit  hadde  utvorkoren.  Brm. 
der  selscop  .  .  vnd  störtet  de  vor-  kerck.  geb.51;  de  vorsichtieheit  godes. 
settinge  hendal  vnd  valt  vort  den  Freckenh.  Leg.  85.  —  Als  TitMur: 
hals  entwei.  Hamb.  Chr.  149.  60  hir  mögen  sik  juwe   vorsichticheide 


VORSICHTIGEN  445  VORSITTEN 

na  to  richtende  weten  (1447).  Livl.  nosor    hadde    vorsegget    Arsaxatan 
Irk.   nr.   1820;    juwe   vorsichticheit       unde  herschopen  wolde over al.  Magd, 

11447),  J)ühm.   Urk,  S.  56  u,  ö.  Seh.  Chr.  9,  12. 

vorsiclitigeii,  adv.  mit  Bedacht,  ah-  vorsigen,  st.  v.  versiegen.   0  borne 

sichtlich.     Ob  auch  jemandts  vorsieh-  5  der  wysheit,    wo   bystu    so    gar  vor- 
tigen    des    gutheren    fruchtbar    holt       sagen!  OGJB,  A.  37, 

aiederhoven   möge.    Gr.   Weisth.    5,  vorsiu,   n%.     Besinnung^    Klugheit. 

'614;  Ob  ein  naber  dem  andern  moidt-  Ordele,  de  yn  gherychte  (zu  Bocholt) 

Willig  mit  binem  quecke  schaden  vp  myt  beraedenen  moede  wt  schepenen 
iinem  körne  dede,  ob  sodanes  sonder  lo  munde  gewyset  werden,  der  en  mach 

brocke    geschein  mochte?  .  .  De  so-  men   nycht  scheiden  na  vnsen  wyc- 

ilanes  vorsichtigen  vnd  moidtwilligen  bolde  rechte.    Daer  vmmc  sollen  bor- 

dede  etc.  das.  ghermestere  vnde    de   schepene  den 

Torsiehtigen,  schw.  v.    besichtigen.  voersyn  hebben  (sie  sollen  nendich  in 

de  rothmeyster  (Rottmeister)  scholen  15  Zweifelsfällen  sich  zuvor  nach  Münster 

synes  (des  Brauers)  huses  legenheit  wenden).    Wigands  Arch.  III^  IS. 

vnd  nutte  darto  (zum  Brauen)  vor-  vorsingen,  st.  v.  versingen.    Vort- 

sichtigen.  Jev.   Urk.  a.  d.  16  J,  mer  scun   ze   thve  marc  vorzinghen 

vorsiden,  schw.  v.  side  machen^  er-  laten    thu   den  broderen  an  vilghen 

uiedrigen.    Darumme  vlytede  se  syck  20  vnde  an  zelmissen  etc.  Mekl.  Urk.  nr. 

in  deme  gheyste  der  otmodicbeyt  .  .  3524. 

syek  alle  wege   tho   vorsydende  in-  vorsinnen,  schw.  u.  st.  v.   besinnen^ 

wendych  in  erem  ghemöte.  St.  Birg.  bedenken^  erkennen,    oft  du  dat  rechte 

Openb.  f.  191.  wult  vorsinnen.   0GB.  A.  17^;   alzo 

Yorsiereni   (-schieren),     schw.    v.  25  yk  my  kan  vorsynnen.   das.  19^;   de 

1.  verjneren,    schmücken.      Weynich  maget   genck   myt  kynde  .  .  Do  Jo- 

bprecken  vorsyert  die  vrouwen.  Tun-  seph   dat  versynde,    he   dachte :   ick 

nie,  nr.  680;  vnde  my,  blote  mensche,  wil  se  laten  etc.  Lied.  a.  d,  Münsterl. 

cleden  wilt  mitten  cleyderen  der  god-  2^  2;  mit  vorsunnen  rade  vnde  wol- 

liker   minnen  vnde    my    verschieren  30  ghedachten  müde.  Cod.  Brdb.  /,  21^ 

vilt  mitter  margriete  (Perle)  der  oth-  260. 

modicheit  etc.  Gebetb.  Fragm.  f.  27^.  vorsinnich,  adj.   bedacht  auf  etwas. 

—  2.  aussinnen^   e^'dicJUen,    commi-  und   was   begherende,    dat   de  stede 

üisci,  fingere,  ementiri.  KU.    So  que-  darumme   spreken    unde   darup  *vor- 

men  dar  valsche  getugen  unde  vor-  35  sinnich  weren  (1442).  Hans.  Rec.  //*, 

-»lerJen  mennige  valsche  logental  tie-  S.  513. 

gens  den  waraftigen  Jhesum.    Pass.  vorsinnicheit,  f.  1.  Vorsehung^  Für- 

^-^r.  f  28h;   desse  getugenisse  had-  sorge.    So  en  schal  ik  nicht  werdich 

den    se    valschelic    versiert,    anders  wesen  diner  vorsynnicheit  (providen- 

treckende  unde  bedudende   de   hilli-  40  tiae).    Tob.  <9,  2  (L.).    —  2.  Besin- 

gtrü  worde  Christi,  den  he  se  hadde  nung^  Absichtlichkeit?   Want  he  son- 

gtspraken.  das.  29h;  so  verseyret  se  der    noet    sweert  mit   vorsynnicheit 

^depynsetmannighe  orsaken.  Brem.  (cousulto?),  so  is  de  sunde  doetlick, 

tri.  V.  1497.  als  uns  de  schrift  secht.  Sp.d.Leyen  10^. 

Torsigeilf  -segen,  schw.  v.  besiegen.  45  vorsitten,  st.  v.  versitzen,  durch 
Cjrus  vorsegede  (devicit)  dar  eiien  Sitzenbleiben  versäumen^  überh.  ver- 
iungen  koning.  E.  v.  Reg.  62 ;  den  säumen  (eine  Frist).  Vorsete  he  dhat 
he  vorseget  hadde.  das.  583;  je  welk  bot  (Gebote  Vorladung)  dre  daghe, 
veraeget  man  geweddet  deme  rieh-  so  etc.  (1303).  Brem.  Stat.  19;  vor- 
lere. Ssp.  II,  12,  8;   do  Nabugodo-  50  sete    he   thes   voghedes    bot  to  der 


VORSLACHTINGE  446  VORSLAN 

verdhen  claghe,  so  scal  men  eme  rieh-  Andromata,  were  id  sake,  dat  Hecton 
ten  ut  der  were.  das.  78;  die  keyser  den  dach  tho  stryde  theen  wordej 
loot  den  hertoghen  to  rechte,  vmme  so  worde  he  gewisse  vorslagen.  Histl 
dat  hie  nicht  en  quam  vude  die  bode  Troj.  f,  F4;  de  vrunde  unde  magheiij 
vorsat.  Urem,  G.  Ql  66;  de  twe  la-  5  derghennen,  de  vorslagen  (vorher  i 
dinghe  vorsad  he ;  to  den  dridden  male  vormordet)  sin  (M42).  Hans,  Ikc^ 
wolde  he  ok  vorseten  hebben  de  la-  IP^  S,  509;  in  der  slachtinge  .  \ 
dinghe.  Lüb.  Chr,  i,  5;  dat  we  van  vorslagen  vnd  doeth  gebleuen  (1527), 
ere  vnde  rechtes  weghene  des  key-  Wism,  Zettgeb,  f.  220;  offeren  vor 
sers  bod  nicht  leng  vorsitten  mochten  10  der  ghennen  sele,  de  tor  zewart  ver- 
vnde  dem  ryke  vnhorsam  wesen.  druncken  unde  des  coopmans  gud  te 
Sudend,  4^  nr.  154;  eft  he  den  be-  bergene  verslagen  siin.  Leitf,  S.19; 
schedenen  dach  vorsete  unde  vorsu-  unde  ere  manne  moten  werden  vor- 
mede.  Dithtn.  L,  B.  11^  §  213;  we  slaghen  to  dode.  Jerem.  18,  21  (L), 
dat  vorsete  vnde  versumede,  dat  he  15  —  2,  wegschlagen^  auseinander  treiben. 
syn  was  (^TFacÄ5^  honen  twe  jar  schul-  Do  koning  en  groot  deel  des  hers 
dich  bleue  etc.  ("145 i/  WigandsArch.  vorslog  (concutit).  Chr,  Sei,  270^8; 
2^  421 ;  se  sind  schuldich  jarlix  einen  alle  doghede  warden  vorslagen  vnde 
borgere  hundert  gülden  liftucht,  de  vorschuchtert  in  deme  mynscheD,  de 
se  eme  versetten  hebbet  gelik  andern  20  de  warld  leef  heft.  Sp.  d.  Sammitt, 
(1400),  Livl  Urk,nr,15?6;  vorsetene  J,  c.  8;  vp  dat  he  mit  ghebede  de 
(schuldig  gebliebene^  restierende)  rente.  viende  versla,  de  he  mit  werliken  wa- 
Mem.  JDunckelg,  f.  29^;  vorsetene  penen  nummermeer  verslaen  en  sal. 
tinse.  Magd.  Seh.  Chr.  326,  16 ;  vor-  B,  d,  Byen  f.  115c,  —  3.  serscUagen. 
seten  pacht  (1507).  Blücher^  Urk.  26  Dat  wedder  (Hagel  etc.)  versl&ch  myn 
554;  (der  Bückkauf  soll  gestattet  sein)  körne  vp  dem  velde.  Emd.  Mscr.  nr. 
wo  de  vorsetene  unde  upgekomene  139,  f.  15;  von  e,  Lande:  verwüsten. 
renthe  tovoren  deger  unde  al  betalet  verheeren,  vnd  hadde  vorslagen  syn 
synt.  Old,  Urk.  v.  1481,  —  He  eyschede  land  myt  groter  thowryuinge.  Lerbeck 
vele  anderes  geldes  van  versettenen  80  §  53;  büdl,  erschüttern,  bestürmt  ma- 
tyden  (versäumten  Zahlungsfristen).  chen ,  bes.  Part,  niedergeschlagen. 
Münst.  Chr.  1,  141.  Wanner  vns  ein  kleine   vordreet  ed- 

vorslachtinge,  Tödtung,  interfectio.  der  wedderstoet  to  komet,  so  verde 
Jes.  30,  25.  wy   lichtliken   verslagen    (dejicimur). 

vorslaekeren,  schw.v.  versäumen?  35  Navolg.  /,  11;  du  en  scholt  nicht 
Bischop  Hinrik  gaf  dat  slot  unlimp-  afkerich  werden  noch  to  haut  vor- 
liken  dem  hertogen  hen;  he  mochte  slagen,  wan  du  hörest  den  wech  der 
dat  wol  geweret  hebben,  dat  he  ovel  vulleukomenheyt.  das.  3,  37;  darf  im 
vorschlackerde.    Leibti.  3,  198.  Himmel)    en   verslaet    nemant  anxt 

vorslagen, ;?ar^. ad;.  l.listig,schlau.  40  noch  rouwe.  Br.  d.  Eus.  57 \  se  wor- 
He  was  vorslagen  unde  listich.  West-  den  alle  mit  einen  anzte  verslagen 
phal.  5,  91.  —  2.  aufgebracht,  böse.  unde  voruert.  Diod.  Greg.  229^;  ik 
Otto  was  verslagen  unde  quaet  uppe  was  verslagen  mit  alte  groten  rcuwea. 
se.  Münst.  Chr.  1, 173.  — 3.  bestürzt,  das.  225;  de  Gotte  (Gothe)  wasver- 
niedergeschlagen,  attonitus,  constema-  45  uert  van  so  groter  macht  .  .  de  was 
tus.  Kü.    s.  vorslän  3.  verslagen  vnde  en  dorste  dar  na  dju 

vorslän,  st.  v.  1.  erschlagen,  tödten.  gelt  eischen.  d(xs.  172;  do  de  vader 
dat  sulue  derte  is  greselik,  wat  em  ende  syne  vrende  hoerden,  wat  dar 
beieghent,  dat  vorsleit  id  mit  deme  ghescheet  was,  worden  se  seer  ver- 
horne.  Lucidar.  f.  ^b ;    do   dromede  50  slaghen.  B.  d.  Byen  f.  174^;  he  wart 


VORSLAN  447  VORSLAN 

Tonlaghen  in  sinem  sinne.  2  Macc.  mach  me  wol  verslan  (Si  est  reisa 
14,  28  (H,).  —  4,  beschlagen,  Do  dura,  licet  hinc  tibi  scribere  plura; 
let  he  se  gan  to  deme  ouere  vnde  ascribe  plura,  si  reysa  sit  tibi  dura), 
halden  van  den  stenen,  de  se  in  gold  Kiel.  Mscr,  nr.  114,  f,  34;  men  vor- 
Tode  in  durbare  stene  wandelden,  5  sloch  se  boven  twe  hundert  du- 
TDde  let  se  gan  to  den  goltsmeden,  send.  Lüb,  Chr.  1,149;  do  vorsloch 
dat  se  [se]  scholden  vorslan  (faßen,  he  ene  vor  nicht  unde  verachtede 
Uarbeiien)  laten.  Lüb.  Passionäl  f.  ene  gantz.  Mdn^ine  f.  35^;  vnde 
5(^.  —  6,  durch  Anlegung  des  Maßes  hadde  syne  sendeboden  by  deme  pa- 
hestimmen^  meßen.  Mysduchte  ynsem  10  wese  (um  Hülfe  eu  erbitten);  doch 
tolner  in  einer  tunnen,  der  tunnen,  vorsloch  he  dat  vor  nicht.  Lüb,  Chr, 
dar  eme  ane  mysduncket,  de  schal  2,  158;  unde  sochten  winkele  in  dem 
he  vorslan  mit  der  mate  der  bände  Sassenrechte,  de  men  vor  (zuvor)  vor 
unde  des  holten  (1349).  Sudend.  II,  nicht  hadde  vorslagen.  Magd.  Seh. 
nr.  328;  do  he  de  secke  (Sah)  sach,  16  Chr.  226,  19.  —  6.  bei  Seite  schaff 
misdachte  en  und  leit  er  een  deel  fen,  unterschlagen,  abdere,  manticu- 
Torslaen  und  wegen  (1405).  Livl.  lari,  dam  amovere.  Kü.  Ok  schal 
tri.  nr.  1656 ;  dann  überh.  überschla-  neyn  knecht  (auf  den  Vitien  der  Hanse 
gen^  (ver)anschlagen,  berechnen,  ver-  in  Schonen)  sines  heren  gut  vorslaan 
slan  in  sineme  herten,  wonen,  opi-  20  edder  vorbreken  (1368).  Urk.  d,  St. 
nari.  2  Voc.  W.  vorscla  nicht  (ne  re-  Hannov.  nr.  451  (in  der  Abschrift 
potes)  dine  maghet  to  wesende  also  Lüb.  Chr.  1,  480:  underslan  edder 
ene  van  des  duuels  dochteren.  Merz-  vorbuten) ;  is  dat  ienich  man  eines 
darf,  B.  d.  Kon.  2;  wi  hebben  vor-  andren  gut  voeret  .  .  dat  gut  mach 
slagen  (recensuimus)  de  tal  der  we-  26  he  nicht  vorslan  oder  vordobelen 
penere.  4  Mos.  31,  49  (H);  gud,  oder  mit  neuer  vndait  Vorwerken, 
dat  we  vorslaet  beter  wenne  dusent  Hans.  Urk.  II,  S.  210  (Lüb.  ürk.  I, 
lodege  mark  (1396).  Sudend.  8,  8.  709);  oder  ist  es:  verschleudern,  unter 
152^  42;  wolden  vorspeen  sine  macht  dem  Werte  verkaufen?  oder  überh.  von 
.  .  des  hebbe  wy  dat  here  vorslaghen  30  der  Hand  thun,  verkaufen  ?  Vgl.  Eyn 
nnde  vunden,  dat  it  twye  uns  to  iewelick  man  mach  syns  selues  vry 
mechtich  is.  Korner  2009^;  so  vor-  bruken  ende  besitten,  so  lange  als 
sioeghen  (exploraverunt)  se  dat  land  he  dat  nycht  vorbort  off  verweddet, 
van  S.  wente  to  R.  4  Mos.  13,  22  verborget  vnd  vorslagen  hefit  myt 
(L);  vnde  de  dat  land  vorslaghen  86  synner  egen  han dt.  üicA^A.  fi^.  <^,  J.nm. 
hadden,  kereden  weder  umme  (re-  6.  —  7.  verschieben.  Do  was  ydt  by 
Tersi  exploratores).  das.  v.  26;  (S.  der  maltydt,  so  dat  vnse  vorstynne 
Bernardus)  was  in  den  daghen  so  de  deghedinghe  vorsloch  vppe  den 
hillich  vorslaghen  (für  so  heilig  ge-  namydddach.  Wism.  Urk.  a.  d.  15  J. 
rechnet,  angesehen),  dat  nicht  allenen  40  —  8.  abschlagen,  ausschlagen,  abweisen, 
mcne  volk,  mer  ok  vorsten  unde  verachten.  Vmme  des  willen,  dattu 
heren  deden  al  dat  he  reet.  Lüb.  hefst  vorslaghen  de  stempne  des  heren, 
Chr.  1,  36;  men  vorsloch,  dat  dar  so  heft  dy  de  here  offgedreven,  dat 
mer  den  neghentich  dusent  volkes  du  nicht  scholt  wesen  ein  konink. 
vas.  das.  1,  303;  mit  Präpos.  Dat  46  Mersd.  B.  d.  Kon.  30;  vorsloge  dat 
heer  vorsloch  men  uppe  twe  hundert  syn  wedersate  und  en  wolde  des  nicht 
dusent  wepenere.  Komer  132c;  lant,  von  ome  nomen  (1398).  Oött.  ürk. 
dat  we  uppe  eynen  morghen  versla-  /,  nr.  373;  welk  he  allet  vorsloch 
ghen  hebben  (1383).  Marienr.  ürk.  unde  nicht  don  en  wolde.  Ztig  geg. 
nr.363;  Sprichw.:  vp  ene  quade  reyse  60  Jühnde  p.  8;  scheide  erer  eyn  dem 


VORSLAPEN  448  VORSLINDINGE 

anderen    don,   wes  he  eme  plichtig       n,ghs,v.    durch  Leckereien  sein  (f 
were  .  .  welk  erer  dat  vorsloge  vnde       verschtcenden.    Dief.  a,  gl,  s.  r. 
recht  van  dem  anderen  nicht  nemen  forsliken,  adv,    mit  Kraß,   hv 

en  wolde  (1397).  Sudend,  8,  S.  286,       de  döre  avermale   forßliken  op-:. 
43;  versiege  he  auer  dat  vnde  wolde    5  Hatnb.  Chr.  367;   Se  nemen  de  tri 
sik  an  rechte  nicht  genogen  laten  etc.       schuldigunge  nicht  an,  sondern  b]i 
(1404).   das.  nr.  255  u.  h,    —  Intr.       ken  forsliken  etc.    Renner  2,  3iK 
helfen,  nützen,    Se  lepen  unde  broch-  vorslimmen,  schw.  v,    scJdimm  u 

ten  genoch  (an  Speise);  gar  klene  it       chen^  d.  h.  für  nichtswiirdig,  srhf 
se  vorsloch,  it  (der  Wechselbalg)  we-  10  erachten,  verachten.    De  de  in  der  t 
nede  also  sere,  alse  ift  it  hungerich       der  gnade  de  gnade  vorslymmet  w-. 
were.    Zeno  80;    wat  vorsleyt   nowe       vorsumet.   Sp.  d.  Sammitt.   /,  c.  i 
rekenscop,  wen  me  ouel  betalen  wyl ?       E.;   So  vele   sticht  he   hoger  vj^ 
Kiel.  Mscr.  nr.  114,  f.  39h;    do   de       gode,  so  vele  alse  he  deper   iu   -1 
bedc   (Karls)   nicht   vorsloghen,    do  15  dale  stycht  vnde  so  vele  alse  ht^ : 
quam  he  etc.    Korner  17d;   dat  vor-       vorslimmet.    Navolg.  3,  47. 
sloech  nicht  jegen  dat   unstun    das.  vorsliiid6il,  st.  v.  verscfilingtii,  < 

60^;  dat  doch  den  van  Lubeke  nicht       glutire.    Datam  vnde  Abyron,  dt^ 
vorslan  künde  (1409).    Lüb.   Urk.  5,       erde  leuendich  vorslande.     Ecch:.-^ 
S.  302;  ausfallen,  glücken.    Alse  ko-  20  252^;    he   (dir  Draclie)    heuet   ni 
ninck  Ch.  sach,  dat  de  sake  greven       houet   in    syner    mulen    versIuTu] 
Gerdt  gelucklicken  vorsloch  (prospe-       Dial.  Greg.  244h;  wo  vele  vint  n 
rabatur).    Westph.  3, 69.  —  Befl.  sich       sodane  wulve,  de  .  ,  ere  undersa* 
heimlich  entfernen,  verstecken.  We  sik       vorslinden.  B.  V.  5483 ;  her  wulf, 
vorsleit    und    en    wech    kumpt    etc.  25  hebben  vorslunden  manuich  uns:» 
(Ende  d.    14   J.).      Livl.     Urk.    nr.       dich  lam.  das.  6337;  bildl.:  vor>l  - 
1516,  37.  den  sin,  versunken  sein  in  etwas.    1 

vorslapen,  st.  v.     verschlafen,  ver-       vant  Bernard  contempleren   yn  c 
säumen,   de  do  so  vuleken  lucke,  heyl       buschekyne  (Gehclzchcn),  daer  h 
unde  ere  der  stad  vorslepen.  Korner  30  male  verstunden   was   yn   den   I3 
221^.  vnde  wunden  vnses  heren.    /.f/>  >» 

TOrslappen,  ^c/te«;.  t?.  schlaff  ivcrden.       h.  Franz.  f.  4.  —  Neben  vorslir.  i 
synt   unnitich   unde    nicht   sorchfol-       ßjtdet  sich  auch  vorslingen,    r.  1- 
dich    .   .    verslappen   und    verslapen       Mos.  16^  30;  (gleich  darauf  v.  .V/  » 
am  geiste.     Grünt  der  f rater  Icv.        35  slinden).  —  Auch  findet  sich  du  .< 

vorslechtik,  adj.    helfend,  niltdich       Prät.    De   waterflot  vorslingel»*  ► 
(zu  vorslan,  helfen),    so  is  my  doch       dat  in  der  warlde  was.  liotfto.s  ( 
de  iJulue    gedult  weynig   vorslechtik       f.  3;  dat  vucr  vorslyude  dat  beriu.. 
gewesen    (/uit   wenig  verschlagen,  ge-       offer.  *9  Mos.  9,  24  (L.). 
nützt).   Wism.  Brief  v.  1535.  40      vorslioder,  m.    Vfrschlingcr.    \ 

vorsliehten ,    schw.   v.     schlichten,       slinder  (comestores)  des  brodes.    i 
ebenen,   de  sake  v.  (damnum  planare).       d.  Weish.  12,  5  (L.). 
Westphai.  3,  125 ;  vulle  macht  heb-  vorslindinge  (-ginge),  f.   Versd»' 

ben  to  likene,   to   verslichtene   vnd       gung.    Se  bereyden  werscape,  \i\) 
to  endene  na  rechte  ef  in  vrentscap  45  se   mit   leckeren   spisen    de  vor- 
(1364).    Fahiic,    Dortm.  II,   nr.  407       dinge  eres  bukes  vorvuUen.  Br.  d.  1  • 
u.   nr.    261   (S.  332,  15);    mit   vns       l7h;    de  grimmyghe  drake   beJ;: 
vrentliken  verslichtet  vn  verscheden.       de  vorslindinghe  der  helle,  Pa^sii 
Mitth.  d.  hist.  V.  zu  Osnabr.  1860, 153.       f.  299h;  worden  ghemordet  van , .  ^' 

vorslickeren,   abligurrire.  Diefenb.  50  slinghinghe  des  ertrikes.  Kornn-  V 


VORSLIPEN  449  VORSMADEN 

Tf nl^B,  Bt.  V.  perscUe^en^  lang-      slapen  efte  ende  nam  de  twidragt 
sam  verstreichen  laßen.    Dar  was  eyn      etc.  Lerheck  §  109. 
ridder,    de    louede  dk  ouer   meer.  Torslomen,  schw.  v.  verscJUemmen^ 

Darna  let  he  dat  vorslypen  yan  ty-  verprassen,  verslomen,  tobrengen,  Ver- 
den to  iyden.    Sed.  Tr.  33.  5  dön.  Hoffm.  FincU.  i,  163.    So  he  et- 

versliteB,  st.  v.  verschleißen^  1.  ver-      was  vorschloemet  und  yordahn,   des 
hfouchen,  abnuizen.    Din  vot  is  nicht       erachten   se   sik  to  betalende  nicht 
Torsleten  (subtritus).  5  Mos.  8, 4  (H) ;      schuldich.    Benner  ^,  SOS. 
Tnkostelike  versletene  cleder.    Leben  yorslnken,   st.   v.    ver-,   hinunter- 

i,  h.  FVans.  89;  (schottelen),  de  we-  10  schtticken.  De  erde  dyne  belacher 
ren  holten  ynde  yorsleten.  Schaeksp.  yorslöck,  dat  bewysede  dyne  hillicheit 
f,  22^ ;  do  waren  de  tene  em  (dem  öck.  Brem.  kerck.  geb.  f.  9jSb;  ynde 
Bunde)  yorsleten,  dat  he  one  (den  yorslok  de  erde  boyen  Vm  minschen. 
Hasen)  entholden  nicht  konde.  Gerh.  Kamer  147^;  de  drake  yorsluck  se 
r.lf.5^,  ^^;  enesw^rteoldeyorschle-  15  in  synen  bück.  Bass.  Chr.  277^;  up 
ien  sammethullen  dragende  (1546).  dat  de  koninck  nicht  vorslaken  werde 
Dühm.  ürh.  S.  147;  en  dat  was  noch  (absorbeatur).  Mersd.  B.  d.  Kon.  100. 
Tonderliker  in  em,  dat  he  een  par  spa-  vorsmachten,  s.  yorsmechten. 

ren  so  langhe  beseghede,  dat  he  dre  yorsmadellk ,    -smätlik ,    -smalik, 

pur  remen  darynne  versleet  ende  in  ey-  20  -smelik,  adj.  verächtlich,  contempti- 
seii  yseren  des  tomes  versleet  he  Uli  bilis.  Obadja  i,  2  (H.);  he  was  seer 
ofte  vif  toghele.  B.  d.  Byen  f.  99^ ;  kleine  ynde  yersmadelick  in  der  stalt- 
Adam,  de  sinen  licham  in  drofnisse  het  nisse.  Diol.  Greg.  138^ ;  des  ghebet 
Torsletten.  Sündenf.v.l372;  war  nmme  schal  vorsmalik  werden.  Spr.  Sal.  28^ 
Terslite  gl  u  guet  unde  lyf  ?  Horöl.  25  9;  de  yorsmatlike  hon.  Wiggert  1, 
67^;  gelick  alse.  ein  wölke  yorbygeit  50;  versmelik  (abominabilis).  3  Mos. 
Tod  yorsletten  wert  (consumitur  et  11^  41  (H.);  als  eyn  recht  ehekindt, 
pertraosit).  Hiob  7,  9  (H.);  wanner  och  yan  nenem  vorschmadtlichen  ge- 
desse  viff  iar  .  .  yorsleten  sint  (con-  siechte  geboren  (1545).  ürk.  d.  Stadt 
bumti  =  vergangen).  Hoyer  Urk.  I,  30  Lenzen.  —  Adv.  vorsmadeliken,  -sme- 
nr.  448;  dat  se  er  tyt  hebt  unnut-  liken.  De  sine  denere  so  yorsmeliken 
liken  versletten.  Soest.  Dan.  68.  —  handelt  unde  yorsumeliken.  Korner 
Auch  intr.  sich  abnutzen^  atteri.  wen  21^;  zulke  ungehorsame,  de  zo  yor- 
auer  de  lode  (Gewichte)  in  thokomen-  smeliken  der  stede  Yorbot  vornichten 
den  thiden  yorsliten,  tho  gheringhe  35  (für  nichts  achten^  misachten)  etc. 
werden,  thobreken  etc.  (1406).  Buss.-  (1436).  Hans.  Ilec.  IP,  S.  20. 
lid.  Urk.  8.  125.  —  2.  durch  (Ein-  yorsmaden,yor8män, ^cAu;.t?.  l.intr. 
idjverkauf  unter  die  Leute  bringen.  smade,  schmähe^  geringe^  veräcfUlich 
konden  se  ere  böse  wahr  d&r  genoch  sein^  misfaüen,  verdrießen;  mit  Bat. 
torslyten  ynd  yorsellen.  Gryse,  Speg.  40  Dit  vorsmade  deme  keiser,  unde  warp 
/'.  0^.  —  3.  eine  Streitsache  beilegen.  sin  unhulde  up  em.  Lüb.  Chr.  i,  58; 
to  lycken,  to  yerslittene  ind  to  eynden  dat  bot  yorsmade  deme  greyen,  unde 
(1468).  Fahne^  Bortm.  11^  1,  S.  332  quam  nicht,  das.  1,88;  dat  yorsmade 
f€len  vorher:  to  lyken  ind  to  yer-  gans  sere  den  guden  luden  des  rikes. 
slichtenen) ;  welcken  twist  unde  un-  45  das.  2^  339 ;  ime  vorsmade  al  wert- 
wiUen  .  .  unse  heren  unde  frunde  lic  wunne.  Mke  v.  B.  542;  dat  vor- 
eutliken  un  gruntliken  verschleten  smadede  dem  hyllighen  ynde  wolde 
hebben.  Vogts  mon.  ined.  II,  351.  dat  nicht   doen.    Passional  f.  141^; 

y^rsUneiiy  schw.  v.  entschlummern.      dat  yorsmade  den  beiden  (Dat.  Flur.) 
Tort  do  salnes  vorslomede  efte  gingk  50  unde  worden  tornicht.  Janicke,  Beilr, 

MiMlatodnd.  WtetorMMh.  V.  29 


VORSMADENISSE  450  VORSMELTEN 

S.  11;   dat  begunde  em  ser  to  ver-  vorsimaheit,  -smaeit,  -mätlieit, 

smaen.   Lieder  a.  d.  Münst.  10,  22;       Verachtung  (sow.act,  cdspass,),  c 
Yorbarme  dy  over  my,   dat  my  alle       temtio,  contemptus.   Die  van  vei*sr 
dat  unghemak  desses  levendes  mote       heit    of  Unachtsamkeit   off  traeci 
vorsmaen.    Brem.  nds,  Betb.  f.  123;    5  des    sondages    nene   hele    misse 
des    en    latet    gik    nicht    vorsman.       hoeren  etc.    Tract.  Über  die  10  6 
Brschw,  Chr.  375,  25.   —  2.  Irans.       f'5^;  he  vervrouwede  sick  in  krar. 
smade  machen,  verachten,   verächtlich       beiden   vnde   in  laster  Tnde  in  v 
von  sich  weisen,  despicere,  spernere.       smaheiden.  Dial.  Greg.  196^;  tu: 
He  vorsmade  de  bloyende  werlt.  Dial.  lo  minge   maket  vorsmaeyt,    Torsm 
Crreg.  151^;  de  minschen  hebben  de       maket  vnhorsamicheit.  Sp.  d.  Jjt-, 
hemmelschen  dinge  Yorsmadet;  Jesus       f.  132;  god  heft  wechgenamen  il 
wart  Yan  Herodes  vorsmad;   he  wil       Yorsmaheit  (opprobriura).  1   Mos. 
neu  sunder  vorsmaden.    Wiggert  1,       23;    Yor  vns   gepinnicht   mit  k 
49 ;  se  (die  Seele)  heuet  den  willen,  16  Yude  mit  Yorsmatheit.  Gd>etb.  Ftti 
daer  se  mede  vorsmaden  mach  dat      f.  23^;   hefstu  ein  stede  gemotc 
quade  ende  vorkesen  dat  gude.  Eludd.       in  loue  vnde  in  laster,    in   ere  v: 
8^;  vleys  to  etene  dat  vorsmade  he       vnere  .  .  in  annamicheit  vnde  in  v 
underwilen  nicht.  Münst,  Ohr.  1,  95;       smaheit.  Emd.  Mscr.  nr.  lS9j  f.  ^ 
se  vorsmadeden  den  eit  der  truwheit  20      YOrsmainge,  f.  Verschmähung.  l 
(spreto    fidelitatis    juramento).    Chr.       achtung.    Unde  to  vorsmaynghe  ui 
Sd.  190,  20;  versmat  he  sin  (ange-      heren  Jhesu  Christi  so  tohouweLi 
baren)  recht  vor  gerichte.  Ssp.  I,  16,       de  cruce.  Komer  72^;  vorsmayr.! 
1;   oflfte  de   hovetsake  desser  broke       der  werlde.  Lüb.  Chr.  I,  107;  cor. 
vorsmadede   unde  vornichtede    (für  26  melia   d.   i.   vorsmainge    efte   la* 
nichts  achtete)    de   geistliken  macht      kommende  van  tornicheit.  Sp.  d.  1 
(U71).   Dithm.   Urk  8.  62,;  he  was      gede  f.  233. 
so  Yorsmat  in  kleydingen  (trug  so  ge-  Yorsmechten,  -smaehten,  scJnc.  c 

ringe  Kleider),  dat  etc.  Dial.  Greg.  135.       Tode    hungern ,    aushungern .      f 

Yorsmadenisse,  -smanisse,  f.  Fer-  so  Feinde  vernichteten  alle  Lebcn.<w< 
achtung.  Gif  se  in  vorsmadenisse  (da  in  menynghe  Soyst  to  versmed 
eos  in  despectionem).  Nehem.  3,  36;  Seib.  Qu.  2,  291;  Dussen  konigli 
to  eyner  vorsmanisse.  Freckenh.  Leg.  ten  vorsmechtede  nach  (nacJJier/ . 
1, 32;  mit  versmanisse  tytliker  d3mge.  ser  Sigismundus.  Bothos  Chr.  f.  ;. 
Dial.  Greg.  189^;  vorsmanisse  (con-  35  Bonifacius  8.  wart  vorsmeclittt 
temptus)   der  werld.    Navolg.  ly  24.       dem  stocke.  Leibn.  3,  274;  dt-  n 

Yorsmader, -smaer,  m.  Verschmäher,       nike  bemureden  de  borghere  in 
Verächter,    den  otmodigen  unde  den       klosteren  unde  wolden  see  dar  i 
Yorsmaders   der  werlt    Br.  d.  Eus.       vorsmachtet  hebben.    Kerner  ^;.\ 
16^;  Yorvesteden  se  to  ewighen  tiden  40      Yorsmechtinge,   f.    Aushutjptr 
alzo  vorsmaders  eres  rechtes.  Korner      He  wan  de  stat  mit  v.    Bothos  ' 
^4 7c;  he  was  en  vorsmaer  syns  sol-       f.  123. 
Yen  (denpector  sni).  Münst.  Chr.  1, 95.  Yorsmelten,    st.   v.     £erscM}u>> 

Yorsmadicbeit,  f.  Schmählichkeit,  Intrans.  Wente  alse  he  vet  wu^ 
Verächtlichkeit,  dat  du  myne  schon-  45  vorsmalt  he  unde  brande  in  sy 
heit  wandelst  in  alsodane  mistaldi-  eghene  smere.  Lüb.  Chr.  2,  IIS ;  i 
cheit  unde  vorsmadicheit.  KomerlöS^.       cules  hadde  eyn  hemet  an,  dat  \a- 

YOrsmadinge,  f.  Verschmähung.  Se       syn  wyf  myt  vorghift  so  gesalut  t. 
holt  mi  in  ene  vorsmadinge  (despec-       he  dar  inne  vorsmalt.    Engdh.  * 
tui  me  habet).   1  Mos.  16,  5  (K).    60  f- 13^;  trans.  He  (Egechias)  vorM- 


YORSMERTEN  451  VORSNIDEN 

ok  den  erene  slanghen,  den  Moyses  nicht  vorsnelle  sonder  schictdnge  my- 
makede  etc.  Ecdes.  f.  258^;  de  äff-  ner  guder,  so  make  ik  duth  myn 
god  wart  vorstort  ynde  Torsmolten,  testament  (1511).  Lyßmanns  Nachr. 
oSte  id  tegen  dem  vure  were  gewest.  v.  Klost.  Meding^  S.  93 ;  Yorlat  dy 
Im  Lub.  Passumal.  6  nicht  yp  de  spaden  bicht,  wultu  nicht 

Ttimerten,  schw.  v.  Schmere^  Un-  Torsnellet  werden  in  dem  vnuorsich* 
gemach  bereuen.  Item  alse  de  schip-  teghen  dode.  Ecdes.  f.  US^.  —  be- 
per  claget,  dat  he  in  dem  vorschre-  trügen,  übervortheüen.  so  yemandt  ym 
wnen  schepe  in  der  see  van  den  speie  auervordelt,  bedragen  edder 
viandeo  vmb  schip  vnd  gut  to  be-  iq  vorsnellet  wert.  Agricola  p.  36  (La-- 
kolden  vorseret  vnd  vorsmertet  is,  tend.);  wor  valsch  to  valsche  sik  ge- 
iat  sal  schip  vnd  gut  gelden  vnd  seilet  we  dan  den  anderen  vorsnel- 
betalen  (1449).  Hirsch^  Danzigs  Han-  let,  des  mot  ik  lan  ane  klage.  Oerh. 
UsgeseL  p.  77  u.  15.  v.  M.  55,  136;  dar  nicht  allene  unse 

Ttraütton,  8chw,  v.  buchen,  be-  15  borgere,  men  dat  gemeine  volk,  dat 
fdanuisen.  It  is  wahr,  dat  he  mit  sik  des  bergen  (s.  Unterhält  suchen) 
solker  (ecdvinististJ^er)  lehre  den  mei-  scal,  grotliken  ane  vorsnellet  und 
sten  diel  der  borgerschup  vorgiftet, vor-  beschediget  werden  (es  ist  v.  Unge- 
verret  and  vorschmittet.  Benner  2, 167.       hörigheiten  beim  Flachshandel  die  Bede) 

r«rmtr6B,  schw.  v.  ersticken.  Dat  20  (l^^V-  ^^^^'  ^^^*  ^^*  1897;  de  rat- 
lereQ,  dat  in  enen  beeste  is,  Dat  is  manne  scbolen  ok  bewaren,  dat  de 
in  synen  blöde  ofte  v  achte  .  .  wante,  voghet  .  .  nemende  vare  ofte  vor- 
vaneer  dat  bloet  ofte  vachte  wert  snelle.  Hamb.  B.  60,  30.  —  Befl.  si<^ 
Terstoert,  So  wert  dat  licham  daer  übereilen,  he  hedde  sik  in  dem  an- 
bi  versmoert.  Sp.  d.  Legen  18^;  in  25  beginne  vorsnellet.  Cod.  Brdb.  I,  15, 
eoes  armen  mannes  hovet  blyft  vele       222. 

wfsheyd  vorsmort  (Paaperis  in  capite  vorsnellingey  f.  Überraschung.  Got 

pereont  bona  dogmata  sepe).  Kiel.  en  deyt  nicht  tegen  synen  sworen 
Mht.  nr.  114,  f.  28^.  eet  .  .  dor  vorsnellinge   des   dodes, 

vorsnoringe,  f.  Erstickung.  Anti-  50  wente  he  is  dat  ewige  leaent.  Serm. 
Christas  handel  is  tegen  god,  de  na-  evang.  f.  230^;  Übereilung,  vp  dat 
tor  vnde  den  menschen  .  .  dar  äff  de  parte  nicht  dorch  vorsumenisse 
i£  msuaerheyt,  vnschamelheit  .  .  bo-  effte  vorsnellinge  erer  sake  vorsnelleth 
lerye,  stedes  bernen,  vorsmoringe,  vnde  vorsamet  werden.  Hamb.  B.  194, 
Torbringen  .  .  dat  final  is  vorachti-  35  2  in  d.  Gl. 
cheyt  Disp.  to  Oldersum  f.  32.  vorsniden,  st,  v.  abschneiden,    dat 

Toranappeiit  schw.  v.  (im  Haschen  ende  des  mantels  v.  (oram  chlamy- 
fMen)  aus  Übereilung  etu>as  versehen.  dis  praecidere).  1  Sam.  24,  5  (H); 
In  Aden  des  Hansatages  1535  im  schach,  dat  greven  H.  man  dem  ab- 
Brem.  Arch.  heißt  es:  Sie,  die  Lü-  40  bede  G.  de  ogen  utbreken  und  de 
beder,  hatten  es  nur  darin  versehen  tungen  vorsneden.  Magd.  Seh.  Chr. 
—  vorseen  unde  vorsnappet  —  daß  148,  6.  —  2.  im  kleinen  (im  Aus- 
nt  den  Königen  van  Dänem.  u.  Schwe-  schnitt)  verkaufen,  und  wen  dat  led- 
den  unverdierU  in  den  Sattel  geholfen.  der  den  so  rein  gemaket  is  .  .  so 
Sditnidt,  Z.  f.  Gesch.  5,  244.  45  schal   dat  nemand  vorschniden  noch 

T^melleiiy   schw.  v.    überraschen.       vorarbeiden,  idt  si  den  erst  besehen 
Ik  danke  dyner  gnade,  dattu  my  hefst       etc.    Hamb.  Z.  B.  p.  281. 
bewaret,  d^t  ik  nicht  vorsnellet  byn  vörsniden,  st.  v.  vorschneiden,  unde 

^&ii  eynem  snellen  ghogen  dode.  Liib.  also  he  deme  heren  vorsnet  .  .  unde 
GAetb.  f.  YS^;  up  dat  my  de  dodt  eo  snet  de  kost.  Korner  212c. 


VORSNODEN  452  VORSONEN 

TOrsnodeiif  schw.  v.  1.  intr.  schnöde^  H.  Omken  vcrsoeken,  wat  he  by  q\ 
gering^  verächtlich  werden.  Lave  mick  doen  wulde,  und  wes  he  sick  to  o< 
mit  dyner  soticheyt,  dat  mick  äyt  vorsehen  schulde.  Ben.  529 ;  wen 
vngemack  desses  jamergen  levens  meister  einen  Iberjungen  aunbei 
mote  Yorsnoden.  OGB.  B,  62;  owe,  5  worde,  schal  he  eu  thovorn  14  d 
nu  möt  ik  iummer  vorsnodet  sin.  vorsoken  (auf  Probe  nehmen)^  dar 
Zeno  798.  —  2,  Irans,  schnöde  ma-  ein  ider  sehen  möge,  wo  idt  eme 
chen.  Wy  hebben  gebort,  wo  got  den  falle.  Hamb.  Z.  R.  p.  40;  häufj, 
minschen  hoghede,  na  schuUe  wy  diesem  Sinne  reflexiv.  Vnd  wel  s 
boren,  wo  he  sik  vorsnodede.  Hanav.  10  mit  allem  ylite  daran  vorsokeo 
Mscr.  /,  84,  S.  365^;  u.  Speg.  d.  arbeyden,  dat  etc.  Hoyer,  Urh 
menschl.  Sal.  f.  5;  Ysaias  sprikt:  wy  nr.  491;  die  rad  die  antworde 
Yorsmadeden  Ynde  Yorsnodeden  one,  to:  sie  wolden  sick  des  gerne  v 
also  is  vns  ^cTt^cfen^  wedder  ghescbeyn,  soken  myt  beren  Maoricio.  JÜi 
Epist.  Samtielis  24\.  15  (?.  Q-  102;   (im  gerichU.  Sinne: 

vorsoken,  schw.  v,  1.  besuchen.  Ton       hie  ethlicher  thosprache  halueu. 
losten  quemen  se   to  Bethlehem  .  .       hie  tho  N.  N.  hadde,  mit  dersul 
vnde  versochten  dat  billicbdom  Jero-       im  neddersten  gerichte  sich  vor& 
nimi.  Br.  d.Cir.  91;  vaken  versochte       [1633 J.   Wism.  Zeugeb.  f.  187 j;  \ 
he  (St.  Nicolas)  de  stede  der  hilgen  20  vorsocbten  sik  einer  sone  manni. 
kerken«.  Old,  Miss.  9^;  sunte  Jacobes       leie  wis.    Magd.   Seh.    Chr.    19 i. 
graff  vorsoken.  Korner  95^;  niemand       vgl.  195,  12;   wille  gy  averst  di; 
sal  myt  synen  veele  guede  (s.  Waren)       rades  nicht  boren,  so  mot  ik  mj 
andere  market  sueken,   he  en  bebbe      jw  vorsoken.  Komer  102c.  —  0. 
den  marked  to  Boecbolte  eirst  ver-  25  su^chen^  bitten.    So  vorsoeken  und 
socht,  wtgesacht  (ausgenommen)  jaer-       geren  wi  van  juw  etc.  Ben.  304  ; 
markede    Ymmelanck     gelegen,     de       recht   wil  .  .   der   waerbeit    get^ 
mach  eyn  yuwelicb  versoeken  na  sy-       to  gheuen,  sunderlinx,    als    men 
nen  willen  (1441).   Wigands  Ärch.  II,       Yersoecht  werd.    AUo  hebbe  wy  « 
348;    alle    de   gbenne,    de   de    stad  80  (1468).    Fahne,  Dortm.  11^  nr.  J 
Bremen  myt  eren  kopenschuppen  up  vorsdk-iseren,  n.  (eisernes)  Ih> 

der  Wezere  vorsoken  (1448),  Cassel,       ment  zum  Untersuchen,  Sonde.    J 
UrJc,265;  so  wert  vnse  bauen  ^  PTisiy^        Wundenartsst.  f.  19\ 
na   oelder   wonbeit   van   dem    coep-  vorsolden,  schw.  v.    besolden. 

manne  nicht  Yorsocbt,  dat  doch  vnse  S5  wil  kon.  May,  de  knechte  vorM'. 
Yode  des  landes  yorderff  is  (1447).  ynd  ere  sold  schal  angan,  so  i>i 
Stifffe,  Bidrag  II,  316;  de  pawest  etc.  (1507).  Falcks  Staatsb.  21 
plach  se  (Clara)  somtyt  to  versoken,  7,  689;  dat  se  uns  versolden 
vmme  van  er  hemelsche  medesprake  ock  de  wiyen.  Soest.  Dan.  47, 
af  to  boren.  Leben  d.  h.  Franz.  148^.  40      vorsoldinge,  f,  •  Besoldung,   Ick  • 

—  2,  angreifen,  idlike  schepen  sint  ju  geUck  syn  in  vorsoUiuge  ^i 
utgesandt,  um  de  zeeroveren  to  Yer-  vorsoldinge;  bei  Schmitz:  verseil:: 
soeken,  d.  h.  aufzusuchen  u.  anzu-  Ynd  stat.  Soest.  Dan.  60. 
greifen.  Ben.  187.  —  3.  untersuchen.  vorsomen,  schw.v.  mit  einem  > 
vorsochte  he  ere  secke.  Korner  89^;  45  versehen,  bordieren.  1  vemdell  1..: 
gerichtlich  untersuchen,  verhandeln.  swart  wandt  to  des  froiohen  s.*' 
welke  sake  vor  ju  vorsocbt  wart  in  zammit  rok  to  uorsomende.  A' 
gerichte,  dar  up  juwe   wisbeit  geor-       pin,  Diplom.  Beitr.  561. 

delt  etc.  (1409).  Livl.  Urk.  nr.  1807.  vorsonen,  schw.  v.  versöhnen,  .v 

—  4.  versuchen»  grave  Edsard  wulde  50  tende  oder  e.  Streit,     dar  ror^.u 


V0R80REN  453  VORSPADEN 

?e  wedder  to  godde.  Körner  61ä ;  de  dickgreve  dorch  twen  beeidete 
le  vorsonde  dar  to  gründe  dat  swaren  solk  dickrecht  dem  gudtheren 
?.  das.  173c;  sühnen^  wieder  gut  tidlich  .  .  anseggen.  und  schal  als- 
vVn.     De  man  sprak  to  der  vle-       denne  de  oldeste  rekensman  de  brake 

(die  ihn  belästigte)  do :  dat  ik  mi  5  mit  dem  gewohnliken  geschrei  vor- 
e  so  manigen  slach,  ein  slach  dat  schreien,  und  wen  dat  geschehen,  den 
^  orsonen  mach.  Gerh.  v,  M,  50, 10.  guedberren  edder  sinen  volmechtigen 
orsoren^  schw.  v,  1.  intr.  trocken^  eschen  beth  in  de  negende  ladinge 
r,  tcelk  tcerden.  arescere.  Voc.  .  .  dar  averst  de  guedherr  alszdan 
^'.  ouerst  denne  so  kricht  dat  yfHoff  lo  nicht  ersehene  edder  ock  sick  der 
'*el  telgeken  ynde  vele  blade  vnde  brake  mit  bestände  nicht  entleggen 
n,  dat  de  rechte  bom  vorsorth  konde,  schal  de  oldeste  rekensman 
e  doff  wert.   V.  cid.  u.  nyen  Gade      einen  spaden  up  dat  landt,  dat  tho 

o^;  dat  he  (^df«T  J%it<m^  vorsoret  den  ingebrakenen  dike  gehöret,  ste- 
t  so  droge.  Sündenf.  1439 ;  de  16  ken  und  men  schall  den  spaden  ste- 
?  were  -wol  en  scheine  blome,  ken  lathen  dre  ganze  dage  langk  .  . 
>'t  dat  se  nicht  Yorsoirede.  Ecdes.  queme  de  gnedtherr  in  den  dren  da- 
:^7d,;  gyn  herte  vorsoret  eme  ane  gen  nicht  den  spaden  to  lebende,  so 
ik.  we  haet  vnde  torne  draget  schal  de  oldeste  rekensman  mit  un- 
-:k.  Josefe  V.  d.  7  Tods.  7597;  myn  20  dergangk  der  sonnen  den  spaden  van 
^Lrede  herte.  Brem.  nds.  Beth.  f,  des  landes  wegen  thehen  und  schall 
:  en  recht  stratenrouer,  de  vul  alsdan  dat  landt,  darin  de  brake  ge- 
-i^den  is  vnde  stinkende  an  den  braken,  verspadet  syn  .  .  und  scho- 
a.  also  en  Torsorde  bodel  (hart-  len  de  schwären  edder  landtlude  des 
:  :/er,  mitleidsloser  Büttd?)^  vnde  25  Stedinger  landes  nemande  neue  ver- 

•  il  loghene  is  (1383).  Lüb.  Urk.  spadede  guder  vorlehnen,  vorgeven 
»r.  419.  —  J2.  trans.  dürre  machen.  edder  vorkopen  sunder  dike,  de  dar 
Antichrist)  sal  schynen  te  maken  van  rechte  to  hören  (1579).  Cassel^ 
:»\  blixem  de  buschen  te  versoren.  Urk.  S.10J8  f.;  were  iemandt,  de  gudt 
"-'d.  f,  50c ;  hat  vnde  torn  vor-  so  hadde  in  Stedinger  lande,  dat  he 
-t  dat  herte.  Ecdes.  f.  187^;  de  weddet  oft  kofit  hadde,  dar  wedder- 
'.iiisse,    de  stede  is  an  dem  myn-       koep  edder  losynghe  anne  wehre,  dat 

Tl.  körtet  om  sin  leuend,  se  vor-  vorspadet  offte  van  vorspadeden  gude 
t  om  dat  herte.   das.  218^.  verlaren  werde,  de  schall  nicht  mer 

orspaden,   schw.  v.   verspäten,  eu  85  vorlesen  als  dat  gheld,    dat  he  dar- 

•  thnn.  Die  eken  (Schiffe)  vor-  inne  liggende  hefft  unde  vor  dat 
iden  dat,  dat  sie  nicht  tide  ge-  sulve  geld  mach  de  genne  dat  wed- 
ii  en  quemen.  Brem.  G.  Q.  151.  der  losen,  dess  de  erftale  is,  van  den 
^orspadeBf  schw,  v.  „ein  Land,  das  gennen,  de  den  spaden  getaghen  hadde 
•'^rn  Deiche  eines  verarmten  oder  40  edder  deme  dat  gudt  to  queme  ("I^^^/ 

'  ißigen  Deich-Consorten  gehöret^  Brein.  Stat.  591 ;  so  des  meigers  gu- 
'4  dem  spadenrechte  für  verfallen       der  nicht  tho  langen  wolden  umme 

rtn  u.  einziehen.*'  Br.  WB.  4,  de  brake  tho  schütten,  so  scheide 
:*  jf.  Dar  averst  des  meigers  gue-  men  den  gudheren  anseggen,  ofte  he 
t  nirht  genugsam  weren  de  brake  45  de  brake  vorborgen  wolde.    Dede  he 

•hhruch)  tho  schütten,  so  schal  des  nicht,  so  scheide  .  .  de  oldeste 
:i  df'm  gaedtherrn  anseggen,  offte       rekensman   de  brake  versorgen   unt 

ie  brake  verborgen  wolde;  dede  steken  denn  eynen  spaden  up  dat 
•l^s  nicht»  80  schal  men  ein  dick-  landt,  dat  tho  den  uthgegangenen 
iit  ap  de  brake  leggen  und  schal  50  dyke  horde  (1561).    das.  604.     Vgl. 


VOBSPAN  454  VORSPILDEN 

t;.  JSaZem,  Oesch.  d.  Herjfogth.  (Menr  Dar  was  ein  vorspeer,  de  sede 
hurg  1794,  1,  8.  209  f.  —  Dasselbe  deme  koninge.  Foieks  SkuUsb.  JUa 
ist  afspaden.  Sin  dar  gebreke  (bei  P,  698;  vnde  meende  yma  to  wesen^ 
der  Deichschauung},  men  schal  pan-  vorspeers  des  landes;  gy  zynt  tq 
den  vp  2  seh.,  vnde  achte  dage  darna  6  speyger  desses  hmdes.  Loee.  Erz. 
vp  4  seh.  vnde  achte  dage  darna  vp  24\;  sanden  do  vorspeiers,  de  <] 
16  seh.  vnd  betert  he  den  nicht,  so  her  vorsen  scheiden.  Komer  f.  12i 
schal  men  ehme  dat  landt  afspaden  yörspel,   n.     Forqnel,   prdadim 

na  landtrechte  vnd  vinden  dat  landt  Dief.  Der  patriarchen  vorspel  be 
der  herschnp  tho  (1498).  BtUvoerder  10  ben  se  (de  salghen  lade)  ghemerb 
R.  §  83.  Falchs  Staatsb.  Mag.  8, 173.       der  propheten  rede    hebben    se 

Yorspan,  n.  Varspange^  Brustspange^      ghanser  andacht  merket.    Eedes. 
monile,  armilla.    Voc.  Locc.  ü.  Dief.      JSJSl^. 

spinther.  Voc.  Oldenb.  u.  Dief.    Yin-  Yorspelen,  schto.  v.  verspielen.  V« 

gern  stak  he  in  de  hant,  ein  verspan  15  sat  he  sie  (die  Pfänder)  oder  tc 
ök  sik  Torbant.  Aesqp  14,  36;  dat  speiet  he  sie  etc.  Ssp.  II,  60,  1;  ! 
verspan  in  diner  borst  schal  wesen  hadde  ene  .dochter,  de  verspeis 
de  betrachtinge  sines  bitteren  liden-  ere  eere  mit  einem  knechte.  Fak 
des.  St.  Birg.  Openb.  f.  47h;  dytvor-  Staatsb.  Mag.  9,  696;  dar  vri  vele 
span  schall  alle  tyd  wesen  in  diner  20  antwert  hebben,  dat  des  nicht  en 
borst  alze  in  dineme  herten.  das. ;  unde  ok  nicht  wesen  en  möge  . .  isi 
dar  to  so  ghafiF  he  em  ein  verspan  wi  segeden  en,  sie  weren  gude,  ald 
van  mechtigher  wycht.  Denseke  Kran.  lade :  warumme  dat  sie  den  wint  to 
f.  B7;  alle  kassene,  alle  lakene,  spielden  (d.  h.?)  tiegen  god  u 
verspan  vnd  al  ghesmyde  etc.  Seib.  26  recht,  wante  is  nicht  en  were,  di 
IJrh.  3,  nr.  540,  60.  sie   segeden  j[1399).    Lid.  Urk.  n^ 

vorsparen,  schto.  v.  versparen;  mit  JS947.  —  B^.  van  JungfroMten,  i 
versparder  warheit,  d.  h.  indem  die  vor  der  Hochzeit  ihre  Jungfrauscka\ 
Wahrheit  verschtoiegen  tourde.  Hamb.  verlieren  (vgl.  spil,  overspil).  Were 
Chr.  340.  80  dat  eine  janckfrawe,   die  ein  recl 

vorspeen,  -speien,  -speigen,  schw.  v.  eraendt  wer  eines  gaedes,  sick  m 
atisspähen,  erspähen,  atismndschaften,  spielde,  de  mag  brengen  vyff  0.  i 
verratJien.  explorare.  Voce.  C.  wort  den  ho£f  to  Leen  in  einem  lynen  buj 
in  dem  broktorne  geslaten,  darum  dell  dem  schulten  vnd  den  tegedera 
dat  se  hadde  .  .  geherberget  de  hir  85  vnd  de  mothen  sie  dan  weddere  set 
legen  vnd  vorspeden,  wat  vp  de  wa-  ten  vngeweigert  in  oer  olde  recht 
gen  gebracht  wort.  HanA.  Chr.  180;  Gr.  Weisth.  3,  146. 
desse  anslach  wart  vorspeyet.    das.  vorspellen,  übervortheHen  (=  toi 

470;  und  leit  vorspeien,  wat  de  bor-  snellen?).  dat  sulke  sware  sake,  hin 
ger  deden.  Magd.  Seh.  Chr.  157,  7;  40  der,  besweringe,  dar  de  kopmaa  m 
to  vorspeyghende  der  vyende  beer.  mede  bes wert  wert,  Sonderlings  mand 
Korner  141c ;  (gegen  d.  5.  Gebot  sün-  den  Rassen  .  .  and  ok  tuschen  dei 
digen)  die  enen  anderen  verspeen  ofif  dudeschen  kopmanne,  dat  (l.  dar? 
verraeden.  Tract.  üb.  d.  10  GM.  f.  de  ene  den  andern  na  mede  vor 
F^;  ik  weth  enen  riken  kopman,  de  45  spellet,  to  reddelicheit  mochte  wer 
my  vorspeyt  is.  Komer  235^;  also  den  gewant  (1410).  Lid.  ürk  nr 
dyt  nu  wart  vorspeet  des  keysers  18J29. 
boden.  Lüb.  Chr.  2,  12.  verspüden,  schw.  v.   verhranuiiff^ 

vorspeer,  -speier,  -speiger,  m.  Aus-  verthun,  bes.  wnnütB  verthun,  vergm 
Späher,    Aushundschafter,    Verräther.  50  den,  verschwenden,    dilapidare.  Yx 


VOBSPILDERICHEIT  455  VORSPODICH 

Imc  disnpare.  Kü.  ytgesproken,  noch  yerwoisten  (1483).  Kindt.Hörigk. 
oft  de  van  Bremen  wes  vorspylden  61?;  verbouwen,  verwoisten,  verset- 
Tu  buBsen,  van  crude,  van  stenen,  ten,  yerkoipen,  versplitteren  etc. 
fio  pylen  ynde  van  allem  reschuppe,  (1479).  das.  616. 
dat  se  dar  myt  syk  hebben.  Brem.  6  vorspliten,  st.  v.  verspleißen^  eer- 
Tfi  V.  1432;  nu  moste  men  schot-  stückeln.  Oick  en  sali  kein  boffsman 
ten  .  .  ok  umme  des  willen,  dat  men  syen  erve  verkoepen  efte  vorsplieten, 
tOTDien  mit  dem  snlven  bischope  vor-  es  gescbebe  dan  mit  consens  etc. 
tpldet  hadde.  Magd.  Seh.  Chr.  200,  Gr.  Weisth.  3,  40. 
2$;  he  Yorspildede  dar  manigbe  grote  lo  vorspode,  -spdt,  glücklicher  Fort- 
CDEt  Lab.  Chr.  i,  216;  weinich  vor-  gang,  ölück.  veur-spoed,  prosperitas, 
iik  bescbaffet,  men  dat  se  an  bey-  successus.  Kü.  Hieremias  beklagede 
(kl  syden  grot  volk  und  gelt  vor-  dat  vorspot  der  quaden  mynscben. 
fddet  hebben.  Hatnb.  Chr.  314;  he  Jerem.  12,  tJberschr.  (H,);  De  bey- 
nrspildet  men  unnutte  tit.  22.  F.  i6  densche  man  was  bouerdich  van  vor- 
3879;  thom  achten  sollen  de  bussen-  spode  des  tytliken  geluckes.  Dial. 
ickatten  nen  kmidt  vnnutte  vorspil-  Greg.  177^;  vrowen,  dede  mynscben 
kl  eder  vorscbeten.  Old.  ürk.  v.  bedregen,  welker  se  goddynnen  ofte 
IU7.  —  Intrans.  (unnüta)  unJccm-  Inckerat  beten,  by  welken  se  bosbeit 
MM.  Sammelt  de  brosmen,  dat  sy  20  bedriven,  nnde  alle  gelucke  unde  vor- 
nicht  vorspilden.    Ravenst.  f.  71\  spot  hapen  se  to  entfangen.    Pass. 

Ttrspilderieheity  f.  Verschwendung.  Chr.  226 ;  ic  bin  ene  mure  ende  on- 
gren  Job.  gaff  umme  syner  groten  bewegbelic  in  wederstote  (Unglück) 
rorspildericheit  (prodigalitas)  willen  ende  in  voerspode.  B.  d.  Byen  f. 
vele  vech.   Westphal.  3,  65.  26  147b;    den    mynneren    (Liebhabern) 

Tmpildeniy  schw.  v.  verbrai4chen,  deser  werlt  en  comen  alle  dinge  nicht 
ftrtkun ;  büdl. :  dewyle  dusse  einicheit  na  voerspode,  mer  se  hebben  grote 
miet  eem  ryke  Dennem.  . .  gar  liebt-  tegenheit.  Harcl.  86 ;  in  der  tyt  des 
lieh  khan  dorch  frembde  potentaten  vorspodes  sin  gi  sunderlinge  stolt 
toririrt  verspildert  (eu  nichte  gemacht)  so  unde  kone  unde  in  der  tit  des  weder- 
Tod  thoreten  werden.  Aktstykker  JT,  spodes  so  sin  gi  krancker  dan  spinne- 
Kf.  159.  webe.    das.   92;    tusschen    vorspoet 

Tor^dinge,  f.  Verschwendung.  unde  teghenspoed  ghelic  to  staue, 
belangende  de  grooten  vorspillunge,  das.  139^;  und  quamen  alsus  myt 
so  dageliks  mit  den  winkopen  ge-  35  guiden  aventuirlichen  voirspoit  in  dat 
schat  etc.  Ben.  762.  koninkrycke  van  Navarren.    Schüren 

TorspitzhodeDy  schw.  v.  als  spitz-  272 ;  und  met  gueder  voerspoet  syel- 
bot  (s.  0.)  gegen  jem.  handeln,  vnd  den  (segelten  sie)  in  Cypem.  das.  299. 
(mne  Feinde)  ohne  derwegen  by  dem  vorspodich,   adj.    guten   Fortgang 

Itertogen  dermaten  vorspitzhodeden  40  habend,  glücklich.  Warumme  is  de 
und  angeven,  dat  etc.  Benner,  Livh  wech  der  sunderen  so  voerspodicb 
Bist.  J^.  unde   em  allen   sehnet   gelukke,    de 

▼•rsfleter,  m.  Zersplitterer,  Zer-  quaet  don?  Hard.  88b;  wi  hebben 
äüekler.  do  schreff  be  (der  Pabst)  er  meer  gbevunden,  de  mit  voerspo- 
fte  vonpletters  der  hilgen  kerken.  45  dighen  ghelucke  verheuen  werden 
Korner  170^.  unde   nedervellen,    dan   de   vermits 

Torsftleteren,  sehw.v.  eersplüteren,  teghenheiden  van  eren  geesteliken 
iersLüAdn.  Und  hie  en  sali  euch  dat  upsate  kereden.  das.  132 ;  de  voer- 
goit  .  .  noch  vorkoepen,  versetten,  spodighe  auentuer  veruult  de  quaden 
verspleteren,  verwesseien,  verbouwen  50  menschen  mit  den  goeden.  Elucid.  f. 


VORSPOK  456  VOBSPREKEN 

33e ;  mynen  heren  .  .  den  de  almech-       halle  worde  grot  yersprakt,  vode  aefa^ 
tige  lanckwirich  yn  saligen  yorspodi-       mede  Ymme   liden  moatcoL    Utk.  i 
gen  regimente . .  bewaren  moet.  Disp.       hans.  StaJdh.  eu  London  121, 
to  Oldersum  f.  2h.  Torsprank.     „sprank,    ▼örsprail^ 

yirspdk,  Vorspuk,  illusus.  3  Voc.  h  chxs  erste  IHstülirte^  Dähnert.  Büü, 
W.  alle  man  de  yrucht^de  syk,  dat  De  erste  npstandinghe  edder  lot 
yd  betekende  wat  quades  unde  were  sprank  is  Gristns.  N.  Bus  2,  22 
en  Yorspok   enes   groten  arges  etc.  yorsprarwen  ?  s(hio.  v,  ßerslreii 

Lab.  Chr.  2,  206.  Ik  mot,  dat  yorsprarwet  is,  weder 

yirspoken,  schto.  v.  vorspuken,  Inf.  lO  samende  lesen.   Janieke,  Beitr.  S. 
subst.  unde  dat  was  en  war  yorspo-  yorspreden,  sduc.  v.  gerstreum. 

kent  tokamen[d]er   twidracht.    Kor-       danken  werden  yorspredet  (dissipal 
ner  69<^.  tur),  dar  neen  rad  en  is.    Spr. 

yörspokerie,  f.     Vorspuk.     Disse      15 j  22  (L.);   ausspreiten,  toeüy  i 
brandt  .  .  ys  ein  gewisse  omen  ynd  15  räumig   nuxchen;    bädl.    aufsdii 
yorspökerye  yele  thokumpstigen  yn-       stunden^    verziehen,    dilatare.    I)^ 
glucks  gewesen.   Bussow  163.  Klage  ynde  yorgeyent:   oft  de  hir 

yorsporen,  schw.  v.  verspüren,  mer-  schop  ock  oren  broke  ynde  sohl 
ken.  In  der  Stelle:  Ynde  leue  her,  tho  lange  beyden  ynde  yorspreleo 
dat  yns  de  mester  tö  der  sluze  (der  20  konen?  ordel  ynde  recht:  schult  ind^ 
Schteusen-Baumeister)  werde  yan  sta-  broke,  dewile  de  nicht  gedelget  jjd, 
den  an,  ynde  dat  dar  nicht  yorsporet  wen  se  schone  100  iar  geduret  hadde 
werde  (1370).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  398  mach  de  herschop  desiüyigen  schldc 
ist  tvoJU  yorsparet  (verspart,  aufge-  ynde  broke  manen  ynde  inforderen. 
schoben,  versäumt)  sfu  lesen  oder  doch  25  Sass.  u.  Holst.  B.  34^  3. 
gemeint.  yorspredinge,  f.    Verbreitung^  Er 

yor-  (yore-)  -sprake,  -sproke,    m.      Weiterung,  UMZ.  StoU.    Vorheunghe 
Fürsprech,  ein  mann,  der  yor  deme       der  oghen  dat  is  yorspredingle  des 
richte  des  anderen  wort  sprekt  (Lüb.       horten   (exaltatio  oculonim  esl  dila 
B.  275.),  Advocat,   Sachwalter,  Ver-  so  tatio  cordis).   ^.  Säl.  21,  4.  (E) 
theidiger.  prelocutor,  procurator.  Voc.  yirspreken,  st.  v.  FÜrsprechir  sein, 

Engdh.  8.  Glossar  eum  Ssp. ;  Beyer  vertheiaigen,  entschtddigen.  Vortmer 
in  d.  MeU.  Jahrbb.  14,  114,  125;  holt  de  ghemeyne  rad  eynen  eyghen 
Donandt,  Brem.  Jahrb.  5,  51.  En  darto,  de  des  erfaren  sy,  dat  he  mjt 
dhef,  dhe  mit  ther  dhuye  begrepen  S5  dem  rade  .  .  yor  de  gidingle  ofte 
is  .  .  dheme  scal  men  dhen  yore-  Yor  andere  werltlike  gherichte  rydeo 
spraken  undelen  (d.  i.  untdelen)  mSghe  ynde  se  yorspreke  ynde  one 
(1303).  Brem.  Stat.  HO ;  nen  yor-  rade  dat  beste  dat  he  wete.  BrsAv;. 
sprake  ne  schal  dar  manc  wesen,  Urkb.  1,  169,  82;  wene  des  oopmans 
dar  men  ene  sake  yoreuenen  schal.  40  olderlude  yor  deme  rade  eder  Tor 
Lüb.  B.  276;  dat  recht  der  vorspra-  deme  richte  schuldighet  omme  schalt. 
ken  yor  deme  richte,  das.  359 ;  he  de  den  meynen  kopman  anroret^  den 
(Gott)  radet  dat,  alse  en  wys  vor-  en  schal  neyn  kopman  yorspreken 
sproke  edder  deghedinges  man  edder  eder  yordeghedingen  weder  den  mey- 
radman.  Serm.  evang.  f.  170^.  —  ;,yor-  45  nen  kopman  (1389).  Z.  f.  Nieders. 
spraak  heißt  in  den  Greif sw.  Stat.  der  1878,  8.  140 ;  de  koningh  (Fham) 
Stadtprocurator,  der  Fiscal.^  Bahn.  wart  thomich  up  dat  l^t  (Moses, 
s.  Tyl,  Pomm.  Gesch.  Denkm.  II,  38  n.       das  ihm  die  Krone  auf  dem  Ba^^ 

yorspraken,  schw.  v.    =  vorspre-      iferbroehen  hatte)  unde  he  wolde  dat 
ken.    Dar  de  hole  geselschop  yor  de  50  laten  doden,  doch  so  wart  dat  yor- 


V0R8PREKEN       457       VORSPREKEN 

sproken,  dat  it  were  eyn  bynt  nnde      lieh  vorspreken.  das.  IIj  44;  vgl.  R. 

ix  hedde  dat   ghedan  van  kyntheit.       F.  16t  5629;  vorsproken,  hesckdUen^ 

Loec.  Erz.  f.  ^Tb;  werd  welk  snoide      in  hosen  Buf  gebracht,    das.  v.  1739. 

word  ghesproken  yan  vrunde  teghen       —  2.  verreden,  abschlagen^  ablehnen^ 

Trand,    alse    dat  mach  komen   van    5  eurückweisen^  verschnUJJien.    Hirmede 

haste,  tome  .  .  dat  werd  vorsproken       wolde  he  bevelen  de  Turkerie  deme 

Tnde  Yorsoinet  vullen  drade.  Ecdes.      koninghe  yan  Armenien,  de  vorsprak 

f.  174b.  dat  mit  otmodicheit,   also   bevol  he 

Toraprekem,  st.  v.  1.  verreden^  her-      dat  rike  einen  vorsten  der  Tatheren. 

WKterma€hen^  tadeln^   schmähen^   ver-  lo  lAib.  Chr.  i,  150;  we  dyt  vorspreke 

leumdeUj  mit  Worten  beleidigen.    Vor-       vnde  dat  anders  hebben  wolde,  den 

sprik  eines  andern  wäre  nicht.  Hanav.      wolde    de  rad  buten    crem    denste 

User.  7,  84^  8.  468;  se  plach  dike       laten.  Brschto.  Urk.  1,  167^  74;  dat 

erer  moder  honliken  to  vorsprekende       Diderik  min  vrunt  si,   Torspreke  ik 

unde  bete  se  olde  krode.  IM.  Chr.  15  nicht.    Magd.  Seh.  Chr.  14^  7;    sve 

2,  480;  de  keyserynne  begunde  den       sine  rechten  bäte  yersprict  vor   ge- 

keyser    honliken    to    yorsprekende.       richte,  die  ne  hevet  nene  bute  mer. 

Körner  56d ;  se  verspreken  eme  unde       Ssp.  11^  6^  1 ;  of  he  (dem  wegen  Ver- 

segheden,  he  were  en  dwaes.   Leben      dachtes  unechter  Geburt  die  Aufnahme 

i  h.  Prane.  f.  2;  he  yersprack  de  20  in  eine  Innung  abgeschlagen  ist)  heft 

Sanders  seer  scarpelike.  IHal.  Greg.       to  sek  twene  bedenre  man,   de  mit 

201h;   syne  guden  lade  worden  tor^       eme  sweret,  dat  he  echt  gheboren  si 

nich  byramme  nnde  vorspreken  den       .  .  so  scolden  se  ene  nicht  verspre- 

provest  nnde  droweden  eme  to  slande.       ken.  Gosl.  Stat.  76,  30;   daher  auch: 

Lab.  Chr.  2^  100;  de  Vorspreken  den  25  ver/Bcihen.   Deme  wnlve  ruweden  sine 

rairaan  nnde  beten  ene  enen  vorreder.       sonde  .  .  unde  up  dat  al  vorsproken 

Korner  251^;  wente  he  ere  gode  vor-       werde,   wat  he  ovels  jo  begink  etc. 

spraken  (gelästert)  hadde.   das.  54^ ;       Gerh.  v.  M.  39,  4 ;  olt  schände  dicke 

scref  enen  bref,  dar  he  ene  heftigen       wart  versproken.  das.  64y  30;  ök  sint 

.  .  inne  vorachtede  nnde  vorsprack  30  wol  valsche  sworne  wort  .  .  tobro- 

etc.  das.  84c ;  so  mostu  geck  werden       ken;  ök  mer  undät  wert  vorsproken. 

TBde  dy  ouen  vnde  vorspreken  laten       das.  39,  80.    (Oder  gehört  diese  Be- 

vmme  cristus  willen.    Navdg.  I,  c.      deutung    sum    vorherg.    Wort?)    — 

17;  T.  sochte  myt  homodigen  worden       3.  durch  Bede  bestimmen,  Verfügun- 

to  Hinr.  vnde  begunde  ene,  den  rad  35  gen  treffen.  Nene  vnmundighe  vrouwe 

vnde  die  stad   van  Br.   to  uorspre-       mach    vorspreken   ere   gudt  sunder 

kende.  Brem.  G.  Q.  75;  se  verspre-       erer  negesten  vulbordt.  Liä).  B.  292, 

ken  de  borgermesters  so  schentliken,       Anm.  11.  —   4.  besprechen,  behexen. 

dattet  yamer  was.  Münst.  Chr.  1, 261;       Welkeme   kynde    men   se   (yerbena) 

de  koninge  (die  h.  3  Konige)  hebbet  40  vmme   byndet,   men   mach   id   nicht 

mi  saget,  se  weren  to  Meilan   vor-       vorspreken.   Weif.  Mscr.  23,  3,  f.  4Ib. 

sproken,  dar  orer  nemant  wolde  ro-       —  Befi.  1.  sich  rühmen.  Merke  Nobo- 

ken.  Zeno  v.  1507;  weret  denne,  je-       godonasar,  wo  he  sik  vorsprak,  . .  he 

nutot  den    sulften   mit  worden  sine       mende,  he  were  god.    Josef,  V.  d.  7 

jimpe,  rechte  unde  ere  besmittigede  45  Tods.  777;   merke,   wo   rynghe   sik 

ifite   vorspreke.    Dühm.  L.  B.   II,      Moyses    vorsprak,    wo    strenghe   de 

^  288;  de  de  diekrichters  hoent  of      here  dat  an  eme  wrak.   das.  v.  748. 

voreprect  of  sleit.  Ostfr.  L.  B.  3,  45 ;       —  2.  fehl,  unrichtig,  missespreehen. 

de  ander    (Grund   der  Enterbung),      En  islik  holde  sek  to  sinem  gheliken, 

vanner  de  kinder  de  olden  schwär-  50  wente   teghen  den  kan  he  sik  nicht 


yOBSPBEKE(R;)ST£R  468  VORSTAN 

80   drade    verBpreyken  alse   teghen  vof-stU,  Stiidi  der  Büstung  (gum 

den  mechtighen,  de  ok  en  klene  word  Sckuta  der  Kniee  ?).  Ik  hebbe  barns 
nicht  Tordulden  kan.  Ecdes.  f.  40^ ;  vighedan  den  deneren  to  Lubeke  ake 
schade,  die  ime  —  dem  Kläger  —  den  ytrideren:  N.  N.  1  borst  vnde 
dar  an  bejegenen  mach,  of  he  sik  6  1  par  vorstal  vnde  1  olt  par  hans- 
Yorsprict,  des  he  sik  nicht  erhalen  ken  .  .  N.  N.  1  par  hansken  Tode 
ne  mach.  Ssp,  I,  60^  1;  de  olde  by-  1  par  vorstal  vnde  1  par  benwapen; 
sproke  wart  do  whar:  dat  men  sick  N.  N.  1  platen,  1  par  benwapen  vnde 
so  drade  vorsprickt,  alse  vorwercket.  1  par  vorstal  vnde  1  par  achterstal 
Leäm.  3,  185.  10  vnde    1   par  hansken  {1402).    Lab, 

Tirspreke(r)8ter,  f.  Fürspreeherin.  Urk.  5,  nr.  89;  ouch  sal  ichlik  we* 
eya,  aduocata  nostra,  dat  ys,  onse  penere  haben  ganczen  platenharnascfa 
Torspreke(r)ster.   B.  d.  Byen  f.  174h.       was   dar   czu  gebort,   alze   1  hübe, 

Yorsprekinge,  f.  Schmähung,  Zo-  1  plate,  armledder,  vorstael,  beyn- 
gierung.  De  vorsprekinge  leet  se  dul-  15  wapen  vnd  ichliger  1  tarcze  (1395). 
dichliken  vmme  Jhesus  willen.  St.  Styffe^  Bidrag  11^  2;  syn  panczer, 
Birg.  Openb.  f.  182.  synen  kraghen,   vorstael,   borst  etc. 

verspreBf^eily  schw.  v.  aussprengen;      Old.  Urk.  um  1500. 
bädl. :  unter  die  Leute  bringen^  aus-  v6r*8tän,  unr.  v.  1.  Vorstand  sein, 

plaudern.  Alles  wes  allhir  gesecht  20  vorstehen^  regieren,  gew.  mit  Acc.  Ar- 
worde,  nicht  to  versprengen,  dan  noldas,  de  dat  closter  vromeliken 
^«{mdern^  hemelick  to  holden.  Waitg,  vorstand.  Brem.  O.  Q.  64;  (sticht  to 
WuUenfv.  2,  358.  Br.),  dat  do  her  M.  vorstund,    das. 

Tirsproken,  vorgenannt,  s.  h.  in  98;  drei  heren,  de  dat  romische  rike 
Urhk.  25  vorstanden.    Magd.  Seh.  Chr.    7,  2; 

Torst,  m.  Frost.  Benedict  den  de  wile  de  keiser  to  Italien  was,  vor- 
heren,  vorst  ande  culde.  0GB.  B.  stant  de  ebbedische  Mechthilt  dosse 
18;  in  den  middewinter,  doet  vele  lant.  das.  71,  7;  wo  dusse  stad  ge- 
harder  vorst  was,  dant  plach  to  we-  regeret  is  ande  yorestan  wente  an 
sen.   B.  d.  Byeti  f.  162^.  30  anse  tid.  das.  1, 12 ;  borge  unde  lant 

vorst,  Fvrsi,  vastigium,  summitas  vorstan.  Jß.  F.  3913;  unde  de  vor- 
edificii,  vorst.    Brexit.  stund  dat  stichte,   dewile  dat  K.  le- 

vorst,  m.  (aus  lat.  foresta)  Forst.  vede.  Eomer  28^  u.  h.;  seltener  mit 
wat  des  woldes  locht  to  der  Weseren  Gen.  greue  H.  vorstund  der  stede 
wort,  dat  schole  we  beholden  vnd  36  (Städte)  .  .  vnde  hie  orlogede  den 
▼se  rechte  eruen  .  .  ane  dhen  vorst  steden  enen  guden  ende.  Brem.  G. 
dher  jaghet  (Jagdforst),  den  schal  Q.  107;  ik  en  kan  des  stichtes  nicht 
beholden  de  vorseghede  vorste.  Hoyer,  verstau  (vorstan  ?),  went  ik  bin  np 
Urk.  1,  nr.  5.  mine  dage  komen.    Theopih.  I,  269; 

vorst,  adv.  =  erst,  desto  (dum-  40  schütsen.  patrocinari,  tueri.  Kii.  De 
modo)?  Hedde  he  ok  pundghelt  ge-  konnink  vragede,  wur  af  de  salicheit 
gheuen,  dar  he  vt  zeghelede,  dar  ome  (dem  AndirtMus)  were,  dat  one 
scheide  he  mede  vry  wesen,  vorst  de  lowe  vorstunt  so  sere  etc.  Gerk 
he  des  breue  brachte  (1368).  IM.  v.  M.  23,  53.  —  2.  überstehen,  aus- 
Urk.  3,  S.  706.  45  halten.    Der  breden  wortelen  se  (die 

vorstadinre,  f.  Erstattung,  Fr-  Eiche)  genöt,  dat  se  vorstunt  vil 
sebmng.  vnde  beden  hebben  . .  vmme  mannigen  stöt,  de  or  de  wind  vil 
hulpe  to  verstadinghe  des  schaden,  dicke  bot.  das.  88,  5.  —  3.  ausstehen 
dar  we  .  .  in  ghekomen  syn.  Sudend.  Bum  Verkauf?  Ok  en  scolen  de  kno- 
4^  nr.  40,  36.  50  kenhouwere    neen    quek  kopen  dre 


V0R8TAN  459  VOBSTAN 

weken  tot  S.  IfichaheKs  dage  vnde  dar  em  wysche,  kempe  ofte  solliek 
dre  weken  na,  id  en  si  yorstaen  den  gut  inne  versteyt  (1461).  Kindl.  i, 
borgeren,  bi  Vi  m.  Big.  Burspr.  v.  142;  in  alzo  ghedanen  vorwarden, 
1376  (Big.  8t.  B.  p.  JS04,  12).  —  dat  se  my  und  minen  erven  quyt 
4.  wert  setM,  geUen  ?  vnde  frnchteden  6  maken  sollen  67  m.  to  den  heren 
ock,  dat  it  alto  groot  gut  wolde  ko-  ran  K.,  dar  86  mine  unde  miner  bor- 
sten rnde  vele  mer  dan  it  vorstaan  gen  openen  breve  vore  bebbet,  de 
wolde.  Brem.  G.  Q.  101.  —  8.  auch  my  unde  mynen  borgen  noch  yore 
das  folg.  W.  staet,  nnd  nicht   ghelost  und   quyt 

Tenttn,  unr.  v,   1.  durch  langes  lo  gemaket  en  syn  (1359).  das.  3^  457. 
Stehen  in  Schaden  bringen;  sik  v.  van      —  3.  schütamd  oder  hindernd  wovor 
Tf erden :  sich  lähm  stdien.    de  heren      treten  (vgl.  das  vorhergehende  W.)y  die 
laten  sick  gerne  denen,  also  dat  de  de-       Bechte  und  Lasten  (Pflichten)  einer 
oers  vor  em  stan  m&then,  welker  . .       Sache  Obemehmen.    (vgl.  Een  Tronwe 
endtlick  ySLe  Schadens  deyt,  wente  de  15  verlieset  oer  bmetschat  mit  overspil 
reckadem  entslapen  vnde  maken  lam,       .  .  ende   hadde  se  kinder,    moegen 
alseme  wol  by  den  perden  sflth,   de      die  vrenden  staen  voer  der  kinder 
ere  knaken   vorstan    (hochd.    Beyne       guederen*    Bichfh.  259,   §  16.)     de 
abstehen)  etc.  Agricola^  Spr.  278  (La-      wile  aver  se  des  nicht  erwerven  ne 
iend.  S.  37).  —  2.  im  Jurist.  Sinne:  20  moghen  (die  Belehnung  von  der  her- 
iher  die  rechte  Zeit  hinausstehen^  ver-       schap  to  Luneb.),  so   senile  we  se 
faüen   sein^   von  einem  Pfände^  das      in  deme  lene  mit  gnden  truwen  yer- 
nicht   rechtzeitig  eingelöst  ist.    villa       stan  (schätzen)  unde    darmede  be- 
com  attinentiis,  quibus  ipse  H.  eam       lenen  (1347).  Urk.  d,  St.  Hanov.  nr. 
in  pignore  habere    dinoscitur,    pro  25  246;   mit  desen  seuen  ghauen  (des 
praefixis  L  m.  manebit,  quod  in  vul-      h.  Geistes)  versteet  (wehrt  ab)  een 
gari  Yerstaan   dicitur  (1350).    Livl.      mensche  die  soeuen  hoeftsonden.  Sp. 
Crh.  nr.  935^  216  u.  980, 1 ;  vor  sine       d.  kerst.  gel.  f.  10^;  Spreke  ein  bor- 
koste unde  vor  einen  schaden  ward       ger  den  anderen   an,   dat  he  gulde 
eme  sat  de  marke  yan  Br.  to  pande,  80  hedde  uth  einen  huse,  konde  he  dat 
na  yif  iaren  to  losende ;   wurde  se      bewisen,  dat  he  hebbe  geseten  in  der 
binnen    der   tyd    nicht   geloset ,    so       gülden  heye  unde  bore,  also  recht  is, 
Bcolde  se  yorstan  sin  eme  unde  einen      so  mach  he  de  guido  yerstaen  unde 
erven  to   ewiger  tyd.    Lüb.  Chr.  i,       beholden.    Fahne,  Dortm.  3,  53^  nr. 
359  u.  368 ;   deden  se  des  nicht,  so  86  168;  spreke  ein  man  an  erfflick  gudt, 
scolde  yns  dat  hus  yorstan  sin  ynd      id  si  sin  aide  erve  unde  hebbende 
Tse  rechte  gut  wesen  (1320).   MeJd.      were,  unde  wolle  dat  yerstaen  unde 
JJrh  nr.  4183 ;    yersette   we   erflick      beholden,  wie  he  dat  van  recht  ver- 
rät op  ene  vth  gaende  tid,  wan  de       staen  unde  beholden  solle,    das.  8. 
tid   verflaten   (Thiersch:    yersleten)  40  46;  nemant  en  mach  mit  bieten  wer- 
tere, dat  dan  dat  gudt  verstaen  were       den  gelt  verstain  in  eins  anderen  erve. 
etc.    Fahne^   Dortm.   3^  p.  57;    als      das.  8.  39  u.  42;  twigeden  lüde  umb 
Pfand  ausstehen,  verpfändet  sein^  ohne      enen  graven  .  .  und  de  but  den  gra- 
iei^  Begriff  des  Verfdlenseins.  bischop       yen  to  yerstane  vor  all  sin  erve  und 
D.  koffte  wedder  Safferde  yan  dene  45  sin   hebbende  were,   und   de  ander 
van  Haldensleve,   dat  47  iare   yor-       spreckt,  he  wille  dat  wisen  und  ver- 
stan  hadde  yor  4000  m.  Bothos  Chr.       staen  als  recht  is,  de  is  den  graven 
f.  209 ;  vort  (femer  soll  gemeinschaft-       nest  to  verstaue,  das.  3^  p.  62 ;  alle 
Uck  sein)^  wat  se  van  breven  hebn,       haelde   vate  (Hohlgefäße)  off  vnge- 
dar  em  geldgulde  ynne  yersteyt,  offte  60  dorschen  körn,   dat  vp  der  erfitall 


1 


VORSTAN  460  V0R8TANDICH 

gewassen  is,  versteet  allet  dey  weer  maren  der  stad  vorstan.  SehoAsp.  f. 
(fälU  SU,  verbleibt  bei  äc).  Gr.  Weisth.  97;  vorstan  laten,  wißen  laßen  mit 
3,  56;  steruet  eyn  yrowe  .  .  is  daer  Dat.  unde  de  borgermeiBtere  sprak, 
eyn  dochter,  dey  verstaet  (übernimmt)  dat  se  spreken  mit  eren  ammechten 
dat  gerade,  das,;  syt  daer  dochter,  5  .  .  unde  leten  en  allen  dat  verstan. 
dey  verstaet  dat  (gerade),  das,  57;  Brschw.  Chr.  J,  346,  34;  deme  rade 
en  queme  nymant  dat  gut  to  vor-  vorstan  laten.  Brschto.  ürk.  J,  1JS2, 
Stande  na  hoves  rechte,  das.  37;  ok  165;  Big.  St.  B.  48;  Isegrim  heft 
schal  W.  dat  gud  vorschoten  unde  eme  laten  vorstan.  B.  V.  3570;  he 
vorstan  (die  schuldigen  Abgaben  davon  10  (äer  Kaiser)  let  en  (den  Fürsten) 
entrichten)  glik  anderen  unsen  mede-  vorstan,  dat  he  wolde  to  Rome  then. 
borgeren  (1389).  Gott.  ürk.  /,  nr.  Lüb.  Chr.  J,  94;  dat  we  den  bref, 
334  (vgl.  hochd.  der  stad  verrechtin  den  gy  vns  sanden,  hebbet  vsem 
vnd  jerlichin  verstehin  vnd  verschos-  heran  hertoghen  verstan  laten.  Su- 
sen, Zeitz.  Satzungen  2^  60;  F.  Bech,  16  dend.  4,  nr.  183;  u.  Äcc.  ghink  to 
Zeitz.  Progr.  v.  1870).  Hieher  sind  deme  hertoghen  unde  let  ene  vorstan 
auch  folg.  Stellen  zu  ziehen :  Vortmer  der  vigende  beger.  Körner  lOlK  — 
mag  men  huess,  landt,  erue  vnd  Befl.  mit  Gen.  sich  auf  etwas  verstehen. 
penninggeld  tho  vnderpand  setten  de  sik  vorstunt  der  wendeschen 
ynd  Yorstan,  als  Unterpfand  setzen  20  sprake.  Chr.  d.  nordelb.  S.  38;  itlik 
(vom  Pfandgeber)  u.  behalten  (vom  man,  de  sik  rechtes  versteit.  Münst. 
Pfandnehmer)  (1355).  Nies.  Münst.  Chr.  1,  263;  des  reiden  de,  de  sik 
Urh.  3, 137;  nummantz  sali  na  dus-  rechtes  vorstunden.  Hagd.  Seh.  Chr. 
sen  dage  nierhande  gued  verstaen  226^  3;  mit  Präpos.  se  (die  Band- 
vor  sinen  underpand,  he  en  hebbe  25  werker)  vorstan  sek  nicht  in  dem 
dat  in  einer  hebbenden  were  edder  testamente  des  richtes  (non  intelli- 
id  sy  ohm  gesät  in  antworde  des  gunt  testam.  judicii).  Ecdes.  f.  22^ 
richters.  das.  5,  124.  —  mit  sineme  (Sir.  38,  38);  an  päpheit  kundikmy 
rechte  vorstan,  eidlieh  erhärten.  Wolde  wol  verstan.  Theoph.  529;  unde  sik 
de  iene  •  .  vorstan  mit  sineme  rechte,  80  wol  vorstunt  uppe  des  paweses  breve. 
dat  it  sunder  sine  wanhude  gheschen  Körner  248t^. 
si.  Lüb.  B.  376;  ok  mot  he  dat  mit  vorstandel,  adj.    verständig.    Men 

sineme  rechte  vorstan,   dat  dat  also       sal  de  ghene  kesen  to  prelaten,  de 
were,  of  men  dat  van  ime  eschede.       daer  sin  vorstandel  ende  van  schar- 
God.  Stat.  73y  21;  is  he  umberuch-  85  pen  synne.   B.  d.  Byen  f.  ^*. 
tet,  unde  mit  sinen  rechte  vorstan  vorstandelheiti  /.     Verständigkeit. 

wel,  dat  des  rades  kemerere  eme  dat  Maria,  vp  welke  rustede  de  gheest 
gheheten  hebben.  Hanov.  St.  B.  411  der  wysheit  ende  der  verstandelheit 
u.  h.  —  4.  mit  den  Sinnen  oder  mit  B.  d.  Byen  f.  169tk ;  de  kentlike  ver- 
dem  Geiste  verstehn^  merken,  einsehen,  40  standelheit  wort  geboren  wtter  me- 
verstehen.  De  deyner  wart  bevaren  morien  vnde  wtter  verstandelheit  unde 
(bestürzt)  vnde  vorstont,  dat  he  in  memorien  tesamen  is  voertgande  de 
syner  bosheit  begrepen  was.  Diäl.  minne.  Anh.  z.  Eludd. 
Greg.  181;  Bellin  stunt  buten  .  .  he  vorstandenisse,  f.    Verstand,    die 

rep  .  .  do  dit  Reinke  hadde  vorstan,  45  verstandenisse  (intelligentia)  gheeft 
he  gink  üt  unde  sprak  etc.  B.  V.  enen  menschen  kennisse  van  den  diu- 
2998;  ik  vorsta  des  nicht,  spreket  ghen,  die  syn.  1^.  d.  kerst.  gel.  f  158, 
up  dudesch  juwe  hiebt,    das.  1393;  vorstandieli,  adj.    =  vorstendicL 

de  listen  (Leisten),  de  dar  vmme  (um  Galdeen  hefft  gude  vorstandige  sprake 
das  Schachbret)  ghan,    Dot  vns  de  60  in   dem  lande  unde  ys  de  hogeste 


VORSTANT  461  VORSTEL 

sprake  likerwys  alse  in  waischen  lan-  mynsche  den  dnuel  dy  voratededest 
den  Pickerdyen  sprake.  MandeviUes  to  bekorende.  Lüb.  Gebetb.  f.  A6^. 
Reisen  f.  41d.  Yorsteinem,  -stenen,  schw.  v.  1.  be- 

Terstant,  n,  1,  Verstehen^  Wißcn,  steinen^  mit  Ghrenesteinen  beseichnen. 
konynk  Cristern  sande  .  .  de  ko-  5  hove,  de  in  deme  bodeme  to  Gotin- 
nyngynne  tho  vorvarende,  wat  syn  gen  gelegin  is,  also  verne,  also  dat 
broder  darmede  mende,  dat  etc.  .  .  nu  gemalet  unde  vorsteynet  is  wente 
Do  krech  se  in  wis  yorstant  (erfuhr  an  dat  lant,  dat  etc.  (1385),  Walkenr. 
sie  mit  Skherheü),  dat  etc.  Lüb.  Chr.'  ürk.  nr.  986;  vnde  6f  (hofe)  schal 
2^  328;  doch  bidde  wy,  dat  gi  nemen  lo  men  vorsteynen  vnde  vormalen  (1431). 
in  yorstant,  dat  gy  unde  dat  rike  Ilsenb.  ürk.  nr.  290.  —  2.  steinigen. 
yan  Schweden  noch  nicht  yorlikent  ein  di  nam  ein  siden  kleit ;  danimme 
synt.  das.  2^  361;  do  sprak  de  her-  yersteineden  se  om.  Hanav.  Mscr.  J, 
tege:  nym  in  yorstant!  (beherzige,  be-  84y  S.  325h.  —  3.  au  Stein  machen^ 
greife)^  da  bist  nicht  erlo0,  wente  15  Pass.  versteinern,  bewekeden  dat  yor- 
eic.  das.  2,  394.  —  2.  (heimliches)  stunde  herte  des  morders.  Kamer 
Einverständnis.    Niemandt  yan  unss      235^. 

sali  .   .   mit    keinem    uthlendischen  vorstekei  Versteck;  bildl.:  sunder 

potentaten  einige  contract,  bündtnuss  vorstecke  unde  argelist.  Kindl.Harigh. 
edder  verstandt  maken  und  uprich-  20  ^3^- 

ten.  Monum.  Liv.  4^  269 ;  ynde  dede  vorsteken,  st.  v.   wegthun,  wegtrei- 

sick  ynder  des  fruntlik  tho  legen  den       ben,    verschlagen   (vom  Winde).    To 

yan   Stettin   ynd   den  geistliken   .  .       lösten  yorstak  se  de  wint.  Lüb.  Chr. 

makede  verstand  mit  ehn  etc.  Kan-      i,  240;    also  yorstaek  en  (den  See- 

tsow  126..  26  fahrer)  de  wint.  Livl.  ürk.  nr.  2204 ; 

verstaut,  n.    Inf.  subst.   das  Vor»       geszecht,  dat  schipper  J.  in  HoUandt 

üeken^  Regierung^  Führung,    breve,       .  .  szegeln  scheide,  dar  oenhe  ouerst 

de  dar  spreken,   dat   eme   were  be-       de  winth  yorsteke,  Tude  in  England 

Talen  dat  yorstant  der  stad  etc.  Lüb.       qweme,  scheide  he  etc.  (1524).  Wism. 

Gkr.  i,  247;  ze  (die  Christen)  had-  30  Zeugeb.   f.    131;    de    wind    yorstach 

den  nen  ordelich  yorstant  dorch  des       Hanse  in   dat  lant  to  Dytmerschen 

stervendes  willen  der  yorsten.    das.       (1509).  Dithm.  Urk.  99.  —  Refl.  sich 

ly  149.  verstecken,   he  yorstaek  sick.  Renner 

▼f rstantlicheit, /*.  verständiges  We-      2^63;  do  gescach,  dat  sosteyn  knechte 

sen?    alle  sin  gemote  dat  stunt  na  85  bleyen  achter  une  yorsteken  sik.  LÜb. 

dogeden,   also   dat  he  to  aller  vor-       Chr.  2,  378;    yorsteken  sick  in  de 

stantlicheit  so   was  he  lichtuerdich.       steynritzen.  Korner  42^ ;  hadde  syck 

Lüb.  Passion,  f.  70^.  gheholet  unde  vorstecken,  das.  132\ 

yorstutBisse,  f.  Verständigkeit.  Ein  vorstel,  Verstopfung  ?  Petrus  stunt 

jongelinck  yan   groter  yorstantnisse.  40  eynes  daghes  bi  dem  mere  ynde  sach 

Dial.  Greg.  251^;    alle   menschelike       eynen  voghel  ynde  hadde  dat  yorstel. 

V.  Br.  d.  Cir.  77.  Dat  irstund  (heulte?)  he  ynde  nam 

yer-stapelen  =  vorstaben  (yorste-      dat  water  vt  dem  selten  mere  vnde 

Ten).    Den  eidt  sali  ime  yurstapelen      (felM  das  Verb.?)  id  suluen  eme  to 

der  firone  des  hoyes.  Gr.  Weisth.  3^  64.  45  gtid  to  deme  tzagele  in  den  buk  mit 

yerstarren,  schw.  v.  starr  werden.      deme  snauele.  Bi  dessem  vögele  lerde 

Sine  ogen  weren  om  verstarret  yan       Ypocras,  dat  he  den  luden  sint  stedes 

older.   1  Kon.  14^  3  (H.).  halp  mit  dem   selten  watere;    also 

Ttrstedeiii  schw.  v.  gestatten.    De      hebbe  we  noch  desse  artzedie,  so  we 

du  (Christus)  also   eyn  broksamich  60  dat  yorstel  hed  oder  dem^  de  buk 


VORSTELEN  462  V0R8TENDIQEN 

is  tosamende  ghetogen ;   drinket  he      rechte  (Greriektstag)  dat  achiddeii  or- 

water,.  dat  Yorwellet  si  vnde  wol  ghe<  del  nicht  uppe  dat  has  bringhet,  dat 
selten  si,  so  werd  he  ghesunt  ynde       schal  he  wedden   mit  ener  marke, 

de  buk  ledeget  sek  von  dem  solte  ane  id  ay,  dat  id  de  rad  vorste  mit 

vnde  wert  wuchte  (feucht)  von  dem  5  des  cleghers  . .  willen.  Lub.  B.  J^5 ; 

watere  etc.  Wolf.  Mscr.  23^  3  f.  80.  wat  di  man  sweret  vnd  .  .  loaet,  ai- 

YOrsteleiiy  st.  v.  1.  stehlen.    Wert      nen   lif  darmit  tu  Torstene,   .  .  al 

emme  unsem  borghere  wat  vorstolei;!,  mach  he  des  nicht  leisten,  id  en  sca- 

dat  mot  he  wol   weder  nemen,   de  ^det  em  tu  synem  rechte  nicht.  Fidk. 
wile  dat  etc.  Gosl  Stat.  38,  35;  wert  10  1,110.  (Im  Ssp.  3,41,2:  to  yerstene). 

en  gut  vorstolen  etc.  das.  39,  5;  wer  Yorstendel,  adj.  verstand^.    Enen 

et,  dat  syne  jangere  ene  (Christum)  erbaren  borger,  de  willich  vnd  ?er- 

vorstelen  etc.    Bedent.  1^.  33  u.  ö. ;  stendell  sy.  liAne,  Dorim.  ürkb.  IL 

Sebastianus   vorstal    dat  (hilligdom)  S.  344;  als  ick  dit  begynne  to  vor- 

und  verde  ed  to  Rome.   Magd.  8ch.  15  teilen,  so  dot  id  my  sere  we,  nochtan 

Chr.  144, 5.  —  Beß.  sik  v.  sieh  heim-  vp  dat  id  allen  vorstendelen  inngen 

lieh  wegscUeichen.  Keiser  Hinrik  vor-  luden  sy  eyn  ezempel,  so  en  wil  ick 

stal  sik  unde  wart  monik.  Liä).  Chr.  des  nicht  vorswigen.  Br.  d.  Cir.  97b; 

1, 28 ;  he  vorstal  sik  van  der  Meryen**  dat  allen  verstendelen  frommen  myne 

horch  unde  lep  en  wech.  das.  1, 283;  20  entschuldinge  nicht  misfallen  werdt 

auch:  sich  gum  Diebe  machen.    Ma-  Nies.  1,  244;  een  wys,  cloeck,  vor- 

nych  vorstelt  syk  vnde  vordeuet,  De  standel  man.  Echte  Staet  f.  34h. 

wol  bleue  eyn  bedderue  man,   Wan  vorstender,  m.  Vorsteher,  admini- 

he  de  worpele  lete  stan.  Josef,  V.  d.  strator  edder  vorstender.  Strals.  Chr. 

7  Tods.  2462.  —   2.  durch  Stehlen  25  i,  294;    Joseph  ein  vorstender  des 

verwirken,    efft  dar  en  deif  stele,  so  landes   Egipti.    Proe.  Bd.  f.  Hlb; 

mach  de  deif  vorstelen    sinen  hals  unde  deme  stiebte  sette  Earlusvore 

unde  al  sin  ghud  unde  nicht  siner  enen    vorstender   Horidagnm.    Kor- 

vrunde  ghud,  d,  h.  die  Blutsfreunde  ner  38^. 

haben  nicht  mit  ihrem  Vermögen  für  80      vorstendich,  adj.  1.  verständig,  in- 

den  Ersatz  des  von  einem  ihrer  An-  tellectualis.    Voce.  —  2.  rückständig, 

gehörigen  gestohlenen  Outes  eu  haften.  Were  ok,  dat  en  desse  tinz  vorsten- 

Diihm.  L.  B.  I,  §  56.  dich  werde,  so  scolde  we  vnde  willet 

vor-y  varstdn,   m.    Grenzstein  auf      en    vse    boden  dar    to  lyen  in  to 

dem  Ackerfelde.    We  den  vaersteyn  35  manende    liker  wis  also    os   seinen 

edder  kam    vme    erede   (umjpfiügte)  (1370).  Drübeck.  Urk.  nr.  89  (vgl.  vor- 

myd  vorsate,  den  sal  men  in  de  er-  satich). 

den  grauen  vnd  laten  syn  houet  dar  Yorstendieheit,  f.    Verstand,  intel- 

vte,  so  h5  alz  de  faersteyn  gestan-  lectus.     Darna  nam  Nectanabns  vth 

den  haid  vff  der  stedde.  Gr.  Weisth.  40  synem   schote  ene  tafel.     Dar  jnne 

3y  80 ;  wer  einen  vorstein  mit  frevel-  stunden   dre   tzirkel  vnde  kreyssze. 

moede  utwerpet,  heft  verbroecket  lief  De  erste  kreysz  helt  XII  vorstendi- 

und  gude.   das.  3,  68;  und  so  sych  cheyt  (d.   h.?).    In    deme    anderen 

dat  twyfloth  tegen  eyrem  lande  her  tzirkel  stund  de  sunne  vnde  de  ma- 

lengede,  so  en  moegen  sey  doch  nicht  45  nen.    In  deme  drudden  tzirkel  stun- 

Tor  eyren  Torstenen  und  pelen  hen  den  de  Sternen.    Alex.  f.  2. 

volgen  etc.  das.  3,  46;  to  markstenen  Yorstendigen,    s<Aw.  v.    v.  laten, 

(off  vorsteinen).    /Ssp.  //,  28  N.  12.  eum  Einsehen  (Verständnis) vorigen? 

Yorsten  ==  versten,  schw.  v.  (be)fri'  De  hertogen   geven  antwordt,  dadt 

gten.    Is  ok,  dat  he  tome  neghesten  50  8e  ehre  privilegia  tho  Slesswick  wol- 


VOBSTENDOM  468  VORSTICKEN 

den  erlogen  (eeigen)  und  vorstendi-      leäifft  werden.    Wil  lernen  uorkopen 
gen  lathen.  Westphai,  3,  61.  norstoruen  erue,  de  schal  it  erst  be- 

Yorstenddn^  m.  die  SteUe  eines  den  den  negesten  erven.  Lüb.  R.365; 
Fürsten^  erste  ^elle^  principatus.  Gar-  hir  na  vorstarf  de  borchgrereschop 
boncnlns  holdet  den  vorstendom  mang  5  to  Magd.  Magd.  Sek.  Chr.  212^  8 ; 
den  eydelen  stenen.  Ecdes,  f.  191^;  sin  broder  vnde  he  worden  ok  ghe- 
soike  nicht  den  vorstedom  (ducatum)  manet  vmme  dat  Yorstortien  ghelt 
▼an  dem  mynschen.  das.  279^  (Sir.  7,  van  Egerd  vrowen  vnde  van  eren 
4);  De  einen  vorstendom  helt  to  kinderen  (1391).  Lüb.  Utk.  4^  nr. 
Cappenberghe.  Komer46c.  alsn.(?)  10  543;  van  güdes  weghene,  dat  eme 
wandelde  de  herschap  in  eyn  vorsten-  vorstoruen  is  van  synes  broders  sönes 
dom.  das.  147k  weghene.  das.  3^  748;  des  ünderwant 

Tontenken,  schto,  v.  vor  Gestank  sik  do  keyser  Fr.  der  herschop  (wm 
iKmiommen.  He  sal  en  (den  ihm  über-^  Braunschw.),  recht  ef t  se  in  dat  rike 
mttcorteten^  ifahlungsunfähigen  Schtild-  16  vorstorven  were.  Körner  144h;  wel- 
ner)  eck  nicht  holden  yn  swynekäffen  chem  borger  alhir  eme  torsteraet 
noch  yn  pry£faten,  dar  inne  he  vor-  Cod.  Brdb.  /,  26.  —  2.  sterben,  ßot 
stenken  mochte.  Ndd.  Bechtsb.  f.  7ib.  de  mach  vorsteruen  nicht.  Bedent. 
trans.  Benner,  Livl.  Eist.  130.  Sp.  397;  van  dodes  wegen  vorstoruen 

veratentenisse,  f.  (Ein)verstandnis,  20  (1397).  Lüb.  ürk.  4,  S.  757.  —  vor- 
HAnrnng,  Godt  wyl  .  .  de  gantze  bro-  storven  am  Niederrhein  oft  für  ^ver- 
derschop  in  gouder  vorstentenisse,  waist^  gebraucht.  Ich  Judit,  die  vor 
fryde  vnde  enycheyt  erholden.  Mo-  etliche  iahr  versiiorben,  verlassene 
MW».  Liv.  4\  241 ;  eine  cristlike,  wittib  wahr.  Vier  geistl.  Spiele  v.  530. 
ewige  Yoratentnisse,  contract  und  han-  25  vorstervinge ,  f.  Tod^  Todesfall. 
dehng  upgerichtet  etc.  Burm.  Beitr.  van  vorsteruinghe  weghen  der  erghe- 
s,  Gesch.  Europas  182.  nanten  heran  ys  ghekamen  etc.  läaUe. 

vergtere,  w.    Förster,   forestarius.       Urk.  3,  277. 
To  dessen  tiden  scal  de  vorstere  to  Yorsterfnisse  =  vorsterf.  Dp  allen 

rechte  uppe  der  vorster  houe  gewe-  30  anvall  ind  versterfnisse,  die  oir  Yan 
sen  hebben.  Gosl.  Bergges.  §  180.  doede  onss  lieuen  swegerherren  oirs 

versteren,  schto.  v.  förstern^  forst-  vaders  .  .  ansteruen  moigen.  Lacombi. 
fnäßig  hüten.   Dat  se  de  gheholte  van       4^  nr.  151. 

orer  weghen,   de  dartho  hören,  vor-  Yor-steven,  sdiw.  v.  die  Eidesformd 

fiteren    mögen   unde   bewaren   laten  35  vorsagen.    Also  de  koninck  eme  den 
(1S80),    Gott.  Urk.  7,  nr.  294.  eydt  vorstevede,   (cum  rex  juramen- 

versterf,  Todesfall;  was  durch  To-       tum  fidelitatis  praedizit),  sede  he  etc. 
destdü  Mich  oder  faUig  wird.    Van       Westphai.  3,  81. 
inmahnung  des  teindens  Yth  den  ver-  vorstevieheit,  f   Versteiftheit^  Ver* 

sterfgudern.  Dweilen  in  etlichen  sted-  40  stocktheit.  De  unkuschen  unde  de  eer 
den  der  gebruck,  dat  von  eruen  Ynd  vlesch  in  genuchten  upvodden  unde 
gnedem,  so  vtbgefordert  werden  in  eren  Yorsteuicheit  bleuen,  worden 
durch  ein  versterf,  die  teinde  pen-  verslunden  van  heischen  pedden. 
niock  ghenomen  vnd  ingeholden  werth,  Horol.  97^.  (Es.  Yorstenicheit.) 
so  is  idt  verordnet  etc.  (1412).  Nies.  45  vorsticken,  schw.  v.  trans.  u.  intr. 
Münst.  Urk.  d,  8.  158;  to  wetten,  ersticken,  suffocare.  ick  Yorstickede 
dat  men  alle  Yeruall  ind  versterf  sali  se  vnde  dodede  se.  1  Sam.  17,  35 
Yor  den  burgermeister  ind  raide  vth-  (H.) ;  enes  vyssches  grade  de  was  em 
numen.   Dorgt.  Stat.  212.  geuallen  in  den  hals,   dar  he  ynne 

TtrrterYen,  st.  v.  1.  durch  Tod  er-  00  Yorsticken  wolde.  Lüb.  Bassum,  f.  57^ ^ 


VORSULLEKEN  464  VOBSTRAND 

als  hem  (dem  Menschen)  die  adem-  Tele  krighe  ynde  haete,  de  Y&der  den 
tocht  wordt  benomen,  altehant  ver-  edelen  .  .  weren,  mit  sodaner  wisz- 
sticht  (d.  i.  Yorsticket)  hy  ende  sterft.  heyt  vnde  vemuftigen  worden,  dst 
^^.  d.  kerst.  gd.  f.  104^;  wol  den  etc.  Chriseldis  f.  70;  ik  bin  nicht  ge- 
herren  tho  na  is,  de  wil  vorsticken  6  kamen,  dat  ik  se  vorstore,  sunder 
(vor  Hitee)^  vnde  wol  with  van  eu  dat  ik  se  vornulle.  N.  Bus  2,  38; 
ys,  de  wil  voiiresen.  Agricda^  Lotend.  ein  hüs.  Gl.  eu  B.  V.  J,  J22 ;  dat 
8.  32.  rike  to  gründe  v.    Komer  41d;   de 

Yorstilleken,  schw.  v.  verschweigen^      reyse.  das.  217b;  stören,   üt  mineme 
nicht  jsur  wroge  (Büge)  bringen.    B.  10  bede.  B.  V.  1670.  —  Part,  verstört} 
£.,   burrichter,   is   vor  gerichte  ge-      verstört,  verwirrt  im  OemiUhe.   das. 
kommen  tom  ein,  tom  andern,   tom       3448.    S.  auch  vorsturen, 
derden  male  und  gesecht,  he  wette  vorstorer,  m.   Zerstörer,  fem.  vor- 

nich  to  wrogende ;  so  heft  sik  bege-       storersche.     Dat  de  olde  partye,  de 
ven,  dat  de  olde  £.,  sin  vader,  Job.  16  ene  vorstorersche  is  onde  wesen  heft 
L.  mit  einer  barden  in  de  schulderen       der  land  und  personen,   schal  etc. 
gehouwet,  und  wolde  dat  vorstilleken,       Komer  248d. 
gift  V  gld.  broke.  Lippische  Urh.  v.  vorstorin^e,  f.    Zerstörung,    Ver- 

1537.  nichtung.    v.  der  ketterie.  Magd.  Sek. 

YorstUlen,  schw.  v.  stiü  machen.  20  Chr.  356,  24 ;  v.  des  landes.  Lerbed 
vnde  (Gatt)  het  se  (die  Heiden)  vor-      §  59. 

strowed  vnde  verloren,   he  het  oire  vorstormen,  schw,  v.  in  Sturm  brin- 

dechtnisse  ghans  .vorstillet  (cessare  gen,  aufregen,  van  der  vart  desser 
fecit).  EccUs.  f.  6U  (Sir.  10,  20) ;  verstormeden  ze.  Br.  d.  Eus.  Tb ;  lüse 
dat  id  guetliken  vorstillet  und  hen  25  ae  somige  na  eren  begeringen  nicht 
gelecht  werde  (1402).  Livl.  Urh.  nr.  gecrigen  en  künden,  so  werden  se 
1603,  48 ;  (twidracht),  de  scolle  wi  verstormet  van  ouermode.  Hord.  48^. 
verstillen  vnde  verscheden   in  minne  verstörten,  schw.  v.  hinstürjgen,  aus- 

edder  in  rechte  (1375).  S.  H.  L.  Urh.  gießen,  effundere.  6od  spreckt  sul- 
11^  310.  80  ven :   de   myt   wald  mynschlyk  blot 

TOrstiven,  schw.  v.  steif  werden.  vorstortet,  syn  blot  schal  vorghoteo 
sine  band  wart  vordtivet.  Bok  d.  Byen  werden.  Lüh.  Chr.  2,  425 ;  de  hilli- 
f.  220^ ;  bildl. :  hartnäckig  werden.  gen  veders  hebben  er  blot  vorstortet 
obstinare.    Dief.  n.  gl.  umme   der    kuscheit  willen«    Hamb. 

TOrstlik,  ac(j.  fürstlich.    Wete,  dat  35  Chr.  525. 
forsten  sint  twierleye ;  de  ersten  hey-  vorstortinge,  f.    Umstürjsung,  Ver- 

ten  vorstlike  forsten,  dath  sind  de,  wirrung.  Grot  vorstortinge  was  in 
de  ander  forsten  to  manne  hebben.  den  jaren  (1101)  an  der  b-iBtenheit, 
Ssp.  II,  1.  Gl.  als   dat  leyder  ok  nu  is   in  dessen 

vorstoeken,  schw.  v.   steif  werden,  40  jare  tusschen  twee  pavesen.  Lüb.  Ckr, 
wie  ein  Stock?    weme  de  kne  swellen       1,  6;  in  vorsturtinge  (Vernichtung) 
eder  vorstocken,  de  schal  nemen  eyn       trostes    unde    guder    vorhapeninge. 
krud,  dat  het  punge.  Weif.  Mscr.  23,       Wism.  Urh.  v.  1500. 
3,  f.  121h.  vorstrand«    den  vorstrant  an  be;- 

vorstoppen,  schw.  v.  verstopfen,  ob-  45  den  siden  des  selten  wateres,  beyde 
stipare.    Voce.  to  Rügen  vnde  oppe  desse  syde,  dar 

TOrstoppinge,  f.    Verstopfung,    v.       de  stat  tome  Stralessunde  Ucht  — 
der  leveren.   Nd.  Jahrb.  2,  32.  De  vorstrant  schal  wesen  an  allen 

TorstoreDy  schw.  v.  eerstören,  ver-      enden  dar  öuer  is,   van  dem  water 
nickten,    vnde  (Griseldis)  vorstorde  50  wente  an  den  hoghen  öuer;  dar  neyn 


VOBSTRECK  465  VORSTROICHEIT 

öaer  is,  dar  schal  de  vorstrant  syn  vorstricken  yds.  Hoyer  Urh.  /,  nr. 
\m  dem  watere  vyer  roden  lang  breyt      587. 

wente  yppe  dat  lant,  wenne  id  neen  vorstrickinge,  f.   Bündnis.    Effte 

water  is  (Wisslaws  Privileg  f.  Strdls.  se  weren  mit£  steden  unde  lande  in 
V.  J.  13JS1).  Rüg,  Urk.  /F*,  4,  57.       6  Yorstryckinghe    unde    vorbundtnisse 

Torstreek,  Hinausschiebung,  (Zah-  (1518).  Stader  Arah.  3,  123;  soma- 
lungs)frist.  Alle  personen  sollen  ere  keden  de  gildemester  ander  sik  einen 
lade  dar  tbo  holden,  dat  se  up  twe  bunt  unde  vorstrickinge  mit  lofden 
myle  weges  ymme  Munster  gyne  unde  eden.  Brschw.  SdiicJUb.  6 ;  vor- 
ampte  gebrucken,  browpannen  noch  lo  eynunge  und  rorstricgkunge.  OöU. 
backavene  hebben  sollen,  offt  kom  Urk.  11^  nr.  171;  ein  stede,  .  .  ewich 
myt  vorstrecke  kopen  (1525).  Nies.  verbündt  .  .  vnd  eine  verstreckenge 
Btür.  1,  117.  gedaen  etc.  (1456).  Nies.  Münst.  Urk. 

vorstreeken,  schw.  v.  1.  hinstrecken^  3,  79. 
hädl. :  s.  B.  Gdd^  leihen.  De  gravinne  16  vorstriden,  schw.  v.  bestreiten^  im 
heft  den  westphalingschen  kreits  Streite  besiegen.  Se  (die  Templer) 
10,000  daler  gesant  und  verstrecket,  laueden  .  .  tho  vorstriddende  de 
dar  vor  de  overste  genoechsam  cau-  vyende  des  cruces  vnde  tho  vordri- 
tioD  unde  vorsegelung  gedaen.  Ben.  uende.  Lerbeck  §  39;  he  (Äntiochus) 
HiB.  —  2.  hinausschieben.  Wen  de  20  scheide  (die  Juden)  vorstriden  vnde 
dach  Symonis  et  Jude  uppen  sonn-  vore  slan.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  1187; 
aaeod  queme,  denne  schal  me  dat  also  Amalech  vorstryddet  was  van 
(das  Messehalten)  vorstrecken  uppen  Josue.  Locc.  Ere.  f.  31^;  (Darium), 
mandach  (1490).  Lüneb.  Urkb.  XF,  den  virstridde  (im  Texte:  vorsegede) 
S.  208;  hebben  de  antwert  verstre-*  26  Alexander.  Ssp.  3,  44^  Z 
cket  bei  vp  Letare.    Kanteow  226 ;  vorstriken,  st.  v.  vom  Wege  dbkom- 

verlängem.  also  hebben  wy  sulken  fiten,  verirren.  Imgleichen  ist  ver- 
frede  verstrecket  vnd  verlenget.  Cod.  hotten,  das  nemants  verbistert  oder 
Brdb.  2,  21^  495.  verstreken  guet  (Vieh)  heimlich  bei 

vorstriekeB,  schw.  v.  verstricken,  so  sich  behalte.  Or.  Weisth.  5,  132; 
iUaqueare.  Dief.  BikU.:  verbinden,  item  in  jumentis,  que  in  vulgo  vor- 
wrpflichten.  De  man  schal  vorlaten  streckin  ghut  nuncupantur,  infra 
Tader  vnde  moder  vnde  he  schal  bly-  eadem  septa  jus  non  habemus.  Seib. 
ven  by  syner  husmoder,  unde  alzo  Urk.  nr.  514;  vgl.  das.  nr.  719,  37. 
nu  de  man  hir  to  vorstricket  is,  so  86  vorstrit,  m.  Vorstreit,  Vortritt  im 
etc.  Loce.  Erg.  f.  8 ;  he  heft  sik  mit  Kampfe.  Worden  do  schelaftich  de 
idliken  vorstricket.  Ben.  155;  sik  an  Fransosere  myd  den  Engheischen 
eine  junfer  v.,  sich  verloben  mit  etc.  umme  den  vorstrid,  den  de  ene  vor 
das.  152;  des  (des  Kaisers)  recht  dem  anderen  wolde  hebben.  Komet 
unde  macht  de  underzaten  mit  eren  40  219^ ;  Do  wolden  de  Fransoyser  .  . 
degedingen,  loften,  breven  edder  yo  hebben  den  vorestrid  ieghen  des 
eeden  nicht  vorcrenken  edder  vor-  coninges  willen;  do  se  streden  den 
stricken  mögen  (1387).  Lüneb.  Urk.  stryd,  verloren  se.  Lub.  Chr.  1,376; 
II,  S.  424;  myt  eeden  vorstricket*  unde  (de  konink)  was  mit  der  stat 
Hdmst.  Krön,  p,  30 ;  häufig  mit  Sy-  45  do  wol  thovreden,  unde  ghaf  en  den 
nonymen  verb.  Unde  scholen  darto  vorstryd.  das.  2,  367. 
Wesen    vorstricket    unde    verbunden  vorstroicheit (?),  f.    Zerstreutheit? 

(1325).  Gott.  Urk.  I,  nr.  106;  vor-  To  pryme  tid  stat  up  unde  entsprin- 
stricket  unde  vorplichtet.  Cod.  Brdb.  get  wackerliken  ut  dynen  (l.  deme) 
1,14,528;  vorenigen,  vorbinden  vnd  60  slape,  wegwerpende  alle  de  vorstroy- 

Xittiliitodard.  Wtetorbuoh.   V.  30 


VORSTROUWELIKEN  466  VOBSTUKEN 

cheit  der  valschen  bedregeliken  drome.  vorstninet  ?    Hedde  eyn  unser  bor- 

Pass.  Chr.  35\  ghere  Ysn  unser  stad  kemeren  meer 

Yorstronweliken,  aäv.  auf  eerstreute  gheldes  ghebord  vorder  den  to  ener 
Weise,  ghans  yorstrauweliken  plach  tyd  den  wy  menden  des  wy  om  plich- 
ick  my  to  hebbende,  wente  dar  en  5  tich  weren,  mochte  de  borgere  dat 
bin  ick  vaken  nicht,  dar  ick  licham-  bewisen  alze  recht  ys,  dat  he  dar 
liken  sta  vnde  sitte.    Navölg.  3,  53.       recht  to  hedde,  des  mochte  he  ghe- 

YOrstronwen,  -stroien ,  -streien,  neten.  Eonde  he  aver  des  nicht  ghe- 
-strawen,  schw,  v.  eerstreuen.  So  don,  so  ys  dat  vorstumet  ghelt,  so 
drade  vorstroyet  vnde  so  lancksem  lo  to  vele  up  ghebort.  Hanau.  St.  R.  422. 
wedder    rorgaddert.     Navdg.  4,    7;  Yorstftr,    Ver Störung^    Verwüstung. 

dyn  gesiecht  geyt  äff,  din  gud  vor-  vmme  mannich  oueruall,  gewalt,  vor- 
strowt.  Schip  v.  Narrag.  /*.  56;  god  stuer  vnde  schaden,  de  mennighen 
leeth  se  (die  Sünder)  vorstrauwen.  fromen  manne  gescheyn  is.  (Hd.  Crk 
das.  f.  37;  se  syn  selven  wnlue,  de  16  v,  1488. 

de  scape   beroven  vnde  verstreyen.  Yorstnringe, /*.   Versiömng  des  Ge- 

Nicht  en  is  quader,  dan  also  de  gene  müthes,  Untoäle^  Zom^  Erbitterung: 
verstreyet>  de  [he]  sculdich  is  to  be-  So  war  lidesamheyt  vnde  oetmodicheyt 
holdene.  Br.  d.  Eus.  12h;  in  unsern  ys,  dar  en  ys  noch  tom  noch  ver- 
dagen  wart  nue  (nie)  gehört,  dat  so  20  stnringhe.  Leben  d.  h.  Drang.  16^. 
grot  menlik  volk  van  geringen  hove-  vorstüniissef  f.  1.  Zerstörung^  Be- 

werk  so  vorstrawet  (in  die  Flucht  Schädigung,  schaden,  vnrecht  vnde 
g^gt)  worde.  Magd.  Seh.  Chr.  254^  manigherleye  verstorniase,  de  de 
18;  bildlich:  myn  gemode  is  vor-  clegere  nicht  en  wolde  geleden  heb- 
stroyet  to  vtwendigen  saken.  Didl.  26  ben  vor  dusent  gülden.  Fahne^  Dortm. 
Greg.  126^ ;  wanner  syne  knechte  .  .  11$  1^  235.  —  2.  Verstörung  des  Gt- 
nyne  ydel  worde  en  spreken  vnde  miithes^  Heftigkeit.  De  Grotte  (Gothe) 
ere  herte  nicht  en  willen  verstroyen  sach  den  hilUgen  man  an  mit  eynen 
of  besmitten  mit  sprekene.  das.  192;  ser  tomigen  geiste  vnde  mit  verhol- 
do  he  (Adam)  umme  der  sunde  willen  80  genheit  •  •  wente  he  wände,  dat  he 
ut  sick  selven  verstroy et  wart,  do^.^i  7.       mit  verstomisse   synen    willen  Ter- 

vorstronwenisse  =  vorstrouwinge.       krigen  wolde  etc.  Dioil.  Chr.  172. 

Yorstronwer,  Zerstreuer^  dissipans.  yorsturen»  schw.  v.  1.  j^er^oren^  ver- 

Jes.  49^  17  (H.).  wüsten.    Do  de  Lumbarden  yn  Ytar 

vorstrouwinge  9  f.  Zerstreuung.  85  lien  quemen  und  alle  dinck  vorstnr- 
Bildl.:  werp  van  dy  alle  dine  belaste  den.  Diai.  Greg.  185^;  der  vrowen 
der  sorghe  vnde  vthwendigher  vor-  kloster  sint  versturet.  das.  215;  se 
strouwinghe.  V,  d.  Wege  des  Crutees  meynden,  se  wolden  et  (das  Lamd) 
f.  C2;  grote  bedrechnisse  vnde  vor-  gans  versturen.  Münst.  Chr.  i,  IM; 
strauwinge  (distractio)  der  sinne.  Na-  40  B.  unde  vele  andere  slote  worden 
volg.  J,  c.  ^;  in  eyns  itliken  biscop-  versturet.  da^.  überh.  vemichteH,auf' 
pes  gemode  wert  verstreyginge  myt  hören  machen.  Eyn  lerer  vnder  den 
mannichvoldicheit  der  sorge.  Dial.  volke,  vppe  dat  he  utroden  solde, 
Crreg.  137^.  versturen,  verstreyen  vnde  verderuen 

Yorstncken,  schw.  v.  eerstücken.  46  de  dorne.  Br.  d.  Eus.  S^;  dat  se  in 
Wan  ick  nu  myne  leffte  van  god  den  enen  (Kloster)  scheppeden  vnde 
nemo  vnde  stellede  de  yn  anderen  vortbrachten,  dat  verstureden  se  we- 
creaturen,  so  were  de  leffte  nicht  der  in  den  anderen.  Br.  d.  dr.  91; 
ghans,  dan  (sondern)  vorstucket  vnde  (dar  ward  ene  grote  slachtinge  vnde^ 
YOrdelet.   Disput,  to  OUersum  f.  13.  60  langes).   Do  dit  vomam  S.  AmbrosioBi 


VORSUCHTEN  467  VORSULFWOLDEN 

do  Torhoff  he  syk  dar  hen  ynde  wolde  und  yortwifelt.  Bruns  Beitr.  S,  189 ; 
den  mord  Yorsturen.  Lüb.  Passioncd  mannich  vorsufiet  vnde  oek  vortzaget, 
f.  9(^.  —  2.  stören,  verstören,  beun-  De  spreken  schal  vnde  nicht  en 
ruhigen.  Nu  ick  mit  vngemettenen  weeth.  Schip  v.  Narrag.  f.  9^;  =  dul, 
rloeden  versturt  werde,  en  kan  ick  5  toüerweise  verseßen,  erpicht  ?  eyn  vor- 
nouwe  seyn  de  hauen.  Diäl.  Greg,  suffet  vnkuscher  is  also  eine  vor- 
I^;  in  diesem  Sinne  auch  intrans.  duttede  koeghesche  yleghe,  dede 
bescktcerlieh^  lästig,  störend  sein,  Eyn  nycht  en  weet,  wor  se  vlucht«  Liib. 
zeike  (Siecher),  de  mit  yngemettenen  Gebetb.  f.  Aaö;  Varliker  leuent  me 
ropen  al  den  zeiken,  de  dar  weren,  lo  nowe  vynt  wan  de  hebben,  de  dar  yp 
Tersturede  vnde  verswarede.  Dicd.  (auf  Unkeuschheit)  synt  vorsufiFet  vnde 
Greg.  210;  häufig  in  bildlichem  Sinne:  bejaret  (d.  h.?).  Josef,  F.  d.  7  Tods, 
aus  der  Faßung  bringen.  He  versturde  4830 ;  (wor  up  ein  ander  dach  wart 
alle,  de  em  wederstunden  (im  Dispu-  begrepen,  dat  se  alle  deden  umme 
tieren).  Horci.  49^;  bes.  das  Part.  15  de  tijd  to  vorsuffende  [propter  tem- 
Torsturet,  verstört^  erregt^  erbittert,  pus  redimere].  Chron.  Sd.  304,  ?. 
ärgerlich.  De  erwerdige  vader  wart  richtig  überliefert?) 
ser  beswert   van   synen    vnsturygen  vorsnffliiige,  f.  Bestüreung.  In  wel- 

biddene  (das  Kloster  verlaßen  eu  dür-  eher  reise  bemelter  G.  L.  dath  schip 
fm)  vnde  gebot  eme  mit  eyme  ver-  20  vth  blindtheit,  vorsuffinge  vnd  vnbe- 
stiurden  mode,  dat  he  hengenge.  kandtheit  der  lande  vp  sinen  hals  .  . 
Bial.  Chreg.  169^ ;  wente  he  van  gro-  inth  sandt  gelopen.  Wism.  Zeugeb. 
ten  rottwen  versturt  was,  so  leip  he  1553,  f.  237. 
hasteliken.  das.  172^ ;  do  he  vornam,  vorsuket,    (verseucht)  mit   Seuche 

dat  syn  vader  verbolgen  vnde  ver-  25  behaftety  krank.  Wat  scheide  deme 
störet  vp  em  was.  Ld)en  d.  h.  Franz.  grot  gud,  de  dar  en  sek  vorsuket  lif 
170,  hedde?  Eccles.  f.  185o. 

vorsaekten,  schw.  v.  1.  erseufeen.  vorsulfwolden,  -woldigen  (-weiden 
Alse  eyn,  de  barmhertich  is,  so  ver-  u.  weidigen),  schw.  v.  sich  selbst 
sttchtede  he  yn  synen  geiste  vnde  30  Recht  an  jem.  verschaffen,  SdbsthiUfe 
weynede.  Br.d.Eus.  8;  subst.  Maria  gebrauchen  gegen  jem.,  iiberh.  Gewalt 
Tolgede  em  na  myt  groten  vorsuch-  verüben.  Were  dat  de  van  Bremen 
ten.  P(MSS.  Chr.  45^;  mit  groten  vor-  myt  eme  to  vnwillen  quemen  oder 
suchten  vnde  tränen  was  he  vaken  vorunrechteden  und  vorzulfwoldeden 
syne  borst  slaende.  Br.  d.  Eus.  43^.  35  vnsen  leuen  om.  Old.  Urk,  v.  1402; 
—  2.  verseufeen.  doch  jo  wolden  se  were  dat  de  vorscr.  van  Bremen  .  . 
offlme  gudes  sletes  willen  unde  vre-  yemand  wolden  oueruallen,  vorvnrech- 
des  den  schaden  gherne  geleden  heb-  ten  vnde  Yorsulfwolden.  id  weren 
ben  vnde  vorsuchten.  Lub.  Chr.  2,  heren,  fursten  etc.  Brem.  Urk.  1427; 
^89 ;  versuchten  vnde  vorgeten.  N.  40  were  dat  se  yemand  wolde  overfallen, 
Gryse  Wed.  Sp.  B.  vorunrechten  unde  versulfwelden,  des 

TorsidFeii»  schw.  v.  (plötzlich)  die  schole  wy  truweliken  by  en  bliven 
Besinnung  verlieren,  bestürsft  werden^  (1472).  Cassd,  Urk.  270  u.  272.  — 
delirare,  desipere,  instupere.  KU.  wy  en  schuUet  noch  enwillet  des  ne- 
anzten  .  .  verschricken,  verschieten,  45  mande  staden ,  de  ze  in  ienigeme 
Tcrsufien . .  metuere,  formidare.  Teuth.  stucke  besware,  hindere  .  .  eder  an 
Terzuft,  bestürzt,  Ueinmüthig.  Bahn.  eren  personen  .  .  ze  anverdege  edder 
Tersuffen,  ängstlich,  kleinmüthig  wer-  jennewis  vorsulfwoldege,  hindere  eder 
den.  Strodtm.  Se  (Spiel  u.  a.)  ma-  bewere  etc.  (1392).  Lünd>.  TJrkb.XV, 
ken  vaken,  dat  ein  minsche  vorsufiet  50  S.  146;  we  klaget  gik,  dat  B.  vns, 

30» 


VOBSDME  468  VOBSUMEBNE 

ynse  closter  Ynd  ynse  armen  lade  mit  diner  karioheit  heft  da  vorsa- 
Yoranrechtet,  yorsnlfwoldighet  ynd  met  (verloren)  de  stad.  das.  i,  135; 
mit  vnrechte  beschedighet  heft  ("15^5^.  he  en  is  nicht  gehorsam,  men  ver- 
Sudend.  8,  nr.  15.  'sumende,  de  beydet  to  der  tyt,  dat 

Yorsnmey  n.  Versäumnis,  versuym,  s  men  eyn  dinck  anderwerue  gebeydet. 
negligentia.  Kü.  Hestu  en  clene  scha-  Br.  d.  Eus.  15;  swenne  de  ?roDe 
den  van  on  (den  knechten)  ghenomen,  bode  deme  richtere  geweddet,  dat  he 
dat  van  orem  vorsume  is  to  gheko-  ime  (Var.  wene)  an  sime  rechte  ver- 
men,  lat  se  des  nicht  enbreyken  an  sumt  hebbe.  Ssp.  11^  16 ,  4;  den  dach 
oirem  lone.   Ecdes.  f.  359»,  10  v.  Lehnr.  Art.  65,  §  16;  sine  j&rtale. 

Yorsnmelheit,  -licheit,  f.  Nach-  das.  29,  §  4.  —  Mr.  säumig  5«it 
läßigkeit;  daratis  entstehender  Nach-  Worumme  Yorsume  gi?  1  Mos.  42, 
theü.  Bi  di  en  moet  gheen  stede  der  1  (H.).  —  Gew.  reß.  säumig  in  etwas 
v^ersumelheit  wesen,  daer  aldus  edele  sein,  sich  vemaMäßigen  (u.  dadurek 
dinghe  te  bewarene  sin.  B.  v.  d.  15  sidi  Nachtheile  sufügen).  We  dessen 
joncfr.  f.  114h;  traecheit  ende  ver-  vnsaligen,  de  ouerYlodich  synyndes- 
sumelheit.  B.  d.  Byen  f.  208h;  he  sen  tytliken  gude  .  .  se  Yersamen 
Yerstoerde  myt  siner  schult  ofte  Ter-  sick  vnde  werden  yerwandelt  yn  won- 
sumelheit  ienighen  menschen.  das.  derlike  beiste.  Br.  d.  Eus.  45;  de 
12l9k;  dar  nu  yele  yorsumlicheit  Vnde  20  borgere  vorsumden  sik  daran,  dat  se 
Yngelimpe  van  kumeth  (1448).  Hirsch,  den  palliumbref  sik  nicht  wisen  leiten. 
JDanjif.  Handelsgesch.  S.  281.  Magd.  Seh.  Chr.  208,  18;  henekan 

Yorsumeliken,  adv.  nacMäßig.  de  sik  an  sinen  erve  de  wile  (während 
koster  yant  de  lampen  bernende,  de  er  abwesend  ist)  nicht  voraumen  (Var 
he  Ytgedaeu  hadde;  do  meende  he,  25  Torswigen).  S^.  I,  28;  bat  die  herre 
dat  he  de  lampen  Ycrsumelike  Ytge-  dem  manne  sin  gut,  he  sal  't  alto- 
daen  hedde  etc.  Dicd.  Greg.  205;  hant  untYan  oder  he  Yorsumt  sik 
dusse  prester  quam  in  eynen  dage  dar  an.  Lehnr.  Art.  22^  §5, 
yan  den  wege  to  hues  ynde  sprack  Yorsnmeniase,  f.  VersaummSy  Nach- 

synen  knecht  yersumelicke  (d.  h.  un-  ao  läßigkeit,  Ycrsumenisse  ynde  ydel  o\r 
achtsam,  arglos)  to :  kum  duuel  Ynde  modicheit  der  heirde  dot»  dat  de 
trecke  my  de  lersen  yt.  das.  198 ;  dat  wulue  kone  synt  tegen  de  soape.  Br. 
dyn  here  dat  mynste  Yorsumelik  deyt,  d.  Eus.  16;  arbeit,  sorge,  und  moie 
dat  he  plichtliken  uns  don  schal.  und  grote  yorsumenisse  und  schade 
Korner  99h ;  de  unsen  stellen  sik  sere  $6  orer  neringe.  Magd.  Sek.  Chr.  367^ 
Yorsumeliken  in  der  wacht,  das.  102^.      12.    NadMeil.    ynd  yeng  se  (anser 

Yorsnmen,  schw.  v.  versäumen,  außer  stad  Juristen)  •  .  dar  quam  echt  grod 
A(M  laßen,  vemacMäßigen,  sit^  nicht  Yorsumenisse  yan  .  .  de  ban  ging 
um  etwas  kümmern  u.  dadurch  ver-  oyer  uns.  das.  309,  22. 
lieren.  De  yader,  de  syns  sons  seile  40  Yorsumeme,  adj.  geneigt  jm  ver- 
hadde  yersumet.  Dial.  Greg.  228h;  säumen,  nacJUäßig.  Dat  kernet  yele, 
yorbarme  dy  euer  my,  also  du  dy  dat  en  mynsche  wat  gudes  deyt,  dar 
Yorbarmedest  oyer  den  yorsumeden  sik  arghe  danken  hemeliken  mede  in 
mynscheu,  den  du  to  der  twolften  gheuen,  dar  de  mynsche  in  der  wise 
stunde  des  daghes  betest  ghan  to  45  yorsumeme  inne  is,  dat  he  nicht 
dyneme  arbeyde.  Brem.  nds.  Betb.  merket,  wat  on  dar  ane  hinderen 
f.  116 ;  ik  arme  yorsumede  minsche.  mach,  dat  etc.  Ecdes.  f.  30b;  depre- 
das. ;  unde  klagede,  weret  dat  se  ene  late  schal  nicht  yorsumeme  weysen 
yorden  to  Bremen,  so  mochte  he  yor-  in  der  wise,  dat  he  etc.  das.  f.  99^1 
sumet  werden.    LÜb.   Chr.  2,  249 ;  50  dat    ghesinde   is  ondertiden   yorsn- 


VOBSUMICH  469  VOBSWEREN 

merne,  dar  en  man  in  groten  scha-  vorkulden  in  dyner  leue,  men  vul- 
den  mach  van  komen.  das.  194o;  dat  herdich  bliuen  etc.  Sp.  ä.  Sammitt. 
(Gaierianus  etc.)    waren    Yorsumere       I,  c.  1. 

(d.  %,  Yorromeme)  Ynde  Ynnutte  key-  Yorswarten»  schw.  v.  schwarz  wer- 

sere.    Engdh.  Chr.  f.  15.  5  den.    Do  gink  Yt  der  dupe  grot  rok 

Yorsnmicb,  adj.  nachläßig.  trach  to  berghe,  also  dat  dar  affYorswar- 
nnde  Yorsamich  in  dynen  denete.  tede  de  sunne  unde  ok  de  lacht. 
Brem.  Gebetb.  (nr.  26)  f.  U28h ;  so  Bost.  Ändaditsb.  f.  114h  (Apok.  P,  2). 
00   de    YOgede  dar  inne  Yorsumich  Yorsweken,  scAtr.  t;.  schwachen.  De- 

worden Ynde  sodanes  Yorsateliken  lo  wile  dat  regiment  (Begierung)  nu 
nicht  en  straffeden.  Glossen,  V,  Lüb.  Yorswecket  were,  wolde  de  not  Yor- 
Vogie  SU  Schonen^  S.  5.  deren  den  rath  wedder  uth  to  kesen. 

Ytmmneii,  adj.    bei  Sinnen,  ver-      Lüb.  Beform.  116. 
nunftig,  auf  etuHzs  bedacht.   Is  de  man  Yorswekinge,  f.    Schwächung  (de- 

Tommnen,  so  is  he  wol  een  mit  or  i6  floratio).  S.  W.  Yordracht  mit  Annen 
(der  guten  Frau).  Gl.  zu.  Sir.  26, 18  K.  ohrer  Yorsweckinge  hahen.  Brschw. 
(Larsb.  26,  18);  Alsus  schal  ok  in  Neust.  Deged.  B.  1551,  f.  194;  so- 
islik  radman  stedes  darto  Yorsunnen  daner  Yorswekinge  haluen  in  der 
syn  unde  np  denken,  dat  he  etc.  junckfruueschop.  Wism.Zeugeb.p.446. 
Greif sw.  St.  V.  27.  —  Als  Titel :  An  20  Y^rswelgen,  st.  v.  versddungen  wer- 
Tersannen  ersame  bescheidene  manne,  den;  büdl.:  So  wart  up  ener  stunde 
bargermestere  etc.  (1392).  Hans.  Bec.  sin  danke  unseggelike  Yerluchtet  unde 
4,  56.  mit  groten  ghenochten  YeruoUet,  also 

iwsüfeüj  st.  V.  ertrinken;  als  schw.       dat  he  to  male  Yerswolgen  was  in 
r.  ertränken,    ick   hebbe  Pharao  in  26  den  geeste.  Hordl.  15. 
dem  roden  mere  Yorsopet.    3  Brem.  YOrsweren,  st.  v.  1.  falsch  schworen. 

GB.  204;  de  eine  (deir  [Gefangenen)  perjurare.  1  Voc.  W.  (Gegen  das 
de  wort  Yorsoepet,  de  ander  .  .  ge-  2.  Gebot  sündigen)  de  ut  quader  won- 
kriendelet.  Benner,  lAvl.  Bist.  S.28o.      Jieit  edder  schimpe  in  siner  kopen- 

YWWartiBi  schw. V.  versauern;  &i2ä2.:  so  schup  eder  hanteringe  sweret  unde 
dammme  dat  he  ändert  eines  schole-  Yorsweret.  Sp.  des  crist.  minsch.  B  3^. 
meisters,  de  in  der  schole  Yorsurede,  —  2.  eidlich  abgdoben,  eidlich  auf 
nicht  konde  loß  werden.   Neoc.  2, 311.       etwas  ver eichten.    En  douendich  myn- 

Yomiatereiiy  schw.  v.  Sycu  aYcr  sehe  to  manigen  stunden  Yorsweret 
en  erYC  Ycrsusteret  unde  Yerbruderet,  35  godes  licham  Ynde  wunden.  Josef, 
alle  de  sik  like  na  to  der  sibbe  gestup-  V.  d.  7  Tods.  v.  7531 ;  die  hoere  (ihre) 
pen  mögen,  de  nemet  gelike  dele  dar  zeele  Ycrkoepen  off  Ycrsweren.  Tract. 
^n.S8p.  1,17,1.  —  NadiHomeyer:vofi  über  die  10  Gebb.  f.  5b;  he  moste 
einer  Erbschaft,  die  an  Entferntere  als  Yor  sik  unde  Yor  alle  sine  erfnamen 
Geschwister  foUt.  Vgl.  daeu  die  lat.  40  to  ewiger  tit  Yorsweren  de  ansprake 
^hers. :  qoando  fratres  et  sorores  ad  der  cronen.  Lüb.  Chr.  1,  155 ;  Ynd 
snccessionem  hereditatis  deficiunt  u.  sodan  dudent  (Deutung,  Auslegung) 
BidUst.  Landrecht,  c.  23,  §6:  na  is  argelist,  de  in  der  säte  is  Yor- 
deme  dat  dat  erYO  Yorsusteret  unde  sworen  (1395).  Sudend.  8,  S.  36,  36; 
Torbmderet  si,  dat  is,  dat  dar  nen  45  unde  Yorsweren  (schole  gi)  juwe  böse 
sust^  noch  broder  en  si,  Yrag,  oft  leYcn.  Jß.  V.  1618;  we  Yortygen  unde 
de  like  na  icht  deme  erYC  sin,  de  Yorsweren  wolde  ere  ketterye.  Kor- 
like  na  der  sibbe  sin.  ner  140^;    Ynde  wurden  Yordreuen, 

Yorswakei,  schw.  v.  schwach  wer-  Ynde  Yorsworen  N.  N.  nummermer 
ien.    Dar  wy  nycht  Yorswaken  Ynde  60  to  Bremen  yn  to  komende.  Brem.  G. 


VOBSWEREN  470  VORT 

Q.  92;  de  stad  vorsweren  vppe  10  An  egene  unde  an  huven  mach  sik 
mile  na  nicht  to  kamende.  Züft.  i2.  ^52,  die  Sasse  versvigen  binnen  drittich 
Anm.  6;  vnde  vorsweren  de  souen  mile  jaren  unde  jar  unde  dage.  Ssp.  /«  29; 
bred  vnde  lanck  nicht  na  to  kamen.  die  herre  mach  sik  verspreken  unde 
das.  316^  Anm.  8;  se  wurden  darna  6  versvigen  an  sime  rechte.  Lehnr.  Art. 
quid  geven  myt  vorswerende  des  i5,  §  1;  vrag,  oftu  di  binnen  ses 
landes.  Lüb,  Chr.  2^  379;  wy  be-  weken  unde  en  unde  drittich  jare  an 
tuget,  dat  H.  van  A.  enkande,  dat  dime  erfeigen  icht  vorswigen  mögest 
he  hebbe  vorlouet  vnde  vorlouede  So  vintme,  du  ne  mögest  Eichte. 
vnde  vorswor  vor  vns  myt  zynen  vp-  10  LanAr,  c.  23^  §  7;  (An  diesen  Stellen 
gerichteden  vyncgeren  .  .  de  edelen  stets  die  Var.  vorsumen.)  unde  en  hefit 
iuncherren  N.  N.  vnde  ere  eruen  .  .  Borchard  darumme  (um  eine  gu  lei- 
so '  dat  he  alle  de  wile,  de  he  leued,  stende  Schtdd)  eynen  abbet  nicht  an- 
ere  vyend  nummer  werden  en  wil  gesproken  unde  dat  vorswegen  boven 
(1417).  Dieph.  Urk.  nr.  131.  16  drittich  iar  .  .  so  hefifb  Borchard  sik 

Yorswereni  -swaren»  schw.  v.  1.  intr.  dar  ave  (l.  ane)  vorswegen  unde  sal 
schwer^  lästig  sein.  Eyn  zeike  (Kran-  eme  to  scadin  ghan  unde  nicht  ejnem 
ker)^  de  synioes  geworden  was  . .  vnde  abbete  d.  h.  so  ist  der  Anspruch  durch 
mit  yngemettenen  ropen  al  den  zei-  Verjährung  hinfäüig  geworden  (1416). 
ken,  de  dar  weren,  versturde  vnde  20  Wigands  Arch.  1,  H.  2,  S.  71. 
verswarede,  also  dat  dar  nemant  sla-  vorswinden»   st.  v.    verschwinde, 

pen  en  mochte.    Dial.  Gr.   210.  —       abnehmen,  kleiner  werden^  evanescere. 
2.  trans.   schwer  machen.    De  haut       Voc,  Engelh.    Van  der  tid  merde  sik 
miner  plage  is  vorswert   (aggravata       der   Sassen  rike  und   der  Franken 
est).    Hiob  23,  2  (H.);    (wer  ord-  26  vorswant    Magd.  Seh.  Chr.  42,  10. 
nungsmäßig  geladen  ist)  ind  nicht  en  vorswinden,  sAw.  v.  versdiwinde» 

komet,  die  sali  brecken  twelff  pen-  machen,  vernichten.  Wo  schal  ik  arme 
nynge,  ind  dat  geboth  mögen  bur-  maget  bliven?  Dot,  kum  her  unde 
germeistere  vnd  raidt  dan  vorder  my  Yor&wjude.  Bordesh.  Marienkl.  134. 
versweirn  na  oren  guyt  duncken.  80  vort,  m.  Fürs,  bombus.  2  Voc.  W. 
Dorst.  Stat.  207;  im  Jurist.  Sinne:  — Sprichw.:  Dede  van  drowent  ster- 
vnd  de  kopere  (eines  Hauses)  na  jare  uet,  den  schal  men  mit  vorten  luden 
vnd  dach  mach  dat  bet  behalden  dan  (Qui  moritur  minis ,  compulsabitur 
en  we  vorswerende  (melius  optinere  sibi  bombis).  Kiel.  Mser.  nr.  lli, 
potest  quam  aliquis  eum  gravare).  36  f.  22. 
Wigands  Arch.  3,  H.  3,  S.  38.  vort,  Furt,  s.  verde. 

YOrsweringe,  f.  Abschwörung.  Desse  vort ,  adv.    1.  räuml.  fort,  weiter^ 

vorsweringhe  der  dudeschen  land  (der  weg.  Unde  ret  do  vort  to  Herverde, 
Sdiwur  Deutschland  eu  verlaßen).  vort  to  Dortmunde  unde  vort  to  Paris. 
Komer  1149>,  40  Komer  204ä;  desse  borchhode  schal 

vorswigen,  st.  v.  verschweigen,  nicht  staen  .  .  also  vere  also  de  ouerste 
nennen.  Svelk  ere  (der  ungerichte)  horch  .  .  begrepen  heft  mit  dem  wer- 
be versviget,  he  hevet  sin  kamp  ver-  dere  .  .  vnde  vort  van  dem  granen 
lern.  Ssp.  1,  63,  1;  wetten  se  wat  .  .  wente  an  etc.  (1403).  Sudend.  9, 
van  guden  dingen  .  .  dat  wart  vor-  46  nr.  217,  —  2.  zeitlich:  sofort,  so- 
swegen  int  gemein.  22.  V.  3950.  —  gleich.  Quam  Godfrid  to  Slesewik 
Befl.  sik  V.,  sich  durch  Schweigen  be-  unde  sande  sine  boden  vort  to  dem 
nachtheiligen,  durch  ünterlaßen  von  keiser.  Magd.  Seh.  Chr.  37,  4;  wi 
rechtzeitigem  Fordern  sich  schaden,  kregen  dar  voirt  wen  by  se  to  arsten 
durch  Schweigen  sein  Recht  verlieren.  60  (ärztlich  zu  behandeln).  Münst.  Cht* 


VORTAN  471  VORTEGEDEN 

2,  440;  fferstärkt  durch  also,  so.    Dar      dat  elck  ynse  landt  voden,  Tortbren- 

na  also   vort  etc.    Magd,  Seh.  Chr.      gen  vnd  teilen  (erzeugen)  mansper- 

76^  6 ;  also  Toort  do  etc.   Brem.  O.       sonen  .  .  weirt  ock,   dat  elck  vnse 

Q.  87;  do  de  selschop  npwakede,  se       landt  vodden,    telleden    vnde   vort- 

misseden  so  vort  des  olden  paweses.    5  brechten  enyge  dochter  etc.   (1487). 

IM.  dr.  J2,503.  —  5.  ferner,  weiter.       Nies.  Münst.  Urk.  6,  8.  94  f.;  jun- 

Do  he  (Noah)  vort   gebeidet  hadde       ger  sonen  teine,    de  al   min  wif  .  . 

ssTen  andere  dage.  1  Mos.  8, 11  (H.) ;      vortbrachte  in  eineme  sommer.  R.  V. 

do  bat  ms  eyn  gud  vrunt,   dat  wy       33J8.  —  J3.  vorwärts  bringen,  voUbrin- 

.  .  Ynde  bad  Tns  do  vort,  dat  wy  etc.  10  gen,  erreichen.    Unde  wolde  dat  [lant] 

Brem.  G.  Q.  55;  desse  bischop  wart       mit  mankracht   winnen  .  .  mer   he 

gans  mechtich  by  deme  keysere  unde       künde  des  nicht  vortbringhen.    Lüb. 

Tort  an  sime  rade.  Komer  tf  7a.  Chr.  1,  278;  des  bidde  wi  ju  to  we- 

rtrtan,  adv.  weiter.   Do  nu  de  rid-       tende,   dat  wi  des   (Auszahlung  von 

dere  den  gruweliken  basiliscum  see-  15  Geldern)  to  desser  tid   nicht  vort- 

ghen,  do  wolden  se  nicht  vertan  etc.       bringen  en  können  (1387).  Lid.  Urk. 

Alex.  f.  50;  he  gaff  den  perden  (die       nr.  1246;   des  ne  kunne  wy  sunder 

auLf  St.  Martinus  Befehl  stehen  geUie-       yuwe  hulpe  nicht  vortbringen.  Brem. 

kfi  foaren)  orloff  wedder  to  gande;       G.  Q.  136;   do  sach  he  wol,  dat  he 

aldus  80  gingen  se  vertan.  Lüh.  Pas-  20  nicht  vele  vortbringhen  konde.  JEbr- 

mmal  f.  262^;  do  sprak  vertan  de       ner  12(h;  wetet,   dat   we   des  bi  jü 

TOS.    R.  V.  2518;  vertan  steyt  ghe-       bliven  willen   mid  al  deme,   dat  we 

screven  in  der  kroniken.  Komer  29^.       vormoeghen  unde  vortbringhen   kun- 

vtrtftrt,  pari.  adj.  verzärtelt,  tencr,       nen  (1371),    Sudend.  4,   nr.  105.  — 

tenellus,  effeminatus.   KU.    improbe  25  3.  =  vore  bringen,   vorbringen,  vor- 

educatns,  indulgenti  educatione  emol-       tragen.    Ik  wil  eine  sake  doch  brin- 

litus.    Hoffm.  Findl.  1,  163.  gen  vort,   dar   he  sin  lif  heft  mede 

Tortaaten,  schw.  v.  betasten;  biläl.      verhört.  R.  V.  3490;  wart  ne  (nie) 

versuchen,  untersuchen.    Vse  endracht       schönre  untschuldinghe   gehört,  alse 

was   an   beydent  siden,   dat  de  van  so  R.  dar  sulvest  brachte  vort.  das.  1804. 

Mekelenb.    vortasten    mochte    synen  vortdracht,  f.  das  Voru)ärtskommen, 

wech  und  wy  den  usen,  to  vorsokende,       Fortgang.    Darna  do  schach  id,  dat 

wat   malkeme    wederuaren    mochte       de  suluen  schepe  ene  grote  vortdracht 

(1373).    Lab.    Urk.   4,  nr.  199;    he       hadden. 

wolde  de  sake  na  dem  rechte  vor-  35  yortdriver,  m.  Betreiber,  Forderer. 
tasten.  Lub.  Chr.  2,  645;  dat  quam  Ynde  welk  disser  stede  der  benödi- 
Tor  denn  rhatt ;  de  vortastedenn  vnd  ghedbn  stad  neghest  belegen  were, 
Torschedenn  de  sake  mit  flite  etc.  de  rad  scheiden  des  .  .  vortdriuere 
Strtüs.  Chr.  1,  126;  dar  ze  den  jun-  wesen,  dat  dit  io  endichliken  (rasch) 
gen  CL  vragen  vnde  vortasten  leten,  40  schttde  (1370).  Sudend.  8,  S.  97,  22. 
van  weme  he  sodan  breue  entfangen  vortegeden,   schw,   v.    ver zehnten. 

badde.  Old.  Urk.  v.  1474;  vor  dusser  Jewelk  ve,  sven  it  sin  junge  gewint, 
boldinge  leyt  de  radt  vortasten  by  swar  it  des  avendes  to  herbergen 
deme  rade  to  Br.,  wo  se  id  in  der  kumt,  dar  sal  man  't  vortegeden.  Ssp. 
boldinge  plegen  to  holdene.  Gott.  Urk.  45  11,48, 4;  vortmer  schal  eyn  iowelksin 
U,  nr.  378;  de  vortasteden,  oft  se  land  unde  acker  vortegeden  (1385). 
jenich  myddel  raken  konden  etc.  Walkenr.TJrk.nr.986;A%Qxyenme;jTLr 
Sjomer  244^.  den  einen  joweliken  garden  to  vorte- 

vertbriB^en ,  unreg.   v.    proferre.       geden  mit  einem  hauen  (1439).  Gru- 
1.  aufziehenj  groß  machen,  ysset  sake,  60  pen,  Orig.  Bannov.  p.  35. 


VORTELLEN  472  VOR-TEN 

YOrtelleii,  schto.  v.  erzählen.  De  (Liäh, :  es  verzeucht  sich).  —  In  die- 
olde  rad  stand  to  ener  syden  unde  sem  Sinne  auch  intrans.  Mit  der 
de  meenheyt  to  der  andern  syden  gaue,  de  he  (der  Arme)  behouet,  tu 
des  raedstoels  unde  vortelleden  ere  nicht  vor  (versAehe^  söMime  nichts  non 
sake.  Lüb.  Chr.  2^  17;  he  vertalde  5  protrahas).  Nement  te  vor  mit  siner 
my,  dat  etc.  Dicd.  Gr.  184;  dit,  dat  almese.  Ecdes.  f.  6b;  tu  nicht  vore 
ik  nu  y orteilet  hebbe.  das.  186;  van  (mü  deiner  Bekehrung)  van  enem 
eme  werden  vele  dogede  vertalt.  das.  daghe  in  den  anderen,  das.  13c ;  Inf, 
129b;  dit  is  dat  hauerecht  desfryen  stibst.  ane  ienegher  leye  Toretent 
haues  van  R.,  als  men  dat  plegt  tho  1^  (Vereug)  to  beredende  (besohlen). 
vorteilen  (vorztdesen)  vnd  zo  halden.  Calenb.  ürk.  JX,  nr.  93.  —  3.  hin-, 
Z.  d.  Berg.  G.  V.  P,  39.  weiterführen,  to  ende  vorten,  gu  Ende 

v6r-tellen,  schw.  v.  vor- zählen,  vor  führen.  Leüm.  3,  196.  —  4.  verziehen, 
200  gülden,  de  dusse  vorkopers  apen-  falsch  erziehen.  He  roiret  dar  inoe 
bar  vor  vns  bekanden  vnde  vortal-  15  (berührt  mit  diesen  Warten)  de  vnard 
den.  Old.  Urk.  v.  1511;  do  ik  en  so  der  vertoghenen  dochtere.  Ecdes.  f, 
de  mageschop  hör  de  vorteilen,  vor-^  168^;  die  anderen  ratlude,,  de  der 
herrechnen.  R.  V.  2005.  vertoghenen  iungen  lüde  fruiide  we- 

vortdOy   st.  V.    1.   wegziehen,   ent-      ren,  vorhelden  dat»  wente  etc.  Brem. 
fernen,  bei  Seite  bringen  oder  schaffen.  20  G.  Q.  83.     Befi.   1.   sich  verziehen, 
Were  ock  des  benomeden  gvtes   ge-       sich  heimlich  wegbegeben,    sich  fort- 
vemt  vnde  vortogen,   swat  des  vun-       stehlen.    Vnde  so  sneUiken  yortog  sik 
den  wurde,   dar   scheiden  die  heren       dat  volk,  dat,  als  de  greve  qwam  bj 
van  H.  ock  van  dun,   also   van  den       dat  water  Egdoram,  dat  sik  hadden 
anderen  (1290).    Ztschr.  d.  Harz-V.  25  vortogen  efte  aftogen  van   veer  da- 
5,  477;    (dat  men   dat  gelt  int  ge-       sent,   dat  he   nowe  myt    sik  hadde 
meyne  bruken  solde)  mer  na  synem      verhundert.  Lerbeck  §  56.  —  2.  siek 
.  .   dode    wort    dat    gelt    vortogen.       hinziehen,   sich  verzögern,     dat  ver- 
Müfist.  Chr.  1,  185 ;  alse  gy  scriven,       toech   sik  in  dat  verde  jar.   Münst, 
wes   (das  Gut,  tms)  vortoghen  unde  80  Chr.  1,  170;  so  hope  wi  doch,  dat 
vorrucket  is,    dat  wy  dar  noch  vore       id  sik  in  den  deghedingen  so  langhe 
dön    (entschädigen),     dar    bidde    wy       vorthende  werd,  dat  gi  tide  gheDOch 
umme,  dat  gi  dat  laten  stan,  bette       dar  by  komen  moghen  (1409).  Lüb. 
use  here  utkumpt  (1394).  Hans.  Bec.       Urk.  5,  nr.  234 ;    id   is  allent  kort, 
4,  206 ;  daer  se  des  ghudes  en  dell  35  wat  ende  nympt,  wo  lange  sik  ok  de 
van  vertagen  hadden  (1438).  das.  IP,       tyd  voretüd.  Emd.  Mscr.  nr.  189,  f. 
8.  159.    —    2.  hinhalten,   verziehen,       44 ;  nachdeme  zück  desse  dynck  zeer 
dilatare.  1  Voc.  W.   do  wart  des  kyn-       vorteen  etc.  (1436).  Hans.  Bec.  IP^ 
des  doet  twe  dage  lanck  vertogen  etc.       S.  38. 

Dial.  Greg.  233b ;  dat  unse  ordel  eyn  40  vör-t^n,  st.  v,  vor-ziehen,  1.  wf- 
luttyck  tydes  vertogen  worde.  Br.  d.  ziehen,  emporheben,  Hinricus,  uprich- 
Cir.  78b;  dat  vertoghen  se  us  unde  tich  unde  vortaghen  (justitia  et  sancti- 
gheven  dar  neuen  ende  mede  also  täte  insignis).  Chr.  Sd.  26.  9.  refi. 
lange,  dat  etc.  (1376).  Sudend.  V,  sich  hervorthun?  de  vorsten  hebben 
nr.  85;  do  vortoch  he  de  tyd  van  45  understunden  amtlude,  de  sik  al&e 
deme  morgen  in  den  avent.  Komer  schelke  vorthen,  unde  don  vakeo, 
85c;  yp  dat  vnse  rede  nicht  to  lanck  dat  se  node  wolden,  dat  de  heren 
werde  vertogen.  Br.  d.  Etts.  56;  in  dat  wüsten.  LiU>.  Chr.  2,  380.  - 
de  lenge  werden  vertogen  (di£ferun-  2.  einen  Aufzug  halten,  in  Prozessicn 
tur)  de   dage.    Ezech.   12,   22  (H.)  50  ziehen,    vortmer  so  bud  de  raed,  dat 


VORTEN(N)EN  473  VORTICHT 

B€Dt  holden  schal  mit  den  blitschop-  mosten  vorpenden  to  Brunswick  de 
pen  tho  holdende,  myt  deme  smyde  munte.  Botho  z.  J.  1401,  —  Intr.  sich 
iho  dreghende,  kindelbedde  tho  hol-  verzehren,  verdaut  werden.  De  spise 
lende,  kinder  ter  kerken  tho  brin-  darna  (wenn  sich  jem,  erbrochen  hat) 
;hende  ynd  myt  den  jancvrcuwen  vor-  5  scholen  syn  junge  honre  .  .  unde  alle 
ihotheende,  alzet  vppme  raedhuse  ringe  spise,  de  wol  vortere.  Boh  d. 
^hescreuen  stet.  Big.  Burspr.  v.  1399  Arsted.  f.  96  (Höfers  Z.  f.  d.  Wiss. 
Big.  St.  B.  211,  34);  ok  so  ne  schal  d.  Spr.  4,  199). 
Den  nene   iuncvrouwen   vorthien  to  vorterer,  m.  Verzehrer.  Ein  sparer 

ler  kerken  edder  to  der  blitschop,  10  wil  einen  vorterer  hebben.  Agriccia, 
eer  86  X  iar  olt  is.  das.  209,  46.  —       Lotend.  S.  32. 
V^.  trecken.  vortergen,  -targen,  schw.  v.  necken, 

T«rteB(]i)eii,  -tinnen,  schw.  v.  ver-  reizen,  zum  Besten  haben,  verlocken, 
rtfiiiai.  Welk  smet  der  smede  ghelde  yexare.  Josua  vlo  willichlicken  (ab- 
nicht  en  heft,  de  mach  smeden  sun-  15  sichtlich)  myt  alle  zynem  volke,  uppe 
ler  Tare  al  dat  men  pleghet  to  vor-  dat  he  alzo  mochte  vorthargen  unde 
tenende.  Gasl.  Stat.  104,  29;  unde  vortocken  zyne  vyende.  Locc.  Erz. 
besireken  se  (die  Glockenhaube)  mit  f.  41;  meygede  Tnde  dernen  hebbe 
lode  und  yortenden  dat.  Magd.  Seh.  gy  bedrechlyken  yp  gesproken  vnde 
(Ar.  404,  1;  yortende  negele.  Lab.  20  yorterget.  Proc.  Belials  f.  M5, 
Z.  R.   442;   it.  3  ß.  H.  B.  vor  de  yortermen?  schw.  v.    Vndeseyor- 

kronen  to  yortennende  uppe  dem  termde  in  ere  lefihebbers.  Ezech.  23, 
radthus  (1493).  Z.  f.  Nieders.  1871,  5  (L.  —  Vulg.:  insanivit  in  ama- 
S.  204;  vor  1  par  vertinnede  henge  tores;  H.:  unde  wart  dovendich; 
(1576).  Wism.  S.  Mar.  Geb.  B.;  1  25  Coln.:  yorgeckede;  Hamb.:  ynde 
Tortinnede  hantgrepel  (1577).    das.        brende  yegen  ere  holen). 

T^rteren,  schw.  v.   verzehren,  con-  Tortgftn,  unr.  v.    fortgehen.   Fort- 

samere.  Voce,  wer  da  wil  mer  vor-  gang  haben.  Got  mote  uns  wreken, 
teren  den  sin  pluch  kan  emeren,  der  dat  sus  vortgeit  juwe  wille.  B.  V. 
not  to  lest  yorderyen  unde  vellichte  so  2693;  sine  sake  geit  alle  tit  yort. 
in  armot  sterven.  Sprichw.  Samt,  des       das.  5620. 

Kl,  Ebstorf.  (Z.  f.  Nieders.  1850,  S.  vortgank,  m.  Fortgang,  wor  einem 

S12);  Isegrim  hadde  se  (die  Fische)  manne  eine  junckfrowe  efte  frouwe 
al  Yortert.  B.  V.  194 ;  uppe  dat  de  gelavet  werdt,  ynde  dat  yorborget 
Elve  den  over  und  mersch  nicht  vor-  35  werdt  vmme  den  vortganck  (Hamb. 
terde  (Abbruch  thäte).  Magd.  Seh.  Big.  B. :  vort  to  varende  oder  gande, 
Chr.  368,  15 ;  he  leit  sin  laut  mit  Big.  St.  B.  p.  76),  alse  dat  der  stadt 
ringem  volke  vorteren,  zu  Grunde  recht  is,  unde  werdt  he  vnder  des 
Tidäen.  das.  301,  5;  wol  dat  he  in-  van  einer  anderen  beklaget,  de  min- 
wendicb  sere  vorteret  was,  doch  halp  40  sehe  schal  na  dem  manne  beyden  dre 
em  god,  dat  he  to  husz  quam.  Kor-  monathe.  Zrwi.  B.  p.  556.  Verlauf, 
ner  1089^;  refl.  seine  Habe  verzehren.  in  vortghange  der  tyd.  Körner  127c; 
I>o  dachte  konyngh  Erik,  jo  he  len-  dat  dat  lovede  sinen  vortgank  (Er- 
gher  leghe  in  der  see,  jo  de  Holsten  füUung)  nicht  en  hadde.  das.  1979>. 
sik  mer  vorterden  mit  deme  volke.  45  vorticht,  f.  Verzicht,  vorticht  dön 
Lüb.  Chr.  2,  19;  wente  wy  uns  vor-  (1436).  Cassel,  Urk.  344;  vnde  dot 
teret  hebben  unde  vorkrencket  etc.  des  nigen  huses  ene  rechte  yortich[t] 
Komer  125^ ;  des  vorblef  (unterblieb)  .  .  de  soluen  vorticht,  alse  vorste  W. 
van  om,  so  dat  de  forsten  sik  vor-  vor  bescreuen  heft  (1332).  Sudend. 
terden  dar  over,   dat  se   dem  rade  50  ürkb.  2,  nr.  608;  ik  do  der  ansprake 


VORTICHTENISSE  474  VORUMMEREN 

ene  rechte  voriicht  (1396).    Läneb.      vnde  late  dar  af.    Cod.  Brdb.  /,  JU^ 
Urkb.  XV y  8.  153.  37;    yorsake   ich  ynd   vorthye  mil 

YOrtiehtenisse,  f.  Verzicht,  v.  doa  gadem  willen  aller  rechticheit  dm 
dttsser  lande.  Ben.  722;  dat  N.  N.  21^  38;  gentzliken  vortyen,  afftredeo; 
vertichteni0  vpr  hersschop  .  .  rieht*  6  verlaten,  a£fseggen  ynd  oaergeuen 
liken  hefft  gedaen.  Hoyer^  Urk.  J,  das.  J,  4^  94  u.  h.  mit  yan :  Da  sali 
nr.  584.  yertyen,  qmcht  Satan  gum  Th.^  ?aii 

yortideSy  adv,  vor  Zeiten^  vormals.  allen  dingen,  de  men  yan  gode  plechl 
alse  wonnentlik  was  yortydes.  Dorst.  to  singen.  Theoph.  /,  668 ;  item  dal 
Sxd.  179;  de  yortydes  weren,  de  synt  10  ok  N.  N.  hebben  yortegen  yan  den 
hen.  Lied.  a.  d.  Münst.  50,  2 ;  dat  lande.  Oid.  Urk.  v.  1497;  mit  Accusi 
yortydes  was  schanddat,  ys  na  er.  ok  yerteech  de  greye  de  renthe,  i( 
Tunnic.  nr.  1184.  se   em   plegen  iarlikes    to    geyende 

Yortien,  -tigen,  -tiggen,  st.  v.  1.  ver-  Lub.  Chr.  i,  348 ;  hir  mede  wil  ik 
ziehten  auf  etwas^  aufgeben,  entsagen,  16  min  wort  yortien.  Sündenf.  v.  362S\ 
mit  Gen.  Die  herren  yan  Gosler  yer-  der  sele  dod  is  in  deme  dobelspeli 
tient  aller  yorderinge  ynde  klage  ynde  in  allen  speien,  dar  god  an« 
(1290).  Z.  des  Hare-V.  5^479;  ther  yortegen  ynde  Yormaledyed  werdi 
kindere  yrint  .  .  the  scolen  ene  (den  Emd.  Mser.  nr.  139^  f.  üb;  yk  mo( 
Vater,  der  das  Erbe  durchbringt)  ma-  20  weynen  nnde  scrygen  Unde  kan  dat 
nen,  dhat  he  thes  Yortige  (1303).  ok  nicht  Yortygen.  Bordesh.  Marienü. 
Brem,  Stat.  23 ;  dat  du  der  moder  804 ;  dar  mede  wylle  wy  unse  kla^ 
best  yortegen,  dar  hestu  dorliken  an  gent  vortygen.  das.  886.  —  Äbsd. 
gedän.  Gerh.  v.  M.  22, 11 ;  he  (Gott)  So  wanne  en  knape  comet  in  sioes 
wil  sines  tornes  nu  Yortigen.  Sündenf.  25  heren  brot,  so  is  he  ime  plichüch 
3903;  Adam ,  yortige  diner  klage.  bi  to  stände  to  nyden  ynde  to  nodeDt 
das.  3452;  des  koninges  suster  Yor-  ynde  nicht  to  yortiende,  it  ne  si  or 
teich  der  werlde.  Magd.  Seh.  Chr.  bedher  wille.  Hans.  Urk.  II,  S.  22 
69,  15;  he  hedde  des  erzebischop-  (in  der  ältesten  Nowgor.  Schra).  - 
domes  Yorteigen.  das.  262,  25;  de  30  2.  vergeben,  verleihen.  Vortie  nj 
keiser  Yortech  yleisches.  das.  88,  9;  nth  gnaden  alle  mine  ayertredioge 
do  yortegen  se  alles  dinges  nnde  unde  sunde.  Brem.  GB.  (nr.  26)  f. 
ylön  in  Ciprum.   Ludolf  v.  S.  c.  15 ;      256^. 

wil  my  to  kopenschop  gheven  nnde  Yortiin^e,   -tiginge,   f.     VertiM* 

Yortyen  der  yischerye.  Komer  110c;  35  leistung.  Vortyinge  nndeafstantdoen. 
de  payes  beyol  en,  se  scheiden  pre-  Ben.  608 ;  na  sulker  yorlatunge,  ar^ 
deken  den  loyen,  ok  dat  ze  yorthegen  tredunge  unde  yortyhunge  (1451). 
erer  gruwelicheit  de  lüde  to  dodende  Fidic.  II,  228 ;  dat  se  willet  en  der 
also  hunde.  Lüb.  Chr.  1, 122;  ze  Yor-  yertigginche  der  sulYen  ansprake 
thegen  nicht  eres  ghuden  willen,  das.  40  rechte  warscop  don  etc.  (1362).  Bar. 
1,  93;  here  god,  of  (wenn  doch)  Urk.  nr.38;  de  verti ginge  des  eghe- 
dit  de  mensche  altyt  in  sinen  ge-  nen  willen.  B.  d.  Byen  f.  123^. 
dachten  hadde,  dat  (damit)  se  doch  yortilden?    Ein  jewelik  schipman 

yan  das   groten   pyne   erer  bosheit       si  des  nachtes  in  dem  schepe.    Ne- 
yertegen.  Br.  d.  Cir.  76;  bes.  häufig  45  mande  in  dat  schip  to  yaren,  dat  eo 
im  Jurist.  Sinne.     We  in  Sassen  tu       si  yortildet,  bi  1  mrk.  (1360).  Lid. 
tinsgude   geboren  is,  dat  is  en  late,       Urk.  nr.  982,  6. 
di  mach  des  gudes  ane  sines  herren  Yortimmeren,  sehw.  v.   jm  seitiem 

orlof  nicht  yortien.  Gl.  eum  Ssp.  II,       timmer  verbrauchen.     Neymaod  sali 
59y  1 ;  Yortmer  Yortyge  ik  des  gudes  50  kalk  oder  deckesteyn  kopen,  he  ece 


VORTMER  475  VORTORNEN 

«eile  dataelaenvertymmeren.  J^oAti^,       (xZer   um   seinen   Anker    schwenke.^ 

Dorim.  3,  30.  Böding^  Naut,  Lexik,  s.  v.    Do  se  nu 

TOrteer,  adv.  femer,  bes.  bei  Auf-      myt  avende  .  .  bynnea  quemeD,  vor- 

sMungen  =  item.    Beispieie  Überall.       toyenden  se  ere  schepe.  Hans.  Gesch. 

Tirtock»  m.  Vormg.    De  Holteaten    5  Bl.  1876,  8.  81. 
hadden  alderwegen  den  vortoge.  Chr.  Yortolk.     Wäret   juw    vor    sodan 

(L  nardelb.  Sachs.  81;  de  Höhten  had-  vortolk,  De  syck  so  vorromen  Eyn 
den  den  vortoch.  Feldes  Staatsb.  Mag.  evangeUsk  volk,  Jodoch  neyn  böser 
9^  358.  kynt  Men  in  der  werlt  vynt.    Z.  f. 

TtrtAeli,  m.  Veraug,  Aufschub,  wy  lo  Bamb.  Gesch.  II,  255,  15.  (in  einem 
loret  .  .  dat  wy  dene  broke  ane  jen-  antireform,  Gedicht.  Die  Bedeutung 
gherhande  Yoretogh  deghere  und  „Dolmetscher^  passt  nicht;  vidleicht 
ghenselken  ervallen  willet  (1344).  ist  es  ein  Schimpfausdruck  ähnlich 
Crk.  d.  Stadt  Bann.  nr.  237;  ok  so  dem  ^^  Takelzeug''.  Das  Brem.  WB. 
schal  men  dar  nicht  mede  vorten  15  5,  79  u.  Stürenb.  286  haben  die 
van  enen  daghe  in  den  anderen,  reimende  Formel:  holker  und  tolker, 
venie  wen  de  vortoch  schad  etc.  im  Sinne  van:  Diebsgesindel.) 
Ecdes.   f.  39^;    de   vortoch   an   der  vortolken,    schw.   v.    dolmetschen^ 

bicht  hei  menghen  bedroghen.  das.  übersetzen,  ein  boek  vertolken.  Ben- 
f.  115d,  20  ner  z.  J.  1597. 

Ytrtoekei,  schw.  v.    foppen^   zum  Yortonen,  schw.  v.  zeigen.  Also  de 

Besten  haben.  Josna  yIo  wiUichlicken  pyne  der  helle  vertoent  wert,  dat 
{nbsiehüich)  myt  alle  zynem  Yolke,  sehnet  somigen  to  hulpe  der  salicheit. 
Qppe  dat  he  alzo  mochte  Yorthargen  Dial.  Greg.  242^ ;  god,  de  dar  de 
unde  Yortocken  zyne  Yyende.  Locc.  25  verborgene  dinge  openbart,  heuet  dy 
Brs.  f.  41;  verlocken.  (Es  sündigen  vertoent  (durch  einen  Traum)^  wat 
g^en  das  6.  Gebot)  die  vroemer  luede  hir  na  gescheyn  sal.  das.  252;  he 
kiikder  vertocken  ende  also  yn  een  (Gott)  hadde  moghen  helpen,  grote 
byster  leuen  brenghen.  Tract.  über  werke  vertonene.  Hord.  150;  de  ed* 
d.  10  Geb.  f.  7h.  30  dele  sten  gelecht  in  de  erden  (d.  h. 

T»rto|^ei,  schw.  v.  (zu  aUs.  togian)  Thomas)  wert  vertonet  mit  wunder- 
zeigen,  to  leren  den  wech,  den  my  werken.  Oid.  Miss.  39^;  vortz  vns 
de  here  vertoghet  heuet  to  wanderen.  *  beiden  einen  breif  voirgetont  vnd 
LAen  d.  h.  Franz.  119h;  do  verto-  geleisen.  Old.  ürk.  v.  1537. 
geden  se  em  blenkende  angesychte  35  vortoninge,  f.  Zeigen,  Entdecken. 
Tode  segheden  etc.  das.  137;  Dar  De  tokomende  werlt  schynt  mit  claren 
diisse  breft  in  tokamen  tyden  mach  openbaringen  vnde  vertonynge  an  to 
rortoget  werden  (1496).  DUhm.  Urkb.  komende.  Dial.  Gr.  247h ;  (to  un- 
p.  91.  kuscheit  trecken)   .  .   mit   danczen, 

Torte^ren,  schw.  v.  verzögern.  Dit  40  springen,  mit  unschemeliken  vorto- 
Tortogerde  sik  beth  in  den  dridden  ninge  der  lede.  Speg.  d.  crist.  minsch. 
suQoavent  der  advente.  Lüb.  Chr.  i,       Clh. 

315;  dat  de  koning  de  tyd  so  langhe  YOrtoringe  =  vortogeringe.    Lüb. 

Tortogherde.    Karner  129^.  Chr.  2,  519.      Vgl.   getolike  =  ge* 

Yortogerini^e,  f.  Verzögerung^  Sau-  45  togelike;  kole  =  kogele  u.  a. 
M«n.    betalen  sunder  vertogheringhe  vortornen,  schw.  v.  erzürnen.    De 

dusent  mark.    Komer  218^  u.  h.  schare   der   duuele  vnde  alle   crea- 

vtrtoieii,  schw.  v.  „ein  Schiff  vor  turen,  de  se  vertornet  hebben.  Br. 
noei  u.  mehrere  Anker  legen,  damit  d.  Eus.  45;  de  bischop  hadde  den 
t9  bei  der  Ebbe  u.  Fluth  nicht  schwaje  60  allerwredesten  kouinck  Totilam  ver- 


VORTOTELDE  476  VORTRECK 

tornet.  Diäl.Gr,  186;  wente  wi  dicke  dat  ja  min  wille  nicht  Tortrage,  d.k 

Yortornen   god  unde  overtreden  sin  ich  bäte  euch^  meinen  Willen  nicht  tn 
gebot.    Magd.  Seh.  Chr.  5,  äl;    he      versäumen^   unde  kundigen  dat  etc. 

was  vortornet  unde  ser  gram.  R.  V.  Gerh,  v.  M.  94^  38;  Franciscus  leuen 

45J25;    Yortorne   di   nicht  uppe   mil  5  ys   ene   verwackerynge    der   herien, 

0GB.  A.  103;  entweyghen  se  edder  de  yn  den  gelouen  Christi  yortraget 

Yorthornen    sick    vnder    malkander.  syn.  Leben  d.  h.  Frane,  18Si;  Qordia 

Ndd.  Rechtsb.  f.  38^.  began  te  Yerlauwene  (lau  zu  werden} 

YOrtotelde,  Yortattelt  scrift,  abbre-  unde  van  der  vuricheit  der  bynnersten 
Yiatura.    Voce.  W. ;    vertuttelde   oft  10  mynne  te  Yertraghene.  B.  v.  d.  joncfr. 

Yertittelde  woorden,  notae,   compen-  f.  119;    darna    began    he    Yan  dei 

diose  scripta  verba.    Kü.  doghet  to  Yertraghene   ende  to  den 

Yortonwe,  Vorder4au.  III  nye  ach-  sunden  te  gane.  B.  d.  Byen  f.  223^, 

tertowe,  III  vortowe  to  IUI  perden.  —  J2.  trans.  versäumen.    Van  wat  za- 

Wism.  Inv.  f.  120.  15  ken  ofte  auYalle  dat  (die  Bezahlung) 

YOrtoYen,  schw.  v.  1.  intraiis.  war-  getoghert    ofte    Yortatghet    werde. 

ten.    So   nun   de  maltydt   geschenn  Wism.    Urk.   v.   1431;    tracheyt  .  . 

was,  leth  sine  gnade  my  anseggen,  bringed  mangen  in  schaden,  de  sik 

ick  solde  weinig  vertoeuen,  sine  gn.  vorsumen  vnde  vorspaden,  de  vortra- 

hedde  was  mit  my  to  kalten.  Münst.  ao  gen  beyde  lezen  vnde  singen.  Josefe 

Z.  f.  Gesch.  1862,  8.  370;  de  Sassen  V.  d.  7  Tods.  7626;  Cayn  . .  de  w- 

bejegenden  eme  dar  sulvest  und  Yor-  tragede  godes  gnade  etc.  das.  7910; 

toYeden    im    felde    thor    slacht    (in  mannich  vortraget  syn  egene  werk, 

campo  bellum  expectantes).  Westphal.  das.  3842;  we  dat  hogeste  gud  vor- 

d,  15.  —  2.  trans.  erwarten,    greve  26  tragbet,   also   dat  he  des  sek  nicht 

G.  vorhapede  sick  siner  tho  Yortoven  irweruet  in  dessen  leuende,  dem  wil 

(eum  exspectare  Yolebat).  das.  3^  69;  sin  Yorstönde  herte  .  .  en  ewichpise 

de  bischop  wulde  Edzards   anschlag  weysen.  Ecdes.  f.  143^.    —   3.  Am* 

nicht  vortoven.  Ben.  418.  gehen  laßen,  verzichten?  Wy  betaghen 

YOrtovinge,  f.    Zögerung^  Zaudern,  so  .  •  alß  Alheid  greuinne   to  Cid.  tqs 

De  schole  wy  en  betalQn  sunder  je-  to  der  ee  is  vortruwed,  iß  se  edder 

negherleyge   .   .    vortovinge   (1342).  wy  Yan   erer  weghene  jenich  recht 

LÜb,   ürh.  4^  nr.  30;   de   schole  wy  hebben  Yan  erftales  weghen  in  dem 

en   betalen  sunder  .  .  weddersprake  hertochdome  to  SIeswick,   der  rech- 

edder  vortOYinge   in  der  hochtid  to  35  ten   degher   vnd   all   vortragen  vnd 

pinxten  etc.  (1342).    S.  H.  L.  Urk.  vorsaken  etc.    Oid.  TJrk.  v.  1443. 

II,  432.  Yortreck,  n.  1.  das  Verziehen^  Weg- 

vortragen,  schw.  v.    1.  intr.  träge  ziehen,  discessus,  recessns.  Kü.  unde 

sein  oder  werden,  säumen,  pigrescere,  ok    umme    anderer    gebreke    willen 

lentescere.  KU,  —   Sone,   vortraghe  40  deme  coepman  angekamen  mids  ver- 

nicht    di    tho   bekerende    tho   deme  trecke  van  Brügge  unde   etlike  jaer 

heren.    Lüb.  Gebetb.  Ddö;    wen  du  t  Antwerpen  geresideert.  Leitf.p.l2^ 

ein   gelouede   louest,    des   en   schalt  —  2.  Verlauf,  und  wil  my  nu  vortan 

du  nicht  vortragen  tho  holdene.  5  Mos.  keren  to  schriven  dat  vertrecke  der 

23,  22  (H.);    en   vertrage  nicht  to  45  cronycken  derCleffschen  herm.  SM- 

gebrukene  desser  werscap.     Br.   d.  ren  75.  —  3.  Hinziehen,  Verzug.  He 

.£%«^.^S;  schrifi  vnde  en  wil  nicht  ver-  geboet  synen  knapen,    dat   se  den 

tragen,    das.  55;    vnse  Yolk  de  vor-  jungelinge  sunder  vortreck  al  naket 

traget  vnde  doet  neuen  flyt  yn  wa-  werpen  solden  yn  eyn  bemendevnr. 

kende.  Lerbeck  §  82;  nu  bidde  ik  ju,  so  Br.  d.  Cir.  90;   zo  solden  wy  ene 


VORTRECKEN  477  VORTRUWEN 

bdinlplich  wesen  sonder  vertrek  etc.       avende  Panthaleonis  (28  Jvli)  vor- 
Cod.  Benth.  nr.  121  u.  h.  treden   se   den   rentzel   (d.  h.?)  im 

Yortreckeil,  schw.  (u.  sL)  v,  1.  trans.  nibenscbaden  (einem  Wirthshause) 
%.  inir.  hineiehen.  Wante  de  olde  (1503).  Z.  d.  Harz-  V.  1869,  H.  4, 
TjBBi  pleget  van  der  dogede  dar  de  5  8.  190.  —  2.  refl.  a.  einen  falschen 
piden  mede  wassen  to  der  glorie  .  .  Tritt  thun,  über  das  rechtliche  Maß 
lar  Yortrecket  he  de  vorkarden  mede  hinausgehen.  Wel  en  man  wat  buwen 
x>  der  pyne.  Dial.  Gr.  191;  weg-  nnde  heft  sik  sines  neyberes  gebuwe 
riehen,  he  vortrack  mit  er  (der  Frau)  vortreden  boven  sin  vuUemet  (Fun- 
me  körte  tid  in  ene  andere  stad  lo  dament)  oder  boven  senne  suUe,  de 
[14:41).  Hans.  See.  IP,  S.  332;  of  scal  eme  rumen  alse  verne  alse  men 
1er  aiderman  ut  der  stede  van  Lon-  .  dat  mit  deme  lode  bewisen  mach,  dat 
ien  wnrde  vertrecken  .  .  so  sal  he  it  sik  boven  dat  sin  vortreden  hebbe. 
len  twen  bysitters  bevelen  des  cop-  Gosl.  Stat.  23,  42;  se  vertredden  sie 
mans  recht  (1436).  das.  8.  81;  hin-  15  in  erer  fundation  vnd  anders  (1532). 
ziehen,  säumen.  . .  so  solle  wy  alto-  Nies.  Beitr.  1,  200.  —  b.  sich  ver- 
maele  den  borgere  trnwelike  helpen  schleißen,  sich  abnutzen.  Were  oc, 
Blinder  ennich  vortrecken  (1393).  dat  de  penninghe  sec  vortreden  eder 
Wigonds  Arch.  II,  347;  (es  sündi-  ander  penninghe  dar  vp  gheslaghen 
9e^  gegen  das  2.  Gebot)  die  eere  loeffte  20  worden,  dar  en  scolen  se  nene  not 
breken  ofite  sonder  noet  vertrecken.  vmme  Uden  (1322).  Sudend.  ürk.  /, 
Traet.  über  d.  10  Geb.  f.  5b;  refl.  nr.  357;  von  der  Zeit:  vergehen.  De 
dat  vortreckede  sik  eyn  jair.  Abel,  tid  is  vortreden,  hir  vmme  bete  vns, 
228.  —  2.  ersählen.  referre,  narrare.  here,  de  epistolen  lezen.  LOb.  Passio- 
Hör.  bdg.  7, 18  u.  KU.  begeren,  dat  25  nal  f,  266c ;  wen  se  myt  dogeden 
gi  ja  wUlen  dar  vorsein  wesen  umme  gheleret  werden  alzo  langhe,  dat  sick 
enen  wiaen  taleman  (Dolmetscher),  de  scheme  der  vnvornumpfticbeit  vor- 
dey  wol  franzos  knnne  spreken,  alle  trede  vnde  dat  de  dach  warer  wys- 
sake  tho  vortrekkende,  alst  noet  is  heyt  in  erer  yomumpft  vpgheit  etc. 
(1B75).  Liib.  ürk.  4,  nr.  251;  daerna  80  Erklär,  des  Hohenl.  f.  98h. 
sftU  ick  denn,  wilt  got,  dese  neest  vortredinge,  f.  Zertretung.  concul- 

TotBchreven    materien  vortaen   ver-       catio.    Jes.  5,  5. 
trecken   (weiter  erzählen).    8chüren,  vortret,  Übertretung,    welck  weder 

Ckr.  181.  er  ander  sake   dede  .  .  den  seinen 

vortrede,  m.  Vortritt,  de  dat  gud  85  mugen  sei  vme  sulcke  vertret  vnd 
(mes  flüchtigen  8chfddners)  wedder-  vnhorsamheit  ?nder  sich  in  erem 
ludet  buten  der  lantwere,  de  heft  sametkumme  rechtverdigen.  8eib.  ürk. 
den  vortrede   in  dat  gud   (Var.  de       nr.  924. 

ente   beredinge)    vor  den    anderen  vortruwen»  m.   Vertrauen,    giffmy 

Bchnldeneren.  Liib.  R.  341,  Anm.  13.  40  eynen  waren  vasten  vortruwen  vp  dy. 

vortreden«  st.  u.  schw.  v.    1.  zer-      SmaUzing  f.  109h. 
träm.    De  deere  des  waldes  vortre-  vortrnwen,  -tronwen,  schw.  v.  1.  an- 

den  den  distel.  2  B.  d.  Kon.  14,  9  vertrauen.  (Got)  dem  ik  mine  sele 
(S);  he  ward  van  allen  minschen  hebbe  vortruwet  gans.  Lüb.  Dodend. 
Teremat  unde  vertreden.  Br.  d.  Cir.  45  v.  1021,  —  2.  antrauen  (zur  Ehe), 
^^;  vint  he  ok  gut  under  vote,  dat  despondere.  1  Voc.  W.  sowd  von  den 
Tertreddeii  is.  Gosl  Bergges.  §  164.  —  Eltern  oder  von  dem  heiratenden  Thcile 
und  foirden  uth  (nach  Ächen)  man-  als  von  dem  copulierenden  Priester. 
dach  nha  visit.  Mariae,  kemen  wed-  De  (dochter)  hadde  he  markgreven 
der  am  dage  Jacobi  (25  Juli),   am  50  Frederikes  sone  to  der  e  vortruwen 


VORTRUWINGE  478  VOBTSETTER 

laten.  Magd.  Seh.  Ohr,  347^  16;  do  Otto  TOrtsetten,  schw.  v.  1.  porJiringeti 

Ror,  bischop  to  Hav.  uppe  dem  slote  Item  so  sette  wi  vort  des  dotsche^ 
to  T.  de  vor  genanten  yorsten  und  janc-  koepmannes  gebrekelicheit  und  gerei 
frowen  to  der  e  tosamene  vortruwede.  en  to  kennen  manigerleie  gebrekej 
das.  350^  18;  koning  W.  vortruwede  5  Hoheit  des  koepmans  und  deden  ea\ 
sine  dochter  beide,  de  ene  dem  sone  frage  etc.  (1402).  Lid.  ürk.  nr.  160i 
des  keisers  etc.  Hamb.  Chr.  195;  wen  7.  —  J8.  vonoärts  bringen^  befördern^ 
die  iunckfrowe  twelff  iar  ores  olders  helfen ;  im  pass.  vortoärts  kommed 
erreicket,  ime  die  ehelich  durch  einen  gedeihen,  breve,  tughe,  werde  .  .  d 
prester  tho  uortruwen  rnd  ime  vefte-  10  wi  noch  vort  noch  achter  setten  d.  k 
henden  .  .  elicken  bitholeggen  (1514).  unparteiisch  betrachten  (1448).  Oäfr\ 
Malte.  Urh.  4^  447;  also  de  sinen  Urk.  nr.  593;  darumme  bidde  we  .! 
'  dodt  horede,  wolde  se  sick  neuen  dat  gi . .  vortsetten,  dat  de  waterwedj 
heren  wedder  vortrouwen  lathen  (de-  .  .  bebrevet  unde  bezeghelt  ward 
sponsari  noluit)  und  bleef  juncfrow.  15  (1371).  Sudend.4^nr.87;  (Eide. Math 
Westphal  3^  175;  entvoret  we  eine  mannes:)  des  Stades  yromen  wil  icl 
juncfrowen,  de  he  nicht  yortruwet  vortsetten.  Big.  Stat.  140 ;  onde  wilj 
heft  (necdum  desponsatam).  J2  Mos.  let  se  vorderen  unde  vortsetten,  wui 
22,  15  (H.) ;  ein  geselle,  de  eynes  we  kunnet  vnde  moghet  (1400).  Ma- 
vorstorven  meisters  weduwen  thor  20  rienr.  Urk.  nr.  380;  des  rikes  erc 
ehe  nhemen  und  vortruwen  wolde,  vorde[re]n  vnde  vordsetten  LOb.  R. 
desulve  etc.  Hamb.  Z.  R.  p.  154,  37;  171 ;  we  to  deme  werkmestere  gekoren 
dat  ein  eheman,  wanner  sine  fruwe  wert,  deesalsyn  recht  (^J^^dartodon, 
entfangen,  eine  ander  vertruwen  und  dat  he  de  cumpanye  in  allen  diDgen 
tor  ehe  nemen  möge.  Münst.  Chr.  2^  26  vortsetten  wille  vnde  nicht  to  rugge. 
285;  eyn  frowe,  de  sick  vortruwet  Monum.  Liv.  4,  318;  de  keiser  was 
(quae  nubere  vult)  na  dem  rechte  to  desto  andechtiger  to  em  geneget,  dat 
Sl.,  steruet  de  man  etc.  Schiesw.  St.  he  en  (Otto)  vortsetten  unde  in  wer- 
B.  §10;  sey  (sieh)  mek  armen  derne,  dicheit  erheven  wolde.  Leibn.  5, 175; 
de  du  dek  mid  dem  vingerlin  des  30  en  gud  leuen  kan  den  wol  vord  set- 
geloven  vortruwet  heft.  0GB.  B.  ten  by  gode,  de  dat  holdet.  Ecd4^, 
240h;  du  (Christus)  hefit  dy  uns  hyr  f.  235ä;  ein  ider  wil  sik  gerne  vort- 
mede  (dem  Abendmahle)  vortruwet  setten.  Ben.  761;  de  kindere  mögen 
unde  vorbunden.  Brem.  GB.  (nr.  26)  nemen  oeres  yaders  testament  unde 
S.  137.  86  tonen  dat  dem  keisere  und  begehren, 

yortrnwin^e,  f.  Antrauung,  Ver-  dat  de  keyser  dat  testament  wil  ap- 
lobung.  De  dach  siner  vortruwinge  proberen  unde  vortsetten.  Ostfr.  L  A 
(desponsatio).  Hohe  L.  5,  11  (H.);  II,  14;  v.  unde  confirmeren.  Ostfr, 
Jerem.  2,  2;  den  yorbund  des  ersten  Urk.  nr.  725;  de  logenaftigen  bed^^ 
echtes  myt  ener  anderen  vortruwinghe  40  gers  können  vele  quades  vortsetten. 
sundliken  breken.  Korner  131c ;  vor-  Gl.  zu  B.  V.I,  31;  alsus  kom  Hamb. 
vulle  de  weke  der  dage  der  vortrfl-  unde  Bremen  in  eyn  unde  wart  ock 
winge  (copulae).  1  Mos.  29,  27  (H.).       wol  vortgesat  yan  keyser  Lodewicos. 

vortsehin,  m.  (Vorschein)  glänzen-  Bothos  Chr.  f.  39;  sudder  der  tyt  is 
der  Fortgang,  Glanz,  so  konde  doch  46  or  wark  to  Lubke  luckliken  vortgegan- 
de  Vniuersitet  (Greif sw.)  tho  keinem  gen  unde  de  inwoner  sin  vormeret 
vortschyne  kamen.  Katitzow  149.  unde  wol  vortgesatt.  das.  f.  236. 

vortschinlik,  adj.  sichtbar,  glänzend.  vortsetter,   m.    Förderer,  Hdfer, 

statlike     vnd     vortschinlike     hulpe.       Gode  scach   en  grot  lof  ucde  ere, 
Kantzow  65,  50  unde  des  was  ein  arbeider  unde  en 


VORTSETTINGE  479  VORTVAREN 

Tortsetter  de  greve  Glawes  van  Hol-       daraver  keinen  legen   geven,   damit 
Sien.   Lüb.  Chr.  i,  358.  dem  teger  de  kalfer  vertummelt  wer- 


,    f.    Forderung^   Bei-       den,    ob    men    nun    de    kalfer    etc. 
käfe.    He   wart   des  rades  schriver       (1570).   Gr.  Weisth.  3,  233. 
mit  vortzettunge  der  borgermestere.    5      yortnneD,  schw.  v.  mit  einem  Zaun 
Leilm.  3,  J241.  umgeben^   einmunen.     .  .  hebben  ge- 

Ttrtstadeiiy  schw.  v.  weiter  hdfen,  geuen  den  wech,  dat  se  dene  mögen 
heßrdem.  Wen  eines  meisters  söhn  vortunen  unde  vorgrauen  bouen  unde 
skk  in  vnse  ampt  begeven  will,  de  beneden  (1389).  Marienr.  Urk.  nr. 
achall  erst  ein  jähr  gewandertt  heb-  10  369;  alle  de  vleete,  de  ute  der  Elve 
ben,  den  schall  men  ene  yortstaden.  broken  sint  .  .  de  den  weeren  scha- 
Lä).  Z.  JR.  326;  na  dussenn  dagben  den  don  moghen,  de  moghen  se  to- 
achal  me  hyr  nemendt  fortsteden  palen  unde  vortunen  (1370).  Sudend. 
(Meister  werden  laßen)^    sunder    he       4^  nr.  46. 

weihe  den  syn  handtwerck.  Hamb.  15  vortüMben,  sehw.  v.  (vergeuden^ 
Z,  R.  p.  96 y  9.  verschwenden) ,    verspielen.      vertuy- 

Ttrtngeiiy  schw.  v.  durch  Zeugnis  sehen,  alea  consumere,  ludo  aleatorio 
moeisen.  Dosse  articule  worden  noch-  perdere.  Kü.  De  er  gued  vortuschen, 
aftighen  vortughet  Komerl46^;  durch  vordobbelen  etc.  Sp.  d.  crist.  mensch. 
Zefignis  überführen.  Vgl.  Danandt  in  20  C^b;  Tract.  über  d.  10  Oebb.  f.  11h; 
i,  Brem.  JcJirbb.  5,  42.  so  we  thesse  weret  sake,  dat  jemant  sine  cledere 
settinghe  brect  .  .  scal  gheven  twin-  vordobbelde  edder  yorthuschede,  de 
tich  punty  wert  he  thes  vortucht  mit  schal  geuen  (cds  Strafe)  ene  tunne 
tweü  sworenen  (1303).  Brem.  Stat.  beres  (1399).  Livl.  Urk.  nr.  1495,  8. 
18;  wes  en  bekant,  des  ne  darf  men  25  yortnssen,  schw.  v.  (eu  tus !  stiUI) 
m  nicht  yortughen.  Oosl.  Stat.  94,  tus  über  etwas  rufen,  verdecken,  up 
10;  mit  gheystlikem  gherichte  ne  mach  dat  nu  kond  V.  yertüssen  dit  gebrek. 
men  nenne  leyen  vor  werlikem  ghe-  Lauremh.  2,  369  u.  764;  und  der 
richte  nene  sake  vortughen,  sunder  apenbarden  bichte  halven  eine  starke 
^t  uppe  echt  trit.  Wert  en  vor  90  action  wedder  den  pastoren  vorghe- 
gheysüikem  richte  yortughet  mit  twen  namen ;  iß  averst  vortußet  hernach, 
mannen  als  in  deme  gherichte  recht  Neoc.  2,  353. 
is,  dat  ne  schadet  ime  an  werlikem  vortvaren,  st.  v.  1.  verfahren.    Dit 

rechte  nicht,  das.  18  ff. ;  svat  he  (der  hebbe  wi  tur  lere  gesät,  dattu  wetest, 
tin  Versprechen  gibt)  vor  gerichte  dut,  86  wo  me  in  deme  gerichte  vortvaren 
des  vertaget  en  de  sakeweldige  mit  scal  in  borgerliken  clagen  etc.  Bichtst. 
tren  mannen  und  de  richter  sal  de  Landr.c.27,  §  5;  desse  (sendebode) 
dridde  sin.  Ssp.  /,  7;  en  man  mach  de  vor  de  prelaten  was,  straffede  den 
sinen  husgenot  maniger  sake  bet  vertu-  anderen,  dat  he  nicht  recht  yort  ghe- 
gen  denne  die  herre  sinen  man  möge.  40  varen  hadde  myt  der  sake  twisschen 
Lehnr.  Art  39,  §4;  die  ratmanne  deme nyen rade  unde  dem  olden.  Lüb. 
vertaget  ok  enen  man  in  erme  stole  Chr.  2,  207;  do  wolde  de  drudde 
^d  anders  nergen.  Wichbelder.  Art.  wisliker  yortvaren.  Korner  192^ ;  dat 
i^,  6.  de  here  H.  sere  unmynsliken  vordvor 

▼•rtumeln,  schw.  v.  durch  ein-  45  myt  den  armen  luden,  das.  128^^;  set 
^näer  bringen?  Weil  es  oft  geschieht,  en  gast  eneme  borghere  en  pant  oder 
dat  de  lüde  von  anderen  lüden  kalfer  en  borghere  eneme  gaste,  mit  deme 
balen  undt  ein  sine  kalfer  andern  pande  schal  men  alto  euer  wis  uort 
luden  deit  undt  halet  von  andern  uaren  uor  deme  richte.  Lab.  B.  325; 
löden  weicke  wedder  und  willen  den  60  wat  sy  vynden  in  den  boden,  dat 


VORTWIVELEN       480       VORÜNRADEN 

wandelbar  is,  dat  scholen  sy  anver-  vornngnadeiiy  schw.  v.   gegen  j 

dighen  vnde  darmede  vortvaren,  alze       ungnade  verüben.    Dat   we   den  r 
des  amptes  recht  is.  Lüb.  Z.  R,  221.       to  Luneb.  nicht  Yoranrechten  ed 
—  2.  intr.  vorwärts  kommen^  pramo-       vorungnaden  willen  (1397).    Sud'- 
viert  werden,  d.  A.  ins  Amt  kommen^    6  S,  S.  207^  35. 
Meister  werden,    ein  ieglich  budel-  voriinhoyeseheiiy  schw.  v.  re/l  ^ 

makergeselle  .  .   schall  sich   binnen       onhovesch,  unhöflich^  unfein,  grolj 
amptes  mit  eines  budelmakers  doch-       nehmen.  Wy  willen,  dat  syck  nem: 
ter  edder  wedewen  befrien  und  ane       in  herbergangen   by   closteren,  ü 
dat  vortthofaren  nicht  Yorgunnet  sein,  lo  steren,  kleriken   Ynde  leygen  vor 
Hamb,  Z,  B,  48.  hove8che(n)  edder  vordrete,  men  J: 

voptwivelen,  schw.  v.    verzweifeln^       ane  to  freden  zy,   wes   de   hueä\\' 
desperare.   Voce.     Do   nam   de   Yor-       heffl   Ynde   em    geuen    will.    Fnl 
twiYelde  mynsche  dat  sacrament  unde       Neues  Staatsb.  McLgae.  1,  324. 
warp  id  myt  groter  unwerdicheyt  in  15      YOPUnkostigen,  schw.  v.   für  (V' 
dat  vur.  Korner  60s^.  kosten  ausgeben,     so   vele   geldes 

YOrtzisen,  schw.  v.    die  Accise  ent-       Leibn.  5,  192. 
richten,     scal  dar   Yor  weszen,   so-  yornnleddigeii,  schw.  v.  sik  v.,  m 

danne  körn,  mel   offte   mold   rechte       beschäftigen.    He  en  was  nummerL 
Yortziset  werde.     Brem,  Denkb.  180.  20  ledich,  alle  tyt  YerYnledigede  he  5; 

YOrnnder?   Schlafstelle  der  Matro-       mit  hilligen  lectien  of  schrivene.  1 
sen,  vorn  im  Schiffe?    darYp  alsuort       d.  Aug.  59^;    in   dem   menschcu 
Jacob  ynde  Albert  de  pumpen  ange-       bliuet   nyne   raste  des  dancken.  i 
grepen,   he,   tuge,   aYerst   sy  in  dat       mit   manichYoldigen   ydelen   war! 
Yorander  gegann,   synn  steuell  Ynde  25  Yerunledet  (d.  i.  Yomnledeget)  w. 
kleider  angetaghenn  .  .  alse  he  bau-       Br.  d.  Cir.  104. 
wenn  (oben)  gekomen,   sy  he  achter  YOnuimechtigeii,  schw.  v.  mad' 

in  idt  schip  geghann.  Brem.  Urk.  v.       machen^  schwären.    Ok  heflt  de  su! 
1564.  Jan  yan  Zaldern  unde   sine  hui}  i 

YornnderpandeD,  schw.  v.  als  Unter-  so  unse  bol-gher  unde  ore  meygere  ^ri 
Pfand  geben.    De  doempapen  hebben       liken  beschedighet  unde  Yorunme 
gelt  up  genamen  und  6  dorper  dar-       tiget  au  oren  gude  Yan  juwen  s 
Yor  Yorunderpandet.  v.  Hövel,  Chr.  13.       Buch  üb.  Baub  a.  1393  (Brincbn 

YOrnngelden,  schw.  v.  bezahlen,  ent-  689.  (Zu  lesen  Yorunrechtiget  ?j 
richten.  Wes  auerst  ein  jeder  Yorhen  35  Tonuuniiischen,  so  wird  in  •' 
an  renten  edder  eygendom  ynbewech-  Bibel  u.  in  den  Gl.  das  lat.  abor. 
lyker  guder  Yorungeldet  .  .  darf  he  nari  übersetzt^  als  wäre  es  -=•  abh:ii 
nicht  noch  eins  betalen.  Wiechm.  nari,  wie  auch  häufig  genug  gcödr 
altn.  meU.  Lit.  2^  55.  ben  wird. 

yoranedelen ,  schw.   v.     entehren.^     yorunraden,  schw.  v.    unnütz  •" 
Desse  koning  dwelt  van  synen  veder-       gehen.,  s.  unrät.     In  des  closters  a 
liken   Yoetstappen    ynde    Yorunedelt       beyde  weset  ("die  Z»ote«5CÄii?^6/er«  > 
dee  etc.   Lerbeck  §  190,  angeredet)  truw,  yerunradet  un Je  v  - 

yorangelaekeU)  schw.  v.  unp.  mii  warloset  nichts.  Lyßmanns  yam- 
Dat.  Unglück  haben.  Of  yd  den  Yor-  46  Klost.  Meding,  8.265;  also  ort  -v 
ungeluckede,  de  also  wtghenge  (bei  ick  my  ock  schuldig,  dat  sülue  n. 
einem  Kriegsauf  gebot)  .^  dat  de  geyan-  to  vorunradende  edder  tom  aueiti 
gen  wordeetc.  Wi^a«(fo-4rcÄ.5, 5i;  So  tho  gebrukende.  Staphorst^  Uam 
weme  YerYngelucket  weer,  dat  he  enen  Gesd^.  J,  4,  628 ;  dar  negest  hed  J 
doetslach  gedaen  hedde  etc.   das.  34.  60  se  de  ossen  ynd  schape  Ynde  auii 


■1. 


VORUNRECHTEN      481        VORÜTEREN 

idie  tho  erem  wol-leuende  dorch  leaen  mde  dat  habyt  der  bekeringe. 
slemmeiye  Toninradet  Oryse^  Bath-  Dial.  Oreg.  244;  bouen  alle  dynge 
jrei  4\  —  mckt  acktenj  vernaMäßi-  vorimwerdigede  he  dat  gelt.  Lehen 
gm,  Tass.  durch  NacJUäßigkeit  etc.  d.  h.  Franis.  96;  warumme  yerua- 
iH  Schaden  hemmen,  Yk  arme  ghe-  5  werde  wy  de  richeide  der  werlt  ?  Br. 
seile  byn  by  vnrat  by  ghekamen,  alze  d.  Eus.  16 ;  se  setteden  up  ene  ver- 
jwe  leae  wol  ghehoret  heft  van  der  honelike  herbergherie,  de  to  vorun- 
TTOwen,  dede  wart  voranradet.  Wism.  werden  was  (detestabiliorem  inhospi- 
Bfkf  V.  c.  1500.  ^  talitatem).  B.  d.  Weish.  19,  13;  vor- 

Teroreehteii,  -reehtigeiiy  schw.  v.  10  unwerde  den  armen  nicht  Sir.  4,  2. 
jm.  (Gewalt  und)  Unrecht  thun.  were  —  R^.  unwillig  werden,  indignari. 
iaX  de  yan  Bremen  yemand  wolde  Se  weren  dem  koninck  Herodes  seer 
oaeraallen,  vornnrechten  vnde  vor-  moyliker  als  se  Pilato  voren  gewesen 
saifvrolden.  Old.  Urk.  v.  1427;  unde  hadden.  So  heft  he  em  (sich)  sulven 
volden  de  prelaten  vorweldigen  nnde  15  ser  vorunwert  up  Jhesum  unde  sloch 
voranrechten.  Komer  69^ ;  de  andern  em  an  syn  wangen.  Pciss.  Chr.  46^ ; 
(Romere  ganden)  dem  keiser,  de  de  de  wreden  joden  vorunwerden  em 
pawes  Yoninrechtet  hadde.  Magd.  Seh.  (sich)  ser  up  Pylatum.  das.  51 ;  do 
Chr,  51,  26;  dat  quam  van  sulken  se  (die  guten  Engel)  saghen,  dat  de 
8iJ[eD  to,  dat  he  se  vorunrechte  an  20  quade  enghele  em  verhouerdichden 
velen  saken.  das.  290,  31;  und  kun-  teghens  god,  do  veronwerdichden  se 
digede  allem  volke,  dat  on  sine  dom-  em  teghens  de  quade  enghelen.  Elu- 
heren  voranrechtigen  wolden  etc.  das.       cidar.  7a. 

218,5;  were,  dat  disser  stede  jeneghe  vornnwerdiDge, /".  Verachtung,  vnde 

jemand  vorunrechtede   an  rove,  an  25  ere  hopene   ys  ene   vorvnwerdinghe 
brande  etc.  Hanov.  St.  B.  512;  wer       der  sele  (abominatio  animae).    Hieb 
ok,  dat  vs  we  vorynrechtegede,  hui-       ü,  20  (H.)    (Luth. :  ihre   Hoffnung 
pen  se  vs   darumme   nicht,   so  etc.       unrd  ihren  Seelen  fehlen). 
(IU2).    Sudend,  ürJcb.  II,  nr.   18;  vornnwillen,  -willigen,    schw.    v. 

vorunrechtet  werden  (opprimi).  5  Mos.  30  jemandes  OnwiUen  erregen,  beleidigen. 
^Sy  29  (H.).  Ift  iemant  den  anderen  myt  worden 

reruureehter,  m,  der  Unrecht  u,  efte  werken  yorunwyllede,  wan  dat 
GewaU  verübt  (oppressor).  armer  lüde  ampt  tho  samende  yorgaddert  ys,  zo 
Tordruckere  vnde  yorunrechtere.  Serm.  verne  yd  sunder  bloet  ynde  blaw,  dat 
«öJt^i.  f.  165c.  35  moghendeolderludevorliggen(=vor- 

^•nuireiiieii y  schw.  v.  heflecken;  \^gg<&x\fheilegen).Wism.^.R.(Burm.) 
W<ß.:  he  vorunreinede  gude  vruwen  p.  77.  —  Refl.  in  Zwist  gerathen. 
and  jancfirnwen.  Magd.  Seh.  Chr.  Lyflant  unde  Ryge  yorunwylden  syk. 
^3,  12.  Lüb.   Chr.    2,   446;    begeren    einen 

TemvogeH,  schw.  v.  unjgienUiches  40  stock,  dar  men  mochte  in  setten  und 
g^genjem.  veriiben.  were  ok,  dat  sek  und  yorwaren  unse  unhorsamen  bro- 
in  dessen  steden  ieni^h  meynheyt  ders,  ofte  se  sick  in  der  selscop  vor- 
irho?e,  de  oren  rat  voryenge  eder  unwillegeden  (1407).  Livi.  Urk.  nr. 
voran Yoghede  eder  yorderyede,    ore       1738. 

lif  unde  ore  gut  scolde  neuen  yreden  45  vomten,  schw.  v.  veräußern.  Lenet 
bebben  in  alle  dessen  steden  (1382).  einer  dem  andern  wat  ynd  de,  deme 
Gott.  ürk.  I,  nr.  303.  et  gelenet,  yorkofft  edder   veruettet 

Tornwerden,  -werdigen,  schw.  v.  et  sonsten  etc.  Lüb.  R.  347,  Anm.  12. 
ßr  unwert  erachten,  veradden^    con-  vomteren,  schw.  v.    vorweg  abson- 

temnere.    He  vorunwerdede  ser  dat  so  dern^   (oder  veräußern,   verkaufen?). 

HMiMOTd.  WOrmtaoh.  V.  31 


VORVADER  482  VORVALLEN 

(Einrede  bei  der  Klage  wegen  borge-  gaf  und  updrog  einen  eren  neyen  a| 
tuch:)  to  me  seveden,  na  deme  dat  dat  recht  und  verrall,  dat  er  vai] 
he  tu  pande  lovede,  oft  me  dat  icht  eren  brodere  yervallen  was  (li05)\ 
tom  ersten  yoruteren  unde  na  sime  Livl,  Urk.  nr.  1683.  —  3.  Todesf(jM\ 
werde  eme  afslan  scole.  Bichtst.  5  s.  vorvallen.  Ynd  wanner  er  eyn  ni 
Landr,  c,  9,  18  N.  desen,  off  dey  van  en  körnende  worj 

vorvader,  m.  Vorfahr;  häufig:  den,  versteruet,  dey  sali  geuen  m 
Vorgänger  im  Amte,  He  quam  ut  betalen  vor  syn  veruell  twelf  penningi 
gebode  myns  vorvaders  des  pawes  etc.  Fahne^  Dortm.  11^  i,  nr.  2Si 
to  Rome.  Dial,  Gr,  258;  whe  (wie)  lo  —  4.  Vorfall  (der  etwas  euikun  hm 
mine  voruaderen,  die  olderlude,  ge-  dert),  Bit  (bittet)  de  rad  enen  nu^ 
daen,  szo  -hebbe  ich  etc.  Monum.  ofte  mer  vth  deme  rade  thu  ene 
Liv.  4\  50,  reise  .  .  de  scholen  dun  de  reise;  ii 

YOrvat,  vnrval,  n.  1.  GefäUe  jeder  er  den  en  ofte  mer,  de  soghedan  . 
Art  (Brüche^  Geldstrafe^  Renten  etc.)^  15  eght  uoreual  deme  rade  bewiset, 
Einkommen,  Alle  vorval,  dat  daraf  se  de  reise  nicht  don  moghen, 
vallet  (1383),  Kindl,  3,  498;  gulde  licht  it  in  deme  rade,  dat  men 
efthe  upkome  eder  vorval  (1357),  vordreghe;  kan  auer  er  en  ofte  e 
Bar,  Urk.  nr,  32;  alle  tobehoringe,  mer  et  nicht  bewisen,  dat  vore 
voruall  vnnd  vpkome.  Hoyer^  Urk,  /,  20  den  scolen  se  sweren,  dat  se  heb 
nr.  464;  semptlike  renthe,  pechte  sodan  echt  uorual,  dat  se  de  r& 
vnd  verfall  (1480),  Nieserty  Münst.  nicht  don  moghen.  Lab.  R,  272 
Urk,  6^  68;  myt  aller  slachternuth,  weret  zake,  dat  vns  hefftige  noeUaki 
profyt  vnd  voruallen  (1487),  das,  S.  anliggende  wore  van  vonralle  krygei 
83 ;  vnsen  vryenstoel  tho  VI.  belegen  26  wegen  etc.  Stifffe,  Bidrag  II,  288. 
myt  all  zinen  vurvallen  .  .  myt  allen  vorvallen,  st  (u.  schw,)  v.   1,  n 

broken  vnde  vurvallen,  de  in  den  derfaUen,  sinken,  Dat  vur  kam  ok  u 
twen  kerspelen  to  C.  vurvallen  mo-  de  kerken,  und  de  dor  van  den  tor 
ghen  (1385),  Niesert^  Beitr,  2^  73;  nen  up  de  kerken  vorvel  mit  m 
83;  vor  de  kost  sole  wy  weder  heb-  30  unde  brende.  Magd,  Seh.  Chr,  40k 
ben  to  vuUeste  al  vorval  der  molen,  20;  de  preister  beterden  des  vorfal 
vyscheryge  etc.  das,  2,  235 ;  vnde  de  lens  des  tempels  nicht.  2  B,  ä.  Eon 
rente  vnde  vpkome,  vrucht  vnde  ver-  12  (H,);  de  tclgen  spleten  af  un 
ual  der  moelen  moegen  se  vpboeren  velen  nedder  van  swarnisse  des  snee^\ 
vnde  kieren  to  vnser  stad  nut  (1382),  35  und  de  wege  vorvelen  van  den  bomeD 
Wigands  Arch,  2,  356;  unde  dar  to  (d,  h,  umrden  unwegsam  durch  nkdtr\ 
ander  uoruall  also  van  vigilien  to  gefallene  Bäume),  dat  men  genocij 
luden,  kinder  to  dopende  etc.  Gr,  hadde  up  to  rumen,  scholde  men  da^ 
Weisth.  5,  98;  de  kemerlynghe  .  .  over  wanderen.  Magd.  Seh,  Ckr,41l\ 
sollen  entfanghen  vnde  vpboren  .  .  40  18;  eyn  slot  dat  vorvallen  wes.  A'oH 
gulde,  schulde,  tynse,  verval  vnde  wer  i^5c;  weret  ok,  dat  jenige  schep*^ 
vpkominghe  etc.  Dorst,  Stat.  185,  —  vorvylleden  eder  gruntroringe  deden 
2,  Anfall  (vom  Erbgute),  Nymant  myt  vp  dem  grauene  (1410).  Sudend.  9, 
(bei)  vnss  steruende  en  beeruet  den  S,  186,  34  (in  d.  Liib.  Urk.  5,  nri 
andern  myt  deme  hergewede  off  myt  45  294:  vorvulleden).  —  BücU,:  neines 
deme  gerade,  mer  deme  nesten  blöde  mannes  herte  vorvelle  (concidat)  m 
sali  men  alle  veruall  volgen  laten.  om.  1  Sam.  17^  32  (U,);  de  drudde 
Dorst,  Stat,  228;  dat  vervall,  dat  sake  was,  vp  dat  de  tal  der  engele, 
van  der  vermorden  (ermordeten)  vrou-  de  dar  vorvallen  was,  worde  wedder 
wen  vellet.  Fahne,  Dortm,  3,  p.  52;  60  gemaket.  Lüb,  Passional  f.  71^;  we 


VORVALLEN        483        VORVANGEN 

siiie  taghe  nicht  en  bringet,  de  (jsu  den  großen  Ausgaben)  wart  ghe- 
schal  an  den  tagen  vorfallen  wesen  drenghet  van  mennygher  bände  kost 
(=  neddervellicb).  Dühm.  L.  R.  II,  wegen  .  .  wente  de  gberoeynbeyt  al- 
3;  do  sprack  dekeyser:  de  konyngb  lent  dat  nicht  en  weet  noch  weten 
were  vorvallen  in  deme  eede,  d,  h,  habe  5  schal,  wat  eneme  rade  vorvalt  van 
seinen  Eid  nicht  gehalten.  Lüb.  Chr.  der  stad  weghen.  Lüh.  Chr.  2,  5.  — 
2,  419.  —  2.  feilen^  sterben.  Wen  7.  (mit  entschiedenem  Tone  auf  vor) 
se  vorvallen  is  van  dodes  weghen  hindernd  vor  etwas  treten.  Joban 
(1452).  Lüneb.  Urk.  XF,  Ä  183;  sachte:  „dskemmme  (wegen  eurer  Un- 
wanner  ik  van  dodes  wegene  vorual-  10  treue)  sal  men  yuw  de  koppe  afhou« 
len  byn  (1483).  Scheidt,  v.  Add  p.  wen.**  Daer  voll  de  raidt  do  voer 
3^;  offte  van  unsen  borgben  ye-  und  en  wolde  des  nicht  staden  etc. 
mandt  dodes  halven  vorfelle  (1440).  Münst.  Chron.  i,  265. 
Cassel,   Urk.   382  u.  ö.   —  3.  ledig  vorvallinge,  f.  Verfall,  Zusammen- 

werden  durch  Todesfall.   Voruelle  ok  15  sturjs.  wouste  steden  van  vervallunge 
er  desser  losinge  en  eruedel  ofte  mer       der  tymmer.  Dorst.  Wülk.  202. 
in  deme  vorben.   erue,    wo    vakene  vorvangen»  vorvän,   st.  v.    1.  ein- 

dat  geschege,   dat  schallen  wy  teen       fangen,  einschließen;  bildl.  unde  vur- 
binnen  twen  manten  na  deme  vorualle       der  seden  de  Hollandere,  dat  se  nen 
vnde  dat  al  like  delen.  Old.  Urk.  v.  20  ding  myt  den  steden  weiden   sluten, 
U67;   wert  sake,   dat  herwede  ver-       sunder  de  stede  scheiden  den  heren 
Helle,  dat  sole  wy  gelyke  delen,  also       van  Holsten  mede  in  dat  bestant  vor- 
dicke alse  dat  gevelled  (1355).  Nies.       vangen   (1441).    Hans.  Eec.  IP,  S. 
Münst.    Urk.  5,  8.  211.  —  4.  durch       417.  —  2.   Vorgriff  thun   vor   einem 
Erbgang  auf  jem.  kommen.    De  gude  26  (bei   der  Erbtheüung),   näheres  Erb- 
(Güter),  sint  dar  nyne  sone  volgende,       recht  hohen,  uberfaßen,  mehr  nehmen, 
de  solle  wy  laten  vorvallen  (im  lat.       altfr.  urfa,  alts.  forfahan.     Oldevader 
Tai:    devolvi)    vormiddes    erfflicker       end  oldemoeder  voervaet  in  de  loue 
Tolginge    vp    de    dochteren    (1426).       end  arffenisse  fedria  end  feta  (Vater- 
Sies.  Mütist.  Urk.  7,  S.  180.  —  5.  fällig  30  brudcr  u.   Vater schwestar),  omeh  end 
rerdeti,    von   Abgaben,    Brüchen   etc.       moeien.  Richth.  304,  §  5 ;  SferehsLudt 
ton   Personen:    straffällig  sein,   ver-,      veruaet  spillebandt ;   in   de  feta  and 
lustig  gehen.     AUet   dat  verveliet  in       oldemoeders  arffenisse  daer   veiiiaet 
dem  kerspel  etc.    (1375).    Kindl.  3,       de  neue  des  doden  suster.  das.  305, 
450;    wat  in   Embden   vorfalt   (aüe  35  §  9;  de  broder  voeiuanget  die  suster. 
Brüchen),  schal  de  helfte  to  der  Stadt       das.  §  12;   sinnen   dair  dree  soenes 
beste,  de  ander  helfte  to  den  gades       of  meer,  de  deelen  oeres  vaders  guet 
armen  gewendet  werden.   Ben.  771 ;       alle  gelick  und  neen  vuUbroeder  moit 
de  sal  eyne  tonne  beeres  dem  haue       den  andern  vervangen.  Ostfries.  L.  R. 
ttoruallen  sien   (in  die  Brüche  einer  40  I,  121,  7.  —  3.  einen  vorvank  thun, 
Tonne  B.  verfallen  sein  (1431),  Hirsch,       jem.  benachtheüigen,  ihm  ScJiaden  und 
Danzigs  Handdsgesch.    S.    289;    so       Abbruch  zufügen.    Yorgit  en  (de7i  Ge- 
scholde   van   stunt  konnik  M.  sines       storbencn),  here,  wormede  se  di  vor- 
rikes  vorvallen  sin  unde  hebben  vor-       vangen  hebben,   brinck   se  vth   den 
bort.  Körner  197^ ;  so  schall  he  des  45  pinen  yn  den  vrede.  Lüb.  Gebetb.  II, 
altares  vorfallen  syn.    Cod.  Brdb.  I,       f.  D  5b ;  bekennen  .  .  dat  wi  vns  vor- 
9,  195 ;  des  gudes  entsettet  und  vor-       bunden  hebbet  mit .  .  in  desser  wise, 
fallen    sin.    Hamb.  Z.  R.  p.   51.  —       dat   wi   en  helpen   scolen  vppe  alle 
^.  vorfallen,  sich  ereignen.    Unde  en       deghene,  de  den  koningh  van  Denem. 
merkeden  nicht,   dat   de  rad   darto  50  voruangen  hebbet  vnde  noch  vornan 

31* 


VORVANGEN  484  VORVANK 

eder  vorunrechten  willet  ^id^^^.  Lüb.  wiset  an  erflick  guid,   dar  hei  inn< 

ürk.  IP^  nr.  734;  wy  weren  warlike  besitten  solde,  as  recht  is,  andboereo 

berichtet,  dat  de  suluen  vs  wolden  yer-  de[n]  nut  daer  van  op,  den  nut  ei 

vanghen  mit  deme  erghesten,  alse  se  darff    hei    veer    vorvangen.    d,  hA 

id  na  (nachher)  vullenbrachten  (1342).  5  Fahne^  Dortm,  3,  8.  40.  —  B^.  einei 

das.  IVy  nr,  32;   ton  ersten  en  wil-  falschen  Griff  thun,   sich  vergreife^ 

len   wy   den    sekeren   kopman  nicht  Nachtheü  zufügen.    So  welic  borgher^ 

beschedighen  noch  yerghea   an  vor-  sec  vorveit  in  sime  knechte,  the  ero^ 

vaen  (gedrwkt  ist  vornaen),  noch  an-  thenet  umme  loon,  theme  scal  he  bei 

grjrpen  etc.  (1448).  Cassel^  Urk.  265 ;  10  teren  like  eneme  gaste  (1303).  Brm 

weret,  dat  desser  stede  ienghe  eder  Stat.  45;    weret,    dat  zik  gymman 

ore   borghere    iement  vorunrechtede  (jemand)  vervencghe   und  dede  em 

eder  vorvenge  an  rove,   an   brande,  schade  ane  gherichte  und  myt  gewold 

an  morde,  an  wunden,  an  vengnisse  dat  wolde  hey  richten  und  wederdoi 

etc.  (1382).    Gott.   Urk.  J,  nr.  303;  15  (1372).  Kindl.  Beitr.  1,  40;  wereokj 

were  auer,   dat  se  iemande  van  des-  dat  ick  eder  myne  eruen  dit  vorbre 

seme  slote  vervangen  wolden,  de  vser  ken  und  uns  an  en  iergen  an  vor 

velich  were  (1391).   Lüb.   ürk.  4,  S.  vengen,  dat  sole  wy   richten  (1390) 

583;  vorvenghe  wy  ze  ouer  yergende  das.  5,  778;   vnd  vorvenghe  he  (d^ 

mede,    dat   scheiden   ze    vns  witlick  20  vndersate)  sik  mid  ichte  in  den  lantj 

doen  .  .  bynnen  ver  wekene   darna  vrede,    den  sole  wy  mid  rechte  verJ 

schullen  wy   en  dat  wedderdon  etc.  volghen.  Sudend.  5,  S.  57, 19.  —  Von 

Hoyer,    ürk.  J,   nr.  430,  S.  267.  —  Thieren  gesagt  heißt  sik  v.  sich  plotz- 

4,  (vorgreifend)  wegnehmen.  Vnd  wolde  lieh  (krampfhaft)  eine  Krankheit  eu- 

Casemer    den  rhom  des  kriges  vor-  26  ziehen    (jetzt    bes.    von    Schtveinenj, 

fangen.  Kantzotvl02;  dat  de  hertoch  pert,  dat  sick  veruangen  heft  yn  wa- 

Otten   wolde   den   thoganck  tho  Pa-  tere,  foder,  yn  wynde  sine  alio  quo- 

mern  vorfangen,  das.  111;  Vnd  hebn  vis  modo:  nym  van  eynem  feil  van 

geklaget  .  .  den  boessen  breiflf,    den  eynem  weselken  etc.   Wolf  Mscr.  CO, 

sey  da  van  gehat  hebn,  sy  en  vnge-  30  f  180d.   —   Vgl.   vervanghen  beeste. 

luckeliken    äff   vervangen    in   veden  iumentum  roberosum,  tetanicum.  KU 

(1477).  Fahne,  Dortm.  II,  l^nr.  263.  •     vorvank,  m.    1.   Vorgriff  (hei  itr 

—  5.  überh.   faßen   vor  jem.  und  so  Erbtheilung,  s.  vorvangen).     Hieher'f 

etwas  sichern.    Hir  mede  (durch  Er-  Hedde  ein  man  kinder  und  des  mans 

füllung  der  Dingpflicht)  hebbet  si  vor-  85  wiff  doet  were,  neme  de  man  ein  an- 

vangen   ir   egen   iegen  den  richtere,  der  wiff,  so  sali  men  den  vormunderen 

dat  it  alles   dinges   ledich  van  eme  op  enen  vorvanck,  als  recht  is,  ant- 

is.    Bsp.  I,  2,  2;    (y,ein  Grundstück  worden  des  kindes  und  der  kindere 

durch  Erfüllung  der  davon  dem  Bich-  guet  binnen  dwernachten.  Dorim.  St 

ter  zu  leistenden  Pflicht  frei  machen.^  40  B.  p.   52   (nr.   159).     Vorgriff,  um 

Homeyer    im    Gl.      Die  Varr.   sind:  etwas  zu  hindern  oder  sich  etuas  rw 

untvangen,  behalden,  erhalten.)     yd  sichern.    Vmb  solckes  to  behinderen 

en  were   sake,    dat  yck   vnde   rayne  vnd  darvmb  eine[n]  forfanck  to  mae- 

vrunde  dat  myt  guden   deghedyngen  cken,  hebe  wy  etc.  (1488).    Nirstrt. 

vnd    myt    vaster   vruntscup   teueren  45  Münst.  ürk.  6,  103.    Daher  Beschlag- 

twyschen    iuncker    Ocken   vnd   syne  nähme.     De  van  Amsterdam  hebbeii 

vrunde  voervangen  mochten,  dat  jun-  en  schyp   bekümmert  unde  rosteret 

cker  Ocken  vnd  syner  jungfrowen  dat  ,  .  nachdem  de  van  Amsterdam  syn 

ere  volgede  sunder  vordreth  (1420).  de  ersten  gewesen,  de  alzodanne  vor- 

Fries.  Ärch.  1,  129;   werde   wei  ge-  50  vanck  unde   bekummcringhe  hebben 


VORVARE  485  VORVAREN 

gedaen  etc,  (1436).  Hans.  Rec.  IP,       darna  vornam  he  (Albr.  v.  Österr.)^ 

51  37;    wei   beseitet  gudt  vervolget       dat  de  paves  ene  vor   nenen  koning 

onde  winnet  dat  gudt  mit  alme  rechte,       wolde  holden,    umme   dat   he   sinen 

ap  enen  vervanck  nicht  angesproken       vorvaren  (Ad,  v,  Nassau)  sloch.  das. 

binnen  jare  unde  dage  .  .  so   is  de    6  1,  172;    wy   bekennen,   dat  wy  van 

vervanck  ledich   unde  quit  van  der       rechter  schult,  de  gemaket  heft  unse 

sake.  Dortm.  St  B.  p.  57  (ebe^iso  bei       vorvarer  biscope  to  Munster,   schul- 

Thiersch ;   nur  beidemal  vorvank).  —       dich  synt  etc.  (1380).  Kindl.  5,  491 ; 

2.(Forgriff  als  Benachtheiligung  eines       in  aller  wis,   also  se  by  unsser  vor- 

nnderen)  Nachtheil,  Schaden.  He  schref  10  faernen  tyden   gehat  hebbet  (1386). 

s:k  en  konink  over  Norwegen    deme       Cassel,  Urk.  486;  her  6.,   min  (des 

koninge  to  Unwillen  unde  to  vorvange.       Capellans)    vorvarde   (1379).     Gott 

Chr.  d.  nardelb.  S.  p,  129;  alle  desse       ürh.  I,  nr.  290;    Vorgänger  in  der 

stucke    schollen   nicht    to    vorvange       Ehe.   N.  he£Ft  H.  B.  .  .  seligen  etwan 

Wesen  edder  vorbreken  de  breye,  de  15  burgers  alhir  vnd  sines  vorfarers  na- 

gegeven  sint.  Leibn.  3^  240;  keyser-       gelatenen  sone,  von  sich  gesunderget 

like  gracie,    gegheven   to  vorvanghe       etc.  (1569).  Wism.  Zeugeb.  f.  2,  u.  s. 

des  ordels.  Lüb.  Chr.  2,  13;  ok  but  vorvaren,   st.  v.     1.  in  Erfahrung 

de  rad,  dat  nyman  den  anderen  be-       bringen^  hören.     Do   de  hertoge   dat 

khermen  schal  to  voruange  des  rech-  20  vorvohr.   Leibn.  5,  198;  also  se  vor- 

U:s.  Rig.  St.  R.  p.  203;    häufig  mit       voren,  dat  de  domheren   to   capittel 

>^onymen   verbunden,     to   vorvange       weren.     Magd.    Seh.    Chr.    170y   24; 

markgreven  Lodewige   unde  to  gro-       kort  darna  vorvoer  de  rad   wol,   we 

teme  schaden   deme   lande.    Korner       de   weren,    de   dat   ghedan   hadden. 

Vj^;  to  vorvanghe  unde  to  schaden.  26  Lüb.  Chr.  2^  290.  —  2.  untersuchen^ 

lab.  Chr.  2^  68;  Hanov.  St.  B.  549;       /ragrew,  penetrare.  Voc.Engelh.  Unde 

to  groten  vorfang,  hinder  unde  scha-       wente  desse  sake  deme  pawese  um- 

i^iu.  Lüb.  Z.  R.288;  Hamb.Chr.344;       bekant  weren,   so   bot   he  deme  bi- 

to  grotem  nadeele  vnd  vorfang.  das.       schoppe  van  Lubeke,  dat  he  de  sake 

'^iO;   Mehl.  Jahrb.   5,    178;    creme  30  scheide  vorvaren.  Lüb.  Chr.  2,  180; 

ämpte  to  na  vnde  to  vorfange.  Lüb.       Van  sulfwalt  an  vrouwen  .  .  scholen 

Z.  R.   223;    vmme    den   vorevangh       dree   radlude    .   .   de   sake   vorvam, 

vnde  hoghemuet,   de  en   gesehen  is       vnde  vppe  der  drier  eed   de  stucke 

bynnen  vruntscop.  Styffe^  Bidrag  11^       beschermen  edder  pynighen.  Schlesw. 

•Vi,   an  unwonliker   assise   unde   in  35  B.  §  15;   sande  he   tbo    Thassilone 

velen  andern  vorvangen  ('i5P8^.  Hans.       deme  hertoghen,  unde  leth  vorvaren, 

foc.  4,  427.  ofte    he   eme    truwen    loven    beide. 

vorvare,    -varer,    -var(en)de,    m.      Korner  24ä,  —  3.  erfahren  (erhalten^ 

^'  Vorfahr.    Geclaghet,  wo  de  rad  to       bekommen).  Noch  konde  Gheryck  lyck 

Labeke  van  synen  vorvaren  unde  van  40  oS  recht  vorvaren  vmbe  den  schaden. 

synen  olderen   hadde   gekregen   dat       Fries.  Ärch.  1,  133.  —  Partie,  vor- 

vikbelde  etc.  Lüb.  Chr.  2^  301 ;  mit       varen,   erfahren,   peritus.     En    erlik 

Jleme  rechte,  also  se  vnde  ore  vor-       klok  man  unde   wol  vorvaren.    Lüb. 

narende    dat    vore    bezeten    hebbet       Chr.  2,  261;    en   benomed  schipher 

^1364).  Marienr.  Urk.  nr.  350;  also  45  unde  vorvaren  to  stryde.  das.  2^  54; 

^ine  beyden  vorvarens  hadden   ghe-       also  seden  de  vorvaren  arsten  unde 

Wesen.  Korner  43^^.  —  2.  Vorgänger       ok    olde   vrouwen,   vorvaren   in   den 

^1«  Amte).     He  (Bonif.  8)   brachte       saken.    das.  2,  65 ;    beter  isset,  dat 

^en  vorvaren  darto,  dat  he  gaf  up       de  wisen  vorvaren  dat  radent  hebben. 

dat  pavesdom.     Lub.    Chr.   i,   168;  00  Gl.  su  B.  V.  5,  9. 


VOßVAREN  486  VORVECHTEN 

Yorvaren,  st.  v.  1.  intr.  wegfahren^  we  en  vorvarer  is  der  almechticheit, 
weggehen.  Wen  averst  desulvige  dodes  de  wart  vordrucket  yan  der  ere. 
vorfaren  (=  sterben)^  so  schollen  etc.  Serm,  evangd.  f.  155^;  de  here,  eyn 
Hamb.  Z.  E.  p,  270,  —  2,  trans.  vorvarer  aller  herte.  Josefe  V,  d,  7 
a.  verfahren,  verwirken,  ünde  let  de  6  Tods,  v,  4896, 
vorlüde   (Fuhrleute)  quyd    mit  den  vorvaringe,  f,   1,  Erfahrung,  vor- 

wagenen;  men  dat  gud  behelt  he  faringe  der  warheit  dohen.  Meü, 
unde  sede,  it  were  vorvaren  unde  Jahrhb,  13,  300;  Wente  nu  neme  ik 
verloren  gud,  wente  pawes  unde  key-  juwe  vorvaringe,  d,  h.  ihr  sdÜ  g^- 
ser  bedden  geboden,  dat  me  der  stad  10  prüft,  untersticht  werden.  1  Mos.  42. 
van  Luneb.  nicht  to  noch  aflEvoren  15  (H,).  —  2.  Verfahren.  Deßevor- 
scheide  by  vorlust  des  gudes.  Lüb.  varinghe  de  scolen  de  m&ntheren  Tor* 
Chr.  2,  242;  wer  dat  jenich  russisch  waren  up  mineme  mftntestocke.  Wen 
gud  over  de  se  queme,  dat  wil  wi  ock  iß,  ick  in  deßer  vorscreyen  vor- 
also  bewaren  mit  breven,  dat  it  scole  15  varinge  unrechte  vunden  werde,  bc 
vorvaren  gud  wesen  (1371).  Livl.  etc.  (1379).  Falcks  Staatsb.  Mag,  7, 
Urk.  nr.  1077;  dat  scheide  vorvaren       229. 

gut  wesen  to  S.  Peters  behuf  (1346).  vorvaten,  schw,  v,    verfaßen^  ein- 

das.  nr,  942  u,  1510;  vorvaren  gut  schränken;  von  Streüigkeüen:  beilegen, 
unde  vorwracbt.  das,  nr,  1546 ;  so  20  Dewil  de  krigeshandlonge,  so  itzt 
we  so  copinge  hevet  mitteme  Dude-  tusschen  den  herttogen  tho  Uolsteo 
sehen  un  mitteme  Goten  unde  sin  und  den  Dennen  swevet,  kondich, 
gut  vorveret  ofte  vordot,  he  mot  vnd  de  vhedbar  sake  villicht  durch 
aller  erst  gelden  den  gesten.  das.  nr.  ander  heren  und  frunde  verfattet 
414,  18;  were  dat  der  schepe  welk  25  edder  süss  upgebaven  etc.  Münst, 
grundroringhe  dede,  dar  mede  en  Chr,  2,  313;  in  de  feder  vorvaten, 
scolde  dat  gud,  dat  darinne  were,  schriftlich  „abfaßen^,  ..mitmeran- 
nicht  vervaren  edder  verloren  wesen.  dem  articulen,  itz  to  lanck  in  de 
Brschw.  Urk,  v,  1370;  vortmer  vmme  veder  to  verfaten.  das.  2,  218. 
ghoet,  dat  vp  den  waghenen  licht  80  vorvatinge,  f.  Verfaßung,  d.  h,  Ver- 
vnde  dat  water  nicht  roret,  dat  scal  trag,  ze  (die  Burgmannen)  sint  mit 
unvorvaren  wesen,  des  dat  (sofern)  uns  (Bisch,  v.  Münster)  eyner  ewi- 
men  den  rechten  tollen  dar  vore  ghen  verfatinghe  overdregen  (1359). 
gheue.  Ok  wer  waghen  vmme  stör-  Kindl.  3,  445. 
ten  ofte  vallen,  dat  ghoet  sal  unvor-  35  vorvechten,  st.  v.  1.  bekämpft^ 
varen  wesen  etc.  (1365).  Lüb.  Urk.  anfechten.  Se  hebbet  my  dicke  vow- 
3,  S.  576.  —  b.  durch  Fahren  gana  vochten,  (sepe  expugnavemnt)  van 
abnutzen.  So  schal  nemandt  hir  na-  myner  yoghet,  wante  (aber)  se  eoe 
mals  ein  nye  schip  buwen,  idt  sy  den,  mochten  my  nicht  schaden.  Brm. 
dat  he  dat  olde  schip  vorfahren  .  .  40  kerck.  geh,  f.  16^.  —  2.  vertheidigen, 
hebbe.  Hamb.  Z.  R.  p.  238.  se  besloten  ( steckten  ins  Kloster)  dcn| 

vorvareuheit,  /'.  Erfahrung,  peritia.  (koning  Hilderik),  wente  he  leddick 
Dat  wi  hir  bi  scholen  leren  wisheit  ging  und  nicht  vorvocbt  dat  land. 
unde  vorvarenheit.  Gl.  eu  R.  V.4,10;  Magd.  Seh.  Chr.  22,  14.  —  5.  durA 
des  men  grote  vorvarenheit  heft.  45  Fechten  (Schlägerei  etc.)  vermrhen, 
das.  2,  1 ;  umme  lere  unde  vorvaren-  altfr,  urfiuchta.  Yck  scelde  unde  laU 
heit  to  hebbende.    Korner  16^,  vry,  ledich  vnde  loes  alle  syn  ange- 

vopvarer,  m,  Untersucher,  Aus-  borne  erue,  yd  en  were  sake,  dat 
forscher.  Also  en  de  vele  honniges  welkes  mannes  erue  to  voren  wert 
eet,  dat  is  em  nicht  gud  .  .  also  ok  50  apenbaer  voervuchten  myt  doetslage, 


VORVECHTER  487  VORVEMEN 

voerkoft  ofte  voerset  etc.  (1420).  eu  vid^  es  verdrießtf  langweilt  mich.) 
Fries.  Arch.  1,  129.  —  Hieher?  En  Swiget  unde  latet  iuk  nicht  vorvelen 
becht,  dhe  ne  mach  sines  heren  got  (laßt  euch  nichts  verdrießen)^  Van 
binnen  landes  noch  baten  landes  desser  materien  wil  wy  speien.  Sün- 
venrechten  noch  verdobelen,  de  here    6  äenf.  121. 

oe  gheve    dar   iawort   tho    (1303).  vorveligen,  schw.  v.  in  Schutz  geben. 

Brem.  Stai.  S.  123;  so  aiMh  in  d.  Ynde  hebbe  dat  sclot  ynde  de  vo- 
Hawib.  Rig,  Stat.,  wo  aber  die  Var.  ghedyge  dem  zuluen  cappittele  vnde 
Tornichten  (Rig.  St.  R.  109);  item,  rade  vorvelighet  (1399).  Sudend.  9^ 
dat  nynes  koepmans  knecht  sines  10  nr.  17.  reß.  sich  velich  machen.  Dat 
meisters  goed  Yorvechten,  vordobbe-  de  Thateren  under  des  er  hamsch 
lea  of  Yorboren  mach  bynnen  onsen  uth  toghen  unde  sik  vorrelegheden. 
koden  (1389).  IM.  Urk.  4,  S.  556.       Korner  148h. 

(Das  Brem.  W.  1,  361:  herdurch  brin-  vorvellik,  adj.  v.  wesen,  sich  ereig- 

gm^  verschtpenden.     Vielleicht  wül  es  15  nen.    vnd  were  den  vorfellick,  dath 
tiqenüich  sagen:    „in  einem  Kampfe      gedachte  Beke   vorstorue   etc.    Old. 
oder  Wettstreite  aufs  l^iel   setzen.^       Urk.  v.  1533. 
Es  heißt  aber  doch  wd:    wenn  der  yoryelscheii,   schw.  v.    valsch  ma- 

Knecht  um  irgend  einer  Schlägerei  chen^  verderben.  Dar  mede  en  scholde 
icülen  Buße  [beteringe]  zaJden  muß,  20  disse  breff  nicht  vorvelschet  noch 
io  ist  seines  Herren  Gtd  nicht  in  An-  vorbroken  werden.  Quedl.  Urk.  /,  nr. 
Spruch  eu  nehmen.)  212;    Se  (die  Heuschrecken)   vorvel- 

vorreehter,  m.  Verfechter,  Be-  scheden  de  lacht.  Engdh.  Chr.  f.  68; 
iMteer.  unse  vorvechter  unde  be-  dat  ere  laut  vorvelschet  weren  myd 
schermen  Korner  125^;  de  vorvech-  25  den  ketteren.  Korner  227c ;  wo  de 
ters  des  loven.  das.  167k  mynschen    hene   toghen,    de   Yorvel- 

roryeide,  f.  vorhergegangene  Fehde,       scheden  de  lacht  unde  de  anderen 
sttllen   trawelick   behulpezam   wesen       lüde.  das.  188^, 
. .  mit  aller  macht  .  .  alle  vorevede  yorvelseher,  m.   Verfälscher,    unde 

ulgesproken  (ausgenommen)  (1354).  30  wart  ghevunden  en  voryelscher  der 
JTies.  Münst.  Urk.  5,  S,  198;  utge-  paweses  breue.  Korner  218^;  also 
seget  Yoryede  vnd  navede  (1395).  wart  he  ghebrant  alse  en  vorvelscher 
das.  287 ;  yo[r]tmer  vorvede  dey  bli-  der  sacramente  (er  war  nämlich  ein 
Ht  Stande  und  der  wyle  wy  under  bichtmelder).  das.  50c, 
eynander  nicht  to  donde  hebben,  vnd  35*  yorvelt,  n.  Vorwende.  Wo  breit 
vede,  dey  nu  in  vrede  zint  gesath,  sin  schuUe  ein  gemein  förfelt?  Wenn 
dey  zole  wy  holden  in  vrede,  der  id  ein  ackerstücke  sin  schüUe,  so 
vyle  dit  verband  wäret  ("1^7^^.  Kindl.  soll  et  hebben  ein  aidschlag  (d.  h. 
l  43;  vgl  Fahne^  Dortm.  II,  2,  169  so  breit  als  die  [egede,  eide]  Egge 
(wr.  448).  40  schlägt).    Eldags.  Ghoe-Gerecht.  Z.  f. 

T^rvelen,  schw.  v.  1.  vid  machen^       N.  Sachs.  1853,  S.  261. 
vervielfältigen,    Vrowe  dy  nicht  vp  se  yorvemen,  schw.  v.  verfehmen,  ver- 

(dine  kinder),  isset  dat  se  weerden  urtheilen.  Sanctus  Wentslavus,  en  ko- 
Toraeied  (si  multiplicentur),  wen  de  nink  to  Bemen,  Den  wolde  syn  eghen 
▼rochke  godes  an  on  nicht  en  is.  46  broder  vorvemen.  Josefe  V.  d.7  Tods. 
Ecdes.  f.  999^  (Sir.  16,  1);  we  gheuet  v.  1438;  were  dat  yemant  vorvestet 
.  .  dat  myne  sunde  werden  nicht  vor-  oder  vorvemet  werde  in  den  steden 
uelet  ichte  gheoiket.  das.  150c.  —  to  H.  Q.  .  .  umme  rof,  mortbrant, 
2.  inir.  vvd  sein,  mhd.  beviln.  (unpers.  duve,  vorretnisse  .  .  de  schal  in  unser 
mich  bevilt  ein  dinc,   mir  i^  dessen  50  stad  vorvestet  unde  vorvemet  wesen 


VORVERDIGEN       488        VORVESTEK 

ghelikerwise  also  to  H.  EoHberst.  Urk.  dodet  he  de  slangen.  das.  30Sf^;  he 
i,  8,  384.  was  ock  ververlicä  alle  synen  lieo- 

YOrverdigen,  schw.  v.  hinsendenj  den.  Münst.  Chr.  i,  UK";  do  wart 
abfertigen,  iuwer  gnaden  8chri£fte  de  rat  sere  untsettet  yan  den  tot- 
Termelden,  dat  wy  unse  geschikeden  5  verliken  worden  etc.  Komer  2KA\ 
dnssen  morgen  tho  vormiddage  tit-  voruerlike  dustemiBse.  8p.  d.  Dogede 
lieb  by  iuwe  gnaden  to  Telgetb  ver-  f.  245;  vorverlike  koninghe  (reges 
ferdigen  willen  (1532).  Nies,  ürh  i,  borrendi)  scolen  sick  enseen  (time- 
9;  demnacb  is  ynse  gutlike  boger,  bunt).  B.  d.  Weish.  8,  15  (L.). 
dat  du  dy  myt  diener  hnsfrouwen  vp  10  Yorvemeiiy  sdiw.  v.  entfernen^  sik 
angetekeden  sondach  kein  (gen)  Qu*  v.  elongare.  Jerem.  2,  5  (H.);  Myn 
strow  vorfertigenn  (dich  hinbegeben)  gbod,  vorveme  dy  nicht  Tan  mj. 
.  .  wollest  (1507).  Blücher  Urk.  nr.  Naväg.  3,  26. 
556.  Torvemissey  f.  8chrecken.    sewor 

Yoryere,  Einschüchterung,  mit  gro-  15  den  alle  mit  groter  Yorremisse  be- 
ten rechte  (Rufe)  unde  vorvere,  mit  grepen.  Br.  d.  Oir.  90 ;  (es  sündigen 
drowe  etc.    6erh.  v.  M.  67,  51.  gegen  das  5.  Gebot)  die  mit  Yoraer- 

Yoryeren,  -yaren,  schw,  v.  in  nisse  ofif  anxte  enen  anderen  doedeo. 
8chrecken  setzen^  einschüchtern  (eu  Tract.  über  d.  10  Qeb.  f.  6b;  de  an- 
yäre) ;  terrere.  Voce.  s.  Mundart.  3,  20  deren  yan  der  YorYemisse  wordea 
54;  425^  29;  refi.  erschrecken^  in  Yluchtich.  Liib.  Chr.  2^  662;  dyt 
Schrecken  gerathen.  (Ein  im  Nd.  bis  wolde  god  tonen  to  yememisse  der 
hetUe  sehr  übliches  Wort.)  —  Ok  scbo-  gener,  de  etc.  Bial.  Grreg.  239t. 
ten  se  mit  hassen  in  de  stad  unde  Yoryerschen,   sdito.  v.    erfrischen, 

Yorverden  de  borghere,  dat  nemen  26  humectare  et  recreare*  Kü.  Sio 
en  dorste  dar  ut  komen.  Lüb.  Chr.  Ylesch  wart  yoryerschet  (restitata). 
2y  54;  unde  wolde  den  konnynck  Mersd.  B.  d.  Kon.  188;  is  dat  gi 
YorYeren,  uppe  dat  he  Yan  angeste  noch  eine  nyge  plante  sin  unde  gi 
dede,  wat  recht  were.  Korner  17^;  to  done  hebbet,  dat  men  iudagelixs 
vnde  numment  en  scal  syn,  de  ene  30  yerYcrsche.  Hord.  86;  alle  vorver- 
voruere  (qui  exterreat  etc.).  Jerem.  sehet  geseiet  säet  (omnis  semenüs 
46^  27  (L.);  eyslick  moet  he  hehren,  irrigua)  schal  werden  droge.  Jef.I^, 
nae  den  sprickwordt,  de  een  ander  7  (H.) ;  mit  water  yorYerschen.  RvA 
wil  ververen.   Ben.  533;    soe  we  so       5,  10  (H.). 

myt  toghenen  swerden  .  .  dene  warff  85  Yoryestebtk,  n.  Verfestungäuck, 
(GericJUsversamlung)  Yervaere  etc.  Buch^  in  welches  die  Namen  der  Ver- 
Eichth.  284,  §5;  in  Westvriesland  festeten  eingetragen  werden,  wo  he 
lag  de  grote  garde,  De  mannige  enen  Yan  dem  leuende  tom  dode  ge- 
Yreisen  Yerfaerde.  Kerkhoerd  v.  369;  bracht  heft,  so  Ynse  Toruesteboek 
wes  Yor  deme  engele  ok  nicht  Yor-  40  Yterliken  Yormeldet.  Lüb.  Urk.  v.  1480. 
vert,    wente    he    drecht    ein    vurich  YOryesten)     (overvesten.    Brsehc. 

swert.  Sündenf.  1336;  also  de  pre-  Urk.  /,  46.)  sd^w.  v.  verfesten  (eig, 
ster  sik  Yoiyerede  unde  yloch.  Kor-  einen  eum  Festnehmen  verurtkeilen. 
ner  64c  u.  h.  Hüd^and  im   Gl.  e.  Ssp.),  tu  dk 

YOryerlik,  adj.  erschrecklich,  terri-  45  YorTOstunge  thun^  friedlos  matAen,  ge- 
bilis.  Do  de  hillige  man  al  sittende  richüich  ächten^  s.  Frensdorff,  Das 
de  wretheit  des  yeruerliken  Gotten  Strals.  Verfestungsbuch^  Ä  XVL  (In 
bedwanck  etc.  Bial.  Gr.  172;  in  wat  den  Büdem  des  Sachsensp.  wird  der 
steden  he  yenige  slangen  vynt,  wo  Verfestete  stets  so  dargestdUj  daß  ihm 
grot  Yude  Yeruerlick  se  ock  is  .  .  so  50  ein  Schwert  durch  den  Hals  geht,  sum 


VORVESTEN  489  VORVLIGEN 

Snetoi,  daß  sein  LAen  verwirkt  ist.)  Luleff  Boden  u.  Diderick  Swigere 
Desae  dri  dagen,  de  borgerlik  '.  .  (1504).  Z.  f.  Nieders.  1868,  8.  291 ; 
mde  doch  pinlik  werden,  de  hebbe  ah  ein  Uoßes  „Äustoeisen*^ :  we  holt 
ri  di  tor  bekantnisse  sat;  de  erste  dobbelschole,  de  schall  geven  viff 
»ineget  also  dat  se  den  gemenen  5  pond.  Mach  he  er  nycht  geuen,  me 
rrede  nimpt,  dat  is,  ee  vorvestet,  de  schal  one  vorvesten.  Brschw.  ürk,  S, 
mdere  nimpt  dat  Uf,  de  dridde  nimpt  121.  So  ist  auch  im  Big.  8t.  B.  8. 
lat  lif  odder  de  ere  odder  de  gesunt.  122  vorwysen  cUs  Fariante  et*  vor- 
BidM.  Landr.  c.  41  §  10;  hir  steit  Yesten  verseichnet  (euÄrt.ll^  7u,  15). 
ti.  unde  biddet  enes  rechtens  .  .  oft  10  yorvester,m.  der  Ver festete.  BicMst. 
loe  ienegen  man  vorvesten  mach,  ane  Landr.  c.  35.  Not.  3  (im  Text  vor- 
Bffl  den  broke,  de  dar  geit  an  den  veste  man;  eine  andere  Var.  hat: 
bals  nnde  an  de  hant.     So  vintme:       echter). 

men  ne  möge.  das.  35^  §  2  (Wo  men  vorvestinge,  f.  die  Friedlos-erUä- 

apholden  scal  enen  vorvesten  man);  15  rung.   8.  Göschen  suden  Goslar.  Star 

v^.  Lub.  B.  III,  403;  De  anderen,       tuten  8.  471—485. 

de  wech  ghevloghen  weren,   leth  he  vorvinden,  st.  v.  erfinden^  ausfindig 

TorTesten    to    ewighen     tyden    myd       machen.    Des  wunderde  de  Colnaere 

wiTen  unde  kinderen.    Körner  233^;       sere  unde  worden  to  rade,  dat  men  't 

der  leeten  see  etlike  coppen,   etlike  20  solde    vervinden    an   der    h.    maget 

radebraken    unde    quarteren,    etlike       Elseben.    E.  v.  Bepg.  566, 

vorvesten  nthe  der  stad.    das.  217^;  vorvinsen,    schw.  v.   (?  zu  flandr. 

hes.  anschaulieh  ist  die  Stelle  Lüb.       veynsen,  accendere  sive  accendi,  tan- 

Ckr.  1,  416:  men  loth  (lud)  se  (die       quam  scintilla  ex  silice  excussa.  KU.) 

iRgeüagten);    se   ne   quemen   nicht  26  He  scheen  van  em  selven  vervyaset 

Yore  iho  gherichte.   Do  toch  men  eyn       to  wesen.    Leben  d.  h.  Franz.  193. 

STeyrt  unde  scryede  over   se    eyne  vorvlegen,  st.  v.  wegfliegen  =1  weg- 

varYe,   ander    warve    unde    drudde      fliehen.    Auerst  do  he  sach,   dat  de 

varve  over   de   defrovere  .  .  Darna       hupe  to  grot  was,  heft  he  vorflagen 

worden  se   vorvestent  myt    rechten  so  na  dem  nigewerke  to.  Hamb.  Chr.  116. 

ordelen :    do    worden    se   gheleghet  vorvlen,  st.  v.  wegfliehen.  He  vor- 

Tredelos    unde    rechtlos    an    landen       vloch  bet  an  Frankrike.    Lüb.  Chr. 

onde  an  wateren,   an  steghen  unde       i,  6.  —  auseinanderfliegen.    Dat  bli 

an  weghen,  an  kerken  unde  an  clu-       vorvloch  in  allen  enden.  Magd.  Seh. 

sen,  unde  in  allen  godes  husen.  Siehe  36  Chr.  402,  13. 

owk  Homeyer  im  Gl.  z.  Ssp.  —  Von  vorvleseken,  schw.  v.  verschaufeln? 

Sachen:  do  sande  de  rad  von  Luneb.       .  .   so    scholtu   Syriam    vorvleseken 

to  deme  konynge  van  Denem.  unde       (ventilabis).   Merzd.  B.  d.  Kon.  173. 

leten  bidden,  dat  he  se  lete  by  der  vorvleten,  st.  v.  verfließen ;  von  auf- 

vrjgheit,    de    en    de    keyser    geven  40  gelaufenen  Zinsen :  twehundert  mark 

luMlde,  unde  gunnen  des,  dat  ere  solt       houetstols  vnd  etliche  verflatene  rente. 

mochte   werden    gesleten  in    synem       Wism.  Urtheilsb.  zu  1547. 

lande.    Do  antwerde  de  konynk,  so  vorvligen,  st.  v.  in  Ordnung  brin- 

^g6  88  nynen  willen  hadden  myt  den      gen.    unde  komende  in  unse  closter, 

Labeschen  unde  myt  den  Hamborghe-  45  heft   et  dar  zeer   elendelike   gestalt 

ren,  so  scholde   ere   solt  vorvestet       gewest,   unde   vunden   unse  huse  so 

Uyren  in  synen  landen.  Lüb.  Chr.  2,      zeer  unreine  unde  vuel  gemaket,  so 

^^l  —  Anm.  Als  „verhaften''  scheint       dat  se  genoch  hadden  to  doen,   dat 

^  gAraucht :   1  pt.   dem  holtfogede       to  wasschen  unde  to  verfligen.  Münst. 

^or  de  vorfestunge,  dat  he  vorfestede  50  Chr.  2^  438. 


VORVLOHEN  490  VORVOLCH 

yorvlohen,  sckw.  v.  in  die  Flacht  vorvlnehtieh,  adj.  fiüdUig.  Is  di^ 
jagen.  De  monike  vervlohden  mit  wi-  witlic,  dat  he  untweken  is  oder  vor^ 
watere  der  duuele  schare.  E.  v.  Eepg,  vluchtich  etc.  Lüb.  iZ.  265;  wund 
571.  unse  borghere  den  anderen  .  .  vn 

YOrvloken,  schw.  v.  verfluchen.  De  6  wert  he  dar  umme  Torvluchtich  td 
he  vorbannen  uude  yorvloken  let.  vredelos  geleghet  alle  sines  ghud 
Korner  207^,  etc.    das.  286;    do   wurden  sie  a 

Yorylomen  (-wlomen),  schw.  v.  vlom  vorevluchtich,  die  sick  sculdich  wisten. 
{yAom)machen^trüben^venDirren^storen^  Brem.  G,  Q.  64;  Dhe  handadigh^ 
turbare.  Darna  do  trat  to  (harn  zur  10  dhat  is,  so  wor  en  man  mit  tbei! 
Regierung)  Julianus,  de  dar  beuan-  openbaren  scult  ofte  mit  ther  Tor*| 
gen  was  mit  der  gyricheit,  vnde  vor-  vluchtigen  dat,  d.  h.  mit  einer  sckheni 
vlomede  de  mit  der  tuchnisse  des  h.  That^  nach  welcher  nuin  die  Fluckt^ 
ewangelii,  vnde  nam  den  cristen  alle  ergreift^  yerwonnen  Vieri  (1303).  Brem. 
ere  gud.  Lüb.  Passional  f.  130c;  de  15  l^at.  107;  wart  de  konnik  vorvlnch-l 
erste  breef  begrypt  also  wes  jwe  er-  tich.  Komer  179d;  den  vorrluchti- 
samheit  vnde  de  stede  der  hense  ghen  pawes«  dcLS.  111^, 
dorch  moye  vnde  grote  geltspyllinge  voryogen,  schw.  v.  fügen^  einrichten. 

to  gude  makeden,  dat  sulue  yorflo-  Do  beden  wi  de  stede  (Städte)^  dat 
meden  wy  wedder  etc.  (1515).  Buss.-  20  se  dat  wolden  so  voryogen,  dat  se 
livl.  Urk.  S.  3069k;  de  quade  waen  dat  seden  in  unser  jegenwardicbeit. 
vorwlomet  se  ok  nicht.  N.  Bf4S  i,  9.       Leibn.  3^  235  u.  243;   de  schelioge 

yorvlominge,  f.  Trübung^  Verwir-  yoryoghen  unde  berichten  (1382). 
rung.  (dat)  he  zodanen  dyner  key.  Gott,  Urk.  I,  nr.  303 ;  voryogen  unde 
majestet  frede  by  werden  holde  vnde  25  bestellen,  (dat)  etc.  (1455).  Ostfr, 
nyne  yorwlomynghe  in  make  (1515).  Urk.  nr.  692;  bidden,  gy  willen  noch 
Bu^s.-livl.Urk.  S.314^;  zQdi2^n^T  yot'  also  yorfugen  unde  bestellen  etc. 
wlomynghe  haluen  des  fredes  vnde  (1467).  Ostfr.  Urk.  nr.  849.  ton 
vorkortinghe  des  rechten,  das.  315&.       Geld:  bezahlen.  Wanner  ein  man  ofte 

Yoryloten ,   schw.   v.     vom   Waßer  30  frouwe  yan  einem  gelt  leenet,  ehr  se 
übergespült    werden.     Wanner    einer       sick  mit  einander  vertruen,  so  moit 
land   hedde,   daruan  wes  tho  nichte     .  desulve   dat  uth  sin  egen  guit  vor* 
queme,   alsse  dat  idt  yerflote  edder       yogen.   Ostfr.  L.  B.  J,  121. 
sonst  mit  steingrande  befloten  werde  yoryoleh,   -yoUiek,    1*   Befolgung^ 

ynd  kein  körn  darvp  wassen  konde  35  Nachachtung,  Wi  hebben  vornomen, 
etc.  Gr.  Weisth,  3,  317,  dat  hertoge  W.,  greve  yan  Holland, 

yorylucht,  /.  Flucht,  Des  yorbo-  voryolch  den  wille  van  des  h.  rikes 
dede  de  rad  desse  lüde,  des  en  wul-  rechtes  wegen  up  de  achte,  de  de 
den  ze  nicht  yore  komen  unde  nemen  heren  yan  dem  olden  rade  to  Lubik 
openbare  de  vorevlucht  (1365).  Brem.  40  up  de  stad  yorvolget  und  yorkregeo 
Stat.86;  yan  vorevlucht.  Lüb.  B.  340;  hebben  (1410).  Livl.  Urk.  nr.  18U; 
na  des  borghermesters  vorvlucht.  wenn  desulvigen  (Artikel)  in  den  ge- 
Korner  250^;  deit  de  man  den  (de?)  bruk  unde  voryolch  quemen.  lÄib. 
vorylucht,  flieht  er,  Leibn,  3,438,15;  Beform.  45.  —  2.  Verfolgung,  per- 
dat  eyn  den  anderen  doyt  sloghe  45  secutio.  Vnd  twischen  densulyen  (den 
vnd  dede  des  eyne  yorevlucht.  Sei-  olden  und  den  nyen  Schröders)  vele 
berte  Urk.  5,  nr.  540,  twistes,  vngunstes,  yorfolges  ynd  wed- 

yorylaehten,  schw,v,  flüchten.  De  derwardicheit  bet  her  stedes  gewest 
lawen  sind  so  yerfluchtet  Als  ein  hop  etc.  Lüb.  Z.  B.  426;  dat  se  moten 
wilder  swin.  Lüntzel,  Stiftsf,  199, 20.  50  hon  und  vorfolg  lyden.   Soest.  Dan. 


VORVOLCHNIS       491        VORVOLGEN 

W.    —    5.   ReeMsverfcigung^   Klage.       Lüb.   Urk.  4,  nr.  176;  des  kopmans 

de  eynen  kopman  wondet  hadde)  dar       vryheit  minret  sere  .  .  nochtan   dat 

rele  clage  ynde  vorvolch  na  dan  wart       wyt  in   yele   tiden  vorleden  hebben 

'1S76).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  298;  nhen       sere  vorvolghet  mit  vrentliken  saken 

rorfoÜich  effle  klage  doen.  Hamb.  Z.    s  vnde  worden  (1376).  das.  4,  nr.  298 ; 

R.  p.  13 f  4 ;  unde  quemet  also,  dat       darvmb  de  stede  vnsen  leyuen  oem, 

)e  copman  van  Bmgge  muste  vorder       Gerart   van  Cleue,    dicke    guetliken 

rorvollich  don   up   engelsche  lakene       vorvolget  (d.  h.  dringend  angegangen, 

len  myt  braven,  so  etc.  (1441).  Hans.       vgl.   anvallen)   vnd   gebeden.    Mark. 

ttee.  IJP,  S.  364;  vnd  die  schulte  en  lo  Urk.  v.  1448.-^3.  bes.  in  der  Rechts- 

ttl  de  genne  .  .  nicht  besetten,   hie       spräche,  eine  Sache  vor  Gericht  an- 

ea  hebbe  sie  erst  vor  vnsen  gografen       hängig  machen  (u.   weiter  betreiben), 

rerfolget  tho  dreen  viertein  nachten.      jem.  verklagen,  sein  Recht  stachen  gegen 

Vnd  fds  dat  vervollich  geschehen  is,       jem.,  rechtlich  in  Anspruch  nehmen. 

alsdan  mach  hie  besetten  etc.  (1444).  i6  He  hadde  dat  jeghen  eme  myt  rechte 

Sies.  Münst.  Urk.  6,  23.  vorvolghet.    Körner  109^;    de  sulve 

Torvokhnis  =  vorvolch.     Dan  so       provest    vorvolghede    de   appelacien 

roDen  alle  processe  ind  vervolchnisse       bynnen  der  tid,   alzo  dat   gheystlike 

ind  ordelbreve  .  .  machtlois,  doit  ind       recht  uthwiset.  das.  241c ;   do  sprak 

äff  wesen.   Seib.  Urk.  nr.  948,  S.  101.  20  de  hertoch :   here,   ik   hebbe  se  mit 

Topvolgen,  schw.  v.  1.  intrans.  fol-      rechten  clagen  vorvolget  in  juweme 

gen,  nachkommen.  De  worde  syn  ghud,       hove.  Magd.  Seh.  Chr.  280,  33;  cla- 

is  dat  de  werke  vorvolgen.  Kiel.  Mscr.       ghet  iene  .  .  vnde  voruolghet  de  sake 

nr.  114,  f.  20^;  (ein  Buch,  gesammelt       so  verre,  dat  etc.  Lüb.  R.  265;  vnde 

«ttf  dm  Sprüchen  der  Kirchenväter)  25  he  to  hus  queme,   wen  em  sin  erue 

also  datter  zeluer  lerer  woerde  onder       vorvolghet  were.  das.  Anm.  9;  vnde 

em  aenhangende  veruolghen,  rechte       dat  got,  dat  he  aldus  vorvolget  (  Var. 

of  al  de  woerde  oerre  em  to  hoer-       vorderet),  dat  mot  he  wol  vorkopen 

den.  B.  v.  d.joncfr.  f.  Ih,  — 2.  trans.       etc.    Rig.  St.  R.  p.  66;    wath   sake 

«flcttommew,  ausführen,  betreiben.  Des  30  sick  vor  dem  rade  to  Meldorppe  be- 

koninges  bot  v.  (exsequi).  1  Chr.  21,       hören  tho  vorvolgende,  de  schal  man 

^  (H.);  wi  bidden  ju,    dat  ghy  ere       aldar    vorforderen    (1473).     Dithm. 

willen  vnde  bot  voruolghen  vnde  doen       Urk.  p.  64;  (se  mögen)  datpant  ver- 

in  aller  mate,    all)    vorschreuen    is       copen  vor  en  veruolghet  pant  (1349). 

(1405).  Falcks  Staatsb.  Mag.  8,  650;  35  Fahne,  Dortm.  II,  2,  nr.  379;   vert 

leth   dat   ordel   uthspreken  over  al       ein   man   buten   landes   unde    blivet 

Qnde  bot  dat  allen  vorsten  tho  vor-       hie  schuldich,  nemant  mach  sin  gued 

'olghende.  Korner  112c ;  unde  beden       kopen,  de  gene,  den  he  schuldich  is, 

<)es  keysers  gnade,  dat  he  dat  ordel       en    hebbe    sick    vorvolget    an    dem 

«pschSte  .  .  also  dat  dat  ordel  der  40  guede,  d.  h.  sein  Recht  an  dem  Vet- 

achte  nicht  worde  to  band  vorvolghet.       mögen  gesucht  u.  gefunden,  das.  3,  36. 

ittft.  Chr,  2,  10;  he  krech  ene  sere       —  4.  verfolgen  (in  bösem  Sinne),   (de 

lefi  vnde  voraolgede  alle  sines  willen.       Normaimes),  de  by  XL  jaren  Vrank- 

^.  Passional  f.  ^8a ;  aldus  na  deme       ryken    vnde    Germanien    vorvolghet 

steden  bede  des  h.  Nicolaus  so  vor-  45  hadden.    Korner  43h,    —    Refl.   auf 

Tolgeden  se  sine  bede  (u.  gaben  ihm       einander  folgen,    vorbunt  .  .  to  wa- 

^  erbetene  Korn),    das.  f.  80;    des       rende  vifiF  jaer  sik  negest  vorneigende 

•»ebbe  wi  de  sake  vterlike  (sehr)  ver-       (1402).    Lüb.    Urk.    V,  nr.   48;    na 

^olghet  met  grot^en  arbeide  ende  met       dessen  dren  graden  vorvolgeden  sik 

potencosten  vor  dem  greuen  (1372).  50  alle  werk  des  hoves  etc.  Korner  174^; 


VORVOLGER  492  VORVOREN 

desse  tidinge  vorvolfcet  sik  van  tiden  truwe  syn,  vode  nemaiidt  Yoruordeln 
to  tiden  mit  uns;  und  uDse  hemeliken  ym  hB,ndeh ^  Agric.  bei  Lotend.  S.  33;^ 
vrunde  hebbet  dat  van  sik  geschreven  to  mercken,  dat  Reynke  ym  kampe 
(1400),  Livl,  ürh  nr,  1556 u,  1557,  er-  Isegryme  hinderlistigen  vorfordelt  etc. 
folgen.  Dat  hebben  se  gelovet  to  beta-  6  Prot,  Gl,  zu  B.  V.  /F,  8. 
lende.   God  geve,  dat  et  sik  also  vor-  vorvorderen,  Bchto.  v,    1,  fordern. 

volge  (1393).  das.  nr.  1347;  die  dach  verlafigen.  dat  de  borger  allene  umme 
is  lange  vore  (vorüber),  unde  en  vor-  gades  wordes  willen  sodanes  vorvor- 
volget  sik  so  nicht,  so  gi  suluen  wol  deren  etc.  Lüb,  Bef.  45;  darna  vor- 
vornemen.  Fidic.  Beitr,  2,  S,  108;  lo  vorderde  ok  de  gemene,  datmen  ene 
deme  rade  wart  gheseghet,  dat  .  .  ordinantie  mochte  maken.  das.  77,  — 
Dar  doch  zick  nichtes  nicht  wares  2,  einfordern,  hebbe  ych  dut  geld 
heft  ane  vorvolghet  (sich  durch  den  vorffordert  van  W.  (1541).  Monum, 
Erfolg  bewies)  (1392),  Hans.  Bec,  4,  Liv.4,275;  de  kerke  van  N.  van  deme 
S,  40;  unde  dar  satte  he  syn  hals  16  artzebischoppe  nicht  konde  wedder 
to  pande  vor,  dat  sich  alle  ding  so  vorvordern  (potuit  recuperare).  Chr, 
vorvolgen  (sich  wirJdich  so  verhalten)  Sd.  70,  9,  —  3.  fördern,  vorwärts 
scholden  in  der  warheyt,  alse  vorge  •  schaffen,  wath  sake  sik  vor  dem  rade 
screven  is  (1440).  das.  IP,  S,  321  toMeldorppe  behorenthovervolgende, 
u.  37.  20  deschalmenaldarvorvorderenfif^rc^. 

vorvolger,  m.  1,  (Bechts)nachfolger.  Dühm.  Urk.64;  reysede  vth  tho  vor- 
Wat  des  (schiffbrüchigen)  ghudes  vorderen  de  werue  vnses  gnädigen 
gheberghet  worde,  dat  scal  men  froychen.  Slagghert  189 ;  he  heldt  dat 
truweliken  bewaren  to  der  band  der  darvor,  dat  disse  dat  heil  des  vader- 
eruen  edder  der  yenen,  de  dar  rechte  26  landes  vorvordern  wurde.  Wesiph,  3, 
voruolghere  to  syn  (1365),  Hans.  167;  dat  wy  nicht  allene  in  lyffliken 
Urh,  II,  S.  568.  —  2.  Ausführer,  und  tidtliken,  sunder  ock  in  geist- 
Executor.  testamentarien  vnde  vor-  liehen  Sachen  verfordert  werden  mo- 
volgers  des  lösten  willen  hern  Cordes.  gen.  Nies.  Beitr,  1,  213;  gutliken 
Z.  f,  Nieders.  1858,  S.  123,  —  3.  Ver-  30  vorforderen  unde  bearbeiden,  dat  etc. 
folger,  persecutor.  Wart  auklaghet  (1464).  Ostfr.  Urk,  nr.  813;  bidden, 
unschuldichliken  van  sinen  vorvol-  gy  dith  vortsetten  unde  mit  gantzeme 
gheren.  Korner  162^ ;  vorvolgher  der  flite  vorforderen,  dat  etc.  (1466), 
h.  korken,    das.  140^.  das.  nr.  843. 

vorvolginge,  f.  1,  Verfolg.  Dit  35  vorvopderinge,  f.  1.  Anforderung. 
sette  ik  hyr  tho,  dattu  körnest  in  de  Ein  rath,  dorch  vervorderinge  der 
rechten  vervolginge  der  cronyken  papen,  leten  hart  verbeden,  dat  etc 
vort.  Lerbech  §  204.  —  2.  in  der  Lüb.  Bef.  3;  vp  vorforderinge  des 
Bechtssprache :  sunder  ouelemoyt .  .  koninges  etc.  B.Kockf.21.  —  2.1^- 
vnd  sunder  veruolginghe  einghes  40  derung,  radt,  daeth  vnde  starke  Vor- 
rechtes (1349).  Fahne,  Dortm.  II,  2,  forderinghe  ghedan.  Dithm.  Urh.  150; 
nr.  379.  Execution.  uppe  des  rikes  so  were  doch  sulkes  dorch  heren 
rechte  vervolginghe  don  willen  (1410).  Olrikes  vorforderinge  unde  besteHinge 
Lüb.  ürk.  V,  nr,  324.  —  3.  Ver-  gescheen  (1467),  Ostfr.  Urh.  nr.  849. 
folgung.  vervolginghe  etliker  clostere  45  vorvoren,  schw.  v,  1.  wegführen, 
unde  monnicke  dar  inne.  Korner  53^;  abducere.  VocEngelh.  So  (nach  Er- 
led  dat  land  sware  anvechtinghe  füüung  der  BechtsverbindlichkeüaO 
unde  vervolginghe.   das.  43^.  mach  he  dat  erue  edder  de  anvelli- 

vorvordelen,  schw,  v.  übervortheilen.  ken  gudere  vorkopen,  vorsetten,  vor- 
Alle    bandelers    vp    erden    schollen  50  voren  vnde  laten  id,  wor  dat  he  wiL 


VORVORWORDEN  493  VORVOTES 

LSb.  R,  263y  Anm.  6;  als  he  toledet       grave  D.  van  Cleve  hadde  graven  A. 
(zergliedet^  geviertheilt)  was,  do  vor-       vorvormftndert.    Abel^  202, 
Torden  on  de  bösen  geiste  in   stalt-  voFTorsehen,   -vroschen,    schw,  v. 

nisse  der  raven.  Magd.  Seh.  Chr,  71,  erforschen.  Voniorsche  (scrutare)  al- 
31;  de  hilgen  reliquien  vorvoret  unde  5  lent  wat  du .  .  vindende  warst.  1  Mas. 
Torbracht.  Lüb.  Chr,  '2,  422;  men  .?!,  32  (H.);  so  vorfroschet  my  vth 
do  id  hertich  H.  led  vorstoren,  do  in  allen  landen.  Sov.  Meistere  f.  Ä  4b. 
wart  de  hillighe  man  (d.  i.  sein  Leich-  vopvSt,  m.    1,  der  obere  Theü  der 

«/im,  Rdiquien)  Torvoret.  Korner  Fußbekleidung,  pedules,  eyn  vorvSte 
28^;  de  munte  vorvoren  wird  erklärt:  10  an  hozen.  Dief.  n.  gl.  prepedinm, 
it.  schal  nymand  erer  stede  schillin-  vorvoute.  ders.  pedules,  pars  calcei, 
gere  uth  eren  steden  uppe  andere  vorvote.  Brevil.  precisas  caligas  sun- 
munte  voren  edder  bringen,  voren  der  worwothe  (1275).  Dortm.  St.  R. 
oSte  bringen  laten  by  vorlast  der  p.  23;  to  dem  andern  male  (zweitens 
godere.  Münaordn.  v.  1455;  als  men  16  erlauben  wir  den  oltschumekeren),  dat 
dat  golt  up  eyn  geringe  sette,  so  sie  mögen  olden  sehnen,  die  sie  vor- 
werde  dat  nn  in  dem  lande  sere  vor-  malen,  nighe  solen  undersetten  vnd 
fort  unde  hir  en  werde  neyn  golt  nighe  vorfiite  bouen  (1399).  Fidic. 
weddergebracht  (1437).  Hans,  jftec.  Diplom.  Beitr.  11^  S.  120  ff.  (Lot. 
IP,  S.  118.  —  2.  in  die  Verbannung  20  ut  suis  calceis  veteribus  supponant 
führen^  ächten?  So  mochte  dey  fry-  nouas  soleas  et  desuper  nouas,  que 
greue  aldair  ene  verfemen,  verforen  dicuntur  vorvute.  1284,  Fidic.  Beitr. 
md  dey  lösten  sentencen  ouer  ene  1, 66) ;  he  (der  schwörende  Jude)  schal 
geaen.  Fahne^  Dortm.  11^  S.  304 ;  hebben  eynen  grawen  rok  anne,  ane 
unde  hebben  ene  verwyset,  vervoert  25  hemmede  vnde  two  hosen  ane  vor- 
unde  vervemet.  Thiersch,  Vervem.  97;  fote.  Sudend.  Urk.  II,  S.  165,  32. 
wert  ock  sakc,  dat  et  weyre  en  un-  S.  auch  hose.  —  2.  Vorderfuß.  Rein- 
wetenen  man  unde  dat  sehet  deyde,  kens  vorvote  dat  weren  sine  hende. 
de  solde  men  ock  vorvemen  und  vor-       R.  V.  6365. 

Toren  alse  des  rykes  recht  is  (1435).  30  vorvotes,  ado.  (eig.  vor  dem  Fuße 
Kindl.  3,  584;  so  hebbe  ick  Gerde  weg ;  in  seitl.  Bedeutung)  sofort,  veur- 
unde  syne  knechte  verwyst,  vervart  voets,  statim,  e  vestigio.  KU.  (bei 
vnde  vervemet  (1441).  Nies.  Beitr.  Fr.  Reuter:  förfötsch).  Se  slogen 
^,  97;  wer  dat  enich  vryscheppen  unde  branden  vorvotes  hen  al,  dat 
dusse  verwysede,  vervarde  und  ver-  35  den  Vlemingen  to  horde.  Leibn.  3, 
vemede  lüde  husede  of  hovede  etc.  206 ;  he  sloch  vorvotes  dot,  wat  dar 
Äw.  98.  was  van  deme  votvolke.  das.  3,  208; 

vorvopwopden,  schw.  v.  vereinbaren,  toghen  se  in  Prutzen  .  .  unde  wun- 
rerabreden.  Kfft  dar  en  man  syne  nen  dat  ok  vorvotes  hen.  Korner 
dochter  utgheve,  vorvorwordet  he  dat  40  166^;  unde  vorwosteden  vorvotes  hen 
mit  deme  ghennen  etc.  Dithm.  L.  R.  alle  de  land,  dar  se  dor  togen  etc. 
>^'  243;  want  man  en  dann  darnae  das.  48^;  des  anderen  dages  bren- 
dat  land  wedder  affloset  unde  vorhen  den  se  alles  vorvoetes  up,  wat  se 
nicht  vorvoerwordet  wehre,  als  he  afstrecken  konden.  Ben.  526;  vnde 
dat  geld  dar  up  dede  etc.  Ostfr,  45  vorbrenden  vnde  doet  slogen  all  vor- 
Deichr.  I,  516.  vothe[s],  wat  se  ai&angeden.  Lerbeck 

vorvonranden,  -mundern,  schw.v.  §  66;  dat  se  sollich  (gesacktes)  meel 
bevormunden.  Met  uns  dem  hospitale  vt  dem  gantzen  stapell,  szo  idt  ge- 
vortowesende,  to  vorvormundende,  to  legen,  vorvotz  wechgenomen.  Wism, 
vorstände  etc.  Gott.  Urk.  II,  nr.  194 ;  00  ^ugeb.  f.  658  (a.  1648). 


VORVRACHTEN  494  VORVüLEN 

Yorvracliteii,  schw,  v.  befrachten,  Want  wy  gemenget  sin  mit  werltlik 
He  hadde  sin  schip  vorvrachtet  to  luden  .  .  so  wert  vnse  munt  so  \k 
(nach)  Hamborch.  Brem,  G.  Q.  101,       de  verer  (um  so  weiter)  vervrome<i] 

voryrentschappen,  schw,  v.  freund-  van  gode,  wu  vele  dat  he  etc.  iJi 
schaftlich  schlichteil  u.  einigen,  Kun-  5  Gr,  192.  —  2,  in  fremde  Hände  t 
den  se  (die  Schiedsrichter)  dat  nicht  langen  laßen^  veräußern.  Stede,  borg 
vorvrentschapen,  so  solen  se  dar  eyn  .  .  gerychte  vnde  renthe,  de  to  vn^ 
recht  vp  seghen  (1354).  Niesert,  tafelen  hoeren,  en  solle  wy  nycht  v« 
Münst.  Urk.  5,  S.  195;  wy  .  .  heb-  vromden  noch  ?erpenden  etc.  (143: 
bet  vns  thozamen  vervrentschoppet  10  Wigands  Arch.  11^  353;  wer  ok,  t] 
vnde  louet  in  truwen  etc.  das.  S.  198,       de  domprouest,   capittel  .  .  dit  si 

YOrvreschen ,    schiv,  v.     erfahren^       vorvromden,  voranderden   eder    v. 
hören.     Do  worden   se  wedder  loset       setteden  etc.  (1399).    Sudetid.  9,  f 
Ute  der  veugnisse  mit  sodaner  under-       8;   nit  verkoepen   noch  vervremd 
schedinge,     dat    se    sik    antworden  15  Schüren  207.    —   3,  refl,  sich  fre 
scholden  deme  koninge,   wor  se  ene       machen,  nicht  besuchen,     beghereu 
vorvreschen  konden.  Lüb.  Chr.  2, 489;       to  wetene  de  sake,  worumme  de  cc 
unde  ick  vorvresche  alle  dage  böser       man  sik  ut  dem  lande  van  Vlauder 
mere.    Korner  65^;    also   des   hoves       vorvromede  etc.  (1438).    Hans.   Jt 
ghelick  ny  eer  vorvreschet  was  etc.  20  //*,  S.  159. 
das.  54c.  vorvrouwen,  schw,  v,  erfreuen.    1 

vorvresen,  st.  v.  erfrieren.  Des  ewyge  salicheit  vervrouwet  de  rti ; 
Winterkornes  vorvros  vele.  Magd.  Seh,  uerdigen  menschen.  2>ta2.  Gr.  2::-^ 
Chr.  302,  24;  de  den  rink  droch,  refl.  he  vorvrowede  sick,  dat  he  Cu 
konde  nicht  vorvresen.  R.  V.  4894;  25  dode  entgaen  mochte,  das.  i*^' 
wo  dat  gemene  sprickwort  ludet :  wol  Paulus  begerde  dar  uamals  vor  * 
den  heren  tho  na  ys,  de  wyl  ersticken,  broder  to  steruene,  van  welk  r 
und  wol  verne  van  en  ys,  de  wil  vor-  dode  he  sick  eirsten  vorvrouwt.. 
fresen.  Protest.  Gl.  zu  E.  V,f,258;  das.  196^.  —  intr,  vorvrouwen,  ur 
Ägricola,  Latend.  S.  32.  30  wendigen  vorvrouwen,  exultare.    V 

vopvreten,  st,  v.  verfreßen,  ver-  Old.  vorvrowende  stad  (exult,i 
zehren.  De  hettische  minsche  vorvret  urbs).  Jes.  22,  2  (H.);  desse  wt^: 
sik  sulves.    Tunnic.  nr.  786,  vorvrouwet  alle.  H,  V,  6780, 

vorvrevelen,    schw.  v.     frevelhaft  vopvpuchten,  «cAw.  t?.  sik  v.,  ^n- 

nicht  achten,  end  wye  dat  vervrevelde  35  fürchten,  unde  wente  he  sik  des  v. . 
end  dede  dair  en  baven  etc.  (1378),  vruchtede,  dat  he  alleyne  de  si. 
Wigand,   Wetzl,  Beitr.  3,  297,  nicht  dwingen  konde  myt  den  brtvt' 

vopvreveler,  w.    der  etwas  vorvre-       so  etc.    Lüb.  Chr,  2,  86. 
velet.     As  eynen  versmaher  vnd  vor-  TOPTPnnden,  schw.  v.    fretoid^ch  ' 

wreueler  des  rechten.  Seib,  Urk.  nr,  40  lieh  ordnen  oder  scMicfUen,  Were,  ü 
1001,  me  dat  in  fruntschop  bi  lecge  v:.. 

voPVPOloeken,  schto.  v,    frohlocken       kondeme  des  nicht  vorvrumleü.  ^ 
machen.     De  lüde  werden  vorfrouwet       scholden  etc.  (1404),  Sudefid.  l^,  * 
unde  vorfrolocket  (exultent).    Fs.  67      251. 

(66),  5  (H,),  —  refl,  se  scholen  sick  45      voPVUChtigeil,  schw,  v,  feucht  i^ 
vorfrolocken    vnde   vorfrouwen.    Ps,       chen,  bewäßern.    Ich  bidde  au  »i 
35  (34),  27  (H.);  ik  schal  mi  vor-       hilghen  ghestes   dowe,    Vorvuchii- 
frolocken  vnde  vorfrouwen  (laetari).       .    .   de    litmate,    de    vordorret   ^ 
Ps.  9,  3  (H).  Parad.  113\  3. 

yopvPOBiden,  schw,  v.  1.  entfremden.  50      vopviilen ,  schw.   v.    1  verfw^' 


VORVULLEN  495  VORWANDELEN 

Beter  gelopen  wan  vorrulen.  R.  V,  g.  daer  to  vorwachtende.  Oid.  27.  v. 
5745.  —  2,  in  einer  Sache  fatd  sein,  1517;  se  vorwachten  der  hemmelvart 
versäumen.  Knechte,  gy  scholen  dat  des  heran.  Wiggert  i,  5J2;  schände 
nicht  Yorvulen,  nemet  desse  rechte  vnde  die  helle  yorwachtet  die  spe- 
alen,  des  vures  ghevet  em  syne  mate.  5  lers.  Tunnic.  nr.  857. 
Lueifer  im  JRedent,  Sp.  1590.  vorwaekeren,   schto.  v.    erwecken, 

Yoryilltoii,  schw,  v.  1.  voll  machen.  ermuntern,  alse  wy  seen  rnsen  eue- 
Unde  (Lübeck)  ward  vorvullet  myt  nen  cristenen  tracb  vnde  late  to  der 
ryken  kopluden.  Körner  94c ;  Levent  doghet,  den  scholde  wy  yorwackeren, 
.  .  Yorvullet  mit  sunden  etc.  Lüb.  10  dat  he  manliken  de  yuUenbringhe. 
Badend,  v.  34.  —  2.  mangelhaftes  er-  Sp.  d.  Dogede  f.  214;  Andere  men- 
gänzen.  Were  in  deme  ersten  köre  sehen  myt  yrouden  ynde  myt  blyt- 
ichteswad  yorsamed,  dat  id  in  deme  schapen  yorwackeren.  Leben  d.  h. 
andern    köre   yoryuilet   unde   beterd       Fran/s.  123h. 

vorde.  Komer  113^;  ersetzen.  Weer  15  yorwaekeringe,  f.  Erweckung,  Er- 
dar  mere,  dat  sali  men  were  keren ;  munterung.  eyn  werk,  dat  nycht  wyl- 
weer  dar  min,  dat  solde  men  ver-  lychlyke  gedaen  en  wort,  dat  maket 
Tnllen ;  dar  van  is  men  schuldich  ene  mer  yerdretes  dan  yerwackeringe  to 
reckeninge  to  done.  Fahne,  Dortm.  dogheden.  Leben  d.  h.  Frane.  f.  124. 
St.  R.  §  167;  wy  willen  sodan  gebreck  20  vdpwagen,  m.  Fuhr-,  Lastwagen. 
Torvallen  binnen  rer  weken.  Leibn.  Do  se  (de  koplude)  quemen  up  de 
3,  247;  den  schaden  vervuUen  unde  Ribbenisser  heyde  myt  den  yorwaghe- 
uprichten.  Ostfr.  L.  B.  J,  3,  3 ;  wente  nen  etc.  Lüb.  Chr.  2,  197. 
sin  wisheit  Yoryulde  sin  older  (etatem  yorwaken,  schw.  v.  bewachen.    Ok 

moribus  .  .  vincens).  Magd.  Seh.  Chr.  25  schal  he  (der  Castellan  auf  der  Kaiser- 
70,  11.  —  3.  erfüllen,  vollziehen,  nen  worth  in  Goslar)  yppe  der  wort  alle 
Tan  den  anderen  en  schal  scheiden,  nacht  slapen  ynde  de  wantboden  yor- 
it  en  81,  dat  de  oyerste  got  an  uns  wakenyndbewaren.  Zi^^oAr.  dF.i/ar;er-F. 
TorvuUe   sin   gebot.    2kno,   v.  1268;       1871,  S.  111. 

dat  he  vorvullede  den  wyllen  des  30  yorwallen,  verunreinigt,  verstopft? 
raders.  N,  Bus  2,  28.  —  4.  Verbind-  mhd.  yer wollen?  Doen  dem  minschen 
Ikhkeüen  gegen  jem,  erfüllen.  Ik  bidde  de  oren  we  ynde  sintorae  yorwassen 
ju^  dat  gy  mik  yorvulleden,  törichten  eder  yorwallen,  dat  he  nicht  boren 
and  gheven  mik  myn  gelt  to  dessem  en  kan,  so  nym  etc.  Wolf.  Mscr.  23, 
pingesten  (1380).  Lüneb.  Urk.  II,  35  3,  f  87h. 
nr.  949.  Yorwandelen,  schw.  v.  1.  umwenden, 

yorvullinget  /*.  Ersetzung,  Wieder-  In  den  yeyrden  dage  dar  na  (tiach 
gut-maehung.  Bekennet,  dat  wy  in  dem  Begräbnisse)  duchte  syner  hus- 
yoryullinge,  wedderlegginge  ynd  vor-  frouwen  guet,  dat  men  den  morme- 
beteringe  royes,  brandes,  doetslages  40  rensteyn,  de  yp  syne  graue  lach,  yer- 
etc.  Kindl.  Beitr.  1,  85.  wandelen  solde.    Do  de  steyn  yan  den 

Yorwaekten,  schw.  v.  eru)arten.  graue  genomen  was  etc.  Dial.  Greg. 
Vnde  he  genck  koenhke  in  dat  hues  234,  —  2.  änderen,  alle  desse  dingk 
Tnde  yerwachtede  des  olden  yyandes  schal  men  holden  .  .  id  eu  were,  dat 
(Teufels)  8tr;fde.  Dial.  Greg.  I80b;  45  he  dat  noch  yorwandelde  ynder  si- 
8e  yerwachteden  de  thokumpst  des  nem  ingesegele  mit  sesser  siner  man 
mannes  godes.  Se  yerwachteden  den  betughunge  (1311).  Sudend.  Urk.  I, 
dach  mit  groter  sorchuoldicheit.  das.  nr.  221;  dat  ok  ein  mensche  sine 
167h ;  dat  se  to  Ouerwater  komen  by  cledere  yorwandelt  als  an  den  hilli- 
mynem   gn.   h.   tho  Bilrebeke  syner  50  gen  dagen  ynde  geyt  anders  wen  an 


VORWANDELINGE  496  VORWARE 

den  werckeldagen,  dat  is  to  lanende.  Yorwanschapen  se  mit  düuels  drecl; 
Summa  Joh.  f,  99h;  ynde  wen  eer  ynd  sathansspecke  etc.  N.  Gryse,  1 
sy  dyt  Torgenglike  leuent  vorwande-       JB.  fr.  J2?. 

len  efte  vorsteruen  etc.    Cod.  Brdb.  vorwant,  adj.  in  irgend  einer  Wc' 

I,  19,  357;  er  se  wandelen  den  vöt,  5  mü  einem  andern  verbunden  oder  ih 
vorwandelt  sik  on  ore  mot.  Gerh.  v.  eugethan.  Se  worden  syne  vorwant 
M,  39j  92.  —  3.  verwechseln^  ver-  und  sworen  truw  und  holdt  to  s; 
tauschen,  gif  my  (o  Jesu)^  dat  ik  (facti  fuerunt  subditi  et  homagial 
umme  nenerleye  dink  dy  vorwandelen  regis).  Westphäl.  5,  137;  de  gerne 
efte  vorkopen  möge.  Wiggert^  Scherfl.  lo  heidt  der  stede  wehren  in  der  tl 
1,  52.  ninge,  dat  erhe  borgermeisters  (tcd- 

vorwandelini^e,  f.  Veränderung;  die  Schlacht  verloren  hatten)  dem  k 
vondemovoXioeinesVertrages.  Richtst.  ninge  yan  Dennemarcken  Torwan 
Landr.  c.  9.  wehren  (regis  Danorum  fautores).  d  i 

vorwauderen,  sik,  schw.  v.  sich  er-  15  d,  175;  de  van  Lubecke  mit  er 
gehen,  spazieren  gehn.  Do  wolde  sik  vorwanten  (Verbündeten),  Wieckm. 
Susanna  vorwanderen  an  deme  boem-  S.  81;  vnde  darna  de  inwanere,  vn 
garden.    JRavenst.  f.  69c.  vorwanthen,    knechte    vnde    den«:) 

vorwanhoden,     schw.    v.      durch      hebben  gheweltliken  anghefallen  vrn 
schlechte,  säumige  Bewadiung  verlieren.  20  de  rordt  gheiaget.  Old.  Urk.v.V''^ 
Wurde  dat  slot  ghewanden  (d.  i.  ge-       wy   Anthoni    greue   tho   Old.    dh 
wunnen)    van    myner    weghene   ofte       kundt,  dat  wy  bewylliget  vnd  belt.i 
vorzumet  eder  vorwanhudet,  zo  schal       hebben,  dat  vnse  leue  besundere  v. 
ik    unde    mine    erven    etc.    (1386).       vorwanthe  de  kerckswome   tho  ^^ 
Cassel,   ürJc.  S,  482;    were  ok,   dat  25  sterstede  scholen  vnde  moghen   et 
desset  sclot   bestallet,   vorwanhudet,       Old.  Urh.  v.  1530;  de  64  Yororden:: 
vorzumet  ofte  ghewunnen  wurde,  zo       burger,  welckeren  ick  . .  denstes  h:. 
etc.  (1399).  Sudend.  9,  nr.  17;   (der       Ycnvorwanthvndevorknuppet  (7."/»/ 
ein  JPferd  gemietet  hat,   das  auf  der       Lüb.  Brief;  mit  einem  ede  Yorplu 
Eeise  einen  ScJiaden  bekommt,  braucht  30  tet  und  Yorwant  syn.    Jev.   L'rL  ♦ 
diesen  nicht  eu  ersetzen)  so  verne  he       1572. 

dat   nicht   vorwanhude   vnde    it  em  yorwauinisse,    f      VerbundetfL 

nicht  ghestolen  wert,  men  wert  em  wy  Hinrick  hertog  to  Br.  bokeDi..: 
dat  perd  ghestolen  .  .  ofte  vorwan-  dat  wy  deme  werdigen  unsen  ratL  . 
hude  he  dat,  so  mot  he  dar  to  ant-  86  heren  Olricki  van  Bülouw  prove  * 
worden.  Lüb.  B.  325,  Anm.  7;  welck  to  Medinge  de  tit  aver  sines  leveiii' 
knecht  sinem  mester  sine  armborste  uth  vorwantniß  und  furstliker  t. 
van  egener  versumenisse  wegen  vor-  neginge  begnadet  hebben  mit  ti» 
dervet  ofte  vorwanhodet,  de  schall  jsicht  np  eic,(  1511).  Lyßmanns  Nu  ' 
dat  betalen  etc.    Hamb.  Z.  B.  p.  4,  40  v.  Klost.  Meding  S.  91. 

Yorwannen,  schw.  v.   Getreide  mit  Yorwantsehop,  /.    Verwandt scho 

der  Wanne    umschütten.     Item    van       Zugehörigheit,  scholen  de^ulvLe(  in:l 
247   mudde   toe   yerscheten  .  •  ghe-       die  ÄnUsordnung  nicht  kalten)  v.i. 
geven  2  pont,   ende  van  den  roggen       aller  verwandtschupvnndbröderscL 
to  yerwannen  ghegeven  4Va  wst.  Z.  46  ynses    amptesz    affgeschedenn    s. 
d.  Berg.  Gesch.  V.  XI,  194.  (1575).  Brem.  DenkA.  104. 

yorwanschapen,  schw.  v.  ungestalt  Yorwir,  adv.  fürwahr.    Dat  wct : 

machen,  s.  wanschapen.    War  dy  vor       wol  vorwar.    Kamer  32^. 
den  yennen,  de  de  nature  heft  yer-  YOrware  =  yorwaringe,    To  zr 

wanschapet.  Alex.  f.  8;  er  angesichte  60  terer  tuchenisse  unde  Yorwar  Tor  m. 


VORWAREN  497  VORWARINGE 

myne  erven  (1501).  Z.  f.  S.  H.       darvmme  wesen  (1387).  Lüb.  Urk.  4^ 
L  Gesch.  11^  168.  nr,  490;  her  H.  wolde,  dat  men  öme 

T^rwaren,  schw.  v.  1.  verhüten.  dön  scolde,  wes  me  ome  plichtich 
Verwar,  dat  nemant  van  den  broders  were,  beyde  wad  öme  vorward  und 
to  den  zeken  en  gaen.  Dial.  Greg.  5  unvorward  (d.  h.  nach  oder  ohne  vor- 
25&>;  de  broder  weren  dar  by  vnde  aufgegangene  Verwahrung)  gesehen 
se  verwarden  syne  vtvaert  f==  Ster-  were.  Brschw.Sch.  Chr.  105^1.  überh. 
kaj  mit  bedynge  also  vele  als  se  seine  Ehre  wahrere,  under  velen  wor- 
mochten.  Dial.  Greg.  244^.  —  2.  he-  den  seyden  se  my,  dat  en  sulk  (n&m- 
iöai,  heschiäaen^  besorgen,  bewahren.  10  lieh  to  segelen  in  Liflant  mit  solte 
ejne  ewighe  marc  gheldes  penninghe  boven  d.  i.  gegen  sulke  vorschrivinge) 
dtme  vicarittse,  de  dar  daghelikes  nicht  sulde  gescheen,  sunder  se  wol- 
Torwaret  dat  altar  S.  Bartholomeus.  den  sik  an  ju  Yorwaren  unde  jw 
ddd,  Benth.  nr.  100 ;  einen  wisen  man,  schriven  ere  meninge  unde  willen  etc. 
de  dat  stiebte  wol  vorwaren  kan.  15  (1441).  Hans.  Reo.  IP^  S.  377. 
Tkeoj^.  Ij  153;  stunden  vele  riddere  Torwarer,    m.      Verwahrer^    Be- 

. .  ande  Yorwareden  den  koningh.  Schützer.  Dat  he  en  vorwarer  wart 
loffier  99c;  de  wedue  vorwarde  myt  des  landes  unde  regerede  id.  Lüb. 
oreD  inngen  sone  .  .  de  greueschop.  Chr.  2^  494;  en  vorwarer  unde  be- 
Ltrkck§88;  vnde  de  olderlude  scho-  20  schermer  des  rikes.  das.  2^  512;  ik 
kn  ere  ede  dar  to  doen,  dat  se  dat  N.  N.,  radman  to  Hamborch,  nu  tor 
immet  truweliken  vorwaren  willen,  tyd  vorwarer  (=  Ämtmann  der  Ham- 
Tppe  dat  eyn  islik,  de  armborste  kofft,  burger)  in  Emeden  etc.  (1436).  Ostfr. 
dirmede  vorwaret  werde  etc.  LÜb.  Urk.  nr.  455;  unde  slep  by  creme 
Z.  R,  161;  die  voersprake  sal  oer-  25  vorwarer,  dat  en  cubi[cu]larius  het 
loff  bidden  van  den  richter  des  maus  in  deme  latine.  Körner  29^. 
(dts  Klägers)  woert  toe   verwaren,  vorwaringe,  f.    1.  Sicherheit.    To 

4  i.  für  ihn  eu  sprechen.  Richth.  merer  witlicheit  vnde  groter  verwa- 
^^^j  §2;  dat  beuool  hie  synen  frun-  ringe  hebbe  wy  vnse  ingesegel  hen- 
den,  wes  sie  dar  ane  handelden  vnde  30  get  vor  dissen  bref  (1417).  Falcks 
dedeo,  dar  wolde  hie  sie  wol  ane  Staatsb.  Mag.  S,  101;  de  vrunt  mo- 
vorwaren  (Gewähr  für  sie  leisten)  gen  des  dodes  (l.  doden)  kindere 
Tode  scadelos  halden.  Brem.  G.  Q.  edder  ore  gut  nicht  entfangen  in  ore 
^.  ^  3.  bes.  seine  Ehre  schützen^  bewaringe,  id  en  sii,  dat  se  nochaftige 
•Mi  voraufgegangener  vorwaringe  35  vorwaringe  setten.  Schlesw.  St.  R. 
Fehde  ankündigen  (bes.  gern  refl.  in  §  20;  dat  dar  noet  was  to  vorwa- 
äiesem  Sinne).  Unse  ere  tho  voren  ringhe  des  slotes.  Korner  249d,  — 
myt  breuen  voerwaret  (1420).  Fries.  2.  Verwahrung  der  Ehre.  Hirup  de 
Arch.  J,  128;  do  sande  de  rat  to  L.  konink  antwerden  leet,  dat  de  stede 
enen  boden  hertogen  Magnese  mit  40  em  ersten  scheiden  segghen,  of  der 
eren  bezegelden  breue  vnde  leth  eme  van  Lubeke  vorwaringhe,  rechtes  to 
entzeggen  in  desser  wise:  dar  vmme,  bliuende,  nochaftigh  were  (1416). 
dat  he  se  des  keisers  ansprake  nicht  Lüb.  Urk.  F,  S.  611 ;  bes.  vor  Eröff- 
entleddeghet  hadde  .  .  so  wolden  se  nung  von  angekündigten  Feindselig^ 
flik  an  eme  vorwaren  vnde  mosten  45  ketten^  u.  daJier  fast  synonym  mit  vede. 
ere  beste  kesen.  Lüneb.  Chr.  f.  172^;  De  hertoge  van  Sassen  reth  in  Dith- 
^de  scolen  en  beden,  oft  se  dar-  marschen  vnde  hadde  doche  den  D. 
bouen  (trotzdem)  in  ere  laut  quemen,  nicht  entsecht  vnde  ene  nene  vor- 
hat ze  zik  denne  ieghen  zee  vorwaret  waringe  gedaen.  Falcks  Staatsb.  Mag. 
volden  hebben,  vnde  scolen  ere  viende  50  9,  362;  hirumme  dede  he  voi'waringe 

MUMatodttd.  Warterbaoh.   V,  32 


VORWARLOSE  498  VORWEGEN 

an  hertogen  Fr.  . .  des  schaden  wolde  vorwaten,  st,  v.    mhd.  verwa^enj 

he  sin  vient  wesen  .  .  des  geliken  verdammen,  verfluchen^  verwünsd^ 
deden  ok  de  borgermester  van  des  6ot  möge  de  sele  min  Yorwates] 
rades  wegen  an  hertogen  F.  sware  Gerh.  v.  M.  30,  12;  du  bist  ein  vorj 
vorwaringe.  Magd.  Sch.Chr. 394^1;  so  6  waten  def.  das.  54^  46;  god  do  d| 
willen  we  dar  umb  (wegen  des  ver-  jo  vorwaten.  das.  70, 16 ;  dat  da  siaj 
übten  Straßenraubes)  mit  gik  onde  vorwaten.  das.  91,  82.  (Yerwaeteni 
den  iuwen  in  aller  vheide  unde  vor-  interdicere  sacris,  extra  ecclesian 
waringe  sin  unde  sitten.  Pehdebrief  sive  congregationem  ejicere;  ver 
V.  1465.  Z.  d.  Harz-  F.  1869,  H.  4,  10  waet,  ban,  anathema,  excommunicatio 
S.  183 ;  by  nachtslapender  tydt  sun-       KU.) 

der  alle  veyde  unde  vorwaringe  quam  vorwater,  n.     teckn.  Ausdruck  k 

hertoge  H.  .  .  vor  S.  Iligen  dore.  der  SalzbereUung.  Vortmer  scal  m 
Hanov.  St.  R.  477;  weret  dat  iemand  van  der  nyen  und  olden  zolen  w 
uns  ane  fehyde  und  vorwaringe  an-  15  samende  jewelkeme  huse  op  der  znl 
greppe.  Gott.  UrTc.  II,  nr.  220;  unde  ten  gheten  twe  schock  vor  waters  u 
were,  dat  iemand  mit  unserem  welkem  jewelker  gote  (1388).  Wälkenr.  Url 
to  fehiden  und  vorwarunge  kernen,  das.       nr.  992. 

vorwarlose,  f.  Verwahrlosung.  Synt  vorweeken,  schw.  v.  envecken.   l 

de  bryue  von  older  edder  von  water,  20  id  openbar,  dat  id  vele  mer  mir&ke 
vure  edder  von  vorwarlose  .  .  vor-  is  mit  prediken  eynen  sunder  to  be 
dornen,  torethen  edder  braken.  Ood.  kerene  dan  dat  dode  vleisch  to  vor 
Brdb.  I,  22,  79.  weckene.   Dial.  Gr.  196. 

Yorwas^loseUf  schw.  v.  verwahrlosen,  vorwedden,  schw.  v.     verspreckoi 

außer  Acht  laßen,    incustoditum  re-  26  gekben.     Ein  jarich  man  mach  mi 
linquere.  Kü.    Dat  ik  dar  ynne  nicht       syner  rechten  hand  alle  syn  gnit  an' 
vorwarloset    effte   bedrogen    werde.       recht  vorwedden  (spondere),  und 
Proc.  Belials  f.  Jl^.  synem  munde  yerspreken.    Ostfr.  L 

vorwarmen,  schw.  v.  u^arm  werden,      K  II,  289 ;   refl.   ook  schölen  n 
incalescere.    Hieb  6,  17  (H.).  so  neue  unsers  ampts  knechte  vorbind 

vorwarschoppen,^e&t<;.t;.  ver^tcA^m.       offte  vorwedden  tho  hope  to  wand 
Mit  genugsahmen  segelen,  breuen  vnd       ren.  Zus.  eu  d.  Hamb.  Zunflr.  p.  U 
borgen  vor seckerenn  vnndt  vorwahr-  vorweddeschatten ,    schw.  v.    (M 

Schoppen.  Rüg.  Landbr.  c.  159.  weddeschat    nehmen.      Vor   welker^ 

vorwarsehnwen,  schw.  v.   warnen.  85  5000  mark  Hans  Ranizouwen  hadd« 
Dergestalt  word  den  fürsten  tho  ver-       vorweddeschattet    den   Kiel   to  sik^ 
warschuwen  ein  teken  gegeven.  Lün-       Chr.  Sd..  272,  23. 
teel,  Stifts  f.  139.  vorwedewen,  schw.  v.    venßüwct\ 

vorwassen,  st.  v.  aufioachsen.  ex-,  Vnde  ere  vrouwen  werden  iamerÜl^ 
percrescere,  adolescere.  Kü.  Wo  40  verwedewet  werden.  Eist.  Trcj.  f-D^- 
vnnutte    ick    mine   dage   vorwassen  verwegen,  st.  v.    1.  bewyen.   Wil- 

bin.  Jod.  Sp,  15 ;  büdl. :  iuwe  besehe-  let  dy  dey  scheruene  (die  Scherben 
denheit  wille  weten,  dat  de  welke  van  des  Blasensteines)  wey  don  vnde  gat 
unsen  munterknechten  up  unsen  ko-  dy  grote  sware  yn  den  schod  vnde 
sten  herover  gekomen  synt  tue  uns,  45  kanst  du  nicht  vorweghen,  so  schaita 
(und)  uns  nu  in  homode  verwassen,  hebben  eyn  roreken  von  suluere  .  . 
warumme  dat  wi  van  ju  begeren,  vnde  so  stick  dat  in  den  sehet,  so 
dat  gi  der  knapen,  de  in  unser  kanstu  vorwogen  (^=d^^m2a/Se«i.^| 
munte  gedenet  hebben,  nicht  untfaen,  Wolf.  Mscr.  23,  3,  f.  60b.  —  2.  Äfcf- 
(1380).  Livl.  Urk.  nr.  1160.  50  wiegen,  niederdrücken.    Ok  ys  yt,  alzo 


VORWEGEN  499  VORWELDEN 

nen  gheloTet,  dat  de  crone  vorwoech  syk  der  schände  vorwoch.  Korner  16d; 
jn  (Christi)  hovet.  Mnd.  Ged.  31^  cristen,  de  sik  doch  aller  salicheyt 
^.b2;  do  it  (das  Hirsehgeweihj  das  Torwegen  hebben.  Jod,  Speg.  f.  11: 
W  Hase  sich  vom  Schöpfer  erbeten  sich  (rücksichtslos)  wozu  entsddießen. 
'üite)  was  so  nngevöch,  dat  it  ome  5  do  de  borgere  vomemen,  dat  de  vor- 
in  hovet  vorwoch.  Gerh.  v.  M.  84^  sten  na  erem  vorderue  so  swarliken 
.'^S  de  wiilf  do  in  den  ammer  sprank  stunden,  do  vorwoghen  sik  de  bor- 
i'sde  vil  snel  he  to  gründe  sank,  ghere  Tnde  wolden  walt  mit  godes 
i:q  tos  (der  im  andern  Eimer  saß)  hulpen  weren.  Lüneb.  Chr.  f.  18J8d; 
Jt  myt  Wichte  vorwoch.  das.  92^  69;  10  do  se  de  (twe  krancken)  ane  sach,  do 
Lucas  deyt  Tns  kunt.  De  syuen  nabAr  wart  se  vragen,  effte  se  syck  des 
vne  borden  up  locht,  Also  swar,  dat  beide  wolden  vorwogen,  dat  se  apen- 
^  ene  vorwecht  Ynde  helpet  de  eme  bar  wolden  bychten  «  .  so  wolde  se 
i'  bt  dreghen  mede,  De  beghey t  der  se  myt  orer  arstedye  renygen.  Octav. 
iischen  yoden  sede.  Josef,  V.  d.  7  16  f  8 ;  des  vorwoch  sick  do  en  borger. 
i'-ds.  V.  1483 ;  de  homod  hadde  den       Korner  9(A. 

^?jser  Yorwegen  unde  de  sele  to  der  Torwegen,  part.  adj.    der  überme- 

iriie  dreghen.    Josef,  V.  d,  7  Tods.      gende  Macht  hat  oder  su  haben  glaubt, 

\  3016.   —  3.  refl.  sich  wovon  fort-      äußerst  kühn  ist.    unde  nach   deme 

*  wegen,  worauf  verzichten,  sich  ent-  20  male  dat  se  sogen,  dat  konink  Erik 

'Klagen.    De  (lebard)  is  eyner  sol-       en  to  Torwegen  was  unde  thomech- 

K^-D  natore,   wen  men   5n   getemet       tich.  Lüb,  Chr.  2,  489;   twe  Torwe- 

d\  so  Toret  men  en  an  de  yacht,       gene  Torsten.  £i9r9ier?Ob;  von  Sachen: 

cde  wat   he  in  dreen   edder  Teer      do  de  600  man  darto   quemen,   do 

/fungen  nicht  begrypen  mach,   des  25  wart  de  strid  hardere  unde  sere  vor- 

rwecht  he  sick  vnde  valt  denne  an       weghen  weder  so  vele  volkes.    Lüb. 

n  yegher.  De  7  Dodsunde  f.  29h;       Chr.  1,  248. 

'  \  by  dem  wege  buwet,   de  hefft  Torweien,  schw.  v.  verwehen,   und 

-^le  meister  .  .  des  moth  he  sick       du  schalt  se  vorweien  (Tontilare)  unde 

rwegen  unde  geringe  achten.  Agri-  80  de  wint  schal  se  wech  rumen.   Jes. 

ia  (Lotend.)  S.  37;  unde  leten  ut-       41,  16  (H.) ;    unde  ick  werde  vor- 

r. leren,  we  bi  der  meinheit  wolde       weygen  alle  dyn  nagelaten  yn  allen 

■iven,   de  scheide  komen    up   den       wint  (dispergere  in  omnem  ventum). 

tirket;  doch  bleven  vele  guder  lüde       Ezech.  5,  12  (K). 

-^  hus  und  vorwogen  sik  des  bodes.  S5      Torweke,  f.  Vorwoche.  In  der  vor- 

ligd.  Seh.  Chr.  307,  36;  we  is  de       weke    jeghen    dat    fest    lichtmissen 

arckgreue,    dorch    welken   gi    iuw       (1496).   Wism.  Krameramtsb.  nr,  15. 

:rwegen  iuwes  landes  vnde   liues.  Torwelden,    -walden,    -weidigen, 

'usional  f.  11h;    wy  hebben  Tuse      schw.  v.  Gewalt  an  jem.  verüben.    Efft 

>iode  (durd^  den  Drachen)  Torloren;  40  yement  den  anderen  wolde  Torwelden 

ir   vmme  most    du   (o   König)   di       edder  neues   rechtes   wolde   plegen, 

ner  dochter  ok  vorwogen,  das.;  Der       den  etc.   Brem.  G.  Q.  108;   wi  dun 

ie  hebbe  ik  my  vorwogen.  Theoph.       witlik,  wo  dat  juwe  bur  werden  vor- 

7,  496;    Uvea  unde  ere  hebbe  ick      waldet    und    Torunrechtet    an    euer 

y  Torwegen.  Körner  86h;  ik  wil  my  46  Schede  (1405).  Lid,   ürk.  nr.  1674; 

^cr  ere  Torwegen.    Vorl.  Son,  653;       dat  de  copman  •  .  teghen  god,  recht 

!•'  (nach  Hectors  Tode)  hadden  se  (die      unde     redelicheit     Torwaldet    wert 

»rojaner)  syk  eres  sulues  gancz  Ter-       (1425).  Russ.-livl.  ürk.  S.  186^;  Tor- 

gen.  Eist.  Troj.f.  G4;  syn  armod       gifstu  allen  den  jennen,   de   dy   ge- 

.irt  to  deme  lesten  so  grot,  dat  he  6o  meyget,  Torweldet,  TOrTurechtet  Tud 

32* 


VORWELDINGE  500  VORWENT 

quad  gedan,  so  etc.  Emd,  Mscr.  nr.  mach  spreken  unde  myn  herte  wi| 
139^  f.  210;  sindt  wy  berichtet,  dat  thobreken  unde  myn  oghen  ück  Tor^ 
J.  L.  vnszes  vedderen  vnderszaten  wenden.  0GB.  A.  2;  So  Trag,  di 
an  oren  guderen,  beroaen,  bescbedi-  deme  dat  tu  dine  not  (sog,  trwienii 
gen  vnd  yorweldigen.  Old.  ürh.  r.  5  Schläge)  dem  richter  in  verscher  dai 
151? ;  clage,  dat  s^  m^  vorwaldighet  bewiset  hefst,  of  se  hir  untwischeq 
hebben  etc.  Fidic.  2,  114;  do  setten  (wenn  14  Tage  Befristung  dem  Ver\ 
sick  de  Greken  wedder  dat  concilium  klagten  gegeben  ist)  vorwendet  word« 
unde  weiden  de  prelaten  vorweldigen  (Varr,  geheilet,  vorheilde,  vorgienge)] 
etc.  Korner  69^ ;  ere  vrouwen  wer-  xq  oft  di  dat  in  diner  clage  icht  bindet 
den  ghescheudet  unde  vorweldighet  ren  möge.  Richtst,  Landr.  c.  37^  §  i 
etc.    das,  141\  Vgl.   nihd.    erwenden,    aufhören,  eu 

YOrweldinge,  f.  Überwältigung,  Dit  Unde  gehen.  —  2.  vertauschen^  ver\ 
is  vorweldinge,  mort  mit  vorrade.  wechseln,  (in  andere  Hände  bringen)\ 
R.  V.  5701;  jeghen  de  vorweldinghe  15  Ob  ein  man  auch  ohne  vorwetend^ 
der  vorsten,    Körner  251g.  vnd   volborde    sines   gathern   landd 

Yorweligen,  schw.  v.  welich,  üppig,  wische,  kempe  vthdoin,  verwenden 
werden.  De  meticheit  temmet,  wan  oder  versetten  moige?  Gr.  Wei^tk 
id  wol  geit,  dat  me  sik  nicht  vorheffe  3,  313,  —  3.  anwenden^  ausüben,  ii 
vnde  vorwelighe.  Serm.  evang.  f,  215<^;  20  byllicheit.  Wiechm.  altnds.  meld,  LH. 
(de  iunghelinghe  scarpelike  dwin-  i,i^5;  alle  neersticheit,  moejte  unde 
ghen),  op  dat  se  nicht  en  verwele-  flit.  Ben.  286.  331;  groten  arbeii 
ghen  mit  menigher  bände  vntbunden-  das.  82  u.  h.  —  Intrans.  verfah 
heit.   B.  d,  Byen  f.  106^.  mit  etwas.     Wert  aver   sake,  graf 

verweilen,  schw,  v.  aufkochen,  jsu  25  Glaves  myne  hoighe  erboddere  (Anet 
einer  wellinge  machen,  elixare.  Voc.  bieten)  nicht  van  my  upnemen  wold 
Old.  vnde  schalt  id  (e.  Arznei)  wrin-  und  syns  moetwillens  (nach  sei 
gen  dor  eynen  dok  vnde  don  dar  tho  Belieben)  myt  den  mynen  vorwendei 
wyn  vnde  smalt  vnde  lat  dat  vor-  des  my  in  gynen  dell  lidelick  en 
wellen  etc.  Wolf.  Mscr.  23,  3,  f,  ^Sb;  so  is,  beger  ick  etc.  (1529).  Kindl,  1, 
water,  dat  vorwellet  si  vnde  wol  ghe-       256. 

selten,  das.  f.  80 ;  nym  4  lot  reynes  yerweBen,  sdiw,  v.  verwohnen.  Eysi 

honnighes,  1  lot  rosenwater  .  .  lat  vorwenet  yungeliock  quam  in  den! 
dat  tho  hope  en  weynich  vorwellen.  erden.  Leben  d.  h.  Franz.  136. 
B.  d.  Arst,  f.  76;  karpen  unde  stu-  35  vopwent,  verwende,  adj.  1.  ?or- 
ren,  mit  koken  vorwellet.  Z.  f.  Lüb.  went  brot  =  gewent  brot,  panis  oris 
Gesch,  3,  8.  564;  se  snydenn  (den  maceratus,  panis  dolciarius.  Ki. 
Füzhut)  in  stucke  unde  mengenn  in  Weißbrotschnüte.  in  geschlagenen  Eiern 
krude  Unde  enen  brunen  peper  vor-  umgekehrt,  mit  Butter  in  eifier  Ffamu 
wellen  (machen  daraus  Hasenpfeffer)  40  gebacken.  —  2.  üppig,  prahlerisch.  Doe 
unde  geven  dat  vor  wiltbrede  eren  he  sach,  dat  ick  de  bösen  werld  .  . 
gesellen.  Nd.  Jahrb.  1876,  S.  55,  40.       leyt  vnd  myne  vorwende  und  kostele 

verweilen  ?  etlyke  vnder  en  heb-  cleder  .  .  afi  leghede.  L.  Mej/er,  Über 
ben  ydt  also  vorblomet,  vorbremet  e.  nd.  Es,  p.  6;  ik  leet  my  (in  mei- 
Tnd  vorwellet.   Gryse,  Speg.  f.  Ml^.  45  ner  Hoffahrt)  maken  vorwendede  kle- 

verwenden,  schw.  v.  l.  umwenden,  der,  de  scholden  yo  sunderlik  wesen 
umkehren,  greve  Glaus  houw  ehn  mit  . .  ick  wolde  hebben  rocke  mit  vorwen- 
Verwender  haut  (reversa  manu)  mid-  dedenknopen  etc,(d,h.?)  Emd,Mscr. 
den  entwei.  Westphal.  3,  107;  wan  nr.  139,  f.  10b.  — Daer  en  bove  sich 
(im  Sterben)  myn    munt  nicht   mer  60  im   gelage   verwendt  oder   zänkisch 


S. 


VORWENTLIKE  501  VORWERK 

oachete,  den  men  dan  in  heeler  hat       deme    tafellakene.      Soven    Meistere 
mderweisete  etc.  Gr.  Weisth.  5,  68.       f.  C2, 

Vgl.  verwendt,  j.  verwaendt,   glorio-  vorwereB,  schw,  v.  wehren^  schützen, 

ms,  lascivas.   KU,     verwent  (leven),       Alzo  dat  wy  dat  zulve  land  und  lüde 
leliciare.    Dief.  5  scholen   und  willen  truweliken  vor- 

TOrweBtlike,  adv,  auf  verwöhnte  deghedingen  unde  vor  allem  unrechte 
Weise.  Du  byst  eyn  iunck  man  ynde  unde  walt  beschermen  unde  vorweren 
rerwentlike  vpgetogen.  Leben  d.  h,  (1381),  Gassel^  Urk.  72.  —  JSe/Z.  mit 
^anz.  14jS^.  Oen.  sich  erwehren,    de  was  sin  laut 

T^rwerdeB)  schw,  v,  verwerden,  ver-  lo  beleghet  mit  1 8  landes  heren,  der 
Kliwinden^  eu  Grunde  gehn,  alle  de  be  sie  allene  vorwerde  mit  sines  sul- 
iimde,  de  dat  asz  eten  van  dem  vor-  ves  luden.  Lüh.  Chr.  1,  234,  —  eyne 
ttorven  queke  .  .  vorworden,  dat  se  andere  wile  verwerde  sick  de  iunge- 
leymet  wüste  efte  vinden  konde  le-  linck  myt  gebede  vnde  vorwan  den 
rendich  edder  dot.  Bothos  Chr.  f.  15  vyant.  Br.  d.  Cir.  103h.  —  ^.  =  ge- 
12;  myne  dage  sint  vorworden  also  weren.  nemant  muchte  eygen  edder 
rock  (Bauch).  Brem.  k,  g,  27;  ik  varende  haue  vorweren  na  deme  dat 
^sagt  Christus)  en  hebbe  dyt  nicht  der  Sassen  recht  sprekt,  dat  etc. 
{hedoghet  vor  my,  sunder  vor  dy,  Ssp.  ///,  83.  Gl,;  etlyke  leges  seg- 
ippe  dat  du  nicht  en  vorwerdest.  20  gh^^^  i^aen  mach  bewegelyke  guder 
Brem.  nds.  GB.  143;  lest  du  my  nu  bynnen  dren  iaren  vorweren  vnde 
hnngerich  to  hus  ghan,  so  vorwerde  vmbewegelick  gued,  dat  mach  me 
ik  an  deme  weghe.  das,  166b;  yele  bynnen  X  iaren  vnder  den  yeghen- 
der  lüde  sint  gheuallen  an  dem  waerdigen,  vnde  vnder  den  vniegegen- 
sweerde,  doch  nicht  so  vele  also  der,  25  wardigen  muchte  ment  vorweren  byn- 
de  vorworden  sint  van  der  tunghen.  nen  XX  iaren,  das, 
Ecdes.  f.  177b;   vnde   ok  so  vinden  vorweriBge,  f.  1,  Hindernis ^  recht- 

se  (die  reichen  Müßiggänger)  nicht  licher  Einspruch,  efte  dat  jenich  man 
Tele  gudes,  wen  se  van  dodes  wegen  eme  jenyge  pandinge  vnd  schattinghe 
an  vorworden,  das.  234^;  ^^^Z?cä  30  edder  vorweringedede  ("1475^.  D/^Am. 
tmtergehen.  is  der  zele  welk  vorwor-  ürkb,  S.  76 ;  ofte  dat  burschop  je- 
i^n(dieinfeniandes  Obhut  stehen),  god  nyge  vorweringe  ofte  jegenstal  dede. 
wel  se  van  em  eschen,  das.  168^^;  du  JDithm.  R.p.264, —  2.  Gewähr,  (iares 
mast  dy  des  Schemen ,  dat  du  se  unde  dages  besittinge)  de  maket  eyne 
(deine  Tochter)  also  best  vorwerden  35  redelyke  vnde  rechte  vorweringhe. 
laten  in  uneren.  das.;  we  de  guden  8sp,  III^  83.  Gl. 
lere  vorsumet  in  sinen  iunghen  iaren,  vdrwerk,  n.  Fuhrwerk.  Hefstu  ghe- 

de  moid  vorwSrden  in  quaden  seden       seghelt  edder  vorwerk  ghedreuen  des 
etc.    das.  177b.  hilligen  daghes?    Licht  d,  S.  f,  28. 

Ywweriigenj  sik  v.,  es  für  wert  40  vorwerk,  n.  1.  Landgut,  bes.  herr- 
—  nickt  für  unwert  —  erachten  (non  schaftliches,  (urspr.  wol  ein  abgeson- 
indignari).  Leve  here,  reke  uns  de  dert  liegendes  Gehöft,  das  eum  Com- 
hant  dyner  barmherticheyt  unde  vor-  plex  eines  größeren  Haupt-Gutes  ge- 
werdighe  dy  to  uns  to  komende.  hört.)  praedium.  Voce.  vgl.  üthof. 
Brem,  nds,  Betb.83;  godt,  ick  dancke  45  2  vorwerk,  darShoyven  to  boren  myd 
dy,  dattu  dy  vorwerdyget  hef t  my  den  sedelhoven  unde  myd  1 1  kothoven 
tho  bewaren  Brem.  Gebetb.  (nr.  26)  (1371).  Göü,  Urk.  I,  fir.  264 ;  se 
&  214.  thovorden    och    vele    Vorwerke  myt 

vorwereB  =  vorwaren.  Do  nam  rove  unde  myt  brande.  Lüb.  Chr.  1, 
se  unde  vorweerde  eynen  slotel  yn  60  i26 ;    de   bischop    qwam   unde    sag 


VORWERKEN       502       VORWERKINGE 

dosse  praedia,  dat  ys  vorwerk  efte  hasten  sere;  he  heft  it  an  uns  grj 
guder.  Lerheck  §  70;  (Die  Versiege-  vorwracht,  sehr  verbreeheriseh  an  un 
lung  der  TJrJo.  ist  verhindert)  van  gehandelt.  B,.  V.  1875;  eine  Person 
pestilencie  wegen,  also  dat  de  genne,  machen^  daß  eine  P.  etwas  „verwirkt^ 
de  den  breff  vorsegelen  sulden,  nicht  6  De  knechte,  de  mynen  gn.  heren  mj 
inheymisch,  sunder  wp  eren  vorwer-  nynen  dingen  vorwracht  en  hebbe 
ken  seyn  gewesen  (1443).  Hans.  Bec.  (underrechüich  daeu  gdmicht,  verfük 
II\  S.  453.  —  3.  Vorwerk  (einer  haben?)  myt  my  in  myner  kost  tii 
Befestigung),  leten  se  komen  wol  in  blyuende.  Old.  Urk.  v.  1495  (oder  gi 
dat  Vorwerk  unde  bi  des  slotes  muren.  10  hSrt  es  eu  2.  ?).  Part,  vorwracht,  di 
Korner  JS39\>.  sein  Leben  etc,  verwirkt  hat.  De  sä 

vorwerkeBy  unr.  v.  alts.  farwirkian.  eyn  vorvestet  vnd  eyn  vorwracht  mn 
1,  verarbeiten.  Wan  me  nye  yseren  wesen  vnd  bliuen  in  alle  dissen  st« 
vorwerket,  dar  gheyt  dat  dridde  del  den  etc.  Cod.  Brdb.  J,  tf,  101;  d 
der  Wichte  äff.  Brschw.  Chr.  i,  349,  15  wyllekore  was  also,  dat  me  sasz  eyne 
3;  vnd  wolde  he  des  (was  gekauft  vorwrachten  man,  de  in  vier  ende 
ist)  ock  en  deel  offte  al  nicht  in  des  landes  vorspraken  was,  TorwTi 
siner  gilde  verwercken  vnd  wolde  nen  machte  (meth  kampe).  Ssp. . 
des  ein  deel  offte  al  wedder  vorko-  64  Gl.  —  Befl.  sieh  vergehn.  W« 
pen.  Niesert^  Münst.  Urk.  3^  8.  256.  20  eyn  rike  (ein  Beicher)  sik  snluen  vel 

—  2.  0u  Wege  bringen^  verursachen.  wracht,  Darmede  werden  de  annes 
(Gegen  das  4.  Gebot  sündigen)  die  bedacht  etc.  Josefe  V.  d.  7  Tods,  t 
parthye,  uploepe,  offte  ander  verdreet  2229;  darumme  dat  sek  des  kinde 
Vorwerken  ende  maeken  tegen  ere  vader  an  syner  moder  vorwracht  bei 
heren.  Tract.  über  die  10  Gebb.  f.  6&.  26  (der  Vater  hat  des  Kindes  Mutter  ei 

—  3.  verwirken^  zu  niehte  machen.  schlagen).  Bruns,  Beitr.  p.  189;  schd 
Vorwerke  (demolire)  alle  sin  lant  I  len  macht  hebben  to  kesende  de  du 
Mered.  B.  d.  Kon.  28;  he  (Ethico)  prestere  unde  io  einen  anderen,  als 
reyt  in  eynen  barch  by  einem  walde  ein  vorsterved  oder  anderes  an  bor 
.  .  unde  vorwarchten  den  wech,  dat  dO  samen  eder  med  openbarer  scboli 
on  nemet  scheide  wedder  vinden.  sec  vorwerket  etc.  (1325).  Gott,  ürl 
Bothos  Chr.  f.  33;  Eike  v.  B.  575.  J,  nr.  106;  hevet  he  sik  vorworch 
bes.  durch  ein  Vergehn  sich  etuHis  ver-  an  sime  rechte,  so  etc.  Lehnr.  Äri 
lustig  machen^  verlieren,  dat  konnik  M.  68^  §  9 ;  unde  ek  neue  sake  en  weit 
sin  rike  vorwracht  unde  vorbort  hadde.  35  de  vestinge  wert  sy,  dar  ek  my  inn« 
Korner  197c;  Wil  euer  jemant  dat  vorwracht  hebbe.  Z.  f.  Nieders.  ISöi 
syne  Vorwerken  vnde  vorbreken,  dat  S.  152;  we  schuldeget  den  rad  ti 
he  denne  it  entghelde,  also  dat  recht  L.,  dat  ze  grofiiken  [tegen]  vnse  clo 
utwyset  (1449).  Sty/fe,  Bidrag  5,  nr.  stere  .  .  sik  vorwracht  hebben  ü 
7;  dar  mede  hebben  se  dat  pardis  40  dusdaner  wise  mit  brande  etc.  (1396) 
vorwracht.  Sündenf.  104;  de  hefstu  Sudend.  8,  S.  149,  39;  vnd  sik  vor 
iemmerlik  vorwerket,  das.  639;  ein  wracht  tegen  vns  vnde  vnse  arznei 
quät  Schalk  heft  mi  so  veme  gebracht,       lüde  etc.  das.  8.  150^  12. 

dat  ik  mine  vrunde  hebbe  vorwracht.  vdrwerken,  fuhrwerken.    Effle  ie^ 

JB.  F.  3156 ;  de  sali  verbort  hebben  45  mand  befunden  worde,  de  mit  sinen 
und  vervracht  all  eer  gudt.    Dortm.       perden,  wagen  fohrwarket  up  einen 
^.  B.  p.  55;   wor  dat  (Gut)   kumt,       sundag.    Lunden.  B.  §  56. 
dar  is  id  vorvaren  gut  unde  vorwracht  vorwerkinge,  f.   Verwirkung.  vnd 

(1400).  Livl.  Urk.  nr.  1546;  mit  un-  wer  (ob)  ze  icht  komen  schallen  io 
bestimmtem  Obj.    dar  umme  latet  uns  60  de  gherichte,   dar   ze  zik  inne  vor- 


VORWERNISSE  503  VORWESEN 

wracht  hebben  .  .  vnd  Yorantworden  Ere.  f.  2^ ;  (es  sündigen  gegen  das 
dk  vor  gherichte  desser  vorwerkinge  1.  Gebot)  die  ghelouen  hebben  in  den 
(1396).    Sudend.  8,  p.  150,  18,  vorworpen  daeghen  offte  uren.  Tract 

Yorweraissey  f.  =  vorwerringe,  über  d.  10  Gehb.  f.  2;  hefstu  de  dage 
Hmdemis^  rediÜicher  Einspruch,  6  van  Egipten  gebolden  edder  ghe- 
weret  sake,  dat  si  ervelos  storven,  louet  an  vorworpene  dage?  Licht  d, 
80  schulde  ik  de  vorbenumde  hörst       S.  p.  24^. 

veder  antasten  snnder  richters  dwank,  YOrwerren,   st.  f>.    verwirren^  ver- 

sonder  enge  (l.  enige)  vorwemisse  stricken ;  Part,  yorwor(r)en.  s.  u.  — 
siner  herscop  etc.  (1389).  Livl.  Urk.  10  Befi.  =  sik  bewerren,  sich  womit  be- 
NT.  1261.  faßen.  Vnd  boden  en  deme  werde,  dat 

rwmetfj  Vorhängeschloß?  Siegel?  he  den  (gestohlenen)  rock  scolde  ne- 
Ka  der  maltyd  let  men  den  under-  men  vnd  senden  syneme  gaste.  Des 
schriver  und  de  knechte  entwyken  wolde  sick  dy  wert  myt  dem  rocke 
vnde  lecht  den  vorwerp  an,  dan  de  15  nicht  vorwerren  (1374).  Lüb.  Urk.  4, 
olden  heren  bespreken  sik  uppe  den       nr.  234. 

köre  des  nygen  rades.  Oött.  Urk.  11^  vorwerf,  n.  Ausführung^  negociatio. 

S.  425.  .  .  vp  dat  ick  möge  wedder  brenghen 

YtrvYerpen,   st.  v.    1.  weg-^  fort-      dat    vorwerff    myner     vthsendinge. 
werfen^  eig.  u.  bildl.    mank  anderen  20  Fredcenh.  Leg.  1,  66. 
wqpenen,  de  vorworpen  weren,  vun-  YOrv^erven,   st.  v.    erwerben^   ver- 

den  88  des  konynghes  wapene.  Lüb.  schaffen.  He  vorwarf  dat  koninkrike 
Chr.  2j  167;  se  vorworpen  or  wapen.  der  Wende.  Chr.  d.  nordetb.  Sachs. 
Magd.  Seh.Chr. 254,15;  verstoßen  (eine  p.  61;  de  apostel  Paulus  verwarf  em 
Frau).  Do  vorwerp  honliken  kon-  26  seinen  de  noetdrofte  mit  sinen  ar- 
nynck  L.  sine  echten  vrouwen.  Kor-  beide.  B.  d.  Byen  f.  104^;  de  in 
ner  39c;  Hinrick  de  Louwe  de  vor-  söven  dagen  so  vele  nicht  schulden 
worpene  (abgesetzte)  hertoghe.  das.  verwerven  efte  winnen  also  vormals. 
113d;  bidde  wi  .  «  dai  se  (eure  Bür-  Hamb.  Chr.  346;  unde  wat  se  vor- 
ger)  uns  unbeclappet  laten  unde  ne-  80  worven  mit  mordende,  dat  brochten 
men  lever  unsern  denst,  wen  dat  se  se  to  mit  etlyken  bovinnen  in  deme 
11118  so  ovele  jegen  ere  unde  recht  clostere.  Liä).  Chr.  2^  506;  do  de 
Torwerpen  (=  rejicere,  aspernari,  man  godes  begerde  de  korken  weder 
respuere)  willen  (1441).  Hans.  Bee.  to  tymmeren,  verwarflf  he  vele  werlt- 
iP,  S.  323;  (die  Leibesfrucht)  ahor-  35  liker  lüde  ynde  vele  arbeiders.  DiaH. 
tieren.  were  dat  eyn  frowe  droghe  Crreg.  211^;  vnde  bat  ene,  dat  he 
eyn  kynt  vnde  drunke  se  stedes  pol-  eme  vorweraen  wolde  van  den  abte 
leyen,  se  yorworpe  dat  kint.  Weif.  eyne  stede  in  synen  closter.  das.  133^; 
Mscr.  23^  3  f.  34^;  absol.  abortire,  dar  to  scole  wy  dat  vorweruen  vnde 
Torwerpen.  Voc.  Engelh,  abortiyum  40  vortbrynghen,  dat  vnze  here  scole 
beere.  J3  Mos.  21,  22  (H.).  —  2.  ver-  belenen  etc.  Old.  ürk.  v.  1369. 
teerfen^  schlecht  machen,    vorworpen  verwesen,   unr.  v.    schütten,   ver- 

dage,  vom  Schicksal  sfum  Unglück  be-  theidigen,  vorstehen.  Unde  bat  se  (die 
äimmie  Tage,  dies  nefasti.  Mannich  BcUhsherren),  dat  se  wolden  vorstan 
18,  de  menet,  dat  ein  dach  mer  si  46  unde  verwesen  sine  herscap  unde 
vorworpen  wan  also  de  ander.  22.  V.  sine  erven  also  vormundere,  wente  se 
1,12  Gl.;  In  eynem  iuwelken  manthe  nemant  bet  verwesen  konde.  LÜb. 
tjni  twey  yorworpene  dage,  wat  men  Chr.  1,  285 ;  vnde  willen  vortmer 
in  den  znlven  daghen  beghinnet,  dat  desse  hove  vnde  dit  gut  vorwezen 
beft  gheme  einen  quaden  ende.  Locc,  00  vnde  vordeghedinghen,   wo  vake  des 


VORWESER  504  VORWETINGE 

not  deyt  lik  vnsem  eghen  gude  (1388).  pagita)  was  en  grot  mesier  der  wis^ 
Lüb.  ürh,  4^  nr.  498 ;  de  noed  schol-  heit  vnde  he  yorwuste  syk  gans  wol 
den  se  helpen  vorwesen.  Korner  33h.  in  deme  lope  des  hemmeis.  Lilb.  Pm- 
S.  auch  vor,   F,  S.  306.  sionäl  f,  J236ä ;  dit  sulve  möge  gi  ol 

Yorweser,  m,  Beschützer.  He  schal  5  dem  .  .  Gerde  wol  vore  leggen,  dat 
dyn  yorweser  vnde  dyn  beschermer  he  sik  ok  dar  an  vorwete  (1380)\ 
syn.  Pass.  v.  Jhesu  u.  Mar.  f.  14;  LivL  Urk.  nr.  1157.  —  sik  v.  mit=q 
hilge  geyst  .  .  eyn  borne  der  leue,  sik  beweten.  De  scholden  sik  Tor« 
eyn  vorweser  der  kuscheyt.  F.  d.  weten,  sakewolde  mit  einem  sakewoU 
Festen  f.  113.  Verweser,  wo  gy  aver-  10  (1392).  das.  nr.  1330;  des  antwerdc 
mals  ungehorsam  erschinen  (und  nicht  wi  en  wedder,  dat  en  were  nnsei 
wählt),  so  wel  eck  up  den  vote  hir  sake  nicht;  dat  se  sick  daromme  Torj 
eynen  setten  vor  eynen  vorweser  (des  wüsten  met  unsen  oldesten  (1407) 
Klosters).  Lyßmanns  Nachr.  v.  Kl.  das.  nr.  1726 ;  dat  de  stede  der  hei»< 
Meding  S.  103.  15  syck  mit  der   Stadt  Colne  daeram 

Yorwesselen,  schw.  v.  verwechseln^  ganzeliken  vorwaren  unde  sick  sekei 
austauschen.  Bekenne  dat  ik  vnde  yorweten,  oft  etc.  (1437).  Bans.  Bec 
myne  eruen  hebbet  vorweslet  to  eyner  IP,  8.  79;  vnde  et  ladet,  dat  dai 
ewighen  wesle  mynem  gn.  heren  myne  binnen  (in  der  bedrohten  Stadt)  sck& 
maghet  Ghereken  yor  Gheseken  etc.  20  len  wesen,  dy  sick  mit  den  fiandei 
Hoyer^  Urh  7,  nr.  261 ;  he  is  an  (in)  verweten  (im  Einverständnisse  sind) 
der  wegen  yorwesselt  (ist  ein  Wechsel-  Fidic.  Dipl.  Beitr.  4,  S.  53.  —  Inf. 
baig)  (1380).  Lüneb.  ürh.  Ily  nr.  942.       vorwetent,  Vereinbarung^    s.  vorwe- 

yorwesteren,  schw.  v.  na6h  Westen  tinge. 
wenden.  alD  gy  willen  eine  schaeff-  25  vorweten,  adj.  verlaßen?  =  ?er 
rose  gebrucken,  dar  de  natel  offt  waeten?  relictus,  desertus.  KU.  Vor! 
drat  yorwestert,  so  möht  gy  de  lilie  is  to  wetene,  dat  dolderlude  jaerlia 
soveel  by  osten  de  natel  schuven,  .  .  plegen  caritate  te  doene  tegeo 
alß  de  natel  na  dat  westen  getrocken  middewinter  .  .  den  armen  verweet- 
is.  Beschriv.  v,  d.  Kunst  der  Seef.  p.  19.  so  ten,  de  to  bedde   liggen  etc.    Leitf, 

yorwete  =  vorwetinge.  Item  dath  p.  24.  Bieher?  Do  leyt  he  (Boni- 
de  yorwete  twischen  den  wendeschen  facius)  eyschec  den  bisscop  LoUarn 
steden  nicht  vuUentagen  angeßeen,  ynd  gaff  em  to  erkennen  myt  eynem 
dat  de  van  Hamb.  vnde  Luneb.  darin  vorwetten  herte  (animo  desolato?). 
nicht  al0o  verwilligen  wolden.  Waite^  35  wudanewys  he  ton  lesten  wolde  de 
Wullenw.  2,  335.  werlt  verlaten.  Freckenh.  Leg.  1,  77. 

yorweten,  st.  v.  1.  wißen.  Dat  scole  yorweteren ,  schw.  v.    verwäßem, 

wi  dem  comelthur  .  .  vorweten  laten       d.  h.  durch  Näße  verderben.    It  (das 
achte  daghe.  Cod.  Brdb.  I,  6,  35.  —       Jahr)  hadde  nit  twintig  drftge  dage, 
2.  refl.   sich  bewußt  sein^  etwas  ver-  40  de  vruchte  verweterden  in  dem  velde. 
stehen,     olde  saken,   der  sik  her  N.       Kerkh.  v.  43. 
ynde    N.    nicht    vterken     verwüsten  vorwetinge,  f.  Einvernehmen,  Ein- 

(1367).  Bans.  Urk.  II,  S.  602;  des  Verständnis,  Vereinbarung.  Epe 
en  Yorwuste  sik  de  vaget  in  deme  christlike  vorwetinge,  eynicheit  Tod 
lande  nicht  unde  nam  mit  sik  enen  45  vordracht  uprichten.  Äktstgkker  h 
kuntschopper,  de  ene  voren  scheide  nr.  152;  dat  wy  uns  mit  keynem 
etc.  Körner  170c ;  Und  do  besanden  potentaten  in  jennige  vorwetinge  ed- 
de  borger  de  witzigesten  der  stad,  der  buntenisse  bogeuen  wiUen.  das. 
de  sik  rechtes  Yorwusten.  Magd.  Seh.  —  Vgl.  Waits^  WuUenw.  2,  260;  371 
Chr.  226,  1 ;   ynde  (Diangsius  Area-  50  —  Ebenso  vorwetent.    Dede  scbollen 


VORWICKEN        505      VORWILLEKOREN 

macht   hebben  mit  des  rjkes  rade  =  vorwilen  ?).  —  2,  in  fremde  Hände 

tho    haBdellen   vnde   eyn   vast    vor-  gerathen  laßen,  entfremden,  abalienare, 

wetenth   tho   maken,    wes    men    sik  vorwilden,  entforen  vel  entfromeden. 

schall  tho  ohne  vorsehenn.  das,  J,  313.  Voc,  Engelh.     Na   dem   wy   vuserm 


schtc.  V.  vorhersagen^  5  rentmeister  gnediglich  thogelathen 
(augurari).  De  byen  voerwicken  de  etliche  vnser  herschup  anhorige  und 
regene  ende  de  winde,  dan  bliuen  vorsatzte  und  vorwildete  guder  vmb 
se  vnder  den  dake.  B,  d.  Byen  f,  86^,       den   pantschilling   in   tho   losen  etc. 

Torwiden,  sckw.  v,  weiter,  größer  Old.  ürk.  v.  1542, 
machen.  He  dede  vele  gudes  in  der  lo  vorwillekoren,  schw.  v,  über  etwas 
stad  to  Rome  .  .  he  vorwiden  leth  eine  willekor  treffen,  seine  Zustimmung 
de  Straten.  Chr.  Sei.  284,  16;  dat  oder  Einwilligung  zu  etwas  geben. 
dyn  sware  licham  so  sere  nedder  arbitrio  permittere;  deponere  apud 
segh  .  .  wo  sere  vorwidede  dat  dyne  arbitrum ;  sponsionem  agere.  KU. 
hilghen  wanden.  Brem.  lib.  pr.  47^;  15  Wy  hebbet  ghelouet,  ghesikert  an 
den  sloet  vorwyden.  Ostfr.  L.  B.  II,  trowen  vnde  verwilkort,  dat  etc.(1349). 
267;  dat  erdhus  na  der  Elue  is  to  Fahne,  Dortm.  II,  nr.  378;  so  heb- 
vorbeteren  vnd  to  vorwidende  be-  ben  se  dat  vorwillekoret,  dat  etc. 
tenget,  Bamb.  Chr.  109.  (1431).  Falcks  Staatsb.  Mag.  8,  662; 

Torwidereiii  schw.  v.  erweitern.  Dat  20  do  moste  he  dar  jegenwardigliken 
Stift  vorwidem.    Benner  1,  4ob.  verwilkören,  dat  etc.  Hamb.  Chr,  553; 

Tdrwidenuige,  f.  Erweiterung,  Ver-  freiwillig  auf  etwas  verzichten,  seinem 
breüung.  to  vorwideringe  des  chri-  Bechte  auf  etwas  entsagen.  Se  spreken, 
stendhoms.    Kantzow  67.  he  ne  mochte  siner  nakomelinghe  recht 

vorwikeflf  st.  v.  1.  weichen,  nach-  25  unde  vriheit  nicht  vorgheven  eder 
9^)en.  1  m.  vor  4  grote  krampenn  vorwillekoren  etc.  Lüb.  Chr.  1,  257; 
de  quemen  thom  bagen  (Strebebogen),  gi  weten  wol,  dat  eyn  vor  richte  unde 
dede  vorwekenn  was.  Wism.  Bechn.  vor  rade  mach  vorwillekoren  lif,  gud 
c.  1536.  —  2.  entweichen.  Se  geven  unde  ere  (1392).  Hans.  Bec.  4,  41; 
tor  antwort:  se  willen  sick  by  ereu  80  He  hadde  umme  der  schattinghe 
eden  vorseggen,  dat  se  van  der  an-  willen  vorwillekoret  dem  bischoppe 
dem  vorwikinge  nicht  en  weten,  se  van  H.  dat  slod  to  Wulfenbuttle  vor 
konen  ok  sulven  der  vorweken  heren  3800  M.  uppe  eine  tyd.  Brschw.  Chr. 
entschuldinghe  neuen  loven  geven.  1,  135,  19;  wer,  dath  we  nicht  ae 
Lab.  Bef.  115;  konde  he  neu  wed-  35  beiden  also  hir  vore  screven  is  .  . 
derstand  don,  dar  umme  moste  he  so  vorwilkore  we  altohant  allerhande 
Torwiken.    Korner  218ä,  breve,   of  we  geneghe   noch   hedden 

vorwilden,  schw.  v.  1.  wüd,  wüst,  van  deme  stychte  to  Mynden;  ock 
unkenntlich  machen,  vgl.  mhd.  wilden.  vorwylkore  we  unde  vorthyet  an  dis- 
He  vorwildede  ok  sine  vötspör  mit  40  sem  breve  alles  rechtes  etc.  (1315). 
deme  munde.  B.  V.2267;  bilM.:  ver-  Sudend.  J,  nr.  262.  —  Befl.  sich  ver- 
wildern. We  eynmahl  gantzlich  is  pflichten,  versprechen.  He  vorwilkorde 
vorwyldet,  De  is  nicht  to  holdende  sik  unde  lavede  etc.  Lüb.  Chr.  2, 
in  pUcht.  Koker,  S.  336;  werewort,  322;  so  vorwillekore  we  os,  ef  hir 
lettinghe  efifte  indracht,  darmede  se  45  felinge  in  velle  von  vnser  weghene 
de  sake  in  eynen  vortoch  edder  vor-  etc.  (1337).  Sudend.  I,  nr,  608;  dat 
wildent  geschoven,  de  parthe  vor-  ek  mek  hebbe  verwyllekoret  jeghen 
moedet  etc.  Gott.  ürk.  II,  nr.  335,  den  rat:  weret,  dat  ik  en  menedich 
154  (oder  ist  in  diesem  Beisp.  das  worde,  so  scheide  de  rad  .  .  woldich 
d  fittf  eingeschoben^  u.  steht  vorwilden  50  wesen  mynes  erves  etc.  Brschw.  Chr. 


VORWILLEMODEN  506  VORWINNEN 

1^  342^  Änm.  1 ;  do  sprack  die  rad :       willange  io  bwen  eine  nye  kercke  etc. 
BO  moste  hie  des  bewisinge  bringen,       (1326).    MeU.  Utk.  nr.  4749, 
also  hie  sick  des  vorwilkoret  heft  etc.  vorwilveii,  vertatASchen.  . .  dat  arae 

Brem.  G.  Q,  79;  na  deme  male,  dat  vnde  warue,  dat  se  lyggen  hebben 
de  beyden  partige  in  uns  unde  in  5  tho  Welense  .  .  daer  den  IIIIc  olt- 
unse  recht  sik  vorwillekort  hebben  ackers  mede  synt,  de  se  myt  Folff 
(d.  h.  sich  freiwillig  unserer  schieds-  erg.  erflyken  vorwiluet  synt  tegen 
richterlichen  Entscheidung  überlaßen),  IIIIc,  de  wy  wedder  tho  Bassense 
so  segghe  wi  unde  richten  etc.  Liä>,  entfangen  hebben.  Old.  Urk.  v.  1Ö2L 
Chr.  2^  37.  10      vorwilim^e,  f,   VerweHenj  Säumen: 

Yorwillemodeiiy   schw.   v.    1.  nach      Ock  sulche  dingen  nha  itziger  gele- 
willemöt,  Beliehen^  WiUhür  behandeln.       genheit  geine  verwilungh  lyden  kon- 
wy  werden  ock  van  den  Harn  bor  gern       nen  etc.    Kindl.  Beür.  1,  313. 
der  orsaken  haluen,  dat  wy  Jw.  kon.  Ywwmiea^  schw.  v.be^fcugen?  (v^. 

werde  (königl.  Majestät)  de  knechte  15  bewinden,  dingeswinde).  Nimantvor- 
ynderholden  hebben,  bedrouwet,  vns  driste  syck  vpp  etlike  sake  jegeo 
vnde  de  vnse  darvmme  towillen  (ab-  wene  konigl.  breae  [to]  verwerwende 
sichtlich,  mit  Fleiß)  YOTwilmodeu.  Old.  edder  to  biddende,  id  en  sy  denn 
Urk.  V.  1525.  —  2.  durch  willemöt  sodan  sake  int  erste  vppe  synen  din- 
verlieren,  verspielen,  das  Recht  muth-  20  gen  verwindet  unde  beboret.  Fokb 
willig  verderben.  Wu  recht  en  man  j^.  Staaisb.  Mag.  I,  322. 
heft,  he  mach  syn  recht  wol  vorwil-  YorwinkopeBy  scihw.  v.     Weinkauf 

moden,  echt  (wenn)  he  dar  midde  von  etwas  sahlen.  Wo  wir  vormalsv 
nicht  mit  rechte  vare.  ABCD  des  enen,  gebeten  Gert  Meyger,  hebbeo 
Ssp.  s.  V.  duve.  25  gedau  twe  stucke  landes  ymme  syner 

vor  willen,  schw.  v.   seinen  Willen,       bede  vnde  tor  frunsschup,  nycht  to 
Geneigtheit  erklären,  belieben,  eustim-      meyger  rechte ;  ok  heft  he  dat  nycht 
men.     Ik  hebbe  mit  en  vorwillet,  dat       vorwynkopet.    Old.  Urk.  v.  1566. 
etc.  Leibn.  5, 248 ;  also  ere  leue  per-  vorwinnen,  st.  v.  1.  überwinden,  be- 

sonlick  togesecht  vnnd  vorwillet  hefft.  30  siegen.  De  schare  der  duuele,  de  my 
Klempin,  Dipl.  Beür.  478;  also  vor-  vorwynnen  wilt.  Br.  d.  Cur.  73;  [sine 
Wille  wy  und  fulborden  in  crafft  dus-  viande]  vorwan  he  mit  groter  baft 
ses  breves  etc.  (1461).  Z.  f.  Nieders.  Lüb.  Ghr.  1,  59 ;  he  vel  so  sere,  dat 
1871.  8.  105 ;  gew.  reft.  sich  woeu  an-  he  den  val  seder  ny  vorwan.  das.  l 
heischig  machen,  sich  bereitwillig  er-  35  140 ;  he  weigerde  lange,  mer  ton 
Uären,  sich  verpflichten.  Desglicken  lösten  wart  he  vörwunnen  Tan  eren 
verwille  ick  my  .  .  sodane  schaden  beden  vnde  gaf  vulbort.  Dtol.  Greg. 
mede  halff  to  dragende.  Ood.  Brdb.  154^;  nochtan  hedden  se  dat  jo  gerne 
/,  2,  234;  des  he  sick  also  vor  my  mit  dem  besten  vörwunnen,  wären  in 
mit  gegeuener  handttastinge  .  .  vor-  40  Güte  darüber  fortgekommen,  hatten  es 
willet  vnde  vorplichtet.  Old.  Urk.  v.  j,verwunden^ .  Magd.  Seh.  Chr.  193,  i; 
1563;  dar  sik  G.  vorwillede.  Old.  U.  354,  2;  gewinnen,  unde  vorwan  ene 
V.  1501 ;  we  syck  enes  dynges  vor-  (den  kamp)  uppe  deme  velde.  Komer 
wyllet  De  is  plychtych  to  holden  in  ^5»;  versckmereen.  Des  sulven  arges 
rechte.  Koker,  8.  355.  45  heflFt  Rostke  noch  nicht  verwonnäi. 

Yorwillignnge  u.  vorwillmig^e,  f.  das.  175^;  des  gheschichtes  hebben 
Einwilligung.  Na  vorwilginge  vnses  noch  hutes  dages  de  stede  noch  nicht 
h.  vader  des  pawestes  (aur  Ehe)  etc.  vorwonnen.  das.  19S^.  —  2.  im  Jurist. 
Hoyer,  Urk.  I,  nr.  540;  hebben  fly-  Sinne:  überführen.  Ne  wirt  en  dief 
ticb  ersucht  vnd  erlanget  vnse  vor-  50  binnen  dage  unde  nacht  nicht  ve^ 


VORWINNER  507  VORWISSENEN 

Wonnen,  so  ne  hevet  de  gogreve  nen  desse  ghulde  desses  altares  an  Vor- 
gericht dar  an.  Ssp.  7,  57  u.  ö.  —  wist  were,  de  scuUen  ledich  unde  Iob 
dessen  tuscher,  do  he  openbare  vor-  wesen  (1386),  Calenb.  ürk.  /X,  nr. 
wannen  was,  nani  de  kettermester  196;  im  Jurist.  Sinne:  an  einen  an- 
to  gnaden.  Liib.  Chr.  ^,  464;  welich  5  dem  (Lehns)herren  weisen.  De  bor- 
borghere  den  anderen  missehandelt  gere  en  wolden  des  nicht  den  (ihm 
mit  OTelen  worden  unde  wert  des  huldigen)^  na  dem  male  dat  se  bi- 
Torwunnen.  Hanov.  St,  B.  287;  svelk  schop  A.  nicht  vorwiset  hadde  noch 
man  vorwunnen  wert  euer  missedat.  yorlaten.  Magd.  Seh.  Chr,  J207^  27; 
Leibn.  3^  438^  28;  he  is  der  schult  10  und  meinden,  he  (Bischof  A.)  scholde 
Torwnnnen.  das,  3,  486,  34 ;  worden  se  muntliken  yorlaten  und  Torwisen. 
se  Torhoret  unde  vorwunnen  open-  das,  262^  29;  und  scholde  se  (die 
barliken  vor  kettere.  Körner  228c.  —  Bürger)  nummer  vorwisen  mit  dem 
R^.  .Bälde  du  van  hinnen  vare!^  huse  an  andere  herren.  das.  224,  29. 
Flos  dusser  rede  sik  vorwan;  myt  15  —  2.  verweisen,  at$sweisen.  Se  vor- 
sachtem mode  he  antworden  began  wiseden  Conen  Janes  ut  dem  rade 
etc.  Flos  u.  Bl.  782.  —  Anm.  Das  umme  oldes  hates  willen,  das.  173,6; 
W.  ist  ins  Hochd.  übergegangen  als  beclagende,  dat  gi  ene  (den  Bürger- 
„verwinden'' ;  nn  und  nd  wechseln  im  meister)  uthe  juweme  rade  hadden 
Mnd.  und  an  ein  auslautendes  n  wird  20  verwiset  etc.  (1436).  Hans.  Rec.  IP, 
häufig  ein  d  angeschoben,  s.  eben  I,  S.  8.  3 ;  in  der  sulven  tit,  also  keiser 
469  u.  IV,  S.  502;  wie  denn  z.  B,  Otto  was  vorwiset  unde  vorbannen 
hti  Körner  vorwan  und  vorwand  (z.  B.  van  deme  pawese.  Lüb,  Chr.  1,  86. 
ok  so  vorwant  he  de  Venydier  unde  —  3.  verurtheUen.  Dusse  jungelinge 
Alexandrum.  43d;  do  stridde  he  mit  20  worden  so  sere  gepiniget,  dat  se  dat 
en  unde  vorwan  se  manliken.  23^^)  ghuen  (bekannten),  dat  se  nochtant 
tt.  a.  sieh  findet.  nicht  gedaen  en  hadden,   so   dat   se 

vorwinner,  m.  Überwinder,  Sieger.  vorwiset  worden,  dat  men  se  vnt- 
Sander  den  arbeyt  des  strydes  en  houeden  solde.  Br.  d.  Cir.  89;  se 
verkriget  men  nicht  de  krönen  der  so  worden  vorwyseth  to  der  doit.  Münst. 
vorwynninge  .  .  hir  vmme  wo  solden  Chr.  1,  278;  und  leiten  de  verwysten 
86  vorwynners  wesen,  hedden  se  nicht  thom  dode  gan.  Soest.  Dan.  57;  58. 
gestriddet   tegen   de  läge  des  olden  vorwissenen,  -wissen,  schw.  v.  (ca- 

vyandes?  Dicd.  Gr.  198;  de  beth  kann  vieren)  sicher  machen  oder  stellen,  ver- 
liden,  de  hefit  den  besten  yrede  .  .  35  geunßern,  Sicherheit,  Caution,  Bürg- 
Desse  is  ein  vorwinner  sick  sulues.  schaft  stellen.  Werde  we  oc  des  to 
Navolg.  II,  3.  rade,  dat  we  en  de  dusent  mark  vor- 

vorwinnin^e,  f.  Überwindung,  Sieg.  wisnen  weiden  mit  borghen  etc.  (1320). 
De  vullenkomen  vorwinninge  is,  van  Sudend.  I,  nr.  329;  und  dedingden 
sik  soluen  to  segevechten.  Navolg.  40  mit  dem  bischope  also  lange,  dat  se 
3,  58.  om  vorwisseden  unde  ok  darna  geven 

vorwisen,  schw.  v.  1.  überweisen.  4000  m.  vor  de  gevangen.  Magd. 
Is  en  borghere  ane  echte  wif  unde  Seh.  Chr.  265,  24;  de  borger  wolden 
kindere,  de  mach  .  .  sin  ghud  vor-  en  nicht  laten,  se  en  worden  vor- 
giften vnde  vorwisen  sulven  etc.  Hanov.  45  wissent,  dat  he  neimande  mer  up  ar- 
St,  R.  386;  also  de  rat  dat  gelt  ent-  beit  und  schaden  drunge.  das.  248; 
richtet  hadden,  dar  de  heren  dat  heb-  5 ;  de  vrede  wart  vorwisset  in  breven 
ben  wolden  unde  vorwiset  hadden«  unde  mit  borgen,  do^.  260,  18;  wo 
Leibn.  3j  192;  were  ok,  dat  wy  je-  doch  deme  greven  worden  etlike  jar- 
niche  breve  vunden  ifte  hedden,  dar  50  üke    rente    vorwiisset    (certificatus 


VORWISSENISSE  508  VORWITEN  ' 

» 

tamen  de  certis  censibus).    Chr.  Sd.  lingen  an  genoget.  Ben.  222;  se  vol- 

132^  2;  do  de  degedinge  beslaten  den  vorwissynghe  hebben  vor  eres 
weren  .  .  unde  to  beyden  syden  wol  schaden,  eft  se  schaden  nemen  nnde 
vorsegelt  unde  vorwisset.  JiTorw^riPPd;       escheden   twe   vrye    slote   to  pand& 

he  let  sin  geld  vorwissen  up  paschen  6  Lüb,  Chr.  2^  298;  besunderen  schulle 
to  gevende,   ließ  sich  die  Bezahlung       wy   dat   hilghe    ewangelium    gherne 

eu  Pfingsten  versichern,  Leibn.  3^237;  hoiren  .  .  id  ys  en  vorwissinghe  osj 
den   voget   unde   den   klegere  schal       allen  to  dem  ewighen  leuende.  Ecdes. 

men  vorwissenen   (van  ihnen  Sicher-  f.    10^;    thosage    vnd     verwissinge. 

heit  verlangen)^   dat   de   weder   vore  10  Kantzow  178. 

kome,  up  den  de  klaghe  gheit,  oder  yorwist,  f.  Lohn-  Vorschuß  auf  Ar- 
men  schal  ine  de  wile  in  hachte  be-       heit.  Jowelk  man  de  penninge  to  voren 

holden.  Gosl.  Stat  86,  23  u.  A.  (S.  deyt  vp  arbeyt  in  dem  harte  eder  in 
Göschen^  S.  427  ff.);   desse   de  vor-       der  hutten,   de  men  one  afverdenen 

wissen,  de  heyten   borghen.    Ssp.  5,  15  scal,  dat  het  vorwist.  Gad.  Bergges. 

9  Gl. ;  häufig  mit  Synonymen  verbun-  §  177;    de   woltwerchte   mach  sines 

den.     vorwyssenen    vnde    vorbreuen.  bewisteden  man   vmme  sine  vorwist 

Malte.  Urk.  2,  197;   Nordalb.  Stud.  wol   hinderen   ane  gerichte  in  allen 

3,  89;  voi-wissenen  unde  vorborghen.  steden.   das.;  We  vorwist  nimt  van 

Old.  Urk.  V.  1447;  met  redeliker  wit-  20  mer  luden  wen  van  einen,   de  schal 

scbopp  vorborgen  vnd  vorwissen.  Cod.  deme  holden,  van  weme  he  erst  vor- 

Brdb.   /,   21^  474;    vorwissen,   vor-  wist  genomen  heft.   Leibn.  5,  556. 

breuen  vnd  vorborghen.    Oertz.   Urk.  vorwit,    n.  und  seltener  m.     Vor- 

2,   222;    vorwisset    vnd    vorpandet  wurf,  improperium.  Voc.  Engelh.  mhd. 

Lüb.  Oberh.  116.  —  Eefl.  sik  v.  mit,  25  verwij.     Dat  vorwit.  Chr.  d.  nordS. 

sich  durch  gegenseitige  Zusicherungen  S.  p.  132;    mit   vorwite  leven.  das. 

mit  jem.   verbinden.     De  vorsten    in  110;  vppe  dat  gy  vortmer  nicht  en 

Littouwen  russches   loven  vorwysten  dreghen    dat   vorwite    des   hunghers 

syk  myt  dem  grotvorsten    van  Mus-  (opprobrium   famis).    Ezech.   36^  30 

schow.  Lüb.  Chr.  2,  422;  on  duchte  80  (L.);  vmme  dat  den  vnsen  ingheboren 

wol  nutte,  dat  se  dem  bischope  hui-  buten  landes  vele  unbillikes  vorwites 

digeden  .  .  und   heilden  sik  to  dem  darumme  bigekamen.    Dithm.  L.  R. 

heren  und  vorwisten  sik  bat  mit  om,  171^  241;  ik  hebbe  ja  sulven  gut  ge- 

wenn  se  noch  gedan  hadden.  Magd.  dän,  nicht  dat  ik  ju  do   icht  vorwit 

Seh.  Chr.  316, 18.  (oder  eu  vorweten  ?)  35  etc.   R.  V.  5409 ;    de    van   beydenl- 

Torwissenisse,  f.    =  vorwissinge*  siden  in  verwyte  eder  vordechtnisse 

Unde  gaff  dessen  vorsten  in,  dat  se  sint  (1405).    Lüb.   Urk.  5,  nr.  12S] 

vorwisnisse  escheden,  oft  se  schaden  dat  were  mi  vorwit.  das.  nr.  2558;  to 

nemen,    we    en    den   wedderlegghen  ewigen  tyden  sunder  verwyt  und  ane 

scheide.  Korner  250o.  40  andegedinge   bliven.     Z.  f.   Nieders. 

vorwisseren,  schw.  v.  vergewisseren.  1842,  S.  129;  des  wylle  wy  ane  ver- 

dat  wordt  Amen   vorwissert   se   der  wijt  unde  nadedincghe  bliven.  Gcii^ 

gewissen  erhoring  gades  etc.  Wiechm.  Urk.  11^  nr.  192;  ane  allerleye  Tor- 

mU.  altnds.  Lit.  2,  132.  wyd  vnde  ansprake  eweliken  bliuen. 

vorwissinge,  f.    Sicher stdlung,  Ge-  45  Sudend.  4,  S.  60;    und  den  vorwitt 

Währleistung,    (jatdion.     Dar   schach  darumme,  wile  se  nenen  scharprich- 

Gherardo  nije  vorwissinge  uppe  ter-  ter  hadden.  Neoc.  2,  428, 

mine  (nova  cautio  super  certis   ter-  vorwiten,   st.   v.    vorwerfen,  vor- 

minis).  Chr.  Sei.  250^  10;  de  scholen  rücJcen^  hohnsprechen,  olfo.  witan,  iiiAii 

dar  vorwissinge  don,  dar  den  hovet-  50  vorwijen ;  improperare.   Voe.  Engdk 


VORWITINGE  509  VORWORDEN 

So  we  Yorwitet  deme  anderen  sme-  ringeren.  Westphah  •?,  19 ;  wyllen  J. 
like,  dat  he  geslaghen  si  vor  deme  L.  eynen  enkeden  dach  vorwitliken 
richte,  he  mot  darumme  der  stat  etc.  Old.  Utk.  v.  1512;  deme  dat 
sestich  Schillinge  beteren.  Lüb,  R.  dorch  middel  siner  husfruwen  word 
280;  duBse  appel  is  so  scone,  ik  6  verwitliket.  ZTami.  CAr.  ^5^;  dat  wart 
mene,  dat  gy  mek  nicht  vorwiten,  do  vorwitliket  landen  unde  luden, 
dat  ik  den  appel  möge  upbiten.  Sün-  Leibn,  3^  178, 
denf.  V.  988 ;   de   hertoge  vorbot  bi  Torwitschop,  f.  Vorwißen.  Ane  vse 

live  onde  gude,  dat  eme  de  sake  yorwitschap.  Sudend,  4^  nr.  182, 
Dement  vorwiten  edder  overseggen  lo  vorwittci,  Vorwitz,  Vorwitte  maket 
Bcholde.  Lüb.  Chr.  2^  305;  de  vor-  de  megde  d&r  .  .  de  vorwitte  brin- 
witet  deme  armen  (calumniatur  egen-  get  mennigen  in  ein  spei,  dat  em 
tem),  de  vorsmaet  den,  de  ene  ghe-  darna  rflwet.  Agricolay  Latend.  S,  23. 
maket  heft  /S^.  Salom.  14 ^  31 ;  vnde  vorwitten  ?    (Es  ist  entw.   50  m. 

he  is  ypghekamen  to  vorwitende  Israel  15  Braunsehw.  Süber  eu  zahlen  oder)  we 
(ad  exprobrandam).  1  Sam.  17^  25;  moghen  de  sulve  50  m.  verwitten 
Helcana  ok  hadde  twe  vrowen,  de  mid  eyner  halven  m.  Embikessches 
liere  eme  dat  nu  (nie)  vorwet.  Josef,  sulveres  (1369).  Gott.  Urk,  /,  nr.  259. 
V,  d.  7  Tods.  5679 ;  sande  breve,  dar  yorwitten,  -wittigen,  s(^w.  v.  kund 

be  deme  rade  jnne  vorweet  etc.  LOb,  20  u.  zu  wißeti  thun.  yorwittighen,  signi- 
Chr.  2^  161 ;  doch  do  eme  dit  yor-  ficare,  indicare,  certiorem  facere.  Kü. 
weten  was  van  sinen  guden  luden.  Vp  begerthe  Jost  Korffes  vorwytte 
du.  2^  266;  it  wert  deme  konninck  ick,  richter,  juw  allen  einen  steue- 
Doch  vaken  yorwetten  van  yelen,  de  liehen  vorwisseden  richtedach  etc. 
it  nicht  drade  vorgetten.  i2.  V,  139;  26  Old.  Urk.  v.  1527;  und  hevet  de  ban- 
Johan  sprac:  eme  ne  wäre  nen  tunne  breve  an  dat  ersame  capyttel  gesant 
botteren  vorweten,  dhe  he  stolen  und  yorwyttiget  na  inholt  der  brcye 
badde,  also  Hermanne  wart  yorweten  se  (die  Gebannten)  to  schuweu.  Münst. 
(1333).  Brem.  Stat,  183.  —  Sprichw. :       Chr.  i,  249. 

Dat  is  en  wunderlyk  stryd,  dar  de  so  yorwolken,  schw.  v.  verwelken^  ver- 
esel  den  anderen  vorwyth.  Kiel,  Mscr.  düstern.  0  wäre  sunne,  van  dem 
114,  f.  37;  dat  eyn  hefft  quades  ge-  sterne  gheboren,  wo  bistu  in  dynen 
daen,  dat  sal  men  alle  manne  nicht  upgande  mit  dem  lichame  so  vor- 
Torwiten.    Tunnic.  nr.  1167.  wolkent!  Hanov.  Gebetb.  I,  77,  S,  44. 

vtrwitiDgey  f.  Vorwurf,  Tadel.  0  35  yopwop,  Verunrrung,  Unruhe  (des 
Maria,  nu  bistu  geworden  ein  vor-  Geniüthes),  perturbatio.  Wenn  ydt 
smadenisse  des  volkes  unde  vorwi-  denn  queme  an  dat  licht,  Dar  würd 
tinge  der  wyve,  de  welc  altit  hebbest  vorwor  vnd  klammer  van.  De  d.  Schlö- 
gewesen  de  aller  saligeste.  Pass.  Chr.  mer,  C  4 ;  dith  gasteboth  deith  mi 
f,  45;  van  der  yorwitinghe  der  Stades  40  grot  beschwer,  Veel  sorge,  vorwor 
recht  Liib.  R.  280,  Überschr.;  unde  und  gramen,  das.  E6h, 
will  yn  bychteswys  hebben  gedaen,  yopworden  (-warden),  schw.  v.  vor- 

hat yo  neen  vorwytinge  kome  dar  werde  machen,  Verabredungen  treffen^ 
van.   Sehip  v.  Narrag.  f.  22.  pactieren,   bedingen.     De   sendeboden 

v^rwttlik,  adj.  tadelndjbeschimpfend.  45  van  L.  scholen  yorworden  by  deme 
Gyf  my,  dat  ik  nicht  mote  vorveret  rade  vamme  Sunde  (befürworten)  van 
werden  van  jennigen  vorwitliken  wor-  wegen  schipper  N.  N.  .  .  dat  sodanne 
den  myner  vyende.   Wiggert  1,  54.  (ihm  geraubte)   gut   mochte   werden 

vorwitUken,  schw.  v.  kund  thun.  betalet  (1442).  Hans.  Rec.  IP,  S, 
He  Torwidtlickede  (intimavit)  den  Do-  50  492;  Dar  antworde  wy  to,  dat  wy  des 


VOBWOREN  510  VORWORT 

deger  unschaldich  syn,  wente  wy  us  arbeide  genochliker  is  unde  merer, 

binnen  der  tyd  der  vorbindiugbe  noch  io  em  stet  mere  iegenheiden  mit  ge- 

ghedaghet  noch   ghcTorwordet  noch  säten  mote  to  dregene.  das.  10^, 

ghesonet  en  hebben  (1373).    Hans.  vorworpenheit,  f.     Venoarfenheü, 

Rec.  2^  59;    in   sodaner  mate,  alse  5  Niedrigkeit,    cleit  to  dregen  .  .  dat 

men  dat  met  den  anderen  hospitalen  nenen  homoth  thone,  sunder  yerwor- 

to  6.  pleghet  to  holdende  unde   to  penheit.   Grünt  der  frater  leo, 

vorwordende.  Gott.  Utk.  11^  8.  159;  yorwor(r)eii,  Part,  su  vorwerren. 
int  erste  yorworden  wi  unde  prote-       verwickelt,  verwirrt,  verstrickt,    Dewile 

steren  (1447).  Dithm.  Urk,  p.  41;  10  se  hirmit  weren  vorworn,  hiermü 
wi  hebben  dat  yorwordet  unde  bi-  beschäftigt  waren,  damit  jnithun  hatten. 
spraket  laten  etc.  das.  p.  58;   yoert       R.  V.  765;  ik  (de  pawes)  bin  gewest 

so   is    gevorwart,    dat    etc.    (1404).  mit  yelen  dingen  yorworen.  Lüb.  Do- 

Kindl.  3,  551;  yort  is  tuschen  uns  dend.  v.  148;  unses  yaders  testament 

gevurwert  an  beyden  syden  etc.  La-  15  is  seer  yorworen.    Nd.  Jahrb.  1877, 

camU.  3,  nr.  489.     Befl.  sik  y.  mit,  S.  15;  bräderlike  leye  ys  bUnt,  De 

sich  mit  jem.  vereinbaren.    Men  wüste  meysten   mit  bedregerye   yorworreo 

wol,  dat  sik  S.  mit  N.  N.  wes  yor-  sint.    Sdiip  v.  Narrag,  f.   14S^;  de 

werdet  hadde.   Magd.  Seh.  Chr.  390y  jenne,   de   mit  nide  sint  yorworren 

11;  ynde  en  schullen  vnser  nen  sek  20  Gl.  zu  R.  V.  III,  8;   de  sake  was 

hinder  dem  andern  nicht  setten,  soy-  yorworen.  R.  V.4576;   (ein  frommer 

nen,  freden,  yorw5rden  (1403).    Su-  Mensch)  schal  hebben  eyn  harte  mit 

dend.  9,  nr.  222.  —  sich  vertheidigen?  gantzer  truwe  ynde  schal  hebben  eyn 

Eyn  sere  behende  ketter,   de  konde  hoch  harte  mit  aUen  dogeden,  ynde 

ghans  yele  spreken  ynde  konde  sik  25  schal  hebben  eyn  yorwom  harte  io 

wol  yorworden,  wente  he   was  gans  godes  marter  mannichuoldich  (d.  k 

wol  belert  in  der  ketterie.  Passiorud  das  sich  mit  Christi  Marter  beschäf- 

/*.  15^.  tigt,  in  die  Betrachtung  versunken  ist?). 

yorworen,  schw.  v.  verwirren.  Ab-  Engdh.  Chr.  f.   448;    na  deme  he 

salon  vorworede   (mit  seinem  langen  30  ghestelik  was  yode  en  yorworen  per- 

Haare)  sik  darumme  (umme  de  tel-  sone   (d.  h.   verwirrten  Gemüthes?), 

gen).    Mersd.  B.  d.  Kön.  102.    ^  Wism.  Br.  v.  1494.  (Vgl  sin  gemote 

yorworgen,  schw.  v.  erwürgen,    de  was  yorworn.  B.  V.  5752.) 

wedere  tho  vorworgende   (jugulare).  YorYfOvt,  n.  1.  das  vorher  gesprochene 

Jes.  22,  13  (H.) ;    also   dat  he  dat  35  Wart,    wy  wilt  nu  wedder  komen  ap 

hoyet  an  dem  halse  went  an  de  ye-  unse  yorwort,  frühere  Rede.    Münst. 

deren    yerworge    (retorquebit  caput  Chr.  1, 154.  —  2.  was  vor  einer  Hand- 

ejus  ad  pennulas).  3  Mos.  5,  8  (H.);  lung  von  den  Parteien  verabredet  tsi, 

Lat  uns  vlen  1    Dusse  wyver  vorwor-  Vertrag,  Pact,  Bedingung.    Sprickw,: 

gen  uns  allebeyde!  Fastn.  Sp.  982,  4.  ^  V8rworde  breken  alle  stryde  (Prece- 

yorworp,   m.     Vorumrf,   d.  i.  das,  dens  pactum  bellandi  perimit  actum). 

was  sich  vor  Augen  stellt.     De  sote  Kiel.  Mscr.  nr.  114,  f.  55b.   —  So 

yorworp  (in  einer  Vision  gevolde  he  war  en  man  uan  dem  anderen  eine 

in  sick  een  wtyletende  ynd  een  euer-  wort  to  worttinse  nemet  sunder  Tore- 

luchtende  gotliker  stralen),  de  in  sick  ^^  wort,  wil  he  den  worttins  weder  co- 

was  holdende  alle  guet  unde  em  in  pen,  he  schal  eme  gheuen  io  vor  de 

desser  wise  geopenbaret  was  .  .  dat  mark  neghen  mark  suluers.  Lüb.  R 

was  dat  gotlike  wesen  etc.  Horol.  f.  309;  aldus  begherde  hertich  W.,  dat 

15^;  want  so  de  yorworp  (die  Aus-  de  stede   stormen  wolden  uppe  dat 

sicht^  Erwartung)  des  lones  yan  sinen  50  yorword,   dat  se   dat  slot  by  deme 


VORWORT  511  VORWOTEN 

lande  leton.  Lüb.  Chr.  2,  115;  Item  wort  to  ghevende  etc.  (1382).  OdU. 
ock  en  schal  nen  knecht  twen  heran  Urk,  J,  nr.  303 ;  oyc  so  en  sal  men 
Torwordt  geyen.  Lüb.  Z.  22.  384t.  —  neynen  vredeloysen  manne  ofthe  stra- 
GtM).  im  Plural.  Ock  sint  vorworde,  tenrovere  in  allen  dissen  sloten  vrede 
were,  dat  etc.  Old.  TJrh.  v.  1397;  se  5  ofthe  vnrwarde  gheuen.  Fahne^  Dortm. 
Torbnnden  sik  mit  sodanen  vorwor-  77,  nr.  90;  vgl.  das.  nr.  173  u.  3, 55, 186. 
den  (tali  pacto).    Chr.  Sd.  296^  13;  vorwortelen,  schw.  v.    venouredn. 

de  Denen  breken  ere  voreworde.  LÜb.  de  eine  (dötsunde)  verwortelt  sick  in 
Ckr.  7,  100;  hie  makede  ock  vor-  de  andere.  De  7  Dodsunde  f.  3h. 
werde  myt  conyng  W.  vmme  vrede  10  yorwdsteUy  -wogten,  schw.  v.  ver- 
to  holdende.  Brem.  O.  Q.  62;  umme  wüsten^  desolari.  Voc,  Engelh.  juwe 
de  vorworde  (propter  pactum),  de  he  ertrike  vorwöstet  (terra  vestra  de- 
hadde  gemaket  mit  on.  2  Chr.  21^  %etiB).  Epist.  Sam.42h;  von  Personen: 
7  (H.);  mit  alsodaneghem  vnder-  einsam  machen^  in  die  Wüste  treiben^ 
Schede  vnde  vorworden,  als  hir  na  15  verjagen?  De  rovere  se  vorwisden 
screuen  is.  Meld.  Jahrhb.  14^  200;  unde  vorwosten  (exterminare).  Sachs. 
breve  unde  Vorwort.  Leibn,  5,  179 ;  Wdtchr^  8.  193, 19.  (wol  richtiger  die 
oontracte  vnde  vorwort.  Old.  ürk.  v.  Var.  vervesten.)  Intr.  toüst  tverden. 
läoö;  de  sunder  ienighe  vorworde  Wert  ock,  dat  desze  hoffe  vorwuste- 
ofte  protestacien  an  vnnsse  ere  kla-  20  den  vormiddelst  water,  orloghe  etc. 
genn.  Old.  U.  v.  1485 ;  myt  zodanen  Cod,  Brdb.  7,  7d,  354 ;  dat  szodan  hofi 
Torwarden  vnde  vnderscheyde,  dat  .  .  vorwustede  oder  sust  brandes  wyse 
etc.  Cid.  U.  V.  1506;  alle  unde  itlike  vernichtet  wurde,  das.  16,  261.  u.  ö. 
pnncte,  articole  vnde  vorwarde.  Old.  —  verwüstet  van  luden  f=  dünn  be-* 
ü.  V.  1511 ;  hillikes  vorwaerde,  Ehe-  25  volkert^  unbewohnt).  Komer  94h,  u.  0. 
paeten.  Ben.  158 ;  up  solke  condicien  vorw6sticheit,  f.  Wüstheü.  1.  vnde 

ande  vorwaerden.  das.  441.  —  Aus  dat  laut  van  Egypten  schal  wesen  in 
diesem  Plur.  scheint  sich  (wie  hau-  vorwusticheit  vnde  in  wiltnisse.  Ezech. 
figer)  ein  Sing,  im  Fem.  entwickdt  29,  9  (H.).  —  2.  bUdl.:  bußbomen 
tu  haben,  vorworde  (-warde).  Also  80  blade  gedroghet  vnde  gepuluert  vnde 
se  lange  tyt  vnder  eyn  mit  worden  dat  ghenuttet  mit  lauendel  wather 
getwiet  hadden,  ton  lösten  makeden  benympt  maniam,  dath  is  de  vor* 
se  beyde  eyne  vorwarde  vndertuschen :  wosticheit  des  bregens.  Q.  d.  Sunth. 
wer  dat  sake,  dat  etc.  Br.  d.  Cir.SOh;       c.  77. 

se  antworden  eme :  wy  geuen  en  dy  85      vorw68ting;ei  f.  Verwüstung,  v.  der 
to  bewaren  mit  solker  vorwarde,  isset,       stad.    Korner  126^. 
dat  etc.    De  man  godes  nam  de  vor-  vorwdt,  adj.    unithig,  furiosus,  ra- 

warde  gerne  an.  Dial.  Greg.  212h;  biosus.  KU.  Syn  vader  was  ser  wreet 
so  welic  man  nemet  raatlüde  over  undQYerwoet.  Leben  d.h.  Franz.  170h. 
ene  vorworde,  vnde  volle  dat  also,  40  YorwotMk(;vroim)^schw.v.wüthend, 
dat  et  tho  claghe  queme,  vnde  thöge  von  Sinnen  werden.  He  sprak  to  Fi- 
rnen vppe  de  lüde,  vnde  weren  se  der  latus:  ik  bidde  di  so  rechte  sere,  dat 
vorworde  bekant,  dat  bleue  al  stede.  we  Jhesum  graven  moten,  sin  schone 
Rig.  St.  R.  164,  15 ;  oick  so  hadde  moter  wel  vorwoten,  den  jamer  unde 
de  raidt  eyne  alynge  vorwoirde  ge-  45  dat  herteleit  de  is  so  grot  etc.  Ansdm 
geven,  allgemeine  Sicherheit,  Waffen-  v.  1094;  dese  wreede  brut  (die  gött- 
Stillstand.  Münst.  Chr.  1,  165 ;  also  liehe  Weisheit)  hanteerde  ere  verwoe- 
dat  se  den  vredebekeren  nicht  be-  dede  wreetheyttegen  my.  ^<9ro2.  I^^; 
holpen  sin  mit  spise,  mit  voder  to  ist  dat  wi  ons  vlitelic  vnde  in  allen 
terkopene,mitherberghende,  mit  vor- 60  dinghen   eerbarlic  voersien  vnde   se 


VORWOTHEIT  512  VORZüCKEN 

nochtan  verwoden  willen,  dan  sol  ons  (nr.  26)  f.  112.  —  mü  Dat.  der  Pers, 
onse  consciencie  troesten.  B,  v.  d.  eme  wundert,  er  wundert  sich.  Do 
joncfr,  f.  91^.  vorwunderde    dit    den    twen.      Br. 

YOrwÖtheit,  f.  Wuth^  Ingrimm,  d.  Dir,  87b;  dit  verwunderde  den 
furia,  rabies.  KU.  Gajphas  stunt  up  5  genen,  de  dar  by  stunden,  das,  90; 
mit  groter  tornicheit  unde  yorwotheit.  so  dat  idt  dem  rike  Yorwunderde. 
Pass,  Chr,  f,  30;  he  sprak  mit  gro-  Renner  1^33;  mit  Gen.  d.  Sacke,  Eme 
ter  vorwoetheyt.  Br,  d,  Gir.  81;  he  verwunderde  sere  der  groten  schou- 
was  entfenget  mit  dem  brande  der  heit.  Br.  d,  dir,  109^;  des  Yorwun- 
Yorwotheyt.  das,  84h;  0  wo  salich  is,  10  derde  den  Tader  unde  den  anderen 
de  nicht  angeseen  ne  heuet  de  ydel-  monniken,  ok  alle  den  gesinde.  dasJ 
beide  unde  de  valsche  verwotheyt.  104h;  des  der  koninginne  heft  vor- 
Horol,  99h.  wundert.  Sündenf,  2541.  —  Die  Sache 

YOrwowen,  schw.  v.  „mit  WaUy  durch  einen  Sats  mit  daX:  Achimelech 
einer  gelben  Farbe  bereiten.^  Lüb.  Z,  15  Yorwunderde,  dat  David  gekomen 
E,  487.     S.  unter  vormeden.  was.  lSam,21,2(H.);  weme  scheide 

Yorwreken,  st,  v.  rächen ^  Unde  nicht  verwunderen,  dat  etc.  Liib.  Chr. 
uppe  dat  he  sik  vorwreken  mochte  2^  655,  —  Persönl,  constr.  De  enge- 
up  de  stad  Luneborch,  so  uppede  he  len  des  vreden  vorwunderden.  Pass, 
dessen  bref.  Lüb,  Chr.  2,86,  =  vor-  20  Ohr.  12;  refi,  neiman  vorwunder  sit 
werken.  Laut  unde  lüde,  de  syk  vor-  wo  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  41,  14 ;  des 
wreken  Tegenst  den  bereu.  Josef,  V,  lat  di  nicht  vorwunderen.  Lüb.  Do- 
d.  7  Tods.  V,  7540;  mit  dem  munde  dend.  904;  vorwunderde  sick  sere 
he  (der  Mörder  Sauis)  sik  vorwrak.  der  jeghene.  Korner  32h, 
das,  688,  25      Yorwundernisse,  f,   Verwunderung, 

Yorwrieken,  schw.  v.  verdrehen,  ver-  Wunder,  Wynfried  wart  synen  mede- 
r6wfcn,distorquere,wreycken.  Z)ie/i?n6.  broderen  in  eyn  exempell  vnde  in 
n.  gl.  s,  V,  Aldus  so  ble£f  Jacob  hyn-  eyn  verwuDdernisse  van  syner  hu- 
ckende alle  zyne  daghe,  wente  de  licheit.  Freckenh.  Leg.  57. 
enghel  hadde  ome  vorwrycket  zyne  30  vorwunraden  =  vorunraden.  Efit 
huff.  Locc,  Erz,  f,  21 ;  alse  ik  sulven  we  uthgesandt  werde  van  des  landes 
nicht  utgan  en  konde.  wente  ik  den  weghen  des  landes  werft  to  wervende^ 
voet  (so  jsu  lesen  statt  voer)  verwreg-  den  man  schalme  holden  sunder  allen 
get  hadde.     Leibn.  3,  224.  schaden,   also  verne  dat  he  id  nicht 

Yorwringen,  st.  v.    verdrehen,  dis-  35  vorsumet    edder    vorwunradet  heft 
torquere.     KU,      Bildl,:    belästigen,       Dithm,  L.  R.  II,  §  182  (S,  153). 
quälen?     Were  yement  in  der  kum-  vorwurden,  schw.v.  die  Wurt(Höf' 

penye,  de  den  anderen  vorvrenghe  statte)  verderben,  und  de  Russen  wer- 
mit  quaden  worden,  mit  sleghen,  mit  pen  uppe  unse  kerken  dach  unde 
steten  edder  mit  jeneghem  unvoge,  40  nach,  ok  vorwurden  se  uns  de  wurt 
de  scal  dat  beteren  der  kumpenye  und  bowet  up  unsere  planken  (lit^)- 
mit  ver  olden  groten.  SUxder  Ärch.  1,  Livi.  ürk,  nr.  1919. 
137,    (Ist  vorvenghe  eu  lesen?)  vorwntet?    clene  is  deyr  (^ifet«  »rf 

verwanden,   schw,   v.    verwunden,       die  Zahl  derer),  de  dem  armen  hei- 
verwundet  in  den  doet.    Komer  51c.  45  pen  willen  to  sinem  rechte.    Komed 

YOrwondern,   schw.  v,    wunderbar      he    in   ichteswelke    schuld,    de  wol 
sein.     0  verwunderendc  spise  (nend.       lichte  vp  on  ghelöghen  is,  he  moid 
Christus).  Br.  d.  Euseb,  48h ;  wat  vor       vorwuthet  weysen,  alle  man  is  wed- 
loff  kann  ick  dy  seggen  vor  dyne  vor-       der  on  etc.   Ecdes,  f,  84d, 
wunderende  groten  leve.  Brem.  GB,  50      voMUCken,  schw,  v,  rasch  hin-  oder 


VOS  513  VOT 

wegreißen,  yorzuckt  sin  toird  nicht  du  dy  dar  to  rastigen  wollest  -myt 
Uoß  van  großer  Freude  gesagt^  sondern  uns  tor  unser  (des  Bischofs)  infaert 
auch  (wie  noch  jetzt  in  Holstein)  von  upt  rustigeste  imme  harnsche,  myt 
großer  Trauer,  yk  werde  inwendich  glayyen,^  myt  vossezwantzen  bynnen 
in  miner  memorie  ganslick  beweghet,  5  Munster  to  ryden  (1508).  Kindi.  1, 
Tortzogkt  .  .  dar  yegen  werde  ik  in  J206 ;  he  gedachte  .  .  sick  na  den 
hoghen  vrouden  begrepen  etc.  Jod.  breven  und  mandaten  der  keys.  may. 
speg.  14.  tho  richten,  daran  gehangen  en  Yocks- 

TOS,  «11.  Ftuihs,  Dar  wart  myt  liste  schwans  was,  wol  viff  eleu  lanck  (d.  h. 
&1  ane  pranghen  De  vos  myt  deme  10  in  denen  eine  gelinde  u.  wirkungslose 
rosse  yanghen.  Schaeksp.  f.  92^;  mit  Bestrafung  angedroht  war?),  v.  Hövel^ 
tossen  ys  quaet  vosse  yanghen.  Tun-       Chr.  5. 

nicnr.SdJ^;  eyneme  slapenden  Yosse  yosswanzen,  schw.v.  fuchsschwän- 

lopet  neyn  mues  myt  willen  in  den  een  d.  i.  schmeichdnj  betrügen,  graye 
mond.  ^.  d.  Sammitt.  /,  c.  13;  dat  15  Ghert  begunde  to  yosswantzen  na 
vil  den  vos  nicht  biten,  damit  läßt  siner  olden  wise  in  hopeninge,  he 
sick  der  Fuchs  nicht  fangen^  das  will  wolde  der  yare  ayermael  entgan. 
nidU  viel  helfen.  Soest.  Dan.  52.  (Vgl.  Reimar  Koch  0.  J.  1470  (in  Fcdcks 
Sl  Jahrb.  1876,  S.  120  u.  Dähnert.) ;  Staatsb.  Magats.  7,  118). 
and  also  dat  olde  sprickwort  is,  dat  20  Yostagel,  m.  Fuchsschwang,  mhd. 
Qfiin  Yos  so  listich  is,  he  wert  denne  fuhszagel.  Myt  eynem  ruwen  yoes- 
noch  gefangen,  also  ginck  it  graye  tagel  kan  me  neyn  wapen  yorbulde- 
Gherde  ock.  Reimar  Kock  0.  J.  1470;  ren.  Koker  S.  369;  myt  yosstaggeln 
be  (Graf  O.)  toch  tom  lande  to  Hol-  un  flegenweydel  kan  me  nemande 
sten  ut  unde  quam  dar  ock  nicht  25  scharpe  stupen.  das.  S.  378. 
wedder  in,   wente  dem  vosse  weren  yoster  (d.  i.  =  yötsel),  (gu  yoden), 

de  klawen  altoseer  besneden.  das.  Futter.  In  dusseme  winter  was  so 
(Fdcks  Staatsb.  Mag.  7,  118  f.);  de  grote  noth  in  Eyderstede  ynde  alder- 
roden  vosse,  Goldstücke.  In  suluen  wegen  yan  fester,  dat  dar  yele  quekes 
sten  ( Würfel)  makede  he  (de  duuel)  80  hunger  starff.  Falcks  Staatsb.  Magae. 
der  oghen  sosse.   Dar  mede  kan  he       9,  718. 

locken  vt  der  kisten  de  roden  yosse.  v6t,  m.     1.  Fuß.     De  vote  deden 

ksef,  V.  d.  7  Tods.  2442.  —  Fuchs-  em  we  so  ser.  R.  V.  705;  Tide  mit 
pdz?  1  lotlyne,  II  fosse,  1  deghen  deme  scheuen  yothe  ("i^^^?^.  Lüi.  £/rA;. 
etc.  Wism.  Inv.  f.  159.  35  3,   S.   189 ;   Henrik   mit   den   voten 

Toslisticlly  adj.  listig  nach  FucJisart.  (d.  h.  doch  wol:  mit  den  gebrechlichen^ 
Als  de  borger  sine  voslistige  woerde  anormalen  Füßen).  Gr.  Weisth.  5,  81 
Tnd  schrifft  yermerckeden  etc.  Seib.  u.  84  Anm.;  he  kledede  den  yader 
Qu.  2,  346.  went  up  den  vöt,  d.  h.  von  oben  bis 

Tospote,  Fuchspfote.  1  brunen  40  untefi,  vollständig.  Zeno,  v.  479;  vgl. 
mansrock  myt  foszpoten  gefedert.  227;  do  vel  ik  mit  dem  koppe  jegen 
H^wiit.  Inv.  f.  177;  en  dwelck  rock,  de  want;  Wo  ik  wedder  up  de  vote 
twe  swarte  hoyken,  en  rock  fodert  quam  to  stän,  Dar  en  wet  ik  nicht 
my t  vossespoten.  Mekl.  Jahrhb.  33^84.       ein  wort  yan.  Lüb.  Dodend.  v.1369; 

vosrechty  n.  FuchsrecM.  Derhaluen  45  efft  de  (kranke)  man  wedder  in  de 
80  8pelen  se  mit  den  christlutterschen  yote  (auf  die  Füße)  kumpt  unde  so 
dat  yoß-  ynde  fustrecht,  ynde  str5-  mechtich  werdt,  dat  he  uppe  siner 
pen  en  mit  gewaldt  de  hudt  auer  de  deile  gan  mach.  Dithm.  L.  R.  i,  §  184 ; 
obren.  Chryse,  Spegel  f.  Ml.  also  quam  (der  gefangene)  M.  up  de 

vosswaUy  m.  Fuchsschwanz.  . .  dat  50  voete  (auf  freien  Fuß)  unde  wart  der 

Iftttdaltdftrd.  WOrterbuoh.  V.  33 


VOT  514  VOT 

sake  ledych.     Münst,   Chr.  1^  166;       guth  -—  Vieh  —  äff  getouerih  hebbe 

unde   dachte  etliken,   dat  greve  Gr.       hefft  gefiecht,   he  wyll  synen  ToetI 

erst  en  slot  kreghe  ander  de   vote       by  den  eren  Letten  vode  wyll  sye 

(=  in  seine  Gewalt)^   dar  he  appe       myth  er  Letten  lathenn.  Z.  f.  Niedm 

were  so  langhe,  dat  he  der  anderen    5  1867,  S,  232  (in  einem  Hexenproees 

mechtich  worde.    Lüb.  Chr.  2^  296;       v.  1550);    do  dasse   schomaker  all 

Hyldentzem    hadde    eynen    vryschen       dusse  sine  klage  hadde  gedan,  war 

moeth,  dat  brochte  den  bischop  sere       ein   rath  thornich  und  erboden  sili 

ander   den   voet,    d.  h.   drückte    ihn       eren   vot   by   den   sinen   tho   slutei 

nieder,  das.  2^  432;  du  bist  bedragen  10  laten.   LÜb,  Beform.  14.    —  vöt  to 

und  bist  rede  (bereits)  vnder  de  vote       vot  =  vorvotes,  e  vestigio,  vor  da 

komen.  LerbecJc§56;  dat  erbar  key-       Fuße  weg,  sofort  (sonst  geufchnlidi:  aü 

serdome  (Caroli  M.),   dat  .  .  vnder       mcMich),    Dat  alle  halp  nicht,  se  ma 

de   vote  komen   was.     Korner  29ä;       keden  hemelike   vorrederie,    dat  & 

alzo,  dat  alle  vorganghene  vyentschop  15  wolden  gude  lüde  dot  slan  vot  ro 

under  de  vote  ward  getreden.    das.       vot.  Brschw.  Schichtb.  232;  vot  to 

239^;   hadde   alle  mynschelike   leve       vot  dot  slan  bet  so  lange,  dat  se  di 

under  de  vote  ghetreden.    das.  66^ ;       oversten  band  kregen.  das.  233 ;  Jiuit 

dennoch  word  den  luden  up  de  fote       slogen  voyt  vor  voyt  dot,  jo  de  kri 

getreden  (tourden  daeu  gedrängt),  dat  20  sten  etc.  Abel  106.  —  swaren  vote; 

se  den  tog  bewilligen  mosten.  Lünteel,       oder  mit  swarem  vote,  schwanger.  ^ 

Stiftsf.  138.   —   Weer   emandt,    die       winacht  avent  104  wedewen  getellel 

den  anderen  in  droncken  of  in  hae-       und  5,  so  mit  swaren  vote  vorlates 

stigen  moede  dieff,  verrader  of  mort-       gewesen.  Neoc.  2,  389 ;  (vgl.  wie  ich 

der  biete,  ende  dat  hy  daer  syn  voet  25  dann  verstanden,   das  sie  jetzonder 

nyet  by  setten  en  wolde   (d.  h,  die      schweren -fusses  gehen  sol.   Sehausp, 

Behauptung  vertreten),  ende  hem  die       d.  Here.  Julius  v.   Brschw.  361,  m. 

tycht  nyet   bewysen   en   wolde,    die       Sastrow  1,  23.  24.  25;  se  is  graves 

heuet  gebroken   15  M.    Bichth.  525,       iooi^^hoch  schwanger.  Br.  WB.  1,443^ 

§  12;   de  van  eme  andderss  woeste  30  u.Dähn.).  —  vluchteges  votes,  etTemb; 

allsze  tor  ere   (als  ehrenwertes),   de       gane  aUgem.  nicht  bloß  von  Fliehenden^ 

sullde  komen  ynde  setten  synne  ffoedt       sondern  auch  von  Verfolgern  gesagL 

by  den  synen,  d.  h.  im  Gerichte  neben       Were  dat  rof,  brand  eder  venghnissi 

ihm  erscheinen   und  den  Bechtsstreit       an  vnser  yenghes  lande  eder  egheih 

beginnen.  Monum.  Liv.  4^,  84;  (Das  35  dume  schude,   dar  scal  men  t1iic1i< 

Bild  ist  aus  dem  Kriegsleben  entnom-      teghes    wtes    (d.   i.  v^tes)    volglei 

men;  vgl.  vöt  bi  vöt  setten,    coUato       (1353).   Lüb.   ürk.  3,  S.  158;  wert 

pede  proeliari ;  gradum  conferre.  KU.       aver,  dat  rof,  brant  .  .  schode,  dal 

Jßs  liegt  aber  der  Gedanke  darin  mit       vluchteghes  votes  volghet  worde,  dal 

eingeschloßen,  daß  den  Kläger,   falls  40  scole  wi  volghen.  S.  H.  L.  Utk.  /" 

er  verliere,  dieselbe  Strafe  treffe,   wie       189.  —  Standes  voetes,  auf  der  Std' 

den  Beklagten,  wenn  das  Gericht  gegen      sogleich,    dat  se  musten  strack  sta 

diesen  entschieden  hätte,     s.  Grimm,       des  votes  de  arbeyt  laten  an  staa 

WB.  s.  V.  4,  976  u.  996.);  se  blyven       Bost.  Chr.  f.  65h;  so  myn  gn.  froy- 

in  der  pynliken  bicht  (Folter)  stand-  45  eben  ero  heft  bevalen,  vnn  gynck  bei 

haftich  und  bekennten  nicht;  se  wol-       Standes  votes.  Slaggh.  Chr.  f. 61;  i^ 

den  aber  fot  by  fot  setten  und  eren       menynge  wurt  wns  voergelesen,  dar 

kleger  erst  wetten.  Soest.  Dan.  180;       van  wy  bogerden  stannez  fotez  co- 

vnde  (N.  der  geklagt  hatte,  daß  6.  ene       piam  tho  hebben.  Mon.  Liv.  4\  197\ 

apenbare  touersche,  vnde   em    szyn  50  eine  ahnliche  Bedensart  ist:  ir  dei 


VOT  615  VOTGENGER 

Tofas  wandelinge.  Dat  scholde  dat  goldene  rhein.  Gtdden  (1453).  nr.  667; 
erste  wesen  ere  des  Yotes  wandelinge  ene  vennen  landes  yan  3  voten  grot 
to  holden.  Brschw.  Schichlb.  87.  —  für  30  Gulden  (1456).  nr.  698;  item 
appe  deme  vote,  attgentiicUich.  E.  in  Bedmer  hammerke  upt  uterdik  1 
Tolghede  eme  uppe  deme  Yote.  Kor-  5  voet;  item  bi  den  7  deymet  1  deymet 
Her  JMfi ;  nnde  he  scolde  antworden  etc.  das.  nr.  818  (S.  709).  VidleidU 
appe  dem  vote.  Hanov.  St.  B.  364 ;  ist  e$  =  gras.  Wenigstens  latUet  eine 
he  wol  eme  uppe  den  yote  don,  wot  Rückschrift  der  Urk.  nr.  409  (die  ent- 
recht  were  .  .  he  scal  em  up  den  häU^  dat  wy  hebben  yorkofft  yry  unde 
yote  de  sake  benomen  (1362).  Brem.  lo  yelech  3  vote  landes  in  den  yelde 
Stat.  260;  uppe  dem  yoete  (sofort  tho  der  Holtgast):  een  kopbrief  yan 
wie  er  erschaffen  war)  vorhof  sik  de  3  gras  landes.  Ebenso  nr.  667.  Daß^ 
dayel.  Bothos  Chr.  f.  1 ;  unde  toch  wie  der  Herausg.  meint^  vielleicht  rote 
do  Tort  upp  dem  yote  unde  brande  =  BtUhe  eu  lesen  sei,  ist  nicht  toahr- 
Aschersleve.  das.  f.  142;  wo  gy  ayer-  i6  scheinlich;  es  müßte  doch  rode  lauten. 
mals  ungehorsam  erschinen  (und  nicht  —  3.  Untersatz.  Vnde  deden  em  wed- 
wahU)^  so  wil  eck  up  den  yote  hir  der  de  olden  tafele  ynde  den  olden 
eynen  setten  yor  eynen  yorweser.  vot  (den  Untersatz  der  AÜartafely 
Lifßmanns  Nachr.  d.  Kl.  Meding^  8.  PredeUe)(1492).Wism,W6llenweberst. 
103.  —  Merkwürdig  steht  also  yotes  20  —  4.  beim  Wachse  ^  lat.  pes?  Se 
in  demselben  Sinne.  Isset  ok,  dat  os  scolden  holden  de  willekare,  de  hir 
dat  an  gheyt,  dat  gesecht  is  yan  dem  gemaket  is  umme  den  branden  yal- 
mynschen,  we  schallen  des  also  yOtes  sehen  Yoet  yan  deme  wasse,  de  dorch 
nicht  louen,  eer  wy  weten  de  gansen  nut  des  meinen  duschen  kopmannes 
warheyd  der  sage.  Ecdes.  f.  31^ ;  also  25  grot  gut  hevet  gekostet  an  gifte  deme 
moighen  ore  (der  zweifelnden  Men-  koninge  .  •  und  ock  den  (de  ?)  Russen 
ichen)  danken  to  rowe  komen,  dat  uns  nu  sodanen  valschen  branden  yoet 
se  innecheyd  hebben  to  gode  vnde  gerne  af  don  etc.  (1315).  Livl.  Urk. 
dat  se  in  der  gansen  hoipene  sin  der  nr.  2773  (vgl.  2793.  2794.  2804).  — 
waren  rowe,  dat  se  de  moighen  heb-  30  Anm.  Item  noch  gaf  ik  den  schaffe- 
ben also  yotes  na  dessem  leuende.  ren  (für  das  Hochzeitsmahl)  .  .  yor 
das.  219d  (ist  es  =  also  yordes?).  —  rugge  unde  fote  etc.  Dunckelg.  f.  47^; 
2.  Fuß  als  Längenmaße  12  Zoll.  Van  Mantels:  Wurstfleisch.  Sind  es  nicht 
dem  enen  vote  vif  yote  in  de  wide  die  als  Sülze  bereiteten  Schweinsfüße^ 
vnde  seuene  in  de  lenge.  Der  vote  ^  die  als  Leckerbißen  galten  und  gelten? 
scal  en  sin  geschoyt,  de  andere  bar-  Vgl.  sulten  yot.  Berlin.  Urk.  S.  55. 
vod.  Gast.  Bergges.  185.    Merkwürdig  yötangel,  m.  Fußangel,  pedux,  la- 

als  Landmaß  (von  unbekannter  Grröße)  queus  pedum,  votangel.  Dief.  pedi- 
in  Ostfries.  Urkk.  ene  vennen  landes  gale.  1  Voc.  W. 
van  yeer  voten,  dar  S.  Liudgere  heft  40  yötfast,  adj.  fußfest.  Und  den  ver- 
2  vote  by  ligghende  by  der  suder-  brecher  tho  Schlukup  angedrapen 
syden,  D.  M.  2  yote  by  der  wester-  und  tho  Lubeke  voetfaste  gemaket, 
syden,  L.  F.  4  vote  by  der  norder-  d.  h.  in  Eisen  gelegt,  v.  Hövel,  Chr.  52. 
syden  unde  S.  Lindgere  6  vote  by  der  ydtgelt,  n.   Fußgeld^  Fußzoll,    pe- 

ostersyden.     Desse   vennen   heft  N.  45  dagium,  theloneum,  quod  a  pedestris 
vorkoft  vor  40  gülden   (1422).    nr.       recipitur.  Dief.    loss,  ledich  vry  ind 
B13;   Hoystad  Abbisna  to  Gemgum,       quit  van  .  .  waengelde  (Wagengeld?)^ 
Meenst,   seine  Frau^   verkaufen  dem      voetgelde  etc.   LaconM.  3^  nr.  681. 
Komthur  Heuwen  eine  Fenne  Landes  yötgenger  (-Ringer),  m.  Fußgänger. 

rao  yeer  vote  landes  grSt  für  31  gute  so  pedestris  u.  pedex.   Voce,    yier  vut- 

88* 


VOTHELDE  516  VOTSTAPPE 

gengere     (Cod.     (M.:    Totgingher)  Ydtrost  (d.  i.  yötwriagt,  TÖtwent), 

geyet  (als  Brückeneoll)  enen  pen-  Fußgelenk^  carpus  pedis.  De  lamelBe 
ningh.  Ssp.  II,  JS7,  1;  und  senden  by  den  voetrost  II  marck.  RieUh. 
ere  knechte,  de  stelen  unde  roveden       J8J83,  §  13, 

in  *dat  stychte.  Und  dusse  Yoetgen-  5  vStsam  ==  bötsam.  Helpet  my  byd- 
gers  deden  schaden  den  cloester.  den  vor  alle  ghestlike  lade  .  .  datj 
Münst,  Chr.  i,  180.  se  got  altomale  bestedige  in  eneme 

yfithelde,  f.  Fußfeßel.  . .  umme  to  votsamen  leuende.  Serm.  evang.  /W. 
byndene  ere  konincge  in  voethelden  ^Sc  u.  d.  (Reg.) 
unde  ere  edelinge  in  yseren  haut-  10  Vfitsel  (yodessel),  n.  Nahrung,  na- 
banden«  0GB.  C.JSä;  mit  yoethelden  tuirlike  kost  unde  yoetsel  des  lichams. 
gebunden  sin  (compeditum  esse).  Ben.  156;  nochtan  dat  (obgleich)  se 
Klag.  Jerem.  2,  19  (H.).  (die  guten  Werke)  wal  syn  als  yodes- 

vdtholt,  n.  Fußhde  (eum  Fuße  des  sei  eynes  geistliken  menschen,  wente 
Spinnrades).  Noch  meister  oder  15  sunder  dat  vodessel  wort  de  seile 
Imecht  des^'/^ittnrademae^-^amptts  kolt  unde  kranck,  so  etc.  Br.  d.  Cir. 
schall  yoth  oder  rantholt  dem  ampte  117;  soecstu  spise,  he  (Christus)  is 
tho  verfange  vpkopenn  etc.  Lüb.  Z.  dat  voetsel.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  12K 
R.  450.  yötspan,   span  (Eimer ^  Balje)  für 

yStkiste  =  yötlade.  de  so0  yothe  20  die  Füße  (aum  Fußwaschen).  H.hadde 
vothkisten  (scholen  wesen)  dre  eleu  vorcoft  dem  H.  .  .  XIII  balgen,  XVI 
langk  etc.  Lüb.  Z.  R.  252;  noch  I  schemele,  it.  VII  tobeken  vnde  II 
wotkiste,  dar  is  in  IUI  küssen,  II  wotspän  vnde  II  aschebalgen.  Wim. 
par  groner  hasen,  II  rocke  etc.  Wism.  Inv.  f.  29. 
Inv.  f.  7  u.  1.  25      yStspor,  n.  Fußspur,    peda,  vesti- 

ydtkneclit,  m.  Fußknecht^  Infan-  gium.  Voce.  Mi  vorveret,  dat  ik  dat 
terist.    Ben.  698.  yötspor  hebbe  in   sein   so   mennick 

Yötlade,  f.  Fußlade,  Fußtruhe,  der  hir  gän  unde  üt  nichein.  Gerh.  v.  3L 
jf  Antritt  vor  dem  Bette^ ,  j^eine  schmale  68^  21;  dar  (in  der  Kirche  auf  dem 
lange  Truhe,  worauf  man  ins  Bett  30  Berge  oliveti)  steyt  en  hoch  kerke. 
steigt^.  Frisch.  Sie  kann  aber  auch  dar  is  eyn  capelle  ynne,  de  is  dnster, 
anderswo  stehen.  1  holten  votlade,  dar  is  de  stede,  dar  Cristus  to  hem- 
darinnen  etzliche  stucke  lyunewandt  mel  yor,  dar  noch  dat  vordere  fot- 
(steht  in  deme  pesel).  Invent.  v.  1559.  spor  enket'  is  iu  dem  stene,  dat  an- 
Dithm.  R.  Q.  311 ;  1  fuhren  (tannene)  35  der  spor  is  dar  nicht,  me  secht,  dat 
votlade,  darinue  der  megede  lynne-  sy  in  £ngelant  etc.  (Beschriv.  d.  h, 
wahr  (steht  in  der  dornse).  das.  312;  Landes?);  hadde  des  morgens  sere 
II  eken  votlade,  darinne  der  fruwen  gesnyet;  do  yruchtede  de  scholen 
lynnewahr  und  olde  kleder.    das.  dat  ene  de  votsporen  melden  wolden 

Ydtlnde,  Leute  jsu  Fuß.  Were  ouer,  40  in  deme  snee.  Korner  65^. 
dat  N.  N.  vnde  wy  votgyngher  mede  vdtständes,  adv.    stehenden  I\ißes, 

hedden,  wanner  dat  wy  wes  vorwor-       sofort.   =  Standes  votes.    Votstandes 
uen,  den  scholde  men   gheuen  vnde       zunder  lencger   voretoch.    Old.  ürk 
deylen    twen   yotluden   lyken   eynen       v.  1409;    do  voetstandes  openbarde 
ryder.  Dieph.  Urk.  132;  wart  in  der  45  syck  etc.  S.  Birg.  Openb.  f.  165. 
vlucht  ghegrepen  van   den  yotluden.  vötstappe,  m.  Fußstapfen,  vandeo 

Korner  77^^.  se  eynen  steen,   darup   vnd  in  was 

Ydtovel,  n.  Fußübel,  Podagra  etc.  Ein  getreden  eyn  votspor  eynes  menscheiL 
toghe  von  holwort  myt  wyne  is  ghud  te-  Will  men,  dat  sy  de  voetstappe  des 
^^xid2X^oio\JiQ\.Wotf.Mscr.23^3f.l6.  00  hillghen  apostell  s.  Peters.  FreckenK 


VOTSTAPPEN  517  VRAGEN 

Leg.  26;  (de  kindere  van  Israbel),  geuen  enen  wech  dwere  van  dem 
de  da  letest  gan  euer  dat  rode  mer  kerchoue  twisschen  den  deren  twen 
an  den  drogen  votstappen.  V,  d.  festen  vnde  de  vutwere  scholen  de  herren 
f.  85;  vnd  dyne  voetstappen  drfippen  berigen  (mit  e.  Geländer  versehen) 
Tan  fett.  Ps.  65^  11  (H.J;  de  tredet  5  tu  eren  honen  wart,  dat  dar  notnan 
nene  vautstappeD,  De  da  wandert  np  afvallen  möge.  MeJd.  Urk.  nr.  3582; 
der  rossWen  (Sänfte).  Köker  S.  326.       de    vatwere  vppe   dessen  plancken. 

Fitstappen,  sckw.  v.    fußstapf en^       Wism.  Urk.  a.  d,  16  J. 
Fuß  vor  Fuß  gehen.    Hyr  was   he  vracht,  f.    1.  Fracht^  —  2.  Löhn 

(Christus)  sere  van  vorkrencket,  dat  10  für  die  Fracht.  So  scholde  de  schip- 
he  TÖtstappende  langseme  vortginck.  per  syne  vracht  vorlezen  unde  Ion. 
Serm.  evang.  f.  103d.  Korner  233h. 

vitstrepe?    Myt  den  vote  stot  8  vrachten?    De    abbet    sprak:    gi 

pennynghe  .  .  een  voetstrepe  8  pen-  schullen  wachten,  Ek  wil  mit  vlite 
npghe.  RidUh.  213,  §  2.  15  darna  vrachten,    dat   gi   hebben  vor 

vfttsiieht,  f.  Fußkrankheitj  podagra.  my  bracht,  Wer  ot  war  si  efte  be- 
Voe.  W.  dacht.    H.  Marin,  v.  146.  (Schreibf. 

TOtteB,    j^aufrichien^  auf  den  Fuß      für  trachten?) 
stdlen.^(?)  DaJdm.imGl.   ThoWint-  yrackf  adj.  gierig,  vrack,  cupidus; 

bergen  dar  iss  ein  ernen  crutze,  wel-  20  vrackheit,  cupiditas.  Dief.  n.  gl, ; 
ches  12  oHen  nicht  vötten  konen,  na  carich,  nauwe,  vrack,  parcus,  tenax. 
deme  it  upgeplöget.   Neoc.  i,  259.  Teuth.   vrec  vel  ghirich.  Hör.  belg.  7, 

vSttoly  m.  Fußedll,  ZoU  für  Fuß-  16;  De  ghirigen  unde  de  wracken 
ganger,  pedagium.  Brevil.  u.  1  Voc.  W.  worden  gepiniget.  Hord,  97^;  moghe- 
=  vötgelt.  26  liker  weer,  een  cameel  te  gaen  doer 

vittrat  (=vöttrade,  ^.  trade),  Pfi^-  eenre  naelden  oghe  dan  enen  rycken 
spur.  Dar  is  de  stede,  dar  got  to  vracken  (divitem  avarum)  mensche 
hemmel  vor;  dar  is  noch  syn  vorder  te  coemen  int  ryke  der  hemelen. 
frecÄ^er^  vottrat  in  dem  harden  steyne  Sp.  d.  kerst.  gel.  f.  91^;  die  ghene, 
etc.    Fömer,  S.  26.  80  de  ryck  en  vrack  syn  ende  ghierich. 

T^ttnebt,  Weide,  Grasung  (zu  vo-       das.  109. 
den)?    Volgendeß  hervestes  is  eine  vragen,  vregen,   schw.  v.    fragen, 

gmsame  natte  tidt  gewest,  al0  dat  Die  Siehe,  nach  der  man  fragt,  im 
men  nicht  de  groten  vottucht  hebben  Gen.  Ik  wolde  gerne  vragen  eoer 
kennen  van  dem  Noereggen  nie  lande  35  vrage.  0GB.  A.  101;  häufig  mit  or- 
.  .  sondern  langest  der  grnfft  na  der  deles  oder  rechtes  (s.  d.  fdgg.  Beisp.) 
groven  schuppen  nmmedriven  moten.  oder  Accus.  Se  vrageden  de  sake. 
yeoc.  2y  290;  in  dickhuser  vottucht.  Dial.  Greg.  221^;  oder  mit  d.  Präpos. 
das.  1,  221.  Vgl,  auch  vottlant,  Name  na.  Was  hir  iemant,  de  na  mi  vra- 
eines  Stück  Landes  auf  Büsum.  das,  40  gede  ?  R.  V.  1116;  sich  kümmern  um 
2,  301  u.  387.  ettvas:  Do  he  (König  Erich)  sine  sake 

rCtrat,  Fußfaß,  d.  i.  Gefäß  eum  gewunnen  hadde  in  des  romeschen 
Fußwaschen,  pedilavium.  1  Voc.  W.         koninghes  hove,  he  en  vragbede  vor- 

vatwere,  Pußwehre,  d.  i.  der  Lauf-  der  nerghen  na.  Lüh.  Chr.  2, 38  Anm. ; 
gang  für  die  Vertheidiger.  An  iewel-  45  do  vragede  nicht  de  man  na  syneme 
kes  dumherren  houe  vnde  vicaries  wyve  noch  dat  wyf  nicht  na  deme 
bi  den  plancken  schal  wesen  en  led-  manne.  Körner  188^;  do  dede  he  se 
dere,  de  man  tu  der  vutwere  möge  in  den  ban;  dar  vrageden  se  do  ock 
richten ,  swenne  man  ir  bedarf  tu  nicht  sere  na.  das.  67c ;  de  vragheden 
noden.    Tu  desser  vutwere  schal  man  50  nicht  vele  na  deme  heren  Hinricke 


VRAGEN  518  VRAS  (VRATZ) 

unde  wolden  eme  ok  de  stad  nicht  93^;  do  eer  gherragbet  was,  oftetso 
openen.  das.  126^.  —  oder  mit  umme.  weer  etc.  B.  d.  Byem  f.  ISSc;  dem- 
umme  den  tuch  (getuch)  vragen.  Lehnt.  sulyen  is  oick  gefiraget  worden«  OsKfr, 
Art.  13,  §  i,  u.  24,  §  6;  oder  durch  L.  B.  104;  tho  raUias  gewesen;  dar 
einen  Sota.  —  Die  Person,  die  man  6  vns  gefraget,  offt  etc.  Man.  Lw.  4\ 
fragt,  im  Acc.,  doch  ebenso  häufig  im  197;  nnt  is  ohne  gefragt  (sie  sM 
Dativ.  The  voghet  is  weldich  enes  gefragt).  Ben.  455  u.  h.  —  Do  war- 
ordeles  tho  vraghende,  so  weme  he  den  sie  gevreget,  wnr  dat  gnd  Uege. 
wil  (1303).  Brem.  Stat.  97;  Reymer  HaU.  8(^öppenb.  f.  5b  u.  h.  das. 
dhe  yraghede  dhen  ratmannen  enes  lo  franzds,  adj.  franßösiseh.  taleman 
rechtes,  wer  (ob)  etc.  (1330).  das.  (Dolmetscher),  de  wol  fransoys  kondc 
210;  do  yragede  hie  dem  kemerere,  spreken  (1375).  Lub.  UrTc.  4,  8,284, 
oft  hie  etc.  Brem.  O.  Q.  86;  vnde  he  klagede  deme  konninge  np  fran- 
leten  deme  vogede  vraghen  enes  rech-  zos.  B.  V.  71.  —  Plur.  Franzosen 
tes.  das.  113;  he  vragede  deme  kinde,  15  (Frantzoysere.  LOb.  Chr.  2, 397  u.  s.) 
wo  eme  gesehen  were.  Sed.  Tr.  34;  Franzosen,  u.  Franzosen;  Utsterei 
he  yraghede  deme  kinde  unde  sprak :  auch  morbus  gallicus,  lues  Yenerea 
B.  d.  Profec.  II,  f.  31^ ;  he  vragede  Anno  1498  ys  erstmals  de  grasamc 
der  dochter  umme  de  sake.  Pass,  plage  herrorgekomen,  de  men  de 
Chr.  241^;  Christus  sprak:  vrage  den  20  Franzosen  nomet.  Hamb.  Chr.  44;  ei 
luden,  de  myne  wort  hebben  gebort.  schal  bestahn  franzosen  ynd  pockiL 
Hanov.  Mscr.  I,  84,  8.  387;  aldus  Joach.  Burm.  B6^;  ynde  dar  Tai 
yraghede  de  wert  deme  vormanne.  oren  veltnaber  bespottet  vnde  be- 
Lüb.  Chr.  2,  125 ;  vgl.  2,  244 ;  he  schimpet,  Frantzosen  ynde  ander  bos^ 
yragede  deme  biscoppe  edder  deme  25  wrake  gefloket  etc.  Sass.  u.  Edsl 
prestere.  Summa  Joh.  f.  116^;  do  B.  53,  4;  behode  vns  vor  dynen  gro- 
vragede  he  den  monneken,  •  .  do  ten  plagen,  vor  pestilentz,  frantzosei 
seden  de  monneke  etc.  Bavenst.  f.  ynd  ander  sware  kranckheit  (1543) 
24^;  dat  iunghe  wyf  vraghede  den  Bost.  Bedec.  f.  16^. 
olden  wyue,  worumme  etc.  B.  d.  Byen  80  vr&s  (vrfttz),  m.  1.  VoUerei,  SeUem- 
f.  187^;  de  voget  sal  vragen  deme  merei,  Übermaß  im  Eßen  (und  TWa- 
scultheiten  etc.  Wichbdder.  Art.  18 ;  ken).  gula,  vras,  oyerurate ;  cn^ola, 
vraget  des  sulven  sineme  wive.  B.  quas,  vras.  Dief.  n.  gl.  gula,  bof 
V.  5755;  6553;  he  vragede  siner  yelvras.  VocEngdh.  —  Sunde,  de  dem 
vrouwen,  eft  etc.  Körner  45^.  —  Im  35  vlesche  werden  toghelecht,  also  is  de 
Passiv:  Des  was  uns  ghevraghet  van  vraes  vnde  de  vnkuscheit.  Bcdes.  f. 
erer  wegene  enes  rechtes  (1338).  120^;  de  verde  sunde  is  de  vratz; 
Brem.  Stat.  214;  up  ene  tyt  wart  den  gelikende  he  dem  louwen,  wen 
eme  geuraghet,  waer  vmme  etc.  Leben  de  is  sere  vratzich.  Hanov.  Mser.  I^ 
d.  h.  Frane.  107;  den  (d.  i.  deme)  40  84,  8.  474;  vgl.  Sp.  d.  Lejfen  f.  5i>; 
minschen  wart  gevraget  vmme  de  to  dem  anderen  male  sundighede  he 
froude  des  hemmeis.  Do  antwerde  dryerleye  wys  an  deme  vratze;  to 
de  minsche  etc.  Bavenst.  f.  173^;  dem  ersten  kostelyken  vnde  booea 
dat  de  van  Rostock,  also  en  ok  also  mate  to  etende  vnde  to  drinckende 
gevraghet  was,  vorleden  unde  nicht  45  etc.  St.  Birg.  Cpenb.  f.  153^;  Trats 
anghan  wolden  (1441).  Hans.  Bec.  is  gepiniget  worden  tom  ersten  an 
IP.  8.  337;  do  wart  deme  ouelen  Adam,  de  vmme  vraczes  willen  tbu 
geiste  gevraget,  wo  etc.  Lüb.  Passuh  dem  appel  vth  dem  paradyse  vorstot 
nal  f.  9J^;  wanner  dat  eme  denne  wart.  Proc.  Bd.  f.  K^;  sus  krech 
gevraget  ward,  war  vmme  etc.    das.  50  Isegrim  schaden  unde  schände  vor 


VKASEN  519  VREDE 

einen  yras.  B.  V.  5480;   yelen  vras       dat    se    vornemen    den  vratem  des 

v;aii    mi  kere  des  hilgen  wordes  art       drsiken.  das.  38^;  wat  is  iuwe  leuend  ? 

JPcunad.   47^;     ik   werde  Hierusalem       dath  is  alse  een  vratem.  c7aco&.  ^,  ü ; 

Seiten  up  den  sul  des  vratzes  (super-       wert  de  mynscbe  ynsynnich  in  ener 

liminare  crapulae).  Zachar.  12^  1  (H.).    5  suke,    dat   kommet   vnderwilen   yan 

—    2.  pers.   Freßer^   Sc/demnier,  der      quadem  vrateme,   de   in  em  blyuet. 

Völlerei  ergeben,  vorax.  1  Voc.  W.  Ha      JB.  d.  Ärsted.  f.  32 ;  vnde  make  eyn 

(  V^tellius)  was  en  vraz  (yorator).  Mke      bad  in  eyneme  kuuene  vnde  lat  dat 

r.    jB.  120.  wol    bedecken,    dat  de   vratem  dar 

vrasen,  schu?.  v.  der  Völlerei^  Schwel-  lO  nicht  vth  gha.    das.  37;    nym  ock 

fferei  ergeben  sein,  crapulari,  quassen,       wyrock  .  .  vnde  berne  dat  vp  deme 

yr&ssen.  Dief.  n.  gl.    yorare,  crapu-       vure  vnde  lat  den  vratem   in  den 

lare.    Vac.  Sirals.  munt  vnde  in  de  nese  ghan.  das.  39^; 

Traser,  m.  Freßer,  Schwelger.   De      vgl.  Goth.  Areneib.  f.  11^;  17;  18^, 

vratzer  vnde  swelgher.    Serm.  evang.  15  12;   sede   dat  vnde  lat  den  vradem 

f.   135ä,  vmme  dat  houet  gan,  dat  du  swetest. 

vrisheit,  f.    Völlerei,   Schwelgerei,       Rost.  Areneib.  f.  4;  averst  he  moste 

inglavies.    Engelh.     Hodet  iuw,   dat       sick   hoden,    dat   he   neinen   athem 

iuwe  herte  nicht  werden  beswert  in       darinne   (im  Tempel)  liete,  vnd   so 

vratzheit,  in  drunckenheit  etc.    Luc.  20  vaken  em  van  noden  was  athem  tho 

21^  34 ;  in  vratzheyden  vnde  in  drun-       halen  .  .  liep   he  vor  de  dore,  dar- 

kenheyden    (in    comessationibus    et       mit  de  jegenwerdicheit  des  gots  nicht 

ebrietatibus).   Born.  13,  13  (L.).  mit  minschliken  vradem  beschmittet 

▼rasichy   vratzieh ,    adj,    gefräßig,      wurde.  Kanteow  53.  —  Vgl.  Br.  WB. 

schwelgerisch,    vorax,  gulosus,  crapu-  25  s.  v.  brathem  u.  fraam. 

loBus.    Voce.    Wat  halp   dem   riken  vratemen,  schw.  v.  dunsten,  athmen. 

vraseghen  mynschen  sin  grote  gud       vaporare.    „den  Othem  auf  etwas  hau- 

.  .  do  he  in  der  gloid  des  helleschen       chen.^  Bahn.    Wen  he  (der  Bischof) 

vares  etc.  Ecdes.  f.  14&;  de  vrazige       dremal  auer  dat  glass,  darin  de  olye 

Brun.  B.  V.  981;  de  vratzigen  (gulosi)  30  gedan,  gefratemet,  so  hebbe  he  se  .  • 

schulen  (in  der  Holle)   mit  grotem       ingesegenet.  Chryse,  Spegel  f.  Xx3^. 

hunger  vnde  dorste  gepyniget  werden.  vratich,  adj.  gefräßig,    Nu  schole 

Naüolg.  ly  24;   darna  wert  he  spre-       gy  hören  wunderlike  mere   an  den 

ken  to  den  fratzigen,    de   ore  dage       luden,  de  do  (beim  Sammdn  u.  Eßen 

in  woUusticheyt  etens  vnde  drinkens  35  des  Manna)  vratich  weren.    Hanov. 

hebben  togebracht.  Proc.  Bei.  f.  M5.       Mscr.  I,  84,  S.  383h. 

—  ds  Krankheit  der  Augen  ?  Wedder  vrede,  m.  alts.  frithu.    1.  das  Auf- 

de  buddeghen   oghen,   dede   vrasich       hören  der   Feindseligheiten,    Waffen- 

synt  vnde  sere  iucken,  nym  venekol      stillstand.  (Unser  jetziger  „Friede^  ist 

etc.  Herbar.  f.  103.  40  sone.)    Dar  wart  dat  orloch  .  .  to 

vrasieheit  =  vrasheit.      Item  in       eneme  vrede  sproken,  vnde  wart  darna 

fratzicheit  bekande  Ysaac  nicht  sinen       nicht  lange  gesonet.  Brem.  G.  Q.  110; 

erstgeboren  sone  Esau  etc.  Proc.  Bd.       dat  we  enen  vrede  ghegeuen  hebben 

f.  K4h.  .  .  van  stund  an  to  stände  .  •  vnde 

vratem,Yradem(yradeii),m.J3roäem,  45  to  warende  wente  etc.    (1396).    Su- 

Dunst,  Athem.  vapor,  vratem  vel  roke       dend.  8,  nr.  131;  dat  steyd  in  eynem 

der  erde.  1  Voc.  Kiel.    alth.  pradam,       vrede  wente  Margareten  unde  denne 

mhd.  brädem.    Do  quam    en  vurich      twe  dage  vore  up  to  secgende.  Brschw. 

vratem  vte  der  erden.  Lüb.  Passional       Chr.  1,  96,  6 ;   se  spreken  ok  vake 

f.  112^;  do  se  also  veme  quemen,  50  vrede  in  den  bolage  (bei  der  Belage- 


VREDE  520  VBEDE 

rung)  tohope,  also  dat  de  up  Tekene-       ges  vrede  unde  binnen  des  koninges 
borch   waren,    bogerden   (begehrten)       gut  geleide.  R.  V.  112;  des  nimt  tb 
summige  van  des  byschoppes  partie       vse   om  in   sinen  vrede  thegen  dat 
to  em  to  kumen  unde  myt  em  to  eten.       stighte  van  Mynden  ynde  nimt  ts  an 
Münst.  Chr.  2,  163;  to  dem  anderen    6  sine  beschermenysse  weder   alle  de 
male  entseden  vns  de  heren  vnd  leten       leuet  etc.  (1320).  Sudend.  I,  nr.  334; 
vnse  gud  vnde  lüde  verdingen  vnd       hir  vmme  so  hebben  se  vns  wedder 
bjmnen  dem  koften  vrede,  den  vnse       ghenommen  an   eren  vrede  vnde  an 
lüde  mit  en  hadden,  deden  se  vnsen       eren  hoghe,  an  welken  stücken  vns 
luden  to  schaden  wol  vppe  twe  du-  lo  des  nod  is.  MeJU.  Jahrbb.  7,  276 ;  we 
sent  mark  (1397),  Sudend.  9,  nr,  183;       eines  eruen  frede  unde  ban  heft,  de 
die  ritter  bat   den  erczebiscup,   dat       schal    darvor    antworden    tho  allen 
hie  moste  enen  vrede  spreken  laten,       plagen  unde  noeden  (1498),  Bittwerd. 
dat   hie  die  waterborch   en  bynnen       R,  §  40.    (Vgl.  Hcdtaus  s.  v.  Bann 
mochte  seen.  Brem.  G.  Q.  71;  dann  15  u.  Friedebann,)   drie  stede  sint  bin- 
iiberh.  ohne  genauere  Unterscheidung:       nen  dem  lande  to  Sassen,   dar  den 
Friede.  In  der  tid  des  vredes  so  schal       wilden   dieren   vrede  geworcht  is  bi 
me  denken  up  orlege.    Lilb.  Chr.  2^       koninges  banne.  Ssp.  11^  61,  2;  bes. 
400;  de  enycheit  des  geistes  holden       Arten  des  Friedens  sind:  hof-,  hns-, 
in  den  bände  des  vredes.  Jßr.  d.  Eus.  20  dyck-,  ploech-,  lantvrede  u.  a.  Fries. 
38;   de   engelen   des  vreden.    Pass.       Ar  eh.  1,  312;  ok  schal  de  dunghel- 
Chr.  12 ;  den  wech  des  vreden.  0GB.       waghen,  merghelwaghen  vnde  de  kare 
C.  25^;  Alse  nu  David  to  yrede  was       to  dunghende  .  .  vrede  hebben  mit 
myt  alle  zynen  vyenden,  do  etc.  Locc.       perden,    ossen   vnde   twen   knechten 
Erz.  43;    dar   na   kam  he   mit  den  25  in  al  der  mate  alze  de  ploch  (1398). 
borgeren  wol  to  vrede.    Botho  e.  J.       Sudend.  8,  nr.  254;  bes.  der  Friede, 
1280;  sette  dat  ryke  wol  to  vreden.       den  der  Richter  bei  geriehÜtchen  über- 
Korner  131^;  do  ersten  wart  keysere       laßungen  und  Übertragungen  dem  neuen 
Fr.  to  vreden   in  synem  rike,   d.  h.       Eigenthümer  eusprickt^  um  ihn  gegen 
kam  erst  in  ruhigen  Besitz,  das.  143^*;  30  Angriffe  eines  Widersachers  eu  schü- 
se   konden    dat    (dat  vrede   wurde)       tzen.    s.  vredewerken.     Ok  bekenne 
nicht  to  werke  bryngen.     Darumme       ek,  dat  ek  hebbegewarcht  unde  werle 
ynt  leste  de  bischop  van  Upsel  bot       den  ersten  vrede  desses  sulven  ver- 
em  (dem  Könige)  to,   dat  he  sik  to       dingh  gheldes  an  Scraders  hove  dem 
vrede  geve  (d.  h.  bereit  wäre  Frieden  35  clostere  to  St.  .  .  na  hem  Andreas 
eu  schließen),  he  wolde  em  schicken       dode,  de  noch  den  ersten  vrede  heft 
enen  guden  ende.  LOb.  Chr.  2,  339;       an  deme  hove   (wir  etwa:  die  ersit 
des  (BesMußes)  scheide  de  konynk  to       Hypothek)  (1364).   Urk.  v.  Stötterl.  nr, 
guden  vrede  wesen  ane  ynsage.  das.  2,       138 ;  unde  hebbe  in  deme  sulven  hus 
356;  se  geuen  sick  do  tho  frede  vnde  40  en  richte  gheseten,  von  mynes  heren 
ylegQ.  Bast.  Chr.  (v.  1310 — 14)8.34. —       weghen  en  dingh  gheheget  vnde  des 
2.  Sicherheit^  Schute^  Unverletzlichkeit.       vorbenomeden  tinses  vrede  gewercbt 
Nu  vornemet  den  alden   vrede,   den       vnde  den  vredeschilling  upgfaenomeO) 
die  keiserlike  gewalt  gestedeget  hevet       unde  dat  is  de  erste  vrede  (1367). 
deme  lande   to   Sassen.     Alle   dage  45  das.  nr.  140;  bekenne,  dat  vor  mel: 
solen  vrede  hebben  papen  unde  geist-       is  ghewesen  her  N.  N.  vnde  heft  gbe- 
like  lüde  etc.  Ssp.  II,  66,  1;  sie  ne       laten  den  frede  euer  eynen  verding 
solen  neue  wapen  vuren,  die  mit  des       gheldes,  den  he  ghehat  hedde  an  H. 
koninges   dagelikes   vrede    begrepen       Goltsmedes  hus  etc.  (1414).   Bsenb. 
sin.  das.  III,  2;  binnen  des  konnin-  50  Urk.  nr.  281.    Mit  der   Präpos.  to 


VREDE  521  VREDEDAGE 

er  mit)  vrede(n),  eig.  so  daß  man  Friedensbuße  ssu  entrichten.  Dithm,  L, 
he  (äußere  oder  innere)^  Sicherheit^  R.  J,  §  104 ;  vgl.  das.  §  236.  237  u.  11^ 
las  hat;    daraus  entwickelte  sich      §  91;  de  hantdadige   schal  gan  vor 

Ä(Jj.  tovreden,  eufrieden.  —  De  den  vrede,  für  die  Friedensbuße  bleibt 
jwe)  schal  mit  sachtmodigen  wor-  5  der  Thäter  verhaftet,  das.  /,  §  72;  van 
1  eren  heren  to  vreden  spreken,  allen  klaghen,  de  de  radlude  .  .  rieh- 
'higen.  Gl.  eu  R.  V.  11^  3;  vnde  ten,  van  den  vrede  schal  de  greue 
f'ken  en  int  beste  to  vrede.  das.  hebben  den  derdendeel.  Fries.  Ärch. 
''5')8;  nicht  lange  darna,  alze  we  i,  475;  veer  stige  mark  schaden 
iliit  to  vrede  vnd  to  gnaden  ge-  lo  schall  geven  tho  frede  10  mark. 
)  hadden,  karden  se  vns  dat  to  Ltinden.  R.  §  17. 
»tem  un vrede  vnde  to  ewigem  vor-  vredebrake,    -breke,    -broke,    /. 

ue  (1396).  Sudend.e,  S.  155,  28;  Friedebruch;  bes.  „die  Störung  des 
<er  entschuldinghe  stund  de  bis-  Haus-  u.  Kirchenfriedens  durch  An- 
:<»p  nicht  to  vrede,  genügte  ihm  16  griffe  auf  die  Person;  im  weitesten 
nt.  Lüb.  Chr.  2,  93;  mer  wolden       Sinne  jede  Handlung,  die  nicht  bloß 

die  Gesandten,  die  wegen  des  Aus-  mit  Wette  u.  Buße  bestraft  wird  und 
'*  «5  mehrerer  Städte  unzufrieden  die  eine  Verfestung  eur  Folge  haben 
ttn)  to  vrede  stan  unde  vor  klaren  kann;  Gegensaie  die  Handlung^  für 
:  werff,  dat  mochten  se  don  etc.  20  welche  nur  gewettet  u.  gebüßt  wird^ 
?.  P,  126 ;  he  en  konde  nicht  to  oder  welche  nur  eum  Schadensersatz 
'  le  wesen  van  ingheninghe  des  h.  oder  eu  Beßerung  oder  Wehrgeld  ver- 
.^tes.  he  en  hadde  ersten  getimmert  pflichtet  oder  nur  ehr-  und  rechtlos 
!j  kloster.  Freckenh.  Leg.  36;  he  macht.^  Göschen^  God.  Stat.  291  ff. 
rt  so  vtermaten  tomich,  dat  he  26  Dor  der  sulven  vredebrake  willen 
.  ns  syns  (durchaus  nicht)  to  vrede  toghen  wy  wedder  an  hertoghen 
rlen   en   conde,   sich  beruhigen  k.       Erikeslantumbnodwerewillen(^id7^^. 

i  Bijen  f.  14(A;  se  weren  stark       Hans.  Rec.  2,  58;    weret   ouk,   dat 
ly  wol  to  vreden.  R.  V.  333;  to       iement  vredebrake  dede  binnen  dis- 

ien  laten.  das.  6488  (=in  vreden  30  sem  vrede.  Sudend.  5,  nr.  253;  were 

n.  das.  2208);  pena  tuschen  dus-  ok,  dat  ienich  vredebreke  schege  in 
'^^  beiden  is  gesät  vp  X  rinsche  desser  tiid  des  vredes  (':Z^i7^.  Falcks 
;  <i:n,  dat  se  scolen  to  vrede  wesen  Staatsb.  Mag.  8,  105  u.  109;  schal 
'"(^2e   holten)    myt   worden    vnde       zeker  vnde  velich  syn  vnde  men  schal 

'ken.  Emd.  Bu/ä>.  f.  28;  vnd  ok  35  on  richten   lik  vredebroken,    de  dar 

-"en,  dat  vnderdes  nement  den  an-       ghescheen  an  klosteren  (1398).    Su- 

-r  u  hoensprake,   vnde   malk  den       dend.  8,  nr.  234.    —   S.   das  zweite 

reo  late  myt  vrede  wesen  ("^575^.       Buch  der  Gosl.  Stat.  31  ff.^  das  haupt- 

''.  JJrk,  4,  S.  193.  —  3.  die  Buße^  sächlich  von  vredebrake  handelt^  nebst 
'-für  den  gebrochenen  Frieden  ent-  40  den  Erläuterungen  von  Göschen. 

*'t  tcird^  Friedensbrüche ^   fredus ;  vredebraken,  schw.  v.  einen  Friede- 

'  poena  pacis,  Friedensbuße.  Vrede  bruch  begehen.  Unde  vredebrakeden 
'^  man  untreden  oder  betören  bin-      in  den  husen  unde  thoslogen  dische, 

li  dem  geriohte,   dar  he  gelovet      kisten  etc.  Brschw.  Chr.  i,  359,  33; 

&]>.  3j  9,  2;    efft  dar  en  man  45  dodeden,   vordreven   .  .  vredebrake- 

>  ^^en  dede  nnwaringhes,  den  schal  den,  husscindeden  etc.  das.  363^  20. 
^  wol  dankes   betören ;    schal  me  vredebreker,  m.  Friedebrecher^  Ver- 

ri  schaden   up   eme   bringhen,   so       brechet,  den  vredebreker,  he  sy  rover, 

-il  he  den  vrede  dar  to  betören,       deff,  morder  etc.    Korner  184h. 

^<  so  hat  er  außerdem  noch  die  50     vrededage»   Friedetage;  treuga.  1 


VREDEGÜT  522  VREDELOS 

Voc,  W.    bes.  der  temporäre  Schute^       der  alze  me  dat  in  den  vyende  ghu 
den  ein  Angeklagter  empfängt^  um  sich      hebben  mochte  (1397).  Lüb,  Urk. 
jsu  stellen  und  zu  verantworten  und      nr,  671.   u,  sonst  A. 
sich  wieder  sicher  wegzubegeben.  Hilge  vredehOp,  eingefriedigtes  (wid  d\ 

dage  unde   gebundene   dage  die  sin    5  halb  privates)  Holz?  Schonung?  ^ 
allen  luden  to  yrededagen  gesät.  Ssp.       lande,  wischen,  moren,  holten,  ho 
//,  66^  2;   80  nome   denne   (auf  die       bleken,  stude,    beyde  in   den  vre 
Frage  na(ji  echtenöt)  des  rikes  denst       hopen   vnde   in   der   woldemeue  e| 
unde  ses  weken  vor  unde  ses'  weken       (1376),   Lüb.   Urh.  4,  nr.  32S. 
na  dine  vrededage  edder  nome  suke-  lo      Vredeke,    n.  pr.     =  Friedtril 
dage.    Richtst.  Lehnr,   14^  §  2;    se       .  .  qui  pertinent  Fredeke,  filie  dum 
scholen  hebben  3  frededage  tho  mi-       H.  .  «  et  ipsa  Fredeka  forsan  ab 
nen  gn.  heren  unde  3  frededage  van       seculo  decesserit.  MeU.  Urk.  nr.  19 
minen  gn.  heren.    Br.  WB.  i,  44S;       H.  dedit  filie  sue  Vredeken  man; 
u)ie  andere  Zus.  mit  -dage  =  vrede.  15  unum.  das.  nr.  1773;  Hede  wich,  \ 
vrededage,  fedus,  inducie.    Voc.  Old,       deke,  Engel  etc.  Lüb.  Dodeiid.U 

Tredegfit,   n.     „Erstattung  des  im  yredekogge  =  vredeschip. 

Kriege  erlittenen  Schadens,*^  Br.WB.  vredelatinge,  f.     Ertheüung 

5y  373.    Ynse  herre  hertoghe  H«  schal       Friedens,  d.  h.  des  rechtmäßigen 
ok  vns  yredeghud  gheuen  ieghen  dat  20  genthumes.    Wo  men  erue  eile  pai 
dorp  Lutter,  ieghen  ynse  plochwerk       {rede  vplaten  schal.    We  dem  and- 
vnde  ynse  yee,  mit  mogheiiker  wed-       wil  frede  vplaten  van  sinem  erue  e 
derwessle,  of  men  de  vint  etc.  (1311).       pantfrede  an  dem  erue  efte  an  bi: 
Sudend.  I,  nr.  221 ;  were  dat  en  or-       varenden  haue,  de  schall  men  Tpla*. 
legbe  worde  .  .  so  scheiden   se   vns  25  vor  dem  vagede  vnd  swaren.  and- 
gheuen  ses  dorp  vredegodes,  wor  we       heft    de    fredelatinge    nene    ma 
de  kesen  wolden  (1319).  das.  7,  nr.       (1498).  BiUwerder  R  §  38. 
322;  wurde  ok  orlich,  dar  men  ere  vredelik,  ad;,  friedlich^  ruhig.  U 

ghud  mede  wüsten  mochte,  zo  schole       van  wolde  sick  eyn   nige  fejde  t 
wy  en  vredeghud  gheyen  na  zeghende  80  heven,   aver  de  prelaten  •  .  de 
twyer    ute    dem    rade    etc.    (1357).       keden  dat  so  wedder  to  rechte,  d 
Cassel^  Brem.  145;  were  ok,  dat  vnse       de  borger  fretlick  worden.  Äkl  -< 
here  orleghen  wolde  van  dessen  hu-       wor  se  averss  under  sick  nickt  kocn 
sen,  so  scolde  he  de  cost  vppe  des-       fredelick  (einig)  werden,  scholleu 
sen   husen    draghen    vnde  scal  yns  35  etc.  Cod.  Brdb.  11,6 y  223;  nnäivx^ 
gheuen  yredegut  al  unses  gudes,  mit       wisinge  wilt  und  schult  se  so  freit 
welkeme  heren  he  orleghet.  Cod.  Brdb.       (zufrieden)  sin  etc.  Z.  f.  Niedcrs,  > 
/,  5,  358;  ok  scheide  wee  om  geuen       S.  66.     Adv.  vredeliken.    underr_ 
yredegud  in  deme  yyende  lande  yegen       rede  id  vredeliken.  Konter  93^;  n\-- 
ore   yorwerck  unde   ore  houen  etc.  40  liken    unde   cristeliken  leven.   L 
das.  i,  ff,  41;  vredegut  scheide  we       Chr.  I,  33;   fredeliken,   vngehi::i 
vnde    weiden    one    gheuen    to   oren       ynde  vmbekummert  etc.    Cod.  i'<  • 
eghenen  plSgen  vnde  Vorwerken,  also       J,  13^  499.    u.  so  h. 
vorder  wu  men  dat  in  der  vyende  vredelds,  adj.  1.  friedlos,  den  h 

ghudekonde  irweruen  (1396).  Sudend.  45  den  aufkündigend.    He  (Karl  r-  i' 
8,  nr.  112;  schude  en  denne  schade,       gund)     scref     en     vredelose    bi  • 
den  scolde  we  en  wedderdSn  .  .  Ok       (Fehdebriefe),    wo    he    dat    wu-. 
wille  we  en  denne  vredeghud  geuen       wolde.  Lüb.  Chr.  2,  365. —  ^V 
yeghen  de  pluchwerke  vnd  Vorwerke,       los,  aus  dem  allgemeinen  Frieden  / 
de  to  dem  slote  horden  .  .  also  vor-  50  setzt,  geächtet^  vogelfrei,    so  döiLA 


VREDELOS  523  YBEDEN 

se  dede  ni  dwäs  alse  ik  (sagt  der  vredelos  behoret  nicht  mer  wen  twe 
Babe  JBU  den  andern  Baben)^  dat  ik  tughene.  Brem.  Stat.  208;  de  wil  my 
Torkös  jawer,  des  bin  ik  vredelös  gerne  leiden  (geleiten)^  alse  wy  ple- 
worden«  Gerh.  v.  M.  54^  39;  So  wen  gen  tho  leydende,  ane  roef  unde  ane 
so  men  vredelös  scal  leggen,  deme  6  vredelös  etc.  (1374),  Lüneb.  Urk.  IL 
ackal  man  dat  aller  irest  kundeghen      nr.  841. 

in  sineme  kercspele,  er  man  ene  vrede-        ,.  vredeldslegging^e,  /*.  IViedlaslegung^ 
los  legge,  vnde  wil  he  sie  nntschul-       Äckttmg.    dat  uns  desse  yorscrevene 
deghen  vnde  mach  he,  he  come ;  ne      vestinge  unde  fredeloslegginge  witlik 
mach  he  nicht,  men  leghet  ene  vrede-  10  is.   Z.  f.  N.  Sachs.  1856^  S.  151. 
los  in  deme  dridden  daghe.  Lüb.  R.  vreden,  schtc.  v.   atts.  frithön,  fri- 

291;  darna  worden  se  vorvestent  myt       dön.     1.   dat  orlich,   den  krich  v., 
rechieii  ordelen;  do  worden  se  ghe-       Waffenstillstand  schließen.    Desse  rit- 
leghet  vredelös  unde  rechtlos  an  lan-      ter  bearbeyde  do  .  .  dat  hie  dat  er- 
den  ande  an  wateren,    an  steghen  15  loch  erst  vredede,  vnde   brecht  yt 
unde  an  weihen,  an  kerken  unde  an      vort  to  slete  ynde  to  sone  in  desser 
Idusen  unde  in  allen  godeshusen.  Lüb.       wyse,  dat  etc.  Brem.  G.  Q,  71;  swenne 
Chr.  Ij  416;  tughen,  dat  N.  N.  Ger-       dat  orloghe  werd   ghevredet  (1311). 
hardes    vredelose   man   were,   (d.  h.       Sudend.  /,  nr.  221;  wenne  de  krich 
seinetwegen  friedlos  gehgt)  in  der  tyt,  20  ghevredet  werde  eder  ghesonet  (1381). 
do  ene  Gerhard   cummerde   (1338).       Gott.  Urk.  J,  nr.  296;  were  ok,  dat 
Brem.  Stat.   207;   vgl.  mach   G.  R.       de  krich  twischen  .  .  de  nü  ghevre- 
TuUencomen  mit  tughen,   dat  Johan       det  is,  wedder  vpstunde  (1396).  Su- 
Gheret  sin  vredeloze  man  wäre  etc.       dend.  8,  nr.  133.  —  eine  Person  v., 
das.  315.  —  Von  Sachen :  ein  man,  25  sie  mit  e.  anderen  in  Frieden  bringen. 
de  vor  unsen  gerichte  vredelois  ge-       so  scheiden  wy   [se]    noch  se   uns 
legget  wert,  werde  des  mannes  gudt      nicht  freden  efte  sonen  mit  den  ien- 
hir  vreddelois  besät  mit  euer  siech-       nen,  de  etc.    Cod.  Brdb.  i,  17,  175; 
ten  besettinge   (so  ist  eu  lesen)  van       ahsol.    de   stad   ne   wolde   neue  wys 
deme  manne,  de  ene  vreddelois  ge-  80  mit  em  vreden  edder  sonen.  Brem.  G. 
leget  hevet,  den   vredelosen  manne       Q.  74 ;  do  wart  ok  vredet  (pax  facta 
en  is  men  neue  unwarde  schuldich       est)  twischen  etc.    Chr.  Sd.  292^  3. 
to  gevene.    Fahne^  Dortm.  3,  p.  51;       —  2.   Sicherheit  gewähren,   schütaen^ 
gndt   vredelois   besät  sali  men  twe      beschützen.    Vnde  die  (brugge)  wart 
dage  vor  gerichte  up  beiden  und  vort  35  gheborchweret  vnde  dar  buwede  die 
vorkopen.  das.  p.  42.  —   Als  Subst.       stad  ene  horch  by.    Noch  en  künden 
dat  V.,  die  Acht,  Verfestung.    Is  dat       sie  die  brugge  nicht  freden,   sie  ne 
de  schuldeghe  nicht  vore  ne  comet       mosten  dar  stedes  enen  vredekoggen 
binnen  dren  daghen,  men  schal  ene       by  hebben.  Brem.  G.  Q.  94;   bege- 
▼redelos  lecgen,  vnde  so  war  men  en  40  rende  juw  hAlpe  to  donde,  de  see  to 
an  kernet  dar  na,  vnde  dat  vredelös       vredende  (1398).  Falcks  Staatsb.  Mag. 
mit  ses  besetenen  mannen  betughet       8,  649;   vreden  de  kerken  etc.  Lüb. 
.  .  deme  schuldeghen  schal  euer  ghan       Chr.  1,  33;   wi  scholen  en  och  land 
dat  ordel  des  houedes.  Lüb.  R.  290 ;      vnde  Straten   helpen   freden.    Mekl. 
me   mach    em    volghen   mit    eneme  45  Jahrbb.  7,  246 ;  dat  se  den  misdeder 
vredelosen  .  .  so  schalme  ene  to  deme       nicht  meir  vreden,  heghen  eder  ent- 
dradden  male  vorvolghen  myd  eneme       holden  willen.    MaUe.  Urk.  2,  223; 
nedelosen.  das.  291,  Anm. ;  de  yore-       fortmehr  scholen  wy  desset  guth  unde 
benomeden  N.  N.   mochten   wol  dat       de  jene,  de  dat  guth  bouet  .  .  vor- 
Tredeloe    tughen;    tho    tughene  dut  60  bidden,  vordedigen,  veligen  unde  fre- 


VREDEPAL  524  VREDESGHILLINE 

I 

den.  Vogts  monutn,  ined.  11^  489.  —  Tredesameiif  schw.  v.  Friede  sehUei 

3.  einfriedigen^  einzäunen,  (Das  Klo-  ßen.  Des  sulften  iares  synt  vrede^ 
ster  mag  den  geschenkten  perdevanck)  samet  (pacificati  sunt)  ande  yordnt*j 
vreden,  betunen  etc.  Dieph.  ürk.  nr.  gen  etc.  Chr.  Sd.  232^  2;  de  vorst« 
373;  deme  de  wech  höret,  de  thunett  5  des  vredes  hefft  dalling  YredegamiDet 
vnd  fredett  etc.  Rüg.  Landbr.  c.  76^  den  hymmelschen  vnde  den  erdeschen 
8. 325,  —  4.  =•  vredewerkcn.  Richtst,  creaturen.  Von  d.  festen  f.  102. 
Landr.  34^  n,  51.  yredesamheit,    f.     Friedfertigkeit^ 

vredepfti,  m.  Friedepfahl.  Item  de  Gyff  roy  rechte  vredesamheit.  Brem. 
vrigreve  ep  sal  enbynnen  eren  vrede-  10  kerck.  geb.  2^;  offt  iemant  qweme  myt 
peylen  (d,  h,  innerhalb  ihres  befriede-  vredesamheyt  in  de  kerken  Ynde 
ten  Raumes)  nicht  richten.  Unnaer  worde  twedrechtig  twischen  den  an- 
Freibr.  v,  J.  1346,  Art,  3,  deren,  vnd  ienich  man  darauer  doeti 

vreder  =  vredel?  mhd.  vridel,  bleue  etc.  Folcks  Neues  Staate,  Mag.\ 
Liebhaber,  amasius.     Se  lauede  gade,  15  I,  326, 

dat  dar  was  genesen  Er  leue  vreder  vredesamiclii  adj,  u.  adv.  friedlidi, 

Valentin.  Harteb,  260\  f,  72h,  (oder:       ruhig,  he  makede  brutlacht  vnde  dede 
Beschützer?)  vredesamich  (quiete  egit).  2  Maceab. 

vredesap,  adj.    1.  friedsam,  friede      14,  25  (E.). 
fertig.    Se  weren  endrechtich  under  20      Tredesamieheit,  f.    Friede^   Ruhe. 
sik  sulven,  und  vredesam  und  gutlik       vredesammicheit  ane  arbeit.  N.  Riu 
levedcn  se  mit  enander.  Magd.  Seh.       2,  24. 

Chr.  18,  14;  Karolo  Augusto,  groten  vredeschillink,  m.   Friedesehüling, 

unde  Tredesamen  (pacifico)  keiser,  dem       d.  h.  das  Geldy  das  bei  gerichüicken 
si  levent  etc.  das,  35,  27;  wu  he  (de  25  Äuflaßuiigen  dem   Vogte  oder  Biehier 
huttehere)   sick   darover   myt  synen       eur  Sicherung  des  ruhigen   Besüses 
koler  efifte  foerman  tweygede,  dat  de       jsu  zahlen  war.  solidus  pacis«  s.HaÜaus 
koler  des  nicht  fredeßam  (zufrieden)       525.     Si  quis  res  suas  alicui  coram 
syn  wolde  etc.  Z,  d.  Harz-Ver,  1871,      judicio  recognoverit,   dabit  soUdom, 
S.  113 ;  vredesam  opper  (hostia  paci-  80  qui  dicitur  vredescilling,  et  talis  re- 
fica).  3  Mos,  6,  u,  h,  in  der  Bibel-       cognitio  rata  erit.  ürk,  v.  1241.  Han&v. 
übers.    —    Als   Subst. :    friedfertiges       St.  R.  137;   dit  eghen  hebbe  ik  in 
Wesen,    Van  sinem  vredesame  vor-       mine  were  ghebracht  mit  richtereo 
worff  he  grot  gelt.  Leibn,  3,  404.  —       .  .  unde  minen  vredeschilling  dar  ap 
2.  pass,   befriedet,  beschützt,  unange-  35  ghegheven   etc.    God,  Stat.  25,  37. 
fochten,    Dat  eyn  juwelick  man  schall       Auch  die  Gebühr  für  den  Richter,  der 
wesen  fredesam,  vrig  und  velich  byn-       einen  verfesteten  Mann  wieder  in  den 
nen  unde  buten  karspellen  vth  vnde       öffentlichen  Frieden  seiet.    quicQoqae 
tho  huse  an  wegen  unde  an  stegen       proscriptus  cum  restituitur  iuri  suO) 
etc.  (1479),  Fries.  Arch.  1,  313 ;  vryg  40  non   plus   dabit  quam   solidum,  qui 
vnd  fredezam  bezethen  hebben.  Cod.       vocatur  vretheschilling  ("^.^77/ Zeimey 
Brdb,  I,  5,  329,  Cod,  Dipl.  Ravensb,  nr.  51;  So  (wenn 

vredesameliken ,  adv.  pacifice,  der  Verfestete  wieder  durch  eine  ^ent- 
freundlich,  friedlich,  gy  schole  on  liehe  Erklärung  in  sein  Recht  gtbnuU 
(Nabal)  vredesameliken  van  myner  46  ist)  scal  de  sakwolde  deme  voghedö 
wegen  groten.  1  Sam,  25,  5  (H.);  sinen  vredeschillingh  darup  gheven. 
vredesamliken  leven.  Korner  84^;  Gosl.  Stat.  58,  12.  —  Diese  Gebühr 
brukelken,  vredesamliken  vnde  ane  gehörte  dem  Landesherren  u.  seinen 
bewernisse  besitten  unde  beholden.  Beamten,  wurde  aber  häufig  an  ein- 
Maltz,  Urk.  2,  217  u.  so  h.  50  steine  Städte  übertragen,  z.  B.  an  Bim- 


VREDESCHJLT  526  VREDEWIN 

htrg  im  J.  1356  (s.  Hamb.  Urkb.  nr.  Hamb.Chr.307,  „DkreckUiche Sicher- 
^)>  ^  gheuen  ock  den  inwaoern  heü  eines  ausgesöhnten  Verbrechers.^ 
der  Stadt  eyne  iarliche  inkumpst,  de       Dähn. 

ffle  inninghe  odder  fredeschiUing  heth,  yredeswert,  n.  schüteenäes  Schwert. 

tfao  beteringe  ynnd  gheboweth  der  5  vgl,  vredeschilt.  Den  lieren  is  vor- 
stftdth.    MdcL  Jahrbb.  i7,  259.  storuen  dat  fredeswert,    Dat  hebben 

Tredesekiltf  m.   Friedeschild^  d.  i.       se  vorloren,  des  sin  de  lant  vordoiiien. 
sekiUsender  Schild,    dat  ik  (Maria)       Harteb.  265\  f.  79k 
werde  ein  Tredeschilt  des  armen,  de  yredeworken,  st.  v.   Friede  toirken, 

dar  licht  unde  groter  ruwe  plicht.  10  d.  i.  von  Seiten  des  Eichters  bei  ge- 
Tkeoph.  Ily  551;  dynes  lives  wil  ik  richtlichen  Auflaßungen  dem  neuen 
wesen  ein  vredeschilt.  Flos  u,  El.  v,  Eigenthümer  den  sicheren  Besite  eu- 
1325;  unde  wil  myn  cruce  eme  zetten  erkennen.  Vgl.  Göschen  eu  d.  Qosl, 
to  enen  vredeschilde  vor  alle  zine  StaJt.  183  f.  Dhe  vogbet  scal  deme, 
znade  etc.  0GB,  A.  10.  15  the  dhat  erve  koft  heft,  enen  vredhe 

yredeschip,  n.  Schiff,  das  bestimmt  werken  (1303).  Brem.  Stat.  98;  weme 
ist  Frieden  u.  Sicherheit  auf  dem  man  enes  egbenen  vrede  warcht 
Meere  eu  schaffen^  Kriegsschiff.  De  vor  gherichte,  so  scal  de  richtere 
stad  van  L.  makede  ut  vredeschepe  vraghen  dene,  de  dat  let,  of  he  des 
teghen  de  seerover  unde  piraten.  20  vulborde:  so  scal  he  des  bekennen 
IM.  Chr.  2^  168;  de  rad  van  L.  nnde  scal  upstippen  mit  deme  vin- 
makede  uth  vredeschepe  up  de  se  ghere;  darmede  scal  he  der  were 
tighen  de  Pmsen,  wente  de  nemen  vortyen  .  .  Unde  deme  men  dat  eghe- 
wat  se  krighen  konden.  das.  2,  228;  net,  scal  upstippen  mit  dem  vinghere: 
dat  men  van  Hamb.  vredeschepe  ut-  25  dar  mede  untfed  he  de  were.  Dar  na 
maken  aal  urome  des  kopmans  ghu-  scal  eme  de  richtere  des  rrede  wer- 
dere  to  beschermende.  Burmeister ^  ken.  Gosl.  Stat.  14^  4;  u.  21^  8.  Im 
Bcür.  z.  Gesch.  Europas  109 ;  unde  allgemeineren  Sinne^  überh.  Schute  ver- 
bemanneden  de  vredeschepe  mit  ru-  schaffen.  Wert  en  tid  bescheden,  dat 
teren,  de  de  beleyden  scheiden  de  30  sich  en  vor  gherichte  ener  vredebrake 
kopschepe  bet  in  Vlanderen.  Lüb.  uutsculdighen  scal  unde  ne  kumt  de 
Cö*.  2^  344.  —  Ebenso  vredekogge.  kleghere  to  der  rechten  benomeden 
noch  en  künden  se  de  brugge  nicht  tid  nicht  vore,  so  scal  sich  de  be- 
reden, si  ne  mosten  dar  stedcs  enen  klaghede  man  der  klaghe  laten  vrede- 
Tredekoggen  effte  twe  by  hebben.  35  werken  unde  ne  darf  neue  not  dar 
Brem.  Gesch.  Q.  94.  mcr  umme  liden.    das.  48,  9. 

vredesman,    der  Zeuge  bei  einem  vredewtn,  m.    Friedewein,  der  bei 

Frieden  ist  (vgl.  brütman,  soneman  gerichtlichen  Eigenthums-  Übertragun- 
V.  a.).  dat  de  vrede  vorbroken  sy,  gen  zur  Sicherung  des  Friedens  (des 
dat  mach  he  unde  we  vredesman  is,  40  sicheren  Besitzes)  gegeben  umrde,  wie 
sek  uDwitlich  maken  uppe  den  hil-  der  vredeschillink.  Nen  man  mach 
ghen;  spreket  de  von  Honouere  unde  wicbelethe  copen,  dhe  ghene,  the  dhat 
ore  vredeslude,  dat  se  etc.  Hanov.  vorcoft,  the  ne  late  id  op  vor  theme 
Si.  R.  315.  richte    to    rechter    dhingtit    daghes 

vredestant,  Friedstand,  d.  i.  Zu-  45  unde  de  ghene,  the  dhat  coft,  the 
stand,  wo  Friede  ist.  Item  hirvt  is  ne  gheve  sinen  vrethewin  theme  vo- 
Torder  vororsaket,  dat  dorch  middel  ghede  unde  then  ratmanne,  alse  sta- 
Tnde  wege  is  to  werke  ghestellet,  dat  desrecht  is  (1303).  Brem.  Stat.  79 ; 
de  krich  is  vpgenomen  to  ener  dage-  .  .  ynde  dhe  ghene,  dhe  that  erve 
lestnnge  ynde  fredestant  to  makende.  50  koft  unde  ghift  sinen  vredhewin  dhen 


VREDIGH  526  VRESE 

rade  unde  then  vogbede  .  •  Dhe  yo-  freydich  tho  den  vienden  ingesettel 
ghet  scal  dheme,  the  dhat  enre  koft  RussawSS^;  keck  ynde  freydidt  dm 
heft^  enen  vredhe  werken,    das.  98.      63  u.  132 ;  ein  freydiger,  behertztei 

yredieh,  a^t-  eufriedm.  Dar  de  yunger  man.  das.  179;  ein  freidi 
borgere  mede  fredich  weren.  Hamb.  5  nnd  verwegen  man.  LünUd^  Stiftsi 
Chr.  150 ;  wo  se  des  geneiget  unde  126 ;  welk  vnnomafitighes  deer  mac 
yredicb  weren.  Benner  2^  56b;  alsus  freydigber  syn  denne  en  böse  prester 
en  konde  me  der  breue  nicht  vredich  V.  hül.  Hieran.  /,  c.  47. 
werden,  vnde  bleff  vnder wegen.  Brem.  yreidiclieit,   f,     Muth^   Keckhd 

Denkt.  126;  szo  sindt  sie  (der  Bath)  10  (Vom  Leibhengst  des  Herz.  Bugdaff, 
des  (was  die  ÄlterletUe  vorgebradüt  den  man  tho  der  tit  van  adel,  frej 
hatten)  nicht  yredicb  gewesenn.  Mo-  dicheit  ynd  wolslachticheit  nicht  ha| 
nuin.  Liv.  4*j  62;  daer  anerst  je-  scher  in  dudischen  landen  sad 
mandt  mit  sollichen  bescheide  nicht  Kantzow  149. 
fredig  sein,  sundem  etc.  Niesert^  15  f rendelen  ?  2  pnnde  frendeln.  Wisn 
MünsL  Urh.  3^  S.  190;  Als  dit  also  Invent.  v.  1565. 
gesehen  was  unde  alle  dinck  yredicb  yresaehtichy  o^;.  furchtsam,   vrei 

(befriedigt,   zur  Buhe  gebracht)   etc.       achtyghe  ghedachten.    Herd.  136, 
Münst.  Chr.  i,  320.  yresam,  yreisan,  adj.    schrecüid 

yredigen,  schw.  v.  befriedigen^  eu-  ao  fürchterlich,  yressam,  truculentufl 
frieden  stellen,  ein  e.  rath  wolde  yressamicheit,  truculentia.  3  VocJi 
predicanten  stellen,  dar  de  gemene  Eyn  yisch,  de  was  fresam.  Brand(^ 
wohl  scheide  mede  gef redigt  syn  etc.  v.  976;  des  duvels  boden  yreysan 
Liib.  Beform.  20.  Hanav.  Mscr.  I,  84,   S.  418^;   da 

yredinge,   f    Einfriedigung,   „die  26  sulues   (Äpocal.  13)  is    geschreneii 
Befriedigung  mit  Zäunen,  Hakdwer-      dat  yth  gegangen  is  ein  freisam  de/ 
ien.^  Dähn.    G.  y.  A.  gaf  scult  Rip-       etc.  Proc.  Bdials  f.  Kl. 
pen  umme  ene  yredinge  enes   tunes  VrSseh,  n.  Friesland,    de  dar  wo 

(1340).  Brem.  Stat.  227;  fredinge  net  buten  dem  lande  to  Vresch  etc 
unde  tune  schal  men  schowen  al0o  so  (1404).  Brem.  Jahrb.  3^  111;  destai 
dicke  des  nodt  is.  Biüwerd.  B.  §  7;  van  Bremen  buwede  eyn  nye  slot  ii 
wor  twe  nabuer  grauen  willen  twi-  Vresch  uppe  de  Heet.  das.112  (Anm,) 
sehen  crem  lande  vmme  mer  fredinge  dat  lant  to  Vresch  in  deme  Stadi 
tho  hebbende  van  crem  queke  . .  dar  (1416).  das.  3,  147 ;  ber,  dat  men  ti 
schal  etc.  das.  §  65 ;  vmme  vredinge  35  Vresch  voren  schal  (1433).  Brm 
ynde  heghes  willen  des  holtes  etc.  Stat.  532 ;  unde  hadden  ock  altogrot^ 
(1419).  Sudend.  9,  S.  249,  37;  stra-  neringe  vte  Vresch  van  vetten  qoeke 
ten,  fredunge  vnde  alle  ander  ge-  Brem.  G.  Q.  69;  dat  lant  to  Vresch 
meine  fredungen  hördt  sick  vp  St.  Liä>.  Chr.  1,  288. 
Phylippi  vnd  St.  Jacobs  dage  fredig  40  vrftseh.  Ock  vordrifft  yd  de  blad 
(eingefriedigt?)  tho  synde.  Büg.  deren  darmede  bestreken,  de  dal 
Landbr.  e.  76.  vreesch  beten.  Herbar.  f.  73^.  (^Yres- 

yreidieh,  adj.  herzhaft,  muthig,  kühn,      sem  ?) 
keck.   mhd.  vreidec.    Saul  sprack  tho  yrSschen ,  vr^sken ,   vreisgeif  tr- 

David :  wes  man  freydich  (vir  fortis)  45  fahren,    s.  yoreschen. 
vnde  v6re  des  heren  kryge.    1  Sam.  yres«!  Halskragen;   „eine  Art  pe 

18y  17  (Hamb.) ;  vorgeten  ys  myn  weh  wirkten  rauhen  WaUenseuges,  Ff\eit\ 
vnd  schmort,  freydich  vnd  frSlick  ys  ii.  ein  rauher  Kragen  um  den  Hds.'^ 
dat  hert.  De  d.  SchlSmer,  Bog.  Q.;  Bahn.  Quondam  ancilla  Werneri 
dama   heft  he  gantz  dapper  vnde  60  Hozik  proscripta  est  pro  eo  quod 


VRESE  VREISE  527  VRESSEMBLEDDERE 

fiirata  est  de  domina  sua  paternoster  gestalt,  dat  ot  des  Dachtes  vros  unde 
eiTTeae (1349).  Bitrm.  Wism.AUerth.  des  dages  was  ot  open.  Leben  Alex. 
5.  24.  (Bruns  S.  351);  de  winter  was  kolt 

Trese,  yreise,  m.  und  f.  Schrecken^  unde  it  yrös  sere.  R.  V.  5643 ;  hat 
Furcht.  So  dat  elke  erbare  frame  5  eyn  mynsche  dat  vreysent  (Fieber- 
minschen  sich  fruchteden  Tor  mer  frost)  alle  daghe,  nym  merck  etc. 
ungefoges  und  v[e]rei8es.  Hamb.  Chr.  Wolf,  Mscr.  23^  3  f.  14^;  is  dy  dat 
356;  wo  soete  is  dat  pant  (das  neu-  lif  vorkoldet,  dat  dy  alle  tut  vreyset 
g^bm%e  Kind),  dat  van  der  yresen  das.  /l  27;  yresen  hebben,  febricitare, 
beghinnet  ynde  in  den  yresen  endet  10  3  Voc.  W. 

.  .  et  wart  mit  yresen  ghecoft  ynde  yressem,  yressam.     In  den  Voce. 

nicht  na  willen  beseten.  B.  v.  d.  (Engelh.  IHef.)  wird  vrr.  mit  colera 
joncfr.  f.  28 ;  die  gheest  des  anxtes  glossiert;  im  gl.  n. :  vressem,  de  zote 
ende  der  yreesen  godes.  Sp.  d.  Teerst.  walgheringhe,  (inane  vomendi  desi- 
gtl.  f.  loch ;  al  dat  gi  dut,  dat  schal  15  derium),  est  effusio  fellis.  —  Vressem 
io  wesen  Alle  tyd  mit  godes  yresen.  ist  aber  (auch  noch  nach  jetzigem  Ge- 
Laiendodr.  169  (Seh.).  brauche)  eine  s.  g.   HiteUatter,   die 

Treselieheit,  f.  FürchterlicKkeit^  sich  besonders  auf  der  Zunge  steigt; 
WMheitj  feritas.  2  Voc.  W.  Se  sey-  es  wird  damit  auch  die  Krankheit  des 
gen  (sahen)^  dat  de  (die  unsichtbaren  20  Rothlaufes  (erisypelas)  bezeichnet.  Etik 
Teufd)  dar  weren  in  der  yreslicheit  ys  guet  den  bossen  sweren,  als  dar 
Tnde  in  bleckheit  vnde  in  anxte  des  synt  fressem,  de  gülden  äderen  an 
genes,  den  se  treckeden  etc.  Didl.  deme  sterte  (ghenomet  erisipila,  emo- 
Greg.  245,  roide  formice.)     G.  d.  Sunth.  c.  42; 

Tre8(e)lik,  yreislik,  adj.  schrecTdich^  25  ein  plaster  ghemaket  van  deme  sappe 
Gmuen  erregend,  ferox.  Voce.  Ick  ynde  ghelecht  vp  dat  gebreck  yres- 
lach  dar  (cds  die  Teufel  erschienen)  sem,  herisipila,  genomet,  koldet  dat 
mit  yreseliken  gelude.  Br.  d.  Chr.  etc.  das.  c.  91 ;  (holwort)  vordryft  dat 
76^;  altohant  yor  ime  ut  den  oren  vresmen.  Wdf  Mscr.  23,  3  f.  15h; 
•  .  en  freislic  flamme.  Eike  v.  R.  555;  30  bathonie  is  heyt  vnde  droghe  vnde 
de  vreeselike  helle.  1^.  d.  Legen  22^;  is  ghud  den  vresmes  wunden.  d<is,  f. 
dar  Daniel  (c.  7)  van  vyer  greyse-  18^;  vgl.  er  (der  sleen)  sap  is  god 
liken  ynde  vreysliken  dyeren  ge-  wedder  de  blotsocht  vnde  dat  vres- 
schreuen  heft.  Proc.  Bei.  f.  J4h.  —  sen.  Goth.  Arzneib.  109h;  borragen 
Ädv.  yreslike(n).  Des  selven  jares  35  water  .  .  maket  guet  blöd  vnde  ver- 
kageleditsoyreslikeetc.  JSiA:€V.Ä.5^^.       dryuet  de  swaren  dancken  vnde  vres- 

vreselös,  (uT;.  furchtlos^  keck,  vreese-  sem.  Weif.  Mscr.  60  f.  100h;  wi  alle 
loös,  impavidus,  intrepidus.  KU.  in  tid  blut  spiet,  dat  kummet  van  fres- 
schlimmem  Sinne :  Bartone,  de  yrese-  seme,  di  sal  nemen  poleyen  etc.  Re- 
hs sint  unde  vul  van  aller  bosheit  40  cept  in  e.  Hs.  der  Brandenb.  Ritter- 
(1382).    Hans.  Rec.  2,  309.  AJcad.  (Progr.  v.  1866,  Ä  19). 

TTisen,  vreisen,  st.  v.  frieren,  con-  vressembleddere,  Hitzblatter.  Wed- 

gelare, vresen,  also  water  to  yrust.  der  de  yressembledderen.  Is  id  ene 
Diefenb.  n.  gl.  s.  v.  Du  en  salt  (bei  swarte  bleddere ,  so  nym  rosen  olye 
Tische)  nicht  de  hende  under  de  45  etc.  Rost.  Arzneib.  22h;  offte  de  vres- 
ftnne  slan  alse  ein  yischer,  deme  de  senbleddere  nicht  breken  wil,  so  nym 
liende  vresen.  2!uchtbüchl.  f.  Ih ;  vnde  eyn  krude,  dat  het  consolida.  Goth. 
em  wart  seer  yresende  .  .  my  vruset  Arzneib.  f.  52t^,  12 ;  wedder  vressen 
piotz  seer.  Sov.  Meistere  f.  D2;  he  bleddere  nym  papenblatten,  endyuien 
quam  to  einem  water,  dat  was  also  50  etc.  das.  26^^,  9. 


FREI  528  VREVEL 

frei,  eine  Wieselart.  viverra.  Dief,       worde  yd  gevrettet,   he   muchte  j 
furo.  Teuth.  nicht  klagen.  Glosse  das,;  dit  is  d 

Treten,  st.  v.  freßen^  vorare.  Voc.  hauere,  de  myme  iancheren  wasst 
Engelh.  De  afgod  was  gheheten  Bei ;  sint  .  .  Ynde  hebbe  dar  Tan  seygl 
van  deme  secht  me,  dat  he  vrat  vel.  5  vnde  vrettet  (verfuttert)  etc.  (VI'jj 
Sp.  d.  menschl.  ScU.  f.  27^;  und  do  Sudend.  8,  S.  379;  welke  wysche  H 
Otto  sa,  dat  he  des  nicht  wrecken  moghen  bruken,  meygen,  vretten  {a\ 
en  künde  umme  olders  unde  kranc-  weiden)^  heghen  etc.  Old.  ürk. 
heyt  wyllen,  so  vrat  he  syck  (ver-  1490;  alse  dy  pronest  Tnd  syn  c 
wehrte  er  sich)  yn  synen  egen  synne  10  pettel  schrifft,  dat  wy  mit  gewalt 
und  dar  wart  syn  krancheit  mede  nen  hauer  gefrettet  Tnd  vornich: 
geoket.    Münst.  Chr.  1,  152.  hebben,   dar  antwerde  wi  etc.    (■ 

VretenduTel,  Personenname.  Heinr.  Brdb.  J,  P,  92;  dede  .  .  mercklick 
V.  Lare ,  genannt  V.  Gott.  Urk.  I. .  schaden  an  deme  körnte  . .  mit  frc 
S.  328j  Änm.  15  tende,  foderende  unde  treddende.  Z 

vreter,  m.  Freßer.  He  was  en  geg.  Jühnde  p.  10  u.  ö.  —  We  c 
untemelik  vreter.     Korner  72^.  wortelen  heflft  eynes  bomes,  dem  vo 

vreterie,  /.  Freßerei.  Bi  der  vre-  get  de[r]  stam,  vnde  he  heft  de  g 
terie  sint  se  (Isegrim  u,  Brun)  gerne.  were  van  naturlikeme  rechte  van  >j 
B.  V.  4746;  al  dat  quatzen  unde  ök  20  ner  erden  wegen,  de  den  bom  yw 
de  vreterie  etc.   Lüb.  Dodend.  679,         tet  (nährt?  oder  ist  eu  lesen:  de  d 

vretesch,  adj.  gefräßig.    Dre  vre-       bom  v.  welche  der  Baum  verzehrt: 
tesche  kont  nicht  in  eyneme  huse  ge-       Ssp.  11^  28  Gl. 
wonen.   Ikgelh.  Chron.  f.  55b.  fretten,    fritten,        durdibohrn 

vretinge,  f.    y,Das  an   einen  Weg  25  -löchern,   cauare,  hellen,  fretten.  L 
anstoßende  Ende  eines  Ackers,  dessen      fenb.   n.   gl.   s.   v.     Tryten,    vrytt: 
Früchte  von  dem  vorübergehenden  Vieh       (sicamb.)  tornare.    KU.    Dazu  im 
theilweise  abgefreßen  werden.^   Scham-       Nagelbohrer ,      kleiner    Handbohr >  > 
back  u.  Dähnert.    Vgl.  vrettinge.  Brem.  WB.  1,457.    „ist  eintimEt-r 

Tretlink ,   m.    Freßer.      Darumme  30  mhan,  so  gewet  hei  eine  wereth  (ä.  1 
latet  vns  schrijen  tbo  gode,  dat  hee       =  vret,  vrit)  und  eine  handt-byL  i:  - 
dusze    vnnStten   fretlinge    vnd   buc-       Haeberlin  p.  476, 
knechte  (die  Mönche)  van  obren  ho-  vrettinge,/'.  das  Abweideti,  i^^siu:^ 

gen  stolenn  störten  wylle.    De  dffte       Verzehren.     Ik  hebbe   ouek  vork  : 
Ps,   vthgel.    dorch   Eberh.    (Magdeb.  85  den   heren   N.  N.    dye   weyde   v: 
1524)  fin.  vrettinge   der  dorpstede  N.,  vpdri 

vretten,    schw,  v.  hochd.   vretzen,       vnd  auedriflTt,  vnschedelike  vrettKi. 
d.  ».  freßen  machen,  abweiden,  abfüt-       des  komes  Tude  der  säet.  Cod.  jb''  ■ 
^em(pascere,  fretzen.   Dief.)   Swelk       i,    24,  438;    dy   seinen   gressyu;:: 
wechverdich  man  körn  up  dem  lande  40  Tnd  frettinge  höret  tu  derseluen  ^«^^ ' 
Tret  unde  it  nirgen  ne  vurt,  die  gelde       marke,  das.  I,  d,  93 ;  weret  sake.  i 
den  scaden  na   sineme  werde.   Ssp,       eines  mannes  qwick  dem  andern  seh 
J/,  5P,  2;   vret   aver   en  man  siner       den  dede  an  körne  efte  an  freu  : 
bure  kom  oder  ander   ire   sat   mit       (Grasfutter)    (1498).     Biüicerd.  l 
swinen  oder  mit  gensen  etc.  das.  40,  45  §  41;  vrettinge  unde  treddinge.  /• 
3 ;  let  en  man  sin   kom  ute  staen,       geg.  Jühnde,  8.  15 ;  myn  volck  is : 
als  (uHinn)   alle  lüde   ir  kom   inne       worden  eyn  vrettige  des  daaels.  Fr^ 
hebbet,  wert  it  ime  gevret  oder  ge-       Bd.  f.  L6^. 
tret,  man  ne  gilt  es  ime  nicht,  das.  vreTel,  m.  Trots^  muthige  u,  ra^"- 

48,  2;  de  syn  korae  lethe  Tth  staen,  50  Entschloßenheü  ^     Büc^idUsloml-' ' 


VREVEL  529  VREVELMOT 

1.  im  guten  Sinne :  De  Sassen  de  yppe  hoaewercke.  Emd.  Mscr,  nr,  139 
werden  sick  menliken  unde  slogen  f.  24^;  dar  wert  he  der  mate  vyn- 
der  Doringe  vele  unde  behelden  dat  den,  dat  de  d&uel  s&laen  n&werle  so 
lant  mit  frevel.  Bothos  Chr.  f.  8;  wreuel  vnde  vnfledich  ys  gewest.  F. 
de  keiserinne  bat  one,  dat  he  bi  or  5  cid.  u.  nyen  Gade  f.  D;  ofi  eymant 
alepe;  de  eddel  ridder  vorschrak  unde  were,  dey  dem  wullenampte  to  wreuell 
sede:  dat  si  verne  van  ml.  Do  se  vnd  to  stuer  werde  vnd  sulx  nicht 
sach,  dat  he  sus  in  yrevel  van  or  halden  en  wolde  etc.  (1472).  Fahne^ 
gink,  do  kam  se  unde  beloch  den  Dortm.  3^  231;  de  oghenschelke  sint 
ridder  etc.  das.  76;  ik  hebbe  dut  10  so  vreyuel  vnde  varlik,  dat  etc.  Ecdes. 
spil  gescreven,  dar  gy  üt  marken  f.  174c;  doch  wart  dat  heimliken 
mögen  unde  leren  godes  vrevel  (sei-  gehindert,  dat  ome  de  penitenciarius 
am  heiligen  Zorn)  unde  barmher-  sere  vrevel  wart.  Magd.  Seh.  Chr. 
ticheit,  dar  hir  beide  van  gescreven  249^  29 ;  dat  kynd  Hismael  wert  wer- 
steit.  Sündefif.  58;  unde  gät  .  .  Vor  15  dende  eyn  freue!  mynsche.  Lerbeck 
gode,  den  strengen  heren,  Unde  seit,  §  97;  unde  was  boslick,  unbarmher- 
ä  gy  on  kunnen  bekeren  Van  einem  tich,  frevel  in  sinen  worden  unde 
ernste  unde  yrevele,  Uppe  dat  Adam  wercken.  Abel  190;  wente  rouen  so 
Ute  der  helle  Mochte  komen  etc.  das.  vele  mSr  vrefieler  ys  wen  stelen. 
32i9;  se  wiseden  one  (den  Auf  rühr  er)  20  Ndd.  Beehtsb.  f.  83^. 
af  mit  vrevel,  so  dat  he  ummekerede.  Yrevelheit,  f.   Keckheit,  übermuth, 

Brschw.  Schichlb.  118.  —  2.  unüber-  Verwegenheit.  De  meenheit  eschede 
kgteSj  hastiges  Verfahren^  temeritas.  ene  rekenschop  van  deme  rade  mit 
Voe.  läOCC.  We  deme  anderen  mid  vrevelheit.  Lüb.  Chr.  2^  5;  darumme 
frevele  in  torne  mid  hastmude  sun-  25  ik  ok  beer  gekamen  bin  iw  an  siner 
der  vorsate  wat  dede  edder  up  on  groter  wreuelheit  verlozen  etc.  Melus. 
spreke  .  .  de  scheide  etc.  Oosl.  Stat.      f.  46. 

91,  24;    wer  dat  eyn   den   anderen  yrevelik,  adj.  =  vrevel.     Na  vre- 

sloge  off  sceyte  in  freuele  off  in  ernste  velliker  art.  Korner  26c ;  se  (die  Frau) 
. .  de  sal  gebroken  hebben  eine  mark,  so  is  vrevellich  unde  stolt.  Fastnacktssp. 
Borst.  Stat.  176;  des  en  wolden  vnse       970,  23. 

borgere    nicht    vnde    scheddea    myt  vrevelike(n),  adv.  1.  muthig,  troteig. 

freaele  van  gerichte.  Dortm.  Urk.  II,  grote  wissheit  is,  dat  men  nicht  alto 
if  S.  207 ;  de  mit  wrevel  tegens  des  rokeloes  in  den  dingen,  de  men  doen 
weerdes  willen  langer  blift  sitten,  de  35  schal,  noch  alto  wreiliken  (pertiuaci- 
etc.  Ben.  774;  dat  vorbedent  des  ter)  en  sta  vppe  sinem  egenen  sinne, 
koninges  achte  de  copman  nicht  .  .  Navölg.  I,  c.  4 ;  Se  quemen  so  wreve- 
Desse  unhorsam  unde  wrevel  der  lik  up  uns  lopen  mit  peken,  mit  exen 
coplude  wart  deme  koninge  vormel-  etc.  B.  V.  5676;  de  bur  wart  ok 
det.  Lüb.  Chr.  2,  506;  se  togen  mit  40  tornich  unde  berichtede  ene  vreve- 
gresslikem  gebere  unde  in  grotem  liken.  Körner  171&.  —  2.  leichtsinnig, 
frevele  up  den  market.  Magd.  Seh.  temere.  vreveliken  unde  dorliken. 
Chr.  305^  18 ;  wan  eyner  mit  wreuel  das.  183^ ;  we  de  burscap  vreueleken 
?nde  anhe  noth  eynen  andern  doth  vpghift  ane  nod,  van  deme  wil  de 
sehloge.    Cod.  Brdb.  I,  25,  351.  45  rad   hebben,    dat   he    etc.     Brschw. 

Trevel,  acy.    mtUhig,  kühn,  trotzig,        Urkb.  1,  45,  29;  sculdighet  men  ene, 
frecÄ.     temerarius   (temerus).    Dief.       dat  he  dar  ane  wat  vreveliken  vor- 
Ok  bekande  ik  eynen  man,   de   was       sumet  hebbe,  dar  mot  he  umme  ant- 
▼revel    vnde   böse   vnde    dede    vele       warden.    Gosl.  Stat.  19,  14. 
arges;  he  was  kundich  vnde  wacker  50      vrevelmftt,  m.  Trotz.    Den  unhor- 

^fittelidAdMd.  WArterbaoli.   V.  34 


VRI  530  VRI 

sam  nnde  yrevelmud.  Kamer  5Sb;  schepeler  sSn,  uppe  dat  ik  were  deste 
da£u  das  V.  yreyelmoden.  e.B.  0£ft  vrier.  R.  F.  366;  bos  wpnk  be  tc 
syck  dar  entegen  jummanth  yrevel-  em  mit  yrieme  mot.  das.  955;  krapet 
modede  etc.  (bei  Strafandrohungen  men  vri  darin,  das.  1549.  4101. 4170; 
wegen  GeseleesÜbertrelungen.)  6  nnde  (weren)  irryer  ran  lenende  . . 

vri,  n.  Freiheit.  Mach  jene  selve  unde  begunden  to  holende  myt  erea 
sevede  sin  vri  behalden ,  die  sine  kemereren.  Komet  183d ;  ein  jewett 
mage  sin  .  .  he  behalt  sin  yri.  Ssp.  denke  to  rngge  körte  jär,  Wo  vek 
III^  32^  5;  sve  sik  vor  gerichte  to  sint  gestorven  hir  nnde  dar,  de  weren 
egene  gift,  sin  erve  mach  it  wol  we-  lo  eres  levendes  jo  so  vri  (fühUen  sid 
derspreken  mit  rechte  unde  bringen  in  ihrem  Leiben  so  frei^  dachten  nidä 
ine  weder  an  sin  vri.  das.  §  7;  Br.  daran^  daß  der  Tod  sie  hinwegraffei^ 
antworde,  dat  he  vnde  sine  brodere  würde)  alse  wi  in  desser  üt  IM, 
weren  vrye  lüde  vnde  wolden  ere  Dodend.  v.  65.  —  4.  bi  (sineme)  vrieD 
vrigh  bewisen  etc.  (1398).  Sudend.  15  hogesten,  bei  höchster  Crimindstraft 
S,  nr.  213;  vgl.  RuMst.  Landr.  c.  24^  „Das  fr  eye  Höchste^  Straffe  an  sdnm 
§2.  —  to  vrien,  zu  freiem^  voUigem  freyen  Höchsten^  ultimum  supplicium/ 
Eigenthum.  So  dat  se  der  dryer  bre-  Frisch  i,  294h ;  vgl.  Sehers-Oberlk 
den  myt  der  knien  to  vryen  bruken  Gloss.  germ.  i,  420;  Haltaus  494, 
moghen,  darmede  don  vnde  laten  wat  20  »J^  Redensart  ist,  wie  es  sckeifä^ 
ze  willen  etc.  Old.  Urk.  v.  1481;  so  erst  gegen  Ende  des  Mittelalters  auf- 
dat  N.  der  twier  dele  nv  mer  makeliken  gekommen  und  hat  sich  bis  in  dk 
tho  vrygen  bruken  moghe  vnde  be-  neuere  Zeit  erhalten.  Das  revidirk 
zitten.  Old.  U.  v.  1489.  —  We  borgher  Lübische  Recht  von  1686  hat  sie  an 
wert,  de  scal  enen  borghen  vor  dat  26  verschiedenen  Stdlen.  1.4  t.  2  ort.  H 
vri  (dafür,  daß  er  frei  sei)  setten  so  gehet  es  ihm  an  sein  höchstes,  an 
(1428).  Brem.  Stat.  328.  leib  und  leben.  —  an  ihrem  frejen 

vri)  adj.  1.  frei,  Ggs.  egen.  bode  höchsten  gestraft  werden  I.  4  t.  IS 
(Bote)^  egen  oder  yri.  Lehnr.  Art.  art.  2;  bei  ihrem  freien  höchsteo  die 
24,  §  8 ;  wif,  vri  ofte  eghen.  Rig.  so  zeit  ihres  lebens  verwiesen  l.  4  t,  15 
St.  It.  177,  1.  u.  h.  —  Von  Sachen:  art.  1;  ebenso  4,  t  5  a.  5.  Die  erde 
frei,  ledig  von  rechtlichen  Verpflichtun-  Stelle  gibt  Hoch  II,  48  unter  de% 
gen,  Ogs.  tinshaftich.  Is  ayer  ein  vri  Varr.  wieder  durch:  vorsweren  by 
gut,  dar  niemen  tinsrecht  an  ne  hevet.  einem  levende ;  l.  4  t.  8  art.  5  han- 
Lehnr.  Art.  73,  §  2;  ok  makede  he  35  delt  von  Hausfriedetisbrud^  und  ist  aus 
or  gud  tinsaftich,  dat  de  borgere  ju-  Hoch  III,  390  (Bamb.  R.  1270.  XL 
werlde  haddenyri  gehat.  Magd.  Seh.  1;  Hamb.  Rig.  R.p.  116)  entstanden ; 
Chr.  192.  9;  alse  vnse  vorvaren  unde  wo  es  hier  heißt:  mit  synes  sulues 
wy  dat  sulue  gud  ie  yriest  gehad  halse  (oder  Var.  im  Rig.  JB.  syneme 
hebben.  Blücher,  Urk.  nr.  433.  u.  40  live),  hat  das  revidirie  Recht:  der  soll 
sonst  h.  —  2.  frei,  unbehindert,  frei  an  seinem  freyen  höchsten  gestraft 
handdnd.  Ok  schalme  hynderen  lüde,  werden.^  Mitth.  v.  Frensdorff.  Bi  s. 
de  ane  heren  synd  vnde  vry  driven  Yrien  hogesten  scheint  aber  nicht  immer 
(=  lös  driven)  .  .  wente  dat  men  bei  Todesstrafe  zu  bedeuten,  scmixn 
weten  moghe,  wat  ene  (l.  ere)  yore  46  auch  bei  Verlust  der  Ireiheit  oder  des 
si  (1414).  Lub.  Urk.  5,  S.  542;  ed  Heimatrechtes;  wenigstens  bei  der  SUÜe 
en  was  nue  nein  so  yri  keiser  alse  des  Lüb.  R.  II,  9  (S.  249  f.):  he 
dusse  (Heinr.  6).  Magd.  Seh.  Chr.  (ein  Bigamist)  schal  dat  wedden  ^nAe 
123,  24.  —  3.  frei,  sorglos,  ungebun-  betören  mit  sime  hoghesieo,  AoifN 
den,  eügellos.   He  let  mi  kappen  unde  50  Varianten  Geldstrafe  oder  Ausweisung; 


VBIßEOEEB  531  VRIDOM 

lUei  «0^  ü.  dit  sehnt  yppe  gnade;      van  dorne  stillen  Trygdaghe.    Brem. 
men   na  lab.  rechte  schal  me  ene       näs.  Betb.  f.  138;    in   deme   stillen 
enthoneden.    Unter  ü.  ist  van  neuerer      rridage.  Magd.  8ch.  Chr.  131^  18. 
Hand  gesehrieben :  werden  nu  gestraf-  yridel,  m.    LieUing^  amasius ;   als 

fet  bi  eren  frien  hogesten,  was  doch  5  ehrender  Atisdntck  für  Gemahl :  Nach 
eine  gdmdere  Strafe  beseichnen  muß.  dode  oder  afganc  des  hochgebom 
Wenn  es  femer  heißt:  so  soll  auch  f&rsten  und  herren  herren  Otten 
üiemandt  eines  andern  acker  eigen-  marchgreuen  tu  Brd.,  vnses  liuen 
thallicher  weise  gebrauchen  oder  be-  yridels  vnd  Trnndes  etc.  (1369).  Fidi- 
sitzen  by  seinem  freyen  hogesten,  er  10  ein,  Diplom.  Beitr.  11^  8.  62, 
habe    ihn   dan    auffrichtig   geheuret  yridelsnge,  solis  sponsa,  Helioiro- 

und  an  sich  gebracht  von  dem  jenen,  pium^Sannenwerbel^Bingelblume.  Wolf. 
dem  er  gehört.  Pamm.  Gesch.  Dehkm.  Mscr.  60^  f.  31  (bei  Dief  vridelsouge, 
2,  S.  A8,  so  ist  doch  die  Todesstrafe  vridelsongen). 
Uer  unverhältnismäßig  hoch  und  darum  15  yridink,yriggedink,  n.  Freigericht^ 
unwahrscheinUeh.  Daß  dat  fiie  ho-  Gericht  von  Freien  über  Freie,  bes. 
geste  jfü'eiheü'^  bedeute^  scheint  auch  das  westfälische  privüegirte  Gericht, 
sus  fügenden  Stehen  hervoreugehen,  Fehmgericht.  Prseterea  uzor  nostra 
g.  B.  eck  in  sine  ehre,  gelimp  ynd  coram  judicio,  quod  in  wulgari  dici- 
syn  frye  hogeste  gegrepen.  Ä.  1553.  20  tur  yrydynch,  dictam  curtem  .  .  co- 
Wism.  Ur^ieilsb.  D.XXI;  welliches  miti  Ottoni  erogayit.  Old.  Urk.  v. 
sei  dem  erbaren  rade  inn  ir  frige  1242;  specialiter  ad  Judicium,  quod 
hogeste  gegrepen.  das.  A.  1574, 4  FSr.  dicitur  yrydinch,  quod  nuUa  temporis 
Wenn  dat  y.  h.  Freiheit  bezeichnet,  prescriptione  uel  regali  seu  imperiali 
$0  würde  bi  d.  y.  h.  (wie  häufig  bi  25  edicto  seu  judicii  coi^matione  contra 
ffl  Strafandrohungen)  bedeuten:  bei  personas  ecclesiasticas  seu  clericos 
Strafe  die  Freiheit  zu  verlieren;  vgl.  per  quamcunque  consuetudinem intro- 
bi  liye,  bi  gude  f«.  ä.  duci  volumus  etc.  Old.  ürh.  v,  1376; 

yribeeker,  m.  d.  K  ein  Bäcker,  der  Hyr  stet  also  geschreuen  eyn  ge- 
nickt  in  der  Zunft  ist.  „fri-meister,  30  richte,  dat  hetet  dat  vriggedink,  dat 
Iri-Bchooster,  fri-schlachter  u.  s,  w.  en  sal  men  in  der  stat  to  Rüden 
9indHandwerker,dieihreHandthierung  noch  hebben  noch  halden.  Wigands 
in  Städten  treiben  können,  ohne  daß  Arch.  V,  59 ;  Neyn  man  mach  neynen 
tie  in  der  Zunft  sind.^  Dähnert.  borgher  ut  der  muren  der  stat  to 
Dem  frybecker  .  .  yerbaden  krude-  85  Rüden  laden  tho  deme  vryggen  dinge 
brodt«  wegge,  kringel  nnde  spisebrodt  umme  sake,  de  men  richten  mach  vor 
den  anderen  beckeren  tho  yorfange  deme  gerichte  unses  heren  van  Colne, 
tho  backen.   Wism.  Protok.  v.  1563.         et  en  sy  also  yelle,  dat  wellich  man, 

Frieke  u.  Fritze,  Koseformen  von  dey  van  erfflichen  vryggen  guden  to 
f)riedrich.  We  Vritze  vnde  Gherart  40  dedynghen  hebbe,  de  mochte  syn 
brodere  yon  Wederden  etc.  (1343).  vryggedinck  halden.  das. ;  ock  zo  ne 
Sudend.  Urk.  II,  nr.  27;  dat  Frieke  darflf  men  nyn  vryggedynck  holden 
▼OQ  Uvingen  vor  ys  ghewesen  heft  in  vnzer  stad  men  an  deme  hilligen 
etc.  (1349).  das.  II,  nr.  345.  auente    to    zunte    Odelricus    daghe. 

Tridach,  m.  Freitag.  De  dach  des  45  Old.  Urk.  v.  1420 ;  myt  eynem  zedel- 
goden  (Chor)  vridages.  Luc.  23, 54 ;  hone,  dede  höret  in  dat  vriedingk  to 
Item  wan  me  dat  cruce  locht  in  dat  Hoenhamelen  (1452).  Sudend.  9,  S. 
gmfit  am  gaden  fridage.  Cod.  Brdb.       110,  28. 

iy  6,  66;  quemen  alle  in  Arabien  in  yridom,  m.    Freiheit,    Stand  des 

guden  stillen  vrydage.    Körner  72^;  50  freien  Mannes,  nen  man  noch  vrouwe 


VRIE  VRIGE  VRIJE  532  VRIEN  VMGEN 

mach  ofte  mot  erre  opnemen,  he  ne  sonen  .  .  ene  janofirouweii.  Kornar 
hebbe  vri  wesen  iar  ande  dach  unde  81^ ;  men  syn  moder  H.  simder  sineft 
den  yridom  scal  he  tQghen  met  vri-  willen  vrigede  eme  ene  andere  nnde 
gen  luden.  Stad.  Stat,  p.  51 ;  sal  unde  gaf  se  eme  (to  wiye).  Au.  ^^;  hei- 
ml  den  upgenanten  N.  M.  eres  frygh-  5  raten,  efft  dar  en  man  hedde  ghe- 
dommes  ynde  frighen  halses  gude  vrighet  ene  rruwen  efte  joncvraweaj 
warschop  don.  Old.  Urk.  v.  1475;  by  yp  en  Dithmerscher  recht  DUkm.L. 
der  gemeenen  Freesen  landrecht  und  R.  §  172.  —  Dat  frygent  ya  neea 
frydommen  to  bliven.  Ben.  263 ;  ynde  perdekop  noch  kinderspyL  N.  Grjf^e, 
W.,  syn  wyff,  is  ynde  blyfft  yryg  ynde  10  W^kw.  8p.  L 1. 
mach  ores  yrygdomee  ghenethen  etc.  yrien,  yrigen,  sdiw.  v.  1.  frei  mar 

Hoyer^  Urk.  11^  8.  176.  chen^  befreien.    He  yriede  dat  bannen 

vrie,  vrige,  vrije, /*.  (Frei)werbuing^  Leibn.  3,  208;  he  wert  gevryget  yanl 
Freite.  Heirat.  Dait  wart  ok  de  yrije  den  qoaden  ynde  wert  geyaliet  myti 
(sponsalia)  gemaket  twischen  etc.  Chr.  16  den  guden.  Br.  d.  Eus.  47^;  do  die 
8d.  292y  14 ;  de  enghel  godes  het  stat  wedder  yryget  ynde  wannen  wart 
ymme  de  yrighe  gheworuen,  alse  wy  etc.  Brem.  Q.  Q.  116;  als  (tceü)  he 
dat  leysen  yan  dem  iunghen  Tobiase.  nycht  was  to  hues,  so  yrygde  he  sues 
Ecdes.  f.  2319^;  de  wyse  der  yrye  syn  lyff,  dat  om  nicht  wedder  yoer 
was  so  togheghan.  Kamer  116c ;  darin  20  des  ghelick  (nenü.  gehängt  su  werden) 
(in  den  Briefen)  brachte  men  seker-  Lerbeek  §  146 ;  de  rad  yan  Dantike 
lik  Geschreuen  eyne  yrye  Van  deme  sande  enen  ratman  to  Lubeke,  de  se 
konynghe  yan  Yngarie.  Harteb.  2319^ ,  yryen  unde  losen  scholde ,  wente  se 
f.  339k ;  unde  worden  alle  des  to  rade,  (die  Gefangenen)  weren  nthgemaket 
dat  men  gode  bade,  dat  he  de  yrye  25  de  se  to  yriende  etc.  LSb.  Chr.  2, 
(der  8(mne^  die  heiraten  will)  erwen-  229 ;  efift  dar  en  man  sin  pert  bind 
den  wolde.  Gerh.  v.  M.  7,  21;  oyer  binnen  gudem  yrede,  wert  eme  dat 
dusser  frye  worden  de  forsten  fr&nt  mit  ynmynne  loset  efte  yreghet,  so 
(verwandt)  mit  den  hertogen  yan  Br.  schal  he  betheren  8  seh.  Dithm.  L. 
Bothos  Chr.  f.  217;  umme  de  twi-  90  R  §  126.  —  2.  befreien^  Freiheit, 
dracht  mit  eene  frye  by  to  leggen.  Privilegien  verleihen,  priyilegiare.  Voe. 
Ben.  719 ;  effte  en  man  yrygede  en  Engelh.  Heruorde  is  eyn  edel  suchte 
wif  unde  ere  latinge  bedeghedingede  ynde  heft  eyne  yryheyt,  de  em  ghe- 
yor  der  yryge.  Dithm.  L.  B.  §  205 ;  yryet  hebbet  de  keysere  etc.  Wi- 
yan  yrige  ynde  yan  mededele.  das.  86  gands  Ärch.  11^  9 ;  de  keyser  is  des 
§  172.  plichtich,  dat  hie  deme  biascope  myt 

YT\e!i^w\^evL^schw.v.freien,(Braut)  sinen  regalien  die  stad  ynde  dat 
werben,  procari,  frigen.  Lief.  n.  gl.^  gantze  stichte  yryget.  Brem.  G.  Q. 
Hartich  A.  frigede  na  Mecht.  Hamb.  58  u.  77.  —  3.  befreien^  mm  reckt- 
Chr.  224;  im  jare  1504  friede  H.  M  40  liehen  Verbindlichkeiten;  aUvdOesEi' 
nha  miner  dochter.  Z.  d.  Hare-  V.  genthum  übergeben.  We  N.  N.  bekeo- 
2^  4^  190 ;  hertogen  Conrades  doch-  net,  dat  we  ses  huse  . .  hebbet  gbe- 
ter,  de  om  (dem  Bräutigam)  de  eghenet  unde  gheyrihet  alle  den,  der 
koning  gefriet  hadde.  Magd.  Seh.  de  hus  sin  •  .  also  dat  de  hns  scölea 
Chr.  350, 5 ;  hertighe  A.  nam  to  echte  46  wesen  unde  bliyen  in  richte  uod  in 
des  greyen  suster  yan  Honstein  (weil  allem  wickbeldes  rechthe  lik  den 
seines  Bruders  Kinder  nicht  erbfähig  husen  binnen  der  sulyen  stad  (1340). 
waren).  Dar  muste  hertighe  A.  yryen,  ürk.  d.  Stadt  Bann.  nr.  217;  ok  sco- 
up  dat  sine  kyndere  erven  worden.  len  unde  willen  ik  unde  myneerren 
lAib.  Chr.  2^  66 ;    de  yrigede   syme  60  dit  gud  mit  sinen  tobehoringen  frigeo 


VRIEN  533  VRIHERE 

TDd  TTig  waren,  als  in  dem  lande  en  Magd.  Seh.  Chr.  300,  7;  yriheit,  won- 
recht  is,  yor  allen,  etc.  S.  H.  L.  heit  und  recht,  das.  281,  30;  Her- 
Jahrb.  9,  503.  uorde  is  eyn  edel  stichte  vnde   heft 

TrieBf  n.  Freigericht?  De  heren  eyne  Yryheyt,  de  em  ghevryet  heb- 
heffen  fragen  laten :  wan  se  den  gaa-  6  bet  de  keysere  vnd  konninghe.  Wi- 
xen  frieo  ein  frien  anseggen  laten  gands  Ärch.  11^  9;  wy  .  .  gheuet 
onde  86  bleven  ute,  wat  se  daran  ynser  stad  Bocholte  genade  vnde 
breken?  .  .  wan  ein  vor  dat  frien  vryheit  vp  enen  wekenmarked ,  in 
ging,  de  nein  fri  man  were,  wat  be  deser  wyse  dat  etc.  das.  II,  347;  de 
daranne  breke  ?  (1567).  Qr.  Weisth.  lo  dree  yaermarkede  held  men  vry  by 
3,  244.  der  penen  des  houedes,   de  de  vry- 

Trier,  yriger,  m.  Freier,  Braut-  heyt  breke.  das.  III,  20;  of  we  syn 
Werber.  Von  der  vryge.  Yryger  vnde  haue  of  ander  gued  verkofte  in  der 
frygerschen  scholen  vrolik  wesen  vnde  vryheit,  wahrend  des  Privilegiums, 
wol  gemodet.  Engelh.Ghr.426c;  toch  16  d.  h.  wahrend  des  Freimarktes,  yn 
de  here  A.  van  Mek.  vor  eynen  solken  vorworden  dat  etc.  das.  III, 
vryer  yan  konnik  Magnus  wegen.  21.  —  3.  cancr.  ein  Ort,  der  irgend 
Kamer  i85s.  welche  Immunität  besitzt,  bes.  Asyl 

YfigntWt  y  freier  Oesdle ,  d.  i.  für  Verbrecher.  Do  he  ok  eer  vorkla- 
Berumstr eicher,  Vagabund.  Lodder-  20  get  was,  dat  he  ok  er  ghevisschet 
bouen  vnde  scheider  vnde  vrigesellen  hadde  up  des  rades  vriheyt.  Lüb. 
vnde  snlken  speiluden,  de  mit  bösen  Chr.  2,  141;  de  domheren  clageden 
worden  den  luden  denen,  den  scal  .  .  over  de  borgere,  dat  se  dem 
men  nycht  genen.  Summa  Joh.f.lO?c.       godeshuse  yan  on  nemen  ore  vriheit 

vrigote,  f.  Freigoße,  freier  Müht-  26  und  buweden  de  etc.  Magd.  Seh,  Chr. 
Strom,  Vgl.  vrivlöt,  das  Gerinne  vor  238,  19;  ock  en  schall  nemandt  bu- 
ien  MäUrädem.  Schamb.  Ik  hebbe  wen  upp  de  balge  edder  uppe  vryg- 
vorkoft  den  ersamen  . .  myne  molene  heit  der  stadt  (1489).  Brem.  ^Mt. 
to  B.  .  .  molenstad  vnde  vrighote  to  657;  die  Bisbinck  hof  (in  Münster) 
der  soloen  molene,  myd  dyke  vnde  80  is  ein  freiheit  gewest.  Münst.  Chr. 
dämme  etc.  (1431).  Blücher  Urk.  nr.  2,  155;  wer  ok  wei,  de  dem  anderen 
il4 ;  in  desser  wys,  dat  zee  schullet  wat  schuldich  wer,  vnd  voer  darumme 
holden  to  ewighen  tyden  de  brugghe  yp  de  fryheit,  dat  he  nich  betalede, 
Tod  vryghoten,  de  beleght  bfiten  dem  den  mach  men  mit  geistlichen  ge- 
dore,  ake  men  gheyt  in  dat  oldelant  86  richte  dar  to  dwißgen,  dat  he  be- 
(1402).   Sudend.  9,  nr.  177.  talinge  doe  (1370).  Nies.  Münst.  Urk. 

vri-greyey  -stdl,  -yrone.  (liberum  3.  S.  127.  Nicht  bloß  einedne  Theüe 
Judicium,  quod  vridhinc  appellatur  .  .  eines  Ortes,  sondern  auch  gange  Ort- 
libera  sedes,  que  vristol  nominatur  Schäften  werden  vryheit  genantd.  Dat 
[1279 J.  Nies.  Münst.  Urk.  5,  S.  62.)  40  burgericht  wirt  gehalden  vor  die  vriet 
S.  darüber  Kindl.  3,  S.  552  (v.  J.  to  Raesfeld  an  der  linden  (1575). 
U04).  ^  Gr.  Weisth.  3,  169;   Tuschen  raede 

vnfceiti  f.  1.  Freiheit.  Vriheit  de  vnde  gemenheit  to  Boecholte  van  der 
is  drierhande,  scepenbare  lüde  .  .  eynen  syd,  vnde  tuschen  gemeenheit 
plechhafken  .  .  lantseten.  Ssp.  1, 2, 1.  45  vnde  inwonres  des  stedekens  vnde 
^  2.  Summe  der  Privilegien,  Ver*  vryheit  ten  Weerde  van  der  andern 
^ttii^^^ufi^.  Syn  sone  scolde  der  stad  syd  etc.  (1448).  Wigands  Arch.  II,  359. 
alle  ere  vryheit  besegelen.  Brem.  G.  yrihere,  m.   Freiherr,  baro.    Voce. 

Q.  HO;  de  borgere  worden  wedder  De  noch  neu  greve  was  sunder  en 
gesät  in  al  or  recht  unde  vriheit  60  vryghere.   Korner  85^. 


VRIHERLIKEN  634  VRIMODICH 

yriherliken,  adv.  nach  Weise  eines  scal  vrileke  mit  sinen  kinderen  snn- 
Freiherren ;  cUs  freier  Besitzer,  also  der  ienighe  herscop  besitten  sin  erre. 
yrigherlichen  also  unse  vadder  und  das.  22 ;  vredelighen  ynde  YryeUghen. 
Yorfaren  und  wy  .  .  vrigest  gehat  Cod.  Brdb.  i,  13^  337;  yrieliken  bru- 
und  gebruket  und  beseten  hebben  6  ken  unde  besitten  häufig  in  Urhk.  — 
(1525).   S.  H.  L.  Jahrb.  9,  521.  frigeliken  vnd  gerne  twiden.    Bdie. 

friken,  adv.  =yriliken?  Ja,  wen  i,  58;  de  uns  gift  alle  dinc  Trilich 
de  (die  Pdieei)  uns  wolden  betemen  (abunde)  to  besittene.  Pmt.  f. 
laten,  so  wolden  wy  fiyken  up  bor-  11  (1  Timoth.  ff,  17).  Vgl.  libera- 
gen.  Fastnachtssp.  963 j  22;  se  laten  lo  lis,  Trilich  vel  Ubenter  dans.  Voe. 
uns  fryken  doren  unde  duUen.  das.  Locc. 
964,  1 ;  966,  8  u.  10,  yrilink,  m.  Freigdaßener,  libertos, 

yrikop,  m.  Kauf  eu  freiem  Eigen-  vrylink.  Dief.  Den  urede  de  godes 
thum.  yrighkop  drifit  erf hure  up.  yrede  betet  .  .  mot  iewelik  man  wol 
Dühm.  L,  B.  II,  104.  15  tughen  .  .  sunder   de  Wenede  Tnde 

yriük  (-lieh),  adj.  frei.  Myt  wol-  de  yriglinge.  Lüb.  B.  302.  Änm.  7. 
berade[n]   un  fryligen  mode   (1501).  yrimany  m.    1.  freier  Mann,  nicht 

Z.  f.  S.  H.  L.  Gesch.  II,  169.   libe-       leibeigner  Knecht,     yrimanne  denst, 
ralis,  yrigelik.     Voc.  W.  Dienst,   wie  ^n  ÄdeUiche  m$  leisten 

vri-  (yrige)lik(en) ,   adv.    1.  frei,  20  haben.    N.  kroch  enen  breflf,  dat  he 
furchtlos,  dreist;  in  schlimmem  Sinne:       de  tyd  sines  leuendes  schal  denstlo^ 
frech,     vrigliken,   dristliken,   libere,       wesen,  uthgenamen  yrymanneiidenst, 
liberaliter.    Voc.  Strais.    De  (cardi-      dar  ock  andere  gudemanne  myneme 
nal)   herdede  se  dar  to  ynde  sprak:       heren   ane   to  doende    plichtig  sint 
brodere,  tredet  yryliken  to  ynde  ro-  25  (1461).   FalcJcs  Staatsb.  Mag.  8,  671. 
pet  an  den  namen  ynses  heren.   Seel.       —  2.  ein  Mann,  der  die  Gesetze  nidU 
Tr.  38;  ynde  (St.  Georg)  rep  yrigly-       adUet.  ynd  en  tu  enen  yredebrekere 
ken  ynde  sprak:  wol  vp!   etc.    Pas-      oder  yor  eynen  andern  vriinan[nje 
sioncH  f.  14h;  in  der  leue  mach  ein       bereden  wil.   Fidic.  1,  126. 
solch  mynsche  god  vrielken  anropen.  so      vriinodichy  adj.   von  yrieme  mode, 
Ecdes.   f.   82a  ;    ghingen   vrigeliken       von  mtähigem,  kiihnem  Sinne,  beheret. 
(confidenter)  in  de  stad  vude  alze  se       Wes  men  guden  moedes  vnde  firimo- 
ghedodet  hadden  alle  menne  etc.   1       dich   (Vtdg.   robustus)   Jasua,  1,  9 
Mos.  34,   25  (H.);   des  lauede   em       (H.) ;  idt  (das  Pferd)  trampet  vp  der 
(dem  Diebe)  de  duuel,   dat  he  fryli-  35  erde  unde  ys   frymSdich   (audacter) 
ken  scheide  stelen ;  he  scheide  nicht       myt  krafit.  Hiob  39, 24  (H.);  mit  fry- 
gegrepen  werden.    Bavenst.  f.  154^;      mftdigem  vpdonde  (cum  fiducia)  my- 
ynde  (ein  Aufrührer)   sloch  yriliken       nes  mundes.   JEphes.  6,  19  (H.);  de 
an  de  docken  und  makede  ein  grot       keyser  was  &ymodich  unde  satte  sine 
gerechte.   Magd.  Seh.  Chr.  404,  20;  40  macht  alle  in  gottes  gewalt  unde  toch 
wanne,  leve  weit,  biet  uns  doch  nit       myt  frygem  mode  to  den  Ungeren  in. 
und  spreck  Widder   uns  frilick ;   op       Abel  83;  lath  my  frymSdich  syn  beth 
ein  kort  wirst   du   sein  (sehen) ,   in       in  den  dodt  dyn  worth  tho  bekennen, 
wem  du  gestecken  heft.   Mütist.  Chr.      Smaltßing  f.  9^ ;  make  my  frymodich 
2,  300.  —  2.  frei,  ungehindert,  gem.  45  ynd  frisch,  das.  f.  85a ;  in  der  mid- 
Holt  Sek  dhe  vrowe  wol  unde  erliken       deltid  twischen  dem  dage  des  kam- 
na  eres  mannes   dodhe,   dhe   yrowe       pes  heft  ein  islik  bi   sinen  yranden 
scal  mit  eren   kinderen  Yrileken  sit-       gewest,  de   em  tröstlik  weren  unde 
ten  an  erye  (1303).  Brem.  Stat.  21;       en  yrimodich  makeden.   Gl.  eu  R  V. 
sterft  enes  borgers  wif,  the  man  the  50  IV,  5.  dazu  das  Subst.  yrimodicheit. 


VBIMODICHLIK(EN)  535  VBODEN 


▼raiodieUik(eii),  adv.  =  yrimodi-  vrttliof,  tn.  umfriedeter  Hofy  atrium, 

gen*  Hit  ynuorschrockenem  herten  vrygethoff.  Voc.Engelk.  hortus.  KU. 
gantz  fryemSdichlik  . .  sick  erkleren  Vorhof  eines  Palastes ;  eingefriedigter 
vnde  menlich  wehren.  Oryse^  L.  B.  Baum  um  eine  Kirche.  Ime  düchte 
fr.  19  Dd^.  6  (im  Traume) j  wo  he  an  eneme  scho- 

Yriiiodi|^]|y  adv.  mfähig,  kühn,  zu-  nen  frithofe  were,  de  was  vmme  be- 
versiehüich.  Dit  volk  toch  so  hen  in  wassen  mit  hogen  bomen.  E.  v.  Rqpg. 
gader  andacht  unde  vrimodigen  ein  53 J2;  unse  here  ghink  spacieren  yn 
deils  na  Ungeren.  Magd.  Seh.  Chr.  408,  deme  tempele  vppe  Salemonis  vrit- 
«^i;  min  levent  vnde  mynen  doed  10  hone«  Old.  Evangelienb.  f.  42b;  se 
ghene  ick  yrymodighen  in  dine  got-  brachten  one  (Christum)  to  Annas 
Uken  hande.  Lüb.  Qebetb.  f.  T  3;  husze,  dar  na  to  Gayphas  hus  . .  0  leve 
wol  hefft  yflwerle  so  frymSdighen  ge-  mynsche,  volge  ome  dar  na  mit  gan- 
sthan?   Sir.  46,  4  (Hamb.).  tzem  herten,  ga  in  den  frithoff,  höre 

Trisamieheit  =  yreisamicheit  ?  et-  16  den  lud  der  orslege.  0GB.  B.  90b;  he 
lyke  dyre,  de  by  den  luden  plegen  schal  inwonen  in  dinem  friedhove  (in 
to  wesen,  sint  entzwaer  van  naturen  atriis  tuis).  Ps.  65  (64),  5  (H,) ; 
edder  van  frysamicheyt  schedelyk.  des  starff  he  vnde  wart  gegrauen  in 
Ssp.  II,  40  Gl.  dem   vrythoflF.    JB.  d.  Profecien  I,  f. 

YriBch,  adj.   jung,  frisch,  wohlge- 20  13b,  kerchoff^Far.  vrydhofi).  Bichtst. 
tnulh  (wie  hoclid,).  vrisch  vel  schone,       Landr.  c,  35,  §  8. 
formoBus,    speciosus,    pulcher.     Voc.  vre,  adv.    früh,    spade  unde  vre. 

Engdh.;  eyn  vrisch  jungelink.  Kor-  R.  V.  1630.  (al)80  vro  9X&B,  sobald  als. 
ner  1759k ;  hyrmede  de  vilgemelte  iuwe  So  vro  als  ene  de  hillige  man  rorde, 
leiten  gade  deme  heren  frisch,  frolich  26  veryagede  he  alle  melaticheit.  Dial. 
md  lange  wolmugende  boualen  Ci^P6[^.  Gr.  172;  so  vro  alse  he  syne  (des 
Blücher  Urk.  nr.  512;  mit  vrischem  Gebundenen)  arme  an  sach,  worden 
mode.   Kamer  118a.  se  mit  so   groter  haste  entbunden, 

vriseUik,  adj.  frisch,  jung.  To  der  dat  etc.  das.  174;  so  vro  also  se  dat 
tfd  was  in  Lyflande  en  vrischliker  80  dede,  so  ward  se  etc.  Korner  92b ;  also 
(jnnk)  kopman.  Lab.  Chr.  2,  35.  YTOsAse.  das. 93ä.S. Höfer,  GermU5,76. 
Ädv,    De  Barghervarer  synt  wol  ere  vrochte,  s.  vruchte. 

werth ;  alle  wor  se  sick  henne  kerth,  vrode,  vroyede,  /*.  Frühe.    In  der 

88  doren  dat  wol  fryslich  (=  vrisch-  vrode.  4  Mos.  9,  21  (K) ;  sta  up  in 
lik)  waghen.  Z.  f.  Hamb.  Gesch.  2,  86  der  vroyede  unde  ga  spasseren  an 
15iS,  60.  desseme    rosengarden.      Pass.    Chr. 

vrifllik  =  vreslik ,  adj.  Schauer,  211b ;  sta  vp  in  de  vroyde.  2  Mos. 
Grausen  erregend,    vnde  (ein  riv6r)       9,  13  (L.). 

Tlat  dar  nedder  mit  euer  vrisliken  vrodelike,   adv.    verständig,  Jdug, 

balderinge,  unde  ein  minsche,  de  40  geschickt.  AI  ist  al,  dat  in  u  (Ma- 
darby  steit,  dem  dunket  wol  dre  ria)  is,  van  der  ewigher  wysheit  vro- 
dage,  oft  he  dof  si.  Luddf  v.  S.  c.  delike  ghemaket,  nochtan  etc.  Horol. 
14;  desse  Badewini  (Beduinen)  sint       154b, 

swart  unde  gruwelik  an  deme  antlate  vroden  j  schw.  v.    Jdug  sein  oder 

.  .  vnde  vrislik  vnde  sneL  das.  c.  21.  46  werden,   eu  Verstände  kommen,  ein- 

Trist»  vristen,  wie  hochd.  sehen,    sapere.     KU.    dUs.    frödon. 

vristiDge,  f.  Frist,  Aufschub,  Scho-  Eonstu  de  doden  dar  ut  (aus  dem 
^ng,  Erhaltung.  Tillen  se  alle  deme  Grabe)  laten  ghan,  zo  mach  ik  vro- 
pawese  to  vote  unde  beden  vristinge  den,  dat  heft  din  god  ghedan.  Parad. 
eres  levendes.   Korner  87b,  50  84,  7;  we  is  de  yenne,   de  bo  dum 


VRODICH  536  VROME  VRAME 

i8,  dat  [he]  hir  uth  nicht  konde  vro-  vrolik  geworden  etc.  LSb.  BoämuL 
den,  dat  ick  .  .  nicht  en  were  eyn  99;  wol  to  leven  na  junger  gesellen 
slym  wokener  ?  Bruns^  Beür.  p.  192 ;  wise,  Mit  yrouden  vrolik  wesen  .  . 
hebben  wy  ny  ghehort,  konen  uns  ok  dit  is  geweet  mine  vroude.  das,  7%; 
by  unssen  borgberen  edder  iemende  6  danesen  ynde  sik  vrolik  maken.  MM. 
anders  nicht  bevraghen,  vroden  edder  Jahrbb.  10^  67;  Verl.  San  441^  643. 
beleren  etc.  (1459).  Ostfr.  Urk.  nr,  —  Adv.  vroliken,  so  möge  gi  nu  vro- 
749 ;  als  ick  des  vrode,  so  se  ick  an  liken  Te  deum  singen.  LiU>.  Daämdj 
dessen  roden,  dat  betekent  de  dreuol-       t;.  1354. 

dicheit.  Harteb.  211  f.  16b ;  ^^e  rükenlO  vrolieheit,  f.  FroKlichkeU,  ffoüi- 
de  brade,  se  hebben  den  snöue  nicht,  ches  Fest,  wolde  hertoch  A.  synej 
frodent  sehr  wol,  wor  ydt  mit  jarliken  vrolicheyt  beghan  myd  syner 
en  worde  henkamen  etc.  N.  Gryse^  vrowen  unde  ridderen.  Komer^  237i; 
Spegel,  4  Gebot  fin, ;    hertoch   Bug-  vrolocken ,    schw.   v.      frohlocien, 

slaff,  wo  geistu  so  hen,   oft  du  ner-  15  ju&aZn,  jubilare;  auch  refl.    ik  schal 
gen  tho  hus  borst?  wultu  nicht  schyr       mi  vrolocken  (ezultabo).  Ps.  31  (30), 
froden,  dat  du  ein  fürst  byst  ?   Kan-       8  (H.). 
teow  134.  vromdnehtiehy  adj.    (tatäci.  Zus.) 

vrodich  =  vröt.     Des  so  sangh       strenuus,  als  ehrendes  Prädieat.    Dem 
der  vroideghen  en:  nach  stetem  schine  20  vromduchtighen  knapen  GL  L.  (1421). 
etc.   Ecdes.  f,  172^;  de  dwang  ma-       Stemann,  Schlesw.  Urk.  nr.  30. 
ket  wol  enen  vroideghen  knecht,  is  vrome,  vrame,  adj.    1.  der  eiws 

cm  anders  vrome  de  ere  wat.  das.  wrwärts  schafft^  iüchtig^hraftig.  pro- 
1999k,  bus.    Voc.  Engdh.    (ais  adv.  vrome, 

vrodicheit,  f.  Klugheit^  Weisheit.  25  profecto.  ders.)  Do  scolde  ein  spei 
So  schole  ere  rad  dar  edlike  to  uo-  (Turnier)  wesen,  .  .  we  dar  de  no- 
ghen,  de  myd  der  hulpe  vnde  vro-  meste  was,  de  scolde  dar  den  pris 
dicheit  der  sendeboden  rameden  etc.  hebben.  Leben  Alex.  (Bruns^S.  342): 
(1416).  Lüb.   Urk.  F,  S.  627.  do  was   dar  ein  ridder  .  •  de  todi 

vroichen,  n.  Frätdein;  Prinjsessin.  80  ut  ein  swert  unde  gaf  om  (Jkx.) 
froychen  Helena,  des  palsgreuen  doch-  einen  slach;  de  wart  gebrocht  vor 
ter  van  deme  Ryne.  Shtggh.  f.  51^;  AI.  Do  sprak  AL :  o  du  vrome  rid- 
hertoch  W.  nham  weddervm  ein  me-  der,  worumme  best  du  dit  gedan? 
kelb.  froichen.  Kantjsow  133;  we-  das.  349;  greue  Hinrick  vanHolsteo 
ghene  der  hochgeb.  vorstynnen  vnde  35  .  .  die  was  so  vrome  vnde  so  men- 
vroyken,  vrouken  Annen,  hertoghyn-  lick,  dat  ene  die  conyng  bete  iseriie 
nen  to  Stetyn.  Maltg.  Urk.  3,  77.  Hencke.  Brem.  G.  Q.  107;  de  Turchen 
spec.  Frätdein  Maria  zu  Jever(f  1575).  sint  lange  s warte  lüde  vnde  vrame 
dat  froichen  van  Jeveren.  Neoc.  1,  67;  (strenuissimi).  Luddfv.  8.  c.  <?;  tm 
dat  frowkenlant.    Deecke,  p.  5.  40  lyue  vrome  vnde  stolt.    Sehadtsp.  f. 

vrokost,  f.  Frühkost ^  Frühstück.  12^;  dusse  steruet  vrom  (robaBtos) 
unum  prandium ,  vrokost  dictum.  unde  stark.  Hiob  21^  23  (H.);  Berat 
Mekl.  Urk.  nr.  4633.  Nemand  an  was  fram  in  deme  hamesche.  Chr- 
vnseme  ampte  schal  einem  nothel-  d*  norddb.  Sachs,  jh  31 ;  du  bist  ein 
pere  meer  gheven  des  dages ,  wen  45  vrom  geselle,  sagt  Lueifer  tu  ein^ 
sees  penninghe  vnde  syne  vrokost.  seiner  Teufd,  der  etwas  ausgeriehtei 
Lüb.  Z.  B.  434.  hat,   tüchtiger  Bursche.    Did.  Greg. 

vrolicb,  -lik,  adj,  fröhlich.  Man-  183;  0,  sprack  he  to  onsen  hereo, 
nich  vogel  was  vrolich.  B.  V.  5;  du  unvorwynlike  kempe,  wo  bystn 
Do  Herodes  de  konink  sat  unde  was  50  nu  aldus  wedder  slagen ;  sta  vp  QD<l6 


YROME  537  VROMEN 

«res  Tram,  du  schalt  breken  den  bant      unde  vromelik.  Körner  327^;  was  he 

lUhuns.  P<JL8S.  Chr.  Id;  seet  an  mit      gud  unde  yromeUk  deme  ryke.    dcts. 

Jen  ogen  inwer  dancken  dat  ghetal      8i\> ;  de  wise  is  allen  cnstenen  luden 

ier  vromere  (gebüdet  tote  vroder  von      nutte,  nod  ynde    vor    allen   dingen 

rrot  u.  ä.)  des  konynges  Davids  etc.    5  vromelik.  Emd.  Mscr.  nr.  139^  f.  45b ; 

Harol.  JS3;  mannich  vram  helt«  Korner      allen   scholtu  vromelyk  syn.    0GB. 

70b  ti.  h.    Sehr  häufig  als  ehrende  Be-      B.  12 ;  bederue  lüde  .  .  de  vns,  dem 

Zeichnung  in  Urkk.^  so  une  in  ehren-       lande  .  .  truwe,   nutte  vade  vrome- 

fer   Anrede ,    vrome   man   =  guter      lyk  syn.  Sudend.  5,  nr.  109;  wy  laven 

Freund^  b.  B.  Dithm.  ürk.  8. 189.  —  10  dar  nicht  in  to  warpende  nenigher- 

2.  in  situ.  Beziehung:  unser  jetziges      bände  hälperede,  de   uns  hulpelicke 

Jromfn*^.   kusch  unde  vram.  Korner       edder  fromelicke  tegen  dessem  breve 

1839^;  he  was  eyn  fram  innich  man.       wesen  scholen  (1366),    Westphal.  3^ 

AM  223;  bes.  den  Priestern  etc.  bei-      589;   weren  ok  welke  breue  .  .  de 

felegt.    vrome  prester.   Brem.  G.  Q.  15  vns   vromelik  mochten   wesen   vnde 

64;  R.  F.  4002.  der  stad  etc.     MeU.  Jahrbb.  11,334. 

rtnit^yT9km^^\vfmmjm.  1.  Nutssm,  vromeliken,  oät;.  hiäfreieh,  förder- 

Gewinn^    Vortheü.    vrome   vel  wyn,       KcA,  tapfer.    Do  gaff  keyser  Fr.  her- 

profectus,  utilitas.   Voc.  Engelh.    alts.       toghen  Hinricke  dat  hertochdom  to 

froma.    Dat  silue  beschede  wie  vmme  20  Beygeren,  darymme  dat  he  to  Rome 

den  schaden,    dat    sie   des   schaden      yromeliken  by  eme  was.  Brem.  G.  Q. 

scholen  twene  dele  (d,  i.  Zweidrittel)      61;  unde  de  gude  van  Horstmar  de 

dragen,  also  sie  den  vromen   schol-       werde  sick  (bei  einem  überfalle)  so 

den  vore  hebben  (1290).  Z.  d,  Bars-  V.       vrommelike  etc.  Mün^.  Chr.  i,  118 ; 

5,  477;  Svar  lüde  ir  gut  to  samene  25  vnd  vrommelike  sick  daer  van   (von 

hebbet,  yerhoget  se  dat  mit  irer  kost      der  belagerten  Burg)  werden,  also  dat 

.  .  de  vrome  is  ir  aller  gemene ;  dat       etc.  das.  i,  119 ;  weret,  dat  wy  also 

selve  is  de  scade.    Ssp.  /,  12;  vgl.       starke    menne    vromeliken    in    dem 

Lüb.  B,  558;  yangene  und   andern       stryde  stände  bleuen  etc.  Navolg.  7, 

vromen  scal  men  deylen  na  der  man-  30  11;  im  moral.  Sinne:  vornam  de  un- 

taL    Mehl.  Jahrbb.  7,  240  (u.  so  h.       doghet  syner  vrouwen  .  .  dat  se  nicht 

in  BündnisurJck.);   wor  ouk  fromen       vromeliken,    sunder    alze    en    mene 

ghevelle,  dar  bi  we  weren,  den  fromen       vrouwe  syck  hadde  to  den  mannen 

scheiden   a]Ie   dee  mede  nemen  etc.       etc.  Körner  97<^;   de  (Wüwe)  schall 

(1395).  Sudend.  8,  S.  53,  5;  dar  vor-  35  des  amptes  bruken,  so  lange  se  sick 

warf  he  kleinen  vrome.  Lüb.  Chr.  1,       fromelick  holde;   mer  beide  se  sick 

91;  reden   do   myd   grotem  vromen       vmborlick  etc.  Lüb.  Z.  R.  399;  dat 

wedder  heim.    Korner  231^;   wo  se       vnse  amptes  dochter,  dey  syck  frome- 

sick  wr ecken  mochten  an  dem  jun-       lyk   vnd   erlych  halden  etc.     Fahne, 

gen   konnynck   unde   ere   leyt  unde  40  Dortm.  3,  240, 

schaden  to  vromen  bringen,  das.  70^;  vromen,  schw.  v.  helfen^  förderlich 

üp  dattu  dine  rente  alle  mochtest      sein,    prodesse,  proficere,   expedire. 

krigen  to  dinem  vromen.  Lüb.  Dodend.       Voc.  Engdh.   alts.  frummian.    Gi  mo- 

V.  725.  —  2.  Frömmigkeit.    De  den       gen  mi  vromen,   gi  mögen  mi  scha- 

borgeren   thovoren  yan   der   groten  45  den.  R,  V.  1753 ;    weme   ik  nu  wil, 

godicheit,  frame  und  gottfruchtigket       deme   mach  ik   vromen.    das.  6788; 

des  forsten  H.  hedden  grot  gespraken.       dat  mochte  mi  ewich  vromen.    Lüb. 

V,  Hävdy  Chr.  40.  Dodend.  v.  208;   he  (Christus)   was 

vromelik,  adj.  vrome  bringend,  nute-      vlitich  umme  eme  (seinen  Kretusigern) 

lick,  vortheilhaft.    Id  is  di  vil  nutte  so  to  vromene.  Hord.  148.  —  Irans,  ver- 


VROMHEIT  538  YBOM(E) 

schaffen^  gewinnen,  ja,  haddet  em  ok  Thom  erstenn,  dat  nenn  frommet  intim 
mögen  vromen  alle  de  werlt  to  den  vann  fromdenn  lande  iho  wanende 
stunden,  he  en  haddes  (des  Schatzes)  kumpt  etc.  Big.  St,  R.  15;  hebbe  we 
nicht  einen  pennink  gevunden.  R.  F.  on  de  gnade  gedan,  dat  hyr  neyn 
2303;  wes  uns  truwe  unde  holt,  dat  5  vromet  cramer  stan  en  schal.  Brsekxc, 
vramet  di  sulver  unde  gold.  Redent.  Chr.  i,  178  Anm.  1;  he  (der  ZSU- 
Sp.20i;  TTunt,  segghe  mi  doch :  wat  ner)  schal  .  .  nemande  ouerghan, 
yramestu  mit  deme  swerende?  N,  He  sy  vromede  efte  kundich.  SchoAsp. 
Rus  2y  37^  f.  59.  f.  88;    he    schonede    nemant,  noch 

TTOmlieit,  f.  1.  Tüchtigkeit  j  die  10  frünt  noch  fromet.  Slaggheri  76;  dar 
etwas  vorwärts  schafft.  In  mengher  nicht  ane  sparen  heren  eder  fönten, 
Tromheit  wol  bekant.  Schaeksp.  f.  19 ;  Yrunt  edder  vromet.  Greif sw,  St.  V, 
gy  scholen  nummer  nemen  man,  er  7i,  5;  III^  4;  he  sy  vmnt  edder 
he  yromheyt  hefft  gedan.  Hartd>.  vromet.  das.  F,  1;  kumpt  ok  eyn 
239h,  f.  44h;  oer  vromheit  vnde  kon-  is  man  in  eyn  vromet  lant.  Nd.  Jahb. 
heit.  Lerbeck  §  13;  de  verde  gave  1876,  55  (Karresp.  Bl.  II,  S.  49); 
is  de  vromheit,  darmede  vordriven  schole  wi  nu  ten  in  ein  ander  lant. 
wy  de  tracheit  Hanav.  Mscr.  J,  84^  dar  wi  elende  unde  vromde  waren? 
S.369h.  MsTüd:  also  juwer  duch-  R.  V.  2952;  ein  fromet  vnbekhant 
tigen  vromheid  wol  witlikis,  dat  etc.  20  krigesman.  Kantzoto  58;  men  vindet 
(1381).  Hans.  Rec.2,  S.  287.  —  2.  im  mannigen  kleinen  man,  darin  is  wis- 
marai.  Sinne,  Frömmigkeit.  We  vp  heit  unde  list,  de  manigem  groten 
syn  fromheyt  holt  alleyn,  Deme  ne-  vromde  ist,  d.  h.  nicht  b^ügt.  R  V. 
mant  gud  ys  yn  der  gemeyn,  Vnde  934 ;  manige  vromde  (sdtsame,  wun- 
ordelt  yederman  vnreyn.  De  stot  syck  26  dersame)  istorie.  das.  5070;  welk  alle 
vaken  an  den  steyn.  Schip  v.  Narrag.  uns  zere  vrommede  van  juw  hefft 
f.  52.  —  3.  Nutaen.  vromheit,  bathe  (uns  sehr  befremdet).  S.  H.  L.  Jahrbb. 
edder  bequemicheit  Leibn.  3,  482.        2,  288,  nr.  2;    ims   hefft    vromede, 

vromich  =  vrom.  He  bleif  ein  dat  gii  jw  underwinden  unser  twyer 
vrommich  (pius)  vorste.  Bothe  e.  J.  80  stede  vryheit  etc.  (1440).  Hans.  Bec 
1015.  IP,  S.  275;  welkt,  leven  f runde,  uns 

vromieheit,  f.  =  vromheit  Eyn  zere  verwundert  und  gantz  fremde 
vomomen  man,  dede  vmme  vromi-  dunket.  das.  317;  dar  wp  gaff  he 
cheyt  vnde  wysheit  willen  to  vor-  thom  andtwarde:  idt  geue  om  gar 
munden  eynes  blekes  ghezath  wert.  35  froemmet  (sei  ihm  befremdUck)^  de 
Hanov.  St.  R.  545;  men  leyder,  de  wyle  wy  van  keis.  m.  sodan  schiy- 
vromicheyt  blef  nicht  lange  by  den  uent  by  wns  hebben,  worwmme  iry 
Bugianem.   Korner  44h.  dat    so    lange    vorsweggen    hedden. 

vromiddaehy    Vormittag.     Bidden      Monum.  Liv.  4^,  195. 
juw  fruntliken,  gy  tegen  vns  senden  40      vromoder,  d.  i.  vrode  moder,  HA- 
willen  iuwes  rades  sendeboden  amme       amme.  vromoder,  hevelmoder  oft  tto- 
mandage  negest  komende  to  vromid-       moder,  obstitrix.  Aurora  gramm.  (vgl- 
dage  (1458).   Blücher  Urk.  nr.  468;      frzs.  sage  femme.) 
vp  s.  Kiliani  martyris  dage   to  vre-  vron(e)9  adj.    was  dem  Herrn  ge- 

middage  (1522).   Nies.  Münst.  Urk.  45  hört,    1.  bes.   dem  göttlichen  Herrn, 
6,  S.  194.  heüig.    Dat  vrone  cruce.    0GB.  B. 

vrom(m)ede,  vromde,  vromet  (seU  187;  up  dem  altar  des  cruces  vrooe. 
tefier  vremde),  adj.  fremd,  nicht  ein-  0GB.  A.  62;  u.  so  häufig  BeiicGrt 
heimisch,  unbekannt,  yromede,  alie-  des  Kreuzes;  god  vthe  deme  vroneo 
nus,  extraneus,  advena.   Voc.  Engelh.  m)  paradyD   De  mote  wesen  vnse  gast. 


VRONEBODE  539  VROT 

BartA.  2S6^^  f.  39^;  de  here  ys  in  haften.  Svar  die  richtere  sin  ge- 
)yD6m  tempel  fron  etc.  SliUers  OB.  wedde  nicht  ut  panden  ne  niAch  up 
^.  D5^;  eyn  k6mnck  fron.  das.  f.  enes  mannes  egene,  dat  also  klene 
M29^;  van  dem  tzarten  lycham  yron.  gilt,  dat  sal  die  Trone  bode  vronen 
hs.  Nl^ ;  ok  degedingede  he  de  stad  6  mit  eme  cmce ,  dat  he  up  dat  dor 
m  van  der  yischere  wegen  umme  de  Bteken  sal.  Bsp.  11^  41,  1 ;  so  hevet 
rronen  nacht  (d.  h.  „die  Nacht  von  die  yrone  bode  gewalt,  dat  he  pan- 
ier Vigüie  der  hohen  Feste  ßum  Feste  den  nnde  bestedegen  mut  unde  vro- 
teJ&s^.^  Janicke.)^  dat  is,  dat  de  vi-  nen  iewelken  man  unde  sin  gut  mit 
schere  in  den  hilgen  nachten  vischen  10  rechte,  das.  HI,  56j  8 ;  darumme 
oBosten.  Magd.  Seh.  Chr.  304,  6.  —  moten  se  (de  vroneboden)  dar  komen 
2.  dem  wdüichen  Herrn  gehörig^  herr-  (euim  Gerichte),  dat  se  de  lüde  styl- 
KhafÜich.  bes.  vronebode,  s.  d.  Art.  len  vnde  eyschen  se  vaer  vnde  vro- 
nrone  des  gerichtes  (1499).  Nies.  nen  se.  Ssp.  III^  61.  Gl.  NB,  In 
UBinst.  Urk.  6^  S.  174.  —  Auch  abs.  16  dem  Hau.  SchSppenbuche  meist  voro- 
de  yrone,  Chrichtsdiener^  BiUtel.  Bin-  nen,  e,  B.  N.  is  kamen  vor  geheged 
aen  wicbelethe  .  .  thar  the  vrone  dingh  vnde  hadde  geclaged  uppe  Vri- 
gheyt  (1303).  Brem.  Stat,  71;  de  burges  ygen  (Eigen)  drü  dingh  also 
lychtschryTer  myt  welken  vronen  lange,  dat  ome  syn  ygen  voronet 
ward  darben  gesant.  Liib.  Ohr.  2^  30  ward.  Die  veroninghe  hat  hie  vp 
^9 ;  anno  1488  do  worden  gekoppet  geboden,  tu  dem  vierden  dinghe  ward 
75  serouere  in  euer  stnnde;  vnd  de  ome  ghevunden,  dat  man  ome  i*umen 
TTone  het  Clawes  Flügge.  Hamb.  Chr.       scal.  f.  8. 

40;  leten  se  setten  (gefangen)  to  des  vronerie,  f.    das  Haus  des   Ge^ 

nonen  hus  (=  vronerie).  Korner  9lK  26  riditsdieners,   Bütteki,  Gefängnis  .  • 

vromebode,  m.  Frohnbote,  Gerichts-  de  rhat  gaff  na,  dat  her  Hinrick  uth 
üener.  S,  über  seine  Ernennung  u.  dem  thorne  wort  in  de  fronerye  ge- 
BesteUung,  Ssp.  III,  56,  J,  62,  9;  bracht.  Liib.  Chr.  2,673;  darap..in 
L  68^  2  u.  d.  weiteren  Stellen  in  de  hechte  gesettet . .  und  in  der  fro- 
Hom.  Gl.  De  (vronebode)  schal  de  80  nerie  verhöret.  Hamb.  Chr.  360; 
lüde  vorboden  vor  gherichte  vnde  be-  und  ging  up  dem  vote  na  de  fro- 
setten  van  des  gherichtes  weghene  nerie,  den  bödel  underwegens  anka- 
dea  de  dat  von  em  esschet  •  .  vnde  mende,  en  darto  nodigende,  dat  he 
warden  vppe  den  rad,  wen  se  to  hope  Glas  .  .  muste  upsluten  und  los  la- 
syn.  Ok  schal  he  de  lüde  angrypen  86  ten.  das.  366. 
Tnde    de    vorwaren    in    des    rades  vronwieren?  Dobbelen,  stelen,  ly- 

liechte,  de  wedder  den  rad  vnde  de       gen,   drygen  und  vronwieren,   dese 
stad   ghedan  hebben,   alse   ome   de       vlie.     Wigands  Arch.   V,  37. 
tSghede  vnde  de  rat  dat  bevelen  .  .  vroflchen,  schw.  v.    forschen,   sich 

Vortmer  schal  he  vnde  syn  knecht  40  erkundigen.  He  froschede  na  sinem 
de  swyne  panden,  de  vp  der  Straten  levende  (ob  er  todt  oder  lebend  ufäre). 
ghingen  .  .  ok  scheide  he  melden  Leibn.  3,  189;  wo  gudt  bistu  den 
vnde  scryuen  laten  wat  he  wüste,  mynschen,  de  up  di  hapet,  unde  der 
dat  schotbar  were.  Brschw.  ürlA.  seien,  de  na  dy  froschet.  Brem. 
/,  170  f  ^  46  GOeib.  (nr.  26)  219h. 

vreieelik,  adj.   herrlich,    syn  ant-  vrost,  m.   Frostj  gelu.  Voce.    Fie- 

Uze  dat  was  vroniclich.  v.  d.  Hagen,  berfrost.  Vil  he  swarliken  in  de  fe- 
Germ.  10,  8.  149  (Apok.  1,  13).  bris,  dat  is  de  vrost.    Komer,  176^. 

vreieiy  schw.  v.   mit  Beschlag  be-  vrdt,  Frucht,  s.  vrut. 

legen  (für  den  Herrn),  pfänden,  ver-  60      vr6t  (frohet)  yrftt,  adj.   aÜs.  fröd, 


VROT  640  VROÜDE 

ahd.  vruot;  durch  Erfahrung  Idug^  heften.  Sus  makede  he  deme  ko- 
erfahren^  weise.  He  ward  gheachtet  ninge  wesvröt.  R.  V.  5559;  den  eint- 
van  alle  dem  volcke  vor  den  vrode-  foldigen  volcke  kan  men  lichtUch  wat 
sten  vnde  wysesten  yan  der  stad.  Le-  frot  maken.  Beimar  Kock  f.  13;  sol- 
len d.  h.  Franz.  2;  set,  dat  gi  sit  5  ckes  hefft  men  den  olderen  froot  ge- 
wis  unde  vrdt.  JS.  V.  460;  gi  sint  maket  vnd  dardorch  Tele  bedoret 
in  wisheit  ser  vrot.  das.  3812;  de  '  N.  Qryse^  Speg.  4  Geb.  J4;  wy  wil- 
hadde  eynen  meyster  gud,  Yan  liue  len  den  schwedischen  boren  makea 
vrome,  in  dogheden  vrut.  Schaeksp.  froett,  dat  ehr  kSninck  schal  wesen 
f.  6 ;  redelick  vnde  vrut.  f.  16h ;  hir  10  doeth.  Joh.  IHis  163 ;  na  was  ein 
vmme  so  deyt  he  (der  König)  alse  rath  der  lehre  des  evangelii  averde 
de  vrude,  Wanne  he  (im  Kampfe^  mate  viendt,  wente  en  ward  so  rel 
licht  in  siner  hude.  das,  103;  ick  wil  quades  van  der  lehre  frot  gemaket 
wesen  vroder  (vgl.  wegen  der  BiU  van  den  domheren,  monniken  unde 
düng  vrom),  we  sy  myn  vader  effke  16  papen  etc.  Lüb.  Ref.  2.  vgl.  29.  ~ 
moder.  Harteb.  246^  f.  53^ ;  256^  f.  Der  Zusammenhang  muß  etUseheidoi, 
66^ ;  doch  was  he  des  nicht  vroder,  ob  die  gute  oder  üble  Bedeutung  ge- 
Dat  he  was  synes  sulues  broder.   Va-      meint  ist. 

lentin  u.  Namd.  v.  1096  (StocJch.  Es. ;  vrdtheit,  f.  Klugheit^  aUfr.  frodhed, 

Hamb.  Es.  f.  51^  u.  Staphorst.  244^:  20  aUhd.  frötheit.  De  wisheit  segget: 
doch  en  was  he  des  nicht  bekant,  gy  synt  min  suster,  vnde  de  vrotheit 
Dat  he  was  sin  broder  genant);  —  hetet  iuwe  vrendinne.  Eorci.  f.  9; 
vröt  werden,  erfahren,  Kenntnis  be-  mer  dit  is  leider  werlüike  wishejt 
hemmen.  De  prelaten  konden  nicht  unde  beestlike  unde  duvelsche  vroet- 
vroet  werden,  wo  vele  de  stad  schul-  26  heit.  das.  117;  dat  güldene  hoaetja 
dich  was  unde  hyrumme  etc.  Lub.  dat  begyn  dynes  orden,  dat  vp  de 
Chr.  2,  107.  vröt  maken,  lAug  rtM,-  vroetheyt  des  ewangelyen  geset  is. 
cAen.  He  maket  der  sympeler  myn-  Leben  des  h.  Frane.^  139  b ;  dat  toIc 
sehen  tungen  wys  unde  vroet.  Le-  is  sonder  raet  ende  sonder  vroethejt. 
ben  des  h.  Franz.  79;  gew.  in  der  30  B.  d.  Byen  f.  209h. 
Bedetäung:  in  Kenntnis  setzen,   un-  yrdtlik(en)»  adv.   Mug.  s.  Bwfid 

terrichten ;  die  Person  regdm.  im  Da-      unter  vrötscbap. 
tif).    Des  wil  ik  dy  nu  maken  vröt.  vrdtsam,  adj.   erfahren^  Jdug.   De 

Sündenf.  1459 ;   wes  is  ju  hir  witlik       caritate  maect  enen  menschen . .  ver- 
van?   des  maket  uns   anderen  vröt.  36  duldich  ende  vrötsam.    jS^.  d.  herst. 
das.  3123;  de  engel  sprack:  ickma-      gel.  f.  157h, 
kes  dy  vrot.  Earteb.  207  f.  i4a;  do  vrdtsehap  =  vrotheit.    Also  als  de 

vorbodede  de  bischop  de  monnyke  vroetscap  alle  ghude  seden  in  den 
unde  makede  en  des  vrot,  weret,  dat  mannen  vercrighet  vnde  behodet,  also 
se  dtc.  Lüb.  Chr.  2,  98 ;  item  starf  40  voedet  vnde  behoedet  de  scamelheit 
hertich  0.  .  .  (kinderlos)  so  reet  alle  dogheden  in  den  vrouwen.  B, 
marchgreve  Fr.  to  deme  keysere  unde  v.  d.  jongfr.  f.  66h;  is  te  weten,  dat 
makede  deme  keisere  des  vrod,  dat  die  vroetschap  drier  haude  is,  die 
dar  neue  erven  weren.  das.  2,  279;  ene  hoert  der  herten  toe,  ende  is, 
uns  is  gemeldet  unde  vrot  gemaket.  46  wanneer  een  mensche  die  dingbeQ^ 
das.  2,  237 ;  M.  ist  to  Swerin  ka-  die  tegenwoerdich  syn,  vroetlic  ende 
men  vnd  hefft  vns  frohet  gemaket,  wyslic  doet.  1^.  d,  kerst,  gel  f  15S^* 
dat  etc,    Wism.  Br.  v.  1535  ,  .  häufip  vronde,  f.    Freude.     Myt  groter 

im  Übeln  Sinne :  einem  etwas  weiß  froude  unde  frolyckheit  Siagghert,  /*. 
machen,  ihm  etwas  aufbinden  oder  auf-  60  51^^;  mit  vrouden  unde  mit  grotem 


VROÜDENRIK  541  VROUWENTIMMER 

loTC.    B.  V.  19  u.  ö.;  alle  de  stat      (vulva)?  fik>6  5, 18  (H.);  de  dy  vort- 
ful  TFOiide  was.    Zetw  26;  Lat  uns       gebracht  sint  vth  myner  vroweücheit 
elen  unde  yrouden  wachten.     Vorl.       (utero).  Jes.  46^  3  (H.). 
San  1357;  wi  willen   uns  an  froude  yroa(we)lik,  adj,    eu  Frauen  Re- 

prisen (in  Freude  leben),  das.  1367;  5  hörend  ^  toeibiich.  Beide  yrouwelike 
dat  was  en  wis  teken,  dat  Earlus  personen,  alze  Ghertrud  vnde  Anna, 
lele  an  der  yroude  is  (in  der  Sdig-  Cod.  Brdb.  I,  19^  367 ;  de  erste  wer- 
kt^ isi).  Komer  39^;  —  yrouden  dicheit,  De  god  der  werlde  geuen 
unde  wanne,  ein  Gewüre;  welches?  hat,  De  kumpt  yan  froweliker  art. 
eardemom,  vroude  unde  wunne ,  re-  10  Harteb.  2299^^  f.  30h ;  unde  id  (dat 
barbara,  sukercandy  etc.  Hans.  See.  rike)  nicht  kan  gheregeret  werden 
2,  237.  under  eneme  yroiüiken  namen.  Kar- 

yMmdesrik,     adj.      freudenreich.      ner  122^;    brukede  he  (der  Herma-^ 
Lovet   gode   ynde    syt   yrouden  rikes      phrodit)    des    vrouweliken    lytmates. 
modes.     V.  hill.  Hierony.   /,  c.  65;  15  das.  209^;  fruwelike  tziringe.  Esther 
dar  yan  wart  he  yroudenrik.    Soven      2^  9. 
Meisi.  f.  C.  6h.  yrouwen,  schtc.  v.  froh  machen^  er- 

yMMwe»  yrnwe,  f.  dg.  Herrin.  Ik  freuen.  Leye  here,  de  du  uns  yrou- 
le?e  mit  den  megeden  min,  nicht  west  in  desser  hochtyd  des  hilligen 
also  eft  ik  ere  yrouwe  bin.  0GB.  20  N.  Brem.  kerck.  geb.  156h;  wanner 
iL  9^;  in  deme  dat  ik  bin  (sagt  die  ick  dy  anrope,  twyde  my  unde  vrouwe 
Mutter  Gattes)  eyn  yrowe  der  werld,  myn  horent.  das.  159h;  se  (die  Hei- 
80  wil  ik  etc.  Emd.  Mscr.  nr.  139,  ligen)  sint  de  gennen,  de  yns  ok 
f.  39  (koninginne  des  hemmels  —  yrouwen  in  ynser  drofnisse.  Liib.  Pas- 
ke[i]8erinne  der  helle);  die  Ursprung- 26  ^^^^^  f*  233h;  in  (bei^  über)  deme 
liehe  Bedeutung  hat  sich  noch  vielfach  dode  (des  Sultans)  worden  yrowet 
arkalten^  fwmentlieh  im  Munde  der  de  cristen.  Liib.  Chr.  1, 153.  Sefl.  do 
Dienstbaten  auf  dem  Lande,  die  ihre  yroude  sik  ser  de  bure  Brün.  B.  V. 
Herrin  onseyro(uwe)  nefmen,  wofern  606;  yrouwe  dy.  Theoph.  I,  778 ;  sick 
nicht  die  „Frau*^  es  vorzieht  sich  Ma-  30  schal  yrouwen  de  h.  kerke  in  nyger 
dorne  nennen  eu  laßen.  —  Dient  vor  blideschop  etc.  Korner  34d. 
allen  als  Titelbeeeichnung:  de  hoghe-  yrouweBhds,  n.    Haus  der  (yemei- 

borne  forstinne  yrowe  vrowe  Eliza-  nen)  Frauen.  (Einnahme)  yan  dem 
beth-  S.  H.  L.  Urk.  II,  386;  mit  vruwenhuse  1  M.  Gott.  ürk.  II,  S. 
willen    ynser    twier   echten   yrowen,  53  405  (413). 

vron  Ermengarde  und  Elseken  (1324).  yronwenerachter,  m,  der  an  Frauen 

Nies.  Beitr.  i,  299;  s.  vor.  —  witte       Gewalt  übt,  Frauenschänder.  Vrouwen- 
nottwen,  s.  wit.    —  de  wy0e  frowe       crachters  de  salmen  ock  richten  an 
(la  sage  femme),  Hebamme.  Slagghert      hoer  lyff.    Richth.  324,  §  36. 
Chr.  f.  50h.  4Q      yrouwenkunne, /*.  FrauengescU^cht, 

yrtnwel,  adj.    zu  Irauen  gehörig?      die  Weiber.    0   du   dorde   yrouwen- 
Vnd  heft  sik  kostlik  gekledet .  .  sine       kunne  1    Komer  158c. 
wamse  meistpart  mit  frouwelen  yor-  yrouwenschinner,  m.  Frauenräuber. 

mouwen  (mit  Vorermeln,  wie  die  Mysdedige  lüde,  alse  morders,  stra- 
Frauen  sie  tragen?).  Hamb.  Chr.  113;  45  tenschynner,  vrowenscenner,  deue  ofte 
vroweil  (d.  i.  yrouwel  ?)  und  misse-  mortberners  etc.  Fries.  Arch.  1,  130. 
wende.  Soest.  Dan.  186.    S.  yrowel.  yrouwentimmer,  n.  das  Gemach,  in 

yremwettekeit,  /*.  Gebärmutter,  dem  sich  die  Frauen  aufhalten,  concr. 
Sehoofi,  Uterus.  Worumme  brochtest  die  Frauen.  Se  schickede  na  erer 
do  my  vib  myner  moder  yrowelicheit  50  spelgenoten,  ene  ut  dem  frowen  tim- 


VROÜWENVERWE  542  VRUCHTACHTICH 

mer.  Prot.  Gl.  gu  R.  V,  J,  34;  do  name,  wor  synd  de,  de  dy  yorUage- 
dat  äff  gereyddet  (besprochen)^  worde  den  ?  Brem.  lib.  pr.  11 ;  (Ckrittms  im 
wy  alle  sampt  ynt  frowentymer  ge-  seiner  MuUer:)  Troawesname,  see^ 
bracht;  dar  sat  de  konyDg[y]ne  myt  dit  is  diu  sone.  das.  5(H>;  vransnamo 
den  beydden  sn^ters  (1561).  Manum.  5  (Eva),  lastet  ja  nicht  dasser  fruchte? 
Liv.  4^,  136;  hertich  H.  myt  synem  Sündenf.  964;  yransnamey  na  schal 
broder  .  .  hebben  geholden  vp  den  sik  meren  din  pin.  das,  1075;  wea 
vastelauent  enen  hoff  .  .  myt  allem  beghinnestu,  vrowesnamen?  Kcmer 
frowentymmer  vnn  hoffgesinde.  Slag-       164h. 

ghert  f.  51&;  he  hadde  hirmede  sin  10  yronwiehen,  n.  IVäuiein;  iVui- 
geniahl,  dre  sohns,  ock  de  froichen  Hessin.  Dat  de  sulue  jancher  J.  to 
und  gantze  frouwentimmer.  Benner  der  ee  hebben  schal  ynaes  hertogen 
^,  114h.  W.  dochter,  ftrawichen  Anna,  floyer 

vroawenverwe.    silium,   salve  vel       Urk.  J,  nr.  518;  frauchen  Anna,  das, 
vrouwenverwe.  1  Voc.  W.  15  nr.  540. 

vronwens- ,     -yrawensminsk ,     n.  frowdl  =  flowel,  fluwel.   He  is  ein 

Frauensperson  (nicht  verächilidi).  Ve-  deiff  ser  behende,  He  atelt  froweil 
lichte  hadden  se  medelidinghe  mit  und  missewende.  Soest.  Dan.  166; 
my  (Maria)  hadt,  darvmme  ick  en  (nicht:  Frauenschleier^  urieJ.  Grimm 
fruwesminske  bin.  Brem.  lib,  pr.  99;  ao  wiU.)  ynd  (Bernd  Besehe)  heft  sik 
eyner,  der  eyme  frauwenmynschen  kostUk  gekledet  .  .  sine  wamse  meiet- 
ufflechte,  dat  hie  myt  ire  zo  doin  ge-  part  mit  frouwelen  vormouwen.  Hoanb, 
hat  etc.  LaconM.  Arch.  1,  131.  Chr.  26  u.  114.  —  Vgl.  V.  8.  390. 

yronwes-  (vrawens-)  name(n)i    u.  Tracht,  f.    1.  Frucht,    yronwe  £. 

verderM  yransname,  f.  JPrauen^^er^on,  25  entfengh    ene   vracht.     Komer  33t, 
Frau ;  name  dient  zur  Umsehreibung      bes.  Getreide.   De  vrdcht  mochten  se 
der  Person,    s.  Mhd.  WB.  ^,  306.       Ttseygen.  Z.  f.  Nieders.  1858,  8.  lOi; 
Vgl.  wivesname,  mannesname.  —  Do       we  gheven  J.  S.  60  fl.  davor,  dat  he 
bevant  de  abbet,  dat  he  ene  vrowes-       dat  beer  vor  uns   overfurde,  onde 
name  were.  Seel.  Tr.  149 ;  he  hadde  so  dat  he  de  unse  an  der  fruchte  vor- 
sine  leae  worpen  vp  ene  vrowesnamen.       warde,  so  he  best  konde,  dat  de  nicht 
das.  186 ;  des  was  da  ene  vrouwes-       vorthreddet  worde.  Gott.  Uri.  II,  nr. 
name,  de  was  gecledet  mit  geistliken       335,   106.   —  3.   Nutsen.    unde  ok 
clederen.  Lüb,  Passionoi  f.  367d;  dat       eren    Studenten    neue    vracht  nnde 
ewangelium  van  der  vrowensnamen,  $5  vromen  konen  maken.  Komer  160^; 
de  tastede  an  den  som  vnses  heren.       Einnahme,  Aufkunft.    In  der  Tracht 
das.  f,  lOe ;  se  vnturuchtede,  dat  he       de  ute  dem  gude  valt  Hanao.  St.  R 
(der   Teufel)   melden  solde ,  dat  se       397;  de  sostich  mark  mit  ohrer  jsr- 
ene  vrouwesname  weer.    B.  d.  Byen      liken  frucht  (Zins).  Liib.  Z.  R  428. 
f.  180c ;  wan  ener  fruwesname  were  40  —  3.  Fracht,  FrachUohn.    Vrageode 
belatinge    dan    van    creme    manne.       en  vmme  eren  pram,  gyft  (ob)  se  den 
Dithm.  L.  B.  147;   en  vrowenname,       wolden  vnseme  here  vorhuren  .  .he 
Richborch  gebeten.  LÜb.  Chr.  1, 155 ;      wolde  em  dar  vore  gheuen  reddelike 
vruwesnamen  mosten  on  nicht  denen       vrucht  (1371),  Lab.  ürk.  4,  nr.  147; 
to  dische.    Magd.  Seh.  Chr.  306,  6 ;  45  LunA.  St.  H.  51,  13  ff.    8.  weiten 
du  bist  gebenedeiet  boven  allen  vrou-      Beispiele  unier  vruchtman. 
wesnamen.  Lue.  1,  42  (H.) ;  bes.  in  vraehtaehtieh,  adj.  furchtsam,  nnde 

der  Anrede,  vrouwesname,  id  en  sy,  dat  se  wurden  yruchtachtich  vnde 
dat  du  my  schenkest  van  dinem  wa-  du  toretest  dine  cledere.  Mersd.  B. 
tere.  Sp.  d.  Dogede  f.  37;  vrouwes-  so  d.  Kon.  333.    (In  der  Vnig.  indes: 


VllUCHTBAR  543  VRÜCHTERNE 

qood  fierent  in  stuporem.  2  Kon.  sucht  Tode  vor  den  YTOchten  des 
i0,  19.)  bukes  (welche  Krankheit?  etwa  Dureh- 

Traebtbar,  -ber,  adj.  fruchtbar,   en      fall  ?).    Weif.  Mscr.  23,  3  f.  52. 
gnd  ymchtbar  jeghene.  Korner  38^^ ;  Yruchten^  vrocbten,  Yorcbten,  schtc. 

wer  ock  den  hofi  besitten,  en  sollen  5  v.  fürchteny  besargt  sein,  timere,  yrucb- 
den  nicht  verärgeren,  noch  fruchtbar  ten.  1  Voc.  W.  yorchten.  2  Voc.  W. 
holt  (d.  h.  das  zur  Waldmast  dienende  Ik  vruchte,  dat  ik  nein  nut  en  sy. 
FriiMe  trägt)  darvan  merklichen  Theoph.  i,  274;  vrochte  nicht.  Lüb. 
Terhowen  (1460).  Kindl.  Hörigk.  597;  Dodend.  v.  448 ;  wat  yrochte  wi  den 
item  de  juncher  B.  sali  neyn  holt  10  döt?  Magd.  Seh.  Chr.  17, 9;  de  vroch- 
honwen,  noch  fruchtber  noch  slach-  teden  dat  lif  (waren  besargt  für  «Ar 
holt  (1493).  das.  633,  5.  Vgl  638,  6.  Leben)  und  worden  vorvluchtich.  das. 
S42,  8.  307,  25 ;  he  vrochtede  seer  vor  eines 

Tniebtbarheit  u.  -baricheit,  f.  raders  vorbolgenheit  Didl.  Gr.  140; 
Nutsen.  Wor  sodans  apenbar  nottroft  15  wy  wurden  bedrovet,  vruchtende  eres 
edder  fruchtbarheit  dusser  stat  werde  dodes.  Münst.  Chr.  2,  440;  refi. 
fwderen.  Lüb.  Z.  R.  427 ;  to  nutte  vruchte  di  nicht.  Lüb.  Ladend,  v.  596. 
unde  yrachtbaricheyt    Körner  228^^.       732.  —  Auch  unpers.  De  deif,  deme 

vnehtbrakiD^e,  f.  Nutsung.  mit  vruchtede,  dat  he  solde  geseyn  wer* 
gantzer  thobehoringhe  ynd  aller  20  den.  Lial.  Or.  199h;  Do  de  bischop 
frochtbrukinge  an  sehen,  wateren  etc.  de  wunden  sach,  do  yruchtede  eme, 
MaUz.  Urk.  4.  71;  mit  densten  vnd  ynde  vragede  etc.  das.  2ö7h;  in  der 
allen  fruchtbrukingen  vnd  gerechtig-  stad  was  ein  junckyrowen  closter, 
heiden.  Behr.  ürk.  4,  130  u.  so  \  den  yruchtede  so  sere ,  dat  etc. 
tu  ürTck.  26  Münst.  Chr.  1,  250. 

mektdreehtlik,   adv.    fruchtbrin-  vrnekten,  schw.  v.  die  Frucht  von 

gend.  sin  Studium  fruchtdrechtlick  to  etwas  eiehen,  benuteen  (von  Lände^ 
Tullenf hurende.    Strals.  Chr.  1,  293.       reien).     Wel  he  der  word  (Wurthe) 

yruehte,  yroebte,  yorchte,  m.  bniken  to  vruchtende  edder  to  be- 
Furcht.  timor,  pavor,  vrochte.  1  Voc.  30  buwende  (1346).  Sudefid.  II,  nr.l89; 
W.  u.  Engelh.  Vruchte  unde  beven  .  .  dem  houe,  den  nu  to  tyden  Hen- 
Tel  np  se.  2  Mos.  15,  16  (H.);  alse  nike  vruchtet  vnde  buwet  vnde  yppe 
Fr.  vomam  den  yruchten  des  Volkes.  wanet  etc.  (1425).  Scheidt,  v.  Adel 
Leibn.  3.204;  dit  seden  se  darumme,  p.  400;  (lant),  als  dat  nu  tor  tyd 
nmme  Pylatus  enen  vruchten  to  ma-  35  roden  vnde  fruchten  N.  N.  (1476). 
ken.  Pass.  Chr.  43h;  ik  bidde,  du  CWcnfc.  Urk.  IX,  nr.  278. 
mine  sele  willest  dorslan   mit  den  yrachterne,yrochteme,yorchterne9 

Degelen  dynes  vruchten  unde  dyner  yrochternde,  adj.  furchtsam,  vruch- 
leve.  Brem.  lib.  pr.  46h ;  lere  my  den  terne,  timidus,  pavidus.  Voc.  Strals. 
rechten  vruchten  gades.  Brem.  GB.  40  Unde  hymmme  seden  vele  lüde,  dat 
w.  26,  p.  12;  god  ghaf  on  den  rech-  were  ene  plaghe  godes,  dat  se  so 
ten  vrochten  teghen  den  homoth.  vruchterne  worden  unde  vloghen  van 
Loce.  Kts.  6b ;  he  vorlet  den  frochten  den  guden  vasten  borghen.  UXb.  Qw. 
des  heren.  Hiob  6,  14  (H. ;  ik  werde  2,  164 ;  desulve  untruw  makede  de 
se  setten  in  einen  forchten  (stuporem).  ^g  borger  gantz  fruchteren  (timorosos). 
t/erem.  ^o,  P  ("If.^;  uppe  dat  de  pyne  Westphal.  3,  129;  een  vruchterne 
(Strafe)  des  enen  sii  en  vrucht  veler  herte  (cor  pavidum).  5  Mos.  28,  65 
anderer  (1449).  Hans.  Bec.  IP,  S.  (L);  vrochterne.  Marc.  4,  41  (H.); 
509.  —  De  äderen  vnder  deme  kum-  vrochterende  (trepidus).  Eaech.  7,  16 
pane  (Bode)  is  ghud  vor  dey  water-  6()  (H.);    snel  unde  forchterne  sprank 


VRÜCHTICH  544  VRÜCHTMAN 

he  van  sinem  trone.  Esther  c.  c.  15;  tor  tyd  meygerwise  vriichtiget.  Z. 
de  lüde  weren  furchteren.  Renner  JSj  f.  Nieders,  1851.  S.  347.  Frudii 
105,  (gottes)fiirchtig.  (her  Symeon)  hervorbringen.  Alle  vlesch  is  also  en 
dar  me  mauk  anderen  dogeden  van  blad,  dat  dar  vruchteghet  (fnictifi- 
lest,  dat  he  vruchterne  was.  Serm.  5  cans)  in  dem  groinen  bome.  Ecdes 
evang.  f.  14d;  du  gode  vruchterne  fd.  55*  (Sir.  14, 18). 
mynsche.  Lüb,  Gebetb.  II,  f.  P7b.  Yniclitiii^(?),ad;.  (frtichtbringend), 

vraehtich,  adj.  fruchtbar.  Se  (Josua  nütelich^  tüchtig  =  vrome  ?  So  wyl| 
u.  Coleb)  seden  on,  wo  vruchtich  dat  yck  yhme  (meinem  Sohne),  soverne 
lant  were.  Hanov.Mscr.  1^84,  S.3JS1;  10  ehr  syck  chrystlick,  erbar  ynd  frach- 
allerhande  vruchteghe  bome.  Rost.  ting  vorholt,  ock  kindüiken  .  .  mj 
Andachtsb.  f.  3J2sk,  bowyset  etc.  DiUmer^  Die  Lüb.  Fami. 

vraehtich,  vrochtich,  adj.  in  Angst^  (xreverade  etc.  (Lüb.  1859).  S.  24. 
in  Furcht,  besorgt,    und  dachten  eine       Beü.  2. 

wise,  wo  se  den  koning  vrochtich  15  vruchtlik,  adj.  u.  adv.  1.  furchtbar. 
makeden  (in  Angst  setzten).  Magd.  Du  (Tod)  bist  vruchtelick.  Br.  dl 
Seh.  Chr.  291,  6;  wo  de  menschen  Eus.35;  in  der  wilden  eynicheit,  dar| 
mer  gracien  heuet,  wo  he  otmodigher  yruchtlike  to  wonen  was.  das.  4b  ;| 
vnde  vruchtyger  ys.  Leben  d.  h.  Franz.  draden  mostu  stan  YOr  den  vrachtli- 
79 ;  do  so  ward  de  juncvrowe  beuende  20  ken  richtestol  des  strengen  richten, 
vnde  vruchtich.  LÜb.  Passion,  f.  97^;  Wtggert,  1,  42.  —  2.  furchtsam,  de 
wart  dat  ghantze  beer  vruchtich  unde  danken  der  minschen  sint  vrochtlik 
saghaftich.  Korner  161d.  (ümidae).    Weish.  Salom.  9,  14  (E). 

vruchticheit,  f.  Fruchtbarheü.    En  vrachtman,  Plur.   yruchtlude,  m. 

eddele  rike  vruchtbar  werder  allen  26  Befrachter.  .  So  wor  lüde  winnet  eo 
wer  deren  vnghelik  van  vruchticheit  schip  vnde  dat  schepet  mit  ereme 
wegen.   Beschr.  d.  h.  Landes  f.  ^.         gode,   brech[t]   dat  schep  vppe  der 

vrnchti^en  =  vruchten,    schw.  v.       reise  vnde  bringhet  de  bodeme  enes 
Frucht,  Ertrag  von  etuKis  ziehen,  be-       gewelken   vrochtmannes    gndes  also 
nutzen    (in    tat.    ürk.    fructificare).  30  yele  to  lande,  dat  he  gheven  moghe 
Vortmer   moghen    se    vruchtigen   al       sine  vrucht,   he  schal  gheuen  gance 
woste  lant   .  .  umme   de  bieten   te-       schipvrucht.     Dheme  oc   (aber)  De- 
gheden  (1345).    Wigands  Arch.  II,       ghen  gut  to  lande  ne  kumt,  de  ne  darf 
363;  men  en  scal  ok  dar  nemendes       neghene  8chipvruch[t]   gheuen;  mer 
gud  vppe  panden  sunder   des  de  de  86  quemet  also,    dhat  dhe  schipherre 
hutteii   vruchtighet.     Gosl.   Bergges.       vnde  de  vruchtlude  worden  kirende, 
§  167.  u.  §  175;   mit  obgemeldeten       dat  dhe  schipherre  spreke,  des  gu- 
tegenden,   gerechtikeiden  vnd  tobe-       des  were  also  vele  to  lande  komeor 
horungen,  alse  wi  de  wente  an  desse       dhat  en  gewelic  vruchtman  eme  wol 
tiet  sulues  inne  hebben,  vnd  de  ge-  40  mochte    gheuen    sine    schiphvrucbt, 
fruchtigt   vnd    sammen    laten.    Old.       vnde  dhes  de « vruchtlude  eme  vnbe- 
Urk.  V.   1504;  ok  moghen   se  eyne       kant  sin  vnde  erer  neghen  sie  des 
bruggen  maken  laten   over  de  Ley-       tughes  beromet  vppe  desse  sake,  so 
nen  .  .  to  den  tiden,   wanne  se  dat       is   de   schipherre   negher  to  bebol- 
ore  vruchtigen  willen   eder  ore  hew  46  dende  sine  schipvrucht  vp  den  hile- 
eder  vruchte  darvan  bringen  willen       ghen,    went   de    vruchtlude  eme  to 
(1373).    Gott.   Urk.  I,  nr.  271;   dat       werende  sin.    Lüb.  R.  363;  wer  et, 
heynholt . .  roweliken  beholden,  fruch-       dat  dat  schip  in  der   reise  tobreke, 
teghen,  bruken  etc.  (1346).   das.  nr.       de  vruchtlude   scholen   eme  gheaeo 
163;  welker  halve  hove  landes  T.  nu  60  halue  vrucht.  das.  314;  en  scel  quam 


VRÜCHTSAM  545  VRÜNT 

Tor  de  ratmanne  tuschen  N.  eneme  .  *  want  ik  dy  vor  eyne  vrendyiine 
scipheren  nnde  sinen  vruchtladen  also  kiese,  so  ghif ,  dat  ik  dyne  vrent- 
dat  de  Trttclitlude  scaldegheden  N.  schop  nummer  mer  ene  Verliese.  Z. 
etc.  (134L9).  Brem.  Stat.  254;  were  f.  IM.  Gesch.  2,  534,  23. 
dat  de  Toreman  dar  na  arbeydede  6  yrunt,  yrent,  vrint,  (yront),  m.  1. 
Tnde  kost  vpdreue,  dat  deme  vraclit-  Freund.  Isegrim  begunde  de  klage, 
manne  sin  gud  wedder  worde,  dat  sine  vrundei  sin  siechte,  sine  nege- 
schal  he  mede  ghelden  etc.  Lüneb.  sten  mage  de  gingen  al  vor  den  ko- 
ä  JB.  51,  5.  nink  stan.  B.  V.  34 ;  he  hadde  ge- 

Tnielitsam,  adj.  fruchtbar.  Dat  ik  lo  dodet  den  yrent  godes.  DicA.  Gr. 
panden  mach  .  .  alle  de  ghenne,  de  230;  o  mine  alderlevesten  vrende, 
TTUchtzam  holt  howet  etc.  (1419).  Ik  bin  yorraden  an  der  ioden  hende« 
Suäend.  9,  S.  249,  40;  gyff  my  ar-  Parad.  49h,  l;  des  amptes  bin  ick, 
men  mynschen  myt  dy  (Maria)  to  vrunt  goddes,  unwerdich.  Korner 
wenende  ymchtzame  träne.  Lüb.  Ge-  16  7ic  (^dieses  ^Freund  Gattes^ ,  ist 
bäb.  f,  By  ßb ;  by  bogen  fruchtsamen  noch  gebräuchlich  als  liebevolle  An- 
(frudUbar  =  toirksam,  oder  furchtbar  rede.^  Pfeiffer).  In  der  Anrede 
=  streng  ?)  penenn.  Waüz,  WuUenw.  häufig  nachgestellt :  Beinke  vrunt« 
^,  366.  B.  V.  6164.    Bemerkenswert  ist  der 

vraektsamigeny  schw.  v.  befruchten.  20  Plur.  vrundes,  der  gern  in  der  An- 
ne bidden,  dat  de  angetinge  des  hü-  rede  gebraucht  tcird ;  seth  nu ,  leve 
gen  geystes  reynige  vnse  herte  vnde  vrundes.  Locc.  Erz.  39^;  seth,  vrun- 
rruchtsamige  myt  der  besprenginge  des.  das.  29^;  heran,  heran,  gy  le- 
synes  daawes.    Von  d.  Festen,  f.  116\      ven  frundes  all  etc.    Bothos  Chr.  f. 

rrudeiiy  schw.  v.  1.  Freund  wer-  25  260;  ach,  vrundes,  id  is  ein  harder 
kn.  Se  vrundeden  dar  (aihicati  sunt).  pin  etc.  Z.  f.  lüb.  Gesch.  /,  532; 
Chr,  Sd.  66^  17;  —  2.  Freund  ma-  vrundes  I  de  süke  wyl  ehr  bestan. 
ciai.  se  scheiden  doch  betrachten,  Fastnachtssp.  983^1.  Daher  bes.  häufig 
dat  dat  recht  wol  scheidede,  averst  in  Briefen.  Wetet,  leven  vrundes  etc. 
nicht  frundede.  Renner^  2^  23t  —  30  Hanov.  St.  B.  394,  395;  ghuden 
Befl,  Freundschaft  schließen,  sich  ver-  vrundes,  so  gy  uns  gescreven  hebben 
Söhnen.  Men  wolde  wi  vns  ghevrun-  etc.  das.  431  u.  h.  —  Vgl.  Eöfer,  Z. 
det  hebben  mit  ghelde,  dat  hedde  f.d.  Wiss.  der  Sprache  3,  208;  4,  207. 
me  wol  ghenomen  (1404).  Sudend.  Außer  der  Anrede:  Desse  kif  wart 
d,  nr.  244 ;  we  twisken  vrunt  dorn  35  undernomen  vruntliken,  also  dat  de 
sejget,  Wan  vrunt  sik  vrundet,  se  van  Kolne  geven  deme  bisscope  golt 
snlaen  meyget.  Josefe  F.  d.  7  Tods.  unde  sulver  .  .  unde  bleven  vrundes. 
P.  6738.  ^  Lüb.  Chr.  i,  361 ;   dat  ick   so  sere 

YTudiken,  5c%«;.  17.  freundlich  sein.  jegen  got  und  jegen  syne  vrundes 
Dat  achtede  (Zeichen  des  Thierhrei-  40  ghebroken  hebbe.  Korner  65ä.  — 
ses),  dat  het  scorpio,  dat  yrundiket  2.  Verwandter.  Levede  dhe  man  (der 
nnde  vUth  myt  der  tunghen  unde  Wittwer  mit  seinen  Kindern)  unrech- 
myt  dem  sterte  stickt  it.  Aldus  so  liken,  dat  he  sin  erve  unde  siner 
dot  ok  de  zunne ,  wen  ze  dar  in  kindere  unnutteliken  tobringen  wolde, 
kampt,  so  dwinghet  ze  uns  des  mor-  45  the  ratmanne  user  stat  unde  ther 
ghens  myt  der  kulde  unde  dat  vor-  kindere  vrint  vnde  sine  vrint  the  sco- 
zotet  ze  uns  des  avendes  wedder  myt  len  ene  manen,  dhat  he  dhes  vertigo ; 
der  bitte.    Locc.  Erz.  f.  3.  unde  ne  deyt  Ixe  thes  nicht,  so  scolen 

Trand-,  vrendinne  9  f.  Freundin.  de  ratmanne  mit  sinen  vrunden  unde 
Ick  bidde  dy,  hillige  juncfer  Agnete  60  mit  ther  kindere  vrunde[n]  eme  ghe- 


VRÜNTHEIT  546  VRÜNTSCHOP 

ven  sinen  deel  thes  erves  etc.  (1303).  schieäen :  de  vrantUinge,  de  Tran- 
Brem.  Stat.  23;  de  Lapardus  was  de  vnde  de  mage  etc.  Loee.  Erg, 
des  konniges  nageboren  vrunt.  12.  F.       /*.  14. 

3142;    he  helt  se  vor  sine  gebome  vrantschop    (-sekap,    -seknp),    f. 

vrunde.  das,  6045.  —  vrunt  eis:  Ver-  5  Freundschaft;  binnen  frantscap,  tcdi- 
wandtschaft.  isset  binnen  slachtes  .  .  rend  des  Friedens.  Brem.  O.  Q.  146; 
is  it  buten  yrundes  etc.  Dithm.  L,  R.  siete  offte  vruntschop  (güÜiche  Übet' 
§  111.  —  Überh.  ztsgehörig.  will  die  einhunft)  maken.  DUhm.  L.  R.  IL 
ßchipper  ebnen  (den  fremden  Arbeiter)  111 ;  de  vruntscliap  wart  voreocht 
by  dem  arbeide  beholden,  dat  schall  10  unde  men  konde  de  twischen  en  nicht 
sthan  by  dem  schippern  vnd  synes  vinden  (1424).  Z.  f.  Nieders.  1855^ 
schepes  yrunden  (d.  h.  Rheder).  LÜb.  S.  159 ;  wanne  se  (die  Schiedsmänner} 
Z.  R  408  u.  410;  dat  de  menheyd  eyn  recht  eder  ene  vrantscap  gbe^ 
van  Br.  ovele  daen  hebben  an  creme  sproken  hebbet  etc.  Brschw.  Urk.  i, 
rade  unde  an  des  rades  vrunden  15  S.37;  vnd  scheydeden  dat  mid  vrunt- 
(Rathsverwandten^  Rathsmitgliedern)  Schoppen  (1360).  Lamey^  Cod,  Dipl. 
(1374).  Hans.  Rec.  2^  8.  62.  Ravensb.  nr.  133 ;  de  zolden  uns  dar 

ymntheit,  f.  Freundschaft.  Dar-  af  scheden  in  vrenscopen  (1383), 
mede  schededen  se  sik  in  vruntheit.  Cod.  Benth.  nr.  114;  vnd  hoireo 
Lüb.  Chr.  1,  21.  20  spraiche  vnd  antwerde  vnd  die  par- 

vrnntlik,  vrentlik,  adj.  freundlich.  thyen  in  fruntschaften.  Dcrtm.  Utk. 
dat  he  Karle  vruntlik  (von  seiner  /,  nr.  260;  me  secht,  anghebaden 
Partei)  ytbÄ,  Komer41c;  De  dyaken,  frunskupp  schal  me  nycht  vthslano. 
de  my  van  syner  eyrsten  yoget  sere  AUstylJcer  /,  nr.  201.  —  eine  (kleine) 
vrentlick  gewesen  hadde  etc.  Dial.  26  freundsehafUiche  Grabe.  Ock  gaf  be 
Gr.  126;  up  dat  alle  unwille  geslich-  (der  Testator)  syner  olden  magbet 
tet  unde  frantlik  wurde.  Leibn.  3,  .  .  .  ene  koe,  unde  dem  kynde  schal 
190 ;  vruntlich  dach,  Sühn-^  Vergleichs^  men  ene  vruntschup  geven.  Vor  de 
tag  (1479).  Dithm.  Urkb.  S.  77;  he  vruntschup  is  dem  kynde  ghegereo 
künde  neuen  vrontliken  ende  mit  em  80  en  homeken  gülden.  Hoyer  Urk,  IL 
krigen.  Brem.  Q.  Q.  HO.  Arch.   d.   Kl.   Heiligenrode    S.  154; 

yruntliken,  adv.  freundschaftlich^  unde  men  schal  dat  bededingen,  dat 
freundlich,  vnde  hedden  sick  gerne  men  deme  rade  de  breve  vorgeves 
vruntliken  myt  eme  vorgan.  Brem.  (umsonst^  ohne  Gebähren)  gbeven 
G.  Q.  110;  bekennen,  dat  we  vrent-  S5  schall;  wolde  men  denne  dama  den 
liken  vorscheden  synt  mit  abbet  0.  schrivern  unser  heren  eyne  redde- 
Liineb.  Urk.  VH,  nr.  745;  hyr  umme  licke  fruntschup  docn,  der  schallet 
zo  bydde  ik  ju,  leve  om,  vrentliken.  se  wardene  wesen  uppe  des  rades 
Z.  f.  Lüb.  Gesch.  1,  255.  gnade.    Gott  Urk.  II,  nr.  378,  484; 

vrant-,  vrnndelink,  m.  Verwandter,  40  10  0.  mester  Corde  gheven  to  bun- 
der  mit  eu  demselben  GescUechte  ge-  schupp,  beten  my  de  bomeberen 
hört,  vrundelink,  contribulis.  Dief.  (1501).  Z.  f.  Nieders.  1871,  8.  169; 
Unde  dit  eruet  denne  de  kyndere  dar  deit  men  den  cappelane  ene 
vnde  de  vrunthlinghe  undertwyschen  vrunscop  vore  van  eneme  schillinghe 
eyn  deme  anderen.  Locc,  Erz.  f.  12;  45  an  krude  alse  II  lot  engheuers  (1396), 
bidde  ik,  dat  sin  (des  Verstorbenen)  Wism.  Krämeramtsb.  nr.  1;  bedSrre 
gud  to  hope  blive  .  .  so  lange  dat  we  kalkes  .  .  den  schal  us  D.  don; 
die  vruntlinge  met  machte  dar  bi  sunder  dar  scoUe  we  ene  redelike 
schicken  mögen  etc.  (1408),  LitA.  vrunschop  umme  doen  alse  we  Seh. 
Urk.  nr.  1750;  noch  von  vrunt  unter-  eo  vore   daan   hebben   (1372).    LünA, 


VRÜNTSCHOPPEN  547  VÜL 

ürk  11^  nr.  765  (oder  heißt  es  hier:  rnchtieb,  adj.  feucht,  vuchtecb,  hu- 

freundliche  BiUe?).  midus.  1  Voc.  W. 

Truni-,    yrentsehoppen,    schw.    v.  vuchticheit,  f.    Feuchtigkeit.    Un- 

fVeundsehaft    schließen.     Wi   N.   N.       natfirlik  mid  vuchtigkeid  umbging  dit 
doit  kundich,   dat  wi  ymme   vrent-    5  jar  in  nattigkeid.  Kerkh.  v.  40. 
schap,   de  wi  hebbet  to  den  edelen  ynchtigen,  schw.  v.    feucht^  weich 

luden  N.  N.  vnde  ymme  vrede  ynde  machen,  Eynen  syrop  yan  fielen  ge- 
ghenade  ynser  beyder  lande  .  .  heb-  drunken  vuchtiget  dat  lyff.  Goth. 
bet  gheyrentschapet  ynde  in  dessen  ÄrsneH.  f.  109^,  3;  begießen.  Apollo 
ieghenwordighen  breuen  yns  yrent-  10  heft  geyuchtiget  etc.  1  Cor.  3,  6  (H.). 
sdbapet  etc.  (1341),  Dieph.  ürk,  nr.  yuchtnisse,  f.  FeucJUigkeit.    mach 

SB;  he  yruntschoppede  (amicabatur)       ichte  dat  schelp  wassen  sunder  yucht- 
mit  den  Rigischeu.  Chr.  861.360^27 ;       nisse   (yirere  potest   scirpus  absque 
wy  hebben  uns  vorenet  und  yrent-       humore?).  Hiob  8,  11  (H.  u.  L.). 
schuppet  myd  dem  rade  der  stad  to  16      yucken,   schw,  v.    fortgehen^  fort- 
Bremen  (1381).  Gassel^  Brem,  2^  287,       segeln,  (Noch  jetet  hört  man  affucken, 

rrit  (yroit)y  Frucht;  lat.  fructus,  wegfucken.)  Unde  so  se  yornemen, 
tn^.  fruit.  Item  yan  elken  koppele  wy  sulues  personlyk  tor  stede  weren 
(rates,  fighen  of  rosinen  III  den  hell.  und  strydes  yorwachten  wolden,  ne- 
(1389),  LOb,  ürk.  4,  8,  554;  noch  20  men  se  de  ylucht  unde  yuckeden  na 
dat  nein  schipher  ylamesche  koep-  Axewolde  (1469),  8tyffe^  Bydrag  3, 
lade,  id  si  met  krude,  met  firuthe  nr.  117.  Vgl.  Cfrimm^  s,  v.  fokken. 
oft  met  andern  kopenschapen,  met  facker,  Fugger ^  als  Gattungsname 

ju  int  laut  yore  etc.  (1403).  Livl.  für:  Finanamann.  £me  wordt  tho 
Urk.  nr.  1615;  want,  solt  und  win  26  weten,  wo  tho  Brügge  etlick  Floren- 
nnd  allerleie  frut  (1412).  das.  nr.  tiner,  welcke  up  dat  mall  (1473) 
1921;  it.  9  yerdinghe  Ludere  den  finantzer  unde  nu  Fucker  werden  ge- 
kfomere  yor  frute  unde  crude  (1404).  nomedt,  yan  den  Engeischen  grot 
Brem.  Jahrb.  3,  125 ;  24  lott  froyt  geldt  hedden  genamen  etc.  Lüb.  Chr. 
allerlei  sart  (8orte).  IM.  Kram.  80  2,  703. 
Rechn.  v,  1558.  yftke,  1.  Nete^  Fischreuse,    yuyck, 

yrmtei,  schw.  v.  bei  der  FrwM  be-  en  nett  gestalt  als  eyn  yischkorff. 
schäftigt  seinj  auf  dem  Acker,  beim  Teuthon.  Vgl.  Stürenb.  —  In  e.  ürk. 
Landbau  etc.  thätig  sein?  He  wil  v.  1540  beklagt  sich  der  Probst  des 
gerne  knechte  ynde  denre  hebben,  86  Klosters  Kappel  darüber,  daß  die 
de  des  hilgen  dages  vrueten  ynde  8chorlemer  underrechtUch  up  de  yi- 
arbeyden.  Emd.  Mscr.  nr.  139,  f.  25^.  scherie  getogen,  myt  fuyken  thoge- 
(oder  =  wroten?)  stellt  und  gefischet  haben.  (Mitth.  v. 

vnebt,  adj.  feucht,  dat  yuchte  erd-  Preuß).  —  2.  eine  Art  Weiberkleid, 
rike.  Dtal.  Greg.  209;  De  winter  was  40  Unterrock,  yuyck,  eyn  wyd  cleyt,  fuca, 
so  fttcht  unde  warm.  Kerkh.  v.  300 ;  diplois.  Teuthon.  So  scolde  eine 
dat  puluer  was  yelst  to  olt,  yucht  christlike  suster  nicht  mehr  hebben, 
ynde  ghans  vorkomeh.  Disp.  to  Ol-  dan  eine  fuicke,  einen  rock,  einen 
dersum  f.  10b.  humectare;  yucht  ma-  pels,  twe  kragen,  twe  par  mouwen, 
kea.  1  Voc.  W.  46  twe  par  hosen  unde   yehr  hemede. 

wehte,  Fichte.    De  yuchten,  eken       Münst.  Chr.  2,  96. 
unde  bokon  etc.  Gerh.  v.  M.  102,  26.  yftklik  =  yogelik,  klein,  curriculus, 

yiekten,   schw.  v.    feucht  machen,       eyn  luttek  (darüber  geschr.:  yuclich) 
hewüßern.     ein    gefuchtet   (irriguus)       waghen.  Old.  Voc. 
garden.  Jes.  58,  11  (H.).  50      yfil,  adj.  1.  fatd^  stinkend  vor  Faul- 

86* 


VÜL  548  VÜL 

nis^  schmutzig,  patridus,  stinkendech,  vul,   aäj.  u.  ado.    vM^  fatu,  vtH- 

Yul.  1  Voc.  W,  segge  mi  (der  Weif  ständig.  R.  dede  is  der  lösheit  tuL 
eur  Hindin)^  oft  mi  icht  gut  de  atem  R.  V,  966 ;  tuI  van  groter  OTerdat 
si.  De  binde  sprak:  yul  als  ein  as  das.  2220;  wente  id  stark  ynde  en 
is  he,  dat  provede  wol  ein  dwäs.  5  vul  stad  was  van  luden  (bevölkert), 
Gerh.  v.  M.  65^  71;  he  stank  grese-  Körner  141h;  se  were  ok  Tuller  yed 
like  vule.  B.  V.1524;  unde  (die  Spuk-  volke  unde  starker  van  husen  etc. 
geister)  leten  na  enen  vulen  stank.  das.  100h ;  dre  TuUe  stunde,  das.  UU; 
Lüb.  Chr.  2,  342;  vil  up  de  erden,  de  vul  scrift  (sehr  schriflgdekrt?) 
se  were  nat  ofte  droghe,  vul  ofte  10  was  unde  en  hillich  man.  das.  99^; 
reyne.  Körner  191^;  de  brugge  was  myd  vuUeme  seghelle,  das.  146h;  unde 
ser  eDge,  nat  vnde  vuel.  L^en  d.  h.  quam  in  dat  vulle  laut  (muten  ins 
Franz.  146;  se  legen  dar  in  deme  1/.,  ins  Innere),  das.  86^;  steruet  ^ 
vulen  hole.  R.  V.  6915 ;  wat  mach  wif  er  der  sat,  he  sal  dat  vul  arbei- 
min  here  hir  mede  menen,  dat  he  15  den  vnd  segen  vnd  afsnyden  etc. 
desseme  vulen  canis  also  rechte  Fidic.  1, 148 ;  mit  den  (banden)  badde 
vruntlik  is?  das.  5115;  io  wan  wy  R.  sin  vulle  wark  Ä  V.  208.  — 
einer  dedinge  eins  syn,  so  werpstu  balve  unde  vulle  (Trink)maße  werden 
einen  vulen  roden  (Rüden^  Hund)  häufig  erwähnt.  De  vuUen  unde  de 
darin,  d.  h.  machst  du  Stänkereien.  20  haluen  sint  der  lüde  plage.  Josef,  V. 
Theoph.  1,197.  Sprichw.:  weke  SLrsten  d.  7  Tods.  4521;  (malüt)  sunder 
maken  vule  wunden.  Lyßmamxs  Nachr.  balve  eder  vuUen  to  todrinkende  eyn 
V.  Kl.  Meding  8. 103.  Büdl. :  under-  deme  anderen.  Z.  f.  vaterl.  Gesch. 
danich  den  vulen  genochten  des  vlei-  Bd.  35\  S.  164 ;  berauscht.  Offt  wel- 
sches. Dial.  Greg.  244h;  dat  is  de  25  lick  proventberen  ut  wesen  hadde 
allervulste  sunde«  Speg.  d.  crist.  ghel.  undt  wer  vul,  wan  he  in  qweme,  dat 
f.  6&^;  vul  geruchte.  Nies.  Münst.  he  darumb  berispelt  worde  (1360), 
Urh.  5,  269.  273;  Stade  dede  ene  das.  18  (Münster  1857),  119;  desse 
vule  daed.  Lüb.  Chr.  2,  455;  des  is  koster  .  .  straffede  se  .  •  Men  wente 
nyn  nod  to  scryvende,  wente  id  weren  80  se  vul  weren  unde  dul,  so  voran  se 
vulde  (d.  i.  vule)  mere,  favle,  falsche  up  unde  wolden  den  koster  sUn. 
Nachrichten,  das.  2,  349;  sunder  Lüb.  Chr.  2,  402;  also  was  H.  val 
valsch  vnde  vuel.  Dithm.  L.  R.  II,  bers  .  .  unde  lopt  vuUer  wys  (d.  i. 
Art.  101 ;  unde  moestenn  enne  daer  trunkener  Weise)  etc.  Brsehw.  Schiddb. 
nicht  myt  rechte  umme  soeken  unde  86  106;  vnnd  de  borger  vnnd  frombde 
hebben  dat  so  voer  eere  fuell.  Münst.  lüde  alle  füll  vnnd  gedruncken  wereq, 
Chr.  1,  271;  von  Personen:  moralisch  R.  Kock  f.  16h;  de  vulle  munt  sprikt 
verkommen,  nichtswürdig,  elend.  Was  jdes  herten  grünt.  Tunnic.  nr.  442; 
in  deme  beere  en  vfil  bove,  de  over  we  vulle  wort  (trunkene  Wort)  des 
syneme  dobelspele  bonsprakede  gode.  40  morgbens  wil  vorteilen,  De  blive  to 
Korner  128^ ;  de  vule  tuscher  dar  busz  unde  ga  nicht  mangk  gude  ge- 
umme  der  vrouwen  hiebt  meldede,  seilen.  Brem.  Jahrb.  I,  244. 
dat  se  nicht  myt  eme  sündigen  wolde.  vul,  adv.  oft  =  vil,  vele,  sur  Ver- 

dös. 50c ;  en  vule  wicht.  Cfl.  zu  R.  V.  Stärkung  eines  Adj.  oder  Ad^.  Des 
3513;  unde  was  darby  ein  vul  hoke  45  anderen  daghes  vul  vro  quemen  etc. 
(Höker, Krämer);  so  wart  by  ome  vun-  Lüb.  Chr.  2, 138;  he  quam  den  vyen- 
den  valsch  Wichte.  jBr^cA«;.^c%ü;A^.5d.  den  vul  schir  mit  den  sinen  etc.  ib^* 
—  2.  faul,  träge.  It  is  den  valen  wyven  2,  545 ;  de  harink  was  in  den  ütren 
(pigris  feminis)  ein  gut  beschut,  dat  vul  dure.  das.  1,  306;  de  Türken  vor- 
se  kinder  hebben.   Tunnic.  nr.  1077,  so  meren  sik   vul  sere  dor  vele  wire 


VOLBEGERLIK  549  VÜLBORDICH 

willen,  das.  1^  376;  Tai  node,  sehr  häußges  Wort.  Do  Dauid  den  pro- 
ungem.  IL  V.  2096;  tuI  dicke,  sehr  pheten  Nathan  vragede,  off  he  den 
<fß.  Theqph.  3y  89;  de  snoiden  dan-  tempel  godes  tymmeren  mochte,  vul- 
ken  kernen  yul  drade  to  snoiden  wor-  bordede  he  dat  eyrsten,  vnde  namals 
den.  Ecdes.  f.  26^^;  vül  vaken.  Re-  6  verboet  he  id  eme.  DioZ.  Greg,  167; 
ieni.  Sp.  1733;  wil  gy  wynnen  vnse  de  propheten  propheteerden  logene 
Tul  gude  lant?  Jahrb.  /*.  8.  H.  L.  unde  de  preystere  yulbordeden  (ap- 
hxK^tsk.  9,  111;  wart  vul  gremesch  plaudebant)  mit  oren  henden.  Jerem.  5, 
an  ereme  synne.  Kwimt  182^;  bes.  31  (H.);  mit  Dat  (d.  F.).  vulbordeeme 
häufig  vul  na  =  vil  na.  sowol  von  10  (dem  Teufel)  nicht !  Br.  d.  Cir,  117 ; 
sinnlicher  Nähe:  dat  (hüs)  was  vul  do  vulborde  he  (de  pawes)  deme  köre, 
na  teghen  der  waghe.  Brem.  Q,  Q.  Kom&r  113^;  dat  wi  deme  N.  heb- 
83;  do  tooch  hie  vort  vul  na  vor  ben  togelaten,  gewillet  vnd  vulbordet, 
dat  Osterdore.  das.  95 ;  als  in  büdl.  dat  etc.  Old.  UrJc.  v.  1459 ;  wäre  di, 
Bedeutung^  beinahe^  propemodum,  vul  16  dat  du  nicht  vulbordest  der  sunden. 
na.  1  Voc.  W.  vulna  twe  jar.  Lüb.  Tob.  4,  6  (H),  —  mit  Acc.  (d.  8.).  de 
Chr.  1,  71 ;  do  he  sach,  dat  id  vulna  (sone)  seden  de  heren  ut  unde  vulbor^ 
gedan  was.  Diäl.  Greg.  150^;  do  de  den  se  in  aller  wise.  fr^cAtc^.  OAr.S^,  5; 
moder  (Maria)  desse  werde  ghespro-  vnd  desulue  Grans  van  P.  .  .  vulborde 
ken  hadde,  so  vorgat  de  sone  vulna  20  vele  vnvoghe,  de  de  genanten  vnhor- 
siner  sericheit.  Horol.  163^;  de  gy  samen  dem  heren  bewyseden.  Cod. 
alzo  vele  pyne  vulna  hebbet  gele-  BrcU>.  4,  I,  194;  dat  wy  gevolbordet 
den,  alse  der  werlt  lozere.  0GB.  vnde  stediget  hebben  etc.  Mekl. 
Ä.145.     (Ist  es  s.  V.  a.  vuUen?^  Jahrbb.  33 y  109;  den  vrede  stedighen 

Yilbe^erlik,  adj.  sehr  begehrlich,  25  unde  vulborden.  Hans.  Bec.  4,  256; 
sehr  eifrig,  sich  hebben  gefleten  tu  eft  H.  sick  nicht  vorenighen  wolde 
behagene  me  met  vfllbegerlicke  ste-  mit  Karle  in  deme  echte;  dat  wolde 
dicheit  ores  plechliken  dinstes.  Fidic.  vulbordet  hebben  de  keyserinne  etc. 
^1  53.  Körner  27^ ;  mit  Fräpos.  do  vulborde 

Tülbodiehy  adj.  erbötig.  Und  hir  to  30  se  an  (=in)  sinen  willen,  das.  50^;  he 
80  was  Wolter  vulbodich  sin  recht  vulborde  an  des  bischuppes  eth  unde 
to  doene  (den  Eid  gu  leisten),  dat  etc.  lovede  em  wol.  Korner  4öa ;  (de  for- 
(U06).  ImA.  TJrk.  nr.  1696 ;  also  dat  sten  weren  twidrachtich  in  deme 
&lle  myn  begerte  gancz  vulbodich  köre)  men  na  des  vulborden  se  an 
▼nde  bereit  is  an  to  heuen  eer  blot  85  konnynck  Eonrade.  das.  63^;  an  desse 
to  vergetene.  Eist.  Troj.  f.  C  *.  vorwarpinghe  der  koninginnen  hadde 

TUMm,  m.  Fatdbaum,  lentiscus.  vulbordet  de  ertzebischup  etc.  das. 
Voc.  Engdh.  dicister,  arbor  que  di-  30b;  ghinghen  in  den  kor  unde  yul- 
citor  volbom.  Brevü.  Sprichw.:  de  borden  to  lesten  in  enen,  den  heten 
körbome  socht  (wählerisch  ist),  vül-  40  se  chaau.  das.  134^ ;  men  he  en  wolde 
bome  findet.  Oder  wie  es  Hoffm.  nicht  darinne  (in  d.  Wahl)  vulborden. 
FxnäH.  ly  79,  heißt :  ne  quaere  mollia,  das.  189^ ;  dar  vulbordeden  to  die 
1^6  tibi  dura  contingant.  wer  kor-  papheit.  Brem.  G.  Q.  66. 
bomen  wil,   de  mot  vake  fulbomen  vnlborder,  m.    Zustimmer,  Geneh- 

oder  de  fftlbomet  gern.  45  miger.    Desser  artikele  is  N.  N.  ein 

vulborden,  (volbarden.  iVie^.  Jfün^.       vulkamene  heter,   radghever,   runre, 
tfrt.  3,  77.)  schw.  V.  genehmigeti,  eu-      medeweter    unde    vulborder.    Fock, 
^inmen,   einwilligen,   erlauben,    con-       Füg.  Fomm.  4,  255. 
Bentire,  vulborden  vel  mede  holden.  yulbordich,  adj.    eintmliigend,  ßu- 

^  ^oc.  W.  Dief.  n.  gl.  —  Mn  sehr  50  stimmend;  consentaneus.   1  Voc.  W. 


VULBORT  550  VULBüWEN 

Si  om  nicht  vulbordich  (non  acquies-  van  vnlwort  unde  rade  unser  broder. 
cas  ei).  5  Mos.  13,  10.  (H.)  (1355.)  Liü.  Urh.  nr.  957;  bi  raede 

Yulbort,  -bert,   (später  entstellt  zu      ind  vulbourde.  Mark.  Urh.  e.  J.  1347 
vulwort),  Zustimmung,  Genehmigung,       u.  a. 

MnunUigung,  Erlatämis,  consensus.  6  mlbortsam,  adj.  efficax.  1  VocW. 
Voce.  (Genus  wechselnd).  —  Vnde  u.  Dief.  Dasu  vidbortsamheit,  effica- 
beden  mit   groter  bede,    dat  he  er       cia.  dJas. 

vader  wesen  wolde  .  .  he   weigerde  mlbreiden,  schw.  v.  sehr  nach  aüeH 

lange,  mer  ton  lesten  gaf  he  yulbort.  Seiten  ausbreiten.  Din  loff  Yiilbreyden 
Diäl.  Greg.  154h ;  do  ick  velna  eren  10  leyen  vnde  lerde.  Harteb.  230^,  f.3A 
worden  vulbort  gegeven  hadde.    Br.  vnl-,  vullenbringen,  unr.  v.  1.  toU- 

d.  Bus.  76h;  hir  na  werde  ik  (Sarah)  bringen,  eu  Ende  bringen^  voBfiihren. 
vulbort  geven  der  woUust.  1  Mos.  Und  vulbrachte  de  muren,  de  keiser 
18,  12  (H.),  dat  volc  gaf  vulbort  Otto  hatte  laten  begunt.  Magd.  SA. 
dem  Vorbunde  (acquievit  pacto).  2  15  Chr.  9,  2;  do  R.  sine  böte  hadde 
B.  d.  K.  23,  4  (H.);  eines  mannes  vuUenbracht.  R.  V.  1623.  —  2.  he- 
("J-äams;^  vulbort  in  olden  tidenbrochte  weisen,  äie  Wahrheit  erweisen,  Beweis 
uns  jamer.  Sündenf.  34  ;  (Jungfrau)  vollführen,  welk  borgher  den  anderen 
de  dar  si  so  sterk,  dat  se  nuwerlde  word  to  locht,  de  on  ghan  an  ere 
suntlik  werk  hebbe  gedän  unde  vul-  20  Uff  edder  an  ere  eere,  unde  der  word 
lenbracht,  edder  der  vulborde  up  bekennich  is  unde  der  doch  nicht 
gedacht,  das.  3560 ;  um  en  gesculden  vulbringen  kan,  de  schal  deme  rade 
ordel  ne  sal  man  neuer  vulbort  vra-  dat  vorbeteren  mit  teyn  bremer  mar- 
gen.  Ssp.  II,  12,  14;  weder  sprict  ken.  Hanov.  St.  R.  353;  were  dat 
en  die  vulbort  {„Durchgehn  des  Ur-  25  also,  dat  genich  man  claghede  vor 
theHs  durch  Zustimmung^ .  Hom.)  xmie  der  tafel,  des  he  nicht  volbringen 
vint  he  en  ander  ordel.  das.  §  10 ;  („toahr machen*^)  mochte,  de  schal  be- 
Seilt  en  man  en  ordel  na  der  vulbort.  theren  etc.  Monum.  Liv.  1 V,  184 ;  seget 
Lehnr.  Art.  69  §  11;  ek  bekenne,  dat  de  man,  dat  he  vergulden  hebbe,  M 
ek  minen  vulbordt  und  willen  . .  darto  SO  mut  he  vulbringen  selve  dridde.  Ssp. 
ghegheven  hebbe  (1357).  UrJe.  d.  St.  I,  54,  3;  vulbringen  mit  getuge.  das. 
Hanov.  nr.  361;  wanner  se  inne  ko-  5, 85,4;  vgl.  3,  9,  4;  3,  39,  2;  2,65,1. 
met  vnde   des   vulbordes   (der  Ein-  vnlbrodich,  adj.  der  V^lerei,  Trun- 

unUigung  tsur  Wähl)  begheren.  LÜb.  henheit  ergeben.  Y}ilhrodich,cn,fulos\iSi 
R.  460;  de  hertoge  gaf  om  dat  vul-  85  gulosus,  voluptuosus.  Voc.  I^rals.  Tnl- 
bort.  Leibn.  3,  346;  alsus  kregen  de  brodicheit,  crapula.  da*.  —  De  pro- 
van  Halle  dat  vulbort.  Magd.  Seh.  phete  Osee  secht  in  deme  IX.  cap. 
Chr.  367,  1;  dat  ys  myn  vulbord  myn  vulbrodighe  sone  Ephraim  is 
unde  gude  wylle.  Gott.  Urh.  II,  nr.  van  myner  band  ghevlogen  etc.  ^. 
45 ;  dat  scheide  vnse  gode  wille  vnnd  40  d.  Sammitt.  I,  c.  10. 
volwordt  wesen  (1395).  Sudend.  Urh.  vulbuten,  schw.  v.  voüe  Buße  ihm. 

8,  S.  38,  41.  Bes.  häufig  mit  (bi,  van)  Do  was  de  stad  also  arm,  dat  se 
vulbort,  -borde,  mit  Zustimmung,  Ge-  nicht  vulbuten  konden.  Magd,  Seh. 
nehmigung,  Gutheißen;  vielfach  mit  Chr.  210,  1. 
Synonymen  verb.  z.  B.  myt  willen  45  vulbuwen,  schw.  v.  voU,  eu  Ende 
unde  V. ;  mit  goeden  willen  ende  mit  bauen.  In  der  tyd  hadden  de  Tan 
vulbert  (1325).  Lamey,  Cod.  dipl.  Rostok  vulbuwet  eren  tom  to  W. 
Rav.  nr.  96;  mit  bewillinghe  vnnd  Lüb.  Chr.  1,  199;  de  vulbuwede  dat 
vulwoerde  ohrer  bürgere.  Lüb.  Z.  R.  slot  R..  dat  R.  syn  vorvare  beghand 
167;  mit  weten,  consent,  willen  vn  v.;  60  hadde,  Komer  112c. 


VÜLDAT  651  VÜLENDEN 

THldät,  /.  Oenugthuung^  satisfactio.  beschermer,  voldoner  etc.  Disput,  to 
dat  richte  godes  wil  alte  hartliken  Oldersum  f.  15;  gelouet,  dat  ick  sy 
wejsen,  dat  en  si,  dat  he  in  dessem       ein  voldoner  al  yuwer  senden,  das.  27. 

leaende   sik  hebbe  van  der  boisheyd  fnldonin^e  /*.   Völhiehung,   ErftU- 

wol  entleydeghed  mit  warer  ruwe  .  .  5  lung.    v.   der  tosage   (1489).    Nies. 
Tude  ok   mit  ghanser  vuldaet  vmme       Münst.  Urk.  6,  8.  64. 

de  Bunde.  Eedes.  f.  17<^.  (vnl-)  vullendrinken ,    sL  v.   sich 

Tttlde  =  vuUede,  Trunkenheit,  vulde  voll  trinken^  saufen.  He  (der  Säufer) 

brikt  alle  gude  sede.  Tunnic.  nr.  1261.  bort  nicht  gerne  godes   reden,   vul- 

TUldedich,  adj.  Genüge  leistend,  nu  lo  lendrinken  dat  is   sin  beden.   Josef. 

is  dyn  arbeyt  vruchtbar,  din  wenent  F.  d.  7  Tods.  7167  \   ebrekerie,  vul- 

gode  anname,   din  suchteat  vorhor-  lendrinken,   deverie   etc.     UXb.   Do- 

hck,    din  drofnisse  vuldedich   (satis-  dend.  1197. 

iactorius)  vnde  ghenochsam.  Navdg.  (vnl-)  voldnren,  schw.  v.  ausharren. 

1^24;   XX  par  scho,   dede  jo   dar  15  perseverare.  £ie7.  Betrouwet,  ghelouet, 

nüdedich  sint  vor  frouwen  vnde  man-  werdet  starc   vnde   vulduret,   gi  de 

nes  scho  (1459).  Wism.  St.  Jürgen  Beg.  ghelouet.  B.  v.  d.  joncfr.  .  f.  38. 

vildeneiiy  schw.  v.  vdl^  zu  Ende  vnlede   f.  Fäulnis^   Schmute.     Se 

der    bestimmten   Zeit    dienen.      Uol-  vint  u  in  der  vulede  der  werlt.  Ho- 

dhenet    he    (der    gemietete   Knecht)  20  'rot.  88^. 

nicht,   he   schal   io  dat  half  weder-  vQlen,  schw.  v.  1.  Schmutz  machen^ 

keren,    dat  eme  ghelouet  was.    LOb.  seinen  Koth  laßen,    unde  ene  swalve 

Ä,  338.  v&lede  ut   erem   neste.     Tob.  2^   11 

Tul-,  vnllenddii,  st.  v.  das  Schuldige  (Brem.  WB.  i,  463);  So  dar  iemende 

leisten^  Genüge  thun^  genügen^  satis-  25  vulet  in  den  klocktom  edder  up  unsen 

üacere.     Setten  se  up  des  lenes  gud  kerckhove.  Meldorf.  Belieb.  §  11 ;  idt 

ose  lüde,   de  scheiden  us  doch  vul-  schall  ock  nemant  frouwen  vp  vnseme 

lendon  von  erer  egenen  \fegen(1332).  huse  hebben,  he  hebbe  dan  knechte  in 

Sudend.  J,  nr.  557;  uppe  dat  nu  de  cost  .  .  oick  vp  de   veste  hen   vnde 

pawes  den  beyden  parten  vuldede,  so  so  wedder  nicht  vulen.  Old.  Urk.  v.  1547; 

ghaf  he  etc.  Korner  216c ;  wolden  de  beschmutzen^  schmutzig^  faulig  machen. 

brodere  siner  begheringe  vuldon.  das.  De   reyghen  (Regen)  vulet  dat  (hus) 

92^;  he  bon  (=  ben,  bannte)  den  ko-  binnenwendich.  Eedes.  f.  140^ ;  vele 

ningh  so  langhe,  dat  he  der  hilghen  lüde  voruneddelt  sik  suluen  vnde  vulet 

kerken  vuldede.  das.  98^;  siner  sin-  35  desse  eddelen  bort  der  dopliken  rey- 

liken  last.  Gl.  zu  B.  V.  J,  17;  siner  necheit.    Serm.   evang.  f.  229^;    oire 

cre  vuldon.    Lüb.  Chr.   2^  240;    de  (der  kettere)  lere  stinket  so  sere,  dat 

eme  de  swine  besach,   de  schal  eme  mennich  mynsche  dar  ane  ghevulet 

dar  vore   antworden   vnde   vol  don.  vnde  gheerghered  werd  vnde  vorghif- 

iu6.  R,  369;  dem  breve  vuldon,  den  40  teghet.  Eedes.  f.  75^;  —  2.  faul  sein. 

l^^ihdU  der  Urkunde  zur  Ausführung  De  tracheyd  gheuet  den  riken  lastcr 

Mngen.  Leibn,  5,  581;  wante  de  sul-  vnde   schände   vnde   allesweyme  (je- 

^en  heren  hebben   uns  .  .  vuUedan  dem)^   de  in  tracheyd  vulet.    das.  f. 

und  vulkomene  noghe  maket.   S.  H.  183^. 

^*  Urk.  11^  358;   vul  dön  vor  de  45      vnlenden,  vnlendigen,  schw.  v.  zu 

fToiene^  für  die  Probende  seine  Schüt'  Ende  bringen  y    vdlenden^   ein  Ende 

digieit   thun^    seines  Amtes  warten.  damit  machen.  Onse  vorvaren  plegen 

öl.  zu  B.   V.  2,  17.  nicht  af  to  latende,  er  denn  se  vul- 

▼nldoner,  m.  der  Genüge^  Satisfac-  endet  hadden.  Magd.  Seh.  Chr.  15^  4; 

^ion  leistet.    Christus  . .  vnse  halper,  50  De  bespotter  is  vulendiget  (consum- 


VÜLENDICH  652  VÜLHERDICHETT 

matus  est  irrisor)  Jes.  29^  20  (H.);  cien  nemen.  Hänav.  Mser.  I,  84, 
ok  umme  den  willen,   dat  wi  binnen       S.  194. 

den  dre  manden  der  beteringe  der  ynlbeldiclieit  f.  CorpulefUf?  De  en 

slote  begunt,  so  yill  als  wi  mögen,  konden  van  oldere  nicht  gan  imde 
Tulendigen  (1410).  Lid.  Urk.  nr.l839.    5  van  vulheldicheit.  KomerJ20J8^;  nicht 

ynlendieli  =  vulich.     Sunderliken       sitten  konde  van  oldere  onde  ok  Tan 
hebben  se  ok  de  gnade   van  gode,       vnlheldicheit  wegen,  das. 
dat  nenerhande  vuylendich  der  edder  ynlherden,  -hardeif  sckw.  v.  be- 

worm  in  deme  munstere  (auf  dem  ständig  bleiben^  atisdauem,  ausharreny 
Sinai)  nich  wesen  mach.  Luddf  v.  10  perseverare.  Voce.  We  dar  ynlherdet 
S.  c.  20.  wente  an  den  ende,  de  werd  salicL 

Yuler,  m.  der  im  Schmutz  arbeitet?  MaUh.  10,  22  (L.);  nemant  en  mach 
•  .  den  oltboter  unde  den  puler  Den  vesteliken  volherden,  id  en  sy,  dat 
sleper  nnde  ok  den  vuler.  Bedent.  he  dat  vleisch  teme.  Br.  d.  Enufh. 
Sp.  1129.  15  28^ ;    he  vulherdede  in  einer  lofflte. 

vnl-,  ynlleng&n,  unr.  v.  1.  intr.  in  IHcd.  Greg.  169^;  in  deme  gebede. 
Erfüllung  gehen,  geschehen^  sich  voU-  das.  170;  vnde  also  se  vulhardende 
ßiehen.  Alse  he  sprak,  also  vulghin-  vragheden  (perseverarent  interrogan- 
get.  LOb.  Chr.  i,  136;  juwe  wille  tes)  etc.  Joh.  d,  7  (L.);  mi  dunket 
schal  wol  vnlgan  .  .  das.  2,  398;  id  20  erlik  sin,  dat  men  nicht  af  late,  wente 
was  nycht  vuUengan  na  sineme  wil-  an  dem  vulherdende  leit  de  macht 
len.  Chr.  Sd.  272,  5;  do  desse  vor-  Magd.  Seh.  Chr.  15,  3. 
redenisse  vulgan  was.   Komer  200^.  vnlherdich,  -hardich,  hertlik,  adj, 

2.  tr.  erfüllen,  vollbringen.  Denne  ausdauernd,  fest,  beständig,  staadkafty 
ward  de  böte  ghesad  van  gode  se-  26  (in  sdUimmem  Sinne:  hartnädig): 
ventich  iar  unde  de  vulghinghen  se  Isset  sake,  dat  he  vulherdig  blinet 
dar.  H^nst.  Sam.  5^;  de  ere  peni-  to  donde  mine  ghebade.  1  Chran.29 
tencien  in  der  werld  nicht  hedden  (28),  7  (L.);  unde  hedden  se  mit 
vulgan,  de  schikkede  god,  dar  se  ere  deme  koninge  vulherdich  geblevcD, 
penitencien  vulgingen.  Emd.  Mscr.  so  so  etc.  Lüb.  (Jhr.  2,  312;  unde  ma- 
nr.  139  f.  16^.  keden   (de  meenheit)  vulherdich  an 

vnlheit  f.  FüUe.  de  erde  moet  deme  angehevenen  quaden  begr^pe 
hören  unde  ere  vulheit  (plenitudo).  teghen  den  raed.  das.  2,  9;  weset  in 
Jes.  34,  1  (H.);  Fiale  der  Macht.  desser  sake  vulherdich.  Z.f.Nieders, 
overst  en  deel  seden,  dat  de  vulheyt  35  1865,  S.  167;  weset  vulhardich  onde 
des  paweses  dat  wol  vormochte,  dat  duldich  etc.  Komer  35c;  vnde  efte 
he  ene  wedder  sette  etc.  Korner  44^^;  he  dan  vulhardich  blyuet  kloppende 
Trunkenheit,  vulheit  (ebrietas)  vor-  etc.  Luc.  11,  8  (L.);  seyt  de  dage 
derved  sinne  unde  wit.  Tunnic.  nr.909;  der  vulhertliker  bliitscap  I  Br.iBir 
die  volheit  en  kan  nicht  swyghen.  40  seb.  8 ;  als  (so  oft  als)  he  den  nameo 
das.  1061.  Jhesu  hoerde,  so  waert  he  myt  alsolj- 

vulheit  f.  Schmuta.  Umme  der  ker  vulhertliker  blytscap  vervullet  etc. 
vulheit  willen  was  de  stad  (Paris)  Leben  d.  h.  Franz.  183^;  wy  arme  in* 
oldinghes  ghenomet  Lutecia  van  des  wonere  by  unser  olden  gerecbtigkeit 
hores  unde  stankes  weghene.  Komer  45  .  •  mochten  vulhardich  blyuen.  OH 
120h.  Urk.  V.  1573;  jedoch  bUeb  ich  voU- 

vulheldichy  adj.  voUhaltig,  voU,  auf-  harrig  (den  Wolfen  gegenüber)  md 
gedunsen  ?  Flecmatici  unde  andere  befholl  mich  Gott  etc.  Sastrow  1,  SOi. 
complexien,   dede  vulheldich  sin  van  valherdieheit  f.  Ausdauer,  Bekarr- 

quaden  humoren,  die  schult  purgan-  50  lichkeit.  An  orsamen  dingen  is  iemer 


-VÜLHERDIGEN  553  VÜL-  VüLLENKOMEN 

dat  Bchoneste  de  volherdicheit  (per-  im  eigenfl,  u,  büdl.  Sinne.  De  sunde 
severantia).  E.  v.  Bepg.  581,  des  menschen  de  stinken  uns  (Engel) 

Tiilherflil^liy  adv.  jbu  vulherdicb.  vuleken  an.  Eavenst.  f.  153o ;  (es  sün- 
Vnde  gbink  Yulhardygen  in  dat  Tuer.  digen  gegen  das  10.  Gebot)  die  eer 
Passionäl  f.  1JS7.  5  guet  .  .  verdrinken,   verdobbelen  off 

mlherdinge,  f.  Ausdatier,  Beharr-  anders  vulyck  tobrynghen  myt  wilder 
lidikeit^  Standhaftigkeit.  (By  der  len-  gheselschap.  Tract,  über  d.  10  Gebb. 
gede  des  Strunkes  der  lilien)  is  to  Bl.  10^;  de  hertige  van  St.,  deme 
Torstane  lancheit  in  vulherdinge,  gy  vuliken  unde  unerliken  juwe  stad 
welke  dogede  sunderlinge  der  iun-  lo  hebben  afgewunnen  laten.  Lüb.  Chr. 
feren  Christi  noet  is,  wente  nyne  J^,  534;  do  vloch  M.  vuliken  unde 
dogede  en  wert  gelouet  van  gode  vorretliken  van  deme  velde.  Korner 
sunder  vulherden.  Br.  d.  (Hr.  118;  163^;  vuliken  vnde  slimliken.  das. 
TMi  eghens  luasprake  ane  vulherdinge  241^;  de  do  so  vuleken  lucke,  heyl 
(ßberschrifl.)  We  dem  andern  sin  15  unde  ere  der  stad  vorslepen.  das. 
eghen  anspraket,  vnde  des  mit  rechte       221^. 

sdfgewiset  wert,  so  dat  he  nicht  dar  yoI-}  YuUenkomen,  st.  v.  1.  in  Er- 

bi  bliven  en  mach  (die  Begründung  füüung  gehen,  sunte  Wulfganges  pro- 
bier ansprake  nicht  su  erhärten  ver-  phecie  vuUenkam  an  Dagano.  Magd, 
mag)  etc.  God.  Bergges.  §  22.  (Die  20  Seh.  Chr.  76,  9.  —  2.  in  Erfüllung 
Ubersch.  gehört  eu  diesem  §,  nicht  jsu  bringen,  ausführen,  vöUführen  (wie 
§  23.)  vulbringen),  mit  Gen.   Tuges  sal  men 

Tvlberteliken,  adv.  (eu  vulhertlik)  over  ses  weken  vulkomen,  des  sik 
beständig,  immer  Vulhertelike  vro-  die  man  anematet.  Ssp.  I,  62,  6; 
lieh  gyn  myt  Jhesum  unsen  heren.  25  ///,  88,  2  u.  5;  svar  en  man  sines 
UecL  a.  d.  Münsterl.  7,  1.  getuges  vulkumt  mit  dome  scultheiten 

vidkoker,  welcher  Höker  oder  Kra-  .  .  dar  sal  die  richtere  ok  getuch 
mer?  ein  schipper  tratt  (bei  einer  sin  von  der  warheit  irs  getuges.  das. 
Vclksversamnüung  auf  dem  Markt-  II,  22,  2.  —  5.  (gerichtlich)  beweisen, 
platg  eu  Lübeck)  up  eine  vulhSkerbank  80  Thes  mach  he  wol  vuUencomen  mit 
de  sake  .  .  tho  vorteilen.  Lüb.  22a-  twen  guden  mannen  (1303).  Bretn. 
form.  71.  Stat.  72;  mach  he  des  vuUenkomen 

Tftlholt,  n.  Fauihöle,  das  nachts  mit  twen  vromen  mannen.  Gosl.  Stat. 
scheint,    glos.   Voc.  Engelh.  47,  9;   des   schal  he  yulkomen  mit 

TOlieh,  vnlik,  adj.  faulig,  sthmuteig,  85  twen  bederuen  mannen  (1317).  Mdd. 
unrein  unde  vulich  (sordidus).  3  Mos.  Urk.  nr.  3918;  welk  man  dem  an- 
13,  45  (H.) ;  in  moral.  Sinne :  de  deren  sprikt  an  sine  ere,  des  he  nicht 
vuliken  partiebroder  kregen  den  mei-  vuUenkamen  mach,  de  weddet  dat 
sten  byval.  Brschw.  Schichtb.  99.  hogheste  wedde.  Brschw.  St.  R.  107, 

wlickeit,  f.  1.  Schmute,  Unrein-  40  67;  sculdiget  en  den  anderen  vor 
heii,  putredo.  Voce.  —  2.  Faulheit.  gherichte  umme  Scheltwort,  mach  he 
Vorsumen  de  dinck  to  wetende  edder  des  vuUenkomen,  also  recht  is,  he 
to  donde,  dar  an  des  menschen  sa-  mot  etc.  Gosl.  Stat.  46,  5;  vgl.  Ssp. 
licheyt  licht,  dat  ys  eyne  dotsunde;  /,  16,  1;  III,  18,  1;  die  dat  ordel 
als  wan  eyn  mensche  van  vulicheit  45  schilt,  ne  vulkumt  he  is  nicht  (d.  h. 
Denen  vlit  hefft  vnde  sorge  to  befra-  kann  er  den  Beweis  nicht  führen,  daß 
gen  de  dinck,  de  geboden  sint  van  er  mit  Recht  das  Urtheü  gescholten 
gode.  Summa  Joh.  f.  146c ;  vulicheyt  habe,  dringt  er  mit  seiner  Beweis- 
md  leddichgang.  Rost.  Bedeb.  f.  14h.      führung  nicht  durch),  he  mot  darumme 

Ta]ik(e]|)9  adv.  auf  eine  vule  Weise,  60  gewedden  deme  richtere.  Ssp.  II,  12, 


VÜL-  VÜLLENKOMEN  554  VULLEIST(E) 

5;  Lehnt.  Art,  69^  §  11.  Auch  allein.  micheit  willen.  Haww.  Mscr.  /,  84, 
Yulkumt  die  man  mit  tven  (Zeugen)       S.  340. 

under  den  allen,  he  behalt  etc.  Lehnt.  valkrokelicb ,  adj.    voller  krokele, 

Art.  34 j  §  ?;  69,  §  2;  Ssp.  II,  12,       Windungen   oder   Falten,    tortuosus. 
4;  fuUenkamet  denne  de  cleger  mit    5  de  vulkrokelige  slange.   Hieb  26  ,13 
sinen  gethuge   nicht,    he  moet  dar-       (JB.).  (Ähnlidie  Bildungen  sind:  tuI- 
nmme  wedden.    Ndd.  Bechtsb.  f.  90\       holech,  porosus.   Voc.  Loce.  u.  a.) 
Daher:   Yal(len)komen  sin,   durchge-  vulle,  /.  Füüe.  Der  ersten  (f ruckt- 

drungen  sein ,  den  Beweis  erbracht  baren  Jahre)  vulle  wert  alle  Torgeteii. 
haben.  Des  worden  se  volkomen  mit  10  l  Mos.  41.  30;  se  hedden  cnides 
der  kuntscap  (1314).  MeU.  Urh.  nr.  unde  wines  de  valle.  Brem.  G.  Q, 
3729;  weigeret  die  richtere  getuch  110 ;  ik  scheide  denne  vische  de  vulle 
to  wesene  wider  recht,  jene  is  doch  krigen.  B.  V.  5792.  —  Das  voUe 
Tulkomen  an  sime  getuge.  Ssp.  II,  Maß.  wante  he  siner  lennnge  die 
22,  2;  vgl.  §5;  na  iewelkes  mannes  15  vulle  hebbe.  Lehnr.  Art.  7,  §  7.  — 
getuge  sal  die  herre  Tragen,  of  he  als  m.  was  clarer  wan  de  mane  in 
mit  ime  vulkomen  si.  Lehnr.  Art.  crem  vullen  (VöUmond).  Körner  186c; 
65^  §  18 ;  (kann  jemand  mit  eitlem  du  wult  al  an  den  vullen  leven.  Re- 
ärsfÜichen  Zeugnis  beweisen)  dat  de  denl.  Sp.  1734. 
wunde  nagheles  dep  si  .  .  so  is  he  20  vuUede,  f.  FSUe.  In  em  is  al  de 
des  vulkomen.   Gosl.  Stat.  31,  25.  vuUede   der  gotheit.    Peru.  f.  74h 

¥iiI-9  yullenkomen,  part.  adj.  voU-      (Cd.  2,  9) ;  de  anderen  hebben  ghe- 
hommen,  plenarius.    wart  Karins  de       offert  van  dem,  dat  er  oner  blef  vnde 
kaleTullenkamenkonnynckthoYrank-      van    der  vuUede    eres    godes.    Old. 
ryken.  Komer  37c ;  unde  de  upperste  25  Evangelienb.  f.  105. 
cardinal,    vullenkamen   legate    etc.  (vnl-),  volleiden,  (?)    produäeren. 

das.  90^.  wanne  de  man,  de   sik  des  morde  s 

YUl-,  vallenkomenlieit,  f.  Vöttkom-      uteren  wil,  sine  tughe  buten  dinghe 
menheü;  im  gerichU.  Sinne:  der  Eid      oder  binnen   dinghe   volleyden  scaL 
(der  Klagenden  Partei).   WitUk  si,  dat  80  Stend.  ürtheOsb.  S.  40. 
vor  unsem  sittenden  stol  des  rades  yiilleist(e)9  YuUe8t(e)9  aUs.  fullesti. 

jegenwerdich  quemen  de  lüde  N.  und  fuUisti,  ahd.  folieist,  foUeisti,  mhd. 
N«,  und  bekanden  des  openbar  und  volleiste;  m.  u.  f.  Hülfe,  Beistand, 
willen  ere  vulkomenheid  dar  to  don  Unterstützung.  Imargkgafmynfrowe 
(eidlich  bekräftigen)  (1390).  Lid.  Urk.  85  Johanse,  crem  scry vere,  to  wUeyst 
nr.  1287;  dar  he  sine  vullenkomheit  to  eynem  rocke  (1397).  Sudend.  8, 
to  dede  vor  dem  sittenden  stule  des  S.  242;  we  tymmeren  wolde  vnde 
rades  (1406).  das.  nr.  1703.  leggen  enen  stenen   geuel   (GiM), 

Tul-,  vuIle]ikomel(i)ken,  adv.  vdl-  den  ghyft  men  van  der  Stades  wegeae 
kommen^  gänzlich,  dat  bestedigede  he  40  den  veirden  sten  to  vuUeste.  Wigands 
vuUenkomenUken.  Korner  37c ;  heb-  Arch.  3,  16;  vnde  heuet  ghinen  in 
ben  vuUenkomelken  vorbot  und  sint  vnse  korken  veyr  schillyng  gheldes . . 
gelost.  Magd.  Seh.  Chr.  210,  5;  myd  to  vuleste  to  dem  wyne  etc.  (1368). 
eren  eden  vuUenkomelken  betugende  Seib.  Urk.  nr.  792;  en  tho  volleste 
wargemaket,  (mü  ihren  Eiden  den  46  vnde  to  troiste  etc.  das.  nr.  935; 
Beweis  erbracht)  dat  etc.  Bms.-lid.  hebben  ouerdreghen  myt  der  ghe- 
ürk.  S.  151k  meynt,  dey  deel  to  perden  holden 

ynlkomieheit,  f.  VdOcommenheit,  oft  dar  to  vuUes  (d.  i.  vullest)  ge?eD. 
Tüchtigkeit.  He  wart  tu  dem  am-  Dorst.  Stat.  179;  van  welker  bäte 
methe   gekoren    vmme   siner  vulko-  60  (Beute)  se  to  sik  genommen  hebben  | 


VULLEISTEN  555  VÜLLEN 

84  AT  to  ToUeste  eren  kosten  (Uil).  ynlleister,  m.    Mühdfer,  Gehiäfe. 

Hans.  Bec.  IP,   S.  364;    by  trost-       Also  dat  wy  legen   unde    upp   der 
lichem  Tullest,  he  deme  huse  gedaen       Hollandere  unde  orer  vulleistcre  lyff 
hefft  vnd  farder    to    done   gelauet.       u.  gud  nodwere   .  .  doen  moten  unde 
Fahne,    Dortm.   2,    343;    van    der    6  willen.  Gott   Urk.  II,  nr.  192,  28, 
(quorum)   gude  dem  hospitail  op  to  vnllemet,   yulmette  (Voc,   Halb.), 

nisten  vallest  und  troist  gekomen  ist.  vnlment,  vulmat  (3  Voc.  W.)^  val- 
das.  2, 345 ;  so  wen  die  werckmeister  miint,  yullemnnt  ( Voc.  Engelh.),  m. 
bade  senden,  die  meister  weer  ind  und  n,  Fundament.  Wel  en  man  wat 
dan  nyet  enqueme,  die  breke  een  10  buwen  unde  heft  sik  sines  neyberes 
balff  punt  was  (Wachs)  to  voUest  gebuwe  vortreden  boven  sin  vuUemet 
den  gelucht.  Z.  d.  Berg.  Oesch.  V.  9,  etc.  Oosl.  Stat.  23,  42;  legen  dat 
96,  58;  (de)  den  vorgeschr.  fursten  vulment  der  kerken  S.  Johans.  Magd. 
ienge  AiUeyst  unde  tolaginge  myt  äff-  Seh.  Chr.  85,  16 ;  ok  is  dat  pater 
eder  tofoyr  deden.  Qott.  Urh.  II,  nr.  15  noster  eyn  vulmad  de[8]  louen  .  . 
300;  wert  eyn  man  beclaget  ymme  Hker  wis  alse  me  stede  buw  setten 
fulleist  eynes  doetslages,  wunden  .  .  mach  yppe  gud  vulmad,  also  syn 
mde  bekennet  des,  cUit  he  darby  ge-  alle  gude  werk  stede  .  .  in  den  louen. 
west  sy  etc.  Ndd.  Rechtsb.  f.  77;  god  Fiost.  Ändachtsb.  f.  11h ;  de  berge 
Tader,  sone  vnde  h.  gheist,  dese  dre  20  unde  de  brinke  unde  de  vullemate 
mit  ener  vleist  (d.  i.  volleist)  gott-  der  erde  werden  beweyghet.  Ecdes. 
licker  wyszheyt  alse  auer  ehe  hadden  f-  103o ;  he  ghoid  in  dat  vullemate 
gedraghen  etc.  HarUb.  1.  Anf.;  (Ga-  des  altares  den  godliken  roke.  das. 
brid  verkündet  der  Maria)  dat  ent-  261c ;  vnd  äat  si  on  maken  einen 
fyngk  se  (Maria)  dorch  den  h.  geist  25  guden  vulmunt  in  de  tokunft.  Perikop. 
godes  sone  mit  aller  wolleyst  etc.  f.  11  (1  Timoth.  6,  19).  —  Noch 
Odav.  f.  2b,  —  Concr.  der  oder  die  andre  entstellte  Formen  sind:  vunde- 
Bilfe  gdeistet  haben,  Mithelfer.  De  mat.  1  Voc  W.  vulman.  Dief.  n.  gl. 
richtere  sal  Yolgen  to  haut  unde  rieh-  vnllen,  to  vuUen,  adv.   völlig,  voll- 

ten  deme  klegere  umme  den  rof  unde  80  ständig,  vollends,  ganz  u.  gar;  als  Ver- 
over  den  rovere  unde  over  sine  vnrech-  Stärkung  der  Adj.  u.  Adv.  sehr  (vgl. 
ten  vallest  (Var.  mithelfer).  Ssp.  II,  vul).  Se  breken  de  muren  vuUen 
25,  1  (dy  em,  dem  Hauptthäter,  be-  in  de  gnind.  Magd.  Seh.  Chr.  282, 
helpen  synen  willen  vuUeisten.  Gl.);  10;  sie  vullen  scheden.  Liib.R.306; 
to  yodute  over  N.  mynen  morder  .  .  85  darmede  so  kumet  de  vigend  des 
unde  over  syne  unrechte  vuUeist.  landes  unde  vorderved  den  armen 
Fidie.  1,  155 ;  so  scrie  de  sacweldige  vullen  mit  brande,  mit  rove  etc. 
over  N.  unde  over  sine  unrechte  vul-  Ecdes.  (su  Sir.  13,  21) ;  des  sande 
lest.  Fichtst.  Landr.  33,  §  1;  vortmer  gy  my  16  fl.  .  .  des  bydde  ek  ya, 
vmme  Heynen  Brucdorpe  vnde  H.  40  dat  gy  my  dat  andere  gelt  fuUene 
▼nde  ere  vnrechte  vulle(n)st  claghe  senden  willen.  Z.  d.  Hare-V.  1869, 
wi  mannigherhande  rof.  Lüb.  Urk.  S.  159;  de  tempel  lach  vullen  nedder 
2,  701  (vgl.  feria  secunda  post  epy-  na  dem  over.  Magd.  Seh.  Chr.  8, 13 ; 
phaniam  spoliaverunt  Th.  et  sui  in-  slogen  ene  vullen  dot.  Komer  236d ; 
iasti  complices  etc.  das.  3,  6.).  —  45  kum,  myn  schone  vrundinne,  du  bist 
Contrah.  in  vulste  s.  u.  vullen  schone.  Brem,  k.  geb.  32;  he 

vnlleisten,  schw.  v.  vuUeist  gewah-  (Otto  v.  Baiern)  was  edele  unde  vul- 
refi,  Mithdfer  sein,  unterstützen,  nicht  len  weldich,  also  dat  he  sie  wolde 
ynnemen,  husen  noch  fulleisten.  Gott.  setten  wider  keiser  H.  Eike  v.  R. 
Urk.  II,  nr.  357,  213.  60  576 ;  also  werden  de  guden  zede  vullen 


VÜLLER  556  VULMACHT 

BchSr  ghebroken.  Eccles.  f.  26^^ ;  dem  ynlliek,  ynlliky  aäj.  vSUig,  <L  i .  cor- 

kämet  TuUen  drade  de  wrake  godes.  ptdent  (noch  jetzt  so  gd^.).  U  he 
das.  33^;  unde  schulden  ene  vallen  Yullick  in  deme  lyne  vnde  rod  Tnd 
sere.  Schaeksp^  f.  31 ;  unde  konde  ik  de  äderen  synt  em  grot.  Bot  d.  Ar- 
dem  (hertogen)  vuUen  vele  nemen,  5  sted.  f.  47h;  ock  dede  Yullick  sint 
dat  wolde  ik  gerne  din.  Sudend.  4y  .  .  pleghen  in  den  snken  rakene  tho 
nr.  163;  vullen  gesund  .  .  vuUen  vorkrankende.  Bew,  d.  d.  Pest  c.  1; 
stark.  Ludclf  v,  8.  c.  8;  vullen  rike.  de  brudt  i0  ein  klein  Tullich  minsche 
das.  c.  9 ;  he  makede  dat  yullen  rede  gewesen  etc.  v.  Hovd^  Chr.  18. 
(fertig),  dat  sin  vader  unde  broder  10  ynllicheiti  f.  VSUigkeü^  plenitado. 
betenget  hadden.  Leibn.  d,  302 ;  mene  1  Voe.  W.  d.  %.  1.  CorpuknE.  — 
▼olk,  vuUe  drunken.  Lub.  Chr.  i,  174.  2.  üppiges  LAen^  Völlerei.  Alzo  (tßie 
—  to  yullen.  Juwer  Schönheit  kan  Hclofemes)  noch  vil  mannich  dejt, 
ik  nummer  to  vullen  eren.  Brem.  k.  De  sin  liff  vorlust  in  vullicheit  Joief^ 
geb.  71h;  do  ne  künden  se  nicht  to  15  V.  d.  7  Tods.  7044;  de  twe  vorbryn- 
vullen  Seggen,  wat  erlikes  states  hie  ghen  herte  vnde  zynne,  Vullicheyt 
beide.  Brem.  O.  Q.  110;  neyn  tunge  vnde  vrowen  mynne.  das.  4590;  vul- 
kan  to  vullen  spreken  etc.  Harteb.  licheyt  is  vnmate  an  drinkende  unde 
189,  f.  tfa;  i85y  f.  5a;  186,  f.  5a;  des  an  ate.  Laiendodr.  182  (Seh.  151b 
ik  mj  nicht  kan  to  vullen  vorwun-  20  I^^-) 

deren.    Komer  24h  u.  so  h.;    eres  vnlli|;en,  adv.  völlig,    vil  völligen, 

schines  is  se  (die  Sonne)   to  vullen       Leibn.  3,  154s^,  22. 
milde.  Eodes.  (Sir.  13^  21);  dat  he  valiinge,  f.   JBuUung.    Dessen  Tyf 

to  TuUe  verdriets  hadde.  Münst.  Chr.      mannen  vor  olden  steen  reyne  tho 
1,  328.    —  van  vullen.    Also  Karl  25  maken  tho   der   vullinghe  (d.  h.  zn 
unde  Roland  deden,   De  vmme  den       der  innem  FiMung  der  Umfaßungs- 
loven  streden,  Vnde  van  vullen  her       nuiuem  moischen  den  äußeren  Wand- 
Godehard.  Laiendoetr.  f.  140c.  -^  Oß      schichten)^   de    weken    over    30  gr. 
ivird  vul  (vullen)  unmittelbar  mit  dem      Brem.  Jahrb.  2,  277.  —  Erfüllung. 
Verbum  verbunden,  e.  B.  vuUendenken  90  Wunderwerke,  de  dar  schegen  in  einer 
(welck  mynsche  kan  ymmermere  vul-      (Joh.  d.  T.)  entfanginge  .  .  de  hil- 
lendenken  de  soticheyt  dyner  sele.       liginge  in  dem  lichame  einer  moder, 
Medelyd.  Marien  f.  3.),  vullenseggen       de  vullinge  der  (mü  der)  prophete- 
(ad  plenum  enarrare.   Eike  v.  Bepg.      sehen  ^ue.  Lüb.  Passion,  f.  125^. 
113);    vuUenspreken  (aller  meystere  86     Till-,  vnlle-,  (vol-)  ■acht«  f.    vcUe 
tunghen  mochten  nicht  vullenspreken      Macht,  Kraft,  (kräftiger  Stand),   dat 
der  ryken  lüde  sunde.  V.  hill.  Hieron.       her  A.  by  volmacht  eines  liues  md 
J,  0. 34) ;  vulloven  (nemant  dy  vullouen      myt  redelicheyt  synes  ghemodes  hefft 
kan.  Harteb.  198,  f.  99^) ;  vulschriven       gesät  sin  testament  (1368).    LünA 
(de  na  mi  komen,  de  mögen  dat  vul-  40  ürk.  V,  nr.  292;    Wi  mothen  som- 
schriven  etc.).   Magd.  Seh.  Chr.  2, 5.       tides  gemeine  karspeis  scattinge  dar 
vuller,    m.    WaOcer,   vulre,    fullo.       umme  dhoen,  vp  dat  de  gebouwete 
Voe.   Hatberst.  u.  Dief.    de  fullers      (Gebäude)  in  fulhnacht  blifit  (1559). 
schullen   de  laken  sufem    von  den       Dühm.  ürk.  S.  226;  de  stede  Leiden 
knopen.  Oott.  ürk.  v.  1476.     In  den  46  Harlem  .  .  hebben    sick    vorbundeo 
Hanib.  Z.  R.  fulder.    Der  fulder  soll       densulven  (eingerißenen)  dik  wedder 
schuldig  sein  alle  montage  zu  fulden       in  vulmacht  tho  richten.  Neoe.  1,539; 
etc.  (1613),  p.  227;  fulderei,  Walk-      volle  OiUtigkeä.    Dat    ordel  scheide 
mOhle.  das.     Vgl.  Grimms  WB.  s.  v.      hebben  synen  vortghank  an  (in)  toI- 
föller,  4,  513.  50  macht  IM.  Oir.  2, 10.  —  roBniaci/ 


VÜLMAKEN  657  VULNISSE 

(im  jetßigm  Sinne).  De  scolen  denne  ständig  u.  ordnungsmäßig  beseUft.  und 
vulmacht  hebben  etc.  Kamer  JS13d  ift  du  schone  sulvest  wol  süst,  dat 
M.  h.  idt  (das  Oerieht)  yulmechtich  is,  so 

Tmlatken,  sckw.  v.  vclOcammen  ma-      is  idt  de  gebruk,   dat  da  allike  wol 
tken  (perficere).    Mach  me  enen  min-    5  fragen  most  etc.  v.  Bunge^  Gesch.  d. 
sehen  teghen  god  reken,  were  he  ok       Gerichtsw.  p.  18. 
vaa  vulmakeden  kunsten  (etiam  quum  ynlmeehtielieit,    /.     Vollgiiltigkeü. 

perfeetae  faerit  scientiae).  Hiob  2^,  de  yulmechticheit  dyner  ghewalt. 
2  (L.) ;  wetestu  icht  de  groten  pade       Komer  99^^. 

Tsn  den  wölken  vnde  de  vulmakende  10  ynlmeehtigen,  schto.  v.  1.  für  voU- 
kaost(perfecta8  8cientia8).  cZa5. 57,1^.       guUig  erJdären,  gOUig  machen.    De 

TilBaket,  a4f>  vollkommen.  Et  is  olde  priuilegia  worden  vulmechtighet. 
eyn  teyken  volmaecter  dogheden  .  .  Chr.  Sd.  J296^  8;  dessen  koer  Geroldi 
weelden  te  versaken.  B.  v.  d.  joncfr.  de  artzebischupp  nicht  wolde  vol- 
{.  41.  Als  Übers,  des  lat.  perfectus  15  mechtigen  (hanc  electionem  ratam 
sehr  h.   (S.  Yolmaken)«  habere  noluit).  das.  66j  5.  —  JS.  bevdU 

mlsaketheity   f.     VöOkammenheü.      mächtigen,     gevulmechtiget.   Chr.  d. 
Desse  Ynlmaketheit  gaet  bouen  (über-       nordelb.  8.  p.  147. 
trifft)  al  mine  mogelicheit.    Horcl.  ynlmodicliy  adj.   entschloßen.     Mit 

tiSh;  hyr  inne  (in  Christi  Passion)  20  einem  bestendigeD,  vullmodigen  wil- 
bebbe  ic  mi  ghesat  vulmaectheit  der  len  tasteden  se  de  Denen  an  (unani- 
rechtuerdicheit.   das.  138^.  mes.  H.:  eynmodigen).    Westphal  3, 

Tilmeehtieh »   a^f.     vdlgiitigy    mit      135. 
ffcüem  Beckte  bestehend.    Se  geven  en  Tnlmodieheit,  /.  VoUerei?  (?ülm.?) 

Tolmechtige  besittinge  (realiter  eis  25  Do  he  (Eli)  horede,  dat  sik  sine 
possessionem  tradiderunt).  Chr.  Sd.  kyndere  vnerliken  hadden  in  vn- 
^06y  29;  ynd  Torbat  meer  schal  dy  kuscheit,  in  vratze,  in  welycheyt,  in 
briff  yulmechtich  ynd  bestendich  bli-  yulmodicheyt  etc.  Serm.  evangel.  f.  22^. 
ven.  Cod.  Brdb.  /,  P,  137;  dat  schal  ynlmoge  =  vulmacht.     Item  yor 

fijn  yest  unde  yulmächticb  na  lüde  so  (Frau)  Anna  P*  nha  yolmoeghe  eres 
des  breves.    Z.  f.  Nieders.  1861^  S.       zeligen    mannes   J.   P.    vorsiegelden 
206;    do  wan  ersten  de  hilge  rom.       breves«  Arch.  f.  St.  u.  K.  Gesch.  v. 
kerke     einen    yulmechtigen    pawes.       S.  H.  L.  5,  78. 
Magd.  Seh.  Chr.  346y  13;    wart  na  y^lnisse,  f.    Fäulnis;  coner.  das 

Tolmechtich  keyser  over  alle  land.  S6  Faulende^  Sdimuta  (foeditas.  5  Mos. 
Komer  42k  —  mit  voller  Machte  VdU-  24,  1).  We  deme  anderen  aas  eder 
mcht,  versehen,  koning  Kersten  hadde  ander  yulnisse  yor  sine  dore  bringht, 
ainen  broder  greuen  Gerde  gesettet  de  schal  dat  yorbeteren  mit  4  seh. 
Qor  einen  drosten  .  .  unde  do  greue  Hanov.  St.  R.  533;  se  worpen  ene 
G.  uolmechtig  was  etc.  Chr.  d.  norddb.  40  mit  slike  ynde  vulnisse  etc.  LAen  d. 
Sachs.  147;  so  worden  welke  sat  ut  h.  Frane.  6b;  de  noese  spleten,  dat 
den  gilden  unde  meinheit,  dat  beten  se  ore  yuelnisse  nich  holden  kan  etc. 
de  valmechtigen.  Brschw.  Schichib.  Ostfr.  L.  B.  III,  68 ;  se  hebben  dat 
77;  darto  so  but  he  (der  Papst)  dat  wigwater  untreniget,  dreck  unde  vuel- 
keiser,  forsten  .  .  scolden  dar  per-  45  nisse  darin  werpende.  Münst.  Chr. 
soneUch  erscinen ;  wo  nicht,  alsedenne  2,  430;  unde  wurpen  dat  in  de  yul- 
scolden  se  jo  ore  yulmechtigen  dar  nitze  der  hemeliken  kameren.  Liib. 
Benden.  Hamb.  Chr.  90;  desse  6.  was  Chr.  i,  62;  y.  des  yleisches.  Br.  d. 
eyn  yulmechtiger  der  van  Soest  etc.  Eus.  Tb;  du  yoredest  ene  ut  aller 
Seit,  Qu.  2f  394 ;  vom  Gerichte:  voH-  60  yulnisse.  Brem.  kerck.  geb.  70b. 


VULRICHTEN  568  VÜL-  VÜLLENSTAN 

(vul-)  volrieliteii,  sehw.  v.  das  Ena-  eu  zahlen  versäumte)   solde  darmede 

urtheü  fällen.    Des  hebben  juwe  here  verloren    hebben    alle   syne   vryheit 

unde  juwe   vrowe  deme   scultecbten  vnde  zolde  weder  vose   vulschiüdige 

dat  vorboden,  dat  he  nicht  volrich-  eghen  wesen,  alse  he  to  yoren  was. 

ten  scal  over  oren  man  unde  oren  5  das.  II,  421 ;  dat  G.  vnd  zin  wif  vnd 

dener.  Stand.  Urtheüsb.  S.  26;  swar  al  ere  kindere  Yulsculdich  Tnd  eghen 

eme  de  richtcre  nicht  ne  richtet  noch  (des  Klosters)  sin.  Seib.  Urh.  nr.  687; 

nicht  Yulrichten   ne   mach,   dar   sal  vnses  closters   vulschuldighe   eghene 

eme  de  konink  richten.  Ssp.  II,  25, 2.  maghet.,    Old.    Urk.    v.    1498.     Vyl. 

YUl-,  vullenschfin,  st.  v.  vollständig  lO  Kindl.  Hörigk.  90.  85.  434.  439.  — 

geschehen.  Vnd  wen  sodane  betalynge  Auch  von  Höfen :  (Qeseke  G.  verkauft) 

fuliengescheen  ys.  Cod.  Brdb.  7,  25,  oren   erffliken,  eghenen,  yalschaldy- 

11;    Genüge  geschehen,    is  vorramet,  ghen  meygerhoff  etc.  Hoyer  Urh.  II. 

dat  alle  de  jennen,  de  mit  kornemathe  Ärch.   d.    Kl,   Heäigenrode   S.    175; 

,  .  vmmegan,    dat   se  to   sen,   [dat]  16  vgl.  179  u.  ö. 

enem  jeweliken  falsche.  Monum.  lAv.  vulschalt,  f.    vollständige   Eigen- 

4,  251;  to  sen,  dat  demc  hur  vnd  hörigkeit,  Homincs  nostre  ecclesie. 
borger  falsche  (l.  falsche),  das.;  myn  cajuscunque  conditionis  fuerint,  vide- 
wille  is,  dat  men  dat  (geld)  yo  weder  licet  servilis  conditionis,  quod  pro- 
beleghe  in  sodaner  wise,  dat  malkeme  20  prie  vulschalt  dicitur,  vel  conditionis 
Yulsche  (1435).  Liineb.  ürk.  XV,  nr.  cerocensualis  etc.  (1319).  Kindl. 
270,  S.  180.  Hörigk.  370;    Wigands  Areh.  4,  99. 

Tnlsehepich,  adj.  (voü  beschaffen?)  yidself  n.  (=gevulsel).  (So  plagen 

vollständig,  wMkommen.  We  en  weten  sie  [die  Weiber  in  Münster]  aack  to 
nicht  anders  wen  dat  se  bederue  26  dragen  under  der  muschen  ein  ge- 
lüde  syn  vnde  vülschepich  in  oreme  fulsel,  dair  sie  die  doicke  plagen  an 
rechte  (1397).  Sudend.  8,  nr.  161;  tho  stecken.  Münst.  Chr.  2,  99.)  dit 
welk  kopman  ok  nicht  heym  wcsen  mit  diesen  kleinen  Yffelschen  doicker 
hefft,  wanne  de  to  hus  kumpt  unde  und  mit  den  furstick  and  mit  dat 
deyt  syne  plicht,  so  schal  he  vul-  do  falsel  tho  dragen,  dat  hedden  die 
scbepich  wesen,  sein  volles  (Bürger-)  predicanten  .  .  verboden  etc.  das. 
recht  behalten.    Z.  f.  Nieders.  1878,       2,  100. 

5.  133,  vulslaehi,  adj,  jeder  Art  (slacht), 
yulsehuldich, eui;.  1, schtddigst^ ganjg       vollständig.     Myt  holte,   myt   broke, 

ergeben.  Mynen  vulschuldigen  plich-  86  myt  moer  .  .  vnde  yort  myt  aller 
tigen  denst  to  voren.    Kindl.  Beitr.       rechticheyt  vnde  thobehorynghe  vnde 

I,  242.  —  2.  ein  voller  Höriger  (eines  vulslachter  nuth.  Hoyer,  Urk.  IL 
Hofes),  der  JBU  aüen  Hof dienstenpflich-  Arch.  d.  Kl.  Heüigenrode  &  175  u. 
tig  ist ;  (Ggs.  half  schuldig/    Dixit  se       176. 

esse  servilem  conditionis,  quod  dici-  40  yalstadich,  adj.  vollständig,  eyu 
tur  en  yulschuldigh  egen  man  (1400).  recht  yulstadich  lehen  erffliken  tu 
FdJine,  Dortm.  II,  213;  ynde  eschede  besittende  (1410),  Lüneb.  Urk.  VII 
(de  gogreue),  dat  me  eme  wolde  ant-  nr.  903;  to  enem  vulstadigen  erfliken 
worden  des  suluen  Cordes  herwede  manlene  (1418).  Z.  f,  N.  Sachs.  1870. 
ynde  erue,  sint  he  were  sin  wulschul-  46  S.  89;  en  recht  vulstadich  orue  man* 
dighe   eghene  man.     Wigands  Arch.       lene  (1449).    Grupen,  Orig.  Hannos. 

II,  17;  sint  he  van  syner  moder  we-      p.  34. 

ghene  were  vulschuldich  eghen  der  yul-,  vullenstin,  st.  v.  bis  jru  Ende 

herschap.  das,  II,  19;  de  (wer  das  stehn,  ausharren,  beharren  &et,  er- 
schuldige  Wachs  länger  als  2  Jahre  50  härten,   dafür  außommen.    Van  val- 


VÜLSTANDICH  559  VÜtSTEDINOE 

stände.  Vnlatendicheit  (Ausdatier)  etc.  Gr.  in  synen  testamente  ghesaetet 
Laiendodr.  f.  152^  (Seh.  190).  —  heuet  elftenhaluen  rynscben  gülden 
Ein  man,  de  vor  gerichte  steit  und  jaerliker  renthen  to  vulste  ener  .  . 
will  wisen  ein  ordell  utb  eme  selven  vicaryen  in  dem  hospitale  etc.  TTi- 
und  will  des  ordels  vullenstaen,  be-  5  gands  Arch.  3,  37;  wy  bekennet,  dat 
sprekede  dat  ein  ander,  de  bevet  ge-  wy  bcbben  .  .  gelaten  A.  unde  J., 
broken  dem  ricbter  2  s.  Fahne^  dosieren  iunckfrowen  tho  N.,  tbo 
Dortm.  Stat.  R.  p.  49,  nr.  139;  ze  vulste  oren  (orer?)  prouende .  .  vnsen 
Torvolged  uns  mortliken  ane  jeniger-  boff  tbo  etc.  (1398).  Scheidt^  v.  Adel 
leye  unse  scbulde ,  der  se  rulstan  10  jp.  431 ;  yor  anderhalff  bundert  gul- 
mögen  etc.  (1396).  Hans.  Rec.  4^  334 ;  dene,  so  vns  in  vnsen  noeden  in 
mit  crem  ede  vulstan.  Hanav.  St.  R.  vulst  vnser  soldie,  kost  vnde  noettroft 
399;  unde  en  mögen  des  mit  eren  vnsses  legers  .  .  vpbracbten  .  .  250 
onde  mit  recbte  nicbt  vulstan  vor  güldene,  der  wi  bundert  in  vulst  des 
forsten  unde  beren.  Z.  f.  N.  Sachs.  15  wedderkopes  .  .  gelacbt  bebben  etc. 
1855y  S.  135  n.;  bei  ys  my  genoicb  Old.  Urk.  v.  1484;  to  fulste  unde 
met  der  waerbeyt  tbo  volstaen  (hei  bulpe  erem  gebuwe  .  .  to  fulste  der 
der  Wahrheit  su  beharren).  Schiiren,  liebte  unde  buwe  der  kercken  etc. 
266.  Gr.   Weisth.  3,  98;    to   vulste  unde 

wlfltaidiehy  adj.  fest,  heliarrlich.  20  to  bulpe  wird  häufig  mit  einander 
Na  bistu  also  veel  de  onsaligber,  is  verbunden,  b.  B.  6ött.  Urk.  II,  nr. 
dattu  gode  de  beloefte  brekest,  alstu  264 ;  Brschw.  Hägener  Deged.  B.  II, 
saligber  solst  gbewest  bebben,  bad-  46;  u.  s.  —  cmcr.  Mühelfer,  Oehulfe. 
destn  Tolstandicb  gbebleuen.  B.  v.  (vgl.  belpe,  denst.^  Werd  eyn  man 
i.  joncfr.  f.  501^;  do  de  bere  aldaer  26  benomet  to  eynem  vnrecbten  vulste 
aacb  .  .  also  vasten  gbelouen,  also  an  eyne  vestingbe,  de  tud  sek  vt  myt 
Tolstandigben  bopen  vnde  eren  bi  synes  eynes  band  ane  broke.  Brschw. 
blinenden  willen  etc.  das.  30^;  nu  en  Urk.  I,  106,  46;  A.  hellt  vorvestet 
begheer  ick  nicbt  meer,  den  dat  ick  W.  vnde  sine  vnrecbten  vulst  dorch 
y  wlstandicb  in  den  to  comenden  80  den  willen,  dat  se  eme  sine  vische 
iare  vinde  .  .  en  ist  sake,  dat  ick  .  .  vorstelen  etc.  (1373).  Brschw.  lib. 
T  dan  vulstandicb  vinde,  so  sal  ik  proscr.  f.  12;  do  he  (de  vogbet)  mit 
ya  dan  ene  berlyke  bruloft  maken.  vnsen  denren  by  de  rovere  quam 
Bok  d.  Byen  /.  17% ;  strydet  bir  vnde  ere  belpere  vnde  wulst,  also  6. 
eyne  körte  tydt  .  .  weset  vulstandicb  36  v.  P.  u.  a.,  de  mit  em  up  deme  velde 
to  aller  tydt,  gy  solt  de  kröne  vnt-  weren  etc.  Lüb.  Urk.  4,  S.  746. 
fangen.  Lied.  a.  d.  Münsterl.  34,  10,       Daher  auch  (in  Dithmarschen)  Ge- 

viilstaadieheit,  f.  Festigkeit,  so  sinde,  Dienstbote.  Item  welk  man  dar 
sach  he,  dat  de  reynicheit  ers  op-  volste  winnet.  Dithm.  R.  Q.  S.  14, 
scttes  nicbt  te  broken  en  werde  .  .  40  §36  (Hamb.  Absehr.  volste  ofte  denst) ; 
noch  volstandicbeit  der  hope  nicbt  van  volste  to  winnende.  Yortmer,  efft 
waghede  etc.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  30^.       dar  we  volste  medede  an  sin  arbeit. 

vilst(e);  vol8t(6),  cmtrah.  aus  vui-  das.  S.  151,  Art.  186 ;  efft  en  man 
Iei8t(e),  Hälfe,  Unter stiiteung.  Wer  sinem  volste  schult  geve  etc.  das. 
ok,  dat  eynem  in  vnser  broderschop  46  Art.  187.  —  Vgl.  Walther,  Nd.  Jahrb. 
syn  hus  verbrennde  vnde  dat  weder  II,  137.  u.  Höfer.  Korre^.  Bl.  II, 
bawen  wolde,  deme  sal  ein  itlik  bro-       59  f. 

der  to  vulste  halen  eyn  voder  boltes  vnlstediB^e,  f.  StOtze.    Joseph  .  . 

eder  geven  eme  dre  Schillinge.  Z.  f.      is   gheboren    en  vorste  siner  broi- 
VoieTl.  Gesch.  35^,  S.  164 ;  so  als  berr  so  dere,  .  .  en  vulstedinge  (stabilimen* 


YÜLSTEN  660  VÜL-  VÜLLENVOREN 

tum)  sines  volkes.  Sir.  49, 17  (Lars-  die  schickinge  des  nyen  rades  toBr. 
back  2,  150).  Brem.  G.  Q.  154 ;  de  vrije  (Beirat), 

ynlsten»  sdiw.  v.  =  vuUeisten.  welke  wart  vullentagen  etc.  Chr.  Sd. 
Were  dat  dar  ein  mole  gebawet  werde       JS92,  16. 

.  .  dar  schulle  wy  dem  clostere  to  6  vul-,  vnllentreekeiiy  sduo.  v.  vcU- 
helpen  unde  vülsten  mit  holte  unde  isiehen.  Alle  punte  .  .  gelouen  wy  to 
hulpe  na  unser  macht  (1407).  Lüneb.  done  vnd  to  vuUentrecken.  Mark.  Url. 
ürh.  XV,  nr.  237,  S.  164;  nicht  yn-  t;.  1448;  vnd  by  vnser  ere  vnd  truwe 
nemen,  husen  noch  fulsten.  Gott  te  holden  vnd  te  vuUentrecken  (1488). 
Urk.  II,  nr.  357,  160.  lo  NieseH,  Münst.  ürk.  6,  S.  121. 

vnlstendieh  =  vulstandich.    Vnde  vnlvorderen,  schw.  v.  durchführen, 

sloch  dat  kint  sere,  vnde  wolde  dat  vollenden.  Sve  so  nicht  ne  volget, 
darmede  dwinghen,  dat  id  dem  af-  also  men  dat  geruchte  scriet  oder 
gode  offerde;  dat  halp  em  alle  nicht,  sin  klage  na  rechte  nicht  ne  vulvor> 
wente  dat  kind  blef  vulstendich  in  i^  deret  .  .  weddet  deme  richtere.  Ssp. 
got.  Poßsionäl  f.  37.  1, 53, 1 ;  Wur  men  enne  upholt  amme 

vnlstinge,  f.  Hülfe,  Beistand,  wel-  ene  vredebrake,  dar  scal  men  den 
ker  der  oren  denne  dat  so  versiege  kleghere  ok  beholden,  oder  men  scal 
unde  nicht  upnemen  wolde,  scheiden  sodane  wissenheyt  van  eme  nemen, 
unde  wolden  se  den  vorlaten  unde  20  dat  men  des  wis  sy,  dat  he  de  klagbe 
furder  neyne  fulstinge  doen.  Gott.  vulvordere.  Ne  dorste  he  van  vorch- 
Urk.  II,  nr.  285.  ten  .  .  sine   klaghe   nicht  vulvorde- 

vnltalicli,  -tellich,  adj.  vdUäMig,  ren,  so  scolde  men  eme  beden  van 
vollständig.  Teyn  vultalige  hpue  vppe  rechtes  weghen,  dat  he  sine  klaghe 
der  marke  to  Lüttere  (1316).  Sudend.  25  vulvorderde.  Gosl.  Stai.  45, 12;  worde 
I,  nr.  283;  dat  we  de  (hoYe)  nu  en  so  sere  gewunt,  dat  he  vor  ghe- 
gans  vnde  voltalich  hebbet  (1345).  richte  nicht  komen  ne  mochte  sine 
Gott.  ürk.  I,  nr.  160 ;  ene  houe  (Hufe)  not  to  vulvordernde  (gerichtlich  zu 
vultalich  vppe  deme  velde  to  W.  verfolgen),  das.  33, 18;  (vgl.  Göschen. 
(1401).  llsenb.  ürk.  nr.  262;  hebben  so  8.  378,  Anm.  4.);  scriet  he  dat  ghe- 
gekoft  .  .  ene  hove  vultalich  uppe  ruchte,  dat  mut  he  vulvorderen  (Var. 
deme  velde  tho  W.  (1401).  Stötterl.  vul  vuren  unde  vorderen).  Ssp.  /, 
ürk.  nr.  169;  dat  gi  denne  iuwen  62,  1;  wen  eyn  man  syne  sake  ful- 
knecht  dar  mede  by  senden,  dat  de  lenfordert  heft  vor  gerichte,  biddet 
See,  dat  de  steyn  (Schief er  stein)  uppe  35  he  den  frede  dar  euer,  den  sal  em 
der  groven  vultellich  van  sek  geant-  de  richter  wercken.  Ndd.  BechisL 
wordet  werde  (1426).  Z.  d.  Bare-  V.  f  «Ob. 
1869,  H.  i,  S.  160.  vul-,  vuUenvoren,  schw.  v.  1.  voU- 

vul-,  vuUentdn,  st.  v.  vdUiehen.  führen,  eu  Ende  führen.  Do  nam  dat 
Segghet  eme,  dat  we  eme  sine  breve  4o  orlich  wedder  up  sin  sone  .  .  unde 
vulteen  willen  (1371.  Sudend.  4,  nr.  vuUen verde  dat.  Korner  183c ;  dax 
131;  vnde  vulthoge  wi  des  nicht  etc.  rike  to  vulvorende  (die  BeichsgewoM 
(1397).  das.  8,  nr.  201;  dedegedinghe  auszuführen)  unde  eindracht  der  h. 
vul  to  teende  (1395).  Hans.  Bec.  4,  kerken  to  vorwervende  he  (e2er  üiiiser) 
296 ;  so  lange  wi  dit  vulteen  vnde  45  arbeiden  wolde  etc.  Magd.  Seh  Chr. 
enden,  das. ;  umme  dat  lovede  .  .  vul  331,  34;  eine  Klage.  Bichtst.  Landr- 
to  teende.  Komer  197^^;  unde  de  c.  33,  §  4  u.  5.  —  ^.  =  vullenkomen, 
(vruntlike  vorenynghe)  wart  des  ne-  (gerichtlich)  beweisen.  Seghet  he  (der 
gesten  jares  dar  na  vultogen.  das.  falsches  Geld  ausgibt),  he  hebbe  d&t 
195^;  a,  .1428  do  wart  vullentoghen  50  ghenomen  mit  sineme   ueilen  kope, 


VULWARICH  561  VÜNT 

he  mach  bat  mit  siner  enes  hant  .  fuerint  viri  et  quis  percusserit  mu- 
Tollennaren  (Var.  fullenkomen),  dan  lierem  pregnantem,  et  obmortuum 
ene  de  muntmester  ouer  ghan  mach,  (l,  abortivum)  fecerit,  si  ipsa  vixerit 
Lüb.  R,  312,  etc.)  ist  wd  statt  vundich  ein  anderes 

YQlwtricli,  ody.  (Gegens,hA]£wa,nch)    5  Wort  eu  seteen. 
eine  volle  wäre   habend.    Esz  sollen  ymicheyeii  ?  e,  Münze.   Heyle  vun- 

bekennen  de  gemeinen  menne  der  cheyen  (Finkeneyer),  Sneberger  IX 
Nortmpper  marck  den  schultenhof  deute,  de  balven  Y  deute.  „Finken- 
Tor  ein  fulwarig  erue  in  derselbigen  augen^  sonst  okel  (Augen?)  pfennige 
marke.   Gr.  Weisth.  3,  211,  18  u.  20.  10  genannt^  im  Brandenb.  MeUenburg.  u. 

TVlwordieh,  adj.  (vöUwortig)  Pommern.^  Wigands  Ar  eh.  J,  H.  4. 
sckwatehaß.  so  leren  se  (die  jungen  S.  121  u.  3.  Ist  eine  falsche  LA,  an- 
Wüuen)  ymmeghan  de  huse,   nicht       jgunehmen? 

allenen  leddich,  men  ock  vulwordich  ynnke,  f.  Funke.  Van  ener  vunken 

(verbosae)  vnde  idel  sprekende.  1  15  werd  gheoiket  dat  yur.  Eccles.f.75^; 
Timcih.  5,  13  (L.).  dat  kumpt  wol,  dat  van  einer  kleinen 

TUBdeliBk,  m.  Findling^  Findelkind.  funken  wart  ein  grot  für.  Bothos  Chr. 
Aldus  so  brak  id  ut,  dat  Judas  was  f.  256;  unde  soken  to  leschen  myne 
nicht  en  koninges  sone,  men  en  vun-  funcken,  de  dar  ouer  ys  (scintillam 
delink.  Lilb.  Passionai  f.  68c;  Metke  20  meam,  quae  relicta  est).  2  Sam.  14^ 
B.  heft  vorsworen  de  stad  by  creme  7  (H.);  vorneymen  se  (die  Thor- 
leuende,  ymme  dat  se  ere  kynt  to  tvächter)  für  bi  dage  eder  nacht,  is 
Tondelynghe  lede.  lAb.  proscr.  Wism.  dat  yn  der  stad,  so  schuUen  se  ,fur' 
52;  vgl.  syn  kind  te  vondelinghen  ropen,  auer  were  dat  enbuten,  so 
selten,  puerum  exponere.    KU.  25  scheiden  se  ,funken^  ropen.  Gott.  ürk. 

ynndelkmt,  n.  Findelkind.    (Alex.      v.  1480. 
5.)  was  eyn  vundelkint.  Engdh.  Chr.  vunken,  schw.  v.  Funken  sprühen. 

f.  400^.  scintillare.  Foce.    Mit  vurighen  oghen 

Tuder,  Steg  (über  einen  Graben).      alze  gloyendich  yseren,  dat  van  sik 
viale.  Dief.    Yondel,  vonder,  ponticu-  30  vunket.  Passionai  f.  142h» 
las,  parros  pons.    KU.  vant,  m.    1.  Fund.     Eyn  sede  is 

vnnder  (vundeler).  In  der  Compos.  mangk  den  luden  (l,  der  lüde)  kin- 
nie  Tunder,  der  „neue  Funde^  d.  i.  deren,  wan  se  wat  finden,  so  spre- 
Betrügereien macht.  Nye  vfinders  ynde  ken  se:  vunt  myn  alleine!  Hanov. 
bedregers  maken  vele  wort  vnde  me-  85  Mscr.  J,  S#,  8.  207 ;  vgl.:  mien  fund 
nent  nicL  Agricola  (Lotend.  8.  22);  heel,  sagt  man^  wenn  man  in  Gesdl- 
darher  ock  de  poeten  de  finantzers  sdtaft  etwas  beim  Finden  isuerst  er- 
Tnde  nyen  y&ndelers  vösse  genomet  Uieket  und  sich  eueignet.  Wenn  der 
bebben.*  das.  S.  23.  andere  die  Hälfte  davon  sich  jsueignen 

Ynndich,  adj.  der  yunde  weiß^  er-  40  wiU^  spricht  er:  mien  fund  half! 
finderischy  sdUau^  listig,  den  steden  Brem.  WB.  1,  390.  —  to  vunde  ko- 
M.  unde  H.  were  he  gar  swar  ge-  men,  in  Erfahrung  bringen.  Hefstu 
worden,  wente  he  was  ein  vundich  mit  truwen  gearbeidet,  des  kumstu 
here.  Magd.  8ch.  Chr.  285^  10.  —  In  nu  to  vunde.  Der  Tod  z.  Amptknecht. 
der  Steüe  (Hanov.  Mscr.  J,  84,  8.  45  Lüb.  Bodend.  v.  1388;  twyde  my,  dat 
305h) :  is  dat  sik  de  man  kreyten  und  se  komen  to  vunde,  dat  sy  worden 
eyn  sleit  ene  swanger  frouwen  und  godis  kint.  0GB.  A.  56 ;  do  quemen 
de  fruwe  gebert  eyn  vundich  kint,  se  to  vunde  unde  wart  openbar,  dat 
und  dat  si  levendich  blivet,  de  man  etc.  Lüb.  Chr.  2^  171;  min  here,  de 
is  vorfallen   mit   schaden  (si  rixati  50  fiscal,   quam  des  to  funde.    Cl.  Bur 

Mittalntedtfd.  WOrtarbooh.    V.  3Q 


VUNT  562  VUR 

164 ;    wo  men  mit  tüs  vmmegeit  .  .  vnnte,  /*.    Taufstein^  bapttsterinm 
dat    syn    wy    oft    to   vunde  komen  (ans  lat,  fons).    De   knecht  dreghe 
(1546).  Dühm,  Urh,  S.  136;  (vgl.  das  dat  bete  yseren  van  der  vnnte  to  den 
kam  ich  woU  zn  fände.    Sastrow  3,  altaer.    RidUh.  59,  J2J2;    gefadderen, 
7) ;  se  wolden  to  Brunswick  mummen  5  so   toesamen    by    der  fanten  staen. 
bruwen,  des  kemen  se  ovel  to  vunde.  Ostfr.  L.  R.  II,  294 ;   he  hadde  de 
Lüiencr.  2^  nr.  184,  1.  —  2.  Erfin-  ene  (dochtere)   up  der  vunte  gebol- 
düng,  List,  meist  (bes.  im  Plur.)  in  den.   Münst.  Chr.  1,  177;   .  .  auer- 
sMimmem  Sinne:   Bänke,  Pfiffe  und      komen,  dat  nymant  vorder  van  vnssen 
Kniffe,  vor  allem  in  Verbindung  mit  10  bürgeren  yp  der  vunten  (d.  h.  beider 
nie   (nige).     Dar    men   subtilen   rät       Taufe)  geuen  en  sali  dan  eynen  tom- 
schal ramen,  dar  möt  R.  vinden  den  sehen  off  ver  penninge.    DarH.  8tai. 
vunt.    12.   V.  1333;    de   nye   yunde  211;  do   he  (de  bischop)   de  vunte 
(neue  Moden)  van  schoen,  van   kle-  wigede  (am  Pascha^Abend).    Komer 
deren  upbringen.  Speg.  d,  crist.  minsch.  15  38^ ;    palmen-,   crude-,  ynde  funte- 
B^;  mochte  ik  in  desser  not  yinden  wigent.    MeU.  Jahrbb.  16,   49;    (des 
einen  nien  vunt,  dat  mi  de  konnink  Küsters  Amt  ist  auch)  vp  de  funte 
dat  levent  geve.    R.  V.  1943;  968;  seen,  dat  rein  vnde  im  winter  warm 
der  nyen  vunde  des  unloven  was  de  water  darin  sy.  Pomm.  Kirchen-Ordn. 
rat  nicht   to  vreden.    Korner  2079^;  20  f*  56b ;  de  cöster  schall  allw^ge  in 
sunder  alle  argelyst,  nyge  vunde  ofifte  den    füntsteen   (fons  lapideus)    rein 
olde.  Oerts.  Urh.  2,  173  u.  341;  al  water  etc.  das.  23^. 
olde   vunde  unde   nye,   al  arghelist  vuntgrove, /*.  Fundgrube.  Gefraget, 
utgesproken  (1374).  3, 478;  de  orde  wo    vele    groven    eyn    leen    hebben 
vant  alle  yar  nye  vunde,   dar  se  de  25  schuUe?    Darup  ward  gefunden,  ein 
stede   to  unrechte  mede    overvillen  leen   schal  hebben  dritteyn   grouen, 
myt  nyeme  tollen.  Liä>.  Chr.  2, 163 ;  sesse  vor   sik  vnde  sesse  to  rugge, 
sunder  argelyst,  nye  funde  vnde  ge-  de  vuntgroue  de  dritteynde  vnde  de 
forde.  Urh.  d.  hans.  Stahlh.  eu  Lon-  middelste,  vnde  dar  he  erst  in  sleit 
don  175.   u.  so  oder  ähnlich  häufig ;  so  d&t  is  de  vuntgroue.   Godar.  Forst- 
an  allerleye  geverde  vnde  hose  vttnde  ding  (Gr.  Weisth.  3,  266,  48). 
(1404).  Sudend.  9,  nr.  250;  du  hefst  vftr,  n.  Feuer.  Se  worden  vorvere*, 
mi  vaken  vor  gelogen  mit  losen  vun-  de  dar  slepen,  de  bi  deme  vure  legen 
den.  R.  V.  4297.  —  Als  fem. :  dat  etc.    JR.    V.  1574 ;    de  wile   ik  beer 
olde  dynges  (d.  i.  oldinges)  eyne  gude  35  hebbe  unde  dat  by  dem  vure  (Heerde) 
sede  was,   dat  is  vorkert  myt  nyer  unde  in  mynem  hus  schenken  wille. 
vunde.  Koker,  S.  377.  —  3.  dasGe-  Hanov.  St.  R.  306;  wol  (wer)  wil  to 
fundene.   6y  (greve)  scholt  to  dehlen  Bremen  fuer  unde  rock  holden,  d  t. 
mienen   gn.  heren   van  Bremen   tho  eigne  Haushaltung   haben,    de  sulve 
sienem  lehne,  dem  konige  tho  sienem  40  moth    ein    geschworne    borger  sin. 
egen  also  funde  (gefunder^,   herren-  Renner  2,  205.  u.  h.;   SpriAw.:  de 
lose  Güter),   sandwurpe,   elende  gut  des  wines  gebruket,   de  dredit  vner 
etc.  Samml.  d.  Here.  Brem.  u.  Verd.  yn  dem  schote.    Br.  d.  Euseb.  2^; 
1,  52.  —  4.  Urtheil.    De  eine  sen-  des  andern  dages  khumpt  de  marg- 
tencie    und    funt    entfangen    hadde.  46  grafe  vnd  wolde  en  entsetten,  aver 
Dühm.  R.  Q.  p.  239 ;  baven  des  ge-  dat  vur  was  al  gewyet,  d.  i.  besproAen, 
menen  karspeis  vunth  schal  me  neuer-  gelöscht,  d.  h.  er  kam  eu  spat.  Km- 
leye  sake,  de  sick  benedden  60  mar-  t£Ow  140 ;   dath  men  nicht  vor  gnth 
cken  thodrecht,  vor  de  48  appelleren.  ansege  van  hir  to  schedenn  und  desse 
das.  p.  243.  60  Stadt  also  im  vure   stann   to  latenn 


PÜRBAL  563  VUREN 

(d,  h.  in  ZwiespaUu,  Aufruhr).  Waüß^  T&rbQSse,  f.    Feuerbüchse,  Schieß- 

WuUenw.  3,  425,   —  dat  wilde  vur      gewehr.    Dewyle  nu  de  yurbussen  ser 
ist  entw.  1.  der  BIüm.  De  borcb  wart       gemene  geworden,  ys  dar  vele  qwa- 
entfenget  van   dem  wilden  y&re   in       des  dorch   geschehen.    Hatnb.    Chr. 
dem  pingstavende  in  dem  donreweder    5  421.    Vgl.  sintrör. 
unde  brende  reyn  äff.  Abel  175;  oder  ynrehtsam,  adj.  auch  im  Sinne  von: 

2.  die  Krankheit  des  Botfdaufes^  ery-      /*ärc%^ZioA,  terrendas,terribili8.  Item 
ripelas,    auch    dat    böse   vur,    dat      vorschreckelicke  vurchtsame   Tnuth- 
billige  vür,  dat  heische  vür,  8t.  An-       sprekelike  pyne  heft  he  bedacht.  V. 
tonies  vür  genannt.    Se  (sleen)  synt  lO  q.  DracoU  f.  77. 
gnd  to  den  wilden  vare.  Goih.  Are-  Yure,  /*.  =  vuringe,  Feuerung.   De 

neSb.  i(^,  31 ;  jeghen  dat  heische  megger  sal .  •  syn  achwart  van  beme- 
Toer  nym  cremorse  vnde  stot  dat  etc.  holte  daruth  soken  tho  syner  füre 
das.  97a,  23;  starff  am  wilden  füre,  (1370).  Gr.  Weisth.  3,  97. 
sacer  ignis,  forste  Adolph.  Neoc.  2,  15  ynre  (=  vore),  Zoll  von  Gegen- 
303 ;  dat  sap  van  dessem  sade  (dach  ständen ,  die  eu  Wagen  oder  Schiff 
unde  nacht,  Parietaria  offic.)  benimpt  hergeführt  werden?  vgl.  vectigal,  vor- 
dat  hillige  vnr,  dar  vp  gelecht.  G.  Ion,  vorschat.  Dief.  Ipsos  (Bath  u. 
d.  Sunih.  c  384;  krech  twe  drose  Bürgerschaft  eu  Flau)  eripientes  ab 
nnde  dat  böse  vur.  Körner  2409^.  —  20  omnibus  yectigalibus,  que  wlgo  füren 
dat  mortlike  vür,  die  Pest  das.  189a.       dicuntur  etc.  (1323).    MM.  Urh.  7, 

(irbal,  „Feuerbohle,  Feuerbrdt,  Ein-      nr.  4404. 
säte  für  die  Kohlen.^  Mantels.    Noch  vnre,  mhd.  vuore,  Art  u.  Weise  gu 

b  to  dem  altare  1  pesepe  bret  sein?  =  vore?  is  id  datdeeneden 
(Baucherpfanne)  van  myssink;  it.  26  andern  def  heet  edder  des  ghelikes, 
noch  1  glicht,  it.  noch  dar  to  1  für*  dat  an  sine  ere  gheyt  vnde  an  sine 
bal.   Mem.  Dunckelg.  f.  194^.  vure  (gtäen  Namen?)  de  scal  bethe- 

vftrbali  m.  F'euerbaU,'' glühende  Ku-  ren  etc.  Monum.  Liv.  4,  183.  (In 
ffd.  Do  wnrden  pile  tho  gerichtet  der  beigedruckten  Übers,  v.  1610:  das 
samt  andern  farbellen  darmede  Esentz  80  ihme  ann  seine  ehr  vnd  guten  namen 
an    to    stickende.     Benner  2^   205;       gienge). 

achot  auer  twe  duszent  furballe  vud  vnren,   schw.  v.   in  Feuer  seteen, 

yüycke  duszent  stenen  vnd  yszem  aneünden,  in  Brand  stecken.  Moses 
iode  (in  die  Stadt).  Aus  e.  Briefe  v.  sach  eynen  busch  ghevuret.  Loec. 
1578.    Z.  d.  Bare-V.  1869,  8.  143.    85  Ers.  f.  28;  De  borger  leipen  in  den 

vftrUis,  f.  (Feuer)faekel.  WoU  ene  dorn  ande  wolden  den  vuren.  Bothos 
iuerblasz  dorch  (de  boden)  drigt,  de  Chr.  f.  183;  si  leten  den  torn  honwen 
schall  breken  8  seh.  Hamb.  Z.  B.  p.  vnde  vnderstutten  vnde  vureden  do 
247.    8.  blas.  die  stutten,  dat  die  torn  neder  veel. 

virboter,  m.  Feueranzünder^  Ein-  40  Brem.  G.  Q.  126;  vnde  branden  die 
keieer.  focarius.  Dief.  n,  gl.  De  rö-  kercken  to  Douerden  degher  .  .  vnde 
mischen  calefactores ,  de  heischen  vureden  sie  do  na  van  binnen,  das. 
vürboter.  Gryse^  £^.  Bl.  X,  2;  item  151;  De  Sassen  leyden  sick  vor  de 
(geschenkt)  den  vuerbuter  1  schricken-  horch  .  .  des  anderen  dages  gingen 
berger.  Nies,  Beitr.  2.  610 ;  wy  heb-  45  se  to  storme  manlicken  unde  fuer- 
bennnaem  amptman  einen  stalljungen  den  de  horch.  Bothos  Chr.  f.  9  (Wie 
tho  den  yier  pf erden  bewilliget,  de  das  eu  verstehen^  lehrt  fd.  13 :  Do  se 
eck  tbo  gelick  feurbeter  (d.  i.  =  v6r-  der  kercken  mit  storme  nicht  winnen 
boter)  sin  kan  und  schall  (1548).  8.  konden,  do  kemen  se  unde  leden  dar 
H.  L.  Jahrbb.  lOy  S,  184,  50  veleholtes  by  und  steken  datan  etc.); 

36* 


VÜREN  564  VURINGE 

Her  Olef  konden  se  nicht  krigfaen,  auf  das  Feuer  eu  achten.  Des  vur- 
wente  de  was  up  deme  torne.  Hyr-  hoders  ammecht  is,  dat  he  scal  swe- 
umme  vurden  se  den  torn  unde  bran-  ren,  dat  he  Tare  vm  sin  recht,  wur 
den  en.  Lüb.  Chr.  2^  179.  —  Intrans.  he  to  geladet  werde,  rnde  dat  he 
Uiteen.  It  blitzede  yelfoldiges  und  5  vnlust  verbede,  dar  men  dat  van  ome 
vurede  avendes  unde  morgens  ane  essche  .  .  ok  xhach  he  yerbeden  stref 
uoderlath.  Neoc.  2^  314.  —  Befl.  dat  to  houwende  in  dem  berghe.  Wat 
rör  (Schießgewehr)  wolde  sik  nicht  ok  de  vroneboden  ynde  de  Yurhodere 
fueren  d.  h.  es  versagte.  Münst.  Chr.  van  orem  hete  verbeden  in  dem 
^,  29.  10  berghe,    dat  scal  me  to  rechte  also 

vureB,  Toren  (vorden),  adj.  fahren^  holden  .  .  Ok  scal  he  bevaren  des 
vom  Hde  der  vure  (Fohre).  Dat  hus  berghes  verde  vnde  suderschechte  . . 
was  yan  deme  neddersten  bone  be-  ok  war  he  to  yore  gesant  worde, 
schaten  mit  vuren  delen.  Mered,  B.  dat  bouen  de  rechten  tid  gewaret 
d.  K.  134;  32  Schill.  3  pennige  pro  16  hedde,  dat  scolde  he  melden.  Gad, 
yurene  breede  (1370).  Hamb.  Kam-  Bergges.  §  197.  Vgl.  §  89,  90. 
mer.  Bechn.  /,  111 ;  VI  m.  X  s.  yor  yarieh,  adj.  feurig,  igneus.   en  grot 

II  twelffte  yueren  deelen.  Wism.  St.  yurich  balke  (an  deme  hemele).  Kor- 
Jürg.  Beg.  v.  1566,  f.  12;  1  fuhren  ner  6Sb;  bädl.:  feurig,  eifrig,  fervi- 
kiste.  Dühm.  B.  Q.  310.  —  Van  den  20  dus.  Do  dith  de  köninck  van  Denem. 
prame  boken  holtes  4  soL,  yan  den  yornham,  wurdt  he  furich  ynnd  iaerich 
prame  yorden  holtes  2  sol.  (1370).  etc.  Beim.  Kock  f  36;  do  quam  an 
Lüb.  Urk.  IV,  S.  378.  den  dach  de  yurige  iyricheit  des  kö- 

yftrhere,  m.  Feuerherr,  der  in  den  ninges  yan  D.  das.  36^;  (Prediget) 
Städten  die  Aufsicht  Ober  das  ganze  26  de  am  eyangelio  yor  andern  furich 
Feuerwesen  hat.  Eine  Feuerherren-^  weren.  LOb.  Beform.  3;  wo  furich 
Ordnung  findet  sich  Hanov.  St.  B.  529  f.  ynde  ynnych  des  ewyghen  heyls  syner 
Danach  haben  sie  e.  B.  nachsusehen,  '  eghenen  zele  he  arbeidede  etc.  Ler- 
ob  in  den  Häusern  aUes  in  Ordnung      beck  §  108. 

ist.  De  yurheren  schuUet  ok  twye  30  ynricheit,  f.  (Feuer)eifeT.  unse 
des  iares  umme  ghan,  na  der  tochel-  yuricheit  (feryor)  ynde  vortganck 
tyd  na  paschen  unde  na  S.  Mychelis  scholde  dachlikes  wasseo.  Navdg, 
daghe.   Wer  ein  Versehen  begeht,  hat       I,  11. 

es  den  yurheren  eu  yorbeteren,  abeu-  yarichlikeB,  adv.  feurig,  eifrig^  fer- 

büßen.  Sie  haben  aber  auch  die  Auf-  86  yide.  He  gafif  sick  furichliken  tho 
sieht  über  die  garbradere.  De  ghar-  godliken  dingen.  Lerbeck  §  125;  tu- 
bradere  en  schullen  ok  nicht  sweren,  richliken  leef  hebben.  Passümi  f 
also  se  wente  her  to  ghedan  hebben       411. 

dat  ylesch  ghar  to   maken,   sunder  ynringe,  f.  1.  feurige  LuftersAei' 

der  yurheren  knechte  schullen  dar  40  nung.  In  der  yasten  sach  men  dicke 
by  komen  allewege,  wan  dat  flesch  .  .  yurige  wölken,  als  eft  de  heTen 
uppe  den  market  gekomen  is  unde  erluchtet  were  van  grotem  Tore. 
dat  beseen.  Duchte  on,  dat  id  nicht  Dusse  yuringe  was  den  yan  Magde- 
ghar  en  were,  so  schullet  de  knechte  horch  up  dat  norden.  Magd.  SA. 
on  dat  yorbeden  nicht  to  zollende  .  .  45  Chr.  232,  26;  heftich  blitz  und  don* 
so  lange  de  yurheren  dar  by  geko-  nerwedder  .  .  und  yolgeden  de  Airing 
men  sin  dat  to  besende,  das.  460  f.  und  blitz  so  gerade  und  na  einander 
yftrhoder,  m.  Feuerhüter,  in  den  etc.  Neoc.  2,  329.  —  2.  Feuma^^ 
Bergwerken  Aufseher,  der  indes  noch  Feuerungsmaterial.  Eyn  koster  sal  to 
eine  größere  Competene  hat  als  Uoß  60  hulpe  tho  syner  fnringe  die  jerlinx 


VURKONEKE  566  VURSTAL 

Ter  Toer  berneholtz  hebben   (1370).       den  scholeren  des  winters  int  chore. 
Gr,  Weisth.  3^  97;  in  welkes  mannes       Pyl^  Pomm.  Oesch.  Denkm,  11^  196. 
hm  .  .  stro   .  .   leghe    uppe    sinem       Vgl.  vurschapen. 
bonen,  dar  sin  yoringhe  ander  were  vürpil,  m.    Fetierpfeä,  brennendes 

elc«  Banov.  St,  B.  530;  dat  he  seuen  5  Geschoß,  Brandpfeü.  falarica.  Teuth. 
Toethe  by  vnser  kerckmnren  mach  unde  ghaf  sinen  soldeners  ene  tunne 
bniken  .  .  voder  vnd  vuringe  dar  bers,  uppe  dat  se  wolden  scheten 
her  dryuen  vnd  voeren  etc.  Old.  Urk.  vurpyle  in  dat  slot.  Lüb.  Chr.  2,  43. 
V.  1548;  ok  so  scholeu  dem  greuen  yftrrake,   Fetierrechen^   -harke.     2 

sine  meigere  denen  mit  bringende  10  rösten,  1  eisen  brattpfanne,  1  eisen 
Turinge.  Fries.  Arch.  i,  475;  XIIII  köneke  oder  feuerrake.  Wism.  Inv. 
m.   Torbolt   vnd   kalen    vnd   furinge       v.  1599. 

(HeUfung)    vp    II    nacht,    Klempin,  Yar8chape(n) ,     m.      Feuerpfanne, 

Dipl.  Beitr.  571.  —  3.  Feuersbrunst.  -stübchen.  arula,  vas,  in  quo  ignis 
wart  ene  vuringe  benedden  in  dem  15  ardet.  Brevü.  Item  kofte  ick  den 
rathuse  van  einem  beddestro  in  einer  groten  runden  vurschapen  in  dat  kor, 
latteken  kameren.  Magd.  Seh.  Chr.  und  late  dar  1  gud  vur  uppe  holden 
284,  15.  alle   dage    van  Mychaelis  wente  an 

virkraeke,  Ofengabel,  up  dat  der  paschen,  so  lange  des  behoff  is  van 
Seelen  batstave  nicht  mochte  vorkol-  20  kolde  wegen  etc.  S.  H.  L.  Urk.  J, 
den,  so  hebben  die  römischen  cale-  401;  pro  4  vurschapen  in  consistorio. 
iactores  .  .  jümmer  holdt  und  stro  Hamb.  Kämm.  Bechn,  S.  223;  item 
thom  fegefür  geslepet  .  .  und  de  noch  18  kannen  .  .  item  1  nyen  vur- 
brende  brachio  seculari,  mit  dem  scapen.  Hamb.  Z.  B.  p.  58  Anm. 
weltlyken  furköneken,  thogestaket  etc.  26  Y&rschoiiwer,  m.  Feuerschauer ,  d.  h. 
Gryse,  Speg.  Bl.  X,  2.  S.  koneke  im  der  darauf  ssu  sehen  hat^  ob  man  mit 
Nachtrag.  dem  Feuer  etc.  gut  umgeht.    Yortmer 

vftrlade.  „Fürlade^  Fürtüg.  Das  so  scholen  de  mestere  (der  Schmiede) 
Geräth  jsum  Feuermachen.^  Dähtiert.  mit  den  vurschouweren  ver  werve 
wur-  (d.  i.  Yur-)  lade.  Wism.  Inv.  so  des  yares  umme  gaen  in  deme  am- 
f.  114.  mechte  und  beden,  dat  een  jewelik 

vtrliken  =  yurichliken.  Unde  dat      to  syneme  vure  se  etc.  Hamb.  Z.  B. 
he  vorliken  sta  na  den  dogeden ,  dar      p.  251^  14  u.  252,  18. 
aine  nature  entegen  is.  Navdg.  J,  24.  vürspe^el,    Feuerspiegd,    Brenn- 

mrlode?  2  Vi  seh.  to  vurlode  (für  35  Spiegel.  Item  ene  verkante  kiste  vnde 
Wem,  Bier  etc.)  wente  to  dem  Pe-  dar  in  gelecht  .  .  en  spegel,  en 
tershagen  (1396).  Sudend.  S,  S.  112,  swarte  koghel,  en  olt  badelaken,  en 
18.  (vurlone  ?  Ft^hrlohn  9)  vurespeghel  etc.  In  e.  Invent.  v.  1483. 

nirmMtTj  m.  Feuermörser.   Im  le-       Mekl.  Jahrbb.  33,  84. 
ger  weren  2  kartouwen,   dre   halve  40      TÜrstäl,    mhd.   viurstahel,    Feuer- 
kartouwen,    3  f eltslangen,   twe  fuir-       eisen,   eiserner  Behälter   für   Feuer. 
Biosers  etc.  Betmer,  Livi.  Hist.  273.       ignitabulum.  Voc.  Locc.    igniferrum, 

Ttmnley  Feuermulde?  (in  einer  eyn  fuerstael.  Dief.  ders.  s.  v.  fugil- 
Sehmiede).    Wism.  Inv.  f.  211.  lus;  vuyrstail,  ignile.    Teuth.  —  Ea- 

vftni6t,  f.  Feuersnoth.  he  schal  it  45  rolus  (eine  Sübermünze)  myt  dem 
beteren  mit  ver  schillinghen,  it  ne  vurstael.  Wigands  Arch.  I,  H.  4,  S. 
do  vumot  oder  ander  echt  not.  Lab.  121;  nach  diesem  Zeichen  die  Münze 
&  313.  selbst:  colsche,  tornesche,  heyle  vuer- 

TftrpaiBet  f-  Feuerpfanne.  Ithem  stale  XII  deute,  halve  YIII  deute 
noch  twe  grothe  gathen  furpannen  eo  II  fer.   das. 


VÜRSTEDE  566  VÜST 

yftrstede,    f,    Feuerstätte.    Helpet      gebruken  van  mynem    holte.   GSU. 
vns  pumpen,  vnse  schip  is  geberget,       ürh,  v.  1389. 
dann  de  furstede    is    weder  droge.  yftsken,  schw.  v.  =  Tasten,  yfiatjai, 

Brem.  Urk.  v,  1564.  in  die  Hand  nehmen?    Weffta  nicht, 

Tiirstiek  =  vörstick?  toas  vorge-  5  wo  du  in  dem  gade  dines  gefall^s 
steckt  wird?  (von  Frauenputa).  Dit  .  .  dominheret  vnd  gefiiffcket?  (mit 
mit  diesen  kleinen  yfielschen  doicker  der  Hand  herumgewühU?).  Wism.  Br. 
und  mit  den  vurstick   und  mit  dat       v.  1576. 

fulsel  tbo  dragen,   dat  hedden   die  yftsti  f.  Faust.    .  .  hadde  slagben 

predicanten   .  .  den  frowen  lueden  10  mit  der  fust  uppe  sin  hoTet   Brem, 
yerboden.  Münst.  Chr.  2^  100.  Stat.  190;  quam  mit  wapentliker  yust 

yfirstnlpe,  Stülpe,  Deckel,  über  das  (bewaffneter  Hand).  Dithm.  ürh.  S. 
Feuer,  1  kopperen  furstulpe,  Wistn.  44 ;  ynd  sloch  den  soluen  (Mann) 
Inv.  f.  233.  nicht  van  ruggelinges  ader  defflichen, 

vartouwe,  n.  mhä.  vürgezowe,  Qe-  15  ick  sloch  onhe  .  .  vor  der  hant  vnd 
rät  für  Feuer,   ignile.   Voc.  W.  werender  vusth  (1557).    VTism.  Oe- 

vftriaeh,  n.  Feuersseug.  (Meister-  riehtsakten;  wolhergebrachten  krie- 
stück  des  luchtenmakers)  leggelüchte  gesgebruk  thowedderen  nicht  vor  der 
•  .  und  darin  een  schryftüch,  dar-  fuest,  sondern  schelmisch  vnde  bos- 
under  ein  viiertüch.  Hamb.  Z,  B.  p.  20  lieber  wise  vam  lebende  thom  dode 
16df  5.  gebracht  hadde.    Sass.  u.  Holst.  R 

viarvak,  n.  die  Abtheilung  im  Bauer-  156;  („für  der  faust  hieß  im  16  Jh. 
hause,  in  welcher  der  Feuerheerd  ist.  u.  später  vor  der  faust  smnd  als  im 
Offt  dar  eyn  meyger  wer,  dem  syne  Kampf  ,pugnoS  soviel  als  pugna.'' 
dyke  auerweldych  wurden  vnd  ock  26  Weig.  in  Grimms  WB.  5,  1379.) 
vth  breken,  so  mach  mo  dem  meyger  und  ehr  se  thor  vust  khamen  khon- 
breken  syn  hues  dar  yn  wente  tho  den,  begunden  se  tho  rugge  tho  wi- 
deme  vueruake  vnd  dar  tho  alle  ken.  Kanteow  103;  wil  ene  (den  Be- 
tymmerte  etc.  Old.  Urk.  v.  1530;  trunkenen)  yemant  straffen,  des  moet 
Eine  Grenze  geht  de  lanthwer  dale  30  denne  syn  arme  wyff  entgelden;  de 
dorch  Dyrich  Wurdemans  husz  vor  leth  he  dorch  de  vuste  lopen.  Schip 
den  fuirfake  dorch  hen  dale  de  beke.  v.  Narrag.  f.  36h;  dosulvest  is  de 
Old.   ü.  V.  1565.  olde  duuelsche  gewahnheit:   de  dar 

vdrvorke,  f.  Feuergabel.  It.  3  gos-  füste  hefft,  mag  sohlan,  und  de  geld 
lersche  H.  D.  vor  eynen  forkenstel  35  und  gut  hefft,  mag  betalen,  uthge- 
to  dregende  (drechseln)  to  der  für-  löschet  worden.  Dreyers  Samwi.  l 
forken  (1507).  Z.  f  Nieders.  1871,  328.  —  Bi  de  fuust  nemen,  ^Arrest 
S.  206;  vor  neghele,  vor  henghe  .  .  auf  einen  nehmen.*^  Dähn.  Vg/l.  AU 
vor  1  vurevorken.  Gadeb.  Ämts-Beg.  nu  averst  de  borger  van  R.  dat  jähr- 
//,  p.  9.  ^40  marcket  tho  Güstrow  besochten^'iS^^A 

yfirwerk,  n.  Feuerung.  Wen  de  leth  de  forste  alle  de  dar  weren  van 
koplude  wat  to  rekende  effte  to  spre-  R.  mit  live  und  gute  besäten ;  ein 
ken  hedden,  schal  he  (der  Castellan  rath  sande  eren  sindicum,  van  dem 
auf  der  Kaiserworth  zu  Goslar)  one  leth  de  forste  de  fust  nehmen;  wo 
vurwerk  vorplegen.  Ztschr.  d.  Harz-  V.  45  dith  ein  rath  erfahrt,  senden  se  enen 
1871,  S.  111;  unde  wes  de  commis-  borgermeister  und  rathmann  an  den 
sarius  vurwerkes  behovede,  des  mach  forsten,  welck  ock  wurden  ingelecht 
he  syk  uth  unsen  holten  behelpen  vnd  de  handt  van  ene  genamen,  0. 
(1460).  Urk.  V.  Stötterl  nr.  210;  Jläwi,  C%r.  ^^;  und  hebben  de  schul- 
de  schuUen   vurwerkes  unde   holtes  60  digen  dennoch  de  fust  van  sick  geren 


VÜSTE  VOSTE       667       VÜSTE  VOSTE 

mctan,  dat  86  tho  Lub.  truwlick  wol-  he  (de  eyckhorn)  vorgaddert  sine 
den  inholden.  dctö,  38;  averst  do  de  spise  in  dem  summer  vnde  dat  wyff- 
kremer  wolden  wedder  apbreken,  cken  efite  syn  gade  helpet  em  vuste 
quam  de  prophas  und  nam  de  fust  .  to  dragen.  De  7  Dods.  f.  15;  ok, 
VAU  allen  Lub.  krameren  und  arre-  5  leven  vrande,  hebbe  gi  uns  voste 
sterede  se  mit  live  und  gut.  das.  41.  breve  over  breve  gesant  (1400).  Livl. 
Tttste,  voste,  adv.  Ein  noch  üb-  Urh.  nr.  1639;  man  mag  de  utzen 
liches  Wort,  dessen  Abstammung  un-  vuste  (immerfort)  drogen,  se  huppet 
klar  und  dessen  Bedeutung  durch  kein  likewol  in  den  paul.  Koker ,  S.  319; 
tnUpreehendes  hochd.  Wort  wiederge-  10  alsus  hebbe  ik  vuste  in  sorge  gesleten 
ffiAen  werden  kann.  Als  Adj.  ist  es  mine  tit  etc.  Lüb.  Dodend.  v.  1132; 
hn  Mnd.  nicht  mit  Sicherheit  nach-  des  wart  de  koningk  kranck  vnde 
wei^r.  Ist  es  Superl.  vom  aUs.  fus,  lach  vuste  to  bedde.  Bavenst.  f.  200; 
proouS)  promptus,  paratus  ?  oder  vom  vnde  siegen  ene  (den  h.  Martin)  gans 
Partie^  fusid  (von  fusian),  paratus,  15  sere;  he  swech  al  stille  vnde  helt 
cdso  =  promptissime  ?  —  Vgl.  fusen,  den  rugge  vuste  to.  Lüb.  Passional 
cito  nimis  et  inordinate  progredi.  f.  262d ;  he  bot  sineme  archediaken, 
Bützow.  Ruhest.  9^  40.  —  Es  bedeutet  dat  he  ene  cleden  scheide ;  also  de 
den  unmittelbaren  Eintritt  einer  Handr  ai'chediaken  vuste  vortogerde  etc. 
lung^  frisch  weg,  unbedenklich,  ohne  20  das.  263c ;  disse  sulve  duringe  (Theu^ 
Zaudern,  sogleich,  so  wie  die  ununter-  rung)  was  vuste  auer  gans  dudeske 
brockene  Dauer  einer  einmal  angefan-  laut.  Hamb.  Chr.  315 ;  im  ganzen 
genen  Thätigkeit,  in  einem  fort,  immer,  ryke  was  fuste  frede.  Benner  1, 31^; 
oder  auch  die  räumliche  Ausdehnung.  unde  de  YI  pyler  (des  h.  Grabes) 
—  (Die  Hühner)  de  hir  vore  plegen  25  de  synt  gemurt  unde  myt  mormelen 
to  sitteo,  de  hebbe  ik  vuste  wech  kledet,  dat  was  fuste  af  gescheit  unde 
genomen.  B,  V.  1559;  de  (Isboseth)  baven  kan  man  den  ok  umme  her 
lach  vppe  syme  bedde  .  .  vnde  slep,  gan  Pass.  Chr.  119;  bes.  gern  bei 
vnd  de  dorewarersche  de  makede  den  Verben  des  Gehens  etc.  Hir  umme 
vuste  weten  reyne  etc.  Merzd.  B.  d.  30  toghen  se  (die  Juden)  umme  dat  ko- 
Kan.  74;  he  dorste  syne  ogene  nicht  ninkrike  hen  .  .  unde  toghen  vuste 
apslan  to  deme  hemele,  do  quemen  en  wech  geleghen  bi  Arabien  etc. 
de  bösen  geiste  unde  spreken  to  eme  Hanov.  Mscr.  I,  64,  S.  325;  do  he 
Toste:  wat  deist  du  al  hir?  Hanov.  aldus  byddende  was,  do  ghenck  Jhe- 
Mscr.  I,  84,  8.  226;  nu  saghe  mi  35  sus  vuste  vort  enwech,  recht  of  he 
(sagt  Pilatus  eu  Christus),  we  du  des  nycht  en  achtede.  Leben  d.  h. 
bist?  Min  sone  leit  one  vuste  vra-  Fransf.  51^;  wen  en  boisheyd  werd 
ghen,  he  sweich  vnde  wolde  em  des  togelaten,  so  volghen  de  anderen 
nicht  saghen.  Anselm  745;  se  wor-  vuste  m^de.  Ecdes,  f^  47^;  also  bi- 
pen  sie  (die  Todten)  vuste  to  samende  40  schop  L.  vuste  volgede.  Magd.  Seh. 
in  ene  knien  uppe  der  walstede.  Chr.  281,  25;  he  gink  to  deme  an- 
Brem.  G.  Q.  118 ;  ^^schudde  dat  swert  deren  (vrunde),  de  sprak  ok  alzo; 
bouen  sinem  houede,  vnde  wan  ik  vnde  alzo  besochte  [he]  vuste  sinen 
bete  howen,  so  how.^  Do  de  yene  allerbesten  vrund.  Sed.  Tr.  188 ;  also 
dat  swert  vuste  schuddede  bouen  si-  4g  de  koplude  mit  dessem  schepe  vuste 
nem  houede,  so  winkede  S.  io  mit  by  dem  lande  langes  segelden  etc. 
deme  houede.  Sed.  Tr.  138;  to  euer  Lüb.  Passional  f.  103c ;  alse  nu  de 
tyt  haddet  (dat  kint,  dat  gerne  ouele  tyd  al  vuste  vorghan  was  vnde  Tha- 
sprak)  de  vador  vppe  deme  schote  mar  etc.  Locc.  Erz.  f.  23.  —  Manch- 
vnde  id  sprak  voste  ouele.  das.  150 ;  50  mal  scheint  es  dem  vil  oder  vul  gleich- 


VUSTE  VOSTE  568  W 

bedeutend  ssu  sein  (vid^  heftig^  sehr^  doit  gheyt  yns  TQste  na  vnde  komed 
dringend  etc.).  In  desser  tokomenden  vs  van  daghe  to  daghe  vaste  neygher. 
weken  syn  wii  vuste  mit  dagen  be-  Ecdes.  f,  91c;  do  qnemen  dar  do 
woren,  dat  wii  dar  nicht  wol  biko-  vuste  mer  lade  to.  Komer  230c, 
men  kunen.  Brem.  Urk.  v.  1464 ;  der  5  ydsten,  schw.  v.  in  die  Fhust  neh- 
doden  unde  der  vangenen  des  ko-  wen.  weret  dat  genich  man  sin  mest 
nynges  halven  weren  wol  twe  dusent;  vustede  in  ernsten  mode  vp  enen 
de  Sweden  vorloren  ok  vuste  volk.  man  .  .  he  scal  betören  etc.  Manum. 
IM.  Chr.  2,  340;   also   he  (David)       Liv.  4,  187. 

so  vuste  bad,  do  irbarmede  sick  god  10      viutein,   eine  Art  Tuch;    vasteio, 
auer  em.  JRavenst.  f.  147c;  do  gheue       sardok,  arras.  Teuth.   fusteyn,  gossy- 
gy   de   losz,    de    ghe&angen    weren.       pium,  zylum,   vulgo  fustanum.    KiV 
Doch  80  bleff  na  vuste  wat  (ziemlich       Vgl.  Dief.  8.  v.  parchanas. 
viel)  eres   gheredes,    dat   se  in  der  ytBtYktmtVjm.  Fausthammer,  Streit- 

vlucht  van  sick  worpen  (1404).  Su-  15  hammer;  cestra;  malleus  miiitaris 
dend.  9,  S.  336 ^  43;  de  pawes  wei-  ferreus,  qui  pugni  formam  plemm* 
nede  billiken,  wente  dar  horde  vuste  que  refert.  Kü,  Vor  deme  like 
weinen  to,  scheide  he  em  sine  listi-  (Leiche)  her  leiten  wie  then  sinen 
cheit  af  weinen.  Magd.  Seh.  Chr.  181^  henxt,  darup  gehenget  sin  hämisch, 
17;  se  hadden  on  yuste  denst  gedan.  20  swerdtundtfa8thamer(^154^^.  Setfart^ 
das.  273 j  22;  und  wart  doch  hir  in  Sagen  ae^  Hildesh.  i,  143;  Joh.  Holm 
dem  lande  nicht  ganz  openbar,  wol  van  N.  schlogh  ohne  (den  Heinr.  r. 
dat  dar  de  lüde  vuste  sprokc  umme  .Zee/jpA^n^  mit  einen  fusthamer.  Renner 
hadden.  das.  281^  18;  dat  wart  ge-  js.  J.  1524;  vnd  (der  Bauer  soU  einem 
dedinget  vust  vnd  vele.  Cod.  Brdb.  26  ihm  begegnenden  Ädlichen)  nicht  neger 
/,  14^  349 ;  he  ys  van  dar  int  Fly  als  men  -mit  einen  .  .  vusihamer  mit 
ghekamen ;  dar  heff[t]  he  vuste  vele  der  handt  konde  recken  vp  dem  thom 
schepe  ghenamen.  Z.  f.  Hamb.  Gesch.  ryden.  Rüg.  Landbr.  c.  117. 
2,  125y  18.     Vor  einem  Comparativ:  vAstlink,  Eausüing,  d.  i.  ein  kleines 

dat  is  loighene,   dat  se  (de  kettere)  30  Schießgewehr^  das  man  mit  der  Hand 
segghen,   de   se  vndertiden  mit  der       abdrüdct,  Puffer.    Sclopetum  manua- 
warheyd  vormengheu,  vp  dat  men  on       rium  vel  pugillare.  Chytr.  218. 
vuste   beid   (d.  i.   bet,  beßer)   loiue.  ftlt,  cunnus.   Voce.     Und   were  im 

Eccles.  f.  Pb;  wen  he  den  (de  van  (dem  Dietr.  v.  Quitsow)  besser  ge- 
vele  worden  is)  antworden  wii,  so  35  west,  her  hette  sin  ingsegil  eynir  sn 
maket  he  sik  den  torn  des,  de  mit  mit  siner  czungin  in  die  futte  ge- 
om  kiuet,  vuste  swarer  unde  groter.  drucket,  wen  daz  hers  uf  den  brif 
das.  44^;  he  satte  turnei,  up  dat  druckete.  Fidic.  Dipl.  Beitr.  2,  S, 
sik  de  lüde  in  den  steden  in  den  105.  (Vgl.  das  Schandgemälde  in  der 
wapen  vuste  bet  wenden  unde  keren  49  Monatsschrift  für  Westf.  von  Pick,  4, 
konden.   Bothos  Chr.  e.  J.  927;   de       S.  72.) 


W 

Der  Buchstabe  w  unterliegt  wegen  188;  aber  alleinstehend  wol  nie  wie 
seiner  Schu>äche  manchen  Veränderun-  v  (f)  gesprochen,  Fremdwörter  dun 
gen.  Zunächst  wird  er  häufig  v  ge-  ausgenommen;  im  Inlaute  ßwisdten 
schrieben  (auch  umgekehrt)^  s.  oben  F,  50  zwei  Vokalen  oder  nach  Liquiden  ver- 


W  ABELE  569  WACHTE 

^windet  er  auch  wd^  ebenso  im  Aus-  f.  107h ;  vnde  alse  de  propbete  Elias 
aui;  die  Anlaute  wr,  wl  begegnen  ynder  den  wachandeleDbome  lach  vnde 
loch  jriemlich  häufig;  jetzt  aber  haben  sleep.  Gryse,  L.  B,  fr,  91,  8.  sabina 
tie  sich  fast  gänzlich  verloren ;  das  w  in  den  Voce.  Vgl,  auch  machandel. 
st  abgeworfen^  und  nur  noch  einige  5  waehandelenbere,  f,  juniperns  com- 
Wärter^  g.  B,  wrack,  wriven,  wren-  munis,  bezeichnet  nicht  sowohl  die 
fchen,  wringen  u.  a.,  hohen  die  alte  Frucht  an  und  für  sich^  als  das  ganze 
Lautverbindung  wr  beibehalten;  wl  ist  Gewächs,  S,  Regele  Goth.  Arzneib.  s,  v. 
iagegen  gänzlich  geschtvunden,  Ver-  —  Nym  wachandelenberen  ynde  sal- 
anseht  wird  w  mit  b,  s.  /,  S,  137;  10  uien  vnde  sede  yt  an  watere  etc. 
mit  va  in  wachandel  und  machandel;  Goth,  Arzneib,  f,  18^^^  12;  sede  wa- 
visel  fi«u{  misel;  molwirwart  5to^^  wol-  chandelenberen  etc.  das.  47\  26; 
nirwarty  enax  (Dief,);  wös  u,  mos  dringk  (dat  sap)  Yan  wachchande- 
ibrodinm);  wispeln  u.  mispel  (esculas);  [le]nberen  loue  etc.  das,  ^^a,  14,  Vgl, 
ias,  minte  und  winte  (wente,  bis)  in  15  SchiUer^  Z,  Th.  u.  Kr,  Buche  I,  19, 
Duidmrger  Urkk. ;  micke  und  wicke  20;  Höferj  Germ.  15,  82,  —  Noch 
[weAe,  Brotart)  das,;  mit  quin  wBk'  andere  Formen:  wacheldorenberen, 
steri  (qaabtert),  wobbelich  (quobbe-  magandelenberen.  Dief.  s.  v,  arcio- 
hch),wapeldrank(qaabeldrank),qaab-  tida;  wachaldarenberen.  Voc,  Calm, 
be  (wap,  palear),  qaackele  (wachtele),  20  wachlik,  adj,  beweglich,  Ik  geve 
qoakel  (wakel)  u.  a,    s.  III,  S.  394.       Elsen,  miner  husvrowen,   allent   dat 

Wabele  =:  Walburgis.    Seib.  ürk.       ik  hebbe  .  .  et  si  wachlik  eder  un- 
«r.  854y  880.  wachlik  (1397).  Livl,  Urk,  nr.  2941. 

wsihetj  gewürfelt?  (wie Honigwaben      gefährlich,  s,  wagelik. 
gestattet?)    . .  mit  blauen  hosen  vnd  26      waehspe?  suspectus;  wachspe  hol- 
blauen    wabeden    rocken     becledet       den,  suspectum  habere.    Voc,  Strals, 
(1546).   Dithm.  Urkb,  8.  147,  wacht,  adj.  wach,  munter,  aufmerk- 

waek  (woch),  interj.  des  Schmerzes,  sam,  Hedden  in  der  ile  ansseggenn 
Vach,  (vah!)  ik  bin  gewönnet!  Jes.  latenn,  dath  ein  ider  muchte  wacht 
44,  16  (H.) ;  (de  helle)  dar  is  wach  30  sin,  dath  men  sulcke  vnheil  (Brand- 
unde  we.  Hanov.  Mscr,  I,  84,  8,  419;  Stiftung)  muchte  Yorkamenn.  Monum, 
0  woch  Ynde  0  we!  Ecdes.  f.  79^;  Liv.  4*,  153,  Vgl.  bei  Dähnert:  de 
we  my  unde  wach  dat  ik  etc.  Korner  hund  isso  wacht;  se  hett  sone  wachte 
23^;  o  wyg,  0  wach!  das,  201a;  aber  ogen;  he  ward  wol  wedder  wacht  (die 
auch  des  Spottes.  Wach,  dit  is  desse,  86  Krankheit  wird  woi  abziehen). 
de  den  tempel  Salomonis  wolde  Yor-  wacht,  Gewicht.     Van  mate  unde 

stören  unde  wolde  den  in  dren  da-  wachte.  Dithm.  L.  R,  II,  188;  weret 
ghen  wedder  buwen.  Brem,  lib,  pr.  sake,  dat  ene  hadde  twierleyge  waghe, 
48^;  wach,  dit  is  he,  dede  sede  den  sware  wacht,  dar  he  mede  in  woghe, 
tempel  to  breken?  Bavenst,  f,  99h;  40  vnde  lichte,  dar  he  mede  vth  woghe, 
räch,  de  dar  störest  den  tempel  unde  wert  dat  ghesen,  dat  is  to  richtende 
in  dren  dagen  wedder  umme  makest!  .  alze  deuerige.  Lüb,  R.  311,  Anm,  4; 
Pass.  Chr.  79.  YuUe   mate  vnd   wacht.    Dithm.   L. 

wachaHdel,  Wachhcider.  De  wortel  22.  p,  155. 
Y&n  wachandelen  (radix  juniperorum).  46  YrachtbOm,  m,  Schlagbaum  (der  be- 
Hieb  30,  4  (H,);  wachandelen  (-1er)  uwcÄ<  tvird).  (Eine  Schede,  Grenze 
bdm,  juniperus.  1  B.  d.  Kon,  19,  3  geht)  Yan  dar  recht  int  norden  .  . 
(H,);  de  wyn  en  wasset  nicht  Yp  de  beth  an  den  ersten  Risewoldes  wacht- 
dome  nocht  de  wynberen  Yppe  deme  bom  etc.  Neoc.  2,  254, 
wacbandelenbome.  Pld.  Evangdienb,  so     wachte,  f.    1.  Wackt^  Wachen,  Be- 


WACHTELE  570  WACHTEN 

wachufig.  De  wachte  der  hoiuescheit  mi  nicht  sur.  Lüb.  JDodend.  o.  1545; 
(vigilia  honestatis)  magherd  Bere  dat  wer  jeger  efte  hunt  konde  uns  vor 
vlesch  vnde  de  danken  in  der  wachte  em  wachten,  ü.  V.  389.  —  ^.  tcor- 
benemet  den  slap.  Ecdes.  f.  187^  tetu  Se  scolden  wachten«  went  d&l 
(Sir,  Sly  1);  de  wachte  der  wapen-  5  be  weder  queme.  Br,  d.  Oiir.  76^; 
den  (vigiliae  armatorum).  B.d.Rickt.  hedde  6.  mit  deme  stride  wachtet 
7,  11  (H.);  up  der  wachte  liggen.  Brem,  G.  Q.  114;  do  was  id  noet, 
R.  V.  3294;  up  der  w.  stän.  das.  dat  me  den  arbeidesluden  sunder 
6619;  alzo  was  in  dem  beere  nen  wachten  spise  dagelikes  geue.  Dial. 
wachte  edder  hode.  Korner  102^;  lo  Greg.  211^.  —  3.  ertoarien^  gew.  mü 
dat  se  Yorwachteden  myt  starker  Gen.  he  was  wachtende  der  tyt 
wachte,  das,  210ä;  we  sik  sulvest  synes  dodes.  das.  2ö7h;  he  wachtede 
beide  in  guder  wachte  etc.  Lab.  Do-  sines  sones.  Lüb.  Chr.  i,  109;  we 
dend,  v.  36 ;  wenne  dat  molt  is  in  de  des  schaden  wachtende  ys,  de  ul 
kuvene  gekomen  und  de  pannen  edder  ^^  oeck  des  vroemen  .  .  genietea.  Wi- 
de ketele  sint  overgehangen,  so  is  dat  gands  Arch.  d,  4;  des  möt  ik  wacb- 
gekomen  in  der  brodere  were  unde  ten.  B.  V,  2989;  wachtet  myner. 
wacht  (1400).  Livl,  Urk,  nr,  1519^  Körner  329^;  unde  de  crone  des  pars- 
18 ;  Wachidienst,  wachte,  were  vnde  dises  wachtet  juwer.  das.  35c ;  unde 
meynewerk  scholen  se  don  ghelik  an-  ^  wachtede  strides  van  deme  k<Hiinghe 
deren  borgeren  (1390),  Sudend.  8,  Philippo.  das.  188^;  mü  Äce.  Salicfa 
S.  193;  unde  scholde  des  buses  bru-  is,  dede  des  dodes  stunde  unde  godes 
ken  ane  wachte,  ane  scbot  unde  ane  rike  mit  vlite  wachtet.  lAib.  Dodend, 
allerleye  stadplicbt  (1373).  das.  4,  v,  1459.  —  Mü  Präpas.  He  wachte 
nr.  370;  vry  gegeven  (dat  hus)  von  26  eyn  tytlanck  ben  to  der  tokompst 
schote,  von  wachte,  van  aller  plichte  des  koninges.  JBreckefüi.  Leg.  61  (das 
etc.  (1381).  Gott,  Urk,  J,  nr,  299;  to  kann  indes  auch  jsu  hen  gehören 
das  Geld  für  den  Wachtdienst.  unde  und  der  t.  ist  der  von  wachten  ab- 
wanen  dar  lüde  mit  em  inne  (in  hängige  Gen.);  wi  schullen  wachten 
dem  Hause)  y  so  mennich  inwaner,  so  vp  dat  Ion  van  gode  etc.  Ecdes.  f. 
so  mennich  wachtgeld  geit  dar  uth;  4^;  Maria,  wes  wilkomen  my,  Ik 
wat  ok  (aber)  woste  is,  darff  nene  bebbe  gewacbtet  na  dy.  Bcurteb.  192, 
wacht  geven.  Lüb,  B.  559.  —  2.  Er-  /".  7a.  —  4.  im  Jurist.  Sinne:  BeehU- 
Wartung.  Se  weren  der  (des?)  in  exspectanzen  haben,  (alles  rechtes), 
wachten  und  wolden  dat  grothe  mi-  35  dat  se  eder  ere  anervent  daran  heb- 
rakel  ansehen.  Münst.  Chr.  2y  13 ;  ben  und  immer  mer  wachtene  moch- 
do  sint  si  des  koninges  in  wachten  ten  wesen  (^iofdP/  Kindl.  3^452;  dat 
gewest.   das.  2^  182.  recht,   dat  wy   daran   hadden  unde 

waehtele,  f.  Wachtel,  quifala.  Voc.  wachtenden  weren  (1367).  das,  3. 
Engdh,  Dit  clagede  de  bischop  deme  40  468;  dar  mede  heft  he  alle  ayn  erfife- 
konynge,  men  de  ende  der  degedyuge  deil  vorlaren,  des  he  wachtebde  was 
ward  ene  waehtele  (d.  h,  flog  weg^  .  vnd  beydende  na  siuem  dode.  A(U. 
foar  nichts).  Lüb.  Chr.  2,  349,  Vgl.  '  JRechtsb.  f.  162.  —  Eefi.  sieh  UUcil 
aleke.  wachte  dyl  Strols.  Ohr.  1,  233;  syck 

waehtelenwete ,  Wachtdnweusen^  46  wachten  van  allen  sothen  dingen, 
gitb.   Voc,  Cdlm,  Schaph.  Kai.  72b ;    se  wachten  sick 

wachten,  schw.  v.  1.  tearten,  sorg-  ok  sere  vor  vele  hastigen  ghandes. 
sam  hüten.  Ik  (sagt  der  Teufel)  das.  73^;  de  syck  nicht  Tor  soade 
wachte  se  (die  sündigen  Städter)^  dat  unde  schände  wacht.  Nd.  Jahrbb.  1877, 
se  in  den  sunden  bUven,   Dat  wert  60  8.  21 ;  unde  di  vlitich  y<Nr  alle  wert- 


WACHTEPENNINK  571  WADDEKE 

fike  idelicheit  wachten,  das,  v.  1246;  alle  wecken  frigdachs  und  saterstags 
Dit  (das  10.)  bod  eschet,  dat  ein  den  iunferen  ein  kuifen  vul  von  zehen 
iewelk  minache  sik  wol  wachten  schal  qwairten  wacken.  Cod,  trcid.  Westf. 
Tor  qnader  begerte  der  gyricheit.  1,  i,  178.  —  Bei  Schambach  wäke. 
^eg.  des  er.  minsd^.  f.  C2;  vnde  op  5  waisken?  Da  jemand  seine  kinder, 
disse  scipmans  alsodane  correxie  don,  so  manbar  worden  sind,  verseumte 
dat  sik  andere  dar  vore  wachten  und  nicht  zu  ehren  verhelpen  worde 
(1376).  Lab.  Utk.  4,  nr.  298 ;  so  sal  und  sic}i  also  beslapen  liessen  und 
men  se  straffen  .  .  dat  sik  eyn  ander  in  unplicht  lebten,  was  de  verbroken  ? 
daran  spegele  nnde  wachte  desgelikes  lo  De  ihre  kinder  verseumen,  wan  sie 
to  donde  (1441).  Hans.  Bec.  IPy  S.  manbar  worden  seint  und  sik  besla- 
359,  pen  laten  und  also  to  wacken   bru- 

waehtepennüik,  m.  die  zur  Be-  ken  komen,  verbroken  so  vil  etc. 
sddung  der  Thor-  und  Slraßenwächier  Gr.  Weisth.  3,  129. 
^aU  der  SdbsUeistung  erhobene  Ab-  16  wacker,  adj.  der  wach  ist,  nicht 
fobe.  onde  wat  dem  rade  boren  schläft^  munter,  agilis.  Dief.  .  .  wolde 
mochte  yan  wachtepenningen  des  Bolande  houwen ;  men  he  (Rci.)  was 
jares.  Brschw.  Chr.  i,  125^  Anm.  2.       wacker  unde  apranck  aver  de  syden. 

waehter,  m.  Wächter.  Unde  dat  Karner  21^;  De  snellede  sik,  so  he 
ghantze  her  slep  ane  de  wachtere.  20  wackerst  konde.  das.  181^;  ok  be- 
läb.  Chr.  2,  43;  dorewarden  unde  kande  ik  eynen  man,  de  was  vrevel 
wachtere.  Lehnr.  Art.  72,  §  10.  (Cid,)       vnde  hose,  vnde  dede  vele  arges,  he 

waehtich,  adj.  aufpassend^  aufmerk-  was  kundech  vnde  wacker  vppe  houe- 
sam.  Der  wachtigen  haut  wert  al  rat  wercke.  Emd.  Mscr.  nr.  139,  f.  24h. 
ilocrator  studiosa  manus).  Tunnic.  25  wackerheit,  -icheit,  f.  Wachsam- 
er, ioö.  keit,  MufUerkeü.    .  .  trecken  de  hati- 

waektiBge,  f.  Erwartung.  0  du  gen  tor  leue,  de  tragen  to  wacker- 
wachtinghe  aller  rechten  (nenU.  Chri-  heit.  Br.  d.  Cir.  120;  eyne  slapende 
ttus).  0GB.  B.  38;  also  dat  de  lüde  wackericheit  ys  dat  eyn  mynsche 
Tordorret  van  angheste  vnde  van  80  slape  van  aller  woUust  der  werlde. 
wachtinge»  de  vppe  de  gantze  werld  Sp.  d.  Dogede  f.  108b.  (Ein  ähnl. 
kumpt.  S&rm.  evang.  f.  4a;  (die  Oster-  Oxymoron  gebraucht  der  Verf.  gleich 
eodU)  eyn  wachtinge  aller  hilgen.  nachher:  eyne  nüchterne  drunken- 
Van  d.  Festen  f.  82;   ok   so  is  dat       heit.) 

eil  grot  bekummemisse  des  mynschen,  85  wackerlik,  adj.  munter,  nicht  träge. 
dat  he  vindet  sunderlike  wachtinghe,  He  lerde  se  •  .  wackerlick  to  wesen 
dar  he  vp  tidet,  dat  om  dat  gelucke  yn  den  gebede.  Leben  d.  h.  Frana, 
kome  wanner.  Ecdes.  f.  227d,.  134h. 

wacktsehale,  f.    Wageschale.     Do  waddeke»  wadeke,  watke,    Käse- 

s^en  tho  ehme  sine  eddellude,  wor-  40  waßer;  uhis  von  der  Müch  zuriick- 
omme  he  doch  wolde  sin  volck  vor-  Ueibt,  nachdem  Butter  oder  Käse  dar- 
geres  in  de  wachtschale  hengen  (ex-  aus  gemacht  sind^  Molken,  Ziger.  wad- 
ponere).  Westphoi.  3,  97;  sinen  ende  deke  vel  molken,  serum  lactis.  Voce. 
lathe  ick  stan  in  der  wachtschale,  wadeke,  waddeke  efte  kesewater.  Voc. 
eft  em  godt  gereddet  hefit.  Strals.  45  Strals.  Edder  gyf  em  tzeghen  wad- 
Chr.  i,  62.  deken   vnd  ghersten   water.    Bok  d. 

waeke  =  waddeke,  Kasewaßer,  Arsted.  62;  de  alderbeste  waddecke 
üfiken,  serum.  Voc.  rerum.  Vgl.  is  van  iungen  swarten  seghen  best. 
I^.  s.  V.  wack,  wedich,  hoey.  TetUh.  Herbar.  f.  89;  we  dar  tho  vele  plu- 
(jäet  wei).    Men  gift  (im  Sommer)  so  men  vnde  blawe  dünne  waddeke  tho- 


WADE  572  WADEN 

hope  eth,  so  dat  be  de  schiten  kricht,  Myth.  674^7.^  Der  BeroMug.  —  D» 
80  dat  men  sick  ynder  oghen  mede  gegen  sagt  Dähnert:  „Die  recUe  Zei 
waschen  mach,  is  tho  besorgen,  supt  eine  jede  Art  Hohes  zu  Aotcen.  Ni 
he  water  dar  tbo,  so  goswellet  em  is  't  im  goden  wadel/  Daeu  stimmt 
de  buk.  Nye  PrauMica^  c,  4 ;  giff  den  5  Dat  de  hölter  tho  rechter  tydt  nndi 
kese  darup  .  .  so  lopt  de  waddeke  im  wadel  gehouwen  werden.  Haupt 
daruan.  Hawb.  Kakeb.  A.V.  —  „wad-  Ztschr.  f.  d.  A.  3,  90.  „Im  ricUi 
dik  unde  wedage  (diese  AUUteration  gen  Schlag;  der  Ausdruck  ist  nod 
noch  jetzt  gebräuchlich)  =  Hunger  jetzt  gewöhnlich  und  besieht  sich  a^ 
und  Kummer.  ^  Brem.  WB.  5,  161 ;  lo  die  Schlageintheilung  der  Forsten.* 
he  süt  üt  as  waddik  un  weedage,  er  das.  —  Worumme  he  dat  holt  baten 
sieht  sehr  kränklich  aus.  Dähnert.  —  tydes  vnd  baten  wadels  gehouwen': 
Dat  is  ok  wer  melck  effto  hotte,  Dat  Wism.  Protok.  v.  1571.  —  Zu  bt- 
me  van  der  waddeken  schümet.  Koker  merken  ist  noch,  daß  Dähnert  am 
S.  308 ;  bottermelck  un  dünne  wad-  16  einer  SteUinschen  Urkunde  die  Redens- 
deken  De  gevet gude  levenysse.  S.  350.       art    bringt:    oyer    was    unde   wadd 

wade,  f.  großes  Zugnetz,  „eine  Art  band  teeren;  ^das  toiU  sagen:  in  da 
Fischemetz^  welches  man  im  Waßer  Stadt  seine  Handthierung  zu  LattJk 
gehend  nach  sich  schleppt.*^  Brcm.  WB.  und  Waßer  (?)  treiben^  ohne  Bürget 
5,  161;  wade,  sagena.  Voc.  Oidenb.;  20  Jsu  sein.^  s.  v.  was,  Erdreich^  Land. 
wahde,  tragula,  sagena.  KU.    Baven  wadel,  m.  Schwanz  (=  hodid.  Wi- 

der vere  schal  nemant  vysken  vp  der  del).  Dar  to  heft  se  (die  Eule)  eioei 
Travene  myt  nenerley  waden,  mcr  klenen  snavel  Vnd  hawet  demlawen 
benedden  .  .  moten  se  wol  vysken  up  den  wadeL  Lüiencr.  3^  nr.  SSi^iB. 
myt  der  waden.  Lüb.  Z.  R.  478;  he  25  wadeline  =  wadenrep.  Wism.  Inv, 
hefft  dat  getogen  in  siner  vische  wa-       f.  113. 

den  (traxit  in  sagena  sua).  Habak.  i,  waden,  st.  v.   1.  (stürmend)  daher 

15  (H) ;  wes  ore  is  en  visscber  wade,  kommen^  yadere.  Voc.  Engtih.  Min 
Van  sorghen  Yorgeit  sin  herte  drade.  sone  sprak,  dat  moste  sin,  Dattu  mi 
Nd.  Jahrb.  1875^  S.  54.  —  In  der  do  scoldest  alsus  vonuden.  De  joddeo 
Stelle:  se  mosten  holten  wahden  an  quemen  her  gewaden  (niedärrkein. 
obren  halse  dragen  tho  een  teken  Übers,  getreden)  mit  kulen  onde  mit 
des  egendohmes  (Sdaverei).  Ben.  41  scharpen  speren.  Ans.  v.  244;  (Y^. 
ist  wol  weden  gemeint.  dit   is   it  spere,   dar  Longious  xio 

wade,  Wade^  sura.  Voce,  (west-  85  herte  mede  dor  wot.  Mnd.  Ged.  4, 
wärts  ungebr.  Dafür:  dat  kuyt  van  v.  U28);  dat  holt  om  (den  Esel)  äoit 
den  beynen;  dat  kute  ant  bein.  Dief.  wöt.  Gerh.  v.  M.  59^  37.  —  2.  k<. 
s.  V.  sura).  in  Flüßigkeiten  gehen^  waten,  greven 

wadel,  Vollmond^  plenilunium,  voll-  Alves  lüde  woden  over  dat  bmk.  IMb, 
mon,  wadel.  Dief.  n.  gl.  —  Gehört  40  Chr.  1,103;  Sachs.  WeUckron.S.246; 
hieher?  (Dat  ampt  der  reepschleger  (Ghristophorus)  hadde  enen  stafio 
bewilliget)  dat  ein  ider  meister  des  siner  baut  vnde  woth  in  dat  water. 
amptes  alle  jähr  in  sunte  Mychaelis  Seel.  Tr.  47;  Salomon  let  dat  hott 
wadell  soes  lange,  gude  eeckhesteren  sencken  in  dat  m5r.  Unde  also  du 
.  .  vorschaffen  sali  unde  desulvigen  45  Christus  vorordelt  wart  to  deme  dode, 
in  dat  ekholt  setten  etc.  (1566).  also  was  do  dyt  sulue  holt  wedder 
Hanib.  Z.  R.  p.  204;  „der  Aberglaube,  ghewaden  uthe  deme  more.  Loeclfi*  I 
daß  bei  zunehmendem  Monde  das  47;  Petrus  stech  (nach  dem  FisA- 
Wachsthum  gut,  bei  abneihmendem  zuge)  yn  dat  mer  rnde  wot  to  IumIo. 
siMecht  ist,  herrscht  noch.  Vgl.  Grimm,  50  CHd.  Evangdiehbuch  f.  59;  waden  in 


WADENGELT  573  WAGE 

lerne  blode.  das.  Slf^ ;  dat  de  cristen  gen  der  zee.  Bial.  Oreg.  ä58 ;  et  is 
D  deme  blode  der  Sarracenen  woden  een  ander  ding  beholden  scepes  vnde 
Ter  dat  enkel.  Komer  J31^;  in  deme  ghndes  in  den  bauene  ter  salicheit 
iike.  R.  V.  5665;  in  den  slik.  äas,  te  comene  dan  op  ener  bloter  plan- 
'634.  5  cken  te  cleuene  vnde  mitten  wagben 

wideB^lt,  n.  Netzgdd^  Abgabe  der  des  waters  op  de  scaerpe  steenrode- 
^ischer.  a«  1502  de  raed  to  Lubeke  sen  (Felsen)  gheworpen  te  werden, 
left  beTalen  den  weddeheren  .  •  van  B.  v.  d.  jancfr.  f.  lJS8h;  unverweert 
len  yisscheren  to  deme  Gndmunde  bliven  van  allen  stormen  unde  wagen 
»dengelt  gelik  van  den  visscheren  lo  der  werlt.  Harci.  102^. 
0  Sluckappe  to  entfangende.    LUb.  wage,  adj,   beweglich^  hin  und  her 

Z,  R.  482.  schwankend.    De    bekerden   sundere 

wadaarip,  n.  Netzseü.  De  visscber  gat  bouen  (snperant)  de  wagben  recht- 
Doghen  yrigb  visschen  aner  alle  den  uerdighen.  Serm.  evang.  /'.  189d, 
)Ug  Tnde  setten  dat  wadenreep  Tppe  is  wage,  f.  aUs.  waga.  1.  Wage,  Werk- 
lat  lant,  so  Teme  alse  men  werpen  seng  sum  Wiegen;  der  Ort,  wo  ge- 
nach  vtbe  deme  schepe  myt  eyneme  wogen  wird;  die  Wagegerechtigkeü ; 
roder.  Schlesw.  St.  R.  §  82.  bildl.  Kippe  (so  oder  anders  sich  nev- 

wideMchinka?  den  wejdeladen  gend),  ungewißer  Ausgang.  Se  badden 
ror  twe  wadenscbinken  VII  scb.  Lipp.  20  or  liff  in  de  wage  bengbet.  BotJios 
Reckn.  v.  1509.  (Ist  es  =  wade?  vgl.  Chr.  f.  73;  R.  V.  1267;  sin  lif  ban- 
rU.  wadeschinkel,  56%meUer  ^^  550.^       gede  in   der  wage.    das.  2320;    to 

ifwUmiM^  die  Fischerei  mit  großen  wage  setten,  aufs  Gerathewol  daran 
Säsen.  scolen  bebben  de  groten  vi-  seteen,  es  wagen,  das.  1279;  in  enem 
Kberye,  dat  gbebeten  is  de  waden-  25  boke  kam  om  vor,  wo  hemmel  unde 
toghe  (1380).  Sudend.  9,  8.  368;  erde  in  wage  (mhd.  enwäge)  stat. 
IM.  Urk.  4^  nr.  373.  Brandan  7.  —  wyse  unde  wage  (Wag- 

^H»^  /-  ^*  ^^  (^0  ^-  wogende  niSy  Kühnheit)  vnde  willen  sterke  an 
Bewegung;  eoncr.  Woge  u.  häufig  coU  my  (betet  Judith).  Josef.  V.  d.  7  Tods. 
Uäio:  Wogen.  Dat  meer  geyt  in  ste*  80  ^*  ^^21  (oder  ist  wege  gemeint?).  — 
der  wagbe.  Serm.  evang.  f.  26h;  swe  2.  ein  bestimmtes  Gewicht^  nach  den 
BO  viscbet  in  enes  anderen  mannes  Waren  verschieden;  urspr.  das  Ge- 
w&tere  an  wilder  wage,  d.  h.  im  strö-  wichtsmaximum,  das  auf  einer  Stadt- 
•Kndm  Waßer^  im  Ggs.  eum  gegrabe-  wage  gewogen  werden  konnte.  Ene 
•ai  Teich.  Ssp.  II,  28^  1.  (die  Gl.:  53  wage  wasses,  .  .  eyne  wage  helt  42 
wilde  wage  bet  water,  dat  sie  wegit  punt  essendisch.  Kindl.  2,  357;  it. 
Bt  deme  winde  unde  anders  nicht.  eyn  wage  wasses,  dat  synt  XLII  punt. 
itt  das  richtig?);  de  rosenkrans  Z.  d.  Berg.  Gesch.  V.  lly  S.  199; 
(Name  eines  Schiffes)  wart  toslagben  «wage  ist  bei  den  Norweg.  Fischhänd- 
vui  der  wagbe  in  Telen  stucken*  Lab.  40  ^^^^  ^^  Gewicht  von  36  colinischen 
Ckr,  2,  68;  were  dat  en  scbip  vor  Pfunden^  nach  welchem  sie  ihre  mei- 
vinde  und  vor  wage  dreue  an  unser  sten  Waaren^  sonderlich  trocken  Fleisch 
^i(1384).  DUhm.  ürkb.  29;' vor  verkauften.''  Frisch  2,  414o;  it.  14 
wint  unde  wage  driven  laten.  Ben.  scb.  vor  eyne  wagbe  .  .  rothscberes 
81».  56;  is  de  wint  so  gans  swar  45  (1617).  St.  Jürg.  Beg.  Wism.  —  Vgl. 
geworden,  dat  de  wage  vnd  bulgen  Br.  WB.  5^  162:  ^eine  wage  Stock- 
de«  mers  to  en  in  geslagen.  Wism.  fisch  enthält  in  Norwegen  3  Bismer 
OrOeOsb.  1670,  K.  XII;  be  dreflf  Pf.  od.  36  Schaatpfund,  oder  2  Lis- 
l^teliken  hen  mit  den  böte  . .  vnde  pfund  und  4  Schaalpfund,  oder  36 
en  wart  nicbt  geseyn  vnder  den  wa-  50  eSlnische   Pfunde.'^      Von  der  WoUe 


WAGEHALS  674  WAGEN  (WAGE) 

105  g;  S.  Hamb.  Schiffr.  v.  1270,  dat  valsche  rur  (Bckr)  tot  dal 
Art.  9;  waeghe  ghewichts,  105  pond.  wynde.  Parad.  111,  SO;  eausoHm:  d 
KU.  oder  auch  120  ff.  8.  Brem.  WB.  onerghe  (übermäßige)  torn  kan  da 
8.  V.  einen  sack  wullen  yan  twen  leuent  körten,  De  äderen  roren,  d 
wagen.  Brem,  Stat.  293,  Anm.  20,  —  5  senen  schorten,  De  bände  beae« 
Van  alre  yetter  wäre,  die  men  bi  dat  bouet  wagen,  de  lade  spann«]! 
waghe  Yercoopt,  de(n)  wagbe  1  den.  de  vote  tragen  etc.  Josefe  V.  d.  : 
Sterling  (als  ZoU) ;  .  .  yan  alrebande  Tods.  7427,  =  wanken ,  wa$ideni 
wullen  .  .  yan  der  wagbe  XII  den.  gekn.  eyn  itlick  part  mach  in  de 
Flandr,  ZolUar.  aus  d.  13  Jh.  in  Hans,  lo  anderen  lande  wancken,  wagben,  ban 
UrTc,  II,  8.  89;  eyn  yat  butteren  dein,  kopen  ynde  vorkopen  (läOO) 
unde  eine  wage  keyse  (1521),  Kindl.  8tader  Arch,  2,  92;  bebben  aoge 
1,  238,  Seen  de  schwären  krankbeyt,   nn» 

wagebals,  m.  kühner  Mensch,  der  gn.  here  inge£allen  ist,  so  dat  k 
seinen  Hals  d,  i,  sein  Leben  aufs  Spiel  16  sulues  in  syner  personen  nicht  wa 
seist,  By  achte  dusent  wagehalse,  de  to  behoiff  syner  undersaten  waget 
sik  des  vormeten,  dat  se  in  Lune*  unde  wapderen  mach  etc.  (1491) 
borch  stigen  weiden  etc.  Kamer  201^,       Wigands  Arch.  4,  62. 

(wagelicheit),  waehlieheit,  f.   Ge-  wagea,  schu>.  v.  wagen,  amfs  Spia 

fahr,  unde  dar  mede  dat  romesche  90  setsen.  Dit  wagede  he  al  dorch  Ise- 
rike  in  yar  unde  wachlicheit  ghe-  grims  willen.  B.  V.  186  u.  h.  iß 
bracht.  Karner  70^,  starkem  Partie. :  dorch  ere  unde  gut 

(wageHk)t  waehlik,  adj.   wagdieh,      hebbe    ik  min   lif  yaken    gewagen, 
gefährlich,     unde    were   en   waehlik       Hirumme  wart  ik  to  ridder  gesUgen. 
dynck  unse  pririlegie  over  zee  unde  25  Lab.  Badend,  v.  603. 
sant  to  yorende  etc.  (1441),    Hans.  wa|[;en,  st,  v.    enoahnen,  mhd.  ge- 

Bec,  IP,  8.  410.  Adv.  bidden,  dat  wahen,  berichten,  gedenken.  Hir  se- 
gi  .  .  screven  uns  ein  kort  antworde  ghede  vnde  wuch  en  die  rad  Telq 
van,  datwiweten,  wo  wi^'nacA^ti/jfcfiii-  nuttes  en  tegen  etc.  Brem.  G.  Q. 
digung  des  Friedens)  varen  mit  vrunde  30  94 ;  alle  de  stucke,  de  tuschen  des- 
gode,  dat  wachliken  vorborgen  is  etc.  sen  partien  ghewagen  sin  vnde  ao 
(1397).  Livi.  Urk,  nr.  2968.  yus  gebracht  bebben   (1326).    Nies. 

wagen,  schw,  v.  alts,  wagian,  hin  Beitr,  2,  290;  segghe  wy  dessen  pap- 
und  her  bewegt  werden,  sdiwanken,  tyen  yan  allen  vorderingen,  der  b; 
Benediet  den  heren,  gy  walvisscbe,  86  gewaghen  oder  unghewagen,  eist 
unde  alle  dat  waghet  in  den  wateren.  alynghe  zone.  das.  2,  293;  Noe  se*^ 
0GB,  G.  18^;  de  engel  godes  quam  gende  twe  sine  sonen  unde  andeme; 
in  dat  water  unde  it  wart  wagende.  derden  ne  woch  he  niner  egenschap; 
Sädis.  Weltchran,  124,  3;  bramberen  .  .  Esau  ne  uorvlokede  he  nicht  noch 
krudes  wortele  slicht  in  water  ge-  40  egenscap  ne  woch  he  nicht.  S8p.lIIi 
soden  in  dem  munde  geholden  ster-       42,  3. 

cket  de  krancken  wagende  (wackelnde)  wagen  (wage)«  im.   Wagen,  cumu. 

tenen.  Herb,  f,  10;  wan  di  de  thene  B,  V.  1017.  3564.  wolden  schynnei 
wagen,  so  schaltu  etc.  Wolf.  Mscr.  de  waghenen  unde  den  kopman.  Km^ 
23,  3  f  91;  alse  de  man  geit  tome  46  ner  238t;  al  de  waghenen  (137 S). 
herren,  dar  he  stat  •  .  so  weget  sik  Cassd,  Urk.  200;  so  wat  appe  vi* 
al  sin  lif  unde  moten  ok  de  hende  ghenen  kumt  Brem.  Stat.  56.  —  T6ef| 
wagen.  Lehnr.  Art,  22,  1;  it  heft  recht  ingebroicht:  daer  de  korul| 
gode  wol  behaghet,  Dat  du  vor  den  wage  .  .  gewest  sy  des  foeriars,  dser 
Kunden    nicht  heft   ghewaghet,   also  60  folge  de  lange  wage  to  rechte  nhae 


WAGENBOTE       575       WAGENTRADE 

'1540).  Hoyer  Utk.  IL  Ärch.  d.  Kl.       noch  wyder  Tpgedan  Tnd  en  wagen- 
Heäigenr.  S.  196.    Vgl.  war  men  mit       rühm  gegeuen,  indeme  men  etc.  ders. 
lern  körten  wagen  nich  bringt,   kan       Spegel  f.  M4. 
Den   mit  dem  langen  nicka  halen;  wagensehot,   engl,  wainscot.    (vgl. 

per  den  Acker  nidU  dünget,  kann  5  bokenschot.)  ausgesuchtes^  feines^  ast- 
tidU  vid  emdten;  detm  der  Mist^  freies,  eu  Brettern  von  verschiedener 
tagen  ist  der  kuree  Wagen.  Strodtm.  Länge  (gew.  sieben  Fuß)  zersägtes 
121.  Etchenholz,  eu  feineren  Arbeiten,  bes. 

wa^enbete,  Ausbeßerung  des  Wa^  Vertäfdungen  gebraucht.  Vgl.  Hirsch, 
lens.  In  ea  parte  (des  Waldes)  vil-  10  Dannigs  Handelsgesch.  p.  215  u.  861 ; 
ani  de  P.  habent  ectbwart  in  hnnc  Hamb.  Schuldb.  S.  24 ;  Nemnich  s.  v. 
Bodnm:  incidunt  ad  ignem  tantum  waeghe-schot ,  lignum  scriniarium, 
mectholt  et  ad  wagenbothe  singnli  tabula  quercea,  tabula  undulata  (d.  h. 
lingnlis  einnen  halfwagen  (13  J.).  geflammt);  waeghen-schotten,  conta- 
Z.  d.  Harz^  V.  1878,  S.  96.  16  bulare,  vestire  parietes  tabulis.   KU. 

wa^Bdriyer,  m.  Fuhrmann,  unde  —  Van  elk  dusent  waghenschotes  IX 
dck  den  schriver,  Den  pluchholder,  den.  (als  Zoll);  item  Tan  elk  dusent 
len  wagbendriver.  Bedent.  *Sp.  1136;  knarboltes  XII  den.  (1389),  Lüb.  Urk. 
bo  hant  dama  quam  ein  varen  mit  4,  S.  554 ;  dat  100  wagenschottes  2 
einer  bornkopen  yan  der  Elve;  des  20  pennmge(alsAecise).Ben.l82;  schnid- 
vart  de  wagendriver  des  h.  sacra-  dekerwerk  vnnd  kuntborwerck  ynnd 
mentia  enwar.  Magd.  Seh.  Chr.  184, 26.       dartho  poste  mit  basementen,  sie  sin 

wageila^?  Heynoni  de  Buren  vann  wagenachotte  ofFie  anderem  holte 
6  tf  1  0.  pro  expensis  praamhure  et  .  .  vnd  de  timmerlude  scholen  alleine 
theer,  waghenlaghe  unde  de  cogghen  26  maken  eken  poste  vnnd  dergelicken 
to  lichtende.  Hamb,  Kämmer^Bedin.  alle  tymmerwerck  also  hangelkamer, 
S.  85.  treppen  .  .  idt  were  denne,  datt  je- 

wa^^ealftst,  f.  soviel  ein  Wagen  mandt  syne  treppenn  van  wagen- 
tragen  kann,  des  jaars  umsus  een  schotte  maken  wolde  lathen,  de  mo- 
vagenlast  tonres  tho  haiende.  Fries.  30  gen  die  schniddeker  mitt  den  tym- 
Arck.  2,  364.  merluden   ock   maken.    Lub.    Z,   R. 

WMgeBltHtTfm.Wagenl€nker,Fuhr'  469;  een  schyp  myt  wagenschotte 
mann.  Br.  d.  Eus.  5db.  ynde  anderen  guederen  beladen  etc. 

wageueire,  m.  Wagenlenker,  au-       Brem,  Urk.  v.  1496  u.  h. 
riga.    Har.  Belg.  7,  37.  36      wagenspere,  n.   (leinenes)  Verdeck 

wageiir6fy  Verdeck  eines  Wagens  über  einen  sper wagen.  Under  eynem 
(vgl.  baderöf).  In  der  Cheifsw.  Bür-  wagenspere  Suth  me  nene  backoven 
S^spr.;  Hamb.  Z.  R.  p.  199.  slan.  Koker,  S.  353. 

wagrarAn^m.  Wagenraum;  Raum^  wa^enteuwe,  n.     Geräte    das   zu 

«ortrf  ein  Wagen  braudit  Büdl.  „he  40  Wagen  gehört.  Item  8  seh.  vor  seel- 
l^ett  em  w.  gewen,  er  hat  ihm  zuvid  repe,  leydesele  vnde  andere  waghen- 
^^^jkeit  gdaßen.^  Bahn.  Vnd  den  touwe  (1517).  Wism.  St.  Jürg.  Reg. ; 
^pröriachen  einen  wagenruhm  geuea.  he  wert  ok  maken  van  iuwen  sonen 
^'  Oryse,  L.  B.  fr.  7;  edder  dat  ackerlude  vnde  .  .  tymmerer  siner 
men  cn  de  slötel  tho  allen  dören,  46  wapen  .  .  siner  wagen  vnde  wagen- 
ock  tho  der  spysekamer  an  de  syden  touwes.  Proc.  Beliäls  f.  M3h, 
bangen,  vnd  wagenruhm  geuen,  wat  wagentrade,  f.  Spur,  Geleise.  Corn- 

ea gelüstet  tho  neste  tho  dragende.  pita.  Voc.  Locc.  orbita.  Voc.  Oldenb. 
i^>  fr.  12;  men  hefit  00k  vntuchti*  —  Bei  StrodJtm.  p.  277:  wagen- 
S^&  gesellen   de   dore   der    vutucbt  50  trahn.  —  S.  trade. 


WAGENVLEKE  576  WAKEN 

wagenvleke,    s.   vlake,   vleke.     1  stad    d6r   tu  sittende  etc.   (138" 
pluch,   II   wagenfleken.    Wism.  Inv.       Fidic.  ^,  88. 

f.  148,  wake,  /.    Locä,  ins  Eis  geschyv 

wage-,  wäkstert,   Bachstelze  (von       lama,   wake  in  dem  yse.     Voc.  1. 
der  Beweglichkeit  ihres  Schwanses  so    5  cistartis,  wake,  eyn  hol  in  dem  y 

genannt),     loavicus,    wage-,    wakst.  Dief,  n,  gl,;  ruptura  facta  ingL.. 

Voce.  W.  —  Wagestert.  Do  den  luden  Voc.  W.  —   De  hovetman  .  .  letb 

guden  wän,   lat  de   tit  so   hen  gän.  der  nacht  umh  de  (im  Eise  lu'j' 

Bathsvers,  der  Thiere  (Bruns^  p,  139),  den)  schepe  grote  waken  howen  ul< 

wagevar,  m.  Fuhrmann,  waert  so,  ^0  de  ißschulverenleth  heunderdnub 
dat   enich    schipman    of   waghevaer       Lüb.  Chr.  1,  497;  he  schoet  daic 

der  vorscreuenen  kopliede  goed  name  der  waeke.  Ben.  391;  leth  vele  wai 

te  vorene  te  water  of  to  lande  (1389).  int  is  houwen.  Benners  Livl.  (j..' 

Lüb.   ürk,  4,  S,  561  (in  e.  hoU.  ürk.).  297.  363. 

wag(g)eieny  schw.  v.  sich  hin  u.  15  wakede,  f.  Wache  ^  Wachtäm 
her  bewegen^  wackeln.  Wen  ome  (dem  Dit  is,  woe  men  de  wakede  hol.. 
Kranken)  de  nase  vaste  spisset  (spitss      sah    We  waken  sal^  kumpt  de  ij\* 

wird)  .  .  vnde  so  ome  de  dunninge  etc.    Wigands  Arch.  III,,  32. 

waghelent  .  .  de  is  vege  (eum  Tode)  wakehere,  m.    der  PcliseiJurr,  >i 

reif).    Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  85;    du  20  für  die  Sicherheit  der  Straßen  ttc.  : 

waggelst    in    menigherhande    willen  sorgen  hat.    (Eid:)  dat  wi  dut  jar  u 

ende  du  enweest  nicht,  wattu  doen  stadt  to  gude  wakeheren  sin  wül- 

salst.    B.  d.  Byen  f.  209h;    se  (die  deme  rade  .  .  sunde   unde   schau  I 

Zunge)  maket  de  herten  ynrostich,  helpen  strafen,  (jtrupen^  Äntiq,  Uat.  i 

de  eerst  rostich  weren,  ende  doet  se  25  S.  275.                                          \ 

waggelen.  das.  f.  183c.  wakel,   Schwäre^   olcus.    Dief  , 

waginge,  f.  Bewegung.    Nu  hebbe  s.  v.    Hör.  Belg.  7,  20. 

wy   gehört,    dat    de  cederbom    des  wakel,  waekel,   Wachkolder,  y\ 

paradises  gewegget  heuet  vnde  en  is  perus,   wakel-böm.    Dief  s.  r.    M 

nicht  geuallen,    vp   dat  wy  kranken  30  sali  dar  ut  den  gemarken  gein  ^I . 

angest  kregen   van   syoer    waginge.  pen  foeren,  ouch  gein  ruewe  tu.  | 

Dial.  Gr.  158h,  dar  ut  tuenen,  utgenomen  met  wJ 

wake,  f.  1.  das  Wachen,    Ere  (der  ckelen   unde   dornen.    Barmer   l  ' 

schlafenden  Jünger)  ogen  weren  be-  p.  34. 

swaeret;   dat  was  van  langer  wake.  85      wake]bereii,archiotidie.  TToZ/'J/  l 

Scrm.  evang.  f.  lOlK   —   2.   Wache.  60^  f.  29;  vgl.  Dief.  s.  v.  arcioti  | 

We  waken  sal,  kumpt  de  nycht  tyt-  magandelenberen,  —  Vgl.  wakell  ^ 

like  genoech  vp  de  wake  .  .  so  etc.  juniperus;  wakelber,  juniperum.  T» 

Wigands  Arch.  3^  32;  de  wake  vnnd  rerum.   wekelerbere,  -boem.  Ttul 

hoede  yp  vnde  yn  vnsen  oppen  stra-  40      wakeldorn,  juniperua.  Voc.  0  /  •  i' 

ten  vnnd  lande  tholdene.    Old.  ürk.  wakeldoren.   Dief.  s.  v.  und  wu  L>!i* 

V,  1517.  —  3.  Wachtdienst.   zo  schal  doren.    das.  s.  v.   arciotida;  v^^^^^ 

her  R.  don  van  der  were  wake,  bur-  deren.    Wolf.  Mscr.  60^  f.  3u^. 

werk  .  •  liken  anderen  borgeren.  Old.  waken,  schw.  v.    1.  wachen,  w^v.« 

ürk.  V.  1439;   ein  man  mach  kopen  45  unde  bedet.   Lüb.  Dodend.  Üö,  M 

twe  huese  thosamende  unde  maken  waket  wol  unde  is   beret,  !)<■'  i<"3i 
darna  ein  hues  darran,   unde   dorff      dotlike  sunde  up  sik  wet  diis^  l'i 

men  eine  wake  holden.  Lüb.  R  559;  Wache  halten,     Wachtdienst  kt 

(das  Haus  des  Bischof  es  soll  frei  sein)  Und  nach  des  stadea  rechte  dar 

an   schote   vnd   an   waken    vor   der  50  (für  das  erve)   vol   tu  doemie 


WAKESCHRIVER  577  WALCH 

tchotene   ttnd   mit   wakene    (1379).      den  wakehuse  by  S.  Ludgers  porten, 
UH,   Urk  nr.  1139;  ^in  Schoß-  und      Münst.  Chr.  1,  166. 
Wacf^iekt  spricht  sich  vornehmlich  wal,  m.  in  der  Schiffersprache :  das 

las  Bürgerrecht  aus."  S.  Frensdorff,  feste  Land.  Wen  men  erst  mit  ein 
Gott.  Od.  Ane.  1878j  S.  415 ;  is  vnser  6  schip  uth  fahret  und  men  langest 
itadt  inwoner  vnde  borgher  .  .  vnde  de  wall,  offt  sunst  van  ein  land  na 
icbattet  dar  ock  vnde  waket  vnde  dat  ander  segelt  etc.  Beschr.  v.  d. 
ieyt  Turder  alle  ynser  stad  pleghe  Kunst  der  Seef.  p.  20;  so  de  wind 
^m  e.  Reisepasse  des  15  J.).  Z.  f.  lange  up  de  wall  hadde  gestahn  und 
Lab.  Gesch.  i,  395;  Also  dat  he  van  10  sick  den  wedder  na  der  see  kehrt, 
i7nenhusen7chtwakendarf('&fawe^^.  so  kamen  de  floden  spader.  das,  68; 
Oid.  Urh.  V.  1439;  myn  hus  .  .  dat  wen  men  dicht  under  walles  segelt, 
men  dar  uth  scal  waken  vnde  staken,       das.  83. 

30  men  yan  borgerwere  plegende  is  wal,  eine  ZaJd  von  80.     1  schock 

\o  donde.  Old.  Urk.  v.  1481 ;  syn  hu-  15  ys  60,  1  wall  ys  80.  Hamb.  ReJcensb. 
)eken  .  .  vnde  ghifft  in  allen  rech-  v.  1630  f.  190.  een  wall  heerink. 
dcheiden  vnde  plichte,  der  ghelick  Eine  Anzahl  von  80  Stücken.  Bahn,; 
lodere  borghere  van  borgherweren  rochen,  ein  wall  a  10  (?)  stück  1  0. 
plegende  synt  tho  doende  alße  rey-  6  ^^  Rostock.  AcdseroUe  v.  1748. 
Kn,  staken,  waken,  ysen,  dämmen  20  wal  =  wol,  s.  u. 
etc.  Old.  Urk.  v.  1500.  —  JS.  bewachen,  walbant  ?    8  stertremen  van  ledder 

Unde  led  de  porten  waken  unde  .  .  19  iseren  tynden  tho  eyner  ege- 
waren.  Lüb.  Chr.  2,  374;  we  waket  den,  1  bandt  vp  eyne  ramme,  4  grote 
80  lef  den  doden  alzo  den  leven  walbande  etc.  Wism.  Invent.  v.  1569. 
(hievenden?).  Redent.  Sp.  84.  26      walbGm,  m.    WaUnußbaum.    avel- 

wakeschriver,  m.  ein  Biener  des  lanus.  Brml,  (a)vellana.  Voc.  Oldefib. 
wakeheren,  dann  Oberh.  ein  (Gerichts-)  Do  stunt  darbi  lank  unde  gröt  de 
Stadtdiener.  It.  3  ß.  deme  wakeschri-  walböm,  dem  me  dut  (nend.  die  Kö- 
ver,  de  stole  to  beterende  uppe  deme  nigskrone)  bot.  Gerh,  v.  M.  102^  55; 
hase;  it.  6  0.  (deme  wakescrivere),  80  contra  dentium  kellinge  neme  ene 
dat  de  wakeheren  vorterden  am  loden  van  eyneme  walbome«  Wolf. 
avende  Walburgis.  Z.  f.  Nieder s.  Mscr.  60^  f.  139h;  neyn  malere  schal 
1868^  S.  196  f. ;  und  eft  ok  wol  des  andere  holt  vorarbeyden  men  allene 
radts  bestellede  denstlude,  nömlich  eken,  walbomen  vnde  berbomen  etc. 
dörwarer,  vorspraken,  rechtdeler,  wäk-  35  (1497).  Mithof ^  204.  in  d.  Lüneh.  R. 
schriver  und  frone,  . .  yan  den  fryen  d^  Maleramtes. 
kosten  eine  suppe  und  ein  half  sto-  walbroder,  m.  Walfahrer,  PHgrim. 

Teken  hier  gehat  etc.  Grreifsw.  Hochs.  Ein  kerle  vorhof  sik  unde  sprack,  he 
Ordn.  V.  1592;  wertt  vakenn  van  were  keiser  Frederick,  he  were  nicht 
dem  wakeschriver  ge warnett.  Strals.  40  gestorven,  sunder  he  were  ein  wol- 
Chr,  I,  83.  (d.  i.  wal-)  broder   gewesen.    Bothos 

wäkkaftich,   adj.    wachsam.     Ock       Chr.  e.  J.  1286  (Leibn.  3,  371). 
leyten  se   eyne  groyte  buyssen  loys  waleh,  Kampf.    Se  lepen  de  sper- 

scheyten,  vp  dat  se  jo  wackhafFtych  wessele  van  deme  hus;  de  darvore 
weren  vnd  nicht  gemortbrant  worden.  45  leghen,  lepen  geghen  se,  dar  wart 
&Ä.  Qu.  2j  359.  eyn  grot  walch.    Lüb.  Chr.   1,  416; 

w&khts,  ti.  Wachthaus.  Of  twe  to  eyrst  huf  sich  eyn  walch  tuschen 
Weckers  vp  enen  waachuse  synt,  der  den  broderen,  de  dar  weren  in  sunte 
sal  een  etc.  Wigands  Arch.  3,  32;  Juriens  hove,  unde  den  borgheren  in 
men    kroch  Mervelde   weder  under  so  der   stad.     De    armborste   worden 


WALDEMEINE  578  WALDICHUKEN 

gande  an  beyden  syden  etc.    das.  i,      weit  unrechte  drift,  dar  sulen  drej 

418.  ghebur  ouer  wesen ;  de  garde  . .  dee 

walde-  (wolde-)  meine,  gemeinsame      stonde  dar  to  vnrechte  vnde  stonde 

Waldtrift,  campos  communes  pascua*       oppe  der  waldemeyne.    In  Nr,  5  dts 

les,     dictoB    Yulgariter    woldemeyne,  &  Iserlohnes  Stadtarchivs :  tkxi  der  YfolAt- 

(1296).  Wigands  Arch.  HL  H.  3.  S.      meyne  de  gheleghen  is  tho  Lon  bonen 

44.    mit  lande,  wischen,  moren,  hol-       der  stad,  dat  se  dar  tho  vorderen, 

ten,  holtbleken,  stude,  beyde  in  den       dat  de  Woldemeynen  bliven  licgene 

rredehopen  vnde  in  der  woldemene       tho   der  Stades    van  Lon  voweyde. 

(1376).  Lub.   ürk.  4^  nr.  323;   Men  10  Man  darf  aber  nun  nicht  glauben^  daß 

suUe  over  die  jenne  richten,   die  de       im  MÄ.  der  Sinn  des  Wortes  sich 

koninckstrate  .  .  entengen  mit  tuenen       auf  das  beschränkt  häbe^  u?as  wir  heute 

efte    graven    und    die    waldemeinen       unter  Wdldweide  verstehen ;  es  beseich- 

entenget  (1490),  Kindl.  5,  626;  we       net  vielmehr  den  Gemeindegrundlesit: 

den  kirchoff  vme  eret,   de   sal   daz  15  überhaupt.    Daher  finden  unr  es  ki 

den    heren    verboten    myd    sestich       Moser  Osnabr,  Urk.  nr.  272  durch 

Schillingen;  we  de  waldmeyne  betun-       commune  usueLrinm erklärt^ u.namentl 

net  edder   affgrunde,    de  hevet  ver-       verstand  tnan  darunter  auch  Fischereu 

brechen  etc.  Gr.  Weisth,  5,  79;  vort-       Flüße  u.  Bäche,  ja  sogar  Gemeinde 

mer  wan  see  oppe  der  meynheit  vnde  20  grund  innerhalb  der  Stadtmauern^  der, 

oppe  der  waldemeyne  schütten   weit       wenn  er  nicht  gepflande  Bäume  trug, 

vnrechte  dryft,   dar  sulen  drey  ghe-       audi  den  Namen  Seifwald  fährte,  — 

bur   ouer   wesen,    dee    mughen   dee       Selb.  Westf.  ürk.nr.  755:  wischerye, 

schuttincge  driuen,  wor  dat  se  weit.       dat  waldemeyne  is.    Ein  nd.  wische- 

Fahne,  Dortm.  Urk.  II,  nr.l21;  vnde  25  rye  =  Wiesen,   wie  es  das  Glossar 

dar  hört   to   anderhalfi  achtwert  in       detUet,  gab  es  nicht.    Es  soU  Fischerei 

der   woldemene   (1376).    Scheidt,  v.       heißen.     Seib.    Westf.    Urk.   484,  & 

Adel,       „waldemeine    drückt    urspr.       629:  piscium  capiendorum  in  fluyio 

nichts  anderes  aus  als  Waldweide  (?),       Waldemeyne    prope   Velmede.     Ton 

denn   mennen   oder  menen    bedeutete  zo  Steinen  Stück  XIII.  S.  1309 :  UA\j'o^\^ 

im  älteren  Deutsch  auch  treiben,  füh-       by  dem  markete  op  die  waldemeyne.* 

ren  (vgl,  Korne  eu  Helj.  Anm,  1),  so       Woeste,  Z.  des  Berg.  G.  V.  1872,  S, 

daß   mene   einerlei  ist  mit  dem  aiAS       180  f.     Vgl,  auch  Gr.  B.  A.  497,  J. 

treiben  gebildeten  Trift;   nur  begreift      . —  SoUte  das  W.  nidU  urspr.  bedetitar. 

sich  leicht,  daß  später,  wiewöl  schon  35  Waldgemeinheit?   silvae  communitas, 

sehr  früh,   der  Sinn  von  commuuio       dann  überh.   communitas,    wie   ahn, 

hineingelegt  wurde.     In  Schriftstücken       almenningrV 

des  MA.    be/seichnet  waldemeine  oft  walden  (wolden),  schw.  v.  waltm. 

eine   Gemeinweide.     So  heißt  es  bei       Gewalt  Üben.     Etlike  iuwer  stad  in- 

Seib,  Westf.  Urk.  nr.  585:  de  pascuis,  40  wanere  .  .  hebben  waldet  vnde  wol- 

que  Waldemene  seu  bewede  (verlesen       det  (in  mineme  ghude).   Wism.  Bruf 

für  vewede,  Viehweide)  wlgariter  ap-       v,  1472;.  bildL:    de  twidragt,  dede 

pellantur.    Bei  Fahne,    Urk.  Dortm.       lang  hadde  wald  twyschen  etc,  Ltr- 

nr.  68:   iacebit   dictus   campus   sine       beck  §  109;  dede  mit  lucke  herlikes 

semitibus  desertus  eternaliter  et  in-  45  levendes  wille  walden,  de  etc.  Gerh.  r. 

cultus  ad  usum   generalem  opidano-       M.  74,  51.    —   Als  starkes  V.    l^ 

rum  Tremonensium,  quod  waldemene       schape  de  jungen  wulve  beiden,  V&t 

dicitur  et  pecorum  eorundem.  Ebenda       se   on  ledes   nicht  en  weiden,  A'^'< 

nr.  121:  wan  see  oppe  der  meynheit       Leid  zufügten,    das.  32,  36. 

vnde  oppe  der  waldemeyne  schütten  50      waldichliken,  s.  weldichliken. 


WALE  579  WALKEN 

Wale,  adj.    ein  welscher^  fremder.       yoden  vor  dem  hemmelschen  brode. 

e  (Joh.  V.  Capistrano)  predigede  (to       Schip  v.  Narrag.  f.  154, 

agd.)  to  latine,  wente  he  ein  wale  walgeriehticli,  adj.   Ekel  errege^id. 

as.  Bothos  Chr.  f.  65;  vele  Volkes       Wylt   ceduar  is    wyttellechtich  vnde 

m  den  Walen  etc.  Lüb.  Chr.  1, 97;    6  is   deme   munde    walgerichtich    etc. 

den  olden  tyden  weren  de  frowen       Herbar,  f,  J21^. 

i5tede  (in  der  Kleidung).    Nu  sint  walgeringe,  /*.  Ekel,  oxireuma,  ein 

'  manne  vnstede ;  is  he  huden  eyn       walgeringe  in  deme  halse.  2  Voc,  W. 

Je,   morghen  is   he    eyn    mißner.       nausea.  4  Mos,  11^  20  (H,) ;  appele, 

arcnst,  f.  28^.  10  de  watergen  smecken,  de  maken  wal- 

H  alen  =  wolen ,    wühlen^   herum-       geringe.  Herbar,  f,  1 ;  blyfft  6m  vmme 

rfen.       Ok    werdet    darby    (dem       de   munt,   wo   weynich  yd   sy,    Van 

'(licine)  up  namen  (verstanden)  alle       vette  bekleuen  effte  van  bry,  Wisschet 

.dere,  de  yo  in  dem  höre  der  sunde       nicht   erst   sine  mulen  fyn,  Drinket 

k  walen  willen  vnde  yo  vlet  (fliehen)  is  so   van   deme  beer  vnde  wyn,    Dat 

I  iutteren  bome  der  hilgen   bicht.       dat    fette   bouen   yn    deme  beckere 

m.  evang.  f.  165^.  swimpt,    Eyn    ander   dit  vor    grote 

walendep?    de    oren    werden    ok       walgeringe  nympt.    Schip  v,  Narrag, 

r^toppet  von  der  bitte,   so   scaltu       f.l65;vr,diQvm^\i&n,Nd.Jdhrb,  2.32, 

iitiuier  ok  in  eyn  vat  gheten,  dat  20      walginge,  f.    Ekel,    nausea,  wal- 

nioghe  in  de   oren   reken.     Wolf.       ginge.  1  Voc,  W,    Vele  dinghe  to  be- 

^^r.  23^  8  f.  87h,     (w — e  rok?)  smakene  maket  ene  walghinge.  B.  d. 

walgaftick,    adj,     Ekd   erregend.       Byen  f,  216^;  is  en  mynsche,  deme 

'  üt  wath  vele  voete  hefft  .  .  dat       de  atem  stincket  vnde  nicht  van  den 

/  le  gy  nicht  eten,   wente   dat   ys  25  tenen  kumpt,  zo  ys  id  van  der  wal- 

>s  lick  vnde  walghaftich  (abomina-       ghinghe.  Bok  d,  Arsted.f,4;  (se  syn) 

' ).    3  Mos.  11,  42.     -tigen,   adv.       also  sere  mit  dussen  gebrecken   be- 

.'le   se   Btyncken  walgaftichen   vor       kümmert,  dat  en  ock  alle  spise,  dat 

le  etc.   Salter  f,  27,  is  alle  geistlike   ouynghe   eyne  wal- 

^valgcn,  walgeren,  schw.  v.'  (eig,  30  gynge  is.  Br.  d,  Cir,  116^;  dusse  en 

kvd  wälsen;  vom  Gefühle  der  Nei-       hebben  nyn  behagen  in   vtwendigen 

»n  zum  Erbrechen)   unpers,   Ekel       seyne  (Sehen)  .  .  mer  ok  grote  wal- 

.r/jrfen, nau8eare,walgen.  i  Foc. TT.       ginge  hebben  se   dar  af.    das,  121; 

Ueren.  2  Voc.  W.     vnde  em  wal-       he   (Gott)  batet  de  lauwen  (lauen) ^ 

t  vnde   gmmmet    in    deme    lyue.  35  want  se  em  ene  walghinghe   maken. 

/  d.  Arsted.  f,  69 ;  vennekole  (Fen-       B.  v.  d,  joncfr.  f,  125 ;   safitran  vor- 

■J  benympt  dem  maghen  sin  wal-       drift   des   magen    walginghe.     Wolf, 

ut  vnde  syn  vpsedent.  das.  130^;       Mscr.  23,  3  f.  20, 

:'tu  spigen  edder  dek  snuven,  dat  walkemole,  f.    Walkmühle,    mola 

altu  verre  van  di  schuven,   uppe  40  pannificum.    Voc.  Engelh. 

it   darvor   nemende   walgere   sere.  walken,  schw.  v.    rollend,  wälzend 

'  intrt  2,  25;   vns  walget  vor  der       durchkneten,  Unde  nim  des  (von  einer 

Jen  spyse.    Josef,    V.  d.  7  Tods.       Mischung)  also    grot    also   en    nut, 

'i^^Ol;  unser  sele  walgert  nu  vor       walket  under  dinen  vingeren,  dat  it 

Hllcrlichtesten  spise  (nauseat  super  45  en   luttich    langlachtich    werde    etc. 

l'O).  4  Mos.  21,  5  (H,);  uns  eckhelt       German.  23,  53,  —  Gewand  walken , 

^d  walgt  Bchir  vor  de  selige  wal-       stampfend  waschen  u,  reinigen.  Deren, 

i  t  thon  sacramenten.  Neoc,  1,  410.       de  sulves  walken,  De  vallen  seiden 

f'SfjnL     Dar   wil   mannich  nu   by       van  deme  balken.    Hoffm,  Findl,  1, 

M^  node,   Vnde  walgeren   alze  de  ßo  70;  du  (Walker)  schalt  ok  yederman 

87* 


WALLAK  580  WALT  WOLT 

so  vele  laken  da  ome  walkest,  aib-  der  mstedicheyd  des  lenendes  etc. 
karuen.   Oött.  UrJe.  v.  1523.  Ecdes.  fd.  183h. 

wallak«  In  Benners  Livh  Historien  walm,  brando,  Strohfackd,  Voc.  cop. 

nur  von  den  Pferden  der  Russen^  Hör.  belg.  7,  16. 
e.  B.  S.  164;  213;  286;  ob  damit  5  walpat  (wolrat),  das  Öl  des  Pott- 
immer  ein  „Wallach^ ^  verschnittener  fisches^  ambra.  Voe.  Engdh.  ambra, 
Hengstf  cantherius,  Dief,  gemeint  ist^  (sperma  ceti)  walrat,  wahrod.  Dief. 
ist  0weifelhaft^  da  es  selbst  cds  Femin.  1  satin  wolrades.  Weif.  Mscr.  23,  3 
gebrauckt  ist.  doch  wort  erovert  eine  f.  43.  S.  Weigand  s.  v. 
wallacke  mit  aller  rustinge.    S.  231.  10      walspeck,  der  Speck  des  Wdfiscltes. 

Wallant,  Wälschland^  bes.  Italien.       it  26  sol.  Tor  walspeck  (1385).  Hans. 
So  toch  de  keyser  (Otto  1.)  to  Rome       Bec.  3,  164. 
.  .  unde  öme   wart  dar  so  vele  to  walstede,  f.  Kampfplatz.  Toedem 

schicken,  dat  he  dar  bleyff  in  Wal-  eersten  (Klagen  wir),  dat  se  (de  bor- 
lande viff  jare.  .  .  Do  de  keiser  bu-  15  ghere  van  dem  Stralessnnd)  sloghea 
ten  landes  was  in  Wallende  etc.  dree  neder  vnser  borghere,  daereen 
Bothos  Chr.  65;  ein  barvoten  brodere  vp  der  walstede  doet  bleef  eic.(1355), 
ut  Wallande.  Magd.  Seh.  Chr.  393, 10.       Mb.  ürh.  3,  nr.  232 ;  (eine  blodige 

walleballen ,   schw.  v.    y^geschäftig      schlachtinge  geholden),  dat  de  wael- 
herurnUmfen.^  Bahn.    (Wir  Christen  20  stede  von  blöde  gantz  rodt  geworden 
müßen  den  Sonntag  feiern,)   anders      ys.  Bussow  f.  25b. 
walleballede  wy   mit  den  untruwen  walt,  wolt,  m.  und  f.  Gewalt.  Wat 

yoden.  Bus  fd.  63;  dieweil  ich  nicht  mit  walt  unde  snelheit  ap  kumpt 
vertrawe,  ock  nicht  begehre  noch  ein  dat  en  heft  nyn  lank  blirent.  Xtii. 
jähr  yp  dieser  heilloser  weit  tbo  25  Chr.  i,  393;  des  heft  he  dy  den  walt 
walleballen.  Sastrow  5,  188.  Vgl.  ghegheven.  0GB.  A.  34h;  de  vor- 
Büteow.  Buhest.  4,  64:  walballen,  sprake,  welck  de  stede  helt  des  ko- 
varios  facere  motus,  maxime  in  lecto  ninckliken  waldes.  Lüb.  Chr.  2^675; 
aegrotantium.  Dicitur  etiam  de  aliis  dat  bilker  were,  dat  de  koning  de 
intempestive  sedulis  et  somnum  neg-  30  konichlike  walt  hedde  .  .  wen  de  dar 
ligentibus:   Se  uHÜbaUen  so  wat.  leddich  ging.  Magd.  Seh.  Chr.  22, 18; 

wallen,  schw.  v.  aufunnUen,  von  dat  sch^d  wesen  in  der  ratmanne 
FlüßigJceiten ,  die  sieden.  Do  wart  vnde  der  stat  wolt.  Lüb.  B.  34t  — 
Johannes  ewangelista  in  dat  wallende  Häufig  aUitterierend  verbunden  mit 
olei  geworpen.  Eike  v.  B.  123;  vgl.  35  weit,  wolt,  £f.  B.  se  (die  genatheüdk- 
wallen,  wellen,  buUire,  fervere  etc.  tigt  ist)  schal  klagen,  wo  dat  er  weit 
wall,  qwalm,  soide,  bullitus  etc.  ynd  walt  scheen  is.  ^icMA.  ^^^,^^; 
Teuth.  he  clagede  mi  an  hals   unde  hant, 

wallen,  sckw.  v.  uxülen^  wandern.  dat  ik  em  hadde  weide  und  walt  ge- 
We  also  vmme  wallet  (herumschweift),  40  dan  (1407).  Livl.  Urh.  nr.  1720; 
de  kan  mit  so  vryeme  horten  gode  lüde,  de  ons  grote  weide  und  wolt 
nicht  denen,  alse  he  schal.  Ecdes.  f.  don  (1410).  das.  nr.  1841;  vonweret 
183^;  so  langhe  seghelden  se  wallende  de  stad  ymme  walt  vnde  wolt,  de  he 
umme  de  werlt,  dat  se  vunden  etc.  dan  heft.  Lib.proscr.  Wism.85;  Tnde 
Lüb.  Chr.  i,  371;  de  olden  ratmanne,  45  heft  em  ghenomen  .mit  weide  vnde 
de  neghen  jar  ghewallet  hadden  in  mit  wolde  sinen  rock.  das.  24;  heb- 
elende.   Korner  229^.  ben  furder    waldt  vnde   woldt  ghe- 

wallinge,  f.  das  Herumschweifen.  dreuen.  Wism.  Brief  v,  1480;  sint 
Dat  is  allem  ghaste  wol  gheraden,  to  euer  boren  int  hus  gegan  ynde 
dat  he  vortighe  der  wallinge  vnde  60  dar  walt  vnd  wolt  gedan  vnd  der 


WALT-  WOLTBODE  581  WAMBOS 

frouwen  ore  kanneti,  potten  .  .  in  unde  de  waltsene  schrift  men  tusschen 
stucke  geslagen.  Hamb,  Chr.  88.  und  twen  oren  want  op  den  ersknop. 
fitt^  were :  wy  wille  antworden  dat  BicMh.  225^  Z.  29;  wort  jemand  ge- 
slot  in  ere  brukliken,  vulmecbtigen  wendet  an  syn  woltsene  of  an  syn 
wald  unde  were  (1442).  Ostfries.  Urk.  5  rugge,  dat  eme  syn  nacke  torügge 
ftr.  543.  thee  und  syn  angesichte  (t)upthee  etc. 

walt-,  woltbode,  tn.  Gerichtsbote,  Ostfries.  L.  B.  3,  76  (Cod.  Zylom.) 
Frohndiener.    So  wor  en  buwet  by  waltforinghe,  geuxütsame  Wegfüh- 

den  anderen  vnn  spreket  de  ander :  rung  ?  Hans.  Urh.  p.  13  in  den  Rech- 
gi  buwet  my  to  na,  ynde  nemet  dar  10  ten,  welche  K.  Waldemar  den  Lübeckern 
to  gode  lüde  vnde  ok  den  woltboden  auf  den  Märkten  zu  Skanoer  u.  Fcd- 
( Var.  der  Stadt  baden)  vnde  verbedet  sterbo  auf  Schonen  verlieh :  Ibi  non 
em  de  buwyngbe  etc.  Liib.  R.  465;  debet  esse  aliquis  Woltforinghe,  nisi 
Rig.  St.  B.  64,  12  (mit  der  Var.  violencia,  que  fit  mulieribus,  ligatio 
walbaden);  welk  man  en  yorsat  sleyt  15  manuum  supra  dorsum,  ubi  fortum 
mde  nen  gelt  en  heft  mede  to  be-  non  est,  et  compedicatio  alicujus, 
tereode,  de  schal  12  weken  eten  clausis  januis,  sine  excessu  et  jure 
water   unde  brot  in  der  hechte   in       et  racione. 

des  woltboden  hus  etc.  Lüb.  B.  538;  walvisch,  m.  Walfisch.    Des  iares 

Rig.  St.  B.  102,  2, ;  117,  3.  20  (1335)  vor  s.  Michaelis  daghe   que- 

walt-,  woltbreker,  m.  der  gewaU-      men  in  de  Travene  jungher  walvische 
ikaiig  ist.    Do  se  dar  af  (von  dem      vele  van  sesteynen  vnde  van  twin- 
Tkurme)  treden,  do  beiden  de  wold-      tich  voten  langh;  de  worden  vanghen 
brekers  ome  de  lovede  nicht.  Brschw.       etc.    Lüb.  Chr.  1,  239. 
Schiehib.  24.  25     walvischtunge,  f.     Walßscheunge. 

walte,  f.  Waise,  circumdrus.  Voc.  nym  walvischtungen  an  den  wortelen 
W,  klotwalte.  Voc.  Locc.  Alvelt  (der  teile  (?)  wol  drier  vinger  breit  lank, 
im  J,  1445  vertriebene  Bürgermeister  de  sud  in  sprinckborne  etc.  (gegen 
oon  Goslar)  unde  her  Clawes  Gruben,  dat  vallent  ouel).  Wolf.  Mscr.  23,  3 
de  hebben  de  walten  so  lange  schu-  80  f.  82. 

Ten  (haben  sich  gedreht  und  gewun-  wambSs  (-bois),  -bes,  -bns,  wammis, 

dm?  den  Mantel  auf  beiden  Schultern  n.  Wamms^  bombasium.  Voce,  tho- 
gdragen?)^  des  hopen  se  to  neten.  rax,  diplois.  Dief.  zunächst  ein  Theil 
Des  is  on  nu  eyn  kappe  gesneden  der  Büstung;  dann  überh.  Kleid  für 
etc.    Hafis.  Gesch.  Bl.  1877,  S.  145.  85  Leib  u.  Brunst,  Camisöl.   synen  vnder- 

waltUage,  f.  Klage  Über  zugefügte  rock  offte  zyn  wamboys.  Old,  Urk 
Gewalt.  Dar  up  scholen  sy  an  beiden  v.  1426;  koUer  unde  wambese.  Münst 
siden  de  waltklagen,  vnwillen  vnd  Chr.  1,  332;  hosen  unde  wambuss 
twidracht  ghenzliken  afdun.  Cod.  das.  2, 49 ;  sammeten  wemmesse.  das 
Brdb.  J,  5,  200.  40  2,  86;  de  oltschroder  moghen  maken 

waltmodichy    adj.     gewaltthätigen      nye  mouwen  to  olden  wanbousen  . 
Sinnes.   Wen  ick  sulck  eyn  waltmo-       vnde  ledderen  wanboyse.  Liü>.  Z.  B 
diger  werbe,  so  etc.  (1557).     Wism.       426 ;    guden   roet   floeweel   to  enen 
Gerichtsaäen.  wamboyse.  Z.  f.  Lüb.  Gesch.  2, 319 

waltsan,  adj.  gewaltsam,  vmhe  sy-  45  vmme  dat  he  stal  en  wamboys.  Lib 
ner  velen  begangen  waltzamen  daeth  proscr.  Wism.  68;  3  kr.  Wymanne, 
ist  he  enthoueth  geworden.  Bobd.  dem  scradere,  vor  eynen  (?)  wammisse 
Urtheilsb.  f.  18^.  to  negende.  Z.  f.  Nieders.  1849,  S.  8; 

walt'i  woltsene,  spina  dorsi.  Die  makeden  se  cledere  unde  wambose. 
backlaemte  kumpt  van  der  waltsene,  50  Korner  237^. 


WAMMAL  582  WAN 

wammal  =  watmäl.  Gentenum  Dat  graf  (Christi)  was  wan.  Oeiersp. 
paDuorum,  qui  teutonice  dicuntur  v.  121;  des  (darum)  en  wert  min 
wainmael  et  aliorum,  qui  dicuntur  herte  nummer  wan  vaD  Jammer  u&de 
strantduc.  Zolltarif  der  Margar,  v,  van  ruwen.  MarienM,  255;  de  wane 
Flaiidern  1262.  Fahne,  Dortm,  i,  43.    5  hopene  (vana  spes)  vnde  de  loighene 

wamme,  Rindsniagen^  omasium.  is  alle  tid  by  dem  manne,  de  daris 
Voce,  wampe.  Dief,  (Ist  mehr  hochd. ;  ane  sinne.  Ecdes.  f.  199c  (Sir,  34, 
nd,  ist  es  panse.^  Vgl,  alts.  uuamba.  1).  —  Vielfach  in  Zusammensetsungcn 
Lungen,  levereu  unde  wammen.  Soest.  den  Mangel,  das  Fehlerhafte  anzeigend; 
Dan.  105.  —  bever-wamme,  Hans,  iq  außer  den  folgenden  Wortern  geben  Stü- 
Bec.  IPj  S.  510.  renh.  u.  Schambach  als  noch  gebrauch' 

wamse!,  cunex.  Dief.  n.  gl.  Ist  lieh  an:  wan-back  (ein  schmächtiger 
imuQyi  gemeint?  Vgl.  Dief .  (im  älteren  Mensch,  der  keinen  breiten  Büdieti 
Gl.)  s.  V.  cunex  (X  cimex  ?) :  ein  hat),  wanbar,  wandicht,  wanfett,  wan- 
wammes,  wammesch.  15  gar,  wankantig,  wanklör  (Misfarlej, 

wan,  Mangel,  Gebrechen?  (Ob  ein  wanlustig,  wanrad  (Unrath)^  wanrip, 
solches  Subst.  vorhanden  gewesen  ist,  wanstaltig,  wansturig,  wantide  (tcenig 
unterliegt  starkem  Zweifel.  Wenn  bemerkbare  Flut  u.  Ebbe),  wantiedig 
Strodtm.  p.  278  hat:  „\m  wannen,  im  (eur  Unjseü  oder  nicht  trächtig)^  wau- 
abnehmenden  Mond.  Das  Gegentheü  20  toge.  Vgl.  Höfer^  Germ.  23,  5  ff. 
ist   de   wassende    maand^,    so   liegt  wan,  wände,  wante,  wen,  weide, 

darin  kein  zwingender  Grund  ein  wente,  wenne,  mhd.  wan,  wene,  wände, 
Subst.  anzunehmen;  es  kann  hier,  wie  s.  Mhd.  WB.  3,  479.  —  Oonj.  des 
aus  dem  angegebenen  Gegensätze  her-  Gegensatzes  u.  Äusschlußes;  1.  aber; 
vorgeht,  maandt  ergänzt  werden,  so  2b 'f^^f^h  vorauf  gehender  Negation:  sondern, 
daß  es  heißt:  im  wannen  maand,  wan  nur.  Die  koning  sal  ok  richten  um 
also  das  (folgende)  Adj.  ist.  Ein  ein-  egen  nicht  na  des  mannes  rechte, 
ziges  Beispiel,  das  scheinbar  sicher  ist,  wan  (sondern;  Old.  Cod.  mer)  na  des 
gibt  die  Brschw.  Reimchr,  7179:  Et  landes,  dar^t  inne  leget  Ssp,  3^  33, 
geliket  sich  dem  mane,  ther  sich  von  80  5;  man  ne  gift  ok  nemanne  bute, 
dheme  wane  treyt  (=  dreget,  drehte  wen  (als  nur,  außer;  Oid.  Cod.  men) 
wendet?),  unz  her  sich  scone  ringet.  deme  klegere.  das.  3,  53 ^  2;  die 
Vgl.  J.  Grimm,  Kl.  Sehr.  4,  392.  herre    sal    sinen    manne    in    allen 

wan,  adj.  alts.  uuan,  mangelnd,  steden  gud  lien  •  •  wan  allene  (aws- 
fehlend,  gebrechend,  nicht  voll;  supple-  85  genommen  allein)  in  kerken.  Lehnr, 
nus,  wan.  Voc.  W.  semiplenus,  semi-  Art.  23,  §  3;  de  ghene  (dessen  Vid 
vacuus.  Voc.  Engdh.  (wan  und  lere,  bei  einem  Gepfändden  unrecJUer  Weua 
uit  gar  vol.  Dief.  s.  v.)  Vgl.  damit  mitgepfändet  ist)  mach  de  ^ntfueren 
die  im  Br.  WB.  5,  175  angeführten  .  .  wen  (aber)  he  en  darf  der  haue 
Redensarten:  de  wien  ligt  waan,  dat  40  nycht  wedder  dryuen  in  den  seluen 
vat  is  waan,  der  Wein  ist  nicht  auf-  stal ;  want  (denn)  etc.  Wigands  Arch. 
gefüllt,  das  Faß  ist  nicht  voll.  —  3, 11;  se  gingen  unde  bevoleden  unde 
1  Va  m.  pro  30  fülle  und  6  wane  de-  mit  water  spoleden,  also  se  wonedeu 
len  to  den  bollwerken.  Zug  des  Landgr.  de  mannes  lif,  wen  (aber)  he  was 
W.  gegen  Jühnde,  p.  26  („von  Bau-  45  van  nature  en  wlf,  dat  wart  ou  al 
hölzern  u.  Bretern,  welche  nicht  ganz  do  kunt.  H.  Marin,  v.  253;  dat  se 
voll  sind  oder  keine  gerade  Iläche  wol  loveden,  dat  Christus  god  were; 
bilden,  sich  geworfen  haben."^  Schamb.)  wen  (aber)  ere  gode  weren  mechtiger 
—  Die  Bedeutung  geht  auch  vofi  dem  wan  Christus  were.  Komer  54^;  gi 
Halbleeren  über  zu  dem  des  Ganzleeren.  50  heten  marienbrodere,   up  dat  gi  ein 


WAN  583  WAN 

hillich   levent    scholen    voren,    wan       Qüeif)  vorsteinet  hebben,    wan   dat 

(üiber)^  wo  gi  de  armen  plaget,  dat       on  god  halp  mit  siner  gnaden.  Banm, 

is  raken  gode  geklaget.  2^.  Dodend.       Mscr.  i,  84^  S.  321^ ;  also  he  dusse 

r.  541.  —   Frederic  unde  Hans  be-       wort  sprak,  dat  swert  he  do  ansach, 

heldec  dat  stant  lange,  YfSLute  (aber)    5  unde    he   sik  sulven   steken   wolde; 

to    lesten  mosten   se   ock  de  flucht       wan  dat  it  nicht  wesen  scolde.  Flos 

nemen.    Bothos  Chr.  249;    yk  dede       u.  Bl.  v.  414;  ik  en  kan  di  des  nicht 

dat  gerne,   wante  (aber)  nv  sint  de       saghen  .  .  wen   dat  etc.    das.  393; 

lade    also  vnslicht,  dat  dar  nemant       schone  tornde   he  mit  gode,   wente 

blifft    unvordicht    (unbesagt,    unver-  10  dat  om  de  himmelbode  brochte  sine 

dächtigt).   Eschenburg,   S.  242;    hir       spise.  Brandan  v.  277;  vil  kume  he 

umme  ne  vcrdelt  men  nicht  sin  lif,       vor  one   genas;   wenne  dat  he   one 

noch  sin  gesunt,  of  die  man  joch  wol       yele  sterker  was,  so  were  he  al  dar 

stirft;   wende  (aber;   Old.  Es.  mer)       gebleven.  Gerh.  v.  M.  103,88;  neins 

he  mut  ene  gelden,  alse  sin  weregelt  15  speis  wart  man  dar  gewär,  wenn  dat 

stat  Ssp.  2,  38;  hirvan  stunde  vele       man  dar  weinede,  scryede,  klaghede 

to  schriven,   wente  dat  vint  me  en-       etc.   Leibn.  5,  1608>,  11;  nein  ander 

kede  in  der  Meydeb.  kroneken.  Botho      rike  begerde  he  to  gewinnen,   wenn 

z.  J.  1353 ;  des  en  wolde  ik  nu  (nie)       dat  he  andern  hilgen  gelike  de  kro- 

gelovich  sin,  went  (sondern)  ek  slöch  20  nen  droge  an  dem  hemmelschen  rike. 

dar   van   de  ogen  min.    Brandan  v.       das.  3,158^,72;  deneQims,n  evyet  alse 

43;    se  was    schone  unde   lovesam,       vri  lüde,  wen  fOW.  mer)  alleine  dat  ^nwr 

wente  (aber)  (Var.  wen)  io  nein  vrucht      mit  der  Besdiränkung,  daß)  sie  buten 

van  or  en  quam.   Zeno  v.  16;  vnde      irs  herren  gewalt  nicht  ne  ervet.  Ssp. 

de   ghest  des   heren   was  recht   an  25  5,  81,  2.  —  2,  Nach  einem  Gompar. 

deme  daghe  an  wente  (bis)  in   den       oder  comparat.  Begriff  (z.  B.  ander) : 

andern.  Wente  (aber)  Samuel  de  stoet       als.     1   den.   myn  wan  III  sol.   vor 

Tp  vnde   ghink  etc.     Merzd.   B.   d.       botteren.    Lippische  Bechn.  v.  1393; 

KöH.  32;  it  is  mislik,   wo  it  mi  nn       neweder  man  noch  wif  ne  mögen  len 

gat  to  hove,  wente  nu  bin  ik  sunder  80  lengere  hebben    wan  (Old.  den^   to 

var.  B.  V.  3824;  (were  id  sake,  dat       irme  live.    Ssp.  3,  75,  3;    sin   vor- 

be  den  olden  rät  nicht  nemen  wedder       mundschap  weret  nicht  lengere  wenne 

yn  .  .)  wente  denne  (dann  aber)  schol-       (Old.   wante^   als   dat  gerichte    ge- 

den   se   wedder   in   kamen  up  enen       weret.    das.   1,   47,   2;    darna  wart 

gesetten  dach.  Lüb.  Chr.  2, 12;  wey  36  dat  stervent  groter  wenne  to  vorne. 

sint    endrechtliken    overkomen,    dat       Magd.    Seh.  Chr.   69,   8;    dat  (god) 

ueyu   unser  borgher   en   schal  noch       darf  he  van  nemene  untfan  wan  (als, 

en  mach  in  synen  herberghen  open-       als  nur)   van   deme   eueren  herren. 

bar   meyne  wesle  hebben  .  .  wenne       Lehnr.  Art.  28,  2;  de  man  ne  darf 

(sondern)  iowelk  mach  weslen  na  der  40  oc  nicht  wan  van   enen   des   herren 

olden  wonheid  (1354).   Gott.  UrJc.  I,       gode  sin  god  untfan.  das.  29,1  (Old. 

nr.  194 ;  de  schelinge  noch  de  krich       Es. ;  bei  Eom.  beidemale  denne) ;  van 

en  scheiden   dar  nicht  to   scheelen,       godes   schickinge   quam   dat  anders 

wenne  (sondern)  we  weiden  dat  geld       wente  dat  itlike  part  in   dem   sinne 

betalen   (1373).    das.  nr.  270;    men  45  was.    Leibn.  3,  409;    wente   mi   be- 

scholde  neine  höchtide  hebben  wenne       temet  wente   to   stervende   dan  tho 

(ds  nur)  in  den  steden.  Magd.  Seh.       levende   (Vulg.    expedit    enim    mihi 

Chr.  43,  7;  bes.  häufig:  wan,  wenne       mori  magis  quam  vivere).    Tob.  3,  6 

dat,  nur  daß,  aber,  sondern.    Se  (die       (E.);  ein  gut  levent  unde  nicht  ge- 

Juden)  wolden   de  twene  (Josua  u.  60  prediket  is  better  wan  alse  ein  quät 


WAN  WENNE  WENTE  584  WAN  (WON) 

levent  unde  vele  gepredeket.  Gl.  au  22^  d  (H.);  vnde  wolden  se  myt 
R.  V.  IIj  8.  —  Auch  nach  einem  spyse  wedder  vorquicken  vnde  mit 
Positiv:  de  konyngynne  sprak:  ik  baden  vnde  mit  arstedie  vnde  wolden 
rade  dat . .  wi  senden  Bl.  to  Rome  unde  er  des  wans  mer  vor  dr^en  (d.  h.  ihr 
laten  se  geven  umme  groten  schal . .  Dat  6  Hoffnung  auf  Genesung  machen)^  men 
is  wol  ghedm  (Var.  wd  richtiger:  vele  der  arstedie  en  wolde  se  nicht  hebben« 
beter  dän),  wen  dat  we  se  laten  dot  Lüb.  Passion,  f.  216^;  uppe  dat  ge- 
%\kTi.Flosu.Bl.212. — F^Z. aticA wante.       lofte  unde  guden  Yiwi  (in gutemVer- 

wan,  wenne,  wente,  alts.  huan,  träum)  leit  de  koning  dat  her  togan. 
conj.  1.  die  Zeit  beeeichn.  wann,  wenn.  10  Magd.  Seh.  Chr.  354^  10 ;  goddes 
unde  wan  se  alle  mit  sekerheyt  dor  moder  was  en  wif,  des  scal  me  on 
gekomen  weren,  konden  se  denne  etc.  geneten  län  unde  dön  allen  vrouwen 
Lüb,  Chr.  2,  45 ;  Singet  men  so  to  guden  wän  d.  h,  das  Beste  van  ihnen 
hove,  wan  men  et  (ißt)?  R,  V.  1084;  erwoHen.  Vruwenlof  v.  70 1«.  116;  do 
se  (die  Laien)  betören  sik  mer  daran,  15  den  luden  guden  wän,  Lät  de  tit  so 
wan  se  sen  dat  leveut  eines  guden  hen  gan.  Bathsvers.  der  Thiere,  Brum 
presters,  wan  dat  ein  sundich  prester  8.  139.  —  Also  dat  nicht  do  utquam, 
behende  prediket.  Gl.  eu  J2.  F.  II,  altohant  hadde  me  wan  (Verdadd) 
8;  wan  he  denne  des  beginnen  wil,  up  den  bartscherer.  LOb.  Chr.  2,  W. 
so  vrage  he  enen  siner  manne  etc.  20  2,  263;  de  heren  kregen  wanupen. 
Eichtst.  Lehnr.  c.  7,  §  1;  wente  de  das.  2,  240;  doch  entleyden  se  sik 
klanck  der  basunen  beghynnet,  so  des  wones  (jem.  vergiftet  eu  haben). 
stych  her  up  den  berch.  2  Mos.  19,  das.  2,  208 ;  (N.  N.  vragede,  effit  to 
13.  —  2.  die  Bedingung  besf.  wenn.  Qosler  nagel  gesmedetweren,  dar  wan 
wan  ik  it  jummer  seggen  dorste,  so  25  [hier  ist  wan  wd:  feihierhaftes]  ane 
etc.  B.  V.228u,h.  — 3.  im  Wunsche:  were,  eflft  men  dat  vor  dem  vorstinge 
wenn  doch!  wan  mi  dit  eventurdel  richten  möge  oder  nicht?  darop  wart 
22.  V.500;  leve  Renart,  wan  de  breve  gefunden,  weme  wes  wanede  [der 
wol  bleven  vor  wart  I  das.  3038.  einen  Fehler  finde]  an  den  negelen, 

yfka (yf6n)j  m.  Änsicht,Vermuthung,  80  de  scheide  den  smed,  de  de  negele 
die  falsch  sein  kann,   aber  nicht  eu      gesmedet  hedde,   darvmme   beschäl- 
tem braucht;    daher  sowol  Hoffnung,       digen«    Crr.  Weisth.  3,  265.)  —  Mit 
Vertrauen  als  Ärgwohn,  Verdacht.  —       Präpos.:  ane,  sunder  wän,  sid^erlick, 
In  einem  schepel  wans  is  nich[t]  en      gewiss.    Se  repen :  sin  blot  scal  ane 
band  vull  wars  (In  modio  rendi  vix  35  wän  Over  uns  unde  unse  kinder  gän. 
est  una  vola  sciendi).    Voc.  JEngelh.       Ansdm.  v.  775;  sunder  allen  bösen 
ok   scheide  me  heimeliken  mit  one       wan  (ohne  Arglist,  aufrichtig).  Brm. 
(den  utrideren)  over  spreken  umme  ore       Stat.  413;  al  sunder  wän.  Flos  u.Bl. 
venghnisse,  dat  men   des  einen  wan       679;    sage   uns,  Maria,  sunder  wan. 
wete,  wo  or  dingk  gheleghen  si.  ^r^cÄK;.  40  Ostersp.  280;    du  machst  wol  teme- 
Urk.  S.  167 ;  em  was  wan  (Hoffnung)       liken   gän    Bi  dinen  geliken  sonder 
ghemaket,  weret,  dat  de  Denen  dar-       wän.     Wiggert    2,    16;  —  bi  wane, 
vor  quemen,   de  van  Kalmer  wolden       vielleicht,  vermuthlich,  wahrscheifdich. 
syk  geven  to  den  Denen.   Liib.  Chr.       Id  ne  schal  nement  den  anderen  wro- 
2,  187;  dar  na  wart  do  unsem  bor-  45  ghen  in  dat  vemeding  by  wane  (^imr 
germester   eyn   wan  ghegheven,  alze       iiach  Vermuthung),  yd  ne   sy  witlik 
weide    wy    vor    sinen    sone   bidden.       dem  rade  vnde  den  neyburen.  Brschie^ 
Hanov.  St.  B.  536;  den  schal  he  na       jB.  118,  206;  wi  willen  noch  beiden 
dem  wane  des  schaden   (pro   damni       (toarten)  vif  dage,  oft  sik  god  bi  wane 
aestimatione)  weder  geven.    2.  Mos.  50  (vielleicht)  wille  erbarmen.  8ed.  Tr. 


WAKACHTICH  585  WAN-  WANNEDAGES 

13J^;  dat  (die  dem  Joeeph  WMfklS/r''  vnde  gesette  der  kerken  verworaen. 
liehe  Scktoangersehaß  deir  Maria)  is  Lüb.  (Mrh.  333 ;  schuldigcde  ock  eyn 
bi  wane  an  or  vullenbracht,  dat  unse  borger,  de  wambordich  were, 
Isayas  gesproken  beft.  Hanov.  Mscr.  J,  sinen  halffbroder  unde  moder  umme 
^i,  S.  374;  to  lesten  sande  he  sinen  5  etc.  Hanov.  St  E.  408;  umme  bele» 
eynboren  sone,  o£Ete  se  by  wane  em  ringe  willen  eines  rechten  van  einem 
dorsten  nicht  (nichts)  don;  den  gre-  knechte,  den  ein  ampt  iuwer  stad  vor- 
pen  se  an.  das.  391 ;  de  sint  by  wane  wisede  seggende,  he  woinbordich  (d.  i. 
in  des  vegefiirs  pyn,  den  schole  wy  wänb.)  si  etc.  das,  438.  Quia  idem 
snellick  to  tröste  sin.  das.  402;  to  10  ipse  B.  comes  spurius  erat,  quod  vulgo 
lest  wart  he  (der  kranke  Weif)  wist  wanburtich  dicunt.  Seib.  Urk.  nr.  25, 
tom  kranen,  •  .  dat  he  bi  wane  ome  wanbort,  /*.  unehdiehe  Geburt,  „  Der 

hulpe  dede.  Oerh.  v.  M,  8,  14;  vgl.  alte  Lambert  Schwarten  seteet  in  sei- 
4j  46;  4j  49,  Das  bi  atMh  verkürsft  nem  Vocabülario  theotiscn  die  spel- 
in  be.  be  wane.  Hans,  Bec,  2^  246,  —  15  kinder  unde  de  jenne,  de  eeu  man 
in  mineme  wän,  toie  ich  glaube,  doch  mit  sine  vrouwe  vor  dem  echte  ge~ 
donket  mi  sere  in  mineme  wän,  Ik  teelet  unter  die  £u&n7;  aar  wauboird.^ 
schal  nu  nicht  wol  konen  gän.  R.  V.  Dreyers  Nebenstunden.  8,  268. 
(yiö;    dat  was   in  wane   (nian  ver-  wanbote?  Inredene  wenden  endoer- 

MM^Ae^),  hadde  de  koning  6.  gheleved,  20  slagen  hoeffden,  de  sali  de  preester 
he  hedde  bi  dem  rike  gebleven.  LOb.       mit  den  keeder,  dat  is  mit  den  bode 
Chr,  1^271. —  na  (mineme)  wane =bi       des    landes,    beschouwen,   of  het  is 
wane. — Dar  was  mer  wenn  drehundert       wanboete.  Richth.  372  §  38. 
Tolkes  na  mineme  wän.    Magd.  SaJk.  wanbftr,  m.  Het  der,  dy  de  borger- 

Chr,  J243,  32;  Vgl,  R.  V.117o.  4315.  25  scap  wynnet  tu  den  Berlin,  nicht 
—  He  (de  eclipsis)  betekent  mordent  eigens,  so  sal  he  borgen  setten,  dat 
ande  sukent,  unde  na  wane  der  des  he  nicht  werde  wanbur  in  iare  vade 
scorpionis  tzaghels  willen  betekent  ds^gen,  Fidie.  1^44,  „Der  sein  Bürger- 
he  Yorghift.  Lüb,  Chr.  i,  270.  recht  nicht  behaupten  kann,^    Fidic, 

wanaehtieh,  -aftieh,  adj,  wohnhaft,  so  wan-,  wanneda^es,  wen-,  won(ne)- 
Ik  J.  van  0.,  knappe,  wanachtich  to  dages,  adv,  zu  irgend  welcher  Zeit 
IL  Mekl,  Jahrbb.  9^302;  (wonachtich  (von  der  Vergangenheit);  einst,  früher 
das.  17^  333);  de  wanaftich  weren  (zu  wanne).  Wi,  Juncker  Otto,  zone 
aver  der  Ädere.  Korner  57d.  wandaghes  greven  Kerstens  to  Del- 

^9JBL\^ie^(Wdhnbiß),Edaer,  (pert)  35  menhorst  (1380).  Cassd,  Brem.  66; 
dat  den  wanbete  heft ;  dat  kumpt  also  .  .  dat  der  stad  wart  Wersulete, 
van  eynem  worme,  den  he£Ft  ydt  yn  also  wandaghes  to  uoren  die  Witten- 
deme  werueltoppe;  so  spreck  desse  borch.  Brcm.  G.  Q.  74;  die  koren- 
wort  (folgt  ein  sympath.  Mittel;  s,  mole,  die  wandages  Joh.  buwede. 
mort).  Wdf.  Mscr.  60,  f,179d.  Vgl.  40  das.  141;  vor  Gheze,  salighen  Sy- 
wambet,  Ziutand  der  Wildheit  bei  den  boriezes  wannedaghes  echte  vrowe. 
Kühen^  wo  sie  an  den  Wänden  empor-  Old.  Urk,  v,  1404 ;  B.  wendaghes  greve 
springen.  Schawb.  van  Vlandern.  Liib,  Chr.  i,  101;  Lo- 

wasbordieh,  adj.  von  fefderhafter  dewich,  wendages  en  konink  to  Cecy- 
Gdfurt^  unehelich,  de  wanbordech  is,  45  lien.  das,  i,  281;  Sophie,  de  wen- 
de samene  sik  mit  dem  wanbordeghen,  dages  echte  wyf  des  vorg.  Hermans 
de  arme  mit  dem  armen.  Ecdes,  fol,  etc.  Nies.  Beür.  2,  223;  ik  bekenne, 
^^e;  dat  zelige  N.  N.  wanbordich  sy  dat  wandaghes  oldinghes  vnse  eide- 
gewesen vnde  vnechte  buten  eynen  ren  hebben  dem  clostere  to  W.  vor- 
eliken    brutbedde    tegen    ordeninge  50  koft  dre  hone.  Lüneb.  Urk.  XV.  S. 


WÄNDE  586  WANDEL 

JS25.  —  Vgl.  wannes  dages  u.  Höfer,      achte  daghe  to  wände.  Banoo.  St.  R 
Germ.  23,  8  f.  319;   mweüen  ist  es  =^  gnade,    de 

wände,  f.  Kehre  (Wand),  Grense.  kopere  ne  scal  nene  wände  hebbei, 
^wanne,  die  Grenee  etvischen  ewei  sine  penninge  wedder  to  esscende, 
Ackern  oder  ewei  Häusern  oder  den  5  Bunder  de  vorkoft,  de  scal  de  gnade 
Feldmarken  zweier  Ortschaften  (Mark-  hebben,  dat  he  umme  sodan  gheU 
scheide).  Gemeiniglich  besteht  sie  aus  mach  de  ghulde  (Bente)  weder  kopen. 
einem  lang  und  schmal  dazwischen  das.  317;  doch  hebbe  ek  my  dasse 
sich  hinziehenden  Grasstreifeti  (gras-  wände  beholden,  dat  ek  den  hengst 
stripe).^  SchamJjach.  Schelinghe,  de  10  twisgen  dusser  tid  nnde  pinksteD 
we  haddcn  umme  wände  unde  sehe-  wedir  von  on  losen  mach  vor  de  14 
diughe  .  .  des  hebben  dusse  oldesten  mark  (1399).  Gatt.  Urk.  I,  nr.  380; 
de  wände  uude  scheding  ut  geghan  doch  hebbe  ek  my  und  mynen  enen 
.  .  to  rychte  ut  wente  up  dat  velt  dusse  wände  beholden,  dat  we  de 
to  enem  waudestene  (Grenzstein).  16  vorgen.  gude  to  G.  weder  losen  mögen 
(1422),  Urk.  v.  Stottert,  nr.  191;  des  etc.  das.  II,  nr.  61  u.  nr.  210;  m 
audereu  daghes  leyt  ek  N.  der  sehe-  borghere  hebben  ys  de  wände  ghe- 
dinghe  undo  den  wandebomen  (Grenz-  gheuen,  dat  we  mögen  alle  jar  vor 
bäume)  enen  vrede  werken  vor  ge-  S.  Wolborghe  daghe  desse  gulde 
rychte.  das. ;  .  .  als  eyn  lange  tyd  20  weder  kopen  (1346).  Sudend.  II,  nr. 
her  grote  twydracht  ys  gewest . .  vm  151,  —  Fgl.  auch  wandel. 
snede  vnd  wände  Turper  (Tudorper)  wände,  s.  wan,  wante,  wente. 

veitmarke  etc.  Gr.  Weisth.  3,  85.  —  wandel,  v.  1.  Änderung.  S.  Pawel 

Bildl. :    bestimmte    Grenze  (der  Zeit       hadde  gelauet  to  komende  to  Corin- 
für  eine  Handlung,  z.  B.  Bezahlung),  25  thien    vnde   do   quam    wandel ,  dat 
Frist.    Were  auer,  dat  we  er  disser       he   gehindert    wart    vndo    danimine 
beredinghe  (Auszahlung)  storuen,  so       quam    he  nicht.  Summa  Jak.  f.  8U; 
hedde  vnse  vader  . .  eyn  half  jar  to       weret,  dat  mankt  vsem  Yorbünde  en 
wände   na  deme  daghe  also  we  be-       were,  dede  enen  dot  sloghe  mit  eren, 
reden   scolden,   to    erkrighende    dat  80  des  he  neuen  wandel  hebben  konde 
siluer,  dat  men  bereden  scolde  (1320).       (das  er  nicht  ändern  Jcannte?),  was 
Sudend.  Urk,  I,  nr,  329  u.  330;  des       denne   de    dode   to  enem  werghelde 
ghelik   schal   de  rad  truweliken  hei-       sproken  werde  .  .  -so  schalle  wy  em 
pen  weddervoghen  weme  de  fursten       to  hulpe  geuen  etc.  (ItOi).  Sudend, 
schuldich  syn  van  eren  medeborgeren,  35  9,    nr.   246.  —  2.    Änderung  (eines 
dat    malk    des    ok    redelike    wände       Zustandes  etc.)   ins  Schlechtere,  Ge- 
gheue  vnde  betalinge   nemo   (1397).       brechen,  Mafigd,  defectus.  Voc,  Engdh. 
das.  8,  S.  202,  13 ;    weret    ok,    dat       Also  gy  scriven,  wu  men  dat  bewisen 
mek  de  rad  van  H.  lengheren  dach       scolde,  dat  dat  kind  (dem  ein  Äuge 
vnde  wände  gheuen   (1346).    das.  8,  40  ausgeschoßen    ist)   den   schaden  von 
S.  76,  49;  unde  dat  he  dar  ene  wände       deme   schote   hadde  unde  vore  dem 
to    neme    wente    uppe   den   neesten       neyn  wandel   an   synem  oge  gehad 
mandach.    Des  antworde  he  to  stunt       hebbe,  dat  scal  me  bewisen  mit  der 
to,  he  en  wolde  dar  nene  wände  to       kuntschop.  Bruns  Bcitr.  zu  d.  d,  li 
hebben  (1422).   Z.  f.  Nieders.  1855,  45  jp.  234;  ingesegel  ledeghantz . .  Yode 
S,  143;  (vgl,  das.  141:  unde  beradet       alles  wandeis  anich.  DUhm.  Urk,  35: 
gik  des,  unde  segghet  deme  rade  des       ik  byn  en  winstock  vnde  mya  tader 
ein  antworde  wedder.  Dar  antworde       ys   en   meyster,   de   se   besuet  vnde 
he   tu   stunt   to,    er  he  sek  wände.)       reyneget  alle   dat  wandel  is.   Sem. 
de  ghene  de  dar  sweret,  heft  desses  50  evang.  f.  9i\   Änderung  ins  Beßen^ 


WANDELBAR  587  WANDELEN 

Bes.  im  Jurist.  Sinne:  Sehadenersats^  Vortmer  so  en  sal  neyman  wandelbar 

Buße.  em6ndfl,melioratio.  VocEngdh.  vlesch,  koegich  vlesch  . .  vule  hebben 

•!i  Grimm  JB.  Ä.  14.    De  (here  van  by  eyner  pene  van  eyner  mark.  Borst. 

StLS9en)Yorscret(sehütjäe  durch  Schrei"  Stat.  178;    vnde  wat  de  hoken  vnde 

ben)    de  domvrouwen,   men  do   des  5  de  garbradere   verkopen  vnde  veyle 

ayn  wandel  mochte  werden,  do  ma*  hebben,  dat  yd  nycht  wandelbar  en 

kede  he  en  wandel  mit  deme  swerde.  sy.  Brschw.  UrJcb.  i,  9:2,  26 ;  werde 

Lab.  Chr.  2^  401;  then  (d.  h.  it  en)  dat  (Kirchengerät)  yan  olders  wegen 

wer  sake,  dat  he  den  gennen  wandel  vuel  edder  wandelbar.    Summa  Joh. 

linde  bothe  dede  voer  smaheit  unde  10  f,  97c;  pawes  Urbanus  sede,  dat  vele 

hon.  Münst.  Chr.  i,  271 ;  wandel  unde  wandelbares  dinges  were  in  der  cristen- 

bote  tdoene.  Old.  ürh.  v.  1517;  u.  so  heit  nemelik  in  deme  hove  to  Rome. 

häufig  wandel  unde  böte  verbunden.  Magd.  Seh,  Chr.  278^  10;    vnd   ofiEi 

—  wandel  unde  betheringe  don.  see  (die  ÄUerletUe)  denne  jennich 
Kamer  251^;  wandel  leggen,  Buße  15  wandelbar  werok  anqwemen  (antra- 
erlegeti.  wolden  se  aver  dat  nicht  an-  fen)^  dat  se  denne  do  jennen,  de 
nemen  mit  rechte  to  bewisende,  so  sodane  gudt  to  kope  bebben,  bringen 
moghen  se  wandel  lecghen  na  erer  mögen  vor  de  weddeheren.  Lüb,  Z. 
^amwitticheit  Hans.  Bec.  4,  510;  se  B.  159;  welck  decker  en  dack  vor- 
segeden,  . .  dat  se  umme  vredes  wUlen  20  dervet,  dar  scholen  de  raeyslers  by 
volden  wandel  lecgen  unde  deme  vort  kamen ;  isset  wandelbar,  he  schall  it 
Tolgen  .  .  unde  de  wandele,  de  se  betem  bi  sinen  egen  kosten,  das,  196. 
legeden,  de  sint  hir  na  gescreven,  Atu:h  von  Personen.  Vortmer  schal 
das.  563.  —  S.  bes.  Homeyer  im  Ol.  dar  nemand  in  vnseme  ammete  hol- 
r.  Ssp.  „nachtheüige  rechtliche  Feige  25  den  wandelbare  knechte,  üas,  431 ;  den 
einer  Handlung^  so  daß  auch  die  öffent-  wandelbaren  schaltu  sachtmodich  sin. 
liehe  Strafe  mübegriffen  sein  kann;  Engelh.  Chr.  4i7  (ist  wd  auf  sitt- 
oder  dodi  außer  der  Buße  noch  der  liehe  Gebrechen  zu  beziehen,  mutabilis, 
Ersatz  an  die  Partei.  Mit  Ausnahme  variabilis,  inconstans.  KU,  daher  aucli 
fvii  //,  26^  3;  28^  1  (wandel  don,  80  wandelbare  frow  =:  meretrix.  vnder- 
bin  wandel  sint  dre  schillinghe)  kommt  scheed  twischeu  eerlicken  vnde  vuer- 
nur  uegativ  ane,  sunder  w.  oder  dar  liken  wandelbaren  frouwen.  Hamb.  li, 
ne  volget  neu  wandel.  17/,  20, 1  vor.''  151,  28 ;    Lüb,    Z.   B,    195 ;    Hamb. 

—  3.  Mehreremale  =  wände,  Frist.  Ordn,  Kriegk  6  p.  277.) 

r.  B.  bydde  ik  vruntlyken,  dat  gy  35  wandelbaricheit,  -barheit,  /'.  Ver- 
des  (der  Zahlung  der  Steuer)  mynen  änderlichkeü.  Aldus  stuut  se  (die  Stadt 
armen  luden  vnde  my  wandel  gheuen  Liibeck)  in  wandelbaricheit  (weil  sie 
achte  daghe  na  vnser  leven  frouwen  ihre  Stelle  wechselte^  bald  hicr^  bald 
daghe  (1395).  Sudend.  8,  nr.  60.  da  gebaut  wurde),    Lüb,  Chr,  1,  14. 

wuddbar,    adj.    1.    veränderlich.  40  Umme    der    Sassen     wandclbarheyt. 
Oat   lucke    sprikt    dat    al    vorwar:       Korner  26c, 

stunde  ek  stille  unde  were  nicht  wan-  wandelbroder,  m.  PUgrim.  He  wer 

delbar  van  dussem  uppe  iennen,  We       keiser  Fred.,  he  en  wer  nicht  gestor- 
scheide  mek   denne   lucke    nennen  ?       uen,  sunder  he  wer  ein  wandelbroder 
Wiggert  2,  22,  106;    do  worden   se  45  gewesen.  Magd.  Seh.  Chr.  170,  4. 
wandelbar  in  hemelsch  brod,  vertoan-  wandelen,  schw,  v,  1,  wechseln,  an- 

deUen  sich  in  B.  Korner  26h,  —  dem,  mutare;  alts,  wandalon.  er  se 
^'  wandel,  Fehler,  Gebrechen  habend,  .  (die  Ungetreuen)  wandelen  den  vot, 
fehlerhaft  (u.  deshalb  straffällig),  w.vel  d.  h.  den  einen  Fuß  vor  den  andern 
brokzam,   defectuosus.    Voc.  Engdh.  50  setzen,  den  Fuß  wechsein,  vorwandelt 


WANDELEN  588  WANDELINOE 

sik  on  ore  möt.  Gerh.  v.  M.  39^  91.  tohant  in  crankheit,  wurde  hraü. 
(vgl.  wandelinge).  Se  (die  Geistlichen)  das.  188,  7;  auch  intrans.  in  dieser 
ne  scolen  oc  ere  woninge  nicht  wan-  BedetUungj  z.  B.  In  Lothringen  wan- 
delen  oder  wesselen  van  den  steden,  delde  ein  bom  in  bloit.  Leibn,  3, 
dar  86  nv  ione  lieget.  Lab.  E.  371;  6  368^^;  do  wandelde  des  watera  bitter* 
were  ok,  dat  welk  wurttins  edder  heit  an  ene  grote  soticheit  BarUh. 
rente  eder  erve  eder  lant  gewandelt  JSIJS^  377;  so  wert  de  suke  wandelnd^ 
worde  an  eine  werlike  hant  (1348).  mit  bindende  nt  der  nesen.  Bdk  d 
Livl.  Urk.  nr.  887;  stedet  de  gene  Arsted.  f.  15b.  Vgl.  Kaseg.  in  Höfer. 
des,  des  de  weddeschat  is  .  .  dat  10  Z.  f.  d.  Wies.  d.  Spr.  4^  199.  —  sidi 
dat  ghut  uan  deme,  dar  it  du  is,  verheiraten  (vgl.  Yoranderen).  wae^ 
ghewandelet  wert  in  ander  ghut,  so  ein  frouwe  is  edder  man  wedewe,  d^ 
ne  eset  nen  weddeschat.  Lab.  R.  320;  sick  wandelen  weit  etc.  Fahne,  Dortm^ 
weret  sake,  dat  zee  welke  van  dissen       3,  p.  35. 

Statuten  wolden  wandelen  etc.  Greif sw.  16  wandeler  =  wandelbar,  den  win 
St.V.  I  §  1;  de  lucht  wandelen,  die  sen  schaltu  hören,  den  olden  schalti^ 
Luft  verändern,  d.  h.  anderswo  hin  swigen,  den  wandeler  schaltu  sachte 
jsiehen.  Chr.  d.  narddb.  8.  p.  135;  modich  sin.  0GB.  Ä.  21.  (dafür  En^ 
do  he  de  stede  wandelde  (dien  Auf-  gdh.  Chr.  447:  den  wandelbareoj 
enthoit  wechselte),  do  quam  de  suke  20  schaltu  sachtmodich  sin.) 
wcdder.  Korner  108a;  M.  wart  bischop  wandelinge ,  f.     1.  Wechsel.    Sej 

to  Gammyn,    men    dama    wandelde       scheiden  dat  sweren  ere  des  votes 
(vertauschte)  he  dat  stiebte  unde  wart       wandelinge.  d.h.aufderStdle.  Brsch«. 
bischop  to  Hildensem.   Liib.  Chr.  2,       Schichtb.  87.    Wecksd,Änderui^.  ixi 
^^(?;  dit  waren  alle  koningrike ;  seder  26  soach    to    der    tyt    ene    wandelinge 
wandelde   man  in  den  namen  unde       des  rades.    Brem.  G.  Q.   153;  vgi. 
biet  sie  herthogen.    Ssp.   3,  53,  1;      84;    vnde   also   dicke  dat  gescbode 
Cyrus  wandelde  dat  rike  in  Persiam,       (der   Herr    stürbe   und    ein  anderer 
brachte  die  Weltherrschaft  von  Babgl.       ouerman  einträte),    so  scholde  man 
an  P.    das.   3,   44,   1;    wy  hebben  30  den  transfix  vomyen   vmme  wände- 
gheuen  enen   kellek  to  der    ersten       linge  der  namen  (1398).    Sudend.  ^ 
wikkarie,   dar  stede  by  to  bliuende       nr.  242;  dusent  güldene,  de  geghe- 
vnde  dar  nicht  van   to  vandelende       ven  weren  deme  keysere  umme  waa- 
(alienare).  Wism.  Urk.  v.  1438;  des       delinghe   willen  des   afghesprokeneo 
dodes  mach  di  nemant  wandelen,  d.h.  35  ordels.  Liib.  Chr.  2,  13;  hyr  amme 
dich  sterben  laßen.   Sündenf.  v.  892;       wolde   de  pawes    nene   wandelinghe 
vgl.    des    lives    wandelen,    sterben.       don  der  sentencien,  men  se  scholde 
Strodtm.  p.  278;    des   wandelde   he       blyven  by  macht,  das.  2,  163;  alzo. 
sinen   guden  willen  unde   wart  grot       dat  se  dar  jenigherleye  wandelinge, 
bedruvet.  Lüb.  Chr.  1, 138.  —  tauschen  40  ghave,  oversettinghe  eder  schicfatanghe 
(im  Handel).  Id  hedde  sich  bogeuen,       mede  don  können.  Hanov.  8t.  K543; 
dath  hie  were  tho  ehme  in  der  her-       in  swelk  stat  sie  erst  inriden  (sm 
berge    gegaen,    mid    eme   gehandelt       Einlager),   dar  scolen  sie  blinen  lic^ 
vnnd  gewandelth,  etlich  gelt  entpfan-       gende  sunder  wandelinge  (1290).  t 
gen   etc.     W%sm.  Zeugeb.  f  327.  —  45  d.  Hars-Ver.  5,  478;  Handel,  TausA, 
3.  büßen,  beßem.  unde  laten  se  ghan,       vnd  he  vnd  syne  olderen  ore  bände- 
dat  se  ere  sunde  wandele.  Sed.  Tr.       linge  vnd  wandelinge  wente  her  to 
37.    —   4.  refl.  sich  verändern.    Do       by  vns  alsze  erlike  lüde  geholden, 
wandelden  sik  ore  namen.  Alagd.  Seh.       Cod.  Brdb.  J,  16,  376;   umändern»! 
Chr.  11,  9;  de  keiser  wandelde  sik  ^  des  Bestehenden.   1293  wart  in  dosser 


WANDELKEMNGE  589         WANE  WANNE  WANTE 

itat  grot  wandelinge  and  twidracht      ringhen.  £^.  d.  Teerst,  gel.  f.  193;  wat 

begaoL    Magd.  Seh.  Chr.  172,  1.  —       syn  levent  unde  wanderinghe  wesen 

2.  Sckadenersats^  Buße.    He  scal  ko-       scholde.  Korner  144^. 

Dien  uppe  sine  kne  (knieen)  unde  bid-  wanderlinge  =  wandelinge.     Als 

den    eme   dor   got  .  .   dat  he   sine    5  me  suspicie  heuet  yan  der   wander- 

wandelinge  und  beteringe  nemen  wille       linge  somigher  brodere,  de  de  ouer- 

(1334).    Brem.  Stat.  189;    dar  (für       sten  bedreghen  mit  clockheyden  etc. 

den  JRaub^   Todtsehlag)  em  ne  (nie)       B.  d.  Byen  f.  165ä. 

neyn  wandelinge  vor   scheyn  konde.  wanderne,   adj.    herumsdiweifend^ 

Fries.  Ärch.  i,  133;  also  dat  N.  alle  lo  vagus.     Alse  gy  uns  gescreven  heb- 

de  broke  Ynd  wandelinge  der  broke       ben  umme  dat  gesette  tigen  de  wan- 

tho    syner  nut  upbore   vnde  hebbe       derne  wiff  (d.  i.  Huren),  dat  de  be- 

(1326).  Nies.  Bei^r.  2,  26.  —  3.  Man-       deruen  yrowen  nicht  geUk  gan  .  .  des 

gel,  Oebrechen,  defectus.  Dar  na  wart       wetet  etc.  Bruns^  Beür.  eu  d.  d.  R. 

ein  wandelinge   des   manes   (Mond-  15  p-  239 ;  eyne  wandeme  yrouwen  (me- 

finstemis).  Magd.  Seh.  Chr.  325, 16.       retrix)  etc.  3  Mos.  21,  4  (H.). 

—  4.  (Lebens)tcandel.    Oi  sint  van  waadersaek,  m.    Beisesack.    It.  1 

soter  Wandelingen.  B.  V.  2812;  Ver*      wandersack.   Wism.  Inv.  f.  28. 

lekr.    wy  doen  kunt,   so  als  dorch  wanderwecli,   m.    Weg,  den  man 

frutttliche   gude   naburschap  .  .  und  20  umändert,    klagede  .  .   wo   idt  ohne 

^tlike  wandelynge  tuschen  uns  .  .       mit  den  landsknechte  up  den  wander- 

eyn  tydlanck  geweest  is  etc.  (1480).       wech  gegaen  was.  Ben.  481. 

Nies.  Münst.  Orh.  6,  63.  wandinges   =  wandages,  gebildet 

wandelkerin^y  f.    Schadenersatz,      «^  oldinges  u.  a.    Her  Joh.  M.  wan- 

Wieder er  stattung.   und  dat  en  darvor  25  dinges  prauest  to  Hamb.  vnse  selige 

wandelkeringe  und  böte  geschey.  Th.       vorfare  (1471).  Dithm.  ürk.  61. 

Vervem.  76.  wane,  wanne,  (wante),  Interj.  der 

wandelkfip?      We    penninckgulde       Verumnderung    und    des   Vorumrfes. 

he?et  in  eme  huse,  wil  he  de  . .  ver-       ahd.    hwanta,    wanta ;    mhd.   wände, 

kopen,  de  sali  he  beiden  deme,  dei  so  wanne,  wan.   Vgl.  Gr.  Gr.  3,  180.  181 

dat  hus  besittet  .  •  und  laten  em  de       u.  305.    —    Wane,  spreken   se   (die 

galde  um  den  selven  penninck,«  daer       Brüder  Josephs) ,   scaltu  unse   here 

he  sei  einen  andern  umme  laten  will       werden?  Sed.  Tr.l56;  wane,  gy  kum- 

.  .  doit  he  des  nicht,   so  is  he  eme       pane,  hebbe  gy  ghedan,   dat  iu  min 

eine    wandelkop    schuldich.     Fahne,  35  here  beuolen  hadde  ?  das.  57;  wane, 

Dartm.  111,  39.    (Strafgeld  wegen  des       leve  suster,  (spricht  Maria  eu  der  von 

nicht  angebotenen  Kaufes?)  der  Hocheeit  heimkehrenden  Martha), 

wandelsam,      adj.       veränderlich,      wat  iaget  dy  alrede  aldus  so  vro  ut? 

schwanJ^nd,  anceps.   Voc.  (Hd.  Pass.  Chr.  291;  wane,  dat  di  lede 

wanderen,  schw.  v.   wandern.    Nu  40  sehe!    Bedent.  Sp.  1666;  wane,  wat 

ersten  wolde  ik  (de  köpman)  begin-       helpet    de    velen    rede.     das.  1728; 

nen  to  wanderen  östwert,  sütwert  etc.       wanne,  du  houerdige  vlesch,  mochstu 

Lüb.  Dodend.  v,  969;  sich  benehmen,       dy  nicht  boghen   dorch  got?    Serm. 

LdensuHindel  führen.    De  na  Lutters       evang.f.3^;  wanne,  dat  di  got  unere! 

leer  wandern.  Soest.  Dan.  12;  dat  de  45  wo  geistu  over  rugge  so?  (der  Krebs 

falschgenante    evangelisten    wandern       eu  seiner  Mutter).  Gerh.  v.  M.  98, 9 ; 

mit  bedrogh  der  minschen  etc.  da^.I^^.       wanne,  stolten  lüde,  wille  gy  my  die 

Wanderin^,    f.     (Lebens)u:andel.      Hoygen  afwynnen  laten?    Brem.  G. 

(Die  Priester)  suUen  wesen  van  leuen       Q.  104 ;  wy  sprecken  uth  diesen  tid- 

Btedich  ende  eersamich  yan  wände-  50  liken  sacken  trotzlich  tho  der  werlt ; 


WANEN  590  WANHOPENINGE 

wanne,  leve  weit,  biet  uns  doch  nicht!  zudenFeu€rung8hanäl€n.^d.Eerausg.) 
Münst,  Chr.  2^  300 ;  wante ,  leve  und  wangen  und  dughen  to  brekende 
Arndt,  du  en  kenst  syner  noch  nicht!  thor  rose,  das.;  do  wart  de  wal  to 
das,  ly  275 ;  wanne  nein,  o  nicht  doch,  W.  gebowet  vnde  de  wangen  (d.  hJ)  by 
swiget  der  rede!  R.  V,  465;  gerne  5  beyden  siden.  Old.  Urk.  v.  1377. 
wiederholt,    wane,  wane,  wat  namestu  wangenslageiiy   schto.   v.    auf  die 

so?  Redent.  Sp.  1747;  wane,  wane,  Backe  schlagen;  vgl.  h&UshLgen.  Chri- 
Satan !  das.  1116 ;  wanne,  wanne,  wat  stus  .  .  ghewanghenslaghet ,  hals* 
hebbe  ik  nu  gehört?   JB.  V.  564.  slaget  etc.    Liib.  ßebetb.  f.  N7. 

VfSkum^schw.v.  1.  wähnen,  glauben  10  wanhode,  f.  fehlerhafte^  schleehte 
(häufiger  wonen).  Wane  gi,  dat  ik  Bewachung,  Verwahrlosung.  Si  qois 
so  dilde  si?  Gerh.  v.  M.  8,  26;  se  equum  alterius  conduxerit  et  equos 
(die  Jungfrauen)  wanen  altyt,  dattet  quacumque  causa  peioratus  fuerit,  con* 
anders  is  dant  is.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  ducens  non  emendabit . .  quin  forsan 
86^;  wente  he  dar  neuer  lüde  vele  15  equus  tybie  fracturam  incurrerit  in 
wanen  (wanende)  was  (vermuthete)  to  ponte  sive  ex  negligentia,  que  wan- 
kamende.  Korner  71d  ( W.).  —  2.  mi  hode  dicitur  etc.  Lüb.  JS.  208 ;  ofte 
wäruet,  ich  finde  etwas  fehlerhaft  (w&u)^  dat  uan  wanhode  tokome.  das.  325; 
(gehört  wol  nicht  euvfSin).  scheleteffte  wolde  den  de  iene,  de  den  waghen 
wanet  iemande  van  den  renteneren  20  dreuen  hedde ,  vorstan  mit  sineme 
darane,  deine  steit  de  wech  des  rech-  rechte  (eidlich  bekräftigen),  dat  id 
ten  open.  Lüb.  Chr.  2,  257;  weme  sunder  sine  wanhude  vnde  arghelist 
wes  wanede  an  den  negelen  etc.  Gr.  gheschen  si.  das.  376 ;  swanne  Tser 
Weisth,  3,  265;  eyn  de  syck  sulvest  borghere  schep  dar  set  werdet  tie- 
wol  radet,  Dar  kan  nemant  wat  ane  25  ghen  de  gnint  van  ebbe  eder  tau 
wanen.   Koker,  S.  345.  jenegherhande  wanhode  etc.  (1342). 

wanen,  schw.  v.  wohnen,  habitare.  Lüb.  Urk.  4,  nr.  32;  vorloren  se 
Voce.  In  dyneme  aldervastesten  wa-  aver  dat  slot  van  wanhuede  edder 
nendeme  huse  (firmissimo  habitaculo).  van  unlukke,  so  etc.  (1351).  Urk.  d. 
2  Mos.  15, 17  (L.);  dat  wanende  hüs,  30  Ver.  f.  Nieder s.  8,  nr.  464;  offt  einem 
Haus,  das  bewohnt  wird.  Vgl,  über  wuUenwever  ein  laken  vorwanhodet 
dies  Part.  Präs.  Ad,  mit  passiver  Be-  werdt,  dat  sy  ahm  wevende  edder 
deutung  Koseg,  in  Höfers  Z.  f.  d.  ahm  walkende  .  .  edder  an  watt  wan- 
Wiß.  d.  1^.  4,  201.  hode   datt  idt  schudt   etc.    Lüb.  Z, 

waner,  m.    Bewohner.     De  waner  86  -K.  493. 
vnd  bedriuer  des  haues  vnd  houen.  wanhop(e),  falsche,  trügerische H(^' 

(Jod.  Brdb.  I,  25.  117.  nung;  Mangel  an  Hoffnung,  Verziceif- 

wange,  /'.  Wange,  Backe,  gena.  Zein^,  desperatio.  KU.  desenwanhop 
Voce.  Vele  harte  siege  an  sine  tene  sali  een  mensche  van  hem  werpen. 
unde  wangen.  E.  V.  1244;  857;  is  40  %  d.  kerst.  gd.  f.  92^;  de  wanhope 
eine  vrouwe  gesteken  dorch  beide  te  vercrighene  verderuet  alle  vUticheit 
wangen  eres  gemechtes.  Ostfr.  L.  E.  der  begherten.  B.  v.  d.  joncfr.  f.  4S^; 
3,  77;  büdl.  Seitenfläche,  pro  smide  ad  ut  wanhopen  so  vorhenc  Judas  em 
sedilia,  dicta  wangen.  Wism.  Urk.v.  sulven  mytenen  stricke.  Pcw^.Gkr. 5 rb. 
1348;  IV2  ß.  H.  M.  vor  2  voder  45  wanhopen,  schw.  v.  vereweifdn, 
steyns  to  forende  van  deme  teygel-  desperare.  KU.  Vnde  he  hedde  to 
hove  up  den  rosehof  to  den  wangen.  hantes  wal  mochten  waenhopen  thd 
d.  h.  ?  (1505).  Z.  f.  Nieders.  1871,  der  warheit  des  vertoenens,  en  hed- 
S.  192;  it.  2  pt.  8  seh.  H.  Z.  den  den  nicht  etc.  Dial.  Gr.  257^. 
pipstey n    (,,  Pfeifenstein,  vieU.   Stein  50      wanliopeiiing;«,  f.  falsche  Hoffnung. 


WANK  591  WANMATE 

wo  Reinke  den  konnink  vorleidet  mit  (Jakdbs)  beschermer  syn,  also  wor 
logene  unde  in  wänhopeninge  brinkt  du  henne  wankest  eder  wanderst. 
?an  den  schatte.   JR.  F.  7,  27.  Locc,  Ere.  f.  19;  to  deme  ersten  le- 

wank,  m.  Wanken^  Schwanken.  gede  hie  alle  die  Straten  wüste  to 
stede  ynde  vast  tho  holdende  sunder  5  lande,  dat  vnsse  borghere  nerne  vt 
jenerleyge  wank  (1380).  Lüb.  Urh  wanken  mochten.  Brem.  G.  Q.  94; 
#,  nr.  372;  dar  vruntschop  vast  ist  also  grot  unvrede  wart  binnen  Br. 
sine  wank,  De  wert  van  lenende  vnde  buten,  dat  nene  borghere  dor- 
(Leihen)  A\ckQ\LXdiXi(:k.  Schaeksp.f, 69.       sten   buten   Br.   wanken,    das,   155; 

wankel,  adj.  schwankend,  unbestän-  10  alle  man  schall  over  unse  land  vrede 
dig,  alts.  uuancol.  De  plump  syn  hebben  van  des  sonnauendes  an  bet 
van  verstände  ende  wankel  van  synne,  des  dinxdages  to  wankende,  wor  he 
de  werden  nouwe  vmmer  mer  ghe-  wiL  Dithm,  R.  §87;  de  louwe  wan- 
bughet  to  den  guede.  B.  d.  Byen  f.  ket  des  nachtes.  Gl.  eu  R.  V.  III,  7; 
f.  93c.  —  Vgl.  wanckel,  vettis  hdl.  15  bi  nacht  to  wanken  bringet  vär.  das. 
;,  wanckelbar.   KU.  994;  in  den  tyden  (1481)  wankede 

wankel  =  wandel.  (Die  Abschrift  (gieng  auf  u.  zu)  de  knypschere  in 
ier  Urkunde  ist)  alles  wanckels  anech,  deme  lande  to  Mek.  Lüb.  Chr.  2, 
frei  von  Änderungen^  dem  Original  427;  bes.  gern  von  Kaufleuten  gesagt, 
gleichlautend.   Fries.  Ar  eh.  1,  507.      20  AI  mach  ik  alle  desse   wege  sulven 

wankelaftieh  =  wandelaftich.  Yal-  nicht  wanken,  so  etc.  Der  Kaufm. 
sehe  koplude,  de  wäre  hebben,  de  im  Lüb.  Dodend.  v.  971;  de  ghemene 
wankelaftieh  is  unde  doch  ok  gud.  kopman  .  .  möge  trecken,  varen,  wan- 
Bnms  Beitr.  7,  187.  cken,  keren  vnde  vormeren  (sich  auf- 

wankelbaPi  adj.  veränderlich.  Vele  25  halten)  ane  alle  gheverde  (1457). 
nyer  vunde  in  allen  landen  vnde  Gassei,  Brem.  2,  297;  eyn  itlik  part 
wankelbar  mit  velen  schänden.  Schip  mach  in  des  anderen  lande  wancken, 
r.  Narrag.  f.  14\     Vgl.  wandelbar.         waghen,  handeln,  kopen  etc.    Stadcr 

wankelen,  schw.  v.  titubare.  Voc.  Arch.  2,  92;  vgl.  das.  294  u.  102; 
Engelh.  80  möge  fri  reysen  vnde  wanken  in  syner 

wankelmodieb,  adj.  von  schlechter  i.  gn.  landen.  Mekl  Jahrbb.  3,  186; 
Beschaffenheit.  Vgl.  wankelaftieh  u.  unbelettet  to  water  unde  to  lande 
wandelaftich.  De  souende  valsche  wanken  unde  varen  laten  (1479). 
koplude  sint,  de  wäre  hebben,  de  Dithm.  ürkb.  S.  78;  riden  unde  wan- 
wankelmodich  is.  B.  d.  Profecien  11^  35  ken  to  lande  unde  to  wateren.  Lüb. 
f.  66b.  Chr.  2,  204  u.  h.  —  Refl.  doren,  de 

wankelsam,  adj.  gebrechlich?  To  syck  sulven  wanken,  de  doen  dycke 
Lumbardia  was  en  stat.  De  Parma  unde  vaken  schaden.  Koker,  8.  367. 
het;  dar  inne  sat  En  herberghe  wan-  wanlik  =  wonlik,  gewöhnlich,     id 

kelsam.  Schaeksp.  f.  90.  40  was  nicht  wanlik  gewcset  to  vorne. 

wnsikm^  schw.  V.  umhergchen,reisen,       Lüb.  Chr.  2,  5. 
tmndem.   Vgl.  J.  Grimm  in  den  Berlin.  wanlik,  adj.    vrrmuthet,  wie  man 

JahrU).  1841,  Dec.  S.  809.  (Der  Be-  glaubt.  De  vader  Jhesu  dat  was  Jo- 
griff  des  Schwankens,  des  unsicher  seph  syn  wanlike  vader  der  vorscho- 
Gehens,  une  jetzt,  liegt  nicfU  in  dem  45  nynge  der  iunckfroweliken  raoder  vnde 
Warte,  sondern  des  häufigen  Wechsels  ok  was  he  sin  spiser.  Serm.  evangel. 
der  Beivegung.)    Se  (die  alten  Römer)      f.  14^^. 

menden,   dat  de  seien  der  lichamme  wanmate,  falsches,  unrichtiges  Maß, 

wanken  (als  Geister  umgehen).  Lüb.  nicht  vdUes  Maß,  Untermuß.  Auer 
Passional  f.  67c ;  ik  (Gott)  wil  dyn  50  de  armen  de  mate  geyt,  De  syk  vor 


WANNE  WAN  592  WANNER  DAGES 

wanmate  nicht  vor  nemen.  Josefe  F.       befruchtende,  dat  er  moefcwillig  tot- 
d.  7  Tods,  V.  3561 ;   were  dat  also,       nement  wannen  möchte  gestrafet  wer- 
dat  yennich  mensche  were,  dey  wan-       den.  Hamb.  Chr.  349. 
mate  dede  myt  mudde  off  scheppele,  waunSr,    adv.    1.  £u  irgend  einer 

myt  beckere  (Becher)  offt  myt  wage,  6  Zeit,  wer  ok ,  dat  H.  erben[antj 
myt  eilen  .  .  dey  solde  etc.  Seibert/s  wanner  van  dessen  gnde  yorscr.  wed- 
Urk.  3,  nr,  540 ;  Wigands  Ärch.  F,  der  then  vnde  varen  scholde,  so  mach 
65;  unde  richtet  (dat  borchgerichte  se  vry  .  .  wedder  yan  varen.  Oid, 
eu  Herford)  ouer  allerhande  wanmate  Urk.  v.  1441 ;  vnde  were  dat,  dat  wj 
vnde  vnrechte  wagbe  vnde  ynrechte  lo  wan  er  des  huses  enberen  oder  dat 
schepele  etc.  das.  11^  10;  eyn  raet,  verkopen  wolden  etc.  (1331).  Nies. 
de  meydeborgesch  recht  hebben,  de  Beitr.  2^  208;  Da  scalt  wedder  be- 
hebben  de  gewalt,  dat  se  moghen  ginnen,  Dattu  einen  anderen  sone 
richten  ouer  allirhande  waenmathe,  mögest  winnen.  De  son  scal  dy  be- 
ouer  vnrechte  wage  vnd  gewichte  etc.  15  horsam  wesen,  üppe  dattu  wanner 
Ndd.  Rechtsb.  f.  152;  ifft  jennich  mögest  nesen.  Sündenf.  1295  (Ra- 
koler  myt  waenmathe  befunden  werde  phad  eu  Adam) ;  von  der  Vergangen- 
etc.  Z.  d.  Hare-V.  1871^  S.  113.  Vgl.  heit:  früher,  vmme  bede  willen  vrou- 
(der  Weinschreiber  soll)  neyn  fordel  wen  Richarden,  edelen  vroawen  heren 
soken  mit  waner  mate.  Gott.  ürk.  v.  20  Berndes,  wanner  (=  wandages)  heren 
1496.  tho  der  Lippe,  deme  god  genedig  sei 

wanne,  wan,  f.  Wanne,  pala.  Voc.  (1368).  Kindl.  3^  471 ;  ifft  ick  wan 
Oldenb.  (ZumHeergewette:)  sjnehe-  eer  hebbe  .  .  ghekyuet  van  homodes 
sten  wannen.  Brem.  DenJcb.  37;  daher:  wegen  ieghen  de  waerheyt  . .  Ifft  ik 
wannen,  mit  der  Wanne  reinigen^  26  wan  eer  hebbe  ghekurret  effte  ghe- 
disacerare.  Hör.  belg.  7,  17.  murret  etc.  Lüb.  Gebetb.  f.  B6K  — 

wanne,  adv.  woher?  (vgl.  wenne.)  2.  canj.  sobald  als,  toann^  alts.  huan 
De  dope  von  Johannese  van  wanne  er.  Verteyndage  dar  na,  wannere 
is  de  ?  Oid.  Evangelienb.  f.  72^;  van  he  ene  dar  vmme  manede.  Old.  Utk. 
wanne  is  de  ju  gekomen?  Jß.  V.2038.  80  v.  1463;    wanner  de   eyrste  andacht 

wanne  =  wan,  toann,  zu  welcher  verkert  is,  so  is  alle  dat  werk  ver- 
Zeit.  wanne,  wor  vnde  wo  dicke  en  kert.  Dial.  Greg.  147;  wanoer  he 
des  noed  vnde  behof  is.  Hoyer  Urk.  rike  lüde  offt  arme  lüde  tho  gaste 
/,  nr.  530;  siehe  oben  S,  584.  loet,  so  goet  he  etc.  Münst.  Chr.  t 

wanne,  interj.  s.  wane.  S6  95 ;  wanner  also,  quando  etc.  Sprichv. 

wanne,  wannen,  adv.  alts.  huan,  Sal.  23^  1  (H.);  wanner  dat  etc. 
zu  irgend  einer  Zeit ;  von  der  Vergan-  Münst.  Chr.  I,  169.  —  3.  fragep. 
genheit:  früher.  De  helfte  des  sten-  tcann^  zu  welcher  Zeit,  schreff  eme 
huses,  dat  wanne  wesen  hadde  N.  de  wyse,  wo  he  komen  scheide  onde 
(1334).  Brem.  Stat.  185 ;  (hüs)  dat  40  wanner.  Korner  181^^.  —  Anm.  Järi 
wanne  Albern  Runghe  buet  hadde.  nur  noch  als  Fragepartikd  u.  Con- 
(Xd.  ürk.  V.  1383;  Cordes,  de  wanne  junction  (quando)  gebräuchlich. 
(=  wandages)  min  broder  was  (1390).  wannSr  dages  (waaderdages),  adr 

Brem.  Wb.  5,  179;  dat  wy  onser  zu  irgend  einer  Zeity  sowd  von  der 
suster,  vrouwe  M.  wanne  echte  vrou-  45  Vergangenheit  als  Zukunft.  Polen  went 
wen  vnses  broders  etc.  (1332).  Lamey,  an  Prussen  .  .  dat  het  me  groten 
Cod.  Dipl.  Eavensb.  nr.  106;  etliche  Wenden  unde  plach  wanner  dages 
gnder  wan  van  den  greuen  Otten  .  .  8  bischopdome  to  hebben.  Bodos 
Amde  Munde  vorpendet.  Old.  ürk.  Chr.  f,  10;  do  spreken  de  Franken 
V.  1523;  von  der  Zukunft:  hochlich  so  .  .  dat  (die  Sachsen)  were  eyn  will 


WANNES  593  WANSEDICH 

Tolck  unde  yd  mochte  komen,  dat  ghynk  ome  (Christo)  ok  al  de  wan- 
se  wanderdages  dat  frankische  rick  scape  rucheith,  de  in  deme  benedie- 
Torstorden.    das.  f.  9,  den  licham  was  sunder  de  vyfi  wun- 

wumes,  aäv.  woher?  wannes  den.  0GB.  Ä103^;  meu  sprak  in  den 
knmstu?  ik  kome  van  dynre  cellen.  6  daghen,  dat  in  Tatheren  ny  wansca- 
LAen  d.  h.  Irans.  92.  pener  vorste  were  den  de  Casan,  unde 

wannes  u.  wannes  daj^es,  adv.  an  ny  here  wiser,  bedderver  .  .  were» 
trgmi  welchem  Tage^  zu  irgend  einer  den  he  to  stridc  unde  to  allen  guden 
Zetf .  Wolde  wye  ok  wannes  dat  wie-  dinghen.  LÜb.  Chr.  Jf,  179 ;  ander 
beide  to  M.  wederkopen,  zo  etc.  Lüb.  lo  souen  koye  so  sere  wanschapen  (de- 
ürk,  3,  S.772.  Wereauer,  dat  her-  formes)  etc.  1  Mos.  41^  19  (L.);  we 
togbe  Rodolf  van  Sassen  vnde  sine  den  anderen  wundeth  an  dem  ant- 
eraen  dat  slot  to  Hidzacker  wannes  late,  dat  he  darffan  wanthschapen 
daghes  losen  wolden,  dat  scolde  etc.  werth  etc.  Big,  St.  B.  21;  ein  wan- 
ilS29).  Sudend.  Urk.  /,  nr.  463.  —  i6  schapen  kerle.  Bothos  Chr.  f.  161h. 
FjJ.  wanne-,   wandages.    testamen-  wansehapenheit ,    f.     Misbüdung^ 

tarii  hern  Yrederikes  .  .  wannedaghes  Häßlichkeit.  Nu  was  dar  wanscapen- 
rnses  concanonikes.  Old.  Urk.  v.  1356;  heit  der  nesen  of  der  tande  of  des 
ick  N.  wandaghes  wonachtich  tome  hares  etc.  ^oro/.ff^b;  knufloek  asschen 
See.  Old.  Urk.  v.  1454 ;  Gheze  wedewe  20  .  .  benimpt  de  wanschapenhey t  der 
Arndes  Doneldeys  wannedaghes  rad-  huet,  morfea  genomet.  Garde  d.  Sunth. 
mattnes  to  Bremen.  Old.  Urk.  v.  1404.       c.  4,  3;  de  veerde  salme  biddet  rey- 

wanpawes,  m.  falscher  Papst.  Also  nicheyt  der  sele  ieghen  de  wanscha- 
disse  Yormetene  vrouwe  unde  dit  penheyt  etc.  Lüb.  Gebetb.f.  Glh;  de 
schemelose  wif  en  waanpawes  ghe-  26  nareu  in  Cristo  synt  to  ncner  wan- 
worden  was.  Komer  29h,  schapenicheit  men  to    groter   schone 

wanrnchtieh,  adj.  in  bösem  Bufe  vnde  kiarheit.  Serm.  emngel.  f.  133^. 
stehend,      infamis.     Niederd.    Jahrb.  wanschicht,  /'.  feJderhaßes^  unregeU 

l  29,  mäßiges  Geschehen^  Zufall,    Van  wau- 

wansehapen  (wantschapen) ,  adj.  so  schichte  unde  ungelucke.  Frccktnh. 
^i^gestaltet^häßlich;leibiich  wie  geistig.  Leg.  37;  dar  ward  de  eddele  greve 
wanschapen  vel  eyslik,  distortus.  Voc.  Ghunter  doet  geschotcu  van  wan- 
Engelh.  indispositus.  Duf.  deformis,  schichten.  Lüb,  Chr.  2,  430;  worde 
vngestalt,  eyslick,  wanschapen.  ders.  ok  desse  breff  nat,  offte  van  oldere 
M.  gl.  Des  Yorlos  he  (LiuAfer)  de  85  edder  wanschichte  de  zegtfle  afif  vel- 
schoine  vnde  moste  an  sek  nemen  len  etc.  Old.  Urk.  v.  1480;  vraghe, 
de  wanschapensten  formen,  de  ok  ne-  oft  de  mynsche  an  deme  schuldich 
nen  gheliken  heft,  also  dat  allem  werde,  den  he  van  wanschicht  heft 
mynschen  vor  om  greset.  Ecdes.  f.  gedodet.  Ndd.  Bechtsb.  f.  43. 
'^9^;  do  se  by  den  market  in  de  stat  40  wanschiebtlik,  adv.  durch  Zufall. 
quemen,  Dar  was  eyn  stolt  dans  wol  daer  hy  (Gott  erbarms)  wanschicht- 
Qa  köre,  Eyn  wanschapen  duuel  de  lick  doit  geschoiten  wardt.  Si^üren 
sprank  vore  etc.  Josef,  V.  d.  7  Tods.       150. 

^394;  arm  ichte  rike,   schone  ichte  wanschiekinge,  f,  Zufall,     van  w. 

wanschapen.  Eccles.  (zu  Sir,  26, 15);  45  (casu).  Chr.  Sd.  86,  16. 
de  malkander  miszbruken  buten  tides  wansedich ,  adj.    schlecht  gesittet, 

ande  tinnaturliken,  dar  wanschapen,  indisciplinatus ,  immoderatus.  Foc. 
seeke  ande  malachtighe  kinder  van  Sträls.  En  rike  wansedich  men  is  oir 
^en  etc.  SIpeg.  d.  crist.  minsch.  (deiner  Tochter)  nicht  nutte,  en  atme 
Ä7b;  do  de  schin  vorghynck,  do  vor-  so  zedech  man  is  or  beyter  (beßer)  to 

lüMalniMtord.  WOftwbttoli.   V. 


WANSPRAKE  594  WANTE  WENTE 

der  ee.  Ecdes.  f.  35t^;  des  (darum)      deel    in    wände,    dat    dardeded  inj 
is  dat  wol  gheraden,  dat  en  islik  de       qwecke.  Old.  ürh.  v.  1479. 
vnghelereden,  dat  is,  de  wanzedeghen  wantbode,  /*.  Gewandbude^  Verlaufs- 

vnde  de  deren  myde.  das.  f.  41c ;  du  stelle,  (hantfeste)  de  sprac  np  ene 
en  scalt  nicht  wesen  wansedich;  du  5  marc  gudes,  de  he  hadde  in  ener 
scalt  mit  anderen  luden  konenleuen  wantboden  (1341).  Brem.  Stat.  234; 
to  guder  wis.  2kuMbuch  f.  4^;  du  dat  se  in  vsen  jarmarkeden  to  Scho- 
machst  ock  mit  dynen  wansedigen  nore  moghen  hebben  wantboden,  dar 
fragen  vnde  reden  ihme  nicht  wed-  se  inne  sniden  vnde  vorkopen  want 
derstan.  Proc.  Belials  f.  F5h.  Vau  10  vnde  lenewant  bi  elen  etc.  (ISßb). 
Pferden:  Eyn  pert,  dat  nicht  wil  Lub.  Urh.  3,  nr.543;  quementoden 
theen,  dat  is  gerna  wahnsedich  un  wantboden  der  koplude.  Kamer  1%^, 
stedes  (statisch).  Koker  S.  327.  wante^  wente,  wände,  wanne,  wai, 

wansprake,  f.  fehlerhafte  Sprache  wende,  wenne,  wen,  oits.  hoanda, 
(als  Feige  einer  Verwundung),  (de-  15  huand.  Conj.  1.  weä,  denn.  Der  Cau- 
pravatio  loquelae.)  item  wansprake  saisate  steht  entweder  voran  oder  fdgi 
(als  Buße)  7  scillinghe.  RicktK  219^  nach.  Wante  in  eteleken  iuncfruwea 
§  6;  Ostfr.  L.  R.  III,  69.  mer  macht  (Änsehefi)  is,  den  in  ete- 

want,  f.  Wand^  paries.  Do  vel  ik  leken,  so  etc.  Lüb.  E.  362;  Jheso, 
mit  dem  koppe  jegen  de  want.  Sün-  20  wente  du  en  vullenkomende  sadinghe 
denf.  V.  1368 ;  binnen  beslotenen  wen-  bist  aller  begherynge,  so  bidde  ik  dj 
den  unde  under  dake  ne  darf  nieman  etc.  Brem.  nds.  Betb.  186;  wente  dar 
ordel  yinden.  Lehnr.  Art.  72,  §  1;  ik  in  maneghen  geyst  byn  ghesettei 
Sterbende  kehren  sidi  oder  werden  ge-  umme  myner  zünde  willen,  so  en 
legt  gegen  die  Wand.  Do  kerde  syck  25  weet  ik  nicht  etc.  das.  74 ;  went  Da 
de  dogentlike  vrouwe  iegen  de  wand  dit  was  sunder  ordelinge  des  hove- 
vnde  starf.  Soven  Meistere  f.  Ä3h;  des,  so  schach  etc.  Liib.  Chr.  i,  6, 
und  lach  up  erem  stro  und  hadde  wente  he  dar  untuchteliken  dat  be- 
sik  gekeret  to  der  wand  etc.  Wigandy  gink,  zo  siegen  de  burger  ene  uter 
Wetzlar.  Beitr.  5,  317;  vgl.  Bech  in  so  stad  etc.  das.  i,  87;  vgl.  i,  148;  ^. 
Pf.  Germ.  8,  481.  101  u.  302;  der  vordarf  vele,  wente 

want,  n.  Gewand^  Ttich,  Zeug.  Vor-       se    enkonden    nicht    to    waterwerd. 
koft  ienich  man  deme  anderen  want       Magd.  Seh.  Chr.  10,  1;   (so  viotme, 
vnde  gift  de  andere  eme  schult  dar       he  scole  etc.)  went  weme  de  kost  vro- 
na  •  .  dat  it  to  spleten  si  etc.  Lüb.  35  met,  de  gelt  se  bilke.  Richte.  Landr. 
R.  351;  siden  want.  Lüb.  Chr.  1,96;       17,4;  de  worst  was  min  .  .  wente  ik 
1  fogelken  wand  (mit  Vögeln  durch-       was  (ich  war  fiemlich)  eins  in  miner 
webtes  [?]  od.  netzartiges  Zeug).  Mem.      jacht.  R.  V.  87;  De  stunde  des  dodes 
Dunckelg,  f.  193^;  mit  Witten  linnen       is  beter  wan  der  gebort,  wente  denne 
wände.  2  Mos.  28,  40;  desse  dusent  40  ga  wi  to  dem  lone  vort.  LOb.  Du- 
marc  scole  we  eme  bereden  mit  wände       dend.  28 ;  des  n'  is  nicht,  wente  die 
eder  mit  werke  .  .  den  ghenteschen       man    sal    tugen   sine     lenunge  etc. 
doc  vor  ver  lodeghe  marc  etc.  S.  H.       Lehnr.  Art  10,  §  1;   wen  dat  n'  is 
L.  ürk.  2,  nr.  54  u.  nr.  55;  bereden       recht,  dat  etc.  das.  25,  §  1.^  2.w 
mit  wände  (gleich  naher  bestimmt  als  45  das  mittelalt.  quod,  daß,  ewr  Angabe 
gentisch   dok),   mit   wasse   unde  mit       des  Inhaltes  eines  Satees.    Hl  seggbe 
werke.  MeM.  Urk.  nr.  4750 ;  vor  ne-       iä  iuw,  wente  ick  id  byn.    Brem.  t. 
gen  styge  rinscher  gülden,  den  gul-       geb.  f.  171^;  wy  scholen  weten,  wente 
den  to  betalen  vor  32  krumsterten,       de  here  is  god.   Brem.  nds.  Betb.  f- 
den  derdendeel  in  gelde,  den  darden-  so  4;  se  an,  wantte  ick  in  bosheit  not- 


WANTEISTICH  595  WANTSNEDE 

[iuigen  bin.  0GB.  C.  138h.  =  wan,  s.  v.  Wen  de  man  neynerleye  wjß 
5.  ^)en,  water  laten  kan,   so  sette  he  eyne 

WAiteistiek?  Ofte  ik  arme  Maria  wantluß  in  syn  hol  des  gemechtea, 
Magdalena  wanteystich  werden  Van  so  kumpt  de  pisse.  We  dat  kolde 
}imde  wegen  hir  yp  erden.  Marietikl.  6  feuer  hefft,  de  do  de  wantluD  in  eyne 
271.  Hafer  venmUhet  (Germ.  15^  76)  bonen  edder  in  dünne  ablaten  brodt 
vantröstich.  vnde  slucke  dat,  eyr  wan  de  suke 

waateke,  f.  Handschuh?  So  mende  dryge  kome,  wan  se  one  an  ga  edder 
Karins  dat  de  bischup  entfiogh  de  wan  se  begynt  to  körnende,  dat  is  de 
waoteken,  unde  de  bischop  meende,  10  hogeste  er^aren  artzedie.  Herbar, f, 86. 
Karlas  hedde  noch  de  wanteken ;  alzo  wautpape,  m.  Clericus  (Schreiber)^ 

.  .  blef  se  in  der  lacht  behanghen  der  von  einem  Laien  das  Gewand 
eae  gude  wile.  Do  Karins  de  ande-  (Kleidung)  erMU?  (borghermester), 
ren  wanteken  ock  wolde  reken  deme  des  hie  syn  wandpape  was.  Brem. 
bischoppe  to  warende,  do  sach  he  15  G.  Q.  76;  de  eine  (borger)  hadde 
se  ersten  hanghen  in  der  lacht ;  darna  gewesen  ein  wandtpape  eines  bor** 
do  Karlas  wolde  de  blomen  uthschud-  gers  to  Bremen.  Renner  e.  J.  1307. 
den  unde  wolde  se  seen,  do  worden  wantrnwe,  /*.   Verdacht^  Mistrauen. 

se  wandelbar  in  hemelsch  brod.  Kor-       wan  ein  vorste  kricht  wantrawe  to 
ner  26h;  do  grep  K.  mit  groter  be-  20  etliken  einen  heren  efte  gesinde,  dat 
gheringhe  tho   nnde   brack  der  blo-       is  ser  quat.  Gl.  eu  R.  V.  /,  ää. 
men  unde  dede  se  an  syne  vorderen  wantscherer,  m.  Tuchbereiter  (der 

wanteken  unde  in  de  Inchteren  wan-  das  Tuch  scheret^  die  Kette^  d.  i.  den 
teken  brack  he  des  dornes  der  cro-  Aufzug^  auf  den  Scherrahmen  bringt). 
nen.  das.  (aus  ital,  gnanto,  frzs.  gant,  26  Eyn  wantscherer  ghift  to  herwede  den 
^dat,  wantus  ?)  scherdisch,  dar  he  uppe  scheret  etc. 

wanthof,  m.  Gildehaus  der  Tuch-  Wigands  Arch  2,  41;  vor  uns  sind 
iändler.  und  begunden  mit  exen  to  ghewesen  N.  N.  olderlude  der  want- 
kawende  an  den  wanthof  binden  und  scherere  .  .  und  hebben  bekant,  dat 
Tore  and  wolden  on  genomen  hebben  80  H.  £.  mit  der  wedewen  meister  Jo- 
want  und  gelt  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  hans  der  wantschererschen  alse  ein 
Mj  31.  tüchtig  knecht  ghedenet.  Unde  wolde 

wanthfts,  n.     Gewandhaus,     unde       he  in  unsser   stad  sick  des   want* 
w&t  de  rad  hedde  an  worttinse  unde       scherendes   gheberghet   hebben,    des 
an  ervetinse,  alze  an  hosen,  an  wor-  86  wolden  ze  eme  gherne  ghunt  hebben 
den,  an  wanthuse,  an  beckerschernen       (1460).  Hamb.  Z,  R.  p.  282. 
etc.  Brschw.  Chr.  125^  Anm.  2.  wantsmide,  n.    Gewandgeschmeide^ 

wantkrage,  Tuchkragen,  wantkrage,       Kleiderschmuck,   dat  hußgeradt,  inge- 
4  louwantkragen.   Wism.  Inv.  f.  189;       dompte,  wandschmyde  etc.    Wiechm. 
U  waotkragen,   de[r]  wantkragen  is  40  aUs.  mkl.  Lü.  2,  55. 
ene  rot,  de  ander  gron,  de  synt  ge-  wantsnede,  m.  Ausschnitthandel  mü 

fodert  das.  f.  200.  Tuch.    Do  Bernd  dut  gelt  to  den  han- 

wantlide,  TuchhänUer.  So  mögen  den  gekregen,  heft  he  den  wantsnede 
itlikes  marketes  de  vromeden  want-  angenamen  unde  is  ein  wantsnider 
l^de,  koplude  vnde  kremere  .  .  ere  45  geworden.  Hamb.  Chr.  113;  nemand 
inarket  holden,  utestan  vnde  verko-  scall  wantsniden  in  desser  stadt,  ane 
pen  dre  werkeldage.  Osnabr.  Stat,  v.  hee  scal  den  wantsnede  (d.  h.  die 
^^'^1.  Wigands  Arch.  1,  H.  d,  13.  Erlaubnis  eum  Ausschnütliandel)  erst 

waitilis,  f.  WaneCj  cinifes.  Voc.  esschen  vor  den  kemerers  (1500). 
^*fe»A.   ciroex.  Voc.  W.     Vgl.  Dief.  so  Wism.  Gewandsehn,  R. 

88* 


WANTSNIDEN  596  WAPEN 

wantsnideB,  Gewand  im  Ausschnitt  se  (de  Lutterye)  dorch  etliche  wa 
verkaufen.  Niemant  sali  wantsniden,  wyttige  menschen  erst  in  dit  stift  l' 
de  mit  der  scheren  plegt  vor  tho  bracht  woirdt  etc.  Münst.  Chr.  1,  S-. 
sniden    als    die    schrodere.     Dortm.  wap,   Wampe^   palcare;    cnisicL- 

Wandschn,  Buch  §  35.  5  des  wapens,  palearium.    Vac.  W, 

wantsnider,  m.     der  Gewand  im  wapel,    stehendes  Waßcr,   Suh', 

At^schnitt,  im  Detail  verkauft^  Tuch-       vgl.   quabel,   qwobbe.     Vgl.    11  c^ 
händler.   Welich  man  de  wand  snyden       $.  v.  —  Siccania  ad  Leg.  fi-is.  Tit. 
wil,   de  sal  der  wantsnydere   gesel-       §  83  bezeugt^  daß  noch  heutiges  Ji 
schop  hebben  ynde  sal  op  dem  want-  lo  das  SpiUwaßer  bei  den  Friesen  w^i 
hus  eynen  kästen  hebben   vnd   dar       ling  genannt  wird.     Die   Enfun-- 
jnne  sjn  wandt  (1379).  Fahne,  Dortm.       nennen  auch  noch  einen  sumpfUh 
ürh.  IIIj  214^  nr.  157;  we  ok  to  der      t*.  wäßerigen  Weg  a  whappelwav. 
scheren  steyt,  also  dat  he  en  want-       Wicht  au  Ostfr.  L.  R.p.l99.    Gt'H 
snider  is   (1375).    Gott.  ürh.  J,  nr.  16  (R.  A.  p,  631)  bringt  auch  ein  u 
276;   dat  wy  hebben  ghegeuen  den       wapeleJÜei.   Quicunque  impigerit  i 
wantsnyderen  tho  Oldenborch  ene  sei-       civem  suum  in  wapele.    Wettercr 
schup  etc.    Old.   Urh  v.  1451.     Vgl.       v.  1239.     Vgl.  hanc  Fresiae   par: 
ihre  Rolle  in  Lüb.  Z.  R.  p.  490  f.;       aSaxoniadirimitpalus, qaaeWa[j.. 
Hamb.  Z.  R.  p,  283  ff.  20  (jetzt:  die  Wapd,  ein  kleines  Geu 

wantstdn,  m,    Grenzstein.     .  ,  we       bei  Varels  in  die  Jade  mündend)  J 
wantsteyne  yme  erede  (umpflügte)  etc.       tur.  Adam  v.  Bremen  /,  16\  iSc.v 
Ghr.  Weisth.  3,  79.    S.  wände.  wapen,  n.  (und  f.)  (coUtct.)    I 

wantvarwep,  -verwer,    m.     Tuch-      stung^  Gewaffen.  Dat  schepeken  s : 
färber.     Ihre  Rolle  Lüb.  Z.  R.  485  25  mit  em  umme  unde  he  Yordraiu 
M.  Hamb.  Z.  R.  298.   Wylme  de  want-       syme  wapen.  Lüb.  Chr.  2^  514 ;  i^ 
ferwer.   Wism.  Inv.  f.  206.  man,    woll    geschicket   mit   waj:  : 

wantYinder,  m,  Aufseher^  Besieh-  schote  etc.  das.  2^  553;  des  qu.  ^ 
tiger  des  Tuches  (vgl.  lichtvinder).  se  alle  to  hope  in  ereme  wa: . 
Und  de  meine  dudesche  kopman  ge-  SO  das.  2,  559;  were  ok  iheuicb  u  :. 
wilkoret  hebben,  dat  men  scal  holden  man,  de  vnsem  heren  myd  der  . 
wantvinders  des  somers  ake  des  win-  pene  nicht  en  dtnde,  de  den^t. 
ters,  wente  vele  wandes  wert  vorkoft,  etc.  (1399).  Sudend.  P,  nr.  15  (S.  2^ 
wanne  nene  wantvinders  sint,  dat  alle  Torsten,  greuen,  rytter  ..iL 
valsch  is  (1332).  Livl.  ürk.  nr.  2795.  35  wapen  gheboreu  sint  etc.  (139^j. 

wanftal,  adj.  Und  so  quemen  de  8,  nr.  234;  vnde  de  tiulaen  auiptL 
pelser  gilde  weder  an  myt  den  an-  syner  slote  sollet  to  der  wapeue  ^. 
deren  volke  und  weren  wanful  und  boren  syn  (1399).  das,  8,  nr.  ^ 
slogen  und  togen  all  er  vyaude  dale.  ik  M.  en  knape  van  wapene  (A> 
Münst.  Ghr.  1,  125.  (Der  Herausg.:  40  Lüb.  Urk.  4,  nr.  386.  —  Dk  t 
rasend?  Ist  es  nictU:  muthig,voU  Hoff-  eelne  Waffe.  Binnen  gesworei.  . 
nung,  wanful?)  vrede  ne  sal  man  nene  wapeue  vu. 

wanware,  unrichtige^  falsche  Ware.       denne  to  des  rikes  dienste  undt 
Ostfr.  jL.  R,  II^  c.  81.   Überschr.  —       torneien  sunder  swert     Alle  ti»c  . 
Sprichw.   de  wanware  koft,  de  wan-  45  ders  wapene  voren,  over  die  sal  l.- 
wäre  heft.   Brem,  Mscr.  richten  .  .  wapen  mut  meu  ok 

wanwetiscli  =  wanwittich.    semi-       vuren,   swenne   man  deme  geiu 
fatuus,  semiprudens.    Voc.  Strals.  volget.  Ssp.  Ily  71^  2  u.  3;  mc/c 

wanwittich,  adj.  wahnwitzig.  Doch       bewaffnete  Mannen.     Se    sanimri 
ge^laddede  he  (Bischof  Friedr.)^  dat  50  by  24  dusent  wapen.    Lüb.  Cu 


WAPEN  597  WAPPE 

532;  he  quam  mit  400  wapen.  das,  Monum»  lAv.  d^  307;  vnde  neue  wa- 
^,  569;  Bloghen  den  Holsten  af  bo-  penhanschen  scal  men  maken  mer 
Ten  sostich  wapen  unde  vinghen  erer  yppe  enerhande  leder.  Lub.  Z.  B. 
Tele.  Korner  196^;  (oder  ist  es  =TTa-  365;  he  Stack  up  ein  wapenhantschen 
pene,  wapende,  Bewaffnete?).  5  (als  Fehdeeeichen).   Botho  b.  J*.  1381. 

wapen,  interj.   ein  Hülfe  u.  Wehe-  wapenkldt,  n.  Büstung.    Int  erste 

ruf.  Vgl.  Mhd.  WB,  s.  v.  wäfen,  —  geyen  6Va  mr.  Tor  der  heerlude  wa- 
0  we  unde  wapen  I  ik  hebbe  gar  un-  pencleet  (1401).  Lid.  Urk.  nr.  1593^  8. 
sachte  geslapen.  Hanov.  Mscr.  1,  84,  wapenroehte,  -gerächte,  n.    Auf- 

S.  412 ;  0  we  vnd  wapen  1  Merzd.  10  gebot  eu  den  Waffen,  (das  wapen ! 
B.  ä,  Kon.  190;  wapen  I  to  iodute!  rufen,  clamor  ad  arma.  (jrr.  B.  A. 
Gtrh.  V.  M.  3,  106;  39,  52.  —  Id  876),  Hiäfsgesehrei.  Si  wapenrochte 
en  sali  nein  gast  enen  borger  wapene  contigit,  qui  ad  hoc  supersederit,  . . 
orer  ropen  vor  gerichte  (d.  h.  einen  decem  solides  YsAiBhit  (1181).  Hamb. 
Criminalprocess  gegen  ihn  anhängig  15  Uri.  I,  S.  227;  De  bure,  de  in  dem 
machen),  he  en  möge  betugen  bloit-  dorpe  wonet,  en  seien  neuen  klocken- 
mioden  eder  blaue.  Fahne,  Dortm.  slaghe  efte  wapenrochte  volghen  vor- 
Vrk.  3,  8.  37,  nr.  30,  32.  der   dan   de   yryheit  wendet  (1359). 

wapeneB,  schw.  v.  bewaffnen,  Part.      Kindl.  3,  448;   dat  se  altydt  to  der 
vapeut     Tal  yan   wapenden   volke.  20  Lembeckschen    wapen  geruchte,    klo- 
Brcm.  G.  Q.  59 ;  schare  der  wapener       ckenslage   .  .  gehorsam    sollen    syn 
(Var,  wapender)  lüde.   Chr.  d.  nord-       (1488).  Nies.  Beür.  2,  338. 
tV).  S.  p.  106 ;    mit  wapender  hant.  wapenschrei  =  wapenrochte.  Were 

Brm,  G.  Q.  116;    do  quemen  myt       ock,   dat   desse   lantyrede   gebroken 
groter  macht  and  wopender  hant  N.  25  wurde,  dar  nyn  volge  ofte  nyn  wa- 
N.  Münst.  Chr.  1,  175 ;  mit  wapener       penschrey  tohants  na  enschee  (1348). 
bant.  Bothos  Chr.  f.  63  (u.  so  häufig       Nies.  Beür.  2,  304. 
mt  ausgestoßenem  A);    stunden  vele  YfZ^eiiXiSk^adj.  bewaffnet.  Heqwam 

wapene  riddere.  Korner  99<^;  weren  mit  wapentliker  Tust  (1447).  Dithm. 
dar  ok  gezellen  mede,  de  horste  ynd  80  Urk.  S.  44. 

fseren  hode  hedden,   der  zolde  men  wapentneh,  n.   Waffeneeug,  Arma- 

twe  Tor  eynen  wapenden  slan  (rech-  tur.  ze  (die  Juden)  en  solen  vppe 
nen)  (1390).  Nies.  Münst.  Urk.  5,  nyn  hamsch  efte  wapentuch,  dat  tu- 
277;  Totlude,  der  zolde  men  dre  Tor  sern  borgeren  to  hord,  gheld  to  wo- 
ejnen  wapener  teilen,  das.  85  kere  don  (1411).  Fahne,  Dortm.  Urk. 

wapengemfle  =  wapenrocht.  Wan      II,  nr.  195. 
men  ein  frouwespersone  vorkreftiget,  wapentfir»  eques  cataphractus,  ar- 

dat  se  schriet,  ropt  u.  dat  wapen-  miger.  KU.  —  markgreye  0.  wart 
geräfte  folgt  und  de  luide  hoeren  geyangen  unde  mit  ome  drehundert 
id  etc.  Ostfr.  L,  B.  I,  62.  S.  Grimm,  40  riddere  unde  knechte,  de  men  do 
Ä.  A.  634.  wapenture  heit  (dem  Sinne  nach  = 

wapengesehrei  =  wapenrocht.  Ne-  wepenere).  Magd.  Seh.  Chr.  161,  26. 
mandt  schall  by  nacht  edder  by  dage  8.  F.  Bech  in  Pf.  Germ.  19,  8.  47. 
^hne  sonderliche  orsake  wapenge-  Das  Bündnis  gufischen  Magdeb.  u. 
schrey  edder  ungeborliche  lermen  45  Halle  v.  J.  1324  (Dreihaupt,  Saal- 
driuen  etc.    Jev.   Urk.  v.  1556.  kreis  1,  55)  hat  den  Sats:  nemen  sy 

wapenhantsehe,  Waffen-Handschuh.  ayer  scaden  .  .  beyde  die  wapenturen 
Welck  platensleger  synes  sulues  wer-  unde  wir  bürgere  under  eynander  etc. 
den  wil,  de  schal  maken   ene  gude  wappe,     (dochtbüschdige    Frucht- 

platen  .  .  ynde  en  par  wapenhansken.  50  rispe  ?).     nym   honen   ynde   wappen 


WAPPER  598  WAR 

von  dem  rote  vnde  berne  de  to  pul-       Handdsg.  S.  2??;  loeghen  is,  als 
uere  osele  ynde  strowe  de  dar  vp       sprect  mitten  monde,  dat  men  mit 
(auf  eine   verbrannte  Stelie).    Wdf.       herten  niet  en  mejnt,  ende  als 
Meer.  28^  3  f.  119K  mit  woerden  enen  anderen  doet  w 

wapperyCestus;  corium  cum  plumbo  5  meynen,  machte  daß  der  andere  es  M 
infuso,  quo  manus  suas  pugiles  mu-  Wahrheit  hält,  Speg.  d.  kerst,  gel  i 
niunt  et  se  inuicem  cedunt.  Voc.  cop.  i(?ia('F^2.  alwärs  meinen);  allelakeJ 
Hör.  bdg.  7,  16.  die  also  quaet  weren,  dat  den  werde 

waFy  wer,  wnr,  adv.  1.  wohin?  war  meisteren  dacht,  dat  men  den  koi| 
geistu?  Dial.  Gr.  239h;  (vragede)  10  man  darmede  nyet  waer  seyn  « 
wor  he  hen  were.  das.ldS^i;  die  be-  mocht,  d.  h.  betrügen,  gegen  ihn  \dliid 
royet  is  unde  weit,  war  sin  rof  ge-  sein  könnte,  dat  laken  sal  men  eU 
vort  is.  Ssp.  II,  64,  4 ;  ik  was  al  Z.  d.  Berg.  G.  V.  9,  93.  —  bi  wäret 
drovich,  wor  ik  6k  gink.  R.  V.  2200.  worden,  warer  worde  seggen,  spre 
Büdl.  do  hörde  ik  wol,  wor  se  wolde  15  ken  etc.,  der  Wahrheit  gemäß,  naumi 
Wesen,  wo  sie  hinauswollte^  was  ihre  lieh  amtlich,  aussagen;  manchm^ 
Absicht  war.  B.  V.  3756.  —  2.  wo.  kommt  es  mit  „eidlich''  iiberein,  tcir\ 
war  wy  geloven  sollen  de  helle  to  aber  auch  davon  unterschieden;  i 
wesene.  Dial.  Gr.  248;  nu  merke,  diesem  Falle  unrd  es  nur  eine  Versiehe 
war  die  sibbe  beginne.  Ssp.  I,  3,  3;  20  rung  an  Eidesstatt  bedetUen.  Wo  w 
Reinke  waste  eins  ein  swin  .  .  wor  oder  vnse  erben  spreket  bi  warei 
dat  hangede.  B.  V.  201;  unde  vynk  worden,  dat  dat  boY  ghekostet  hebbe 
de  koplude,  ai  wor  se  weren  her.  dat  schule  wi  och  .  .  mit  vnsen  ey 
Lüb.  Chr.  2,  349;  ehr  gelick  hebbe  den  behalden,  of  he  is  nicht  vmberei 
wy  hir  ny  vornomen.  Van  wor  mach  26  wil  (1318).  Sudend.  Urk.  I,  nr.  302 
se  her  komen?  Harteb.  191,  f.  6^;  wat  de  merere  del  spreke  bi  warej 
nemet  wüste,  wur  de  ander  bleff.  worden,  des  scheide  men  Tolgheo 
Körner  220d.  Gosl.  Stat.  101,  5;   swore  de  artzd 

wir,  adj.  wahr.  Dat  is  war.  B.  bi  sinen  waren  worden  (im  T.  bi  si 
V.90;  R.  sechstu  6k  war?  die  Wahr-  30  nem  ede).  das.  31,  27;  dit  spreke  v 
heit.  das.  2100;  5557;  wy  bekennen,  (Schiedsrichter)  bi  vnsen  waren  wor 
dat  alle  dusse  articule  wäre  syn  den,  dat  dit  recht  is,  Ynd  nenrech 
(1390).  Kindl.  3,  786;  du  sacht  al  ter  en  weten  (1314).  Bsenb.  Utk.  nr 
war,  hast  ganz  reckt.  Flos  u.  BI.  206;  205 ;  vnde  den  suluen  breff  hebb< 
du  scalt  io  den  wert  laten  war  heb-  85  H.  H.  vnde  Grete  sine  huafrowe  vor 
ben,  redht  haben  laßen,  ihm  nicht  wi-  loren  vnd  spreken  dat  by  eren  wartii 
dersprechen,  du  scalt  spreken,  dat  he  worden,  dat  se  nicht  en  wetten,  wui 
gerne  höre.  ZtuikÜ).  f.  4 ;  so  we  spre-  de  breff  ghebleuen  sy  (1407).  da.<, 
ken  wolde,  dat  .  .  de  hedde  wäx,  nr.275;  alle  dyt  vore  sprokene  recht 
hätte  recht.  Vorr,  zu  Gerh.  v.  M.  42;  40  spreke  wy  .  .  bi  waren  worden  vor 
he  swor  6k,  dat  I.  up  en  löge  .  .  he  en  recht  etc.  (1392).  Z.  d,  Bxrz-Y, 
scheide  nummer  war  maken  den  eit,  5,  467.  u.  sonst  h.  —  Vgl.  der  sose 
die  Wahrheit  des  Eides  beweisen.  B.  gaf  de  markgreve  opene  breve  unde 
V.  6277;  so  schall  he  dat  war  ma-  lovede  warer  wort.  Magd.  Seh.  Ckr 
ken  mit  sineme  ede.  Lüb.  Z.  B.276;  45  160.  20;  dar  quam  des  landesvogha 
myd  eren  lyfleken  eden  zwerende  .  .  unde  bekande  des  mit  sinen  warten 
wargemaket  (1413).  Buss.-livl.  Urk.  worden.  Stetid.  Urtheilsb.  S.  19;  dal 
S.  151^;  uns  mit  eren  vtghestrecten  schöllet  se  summen  unde  tho  gelil'> 
armen  .  .  hebben  waerghemaket  vnd  slaen  to  der  hovetsummen  unde  dat 
ghetughet   (1439).    Hirsch,    Danzigs  50  schal  komen  to  des  rades  waren  wor- 


WAR  599  WARDE 

den  (d,  h.  der  Bath  soll  darüber  eine  warde,  f.    1.  das  Warten^  Lauer; 

amiliche  Aussage  ertheilen?)   (1375).       Anstand  (auf  der  Jagd).    He  satte 
Casselj     Urk.  176  u.  192.    —   Auch       enmidden  up  de  warde  den  bok  mit 
elliptisch,  bi  minen  waren,  sc.  worden,       sinem  langen  barde.   Gerh.  v,  M.  6y 
jährlich.    Wat  helpet  de  velen  rede?    6  9;  ik  wil  ju  wisen,  wur  men  sette  de 
by  mynen  waren,  du  most  mede.  Be-      warde  etc.    das.  61^  43;    tho  N.  N. 
denL    Sp.  1729;    by    mynen    waren,       den   helen   dach   yp   de  warde  ghe- 
kondestu  nicht  tho   hemmel  yaren?      leghen  went  yp  den  ayendt.  Old.  Urk. 
das.l35ö;  ik  segghe  dy  by  mynen  wa-       v.  1536;  lyk  deel  schal  werden  den 
ren,  du  schalt,  das.  1668.  u.  sonst  das.  lo  yennen,  de  to  stride  geit,*  ynd  deme, 
war,  adj.  gewahr.    Des  wart  Saul      de  yp  der  warde  blift.   Serm.  evang. 
vaer.   -Ps.55.  Überschr.  (H.) ;  to  hant      f.  147h;  vp  einem  bogen  berge  yp 
wart  Reinke  der  hönre  war.    R.  V.       de  warde  geholden.    Wism.  Urk.  v. 
1643 ;  Tnde  do  sin  dener  sodans  war      1557.  —  2.  Wartthurm,  Gebäude  eum 
worth.    Sass.  u.  Holst.  JB.  58,  11.        16  Ausspähen,  specula,  warde,  eyn  ghe- 
waraftichi  adj.  eine  wäre,  Antheü      buwe,  dar  me  de  uigende  uppe  war- 
an  der  Mark  habend  =  gewart.    Dar-       det.    Dief.  n.  gl.    Vortmer  so  mach 
op  gefraget,  wie  die  gheene  sein,  die       de  stad  yan  Minden  .  .  ene  stenen 
dar  marcknoten  oder  waraftig  inne       warde  nppe  de  Beihorst  leggen  unde 
sein  (1465).  Gr.  Weisth.  5,  181.         20  ene  ringmuren  dar  umme  .  .  unde 
wäraftieh,  adj.  von  Personen:  wahr-      moghet  enen   wartbom  setten   uppe 
heitsliebend  y    aufrichtig,      uprichtige,       de  lantwer,   dar  en  wartman  under 
^araftige   maus.    JB.   F.  1813;    von      orer  kost  uppe  sy,   de  de  lantwere 
Sachen :  wahr,  ufohrheitsgemäß.  Noch       slute  (1397).   Wigands  Arch.  7,  347; 
wete   gi   nicht  wäraftige  sake.    das.  25  unde    moghen    borchyrede,    warde, 
3455;  unde  sede  by  synen  waraftigen       slaghe  unde  bome  uppe  de  lantwere 
worden,  d.  h.  eidlich,   dat  etc.    Lüb,       setten  laten  etc.  Gott.  Urk.  i,  nr.  294. 
Chr.  2,  266  (vgl.  war).  —  adv.  war-  w&rde,  f.   Wahrheit  (vgl.  wegen  der 

(h)aftigen.  Do  wart  em  warhaftigen  Bildung  schönde,  wönde,  sekede, 
to  wetende,  dat  etc.  Körner  19^,  30  höchde  u.  a.).  Sprichw.  De  de  warde 
w&rbdm,  m.  Querbalken  (um  etwas  secht,  kan  nerghen  herberghen.  Kiel. 
2u  wahren,  schützen),  bes.  im  Waßer-  Mscr.  nr.  114,  f.  23.  —  He  dachte 
bau  ein  Riegel,  der  zur  Verbindung  ernstlike,  wo  he  hir  af  de  warde 
tiner  Beihe  von  Pfählen  dient.  Brem.  mochte  weten.  Br.  d.  Cir.  102;  de 
WB.  3,  495,  s.  V.  rimm.  Nach  deme  35  keiser  wolde  de  warde  dar  yan  weten. 
dar  II  bracke  weren  ynd  eine  idere  Locc.  Erz.  f.  52h;  Leibn.  3,  316;  se 
mit  einem  warbome  geschloten  etc.  hefft  my  de  waerde  gesacht.  Münst. 
Old.   Urk.  V.  1566.  Chr.  2,  323;  hyr  is  to  wetende,  dat 

wärborge,  m,  Bürge,  der  Gewahr  etlike  wyllen,  dat  disse  hystorie  yan 
leistet  mit  seiner  Person,  gisel  eder  40  Gregorio  yerne  yan  der  warde  sy,  wo 
warborge.  Ben.  592;  des  groten  hil-  woel  dat  me  de  hystorie  beschreuen 
ligedoms  en  do  ick  so  rokelose  van  vind  in  dem  boeke,  Oesta  Romanorum 
my  nicht  sunder  groten  gelouen  unde  genomdt  .  .  dar  ok  wol  meer  steit, 
warborgen  .  .  De  broder  satte  er  dat  der  warde  nicht  ghelik  is.  Pas- 
60  ritter  to  warborgen  etc.  Frecketih.  45  sional  f.  297;  wy  können  uns  des 
Leg.  46;  eyne  summe  geldes  to  ent-  neue  warde  beyragen.  Dithm.  Urk. 
richten  versprecken  .  .  dar  yor  zick  S.  55;  wy  konen  yns  des  ock  nicht 
etlige  unses  stiffts  stende  als  war-  beleren  edder  to  warde  komen  (er- 
hörten .  .  hebben  setten  moten  etc.  fahren)  (1447).  das.  S.  53;  eflEk  me 
Kindl.  Beitr.  1,  311.  50  des  na  der  tyd  tor  warde  queme. 


WARDEIE  600  WARDESMAN 

dat  etc.  DühfH,  L.  B,  11^  §  56;  vgl.  geweddes  warden  scuUe  .  .  so  Tind- 
Liä}.  R.  561;  Lüb,  Z.  R.  210,  490.  me,  up  des  mannes  gad.  Riehist, 
491 ;  de  des  uppe  de  warde  queme  Lehnt,  c.  9^  §  6 ;  oft  vele  lüde  len 
(hinter  die  Wahrheit  Mme^  erführe)^  badden  .  .  up  welkeme  (van  midiem) 
dat  etc.  Hanov.  St,  R.  399;  des  we-  5  he  sines  denstes  warden  scolde.  das, 
ren  de  raht .  .  up  de  wabrde  kernen,  c,14^  Uberschr.  — 2.  toarten^  achten  auf 
dat  etc.  Renner  e,  J,  1430;  men  dat  ettms^  besorgen,  mit  Oen.  u.  Präp,  (to, 
¥mste  wy  wol  vor  warde,  dat  etc.  up).  gerieb tes  solden  warden  ("tmG^ 
(1379),  Hans,  Reo,  2y  244 ;  men  wüste  richte  anwesend  sein)  alle  die  ding- 
wal  in  der  warde.  Münst,  Chr.  1, 169;  lo  plicbticb  sint  van  des  dat  de  sunne 
it  is  nicbt  in  der  warde,  dat  etc.  upgat  wente  to  middage.  Bsp.  3, 61, 
Dühm.  Urk,  8.  54;  dar  sint  vele  ^;  wen  dyn  vader  kummet  unde  war- 
Reinken  nu  in  der  warde.  R.  V,  6767;  det  to  dy  (ut  te  visitet,  seine  „Auf- 
beghere  wi  juw  weten,  dat  dat  in  loartung^  macht).  2  Sam,  13,  5  (K); 
der  warde  is,  dat  etc.  Old.  Urk,  v.  15  ik  gebede,  dat  gi  so  up  mi  warden. 
1464;  bekant,  dat  id  in  der  warde  JB.  V.  3518;  Item  1  0.  badden  Tor- 
so sy  etc.  CHd.  ü,  v.  1486;  dessen  drunken  de  knecbte,  do  se  warden 
dorven  gy  nicbt  loven,  wente  dat  uppe  den  borgermester  C.  L.  nnde 
scbal  vns  nymmant  myt  der  warde  D.  v.  Z.  do  se  tor  Nigenstad  reden 
OTerbringen,  dat  etc.  (1469),  Falcks  20  weren  (148Q).  Z.  f.  Meders,  1868, 
Staatsb,  Mag,  9,  458;  alse  we  sine  S.  190.  —  3.  Anwartschaft  haben  auf 
bosbeyd  mid  der  warde  bewysen  wil-  etwas,  Liet  en  berre  twen  mannen 
len  etc.  (1371).  Sudend,  4,  nr.  99 ;  by  .  .  svar  't  ime  irst  ledicb  wert,  die 
der  godes  waerde  (Gottesurtheü).  dar  irst  belent  werd,  die  sal  desir- 
Richth,  371^  18,  26  sten   gudes  warden,   dat  ime  ledich 

wardeie  =  Wardein.    laken  war-       wirt  etc.  Lehnt.  Art.  49,  §  2;  svie 
deyen.  Lüb.  Z.  R.  308.  jemanne,  die  is  wardende  is,  sin  len 

warden,  schw.  v.  dUs,  wardön,  dltfr.  vernen  wel.  das.  30,  §  1;  sint  gi  dem 
wardia.  1,  watten  auf,  erwatten,  mit  manne  benomedeu  en  dorp  edder  en 
Gen.  De  ackermau  wardet  der  kost-  so  land,  dar  be  sines  lenes  an  warden 
lieben  vrucbt.  Jacob.  5,  7  (H,);  sie  scolde.  Richtst,  Lehnt,  e.  24,  §  8; 
wardeden  des  greven.  Btem.  G.  Q.  (eine  entlaufene  Tochtet)  ne  heft  an 
103 ;  so  vinde  man,  dat  be  sin  (des  creme  erve  nicbt  to  wardende.  Leäm, 
mannes)  warden  sole,  wente  die  sunne  3,  436,  29.  —  Anm.  warden  ver- 
neder  ga  .  .  dar  na  vrage  die  berre,  85  mischt  sich  jsuweäen  mit  waren, 
of  he  sin  gewardet  bebbe  alse  len-  warden,  schw.  v.  vom  Gdde,  mr- 

recht  is  etc.  Lehnt.  Art.  65,  §  16;  dieten,  taxieren,  scbillingbe,  welcke 
dar  (im  Mainz)  lege  wi  und  warden  nu  tor  thyt  gewardet  werden  np  8 
dos  keisers,  wente  he  was  to  Aken.  crumstert.  Ostfr,  L,  R.  1,  20;  und 
Magd.  Seh.  Cht.  227,  24 ;  de  Sassen  40  kone  wi  is  (des  Silbers)  wat  to  kope 
legen  to  F.  und  warden  strides.  das,  krigen,  dat  wille  wi  mit  uns  brengen 
33,  15;  weret,  dat  jennich  dusser  to  Wenden,  dar  möge  gi  is  laUn 
erven  sin  laut  eyneme  anderen  vor-  warden  (1413),  Livl.  Utk.  nt.  1930, 
koffte,  dat  scheide  he  uns  witlik  don,  wardes-  (wares-),  warde-,  wartaaB) 

uppe  dat  we  wisten,  van  weme  we  45  m.  det  auf  det  Watte  ausschauefidej 
unses  tegbeden  warden  scoldcn  (1384).  übeth.  Wachtet.  Dar  wart  gesant  der 
Walkent.  Utk,  nt.  984;  So  vrage  de  Sassen  wardesman.  Cht.  d.  norddi- 
berre,  wat  islikes  mannes  broke  si  S.  p,  50;  do  dat  de  wardesman  sack 
.  .  So  vindme  tein  punt  .  .  So  vrage  de  dar  up  geschicket  was  (dasu  he- 
de  here,  wor  up  he  (wovon  er)  sines  50  stellt  wat).    Bothos  Cht.  f.  220 1  de 


WARDINGE  601  WARE 

vardeslude  des  graves.  Serm.  evang.  wäre  (wir),  f.  Aufsicht^  Hut^  Acktf 

f. 286^;  der  seken  wardeslude.  Summa  Aufmerksamkeit;  älts,  uuara.  Queme 
Joh.  /*.  110^;  nien  moth  syn  graft  be-  eyn  in  user  stad  van  sinne,  80  is 
waren  mit  volcke  Tnde  wareslnde.  plichtich  sin  Vormunde  unde  sine 
Bawist.  f.  101^ ;  en  wardeman  efte  6  maghe  ene  to  vorwarene,  unde  hedde 
wechter.  Hanav.  Mscr.  1,  8i^  S,313;  he  der  nicht,  so  schall  de  rad  der 
wartman  (speculator).  Jerem.  &,  17  wäre  besorghere  wesen  .  .  so  mot 
(K).    S.  auch  warde.  men  ene  besorghen  an  vormundschap 

wardinge,  f.  1.  Wache,  yn  dem  unde  an  wäre.  Hanov.  St.  22.  395  f. ; 
vmmegange  des  tempels  woneden  se  lo  up  der  wäre  (=  warde)  stän,  auf-- 
yn  eren  wardingen  (custodiis).  1  Chron.  passen^  auflauern  (1546).  Dithm.  ürkb. 
5,  27  (F.).  —  3.  das  Warten  auf.  S.  144.  —  Eya,  sunder  trost  (der 
wardungii  yawes  Messias.  Jod,  Speg,  Sünder  Trost)^  du  zelen  war,  du 
f.  13.  —  3.  Anwartschaft.  Dodet  en  reyne  maghet  etc.  Z.  f.  Lüb.  Oesch. 
man  sinen  vader  .  .  oder  jemanne,  15  <?,  537.  —  war(e)  nemen,  mü  Gen.^ 
des  egenes  oder  lenes  he  wardende  auf  etwas  achten.  Schelet  lüde  un- 
is,  al  sine  wardunge  hevet  he  vor-  uochlike  vnder  twischen  vnde  cumt 
loren.  Ssp,  3^  84,  3.  S.  auch  H(h  it  also  .  .  dat  er  en  des  anderen 
inetier  Gl.  eum  Lehnr. ;  nu  moghe  wy  wäre  nimpt  ("iAw  auflauert.  Var. :  de 
(Juden)  merken,  dat  wy  den  trost  20  eine  vp  den  anderen  wäret)  vude 
vnde  wardinghe  alle  en  wech  heb-  mishandelet  ene  etc.  Lüb.  B.  287 
ben.  Epist.  Sam.  lJ2h,  u,  432;  nemet  des  war,  wen  Ammou 

wäre,  f  Ware.  So  wan  de  arme  vul  is  van  wyne.  Mered.  B.  d.  Kön. 
was  geenget.  So  hefstu  (Kaufmann)  90;  latet  vns  vnser  sfiluest  eyn  wey- 
em  sine  wäre  afgedrenget.  Lüb.  Do-  25  nich  warnemen  vnde  acht  hebben. 
W.  V.  998;  dine  wäre  hefstu  vor-  Wiechm.  altnd.  Lit.  2,  39;  besorgen. 
menget,  das.  1005;  dat  G.  hefift  ge-  unde  dat  R.  queme  dar  unde  sines 
lenth  biscup  Bartolde  szo  vele  alsz  du-  rechtes  neme  war.  B.  F.  904;  1314; 
sent  rinsche  gülden  an  reden  (barem)  he  heft  siner  misse  stedeliken  waer 
gelde  vnde  wäre«  Cid.  Vrh,  v.  1518.  80  ghenomen.  Münst.  Chr.  2^  441;  roen 

wäre,  f.  „Das  dem  Verklagten  ge-  schal  der  uthsprake  (Schiedsspruches) 
gebene  (eidliche)  Versprechen^  bei  kei-  war  uemen  in  euer  stad  sines  (des 
nm  andern  Gerichte  als  bei  welchem  eum  Schiedsrichter  erwählten)  landes 
f  gegenwärtig  seinen  Projsess  führe^  (1437).  Hans.  Bec.  IP^  S.  128;  auch 
ihn  anzubringen.'^  Goschen^  Gosl.  Stat.  35  mit  Acc.  he  heft  de  misse  und  gods- 
S76  ff,  We  der  wäre  biddet  vor  denst  vlitigen  wair  genomen  in  sin- 
gherichte  vmme  sculde,  der  he  be-  gen  unde  lesen.  Münst.  Chr.  2^  438. 
kant,  dat  mot  he  wol  don  Stander  wäre,  (vgl.  were),  f.    der  Antheüf 

stede.  We  de  wäre  deyt,  de  schal  die  Berechtigung  zu  einer  Nutjsung^ 
se  holden  in  allen  steden.  We  de  40  bes.  des  Waldes^  der  Gemarkung^  vor 
wäre  brickt,  de  he  heft  gedan  vor  allen  zur  Beweidung  (mit  Schweinen), 
gherichte,  de  weddet  sinen  vingher,  und  zur  Fischerei,  mlat.  warandia.  — 
dar  he  de  wäre  mede  dede,  of  he  Et  emissent  ab  hominibus  de  Melme 
des  bekant.  u.  s.  f.  Gosl.  Stat.  81,  nostris  liberis  duo  wäre  in  silva 
^5  ff.;  vgl.  das.  44,  13;  80,  2,  —  45  eorum.  Old.  ü.  v.  1272;  portio  lig- 
Beclaghet  me  weme  vor  gerichte  norum,  quam  vocant  wara,  in  silva 
nide  biddet  iene  der  wäre  vmme  Wirs  (1160).  Erhard  ürk.  nr.  320 
de  clage,  men  mot  ome  der  wäre  u.  (1178)  nr.  397 ;  vendunt  dimidiam 
don.  Gosl.  Bergg.  §  35.  —  Ist  es  custodiam,  vulgari  elocucione  dictam 
aber  nicht  gleidi  were  ?  s.  u.  60  ene  halue  wäre  in  nemore  nuncupato 


WARE  602  WAREN 

Herberghen  wolde.  Old.  ü.  v.  1381;  das  Waßer^  sei  es  von  Pfählen  oäer 
inarkenote,  de  in  der  marke  sit  uiide  Steifien  etc.  hineingebatäe  Sperrung 
wäre  beseiten  heft,  de  mach  howen  etc.  zur  Fisdierei^  zum  MühlenbäriAe  de. 
(1335).  Kindl.3^  378;  were,  dat  en  In  der  Spikerriede  liegen  derlanth- 
kotier  sine  wäre  nicht  (mit  Schweinen)  5  were  hebbet  de  van  B.  en  war,  dar- 
bedriven  en  mochte  (1339),  das.  3,  nedden  in  der  suluen  ride  hebbet 
381;  Yortmer  ist  unse  recht,  were  dat,  [de]  van  Be.  en  war  unde  visschct 
dat  die  marckenoten  o£fte  kotiere  vro-  de  ride  algemeine  (1318).  Marienr. 
mede  swine  to  sich  in  nemen,  de  nene  Urk.  nr.  J218;  ok  scholen  se  (de 
wäre  enhedden  etc.  das.;  wäre,  de  he  10  molre)  de  wäre  maken  laten.  Eanov. 
heft  yp  den  gemeynen  Eynerholie.  Old.  St.  R.  450;  mit  allem  rechte  also 
Urk.  V.  1536;  to  Dotlynge  hebbe  yck  dat  nemant  neyn  war  noch  korff- 
808  wäre  ynd  1  wäre  van  der  auer-  legere  slan  eder  maken  schal  eder 
sten  holtgreueschup.  Vpiderware  14  ycht  maken,  dat  desseme  wäre  in 
suyne,  maket  98  suyne.  Old.  Urk.  v.  16  vyschvange  schaden  mach  (1412). 
1529;  dar  to  twe  war  vppen  Ast-  Liineb.  Urk.  XT,  S.  169;  alle  waer 
broke,  wanner  got  mast  beschert.  des  landes  mach  men  breken  den 
Old.  Urk.  V.  1538;  to  N.  heft  de  her-  enen  arm  of  palmavent  of  iu  dtr 
sohup  .  .  2  wäre  to  holte  vnde  to  weke  darna,  ende  niet  weder  to  nia- 
velde.  Old.  Urk.  v.  1428;  wor  zyner  20  ken  eer  S.  Bartholomeus,  doch  mui 
gn.  vndersaten  in  den  Hatterholie  salse  ock  up  nemendes  grünt  leyden. 
zollen  myih  etlygen  waberen  berech-  De  wyde  van  den  wäre  sal  wesen 
tygeth  zyn.  Old.  Urk.  v.  1526;  wi  boven  van  elven  voeten  ende  dat 
vorkopen  vnse  husz  mit  einer  wäre  waer  mach  hebben  een  kolck  boven 
darsuluest  .  .  welckes  erues  vnd  der  25  unde  benedden.  Biehth.  264,  §  U 
wäre  vnd  der  tho  bmkende  vnd  vppe  u.  15 ;  dat  du  enne  aldair  gynes  \i:>- 
tbo  houwende  wy  den  koperen  willen  schens  gestadesi,  ock  de  pele  .  .  na 
.  •  warent  wesen.  Old.  Urk.  v.  1451.  djnen  gutdunckent  den  van  Bremen 
—  Omnes  piscationes  nostras ,  que  tom  afschrecke  sioeien ,  vnd  dair  de 
wäre  vulgariier  nuncupantur,  in  fluvio  SO  waer  vpgetogen,  ander  nyge  waor 
Ochimunde  (in  der  Übers. :  alle  vnsze  wedderumme  setten  latest.  Old,  Urk. 
fyskerie,    welker    vp   dudesck  wäre       v.  1531. 

gebeten  werden).  Old.  Urk,  v.  1297;  wäre  =  warent,  m.  Geioährsmann. 

quae  habet  duas  piscationes,  una  di-  Under  swelikem  manne  cn  perith  ane 
citur  seware,  alia  gravenware  nomi-  35  vanget  wert,  tvth  he  oppe  sinen  wa- 
natur«  Vogt^  mmuln.  Brem.  I^p.388;  ren  etc.  Bringet  de  wäre  enen  an- 
im  jähr  1310  hat  L.  verkaufit  an-  deren  waren^  so  sal  it  de  warehal- 
derthalb  morgen  landes  .  •  und  die  den,  also  it  de  ander  wäre  gehalden 
fischerey,  eine  wahre  genandt,  in  der  heuet.  Brschw,  Urk.  /,  5,  24 ;  so  wor 
Wümme  bey  Borgfeld.  Brem.  WB.  40  en  man  up  enen  waren  that,  den 
5,  182.  —  Vielfach  in  Zusammen-  warent  scal  he  benomen  (1433). 
sämngen :  acker-,  blom-,  dik-,  dust-,  Brem.  Stat.  539  (In  d.  Stal.  v.  1303 
holt-,  viskware.  Ist  das  Wort  ==  steht  beidemal  warent) ;  desses  sulven 
wart,  wort  ?  Es  wechselt  nenUich  dust-  gudes  scullen  we  ore  wäre  weseu, 
wäre  mit  dustwart  (1241.  Westfäl.  45  wanne  se  des  bedorvet  (1351).  t>t 
Urk.  5,  nr.  389)^  echtwart,  -wort  mit  d.  Stadt  Hann.  nr.  301. 
echiware;  holiwort  (-werde)  mit  holt-  w&ren,  schw.  v.  etwas  wahrnuidm, 

wäre.     Auch  warschop  kommt  in  die-      bewahren  durch  Eide^    Zeugen  oder 
sem  Sinne  vor.  sonstigen  Beweis.    De  koninc  hetdo 

wäre  =  were,  n.    Wehrcj  jede  in  60  dem  papen,  dat  he  warede,  dat  Jesas 


WAREN  603  WAREN 

god  were.  Eike  v.  R,  522 ;  wel  dhe  hovetlude  wart  gesettet  en  overhoyet- 
ghene  waren  in  den  hilighen,  auf  den  man,  dar  se  alle  up  waren  (=  war- 
Rdiquien  schtoören  (1303).  Brem.  den,  achten)  scholden.  Lüb.  Chr.  2^ 
Stai.  137;  dar  (wagt)  he  dat  waren  553;  also  dat  he  de  strate  moste 
an  den  hileghen  (Var.  beholden  nppe  5  laten  toslan  (sperren),  darup  laten 
den  h.)  dat  etc.  Lüb.  R.  314;  vgl.  waren,  also  dat  etc.  Münst.  Chr.  j, 
259.  313;  vnde  se  dat  wäret  vpten  328;  alse  A.  Fr.  ginck  nth  S.  Mar- 
hilghen  etc.  das.  540.  tens   stoven,   do  wahrede  H.  Fr.  up 

waren,  schto.  v.  währen^  dauern.  ohne  (lauerte  ihm  auf)  vorsatlichen 
Dat  warede  langhe  tyd.  Liü).  Chr.  1,  10  unde  schlog  ehme  depe  wunden.  Ren 
206;  dat  clagent  warde  wol  ein  half  ner  z.  J.  1429.  =  weren,  vertheidi- 
jar.  Mofjd,  Sdi.  Chr.  309^  8;  dit  warde  gen.  He  schal  to  hus  bliven  vnde 
wol  verteyn  nacht.  Lilb.  Chr.  2,  18;  schal  helpen  waren  (Var.  weren)  sin 
und  warde  wente  an  sestich  (bis  1360).  gudt  vnde  de  stad.  Lüb.  R.  339,  Anm. 
Magd.  Seh.  Chr.  2,  13;  men  scal  15  d.  —  Reft.  wäre  dy,  dat  du  nicht 
de  pande  vorkopen  to  eyner  waren-  meretc.  Körner  65^;  se  scholen  syck 
den  nacht,  dat  is,  en  dach  vnde  en  waren  vor  torne.  Bok  d.  Arsted.  f.  47^. 
nacht   Wigands  Arch.  2^  29.  —  Auch  waren,  schw.  v.   die  Gewähr  (Ga-^ 

vom  Räume?  soghedan  recht  alse  we  rantie)^  Caution  für  etwas  übernehmen^ 
hebbet  in  vnser  stad,  alsoghedan  20  bes.  beim  Kauf  oder  Verkauf,  daß  a.B. 
hebbe  we  also  verre  alse  unse  wie-  der  verkaufte  Gegenstand  rechtmäßiges 
beide  reket  vnde  wäret  (Var.  keret).  Eigenthum  des  Verkauf ers,  oder  echt 
Lab.  R.  346.  und  unverfälscht   sei,   richtiges  Maß 

waren,   schw.  v.    hüten,  bewachen      habe,  u.  ä.    So  welic  borghere  enen 

(es  mischt  sich  oft  mit  warden^.    älts.  25  cop  Yorkoft,   des  he  nicht  waren  ne 

uuarön.  —  Quic  .  .  dhat  he  eme  in       mach,  de  scal  theme  genen,   theme 

hode  dan  hebbe  tho  warende  (1303).       het  verkoft  hevet,  sin  ghelt  wether 

Brem.  Stat.  90 ;  (Mit  cleynen  iungen),       gheven   (1303).   Brem.  Stat.   72;  is 

de  de  perde  wareden.    Brem.  G.  Q.       dat  ienich  man  deme  anderen   uor- 

132;  ein  monik,  de  den  garden  plach  30  koft  ghut,  he  schal  den  anderen  waren 

to  warene.  Dial.  Greg.  132;  alle  de       oder  he  schal  bliven  an  sinen  min- 

gene,  de  er  licham  vnbenlecket  waren       nen  (Var.  kopmannes  gud  waren  ed- 

wiUen.  das.  182;  dit  (das  3.)  ghebot       der    de    koep  schal  sin  vnghedan). 

esschet,  dat  wy  ons  vp  den  hiUigen       Lüb.  R.  305;    so  wor   en  borghere 

dach  waren  sullen  vor  sunde.  Tract.  35  kumt  binnen  ver  benken  unde  lete 

Ober  die  10  Gebb.  f.  ia;   de  achter-       en  erve,   unde  wil  dhes  wisse  noch 

bode  waren.   Lüb.  Chr.  2,  54  Anm.       werden,  ne  is  he  thar  nicht  tho  be- 

—  He  scholde   des  strites  warende       seten,  thad  hes  wille  waren  iar  unde 

(=wardende)  wesen  (ihn  besorgen,  füh-       dach  also  stadis  recht  is  etc.  (1303). 

ftn)  vif  weken  lank.  Chr.  d.  nordelb.  40  Brem.  Stat.  98;  wil  iemen  uorkopen 

&  p.  128;  de  heren  van  Sassen  que-       uorstoruen  erue,  de  schal  it  erst  be- 

men  unde  wareden  rechtes.  Leibn.  3^       den  den  negesten  eruen;  doit  he  des 

187,  —  waren  up,  achten  auf  etuxxs^       nicht  vnde  uorkoft  het  doch,  he  mot 

borgen;   in  schlimmem  Sinne:  auf-       es  io  waren  deme  het  uorkoft  heft; 

lauern.   Angeli  .  .  de  gy  alle  tyd  vp  45  mach  he  nicht   ene  waren  vnde  is 

vns  waren   vnde   vns   denen.    Sp.  d.       he  luden   schuldich,   de   schult  mot 

Sammitt.  3;  in  e.  Geb.  an  St.  Michael;      tovoren  vt,  vnde  dama  schal  he  be- 

unde  twee  kumpane  des  rades,    de       teren  vnde   gheuen  ieneme,   de   dat 

soriven  konen,  scholen  darup  waren.       erue  hadde  koft,  io  van  tein  marken 

Greif sw.  St.  Verf.  25;  boven  alle  de  50  ene  der  summen,  dar  it  umme  uor- 


WARENT  604  WARHEIT 

koft  was  vnde  sal  dar  to  dat  waren  warent  wesen  (135?),  Z,  f.  N,  Sachs, 
in  den  hileghen,  dat  he  ene  des  an-       1858^  8.  75. 

ders  nicht  waren  mach.  Lab,  R.  365;  warer,    nt.      Bewahrer ^     Behükr. 

de  (Wahnsinnigen)  mof^QXi  neu  ^Mi  Cayn,  wor  is  de  broder  dyn?  He 
en  wech  gheuen,  dat  it  stede  si  vnde  6  sede :  schal  ik  wesen  de  warer  sin  V 
dat  is  iement  gheuuaret  si.  das,  335;  Josefe  V,  d.  7  Tods,  v.  6127;  yil  he 
iewelic  mach  wol  yorcopen  sine  velen  to  hant  uppe  de  warer  des  slotes. 
sake,  also  dhat  he  se  ut  dher  stat  Körner  236h ;  =  warende,  Gewahrs- 
waren  mach  vor  use  borgere  also  mann.  Ok  wylle  wy  des  rechte  warer 
verre  alse  het  eme  lovet,  Brem.  Stat,  lö  igi^esen  etc.  (1399).  Lüneb.  ürlA,  X  V, 
141;    ghi   scheiden    nicht    vruchten,       S.  155. 

wente  ik  wil  is  iuw  wol  waren.  Mered.  wargelt,  n.    Wartegdd?    yck  byn 

B,  d.  Kon.  90;  a.  1370  .  .  up  eyn  noch  vp  myn  wargelt  gelegen  vnde 
komen,  dat  sik  eyn  ja  welk  köpman  newerle  besolttet.  Wism.  Br.  v.  1555 
schal  waren  laten  an  langhen  lake-  16  (es  handelt  sich  um  angenommene 
nen  twe  unde  vyftich  elen,   an  eke-       Beiter), 

sehen  vyf  unde  vertich  .  .  we  sik  also  w&rhander,  Gewährsmann  (gvh'did 

nicht  waren  lete,  de  schal  dat  bete-  wie  truwehander?  oder  verderbt  am 
ren  den  kopluden  juwelk  laken  vor  warent,  warender  ?).  Vnd  vriWvn  dem 
ses  Schillinge.  Z.  f.  Nieders.  1878,  20  erbenomeden  hern  abbte  ynd  synen 
8.  134  u.  135,  Gerne  im  Part,  wa-  nakomelingen  des  vorgerordcn  buwes 
rende  wesen.  wy  willet  en  des  wa-  vnd  rumes  rechte  warhand'er  wesen 
rende  wesen  to  allen  tiden,  wan  en  (1436).  Lüneb.  ürk.  VII,  nr.  1065. 
des  to  doende  is  etc.    Old.   Urk.  v.  wirheit,  f.  und  n.   Wahrheit.   Dil 

1402  u,  so  h,  —  S.  auch  were.  Gr,  26  ig  dat  vns  hilliget  in  der  warheit 
B.  A.  602  f.  (Es  ist  wol  mit  dem  dorch  den  geest  des  warheides.  Dis- 
vorherg.  W.  einerJ-ei.)  put.  to  Oldersum  f.  20^.    —  Häufig 

warent,  (part.  zu  waren),  Gewahrs-       im  Sinne  von :  Eid.    Se  bekanden  bi 
mann,   der  für   etwas  die   Garantie      erer  warheit.    Old.  Urk.   v.   1492  «. 
übernimmt.    Grimm ^  B,  A,  603.    So  80  so  häufig  in  Urk.;  dat  he  sik  des  af- 
wor  en  dhen  anderen  sculdeghet  bin-       nemen  magh  tho  sprekene  myd  war- 
nen ver  benken   um   en  erve  idher       heyde  (sonst:  mit  eden,  s.  afnemen) 
um  ander  got,  thut  dhes  dhe  andere       by   siner  trowe   etc.    (1341).    Nies, 
up  enen  warent,  dhes  warendes  mut       Beitr.  2^  300;  se  beiden  ere  warheyt. 
he  wol  bruken  (1303),    Brem.  Stat.  86  Brsehw.  Chr.  1,  359^  11 ;  de  yennighe 
100 ;    so  we  sie  uerromet  warendes       dingh  louen  (geloben)  by  eren  truwen 
uor  to  bringhende,  he  schal  ene  no-       unde  warheyt,  de  dat  nicht  en  hol- 
men  bi  sime  namen.    Lüb.  B.  342;       den,   de  bricket  ock  dat  ander  bot 
vnde  de  andere  (der  im  Besitze  eines       godes,  want  loefte  unde  ede  to  swe- 
gestohlenen  Pferdes  sein  soU)  spreke,  40  ren  holt  men  vor  eyn  (für  dassdbe) 
dat   hes    guden    warent   hebbe  van       int  geystlike   rechte.    Sp,  d.  cristen 
deme  het  cofte,  vnde  bringe  oc  den      gel,  f,  64^^;    de   biscop   van  Meyde- 
warent  uore  vnde  de  warent  spreke,       horch   sprak,    he  hadde   sine    bicht 
dat  he  guden  warent  hebbe  vnde  also       ghehord  des   baghardcs  unde  sprak 
kome   den  de   andere  warent    vnde  46  bi  siner  warheit,   dat    he  de  rechte 
spreke,  dat  he  guden  warent  hebbe       marcgreve  Woldemer  were.  Lüb.  Chr. 
vnde  den  to  lösten  de  dridde  warent       i,  267,  —  Ok  werden  etlike  (coplude 
come  vnde  spreke,   dat  he   des  vul       in  Vlandern  wesende)  gevangen  vode 
orkunt  hedde,  dat  etc.  das,  283;  unde       in  den  stSn  gelecht  umme  de  stille 
al  dusses  copes  scoien  wy  eyn  recht  50  warheit  (d,  h.?)  unde  umme  andere 


WARICH  605  WARLOSINGE 

sake,  dar  van  men  borgen  neten  mach.       erer  borghare   ghut  weder  to   heb- 
Hans.  Bec,  4,  427.  bende  unde  to  wetende  warliken,  wu 

waricby  adj.  tmhrhaft.  Se  leueden  se  weren  an  sinen  hulden  etc.  Lüb. 
jn  den  orden  myt  warigher  peniten-  Chr.  1,  198;  so  welk  man  vnrechte 
cien.  Leben  d.  h.  Franz,  16^;  o  wo  r>  tuget  vnde  it  deme  rade  witlik  wert, 
warighen  openbaringe  is  diti  Hord.  vnde  warliken  yndervint  Hamb.  R, 
41K  44y  4 ;  so  nu  mi  warliken  is  to  mode, 

warkgarne  =  wrackg.  ?  vorthert  dat  etc.  Gerh.  v.  M.  8,  JSO ;  also  war- 
warckgame  (getheerte  Kabeltaue^  die  liken  ick  unschuldich  byn  .  .  so  war- 
gArauckt  und  wieder  aufgelöst  sind)  lo  liken  beware  my.  Korner  63^;  mi  is 
dat  schal  nen  reper  slan  tho  ka-  warliken  vorgekomen,  hohe  glaubwür- 
bellen  .  .  anders  nergent  to  men  to  dig  vernommen,  dat  etc.  (1444).  Ost- 
trossen.    Lüb,  Z.  R.  382.  fries.   ürk.  nr.  561. 

warioge,  f.  Verunehrung.  Vnd  want  warlds  =  werlos,  adj.  wehrlos.  (Im 

disse  bekantnisse  vnd   warincge  vur  16  Kriege)   schal   men   nene   wive  slan 
OQs  also  geschein  is  .  .  soe  heb  wy       noch  neyne  waiiose  menne.    Hanov. 
vnse  ingesegele  an   diesen   breff  ge-       Mscr.  /,  84,  S.  193. 
hanegen  (1441).    Ihhne,  Dortm.  IL  warlOSi  adj.   worauf  nicht  geachtet 

nr,  537.  —  Veruwhrung,  Hut.  mach  wird,  verwahrlost.  li  (das Blut  Christi) 
jene,  de  't  (das  Gut)  in  waringe  (im  20  gha  aver  my  in  ene  afwaskinge  al 
Text:  in  geweren)  hevet  etc.  Ssp.  11^  myner  sunde  nnde  ok  al  myner  leven 
15,  1;  in  truwer  waringhe.  Körner  frunde  .  •  unde  aller  elenden  unde 
193^^;  ein  seyerwerk  (Uhrwerk)  ys  warlosen  seien.  Brem.  lib.  pr.  37; 
yftmmer  vpsebent  vnde  stedes  wa-  we  en  pert  huret  vnde  dat  pert  ghe- 
ringe  vnde  regeringe  benodiget.  Oryse^  25  argbert  werde,  he  en  dorft  dat  pert 
L.  B.  fr.  2;  Gewährleistung^  Ga-  nicht  betalen,  it  were,  dat  em  dat 
ravtie.  De  summe  des  hovetstol0  pert  gestolen  worde  .  .  edder  warloss 
was  .  .,  da  un0  unse  gnedigeste  her,  (..loset?)  worde  (Var.  anders  ver- 
de koning,  waringe  vor  geseth  hadde  warloset).  Lüb.  R.  384. 
(1469),  Z,  f.  S.  H.  L,  Gesch.  I,  226;  80  warlose,  f,  Verwahrlosung,  Nach- 
item  60  wan  ein  kopman  aisulke  läßigkeit.  Schude  ok,  dat  ienigerleie 
laken  vp  waringe  koft  heft.  Urk.  d.  vnuoghe  .  .  in  deme  holte  .  .  schude 
hurui.  Stahlhof.  eu  Lond.  118;  Yort-  .  .  van  warlose  ofte  geuelle,  alze  dat 
nier  siholen  ynse  kremer  to  Stendal  welk  bom  enen  minschen  vordelgede 
vromeden  kremeren.  de  met  en  to  36  etc.  (1420).  Blücher^  Urk.  nr.  390; 
markede  stan,  in  allen  waringe  don;  Wel  he  to  den  hilgen  beholden,  dat 
vinden  se  wat  valsches,  so  etc.  Cod.  dat  perd  van  juwes  denstes  wegen 
Brdb.  1, 25^  432,  —  Nachricht ,  Kund-  dot  gebleven  sy  unde  nicht  van  siner 
fichaft?  Soe  hey  warachtige  waronge  warlose  wegen,  so  etc.  Bruns,  Beitr. 
daervan  lauge  genoich  to  voerens  40  sfu  d.  d.  R,  p.  232 ;  die  man  sal  gel- 
luidile.  Schüren^  Chr,  213.  den  den  scaden,   die  van  siner  war- 

wark,  s.  werk.  lose  gesciet  anderen  luden.  Ssp.  11^ 

wariikf  adj,    wehriwft.     wolde  me       38;   ane  sine  witscap  unde  ane  sine 
dat  slot  wynnen,    so   moste   me  dat       scult  und   ane   sine   warlose.    Wich" 
wynnen  myt  storme,  unde  wente  dat  46  beider,  Art.  19,  7, 
gkans  warlik  was,   so   wolde  num-  warlosen,   warlosicbeit   sieM  eu- 

mend  dar  gherne  an.  Lüb.  Chr,  2^  115.       weilen  statt  varlosen,  varlosicheit. 

w&rlikeu,  adv.  der  Wahrheit  gemäß,  warlosinge,  f,  =  warlose.  Nu  heft 

9^^8,    De  van  Lubeke  sanden  ere       he  gesecht,  wo  me  vorwarlosynge  bo- 
bodcri  weddcr  to  deuie  kouinghe  umme  50  then    schal.     Nu    wil    he    bewaren, 


WARMAN  606  WARNINGE 

efte  warlosinge  geschege  etc.    Ssp.  warneiiy  wernen,  schta.  r.  1.  sicker 

11^  15.  Gl.  machen^  eur  Sicherheit^  emn  Schndz 

w&rman,  der  die  Wahrheit  spricht?  mit  ettms  versehen^  rüsten^  monire. 
Men  secht:  warmans  husz  steit  gerne  1  Voc.  W.  munire  yel  beblanken.  3 
lange,  vnde  vnlucke  is  duvhorich  5  Voc.  W.  —  (Stat)  wol  gewarnet  mit 
(taubhörig).  Klempin^  Dijpil.  Beitr.033.      manigerhande  were.     Hord.  f.  40; 

warmede,  wärmte,  wermede,  f.  vnd  scloch  de  beiden  van  Asa  an 
Wärme.  Dat  vur  ward  also  deger  wente  to  der  warneden  stad  (nrbem 
geloschet,  dat  dar  ok  nene  warmede  munitam).  Merzd.  B.  d.  Kon.  213; 
äff  en  bleff.  Lüb.  Passional  f.  47^;  10  also  do  de  (entsegge)  breye  gelesen 
Im  April  heft  idt  angefangen  to  dro-  weren,  do  sande  de  konynck  in  alle 
gen  mit  sodanige  wärmte  etc.  Ben.  stede  unde  slote  unde  let  de  warnen 
836 ;  vnd  (die  Armen)  leggen  lanckz  (d.  i.  in  Vertheidigungseustand  seteen) 
der  Dunen  vp  den  mesthupen  inn  und  bewaren  vor  syne  vyende.  Lüb. 
(ihnen  d.  h.  exch)  die  wermede  tho  15  Chr.  2^  41;  grot  man  enen  man  to 
soeken.  Monum.  Liv.  ^',  180.  kampe,  de  unge warnet  dar  komen  is 

warme-leclttich,  -lieh,  adj.  etwas  er-  unde  ime  umme  die  sake  dar  nicht 
wärmty  lau.  nocbteme  sladdich  ed-  gedegedinget  n'  is,  he  sal  dach  heb- 
der  warmelechtich  gedrunken.  Her-  ben  .  .  dat  he  sik  dar  to  warne, 
har.  f.  31;  vnde  drinke  dat  warme-  20  sven  it  kamp  gelovet  is.  Ssp.  II,  3, 
lieh  vnnd  nicht  het.  Herbar.  f.  A  —  2 ;  mit  Gen.  £ner  langhen  dwele  he 
Adv,  warmlechtigen.  warmlechtighen  sie  hadde  warnet  (sich  ausgerüstet, 
ghedrunken.  das.  f.  4.  versehen  mit),   darbi  let  be  zik  ute 

warmgar,  vom  Leder,  wenn  es  bloß  deme  vinstere.  Lüb.  Chr.  1,  140.  — 
mit  Lohe  u.  in  uHirmem  Waßer  be-  26  ^*  (ouf  ^^  befürchtenden  Schaden)  auf- 
reitet  wird ;  es  wird  auf  seiche  Weise  merksam  machen,  vor  Schaden  sichern, 
ewar  schneller  fertig,  aber  nicht  so  Ik  wil  eren  schaden  unde  argeste 
dauerhaft,  daß  es  für  den  Schumacher  warnen  unde  afkeren,  wer  ik  kan. 
brauchbar  wäre  (Wehrm.).  de  vnech-  Leibn.  5,  248;  holt  to  synde,  vnse 
ten  sahlen  vnd  warmgiJliren  sahlen.  so  beste  to  donde,  dat  argeste  to  war- 
Lüb.  Z.  B.  414.  nende.    Scheidt,  v.  Add  p.  518;   ok 

warmds,  wermOs,  n.  jegliche  Art  schullen  vnde  willen  wy  .  .  schaden, 
Gemüse,  das  warm,  d.  h.  gekocht,  ge-  hinder  vnde  arch  warnen  vnde  af- 
geßen  wird,  Kohl,  olus.  Voce.  Eyn  wenden.  Brem.  Urk.  v.  1492;  de  scri- 
deyf  plach  dar  ouer  den  tuen  to  clym-  35  ver  schal  des  berges  schaden  bewa- 
men  vnde  dat  warmos  to  stelen,  vnde  ren  unde  warnen.  Gosl.  Bergges.  §  198. 
als  de  monick  vele  geplantet  hadde  —  He  bat  den  bichtvader,  dat  he . . 
vnde  eyn  luttick  vant  etc.  Diai.  Gr.  wemen  scheide  den  rad  van  KoUen, 
132;  koel  unde  warmoes.  das.  145;  dat  se  wol  toseghen  unde  warden  ere 
w.  unde  grone  kruet.  das.  178;  he  40  stad.  Lüb.  Chr.  2^  299;  vor  de  to- 
bette  (hieß)  den  brodere(n),  dat  he  kumpst  der  kettere  was  vor  (vor- 
al  den  hof  to  wermoes  nicht  solde  her)  gewarnet  markgreve  Fr.  das.  2^ 
besein  noch  beplanten,  mer  dat  daer       542. 

wat  bleue   groen  crut.    Leben  d.  h.  warninge,  werninge,  f.  Sicherung. 

Franz.  128h;  nen  vrowe  scal  mede  45  Ausrüstung,  munimen.  1  Voc.  W. 
looten  (losen  um  die  Verkauf splätse),  Warnung,  avisacio.  Tewth.  (Der  Tkür- 
se  ne  moghe  van  ereme  eghenen  war-  mer  hat)  int  velt  to  zeende,  to  bla- 
mose  dre  daghe  in  der  wekene  hol-  sende  unde  warnige  (d.  i.  wamiDge) 
den;  were  over,  dat  er  warmoses  to  donde.  Arch.  f.  St.  u.  K.  Gesdi. 
vnbreke,  so  etc.  IM.  Z.  B.  207,       50  A.  Here.  S.  H.  L.  3,  332;   to  ener 


WARNIS  607  WARSCHOP 

weminghe,  dat  se  wol  toseghen  unde      andern   bekräftigt^   Bürge,    Gewährst 

wareden  ere  siede.  Kamer  J244c,  mann  =  warent.     (Gefangen)  ymme 

wärnis  =  sekerheit.       Und    ther       dat  ik  tobroken   suluer   van   eneme 

waemyss,  o£f  diesen  hylick  niet  vol-       kelke  vnde  ander  tobroken  suluer  in 

ginge  etc.  Schüren  Chr.  18?.  5  erer  stad  to  hope  hadde  als  ein  leye, 

warp,  (in  der  Weberei)^  garn,  warp,       vnde  minen  warsaghen  nicht  hebben 

stamen.  Vbc,  W.  Kette^  Aufzug,  Item       konde,  dar  ik  dat  af  ghekoft  hadde 

so  schal  ok  nemand  in  dessem  ampte       (1416).   Lüb.   Urk,   F,  nr.  561;    war 

(der  WoUenweber)  kopen  grawe  vro-       en  ane  mysdunket,  den  scolen  se  yp- 

met  warp  to  vormakende  vnde  in  syn  lo  holden  vnd  laten  ene  syne  warsagen 

hus  bringhen.  Lüb.  Z.  22.  496.  bringhen  bette  vor  de  smedemestere. 

warpbil,  n.   Wurfbeü.     Van  warp-       Lüb,  Z.  R.   435;    (driftich  gudt  .  .) 

bylen   vnde  zyntroren.     Dat  (wenn)       dat   schall  de   tonen  (festhalten)  vp 

jemant  hyr  bynnen  landes  drecht  eSte       enen  warsaghen  (1482).   Lib.  arbitr. 

foret  wai-pbylen  vnd  den  gelick,  effte  16  civ.  Rost.  f.  26, 

jennige  zyntrore,  dar  de  by  befunden,  wärscbop,  /.   Gewährschaft,  Bürg* 

de  schall  100  gülden  vorbraken  heb-       Schaft,  Grarantie.  Volens  eidem,  prout 

ben.  DUhm,  Z.  R.  II,  Art.  244.  dominus  suo  fideli  tenetur,    waran- 

warpisem  =  warpbil.    Iffte  iemant      dyam,  quod  wulgariter  dicitur  war- 

mit  busaen,  warpiseren  effte  anderen  20  scup,  debitam   atque  iustam   facere 

ungeborliken  mortwapen  schaden  dede       etc.    Old.  ürk.  v.  1318;    ego  etiam 

etc.  DUhm.  L.  R.  II,  Art.  236.  sub  caucione  warandiam,  que  dicitur 

^hv^TKmt  in  der  Weberei  der  Rah-      warscop,    praestabo    (1310).     Mekl. 

men  für  das  Tuch.     Üey  warpramen       Jahrbb.  8,  263;  ok  zo  schole  wy  .  . 

\aü  dessen  vorss.  laken  sullen  halden  25  rechte  warende  wezen  unde  en  vaste 

van  cyner  lengeden  by  eyner  brocke       unde  unvorbrokene  warschup  holden, 

van    eynre    haluen    marck.    Fc^hne^       wanne,   wor  unde  wo  dycke  en  des 

Dortm.  3,  233.  noet  ys  (1380).  Cassel,  Ork.  65;   to 

warprunty  adj,   cylinderrund,  wal-       euer  wytliken  warheyt  unde  warschup 

eenformig.    Dat  scharpe  dar  af  (von  80  hebbe  wy  unse  ingesegele   neddene 

den  Nägeln)   was   langes,    warprunt       ghehangen  (1417).  das.  317;   en  ye- 

vnde  plump.  Leben  d.  h.  Frane.  192\       welk  unse  borgere  mach  wol  vorko- 

warpstripet,   wcbestreifig.    een  la-       pen  syne  velen  sake,  also  dat  he  se 

keo,  dat  warpstrypt    is,    die    breke       ute  der  stad  waren  mach  .  •  bekum- 

tien  pennyngh.  Z.  d.  Berg.  G.  V.  9,  35  merde  yement  dat  gud  .  .  wil  de  an- 

dO.  Vgl.  wevelstripich.  Fahne,  Dortm.       dere  dat  holden  in  den  hiligen,   dat 

^^  S.  235.  he  eme  de  warschup   er   lovede,   er 

warpwalle,  f.   die  als  StreichwoUe      id  bekümmert    wurde    etc.    (1433). 

2^  gewalkten  Zeugen  verbrauchte,    s.       Brem,  Stat.  532;   rechte  vaste  unde 

SeÄ.  Urk.  nr.  946.  40  vuUenkomene  warschup  don.  (Hd.  Utk. 

wärrede,  veriloquium.  1  Voc.  W.        v.  1434. 

wärrediinge,  f.   Bekräftigung,  daß  warschop  =  wäre,  Markenantheil. 

dwas  so  oder  so  ist ;  concr,  Confir-  Quicquid  haereditatis  habui  in  Ful- 
inaiion,  beglaubigte  Abschrift,  ick  .  .  lenho ,  videlicet  XXII  portioncs,  quas 
vorkundige  allen  echten,  rechten  fri-  46  warscaph  vocant  etc.  (1133).  Niesert, 
scheppen,  die  dussen  jegenwerdigen  Münst,  Urk.  5,  3 ;  Twe  ort  holtes  .  . 
^reff  sien  und  hören  lesen  oder  de  ander  ort  holtes,  genomet  de  Sand- 
transumpt  und  wairredunge  van  vor  böge,  dar  wy  alle  tydt,  wen  daer 
^mpt,  dat  etc.  (1490).  Kindl.  3^  623.  mast  is,  äff  plegen  to  bedriuen  II 
wlrsagfi  m.  der  die  Aussage  eines  so  warschupp.  Old.  Urk.  v.  1500  u.  1550; 


WARSCHOP  608  WARTE 

ynum  mansum  in  Dolen,   et  ibidem       tigen.    jb.  B.  Als  dq  greve  Dirk  sol- 
II  warschup.  Olä.  ü.  v.  1515.  ches   gewarschuet,   dat  de  romifiche 

warscbop,  -scbap,  -sehaf,  f.  und  n.  koning  im  ise  ummegekaemen,  is  he 
r=  werschop,  wertschop,  Wirtschaft^  untweken.  Ben.  116. 
Bewirtung^  Gasterei^  bes.  HoehseitS'  6  warsehnwinge,  f.  Warnung.  So  he 
schmaus.  De  warschap  der  brat-  ock  derhaluen  an  in  m&r  wen  to  ener 
lacht  was  IV  dage.  LÜb.  Chr.  1, 334;  tyd  .  .  wirschftwinge  gedan  hefi 
unse  Frouwe  let  ernstlik  gebeden,  Brem.  UrJc.  v.  1482;  w.  unde  Tor- 
dat  alle  underdanen  ore  hillikes  vor-  maninge.  Benner  2^  180^ ;  warscha- 
^orde  ( Eheverträge)  Tor  dat  warschup  10  ginge  (1447).  Dithm.  Urkb.  Ä  49; 
.  .  in  des  hueses  protocoU  laten  an-  warschuwingz  breue.  Styffe^  Bidrag 
tekenn.   Ben.  755;   giff  alle  der  cri-       3^  102. 

Steilheit  de  vodynghe  dyner  soticheit,  W&rseggeB,  schw.  v.   1.  die  Wahr- 

dat  ys  de  warschop  dynes  hillighen  heit  aussagen^  bekräftigen.  neyn 
lychams.  0GB.  B.  15;  do  gaff  £do  15  harnschmaker  schal  synes  solnes  wer- 
Wymeken  syne  dochter  Fruwe  Dydde  den,  he  en  hebbe  an  reden  guderen 
Lubben  sone  mit  name  Lubbe  Sybbtze,  10  mark  .  •  vnde  dat  scholen  twe 
ynd  dat  warschaff  was  des  sundages  bedderve  borgere  myt  em  warseggeo 
na  s.  Jacob.  Old,  Chronikens.  i,  47;  myt  eren  eden.  Lüb.  Z.  R.  233; 
vnd  do  nu  Fulff  dat  warschaf  mit  20  hiirumme  over  desse  saken  to  eenre 
siner  snster  vnd  Taddeke  Vlfers  sy-  meere  vestenisse  so  hebbe  ik  ghe- 
nen  s wager  holden  wnlde,  do  heft  naemen  to  tnghen  ende  to  waerseg- 
he  junchere  Edo  tho  gaste  gebeden.  gende  heren  N.  N.  (1421).  Ostfr. 
das,  /,  95;  dath  se  .  .  ehr  bileger  Urkb.  nr.  288.  —  2.  wahrsagen. 
vnd  warschup  holden  schole.  Wism.  26  w&rsegger,  m.  yeridicns.  1  Voc.  W. 
Zetigeb.  v.  1536.  Wahrsager.     Hefstu  gheghanghen  tho 

warschnwen,   schw.  v.    (die  wäre       den  wickers  unde  tho  den  wor- (=wär) 
seigen,    engl,   to  show ,    aufmerksam      seggers,  de  dar  gestolen  gut  pleggen 
machen?)   warnen^  unter  Angabe  von       wedder  to  wisende ?  Licht  d.  S,  f. 24k 
drolienden  Nachtheilen  abzuhalten  su-  80      wart,  s.  wert. 
chen^  avisare.    Teuth.    monere,  com-  wartafel  =  warp-,  worptavele.   zin 

monefucere.    KU.    Darum   so   willet       bekken,  zine  wartafeL  (Md.  Urk.(8.a.) 
juwe   schipheren   und   koplude   war  wartber.  Welcher  geselle  tm  ilm^ 

schuwen,  wo  dat  se  segelen  etc.  der  Bäcker  Meister  werden  wiBy  de 
(1410).  Lid.  ürk  nr.  1844 ;  ende  35  scal  to  beuom  nogafftige  breue  haleo 
waer schuwen  ju  ende  alle  gode  lüde,  ute  der  stad  dar  he  lesten  gedeoet 
dat  sie  sick  huden  voer  dezen  eer-  hefft,  dat  he  van  guder  handeMnghe 
losen,  troulozen,  meynedighen  man  vnde  van  louelikem  ruchte  sy.  Vnde 
(1413).  Ostfr.  ürk  nr.  240;  de  schal  wanner  he  desse  breue  halen  scal, 
tho  Honouer  numert  tho  wonende  40  so  mögen  de  wercmestere  dat  ampt 
weder  inkomen;  dar  sy  malck  anne  vorboden  .  .  dem  scal  he  geuen  veer 
warschuwet.  Hanov.  St.  R.  128;  ein  schill.  wartbers  alse  dat  van  oldin- 
jeder  schole  gewarschouwet  wesene  ghes  en  sede  wesen  is.  Burmeister 
by  dersulven  pene  (1489).  Brem.  Stat.  Wism.  Alterth.  59, 1  (RoOe  v.  1398). 
654;  sus  wort  N.  van  mer  siner  frun-  45  Vgl.  das.  62,  12  die  RöUe  v.  1417. 
den  gewarnet  und   warschouwet  sik  warte,  f.  Waree.  (contra  verrucas) 

to  verechterende.  Hamb.  Chr.  353;  saliz  wyde,  succus  temperatus  com 
deborgermestere  warschuwedenframe  aceto,  vordrifft  de  warten  van  den 
lüde  nicht  uttogande.  das.  361.  Zuw.  henden.  Weif.  Mscr.  60,  f.  111^; 
ist  es  nur  =  (warnend)  benachrich-  50  wultu    dey    warten    vordiTuen,    so 


WARTEKEN  609  WASCHEBOTEL 

schalta  se  ersten  serighen  myt  eyneme  unde  blotrone,  wert  der  en  oder  mer 

raen  halme.   Wdf.  Mscr.  23^  3  f.  56^;  dar  umme  upgeholden  etc.  Gosl.  Stat. 

Brustioaree^  feminella.  1  Voc.  W.  Ener  41^  11 ;   of  man   de  vredebrake  be- 

vroawen  ere  woerten  van  der  borst  wise  mit  wunden  oder  mit  wartscare 

sneden  11  scillinge.  Ric}Uh.J2J27,§16.  5  (watschare  C).  50,  12.  —  Es  ist  tcöl 

wsirtöken,  n.    Zeichen,  woran  man  eu    lesen:    wätscare,    Zerreißen   der 

die  Wahrheit  (Echtheit)  erhennt.    Se  Kleider. 

sede  ök  ein  wärteken  dar  bi   (miü.  warf,  s.  werf, 

lijcteken),  dat  ik  enket  vorstunt  bi  wärwordich,  adj.  der  toahre  Warte 

mi,  dat  it  war  was.  R.  V,  2197;  unde  lo  spricht^  wahrhaftig^  verax.   Kä.     De 

geres  mi  ein  wärteken   (verum   sig-  ienne,  de  to  borghe  lenen  vnde  be- 

num),  dat  gy  gesunt  beholdet  mynen  talen  to   tiden,    dat  se   gheborghet 

Tader.    Jos.  2y  12;    he  (der  falsche  hebben,  vnde  holden  ore  word  vnde 

Friedr.)  sede  vele  wartekens  ridde-  sin  warwordech   vnde    rechtverdech 

reo  unde  knapen,  dat  ok  vele  erren  15  in    der  betalinge.    Ecdes.  f.  178d; 

begunden  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  170^  (Justitia  sagt:)   her  vader,  wärwor- 

8;  sach  he  an  sineme  antlate  enkede  dich  (gedr.  steht  warwodich)  schulle 

wärteken.  Körner  209^;    (unsen  bo-  gy  wesen  unde  latet  den  mynschen 

den  by  se  senden)  myt  unsen  unbe-  nicht  genesen.  Sündenf.  v.  3655.  Vgl. 

twunghenen  wyllen,  mit  unsen  bese-  20  Brem.  WB.  5,  290. 

ghelden   openen  breve  .  .  und  myt  warwulf,  m.    Wehr-  (War-)  wdf. 

alsodanen  wartekene,    also  wy   van  weer-,  waer-,  weyr-,  wederwolf,  lycan- 

em  ghescheyden  syn,   den  solen   se  thropos.  Kü.    Aldus  so  vinthmen  de 

dese  breve  antworden  (1370).    Gott.  baren,  wulue,   warwulue   etc.    Locc. 

Urk.  /,  nr.  263;  de  hüsschriver  schal  25  Er/g,  f.  5;  hefstu  gelouet,  dat  de  lüde 

mögen  nemen  vor  een  wärteken  (Be-  werden  to  warwuluen  ?    Licht  d.  8. 

glaubigung  ?)  oder  citatie  een  sifert.  f.  259,.    Als  Schelte :  Ostfr.  L.  B.  Ill^ 

Ben.  756.    (Oder  ist  eu  lesen  was-  98.  —  S.  Ghimm^  Mythd.  S.  1048. 

teken?   8.  u.)  was«   n.    was  wächst,    (in  hoiwas, 

wartgftt,  n.    Wachtgdd,    Zahlung  80  wesewas,  krütwas.) 

für  die  Unterhaltung  der  Warte^  UU.  was,  n.    Wachs,  cera.   Voce,    eine 

pretium  speculationis.   —   over   ein  nese  van  wasse.  B.  V.  2786.  —  Sehr 

kernen  .  .  dat   (se)   .   .   des   landes  häufig  ist  als  Brüche  (oder  Abgabe) 

wartguit  solen  betalen  also  lange  so  ein  Pfund  etc.  Wachs  festgesetzt^  um 

des  not  is  (1253).  Livl  ürh.  nr.  250;  85  davon  die  Kosten  für  Wachslichte  (bes. 

von  dem  wartguit  sal  der  common-  eu  gottesdienstlichem   Gebrauche)  eu 

dure  to   der  Winda  12  oseringe  be-  bestreiten, 

halden,  dor  der  warde  wil  (?)  to  haldene  wasach,  =  watsak?     II  den.  vor 

und  boden  to  sendene  .  .  dat  ander  lacricien   unde    VI  den.    vor    einen 

gelt  des  wartgudes  sal  hi  den  com-  40  wasach.  lAppische  Bechn.  v.  1366. 

mendore  to  Goldingen  senden  (1290).  wasehe,   Mund?  oder  Kinnbacke? 

das.  803.  Do  de  .  .  quam  vnde  vant  nicht  men 

wartnan,  s.  wardesman.  aschen  (die  Asche  eines  verstorbenen 

wartoni,  m.  Thurm,  der  als  Warte  Jünglings)^  he  wart  sik  sulven  gram, 

dietU^  =  wardetorn.     vnde  scoot  myt  45  Vnde    sluch    sik    an    de    wasschen. 

hassen  yn  to  Verden  vnde  warp  eren  Farad.  79,  v.  36 ;  de  wasche  (Plap- 

wartom  nedder.  Brem.  G.  Q.  152.  permaul)  gheyt  dik  alzo  en  kaf.  Be- 

wartseare.     Wur    en    tweyginghe  dent.  Sp.  1604. 

ghescut  sunder  wunden  unde  wart-  waschebotel,  -bodel,    WascJMeud, 

scare  (wachschare  C;  wätscare  F.)  ßo  ^sium     Schlagen    der    Wäsche     beim 

MltttlBtodwd.  Wörterbnoh.  V.  89 


WASCHEGE  610  WASE 

Waschen?  terripudiam.  1  u.  3  Voe.  Mutter)  Schwester^  amita«  Voe.  W. 
W.  (wascheholt,  ein  wassebudel.  Min  aldermoder  is  mi  neger  dan 
Die/*,  n.  gl.  s.  v.)  mine  wase.    Fahne^  Dartm.  III^  S. 

wasehege  (?)     =    wasschersche,       65,  nr.  269. 
Wäscherin,  lotrix.    Van  den  ghennen,    5      wase,  1.  Schlamm,  aUfr.  waso,  ags, 
dat  men   der   waschegen    gift,    der       vase;  wase,  slijck,  limus,  lutnm.  Kü. 
clercken  lynewant  dat  jaer  doer  to       —  En  schip,  dat  schedet  van  Sisorge, 
wasschene  etc.  Leitfaden,  p.  28.  sal  gan  nortnortost  na  Heysant . .  bet 

waschen,  st.  u.  schto.  v.  1.  waschen.  \L^(der  Schiffer  heim  Leihen) -vixiiYiltut 
He  wosch  sick.  Dial.  Greg.  254h;  lo  hole  schelpckyne  unde  wase  ande 
he  wesch  zyne  leden.  Sp.  der  sonden,  klenestenekenetc.  iSee&.jp.^^,^^;  saut 
f.  109^;  wie  eyn  leken  qwelk  (schlecht)  gelik  wase.  das.  45,  28;  Wat  solde  men 
yalden  off  wiesch  .  .  elk  breke  dar  holden  ouerdwase,  De  bimisnalle  Teile 
äff  twe  skallingh.  Z.  d.  Berg.  in  de  wase,  Bleue  he  ligghende  darin 
Gesch.  V.  9,  92;  Christus  waschede  15  etc.  Sp.der  sondenf.799^. —  2.  (naßer) 
siner  iunger  vote.  Br.  d.  Eus.  15 ;  Basen,  Soden.  He  hadde  laten  grayen 
Pylatus  waschede  syne  hende.  Lilb.  vele  kulen  in  dat  velt  unde  hadde  de 
Chr.  2,419.  —  2.  (schw.?)  schwatzen  vordecket  mit  struken  unde  wasen. 
(jm  wasche?).  Se  en  scholen  ok  Lilb.  Chr.  2,  530;  unde  makeden  de 
nicht  vele  keuelen  vnde  waschen.  20  steinwege  unde  de  dämme  mid  wasen, 
Engdh.  Chr.  f.  433 ;  stille  dine  drek  unde  erde.  Brsehw.  Schicktb.  97; 
waschende  tunghen.  JEcdes.  f.  150&;  it.  7Vs  6.  H.  vor  6  scok  wasen  .  . 
van  velen  worden  komet  kif  vnde  it.  3Vs  0-  H.  vor  3  dage  de  wasen 
hast,  de  vil  drade  to  sleyghen  rieh-  intoleggende  by  dat  waterrad  (1487). 
ten ;  dar  van  so  komet  dat  vakene,  25  Z.  f.  Nieder s.  1871,  S.  166;  it.  5  i. 
dat  en  kiueme  man  vele  wasch  (l.  T.  M.  vor  4  schock  wasen  to  hon- 
waschet)  in  ener  klenen  stunde,  das.  wende  .  .  to  settende  (1500).  das. 
149^;  de  wasschende  mynsche  de  169;  vgl.  1867,  S.  184  u.  196;  dar 
maket  sine  tunghen  alze  einen  vor-  to  helpende  (eum  Bau  einer  were) 
stender  der  dorheit.     N.  Bus  2,  60,  so  mid  elven  schok  wasen.    Hanov.  S, 

waseherie,  f.  Wäscherei,  Geschwätz.  B.  511  (oder  gehören  die  leteien  Bei- 
Den  30  Nov.  1569  muste  syn  wyff  spiele  unter  3?).  —  3.  Bündd,  Fa- 
de schandstene  3  mal  vmme  den  schine,  wase,  wipe,  fax.  Voc.  eop.  m 
kack  dregen  van  wegen  vnnutter  Hör.  Belg.  7,  18.  —  lt.  13  ß.  vor 
waskery.   Bost.  Chr.  f.  68K  35  2   voer   dornewasen.    Z.  f.  Nteders. 

wasehe-spfin,  WaschUeuel,  metellus.  1871,  S.  172.  Vgl.  Schambaeh :  wasen, 
Voc.  Loce.    (waske-spön.  3  Voc,  W.)      pL,  das  in  Bunde  gebundene  Stangen- 

waschevat,  n.  Waschfaß;  büdl.:  hdg.  u,  Brem.  WB.  5,  201:  einBOn- 
ein  ander  wasche-  vnde  logenvath  del  Beiser,  eine  Faschine^  weiche  vor 
spricht  etc.  Gryse,  Wedew.  /Sjp.  f.  C*.  40  dem  Waßerdamme  eingepflöcket  wird, 

wasddk,  m.  Wachstuch.  W  edder  um  die  anschlagende  WeUe  eu  brechen 
den  krancken  magen  macke  eynen  u.  eu  verhindern,  daß  der  Damm  nicht 
wasdock  van  raponticum  van  wasse  weggespület  werde;  eine  aus  Faschinen 
vnde  van  olye,  vnde  binde  dat  vppe  mit  weden£fusammefi  gefundene  Wurst. 
den  magen.  Herbar.  f.  71.  45  Man  nennt  es  auch  waask;  bewasen, 

was-,  wassedöm,  Wachsthum.  Br.  mit  Faschinen  belegen.  Ock  schal 
d.  Eus.  ^Sb;  wat  dar  wasset,  edder  genante  gemeyne  dem  conaente  in 
wassedom  heft  van  diner  erden.  Ssp.  dem  iahre,  wen  dat  kloster  syn  kaoell 
//,  53  Gl.     emolumentum.  Kü.  nympt,   die   twe   schok  wasen  holts 

wase,  f.   Base,  d.  h.  Vaters  (oder  50  (die  sie  sust  alle  iar  dem  kloster  tho 


WASEi^TICH  611  WASSüNGE 

gheuen  schuldig)  yolghenn  to  lathenn  set  alle  üt.  R.  V.  676 JS;  dat  water 
.  .  nicht  ▼orplich[t]  syn.  Cod.  Brdb,  wos  allentelen  (äUfnählidi)  so  hoge, 
/,  JSJ^,  481.  dat  etc.    Dial.  Gr.  19?h;    dar  bleff 

waseaftieh,  adj.  schlammig,  de  genoch  ouer,  recht  offt  de  stacke 
grünt  sal  wesen  waseafftich  ande  5  brodes  ouermits  ettene  wossen  ynde 
cleyne  wyt  sant  darunder.  Seeb.  8.  vermeret  worden,  das.  212^;  tom 
19^  9;  unde  de  grant  is  wasaftich.  lesten  wos  die  Wummene  so  sere, 
das.  8.  44^  22.  —  Vgl.  waesigh  sand,  dat  etc.  Brem.  Q.  Q.  129 ;  neen  kop- 
arena  subnigra  pulvini,  pulyinus  sab-  man  scholde  kopen  kome,  er  id  wusse. 
niger.    Kü.  10  Lüb.  Chr.  2^  22;  weret  ok,  dat  god 

wasele,  f.  Wiesel.  Men  lest  ök,  syne  ghaae  gheue,  dat  dar  ekkeren 
dat  ein  wasele  were,  de  was  voroldet  woese  (wüchse)  (1409).  Lüb.  Urk.  F, 
also  sere,  dat  se  der  muse  nicht  ne  nr.  239;  unde  dat  in  der  erden  dar- 
künde  gevän.   Gerh.  v.  M.  70^  1.  van  blef,  dat  w&s  in  groten  bomen. 

wasen,  Dun«^,  Bauche  vapor.'Die/*.  15  Kerner  20^;  vif  dusent  wassene  (er- 
Der  byen  kyf  wort  oeck  veryaghet  loachsene)  man,  kinder  etc.  Parad. 
mit  roke;  want  wat  is  der  menschen  69^  9.  —  Vom  Monde:  und  wen  [de 
leuen  dan  een  wasem,  de  corte  tyt  man]  wassende  unde  afnemende  was. 
gheseen  wort?  B.  d.  Byen  f.  149h;  Magd.  8ch.  Chr.  378,  9;  wen  he  by 
Cristina  wart  dar  na  in  sekeren,  ty-  20  de  sonne  is,  so  wasset  he  ynde  wert 
den  gbepynighet  mit  vlammen,  wa-  licht,  wen  he  van  der  sonne  kumpt, 
seme  ende  somtyt  mit  groten  kelden.  so  wert  he  duster  ynde  entwasset  etc. 
das.  f.  237d.  Lucidar.  f.  16\ 

wasemen»  schw.  v.    dunsten^  aus-  wassen,  adj.  von  WachSy  tväehsem. 

hauchen,  unbekande  dere  (Thiere  25  wodoch  Beinke  en  heft  bedrogen  unde 
der  HÖlle)y  de  yuer  wasemden  unde  heft  em  eine  wassene  nese  angesät, 
utgeuen  stanck  des  rokes.  Horci.  98.       R.   V.  5591 ;  und  is  dem  doden  de 

iraMBy  schto.  v.  wat  sal  ick  doch  band  nicht  aifgeleden  sunder  ene  was- 
seggen  van  Steffen  Langnasen,  gehet  sene  band  in  de  stede  geleget,  nach- 
he  nit  als  ein  hund  wasen?  up  der  30  dem  he  ein  edelman  was,  dorch  bede 
nasen  wolde  he  liggen.  Soest.  Dan.  unde  borgen  (1512).  Schröder  papist. 
93.  „Dem  Aas  nachlaufen.^  Der  MeMenb.  /,  669.  (Bezieht  sich  auf 
Herausg.  Ist  es  nicht  =  basen,  de-  die  Gewohnheit,  wonach  ein  Stück  des 
lirare,  rabidum  esse?  Vgl.  des  synt  Korpers  eines  EnÜeibten,  gewöhnlich 
86  (die  von  Daniel  v.  8.  verhöhnten  35  die  Hand,  vor  Gericht  gebracht  wurde; 
Luther  -  Prädicanten)  quat  und  gan  —  diese  Ablösung  der  Hand  hieß  den 
wasen,  up  den  preckstölen  wilt  se  doden  de  band  afleden,  de  band  af- 
rasen.   das.  8.  149.  laten,  de  haut  africhten,  de  fust  af- 

waskerse,  f.  Wachskeree.  Daryor  nemen  — ;  euweilen  umrde  aber  bei 
he  schall  bestellen  twe  wunden  wass-  40  Vornehmeren  oder  auf  besonderes  Bü- 
karssen,  so  dat  anghehoyen  ys  yor  ten  der  Verwandten  nur  eine  wächserne 
dem  hilligen  lycham.  Z.  f.  N.Sachs.  Hand  niedergelegt.  Vgl.  Dreyers  Neben- 
1856,  S.  132.  stunden  8.  88  u.  Grimm,  B.  A.p.627. 

waslieht,  ft.  Wachslicht.  (15)37  do  wassunge,  -inge,  f.  Waehsthum, 
let  ein  rat  afkundigen,  dat  nemant  45  crementum.  1  Voc.  W.  Op  dat .  .  ir 
in  deme  domo  scolde  waslichte  kleuen  stat  dar  yon  ein  oyckunge  und  was- 
yor  de  holten  beide.  Hamb.  Chr.  146.      sunge  möge  nemen  (1253).  Livl.  Urk. 

wassen,  st.  v.  wachsen.  Brät,  wos  nr.  246;  do  dey  mane  was  in  der 
(u.  wees,  a.  B.  he  wees  op.  B.  d.  wassinge.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  47; 
Byen  f.  106^).   Reinkens  siechte  was-  go  und  dar  untfeng  he  wassynghe  der 

39* 


WASTEKEN  612  WAT  WATTE 

kanste,  so  dat  syner  wysheit  vele  volgende  sollen  allsamen  wasstinsig 
lüde  wunderden.  MünsL  Chr.  i,  94,  seyn  dem  hoffe  ihr  leTenlank  ind 
—  BUcU. :  arge  wassinge,  (Atistvuchs)^  niet  lenger,  ind  sollen  alle  jairss  op 
Ärgernis.  Daruan  arge  wassinge  s.  Panthaleonsdag  up  den  hoeff  le- 
qwam.  Urk.  d.  StaJdh.  zu  Lond.  163;  5  veren  ind  betalen  ein  pnndt  was  (oder 
vnde  vele  qwade  arge  wassinge  af  to  den  Werth  dafür)  (1500).  Gr.  Weisth. 
stellende,   das.  167.  3^  65;    de   seine  Herman  Sademan. 

wasteken,  n.  Wachsweichen^  „um  do  he  vri  was  in  deme  seinen  richte 
die  Oitation  unrJcsam  eu  machen^  mußte  .  .  offerde  he  sie  to  enen  rechten 
der  Kläger  neben  der  schriftlichen  La-  lo  wastinseghen  mande  (d.  i.  manne) 
düng  vom  Bichter  ein  Wachszeichen,  vser  leuen  yruwen  in  dat  closter  to 
wasteken,  und  des  Richters  Amts-  etc.  Dieph.  Urk.  nr.  337. 
siegd  erwerben.     Unter  diesem  was-  wasvinder,  m.    Aufseher  über  das 

teken  ist  höchst  toahrscheinlich  ein  Wachs  (beim  Verkaufe),  spreke  iemaD 
Abdruck  des  richterlichen  Amtssiegels  15  des  geiich  uppe  de  wantyinders  eder 
in  Wachs  zu  verstehen.  Darauf  be-  uppe  de  wasvinders,  de  hedde  ge- 
ziehen  sich  auch  die  Worte:  bewas-  broken  X  marken  ("^4  eT".^.  Hans.  Vri. 
tekenet  und  vorgeladen  in  einer  Ur-  11^  S.  277  u.  284.  (Vgl.  lechtvinder.) 
hunde  v.  J.  1471.^   v.  Bunge,  Gesch.  wät,  n.   Gewand,  cdts.  uuät.     unt- 

d.  Ger.  W.  42.  Vgl.  Strals,  Verfestgsb.  20  kleden  des  keyserliken  wades.  Komer 
8.  XXII.  83h;    dat  drudde  (die  dritte  Frage) 

wastins ,  m.  Wachszins,  jährliche  wo  gud  de  konig  were  na  rade,  Wan 
AbgcJ)e  von  Wachs  an  den  Herren  als  he  stunde  in  synem  besten  wade. 
Zeichen  der  Hörigkeit,  cerocensus.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  1641;  dar  gin- 
Ok  ne  scal  nen  man  ratman  wesen,  25  gen  8  ridder  by  dem  wagen  unde  7 
de  wastins  ofte  hovettins  eder  erve-  telder  vor  der  bruet  in  de  rege  alle 
deil  ghift  (1330).  Urem.  Stat.  64;  myt  vorguldenen  wate  wol  getzyret 
und  hebbet  ghenslike  ghevryet  van  Arch.  f.  St.  u.  K.  Gesch.  v.  S.  H.  L. 
wastinse   den  camp  .  .  dar  se  vher       3,  329. 

(4)  pund  wasses  des  jares  pleghen  30  wat,  watte,  aus.  huat.  Fron.  1.  fra- 
af  tho  ghevende  user  kerken  tho  deme  gend,  direct  u.  indirect,  und  im  Aus- 
luchte  (1363).  Urk.  d.  Stadt  Hann.  ruf;  meist  (unflect.)  mit  Genetiv;  was 
nr.  417,  für  ein,  welcher,  wie  vid.    Wat  tem- 

wastinsich ,  adj.  cerocensualis.  pels  hevet  got  lever  dan  den  men- 
wachszinsp flichtig.  S.  bes.  darüber  35  sehen?  Br.  d.  Euseb.  25^^;  wat  tro- 
Kindl.  2,  §  22  ff.  Grimm,  H.A.  315.  stes  hevest  du  verlorn?  das.  55;  wat 
en  wastinsig  mensche  (1406).  Kindl.  menschen  scheide  dat  wesen,  de  van 
2,  337;  (der  Hathmann)  schal  echte  jamer  nicht  en  schrien  solde?  Br. 
unde  rechte  unde  vrig  geboren  wesen  d.  Cir.  89 ;  laet  seyn,  wat  mannes 
unde  nicht  wastynsich  (1433).  Brem.  40  ysset.  Dial.  Greg.  183;  keyse,  wat 
Stat.  448;  dyt  sal  men  den  gennen  dodes  du  leuest  heuest,  das.  213; 
vragen,  dey  vnse  ampt  kryget  .  .  he  vragede,  wat  dages  dattet  were, 
Item  :  bystu  ock  echte  ?  bystu  ock  dat  eme  dat  brot  gebracht  was,  vnde 
hoyffhorych  off  alterhorych  off  was-  he  vant,  dattet  de  seine  dach  was 
tyusych?  Fahne,  Dortm,  3,  245;  45  etc.  das.  259;  ick  wil  den  menschen 
.  .  ind  dat  erste  kind,  dat  von  dem  vragen,  wat  vader  ofi  wat  moder  he 
man  ind  vrauwen  kompt  (die  hof-  gehat  hevet.  das,  217;  wo  Abraham 
hörig  sind)  ind  geboren  wird,  sali  in  sineme  knechte  bevoel,  wat  wives  be 
den  hoeff  gehörig  sein,  ind  alle  die  sineme  sone  nemen  scheide.  1  Moa. 
andere  kinder  na  dem  ersten   kinde  50  24  (Üherschr.)  (H.);   do  ne  künden 


WAT  WATTE  618  WAT  WATTE 

sie  nicht  to  vuUen  seggen,  wat  erlikets  nicht.  Münst,  Chr.  1,  28i ;  wat  of 
States  hie  helde.  Breni,  G.  Q.  110;  (af),  vielleicht,  mhd.  wajob?  wat  af 
wat  kempen  edder  welken  strider  dat  wif  mit  my  nicht  wil  komen.  1 
heuestu  (o  Tod)  van  hir  genonien!  Mos.  24,  39  (IL);  concessiv:  tvas 
Br,  d.  Eus,  54;  umme  wat  sakenV  6  «wcA,  welcher  auch,  gerne  mit  ^tach- 
(icatum?).  Jes,  22,  1  (U.);  up  dat  folg,  dat.  In  wat  daghe  ick  dy  an- 
wi  mögen  weten,  wat  sins  dat  gi  sin.  rope,  so  vorhore  my.  0GB.  G.  83h; 
2  jüaccab.  IL  37  (H,);  höre  gi  wol,  van  wat  achte  dat  he  were.  Lüb,  Urk, 
wat  karinen  he  vastet?  R.  V,  407;  5,  S,  542;  van  watten  saken  dat  dat 
neiman  dat  getellen  kan,  wat  vrou-  lo  schey  (atis  tvdcher  Ursache  das  auch 
wen  storve  edder  man.  Magd.  Seh.  geschähe).  Wigands  Arch,  3,  U.  3, 
Chr.  3,  22;  dofte  de  heyden,  alle  S.45;  he  at  nen  vlesch  .  .  wat  vlesch 
wat  ercr  was.  Kortter  34ä;  wat  vol-  it  si,  wilt  edder  tarn.  jR.  V.  282;  he 
kes  ze  dot  sloghen  unde  wat  landes  si  under  wat  heren.  Gl.  eu  R.  V.  I, 
ze  vorherden,  dat  was  unminschlik.  15  17;  wat  ik  dön  mach  .  .  efte  wat  id 
Lüb.  Chr.  1,  23;  seltener  adject.  Van  si.  Lüh.  Dodend.  1573;  van  wat  re- 
watte  holte.  Locc.  Ere.  f.  34;  myt  gulen  du  6k  bist.  das.  580;  watna- 
watte  State  .  .  in  watte  mathe.  das.  men  dat  gy  hebbet.  Br.  d.  Eus.  15; 
f.  9 ;  hadden  ghesworen  en  vorbund,  so  wat  windes  dat  dar  weyget.  das. 
dat,  watte  noth  .  .  erer  stad  an-  20  24;  borgere,  bare  unde  wat  achte  dat 
ghinghe.  Korner  33h;  wat  noth  dreff  se  weren.  Leibn.  3,  190.  —  2.  in- 
ju  darto,  dat  etc.  das.  100^;  wo  unde  defin.  irgend  etwas.  Mochte  my  wat 
in  wat  tyd  de  sulvige  ghestichtet  geldes  van  ju  wem  etc.  Theoph.  /, 
wort.  das.  127h;  he  leth  one  utkezen,  442;  (bat  iÄn^dat  he  eme  wat  wateres 
in  watte  stede  zynes  landes  dat  he  25  halde.  Korner  22d;  weten  se  wat 
wonen  wolde.  Locc.  Ers.  f.  15;  set,  van  guden  dingen  etc.  JB.  V.  3948; 
dyt  ys  unse  koninck!  wat  groter  dat  were  wat  nies.  Lüb.  Dodend,  v. 
prince  unde  vorste  is  upgestan!  Pa55.  670;  hefstu  wat  gudes  gedän.  das. 
Chr.  70;  up  dat  Petus  weten  scheide,  1297 ;  dar  he  unde  siner  navolger 
myt  wat  dode  he  got  behelich  (=  be-  SO  wat  (etliche,  einige)  begraven  syn. 
hegelich)  wesen  scolde.  das.  158h;  Münst.  Chr.  1,  101;  do  quemen  sy- 
mit  watten  luden.  Bichtst.  Lehnr.  c.  ner  amptlude  wat.  das.  1,  134;  wy 
10,  §4;  he  wulde  van  on  weten,  en konden nicht  ver eischen Cer/aÄren^, 
watter  orsake  (weshalb)  dat  hues  oft  unserer  susteren  wat  in  der  stad 
were  avergeven.  Ben.  535;  mit  vor :  86  gebleven  weren  of  nicht,  das.  2,  435. 
tcas  für.  Wat  de  aldar  vor  unstures  —  einigermaßen,  etwas,  isienüich,  eine 
dreven,  late  ik  ungeschreven,  Münst.  Zeitlang.  Disse  reie  was  wat  lang. 
Chr.  1,  313;  wat  vor  ein  grot  oet-  Magd.  Seh.  Chr.  205,  8;  de  bischop 
moth  was  it  etc.  das.  1,  320;  wat  wart  wat  samftmodiger.  das.  248,  31; 
sint  dit  vor  werde!  R.  V.  1127.  —  40  de  sentencie  was  wat  duster  to  vor- 
Äbsol.  ohne  Rection.  edder  wat  bistu  nemen.  das.  365,  3 ;  eyn  pater  noster 
geboren  van  stamme,  von  welchem  St.  lank  ofte  wat  mer.  Korner  191^;  unde 
Siindenf.  1370;  ein  lam  üt  euer  beke  slepen  wat  to  lange,  das.  65o;  do  de 
drank,  unkundich  is  mi,  wat  (Var.  mynsche  deme  doden  wat  negher 
wo)  (wie)  se  hete.  Gerh.  v.  M.  2,  3.  45  quam.  das.  230^;  desse  worme  weren 
wat,  warum?  hefit  die  man  ock  wat  den  vlegen  wat  lyck.  das.  79h;  ne- 
misdaan?  Do  seghede  die  voghet:  ment  konde  sik  wat  weren.  Chr.  d. 
ya ;  wat  hie  darna  vragede  ?  Brem.  nordelb.  S.  p.  108;  do  trat  he  wat 
G.  Q.  81;  ob.  daer  by  mach  men  van  den  sineu.  das.  p.  47;  ga  wat 
merken,    wat    de   koer   bunde    offte  50  vort  to  deme  richtehuse  Pilati.  Pass. 


WAT  DENNE  614  WATEREN 

Chr.  193^;  wer  et,  dat  vnser  ein  yp  auer  houet  nam  viide  ane  snor  blind- 
den  anderen  wat  schelede  (1401).  linges  gande  wardt  wedder  den  radt 
Scheidty  v.  Add  p.  462;  dar  was  he  etc.  Cfryse^  L.  B.  fr.  7,  Bog,  K2; 
wat  unwillich  to.  Lüb.  Chr.  2^  136;  se  hebben  ouerst  einmal  water  auer 
Bitte  wat  af,  setze  dich  einen  Augen-  5  h6uet  genamen  vnd  eren  deneren 
Uick  herunter.  B.  V.  5092 ;  hir  ble-  emstlyken  befalen  M.  Slüter  gefenck- 
Ten  se  wat  liggen.  Benner^  Brem.  lyken  in  de  bodelye  tho  settende. 
Chr.  I,  54.  —  5.  als  Conj.  wat  al-  ders.  Släters  Lere  etc.  Bog.  E^.  — 
lene  .  .  doch,  obgleich  —  doch.  Tvt  Slrom^  Fluß,  vp  den  gemenen  water 
ieman  ut  sin  swert  in  deme  mode,  lo  der  Hunte  tho  schepen  ynde  visschen. 
dat  he  iemende  mede  sereghe,  wat  Old.  Urk.  v.  1581 ;  dat  ock  ynse  wa- 
allene  he  nemene  we  ne  do,  he  schall  ter,  de  Hunte,  solle  eyn  gemeyn  wa- 
doch  darumme  wedden  etc.  (Var.  ter  syn,  bekennen  wy  nicht  das.  — 
wowol  dat  he  .  .  allikewol).  Lilb.  B.  euphem.  für  Harn.  Se  ik  min  water 
289. 300. 304.  Vgl.  wat  denne,  wattan.  i6  rechte  an,  so  is  mine  kunst  altomalen 

wat  denne,  mhd.  wa;  danne !  ellipt,  gedän.  Der  Aret  im  LÜb.  Dodend.  v. 
was  ist  es  denn?  was  sott  das  heißen  735;  (^ water  richten,  aus  dem  Urin 
oder  bedeuten?  (Vgl.  wattan.)  We  ok  die  Krankheiten  beurtheüen.^  Bahn.) 
de  lüde  recht  wil  merken,  de  holde  —  Wil  de  wunde  nicht  blöden,  zo 
sek  an  der  olden  wissagen  rat  unde  20  ghyff  em  syn  eghene  water  drinken. 
prove  der  lade  beide  sede  unde  dat.  Boh  d.  Arsted.  f.  75 ;  weghebrede 
Darbi  mach  he  se  rechte  wol  beken-  gestot  mit  creme  sape  vnde  en 
nen:  wat  denne,  dat  se  sek  edele  luttik  waters  van  eneme  kinde  is 
lüde  nennen  ?  wat  denne,  dat  se  goldes  sere  gud.  Bosi.  Arjmeib.  f.  5^;  he 
und  sulvers  vele  hebben?  wat  denne,  25  wolde  gan  unde  laten  sin  water.  Kor- 
dat  se  zamyd,  perlen  unde  zobil  dra-  ner  8^.  —  Als  Krankheit:  Waßer- 
gen  ?  d.  h.  so  sehr  sie  auch^  dbwd  sucht  ?  We  dat  water  heft,  de  schal 
sie  —  doch  etc.  Mon,  Germ,  histor.  nemen  muschaten  vnde  muschaten- 
I,  S.  199,  V.  170.  —  Daher  wat  dan,  blomen.  Goth.  Arzneib.  f.  115,  17. 
wat  denne  als  conj.  quamquam.  Dief.  80  waterborne,  Waßerbrunnen,  Ein 
wattenne.  1  Voc.  W.  verkantich   waterborne    hefft  vnder 

wate,  Schärfe,  acies,  wate  an  enem  in  dem  boddem  4  tappen  gelyker 
meste.  Diefenb.  n.  gl.  s.  v.  Vgl,  aUs.  grote,  wenn  man  se  alle  veer  tho 
men-huat,  nith-huat.  gelyke  opent,  so  lopt  dat  water  herut 

water,   n.    Waßer  (als  Element).  35  in  6  stunden.    Nu  is   de  frage  etc. 
eyne  frouwe,  de  sick  nicht  en  sehe-       Hamh.  Bekensb.  v.  1630,  S.  74. 
met,  .  .  de  hefft  6r  ere  bewaret  so  waterbroke,  Waßerbruch,  amfrac- 

recht,  Alze  eyn,  de  water  yn  dem  tus,  waterbroke  in  eneme  ouere.  Dkf. 
korue  drecht.  Schip  v.  Narrag.  f.  116;  aquaefractus,  alluYium.  Voc.  Engdh. 
ock  scholen  wesen  der  frowen  rede,  40  waterbnbbel,  WaßerUasCi  buUa 
Dat  dar  lope  neyn  water  mede  etc.       Chytr.  24. 

Harteb.  228h,  f.  30^ ;   dar  her   sich  wateren,  schw.  v.  wäßem.  1.  Waßer, 

den  de  Revellschen  und  Narveschen  Feuchtigheit  laßen,  R.  schal  gheuen 
um  dis  lott  gethagen  und  ein  jeder  to  boete  0.  XXI  gl.  voir  dat  he  ene 
datt  water  up  sine  mole  leiten  wollen  45  ouerret  vnd  dat  perde  eme  totrad. 
(den  VortheU  haben  wdttte).  v.  Hövel,  soe  dat  he  bloit  dar  afi  hadde  ghe- 
Chr.  61.  —  water  ouer  houet  nemen,  watert  vnde  was  ock  ghewundet 
dreist,  frech  werden?  Also  tho  Breß-  Emd.  Bußb.  f.  72h;  welker  vrouwen 
louw  de  börger  her  Omnes,  dat  deerte  dat  herte  watert  (waßersüchtig  ist?) 
mit  velen  köppen,  lucht  krech,  water  50  vnde  crank  is,  de  ethe  muscatenblo- 


WATEMCH  615  WATERNOT 

men,  80   maket   se    ere  herte   vro.  senecium,  waterkerze  siae  krutzwort. 

Goih.  Är0fieib.  f.  171\  20  (vgl.  water).  Wdf,  Mscr.  60^  /".  llJ2c;  waterkartze. 

—  2.  mit  Waßer  vermischen  (den  Voc.  Engelh.  —  na8tu[r]cium.  Voc. 
Wein).  We  mit  ghecruden  wyn  misse  Colmar. 

dede  of  mit  wyn,  de  alte  seer  ghe-  5  waterkros,  n.  WaßerJcrug,  nege 
watert  were,  die  were  en  onghelovich  dyn  waterkros,  dat  ik  drinke.  1  Mos. 
minsche.  8p.  d.  kerst.  gel.  f.  190\  —       24^  14  (H,), 

3.   mit  Waßer  spülen.    Idt  erfähret  waterküven,  Waßerhife.  Vnde  her 

ock  eiQ  erbar  rath,  dat  etlike  bruwer-  Hinrick  Doneldey,  die  borghermester, 
knechte  eres  wehrdes  tonnen  in  den  10  stund  in  enem  waterkuuene  van  enen 
pramen  by  den  flethen  nicht  wateren,  voder  waters  grot ;  dar  wart  hie  vt- 
dadorch  dat  beer . .  vordervet.  Nachtr.  gheoflPert  myt  smyde,  myt  clenode, 
zu  d.  Hamb.  Z.  R.  p.  14.  myt  golde  vnde  mit  suluer.    Brem. 

waterick,  adj.  tväßerig^  sumpfig.  G,  Q.  88. 
Bonifacius  quam  in  dat  waterge  Tule  15  waterleide,  WaßerleUung ,  Goße. 
Freislant.  Freckenh.  Leg.  78.  —  Adv.  Oeck  van  waterleiden,  of  de  ene  den 
water(i)gen.  Appele,  de  watergen  andern  to  nae  to  tymmere,  dat  sol- 
smecken,  de  maken  walgeringe.  Her-  len  se  alle  rychten  etc.  Wigands 
bar.  f.  1.  Arch.  111,  16. 

wateringe,  vgl.  weteringe,  -<4i-,  Be-  20  waterlosinge,  f.  Waßerlöse,  Ab- 
tcäßerung.  De  genandten  dorpe  mit  zugsgrahen.  scele  umme  ene  water- 
aller rechticheit .  .  ackere,  wateringe,  losinge,  dede  vlut  over  den  hof  des 
holtinge  etc.  (24S7;.   Westphal.3,600.       huses  (7547;.  Brem.  Stat.  252;  Weer 

—  ene  wateringe  ofte  enen  klenen  enich  man,  die  clagen  wolde  om  wa- 
d^ck,  dar  vth  dat  vee  moghe  drin-  25  terloesinge,  die  sal  int  eerste  daer 
ken.  Slagghert  Chr.  f.  66^.  Waßer-  by  nemen  twe  buren  ende  clagen  vp 
£ug^  Graben.    Ostfries.  Urh.  nr.  270.       den  anderen   om  syn  waterloesinge, 

waterkalf,  n.  WaßersucM,  idro-  wolde  hyse  dan  nyet  ruymen  ("mn^en^, 
pisis,  uuazarkalb.  Dief.;  Mane,  Anz.  soe  solde  die  clager  roepen  ende 
5,  232.  weme  de  buk  to  vl&t,  so  so  brengent  an  die  meene  buer  etc. ' 
ome  dat  water  kalf  wasset,  nym  was  Richth.  527,  §  25;  dat  de  erfexen, 
vnde  melk,  smalt  vnde  olye,  dat  de  de  ere  waterlosinge  hebben  in  dat 
arsten  heten  ciprium,  vnde  salue  sik  stell,  vor  uns  bekanden  etc.  Old.  ürk. 
sere  ieghen  den  maghen.  Wolf.  Mscr.  v.  1489 ;  min  stucke  landes  .  .  myd 
23y  3  f.  102^;  drinket  eyn  man  dat  85  euer  haluen  rode  dikes  bi  den  ghe- 
waterkalff,  so  neme  he  aurinen  sad  renbome  vnde  euer  haluen  rode  water- 
vnde  drinke  mit  wine  vnde  mit  pe-  losinges  bii  deme  Homsiile,  Old.  ü. 
pere.  das.  103^;  de  artzedie  is  ghud,       v.  1454. 

weme  dat  waterklap  (=kalf?)  was-  watermelie,   s.  mollie.     ypa,   ipe 

set  vnde  maket  den  maghen  vnde  al  40  est  intinccio  panis  in  aqua,   water- 
dat  Hf  stede.  das.  68.  —   Vgl.   buk,       melie.  Brevil. 
de  up  blest  edder  dar  dat  waterkalff  watermolde,   -melde,    naustra,   en 

ynne  wesset :  nym  bom  oly,  was,  ger-  watermolde,  schepbank.  1  Voc»  W.  tt. 
stenmel,  smalt,  menghe  dat  vnde  Bief.  watermelde.  1  Kid.  Voc. 
smere  tegen  den  maghen.  Herbar.  f.  46  waternen,  schw.  v.  =  wateren. 
99h,  (w.  bezeichnet  wol  nicht  die  ei-  Oick  ander  deine  revernen  (Fluß- 
genüiche  Waßersucht,  sondern  nur  das  chen),  de  mögen  waternen  in  den 
Vomieren  von  Waßer;,  vgl.  kalb  in  Nienslot  (1391).  Ostfr.  ürk.  nr.  270. 
Grimms  WB.)  waterndt,  f.   Waßersnoth.    So  war 

^sAevienejWaßer-^Brunnenkresse.  50  lüde  sint  an  watemot  vnde  er  ghut 


WATERORDEL       616        WATERVARE 

werpet  (aus  dem  Schiff).    Lub.  B.  watertow,  n.  Taue^  die  im  Wafier 

313,  gebraucht   werden.     Vorthert  warck- 

waterordely  n,  Svar  sie  sik  beide  garne  (getheerte^  wieder  aufgdosU  Ka- 
toseget  (wenn  beide  das  BesitzrecM  beUaue)  dat  schal  nen  reper  slan  tho 
beanspruchen)  unde  gelike  uppen  hil>  5  kabeilen,  to  waterthowen,  anders  nei- 
gen behaldet,  dat  sal  man  in  gelike  gent  to  men  tho  trossen.  Lub.  Z,  R 
delen  oder  mit  waterordelen  bescei-       38J2. 

den.    Lehnr.  Art.  40,  §  2.   —   Was  watertoger  ?   2  ß.  deme  watertoger 

mit  diesem  Waßerurtheil  gemeint  ist,       de  pipenholter  up  to  gravende  (1509). 
steht  dahin,    s.   Homeyers  Änm.  zu  10  Z.  f.  Nieders,  1871,  S.  140, 
d.  St.  watertabbe,  WaßerJcübel.    It.  2  0. 

waterrise,  Waßerreiser;  sunt  su-  vor  twe  bende  umme  den  watertub- 
perflui  frutices.   Voc.  Luneb.  ben  uppe  deme  rosehofe  (1500).  Z. 

waterschutte,  catarracta  (sunt  mea-       /".  M^rs.  1871,  S.  210. 
tus  fluvii,   qui  per  rotas   molendini  15      watertncht,  -tncb,  -toehty  f.  Waßer- 
dividuntur).  Dief.  u.  1  Voc.  W.    wa-       zug,  -abzug,  Abzugsgraben,    vnde  ma- 
terschutte,  schuttebret.    Dief.  kede  ene   watertucht  (Vulg.  aquae- 

waterslinge,  Waßerschiund.  vorago.  ductum)  vmme  dat  altar.  1  B.  d.  Kön, 
Voc.  Engelh.  Styghet  nedder  in  de  18,  32  (v.  35:  de  kule  der  agheducht) 
waterslinge.   Jerem.  49,  8  (H.).  20  (^Ol  N.  N.  vorlovede  den  druppen- 

waterspely  n.  Waßerspid;  eins  der  fall  unde  wattertucht  der  rönnen  ran 
Spide  der  deutschen  Hanse  in  Bergen,  baven  daeU  in  szyne  rönne,  ürk.  v. 
bei  dem  die  Neulinge  entkleidet  ins  1535;  eyn  iegelick  man  mach  graven 
Waßer  geworfen  und  gepeitscht  wur-  syn  watertocht  soe  deep  ende  wyt 
den.  Thom  ersten  alse  am  hilligen  25  als  hey  selven  wil.  RuMh.  264,  §  19; 
lichams  dage  (2.  Donnerstag  nach  Waßerwerk,  Waßerleitung.  radt  und 
Pfingsten)  datt  waterspell.  Uans.  sworen  (Geschworne)  deden  de  water- 
Gesch.  Bl.  1877,  S.  141  \  die  gefiau^re  tucht  vor  deme  Leyndore  N.  de  tyd 
Beschreibung  das.  S.  93.  sines  levendes,  unde  he  vorpUchtede 

watersprink,   (Waßer)quell.     Mit  30  sik  by  verlust   der  watertucht,  dat 
waterspringen ,  waterlope ,   watersto-       he  de  watertucht  wille  buwen  unde 
winge  etc.  (1377).  Lüb.  UrTc.  4,  S.  539.       in   beteringe  holden   .   .   vnde  schal 
waterstelte,  Bachstelze,   lucilla.   3       eynem  ideren  vmme  syn  geld  waters 
Voc.  W.  lucilia.  Dief,  genoch  schaffen  (^i52^^.  6rnif>en,ilM^/j. 

waterstSn,  m.  Stein  zum  Ablaufen  35  Hanov.  S.  395;  de  watertuch  vor  deme 
des  Waßers  und  Spülichtes;  Goßeti-  leyndore.  Hanov.  St.  R  264;  2',« 
stein.  Idt  soll  ock  nemandt  water-  punt  (Zins)  van  der  watertucht  (su 
oder  gottensteen  leggen,  dar  uan  dat  Hannover).  Z.  f.  Nieders.  1867,8,20^, 
waeter  oder  fuilnuss  vp  sines  naburn  watervare,  m.  Waßerfahrer,  Schif- 

gründe  dringet.  Niesert,  Münst.  UrJc.  40  fer.    Is  es  not,  so  scholen  de  water- 
3,  S.  188.  uare  entwiken  den  lantvaren  in  deme 

waterstrit,  m.  Kampf  zu  Waßer.  stoue,  dar  se  moghen  .  .  vindet  de 
Dat  to  waterstride  not  is.  Korner  olderman  dere  watervare,  also  he  in 
2479^.  den  hof  komet,  enen  olderman  van 

waterswamp,  alga,  purgamentum  45  lantvaren  vor  sik,  de  sal  itoe  eni- 
maris.  Brevü,  Vgl.  Dief.  s.  v.  alga.  wiken  mit  dere  oldermanschap  etc, 
watertelge,  Waßerzweig.  rami  AeUeste  Skra  des  detäschen  HaMs- 
aquatici,  qui  materna  lingua  vocan-  hof  es  zu  Nowgorod  aus  dem  13  l 
tur  vatertuellegin  (l.  watertellegin).  Hans.  UrTc.  II,  S.  18;  Lid.  Utk.  ^^' 
Gr.  Weisth.  3,  863.  60  2730. 


WATERVLOT  617  WATTAN 

wafervldt,  f.  WaßerfltU.  was  grot  nr.  1044^^98;  (de  losen  gesellen)  en 
.it»  rvlot  in  Pratzen.    Korner  203.         solen  nicht  vorkopen  bi  eilen,  behal- 

waterwecb,  m.  Waßerweg,  -abstig,  ven  laken,  liuewaut  und  wattman 
e  waterwege  winnen  (bekommen)  (=  wattnal)  bi  C  eilen  (1400),  das. 
:1.  de  schal  he  winnen  vor  dem  5  nr.  1518,  11;  1  olt  watmans  deken. 
i-.de  (1498).  BiUwerder  R.  §  72]  Wism.  Inv.  f.  193;  (vgl.  wadman, 
i  waterwege  schal  ncment  bekum-  ein  grobes  Kleidungszeug.  Dähn.); 
ein  mit  weren  efte  bunen.  das.  §  81.       botere,  hude,  visch,  wathmal,  talg  etc. 

»at bände,  watterhande,  tcelcJier  Stader  Arch.  i,  135;  centenum  pan- 
ri.  Vgl.  watkunne.  dat  sie  bern-  10  norum,  qui  teutonice  dicuntur  wam- 
Iiiich  holt  oflFte  werckholt,  ofte  mael  (13  Jahrh.).  Hans.  Urk.  II,  S. 
iihiinde  holt  d&iit  si  (1339).  Kindl.  57;  spinsal,  lewant,  watmel,  al  dat 
.  o77;  wattirhande  personen  edder  men  met  (mißt)  etc.  (1355).  das.  II, 
att's  etc.  (1461).  Z. '  f.  N.  Sachs.  S.  271 ;  nemant  dede  bringhet  wat- 
""71,  S.  106.  16  mal  ifte  want  deme  gelick,  vorkope 

^utich,  adj.  spitzig,  scharf,  egghich  dat  anders  also  et  is,  nicht  bi  elen 
'1  watich,  acialis.     Hör.  bclg.  7,  11.       gedeelet.    Schlesw.  St.  E.  §  110. 

^vatkanBe,  welcherlei,  cujus  generis.  wätsak,    m.     Gewandsade,    Heise- 

Iso  dat  greue  Engelbracht  van  der  tasche.  sarciuncula.  Voc.  W.  man- 
1  irke  up  sjmen  guederen,  dy  in  dem  20  tica.  Voc.  L.  sacculus  vestialis,  wat- 
-le  van  dem  Berge  geleigen  sint,  sak  vulgariter  appellatum  (1338). 
.i«.li  soeken  und  soeken  lassen  syns  Livl.  Urk.  nr.  2809 ;  he  toch  uthe 
iils  recht  ungehindert,  da  woynen  synem  wathsacke  gülden  spanne. 
p  wat  lüde  und  watkunne  rechts  Locc.  Erz.  16^;  unde  voriageden  de 
y  lüde  sint  (1387).  Lacombl.  III,  25  heidenen,  dat  en  untvillen  ere  waat- 
»  'rJl;  Vort  wat  lüde  greue  Engil-  sakke,  dar  inne  weren  breve  unde 
"lit  hait,  watkunne  rechts  dy  we-       klenodde  etc.   Lüb.  Chr.  1,  331;   he 

u  .  .  in  dem  lande  van  dem  Berge.       nam  to   sek  den  wätsak,    Dar  vele 

'>.;  Vort   wat  lüde  der  Herzouge       klenades  inhe  stak.  Zeno,v.477;  do 

in  dem    Berge   hait   .  .   in   (dem)  30  schoten  se  Otten   van   sinem   perde, 

le  van  der  Marke,  watkunne  rechts       also  entvil  eme  sin  watsack,  de  was 

)  synt.  das.;  so  bekennen  wir,  dat       vul  hameren   unde  knyptangen   etc. 

r  van  alle  deme  schaden  .  .  id  sy  Fcdcks  Staatsb.  Magaz.  9,  710;  alse 
't  hcüxten,  perden,  harnasche  of  an       men  dat  tuch  (Zeug)  in  de  waetsacke 

tkunne    anderre    haue    etc.    Seib.  Sb  üeech  (packte).   Renner,   Brem.  Chr. 

'^.  706.  i,  40^;    jodoch  scheiden   se  nichtes 

watleie,  s.  watterleie.  mit  nemen,  sonder  de  heren  mochten 

wAtiuäl,  wamniftl,  w&tmel,  (wät-  ider  twe  perde  nemen  unde  wat  in 
i^ni,  grobes  Wollentuch;  vgl.  Mhd.  einen  watsak  mochte,  ders.  Livl. 
^^>.  ^,   23;    Brem.  WB.  5,  160.  40  Gesch.  p.  92. 

'ftmm,R.A.368.  946.   altn,  vadmal.  watschen  =  waschen,    cusare  (aus 

-7  Praecipientes,  ne  quis  hospes  in       causare,  kosen),  sagen,  sprechen,  snat- 

U  civitate  (Revai)  pannum   sive       tern,  watschen.    Dief. 

vuni  seu  laneum,  sive  watmal  iuxta  wattani  d.  t.  wat  dan,  (das  auch 

'  nsuram  ulnarum  vendere  praesu-  46  nicht  selten  vorkömmt)  (wattant,  Ssp. 

't  (1282).  Livl.  Urk.  nr.  478;   L.       II,  23  Var.;  Seib.  Qu.  1,  25),  ellipt. 

i^'tur  (schuldet)  Alberto  III  m.   et       was  ist  es  denn?   uxis  thuts?    mhd. 

Kit.  pro  CCCC  watmal,  et  ad  hoc  wajdenne?  frs.  qu'importe!  —  mer 
\  i'unes  watmal.  Pannus  iste  watmal       segge  ik  nicht,  wattan!  se  klaget  jo 

'»ptu8  stat  ad  III  fert.  (1345).  das.  60  sulven  nicht.  B.  V.  242;  wattan,  dat 


WATTERLEI  618  WE 

hebbe  ik  al  vordent.    das.  1951.  —      lei  vor  se  vorklaget  werd.   LundeM. 

gewohnl.    als    Conjundion,    gern   mit       JB.  §  22;  rechticheide,  van  watterlei 

nachfolg,   dat,  obgleich,     wat  danne,       condicien    se    sint    (1496).     Falck 

quamquam.  Voce.    Wattan  he  salich-       Staatsb.  Magaz.  S,  314 ;  merken,  vc 

llken  entgenck  der  pyne  des  dodes,    5  vele  und  wadleie  laken  id  sin  (1413) 

nochtan  droch  he  swarliken  de  sehe-       Livl.  Urk.  nr.  1943. 

mede,   de  he  leyt.    Dial.  Gr.  189^;  we  (wel  u.  wol),  subst.  Pron.  teer 

vnd  wattan  ik  alle  dage  nicht  en  sy       1.  fragend,  quis.    We  wil  Reinken  da 

bequeme  dat  h.   sacramente  to  ent-       vorgunnen,  dat  he  gestolen  dink  em« 

fangende,   doch   etc.    Navölg.   4y   3 ;  lo  nam  ?  B.  V.  264 ;  we  acholde  em  (k 

wattan  alle  de  seile  der  verdomeden       Yorkeren?  das.  269 ;  yp  dattu  beken 

syn  yn  eyner  stede  der  pyne,  nochtan       nen  mögest,  we  dat  he  sy,  de  etc 

hebben  se  mannygerhande  pyne.  Br.       Dial.  Greg.  178;  ynde  began  to  vra^ 

d.  Cir.  75b;  wattan  man  unde  wyff,       gen,   we  se  weren.   das.  224;  mdi 

de  eheliken  tho  samene  sitten,  heiten  15  yragede  eme,  of  se  icht  wüsten,  wet 

twe  Seelen  unde  ein  lyflf^  doch  is  it-       de  wech  were.   das.  176.   —  2,  in 

lick   bysunder   iarlicks    sinenn    tyns       definit.  irgendwer^  aliquis.    De  brau 

schuldigh  tho  betalene  (1405).  Kindl.       begunde  umme  to  keren,  recht  of  d< 

2y  340;    wat   dan  dat  he  mit  dem       vlamme  we  reype.  Dial.  Greg.  13^ 

lichame  lach  in  den  banden,  nochtant  20  latet  weme  (=  wene,  wie  auch  som 

stonthestarckelikeingroeterhoecheit       wd)  na  em  senden.  doLS.  136^;  well 

der  zeile.  Dial.  Gr.  205^^;  wat  dan       mensche  wanderen  wil,  de  bedarf  dea 

dat  dyt  kynt  allynges  (l.  ainyges,  so      dat  he  wene  hebbe,  de  em  den  wecl 

eben)  geboren  was,  nochtant  so  re-       wise.  Sed.  Tr.  (Hdmst.  Mscr.  255\ 

kedet  syne  ermeken  ut.  Münst  Chr.  26  /".  9 ;  wert  sake,  dat  myne  hereo  bej 

i,  93;  wattan  dat  ick  yele  yan  em       gherende  weren  yan  my,  dat  ich  we^ 

lerde,  nochtan  wil  ick  nu  allene  so-       (=  alicujus)   yyand   werde,  des  icl 

mige  verteilen  etc.    Br.  d.  Cir.  74 ;      nicht  doen  en  mochte,  so  etc.  (1394) 

wattan  dat  he  den  geloyen  des  hilli-       Nies.   MünsL    Urk.  ?,   8.  485;  da 

gen  cruces  nicht  en  hadde,  nochtant  ao  Accus,  als  Nomin.    were  dar  wen,  d< 

tekende  he  sick  etc.  Dial.  Gr.  182^ ;       sick  schuldich  wüste  etc.   Lüb.  Ckr\ 

Ock  was  he  myt  andern  lästern  be-       2^  269.  —  3.  Relat.  qui.    greye  Alef 

ruchtiget,   dat  de   capitelheren   wal       van  Cleve,  wes  moder  was  ein  erff 

wüsten,  wattan  dat  se  nochtant  (trotz-       dochter  van  der  Marke,  dusse  haddc 

dem  doch)  tighen  willen   des  heelen  S6  etc.  Münst.  Chr.  i,  185;  (den  yoden), 

stichtes  dussen  Walrayen  van  Moerse       vt  wes  visicn  vnd  berispinge  he  tep 

koren.  Münst.  Chr.  1,  258.  —  Selten      loset  was.  Dial.  Greg.  183h;  synwrede 

causal:  se  wolden  derhalven,  wattan       gemote  wart  vmmegekart  to  grotei 

yck  Loduwich,  richter  ton  Soltkotten,       erwerdicheyt  des  bisscopes,  na  wes 

myns  gnedigen  heren  den  (stoel)  nu  40  pynen    eme    eyrsten    seer   dontede, 

besette,  ungeenget  bliven.  Gr.  Weisth.       das.  186h;  (des  keisers,)  wes  he  sid 

5,  88.    (oder  ist  es  auch  hier  =  06-       secretarius  was.    Chr.  Sd.  216^  ^4; 

gleich?)  ick  byn  Jhesus,  wes  licham  du  be 

watterlei,  watleie,  welcher  Art  awcA,       graven  hebbest.  Pass.  Chr.  17^  \  su, 

jeder  Art;  hochd.  waserlei..,    watter-  45  ik  bin  ein  brut  godes,  wes  name^ 

leie  dere^yische.  3  Mos.  11  (Überschr.);       gebenediet.   das.  278;  eyn  mynschc 

waterleie  kleder.  2  B.  d.  Kon.  1,  7      was  gesant  van  gade,   wes  name  « 

(H.);  alle   twistinge  unde  saken,  in       Johannes.  Cid.  Miss.  184;  hefitnjD 

watterlei    gestalt    deseluen    weren.       beest  unde  dat  ander  malkander  g^ 

Westphcd.  5,  153 ;  alle  sake,  watter-  60  iaget,  unde  dat  myne  dairover  doet 


WE  619  WECH 

blefi;  und  men  weet  nicht,  wems  (d.  i.  lif  deit  mi  we  darvan.  R  V.  549; 
weme  sin)  beest  dat  ander  beest  er-  in  deme  wege  vil  he  van  der  ledde- 
sten  angevochten,  so  etc.  Ostfr,  Z.  ren  nnde  dede  sik  gans  we.  Lüb, 
R.  Ij  88;  wowol  de  deef  dat  (ge-  Chr.  3,  43;  stormeden  se  do  myd 
stoUene  Out)  einem  andern  yorkofft  5  gudem  ernste  dat  slot  unde  deden 
badde,  so  moit  doch  de  koeper,  ed-  eme  sere  wee.  Komer  219^;  dede 
der  in  wemes  gewalt  dat  id  gefun-  he  dar  deme  lande  sere  wee  (verur- 
den  wort,  dem  rechten  heren  dat  sachte  großen  Schaden),  das.  140c; 
jene  weder  werden  laten.  das.  Ily  als  adj.  oder  adv.  de  valsche  vrunt 
192;  so  mag  de  ambtman,  in  wems  10  deyt  my  weger  wen  myn  openbare 
herrschop  edder  gehoth  he  (der  Todt-  viend.  Ecdes.  f.  196d.  —  Als  Interj. 
Schläger)  si,  en  wohl  gripen  und  hen-  we  mi  der  not!  R.  V.  4815;  häufig  mit 
richten  lathen.  Falcks  Staatsh.  Mag.  wach  verbunden :  o  we  unde  o  wach ! 
6,  624;  by  wems  rade  leget  hir  dit  webbe,   n.    Gewebe.     Dat    webbe 

bolt  to  eyme  stege?  Nd.  Jahrb.  II,  15  iuwes  aller  kortesten  levens  sal  af- 
105  V.  668.  —  4.  correlativ.  we  —  de ;  gesneden  werden,  gelike  alse  eyn 
Beispiele  überall,  we  de,  quicnnque,  wever  syn  webbe  a£  snyt.  Br.  d.  Eus. 
qoilibet,  we  de;  also:  we  de  gode  17;  anse  leven  wart  af gesneden,  alse 
denet  etc.  Bief.  n.  gl.  de   wever  syn   webbe   afsnydet   van 

we,  n.    Wehy  Schmerz.    Briin  be-  20  den  touwe.  das.  31. 
gunde  van  groteme  we  to  brummen.  wech,  m.  1.  Weg.    De  wech,  de  to 

R.  V.  767;  vnde  dar  to  alle  wewen  dem  ewigen  levende  geit,  is  gans 
vnde  plaghen.  5  Mos.  28, 61  (C.  Lüb. :  smal  .  .  De  wech  to  der  hellen  is 
alle  suke^;  homod  unde  gud  .  .  heb-  bret.  Sündefif.  1649;  he  gink  liggen 
ben  mannighen  landen  we  wracht.  26  vor  dot  recht  in  den  wech.  B.  V.  177; 
Josef,  V.d.  7  Tods.  V.  1280 ;  so  scho-  do  he  einen  wech  (Strecke  Weges) 
lec  de  olderen,  den  doch  weh  und  van  dar  quam  etc.  das.  942;  hir 
bange  (durch  den  Selbstmord  ihrer  vmme  mochte  Abacuc  so  vele  weges 
Tochier)  gescheen  is,  nemande  der-  in  eynem  ogenblicke  tydes  reysen. 
halven  dar  tho  tho  antwordende  vor-  80  Dial.  Greg.  168;  ick  wolde  gerne 
plichtet  syn.  Sass.  u.  Holst.  B.  130.  hören,  wo  id  gescheyn  mochte,  dat 
—  mi  wert  (is)  we,  mir  unrd  (ist)  he  ver  weges  (so  weit  weg)  in  eyner 
ubd  (£u  Muthe);  ich  werde  (bin)  nacht  toch.  das.  165b;  he  (der  Testa- 
trank. Mi  is  we  over  al  min  lif.  Lüb.  mentirende)  schal  gheuen  in  dat  erste 
Dodend.  v.  551 ;  so  we  is  mi,  efte  mi  86  gade  sine  sele,  darna  IUI  penninghe 
dat  harte  wil  barsten,  das.  v.  191;  vnde  VIII  sz.  tho  weghen  vnde  to 
uppe  den  dinstedach  wart  eme  we  steghen.  Lüb.  B.  298  Anm,  13 ;  hedde 
myt  haste  .  .  unde  gaf  dar  sinen  we  31  jar,  6  weken  unde  3  dage 
geist  up.  Korner  55c ;  des  wart  deme  openbar  to  weghe  unde  to  steghe 
G.  we,  dat  he  van  groter  krancheyt  40  ghan  unbeclaghet  in  deme  gerichte. 
nicht  ouer  komen  en  konde  (1366).  Hanov.  St.  B.  407;  were  dat  eyn, 
Liib.  Urk.  5,  nr.  574;  welckereme  de  to  sinen  iaren  ghekomen  were, 
schipmanne  wee  werdt  van  der  see,  ghinghe  to  weghe  uude  to  steghe. 
also  dat  he  weddergift,  dat  is  tho  das.  414 ;  Lüb.  Z.  B.  219  u.  s. ;  De 
vorstaende,  oft  he  seeck  wurde,  de  46  schat  te  wege  vntdect  (offen)  draghet, 
schall  sines  lones  entberen.  Lüb.  B.  he  begheert  berooft  te  zyne.  Sp. 
o6€;  Isegrim  was  to  mode  we.  B.  V.  der  sonden  /".  ^7a.  —  Ock  settede 
U55.  —  we  don,  Schmerz^  Leid  verur-  he  prestere,  de  dat  dwelende  volk 
^chen.  Wo  rechte  we  mi  min  herte  to  wege  (auf  den  rechten  Weg)  ley- 
deit.  Lüb.  Dodend.  v.  646;  dat  ganze  60  denkonden.  Komer  66^;  unde  dachte, 


WECH  620  WECHRÜMEN 

dat  Bodane  wunder  tho  wege  syn  das.  50^;  wenn  men  dat  (Gdd)  um 
mochten  (bereitet)  van  den  cristen,  wege  hedde  gebracht  (MUtd  gtjm 
de  dat  geschaffet  hadden  vornüddelst  den  Geld  aufsubringen)^  hedde  mtrt 
der  swarten  kunst.  das,  33c ;  dusse  den  64  wol  alle  ulk  gegunnet  LH 
vefte  keyser  Hinrick  de  fengk  her-  5  Ref.  50;  ein  (in)  ander  wech  s 
togen  Magnus  .  .  unde  synen  swager       .  .  wegen. 

Otten   unde  satte   de  ut   dem  wege  wech,  wege,  adv.   fort,  tceg.    d 

(d.  h.  wachte  sie  unschädlich).  Bothos  was  R.  al  wech  sine  strate.  11  i 
Chr.  f.  113;  wen  de  uthe  deme  wege  1162;  do  de  hertighe  dat  gheld  wecl 
were^  so  mochtestu  vor  allen  men-  lo  hadde.  Korner  224^.  wege  u,  eo 
sehen  velich  wesen.  Korner  118<^;  wege;  und  vgl.  die  Compositu  wecb 
over  wech  riden.  Dial.  Greg.  129^;  dragen,  -halen,  -hangen,  -jagen, -kc 
over  wech  wanderen,  das.  185;  de  men,  -lopen,  -wiken  u.  a.,  die  Ak 
(kuer)  konde  vere  overwech  geseyn  nicM  weiter  aufgeführt  werden  m\ 
(sehen)  etc.  Münst.  Chr.  1,  175;  de  15  Ausnahme  einiger  wetiiger. 
enen  man  sleyt,   dat  he  vp  sin  kne  wechbringen,  unr.  v.     u}€gbriHgi$ 

valt  vnde  wart  eyaget  langes  weges  dat  lif,  das  Leben  retten.  Nouii 
(d.  i,  längs  des  Weges^  auf  dem  Wege)  brochte  wi  wech  dat  lif.  R.  V,  56'>; 
ofte  vorder  an  syn  hues.  Richth.  228,  wechgän,  unr.  v.     weggehen,    ii^ 

Anm.  8 ;  bi  wege  lang  (d.  h.  auf  dem  20  wechghande  der  tiid  (im  Laufe  dt\ 
Wege  dahin)  riden.  Urem.  G.  Q.82;       Zeit).    MeU.   Urh.  nr.  4612. 
de  Fresen  slogen  eme  äff  300  Denen  wechselt,  n.   Weggeld^  Zeil.  \ui\ 

by  wege  lanck  (auf  ihrem  Zuge)  in       ok   s.   Pawel   betuget,   ad  RomaDd 
dem  ersten  togange,    Falcks  Staatsb.       VIII,  dat  he  buth,   dat  men  tribue 
Mag.  9,  648  (jetzt  ist  bi  wege  lank  25  vnde  vectigal,  als  wechgeld,  beUlei 
=  im  Vorbeigehen);     he   moste    ut-       schal.   Br.  Deiikb.  149. 
theen  syne  wapene  unde  warp  se  bi  wechleggen,  schw.  v.  weg^  bei  ikü 

den  wech.  Lüb.  Chr.  2^  167;  vele  legen,  dat  al  solke  twedracht  geeudei 
toghen  wedder  to  hus,  vele  storven  und  wechgelecht  werde.  Oertz,  Vrk 
er  by  deme  weghe.  das.  2^  274;  wi  so  2^  110;  also  wart  de  unmot  to  Iwy 
wolden  mit  deme  kopmanne  dar  den  syden  wech  gelecht.  Korner  20i( 
gherne  umme  spreken  unde  wolden  mit  ener  vruntliken  zone  .  .  ende! 
in  unsen  wech  (unsererseits)  dar  vnde  wechgelecht  degher  vnde  alto^ 
gherne  up  denken  (1393).  Hans.  Rec.  male.  Lüb.  Urh.  2,  804;  vgl.  Ciji 
4,  105.  —  2.  Art  u.  Weise,  Mittel.  35  Brdb.  /,  14,  181. 
Se  en  helt  nicht  den  wech  noch  de  wechmalen,  st.  v.  sich  dem  Mail- 

wise.  R.  V.  5717 ;    se   wolden   wege       zwange  entziehen  u.  auf  fremder  MiHk 
vinden.  Magd.  Seh.  Chr.  239,  4 ;  vnde       mahlen  laßen.    Were  ok,  dat  se  we^h- 
vunden  weghe  vnde  wise.   LÜb,  Chr.       molen  edder  vromet  ber  schenkedeu 
2y  86;  so  moste  men  ok  to  den  we-  40  etc.  (1315).    MM.  Urh.  nr.  3774. 
gen  trachten,   dat  men  gelt  tohope  wechrumen,  schw.  v.  abziehen,  Ktg- 

makede.  Hamb.  Chr.  166;  wereauer  gehen;  vgl.  afrumen.  Hir  hebbe  vr 
dat  also,  dat  we  on  dat  vorbenomede  gewesen  dysse  nacht  vnd  nicht  so 
gheld  nicht  engheuen,  so  moghet  se  vele  vorth  gebracht,  dat  wy  enec 
weghe  vinden  dat  seine  hus  to  ant-  45  borchfrede  gewunnen  hebben,  min 
wordene  anderen  vsen  mannen  (1345).  raet  were,  dat  wy  wechruimende  wenw 
Sudend.  II,  nr.  97;  se  wolden  de  wi^  ein  Audertidt.  Fries. Arch.l,32i;ii> 
brodere  vorderen  in  allen  wech  (auf  se  sogen,  dat  de  kreie  unde  kaniaü 
jede  Weise).  Komerl73c;  dose  nenen  nicht  hieven  bi  orer  klage  unde  sub 
wech  (kein  Mittel)  sach  to  redende,  so  wech  rumeden.  R.  V.  Überschr,  III  «^' 


WECHSCHEDR  621  WEDAGE 

wecksekede,  f.  Wegscheide^  bivium.  u.  25 ;  undt  densulfigen  wagen  vmb 
1  Voc.  W.  s.   Johannis   wegferdig   holden    vndt 

wechsl&n,  st.  v,  1.  trans,  wegschla-  maken  (1516),  Lünted^  SHftsf.  27  n. 
^M.  —  2.  intr.  wegziehen.    He  nam.  wechwendinge,   f.    altfr,  wei-wen- 

modo  wech  ossen,  koige  .  .  unde  r>  dinge,  Wegwendung^  d,  h.  die  Nöthi- 
sloch  darmede  wech  to  Bramstede,  gung  einen  anderen  Weg  einsnASchlagen^ 
dar  he  benachtede  (1447).  Dithm.  Wegsperrung.  Is  sake,  dat  R.  dat 
Tri.  p.  40,  kan    bewysen    myd    II  waerafftigen 

wechspanen,  schw.  v,  abspänstig  tugen,  dat  0.  eme  wechwendinge 
machen^  weglocken.  We  eyne  iunc-  lo  hebbe  gedaen  vppe  enen  menen  wege, 
vrowe  aldus,  alze  vor  geschreuen  ys,  dair  de  wech  van  rechte  geboerde, 
Torlocket  edder  wech  spanet,  de  soe  sal  he  0.  betalen  to  broeke  8 
schal  dar  vor  beteren  dre  punt  eng-  gl.  Emd.  Bußb.  f.  72;  M.  heft  ge- 
lisch. RicJUh.  576^  §  10.  broken  8  gl.  in  der  herenhant  (=^der 

weehspise,  f.  Wegspeise^  das  Abend-  15  ObrigJceit),  darvor  dat  he  Jacob  wech- 
mahl.  Se  (die  Sterbenskranke)  ent-  wendynge  gedan  heft.  das.  f.  21^ 
fpQck  wechspise,  dat  is  vnses  heren       u.  28. 

licham   (das  s.  g.   viatii^um).     Dial.  weck,  adj.  wach»   In  desseme  dage 

fir.  227.  werde  weck  myne  sele  myt  deme  vure 

weehtal,   Maß  des  Weges,  VerJuiU-  20  dyner  leve,   de   innicheyt  de  werde 
MS  (vgl.  marktal  u.  a.).     Also  verne       apgewecket,  myn  herte  werde  npge- 
alse  he   vort   (gefahren)   heft,    also       wecket  unde  entf enget.  Brem.  kerck. 
lonet  me  eme  na  wechtal.   Leibn.  5,       geb.  f.  114^. 
^^A  ^3.  wecken,    schw.  v.    tcach  machen^ 

wechten  =  wachten.     Dar  na  des  25  wecken.    He  weckede  vader  unde  mo- 
neghesten  daghes,   also  wy  myt  den       der.  jR.   V.  1179. 
olderluden  wolden  gesproken  hebben  Wecker,  m.  Wecker,  unum  excita- 

nmme  enen  ende  unses  werves  unde  torium,  proprio  eyn  wecker  (1490). 
wochtenes  (darauf  warteten),  quemen  Mekl.  Urk.  nr.  5624;  (horologium  exci- 
etc.  (1379).  Hans.  Eec.  2,  223.  30  tatorium.  KU)    Wächter,  der  Wache 

wechverdich,  adj.  reisefertig,  zur  hält.  Of  twe  weckers  vp  enen  waac- 
Heise  gerüstet  und  auf  der  Beise  be-  huse  synt,  der  sal  ten  minnesten  een 
Sf^lfen.  Irleget  deme  wechverdigen  stedeshen  (immerfort)  vppe  den  voe- 
manne  sin  perd,  he  mut  wol  körn  ten  staen,  dat  he  gewair  werde, 
sniden.  Bsp.  II,  68;  Ndd.  Bechtsb.  85  wanner  de  wecker  vmme  gaen  .  .  Een 
f.  49;  datsyn  wechtenth  (Wegeiehen)  yuwelick  sal  oeck  gaen,  waer  he  ge- 
de  anderen  vorsten  ok  wechverdich  schicket  word  van  den  wecker  etc. 
fflakede.  Korner  103^;  stratenrof  an  Wigands  Arch.  5,  32. 
kopluden  edder  anderen  wechverdi-  wedage,  eig.  plur.   Wehtage,  dann, 

ghen  luden.  MdUe.  Urk.  2,  119;  de  40  wie  andere  Bildungen  mit . .  dage,  ein 
wechverdighen  pelegrimen.  Lüb.  Oe-  Subst.  fem.  gen.  Unglück,  S^mere, 
^h.  f,  Sa;  welk  wechuerdich  man  Elend.  He  locht  mi  an  wedage  unde 
knoflok  nuttet  nochteren,  de  en  darff  smerte.  Lüb.  Dodend.  v.  801;  grote 
nicht  myden  vromede  watere  edder  bytter  killinghe  vnde  wedaghe  der 
lucht.  Weif  Mscr.  60,  f.  94^;  neue  45  oghen.  Herb.  f.  21;  van  des  houedes 
^ecghverdighe  lüde  scolen  se  (die  im  wedaghe  wert  dat  gantze  lyff  ghe- 
JhspUal  befindlichen)  herberghen,  de  krenket.  V.  hül.  Hieron.  I,  c.  77; 
seych  sin  (1344).  Urk.  d.  h.  V.  f.  Bedenck,  wat  wedage  unde  smarte 
A'.  Sachs.  8,  nr.  423;  reisende  weg-  he  (Christus)  hadde.  0GB.  B.  92; 
fardige  lüde  (1529).  Lunden.  B.  §  57  50  bedenck,  welk  [wjundergelike  wedage 


WEDDE  622  WEDDE 

dat  was,  do  vnsem  beren  de  dornen  Aber  wedde  fand  statt,  auch  wo  leine 
kröne  in  dat  hovet  gedrucket  wart.  Buße  eintrat,  weil  keine  Verletzung 
das.  96^;  sus  mustestu  stan  in  dem  oder  Beeinträchtigung  eines  Itidivi- 
cruce  mit  wedage  al  dyner  ledemathe.  duums  vorgefallen  war,  s.  B.  hei  ther- 
Brem.  lib,  pr.  f.  49h ;  zu,  spricht  6  tretung  pdlieeHicher  Vorschriften  oder 
Christus^  oft  nu  jenigh  wedage  sy,  üngSühr  vor  Gericht.  Die  altem 
de  myner  wedage  lykene  moghe.  Aufeeichnungen  des  Lübschen  BechUi 
Brem.  nds.  Betb.  142;  du  best  en  sind  voU  von  Androhung  von  Vermiß 
gebulpen  ut  der  wedage.  Parad.  96h,  gensstrafen,  aber  sie  unterscheiden  im 
20;  an  geistliker  wedage.  das.  47,  v.  lo  Worte  nicht  zwischen  Buße  u.  Wette, 
36;  van  der  wedage  des  berten.  1  sondern  bezeichnen  die  Zahlung  tm 
Mos.  6^  6  (H.);  Bennoni,  dat  is  een  beiden  mit  den  gemeinsamen  Au$' 
sone  myner  wedagbe.  1  Mos.  35,  18  drücken  componere,  vadiare,  emen- 
(L.);  lozet  my  van  der  duvele  plagbe  dare,  wedden,  beteren.^  Pauli  in  der 
Vnde  van  aller  bellescben  wedage.  is  Z.  f.  Lüb.  Oesch.  1,  197  ff.  —  Dar 
Parad.  58,  8 ;  dede  wedagbe  der  wart  gevraget  wat  böte  uode  weddf ; 
tenen  hadde  und  in  demsulven  holte  da  wart  gevunden  vif  Schilling  keiner 
dem  (darin  erschlagenen)  proveste  penninge  were  bothe  ande  acht  scL 
ene  zelevesper  las,  de  wart  vorleset  were  wedde.  Leibn.  3,  556;  so  welie 
van  aller  wedagbe  der  tenen.  Lyß-  20  man  beclaghet  wert  binnen  ver  ben- 
manns  Nachr.  v.  Klost.  Meding.  Taf.  ken,  dhat  he  hebbe  sproken  dbeoi 
7.  —  Merkwürdig  umgesetzt  dagewe.  anderen  an  sine  ere,  wert  he  dhes 
Su,  he  telede  vnrechtuerdicheit  vnde  vortughet  .  .  dhes  voghedes  wedde 
entfenk  daghewe  (concepit  dolorem).  is  ver  scillinge  (1303).  Brem.  M. 
Ps.  7,  15  (L.).  25  ^^1    BO  welic  man  tughe  leed,  ther 

wedde,  n.  (u.  f.)    Wette,  d.  h,  die      mer  sin  wan  twe,  wat  ther  to  rechte 
zwischen  den  Parteien  gegenseitig  ein-       cumt  binnen  ver  henken,  the  scolen 
gegangene   Verpflichtung,  wonach  der       deme  clagere  helpen  tugheu,  se  ne 
Verlierende  dem  Gewinnenden  eine  ge-       willen  sek  thes  voghedes  wedde  tro- 
wisse  Leistung  zu  thun  schtddig  wird;  30  sten.    das.   79;    ik   moste  geven  to 
dann  überh.  1.  Vertrag,  pactum.   Vgl.       wedde   (als  Polizeistrafe)  vor  minp 
Or.  R.  A.  601.    Ok  leit  he  (der  König,       brutlages  kost  2  Va  mark.  Mem.  Dw^ 
der  Flos  u.  Blankflos  mit  einander  ver-       ckdg.   f.   1^.    Häufig  in  den  Zunft- 
einigt  hat)  halen  de  anderen  iuncvro-       rollen.     Dann  überh.   Strafe,  Straf- 
wen  vandemtorne;  hewolde  scouwen,  35  urtheil.    Do  wort   he  gebunden  alse 
welker    de   leye   tosamende   hedden,       ein  miDdeder  und  de   bodel  de  lede 
unde  maken  twischen  oue  eyne  wedde       ehm  dat  wedde,  dat  men  ehn  scheide 
(Ehevertrag).  Fl.  u.  Blaiikfl.  1541.  —       schlepen   uth  der  Stadt  und  up  ein 
J^.    spec.    Pfandvertrag,    das    Pfand      radt  sotten.  Lüb.  Chr.  2^  675;  vnde 
selbst.    Eoft  en  jode  oder  nimt  he  to  40  bo   de   sake  recht   were   vorgeseen, 
wedde  kelke  oder  büke  etc.   Ssp.  3^       hadde  men  korthe  vedde  maken  (1»r- 
7,  4\    swe   so  penninge  gelden  sal,       zen  Process  machen)  können.  Mon. 
but  he  dar  wedde  vore,  he  n*  is  dar       Liv.  4\  38.  —  4.  PciizeigerieU.  Vor 
mede  nicht  ledich.  das.  3,  40^  2.  —       dath  wedde  vorklaget  werden.  IM. 
3.  das  dem  Bichter  zu  erlegende  Straf-  45  Z.  B.  468;  vor  deme  wedde  belan- 
geld.     „Es  war  Grundsatz ,   daß   da^       gen.  das.  417.    In  diesem  SUmie  io«^ 
wo  Buße  (böte,  d.  h.  dem  Verletzten      fem.    Darto  op  der  wedde,  de  dar 
zu  leistende   Strafe)  stattfand^   auch      gebraken  hadde,  de  moste  nu  gefea 
immer   der   das    Gemeinwesen    Ver-       50  dalers,  de  touome  man  twe  edder 
tretende  Wette  erhielt.  Ssp.  I,  53^  1.  50  dre   marck  gegeuen    hadde.  liaA. 


WEDDEBANK  623  WEDDEN 

Chr.  166;  IL  Seh.  mag  idt  ane  broeke  Dodenä.v.  1160;  dar  scholen  se  mede 
nicht  gedan  hebben;  he  schall  by  de  by  nemen  (um  die  Güte  der  Waren 
wedde  gan  und  wedden  dat  äff.  Lüb.  eu  untersuchen)  eynen  husdener  efte 
Reform,  70.  —  5.  in  neuerem  Sinne:  eynen  weddeknecht  to  merer  tuch- 
nnde  wolden  eme  alle  to  wedde  (cer-  6  nisse  vnde  warheyde.  Liib.  Z.  B.  384. 
tatim)  geuen  ossen  ofte  andere  beiste,  weddemäL  letar,  leter,  ein  w.  Voce. 

de  86  gerouet  hadden.  Dicd,  Greg.  W.  u,  Locc.  eyn  wotmal,  en  wedde- 
214;  ir  orsse  to  wedde  randen.  Sachs.  mal.  Diefenb.  s.  v.  Ein  Vogd?  = 
Wdtchnm.  S.  80,  31.  widdewal? 

weddebank,  f.  GrerichtsbanJc.  dero-  lo  weddemester  =  weddehere.  (By 
halven  treden  twe  up  de  weddebank  desentyden  1298  weren)  her  Ecbrecht 
(mn  zur  Gemeinde  eu  sprechen)  etc.  de  kure  unde  her  Gotscalck  de  wes- 
Ltf6.  Reform.  18;  her  Tönnies,  welk  lere  weddemestere.  Lüb.  Chr.  i,  413. 
dat  Word  hedde  (Sprecher  des  Bathes  weddel,  Büschel,  Quast.    Syn  (des 

vor)  stech  np  de  weddebank,  Yor-  i6  Kindes)  haer  was  cruss  ghelyk  einem 
manede  nnde  bat  etc.  das.  77.  weddel.   S.  Dorotheen  pass.  f.  8^  (v. 

weddebik,  n.  Pdieeibuch,  Buch,  394).  (Schade,  Niederrh.  Ged,  v.  315: 
in  das  die  wedden  eingetragen  werden,       wedel.) 

myt  ynlborde  ynde  belevinge  ynser  wedden,  schw.  v.  ags.  veddian,  cUtfr. 

heren  ys  dutsulve  gescreven  in  dat  20  weddia,  eig.  versprechen  in  Form  der 
weddebök.  Lüb.  Z.  B.  382.  Wette,  spondöre,   s.  wedde.     1.  das 

weddebroke,  adj.  pdieeüich  straf-  (ge)wedde,  das  Strafgeld,  dem  Bichter 
fSüig.  yp  Martini  scholenn  de  older-  zahlen.  Deme  richtere  sal  men  er- 
lade  (der  timmerlude)  mith  den  mei-  delen  up  ine  (einen  Todtschläger)  dat 
Biers  des  ampts  unme  ghaenn  vnnd  26  hogeste  gewedde  der  penniDge,  die 
besenn  alle  gebuwete  .  .  ynnd  we0  man  ime  pleget  to  weddene.  &;p. /J,  i^, 
se  also  yyndeuD,  dat  weddebroke  is,  1 ;  sye  bi  koninges  banne  dinget,  die 
scholenn  se  denn  weddehemn  thom  den  ban  nicht  untyangen  heyet,  de 
negestenn  wedde  daghe  ypbringenn.  sal  wedden  sine  tunge,  d.  h.  mit  dem 
L^.  Z.  B.  468.  80  gewedde,  lösen,    das.  /,  59,  1;    (so 

weddehaft,  adj.  des  Gewettes  schul-  yrage  des  clegers  yorspreke,  wat  he 
iig.  Sye  to  dinge  nicht  ne  kumt,  gebroken  hebbe.)  So  yintme,  he  scole 
den  delt  man  weddehaft,  erklärt  man  deme  richtere  wedden  unde  deme 
fwr  sditddig,  wedde  mi  eahlen.  Ssp.  clegere  bute  geyen.  Bichtst.  Landr. 
//,  0,  3;  III,  39,  3.  86  12,  §  3;    we   weyghert  erve   .  .  to 

weddekeren.  „Anfangs  eine  bloße  gheyene  na  dem  dritteghesten,  de 
Eiiteetäivbehörde  in  Besiehung  auf  alle  mot  dar  umme  wedden  deme  richtere 
vm  Bathe  erkannten  Strafen;  im  unde  dem  kleghere  buten.  Gosl.Stat. 
Uufe  der  Zeit  Inhaber  der  (Gewerbe-)  5,  23 ;  sculdeghet  en  enne  yor  ghe- 
l^ieei.^  Pauli  l.  l.  Häufig  in  den  40  richte,  dat  he  ime  wat  yorstolen 
^nftroUen.  hebbe,  yulkumt  he  des  nicht,  he  mot 

weddehfifl,  lt.  das  Haus,  in  welchem  deme  richtere  wedden  unde  dem  sake- 
ik  weddeberen  siteen ;  Gerichts-  (Po-  wolden  sine  bute  gheyen.  das.  87,  27; 
lis€i)hau8.  scheide  men  .  .  schriyen  de  moste  deme  richtere  unde  richte- 
in  enen  breff  unde  den  hangen  up  46  heren  dar  umme  wedden  unde  böte 
dat  weddehuS.    Lüb.  Chr.  2,  626.  don.  Hanov.  St.  B.  422 ;  Johan  hadde 

weddeknecht,  m.  Dinner  des  wedde-  Dydericke  slagen  to  den  oren  unde 
leeren,  der  die  Strafgelder  einsieht;  warp  ene  to  der  erden;  darweddede 
dann  iäßcrh.  Gerichts-,  Poliseidiener.  he  sinen  broke  umme  (1334).  Brem. 
weddeknecht,    ziseknecht    etc.    Lüb.  60  Stat.  189;  alle  br&ke  de  schal  men 


WEDDEPERt  624  WEDDEtt 

vorborgen  binnen  veertein  nachten  aver  en  man,  dhat  he  it  ghekoft  faebbe 
tho  bethalende,  vthgenamen  eft  de  uppe  dheme  setten  markede,  he  ne 
aldus  weddet  (eine  Polizeistrafe  ver-  wete,  wedher  (Var.  van)  wene  etc. 
wirkt),  dat  de  also  hoge  beseten  sy  (1303).  Brem,  Stat.  108  (vgl.  8sp.  II 
an  dem  lande,  alse  de  broke  tho-  5  36^  4);  so  wor  en  gast  coft  wether 
drecht  (1498).  Bülto,  R.  §  18.  —  enen  gast  .  .  enen  cop  an  hosen  etc. 
JS.  in  Pfandbesüss  nehmen^  pfand-  das.  72;  dhat  se  dhes  nicht  ne  wil- 
weise  erwerben.  So  welic  borghere  let  .  .  dhat  ienich  gast  mer  grone 
voget  wert  in  desser  stat,  dewile  de  hude  cope  wedher  dhe  vleschhowere 
he  voget  is,  ne  seal  he  nin  borgere  lo  binnen  Bremen,  mer  wedher  ander 
wesen ;  so  wanne  [he]  der  vogedye  use  borger  mot  he  se  wol  copeo 
vortuyt  (vortyget),  wel  he  den  bor-  (1308).  das.  144;  scele,  dhe  was  twis- 
gere  wesen,  so  seal  he  vor  den  rat-  ghen  N.  umme  enre,  dat  he  haret 
mannen  sveren  in  den  hilghen,  dat  hadde  wedder  Lodowighe  B.  (13SS). 
he  [de]  vogedige  nicht  geweddet  ofte  15  das^  181;  schele  umme  enen  wille- 
gecoft  ne  hebbe  (1303).  Brem.  Stat.  köre,  dhe  W.  hadde  dan  wedder  me 
88;  ok  en  seal  nen  borgher  myt  brodere  (1339).  das.  216;  ake  dicke 
nenerleye  gestliker  lüde  gelde  kopen  eyn  vnser  borghere  eynes  daghes 
edder  wedden  rente  bynnen  unser  wedder  eynen  anderen  vordobbelet 
stad  (1433).  das.  463 ;  unde  en  schul-  20  sin  gut  etc.  Brschw.  Urh.  /,  jp.  121; 
len  des  grawen  monnikes  hus  eder  so  welc  man  delen  wil  wedher  sine 
hof  nicht  mer  kopen  eder  wedden  kindere.  Stad.  Stat.  3^  7;  dhat  scolde 
ane  argelist,  we  en  deden  dat  med  men  delen  wedher  dhe  kindere  unde 
unses  heren  willen  (1386),  Gott.  UrJc.  dhe  olderen,  dhe  in  dher  were  aiii. 
/,  nr.  39;  item  were  iemend,  de  gud  25  das.  II,  4;  so  welc  man  delen  wil 
hedde  in  dem  Stedinghlande,  dat  he  weder  (Var.  tegen)  sine  kindere,  . . 
weddet  offte  gekofft  hedde.  Old.  ürk.  dat  mögen  se  wol  don  .  .  Mer  nep 
V.  1424 ;  unde  ok  hadden  se  overswyde  wedewere  mach  delen  mit  synen  kui- 
grod  gelt  gelecht  an  de  pandslote,  deren  etc.  Big.  St.  B.  p.  80;  dessen 
de  se  hadden  van  der  herschop,  der  30  vrede  erwarf  en  (den  Jttden)  Josefhus 
se  en  deyles  weddeden  myd  gudem  weder  den  koning  Vespasianum.  Ssp. 
willen  . .  unde  ok  en  deyles  van  dran-  ^,  7,  3;  ok  ne  scholen  zik  desse  bor- 
ghes  weghene.  Brschw.  Chr.  i,  135, 5.  ghere  nicht  vorbynden  myd  breve 
—  3.  wetten,  in  neuerem  Sinne;  depo-  ofte  myt  lofte  wedder  (mü)  njoe 
sito  pignore  certare;  erst  bei  ^ßteren.  35  nedderland  noch  wedder  nyne  laodes- 

weddepert,  n.  gepfändetes  Pferd.  heren  noch  weder  nyne  stede,  men 
Weddeperden  zal  man  geuen  des  se  scholen  by  vns  vnde  vnze  rechten 
dages  eyn  vat  haueren  etc.  .  .  were  erven  blyven.  Old.  Urk,  v,  1371;  unde 
we,  de  perde  vor  weddeperde  ver-  solen  varen  to  gnaden  mit  live  unde 
kofte,  de  nyne  weddeperde  en  weren,  40  mit  seien,  die  't  weder  got  verdient 
de  breke  dem  rade  10  mark.  Fahne,  hebben.  Ssp.  II,  66,  2;  he  is  nicht 
Dortm.  Stat.  p.  29  f.  plichtich  to  dunde  dar  yan,  wen  als 

wedder,  wedher ,  weder,  alts.  he  weder  sinen  herren  bedinget  beft 
uuithar,  wider,  Präp.  mit  Dativ  u.  Lehnr.  Art.  73,  §  2;  daß  w.  futr  die 
Accus.  1.  bezeichnet  ein  Verhältnis  45  Bichtung  im  dUgem.  beseichnä,  be- 
zwischen  zweien  (oder  zwei  Parteien),  weisen  auch  Stellen  wie:  se  branden 
ohne  daß  dieses  ein  feindliches  ist  it  wedder  de  erde  (zur  Erde  nieder). 
(tvie  beim  alts.  with,  wid  w.  efigl.  Brem.  G.  Q.  125;  se  branden  de 
with);  daher  manchmal  durch  „mit^  horch  deghere  weder  de  erden.  Xn^. 
oder  „von^  wieder  zu  geben.    Sprake  50  Chr.  1, 128.  —  2.  feindliche  BicUw»9 


WEDDER  625  WEDDERBEDEN 

^seichnend,  gegen,  unde  sluch  dat  richte  vormyts  holtrichter  eyne  warff, 
kiDt)  wedder  de  want.  Körner  45^;  ander  warfl,  derde  warff,  over warff 
7arp  de  morder  dat  glas  wedder  en  und  nicht  wederachtet.  KindL  2^  364; 
«k.  das.  ö9c;  (Krieg  führen)  wedder  dat  ordel  wardt  to  gelaten  und  nicht 
>ennaar,  deme  koninge  etc.  1  Mos,  5  wederachtet,  dat  ick  dan  besatt  heb 
f4,  J2  (H.);  Mestere,  de  wedder  de  mit  etc.  (1490).  das,  3,  627;  do  des 
cetterie  predigen  scheiden.  Jfogd. /%&.  nymant  en  widder  achtede,  also  sta- 
yhr.  349^26;  weder  recht.  Bsp.  1^52^  dede  ick  dat  vor  recht.  Or.  Weisth. 
l  u^  s.  —  3.  gemäß,  Deme  gogreven  3,  123;  wer  disser  vursc.  lüde  wel- 
weddet  men)  ses  penninge  oder  enen  10  lieh,  die  nicht  swygen  en  konde  off 
Schilling,  al  weder  die  (immer  nach  vnredelich  wer,  den  mögen  die  drie 
iem  wie)  der  lantlude  köre  stat.  Ssp.  man  wederachten  ynd  seggen  der 
?,  04,  10.  —  In  adverb.  Verbindun-  gilde  richtluden,  dat  sie  einen  ande- 
jcn,  wie  andere  Präpos, ^  auch  mit  ren  in  des  stede  setten  (1402),  JBahne^ 
Gen,  he  ward  entwydet  uppe  gude  15  Dortm,  111^  nr.  157^  §  10 ;  wan  men 
lopene  wedder  dankes.  Lüb,  Chr,  2,  einen  kuset  vur  einen  richtman,  die 
348,     Vgl.  weddersinnes.  sali  echte  vnd  nicht  eigen  sya;  wolde 

wedder,  adv,  ewrück.  do  reden  se  hie  dat  wedderachten,  syn  brocke 
bastliken  wedder  myd  groter  bedrof-  wer  ein  marck.  das.  §  1,  —  Hefit 
aisse.  Komer234ci;  wasbuten  landes  20  aIzo  dey  keyserl.  geboede  .  .  mit  sime 
and  toch  mit  deme  koninge  wedder  wreuelen  moetwillen  yersmadet  vnd 
und  Tort  (hin  u.  her).  Magd.  8ch.  wederaichtet.  Seib.  ürh.  nr.  1001. 
Chr.  280^  14 ;  und  nam  huldinge  van  wedderbeden ,    st,   v.     1.  dagegen 

den  steden  in  dem  lande  wedder  unde  bieten^  eeigen.  De  tene  he  on  (der 
vort.  das.  286 ,  21;  wille  gy  se  (de  26  Wdf  den  Hunden)  wederbot.  Gerh. 
boden)  yelighen  weder  unde  vort  Tor  v.  M,  53^  76,  —  2.  zurüchmelden. 
al  de  etc.  Lüb.  Chr.  1^421;  wiederum.  AI  de  koninghe  boden  weder,  dat  se 
dat  de  summe  gheldes  den  Lubeschen  sines  bodes  nicht  en  achteden.  LOb. 
wedder  worde.  Komer  227^;  vnde  Chr,  1,  158;  al  dat  me  hanterde  in 
wenne  de  doek  droge  is,  so  nette  ene  30  dem  höre,  dat  wedderbaden  se  den 
wedder  vnde  echter.  Bost.  Arzneib,  vyenden  vormyddelst  oren  kuntscop- 
f.  4K  pern.  Lerbeck  §  82,  —  3.  aufkündi- 

wedder,  adv.  entgegen.  Wart  dy  gen^  au/*-,  absagen^  zurücknehmen. 
dat  gelacke  wedder  Unde  du  velst  Darna  tho  haut  sande  de  mester  syne 
van  gode  nedder  etc.  Schaeksp.  f.  58^;  35  breve  tho  den  boden  van  den  steden 
Ik  bin  dem  sunder  weder  (aversor  vnde  an  den  rat  .  .  unde  leyt  den 
impium).  2  Mos.  23,  7  (H.) ;  ed  was  dach  wederbeden.  Lüb,  Chr,  J,  422 ; 
relen  luden  wedder.  Magd.  Seh,  Chr.  we  willet  jo  uppe  den  dach  to  B. 
132^  6 ;  de  van  Quitzow  und  vele  komen  .  .  als  vurder  als  gy  uns  nicht 
lodere  bleven  dem  heren  (Friedr.  VI.  40  wederbedet  (1372),  Sudcnd,  4,  nr. 
9.  Nürnberg)  wedder.  das.  335,  2;  242;  alse  men  den  dach  scheide  ghe- 
le  (die  Bürger)  weren  em  (dem  Her-  holden  hebben,  do  wart  de  dach  van 
wge)  wedder  unde  unbehorsam.  Lüb.  der  heren  wegen  wedderboden  (1403). 
Chr.  2,  252.  das.  9,  nr.  212  u.  235;    so   dat   de 

wedder  (Widder;  Wetter;  weder),  45  ghemeyne  raet  des koninghes  wedder- 
r.  weder.  boet  (widerrief)  de  privilegie  (1378). 

wedderaehten,  schw.  v.  dagegen  er-  Hans.  Bec,  3,  S.  91 ;  darto  geven  se 
Baren,  anders  erkennen^  anfechten,  (s.  beyde  achte  voder  holtes  .  .  darto 
lebten),  verwerfen^  zurückweisen.  hebben  se  de  voghedige  unde  hove- 
Dasse  ordel  synt  *gefraget  rayt   ge-  50  denst  unde  bede  an  use  weddersprake 

MifttoluiftdariL  Wfirtarhnch.    V.  40 


WEDDERBERINGE     626       WEDDERDEL 

unde   wedderbedent   (1374),    Lüneb.       wise,   alse  ynse   here  vnsen  elderen 
ürk»  II,  nr.  829.  dat   vorbreuet  vnde   rorsegelt  heft, 

wedderberinge ,  /*.  Wiedergebu/rt,  vnde  vnse  elderen  dem  suchte  to  H. 
Tit  3,  5  (H.J;  mere  (o  Christus)  des  wederbreue  gegeuen  hebbet^'Jiöö/ 
dine  wedderberinge  etc.  Van  d.  festen  5  Sudend,  P,  nr,  76;  ynde  de  raad  to 
f.  87,  D.  schal  deme  Torbenompten  heren 

wedderbete,  Gegenhiß,  De  worm,  huldeghen  vnde  he  schal  deme  rade 
dat  is  de  wedderbete  der  conscien-  wedderbreue  geuen,  dat  he  se  bi 
cien,  pynighet  alle  tyd  den  sunderen  rechte  vnde  bi  wonheyt  taten  schall 
hire.  Eccles,  f,  33h.  10  (1371),    Scheidt,  v,  Adel  p,  124;  wy 

wedderbetesch ,  adj.  widerbißig;  bidden  .  .  gy  also  de  sommen  Tan 
bildl,  Vnde  vant  do,  dat  Hako,  de  vnser  wegen  by  juw  to  truwer  hant 
konink  van  Norweghen,  was  wedder-  in  vorwahringe  nemen  und  nns  darup 
betesch  gheworden,  dat  he  den  schat  enen  wederbref,  wo  gy  alle  sulcken 
(Tribut)  nicht  vth  gheucn  wolde,  dar  15  summen  in  vorwahringe  genoDimec 
syn  vader  syck  tho  wyllekort  hadde.  hebben,  willen  geven  (1486).  Wti- 
Denseke  Krön.  f.  M7b.  phal,  5,  574, 

wedderblick,  m.  1.  Oegenglane^  Ab-  wedderbreidelen ,  schw.  v.  m/eln. 

glanjs,  Spiegelung^  Reflex.  De  erste  refrenare  (sfu  breidel,  Zaum),  scamel- 
eygenheyt  des  leuendes  Cristi  is,  dat  20  heit  wederbreidelt  de  ghiricheit,  se 
hee  ys  eyn  speghel  vnde  eyn  wedder-  vleet  de  dronkenscap  .  .  wat  mach 
blick  aller  gotliken  warheyt.  Sp,  d,  icker  (=  ik  dar)  meer  af  seggben. 
Dogede  f,  46  u.  101;  d5de  an  mi  alle  se  wederbreidelt  alle  sonden.  Br.  r 
wedderblikke  der  sunde  aller  vrom-  d.  joncfr.  f.  66h. 
meden  inbyldinghe,  ynde  ghif  my  een  25  wedderbringen,  schw.  v.  tvieder- 
klare  wedderblyk  mynes  ghecrucighe-  bringen,  und  gedachte  solchen  scha- 
den heren  ynd  yorlosers.  Van  d.  den  mit  einer  gewaltigen  dath  tho 
Wege  d.  Crutzes  f.  C5.  —  2.  Antlite?  wedderbringen  (zu  ersetzen^  tciedtf 
Dyn  (Maria)  clarheyt  en  heft  nene  gut  zu  machen),  Renner^  Livl.  Ilis^. 
roistalt,  dyn  luchtende  schyn  neuen  30  377, 

nevel,  dyn  wolghetzyrede  wedderblik  wedderbnwe,   Wiederaußau.    gaf 

neu  ghebrek.    Hanov.  Gebetb.  i,  77^       hundert  mark  to  deme  dorne  to  dem 
S.  86.  wedderbuwe.  Magd.  Seh.  CSir,  132,  S. 

wedderblickinge ,    f.    Gegenglanz,  wedderbnweB,  schw.  v.  wieder  anf- 

Spiegelung.     Do   gynk   he    yp    sinen  35  bauefi.  vnd  wedderbuwede  dat  slot  to 
stol  stau  in  de  stede,  dar  de  sunne       A.  Cod.  Brdb.  IV,  1,  186. 
den  schyn  allermest  gaf,   also  ward  wedderdedinge,    f.     Widerspivch. 

dar  ene  wunderlike  wedderblickinge       ane  ienigerleye  wedderdedinge  eder 
in  der  sunnen  des  goldes   ynde  des       hulperede.  Sudend.  6.  nr.  223. 
sulueres.  Lüb.  Passion,  f.  175c.         40      wedderdedingen,  sdiw.  v.  (dagegen 

wedderboge,  Haltbogen,  (h)emis-  theidingen),  Widerspruch  crÄ^Ae«.  ed 
pherium.    Voc.  Locc.  en  si,  dat  ed  de  schepen  mit  rechte 

wedderbot,  n.    Widerruf,  Verbot.       wedderdedingen  mögen.    Magd.  Seh. 
Tho  lesten  do  de  stede  .  .  to  schepe       Chr.  240,  23. 
wolden  gan,  quam  en  wedderbot  van  45      wedderdftl ,    Gegner,    Widersacker. 
deme  konynge.    Lüb.  Chr.  2,  411.  dage    mit    juwen    wedderdele  Tpto- 

wedderbrlf,  m.  Gegendocument,  Re-  nemende.  Styffe,  Bidrag  3,  nr.  UU 
versj  jygleicMautende  Urkunde,  die  die  wyle  hie  in  deme  schepe  vyff  achte 
andre  der  contrahirenden  Parteien  in  parthe  vnd  syn  wedderdeel  men  dre 
Händen  hat^  Brem.  WB,  —  In  aller  60  achte  parth  hedden,  szo  etc.  (153(}). 


u 

WEDDER  ON  627  WEDDERGELT 

Wism.  Zeugd).  f.  329 ;  do  dat  syne  rückgängig  machen,  den  kop  w.  Ostfr. 
?edderdeil6  gebort,  bebben  se  ge-  L,  B,  II,  214;  zurückweisen;  büdL 
lacbt  ene  wedder  tho  verdriven.  =  redarguere.  Seilt  men  en  ordel, 
Kanteaw  41.  de   dat   bevet  gbesculden   .   .    muß 

wedderdon ,  unr.  v,  unedergeben,  5  wedde  und  böte  gd>en,  of  be  des  we- 
it WirJdicMieü  oder  auf  andre  Weise,  derdreven  wert,  dat  be  dat  to  unrecbte 
rsetzen,  vergüten,  vergelten,  Bekant  gbesculden  bebbe*  Gosl.  Stat.  87,  17. 
16  des  (daß  er  jemandes  gestohlenes  wedderen,   schw.  v.    dawider,  da- 

Eigenthum  in  sinen  weren  hebbe),  be  gegen  sein,  sich  wider seieen,  adver- 
not  dat  wederdon  unde  wedergbeven.  lo  sari.  Dair  innen  (in  seiner  Absicht 
^osl.  Stat.  87,  32 ;  scattede  de  vogbe4  nach  Münster  su  reisen)  oen  (JoK 
^mme  bemliken  wat  af  .  .  dat  scolde  v.  Leiden)  sine  buisfrowe  wederde, 
le  vogbet  wederdon.  das.  84,  7;  und  seggen  (d.  i.  seggende):  wil  gby  nocb 
iwang  hertogen  M.,  dat  be  moste  mebr  vorteren?  Münst.  Chr.  2,  370; 
iredderdon  den  rof,  den  be  dan  badde  15  docb  wille  wi  nicbt  wedderen.  Benner, 
D  dem  jare  dar  vore.  Magd.  Seh.  Brem.  Chr.  2,  124;  ock  up  unser 
Chr.  93,  20;  und  spreken,  se  scbol-  ansokinge  dat  sulve  (slot)  wedder  af 
len  nununer  van  on  komen,  se  en  to  treden  weddert  etc.  Benner,  IM. 
iredderdedent  der  stad  und  nocb  mer.  Bist.  218;  u.  refi.  und  dewile  gy  juw 
ias.  174 j  30;  dede  be  eme  scbaden  20  des  utb  losen  jegenbericbte  gewed- 
ine  gericbte  und  myd  gbewold,  dat  dert  etc*  das.  216. 
zolde   hey  ricbten  unde   wedderdon  wedderen,  schw.  v.  u)ettern,  gewit- 

bynnen  eyner  mand  .  .  so  lange  dat  tern.  wen  idt  donnerde,  blixede,  wed- 
dey  ghewold  zy  wederdan  (1372).  derde,  so  leden  de  lüde  etlike  der 
Kinäl.  1,  40;  unde  scbuUen  de  gbe-  25  struke  yp  dat  vur  etc.  Fran£f  Wessd  6. 
walt   unde  unvogbe  wedderdon  mit  weddergade,  consors,  compar.  Kü. 

böte  also  recbtisfi^ 77^.  Z.d.Har^- F.  BUdl.  bir  umme,  dar  dezes  crudes 
1870,  S.  204;  were  dat  de  suluen  wedderghade  steyt,  dar  bort  deze 
borgbere  scbaden  nemen  van  vnsen  scbrift  acbter  na,  de  bir  na  screven 
mannen,  den  scheide  we  en  wedder-  80  steyt.  Damit  wird  auf  ein  Kreuz 
den  (ersetzen,  vergüten)  (1344).  Su-  hingemesen ,  das  auf  der  folgenden 
dend.  II,  nr.  77;  vnd  weme  dat  we-  Seite  der  Urk.  steht  und  als  Hinwei- 
derdond  toscheden  werde,  de  scbolde  sungszeichen  auf  ein  anderes  dient, 
dat  na  utwisinge  der  schedinge  we-  (1400),  Brem.  Bathsdenkelb.  f.  Xb. 
derdon  bynnen  ver  wekenen  etc,  35  Ndd.  Korresp.  Bl.  /,  S.  80. 
(1397).  das.  8,  S.  270,  13;  were  ok,  wedder^ank,  m.    Weg,  der  zurück 

dat  yenicht  bere  de  vorscreuene  slote       führt,    mit  houen,  ackere  .  .  vtgben- 
mit  macht  bestallen  wolde,  so  scole       gbe  vnde  weddergbenghe  (1380).  Su- 
wi  en  helpen  mit  vuller  macht  vnde       dend.  9,  8.  368. 
se   vns  weder,   dat  dat  wedderdan  40      weddergelden ,    st.    v.     vergelten. 
werde  (1361).  Lub.  Urk.  3,  S.  421 ;       Gheuet  my  de  wrake  vnde  ik  wedder- 
were  dat  vser  ienich  in  vsen  landen       gbelde,   spreckt  de   bere.    Böm.  12, 
?oruanghen  worden  vte  den  landen       19  (L.);  sze  weddergulden  my  arch 
to  Zwerin  .  .   in   de  lant  scole   wi       vor  gut.  1^.  d.  Dogede  f.  166. 
volghen    vnde    wederdon   (vergelten)  45      weddergeldinge,    f.      Vergeltung. 
dat  vppe  de  heren  vnde  vppe  de  lant,       Vnde  du  schalt  groet  weddergheldin- 
dar  it  vt  gesehen  is  (1349).  das.  2^,       gbe  vinden  (retributionem).   Sir.  12, 
wr.  924;  den  broke  wederdon  (1367).       2  (L.). 
Uineb.  Urk.  XV,  S.  122.  weddergelt,  n.  Vergeltung.    Se  ne 

wedderdriven,  st.  v.  zurücktreiben,  50  wolden  en  nicht  van  stunde  to  stunde 

40* 


WEDDERGEVEN  628  WEDDERKIVEK 

wedergelt  geven  (vicissitudinem  red-  der  vruwen  Degesten  eruen  dat  hake 

dere).  Eike  v,  R.  587;  böse  wedder-  del  des  ghudes  etc.  Lüb.  A  2:)7;  he 

gelt,  talio.    8   Voc,  W,  (der  die  bedungene  Zeit  nicht  ausdientj 

weddergeveii,   st,  v,    zurückgeben;  schal   io   dat   half  wederkeren,  dat 

genoßenes   von   sich  geben ,    sich    er-  5  eme  ghelouet  was.  das,  338;  vergüten, 

brechen.    To  deme  irsten  male  we  dar  ersetzefi.    Darumme  scul  we  Truveu 

wedergevet  edder   sin  nette    let,    de  eren,   or  let,    or  arch   wedderkereu. 

schal  betalen  III  marc  wasses  (1800).  Vruwenlof  v.  61;    schaden   wedder- 

Livl.   Urk.   nr.  593,  13;    de   wedder  keren  unde  vorleggen  (1438).  Uaus. 

ghift  vnde  vele  spyet   vnde  de  spise  10  Rec.  IP,    S.  211,    —   Intr,  zurück- 

bi  sek  nicht  beholden  kan,  de  neme  kehren;  büdl.:  nu  wil  ik  wedder  keren 

etc.   Wolf.  Mscr.  23,  8  f.  109^;  wel-  und  seggen  van    den  Sassen,  wo  se 

ckereme  schipmanne   wee  werdt  vau  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  11^  19. 

der  see,  alse  dat  he  wedder  gift,  dat  wedderkeringe ,    f.      Ausiehrnuif, 

is  tho  vorstaende,  oft  he  seeck  wurde  15  Zurückgabe;    „hieß  vormals:  die  Vir- 

(seekrank  würde),  de  schal  sines  lones  Sicherung  und  Bürgschaft   des  Brau- 

entberen.  LwA.  -K.  566 ;  (der  Schiern-  tigams  für  der  Braut  Ehegeld  u.  oh- 

mer  u.  Säufer)  ghyfft  vaken  wedder  det es  eingebrachte."^  Dälmert.  Alle  de 

vor  beyden  enden,  Schyt  vnde  spyet  vorworden,  de  daer  (bei  einem  Eh- 

alle   wynkel   vul.     Schip  v.    Narrag,  20  contract)    bededinghet    werden,  Tao 

f.  36K  bruitschatte  of  medeghauen,  vau  be- 

wedderhorieb,    adj,     ungehorsam.  teringen  of  wedderkieringe  etc.  W\- 

Na  dem  dat  sekere  groote  laste  und  gands  Arch.   III,  5;    vnde    de  tho 

schaden  uns  avergekamen  und  gedaen  wedderkeringhe  des  ghudes  ysz  vor- 

by  eenige  unse   wederhoerige.    Ben.  25  plichtet    Humb.  R,  240  in  d.  67.; 

440.  Erstattung,  ScJiodenersatz.  dat  vnserm 

wedderieb »  adj.    widrig,   entgegen.  radeskumpane  .  .  sodaner  nu  affhen- 

opponens,  wederich.  Dief.  dighen  ghenomenen  terlinge  lakenne 

weddericbeit,  f.  Widrigkeit,  Wider-  wedderkeringe  vnde  hantrekinge  be- 

wärtigkeit,    offensa.  1  Voc.  W.  30  scheen  moghe.  Cod.  Brdb.  1, 15, 2^0; 

wedderkalle,  Widerspruch,  contro-  sodane  erer  afhendigen  guder  weder- 

versia.  1  Voc.  W.  keringe.  das.  800 ;  umb  wederkerunge 

wedderkere,  -kare,  f.   Wiederkehr,  und    richtunge    van    groeten   trefft^- 

ZurückgaJbe,  Zurückerstattung,  Schad-  licken  schaeden.    Schüren  208. 

loshoitung.    Ubicunque  duo  conjuges  35      wedderkibbelen,  sdiw.  v.    dageym 

legitime  cohabitant  sine  liberis,  inter  Iceifen,   widersprechen.     Willet   nicht 

quos  restitutio,  quae  wiederkahr  di-  wedderkibbelen    wedder    den    liertn 

citur,  neuter  eorum  potest  alteri  plus  (rebelles  esse).  4  Mos.  14,  9. 

dare  hereditarie  quam  quod  ordina-  wedderkibbelisch,  adj.    widerqfre- 

tum  fuit,  Dortm.  Wülk,  831,  1 ;  299,  40  clhcnd,  wider spänstig.     boret  gi  wed- 

60;  so  wanner  hyr  eyn  hillick  gede-  derkibbelischen  vnde  gy  uulouischeu. 

dingt  wort,  so  sali  men  eyne  wedder-  4  Mos.  20,  10  (L.);    dat    ein   volk 

kar  mede  bekallen  etc.  Dorst.  Willk.  was  wedderkibbelschjegen  alle  slechw 

227.  —  wedderkore.    Dortm.  St.  R.  der  mynschen.   Esther  c.  13  (H.). 

(Fahne)  3,  40,  60.                              45  wedderkif,    Widerspruch.    Moyses 

wedderkeren,    schw.   v.     1.  trans.  sundyghede  by  dem  watere  des  wed- 

zurüclcgeben.    Van  erue  weder  to  ke-  derkiues  (aqua  contradictionis).  Epist, 

rende  na  dode.     Sterft  eneme  manne  Samuelisl3ik  (4  Mos.  20^13;  Ltäkfr: 

sin  wif  vnde  hebbet  se  neue  kindere  Iladerwaßer), 

to  samcue,  de  man  schal  weder  keren  .50  wedderkiven,  schw.  v.  dagegen  stm- 


WEDDERKOMEN  629  WEDDERLACH 

len,  widersprechen,  unde  gheven  sik  v,  M,  29^  7;  dat  is  wis  .  .  dat  se 
in  des  koninghes  hulde,  wente  se  (die  in  den  Strom  gefallene  Frau)  nu 
^ghen  wol,  dat  dar  nyn  wederkivent  weder  den  ström  driye  mit  weder- 
nras.  Lfüb.  Chr.  1^  282,  krige  alse  se  io  placb.    das.  v,  85. 

wedderkomen,  st.  v.  dagegen  hom-    5      wedderkrigen,  schw.  v.  geg&nstrei- 
wen ;  dagegen  auftreten,  oder  handeln.       ten  (mit  Worten  etc.).    vnde  wedder- 
Dat  wi  ieghen  desse  vorscr.    stucke       krighet  gy   nicht   (rebellare)  teghen 
edder  erer  ienigh  nenerleye  wys  wed-       den  konink.    Nehem.  2^  19  (L.). 
Jerkomen  willen  noch  en  scholen  mit  wedderkrnmme.      Gy    heren ,    gy 

worden  noch  mit  werken,  mit  rechte  10  hebt  doch  al  wol  gehört  Theopholi 
noch  mit  der  daad  (1375),  Lüb.  Urk.  verbolgene  wort,  De  he  mi  gaf  to 
4,  S.  J^87;  unde  were  id,  dat  jemend  wederkrumme.  Theoph.If  302,  (Hoffm.  : 
desse  stucke  mit  worden   edder  mit       Entgegnung.) 

werken    breke   edder    wedderqueme,  wedderknrren,    schw.  v.    entgegen 

unde  des  vortfiget  wurde.  Brem.  Taf.  16  murren.  Heffstu  se  (die  Eltern)  vor- 
Art.  12  (Br.  WB.  2,  729).  —  mit  achtet  effte  vorsproken  effte  em  wed- 
Gen.  zurücktreten  von  ettvas.  Wur  der  kurret?  Lüb.  Gebetb.  Diy>;  Pa^s. 
lüde  redeliken  kopen  myt .  .  beerkop,  Chr.  264;  de  wise  man  van  guden 
orer  ueyn  mach  des  wedderkomen,  zeden  curret  nicht  wedder  (non  mur- 
offt  de  beerkopeslude  des  bekennet.  20  murabit).  Ecdes.  f,  63^  (Sir.  10,  28); 
Brachw.   Urk.  /,  114,  158.  sunder  wedderkurrent  edder  kyuent. 

wedderkopieh,  adj,  mederkäuflich,       S^.  d.  Dogede  f.  126. 

üHösbaTy  tilgbar,     ifnse   unde   huse.  wedderkurrich,  adj.  entgegen  mur- 

Wkdim.  mekl.  Lit.  1,  107.  rend.     Were  id  denne  zake,   dat  je- 

wedderkore  =  wedderkere.  Waer  25  mand  synen  olderluden   wedderkur- 

eiü    bruitlocht   gemacket   wert,    dar       rych  nycht  hören  wolde  etc.    Burm. 

ein  wederkore  gededinget  wert,  wan        Wism.  Alterth.  77,  18. 

de  wedderkore  vellet,   de   sali   men  wedderlach,  -läge,  Gegengeld,  Er- 

betalen  binnen  XIIII  dagen.  Dortm.       satz.     Wanne  en  (ihnen)  unde  ok  uns 

^.  jK.  (Fahne)  3,  40,  60.  -  SO  van  den  steden,  uppe  der  (=  quarum) 

wedderkratz,  Widerspruch.  So  sali      trost,  hulpe  unde  wederlach   se  dat 

he  vus  dat  wedder  vp  gheuen  sunder       na  unseme  rade  gedan  hebben,   dar 

Tedderkratz  vnd  vnmut.    Cod.  Brdb.       nyn  hulpe  unde  trostlike  wedderleg- 

A  J2,  94.  ginge  umme  en  schege   etc.    (1433). 

wedderkratzen,  schw.  v.    dagegen  35  Ostfr.  Urk.   nr.  416;    welke   schade 

iratzen;  büdl.:  (zänkisch)  underspre-       consenteret  is  by  den  Viamingen   to 

den.  dat  temet  der  maget  nicht,  dat       wedderleggende  vnde  hebben  vor  vs 

^y  scheide  wedderkratzen  orer  frou-       to  eren  vulmechtigen  houetluden  ma- 

wen.  Ravenst.  f.  86h.  ket  H.    de   wedderlage  des   schaden 

wedderkratsinge,  f.    Widerspruch.  40  to  vorderende  vnde  entfande  van  iw 

Leue   zone,   darna   vorsocht    dy    de       (1393).  Lüb.   Urk.  4,  nr.  579;   were 

l)ose  gheyst   myt    vndult   vnde   mit       ok,  dat  wy  den  konink  E.  tosamende 

Wtidderkraessinghe  ieghen  god.  Lüb.       slate  afwunnen,  wyl  wy  dy  beholden, 

fnfjetb.  f.  Tl;  myt  vndult  vnde  mit       zo    scole    wy   vusen    oeme    mogelke 

vedderkrassinghe  yeghen  got.  Sp.  d.  45  wedderlage  don  (1417).  Falcks Staat sb. 

Dogede  f.  275.  Mag.  8,  98;    schole    wi  em   redelke 

wedderkrieh,     m.      Widerspruch,       wodderlaghe  don.    v.  Maltz.   Urk.  2, 

Zanksucht,     ore  (der   Frau)   weder-       280,    Im  bes.  antipherna,  antidos,  die 

khch  de  was  so   grot,    se   dede   al,       donatio  propter  nuptias  als  Ausglei- 

dat  he  (ihr  Mann)  or  vorbot.  Gerh.  50  chung  der  Mitgift  der  Frau.   Hinricks 


WEDDERLEGGEN      630     WEDDERLEGGINGE 

CarsteoB   fruwe   Grete    heft  in   den       der  Kannengießer)  myt  deme  anderen 

gudern   ingebracht  YC   mark  brat-       kumpanie  hebben  in  deme  ammichte, 

schatt  ynd  VC  mark  wedderlage  vor-       alzo  dat  se  tosamende   erer  en  den 

möge  der  belatinge.  Inventar  v,  1559       anderen  wedderlegghen.  Hamb,  Z.  R. 

bei  Michdsen,   Dithm,  R,  Q.  p.  311.    6  p.  124^  11 ;   (vgl   Hans.   Gesch.  B. 

wedderleggen,  schw.  v.  1.  vergüten^      1874^  S.  60 :  wy  hebben  zelschup  to 

zurückerstatten^  bezahlen,    alle  koste       zamende  ghemaket,   alzo  dat  HJjirik 

unde  teringe   wedderleggen   (solvere       van  der  Hude  hefft  uth  ghedan  vyf- 

expensas).  Chr.  Sd.  140^  7 ;  den  scha-       tich  Bremer    mark ,    dar   Maohcios 

den  w.  (recompensare).  das.  304,  5;  10  jheghen  dan  hefft  25  Bremer  mark 

do  vrageden  de  sendeboden,  wer  (ob)       .  .  unde  yk  Mauricius  hebbe  dyt  gell 

se  wedderlegghen  wolden  aUen  scha-       under  banden  uppe  unser  beider  vyn- 

den,  den  se  bewysen  konden.    Liib.       ninghe  unde  eventure.    Were  ok,  dat 

Chr.  2^  126;  unde  dwungen  de  hei-       unser   eyn  van   dem  anderen  wold« 

dene,   dat  se  .  .   wedderleiden   dem  15  unde  de  zelschup  sliten,  so  schal  E 

koninge  al  sin  kost.  Magd.  Seh.  Chr.       zyne  vyfftich  mark  unde  M.  zyne  23 

155y  9;  unde  T.  schal  wedderleggen       m.  tovoren  a&emen,   unde  wes  du 

und  betalen,  wes  he  den  Sundeschen       over  ys  van  wynste,   dat  schole  v] 

nomen  heft.    Pomm.   Gesch.    4,   49;       like  delen.);  wiüyk  zy,  dat  ik  haddf 

dat  schal  vnde  wil  ik  vorboten  vnde  20  wederlecht  enen  man,    de  heyt  Joh 

wedderleggen.    Maltz.    ürk.   4,   68;       K.  (1387).    Hans.   Rec.   5,  358.  - 

den  doden  man  wedderleggen  (Buße      3.  durch  Einspruch  rüdegängig  macheH^ 

zahlen  für  die  Tödtung)   alse  darto       Nieman  ne  mach  sik  selven  to  egei 

behort  (1438).    Hans.   Bee,   IP,  S.       gegeven,  it  ne  weder  lecghe  sin  err« 

185 ;    dat  al  to  betalende  unde   to  26  wol.  Ssp.  3,  42,  3.  (Var.  wederrede.) 

wedderleggende.  Leibn.  3,207;  testa-  wedderlegginge,  f.  1.  Ersatz,  Vtr 

ment  w.,   die  Gelder,  die  im  Testa-      gdtung.    in  de  wedderlegginge  dei 

ment  vermacht  sind,  auszahlen  (1478).       woldaet  vnde  der  deneste.  IM.  Irk 

KincU.  1,  200.   —   2.  TheU  nehmen      2,  631;  &  H.  L.  UrK  II,  116;  i^ 

an  einem  Handelsgeschäfte  mit  einem  30  bischop  lovede  on  grote  wedderleg« 

andern    oder    mehreren    durch   Ein-       ginge  ores  schaden.  Magd.  Seh.  Ckr 

schuß  (oder  Vorschuß)  eines  Capitois.       162,  6;    nen   schipher  scholde  vor 

(Vgl.   wedderlegginge).     Ok    so    ne       lasten  syn  schip   by   wedderlegginge 

schal  wedder  dutsche  noch  yndutsche       des  schaden,  de  darvan  queme.  La) 

knechte    holden    efte   wederlegghen,  85  Chr.  2,  23;    by   pyne    der  wedder 

de  se   kopslagen   bynnen    der    stad       leghinge  des  schaden.    Körner  23o\ 

edder  vor  der  porten  (1389).    Big.       2.  Theilnahme  an   einem  Banddsp 

St.  B.  p.  208;  ok  so  ne  schal  neen       Schäfte  durch  Einlage  eines  Ca^cds, 

dudessche    vndudischen    wedderleg-       die  gewöhnlich  von  den  ConircÄefätn 

ghen,  by  III  marken  (1399).  das.  p.  40  gegenseitig  gemadU  wird,  (seltener  a« 

212;    ok    so    schal    neen    dudesche       einem  aüein  als  Vorschuß),  contra* 

yndudschen   wedderleggen   efte    sei-       positio.     „Vielleicht  ist  unter  w.  an 

schop  myt  eme  to  hebbende  (1412).       dauernder,  auf  aUe  oder  doch  auf  nuh- 

das.  219 ;  wederleghet  ( Var.  vorlecht)       rere  Handelsgeschäfte  der  CompagnM 

iemen  den  anderen  in  cumpanie,  so  45  gescMoßener  Handelsvertrag  ^  f^' 

wane   se   schichten   scholen,    is   dar       stellen,  zum  Unterschiede  von  Ycrmi- 

houetghut  vnde  winninge,  so  schal  he       gungen  zweier  oder  mehrerer  Fersomn 

touoren  up  boren,   dat  he  to  voren       behufs  Unternehmung  eines  einjelntUy 

heuet   ut   gheleghet.    Lüb.   B.  348;       namentlich  eines  Creditgesckäftes.  tcie^ 

vortmer  en  schal  nen  man  (im  Amte  50  solcJie  in  Biga  im  13.  und  14.  Jakrk 


WEDDERLEGGINGE  631  WEDDERMODICH 

sehr  häufig  vorkommen.     Eine  solche      nemant  mede  bruwen,  hee  en  sy  en 
Vereinigung  wird  gewöhnlich  von  Cre-       besetener  borger,   edder   hee   hebbe 
ditnehmem  geschloßen  und  hat  offen-       besetener  borger  gelt). 
bar  den  Zwecke  dem  Creditgeber  eine  wedderlicli,  adj,  wider spänstig.  Vnd 

größere  Sicherheit  zu  gewähren,''  v,  6  wurden  dardorch  nicht  allein  den 
BungCy  Stadt  Riga^  8.  151,  —  Not.  papen,  sonder  ok  den  fursten  wed- 
quod  R.  dimisit  et  dedit  repositionem,  derlick  vnd  vngehur.  Kantsow  158. 
vulgariter     dictam     wedderleghinge  wedderlicheit,  f.  Widerspänstigkeit. 

(1350).  Livl,  TJrk,  nr,  935^  150;  vort-       De  orsake  der  vnderdanen  vnwillens 
mer  si  witlik,  dat  mi  L.  heft  gege-  10  vnd  wedderlicheit    entsprot    darvth, 
ven  als  \ran  der  wedderlegginge  we-       dat  etc.  Kantzow  157. 
gene,   de   he  van   mi  hadde,  C  mk.  wedderlofte,  n.  Gegengelöbnis ^  d.  i. 

Rig.  (1389).  das.  nr.  1264 ;  vor  uns  Bürgschaft,  Dat  aller  schalkhafteghe- 
is  gewest  J.  W.  und  hef[t]  uns  witlek  ste  wedderlofte  het  vele  lefhebber 
gedan,  wo  sines  wives  broder  H.  R.  15  verloren  (repromissio  neqnissima  mul- 
si  verstorven ;  de  heft  wederlegginge  tos  perdidit  diligentes)  .  .  dat  wed- 
had  mit  eineme  juwer  borgere  etc.  derlofte  het  vmeghan  de  mechteghen 
(li05).  das,  nr.  2964;  kumt  en  man  man  etc.  Ecdes.  foi,  181^  (Sir.  29^ 
in  vnse  stat  unde  veränderet  sic,unde  24);  wen  en  parleen  ("iyarrZein^  ichte 
steruet  de  man  binnen  iare  unde  20  des  ghelik  en  prelature  werd  ghe- 
daghe,  wil  ieman  de  erfnamen  des  lenet  ichte  beuolen,  de  doit  daran 
doden  mannes  anspreken  vmme  wed-  en  wedderlofte,  dat  he  dat  volk,  dat 
derlegghinge,  kumpanie  of  broderlike  om  beuolen  is,  to  dem  besten  holden 
schictinghe,   de   schal   dat   bewisen,     .  wille.  das. 

dat  dat  also  si.  Rig.  St.  R,  p,  183;  26  wedderldn,  n.  Vergeltung,  retribu- 
in  meininge,  dat  N.  unde  N.  des  or-  tio.  Nu  is  ghekomen  de  dach  miner 
den  wedderlegginge  unde  geselschop  wrake  vnde  mynes  wedderlones.  Epist 
scholde   hebben    (1412).    Livl,    Urk,       Samt^elis  31h. 

nr.  1913;   vnd  hedde  ok  ienich  man  wedderlose,  f,     Wiederlösung,  Zu- 

cumpanie  mit  den  voorseiden  manne,  so  rückkauf  (der  Rente).     Item   vp   de 
dat  es  to  verstaue  als   van  wedder-       reuten,   de  gekofft  syn  vp  ene  wed- 
legbinghe  eder   gheselscap  van  cop-       derlose  offb  wedderkope  etc.  (1488), 
manschepe   (1354).    Hans,    Urk,  II,       Niesertj  Münst.  Urk.  6,  S.  102, 
S,  399;  ok  schal  en  islik  copgeselle,  wedderlose-breve,   Loskündigungs- 

de  wedderlecginge  hefft  van  etliken  35  briefe.  (1406),   Nies,  Beür.  2,  414. 
inwoneren  der  stede  van  der  hensze,  wedderlosinge ,    f,      Wieder(ein)* 

komen  tor  stede,  dar  he  is  wedder-       lösung,     redemtio.  3  Mos,  25,  24. 
lecht,    unde   doen   gude    rekenschup  wedderlfit,   n.    Gegenklang,   Echo. 

denyennen,    den   he   des   plichtig   is       Also  wart  eyn  wedderluth  van  deme 
(1442).  das,  IP,  S.  513;  neeme  ouch  40  schotte,    de  lucht  was  gancz' duster 
eymant  wedderleggunghe   van  einen       van  den  pilen.  Ilist.  Troj,  f.  E2. 
manne,  die  in  syner   gilde  nicht  en  wedderman,  m.  Gegner,   innewen- 

were,    die   brecke    siner    gilde    drie       dich  im  rike  hedde  he  wedder  veide 
schillinghe.  Fahne,  Dortm,  3,  223,  9;       mit    synem    weddermanne    Ganuto. 
vortmer  so  but  dee  rad,  dat  nymand  45  Kantzow  39,  89, 
schole  myd  wichten  noch  myd  maten  weddermodich,  adj.  unmtUhig,  un- 

vmegan,  hee  en  sy  en  beseten  borger  t(;i7%,ii;u2ert^i^.  Du  volck  van  Israel, 
edder  hebbe  borger  wedderlunge  (l.  ick  weith  wol,  dat  du  weddermudich 
wedderlegginge).  Rig,  St.  R,  p.  219  vnde  vordraten  bist.  Ravenst.  f.  103d 
(vgl.  das.  22:   vortmer  so  en   schal  50  (Deuteron.  31,  27). 


WEDDERMOT  632  WEDDERREVE 

weddermdt,  m.  i.  ünrntUh^  Mis-  reprobare.  de  van  luden  wederpnmet 
Stimmung^  Widerwille»  De  arme  stom-  i8,aaer  van  gode  irwelet  (reprobaim 
pere  (der  Reiche^  der  in  Krankheit  —  electus).  Perik.  f.  8b  (l  Pdr,  2y  4). 
gefallen  tvar  u,  ungeduldig  ward)  starf  wedderraden,   st.  v.    underratien. 

in  dem  weddermoide  vnde  an  dem  6  Desse  iunghelinghe  wolde  he  hebben 
twiuele,  unde  vorlos  beyde  lif  vnde  untliyet  .  .  mer  de  biscop  unde  sin 
zele.  JEcdes.  f.  41^;  in  den  groten  raat  wedderreden  dat.  Zü&.  Gbr.  i,  i6. 
wedermoet   ind   torn.    Schüren   70;  wedderrede,  f.  Widerrede,   sunder 

also  was  nu  Reimund  in  grotem  wed-  w.  Körner  119^. 
dermode  vnde  hertliken  bekümmert,  lo  wedderredDiiy  schw.  v,  Einspruch 
Mdusina  f.  33^.  —  J2,  Sache,  die  erheben.  De  eraen  moghent  (ein  Ver- 
meinen ünmuth  erregt^  Widerwärtig-  mächtnis  an  die  Kirche)  wol  weder 
Jceity  Unglück,  contrarietas,  adversi-  redhen  (Varr,  bespreken,  wedder- 
tas.  Foc.  Engdh.  u.  Dief.  n.  gl.  Stark  spreken),  wante  men  it  ane  eren  tuI- 
vnde  kreftich  is  de  doghet,  wanner  15  bort  nicht  van  en  keren  ne  mach.  Lüb. 
de  mynsche  in  weddermode  nicht  to-  R.  308;  wat  ock  ere  (der  Bitter) 
brokene  wert  vnde  ok  an  luckafiti-  dinck,  de  wyle  dat  se  vth  synt,  ge- 
ghen  dynghen  sick  nicht  en  vorheuet.  pandet  worde  edder  vorkoft  .  .  dat 
Sp.  d.  Dogede  f.  132;  allen  heft  se  mögen  se  al  wedderreden  na  erer 
(die  Treue)  vnderwilen  weddermut,  20  wedderkompst  bynnen  eyneme  iare. 
God  maket  dicke  eren  ende  ghut.  Ssp.  /,  20.  Gl.;  so  welkerhande  gnt 
Schaeksp,  f.  63;  yn  yuwer  drofi^isse  vor  deme  rade  uplaten  wert  .  .  vnde 
vnde  weddermode.  Lüb.  Gebetb.  f.  de  to  antworde  is,  den  dat  angeyt, 
L  4 ;  den  god  leeff  heft,  deme  sendet  vnde  wederredet  hes  nichts  et  blinet 
he  to  Vaken  weddermoet,  spade  vnde  25  al  stede.  Eig.  St.  R.  80;  des  sprtkt 
fro.  Schip  V.  Narrag.  f.  46;  ein  schal  wi  vor  ein  recht,  dat  de  richter  sik 
sik  bet  holden  in  weddermöt,  wan  des  nicht  scal  vorbeden  laten,  heeu 
em  dat  herte  van  binnen  tosecht.  scole  juwelkeme  manne  rechten  nack 
Gl.  SU  R,  V.  /,  12;  ick  will  idt  so  siner  claghe,  it  en  si,  dat  men  de 
vorschafifen,  dat  iuw  derhalven  kein  30  klaghe  mit  rechte  wedderreden  moghe. 
mangel  edder  weddermöt  wedderfaren  Stend.  Urtheilsb.  S.  26. 
schall  (1546).  Dithm.  Urk.  S.  134.  wedderreise,  f.    Rückreise^  Bück- 

weddernisse,  f.  Widrigkeit,  Wider-  kehr  von  einem  Feldeuge.  Do  he  wed- 
wärtigkeit.  Vnde  werd  vnderwylen  so  der  toch,  do  wurden  up  der  weder- 
gheuestet  van  begheringhe  des  lyden-  35  reyse  sek  bischop  N.  unde  N.  Luh. 
des  vnde  der  weddernisse.  F.  d.  Wege  Chr.  i,  55 ;  äff  tho  legghende  menni- 
des  Orutzes  f.  A4;  so  bystu  noch  gherleye  groten  schaden,  den  unse 
nicht  ghesterket  van  weddernisse  to  stad  nam  in  der  wedderreyse,  also 
lidende.  das.  A  51>.  wy  ghewesen  hadden  in  Yresch,  uude 

wedderpawes,  m.  Gegenpapst,  des-  40  i»  der  utreyse ,  do  wy  juncheren 
sen  antipapam,  dat  het  eyn  wedder-  Eerstene  venghen.  Brem.  Jahrb.  0, 
pawes.  Korner  180h.  246. 

wedderpraly  m.  Gegenstoß,  Feind-  wedderreppinge,   f.    (s.  reppen.) 

Seligkeit.     Queme  auer  eyn  renninge        Wiederaufrühre^i,  Wiederholung,  vor- 
inte dem  lande  eder  de  vynde  vnser  45  halinge  vnd  wedderreppinge.   Wism. 
iemande  van  wederpralle  wederreden,       Zeugeb.  v.  1527. 
we  dan  dar  ouer  wunne  edder   vor-  wedderreve,  widerspä^nstig  ?  also  se 

lore,  de  scheide  den  wyn  vnd  vorlys       nu  echt  tosamende  kemen,  do  vereo 
stan  (1405).  Everstein.   Urk.  nr.  456.       dusse  vordorven  stumper  unde  wed- 

wedderproven,  schw.  v,  verwerfen,  50  derreven,  de  dar  dat  alderminste  to 


WEDDERREVESCH      633       WEDDERSATE 

geven  konden,  like  unnutte  etc.  rede,  We  des  closters  renicheit  be- 
Brschtc.  Sehichib.  f,  142.  vlecket  mit  unrener  dat,  de  wert  mit 

wedd6rreve8cb=wedderreve.  dusse  den  duvelen  quat  vordomet  ane  wed- 
abbet  satte  sik  tigen  den  rät  gar  dersage.  Leben  d.  h.  Marin,  v.  81 
ereosthaftigen  mit  wedderevesch  vor-  5  (Bruns  S.  14?) ;  he  radet  to  ener 
harden  unde  vorkroden  sinnen.  harden  weddersaghe  teghen  iene,  de 
Brschw.  Sehichib.  f.  158.  spreyket  wedder  de  rechten  warheyd. 

wedderrichten,  sehw.  v.  ersetzen.  Eceles.  fol.  81^;  unde  wat  se  vor- 
(schaden)  gantz  unde  al  wedder-  nemen,  dar  en  was  neyo  wedersage, 
richten  (1447).  Dühm.  UrJcb.  S.  43;  10  de  helpin  mochte,  denne  se  wolden 
vnd  offt  geschege  .  .  sali  vnd  will  od  so  hebbin.  Gott.  ürk.  11^  nr.  225. 
he  binnen  den  nechsten  verteyn  nach-  weddersake,  m.  Widersacher^Feind. 

ten  wederrichten  vnd  affdoen  (1486).  adversarius.  5  Voc.  W.  .  .  in  desser 
Stüve,  Beschr.  d.  Höchst.  Osnabr.  1789^  werlt  hebben  se  leiflf  gehat  ere  we- 
S.  XXXIII;  were  ock,  dat  vnser  15  dersaken  vnde  alle  vleischlike  be- 
wölk W68  betalede,  des  schal  vnser  gherte  hebben  se  starckelike  weder- 
eyn  den  andern  zynen  antal  wedder-  staen  etc.  Diäl.  Gr.  202^;  eyu  man 
richten.  Beyer  ürk.  /,  nr.  448;  dat  wart  swarliken  veruolget  van  synen 
(tcas  verbraucht  ist)  schal  men  en  wedersaken  etc.  das.  170. 
tovore  van  dem  wynne  wedderrichten  20  weddersakerinne,  f.  Widersacherin. 
unde  gelden  (1432).  Ostfries.  Urk.  adversatrix.  Jerem.  3,  6  (H.). 
nr.  402;  vgl.  nr.  806.  weddersate,  m.  Widersacher,  Geg- 

wedderrichtinge,  f.  Ersähe,  be-  ner.  koning  Hinrik  toch  in  Italien 
den  .  .  dat  en  wedderiychtinge  eres  und  dodede  vele  siner  weddersaten. 
gades  unde  wederlecginge  eres  scha-  25  Magd.  Seh.  Chr.  77^  18;  de  paves 
Jen  gescheen  mochte  (1441).  Hans.  hadde  en  (Karl  4.)  darvor  (zum 
Rec.  IP  S.  356;  He  sal  uns  vor  den  Kaiser)  ghekoren  to  wedersate  deme 
schaden  der  reysenen  guet  zyn  vnd  keiser  Lodewighe.  Lüb.  Chr.  i,  262; 
wedderrichtinge  schaffen  (1499).  Nies.  unde  let  siner  wedersateu  vele  vor- 
Beitr.  2^  347.  30  derven   swares   dodes.    das.  J,  226; 

wedderriden,  st.  v.  entgegen  reiten.  0  we  Zeno  (spricht  der  Teufel)^  ik 
Idt  vil  sick,  dat  de  greve  van  Sym-  hebbe  gekoren,  Dat  du  mi  bist  to 
pol  demc  boden  wedderreet  (auf  dem  weddersaten  koren.  Zeno^  v.  563 ;  dar 
Ritte  begegnete)  uppe  deme  velde.  Lüb.  quemen  do  ok  syne  weddersaten  (ge- 
^^  515 ;  queme  eyn  renninge  inte  dem  35  richtliche  Gegner)^  de  der  Lubeschen 
lande  cder  de  vynde  vnser  iemande  sendeboden  weren.  Korner  226d;  so 
wederrüden  etc.  (1405).  Eberstein.  is  he  ein  weddersate  Cristi.  N.  Bus 
Urk.  nr.  456.  2,  7. 

wedderropen,  st.  v.  widerrufen^  auf-  weddersate,  f.   Widersetzung,  Wi- 

iid/en.  unde  (Theod.)  wedderrep  al-  40  derstand.  .  .  Sassen,  de  der  wedder- 
lend,  dat  St.  ghesed  hadde.  Korner  säte  beginne  weren,  de  leit  de  koning 
45a;  dat  rope  wy  alle  wedder.  das.  (Karl  d.  Gr.)  doden.  Magd.  Seh.  Chr. 
l<^i/b;  wolde  he  den  kor  nicht  beste-  28^  27;  dar  na  toch  he  alle  Sassen- 
ilighcn,  sunder  he  wedderrep  ene.  land  dor  an  weddersate.  das.  30,  1; 
das.  170c ;  item  zo  hebben  de  hense-  45  doyt  ein  gast  einem  vnsen  borgere 
stede  macht  gegheven  to  erem  wed-  wedersate  an  sineme  gode,  dat  buten 
derropen  (auf  Widerruf)  den  older-  dissen  wicbelde  belegen  is  .  .  he  sal 
luden  to  Brucge,  dat  se  mögen  etc.  eme  darvmme  hir  tho  rechtes  ple- 
(1441).  Hans.  licc.  IP,  S.  362.  ghen.  Rig.  St.  R  105. 

weddersage,  f.   Widerspruch,  Ein-  50      weddersate,  /*.  Ersatz,    were   ok, 


WEDDERSATICH  634  WEDDERSINNES 

dat  desser  slote  welk  worde  vorlorn  wedderzegghent,  unde  de  hadde  he 
van  vnser  wegene,  so  scolde  we  on  weddersecht  to  rechter  tut  (1379). 
ene  weddersate  dun,  also  twen  vnsen  Hans.  Rec.  2^  216 ;  ynde  weddersede 
mannen  vnde  twen  eren  vrunden  sine  hußvrouwen  (sagte  sich  los  van) 
duchte  redelich  wesen.  üod,Brdb.  /,  25^  5  vnde  nam  de  iunckvrouwen.  Densch 
245;  (in  e.  ähnlichen  Zusage  das. 252:  Kroneke  f.  A8^;  toidersprechen.  8uii- 
wedderstadunge);  Sudend.3^  nr,  248.       der  myn  end  mynre  eruen  wederseg- 

weddersatieh,  adj.  widersetzlich,  gen  off  ouelen  moit.  LacomU,  3,  m. 
vnd  wy  dar  sumich  vnde  weddersa-  764 ;  do  em  dat  al  aver  eyn  bewiset 
tich  in  werden.   Cod.  Brdb.  J,  P,  178.  10  wart,   also  dat  he  dar  nicht  konde 

weddersaticheit,  /*.  Widersetzlich'  weddersegghen.  Korner  25k  (mit 
Jceit.  Darumme  alse  de  mynsche  Dativ  d.  P.)  Frieden  u.  Freundschaft 
vmme  der  smaginge  vnde  wedder-  aufkündigen,  her  ritter,  juw  sy  wed- 
saticheit  willen  vorordelt  etc.  Proc.  der  gesaget,  Ick  wil  losen  de  juBgeu 
Belials  f,  H2^.  15  maget   Mit   mynen   swerde.    Hartd. 

weddersatink ,  m.    Gegner.    Bistu       236^  f.  40h. 
unser  edder  der  weddersatinge  (ad-  weddersegginge,  f.  Wider^echen, 

versariorum)  ?  Jos.  5,  13  (H.).  Feindschaft,     gedenket   des,  de  dar 

wedderschieken,  schw.  v.  wieder  in  heft  geleden  eyne  sulke  wedder- 
Ordnung  bringen^  herstellen.  He  (der  20  seginge  (contradictionem)  wedder  sik 
Blinde)  wart  wedder  geschicket.  suluen  van  den  sunder en.  Hehr.  U, 
Marc.  8y  25  (H.);  unde  wolde  he  uth       3  (H.). 

der  venknysse  komen,   so  moste   he  vtreddersetten,  schw.  v.  widersäsen, 

deme  konynge  wedderschieken  unde  Do  beghunde  sick  wedder  to  setteude 
overgeven  Gottorpe,  Vlenseborch  etc.  25  (deme)  keyser  Lodewich  etc.  Kor- 
Lüb.  Chr.  2,  329.  ner  30h. 

weddersehrift,  f.  Antwortschreiben.  weddersettich ,  adj.     underwärtig. 

Unse  antworde  vnde  wedderscrifte.  de  dem  heren  weddersettich  is  (qaoä 
Brem.  Denkb.  67;  unde  wente  he  nu  aversatur  deus).  5  Mos^  12,  31  (U.). 
dar  entegen  dede  ane  wedderscrift  so  v^eddersinnes,  -sinniges,  adv.  gan: 
(ohne  eine  Antwort  gegeben  zu  haben),  entgegengesetzt ,  verkehrt^  contrario 
des  weren  se  untovreden.  LÜb:  Chr.  modo.  KU.  En  pape  .  .  de  genk  des 
2,  339.  dages  in  dat  holt  heymeliken  unde  las 

wedderschult,  /*.  schult  unde  w.,  misse  wedder  sinnes.  De  hadde  bi 
Debet  u.  Credit,  Soll  U.  Haben.  Ich  85  sik  stände  einen  esel  unde  enen  wolff 
wil  sei  overtugen  med  eren  egenen  unde  enen  breden  worm;  so  wände 
banden,  dat  sei  in  mine  boke  screven  misse  ute  was,  so  gaf  he  de  ostieo 
hebben  schult,  wedderschult  und  be-  allen  dessen  dren  etc.  Liib.  Chr.  l 
talinge  (1378).  Hans.  Bec.  2,  465;  387;  der  Dithmarschen  Schilde  schol- 
ohr  und  ohrer  kinder  guth,  huiJ,  hoff,  40  den  verkeredt  syn  (als  Zeichen^  also 
schult  unde  wedderschult  etc.  (1528).  dadt  de  spitze  van  den  Schilden,  dadt 
Brschw.  Neust.  Deged.  B.  f.  13.  men    na    gemeener    wise  under  thö 

weddersehntte  (?) ,  Widerschießen,  kehren  [plach],  dadt  wolden  se  int 
Gegenwehr.  (Jemanden,  der  bei  Tage  wedderspill  weddersinniges  uppe  keh- 
stiehÜ,  soU  man  nicht  tödten)  he  were  45  ren.  Westphal.  3^  47.  —  Tegen  dat 
sick  denne  mit  wedderschutte.  Ndd,  houerdige  beth  (des  Pharisäers)  sei 
R.  f.  95.  Beda  en  othmodich  beth  al  wedder 

wedderseggen  (sagen) ,  schw.  v.  synnes :  o  here  etc.  Serm.  evang.  /. 
widerrufen,  aufkündigen,  unde  ze-  189d;  sSnder  weddersyns  (sofidm 
ghede,  dat  zyne  breve  spreeken  uppe  50  ganz  anders?),   de   mynschen  motta 


WEDDERSNACK      '635      WEDDERSPRAKE 

sich  vorandern  ynde  na  der  schrift  waddersperiiige,    f.     das  Gegen- 

gelyken,  willen  se  anders  salich  wer-       strd^en^  Feindschaft^  ZwisL    All  twig- 
den.   V.  olden  ti.  nyen  Gade  f.  F3^,       dragt  vnde  weddersperynge  waes  ge- 

weddersnack,  m.  Entgegnung,    Ik       flegen  efte  ghestilt.  Lerbeck  §  128. 
byn  gheworden  also  en  mynsche  nicht    5      wedderspil,  n.    Gegenrede^  Gegen- 
hörende    unde    de    in   sinen   munde       theiü.   6eue8ickeine(r)  vor  eine  junck- 
nenen  wedder8nackenheft(^=^t«mm^.       fruwe   edder  magett  an   vnd  würde 
Brem.  herck.  geh,  f.  24.  dat  wedderspill  bewisen,  de  auericheit 

weddersnaeken ,    schw,  v.    under-      nimmet  se  in  strafe.    Büg,  Landbr, 
sprechen,  weddersnackende  kyf .  Aesop  10  c.  1JS4. 

S.  83.  wedderspodicheit,  f.  Widerumtig' 

wedderspartiebeit,  f.     Widersetz-      hext.    Alse  he  de  vorgesegeden  dinge 

lichkeUy  Sträuben,    eft  du  bereyt  sist,       began  to  scriuene  als  he  geleret  was, 

dat  din  wille  deme  minen  alletid  ge-       unde    de    wederspodicheit ,    de   een 

lyck  sy,  also  dat  du  nummer  in  wed-  15  prouestersche  (Prüferin)  is  der  goden 

dersparticheit  mit  mi  vunden  werdest.       menschen,  em  begunde  af  to  trecken 

Grisddis  f.  69.  etc.  Hord.  f.  5a;   Christus  leet  sick 

wedder8pen(n)ieh,  -spannieh,  -spo-       handelen  sine  blodigen  unde  versehe 

nieh,  adj.  underspänstig.  wederspenich,       wunden  unde  makede  gesunt  de  wun- 

rebellis.  1  Kon.  16^  16  (H.);  2  Tim.  20  den  einer  wederspodicheit.   das.  5b. 

3,  4   (H.);   weddersponich,   rebellis.  wedderspdt  (-spode),  n.  =  tegen- 

Voc.  Engelh.;  contrario  in  verbis  et      spot;  Ggs.  vorspot.    Widerwärtigkeit, 

in  factis.  Dief.    dat  wy  vnse  weder-       Unglück.    Mitten  gheeste  der  starc- 

spennige  flesch   ock  mögen  binden.       heit  wort  een  mensche  ghesterket  toe 

Rost.  Bedeh.  f.  62;  eyn  harde  wed-  25  versmadene  vorspoet  ende   toe   ver- 

derspennych  reede  vnde  antwort  vor-       draghene  wederspoet.    Bok  d.  Byen 

meret  den  thorn.   De  7  Dodsunde  f.       f.  230^;   van  nutticheit  des  wedder- 

21h;  wedderspannich   vnde   vorkert.       spodes     (de    utilitate    adversitatis). 

Hord.  41;  die  teghen  die  h.  korken       iVavo/^. /,  i^;  wedderspotis  tolidene. 

wedderspennich   en    onhoersem   syn«  so  Pass.  Chr.  215;    (ofte  ok   yumment 

Trad,  über  die  10  Gebb.  f.   5h;    he       mende,  du  werest  eyn  zege,  du  bist 

(de  prelate)   schal   alle  oirer  (seiner      lickwol  eyn  mynsche)  .  .  ist  dat  du 

Untergebenen)   handelinghe    an   seen       bedrovet  werst  to  der  ersten  bewech- 

in  der  wise,  dat  he  den  wedderspoi-       nisse  dusses  wedderspodes.  d(xs.  215; 

neghen    sture.    Ecdes.    f.   63^;    sin  35  en   werdet   van   nynen   wedderspode 

egbene  wedderspoineghe  wille,  de  sek       versaget.  Horol.  103. 

nicht  wil  richten  na  dem  willen  godes.  weddersprake, /".  Widerspruch^  Ein- 

dcu.i^^b;  weddersponichvanhogheme       rede.     Des   quam  N.    vor    gehegede 

herten.  Lüb.  Gebetb.  f.  1)2.  bank  vnd   bot  dy  weddersprake  vp 

wedderspennieheit,  f.    Widerspän-  40  dru  ding  .  .  Des   is  dy  vorgenante 

stigkeit.    ock  ander  unse  undersaten       Hanne  nicht  komen  vnd  het  dy  wed- 

vermitz  der  juwen  ungehorsamen  tho       dersprake  nicht  weddersproken.  Hall. 

wedderspennicheyt    nicht     bewegen,       Sch^enb.  f.  55h;  und  denne  scheide 

Münst.  Beitr.  Ij  279 ;  \mh  Yelev  hoS-       he   se   van   stunt   an   belehnen    aue 

heit  vnd  wederspennicheit.  Seib.  Qu.  45  gave  und   an   weddersprake.    Magd. 

i,  39.  Seh.  Chr.  283,  21;    to  vreden   stän 

weddersperichy  adj.  understrebend,       sunder    alle    weddersprake.    Korner 

'Spänstig.     Dar   na   do  Joachim  we-       237^;  sunder  vnses  heren  van  Bremen 

dersperich  was  deme  koninge.  E.  v.       weddersprake  vnde  ouelen  mod.  Brem. 

Repg.  50.  60  DevM>.  97. 


WEDDERSPRAKEN  636  WEDDERSTAL 

wedderspraken,    schw.   v.    wider'  wedderstadicb,  adj.  w.  maken,  er- 

jrprecAen.  Darup  antwerde  her  Jodocus  statten,  ersetzen.  Na  dem  se  my  dath 
.  .  unde  weddersprakede  alle  syne  med  ghelde,  nemelick  achtentich  sook- 
(des  Vorredners)  rede  der  recliticheit  ken  wedderstadicb  gemaketh  hebben, 
der  Polen  uppe  dat  lant  to  Prusczen  5  de  ik  sulues  van  em  entphangen 
etc.  LÜb,  Ohr,  2,  289.  hebbe.  Cod.  Brdb.  J,  8,  430. 

wedderspreken,  st.  v.  1.  antworten,  wedderstadinge,  f,  Erstattung,  Ver- 

se spreken  wedder  unde  seden  etc.  gütmig.  Icht  (wenn)  lüde  wereo,  de 
Korner  362k.  —  2.  widersprechen^  Ein-  sustere  unde  brodere  weren  .  .  icht 
rede  erheben,  s.  weddersprake.  do  10  de  broder  der  suster  icht  scuUe  wed- 
wolden  de  Vranken  .  .  Otten  to  ko-  derstadinge  don,  des  wettet,  dat  vre- 
ninge  kesen,  dat  wedersprak  he  etc.  wen  an  lengude  neyn  recht  en  heb- 
Eike  V,  B.  588.  —  5.  underrufen.  ben.  Bruns^  Beitr.  zu  d,  dlsch.  B. 
He  hadde  in  sinen  boken,  de  he  ma-  p.  225;  redelke  wederstadinge  dar 
kede,  vele  errunghe  settet  wedder  15  vmme  don  (1404).  Sudend.  9^  S.  360, 
den  hilghen  loven,  dat  moste  he  dar  34 ;  wy  bekennet,  dat  us  Enigghe 
(auf  dem  Concü)  al  wedder  spreken.  prouest  to  W.  unde  convent  entrich- 
Lüb.  Chr.  1^  40;  ek  schal  unde  wyl  tet  hebbet  unde  vor  us  uthgegeuen 
alle  de  bosheyd  und  oveldat,  de  ek  eyn  unde  yeftich  mark  .  .  dar  vor 
uppe  den  rad  .  .  gesproken  odir  ghe-  20  wy  to  wede[r]stadinge  deme  vorge- 
screven  hebbe,  wederspreken  und  nanten  clostero  gevulbordet  hebbeo 
ok  wederschryven  in  myneme  breve  holt  to  houwende  (1409).  Lüneb. 
(1379).  Gott.   Urk.  I,  nr.  369.  UrJcb.  XV,    S.  165;   dar  vor   he   den 

wedderspreker,  m.  Widersprecher.  vorschreuenen  juncvrowen  to  weder- 
We  vrede  unde  ban  weddersprikt,  25  stadinge  gelaten  unde  gewyset  hcfft 
deme  mach  schult  geven  de  sakewolde,  ander  guder  (1442).  das.  S.  181 ;  m 
so  mot  de  wedderspreker  swQren,  dat  wederstadinge  vorluzes,  he  yn  des 
he  it  gedan  hebbe  dor  angst  einer  stichtes  deuste  geleden  hadde.  Old. 
schult.  Brschw.   Urk*.  115,  173.  Urk.  v.  1491. 

wedderspreklich,  adj.  anfechtbar.  30  wedderstal,  -stall,  n.  Widerwärtig' 
Nicht  deste  myn,  darmith  jo  ere  me-  keit,  Widerstand,  Ungemach,  sunder 
ninge  de  besthe,  ock  nicht  scheide  w.  (absque  resistentia).  Chr.  Sd.  152. 
weddersprecklich  syn,  szo  etc.  Waitz^  9;  mit  veleme  wederstalde  he  ene 
Wtdlenw.  2,  355.  bemoyede(multi8tribulationibusyexa- 

wedersprnnk,  m.  Gegensprung,  35  vit).  das.  168,  17;  se  vorbranden  se 
'Stoß.  De  dar  sleyt  up  den  harden  (die  Jungfrau  v.  Orleans)  na  veleme 
steyn,  d^me  drauwet  de  wedder-  wederstalde  (post  diversas  injurias). 
sprunck.  Koker,  S.  366.  das.  178,  27;  wechnemende  dat  wed- 

wedderstade,  -siede,  m.  Tausch,  derstalt  der  unvruchtbarheit  (oppro- 
Stellvertretung,  Ersatz,  Entgelt.  Dar  40  brium  sterilitatis).  das.  198,  24;  god 
<leden  de  borgere  pantquiting  .  .  Dar-  gaffehnwedderstalt(repul8am).  West- 
vor  wart  on  to  wedderstade  eine  phal.  5,  75;  he  krech  grot  wedder- 
mole.  Magd.  Seh.  Chr.  164,  3;  hir-  stal.  Lüb.  Chr.  2,  433;  se  nemen  dat 
vor  hebbe  wy  .  .  in  rechten  weder-  landeken  sunder  wedderstalt.  das.  :i, 
Stade  unde  wessele  van  en  weder  45  14 ;  ok  wart  em  grot  wederstald  gc- 
entfangen  etc.  (1424).  Stüve,  Beschr.  dau.  das.  1,  282 ;  vortmer  scholeu 
d.  Höchst.  Osnabr.  XXVII;  dar  en-  de  hertogen  to  Sassen  den  borgen n 
keghen  (gegen  drei  Höfe)  hebbe  wy  to  L.  neeu  wederetald  efte  hiiider 
to  wederstede  entfangen  veer  houc  don  in  dem  holte,  dat  se  gekoft  heb- 
etc.  (liOl).    Schvidt,  v.  Adel  p.  460.  00  ben  (1410).    Sudend.  9,  S.  187,  b'9; 


WEDDERSTAN  637  WEDDERSTOT 

sonder  hinder  ofifte  wedderstaelt  dene,  de  desse  vorkopcre  vorg.  dar 
(1479).  Dühm.  Urkb.  S.  78;  alle  de  vor  in  wedderstant  van  den  koperen 
ghenne«  de  dar  stan  legen  dat  rechte  entfangen  hebben.  Old.  ürk.  v.  1500. 
richte  in  unsem  lande  unde  wedder-  wedderstawinge,  -8taawin([;e,  /*.  = 

stal  ane  doet,  de  ecbullen  gebroken  5  wedderstadinge.  Hyr  voer  vor  eyne 
hebben  etc.  Dühm.  L.  R.  §  14  u.  iegenstadlnge  vnde  wedderstawinge. 
§  45;  slughen  vele  borgher  dot,  de  Heimst.  Krön.  p.  90;  de  raet  beken- 
en  wedderstalt  don  wolden.  Korner  net,  dat  se  den  smeden  hebben  ge- 
J2oO^;  is  dat  om  icht  weder  vart  geuen  vor  eyne  wedderstauwingc  oerer 
Wederstalles.  1  Mos.  4J2,  38  (H.).      10  stidde,  de  se  badden  vnder  der  boe- 

wedderstin,  st.  v.    1.   widerstehn,       nen  des  kophuses  .  .  eyne  ruminge 
aitgegentreten.    Weret,  dat  deme  ge-       vor  dem  wynhuse  etc.  das.  p.  226. 
meinen  rade  alsodane  bedreplike  sake  wedderstedich ,  adj.    statisch  (vom 

wedderstunde.  Leibn.  3^  455^  24  u.  Pferde),  Dryerleye  dingk  sal  men 
26;  nnde  (der  Erßbischof)  wolde  die  15  geweren  an  eynem  perde  .  .  Dat 
(von  der  Stadt  gebatäe)  muren  wed-  erste  is  vor  vnrechten  anefanck,  dat 
der  störten;  dat  wedderstund  eme  ander  vor  staerblint,  dat  drndde  ys 
die  raad.  Brem.  G.  Q.  80;  do  de  rad  wedderstedich.  Ndd.  Rechtsb.  f.  79. 
sach,  dat  sie  ene  nicht  künden  wed-  wedderstedicheit,    f.     Stätischkeü 

derstan,  do  etc.  das.  90;  do  se  dat  20  (vom  Pfeide).  Vor  wedderstedicheit 
(Opferfleisch  eu  eßen)  starckliken  gewert  men  XIIII  dage.  Ndd.  Rechtsb, 
wederstunden.    Dial.   Chr.  202^;  dar       f.  79\ 

wedderstunt  de  kouinck  den  Fresen  wedderstendich,  adj.  widerstehend^ 

einen  grothen  stryt.    lalcks  Staatsh.       hindernd.    Vnde  weret,  dat  vnser  vo- 
Magcus.  9, 698 ;  se  stunden  deme  gre-  25  ghede    jenich     ome    wedderstcndich 
von  wedder.  Korner  205d.  —  2.  ver-       werde  (1395).    Sudend.  8,  nr.  90. 
guten,    Vort  soe  is  beforwordet  und  wedderstorrieh,  distortus.  Voc.  Old. 

bededingt  alle  ansprake,  de  em  hir  (Vgl^  Dief.  s.  t?.,  wo  es  unter  andern 
na  komen  offt  anfallende  mochte  wer-  durch  verkcrt,  awisig,  grob  glossiert 
den,  datte  Bemt  und  Aleff  to  gelyke  30  unrd.) 

gelden  und  wederstaen  soln   (1461).  wedderstorts  (?),  adj.  widerstrebend , 

Kuidl.  J,  144.  widersetzlich  (?),    Jovinianus  ketterye 

wedderstandicheit,  f.  =  wedder-  brack  so  scer  to  Roraen  yn,  dat  se 
stalt,  Widerwärtigkeit y  Unglück.  Also  ok  de  gehilgede  juijfern  .  .  wankel- 
schaltu  duldich  syn  in  dynem  ar-  36  modich  und  widderstortz  tbor  echt- 
beyde,  in  krankheit  vnde  in  armode  schap  makede  etc.  Grünt  der  frater 
vode  in  wedderstandicheyt.  Licht  d.  lev.  (Schwerlich  richtig,  denn  Jov. 
Scle  f.  65.  Ketzerei  hatte  vielmehr  die  Folgen  daß 

wedderstandinge ,  /.  Widerstand.  viele  dem  Herrn  verlohte  Jungfrauen 
Dar  vant  he  wederstandunghe  van  40  ihr  Gelübde  aufgaben ;  man  sollte  eher 
äineme  broder  M.,  de  sie  des  rikes  „nicht  widerstrebend,  sondern  geneigt^ 
do  hadde  underdan.  Lüb.  Chr.  1,151;       erwarten.) 

Widerwärtigkeit,    to   lydende   dorch  wedderstdt,  m.  Gegenstoß,  Wider- 

cristum  wedderstandinghe  vnde  be-  wärtigkeit,  Unfall,  repulsus,  adversi- 
droefnisse.  Van  d.  Wege  des  Ci'utzes  45  tas.  KU.  He  led  groten  wedderstod 
f.  A6.  unde  vorvolginghe.  Korner  29d;   Nu 

wedderstant,  1.  Widerstand,  w.  de  werlt  mit  so  manigcrhande  weder* 
don.  Korner  196t^;  dar  vant  he  wed-  stote  vermoyet  wert  etc.  Dial.  Gr. 
derstant  van  synem  broder  M.  das.  215^;  in  den  wedderstote  heilt  he 
lC2c.  —  2.   Vergütung,   vor  500  gul-  50  altyt  verduldycheit.  das.  229;  he  eu 


WEDDERSTREVEN  638  WEDDERVAL 

kreech  nynen  wederstot..  das.  237;  wedderstravieh,    -strnbMeh,   adj. 

die  here  sal  dye  to  seynden   pesti-  widerstrd>end^  sich  sträubend^  under- 

lentie,   honger   ende   wederstoet   yn  setelich.   (gafi  god)  den  wedderstruni- 

allen  dynen  werken.    Tract,  über  d.  gen  vader.    Freckenh.  Leg.  55;   dat 

10  Geh,  /*.  ia ;    isset,   dat   eme  wat  5  inghesynne  myns  huses  is  my  ieghen 

wedderstotes    (si    quid    adversitatis)  gheworden     vnde     wedderstrubbich. 

toqueme  etc.  1  Mos,  43,  38  (L,).  Anh.  e.  Elacid.  f.  71^;    teghen  den 

wedderstreven ,    schw.   v.     under-  wedderstrubbighen   Saulum.    B,  der 

streben.     Dat  id  nicht  wesen  mochte  Byen  f.  94A. 

sunder  goddes  schickinghe,   dar  he  10      wedderstrnviiige,  f.  das  Sträuben, 

nicht  wedderstrevenkonde.Äorwerö^d.  die  Widersetzlichkeit,  d.  w.  deerHolt- 

wedderstrevich,  adj.  tviderstrebend,  satorum.  Lerbeck  §  61. 

rebellis.   Voce.    We  deme  rade  daran  weddertale,  f.  Gegenrede,    sunder 

wederstrevich  werde  vnde  des  nicht  widertale  (1324).  Nies.  Beür.  1^296; 

don   en   wolde  etc.    Brschto,  R.  70,  15  sunder    der    gilde    weddertal.    ders. 

108 ;   van  den  bösen  arghen,  de  my  Münst.  Urk.  3,  269 ;  sunder  wedder- 

wedderstreuich    ghewesen    synt   etc.  talle  des  anderen,   de   gulde  hedde, 

V.  h.  Ilieron.  /,  c.  77;  in  dem  784  wedder  quit  kopen,   so  oft  he  welle, 

jar  worden  de  Sassen  aver  wedder-  das.  3,  119;   gramschap  (Zam^   Er- 

strevich  (rebellare).  Magd.  Seh.  Chr.  20  büterung)  pleghet  te  wassen  bi  der 

29y  13;   wedderstrewich   vnd  vnhor-  weddertale.    ^.  der  sonden  f,  120^. 

sam  dem  paveste.  Freckenh.  Leg.  69.  weddertemelik,  -lick,  adj.  u.  adv. 

—  Dajgu  das  leibst,  wedderstrevicheit.  uneiemlich,  indecens.    Vnde  ein  iewe- 

Jerem.  35.  überschr.  (H.)  lik  heft  dem  anderen   sine   husfroa- 

wedderstrevinge,  /.    Widerstreben,  25  wen  weddertemlich(t)  beslapen.  Proc, 

rebelHo.     de  weren  sake  der  wedder-  Belials  f.  E3. 

strevinge,  wente  se  hadden  alle  cri-  weddertemieheit,  /.  ünjgiendiehkeü. 

sten  .  .  vordelget.    Magd.   Seh.  Chr.  Ock  so  is  de  hellesche  forste  in  gro- 

50,  5.  ter  wedertemicheit  geseten   Tp  den 

wedderstridich,  aä;.  streitend  gegen,  30  altar  godes.  Proc.  Bdiais  f.  E2, 

fciderspänstig ,   rebellis.   Dief.     Wor  weddertoeh,  m.  Zurückßiehen.  ane 

wyf  beholt  de  overen  band,   Dat  se  allen  weddertoch   (absque   retracta* 
lichte    werd    darvan    Wedderstridig       tione).  1  Sam.  14,  39. 

jegen  den  man.    Laiendoctrin.  90.  weddertolne.    teloneum  in  redito 

wedder strider,  m.     Gegenstreiter,  35  (1278).  Hans.  Urk.  (v.  Höhlbaum)  1, 
Feind,   also  enen  wedderstryder  der       nr.  807. 

hilgen  kerken  van  Rome   unde  also  weddertreden,  st.  v.  zurücktreten. 

eynen  ketter.  Komer  180^.  God  let  de  sunne  weddertreden  (re- 

wedderstromich  ?     Welk   knoken-  gredi).  Eike  v.  B.  46. 

houwer  sik  bosliken  lecht  weder  syne  40      weddertaeh,  n.  Gegeneeugnis.  Van 

cumpen  vnd  em  wederstromich  is,  so  slichter  clage  vnde  weddertuge.  Were 

heite  wi  deme,  dat  he  syne  schäme  dat  also,  dat  en  deme  anderen  schalt 

bynnen   eyner   mantyd  sal  vorkopen  geue  mit  ener  suchten  clage,  he  schal 

(1311).  Fidic.  1,  63.  (Zu  lesen :  wed-  eme  nen  eder  ia  seggen,  et  ne  were 

derstrevich,  oder  wedderstruvich?)  46  also,   dat   de   andere    dat  betughen 

wedderstrnven,  sch(n.  v.   refl.  sich  muclite,  dat  he  der  sake  vnschuldich 
dagegen  sträuben,  als  vnghetemet  volk       si.  Big.  St.  B,  p.  164,  17. 

so  wedderstruueden  se  (die  Höltsaten)  wedderval,  m.    Unfaü,   Widerwär- 

sik  vnde  wolden   neyn  joch   dregen.  tigkeit.     j.    teghen-spoed ,    adversos 

Lerbeck  §  6t  50  casus.  KU.  he  (der  Bathnumn)  scheide 


WEDDERVANK  639  WEDDERWENDICH 

to  den  hilgen  sweren,  dat  he  de  orsacken  antögen.  Hüg,  Lanäbr.  c,  59; 
breve  holde  in  aller  macht,  unde  dat  wedderfochten  de  adel  etc. 
qaeme  dar  jenich  wedderval   yn,   so       Kanteow  217. 

wolden  se  dat  vrighgelt  wedergeven.  weddervechtich,  adj,  bestreitbar^  zu 

Liib.    Chr,  2,  344;  (der  von  der  Welt    5  bekämpfen,     des   monnykes    wedder- 

Abgeschiedene  Jcann  Gotte  beßer  dienen)       fechtige   leer    (von   dem   Fegefeuer). 

wente  des  arbeydes,  der  sorghe  vnde       Nies.  Beitr.  1,  171. 

des  weddervalles  is  so  vele,  dat  ome  weddervechtinge,  f.     Widerstand. 

weddersteit  in  der  werlde,   dat  etc.       slote,   hofestede  .  .  hebben   wie   ge- 

Eccles.  fd.  63^.  10  weltliken  vnd  ane  wederfechtinge  over- 

wedderrank,   m.     Here  Jhesu,  de       wunnen.  Lünted^  Stiftsf.  24  N. ;  ol- 

du  wol    vor  (vorher)    wüstest    dinen       dinches   was   dat   cruce   eyne  vnere 

hilligen    ende    vnde    dinen   wedder-       aller   mysdeders  .  .    Nu   bistu   eyne 

vanck  van  der  bösen  werlt  to  dinen       seghinge  vnde  eyne  weddervechtinge 

hemmelschen  ganck  to  dinen  vader.  is  vor  alle  boeßheyt.  ^).  d.  Sammitt.  III. 

0GB.  B.  88^.  (wedderwank,  Zurück-  weddervertich,    adj.     mdertoärtig 

gang?)  (=  wedderwerdich?).   Se  vermodeden 

weddervaren,   st.  v.    widerfahren.       sik  neines  weddervertigen  (nihil  ad- 

hir    umme   hebbe  ik   betrachtet  dat       versi).  B.  d.  Rieht.  8,  11  (H.). 

heil  miner  sele,  of  mi  de  dot  weder  20      weddepvrevelicheit,  f.  Frevel^  zur 

vert  (1407).  lAvl.  Urk.  nr.  1728;  en       Wiedervergeltung^  Rache  verübt.  Wmme 

konde  nen  lik  ofte  recht  weddervaren.       dat  ok  krych  vnde  wedderwreuelicheit 

Komer  ISöc;  do  ward  vordreuen  bi-       vormeden    bliue.    Cod.   Brdb.   /,  21^ 

schop  C.   nnde   dat   weddervor    eme       490. 

twye  an  desseme  jare.  das.  56^.  —  26  weddervriginge,  /'.  Einlösung  (einer 
trans.  underfahren  (zukommen)  laßen.  Rente).  Wanner  wy  dessen  wedder- 
Wordin  auer  vnser  beide  scedelude  kop  vnde  weddervriginge  don  wuUen, 
der  rechte  tweyschelich,  welkerem  scholen  wy  dat  en  vorkundigen  eyn 
rechte  vnde  partye  denne  vnse  leuen  verndel  jares  touorne  (1460).  Fcdcks 
getruwen  bistunden,  de  scolde  recht  30  Staatsb.  Magaz.  8,  677. 
vtholden,  vnde  scolde  deme  dat  we-  wedderwaringe, /*.  Widerwärtigkeit^ 

dervaren,  dat  ome  to  gescheiden  were  Feindseligkeit,  uns  hulpe  unde  by- 
bynnen  deme  negesten  mande  (1401).  stant  wil  doen,  op  dat  wy  der  vorscr. 
^idend.  9,  nr.  114.  wederwaringe  quit,  entslagen . .  much- 

weddervart,  f.    Rückfahrt^   Rück-  35  ten  werden.   Ben.  441. 
tceg.    In  der  weddervart  wart  koning  wedderwech,  m.  Rückweg,  vortert 

R.  gevangen.  Magd.  8ch.  Chr.  123, 4.       .  .  1  gülden  to  Gr.  in  dem  wedder- 
weddervechten,  st.  v.  eig.  die  Arme      wege.   Klempin,  Diplom.  Beitr.  570. 
hin  und  her  bewegen,     wat  dan  dat  wedderwenden,  schw.  v.  rückgängig 

(obgleich)  dyt  kynt  allynges  (l.  all-  40  machen,  dat  de  sulve  schipher  K. 
nyges,  so  eben)  geboren  was,  so  re-  sinen  vruchtluden  (Befrachtern)  lo- 
kedet  syne  ermeke  uth  und  weder  vede  to  segelende  .  .  und  vakene  dat 
vocht,  wat  et  mochte.  Münst.  Chr.  wederwende,  dar  grote  twidracht 
h  93.  dagegen  kämpfen,  anfechten.  tusschen  en  und  em  sik  vakene  van 
de  ordele.  ör.  Weisth.  5,  119 ;  weert  45  vorhoof  (1390).  Livl.  Urk.  nr.  1290. 
sake,    dat   ymant    dusse   landen  .  .  wedderwendich ,   adj.    w.  werden, 

hinder  ofte  schaden  dede,  dat  willen  rückgängig  werden,  zurückgehen.  Do 
wy  nah  unser  macht  weder  fechten  sulues  hadde  myn  here  eyn  red  (Ritt) 
(1420).  Ben.  210;  wehr  ein  testament  anlechcht,  dat  wedderwendich  ward 
wcdderfechten  will,   de  moth  billige  50  (1381).  Sudend.  5,  S.  229,  35;   also 


WEDDERWERDICH  640          WEDDERWESSELINGE 

ging  de  reise  nicht  vort .  .  also  wart  wessle  ghegeuen  . .  eyne  halne  marck 
dat  Yolk  wedderwendich.  Magd,  Seh,  pennyncgeldes  erffliger  renthe  uthe 
Chr,  408^  29,  des  Stades  rossemolen.   Dortm.  Url. 

wedderwerdich,  adj,  toiderwärtig ;  2,  nr.  445;  bes.  in  Beeug  auf  leib- 
Gegner^  Feind^  adversarius,  contra-  5  eigne  Personen,  Wente  se  hebben 
rius.  KU,  scholen  nicht  an  syek  ne-  uns  bewiset  wedderwesael,  als  vor 
men,  hanthaven  edder  entholden  je-  Alken  gaven  se  Eersten  van  den 
nigerlei  wedderwerdigen  effibe  vor-  Borstel  to  ener  wessele.  Vogts  Mon. 
redere.  Ahtsiyhher  I,  nr.  153;  dem  ined.  11^  p,  464;  na  dem  dat  din 
h.  romischen  ryke  .  .  wedderwardich,  10  mader  gewiszelt  si  to  dines  vadiT 
wrevelich  unde  unhorsam  lange  tiid  heren,  unde  du  de  wederweszle  ge* 
geweset  sint  etc.  (1438).  Hans,  Reo,  tagen  machst,  ofte  da  den  dar  dinst- 
/P,  S.  153.  man   sist,    dar   din   vader   dinstman 

wedderwerdicheit,  f.  Widerwärtig-  was.  RicMst,  Landr,  e.  24^  §  3;  dat 
keit^  adversitas,  contrarietas.  KiL  15  ich  hebbe  vorcoft  mynen  wulscüldi- 
En  beschach  vel  vnere  vnde  wedder-  ghen  egenen  man  vor  twe  scillinghe 
werdicheit  van  etliken  groten  bansen.  vnde  dre  mark  .  .  vnd  vor  eyne  mark 
F.  olden  u,  nyen  Gade  f.  B  3,  vor  dee  wederwessele.     De  twe  scil- 

wcdderwcpe,  f,  Gegenwehr.  Weret  linghe  .  .  heuet  my  Clawns  betalet 
denne,  dat  se  mit  jemande  tho  wit-  20  vor  dessen  coop  vnde  wederwessele. 
liker  wedderwere  vnde  apenbarer  Old,  ürk.  v.  1361;  dat  ik  unde  myne 
veide  kamen  mosten  (1538),  Dithm,  eruen  hebt  Yorkoft  Taleken,  Curdes 
Urlcb.  S.  108;  im  gerichtl,  Sinne:  Ver-  dochter,  dar  Hugo  vns  vore  heft  ghe- 
theidigung,  Einrede  des  Beklagten,  ghenen  eyne  wederwessle  to  vnsen 
dat  des  antwerders  behelp  und  wed-  25  wyllen  vnde  eyne  summen  gheldes. 
dcrwere  dar  entjegen  nicht  bestan  Old,  Urk.  v,  1416;  dat  wy  hebbet 
möge  etc.  Bunge,  Gesch.  d,  Ger,  W,  vryg  ghelaten  vp  cne  wederwessele 
p,  102,  Hinrike,    Hanneken    sone,    vnde  de 

wedderwerpen,  st,  v.  zurückwerfen.  vorg.  wederwessele  mach  de  vorg. 
„gekaufte  Sachen  wegen  Fehler  zurück-  30  Hinrik  van  vns  kopen  vnde  losen  myd 
gehen.**  Dähnert,  Ük  so  schal  neen  vSr  rinsschen  güldenen,  vnde  dan 
dutsch  kopman  was  kopen,  dat  enes  wille  wy  unde  schuUet  eme  gheaen 
wederworpen  is  (1393).  LivL  Urk,  enen  guden  vrygbreflF.  Old,  ürk.  v. 
nr,  2926 ;  unreine,  finnige  vndt  po-  1472 ;  dat  de  vrouwe  Anne  heflfl  vns 
ckige  schwine  an  den  frantzosen,  35  quyt,  ledich  vnde  loes  gescholden 
schape  edder  lemmere  werpet  de  vnde  gelathet  .  .  van  allen  egen- 
koeper  dem  vorkoepere  wedder,  wan  domes  rechte  .  .  vor  eyne  summen 
lie  des  Schadens  endtwabr  werdt.  geldes,  myt  sodanen  vnderschede,  oft 
Büg.  Landbr,  c.  81,  S,  332,  Wobbeke  beraden  werde  in  eyn  eghen 

wedderwessele,  /.  Gegentausch,  40  erue  offt  gueth,  dar  se  eghen  vp 
Aequivalent,  De  vurste  schal  och  queme,  den  sal  men  vrou  Annen  epe 
vns  vridegut  ghoven  ghegen  dat  gude  wedderwessele  betalen.  Old.  Ürk. 
dorp  Lüttere  .  .  mit   mugelikcr   wi-       t?.  1523. 

derwesle,    of   men    de   vint    (1318),  wedderwesselinge,  f.    =  wedder- 

Sudend.  /,  nr,  302 ;  hir  vor  (für  diese  45  wessel.  Dat  wy  hebben  vortegen 
beiden  Höfe)  hefil  my  de  provest  in  vnd  vorlathen  vnsze  wulschuldige 
wedderwessele  gedan  eynen  wüsten  maget  Taleken,  dede  my  van  rnszeo 
hoS  (1488).  Lüneb.  ürk,  XV,  S.  199 ;  gnedigen  hern  yn  wedderwesselinge 
vort  hebbt  dey  borgermeystere  vor  gedan  is  etc.  Old,  ürk,  v.  1537;  Nota 
dit  huys  tho  eyner   rechten   weder-  so  bene  van  der  wedderwesselinghe  . , 


WEDDERWER(R)ICH  641  WEDDESCHAT 

Item  al  de  egen  ladefJ8emeghede,de  Robeke  genck  to  Monster  to  weder- 
wy  Yorwesselt  myn.  gn.  h.  edder  wyllen  den  klnsener.  Münst.  Chr.  i, 
janckeren,  szo  schall  de   genne  yna      170. 

geaen  yyff  nyge  marck,  tho  21  grote  wedderwordieh,  adj.    vnde  vmme 

ein  yder  marck;  de  persone,  de  van    5  ein  wedderwordieh  wort  ("  Tri(26ru;or^^^ 

vus  tuth,  behordt  dat  gelt  den  oon-       striden.  N.  Bus  2^  45. 

ventu    tho  geuen,     exempli    gratia,  wedderwrake,  f.  Gegenrache^  Bachey 

alse    Alerdt   Hodes    dochter  Taleke       die  man  zw  Vergeltung  ausübt.    Wert 

gaff  yns  dat  gelt.     Nota  bene.    Item       en  vorklaghet  vor  ghericbte  unde  wel 

in    den   Wardenborger    caspel   ysset  10  he   den  kleghere   weder   Yorklaghen 

szo  nyn  recht  myt  der  wedderwesse-       Stander  stede,    so  mot  he  sin  recht 

linge;    dar   geuet   se    nyne   V   nyge       dar  to   don   (eidlich  versichern)^  dat 

marck  alse  de  anderen,  men  se  gouen       it  nen  wcderwrako  ne  si.  Gosl.  Stat. 

1  daler  yor  de  ynvardt,  exempli  gra-       74^  14 ;    sunder  w.    Münst.  Chr.  1, 

tia.    Do  Gerdt  tho  Westerholten  syne  15  133;   dar   ne  scolde  me  nener  wed- 

sone  Johan  vrygede,  gaff  he  den  con-       derwrake  umme  don,  sunder  dar  heb- 

Tentu    Yor  de  invart  syner  yrouwen       ben    de    stede    ghemenliken     twene 

43  grote,  cum  gratia,   idt  solde  eyn       schedeman  to  koren  etc.  (1360).  Urk. 

daler  wesen  hebben.  Oldenb.  (Klost.)       d.  hist  V.  f.  Niiders.  ö,  8. 340 ;  dar  en 

Urk.  um  1550.  20  schuUe  v/y  an  beiden  sidi?n  mit  nener 

wedderwer(r)ich ,    adj.      rebellis.       wederwrake  to  kernen  (1396).    Sw- 

1  Esra  4y  12  (H.).    wederwerigh,  re-       dend.  8,  nr.  242. 

bellisy  repugnans.  KU.  wedderwrakinge,  f.    w.  der  con- 

wedderwille,  m.  was  gegen  meinen  «   scientien  d.  i.  Gewißensangst.   Weish. 

Wmen  geschieht,     Widerwärtigkeit;  25  Sal.  17,  11. 

u.    die    Empfindung    davon:    Ärger.  weddesate,   Unterpfand^    vgl.  säte. 

weddermod  Yel  wedderwille,    contra-       dat   ik   hebbe  zatet  unde  zette  vor 

rietas,  adversitas.  Voc.  Engelh.    Doch       enen     rechten     weddezait    Claweze 

swigede  de  esel  stille.    Dat  was  dem       Bücke  unde   zinen  rechten   anerven 

orse  wederwille,    Dat   he   dar   nicht  30  elyen  stucke  landes  etc.  Brem.   Urk. 

ne  redede  weder.    Gerh.v.  M.  59,28 ;       v.  1404.  Brem.  WB.  5,  212, 

Daryan  was  vyl  na  (beinahe)  der  stat  weddesehat,  m.  Geld  oder  Gtä  als 

wederwille   unde  grot  moycheit  unt-       wedde  gegeben^  d.  h.  als  Pfands  Pfand- 

stan.  Lüb.  Chr.  J,  422;  gheven  150       geld,      Pfandschiüing,     Pfandbesitz, 

mark  •  .  yor  schaden,  smaheth,  wyd-  35  wiederlosbares  Pfandgut.    So  wor  en 

derwyllen    unde    allerhande    scycht,       man  yerdhinget  ofte  yerkoft  ofte  tho 

die  uns  yan  on  gesehen   ist  an   der       weddescate  set  widerweghene  sin  erye 

borg  to  Grone  (1329).  Gott.  Urk.  I,       enen  manne  edher  twen  .  .  ofte   se 

nr.  115;    dusse   forste  let  in  korter       twidrachtich  thar  umme  werdhen,  so 

tyt  groth  Yordreet  ynde  wedderwillen.  49  we  dhan  dhen  ersten  kop  edher  dhen 

Falcks  Staatsb.  Magaz.  9,  359;  uppe       ersten  weddescat  tughen  mach,   dhe 

dat  da  duldich  syst  in  allen  wedder-       scal  dhen  kop  edher  den  weddescat 

willen ;  dat  gerichte,  dat  du  oyer  my       beholden    (1303).    Brem.    Stat.   105 

Yorhengest  in   alle  mynem   wedder-       (Big.  St.  B.  p.  63,   9);    so   we   so 

willen.    Wiggert  1,  S,  53 ;    unde   do  46  deme    anderen   wat   louet   yppe  sin 

starf   he  yan   wedderwillen  (Ärger).       ghut,  es  it  up  erue,  so  is  it  wedde- 

Kortier  569^;   .  .  dat  gy   got  bidden,       schat ;  sint  it  oc  kledere  oder  anders 

dat  he  my  gheye  rechte  dult  wedder       weleker  hande  ghut,  dat  si   dar  en 

alle  hanne  drofnissen    ynde  wedder-       den  anderen  an  wiset,   so  es  et   oc 

wyllen  desser  werlt.  Old.  GB.  A.  145;  50  weddesehat  •  ,  Stedet  auer  de  gene, 

imitlaMtyd.  WOrtwbnoli.  Y.  41 


WEDDESCHATTEN  642  WEDE  WIDE 

des  de  weddeschat  is,  dat  dat  ghnt  ick  mede  tor  witlicheit  einen  wedde* 
kumt  nan  der  siede,  dar  it  eme  ghe-  schatsbrief  yp  600  mar ck  Indende, 
wist  was,  oder  dat  it  uan  deme,  dar  den  min  son  Samuel  den  vorwesem 
it  na  is,  ghewandelet  wert  in  ander  S.  Niclas  kercken  als  creditoren  geaen 
ghut,  so  ne  es  et  nen  weddeschat.  5  moth.  Gentehow  XIII^  I,  156. 
IM,  B.  320;  vgl.  453;    set  iemant  weAieüItlffMerichtskifd^'iehöräe, 

deme  anderen  sin  schep  vnde  seghe-  witlick  zy,  dat  qwemen  vor  de  er- 
let  dar  na  anderswor  mit  deme  schepe  samen  heren  N.  N.  weddeheren  vor 
vnde  norkoft  dat  schep,  so  ne  es  nen  de  weddetafelen  dat  gantze  ampt  der 
weddeschat ;  mer  kumpt  dat  schep  10  bernsteen  paternostermaker  etc.  £iü. 
an  de  Trauene,  so  es  et  auer  wedde-       Z,  R.  354. 

schat,  alse  it  was,  er  et  seghelede,  weddewagen,    m.     Pfandwagen? 

d.  h.  während  der  Fahrt  riM  das  ( Schwerlich  richtig ;  vieüeicfUsuweAe'f 
Pfandrecht,  das.  321;  dat  wy  hebben  ein  Wagen,  dessen  Seitenieitem  von 
ghezäd  vnde  zatet  vnde  lated  an  de  15  weden  geflochten  sind?),  mit  einem 
were  vor  een  pand  vnde  vor  eene  weddewagen  dustholtes  thor  vnringe, 
(?  eenen  ?)  wedeschäd  .  «  eyne  wisch.  vnnd  die  rungen  nicht  hoher  ^0 
Old,  Urk.  V.  1396;  vnde  dit  vorbe-  sein,  dan  die  rhader  (1530).  Gr. 
nomede  gud  möge  wi  edder  vnse  Weisth.  5,  124.  (Vgl.  wedehagen.) 
eruen  lozen,  welke  tid  dat  wi  willen,  20  weddichy  adj.  au  wedde  verpflieUetj 
alse  weddeschattes  recht  is.  Hahn,  straffällig.  He  is  dem  hillygen  nke 
ürk.  2,  76.  „Im  Bremischen  Bitter-  ind  dem  hemeliken  gerichte  brokich 
recht  wird  dadurch  das  in  der  Erb-  vnd  weddich  geworden  (1441).  Nies. 
Schaft  vorhandene  baare  Geld  und  Beitr.  2,  98. 
Ääivschulden  bedeutet.  8.  Tit.  I  §  2.  26  wede,  Wide,  f.  (gedrehter)  Ariel, 
lit.  0.«    Brem.  WB.  5,  212.  Strang,   mhd.  wide,  wit;  restis.  Voce, 

weddesehatten,  schw.  v.  als  Pfand  vimen.  1  Voc.  W.  —  (In  einem  Wum- 
besiteen.  He  scheide  nerghen  wonn-  segen:)  dat  gi  (Würmer)  vorswinden 
achtich  wesen  in  deme  stiebte  tho  alse  de  band,  dede  wede  wand,  diir 
Bremen,  noch  slote  in  deme  stiebte  30  me  den  hilgen  Christum  mede  bani 
weddeschatten,  noch  dar  in  komen  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  12S>;  gebun- 
(1376).  Stad.  Arch.  1,  120;  dat  lant  den  mit  weden.  Judith  6,  8  {H.);  do 
to  Gelren,  welke  he  hadde  gewedde-  nimpt  de  duvel  eine  eyken  wede  und 
schattet  (quod  habuit  pignori)  van  schortet  en  (den  Mönch)^  alse  mit 
den  olden  hartigen  van  Gelren.  Chr.  85  einem  gordele,  darmit  up.  Protest, 
Sei  292,  11;  etlyke  (slote  vnde  Gl.  eu  B.  V.  f.  162;  rnien  (Buihen) 
stede)  weren  ere  vederlike  erve,  et-  uthe  dem  werdere,  dar  weden  af 
lyke  hadden  se  ghekofft  unde  sum-  wurden  tho  der  Stellinge.  jBrem.JaAfi. 
melke  hadden  se  gheweddeschattet.  2,  278;  item  vor  1  vore  strukestbo 
Lüb.  Chr.  2, 145;  slot,  dat  he  wedde-  40  weden  1  gr.  das.  2,  280;  bes.  eum 
schattet  hadde  (früher:  dat  eme  Hängen  gebraucht.  Sve  nachtes  ge- 
umme  ene  grote  summen  gheldes  houwen  gras  stelet,  dat  sal  man  rich- 
ward  ghedan).  Korner  234^.  ten  mit  der   weden.    Ssp.  II,  28,  3 

weddeschattesbrSf,  m.  Pfand-  (vgl.  II,  39,  1);  steelt  de  molner 
Urkunde,  Einen  wcddeschattesbreiff  45  suluen  yn  der  molen,  wart  dat  to  em 
ludende  vp  ein  hundert  gülden  vnnd  gebracht  (bewiesen),  men  richtet  to 
vehr  gülden  ierliker  renthe  .  .  vnd  em  mit  der  wSde,  dat  ys,  men  henget 
den  anderen  weddeschattesbreiff  ock  en  an  den  galgen.  Ndd.  Beektsb,  f. 
vp  einhundert  gülden  munthe.  Mekl.  154 ;  hadde  he  alle  tyd  repe  nnde 
Jahrbb,  27,  66;  Oct.  27  vorsegelde  so  weden  by  sik  (^mm  Henken).  Körner 


WEDE  643  WEDEBEN 

SOSf^;  he  gaf  on  allen  openbare  sine      to  Aken.  Brem.  O.  Q.  146,     Vgl.  ge- 
holde  onde  einen  yrede,  sunder  enem       wede. 

wart  gelovet  de  wede  d,  h.  eum  Tode  wede,  m.  ciUs.  widu  (lignum).  Woid. 

am  Galgen  bestimmt.    Zeno  v.  1308 ;      Uppe  deme  wede  (HOI0  su  schlagen). 

bi  der  weden,  bei  Strafe  des  H&ngens.    5  Ostfries,  ürh.  nr.  370;  ansproke,  de 

Grimm^  B.  A.  684 ;  per  restem,  quod       wy  an  dem  vreschen  wede  (bei  Varel 

Tolgariter    dioitur    bi    der    weden.       a.  d.   Jade)^   id  sy  de   Oster-  offte 

Hanov.   St.   B.  497;    (1356).   Z.   f.       Westerwede,    gehat  hebben    (1475). 

Nieders.  1876^  S.  27;  to  lesten  wart       das.  nr.  725;  beleghen  im  vreschen 

dar  gelauet  eyn  vrede  By  deme  halse  10  wede.  Brem.   ürh.  1485;   des   holtes 

Tnde  by  der  weden.  Harteb.  251^^,  f.       haluen,   de  wede  genompt   (bei  Dd- 

59t^;  de  sworen  eynen  vrede  by  der       metihorst).    Old.   v,   1528;    bath    de 

weden  to  holdende,  dat  etc.  Abel  199;       droste,    dath  se   synen  gn.  mochten 

na  ga  ik  to  der  weden,  komme  ich       geuen  de  mäste  de  vp  deme   wede 

an  den  Galgen  (sagt  der  Fuchs,   der  15  etc.   In  ders.  Urk.;    item   so  wyllen 

unten  in  dem  einen  Eimer  des  Brun-      wy  allen  luden  bynnen  vresken  palen 

neiis  siürt).  Gerh.  v.  M.  92,  24;  De       bruken  laten  ere  .  .  gued,   daer  sze 

weden  in  den  hals  hengen.   Brschw.       recht  tho  hebben  in  den  wede,  vnde 

SekichÜ.  216;    und  doen  eme  (dem      den    wede    bescermen    vnde    nyne 

Friedensrichter)    einen    seyll    edder  20  heren  daer  in  tho  stedene  noch  her- 

wede  umme  synen  hals  unde  hangen       licheyt  daer  inne  tho  gunnende  wesen 

eme  an  den  negesten  bome,  den  gy       vnde   de  wede  by  Bustringer  lande 

gehaven   mögen.     Mascov^    not.  jur.       tho    bliuende.     Old.    Urk.    v.    1420. 

Brunsvic.  app.  p.  66;  (adelliche  Bau-       Hieher  ?    vnde  moghen  de   (gefällten 

ber)  worden  dorch  ordeel  vordomet  26  Bäume)  enwech  voren,   wanne  unde 

nmme  vredebrack . .  de  versehe,  aver-       war  id  en  effene  kompt,  sonder  yeni- 

qoatlick  sure  wyde  to  schmeckende,       gherleye  hinder  .  .  vnde  ik  vnde  mine 

Heimar  Kock  in  Dreyers  Nebenstunden       eruen  scbuUen  vnde  willen  en  schep- 

p.  166;   er  habe   wol  eher  gesehen,       pen  op  den  vsen  weghe  vri,   weyde 

daß   einer   den   anderen    eine    wyde  30  vri,  wede  vri,  in  vnde  vt  (1379).  Lüb. 

gedrehet  hadde,  woran  er  selbst  ge-        Urk,  4,  nr.  361;   weden  vry,    weyde 

hangen  worden.  Spangenberg  chronic,       vry,  weghe  vry  vnde  hude  vry  (das 

Mansf.  p.  316.  Ude  ßu  bringen)  .  .  euer   dat   myn 

wede ,  n.    aits.  geuuede,    1.  Klei-      wente  in  den  menen  herwech  (1391). 

düng,    wy  sint,  keyser,  to  dy  ghesant  35  das.  4^  nr.  541. 

van  den  pawes,  dat  du  uns  dost  dat  wede,  wet,    Waid,    sandix.    Voce. 

keyserlike  wede,  also  krönen,  vinghe-       wed,  sandix,  is  krud,   dar  de  laken- 

ren  unde  purpuren  .  .  He  (der  Kaiser)       maker  blauwe  mede  varwen.  Herbar. 

leet   sik   bringhen   de    krönen   unde       f.  8öh.   —  Van  eneme  vate  wedes  III 

keyserlike  wede  .  .  He  toch  dat  an  40  penninghe,  van  einer  mese  wedes  VI 

etc.    Lüb.  Chr.    J,    10;    do   toch  he       penninghe.  Hamb.  B.  80;  de  farwer, 

(Kaiser  Karl  IV.)  an  mit  er   (der       so  mit  mede  vnd  wede  farvenn.  Lüb. 

Kaiserin)  sin   keiserlike  wede.    das.       Z.  B.  488;   vnde   welk  man  swarte 

I,   300;    (de   paves  Bonifacius)   wi-       ghemenghede  laken   maken  wyl,    de 

sede   sie    (auf  dem  Concü  zu  Born)  45  schal  de   wulle  half  in  wede  laten 

in  sineme    wede    mit  einer    infulen       veruen.  Ood.  Brdb,  7,  15,  149. 

als   en   paves   in   cathedra,     das.  Jf,  wedeben,  n.  altfr,  widuben,  wede- 

175.  —  2.  das  Geweilide,  die  Heilig-       ben;isZ.vidbein,ap5.vidobaii, /ScÄZwySeZ- 

ihüiner^    Bdiquien^    alts.    uuihetha.       bein.  s.Bichth.s.v.  — spacula,  wede- 

Unde    men    wisede    do    dat    wede  50  ben  u.  subircus  (?).  Dief.  n.  gl.   sub- 

41* 


WEDEKE  DOKE  644  WEDEM(E)  WEME 

ursum.  Voce.  W.  subarsa.  Brevä,  (bei  de  wedell  genomedt  wuide.  Benner 
Dief.  s,  V.  subursa ,  eyn  wedeken,  ^,  5J2.  Vgl.  die  „  Widd^  bei  Jener  u. 
wd  verlesen  oder  versehrieben).  —  Borchwede,  jäzt  Burgwedd  in  Ban- 
fregit  suum  crus  sive  wedeben.  Strals.  tiover.  ürh  d.  Stadt  Hann.  nr.  167, 
Verfestungsb.  nr.  94;  magistro  Bru-  5  Vgl.  auch:  de  cempe  to  den  wedelen^ 
noni  pro  cura  unius,  qui  cecidit  de  de  dar  lighen  oyer  der  Ödeme  bi  der 
equo  et  fregit  wedebeen.  Hamb.  Elmenoe  . .  vortmer  umme  de  cempe^ 
Kämmerei'R.  i,  S.  95.  de  dar  lighen  over  den  wedelen  beken 

wedeke  doke,  mit   Waid  gefärbte      etc.  (1341).  Lüneb.  ürk.  i,  nr.  401. 
Tücher.    Item   so  schall  in  alle  den  10      wedeman  (jn$  wedde^,  m.   Richter. 
kramen  nen  louwant  veile  wesen  sun-       =  wedehere,  weddehere.    He  sal  <kt 
der  wedeke  doke.  Lüb.  Z.  R.  313.        bewysen  myt  enen  rechter  ofte  wede- 

wedehagen,  adj.  Item  wart  em  man  ofte  twe  buren  guedea  gheruch- 
(dem  Prior  von  Ztcdle)  ghewiset  ein  tes.  Richth.  316^  §  11. 
wedehaghen  waghen,  de  sal  gaen  15  wedem(e),  weme,  aUfr.  withama, 
twischen  s.  Peter  un  s.  Jacobe  .  .  wethem,  wathem,  aUh.  widumo,  mhd. 
de  waghen  sal  hebben  veer  pagen.  wideme.  Dotation^  dos,  (dotalidam); 
Gr.  Weisth.  5,  83.  (s.  wedde wagen.)       bes.  Dotation  für  die  Kirche,  geisl- 

wedehoppe,  m.  Wiedehopf.  3  Mos.  liehe  (unbetoeglichc)  Güter^  spec.  das 
11,  8  (H.);  wi  lesen,  dat  somighe  20  Pfarrhaus,  parrochia.  Voc,  W.  ple- 
voghele,  als  ere  olderen  olt  werden  bania.  Voc.  Kid.  dos,  wedeme  Tel 
ende  er  vederen  vorlesen,  so  denen  parhoff.  Voc.  Engelh.  domus  parro- 
se  em  weder,  se  halen  spise  ende  chiaUs.  Dief.  —  Vnde  wy  (Si^aneäe 
soken  arsedie,  alse  de  wedehoppen.  von  Nassau)  schallen  dar  gensliken 
Boh  d.  Byen  f.  130c.  25  vnbeworen  mede  sin  .  «  Tnde  Tosem 

wedel  =  wede,  TFa2ä.  „Eine  ddenb.       heren  dat  laten,   de   wile  he  leaet, 
Urk.  V.  1528  sagt :   Die  drei  Bauer-      yngekrenget  vnser  wedemen  ynde  lif- 
schaften  Rittrum,  Nehrstede  und  GeveS'      tncht  (1404).    Sudend.  9,  nr.  250  \ 
husen  hebben  den  wede  [den  Wald,       De  rat  wart  des   to  rade  myt  der 
aus  welchem  die  jetzige  nauerschaft  80  witheit,  dat  eyn  yeweUc  borgher,  de 
Wehe  entstanden  ist]   aver   de  twe-       byonen  Bremen   wonen   wel,  wonen 
hundert  jare  in  rousam  gebruck  ge-       schal   uppe   wicbelde    binnen    ODser 
hadt.    In  derselben  ü.  unrd  den  drei       stad,  id  ne  sy,   dat  ere   welke  tab 
Bauerschaften  von  Seiten  der  Landes-      anstervens  weghene   edder  van  Ijj- 
herrschaft  bei  höchster  Strafe  geboten,  85  tucht  nu  yegenwordich  wes  hebbe  in 
dat   se   sik   des   wedel   [soU   heißen       weddeme  (1407).  Brem.  I^at.  83;  oen 
Wedels/  nicht  undermaten.    Also  ist      unse  borghere  scal  na  dessem  dage 
wedel  =  wede.  Wahrscheinlich  ist  we-       wonen  uppe  wedeme,  id  en  sehe  na 
del  Abkürzung  von  wedelo,   wie  un-      rade  des  radcs,   unde  wanner  deme 
eählige  Ortsnamen  auf  -1   aus   einer  40  80  schut,  so  scholen  se  schoten,  wa- 
altern  Form  -lo   (loh  =  lucus)  ent-       ken    unde    borgherwerk   don  gbelik 
standen sind.^  Leverkus.  wedel  heißen       anderen  unsen  borgeren  (7^^^^).  eii^> 
auch  sonst  Forsten,  z.  B.  nodtwedel       463\  so  scolen  de  vorbescreTene  ga- 
bei  Verden,  Gr.  Weisth,  3, 227;  keine-       der  ewigliken  bliuen  to  dem  gades- 
wedel,   bei  Gifhorn.   das.  236;    auch  45  huse   to   Gr.,   nicht   to   der  kerkeo, 
Weiden,  (früheres  Waldland?  Bruch-      sunder   to    dem  wedeme.    Ztsckr.  /. 
land?  vadum,  quod  dicitur  Agrimes  •       Nieders.  1849,  S.  63;  se  branden  op 
widil.     Adam  v.   Br.   2,   15^);    de       de  korken  mit  den  wedemen  (ü^^/ 
borgerweide   (to   Bremen)   wente   to       Dithm.  Urkb.  S.  38 ;  in -welkeme  hm 
dem  wator,  so  vor  Walle  gelegen  und  50  ok  en  pape  wonet,  it  si  en  wedeme 


WEDEMHUS  645  WEDER 

oder  nen  etc.  Gosh  Stat  50^  35;  de  scowerte  ynde  de  loere  vnde  de 
a.  .  .  Yorbrande  en  suverlik  dorp  bi  witgherere  gheaet  to  herwede  .  .  al- 
Lubeke,  atbgenomen  de  wedeme,  de  lerleye  raschap  (Gerätschaft),  dar 
blef  nnyorbrant.  IM.  Chr.  2,  396 ;  men  dat  leder  mede  wedet.  Wigands 
in  der  wedemen«  Bäsmn.  Deichr,  bei  6  Arch.  2^  43;  so  we  scomakere  is  to 
Westph.  3,  1756;  de  capellan  vorlep  Hamb.,  dhe  scal  dat  ledher  smeren, 
de  wedeme  in  nachtslapender  tit  unde  ynde  solen  smeren  vnde  wedhen  vnde 
let  se  leddig  stan.  Hamb.  Chr.  54 ;  och  aaste  negen.  Hamb.  Z.  B.  p.  274. 
alles  wat  dar  geschult  in  conyenten,  weden  =  winden  ?  (Not)  alzo  du  an 

cloestern  und  weemen,  is  alle  dub-  lo  deme  cruce  ledest  Vnde  do  di  umme 
belt  (nenA.  die  Büßt).  Ostfr.  L.  B.  de  zule  wededest  etc.  Parad.  98^  7. 
III^  31;  van  daer  (nenH.  der  Kirche)  weden,  adj.  van  Weiden,    It.  4  0. 

in  de  weme  .  .  Als  nu  de  weme  an-  vor  2  wytte  weden  korve  yppe  dat 
gesteken  wurt  etc.  Ben.  166.  Noch  rathus  (1481).  Z.  f.  Nieders.  1871, 
1668  gtbräuiMich,  wo  es  in  e.  Old.  16  S.  106. 

Utk.  heißt :    So  geschehen  zu  Zwi-  wedengarn.  Lüb.  ürh  2, 1035^  n.  1. 

schenahn  in  der  wedeme.  weder,  wedder,  wSr,  tn.  Widder,  u. 

wedemhfts,  n.  Pfarrhaus,  so  wie  Hammel,  aries  castratus.  Do  nam  he 
nachtes  dath  godes  huis  barnet  off  (der  Löwe)  darto  (zur  Jagd)  den  bok, 
dat  wedemhuis,  so  etc.  Bichth.  31,  20  den  weder  unde  de  ko  etc.  Gerh.  v. 
Anm.  9;  he  hefft  neue  betalinge  kon-  ,  M.  6,  4;  dar  (auf  Cypern)  sint  wilde 
nen  erlangen,  sunder  spottesche  weder  (arietes  silvestres),  de  men 
worde  .  .  darto  swarliken  verwundet  nicht  kan^  vangen  wen  mit  lebarden. 
vnd  okn  hefft  dar  nen  kerckhoff  noch  Beschr.  d,  heil.  Landes  f.  12^ ;  in 
wedemhusz  helpen  können,  dar  he  25  eyner  nacht  quam  eyn  deif  to  den 
nen  Uk  iffte  rechte  kan  vor  vorlan-  schapeskouen  vnde  stal  eynen  weder, 
ghen  (1546).  Dühm.  ürkb.  8.  124;  Dial.  Greg.  199;  so  wan  Isegrim 
dat  wedemhus  schalen  de  yisitatores  hadde  ein  kalf,  eine  zegen,  einen 
besichtigen  .  .  Dat  caspel  is  schul-  weder,  einen  ram  etc.  B.  V.  2017; 
dich  de  wedeme  mit  dorntze,  came-  so  nym  enes  wedders  leueren  so  het  alse 
ren,  koken,  keller,  hone,  soet,  schäne,  se  vte  deme  wedder  kumpt,  vnde  sla 
stellen,  backhus,  hakelwerck  tho  bu-  de  so  het  vmme  de  oren  vnd  vmme 
wen.   Pomm,  Kirchen-Ordn,  f.  98\         dat  vorhouet.    Bost.  Areneib.  f.  4^; 

weden,  weiden,  schw.  v.  gäten,  ün-  an  borge  setten  een  tunne  beers  ende 
iraut  ausraufen,  runcare,  weyden,  85  enen  vetten  weer.  Bichth.  272,  §  3. 
gbeden  (inutiles  herbas).  Dief.  n.  gl.  Als  Zeichen  des  Thierkreises :  de 
t(m  aus.  ags.  wiod,  weod,  Unkraut,  sunne  was  do  in  ariete  in  dem  teiken, 
^gl.  weed.  (Noch  jetzt  gebräuchlich.)  dat  is  in  dem  weder.  Magd.  Seh.  Chr. 
Item  so  gaf  ik  ut  7  s.  den  vrowen,       304,  28. 

de  den  kol  wededen  (1412).  Wism.  40  weder,  wedder,  wfer,  n.  1.  Wäter. 
&^.  S,  Spir.  f  9.  —  überh.  reinigen.  Dat  weder  was  klar.  B.  V.  5 ;  dat 
i,  B,  vlas,  intervellere  linum.  Uoffm.  wedder  was  heet.  Lüb.  Chr.  2,167; 
FinM.  1, 163.  (nicht  bloß  von  dem  im  dat  benam  en  nod  wedders  unde 
Fdde  stehenden  Flachse,  e.  B.  In  wyndes  (1373).  Hans.  Bec.  2,  59,  2; 
deme  suluen  daghe  brachte  men  den  45  du  hefst  were  unde  winde  gesturet. 
juncfrowen  van  den  susteren  vlaes,  Brem.  Gebetb.  (nr,  26)  f.  131.  — 
welker  nycht  wol  was  ghewedet,  dat  2.  Gewitter,  dat  weder  slocli  ene 
sulue  weiden  de  susteren  ropen  vnn  (a  fulmine  percussus  est).  Eike  v,  B. 
vusten  [wußten]  dar  gar  weynichyan.  74;  dar  na  wart  ein  grot  weder,  dat 
^gghert  f.  64^);  als  Arbeit  am  Leder?  50  sloch  bome  und  lüde,  veh  unde  koren. 


WEDER  646  WEDEBDAOE 

Magd.  8ch.  Chr.  89^  1;  It.  1  s.  ge-  do  sede  he,  ja.  Lüb,  Chr.  2, 135;  be 
gheuen  deme  pulsanten,  dede  ladde  yragede  eme,  wer  em  ock  der  sake 
jeghen  dat  wedder.  Wism.  St.  Jür-  noch  wal  dechtrch  were.  Jfiifi^.  Our. 
gens  Beg.  v.  1515  f.  11h;  vnde  vze  1,  168;  wehr  datselve  so  geschehn 
leve  here  god  yns  bedruuet  het  myt  5  is,  dair  en  khan  ick  nicht  weider 
syme  weder,  vnser  closter  to  slaghen  von  schriven.  das.  2^  311;  he  w<rfde 
etc.  (1385).  Lüneb.  Urk.  F,  nr.  353;  de  warheit  dar  van  weten,  were  dat 
das  hillige  weter  sloch  in  drei  huser.  so  were.  Bothos  Chr.  f.  114 ;  ik  wü 
Münst.  Chr.  3^  144 ;  dat  hillige  weder  sein,  wer  he  sik  ök  wille  weren. 
dede  groten  schaden  in  dissem  jär.  lo  Sündenf.  1902.  —  //.  adv.  in  dii- 
Kerhh.  v.  290.  jundiven  S&teen:    entweder  —  oder. 

weder,  wedder,  wSr,  (wer),  dlts.  tynsguet  is  wedder  eygen  erue  edder 
huethar.  1.  conj.  1.  in  (directen  oder  leen.  Ssp.  III^  79,  GL  —  toeder  — 
indirecten)  Doppelfragen :  ob;  eig.  toeU  noch  (die  Negation  im  ersten  Gliede 
ches  von  beiden,  utrum ;  (vgl.  an  we-  16  fehlt),  Eva,  ik  kan  wer  smecken  ed- 
der Sit,  an  beiden  Seiten,  utrimque.  der  mken.  Sündenf.  995;  se  konde 
He  vant  sin  Tolk  an  weder  sit  to-  wer  vorwert  edder  to  rugge  gän. 
schüchtert,  aerstreut,  in  dem  walde.  B.  V.  1150;  desse  hadde  nenerleye 
Zenov.  1536.);  im  aweiten  Gliede  steht  gaue  van  der  nature,  wer  wyßheit 
eder  (ider),  edder,  oder  und  ofte.  20  edder  gude  sprake.  Denscke  Krön, 
So  we   koft  hevet  renthe  in   enem      f.  Q8. 

erve  .  .  dhe  renthe,  wedher  men  dhe  weder-,  wedder-,  wedders-,  wer- 

scole  geven  tho   eneme   halven   iare       dage,  Wettertage,   d.  h.  die  Zeit,  ico 
idher  tho  eneme  helen  (1303).  Brem.       (nach  dem    Winter)    toieder    beßeres 
Stat.  134;  wedder  schal  me  halden  25  Wetter  eintritt,  dah.  besonders  JFVuÄ- 
dyt  bescreuen  recht  edder  de  olde       lingsjifeit.  De  stede  hadden  deme  rade 
vnbewerdegewanheit?/S5p, //,  ^ff.  öZ;       van   dem  Sunde   ghelovet,   also  vro 
do  sprak  s.  Pawel:  wer  schal  he  (der      alse  yd  queme  to  wederdaghe,  dat 
unbekannte  Gott)  mynsche  wesen  ed-       me  riden  unde   wanken   mochte,  so 
der  gheyst?  Old.  Evangel,  B.  f.  117h;  80  wolden  se  der  stad  to  hulpe  komeiL 
dar    hadden  se   sunderke   wickunge       Lüb.  Chr.  2,  204;  L.  R.  scal  L.  unt- 
na,   wer  se  striden   scheiden   edder       wiken  (mit  einem  Bau),  also  de  rad 
nicht.  Magd.  Seh.  Chr.  19, 8 ;  wer  wille       ghesproken  hef t,  so  it  erst  to  weder- 
gy  nu  lever  hebben,  ene  körte  vede       dagen  kumt  (1342).  Brschw.  Deged. 
oflfte  ene  lange  vede  ?    Münst.   Chr.  85  B. ;  wetet,  dat  wy  den  tollen,  de  by 
1,  162;  wer  dat  he  bleve  effte  etc.       uns  upgheboret  is  van  wedderdagben 
Ps.  55  (H.)  Überschr.;   so  war  eyn       wente  s.  MichaeUs  dach,  hebben  gbe- 
man  den  anderen  scult  geuet  vmme       sant  etc.  (1362).  Hans.  Urk.  II,  S. 
sin  erue,  wedder  (sei  es  daß)  (Var.       513;  wur  de  steynwech  tobroken  is, 
efte)  het  eme  to  weddescatte  hebbe  40  den  schal  me  boten  by  wedersdagben. 
ghesat   ofte  verkoft,   des   ne  sal  de       Brschw.  B.  134,  78;    dat  juwe  gn, 
voget  nicht  weidigen,  he  ne  etc.  Big.       to  wedderßdagen  eynen  fruntliekcnn 
St.   B.   65,  13.   —  2.   in  einfacher       dach  up  lechlike  stede  vndt  tidt  wol- 
Frage:  ob.  Do  antworde  emePylatus:       den  uthsticken  etc.  Dithm.  Urk.  96; 
wer  byn  ick  ein  iode?  Brefn.  k.  geb.  45  sobalde    averst   de   wederdage  aen- 
f.  174h;  do  vraghede  her  H.,  wer  men       quemen.  Ben.  280  u.  526;  so  balde 
ome  de  solven  breve  van  rechte  scolde       de  weerdage  in  der  vasten  anquemen. 
gicht   (irgendwie)   lesen   etc.    Brem.       das.  581;    sobalde  de  weerdage  an- 
Stat.  179;  de  borger  wert  ghevraget,       quemen,  tooch  E.  wedder  vor  Stick- 
wor  he  bi  siner  klage  bly  ven  wolde ;  50  hülsen  int  eerste  van  der  fasten,  das. 


WEDERHANE  647  WEDEWESLE 

584;  he  wjlle  dem  also  volchachtich  bula  (auch  Vogd  BtUo,  oder  PirOy 
wezen  alze  vro,  dat  yt  to  wederdagen  Pirol  gen.  u.  s.).  S.  Dief.  s.  v.  oriolus 
kome  (1124).  Ostfr.  ürk.  nr.  327  (in  u.  galbula  u.  Nemnich  s.  v.  auch 
der  darauf  folgenden  Urk.  fast  gleichen  ictura.  Breoih  u.  tereus.  Hör,  belg. 
Inhaltes  heißt  es:  zo  vro  alse  paschen  5  7, 20;  ferner:  weede-wael,  geel-ghorse, 
negest  vorbi  isj;  by  guden  samers  galgalus,  chlorion,  icterus  etc.  Kü. 
tjAt  vnd  by  weddersdagen  (1553).  Droselen  vnde  nachtegalen,  Galander 
Wisnt.  Zeugeb.  f.  149.  vnde  wedewalen  etc.  Harteb.  226  f27  . 

wederhane,  m.    Wetterhahn^  ceru-  wedewe,  -uwe,  f  Witwe.  Ene  we- 

cos,  ceruchus.  1  Voc.  W.  u.  Dief.  lo  duwe  quam  to  eme.  Dial.  Gr.  177; 
Tentilogium.  Voc,  Engdh.  Dusdaene  in  dem  eyrsten  yare  (der  Ehe)  wart 
(die  iingestadigen)  slachten  den  weder-  se  weduwe.  das.  224;  weddewen  unde 
hane.  De  vp  den  iorn  pleghet  to  weisen.  LÜb,  Bodend.  v.  637;  sin 
staene.   Sp.  der  sonden^  f.  109K  dochter,   de  wedewe  sat.    Lüb.  Chr. 

wedermakersehe/.  Wettermacherin.  15  1,  54 ;  de  kerke  blef  wedewe  (ohne 
mulier  tempestates  excitans  incanta-  Bischof)  wente  in  desse  tid.  das.  2, 
tionibus.  Kü. ;  Oberh.  Zauberin^  saga,       541. 

pharmaceutria.  ders.  Ick  meine  nicht  wedewelik,  adj.  tvittwenlich.   se  sy 

de    landtstrike,    olde    weddermaker-       seten   bleven  yn  crem   weddewelken 
sehen  vnd  graue  yngelerde  monicks-  20  stole   (habe  sich  niclU  wieder  verhei- 
esely  de  quid  pro  quo,  opium  pro  apio       ratet).   Halb.  Urk.  v.  1460. 
geuen  etc.  Omcken,  f.  41^.  wedewere,  m.   Wittwer.  so  war  is 

weierwandelinge,  f.  altfr.  weder-  en  wedewere  oder  en  wedewe,  de 
wondlonga,  Wetterwandelung  ^  d.  i.  kindere  hebbet  etc.  Lüb.  R.  264; 
„eine  eugeheüte  Wunde,  die  beim  ein-  25  nen  wedewer  mach  ein  wyff  nemen, 
tretenden  Witterungswechsel  schnter et, ^  sundern  he  do  dat  tho  wetende  syner 
Richth.  s.  V.  Wibo  heft  Siben  myt  kinder  f runden  etc.  das.  345;  die 
en  ateen  potte  eyn  blaw  oghe  wor-  weduen  ende  die  wedeuaren,  die  gha- 
pen,  dar  scal  he  vor  to  boete  heb-  den  hebben  ghehadt  etc.  Sp.  d.  kerst 
ben  XI  lichte  gl.  .  .  vnde  wederwan-  80  gd.  f.  203\ 

delynge    des  oghes   scal  iaer   vnde  wedewersehe,     wedewesche,     f. 

dach  staen.  Emd.  Bußb.  f.  14^ ;  D.  Witwe.  Wanner  id  also  bewant  weer, 
M.  husfrowe  scal  T.  to  boete  geuen  dat  men  (bei  einem  Aufgebot  oder 
vor  ene  wunde  vp  er  houet  veftich  klockenslach)  der  olden  luede  vnde 
hebte  gl.  vnde  III,  vor  wedderwande-  35  der  weduerschen  nycht  vntberen  en 
lynge  scal  se  hebben  XII  lichte  gl.  künde,  dat  sal  men  em  so  tytlike 
das.  17h;  wedderwandeliuge  vnde  an-  tovoeren  laeten  weten,  dat  se  ander 
der  gebreck  sali  staen  eyn  jaer  vnde  luede  mögen  wynnen,  de  voer  em  wt 
dach.  das.  f.  20;  men  vindet  weder-  trecken.  Wigands  Arch.  3,  32;  ok 
wandelinge  in  vyff  steden,  im  hoe-  40  ifft  eyn  wedewesche  werde  in  dessem 
vede,  ogen,  halse,  lyve  und  gemechte.  werke,  de  mach  des  vort  bruken,  so 
Ostfr.  L.  R.  III^  65.  (Si  homo  ab  lange  se  sek  verändert.  Heimst.  Krön. 
alio  ita  in  caput  percussus  fuerit,  ut  p.  220  (in  e.  Zunftrolle).  Die  Form 
nee  frigus  nee  calorem  pro  uulneris  wedewesche  findet  sich  auch  Botho  /• 
impatientia  sufferre  possit,  ter  IV  45  104  (Leibn.  5,  329). 
solidi    componantur  .  .   Additio    sa-  wedewesle,  Schierling,  cicuta.  Wolf. 

pientom   ad  leg.  fris.  Tit.  III  §  22.       Mscr.  60,  f.  17h;   wedewisle.  das.  f. 
Richth.  S.  XL.)  30;    scherlink,    wodescherne,   wede- 

wedescherne,  s.  wodescherne.  wesle.   Voc.  Strals. ;  wedewespel  (?  — 

wedewal,   der  Vogel  Oriolus  Gal-  50  wessel?),     weydewespel,    wedescher- 


WEDEWINDE       648       WEGELAGEN 

lingk ,  weydescherne.  Den  vrouwen  etc.  Liib.  Chr.  2^  166 ;  wolden  se  ok 
Yorgheyt  alles  mannes  lust,  de  ore  nicht  vorder  spreken;  wat  wege  were, 
brüste  vnde  ere  ysbeen  mit  deme  wolde  wol  wege  bliven.  Lab.  Beform, 
sape  (dieses  Krautes)  vackene  kolt  17.  u.  h.  So  auch  en  wege.  De  som- 
bestriken  .  .  Dat  sulue  helpet  den  5  mer  was  noch  nicht  en  wege.  LeSbn. 
mansnamen,  de  gheme  kusch  wesen       3^  228. 

willet.    Herbar.  f.  ?6h.    (Vgl.  wode-  w6ge,  f.  Wiege,  cuna,  conabulam. 

scheme).  Voc.  Engdh.    It  rök  dar  yaste  na  der 

wedewinde,  Name  für  verschiedene      wegen,   Ik  hadde  vilna  den  döt  ge- 
Kräuter.    1.  Epheu.    wedewinde   vel  10  kregen.  It.  V.  5969. 
iflof,  hedera.   Voc.  Halberst.    hedera.  wegebode,  f.  Wagdmde.  eyn  iewe- 

Voc.  cop.  (Hör.  belg.  7, 18).  u.  Dief.  lick  goltsmit  schal  syn  werck,  dat 
s.  V.  —  2.  Zaunwinde  (convolvulus  he  maket,  tekenen  laten  mit  der  stadt 
sepium);  wedewynde,  volubilis  alba,  tekenn  vnde  syn  egene  teyken  dar 
Yolubilis  minor.  Herbar.  f.  86o;  u.  16  by  slan  na  vthwisinge  der  ta£felea, 
Dief.  s.  V.  herba  yolubilis.  —  3.  li-  de  de  radt  hefit  laten  hangen  in  de 
gustrum  .  .  wedewinde  yel  megede  wegebodenn.  Lüb.  Z.  R.  215. 
blome.    Voc.  Engelh.  u.  Wolf.  Mscr.  wegebrede,    W^erich^    WegebreU. 

60  f.  22  u.  Dief.  s.  v.  —  4.  Schier-  Plantago  major.  S.  Dief.  s.  v.  u.  s.  r. 
ling.  cicuta,  dat  is  wedewinde.  Wolf.  20  centinodia,  amoglossa ;  (wegeblede, 
Mscr.  23j  3  f.  21h.  S.  über  diesen  Voc.  Engelh.  dagegen  wegebrede  s.  v. 
Pflaneetinamen  (wedewinde ,  wege-  plantago).  —  S»  Regel  zum  Goth.  Are- 
winde,  wedewe)  Regd^  Goth.  Areneib.  neib.  2,  23,  u.  Schüler,  Z.  Thier-  u. 
2,  f  23.  —  Welche  Pflanee  mit  der  Kräuterb.  I,  31&. 
w.  gemeint  ist,  läßt  sich  nicht  immer  25  wegel,  weigel,  Wedeln  Büschel, 
feststellen;  wenn  im  Goth.  Areneib.  Qttast  (um  Windeug  zu  machen)^  u. 
der  Zusatz  steht  yan  den  bomen,  so  Wurfschaufel,  yentilabrum,  eyn  we- 
meint  Regel,  sei  überall  hedera  helix  gel  yel  eyn  worfschuppel.  2  Voc.  W. 
gemeint.  In  der  Stdle  Gerh.  v.  M.  u.  Locc.  flabrum,  weygel.  Voc.  Engelk. 
26,  34 :  de  hert  .  .  quam  an  enen  30  flagellum.  ders.  (=  flabellum,  wadil, 
dicken  dorn,  daran  beworen  sine  hörn  wedel,  weygel,  wegel,  quast,  puster. 
mit  dem  brämdore  so  bewunden,  mit  Dief.  s.v.  vgl. auch  s.v.  yenticapiom); 
wedewinden  ök  yerbunden,  dat  se  auch  =  fusum  d.  i.  yentilabrum,  quod 
nicht  komen  üt  ne  künden  ist  es  wöl  fit  de  folys  armorum  (ramorum?); 
2!aunmnde*  Dagegen  in  der  Stelle  85  instr.  leprosorum.  ders.  n.  gh 
Wolf.  Mscr.  23,  3  f  21h  ist  es  detit-  wegelage,    Wegeilagerung,  insidiae. 

lieh  Schierling,  wie  aus  dem  weiteren  Dief.  Quicunque  yim  alioai  intoleiit 
Zusatz  hervorgeht :  cicuta,  dat  is  wede*  seu  ipsidias  posuerit,  que  yulgo  wege- 
winde,  ynde  is  eyn  krut  vtermaten  läge  dicitur.  LacomH.  II,  nr.  6%; 
kolt  . .  drunke  eyn  mynsche  dat  crud,  40  vmme  yngerichte,  welkerhande  dat 
he  moste  steruen  .  .  dyt  crud  dranck  sy,  dotslach  edder  wunden,  heyme- 
de  grote  Socrates.  soke  edder  wegelage.    Ndd.  BecUsb. 

wedicb,  Enterich,  anetarius.  Voc,  f.  90;  alle  yorsate  ynde  weghelaghe 
rerum.  wäting,  Nd.  Korresp.  Bl.  3,  ynde  huyssoke  etc.  Seib.  ürk.  nr. 
30.    „wetik,  wätik,  Enterich.''  Dähn.  45  719,  101. 

YfiiA&erTky  n.  Ifhstrument  zum  gäten.  wegelagen,    schw.  v.     einem  den 

sarculum,    nociyas    herbas    eyellere,        Weg  verlegen,   nachstellen,  auflauern, 
wedhysern.  BrevU.  insidiari.     Se  (Eva)  schal  yordruckea 

wege,  adv.  =  wech,  weg,  fort.  Do  diu  hoyet  unde  du  (Schlange)  wege- 
Juncker  J.   weghe   was,   do   quemen  50  lögest  der  frowen  schrede  (S(kriU). 


WEGELAGEREN  649  WEGEN 

Hanao.  Mser.  1,  84,  8.  J35^;  wey  lingen,  des  de  wegene  marck  holt 
deine  anderen  wegelagede  etc.  Gr.  teyn  marck  in  der  schrodinge  vnde 
Weisth,  d,  J28;  eyn  morder,  de  deme  achte  loet  saluers  in  der  gude.  Behr» 
anderen  wegelaget,  mach  eyn  iewe-  Urh.  i,  119.  —  6.  niederjriehen  (vom 
liker  doden.  Ndd.  Bechtsb.  f.  95;  wey  5  Gewichte).  Dat  benedigede  cruce  di  tu 
eme  sinen  borghere  weghelaget  efte  der  erde  woch,  vnde  di  zere  an  bei- 
mit  ghewalt  huyssoket  etc.  Seib.  Urh.  den  waden  sluch.  Parad.  5^b,  20; 
nr.   719,  136.  he  denket  vp  de  borden  godes  swar, 

(we^),  weeUageren,  schw.  v.  nach-  de  Christam  den  heren  to  der  erde 
stdlen.  vnde  du  (Schlange)  salst  sy-  lo  woech.  Josef,  V.  d.  7  Tods.  v.  401. 
nen  hacken  wechlageren.  Disput,  to  —  c.  büH.:  erwägen,  achten,  ponde- 
Oldersum  f.  4.  rare.    Scheide  ik  dat  nicht  achten 

we^elank.  eyn  wegelang  sal  hol-  unde  wegen?  0GB.  A.  106;  deyt  he 
den  dVs  voytes  mer,  unde  maket  we  des  nicht,  also  dat  he  en  islik  word 
eynen  graven  an  der  wegelangen  her,  16  sines  beydes  (Gebetes)  nicht  ne  wey- 
den  aal  he  graven  yn  den  veirde-  ghet,  so  vorleset  he  de  vrucht  sines 
halben  voyte.  Gott.  tfrk.  15  J.  beydes.  Ecdes.  f.  29^;  unde  de  (pri- 

wegeliky  adj.  beweglich,  alle  sines  vilegia)  hebbe  wy  mid  gansem  vlite 
godes  wegelic  und  umbiwegelic  (1331).  unde  andacht  gheluttered  unde  ghe- 
Brem.Stat.173;  alle  ghut .  .  weghelk  20  weghen  (1377).  Stidend.  5,  nr.  HO; 
unde  unbeweghelk.  Pyl,  Pomm.  Ge-  vortmer  woghen  se,  wo  de  greue  van 
fieal.  IIj  S.  142;  so  mach  he  vort  Seh.  mit  eren  in  der  säte  wesen 
vorgheuen  sin  wechlike  gud,  weme(n)  moghe  etc.  das.  8,  nr.  91 ;  handelden 
he  wil.  Liib.  B.  298,  Anm.  13,  de  sake   myd   groter  klokheit  unde 

wegen  (weigen),  st.  v.  1.  intrans.  25  woghen  dar  anne,  wad  darane  to 
wiegen,  schwer  sein.  Dat  solt  woch  weghene  stund.  Komer  226^ ;  dat  du 
to  veirdehalven  lispunt  unde  int  ge-  den  vruchten  goddes  mere  wogest 
meine  to  dren  lispunden  min,  dan  wan  myne  hulde.  das.  65d ;  uppe  dat 
appe  den  secken  stont  gescreven,  men  depliker  alle  sake  to  sinen  (d.  i. 
dat  doch  na  der  scrift  to  Revele  solde  do  sinnen)  nemen  unde  wol  gewegen  wor- 
hebbe  gewegen  etc.  (1405).  Livl.  Urh.  den,  so  hebben  etc.  (1441).  Hans, 
nr.  1655;  de  neppe  weren  grot  unde  Bec.  IP,  S.  362;  dar  woghen  unde 
runt  unde  wegen  beter  wan  hundert  betrachteden  de  stede  vil  merckliken 
punt  J^  tt.^Z.  ^5^;  to  deme  lesten,  etc.  Komer  244^;  do  woghe  wi  dat 
do  see  sich  neues  trostes  meer  Tor-  85  wol  in  beiden  tziden,  dat  etc.  (1387). 
hopeden,  do  dachten  se,  wo  dat  swa-  Lüb.  ürk.  4,  nr.  481 ;  al  de  pine, 
reste  woghe  meyst.  Korner  252c.  —  de  ic  lide,  en  wege  ic  so  sere  nicht 
IL  Irans,  a.  wägen  (wiegen),  librare,  also  dat  ick  mynen  schepper  vortor- 
tratinare.  Voc.  Engelh.  Desse  vel-  net  hebbe.  Hord.  38;  ic  wroge  mi 
scherie  (jsu  kleines  Gewicht,  zu  kurze  40  umme  dat  ic  so  seer  gbeweghen  hebbe 
EUe)  dorfF  he  nicht  beteren,  sunder  de  deine  werke  etc.  das.  121;  doch 
he  werde  vp  der  schynbaren  dat  be-  so  en  heft  de  strenghe  man  N.  voghet 
grepen,  also  dat  he  mede  (damit)  des  lantfredes,  den  vrede  to  bescher- 
wege  effte  meto;  were  ok  de  mate  mende  nicht  rechte  gbeweghen  noch 
effte  wicht  groter  offte  lenger,  dar  45  angeseyn  de  nod  des  landes  (1383). 
he  sik  mede  to  woghe  effte  in  meto  Gott.  ürk.  1,  nr.  306;  alse  se  den 
etc.  Lüb.  B.  311,  Anm.  4 ;  de  (ge)we-  breff  gelesen  vnde  ouerwegen,  so  hed- 
gene  oder  gewogene  mark  häufig  in  den  se  vor  dat  beste  ghewegen  in 
Müwfbestimimungen,  e.  B.  an  guden  Lubeke  to  rydende  (1416).  Lüb.  Urtc. 
Rostker  wittenpenningen  vnd  schil-  50  5,  S.  610;   Hans.  Bec.  4,  448;    des 


WEGEN  650  WEGEN 

worden  eyns  .  .  manschnp  unde  stede,  gen  mochte,  Br.  d.  dir,  97;  Laetaa- 
unde  wogent  vor  dat  beste  gedan  tius  sprect,  dat  got  den  menschen 
und  geraden  sin,  dat  men  etc.  Zug  niet  en  heeft  willen  maken  rond  als 
gegen  Jühnde  p.  8;  ringe  wegen,  eenkloet,  daer  om  dat  he  sik  mochte 
parvi  pendere,  facere.  Doch  wil  ik  6  weghen,  roeren,  boegen  alle  litmate. 
dat  rynge  wegen.  Eschenburg  8,  243;  EMe  Staet  f,  2?^.  —  Intrans.  sich 
de  wecht  grote  sunde  kleine.  Lüb.  Do-  bewegen,  toackdn.  Su,  na  hebbe  wy 
dend.  v.  13;  he  woch  gar  kleine  gehört,  dat  de  cederbom  des  pan- 
("=  verachtede)  de  erste  gebort.  1  Mos.  dises  gewegget  heuet  ynde  nicht  ge- 
J25,  34  (H,);  ein  sunder  wecht  yaken  lo  uallen  en  is,  yp  dat  wy  krancken 
sine  sunde  ser  licht.  Gl,  eu  R,  V,  11^  angst  kregen  van  syner  waginge  ynde 
7;  Ggs.  hoge  w.  nu  wy  des  also  betruwenisse  van  einer  stanthalticheit 
hoghe  wughen  etc.  (1387).  Hans.  Rec.  Dial.  Greg.  183^ ;  dat  wegghent  des 
2,  407.  —  ReH.  sik  w.,  sich  belaufen.  tanden  (Zahnes,  bei  einem  Schlag  auf 
Vnd  willen  infallen  to  T.  ynd  die  16  den  Mund)  steyt  in  eyn  recht  Emi. 
fiande  wegen  sick  vp  vyff  hundert  Bußb.  f.  77^, 
gewappnet.    Fiäidn^   Diptam.  Beitr.  . .  wegen,   an  irgend  einer  SUUe; 

4^  8.  63.  eig.  Gen.  Phir.   van  wech;  es  wird 

wegen  (weigen),  weggen,  schw.  v.      aber  oft  so  behandelt,  als  wäre  es  ein 
bewegen,  heben,  von  der  Stelle  rühren.  20  Sing.  fem.   (seltener  mase.)  oder  ds 
aUs.  uuegian.    Dat  he  mechtich  were       büde  es  mü  dem  veraufgehenden  Ad- 
einer  sinne  unde  en  markpunt  we-      jediv  ein  Wort.    He  hadde  an  gcdra- 
ghen  mochte,   do   he   sin  testament       gen,   dat  se   twier  wegen  (an  swei 
makede.    Lüb.  R.   298;    yiftich  par       Stellen)  roven   wolden.    Magd.  5cA. 
ossen    en   mochten  den   steyn   nicht  26  Chr.  324,  16;    beider  wegene;    wat 
wegghen  van  der  stelle.  Diel.  Greg.       dar  ghewunnen  werde  an  beyder  we- 
140;  help  my  de  bordeweghen,  Maria!       ghene,  dat  schal  men  an  beyder  we- 
Parad.    114\    26;     he    (Äntiochus)       ghene  like  buten  (1341).   Lüb.  Urk. 
mende,  he  wolde  de  berghe  weghen,       IP,  nr.732;  ettelker  wegen,  alicahi. 
Yorbeden  dem    hemmel  wynt   vnde  80  1  Voc.  W.  hie  und  da.   R.  V.  3926; 
reghen.  Josef,  V.  d.  7  Tods,  v.  1146;       Gl.  zu  I,  11;    somelker   wegen,  an 
wy   liggen  bir  .  .  wachteude  .  .  oft       etlichen  Stellen,    by  s.  Niclaus  dage 
uns  de  wynt  wegen  unde  vorthelpen       do  stoden  somelcker  wegen   blaawe 
wolde  (1436).  Hans.  Rec.  IP,  8.  38;      komeblomen  in  dem  velde.    Bdhcs 
(Vlenspegel  stieß   den  wolff  um,   da  $6  Chr.  z.  J.  1425 ;    Magd.    Seh.  Ckr. 
lach    he    vnde    wegde    geinen  fuss.       378,  14  ff.;  iowelker  wegen  (1443). 
Eülensp.  46^).    hin  u.   her  bewegen,       Faleks  Staatsb.  Magaz.  8,  667;  wel- 
schütteln.    Se   weggeden   dy   to   ere       ker  wegen.    Leibn.  3,  400  (gedrudä 
hovede  mit  unsjmne  unde  mit  torne.       steht  fehlerhaft  melker  w.^ ;   menger 
Brem.  nds.  Gebetb.  f.  48;  he  heft  syn  40  wegene.    Lüb.  Chr.  2,  541;    (Vidi), 
houet  yp  di  ghewegben  (gheweghet?).       dat  se  dreuen  mangher  weghene  dar 
Mered.  B.  d.  Kon.  8.  216;  bes.  war-       se  wolden  (1395).  Sudend.  8,  nr.  54; 
fein,  yentilare,  wegen.  1  Voc.  W.  wei-       alderwegen,  überall.  R.  V.  4963;  ahe- 
gen.  Voc.  L.    Efte  de  gerste  up  der       wegen.    Münst.  Chr.   2^  439;   unde 
dele  geweget  werde.  Jes.  30, 24  (H.);  46  sande    allerweghene    umme    helper. 
god  wert  se  weyen  (ventilabit)  over       Komer  98b;   veler  wegen,  an  viden 
dat  water.  1  B.  d.  Kön.  14, 15  (H).       SteUen.    Renner,  Brem.  Chr.  1,  38b. 
—  Refl.    He  lach  vnmechtich  synes       Bes.  bemerkenswert  ist  anderwegen, 
lychames,   also   dat   he  sick  sunder       ander  wech    (encn    anderen    wech), 
bulpe  van  andern  luden   nicht  weg-  60  anderswo.     Nimt  ienech  man  hir  en 


WEGEN  651  WEGENGELT 

echte  ^rif,  de  anderswar  en  echte  wif      werest  hoch  geresen  in  state  .  .  St. 

heuet  (Varr.:  de  enen  andern  vech;       Peters  stede  van  godes  wegen  gehol- 

unde   he  ein  anderwegen).    Lüh  B.       den  etc.  Lüb.  Dodend.  v.  171 ;  al  bin 

250;  ein  misdeder,  de  mit  loggen  . .       ik  ein  bischop  van  godes  wegen,  das. 

wert  los  gegeven,   desse  schal  nicht   5  367;  uppe  dat  noch  welke  ander  sake 

menen,  dat  god  nicht  en  yinden  kan       mochte  wol  werden  entrichtet .  .  Van 

ein  anderwegen  (^n  nicht  anderswo^      wegen  des  landes,  der  stede  unde  der 

etft  anderes  mal  finden  kann),  edder      borge,  das,  514;  do  velen  de  ratgeven 

dat  eme  sine  missedät  nicht  ein  an-       to,  den  hadde  Iring  gelt  gegeven  van 

derwegen  wert  Yorgulden.    Wente  er  10  Irinfrides  wegene.    Magd,   Seh.  Chr. 

he  sik  dar  yor  hot,   sendet  eme  got       16,  16;    yan  hungers   wegen  let  he 

over    ein    anderwegen   ein  unlucke.       not.  B.  V.  5744;  van  Gerlinds  we- 

Gl.  £fu  B.   V.  III,  14;  daraf  is   in       gende  (1330).  Brem.  Stat.  218;  yan 

anderwech  vele  mer  bescreven.  Lüb.       diner  weghen.  Sündenf.  v.  238;  van 

Chr.  1,  56;  unde  quemen   dorch  en  15  miner  wegen  (ex  nomine  meo).  1 8am. 

anderwech  (anderswo,  nicM  durch  das      25,  5  (H.) ;  van  siner  weghene.  Lüb. 

gat,    dm/reh  welches   sie  eingebrochen       Chr.  1,  143;  van  der  euer  wegen  .  • 

waren)    wedder    uth    der   landwere.       van  der  andern  wegen,  auf  der  einen 

das.  2,  3 ;  vortmer  budet  de  raed,       —  auf  der  anderen  Seite  (1341).  West- 

dat  nemant  in  desser  stad  wonen  sal  20  phal.  3, 1757;  vnde  wat  so  mit  rechte 

anders   dan   gastes   wise,    de  eynen       dar  delet  wert,  dat  sal  stede  wesen 

anderen  wech  mit  wpxe  besitlik  ed-       an  beyder  wegene  (beiderseits;   Var.: 

der   borger  sy.    Big.  Burspr.  (Big.       an  beydenth  hal£fenn^.  üi^.jSt.  i{.  S^; 

St.  B.  226) ;  dat  my  desse  H.  over-       kum  van  der  wegen  (deshalb)  nicht 

last  dede  to  Deventer  off  en  ander-  25  wedder.  Sündenf,  3294;  van  der  we- 

wech  (1437).  Hans.  Bec.  IP,  S.  35;       gen,  dat  etc.  Lüb.  Chr.  2, 11  u.  401; 

up  dat  se  et  hir  ock  nicht  under  de       van  der  testamentes  weghen.  Lüb.  B. 

voite  en  treden,  wu  se  enen  anderen       298,  Anm.  13;   Saul  is  dorch  siner 

wech    (anderswo)    hebben     gedaen.       sunde  wegen  vordreuen.  De  7  Dod- 

Münst.  Chr.  2,  432  (dagegen:  ande-  80  sunde  f.  2h;    to  unser   stad  weghen 

ren  wegen,  das.  2, 292).  Auch  gleich :       (eum  Behuf e,  jsum  Besten  unser  Stadt). 

nuzl.  Wiliemant  an  sineme  vrien  erue       Brem.  Stat.  157;  bidden,  dat  gy  we- 

wikbelde  uerkopen,   de  ne  schal  it       sen  willen  up  unse  unde  unBe[r]  rike 

nicht  mer  euer  weghene  (eig,  an  einer      weghene    u.    weruen    unser    besten 

Stdle)  uerkopen  .  .  uerkoft  iement  35  (1394).  Hans.  Bec.  4,  164. 

twiger  weghene   wicbelde   an  eneme  wdgen,  schw.  v,    unegen.    cunare. 

erue,  dat  scal  men  richten  like  dufte       Voc.  Engdh.    Nu  weget  he  deme  du- 

(Diebstahl).  Lüb,B.368f;  darvmme       vel  syne  kyndere.  Lüb,  Chr.  2,  426. 

duncket  id  myk  nicht  gelik  (billig)  we^ener,  m.    der  da  wägt,  ponde- 

wezen,  dat  gy  hulpe  van  myk  esschen  40  rator.  Sprichw,  Sal.  16,  2. 

enen  anderen  wech,  vnde  hebbet  er  we^ener,m.  Wagner,Wagenmacher. 

(früher)  myk  nicht  so  gedan,    also       currifex.   Voc.  Old,    VI  kr.  Tylen  we- 

gy  myk  suluen  secht  hebben  (1395).       genere,    dat    he    der    lantgreuinnen 

Sudend.  8,  nr.  2.  wagen  wedder  makede   (1397).    Su- 

we^en  (wegene,  webende),  präpos,  45  dend.  8,  S.  237;  (haueren),  de  kofte 

gew.   in  Verbindung  mit  van  —  w.;       ek  af  Heneken  dem  weghenere  ("1595^. 

eig.  (wie  das  vorhergeh,  Wort)  Gen,       das,  8,  S.  374,  7;  en  wegener  knecht, 

Flur.;  aber  häufig  als  Sing.  Fem.  an-       WagnergeseUe  (1476).   Cod.  Brdb.  I, 

gesehen;  wegen,  auf  Veranlaßung,  in      1,  195, 

Hinsicht,  ffon  Seiten,    her  pawest,  du  50      wegengelt,  n.   Wagegeld,  vnde  wat 


WEGENPRESTER  652  WEGESTÜRINGE 

dar  van  wert  to  wegengelde,  dat  gy  wegers,  flabellum.  Dief.  =  weger, 

(die  Wagemeister)  dat  suluen  in  des       wegel. 

rades  kesten  schuven.  Brschw.  Urhb,  wegerste«   Superl.   (ssu  einem  ver- 

1,  231^  6.  lomen  Pos.  wege,  vortheähaft,  nütz- 

wdgenprftster,  u,  -ridder,  Priester  5  lich^  mhd.  wsege).  optimus.  Dief. 
oder  Ritter^  der  es  schon  in  der  Wiege  (Comp,  weghor,  potior,  melior,  potius, 
foird  (durch  Simonie).  To  kanonike  melius.  KU.)  —  Dat  wolde  god  nicht, 
me  maket  mannich  kint  . .  Wegben-  sint  Loas,  der  wegersten  eyn^  is  mank 
ridder  sint  in  Bemerlande,  weghen-  den  Greken.  Bist.  Troj.  f.  Fl;  iuwe 
prester  in  dem  wyndelbande  etc.  10  sone  (Söhne)  vn  de  wegersten  sint 
Josefe  F.  d.  7  Tods,  v.  2650.  iw  vermort.   das.  Hl;   de  mechtige- 

weger,  m.  Wäger ^  der  (beeidigte)  sten  Vnde  wegersten.  das.  J3b;  also 
Stadttväger,  libripens.  Chytr.  ein  we-  bestedigeden  ok  de  Troyanischen  ere 
ger,  ein  dreger  etc.  Lüb.  Dodend.  v.  wegirsten  mit  eeren  na  eren  seden. 
1096;  de  zwome  weger  (1439).  Hans.  15  das.  Eh;  dat  alle  to  orem  besten  vod 
Bec.  IPy  S.  237.  weigersten  gekart  wart.    Magd.  Sek. 

(weger),  weiger,  m.  (Fächerer)^  Chr.  334^  13;  de  oldesten  unde  wc- 
Worfschaufeler.  Su  .  .  ick  wil  senden  gesten  (d.  i.  wegersten)  der  Birger 
in  Babilonien  de  weygere.  Jerem.  51y  2.       (1436).  Hans.  Reo.  IP^  S.  89. 

weger,  weiger,  weier,  m.  ^FttcÄcr;,  20  wegesehede,  -scheide,  f.  Wege- 
Worfschaufel  (um  Getreide  von  Spreu  scheiAsy  trivium.  Jes.  15, 3  (H.).  dlts, 
eu  reinigen),  iiberh.  Instrument,  um  uueg-sceth.  Wert  sake,  dat  de  hant- 
Luftaug  zu  erregen,  ventilabrum,  we-  dedige  nene  herberge  enhedde,  so 
ger  vel  worpschuflFele.  1  Voc.  W.  Dief.  sali  de  rychter  gan  op  eyne  wege- 
n.  gl.  (wegger,  der  Focher  eines  25  Schede  und  kuden  (künden)  en  ver 
Frauenzimmers.  Strodtm.)  III  olde  orde  in  dem  lande  etc.  WigandsÄrch. 
wSger,  ene  kiste  sunder  lit.  Wism.  V,  75;  den  (vor  das  Femgericht  zu 
Inv.  /.  128  (u.  114);  Y  boltkannen,  ladenden)  sal  man  an  veir  orden  des 
1  weyer,  1  luttich  moldeken.  das.  f.  landes,  oesten,  suyden,  westen  vnd 
150;  6  d.  vor  einen  weier  (Feuer-  80  noerden  an  die  wegescheiden  ?er- 
wedel?)  geuen  in  die  kirche.  Wism.  boeden.  Seib.  Urk.  nr.  938,  13;  se 
Rechn.  v.  1583;  de  weiger  (ventila-  vunden  dat  volen  gebunden  in  der 
brum)  is  in  siner  band.  Matth.  3,  12  wegescheden.  Marc.  11,  4  (H.) ;  vnde 
(H.).  —  Jeizt  bezeichnet  w.  ^^die  Korn-  reden  to  samende  in  euer  heyde,  Dar 
fegemühle,  die  durch  Windzug  das  85  vunden  se  twe  wegescheyde  .  .  Eeset, 
hineingeworfene  Korn  vom  Spreu  rei-  welken  wech  gy  willen  riden.  Harteb. 
nigt.""  Stürenb.    Vgl.  wegel.  252h,  f.  61b. 

wegeringe  ?    vor  de  äderen  (Not-  wegeschedinge,  f.  Wegsdieide.  eyne 

tem)  steke  vnde  bete  nym  eyne  wort,       haut  (Wegweiser)  an  der  wegescbei- 
de  het  dragentea,   de  sede  in  eteke  40  dynge«    Funtgr.  f.   17h;    ga  in  der 
vnde  drink,  altohand  varet   de  vor-       stunde  der  nacht  in  de  wegeschedin- 
ghiftnisse  von  dy,  so  schaltu  weghe-       ghe  myt  deme  breve.  Kamer  6dc. 
ringe   malen  vnde  leygen   ouer  den  wegester,  f.   Weguwiserin.    0  alre 

bete.    Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  77.  wiseste  weghester  aller  dogeden,  ewige 

wegerlik  =  weigerlik,  s.  u.    wider-  45  wisheit  etc.  Hordl.  80h. 
strebend.    (Alle  penitencien  sind  den  wegesttch,  (taut.  Zszg.)  Wegsteig. 

Reichen  zu  schwer)  Dus  cranc  so  doet       vnde  van   beyden   syden  des  ouers 
sie  rycheit  wesen,  Sie  mochten  hem       waes  et   brockaftich  (sumpfig)  vnde 
wegerlike  holden,   Dat  sie  verbitten       neyne  weghestech.  Lerbeck  §  48. 
noch  vercolden.  S^.  der  sonden,  f.  31h.  50      wegestnringe,     f.      Wegelenkung, 


WEGGE  WIGGE  653  WEIDEBÜDEL 

Wegwei9ung.  De  (sedige  vroawe),  als  dem  Brot  (Wecke)  ausgewirkt  toird. 
se  wt  ghaet,  noch  borsten  noch  hals  De  beckere  gheuet  to  herwede  .  . 
ondeckety  noch  de  hoyke  van  den  den  dechtroch  vnde  dat  wegghebred 
boeuede  en  doet,  mer  de  dat  acnsicht  etc.  Wigands  Arch.  11^  43. 
decket  vnde  nauwelic  een  oghe,  dat  5  weggebri,  m.  Brei  von  weggen. 
men  to  der  weghesturinghe  behouet,       s,  bri. 

ondecket  etc.    B.  v.  d,  joncfr,  f.  90.  wehertich,  ac^j.  thörichty  unvemünf- 

^^Sfi^9  wigge,  m.  ei$r.  iCet7,  cuneus;       %,  vecors.    Ynde  se  sprak  to  deme 

dann  (wie  häufig  das  Gebäck  nach  der       wehertigen   (vecordi).    Sprichw.    Sal. 

Farm  benannt  ist^  vgl.  stute,  klaw6n),  10  7,  7  (H.);  (Lüb.:  wemodighen) ;  dat 

keilförmiges  Gebäck  mit  hervorstehen-       sint  ghecke   kinder   vnde  wehertich 

den  SpUssen^  Spitesemmel,  Wecke^  von      (insipientes  sunt  et  vecordes).  Jerem. 

Weisen   gebacken.      De    becker,    de       i,  J2J3  (L.);  traurig^  betrübt,    vakene 

wegge  backen  wil,  de  sal  semmelen,       vnde  vele  straffende  dynen  vorreder 

schonroggen  vnde  spysebrot  by  dem  15  Judam,    deme  du   ok   in  dat   leste 

weiten   brode  hebben.    Big.    St.  B.       drouelik  ynde  weeherdig  dat  genet- 

2J31^  83;  226^  98;    wann  de  vreite       tede  brod  hefst  gegeuen.  Sp.  d.  Do- 

ein  marck  gilt,  so  sali  die  wegge  wi-      gede  f.  258  (vgl.  vecordia,   wemodi- 

gen  ein   silverpunt.    Gr.   Weisth.  3,       cheit  vel  drovicheit.   Voc.  L.). 

28;  de  wegge  scal  wegen  7  lot.  Leibn,  20      weide,    f.     WeidCy  pascua.    Voce. 

3^  445;  einen  Witten  wegge  (1490).       aUs.  uueitha.  Nahrung,  se  (de  hönre) 

Nies,  BeUr.  2^  144;  dar  äff  sal  he       gingen  dar  baten  dem  schüre  umme 

geven   miner  vruwen   marschalke   5       ere  weide  bi  der  mure.  B.  V.  1640. 

^®S8®9    eynen   juwelicken    van  eme  weide,  n.  Eingeweide.  Ichteswelken 

heUinghe.    Kindl.  2^  358;    ock  des  25  ere  weide  vthtagen  wort  vnde   wor- 

avendes   scal   se  geven  enen  itliken       den  dreuen  jcgen   de  erde  vnd   dor 

kranken   eyn   pulment  van  amedom       dat  lyff  eynen  pael.    Ichteswelke  tho- 

.  .  dar  to  itliken  eynen  weggen  mit       howen   se  in  allen  st&cken.    Falcks 

botteren.    Brem.  WB.  i,  15;    geven       Staatsb.  Magae.  9,  346. 

einen  islyken  armen  tninschen   beer  80      . .  weide,  weit,  -malf    (vgl.  ander- 

unde  broth,   alse   twe  luttike   wigge       weide).     .  •  vnde  was  so  grot  dur  tyd, 

ofte  enen  penning  roggen,   als  dat      dat  dat  kom  verweyt  (^ima2^  so  vele 

deme     bouwmestern    evenst    kumpt       galt  alse  vor.  Engelh.  Chr.  400^  u.  300^; 

(1501).  Cassel^  Brem.  2,  512;  it.  II       von  Kayn   is  ghegheuen  seuen  vol- 

s.  vor  bete  wegghen  den  armen  vnde  35  dich  wrake,  auer  von  Lamech  schal 

backnechten.     Wism.  H,   Geist  Reg.       se  syn  seuentich  weyt  seuen  weruen, 

V.  1531  (noch  heute  übliches  Gebädc,       dat  is  GCCCXG  weruen.   das.  f.  2^; 

nur  nicht  immer  keilföt'mig^   welches      von    den    Troyen    worden    erslagen 

bes.  am  Dienstag  vor  Aschermittwoch      dusent  weyt   ses  dusent    unde    etc. 

gegeßen    wird);    ock    en    schal    nen  40  das.  12^;  do  wart  ok  von  eyme  an- 

brudegaem   in   dagen  des  lofften  de       dern  here  Maxencius  keyser,  neghen- 

brut   besenden   mit  hekeden,    wine,       weyt  rathere,  achteweyt  des  landes 

beten  weggen   etc.    Monum.  Liv.  4^      vader,  seuenweit  ouerwinner  der  von 

253.  —  J^ichw.    De  wegge  is  upge-       Armenien,   vifweyt  der  von  Parsien. 

guten  wente  an  den  timpen  .  .  Dat  45  das.  18;   Attila  hadde  in  sime  here 

schaltu  in  solker  wise  vorstän :   Din       vifweyt  hundert  dusent  wepenere  etc. 

Icvent  heft  einen  endo  unde  is  vor-      das.  28  u.  h.  in  diesem  B. 

gän.  Lüb.  Dodend.  v.  808;  vgl.  Vorl.  weidebadel,    Jagdtasche^    (Bettel- 

San  996.  sack).    Und   dat  em   yo  nicht   wes 

weggebret,  n.  Weckebret^  Brä,  auf  50  mochte  entbreken,  so  nam  de  duvel 


WEIDE-  WEDELIK  654  WEIDEN 

des  broders  ("=  Mönches)  hemmede,  achte  ghebleven,  So  mochte  ve  wej de- 
neyede  ydt  under  und  bayen  tho,  liken  leven.  Hanov.  Mscr.  J,  84^  & 
snidt  midden  ein  hol!  daryn  und  ma-  413h ;  wi  willen  hir  w.  leyen.  iSCft- 
kede  em  eynen  weidebudel  effte  gar-  denf,  2383;  alle  de  van  oudwunnen 
dian.  Protest.  Gl.  eu  R.  V,  f.  162  6  gude  weydeliken  leuet,  de  scholet 
a.  E.  gestenet  werden.  Serm.tvang,f.212^; 

weide-,  wedelik,  (u,  weiderlik;  vgh  (Salomos  Tempel)  was  weideUken  to 
schedelik  u.  schederlik),  adj.  L  Jäger-  gemaket  (bereitet).  Mered.  B.  dL  Kon. 
mäßig^  jagdlich.  Hir  hören  tu  jagit-  134;  Adamas  unde  ok  brigillus  grat 
hunde,  winde,  stowere,  haueken  unde  lo  an  golde  weideliken  stat.  Vruwenloff 
alsodane  wedelike  vogel^.  GL  eu  Ssp.  v.  76  (Bruns^  S.  128). 
III,  47^2;  hauecke  vnd  alle  wede-  weideman,  P2tcr.  weidelade,  Jager. 

licke  YOgelle.  Ndd.  Rechtsb.  f.  56^.  Item  (vns  to  holdende)  eynen  weyde- 
—  2.  stattlich^  schon;  vgl,  Mhd.  W.  man  mit  eynen  perde,  de  ms  honre, 
u.  Weigand  s.  v.  elegans,  pulcher,  15  hasen  vnde  soden  weydewark  ra 
weidelik.  Voc.  Engelh.  speciosus,  stolt,  (fange)  vnde  vtrichte  na  vnser  lost: 
fin,  vrisch,  we-,  weydelick.  Dief.  n.  vnde  wat  de  weydelude  van  vnde 
gl.  —  Schone,  weydelik  alse  Tristram.  erwaruen,  dat  scuUen  se  to  hone 
Josefe  V.  d.  7  Tods.  v.  5515 ;  we  ley-  brynghen  (1435).  Scheidt^  v.  Add  p. 
sen,  dat  en  woldich  senate  hadde  20  131;  Gott.  ürk.  11^  nr.  172;  Fächer 
eyne  weydelke  dochter  vnde  dar  was  (vgl.  weideschep).  4  kr.  Henneken 
en  weydelik  iungheling  in  der  stat,  weydemanne  to  vischetughe  (1397). 
de  hadde  de  iuncvrowen  leif.  Ecdes.  Sudend.  8,  S.  240. 
eu  Sir.  26^  8;    de  zele   leet  he  .  .  weidemest,  n.  Jagdmeßer.    is  hee 

vorroten  vnde  achtet  dat  weydelyke  25  een  messer  smede  knecht,  hee  schal 
bylde  godes  nicht.  Liib.  Gebetb.  f.  smeden  eyn  gud  weydemes[t],  een 
Gc7;  se  (Maria)  sach  dy  in  der  gud  stekemest  vnde  en  gud  b[r]ot- 
staltnisse  enes  suverliken  weyderliken  mest.  Monum.  Liv.  4,  307 ;  de  mest- 
kindekens  vor  sick  liggende.  Brem.  maker  scholen  smeden  (als  Meister- 
lib.  pr.  f.  6 ;  ik  lyke  dy,  Maria,  der  80  stück)  eyn  spisetipock . .  vnde  1  weyde- 
vrouwen  fara  (Sara?),  der  alderwey-  mest  na  der  olden  wyse.  Wism. 
derlikesten.  Lüb.  Gebetb.  11^  f.  M8^;  SchmiedeanUsb.  (16  Jahrh.);  is  he 
do  was  ene  ververliche  ertbevynge,  eyn  messersmed,  schall  he  (als  Mei- 
dar  weydelike  stede,  sloete,  dorpe  sterstück  machen)  eyn  tafel-  und 
gans  vorgengen.  Münst.  Chr.  1,  131;  35  weydemest.  Gott.  Urk.  1517. 
alse  men  de  bute  delen  scheide,  we-  weiden,  schw.  v.  ausioeiden^  exen- 

ren  der  dudeschen  perde,  weidelicke       terare.    Diefenb.  n.  gl.   s.  v.    weide 
(praeelecti)   hingste,   im   talle  1800.       dussen  visch.    Tob.  6,  6  (H.). 
Westphal.  5, 135 ;  (eine  schöne  Frau)  weiden ,  schw.  v.     auf  die  Weide 

to  den  siden  smal,  te  mate  lang,  se  40  führen^  pascere.  Jesus  sprak  to  s. 
hedde  einen  weydeliken  gang.  Eschen--  Peter :  weide  mine  cristenheit  Lüb. 
bürg  S.  269;  dat  weydelike  slot  Ho  en-  Badend,  v.  392;  schäpken  to  weiden, 
sten.  Korner  226^;  der  Prussen  ho-       das.  395. 

vetman  hete  her  K.,   ein   weidlicher  weiden,  schw.  v.  (mü  Falken  äc.) 

und  dapper  krigesmann.  Renner^  Livh  45  jagen.  .  .  gebeten  de  vinckeler,  nmme 
Eist.  p.  74.  den  willen,  he  plach  gerne  vogel  to 

weideliken,  adv.  schön^  herrlich.  vanghen  unde  na  honren  to  weyden. 
Du  (0  Seele)  werest  my  to  euer  vrou-  Bothos  Chr.  f.  50 ;  binnen  den  vrede 
wen  ghegheven,  Und  ik  din  maget  ging  ein  Döring  an  der  Unstmt  mit 
beschreven  .  .   Were    wy    in  sulker  50  sinem  haveke  weiden.  Magd.  Seh.  Chr. 


WEIDESCHEP  665  WEIGEREN 

16j  25 ;  he  red  gherne  weydende  myt  windes  dat  dar  weiget.  Br.  d.  Ens, 
den  valken.    Serm.  evang.  f.  163^.  24;    it  wejgede  8o   groten   starken 

weidesebep,  n.  ZaAn  ("jetim  Ft^cA^n^,  storm.  Brem,  G.  Q.  141;  ok  weyede 
phaselas,  waidling,  w.  schep.  Diefenb.  it  vele  stormes.  Lüb.  Chr.  2^  343; 
8.  ü.  ok  schallet  .  .  dat  hol  .  .  dupe  5  (so  grot  wint),  dat  bi  N.  weiden  all 
(Tiefe)  beholden,  wan  dat  in  zomer  amme  bome  mit  den  wortelen;  ok  de 
daghen  is  .  .  eyn  weydeschep  over  kloktorn  to  N.  mit  al  den  klocken 
dat  streff,  dat  dre  man  dreghen  mach.  weide  van  der  stede  16  vote  etc. 
Hanov.  8t.  ü.  341;  1  galden  vor  eyn  das.  I,  282;  de  mast  weygede  entwe. 
weydeschep  (1410).  Sudend,  8,  S.  236.  10  Dial  Gr.  210h.   —  2.  trans.    alles 

weidespil ,  n.  Waidwerh,  Jägerei.  holtes  tho  brukende,  also  also  id  de 
Item  vp  den  twelften  artikel,  alz  he  wint  weyet  (1380).  Lüb.  Urk.  3.  nr. 
schryft,  so  bespreket  he  vnse  vader-       368. 

zaten   jacht  vnde  weydespil  in  den  weien  =  vade.  Lüb.  R.  340,  Anm.  6. 

kerspel  to  X.     Dar  sprek  ik  weder,  15      weierich  =  weigerich,  weigerlich, 
dat  ich  in  de  vorgemelde  kerspelen       ungehorsam,    unnd   doch   eynn   ider 
gyn   weydespil   besproken  en  hebbe,       dar  inne  angehorsam  onnd  weyerich 
want  de  wiltforst  dar  myn  is  (1400).       ertoget.   White,  Wullenw.  ^,  367. 
Nies.  Münst.  Urk.  5,  8.  330.  weiffeieren  9  schw.  v.    sich  schnell 

weidevogel,  m.  Jagdvogel  (Falke  20  hin  u.  her  bewegen.  Na  der  missen, 
etc.).  nnde  so  vele  stoverhunde  unde  wen  se  (de  papen)  in  der  kerken 
weydevogele.  Korner  519^.  weiffeieren  gaen,  so  vrethen  se  dat 

weidewerk,  n.  Ausübung  der  Jagd,       lebendighe  vleesch  eer,  wen  dat,  dat 
Waidwerk.    Were  aver,  dat  we  ap       ghesaden  is.  Bus  2,  61. 
dem    genanten  holtbleke  weydewer-  25      weiger,  s.  weger. 
eken   weiden,   welkes  weydewerckes  weigeren, wegeren» weieren,  schw. 

dat  were,  dat  möge  we  don  etc. C^^'^^>)*  t^.  verweigern;  wegern,  negare.  Voc. 
Quedl.  Urk.  nr.  289;  he  (de  kluse-  Engdh.  mit  Gen.  der  Sache.  Men 
nere)  gynk  uth  syner  cluss  up  syn  weygert  vns  der  spyse.  Locc.  Erz. 
weidewerk.  Lüb.  Chr.  2,  386;  mit  30  29;  sie  weigerden  to  der  tit  des 
ienigbim  wedewerke  darna  (nach  wil-  strides.  Brem.  G.  Q.  103;  gi  weiger- 
den Hühnern)  Bikn(1432).  Gott.  Urk.  den  mi  aller  gnade.  Lüb.  Chr.  1,12; 
II,  nr.  156;  grave  Edsard  heft  sin  en  wart  gheweyghert  des  sacramen- 
lager  to  L.  geslagen  vnde  leet  beide  tes.  das.  2,  180;  des  geleides  wordt 
drosten  sik  to  6.  nederslaen,  de  nu  85  cm  geweigert.  Münst.  Chr.  1,  309; 
yast  oor  weidewerck  und  schatge-  und  vorclagede  de  scheppen,  dat  se 
veerde  mit  se  hielden.  Ben.  487;  na  om  rechtes  hedden  geweigert.  Magd. 
Lasen  in  den  water  to  waden,  Dat  Sd^.  Chr.  292,  17.  —  ahsd.  he  wei- 
is  neyn  gudt  weydewarck.  Koker,  gerde  unde  sprak.  1  Mos.  48,  19; 
8.  367.  40  wente  et  nicht  en  temet,   dat  ik   di 

weidewerken,  schw.  v.  das  Waid-  weigere.  1  B.  d.  Kon.  2,  20  (H.); 
werk  ausüben,  jagen.  Item  die  prawest  he  bat  so  vlytlyken  vnd  sprack  se 
schal  vnd  mag  yagen  lathen  vnnd  so  hertlyke  an,  he  en  wolde  ock 
weidewerken  lathen  tho  wather  vnnd  nicht  geweigert  wesen,  se  moste  em 
tho  lande.  Cod.  Brdb.  L  3,  116;  45  dat  klenode  leynen.  Freckenh.  Leg. 
weidewerken,  howiren  (d.  i.  hoveren)  46;  unde  seden,  dat  wy  erst  bezeu 
was  jawe  art  (der  Tod  zum  Junker).  (besehen)  wolden,  off  etc.  .  .  unde 
Bert.  Todtent.  v.  283.  weygherden  ome  aver.  Hanov.  St.  R. 

weimj  ¥ftigt%  1.  intr.  wehen,  ÜATe,  537;  men  de  bischup  weyerde  em 
pDsten   vel   weigen.    Voc.  W.     Wat  50  uppe  de  tyd.   Korner  46^. 


WEIGERHAFTICH  656  WEKE 

weigerhafüeh,  adj.  der  sich  weigert.  pensas  weken  appellamiu,  in  restan- 
Were  he  denne  rechtes  weigerhafftichi  rum  et  recompensatioaem  laboris  et 
wüsten  sick  de  rad  denne  furder  na  expensarum  factarum,  ymmo  etiam 
gebore  wol  to  holden.  Gott.  Urk.  11^  propter  census  siue  hure  angmenta- 
nr.  398.  5  tionem  et  excrescentiam,  idem  Jo.  de 

weigerlik,  weigerik,  Wegerich,  adj.  Billerb.  et  omnes  sni  veri  et  legitimi 
sik  w.  maken,  sich  weigern.  De  bro*  heredes  ipsum  ins  quod  videntor  ha* 
der  makede  sik  nicht  lange  weige-  bere  in  eisdem  mansis  et  agris  ven- 
rieh.  Lüb.  Chr.  J2,  676;  se  mackeden  dendi  resignandi  et  donandi  cuicam- 
sick  weigerlich  rechte  to  antworden.  lo  que  uel  quibuscunque  placet  quacnm- 
Westphal.  3^  153.  —  De  Dithmar-  que  etiam  causa  vrgente  liberam  et 
sehen  befunden  sick  dadt  tho  donde  plenariam  babebunt  facultatem.  Im 
beswerlich  unde  weigerlich  (Var.  wei-  Wortregister:  „weken  expensas  appel- 
gerich).  das.  3^  119;  und  makeden  lamus,  quas  fecit  aliquis  liberando 
sick  Wegerich  und  wolden  grave  15  agros  (ab  omni  impetitione).^  Urk. 
Gherde  nicht  huldigen  (1470).  Bei-  d,  Bisth,  Lüb.  1,  351  v.  J.  1293; 
mar  Kock  in  Falcks  StcuUsb,  Magae,  Echardus  Slabrucghe  de  Tomeyesfelt 
7,  115 ;  de  borgermeister  makeden  dat  IX  marcas  a  festo  Michaelis  vltra 
sick  weigerich  .  .  und  makede  sick  annum,  et  postea  dabit  quolibet  Mi- 
tho  riden  wegerich.  Lüb.  Reform,  108.  20  chaelis  VII  marc.  per  tres  annos  con- 

weigwint,  m.  (stark  wehender)  tigue  sequentes,  quibus  finitis  ster- 
Wind;  mhd.  wiwinti,  turbo,  vis  ?en-  coracio,  que  weke  dicitur,  erit  mor- 
torum.  Vnde  de  geist  vnses  leuendes  tua;  Helmicus  de  Boyceneborch  et 
wert  gestrouwet  in  de  lucht,  alse  eyn  Jac.  de  Buga  dant  VUI  m&rc.  den. 
weigwint  yu  de  wulken.  Proc.  Belials  25  de  agris,  sitis  — ,  quos  colent  per 
f.  M5K  V  annos,  quibus  finitis  weke  erit  mor- 

weinbnte  =  wagenbote,  Äusbeße-  tua,  et  agri  ad  ciuitatem  reuertentnr 
rung  des  Wagens.  Preterea  cives  de  in  eo  valore,  vt  tunc  reperientur: 
G.  possunt  incidere  weinb&te  in  silva  Lüb.  Urk.  2^  1060  in  d.  Kämmereilutk 
Brunestorp  (1197).  Z.  d.  Ilare-V.  11^  80  v.  1316 bis  1338.  Et  si  domini  camera- 
S.  93;  ad  opus  weinbuthe  conceditur  rii  ex  tunc  ipsi  dictas  terras  dimittere 
ibidem  singulis  annis  singulis  tantum  diucius  noluerint,  hoc  sibi  per  qua- 
incidere  einen  halven  wagen  (1203).  tuor  annos  intimabunt,  et  tunc  dicte 
das.  S.  95.  terre  et  weke  ciuitati  vacabunt  pe- 

wSky  adj.  weich,  weystu  nicht,  dat  35  nitus.  Sed  pro  edificiis  in  duabos 
scriuer  weke  hende  han?  Eschenb.  curiis  tunc  constructis  sibi  fieri  debet, 
S.  249 ;  mit  aller  holting,  wegk,  hart  quicquid  duo  domini  consules,  quomm 
vnd  droge ,  so  idt  de  wint  roret  vnum  ipsi  camerarii  et  reliquum  ipse 
(1514).  Kamptz  Urk.  nr.  40;  mit  Albertus  eligent,  sibi  dixerint  racio- 
ackern,  buseben,  weck  unde  hardt  40  nabiliter  faciendum,  si  per  se  noa 
(1501).  Z.  f.  8.  U.  L.  Gesch.  11^  167;  poterunt  alias  concordare.  das.  1075 
ein  weik  (milder)  winter.  Magd.  Seh.  n.  70.  Ein  im  Jahr  1343  erhße- 
Chr.  38f  2;  im  Januario  was  it  ein  nes  Beeret  (Urk.  i,  723)  latäet  dahin: 
weke  wedder.  Neoc.  2^  383  (jetzt  gew.  „  Wir  Bathmänner  von  Lübeck  «r- 
nur  vom  Thauwetter  verstanden).         45  künden  allen  denen  ^  so  da  Äcker  bauen 

weke.  messwekinghe.  Verum  quia  in  den  unserer  Stadt  gehörigen  Der- 
memoratus  Job.  de  Billerbeke  circa  /ern,  daß  sie  bei  Strafe  50  Math  Säber 
prelibatos  mansos  et  agros  fecit  ex-  von  jetzt  an  nur  noch  U)Shreni  dreier 
pensas  satis  graues,  sicud  patet,  ipsos  Jahre  des  Düngers  und  der  Mist- 
deliberando  et  exonerando,  quas  ex-  50  weichung,  so  wie  auch  dessen^  was  sie 


WEKE  WIKE  667  WEKE  (WIKE) 

■ 

stmst  auf  diese  Äcker  verwendet,  sieh  weke ,    vom    Waßer    eingerißenes 

SH  bedienen  haben  (quod  ab  illo  tem-  Loch,  Brake.  De  seluige  floet  de  yor- 
pore  per  tres  annos  immediate  se-  dorff  de  dyck  hyre  in  Ostringe  vnde 
quentes  complete  fraerentur  stercori-  Wangerlande  .  .  vnd  insunderheith 
zacionibus  ac  moUificacionibus  suis  6  warden  de  dyke  in  Bustringen  so 
ac  aliis  somptibus  ac  laboribus  in  jämerlich  vordoruen  vnd  so  weke  ofte 
ipsos  agros  connersis).  Denn  nach  kolke  gebraken,  also  dath  junchere 
Äbkntf  dieser  drei  Jahre  wollen  wir  Edo  mit  groter  beswar  de  nauolgende 
diese  Aecker  mim  Besten  unserer  Stadt  II  jar  tho  dykende  hade.  Old.  Ghroni- 
frei  mit  vollem  Bechte  wieder  an  uns  lo  hens.  J,  156.  (Verschrieben  für  wele?) 
nehmen  u.  s.  w.^     Vgl,  Pauli,  LOb.  weke (wike), /*.  (selten m'),  I.Docht 

Zustände  eu  Anf.  des  14  Jahrh.  13.  in  einer  Lampe,  funale,  licmen,  ellych- 
weke,  wike ,  m.  (selten  f.)  das  nion,  bes.  das  Linament  eur  Offenhät- 
Weichen,  Zurückgehen,  Flucht.  Dat  tung  einer  Wunde;  ags.  vecce  u.  veoca, 
schip  wek  over  de  siden  .  .  do  den  15  engl.  wick.  Vergl.  Dief.  s.  w.  ma- 
weke  Segen  de  hovetlade  der  andern  lagma,  turunda.  „Das  Karpei  der 
schepe  etc.  LUb.  Chr.  2,  555;  de  Wundärzte'^.  Dahn.  jetet  auch  noch 
adel  hadde  den  wecke  wol  4  mile  wieke  gerannt,  linamentum,  ein  weke, 
van  der  Name.  Monum.  Liv.  4\  108 ;  den  man  in  de  wunde  steckt.  Chytr. 
Tnde  indeme  6.  deme  rechte  den  20  Vnde  stek  eyne  weken  in  de  wun- 
rogge  vnde  weke  geven.  Sass.  u.  den,  zo  du  depste  kanst.  B.  d.  Ärsted. 
UUst.  B.  46,  1 ;  vnde  hir  nicht  thor  f.  79 ;  vnde  make  dar  weken  a£f  vnde 
stede  erschinet,  dem  rechte  den  weke  stek  de  yppe  de  grund  in  de  fistelen. 
Tnde  rugge  gift.  das.  111;  sehr  häufig  Best.  Areneib.  24^;  steck  dar  io  vlas 
den  (de)  weke  nemen,  fliehen,  alse  25  in  (in  die  Fistel)  lik  enen  weken. 
nemet  dem  voghele  volghen  kan,  de  Goth.  Areneib.  f.  28^^,  22;  myt  euer 
in  sneller  vludit  de  wike  nemet,  also  weken  van  vlasse.  das.  28^^,  18;  steck 
etc.  Ecdes.  f.  174^;  dar  brachte  he  dar  yn  ene  weke  van  vlasse.  das. 
mennigen  in  grote  not,  So  dat  se  32^,  6;  stek  denne  dey  weyken  dar 
nemen  van  eme  de  weke.  Harteb.  242^,  30  inne.  Wdf.  Msc.  23,  3,  f.  62h;  na- 
f.  48^;  unde  twei  borgermesters  ne-  derwort  wortelen  make  alse  eynen 
men  den  weke.  na  der  Oldenstad.  weycken  in  eyne  wunden.  Herbar.  f. 
Brschw.  Schichtb.  224;  de  hertoge  59;  Pessarium  ys  eyne  weke  eynes 
nam  den  weke  unde  thoch  enwech  vingers  lanck,  ghelick  einem  tappen, 
(1492).  Z.  f.  Nieders.  1863,  214.  —  35  den  bruken  de  vrouwen  in  erer  he- 
In  bUM.  Anwendung :  Do  se  (die  zank-  meliken  stede  unde  manne  nicht. 
süchtige  Frau)  den  weke  nicht  en  Men  teppeken,  de  dar  stoelgenge 
gaf  (nicht  nachgab,  bei  ihrer  Behaup-  bringen,  bruken  de  vrouwen  vnde  ock 
iung  blieb),  do  snet  he  er  de  tungen  de  manne  achter  to  dem  sterte  yn. 
af.  Gerh.  v.  M.  28,  49 ;  in  welkem  40  G.  d.  Sunth.  c.  82.  —  2.  Lunte.  Do 
werde  (der  Antwort  auf  die  Frage  drungen  de  Colschen  eynen  armen 
der  Schlange)  machlichte  Eva  deme  geuangenen  man  dar  to,  dat  he  meiste 
gbeyste  einen  weke  ghaff,  dar  he  do  lauen  vnd  sweren,  dat  he  weide  we- 
aldns  vp  antworde.  Locc.  Ere.  f.  8h;  ken  in  Seyst  leggen  an  VI  ende  der 
sende  (sprach  Moses)  al  dar  hen,  45  stat  etc.  .  .  Do  wort  em  geraden, 
wene  du  wult,  wente  ik  en  byn  nicht  dat  he  de  lunten  lechte  etc.  Seib. 
redesalich,  unde  he  mende  aldus,  so  Qm.  2,  357;  vgl.  365  u.  390;  ind 
wolde  he  io  eynen  weke  kryghen,  also  (die  Gräfin)  is  myt  oem  eyns  wor- 
dat  he  desses  gheverdes  mochte  led-  den,  dat  hye  soulde  luyde  krygen, 
dich  stau.  das.  f.  28b.  50  dye  bynnen  D.   weicken   lochten  .  . 

Mtttolnl»aTd.  WOrtorbQoh.   Y.  42 


WEKE  658  WEKEN(E)  WEKE 

vnd  heben  dair  gewillicht  (tcülich  ge-  weken,   schw.   v,    1.   Irans,  weich 

fnacJdy  bewogen)  vier  knechte,  dyo  Jye  machen ,  erweichen.  ciUs.  geuueicdn. 
weicken  .  .  leiggen  sonlden.  Item  Item  ok  schal  nemand  vissche  we- 
den  hebn  sye  gelaefit  vur  yeder  weicke  ken  (die  harten  Stockfische  gum  Klein- 
tho  leiggen  5  goltgulden  etc.  (1506).  5  verkauf  weich  machen)  sunder  de  ho- 
Fahne,  Dortm.  II,  nr.  271;  J.  H.  dar  kere  (1499).  Stader  Ärch.  1,  US 
ohre  Bchepe  sach,  He  venck  her  S.  (vgl.  vischweker);  ock  en  schall  ne- 
met  siner  jacht,  In  de  ander  schepe  men  nynerleye  vischerie  weken  mit 
Stack  he  de  weke.  De  snlvesten  kalke  (1469).  Brem,  Stat.  685;  de 
wurden  gans  verbrannt.  Z.  f.  Lüb.  lo  rad  der  stad  L.  hefft  to  lefFmode 
Oesch.  2,  98,  18.  eren  ghemenen  borgheren,  dede  snl- 

weke,  f.  Weiche,  Ort,  wo  man  et-  ven  neyn  droge  vischwerk  dhagelikes 
tcas  erweicht.  Dut  kumt  vaken,  dat  weken  konen,  twen  eren  deneren  be- 
ein  deme  anderen  de  rode  in  de  weke  lenet  .  .  ore  morthen  .  .  to  wekende. 
leit,  de  one  sulvest  vor  den  ars  smit.  15  Lüb.  Z.  R.  453 ;  scholde  synen  fulen 
Brschw.  Schichtb.  21.  herinck  vorkopen   vnd  weyken  sinen 

wekebrdt,  n.  „ein  altes  Eßen,  be-  fulen  visch.  Wism.  Brief  v.  1530; 
stehend  aus  Brotschnitten,  worüber  hertoge  H.  wekede  de  braden  unde 
warme  Fleischbrühe  mit  Fett  herge-  tokkerde  (zögerte)  dar  ok  mede  van 
goßen  wurde.'*^  Br.  Wb.  5,  221;  ofEa  20  einer  tyd  to  der  anderen.    Brschw. 

Serfusio.  Voc.  Engdh.;  eyn  weke-  Schichtb.  159.  —  2.  inir.  weich  wer- 
rod.  i.  e.  panis  humectatus.  Dief.  den,  Thauwetter  werden,  darna  vor 
n.  gl.  8.  V.  De  dar  hedde  eyn  weke-  Lichtmessen  began  it  to  wekende. 
broet  im  lyve,  de  offwachtede  wol  de  Brem.  G.  Q.  138. 
eyer  vladen.  Kcher,  S.  363;  du  schalt  26  wekeii(e),  weke,  f.  Woche.  Nach 
drinken  to  neuer  stunde,  de  wile  de  der  kauelen  vnde  lotte  so  gaff  he 
spise  noch  is  in  dinem  munde,  sun-  enem  ysliken  (prestere)  ene  wekene 
der  in  dem  vate  make  wekebrot  (in  syner  stede.  De  achte  wekene  de 
vasis  offare  decet),  dat  alle  to  der  haddeAbdias.  Lüb.  Passionalf.l22<^; 
hovescheit  bort  Wiggert  2,  15.  30  in  deme  sulven  jare  in  der  wekene 
wekel(i)keni  adv.  wöchentlich.  Den  to  pinxten.  Lüb.  Chr.  1,  154 ;  da 
Bcolden  de  pernere  holden  alle  we-  (Ostertag)  bouen  tri[t]st  (übertriffst) 
kelken  eine  vigilien.  Arch.  f.  Nteders.  alle  daghene  der  wekene.  Van  d, 
1849f  8.  63.  Festen  f.  109;    van  not  wegene,  dar 

wekelikes,  aäv.  wöchenUich.  dre  85  vmme  dat  sie  in  den  vrekeix(WoA€n' 
vodere  bemeholtes  alle  wekelikes  &e^6^  beleghen  was.  Hall.  Schoppenckr. 
(1355).  Marienr.  Urk.  nr.  339 ;  eyne  f.  55^;  de  wivere,  de  in  den  weken 
ewige  misse  alle  wekelikes  up  den  kindelbedde  (Wochenhindbett)  gele- 
dinfidach  holden.  Gott.  Urk.  II,  nr.  gen  etc.  (1529).  Balt.  Stud.  18,  1, 
224  Änm.  2;  wekelike£  (Var.:  we-  40  175;  Greteke  M.  hefft  geSegt,  0e 
kelinges)  twige  offte  eyne£  tom  wei-  scholde  in  de  weken,  darumme  is  0e 
nigesten  (1513).  Brschw.  Urk.  /,  nicht  vorhorth  (1551).  Z.  f.  Nteders. 
nr.  130.  1867,  S.  241;  hefstu  touerie  gedreuen 

wekelink,  -linge,  -linges,  adv.  wo-  in  den  sos  weken  (den  6  Wochen  der 
chentlich.  hebdomatim,  wekelink.  Dief.  45  Kindbetterinnen)  ?  Licht  d.  Sede,  f. 
alle  wekeling  1  pen.  Fidic.  1,  43;  25a;  binnen  oren  (der  Frau)  ses  we- 
alle  wekeling  des  sonnabendes.  das.  ken.  Engelh.  C^r.  428 ;  vortmer  zate 
50;  alle  wekelinghe.  dod.  Brdb.  I,  wy,  dat  nyman  zenden  offt  brengen 
6f  65 ;  myth  vigilien  vnde  zelemissen  zal  kost  offt  vryn ,  de  wile  dat  de 
wekelinghes  eyns.  das.  /,  15,  436.     50  ses  wecke  waert,  der  vrouwen  in  den 


WEKENHERE  659  WELDAGE 

kindelbedde.  Nies^rt^  Münst.  Utk,  3^  weges  von  Modena  gekommeB,  habein 
&  -ÖOJ.  —  Im  adv.  Gebr.  n.  (?)  ein  sich  vnder  des  Türeken  lande^  wol 
kopman  mit  syn  deener  vortehren  zehen  wekesees  von  ihnen,  neun  si* 
des  weecks  in  der  herberge  4  gulde  gell  erhoben.  Kanteow  307.  Das 
10  st&ver  etc.  Friese^  Bekenkunst  5  W.  mrä  wöl  skandinavischen  Ur- 
S.  24.  Sprungs  sein  (schwed.  wikawecku  sjö). 

wekenbere,  m.  Wochenherr  (der  Nach  Breusing  (Seebuch^  S.  XL  f.) 
Priester^  der  die  Woche  hat).  (Jalenb.  loäre  eine  wekesees  e^tm  4  Seemeilen 
Uri.  IX,  nr.  269.  und  eine  grote  wekesees  5  Seemeüen; 

wek6(ii)ldn,  n.  Wochenlohn  (der  lo  eine  sichere  Worterklärung  ist  Us  jetet 
mehr  gade  mondage  feiert  als  die  4  noch  nicht  gefunden.  (Eine  Glosse  in 
bewilligten)  schal  vor  ein  idern  dach  Diefn.gl.  intestinum  tenue  vel  vesica, 
ein  wekelhon  thor  straffe  geven.  Hamb  eyn  wekenzees  ist  wd  versetet  u.  an 
Z.  B.  40y  21.  eine  falsche  Stelle  geraUhen.) 

weken-,  weketal,  Wochenmhl.  Item  15  w^kliftlt,  n.  Weichhdß.  Vordmer 
schal  nemand  knechte  meden  by  we-  die  marckenoten  .  .  moegen  honwen 
ketalen,  umhentveise,  men  to  halven  weikholt  tho  ehrer  vüringe,  alse  iss 
oft  to  gantzen  jaren.  Lüb.  Z.  B.  233;  eisen  und  bercken,  hagebocken,  wi* 
wanne  we  desse  deghedinge  vp  sey-  den  und  allerhand  weckholt>  ane  eken 
den  eder  se  vns,  so  scholden  see  vns  20  unde  boeken.  Kindl.  Beitr.  3,  383. 
gheuen  na  wekentale  (pro  rata  ?  ahn-  wdkiieheit,  f.    Weichlichkeit,  Zart- 

lieh wie  na  mantale?),  wes  vns  van  heit.  weklicheit,  wen  euer  gar  nichtes 
den  vorgescr.  C  marken  boren  mochte  kan  edder  wil  lyden,  mollitia.  Chytr. 
(1395).  Sudend.  6,  nr.  17.  weklik,  adj.  weichlieh,  eaH.   Nu  is 

wekenwoker,    n.     Wochenumchefi  25  de  iunghe  zer  w6klik  unde  krank. 
d.  h.  Zinsen^  wochenweise  berechnet.       Hans.  Gesch.  Bl.  1874,  64. 
De  de  geldt  up  schaden  (d.  h  Zins)  wM,   n.    ags.  hveol,  engl,  wheel. 

doen  edder  uthlenen  und  wekenwo-  Bad  (bes.  I^nnrad  in  jeteigem  Ge- 
ker  darup  nemen,  datt  schal  .  .  brauch;  daAer  welendreier,  Drechsler, 
bottverdich  tho  wrogende  sin  (1540).  80  nach  dein  hauptsächlichsten  Dinge, 
Dühm.  L.  B.  p.  186.  das  er  verfertigt,  so  benannt).    We 

wekesees,  ein  (nautisches,  in  der  dat  gades  hues  yn  brect  .  .  so  sal 
Ostsee  heimisches)  Langenmaß.  weke-  he  van  rechte  dat  noertolde  tree  ende 
sees,  leuca  (d.  i.  miliare  gallicum,  dat  neghenspakede  (neunspeiehige) 
Lieue).  Voc.  Locc.  u.  W.  Ebenso  85  veel,  dat  is  dat  rat,  hebben  =  ihn 
Brevü.  Item  van  Valsterbode  to  soll  man  rädern,  engl,  to  crush  by 
Bornholm  dat  sint  14  weke  sees,  se  wheel.  Bichth.  30,  14. 
sint  grot.  Seebuch,  p.  53,  15;  p.  54  wSl,   n.     NonnenscMeier    (velum). 

u.  häufig.  Unde  dit  schip  blef  ver-  vgl.  wiggel.  Strodtm.  Do  se  der  hil- 
teyn  weke  sees  van  Kevele  bi  deme  40  lighen  nunnen  weel  vnwyslicke  van 
slote  Rasborge.  Lüb.  Chr.  2,  317;  oren  anghesichte  dede,  blenkedeore 
dar  is  eyne  have  twe  weckesees  by  anghesichte  klarer  dan  enighe  vlamme. 
oesten  der  Nese,  de  heth  Hyltunge.  B.  d.  Byen  f  242o. 
Hans.  Gesch.  Bl.  1876,  8.  81;   not-  wdldage,  (vgl.  rikedage,  sukedage, 

slange,  darmit  men  en  weke  sees  konde  45  wedage  u.  a.),  herrliches  Leben.  Hyr 
reken  etc.  Hövd  ürk.  42;  20  weke  by  mach  eyn  ytlick  berve  man  mer- 
sehes  uth  dem  haven.  das.  45;  am  cken,  wat  weldage  (im  iron.  Sinn) 
frytag  conversionis  Pauli  a.  1497,  dat  se  uth  Monster  dreff.  Münst.  Chr. 
als  H.  B.  gesigelt  ist  von  Modena  1,  273;  vnd  hielden  den  gantzen 
nach  Gandien  vnd  fast  hundert  meile  50  dach  einen  herliken  praß  mit  eten, 

42* 


WELDE  660  WELDEMEISTEB 

drincken,  speien,  dantzen  vnd  allen  liken  in  des  keyscrs  hant  vnde 
weeldagen.  Kantaatc  54;  vgl  21  u.  weide  vnde  walt  Engdh.  Chr.  f. 
164;  up  dat  ehre  kinder  nicht  dorcb       163c. 

welldage  nnde  leddiggang  vordorven.  wSIde,  wele,  w£l,  f.  ^und  «.  WM- 

Neoc.  i,  US6 ;  von  weeldag'  up  dem  6  sein,  Lusty  Üppigkeit^  Übermuth,  ahd. 
ise  iobrickt  de  esel  sin  been.  Waüjs^  wela,  wola,  cUts.  welo  (bonum,  copia 
WuUentv.  2^  350  (in  e.  Lüb.  Liede  bonorum,  opes).  deliciae.  Dief.  (Ihs 
van  1534).  d  ist  entweder  angeschoben  oder  das 

weide,  f.  (und  n.)  GewdU.  Hirumme  de  entspricht  dem  -heit,  vgl.  schonde, 
wort  eme  (dem  Kaiser)  raden,  dat  10  wärde,  wonde  u.  a,)  —  AI  weide  des 
he  sine  weide  eineme  truwen  manne  vlesches  vergaet  snellike.  HorU.  155; 
iür  to  lande  beuole«  Chr.  d.  norddb.  vnde  leerde  em  deser  werlde  weide 
Sachs.  20 ;  wat  gy  myt  weide  hebben  to  schuwen.  Leben  d.  h.  Frane.  69 ; 
ghedan,  Dat  latet  myt  rechte  nu  to  69;  beyde  nicht  (o  Seele)  gevodet 
gähn.  Schaeksp.  f.  5^;  he  mach  de  15  to  werden  van  dessen  weelden.  Br. 
weide  myt  weide  vordriuen.  das.  f.  d.  Eus.  48;  de  ewige  weide«  B.  d. 
112.  —  De  Yorsprake  scheide  an-  Byen  f.  236o;  en  preister,  de  seer 
klagen  den  herenn  ynn  namen  des  ryke  was  ende  in  velen  weelden  le- 
koninkliken  weldes.  lAib.  Chr.  2^  674;  uede.  B.  d.  Byen  f.  184^;  (es  siin- 
bes.  QewdIMhätigTceity  -ihat.  He  vor  20  digen  gegen  das  10.  Gebot)  die  groete 
mit  eme  beere  uppe  de  Langbarden  weide  (im  Sp.  d.  erist.  minschen  C2 
umme  weide,  de  se  deden  wedder  woldage)  hebben  ende  armer  Inede 
dat  rike.  das.  i,  116;  desse  ritter  nicht  en  dencken.  Trad.  über  die  10 
dede  grote  unredelke  weide  in  iunc-  Gebb. ;  Jhesus  is  ene  weelde  der  her- 
frouwen  unde  yrouwen.  das.  2,364;  25  ten.  Pass.  Chr.  179^;  he  brachte  de 
overdadicheit  unde  weide.  JEhns.  Rec.  saligen  seilen  in  den  paradise  der 
JP,  8.  296 ;  ock  umme  eine  weide,  weelden.  das.  143;  in  groter  weelden 
de  eyn  borger  doyt,  dar  en  hebbe  so  dweelt  der  man,  Dat  alder  bryngt 
wy  nicht  mer  ane  den  sestich  bremer  uns  krankheyt  aBn.  Wigands  Arch. 
scillinge  (1367).  Nies.  Beitr.  2^  522;  80  5,  39;  were  dat  ein  van  der  selschup 
ock  wert»  dat  ynze  borgere  ene  weide  sin  gudt  ovel  thobrachte  in  unnutter 
deden,  de  mögen  ze  beteren  myt  kost  efte  in  dabelie  efte  in  horerie 
zestych  hoUeden  (hohlen)  Bremere  van  weels  wegen.  Lüb.  R.  558;  kei- 
schillinghe.  Old.  ürk.  v.  1420 ;  so  en  serinne  .  .  den  licham  hefsta  ge- 
schall  ick  (der  Ämtmann)  ghynen  85  holden  in  vullem  wele,  Danzen,  reien 
borger  vp  dat  sloth  then  vmme  eynen  unde  to  anderem  speie  Hefstu  di  ge- 
nedderslach  offte  eyne  weide.  Old.  ovet  etc.  Lüb.  Dodend.  v.  261 ;  ik  wjl 
U.  V.  1523;  nemant  mach  mit  wor-  ghan  ynde  aueruloyen  mit  weleden. 
den  weide  doen.  Old.  TT.  v.  1433;  Fred.  Sal.  2,  1  (L.);  vnde  mit  wele 
he  en  scal  vns  binnen  des  neue  weide  io  avervloyen.  das.  v.  25;  dar  uns  neen 
don  an  gude  noch  an  ghulde  (1311).  weel  efte  overmud  tu  drift  (1392). 
Sudend.  J,  nr.  221.  Häufig  mü  walt  Hans.  Rec.  4,  64. 
und  wolt  verbunden.     Du   deist    mi  wdldelik,  adj.  weide,  Lusi^  erregend. 

weide  unde  wolt.  Sed.  Tr.  15 ;  vnde       Der  iongher  meghede  spise  sal  wa]> 
wolden  em  vntfaren   mit  weide  vnd  45  mosekyn  wesen,   vnde   wat   weldelic 
mit  wolde  (1375).   Lüb.  ürk.  4,  nr.       is,   dat  sal  men  rekenen  vor  fenyn. 
280 ;  vnze  YOghedye  mit  allen  rechte,       B.  v.  d.  joncfr.  f.  72^. 
myt  rychte,  mit  weide  vnde  mit  wolde  weldemeister ,    m.    GewaUmeist^r, 

(d.  h.  mü  voller  VogtsgewdU).    Old.       Befehlshaber.    So  meisten  die  welde- 
Urk,  V.  1377;   unde   gaff  zick  ganz-  50  meisters  (der  Wiedertäufer)  mit  den 


WELDENER  661  WELDICHEIT 

irsten  alle  nacht  die  wacke  verwaren.       den  welderen,  de  den  rojß  uade  ge- 
Münst  Chr.  2,  21.  weide   gedain  hebben    (1454).    Wi" 

weldener^  woldener,  m.  der  Getoalt      gands  Arch.  i,  59. 
üUj  mit  Getoalt  ettms  durchsetzen  mU^  vceldich,  woldieh,  adj.  1.  gewaltig^ 

im  guten  u.  im  hosen  Sinne,  du  Maria  5  mächtig^  Gewalt  habend^  vornehm.  Wan 
alleyne  werdich  werest,  dat  du  dro-  se  iw  leden  (führen)  vor  de  welde- 
ghest  den  weldenere  (=z  Herrn)  des  ghen,  so  en  denket  nicht  etc.  Old. 
hemmels  unde  der  erden.  J?rem.  nds.  Evangdienb.  f.  102 ;  weisen  vnde 
Betb.  f.  65b ;  up  dat  wi  mögen  in  vnsinnighe  lüde  mögen  nicht  entlenen 
gudem  frede  sitten  unde  nene  wel-  lo  ane  willen  erer  weldighen.  Summa 
deners  manch  uns  dulden.  Lunden.  Joh.  f,  60o ;  (P.)  de  wart  dar  na  wel- 
R.  §  68  u.  Dithm.  B.  Q.p.  229;  he  dich  bi  der  koninginne  yan  Bab.  Magd. 
beklagede  (verlclagte)  en  vor  ejnen  Seh.  Chr.  9,  18;  min  here  Karl,  de 
weldener  (Geuxütthater).  Münst.  Chr.  ichteswanne  weldich  was  unde  nn 
1^  172;  royers  unde  weldeners  up  15  siner  herschaft  berovet  is.  das.  41, 
den  Straten  (praedones  et  injuria-  28 ;  koning  Fr.  wart  woldich  des  ro- 
teres)« Westphal.  5,  83;  her  gogreve,  mischen  rikes  oyer  al.  das.  143^12; 
desse  man  claghet  iu  ynde  deme  her-  de  woldegeste  yorste.  das.  30y  5; 
toghen  ouer  synen  weldenere,  de  eme  weldich  in  des  rikes  rade.  Lab.  Chr. 
dat  sin  heft  af  gherouet  mit  ghewelde.  20  i,  246 ;  ynde  ouer  dat  slot  schöllet 
Wigands  Arch.  II,  36;  de  eyn  sulff  se  woldich  wesen  alle  tyd.  Sudend. 
richter  ynde  eyn  weldener  wolde  sin  2,  nr.  450;  he  scal  ok  minne  vnde 
vnde  wesen  an  roue,  an  brande  etc.  rechtes  ouer  ys  woldich  wesen.  das. 
Cod.  Brdbg.  7,  i7,  481;  yortmer  5,  nr.  42;  do  helt  he  scholen  up  yan 
vraghe  gi  .  «  wo  die  clegher  die  walt  25  der  kunst  unde  kroch  weldighe  scho- 
uppe  sinen  weldener  bringhen  scolde  lere  also  Constantium,  de  en  abbet 
to  rechte.  Hir  up  spreke  wy:  ghe-  was.  Korner  5da;  heft  oldinges  dat 
schege  eyme  ghewalt  .  .  dar  scal  he  weidigeste  unde  dat  mechtigeste  rike 
sinen  woldener  umme  sculdighen.  wesen.  das.  40o;  sette  en  myt  weldi- 
Siend.  Urtheüsb.  S.  103.  —  dat  ryke  80  ger  haut  an  des  paweses  stul.  das. 
der  hemmele  lidet  ghewalt,  vnde  de  92^;  se  reyseden  ut  an  weldegher 
weldeners  werden  dat  krighen,  dat  band  an  des  hertegen  land.  Lüb.  Chr. 
is,  alle  de  sik  an  doen  gewalt  vmme  2,  7 ;  he  scheide  dar  nicht  kamen 
dat  ewyghe  levent,  de  werden  dat  myt  weldeger  hant  na  yyendes  wyse. 
entikngen.  B.  d,  Profec,  74;  Lüb.  85  das.  2,  339;  de  weidige  hoep  (Ge- 
iJodend.  1511;  dobelere,  woldenere,  wolthaufe).  Ben.  689;  dat  se  nicht 
valsche  rychtere.  Emd.  Mscr.  nr.  129  lenger  konen  den  weidigen  hupen 
f.  11 ;  nomede  den  greven  enen  rover  vppholden  etc.  MeJd.  Jahrb.  16,  38; 
unde  enen  woldener  der  kerken.  Kor-  mit  weldeker  walt.  das.  16,  226.  — 
ner  130h ;  so  de  woldiger  darover  ge-  40  2.  gewaUthätig.  Soe  wel  syne  weidige 
wundiget  werde  . .  des  en  scholdem[e]  handt  steect  an  gbeestelike  personen. 
neyne  broke  liden.  Brschw.  Urk.  i,  Richth.  312  §  1;  o&  dat  yelle  (fide, 
257,  84.  geschähe),  dat  die  weldighe  hant  byr 

weider,  m.  der  Gewalt  übt.  unde  enboven  jenich  wald  wolde  bewysen, 
bereveden  ene  siner  titliken  walt.  45  dat  schal  de  ganse  ghemente  .  • 
Desser  weider,  de  dit  deden,  was  een  vorkeren  (1431).  Ostfr.  Urh.  nr. 
hovetman  N.  Lüb.  Chr.  1,  379;  unde       398. 

so  seiden  landwere,  schlaige,  knycke  weldlcheit,  f.  Gewalt,  Macht.    Ood 

unde   landvesten   den    najegeren   to       mit  zyner  ewyghen  weldicheit.  0GB. 
erer  behoiff  open  . .  stain,  unde  nicht  50  A.  139;  do  mochte  dine  (des  Schöp- 


WELDICHEIT  662  WELEN 

fe/fs)  weldicbeit  scouwen.  Sündenf.  the  ratmaniie  weldegcTn  in  sin  erre 
J260 ;  wetet,  dat  ut  klokheit  vlut  alle  unde  so  scal  he  dat  opbeden  also 
weldicbeit  uude  grote  rycheit.  Laien-  alse  thes  Stades  recht  is«  das.  77;  Tnd 
döctr.  f.  191.  —  Als  Titel:  juwer  bot  up  dru  dingh,  dat  sy  an  irstor- 
woldicheit.   Körner  193\  5  uen  was  .  .  tu  deme  vierden  dinghe 

weldieheit  ==  welicheit,  Lust^  Ver-  wart  or  geyanden,  dat  man  sie  des 
gniigen.  De  weldicbeit  (voluptas)  is  waldigen  schal  von  rechtes  weghene. 
ynuorsadelic  (tmerscUÜich),  B.  v.  ä,  hall.  Schöppenb.  f.  23;  knmpt  den 
jonfifr.  f.  29.  jene  (der  ein  Depositum  hatj  dessen 

wel-9  woldiehliken,  weide-,  wolde-  lO  Herausgabe  verlangt  wird)  tu  der 
liken,  adv.  mit  Gewalt^  auf  gewaU-  dradden  clage  nicht  vor  .  .  so  yint 
sameWeise^  eigenmächtig.  Se  satten  me,  me  scoles  eme  (dem  Kläger) 
sik  weldichliken  weder  den  biscbop.  weidigen.  Richtst.  Landr.  c.  U 
Lab.  Chron.  i,  131;  begant  weldich-      §  3. 

liken  to  regnerende.  Korner  174^^;  i6  wele,  wfil,  m.  eine  vom  Waßer 
ynde  is  dat  dem  rade  witlek,  dat  he  ausgespülte  Tiefe  (am  Deiche)  j  aUs. 
en  slegber  vnde  en  vechter  is  vnde  uuäl ,  ags.  rael,  gurges,  vorago.  — 
dat  weldeliken  breke,  so  etc.  Lüb.  a.  1554  was  eyn  grote  beuinge  vnde 
B.  538;  vnde  gheit  (der  Angeklagte)  vn weder  van  storme  vnde  wyndevnde 
en  wech  weldeliken  vnde  wert  dynk-  20  eyn  grote  wloet  der  water,  vnde  vor- 
vluchtich,  de  walt  sal  he  beteren.  dorff  vele  dyke  in  allen  landen  .  . 
dßs.  519.  (Hamb.  R.  50y  4;  weldel-  vnde  do  snlues  breken  twe  grote 
ken;  Varr.  weldichliken,  weldeliken);  wele  by  olde  Goedenser karkhane,  de 
bedden  den  hulpen  striden  uppe  de,  enewel  up  der  suder  sidt,  de  ander  up 
de  se  woldichliken  sochten.  Sudaid.  25  der  norder  sydt.  Old.  Chronikens.  I, 
0,  S.  275;  beschüldighe  wii  se,  dat  477;  vnd  is  vp  S.  Antonius  nacht 
se  woldelken  mit  wapender  band  ghe-  mit  grotem  storm  vnd  unweder  gantz 
toghen  sint  vppe  etc.  (1404),  Sudend.  vordorven  . .  also  dat  in  Wangerland 
d,  S.  355f  38.  grote  wele  sint   ingebraken.    das.  t 

weldigeOi  adv.  getoaltiglich.  hadde  so  706;  weret  sake,  dat  de  dyk  sticht 
kayser  Arnulfus  weldighen  under  si-  a£Fbreke,  edder  wele  ofite  kule  in- 
ner baut  Beyern,  Svaven  etc.  Kor-  hrdken (1443).  Faldcs Staatsb. Magas. 
ner  43^.  8,  667 ;  vnde  de  (klocke)  vor  van  deme 

weidigen,  waldigen,  sdiw.  v.  1.  be-  klocktorne  nedder  by  deme  karckhaue 
waUigen.  Gy  salt  em  wal  weidigen.  85  in  einen  depen  weel.  das.  9,  69S; 
Münst.  Chr.  i,  160.  —  2.  als  Rechts-  vnde  so  makede  des&lue  vloet  1 1  wele 
ausdru^:  in  Gewalt  geben^  in  recht-  klein  vnde  groth.  das.  P,  720.  Sehr 
liehen  Besüg  seteen^  gericMiches  Ei-  häufig  bei  Neocor.  z.  B.  i ,  220  f ; 
genthumsrecht  jem.  susprechen.  So  2^  387  u.  397.  (in  dem  Gl.  „ein  He- 
wese  wicbelede  obbeden  (upbeden)  40  fes  Loch^  welches  das  durch  den  Deid 
wil,  dhat  men  eme  weldeghen  sqal,  gebrochene  Waßer  hinter  dem  Deiche 
dbe  scal  it  upbeden  to  ver  echte  din-  wühlt  und  mit  Waßer  gefüllt  surück- 
ghen  (1303).  Brem.  Stat.  140;  dhit  lässt.""  Vgl.  auch  Brem.  WB.  s.  c. 
scolde  waren  also  langhe ,  want  it  u.  s.  v.  kolk). 
(ein  ssu  Pfände  gegebenes  Grundstück)  45  welen,  s^w.  v.  in  weiden  sein, 
ghelost  wurde  ether  eme  ghewelde-  seine  Lust  woran  haben.  Das  (vcit 
ghed  wurde  to  sineme  eghendome.  ein  Maulwurf)  licht  de  blinde  (Reiche) 
das.  75;  ne  vunde  men  nicht  so  yele  vnd  versmoort  Int  erdsche  goet,  daer 
in  dhen  were,  dhat  men  theme  cla-  he  in  weilt  Und  na  der  zielen  zere 
ghere  mochte  ghelden,  so  scolen  ene  50  queilt,  Want  des  vracken  (Habgieri- 


WELEN  663  WELIGEN 

gen)  leuen  is  al  quäle.  8p.  der  sonden  sehen,  welighen  knechten.  Lüb.  Chr. 
/*.  ^ic.  woKlich^  fröhlich  und  guter  2,  272;  also  me  vastet,  so  schal  me 
Dinge^  au^^aßen  sein.  (Vom  hrei-  des  ayendes  nicht  also  vele  drinken, 
ßefiden  Berge)  eine  müs  he  do  telede.  wente  me  mach  ok  wol  mit  gudeme 
Van  lachen  al  dat  welede,  dat  sik  5  dranke  den  licham  alto  welich  ma- 
van  des  berges  tucht  dar  bevoren  ken.  Hanov,  Mscr.  J,  84^  8.  175^; 
hadde  vrucht.    Aesop.   8.   83.  ungenadighe  prelaten,  welighe  mon- 

weleSy  schw.  v,  welk  werden,  trock-  nike  (werden  in  der  HoUe  am  härte- 
nen  ^^wdk  werden,  dat  gras  welet.^  sten  bestraft).  Haroi.  98;  we  iw,  de 
Dähnert.  Br.  WB.  5.  224.  De  bo-  lo  gy  mechtich  vnde  welich  ghewest  sin 
nen  worden  gantz  grone  geschneden  in  eten  vnde  drinken.  Proc.  Bdiais 
.  .  konden  nicht  welen  unnd  vam  f.  M.  5;  vulen  bouen,  yungen  wSli- 
velde  kamen.  Neoc.  2,  377.  gen  Ifiden  .  .  schal  men  dat  b^delen 

irelfte,  wilfte,  (Ihigelh.)  wulfte,  nicht  gestaden.  Pomm.  B.  Ordnung 
».  Gewölbe,  testudo.  Voce.  —  wat  i6  f  92^;  de  here  de  weligen  wyue  be- 
boven  den  weifte  was,  alse  re-  dwank;  Vor  alle  wollust  wert  gym 
Tenther,  der  presters  kamere,  dat  stank,  Vor  welighe  daghe  des  liues 
vorbrende  tomale;  dat  weifte  bleflf  plage.  Josef,  V.  d.  7  Tods,  v.5273; 
alleyne  stände.  Lüb.  Chr.  2,  600 ;  Job  zine  kindere  hadden  welige  dage. 
Ok  so  uele  capitel  vnde  slutstene  als  20  das.7051.  —  Allitterierend  mit  wilde 
men  tbome  nygen  werke  (Kirchen-  verbunden:  wante  se  (die  8eele)  is 
bauj  bedemet  vnde  scholen  vngehou-  wylde  vnde  welich,  des  scal  se  de  re- 
wen  wesen  vnde  szo  vele  schinckel  delicheit  dwyngen.  8erm.  evang.  f. 
als  men  tho  sess  welfftea  behouet  etc.       232^. 

Oid.  27rX;.  t;.  i5()^ ;  (item  dat  gerichte  25  welicheit,  f.  Wohligkeit,  innere 
malen  laten  yn  [dat]  weifte.  Old.  ü.  Lust,  MutunUe,  Ausgelaßenheü.  Höre 
V.  1512);  en  schenke  tafele  van  10  gi,  wu  se  (die  Mause)  van  welicheit 
tafelen  unde  ghinghen  bet  an  dat  pipen?  B.  V  1046;  se  geven  em 
welfite.  Wigands  Arch.  L  H.  2.  8.  (König  Wensd)  schult,  dat  he  neme 
127 ;  wi  bevruchten  uns  vor  inval-  so  war  siner  welicheit  unde  vorsumede 
lent  der  weifte  (1403).  Livl.  Urk.  recht  unde  richte.  Lüb.  Chr.  1,  362; 
fftr.  1618;  so  schal  men  den  kelick  wente  he  sik  seiden  ovede  in  ritter- 
nemen  to  hulpe  der  kerckeu  bu-  liker  ere,  mer  in  lichtverdicheit  unde 
wete  als  to  deme  wulffte,  dat  men  in  welicheit.  das.  1,  393;  su  den 
noch  schal  buwen  laten.  Old.  U.  v.  85  mynschen,  de  het  ghehopet  in  der 
1531.  welecheyd  sines  rikdomcs !   Ecdes.  f. 

welicb,  adj.  wohlig,  muthunllig,  221c ;  yele  lüde,  de  ere  lichamme 
der  vor  lauter  Lust  sich  nicht  zu  laßen  castiget  in  der  vasten  vnde  na  pa- 
weiß,  munter,  (im  bösen  une  im  guten  sehen  sik  wedder  gheuet  to  aller 
Sinne),  petulans.  Voc.  Kiel  —  Like  40  wollust  vnde  welicheit.  8erm.  evang. 
nicht  den  welighen  perden,  De  biten  f.  86^;  wente  de  walvisch  speien  efte 
unde  slan  mit  den  voten.  Josef,  V.  tumelen  wil  vmme  siner  welicheyt 
d.  7  Tods.  1366;  vnde  were  lyk  enem  willen  in  deme  meere,  so  blest  he 
welyghen  perde,  dat  men  lichtliken  szo  grote  bulghen  vor  sick,  szo  dat 
mochte  ryden,  wen  em  de  thom  an  45  van  synes  stormes  weghen  vakene 
gedhan  were.  Denscke  Krön.  f.  P2^;  schepe  vorghan.  Sp.  d.  Dogede 
to  Paris  was  ein  rike  man,  de  gink      f.  33. 

up  der  Straten  welich  unde  vet  vnde  weligen ,    schw.  v.    wohlig,  üppig 

vorbolgens  modes.  Zuchtb.  f.  5h;  he  sein.  Gy  en  scholet  nicht  de  sunde 
hadde  bestellet  en  klen  boet  mit  kar-  50  regneren  edder  weligen  laten  in  ja- 


WELINGE  «64  WELK 

wem  lichame«  Sertn.  emng.  f.  JS18c;  spreken  to  male,  dat  stat  an  me  ridh 
(oder  =  weidigen,  Gewalt  haben^  ge-  tere  welk  irme  he  he  erat  geren 
icaltig  sein?).  wille.  Klaget  si  ok  to  male,  dat  etat 

welinge,  f.  das  Welkwerden^  Dörren.  an  me  richtere,  welk  uren  (welkeren. 
Vgl.  Br.  WB,  5,  2M  s.  v.  weelen;  5  Old.Hs.)\!LeevhoTexiyn}le.  Ssp.1^61, 
Dat  gras  ligt  in  der  wele,  liegt  u.  2;  vnde  die  rad  en  knnde  hir  nenen 
welket.  A.  1567  .  .  eine  gruwliche  vromen  ane  pronen,  men  groten  sca- 
mueß,  so  mechtigen  schaden  gedaen,  den  welk  erer  den  sie  holpen.  Brem. 
dat  twischen  dem  schniden  under  der  G.  Q.  93 ;  he  was  eyn  ridder  des  ge- 
wehling  de  mneß  alleß  upgefreten.  10  Ionen,  eyn  starck  vechter  tegen  de 
Neocor.  2^  25L^  vngelouigen,  welkers  (cnjus)  gescutte 

welinge,  /*.  Ubermuth?  Se  achten  nicht  achterwert  en  genck.  Br.  d. 
noch  pawstes  edder  keisers  gebod  .  .  Eus.  54 ;  B.  H.,  welkes  (cujus)  mede- 
Se  vorvolgen  de  geistliken  sunder  hulper  geworden  is  ein,  de  etc. 
spot,  efte  id  gulde  ein  gebot,  Solk  15  Münst.  Chr.  2^  430;  welkere  nnae 
welinge  können  se  maken.  v.  Lüiencr.  god.  Gl.  jsu  R.  F.  i,  21;  welkere 
i,  471y  12.  geistlichen,    das.  Gl.  i,  14;    welkere 

welinge.  Durchfahrt  an  der  Flan-  werde,  das.  1  Vorr. ;  welkor  (cujus) 
derseite  bei  der  Insel  Wakheren.  D,  geckes  kledere  nu  vele  drageo. 
Se  leten  syk  mit  eren  schepen  in  de  20  Nd.  Jahrb.  3,  S.  23;  welc  man,  welc 
welynge  by  Vlissynge.  iöi.  Chr.  2^  borger,  häufig  in  Gesetjsen ;  welkem 
345.  ^  unsem    borgere   de    YOghet    to    uu- 

welk  (welic,  wellec,  u.  mit  ausge-       rechte  wat  afscattet  etc.    Go^.Stat. 
stoßenem  1  wek,  wik,  z.  B.  wik  sint      84^  5.  (so  gew. ;  seltener  mÜ  Genetiv^ 
de  10  gebode  vnses  heren?  Seel.Tr.  26  z.  B.    sterft    vser    borghere    weUic 
7)^  ftect.  welker,  und  welker  (welkor),       [1303 J.  Brem.  Stat.  139;  welkem  un- 
ftect*  welkeres,    adj.  Pron.  1.  fragend      ser  borghere  etc.)  —  Häufig  tritt  vor 
u.  im  Ausruf.    In  welker  wis  schal       und  nach  welk(er)   ein  de   oder  dat 
ik  des  beginnen?   B.  V.  930;    welk       m,  wodurch  gewissermaßen  welk  mir 
duvel  heftjubodengesant?  das.  6036.  30  eu  einem  Relativzeichen  fserabgedrückt 
—  2.  indefin.  irgend  welch.     Somige       wird.  De  Vormunden  scholen  darrmme 
hebben  gewant,   dat  de  helle  sy  in       loten  vnder  sik,  welker  de  dat  recht 
welker   stede   der  erden.    Didl.   Gr.       scheide  doen.  Liib.  B.  422;  welkere 
248;   welke  wile,  einige  Zeit.  Leibn.       knaken  de  du  sust  etc.  Komer  26^; 
3^  188;  Flur,  einige,  erer  welik.  Liib.  35  en  scipper  is  to  hus  gekamen,   wel- 
Chr.  i,  219;  is  de,  up  den  din  ordel       kem   dem   was   geuamen    scip   vnde 
geit,  din  here  odder  mach  odder  man,       gud.    Hamb.  Chr.  86;   welke  de  dar 
so  vrag,  oft  tu  up  desser  welk  dor-       wonen   (qui  habitant).    2  Chron.  19^ 
vest   ordel  vinden.    Bichtst.   Landr.       iO('H.^;  welkor  also  dat  Aaron  horde 
c.  48  §  1;  he  lep,  dar  he  welke  honre  40  (quod  cum  audivisset).  2  Mas.  32,5 
wiste.  jR.  V.  808.  —  3.  relat.  u.  indir.       (H.) ;    den  welken  rat  (quod  eonsi- 
Fragepr.     Aldus  brochten  se  en  tor       lium).  Jes.  19, 17;  der  welker  werke 
porten   van   Jerusalem,    dar   se   mit       (quorum  opera)  in  dunkerheiden  sint 
em  jegen   de  muren   lepen,    dat   he       Jes.  29^  15;  in  den  welken  den  (in 
wedder   to  rugge  vil,   welker  (uHis)  45  (quibus)    du    gearbeydet  best   Jes. 
em  utermaten  we  dede.  Brem.  kerck.       47,  12;    der  welker  (quorum)  wcge 
geb.  f  87h;   enne  man,  de  gift  enne       vorkeret   sint.    Sprichw.  Sal.  2,  15; 
hamel  eder  ses  schillinghe  penninghe,       dat   welke   (quod).    Hiob  6,  6;  dat 
welker  man  wel  (1343).  Sudend.  Urkb.       welck  ene  andere  suster  sach.  Munst. 
11^  nr.  54;   biddet  twene  man  vor-  so  Chr.   2,  422^     dat    men  uns  unse 


WELKHENT  665  WELLEN 

breye  solde  weder  leveren,  dat  welck  J311 ;  enen  sclypsteyn  myt  ener  hol- 
se  gedaen  tiebben.  das,  2^  428 ;  een  ten  welen  ynde  enen  myt  ener  iseren 
abt,  de  welke  bete  Joban.  Sp.  der  wellen;  nocb  ene  iseren  willc  mit 
Sonden  f.  6%;  dat  welke  (=  quod)  ener  bolten  schiuen.  das.  f.  128;  rade 
gerne  dede  de  olde.  das.  f.  62d;  5  (Bäder)  unde  wellen.  Gosl.  Bergges. 
Bcriftare,  mids  der  welker  ic  aal  tu-  §  175;  cylinderförmige  Beisigbündel. 
ghen  etc.  das.  f.  54c ;  sogar:  des  pro  virgulis,  staken  unde  wellen. 
welke  geist  (cujus  spiritus)  is  in  den  JRechn.  v.  1400.  Oött.  Urk.  J,  nr.  385. 
naseholeren.  Jes.  2, 22  (H.).  —  Auch  „ein  Stück  Bundhole  oder  Stangenholz; 
tritt  statt  de  ein  Demonstrat.  Fron,  ein^  10  auch  ein  Bund  solches  Holzes.^  Scham- 
3.  B.  bercb,  in  welkem  om  (in  quo)  hach. 
god  wol  bevellet  to  wonen.  Ps.  68, 17.  welle  =  Quelle;  (von  wellen;  ahn- 

welkkeBt,  welkest,  adv.  wohin?  lieh  wie  söt  von  seden);  also  =  bul- 
(nach  wdchem  Ende,  s.  Gr.  Gr.  3,  litio,  ebuUitio,  tumor  aquae  buUieutis. 
218  a.  2).  De  man  vrage,  oft  em  16  Bas  W.  ist  noch  in  lebendigem  Ge- 
de  here  icbt  scole  besceiden,  welkent       brauche. 

dat  id  dorp  gelegen  si.  Bichtst.  Lehnr.  wellen^  schw.  v.  zusammenschweißen. 

7  ß  2;  wen  de  ogben  nicbt  en  seen  „Ist  bei  den  Schmieden  Eisenstücke 
(im  Tode)  welk  beut  wultu  den  vlen?  zusammenarbeiten,  welled  tüg,  zusam- 
0GB.  A.  f.  86;  dat  se  in  vsen  lan-  20  mengesetztes  Eisenzeug. *^  Bohnert.  — 
den  yelicb  yaren,  riden  ynde  keren  Vor  alle  wellede  tuigb,  wo  idt  dar 
mogben,  welkbend  se  willen  (1364).  breckt,  dar  idt  wellet  is,  id  sy  egge- 
Lüb.  Urk.  3,  nr.  496;  welk  bend  tuicb  edder  ander,  dar  motb  de 
wille  gy  yaren  ?  Korner  29g  ;  id  ward  scbmidt  yorandt  (?)  werden.  Büg. 
en  yormeldet,  welk  bend  be  was  ge-  25  Landbr.  c.  113. 
reden.  LOb.  Chr.  2,  602.  wellen,   schw.  v.    aufkochen,  auf- 

welker,  m.  WoXker,  fuUo,  1  Voc.  brausen,  buUire.  3  Voc.  W.  u.  Bief. 
W.  It.  V  d.  Hildebrande  dem  wel-  So  dat  kint  wert  entfangen,  so  is  id 
kere.  Sudend.  8,  377,  39.  seuen  dage  melk ;  dar  na  seuen  dage 

welkerleie,  welcher  Art.  so  vrage,  so  blot;  VII  dage  wellet  id  tosamende, 
welkerleie  ^Farr.  wat  der  leye;  wat-  VII  dagbe  scbippet  id  sek.  Wolf. 
könne)  sculde  be  gelden  scole.  Bichtst.  MsCr.  23,  3  f.  132.  trans.  aufwalleti 
Landr.  c.  10  §  3.  machen.   Wellen  kan  des  duuels  spil 

yirelkem,  schw.  v.  =  weltern,  walzen.  den  bouen  ere  blot ;  Dat  in  dem  lutken 
welkern  vel  weltern,  yolvere.  Voc.  S6  tone  (Zehe)  is,  dat  mot  bouen  yt. 
Efigelh.  —  Sachs.  Weltchr.  S.  306;  Josef,  V.  d.  7  Tods.  2432;  bes.  von 
vgl.  Mundart.  2,  392,  28.  Bingen,  die  man  nur  eben  aufkochen 

welkieh  =  welk,  welkicb  man  in  läßt  (zu  einer  dünnen  Brühe),  bes. 
eme  gericbte  setbe  butben  der  staidt  mit  einer  Zuthat.  Vnde  sud  (siede) 
etc.  Fahne,  Bortm.  II,  nr.  178.  40  id   alle  in  watere  ynde   so   scbaltu 

welle,  wille,  f.  alles  was  cylinder-  siggen  (seihen)  dat  water  vnde  ne- 
rund  ist,  Walze  (MüMenwelle,  Brun-  men  denne  witten  win  vnde  welle 
nentveUe  etc.);  occabulum,  een  welle,  den  mit  pepere  vnde  mengbe  dat 
daermen  die  groten  cluten  mede  alle  tosamende.  Wdf.  Mscr.  23,  3 
brect.  Bief.  n.  gl.  volvolus,  lignum  45  f.  96;  vnde  nim  denne  cipoUen  vnde 
teres  instar  cylindri,  quo  voluto  aequa-  welle  sey  mit  olye  eder  mit  smalte, 
tar  solum,  occa.  KU.  welle,  impen-  das.  56^;  vnde  riue  den  kese  vnde 
dibulum,  in  quo  campana  pendet.  sede  in  oldem  mede  in  der  dicke, 
Brevil.  —  II  slypstene,  de  ene  dar-  alse  be  ene  mit  mele  macb  wellen. 
▼an  mydt  der  welle.    Wism.  Inv.  f.  50  das.  78^;  deme  de  tbene  sweren  vnde 


WELLENLEPEL  666  WELTERN 

de  kenebacken  swellen,  de  welle  bar-  ket  unde  begheten  de  vieiide  dar- 
tram  in  guden  wyne.  Goth.  Areneüb.  mede.  Kamer  JSdTb;  parmenmitwa- 
f.  88^^  12;  80  drinc  dar  to  cegen  ter,  dar  men  wolde  wellinge  in  see- 
inelc,  de  mit  glogindigen  stale  ge-  den  und  dem  fiende  im  storme  ander 
wellet  si.  Germ,  23^  63.  5  ogen  geten.  Renner,  Brem.  Chr.  s.  J. 

wellenlepel,  m.  der  s.  g.  Heerd-  1547;  se  hebben  den  boene  (Zimmer- 
spieße  welcher  am  vorderen  Ende  ge-  boden)  baven  dael  gebraken,  dat  men 
wohnlich  eine  Löffdform  hat,  um  da-  dar  met  seeden  wellinge  daele  mochte 
mit  die  Schlacken  vom  Heerde  der  geten  unde  mit  stenen  werpen.  Ben, 
Schmiede  zu  nehmen.  Vgl.  Seiberte  10  695 ;  se  richteden  alle  oer  dinck  mit 
UrTc.  765^  3.  teerkrantsen  to,  so  dan  (soden  ?)  wel- 

Weilern,  schw.  v,  ^wellere,  ein  etwa      linge,  leten  steene  up  den  wal  dragen 
handbreites,  faustdickes,  rundes  oder      etc.   das.  550. 
gespaltenes  Stück  Höh,  welches  mit  welp  (welpen)i  wolp,  n.  das  Junge 

Stroh  und  Lehm  überzogen  zur  Aus-  15  (bes.  eines  Hundes  oder  eines  Löwen), 
füllung  des  Baumes  zwischen  den  alts.  huelp.  catulus,  eyn  wolpen  eynes 
Deckbalken  dient,  wellern,  (den  Baum  juwelken  deres.  Diefenb.  n.  gl.  s.  v. 
zwischen  den  Balken  der  Decke)  mit  de  wolppe,  de  dar  etet  van  dem  diske 
gelegten  welleren  aw^/ttZie».^  Schamb.  der  heren.  0GB.  B.  65b;  ik  krepe 
It.  8  ß.  S.  vor  4  dage  to  donekende  30  wolpes  wise  ynder  der  tafelen  dyner 
(tünchen)  unde  to  wellerende  de  eze  willicheyt«  das.  161;  dat  se  (dit 
unde  in  deme  scorsteyne  (1482).  Z.  Hündin)  vodde  ore  welpe.  Gerh.  v. 
f.  Niedere.  1871,  S.  146.  —  Jetzt  ge-  M.  9,  18;  ik  (der  Fuchs)  kan  dem 
Schicht  es  gewohnlich  mit  Bohr  (Beith),  wulve  ök  wol  behelpen,  dat  be  ge- 
das  mit  Lehm  beschmiert  wird,  oder  25  dan  wert  als  ein  welpen  Mit  ener 
mit  runden  Strohbüscheln.  Vgl.  Wei-  nigen  büt.  das.  55,  88;  dat  welp  des 
gand.  louwen.  Nahum  2, 12  (H.) ;  lewe^  de 

wellerwant,  (in  Fachwerk  ge-  mit  sinen  breschene  de  oren  siner 
mauerte)  mit  wellern  ausgefüllte  Lehm-  welpene  vervullet  in  erer  yerweckinge. 
wand.  Eyn  wellerwant  ghink  twischen  80  Hord.  118 ;  alse  eines  louwen  wolp. 
den  deren  twen  •  .  de  hebben  se  Jes.  5,  29  (H.);  bertoge  EQnrik  dat 
gliebroken  .  .  unde  buweden  an  de  wolp.  Bothos  Chr.  f.  123  u.  4;  de 
stede  eyne  grote  muren  (1377).  wolpen  der  louwen  lyggen  bet  in  den 
Zlschr.  d.  HarZ'V.  f.  Gesch.  1870,  drudden  dach  dot,  dat  (bis  daß)  de 
S.  202.  35  louwe  vormiddelst  sinem  lade  ynde 

wellinge  (welgen,  weljen),  f.  Auf-      brassche  sine  jungen  vorwecket  Lab, 
AöcÄwn^r,  coctio,  wellinge.  Dief.   dünne       Passiofi.  f.  240c. 
Brühe,  Brei,  Suppe,  pulmentum.  Voc.  welpeken,  wolpeken,  Demin.  zu 

HoXberst.  polenta,  pap  of  wellinghe  welp.  catellus.  Als  eyn  welpeken 
van  meel.  Dief.  n.  gl.  jusculum,  puls,  40  bleken.  Old.  Miss.  67^;  dat  wolpken 
pulticula.  KU.  (Jetzt  gew.  von  Hafer-  des  lowen.  1  Mos.  49,  9  (H);  ek 
oder  Gerstenschleim,  Jusculum  ex  lope  to  dy  ghelick  eynem  wolpken 
hordeo  vel  auena;  jusculum  hordea-  vnde  beghere,  dat  ek  krighe  de 
ceum.  Chytr.)  Weme  dar  swymet  kromeken,  dede  vallen  van  dynem 
(der  schwindlig  wird),  de  en  schal  45  dische.  Van  d.  festen  f.  111. 
nicht  vele  baden,   vnde  holden  syn  welter,   eine  Art  Hunäy    litiscua 

houet  waim  vnde  maken   beer  wel-       Voce,    (canis,  natus  ex  lupo  et  cane, 
linge  van  roggenmele.  Goth.  Arzneib.       bracco  etc.  Dief.) 
f.  20\  21 ;    hadden  .  .  veler   beten  weltern,  Woltern,  waltem,  schw.  9. 

wellinghe  (kochendes  Waßer)  ghema-  50  ufälzen.    Dat  schreyn  und  dat  sarich, 


WEL-  WOLTERINGE  667  WEMODICH 

dar  myn  olde  vule  licham  sal  in  wer-  gheuet  to  herwede  alle  bylen  vnde 
den  geweitert  und  gelacht,  dat  etc.  barden  ynde  neayere  (d.  i^  nevegere) 
FVe^enh.  Leg.  78;  en  engel  welterde  vnde  wemele,  decele  vnde  kimyseren. 
den  sten  van  dem  grave.  Pass.  Chr.  Wigands  Ärch.  11^  42;  Storue  eyn 
144^;  he  welterde  sik  hyr  vnde  dar.  6  man,  die  amptsrecht  hedde  .  .  gyft 
Mersd.  B.  d.  Kon.  185;  de  dar  wol-  eyn  herweide,  dat  is  scapene  wandt 
tert  (volvit)  den  stein.  Sprichw,  Salom.  vnd  syn  handtgetoawe,  eyne  byle, 
26^  37  (K);  he  (der  h.  Bernhard)  eynen  wiemell,  die  men  myt  eyner 
toch  sik  al  naked  ut  unde  wolterde  handt  dregen  mach  vnd  eyne  kisten. 
sik  in  enem  dombusche.  Sed.  Tr.  lo  Gr.  Weisth.  5,  147^  13. 
154;    da  welterst  dy  im  dreck  als  wemen,  schw,  v.    De  gülden  bock- 

ein swyn.  Soest.  Dan.  87;  he  wol-  stave  maken  wil,  so  sal  men  nemen 
terde  sik  vp  der  erden  van  groteme  kriten  und  wemen  de,  nnd  don  dar 
angeste.  Lüb.  Passional  f.  38^.  —  to  safferan  etc.  Item  wan  men  gnl- 
Intrans.  alse  verne  alse  de  vols  van  15  den  edder  sulven  (l.  sulvem?)  kop- 
der  warp  nederwort  waltert.  Gosl.  perscrifft  overstriken  will,  so  sal  men 
Bergges.  §  125 ;  my  dachte,  dat  ein  nemen  pemes  (Bims)  an  wemen  dat 
brot  walterde.  Bickter  7,  13  (H.);  und  don  dar  eyeswit  to  etc.  Oerm. 
gewoltert  in  blöd.  Judith  14^  4;  lat  18^  282,  Anm.  —  Ist  es  das  vom 
one  ethen  piUelen  von  smalte  ghema-  20  Tmth.  versfeichnete  wemen,  quetzen, 
ket,  dey  ghewelter[t]  syn  an  pepere.  wenden,  vulnerare?  oder  ist  wriuen 
Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  42.  (eerreihen)  m  lesen? 

wel-y  wolteringe,  f.  (eig.  Wälzung)  wemodeliken,  adv.  jammernd.  Dar 

Pfuhl,  Pfätjse,  worin  sich  die  Schweine      de  stede  unde  de  gemeyne  copman 
wälsen,  volutabrum.    De  hund  keret  25  unser  henze  wemodeliken  over  clagen 
wedder   to   siner  spienghe   vnde  de       etc.  Oött.  ürk.  II,  nr,  153. 
wasschen  soeghe  in  de  wolteringhe  wemodieh,  adf;.  1.  tief  betrübt ;  txJier 

des  dreckes.  2  Petr.  2,  22  (L.).  Sckmere,  der  sich  auch  im  /dreien 

welve,  n.  Gewölbe,  testudo.  Voc.  Luft  macht,  jammernd,  gemebondus. 
Locc.  Yel  ein  steinen  pilre  in  an  80  Voc.  Engelh.  u,  Dief.  (es  sagt  daher 
der  steinen  bruggen  und  dar  velen  mehr  als  das  bloß  die  Sedenstimmung 
twe  welve  mede.  Magd.  Sdi.  Chr.  beeeichnenäe  hochd.  wehmiithig).  Van 
375,  9 ;  to  deme  welue  up  S.  Mar-  dessem  stänke  (daß  sie  ünreinigkeHm 
tens  torne.  Leibn.  3,  452,  12.  Vgl.  in  seinen  Mund  goßen)  wart  he 
weifte.   S.  663.  86  (CJhrislus)  so  wemodich  van  horten, 

welven,  schw.  v.  wölben,  pumpe  in  dat  he  sehen  tor  stunt  dot  to  bljnren. 
dem  weißten  keller  (1576).  Wism.  Pass.  Chr.  34;  he  neghede  dat  hovet 
Kirchenb.  108.  up  syne  hylghen  wemodighen  borst. 

welvestdny  m.  Gewölbestein,  cumu-  das.  74h;  dat  böse  volc  lep  umme 
los  lapidum,  dictorum  welvesten  40  dat  cruce,  dar  de  wemodyghe  Jhesus 
(13U3).  Livl.  ürk.  nr.  931,  7;  welue-  so  derlick  ane  henc.  efow.  78b.  — 
steyn  (gedr.  steht  weinest.)  betalt  men  2.  Tdeinmiithig,  verzagt,  schwach,  ve- 
ghelik  den  mursteyn.  Ftdic.  1,  29.         cors.   Voc.  Old.  u.  Dief.   pusillanimis. 

weme,  contrah.  aus  wedeme.  KU.    De  wemoidech  is  van  horten 

wemel,  wimeli  Bohrer  für  große  45  (excors),  bUued  nicht  an  der  wisheyd. 
Nägel,  weme  (wemel?),  j.  spycker-  Ecdes.f.22d  (Sir.  6,  21);  welkrich- 
boor,  terebra,  terebellum;  wemelen,  tere  wemoidich  is,  also  dat  he  deyt 
perforare  terebra.  KU.  engl,  wimble.  wedder  recht  dorch  den  vrochten  des, 
Vgl.  wemen,  quetzen,  wenden,  vul-  de  bouen  om  is,  de  deyt  siner  zele 
nerare.    Teuth.    —    De    timmerlude  so  we.  das.  f.  29^;  de  man  is  en  mynsche, 


WEMODICHEIT  668  WENDELMEB 

de  stark  is  van  ghemoite  vnde  klok  mot  .  .  vurmiddelst  YurBmaunge,  tut- 
ynde  wys;  de  vruwe  is  de  kranke  achtunge  .  .  entholden  etc.  das.  i\ 
wemoideghe  danke,   das.  242c.  116.     concr.  trauriges  Schicksal,   nn- 

wemodickeit,  f.  1.  Betrübnis^  Leid.      salde  unde  wemöt.  Körner  34h;  des- 
de  hebben  ihesum  so  leff  in  wedder-    6  ses   wemodes  (hujus   cladis)    si  ge- 
stände vnde  in  wemodicheit    (tribu-       weset  ein  hovetman  (auctor)  etc.  C%f. 
latione)    eres    herten,    als   want   en       Sd.  36^  6. 
luckliken  vortgeyt.    Navölg.  II,  11;  wen  =  wente. 

des  vntuchteghen  ghaue  maket  we-  wen,  wenne,  s.  wan. 

modicheit  der  oghen  (tabescere  facit  lo  wendehoike,  (itnperat.  Büäung:  eig. 
oculos).  Eccles.  f.  114^  (Sir.  18, 18).  Wende-den-Mantel),  der  den  Manid 
—  2.  Kleinmiähigkeit,  vecordia.  1  (hoike,  heike)  nach  dem  Winde  dreht^ 
Voc.  W.  u.  Lief,  wemoidicheid  schal  Br.  WB.  2,  644.  —  Umme  dessul- 
en  islik  salch  man  miden,  wente  der  ven  willen  moiede  sik  Erik  Krumdick 
wemoidicheit  Yolghet  mede  droifnisse  16  gantz  sehr,  de  do  thor  tidt  eine 
in  desser  werld.  das,  29c.  wendehoicke  was.   Westphal.  5,  157; 

Vfemoiigm,  adv.  klagend  Jammernd.  van  desser  veide  worden  de  borger 
Dat  strik  lep  to.  Hinze  begunde  to  in  anderen  steden  wendeheiken  ge- 
ropen  do  wemodigen  mit  einem  dro-  beten.  Brschw.  Schichtb,  73 ;  dar  nah, 
vigen  gelate.  R.  V.  1075.  20  wo  de  borgher  van  Stendal  vnd  Oster- 

wem5t|  m.  Schmerz,  tiefe  Traurig-  borg  quemen,  worden  se  behonslaget 
keit;  oft  weniger  innere  Trauer  als  vnd  angeropen  in  allen  steden  Wende- 
von  außen  her  erregter  Verdruß,  vgl.  hoike  vnd  Earrenberger.  Cod.  Brdb. 
Unwille,  vecordia.  Voce.  Markgreve  7,  14,  351;  und  de  Honnoverschen 
Fr.  quam  in  wemut  unde  melanco-  25  den  wendeheiken  gelick.  Lünizd^ 
lyen,  also  dat  he  unstede  ward  in  '  Stiftsf.  166,  184 ;  lat  dei  van  Bnm- 
allen  dingen.  Des  reden  em  syn  rad,  swick  wendeheiken  wesen.  das.  251, 
dat  he  toge  in  Vranken,  uppe  dat  17;  doctor  Gripto  .  .  her  Wende- 
he sinen  wemud  vorghete.  Lüb.  Chr.  hoike.  R.  F.  4157. 
2,  331;  starf  de  bischup  van  wemode  30  wende-isern,  epigarium.  Voc  OUL 
unde  van  melancolien.  Korner  83^ ;  d.  i,  epigergium.  Dief.  fulcrum  foca- 
in  sodanem  wemode  vnde  droffenisse  rium;  ferrum,  quod  sustinet  ipem; 
vnde  venckenisse  starff  he.  Faicks  sonst  brantrode  oder  brantyseren  ge- 
Staatsb.  Mag.  9,  360;  vnde  nam  or-       ndnnt. 

loff  vnde  gyng  wedder  na  hus  in  35  wendeler,  m.  Wanderer,  wendeler, 
grotem  wemode.  Emd.  Mscr.  nr.  139  pelegrym.  Teuth.  Do  he  to  den  do- 
f.  2 ;  so  bidde  wi  ju,  dat  gi  des  (auf  ster  genck,  quam  em  an  eyn  ander 
den  Störfang  in  die  Nu  zu  fahren)  wendeler,  de  mit  sick  spise  droch, 
vorbat  nicht  en  steden  .  .  groten  de  he  in  den  wege  etten  wolde.  Bwl 
schaden  und  wemod  dar  mede  to  vor-  40  6r.  162 ;  Uerumstr eicher.  vntemelyke 
midende  (1409).  Livl.  Urh.  nr.  1793;  herbergen  myt  wendelern  vnde  trug- 
so  bevruchte  wi  uns,  dat  de  kopman  lern.  Nies.  Münst.  Urh.  3,  219. 
des  vurder  in   vordret   und  wemod  wendelmer,  n.    das  rings  um  die 

mochte  komen  (1410).  das.  nr.  1830 ;  Erde  sich  windende  Weltmeer.  Disse 
to  jenigem  vordrete,  troiss,  vnwillen  45  werlit  is  al  vmme  beulaten  vnde  is 
ofite  wemoedt  .  .  ock  sodanen  twist  recht  rund  vnd  is  vmme  beulaten 
unde  wemoedt  gensliken  möge  henge-  mit  deme  wendelmeere,  dar  inne 
lecht  werden.  Monum.  Liv.  4^  244 ;  swommet  dat  erdrike  alse  de  dodder 
bekennen,  dat  tuysschen . .  sich  sware  in  deme  eighe.  Lucidar.  f.  6.  Bofer 
gebrecke,  bytterhet,tuist,mhoigge,we-  60  in  Pf.  Oerm.  14^  208. 


WENDEN  669  WENDISCH 

weMden,  schto.  v.    1.  intrans.  sich  wendevl^sch ,  n.   Fleisch^  welches 

wenden^  (sich)  umkehren,  unde  dat  die  Wendenschlächter  (d.  i.  die  Oroß- 
ander  schyp  .  .  weendede  vort  vnde  händler  mit  Fleisch)  verkauften,  s. 
leep  by  Thoden.  Hans.  Gesch.  Bl.  Zober  z.  Strcds.  Chr.  1,  397.  den 
1876^  S.  81;  in  kort  do  he  vth  gre-  s  24  Aug.  1562  leth  ick  dat  erste  wende- 
ken  wende,  Do  hadde  sine  gewalt  fleisch  kopen.  Gentekow  19^  160. 
oek  eyn  ende.  Schip  v.  Narrag.  f.  85^;  wendich,  adj.  wendich  werden,  um- 

bis  £u  einem  gewissen  Punkte  gehen  kehren.  1  fert.  vorterden  N.  vnde 
«.  dann  sich  wenden,  aufhören.  Se  andere  mir  frowen  knechte,  do  se 
hengeden  vor  sik  einen  douk  (Tuch)^  10  deynden  mynem  junchern  vnd  to 
de  wende  van  den  lenden  umme  de  Nordhem  wendich  worden  (1397). 
TOte.  Bciho  z.  J.  1350;  vnde  dat  Sudend.  9,  S.  236;  darna  .  .  hadden 
(roet  Purpuren  cleth,  das  sie  Jesu  sek  de  van  Gothingen  in  der  nacht 
anzogen)  was  achter  lanck,  men  voer  mit  oren  vrunden  unde  deneren,  der 
was  id  so  kort,  dat  id  em  nouwe  15  doch  nicht  vele  en  was,  utghemaket 
wende  beth  an  de  knee.  Pass.  v.  Jhesu  unde  wolden  oren  Tyenden  schaden 
II.  Mar.  f.  138;  Januarius  beghinnet  ghedan  hebben,  unde  worden  doch 
an  der  besnidinge  vnses  heren  i .  vnde  wendich  unde  do  se  weder  wolden 
wendet  twe  dage  na  lechtmessen.  to  der  stad  to  6.  riden  etc.  Gott.  ürk. 
December  beghynnet  an  S.  Andreas  20  J/,  S.  457;  dewile  sick  ein  merck- 
dage  vnde  wendet  an  nyen  jares  lyge  yersammelunge  van  lantzknech- 
auende.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f  104  u.  ten  up  de  egede  unses  stifitz  Mun- 
5;  der  stad  recht  wend  alzo  verne  ster  entholden,  UDde  to  besorgen, 
alze  ore  v^weyde  went  vnde  de  laut-  wanner  se  wendich  werden,  villycht 
were.  Brschw.  ürk.  J,  103^  10;  unde  25  sick  in  vnse  stift  begeven  etc.  Kindl. 
ne  willet  one  (den  Verfesteten)  nicht  Beitr.  i,  263. 
liden   also   vere  als   ore   dam   went  wendisch,  adj.  wendisch,  den  Wen- 

unde  ore  rennebome.  Hanov.  St.  R.  den  angehörig.  Ok  schal  he  van  vnbe- 
493;  also  verne  also  vse  cinghelen  ruchteghen,  erliken,  framen  luden 
wendet  (1330).  Sudend.  J,  nr.  479 ;  30  vtghekamen  wesen  vnde  ghebaren 
alse  verne  aJse  de  graven  wenden  van  alle  synen  vSr  anen,  de  nicht 
(1337).  das.  I,  nr.  608  u.  so  häufig  wendes,  nicht  lynenwefers  .  .  synt 
zur  Bezeichnung  einer  Grenze.  —  ghe wesen.  Mehl.  Jahrbb.  13,  352; 
2,  trans.  alse  he  den  rugge  wende,  voder  vnder  den  hoyken  schall  keyne 
do  was  de  mynsche  vorswunden.  86  jErowespersohne  dragen,  sye  sy  dan 
Körner  68^;  abwenden,  nu  hevet  up  echte  vnd  rechte  dudesk  vnd  keyner 
alle  juwe  hende,  dat  got  dat  grote  wendischen  art  etc.  Cod.  Brdb.  1, 
stervent  wende.  Magd.  Seh.  Chr.  205,  25,  362;  und  so  werden  häufig  die- 
19  (mit  Dativ:  dat  got  dussem  star-  jenigen ,  welche  wendischer  Abkunft 
ven  wende,  strecket  ut  juwe  arme.  40  sind,  von  dem  Zutritt  zu  Ämtern, 
Botho  z.  J.  1350) ;  abwendig  machen.  Gilden  etc.  ausgeschloßen.  vgl.  Lüb. 
de  pawes  sande  sinen  cardenal,  dat  Z.  B.  199.  259.  398.  404.  —  kaume 
he  den  bischop  .  .  scheide  wenden  nicht  beduden  dy?  Lovestu,  wer  ik 
van  koning  Philippe,  das.  124,  16;  wendisch  si?  d.  h.  kein  deutsch  ver- 
übersetzen,  fit  hebreesch  unde  grek-  45  stehe?  nicht  verständlich  spreche?  (sagt 
scher  sprake  in  dat  latin  gewent.  Lucifer  zu  Satan).  Redent.  Sp.  1119. 
Lüb.  Dodend.  v.  1580.  —  im  Wentland  liegend,  wy  olderlude 

wenden,  adv.  (=  wennen)  woher.  der  ampte  der  smede  der  sosz  wen- 
van  wenden,  v(m  u^o,  (unde)  etc.  Hans.  desschen  stede,  alse  Lubeke,  Ham- 
Ree.  4,  508.  50  borch,  Rostock,  Stralessundt,  Wysmar 


WENE  670  WENKEN 

vnde  Luneborch.  Lüb,  Z.  R.  446  u.       twingen   unde   grot  scheil   vort  vao 
sonst  häufig.  kam  twischen  etc.  Brsehtc,  Sehichib, 

wene?  Geschundst?  struma,  wene,  f.  38,  ( Wd  verlesen  oder  verschieben.) 
est  in  flacco  (?)  corpore.   Brevü.  wcngep?     8  gr.   vor  de  wenghere 

wenelik,  wenlik,  adj.  weinend.  5  upthovorende  unde  uppe  dat  raethns 
Maria  stunt  vil  drovelik  .  .  bydeme  tho  dreghene.  Brem.  Jahrb.  2,  300; 
cruce  wenelik.  Korner  J2J21c;  int  dcusu  die  Bern.  S.  375:  „  Wd  dassdhe^ 
twolfifte  schal  de  bicht  wenelik,  sor-  toas  nodhjetet  in  der  Steinmetesprache 
ghelik  vnde  bytter  syn.  Liib.  Gebetb.  ,winkere,  windkehr^  heißi^  nemlick 
f.  Dd3h;  do  Cristus  in  de  helle  trad,  10  die  Unter sätee  unter  ProfUirungen^  dif 
do  rep  dat  hilghe  volk,  dat  an  der  Sockel,  au^  denen  die  Gliederung  an 
helle  was,  myt  wenliker  stempne.  tenstern  oder  Thüren  aufsteigt.^? 
Van  d.  Festen  f.  99;  men  horde  einen  KU.  erklärt:  wengher,  sie.  scamnum 
weinlichen  schrei.   Weish.  Salom,  18^       prae  foribus. 

10  (H.).  (wenliken  schrei.  L.;  flebi-  15      wenholt?  (ueiuiadespersoneschol- 
lis  planctus.   Vulg.)  de  ein  amt  hebben)    Over  dat  word 

wenen,  weinen,  schw.  v.  weinen^  geholden  na  wenholte,  wente  maik 
flere.  Voce,  wenent  der  ogen.  Gl.  eu  drang  sik  darto.  Brsehw.  Sckichtb. 
li.  V.  J,  17;   myt  weyne[n]den,  vor-       f.  93. 

kereden   oghen.    Brem.   nds.  Gebetb.  20      wenich,  weinick,  adf.     Mein,     De 
f.  139.  poggen   (die  zweite  Plage  Eg^ptens) 

wenen,  wennen,  schw.  v.  1.  gewöh-  weren  dryerhande.  De  eyne  de  was 
nen.  Men  secht  van  juw,  dat  gi  et-  dar  vthe  dem  watere;  de  andere  was 
like  junge  weltlike  kinner  gewönnet  dar  weynich  unde  scharp ;  de  dridde 
hebben  etlike  psalmen  to  singende  25  de  was  grot  vnde  vul  fenynes.  Locc. 
vp  dudesch.  Hamb.  Chr.  503;  abge-  Ere.  f.  2S^;  de  enghele  vorwundern 
wohnen,  scheide  men  de  scholrekens  zik  der  verhandelinge  der  prestere 
nicht  kastien  unde  wennen  se  van  in  deme  altare,  also  ze  dar  CristoiD 
eren  tuscherien,  nummermer  lereden  eschet  in  den  weynyghen  schyn  des 
se  todegen.  R.  V.  254.  —  2.  ent-  30  brodes.  Aw.  19h;  de  weinigen  saken 
wohnen  (von  der  Mutterbrust),  ob  richten  (minora  judicare).  2  Mos.  ISy 
(d.  i.  ab)  lactare,  wenen.  Die  f.  n.  gl.  22  (U);  juwen  weinigen  kinderen 
u.  Engelh.  ghewent,  ablactatus.  Voc.  (parvulis  vestris).  7  Mos.  i,  39  (H.). 
Halberst.  Se  blef  tho  hues  also  lan-  —  adv.  weinich  volkes.  Magd.  Seh. 
ghe,  dat  se  dat  kint  ghewenet  hadde.  85  Chr.  8,  13;  de  borgere  van  Magd. 
Merzd.  B.  d.  Kon.  f.  3;  wen  se  de  willen  weinich  umme  juwen  willen 
kindere  wennet  hadde,  so  vodede  se  dön.  das.  231,  20;  wenich  efte  vele. 
de  vp  mit  grouer  spise.  Passional  f.  R.  V.  2687;  Reinke  wart  wedder  ein 
138^;  ik  wU  nicht  gan  so  lange  dat  weinich  vro.  das.  1978;  he  ("der  niete 
dat  kint  gewent  werde  (ablactetur).  40  hat)  wert  gerekent  mankt  den  riken 
1  Sam.  I,  22  (H.);  na  twen  jaren,  weinich  efte  nicht.  Liib.  Doäenä,  r. 
als  he  (der  Sohn  der  Griseldis)  ghe-  70;  ein  weynich,  eine  kurze  Zeit. 
wennet  wart.  Griseldis  f.  72.  Komer  98^. 

wenen,  schw.  v.  ujohnen,  gew.  wo-  wenken,  schw.  v.    winken^  nutare. 

nen.  Se  wende,  wo  he  were  ein  46  Voc.  W.  De  dar  wenket  mit  den 
gherdener  etc.  Oldenb.  Evang.  Buch  oghen,  de  smedet  nicht  gudes  (an- 
f.59h;  al  (obgleich)  wenetdes  dumme  nuens  oculis  fabricat  iniqua).  ]&:dcs. 
lüde.  Lehnr.  /,  68  §  7.  f.  i74a  (Sir.  27,  25);  wenckemymit 

wenetwingen  ?  Trübsal?    . .  darvan       dinen  ogen,  vnd  hebbe  se  stedes  vp 
Tele  kretes  upstan  was  . .  dar  wene-  so  my.  Smaltzing  f.  28^. 


WEN-  WEINLICHEIT  671  WENTE 

wte-9  weinliclieiti  f.  Weinen,  mit  VI  d.  vor  wennegelt  deme  swyn- 
groter  weinltcheit  ropen.  Hcrol.  99.         herden.    Wism,  H.  Geist  Reg,  1531. 

wenne,  s,  wan,  wende,  wente.  Went,  TTewde,  sclavus.  VocEngelh. 

weane,  wennen,  woher,  wan  wene  Vielfach  von  mancJien  Rechten  ausge- 
(unde)  si  gi?  1  Mos.  29^  4  (H.);  van  5  schloßen^  js.  B.  galt  sein  Zeugnis  nicht 
wennen  he  dar  komen  were.  Kor-  über  bla  unde  blot  (dat  mot  iewelik 
ner  3äo.  man  wol  thughen  .  .  sunder  de  we- 

wenne  =  wen,  wan.  nede.  Lüb.  R.  11^  CX);  mußte  Leib- 

wemieke,  wenke,  wanke,  f.  „ein  göU  zahlen  also  manich  punt  alse  en 
grober  Weiberrock  armer  Letäe,  der  10  went  (slayus)  vorkoft,  also  manighen 
gemeiniglich  halb  toöllen  und  halb  penning  vortollet  he  .  .  vnde  io  vor 
leinen  ist.^  Br.  WB.  5,  230;  eyn  de-  sin  houet  scal  he  gheuen  enen  pen- 
kene  edder  eyn  wenneke,  lodix ;  linea  ning.  das.  7,  GXVII;  hatte  keinen 
vestis,  weuneke.  Voc.  Luneb,  veile,  Zutritt  eu  den  Ämtern  u.  Gilden  etc, 
wenneke,  penula.  7  Voc.  W.  vestis  15  wente,  wante,  winte,  adv.  (präp.) 
linea  feminarum,  anabolodium.  3  Voc.  u.  conj.  bis.  wente  des  avendes.  Jos. 
W.  —  Es  scheint  aber  überhaupt  ein  8,  29  (H.) ;  van  deme  morghen  wente 
grobes  KleidungsstUcky  Kittel  (kedel,  des  avendes.  Brem.  nds.  Betb.  f.  132; 
anaboladium.  Teuth.)  auch  für  Männer  wente  an  de  tit.  Ssp.  I,  49;  wente 
n«  heeeiehnen.  Wanner  dat  de  pro-  20  an  unse  tid.  Magd.  Seh.  i,  12;  went 
cessien  schegen  vmme  de  stat,  so  an  de  Lippe,  das.  26,  21;  wente  to 
ginck  se  (die  h.  Elisabeth)  barnot  Fritzlar,  das.  25,  7;  wente  to  der 
vnde  hadde  ane  ene  wenneken.  IMb.  doet  to.  Leben  d.  h.  tranz.  f.  151; 
Pässional  f.  271^^;  se  reypen  myt  van  winachten  wente  to  paschen, 
spyte  van  der  muren  unde  betten  25  Körner  23^;  wente  vor  den  spiker. 
(hießen)  heren  Otten  wenneken  bi-  R.  F.  1498;  vorwunt  wente  in  den 
schop.  Als  he  dat  bor  de,  sachte  he  dot.  das.  1579;  ick  was  ein  becker 
weder:  so  wyl  ick  hyr  so  lange  lig-  wente  her,  bis  jetzt.  RedentSp.  1359; 
gen,  dat  se  my  enen  rock  geven.  hebben  or  weide  in  rechten  geweren 
Münst.  Chr.  1,  163 ;  vor  VII  eilen  30  beholden  wente  her.  Magd.  &A.  Chr. 
lakens  to  wenneken  unde  scherten  304^5;  wente  her  to.  Richtst.  Lehnr. 
twen  kokenjungens.  Lippische  Rechn.  c.  15  §  4 ;  alles  rechtes,  de  ek  wente 
V.  1511;  it.  1V>  0-  Buntinge  vor  1  herto  dar  an  ghehad  hebbe.  Hanov. 
wenneken  (1480).  Z.  f.  Nieder s.  1871^  St.  R.  214 ;  wente  noch,  bis  jetzt. 
8.  224;  vmme  dat  he  Gransyns  86  Du  best  vram  wesen  wente  noch, 
knechte  hadde  namen  synen  rutynk  Red.  8p.  180;  wente  nu  to.  Dial. 
vnde  1  sak  vnde  1  wenneke  vnd  an-  Greg.  235h ;  wente  itzunder  her. 
der  cleder.  Lib.  proscr.  Wism.  106;  Brschw.  Neust.  Deged.  B.  1528  f.  12; 
I  wenneke  myt  enen  par  knutte(r)de  wente  her  itzunder.  das.  1534  f.  48. 
hafeen.  Wtsm.  Inv. ;  1  hoyken  et  1  40  —  conj.  (mit  u.  ohne  dat).  Denet  em 
wenke.  das.  f.  37;  hir  heft  ein  grot  vrolyke,  went  se  gegeten  hebben. 
parti  (der  BetÜerfamilie)  de  wanken  Leb.  d.  h.  Franz.  f.  115^;  so  mut 
utgetagen.  Lauremb.  i,  351;  it.  iVs  he  (der  Richter)  sin  warden,  wente 
8.  Bontinge  (der  enthauptet  umrde)  he  weder  kome.  Ssp.  i,  28;  he  or- 
vor  I  wenneken  (als  Armensünder-  45  loghede  up  ene,  wante  de  vader  starf. 
kleid?)  (1489).  Z.  f.  Nieder s.  1868,  Lüb.  Chr.  1,  74;  also  lange  wynte 
8.  212.  wy  etc.   (1357).    Bar.  Urh.  nr.  32; 

wennegelt.  „Weinne-geld  i^f  arrha      wente    dat  he  quam.     Kamer  18^; 
des  Sehwetnhirten^damit  er  die  Schweine      wente  dat  se  quemen.  R.  V.  1679. 
zur  Weide  gewöhne  (?).''  Strodtm.    It.  60     yrente,  adv.  u.  canj.  (vgl.  aticA  wan 


WENTEGÜT  672  WEPE 

u.  wan),  aUs.  hoanda.  1.  denn.  De  will.  Big.  St.  R.  S.  237^  89  (Burspr. 
stunde  des  dodes  is  beter  wan  der  a.  d.  Anf.  des  16  Jahrh,),  —  ffVgl. 
gebort,  Wente  denne  (denn  dann)  ga  Barthöld,  Gesch.  der  Hansa^  (Lpz. 
wi  to  dem  lone  vort.  Lüb.  Dodend,  1862),  11^  &  244^  w.  Sartarius^  Gesek, 
V.  28;  waket  unde  bedet  .  .  wente  5  des  Hans.  Bundes  II,  8.  534  u.  691, 
gi  wetten  nicht  de  stunde  etc.  das.  wonach  unter  wenthe  -  TToaren  nicht 
129  u.  h.  —  2.  weil,  ok,  wente  he  stapelpflichtige,  vorzugsweise  TFetn, 
dudesch  ghebaren  was,  so  gaf  he  etc.  Bier  und  Hering,  zu  verstehen  sind^ 
Körner  1 7c ;  wente  denne  (=  quoniam)       Napiershy, 

en  gerichte  wert  van  dren  personen,  10  wentelen,  schw.  v.  1.  trans.  wälzen. 
dat  is  yan  deme  richtere  unde  van  volutare.  Dief.  n.  gl.  yolvere.  Kä, 
deme  clegere  unde  van  deme  ant-  Ten  lesten  quam  daer  een  boue  ende 
werdere,  wente  nen  man  in  deme  greep  dat  bedde  bi  beden  hoken 
gerichte  dagen  edder  antwerden  ne  (Ecken)  ende  wentelde  dat  dode 
mach,  dar  ne  si  en  richtere,  dar-  15  licham  yp  dat  stro.  B.  d.  Byen  f. 
ymme  wil  wi  alder  erst  yan  deme  f.  98^.  —  2.  intr.  sich  wälzen^  rcUen. 
richtere  secgen.  Richtst.  Landr.  c.  1  Do  dat  houet  yan  den  lycham  ghe- 
§  1 ;  wente  wol  =  wol  dat,  obgleich.  houen  was  .  .  wentelde  dat  honet 
—  3.  daß  (quod).  wise  my  huden  dy,  dalewert  yan  den  berghe  in  den  dal. 
wente  du  bist  god  yan  Israhel  ynde  20  das.  f.  17?h;  de  soghe  wentelen  leuer 
ik  bin  din  knecht.  Mered.  B.  d.  Kon.  in  den  drecke  dan  in  den  blomen. 
164,  —  4.  aber  (quidem.  Dief.).    Wan       das.  f.  184h. 

(denn)  wi  gherne  kernen  badden,  ynde  wentelinge,  f.  das  Waisen,  Rollen. 

dorsten  van  yruchten  weghen  ynser  De  hund  keret  wedder  to  siner  spien- 
heren  nicht  komen;  wente  nemet  dat  25  ghe  vnde  de  gewasschen  suw  in  de 
yor  nenen  Unwillen ;  gy  weted  wol  wentelinge  des  dreckes  (yolutabrum). 
etc.  (1402).  Sudend.  9,  nr.  155;  we  2  Betr.  2,  22  (C;  Lüb.:  wolteringe). 
en  kunnen  nü  nycht  komen  tho  yuw  wep-,  wependorn,  m.    Hagebutten' 

yppe  desse  kortbe  tyd  yan  vnmacht  bäum;  wilde  Rose,  rosa  canina.  Dan- 
weghen,  wente  we  willen  doch  dun,  30  neil  s.  v.  bedegar,  wiltrose,  vel  wip- 
wat  lant  vnde  lüde  vnde  yse  heren  dorn.  Mones  Anz.  4, 239,  95  u.  Brevil, 
dun  (1395).  das.  8^  nr.  23;  se  men-  wepdorn ,  bodegar.  Voc.  Halberst. 
den,  dat  de  seien  der  lichamme  schol-  haybuttenbom  vel  sleedorn,  comas. 
den  wanken ;  wente  (denn)  also  de  Voc.  Brem,  cornus,  wepdorne.  1  Voc. 
heydenen  heten  de  geiste;  wan  se  85  K.  wepeke.  2  Voc.  K.  wepenbom. 
noch  in  dem  lichamme  wereu,  so  Voc.  Locc,  en  wependorne.  1  Voc.  W. 
heten  se  de  Schemen ;  wente  denne  wopekenbom.  2  Voc.  W.  ein  sleedorn 
(aber  dann)  so  heten  se  de  geiste,  yel  hagewepenbom.  Voc.  Locc.  hage- 
wente  se  vlogen  in  den  hemmel.  Lüb.  butte.  Voc.  JEngelh.  ekelenter,  is  kruet 
Passionalf.67c;  sus  worden  de  schape  40  asse  yunk  wepdorn,  akelter.  VocStrals. 
Gristi  yan  en  geplucket,  gemelket .  .  f.  25.  Vgl.  Dief.  s.  v.  —  Abraham 
wente  (aber)  Jesus  so  nicht  en  bedet.  sach  achter  rugghe  eenen  ram  twi- 
Liib.  Dodend.  v.  400.  sehen    deme     wepdorne    henghende. 

wentegüt  ?    Id  hebbenn  de  hense-       1  Mos.  22,  13  (L. ;   H. :  sach  einen 
stede  ordineert,   dat  nemandt  in  de  45  bock   hengen   in  einem    wependom- 
hense  behorende  sali  syn  gut  senden       husche.     Vidg.:  inter  vepres). 
.  .  dan  dejennen  alleine,    de   in  |der  wepe,  Hagebutte,  (contra  calculum) 

hense  sindt  behorende,  behaluen  .  .  vnde  so  vel  wachandelenberen 
wentegudt,  als  whin,  bher,  heringk,  vnd  der  roden  wepen,  de  dar  Tp 
mach  men  senden,   ahn  weme  menn  so  deme  hagedome   wassen,    disse  stot 


WEPEKEN                   673  WERDE  WERT 

tosamene   etc.     Weif.  Mscr.  60j  f.  werade,   als  sodan  (Kloster-)  junc- 

139^.  frowen    vnd    susteren    temeUck    is. 

wepeken,  arbatum.  Dief.  n,  gl.  Seih.  ürh.  nr.  983. 

wepener^fn.  Gewappneter, Kämpfer.  werbe?    Dei^  2  Septbr.  1590  sindt 

He  leet  sammelen  guder  wepener,  rid-  5  groisse  hagelstene  gefallen,  so  groiss 

dernndeknapen,  800.  Zrü&.  C%r.  i,  jf^;  angefer  als  werben  und  berkelinge. 

dusent  wepener  toperden.  da^.Jf,^^^;  Münst.  Chr.  3,  114. 

Wi  hebben  verslagen  de  tal  der  we-  werde,  adj.    mi  is  w.  to,  ich  freue 


pener  (recensuimus  numerum  pugna-       mich  über  etwas,   mir  ist  etwas 
torum).   4  Mos.  31,  49  (H.);   Jepte  10  vgl.  unwerde.    Aman  (Haman)  deme 
(Jephtha)  was  ein  gar  stark  wepener.       was  sere  werde  hiir  to  (sur  EifUadung) 
Leibn.  3,  200 ;  sin  (Christi)  wepener,       vnde  gynk  to  hus  vnde  sammelde  al 
de  dar  by  om  bleff,  dat  was  Maria.       sin  yolck.  Seel.  Tr.  87. 
Bäfiov.  Mscr.  2,  84  S.  408 ;  vele  des  werde,  wert,  f.  Wert.  Vortmer  so 

markgreven  riddere  und  wepenere  15  schal  men  schriven  an  alle  munte, 
worden  erslagen.  Magd.  Seh.  Chr.  dat  wy  willen  slaan  penninghe  van 
161,  29 ;  vnde  waes  gheworden  eyn  VI  ynde  van  III  vnde  hole  penninghe, 
armiger,  dat  ys  eyn  wepener  efte  also  dat  nemant  uppe  de  werde 
wapendregereftevorerkoningkEarels.  desser  vorbenomeden  munte  sla. 
Lerbeck  §  38;  were  ok,  dat  wy  to  20  Münsirec.  v.  1420 ;  szo  idt  (das  Silber) 
zamende  wes  vorworuen  an  vanghe-  ock  in  der  werde  nicht  werde  befun- 
neo,  an  name,  dat  scolde  wy  buten  den,  schal  he  dat  suluer  smolten 
vnde  delen  na  mantale  wapender  laten  (1511).  Euss.4ivl.  ürh.  p,  274^; 
lüde,  den  schütten  to  rekene  vor  de  dar  laken  tho  borge  doen  vnd 
eynen  wepere  (d.  i.  wepenere)  vnde  25  den  dorden  pennink  bouen  de  wehrde 
twe,  de  vp  eren  eghenen  perden  ridet  geuen.  Dühm.  L.  E.  p.  185;  dat  he 
mit  borsten  vnde  mid  yseren  hoden  (der  lifgedingesbref)  yn  allen  synen 
vor  eynen  wepenere  etc.  Old.  Urh.  artickeln  .  .  by  macht  vnd  in  werden 
V.  1398.  ock  vnuorbraken  schall  blinen.  Kleist. 

weppe  ?  8  s.  vor  eyn  nye  klenke  80  Urh.  249;  (Meisterstücke)  also  to  ma- 
myt  eyner  weppen  vnde  eynen  vor-  ken,  dat  se  mögen  von  den  older- 
tinneden  hantgrepel  bauen  tho  siner  lüden  by  werden  erkant  werden, 
studerkamer  (1577).  S.  Mar.  Geb.  B.  Hamb,  Z.  R.  p.  191, 11;  soe  sal  desse 
(Wism.)  breflf  machtlos  vnde  van  gynre  werde 

wepzagelen,  schw.  v.  mit  dem  zagel  85  syn  (1452).  Nies.  Münst.  Urh.  6,  S. 
(sagel),  dem  Schwänze  wedeln,  schweif-  31 ;  den  breff  late  wy  in  synen  wer- 
wedeln;  mhd.  weibezegelen.  He  (der  den  ynwerden  berowen.  M(mum.  Liv. 
Hund)  frSude  sick  mit  synen  sterte  4^,  190  u.  so  häufiger  asgndetisch.  — 
weptzagelnde.  Tobias  11, 9(11.);  alsze  Mankt  anderen  prelaten  was  ik  hoch 
de  lystyghe  vos  eynen  mynschen  tho  40  bi  wert.  Lüb.  Dodend.  v.  286.  —  und 
wepetzaghelt.  Sp.  d.  Dogede  f.  29;  sust  dat  gudt  unvordorven  in  guder 
wanner  id  (dat  vnreyne  vlesch)  eme  werde  (=  were?)  holden  (1537).  Z. 
tho  lachet  edder  wepezaghelt  vor-  /.  S.  ü.  L.  I,  97.  —  Würde.  0  wer- 
middelst  vnordeutliker  lust.  das,  f.  31.       dicheyt  euer  alle  werde  1   F.  hül.  Hie- 

wSr,  s.  wedder,  weder  u.  were,  45  ronym.  I,  c.  105;  de  keiser  kussede 
werre.  up  de  erde  unde  entfenk  den  segen 

werade?  Beschäftigung,  Har^  mit  groter  werde,  d.  h.  mit  der  dem 
tierung  ?  mögen  se  sick  erneren  mit  Segen  gebührenden  Achtung.  Zeno  v. 
arbeide  erer  hende,  mit  spinnen,  mit  1486;  (hoher)  Stand,  se  syn  geistlik 
weuen   .   .   vnd  ander  arbeide   vnd  so  edder   wemtlik,    in    welkeme    stade 

lUtltliitodtrd.  WSflnbiieli.  Y,  ^ 


WERDELIKEN  674  WERDEN 

edder  werden  se  syn.  Cod.  Bräb.  /,  havene  etc.  Münerec.  v,  14J34;  so 
19,373;  kouivikliche  weidQ,  als  Titel:  werd  my  myn  mund  Yordomesde 
Majestät;  häufig.  (condemnabit).   Hieb  9,  20  (H.);  ik 

werdein  =  wardein,  der  Schäteer,  werde  upstande  unde  werde  amme 
Wertbestimmer.   Lüb.  Z.  R.  304.         5  gande  (surgam  et  circumibo).  Hohd, 

werielliken^  adv.  auf  würdige  Weise.  3,  2  (H.);  war  se  dat  hebbet  edder 
(dat  cleed  der  doighede)  dar  se  moi-  in  tokomenden  tiden  hebbende  wer- 
ghen  inne  stan  vor  dem  altare  godes  det  (1392).  Lüneb.  Urk.  XF,  S.  116; 
weerdelken.  Ecdes.  96h;  gy  prester,  kindere,  de  se  gegenwardich  hadden 
nemet  to  iuk  dat  cleed  der  ynscbuld,  10  und  in  tokamenden  tiden  hebbende 
so  moighe  gy  werdelken  stan  vor  si-  worden  (werden  ?).  Leibn.  3^  178 ; 
nem  altare.  das.  261^;  juwer  besehe-  isset  dat  du  mi  vro  sokende  werst 
denheit  gheue  wy  to  kennende,  dat  (si  me  quaesiveris).  Hieb  7y21(H,). 
wy  iuwen  brief  werdeliken  (mit  ge-  JDa  nun  aber  das  de  ger%  bes.  am 
bührender  Ächtung)  hebben  yntfangen  15  Ende  abgeworfen  wird  (I^  469),  so 
(1376).  Lüb.  Urk.  4^  8.  318.  entstehen  Formen,   die  scheinbar  In- 

werden,  st.  v.  werden,  geschehen;  finitive,  in  der  That  aber  Partic^ien 
alts.  werthan.  1.  1.  selbständig,  dar  sind.  Vgl.  Gr.  Chr.  4,  181  ff.  Der 
wart  nicht  van,  daraus  ward  nichts.  adderen  tunge  schal  on  werden  doden 
jB.  f.  607;  mit  Dat.  im  Theü  werden,  20  (occidet).  Hieb  20, 16;  wi  weren  pre- 
bekommer^.  lath  se  my  werden,  gib  dighende,  dat  gy  worden  liden  drofe- 
sie  mir.  Römer  110c ;  de  drudde  nisse.  1  Thess.  3,  4  (H.);  im  fall 
dochter  wart  hertich  Hinrike  deme  hertodi  L.  one  menliche  erven  vor- 
louwen.  das.  97c ;  wowol  se  ju  nicht  sterven  worde.  Leibn.  3,  220;  he  (der 
sin  geworden.  B.  V.  4869.  —  2.  mit  25  Erzengd  Michael)  wert  entekerste 
prädik.  Adj.  u.  Subst.  se  worden  des  doden  .  .  he  is  ok  de  gene,  de  in 
recht,  bekamen  Recht.  Leibn.  3, 192;  dem  jungeste  dage  werd  vor  brin- 
du  most  min  gelik  werden.  Lüb.  Do-  gende  dat  cruce  Gristi.  Lüb.  Passio- 
dend.  v.  116;  yan  dusdanigen  hilli-  nal  f.  228c ;  ik  werde  dy  mynen  en- 
gen mans  en  darfi  me  nicht  vragen,  80  gel  sendende,  de  dynen  wech  berej- 
off  se  in  der  tyt  der  yeruolginge  ock  dende  wert.  Aber  gleich  darauf:  su 
mertelers  mochten  geworden  hebben.  ik  werde  dy  mynen  engel  senden,  de 
Dial.  Greg.  202h.  —  11.  als  HiUfs-  dy  werd  bewarende.  das.  235c,  — 
verbum,  vgl.  Or.  Gr.  4,  4  u.  Koseg.  b.  das  Imperf.  mit  Part.  Präs.  diefä 
in  Höfers  Z.  f.  W.  d.  Spr.  3,  190  f.,  35  ^w«»  Ausdrude  des  Anfanges  und  der 
a.  eur  Umschreibung  des  Futurs  (u.  Fortdauer  einer  Handlung.  He  wart 
des  dondition.).  Ik  werde  gande  wenende,  fieng  an  eu  weinen,  brach 
(vadam).  Hieb  10,  21  (H.);  koninge  in  Thränen  aus.  Brem.  G.  Q.  87;  se 
werden  gaende  ut  dinen  lenden.  1  wurden  sik  underlanges  slande.  das. 
Mos.  35 j  11  (H.) ;  dat  lant,  dat  ik  40  157 ;  de  nunnen  wurden  untwakende. 
hebbe  gegeven  Abraham,  werde  ik  Br.  d.  Cir.  96h;  de  pallas  wart  ber- 
gevende  di.  das.  v.  12 ;  gha  myt  ome  nende,  gerieth  in  Brand.  LeUm.  3^ 
(Isaak)  uppe  eynen  berch,  den  ik  dy  218;  se  wurden  schelende  mank  sik. 
wizende  werde.  Locc.  Ere.  f.  15h;  Lüb.  Chr.  1,  116;  do  wart  he  sick 
darna  warstu  seende.  Korner  68c ;  45  erschreckende  ?nde  wart  weynende. 
huden  ward  god  reyne  makende  syn  V.  hill.  Hieron.  3,  c.  4 ;  vnde  wor- 
Volk.  das.  35^;  desse  nygge  penning  den  sik  alle  yoruerende  ynde  wunder 
unde  munte,  de  me  nu  slande  wert  nemende.  das.  c.  90  u.  h.  Das  d  oder 
in  Denem.  .  .  .  (redere,  Bäthe)  de  da  de  fehlt  auch  hier  häufig.  Petrus  wart 
idle  jar  werden  komende  to  Eopen-  60  scrigen   also  sere.    Ansdm.  v.  430; 


WERDEIN  675  WERDERINGE 

he  wart  schryene.  Diai.  Oreg.  808;  p.  65.  —  Vidfach  in  Zusatnmen- 
se  wart  denken,  das.  16&>;  van  den       settfungen. 

gelade  wart  de  ebdisse  wakene.  Br.  werder,  Schätzung?    We  en  wegh 

d.  Cir.  92h;  de  torne  wart  bernen.  vloghe,  er  de  strit  verloren  werde, 
Fries.  Ärch.  i,  319;  dor  der  sake  5  des  lif  unde  gut  sal  in  der  Stades 
willen  wurden  schelen  de  koningh  haynt  stan  .  .  och  sal  men  den  de 
unde  de  bischop.  Liib,  Chr.  1,  109;  werder  nicht  holden  .  .  Weret  och, 
de  tunge,  de  lange  stum  ghewest  dat  we  mit  yoersaten  drinne  bleue, 
hadde,  wart  spreken.  Dicd.  Greg.  180;  wan  et  tho  stride  queme,  sin  lif  etc. 
se  (die  Tochter  Pharaos)  werde  wa-  10  vnde  men  sal  en  de  werder  nicht 
sehen.  8  Mos.  2^  5  (H.)  u.  h.  —  holden  etc.  (1362).  Wigands  Ärch. 
c.  fnit  Part.  Perf.  0ur  Umschreibung       IV,  269. 

des  Passivs.    Beispiele  überall.    Be-  werderen,  schw.  v.    den  Wert  he- 

merkenswert:  dat  vur  wart  vorswun-  stimmen^  taxieren^  schäteen,  estimare. 
den  (ignis  est  absorptus).  4  Mos.  11^  15  Voce.  Aldus  wurden  de  ghudere  wer- 
2  (H.).  —  werden  im  Fwt.  ist  sehr  derd  uppe  25,000  mark.  Lüb.  Chr. 
sdten.  Din  thokomende  säet  wert  2,  323;  unde  dat  (was  eine  jede  Stadt 
werden  pelegrimen.  1  Mos.  15^  13  leisten  sollte)  ward  gewerderd  na  is- 
(H.);  al  we  dar  vorgut  dat  minsch-  liker  stad  vermöge,  das.  2^383;  vnde 
like  biet,  des  blot  wert  werden  ge-  20  dat  buw  scholen  werderen  twe  bed- 
goten.  1  Mos.  5,  6  (H.).  (Luther  ge-  derue  man  etc.  (1394).  Lab.  Urk.  4, 
braucht  in  diesem  IhUe  gerne :  unll.)       nr.  604 ;  vnde  wil  he  (der  Schuldner) 

werden  =  werdigen,  wert  achten.  denne  des  noch  nicht  gelden  vp  deme 
vnd  de  rad  vnd  de  borgere  scholen  verden  dynge,  so  scal  de  vaget  mit 
vna  eren  vnd  werden  rnd  vorderen,  25  twen  borgeren  gan  in  des  mannes 
wor  se  mögen.  Cod.  Brdb.  /,  21,  241.      hus  vnde  werderen  so  vele  van  des 

werder,  m.  und  n.  Insd ;  jedes  von  maus  gude  in  syn  gelt,  also  eme 
Waßer  umgd^ene  Stück  Land,  insula,  boret.  Flensb.  St.  R.  §  65.  — Bildl.: 
mediamnis.  Voce.  The  ratmanne  ne  was  dit  vorsten  dat  (fürstliche  That) 
scolen  gheven  noch  vorkopen  then  so  edder  nycht,  dat  werdere  en  ander, 
werthere  benethen  ther  brugge  ether  Lüb.  Chr.  2^  375. 
nenen  werthere,  the  ther  stad  is(1303).  wer- ,    warderinge ,    f.     ( Wert-) 

Brem.  Stat.  48;  vnses  closters  wer-  schätjsung.  Dat  scheide  men  borgen 
der,  de  gelegen  is  by  etc.  Old.  Urk.  na  werderinge  des  rades  van  Luneb. 
V.  1451;  he  (Heinr,  d.  L.)  droch  mit  35  Magd.  Seh.  Chr.  394^  30;  na  rede- 
greven  Alve  .  .  overen,  dat  he  eme  lyker  achtinge  vnde  werderinge.  Cod. 
dat  werder  unde  de  borch  up  let.  Brdb.  J,  15,  400;  so  schole  wy  de 
Lüb.  Chr.  i,  46;  unde  sach  dat  brede  boke  (Bücher)  na  vnser  beyder  vrunde 
werder  ligghen  twischen  twen  wate-  werderinghe,  säte  vnde  werderent 
ren.  Korner  94c;  dat  gantze  werder  40  betalen.  Calenb.  Urk.  5,  nr.  842; 
(die  Insd  Rügen),  das.  39^^;  ik  hebbe  (genommenes  Gut  soll  man)  gelden  na 
vorkoft  dat  werder.  Hanov.  St.  R.  der  werdunge  (Var.  werderunge),  dat 
219;  eck  sende  up  juwer  herscap  it  jene  werderet,  die  it  verloren 
dat  werder  (1356).  Urk.  d.  St.  Hanov.  hevet ;  jene  die  ne  minnere  die  werde- 
nr.  351;  to  den  vorben.  landen  mid  45  runge  mit  sinem  eide.  S^.  3,  47^  1; 
allen  eren  tobehoringen,  werderen,  de  kooplueden  leeten  sik  bedunken, 
olanden  etc.  Old.  Urk.  v.  1460;  do  de  eischinge  (Forderung)  were  nicht 
seden  de  oldesten,  dat  en  witlik  was,  de  vyffte  werderinge  der  goedem  ge- 
wo  dat  dar  were  en  werder,  dat  lickmatisch.  Ben.  148;  van  een  war- 
hete  de  Henwerder.    Hanib.  Z,   R.  50  deringe    (Preisbestimmung)    allerlei 


WERDES  676  WERE 

fruchten ;  ene  tunne  botters  golt  24  ghelt.  Wigands  Arck.  5,  H,  d,  8.  26; 
Jochim  dalers.  das.  745;  na  billicher  und  berichteden  alle  schelinge  in 
warderinge  der  vorordneten  bysittere.  desser  wis,  dat  men  de  wessele  wed- 
Wiechm.  alts.  mekl.  Lit  2,  53.  der   buwen   scholde  und   de  munte 

-werdes,  -wardes,  -tvärts.  vorwer-  5  werdigen,  als  vor  gededinget  was. 
des,  achterwerdes.  Leben  d.  h.  Fran0.  Magd.  Seh.  Chr.  311^  1.  —  wert  hoi- 
f.  146b;  ypwerdes  ynde  nederwerdes.  ten^  ehren,  nnde  ene  eren  nnde  wer- 
das.  150b.  dighen  wolde.    Kamer  27b;  jewelik 

werdiehy  adj.  t4nlrdig,  wert.  He  is  minsche  is  dartho  yorbunden,  dat  he 
goddes  rikes  nicht  werdich.  Lüb.  Do-  10  de  prester  sal  vorderen,  eren  vnd 
dend.  v.  1222 ;  de  werdigen  prelaten.  werdigen.  TSdd.  Bechtsb.  f.  26b.  — 
das.  V.  405;  unse  werdige  orde.  das.  refl.  sich  für  wert  erachten^  die  Gnade 
V.  611 ;  was  en  man,  de  werdich  an  haben^  dignari.  Se  begonden  on  to 
to  seende  was  (sehenswert)  umme  biddende,  dat  he  sik  werdigen  wolde 
syner  groten  mistaldicheyt  willen.  15  to  entpfangende.  Tob.  12,  6  (H.);  da 
Komet  72^.  scholt  bidden,   dat  god  sik  werdige 

werdicheit,  f.  Würde.    Deme  gaf      (dignetur)  dy  to   hulpe    to   komen. 
he  do  de  werdicheyt  des  keyserdomes.       Navdg.  J,  16. 
Korner  37e^;   do  worpen  se  ene  van  werdinge,  /*.    Wertschätsung.    gel- 

siner  werdicheit.  das.  43b;  also  wun-  20  den  na  der  werdunge.  Ssp.  3,  47^ 
nen  se  do  mit  nyer  werdicheit  nyer  1 ;  ein  iedermann  sal  syns  gnedes 
vorsten  namen  (der  Oraf  v.  Jülich  werdinge  vorhen  weten  und  acht 
wwrde  Markgraf,  der  Chraf  v.  Geldern  hebben.  Ostfr.  L.  R.  11^  295;  na 
Herzog).  Lüb.  Öhr.  2, 244 ;  wat  Stades  werdinge  twyer  vnser  vnde  twyger 
offte  werdicheit  zy  zynt.  Cöd.  Brdb.  25  orer  manne.  Hoyer,  Urk.  I,  nr.  519, 
/,  19,  387;  myt  groter  er  vnd  wer-  werdinne, /*.   Wirtin,  die  dem  Haus- 

dicheit.  Slagghert  114;  Festlichkeit,  wesen  vorsteht,  bes.  Hausfrau,  Gattin, 
Pomp.  Körner  193\  Ver  (Frau)  Jutte,  dusses  Dyderiches 

werdicUlken,  adv.  auf  würdige  elighe  werdinne  (1361).  Scheidt,  r. 
Weise.  Se  hebben  in  velen  doigeden  80  Adel  p,  48;  ek  Hinrik  Nodup  vnde 
werdichliken  gebloit.  Lüb,  Dodend.  Ilse  syn  elike  werdynne  (1372).  das, 
V.  1638.  p.  300;  eft  en  man  mer  bedde  hedde, 

werdie,  f.  Wert.  Wo  men  de  weer-  alse  he  mit  siner  werdinnen  heft  be- 
dye  van  jeder  broke  (idt  sy  in  mfinte,  slapen.  Dithm.  L.  R.  II,  §  144;  se 
mate  oder  gewichte)  vinden  sali.  35  schoten  14  bussen  los,  wodurch  Jeben 
Friese,  Bekenkunst.  8.  45.  sine  werdinne,  de  de  groth  swanger 

werdigen,  schw.  v.    den  Wert  be-       was,  mit  dem  kinde  vam  levende  tom 
stimmen ,   taxieren ,   wardieren.      De       dode  quam  (1509).    Dühm.  ürk.  p. 
perde,  de  me  der  stadt  holden  schal,       99;    na    rade    vnde    vulbort  myner 
de  schal  de  rad  werdeghen,  iowelk  pert  40  werdynnen  vnde  myner  ldudeT(W7), 
umme   sin  gelt.  Brschw.  ürk.  1,122;       Urk.  d.  h.  Geist- Hosp.   eu  Bostodc; 
de  klegere  scal  it  (das  verlorne  Gut)       Clawes  Eibecke  unde  syn  werdyxme^ 
werdighen    also   gut    alse   dat  was.       Hans  Wyghe  unde  syn  werdynne  etc. 
Gosl.  Stat.  70,  4;  se  schal  inbringen       Hamb.  Z.  B.  236. 
(bei  der  Erbtheüung  mit  den  Kinderen)  46      were,  adj.    (wahrhaft),  jmverUfiig^  \ 
ere  liftucht  unde  de  schal  me  wer-       treu.  He  was  getruwe  und  were  Unde 
digen  to  dem  erve  unde  also  mid  den       was  eyn  recht  richtere.    Brandan  r. 
kinderen  like  delen.    das.  11,  7;   de       1051;  sollen  reden  (versprechen)  rmi  , 
(wapene)  scolen  tuene  man  van  deme       loben   dem  rade  truvre,  were  ondt  I 
rade  .  .  werdegen  unde  zetten  uppe  50  horsam  thu  sinde.  Cod.  Brdb.  I,  P,  411. 


WERE  677  WERE 

were  =  werre,  Wirrung^  Unruhe^  ein  berachtet  man,  so  mach  he  nyne 
Streit.  Vele  word  maket  vele  weres  were  hebben,  men  he  scal  de[n]  thvch 
mangh  den  luden.  Ecdes,  f.  53d;  vele  doghen  myt  tuelf  vnberuchteden  In- 
weres  maket  he  (de  siner  wort  nicht  den  (1363).  Lüb.  ürk.  5,  8.  159;  dat 
schonen  wil)  in  deme  volke,  dar  kif  5  wille  wy  to  gründe  holden  zunder 
vnde  hat  af  komen  mach.  das.  f.  549>,      ienegherleye   hulperede    edder  were 

were,  f.  1.  Wehre,  Vertheidigung,  (1414).  Pomm.  Gesch.  Denkm.  1,  8. 
defensio.  Ne  ghen  borghere  uan  L.  317;  (vgl.  wert  en  borgher  schulde- 
schal uan  rechte  hereuart  uaren,  ghet,  de  en  ynberuchtet  man  is,  de 
danne  to  siner  were  schal  he  stan  10  mach  sik  weren  mit  twelf  borgheren« 
Tnde  weren  sine  stat.  Lüb.  R.  338;  das.  8.  216);  heft  aver  de  man  were, 
mit  stride  dede  he  manlike  were  so  were  he  jo  gud  unde  ere.  Richtst. 
tegen  dat  hispansche  here.  Flos  u.  Lehnr.  c.  15,  7;  u.  c.  27,  7.  — 
'Bl.  V.  12;  dar  begrep  he  de  were  (ver-  2.  concr.  alles  was  dient,  um  Wider- 
theidigte  sich)  so  langhe,  dat  eme  de  15  stand  zu  leisten.  Dat  slot  was  nicht 
borghere  tho  hulpe  quemen.  Lüb,  Chr.  wol  bewart  beyde  mit  volke  vnde  myt 
J,  46 ;  sik  to  der  were  setten.  das.  were.  Lüb.  Chr.  2,  187;  nemant  mach 
2^  185;  mit  den  (Sweden)  leden  id  were  edder  wapen  mit  sik  dregen  in 
de  Vitalien  in  de  were  unde  stridden  dat  gildehus  (1400).  Livl.  UrJc.  nr. 
mit  en«  das.  2,  568;  des  deden  ze  20  1519;  ane  wapen  unde  ane  were. 
em  eyn  wedderstand  vnde  zetten  sik  Korner  35^;  swert  ne  sal  he  (der 
in  de  were  (1675).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  yronebode)  nicht  vuren  noch  neue 
280;  alze  he  claghet,  dat  wy  den  were.  8sp.  3,  56,  2;  van  were  unde 
beschedenen  tal  uses  Yolkes  alze  herwede,  Waffen  u.  Rüstung.  Wiechm. 
dusent  ghewapent,  tho  der  were  des  25  nüd.  dltnds,  Lit.  1,  38;  (Zum  Heer- 
krighes  nicht  v&l  en  hadden  (1373).  gewette  gehört)  alle  weyr,  de  tho  euer 
Hans.  Rec.  2,  59;  hieven  de  Fran-  hant  hoeren.  Cod.  trad.Westf.  1,191; 
soysere  alleweghe  in  groter  were  vnde  alle  bestallinghe  yan  block- 
(leisteten  tapfem  Widerstand).  Korner  huszen  vnd  weren  vor  sloten  vnd  in 
14 j9  ;  al  or  (der  bösen,  zanksüchtigen  80  kercken.  Old.  ürk.  v.  1471 ;  Balthasar 
Frau)  sin  de  stunt  na  were,  was  he  vormerckede,  dat  de  grave  van  Oost- 
in  bogen,  so  was  se  ere,  was  he  ere,  freslant  .  .  steen  up  der  weer  leet 
so  was  se  in  bogen.  Gerh.  v.  M.  28,  dragen.  Ben.  726;  dat  dyt  ere  opene 
5;  to  ener  tit  sach  he  mit  ere  Ok  slot  schal  wesen  .  .  vnde  moghen  ere 
enen  man,  de  se  ane  were  (ohne  daß  85  were  (Besatzung)  dar  vp  legghen 
sie  Widerstand  leistete)  do  beide  hei-  (1391).  Lüb.  ürk.  4,  nr.  529;  be- 
sede  unde  kuste.  das.  36,  6;  do  se  stelleden  ere  stede  unde  slote  mit 
(die  Wolfe)  to  holte  quemen,  do  vre-  starker  were.  Korner  239^ ;  vortmer 
ten  se  se  (die  ihnen  als  Geiseln  ge-  so  schickede  wi  unse  were  (=  Flotte) 
bunden  übergebenen  Hunde)  sunder  40  ut  to  der  seewart  (1399).  Livl.  ürk. 
were.  das.  32,  33;  wat  de  gebut  an  nr,  1486;  alse  ju  wol  witlik  is,  wo 
dissem  wolde,  dat  men  dat  sunder  wi  alle  wege  vullenkomeliken  de  weer 
were  (ohne  Widerstreben)  holde.  Äesop  in  de  see  gelecht  hebben  na  eischende 
2,  26.  —  Im  Jurist.  8inne:  Verthei-  der  stede  (1402).  das.  nr.  1602,  22; 
digungsmittel,  Abwehr,  bes.  die  Ein-  45  Fischwehre,  also  dat  nyeman  weir 
redEe  im  Process.  (8.  Homeyer  in  den  (gurgustia)  in  de  Lyra  sal  maken. 
Gl.)  wert  ein  ynberuchtet  man  schul-  das.  nr.  248;  die  vischerie  der  were 
deghet  vmme  mysdat,  des  he  vorsake,  unde  der  nette  in  der  vluyt  der 
des  mach  he  vnschuldich  werden  vor  Winda.  das.  nr.  536,  3;  ipsum  flumen 
sinen  heren  solftuelfte  .  .  is  he  ouer  50  cum  piscatiune  et    gurgustio,    quod 


WERE  678  WERE 

were  dicitur  (1256).  Hawib.  ürk.  J,      rechte  bestellede  were  (li4?).  DUhm, 
S.  507  u.  551.  Utk.  8.  41;   wor  se  uns  nicht  d&n 

were,  (gewere),  f.  1.  Gewährleistung,      hebben  de  rechten  bestelleden  vere. 
welche  der  Veräußerer  gegen  den  Er-      das.  8.  52.  —  2.  das  Innehaben  (de- 
Werber  übernimmt.    Swe  oc  den  an-   6  tentio),  Gewahrsam,  Besita  u.  Besüß- 
dren  göth  an  sine  were  let,  er  het      recht.     8o  häufig  in  weren  (geweren) 
yplate,  he  sal  ene  in  der  were  vor-       hebben  oder  holden,  in  Besüjs  haben; 
stan  .  .  .swen  he  siner  warschap  be-       s.  Homeyers  Gl.  e.  Ssp.    wente  he  is 
darf.     Wirt  aver  eme  de  were  ghe-       in  dem  rechten,  an  ja  heft  he  de  ol- 
broken  mit  rechte,  he  sal   eme  sin  10  desten  were.    Äesop  19,  21;    sdbst 
göd  weder  geuen.  Ssp.  i,  9,  5  (Old.       röflike  (ge)were,   Besita  durch  Baul 
Cod.);   swe  so  copinghe  becant,   de       erworben.    8sp.  II,  25,   t    —   „Die 
sal  dor  recht  gewere  sin  des  he  uor-       Mten  pflegten  in  den  Kaufbriefen  die 
koft  heuet;  wente  he  is  def,  de  der       Beyworter  bey  diesem  Worte^  eu  dest^ 
kopinge  becant  unde  de  der  ghewere  15  mdhr  Versicherung    des  Eigenthums, 
besect.  das.  3,  4,  2 ;  Gewährleistung,       sehr  zu  häufen.    Z.  B.  nnd  latet  y e- 
cautio  judicialis,   welche  der  Kläger      genwartigen  in  dessem  breye  dit  vor- 
oder  die  streitenden  Parteien  bu  ge-      schreven  gad  in  ere  hebbende,  besit- 
wissen  Zwecken  eu  leisten  haben.  Swe       tende,  egelike,  brokeüke  were   etc/ 
so   dor  ungherichte  beclaghet  wirt,  20  Brem.  WB.  5,  187;  vgl.  außer  den 
de  bidde  to   erst  der   ghewere;   de       Steilen  im  8sp.   noch:    ghenet  nnde 
wile  de  were  ungelovet  is,   so  mach       lated  an  were  myd  banden  vnde  myd 
de  claghere  betören  sine  claghe  unde       munden.  Old.  Ürk.  v.  1373;  vortjget 
darna  nicht.  8sp.  3,  14,  2  (dassu  die      vnde  laten  in  de  were  hem  etc.  ^. 
Gl.:  dat  is  dar  tu  gud,  datdi  cleger  25  IJrk.  v.  1401;    dat  wy   hebben  ghe- 
mut  di  der  clage  geweren,  dat  di  en       zated  vnde  zetted  ynde  in  makdke, 
ander  umme  de  sake  nicht  en  scul-       bezittene,  brukene,  hebbene,  Tpbome 
dige.    Tum  anderen  is  id  dar  tu  gud,       were  ghelaten  vnsen  tegheden  to  etc. 
dat  he  de  clage  nicht  verbeteren  en       Old.  Urh  v.   1421;   also   de  sulaen 
mach^;   das.  1,  63,  2;  2,  15;  2,  16,  80  guder  Wilken  to  lene   ghehat  Tnde 
1;   do  wart  en  gherichte  gheheghet       in   lenschen  weren  beseten  hebben. 
vppe  deme  radhus,  dar  de  were  wart       Old.  Urk.  v.  1465;    also   dat  N.  an 
ghewillekoret    van    beyden   partyen.       lenesschen   weren    ghehaed    hebben. 
Wigands  Arch.  II,  17;  dar  de  were       Old.  Urk.  v.  1473;    wanner  wy  ein 
wart    ghewillekoret    vnde   en    richte  35  edder  mehr  slote,   alsz  he   dan  van 
gheheghet.  das.  II,  23  (beidemal,  wo      vns  in  pandeschen  wehren  hefft,  in- 
von  einer  Anklage  wegen  egenschap       loszen.  Old.  Urk.  v.  1466;  ynde  dar 
die  Bede  ist.);  desser  sculde  (AnTda-      to  dat  laut  to  N.  so  se  dat  van  der 
gen)   eschede   de   rad  van  H.    eyne       herschupp  rede  in  pendeschen  weren 
rechte  were,  vnde  antworden  na  der  40  hebben,  vor  ere  egene  to  beholdende 
were  (nachdem  sie  geschehen)  to  des-       etc.  Brem.  ürk.  v.  1471;  u.  so  h.  in 
sen  sculden  etc.   (1393).    Sudend.  8,       Urkk.  im  Plural,  bes.  in  späteren.  — 
8.  78,  7;    alze   de  rad   van  Luneb.       3.   Besitz   in   concretem  Sinne,  bes. 
vns  schuldeghen  der  schulde,   escke       Haus  und  Hof.  Dhe  handadighe  dhat 
we  ene  were  (1396).  das.  8,  8.  155;  45  is,   so   wor  en  mit  ther  openbaren 
na  der  were  is  dit  vnse   antwerde.       scult  .  .  begrepen  wert,  unde  ofte  he 
das. ;  Desser  sculde  eschede  de  rad       dhuve  efte  rof  an  einen  weren  he?et, 
to  H.  ene  rechte  were ;  vnde  de  were       dhar  he  selren  then  slotel  tho  dreghet 
deden  on  Otte  vnde  Brant  etc.  (1393).       (1303).  Brem.  Stat.  167 f.  (vgl.  Ssp,  II, 
das.  8^  8.  78,  34;   vd  escheden  ene  50  35);  herberghet  en  man  lade  unde 


WERE  679  WEREBOTE 

sleit  erer  ea  dhen  anderen  dot  ane  Fries.  Ar  eh.  1^  465;  item  buten  Els- 

des  werdhes  ecult  binnen  sinen  weren  ylete  heft  de  herscup  ene  waste  were, 

•  .  dbe  werth  scal  is  bliven  ane  sca-  de  plach  10  honre  gheaen.  das.  462. 
dhen.  das.  107;  area  decimalis  dicta  —  In  stillen  oder  hemeliken  weren 
t^utonice  eine  tenthafftich  wehre  5  ist  s,  v.  a.  in  der  Stille^  heimlich.  In 
{'1338).  Nies.  Münst.  Urh.  4,  S.  37;  oren  stillen  weren  vindet  se  (de  wi- 
ilc  hebbe  en  sen  laten  allent  wes  ik  sen,  die  zu  schweigen  verstehen)  alles- 
in  myneme  hus  hebbe  vnd  dar  is  weyme  guden  räd.  Ecdes.  f.  128^; 
nicht  in  miner  were,  dat  ik  en  nicht  de  mester  wil  dat  kind  leren  hoi- 
ghewiset  hebbe.  Merzd.  B.  d.  Kon.  10  nescheyd  vnde  tucht,  also  dat  he 
J819;  de  moder  is  gast  in  des  sones  tachtich  sy  an  synen  danken  ,  .  also 
geweren«  Ssp.  i,  20,  7 ;  Swe  wilde  dat  he  in  sinen  stillen  weren  nicht 
der  heghen  wil  .  .  de  sal  se  an  sinen  en  denke,  dat  vor  luden  schendich 
nrrocbten  weren  hebben.  d(xs.  2^  62^  weyre  to  spreykene.  das.  f.  106^;  de 
3  (Old.  Hs.);    so   wor   en  borghere  I6  van  der  Schulenborg  berichteden  my 

•  .  beclaghet  wert  binnen  ver  benken  ernstaftigen  in  hemelken  weren,  wo 
unde  also  yere  kumt  in  that  richte,  dat  unse  here  van  Luneborg  etc. 
dhar  men  richten   scal   uten  weren       (1387).  Sudend.  6^  nr.  192. 

d.  h,  atis  dem  Vermögen  des  Beklag-  were,  m.  =  gewere,  Gewährsmann. 

ten  die  Bezahlung  bewirken^  unde  kome  20  Vnde  willen  ehn  vnd  oren  erven  des 
en  ander  unde  spreke,  dhe  varende  wedderkopes  bekennych  ynd  eyn  were 
have  in  dhen  weren,  dhe  si  sin  echt-  sin  (1471).  Cod.  Brdb.  J,  17,  144; 
liken  eghen  etc.  (1303).  Brem.  Stat.  thut  ein  uppe  sinen  heren  edder  we- 
95 ;  den  (ratman  der  verklagt  ist  umme  ren  unde  scal  he  dene  vorebringen, 
scalt  und  nach  zweimaliger  Aufforde-  25  vnde  hinderet  den  heren  oder  den 
rung  nicht  zahlt)  scolen  de  ratman  weren  echte  not,  darmede  en  verlust 
na  den  lesten  verteyn  nachten  richten  he  nicht.  Oosl.  Bergges.  §  29 ;  vnde 
Ute  den  weren  unde  den  broke  oc  willet  des  •  .  Henrikes  vnde  siner 
richten  ute  den  weren.  da^.  S.  87  erren  rechte  herre  vnde  were  wesen, 
u.  511;  panden  ute  den  weren.  das.  80  wor  vnde  wanne  on  des  noud  is 
516;  Hof  Stätte.  Myn  hus  mit  der  were  (1346).  Sudend.  11^  nr.  158;  unde 
(=  wurt)  de  dar  to  höret,  mit  allen  schal  us  des  en  were  wesen  (1356). 
timmeren,  de  dar  yppe  stat  etc.  Old.  TJrk.  d.  Stadt  Hann.  nr.  355;  unde 
Urh.  V.  1438;  vnse  wurd  vnde  were,  willen  ome  dez  lene  bekennich  wesen 
by  des  kerckhoues  muren  belegen  .  .  $5  unde  sin  here  unde  were  sin,  wur 
alze  de  were  myt  aller  rechticheit  unde  wan .  ome  des  nod  is  (1393). 
.  .  betunet  ynde  begrepen  is.  Old.  Gott.  Urh.  J,  nr.  349. 
Urh.  V.  1456;  (husen),  de  nu  vp  de  were,  f.  Währung,    umme  der  lu- 

were  gebuwet  syn  etc.  Old.  Urh.  v.  besehen  mark  ene  ewige,  beständige 
1460;  hebbe  verkofft  .  .  ein  heel  land  40  enkede  were  unde  werde  to  makende. 
to  R.  .  •  beide  hus  unde  were  darto  Hamb.  Chr.  344 ;  umme  densulven 
(1376).  Brem,  WB.  5,  188 ;  mit  der  ergedachten  unsen  Schillingen  by  zi- 
heelen  were  van  dem  dorpe  an  lenge  ner  rechten  were  to  beholdene,  so 
unde  brede,  alse  se  begrepen  is  mit  is  vorramet  etc.  Münzrec.  v.  1463; 
graven  etc.  (1398).  das. ;  Item  de  45  ok  was  de  slach  (der  Münze)  van 
herschup  heft  ene  yrie  were  ghe-  were  also  snode  wurden  etc.  Halberst. 
leghen  vor  W.,  de  yan  den  deken  Urk.  nr.  527. 
gehütet  (getauscht)  is  mit  der  were,  werehote^  f.  Strafe  für  Nichtleistung 

de  bi  Gherlige  Sw.  licht,   dar   wan-       der  gewere.    Swelich  man  vor  gerichte 
daghes    Oltman    Br.     vppe    wonede.  so  vorderet  sodane   sake,   dar  he   ene 


WEREBROEE  680  WEBEN 

were  umme  loven  mot,  lovet  he  de,  Wahrung  hat.  Vgl.  weremaiic,  were- 
unde  kumpt  dar  na  en  ander,  unde  silver.  vorkoft  vor  3  mark  weregel- 
Yorderet  de  sulven  sake,  unde  ne  des,  alle  jarlikes  uttogevende  (1353). 
mach  de ,  de  de  were  lovet  hef t,  ürk.  v.  ^ctterl,  nr.  123 ;  eynen  ver- 
ghenen  nicht  af  wisen  mit  rechte,  6  dingh  werengeldes.  das.;  4  mark 
he  mot  sine  vorderinghe  laten  mit  weregeldes  jarlikes  tynses  (1385). 
ener  werebote  .  .  werebote  is  sin  Usenb.  Urk.  nr.  253;  (ein  Hof  ver- 
vordere  hant,  dar  he  de  were  mede  kauft  für)  162  msak'weTgeldes  (1361), 
lovede,  oder  sin  halve  wereghelt.  Haiher  st.  Urk.  nr.  521;  de  stad  gift 
Ssp.  II j  15,  1  (Oldenb.  Es.);  de  mot  10  deme  perrere  to  s.  Benedicto  alle  jar 
dat  betören  mit  werebote.  LeUm.  3j  seuen  mark  wergheldes,  dat  he  scal 
538,  35.  halden  ene  missen  alle  daghe,  de  het 

werebroke,  Brüche,  Geldstrafe  der  borghere  misse.  Stadtb.  d.  MA 
für  Erschlagung  (oder  tödtliche  Ver-  74,  XIIL  —  Vgl.  über  were,  wer- 
letzung)  eines  Mannes ,  =  weregelt.  15  gelt,  wermark,  wersilver  etc.  das.  75. 
wan  einer  auff  einen  hoffe  geschla-  wer(h)afticli,  -aehtieli,  adj.   wehr- 

gen  wurde,  das  ehr  dauon  stürbe,  haß.  Dar  sint  boden  ut  gesand  to 
so  gehöre  dem  guitshern  der  wehr-  vorsammelende  alle  dat  werafüch  is 
broieke  .  .  der  wehrbruche  sey  drei  in  deme  lande.  Lüb.  Chr.  2j  53;  dat 
pfund  dem  guthern,  sonst  aber  ge-  20  erer  worden  by  33  weraftich.  Komer 
höret  die  straffe  dem  gohhern.  Or.  21^;  malk  sal  seinen  vppe  de  wake 
Weisth.  3,  226;  (in  dem  Capitd  von  (Wacht)  komen,  of  (oder)  he  aal  daer 
schlaen  und  verwanden),  wehrbröke,  enen  weerachtigen  man  senden,  de 
were  so  mannigen  trede,  up  so  man-  so  groet  sy,  dat  men  dar  mede  vnl- 
nige  gewalt,  ein  jeder  walt  60  schil-  25  doen  mach  myt  den  hamsche  to  velde 
ling.  Brem.  Stat.  565;  oft  jenich  to  trecken.  Wigands  Ärch.  3,  33; 
schade  schege  twischen  vnszen  land-  den  dam  schalmen  nicht  vestenen 
luden  . .  id  were  an  wundighen  ( Var.  noch  werhaftich  maken  (1346).  Sih 
wundinghe),  doetslage,  weetbroke  dend.  II.  nr.  189. 
("Far.  weerbroke),  misztadelinge^Far.  30  werehdUy  n.  Wehrhaus  (Bergfried, 
miszhandelinge)  des  landrechtes,  dat  h^^emer  Thurm,  propugnaculum. 
schall  men  richten  (1399).  Sudend.  9,  Diefenb.  n.  gl.  s.  v.).  werehuse,  pro- 
nr.  20.  pugnacula.    Hohd.  4,  4;    (he  besät) 

weregelt,  n.  ;,compositio  homicidii,       dat  werhus  thor  Bredenvord,   her- 
der  Breis  des  (erschlagenen)  Mannes;  85  lycheyt,     vriggrascap    etc.     (1353). 
wer,  homo,  goth.  vair,   altn.   verr."       Kindl.  3,  427. 
Chr.  R.  A.     Vgl.  mangelt,  //,  S.  24;  weremark,  Mark  von  richtiger  WSk- 

ags.  manböt  u.  leodgeld.  Die  Ab-  rung.  also  dat  eyne  islike  mark  schal 
leitung  von  weren  (wehren),  die  die  beholden  teyndehalf  lot  fynes  suluers, 
Glosse  gibt:  eyn  wergelt  heth  dorch  40  dat  scholen  wermarke  sin  nnde  de 
dat  also  dat  me  sick  darmede  weren  weremarke  schollen  gelden  glik  den 
mach  (gu  I,  65)  ist  au  verwerfen.  —  vertich  schillink  penningen  etc.  Müm- 
Später  auch  der  Breis  des  Lebens  rec.  v.  1408  in  Magd.  Seh.  Chr.  328, 
überhaupt.  „Es  begreift  sich,  da  es  Anm.  3;  het  vorkoft  einen  lodighen 
den  Breis  des  Lebens  überhaupt  aus-  45  ver dingh  gheldes  ewigher  gulde  .  . 
drückt,  wie  auch  von  einem  Wergdd  vor  achte  wermark  (1364).  ürk,  v. 
der  Frauen,  ja  der  Vögel  u.  Thiere  Stottert,  nr.  138. 
(Ssp.  3,  51)  die  Bede  sein  konnte.''  weren  =  werren.     ze  (wermoJe) 

J.  Gr.  l.  l.  verdryfit,  wat  in  dem  maghen  werende 

weregelt,  n.  Geld,  das  die  richtige  50  is.    Wolf.  Mscr.  60  f.  93;  zuke,  de 


WEBEN  681  WERGERICHTE 

yn  der  blazen  werende  is.   das.  95  werent  =  warent,  Getcährstnann. 

w.  ö,  und  wille  desses   sulven  hoves  hem 

weren,  sehto.  v.  alts.  werian.  1,  weh-  Henrike  rechte  werent  wesen  to  allen 
reny  hindern.  Dar  vore  mot  men  se  tiden  etc.  (1357),  ürJc.  d.  Stadt  Hann. 
wol  panden;  weret  se  dat  pant  weder    5  nr.  361. 

recht  etc.  S$p.  2^  28,  4 ;  disse  plas-  werentlik  =  werltlik.   Eyn  abdisse 

mekers  werden  dat  (die  Aussöhnung)  van  E.  sal  regalye  van  en  (d.  röm, 
und  wolden  neue  berichtinge  hebben.  Konige)  nemen  ome  (umme)  werent- 
Magd.  Seh.  Chr.  309,  11;  unde  hin-  lickes-  unde  leengudes  (15  Jh.). 
derden  dat  myt  werender  band.  Lüb.  10  Kindl.  2^  154;  Cod.  Brdb,  /,  19,372. 
Chr.  2,  223;  bestalleden  dat  wick-  werescap,  f.  1.  Gewährschaft.  Sve 

beide  L.  unde  wunnen  dat  myt  we-  dem  anderen  gut  in  siner  were  let, 
render  band  d.  h.  mit  Sturm.  Korner  ir  he  't  ime  up  late,  he  sal  ine  in 
236^;  Sprichu),:  werender  band  werd  der  gewere  vorstan,  dewile  he 't  ime 
ummer  räd  (Qualibet  in  villa  manus  15  nicht  upgelaten  ne  bevet,  svenne  he 
il  faciens  valet  illa).  Kiel.  Mscr.  nr.  siner  werscap  (warschap.  Cod.  Old.) 
114y  f.  39.  —  scaden  weren,  abweh-  bedarf.  Ssp.  J,  9,  5;  nimt  en  herre 
ren.  Riehtst.  Lehnr.  Prooem.  §  1.  —  sinen  manne  gut  .  .  oder  untvalt  he 
2.  vertheidigen.  Ne  ghen  borgbere  ime  der  werscap,  erfüllt  er  die  Ver- 
van  L.  schal  uan  rechte  hereuart  20  tretungspflicht  nicht,  als  he  ime  mit 
uaren,  danne  to  siner  were  schal  he  rechte  geweren  sal  etc.  Lehnr.  Art. 
stan  ynde  weren  sine  stat.  Lüb.  R.  49  §  1;  nu  gi  siner  (des  Herren) 
338;  he  werede  da  sin  laut.  Lüb.  werscap,  dat  is,  siner  bekantnisse, 
Chr.  i,  248.  —  3.  eine  Wehr  an-  bederven.  Riehtst.  Lehnr.  c.  29,  4.  — 
legen.  Und  ouch  so  moege  eyn  ider  25  2.  die  wehrhaften  Leute,  dorch  die 
vor  synem  lande  in  eyns  anderen  werehaften  lüde  (Var.  wereschaft). 
wather    floegelen    und    weren.     Gr.       Ssp.  3,  8. 

Weisih.  5,  45.  —  Refl.  wultu  di  6k  weresilver,   Süber(geld)  von  rieh- 

weren,  dat  is  nicht  vele  wert.  Lüb.  tiger  Währung.  Hebben  ghesat  (ver- 
Dodend.  v.  1189;  alsus  en  kone  wi  so  pfändet)  ene  hove  landes  vor  18  mark 
uns  des  dodes  nicht  weren.  das.  v.  wersilveres  (1351).  ürk.  v.  Stottert. 
1676;  sik  sines  lives  unde  siner  ere.  nr.  117;  es  ist  eyne  halve  marc  in- 
Richtst.  Landr.  c.  40,  §4;  de  wile  gheldes  ("Uen^e^  weresilvers  vor  tbeyn 
sik  de  man  weret  (sich  erwehrt)  ant-  marc  des  sulven  silyers  gekauft,  Hai- 
werdes  etc.  Ssp.  3,  30,  1;  deme  kem-  35  berst.  ürk.  nr,  505;  vgl.  nr.  525;  dat 
pen  sik  to  werende.  das.  1,  39.  we   alle  jar  .  .  scollet   geven  deme 

weren,  schw.  v.  die  Gewahr  Über-  vorsten,  dede  biscop  is  to  Halberst. 
nehmen,  dafür  einstehen.  Vnde  het  veftich  mark  wersulvers  to  vrunt- 
ome  ghelouet,  hie  wille  ome  schicken  scap  unde  to  leve  (1326).  Quedl.  ürk. 
ISn  ynde  scrift  vnde  wolde  on  weren,  40  /,  103. 

alset  eyn  recht  is.    HaU.  Schöppenb.  wcrewort,  d.  i.  wederwort,  Wider- 

f.  109^;  eneme  euer  sake  w.  Riehtst.  wort,  sunder  allerleie  wedersprake 
Landr.  c.  14,  7  u.  ö.  —  Refl.  sik  w.  vnde  were  wort.  Maltjs.  ürk.  2,  173; 
in  den  hilligen,  eidlich  versichern.  den  unsen  ok  nicht  ghestaden  .  . 
mot  sik  ein  jewelic  weren  in  den  45  ieniger  werewort,  lettinghe  effte  in- 
hilligen  (im  Text:  sik  begripen  mit  dracht,  darmede  se  de  sake  in  eynen 
sineme  edhe;  Var.  ein  jeder  schwe-  vortoch  edder  vorwildent  geschoven« 
ren),  wen  men  den  rad  umme  settet  Gott.  ürk.  II,  nr.  335. 
etc.  IM.  R.  270,  Anm.  9.  —  S.  auch  wergerichte ,    n.      Gericht    über 

geweren  u.  waren.  50  Tödtung?    Geschege  it,  dat  up  des 


WERICH  682  WEBE  WABE 

hofheren  have  edder  im  huse  einer  mark  unser  stad  weringe.  (Tosl.  8tat. 
worde  to  tode  geslagen,  denn  hefft  3y  23.  —  2.  Qvt,  für  tcdches  man 
de  hoffherrn  binnen  den  veer  weken,  weringe  übernimmt.  De  berichteden 
da  dat  erste  gerichte  benompt,  dat  vns,  dat  dusse  tunne  heringes  schal- 
wergericbte,  averss  dat  hogeste  und  5  bacb  were  •  .  ynde  neynes  guden 
sideste  negest  daran  heft  de  torn  to  koopmannes  weringe  (=  gut)  en  sy 
Bleckede.    Gr.  Weisth.  3,  230.  (1390).   Lüb.   Urk.  4,  nr.  522;   aUe 

werieh,  adj.  die  were  habend;  in  sulver,  dat  in  unseme  lande  gbeyd 
der  Verbindung  werich  unde  weldicb  unde  weringe  wesen  scbal  d.  h.  die 
(woldich)  d.  h.  in  rechtlichem,  vcUem  lo  richtige  Währung  haben  soll,  schal  be- 
Besitze,  Dese  here  van  Loen  sat  in  holden  de  mark  etc.  (1382),  Gott. 
der  herscap  van  L.  brukelich,  werich  Urk.  J,  nr.  301. 
und   weldicb   und   restelich    (1353).  weringe  =  werringe.    Der  suluen 

Kindl.  3,  427;  so  schuUen  her  L.  ghulde  schäl  ich  em  waren  de  tit  yt; 
unde  L.  dat  slot  dussen  ergenomden  15  vp  dat  hir  njn  weringhe  in  en  kome, 
in  ore  were  weder  antworden,  also  so  heb  ich  myn  ingheseghel  gehenget 
dat  se  des  werich  vnde  woldich  sin  in  dessen  bref  (1348).  Lünd>.  Urk. 
etc.   (1396).    Sudend.  8,  8.  110,  36;       VII,  S.  309. 

zo  schole  wy  unde  willet  en  de  her-  werk,  wark,  n.    1.  Werk,  Thätig- 

schup,  slot  unde  vogbedie  jo  wedder  20  J^t  Arbeit.  He  dede  eme  werk, 
antworden  werich  unde  weldicb,  ed-  machte  ihm  eu  schaffen,  brockte  ihn 
der  en  dat  ghelt  wedder  gheven  in  Noth.  B.  V.  6349;  sin  valle  werk 
(1375).  Cassel,  Urk.  178;  500  mark  hehhen  mit,  genug  damit  £futhun  haben. 
.  .  de  we  on  betalen  schullen  vnbe-  das.  208;  ob  sie  einen  menschen  doit 
kümmert  geistlikes  edder  werlikes  25  schloigen,  dair  en  mackeden  sie  gein 
gerichtes,  also  dat  se  des  werich  werck  mehr  af,  machte  ihnen  nickt 
unde  woldich  sin  (1403).  Scheidt,  v.  mehr  Mühe,  war  ihnen  nicht  schwerer, 
Adel  p.  153;  so  dat  wy  vnses  slotes  ofte  sie  einen  bunt  doit  schloigen. 
werich  vnde  weldicb  mögen  sin.  Old.  Münst.  Chr.  2, 122;  naturlike  werke, 
Urk.  V.  1431;  vnde  willet  den  werck-  30  Begattung.  Korner  68^;  120^;  wente 
mesteren  eynen  radman  tho  schip-  he  unmechtich  was  to  eliken  werken, 
pen  vtbeme  rade,  de  myt  den  werck-  das.  171^.  —  to  werke  bringen,  be- 
mesteren  werich  vnde  weldicb  wesen  treiben,  in  Gang  oder  eu  Stande  brin- 
schall  (die  volle  Gewalt  haben)  to  gen.  Gedenket  an  dat  sulve,  wo 
donde  vnde  to  latende  etc.  Rolle  der  35  Reinke  dat  to  werke  brachte  unde 
Bäcker  eu  Oldenb.  v.  1362.  —  vom  6k  dref.  B.  F.  1862;  de  koplude 
Gdde:  die  (richtige)  were,  Währung,  brecht  en  ere  were  to  werke,  so  dat 
habend.  Item  scal  men  vns  alle  iar  Eniphof  en  nicht  don  konde.  Bomb. 
200»gude  wereghe  rynsche  gülden  Chr.  23;  de  ghave  de  hadde  dekey- 
gheuen  (1435).  Scheidt,  v.  Adel  p.  132.  40  ser   umme  gunste  willen   des  mark- 

weringe,  /.  1.  Währung.  In  dem  greven  to  werke  ghebrocht  vul  gheme. 
1300  und  90  jare  begunnen  iserne  Korner  204^;  to  werke  gknoderko- 
penninge,  scherve  .  .  van  maniger-  men,  an  die  Arbeit  gehn,  etwas  an- 
leie  munte  genge  werden  in  dusser  fangen  eu  thun,  eur  Thätigkeit  kom- 
stad  .  .  do  leit  M.  so  grote  nod  van  45  men.  Wen  man  kumpt  mit  en  (den 
weringe  wegen,  dat  etc.  Magd.  Seh,  Freßern)  to  werke  .  .  to  velde,  d.  h. 
Chr.  290,  22;  dar  na  (1401)  begun-  kömmt  man  an  die  Kriegsarbeü,  so 
neu  bischop  A.,  de  domheren  .  .  up  moten  hervor  de  schamelen  beide, 
to  nemen  eine  nie  weringe  und  leten  B.  V.  4752;  dar  quemen  see  mji 
pennige  slan  etc.  das.  298,  19;  eyne  00  den  vyenden  to  werke.  Korner  247i; 


WERK  WARE  683  WERK  WARK 

daraner  sint  de  stede  erst  mit  ohme      apom,  locnlamentam,  immenh&seken. 

(König  Christiem)  int  werk  gekamen       Chytr,  393;  brisca,  dat  werk,  dat  an 

d.  h.  in  Kampf  gerathen.  Hamb.  Chr.       deme  honyge  is.  1  Voc.  Kid,;   was- 

JS^;  wo  scolde  ik  (der  Bauer)  so  al-       werk.    1  Voc.  W.    (bei  Dief.  falsch 

rede  sterven,  ik  wil  noch  anders  to    6  waswert  statt  waswerc.)     Unde  men 

werke  gän  mit  den  gerwen.  Lüb.  Do-       secht,   dat  de  Bremers   dat   warck, 

dend.  v.  1166;  swt  Ausführung  hom-      dar  uth  dat  honnich   genamen  was 

fi%en,    Desse  böse  npsate  quam  nicht      und  sick  de  Lyren  nicht  konden  tho 

to  werke,   wente  id  wart  vermeldet      nutte  maken,  by  hopen  im  lande  ge- 

deme  rade.    LOb.  Chr.   ^,   155.   —  10  funden  und  also  groth  guth  an  wasse 

2.  concr.  das  Gearbeitete^  Product  der      erlanget  hedden.  Renner^  Lid,  Eist. 

Arbeit,  eddele  gesteinte  unde  güldene      p.l7;  wagen  geladen  myt  wasse  unde 

werk.    R.   V.   2473;    häufig  in  den       wercke   unde   ok  mit  heringe  .  .  ok 

ZunftroUen^  bes.  in  Zusammens.^  e.  B.       weren  in  dem   wercke   unde  wasse 

glasewerk,  malewerk  u.  a.,  auch  spe-  15  beslagen  grote  summen  geldes.  Lüb. 

cieU  das  Meisterstück.    Wenn   eynn       Chr.  JS,  242 ;  nemen  se  enen  groten 

knecht  unses  amptes  wyll  synes  sulves       cogghen    myd    wasse    unde    werke. 

werden  unde  up  dat  werk,  so  wont-       Korner  220h  u.  h.  —  ^.  =  werp,  Kette^ 

licky  gbewisefc  werdt,   de  schall  den       Aufimg  der  Weber,    licium,  est  filum 

mesteren  gheven  twe  stoveken  wyns.  20  innodatum  tele,  ein  werke.  1  Voc.  W. 

Unnde  wen  denne  dat  werck  besehnn       liciare,  werken.  2  Voc.  W.    1  wefer- 

unnde  gudt  ghekent  is,  so  etc.  Hamb.       stel  myt  enem  heden  wercke.   Wism, 

Z.   E.  p.   126.    —   In  der  müüär.       Inv.  f.  217.  —  7.  Werg,  werck  van 

Sprache  ein  (meist  holsemes)  Belage-       vlasse,  stuppa.    Dief.  n,  gl,    werke. 

rungswerkaeug.    Des  schole  wy  vol-  25  2  Voc.  W.    werk  vel  beide  (Hede), 

gen  mit  sestich  mannen  vp  orsen  .  .       stuppa.   Voc,  JBngelh.   —  8.  die  Ge- 

mit   einer  vliden  (d.  i.  bliden)   vnd       sammtheit  der   in  einem   bestimmten 

eiueme wercke (1329).  Scheidt,v.Adel;      Zweige  Arbeitenden^  Oewerk,  Innung^ 

Ynde  die  stat  quam  en  to  hulpe  myt       Güde,  Zunft,  Neman  mach  sik  jnnin- 

bliden,  bussen,  wercken,  schermen  etc.  80  ghe  noch  werkes  vnderwinden,  he  ne 

Brem.  O.  Q.  146;   unde    dreven   de       do  et  mit  der  mestere  vnde  mit  der 

heren  af  unde  vorbranden  de  werke.       werken  orloue.  Brschw.   ürJcb,  1,  24, 

Magd.  Seh.  Chr.  131, 1;  dat  drivende       54  u.  117,  194;  so  scolen  se  beboden 

werk,  s.  driven.   —   Stockwerk  eines      de  mester  der  werken.  Cod.  Brdb.  I, 

Baues.  Dar  (von  dem  zurückbehaltenen  55  3,  381 ;  gyne  vundelinge  noch  hoer- 

Gelde)  buwede  hie  do  van  twe  werck       kinder  noch  papenkindere  en  sal  men 

van  deme  syden  torne.  Brem.  G.  Q.       in  yenige  gilde  to  werke  setten,  zur 

88.  —  4.  als  Kunstausdruck  der  Pelzer       Arbeit  zulaßev,  in  die  Gilde  aufneh- 

und  Kürschner:  Pele(werk).    De  pel-       men.  Nies.  MünstUrk.  3,265;  werde 

tzere  gheuet  to  herwede  .  .  war  men  40  he  darna  brokaftich,  denne  schal  he 

dat  werk   mede   plecht   to  redende.       beteren  deme  rade  mit  teyn'schillin- 

Wigands  Arch,   II,   43;    2   timmer       gen  unde  deme  werke  mit  ses  pen- 

werkes.  Mem.  Dunckelg.  f.  2h;  hoy-       ningen   (1375).    Hamb.  Z.  B,  p.  22 

ken  mit  werke  gefedert.    Z.  f.  Lüb.       u.  274;   syn  oder  dat  werk  eschen, 

Gesch,  2,  512;  myt  den  schonen  war-  46  Aufnahme    in  die  Innung  begehren. 

ken  van  Sweden   Dar  wylle  wy  uns       das.  p.  23  f.  (u.  Monum.  Liv,  4,  316); 

mede  cleden.  Josef,   V.  d.  7  Tods.  v.       dat  werk  orloven,  die  Aufnahme  ge- 

2976.  —   Vgl.  Hans.  Rec.  4,  16.  —       statten ;  dat  werk  unde  burschop  win- 

5.  Bienenwerk,   -gewerk,    die   (ausge-       nen  etc.    Monum,  Liv.  4,  307;    dee 

pressten)  Honigwaben,    favus ,    cella  50  twee,  dee  lest  in  vnse  cumpanye  ko- 


WEBEELDAGH  684  WERKEN 

men  synt,  scholen  schenken  wente  ichtes  mit  den  handen.  Br.  d.  Ok. 
to  der  tyd,  dat  dar  andere  lüde  in  9S^;  alle  dat  he  (Gott)  wil,  heft  he 
dat  werk  komen.  das,  4^  306  u.  A.  gewrocht.  Br,  d.  Eus.  JS^;  homot 
Vielfach  in  Zusammens.  nnde  gud  .  .  hebben  mennighen  lan- 

werkeldaeh,  m,  Arbeitstag^  Wochen-  5  den  we  wracht.  Josef,  V,  d,  7  Tods, 
tag,  feria  dies,  feriata.  Voc,  Engelh.  v.  1280;  de  slange  wrachte  an  eme 
Des  hilgen  dages  schal  he  gode  de-  untruwe  etc.  72.  F.  4731;  woraf  he 
nen  •  .  Darumme  is  de  hilge  dach  werken  mochte  ein  helve  (Äxtstid). 
van  gode  ingesat,  Wente  den  werkel-  Gerh.  v,  M,  33, 19;  swelk  man  sinen 
dach  hefstu  nene  tit  gehat.  Lüb.  Do-  lO  yiant  sterket,  let  unde  schaden  de 
dend.  v.  1400,  sik  sulven  werket,  das.  v.  48 ;  werde 

werkeldit,  f.  Handlung,  die  man  enem  minschen  ene  wunde  gewracht 
an  Wochentagen  verrichtet,  vorhat  van  velen  minschen.  Lilb.  R.  320; 
mer  schal  ejn  iowelk  medegeselle  desulve  H.  M.  wrogte  Glas  de  wun- 
(des  Schtvanenordens)  alle  feste  vnser  15  den  in  syn  ho?et.  Hamb.  Chr.  374; 
liuen  frowen  .  .  mit  gantzer  innicheit  dat  blot  der  gewrogten  wanden  af 
ynde  werdicheit  eren  vnde  viren,  vnde  to  wischende,  das,  351 ;  den  dot,  den 
alle  werkeldat  vermyden.  Cod.  Brdb.  dar  en  wyff  hadde  gewracht,  den  hefft 
5,  2,  26L  dar  vorjaget  en  wyff.    Brem.  kerck. 

werken  9  adj.  von  werk  (Werg),  20  geb.  140^;  deme  hilligen  gheiste,  de 
heeden.  vnd  sy  (die  Weber)  schoten  uns  wrachte  den  ewigen  vrede,  dem 
nemen  van  der  reken  tu  wefelone,  sy  ere.  Brem.  nds.  Beddf^  81;  La- 
it  sy  vlessen  oder  werken,  teyn  pen-  cifer,  hef  dy  to  der  helle,  de  du  dy 
ninge.  Fidic.  1,  264.  sulvest  befst  gewracht.  Sündenf.  528; 

werken,  (warken),  wirken,  wurken,  25  verfertigen,   sprikt  jene  dar  weder,  ojf 
unr.  V,    Brät,  wrachte,  wrochte ;  Part.       it  laken  is,  he  hebbe  't  geworcht  laten 
gewracht,  -wrocht,  -worcht,  -wercht.       (  Var.  selver  gewracht).   Ssp.  II,  36; 
Auch  im  Präs.  zuweilen  umgestellt:       3;  hadde  gelert  ^rfcrn^^  werken  gul- 
wrecht  (=  werket)  u.  wracht.    1.  intr.       den  stucke  unde  syden  want.  Komer 
unrJcen,  arbeiten,  thätig  sein.  De  rouere  so  171^;  he  hadde  en  halsgold  unde  en 
unde  de  deue  unde  de  gene,  de  mit       orgold   wol    gewrocht   mit    gimmen. 
em  wrachten.    Horol.  96h;    bes.   von       Eike  v.  B.  578;  bearbeiten,  besteUen 
der  weiblichen  Arbeit,  sticken,  weben.       (Acker  etc.).  sve  so  wirkt  (Varr.  eret, 
texere,  wurken,  stricken.  Dief.  n.  gl.       pluget,  bowet)  enes  anderen  mannes 
weven  vel  werken.  Voc.  Locc.    Sarda-  35  lant.  Ssp.  II,  46, 1;  des  mannes  sat, 
napal  neyde  alze  en  wif,  he  wrachte       de  he  mit  siner   ploch   werkt,    das. 
alze  en  wif.  Seel.  Tr.  162;  sus  lange       //,  58,  2;  weret,  dat  der  sat  mer 
hebbe  ik  (de  bagine)  mi  erneret  mit       were  eder  mer  an  deme  ackere  ghe- 
der  Spillen,  Darto  hebbe  ik  geknuttet       wercht  were,   wenne  alse  me  id  on 
unde    gewracht    etc.     Lüb.   Dodend.  40  nu  antwerdet  .  .  dat  wi  en  de   sat 
1211.   —  2,  trans.  durch  Thätigkeit       vnde    den    werchten    acker    betalen 
hervorbringen,   (be-,   er-,   auswirken),       weiden  etc.  (1349).    Sudend.  II,  nr. 
machen,  mit  den  verschiedensten  Ob-      339;  =  bewerken,  mit  einem  werk 
jeden.    Ik  bin  in  deme  vadere  .  .  gy       umgeben ,   einhegen ,  einjBäunen.    St e 
mögen  des  wol  louen  by  dem  werke,  45  wilde  dier  hegen  wil  buten  banvorsten, 
de  he  in  my  wrecht.  Serm.  evang.  f.       die  sal  sie  binnen  sinen  geworchten 
93h;   de  leue  en   kan   nicht  leddich       (Var.  beworchten)  geweren   hebben. 
wesen,  wente  se  wracht  grote  dingh,       Ssp.  II,  62,  3.  —  Befl.  sich  bemühen 
wan  se  is;  wracht  se  nicht,  so  en  is      um  ettcas,  streben  nach,  thäJtig  sein  für 
id  nene  leue.  das.  1549.;  se  wrochte  6o  oder  gegen,    efte  jenegerhande  geist- 


WERKER  685  WERKNOTE 

üke  achte  nnd  gewalt  sick  wolde  ein  Schmaus^  den  der  Handwerker  beim 
wercken  an  desse  yicarie,  so  mögen  Meistertoerden geben  mußte.^  Wiechm, 
de  leenheren  volmechtich  wesen  .  .  aUs.  nM»  Lit.  ly  37;  it.  dat  in  den 
dit  hovetgelt  keren  unde  wenden  in  ampten  scholen  alle  koste  nabliven, 
de  ere  godes,  wor  en  dat  allir  nut-  5  ane  de  werckkoste,  de  schal  baven 
test  dnnket  (1399).  Livl.  Urk.  nr.  twe  maltydt  vnd  IV  richten  nicht 
1489;  nnd  hir  enkegen  so  werkeden  wesen«  Büteow.  Ruhest.  6^  13. 
sich  de  prelaten  tomale  hertliken  etc.  werkman,    m.    Handwerksmeister. 

Münst.  Chr.  i,  1J23.  opifex,    operarius.    Voc.  Engdh.    ok 

werker,  m.  Arbeiter,  to  werkeren  lo  mach  jewelik  werkman  twe  leerjungen 
des  ackers  (aratores)  setten.  1  Sam.  tosetten  .  .  ok  en  sal  nen  werkman 
8^1JS;  god  is  dar  ein  principal  manck  synen  knecht  yppet  lant  senden  to 
Tode  ein  vnseentlik  werker.  Navdlg.  arbeyden  tegens  des  amptes  yulbort. 
4f  1.  Manum.  lAv.  4^  317 ;  überh.  Arbeiter. 

werk-  (wark-)  garn,  n.  Garn  von  15  vnd  de  werkman  is  werdich  sines 
werk  (n.  6)  gemacht,  item  vorthert  lones.  Perik.  f.  70^  (Tvmath.  5,  18). 
warckgame  dat  schal  nen  reper  slan  werkmester,  m.  Innungs-^  GUden- 

tho  kabelen,  to  waterthowen,  anders  Vorsteher,  radt  und  dhe  sworen  sampt 
nergent  to  men  tho  trossen.  Lüb.  Z.  olderlude  des  kopmanß  und  meynheit 
i2.  382  („getJieerte  Kabeltaue^  die  ge-  20  und  warckmestere  aller  ampte  und 
braucht  u.  wieder  aufgelöst  sind.^  gilde.  JSanov.  St.  B.  128;  we  to  deme 
Wehrm.).  werkmestere  gekoren  wert,   dee  sal 

werkinge,  f.  Thätigkeit^  Wirksam-  syn  recht  (Eid)  dar  to  doen,  dat 
keit.  nemend  konde  merken,  wer  yd  hee  de  cumpanye  in  allen  dingen 
was  de  werkinghe  godes,  edder  wer  25  vortsetten  wilie  ynde  nicht  to  rugge. 
yd  was  droch  des  duvels.  Lüb.  Chr.  Monum.  Liv,  4^  318  u.  s.  häufig  in 
2^  206;  yan  des  duvels  werkinghe.  ZunftrcUen.  —  Auch:  Kirchenvor- 
Korner  131h;  yorborghene  werkinghe  steher.  Vor  desse,  de  hir  nayolgen, 
der  naturen  des  blixemes.  das.  184^;  sette  ik  di,  du  werkmester,  ersten 
unde  wy  yorsaken  .  .  yor  us,  use  80  an,  Wente  du  geistlike  goder  most 
erren  .  .  hulpe  alles  rechtes  .  •  wer-  yorstan ;  in  etliken  landen  hetet  men 
kinghe,  utnemynghe,  beschermynghe,  di  ein  yorstender  der  kerken  etc. 
dar  desse  bref  mach  mede  werden  LÜb.  Dodend.  v.  1135  ff.;  a.  1434 
ghebroken  etc«  S.  H.  L.  Urk.  Ily  .  .  prouisor  meyster  Peter  Stolpe; 
538.  86  it.   dama   1439  wart  S.  N.  kercken 

werkklocke,  f.  Arbeitsglocke.  Vort  upghelecht  ynde  ghemuret.  Dit  leth 
80  ne  schal  nymant  ienegerleye  gud  don  Peter  Stolp,  werkmester,  ynde 
kopen  buten  der  porten  efte  yte  der  plach  wandaghes  to  wesende  en  rick 
porten  ghan  ymme  copenscbop  to  grofismyt.  Wism.  Cop.  St.  Nicol.  f.  18. 
driuende,  behaluen  yte  den  schepen,  40  werknote,  -genote,  m.  (Handwerks-) 
ynde  dar  ne  schal  nymant  yt  kopen  Innungsgenoße^  AnUsgenoße.  En  io- 
yor  werkklocken.  Big.  Bursp.  v.  1384.  welk  borghere  mach  sek  spreken  in 
(Big.  S^.  B.  p.  207,)  enen  kop,  icht  he   to  mate  kumpt, 

werkknecht  =  amtknecht,  Hand-  de  wile  men  dar  umme  kopslaget 
werksgeselU.  Vortmer  so  schal  nemant  45  mit  simme  werkenoten  und  anders 
in  unsem  ampte  hebben  mer  knechte  mit  nemende.  Hanov.  St.  B,  308 ; 
den  twe  werkknechte  unde  enen  jun-  so  wat  en  wercknothe  deme  ande« 
gen  edder  twe  junghen  unde  enen  ren  loyet  in  ysern  wercke,  dat  schal 
werkknecht.  Hamb.  Z.  B.  p.  112^  10.      he  eme  holden  (1375).  Hamb.  Z.  R 

werkkoste^  /*.  „Meistersdimaus^uHjH  50  JP*  251;  meyster e,  olderlude  ynde  ge* 


WERKPLEGER       686      WERLT  WERLDE 

meyne  werkgenoten  ynses  obgnanten  =  werren  gehört  es  sehweriiehj  da  ja 

Werkes.  Fidic.  2,  230.  jeder  Husten^  nicht  tioß  der  veraUde^ 

werkpleger,  m.  ,^DerOeld  an  einem  hindernd  und  störend  ist,) 

Bergwerke  hat.^  Frisch. —  Is  en  des  w^rliken,  adv.   =  wärliken.     ,up 

berges  scriuere  vnde  nimpt  he  orlof  5  wene  schal  ik  der  mede  sein?'  (von 

vnde  blift  me  ome  penninge  sculdich  tcem  söU  ich  die  Belohnung  ertoarten?) 

Tnde  wert  he  dar  na  en  werkpleghere  De   walf  sprak:    werliken  appe   mi. 

Ynde  ghift  he  denne  penninge  ut  etc.  Gerh.  v.  M,  8,  26.    u.  werlich.   Min 

Gosl.  Bergges.  §  64;   welk  werkple-  here  was  mi  werlich  holt.  Lüb.  Do- 

gere  eder  ander  man,  de  penninge  heft  10  dend,  v.  1261. 

an  delen  etc.  das.  §  58.  werlds,  adj,  ohne  Wehr,  do  mosten 

werkstede,  f.   Werkstätte,    w.  hol-  uth  der  stad  gan  de   soldener  mjt 

den.  Hamb.  Z.  R.  p.  34,  2;  uphol-  erem  harnsche   unde   myt  erer  were 

den.  das.  p.  42.  —  Aver  de  van  Meydeb.  unde  leggen  dat  nppe  de  erden  ror 

lethen    er   grave    geschutte    affgahn  15  deme  hertegen  unde  werloss  gan  tho 

und    wiseden    se    dermate  yan   der  lande.  Lüb.  Chr.  2,  353;  sik  werlos 

warckstede,   dat   idt  en  grote  kunst  geven,  die  Waffen  niederlegen^  die  Ver- 

worth  arm,   koppe  und  live  wedder  theidigung  aufgeben.    Dat  de  Vresen 

bi  ein  tho  bringen,  v.  Hövel,  Chr.  7.  so  drade  sik  werlos  geven,  dat  hadde 

werktoawe,  n.  Arbeitsgerät.  It.  dat  20  twyerleye  sake.    das.  2,   348 ;    unde 

werktowe,    dat  denet  tom  amte  der  makeden  dat  volk  (die  Einwohner  der 

apengeter.   Wism.  Inv.  f.  46.  Stadt  durch  fortgesetztes  Stürmen)  so 

werkvat.  tegula,  latte  vel  est  illud,  mode,  dat  se  sik  werloss  geven  unde 

quot  (d.  i.  quod)  sutor  nominat  werk-  begerden    gnade,    das.   2,   253;    ok 

uat.  Brevil.  (hd,  werckvaz,  nd.  swart-,  25  scry ve  gy,  dat  syck  de  juwe  werloss 

swertvat.     Dief    en-    latte    vel    ein  geven  unde  ere  were  van  syck  wor- 

swartevat.    1  Voc.   W.   mit  dem  lat.  pen.  Pomm.  Gesch.  D.  4,  58.  —  Also 

Verse:  vas  operis  tegula,  domui  dat  worden  vormodet   werloser  wise  de 

tSgula  tectum).  —  celiaca  sunt  vasa  eddelen  vorsten.  Lüb.  Chr.  2^  4. 

argentariis    convenientia,    werkuate.  so      werlt,  werlde,  (warlt,  warlit),  f. 

ders.  Welt;  alts.  werolt.     In  allen  Bedetih 

werkvinster,   w,     „Laden^    Werk-  tungen^  die  das  Wort  in  älterer  und 

steüenfenster ;  denn  der  Ärbeitsraum  neuerer  Zeit  hat.    Der  werlde  stai 

u.  die   VerkaufssteUe  waren  im  MÄ.  Lüb.  Dodend.   v.   1216;    der  werlde 

meistens    beisammen.    Man   arbeitete  85  sterven.  das.  v.  15;  sik  van  der  werlde 

vielfach  bei  ganz  offenem  Fenster^  fast  keren.  das.  1043;  in  dusser  werlde. 

Judb  auf  der  Straße.^    Rüdiger,     de  Magd.  Seh.  Chr.  69,  24;   dar   stunt 

schal  dat  wedden  mit  .  .  tein  schil-  inne,  wo  god  de  werlde  wolde  vorgän 

linghen,  also  vaken  alse  he  syn  werck-  laten.  das.  206,  12 ;  hadde  ik  minen 

vinster  up-  unde  todeit.  Hamb.  Z.  R.  40  tröst  an  de  werlde  geleit.  Lüb.  Do- 

p.  181,  20.  dend.   v.  1225;    de  werlt  mostu  na 

werlik  =  werltlik,  adj.    weltlich.  vorlaten.    das.  642;    Origenes  wis- 
in  gheystlykeme  rechte  .  •   in  wer-       sagede,  dat  ses  werlde  solden  wesen, . 
likeme  rechte.  Lüb.  Chr.  2, 22;  ghest-       de  werlt  bi  dusent  jaren  up  genomea 
lick  unde  werlik  (1396).    Sudend.  8,  45  (gerechnet).  Ssp.  /,  3,  1;  al  de  werlt, 

Ä  155  u.  h.  jedermann.   B.  V.  442.  —  de  mene 

werlik,  adj.  dauernd  (zu  weren,  werlt,  die  Laienschaft.  Aldus  vor- 
Währen,  dauern)?  Ok  is  it  (lok)  ghud  ghadderde  he  van  papen,  van  mone- 
weder  den  olden  werliken  hoysten.  ken,  van  clostervrowen  grot  gut,  unde 
Weif.  Mscr.  23^  3  f.  32.    (Zu  weren  50  van  der  menen  werlde  krech  he  ok 


WEKLTLICHEIT  687  WEBPEN  WAKPEN 

antelliken  schat.    Lüb.  Chr.  1,  229;       ofte  darbeneden.    Mer  werpet   men 

ydelicheyt  dysser  werljd.  LÜb.  Gehetb.       boven  Vs  last,   he  sal  mede  gelden 

f.  Blh  ff.  h.  —  darna   als  dat  vur       allet,  dat  dar  gheworpen  wert.   Big. 

denne    is    gbeghaen    ouer    alle     de       St.  K  p.  196;  u.  199  (18  §  2). 

warl(n)d  vnd  bauen  alle  bergbe  etc.    5      werpen,  warpen,  st  v.  werfen.   He 

Sp.  d,  Sammitt,  i,  c.  7.  rep :  sla,  warp,  vange  unde  stek !  i2. 

(werft-)  wertlicheit,  f.  Weltlichkeü,       V.  1487;   R.  werp  etlike  Tische  van 

dat   swert    der    wertlicheit    is    dem       der  karen.  das,  188;  he  warp  mi  tor 

rom.     koninge    van    gode     bevolen.       erden,  das.  3334;  men  warp  se  (die 

Thiersi^^  Vervem.  65;    belehnen  mit  10  uneüchtigen  Weiber)  van  den  luden, 

sines  furstendomes  regalia  unde  wert-       d,  h.   verstieß  sie.    Magd.   Seh.  Chr. 

licheit  Gott.   Urk.  11^  nr.  80.  18^  26;  des  warp  de  pawes  ene  van 

werft-,  wertlik,  adj.  welüich.  werlt-       deme  stiebte.  Korner  240^ ;  de  kor- 

like  dinge.  22.  V.  4039;  wertlike  ide-       yorsten  dachten  ene  (Heinr.  4)  van 

licheit.  Lüb.  Dodend.  v.  258;  de  abdye  15  deme   rike   to   werpende.    das.    74t^; 

is  ghevryet  van  aller  wertlicher  schat-       synen  torn  uppe  ene  gheworpen  hadde. 

tinghe.  Kindl.  2,  154.  das.  lOOc;  he  (Lothar)  vorsammelde 

weritwise,  adj.   in  den  Äugen  der      en    grot    stark    beer  unde   toeh  in 

WeU  (oder  in  den  Dingen  dieser  Welt?)       Dennemarken  jeghen    den    konning 

erfahren.     Ho  (tvie)  werltwys  sy  de  20  Magnum,  sunder  he  wart  leyder  ghe- 

man,  Dus  de  niet  dencken  wil   vm       worpen   myt   eneme   byghordele   vul 

steruen,  Sal  leuende  em  seluen  ver-       gülden  (ließ  sich  bestechen),  das.  93^; 

deruen.  Sp,  der  senden  f.  51^.  de  van  Nurenberghe  de  worpen  see 

wermede  u.  wermpte,  s.  warmede.       (die  Hussiten)  myt  twelf  dusent  gul- 

wennen,  schw,  v.  wärmen.  £k  kan  26  dene.   das.  250c ;  Ladung  über  Bord 

se  (die  Jungen)  wermen  unde  baden.       werfen  (in  Seenoth)^  gut  werpen.  Big. 

Gerh.  v,^  M.  21,  9.  St.  B.  125.  126.  199 ;  wat  gued  ghe- 

werminge,  f,  Wärme,  In  der  luch-       worpen  wert  dorch  noet  willen  in  der 

teren    syden    der   borst   voleden   de       zee,  dat  worpene  gued  schal  dat  schip 

meystere   noch  wermynghe  noch  be-  so  unde  dat  beholde  gued  ghelden,  alse 

weghinghe.  Komer  96^.  dat  in  deme  markete  ghecostet  heuet, 

wernen,  s.  warnen.  vnde  de  schiphere  en  schal  van  deme 

wernisse,  f.    Wirrnis^  Streit.    Na       worpenen  gude  neuen  vrucht  (Fracht-- 

eme  wart  in  dem  rike  grot  wernisse.       geld)  hebben.    da^.  200.  —   Kunst- 

Lüb.  Chr.  J,  128;  dat  eyne  wernisse  36  ausdruck  der  Weberei:  die  Kette^  den 

is  geschin  in   der  stad  tu  Br.    Cod.       Aufzug^  warp,  werp,  machen,   liciare 

Brdb.  /,  8,  259;    Hindernis.    Were       (licere),  werpen  vel  weflfelen.  1  Voc. 

ok,  dat  ienich  hinder,  wernisse  edder       W.    (warfiF  machen),  wefelen,  werpen, 

brok  werde  in  dussem  houe,  so  etc.       warpen.  Dief.  s,  w.  —  Im  Handel: 

Scheidt,  v.  Adel  p.  379.  40  den  Preis  herunterwerfen^  -seteen.   De 

werpede,  n.   Werft,  d.  i.  Einschlag,       Luneborger  warpen,  dat  it  scande  is, 

Eintrag  (der  Weber),    vor  dat  hun-       al  under  6  h.  (d.  i.  Pfund)  de  wage 

dert  lenewandes  H  d.,  vor  den  sten       (Gewicht  von  120  U   Wolle).    Brem. 

garnes   1  d.   vor   dat   werpede   1  d.       ürh.  v.  1567.  —  Befl.  alsus  worden 

Leibn.  3^  440,  X.  45  de  unhorsamen  ores  heren,   dar    se 

werpegelt,  n.  Geld  (Entschädigung)       sik   to    geworpen   hadden,  (dem  sie 

für  das  Auswerfen  von  Ladung  in       sich    angeschloßen    hatten)    berovet. 

Seenoth.   En  schepman  en  gelt  nicht       Magd.  Seh.  Chr.  335^  9 ;  se  worpen  sik 

van  siner  voringe  (s.  oben)  tho  werpe-       tosamene  an  partien,  thaten  sich  eur 

gelde,  so  wanne  me  werpet  Vs  last  60  sammen  in  Parteien,    das.  204^  19} 


WERPINGE  688  WERT 

do  warp  sik  to  hope  en  groth  volk       (d.  i,  der  im  klagen  hat);  swene  defnne 
der  murlude.  Korner  37^;  do  worpen       wat  werre,  de  heve  sin  dinc  aus 


sick  de  Romere  to  hope  unde  slogen  he  spreke  etc.  Richtst.  Lanär,  e.  ^ 
etc.  das.  60^  u.  h.  —  Und  klagede,  §  1;  dat  eme  nicht  ne  war.  Eike  v. 
wo  dat  P.  em  togelecht  hedde,  dat  5  Repg.  123;  he  vrochte,  et  scholde 
se  em  sin  schip  bi  nachte  duftliken  ome  to  der  sele  werren  (:  entrerren), 
entsegelt  hedden,  des  nicht  en  is,  eft  he  ot  (dat  hilgedöm)  Tan  dar 
wente  se  sik  ute  nnser  havene  wor-  wedder  neme.  Eberh.  Reimchr.v.643 ; 
pen  (abeogen^  die  Anker  lichteten)  des  alle  de  sake,  de  dar  van  dessem  or- 
morgens  bi  lichteme  dage  (1390).  lo  loghe  werrende  is  deme  vursten  W. 
Livh  UrTc,  nr,  1290;  wo  Dathon  unde  tu  vs  .  .  vnde  wat  vs  werreode  is 
Abyron  sik  wedder  Moyses  worpen,  tu  deme  koninghe  (1342).  Lab,  Urk, 
sich  aufwarfen  gegen.  4  Mos.  16  (H)  IP,  nr.  749;  worre  och  ieneghen 
Überschr.  sinen   vmnde   tu   vs   ghicht   (irgend 

werpinge  =  werpegelt.  Ein  scip-  15  etwas).  Meld.  ürJc.  nr.  2903;  0  we, 
man  ne  geldet  nicht  van  siner  vo-  dat  it  so  mangen  werret,  de  des  (was 
ringhe  tho  werpinghe  (to)  ener  halver  Ehre  u.  was  Laster  bringt)  ne  hevet 
last  Rig.  St.  R.  p.  126;  (vgl.  S.  196:  nein  underscheiti  Gerh.  v.  M.  26,  50; 
en  schepman  en  gelt  nicht  van  siner  svat  tvischen  vns  ynde  ene  werrende 
Yoringe  tho  werpegelde  etc.).  Brem.  20  was,  dat  Iberichtet  is  (1306).  MM. 
Stat.  300.  UrTc.  nr.  3066 ;  vnde  weme  wes  we- 

werre,  wer,  gew.  n.  Wirnis,  Streit,  rende  is,  dat  binnen  dessen  lantvrede 
Unruhe.  Do  wart  gehangen  Arnold,  up  ghestan  is,  de  mach  dat  yorcla- 
de  dat  werre  makede  uuder  dem  ghen  etc.  Sudend.  5,  8.  29,  45.  — 
pavese  vnde  den  Romeren.  Eike  v.  25  Refl.  =  sik  bewerren,  sich  worein  «er- 
R.  563;  dar  wolde  den  werre  unde  wickeln,  sich  womit  eu  thun  machen. 
vordret  van  kamen.  Leibn.  3,  227;  gude  lüde  unde  vrunde  der  stad  hed- 
war  ouervlodicheyt  is,  dar  iskyff  vnde  den  sik  gerne  dar  inne  waren  (Var, 
werre.  Ravenst.  f.  51^ ;  Otto  van  Br.  beworen).  Magd.  Seh.  Chr.  309,  10. 
de  in  sinen  dagen  vele  kriges  ma-  30  werren  =  weren,  schäteen,  adden. 
kede  unde  werres.  Lüb.  Chr.  1,  364;  gy  scholen  hebben  broderlike  leue 
vmme  tweinge  vnde  vmme  werren,  vnde  gy  scholen  iw  werren  vnder  eyn- 
die  lange  twischen  en  hevet  gewesen  ander.  Ravenst.  f.  28c  (Rom.  12, 10; 
vmme  gut  (1290).  Z.  d.  Hare-V.  5,  „In  der  Achtung  thut  euch  unter  ein- 
476;  dat  we  ene  gantze  sone  hebbet  35  ander  euvor.^  de  Wette.) 
gedan    mit   den    bürgeren    van  Br.  werringe,  f.  =  werre.    vmme  dye 

vmme  allerhand  werre,  de  vnder  vns       werringhe,    dar   wye   vmme   inriden 
was.  Brschw.   Urk.  1,  20;  Busse  von       mit  N.  N.  Mehl.   Urk.  nr.  3424. 
S.  hadde  eynen  werren  mit  der  stat  wers,  s.  wirs. 

to  Quedel.,  de  quam  alsus  to.  Ho-  40  werspipe,  f.  Querpfeife.  Münst.  Chr. 
meyer,  Stadtb.  d.  MA.  69;   Do  sede       2,  168. 

J.  to  ome,   he  makede   dit  wer  twi-  werssadel,  m.    QuersaUd,  Frauen- 

sehen  usem  juncherenunde US.  J?r5cAtt7.  sattel.  Die  koningin  hadde  ouck  ein 
Chr.  1, 109, 23 ;  nu  en  kan  ik  (Adam)  kloepper  (Pferd)  tho  gerüstet  mit 
nichtes  nichtes  mer,  Unde  sterve  in  45  einem  werssadel.  Münst.  Chr.  2,  91. 
grotem  bitteren  wer.  Sündenf.  v.  1611.  wert,  m.   1.  Wirt,  Hausherr,  gegen- 

werren,  st.  v.  entgegen  sein.  Wir-  über  einem  Gaste,  hospes.  He  (der 
nis  schaffen,  schaden,  hindern,  stören.  Tod)  sparet  wer  wert  efte  gast.  Lüb. 
wem  vel  schelen,  nocere.  Voc.  En-  Dodend.  v.  1414;  sime  werde,  dar 
gdh.    Hir  na  clage,  wene  wat  werre  50  he  geherberget  is,  deme  sal  die  man 


WERT  689  WERTE  WERT 

helpen  wedder  allir  manlikeme.  Ssp.      201 ;  werwart  (wohin)  ic  my  kerede, 

3,  78f   7;    herberget    en  man  lüde       so  vant.  ic  rouwen.  Haröl.  145^;  ick 

unde  sleit  en  den  anderen  dot .  .  de      en  wüste  spien  werwaert  (wohin  ich 

inrert  aal  is  bliven  ane  schaden,  das.       speien  sdUe).    Spieg.   der   sonden  f. 

3^  91y  1;  bringhet  en  gast  sin  gut  in    5  94<^;    ende   (en  prelate,  wanneer  he 

en  woste  hus,  dar  nen  wert  inne  ne      wtreisen  wolde)  bat  den  heren,   dat 

is«  Gosh  Stat.  66^  23 ;  ik  wil  sin  iuwe       he  em  in  allen  dingen  wtwert  ende 

werf  dessen  avent.    B,    V.  974.  —       wederwert  (%in  w.  jerwräci^  beschirmen 

J2.  Eheherr ^  paterfamilias.  Voc.  Engdh.       wolde.  Bök  d.  Byen  f,  108o.  —  Oew. 

versmadende  dat  bedde  dines  werdes.  10  mit  der  Präp,  to  oder  na  verbunden. 

4  Mos.  5,  19  (S.);  Hanses  Werlitzes       De  hoppenere  ghift  utwort  yan  deme 

husyrowe   quam   in  geheghet  dingh       waghene  ver  penninghe,  van  der  karen 

Ynde  begauede  Hanse,   orme  werde,       twe  to  hus  wort.  Hanov.  St.  B.  486 ; 

alle  dat  sy   het.    Hau.  Schöppenb.  f.       to  hus  wert.  Br.  d.  Cir.  81 ;  na  hus- 

1 ;  dama  nympt  de  weddewe  ere  mor-  15  wert.    Sündenf.  3824 ;  to  uns  wert. 

gengave,  icht  ore  wert  or  de  gege-       Locc.  JEre.  f.  3 ;  ofte  wy  enghe  sake 

Ten  heft  des  morgens,  do  etc.  Bruns^       begherende    weren    to    iuwert    etc. 

Beür.  z.  d.  d.  Becht.  p.  172;  Geyse       (1376).    Lüb.  Urk.  4,   S.  320;    also 

Vegels,    itteswanne    eylik    husyruwe       id  to  dem  avende  wert  genck.  Br.  d. 

Henrik  Vegils  .  .  heft  uns  to  wetende  20  dr.  102^ ;  to  der  zeewert.  Brem.  G. 

gedan,   dat  Hans  Vegel,  itteswanne       Q.  89;  tor  zewart.  Lüb.  Chr.  2,322; 

Bone  Henrik  Vegels,  ores  werdes  vor-       to  der  sewort.    Seib.  Urh.  719^  132; 

benompt,  af  gegan  sy  von  dodes  we-       thor  sehewart.  Eanteow  36 ;  to  weide 

gen.  Gott.  Urk.  J,  nr.  309.  —  3.  Herr      wert  (ad  pastum).  Hieb  39,  4  (H.); 

überh.  Efft  en  enen  beruchteden  hunt  25  unde  lepen  to  holtwart  in.    Komer 

hedde  unde  dede   he  schaden,   den      iI7<l;  to  deme  westen  ward,  äa^.^^c; 

schal  de  wert  beteren.  Dithm.  L.  B.      to  landewart.  Hans.  Bec.  IP,  S.  280; 

§  106 ;  id  is  ock  (aber),  dat  dat  vee      to  middewertz.  Neoc.  i,  180 ;  to  dem 

bemchtet  were,  so  schal  de  wert  den       suden  wert  (ad  austrum).    Hieb  39, 

schaden  beteren.  das.  II,  §  92;  mit  80  26;  to  water  wert.  Brem.  Stat.  694; 

des  quam  de  here,  de  wert.    B.  V.      to   Vresche   wert    (nach   Friesland). 

5129;    J.  K.   hefft  mith  (bei)  H.  E.       das.  693 ;  ioB.omewAvd.  Korner 222^; 

sine  erlike  handtwerck  vnd  backwerck       to  Venedye  unde  to  Jherusalem  wart. 

.  .  vthgelert,  dat  em  sin  wert  H.  E.       das.  105^^;  to  der  helle  wart.  das.  22d 

wet  nicht  tho   beschuldigen   (1584).  85  u.  h. ;   van  neden  ward.   das.  223^ ; 

Wism.  Bäckeramtsb.  waer  ock  eyn  dynck  tho  pyne  wart 

wert,  adj.  wert,  dignus.  dyner  wer-       drepet.  Ssp.  I,  5  7,  Gl. 
den  personen.  Korner  227^;  se  (mine  werte,  wert,  f.    Würze,   d.  i.  die 

provene)  is  wol  verteinhundert  gülden  atis  Malz  und  Hopfen  bereitete  Flüßig- 
wert.  Lüb.  Dodend.  v.  651 ;  uppe  vif  40  keit,  welche  durch  Gährung  in  Bier 
dusent  gülden  wert.  Zbrner  125^^;  ä2>eryeA^.  braxium,braxinium.  FocJE^- 
he  were  wert  des  snodesten  dodes.  gelh.  3  Voc.  W.  u.  Lief.  s.  v.  worte  oft 
das.  181h;  dat  alle  de  bode  des  pa-  meddigh  hier,  gesoden  mout  (Malz). 
weses  scheiden  unmechtich  wesen  Kü. ;  cerevisia  mustea.  ders.  —  wörd. 
unde  nichtes  wert.  das.  76c ;  minen  45  Bohnert ;  wert,  ^das  zum  Abdampfen 
gildebroderen  was  ik  lef  unde  wert.  aus  dem  ersten  Keßel  in  den  zweiten 
Lüb.  Dodend.  v.  1074.  übergefüllte  Bier.'^    Schambach,    bri- 

-wert,  -wart,  -wort,  -toärts.  In  sica,  wert.  Wolf.  Mscr.  60,  f.  32; 
vielen  Zusammensetzungen:  herwert  risia,  weert,  grut.  Dief.  —  By  der 
unde  derwert,  hin  u.  her.  Dioi.  Greg.  50  wegen  stont  eyn  kettel  myt   heter 

lattalatodtrd.  WtetMbnoh.   Y.  44 


WERTSCHAP  690  WERF  WARF 

wert,  dar  dat  kint  rokelose  in  voll.  (die  Engel  mögen  dich  bringen)  in 
Freckenh.  Leg.  I,  37;  also  störte  de  de  werschop  der  ewigen  salicheit 
(Brau-)  panne  ymme  vnd  gleed  van  Wiggert  i,  53.  —  cancr.  Speiseschravik. 
dem  Stapel  ynd  de  heete  weerte  de  VIII  g.  Hanse  vor  eyn  slot  an  mir 
vorbrennede  Sweines  Pens  ein  kind.  5  frowen  weyrschep  (1397),  Sudtnd^S^ 
Bichth.  570,  §  2.   —   disponere   ad       8.  234. 

blictrendum,  stellen  also  me  gest  to  wert-,  wersehoppen,  schw.  v.  tciTt- 

der  werd  deyt,  Dief.  n.  gl.  —  Etyck  Schäften  d.  h.  Gastereien  halten.  He 
van  beyre  make  alsus :  nym  gud  beyer  (der  reiche  Mann  im  Evangdium) 
wert  alse  betest  erst  äff  geslagen  is.  10  werschopede  alle  dage  syrlike.  Did, 
Herhar.  f.  73h;  a.  1526  ys  ghesettet  Chr.  237;  (von  demselben:)  he  wer- 
in  dat  brwhus  eyn  nyge  wert  trocb.  scopede  dagelix.  Br.  d.  Eus.  13^; 
Slagghert  f.  59k  et,  drink,  werschoppe.    Luc.   12^  19 

wert-,  wer-9  (war-)8ehap,  f.  u.  n.  (H);  dat  wy  werschoppen  an  der 
(Ben.  771  u.  b.)  Gasterei,  Betvirtung,  15  overTlodicheyt  der  gotliken  sadicheyt. 
EßsfUchkeit,  bes.  Hocheeit  (s.  Kopp-  0GB.  B.  25 ;  dye  ere  gut  oeuele  to 
mann,  in  d.  Hans.  Gesch.  Bl.  1876,  brenghet  mit  hoeueren,  mit  werscha- 
8.  202  f.)  convivium.  Voce.  Se  (die  pen,  myt  rydene,  yagene  etc.  F.  d. 
Beichen)  bereiden  wertscape  anderen  X  geb.  f.  10^. 
riken  luden.  Br.  d.  Etiseb.  17^;  so  20  wersehopespenninge.  (Festpfen- 
blide,  als  of  he  to  der  wertscap  gan  ning.)  Item  in  feste  beati  Johäimis 
solde«  das.  81^;  in  eynen  dage  ma-  baptiste  quatuor  solidos  denarionim. 
keden  syne  olderen  eren  nabers  eyne  qui  dicuntur  werscbapespenninge 
werscap.  Diai.  Greg.  128;  id  is  better  (1341).  Wigands  Arch.  HI,  145. 
to  gane  to  den  huse  des  schryens  25  werts-,  wartslik,  adj.  tceltlich.  llit 
dan  to  den  huse  des  werschapes.  wartslikeme  dwange  .  .  unde  nmme 
das.  218^;  de  keiser  sprak,  de  papen  wertsliker  penningeschult  (1471). 
hedden  mer  wertschop  wen  hillicheit.  Dithm,  ürk.  8.  62. 
Magd.  8ch.  Chr.  107,  29;  keiser  Otte  wertwere,  f.     Wertwahrung,  tcirh 

dede  sine  wertschop  (Hochjgeit)  mit  80  licher  Wert,  so  dat  de  Brunswyksche 
der  juncfruwen  van  Greken.  das.  61,  penning  scholde  gelden  einen  pennig 
1;  van  deme  brudegamme,  de  ene  weder,  unde  de  ander  utmunte  na 
gheladen  hadde  to  siner  wertschup.  orer  werdwere.  Brschw.Schichtb.f.74. 
Äorner^id;  vnd  hadde  syn  wertschop  werf,   warf,   engl,  wharf.     1.  ton 

ynd  hochtyt  to  dem  Berlyn.  Cod.  35  Erde  aufgeworfener  Hügel  zur  Sicher- 
Brdb.  4,  1,  202 ;  it.  des  sondages  heit  gegen  Überschwemmungen,  fast  = 
thor  wertschop  szo  sali  de  bruth  vor  worp  u.  wurt.  (  Vgl.  die  vielen  mit 
IX  in  der  kerken  wesen  .  .  ynde  des  werf,  worp,  wurt  eusammenges.  Orts- 
auendes  sollen  sze  tho  bedde  sin  vor  namen.)  Genügte  die  Erdaufschütiung 
VI.  Monum.  Liv.  4,  248 ;  dre  son-  40  nicht,  so  wurde  anderes  Material  vtr- 
dage  vor  dat  wertschup  soll  man  den  wandt.  Sue  och  nies  enen  werf,  dhe 
brutschat  vorkundigen  lathen.  Jev.  uppe  dhe  balghe  roret,  wel  maken, 
Urh.  a.  d.  16  Jahrh.;  de  koningh  dhen  scal  he  van  stene  maken,  vot 
vraghede  em,  we  en  to  riddere  ma-  he  oc  uppe  den  stenennen  werif  set- 
kede  .  .  wor  he  sine  husvrowen  45  ten  edder  buwen  wel,  dat  scal  stenen 
neme  unde  wor  de  werstap  (l.  werscap)  wesen  (1303).  Brem.  Stat.  31;  we  ok 
were.  Lüb.  Chr.  1,  101;  de  werschop  ,  nyges  enen  werf,  de  up  de  balghe 
dines  hilligen  lichams  (Fronleich-  voret,  wil  maken  etc.  (1433).  das. 
namsfest).  0GB.  B.  89;  de  pasch-  464;  eyn  iewelic  schal  sinen  werf 
liken   werschop   (Ostern),    das.  109;  50  maken  by  der  Wesser  vnd  des  a?en- 


WERF  WARF        691       WERF  WARF 

des  toslnten  .  .  und  des  morgens  ock      richte  (1452).  Nies.  Münst.  6j  S.  34 ; 

nicht  er   uppsluten  .  .  we   ock  dar      heft    gebeden   vmb    eynen  man  vth 

entgegen  vorhardede,  scal  na  der  tydt       den    ganzen   gemeinen   werffe.     Or, 

nenen  open  wer£f  mer  hebben  (1489).       Weisth.    5,    108;    dat  ordel    is   N. 

das.  658.  —  2.  bes.  die  erhöhte  Haus-    5  beuoUen  vnd  heft  nach   erkentnisse 

stelle^  Hofplate.    Dat  hus  myt  tobe-       vnd  boneile  des  gemeynen  werfs  in- 

horinge    des    werues.     Old,   Urk.   v.       gebracht  etc.  das.  109. 

1447;  dat  hus  und  ok  dat  blote  werflf  werf,  warf  (werft),  n.  „Gewerbe'' j 

dar  by.  Dieselbe  Urk.  —  Furken  werfiF,       d.  h.  Thätigkeit,  Geschäft^  bes.  Auf- 

dar    he   vppe   wonet  .  .  in  Gherken  10  trag,  Botschaft^  negocium.    Voce.   — 

Werne  liggen  2  stucke  (Landes).  Old.       W^at  is   diu   werf?    (quod   est  opus 

JJrk.v.  1428;  des  klosters  schomaker       tuum?)    Jonas  i,  8  (H.);    nu  segge 

hefft    Tor    dem   closter    einen    frien       up,  wat  is  din  werf?  SStwden/'.  v.  55P5; 

kroich,  de  behusunge  mit  sampt  dem       in  iowelikem  werke  ofte  werve.  Eöm. 

weme  vnd  einen  kleinen  garden  hört  15  16^  2  (H.) ;  se  gingen  ut  dem  rade- 

dem  kloster  tho.    Old.  Urk.  v.  1577.       stole,  malk  wur  he  werf  hedde   (eu 

—   ungeferlich  in  de  400,  welche  sich       thun  hatte).  Leibn.  3,  237;  dar  hadde 

up   einem  plane  bi  twen  hüsern,   so       he  werf  alse  Meibom  to  Aken,  nem- 

mit  water  unde  moß  ummegeven,  up       lieh:  nichts.  B.  V.  2781;  Irn&id  sede 

ehre  sprake  eine  werve  genant,   be-  20  on  der  boden  werf.  Magd.  Seh.  Chr. 

Testiget  etc.  Neoc.  2,  201.  13,  34;  se  boden  den  pawes  dat  werf, 

werf,  warf,  n.   Versammlung,  alts.      richteten  ihre  Botschaft  beim  Pabste 

hnarf,  congregatio,   bes.  die  eu  einer      aus.   das.  30,  27;    vnde   sande   ene 

richterlichen    Thätigkeit,    sei    es    als       (Julian)  in  walsche   laut,   dat  werff 

Richter  selbst,  oder  als  Zuschauer  (im  25  toch  Julianus  klokeliken  ynde  strenge- 

Ufnstande)    Erschienenen;     Gericht.       liken.    LÜb.  Passional  f.  130^;    dat 

Waerso  een  dyckrechter  een  schon-       werf  dede  de  bischup.    Körner  61h; 

winge  lath  uet  seggen  off  war£f  holt,       dat  de  voget  des  landes  ryden  scheide 

so  etc.    Eichth.  371  §  25;    waersoe       des  landes  werf,  dar  varlicheyt  ane 

men   der  rechteren   (Richter)   enich  so  was.  das.  38o;  desse  sendeboden  han- 

doet  slaet,  daerse  oeren  werf  leggen       delden  vele  werves  van  des  koninghes 

etc.  das.  301  §  1;  soe  we  so  in  den       weghene.  das.  228d;   starf  to  D.   in 

warve  dere  redgen  man  enyghe  doede       werve  des  menen  gudes.    das.  216^; 

iofte   dene   warff  myt  käse  (Streit)       he  leidede   de  nagelaten   vorstinnen 

ende    vechten    tostoerde    etc.    (Lat.  85  in  dat  laut  to  Holsten  ut  deme  lande 

Text:  si  qui  in  cetu  publice  consulum       to   Doringen,    dar    se   werves    wysz 

hominem  bcciderint  vel  cetum  inpug-       hadde   gewesen.    Chr.   Sei,  252,  9 ; 

nando  disturbaverint  etc.)   das.  284       sines  weryes,  adv.    W^anneer  syk  aver 

§5;    yrede   sal    men   deme   warve       ghefogede,  dat  Helmerik  sines  werves 

('Farr.  ringe,  Volke,  samenunge,kreize)  40  (um  seines  Geschäftes  wülen)   in  de 

beden.    Ssp.  I,   63,  4;.  binnen   den       stad  to  Bremen  qweme   etc.  (1460). 

warf  komen,  vor  Gericht,  das.  II,  12,       Ostfries.  Urk.  nr.  765;  he  plach  in 

15 ;  vnd  so  mach  de  gogreve  komen,^      der  dageringe   up  to  stände  .  .  ock 

seif  derde  .  •  vnd  syn  gerichte  span-       dat  he  sus  sines  werves  gink  (propter 

nen  vnde  kleden  vnd  dan  syn  perdt  45  naturae  suae  commodum  superfluum 

binden  an  den   schwarten  pael   vor       rejiciendo).  Westphal.  3,  87.  —  Bes. 

dem  gerichtstoel  vnd  so  veer  dat  pert       häufig  dat  werf  werven,  den  Auftrag, 

vmme   gaen   mach  mit  der  halteren       Botschaft  etc.  ausrichten  u.  vollführen. 

gebunden  an  den  pael,  so  ver  mach       dat  werf  werve  ik  ute  sinem  munde. 

die  warf  gaen  vnd  staen  vor  den  ge-  60  Sündenf.  2343;    de  borghermestere 

44* 


WERVE         692     WERVEN  WARVEN 

worven  ere  werf,  unde  dat  werf  ne-  uen.  Seib.  Urh  nr.  765,  2  (=  wer- 
men  de  domheren  gatliken  to   sik«       vel). 

IM.  Chr.  2^  213;  unde  warf  dar  sin  wenrel,    Wirhd  (an  der  Spinäd), 

warf.  das.  2,  236;  he  warff  sin  warff  „das  Stück  des  Spinnrades^  das  auf 
apenbar,  dat  eme  bevalen  was.  Westph.  5  der  l^ndd  sich  unmiUdlnr  hinter 
3^  157  u.  sonst  h  der  ^tde  befindet.^   Danneü.    verti- 

..werve,  (werven),  worve,  werf,  cellus,  een  werue  (weruel)  aen  die 
Zahladverbien  angehängt:  . .  mal.  —  spille.  Dief.  n.  gl.  spillewervel,  Terti- 
aus.  huarba,  vices;  ags.  hvearf,  culum,  verticillam.  £i{. — Eyn  garne- 
hvyrf.  —  enwerff  unde  anderwerff  lo  winde,  eyn  haspell,  eyn  rocke,  spin- 
(1438).  Hans.  Bec.  IP^  S.  210;  seven-  dein,  weruel,  gordel,  badel  etc.  Wi- 
werf.  Ssp.  3,  42,  4;  anderwerve  .  .  gands  Arch.  5,  72;  He  moste  mj 
mannichwerve.  Br.  d.  Eus.  15;  dre-  halen  beyde  wocken  unde  spülen, 
werve.  Diah  Greg.  215;  seswarve.  Den  wervel  sochte  he  my  under  der 
Eike  V.  R.  24;  dusentworve.  OQB.  15  bank.  Fastnachtssp.  972^  28;  Lange 
Ä.  106;  mit  hundert  werye  dusenden  my  den  wocken  I  ick  wyl  spynnen, 
to  perde,  LÜb.  Chr.  i,  8;  zeventich  Soeke  my  den  werwel  und  de  spylle 
werven  schönere  wen  de  zunne.  Brem.  aldar  tho.  das.  974, 15;  wocken,  war- 
nds.  Beib.  148^;  wo  werve  (toie  oft)  vel  un  spylle,  de  hören  to  der  vroa- 
dref  ik  di  ut  minen  horten  1  0GB.  20  wen  warke.  Koker  8.  333;  Instr. 
Ä.  108;  dat  allet  sal  stan,  also  wy  beim  Tauschlagen  („das  kopfährdiehe^ 
lest  warf  tho  Sust  daraf  gesproken  hölzerne  Geräbh  mit  drei  Binnen^  Sixf 
hebben  (1341).  Nies.  Beitr.  3,  300;  das  die  3  eu  drehenden  Stränge  des 
de  anderen  twe  breve  nu  lestwerff  Taties  hinlaufen.^  Rüdiger).  Daren 
entfangen  (1437).  Hans.  Bec.  IP^  S.  25  scal  ock  neman  van  baste  seelrepe 
104;  folgender  werfi^  in  der  Folge.  slaan  uppe  wervelen.  Hamb.  Z.  R 
Neoe.  I,  203.  —  overwerf,  mehrere-  202;  Wirbel  (an  Gefäßen)^  junctura. 
male?  welche  gewiseden  ordels  ick  Voc.  Engelh.  De  hantgrepele  unde 
ouerwerfverfolchgefraget.  ffr.TFeis^A.  wervele  (der  Kannen  etc.)  suUen  we- 
3^  117;  dewile  de  ordele  overwerf  80  sen  half  van  tene  (Zinn)  und  half 
verfolch  gefraget  vnd  nemantz  er-  van  blye  (1380).  Livl.  Urk.  nr.  1161 
scheuen ,  de  se  wedderfochten   etc.  werven,  warven,  st.  v.   alts.  huer- 

das.  d,  119 ;  des  ordels  ick  fulbaert  van,  eig.  sich  drehen ;  dann  bUdl.  ihätig 
(vulbort)  yragede  eyne  werf,  ander  sein^  betreiben,  ausrichten^  verhandele, 
werf,  derdewerf,  tom  negeden  male  85  agere.  1,  ohne  Obj.  De  bode  warf 
overwerf.  das.  123;  des  gewiseden  ötmodichliken,  richtete  demüthig  seine 
ordels  hebben  wy  vthforderinge  ge-  Botschaft  aus^  unde  sprak.  Magd.  Sek. 
daen  besz  yn  den  negenden  maell  Chr.  41,  27;  und  sanden  einen  bor- 
auerwerff.  das.  108.  Oder  gehört  es,  ger  in  dat  here  to  den  vorsten;  de 
wie  namentlich  in  den  leteten  Bei-  40  warf  also,  dat  de  borger  leiten  bid- 
spiden^  au  werf,  Versammlung?  s.  den.  das.  183^  12;  dar  na  warf  men 
overwerf,  Bd.  III,  S.  286.  umme  des  markgreven  losunge.  das. 

werve,  1.  Haspel?  Weife?  gerno-  157,  32;  ik  bin  bekant  (bekenne), 
dium.  Voc.  Engelh.  u.  Voce.  W,  —  dat  ik  unde  her  Job.  dar  twischen 
2.  spondylus,  (hd.  wirtel),  est  ala-  45  wurven  und  in  eyn  gut  vast  bestaot 
brum  et  est  lapillus  pendens  in  fusa  brachten,  dat  sodane  lüde  etc.  (1409).  \ 
(fuso?).  Gemma  (in  Hör.  bdg.  7,  37);  Ostfr.  Urh.  nr.  216.  —  2.  mä  OJj. 
gomellus  (l.  glomellus^,  werve,  est  ausrichten,  vollführen,  bes.  einen  Auf- 
nodus  iste,  qui  intenditur  fuso.  trag,  eine  Botschaft  etc.  de  konmg 
Brevü.  —  wocken,  spülen  vnde  wer-  50  sande  sinen  broder  mit  vele  Volkes 


WERTEN  WARVEN     693       WERVESMAN 

to  Sweden ,  de  klene  dar  worven,  edder  weruen  edder  bnwen.  Ärch.  f. 
wenig  ausrichteten.  Lüb.  Chr.  J,  189;  Gesch.  d.  Hertf.  8.  H.  L.  J,  74;  de 
de  koning  van  Denem.  toch  to  Swe-  helffte  des  dar  vorder  (weiter)  ge- 
den  mit  yele  yolkes,  dar  he  do  vil  wunnen  vnd  geworaen  werde.  Mark. 
klene  vromen  warf.  das.  i,  186;  unde  6  UrTc.  v.  1448;  im  Jurist.  Sinne:  sich 
wat  om  de  rad  bevelet  to  wervende  bemühen  etwas  eu  erlangen^  ansuchen 
.  .  dat  he  dat  tr  aweliken  werve.  (bei  der  Obrigkeit),  um  irgend  ein  Recht 
Brschw.  Chr.  i,  3J25,  Änm.  5  (vgl.  eu  klangen.  Wanner  sie  sich  veran- 
Brschiß.  Urk,  J,  16?^  77);  ok  is  de  deren,  bestaiden  ofi  dat  gnth  over- 
rad  berichtet,  se  en  werven  use  beste  lo  geven,  moiten  se  an  den  schnltheiss 
nerghen.  das.  47^  19 ;  du  hevest  mer  wynnen  and  werven.  Or.  Weisth.  d, 
nnttes  woruen  etc.  Didl.  Greg.  183;  52;  item  wanne  ein  man  ofiFfce  fraw 
he  warf  sinen  willen  in  Lumberdien  mit  dem  hoffscholz  gewonnen  oder 
etc.  Lüb.  Chr.  i,  58;  do  hie  synen  geworven  hebben  •  •  so  sollen  sie 
willen  hadde  woruen.  Brem.  G.  Q.  15  leggen  oem  drey  alby  in  seinen  hoit 
SS;  de  ritter  warf  sine  bodeschap.  und  empfangen  also  die  gewunnen 
Magd.  ^ih.  Chr.  74, 13;  de  (rydende       handt.  das. 

scryuer)  schal  ryden  des  rades  werflf  werver,  m.  Betreiber^  der  ein  werf 

bnten  der  stad  vnde  weruen  des  rades  ausrichtet,  sendebaide,  werver,  am- 
werff  bynnen  unde  buten  der  stad.  20  baxiator,  negociator,  orator.  Teuth. 
Brschw.  Urkb.  7,  168,  78;  heft  ok  .  Die  (der)  heft  uns  gelovet  sundirlinge 
welk,  de  to  rade  plecht  to  ghande,  gut  werver  dar  to  to  s^n  (1378). 
wat  to  weruende  vor  dem  rade,  de  Hans.  Rec.  2^  411;  bekenne,  dat  ik 
schal  syn  werf  sittende  weruen,  dar  hebbe  eyn  weruere  vnde  eyn  bode 
schal  de  nedderste  bank  to  denen.  25  wesen  twysghen  etc.  Sudend.  3^  nr. 
Brem.  Denkb.  18  (u.   so  häufig  dat      137. 

werf  werven) ;  werft  (erzeugt)  he  kin-  wer-v^rdink,  ein  verdink  von  rieh- 

dere  etc.  Gosl.  Stat.  12,  25;  oflft  he  tiger  Währung.  Vgl.  wermarke,  wer- 
(der  in  das  Spital  aufgenommene  pennink,  wersilver.  —  He  scal  sylue 
Kranke)  weder  so  gesunt  werde,  dat  80  myt  synes  abbedes  orloue  nemen  enne 
he  sick  gaende  vnde  staende  broit  wer  verding  vor  syn  arveyt  vnde  scal 
to  weruen  (erwerben)  buten  huses  alle  wekenlikes  lesen  ene  selmyssen 
behelpen  künde.  Fahne,  Bortm.  IIj  .  .  he  scal  ock  des  suluen  daghes 
nr.  269.  —  Häufig  werven  to  oder  gheuen  ene  halue  mark  wersylueres 
an  jem.,  df.  h  einen  Auftrag,  Botschaft  35  to  den  almosen  armen  luden  (1332). 
de.  bei  oder  an  jem.  ausrichten.  Item  Bsenb.  Urk.  nr.  233;  (hebbet  geghe- 
het  he  to  manigen  tiden  weruen  to  ven  seven  morghene  landes  deme 
Eden  Wummeken,  (durch  Botschaften  godeshuse  s.  Laur.)  Aver  de  wile  we 
de.  bei  ihm  betreiben),  dat  etc.  Brem.  leven,  vnlle  we  on  dar  vore  gheven 
G.  Q.  142;  vnde  bidden,  wes  H.  tho  40  alle  jar  enen  werverding  tinses  etc* 
juw  weruet  van  vnserwegen  tho  des-  (1358).  Urk.  v.  Stottert,  nr.  130. 
Bern  ende,  dat  gy  em  des  ghentzliken  wervesam,  adj.  thätig.  bewilen  sint 

loven  etc.  Fidicin,  Dipl.  Beitr.  4,  S.       se  (de  vormundere)  nicht,  so  vlitich 
80  (Berlin,  ürkk.  8.  55  u.  280) ;  welk       unde   so   weruesam  .  .  also   dar  to 
vorbenomede  persenant  (Parlementär,  45  boret  etc.  Lüb.  R.  295. 
Herold)  ok  do  an  uns  warff,  also  dat  wervesman ,    m.     Geschäftsführer^ 

etc.  (1440).  Hans.  Rec.  IP,  S.  320.  Unterhändler,  Bote,  bynnen  der  tyd, 
—  In  der  aUitter.  Verbindung  winnen  dat  desse  deghedynghe  staad ,  so 
unde  werven;  were  ok,  dat  wy  dat  schal  neyman  des  anderen  boden 
slod   nicht   wedder    kunnen  winnen  50  efte  werueslude  hinderen  edder  scha- 


WERVEVENSTER  694  WESEBOM 

den  etc.  (1391),  Lüb,  Urk.  d^nr.  538;      len  des  gelike  mede  don  (1395).  Smtr 

unde    de    werveslude   scholden    den  dend.  S,  nr.  5;   idt  schal  d&rbi  bli- 

eren  weddersegghen  etc.  Corner i^i?b.  yen,  wes  se  beseggen.  Urk,  v.1334; 

werveyenster,  n.  Schiebe-^  Dreh-  wes  deme  konninge  danket  gut,  dat 
fenster.  item  dat  nen  dat  weryevin-  s  is  billik,  dat  men  also  döt.  K  V, 
ster  unsses  closters  den  armen  luden  3503.  —  JS.  Indef.  dtoas.  wen  god 
na  der  maltyd  oppslute  und  openlate  ene  bewecht  wes  to  donde.  Lüb.  Chr. 
wente  to  der  vespertyd   ene   de  al-       ^,  429 ;  dede  wil  hebben  icht  gewin^ 

missen  mede  to  dhelen  na  sette  unsses  de  möt  dar  jo  wes  umme  dön.    iL 

Ordens  (1494).   Lyßmanns  Nachr.  d.  lo  F.  1551;  her  Lupart,  boret  mi  wes 

Klost.  Meding  S.  81.  mede.  das.  3485. 

werfhenge,  Hänge  (Krampe),  Bie-  wescher  =  wischer.  reynigben  die 

gel-^  SchHeßhaJcen  ?   Pro  ferramentis :  ziele  (Sede)  mitten  bessern  ende  mit- 

46  ß.  vor  werfhenghe,   slothe   super  ten  wescher  der  bychten.  Sp.  d.  kerst 

coquinam.  Hamb.  Kämmer. JRechn.  l^S.  15  gel.  f.  162^. 

111 ;  4^1%  AT  4  ß.  vor  slote,  halsyserne,  wescher,   weske,   weseke,    iZei^-, 

slotele  et  vor  ankere   et  werfhenghe  Mantelsack,  Beutel,  (aus  wätsak  etitst. 

ad  domum  judicii«  das.  153;  Pro  duo-  vgl.  Schmeüer  4,  202;  Kuhns  Zeüsehr. 

bus  werfhenghe,  uno  vorken  et  duo-  i,  249  u.  mhd.  WB.  ^b,  4).    De  sach 

bus  krucken  18  D.  8.  343.  20  tho  Stettin  einen  kopman,  de  hadde 

wervinge,    warvinge,    (werfonge.  eine[n]  wescher  mit  gelde.   Käntsow 

Münst.  Chr.  2,  312.)  f.  Geschäft,  Thä-  '  156;  einen  wetzscher  mit  gelde.  Pomer. 

tigkeit.  Ben.  841  u.  h.    uns  wart  ock  2^  327.  (der  einen  wetzker  voll  gul- 

wol  so  von  ferlinges   warninge  vnde  din    vnter   dem   arm   vor    yhm   her 

warvynge  (Botschaft,  Mittheilung)  ge-  25  fuerete.  Lotend.  Beb.  Irank,  S.  203, 

dan,  dat  he  archwillich  up  uns  were.  £fu  nr.  588);    1  weczke  vnd  noch  II 

Zug  g.  Jühnde,  8.  17.  vate.   Wism.  Inv.  f.  134;  ene  witzche 

werf-,  warfstede, /*.  Warf  stelle,  d.h.  vorslaten.   das.  f.  112;    weseke,  ein 

die  8telle,  wo  Haus  u.  Hof  (Garten)  Beutel,  Renzel.    Bahn, 

steht.    He   heflft  eine  grafit  mit  ein  30      wescherie,   f.    Schwäteerei.    (Vgl. 

porthusz  vmme  sine  warfstede  maken  weschen,  sax.  garrire,  nugari.    KiL) 

lathen  etc.   (M.  Ghronikens.  I,  755;  (he  hebbe  anghest)   dat  he  kome  in 

de  werfstede  eres  tegethoues  .  .  sco-  quaed  gherochte  vnde  in  snoide  sagbe 

len    wy   vryg    brukende   wesen   ene  ichte  wescherie.  Ecdes.  f.  882^ 

nyge   capellen   vnde   enen  kerckhoflf  36      wescherinne ,  f-    Wäscherin.     Do 

dar  vp  tho  buwende.  Old.  Urk.  v.  1489.  wart  de  moder  der  brodere  wescher- 

werffrede,  m.    Gerichtsfriede.     De  ynne.  Korner  172h, 

warffrede    (pax    cetus)    des    warues  wese,  m.   Waise,  orphanus.  god  is 

wäret  ofte  duret  enen  naturliken  dach  den  wezen  ein   hulper.    Br.  d.  Eus. 

al  wt.  Richth.  285,  §  8.  40  ^4b ;  so  welic  man  vormunt  wert  we- 

werftenbom,  Webebaum,licia,toriu.m.  dewen  ofte  wesen  etc.  Big.  St.  R  8t 

Voc.  Engdh.  wese,  f.   Wiese,    wese  vel  irische, 

wes,   1.  Rel.  sehr  häufig  als  Nom.  pratum.    Voc.  Engdh.     enen   acker 

u.  Acc.   (wie  des,  nichtes,  iemaodes,  landes  unde  ene  wesen  (1346).    Su- 
nemandes  etc.)    z.  B.   unde  vorher-  45  dend.   II,   nr.   157;    alle    holt  vnde 

den  by  Insterborg,  wes  dar  was  etc.  wese,  alle  wisch,  alle  brüke,  alle  wa- 

Lüb.  Chr.  1,  305;  wes  vs  vse  heren  tere  etc.   Wism,  Urk.  v.  1346. 

beten  to  donde  vnde  wes  land  unde  wesebdm,   m.     Wissbaum  ^  Bindet- 

lüde  meynliken  don,    dar  wille  we  bäum,  der  auf  ein  Fuder  Heu,  Korn 
nicht  inholden  (unterlaßen),  we  wil-  50  etc.  der  Länge  nach  gelegt  und  fest- 


WESEKE  695  WESEN 

geschnürt  mrdj  um  das  Heu  etc.  vor  weseliken,  adv.    wirklich^  in  der 

dem  Herabfallen  eu  schützen.  (Ein  That  de  weselken  unde  van  rechte 
Komet)  alse  ein  gröt  wesebom.  Chr.  in  juwen  rad  nicht  en  höret.  Kor- 
der nordelb.  Sachsen^  p.  105;  it.  so  ner?3&;  gebührend.  dsLiumme  de  suhen 
kofte  ik  II  wesebome  vnde  II  wa-  5  unse  official  unde  notarien  sik  ok  te- 
ghendystelen  (1410).  Wism.  Beg.  S.  gen  den  rad  unde  borgere  lickliken 
Spir.  f.  9;  die  afspleet  sal  wedder  unde  weseliken  halden  unde  neynen 
gelden  in  die  sale  (den  Haupthof),  kifif  soken  schullen.  Gott.  Urh.  ZZ, 
up  dat  die  here  den  weesbome  möge  nr.  303^  37;  de  sick  tuchtliken,  we- 
folgen,  dat  he  siner  renthen  nich  ver-  10  selicken  unde  presterlicken  bilden* 
lustig  en  werde.  Qr.  Weisth.  5,  31.  das.  nr.  J275,  135. 
(Zu  wisse,   restis?    Voc.    cqp.  Hör.  weselken,  n.   TFie^d.  mustela,  wes- 

helg.  7,  19.)  selken.   Voc.  Engelh.  weüelken.  Teuth. 

weseke,  Dem.  eu  wese,  Waise.  Den  (Basiliscus)  dat  is  seer  ein  vorgyfiT- 
wedewen  vnde  den  weeseken  schaltu  15  tich  böse  worm,  wente  he  mit  synem 
nicht  schadende  wesen.  2  Mos.  22,  gesiebte  dodet  alle  mynschen  vnde 
22  (L.) ;  darumme  de  weseken  vnde  deerte,  wen  he  se  an  suet,  ane  dat 
wedewenklaghen.  Äd.  Pro/ec.J/,  55a.       weßelken.   De  7  Dodsünde  f.  10.  — 

weseke  (wesche),  f.  Häschen,  d.  i.  JR.  V.  1772.  6561. 
Vater  Schwester,  amita.  Voc.  Engelh.  20  wesemfid-,  munt,  Wismut,  plum- 
Beke  Cordes,  vnse  wezeke.  Old.  UrJc.  bum  cinereum,  wesemoth,  conterfein, 
V.  1461;  enes  veddere  eder  moddere  mithan.  Chytr.  77;  it.  neyn  glase- 
eder  ohm  eder  weseke.  Gosl.  Stat.  werter  schal  myt  vormengedeme  tynne 
2,  32 ;  Maria  grotede  ere  leven  wes-  eddere  wesemunde  sundem  allene  myt 
ken  Elysabet.  Brem.  GB.  (nr.  26)  25  clareme  tynne  de  venster  loden.  MUt- 
f.  108h;  als  se  (Maria)  heemsochte  hoff  205  in  der  Lüneb.  Maler- u.  Gla- 
Elizabeth  ore  wesche.  Lerbeck  §  192  serroUe  v.  1497. 
(W.);  myn  weseke  Jans  van  Grone,  wesen,  unr.  v.  Präs.  ik  bin  (dial. 

clostervruwe  to  Wende  (1371).  Gott.  bün,  sün) ;  5  Plur.  sint  binnen,  js.  B. 
Urh.  nr.  264 ;  in  e.  Testam.  der  Ol-  so  nempt  30  grote  noten,  Nüße,  de  foll 
gard  nagelaten  wedewe  des  jungen  en  goet  binen;  laet  se  dan  in  schon 
Bothen  sind  zu  Erben  eingesetzt:  ore  watter  so  lange  seden,  dat  se  mor 
suster  kindere  Alheide  Arendes,  be-  binen.  Ostfr.  KocKb.  —  sinnen  (stets 
geven  closterjuncfruwe  etc.  u.  diese  bei  Ben.).  —  Conj.  wese  (u.  si); 
Alheide  bezeichnet  die  Olgard  nage-  35  Imp.  wes,  weset  (u.  sit) ;  Prät.  was, 
laten  wedewe  des  junghen  Bothen  weren ;  Partie,  (ge)wesen  und  (ge)we- 
als  ihre  zelighere  leve  weske.  Z.  f.  set  (z.  B.  id  was  geweset.  Lüb.  Chr. 
N.  Sachs.  1867,  S.  167  u.  165.  2,  5  u.  375;  he  hadde   ghevanghen 

wesele,  Wiesel,  dat  dey  rüde  (ruta)  weset.  das.  2,  50);  Perf.  mit  hebben 
ghut  is  vor  vorghiftnisse,  dat  bewise[t]  40  und  sin.  —  Darmede  solen  de  haut- 
dey  wesele ;  wan  dey  tut  is,  dat  se  dedeghen  vorwunnen  wesen  ende  syn 
schuUet  vechten,  so  ghat  sey  vnde  in  allen  rechten  (1347).  Nies.Beitr. 
etet  rüden,  so  en  moghen  ome  dey  .2,  5i^;  wes  sorchuoldich!  Dial.Greg. 
slanghen  nicht  schaden.  Wolf.  Mscr.  189h;  wes  lange  gesunt!  B.  V.  6572; 
23,  3  f.  37;  de  weselen  (mustela).  45  weset  wilkomen!  das.  5944;  des  du- 
3  Mos.  11,  29  (H).  vels  wesen.   Theoph.  1,    770;  wat  is 

weselik,  adj.  wesentlich;  gebühr-  id  myt  dy,  leve  vader?  wie  geht  es 
lieh.  Eyn  erbare  vrowe  weselikes  dir?  Korner  61h;  in  der  Kaufmanns- 
(gesetzten)  olders.  Fahne,  Dortm.  II,  spräche :  schuldig  sein,  mit  Dat.  Item 
S.  344.  50  noch  is  he  my  up  nie  1  L  af .   Mem. 


WESEN  696  WESEN(T) 

Dunckelg.  f.  133^;  de  is  my  3  mark.  (at  illi,  licet  dubii,  seciiDtar  tarnen). 
Hans.  Gesch.  Bl.  1874^  S.  64;  myn  Eike  v.  Bepg.  578;  sargen^  schützen 
ghelt,  dat  he  my  is.  das.  S.  68 ;  umme  (hes.  zur  Abwehr  gegen  Angriffe),  ver- 
de 10  mark,  de  ik  ja  bin.  das,  8.  hüten,  Se  beghereden,  dat  se  dar?or 
71;  byn  ik  er  (der  krogerschen)  der  5  wereD,  dat  de  etat  Lubek  umbeswaret 
penninge  twe,  se  schreyget  balde :  bleve.  Lüb.  Chr.  2, 154 ;  unde  beden 
Waffen  etc.  Nd,  Jahrb.  1877^  S.  68.  deheren,  dat  se  ok  darror  waren  onde 
Mit  dem  Particip  Präs.  umschreibend^  weren  en  behulpelik,  dat  de  rad  Tan  L. 
um  das  Andauern  der  Handlung  leb-  reddelicheit  dede.  das.;  aldns  was 
hafter  auszudrücken.  Gr.  Chr.  4,  5  10  de  rad  darvor,  dat  id  nicht  en  schach. 
(vgl.  werden).  Ick  bidde  juw,  dat  gy  das.  2,  155 ;  desse  untruwe  Toraam 
willen  twiden  my  Ener  bede,  der  ick  konynk  Karl  unde  mende,  he  wolde 
biddende  sy.  Harteb.  f.  49^^;  dar  scho-  darvor  wesen,  unde  ret  up  dat  slot 
len  ze  myner  wartende  syn.  Bedent.  Nyekopinghe.  das.  2^  193.  Vgl.  ok 
Sp.  671;  is  desset  nicht  de  rede,  de  15  schole  we  (der  AU)  ome  (dem  Prä- 
wy  to  dy  spreken  in  Egipten,  do  wy  bendar)  vor  eyne  stete  wesen  (ihm 
segghende  weren,  wike  van  uns?  2  eine  Stätte  besorgen)  in  vnsem  vor- 
Mos.  14^  12  (L.);  vnde  desuluen  werke,  dar  he  slapen  möge.  Lüneh. 
scholen  ok  yorghuldet  wesen,  vnde  Urk.  VII,  nr.  816.  u.  eben  vor,  IV^ 
schollen  hebbende  wesen  ere  bauenste  20  S.  306.  —  wesen  to.  dar  hadde  den 
dele  bedecket  mit  gholde.  das.  26^  mynschen  so  wunderliken  nicht  to 
32,  —  Das  d,  de  des  Part,  ist  häufig  wesen  (hauen  sich  nicht  so  geumndert 
abgeworfefu  Yarende  have,  dhar  se  über)^  also  en  was  to  deme  monnicke. 
beyde  geldes  van  wachtene  syn  Korner  72^.  —  were  dat,  uwe  es  der 
(1303).  Brem.  Stat.96;  Salomon  was  25  Fall,  daß,  wenn  etc.,  sehr  häufig  eur 
herschen  (erat  regnans).  1 B.  d.  Kon.  Einleitung  von  Bedingungssätzen. 
4,  1  (H.);  efte  sin  hovet  to  den  wol-  wesen,  n.  Inf.  subst.   Wesen,  Sein, 

ken  roren  is  (nubes  tetigerit).  Hiob  Stand,  wes  Standes  oder  wesens  de 
20,  6  (H.);  als  nu  de  greve  na  dem  sy.  Wiechm.  mkl.  altnds.  Lit.  2,  60; 
holde  des  dages  was  reysen  etc.  Münst.  80  alle  de  in  de  henze  behoren,  id  sin 
Chr,  1, 156;  ick  byn  fruntliken  van  dy  sturmans,  schipmans,  bosmans  off  van 
rades  begeren.  das.  1,  274  u.  h.  —  wat  state  dat  se  zun  efte  wesens  etc, 
Mü  Präpos.  dama  wesen,  sich  um  (1436).  Hans.  Bec.  IP,  S.  83.  — 
etwas  Mühe  geben.  Unde  begherde,  dat  Zustand,  Lage,  in  deme  wesen  ver- 
de rad  dar  na  were,  dat  em  syn  schip  85  ginghen  yeer  yar.  Grisddis  f.  7S^. 
myt  den  guderen  wedder  werde.  Vgl.  auch  wesent. 
Lüb.  Chr.  2,  152;  unde  loveden,  dat  wesen(t),  n.  l.das  Sein  (die  Wiri- 

se  myt  alleme  vlite  dama  wesen  wol-  lichJceU).  de  allenen  den  namen  unde 
den,  dat  id  nicht  mer  en  schege.  nicht  dat  wesent  eines  dinges  geven. 
das.  2,  201;  darumme  wesen,  daran  40  Körner  183^.  —  2.  Stelle,  wo  äwas 
liegen,  gelegen  sein.  Wer  ju  icht  dar-  ist,  sich  aufhalt ;  überh.  Ort.  uppe 
umme,  dat  etc.  Theoph.  J,  438 ;  desse  der  Ribenborch  plach  de  olde  her- 
berden (thaten  so)  myt  crem  volke,  toghen  Erikes  vader  sin  legheronde 
wo  en  dar  nicht  umme  were.  Lüb,  sin  wesent  to  hebbende.  Lüb.  Chr. 
Chr.  2,  43;  were  eme  wat  umme  de  45  1,  284;  Cayn  buwede  eyn  wesent, 
dre  ryke,  so  scheide  he  to  en  komen.  eine  stat  etc.  Josef,  V.  d.  7  Tods, 
das.  2,  79;  das.  237;  (dar)  Tore  wesen,  5151;  und  hie  euch  geyne  wanynge 
vor  einer  Sache  stehen,  nicht  wißen,  uHiS  noch  roick  noch  wesen  en  hed.  SeA. 
dabei  zu  thun  ist.  Lange  waren  se  Urk.  nr.  904,  4;  wj  willen  sprekens 
des  Yore,  se  yolgeden  ime  doch  mede  50  plegen;  se  ghingen  in  eyn  hemelich 


WESENT  697  WESSELBRUNIT 

wesen  etc.  narteb.26U  (f.VS^);  Dar  wesentUk,  adj,    seiend,  beständig^ 

na  quam  he  up  en  wunnecblik  we-  fest,  de  jenige,  so  sich  wallen  huss* 
sent  .  .  dar  motten  eme  twe  junghe-  lieh  und  wesentlich  in  der  stadt  Bre- 
ÜDgh  etc.  Sed.  Tr.  36;  hevet  en  en  men  alss  gehorsame  borgers  wed- 
wesent  ghemedet  in  emme  huse,  dar  6  derumb  begeven  etc.  Benner  2^  213^ ; 
he  sin  kern  oder  ander  ding  inne  in  geweren  und  wesenlichen  bawe 
heft,  unde  selye  up  der  were  nicht  halden.  Cod.  Brdb.  /,  d,  186;  vgl.  25^ 
ne  wonet.  Oosl  Stat.  21,  30 ;  vgl  22y       158. 

16;  ne  wel  he  des  nicht  don  (nicht  we8e(n)wa8,  n.    WiesentDOchs.    we 

schworen,  daß  ein  Verfesteter  nicht  in  10  hebbet  vorsat  10  hove  unde  dat  we- 
seinem  Hause  sei),  so  scal  he  deme  senwas,  dat  darto  höret  etc.  (1384). 
kleghere  staden  ine  to  sokene  in  6ött.  Urk.  I,  nr.  310;  med  wese- 
aUen  sinen  wesenden  unde  winkelen.  wasse,  water,  weyde  etc.  (1335).  das. 
4w.   59,    39;    vgl.   Frisch  2,  44^:       nr.  134. 

wesent»  ein  Zimmer  oder  Teil  des  Ge-  15  weserbdm,  m.  =  wesebom.  . .  er 
häudes,  pars  aedificii.  —  3.  Bestand.  soll  macht  haben  wieder  auf  den  hof 
de  wile  (so  lange)  Honovere  in  we-  zu  ziehen ;  ist  er  aber  so  weit  voraus, 
sende  is.  Hanov.  St.  B.  478;  ouerein  dass  ein  weserbaum  könnte  hinter 
komen  . .  dat  mit  den  djken  (Teichen),  den  wagen  durch  geworfen  werden, 
de  dar  gerede  gemaket  syn  vnd  vor  20  so  soll  er  davon  bleiben.  Chr.  Weisth. 
oghen  stan,  in  dem  wesende,    d.  h.      3,  310. 

in  dem  bereits  bestehenden  Vertrage,  wes(h)aftigeii)  adv.  im  Wesen,  Sein 

Tordracht  vnd  vorschriuinge,  so  dar  begründet,  von  (innerer)  Natur,  also 
berede  oner  begrepen  vnd  geghan  geistlike  unde  lifflike  dink,  de  wes- 
i^t,  by  bliuen  schall  (1476).  Scheidt,  25  aftigen  nicht  eygens  en  hebben  un- 
V.  Add  p.  510;  in  wesende  holden,  derlank,  sunder  van  tovalle  sint  se 
(sehr  h,),  in  seinem  Zustande  erhalten.  eyn.  Körner  183ä. 
wente  de  naturliken  kreffte,   de  den  we8ke=wescher(wätsak).  Iweske 

licham  in  deme  wesende  scholen  hol-      vnde  1  slot-tasszeke  (Tasche).  Wism. 
den,  vorlesen   syck  myt  der   natur-  80  Inv.  f.  167;   1  weczke  vnd  noch  III 
liken  bitte  dor  de  swethole.  Bew.  v.      vate.  das.  f.  134 ;  ene  witz(c)he  vor- 
i  Pest.  c.  1;  begere  ick,  de  sulven      slaten.  das.  f.  112. 
vicarie  in  crem  wesende  werde  ge-  Wesseke,  (Wesche),  Koseform  eu 

holden  (1515).    Lyßmanns  Nachr.  v.      Wasm6t('TracA5WfrfA).  WessekeKese- 
^lost.  Meding,  Ä  94 ;  de  glase  unde  85  ling,  in  Urkk.  Wasmod,  Magd.  Seh. 
yinstere  voort  staende  te  holden  unde       Chr.  1,  175.  Anm.  2. 
in  wesende.  Leitfaden,  p,  31 ;  so  heb-  Wessel,  Koseform  für  Werner.   In 

ben  wy  eynen  clussener  angenomet  dussem  jare  (1063)  wart  gesät  van 
•  •  (de)  dy  demme  und  dy  bruggen  dem  keiser  Hinrick  dem  veerden  de 
vorhat  in  wesen  unde  wesenden  hol-  40  achte  ertzebischop  to  Magdeborch, 
den  schal.  Cod.  Brdb.  1,  9,  175.  unde   de   het  bischopp  Werner  efte 

wesent,   m.    Büffelochs,    bubulus,      Wessel.  Bothos  Chr.  f.  100. 
bo8  siluester.   Brevü.     ahd.  wisent;  wesselbret,  n.  Zahltisch  der  Wechs- 

quoddam  animal,  quod  bubalus  latine       ler.    De  wesselere  gheuet  to  herwede 
et  theutonice  wesent  dicitur.    Wism.  46  dat  wesselbred,  sine  Scalen  etc.   Wi- 
ürJc.  V.  1364;   Des  en  was  (bei  Sa-      gan^fi  Arch,  II,  42. 
^omo)  nen  tal  van  rinderen,  van  we-  vtesselbru-  (-bop)nit?  bunt  ?  (mixtus 

senden,  van  elenden,  vanherten,  van  pannus,  mixtus  brugensis?).  N,  ten.(e- 
^den  .  .  (to  siner  kokene).  Sed.  tur,  ist  schuldig)  2  brug.  pa,  (Tuch  v. 
^*'*  167.  50  Brügge)  en  grün  unde    en  wessel- 


WESSELE  WISSELE  698  WESTERHEMDE 

bomit,  pro  42  mr.  Lawrentz  p,  49;  dat  ammet  wesselen.  Gr.  Weistk  3, 
N.  ten.  1  viridem  pannum  brug.  et  55 ;  uess  dem  hoff  wesselen.  das.  64. 
unum  staroghe;  it.  unum  brug.  pan-  wesseler,  m.    Wechsler^  campsor. 

num  wesselbornit  pro  21  m.  das,  50;       Voce. 

W.  unum  vesselbrunit  brug.  pro  21m.  5  wesselinge,  f.  Vertauschung.  wi 
das.  hebben  to  eyner  erflikeu  wesselinge 

wessele,  wlssele,  f.  1.  Wechsel^  vorbutet  unde  ummegesatt  twe  houe 
Tauseh.  hebbe  ene  wessele  unde  bute  etc.  (1488).  Lüneb.  Urib.  XF,  &1^; 
gedan.  Old.  Urk.  v.  1447;  dat  wy  hebben  ghemaket  ene  wesselinge  ofle 
hebben  vorkoft  vnsen  vulschuldigen,  10  ene  b&te  (1456).  Ostfries.  Urk.  nr. 
eghenen    knecht  vnde   dat  yp   eyne       706. 

ghewontlike  wessel.  Old.  Urk.  v.  1498;  wesselink,   der  statt  eines  andern 

dit  selve  recht  hadden  ok  die  denst-  eintritt  (van  Leibeignen)^  Stellvertreter. 
man  went  an  den  biscop  Wichmanne  Der  scholtiss  en  sali  noch  en  mag 
van  Megedeburch,  dat  di  sone  behilt  15  geinen  hoeffesmenschen  yry  ind  los 
des  vader  recht  unde  die  dochter  der  geven  sunder  wesseling.  Gr.  Weisth. 
müder  unde  horden  na  in,  of  sie  3^  66 ;  sie  sollen  einen  wesselink  in 
dienstlude  weren.  Do  ne  bedorfte  die  Stadt  stellen  zur  stund  (wenn  ein 
man  neuer  wesle  under  den  dinst-  „hoeffesman"  eine  andre  Herrschaft 
mannen.  Ssp.  III^  73^  2;  kopet  ane  20  erwählt)  man  für  man,  ind  vraw  vur 
suluer  vnde  ane  allen  wyssel  win  vraw.  das.  3,  64. 
vnde  melck.  Bavenst.  f.  78^  (Jes.  55) ;  wesselrede ,  f.     Wechselrede^  G^ 

wente  se  hebben  uns  bewieset  wed-  sprach^  Hin-  u.  Herreden.  Hans.  Rec. 
derwessel,   als   vor  Alken  gaven   se       4,  J200. 

Karsten  (ewei  leibeigne  Personen)  to  26  wesselwort,  n.  Wechselwert^  Streit. 
euer  wessele.  Vogts  Mon.  ined.  11^  dar  suluen  fyllen  vele  wesselwort  Tp 
p.  464;  wu  ment  myt  der  wessel  den  dach.  Monum.  Liv.  4*^  198  u,  9. 
(Austausch  von  Hörigen  gegen  andere)  westen,  contr.  aus  wetsten,  Weis- 

holt.    Cod.   trad.   Westf.   i,   195.  —       stein^  cos.     l   ankerstok,   II  westene 
2.  Wechslerbank,     worumme  ledestu  30  etc.   Wism,  Inv.  f.  13. 
min  gut  nicht  tor  wessele?  Luc.l9, 23 ;  westerbar,  der  mit  den%  Westerltemit 

we  olt  ghelt  hedde,  de  scheide  dat  bekleidete  Täufling?  oder  =  wester- 
bringen up  de  wessel,  deme  scheide  hemde,  westerwede  ?  Maria  alzo  eyn 
me  denne  gheven  twe  nye  Crossen  westerbär  Reynighe  uns  myt  dyner 
vor  dre  olde.  Lüb.  Gir.  2^  92.  —  35  reynicheyt,  de  hyr  to  sunden  mannich 
Häufig  in  Urk.  in  feig.  Verbindung :  iar  Hebbet  leyder  wesen  bereyt.  0GB. 
X  mark  .  •  also  te  (Bremen)  vor  der       Ä.  142. 

wessele  an  tale  unde  muüte   gynge  westerhemde,    n.      Tät^ingskleid, 

unde  geve  sint;  oder  als  se  up  der  Chrisamhemd.  so  schal  he  merken, 
wessele  an  golde  unde  wichte  ghinge  40  dat  he  an  dem  daghe  (der  Taufe) 
unde  gheve  sint.  —  Wechslergeschäft.  •  hefft  angetoghen  eyn  cleyn  keppeken 
bevol  en  (den  Juden)  de  besten  am-  eftte  westerhemde  myt  den  theken 
meto  sines  rikes,  also  tollen,  wessele  des  h.  crüces  ghetekent.  Lere  v.  d. 
(als  Übers,  von  maut?;.  Lüb.  Chr.  1^  Dope  f.  8^;  de  dopeldock  edder  dat 
296  u.  Korner  202^;  als  Gebäude:  45  westerhemede.  das.  f.  9^;  1  wester- 
Ok  moghen  se  de  wesle  meren  mit  hemde  (im  Nachlaß  einer  Frau). 
zedelen,  vensteren,  leden  unde  wo-  Wism.  Inv.  f.  14.  —  S.  Weigand  s,  v. 
ningen  (1382).  Gott.  Urk.  J,  nr.  302.       Vgl  Bohnert:  „Das  weiße  Hemd  der 

wesselen,  schw.  v.   wechseln,  cam-       Täuflitige  in  alten  Zeiten ;  it.  der  weiße 
bire.  Voce. ;  Leibeigne  vertauschen :  in  00  Überrock    der    Prediger    an   einigen 


WESTERHÜVE  699  WETEN  WETTEN 

Orten  bei  Verreichung  des  Abend-  yorsten,  hem  unde  stede  gherichten. 
mafo.^  Gott.  Urk.  II,  nr.  134  (in  e..  Bund- 

westerlinve,  Taußauie;  =weBter-      nisse  der  Städte  Goslar,  Magd.^Brschw., 
hemde.     westerhuyve  of  cleit,  vestis       Halle  u.  a.  im  J.  1429). 
baptismalis.  Teuth.  dat  vyfte  (bei  der    s      wet,  f.  Gosets.  (In  niederh  Schrif- 
Taufe)  is  eyn  westerhuue.    By  deser       ten.) 

huaen  is  beteykent  dat  cleet  der  on-  wSt,  Waid;  sandix,  eyn  krut,  dar 

noselheit  Sp.  d.  herst.  gel.  f.  175.  me  dat  wand  mede  yerwet.  Diefenb. 

westem,  adj.    westlich.     Vgl.  Gr.      n.  gl.  s.  v.;    wet,  herba  fullonum.  1 
Gr.  2,  181.    We  mit  deme  kopmanne  lo  Voc.  W.     Vgl.  wede. 
kopslaget,   de  van  westen  vth  Hol-  (wSt-)  weed-,  weydasehe,  cinerea 

land  knmpt  offte  Tth  anderen  weste-  clavellati.  Tetäh.  cinerea  ex  ossibaa 
ren  lande  etc.  Dithtn.  B.  Q.  §  39;  animalium  combuatia,  vulgo  cinerea 
he  lede  de  schar  twischen  Ai  unde  clavellati  (Gesner)  et  cinerea  ex  pinn, 
Bethel  weaterhalff  (auf  d.  westlichen  15  abiete,  aut  aimiU  arbore  reainifera, 
Seite).  Hanov.  Mscr.  7,  84,  S.334^.         cinerea  amigmatici.  Kü.    pottaache. 

westersee,  f.  Nordsee.  Leibn.  3,  Dief  —  Im  Zolltarif  für  Hoya:  dat 
204;  Westphal.  5, 117;  Lüb.  Chr.  2,  vad  wedaachen  IVolde  groten.  Brem. 
204  u.  s.;  darto  arbeiden,  dat  nene  Denkb.  25.  Vgl.  Ducange:  c.  clavati, 
rouerye  in  der  Weaterzee  bi  dem  20  <iui  ^^  ^^^^  ^^  siccata  et  combuati 
Schagen  vnde  Vrealandea  aiden  entata  conficiuntur,  cendre  de  gravelea; 
(i398).  Falcks  Staatsb.  Magae.  8,  649;  alii  vocant  cinerea  clayellatoa. 
ynde   aegelden  auer    dat  Britannier  wete,  weite,  m.  Weisen,  aUs.  huneti* 

mer,  dat  ia  de  weaterzee.  das.  9, 347.       ire   (der   dagewerchten)  weregelt  is 

westert  (vgl.   ostert^ ,   adv.    west-  25  en  barch  yul  weitea.  Ssp.  III,  45,  8 ; 
tcärts.    Darnach  toech  he  weatert  hen       dea  weeten.  ÄpoJcal.  18,  13  (H.). 
unde  her.  Ben.  685  u.  160.  wete,   1.  schriftliche  Kunde,   Mit- 

westerwede,  n.  Taufgewand.  Den  theilung,  Urkunde,  renunciatio,  aigni- 
fermedoek  moghen  ok  ander  kindere  ficatio.  KU.  ao  hebbe  ick  (der  Bich- 
dar  na  nutten  ynde  bederuen  recht  30  ter)  den  wedderdel  dar  by  lathen 
als  den  dopeldock  edder  dat  wester-  dagen,  inholde  folgender  yoraegelder 
wede.  Summa  Joh.  f.  66^.  wete  etc.  Old.  UrJc.  v.  1527;  vp  be- 

westfelisch,  -faliscb,  adj,  westfälisch.  gerthe  Joat  Eorfifea  yorwytte  ick  rich- 
weder  dat  weatfelsche  ouel  (es  steht  ter  iuw  allen  einen  ateuelichen  yor- 
als  Species  des  yallenden  oder  boaen  35  wiaaeden  richtedach  dorch  duaae  myne 
ouels)  nym  awalen  ynde  anit  on  de  yorsegelde  ynde  rechte  richtea  wete, 
houede  äff  ynde  nym  dat  blöd  etc.  huden  datum  under  geachreuen  etc. 
Wdf.  Mscr.  23,  3  f.  83h.  —  Vort-  In  ders,  UrJc.  —  2.  Zeuge,  aitfr.  wita, 
mer  alae  itteawelke  lüde  una,  unae  achall  hirumme  Sweater  hebben  twe 
borgere  edder  de  unae  moygen  40  fremde  wethe,  de  acholet  sweren  ynd 
mit  hemelkem,  westphaleschen  edder  tugen  etc.  Old.  Urk.  v.  1519. 
anderen  utwendighen  gherichten,  dar-  weten,  wetten ,  st.  v.  Präs.  ik  wet 

up  hebbe  wy  vordraghen  uns,  alae  (weit),  Brät,  wiste,  wuate,  Part,  (ge-) 
de  yrygreyen,  neyn  gerichte  uppe  der  weten,  (ge)wuat,  -wist.  cUts.  uuitan. 
osteren  aiden  der  Weaaere  hebben  45  Dit  wet  ik,  dat  etc.  Lüb.  Dodend. 
scheiden;  wol  dat  sik  itteawelke  yor-  842;  dar  en  wet  ik  nicht  ein  wort 
sten  unde  andre  lüde  darin  gegeyen  yan.  das.  1370;  andere  atede,  der  ik 
hebben,  ao  wille  wy  yna  doch  in  de  by  namen  nicht  en  weit.  Korner  1889k ; 
westphaleschen  gerichte  nicht  geyen,  du  bist  besecht,  dattu  west  (d.  i. 
sonder  wy    willen  bliyen   by   unsir  50  wetest)    yan  Lampen   dode.    B.    V. 


WETEN  WETTEN      700      WETEN  WETTEN 

5525 ;  dat  weten  noch  juwe  besten  kost  to  wetende  eyne  tonne  lub.  beer» 
man«  d(t8.5?;  dat  wetten  wol  al  desse  vor  twe  Schillinge  brot  etc.  lASb.  Z. 
heren.  das,  100;  unde  wüste  nicht  B.JSOO;  ..dod  witligk,  dat  wi  weren 
anders  (ertoartete  nichts  anderes)  men  npp  enem  daghe  .  .  by  dem  dorppe 
den  döt.  das.  1226;  der  sake  (v(m  6  to  B.  ymme  s.  Johannis  daghe  vet- 
der  Sache)  mot  nement  weten,  wente  ten  to  middensomere  (1404).  Sudend, 
nen  minsche  schal  weten  sinen  dot.  9,  nr.  258.  —  2.  im  Sinne  haben^  die 
Alex,  (bei  Bruns)  362;  men  ne  wiste  Gedanken  auf  etwas  richten  (fastuie 
by  der  tyt  van  anders  nenen  bere  menen).  use  yyent  nambermer  to 
to  seggende.  Brem.  G.  Q.  69 ;  anders  lo  werden  nnde  ore  beste  to  wettene, 
hadde  yt  nement  gewist.  das,  92;  dewyle  he  levede.  Brschtv.  Chr.  1,29^ 
hadde  ik  dat  geweten,  ik  hadde  13;  de  ene  des  anderen  beste  to  we- 
lever  etc.  Brem.  lib,  pr.  99^^;  ik  en  tende  (1398).  Hans,  Bec.  4, 449 ;  eine 
hebbe  dat  wente  her  to  nicht  geweten.  ziemlich  häufige  Formel:  für  ihr  Bestes^ 
Bichtst.  Lehnr.  c.  15,  §4;  do  dat  15  ihren  Vortheü  bestrebt  sfu  sein.  F^I. 
Earlo  to  wetende  wart.  Komer  26<!^;  beweten.  —  dat  were  gud,  dat  de 
wi  don  juw  fnintliken  weten,  wo  wi  copman  .  .  lete  lesen  de  composiden 
mit  dem  heren  Olrike  wente  up  des-  unde  vriheden,  de  de  coopman  t  Ani- 
sen dagh  anderes  nicht  weten  dan  werpen  van  den  heren  heft,  umme 
leve  unde  fruntscop  (1466).  Ostfries.  20  sick  yderman  dar  na  te  wetene  fda- 
TJrTc.  nr.  835 ;  Moses  dede  dat  Dauid  mit  jedermann  sich  darnach  richte), 
wedder  to  weten.  Proc.  Bd.  f.  Ji^;  Leitf.  p,  24;  ok  moghen  de  Bremer 
so  schal  he  by  de  mesters  kamen  kennynghe  weten  (für  Seeseichen  scr- 
vnde  laten  one  dat  to  wetende  wer-  gen?)  vnde  capynge  'zetten  edder 
den«  Lüb.  Z,  B.  383;  krichstu  wat  25  tunnen  legghen  vppe  der  Meilern 
to  wetten  gisteren,  wo  drade  kumt  (Sandhavik  vor  der  Weser),  Brem.  Urk, 
dat  mankt  de  lüde.  Lüb.  Dodend.  v.  v,  1410.  —  3,  im  Jurist.  Sprachge- 
1242;  nach  bidden,  begeren  bloßer  brauch:  were  dat  en  schiphere  zyn 
Inf.  (ohne  to^:  wi  begheren  juw  we-  schip  verlöre  unde  gud  wolde  bergen 
ten,  dat  etc.  Gott.  TJrTc,  II,  nr.  160;  8o  unde  en  ander  schiphere  eme  wolde 
Z,  f,  N.  Sachs,  1855,  S.  163;  Unde  helpen,  unde  de  schipmannes  nicht 
bidde  juw  gnade  wetten,  dat  etc.  en  wolden,  zo  en  schollen  de  schip- 
das,  176 ;  Gott,  UrJc.  II,  nr.  307;  mans  ere  broke  nicht  weten  (d,  k 
Jahrb,  f,  S.  H,  L.  Landesk,  6,  248;  sie  sollen  arbiträrer  Strafe  unterliegen), 
mit  prädik.  Adj.  de  sik  schuldich  85  unde  men  schall  ze  up  dat  lant  zet- 
wusten.  Komer  211^ ;  ik  wet  nemende  ten  unde  neen  gut  man  en  schal  se 
so  getruwe.  B.  V.  2454 ;  hie  ne  wiste  meer  tho  der  zee  voran.  Emb, 
van  der  stad  van  Bremen  men  all  Schiffsr,  in  Brem.  Stat,  301  u,  f.  — 
gut  (lauter  gutes).  Brem.  G.  Q.  80.  beschwören,  altfr,  wita.  Is  em  sin 
—  to  weten  oder  bloß  weten,  nemlich,  40  schoff  entforet  bi  dage,  so  schall  be 
frs,  ä  savoir.  Se  vrageden  bysunder,  sinen  schoff  weten  allykewol  mit  twolf 
ofte  he  de  genne  were,  umme  wes  mannen,  d,  h,  eidlich  beweisen,  daß 
willen  syn  vader,  to  weten  Herodes  esderseineist,  I^lthm.  L,B.II^§162; 
Ascalonita,  alle  de  kinder  dede  do-  de  dar  recht  wert  (wer  Bedit  be- 
den.  Pass.  Chr.  46;  alst  ghenskede  is  kommt  in  einem  Bechtsstreit),  de  sM 
der  negeden  stunde,  to  weten  de  sinen  schaden  weten  vnd  vnkoste  myt 
Vesper,  das,  84;  umme  en  van  beyden  12  mannen,  das.  I,  §  38;  vgl,  §  62; 
van  vunnisse  (Urtheü)  qwyt  to  wysen,  se  sollen  eren  scaden  weten  mit 
to  weten  Jhesum  ofte  BaiTabam.  das,  twolff  erliken  mannen  etc.  (1480). 
49h;  ock  schal  he  geven  eyne  mester-  50  Dühm.    Urk.   S.  84;    hieher?  welk 


WETEN  701  WETEREN 

denstman  eynem  borghere  schuldich  Wigands  Arch.  F,  60;  die  meisters 
is,  he  schal  one  vorclaghen  vordem  van  cirurgien,  de  wetens  vnde  wil- 
marschalke  myt  wettene.  Brschw.  lens  die  luede  yorsumen.  Trad,  üb. 
Urh.  I,  104^  14 ;  welk  man  dem  an-  d.  10  Geh.  7a  u.  7b. 
deren  schuldich  is,  he  schal  one  twe  5  wetent,  n.  Inf.  subst  Wißen.  Wor 
-warne  vorbeden  vnde  to  dem  drid-  he  avers  des  artickels  neyn  wetent 
den  male  myt  wettene.  das.  104^  16  drege,  schal  he  ook  insunderheit 
(oder  ist  es  =  weddene  ?)  nicht  mer  gefragt  werden.  BaU.  Stud. 

weteBi  adj,  d.  i.  wetende,  toißend^  18^  i,  16 J3;  de  wile  den  on  N.  N. 
verständig.  Item  bistn  weten  ynde  10  offentlick  in  der  unschult  befunden, 
klok,  so  synt  dy  de  sunde  vele  swa-  dat  he  von  dem  vorloren  budel  und 
rer  vnde  groter.  Lüb.  Gebetb.  Ff  4;  wes  dor  inne  gewesen,  nein  wethent 
he  menet,  he  sy  allene  so  kloek  gedragen  (1545).  Brschw.  Neust. 
Ynd  yn  allen  dingen  wetene  genoech.  Deged.  f.  140. 
Schip  V.  Narrag.  f.  61h.  15      weteren  (dweteren),  ^c&u;.  t;.  umher- 

wetenhaftich,  cidj.  verständig.  Sve-  schweifen.  Wente  wen  se  ut  ten  in 
lieh  borghere  sine  kindere  (h)afdelet  de  jacht,  so  liggen  se  wol  ein  mante 
vor  deme  richtere  vnde  vor  weten-  in  der  jacht  in  den  wolden  unde  in 
hafti(n)ghen  borgheren  etc.  Homeyer,  den  knien  efte  bergen  mit  eren  pau- 
Stadtb.  d.  MA.  51^  5.  20  Innen,    unde  wetert   van    der   enen 

wetenheit,  wetenicheit,  f.  Wißen.  stede  in  de  anderen  mit  den  hunden 
It  en  is  nicht  in  unser  wetenheit,  unde  mit  den  yalken.  Ltidolf  v.  S. 
we  dat  gelecht  hadde  in  unse  bu-  c.  12^  8.  31 ;  derselbe  nach  der  Rost. 
dele.  1  Mos.  43^  22;  wetenheit  unde  Hs.  f.  28^  (von  den  Bolewini,  d.  i. 
wisheit.  Sprichw.  Sal.  2^  6  (H.);  de  25  Beduinen):  ynde  wetert  hir  ynde  dar 
bom  der  wethenycheit  beyde  gut  unde  dat  se  ynderwile  komen  bi  riueren 
qnath.  Locc.  Ere.  f.  5;  de  wisheit  ynde  wateren  (bei  Koseg.  c.  21,  8.  51 
gheuet  wetenecheyd  (seien tiam)  unde  findet  sich  diese  Steüe  nicht.);  dowart 
vomuft.  Ecdes.  f.  2c.  Als  n.  (?)  yan  he  weterende  in  der  werlt  unde  toch 
dat  holt  des  wetenheides  guedes  ynde  dO  to  deme  losten  to  sinem  ymnde  etc. 
quades  .  .  dar  eth  nicht  äff.  Disp.  Körner  16^;  de  sake,  wor  se  (de 
to  Oldersum  f.  3.  Secanen,  d.  i.  Zigeuner)  aldus  umme 

wete(ii)pennink,  m.  syn.  mit  Friede-  weterden  yan  deme  enen  lande  to 
büße  (Gerichtsgebühr  beim  Friedeudr-  deme  anderen,  was  etc.  Lüb.,CJhr.  2, 
ken).  Syat  so  en  man  dem  anderen  85  496.»  —  Vgl.  ynd  seine  kinder  mus- 
gift  an  egene  oder  euer  yrowen  yor-  sen  yon  einem  zum  andern  etliche 
koft  bynnen  wichbelde,  dar  sal  men  in  der  statt  ynnd  etliche  auf  dem 
sie  in  wisen  mit  scepen  ordelen,  und  lande  'herummer  dweteren.  Sastrow 
sie  solen  dar  up  geyen  ire  wetepen-  i,  99;  Der  8chwärmer  Pet.  Süleke 
ninge  etc.  Wichbelder.  Art.  30^  1;  ok  40  sagte  a.  1558  in  seiner  Predigt  au 
en  konen  wy  des  anders  nicht  yol-  Stralsund:  ik  bin  daryan  gegan  und 
gen,  wante  wy  kriegen  nicht  wedder  in  dem  widen  yelde  mit  groter  be- 
unses  rechten  hoyedstoles  yan  den,  kummernisse  ummegedwetert.  s.  Pet. 
dat  uns  genomen  unde  entyeliget  Suleke,  von  Tamms,  Strals.  1837^  8. 
is9  nergent  na  den  weten  penning  45  5;  in  Pommern  hört  man  noch  jetzt 
(d.  h.?).  Pomm.  Gesch.  B.  4^  49.  dwetern;   in  Meld,   weitern,   herüm- 

wetens,  adv.   mit  Wißen.    Wetens      weitern. 
oixmue\j&n&  (1386).  Cassd^  Urk.483;  weteren,    schw.    v.    1.  abwäßem. 

were  dat  also,  dat  yemant  dat  ge-      wente  myn  land   en  weterd  in  den 
leyde  wettens  of  wreyelychen  breke.  50  ziel  nicht  (hat  seine  Abwäßerung  nicht 


WETEBINGE  702  WEVEL 

nach  diesem  Siele)  unde  gy  in  eyner  wetik,  Enterich,  mas  anas.  BüUoic. 

andern    veitmark.     Dan.    v.    Büren      Buhest.  S,  67.    Vgl,  wedik. 
Denkelb.  ad.  a.  1505.   —  JS.  wäßem^  wetrat,   „Bichtrad.     Die  Famük 

eu  trinken  geben,  adaquare.  3  Voc.  v.  Kardorf  führt  drei  mit  Zacken  oder 
W.  Ik  drank  vnde  weterde  mine  ka-  5  Messern  besetzte  Bäder  im  Scküde. 
mele.  1  Mos.  24^  46  (H.);  item  gae-  Bei  der  Beglaubigung  einer  v.  Kar- 
Yen  sie  een  oeck  macht  und  recht  darfschen  Urkunde  nennt  der  Baik 
oere  beesten  up  de  gemeinde  to  wei-  der  Stadt  Malchin  am  11  Mai  1423 
den  und  to  wetteren*  Schüren  96;  in  der  Beglauhigungsformd  diese  Bäder 
ynd  de  gades  acker  vnd  garden  dorch  lo  wetrade:  ,in  deme  Schilde  standen 
dat  blodt  der  marteler  moth  gewe-  dre  wetrade^  Vgl.  Mascha  Gesch.  d. 
tert  vnd  fruchtbar  gemaket  werden.  Familie  v.  Kardorff.^  Milth.  v.  Lisch. 
Gryse,  Slüters  Leb.  f.  J2^;  dar  men  wetten,  schw.  v.    wetzen^  scharfen. 

de  kesserlinge  vele  wetert,  dar  denckt  En  islik  wettede  sine  plochiseren. 
man  wer  to  seden  efte  to  braden.  15  Merzd.  B.  d.  Kon.  24;  se  wetteden 
Koker,  S.  341.  ere  tene.  Ps.  35, 16  (H.);  de  heische 

weteringe,  f.  1.  Abwäßerung,  satan  heft  syne  tenen  jegen  dy  ge- 
Waßerlauf,  Graben.  Mit  watern,  wa-  wettet.  Brem.  GB.  (nr.  26)  g.  145; 
tervlyte,  weteringen,  wesen,  weyde  he  wette  sine  tunge  up  ene.  E.  v. 
etc.  Cod.  Brdb.  /,  4,308;  sosz  stucke  20  Bepg.  533. 

landes   mit   aller  rechticheit,    dyke,  wettestSn,  m.  Wetzstein.  De  hart- 

dämme,    husche,   weyde,    wetteringe       scherere  gheuet  to  herwede  .  .  slip- 
etc.    Old.  ürk.  v.  1483;    mit   mohr-       stene   vnde   wettestene,    dar  se  ere 
grauen,  wetteringe,  allen  grauen  etc.       towe  (Werkzeuge)  mede  scharp  ma- 
Old.    Urk.   V.   1537;    dyke,   dämme,  25  keden,   Wigands  Ärch.  II,  44. 
sluse,  syle,  weteringhe.    Staphorst  I,  weve,  n.  Gewebe,  wefe  maken  (telam 

4,  373;  van  wegen,  Stegen,  wettrin-  ordiri).  Jes.  30,  1  (H.);  dat  weve, 
gen.  Dithm.  L.  B.  p.  202;  und  ist  dat  men  darin  sleyt,  dat  schal  sjn 
desülvige  weg  by  der  groten  wette-  van  guder  h«jrvest  wuUe.  Lüb.  Z.  K 
ringe    dahl    ummegeleidet.     (1627).  30  495. 

Faicks  Staatsb.   Mag.    7,   763;    ene  wevel,   Einschlag,     trama,    weuel 

vertel  landes  in  der  wetteringe  (bei  vel  ynslach.  Dief,  u.  s.  v.  subtegmen. 
Bremen,  vgl.Br.WB.  5,  £07)  (1429).  (wevelgarn,  1  Voc.  W.);  weffel  vel 
Geisel,  Brem.  2,  212;  dat  wart  do  werpe,  stamen,  tela.  Voc.  Engelh. 
ock  mede  gesonet,  dat  hie  dar  by  35  wevel,  licium,  filum  in  tela.  ders,  — 
der  weyde  noch  tor  weteringe  nicht  Dat  wevel  moghen  se  mengben  mjt 
mer  buwen  noch  wonen  scolde.  Brem.  witter  lamwuUen.  Lüb.  Z.  R  490; 
G.  Q.  86.  —  2.  Wäßerung,  Tränkung.  was  dat  weffel  ghycht  to  lank,  sagt 
So  scholen  de  bure  an  deme  vor-  der  diebische  Weber,  so  nam  ik  dar 
screuen  see  hebben  vryge  weterynghe  40  af  den  bygank.  Bedent.  Sp.  1516;  vor 
eren  perden,  kugen,  schapen  .  .  vnde  groff  wefel  tho  grempelen  vnde  vp 
all  eren  vee  to  ewygher  tyd  (1404).  tho  howende  vnde  tho  krassen  5  d. 
Maltz.  Urk.  2,  454;  drencke,  wete-  (1585).  Wism.  WMenweberslaiuL 
rynge,  adaquamen.  Teuth.  —  3.  Wäße-  wevel,  m.    Käfer,  bes.  Kornkäfer. 

rung,  Waßersnoth.  In  dussem  jare  45  aUs.  wiuel,  Ad.  Wibd,  curcuUo.  Düf. 
was  stedes  grot  weteringe.  Leibn.  3,  wevel,  crabro,  scarrabaeus.  Teuih. 
268^.  crabo,   peertsvliege,   hurnes,  breme, 

weterken,n.  TTä/Serfciw.  Vndewolde  wibel,  scherne  weuel.  Dief.  n.  gl  — 
ouer  eyn  kleyn  weterken  vnde  en  konde  Vgl.  Schiüer,  Z.  Th.  u.  Kr.  B.  IJh 
dar  nicht  ouer.    Engelh.  Chr.  f.  42.  50  s.v.  schambull;  Gr.Mythol.  655 f  — 


WEVELEN  703  WICHELIE 

De  kunne  der  weuele  is  mennigher-  wibbenen?  muß  gleichsein  =  wik- 

hande.  De  ene  kunne  swemmet  in  beide.  Wanner  dat  de  dochter  äff 
den  water,  dat  ander  kunne  krupet  beraden  sint  und  de  sonne  äff  gedelt, 
Tp  der  eerden,  dat  derde  blyuet  in  wat  dan  van  den  alderen  versterven, 
der  eerden,  dat  veerde  vlocht  in  der  5  dat  boren  se  alle  gelike  van  wibbe- 
lucht.  B.  d.  Byen  /.  249^;  den  wulf  nen  (hei  Thiersch:  wibbenden)  gude, 
ein  wevel  slapen  vant  .  .  in  den  hin-  van  varender  have  und  van  wedde- 
dem  he  em  krop  etc.  Aesop  4,  1;  schatte.  Fahnen  Dortm.  III^  S,  41. 
van  deme  deve  unde  wevele.    Gerh.  wichbar,  ac^j,  mannbar?    Dieselve 

V.  M.  Fab.  35;  van  dem  wulve  unde  10  medekens  weren  alt  eilf,  twelf .  .  iair. 
wevele.    das.  Fab.  49.  Sie  weren  noch  kinder  und  noch  nicht 

wevelen,  weffelen,  schw.  v.  den  tho  oeren  iaren  khomen,  dat  sie  nicht 
Einschlag  machen,  weivelen,  wevelen,  wichber  en  weren.  So  mosten  diesel- 
indragen,  inwerpen,  ordiri  u.  liciare.  ven  medekens  ouck  meune  nemen 
1  Voc.  W.  u.  Engelh.  15  etc.  Münst.  Chr.  2^  72. 

wevelsbone ,    Wibbelbohne ,    Meine  wichel,  f.  Weide^  salix.  lö  de  dufte 

Saubohne,  vor  de  gycht  nym  dat  smer  myn  den  alse  vorgeschreuen  is  (1  M. 
von  eyneme  katere,  schapentalch,  8  /^),  so  schal  men  den  deef  mit 
weuelsbonen,  rogen  mel  etc.  Wolf.  roden  slan  vmme  eine  wichelen  buten 
Mscr.  23,  3  f.  64h.  20  dykes  (1498).     Billwerd.   B.   §  25; 

wevelstripich,  adj.  webestreifich.  welc  man  heft  wichchelen  stände 
Vgl,  Frisch  2^  426o,  Wat  laken  dat  vppe  deme  pramgraven,  de  scolen 
weuelstrypich  is  vnd  anders  geyn  ge-  wassen  dre  jar.  Lüb.  Z.  B.  208 ;  a. 
gebreck  en  hefft,  dar  sal  men  dat  1524  wordt  de  Wichelenborch  ge- 
meyste  eynde,  dat  segelbair  (siegel-  25  buwet  bi  der  weser  up  St.  Steffen 
6ar,  mit  dem  Siegel  als  Zeichen  der  van  wichelen  unde  anderen  bömen. 
Güte  versehn  werden  darf)  is,  äff  se-  Benner  z.  d.  J. ;  men  will  achten, 
gelen  vnd  syn  brocke  twelff  penninck-  dat  darher  so  vel  schöner  avetbome 
ge.  i,  Dortm .  3,  235.  (Obstbäume),  ock  wichelbome  utgin- 

wevelter,  Bremse,  asilus.  Voc.  Locc.  30  gen.  Neoc.  2,  374. 

weven,   weben,  texere.    Part,  ge-  wichelen,  schw.  v.  zaubern,  wahr- 

weuen.  Pass.  Chr.  254.    u.  gewefet.       sagen,  =  wicken  ;  ags.  viglian,  ario- 

wevcr,  m.  Weber,  textor.  lari.    boeten,    toveren   .  .   wichelen, 

weverscbntte,  Webekamm,  pecten,  auguriari,  incantare  etc.  Teuth.  Die 
ein  kam ,  weverschutte.  1  Voc.  W.  85  ghene,  die  omghaen  mit  touerie  ende 
wevespole.  2  Voc.  W.  em  (sich)  onderwinden  waer  te  seg- 

wevepstel,  n.  WebegesteU,  Webstuhl.  ghen  ende  wichelen,  die  breken  dat 
1  weferstel  mydt  enem  heden  wercke.  eerste  ghebodt.  Sp.  d.  cristen  gel,  f. 
Wism.  Inv.  f.  217.  132h;    Got.  gebot,  gy  en  sollen  nicht 

wevete,  n.  Gewebe,  dat  wevete.  40  wychelen  off  den  dromen  gelouen. 
Jes.  59,  6  (K).  JDial.  Greg.  252. 

wcvetowe,   w.      Webergeräthschaft,  wichelep,  w.  Wahrsager,  =^mcker. 

Webstuhl,  textilis.  1  Voc.  W.  de  ol-  In  dessen  worden  wert  clarlike  be- 
derlude  der  wanthmakers  sollen  vp  wiset,  wo  ser  de  drome  to  vorsmane 
dem  wefetowe  de  laken,  so  dar  ge-  45  syn,  de  den  wichelers  to  geuoget 
wefet  werden,  besen  etc.  iw6.  Z.  Ä.5ÖP.       werden.  JDial.  Greg.  252;  Pharaonis 

wewindeblome,  ligustrum.  Voc.  En-  wicheler  hefstu  upgeblasen.  Dan.  v. 
gelh.  (wedewinde.  Dief.  s.  v.;  wede-  Soest  p.  15;  de  wychelers  (augures) 
winde  vel  megedebloipe.  Engelh.  im  des  hemmeis.  Jes.  47, 13;  57,  3(L.). 
Gott.  Mscr.)  50     wichelie,    wiehelinge,   f.    Wahr- 


WICH(H)IMTE  704  WICHSCHEPEL 

sager  ei  j  Zauberei.  (Oegen  das  1.  Ge-  wichmannes  to  bniken  wolde,  de 
bot  sündigen)  die  myt  valschen  wy-  wichman  scalde  sweren,  dat  he  orer 
cken,  droemen  .  •  offte  wychelie  omme  den  dingen  hedde  ghewesen  « .  wolde 
ghaen.  Tract,  über  die  10  Gebb.  f,J8^;  de  wichman  also  sweren,  so  moste 
(de)  wichelyen  vnd  toueryen,  quaden  5  de  gast  dar  tyegen  enes  wichmanoes 
ungelouen  manck  dat  voIk  segeden  broken,  icht  he  sek  der  ding  vieren 
etc.  Freckefik.  Leg.  70 ;  se  sollen  pro-  (erwehren)  wolde.  Hanav.  St.  B.  309. 
pheteren  valsche  yision  vnde  logen-  wichschepel,  (wik-,  wibschepel,  wit- 

achtighe  wichelige  vnde  bedrechnisse  schepel,  wischpel,  wischel,  wispel], 
des  herten.  Br.  d,  Eus.  54^;  welck  10  We^?)- Scheffel^  Wispd^  ein  größeres 
vruwe  dusse  ses  suluen  dynck  (drop-  (Getre%de)maß,  10  Scheffel  enihaUend. 
Word,  s.  Johannes  krudt,  bybot  u.  s.  w.)  corus  (chorus).  ad  decanatam  . .  U 
gewyget  by  oren  kindelbedde  heft,  magnas  mensuras  annone,  que  wich- 
der  en  mach  neyn  touerige,  neyn  skepel  appellantur  (1191).  Lisch,  Utk 
wichelinghe  .  .  schaden.  Herbar.  f.  15  3,  p.  48^  n.  7 ;  sex  magnas  mensu- 
33^;  se  hadden  menege  wichlinge  ras  siliginis,  que  wigariter  wigske- 
(auspicia),  nnde  plagen  oc  to  lottende  pele  dicuntur  (1195).  Staph.  1,  578; 
etc.  Eike  v.  R.  586.  Hamb.  Urk,  nr.  311;   triginta  men- 

wich(h)imte,  Weih(?)himten^(Groß'  snras,  que  uulgo  wiscepel  nomin&n- 
himten?)  ein  größeres  Trock€n-( Korn-)  20  iur  (1212).  das.  387;  (chori),  qui 
maß;  vgl,  wichschepel.  —  Duodecim  vulgo  wichschepelen  dicuntur.  Lisch, 
mensuras  siliginis,  que  wichemethe  Urh.  5,  p.  88,  n.  28  u.  29 ;  de  choro 
Yulgariter  dicuntur  (1291).  MeU.  Urk.  tritici,  qui  wichschepele  appell&tar 
nr.  2112;  quatuor  quadrantes  sili-  etc.  (1251).  Staph.  1,  n.  573;  chori, 
ginis,  que  wigariter  dicuntur  wichem-  25  proprio  wischepele.  Homeyer^  St.  Bu- 
ten. Old.  Urk.  V.  1329;  35  seh.  lub.  eher  d.  M.Ä.  63;  van  jowelker  hoie 
vor  5  wichimten  hoppen,  den  wichim-  anderhalven  meydeburschen  wische- 
ten  vor  7  seh.  it.  X  m.  10  sc.  vor  pel  wetes  (1290).  Z.  d.  HarzV.  5, 
17  wichimten  roggen  (1385).  Sudend.  476;  (duos  choros),  scilicet  wicsce- 
5,  nr.  228;  nemen  .  .  C  wichempten  30  pele  quinque  choros  siliginis,  wyschel 
rogghen,  koste  XVlIIschillingeCi^^^;.  wigariter  dictos  (1321).  S.  H.  L.  Urk. 
das.  8,  nr.  148;  wichhimten  steht  2^  p.  45,  n.  43;  unde  worden  dhar 
immer  im  Fruchtregister  des  Klosters  (bei  einem  Kaufmann)  oc  ghevanden 
Walesrode  (1542).  Lüneb.  Urk.  XV,  twe  stricschepele  ofte  twe  wiscepele. 
S.  262.  „Nach  Wedekind  (Noten  3  35  unde  dhe  ene  minre  unde  dhe  an- 
p.  148)  bedeutet  Wichhimten  nichts  an-  dere  grottere  .  .  so  is  he  mit  ther 
ders  als  Wispel,  chorus,  quadrans,  mate  en  dhef  (1303).  Brem.  Stai. 
u.  wird  jetzt  zu  40  Himten  Neu-  134;vficschefe\e.das.301;  s^chUrmie 
braunschw.  Maaße  gerechnet.  Da  in  drittich  witschepel  gharsten.  Calenb- 
in  der  Urk.  v.  1358,  zu  welcher  Wede-  40  Urk.  3,  nr.  795 ;  enen  witschepel  kornes 
kind  diese  Bemerkung  macht,  5  wichem-  (Var.  einen  winspel  schepel).  Brem. 
meten  zu  3  M.  12  seh.  secundum  Stat.  293;  vth  to  richtende  alle  yare 
vulgarem  hujus  patrie  computum  be-  vor  twe  roden  landes  enen  withschepel 
rechnet  werden,  so  scheint  der  Wich-  haueren  der  korken  tho  Bernde.  Oid. 
himpten  allerdings  ein  dem  Wispel  45  Urk.v.l520;  ein  wischspei  korns.  Magä- 
ähr^iches  Maaß  gewesen  zu  sein.^  Seh.  Chr.  196,  14;  wischpel.  1  B.d. 
V.  Äspem  1,  157.  Kon.  4, 22;  6,10  (K);  wispel.  Esfck. 

wichman,  m.  Bewohnereines  wikes,  45  (mehreremal) ;  van  jewelker  wispel 
Bürger.  Sprekt  en  borghere  enen  soltes  Leibn.  3,  225.  Die  ÄhleUung 
gast  an  mit  tughen,    dar  he    enes  50  des  W.  wihschepel  (witschepel  ist  1^ 


WICHT  705  WICHT(E) 

mr  duirch  einen  Schreüh  oäer  Lese-  vorschonet  mochte  werden.  Olä,  Chro- 
fehler  aus  wicschepel  entstanden)  ist  nikens.  Jf,  1?3;  neyii,  sprack  se,  des 
unklar.  —  Weih-scheffd  wird  es  van  (die  Oötter  anzubeten)  en  do  ick 
Frisck  u.  a.  wiedergegeben^  also  auf  nycht,  Dyue  afgode  sint  des  duuels 
irkn^mheneuriickgefiihrt;  (ein  Schef-  5  wicht.  S.  Dorotheen  pass.  f,  4;  do 
/ä,  wie  er  der  Kirche  eu  liefern  ist?);  spreken  de  yil  bösen  wichte  (die 
es  ist  aber  merkwürdig^  daß  niemals  Juden^  die  Christum  eu  Pilatus  führ- 
wigelschepel  vorkommt;  andere  brin-  ten)  etc«  Änselm  v.  658;  wo  böse  en 
gen  es  mit  wik  (Stadt^  Burg)  in  Ver-  wicht  he  was.  Liib.  Chr.  2^  386; 
bindung^  wie  es  ja  auch  borchschepele  lo  wenn  ik  see  de  bösen  wichte,  de  so 
gibt  und  ein  borchmate.  (S.  Mawrer^  bosliken  gevloen  hebben.  Magd.  Seh. 
Gesch,  d.  Städteverf.  I,  110.)  Daß  Chr.  255,  7;  rep  lüde:  wur  bistu, 
wispel  aber  eine  Contraction  af4S  wi-  Lentfrit  (des  Ritters  Knecht),  böse 
schepel  ist,  geht  daraus  hervor,  daß  wicht,  en  halestu  min  ors  nicht? 
die  Voce.  (e.  B.  2  Voc.  W.  u.  JDief.)  15  Gerh.  v.  M.  87,  57;  wart  he  (der 
corus  (chorus)  durch  wispel  wieder-  mit  Pfauenfedern  geschmückte  Babe) 
geben,  u.  daß  aus  einer  späteren  deutsch  schentliken  vordreven  .  .  unde  is  ein 
abgefaßten  ZoUrdlle  (urspr.  latein.  v.  böse  wicht  sint  bleven.  das.  54,  63; 
J.  1251  de  choro  tritici  etc.  qui  wich-  du  rechte,  böse,  snode  wicht,  das.  v. 
schepele  appellatur,  duos  solides  da-  20  49;  swich,  du  hose,  unechte  wycht. 
bunt  etc.)  heißt :  en  wispel  wethen  Korner  2239^ ;  schemeden  se  (die  über 
etc.  II  schillinghe ;  en  wispel  gersten  denVorrang  streitenden  Jünger  Christi) 
etc.  Hamb.  ürk.  668.  Das  Maß  geht  syk  vor  gode  nycht,  dat  se  spreken 
äeuüich  hervor  aus  einem  Begister  also  ander  duUe  wycht  ?  Josef,  V.  d. 
über  die  Einkünfte  des  Hamb.  Cap.  26  7  Tods.  v.  1307;  du  dumme  wicht. 
(erste  Hälfte  des  14  J.),  worin  es  Gerh.  v.  M.  2,  7;  wen  ik  dy  (das 
heißt:  Das  Dorf  K.  zaKUfür  ömansi,  Bier  rummeldossz)  kan  hauen  nicht, 
von  jedem  6  modios  sil.  u.  1  mod.  so  byn  ik  gar  eyn  blöder  wicht.  Su- 
aYene,  also  zusammen  30  mod.  sil.  dend.  9,  8.  126,  22;  ynd  dar  under 
u.  5  mod.  av.  Die  summa  siliginis  80  sollen  ze  de  vndersaten  vnde  armen 
fear  III  chori,  demnach  sind  III  chori  wychtere,  aldar  in  deme  ampte  ge- 
=  30  modii;  I  chorus  =  10  mod.  setten,  by  eren  rechten  laten  vnde 
u.  s.     Nach  V.  Aspern,  1,  152  ff.  beholden.    Cid.    Urk.   v.   1483;    twe 

wicht,  adj.  gewichtig,  schwer.  Dar-  arme  wuchter  wolden  so  gerne  tohope 
umme  des  beginne  nicht,  wat  dynen  85  (ewei  junge  Leute,  die  gerne  einander 
kreften  is  to  wicht.  Aesop,  8.  83.  geheiratet  hätten).  Cid.  Urk.  v.  1542; 

wicht  (wacht),  n.  8ache,  Ding,  von  Frauen:  (noch  jetzt  heißen  in 
dts.  uuiht ;  von  Personen  mit  Verach-  Ostfriesland  die  Kinder  weiblichen 
tung  oder  Mitleid  gesagt,  oft  mit  ad-  Geschlechtes  wichter,  s.  8türenb.  s.  v.) 
jeäivischen  Zusätzen  (böse,  snode,  arm  40  vnd  mine  armen  wichter  (die  Fräu- 
u.  s.  w.).  —  Ok  80  ne  hebbe  des  lein  von  Jever)  in  den  staken  gewor- 
mesters  namen  nicht,  Bistu  van  kunst  pen.  Old.  Chronikens.  1,  173. 
en  wicht  (nee  sine  re  cupias  nomen  wieht(e),  f.  Gewicht.   So  we  scro- 

habere  magistri).  Wiggert  2,  23;  dar  dere  (8chneider)  wesen  wil  in  unser 
Tmme  (weil  sie  ihre  8ünden  gleich  45  stad,  de  scal  untvangen  dat  want, 
beichten)  kan  men  se  (die  Priester)  dat  he  sniden  scal,  by  der  wicht. 
nicht  richten  Den  leygen  lieh  (gleich)  Dar  scolen  wachscale  wesen,  vnde 
Tnde  ander  wichten.  Josef,  V.  d.  7  weghen  mit  lode,  unde  scolen  dat 
Tods.  V.  5782;  dare  mit  den  de  wich-  snedene  kleet  weder  antwurden  under 
ier  und   gemene  man    ore    leuenth  50  der  selven  wicht  (1303).  Brem.  Stat. 

MttMiitodard.  WOrlnbiioli.  T.  45 


WICHTEKEN  706  WICKSTERISCH 

28;  we  schullen  vns  dar  ane  bewa-  solde  werden.  Eike  v.  22.  1S2;  dar 
ren,  dat  de  wichte  war  sy.  Ecdes.  na  (na  der  yogele  ylacht)  wickeden 
f.  2S8^;  unde  bestelleden  den  becke-  se  tokomende  ding.  Magd.  8ch.  Cht. 
ren  eine  wicht,  wat  ein  ider  ardt  19^  5;  do  bat  on  de  koninginne,  dat 
brodes  wegen  scheide.  Liib.  Chr.  2^  5  he  or  wicken  (gedr.  witken,  noch  der 
689;  ik  (der  Hoher)  gheckede  se  myt  häufigen  Verwendung  von  ck  tfiuitk, 
der  wichte.  Bedent.  Sp.  1585 ;  mit  $.  III,  8.  394)  wolde  eta  Akx.  (iei 
der  wichte.  Chr.  d,  norddb.  Sachs.  Bruns)  S,  337;  vnde  in  deme  (Sedier) 
p.  51;  in  der  wichte.  Eeech.  i,  10  plecht  he  to  wikkende.  1  Mos.  44,  5 
(H.);  weren  se  (die  Anstifter)  ock  10  (L.);  welcks  (Hom)  de  pape  alle  jar 
medde  manck  den  olderluden  .  .den  yul  gedrenckis  plach  tho  gieten  Tod 
scheide  men  wichte  unde  wage  vor-  darvth  wicken  des  folgenden  jahres 
beyden  (d.  h.  vom  Handel  ausschHe-  fracht  edder  vnfruchtbaricheit  etc. 
ßen)  vnde  alle  nerynge  entsetten.  Kantjsfow  52.  —  Das  W.  ist  noch  in 
Monum.  lAv,  4*,  30.  —  Als  n.  Vele  15  lebendigem  Gehrauche. 
beyt  (beßer)  steit  to  dreyghende  dat  wieker,  m.    Wahrsager^  dinnator. 

sware  sand,  dat  vele  solt  vnde  en  Dief.  ariolus.  1  Voc.  W.  De  wik- 
grot  wichte  ysernes  (massam  ferri),  kere  unde  de  hosen  wive.  Redent.  Sp. 
wen  dat  men  den  unkloken  mynschen  1142 ;  ock  yan  den  wyckers  schole 
lide.  Ecdes.  f.  147^.  20  gy  nichtes  vraghen.  3  Mos.  19, 31  (L). 

wiehteken,  Dem.  au  wicht,  als  Be-  wickerie)  f.    Wahrsagerei,  Wahr- 

Zeichnung  der  Geister.  .  .  so  ne  schaltu  sagekunst.  He  was  klock  vnde  wys 
nicht  louen  an  de  guden  holden  noch  in  der  wickerie.  Lüb.  Passiand  f. 
an  de  wikkere  noch  an  de  ghuden  174^;  touerie,  wickerie,  vlok,  loy- 
wichteken.  Seel.  Tr.  15.  26  ghene,   droighene   is   or  (dem  bösen 

wichtetnnge,   f.    das  Zünglein  in       Weibe)  like  nye.  Ecdes.  f.  164c ;  wete 
der  Wage,  libripens.  Voc.  W.  u.  Locc.       gy    nicht,    dat    mynes    neen   gheiik 

wiehtieh,  -icht,  adj.  1.  was  gewogen  is  in  der  kunst  der  wickerie?  i 
wird.  Mit  anderen  wichtigen  gude.  Mos.  44,  15  (L.);  vnde  sick  ouen 
das  nach  Gewicht  verkauft  wird,  rame  30  in  touerie,  in  wickerie,  in  unnatur- 
malk  sines  besten.  Stader  Arch.  1,  like  böte  vnde  in  wichelyghe.  Sp.  d. 
143.  —  2.  gewichtig,  schwer.  We  na  Dogede  f.  224;  hefstu  recht  gelovet 
desser  tyt  mer  penninghe  sleyt  in  sunder  jennigherhande  wickerie  .  . 
unser  stat,  de  scal  se  slan  also  lo-  So  is  di  de  hemmel  bereit.  Lüb.  Do- 
dich  unde  also  wichticht,  also  hir  35  dend.  v.  1204. 
yore  screyen  steit.  Brem.  Stat.  S.  66.  wickersehe,  f.   Wahrsagerin,  augu- 

wicke   =   welke,  (wilke).      Vnde       riatrix.    Dief.  n.  gl.    —    1  Sam.  28. 
mit    wicken    twen    (vorhergenannten       Überschr.  (H.);   was  in  deme  dorpe 
Scheidesleuten)  he  tovald,   dar  schal       .  .  ene  wickerscbe    unde  toversche. 
dat  recht   hin   gan   (1356).     Dieph.  40  Körner  67a. 
Urk.  nr.  60.  wickinge,  f.  T^^r^o^««^,  divinatio. 

wicken,  schw.  v.  wahrsagen;  wi-  Jerem.  14,  14  (H.);  dar  (oa  dem 
cken,  auguriari,  divinare.  Voc.  En-  lope  des  manen)  hadden  se  sun- 
gelh.  wicken  in  der  hant  van  den  derke  wikuDge  (d.  i,  wickinge)  na, 
lineghen,  ciromantica.  2  Voc.  Kiel.  45  wer  (ob)  se  striden  scheiden  edder 
ags.  viccian,  fascinare.  —  Do  let  he  nicht.  Magd.  Seh.  Chr.  19,  8. 
alle   de  wysen  tho   samede  komen,  wicksterisch,  adj.  säubernd,  knuff- 

de  scheiden  wykken,  wot  van  des-  loek  vnd  wörmete,  so  gecrütziget 
seme  sone  scheide  werden.  Sed.  Tr.  (mit  e.  Kreuze  versehen)^  edder  na 
24 ;  he  wickede  eme,  dat  he  keisere  eo  erer   (der  segeners)    wycksterischen 


WIDAÜWE  707  WIDERUNGE 

art  jB  yngesegnet.  Ghryse,  L.  B.  wyde  syde  dorch  de  lant.  Theoph,  11^ 
fr.  47.  572;    dat  yolk   quam  to   dem  feste 

widauwe?  God  sprac  in  yisione  van  veren  landen  wyde  vnd  syde. 
(to  Jheremyen):  Ick  hebbe  gegeuen  Freckenh.  Leg.  79;  nur  Verstärkung: 
di  huden  Als  yserne  colamne  der  6  bei  weitem,  viel,  dat  des  koninghes 
sieden  .  .  Oft  god  van  eene  widauwe  beer  wide  eme  to  stark  was.  Korner 
maecte  Ene  columne   wel   geraecte,       JSddh. 

Hocht  men  se  niet  doen  ter  orbare,  wide,  /*•    Weite,  amplitudo.    Voce. 

Daer  noot  yan  eenre  colamne  wäre?  Ein  ichlik  lantstrate  sal  to  rechte 
Sp.  d.  Sonden  f.  4J3h(  über  sehr.:  Jonghe  lo  bebben  in  die  wide  achte  vute  .  •  En 
moghen  em  niet  troesten  yp  de  yan  stich  sal  to  rechte  bebben  dre  yute 
gode  weren  yercoren).  in  die  wide.     Wichbelder.  Art.  113; 

wide,  f.  Weide^  salix.  Brevil.  —  der  cruce  weren  achte  in  de  lenge 
onde  weret,  dat  dar  wyden  in  den  und  negen  in  de  wyde  (1544),  Lyß- 
OYeren  (der  Leyne)  wassen  weren,  15  manm  Nachr.  v.  Klost.  Meding^  S. 
de  den  ylote  hinderden,  de  möge  we       147. 

ok  afhouwen  (1373).    Gott.  Urk.  I,  widen,  schw.  v.  weiten^  weit  machen, 

wr.  271;  de  bome  he  alle  begunde  erweitern,  ampliare.  Voce.  Vnde  werde 
Boken,  de  dannen  .  .  de  elren,  widen  dem  grauen  (Kanäle)  behuf  ynde  not 
unde  linden.  Oerh.  v.  M.  33,  13 ;  20  yurder  to  dupende,  to  widende  ynde 
m;d  dem  holte,  dat  to  den  wischen  erde  mede  to  dammende  etc.  (1402). 
höret  ynde  dat  daranne  wasset  beyde  Lub.  Urk.  5,  nr.  56.  Bildl.:  Des 
eken,  elren  ynde  wyden  etc.  Old.  mynschen  herte  wert  ghewydet,  Deme 
Urk.  V.  1437;  Peter  Lymberch  (1422  dat  gud  sere  to  glydet.  Josef,  V.  d. 
Freigraf  der  St.  Münster)  nam  Ro-  25  7  Tods.  v.  2816. 
beken  und  henck  enne  an  ene  wyden.  widen ,  adv.   von  Weidenhöle.    De 

Münst.  Chr.  1,  171;  her  B.  sendet  ekene  raed  holdet  dat  hues  der  ere, 
iuw  hierin  yerschloten  2  butepennick  dat  od  nicht  ne  yalle,  de  widene  rad 
tho  bekantnid,  dat  he  nicht  heft  ach-  kan  dem  hus  der  ere  nen  fundamente 
ter  wyden  geholden.  Lüntsd,  Stiftsf.  so  gheuen.  (de  ekene  raed  is,  den  de 
34  Anm.;  man  do  men  scheide  tho  wisen  gheuen  .  .  den  widenen  raed 
Btorme  gan,  Do  gingen  se  hinder  de  gheuet,  de  yan  losem  herten  sin), 
widen  stan,  Im  storm  segen  se  de  Eccles.f.l48^,  Hieher?  et  (possunt) 
blinden,  Hinder  den  widen  mocht  secare  ligna  tantum  ad  edificia;  de- 
inen se  finden.  das.251,95(vgl.\i\x^);  85  suptus  yiam  possunt  incidere  widen- 
80  balde  einen  buren  de  luhn  be-  ghen  (1197.  Brschw.)  Z.  d.  Harz-V. 
stundt  ynde  de  dfluelsche  lust  an-  11  (1878),  8.  93. 
quam,  hefffc  he  den  katen  an  de  wyde  widenholt,  n.  Weidenhole.   Salomo 

gebunden  ('=  an  den  Nagel  gehenkt,  hadde  mer  durbars  holtes,  den  dar 
aufgegd>en),  sick  yp  ynde  daruan  ge-  40  widens  holtes  wasset  in  deme  broke. 
maket  (um  eu  wallfahrten).  Gryse,  Mered.  B.  d.  Kon.  f.  147;  he  hefft 
Spegelf.K2h.  =  wede ;  wyden,  yi-  yorkoflft  enen  orth  yan  der  ghole, 
tÜia,  restes,  yincula.  Hoffm.  Final.  dar  men  widenholt  inne  steit  ynde 
1,  8.  163.  nyn   eken    edder   ander   nutte    holt. 

wide,  adj.  weit,  groß,  de  rät  were  45  Old.  Urk.  v.  1480;  .  .  hoye,  die  to 
alrede  wide  noch.  Brschw.  Schichtb.  den  yorwerken  boret,  mit  wischen 
f.  86.  ynde  mit  widholte  (1290).  Ztschr.  d. 

Wide,  adv.  weit,   alle  wulye,  de  he       Hare-V.  5,  476. 
vant  yeme  unde  wide.    Gerh.  v.  M.  wider ange,    f,    (=  wedderinge), 

32,  17;    He   yolgede   eme  altohant  50  Widerwärtigkeit,  Streit,   wederinghe, 

45* 


WIDERWEGENE  708  WI(G)ELBISCHOP 

contrarietas.  KU.  ock  ander  wide-  deren  landen  vnde  steden  van  dem 
rnnge  dar  uth  errisen  werde.  KincU.  gemeynen  yolke  gescheith,  nicbti 
i,  ä75;  in  keinerleie  widerunge  ka-  plichtig  böte  tdoin  (1525).  Kva, 
men.  RussAiü.  Urk.  S.  276;  tho  Beitr.  1,142;  sy  maeckden  yan  alles 
wedderwillen  und  wyderinge  kamen.  5  oeren  beeren  een  ber  und  legerden 
Waits,  Wullenw.  2,371;  dar  mit  alle  sieb  bard  by  eyn,  die  sieb  fast  17- 
widerung,  kricb  und  unbeil  vorboedet  derwegen  umb  die  8tad  bergelegert 
wurde.  Renner,  Livl.  Histar.  Ä  380.       badden.  Schüren  238. 

widerwegene,  adv.    nach  (vielen)  wie,  wige.    Weihe,  milvas.    D&t 

verschiedenen  Seiten  hin,  (fast  z=z)  d-  10  lam  vlfid  den  wulf,  de  dune  den 
lenthalben,  dem  lat  dis-  entsprechend.  bauik,  dat  kuken  de  wigen.  Sem. 
(„anderweit^,  Brem.  WB.  5,  249;  evang.  f.  140^;  gi  stan  alle  uppe  enes 
yfWeit  in  der  Fremde.  An  vielen  ent-  scbepee  bodeme ;  geyt  dat  waier  in 
legenen  Orten^.  Bahn.  Beide  Erklär^  dat  scbep,  nement  kan  enwech  ko- 
ungen  sind  nicht  genau.)  —  vlucbt  15  men  sunder  scbaden;  ed  mochte  ok 
wyderwegen,  difiFugium;  widerwegen  wol  itlik  andacbt  wesen,  dat  se  gheme 
soecken,  disquirere.  Teuth.  So  wor  wolden,  dat  de  wye  wedder  qoeme 
en  man  verdbinget  ofte  yerkoft  ofte  boven  de  kuken.  Leibn.  3,  254.  (Der 
tbo  weddescate  set  widerwegbene  sin  .  Vogel  gilt,  tvie  der  Adler^  Gr.  Mi/tk 
erye  enen  manne  edber  twen .  .  ofte  20  ßOO,  als  Ereeuger  des  Windes;  befieht 
se  twidracbticb  tbar  umme  werdben,  sich  darauf  die  Bezeichnung  wiwint 
we  dban  dben  ersten  kop  edber  dben  im  Bergischen  =  Sturmtvind?) 
ersten  weddeseat  tugben  macb,   dbe  wien,  wigen,  schw.  v.  weihen,  hei- 

scal  tben  kop  edber  dben  weddeseat  ligen.  Bonifacius  wiede  on  koning. 
bebolden  (d.  h.  wenn  e.  Mann  sein  25  Magd.  Seh.  Chr.  22, 16;  to  koninge. 
(jrut  verdingt  eic.  an  mehrere  Personen)  das.  23,  4;  de  Sassen  wieden  bome 
(1303).  Brem.  Stat.  105  u.  363 ;  d)enso  und  ganze  wolde  oren  gode  to  eren. 
Big.  St.  R.  p.  63,  9,  wo  die  Var.  das.  18,  31;  men  wiede  dat  vlesch 
allerwegen  steht;  (im  Lüb.  R.  III,  uppe  dem  markede.  das.  312,  15; 
249  fehlt  der  Zusatz  widerwegene^;  ao  (Hinric  yan  Bocbolte)  de  warde  wiet 
be  (JPhüipp  2.  V.  Frhr.)  let  tosamende  in  dem  dorne  mit  groter  ere.  IM. 
laden  de  cardinale,  de  widerwegbene  Chr.  1,  208 ;  de  alrede  (schon)  to 
delet  werden.  IAA.  Chr.  1,  205;  dea  der  epistolen  wyet  was  ("oJ^  episteler), 
badde  be  umme  bulpe  sand  wider-  Korner  174^;  wigedeKaroIum  ineren 
wegbene.  das.  1,  245;  eyn  vrowes-  35  keyser.  das.  27^;  my  duchte  guet, 
name  blift  stedicbliker  in  erem  buse  dat  men  de  korken  wygen  scheide, 
wen  eyn  man,  ynde  byrumme  dat  de  Dial,  Greg.  204 ;  ga  in  eyne  wygede 
man  so  widerwegene  wanket  (reist,  karken.  0GB.  B.  212^;  we  dar  ster- 
geht),  so  yelt  be  6k  yakener  in  grot-  uet  yan  des  torneyes  weghen,  den 
ter  sunde  wen  dat  wyf.  ^.  d.  Do-  40  schal  me  in  neener  wieden  stede 
gede  f.  158;  so  bebben  sie  alle  an-  grauen.  Summa  Joh.  f.  142ä. 
siege  gemacket  .   .   und   bebben   it  wigant,  m.  Held.  s.  mhd.  WB.  s.  r. 

wiederwege  yersoicbt   mit  alle   dem       Vnde  (EUasar)  lep  to  vnde  stak  dat 
ienen,  dat  si  bedenken  konden.  Münst.       elepbant  dorch ,   de  vrome  wygant 
Chr.  2,  185;   als  nu  so  der  burger  45  Sp.  d.  menschl.  Sal.  f.  46h. 
in  der  schanzen  beft  gesetten  und  wi(g)elbi8chop,    m.     Weihbischef j 

beft  widerwegen  (hin  u.  her)  gedacht.  sufiraganeus.  Umme  disse  wiunge 
das.  2,  195;  [wy]  versehen  uns  ock  der  kerkbove  moste  de  stad  sunder- 
der  overfarynge  sodanen  uproirs  in  liken  geyen  dem  wielbiscbope  wol 
unser  stad,  also  widerwegen  in  an-  60  60  schock  cruzegroscben.  Magd.  SA* 


WIGELBREP  709  WIE 

Chr.  312,  17;   in  deme  euluen  iare  wigelstön,  m.    Weihstein^   (Gefäße 

wart  ghewiget  die  kercke  der  pre-  Napf  für  Weihwaßer^  Aqniminsijivimi). 
deker  brodere  van  dem  biscupe  Hin-  und  slogen  (in  den  Klöstern)  kästen 
rike  yan  Pomisanyen,  dem  wigelbis-  und  bencke  entwey  und  ock  klocken 
scupe.  Brem.  G.  Q.  75.  6  und   wigilsteyne.    GöU.  Urk.  II,  nr. 

wigelbrif,    m.   Weihbrief  (ein  von      225.  (oder.  Tauf  stein?) 
der  Geistlichkeit  gesegneter  Brief  ,  der  wigelvladen,     Weihkuchen    (Fest- 

gegen  allerlei  Übel  schützen  soll?).  kuchen,  Oster- Fladen  etc.).  Item  ex- 
1  tidehock  (Gebetbuch)  vnde  1  ander  posuit  V  wytte  deme  bekkere  vor 
bock  vnde  enen  wigelbref.  Wism.  lo  wiggelvladen  to  backende  (1428). 
Invent.  f.  116.  Wism.  Urk.;    1   s.  vor  krudebroth, 

wigelbrOt,  n.  Weihbrot  (von  der  II  s.  vor  wygelvladen,  1  s.  vor  viregghe, 
Geistlichkeit  gesegnet,  oder  —  wol  rieh-  Wism.  St.  Jürg.  Reg.  v.  1515  f.  14. 
tiger  —  Brot  zu  den  geweihten  Tagen^  wigel-,  wigewater,  n.  Weihwaßer^ 

Festbrot?).  In  paschavende  öV»  s.  15  aqua  benedicta.  Dief.  Wedder  dat 
vor  krude,  6  s,  vor  wigelbrod  (1381).  vallent  ouele.  Wen  de  mynsche  val- 
Sudend.  5,  S.  225.  ("F^T.  wigelvladen.)       len  is,   so   sta   to  sinen   voten  vnde 

¥nge(l)ketel,  m.  Weihkeßel.  Demin.  ghet  em  wigelwater  in  de  luchteren 
III  badehode,  1  klenen  wygeketelle-  haut  vnde  sprek:  ik  ghete  hirin  wi- 
ken.    Wism.  Inv.  f.  260.  20  gelwater,  in  den  namen  vnses  heren 

wigelquast,  Weihquast^  spersorium.       J.  Chr.,   de  gebaren  wart  to  Beth- 
Voc.  Locc.   aspergillum  sacrum.  Kü.       lehem.     Vnde    ghet   em    wigelwater 

wigelschottel,  Weihschüßel  (d.  h.  vnder  de  ogen  vnde  sprek:  „ik  ghete 
große  Schüßd?  vgl.  wichhimten,  -sehe-  *  di  wigelwater  vnder  dat  antlat  in 
pel).  lagana.  1  Voc.  W.  u.  Dief.  (Dabei  20  den  namen  vnses  heren,  de  ghemar- 
der  V.:  In  feste  pasche  portantur  la-  tert  wart  to  Jherusalem.*  So  grip 
gSLUAleincQ.  Brevü.  u.  s.,  um  den  unter-  den  minschen  bi  sime  gordele  vnde 
schied  von  l1igsjiSkU.l^gAmim  [Kuchen]  the  ene  up  in  den  namen  vnses  he- 
ßu  bezeichnen).  Also  hebben  de  Ha-  ren,  de  vpstunt  van  dode.  So  holde 
delers  ere  geste  wilkamen  gebeten  30  den  mynschen  so  lange,  dat  he  sik 
(die  Landsknechte,  die  in  Hadeln  ein-  vorsinne ;  kanstu  ene  allene  nicht 
fielen,  aber  zurückgeschlagen  umrden)  holden,  so  nym  enen,  de  di  helpe 
vnd  de  scinken  vorgesettet,  dat  en  vnde  lat  den  mynschen  des  man- 
de  leker  dar  alle  dage  nicht  na  ste-  dages,  des  frigdages  vnde  des  sen- 
ken schal.  To  sodaner  wigelscottel  S6  auendes  jo  ene  helen  myssen  boren 
Bcal  en  alle  dage  nicht  lusten  to  vnde  lat  den  prester  s.  Johannes 
kamen.  Hamb.  Chr.  183.  ewangelium  ouer  em  lesen.    Bostock. 

wigelse,  wielse,  Weihung,  geistliche      Arzneib.  f.  60k 
Würde  (deren  es  7  gibt).    Wort  ock  wiggelen»  schw.  v.  hin  u.  her  sich 

ein  klarck,  de  dree  of  veer  wyelsen  40  bewegen,  nicht  fest  sein,    swancken, 
hefiFt,   geslagen   up   hilligen   platzen.       wiggelen  etc.  labasco  etc.  Teuth. 
Gstfr.  L.  B.  III,  30;  de  kinner,  de  wiginge,  f.    Weihung.    Also  my- 

aldus  vorgescreven  sinnen  geteelt,  dede  dat  ene  part  dat  ander  .  .  unde 
de  sinnen  to  allen  wyelsen  und  erf-  wolden  neue  v^ygynghe  van  em  ne- 
guederen  tho  untfangen.  das.  II,  23;  46  men ;  men  se  hadden  eynen  suffra- 
de  men  een  wiegelsche  (ein  koster  ganum,  de  wygede  to  deme  Grypes- 
off  accolitus  genant)  heft,  (der  nur  wolde  dorch  hetent  des  capittels. 
eine  Weihung  hat,  neml.  ein  Küster),  Lüb.  Chr.  2,  424. 
dootgeslagen,  de  schall  mit  36  mark  wik,  f,    (See)bucht.    sinus.  Chytr. 

geboetet  wurden.   Ben.  128.  60  van  der  wyk  van  Revele  bet  to  R. 


WIE  710  WIEBELDB 

Sedf.  p.  54 j  30;  nu  besorge  wi  (in  dar  en  wigbolde.  Lab.  Chr.  1,  U; 
Riga)  uns  wol,  dat  de  wig  (d.  i.  wik)  do  branden  se  dat  wikbelde..  dtrna 
dar  mit  (hei)  ju  (in  Bevdl)  sere  be-  stormeden  se  dat  slot.  das.  2,  26; 
vresende  were,  alse  dat  de  segelacie  unde  wan  om  af  dat  slot  Homborch 
van  hir  ut  wol  also  drade  alse  van  6  unde  dat  wikbelde  darvore.  da«.  ^,M; 
ju  sehen  möge  (1410).  Livl.  ürk.  nr.  (twe  buze)  de  beleghen  zynt  to  der 
18J20 ;  so  lach  dar  eyn  groth  hoUyck  vorderen  band  alzme  van  deme  wk- 
in  ene  wyck  tusschen  etc.  Hans.  beide  gheyd  vp  dat  sclod  (1409), 
Gesch.  Bl  1876,  S.  84.  Sudend.  9,  S.  207,  18.  —  Dann  2. 

wtky  das  Weichen,  Entweichung.  iq  ein  befestigter  Ort.  ok  vorgink  (durch 
Dattu  den  voet  stakest  yn  den  stock,  ein  Erdbeben)  Tyrus  de  stad,  Archas 
dar  neyn  wik  efte  vdlozinge  en  ys.  dat  wigbelde.  Lüb.  Chr.  ly  81;  greie 
Lerheck  §  79.  Hinric  was  in  dat  wigbelde  komen  to 

wik,  f.  und  n.  Bezeichnung  eines  Segheberghe  wol  mit  twen  hundert 
(festen)  Ortes,  einer  Stadt,  ahd.  vnh.  15  mannen,  das.  1^  254;  unde  qaemen 
De  stede  unde  de  wiche  (d.  i.  wike).  yor  dat  slot  Razeborgh  unde  beghyn- 
Leibn.  3,  46;  burrychtere  der  wyck  den  dat  to  stormende.  Des  reyse- 
to  Loningen.  Old.  Urk.  v,  1471;  in  den  de  yn woners  des  stedekens  unde 
unde  buten  des  wykes  to  Dinklage.  dat  reyseghe  volk  van  dem  slote  te- 
Old.  Uri.  V.  1560;  in  der  wyck  to  20  8^^^  ^e  Lubeschen  over  de  brugghe; 
Dinklagen.  Old.  ürk.  v.  1569.  (wiek  sunder  alze  se  seghen  de  veelhejt 
Loningen  wird  in  Acten  aus  der  der  vyende,  do  beghunden  se  wedder 
zweiten  Hälfte  des  18  J.  immer  mit  to  vleende  na  deme  wicbelde  .  .  und 
wiegbolt  gleichgestellt.)  Vgl.  Neoc.  i,  •  vele  vordrunken  van  den  ynwaoers 
9:  wick  ein  olt  dudesch  wort  unde  25  des  wicbeldes.  das.  2,  7;  unde  bestal- 
80  vele  als  eine  vestinge.  lede  en  wigbelde  Vredeborg.  He  stech 

wikbelde,  n.    (wicbilede,  -bilethe,       over  de  muren  to  en  in  unde  wan  id. 
-belede,  -belethe,  wigbilithe,   wigbo-       das.  2,  463 ;  dar  uppe  (auf  dem  See) 
ledhe,    wicbolde,    wigbold,    wibbold,       licht  dat  wikbilde  Motze,  das.  2,  lil; 
wibbelde.)  Weichbild.    Der  Ursprung  30  unde  beleden  dat  (wigbelde  Stratze- 
des  W.  ist  noch  nicht  sicher  ermittelt;       horch  tn  efer  JUiari^  unde  begunden  dat 
mit  Sicherheit  darf  man  aber  anneh-      to  stormende  (wurden  aber  eurückgt- 
men,  daß  es  mit  beide  =  imago  nichts      schlagen);   do   se  sogen  de  manheit 
zu  thun  hat.     Vielleicht  hat   Techen       der  inwonere  des  stedeken,  se  . .  to- 
(Euhns  Z.   12,   42  ff.)    Recht,    der  86  gen  wedder  torugge.    das.  2,  503  f. 
meint,  daß  es  ursprünglich   „Kriegs-       Wie  in  dem  letzten  Beispiele  wikbelde 
bauwerk,   Befestigung^    bedeute,    als       =  stedeken  ist,  so  wird  es  auch  s(msi 
Zus.  von  wik  (wich),  Krieg,  und  einem      gebraucht  im  Gegensatz  einerseits  £u 
verloren  gegangenen  beide,  Bauwerk,       einer  (größeren)  Stadt,   (was  men  en 
dessen  Stamm  sich  noch  finde  in  dem  40  vnkbelde,  dar  de  kopman  syn  legher 
engl  to  build.     Daß   es  1.  eine  Be-      hadde.  Körner  136d;   by   desses  bi- 
festigung  (u.  zwar  Vorbefestigung)  be-       schuppes  tyd  wart  Bremen  erst  nmme 
deutet,  ist  sicher,    castellum   in  den      ghemuret,  vor  was  id   en  wicbelde 
Voce,     Ok  scal  ed  ere  wille  wesen,       ghewest.  das.  57d;  se  bleven  in  den 
dat  we  vor  dat  hus  (Schloß)  en  wie-  45  wichweiden  Hebron  [in  oppidis].  2 
beide    buwen    vnde    we    moghet   in       Sam.  2,  3  [H.J;  wert  in  den  steden 
creme  richte  soken  stene,  kalc  vnde       oder    in    den   wikbelden,    dar  unse 
sand  to  vsem  buwe  (1327),  Sudend.       recht  is,  geuunden  iemende  enordel 
I,   nr.   428;    ok  bouwede  de  greve       etc.  Lub.  R.  275;  und  sonst  häufy 
Alf  dat  hus  to  Plone  unde  makede  50  =  oppidum),  als  auch  zu  einem  (aß^ 


WIKBELDE  711  WIKBELDE 

nen)  Dorfe.    de  sack  (Vorstaät  von      odder  it  ne  were  vor  gerichte  redet 

Brsehw.)  dat  was  do  neyn  wiokbelde,       (gelobt).   Richtst.  Landr.  c.  45,  §  5 ; 

dat  was  eyn  vorblek  ( Varflecken,  Vor-      vgl.   wikbelderecht.    —   5.  innerhalb 

Stadt)  vor  der  horch.  Bothos  Chr.  f,      des   wikheldes   belegenes   Grundstück 

153.    —    3.    Begräfusung    des  Stadt-   6  (erve).     Vgl.  Donandt,  Brenn.  Jahrb. 

gdneteSy  Stadibesfirk  (der  Bayon^  das      5,  120;  Ne  hadde  he  (der  einem  an- 

Glads  um  das  wikbelde).    Si  aUquis       dem  etwas  schtddet)  the  pande  (die 

infra  mareluam  civitatis  vel  wichbilde       man  viotten  ofte  voren  mag,  d.  h.  be- 

se  intromiserit  etc.  (um  1250).  Lüb.       weglich  sind),  nicht,  so  mach  he  eme 

Dri.  /,  nr.  165;  infra  terminos  opi-  10  setten  wichbelethe  (Immobil),  dat  twe 

dales  qui  wicbilede  vulgariter  appel-       warve  al  so  gut  si  also  the  sculde  is 

lantur  (1252).    Nies.  Beitr.  2,  501 ;       .  .  Dhe  (themet  gheset  is)  dhe  scal  up- 

soghedan    recht,   alse   we  hebbet  in       boren  tins  ether  the  vnicht  van  theme 

vnser    stad,    alsoghedan    hebbe    we       wicbelethe  . .  Wonede  he  oc  dar  inne, 

also  verre  alse  nnse  wicbelde  reket  15  so  etc.  (1303).  Brem.  Stat.  74;  eyn 

vnde  wäret  ^Farr.:  vnsesveldeswey de       yewelic  borgher,  de  bynnen  Bremen 

keret ;  als  er  veitmarket  vnde  vriheit      wonen  wel,   schal  wonen  uppe   wik- 

vnde   ere    lantwere  keret).    Lüb.  B.       beide  binnen  der  stad.    Ock  en  schal 

S46;  wert  ienich  borghere  buten  der       nen  borgher  vorhuren,  vortynsen  ed- 

stades  marke  ofte  wicbelde  dot  ghe-  20  der  anders  laten  wicbelde  gheestliken 

slaghen  etc.  das.  289;  so  we  sin  erve       luden  (1409).  das.  S.  83;  so  worl)or- 

verkopen    wil,   that    binnen   dhesser       ghere  sin,  dhe  en  wicbeledhe  hebbet 

Btat  onde    binnen   thessen   wicbelde       tho  semmene  unde  en  van  dhen  an- 

beleghen  is  (Var.  bynnen  disser  stad       deren  wel,  dhe  ghene,   dhe  van  den 

marke)  (1303).  Brem.  Stat.  104;  swat  25  anderen  wel,   dhe  scal  binnen  enen 

binnen  wicbelethe  gheschen  is,   thar       manedhe  dhat  erve  setten  umme  like 

the  vrone  gheyt.  das.  71 ;  (erve  ether       vele  penninge ;  dhe  andere  dhe  scal 

god)  dhat  buten  wicbelethe  leghen  is.       dharna  kesen,    wedher  he   dhe  pen- 

<^.  75;  alle  arch,  dat  dar  schut  an       ninge  nemenedherghevenwilleumme 

der  stad  velde,   dat  dar   gebeten  is  30  dhat  wicbeledhe  (1303).  das.  93.  — 

wickbelde.  ScUesw.  St.  B.  §  17.    Vgl.       6.    Gkrund-Bente,    -Zins    (worttins). 

qui  ueritatem  aliquam  probare   uel       „Man    umging    es    (das    kanonische 

testificari  debuerint,  septa  sui  domi-       Becht,   welches   Geld  auf  Zinsen  eu 

cäii  infra  munitionem  ciuitatis  (d.  h.       verleihen  verbot)   durch  den   Benten- 

binnen  wikbelde)   continebunt.    Lüb.  85  kauf.     Wer  Geld  brauchte  und  es  an- 

B.  /,  67.  (Bach,  S.  206).  —  4.  das      geliehen  erhalten  konnte,  verkaufte  die 

^^cht,  das  innerhalb  des  wikheldes       bedungenen  Zinsen  als  jährliche  Ben-^ 

giU.    jura,    quod   dicitur   wigbeleth,       ten,  und  zwar  aus  Hegenden  oder  ste- 

^iel,  Stadtb.  (1264-89)  S.  15;  id  juris,       henden  Erben.     Hierbei  kamen  ganz 

quod  vulgo  wicbilede  dicitur  (1201).  40  von  selbst  die  Bestimmungen  des  Wig- 

Westfäl.   Urk.  III,  nr.  3;  cujuscun-       bdderechtes  in  Anwendung;  manver- 

qua  mulier  sub  jure  civili,  quod  vulgo       lieh    sein    Geld    nach   Wigbelderecht, 

wycbeleth    vocatur,     mortua    fuerit       und  das  wigbelde,   dessen  eigentliche 

(1206),  Cassel,  Urk.  113;  so  spreken       Bedeutung  niemand  mehr  kannte  (?), 

itvelke  lüde,   it   si   wicbeldes  recht,  45  glitt  in  die  Bedeutung  Bente  hinüber, 

dat  me  scole  mit  tugen  winnen  oder       d.  h.  wikbelde  ward  kurz  gesagt  für 

'weren.     Des  is  nicht.     Wen   me  ne       wikbeldegelt   (-rente).^     Techen  l.  l. 

^ach  in  wicbelde  tu  rechte  nene  scult       Wert  eneme  manne  en  hus  oder  en 

winnen  mit  tugen  wen  na  doder  haut,       wort  uan  erue  .  .  vnde  doit  dat  hus 

odder  vif  sciUinge  vordindes  lones,  50  of  de  wort  to  wicbelde  (^Far.  to  gelde), 


WIKBELDE  GOT      712       WIKENSCHOP 

dat  wicbelde  ne  mach  he  nicht  uor-  to  wichbelde  rechte,  unde  datur  sen- 
copeny  he  ne  legge  dat  ghelt  vorth  sus  (d.  i.  census)  annuatim  etc.  LH. 
an  andere  rente.  Lüb.  R.  266;  von  E.  7,  87(8.  212)  (u.  Wism.  ÄUeiik 
wicbelde  weder  to  copende.  Dor  ene  33);  so  war  en  man  ene  wort  heuet 
ghemene  nut  to  handes  na  deme  gro-  6  to  wicbelde  rechte,  ne  gift  he  mu 
ten  brande  (von  1276)  wart  dat  rech[t]  tinses  nicht  vertein  nacht  na  paschen 
ghemaket,  dat  al  dat  wikbelde  ghelt,  etc.  (Var.  wor  ene  wanet  in  wikbd- 
dat  vord  mer  to  queme,  men  weder  den  uppe  ener  wort  etc.).  dtu*  Ih 
kopen  mochte  io  vmme  also  vele  alse  308  (8,  308).  „Den  Gläubiger  in  das 
it  gekoft  wart.  das.  310 ;  wil  en  man  10  Erbe  des  Schtädners  inweldigen  to 
lecghen  ene  muren,  deme  schal  hei-  wikboldes  rechte,  ist^  ihn  in  den  eigen- 
pen  sin  nabur;  gift  den  de  nabur  thümlichen  Besitz  eines  verschuldelen 
wicbelde  uan  siner  wort,  vnde  ne  is  Erbes  in  der  8tadt  durch  ^enUieke 
den  he  so  heuedich  nicht  uan  gude,  OeuHjdt  einsetzen;  welches  ehemaUs 
dat  he  eme  icht  helpen  moghe,  de  15  nach  dem  vierten  echteding  geschähe.^ 
man  deme  he  gift  wortins,  schal  eme  Br.  WB.  5,  2;  auch  die  Rente^  Zins, 
lenen  neghen  mark  penninghe;  dar-  Aßi/S^  ^o:  pensionem,  quod  dicitorwig- 
ymme  schal  he  geuen  iarlekes  achte  bel[d]erecht.  Kid.  Stadib.  8.  35. 
schillinghe  mer  to  tinse  .  .  wanne  he  wike,  Docht  in  einer  Lcnnpe^  oder 

de  neghen  mark  weder  gift,  so  sint  de  20  eusammengedrehbe  Charpie^  in  mt 
achte  Schillinge  wicbeldes  ledech  vnde  Wunde  gesteckt,  een  wiekci  vt  in  rnl- 
los.  das.  8.  330;  wil  en  man  dhe  nere  ponitur.  Voc.  eop.  in  Her.  bdg. 
wichbelde  ofte  wortins  gift  van  sime  7,  20.  —  8.  die  Voce,  unter  iaiale, 
erue,  vrien  sin  erue  van  deme  tinse,  stipula,  licmen,  ellychnion  u.  unUr 
de  schal  etc.  8.  361.  25  turunda.     8.  weke. 

wikbelde  gSt,  Weichbüd-Gat.  Ggs.  wiken,  st.  v.    weichen,    wiken  Tel 

varende  göt.  Se  richtet  ok  vmme  rumen.  cedere.  Voc.  Engdh.  ünde 
wikbelde  got,  dat  hir  ghelegen  is,  bin  in  der  not  bi  ja  gebleven,  vaken 
dat  sint  hus,  gharden,  tyns,  de  in  wan  etlike  van  ju  weken.  R.  V.  4321; 
husen  eder  in  gharden  ghelegen  is.  80  nicht  schal  he  van  hir  wiken  eite 
Wigands  Ar  eh.  11^  10;  Wat  he  auer  gän.  das.  5623;  ik  wolde  wiken  si- 
beholt,  wicbelde  god  vnde  varende  neme  torn.  das.  5751 ;  unde  wek  en- 
god  vnde  erue  etc.  das.  11^  46 ;  Darna  wech  unde  seghelde  over  to  Danske. 
schal  se  (die  Wittwe,  die  sich  uneder  Lüb.  Chr.  2^  75 ;  de  ridene  wike 
verheiratet)  delen  mit  den  kinderen  85  deme  wagene,  de  gande  deme  ridene. 
allerleye  varende  gut  vnde  al  wicbelde  8sp.  2^  59,  3;  Versieht  leisten,  also 
gut,  dat  sy  hus,  gharden  eder  tyns,  dat  se  syn  vnd  hebben  geweken  mit 
allerleye  erue  gut  vellet  vppe  de  vrihem  willen  van  aller  gerechtigkeü 
rechten  eruen.  das.  des  landes  (1498).  Blüd^er,  ÜrÜnr. 

wikbelder,  m.  Bürger  (Bewohner)  40  525. 
eines  wikbeldes.    Don  witlik,  dat  wi  wikenbloek,  Abu>eisepfalil9    Item 

unse  sere  leven   wicbildere   (praedi-       8  seh.  vor  wykenblokke  to  hauwende. 
lectos  oppidanos)  van  der  Narwe  mit       Z.  f.  Nieders.  1867,  8.  177. 
der  sulven  wicbildes  veitmarke  nemen  wikensehop,  f.   das  Weichen,  Er- 

under    unser     beschuttinge     (1345).  45  greifung  der  Flucht,     sik  in  de  w. 
Livl.   ürk.  nr.  834.  geven,   entfliehen.     H.  W.   heft  tot- 

wikbelderecht ,  n.  allgem.  Stadt-  vesten  laten  H.  K.  vnde  syne  mede- 
recht ;  spec.  das  Recht,  unter  welchem  hulper,  darumme  dat  se  synen  kloaer 
man  wikbelde  gibt  und  nimmt,  Erb-  em  Stelen  vnde  hebbet  sik  gheaeo 
jginscontract.  Quicumque  habet  aream  50  in  ene  wykenschop.  Lib. prosor.Wism. 


WIKQRAVE  713  WILDE  WILT 

107  (Strdls.  Verfest,  B.nr.  676);  Ynde  vnd  eindracht  sochte.  Rost.  Chr.  v. 
hebben  syk  ghegheuen  in  ene  yuUe-  1310-14^  S.  21  (Schroeter:  unkriege- 
camen  wykenschup.   das.  108.  risch.    Ist  aber  nicht  wittlos,  unver- 

wik^ave,  Stadtvogt  ?  actum  Minde      ständig^  eu  lesen  ?). 
in  curia  wichgrauii  Mindensis  ("i^did^.    5      wtk-,  wiehspel,  n.     Kriegesspiel, 
Scheidt^  v.  Ädd  p.  58.  —  Vgl.  Maurer,       Seharmüteel.    Do  so  langhe  sie  had- 
Geseh.  d.  Städteverf.  1,  HO.  den  besocht  weder  de  borghere  al- 

wik-,    wSk(h)afkieh  werden,    die      lerleye  wichspeles  unde  denen  yro- 
Fluehi  ergreifen.  Welck  minsche  weck-       men  dar  worren,  .  .  do   toghen  se 
aStich  werdt  by  nachtslapender  tidt  10  yan  dennen.  Lüb.  Chr.  i,  JS06. 
nmme  schult  etc.  Lüb.  R.  467y  Änm.  wlkroget,  Stadtvogt,    nisi  soli  ad- 

1;  o£Ft  iemant  van  beiden  siden  wik-       Tocato  civitatis,  qui  dicitur  wick-yogt. 
aftich  wurde,   dar  iemant  to  achter       Pufend.  S.  155. 
were,    den  wikaftegen  schal  nement  wilbere  ?  Van  wylbere  vnd  wyllen 

leyden  unde  entholden.  Lilb,  Chr.  2,  15  al  vnser  erven  (ex  bene  placito  et 
i08;  dar  he  umme  vor  recht  yor-  voluntate  omnium  heredum  etc.).  TFt- 
klaget,  is  he  wykafitich  geworden  gandsArch.  III.  H.3.  S.  44.  (=iwil- 
(1536).  Bithfn.  Urk.  S.  123.  köre?). 

wtk-y  wtchhftSy  n.  Kriegshaus,  Ge-  wilde,  wilt,  adj.    1.  wild,  nicht 

laude  jm  Kriegsewecken ;  propugna-  20  heimisch  oder  eahm,  umherstreifend. 
colum.  Dief;  „ein  halb  rundes  oder  vele  wilder  deren  ene'  grote  schar. 
ein  eckiges,  in  die  Stadtmauer  einge-  R.  V.  1774;  wat  vlesch  it  si,  wilt 
fiigtes  thurmartiges  Gebäude,  diente  edder  tam.  das,  283;  ore  genge  sint 
mü  Geschiitzen  versehen  eur  Verthei-  wilde  (vagi  sunt  gressus).  S^ichw. 
digung  der  Mauern  und  Stadtthore;  25  Sal.  5,  6  (H.);  wilde  wage  s.  wage* 
mitunier  sswr  einstweiligen  ünterbrin'  Büdl.:  men  die  wyle  szie  .  .  thom 
gung  von  Gefangenen,^  Techen  in  handele  gekamen,  hedde  hie  szust, 
jEuAns  Ztschr.  12,  42.  dat  me  de  szo  me  wol  plecht,  int  wilde  hen  ge- 
stadt  mit  muren,  wikhuser  unde  tor-  secht,  dat  hie  etc.  Wism,  Zeugeb, 
Den  bevestigede.  Urk.  bei  Dähnert;  80  1551,  p,  12;  berichten,  dat  gadeshusz 
se  leten  los  de  bussen  uppe  den  yn  dehßen  wilden  lopen  (wüden, 
wichhusen  unde  uppe  dem  dore  unde  wüsten  Zeitläuften)  groten  schaden 
schoten  to  like  mer  wen  20  wepe-  geleden  hefft.  Wism.  Br.  v,  1494,  — 
nere  to  der  erden.  Lüb.  Chr.  2,503;  2.  fremd,  unbekannt  (vgl,  j,unldfremd^). 
de  Wismarschen  kregen  vele  hundert  85  Wes  mit  rade  milde  (auf  verständige 
gefangen,  also  dat  alle  thorne  unde  Weise  freigebig),  so  en  wert  di  ere 
wikhuse  fidl  der  gefangen  gesettet  nummer  wilde.  Rathsvers.  der  Thiere 
worden,  das.  1,  473;  weren  ok  do  v.  4  (Bruns,  S.  135);  wattat  wort 
de  borghere  uppe  den  wichhusen.  (caminata)  sprekt,  dat  ys  my  wylde. 
Korner  234c.  40  Lerbeck  §  185;    die   eer  guet  .  .  to 

wikinge,  f.  VereichUeistung,  Ces-  brynghen  . .  die  yan  wilden  spysen  oS 
sion.  Vor  welke  wykinge  vnd  aftre-  dranck  yerderuen.  V,  den  10  Gelb,  f. 
dinge  he£ft  N.  in  getalden  gelde  ge-  10^;  dar  schal  van  uns  werden  gema- 
geuen  1300  M.  (1498).  Blücher  Urk.  ket  ein  mynsche . .  de  staltenisse  is  iuk 
w.  525.  45  allen   wilde.    Sünden f  v.   805;    wat 

wiklos?  Desse  rede  vnd  dergliken,  mach  men  loven  in  den  apen,  wen 
de  thom  krige  vnd  vordarue  gespra-  dat  so  wilde  (sonderbar,  ungestalt) 
ken,  behageden  der  wicklosen  men-  unde  vorschapen  der  ne  mochte  up 
heit  wol  vnnd  beth  wen  de  gude  vor-  al  der  erden  van  godes  creature  wer- 
stendige  radt  des  rades,  dede  yrede  so  den.    Gerh.  v.  M.  40,  50;    dat  die 


WILDE  714  WILDWAS 

ertzebisschop  .  .  naem  andere  wilde  wilden,    s^w.   v.    utkhentnifen; 

(fremde^  ungehörige)  wege  van  erbee-       büdl.  von  Sinnen  sein,    dwasen  fei 
dingen.    Schüren  208;    wante    dem       wilden,  vagari.   Dief. 
rike  van  Denem.   grot  schade  toko-  wildewasse,  Rückgrat^  spina  doni. 

men  is  van  weghen  der  mennigerleye  5  dltfr.  waldewaxe;  (dorch  de  haU- 
wilden  (unstäten)  legfaeren,  de  de  sene,  woldewaxe).  pro  nervo  colli 
copman  hebben  in  Denemarkes  siden  i.  e.  waldewaxa.  Richth,  85.  n.  7  it. 
uppe  den  Schonreisen  (1442).  Hans.  84^  14,  Man  rechnet  sie  jnoischen  den 
Rec.  IP^  S.  606.  —  3.  im  mardl.  ewei  Ohren  und  längs  des  Rückens 
Sinne:  ungebunden,  ungezügelt,  Sitten-  10  bis  auf  die  Lenden  herab,  das.  306,18, 
los.  (eyn  wüst,  wilde,  vnstete  mensche,  Vgl.  Grimm,  Gr.  3,  407 ;  copadiam, 
vagus.  Dief.).  De  wilde  sele  (anima  weltewahso,  wildi  faso  (quod  in  collo 
dissoluta).  Sprichw.  Sal.  19,  15  (H.);  bouis  jacet;  so  Graff  3^  705);  schleg- 
die  eer  guet  tobrynghen  myt  wilder  vel  lendbrat,  slontbrade,  slasbroten. 
gheselscap.  Van  den  10  Gebb.  f.  10^;  16  Diefenb.  gl.  s.  v.;  wildiwahse  (AUd, 
Na  em  (Bischof  Albr.  v.  Magd.)  wart  Bü.  2,  195) ;  eyn  brade,  eyn  stucke 
koren  greve  Ganther  van  Zwartze-  vleysches.  ders,  not>.  gl.  s.  v.  —  Ge- 
horch, vyl  junk  noch  unde  wylde.  schege  ienigh  man  wondinge  an  den 
Lüb.  Chr.  2,  465;  een  ionghelinck  wilde wasse,  dat  hy  daer  af  lam  worde 
wilde  ende  lichtuerdich.  B.  d.  Byen  20  in  den  beenen  of  in  den  armen,  ofte 
/*.  237,  an  ienigen  synen  leden  daer  van  ge- 

wilde, Mutterstute ;  solche  wurden  lempt  of  gekrencket  worde  .  .  so  sal* 
mit  den  Füllen  oft  wie  unlde  Pferde  men  elck  pnndt  boeten  na  lantrecht 
behandelt  und  zur  freieren  Bewegung  Richth.  281  §  28;  318  §  27. 
in  die  Wälder  gejagt.  Vgl.  Lisch  im  25  wildicheit,  /.  Wildheit,  Ausgelaßen- 
Arch.  f.  meU.  Landesk.  1855,  S.  684.  heit.  darvan  dat  se  (Maria  Magd.) 
(de  equis  indomitis,  qui  in  vulgari  grot  beruchtet  was  mank  allen  myn- 
vocabulo  stotperde  et  wilde  perde  sehen  van  erer  groten  schonheyt  .  . 
dicuntur  1321.  Calenb.  Urk.  VII,  nr.  vnde  besanderghen  van  groter  wyl- 
114).  a.  1503  is  im  heinholte  dat  ao  dicheit  vnde  ydelheit  in  mennigen 
hus  af  .  .  vnd  darin  vier  drachtiche  snnden  etc.  V.  d.  Wege  d.  Crutsesf. 
wilden  vnd  vier  auerjariche  valen  E5;  de  wildicheit  der  vrouwen.  Kor- 
vorbrandt.  Strais.  Chr.  2,  60 ;  kompt  ner  17^;  bod  em  to,  dat  se  by  hor- 
in  seine  koppele,  darin  er  seine  stoet  sam  van  erer  wildicheit  leten  etc.  das. 
oder  wilden  gaende  hette.  Sastrow  3,  35  ßla;  strafiede  he  vele  misbehelicheyt 
56;  vnd  sonderlich  sollen  vnsere  ampt-  unde  wildicheit  beyde  der  vorsten 
leute  vf  die  wilden  pferde,  da0  die  unde  prelaten.  das.  30^;  van  on- 
wilden  rechter  zeit  besprungen,  vnd  cuusheit  coemt  hoerdom,  auerspil . . 
die  hengste  ordentlich  zugelassen,  wildicheit  etc.  Sp.  d.  kerst.  gd.  f. 
auch   die  jungen    vohlen,    von    was  40  122. 

hingsten  oder  modern,   in   welchem  wllddk,  n.  NonnenscUeier.    velum 

jähre  die  gefallen  sint  .  .  guetten  (sanctimonialium),  een  wieldoeck  der 
vleiD  und  achtung  haben.  Amtsordn.  nunnen.  Dief.  n.  gl. ;  velnm,  wildoch 
des  Herz.  Hans  Albrecht  v.  28  Mai  (der  h.  Agathe)  droghen  se  teghen 
1567.  45  dat  vur  unde  dat  vur  vorgink  dar- 

wilde,  f.  das  ümherstreifen.    Des       van.  LudcJf  v.  8.  c.  5.    Vgl.  wiggel, 
landes   here   begunde  to  jagen,  mit      ein  Nonnenschleier.  Strodtm. 
wilde   (=  wild)   sine  hunde    lepen.  wildwis,   der  sich  närrisch  stdU. 

Gerh.  v.  M.  16,  29  (Seelmann  interp.  Sprichw.  Nemand  so  dwas  alze  ^1- 
begunde  to  jagen  mit  wilde,  sine  h.).  50  dwas  (Hoffm.  willens  dwas) ;  Stultior 


WILE  715  WILLE 

eat  ficttis  fataas  quam  non  ita  dicttis.       leued  (1395).  Sudend.  8,  nr.  39;  schal 
.Sf^.  Mscr.  nr.  114  f.  32\  stan  vnder  yns   al  de  wyle  dat  wy 

wfle,  f.  Weüe^  Zßü.  aits.  huuila.  lyuet  deis.  4^  nr.  186;  der  wyle  dat 
Alse  de  Höhten  dat  Yornemen,  dat  wy  levet  (1400).  Nies.  Beür.  2^  331; 
lie  alsQS  lange  wile  stille  lach  etc.  5  der  wile  he  dat  hadde  (1472).  das. 
Lüb.  Chr.  2^  18 ;  lange  wile  se  hir  2^  470 ;  derwyle  dat  ik  kochelen  wel 
ummekeven.  R.  V.4987;  unde  quam  etc.  Theoph.  400. 
in  einer  körten  wile  vilna  eine  mile.  wilen,  schio.  v.  toeüen,  säumen,  eö- 

das.  795;  nu  hebbet  beide  gude  wilen.  gem.  eyn  kloster  is  schedeliker  den 
Sündenf.  922;  ein  gude  wyle,  geravme  10  landen  alse  veer  roffhusere,  de  rouers 
Zeit.  Schüren  205;  blef  in  der  lucht  holden  yo  yp  vnde  men  hefib  ein 
behanghen  ene  gude  wile.  Körner  26^;  vpseent  vp  de  suluige,  de  monicke 
unde  Yorde  on  to  Lentzen,  ein  wile  ouerst  wilen  nummermer  vnde  halent 
darna  to  Dannenberch.  Magd.  Sek.  vnde  dregent  sunder  underlaet  in. 
Chr.  151^  31;  ene  wile  tides,  eine  15  Disput,  to  Oldersum  f.  31. 
ZeiÜang.    dar  up   he   ene  wyltydes  wilen(e),  (wilenSr),  adv.  vor  Zeüen^ 

(paullttlum)  was  tho  vreden.  Chr.  Sd.  einst^  ^weüand''.  Ein  hert  stunt  wilen 
250f  11;  Bernardinus  hadde  mit  den  in  der  weide  etc.  Oerh.  v*  M.  61^  1; 
Tederen  to  L.  syne  meenschop  eyne  der  kleinen  kese  ein  rave  ök  vant 
wyltydes.  Passionai  f.  206;  vnde  bleef  20  einen  wilen  (einen  der  Käse  fand  einst 
by  ere  ene  wyle  tydes.  das.  2?4\;  e.  R.)^  das.  13^  11;  Eatharine,  wilne 
greye  D.  was  •  .  wyle  tyds  ein  yer-  saligen  Hinrichs  nagelatene  dochter. 
wairer  des  stichtes  to  Osenb.  Schü-  Fahne^  11^  323;  alz  wilne  der  er- 
ren  51;  ynd  satt  ein  weill  thides  etc.  same  N.  das.  238;  ich  Mechtilt  wilen 
Z.  f.  vaterl.  Gesch.  7,  374;  alle  wile,  25  greuinne  etc.  Seiberta  Urk.  nr.  350; 
eine  ZeiÜang^  eine  geraume  Zeit.  Do  Dus  schynt  ciaer,  dat  se  (die  unwür- 
was  dar  een  so  grot  storm  myt  sehe-  dig  das  AbendmaJd  empfangen)  mis- 
tende .  .  dat  warede  al  wile  . .  tom  doen  meer,  Dan  de  joden  deden  wilen 
lesten  etc.  Brem.  G.  Q.  104;  he  or-  eer.  Sp.  der  sonden  f.  43d;  als  ick 
loghede  uppe  den  pawes  alle  wile.  30  dat  yan  wilner  der  hoegebornen  junc- 
Liib.  Chr.  Ij  131  u.  269;  do  se  de  fraw  .  .  yan  Gleye  hebbe  muntlik 
(Gefangenen)  hadden  alle  wyle  ge-  hören  yertellen.  Schüren^  Vorr.  XIII; 
holden,  do  schatteden  se  se  unde  leten  hertog  Johan  yan  Gleye,  nu  ter  tyd 
se  los.  das.  2^  31.  —  (al)  de  wile  leyende,  wilnere  hertogen  Alfs  sone. 
(dat),  der  wile  (dat),  adv.  u.  conj.  35  das.  89;  wilener  dages,  früher,  dyt 
ufderdeSy  die  Zeit  über^  interea;  wäh-  dat  hir  steyt,  dat  helt  man  wilner 
renddes^  solange  als  bis.  —  So  we  daghes  anders.  Ssp.  11^  16  Gl. 
desse  scrift  lest,   de  mach   de  wile  wilge,  f.    Weide ^    salix;    willige, 

ledichghanc  yordriyen.  Lüb.  Chr.  i,  salix.  Hör.  belg.  7,  38,  Hanck  op 
3;  de  keiser  was  de  wile  to  Pullen.  40  dine  orgelen  in  den  wilgen.  £r.  d. 
Magd.  Seh.  Chr.  151^  27;  al  de  wile  EtiS.  56;  die  (Anschüße)  mögen  sy 
dat  de  stadt  nicht  gewunnen  is,  so  ar-  poten  end  setten  mit  wilgen,  als  dat 
beide  wi  to  yorgeyes  to  winnende  gewontlich  is.  Laccmti.  Arch.  i,  201. 
ander  stede.   Lub.  Chr.  i,  137;    de  wille,  m.  Wiüe.  Döt  to  den  munt; 

wile  de  keiser  darmede  beworen  was,  46  dat  is  myn  wille.  Theqph.  i,  9 ;  juwe 
do  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  59,  20;  de  wille  de  sehe.  R.  V.  937;  Absicht, 
wile  de  yrowe  nenne  anderen  gaden  Verlangen,  Wunsch.  Des  (deshalb) 
ne  nimt,  so  is  se  irer  hindere  yor-  möt  na  di  de  jene  weryen,  des  wille 
munt.  (S^osl.  Stat.  16,  23;  alle  de  up  dine  schone  steit  (der  Hahn  jsum 
wile,  dat  wy  beide  edder  ynser  eyn  50  Edelstein).   Gerh.  v.  M.  i,  17;  dar 


WILLE  716  WILLE 

he  schaffede  all  synen  wyllen  (ad  mjt  groten  willen.  Grisdäis  f.  68; 
Vota  8ua  successit).  Chr.  Sd,  304;  se  deneden  eme  to  willen  (gem). 
so  dat  86  dar  eren  willen  nicht  schaf-  Korver  85^;  he  bot  eme  zo:  weret 
fen  konden.  das.  76;  desse  knechte  em  to  danke,  he  wolde  em  Danuts- 
(die  Grraf  Gerd  ausgesandt  hatte)  schsS"  5  cum  to  der  hant  schicken.  Dit  nam 
feden  nenen  willen  (erreicMen  nicht  de  soldan  to  willen  (nahm  es  gerne 
ihre  Absicht),  wente  de  wynter  quam  an,  stimmte  eu)  unde  bot  em  zo  we- 
altohantan.  LÜb,  Chr.  2,  418;  de  van  der.  Lüb.  Chr.  i,  180;  welck  de  edel 
Rodys  behelden  eren  willen  unde  slo-  furste  vnd  syner  genaden  son  groit 
gen  dem  Türken  baven  11000  man  10  yan  den  van  Soest  to  wyllen  nemen. 
af.  das.  2,  416;  he  heft  alle  synen  Seib.  Qu.  2^  318;  konde  we  jawer 
willen  beholden  (es  ist  ihm  nach  anwisinghe  noch  gheneten,  dat  neme 
Wunsch  gegangen).  Korner  75b;  wo  we  vor  willen.  Sudend.  4,  nr.  194,14; 
de  Hamborger  den  Denen  groten  vnde  spreken  mit  ome,  darumme  dat 
schaden  deden  unde  wedder  de  De-  16  he  dat  ghedan  hadde,  dat  en  neme 
nen  eren  willen  behelden.  das.  2379k;  wy  vor  neynen  willen,  d.  h.  sehen  es 
vorherde  dat  land  gansliken  .  .  unde  ungern.  Hanov.  St.  B.  537;  so  ne 
behelt  yan  dem  lande  alle  synen  wil-  schuUe  we  tus  mit  den  ghenen  neyne 
len.  das.  25^;  de  keyser  wan  do  wis  freden  .  •  we  ne  hebben  B.,  sine 
Meylan  unde  warf  sinen  willen  in  20  eruen  .  .  ore  vorscreven  summen  gel* 
Lumbardie.  Lüb.  Chr.  1,  58;  in  deme  des  betalet  efte  en  hebben  oren  wil- 
iare  1369  do  treckeden  de  stede  der  len  (^istimmung)  (1395).  Sudend.  8, 
coplude  mit  groter  macht  in  Denem.  nr.  33 ;  he  vulbordede  nouwen  dorch 
unde  vorworven  al  eren  willen.  De  bede  des  greven  sunder  willen  (under- 
coplude  wunnen  do  copenhaven  etc.  26  wülig,  ungern).  Lüb.  Chr.  1,  433; 
das.  1,  292;  unde  darna  wolde  he  he  (ein  Ausgewiesener)  schal  nicht 
komen  yn  dat  land  unde  werken  al  wedder  in  komen,  sunder  he  hebbe 
sinen  willen  etc.  das.  2,  19 ;  se  was  der  heren  willen  (2!ustimmung)  ynde 
in  den  willen  (beabsichtigte),  dat  etc.  des  clegers.  LÜb.  M.  316^  Anm.  8; 
Miinst.  Chr.  1,  137;  alse  he  des  in  80  so  lange  se  (die  Lüneburger)  nynen 
willen  was  (eu  thun  in  Begriff  war).  willen  hadden  myd  den  Lubeschen 
Lüb.  Chr.  1,  138;  umme  den  willen  unde  myt  den  Hamborgheren,  bo 
dat,  deshalb,  weil;  sehr  h,  —  umme  scheide  ere  solt  vorvestet  blyven  in 
minen  (minent)  willen  etc.,  mea  causa  synen  landen.  Lüb.  Chr.  2,  351;  konde 
etc.  —  dorch  .  .  willen  etc.  —  wil-  86  hie  die  (3  oder  4  ut  der  meenheyt) 
len  hebben  (driveu)  mit,  rem  habere  to  Tullen  willen  hebben,  sie  scolden 
cum.  Do  quam  ein  yunghelink  de  eme  die  ganczen  meenheit  wol  to 
hadde  sinen  willen  mit  ere  (Susanna).  willen  (geneigt)  maken.  Brem.  G.  Q. 
B.  d,  Frofeden  I,  f.  56^;  he  wolde  94 ;  wy  willen  allen  schaden  wedder- 
tovoren  sinen  willen  mit  eer  hebben.  40  leghen  unde  na  willen  (eur  Zufrie- 
Korner  50^;  unde  dreven  alle  dree  dmheü)  entrichten  (1384).  LünA. 
eren  willen  myt  er.  das.  234a  Zu-  ürh.  XV,  S.  137;  de  uns  na  willen 
neigung,  Zustimmung,  ik  wil  di  leve  wol  betalet  sind.  das.  144;  ock  wat 
unde  willen  beden.  Sündenf.  860;  ere  schepe  de  unsse  borger  buwen  laten, 
unde  willen  bewisen.  das.  2324;  desse  45  de  en  scholen  se  nicht  vorkopen  byn- 
bewiseden  eme  hir  willen  an  unde  nen  6  yaren  sunder  orlefi  des  rades 
twiden  eme.  Lüb.  Chr.  1,  285;  aldus  .  .  und  scholen  glyckwol  unser  bu- 
wysede  he  (der  König)  de  stede  van  mestevm\ien(Zustimmung, Erlaubnis) 
syk  ane  willen  unde  vruntschop.  das.  hehhen  (1489).  Brem.  Stat.690;  gude 
2,  185;  dat  lavede  em  dat  mene  volk  50  wille.   se  moghen  dat  hus  eneme  Tsa 


WILLE  717  WILLEKOR 

lesetene  manne  vor  ore  penninghe  meisters  willen  maken.  das.  255 
satten,  weme  dat  se  willen,  vnde  dat      u.  h. 

8cal  Tse  gude  wille  wesen   d.  h.  tvir  willebar^  culj.  willig^  gern.   Wente 

haben  nichts  dagegen,   sind  das  eu-       wy  Synt  .  .  ßo  yoreinighet,   dat  wy 
frieden  (1349).  Sudend.  II,  nr.  339;    5  wyllebar  wyllen   lyflf  vnd   gudt  vor- 
80  mochten  se  sek  snluen  helpen  van       leßen.  Dithm.   Urh  114. 
ynsem  slote  • .  dat  scholde  ynse  gude  willebref  9     Consensbrief,    Eintcü' 

wille  sin  (1398).  das.  8,  8.  309,  21;  ligungsschein.  ock  wil  ik  em  auer 
gudes  willen,  gutunUig^  ohne  Zwang.  dith  guth  eyn  willebref  schaffen  van 
Se  geyen  om  de  stat  gudes  willen.  10  der  herschop  etc.  Cod.  Brdb.  /,  i, 
Bothos  Chr.  f.  145;  dar  af  worden  208;  Aisdan  yan  synen  gnaden  eynen 
de  Sassen  deme  koninge  ghudes  wil-  yullenkamen  wylbreff,  so  des  van  noi- 
len.  Lab.  (Jhr.ly  35:  auch:  absichtlich.  den  sy,  to  erlangen.  Old.  ürh.  v. 
einer,  den  ick  der  nhamen  hir  gudes  1504;  ynd  will  henfurder  van  wolge- 
willens  ehre  halven  schone.  Neoc.  1,  15  dachter  miner  gn.  frowchen  vp  szo- 
98.  —  Besonders  eu  merken  ist  die  dane  vorkoffte  landt  eynen  genoich- 
häufige  Redeweise:  willen  maken,  d.  h,  aftigen  wylbreff  yon  e.  g.  yorsegelt 
befriedigen^  zufrieden  stellen^  sich  aus-  erlangen.  Old.  U.  v.  1540 ;  willebref 
gleichen  mit^  gew.  mit  Oen.  Vnde  an  N.  vppe  den  ström  vnde  vere  to 
gheyt  he  von  dennen  ynde  en  ant-  20  N.  to  yorlenende  weme  he  wil  (1473). 
wordet  nicht  na  rechte,  eder  he  en  Ftklcks  Staatsb.  Magaz.  8,  709. 
make  willen,  men  volghet  ome  mit  willekome,  -komen,  adj.    willhom- 

rechte.  Oosl.  Bergges.  §  44 ;  de  berch-  men.  sy  willekome,  Korner  34^;  öm 
mester  en  darf  neuer  grouen  mate  Brun,  wilkome  möge  gi  wesen.  B.  V. 
orlouen  .  .  men  en  betale  ome  de  25  525;  sit  mi  wilkomen  (:  vromen).  das. 
mate    erst,    de   men   ome   dar   vore       963. 

Bcaldich  is,  eder  en  make  sinen  wil-  willekome,   m.    das  WiUJcommen. 

len  dar  vmme,  dat  ome  noghe.  das.  unde  sande  eme  .  .  to  syme  wille- 
§  95;  unde  hieven  dsLV  (im  Einlager)  kome  etc.  Korner  24c ;  ein  großer 
80  langhe,  dat  se  des  rades  willen  so  Becher,  der  dem  eintretenden  Gesellen 
makeden.  Liib.  Chr.  2,  299;  dar  ant-  zugetrunken  wurde.  Vgl.  Dähnert. 
worde  to  de  rad  .  .  dat  her  Otte  Dem  scholen  de  meisterknapen  den 
erst  makede  willen  des  hertighen  willkommen  bringen ;  so  he  en  nicht 
yan  Bart  .  .  aldus  konde  Otto  den  vthdrincket,  schall  he  einen  schilhngk 
hertighen  nicht  tovreden  setten.  das.  $6  daruor  geuen.  Wism.  Kürschnergesel- 
2,  182;  unde  schal  sweren  uter  stad  lenrolle  1480;  den  wilkom  drinken. 
to  wesende  ene  mile  weghes,  so  langhe  Hamb,  Z.  B.  p.  40;  eth  schall  ock 
went  he  dat  gheld  al  ghegheven  hebbe,  kein  geselle  den  wilkome  tho  drin- 
eder  des  rades  willen  darumme  ghe-  ckenn  vorschmadenn.  Szo  hie  averst 
maket  hebbe.  Hanov.  St.  R.  354;  de  40  densulvenn  tho  drinckenn  nicht  vor- 
beiden  broder  sint  vorgeweken  vnde  mag,  szo  mag  hie  one  loszbidden. 
hebben  noch  der  herschop  noch  der  Hamb,  Z,  B.  Nachtragt  S,  60^  14. 
frunde  willen  ghemaket  (für  den  von  willekomen,  schw.  v,  bewülkommen. 

ihnen  Erschlagenen).  Sass.  u.  Holst.  Auer  se  worden  so  wylkomet,  dat 
jR.  34^  4;  offibe  jenich  knecht  syneme  45  se  weder  fleen  mosten.  Sexb.  Q^.  2^ 
mester  entginge  er  siner  rechten  tydt       370. 

.  .  dat  de  nergen  yor   knechte  des  willekdr,     m.      freiwillige     Ent- 

amptes  entholden  werden,  se  en  ka-  Schließung,  freier  Wüle^  arbitrium. 
men  denne  ersten  wedder  unde  ma-  Voce.  It  is  der  lantlude  vri  wilkore, 
ken  willen«    Lab.   Z.   B.   197;   des  so  dat  se  gogreven  kesen  etc.    Ssp.  I^ 


WILLEKORBREP      718       WiLLEMOÖEN 

56;  do  sprak  de  bischop  desse  wort  jnoungen  versprechen^  geloben.  Dospr&k 
mit  vriem  wilkore.  Magd,  8ch.  Chr.  de  biscop  disse  wort  mit  yriem  wil- 
194^  20;  ock  haddestu  den  vryen  köre:  .  .  ik  wilkore  hir  Tor  dnssem 
willekoer  to  donde,  wat  dy  best  be-  hilgen  likamme  unses  heren  etc.  Magd. 
haghede.  ^.  Birg.  Openb.  f.  130;  5  Seh.  Chr.  195,  20;  dit  ghesette  scal 
EinmUigung^  Zustimmung^  (gericht-  iowelc  nye  radman  aldus  willekoreo, 
Hohes)  Versprechen.  Svat  so  die  bur-  wan  he  erst  in  den  rad  kernet  etc. 
mester  schept  des  dorpes  vromen  mit  Hanov.  St.  B.  324 ;  alle  vnde  itlike 
wilkore  der  merren  menie  der  bure,  pancte  vorg.  hebbe  wy  gelauet  Tnde 
dat  ne  mach  die  minre  deil  nicht  10  wyllekort.  Old,  ürh.  v.  1467;  Tode 
wederreden.  Ssp.  II,  55;  aller  lofte  laue  vnde  wylckore  darvmme  Tor  my 
ynde  wylkore,  de  se  vor  my  ghedan  etc.  Old.  ürh.  v.  1533;  de  makede 
hebben.  Old.  Urk.  v.  1466 ;  ein  durch  tuschen  en  enen  vrede,  willekoret  bi 
gegenseitige  MnuMligung  entstandener  groteme  gude.  Lüb.  Chr.  i,  159;  be- 
Vertrag.  He  brack  den  willekor  unde  16  lieben,  festsetzen,  entscheiden  (als  ar- 
Yordracht.  Leibn.  3,  187;  unde  ma-  biter),  seine  Zustimmung  geben,  bestä- 
kede  myt  eme  (dem  Teufel)  enen  yor-  tigen.  Willet  de  sesman  wat  nyges 
bund  unde  wilkore,  were  dat  etc.  setten  eder  willekoren  dem  berch- 
Kamer  59^;  so  hebbe  ick  eyn  vor-  werke  to  gude  etc.  Ghd.  Bergges. 
drach  ofite  wylkoer  gemaket  myt  etc.  20  §  147;  (wy  schedesheren)  seggen, 
Old.  ürk.  V.  1528 ;  we  einen  wilkor  willekoren  unde  utspreken  . .  so  hyma 
deit  wedder  den  anderen,  dat  he  em  screuen  steit.  Lüb.  Chr.  2^  255;  irj 
wedder  antworden  schal  etc.  Old.  N.  u.  N.  to  Lubeke  unde  to  Sweryn 
ürk.  V.  1433 ;  se  makeden  enen  wil-  bisschoppe,  wylkorde  .  .  unde  beste- 
kore,  dat  nen  man  scheide  körn  voren  26  degede  schedesheren.  das.  2,  J254; 
Ute  dem  lande  by  groter  pine.  Lüb.  unde  we  willekoret  se  to  likeme 
Chr.  1,  194;  überh.  Beliebung,  Fest-  rechte  an  deme  vorbenomeden  gude 
Setzung,  Bestimmung,  StattU,  (bes.  (1347).  ürk.  d.  Stadt  Bann.  nr.  248; 
durch  Bath  u.  Bürgerschaft  belieht).  he  (der  Richter)  ne  mut  ok  nen  ge- 
Ock  en  scholen  de  werckmestere  ny-  80  bot  .  .  noch  nen  recht  uppe*t  land 
nerleye  morgensproke  ofiPt  willekore  setten,  it  ne  willekore  dat  land  (be- 
don  etc.  Old.  ürk.  v.  1362;  were  liebe  es,  gebe  seine  Zustimmung).  Ssp. 
dat  die  voghet  anders   icht   richten       3,  91,  3. 

wolde,   den   der  stad   willkore  vnde  willelds,   adj.    mü  freiem  Willen. 

bescreuen  recht  were  etc.  Brem.  G.  86  ^^.  ö^»"  diese  Zus.  mü  -los  Gr.  Gr. 
Q.  77;  der  stad  eghene  wilkore  vnde       2,565  f.    ik  en  begheer  anders  nicht, 
recht,   das.  78;   des  gafi  die  voghet       dan  ik  arme  wiUeloes  van  mynre  mo- 
ouer  sie  ordel  vnde   recht,   dat   sie       der  scedede.  Mnd.  Ged.  7  v.  207. 
lyff  vnde  gut  ghebroken  hedden  na  willemate  ?    Aldermalk  schal  wille 

creme    egenen    willkore.     das.   113;  40  iiiate  gheuen  vnd  nemand  en  schal 
desse  wilkore  unde  settinge  de  scolen       menkop   gheuen.    Lünd>.  St.  R.  33, 
unses   heren  recht  nicht    mynneren       20.   (l.  vulle?) 
(1433).  Brem.  Stat.  446.  willemoden,  schw.  v.  nocA  6gnem 

willekdrbrdf ,  m.  EinunUigungs-  GhUdünken  handeln.  . .  dan  wer  men 
schein.  Wy  wyllen  setten  enen  an-  46  sulckes  iummerst  vthflucht  sochte . . 
dem  guden  man  in  des  doden  stede,  stunde  aftonemende,  dat  men  gesyn- 
de  en  lave  ynde  swere  in  eneme  net  were  myt  J.  F.  6.  to  wilmodende. 
willekorbreve  .  .  dessen  breff  myt  to  Old.  ürk.  v.  1513;  oS  euch  einer  wil- 
holdene.  Old.  ürk.  v.  1454.  meiden  wolde  unde  wolde  sin  erre 

willekoren^  schw.  v.  freiwillig,  un-  60  ind  guit  nicht  entfangen  nach  dosseo 


WILLEMOT  719  WILLEN  WELLEN 

Mem  haeves  rechte,  dei  selvige  gue-  Dial.  Greg.  J308b ;  heddest  da  ghewilt 
der  mach  unser  gn.  her  indiDgen.  offerhande.  OQB.  C,  140.  —  Das 
Barmer  Urk.  p.  31.  Präs.  tvird  häufig  eum  Ausdruck  des 

willemOt,  m.  freier  Wille  ^  freies  FtUurs  gebraucht,  min  levent  en  wil 
Belieben^  freier  Antrieb  (zum  Guten  5  nicht  lange  duren.  Lüb.  Dodend.  v. 
wie  ssum  Bösen).  Vgl.  mötwille.  De  366;  dit  wil  mi  alle  feilen,  das,  419 ; 
uth  Willem  mode  efte  nth  spotte  ik  hebbe  schände  gedän  der  koning- 
dem  gheloaen  to  na  spreken.  Sp.  d.  innen,  dat  se  spade  wil  yorwinnen. 
crist.  mensch,  c.  11;  dat  selue  unse  12.  V.  1416;  got,  de  alle  dink  recht 
neue  Tan  Oldenborch  oick  allet  myth  10  wil  Ionen,  das.  1971;  de  wil  nicht 
zyneme  swinden  schrifften  affsleyt  in  lange  eyn  koepman  syn.  De  yele  yth 
meynonge  synes  wylmoedes  dar  ynne  ghyfft  vnde  nympt  nicht  yn.  Schip 
to  gebrucken.  Old,  Urk.  v.  1517;  men  v.  Narrag.  f.  78;  so  wy  nw  irfaren 
denketh  zynes  wilmodes  na  alszo  vor  de  summe  des  geldes,  als  id  kosten 
ieghen  uns  to  brukende.  Malte.  Urk.  15  wil,  sick  hoger  belopen  werdet  etc. 
4^  226.  Gen,  adv.  freiwillig^  cAskht-  Jahrb.  f.  S.  H.  L.  Landesk.  6,  248. 
lieh.  Do  one  dat  werder  (Bhodus)  Das  Prät.  unrd  zur  Bildung  von  Con- 
willemodes  gegeven  was,  do  legeden  düiotuüsäteen  verwandt  („würde^); 
de  brodere  des  ordens  ere  hovet-  vgl.  engl,  would.  Dat  wolde  ik  em 
clo8ter  dar.  Ludcif  v.  8.  c.  S,  S.  64;  20  gunnen,  mochte  ik  beholden  dat  min, 
we  dat  wilmodes  vorsumet  (si  quis  darmede  wolde  ik  tovreden  sin.  Lüb. 
hoc  sponte  nieglexerit).  MeM.  Urk.  nr.  Dodend.  v.  77;  mochte  ik  darmede 
384;  beholdet  neyne  sunde  willen-  vristen  min  leven,  altomalen  wolde 
müdes  in  iuwem  herten.  Bavenst.  f.  ik  se  (de  morgengave)  darumme  ge- 
1769k ;  und  se  vorgetten  dat  edder  25  ven.  da^.  ^^7;  wer  jumment  in  juwem 
Torsomen  dat  willemodes  (1400).  LitH.  hope,  dem  wolde  ik  geven  myn  lyf 
ürk.  nr.  1519, 17;  wi  sint  schuldich  to  kope  .  .  ik  wolde  syn  knecht  syn. 
des  dodes,  alzo  dikke  wi  gheuen  Theoph.  i,  461 ;  hadden  se  to  Danske 
quade  bilde  willemudes.  Parad.  f.  ib;  komen,  so  wolde  (wären  sie  .  .  so 
war  twei  brodere  borgermestere  we-  ao  würde)  de  rad  genomen  hebben  dat 
ren,  dat  dar  ein  wilmodes  ("/reiUTiZIi^^  halye  gud.  LÜb.  Chr.  2,  354;  were 
aftreden  wolde.  Brschw,  Schidktb.  it  so,  se  wolde  wol  klagen.  B.  V. 
f.  52.  3770;    auch  dient  es  daeUy  um  ein 

willen,  wellen,  tiitr.  t;.  troK^.  Präs.  ^^Pflegen^  eu  beeeichnen,  wie  engl. 
ik  wil,  w'el,  du  wult,  wolt  (wultu),  35  would.  De  myt  den  neppen  schenken 
he  wil,  wel  etc.  Imper.  wil  nicht  scolde,  neyn  licht  he  in  der  haut 
drouich  wesen.  Diäl.  Greg.  158;  wil  hebben  wolde  (weil  der  Edelstein 
(wiUe)  nicht  wenen.  Tob.  5,  18  u.  10^  Licht  gab).  Flos  u.  Bl.  257;  ein  deils 
6  (H.);  en  wilt  iw  nicht  entseyn  luede  wolden  sagen,  die  propheten 
(fürchten).  Dial,  Greg.  185h;  set,  gne-  40  hedden  sie  yordrencken  laten,  ein 
dige  here,  wilt  dit  yorstän.  B.  F.  deil  wolden  sagen  etc.  Münst.  Chr. 
2556.  Cofij.  Präs.  it  ga  mi  dar  na,  2^  65;  auch  so  im  Präs.  etlike  wil- 
wo  it  Wille,  das.  1274;  ik  bidde  di,  len  seggen,  dat  etc.  Korner  56^;  men 
dat  du  mi  .  .  willest  yrien  yan  etc.  de  anderen  cronicken  willen  segghen, 
Lüb.  Dodend.  v.  1230 ;  de  in  sodanem  45  dat  etc.  das.  45^.  —  Mit  Inf.  Perf. 
State  is,  dar  he  nicht  in  steryen  wille  (s.  Gr.  Gr.  4,  171).  N.  N.  sint  yor- 
(:  volle),  das.  142;  allet  dat  ik  welle  vestet,  dat  ze  H.  anverdegheden  ,  • 
Theoph.  i,  817;  Prät.  wolde.  wen  du  vnde  wolden  ene  hebben  dot  gesla- 
woldes  etc.  Lüb.  Chr.  i,  10;  Part.  gen.  Lib.  proscr.  Wism.  26;  desse 
gewolt  u.  gewilt.  ik  hebbe  gewilt  dat.  60  galeyden  nam  Pawel  Beneke  .  •  unde 


WILLEN  (WELLEN)  720  WILLICHETT 

wolde  dat  (gut)  gebrocht  hebben  to  gen.  Se  willeden  yan  beyden  parten 
Danske.  Liä>.  Chr.  J8,  354;  were  he  vor  eyn  open  gerichte  se  Tan  ander 
nicht  80  starke  dar  komen,  so  wol-  to  setten  (1478),  Lünd>.  UrVb.  XV, 
den  (würden)  de  vorsten  enen  nyen  8.  198;  wy  wellenen  (concedimiu) 
koning  hebben  koren  weder  den  kei-  6  oen,  dat  etc.  Wigands  Arch.  4^  18. 
ser,    unde    wolden    ene   .  •    hebben  willendes,    adv.    ahsiehUick^   frei- 

bracht  to  Aken  uppe  den  stol.  das.  toiUig^  sponte.  wente  ik  haeste  ock 
i,  J2Ö7;  he  (der  Teufel)  wolde  se  der  anderen  hilligen  manne  werke 
hebben  geschant,  men  he  hadde  des  to  vertellene,  so  late  ick  eyn  ded 
nene  macht.  Hartehok  2369^  f,  39^;  lo  van  synen  werken  al  willendes  na. 
do  se  den  stoven  wolden  schindet  Dial.  (jt.  175^;  vnde  wart  willendes 
hebben.  Brschw.  Chr.  1,  49,  24;  se  eyne  körte  tyt  eygen,  vppe  dat  etc. 
wolden  R.  yrslaghen  hebben  vnde  H.  das.  179;  elk  mensche  misdoet  wil- 
welden  se  vanghen  hebben.  das.  65^  lents.  Sp,  der  sanden  f.  16^. 
1;  den  abbet  wolde  he  hebben  to  16  wiilendich,  adj.  freiwillig^  äbstekt- 
bischope  maket  Magd.  Seh.  Chr.  59^  lieh,  wiilendich  sundigen.  N.  Bus 
19 ;  disse  wolden  de  borger  unde  de       2^  36. 

stad  Yorderyet  hebben.  das.  260^  26;  willens,  willes,  adv.  freiuMig.  Dat 

und  wolden  getogen  hebben  wente  loen  is  meerre,  dat  nicht  ghedwon- 
up  de  Elve  und  wolden  Krakawe  heb-  20  ghen  en  wert,  mer  willens  gheoffeit 
ben  vorbrant.  das.  276 y  27  u.  ö.  —  V.  d.  joncfr.  f.  23;  die  willens  vcr- 
In  elliptischen  Wendungen:  Blankflos  ghet  of  versumt  de  penitencien  etc. 
siner  doch  nicht  en  wolde;  Se  hadde  ^.  d.  her  st.  gd.  f.  149^;  kumt  arer 
Flosse  lef  .  .  dat  se  des  koninges  jene  willes  (Varr.  willens,  willendes, 
wolde  nicht  (jmm  Manne  haben).  Flos  26  willinges)  vor  gherichte  etc.  Ssp.  2, 36, 
u.  Bl.  278;  wat  wille  gy  my?  (von  2;  wülens  u.  wetens,  mit  Wüten  u. 
mir).  Kamer  110^;  wol  dat  andere  Wißen.  die  meisters  van  cirurgien,  de 
kroniken  willen  (sc.  seggen),  dat  he  wetens  unde  willens  die  laede  ^Terro- 
storyen  sy.  das.  144^^;  dat  was  ein  men.  Tractal  über  d.  10  Qebb.  7a;  7^; 
teken,  dat  sik  god  over  on  hadde  so  11^  u.  ö. ;  se  hebben  de  schrift  eres  wil* 
Torbermet ;  men  wil  ok,  dat  sine  kno-  lens  und  gefallens  (d.  h.  nach  ihrem 
ken  sweten,  wenn  ein  pawes  sal  wer-  Belieben)  uthgelecht.  Münst.  (Jkr.  2, 
den.  Magd,  Seh.  Chr.  72,  2.  —  Mit       281. 

Präpas.   Nen   van  en  in  de  kokene  willich,  adj,    1.  unUig^  freundliA, 

wolde.  jR.  V.  6642;  de  siede  en  wol-  35  geneigt,  kere  wedder  to  dinem  wol 
den  dar  nicht  to,  nicht  daran,  Lüb.  willigen  vader.  0GB.  B.  66;  brockte 
Ckr,  2,  129;  vgl,  das,  2^  230;  354;  to  hope  twe  hundert  dusent  Tolkes, 
unde  anders  wolde  he  nerne  to.  das.  wente  dat  gantze  laut  eme  willich 
2,  327 ;  dar  en  wolden  de  van  Lu-  was.  Korner  194^;  auch  von  Sachen: 
beke  nicht  to  ynde  meenden  etc.  40  he  en  hadde  ock  nuy  (nie)  wilügen 
(1405).  Lüb,  Urk,  F,  nr.  146;  do  se  dach  in  dussem  lande.  Münst,  Chr. 
dat  slot  nicht  wynnen  konden,  do  i,  283.  —  2.  freiwillig.  Dusse  bi- 
wolden  se  em  to  (ihn^  den  Herzog^  schop  was  arm,  so  dat  he  vor  einen 
angreifen,  an  ihn  kommen)  mit  vor-  prediker  gink  in  deme  lande  alse  de 
rethnisse.  Lüb.  Chr.  i,  306;  dar  ne-  45  willigen  armen.  Bothos  Chr.  f.  88; 
men  se  do,  wat  dar  mede  wolde.  Kor-  scheide  wi  leven  alse  willige  armen? 
ner  37^;  de  Denen  wolden  nicht  dar-  CH.  Bur,  Ij  805;  horsam,  knschheit 
under,  dat  se  seggen  wolden  de  gu-  und  willich  armot*  Magd,  Seh,  Chr. 
dere  to  betalende.  Lüb.  Chr.  2,  252.  396,  36. 
willen,  (wellen),  schw.  v.  einunUi-  60      willielieit.   To  bekantnisse  vnde  to 


WILLICHLIK  721  WILSTER 

willycheit,    dat    desse   dyngh  aldus  willigen,  schw.  v.    willig  machen^ 

Yor  118  gesehen  sint,  hebbe  wy  vser  bewegen  wozu,  voluntarium  facilem- 
stad  ingezegel  vor  dessen  breff  ge-  que  facere.  KU.  vnd  heben  dair  ge- 
henget. Kardorif^  Urh  294  nr,  XVI.  willicht  vier  knechte  (die  Lunten  eu 
(l.  wiüicheit?)  5  legen)  (1506).  Fahne,  Dortm.  II,  nr. 

willichlik,   adj.    freiunUig.    dosse       JS70. 
willichlike  bedioghe  (Bitte)  erer  stad.  willinge,  f.  Einwilligung,   up  bei- 

Kamer  144c ;  erwünscht  (non  invitus).       der   part   wyllynghe    in    der   goithe 
Nn  steit  an  de  dagh,  den  ick  lange       degher    unde   alle  vorsonet    (1519), 
hebbe  begert,  vnd  de  wyllichlyke  tyt  10  Stottert   Urh.  nr,  307, 
vnser  verwandelinge  naket  sick.  Fre-  willinges,  adv,  mit  Witten^  absicht- 

ckenh.  Leg.  80.  lieh,     Ik  bekene^   dat  ick  nicht  wil- 

williehÜken,  adv.  freiwillig^  gem^  lyngs  hebbe  vd  ghelaten  veel  groter 
lubenter.  De  he  vseme  conuente  wil-  daet,  de  iuwe  veder  vuUenbrogt  heb- 
lichliken  heft  tho  borghe  gheleghen.  15  bet  etc.  Lerbeck  §  6;  nummans  so 
Cod.  Brdb.  I^  22,  196;  vnde  lauede  geck  als  eyn  willinges  geck.  Tunnic. 
dem     konynghe    dat    willychlykenn       nr,  801. 

gheme  tho  donde.  Eist.  Trqj,  f.  A2;  wilnarre,  m.  absichtlicher^  freiwü- 

beide  vnd  willichlyke  gegeuen  is  an-  liger  Narr,  Wol  (wer)  itzundes  mith 
geneme.  Tunnic,  nr.  508.  20  der  werlt  wil  genesen,  De  moth  som- 

willieluaede.     j^Das  Geld  oder  die      tides  ein  wylnarre  wesen.  Protest.  Gl. 
Gabe^  womit  man  sich  jemands  guten       zu  R.  F.  f.  158;  vgl.  wildwäs. 
Willen  sucht  eu  erwerben^  e.  E,  das  wils,  wilsch,   Wds^  ostrum,  piscis. 

Geschenk^  so  man  jemand  bringt^  wenn  Voc,  Engelh.  mulbns  (l.  mnllus).  Voc. 
er  wegen  nicht  erfolgter  Bezahlung  25  Old.  wusch.  Jahrb.  d.  nd.  V.  /,  8. 19. 
Geduld  haben  soll;  oder  wenn  man  wilsälde,  oAä.  hvvilsälida,  mM  vnl- 

von  ihm  Geld  leihen  will;  it,  Bestechung  saldo.  Schicksalsgöttin^  das  durch  die 
oberkeiilicher  Persofien.  Insonderheit  wile  (Zeit^  Stunde  der  Geburt)  be- 
das  Geld,  welches  ein  neuer  Haus-  stimmte  Schicksal.  Si  segghen,  dat 
wirth  bei  Antretung  der  Stelle  oder  30  dye  wilsalden  enen  angescepen  heb- 
des  Landes  dem  Gutsherrn  geben  muß,  ben,  moet  hem  overgan,  tsi  ghoet 
laudeminm.  mede  ist  hier  so  viel  als  of  quad.  Seel,  Tr,  (hoUänd.  Text)  f. 
Miete ^  Geschenk,  freiwillige  Gabe.^  8;  im  mnd,  Text  ist  wilsalden  in  wis- 
Brem,  WB.  5,  258.  —  (Bei  solchen  saldo  umgeändert.  Wo  men  nicht 
ehelichen  Verlöbnissen  .  .)  sollen  die  35  louen  schal  an  de  wissalden.  Wat  de 
willigmede  gäntzlich  verboten  sein.  •  wissalde  enem  mynschen  geschapen 
Corp.  Const.  Oldenb.  II.  5,  5;  Ver-  heft,  dat  mot  eme  io  ouerghan.  SeeL 
Ordnung  wegen  aufhebung  und  ver-  Tr.  17,  —  Ik  weit  dat  wol,  wat  vns 
bot  der  gerahde,  hergewette  und  ver-  de  wissalden  bescherd  hebben,  also 
sprechung  der  willichmede  (1642).  40  vns  dat  ok  is  ouer  gegan  .  .  wultu 
doLS.  II,  nr.  29,  S.  32;  willen  die  denne  nicht  louen,  dat  de  wyssalden 
Ziehung  der  gerahde  u.  hergewette  nicht  en  sint?  —  Do  ant werde  de 
.  .  gäntzlich  aufgehebet,  so  wie  auch  oldervader  .  .  it  is  ynmogelik,  dat 
vor  deme  der  willigmede  halber  er-  ichteswat  sehe  sunder  de  wissalden, 
gangene  Verordnung  nochmals  bestä-  45  Lüb,  Passional  f.  289^  u,  c. 
tiget   haben,    mit   der   ferneren   er-  wilsam,  adj.  eu  Willen,  lieb,    don, 

kläruDg  .  .  daß  diejenigen,  so  willig-       dat  der  erwerdighen  stat  leef^  vrome- 
mede  versprechen  u.  annehmen,  mit      liken  vnde  wylsam  were.  Cod.  Brdb. 
willkührlicher  straffe  beleget  werden       I,  19,  293, 
sollen,   das.  50      wilster,  n.    Stück  des  (Arm-)  Ge- 

lUttolniadttd.  Wörterbuch.    V.  4$ 


WILT  722  WILTWARE 

schmeides.  myner  saliger  moder  smyde  wan  es  de  heren  nicht  behoTen,  dat 
.  .  int  erste:  eyn  wüster  vpp  de  scho-  moghe  wy  kopen  vnde  houwen  dat  etc. 
ren,  is  bände  breedt,  vnde  ein  hant-  Lüb.  Z.  R,  J20i ;  spise  .  .  van  her- 
wilster  vnde  so  vele  knope,  schillen  ten,  van  binden,  unde  andere  wilt- 
( Muscheln)  vnde  fangen  alse  dair  tbo  5  brät  (:  sat).  22.  V,  5959;  boven  alle 
boret.  Old,  ürk.  v.  1495;  ver  gold  wiltbret  Prise  ik  muse,  de  smecken 
wilster.  Old,  ürk,  v,  1461;  noch  II  bet.  das.  1023;  oyc  so  en  sal  nam- 
golde  wilster,  X  stuck  bockstave  by  mant  mit  willrede  (l.  wilbrede;  t^i. 
de  wilster  vm  de  bände.  Old,  Urk.  Dief.  carnes  ferine,  wilbrede,  u. 
V.  1581 ;  item  so  beb  ick  1  gordel,  10  Zeüschr,  f,  LÜb.  Gesch.  2^  519)  dinen 
de  steyt  vor  20  arnske  gülden,  dat  binnen  den  drin  dagben.  dat  de  brujt- 
geve  ik  to  Ostringevelde  .  .  item  zo  locht  wart.  Seih.  Urk.  nr.  719  (3,  S, 
heb  ik    1  golt  wylster  .  .  dat  steyt       417). 

vor   1 5  arnske   gülden   etc.    (1452),  wiltliken,  adv.  toüd^  unbebaut.  Men 

Ostfries,   ürk.  nr,  652.  15  de  stede  was  wiltliken  schapen  unde 

wilt  =  de  wile  dat.     wilt  we  dat       allenen  den  wilden  deerten  wonlikeo. 
Bodo  bebbet   (1347),    Sudend.  ürk.       Körner  ?6\ 

11^  nr.  220 ;  ok  was  use  herre  vor  wiltloftich,  adj,  wüd  laufend ;  bM. 

der  stad,  wilt  se  de  jamerliken  schiebt       ock  na  legenheyt  desser  wyltlofitigen 
handelden  und  se  alle  noch  leveden.  20  tyd  etc.  MeM.  Jahrbb,  16^  45, 
Brschw,  Chr.  358^  26 ;  wilt  de  vor-  wiltmodich,  adj.  von  wüdeni  Sinne. 

ben.  N.  N.  levet  (1394).  v.  Stemanny  woe  wildmoedicb  und  ongeboerlick 
Schlesw.  ürk.  nr.  17;  wo  it  in  der  der  ertzbisschop  t.  Colne  met  oem 
stad  Munster  beft  gestan,  wilt  de  •  .  umbgink.  Schüren  211. 
belegeringe  dar  was.  Hamb.  Chr.  72;  26  wiltnisse,  f.  Wildnis.  Ein  deil 
wilt  dat.  under  desser  tid,  ¥dld  dat  quam  to  Prutzen,  dat  was  ein  wilt- 
de  stede  bi  koningk  Erike  weren.  nisse.  Magd.  Seh.  Chr.  10,  2. 
Korner  2519.;  (de  wilt  se  junck  we-  wiltschnren,  sehw.  v.  umhersehv:^- 

ren.  das.  50d);  wilt  datt  so  buten  fen.  (dat  wedderlofte,  Bürgschaft) 
gingen,  ging  he  binnen.  Strals.  Chr.  80  bet  se  (de  mechtegben  man)  ghandc 
1,  135.  maket,  also  dat  se  wiltschurende  ghao 

wilt,  n.    Wild,  fera,  wilt.    1  Voc.       bebbet  in  dem  vromeden  volke  (re- 
W.  (vel  wiltbrat.   Voc,  Locc.)  promissio   potentes   migrare  feeit  et 

wiltbane,  f.  Wüdbahn.  forestum,  vagati  sunt  in  gentibus  aUenis).  Eedes, 
vulgariter  dictum  wiltban  etc.  Wi-  36  f.  181^  (Sir.  29,  25);  ga  nicht  wilt- 
gands  Arch.  7,  183;  wy  verpendet  schurende  in  der  Straten  (ne  oberra- 
de  berschap  van  den  Ahns  .  .  alle  veris  in  plateis).  das.  f.  48c  (Sir.  9, 
renthe,  gulde,  vyschery,  wiltbanen,  7);  orer  (der  früheren  Soldaten)  vel 
verval  vnd  vpkominge  etc.  (1400).  ok  wilt  sdiuren  gink,  sunder  hoseo 
Nies.  Beitr,  2,  408;  alle  tenden  groff  40  unde  scho.  Leibn.  5,  116  (wo:  wint- 
vnd  smael,  alle  wiltforst  vnd  wilt-  schüren  hink  gedruckt  steht). 
banen  etc.  (1406).  das.  2,  413 ;  bunde  wiltvank,  m.  Fang  des  Wildes^Jagd. 

hebt  myner  olderen  jeger  voer  (vor-       myd   vischerie,   wiltfange  etc.    Gott. 
her,  früher)  vnd  de  myne  na  (nach-       ürk.  II,  nr.  14. 
her,  später)  gelegt  in  guderen,   daer  46      wiltforst,  m.   Forst,  Wald,  in  dm 
de   wiltbane    und    wiltforst   myn  is       man  Wüd  jagt,    vnd  mögen  iagen  io 
(1400).  Nies,  Münst.  ürk.  5,  S.  329.       vnsen  wiltforste  wanner  dat  wy  willet 

wiltbrat,  -bret,  wilbrede,  n.  Braten      (1355).  Nies.  Münst.  Urk.  5,  S,  211 
vom  Wüde  (Wüdpret).   carnes  ferine.  wiltware,    Wild(Fde)waTe.    wilt- 

Voc.  Engelh.  Wan  dar  wiltbrad  kumpt,  50  wäre  alse  otter,   vosse  vnd  was  des 


WILTWERK  723  WIN 

alle  gewesen.   Utk.  v.  1530  (Schwer.      hängen  und  eu  bewahren,    carpago, 
Arch.),  vleschwime.    Voc.  Locc.     carnarium, 

wiltwerk,  -wark,  n.  Wüd.  ynde  wieme.  Dief,  suspensiva.  Voc.  JEngelh. 
ouede  sik  in  wiltwarck  to  iaghen.  Des  morgens,  do  he  sach  an  den  wi- 
Griseldis  f.  6?^;  eyn  grave  .  .  de  f>  meu^missede  he  (der  Bestohlene)  yeere 
reyt  jagen  an  den  hart  na  wiltwarcke  siden  speckes.  Ecdes.  f.  162^;  ein 
etc.  Ahd  86;  Pdewerh.  de  korseners  geslachtet  vet  swin,  wor  dat  hangede 
klageden  over  de  koplude  unde  kra-  an  eineme  wime.  Jß.  V,201;  ervlisch, 
mers  nnde  witgervers,  wu  se  bunt-  dat  se  in  den  wimen  hadde.  Hanib. 
werk  linde  wiltwerk  kofden  unde  vor-  lo  Chr.  88 ;  se  nemen  er  ylesch  unde 
kofden.  Brschw.  Schichtb.  f.  85;  de  speck  van  den  wimen.  Chr.  d.  norddb. 
to  H.  wonaftich  is,  mach  sulven  ghe-  Sachs.  75;  we  in  syne  koken  nicht 
ren  to  synem  behove  .  .  allerleye  wyl  slachten,  De  hefft  gerne  eynen 
^v^iltwerk.   Hanov.  St.  B.  474.  weusten  wymen.  Komer^  S.  339. 

wilvarty  f.  Willfährigkeit,  id  en  15  wimel,  (großer)  Bohrer^  s.  wemel. 
sj  vnd  schehe  mit  vnser  beider  parth  wimeteken?     unde    12    hermelen 

willfarth  vnd  willen.  Dithm.  Urk.109.       wymeteken,  IV«  timber  lasten  wyme- 

wilf,  Wechsel.  Vgl.Stürenb.S.328.       teken.  Hans.  Bec.  4,  16. 

(2  haben)  einen  ewigen  einflicken  .  .  wimpel,  s.  wumpel. 

wilff  ynde  wessel  gestifft  vnd  gema-  20      win,  n.  u,  m.  Gewinn.    We  scolen 

ket    (folgt   die    nähere    Angabe    des       se  nicht  van  dem  slote  wisen,  we  en 

Tausches).  Old.  ürk.  v.  1548.  S,  auch      hebben  en  dat  win  .  •  widdergeuen 

das  flg.  Wart.  (1325).    Sudend.  /,  nr.   407;    vnde 

wilveBi  schw.  v.  tauschen.   Item  ick       schal   wyn  vpboren  na  mantal  wa- 

hebbe  myth  Tiarth   Rensten   gewil-  25  pender  lüde,   de   he   dar  mede  heft 

leaeth  vmme  lanth,    so   dath  he  my       (1397).   Sudend.  S,  S.  302,  5;  u.  3, 

hefft  gedaen  39c  vor  32c  ynde  3  V2  grase       nr.  170;  dat  win  bedroch  ene.  Lüb. 

groden  etc.  ynde  de  wilf  schall  staen       Chr.  2^  62;  eyn  islik  denket  up  sinen 

tho  ewighen  tiden.  Old.  ürk.  v.  1504.       wyn,   na  gude   steit  erer  aller   sin, 

wilvinge,  f.    Tausch,     vnde  mith  80  Josef  V.  d.  7  Tods.  v.   2591 ;    over 

einander  ein  ewige,  vaste  vnde  vnwed-       mate  rike  syn,  Is  der  sele  ein  engest- 

derropeliche  wiluinge  auer  I2V2  grase       lik  wyn.  Laiend.  f.  134d;   yppe  win 

landes  beramet,  derogestalt,  dat  etc.       unde  vorles.  Lüb.  Urk.  2, 675  u.  sonst 

Old.  Urk.  V.  1579.  h.;    vppe   vnsze   win   vnde    vromen. 

wilwicke  (?),   erobium.    Voc.  Hai- zh  Sudend.   5,   nr.  30;    syne  drofnisse 

berst.  (erobium,  brobus,  wicke,  vogel-       methegede  de  grote  wyn  (Sieg)  vnde 

wicke.  Dief.)  de  grote  dotslag  der  tilauorum.  Ler- 

wiman  =  winman.   Nemandt  schall      beck  §  82.  —  Wer  wyn  (s.  winnen^ 

dem  wymanne  entghaen  mit  dem  win-       vnd  werff  doit,  is  mym  gn.  heren  6 

gelde,  he  en  de  dat  mit  sinen  willen  40  albus  etc.  Z.  d.  Berg.  V.  P,  41  (nFar- 

(1498).  Brem,  Stat.  659;  och  geft  di       mel  für:  das  Hofesrecht  in  der  vorge- 

w^man  in  tu  schroden  (Weinfäßer  in       schriebenen  Weise  erwerben.'^  Woeste.). 

den  Keller  su  rollen)   von   den  gan-  wto,  m.  Wein,    wyn  ghedruncken 

tzen  vate  32  pen.    Fidic.  1,  22.  —       ouer  de  mate,  Maket  dicke  den  myn- 

Auch  ==  caupo.   Voce.  45  sehen  in  sinem  late,  Ghelik  euer  wil- 

wüne,   m.    Latten-   oder  Stangen-      den  apen.  De  etc.    Schaeksp.  f.  50; 

gerüst    (hönerwime ,    Sit/sstange   für      körte  win,  nach  Brem.  WB.  4, 1020; 

Hühner.   Münst.  Chr.  5,  163) ;    bes.       5,  260  gemeiner^  geringer  Wein ;  nach 

in  der  Küche  oder  im  Schornstein^       Brinckm.  1, 1102:  Wein^  der  in  Tdet- 

um  den  Fleischvorrath  daran  aufeu-  50  ^ten  Fäßem  kam^  oder  Perigordwein^ 

46* 


WINÄCHTEN  724  WINDE 

oder  wdkrsd^inlicher  $,  v.  a.  klene-  nachtstage  bis  eum  Tage  der  K  3  Kö- 
win,  kleinewein,  (vinum  honorarium.  nige  so.  S.  Grotefeml.  Früher,  sdbst 
Dief.)^  von  dem  nur  genippt  und  der  bis  ins  16  Jahrh.  hinein^  begann  das 
den  Fürsten  und  Großen  als  Ehren-  neue  Jahr  mü  Weihnachten^  s.  HaUaus 
wein  credenzt  umrde.  Kohl  in  Breni.  5  63  u.  Lisch  eum  Mkl,  ürk.  nr.  4579. 
Jahrbb.  5,  1J20  meint,  es  wären  dar-  Gegeuen  na  der  gebort  Christi  ?iise8 
unter  im  Gegensatz  isu  den  rheinischen  herrn  vefiteynhunderdt,  darnha  imme 
Weinen  sowd  die  deutschen  Weine  aus  anfange  des  souenden  jars,  am  tage 
Franken  als  at4ch  die  französischen^  Steffani  martiris  in  den  hilgen  wi- 
spanischen  und  italienischen  Weine  eu  10  nachtenn.  d.  h.  also  nach  unserer  Zeü- 
verstehen ;  deswegen  so  genannt ,  weü  rechnung  26  Decbr.  1506.  Oertz.  ürh 
sie  anfänglich  neben  dem  Eheinwein  2^  330 ;  balde  im  anfange  disses  jares 
in  Ideinen  Quantitäten  erschienen  u.  (1531)  des  fiydages  na  dem  Christ- 
selten  getrunken  wurden^  also  für  den  dage  in  den  wynnachten,  welckes 
Handel  geringfügig  waren.  —  Da  indes  15  sonst  van  etlyken  noch  thom  ende 
kortewine  von  jedermann  verkauft  wer-  des  vorganden  jares  gerekent  N. 
den  durften,  scheint  es  doch  ein  ge-  Gryse,  Eist.  v.  d.  lere  etc.  Slüten, 
meiner  Wein  zu  sein,  wie  denn  auch      f.  H.  1. 

sein  Verkaufspreis  geringe  ist.    a.  1370  winbere,  Weinbeere,    acinos,  win- 

do  wurden  de  rad  van  Br.  mid  der  20  ber-kernen.  Dief.;  wynbeer  of  wyn- 
wittecheyt  des  to  rade,  dat  neen  man  druyffkoerh.  T^h.  winberen  bla[<l] 
schal  vele  (feü)  lopen  laten  wyn  byn*  vel  kerne,  oocumen  (sie).  Voc  Oidenb. 
nen  Br.  ane  körten  wyn  (mit  Aus-  wtnberme,  Weinhefen.  Is  ouer,  dat 

ncJmie  des  kurzen  W.)  behalven  (als  nedden  den  mynschen  a£F  gheyt  alsze 
nur)  de  wynmestere  de  de  rad  dar  25  water  geschapen  edder  alse  winberme 
to  zet  heft.  Brem.  Stat.  21 ;  nen  bor*  .  •  dat  is  en  quad  teken.  B.  d.  Arsted. 
ger  schal  vele  lopen  laten  wyne  byn-      f.  27^. 

nen  Br.  sunder  körte  wyne,  de  mach  winbrä  (mhd.  wintbrä),   Augbroi^ 

he  upsteken  de  quarten«  (quarte  wyns,       (Haarrand  des  Auges);  gew.  im  Plur. 
vini  quartarius  et  sextarius.  Kit.)  to  30  winbra(e)n,  wiubranen,  der  dann  auck 
ver  swaren  unde  hogher  nicht,   uth-       als  Sing,  gebraucht   wird,     winbran, 
gesproken  maluiesye  unde  romenye.       cilium,    supercilium.    Voc.   Engdk.; 
das.  478;  ock  en  schal  nemend  clae-       winbran,    winbranshar.    Voc.  Loce.; 
reth  leggken  van  kortem  wine  to  vor-       weynbronen.  Voc.  Oldenb.  —  He  wert 
kopende.    das.  8.  660;    dachte,  dat  35  hebben  rot  haer  vnde  grothe  wyn- 
nen  copman  van  der  hensze  zal  mo-       braen.    Schaph.    EjoX.  f.   19;    voghe 
gen  körte  wyne,  komende  van  westen,       (kleine)  wynbraen.  das.  f.  30^  (ogen- 
tappen  uppe  de  olde  axisze   (1442).       brauen,    das.  f.  93);  ,se    bewegede 
Hans.  Eec.  IP,  8. 512.  —  lange  win.       nicht  eyns  ere  wynbranen  ene  an  to 
seyger  (kahnig^  s.  oben  s.  v.   seger)  40  seende.   Denscke  Krön.  f.  G8h;  de 
wyn,  de  lanck  ys  (sich  lang  jsieht,  Faden       taggen  (Zacken  der  Domenkrone)  we- 
aiehtj   wie  dies  wd  verdorbener  Wein      reu  alzo  langk,   dath   se  uth  synen 
thut).   Hamb.  Kakeb.  C.   V.  winbranen  steken.  Brem.  lib.  pr.  85^; 

winachten,  (eig.  Dat.  Plur.)  m.  de  vnkuscheyd  des  wyues  werd  aito 
Weihnachten,  unde  helt  synen  wy-  45  wol  bekant  in  den  winbranen  erer 
nachten  etc.  Körner  24o;  bleuen  se  oghen.  Ecdes.  f.  168^  (Sir.  26 ^  12); 
beyde  ouer  den  winachten  etc.  das.  al  sin  har  sines  hovedes  unde  siDer 
62d;  he  quam  to  Lubeke  in  deme  winbranen.  Korner  189o. 
winachten.  Lüb.  Chr.  1, 140.    Es  hieß  winde.    Winde ;   trochlea,   ergata; 

übrigens  auch  der  Zeitraum  vom  Weih-  so  twe  winden  to  den  armborsten  (1439). 


WINDE-AS(SE)  725  WINDELSTEN 

Ostfries,  Urk.  nr.  509;  (vgl.  windas-  dicta  pro  vendendis  panibus  expo- 
booghe,  windbnghe,  arcus,  qui  troch-  nendis  (1364),  Lüb,  Z,  R.  525;  ok 
leatenditnr.  KiL),  Schaukel?  grave  schal  nen  borgher  se  (kannen  ketele 
Johan  was  noch  so  kindtlik,  dat  he  etc.)  vppe  syn  vynster  edder  wynde- 
tbo  Berendt  Scharharss  huse,  dar  de  5  lagen  selten  veyle  to  hebben,  men 
moder  in  tor  herberge  lach,  mit  den  bynnen  synem  hns.  Lih,  arbür,  dv. 
jungen  plach  in  der  winden  to  fah-  Rost,  f,  14^;  Item  sal  nemant  scho 
ren.  Renner  2^  90,  vtsetten    vppe  dee   wyndelagen   des 

winde-a8(8e) ,  windas,  RoUe  zum  hilligen  dages,  eer  dar  predeket  is 
Winden,  trochlea,  rechamus.  KU,  10  to  s.  Peter.  Monum.  Liv.  4,  314; 
carchesia.  Dief,     S,  wintas.  ock  en  schall  nemanth  yn  der  stat 

windeehtich,  adj,  windig  (blähend?).  bnwenn  schüre  ofifte  dubbelde  winde- 
ventosns.  KU,  wedder  den  kolden  lagen  in  yynsteren,  dar  neine  gewesth 
windechtigen  magen.  Herb,  f,  Tb.  synn  vnnd  vp  de  strate  hanghen  ane 

winde-,  Windel-,  winnegelt,  n.  Geld  is  vorloflf  des  rades.  Lüb.  Z,  R,  466; 
für  die  Benutzung  der  Winden  oder  ok  so  hebbe  wy  gesatt,  dat  de  •  . 
Krähne  beim  Ein-  und  Ausladen  der  brodere  op  hilligen  dage  nit  en  sol- 
Schiffe,  omnia  mercimonia,  que  in  len  ere  windelaten  (l.  . .  lagen)  vff 
vasis  concluduntur,  in  nostra  statione  sluten  vnde  wäre  darvp  .  .  feyle  heb- 
que  innauigantur,  non  soluent  winde-  20  ben  (1428),  Seib,  Urk,  nr.  924. 
gelt  (1278).  Hans,  Urk.  II,  S,  112;  windeldOk,  n,  WindeUuch.    Cristi 

80  welk  man  seine  sin  schip  schepet,       windeldoke.  Korner  26b, 
de  ne  ghift  nen   windeghelt.    Hamb,  windelken,    Hdewurm.       teredo. 

iJ.  79,  16  (Brem,  Stat.  295;  Rig,  St.       Jahrb.   d.   nd,  V.  I,  18  u.  43  (vgl. 
Ä  124  u.  196,  wo  winnegelt  steht);  25  fnhd.  wintworm). 
so  wat  in  nnde  nth  geschepet  wert  windeise,  n.  was  man  eum  Winden 

mit  des  schipheren  touwe  (poleyde.  gebraucht  (Röhr,  Stroh  etc.).  VII  olde 
Big.  St.  JB.  197),  des  windegeldes  stole  sunder  wyndelsze.  Wism.  Inv. 
schal  he  hebben  den  dridden  deil.  f.  159  (vgl.  II  olde  stnle  mit  stro 
das.  80;  so  we  se  wint  en  scip  tho  30  ghewunden.  das,  f.  162);  1  windels, 
der  sewort  ane  undersceyt  (ohne  vor-  dar  men  hode  afi  maket.  das.  f.  125. 
herige  Verabredung  oder  Bestimmung),  windelsSl,  n.  Seil,  Band  eum  Win- 

dheme   scipheren  scal  me  de  vracht       den.  windelsei,  fascia.   Voc.  HaJberst. 
half  geven  unde  dhat  windelgelt  dhe       (winsel,  j.  kindsdoeken,  d,  h.  Windeln^ 
belfte,    dhe    anderen   helfte   beydhe  35  cunabula,  fasciae.  Kü.) 
dher   scipyracht  unde   dhes  windel-  windelsn$r,  f  Schnur  /mm  binden, 

geldes  scal  men  geren ,  welke  tit  windelsnoer,  haersnoer,  redimicnlum. 
he  tho  dhem  markedhe  kumt  (1303),        Voc,  Engelh, 

Brem.  Stat.  143 ;  ok  scal  men  gheuen  windelst^n,  m.    1.  die  gewundene 

to  Schonewert  .  .  van  euer  last  le-  40  Muschel,  Schneckenhaus,  centes.  1  u. 
degher  tunnen  enen  penningh  in  vnde  3  Voc.  W,  u,  Dief,  Cochlea,  ders.  — 
enen  penningh  vt,  dat  de  schipmanne  2.  gewundene  (steinerne)  Treppe,  Wen- 
bearbeidet  in  vnde  vt  vor  ere  winne-  deltreppe.  Vgl.  Lisch  in  den  Mdd. 
ghelt  (1350).  Lüb,  Urk,  3,  nr,  112;  Jahrb.  5,  13  u,  40;  Vnde  nam  de 
nu  heft  et  kostet  dar  tho  13  sol.  tho  45  vlucht  in  den-  torn  vnde  leep  den 
vrucht  unde  to  wyneghelde  etc.  Lau-  windelsteen  vp.  Melusina  f,  53 ;  an 
rent.  p.  52.  den  tempel  (Salomonis)  was  ok  ge- 

windelage,  ^  Windducht,  eine  Fen-  maket  eyn  windelsteyn,  dat  de  lüde 
stereinfaßung  oder  ein  kleiner  Aus-  mochten  in  den  tempel  gan.  Han. 
bau.''  Wehrm.    fenestra,  windelaghen  so  Mscr.  I,  84,  S,  370^;   de  dore   der 


WINDEMAN  726  WINGELT 

middelsten  siden  was  an  der  wand  so  finden  wy,  dat  he  mit  rechte  Ter- 
der  rechter  siden  des  huses,  vnde  folget  iss  tho  den  ersten  dinge,  also 
ghink  dorch  enen  wyndelsten  vp  in  dohn  ock  in  continenti  de  andern  bey- 
de  middelkamere.  1  Kon.  6,  8  (L, ;  den  männer  mit  glick  thosamen  geleg- 
auch  Luther);  Zum  Meisterstück  des  5  ten  bänden  und  winden  thom  andern 
Maurers  gehört  auch  ein  windeisten.  mahl.  FalcJcs  StaeUsb.  Magaz.  6^  614; 
Lüb.  Z.  i2.  S33 ;  grave  J.  let  ein  nye  dehlen,  Urkunden  und  winden  ock, 
hus  mit  eenen  wind  eiste  en  bouwen.  dat  solck  sin  edt  stede  und  faste 
"Ben.  671;  it  heft  ein  boger  torn  mit  bliven  schall  .  .  und  nimbt  also  de 
einem  windeisten  an  dem  kerkhave  10  . .  ein  dingeswinde  darup.  das.  6,635. 
gestaen.    Neoc.  i,  J830;    Thurm  mit  windeworp,  (Locc.  Erz.  4^)y  wiit- 

einer  Wendeltreppe,  coclea.  Pf.  Germ.  worp,  winneworp,  (Jes.  2^  20.  H.), 
18,  49;  he  let  buwen  enen  wendel-  Maultour f,  talpa.  Jes.  2,  20;  bilio. 
sten  böge.  Sachs.  Weltchr.  121,  45.         eyn  wyntworp.    Diefenb.  n.  gl.  s.  r.; 

windem&n,  (Windmonat?)  October.  15  weme  de  vame  vtbreken,  de  neme 
Kratise  in  Pf.  Germ.  16,  91.  (sonst  wintworpe  vnde  berne  de  in  eyneme 
wynmaend,  October,  q.  d.  vindemialis  nyen  erden  gropen.  Wdf.  Mscr.  23, 
mensis ;  dagegen  wind-maend  [u.  win-  3  f.  85^ ;  bynt  dar  enes  brandes  wint- 
delmaendy  Noyember ;  quibusdamDe-  worpes  puluer  up,  dat  dodet  ok  de 
cember  q.  d.  mensis  ventosus.  KU.)  20  fisteln.    Bost.   Ärzneib.  25^;    rmme 

winden,  st.  v.  drehen,  winden,  wi-  antobedende  wyntworpe  (Coln:  molt- 
ckdn.  (dat  kint),  dat  ik  hir  nu  in  worme)  vnde  Yledermuse.  Jes.  2, 
desse  doke   winde.    Lüb.  Dodend.  v.       20  (L.). 

1426;  also  wunden  see  ere  zeghele  windroste,   m.   Aufseher  über  den 

(zogen  auf)  unde  voren  etc.   Korner  25  Wein,   Besorger,   Schaffer.     architri- 
217c ;  do  he  Adam  üt  der  belle  want       clinus.   Voc.  Halberst. 
(heraufzog).  0GB.  A.  42;  tom  lösten  windrdf,  -vel,  Weintraube ;  ein  win- 

want  hie  ene  middes  entwey  myt  druff  (botrus).  Hohel.  1, 14  (H.);  de 
einem  härenen  sele.  Brem.  G.  Q.  127;  drughen  eynen  wyndruffel  an  eme 
armborste  winden,  mit  der  Winde  30  bome  ghebunden.  Sp.  d.  minschl.  Sah 
spannen.  Hamb.  Z.  E.  p.  5;  se  mo-  f.  42^;  he  waschet  syne  stolen  in 
ghendathir  unde  dar  wynden(^dreAßn^,  deme  blude  dei;  wyndrufelen.  Episl. 
ik  kan  nycht  wars  an  eren  reden  Samusl.  339^  (1  Mos.  49,  U). 
vinden.   Bedetit.  Sp.  1022.    —    Intr.  wine,   m.    olts.  uuini,   mhd.  wine, 

sich  drehen,  sich  verschieben.  De  kei-  85  Geliebter.  Rebecca  erkande  wol,  dat 
ser  sal  ime  (dem  Pabste)  den  stege-  se  der  baden  here  to  wine  (=  nm 
rep  halden,  dur  dat  de  sadel  nicht  jlfannß^scholde  hebben.  Jäcinov.Jlfecr. 
en  winde.  Ssp.  I,  1.  I,  84.  S.  271h. 

winden,  schw.  v.  bezeugen.  Vgl.  be-  winelik,  adj.    weinlich,  von  Wein. 

winden  u.  dingswinde.    Dieße  6  man-  40  aqua   yinei   saporis,   des   wynnelken 
ner,   de  [ding]höringe   hier  genomet       smackcs.  Nd.  Jahrb.  1878,  S.  63. 
sin,  und  de  de  clager  tho  jeder  lagdage  winerne,  f.  Weinernte.  3  Mos.25, 5. 

tho  tilgen  biddet,   de  geven  sick  en  winerner,  m.  Winzer,  vindemiator. 

ander  de  hände  u.  seggen  de  ersten       Jerem.  49,  9;  Obadja  1,  5  (H.). 
twe:  nahdem  wy  geboret  u.  gesehen  45      wingarde,  m.    Weingarten,    Wein- 
hebben,   dat  N.  jegen  N.   sin  dehl       berg,  vinea.   verwüste  .  .  alle  de  wyn- 
und  klage   van  N.   schuldt   gesettet       garden.  Komer  168^. 
hefft,  thom  ersten  mahl,  und  dat  ge-  wingelt,   n.    Weingeld.    1.  Accise 

richtlich  verfolget,  he  averst  ehm  von  Wein.  —  2.  Gdd  zum  Ankauf 
nicht  bethalet  effte  voll  gedahn  hefft,  50  von  Wein,   TrinkgeUC.     Vgl.  bergelt 


WINHERE  727  WINKELER 

x&ec  aliquos  premissorum  sua  yena-  Winkel,   m,    Winkel,  Ecke,   Seite, 

tdone  gravabit  (der  Bischof  von  Mün-  Ime  duchte,   we   he   sege   enen  man 

sier)  .  •  vel  8(  rvitiis  aut  vecturis  seu  gan  hir  unde  dar  .  .  he  sprach :  we 

yngheld  etc.  (1424),  Niesert,  Münst,  geit  hir  alsus  umbe   de   winkele   an 


Urh.    7,    S.    169,    —    3,  =  winköp,  5  diser   tit   nachtis?    Eike  v.  E.  561; 

Sändgdd  beim  Verkauf  oder  Tausch  greue  Ghert  was  do  stolt  synes  mo- 

dnes  Leibeige^ien,    Vgl,  winköp.    Dar  des,    syne   winkele  hadden   do   vele 

(heim  Verkauf  eines  Leibeignen)  redes  gudes.  Falcks  Staatsb,  Mag.  9, 


^0€r  entfangen  hebben  ynse  wynghelt,  80J2;  suchten  de  winkele  (Verstecke) 
so  gewontlik  is.  Old,  Urk,  v,  1498;  10  der  stratenrovers.  JSTorner^JZöa, •  bringt 
vor  ene  summe  gnldemen  to  wyngelde  iement  ienich  stucke  to  winkele 
vnde  vor  de  wederwessele.  Old.  Urk,  (schafft  er  es  bei  Seite),  dat  to  deme 
V.  1537;  Handgeld  für  gerichtliche  herwede  hört,  dat  scal  he  weder  brin- 
Ausfertigungen.  schien  to  gevene  vp  gen.  Brschw,  Urk.  /,  25,  4 ;  de  an- 
sinen  schaden  vnd  vmb  syn  temlik  15  dere  lepen  to  winkele  (in  die  Ecke, 
wyngelt  (1529),  Nies,  Beitr,  1,  159;  bei  Seite),  wor  se  sick  huden  (ver- 
eft  se  des  nicht  eyu  richteschin  vmme  stecken)  konden.  Lüb,  Chr.  2,  251; 
ere  wynghelt  mochten  geneten.  Old,  wat  he  sick  nu  to  winkele  tut  (sich 
Urk.  V,  1550;  oflft  wy  richter  des  versteckt),  wan  he  geste  komen  sut. 
nicht  schuldich  weren  vmbe  vnse  20  Zeno  v.  1047;  brachte  one  in  den 
temliche  wyengelth  ehm  einen  schien  halen  winkel  (d.  h.  brachte  ihn  bei 
tho  geuen.  Old,   Urk.  v,  1565,  Seite?)  vnd  nam  ohme  al  sin  suluer- 

wfnhere,  m.  Weinherr,  der  den  smide.  Hamb,  Chr,  47;  bildl.:  V&r- 
Bathswein  zu  besargen  hat,  Yan  den  steck,  Betrügerei.  Hirumme  dat  de 
wynheren.  Vortmer  settet  de  rad  25  kopenschop  vele  winkel  heft,  dar 
orer  twene  vte  orem  hope  to  dem  sware  sunde  ynne  syn,  so  raden  vele 
wyne^  dat  heten  wynheren.  Ore  am-  lerer,  dat  de  cristen  sodane  neringe 
mecht  is  dyt  (fdgt  die  genaue  Angabe  nicht  scolden  bruken.  Bruns  Beitr. 
etc.).  Brschw,  Urk,  1,  150;  vnde  de  p,  191;  winkel  soken,  betrügliclie  Aus- 
yenne,  de  van  vnses  rades  kumpanen  80  flüchte  suchen ,  WinkeUüge  machen. 
alle  iar  to  wynheren  ghekoren  wer-  unde  leten  de  borgere,  de  sich  rechtes 
det,  schullet  eme  de  rente  van  dem  vorstunden,  dar  over  sitten;  de  be- 
wynne  vnser  stad  wynkellers  vnuor-  gunden  de  ladebreve  overwegen  und 
togherd  gheuen  (1398),  Sudend,  8,  to  metende  na  dem  rechte,  und  soch- 
nr,  224,  35  ten  winkele  in  dem  Sassenrechte,  de 

wtnholti  n.  Bebe,  s,  winstavel.  der  men  vor  (früher)  vor  nicht  hadde  vor- 
stad  van  Bunne  (Bonn)  dingeden  se  slagen.  Magd.  Seh.  Chr,  226,  19;  ik 
also  grot  af,  up  dat  se  er  wynholt  bin  gewest  ein  minsche  gans  brek- 
nicht  nedder  houwen.  Lüb,  Chr.  1,  lik;  darto  hebbe  ik  mannigen  winkel 
354.  —  sodane  salsem  make  van  al-  40  gesocht.  Der  werkmester  £fum  Tode. 
lerhande  dinghe,  dat  suren  smak  Lüb,  Dodend.  v,  1109, 
heft,   als  dat  krude  van  deme  wyn-  winkelder,  Weinkeller,  Debisschop 

holte,  suren  (laß  säuern?).  Goth.Ars-  van  Colne  genck  in  des  Stades  wyn- 
neib,  f,  72\  2,  (Nach  Regd  s.  v.  kelder  unde  leyth  syck  guetliken  doen. 
vielleicht  ligustrum  vulgare.)  45  Münst.  Chr.  1,  250. 

winhof,  I».     Weinhof,  -garten,    he  winkeler,  m.  der  einen  winkel,  d.  h. 

nimt  juwe  besten  winhave  (vineas).  Laden  (wie  noch  gebräuchlich  ist,  s. 
Merzd,  B,  d.  Km,  14 ;  Naboth,  de  Stürenb.)  hat,  Kleinkrämer.  Ein  win- 
hadde  ligghen  enen  wynhof  by  des  ckeler  vorsnit  ein  laken  van  42  eilen 
koninghes  winhave.    das.  170,  so  etc.  Friese,  Rekenk.  S,  22;  ickmoet 


WINKELHOLT  728  WINKOP 

de  methode  van  ein  winckelier  vol-  an  met  tasten  vnd  wolde  he  sy  oael  tu 
gen;  dann  wenner  he  etwas  hefift  winkelwart  bringen  met  gewalt  vnd 
Yorkofft,  so  schencket  he  tho  mehrer  di  frouwe  sich  werde  .  .  vnd  wände 
contentement  an  den  koper  ein  lint  en,  di  frouwe  lidet  darvmme  noch 
(Band)  oder  wat  em  sonst  dienlyckst  6  ban  noch  geistlich  recht.  Fidic.  1,148, 
is,  vor  ein  thogave.  das,  173,  winken,  schw,  v.   die  Augen  seUie- 

winkelholt,  n.  Hohy  womit  man  ßen,  connivere.  Voce.  (Man  sagt  noA 
die  Winkel  mißt,  Eichtschnur,  gnome.  heute:  ich  habe  diese  Nacht  ieinen 
Voc.  Engelh.  Dar  synt  de  wege  ganz  wink  in  den  Äugen  gehabt^  d.  A.  kk 
krum,  dar  dat  wynkelholt  wart  ge-  lo  habe  nicht  schlafen  können.)  (Der 
socht  Köker  S.  862 ;  de  steder  heb-  Fuchs  sagt  zum  Hahne :)  wen  he 
ben  geandtwerdet,  dat  se  nicht  thor  (euer  Vater)  sank  spade  unde  vro, 
disputation,  men  dat  se  na  lüde  des  so  dede  he  de  ogen  to;  .  .  beiden 
Yordrages  tho  Hamborch  de  confir-  gi  dat  ök  na  sinem  sede,  gut  werde 
mation  van  k.  Matt,  entfangen  schol-  15  juwe  sank  darmede.  Dem  hauen  was 
den,  averst  de  Denschen  hebben  des  tom  love  leve  .  .  he  höf  up  to  win* 
winkelholtes  so  vele  gehouwen  (d.  h,  kende  unde  sank  etc.  Gerh.  v.  M. 
Winkelzüge  gemacht^  Ausflüchte  ge-  46^  39;  gi  segget  recht,  we  ök  to 
sucht),  dat  de  heren  der  stede  vor-  winkende  denne  plecht,  alse  he  schal 
geves  dat  gelt  vortheren  mosten,  t;.  20  van  rechte  sein,  dem  mach  dar  wcl 
Hövel^  Chr.  13.  let    af    geschein.    das.  66,    —    Vgl. 

winkelmät,  n.  Winkelmaße  gnomon.       wenken. 
Brevü.  winkdp,  m.   Weinkauf,  mercipotus. 

winkelslotsten,  m.  Winkel-,  Eck-^  Vgl.  litkop,  berkop;  urspr.  der  Wein, 
Schlußstein.  In  dessem  zalighen  daghe  25  äer  als  Zeichen  des  abgesehloßenen 
(der  Beschneidung)  begundestu  to  be-  Vertrages  als  arrha  confirmatona  von 
wysende,  dattu  bist  de  wynkelslot-  den  Betheüigten  und  Zeugen  getrun- 
steu,  de  vorenet  dat  iodesche  unde  ken  umrde;  presentes  fuerunt  testes, 
dat  heydensche  volk.  Hanov.  Gebeth.  qui  ob  evidenciam  premissorum  bi- 
J,  77.  S.  63.  80  berunt  winum,  quod  vulgariter  dici- 

winkelsten,  m.  Eckstein,  lapis  an-  tur  winkop  (1272).  Westf.  Urk.  111, 
gularis.  ("CAn^^w«^  is  de  winkeisteyn,  nr.^920;  so  wanner  eyn  bruytloffi 
de  an  syner  merter  gheworpen  wart  verramet  wert  (ein  neiratscantraä 
van  velen  luden.  Van  den  festen  f.  83;  abgeschloßen  wird),  en  sal  men  ny- 
aldus  is  dat  paternoster  eyn  winkel-  35  mande  to  wynkope  an  ¥ryne  vorder 
steyn  aller  doget  vnde  wisheyt,  dar  vorsetten  dan  itlichem  eyn  mengelen. 
an  to  samende  ghesloten  is  de  olde  Borst.  Stat.  189;  vortmer  so  en  sal 
ee  vnde  de  nye.  Rost.  Andachtsb.  neyman  van  der  Stades  weghen  to 
f.  11\  wyncop   ghelden   bouen  eyn  veirdel 

winkelvetieh.  (Bie  Böttcher  soUen  40  wyns  vp  eynen  coep.  das.  187;  so  we 
nicht  verwenden)  schratspleten  holt,  so  deme  anderen  gift  des  hileghen 
wormstekene,  wynkelvetich  edder  dor-  gheystes  penninch  vp  enen  koop  oder 
wassene.  Lüb.  Z.  R.  175.  (l.  winkel-  vp  en  louede,  dat  is  also  stede,  alse 
retich,  . .  rißig ^  das  winklige  Riße  hat;  he  hebbe  den  litkop  gegheven.  Da- 
vgl.  winkelräät,  ein  winkliger  Ein-  45  für  in  einer  andern  Recension:  oft 
schnitt  oder  Riß  in  einem  Kleidungs-  dar  en  winkop  vp  ghedruncken  sy. 
stück.   Stürenb.).  Lüb.  R.  306;  vnde  drinken  se  wyn- 

wiakelwaTtjiovr.^winkelwärts.d.h.  kop  vnde  gift  dar  neu  gelt  vp,  we 
bei  Seite,  in  ein  Versteck.  Auer  grepe  des  nicht  holden  wil,  de  betale  den 
eyn  pape   eyne  frouwe   vnhoueschen  00  wyncop.    Flensb.  St.  R.  ß  38;  (t^ 


WINKOP  729  WINKOPESPENNINK 

drinket  se  ok  in  eyn  teken  der  ko-  hebben  vryg  gelaten  vnsen  vulschul- 
penacup  eynen  winkop  etc.  ScJdesto.  dighen  eghenen  knecht  vor  enen  mo- 
Si,  ü.  §  67);  rechtes  kopes  gekoft,  geliken  wynekoep.  Old,  ürk.  v.  1481; 
Torlaten  und  wedder  innewiset  und  vnd  dartho  schall  vns  de  vorgen. 
settet,  wyscop  (?)  und  wyncop  segent  5  prouest  geuen  .  .  de  helfiFte  Tan  allen 
und  druncken  vor  dem  ganzen  rade  erfdelen,  herweden,  lenpenningen  vnd 
und  menheit  (1468).  Faicks  Staatsb.  wynkope,  de  em  werden,  went  he 
Magas,  7,  141 ;  ek  bekenne  (sagt  ein  egene  lüde  vorwesselt.  Old,  ürk.  v. 
Verbrecher)^  dat  vns  gelt  darvmme  1455.  Bei  den  Güden  bezeichnet  es 
louet  ys,  dat  wy  mit  des  doden  bände  10  ouch  die  von  den  neu  Aufgenommenen 
den  breyf  beseghelden  vnde  goten  ad  convivium  eu  zahlenden  Unkosten, 
ome  den  vrinkop  in  den  hals.  Engelh.  Wen  wer  den  winkope  doeit,  schal 
Chr.  f.  204.  Der  Wein  konnte  aber  men  de  tafeln  decken  unde  geven 
auch  durch  ein  anderes  Getränke  veer  richte.  Kramerrolle  v.  1339. 
(Bier)^  auch  durch  Geld  und  andere  15  Brem.  Jahrb.  2^  503.  —  Vgl,  Gr,  R. 
Sachen  ersetzt  werden^  so  daß  sich  Ä.  191 ;  Walter,  Deutsche  Bechtsgesch, 
schließlich  die  Bedeutung  abschwächte  §  558;  Maurer,  Gesch.  des  Städtew. 
zu  Handgeld.  3  mark  gegeven  her  3,  568;,Brem.  Jahrb,2,319  ff,;  Mekl. 
M.,  do  he  dede  de  wynkope,  vor  wyn  Jahrbb.  5,  165  ff. 
und  beer  (1471).  Faicks  Staatsb.  Mag.  20  wtnkopesbSr,  n.  Bier,  als  Wein- 
9,  463;  Do  geven  wy  em  1  gr.  tho  kauf  getrunken.  Item  8  seh.  to  wyn- 
bere  tho  wynkope.  Brem.  Jahrbb.  2^  kopesbere,  also  dat  tempelhuss  vor- 
273;  it.  1  gr.  tho  wyncope,  do  wy  koft  wort.  MeU.  Jahrb.  29,  12. 
myt  eme  vordroghen  umme  den  mu-  wtnkopeslnde,  Leuie,  die  beim  Wein- 

scbelenkalhk  tho  vorende.  das.  2, 277;  25  kaufe  zugegen  gewesen  sind^  als  Zeu- 
tho  deme  ersten,  do  wy  se  (de  mur-  gen.  Dat  raatlude  ofte  winkopeslude 
mesters)  wunnen  (mietheten)^  do  gheve  tüghen  moghen  vorwort.  Big.  St.  B. 
wy  em  2  gr.  tho  wyncope.  das.  2^  p.  145,  9;  ande  hiir  weren  an  unde 
287;  1  m.  vor  ein  reep  wandes,  tho  over  als  rechte  winekopesl&de  N.  N., 
winkope.  das.  2, 299;  wel  ene  knecht  80  de  dit  mede  segen  unde  horden  etc. 
of  maget  wint,  ende  se  die  wynkop  (1440).  Ostfries.  Urk.  nr.  514 ;  Wyn- 
ontfangen,  soe  sint  se  schuldich  to  kopeslude  moghen  wol  tughen  enen 
denen.  BiclUh.  270  §  10;  vgl.  Gr.  kop,  dar  se  hebbet  ouer  ghewesen 
Weisth.  3f  199;  unde  dar  to  vor  ver  vnde  wynkop  gedrunken.  Wigands 
unde  derstigehalven  gülden  und  der  85  Arch.  II,  30;  hyr  weren  an  vnde 
frowen  se0  eilen  leydesches  wandes  auer  deghedynges  vnde  wynkopes  lüde 
to  eynen  tabberte  vor  eynen  wynkop  etc.  Old.  Urk.  1?.  1416;  alle  koep 
(1493),  Bar.  Urk.  nr.  70;  vnde  syner  schal  stau  by  den  winkopesluden. 
vencknisse  ein  fruntlich  ende  ghesla-  Dithm.  L.  B.  §  38;  secht  he  neyn 
gen,  so  dat  he  den  greuen  .  .  schall  40  to  deme  kope,  so  bescherme  he  sick 
vorneigen  vnde  betalen  veerdehalfi  myt  den  wynkopesluden.  ScJUesw.  St. 
dusent  gülden  vnde  de  wynkopp  schal  B.  §  67;  is  dat  we  eyn  schip  huret 
syn  twe  hundert  gülden.  Old.  Urk.  vnde  dar  wynkopeslude  auer  heft  etc. 
V.  1486;  alle  koepe,  de  3  stige  marck       das.  §  68. 

unde  dar  beneden  sin,  schölen  ge-  45  winkopespennink,  m.  Gebühren  bei 
ven  tho  winkop  3  seh.,  100  m.  schö-  der  Aufnahme  in  eine  Innung.  H.'s 
len  geven  8  ß.  u.  s.  w.  Lunden.  B.  sone  hefft  de  winkopespenninghe  ghe- 
§  69.  — .  Im  bes.  hieß  so  die  Geld-  ven.  Z.  f.  Nieders.  1878,  S.  127;  wat 
Zahlung  an  den  Herrn  für  die  Irei-  dar  valt  van  broke  unde  van  win- 
laßung  etc.  eines  Leibeignen.    Dat  wy  50  kopespenninghen,  dat  schal  men  vort- 


WINKÖSTE  730  WINNEN  (WINDEN) 

gan  laten  dem  kopmanne  to  hulpe       etwas  erlangen;   lant  winnen,  urbar 
to  orer   guido   (1379).    das.  S.  135.       machen^  beackern,   colere  agrum.  KU, 

winköste.  „  Wein  und  Bier^  das  Sve  so  unrechten  wech  sleit  over  ge- 
ein  neuer  Stadtbedienter  seinen  Game"  wunnen  land  (Varr,  geeret^  geyrucb- 
raden  auf  dem  Stadtkeller  spendiren  5  tet).  Ssp.  II,  J27,  4;  ernten,  ik  bidde 
mußte,  wenn  er  den  Eid  gethan  hatte. ^  ju  .  .  könne  gi  mynen  armen  luden 
Dähn.  los  helpen  .  .  unde   helpen  en  rer- 

winlach,  Weingdag,  winlage  hol-  teynacht  dages  (Frist),  dat  de  armea 
den,  bacchanalia  celebrare.  Chr,  Set.  stümpere  ere  körne  winnen  moghen 
31J8,^  13.  10  (1387),    Sudend,  6,   nr.  188;    ok  so 

winlik,  adv.  au  gewinnen.  De  stat  schal  de  vodermarschalk  dat  houw 
en  is  mit  gewalt  nicht  wol  winlich.  winnen  laten  vnde  schal  dat  namad 
Münst.  Chr.  2,  177;  wor  de  stad  vtdon  (d.  h.  verpachten)  (1400).  Lab. 
krank  unde  winlik  was.  Korner  252^.       Urk.  4,  nr.  708.  —  kint  winnen,  er- 

winman,  m.  1.  Wineer.  Ik  byn  15  zeugen,  gignere.  Dalingh  (heute)  hefft 
eyn  wynstok  .  .  ynde  myn  vader  is  yns  de  schone  juncfrowe  den  erüken 
eyn  wynman.  Speg.  d.  minsch.  sal.  f.  (herrlichen)  sonen  (Christum)  wun- 
65.  —  2.  der  die  Aufsicht  etc.  über  nen.  OGB.  B.  26^;  myn  leue  vader, 
den  Wein  hat.  Vgl.  wiman.  Is  to  de  my  gewunnen  heuest  in  der  werit. 
wetene,  dat  men  de  wiinlude  ok  plecht  20  Horöl.  100;  men  is  schuldich  wer- 
kten tor  audiencie  te  komen  etc.  dichede  Vader  unde  moder,  de  tos 
Leitfaden  etc.  S.  13, 8.  —  3.=,  caupo.  ter  weit  wonnen,  Sp.  der  sanden  f. 
Voce.  103c ;   woerde  we  besproken,  dat  he 

winmester,  m.  Aufseher  über  den  nicht  echte  geboren  were,  de  mach 
Wein.  Dosulves  (1298)  weren  wyn-  26  .  .  tugen  mit  twen  berven  luden,  de 
mestere  der  Stades  her  Joh.  unde  etc.  sweren,  dat  eth  witlich  si,  dat  de 
Lüb.  Chr.  1,  413.  mensch  gewunnen  und  geboren  si  in 

winne.  (neteler)  de  dar  sitten  in  rechter  echtschop.  Fahne^  Dortm.  3j 
der  heren  winne.  Lüb.  Z.  R.  330.  p.  57;  wint  se  lant  etc.  Ssp.  I,  36; 
(Die  Nädler  hatten  ihre  Verkaufs-  SO  nimt  de  sone  wif  .  .  unde  wint  sone 
stellen  unter  einem  Schwibbogen  am  bi  ir.  das.  i,  5,  1.  —  2.  überwinden. 
Markt.  Diese  Stelle  hieß:  derberen  &robern,besiegen(imwiflrMichenKan^fe 
winne,  ein  von  dem  vormaligen  Vogt-  oder  im  ßechtsstreite).  De  Sassen 
oder  Echtding  hergenommener  Aus-  wunnen  de  stad.  Magd.  Seh.  Chr.  S, 
druck.  Reimar  Kock  sagt  in  der  Be-  S6  3;  de  borge,  das.  15,  12;  unde  want 
Schreibung  dieses  Gerichts :  ein  erbar  vele  stede  unde  slote.  Komer  142^; 
raedt  averst  stahn  des  bieten  hove-  desse  Richard  want  unde  bedwanck 
des  under  den  himmol  vnd  winnen  Apulien.  das.  43^;  unde  wunnen  den 
dat  recht  wedder  an,  welkes  thovoren  gantzen  hupen  (der  yyende).  das. 
twee  efte  dree  weken  ys  geslaten  40  24l9k;  wanner  vnse  here  .  .  ynde  rad 
wesen.   Wehrm.  eu  d.  St.)  .  •  dat  sclot  weder  winden  weiden, 

winmes  (-mens).  Spiseden  (bei  einer  dar  scole  wy  to  helpen  nach  al  ynser 
Hochzeit)  des  sondages  wildbradt,  macht,  ynde  wanner  dat  sclot  dan 
bodtlinger  flesch,  wynmess,  braden.  weder  wunden  wurde,  zo  scal  malk 
De[s]  mandages  ossenflesch,  witte  45  by  zinem  ghelde  .  .  bliuen  (1399). 
karteten,  wynmenß,  braden,  botren  Sudend.  9,  nr.  17;  in  der  klage  ge- 
und  kese  (1537).  Seifart  1, 141.  (Der  wunnen  sin,  d.  h.  vor  Gericht  über- 
Herausg.   Weinmuß??).  umnden,   besiegt.   Überführt   sein,    in 

winnen  (winden),  st.  v.  alts.  uuin-  der  klage.  Ssp.  2,  9,  1;  in  der  scult 
nan.    1.  durch  Mühe  u.  Anstrcfigung  60  das.  2,  11,  1  u.  s.;  mit  rechte  winnen 


WINNEN  (WINDEN)  731  WINNEN  (WINDEN) 

(überführen).  Hans,  Bee.  4^  539 ;  Do  goldener  vant,  de  he  wan  mit  sineme 
ledde  men  em  vor  dat  gerichte  und  gelde.  JB.  F.  J2009;  (in  dieser  Bc- 
wan  em  myt  ordele  unde  mit  rechte  deutung  noch  vielfach  in  Gebrauch; 
(brachte  ihn  eur  Verurtheilung)  und  namentlich:  Gesinde Yrinneu.)  seschul- 
leyten  em  sin  hovet  affslaen.  Münst,  5  len  ok  de  wagen  thor  stad  behuff 
Chr.  1,  171;  und  boclagede  em  (den  sulven  .  .  wynnen  unde  vordingen 
er  in  Nothvoehr  erschlagen  hatte)  vor  umme  redelik  Ion.  Hanov.  St,  22. 476; 
eynen  vi^eldener.  Und  do  he  em  ge-  beeste  int  gras  winnen  (jsu  weiden 
wunnen  hadde  .  .  hew  men  den  do-  annehmen  gegen  Lohn).  Ostfr.  L.  li. 
den  menschen  dat  hovet  afif.  das.  10  3^  97;  manscap  (Lehnseid)  mut  die 
172 ;  und  beclageden  Haken  vor  ey-  man  uppen  hilgen  behalden,  der  ime 
nen  moerder  .  .  unde  sechten,  se  die  herre  besäet ;  selven  mut  he  aver 
vrolden  Haken  wynnen  unde  beleyden  de  hilgen  winnen  (acquirere,  herbei- 
alsze  recht  were  voer  eynen  moer-  schaffen;  man  pflegte  sie  gegen  Gebühr 
der.  das.  254 ;  durch  gerichtliches  Ver-  15  aus  einer  Kirche  zu  entlehnen).  Lehnr. 
fahren  erlangen^  s.  Homeyer,  Gl.  z.  Art.  64  §  2;  vortmer  so  scheide  de 
Ssp,  —  3.  erwerben,  durch  Kauf  sulue  her  C.  (ammechtman  euer  all 
Miete  oder  sonst.  Welk  ervegut  uppe  vnse  land)  vns  winnen  (verschaffen) 
enne  is  gheerft,  dat  het  sin  ervegut ;  vppe  200  idder  vppe  300  mark,  vnde 
dat  he  aver  ghekoft  hevet,  dat  het  20  wenne  he  dat  ghedan  hedde  vnde 
sin  wunnene  gut.  Gosl.  Stat.  26,36;  vns  de  redeliken  berekende,  so  scheide 
so  we  en  scip  wint  edher  hurt('A6tier^)  we  ome  dat  wedder  gheuen  (1395), 
thogeghen  dhen  anderen  etc.  (1303).  Sudend.  8,  nr.  90 ;  dessed  heft  Br. 
Brem.Stat.135;  wint  en  man  en  schip  voged  mynem  heren  Albr«  hertogen 
van  deme  anderen,  dat  he  des  bruke  26  to  Sassen  gewunnen  (angeschafft)  van 
to  somerdagen,  kumt  he  den  in  de  dage  to  dage  sodder  des  sondags  in 
hauene,  dar  he  dat  schip  wan,  so  is  groten  vastelauendes  dage  (folgen  die 
it  ledich  deme,  dhar  het  van  hadde  Ausgaben)  (1381).  Sudend.  5,  nr.  193; 
wannen.  Lüb.  R.  357;  so  welic  man  elck  licht  van  eneme  punde  wasses, 
prame  winnet  eder  andere  lättike  80  dar  de  schafferschen  de  selemyssen 
scepe  etc.  Big.  St.  B.  p.  199,  1;  dat  mede  winnen  seien.  Mdd.JahrÜ).  10, 
er  wagemester,  ofit  wie  die  waghe  67.  —  4.  überh.  in  den  Besitz  von 
alhyr  to  Duisten  van  en  wynnet,  sali  etwas  kommen  (auch  ohne  Anstrengung). 
desse  puncte  hailden.  Dorst,  Stat.  winne  din  swert  (Luth.:  zeuch  aus) 
192;  vgl.  178;  item  dat  nyn  borger  36  unde  dode  mi!  1  Sam.  31,  4  (H.); 
den  anderen  sal  ute  sinen  winne  win-  do  vor  Gr.  up  unde  wolde  sik  weren. 
nen  (aus  dem  was  er  einmal  gemietet  So  wan  Dr.  ein  mes  (Messer)  und 
oder  geheuert  hat^  durch  überbieten  sloch  Gr.  dot.  Münst.  Chr.  1,  171; 
heraustreiben?  vgl.  üthuren).  (1389).  winnet  se  auer  swerde  eder  messede 
Nies.  Münst.  ürk.  3,  S.  217;  wanner  40  eder  barden  unde  dot  dar  scaden 
schipheren  gewunnen  (geheuert,  ge-  mede.  Gosl.  Bergges.  §  193;  hulde. 
mietet)  werden  in  havenen  etc.  (1410).  B.  V.  2078  u.  mit  ähnl.  Abstr.  h.  — 
Livl.  ürk.  nr.  1829;  tho  dem  ersten,  Se  wunnen  vuchticheit  ute  eren  oren 
do  wy  se  (de  murmesters)  wunnen,  unde  kresemeden  dar  ere  kindere 
do  gheve  wy  em  2  gr.  tho  wyncope.  46  mede.  Korner  75^;  dat  amt  (gilde) 
Brem.  Jahrb.  2,  287;  welk  man  den  winnen,  d.  h,  das  Becht  erlangen  ein 
andern  to  arbeyde  wint  vnde  ome  (zünftiges)  Handwerk  ausüben  zu  dür- 
sinen  berkop  dar  vp  ghift,  de  man  mot  fen.  Eyn  unecht  sone,  de  sek  wol 
ome  arbeyden  unde  denen.  Gosl.  handelet,  de  mach  wol  gylde  winnen. 
Bergges.   §  177;    dar   he    mannigen  60  Brschw.  ürk,  /,  117,  200  u.  s,;  Vnde 


WINNER  732  WINRATE(N) 

[eft]  me  des  na  der  tid  tor  warde  p,  201^  8;  Vit  tf  pro  lineo  instm- 
kweme  (hinter  die  Wahrheit  Jcäme,  er-  mento  et  pro  wenninghe  et  aliis  di- 
führe)^  dat  de  schade  dem  litmate  vereis  instrumentis  provenientibus  ad 
nene  lemnisse  makede,  so  schal  de  navem.  Hamb.  Kämmerei-R.  i,  8, 440. 
gönne,  de  den  schaden  wunnen  (d.  h.  5  winnunge,  f,  Gewinn,  In  Mojses 
das  Bußgeld  empfanget^)  heth,  dem  ee  was  ock  geboden  sonder  hopeoe 
andern  sin  ghelt  wedder  geuen,  dat  yenniger  winninge  to  leuende.  Sptg, 
he  bauen  den  ochsuneliken  schaden  d.  Dog,  f.  228^;  und  wat  damn 
wunnen  unde  bort  hefiFt;  darto  schal  velle  to  winninge.  Leibn.  3^  459,43; 
de  genne,  de  den  schaden  wunnen  10  we  den  schat,  de  om  beaolen  is,  wol 
beft,  dem  richte  beteren  90  seh.  bewaret,  also  dat  .  .  he  in  vrame- 
Dithm.  L.  R.  11^  Art,  56^  §  2;  (da-  slaghe  den  oken  kan  vnde  bringhet 
gegen:  offt  dar  jumment  in  vnseme  de  winninghe  vp  den  disch  sines 
lande  were,  dede  schaden  hadde  wun-  heren,  de  etc.  Ecdes.  f.  214d;  wyn- 
nen  [verursacht]?  lifläick  ynde  de  is  ninghe  unde  vorlust  schulle  wy  an 
gönne,  de  den  schaden  kregen  hadde,  beyden  syden  staen.  Laurent  8,  69; 
storue  hen  etc.  das.  11^  Art.  61  u.  62.)       unde  yk  hebbe  dat  ghelt  ander  han- 

winner,  m.  Gewinner.  Dat  is  gantz  den  uppe  unser  beyder  wynninghe 
neyn  gud  wynre,  De  da  stedes  un  unde  eventure  (1426).  Hans,  ßcsci. 
yummer  vorlüst.  Koker,  8.  332;  Se  20  Bl.  1874,  8.  61;  queme  eme  enkop- 
(die  Handwerker)  satten  under  ande-  man  an,  dar  he  mochte  mede  win- 
ren  gesotten  in  dit  stucke:  we  in  der  ninge  stän  (=  köpslän).  Cl.  Bur  765; 
vorsten  rade  wer  edder  ore  cleiding  umb  wynninge  geit  de  pape  an  dat 
neme  edder  or  winner  were,  d.  h.  für  altaer.  Tunnic.  nr.  335. 
sie,  in  ihrem  Auftrage,  um  sie  eu  he-  25  wtnperse,  f.  Weinpresse,  Kelter, 
reichern,  Gewinn  erstrebte,  thätig  wäre,  torcular.  Nehem.  13, 15  (H).  0  wm- 
(etwa  wie  8Maven  des  Alterthums  oder  perse  reine,  du  heft  ene  perset  ut 
Hörige  des  M.  A).  Magd.  Seh.  Chr.  Parad.  47h,  12 ;  du  (Christus)  stun- 
172,  6;  Landmann,  colonus.  Kü.  dest  an  der  winpersen  Bludich  vao 
winne  (winner?),  een  ackerman  vel  80  der  schetelen  wente  to  den  Tersen. 
een  winne,  accola;  agricola,  lantwinne.  das.  99,  17;  wu  is  dyn  klSd  so  rod, 
Voc,  cop.  (Hör.  bdg.  7, 16).  Vgl.  win-  also  eynes,  de  an  der  wynperczen 
ninge,  cultura.  Dief.  —  Ed  en  gheyt  ghetreden  heft.  Epist.  Samud.f.3fi; 
nen  gericfate  ouer  de  winners  (d.  h.?)  de  lutken  ratlude  mosten  den  groten 
in  den  weghen,  wan  se  sek  werpet  86  or  wynpersen  natreden.  JBrscfc«. 
mit  strengen,  mit  spilen  etc.  Gosl.  Sehichtb.  89.  (d.  h.  der  Kleine  Bath 
Bergges.  §  193.  wurde  auf  Grundlage    des  Becesses 

winnnnge,  wenninge,  „dünne  Seile,      ebenso  purificiert  wie  der  große.) 
welche  um  Schiffstauwerk,  zum  Schutße  wtnraye(n),  m.    Weinstoek,   titis, 

desselben,  gewunden  werden,  jetjfftSchie-  40  Dief.  De  bloyende  wynraue  is  der 
majinsgarn  genannt.^  Wehrm.  Item  natur  der  slanghen  entyeghen.  B.  d. 
so  scholen  ock  nene  segelmaker  to  Profec.  I,  f.  52h;  du  ('CÄm^^  bloye- 
kope  hebben  marlinge,  husinge,  wyn-  dest  alse  eyn  wynraven.  0GB.  B. 
nunge,  zegelgarne  to  der  schipper  be-  156;  dyn  husfrouwe  ys  also  en  over- 
huff.  Liäf.  Z,  B.  386;  it.  exposui  45  vlodich  wynraven  in  dynen  syden  des 
8  mr.  ad  meam  partem  de  duabus  huses.  Brem.  kerck.  geb.  14h;  rade 
kabelen  et  tov  et  hären  et  winningen.  (Noah)  plantede  wynrauen.  1  Mos. 
Laurent  p.  65;  ein  hundert  wynninghe,  9,  20;  in  desseme  wyngarden  wassen 
de  men  up  den  koop  maket,  scal  wynravene  mennigerleie.  Ludolfv.S, 
hebben  25  marctpunt   Hamh.  Z.  B.  50  c.  10 ;  Aprill  byn  ick  genant,  De  wyn- 


WINROPER  733  WINT 

ra£Fen  ick  besnyde  dorch  alle  landt.  1  d.  ZdUarif  der  Margar,  v.  Plan- 
ScJiaph.  Kai.  f.  10^;  wynravens  ran-  dem  1262.  in  Fahne^  Dortm.  Urkb. 
ken  gebrant  to  puluere  und  loghe  1,  44;  =  Bimstein?  pumex.  ok  mo- 
daraff  gemaket  is  ok  gud  (gegen  ged  de  piltzere  kopen  wynsteyn  ene 
Kopfweh).  Rost.  Areneib.  f,  ^a.  6  tunnen  edder  meer   uade   delen  den 

winroper,  m.   der  den  Wein  aus-       winsteyn  under  sik  (1302).   Urk.  d,  h, 
ruft^  ausÜetet  (mm  Verkaufe),  Wein-       Ver.  f.  Nieders.  S,  nr.  248^. 
vereapfer.     Item    deme    wynropere,  winstock,   Weide  eum  Binden  des 

deme  lopere  .  .  ghifft  me  yyff  elen  Weinstockes,  wynstock  of  crued,  siler. 
swartHerdewykerwand  ("i^dS/ £rem.  lo  Aurora  grammaJt.  Vgl.  Dief.  s.  v.: 
Denkb.  S.  83  u.  85.  —  caupo,  win-  wasserweid,  weinrebenpandt,  rebsteck, 
coper,  wintepper.  1  Voc.  W.  winroper.       wingartstock. 

3  Voc,  W.;  winrofier,  -roper, -reufier.  wfntelge,  m.   Rehzweig.    Ik  bidde 

Dief.  dy,   o  wäre  wynraven,   dat  du  uns, 

winsehrodeii,  «c&tr.  t;.  TFetn  5cAro-  15  dyne  wyntelghen,  willest  begheten. 
ten^  s.  schroden.  L.  Z.  receptus  est  Brem,  nds.  Betb.  164  u.  0GB.  B.  156^. 
per  dominos  meos  ad  officium  win-  wintf  m.    Windhund,    wint,   canis 

scrodend  (als  Weinschröter)  (1343).  est,  velter.  Voc.  Engelh.  leporarius, 
Wism.  RathswiUekürb.  f.  96.  ein  wint.   1  Voc.  W.    eyn  stouer  vel 

Winsen,  sc?*w.  v.  wiehern  (unnseln).  20  wint.  Voc.  Locc.  —  winde  unde  bra- 
Ein  iowelk  heft  to  der  husfrouwen  cken.  Ssp.  2,  61^  3 ;  winde  unde  has 
sines  negesten  gewinset  (binniebat).  (he88e)hunde.  das.  3,  47y  2;  1  fert. 
Jerem.  5,  8  (H.).  eynem  boden,  de  brachte  mir  frowen 

winspel.  „  Wispd.  Ein  Getreide-  drey  winde  von  minem  herren  (1399). 
maß  von  ewei  JUrömt  (ein  Drömt  12  26  Sudend.  S,  S.  238 ;  mit  twen  have- 
Scheffd).*^  Bahn.     S.  wichschepel.  ken  und  mit  twen  winden.  6rr.  TTm^A. 

wüistavely  m.    Weinstock,  an  den      3,  31. 
die  Rebe  gebunden  ist.    De  herre  be-  wint  =  wente. 

halt  de  sat  unde  nicht  den  stoppe],  wint,  m.   Wind,    myn  holt  .  .  alse 

noch  die  winstavele  ( Varr.  winstocke,  30  dat  nu  iegenwardich  steid  vnd  dar- 
weinstauden,  winsteckin),  wante  se  in  ynne  gewassen  is  vnd  noch  wassende 
der  erde  stan  unde  to  den  winholte  wert,  hoch  vnde  siide,  vnd  alse  dat 
gebunden  sin.  Ssp.  II,  58,  3.  de  wynd  beweyd  (1420).  Blücher  Urk. 

win8t(e),  n.  u.  m.  Gewinn,  Wy  nr.  390;  alle  holt  houwen,  alse  id 
schuUeh  unses  sulues  bäte  unde  winst  35  de  wint  weyet  (1380).  Lüb.  Urk.  4, 
nicht  anseyn.  /^.  d.  crist.  f.  70t^;  des  S.  414;  mit  weiden,  holtinge,  week 
anderen  dages  na  dem  winste  (Siege).  vnd  hardt,  so  ith  de  windt  rogeth 
Westphal.  3,  97;  oft  in  der  jacht  vnd  bogeth.  Kardorff  Urk.  329;  mit 
god  almechtich  winste  vnde  vordell  holten  .  .  so  eth  de  winth  roreth. 
geuenei  denne  sollich  winste  thosa-  40  Arensb.  Urk.  116;  vgl.  über  diese  For- 
mende  nethende  etc.  Old.  Urk.  v.  mein  Gr.  R.  A.  38.  —  Unde  en  is- 
1492;  unde  wy  schullen  unses  sulues  lick  reet  synen  wech  na  den  veer 
bäte  unde  winst  nicht  anseyn.  Sp.  d.  wynden.  Körner  245^;  dar  dreef  de 
crist.  ghd.  70^^;  unde  wes  dar  over  scuthe  vor  wynde  vnd  vor  waghe 
ys  Tan  wynste,  dat  schole  wy  like  45  (1358).  Urk.  im  Schwer.  Arch.;  to 
delen  (1426).  Hans.  Gesch.  Bl.  1674,  gaen  vor  wynt,  vor  wagen.  Lieder 
S.  60 ;  der  Beckers  redelicher  wynsth.  aus  d.  Münst.  30,  4 ;  se  schicken  den 
Z.  f.  Lub.  Gesch.  1,  387.  hoiken  na  wind  unde  wagen,  v.  Li- 

wtnstin,  (Weinstein)  =  Hare?  liener.  I,  486,  17.  (Vgl.  wage.)  — 
centenum  rasine,  quo  dicitur  wynsten  50  De  vele  unwonliken  unde  unvornem- 


WINTAPPE  734  WINTERLINGE 

like  wort  spreken,  dar  se  den  wynd  wind  nedergeworpen  heuet,  und  an- 
mede  slan  unde  ere  stempne  sulven  fruchtbar  holt  howen.  Seib.  ürk  nr. 
nicht  vornemen.  Korner  160^;  dat  776;  Wen  se  (die  Schemen)  nicht 
alle  ere  schone  waerde  vnd  schriuent  en  hebbet  ghepandet,  so  moghen  ge 
wynt  in  de  lucht  geslagen  sy.  Seib,  5  verkopen  einen  wintbraken  of  ein 
Qm.  2^  331 ;  lat  my  dyt  exempel  nicht  voder  roden,  wel  et  we  kopen.  Gr. 
Yorgeten  unde  in  den  wint  slan.  3  Weisth,  3^  84;  so  mannichmail  de 
Brem.  Qeheth.  136;  dat  is  my  recht  gemeinen  menne  de  windbrocke 
so  ein  wint  (wie  gar  nichts).  Theoph,  delen,  dem  schulten  dre  voder  holtes 
i,  653 ;  Bedent.  ^.  653;  under  den  lo  to  yoren.  das.  3^  J211 ;  alszo  de  lad 
wint  komen,  etwas  merken.  Do  be-  geboden  hefft,  dat  nymand  scheide 
ghunden  de  hertoghen  echter  de  howen  eyken  vnd  elrenholt  behaluen 
houede  to  hope  stekende  teghen  den  wyntbraek.  Cod.  Brdb.  /,  14^  310, 
konink ;  des  quam  he  my t  behendi-  wintbrakich,  adj.  windbriichig.  alle 

cheyt  vnder  den  wynt  vnde  verbodede  15  wyntbrokich  holth  .  .  mögen  sie  hou- 
se  to  sik  vnde  venk  se  do  mit  vor-       wen  etc.    Calenb.   Urk.  8^  nr.  908. 
retnisse.   Densche  Krön.  f.  VS;  dit  wintdivere,  m.  Wirbelwind.  ..onde 

quam  koningh  Woldemar  ynder  den  was  so  stark  wintdwere,  dat  he  ni- 
wint.  Hamb.  Chr.  200;  des  kam  de  dervalde  grote  waltbome.  E.  v.  Bepg. 
bischop    under   den  wint.     Lünted^  20  5^^- 

Stiftsf.  164^  85;  vnd  quemestu  wes  wintepper,  m.  Weinvereapfer.    de 

vnder  wind.  De  d.  Schlömer  C^b.  winteppere  (caupo)  werd  nicht  ghe- 

wtntappe.     broca,    quoddam    vas       rechtuerdeghet  van  den  sunden  eines 
magnum  uel  wyntappe.  Brevü.  Bent-      mundes.  Ecdes.  f.  1708^. 
hem.    Vgl.  Dief.  s.  v.  25      winterdaeh,  m.  Wintertag.  in  win- 

wintarmborst,  eine  große  Armbrust^      terdagen  (=iim  Winter).  Korner lOlK 
welche  vermittelst  einer  (Bad-)  Winde  winterlage,    f.     Winteraufenthalt. 

(B.TmborQtemude)  gespannt  lüurde.  Vgl.  Se  konden  nicht  ere  kernen  dorch 
Koppmann,  Hamb.  Kämmer.  B.  i,  der  winterlage  de  se  hadden  bi  Rome. 
XLIX.  Magister  H.  balistarius  dabit  30  Lüb.  Chr.  I,  125;  vortmer  schollen 
civitati  20  balistas,  de  quibus  erunt  neue  schipper  van  der  heuse  segelen, 
4  magno  .  .  que  wintarmbruste  no-  de  winterlaghe  mit  eren  schepen  ge- 
minantur,  et  10  rucarmbruste  et  6  legen  hebben,  vor  cathedra  Petri. 
Btegereparmbruste  (1307).  Hamb.  Z.  Lüb.  B.  563;  id  en  mach  ock  nen 
J2.  2;  (im  J.  1362  waren  in  camera  35  schiphere  zin  schip  vor  S.  Martens 
eu  Greifswalde)  super  theatrum  YIII  dage  upieggen  to  winterlage«  Hamh. 
balistae  dictae  wintarborste,  quatuor  Schiffer.  (Brem.  Stat.  295);  ok  sal 
strepalesy  et  XXVII  dorsales.  Pyl^  nemant  van  buten  der  hense  winter- 
Bomm.  Gesch.  Denkm.  3^  146.  läge  liggen   in  jeniger  hense  stad, 

winta8(8e),  WindeUock^  BMe  zum  40  vnd  weret  dat  jenich  maeu  sodanige 
Winden,  troclea,  trochea.  Dief.  u.  lüde  winterdage  herbergede,  de  solde 
Hör.  belg.  7,  17.  20.  6  s.  dem  via-  betören  X  noblen.  (Big.  Burspr.) 
schendreier  vor  einen  groten  trysse-  Big.  St.  B.  226,  84. 
block  thom  wintasse  (1538).  Wism.  ^  winterlank,  adv.  in  diesem  Winter; 
St.  Jürgens  Beg.    (S.  winde-as.)  45  vgl.  järlank  u.  Winterlinge.    De  Da- 

wintbrak(e),   -broke,    WindbrtMh,      deschen  ligghen  noch  to  P.  gheuan- 
das  vom  Winde  gefällte  Hde.  Gr.  B.       ghen,   werden    se   winterlank  nicht 
A.  507.  —  So  moget  se  holt  howen       gheloset  etc.  (1363).  Hans.  ürk.  II, 
to  erme  timmere  .  .  vnd  moghet  ok       S.  514. 
alle  windbraken,  dat  is  holt  so  de  60     winterlioge,  adv.  in  diesem  Winter; 


WINTERTIT  735  WINWAS 

vgl.  dalink,  järlink  etc.  Dat  en  yewe-  neib.  f.  18h,  25  u.  Rost.  Arzneib, 
]ick  spreken  scal  mit  sinem  rade  vnde       f.  13^. 

dat  wedder  inbringhen  ten  neghesten  wintlast?  oghen  water  to  bernende 

daghe,  de  van  den  steden  winter-  von  dussen  craden:  osteke,  confra- 
linghe  gheholden  wert  (1369).  Hans,  6  sieu,  wegheblederen,  wintlust,  wilde 
Urh.  II  8.  664.  slen  etc.    Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  99h. 

winterttty  Winterzeit.  adv.  des  win-  wint(t)akel9    Tau    (Geräth)    zum 

tertydes . .  des  somertydes  etc.  Fidic.  Winden,  en  wyntakel  .  .  en  wyntas. 
1,  43.  Wism.  Inv.  f.  246;  gode  starke  kor- 

wintervalligen,  schw.  v.  unnter-  lo  dele  vnde  windtakel  in  dem  schepe 
feigen^  wintervallich  bestellen,  den  to  holdende.  Denische  See-B.  c.  54. 
Acker  zur  Übertvinterung  aufbrechefi.  wintvank,  m.  Worfschaufd.  venti- 

Offt  en  man  hadde  acker  to  hure  .  .  labrum,  wintfank.  Brevü.  u.  Voc.  Hol- 
vnde  he  winterualligede  ene,  vnde  herst.  —  Instrument,  um  den  Wind 
de  acker  werde  em  nicht  vpgesecht  15  aufzufangen  (windvanck  van  de  or- 
touoren,  so  schalme  den  lansten  ge-  ghelen,  epistomium;  obstaculum  venti. 
uen  vor  de  winterualge  vor  dat  sehe-  KU.);  an  der  Uhr:  2  daler  geuen 
pels  saed  achte  penning.  Dithm.  L.  dem  klensmede  vor  den  groten  seier 
B.  II,  Art.  105.  den  windtfanck  tho  makende  (1569). 

wintervare,  m.  der  zur  Winterszeit  20  Wism.  St.  Marien  Geb.  Beg. 
fährt   (vofi    Martini    bis    Pfingsten).  wintwake,   eine  wake,   durch  den 

were  dat  sake,  dat  he  dat  erste  wa-  Wind  verursacht?  cistarsis,  wintwake. 
ter  vorlege,  so  schal  he  heten  en  Brevü.  (Vgl.  cristnla,  wintwehe  . .  vel 
somervare;  .  .  vorsumet  he  dat  leste       wake.   Dief.) 

water,  so  schal  he  heten  en  winter-  25      wintworm,  als  eine  der  Plagen  Egyp- 
vare  (1346).  Livl.  Urh.  nr.  842;  so-       tens  genannt  in  der  Überschr.  des  2 
meruare  vnde  winteruare  so  wanne       Mos.  c.  6  (H.). 
86  comet  in  dhe  Ny  (Newa)^  so  seien  wintworp,  bilio.  Brevil.    s.  winde- 

se  oldermanne  kesen  (1225).    Schra       worp. 

des  deutschen  Hofes  zu  Nowgorod,  so  winvindep,  w.  Weinfinder^  -unter^ 
Hans.  Urk,  11^  18.  sucher.  Item  sali  men  dem  kopmanne 

winterwedderiDge,  f.  Winterweiter.  to  Novgarden  scriven,  dat  men  sette 
De  winterwedderinge,  de  hatt  sich  winvinders,  und  we  den  win  vorvel- 
dith  jähr  (1593)  also  hart  anholden,  sehet  mit  water  efte  mit  ander  vel- 
dat  men  aver  i0  van  der  Wißmer  S6  scherie  .  .  de  sal  hebben  gebroken 
beth  up  Femeren  gähn  konde.  v.  Havel,  L  mark.  (1405).  Livl.  Urk.  nr.  1656, 
Chr.  54.  5.    (Vgl.  lechtvinder.) 

wintiseren,  n.  SturmhaJcen  (an  den  winvore,  Weinfuhre  (-fuder?).  Tol- 

Fensiem).  6  m.  vor  henge,  wind-  len  eder  gheld  van  wynvoeren  en 
yseren  etc.  (1560).  Wism.  Nie.  Geb.  40  solle  wy  nycht  nemen,  dan  dat  van 
Beg. ;  28  m.  vor  wintyseren,  vor  ba-  oeldes  gewontlick  ys  gewesen  (1457). 
gensmide,  vor  schrancke  in  der  ka-  Wigands  Arch.  11^  355.  —  eine  Ab- 
meren  vor  de  vinsteren  etc.  (1562).  gäbe,  debet  familia  sive  hiemanni 
das.;  it.  bagenschmide,  windtiseren  solvere  cellerario  II  soL  leves,  qui 
etc.  (1598).    Hamb.  Z.  B.  p.  257.      46  dicuntur   winvore  et   III  sol.   et  III 

wintkop,  m.  Schröpfkopf,  ventosa.       den.  qui  dicuntur  rennepenninge.  VII 
Is  eyn   steyn   in  dat  ore   gefalle[n]       denar.  leves  qui  dicuntur  winvore  et 
so  nyge  dat  honet  vp  de  suluen  sy-       corenvore.  Pick,  Monatsschr.  5,  S.  54. 
den    vnde   holt   em    enen    wyntkop       (Abgabe  von  der  Weinernte?) 
jegen  dat  ore  vnde  etc.  Gothqer  Arz-  50     winwas,  n.  uhis  an  Wein  gewachsen 


WmWERK  736  WIPPE 

ist  (vgl.  hoiwas).    Ok  scholen  alle  de       gebawet;  hat  weinig  genutzet.  Z.  d, 
de  arbeyden   to   wynwasse   vnde   to       Berg.  O.  V.  11^  149. 
hoppen  .  .  vrede  hebben  (1398).  Su-  wippe  (wuppe),  f.  der  Augenliid, 

dend.  8,  nr.  234.  wo  etwas  in  Gefahr  ist  das  Gfetei- 

winwerk?  Dat  vorebenomede  ghelt  5  getoicht  eu  verlieren^  (ap  der  wippe 
dat  scal  me  nemen  van  deme  win-  stan,  eu  fallen  drohen);  wippe,  pre- 
werke  vnde  dhene  tins,  dene  man  ceps,  veloz  vel  precipicium.  Brecü. 
Yor  dat  sulue  ghelt  gift,  dene  scalme  conor.  jede  Vorrichtung^  die  zum  wip- 
gheuen  van  deme  winwerke.  Brschw.  pen  dient;  Schaukel  (=  schockrede, 
UrTch.  Ij  34.  10  Schocker),  ein  über  eine  Unterlage  im 

winwort  (Weinun4r0?)i  alfecia,  Schwerpunkt  unter stütetes^  im  Gieick- 
winworth.  Cdm.  Voc.  gewicht  gdegtes  Rde  oder  Brä,  auf 

w!p,  wipe,  m.  Bündel,  bes.  von  dessen  beiden  Enden  sich  ewei  sdsen 
Stroh,  auch  als  Fackel  dienend,  fax,  u.  einander  in  die  Höhe  u.  wieder 
wipe.  Dief.  s.  v.  dorne  wypen,  spi-  15  herunterbewegen;  eine  jede  Masdiiiit 
naram  fasces.  Hoffm.  Findl.  1,  163 ;  oder  Schwengel,  der  an  beiden  Enden 
wyp  van  holt  of  van  stroe  lanck  ge-  wechselsweise  auf  u.  niedergeht;  toi- 
banden.  Teuth.  Stek  enen  wip  stroes  leno,  ciconia,  pertica  putealis.  Kä,; 
in  enen  budel  also  grot  also  eyn  hen-  zum  Armbrustspannen :  oach  sollen 
nen  ey  vnde  lecke  den  claret  dar-  20  ^^  ^^^  Thoron,  Elbing  .  .  echUche 
dore,  so  wert  he  gud.  Bast.  Arzneib.  stat  1  armborstwinde  vnde  IUI  wip- 
f.  68^ ;  vor  dat  water  samene  dyner  pen  haben  (1395).  Styffe,  Bidrag  11, 
pisse  eynen  ketel  vul  vnde  virynt  dar  2;  wippe  unde  winde.  Hans.  Bec.  4, 
wipe  in  von  roggenstroe.  Wolf.  Mscr.  253;  vgl.  Koppmann,  Hamb.  Kämmer. 
23,  3  f.  72;  vnde  stecket  einen  wyp  25  B.  1,  S.  XCIX;  Maschine,  um  Güter 
stro  mit  vfier  in  den  auen.  Gryse,  ins  Schiff  und  aus  demselben  eu  brin- 
L.  Sp.  fr,  92;  de  domprovest  sy  gen;  als  Werkeeug  des  Webers,  mpfe, 
disem  holting  ein  bistender  .  .  sine  sapa,  alze  de  linen  wever  hebben. 
kohlgarten  mit  wipen,  roden,  stacken  Voc.  KU  u.  W.  wuppe.  Dief.  n.gl.; 
tho  beteren  in  deser  marcke  berech-  30  Schneügalgen  (Brette),  patibnlum  tol- 
tiget  (1556).  Gr.  Weisth.  3,  320.  —  lenonis  instar  constractam,  farcilla. 
Als  Zeichen  einer  Schenke  etc.  avS"  KU.  It.  de  juramentis  ...  et  de 
gehängt.  Vgl.  Brem.  WB.  s.  v,  —  malis  uerbis  etc.  Quando  duo  boni 
Sprichw.:  Dede  wol  deyd,  darfnenen  super  aliquotestimoniamperhibuerint, 
wyp  vthenghen  (non  pendet  signa,  35  hie  supra  wippam  in  penam  peccati 
qui  laude  facit  digna).  Kiel  Mscr,  locari  debeat  et  reponi  (1395).  Wism, 
nr.  114,  f.  22.  Bürgerspr.  24,  13;  27,  14.     „wippe 

wiparmborst,  Armbrust,  die  mit  eine  Strafe,  welche  darin  bestand,  daß 
der  wippe  gespannt  wird,  =  wintarm-  ein  Verbrecher  (in  einem  Korbe)  ins 
borst,  schoten  myt  bussen  unde  wyp-  40  Waßer  getaucht  wurde.  In  Wismar 
armborsten  unde  worpen  myt  blyden  fand  wegen  schweren  Fluchens  sie 
etc.  Korner  177d.  häufig  am  Hafen  statt.     Die  Strafe 

wipe-,  wope-y  wepeken.  cornus,  des  Schupf ens  unterscheidet  sich  da- 
arbutum.   Voce.  durch ,    daß    bei    diesem    die  \  Unter- 

wipgalge,  m.  SchneUgalgen,  y^um  45  tauchung  in  faules  Waßer  geschah (f)'^ 
Verbrecher  an  den  Händen,  die  auf  Burm.  im  Gl.  156;  „ein  Käfigt,  wor- 
den Bücken  gebunden  waren,  in  die  inn  sonderlich  Oartendiehe  Sichernd 
Höhe  ffu  schnellen  und  vAeder  nieder-  ins  Waßer  gdaßen  und  in  die  Hohe 
foUen  eu  laßen,^  Weigand.  F^/.  wippe.  geeogen  werden.^  Strodtm.  S.  288; 
a.  1612  ist  (eu  Essen)  ein  wipgalge  50  (vgl.   „^pr  einm  in  einen  bescUoße» 


WIPPEHAKEN  737  WIKS  WERS 

Garten  steiget^  den  eaU  man  in  den  pen  unde  haken,  dar  de  wyren  inne 
Korb  setsen^  [1502].  Wigand^  Wetel,  henghen  (1448).  Brschw.  Kämmereir. 
Beär.  1,  353.);  (zweirädrige)  Sture-      das.  2,  744. 

harre,  die,  wenn  ein  Bieget  wegge-  wiren,  schw.  v.  mit  Eisenäraht  ver- 

schoben wird,  hinten  niederßUt  und   5  sehen.    10  0.  vor  de  venster  to  wyren 
die  Ladung  ausschüttet.   Br.  WB.  5,      unde  to  verwen.  Brschw.  Kämmereir. 
305.    Ynd  hebben  also  dnssen  gronth      v.  1448  (bei  Brinckm.  2,  738). 
mit  groter  swereheith  ghemaket,  vnd  wirdk,  -rik,  -rek,  Weihrauch,   thus, 

de  erde  mit  haluen  wagen,  dat  men  wirok.  1  Voc.  W.  wan  de  mynsche 
eine  wippe  nomet,  mit  orem  liue  ge-  10  amechtich  wert,  so  nym  wirick  vnde 
[halet].  Old.  Ghranikens.  J,  231.  mastix.    Herbar.  f.  98;    se   offerden 

wippehaken,  m.  der  Haken  eu  einer  wirek,  mirren  unde  golt.  Harteb.  185 
(Armbrust)  wippe?     Nemen    se    us      f.  ^a. 

vor  Q.  use  pyle  unde  1  wippenhaken.  wiroken,  -reken,  schw.  v.    Weih- 

Brschw.  Omt.  1,  67,  11.  15  rauch  brennen,    adolere.  1  Voc.  Kiel. 

wippen,  schw.  v.  1.  intrans.  sich  u.  Dief.  Nadab  vnde  Abyu  weren 
auf  unli  nieder  bewegen,  wippen,  swan-  wes  ghedrunken  vnde  wolden  vor 
cken  (neutraliter  nutare).  Tys  beter  gode  wyroken  vnde  dat  vur  sloch 
by  der  vlen  to  sittende  wen  by  dem  vth  deme  wyrokvate  etc.  Sp.  der  Sam- 
yalcen  to  wippende  (est  pax  viUana  20  ^'^^  I^  ^*  ^/  ^^^  ^^  oldiuges  yeren 
melior  quam  pugna  romana).  Kid.  gram,  vnde  dit  was  na  vorlope  der 
Mscr.  nr.  114  f.  37;  up  sollen  (Sohlen)  ee  Deue  vnde  rouere,  dat  weren  twe: 
drftge  ofte  up  trippen  künde  man  wokenere  vnde  de  wyreken  (d.  h.  den 
durch  die  Dovert  wippen.  Kerkh.  v.  Götzen  opfern?)  wolde.  Josef,  V.  d. 
75  (bezieht  sich  auf  das  Aufschnellen  25  7  Tods.  v.  3963.  (lat.  merces  furis, 
beim  Springen  von  einem  halb  los  lie-  ysurarii . .  et  prostibuli  non  syt  tui). 
genden  Steine  auf  den  andern.  Woeste.)  wirok-,  (rik)vat,  n.  Weihrauchfaß. 

—  2.  Irans,  etwas  mit  cfer  wippe  thun;      wirokvat,  fchuribulum.  1  Voc.  W.    myt 
z.  B.  schaukeln,  auf-  u.  niederheben,       wyrichvaten.    Korner  230^;   nem  to 
mit  der  wippe  bestrafen,    „einen  von  30  dy  eyn  wirikvat.  Bavenst.  f.  5c, 
seiner  Stelle  herabbringen.^  Bahn.  wirs ,  wers ,   compar.     aUs.   wirs, 

wipperive,  wisperive.  f,Ich  ver-  schlecMer,  niedriger.  Jewelk  man  mach 
mag  diesen  in  dßm  Goth.  Arzneib.  kampes  weigeren  deme,  de  wers  ge- 
häufig  vorkommenden  Pflanzennamen  boren  is  denne  he.  Ssp.  I,  63,  3;  3, 
sonst  nirgends  ncuihzuweiseny  noch  seine  35  72  (Old.  Hs.);  spreken  se,  he  si  wers 
Bedeutung  eu  bestimmen;  er  scheint  geboren  etc.  Richtst.  L.  R.  c.  24, 
getheilt  werden  zu  müßen  wipper-ive,  §  10;  schlimmer,  edele  lüde  werden 
ufid  würde  dann  eine  dem  Taxus  oder  se  geslaghen.  De  kündet  vele  wers 
dem  Epheu  ähnliche  Pflanze  bezeich'  vordraghen  wanne  grove  lüde,  werden 
nen.  Die  Form  wisperive  kömmt  nur  40  dadurch  schlimmer  verletzt,  können  es 
ein  einziges  Mal  vor  und  scheint  auf  weniger  ertragen.  Anselm  v.  198;  do 
einem  Schreibfehler  zu  beruhen.''  K.  wart  em  vele  wers.  Sed.  Tr.  212; 
Regel,  Goth.  Arzneib.  s.  v.  vnde   (die  Blutflüßige)  künde  van  erer 

wire  9  y.  Metalldraht ;  etwas,  das  (der  Ärzte)  nummende  sund  werden, 
von  Metaüdräht  gemacht  ist.  X  Ü  gele  45  men  ere  wart  yo  de  wers.  Serm. 
wyren.  Invent.  v.  1565;  Item  3  mark  evang.  f.  228ä.  —  Zuw.  statt  des 
to  den  baruoten  brodern  to  eyner  Superlativs,  he  vorherede  dat  lant 
viren  vor  unse  venster  in  der  ker-  unde  dede  deme  koninghe,  also  he 
ken.  Brschw.  Testam.  v.  1451  (bei  wers  künde.  Lab.  Chr.  1,  80;  unde 
Brinckm.  2,  738) ;  2  ß.  vor  1  kram-  50  deden  en,  also  se  wers  mochten,  das. 

imtAbitoderd.  WOrtorbnoh.  V.  47 


WmSBOM  738  Wß  WßE 

1,  372;  vgl.  2,  J977.  —  Auch  in  der  (sicher  genug)  ne  is,  de  mot  borghen 
Form  werscher,  a.  B.  .  .  vnde  sun-  setten.  God,  Stat,  74^  31;  so  wor 
dighen  jeghen  em.  Dyt  deyt  ome  en  borghere  kamt  binnen  Ter  benken 
werscber,  de  one  vorsmat  io  dem  unde  lete  en  erve  nnde  will  dhes  wisse 
hemmelryke,  wan  de  one  doden  yp  5  noch  werden,  d.  h,  von  Seiten  des 
deme  ertrike.  Sp.  d,  menschl,  Sai.  Gerichtes  Bestätigung  erhalten  ete. 
f.  48h.  (1303).   Brem.  Stat.  98;   vorsete  he 

wirsbdiiy  m.?  Haicedonia  sunt  dhat  bot  dre  daghe,  se  scolen  eme 
apud  forum.  Significatur  hac  voce  sinen  broke  wis  maken  laten  mit  pan- 
tranquillitas  et  silentium,  quem  ad  10  den  ofte  mit  penninghe  etc.  das.  19. 
modum  et  illa  westphalica  voce,  cum  wis,  (wise),   adj.    weiscy   Jdug^  sa- 

ajunt:  na  wassen  de  wirsbome.  Hofm.  piens,  wys  vel  clok.  Vbe.  Engdk, 
Final.  1,  79.  Set,  dat  gi  sit  wis  unde  vrot.  R  F. 

wirvelsSk,  an  der  Drehkrankheit  460.  936;  he  is  yan  rade  wis  unde 
leidend?  (Wer  in  Wesel  krankes  Vieh  15  yröt.  das.  3468;  mi  sede  eins  ein 
verkauft^  z.  B.)  schap,  die  wiryelsyke  wis  man.  das.  2974 ;  yorne  sen  nnde 
weren  (soU  kein  Fleisch  mehr  schlach-  lange  denken,  dat  is  der  wysen  he- 
ten).   Wigands  Arch.  IV,  407.  melke  rad.  Lüb.  Chr.  2,  379.  -  wiä 

wis,  wisse,  adj.  siche^\  fest,  gewiß,       maken  u.   wis  werden  heißt  1.  rer- 
certus.    Hold  dat  wisse  ynde  lat  dat  20  sichern,  vergewißem,  bdehren  u.  er- 
ynwisse  syn,  so  handelestu  dy  suluen       fahren,  inne  werden,  Maket  se  dusses 
wol.  Ecdes.  f.  115h  -  wisse  gheit  yor       wis  (belehrt  sie  hierüber)^   in  w&tte 
ynwisse.  Agric.  (Lotend.  S.  24);  ynde  -     mate    de    mynsche   wedder  yorloset 
ys  eine  grote  dorheit,  wisse  mit  ynge-       werde.    Sündenf.  2742;    da  sali  en 
wissem  wesselen,  wo  geringe  ock  dat  26  (den    Engel)    yinden    yort    paradis; 
wisse^sy.  das.;  en  wis  teken.  Korner       bidde  en,   dat  he  dy  make  wüs,  wo 
29c;  dit  sint  de  stucke,  de  we  settet       langhe  ik   noch   schole   myssen  den 
vor  wisse  warheit  (1396).  Sudend.  8,       olye  der  untfarmenissen  etc.  V.  HdUe 
8.  174,  36;  bynnen  wisser  tit.   das.       des  h.  cruzes  v.  60  (Jahrb.  d.  nd.  F. 
Z.  11;  seker  unde  wis.  Lüb.  Dodend.  30  1876,  8.  89);  des  (daß  er  ins  Waßer 
V.  61 ;    he  heft   to  syiinen    genomen       gefallen)  sindt  2  aalsteckers  wie0  ge- 
den  gemeynen  sproke,  so  men  secht,       worden,  de  hebben  ohne  redden  wol- 
dat  nicht  wissers   up  erden  is  wen       len.  Sass.  u.  Heilst.  R.  121;  wan  de 
de   doed  unde   nicht  unwissers  wen       lüde  dat  wys  worden,  dat  wy  godes 
de  stunde  des  dodes  (1494).  Lüneb.  35  wort   forden   umb   geld,   wy  würden 
Urk.  XV,  8.  221;   do   kroch   se   in       unser  saken  quit.  Soest.  Dan.  8. 24. 
wis  yorstant  (sichere  Erfahrung).  Lüb.       Es  läßt   sich   indes  manchmal  nicU 
Chr.  2,   328;    dar   bin   ik   wis   ane       mit  Sicherheit  darthun^   ob  das  wis 
(davon  bin  ich  überzeugt).    Geffcken,       sapiens  oder   certus  ist.   —  2.  jem. 
8.  165;  unde  he  was  na  syme  synne  40  etuHis  „weis^  machen^  aufheften,  auf-^ 
der  stad  so  wis  (nenilich :  daß  er  sie       binden  (vgl.  yrot  maken).  Constr.  mit 
erobere),  Komer  49^;  dat  wet  he  wol       Dat.  der  P.  u.  Oen.  d.  Sache  (oder 
unde  is  des  wis.  R.  V.  1317;  beslud       mit  e.  Nebensatze),     nnde  (der  Ver- 
ene   in  eneme   klostere  .  .  so   bistu       räther)  makede  den   wepeneren  des 
syneral  wysz.  Komer  118h;  drowetwe  45  wys,  wo  he  van  achterto  de  vyende 
dem  anderen  tho  mordtbernende  efte       wolde  bestriden.    Lüb.  Chr.  2,  542; 
tho  mordende,  den  schal  men  so  lange       en  wart  yorbadet  unde  wis  ghems- 
holden,  dat  he  dat  wiss  make,  dat  na       ket  vormiddelst  einem  yorreder  dat 
den  worden  neinewerckeyoIgen(l^P8/       etc.  das.  2,  231;  dat  heyelenlnden 
Billw.  R.  §  59;   we  nich   wis  noch  50  des   WiS    makede,    dat   he   de  here 


WISCH  739  WISCHEN 

were.  JEomer  145c ;  se  vorkereden  Bßme  (1311).  Sudend.  UrhI,nr.JS19; 
dat  ordel  unde  makeden  der  men-  keiser  Karl  benachtede  an  einer 
heyt  des  wis,  dat  se  de  sake  vor  wische*  Bothos  Chr.  f.  29;  ofte  eneme 
deme  koninghe  ghewunnen  hadden*  manne  sin  kom  edder  wisk  uppeetiet 
das.  226^;  se  makeden  dem  (volke)  5  werde  (vom  herumstreifenden  Vieh). 
wiss  etc.  Renner^  Brem,  Chr.  2,  26;  Dt^Afn.  i2.  i,  §  ^^;  dat  how  der  wische. 
der  gemeinte  etc.  das.  2y  26^;  men  Micha  i,  12  (H,);  aldus  wolden  de 
mot  jo  dem  volck  wat  wys  macken.  Ditmerschen  desulren  wisk  meyen. 
Soest.  Dan.  51;  N.  muste  betalen,  Lüb.  Chr.  2,  232;  de  handadige 
dat  he  tho  H.  Karstens  fruw  thon  10  scheide  in  wische  vnde  weide,  holdt 
bedde  gegaen,  vnd  ehr  wie0  ge-  vnde  felde,  in  buschk  vnde  broke, 
maket,  he  wer  ehr  mann,  6  mark  vp  wegen  vnde  Stegen,  in  karken 
(1582).  Fäleks  Staatsh.  Mag.  9,  774 ;  vnde  klusen  firedelos  gelecht  sin.  8ass. 
oder  Acc.  der  Pers.  maket  se  wys,  u.  Holst,  R.  154.  —  Als  n.  (?)  unde 
ghy  precket  (prediget)  umb  nicht.  15  van  den  druddehalven  morgen  wisches 
Soest.  Dan.  S.  18;  und  hadde  dat  darzuluestikchter  der  kerken  druttich 
gemein  volck  des  wiess  gemacket,  so  Schill,  pacht.  Höfer^  Zeitschr.  f.  d. 
seiden  sie  ouck  verlost  werden.  Münst.  Wiß.  d.  Spr.  4^  212. 
Chr.  2,  185.  —   Plur.   de  wisesten,  wisch-,   wisblee,   n.    Wiesenfläche, 

die  (rechis)verständigsten  ausderBür-  20  -räum.  Leue  her,  gi  scolt  weten,  dat 
gerschafty  die  in  gewissen  Fällen  der  ek  van  iuk  to  lene  hebbe  twe  wis- 
Rath  eueieht.  Do  worden  de  me-  blec,  de  sint  gheleghen  bi  deme 
nen  ratmanne  vnde  de  wisesten  van  dorpe  to  Limbere,  der  het  en  de 
disser  stad  to  rade:  so  we  etc.  Rig.  grote  kople,  dat  ander  de  Intteke 
St.  R.  60,  2;  et  ne  sal  neyn  rid-  25  kople  etc.  (1345).  Sudend.  Urk.  II, 
der  wonen  binnen  dessen  wicbelde,  nr.  90;  vgl.  Caienb.  Urk.  8,  nr.  134 
dat  hebet  de  wisesten  .  .  wilkoret.  von  1375;  hebbet  vorkoft  eyn  wisch- 
das.  61,  5 ;  de  wisesten  vnde  de  mene  blek,  dat  de  Stene  betet,  vnd  eyn 
rad  etc.  das.  62,  6;  ok  heft  sik  de  bleck  dar  sulues,  dat  etc.  (1337). 
rat  vordregen  myt  eren  wisesten,  dat  30  Maricnr.  Urk.  nr.  302  u.  304;  heft 
nen  radman  ut  der  witheyt  schal  enen  katen,  wor  tho  1  hove  landes, 
mer  eytswome  wesen.  Brem.  StcU.  twe  wischbleke  etc.  Sass.  u.  Holst. 
489;  Gosl.  Stai.  101, 4.  Vgl.  de  witti-  R.  55,  7;  ein  wischblek,  belegen  etc. 
gesten.  Cod.  Brdb.  I,  6,  HO;  wy  hebbet  ge- 

wiseli,  m.  (Stroh)msch,  blas,  schoff,  35  laten  unsem  brodere  to  ener  rechten 
eyn  wisch,   dar   [me]   mede   lachtet,       liftucht  .  .  dre  wyschblecke,  geleghen 
i.  fax,  facola.    Diefenb.   n.  gl.  s.  v.       in   der  Gelteren  wysk   etc.   (1444). 
vnde  vand  enen,  de  hadde  enen  her-       Grupen,  Hanov.  orig.  p.  8. 
nenden  wiszk  in   der    haut  .  .  mit  wischeldach,   der  2.  Januar.    Des 

deme  bemenden  wische  reed  he  (in  40  wonsdaghes  na  kerstes  dach;  it.  des 
der  Dunkelheit)  den  rechten  wech.  sonnendaghes  dar  na,  do  wischeldach 
Alex.  f.  27;  Strohwisch  tvird  ausge-  was  (1368).  Hans.  Reo.  3,  p.  282; 
steckt  als  Zeichen  der  Markt/seit.  Vor-  des  zonnendaghes  na  nyeyaers  dach, 
koper,  hoken  vnd  geste  scolen  vp  den  do  wysscheldach  was  (1370).  das.  p. 
market  nicht  kopen,  di  wile  di  wisgh  45  328,  Anm.  4;  des  manendaghes  na 
&t  steket  Fidic.  1,  46.  nyejaers  dach,  do  wyscheldach  was 

wisch,  wisk(e),  f.  Wiese,  in  prato,      (1380).  das.  (In  Stadtrechnungen  von 
quod  vnlgo  dicitur  wisch  (1179).  Cod.      Deventer.  S.  Koppmann.  Jahrb.  d.  ndd. 
Brdb.    II,  442;    Ok    heft   he    sine       V.  I,  S.  112.) 
wische  in  der  wisch,  de  dar  betet  de  50      wischen ,    schw.    v.      eüig   gehen, 

47* 


WISCHEN  740  WIS(E) 

sMüpfen.  Vgl.  hochä.  ent-wischen.  koninck  is  aner  alle  Tolck,  dat  god 
(Bas  W.  müßte  toöhi  dgenUich  wit-  an  deme  cmce  vorwarft  vnde  Ti- 
schen heißen^  van  der  Interj.  wits,  loset  heft.  so  steyt  em  de  wyse  in 
witscht  ^in  einem  HuH^  vgl.  Frisch  dem  nacken,  dorch  dat  he  aUeyne 
2^  463^;  u.  Dahnert^  S.  554:  dat  5  vnder  anderen  laden  ynde^nderan- 
hett  he  as  'n  wits,  das  Juxt  er  in  der  deren  eddelen  steynen  alleyne  de 
Geschmndigheit ;  wits!  was  he  weg.")  auerste  is.  dat  is  daramme  dath  syn 
Van  böser  lade  rade,  de  mit  logen  nacke,  dath  is  eyn  deel  synes  lykes, 
her  ande  dar  wischen.  Leibn.  3y  168\  dat  he  nycht  bewaren  kan.  Unde  al 
11;  de  borgere  sin  hinder  dem  rat-  lo  syn  heyl  schal  he  beaelen  den  wy- 
hase  hervor  gewischet,  das.  3,  184;  sen,  dat  is  dede  vnder  allen  eddelen 
se  sinnen  to  gewischel  Ben.  71  u.  steynen,  dat  is  vnder  anderen  hilgen, 
h.;  wischet  de  khoning  ilich  vth  der  neynen  eddelerren  heft  de  em  Te- 
stat. Kantzoiw  40;  böse  lade,  de  mit  lick  wesen  mach.  Dat  is  de  wyse, 
logenen  her  unde  hen  wischen.  Eberh,  16  de  eyne  moder  heft  ane  vader  vnde 
Bemchr.  v.  1753.  de  eynen  vader  heft  ane  moder.  jS^. 

wischen,  schw.  v.  wischen,  he  vor-       ///,  60.  Ol. 
deckede  de  tränen  myt  sinem  man-  wise,  m.    Weisd,  rex  apiam.    De 

tele,  dar  he  sick  mede  wischede.  derthe,  dede  dar  mydden  an  dem 
Körner  38ä;  reinigen.  Item  3  seh.  20  lyve  tohope  zint  ghezat,  de  wize  is 
deme  sulven  vor  dat  richteswert  drye  der  eyn  here,  deme  volghet  dat  imme. 
to  wysschende.  Ztschr.  f.  Nieders.  Locc.  Ere.  f.  5b.  Vgl.  Brem.  WB, 
1867,  S.  197;    3  ß.   Märten   swert-       ö,  273. 

fegere   vor  dat  richteswert  to  wys-  wi8(e)9  f.  Art  und  Weise.  In  wel- 

schende (1483).  das.  1868,  8.  215  u.  25  ker  wis  schal  ik  des  beginnen?  R 
223.  V  930;  lyker   wys,   wu  etc.,  gleiA 

Wtschepel,  s.  wichschepeL  als  ob.   Lüb.  Chr.  2,  261;  na  einer 

Wischern  =  wischen,  eüen.  do  wise  (nach  einer  u.  dersdben  Weise) 
wisscherde  se  drade  in  dat  has  vnde  werden  se  (die  Vornehmen)  geboren 
besloet  den  heren  dar  baten.  8oü,  30  alse  de  anderen.  Lab,  Dodend.  0. 
Meistere  f.  B3^;  Als  ehr  in  de  kam-  1619;  in  der  vallen  wise  (wenn  sie 
mer  lieft  den  konninck  za  soechen,  sich  voü  getrunken  hat)  is  se  (die 
wischert  ehr  (der  König)  achter  der  trunksüchtige  Frau)  vul  des  toms, 
doren  hen.  Münst.  Chr.  3^  232;  do  der  schendighen  rede.  Ecdes.  f,  168^; 
wischerde  de  koninck  hervor  (Hero-  35  Loth  hadde  des  wines  in  ouermate 
des)^  schwöret  den  megedeken  ein  ghedrunken  vndo  beslSp  in  der  vollen 
eedt.  Husp.  enihov.  Joh.;  unde  enen  wise  sine  dochtere.  das.  189^;  onde 
stöt  deme  amen  gaf,  dat  ome  sin  (der  Preis)  stunt  so  bi  einer  wise  Tan 
hovet  wischerde  af .  Gerh.  v.  M.  89^  26.       pingsten  went  to  heremissen.  Magä. 

wise  =  wese,  unio,  der  Edelstein  40  Seh.  Chr.  410,  20;  roggens  was  to 
in  der  deutschen  Krone,  mhd.  weise.  göder  wise  (woJdfeü)  genöch.  Kerh- 
so  henget  me  om  (dem  Kaiser  bei  hoerd  112;  doller  wise,  temerarie 
seiner  Krönung  durch  den  Pabst)  de  (nach  jetzigem  Sprachgebrauch  omA 
kröne  auer  dat  houet  vnde  vp  deme  zuweilen  =  temere,  absichtslos);  ?elen 
swickbagen  dar  steyt  eyn  cruce,  dat  46  doller  wise  up  de  perde  (uHurfen  siA 
heft  eyn  hörne  to  dem  anthlathe  auf  die  Pferde)  vnde  jageden  etc. 
vnde  den  anderen  to  deme  nacken  Monum.  Liv.  4\  113;  unde  levede 
vnde  hynden  steyt  eyne  wyse,  de  so  nach  der  wise  der  Sarracenen  nnde 
heth,  vnde  dyt  beteykent  vns,  dat  vorvolghede  sander  wise  (maßlos)  de 
he   des   schall   denken,   dat  he   eyn  50  armen    cristen.     Lab.  Chr.  1,  158; 


WISEL  741  WISEN 

Ynde  die  erczebischup  H.  en  konde      unde  dat  mos  Tordrivet  dat  für.  Bs. 
eme  (dem  die  Stadt  belagernden  Grafen)      jsu  Brandetib.   (Prag,  der  RUteraka- 
80  to  wys  (auf  ahnliche  Art)  nicht      demie  1878).  Mitth.  von  Köpke. 
weder  don,  wente  etc.    Brem.  G.  Q.  wiselik,  ac^.  =  weselik,  gebührend. 

94 ;  keyser  H.  begunde  eyn  dorpp  to  5  se  schallen  unse  slote  so  lange  in 
buwen  unde  wart  gebeten  na  dem  weren  beholden,  dat  on  de  obgen. 
water,  dat  dar  nach  (d.  t.  noch)  dorch  summe  goldes  10,000  mit  dem  vor- 
hea  vlut  unde  het  de  Gose ;  na  der  ger.  wiselikem  schaden  (Zinse)  betald 
wise  (später?)  is  dat  wort  vorlenghet  weren.  Gott.  Urk.  II,  nr.  180,  220. 
vnde  het  Gosseier.  Bothos  Chr.  f.  66.  10  Vgl.  unweselik. 
—  Häufig  verbunden  wise  unde  wege,  «wiselOs,  adj.  führerlos.  Do  Holo- 
xr.  B.  unde  dar  hadden  se  wyse  unde  fernes  irslagen  wart  Tan  Judith,  do 
weghe  to  ghevunden,  wo  se  deme  was  dat  here  wiselos.  Magd.  Seh.  Gir. 
don  wolden.  Lüb,  Chr.  2,  148;  sehr  9,  16;  de  hunde  de  lepen  wislos  over 
häufig  mit  vorausgehendem  Genitiv  (mit  15  al.  E.  v.  Bepg.  93. 
oder  ohne  in^  =  auf  die  Weise,  als.  wisen,  sdiw.  v.    1.  weise  werden. 

He  wende  in  den  kloster  gastes  wise.  De  kinder,  de  so  tytlik  wisen  (i«  e. 
DioH.  Greg.  244;  andere  vrilude  sint  praemature  sapiunt),  de  leven  nicht 
lantseten  gebeten  und  komet  und  lange  oder  et  werden  gecke  dar  ut. 
Taret  gasteswise.  Ssp.  3,  45,  6;  he  20  Hoffm.  lindl.  1,  79;  (lupus  piluni 
quam  in  pelegrimes  wise.  Lilb.  Chr.  mutat,  non  mentem;  cognatum  illi 
1,  101 ;  Abraham  was  pelegrimes  wys  Westphalico :)  he  gryset,  er  he  wyset. 
in  Geraris.  1  Mos.  20, 1  (H.);  komet  das.;  also  dit  kint  noch  cleyne  was 
de  sake  Tor  den  rat  gherichtes  wyse  vnde  lach  in  der  weygen,  do  u.  s.  w. 
(Var.  in  rechtes  wyse).  Lüb,  R.  429;  25  Darna  do  dyt  kynt  begunde  to  wy- 
Tor  deme  richter  in  richtes  wise  ge-  sende,  do  etc.  Lüb.  Passion,  f.  9(k; 
Traget  Torsaken  se  nummer  der  war-  weme  gud  auenture  entegen  wracht, 
heit.  Lüb.  Chr.  1,  193;  renthe  geTen  de  mach  elden  unde  wysen.  Josef, 
in  almissen  wise.  das.  2,  257;  indes  V.  d.  7  Tods.  v.  178.  —  2.  factü. 
kernen  to  dem  rade  her  F.  unde  twe  80  weise  machen.  Tele  Tragens  wyset  ser. 
ander  bederve  man  in  rades  wise.  Tunnic.  nr.  1084. 
Magd.  jScä.  Chr.  316,  15;  vnd  dar-  wisen,  schw.  v.  (selten  st).  1.  weir 

umb  raitzwys  mit  Tulborde  ingesat  sen,  eeigen.  He  wisede  mi  under  der 
(1502).  Fahne,  Dortm.  II,  nr.  269;  kappen  ein  klet  Tan  här..  R.  V.  368; 
deme  se  dat  bekande  in  bichtes  wise.  36  wiset  de  to  wege,  de  dar  na  Tragen. 
Körner  43h;  do  tu  id,  dat  se  (Jutta)  das.  1616;  do  de  Tan  Lubeke  dat 
paweseswise  moste  ghan  processien.  Tornemen,  de  wiseden  se  also  wedder 
das.  29^;  u.  so  in  vielfachen  andern  to  hus  (d.  h.  schlugen  sie  zurück). 
Verbindungen,  z.  B.  klagewys  to  er-  dat  se  dar  do  nicht  mer  en  quemen. 
kennen  gCTcn.  Ben.  164;  wat  mor-  40  Korner  198^^;  se  sanden  na  deme 
derswiese  geschutt.  das.  775;  geleides  bischope  Tau  L.  up  dat  radhus  unde 
wise.  das.  788;  edes  wise  (eidlich).  wyseden  em  dar  den  rad  leddich. 
Leitf.  p.  20;  in  richtes  wise,  gerichts-  Lüb.  Chr.  2,  6;  he  wisede  enen  bref 
weise,  förmlich.  Lüb.  Chr.  1,  303.  —  mit  des  koninges  ingesegele,  das.  1, 
pandes  wise;  werTes  wise  u.  a.  45  381;  Tude  wes  uns  alle  segel  Tnd 

wisel  =  misel  (s.  oben),  Aussatz;  breue.  Monum.  lAv.  4\  195;  dem 
=  Tur,  Bothlauf,  s.  s.  v.  weder  den  horeiyeger  wyset  men  mit  Tingeren 
wisel  nem  epe  gestoten  .  .  were  [it]  na.  Tunnic,  nr.  1152 ;  ok  sali  nemand 
ut  der  tid,  dat  men  epe  nicht  künde  dem  anderen  in  ernsten  mode  up  sin 
gehebben ,  zo  nem  inkbir  (Ingwer)  60  moder  wiesen  (niedrige  oder  unehdiche 


WISEN  742  WISHETT 

Geburt  vonoerfen?);  kroge  he  dar  seinen  Herrn  anweisen,  so  aal  be 
wat  ayer,  mot  he  beholden  (1400),  (der  Lehnsträger  bei  einer  Lefttis- 
Livl.  Urk.  nr.  1520.  =  underwisen.  emet^erung)  bidden  den  overen  her- 
Dhar  (van  dem  ererbten  Vermögen)  ren,  dat  he  ime  dat  gut  lie  oder  in 
scal  se  ere  kinder  af  handelen  (be-  6  wise,  dat  he  't  mit  also  groten  eren 
handeln^  versorgen),  also  alse  er  ere  hebben  möge,  also  he  ^t  hadde  Ton 
(Ehre)  wiset  (1303).  Brem.  Stat.  22.  sime  erren  herren.  Lehnr.  Art.  25^ 
—  Refl,  sich  er-,  austveisen^  sich  zei-  §  1 ;  svene  die  herre  binnen  jar  onde 
gen.  he  wisede  sik  to  wesen  wolge-  dage  niergen  ne  wiset  mit  eines  sei- 
meit.  B.  F.  6259;  de  syek  wysede  10  yqs  mnnde,  sint  he  der  wisnnge  an 
enen  ghestliken  man  to  wesende  (sich  in  hevet  gegert,  den  ne  mut  hie  sint 
ausgd  für).  Komer  IIS^.  —  2.  im  niergen  wisen  unde  sal  ime  dat  gut 
Jurist.  Sinne:  a.  ein  Urtheü  (Weis-  selve  lien.  das.  §  2.. 
thum)  abgeben,  urtheüen ;  (aberkennen ;  wiser,  1.  Weiser^  Varseiger.  wiser 

ifuerkennen ;  Ain-,  wegweisen).  (Der  16  dusses  breves  (1421).  Wigands  Arek. 
Bichter)  wisede,  dat  se  vry  unde  loes  ß,  300  u.  h.  —  2.  Wiesd^  Bienenkönigin. 
gengen.  Br.  d.  Cur.  90;  die  richter  Bahn.  ü.  Schambach.  —  3.  Zeige- 
yordomet  sich  seinen,  als  he  ovel  fingcr,  wiser,  index,  primus  digitus, 
wyset.  Tunnic.  nr.  1113;  di  is  twei-  Voc.  W.  de  wyser,  dar  me  plecht 
werf  gewiset  dat  recht.  R.  V.  4659;  20  mede  to  wisende.  (Es  ist  von  den  5 
dat  recht  wise  ik  nu  snel.  das.  4725;  Fingern  die  Bede:  de  domo,  de  vy- 
men  sal  gene  brocke  daer  van  nemen,  ser,  de  myddelinghe,  de  arstedyer^ 
eer  die  wysheit  van  den  lande  die  de  orlink).  Serm.  evang.  f.  192»^. 
sake    geclaert   ende  gewyset  heuet.  wtslieit,  f,    Weisheit;  concr.  :=de 

Bichth.  528^  §  30;  daer  de  raidt  de  25  wisesten,  die  verständigsten  aus  der 
ordele  over  wisede.  Münst.  Chr.  i,  Bürgerschaft;  s.  eben  F,  8.  739.  Wj 
278;  dar  wart  gewiset  ,vor  recht.  burgermester  vnde  rad,  de  wysheit 
das.  1^  170  u.  so  h.  in  Weisthümern;  van  der  meyaheit  vnde  de  gemeynheit 
ok  wisede  de  rad  her  Magnus  unde  van  der  stad  to  Brakle  (1343).  Wi- 
den  borgher  tho  vorlykende  (sprach  SO  gands  Arch.  F,  164 ;  soe  juwe  er- 
das  Urtheü^  man  solle  etc.)  unde  vo-  samen  wysheyden  der  beider  stede 
ghede  dar  to  twe  borghermestere,  Bremen  vnde  Hamborch  hebben  to 
de  se  vorlyken  scheiden  yn  vrunt-  erkennen.  Old,  ürk.  v.  1497;  worde 
schup.  Lüb.  Ghr,  2^  136 ;  scheide  mi  daer  pantweygeringo  gedaen  .  .  soe 
ein  rover  wisen  (verurtheüen)  tom  35  sal  die  schulte  den  clager  ende  den 
dode  ?  B.  F.  4634.  4698 ;  he  wart  schuldygen  die  sake  leggen  ende  ver- 
gewiset  van  aller  ere,  darto  in  einen  sthen  (fristen)  tot  den  naester  lot- 
schendigen  döt.  das.  1839;  man  ne  tinghe  vp  die  wysheyt  van  den  lande; 
sal  niemanne  von  sinen  geweren  wi-  ende  daer  enbynnen  salmen  gene 
sen,  sie  ne  si  ime  afgewunnen  mit  40  brocke  daer  van  nemen,  eer  die  wys- 
rechte.  Lehnr.  Art.  38  §  4 ;  of  egen  heyt  van  den  lande  de  sake  geclaert 
des  rikes  gut  wert  .  .  den  man,  ende  gewyset  heuet.  Bichth.  528^  §  30, 
die  't  to  lene  hevet,   ne  mach  man  wisheit,  f    =  wissenheit,   Sicher- 

von  der  volge  nicht  wisen.  das.  71^  heit  (für  eine  Forderung)^  Bürgschaft, 
§  7;  bes.  den  Eigenthümer  in  sein  Gut  45  Garantie,  Caution.  Desse  dre  marc 
einweisen.  Den  klegero  sal  die  herre  geldes  (die  Deneke  uptonemen  hat) 
wisen  in  die  gewere  des  gudes.  das.  de  mögen  de  van  Ylseneborch  weder- 
43  §  1;  wisen  unde  weren  in  de  were  kopen  umme  XXVII  marc  lediges 
des  hoyes.  Gr.  Weisth.  3,  55.  —  silyeres,  unde  Deneke  de  schal  brn- 
b.  verweisen,  den  Mann  an  jem.  als  50  ken  einer  wisheyt  met  Eylardes  we- 


WISKE  743  WISSE 

dewen  etc.  (1336).  Ilsenb.  ürk.  nr.  currere.  TetUh.  Dief.  s.  v.  yagari. 
230;  deme  wille  we  de  silven  were,  (Vgl.  wispelhaftich,  so  werden  Leute 
wisheit  unde  breve  gheven  (1334).  genannt^  die  sich  viel  bewegen  und 
GaU.  ürk.  /,  nr.  132;  men  sal  be-  dock  nichts  ausrichten.  Strodtm.; 
taelen  .  .  vnde  daer  wisheit  vor  doen,  5  wispelsteerten,  cercopissare,  motare 
daer  borgermeisteren  vnde  den  scepe-  caudam;  wispel-duerigh,  wispel-tuyte, 
nen  an  genoeghe.  Wigands  Arch.  3^  homo  mobilis,  inconstans.  Kü.  wispe- 
44;  Tnd  möge  dar  borgenn  vnd  wiss-  1er,  vagator.  Teuth.)  So  wispelde  de 
heitt  Yor  settenn.  Big.  St.  R.  p.  16;  hnnd  mit  dem  starte.  R.  V.  5109; 
so  Trag,  we  dit  gelden  (beeaJden)  10  (von  Schlangen :)  die  Zunge  hin  u.  her 
scole.  So  vintme,  de  it  ordel  vorlnst.  bewegen^  eischen^  sibilare.  2  Voc.  W. 
So  Trag,  wat  wisheit  ( Var.  wyssent)  Als  Gestus  des  Hohnes :  se  (die  bösen 
du  dar  vor  hebben  scolest.  Richtst.  Geister)  hebbet  wyspelt  vnde  mit  den 
Landr.  49  §  4.  tenen  grenen,  dat  hört  to  dem  plause 

wiske,  K(ah?  Item  1  0.  deme  15  (Jat«oA^e»r)  vor  de  sunde.  &rm.  emi^. 
scerpenrichtere  vor  de  wyske  van  f.  206a  ;  he  schal  wispelen  (sibilabit) 
dem  huseken  (Abtritt)  to  bringende.  in  spotterie  vp  alle  ere  plaghe.  Jerem. 
Z.  f.  Nieders.  1867,  S.  186;  1  ß.  deme  50,  13  (L.  u.  C);  säuseln.  Vnde  nha 
scerpenrichtere  vor  de  wyske  van  alle  dSssem  kam  eyne  sote  stymme, 
dem  huseken  uppe  deme  radhuse  to  ao  vnde  eyn  sacht  gerune  alse  eyn  wys- 
bringende  (1481).  das.  1868,  S.  206,       peln    vnde    yn    dem  kam    de   here. 

wisliky  adj.  weislich.    Do  wolde  de       Taulers  Pred.  f.  130 ;  lispdn.  wispe- 
drudde  wisliker  vortvaren  etc.   Kor-      lenfde],   blesus.    Brevü.    Benth.   — 
ner  19J8h;    dat  is   ok  wislik  (Text:       Siehe  auch  wlispelen. 
bilUklik),   dat  de   man  van  sik  do  26      wispelinge,  f.  Zischen,  w.  der  slan- 
vorspan   etc.    Richtst.  Lehnr.   c.  10.       gen.    iVeish.  Salom.  17,  9  (H.). 
Anm.  103.  wisredich,  adj.    der  eu  reden  ver- 

wislikeu,  adv.  gewis.    certe,  wer-      steht,  disertus.  IHef. 
liken  vel  wisliken.    1  Voc.  W.  wissage,  m.  Weissager,  Wahrsager. 

wispel,  wispelgud,  ^^.  u.  sulf mester).  30  praesagus,  prophete.  Voc.  Engdh. 
de  borghere  to  Luneb.  nemet  vppe  Do  sede  he  sinen  drom  eneme  wys- 
sik  twintichdusent  mark  to  betalende  saghen.  Denscke  Krön.  f.  B2;  Heiy- 
van  eren  sculden  mit  enem  sunder-  mandus  en  wyssaghe,  Schrift  aldus 
liken  schote  •  .  van  erem  statplich-  sunder  vrage.  Schaeksp.  f.  24. 
tighen  gude,  dat  neue  pannen  noch  35  wissalde,  s.  wilsalde. 
wispele  sint  etc.  (1396),    Sudend.  8,  wisse,  wis,  adv.  sicher,  fest.  Settet 

S.  145y  37.  de  ledder  wisse  an,  ik  wil  en  holden 

wispely  ein  großes  Getreidemaß,  alse  ein  man.  R.  V.  1217;  unde  slöch 
1  wispel  is  tein  schepel.  Hamb.  Re-  wisse,  das.  3795;  kau  he,  he  wert 
iensb,  v.  1630,  S.  189;  entst,  auswich-  40  ju  wisse  bedregen.  das.  464;  gy  scho- 
schepel,  welches  s.  len  mit  my  bliven  an  myner  bedruf- 

wispel y  Bremse,  Hummd  etc.  nisse,  darumme  beschede  ik  iu  dat 
oestrum,  en  wyspel  vel  en  bromete.  hemmelrike  al  wisse.  Hanov.  Mscr. 
1  Kid.  V.  (=  wispe,  wespe,  s.  Dief.  I,  84,  S.  406^;  lath  vns  wisse  er- 
s.  V.;  vgl.  wispele,  eyn  vespe.  Voc.  45  varen,  dat  etc.  SmaUeing  f.  14^;  nu 
Old,;  wispe,  vespis.  1  Kiel.  V,)  ik  dat  höre  unde  merke  it  wis,  dat 

wispel,  das  Zischen,    sibilus.  2  u.      etc.  R.  V.  1027. 
3  Voc.  W.  u.  Dief.  wisse ,  /*.     Wißen,  Kenntnis.    Mit 

wispelen,  schw.  v.  sich  hin  und  her  beder  partyen  wisse  (scitu)  oft  inid 
bewegen^  weddn.  vagari,  divagari,  dis-  60  rechte  sunder  ere  wysse  (vel  per  jus 


WISSEBODE  744  WISSENHEIT 

siae  scitu).  Nies.  Beitr.  2^  295,  Vgl.  sunderlyke  wyBsend  dvn  myt  lonede, 
wist.  breuen  vnde  volghe  (1353).  LSb.  ürk 

wissebode,  m.  BevcUmächtigter.  s.  d,  S.  159;  vnde  louede  dem  konDin- 
bode,  7,  S.  367  f,  Dat  he  eyn  wis  ghe  vele  penninghe  vnde  settede  eme 
bode  was  unde  nen  Speyer  (Spion)j  dat  5  dar  wyssene  Yor  etc.  Denseke  Krön. 
hefft  he  bewiset  mit  etc.  (1440).  f.  85;  dar  to  sali  hei  eme  yerseckein 
Hans.  Rec.  IPj  8.  321;  binnen  ses  und  wissen  daer  vor  doen  etc.  Fahne^ 
weken  darna,  wanne  wi  des  van  dem  Dortm.  3^  4ß. 
proueste   edder    van    dem   conuente  wissenen,   wisseiit    sehw.   v.    wia 

ofte  van  eren  wissen  boden  ghemanet  10  machen^  befestigen^  eusichem^  garan- 
werden  (1376).  Scheidt^  v.  Adel  p.  tieren.  Ik  ben  des  trostes  myner  zele 
332;  dyckrechters  sullen  tot  allen  dar  ane  (an  der  SdbsterkentUnis)  ghe- 
maenden  dyckschouwinge  den  by  em  wisset.  Ecdes.  f.  266^;  unde  niakede 
selven  of  by  oeren  wissen  boden.  ene  evenunghe,  also  dat  de  koning 
Bichth.  521  §  9.  15  van  Denem.  wissede  den  Holstan  achte 

wisseil)  s.  wissenen.  dusent  lodighe  mark  snlvers  to  deme, 

Wissel  (Yistula,  Viscla),  Weichsel.  dat  he  en  hadde  vore  gheven.  Lüb. 
Lüb.  Chr.  2j  134  u.  ö.  Chr.  ly  262;  und  solden  den  Tan  M. 

wisselbere,  f.  Weichselkirsche^  100  mark  dar  ave  entrichten  unde 
ZwißeWeere^Hcijsfkirsche^'pxmiusSiiviam.  20  300  mark  scolde  me  one  wissen  mit 
.  .  kertzeberen  (Kirschen)  ^  wissel-  usen  frunden  upp  S.  Martens  dftg 
beren,  der  so  en  wille  wy  nicht  vor-  (1381).  Brinckm.  2^  738;  allent  dat 
gheten.  Locc.  Erz.  /*.  6.  dar   van  kumpt  und   kamen    mach, 

wisselbdm,  m.  schwarze  Sauer-  dat  schall  dat  siechte  utdreghen  und 
Jcirsche^  Weichsdbaum.  Die  geschwom  25  darto  scholen  se  unsem  lande  wissen 
lassen  fragen,  worauf  sie  sollen  pfan-  60  mark.  Dithm.  L.  B.  §3.  —  unde 
den  gehen?  Darauf  erkant:  auf  die  wissende  unde  lovede  us  eynen  vrede. 
eichbäume,  buchenbäume,  holtecke-  Brschw.  Chr.  1,50^1;  vnde  den  rad- 
bäume und  wisselbäumc  (1659).  Gr.  mannen  der  stad  to  L.  ene  rechte 
Weisth.  3,  304;  weiselbäume  und  30  orveide  vnde  ene  gantze  soene  .  . 
höltjnbäume.  das.  302^  28,  —  ahd.  vuUenkomeliken  wissen  (1354).  Lüb. 
wihsela,  mhd.  wihsel.  ürh.  5,  nr.  201 ;  ik  wil  den  pawese 

wisselik,  adv.  sicher,  fest,  und  bid-  horsam  sin  unde  wil  to  hant  den 
den  ju  dar  wisselich  up  denken,  dat  yrede  wissent  hebben.  Magd.  Sek 
gi  den  kopman  warnen  (1400).  Livl.  35  Chr.  31^  3 ;  dit  deden  se  in  eynem 
ürh.  nr.  1553.  —  wisseliken,  asser-  wissenden  vrede.  Brschw.  Chr.  i,  39^ 
tive.  1  Voc.  W.  23;  in  eneme  bezeghelden  wyssenen 

wissende,  wi8sen(e),  f.  =  wissen-  vreden  (1378).  Lüneb.  Urk.  i/,  nr. 
heit,  Sicherheit^  Garantie^  Caution.  920;  bynnen  wyssenden  vnd  vor- 
Ynde  on  alsodane  wissende  don,  also  40  breueden  vrede  (1397).  Sudend.  8^ 
we  on  ghedan  hebben  (132?).  8u-  8.  204,  6;  enen  dach  thu  nemende, 
dend.  /,  nr.  428;  de  scolde  ok  vsem  den  wy  mid  uzer  aller  vulbord  sc- 
heren also  ghude  wyssende  don,  alse  men  unde  wissenden  (1366).  ürk.  d. 
we  eme  ghedan  hebbet  (1343).  das.  8t.  Hanover  nr.  438. 
11^  nr.  27  \  to  euer  wissende  hebbe  45  wissenheit,  f.  Sicherheit,  Garantie, 
wi  en  vse  vrunt  geset  (1342).  das.  cautio.  Voc.  Engelh.  To  vurder  wis- 
//,  nr.  8;  de  scolde  deme  rade  eyne  senheit  hebbe  wy  unse  rechten  inge- 
bewaringe  vnde  eyne  wissende  dun,  segelegehenget  an  dessen  bref^'ii'^^J. 
dat  he  se  vor  vnvoghe  beware.  das.  Lüneb.  UrJcb.  XV,  S.  178;  tomerer 
///,  nr.  181,  7;  u.  h.  das.;  de  scolen  50  vorwaringhe  unde  wissenheyt  hebbe 


WISSENINGE  745  WIST 

ick   myn  ingesegel  an  dat  spacinm      so  scolen  ze  sick  des  veften  daghes 

dussesbrevesghedrucketlaten  ("^^56*/       entledighen  vnde  setten  dar  ersten 

das.    jS.  194;    to    merer  wyssenheit      wissingbe  vor.  SMesw.  St.  R.  §84; 

hebbe  wy  to  borgen  gesät  dusse  na-      to  wissingbe  unde  to  pande.    Lüb. 

gescreuen  etc.  (137JS.)  Scheidt^  v.Add   6  Chr,  ly  381;  tbo  groterme  Ionen  vnde 

p.  300;  dnsses  in  obrknnde,  wetben-       merer  wissinge.  MeU,  Jahrb.  16^  240; 

beit,  wissenbeit,  tncbnisse  nnd  war-      tbo  ener  beteren  wessingbe  vnde  war- 

beit  hebben  wy  etc.  (1524).  DUhm.      beyt.   Lüneb.  Urk.   VII,  nr.  509.  — 

B.  Q.  p.  200;  so  scolen  se  (Kläger       „^o  vele  scbaltu  (schuldest  du)  my- 

u.  Vogt)  ene  (den  Angeklagten)  .  .uppe  10  neme  beren?"   unde  be  sede:  ^bun- 

sodane  wissenbeyt  to  borgbe  don,  dat      dert  kannen  olyes.^    Demo  sede  be: 

se  des  seker  sin,  dat  be  weder  in-       „^J^  dyne  wissinge  vnde  scrifi  vef- 

kome.   Gosl.  Stat.  44,  28;  men  scal      ticb^    (im  lat.  Text:  caucionem  u. 

sodane  wissenbeyt  van  eme  nemen,       darüber  geschrieben :  dyne  breue,  dyn 

dat  men  des  wis  si,  dat  be  de  klagbe  16  rekenstok).  8erm.  evang.  f.  183^, 

vulvordere.    das.  45 ,   12 ;    w.  don.  wisnnge,  f.  1.  Urtheil.  —  2.  Wei- 

das.   78,  7;  w.  wisen  unde  seggen.       sung,  Erweisung,  Becognitioth.    Dabi- 

Gl.  ßu  R.  F.  1,  4.  —   we  .  .  willet      mus  de  molendino   conventui  .  .  in 

de  (gbulde)  mit  sodaner  wissenet  dar       festo  Pascbe  sex  denarios,  ex  quo- 

an  setten  etc.  (1330).  Sudend.  1,  nr.  20  dam  jure,  quodwisungedicitur  ("1^95^. 

479;   vode  to   ener   groteren  wisne-       Wigands  Arch.  II,  102.  —  3.  Ver- 

beyt  so  sette  ik  en  to  borgben  mine      Weisung  des  Mannes  an  seinen  Herrn. 

TTunt.   das.  II,  nr.  401;   mit  desser       Lehnr.  15,  §  2  u.  3  u.  ö. 

langben  (31  J.  6  W.  3  T.)  vryen,  wist  =  vorwist.     Haec  sunt  iura 

redeliken   were  besittingbe    beft  be  25  silvanorum.     quod  si  quis  ex  servien- 

(der  Bürger)  syn  vrye  recbt  gbebracbt       tibus  pretium,   quod  vulgo  wist  vo- 

an  ene  wissenbeyd  (Überschr.  in  ene       catur,   cuiquam  eorum  detulerit,   in 

sekerbeyt)  des  recbtes,   also  dat  be       quocumque  loco  eum  viderit,   ipsum 

schal  ledycb  syn  aller  anclage  van       absque   iudice  libere   comprebendet. 

egbenscbap.   Wigands  Arch.  II,  11.    30  Gosl.  Stat.  115,  32;  46,  27;  hieher? 

Yosseninge  =  wissinge,  Garantie.       welk  man  dele  beft  an  deme  bergbe 

so  scbolde  we  se  vnd  de  ere  .  .  vor       .  .  vnde  sine  redinge  nicbt  en  dede 

schaden   vnd  vnuogbe  bewaren  vnd       to   dren   wisten   vnde   dat  ome    dat 

en  des  wontlike  wisseninge  don,  dar       verkündiget   were   van   deme  bercb- 

se  ane  vorwaret  weren  (1397).  Lüb.  S5  mestem    to   buse    vnd    to    boue  .  . 

Urh.  4,  nr.  661.  brocbte  de  siner  redinge  nicbt  to  der 

Wissewort,    dictamnus.  Dief.  (dip-      verden  wist  .  .  des  del  scbuUen  led- 

tannnm  vel  errosia,   wiswort.    Wolf.       dich  vnde  los   vorvallen   sin   an  de 

Mscr.   60  f.  32).    to   dem  magben       euere  bereu.    Gosl,  Bergges.  §  211 

nym   esula  minor  vnde    wisse  word  40  (oder  ist  vrist  0U  lesen?). 

al  like  vele  etc.    Wolf.  Mscr.  23,  3  wist,  f.  (u.  n.)  Wißen.    vnde  deden 

f.  109.  dat  alle  wegbe   na  erer  macht  vnde 

wissinj^e  =  wissenbeit.  Vnde  were,       na  erer  v^st  mit  goden  truwen.  Wi- 

dat  be  van  dem  slote  orlegben  weide      gands  Arch.  2, 9 ;  wy  willen  de  stat . . 

vnde  sinen  ammecbtman   dar  sette,  45  mit  rade  vorhegben  .  .  na  vser  wist 

de    scbolde  vs  des   wis  werden  mit       vnde  na  vser  macht  mit  guden  truwen. 

redeliker   vnde  mogheliker  wissinge,       das.  2,  10;   mit  user  beyder  wyste 

dat   he  vs  .  .  vor  schaden   bewaren       (1370).  Nies.  Beitr.  2,  310;  vnde  se 

weide.  Sudefid.  3,  nr.  147,  41 ;  isset,       en  schun  vns  nicbt  beschedeghen  .  . 

datze  neyn  seggen  to  der  scbuldinghe,  50  myt  erer  wist  vnde  vulbord  (1396). 


WIT  746  WIT 

Sudend,  8,  nr.  151 ;  mit  godem  offen-      ind    witzen    etc.     LaeomU.    3,  w. 
baireu  orloffe,  wist  ind  willen.  Seib.       684), 

Urk.  n.  893;  mit  wale  vurdachtigen  wit,  (=  wet),  f.  u.  n.  Oesetg.  Woe- 

moden,  synnen  ind  witzen,  gesondes  ker  is  verboeden  in  der  older  wyt. 
lyues  .  .  mit  rechter  wiste,  unbetwon-  6  Sp.  d.  kerst,  gel.  f.  112;  na  den  rechte 
gen  etc.  LacanM.  3,  nr.  684 ;  de  gn-  der  older  vrjt.  das.  113 ;  na  den 
den  heren  wolden  gerne  im  wisten  rechte  des  olden  wyts.  das.  113^; 
(Gewissheit)  ssin  vnde  wolden  ok  nich  (die  Pharisäer)  ghebieden  y  na  der 
gerne  im  unwisten  ssin  etc.  Monum.  wit  te  leuen,  mer  etc.  das,  f.  169. 
Liv.  4\  167.  10      wit,  adj.    cdts.  huit,   weiß.     1159 

wtty  adj.  toeit^  amplus.  Voce.  Mit  wart  begrepen  die  orde  to  Lyffland, 
Schärpen  tannen  (Zähnen)  unde  wi-  des  de  borghere  to  Bremen  een  grot 
den  munden.  jB.  V.  3338;  dat  holt  anheuent  weren.  Dar  de  borghere 
.  .  upgeklovet  einer  eleu  wit.  das.  sunderghe  vryheit  van  hebben  to 
620;  wol  dat  (obgleich)  unse  orde  is  16  ewigen  tiden,  dat  sie  moghen  den 
wit,  bret  unde  gröt  etc.  Lab.  Dodend.  witten  mantel  dreghen  lyck  erer  rit- 
V.  516.  terschup.  Brem.  G.  Q.  63;  dat  witte 

wit,  (=  wide)  adv.  weit,  branden  van  dem  eige,  albugo.  1  Voc.  W.; 
dorch  de  lant  hen  wyd  unde  bret.  wyt  acker  unde  swarte  säet  (vom 
Karner  114^;  unde  vorherede  dat  20  Würfelspiel).  Licht  d.  Seele  f.  33^; 
land  wyd  unde  langk  myt  vure  etc.  witte  vrouwen,  lamiae,  UhhMinneH^ 
das.  52^.  Gespenster,  de  witten  vrowen  (lamiae» 

wit  (=  wet),  Waid,  with,  sandix,  Vulg.;  Drache^  Luih.;  =  Schakale) 
herba.  Brevü.  hebben  afdekket  ere  tytten.   Jerem. 

wit,   witte,  m.   (Witz)  Verstand.  26  ^,  3  (L.);    (es  sündigen  gegen  das 
Yulheit  (ebrietas)  vordervet  sinne  unde       1.  Gebot)  die  gelouen  hebben  in  den 
wit.  Tunnic.  nr.  909 ;  do  quemen  de       guden  holden  offte   witten  vronwen, 
enghele  .  .  myt  groter   darheyt  .  .       nachtmaren  etc.    Trad.  über  die  10 
de  benemen   uns   witte  undo   sinne.       Gebb.  f.  3^;  Dreyers  Sand.  2^  879; 
Bedent.  Sp.  934;  vmme  de  maghet,  80  vgl.  wit(te)  vrouwe,  lamia,  larva,8aga, 
de  yk  mynne,   se  bereuet  my  wytte       incantatrix,  Sibylla  alba.  Kü.  m.  Dm/. 
vnde  synne.   Vaient.  u.  Namelos  1869       s.   v.    penates;    witten    donderdach, 
(Stockh.  Hs.) ;  witte  vnde  rechte  rede-      grüne  Donnerstag.   S.  /,  540;  witte 
licheyt  De  benympt  de  drunckenheit.       sondach,  dominica  in  albis,  gew.  der 
Schaeksp.  f.  79;    mit  guden  witten.  86  Sonntag    Invocavit    oder    Judiea.    5. 
Harteb.  2369.^  f.  39^  u.  ö.  —  .  .  swe-       Haltaus  Jahrz.  213  f.;  des  sondages 
reu,  dat  se  scolen  de  penninge  be-       vor  Palmen,  den  man  nennet  den  wit- 
waren   na  witte   unde  na  sinne  .  .       ten  sondach  (1402).   Sudend.  9.  nr. 
unde  de  ?er  ratman   scolen  andere       152;    dagegen:    Sonntag    (^itasimodo- 
ver  ratman  kesen  na  witte  unde  na  40  genüi:  dat  nige  upsate  scholde  angan 
sinne  (1323).  Hanov.  St.  B.  165;  Z.       na  dem  witten  sondage,    achte  dage 
f.  Nieders.  1878,   S.  123;    by  witte       na  paschen.    Brschw.  Schichib.  143. 
unde  by  synne.  das.  474;  also  se  best       Vgl.   witten  sondagh,  sioamb.  domi- 
kunnen    na    witten   unde  na   sinne.       nica  in  albis;  octava  paschae,  a  can- 
das.  458;    dat   se  dat  ordel  delden  46  didis  vestibus,   quibus   veteres  octo 
na  eren  witten  vnd  na  eren  sinnen.       diebus  a  sabbatho  paschae  usqae  ad 
Seibertz    Urk.   3^   nr.   540;    na   alle       sabbathum  sequens  solent  post  bap- 
vnsir   witte  vnd  redeligen  conscien-       tismum  uti;  flandr.  dominica  pente* 
cien.    Cod.  Brdb.  i,  14^  339.    (mit       costes.  KU.  witte  stocken  trugen  Bett- 
wole    vurdachtigen    moden ,    synnen  60  Icr^    Hulfsbedürftige.     Des   mo^ens 


Wrr  WITTE  747  WITE 

wurden  se  (die  Kriegsgefangenen)  los      witz  nnder  de  houke.    Hans,   See. 
gelaten  .  .  und   en  wüte  stocke   in       JP,  94. 

de  handt  gegeven.  Benner ^  lAvl.  Ohr,  witammecht,    das  WeißanU^   gew. 

328;  Thom  eersten  musten  se  (die  album  officium,  wird  hei  dem  Dom- 
Westfriesen)  hertoch  Albert  eenen  5  capitd  eu  Bremen  im  13  Jahrh.  eine 
Yoetval  doen  und  witte  stocken  in  der  ewolf  obedientiae  oder  höheren 
obre  banden  bebben,  om  genade  tho  Trabenden  genannt^  vom  Komplex  ge- 
bidden  mit  bieten  hoyeden  etc.  Ben.  wisset  Güter  und  Bechte^  welche  dem 
473;  aber  auch  Zeichen  der  Amts-  Obedientiar  ssur  Ntäanießung  angewic- 
gewalt.  Ein  geschworen  frohne  soll  10  sen  sind,  Ehmck^  Brem.  ÜrJcb.  1, 101. 
so  frei  sein,  dat  hei  sali  dragen  Das  auch  bei  andern  Dom-  oder  Stifts- 
enen  witten  stok  und  soll  dan  gebott  kirchen  vorkommende  album  officium 
und  verbot!  heischen«  Gr.  Weisth.  3^  hatte  für  die  Beschaffung  der  Testes 
68;  Lacombl.  III^  nr.  384^  S.  303;  lineae  oder  superpellicia  au  sorgen, 
von  Münzen :  weiß,  ohne  Zusatg  von  16  s.  Wümans,  Westf.  Urhb.  III,  nr. 
Kupfer ;  silberhaltig  (vgl.  swart).  pen-  1427.  Vgl.  Qui  recipit  bastum  (baton), 
ninge  sal  die  montere  halden  pun-  cellerarius  sibi  dabit  duos  solides  et 
dich  unde  even  swar  vnde  gelike  wit.  officians  albi  officii  sibi  dabit  alios 
Ssp.  II,  ä6f  3;  Dre  hundert  lodege  tres  solides  (15  J.).  Nies.  Münst. 
mark  wyt  unde  wichtich  .  .  in  lodi-  20  Urk.  7,  S.  418. 
gen  zulvere,  dat  wyt  und  wichtig  si  witb^n,  n.   =  wedeben,   Schlüßel- 

(1380).  Gassei,  Urk.  63;  in  ghuden,  bein.  Dat  witbeen  (Var.  wydebeen) 
ledigen,  witten  und  wichtigen  zulvere  entwey  6  Schilling.  Ostfr.  L.  B.  III,  73. 
^i575/  &w.  i77;  2  mark  Witten  ghel-  witbrouwer,    m.     Weißbierbrauer. 

des.  Brem.  Jahrb.  3,  406 ;  daher  de  25  De  wittbrouwer  sind  (bei  der  Theurung 
witte  (sc.  pennink),  Weißpfenning.  1596)  in  den  radt  gedrungen,  dat  ir 
Stader  Ar  eh.  1,  168;  Dithm.  Urk.  65  ber  up  6  pf.  mochte  gesettet  werden, 
u.  ö.  —  Sprichw.  wit  is  gau  (schnell)  welchs  ein  erb.  radt  abgeschlagen, 
besmit.  Brem.  Mscr.  De  rodtbrouwer  hebben  sich  gesper- 

wit,  witte,  weißes  Tuch,  als  Kleider-  so  ret  und  ken  4  pf.  ber  brouwen  wol- 
sloff.     It.  II  eleu  Wittes  io  de   eleu       len.  v.  Hövel,  Chr.  66. 
vmbe  XXI  hessche    sol.    dat   wart  wite,  f.  alts.  witi,  mhd.  wi^e,  Vor- 

iuncfrowen  Eatherinen  (1397).  Su-  umrf,  Tadel,  imputatio.  Se  wolden 
dend.8,  8.227;  6  seh.  vor  witt  unde  ere  wit  (Var.  vorwit)  nicht  lenger 
sardoik  tho  smyttende.  Lipp.  Bechn.  S5  liden.  Chr.  d.  nordelb.  Sachs,  p.  103; 
v.  1509;  VI  sol.  vor  V  verdel  Gokke-  dat  ik  hebbe  gesproken,  dat  schal 
sehen  witten;  Uli  sol.  Tor  1  eleu  bliven  unvorbroken  .  .  des  wil  ik 
Gokkesches  witten  mynem  gn.  Junker  (Gott)  hebben  neine  wite.  Sündenf, 
unter  hozen.  das.  v.  1458.  —  mit  dem  v.  3712;  wy  hopen,  du  (Gott)  gevest 
Witten  beraden,  eine  den  patricischen  40  uns  neine  wite.  das.  301 ;  were  ok, 
Geschlechtern  eigenthündiche  Äusjifeich-  dat  se  scolden  vmme  der  teyn  mark 
nung.  wit  bezeichnet  wol  einen  weißen  vtghift  ienghe  wit  eder  ansprake  li- 
Manlel  oder  Brusttuch  oder  dergl.  den  etc.  (1346).  Sudend.  Urkb.  II, 
De  mit  dem  witten  beraden  werden,  nr.  179;  se  schuUen  des  ane  wite 
mögen  hyrtho  noch  einen  witten  kra-  45  unde  ane  schaden  bliuen  (1342).  das. 
gen  na  eres  Standes  gelegenheit  mit-  II,  nr.  11 ;  schude  en  yenich  schade 
bringen.  Lüb.  Urk.  v.  1582  (Hans.  .  .  zo  mochten  se  geistlikes  rechtes 
Gesch.  Bl.  1872y  S.  116);  it.  TV«  ane  uuse  wyte  bruken  to  erer  be- 
quarter  half  swartz  .  .  it.  3Vs  gar-  scherminge  unde  to  erhalinge  eres 
den  (=  yards)  bruns;   3Vs   garden  50  schaden   etc.   (1392).    Lüneb.    ürib. 


WITE  748  WUEN 

» 

XF,  jS,  146;  suDder  myner  eraen  Brem.  Utk.  v.  1421  in  Brem.  WB, 
.   .   wite,    maninge    o£fte   ansprake.       5,  280  f. 

Wistn.  Urh.  v.  1489 ;  ane  wite  wesen,  witebnsse,  Büchse  au  dem  witegeli 

keinen  Vortcurf  eu  leiden  haben.  a.  1502  ward  beleved  de  witebosse 
Brschto.  Urkb.  1,  46,  33;  des  schalle  5  van  4  borgermesteren  unde  deme 
gy  van  uns  •  •  ane  alle  wite  wesen  rade,  so  dat  oldingea  hadde  gewesen. 
.  unde  ewichliken  nodlos  bliuen  (1406).  Also  we  to  spade  kumpt,  brickt  l 
Brinckm,  2^  744;  scheghe  id  .  .  dat  zwaren;  we  de  uthe  blivet,  2  zwareD, 
en  der  slote  genich  afghewunnen  id  en  sy,  dat  men  vorbadet  sy  by 
werde,  dat  schal  en  ane  wyt  wezen  lo  duppelder  wite.  Denkb.  0.  Büren;  a. 
(1375).  LÜb.  Urk.  4,  26? ;  jem.  ane  1 508  is  de  witebusse  angestalt  unde 
wite  hebben,  ihm  keinen  Vorwurf  belevet  apt  nyge;  so  we  to  spade 
machen,  so  en  wolde  wy  unsen  bor-  kumpt  bynnen  eyner  stunde,  schal 
germester  dar  umme  in  neyner  wyte  gheven  1  zuaren ;  unde  na  eyner 
hebben.  Hanov.  St.  R.  642;  den  rad  15  stunde  2  zuaren;  unde  we  uthe  bliTet, 
to  schuldegende  eder  in  jeniger  wite  schal  gheven  4  zuaren  •  •  unde  ao 
darvmme  hebben  (1396).  Sudend.  S,  schal  dubbelde  wythe  nu  hir  namak 
nr.  92.  —  So  wanne  man  stevene  kun*  syn  8  zwaren  .  .  unde  me  schal  alle 
diget,  we  so  de  vorsumet,  he  betere  dage,  wen  me  to  rade  gheit,  wythe 
V  kunen ;  wirt  ok  de  stevene  gekun-  20  nemen.  Brem.  WB.  5,  465. 
diget  bi  dere  hogesten   wite,   we  de  witegelt,  s.  unier  wite. 

vorsumet,  de  betere  X  kunen.    lAvl.  witegen,  sehw.  v.  wahrsagen,  aüfr. 

Urk.  nr. 2730, 6.  (oder  zum  folg.  W.?)  witgia,  witiga,  o^^.  vitegian.  augurare, 
wite,  Nebenf.  zu  wedde  ?  Versamm-  witighen,  wicken,  divinare.  IHef.  wit- 
lung  unter  Androhung  von  Strafgeld?  26  tighen.  KU.  Daher:  witeger  (witiger, 
Wo  men  wythe  scal  leggen  unde  wittegher),  augur,  haruspez.  Bie(. 
wythegelt  uthgeven  unde   upboeren.       n.  gl. 

—  Wanner  de  borghermestere,  dem  witehere,  m.  „witeheren  heißen  die 

de  wite  bord  to  leggende,  ene  withe       vier  ältesten  Eathsherren,  nändiek  aus 
mit  sinen  heren,  de  myt  eme  sitten,  so  jedem  Bathsquartiere  der  erste.''  Br, 
de  he  dartho  behebben  kan,  vorramet       WB.  5,  280.     S.  unter  wite. 
unde  locht  .  .  so  schal  de  withehere  witel?   Item  viff  vedderbedde  vnde 

enen  isliken  personen,  de  to  rade  viff  hovetpole  vnde  dree  oerko^sen 
gheyt,  de  den  up  dat  radhus  kumpt  unde  veer  par  laken  unde  eyn  pol- 
undo  up  dem  radhuse  is,  alze  men  35  laken  unde  veer  sclichte  wytel  unde 
de  docken  lud,  de  men  to  rade  twe  dicke  wytel  unde  eyn  nygge  dop- 
plecht  to  ludene,  gheven  enen  witten ;  pet  tafellaken  (1466).  Ostfr.  Urh.  iif . 
unde  welk  radman,  de  to  spade  kumpt       846. 

.  .  de  radmanne  scholen   en  jewelik  witen,  st.  v.   vorwerfen^  vorrücken, 

den  witeheren  geveu  enen  witten.  40  mhd.  wijen;  witen  vel  vorwiten,  im- 
We  ok  vorsumede  unde  nicht  up  dat  putare.  Voc.  Engdh.  Wite  uns  diser 
hus,  alze  de  withe  gelecht  were,  sunde  nicht  (ne  imponas  nobis  hoc 
queme,  .  .  de  scholen  gheven  eyn  peccatum).  4  Mos.  13^  11  (H.);  here, 
iewelik  den  witeheren  twe  witte,  unde  wyed  en  nicht  diese  sunde,  se  weten 
den  broke  schal  de  witehere  vort  45  nicht  wat  ze  doen.  iSjp.  d.  Sarnmitt. 
to  hulpe  hebben  mede  to  ghevende  //  in  e.  Gebete  an  St.  St^han.;  unde 
unde  to  delende  alze  vorscreven  is.  bat,  dat  men  Egherde  dat  io  nicht 
Unde  nement  schal  withegelt  up-  witen  scolde.  LiUf.  Chr.  i,  348;  wytet 
boren,  he  en  hebbe  zinen  broke,  dat  anders  nemende.  das.  2^  565; 
den  he  plichtich  werö,  to  vorn  betalt.  eo  0  we,  wat  hevet  men  mi  gewetenl 


WlTBRlNGfi  U9  WITjElf 

ich  bin  der  dat  unschuldech.  Sachs.  sten,  der  Bürgerausschuß,  der  mit  dem 
WeUchr.  142,  20;  vnde  scun  edder  Bath  über  die  Angelegenheiten  der 
ne  willet  dat  nummer  meer  witen  Stadt  verhandelt.  Wy,  borghermestere, 
edder  wreken.  Sudend.  3,  nr.  162;  radmanne  vnde  de  gantze  witheit  der 
dat  wy  de  [dinch,  de  sehen  sint]  5  stad  Bremen.  Brem.  Urk.  v,  1416  u.  h. 
nicht  witen  noch  wreken  scolen.  Hayer  Die  witheit  (gewissermaßen  die  N(h 
Urk.  J,  nr.  112;  vnde  1).  en  schall  tabeln,  bes.  tool  die  Bechtsverständigen) 
dat  noch  wyten  offte  wreken.  Brem.  bildet  einen  Theü  des  gesammten  Bathes 
Urk.  V.  1433;  u.  so  h.  —  mit  Präpos.  und  steht  mit  diesem  der  menheit^ß^en- 
dat  wy  sodaner  twidracht  vppe  den  10  über,  dat  de  borgermestere  vnde 
snluen  Olrick,  lande,  lüde  vnde  on-  gantze  witheit  to  Bremen  mit  vul- 
dersaete  nicht  willen  witen,  wreken  borde  der  meynheit  (der  gesummten 
etc.  Old.  Urk.  v.  1442;  efFte  se  dat  Bürgerschaft)  my  gedan  hebben  etc. 
wete  (die  Schuld  schöbe)  up  enen  un-  Brem.  Urk.  v.  1419;  de  ersamen  bor- 
schuldigen etc.  Dithm.  L.  B.  §  225 ;  15  germesteren  vnd  de  gantze  wytheit 
vnde  schollen  vnde  willen  de  nicht  der  stat  Bremen  myd  willen  vnd  vul- 
haten  ofiFte  veyden,  noch  an  sze  wit-  bort  der  menheyt.  Brem.  Urk.  v.  1419; 
then  offike  wreken.  Old.  Urk.  v.  1545.  (wenn  die  4  aus  edlen  24  ausgelosten 
Auch  mit  Acc*  d.  Person,  wo  es  in  radheren  sich  über  die  Wahl  eines 
die  Bedeutung  von  „beschuldigen,  be-  20  verstorbenen  oder  ausgetretenen  Baths- 
strafen''  ÜbergeM.  Ood  wil  uns  ewich-  herm  nicht  einigen  können)  so  scal 
Uk  nicht  witen,  Adams  schult  wil  he  men  en  des  morghens  enen  to  loten 
qwiten.  Sündenf.  3904 ;  wo  vngelik  ute  der  gantzen  witheit  (1433).  Brem. 
is  dat  richte  godesi  Mannich  entgelt  Stat.  447;  anno  1370  do  wurden  de 
enes  ynnigen  (=  enigen)  bodes,  man-  25  r^d  van  Bremen  mid  der  wittecheyt 
nich  se  to  male  ouer  trid,  vngelick  des  to  rade,  dat  etc.  das.  20;  1349 
de  here  de  sunder  wit  Josef,  V.  d.  wurden  de  ratmanne  unser  stad  mit 
7  Tods.  V.  5686.  der  witheyt  des  to  rade  etc.  das.  87; 

witeri]lge=weteringe,  Wäßerung?  ok  heft  sik  de  rat  vordregen  myt 
Nymant  en  sal  heriuk  vtwasschen  30  eren  wisesten,  dat  nen  radtman  ut 
noch  vter  witerincge  verkopen  (da  der  witheyt  schal  mer  eytsworne  we- 
dies  ein  Privilegium  der  Butterver-  sen  (1433).  das.  489;  de  gantze  ge- 
käufer  ist),   thhne,  Dortm.  3,  213.         meinheit  quam  up  dat  rathus  vor  de 

witgerwer»-  gerer,  m.  Weißgerber.  witheit  Benner  z.  J.  1529. 
albi  cerdones,  qui  witgherwer  dicun-  35  wilholt,  n.  Weißhole  (Ggs.  eken- 
tur  (1325).  Mdd.  Urk.  nr,  4608;  de  holt).  Efft  eneme  sin  ekenholt  werde 
scowerten  vnde  de  loere  (Bothgerber)  afigehowen,  de  schal  betheren  deme 
vnde  de  witgherere  .  .  desse  gheuet  cleghere  90  seh.  .  .  efft  eneme  manne 
to  herwede  etc.   Wigands  Arch,  2,  43.       sin    witholt   affjgehouwen   werde,   de 

withaftieh,  adj.  (eu  wit  =  wet),  40  schal  betheren  8  seh.  Dithm.  L,  B. 
gesetzmäßig,  legitimus,    buten  echt-      §  141. 

schap    ende    buten   withaftich   hylic  witjen,  schw.  v.  weiß  machen;  von 

(Ehe).  Sp.  d.  kerst.  gd.  f.  135^;  on-  Bäumen:  die  Binde,  den  Bast  ab- 
cunscheit  is  altoes  doetsunde  buten  schälen,  wenn  einer  befunden  würde, 
withaftich  hylic.  das, ;  dat  seste  sa-  45  der  einen  heister  witjede,  wie  hoch 
crament  is  withaftich  hilic.  das.  f.  derselbe  soll  gestrafet  werden?  man 
173h.  solle  dem  thäter  das  eingeweide  aus 

Williame,  lina,  rethe  piscium,  wit-  dem  leibe  schneiden  und  daran 
harne.  Brevil.  knüpfen,  und  ihn  so  lange  umb  den 

witheit,  wittieheit   =  de  wittige-  50  heister  herumjagen,   bis   er  wieder 


WITINK  750  WitLiKEN 

bewunden  wird  (1720).  Chr.  Weisth.  3^  dön  oder  maken,  hunä  (und  jm  wißeu) 
285  u.  302;  wanne  einer  einen  heister  thun;  revelare.  Voc.  Oidenb.  —  Häufig 
wickede  (d.  i.  wittede)  etc.  das,  3f  verbunden  kundigen  unde  witlik  don. 
288  (in  einer  neueren  Fassung :  wenn  —  Dem  rade  was  witlik,  der  Roth 
jemand  einen  eichen  bäum  wiss  machte  6  umßte.  Brem,  G,  Q.  100;  dem  dar 
oder  verderbte  etc.  das.  3,  299).  witlik  wes  van  were.  lfa$r<2.  SA.  Chr, 

witink,  eine  Art  Meiner  Fische.  304^  10;  witlik  unde  openbar.  das, 
cyprinus  alburnus.  „uekerley,  eine  303,  27;  sach  he  an  sineme  autlate 
Art  Fische,  die  man  auch  witinka  enkede  warteken,  de  em  witlik  weren. 
nennet.^  Dähn.  asellus  mollis.  KU.  10  Karner  209^^;  ere  (der  bevormunddim 
amia.  I}ief.  S.  auch  witteke.  Schüler,  Kinder)  gud  en  scal  sik  ok  nicht 
Z.  Thiei'  u.  Kr.  B.  3,  S.  23.  ergheren,  id  en  were  also,    dat  gnd 

witlicheit,  f.   Wißenheü,  Kenntnis,       enen  witliken  (offenbaren,    nackweis- 
Kunde  um  etu?as,  Bezeugung.   He  (der       baren)  scaden  neme,  de  ane  des  ?or- 
Orden)  scheide  neu   orleghe   analan  15  munden    schult    to    queme    (1433). 
ane  witlicheit  unde  vulbort   des  ko-       Brem.  Stat.  456;  witlike  schuldenote. 
nynges.    Liä).  Chr.  2,  297;   2^  113;       Fries.  Arch.  1,  314;  bekenne  biemit, 
dit   reces    ward   besegelt  uppe   wit-       dat  ick  warer  witlicher  schult  schul- 
licheyt  van   den    heren  etc.    das.  2,       dig  bin.  Sastrow  1,  90;  vrouwe  Mech- 
388;  witlicheit  vnde  kundicheit  sun-  20  telt,  onser  lyeuen  ghesellyiinen  ende 
der   redelike   wort    heft    den    luden       witliker   bedghenoten   to   oerre    lyf- 
clene  ghevromet.     Wigands  Arch.  2^       tucht  etc.  LaconM.  3,  nr.  457 ;  weret, 
8;  mid  wolbedachteneme  gantzen  vcy-       dat   we    to    witliker    veide    qaemen 
gen   willen    vnde    sekerer  witlicheit       (1381).  6ött.  ürk.  I,  nr.  296;  myd 
(1447).  Dühm.  UrJe.  p,  33;  se  hed-  26  vnsen  witliken  vyenden  (1395).    Sur 
den  wol  ene  protestatien  ifte  witlicheit       dend.  8,  S.  27,  32;   ofif  die  menlike 
(Erklärung)  van  gedan.  das.  39;  die       gebeert  (d.  i.  der  Sohn)  aflivich  wurde 
tagen  hedden  ire  witlicheit  tho  nier       sonder  wittlike  gebuert,   so    sali  de 
malen  gesecht.  Wism.  Zeugeb.v.  1542 ;       halve  herscap  wedder  fallen  op  Zwe- 
vrageden,  oft  de0e  vorbuthinge  witlik  30  der  .  .  of  sake  wer,  dat  Zweder  af- 
were    dem    dinge,    beden    van    uns       livich  wurde  und  jonfer  Johanne  wiU- 
darop  witlicheit  etc.    Z.  f.  Gesch.  v.       like  geboert  hadde  etc.  (1393).  Nies. 
S.  H.  L.  3  (1872),  8.  108;  vnde  lo-       Beür.  2,  204.  —  2.  —  wittich.  Dar 
ven  an   desseme  breve   to  tuchnisse       kumpt  vele  quades   van  deme  wjd, 
vnd  wytlicheyt  vnde  vuUenkomen  or-  35  By  deme  nemant  mach  wytiick   syn. 
künde.  Arch.  f.  Nieders.  1842,  S.  55;       Schip  v.  Narrag.  f.  37;    dat  wy  mit 
tu  eyner  witlicheyt  vnd  betughynghe.       gudem  willen  .  .  dorch   witlike  vnd 
Cod.  Brdb.  I,  6,  29;  to  wytterlicheit       redelike  sake  hebbet  ghegheuen  vnse 
(d.  i.  witlicheit)  al  desscr  dink  heb-       slot  etc.  Hoyer,  ürk.  I,  nr.  220. 
ben  wy  vnse  insegel  beugen  laten  etc.  40      witlike(n)9  adv.  offenbar,    ik  weit 
(1417).  Falcks  Staatsb.  Magae.  8,  98;       witlike  (certissime  scio).  1  Sam.  24, 
Styffe,  Bidr.  2,  296.  —  Erkenntlich-       21 ;    de   witliken   beseten    (besäßen) 
keü  (JRecognüion).  woU  (wer)  in  vnse       provene.    Korner  81h ;    numment  en 
ampt  wil,  do  gifft  en  hal£f  tunne  bers       sal  gekronet  werden,  de  yn  den  stryde 
und  ein  maltidt  tho  einer  wittlicheit  45  stryt,  ten  sy,  dat  he  witteliken  stridde. 
vnses  amptes.  Brschw.  Schichib.  196.       Br.  d.  Eus.  f.  6;  sine  olderen  scho- 

witlik,  adj.  1.  (ßu  unßen),  bekannt,       lent  (das  Kind)   witlike   vmme  den 
kund,  offenbar,   notorisch,    witlik  si,       broke  tuchteghen  mit  deme  besimen. 
dat  etc.  häufig  im  Eingange  von  Ver-       Lüb.  B.  278. 
Ordnungen  u.  Bekanntmachungen ;  w.  50      witliken,  schw.  v.  kund  thun.  Twe 


WITLINK  761  WITSCBOP 

manthe  thovoren  den  dach  unde  stede  impetere  uoluerit  iuramento  duorum 
TDS  Bcriftlich  to  wytlickende  (1488).  ciuium  Bremensium,  qui  vulgariter 
Dithm.  TJrkb.  8.  86;  vnde  irfaren  withman  dicuntur,  poterunt  eadem 
wy  icht,  dat  jw  entegen  ys,  willen  bona  potius  in  iudicio  obtinere  etc. 
wy  jw  wytlikenn.  Brem,  Denkb.  131,    5  Brem.  Urk.  v.  1233;  up  dusse  suluen 

witlinky  schw.  hwitling,  engl,  whi-  forme  hebben  de  vorgahnde  bischuppe 
ting,  (Weißling)^  [eine  Art  Berger  der  stadt  Bremen  obre  privilegia 
Fische]  Stockfisch;  gadus  merlangus,  confarmiret,  behalven  dat  in  gahr 
Nemnich;  stipicus.  2  Voc,  W.  —  Vor  olden  breven  vor,  dat  wordt  rathman 
VI  bunth  droghes  vissches  wytlynck  10  wittmanne  geschreuen  steit.  Renner 
ghenom^th.  Wism.  St.  Jürg,  Reg,  v,  z,  J.  1512,  (Im  Brem,  WB,  5,  254 
1515  f,  15;  unde  will  ohme  geven  toird  falsch  wickmanne  gelesen,) 
ther  kost  un  ther  hulpe  . .  alle  veren-  witmericli,  adj.  (durch  das  Gerücht) 

dell  jares  twe  tunnen  botteren,   dre       weit  bekannt,    alsoe  dat  dat  gerächt 
tannen  beringe,   dre  stucke   witling  15  und   lof  .  .  in    veelen   landen   wytt- 
unde  dre  schippunt  kese.   Vogts  Mon.       merich  wardt.  Schüren  120. 
ined.  I,  476;  ock  en  schal  me  neuen  witmericheit,  f,  Berühmtheit,    fa- 

Ryperr  wytlingk  packen  in  veerkan-       mositas.  1  Voc.  Kiel, 
tighe  stucke  na  der  wise  alse  Vre-  witmOs,    Mandelmilch,     lactatum, 

sehen  wyttlingh,  sunder  eynen  ideren  20  wit  mues,  (mandelmilch).  Dief.  weyt- 
wytiingh  upp  sine  packing  und  schi-       moes.    Voc.  Old. 
ckinge  lathen.  Brem,  Stat.  713;  ein  witsamicheit,  f.  Weisheit^  Verstand, 

man  van  Stade  is  .  .  in  enem  euer  De  dridde  gave  des  h.  geistes  is  wit- 
.  .  gelopen,  in  meninge  in  Denne-  samicheit,  darmede  vordryven  wy  den 
marke  to  lopen  vmme  witlink  und  25  tom  der  unwitticheit.  Hanov.  Mscr. 
mggen  to  kopen.  Hamb,  Chr.  118;  /,  84^  S,  369^;  u.  Speg.  d.  menschl. 
iVs  thonne  herings,   1  kipp  witlings       sidich,  f,  10h. 

(1511).    Lüneb.  Urk.   F,  nr,  591;    1  witsehop,  wisehop,  f.   Wißenschaft, 

tunnen  heringes,  1  stucke  witlinges  Kunde^  ( Vor-^  Mit)wißen.  So  we  enes 
etc.  Old,  Urk.  v.  1565,  80  anderen  mannes  pram  nemet  sunder 

witlnft,  Weitläuftigkeü.  Ouerst  sine  witschap  etc.  Lüb.  B,  313;  eroe 
dorch  velerleie  vorlengeringe  vnde  were  to  wetende  wurden,  dat  die  rat 
witlast  (l,  witluft),  ßo  gy  dar  inue  ene  darmede  vordachte,  dat  hie  rad 
gesocht,  hebben  gy  .  .  vorsumet  etc.  vnde  witscup  dar  mede  hebben  scolde, 
(1508).  Hoyer^  Urk.  /,  nr.  1219.        35  dat  die  borgere  vangen  wurden.  Brem. 

wtUnftich,  adj.  weitläuftig^  lange  O.  Q.  89;  ane  sine  witscap  unde  vor- 
dauernd.  Dan  de  handel  heft  syck  säte.  Hanov.  St.  R,  391;  schal  sik 
wytluftich  begeven  .  .  erstlich  mit  der  missedat  unschuldigh  maken, 
langer  und  breder  disputation  aver  rades,  dades  unde  wischop  (1414). 
8  dage  durende  etc.  Wait0^  WuUenw.  40  Lüb.  Urk,  Vy  S.  541;  stilliken  sun- 
1,  400;  witlick  sy,  dat  in  den  schwa-  der  wischop  siner  vrunde.  Körner 
ren,  twistigen  und  wittlufitigen  saken  41^;  dat  he  myd  guden  willen,  wys- 
der  Airsten  etc.  Neoc.  i,  528 ;  so  de  schop  vnde  vulbord  synes  sones  hefft 
schedesrichtere  allenthalven  nicht  vorkofft  etc.  Old.  Urk.  v.  1423;  he 
avereindragen  konden,  sonderen  im  45  scal  et  mit  des  andern  witscafht  don 
schedende  wittlofftich  worden  etc.  (1329).  Sudend,  i,  nr.  460.  —  Be- 
das.  529.  eeugung^  Zeugnis.    Hir  vmme  schult 

witnaBy  m.  einer  aus  dem  Bathe^  dusse  twolve  mit  willen  or  witscup 
der  witheit?  Si  qnis  ipsos  ciuesBre-  seggen.  Sündenf.  2812;  to  merer  be- 
menses  super  illis  bonis  communitatis  60  kanthnysae  der  warheyt  heb  ick  myn 


WitSCHOPBOK  752  WITTELDACH 

ingesegell  medde  an  dessen  bref  tor  wichte  ynde  witte.  das.  nr.  221;  nnde 
vythschop  doen  hangen.  OZd.  ürk.  (de  geteheren  saUen)  vorwaren,  dat 
V.  1537;  den  brieff  hat  her  J.  E.  de  mantemester  dat  soluer  helde  in 
zar  wittschaft  vorsigelt.  Sastrow  1^  90.       alsodaner  witte  alse  de  rad  ome  dat 

witschopbdk,  n.    liber  recognitio-    5  beuolen  hedde.  Brschto.  Urkb.  i,  158; 
num.  Hans.  Gesch.  Bl.  1872,  S.  194.       to  dem  ersten  schal  dy  genante  N.  N. 

witschopheit,  f.  =  witschup  oder  in  vnse  statt  Brand,  upp  vnsen  shidi 
witlicheit.  Nimbt  de  vader  ein  ander  Brand,  penninge  vnd  scherff,  io  die 
wiff,  uor  den  brndtlachtsdagen  geue  mark  suluers  upp  solk  witt  ynd  körn 
he  den  kinderen  ehre  moderliche  eme  10  munten  vnd  sLfthn  laten  etc.  Cod, 
edder  gude  wittsschupheit,  wouehle  Brdb.  /,  5,  367. 
ein  ieueiiche  kindt  schall  hebben  etc.  witte  (=  wete),    Urkunde^    Doch- 

Apenr.  St.  R.  c.  4  (Flensb.  1^.  R.  ment.  Vgl.  Brem.  WB.  5, 209, 5.  Or- 
§  2 :  edder  do  gude  witlicheit  etc. ;  künde  mynes  gerichtes  segel  hir  ned- 
latein.  Text:  vel  nominet  sub  testi-  15  den  vppet  spacium  dusser  witte  ge- 
monio  sufficienti,  quanta  portio  etc.)       drucket.  Old.  Urk.  v.  1527. 

witte.    pur  witte  lachen,    d.  h.?  witteke,     «em    Meiner    Weißfisch, 

In  disser  tydt  schreff  hertoch  Olrich  cyprinus  albumus."  Wehrm.  De  an- 
yn  de  stad  vnd  was  quantwis  quadt,  gele  schal  men  mit  anders  nenen 
dat  men  synen  broder  hedde  so  licht-  20  Tisschen  azen,  man  allene  mit  steke- 
lik  yngelaten,  he  wolde  eck  so  ka-  linge,  krabben,  kulinge  ynde  wittike. 
men  myt  krigesmacht.  Den  7  hornung  Lüb.  Z.  R.  480;  wittke,  aqualogia 
quam  hertoch  0.  ock  yn  de  Stadt .  •  (Uekelei?).  Voc.  Oldenb.;  witeke,  acn- 
hertoch  Johan  heldt  vp  dem  marked,  leyB,(Uek€iei?),piscis.  BrevU.  S.auch 
den  syn  her  broder  yn  quam.     Don  25  witink. 

se  by  eynander  quemen,  lacheden  se  wittel-,  wittendaeliy   m.     =  witte 

pur  wytte  vnd  weren  myt  eynander  sondach.  Eine  Abgabe,  die  an  diesem 
vordragen,  also  dat  de  Stadt  scheide  Tage  geleistet  wurde,  ^Tempus,  quod 
geuen  yderen  fursten  60  dusent  fl.  est  circa  festum  paschale,  quo  rustici 
Rost.  Chr.  f.  61^.  (Ist  es  vielleicht  30  solentovadominissuisafierre.'^  Brem, 
verderbt  aus  bore  wat,  gar  sehr?  Vgl.  Mscr.  „Eine  Abgabe  an  die  Prediger 
das  ndl.  bore  wat,  das  aber  nur  im  um  Ostern  an  Eiern,  Brod  u.  s.  ir. 
negativen  [ironischen]  Sinne  j^sehr  Soll  von  dem  dominica  in  albis  so  ge- 
wenig^  voreukommen  seheint.  Vgl.  nannt  werden.^  IWin,  Itemdepröuen 
auch  das  mhd.  bore  im  Mhd,  W.  u.  36  vp  wynachten  an  gelde,  w&rsten, 
bei  Lexer ;  ferner  Gr.  Gr.  2,  550  f.)       schincken,  brodt  na  gewonlikem  caspel 

witte,  m,  Weißpfenning,  albus,  die  rechte,  de  witteldach  vp  paschen  dem 
kleinste  SUberscheidemüniie,  „ur-  coster,  darvan  vorehret  he  dem  par- 
sprünglich  jede  weißgesottene  Münze  herren  etc.  Fomm.  Kirchen-Ordn.  f. 
ist  eigentlich  eine  eben  so  allgemeine  40  98;  mit  alleme  rechte,  mit  smalen 
Benennung  als  Pfenning;  auch  Sechs-  tegheden,  myt  konynges  tinse,  mit 
linge  wurden  Witten  von  6  Pfenningen  wittendage  etc.  (1355),  Sudend.  9, 
genannt.^  Grautoff,  Verm.  Sehr.  5,  S.  133,  35;  dar  tho  schall  de  meyer 
147.  Der  Wert  ist  daher  vielfach  ver-  iarlikes  synen  afftegeden  geuen,  ock 
schieden.  45  den  wittendach  vnde   hoffdenst  dar 

witte,  f.  Weiße;  von  Münzen:  van  entrichten.  (Hd.  Urk.  v.  1514; 
SübergehaU,  Feinheit,  Ses  hundert  myd  vnsen  twen  stucken  landes,  myd 
marc  lodighes  silueres  hildensemscher  hofdenste,  myt  wyttendaghe.  OU.  ü- 
witte  vnde  wichte  (1311).  Sudend.  v.  1422;  vnde  de  ver  vnde  twintich 
ürkb.    /,    nr.  218;    brunswikescher  50  grote  wittendach,   vastelauendes  ho- 


WrrTELECHTICH  753  WITWATER 

nere  etc.  (Xd,  Utk.  v.  1458 ;  vnde  sten  borger  twe  mede  sendeu  ut  den 
▼orkoSien  den  wittendach,  den  de  schepen  unde  ut  dem  rade  .  .  der 
Suer  im  Wastenlande  jarlickes  hefffc.  stad  Halle  rechticheit  under  to  wi- 
ObZ.  Urh.  V.  1545;  it.  9  gude,  de  sende.  Magd.  Seh.  Chr.  364,  3;  Ek 
wittendage  gheuen.  Fries.  Ärch.  1, 486.    5  Agnete  hebbe  ghesad  myn  testament 

wittelechtich,  adj.  weißlieh.  Wylt  by  mynen  wittigen  sinnen  etc.  (1414). 
cedoar  is  wyttellechttich.  Herbar.  ürk.  v.  Stolterl.  nr.  185;  de  wittige- 
f.  21^.  sten  ist  eine  Bezeichnung  der  rechts- 

Witten,  5e&ti;.  t;.  weißmachen,  eXheixe.  verständigen  Mitglieder  des  Bathes 
Voc.  Engelh,  ynde  sehen  als  eyn  10  selbst  oder  die  vom  Rathe  zugezogen 
gbewittet  wand.  Lerbeck  §4;  weiß  sind  (discretiores,  prndentes).  Dasse 
sieden  (von  Münzen).  Item  wanner  ordele  synt  beschreuen  van  der  menen 
de  munter  sodanen  penning  edder  stat  willen  vnde  van  [den]  wittige- 
scbilling  gescrodet  unde  geplettet  sten  des  rades  van  Hamborch.  Lüb. 
heft  uppe  XCIIII  Schillinge  edder  15  ü.  459;  do  wort  de  mene  rate  vnde 
stucke,  so  schal  he  sinen  munteheren  de  wittighesten  van  der  stat  to  rade 
sodanne  geplettede  scrodinge  vor-  etc.  das.  460;  1295  sanden  de  rat- 
bringen .  •  wanner  de  plettinge  edder  manne  na  den  schepen  und  spreken  : 
scrodinghe  wert  recht  gevunden,  so  wi  sint  to  rade  worden  mit  unsen 
YorloYcn  de  munteheren  dat  to  wit-  20  wittigesten  borgeren,  dat  etc.  Magd. 
tende  unde  dar  na  to  muntende,  unde  Seh.  Chr.  177,  15 ;  vgl.  Frensdorff^ 
wanner  sodane  penning  edder  schil-  Die  Stadtverf.  Lübecks  201  f.;  v. 
ling  gewittet  unde  al  berede  is,  so  Maurer^  Gesch.  d.  Städteverf.  in  D. 
schal  de   munter   sodane   geld    den       3,  212  ff. 

munteheren  up  antworden  in  ghe-  26  wittieh  =  witlik,  bekannt?  nach- 
wichte,  so  dat  behort  etc.  Münzrec.  deme  de  sake  wittieh  synt  unde  Tele 
V.  1441  (vgl.  Bec.  v.  1398.  Grautoff,  ankleves  an  sick  hebben.  LÜb.  Chr. 
Verm.  Sehr.  3,  190,  wo  witmaken  2,  256  (oder  ist  wichtich  zu  lesen?), 
gebraucht  ist.) ;    den   Feingehalt    etc.  wittieheit,  f.   Weiße,   he  was  schi- 

besiimmen.    Unde   (unser   gesworene  so  nende  in  der  witticheit  der  kuscheit. 
wesler)  scal  weslen  golt,  sylver  unde       Lüb.  Passion,  f.  180^. 
gelt  .  .  unde  ut  unde  in  weren  unde  wittieheit,  f.    Wißen ,   Kunde,    to 

wytten  (gedr.  wyckeu).  Wigands  Arch.  merer  tuchnisse  grot^r  warheit  unde 
3^  H.  4,  S.  191.  Yordir  mede  witticheit  hebbe  wy  etc. 

wittenschaft,  f.     Wißen.    dwilenn  sö  (1447).  Ostfr.   Urk.  nr.  586. 
alle   obgedachte   clausell   mit    vnser  wittigen,  schw.  v.    zu  wißen  thun, 

guder  wittenschaft  ergangen  etc.  (Hd.  kund  thun.  Als  den  pawest  was  ge- 
Urk.  v.  1562.  wittiget,  dat  he  ein  greve  yan  Ger- 

wittieh,  adj.    (witzig),    verständig.       manien  were.    Münst.  Chr.  1,   244; 
ener,  de  ycht  menet  wyttich  to  syn,  40  dat  wort  em  gewittiget.  das.  285. 
De    ys    fatuus,    de   gheuatter   myn.  wittinen,  dromones,  nayes  longae. 

Schip  V.  Narrag.  f.  3^;    mennigeme       Chytr.  221. 

dunket,  he  were  wittieh   gern,  Vnd  wittinge,  f.  (Weißsieden),  Bestim- 

ys  doch  eyn  goe0  hyr  alze  vern.  das.  f.  mung  des  Feingehaltes.  De  wyttinge 
59 ;  wittige,  bedarve  unde  unberüch-  45  unde  de  werunge  sylveres  unde  gol- 
tigde  lüde  etc.  (1537).  Hamb.  Z.  B.  des  ut  unde  in  de  scal  men  nemen 
p.  183;  und  vordrogen  sik,  dat  se  und  geven  vor  unseme  gesworenen 
twe  van  Halle  orer  wittegesten  bor-  wesselere.  Wigands  Arch.  3,  H.  4, 
ger  scheiden  upsenden;  des  gelik  S.  191. 
wolden  de  van  Magd,  orer  wittege-  60     vntwater.    Is  he  (de  duue)  buten 

BUttelaiedwd.  Wtotarbuch.    V,  43 


WITWEIDICH  754  WIVEN 

yp  ghebroken  ynde  ser,  so  nym  wit-  reyde  prister  is  oddet  dy  so  nog- 
water  ynde  blank  gleden  water  vnde  hafltich  von  olders  vnde  van  schrifile 
menge  it  vnde  wrif  to  samende.  Wolf.  wegin  so  witczig  is,  dat  he  bjonen 
Mscr,  J23,  3  f.  116.  eynen    yare    prister    werden    möge. 

wltweidich,  adj.    herumschweifend.    5  Fidic.  ^,  230;  und  do  besanden  de 
We  wil  hebben  en  gud  hoivesch  ghe-       borger  de  witzigesten  der  atad,  de 
lät,  de  weyse  nicht  witweydich  mit       sik   rechtes   vorwusten.    Magd.  Sek. 
sinen  oghen,    wente   dat  is  en  teken       Chr,  225^  30. 
der  vnwetenecheyd,  wen  en  mynsche  Winnie, wiing6,wigiiige,/'.TFi»ftttii^. 

so  keygherende  gheyd  in  den  Straten,  lo  wiunge  der  kerckhove.  Magd.Sch.Ckr, 
Eccles.  f.  48c ;  dat  is  gut,  dat  en  312^16;  to  der  capellen  wiinge  quam 
mynsche  stede  vnde  nicht  witweydech  debischop.  das. 269, 16;  dom-wiginge. 
sy,  sunder  dat  he  bliue  by  sek  suluen  das.  249^  7;  kark-wiginge.  0GB.  B. 
vnde  moighe  sek  suluen  leuen.  das.  213;  na  der  tyt,  dat  he  den  orden 
183^;  (noch  jetid  gebräuchlich  im  15  der  hilligen  wy ginge  annam.  Did. 
Sinne  von:  viel  verkehrend  und  darum  Greg.  223;  Hinrik  gaf  den  Romeren 
viel  aufwendend).  Beim  Teuth.  steht  dorch  siner  wigunge  willen  de  borch 
witweldich  (unier  wylt  u.  wyltlick),  Tusc.  Magd.  Seh.  Chr.  121^  17;  so 
multivagus;   ist  dies  =  witweidich?       wor  ein  pape  kumpt  vor  unses  heran 

witwerk,  n.  weißes  Pelewerk.  Als  20  vagede  tho  richte,  de  nene  wyginghe 
wil  ein  rath  ernstlick,  dat  henforder  en  hevet,  keine  Weihe^  geHstUAe 
de  perlen  an  hoyken  vnd  stricken,  Würde,  deren  es  7  gibt  etc.  (1433). 
ock  dat  witwerck  rnd  foder  gentz-  Brem.  Stat.  541;  wo  darstu  predl- 
lich  schall  affgeschafft  syn  (1587).  ken,  nu  du  nyne  wyginge  en  heuest? 
Wism.  Hochsf.  Ordn.;  och  schall  hen-  26  Dial.  Greg.  134h. 
furder   keinen   frouwen  .  .   mardern  wif,  n.    Plur.  wive   (selten  wiver, 

vorlouet  syn,  denn  alleine  in  gemel-  B.  V.  3995);  allgemeine  Besfeichnung 
ten  beiden  ersten  stenden;  witwercks  des  weiblichen  Geschlechtes;  bes.  Ehe- 
tho  uorbremen  schall  denen  thoge-  weib.  Beispiele  iü^eraU. 
laten  syn,  de  ydt  bethero  gehadt  heb-  30  wivededinge,  Weibergesekwäig. 
ben.  das. ;  1  roth  Engelsch  witwerkes  Syne  ynnighe  huisvrouwe  berispede 
hoike  (mit  Pelz  besetist?)  ane  smide  em  (der  an  Sonn-  u.  Festtagen  tu 
etc.  Wism.  Inu,  f.  118.  —  Ist  dat  jagen  pflegte)  vake,  mer  he  en  achte 
Yfiiie  dasselbe?  in  Lüb.  Verordnungen  des  nicht  ende  heldet  vor  wynededinge. 
findet  sich  öfter:  ene  brut,  de  dat  35  Bok  d.  Byen  f.  221K  (hoehd.  Weiber' 
Witte  mit  kricht.    Oder  ist  es  (nach       täding). 

Koseg.  in  Balt.  Stud.  15^  2,  287)  ein  wiyekricli,   bulmago,  herba*    Voe. 

feiner  kostbarer  weißer  Kragen  um  die       Engelh.    Is  de  watersucht  van  kolder 
Schultern?  sake,  zo  nym  en  krud,  dat  het  dach 

witwort,  Wittewort,  Weißwurz.  40  vnde  nacht  .  .  so  nym  ok  en  kmd, 
Convallaria  Polygonatum.  (Wer  an  dat  het  wyuekrich.  B.  d.  Ärsted.  f. 
Verdauungsbeschwerdenleidet)  de neme  67 ;  marrubium  het seghemynte  edder 
•  .  eselmyn,  vnde  wyttewort  allike  wyuekrich  vnde  het  ok  in  latine 
vele  etc.  Goth.  Areneib.  f  39\  4;  prassium.  das.  f.  135. 
du  schalt  nemen  witwort  dey  worte-  45  vriven,  schw.  v.  ein  Weib  nehmen^ 
len  vnde  droghen  dey  (qui  exire  non  heiraten.  Sin  broder  Gert  nam  dat 
potest).  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  68h ;  laut  van  der  Marke  in  und  wolde  daer 
auch  =  elleborum.  Wolf.  Mscr.  60  up  wiven.  Münst.  Chr.  2, 1&? ;  waer- 
f.  103c ;  vgl.  Die  f.  s.  v.  soe  een  man  twie  wiuet  ende  beyde 

witzieh  =  wittich.    (clerike)  de  al-  60  tyden  kynder  teet  of  winth  etc.  Bidäh. 


WIVEREDE  755  WLATEN 

304^  §  3 ;  wer  sake,  dat  he  wiwede       dat  schal  he  beteren  mit  synes  sulaes 

Tnd  neyme  eine  borgerschen.    Nies.       lyue.  Lüb.  B,  533, 

Münsi.  Urk.  3^  S.  116;   wultu  böge  wifrät,  Gerade  (Bade).  . .  muliebres 

wyven  etc.   Aesap,  17,  19;   wyuestu,       reliquiae,    que    vulgo   wifrad  nomi- 

so  wert  dy  sorge  angaen.    Schip  v.    5  nantur  (1206).  Hamb.  ürk,  7,  S.  313, 

Narrag.  f.  56.  —  Befl,  sich  beweiben.  wifrSf,  m,  Weibesraab.  Wifrof  unde 

de  sik  ymme  siner  bozen  last  wyllen       tenenslach  dud  beyde   nicht   sachte. 

hadde  so  slimmeliken  wyuet.  Denscke       Lüb.  Chr.  2^  391. 

Krön.  f.  G*.  wtfvdr  (=  wives  vor),  Weiberweise. 

wiverede,/*.  Weiberrede.  Sprichw.:  10  WyflFor  schytfor,  dat  is  yo  ein  old 
wyverede  schitworde.  Tunnic.  nr.  976.       word.  Nd.  Jahrb.  5,  16. 

wivericli  =  wivekrich  ?      (Gegen  wiwort,   Weihvmrz.    Wor  me  smo- 

Waßersucht)  nym  eyne  wort,  de  het       ket  mit  wyworten,  Dar  werden  gerne 
wiuerich.    Wolf.  Mscr,  23^  3  f.  67b,       ogen  togedrückt.  Eoker,  S,  344. 

wiveriky  tn.    Weiberich^  einer^  der  15      wizenblomen,  neufar,  vicenblomen, 
Weibern  gehorcht^    unier  dem  Pan-       wizenblomen.   Wolf.  Mscr.  60  f.30d; 
toffel  steht.   Du  scalt  wesen  en  men-       u.  camomillum.  das.  f.  29d. 
lik   man,  du  ne   scalt  nen  wyuerik  wlaber?     topefactus    (mit    rother 

wesen,    alzo    dat    du   ene  böse   hut       Dinte  übergeschrieben).  3  Voc.  W. 
latest  raden  (herrschen)  over  di.  Seel.  20      wlack,  adj.  lau^  tepidus.  3  Voc.  W. 
Tr.  161.  egelidus.  Dief.  n.  gl.    wlak  sin,    te- 

wivernwe,  f.  Weiberreue,  achterna  pere.  1  Voc.  W.  wlack  maken,  tepe- 
is  wiveruwe.  Bed.  ^.  1631;  narouwe  facere.  Voc.  Luneb.  ags.  vlaec.  — 
is  wyverou.  Tunnic,  nr,  790;  als  he  vnde  baden  denne  (im  Herbste)  ock 
vam  huse  (Schloß,  das  er  den  Bussen  25  nicht  myt  wlakkeme  water.  Boh  d. 
übergeben  hatte)  af  toch,  wenede  he,  Arst,  f.  97^;  Ik  wolde,  dattu  werest 
dat  de  unchristen  dit  hus  scheiden  warm  edder  gantz  kalt,  Auer  de  wyle 
besitten.  Ja,  dit  was  wive  ruwe,  he  dattu  so  wlack  wult  sin,  So  miss- 
scholde  by  tiden  dar  to  gedacht  heb-  hagestu  der  seien  myn.  Schip  v. 
ben  .  .  so  were  dat  hus  sin  geble-  SO  Narrag.  f.  125  (Apocdl.  5,  15);  dar 
ven.  Benners  Livl.  Histor.  S.  187.  vmme    vorwinne    wy   seiden   vuUen- 

wif-,  wiyesknnney  s.  kunne.  Vgl.  komichliken  vnse  ghebreke  vnde 
mankunne.  sunde,   men   wy   bliuen   tomale  kolt 

wiTCsname  (vgl.  vrouwesname).  vnde  wlack.  NavcHg.  /,  11;  dat  kon- 
Umschreibung  für  wif.  So  we  begre-  85  nik  Ladewich  sere  wlak  unde  trach 
pen  wert  mit  iemendes  dochter  oder  wart  to  beschermende  dat  rike.  Kor- 
Dichten  oder  mit  ienegheme  wiues-  ner  181\  —  Vgl.  Gr.  W.  s.  v.  flack. 
namen  etc.  Lüb.  B.  337,  wlaeken,  schw.  v.  lau  werden,   te- 

wifhalve)   f.    die   weibliche    Seite^       pesco,  ik  beginne  to  wlackene.    Voc. 
Linie.     Were .  dat  gut  gekamen  in  de  40  Oldenb. 
wifhalve.  Dithm.  L.  B.  §  163.  wlackwarm,  adj.  lauwarm.  Darvan 

wiflicheit,  f.  pudenda  muliebria.  ghenuttet  alle  mael  eyn  halff  drincke- 
•  «  ut  einer  frouwen  wiflicheit  (vulva).  glass  vul,  wlackwarm.  Hort.  San.  270. 
Hieb  38,  8  (H.).  wlaten,    schw.  v.    ekeln,     Etzliche 

wtflik ,  adj,  weiblich,  in  wyfliker  45  soeffen  dorch  die  larven  (bei  den  Auf- 
wyse.  Korner  209h;  dat  kumpt  al  gügen  am  Fastelabend),  etzliche  het- 
van  wifliker  art  (stammt  von  Weibern  ten  tzinnen  pfiffen  in  halse  hangen, 
her).  Bruns,  Ged.  124,  12.  dardorch   sie   soegen,   und    wan    sie 

wifndt,  f.  Notheüchtigung,  So  we  ufihelten  zu  soegen,  was  alsdan  in 
myt  eyner  wyfBot  begrepen  wert  .  •  60  der  pfiffen  blief,  solchs  foU  wedder 

48* 


WLETE  756  WO  WÜ 

in  de  kannen  oder  becher,  das  es  gelich  al6  men  nicht  lichtlich  die  ale 
einen  wlaten  mochte,  der  darna  dar-  venge,  men  hebbe  dan  thoyom  dat 
aus  drincken  moste.  Münst,  Chr.  3^  33,       water  gewlomet  etc.  Neoc.  2^  163,  — 

wlete,    Wunde.      j^wlete,    Narbe^       2.  trübe  sein.    Dut  vlet  drovet  imde 
Wunde.^    Dähn.    zint  voruestet  dar    5  wlomet,    dat  ik  is  drinken   nicht  en 
vmme,   dat  se  N.  N.  hebben   anghe-       mach«  Gerh.  v,  M.  2,  24. 
wrocht  enen  benbreke  vnde  ene  wie-  wlomich,  adj.  trübe,    dat  me  aver 

ten,  vnde  en  oge  ud  steken  (1392).  al  drunke  ut  eynem  reynen  borne 
Lib.  proscr.  Wism.  f.  31;  vor  de  wan  (aber  nicht?)  ut  einem  wlomi- 
wlethen  im  angesichte  6  fi.  Rüg.  10  ghen  revere.  Korner  18h;  Des  men- 
Landbr.  c.  29.  sehen  leuen  is  anders  niet  dan  eene 

wlispen,  schw.  v.   lispeln^  mit  der       cleyge   (d.  i,  klei-ich,  dreckig)  vbe- 
Zunge  beim  Sprechen  anstoßen^  balbu-       mighe  zee.   Eckte  Staet  f.  50. 
tire.  Voc.  Engelh.  u.  Dief.  wlispende,  wlominge,   f.    das  Aufgerükrtsein^ 

blesus.  1  Voc.  Kiel,  eyn  wlisper.  15  Trübung,  turbatio.  De  engel  godes 
Dief.   wlispellen[de],  blesus.  i  Fbc.  W.       quam  in  dat  water  unde  itwartwa- 

wlispich,  ad)',  einer  der  lispelt,  bal-  gende,  unde  swe  so  quam  in  dat  wa- 
bus,  blesus.  Dief.  ter    na  des  wateres   wlominge  erst, 

wldm,  (idj.  trübe^  turbidus,  wlom.  swelker  hande  suke  so  he  hadde, 
Voc.  Engdh.  wloum ,  nicht  schir.  20  darvan  wart  he  "sunt  Sachs.  WeU- 
Diefenb.    wlom,   unklar,  feculentus.       chron.  124^  3. 

Hoffm.   Findl.  i,   164;    wlam.     Voc.  wo,  wo,  adv.  u.  conj.    1.  wie;  in 

Locc.  „flöhm,  flohm.'^  Strodtm.p.57.  der  Frage  u.  im  Ausruf.  Wo  steit 
welk  beir  dat  sur,  schalich  edder  it  nu?  B.  V.657;  wo  mach  dat  sin? 
also  wlom  were,  dat  sek  nicht  konde  25  das.  4511 ;  de  man  godes  began  ene 
scheiden  .  .  dat  en  scheide  gy  nicht  to  scheldene  .  .  wu  is  de  bosheyt 
to  slan.  Brschw.  ürkb.  1,230;  vnde  gegan  in  dynen  bösem?  Didl.  Chreg. 
hefst  wloem  gemaket  de  watere  myt  166;  wo?  en  bystu  nicht  eyn  van  den 
dynen  voten.  Proc.  Belials  f.  El^;  jangheren?  Old.Evangd.  Buehf.49h; 
wenner  dat  meer  droue  wert  effte  80  wo?  en  sach  ik  di  nicht?  das.  50? 
wlomich  van  grotem  vnwedder  vnde  wo  slim  se  sin,  wo  eislik  se  sen  I  R. 
stormede.  G.  d.Sunth.  c.40;  erluchte  V.  6075;  wo  vaken  gink  he  nmme 
huden  my  vyl  armen  in  den  bulghen  de  muren  bi  nachte  1  das.  341  u.  sonst 
desses  wlumeghen  meres  etc.  Lüb.  h.  vor  Adj.  u.  Adv.  —  2.  relativisch 
Gebetf.  f.  X5h ;  iserne  artze  de  wart  86  (indir.  Frage),  it  is  noch  etliken  wol 
dar  ghekoket  van  der  zunne  van  vn-  kunt,  wo  gi  mit  R.  makeden  vorbunt 
reynem  zuluer  vnde  yan  wlomen  B.  V.  166;  he  yragede,  wo  (une,  um 
sweuele.  Locc.  Ers.  f.  7;  (der  eckte  welchen  Preis)  se  dat  volen  geven 
Balsam  muß  Mar  sein;)  is  aver  dar  wolde.  das.  3788.  u.  h.  mü  folg,  dat: 
ichtes  wlomes  .  .  inne,  so  is  he  ge-  40  ik  spreke  ök,  wo  dat  ein  esel  unde 
yelschet.   Wiggert  2,  80.  ein   hunt    deneden    beide   etc.    das. 

wlomen,  sdkw.  v.  1.  trübe  machen,  5102 ;  schouwe,  wo  dat  eyn  werüikar 
turbare.  Yo  mer  den  dreck  me  wlo-  ridder  syn  lyff  waget  yppe  de  rede, 
meth  unde  roreth,  yo  de  unreiner  dat  he  beheghelik  sy  in  gnaden  sy- 
wart  he.  Locc.  Era.  7b;  de  ritende  45  nes  koninges.  V.  hiü.  Hieron.  /,  c 
wulue,  den  dat  unschuldighe  lam  dat  42;  in  dem  boke  steit  geschreven, 
water  ylomet.  Bus  f.  109^;  ik  hebbe  wo  dat  etc.  Liäf.  Dodend.  v.  1534; 
neuen  mynschen,  de  my  bringe  in  juwe  breue  vnder  uelen  worden  ynne- 
den  dyk  (Bethsaida),  wan  dat  water  holdende,  wo  dat  gy  etc.  (1425). 
wert  gevlomet.    Serm.  evang.  f.  45c;  50  Buss.-livl.  Urh.  Ä  iS5»;  vnd  togeden 


wo  WU  757  WOCKE 

an,  wo  dat  B6  etc.  Kant0aw  310.  —  4S7;  wodoch  so  schal  eine  vrowe 
wo  —  ofte,  ob  —  oder.  Zo  merke,  wo  barmhertich  wesen.  Gl.  su  R.  V,  J, 
de  Buke  yan  overscherighen  blöde  sy,  3L  —  Blift  nicht  ungewroken,  wo 
ofte  yan  anderer  vuchticheyt.  Bok  d.  it  ga  (wie  es  auch  gehe),  R.  V.  68; 
Arst.  /.  10;  ynde  schal  merken,  wo  6  it  ga  mi  darna,  wo  it  wille.  das. 
de  puls  drade  edder  langsamen  .  .  1274 ;  wo  it  6k  si  etc.  das.  1272  u. 
sla.  d^.  f.  20.  —  3.  in  Vergleichungs-  h.  —  5.  t»  Bedingungssätzen :  für 
säisen :  wo  —  wo,  je  —  desto.  Wo  den  JPoB,  daß^  wenn^  wofern.  Dat  se 
hoger  graet,  wo  swarer  yal.  Br.  d.  dat  slot  boden  to  gevende,  wo  se 
Cir.  124^;  wo  he  groter  is,  wo  he  lo  yelich  mochten  afiieen.  Komer  208^; 
sick  de  mer  in  allen  dingen  yerot-  dusent  güldene  to  untfangende,  wo 
modigen  sal.  das.  124 ;  (bekoringe),  he  wolde  wedder  teen  in  sinen  orden. 
WU  se  neyger  syn,  wu  se  schedelyker  das.  204ä ;  dat  de  borghere  rede 
sin.  Br.  d.  Eus.  118;  ynde  wo  he  weren  ene  to  entfangende,  wo  he 
dat  nower  ynde  yakener  oyerdencket,  15  syck  en  wolde  toghen  na  keyserUker 
wo  he  mer  bedrovet  wert.  Navölg.  wyse.  das.  59a;  wo  sie  do  (wenn  sie 
8.  42;  wo  de  menschen  mer  gracien  damois)  die  baden  nicht  en  hedden 
heuet,  wo  he  otmodygher  is.  Lehen  gebrant,  so  hedden  sie  altomale  wol 
des  h.  Franz.  79;  wo  dat  he  mer  en  wech  gekomen.  Brem.  O.  Q.  152; 
yruchtet,  wo  dat  he  merbyddet.  das.;  20  her  Manricias  gaff  dat  euer  .  .  dat 
wo  er  .  .  wo  Icyer.  Hans.  Rec.  IP^  die  stad  eme  nene  hnlpe  en  dede, 
8.  161.  —  als  ob.  dat  id  scheyn,  wo  wo  sie  ock  deme  erczebiscuppe  nene 
alle  de  stat  solde  yerbernen.  Dial.  hulpe  en  deden.  das.  93;  so  geye 
Greg.  139;  ik  dede,  wo  ik  wolde  gotnngeyal,  wo  mi  Reinke  icht  honen 
krepen  dar  dore.  R.  V.  1547;  ik  let  26  schal.  R.  V.  468;  so  mote  ik  nummer 
mi  danken,  wo  ik  se  kende.  das.  dragen  swert,  wo  ik  dit  sos  nicht 
6924.  —  4.  in  Concessivsätsen :  ob-  en  holde,  das.  895.  —  6.  =  rdat. 
gleich^  meist  mit  folgendem  wol,  doch  Pron.  ymme  en  pert  edder  ymme 
oder  ök  (wie  sehr  auch).  De  keiser,  quek,  wo  yd  sy  (Var.  dat  sy  watter- 
wu  he  was  en  beiden,  zo  hadde  he  80  leye),  welches  es  sei.  Lüb.  R.  404. 
de  cristen  so  lef  als  sin  eghene  yolk«  Wobbeke,  Koseform  eu  Walburgis. 

Lüb.  Gir.  i,  157;  iodoch  wo  hose  A.  1380  Job.  Meteier;  item  Walburgi 
en  wicht  he  was  .  .  wo  bösen  wicht  et  Margarete,  sororibusmeis;  a.  1395: 
ik  was.  das.  2^  386;  wowol  he  dat  Hinricas  Meteier,  Johannis  frater; 
ungeme  dede.  Magd.  Seh.  Chr.  75,  85  it.  do  Wobbeken  et  Greteken,  scro- 
ti; wa  wol  he  doch  etc.  das.  353^  ribas  meis.  Zusatz  eu  von  Melle. 
12;  wo  wol  he  was  in  groter  not.  woch,  Interj.  wehe,    wochl  Komer 

R.  V.  1225;  wowol  dat  der  yele  hir       46^;  manchmal  o  wel  o  wochl 
sin.  das.  1708;  wowol  dat  etc.  Magd.  wocke,  der  Stocks  um  welchen  der 

Seh.  Chr.  335^  19;  ik  offer  di  al  myne  40  au  spinnende  Flachs  (disse)  gewickelt 
guden  werke,  wodoch  se  sere  klene  wird;  der  eingebundene  Flachs  am 
syn  (qaamyis  yalde  pauca).  Navdg.  Rocken;  Spinnrocken,  colus.  Voce.; 
p.  252;  wo  doch  ik  bin  geschendet  pensum.  Voc.  Oldenb.  —  set  (ihr 
grof.  R.  V.  872;  wie  das  lat.  qaam-  Frauen)  na  der  yodinge  unde  swy- 
quam,  indes.  He  wolde  nicht  yulbor-  45  get  stille,  Unde  radet  oyer  wecken, 
den,  wo  doch  dorch  bede  des  greyen  warye  ande  spille.  Hoffm.  Final.  1^ 
Sander  wyllen  (ungern)  noawen  yal-  S.  69;  ore  wif  weren  menliker  mit 
bordede.  LOb.  Chr.  i,  433 ;  he  brachte  oren  wecken,  wen  de  borger  mit  oren 
ander  sik  de  stad  Labek,  wo  doch  s werden.  Magd.  Seh.  Chr.  321,  22; 
en  geyende  priyilegia.  das.  i,  434  u.  60  yele  yroawen  de  schawet  oren  wecken 


WOCKENBLAT       758       WODESCHERNE 

Un  spTnt  myt  der  sülveren  spylle.  wodanicheit,  /.  Beschaffenheit,  Qua- 

Koker,  8.  375.  lität,  Dat  (die  Ausstoßung  aus  den  2i) 

wockenblat,  n.  dünne  u.  glatte  en  scholde  dem  jennen  an  sinen  eren 
Pappe,  Pergament,  oder  Wachstuch,  nnde  wudanicheit  vnschedelyk  syo. 
um  den  Flachs  auf  dem  Spinnrocken  5  Brschw.  ürh.  I,  259,  103;  ellic  werck 
zusammenzuhalten;  auch  wockenbref.  entfanghet  syne  (des  Werkmeisters) 
S,  Schamb.  jp.  303 ;  oolifolium.  Voce.  wodanicheit.  Anh.  zum  Elucid.  67*; 
4  tf  blaw  garn,  34  wockenblede  etc.  na  gelegenheit  unde  wodanicheit  der 
Wism.  Inv.  v.  1566.  sake.  (Hassen,  V.  Lüb.  Vogte  zu  Scäo- 

wo-,  wndän,  wndanne,  wogedftn,  lo  tzen,  S.  5  u.  h. ;  W.  schal  deme  kinde 
adj.(unegethan),  wie  beschaffen,  qxxsAis.  nach  wodanicheit  des  bruthschattes 
Voce,  wodanne  bin  ik?  ^  Chr.  2,  5  dat  ingedompte  werden  laten.  Wism. 
(H.);  vnde  (Maria)  dachte,  wodane  Zeugeb.  p,  312;  de  tal  unde  wodani- 
dat  de  grot  (Gruß)  were.  Lüb.  Pas-  cheit  (Quantität  u.  (jualüät)  sodaner 
sionäl  f.  73d ;  it  si  der  vrowen  mede-  16  gudere  (1453).  Ostfr.  ürk.  nr.  658. 
gifiFt,  oder  woghedan  gut  se  hebben.  woden,  schw.  v.  wüten,  furere.  Lief, 

Lüb.  R.   251;    wodane  wi8(e),   wie,       Dusse    swyn    beduden   de    fraczigen 
quemadmodum.    We  gelt  vorkoft  an       mynschen,  de  in  dem  wodenden  mere 
synera   erue,    de   schal   dat    scryuen       dusser  werlde  mit  der  fraczheit  sick 
laten  in  der  stad  bok,  wudanne  wys  20  vordrinken.  De  7  Dodsunde  f.  33. 
AAtheiAtYorkojßQ.  Brschw.  R.  128,6;  wodendnnk,  wodendangel,  Schier- 

wodane  wys  ik  dat  schicke  to  minem  ling,  wodendunk,  aconitum.  Voc.  (X- 
vrede,  dorch  etc.  Navdlg.  3,  13;  unde  denb.  wodendunck.  Chyträus  503. 
underwysede  de  meenheyt,  wodane-  etlike  vorgifiFtige  krüdere  sint  dem 
wys  dat  de  borghermester  etc.  Lüb.  26  minschen  ein  dödtlick  vorgifit,  alse 
(jhr.  2,  11;  unde  sede  der  meinheit,  cicuta  Wodendungel,  dar  man  etlike 
wodanewys  dat  he  etc.  Ludolf  v.  S.  lüde  tho  Athenen  hefft  plegen  henne 
c.  15;  in  wodanerwis  etc.  Br.  d.  tho  richtende.  Meiger,  de  panurgia 
Weish.11,9;  wogedane  wis.  Calenb.  lamiarum  sagarum.  Hamb.  1587.  I, 
Urk.  3,  nr.  727.  80  c.  6.   —   S.  SchiUer,   Z.  Th.  u.  Kr. 

wodane,  f.  Beschaffenheit.  .  .  vnde  B.  1, 12  (dunk  =  stercus?  vgl.  wode- 
betere  den  schaden  in  deme  husze  scherne.)  u. -Ho/er,  in  P/*.  Germ,  iö,  2^. 
gedan,  na  wodane  vnde  na  grote  der  wodens-,  woensdaeh,  m.    Wodans- 

daet  etc.  Schlesw.  St.  R.  §  65.  tag,  d.  i.  der  Mittwoch,  engl,  wodnes- 

wodänheit,  f.  ==■  wodanicheit.  Vnde  35  day,  wensday.  Gr.  Mythol.  114.  —  In 
ok  vorscheden  [heflfst]  de  wodanheit  deme  iare  van  vnses  heren  bort 
des  vorlopes  des  ghantzen  iares  myt  MGCLXX  des  wodensdage[8]  vor  s. 
hette,  myt  kulde  etc.  1^.  d.  Sammitt.  Felicianes  dage,  do  etc.  (Varr.  guden- 
I,  c.  7.  dages;  veerden  dages;   mitweckens). 

woisLniebj  adj.  wie  beschaffen,  qn&lis.  40  Big.  St.  R.  p.  60;  Dat  he  scal  bei 
Ick  denke,  wodanich  ick  wanner  in  un  wodensdage  Tor  de  ratmanne  ko- 
den  closter  was.  Dial.  Greg.  126;  men  (der  Mittwoch  ist  der  Gerichts- 
wodanich  de  chore  der  engele  sint  tag)  unde  beteren  sinen  broke  (1334). 
unde  wudanich  de  geselscap  der  seyle  Brem,  Stat.  189;  die  richtere  mach 
is  etc.  das.  209;  se  heft  my  gemaket  45  alle  weecke  setten  einen  rechtdach 
loflo0  unde  erloß,  wodanich  mine  ol-  des  woensdages.  Richth.  272,  Änm. 
deren  nicht  in  vortyden  synt  gevun-  7;  ghegheven  in  den  jaer  ("I^-^i^  des 
den.  Lüb.  Chr.  2,  393;  wudanige  wones  daghes  na  Reminiscere.  OMfr. 
kracht  der  leyffte  hadde  sin  herte.  Urkb.  nr.  288.  Vgl.  gudensdach. 
Dial.  Greg.  214.  50      wodescherne,    Schierling,   dcata. 


WOGEN  759  WOL  WAL 

l}ief.  ebenoB,  est  herba.  3  Voc.  W.  spet.  Men  Uet  yan  einem  inncker 
(wedesch  here.  Dief.  s.  v,)  wode-  Scharhanse  vnde  Deueschen  ripsrap- 
Bcherne  =  wedewesle.  Voc,  Strdls.  per,  so  mit  dem  jodischen  wokerspete 
woydeschere,  cicuta.  Voc,  Engelh,  —  herumme  getummelt.  OrysCy  L.  B. 
Bei  JBruns  Beür.  8.  45  ist  statt  wode-   5  fr.  43  Fib. 

Sterne  wodesceme  eu  lesen;  (schäm  wol  =  wel,  pron,    fragend  reUxt. 

s.  oben  JF,  51).  —  Vgl,  SchiUer^  Z,       w.  indef.  wer.    wol  kan  dar  üt  wat 

Th.  u.  Kr.  B.  7, 12;  Grimm^  Myth.       godes  lesen?  Vwl.  Son  504;  wol  da 

145.  spreket,  ein  dink  to  warende.    Lüb. 

wo^en,  adj.  gewogen.   He  gaf  Hin-  lo  R,  342 ^  Änm.  2;  wol  den  anderen 

rike    Tan  Sassen   dat  rike  vor   den       bi  den  hären  toge  etc.  (1334).  Brem. 

▼ersten,  de  ome  altomale  wogen  weren.       Stat.  188 ;  ick  vraghe  van  iuw,  wol 

Leibn.  5,  266b,  vorede  iuw  in  de  vryheyt,  wol  deelde 

wekener,    seltener    wokerer,    m.      vor  iuw  entwey  dat  water,  wol  gaf 

Wucherer j  fenerator.   Voce.    Van  den  16  iuw  de  ee  etc.  St.  Birg.  Openb.  f.  74; 

wokeneren.  Sp,  d.Dog.f.  228b;  apen-      he   sy  wol  he  sy  etc.    Rüg.  Pomm. 

bare  wokerers.  JDithm.  R.  Q.  p.l80;       Gesch.  4,  317;  he  were  wol  he  were. 

wokeners,  das.  p.  181;  die  goene,  die       Hanib.  Chr.  125;  weret,  dat  se  wol 

tot  burgermeister  .  .  gekairen   wur-       (irgendwer)  wolde   avervallen.    Chr. 

den,    en    suUen    geynne    dotslegere,  20  Sei.  360,  18;  ysset  sake,  dat  dar  wol 

eebreckere,  wuekenner  wesen.    Wi-      baven  deit,  de  schall  etc.  LOb.  Z.  R. 

gands  Ärch.  5,  33.  229. 

woker,  wnker,  m.  Ertrag  von  aus-  wol,  wal,   (wolle,  z.  B.  wolle  wa- 

geliehenem  Qdde^  Zins,  usura,  fenus.  pent.  Lab.  Chr.  1^  232;  wale,  wail), 
Voce.  Dat  hovetgüd  (Capital)  vnd  26  adv.  1.  als  Interj.  mit  anderen  Adv. 
woker  hebbe  ek  gheloved  .  .  tu  be-  wol  her,  wol  her,  wol  wol  her,  alle 
talende,  wanne  se  des  nicht  enberen  duvelsche  her,  wolher  ut  der  helle  1 
willen  (1347).  Quedl.  Urk.  I,  nr.  148;  Redent.  8p.  371;  wol  her!  Brem.  G. 
vgl.  nr.  156;  vor  woker  unde  vor  Q.  144;  he  sprak:  gi  ritter,  wol  hir 
hovetgüd.  Brschw.  Chr.  2,  146,  Anm.  30  an !  it  wil  hir  an  ein  stormen  gan, 
JS;  up  woker  vorborgen.  Lilb.  Do-  ein  iederman  do  dat  beste!  v.  Li- 
dend.  v.  1007;  woker  nemen  up  Jen-  liencr.  J,  224^  18;  wol  hen,  wol  hen, 
nich  pant.  das.  1199 ;  unde  die  joden  leven  ghesellen !  vrouwe  wy  vns  in 
Bcolen  .  •  sich  eres  wuckerers  began  drunkenheit,  in  vnkuscheyt  etc.  Leb. 
unde  scolen  ghewaren  den  Ihuden  86  d.  h.  Hieran.  98^;  wol  hen,  sprack 
also  eyn  islich  bederue  mensche  mut  Valentin  to  haut,  So  wert  hir  vns 
dun  (1322).  Cod.  Brdb.  /,  9,  20.  eyn   stryt  bekant    Harteb.  254\  f. 

wokeren,  schw.  v.  touchern^  usu-  64b;  wol  hen,  so  moste  wi  uns  hol- 
rare, fenerari.  Voce.  —  sehr  euneh-  den  in  jw  alzo  in  unsen  openbaren 
men.  dar  wart  do  tohant  eyn  lop  40  vient.  Körner  238^;  wal  hen,  mach 
van  deme  volke  unde  de  lop  is  so  dyt  nicht  anders  syn.  Lied.  a.  d. 
sere  gewokert,  dat  de  lüde  ut  allen  Münsterl.  29^  2;  wol  umme,  wol 
riken  komen.  Komer  209c;  hir  van  her,  wat  wil  hir  werden?  Lüb. 
wokerde  mangk  dem  volke  vel  hates.  Dodend.  1257.  —  wöl^  gut,  bene.  mi 
Leibn.  3,  422.  46  is   wol  to,  mir  behagt  etwas;    Ach, 

wokerlik,  adj.  wucherhaft.  (Es  sün-  hir  is  my  so  wol  to,  dat  noch  schal 
digen  gegen  das  7.  Gebot)  die  woker-  werden  geboren  ein  nie  siechte  (nend. 
like  voerwerde  (Contracte)  maken.  Christtts).  Sündenf.  3049;  hir  was 
Tract.  über  d.  10  Gebb.  f.  9b.  deme  rade  wol  to.  Brem.  G.  Q.  93; 

wokerspet,  Wucherspieß;  vgl.  ioden-  60  des  is  se  (eine  fromme^  fleißige  Frau) 


WOL  WAL  760  WOL  WAL 

lef  ynde  wert  allen  yromen  laden,      vermuthlich^   tDahrsekeinUch^    tforaiiu- 
den  to  dem  like  wol  is,  die  das  Becht      sichtlich.      Bischop    to    werden    dat 
lieb  haben.  Ecdes.  zu  Sir,  26^  16,  —       mochte    mi    ök   noch    wol   besehen, 
£n  yewelick  mochte  mit  eme  wol  to,       Wolde  de    döt  noch   lenger  hebben 
konnte  gut  mit  ihm  at^Jcommen,   sich    6  mit  wi  oyersen.    Liib.  Dodend.  €63; 
vertragen,  Brem.  G,  Q,  135.  —  Mo-       unde  hefstu  den  riken   gerichtet  so 
ghen  se  sik  vnder  des  vorliken,  wol       den  armen,  so  wil  sik  got  diner  wol 
ynde   ghut   (bene   est);    moghen   se       erbarmen,  das.  716;  daher  in  Candi- 
nicht  etc.  Monum.Liv,  4^183;  wante       tiofial-  u,  Concessivsätzen:  ik  sede  it 
et   genge   em  wall  oder  ouell.    Fre-  10  wol   (ich  würde  es  sagen) ,   men  it 
ckenh.   Leg,   42;    wer   de   sentencie       were  to  lank.  R.  V.  425;  he  makede 
vnde  ordel  recht  sy   edder   vnrecht,       wol  ein  lant  to  nichte.    das.  3514; 
wol   edder   offel,    gud   edder    qwad.       bes,  mit  al,  allen  (s.  al).     eschedeo 
Heimst.  Krön,  p.  53;  Sprichw.  als  it       dat   sine   yrunt  .  .  dat   scholde   de 
wol  wil  (dum  sors  arridet),  so  kalyet  16  voghet  wederdon,    al   were   he    wol 
de  osse.  Tunnic,  nr.  43,  —  wol  don,       (wenn  er  auch  schon)  van  der  voghe- 
die  Güte  haben,  so  freundlich  sein ;       die   komen.    Gosl.  Stat.  84 j  18  u.  6. 
mit  folg,  unde.     he   sprak   to   sines       —  2.  conj,   obgleich^  obwdl^    mit  fd- 
yaders  knechte :  do  wal  ynd  sage  my      gendem  dat,  c^  auch  ohne  dat.    wol 
rechte.  Eschenburg,  S.  237;  und  leden  20  dat  he  yul  sunde  was,  doch  so  wart 
sie   bidden,   dat  se   wol   deden  und       he  etc.    Korner  59^;    he  wart  gbe- 
dat  se  unse  solt  weder  geyen  (1397),       yrouwet,  wol  dat  he  hadde  ghedacbt 
Livl,   ürh,  nr.  2935;   se   beden  ene,       in  torne  etc.  das.  34^;   wol  dat  der 
dat  he  wol  dede  und  betalede   em       rosen  blick  wunlik  is,   doch  ys  des 
ere  gud.  Lüb.  Chr.  2,  151;  do  bede  25  dornes  scharpheyt  ynlydelik.    ^.  d. 
wy   se   yort,   dat  se  wol  deden  und       Dogede   f.    49;     bischop   G.    kreich 
Banden    2   yan   en   an  den   koningh       gnade,  wol  dat  se  nicht  stede  bleif. 
(1379).  Hans.  Rec,  2, 241 ;  (gebeden),       Magd.  Seh.  Chr.  72,  16 ;  wol  dat  id 
ick  solde  doch  so  woU  don  ynd  ne-       was  in  der  stillen  weke,  denne  ach- 
ment   (das   Geld)    ohme    mede   etc.  80  ten   se   dat  nicht.    Slagghert  Chr.  f. 
Brem.  ürh.  v.  1576;  yck  bydde  frunt-       55b;   woldoch  dat  he   wüste  •  .  dar 
lyck,  dat  gy  wolden  doch  so  wol  don       yalscbeyt  ynder   wezen,    so    nam  he 
und  wolden   uns  doch  noch  Vs  last       doch  etc.  Denscke  Krön.  f.  D3;  wol 
rogghen   senden   (1564),    Falcks  N.       dan  dat  etc.  Old,  Chronikens.  2^242; 
Staatsb.  Mag.  2^  906.  u,  h,;  bes.  in  35  sin  ors  was  ok  mate  stark,  Wol  ko- 
Briefen.  —  also  wol  .  .  also,  sowöl .  .       stede  ot   yeftehalye  mark.    Gerh.  v. 
cds  auch,    also  wol  de  grotesten  also       M.  87,  68;   Dideric  sprac  do  sacht- 
de  kleinesten.    2  Chr.  36,  18  (H,);       modelike,  wol  was  he  tornich  an  sime 
he   so   wol   also   gi.    R.   V.  157.  —       horten.  Eike  v.  R.  580;  wol  ne  was 
etu^a,  ungefähr,  bes.  bei  Zahl-  u  Zeit-  40  he   nicht    gewapent,   he    ylo  iodoch 
angaben,    Ericht  he  neuen  ossen,  he       nicht,   das.  530;   wol  steruet  se  etc. 
nimt  wol  ein  swin  efte  ein  pär  gose.       Lüneb,  St,  R.  4y  1;    wol   hebbe  de 
Lüb.  Badend,  v.  1179;   ok  hebbe  ik       here.  Richth.  Lehnr,  c.  30^  §  3;  wo! 
geseiet    wol   XVIII    scheppel    körn.       doch  se  edel  sint  creaturen,   so  sint 
das.  1172 ;  se  (de  proyene)  is  wol  yer-  45  se  doch  anders  yan  naturen.  Sündenf. 
teinhundert   gülden   wert.    das.  651.       157,  —  weSL?  unde  de  hertoghe  van 
u,  h,  —  woler,  irgend  einmal  früher,       Beyereu  ne   dorste  to  Vrancken?ort 
wol   scholde  ik   wol  eir  hebben  ge-       do  nicht  komen  yor  den  keiser,  wol 
sproken  etc.  Sündenf,  2095;  ik  hebbe       he  yornam,  dat  de  keiser  yore  warnet 
wol  er  bi  nachte  gän.  R.  V.  6288.  —  50  was.  Lüb.  Chr.  1,  257. 


WOL  761  WOLDEBERGEN 

w^l,  «•    TToU,  Freuäe,    Dyn  (der  wolbrukin^e,   f.    guter  Gebrauch. 

Maria)  wol  was  do  (bei  Christi  Lei-  Cristus  wysede  vns  eynen  heymliken 
den)  ghewandelt  an  ein  we.  0GB,  voetstych  to  dem  ewigen  leueude. 
A.  2S^.  Dat  is  de  wolbrukinge  des  dodes  .  . 

wdl,  (eu  wolen,  unihlen?)^  Wühlerei^    6  de  scheker  to  der  rechten  band  vor- 
Aufruhr,  Streit.  Plang  to  maken  unde       warff  dorch  wolbrukynge  sines  dodes 
waul  (:  paul  =  pol,  Pfütee)^  dat  kan       vorgeuinge.  Funtgr,  f.  23, 
wol   eyn  scblym   duvendop    (duden-  woldage,  Ggs.  wedage,  Glücke  Heü^ 

dop  ?).  Koker,  8.  319 ;  Makeplang  Freude,  deliciae.  Voce.  Ick  enhebbe 
(d.  «.  Störenfried)  und  Magerkol  ge-  lO  nicht,  dat  ick  dick  wedder  gheve  vor 
maket  hebben  einen  woU;  wil  god,  desse  groten  goede  vnde  woldage. 
it  werd  gewroken.  v.  Liliencr.  5,  nr.  0GB.  JB.  21^;  mennich  wünschet 
327,  3.  vaken  yn  siner  noet  Efifte  van  wol- 

wolbedaelit,  adj.  Mug,  schlau.  -  dagen  eyn  dinck  kleyn  efifte  groet. 
Reinke  vos  ser  wol  bedacht.  R.  V.  15  Schip  v.  Narrag.  f.  48}>;  de  woldage 
805;  dit  dede  ik  mit  wolbedachten  godes.  2  Maccab.  1  (Überschr.)  (H.). 
sinnen,  das,  4946;  den  wolbedachten,  woldftt,  f.  1.  das  WoMthun,  bene- 

kloken  rad.  Karner  140^.  ficontia,  waldat.  Dief.  n.  gl.    Vmme 

wolbehage,  f.  Gefallen,  De  rad  vorstliker  doget  fnde  woldat  willen 
Da  der  wolbehaghe  godes  treydet  20  (1392).  Lüneb,  Urk,  XV,  8.  145; 
böuen  allen  rad.  Ecdes.  f.  231d ;  wat  alze  he  (Salomo)  na  ok  vormereth 
dy  tokomet,  is  altomale  in  der  wol-  (berühmt)  wart  oyer  alle  de  lant  in 
behaghe  (bene  placito)  des  hoighe-  kostlicheit,  in  woldat  (Freigebigkeit  ?) 
sten  godes.  das,  23^  (Sir.  41,  6);  unde  in  rikedaghe,  also  quam  do  to 
na  rade  unde  na  wolbehagede  der  25  eme  de  konyngynne  van  Saba.  Locc. 
suluen  radmanne.  MeU.  JcJirbb.  14,  Ere.  f.  46.  —  2,  Wohlthat,  benefactum, 
202.  Vmme    manichuoldigen    denst    vnde 

wolbeider,  der  lange  wartet,  lang-  waldaet,  de  de  borgere  vns  hebbet 
müthig.    longanimus.  Voc.  Engelh.  gedaen  etc.  (1437).    Wigands  Arch. 

Wdbepff,  Wolbep,  Walpurgis.    Na  80  2,  356;  woldat  de  en  wart  ne  vor- 
sunte  Wolberghe  daghe  (1  Mai).  LOb.       loren.  Bed.  Sp.  150;  der  woldat  ward 
Chr.  ly  271;  to  s.  Wolberghe.  Hanav.       darna  gedacht  alse   de  struß  denkt 
St.  B.  473;   en  jewelick  man  schal       syner  eyer.  Lüb.  Chr.  2,  331. 
sin  barnsch  wysen  also  gud  alse  em  woldebergen,  schw.  v.  Gewaltthätig- 

togesettet  is  vppe  S.  Wolbern  dach.  35  keit  verüben.  2  ß.  Ludeke  Glawes, 
Dühm.  L.  B.  II,  Art.  205.  Vgl,  dat  he  woldeberget  vor  dem  roden 
Schambach  s.  v.  wolper.  kloster   (e,   öffentlichen   Frauenhause 

wolbeval,  n.  Wohlgefallen.  Jod.  in  Brschw.).  Brschw,  Cämmer.  B.  v. 
Speg.  29;  Ps.  106  (105),  4  (H.).  1460  (Brinckm.  2,  739);  also  hertich 

wolbevallen,  Wohlgefallen,  ene  wol-  40  Hinrick  vornam,  dat  Pribizlaus  truwe- 
bevallende  rede.    Esther  c.  14  (H.),       los  gheworden  was  unde  so  wolden- 

wolbevellieb,  acfj,  wohlgefällig,  een  berghede  in  deme  wendeschen  lande, 
w^olbeuellich  raet  (consilium  bene-  he  wart  sere  grymmich.  Korner  f, 
placitum).  Sir.  40,  25  (L.).  104^;  na  grotem  schaden,  de  se  ar- 

wolbevellicbeit ,  f,  Wohlgefallen,  45  men  lüden  togevöget  hadden,  sint  se 
beneplacitum.   Ps.  89  (88),  18  (H.).       in  den  Stilhorne  gefallen  vnd  bet  in 

wolbewerned  ?  Ok  na  encm  gr&ven  den  hervest  darinne  gelegen  und  ge- 
sinne  so  is  vele  beyter  vnde  (l.  de?)  woldenberget.  Hamb.  Chr.  339.  (8. 
reyne  wolbewernede  doid  wen  de  Krause  in  d.  Hamb.  Z.  f.  Gesch.  2^ 
langhe  suke.  Ecdes.  f.  185d.  50  678.) 


WOLDEDICH  762  WOLKENBORST 

woldedich,  adj,  wdhlth&tig^  günstig.       (vgl.  woUatende).    Ein   seer 
Desse  planete  (Jupiter)  is  woldedich       waelgelaten,   stedich   mann.      Sdm- 
van  naturen  unde  he  is   eyn  yrunth       ren  44. 

alle  der  gheystlicheit.    Locc.  Erz.  f.  wolgemeit,  adj.  fröhlich.    He  wi- 

1;  dat   dat  volk  gbemenliken  milde    ^  sede  sik  to  wesen  wolgemeit.    R.  V. 
was  unde  woldedich  den  pelegrimen.       6259.  6783. 
Korner  40o.  wolgesprake,  adj.  beredt.    En  wol- 

woldemeine,  s.  waldemeine.  gesprake  man  (facundissimus).  Sachs. 

wolden,  schw.  v.  walten,    de  duvel       Weltchr.  (Eike  v,  R.)  103,  15. 
mote  siner  wolden.  R.  V.  4448;  de  ^^      wolgeval,n.  WdgefaUen.  yndedrsr 
desser  sake  moten  wolden.  Schaeksp.       gen  eyn  vorbolgen  wolgeual  mit  velen 
f.  66.  laster  worden.  MM.  Jahrbb.  15^  112. 

woldenberger,  m.  der  GewalttMtig'  wolhebbende,     adj.      wohthabend. 

Jceü  verübt,  Friedebrecher.   Wil  ennich       Halue  frie  kosten  don  wolhebbende 
man  synen  dif,  rouer,  morder,  sjnen  1^  borgere,    vornheme  kramer.    StraU. 
vorvesten  man,  velscher,  touerer,  vor-       Hocke.  Ordn.  v.  1570,  S.  154. 
gifter  .  .  he  sal   en  vorbringen   vor  wölken,  wölke,  aÜs.  wolcan,  (urspr. 

gericbte  alse  eynen  woldenberger  nur  n.,  später  mit  wechselndem  Oenus). 
vnd  selfrichter  met  geruchte  vnd  met  Wölke.  Alle  de  dage,  de  dat  wölken 
der  handtheftige  daet,  di  schinbaer  20  stunt.  4  Mos.  9,  18  (H.);  de  soke 
is  etc.  Fidic.  i,  155.  des   wolkens.    J3  Mos.  13,  22  (H.); 

woldener,  weldicb,  s.  weldener,  eyn  stempne  sprak  nt  deme  wol- 
weldich  ken.     Old.   Evangelienb.   f.  25;    de 

woldSnich,  adj.  dienstfertig,  dem  lut  de  ute  deme  wölken  gink«  Kar- 
(Könige  Kanut)  Adolfus  altyd  was  26  ner  184^^;  by  none  tyd  brack  en  wol- 
waldenich  myt  gheleyde  dorch  syn  ken.  d(ns.  88ä;  to  jungest  quam  en 
land.  Lerbeck  §  63.  wölken.  Eike  v.  R.  538 ;  dama  quam 

wolen ,  schw.  v.  wühlen,  fodere,  en  wölken  .  .  unde  nicht  lank  darna 
wolen  also  de  swin.  Voc.  Engelh.  u.  ward  he  schinende  also  de  sunne. 
Diefenb.  n.  gl.  de  sogen  schonen  80  das.  539;  ik  see  enen  klenen  wölken 
de  perlen  nicht  unde  wolen  se  umme  ..  de  sticht  vp  van  dem  mere.  Merzd. 
mit  dem  drecke  in  de  goten.  Brschw.  B.  d.  Kon.  164;  einen  wölken.  Jes. 
Schichtb.  21;  rogen  wedderumme  vp  4,  5  (H.);  de  here  schal  upstigen 
den  olden  stanck,  wolen  und  weiteren  up  eine  lichte  wölken.  Jes.  19, 1  (U.); 
sick  darin.  Gryse,  Speg.  f.  Uu2h;  35  dunkere  herten,  de  bedunkert  sin 
nemen  de  mäste  van  den  olden  sehe-  mit  der  wölken  der  sunde.  Br.  d. 
pen,  de  see  senken  wolden  vor  dat  Eus.  12;  wor  blift  he  mit  siner  wol- 
Beveshol,  unde  woleden  de  harde  ken?  Jodensp.  f.  14;  ut  einer  düster 
tosamende  etc.    Korner  248h.  wölken.  Hiob  38,  1  (H.).  —  Als  Be- 

wotgedegen,  adj.  wolgerathen,  treff-  40  Zeichnung  einer  Frauentracht:  gqpuffie 
lieh,  greue  Alf  quam  dem  koning  Kragen.  (Mägde  seilen  nicht  tragen:) 
Kanuto  dar  entjegen  mit  so  menni-  vormouwen  edder  vpgestukede  jopen, 
gem  ridder  wolgedegen  etc.  Hamb.  auch  keine  wulken  ym  den  hals. 
Chr.  194,  25.  Wism.  Verordn.  v.  1579. 

wolgebere,  adj.  (wol  geiberdend),  45  wolkenborst,  -brüst,  f.  WoOceih 
von  schicklichem  Benehmen.  Ick  be-  bruch.  irdranc  Isleve  van  ener  wol- 
uele  dy  schilt  vnde  sper,  Du  bist  kenborst.  Eike  v.  R.  466;  dar  na 
myn  ritter  wolgeber  etc.  Harteb.  241h,  vel  ein  wolkenborst  to  N.  unde  vor- 
f  47h.  drenkede  .  .  vele  lüde.    Magd.  Seh. 

wolgelaten,   adj.    wohl  aussehend  50  Chr.  125,  13;  ein  wolkeubrust  vel  in 


WOLKENVAR  763  WOLMECHTICH 

Flanderen.  das,  86^  13;  bildlich:  Ik  wollnsticlieit,  f.  hohe  Lust,  de  ore 

(Maria)    byn    der    gnade   eyn    grot       dage  in  wollusticheit  etens  vnde  drin- 
wolkenborst.    0GB,  Ä,  141,  ckens  hebben  to  gebracht.  Proc,  Bei, 

wolkenvar,  adj,  wdkenfarbig.  wol-      f,  M5, 

kennar  vnde  dycke.  Schaph.Kahf.dß^^.    6      wollüstigen,  schw.  v.  1,  Irans,  er- 

"wolkomen,  willkofnmen.  Deboverye      götaen,   erfreuen^   delectare.    Ps.   30 

stofferen  kan,  is  wolkomen.    Tunnic.       (^9)^  1.     du   best  mi  wolgelustiget. 

nr.   687.  Ps,  92,  5  (H.);  unde  dat  he  de  rech- 

wolknse  (walkuse),  -kntze,  -knsse,      ten  wollustige  (oblectabit  justos)  myt 

-kantse,   ein  Fisch,   ispergus.    Lief,  lo  sinerbarmeherticheyt.  jS'iV.55,  ^5('L./ 

ein  wolkutze.   1   Voc.  W.     wolkusze.       —  2.  intrans,  sich  ergSteen.   Se  was 

Brevü.  walkantze(=:kuntze)-kutze?).       van   15  jaren   unde   woUustigede   in 

3  Voc.  W.  (SU  kuse,  Keule?).    (Von       dem  huse  erer  amme.  Pass.  Chr. 270. 

einem  bösen  Weibe:)  vnd  vth  v8rgiflF-  wolmacht,  f.    gesunde  Kraft^   Oe- 

tiger  boßheit  dem  framen  mann  nflm-  15  sundheit.  De  wäre  vrund  bliuet  vrund 

mer    ein   gudt  wordt   gyfft,   sondern       .  .  in  der  vnmacht  sowol  also  in  wol- 

em  dagelick  to  dische  ein  groth  vath       macht.    Ecdes.  f.   149^ ;    en    valsch 

Tull  stekelinge,  wolkusen  vnd  kreuete       kumpan  de  vrouwet  sek  mit   sinem 

vpdrecht  vnde  also  vorsettet,  dat  em       vrunde   in   der   wolmacht,    auer   he 

de  jÄche  vnder  ogen  fl&cht.    Oryse,  20  werd  om  wedder,  wen  id  om  vnghe- 

L.  B.  fr.  41  Q2h.  rade  gheyd.    das.  210c  (Sir.  37,  4); 

wollateii(de),   adj.    was  wohl  läßt,       volghe  nicht  in  dyner  wolmacht  (forti- 

anständig.  Syner  sede  unde  wollatene       tudine)  der  snoden  woUust  dines  her- 

tuchticheyt.  Korner  31^.  ten.  das.  f,  12c;  de  rikdom  der  na- 

wolludech,   adj.   wdlautend.    Alse  25  ture  is  en  (d.  i.  in)  suntheyd,  sterke, 

in    dem  orghelenwerke  de   pipen  in       scheine  vnde  wolmacht  des  liues.  das. 

dem   lüde    moiten   endrechtich    sin,       /*.  86^;  de  wolmacht  (Fülle)  des  gu- 

schal   dat   enen   soiten    woUudeghen       des  bringhet  en  dar  nicht  to  (to  wal- 

klank    van    sek    gheuen,    also    etc.       len  van  enem  lande  in  dat  andere), 

Ecdes.  f,  191\  30  sunder   dat   groite   armoide.    das.  f. 

Wollust,  f.  höhe  Lust,  hohe  Freude,       209c ;   les  dyt   bet  (Gebet)  vaken  in 

in  gutem  Sinne :    Owe,  ik  hebbe  di-       dyner  wolmacht  vnde  lat  dy  dat  noch 

nen  (Gottes)   eddelen   woUust   nicht       vele   vakener   lesen   in   dynem   dod- 

bekant    Vnde   ok  minen  leven  zuten       bedde.    Sp,  d.  Dogede  f,  268;  is  en 

heilant.  Parad.  101,  11;  ghelik  eynem  85  borghere  ane  echte  wif  unde  kindere, 

vetten  brode,  dat  dar  wallusten  schal       de  mach  setten  sin  testament  by  wol- 

gheuen   den   koninghen   to    ethende.       macht  efte  in  sime  varbedde.  Hanov. 

Locc.  Erz.  f.  2ß\i,  St.  B.  386;   häufig   in  Testamenten: 

Wollüsten,    schw.    v.     wolgef allen,       by   wolmacht  synes  lyues;   by   aller 

Wan   id   ome  beqwem  kummet  vnd  40  wolmacht;   by   guder   wolmacht;    by 

wollustet.  Cod,  Brdb.  7,  14,  402,  —       wolmacht  unde  redelicheit  siner  sinne. 

Refl.  sik  Wollüsten,  delectari.  Ps.  37      u,  ä. 

(36),  4  (H),  wolmatieh,    adj.    das   rechte   Maß 

woUnstiek,  adj.  (hohe)  Lust,  Freude  haltend,  de  wolmateghe  zede  (Sitte), 
erregend;  liebreizend.  Benediget  si  45  de  sik  in  doigheden  vtwiset.  Ecdes. 
de  vrucht  dines  (der  Maria)  wollusti-       f.  3^. 

gen,   zuten   lichammes.    Parad,  fin.;  wolmechtich,  adj.    gesund,  kräftig. 

Du  schone  wollustige  juncvrowe  (die  Got  .  .  beware  iuwe  werdicheit  sund 
h.  Dorothea),  bekere  dy  vnde  anbede  unde  walmechtig  to  langen  tyden  etc. 
vnse  gode.  Liib.  Passion,  f.  64K        50  Urk.  d.  hans.  Stahlhofes  eu  Lond.  83 ; 


WOLME(I)NICH  764  WOLTEREN 

ik  N.  N.  sund  unde  stark   van   live  wolscUneBde,  aäj.  gjänsend^  herr- 

unde  walmecbtich   unser   sjnne  etc.       lieh,     dede   weren   7an   gaden   wat 
(1350).  Z,  f.  N.  Sachs.  1858,  S.  72 ;       scbynenden  seden.  Lerbedc  §  14. 
de  homod   is   alle  tyd  by  den  wol-  wolsprekende,  adj,  beredt,  en  wol- 

mechtighen,  wen  se  ok  dat  gud  mit  5  sprekende,  gheleret  vorste.  Karner 
der  wolmacht  hebben.  Ecdes.  f.  231d.       140^;  vnde  mit  Tertullo,  deme  wol- 

wolme(i)iiichy  adj.  woltneinend,  auf-  sprekenden  (orator).  Apasi.  Gesch. 
richtig.     Eine   cristlike,    wollnienige,       24,  1  (L.). 

ewige  Yorstentnisse,  contract  .  .  be-  wolstaldicheit,    f.     WcigestaUheU, 

leveth.  Burmeister ^  Beitr.  e,  Gesch.  10  Sck&nheit(Ggs.m\%%\^dAc\i&it).  schon* 
Europ,  182.  heit  vnde  walstaldicheit  synes  lyoes. 

wolme(i)]iinge,  f.  gute  Meinung,  Lerbeck  §  163;  se  wüste  dat  wol, 
Aufrichtigkeit.  Wat  was  dutte  ein  dat  god  mer  behegelicbeit  hadde  to 
schone  unde  wy^lik  gesette!  over  de  der  inwendigen  Schönheit  wan  toder 
wolmeining  van  grünt  des  horten  16  vtwendygen  wolstaldicheit.  Uib.  Pas- 
was  nicht  so.  Brschw.  Schichtb.  197.       siofud  f.  55». 

wolmerbant,  eine  Flachssorte?  De  wolstaltenisse,    f.     WblgestaltheU. 

sadelmakersche  tulit  Vs  ferndel  wol-       Matth.  9,  16  (H.). 
merband  (1532).  Wism.  Prot.  wolstant,  m.  gutes  Verhältnis,    wi 

wolmoge  =  wolmacht.  Effte  se  20  hebben  mit  ohrer  seligen  her  Tader 
ock  berede  willen  sin,  nha  ehrem  in  allen  naberliken  wolstande  (gutem 
wolmoge  den  cristen  mitgenaten  in  Einvernehmen)  g(&^%i&fi.  Benner  2,109. 
ehrer  nottrofft  tho  helpen.    Neoc.  2,  wolstock,  (runder)  Hdepfiock?  (eu 

121  (wol  mögen  =  valere.  de  ar-  wellen  ?).  Item  22  sware  vor  elren- 
men,  de  gesundt  sin  und  wol  mögen,  25  holt,  dar  men  de  boghen  af  makede 
möten  sick  nicht  Schemen  etc.  das.  unde  wolstocke  afhow.  Brem.  Jahrb. 
2,  120;  wolmogend,  gesund.  Urk.  2,  277;  item  2  gr.  Yor  1  voder  sleet 
Gott.  V.  1388).  tho  wolstocken  unde  tho  kylen.  das. 

wolmogelicheit,   f.    =  wolmacht.       278.     Vgl.  woltowe. 
na  syner    wolmoghelicheyt.    Komer  80      wolt  =  walt  u.  weide. 
238&.  wolt,  m.  Wald,  men  sach  de  wolde 

wolp,  s.  welp.  unde  velde  grone  stan.    12.  F.  2;  in 

wolnemen,  wd  (nicht  übel)  auf-  deme  wolde  edder  up  deme  velde. 
nehmen.  Darumme  int  walnemen  van  das.  3216;  eyn  mure  der  andern  was 
ju  heren  der  sake  gelegenheyt  gherne  85  so  vern,  dat  grote  wolde  dar  twiscben 
wolden  warachtich  underrichten  weren.  Flos  u.  Blankfl.  713;  men- 
(1441).  Hans.  Rec.  IP,  S.  331.  nych  vogel  syt  in  eynem  bure,  He 

wolradich,  adj.  wol  berathen,  klug.  sete  lever  in  dem  wylden  wolde.  Koker, 
noch  vorstendich  noch  wolradich  noch  8.  349.  —  Als  n.  De  sone  (der  eine 
stark.  Serm.  evang.  f.  3\  40  Sohn    eines  Wucherers)    vntfenc   de 

wolrat  =  walrat.  ambra.  Dief.  rycheit  groot  (nach  dem  Tode  des 
De  gude  wolrad  is  gryseleclitich  vnde  Vaters)  .  .  de  ander  was  wech  ge- 
leth  sick  nicht  weyck  wryuen  also  treden  int  wolt  und  wolde  heremite 
wasz.  Herbar.  f.  85.  werden.  Sp.  d.  sonden  f.  50^. 

wolrukende,  adj.  wolriechend.  wol-  46  woltape,  m.  Waldaffe,  bever,  otter 
rukende  boven  alle  sinamomen.  12.  unde  los,  merkatten  unde  woltapen. 
V.  4969;  unde  up  den  XXX  dach  Pf.  Germ.  13,  474,  19;  ejn  woltape 
na  synen  doede  do  was  he  (der  h.  un  eyn  bracke  De  gelyket  syck  altes 
Ludger)  wolrukende.  Münst.  Chr.  nicht.  Koker,  S.  369. 
1>  97.  50     Vfoltereiii  schw.  v.   wälMen.    vol- 


WÖLTESTEN  765  WOLVAREN 

vere,  volutare.    Voe.  Strais.    8.  wel-  woltyat?    twe  voltvat  (Tar.  walt- 

teren.  yat)  asschen.  Brem.  Stat.  293;   van 

w^ltestön,  -block  9   m.     Walzstein^       enem  woltvate  (aschen).  das.  296. 
-Hock,     damit  men  ein  acker  edder  woltvire,  f.  Feiern  (Aufhören)  des 

deelen  even  maket,  ein  walter.  vol-  5  Ärbeüens  der  woltwerchten.  Alse 
valas^  cylindras.  Chytr.  58.  dicke  alse  id  woldvire  is  auendes  na 

woltexe,    WdlA-y  Holzaxt?    Mekl.       howertid  etc.  GosL  Bergges.  §  3. 
Jahrbb.  16^  90.  woltwater,  n.   Waßersgetoalt.    (M. 

wolt(li)afticIi,    adj.    bewaldet     En       ürJc.  v.  1525. 
hoch  woltaftich  berch.  Komer^  f.  76\  10      woltwepchte ,    d.   %.    Waldarbeiter, 

woltbayer,  m.  Waldhafer?  (einem  silvanus.  De  rad  der  stad  to  Goslere 
Kloster  wird  verpfändet)  to  Wyttow  is  to  rade  gheworden  mit  endrech- 
an  deme  wolthaueren  vefteyn  mark  tiglier  vnlbort  der  koplude  unde  der 
gheldes  vnde  darsulues  twelf  dromet  woltwerchten  unde  der  ghelden  der 
wolthayeren.  Behr.   Urk.  4^  18.  15  selven  stat,  dat  etc.  Gosl.  Stat,  i,  1  f. ; 

yroltink,  d,  i.  woltdink,  Wald-^  Holz-  in  enes  woltwerchten  huse  noch  hoye 
gericht,  Judicium,  quod  holtinc  et  ne  scal  men  ire  werklude  noch  kol- 
woltinc  dicitur  (1247).  Westfäl  Urk.  mestere  beselten  noch  bekomeren. 
///,  9tr«  481.  das.  66 ^  3;  de  drifhere  mach  yp  io- 

yrolfanany  Plur.  woltlude.  =  wolt*  20  welken  woltwerchten  beholden  so  yele 
wercbte  (silvanus).  Gosl.  Bergges.  driflones,  alse  ome  mach  boren  to 
ß  144  u.  146;  eyn  iowelk  woltman  gheuende  van  veir  weken  vor  sin  bly 
eder  berchman  moghet  oren  knech-  to  driuende.  Gosl.  Bergges.  §  157; 
ten  anevare  8nydendrelakene('Jf^P()^.  de  here  der  hutten  scal  torechte 
Höhlbaum^  Hans.  Urk.  nr.  1071^  S.  371.  25  deme  woltwerchten,  de  ome  de  hut- 

woltmestery  Waldmeister^  asperula  ten  afgemedet  heft,  buwen  laten  to 
odorata.  Yultu  hebben  krutbeer,  so  der  hutten  wes  dar  not  is.  das.  §  174. 
nym  dust,  klomer  vnde  woltmester,  woltwerk,    n.     das    Arbeiten    im 

vnd  dusser  dryerleye  crud  ok  in  bun-  Walde.  Det  scal  wesen  vmme  sodane 
deken,  ynde  do  in  dat  beer.  AUes  30  sake,  de  an  berchwerk  oder  an  hutte- 
Becept  aus  d.  15  Jahrh.  Nd.  Jahrb.  werck  eder  an  woltwerk  treden.  Gosl. 
1879^  S.  90.  Bergges.  §  142;  we  deme  huttenheren 

woltOBate,    zum   Adj.  gewordenes       sculdich   blift   vnde   des   woltwerkes 
Adv.  gemäßigt^  Maß  haltend.    In  dem       afgheyt,    deme    mach    de  huttehere 
mand  februario  plante  rozen  in  wol-  35  sine  scult  afvorderen.   das.  §  160. 
tomate  vette  vuchte  erde.  Herbar.  f.  woltwespe,   f.    bombir,    quoddam 

66h;  in  woltomater  vuchticheit.  das.       volatile.  Brevil. 
71;  swertelen  wortelen  snyd  in  wol-  wolvare,   f.     Wdfahrt,   herrliches 

tomate  dünne  schyuen.  das.  73^.  Leben^  Glück.  Benedyge  myn  liff  ynde 

woltosse,  m.  Waidochse.  De  wolt-  40  myne  zele,  myn  hus  vnde  myn  hoff 
0886  ys  solker  nature,  wen  men  em  unde  alle  mine  wolvare.  Brem,  kerck. 
eyn  sware  bürden  vp  lecht  wedder  geb.  f.  70^;  gif  my  dat  brot  der  ruwe, 
sinen  wyllen  vnde  nature,  so  ertornet  dat  kese  ik  vth  vor  alle  ouervlodi- 
he  gar  seer  vnde  velt  vnder  der  cheit  vnde  woluare.  Serm.  evang.  f. 
bürde  nedder  vp  dat  ertryke.  De  7  45  ^7a;  wo  sware  is  em  (dem  reichen 
Dodsunde  f.  29.  Manne)  also   greselyke  pyne  to  li- 

woltowe?     desgelickenn  schal  men       dende,   de   also   groter  wSlvär   was 
idt  ock   holdenn   (nend.  dem  Eigen-       bewonen.   das.   f.  163^;    konincklike 
thümer  verbleiben)  mith  dem  stelholte       wolvaer.    Mnd.  Ged.  S.  44^  v.  12. 
vnnd  woltonwenn.  Lüb.  Z.  B.  334.    60     wolyaren,  schw.  v.    Glück  haben. 


WOLVAREN(DE)  766  WONEK 

• 

Hefstu  gesworen  by  gode,  dattu  nnm-  (de  stede)  alle  wonafüch  (Ggs.  woste). 
mer    raeer   wolvarest,   dat   is   gantz       Korner  19K 

varlik.  Licht  d.  S.  f.  J26^;  uppe  dat  wone,  m,  Wahn^  VerdacJd.  Se  ent- 

dat  wolvaren   (Glück^  Segen)^  orbor       leyden   sik    des   wones    myt    rechte 
ynde  profyt  des  ghemenen  guden  .  .    5  (eidlich).  Lüb,  Chr.  J2,  208. 
nicht  werde    vorhindert.    Gott.    Urk.  wone,  f.    =  woninge,    Wohnung? 

11^  nr.  267 ^  57.  —  herrlich  leben.  Et  gheuel,  dat  or  olders  mit  or  van 
Mordet  dat  vette  kalf,  vppe  dat  wy  Collen  toghen  mitter  wone  ende  qne- 
eten  vnde  woluaren.  Serm.  evang.  men  to  Louen  in  Brabant.  B.d.Byen 
f.  ö3h.  10  /.  173d. 

wolvaren(de),  adj.part.  wolfahrefid,  wone,  ein  ins  Eis  gehaltene  Öffnung, 

glücklich.  Got  almechtich  beware  ju  syn.  mit  wake.  (Der  Baths-Hsek- 
en  gesundheit  unde  wolvaren  to  al-  meister)  schal  ock  de  graven  und 
1er  tyd  (1441).  Hans.  Rec.  IP,  S.  dike  des  wintheres  bewaren  mit 
376;  Yfo\YB,rende dsige^Wohlfahrt.  (vgl.  15  woenen  und  waken  to  houwen.  GöU. 
rikedage  u.  a.)  In  den  lyden  an-  Urk.  11^  S.  413.  Vgl.  Mundart  5,  J6*. 
ropt   men  gode  dicke,   den  men   in  wone  =  wonede,  Gewohnheit. 

wolvarcnden     dagen     dicke     vorget.  wonde,  (wonede),  wonte,  wone,  /. 

Engelh.  Chr.  f.  408.  Gewohnheit.    Dat   is  ein   sede  unde 

wolvarieh,  adj.  willfahrig,  vnd  wol-  20  wonde.  Eanov.  Mscr.  /,  84,  S.  274; 
den  siner  f.  gn.  woluarich  in  rade  so  to  Rüden  wonde  unde  recht  is. 
vnd  tüchnissin  sin  na  erem  denen  Wigands  Arch.  I,  H.  i,  S.  44;  djt 
vormoegen.  Monum,  Liv.  4^,  23.  synt  de  rechte  vnde  wonde  des  stich- 

wolvart,  f.  Wolfahrt.  Des  gemenen  tes  van  6.  Seit.  Urk.  nr.  903;  na 
Volkes  wolvart.  Lüb.  Dodend.  v,  694;  25  wonnede  guder  lüde  (1385).  Nies. 
bod  em  by  creme  lyve  unde  by  al  Beitr.  2^  74;  alze  wunde  unde  recht 
erer  wolvart.  Korner  100c;  god  .  .  is  (1366).  Kindl.  5,  467;  na  zede- 
de  iuw  spare  lange  wol  mögend  in  liker  wonte.  Hoyer  Urk.  i,  nr.  540; 
seliger  wolvart.  Urk.  v.  Gott.  v.  J.  na  olden  rechte  unde  wonthe.  Münst. 
1388;  wolde  mit  alle  siner  wolpfart  80  Chr.  I,  277;  na  older  wahute  und 
(Vermögen)  eine  were  sin.  Wism.  sede.  Brem.  Stat.  568;  so  lat  one 
Zeugeb.  v.  1536.  —  herrliches  Leben.  uns  begraven  nach  unsem  (?)  wone. 
wolvart  unde  herdage  (epulum  et  JifimenftZ.  d05;  vmme  der  groten  euer- 
festos  dies).  4  Mos.  10^  10  (H.).  dedighen    sede    vnde    wone     willen. 

wolwillich,  adj.   wölwoUend,  bene-  85  Denscke  Krön.  f.  S3^. 
volus.  1  Voc.  W.    mitis.    3  Voc.  W.  wonen,   schw.   v.    gewöhnen^   con- 

God  is  barmhertich   vnde  wolwillich       suescere.  Dief. 
vnde  berede  to  Yorgeuende.   Van  den  wonen,   schw.  v.    1.  wohnen.    Mit 

Festen  i,  127;  0  hilge  engel  goddes,  enem  manne  wonde  ein  drake  etc. 
myn  wolwillige  leider  (ductor).  Wig-  40  Gerh.  v.  M.  41^  1;  ein  bür  wonet 
gert  i,  43.  hir  etc.  R,  V.  577.    —  2.  bewohnen. 

wolwillicheit,   f.    WölwoUen.     Du       Dat  lant,  dat  se  woneden  mit  einau- 
(Gott)  bist  ein  borne  der  wolwillicheit.       der.  1  Mos.  13^  6  (H.). 
Van  d.  Festen  f.  113h,  wonen,  (wnnen,  wanen),   schw.  v. 

wonachtich  =  wonhaftich ,  wohn-  45  glauben^  meinen^  wonen,  opinari,  esti- 
haß.  N.  nu  wonachtich  to  Reborch  mare.  Voc.  W.  u.  Locc.  ervareu,  wo- 
etc.  (1342).  Sudend.  11^  nr.  11;  so  nen,  harren  vff  zweiffol,  percontari. 
wye  met  uns  wonechtich  were  etc.  Dief.  Besette  de  borghere  enes  an- 
(1386).  Wigand  Wetd.  Beitr.  3,  300;  deren  gastes  gut,  in  deme  wane,  d&t 
bewohnt  oder  bewohnbar,  unde  bleven  60  he  wunde  (Varr.  wonede,   meynde), 


WONENTHAFTICH  76?  WONLIKEN 

dat  dat  gut  sin  were  etc.  Oosl.  Stat.  woniffe    =   waninge,      Wohnung. 

S6^  28 ;    den  (gefangenen  Wartislav)       Throni  netet  uose  wonige,    Dat  rede 
^wonde  sin  broder  to  losende  mit  un-       ik  sunder  besconige.    Sündenf.  369; 
gheToghe.  Lüb.  Chr.  i,  50;  he  wonde       he  heft  en  (den  pardis)  om  ter  wo- 
alwars.  Seel.  Tr.  26  u,  17;  ik  woine,    5  nige  geven.  das,  93. 
dat  wol  de  eerste  doghet  sy,  dat  eyn  woninge,  /.  Aufenthalt^  Wohnung. 

isynsche  sture  siner  tunghen.  Eccles.  unde  heft  dat  burscap  unde  woninghe 
/".  11^;  nemet  schal  woinen,  dat  de  ( Auf enthaUsr echt)  vorboret.  Eanov. 
riken  alle  van  gode  voruloket  sin.  St,  E.  492;  (bewohnbare)  Gebäude. 
das.  229t^;  ik  woue,  it  si  min  den  ein  10  unde  sende  up  juwer  edelen  herschop 
jar.  Gerh.  v.  M.  2,41;  wone  gi  des,  bi  dissem  breve  en  hus  in  der  stad 
dat  se  neder  riete  ?  das.  29,  79;  dat  to  Honovere  mid  siner  ghansen  wo- 
schalt  du  wonen  (putato)  to  neuer  ninghe  .  .  dat  hus  mid  siner  wurd 
vrist,  dat  he  di  quat  wille  in  arger  unde  woninge  (1359),  Urk.  d.  St. 
list.  Wiggert  2,  13.  —  wunstu,  were  15  Hanov.  nr,  383;  Äbthcilung^  Fach 
min  rike  hir,  mine  denstlude  scolden  eines  Schrankes.  de  vyff  wonynge 
etc.   Anselm  v.  593;  vgl.  271.  schappe,  de  achterstucke  de  scholen 

wonenthaftieli,  adj.  wohnhaft  (gew.  wesen  dre  elen  lanck.  Lüb.  Z.  R,  252; 
wonachticb).  sone  scalmen  neynen  dat  drudde  meisterstuck  (des  Kisten- 
man,  de  in  der  stad  to  Driburch  is  20  machers)  en  schap  mit  vyff  wohnin- 
borgher  vnde  wonenthaftich  is,  umme  gen  mit  enem  binnenschappe.  Hamb. 
nenen  gheystliken  broke  laden  vor  Z.  R.  p,  138,  25;  it.  ein  schap  mit 
nenen  arcbidiaken  .  .  dan  vor  den  2,  3  oder  4  wonungen.  Corp,  const. 
kercheren  to  Driburch  (1345).  Wi-  Oldenb.  IV,  nr.  43  (S,  93), 
gands  Arch.  II,  362.  26      wonstd  d.  i.  wonstede,  Wohnstätte, 

woner,  m.  Einwohner.  Item  bre-  Wohnung  (vgl.  bedste  =  bedstede). 
ken  8yne(DideLubben)  woDre(^=  £/n-  Van  den  erdschen  husen  secht  dus 
terthanen)  ene  kercken  in  deme  lande  de  mester  Tulius:  Ym  dat  so  cort 
to  Wurden  etc.   Brem,  G.  Q.  142,         is  smenschen  leuen,  Heft  em  hyr  na- 

wOBbeit,  f.  das  Wohnen,  Aufenthalt.  30  ture  gegeven  De  wonste  als  een 
unde  geven  eme  vrye  wonbeid  in  der  voderdack  Eene  wile  te  rustene  in 
stad.  Liib.  Chr.  2,  297;  weten  schole  dat  Ynd  niet  als  eene  bliuende  stede. 
gy,  wo  my  dat  lant  dar  hefft  to  ge-  Sp.  der  sonden  f,  30^;  Die  ziele  mach 
dwungen  by  (bei  Strafe)  der  wonheit  ock  wesen  wel  Ghenaemt  een  gheest- 
unde  by  myne  gude,  unde  so  vere  85  lik  hemei  Vnd  de  woenste  godes  ock 
alse  ik  in  den  lande  bliven  wolde,  mede.  das.  f.  19^. 
dat  ik  mot  mede  then  vor  Witmunde  won-,  wontlik,  adj.  gewöhnlich.  Na 

(1417).  Ostfries.   Urk,  nr.  256.  older  wouheit  voren  de  copman  unde 

wonbeit,  wontheit,  f.  Gewohnheit,  de  vischere  vppe  den  heringvank  unde 
sede,  wonheyt,  vryheit,  priuilegie.  40  deden  wonliken  vlit  darto,  dat  etc. 
Brem.  G.  Q,  111;  dat  men  uns  gra-  Lüb.  Chr.  2,  540;  to  wonliker  vnde 
ven  (begraben)  und  began  schal  na  behorlicker  tydt  .  .  to  wanliker  tydt. 
wontliker  wonheit  des  closters  (1410).  Schaph.  Kai,  71^ ;  to  wontliken  ty- 
Lyßmanns  Nachr.  v.  Klost.  Meding,  den.  das.  70^;  na  wontliker  wise  .  . 
S.  45;  werdt  idt  ebne  van  wanheit  45  so  dat  wontlyk  is.  Z.  f.  Lüb.  Gesch. 
wegenn  altes  nicht  sur.  Klempin,  2,  363  u.  h,  —  behelt  ock  koningk 
Dipl.  Beitr.  480;  herkomen  wonthei-  K.  eyn  deel  der  Vresen  by  sick,  by 
den.  Gott.  Urk,  II,  nr,  335, 190;  als  namen  .  .  dede  snel  weren  vnde  le- 
eyn  alt  wontheyt  was.  ünnaer  Freibr.  gales,  dat  ys  wontlick.  Lerbeck  §  11. 
(v.  1346)  Art.  12.  50      won-,  woiitlik(cii),  adv.  auf  gewohn- 


WOPEKEN  768  WORGEN 

liehe  Weise,  gewohnter  Weise,  regel-      gheste  vorste,  dar  alle  herschup  af 
mäßig,    woneliken.  Körner  76^ ;  Alse       is.  Ecdes.  263^. 
luen  nicht  wontliken  to  stole  gheit,  wordinge,   f.  die  jsum   Ausbeßem 

alse  men  tho  voran  plach.  Schaph.  des  Dammes  nothige  Erde.  Vorimer 
Käl.  71^ ;  ock  scholen  se  den  seehe-  6  de  wordinghe  des  dammes,  de  vse 
strandt  wontliken  frye  holden.  Lüb.  olderen  hadden  koft  vp  dem  velde 
Chr,  1,  477.  to  B.    Oerteen,    ürh.  J,    8.  ISl;  die 

wopeken  vel  hageputten,  arbutum.       ganze  Stelle  wird  in  einer    Urk.  v. 
Voc.  Engelh.  (u.  wepeken).  1530  über  denselben  Gegenstand  um- 

wopen  =  wapen,  Waffe,  Augusti-  lo  schrieben:  dat  ertryke  tho  nutte  vnd 
nus  secht :  Beware  dine  wopeue  van  behoff  des  dammes.  —  Mitleid,  wur- 
buten,  also  dat  dine  quaet  sprckende  ting.  S.  Haltaus  p.  2134^  wo  ein  Bei- 
tunge  niet  beweghet  en  werde  to  spid  von  1434:  item  das  man  keinen 
lasier  dynes  naesten.  B.  d,  Byen  f.  mist  oder  ander  wurtung  Tonn  erde 
146^ ;  staet  vp  ende  nemet  twe  wo-  15  mehr  soll  führenn  gegen  denn  pre- 
pene  ende  helpet  my.  das.  f.  146d  gell  (eu  Königsberg), 
(vgl.  he  sal  wopenen  de  creature  to  worgel  =  worgelinge.     Ock    sint 

wrake  der  viande.  das.  149a),  se  guet  tho  den  wunden,  alze  de  an- 

wopp-ende,  n.  ?    ob  woll  den  armen       dere  sommer  appele,  de  worgel  mer 
luden  .  .  vorgunstiget  dat  gespildede  20  hebben.  Herbar.  f.  1. 
körn  van  dem  acker  tho  samlen  etc.  worgelik   u.   worgelhafüek ,     adj. 

,  .  sondern  tho  den  hocken  ghan  ynd  eusammeneiehend^  herbe  (van  Speisen, 
de  woppende  van  den  garuen  sny-  bes.  von  Obst),  worgelik,  stipticus. 
den.   Wism.  Copiar.  v.  1569.  1   Voc.  W.   u.  Dief.    (worgelhaftich. 

wopse,  f.  Wespe  (umgesetzt  wie  25  Voc.  Engelh.)  rumpich  in  dem  munde. 
gespe  (u.  gepse).     noth  hebben  van       2  Voc.  W. 

bremsen,  wopsen  edder  flegen.  Renner  worgelinge,/'.  das  Zusammenstehen 

i,  29h,  (des  Schlundes),  Herbigkeü.     Appele, 

wor  =  wer  (weder),  aldus  wart  de  ock  sommer  appele  heten,  de  en 
de  borgher  gevraghet,  wor  (ob)  he  30  luttick  worgelinge  vnde  ruuselinge  in 
by  syner  klaghe  blyven  wolde.  Lüb.  deme  munde  maken  vnde  nicht  drade 
Chr.  2,  135;  du  schalt  merken,  wor  voruulen  .  .  de  sint  gudt  seken  luden. 
(ob)  de  mynsche  vet  edder  mager  , .  Herb.  f.  1  Vgl.  ^wörgenge,  eine  Art 
sy.  Bok  d.  Arsted.  f.  20h,  von  saftlosen  u.  herben  Birnen;  wor- 

wor  =  war,    1.   wohin?  wo?   —  35  gen    wird   voreugsioeise   von    solchen 
2.  indefin.  irgendwo,    de  greve  hadde       Birnen   gesagt.*^     Danneil,      worgh- 
eme  drouwet,   queme  he  wor  boven       peyren  (Würgbimen),  pyra  Btrangu- 
em,  he  wolde  ene  henghen.  Lüb.  Chr.       lantia,  stringentia  gulam.    KU. 
i,  278.  worgen,  schw.  v.     1.  intr.  würgen^ 

worch,  adj.  müde,  träge,  fessus,  40  ersticken^  mühevdU  (wie  erstickend) 
segnis.  alts.  worig,  ahd.  wuorag,  ags.  schlucken.  Do  se  nouwe  de  spise  to 
verig,  engl,  weary.  S.  Grimm^  Kl.  den  munde  ghebracht  hadden,  wor- 
Schr.  4,  389,  Dcts  Wort  erscheint  ghede  de  ene  haesteliken  ende  ver- 
nur  in  der  Braunschweiger  Reim-  kerede  de  ogen  ende  starf.  JB.  d. 
Chronik  (:  borch).  Mehrere  Stellen  ver-  45  Byen  f.  146h;  0  wat  schöns  gades 
langen  indes  die  Bedeutung:  übereilt ^  denstes  wert  dachlikes  vuUenbracht, 
schnell,  hastig.     S.  Strauch  im  Gl.  wat    groter  iubeleringe,  dar  syngen 

wopder?  Se  legghen  ome  ("CAm^o^  cantores  myt  viff  stemmen,  nu  so 
to  de  worder  der  herschup,  dar  he  hoch,  dat  se  worgen  willen,  denne 
den  vorstendom  ane  het  alse  de  hoi-  60  so  syde,   ofit  se  wenen  wolden  etc. 


WOBKMEST  769  WORMODE 

F.  M.  u.  nyen  gade  f.  D?;  wan  gen  unde  vele  anderes  böses  wor- 
schriuer  vnde  rater  grypen  an  Eynen  metes  to  wonende  plach.  Körner  30^; 
ryken  suchten  buresman,  De  mod  de  vele  wormetes,  dat  dar  mede  komen 
leuer  ghegetten  han,  Ja,  scholde  he  was.  Engdh.  Chr.  f.  40b. 
oek  gan0  worgen  daran.  8chip  v.  5  wormetieli,  adj,  tourmstichig.  De 
Narrag.  f.  118.  —  JS.  trans.  erwürgen.  dat  cleit  koft,  de  besee  sjnen  kop 
unde  let  ene  in  deme  tome  worgen.  to  Toren  .  .  wente  he  en  mach  dat 
Liib.  Chr.  I,  381;  he  ward  ghewor-  want  nicht  wedder  up  werpen,  sän- 
get van  synen  egenen  mannen.  Lerbeck  der  id  sy  wormetich.  I^ensb.  St.  R. 
§  161.  10  §  36;  wormadich.  Apenr.  8t.  R.  e.  39. 

workmest,   Werhnesser  (der  Schu-  wormhol,   n.   Wurmloch.    So  ock 

ster).  alisorium,  cultellns  sutoris.  3  jenioh  van  dessen  breven  in  tho- 
Voc.  W.  u.  Dief.  knmpstigen  tyden . .  wormhöler  krege 

workorsen,  Zusammena.  von  korse,       edder  dorch  water  .   .   beschediget 
=:work-kor8e.  JZum  herwede  ^eAori^:  15  worde  etc.  Testam.  v.  1663. 
zine  besten  hoyken  unde  hosen,  zine  wormholt,  n.  von  Würmern  ange- 

koghelen,  zine  workorsen  unde  zinen  freßenes  Heia.  (Die  Meister  sollen) 
rock  etc.  (1354).  Old.  Stat.  in  Brem.  kein  spint  noch  wormholt  (verarbei- 
Stat.  825.  ten).  Kiel  Böttcher-B.  8.  H.  L.  Jahrb. 

wom,  m.  Wurm^  jedes  sich  tcurm-  20  ii,  117. 
artig  bewegende  GesiMpf^  Schlange  etc.  wormkrftt,  n.    WurmJcraut,  Samen 

Nach  äUem  Glauben  rühren  die  mei-  von  tanacetum  vulgare.  Hans.  Bec, 
sten  Krankheiten  von  Würmern  her^  2,  236 ;  it.  den  kindern  1  krumstert 
die  sidi  in  den  leidenden  Theüen  be-  to  wormcrude.  Lipp.  Bechn.  v.  1458. 
finden  söUen^  bes.  im  Gehirn,  wedder  25  „Am  festesten  haftet  dieser  für  vide 
den  worm,  de  in  deme  koppe  ys  etc.  verschiedene  Kräuter  geltende  Name 
Goth.  Ärsneib.  f.  65h;  1  perd,  dat  k;oZ  an  Artemisiajudaica,  San tonium.^ 
at  de  worm  und  was  houetsek.  Brschw.  Begel^  Goth.  Areneib.  II,  8.  25. 
Cämmer.  B.  (Brinckm.  2,  740).  —  wormmel,  n.     Wurmmehl,    caries, 

Alzo  leet  sy  dy,  worm,  dyt  vlesch  to  80  est  putredo.  Voc.  Engelh.  teredo. 
etende  ynde  dyt  been   to   brekende       Diefenb. 

vnde  dyt  blot  to  drinkende,  alzo  un-  wer-    (wer-,  war-)  mode,    -mote, 

ser  leuen  vrowen  s.  Marien  was,  do  -mede,  -mete,  wermode,  Wermuth. 
86  ere  leue  kynt  an  deme  galghen  wormte,  (wärmte),  wormote,  absynth. 
des  cruces  hangende  sach  etc.  (In  35  Voc.  Strals.  wermede.  Herbar.  f.  85b; 
e.  Wurmsegen.)  Goth,  Araneib.  f.  100h,       Absinthium  het  wormete,  dat  sap  is 

wonneshovet,  n.  Schlangenkopf.  gut  vor  de  worme  in  deme  lyue, 
unde  (wer  Goldschmidtsmeister  wer-  drift  de  worme  vth  den  oren.  Id  be- 
den  unU)  schal  maken  eyn  güldene  wäret  de  boke,  want  vnde  holt  vor 
vingern  mit  wormeshoveden  etc.  Harnb.  40  de  worme  langhe  iare  vnde  ok  vor 
Z.  B.  p.  97.  muse.     Wen  me  wormeten  mit  olie 

wormete,  n.  Gewürm.  By  der  tyt  bradet  vnde  saluet  dat  lyff  dar  mede, 
in  deme  somer  do  was  een  grot  plage  zo  bewaret  id  den  mynschen  vor  de 
.  «  dat  de  lucht  was  so  vul  wormete,  vlo  etc.  Boh  d.  Arsted.  f.  117;  dar 
also  dat  de  rupen  unde  de  loof-  45  wart  em  gheven  gallen,  etyk  unde 
vorsehe  vlogen  so  dicht,  dat  kume  wormode.  Serm.  evang.  f.  40^^;  in  dat 
de  lüde  künden  dardor  wanderen  etc.  mynschlike  herte  seyet  he  dat  quade 
Liib.  Chr.  1,  310;  do  one  dat  wor-  säet,  dat  is  nettelen  der  afgunsticheit, 
mete  al  gemene  stak.  Gerh.  v.  M.  39^  wormete  des  tomes,  vnde  de  scherf- 
180;  dar  men  (nur)  äderen  unde  slan-  50  lodiken  der  vnkuscheit,  de  dar  stynkt, 

mtflntodod.  WOrtorbueli.  Y.  49 


WORMSIDE  770  WORP 

alse  se  deyt.  das,  f.  39h;  alzo  vor-  gede  ynde  de  brede,  wo  dath  in  der 
byttert  in  erer  zele  als  aloe,  wormo-  rullea  begrepen  is.  Lub.  Z.  R  309; 
den,  etyk  ynde  gallen.  Sp.  d,  8am-  ock  scholen  de  geschwome  eyn  jeder 
mitt.  f,  ^a.  —  Von  WermtUh  wttrde  lacken  yp  dem  towe  besehen,  dar- 
auch  Bier  u.  Wein  gemacht:  V  thonne  5  mitt  idt  sine  worpe,  genge  ynde  fe- 
olden  bers,  1  yate  vermodes  bers  deme  alle  hebbe  (1560).  Wism.  Baiks- 
(1511).  Lüneb.  TJrk.  F,  nr.  591 ;  vgl.  tviUküreb.  f.  60.  —  eine  Zahl  von  i 
nr.  682;  wörmtenwyn,  absinthites.  Stück  ^  Viereahl.  Twe  par  schollen 
Chytr.  452.  —  8.  die  Weise  der  Be-  het  eyn  worp ;  LX  worp  maket  eyn 
reitung  des  warmetenbeeres  in  einem  10  tall.  Cod.  trad.  Westf,  1,  202;  bes, 
alten  Becepte  Nd.  Jahrb.  1879 ^  8.  90.       in  der  Münerechnung.    „Nicht  sdten 

wormside ,  f.  Seide  (der  Seiden-  ist  in  dieser  ZeU  (Mitte  des  15  Jh.) 
raupe)  (Ggs.  bömside).  26  k.  yor  schon  die  Wurfrechnung;  besonders 
lannengolt  ynde  yor  wormsyden,  de  0ählte  man  die  Witten  nach  Würfen; 
braichte  Stutz  yon  Colne  (1397).  15  den  Wurf  immer  eu  4  Stück.^  Crrauiofft 
Sudend.  8,  8.  223;  bombycinns,  dat  Eist.  Sehr.  5,  150;  vgl.  128  f.  -- 
yth  wormsyden  gemaket  ys.  Chytr.  ezaminatio,quotalboscontinaitmarca 
273.  puri.  De  sclurodinghe  yan  Lubeke  holt 

wormslagen,  sich  winden  wie  ein  44  worpe  unde  3  witte;  de  beholt 
Wurm,  wormslagen  alse  eyn  worm  20  in  deme  vnre  unam  marcam  pari 
sik  wynt  [ynde  lopet  yan  der  enen  (1384).  Hans.  Bec.  2^  341;  welke 
siden  up  de  andere].   Voc.  Strals.  penning    scal  hebben   na  der   scro- 

wormstekete,  Wurmstich,  ynde  dinghe  L  worpe  unde  in  der  gnde 
ofte  hir  inne  .  .  in  tokamen  tiden  (d.  h.  Korn)  XII  lod.  Müneree.  v. 
yorsumnisse  schege  an  dem  ingesegel,  25  1410;  ok  hebbe  wy  uns  myd  iuwen 
wormstekete  etc.  Cod.  Brdb.  /,  21,  munter  um  de  schrodinghe  vordre- 
21^  379.  (wormstekent.  das.  21,  399.)       gen,  also  dat  se  schal  hebben   yefte 

wormwort,  frasia  (d.  i.  eufrasia).  halveu  worp  unde  yeertich,  und  wanne 
Voc.  Halberst.  u.  Dief.  se  wyt  ghemaket  is,   dat  se   denne 

wopp,  m.  Wurf.  Brün  moste  yan  30  yuUen  yyff  und  yeertigh  worpe  make 
mannigem  stein  den  worp  entfangen  up  de  mark  (1387).  Münsrec 
up  sin  lif.  B.  V.  743;  we  de  pen-  (Grautoff,  Eist  Sehr.  5,  187J;  unde 
nynge  up  dem  hauwe  (Heu)  telt,  dar  de  wegen  mark  der  soslinghe  scal 
hefft  de  worp  nenen  klanck.  Koker^  holden  elven  loet  unde  en  quentyn 
8.  341;  Stelle,  wo  das  Netz  ausge-  36  an  sulyere,  vnde  dar  schal  men  up 
worfen  ist.  Welk  man  uppe  des  an-  scroden  twe  unde  yertegheste  halyen 
deren  worp  werpet,  de  schal  dat  be-  worp,  er  it  wit  wert,  unde  alse  it 
teren  mit  6  pennynghen  etc.  (1375).  wit  is,  so  schal  it  holden  twe  ynde 
Hamb.  Z.  B.  p.  63,  20;  von  Thieren:  yertygh  worpe.  Desses  schal  wesen 
soviel  auf  einmal  geworfen,  d.  i.  ge-  40  Uli  soslinghe  yor  den  worp.  'Muns- 
boren  wird,  de  mutte  (Sau)  mit  dem  rec.  v.  1424;  dat  de  nye  mark,  als 
nechstem  worpe.  Gr.  Weisth.  3, 206;  36  worpe  vor  eyne  mark,  solde  genge 
in  der  Weberei:  Kette,  Aufzug.  De  unde  geve  syn  (1437).  Hans,  Bec. 
yorschrevene  twierleye  lakene  schullet  IP,  8.  118;  einer  ys  schuldich  12 
hebben  like  gbud  worp  twosghen  bey-  45  reyal  25  i.\  de  wil  he  betalen  mit 
den  egghen,  een  islik  van  sinem  dubbelden  Schillingen,  4  in  einem 
gharne.  Harnb.  Z.  B.  306,  14;  thom  worp;  ys  de  frage,  wo  yele  worpe 
andern  (sollen  de  olderlude  der  wanth-  he  dohn  moth?  Hamib.  B^ensb.  v. 
makers  besen),  dat  idt  de  worpe  vnd  1630,  8. 108.  Doch  ist  Wurf  aifcA  eine 
de  fedem  in  den  worpen  he£Pt  de  len-  60  ZcM  von  3  oder  6  oder  iUferh.  einer 


WOBP  771  WORPTAFELE 

Heineren  Mehrheit,    ys  de  frage,  wo  worper  =  worpel,  Würfel.    Item 

veel  wSrpe  an  grossen,  an  dubbelden  alle  handtwercke  hebben  hilligen,  de 
Schillingen  he  .  .  teilen  moeth,  wenn  ere  teken  yn  den  banden  dregen  .  . 
6  grossen  edder  4  dubbelde  schil-  Ick  hape,  de  wSrpermakers  vnde  de 
linge  in  einem  worpe  getellet  wer-  5  spitzbouen  werden  ock  drade  eynen 
den?  das.  8,  104,  —  Vgl.  Frisch:  hilligen  krygen.  V.  ölden  u,  nyen 
eine   ZcM   von   gleichgüUigen    (d,   i.       Gade  f.  E^. 

gleichwertigen)  Miinsen^  die  man  auf  worpel,  m.   Würfel.    Do  sloch  de 

einmahl  aus  der  Hand  im  Zählen  worpel  um  (das  bisherige  Glück  ver^ 
werfen  kann  (2^  460a);  Brinckm.  ^,  10  ließ  ihn)  unde  Otte  de  Torlos  den 
740:  in  Braunschweig  3,  in  Pommern  strid.  Korner  144^;  97o;  men  sprickt: 
4  Stü^.  Dabei  cUs  Beispiel:  und  so  wor  de  abt  de  wSrpel  drecht,  dar 
Yele  vathe  also  in  den  olden  tollen  hebben  de  broder  gud  spelent.  Gryse, 
getelt  wart,   so  mennich  nye  worp       Speg.  f.  C3. 

unde  olde  worp  telt  me.  ZoUb.  v.  15  wor-,  worpelen,  siJiw.  v.  würfeln. 
1412;  aus  dem  freilich  nicht  die  Größe  Weret  dat  jemant  lodder  edder  ge- 
oder  Menge  eines  Wurfes  klar  u^d;  rende  in  de  Stadt  kerne  ynde  dorch 
Woeste  (Z.d,  Berg.  Gesch.  V.  P,  S.  8):  synes  gylendes  willen  gelt  nheme 
^Nds.  sind  3  Bist&n  Flachs^  3  Jpfd  ynde  wolde  eynen  guden  nian  vor- 
ein  worp.^  —  Unbestimmt  ist  worp  20  bönen  mit  worden  oder  myt  daden, 
in  fclgg.  Beisp.  In  eneme  klenen  led-  werde  he  darumme  tuchtiget  (bekäme 
deren  budel  ghefunden  II  kordelaten,  er  Schläge)  ynde  escbede  beteringe 
1  engelotten,  II  yngerske  gülden  •  .  (eine  Geldbuße)^  me  schall  ohme  dre 
XVI  worppe  ynde  1  stuckhe  densk  worpell  in  de  hant  dohn,  al0o  men- 
geld.  Wism.  Inv.  f.  184;  an  Prusken  26  nig  oge  he  warpelt,  ßo  mennigen  pen- 
klappholte  4  stucke,  noch  an  Bleke-  nigk  schal  me  ohme  geuen  (1641). 
meschen  bolthe  lU  klene  ynde  XX  Luve,  Ztschr.  i,  H.  3,  S.  33.  (S. 
worpe.  das.  f.  289.  —  Inder  Grafschaft  Bodemeyer^  8.  168  f. ;  Lüneb.  8t.  B. 
Wernigerode  galt  auch  die  Bechnung      8.  29.) 

fioeA  worpen«  „So  heißt  es  im  Beg.  so  worpelere,  m.  Würfler  ^  Würfd- 
V.  1480^  f.  259>:  in  campo  Schowen:  Spieler.  Decius,  dat  sprekt  in  dude- 
isti  edam  dant  IUI  den.  Halberst.  scheme  worpelere  eder  bolere«  Engelh. 
cum  quolibet  modio ;  f.  27:  hie  dant  Chr.  f  14h.  (S.  Lief.  s.  v.  decius, 
IUI  Halb«  cum  quolibet  modio.  Dann  worpel,  terlink.) 
werden  die  Zinsleute  einedn  aufgeführt  85  worpelstSn,  m.  Würfü.  De  worp- 
und  ist  bemerkt:  dedit  de  worpe  oder  tafelen  unde  worpelsten,  Wert  yor 
ieneiut  de  "worpe.^  Müth.  V.E.Jacobs.  des  duyels  altare  sen.  Josefe  V.  d. 
—  Vgl.  census  est  de  quolibet  jugere  7  Tods.  v.  2345. 
onus  modius  crescentis  et  quattuor  worpenet,  n.  Wurfnete.  cum  hamis 

denarii  Halberstadenses  [2  den.  Gosl.  40  et  cum  paruis   seu  minutis  retibus, 
seu  worpe   (1521)1    (1527),    Usehb.       theutonice  worppenette  et  stakenette 
Urk.  11^  S.  397;  daeu  die  Anm.:  „de       dictis  etc.  MeU.  ürk.  nr.  3293. 
yrorpe,  seil.  3  ß.  gab  jeder  mit  worpe,  worp-,  wortafele,  f.  (u.  n.  ?)  Wurf- 

nempe  16  den.  —  dedit  aycnam  3V«  tafd^  Spielbrett  (zum  Würfelspiel^ 
modios  yor  de  worpe  1 480,  2  grosses  45  Trictac  etc.).  alea,  ein  worptafele. 
mariales  loco  iactus  dedit  Lud.  Eoler  Bief.  —  a.  1379  Tylse  Morman:  N. 
(1616  B.  frum.).  Die  worp  pflegt  nur  gheue  ik  myn  güldene  worptafel  mit 
bei  den  Fruehtgefäüen  berechnet  eu  enem  güldenen  yyngheren.  Zusate  stu 
werden  (et  3  den.  de  modio  dicitur  t;.  Melle;  de  speleden  myt  güldenen 
de  worpe  lööS).*'  60  worpelen  uppe  eyme  güldene  worp- 

49* 


WOBPTAFELEN  772  WORT 

tafEelen.   Kwner  5da;  so  welic  bor-      stelen  and  to  wrangen«    lÄeä.  a.  d. 
ghere  döbelet  .  .   the   scal   gheven       Münsterl.  19,  5. 
tiier  stat  teyn  scbillinghe  unde  wat  worstelin^e,  f.  das  Bingen^  Inctatio. 

he  mit  thesseme  speie  wannen  hevet       Gelyk  dat  een  man,  Die  nye  cledere 
np  me  wortafle  ("FatT.  wartafle,  worp-    6  badde    an,    Nod^    worstelingbe  ane 
tafelen  etc.)  (1303).  Brem.  Stat.  41;      name  Thegen  die  vt  den  drecke  quame 
and  (Capistrano)  predigede  so  scharp,       etc.  Speg.  d,  senden  f.  IS^, 
dat    men    om    alle    worptafelen   .  .  wert,  n.   Wort.    Dine  groten  wort 

brochte.  Magd.  Seh.  Chr.  392,  9;  helpen  di  nicht  eine  bonen.  LOb. 
ok  en  schall  he  (der  Castdlan  auf  lo  Dodend.  v,  1300;  dar  en  wet  ik  nicht 
der  Kaisenoarth  in  Ooslar)  neyn  ein  wort  van.  das.  1370;  dat  he  en 
dobbelspel  hegen  ane  worpdafelenspel.  gnt  word  vor  eme  spreke.  Komer 
Z.  d.  Harsf'Ver.  1871,  8.  lU;  worp-  101^;  ande  Yorstant  dat  lant  klok- 
tafifel  ys  des  dduels  boek.  Schip  v.  liken  ande  let  eyn  gad  wort  (guten 
Narrag.  f.  116;  wortaffel  ys  des  15  Euf)  na.  das.  180^;  deme  dat  wort 
ddaels  tydeboek,  Dat  botzelspel  ys  bevolen  was  (ßu  sprechen  atrfgetragen 
dat  gradaal,  Dat  kardenspyl  ys  des  war),  das.  S04c ;  also  was  en  doctor, 
dnaels  diumal.  das.  f.  116^.  Merk-  deme  dat  word  bevolen  was  des  ko- 
wärdig  ist  die  SteRe ;  He  (Phüipp  v.  nynges.  Lub.  Chr.  2,  288 ;  wente  wi 
Frtmhr.  1179)  vorbot  sin  yolk  ovel  ao  latest  spreken  vnde.  to  werde  weren 
sprekent  ande  eede  nppe  schaghtafe-  mit  etc.  (1396).  Sttf/fe,  Bidrag  II, 
len  oder  wortafelen;  van  wen  he  dat  37;  die  rad  van  Bremen  hefft  myt 
horde,  de  leet  he  warpen  in  dat  en  (den  Hamburgern)  een  deel  to 
water.  Lüb.  Chr.  jf,  59.  werde  wesen  ( Warte  geweehsdt,  Wort- 

worptafelen,  sehw.  v.  auf  dem  25  wechsd  gehabt  wegen  des  Vorranges). 
Wurfbrett  spielen.  De  veng  en  over  Brem.  Q.  Q.  119;  mit  den  se  sin  to 
deme  wortafelen,  dar  he  spelede  mit  worden  gekomen ,  one  dasse  dinge 
eneme  riddere.  LOb.  Chr.  1, 129 ;  die  yorgegeven  ande  se  gebeden.  GöU. 
nme  ghelt  o£f  ghewin  speien  .  .  do-  Urk.  II,  nr.  368;  dat  wort  holden, 
belen,  karnaffelen,  worptafelen  etc.  30  Sprecher,  Vorsitsender  sein,  borger- 
Tract.  über  die  10  Geb.  fd.  4^.  mester  to  Labeke  her  J.  Pleskouwe 

worsty  f.  Wurst.  B.  V.  75.  86  vnd  die  heelt  dat  word.  Brem.  G. 
u.  ö.  Q.  119;  wan  die  van  Lubeke  vpstan- 

worstebogely  Instrument  (von  aus-  den,  van  sake  edder  van  clage  we- 
gehohitem  Hörne)  sfum  Wurststopfen.  35  gene ,  so  heelt  her  N.  Hemeling  (der 
obliculam,  instrom.  ad  farcienda  sal-  Bremer)  alle  wege  dat  wort  vor  den 
sasia.  Dief,  n.  gl.  u.  Voc.  W.;  stylas  Hamborgheren.  das.  120;  de  borger- 
fartorius.  ders.  meistere,   de  dat  wort  heilt.    Magd. 

worstelen,  schw.  v.  ringen,  lactari.  Seh.  Chr.  319,  18;  aldas  koren  de 
agonisare.  Voce,  ende  sloghen  dat  40  borgher  enen,  de  er  word  helt  vor 
wyf  also  seer,  dat  or  dat  bloet  van  se  alle.  Lüb.  Chr.  2,  285;  die  Aus- 
den  lyae  vloyde  ende  se  en  beiden  laßung  einer  Partei;  mit  Gren.  das 
nicht  yp  van  slane,  hent  dat  se  soe  Wort  für  jem.  führen,  seine  Sache 
langhe  worstelde,  dat  se  de  doer  führen,  holt  he  (de  vorsprake)  enes 
yp  kreech  ende  dar  vth  spranck.  B.  46  klegheres  wort  vp  enen  man,  de  nenes 
d.  Byen  f.  188h;  ick  hebbe  gheseen  vorspraken  neten  mot  .  .  dhe  man, 
in  den  dansen  een  alte  ydelen  wyff,  dhe  kleghere  is,  schal  eme  ghenen 
de  na  den  danse  vnschemelic  wor-  ver  schUlinghe.  Holt  aaer  he  enes 
stelde  mit  enen  oaerspeler.  das.  221e ;  mannes  wort  vmme  broke,  de  eme 
se  begunden  also  ernstlicke  to  wor-  60  in  sine  sant  gheit,   dar  af  schal  he 


WORT  WÜRT  778  WORTHOLDER 

nemen  achte  seh.    Mer  holt  he  enes      were  eyn  besloten  wortegarden.   1^. 
mannes  wort  ymme  sake,  de  eme  an      d.  menscM.  Scd.  f.  9. 
ainen  hals  gheit,  dar  af  boret  eme  wortehof ,  m.    Krautgarten.     Ich 

to  en  marck  penninghe.  Lüb.  i2.  359  sach  in  enem  wortehoue,  De  .  .  myd 
f.;  here  her  richtere,  ic  bidde  enes  5  blomen  was  durchstreyt  etc.  Esch^. 
mannesy  de  min  wort  spreke.  Richtst.      8,  234. 

Landr.  e.  2^  §  1;  dr.  M.  Meyer,  de  wortel,  f,  Wurael,  radiz.   swar  ge- 

myn  (des  Hereogs)  wort  plecht  to  bure  en  nie  dorp  besettet  van  wil- 
holdende  (1516).  Lyßmanns  Nachr.  der  wortelen  etc.  d.  h.  sich  auf  neuem 
V.  Kl.  Meding  S.  103.  Ebenso  enes  lo  Boden  (als  nie  gebure)  anbauen^  vom 
wort  spreken.  So  war  en  man  nor  Ausroden  des  wilden  Bodens  anfan^ 
deme  richte  des  anderen  wort  sprekt  gend,  radicitus.  Ssp.  3^  79^  1. 
oder  gesproken  heuet  (d.  i.  vorsprake  wortelen,  schw.  v.  wurzeln.  Desser 

ist)^   uppe  de  sulven  sake  ne  mach      twyer  twedracht  is  so  depe  gewor- 
he  nen  tuch   wesen.    Lüb.  R.  275;  15  telt.  Komer  183^. 
et  ne  sal  oc  neyn  man,  de  des  iares  wortemisse,  f.  Wursmesse  d.  i.  das 

in  deme  rade  is,  eines  mannes  wort  lest  der  Krautweihung^  Himmelfahrt 
spreken,  de  eme  yromede  is.  Rig.  Maria,  15  Äug.  Twischen  hir  vnde 
ä.  R.  93 j  29;  wort  hebben  mit,  sich  vnser  vrowen  daghe  to  wortemissen 
besprechen  mit  jem.  unde  dar  hadde  20  (1331).  Sudend.  Urh.  J,  nr.  515;  ghe- 
he  ok  Word  mede  (mü  dem  Rathe  gheuen  .  .  des  neysten  midwekens 
von  Lüb.).  Lab.  Chr.  2^  231;  unde  na  vnser  yrowen  wortmissen  (1343). 
begherden,  dat  se  word  mochten  heb-  das.  II,  nr.  48;  to  wortmissen  (unser 
ben  myt  den  heren  etc.  das.  2,  214;  leiren  frowen,  als  sei  to  hemel  Yoer) 
mit  Gen.  d.  8.  sfugestehen,  sich  daeu  26  is  Yordenet  die  gense  tegede.  Ssp. 
bekennen,    se  wolden  des  neen  wort      11^  58^  2. 

hebben.  das.  2^  108.  —  im  werde  werte-,  wnrtwiguige,-wuige,-wi]ie9 

wesen,  worthaltend  sein,  de  her  bur-  f.  Wwreweihe^  Simmdfahrt  Mariä^ 
germeister  im  werde  synde  etc.  Z,  15  Äug.  unser  Yrowen  dach,  also 
f.  Lüb.  Oesch.  1,  387.  —  Als  fem.  ?  80  men  de  werte  wiget.  8.  Haltaus 
De  mensche  en  leeft  niet  allene  Bi  Jahrseitb.  8.  125  f.;  up  unser  leven 
den  brode,  mer  bi  der  woord,  De  fruwen  dach  wortwigunge.  Gott.  Urh. 
Yten  mond  gods  comet  Yoort.  1^.  der  II,  nr.  180,  99;  des  anderen  dages 
Sonden  f.  S^.  na  Yuser  frowen  dage  wortewiginge. 

wert,  wnrt,  f.  Wure,  (Gewüra),  36  Cod.  Brdb.  /,  7,  473;  to  vser  leuen 
(wdlriechendes)  Kraut,  werte,  species,  Yrowen  daghe  wSrtwynghe  (1395). 
aroma.  Voc.  Engdh.  nym  eyne  wort,  Sudend.  8,  nr.  60 ;  nach  Ynser  Yrowen 
de  het  etc.  Wolf.  Mscr.  23,  3  f.  67h  daghe  tu  wurtewyhe.  Cod.  Brdb.  i, 
u.   h.;   Maria  Magd,   vnde   Salomee      14,  98. 

koften  werte  (aromata).  PerHcop.  f.  3;  40  wortghend.  De  testium  produc- 
(so  groten  stank)  dat  roke  Yan  allen  tione  cum  una  litis  contestacione, 
warten  künde  des  nicht  Yordriven.  quod  dicitur  wortghend,  sibi  (sc.  pro- 
Lüb.  Chr.  1,  24;  wan  se  (de  dar  locutori)  denarii  sex  ministrentur. 
allererst .  Yon  den  ieghern  geschoten  Burm.  Wism.  Älterth.  in  der  Rette 
werden)  der  wurt  (iserenhard)  eten,  45  der  prolocutores  t;.  J.  1335;  Mekl. 
so  werden  se  des  schotes  anich.  Weif.  Urh.  nr.  5562  (m  gen,  jen  [jehen]  ? 
Mscr.  23,  3  f.  52h.  s.  eben  II,  8.  56). 

wort  =  wurt,  s.  u.  wortholder,   -helder,    m.     Wort- 

worterarde(B),  m.  Wure-,  Kraut-  haiter,  Sprecher  Des  hefft  do  de 
garten.  De  (Salomo)  sprak,  dat  Maria  50  wordthelder  des  rades  to  den  bor- 


WORTOEIGER  774  WOTINQE 

gern  gesecht  etc.  OSU.  ürk.  11^  nr.  —  übertr,  wert  sake,  dat  de  lie£ftiicht 
378^  373.  gantz    wöste    storye,    dat    is,   wenn 

wortseiger,  m.  Schtoätaer.  Wat  wil  mann  unde  fniwe  bede  sterbet.  Or. 
dnsse  wordseiger  (<nreppX6Yo^,  Vtdg. :  Weisth.  3,  197;  Hermen  Tole  stak 
seminator  verborum;  Luth.:  Letter-  seinen  broder  int  woste  lif  (in  den 
hübe)  Seggen?   Apost.  Gesch.  17,  18.       bloßen [9 J  Leib),  Hamb.  Chr.  180. —  so 

wortvor drager ,  m.  Wortführer.  lach  wüste  dat  bischopdom  yan  Ol- 
Wism.  Zeugeh.  v.  1524.  denbargh  .  .  leddich  sander  bischnp. 

wd8(e),  n.  „W008,  der  Schaum  von  Körner  72c. 
siedenden  Dingen.^  Dähn.  (vgl.  wosen,  lo  w$sten,  wüsten,  sehw.  v.  verumsten^ 
aqua  buUiente  descrescente  aliam  in-  wüst  machen.  Vortmer  bflsscbe,  dye 
fundere.  KU.)  .  .  vnde  to  snide  id  to  den  hoeven  horent,  dye  aal  ich 
(die  Schlange)  to  stucken  vnd  lat  id  beschermen  und  nicht  woesten  noch 
sere  seden,  dat  woys  schal  men  drin-  woesten  laten  (1404).  Kindl,  Hörigk. 
ken,  so  spyet  men  de  kroden  vt  dem  16  515^  2;  unde  wustede  den  (Werder) 
büke.  Wolf.  Mscr.  23^3  f.  103;  weme  myd  roae  unde  myd  brande.  ^Homb. 
syn  houet  we  deit  von  kulde,  nym  ürJc.  /,  S.  671. 
lorberen  vnde  polleyen,  dat  schal  he  wdstenie,  f.     Wüstung^  Wüstenei^ 

lange  seden  in  watere  vnde  late  de  Einöde,  eine  wostenie  grot  unde  lanL 
wosen  vte  dem  grope  gan  to  dem  20  R.  V.  473. 

houede  also   lange,    dat   he    swete  wdsteninge,  -nnge,   f.     Wüstung^ 

darna.  das.  f.  86^;  bildl.:  so  bliflt  Wüstenei,  dre  acker  landes  gelegen 
he  (der  Betrunkene)  liggende  in  dem  yp  der  wostenynge  (1397).  ,  Sudend. 
woze  (uHis  er  ausgespieen  hai)^  Vor  S,  8.  249;  wostenunge.  1  Mas.  21^ 
sineme  munde  wasset  en  roze,   Des  25  15  (H.). 

is  wol  euer  guden  eleu  langk.  Josef  wdsticlieit,   /.    Wustheitj    Wuste^ 

r.  d.  7  Tods.  v.   7199.    (Vgl  auch      yastitas.  Jes.  13,  9  (K). 
wosen,   iü/erschäumen ,   biidl.  schurr-  wSstine,  f.   Wüste.    Ick  bin  in  wil- 

m^,  rasen,  wösen;  ein  unister  Mensch,  len  die  woestyne  to  buwen  (eu  he- 
wröser.  Strodtm.;  woosen,  in  culinis  80  wohnen),  so  lange  ick  leue.  Echte 
familiäre,    qua    ahena    spumantia;       Staet  f.  63. 

WOO0  accipitur  etiam  moraliter:   he  wästinge,  f.  dass.  yastitas.  Jes.  1, 

sudt  [siedet]  in  synen  eigenem  woose.  7  (H.).  yastationes,  que  wostinge  yo- 
Bützow.  Buhest.  8,  68.)  cantur  (1269).  Kindl.  2,  280.   (Daeu 

wdste,  wuste,  ac^j.  wüst,  öde,  un-  86  die  Anm.:  Unter  wostinge  verstand 
bebatU.  de  duuel  hedde  dar  nu  ma-  man  hauptsächlich  die  Verwüstung  des 
nich  yar  ynne  wont  ynde  dar  ymme  Gehölzes  in  der  Mark,  auf  dem  Hofe 
wer  dat  hues  woste  gebleuen.  Dial.  und  den  zugehörigen  Erben.  Diese 
Gr.  180;  hie  legede  alle  die  Straten  u?ar  so  wenig  dem  Pfandinhaber  als 
wüste,  dat  vnse  borghere  nergen  yt  40  dem,  welcher  die  Erbfeige  und  Erb- 
wanken  mochten.  Brem.  G.  Q.  94;  recht  [eryetale]  daran  hatte,  erlaubt; 
nicht  yerne  lach  eine  woste  borch.  alles  mußte  bei  der  gemeinen  Mark- 
B.  F.  1137;  Merszborch  dat  wart  u.  Hofsprache  verabredet  werden.) 
wedder  w[o]yste,    went  dat    keyser  woten,   schw.  v.   wüthen.     Wo  de 

Henrik  to  quam.  Bothos  Chr.  f.  28;  46  Russen  .  .  gebrandt  und  gewoetet 
unde  en  stat  starf  (in  Folge  der  Pest)  hebben.  Benner,  Lid.  Hist.  p.  325. 
al  wüste.    Lüb.  CJhr.  1,  265;   unbe-  wotenkeit  (wntenheit),  f.     Wuih, 

wohnt,   wat  woste  is,  idt  sy  hues  offte      rabies.  Westphal.  3,  149  u.  151. 
bode,  dar£P  nene  wacht  geven.   Lub.  wotinge,  wntinge,  f.  Wu£k,  rabies. 

B.  559.    woste  wurde  s.  unter  wurt.  60  Westphal.  3,  11. 


WRACHT  775  WRAKE 

wraeht,  f.  Wirkung^  Thätigkeit  ?  der,  men  me  schal  dat  wedder  geaen, 
O  werde  bord  (Gehurt)  ane  er  (früher)  d.  h,  sie  veraichten  gegenseitig  auf 
ghehorde  nyecheyt  .  .  de  de  enghel  das  Strandrecht  (1426).  Bichth.  579, 
kundighet,  des  oversten  kraft  over-  §  9;  dat  alle  angeslagene  (an  den 
schemet,  de  hilghe  ghest  yan  over-  6  Strand  geworfene),  roerlose,  wrack, 
körnende  wracLt  der  iuncvrowe  lovet  drift  .  .  der  oaericheit  vorfallen.  Oid. 
etc.   Hanov.  Qebeib.  1,  77,  S.  51.  Urk.    r.    1565;.  alle    angestrandede 

wrak,  wraek,  adj,  untauglich,  he-  schepe,  wrack,  drift  vnnd  flogguider. 
schädigt,  altfrs.  wrac.  —  vrac  (brac),  Ändere  Oid.  Urk,  desselb,  Jahres ;  slot 
imbecUlus,  defectus.  Voc.  Oldenh.  —  lo  Lutken  Tondem,  stad  mit  ackern 
eis  Subst.  das  als  schlecht  ausge-  wischen  .  .  molenstromen,  infloten 
schoßene.  wrack,  improbus,  rejiculus,  vnde  vtfloten,  wrack,  seevuntb  etc. 
vilis;  dicitur  de  mercibus  quibusdam  (1470).  Falcks  Staatsh.  Mag.  6,  686; 
minus  probis;  sax.  brack.  KU.  Vgl.  de  wracke  alle  dar  vorsunken  etc. 
Gr.  WB.  s.  V.  brack.  Häufig  mit  is  Lüiencr.  3,  nr.  398,  12. 
dem  als  schlecht  ausgeschoßenen  Gegen-  wrake,  f.  die  Prüfung  der  Waren 

Stande  eusammengesetzt.  —  Item  3^/s  nach  ihrer  Güte,  tom  dorden  ghefien 
seh.  vor  1  Yoder  wrackes  (ausge-  sze  de  gheschyckeden  wor  (d.  i.  vor) 
schoßene  Steine),  de  tome  olden  ber-  van  der  wracke,  dat  ydt  dar  ock 
keller  komen  was.  Z.  f.  Niedere.  20  nycht  recht  mede  tho  ghynghe,  datt 
1867,  S.  195;  it.  3V«  seh.  vor  6  voder  de  wracke  nycht  recht  yn  creme 
wracksteyn  vor  de  bodelie  to  forende.  suanghe  ghynghe  vnde  fellycht  dar 
das.  199;  vgl.  das.  1871,  S.  148  ti.  mochte  by  myssgehandellt  werden. 
150;  den  wraghherinck  .  .  den  schal  Mmum.  Liv.  4^,  78;  de  beyden  ar- 
men to  rugge  vthe  der  rege  setten.  25  tyckelle  van  der  vahge  (d.  i.  waghe) 
Lüb.  Z.  B.  237;  einer  kofft  23  schip-  vnde  der  wracke  van  asghe  vnde  teer, 
punt  grove  keese,  darunder  sint  10  tf  dar  vp  gheantuordett:  eyn  rat  de 
wracken.  Friese,  Bekenk.  S.99;  einer  rede  offer  (sei  Herr;  s.  raden  over) 
kofft  12000  delen,  darunder  sint  3000  de  waghe  ynde  ock  de  wracke,  vnde 
wracken,  das.  99;  8  hundert  5  styge  so  Bse  borden  dar  van  alle  ynkumpst, 
dehlen,  darunder  synt  7  styge  12  datt  sze  de  weghers  vnde  de  wrackers 
wrackdehlen,  kosten  de  guden  ein  dar  tho  beiden,  dat  sze  eynen  yderen 
hundert  36  •%  4  0,  vnde  de  wra-  recht  woghen  vnde  ock  recht  wracke- 
cken dat  stucke  4  0,  wo  veel  an  den  etc.  da^.  7P;  hennep  to  derwrake 
gelde?  Hamb,  Bekensb.  v.  1630,  f.  95  rein  maken,  d.  h.  so  daß  sie  bei  der 
99;  it.  11  hundert  . .  kese,  darunder  wrake  besteht,  das.  S.  120. 
synt  2  hundert  wrackkese  etc.    das.  wrake,  f.  Bache,  Strafe.    Lovesta 

&  100;  in  der  winterwuUe  is  eyn  den  hilgen  ichteswat.  Gerne  schaltu 
cintener  und  achtiges  unde  wrack-  lesten  dat,  Uppe  dat  nicht  godes 
gudes.  Brschw.  Urk.  v.  1504.  —  bes.  40  wrake  Dek  sla  mit  ungemake.  Wig- 
van  einem  beschädigten,  durch  Siran-  gert  2,  13,  40;  de  dar  ök  upboret 
düng  etc.  untauglich  gewordenen  Schiff,  dat  Ion,  dat  he  nicht  vordenet.  Dem 
tf.  deshalb  dem  Strandrecht  verfallen.  wert  wedderumme  de  sulve  wrake 
Van  allen  schipbrokeghen  ghude,  id  vorlenet,  d.  h.  wird  ebenso  bestraft 
heite  wrak  edder  seevunt,  edder  wo  45  werden.  Lüb.  Dodend.  v.  1392;  dat 
it  heyte  (1368).  Urk.  d.  St.  Hanov.  se  in  dessen  leuene  in  der  menschen 
nr.  451 ;  item  syn  wy  eins  geworden,  oghen  wrake  entfaen  sollen  vor  erer 
dat  tuischen  vnsen  landen  nen  wrack  boesheyt  etc.  IHal.  Greg.  191^;  wat 
wesen  schal,  alse  schepe  vnde  ander  wy  besitten,  dat  der  armen  is,  dar- 
gut vth  dem  einen  harde  in  dat  an-  60  yan  sollen  se  wrake  ropen  in  den 


WRAEELIN6E  776  WBAXGIBICHEIT 

dage  des  ordels.  Br.  d.  IlusA.  JS6.  —  beze  vnse  gut  Tiide  wrake  dat  etc. 
als  n.?  Se  beroveden  de  stat  in  dem  Lüb.  TJrk.3^  8,840;  Bcholdesta  rnjne 
wrake  des  lasters  orer  suster.  1  Mos.  mate  wraken  ?  Wiechm.  nüd.  aUnds. 
34,  Sfr  (K).  Lü.  2,  93;    in  der  Jurist.  Spröde: 

wrakelingey  Klammern?  (=  wran-  6  verwerfen^  jpurückweisen  (einen  Zeu- 
gelinge,  zu  wränge?)  (izemes),  dar  gen).  He  (ein  Angekläffter)  wehre 
men  af  snedede  de  Stangen  to  den  sick  mit  8  naberen,  4  up  ider  side 
balken,  grote  wrakelinge  to  den  .  .  so  mach  he  3  menner  wraken, 
sperete  (SparrtoerJc).  Brem.  Jahrb.  und  sweren  bi  den  hilligen,  dat  se 
2^  314.  10  sin  sine  unfninde,  und  so  schall  men 

wraken,  wraeken,  schw.  v.  für  ander  3  menner  nemen  in  der  stede. 
wrack  erWäre»,  verwerfen ;  wraken  Apenr.  St.  R.  c.  65 ;  Flensb.  St.  JB.  €0. 
vel  unneme  maken,  vilipendere.  Voc.  wraken,   schw.  v,   feUem,   quälen. 

Engdh.  u.  Dief.  n.  gl.  wraecken,  la-  (Vgl.  wreyken  ut  de  haut,  extorquere. 
steren,  blameren.  Teuth.  —  desse  15  KU.)  Unde  alse  de  rade  Toningese 
doghede  wil  vnse  keyser  Gristus  so-  in  der  hechte  hadden  unde  de  ore 
ken  in  syneme  pennynge,  in  vnser  darto  gheschicket  hadden,  dede  Ton- 
sele;  vynt  he  der  nicht,  he  wraket  ningese  in  dem  stocke  (cippo)  wra- 
ene  also  enen  valschen  pennyngh.  keden,  dat  ome  sin  ghemechto  bre- 
Serm.  evang.  f.  ä38o;  es  ist  bes.  das  20  ken  mochte,  dat  he  van  wedage  uppe 
Amt  des  wrakers,  die  Waren  auf  ihre  my  sede,  dat  my  liff  unde  ere  galt 
Güte  SU  untersuchen  und  das  Schlechte  etc.  (1426).  Z.  f.  Niedere.  1655,  8. 
auszusondern,  over  een  ghedreghen,  145.  =  wreken,  rächen,  strafen. 
dat  me  dat  bodykholt  (Böttcherhöla)  wert  idt  godt  nu  noch  an  der  seien 
wraken  schal,  also  [me]  giwerlde  dan  25  wraken  (:  gespraken),  dat  were  gantz 
heft  (1368).  Bans.  Urk.  II,  S.  625;  swar  to  betrachten, 
ock  en    schal   nement  nyn  bremer  wraker,  m.   der  Beamte,  der  das 

beer  uthforen  to  water  wert,  id  en  wraken  su  thun  hat.  Ein  mekeler, 
sy  thoYoren  geprovet  van  den  pro-  ein  wraker,  ein  meter  etc.  Lüb.  Do- 
veren,  unde  were  sake,  dat  id  em  80  dend.  v.  1161;  hir  wert  tomale  grot 
ghewraket  (für  schlecht  erklärt)  wur-  gebrek  gevunden  an  dem  bogenholte, 
de,  dat  en  schall  nement  foren  laten  dat  nu  ut  Prusen  is  gecomen  unde 
tor  seewardt  (1489).  Brem.  Stat.  694;  jue  wraker  hebben  gewraket;  darvan 
mit  dem  olden  unde  wrakeden  bering  grote  schände  unde  schade  were  ge- 
scholen  se  (die  Verkäufer)  stan  by  85  comen,  were  ik  nicht  hir  gewest 
der  stegelen.  das.  684;  den  herinck  (1436).  Hans.  See.  IP,  S.  57;  de 
schal  me  wraken  vnde  thirkelen  (sir-  wrackers  wrackeden  dem  enne  dorch 
kein  ?  die  beste  Sorte  %Durde  mit  einem  gunst,  dem  andern  dorch  gyffte  vnde 
doppelten  Kreise  bezeichnet)^  er  me  ghaffe.  Monum.  Liv.  4^,  78;  wat 
ene  in  de  Stadt  foret  (1511).  Russ.-  40  (nenü.  Hanf)  die  suinge  nicht  lydeu 
livl.  Urk.  S.  2479k;  (Holz)  tor  Lumse  mach,  schall  durch  den  wracker  mytt 
.  .  geringet  unde  wol  gewraket.  vlytte  besichtiget  werden,  dar  mit 
Hirsch,  Banz.  Handdsg.  p.  178  u.  keyn  bederch  (l.  bedroch)  dar  ihnne 
598;  (15)42  do  wart  erstmals  ge-  gebruket  etc.  das.  121. 
prouet  up  der  nigen  kamer.  Ynd  45  wrakgiricheit,  f.  Bachgier.  Allent 
worden  den  dach  tein  bruw  (Braue)  wat  ick  gesundiget  hebbe  jegen  myne 
frig  gekaut  vnd  twe  gewraket.  Hamb.  negesten  myt  torne,  afgunste  unde 
Chr.  188;  vortmer  so  synt  wy  (die  wrakgyrycheyt.  Brem.  OB.  nr.  26, 
Krämer)  des  begherende,  dat  nement  S.  69;  egene  leue,  wrackgyricheit, 
van  ammeten  in  vsen  kram  ga  vnde  so  nydt,  grimme  etc.  Bost.  Bedeb.  f.  25. 


WRAMPACHTICH  777  WRANK 

wranpaektieh,  adij.  getcunden^  Jacob  wrangede  mit  dem  engeh  San. 
hrumm.  tortaosas.  Voc.  Strals.  8.  Mscr.  i,  84^  8,  276;  uppe  dat  se 
wrimpen.  speien,  alse  steken,  dansen,  wrangen. 

wränge,/!  ein  gewrungenes^  gewun-  Br.  d.  Eus.  18h;  Se  (Rebeeka)  the- 
denes  oder  gehagenes  Bing,  So  heißen  5  lede  twey  sone  to  like,  dede  sik  un- 
beim  Schiffsbau  gebogene  Holeer  Wran-  der  twischen  in  der  orer  ghebort 
gen^  tvo  man  Boden-^  Beck-,  Flur-^  begrepen  hadden,  also  ift  ze  hedden 
Spiegelwrangen  hat,  Prolignis:  ploghe  ghewranghet  in  orer  moder  Ijye« 
Tor  elrene  latten.  Pro  wrangen  28  Locc,  Ere,  f.  17;  min  zele  het  ghe- 
sch.  Hamb,  Kämmerei-Rechn.  /,  8, 51;  10  wranghet  mit  der  wisheyd.  Ecdes. 
1  ff  vor  wrangen,  das.  133;  29  seh.  /'.  268^;  Lange  ynde  vele  mot  ein 
vor  wranghen.  das,  123;  De  van  La-  minsche  mit  sik  suluen  stryden  ynde 
bech  do  met  der  macht  andrungen,  wrangen,  eer  he  sik  suluen  kan  yor- 
den  Hollanders  de  wrangen  (Schiffs-  winnen.  Navölg,  2,  9;  grep  ene  in 
holeer^  -spliUer)  um  de  oren  sprun-  16  syne  arme  unde  begant  mit  eme  to 
gen.  V,  Lüiencr,  5,  wr.  263,  In  der  wranghende.  Korner  21^;  Sprichw,: 
Heraldik:  Todieman  yoren  up  der  Myt  starken  dwasen  is  quad  wran- 
einen  siden  einen  halyen  schwarten  ghend.  Kid,  Mscr,  nr,  114,  f.  30, 
adeler  und   soß  wrangen  geel  unde  wranger,    m,    Ringer,     Die    ghe- 

schwart  gemenget  up  der  andern  si-  20  drancke  als  wijn  ende  hier  syn  to 
den,  de  spitzen  daelwertz.  Neoc,  i,  mael  behende  wrangers;  want  wann- 
240.  —  Als  Pflanzenname:  Winde^  eer  si  mit  den  luden  wrangen,  so 
convolyulus  sepium,  wränge,  /.  winde,  holt  he  (l,  se)  hem  de  yoete,  dat  si 
yolubilis,  smilax  leyis.  £«2.  u.  schorfte,  niet  gaen  of  staen  können.  Echte 
wranghe,  cassuta,  angina  lini,  yulgo  25  Staet  f.  49;  Jacob,  dat  dudet  so  vele 
cuscuta.  ders.  campanula,  scandulaca.  alze  een  wrangher.  1  Mos.  35, 10  (L. 
Bief.  in  der  Gl.), 

wränge,  adj,  1.  (von  Schweinen  etc.)  wrank,  m.  1.  das  Ringen,  De  key- 

mit  dem  wrank  behaftet.  (Bie  ylesc-  l^er  yorlede  syn  bände  wranck  (Hände- 
houwer  sollen  kein  runt  ofthe  swyn  80  ringen),  Leth  de  frouwe  (die  von 
slachten,  das)  de  mort  sleet  .  .  ofte  seinem  Bruder  verleumdet  war)  yan- 
de  wränge  is  (1420).  Nies.  Münst.  gen  ane  eren  danck.  Odav,  f.  4; 
ürk,  3,  S.  224.  —  2,  herbe,  bitter  Kampf,  Streit,  Desse  wranck  was 
(von  Geschmack),  wrangh,  wranck  yan  olden  saken.  Lüb,  Chr.  1,  380; 
yan  smaeck;  adstringens,  austerus,  85  in  deme  sulyen  iare  yorhof  sik  mis- 
asper  gustu;  wrangen,  astringere.  behegelicheit  unde  wrank  der  men- 
Kü.  BUdl.:  De  soen  ynd  zyn  wyf  heit  iegen  den  raat.  das,  1,  304; 
ten  beghinne  Droeghen  ten  yader  darna  mach  he  sie  euenen,  ofte  ie- 
(der  seinem  Sohne  alles  überlaßen  nich  wranc  under  en  is.  Lüb.  R,  285; 
hatte)  grote  minne,  Welk  ghedurende  40  umme  de  tinse,  dar  de  groteste  wrang 
bleef  ynlanghe,  Want  de  joncfrouw  ane  was.  Brschw.  Schichth.  f.  215  u. 
waert  so  wranghe,  Dat  er  misquam  204;  allen  yerborgenen  wrangk  yth- 
al  dat  se  (l.  he)  sprac.  So  dat  men  raden.  Old.  ürk,  v,  1499;  mach  he 
en  vter  camer  stac  Speg,  der  senden  bewisen,  dat  it  (ein  Todtschlag)  yan 
f.  103^.  45  ungelucke  tu  komen  si  unde  dat  he 

wrangelstede,  f.  Stelle,  wo  man  yor  nene[nj  wranck  mit  em  ne  hedde 
ringt,  palisma.   Voc,  W,  etc.     Richtst.  Landr,  44,  Anm,  44. 

wrangen,  schw.  v.  ringen,  pale-  — 2.  Name  einer  Krankheit  {jMigmd)', 
strare.  Voc.  W.  luctari.  Voc,  Engelh.  bei  den  Schweinen:  Schweinebräune, 
To  Jacob  quam  de  engel  godes  und  6o  porrigo  (infirmitas  porcorum),  koghe, 


WBANEEBÜT  778  WREDEL 

wrangh.  Teuth.    Vgl.  Dief.  u.  Kuhn^      deren  Ufdertanen  Ländereien^  Gärten 

Ztschr.  4,  3  p.  180;  vofi  Pferden:  und  Wiesen  ufngeben  sind.^  Wigands 
wen  syck  dat  pert  myt  dem  sterte  Arch.  5,  160;  „im  oUgem,  Sinne  hei- 
wryfft,  80  hefft  dat  in  dem  munde  ßen  aUe  Befriedigungen  oder  Abscn- 
den  wrang.  Koker^  S.  338.  5  derungen  eines  PritxUeigenthumes  van 

wrankkrut,  n,  Schwär g-^  Nieswurz.  den  gemeinen  Gründen  wrechten;  m 
wrangkrudt  edder  elleborus  niger.  hes.  Sinne  ober  die  adlichen  Befänge^ 
Lüb.  Z.  R.  292;  do  leth  sik  Alex.  die  von  der  niederen  Geriekt^rkeit 
bringen  des  waters,  dat  was  alszo  ausgenommen  sind  und  der  Begel  nach 
bitter  alsze  eleborus  edder  wranccrud.  10  kein  in  der  Gegend  mü  der  Jagd  be- 
Alex,  f.  40;  ononis  spinosa.  Cat.  rechtigter  mit  seiner  Jagd  berühren 
Rost.  f.  C;  en  waraftige  arssedyge  darf.  Die  Heuerleute  auf  solchen 
vor  perde,  swyne,  koyge,  gose.  Ne-  Gründen  heißen  wrechtenleute,  ar- 
met  seuenbam,  wyn  rüden,  wrangen-  röder,  weiner,  wordener."  Klönirup. 
krut,  negenkrachten  vnde  backet  dat  15  Gefraget,  oft  einer,  de  in  der  marke 
to  boppe  etc.  Mitth.  d.  h.  Ver,  su  nicht  gesetten,  oft  de  ock  möge  in 
Osnabr.  1850^  172;  vgl.  Ar  eh.  f.  der  mark  hagen  ederwrechte  toslaen? 
Gesch.  d.  Hersogth.  Bremen  u.  Ver-  Gr.  Weisth.  5, 118;  do  sindt  die  glinde 
den  1869,  S.  313;  u.  Schüler^  Z.  Th.  unde  wrechte  neddergelecht  Münst. 
u.  Kr.  jB.  5,  31)}.  20  Chr.  5,  135;  aldar  syne  thune  unde 

wrase,  m.  Rasen  ^  cespes,  wrase,  wr achten  opgebroken,  welke  tone 
torflf.  Diefenb.  n.  gl,  s,  v.  Eyn  wrase  ofte  wruchten  syne  edele  liefden 
vefitich  vote  langk  unde  verteyne  ymme  vreden  willen  vor  der  bemt 
breyd  unde  ses  Yote  dick,  dat  vore  gevestet  nnde  enen  boem  darvor  ge- 
Ute  der  erde  van  siner  stidde  vift  25  hangen.  Nies.  Beitr.  2^  114;  Ynd  so 
unde  twintich  yote.  Bothos  Chr.  f.  jemandt  einich  dussholt  to  noitwen- 
34;  E.  V.  Repg.  268;  men  mochte  diger  betteringe  syner  wrechten  hoa- 
wol  lernen  unde  wrasen  graven  up  wen  worde  etc.  das.  2^  146;  oer  hu- 
der Gotting-marke.  Gott.  ürk.  v.  1409.       singe  vnde  wonninge,   so  also  ae  de 

wratte,  f  (eine  Erhöhung  auf  der  so  nu  ter  tyt  in  besitte,  in  mneren  nnde 
Haut)^  Waree,  Blatter,  Pustd.  wratte,  in  wruchten  hebben.  Wigands  Arch. 
Verruca,  mirmicea,  porrum.  Teuth.  3,  36;  in  thunen,  wrechten  und  gra- 
u.Dief.  UmgesetjstfüryfSLTie.  ^wratte,  ven  holden.  Old.  ürk,  v.  1560;  in 
eine  Wartze,  Wratee.^  Bahn.  Dit  is  wrechte  bringen.  Old.  ü.  v.  1607; 
de  ee  .  .  der  upspringeden  wratten  35  in  heggen  unde  wregten.  Old.  ü.  v. 
(erumpentium  papularum ;  Luth. :  Aus-  1626. 
säte).  3  Mos.  14,  57  (H.).  wrechtnnge,   f.    Einzäunung,     in 

wrechte,  wrnchte  (eu  werken ;  vgl.  wrechtunge  bringen,  einzäunen.  Old. 
bewerken  u.  afwerken.  Marquard  ürk.  v.  1627. 
quam  in  geheget  ding  vnd  begauede  40  wredel,  wreidel,  m.  „der  Binde- 
Hermanne  Langen  eyn  blek  van  syme  bäum  (Knebel),  womit  ein  Bündd  jbu- 
garden,  dat  bouen  syner  schune  lyt  samme^igedreht  oder  vermittelst  der 
vnd  mit  eyner  wand  af  geworcht  Spannkette  das  aufgeladene  HoUs  auf 
[abgezäunt]  is.  Hall.  Schöppenb.  f.  dem  HoUuxigen  festgebunden  wird; 
138).  —  Zaun,  Einfriedigung^  ge-  46  ein  langer  und  dicker  Knüppel,  brei- 
wrecht,  beslaiten  stede,  septum.  Teuth.  len,  vreilen,  wreilen,  vermittelt  eines 
^TFä^  ^ind  wrechten?  Solches  sind  hreils  fest  zusammendrehen.^  Schamb. 
Hecken  und  Zäune^  auch  aufgeworfene  s.  v,  breil.  In  Lippe-Detm.  breoel, 
und  mit  Schlag-  oder  üntergeholz  be-  s.  Mundart.  6,  54;  Kuhns  Ztsckr.  10, 
pfUmzete    Watte    (=  knicke),   womit  60  73 ;    vgl.  ags.    vridhan.    In  Meü. : 


WREDELINGE  779  WREMPICH 

wreudeln,  msammendrehen ;  wreudel-  Josefe  F.  d.  7  Tods,  v,  3229;  des 
knüppel,  huree  Stäche,  mit  denen  man  ghelykes  so  en  schal  yck  noch  en 
die  Latten  auf  Scheunen  u.  «.  w.  mit-  wil  spreken,  veyden  noch  wr^ken  up 
telst  einer  wede  durch  Zusammen-  jenege  lande.  Fries.  Arch.  i,  127; 
drehen  an  die  Sparren  befestigt;  man  5  dat  he  des  Wulues  doidt  ahn  unsen 
thut  dies,  um  die  Nagd  ssu  sparen.  gn.  hern  nummermher  haten,  reken, 
Twe  groyne  staken,  eynen  to  eynem  wreken  edder  dar  vmb  spreken  wil- 
wredele,  de  wyntbraken,  de  he  vpp  len  etc.  Old.  Urh.  v.  1548;  van  gode 
sinen  tragen  hedde  gheuatet,  mede  wert  alle  quät  gewroken.  Sündenf. 
to  hope  eft  to  gadder  wredende.  Seib.  10  v,  30;  id  wart  swarlike  gewrocken 
Qu.  i,  110.  in   den   quaden,   dat   se   etc.    Dial. 

wredelinge  (wroidelinge),  was  man  Greg.  230\  —  Befl.  wente  he  sek 
£um  wredeln,  wreudelen  nöthig  hat.  genoch  hadde  gewroken.  Magd.  Seh. 
Ein  muehrmeister,  so  einen  nien  Chr.  16,  17;  dat  he  syk  wreke  euer 
geuell  edder  ein  nie  hindergebuwte  16  syne  yyende.  Epist.  Sam.  32^;  over 
mohret  vnd  de  wroidelinge  viid  led-  dat  closter  hadde  syk  god  oldinghes 
der  darby  holdtt,  schall  hebben  tho  sere  ghewraken  in  sodaner  wise  etc. 
drinckgelde  1  m.  Wism.  Ordnung  der  Korner  18ä ;  do  wolde  he  sik  wreken 
in  Taglohn  Arbeitenden,  16  Jh.  nppe  de  stad.  das.  158^;  wolden  sik 

wreden,  schw.  v,  wret  sein,  cmdo,  20  wreken  wedder  den  hertighen.    das. 
wreden.   Voc.  Oldenb.    crudere,  wre-      22ö<i. 
den,  wreyden.  Dief.  wreker,  m.  Bacher,  ultor.    Ps.  S, 

wredich  =  wröt,  sevus.  Voc.  En-      3;  5  Mos.  18,  19  (K). 
gdh.  wrekerne,  adj.  eur  Sache  geneigt. 

wrekelds,  adj.  der  Bache,  Strafe  26  Du  bist  eyn  strenge,  wrekerne  ghod. 
überlaßen.  (Vgl.  über  diese  Zus.  mit  IM.  Oebetb.  f  03^^;  de  nicht  en 
-los  Or.  Chr.  2,  566.  Vgl.  willelös).  vruchten  de  alweldigen,  wrekerne 
De  endten,  de  men  nicht  waren  leth  hant  godes.  Serm.  evang.  f.  43ä;  yor- 
buthen  der  lüde  vanck  (Ertrag,  Korn),  middelst  der  wrekeren  hant  godes. 
de  scolen  wrekelos  gelecht  sin.  Dithm.  so  Liib.  Passionai  f.  228b ;  id  is  en  loi- 
B.  Q.  p.  236.  ghenhaftich  strafinge  in  dem  torne 

wreken,  st.  v.  aits.  uurican,  rächen^  defs]  hastege[n]  wrekerne[n]  (contu- 
Dit  wrok  de  jange  koning  mit  rechte.  meliosi)  mynschen.  Ecdes.  f.  124A 
Liib.  Chr.  1,  59;  ze  ne  wüsten  nene  (Sir.  19,  28). 
hulpe  mer  in  gode,  de  .  .  se  wruk  86  wreklik,  adj.  rächend,  to  dem 
in  deme  neghesten  iare.  das.  1,  157;  wrekliken  (ultorem)  koninge.  Hos. 
de  koning  wrak  on  wol.  Magd.  Seh.       5,  13. 

Chr.  35, 16;  god  wrok  schinbarliken  wrempen,  wrimpen,  schw.  v.  (das 

an  dem  monnike  de  bosheit.  das.  Gesicht)  eusammeneiehen,  rümpfen, 
188,  10;  unde  den  mord  wrok  god  40  vultum  pervertere,  wrempen,  schrem- 
na  grofliken  an  den  boven.  Korner  pen,  also  wenne  me  suren  drang 
46h;  do  wroken  se  eren  schaden  uppe  drinket.  DiefenK  n.  gl.  rultus;  u. 
den  Yisdom,  de  des  orleghes  en  sake  Teuthon.  wrimpen  in  spotte,  valgiare. 
weren.  Liib.  Chr,  2,  145;  do  dede  Dief  os  distorquere.  KU.  We  den 
ik  eyne  sunde  myt  vnknschet,  de  dar  45  beren  mit  siege  wil  bedrauwen,  de 
ropt  in  den  hemmel:  wrek,  here,  dar£f  nicht  stan  un  wrympen.  Koher 
wrek!  Emd.  Mscr.  f.  9;  Jezi  (Elisas       S.  346. 

Diener)  des  goldes  sere  vorsok.  De  wrempich,  adj.    verdreht,  rümpfig. 

here  an  eme  de  logene  wrok,  De  wrempech,  distortus.  Voc.  Locc.  u. 
spittal  bestunt  eme  sere   to    male.  60  1  Voc.  W. 


WBENSGH  780  WBETLIKEN 


wrenscli)  adj.  (eig.  mekemi)  Irüi/ir  sprak  etc.  Marti.  B.  d.  Köm.  187 
stigf  von  Pferden,  perd  dat  wrensch  (gedr.  steht  falseh  wrec);  de  dochter 
is.  Ssp.  11^  47y  3.  mynes  Volkes  is  wreet  (cradelis)  ake 

wrenschen,  wrinschen,  sckw,  v.  een  Btruss  in  der  wiltenisee.  Jerem. 
wiehern,  hinnire.  Was  pert  alder  h  4^  3  u^  h.  —  Spriehw.  Wrede  worde 
erst  wrenschede,  de  scholde  dat  rike  maken  kyflF,  gude  tobreken  yn.  Timme 
beholden.  Loce.  Ere.  53h;  en  stark  nr.  647;  wrede  stabben,  secht  men, 
gheyl  perd  wrinschet  vnder  enem  is-  stahn  am  lengesten.  Qryse^  Wedew. 
liken,  de  vp  em  sit.  JEccles.  f.  196c;  Sp.  K.  fin.  —  (ScXUe  dies  Spriehw. 
dat  pert  wrynschede  so  greseliken  10  richtig  sein  ?  NidU  wracke  od.  wracke 
etc.  Komer  67b ;  dat  pert  began  mit  st.  ?  Vgl,  Dähn.  s.  v.  wrack.) 
yngemettenen   schruten   vnde  wren-  wretbeit,  wredieheiti  f.  ChroMsasn- 

sehen  to  bewisene,  dattet  neyn  wiff  Jceit^  Wildheit^  Härte^  Strenge.  De 
dregen  en  wolde.  DioZ.  Oreg.  17Sb;  wreetheit  des  mannes  (füror  Tiri) 
dat  ors  van  hoverdicheit  bolt  *¥an  15  schal  nicht  sparen  in  dem  daghe  der 
torne  wrenschede.  Gerh.  v.  M.  59^  wrake.  Sp.  d.  Dogede  f.  212 ;  proter- 
26;  nnde  der  perde  wrenschent  horde  vitas,  dat  is  wredheit  in  torne.  das, 
me  twe  dachvart  lank.  Korner  2(A;  233;  wredheit  vnde  onerdadicheit 
als  nn  de  anderen  perde  na  de  moer-  das.  249;  in  deme  horten  des  honer- 
perde  (Mutterpferde)  wrenscheden  etc.  20  digen  is  nyd  vnde  hath  vnde  wret- 
Ben.  102;  een  jewelike  wrenschede  heyt.  Navclg.  /,  e.  7;  de  bar  (Bär) 
na  der  hnßvrowen  sines  neghesten.  vorgat  sine  wretheit  vnde  aloch  ot- 
Jerem.  5,  7;  von  Bären:  wy  scholen  modeliken  syn  honet  neder.  JDial. 
wrenschen  (rugiemus)  also  baren.  Oreg.  165h;  de  wyle  hee  lenende, 
Jes.  59y  11  (L.  u.  JB.) ;  von  Schwei-  26  neyn  wredheit,  neyn  strufheik  voraam 
nen :  dat  vnreine  swin  wrenschet  myt  de  cleryzye.  Lerbeck  §  87;  alaxo  dat 
Indem  halse.  N.  Bus  2^  81.  wi  annemen  leue  vor  hat,  ghutUcheyt 

wrSt,  wrede,  adj.  dUs.  uureth,  vor  wredicheit.  LOb.  GAdb.  f.  C3b; 
grausam,  wüd,  heftig^  erbittert^  böse.  sloch  he  drade  Tth  synem  herten  de 
arduus,  wret,  strenghe.  Dief.  wrede,  80  wredicheit,  de  he  hadde  tegea  dat 
trux.  Voc.  Engelh.  —  Vgl.  Gr.  WB.  kynt.  Freckenh.  Leg.  55;  wowol  dat 
s.  V.  böse,  5.  —  De  was  vnrecht  vnde  it  gescheen  is  mit  groter  wredicheit 
wreet  Unde  dede  mennygen  mynschen  vnd  vorachtinge  der  domheren  etc. 
leet.  Schaeksp.  f  2h ;  wreet  unde  böse.  Hanib.  Chr.  563. 
das.  f.  10h  u.  24 ;  nydich  vnde  wret  86  wrStlik,  adj,  grausam,  «rild,  heftig, 
gegen  den  {ronwen.  Schaph.  Kai.  50h ;  De  wandelinge  der  sede,  de  böse 
den  bösen  bistu  (o  Tod)  scarp  vnde  vnde  wretlik  sin.  Navclg.  J,  17;  aolck 
wreet.  Sp.  d.  Dogede  f.  164;  hart  werck  tho  hindern  mit  gewalt,  Heb- 
nnd  wrede.  Waite^  WuUenw.  2,  343  ben  sich  wretlick  angestalt»  To  del- 
19 ;  eyn  Gotte  (Gothe)  was  vnmensch-  40  gen  vth  den  christendom.  Benner 
like  wret  tegen   alle  geistlike  mans       Chr.  f.  C3. 

.  .  unde  pynede  eynen  husman  mit  wretliken,   adv.    grausam,    heftig, 

ser  wreden  pinen.  Dial.  Greg.  171h;  strenge.  Wo  vaste  unde  wo  wretliken 
to  einen  dode  sochten  se  den  aller-  de  here  Jesus  genegelt  wart  an  dat 
wredesten  baren,  de  syne  lede  (Glie-  46  cruze.  Wiggert  1,  54;  sta  dar  na 
der)  wretliken  toschorren  scholde.  vlitelyken,  stra£Fe  wretliken,  bidde, 
das.  185h;  wreder  wen  ein  kat.  Gerh.  berispe  etc.  2  Tim.  4, 2  (L.  und  C); 
V.  M.  3,  43 ;  ick  was  up  mi  sulven  vnde  wat  hindert  id,  off  se  eyne  körte 
gram  unde  wret.  Br.  d.  Euseb.  4h ;  tyt  wretliken  steruen  etc.  Dial.  Greg. 
do    ward   Naam    wret  (iratus)   vnd  60  230h;  a.  1046  toech  keyser  Hinrich 


WMCa  WRIGE  781  WRINGEN 

in  Italien  und  wurde  van  den  Römern  wrackelen,  nicht  fest,  wackelig  sitaen; 
wredeliken  (mit  Erbitterung)  entfan-  wriggeln,  ettoas  wackelig  machen; 
gen.  Benner^  Brem.  Chr.  1,  3S^.  wruckeln,  wackeln.    Bahn.  ti.  Brem. 

wrieh,  wri^e,  adj.  verdreht^  bildl. :       WB.  u.  wricken,  eine  Art  £fu  rudern, 
wirrig  oder  auch  trotjrig.    We  myt  den    6  ein  Buder  am  Hintertheil  eines  Bootes 
brömsen  wyl  stryden,   dem  wart  de       hin  u.  her  bewegen). 
kop  wol  draden  wryge.  Koker  8. 307;  wrigen,  helfen,  förderlich  sein,  wri- 

ende  do   he  dat  vake  mit  wunder-       ghen  vel  gunnen,  favere.   Voc.  Engelh. 
licker   maneren   weder   haelde,    was       u.  JDief    To   diner  bosbeit  wille  wi 
dar    ene    oelde  iuncfer    wrych   yan  lo  nicht  wrigen.   Sündenf  521. 
gheeate    (wirrsinnig).     Dese    began  wrimp,  Schandpfahl,  kaeck,  wrimp, 

ersten  in  er  selven  to  grimmen  van       mediastinus.    Teuthon. 
alte  groten  brande  der  ynnicheit  ende  wringen,   st.  v.    zusammendrehen, 

wart  beuende  in  al  oren  leden  etc«  winden.  He  wringet  (stringit)  sinen 
Bok  d.  Byen  f.  218c ;  de  borgere  15  stert.  Hiob  49,  17  (H.);  do  wrangh 
unde  de  stad  yan  Vreden  weren  he  syne  haut.  Korner  79c;  se  wrun- 
heren  Otten  und  synen  yrunden  un-  gen  ere  hende.  Parad.  36,  30;  de 
wyllich  und  wrig  to  in  der  vede,  de  an  em  nicht  komen  konden,  de  ste- 
he hadde  mit  etc.  Münst.  Chr.  1,  ken  ere  glevyen  unde  peken  to  em 
159;  wo  men  den  bür  methia  (bittet),  20  unde  wrongen  dar  syn  bare  umme. 
wo  em  de  hals  wryger  sit  (rusticus  Boss.  Chr.  19;  Se,  wo  dyn  here  steit 
oratus  cristam  Sublimat  in  auras).  in  den  groten  iamer  bunden  an  de 
Tunnic.  nr.  23  (vgl.  den  Namen  sule  sick  wringende  alze  ein  worme- 
Glawes  Wrichhals,  im  HaU.  Schoppenb.  ken  yan  den  groten  siegen.  Brem. 
f.  144h  u.  s.  Teuth.  hat  wrichhals,  25  lib.  pr.  84^;  su,  wu  dat  lam  steyt 
aber  ohne  Erklärung);  se  seen  de  unde  wringet  sick  van  bittereme  smer- 
spise  mit  wrigen  ogen  an.  Koene,  ten.  Pass.  Chr.  189^;  alse  nu  wranck 
B.  Helj.  8.  404;  s.  Woeste  in  Zachers  em  dat  serighe  licham,  als  nu  was 
Zeitschr.  6,  8.  213.  —  Vgl.  auch  he  stille  unde  als  nu  was  he  lut. 
Büteow.  Buhest.  3,  58:  wregeln,mur-  so  ^^-  87;  ere  iunckfroweliken  hende 
murare,  semper  contrarius  esse,  se  in  ein  gewrungen.  Brem.  lib.  pr.  116; 
geiht  immer  unde  wregelt ;  habent  eine  dornege  kröne  om  an  sin  hovet 
et  sartores  netricesque  eene  WregeU  gewrungen.  Ostersp.  196;  durch  Zu* 
naht,  h.  e.  per  acus  transversas.  sammendrehen    etc.    machen,     verur- 

wrieh,  m.  Trotz,  Zorn,  Erbitterung  35  Sachen,  en  olt  pyls  yan  vertich  lap- 
(jBU  wrigen,  di£ferre?  Voc.  Engelh.).  pen  De  wrynghet  nene  grote  bulen. 
So  dat  bischop  G.  dut  yorvor,  dat  Koker,  8.  334;  mester  L*  .  .  were 
dar  wrich  vnde  yntruwe  hyr  midde  vel  beter  to  hus  gebleven  .  « it  hadde 
was  etc.  Bothos  Chr.  f.  180;  to  lösten  ome  alle  nene  bledderen  ghewrungen« 
wart  he  (der  gefangene  Markgraf)  40  Lüiencr.  3,  nr.  395,  14;  du  schalt 
los  mit  listen;  wente  de  wrich  was  se  (die  Arche)  to  hope  wringen, 
starke  in  dem  krige  mit  den  dom-  Sündenf.  v.  1717 ;  bes.  durch  ein  Tuch 
herren  unde  der  manschop.  das.  f.  etc.  drücken  u.  so  bereiten;  (wringen 
179;  ordele  unde  krych,  dat  is  eyn  vel  utdrucken,  exprimere.  Foc.JBn^^lA.) 
wrych,  nym  man  hen  unde  swych.  46  toie  es  beim  Käsemachen,  Bereitung 
Koker,  S.  302.  von  Fruchtsäften  etc.  geschieht,  colare, 

wriek-wraek.  Darmit  gink  hei  eigen,  reinigen,  dor  enen  dok  wrin- 
den  wrick  den  wrack,  Na  Bremen  ghen.  1  Voc.  W.  u.  Dief.  —  Et  post 
leit  he  gliden,  d.  h.  er  gieng  wackdig.  hoc  per  pannum  debet  colari  vel 
Henndße  Knecht  5,  4  (vgl.  wraggeln,  so  wringhen.  Weif.  Mscr.  60  f.  93;  knof- 


WmST  782  WBOGEUK 

lok  ghestot  myt  coriander  vnd  myt  sin  spot,  de  ander  unde  dat  küit 
wyne  vnde  dat  gewrungen  verdryfit  wreten  vor  sie  dat  cruce  d.  h.  sie 
eyne  zuke,  de  het  menfresia.  das.  bekreusigten  sich.  Sachs.  WdUkr.  8. 
94c ;  knoflok  my t  ghanze  smolte  ghe-       J205,  38. 

nomen  vnde  vor  in  dat  ore  ghewrun-  5  wriven,  st,  v.  reiben.  Do  de  hiUige 
gen,  dat  helpet,  weme  ze  sweren.  man  den  doeck  afgenomen  hadde, 
das. ;  we  varske  (frische)  melck  hefft  wrefF  he  des  doden  angesichte  lange 
un  laff,  de  mag  wol  gude  keyse  mit  den  stubbe,  dat  he  vergaddert 
wryngen.  Koker ^  S.  362;  worste  wryn-  hadde.  Do  de  dode  man  lange  ge- 
gen dorch  den  boggel  dat  könnet  wol  10  wreuen  was  etc.  Didl.  Greg.  195 ; 
de  kok  unde  de  kUter.  das.  341.  —  se  wreven  eme  kr&t  in  sin  eine  ör. 
Überh.  drücken^  pressen.  De  scho  R.  V.  6715;  he  nam  assche  vnde 
wringet  (urget,  premit).  Hoffm.  Findl.  wref  se  dar  vp  (auf  das  Brevier). 
Jf,  164 ;  een  islik  weeth  best,  wor  em  Leben  d.  h.  Frans.  88b;  vnde  let  sine 
de  scho  wringhet.  Kiel.  Mscr.*  nr.  15  wunden  wriuen  mit  softe.  Xä&.  Pas- 
114^  f.  25;  dusse  schoe  is  nye  ende  sion.f.999k;  dama  wriue  dat  in  eneme 
suuerlik,  mer  uwer  geen  en  weet,  mosere.  B(^  d.  Arsted.  f.  4(Jh;  dem 
waer  mi  de  schoe  wringhet,  dan  ick  domprovest  (gehört  bam  Todesfall 
aliene.  Echte  Staet  f.  4;  warp  vth^  einer  Frau)  alle  geboget  salver  ond 
dat  dy  van  bynnen  knaghet,  dat  dy  20  alle  laken,  daer  de  schere  nicht  hefil 
wringhet  ende  dy  mishaghet.  B.  d.  duer  gaen,  alle  wreven  (d.  h.  £um 
Byen  f.  224d;  dat  kan  nicht  alto  /Rinnen  fertig  gemachtes?)  flasa.  Gr. 
harde  wryngen,  dat  nicht  altosere  Weisth.  d,  197. 
kyllet  (schmeret).  Kcker,  S.  366.  wriver,   Beiber,   Beibtuch.     6  pf. 

wrist,  f.  (?)  Bafulicurjsd.  ags.  vrist,  26  vor  Vs  eUen  brunswikes  wit  (weißes 
aUfr.   wriust.    De  repe   sneden  dor       Tuch)  .  .  to  eynem  wriuer.  BrsÄw. 
vel  unde  vlisk  dyner  wriste.    Brem.       Kämmer.  Bechn.  v.  1466. 
lib.  pr.  35.  wro^e,  wr6ch,  f.   Anklage^  Buge. 

writ.  Absalon  vorlos  den  stryt,  heimelick  hörde  he  (de  vos)  disse 
Unde  wolde  rönnen  dor  enen  wryt,  80  rede  des  wulves,  synes  vyandes  wroch. 
Des  perdes  vote  en  do  vordrogen,  Aesop^  16,  42;  de  archedyaken  wort 
Syne  bare  umme  enen  telgen  siegen.  seer  benowet  myt  den  wroghen  der 
Josef  V.  d.  7  Tods.  v.  4713.  (Ist  consciencien.  B.  d.  Byen  f.  168b; 
damit  eu  vergleichen:  write,  eine  unde  vorneme  ek  wat,  dat  weder  se 
Menge  Stengel^  die  aus  einer  oder  85  were,  dat  ek  darvan  rechte  wroghe 
mehreren  Wuredn  bei  einander  aus-  don  wille.  Z.  f.  Nieders.  1878,  S.123; 
geschoßen  sind?    Bahn.)  die   Prüfung  der  Müneen,    Gemäße, 

writ,  wret,  Unwüle,  Verdruß.  Bahn.  Gewichte  etc.^  Bestrafung  der  faisA 
Vmme  allen  vpstot,  scelynghe  vnd  befundenen.  Eyn  raid  to  Mynden  hefil 
wret,  den  H.  G.  ghehat  heft  myt  40  de  wroge  vnde  werdertnge  des  gel- 
deme  rade  (1386).  Cod.  Brdb.  J,  5, 403.  des.  Brem.  Denkb.  126.  —  Geldbuße 
(=  wrok?   vielleicht  wrec  0U  lesen?)       für  Pflichtverktgung.    Brem.   WB.o, 

de  write,  oder  dat  writ,  Schreiben^       ^P5;  dessetverdendel  van  der  wroghe. 
Brief,   Dokument  etc.     (In    Schrift-       Hanov.  St.  JB.  279. 
stücken    aus    England    geschrieben).  46      wroge-,    wrdchlik,    adf.    rSgbar. 
Hans.  Bec.  IP,  S.  29.  30.  33.  89.  93.       .  .  unde  scholen  sick  bespreken,  wat 
u.  s.  dar  wrochlik  is  na  lüde  des  edictes. 

writen,  st.  v.  älts.  uuritan,  reißen;  Dithm.  B.  Q.  p.  244;  wat  wrögUch 
schreiben,  eeichnen.  Do  hegende  it  wa0,  brachten  de  vort  caspel,  dat 
sere  donren(de) ;  de   ene  man  dref  oo  den  sententierde.  JVeoc.  i,  361. 


WROGEN  783  WROGER 

wrogen,  wragen ,  sehto,  v.  aUs.  belegen,  weil  er  denselben  gar  nicht  ge- 
Qurögian.  1.  rügen,  anklagen,  anschul-  macht  hat,  sondern  als  einen  herrenlosen 
digen,  accusare,  denunciare.  Voc.  En-  Deich  liegen  laßen.  Br,  WB.  5,  295. 
gdh.  Joseph  wrogede  sine  brodere  Von  den  ürtheilsfindern:  up  solken 
to  einem  yader  umme  de  allererge-  5  bevel  des  richters  so  eschct  de  or- 
sten  missedaet.  1  Mos.  37,  2  (H.);  delsman  des  heren  gesworen  gude- 
wroghe  dy  snluen  vnde  entscbuldighe  manne  to  sik  und  tredt  mit  en  af, 
ander  lade.  Sp.  d,  Dogede  f.  199;  wroget  mit  en  de  sake,  unde  wes  se 
min  conscientie  (samwitticbeit)  wroget  dar  to  rechte  rinden,  dat  bringet  de 
mi  ist  eine  sehr  Mufig  vorkommende  10  ordelsman  wedder  in.  Bunge,  Gesch. 
Redeweise,  s.  B.  Wiggert  1,  54;  Lüb.  d.  Ger.  W.  p.  102.  —  2.  Gewichte, 
Dodend.  687;  Mem.  Bunckelg.  f.  11^  Gemäße  etc.  nachsehen,  ob  sie  richtig 
tt.  s.  —  De  du  (Christus)  van  den  sind.  Wanner  ein  vesting  is,  so  sal 
joden  mit  logen  unde  falschen  tugen  men  wrogen  scheppel,  beker,  kannen 
wordest  gewroget.  Wiggert  1,  54 ;  ik  I6  unde  alle  gewichte.  Gr.  Weisth.  3, 
bin  gewroget  mit  loggen  vor  ja  yan  ^5;  die  mete  (der  da  mäße)  met 
den  quaden.  22.  F.  4278;  wat  di  wer-  scheppelen  ungewroigt  undungebrant 
like  richter  richtet,  dat  en  derf  man  (nicht  mit  dem  Brandeeichen ,  als 
Tor  den  geistliken  richter  nicht  "wrd-  Zeichen  der  Richtigkeit,  versehen),  den 
gen.  Fidic.l,  111;  in  iewelkem  voget-  20  men  darober  fünde,  die  brocket  etc. 
dinge  sal  iewelk  burmester  wrugen  das.  3,  28;  ob  einer  einen  himpten 
((Jod.  Old.  wrogen)  alle  de  etc.  Ssp.  hedde  und  wehre  van  dem  gogreven 
I,  2,  4;  be3.  wird  es  von  der  Thätig-  unde  achtesmanne  gewroget,  ynd 
keit  der  öffentlichen  Beamten  gesagt,  worde  darnach  wedder  verringert, 
die  auf  die  ErftUlung  der  gesetelichen  26  wes  des  sin  brocke  sy.  das.  3,  317; 
Vorschriften  eu  achten  und  jede  Über-  yulle  mate,  de  dar  recht  unde  wro- 
tretung  angujseigen  oder  auch,  falls  sie  get  is.  Büteow.  Ruhest.  6, 11;  de  dar 
Strafgewalt  besitzen,  SU  bestrajfen  haben.  begehrende  is  sine  tunnen,  schepel 
Twe  prestere  weren  dar  to  gesät,  .  .  tho  kempende  ynde  tho  wrogende, 
dat  se  alle  lüde  wrogen  scheiden,  de  80  (d,  h.  daß  sie  gekempet  und  gewro- 
ouer  dat  echte  treden.  Seel.  Tr.l75;  get  werden)  etc.  Dithm.  L.  R.p.221; 
de  scherne  wrogen  erst  dey  yene,  unde  eyn  itlich  kemerer  schal  in  sy- 
de  gehowet  hadden  in  Tudorper  holt-  ner  kemeryge  wroghen  den  kündych- 
marke  spaeckholt ,  spelderen  etc.  breff  erst  an  dem  rade,  an  den  bor- 
Item  dar  na  de  yene,  de  buten  des  35  gheren  vnde  an  den  ghasten  (1455). 
holtgreven  wetten  ynde  willen  to  seck  Brem.  Denkb.  113. 
genomen  in  de  mast  vromede  swyne  wroger,  m.  Rüger,  Ankläger.  Des 

etc.  Gr.  Weisth.  3,  92 ;  dessen  eyd  wrogers  edh  yor  dem  sende.  Brschw. 
sweren  de  sendwroger:  wat  mek  hir  Chr.  1,  12,  28;  de  wroegher  (beim 
bynnen  dusser  tyd,  dat  ek  wrSgher  40  Sende)  sal  wroegen  al  datter  wroech- 
byn  to  wetende  wert,  dat  witlik  vnde  bar  is.  Richth.  314  §  18.  —  Bi<i  in 
openbar  is  weder  ghod  vnde  weder  die  neuere  Zeit  heißen  wröger  die- 
de  kristenheyt,  dat  myne  wrSghe  an-  jenigen,  welche  von  Amtswegen  nach- 
rSrende  is,  dat  ek  dat  vor  dem  zende  zusehen  haben,  ob  die  Verkäufer  rieh- 
wroghen  wille.  Brschw.  ürk.  I,  98,  46  tiges  Maß  und  Gewicht  gebrauchen, 
62;  ock  scholen  bi  dem  bauen  ge-  oder  ob  sonst  noch  Pdizeiwidrigkeiten 
schreuen  broke  gestrafEet  vnde  wro-  vorkommen.  Idt  schall  ock  nyemandts 
get  werden  etc.  Dithm.  R.  185;  enen  to  beddelen  vorgundt  ader  vom  wro- 
dik  heerloos  wr6gen,  den  Eigenthümer  ger  gestadett  werden,  he  hebbe  dhann 
eines  Deiehpfandes  mit  einer  Gddbuße  50  vom  erbaren  rade  nrloiff  nnde  eyn 


WROGINGE  784  WÜDEMETE 

teicken  etc.    OöU.  Urk.  v.  1530.  —  wrokinge,  f.  Zank,  Streit,  wi  heb- 

In  schlimmem  Sinne:  Verräther.  Simon,  ben  yornomen,  dat  wrokinge  is  ta- 
ein  wroger  des  geldes  unde  des  vft-  sehen  L.  M.  und  K.  yan  B.  alse  amme 
derlandes.  J2  Maccdb,  4,  1  (H.).  dat   ungerach,   dat  hür  to    wintere 

wroginge,  f.  Anklage.  Pilatus  zede    5  schach  tuschen  en  beiden  .  .  des  heft 
ene:    welk   ys   de   wroginge,    de  gy       L.  bekant,   dat  alle  dink  Torliket  si 
bringhet  wedder   dessen   mynschen?       etc.  (1398),  Livl.  Urk.  nr.  1475. 
Brem.   kerck.  geb.  f.  174;    nemande  wrcstelen,  schw.  v.    =  worstelen, 

unrechte  wroghynge  to  done.  Richth.  ringen;  wrastelen,  wratselen,  worste- 
145;  dar  de  worm  der  wroghynghe  10  len.  KU.  De  rese  sprancktho  Geffroy 
ynser  sunde  .  .  nummer  steruet.  1^.  vnde  wrosstelden  to  samen  ynde  gre- 
d.  Sammitt,  J,  1  (in  der  Erklär,  der  pen  sik  herde  an^  so  lange  dat  en 
7.  Bitte);  weer  ymant,  die  die  werck-  beyden  de  adem  begande  tho  vergan. 
meister  verspreken  wil  (auf  sie  schim-  Melusina  f.  48^. 
pfen)  umb  wrogingen  .  .  die  sie  van  15  wrote,  m.  Maulwurf.  De  mol  edder 
oirs  amptz  wegen  op  eren  eedt  gedain  wrote  .  .  den  schonen  brink  lelik 
hedn  etc.  Z.  d.  Berg.  Gesch.  V,  9,  96.       maket    mit    swarten    erden ,    maket 

wroidelinge,  s.  wredelinge.  grote  bulten.    Owg.  277  (Korne  z. 

wrdk,  wruk,  m.  StreU,  Zwietracht.  Hd.  1241). 
wrock,  j.  wronck,  simultas.  Kü.  vor-  20  wroten,  schw.  v.  ags.  yrotjan,  mü 
sonede  dar  den  olden  vrok  (d.  i.  der  Schnauze  (dem  Rüssd)  at^wühlen. 
wrok)  unde  twedracht.  Korner  213^^;  suffodere  rostro  humum.  Kä.  wm- 
was  grod  twidracht  twischen .  .  unde  ten  der  vercken,  grayen.  Teuth.  u. 
den  wrock  konde  nemant  yorliken.  Dief.  s,  v.  yerrere.  —  Een  gyrych 
dcLS.  13(A};  de  wat  wrokkes  up  den  25  mensche  geliket  enen  moltworpe,  de 
rat  hadden.  das.  210c;  mit  beden  ynd  nycbt  en  gelouet,  dat  daer  anders 
beger,  dat  se  allen  ynfrede,  wruck,  enyge  schat  sy,  ofte  icht  beters  sy, 
twist  ynd  ynwyllen  .  .  bileggen,  yp-  dan  yn  de  erde  to  wroten  ynde  dar 
hauen  ynd  dempen  muchten  (1537).  ynne  to  wonen.  Ld>en  d.  h.  Franz. 
Wism.  Zeuget,  p.  417.  —  Hieher  ist  80  149h;  de  vracke  (Gierige)  is  gelike 
wol  eu  eichen:  de  loueden  gode  des,  den  moll  (Maulwurf)^  De  zyne  ge- 
dat  he  (Lucifer)  yorworpen  was,  dar  nochte  heft  in  der  erden  hoU,  Blinde- 
(l.  de)  under  den  hemelschen  buren  linghe  wroet  yoort  ynd  yoort.  Sp.  der 
makede  wroghen  ynde  ynsture.  v.  d.  sonden  f.  31c ;  so  de  dieck  des  win- 
Hagen^  Germ.  10^  S.  170.  85  ters    .    .    gewroet   werden    van    den 

wroken,  schw.  v.    zanken^  streiten.       schwinen.    Ostfr.  Deichr.  c.  i,  §  20. 
Vgl  Brem.  WB.  5,  292.  s.  v.  wra-       —   Vgl  Br.  WB.  5,  301. 
ken  2.  —  Disser   stucke  was  yele,  wrnehte,  s.  wrechte. 

dar   de   bischop   mit    den    borgeren  wuehein,    eine  kleine  Münze,    an 

umme  wrokede  wente  in  dat  77  jar.  40  dubbelden  wucheyn,  ider  yor  XIII  dn. 
Magd.  ScA.  Chr.  269,  12;  dat  wy  Nies.  Beitr.  2,  545;  ind  gafi  yem 
uns  dan  wrogden  um  den  kör.  Theoph.  yp  dye  handt  yyfitiehn  pennynch  off 
J,  142.  (Ist  noch  im  Oidenb.  ein  be-  dry  wuycheyen  (sie).  Fahncy  Dortm. 
kanntes  Wort;  wrok-dik,  tumulus  Urk.  II,  nr.  271. 
rixae,  um  den  gestritten  wird,  z.  B.  bei  45  wnchtems  (wuchtenis?).  Suset  di 
Zetel ;  yon  kiifi-  und  wrockteichen,  de  oren,  nym  eyne  gallen  yon  eynem 
d.  h.  solchen  Deichflagen,  deren  sich  schape  wuchtems  ynde  do  dar  to 
niemand  annehmen  unU,  die  einer  dem  yruwen  melk  etc.  Wdf.  Mscr.  23, 3 
andern  zuschiebt.  Corp.  Const.  Oidenb.  f.  88^.  (Schreibfehler?) 
11^  nr.  136,  p.  265.)  50     wndeiiete  =  wedemete,  geisUickes 


WÜLLfi  785  WULST 

QAStude.    Dat  de  vorbenomede  Th.       Jahrb.  3,   8.   66.   —    J2.   caner.   ein 
dere  Toresprokenen  gheystliker  lüde       Wöllenarbeüer^  Walker^  fullo.    Dief. 
bawe  eder  wudemete  nicht  nar  bu-       u.  Brem.  Voc. 
wen  noch  grauen  ne  scal  den  dre  wollene,    verbascum.      koninges- 

Yote  (1321).  Marienr.  Urk.  nr.  231.    6  kertze,    wuUene,    tapsus    barbatus. 

walle,  f.  WoUe,  Ein  dorchdreue-  Herbar,  f.  48.  Wede  emorroides  heft 
ner,  drehariger  schalck,  so  in  de  •  .  de  sede  wuUene  in  wyne  in  eynen 
wuUe  gefaruet.  N.  Gryse,  L.  B.  fr.  erden  gropen  vnde  late  den  swademe 
IP,  Bog.  Ee;  vgl.  Brem.  WB.  5,12;  van  neddene  vp  gan.  das. 
dör  de  wuUe  farvet  wesen,  sehr  ver-  lo  wuUenere,  walner,  m.  WoUebereiter, 
schlagen,  ein  listiger  Fuchs  sein.  —  Wollenweber.  De  wllenere  ghevet  to 
Wen  se  willen  einander  in  der  wuUe  herwede  etc.  Wigands  Arch.  II,  41 ; 
wesen  (bildi.  sich  eau^en),  so  moten  die  snider  unde  wulner  knechte  .  . 
[se]  jo  watt  vrsache  soken  an  beiden  solches  verdroet  den  wulneren.  Münst. 
parten.   Wism.  Protoc.  v.  1570.  15  Chr.  5,  45;  der  wulner  oder  wandt- 

wallen,  schw.  v.    die  WoUe  attö-       maker.  das.  3,  106. 
zupfen,    up  ein  schäp  ein  kreie  vlöch,  wallenkaape,  tn.  TuchmachergeseU. 

der  wuUe  se  ome  vele  üttöch  •  .  To  It.  noch  4  s.  yor  eyn  myddelick 
lesten  sprak  dat  schap :  Yrouwe  kra,  (Mütelleiche)  van  enem  wuUenknap- 
de  wulfhunt  ligget  ju  vil  na,  gi  moch-  20  pen,  ghenometh  Wenth.  Wism.  8t. 
ten  on  ök  gerne  wullen,  went  he  heft  Jürg.  Beg.  v.  1517,  f.  6;  do  he  mit 
hares  wol  de  vuUen.  Gerh.  v.  M.  58, 9.       (bei)    ome   vor    einen   wullenknapen 

wollen,  adj.  in  Wolle  gehüllt ;  „ein       denede.    Brschw.   Urk.   v.   1513;   to 
schlecht  TrauerUeid.^  Frisch  2,  456.       holden  einen  gemeinen  raid  mit  wul- 
leide  af  sin  koninglike  gewat  unde  25  lenknapen  und  anderen  unflaid.   Xi- 
toch  ut  sine  scho   und   ging  wullen       liencr.  3,  nr.  394,  22. 
unde  barvot  (penitentium  more)  in  wallenparer,  m.    der  offideU  die 

de  stat  vor  den  bischop.  Magd.  Seh.  WöUe  besieht,  von  deme  wullinpurer 
Chr.49,3;  60^23;  se  ghinghenskchte  2  mark,  von  deme  hoppenmetere 
daghe  umme  de  stad  (Jerusalem)  30  iVs  M.  (15.  Jh.).  Gott.  Urk.  II,  nr. 
wallen  unde  barfot.  LOb.  Chr.  1,  8;      401. 

wallen  unde  barvotes.    Münst.  Chr.  wallensleger,  m.  WoUbereiter,  lani- 

1,  258.  {ex.  1  Voc.  W. 

wallenboge,  m.   1.  Gerät  der  WöU-  wallenwerk,  n.  das  Gewerk  (And) 

bereiter  (Hutmacher);  „eine  6-^7  F.  36  der  Wdlweber.  Den  mesteren  van 
lange  ^nge  von  leichtem  Hole  mit  dem  wuUenwercke  hyr  suluest.  Cod. 
dazwischen  gespannter  Darmsaite,  durch  Brdb.  I,  25,  118;  van  bedes  weghen 
welche  das  Haar  in  die  Hohe  ge-  der  olderlude,  werkmestere  .  .  des 
schneUt^  aufgelockert  u.  gesäubert  wird.**  wullenwerkes  to  N.  N.  Meld.  Jahrbb. 
Sanders,    und  snarden  mit  dem  wul-  40  13,  351. 

bogen.  Brschw.  Schichtb.  f.  54 ;  Ja-  waln,  umgesetzt  für  wlum,  wlome, 

cobus  •  •  wart  met  deme  wullenboge       turbidus.  Voe.  Halberst. 
gedodet.  Engdh.  Chr.  f.  3 ;  Also  quam  walst  =  vulst,  volste.    Do  he  mit 

dar  en  lopende  vnde  grep  enen  wul-  vnsen  denren  by  de  rouere  quam 
lenbogen  vnde  sloch  enen  groten  45  vnde  ere  wulst  (die  Urk.  ist  an  dieser 
slach  vppe  syn  hillige  houet,  dat  sin  Stelle  verletzt,  doch  scheint  nichts  an- 
bregen  dar  vt  vlot.  Lüb.  Passional  deres  gelesen  werden  zukönnen.  D.H.), 
f.  107^;  do  kam  eyn  loppende  myt  alse  G.  van  PL  .  •  vnde  de  anderen, 
eynem  wuUenbSghen  unde  sloch  ome  .  •  do  hadden  se  rouet  vpter  Straten 
(Jacob,  min.)  syn  hovet  entwe.    Nd.  m  (1397).  Lüb.  Urk.  4,  nr.  659. 

lilttelDlad«rd.  WOrterbnob.   V.  QQ 


WÜLSTER  786  WÜLVESMAK 

wnlsier?  duodena  coriorum,  qae  tung  haben  alle  jar  in  y&der  hoyges, 
dicuntur  Yulster8(=  wulsters?).  Hati^.  to  paschen  enen  wulff  van  den  bek- 
ürt. V.  HöJdbaum  J,  S.  146.  (wlsters.  keren,  etc.  Greif sw.  St.  Verf.  41^  3; 
Lappenb.)  L.  sende  mi  einen  groten  wolff  tom 

wnlf,  m.  1.  Wolf.  I^ichw.  de  een  5  nien  jare.  N.  Oentßkow  12^  2^  60; 
wulf  den  andern  niet  bit,  Mer  de  vgl.  Höfer  in  Pf.  Germ.  15^  82.  — 
eene  bunt  den  andern  torit.  Speg.  4,  „Ein  Behältnis  in  der  Darre^  we- 
der Sonden  f.  ll?c;  de  eine  wulff  vrit  durch  die  Hüee  aus  der  Darrenröhre 
jo  vam  andern  nicht  Neoc.  2^  380;  in  der  ganeen  Darre  verbreitet  wird. 
man  darf  den  wulf  nicht  nömen,  t'  is  lo  Es  ist  ein  Mauerwerk,  so  recht  mitten 
in  den  hilligen  dagen.  Brem.  Mscr.  in  der  Darre  steht^  aber  von  dem 
(Vgl.  Nd.  Korrespondent.  1878,  S.  Mauerwerk  der  Darre  aUenthaiben  1 
28:  Ein  Pastor  hiess  Job.  Wul£^  sein  Fuß  breit  absteht  und  im  kleinen  der 
Schnitze  kam  umb  Weihnachten  zu  Darre  selbst  gleicht.  Der  Weif  hat 
ihm;  sagt:  Guten  Morgen,  Herr  Un-  i6  ein  schreges  Dach  von  Steinm  und  in 
derth,  ich  mag  den  Schelm  nicht  schien  4  Seitenwänden  sind  Öffnungen^ 
nennen,  es  ist  im  Zwölften,  u.  Gr.  durch  welche  die  Hitse  aus  dem  Wolf 
Mythd.  899;  134;  634);  sik  betern  in  die  eigentliche  Darre  dringt.'^  Ja- 
als  een  jung  wulf;  wen  man  van'm  cöbsen^  technd.  Wörterb.  (1781)  s.  r. 
wulf  sprikt,  is  he  dar;  mit  dem  wulf  20  sonst  die  dam  und  darin  beffndlicheu 
moet  men  hulen.  das. ;  ein  ider  seie  also  genahmten  wolff  allemahl  fleü^ig 
wol  tho,  dat  de  wulf  nich  dorch  den  außfegen  und  reinigen  la0en.  Wism. 
Stegen  bite.  Liliencr.  3,  329^  21;  s.  Feuer-Ordn.  v.  1665;  auch  sonst  eine 
eben  Stege,  lllj  375;  Wolf sf eil.  ent-  (transportable?)  Feuerungsanlage.  1 
fangen  yan  Havenborg  5  wolffe.  Mem.  26  panne  myt  den  iseren  ynde  sunder 
Dunckelg.  f  Tb.  —  2.  Name  einer  de  wolwe  (1449).  Wism.  Inv.  f.  38 
Krankheüy  bickars.  —  wolf,  ein  wetag,  u.  f.  43 ;  de  wolwe  vnder  der  pannen 
pena  in  coxa,  Dief.  s.  v.  lupus;  inter-  (1451).  das.;  ene  kopern  kelle,  euen 
trigo,  attritus,  de  wulff  am  hinder-  wuUeff  vnder  der  pannen  (1523), 
sten,  wen  einer  de  hudt  dorch  rydet  80  das.  f.  125;  4  stucke  iszeren,  5  fothe 
edder  geit.  Chtftr.  342;  reit -wolf,  tho  Wolfen,  1  suker  (1540).  das.  f. 
Intertrigo.   Dief.     8.  auch  das.  s.  v.       234. 

paratrimma  und  bubo.    Wedder  den  wnlYeleie,  arnica«  Voc.  Strals.  wul- 

Wulff  nym  etc.  Rost.  Areneib.  f.  54^;  dit  vesdistel.  Dief. 
sap  (dach  vnde  nacht)  benimmt  ok  S5  ymlYesehuAe? Lederschürtfe?  Y  seh 
dat  gebrek  perpetes  efte  perpestio-  und  III  Crossen  vor  II  wulveshaden. 
menus  genömet,  dat  is  eyn  swere,  Lippische  Rechn.  v.  1409.  (Oder  ist 
de  dat  flesch  an  dem  lichamme  vor-  es  „WdfshatWy  die  eu  Dedcen^  Ma- 
teret,  vnde  kumpt  van  der  vorbran-  tratjsenetc.gebraucMumrde?  ejj^I.  wolf, 
den  colera  vnde  is  arger  wen  de  40^'.  wolfs-pels;  u.  wolfsmantel,  pels- 
kreuet ;  ock  nömet  me  dat  den  wulff.  rock,  mastruca,  diphthera.  Kä.  u. 
Hort.  Sanit.  c.  384.  —  3.  ein  Gebäck.  1  wolwes  deken,  it.  I  arrasches  de- 
„In  Stralsund  werden  vor  Ostern  die  ken.  Wism.  Inv.  f.  44;  III  howet- 
Osterwolfe  für  alle  Familien  gebacken.  poUe,  II  dekene  vnde  ene  wolves  de- 
Es  sind  Brote  aus  Weijgenmehl,  welche  45  kene.  das.  f.  125.) 
4  Zipfel  haben.    Die  Zipfel  soUen  die  wnlvesmän,    Wcifsmorwi  d.  i.  De- 

4  Füße  des  Wolfes  vorstellen.'^  H.  cember.  Krause  in  Pf.  Germ.  16,  91. 
PröMe,  Unser  Vaterland  1,  352;  de  (wolfsmaend,  December,  q.  d.  luparius 
kumpan  des  rades,  deme  de  tolle  .  •  mensis,  quod  scilicet  lupi  tum  atro- 
bevfden  wert  scU  für  seine  Mühwalr-  50  cius  gressentur  [?].  Kü.) 


WÜLVESMELK  787  WUNDEN 

wulyesmelk,  eine  Pflanze^  die  einen  settet  doch  untoretene  w&mpel  und 
milchweißen  Saft  hat^  esula  major.  hovetdoke  upp.  Lyßmanns  Nachr.  v. 
Voc.  Strals.  tithymallas.  Nym  water  Kloster  Meding^  S.  264 ;  Tbamar  nam 
sem  eder  8ulfat  eder  wuluesmelk  eder  einen  wumpel  (Vtdg.  theristrum).  1 
osteken  dusser  crude  eyn  vnde  stot  5  Mos,  38,  4;  dyne  wangen  de  synt 
in  eyneme  mosere  etc.  Weif,  Mscr.  appelroet,  dyn  munt  de  steyt  na 
23^  3  f,  117,  eneme  wumpele.  Brem,  näs,  Befb.  f. 

wnlyieb,  adj.  von  Wolfen^  wölfisch.  32;  et  ne  mach  neyn  vrowe  copen 
Bischope,  de  dat  loen  der  armen  mit  got  ane  eren  vormunt .  .  sunder  wim- 
wuluigen  kenebacken  vorslynden.  Br,  10  pele  unde  strickitte.  Big.  8t.  22.  jp. 
d.  Cir.  109.  107;  it.  noch  I  wempel,   it.  noch  I 

wulflevinge?  Tighen  dat,  dat  de  westerhemde.  Wism.  Inv.  f.  45.  — 
woltlude  behorich  sint  den  vorsteren  2,  lange,  schmale,  schleierähnliche 
to  Jacht  .  .  moghet  se  yisschen  vnde  Fahne,  Banner.  Se  slugen  se  in  de 
iaghen  wild  to  orer  kumpenye  des  16  vlucht  unde  nemen  en  twe  hoftbanren 
iares  dryges  vnde  moghet  sek  wulf-  unde  twe  wumpel  myt  s.  Andreas 
leuinge  ane  winden,  wor  se  dat  vin-  cruce  getekent.  Lüb.  Chr.  2, 365 ;  25 
det.  Oosl.  Bergges.  §  210.  wympelle  van   heren  unde  van  bor- 

wnlf seise,  eig.  Wölfssense,  =  Wolfs-  geren.  Münst.  Chr.  1,  124 ;  oflF  vnse 
eisen.,  cassula,  wolfseisen.  Brevü,  (vgl.  20  banner  oder  wympell  in  dem  velde 
Dief.  s.  V.  wolfseges,  -sense[n],  fer-  were  etc.  Seib.  Urh.  nr.  952;  auch 
mm,  cum  quo  Yulnerantur  lup[p]i).         als  n.  Und  sogen  dat  wimpel.  Z.  d. 

wammen  gades  (gas,  gans),  d.  i.      Berg,  Oesch.  V.  9,  29. 
wunden  gades  (godes).  wnmpelule,  f.  Schleiereule.    JR.  F. 

wnmpel,   wimpel,  m.    1.  Schleier,  25  III^  4,  Gl, 
als  KopßedecJcung,    pepulum.    Voce.  wunde,  f.    Wunde;   häufige  Ver- 

wumpele  vel  sleyger,  vitta.  Die  f.  u.  sicherungs-,  Betheurungsformel:  same 
Voc.  Oldenb.  vitta,  pepulum  sponsa-  de  wyf  wunden  godes.  Theoph,  1, 345; 
tile.  Voc,  Engelh.  —  Pro  tribus  peplis,  vielfach  verderbt,  s.  B.  wummen  ga- 
que  dicuntur  wumpele  (1327).  MeU.  80  des!  Joch.Schlu  F5b;  J3b;  wummen 
ürÄ;.  nr.  ^^70;  we  ok  hir  brinkt  oder  gatenl  das.  F2;  wummengatken ! 
maket  hovetkledere,  alse  doke  vnde  das.  L2b;  wummen  gans!  Stynchin 
wumpele,   de  mot  he  wol  ganz  vor-       56,  1, 

kopen.  Gosl.  Stat,  103,  26;  dhe  vrou-  wunden,  wonden,  schw.  v.  verwun- 

wen  moten  wol  dreghen  kruse  vn  35  den.  So  war  en  man  ghewont  ("  Far. 
stripede  wumpele  mid  enem  slighten  ghewundet)  wert  mit  egghagtighen 
bokerey  Tan  zyden.  Dar  en  schal  wapenen  etc.  Liib,  R,  285;  vnde  wun- 
neen  ghold  neen  suluer  inghewracht  deden  ene  wente  in  den  dot  (1375). 
wesen;  dar  en  schöllet  ok  neue  vor-  Lüb.  Urh.  IV,  S.  300;  wart  he  ge- 
hauene deer  edder  parlen  vppe  we-  40  wont  vnde  ghelemet.  Russ.-livl.  Urh. 
sen.  Sudend.  5,  nr.  45;  welk  man  S,  135h;  dat  men  de  doden  grove 
vppe  Vc  mark  heft  in  wickbelde,  des  und  de  gewundedon  heilede.  Magd. 
wyflf  unde  dochtere  moghen  wol  Seh,  Chr.  15, 1;  vele  wundeder  lüde, 
wumppelle  dregen.  Ndd.  Rechtsb.  f.  Komer  127^;  überh.  verletzen,  de 
148^ ;  vnde  (die  Königin)  nam  des  45  plancken  vnde  crucebome  ne  schal 
(l.  den)  allerdurbarsten  wumpel  van  men  nicht  schedeliken  wunden.  MeU. 
erem  houede  vnde  lede  em  den  in  Urh.  nr.  3582.  —  de  erde  wunden, 
schot.  Denscke  Krön.  f.  G3h;  thor  umkehren,  umgrabefi.  Binnen  ses  we- 
mahltit  käme  gy  (Laienschwestern)  ken  na  dem  drittigesten  sal  se  (die 
mit  toreten  s warten  wumpelen,  .  .  60  Witwe)  mit  dem  gebu  rumen,  so  dat 

60» 


WUNDENKRUT  788  WÜNDERWERUK 

86  de  erde  nicht  ne  wunde  (Varr,  dut  wanderde  alle  man,  wente  alle- 
wende, umbwende).  Ssfp,  J,  20^  2.  man  de  sach  dut.  Bothos  Chr.  f,  125. 

WQndenkrfit,  n.  consolida.  Voc.  —  Refl,  Dat  so  edele  juncvrowe  deme 
Engdh.  —  wondkruyd,  Solidago;  /.  marscalke  dor  gudes  willen  gheyen 
smeer-wortel,  crassula  major,  fabaria,  5  wart,  yil  manegh  eme  des  wunderde, 
faba  crassa.  Kü.  Lüb.    Chr.  i,   182;    alle   wnnderden 

wunder,  n.  Wunder,  al  den  heren  sik  van  (über)  Reinkes  worden.  R. 
dede  dat  wunder,  vertounderten  sich  V.  4434.  —  ///.  trans.  wunderbares^ 
darüber^  dat  etc.  R.  V.  1807;  hir  seltsames^  ungewöhnliches  thun.  In 
hadde  se  gröt  wunder  af.  das.  2848;  lo  den  seven  vrien  kunsten  plach  ik  jo 
de  ridder  vnde  de  yrowe  nemen  wun-  to  wunderen.  Lüb.  Dodend.  v.  925; 
der  dar  afiP.  8ov.  Meistere  f.  D3^;  binnen  der  tid,  dat  he  mit  den  bor- 
he  (König  Wenzel)  hadde  vele  wun-  geren  alsus  wunderde  und  groten 
ders,  seltsame  Dinge^  gedreven.  Magd.  schaden  dede,  reit  he  in  de  stad. 
Seh.  Chr.  291,  7.  Zur  Verstärkung  16  Magd.  Seh.  Chr.  193,  18. 
vor  Adj.  u.  Adv.    unsse   broder  van  wunder(h)aftich ,   adj.     wunderbar. 

Bremen  is  en  wunder  wol  sprekende  Wo  gar  wundera£ftich,  erwerdich  is 
man.  Brem.  G.  Q.  81;  ein  wunderen  got  in  synen  hilligen.  Navolg.  3,  c.  12. 
grot  beere.   Lüb.  Chr.  i,  414;  strit.  wunderik,  wnnderk,  adj.   verwun- 

das.  415,     Vgl.  Grimm,   Gr.  2,  555.  20  derlich,  wunderbar.   Dat  zute  lachent 

wunder,  adj.  wunderbar.  eine  do  Den  luden  wunderik  was.  Parad, 
furstinne  van  wunderer  Schönheit.  62,  33;  wunderic  is  dit  to  redende. 
Kantzow  96;  vnder  welcken  allen  Lüb.  Chr.  1,  105;  hertoghe  Hinrick 
syn  Schwert  dat  wunderste  was.  dii5.55.       geheyten  de  wunderke.    Bothos  Chr. 

wunderen,  schw.  v.  I.  unpers.  mit  25  /.  181^;  dyne  (Gottes)  werke  sin  to 
Dat.  d.  P.  und  Gen.  d.  S.  wunder-  male  wunderek.  Ecdes.  f.  242^;  dat 
bar  sein,  wunderbar  dünken.  Also  duchte  ene  wesen  eyn  wunderich  siebt 
rikeliken,  dat  des  deme  riddere  wun-  Harteb.  257«^  (f.  67^^);  dar  he  dat 
derde  der  herlicheit  vnde  des  ge-  volk  wunderker  wys  vth  den  vedde- 
makes.  Brem.  G.  Q.  71;  do  de  here  80  ren  schuddede.  Chr.  Sd.  334,  19.  — 
dar  quam,  des  wunderde  en  allen  in  Dajsu  adv.  wunderken.  ghar  wunder- 
deme  lande.  Lüb.  Chr.  1,173;  unde  ken  gheschicket.  Komer  33c. 
dref  daruth   enen   rof  so  grot,   dat  wunderinge,  f.   Verwunderung.  De 

manigheme  des  wunderde.  das.  1,  nature  begheret  to  werkende,  dar  lof 
250;  vele,  de  en  horden,  den  wun-  35  vnde  wunderinge  afi  komet.  NavcHg, 
derde  siner  lere.  Cid.  Evangelienb.  3,  59;  also  weren  se  in  wunderinge, 
f.  13;  do  begunde  dem  koninge  sere  bet  de  processien  geschein  was. 
to  wunderne.  Seel.  Tr.  10 ;  den  Fran-  Brschw.  Schichtb.  148. 
ken  begunde  sere   to  wunderen,   do  wunderlik,   adj.    uMnderbar.    Dat 

se  Segen  etc.  Magd.  Seh.  Chr.  15,  40  (goldene)  vlues  was  wunderlykwiß  be- 
24 ;  die  Sache  auch  durch  Präpos.  u.  wart  van  dem  gode  Mars.  Hist.  Troj. 
abhängigen  Satz:  noch  wundert  ma-  f.  Al^;  dit  hadde  den  luden  wud- 
nighen  umme  den  am.  Lüb.  Chr.  1,  derlik  (setsfte  die  Leute  in  Verwun- 
230;  den  minschen  wundert  nu,  wo  derung).  Magd.  Seh.  Chr.  301,  2.  — 
dat  mach  tokomen  .  .  ok  wundert  45  u.  adv.  wunderliken.  Hir  was  deme 
en,  dat  etc.  Lüb.  Dodend.  v.  1463.  kokemester  wunderliken  to  (wunderte 
—  //.  pers.  so  dat  syner  wysheit  sich  darüber).  Korner  191^ ;  ock,  wo 
vele  lüde  wunderden.  Münst.  Chr.  1,  rechte  wunderliken  is  mi  to  sinne ! 
94;  des  wunderden  alle,  de  dat  se-  Lüb.  Dodend.  v.  233. 
ghen.    Leb.  Alex.  (Bruns)  8.  365;  50     wunderwerlik  (?),  a^.  wunderbar. 


WUNDERWISE  789  WURDEN 

Dit  wnnderwerlike  rnchte.  Korinef  cheyt  mennygher  hande  blomen  vnde 
158^,  grazes.  da«,  f.  3\ 

wnnderwise,  adv.    auf  tounderbare  wunsam,  adj.  toannesam,  freiiden' 

Weise.    Godes  zone,  de  so  wunderwis       reich.     0  wunsame,   vrolike   nacht ! 
komen  bist.    Hanav,    Oebetb.  J,    77^    6  Hanov.  GebetK  I,  75,  8.  148. 
S.  22.  wunsaiiiieheit,  f.  Wonne,    vnde  si 

wandigen,  schw.  v.  verwunden.  Sin  (die  Sterne)  lachten  em  mit  wun- 
(des  Gerieten)  werdt,  deme  was  sin  samecheit,  der  sie  makede.  Perik.  f. 
doet  leet,  de  grep  Jons  swerdt  vnde  25  (Baruch  3^  25). 
wundigede  Teten  wedder.  Falcks  10  wnnseheii,  schw.  v.  umnschen  wun- 
StacUsb.  Magae.  9,  707;  so  de  wol-  sehe  in  twiuelmode  nicht  des  dodes. 
diger  daroTer  gewundiget  werde  etc.  Ecdes.  f.  ^a;  se  wünschen  en  (ihnen) 
Brsehw.  Urk.  I,  257^  84.  des  dodes.   Seel.  Tr.  103;   se  wun- 

wnndinge,  f.  Verwundung,  hevet  scheden  sik  sulven  den  döt.  R.  V. 
groten  schaden,  smaheit  unde  hon  16  ^77^;  np  disse  twistinge  einen  guden 
dan  in  dingtale  unses  godes  .  .  und  und  wunscheden  ende  (exoptatus  finis) 
an  vengnissen,  wundinge  und  vor-  tho  erlangen  etc.  Westphal.  3,  153. 
der[y]nis8e  ihres  lives  (1358).    Bar.  wnnstach  =  wodens-,  godensdach. 

ürh.  nr.  35.  1607   vf  wundsztag  war   der   erste 

wnnlik,  adj.  wonniglich^  hohe  Lust  20  tag  Monatz  Junii  neuven  calenders 
bereitend.  Des  toghen  se  van  en  we-  (also  ein  Freitag  ?).  Old.  UrJe.  v.  1607. 
der  ieghen  Damascum  up  enen  wun-  wnntkrnde,  n.   Wundkraut  (Vero- 

liken  camp,  dar  yunden  se  voders  nica  officinalis),  filago.  Dief.  gren- 
unde  weyde  ennuch  eren  perden.  singk  vnde  holwort  vnde  wuntkrude 
Lüb.  Chr.  i,  185;  wol  dat  ((gleich)  26  in  bere  gesoden,  dat  droghet  vnde 
der  rosen  blick  wunUk  is,  doch  ys  holet  sere  dat  vuer.  Ooth.  Armeib. 
des  domes  scharpheyt  vnlydelik.  Sp.  f.  98^.  31.  Vgl.  wundenkrüt. 
d.  Dogede  f.  49;    wachtet  an   deme  want8Cherling=wutscherling.Nym 

vunliken  sale,  went  jw  got  sulven  wndscherlinghe,  de  is  ok  gud  vor  de 
hale.  Sedent.  8p.  751.    .  80  podegram.   Wdf.  Mscr.  23,  5,  /.  102. 

wanne,  ^.    Wofine,  hohe  Lust.    0  wurien^vforieUi  schw.  v.  eine  Wurt^ 

du  begerlike  dach  (Weihnachten)  lat  wort  auf  werfen.  Yan  der  wordinghe 
uns  de  dechtnisse  dyner  wunere  (d.  i.  dat  rect.  Dat  si  witlic,  so  we  wor- 
wundere)  myt  enen  soten  herten  be-  den  wil,  werdet  he  hogher  denne 
denken  unde  de  wnne  dyner  wer-  86  enen  vuot  bouen  sinen  nabur,  he 
dicheyt  also  vorsmeken,  dat  etc.  Brem.  schal  lecghen  uppe  sie  ene  muren  etc. 
h.  geb.  f.  146h;  mit  groter  wilfheri-  Lüb.  R.  329;  vgl.  452;  eft  en  man 
cheit  vnd  wunne  der  vnderdanen.  wolde  sine  wurt  hogher  wurden  vnde 
Kantzow  114.  wil  em  sin  nabur  nicht  to  steden,  so 

wnnne,  sum  Oraswuchs  bestimmtes  40  mach  he  wurden  lik  sinem  nabur. 
Land.  Als  Var.  fsu  huve  in  Lehnr.  das.  329^  Anm.  7;  welck  man  syn 
Art.  65f  §  22;  ein  wunne,  die  un-  husz  hoger  worden  will  wen  eme 
gebawen  ist,  als  Erklärung  von  wort  borth,  de  schal  dat  wedden  myt 
in  der  neuen  Ol.  8.  Homeyer  im  Gl.  60  sz;  ane  dat  were  sake,  dat  he 
(Das  W.  ist  wd  nur  hochdeutsch.)      46  syn  husz  nye  buwen  wolde,  so  mach 

wnnnicheit, /*.  =  wunne.  De  vrunde  he  worden  na  derhogede  syner  brant- 
godes  hebben  hyr  in  disseme  leuende  muren;  wente  de  hegest  muret,  de 
veer  grote  wunicheyt  vnde  vrolicheyt.  mot  io  bauene  blyuen.  das.  443^  Anm. 
Sp.  d.  Samüt.  f.  3^;  (der  du  die  Erde  2 ;  vmb  de  gemenheid  der  veweide 
gekleidet  hast)  myt  lustygher  wunni-  60  .  •  dar  schut  vns  ok  to  kort  an,  dar 


WÜRDENER  790  WÜRTGELT 

hebben  de  van  Rige  by  ynsern  ge-  hus  yppe  gestan  hadden  etc.  (1371), 
denken  eyn  grot  stucke  vp  gewurdet,  Sudend.  4,  nr,  71;  ynde  van  der 
vnde  yp  gebuwet  houe,  garden  ynd  wurd,  dar  dat  hus  yppe  steit.  Old. 
wonynge,  ynde  beworden  de  weyde  Ürk.  v.  1439;  desse  krigh  was  ymme 
noch  yort  alle  dage  ynde  bethunen  5  dat  slot  to  H.,  dat  des  hertogen  is 
yus  dar  buthen  (1430).  Monum,  Liv.  yan  Brunswik,  mer  de  wurt  (Grund 
4^  223.  und  Boden)    sprak   an    de   bischop 

(?mrdener),  wordener,  f^i.  feiroi^ner  yan  Halberst.  Lüb.  Chr.  I,  390;  de 
einar  wurt.  Ok  mud  me  id  (dat  bu-  wurde,  de  yan  den  grauen  ynde  kol- 
wete)  em  (des  de  wort  sin  is)  ersten  10  hSuen  ghemaket  werdet,  de  scolen 
beden,  er  id  de  wordener  yorkopen  ynser  stath  to  boren.  Old.  Urk.  v. 
mach.  Lüb.  B.  308y  Änm,  8.  1345;    unde   dar   scal   he    eme  vor 

wnrtf  wort,  f.  urspr.  wol  jede  (na-  scriven  laten  de  ersten  gulde  in  dem 
türliche  oder  Tcünstliche)  Erhöhung^  huse  efte  in  der  wurd  efte  garden 
die  Sicherheit  und  Schute  gegen  auf-  15  .  .  woren  ok  welke  lüde,  de  wüste 
steigendes  Waßer  gewähren  soü ;  stamm--  worde  edder  hoye  hadden,  .  .  de  erer 
verwandt  mit  werder  (daher  findet  sich  en  bebuwen  wolde  etc.  St<id.  Stat.  7, 
auch  Bichtst.  Lehnr.  c.  7  ß  2  u.  das.  21;  we  ok  worde  hadde  yppe  deme 
0.  5  für  ene  benomede  wort  die  Var.  dämme  .  .  de  worde  mach  he  .  . 
werder) ;  dann  bes.  die  Stätte  für  20  buwen  mit  sodan  holtene  buwe,  also- 
(landwirthschaftliche)  Gebäude  oder  men  vppe  den  dorpen  to  hebbende 
Platz  eum  Hausbau;  überh.  jede  Hof  -  plecht  (1346).  Sudend.  Ily  nr.  189; 
Stätte^  bes.  eine  eingezäunte^  sie  sei  be-  wel  he  der  word  bruken  to  yruch- 
baut  oder  nichts  deren  es  mehrere  bei  tende  edder  to  bebuwende.  In  ders. 
einem  Gute  geben  kann.  Omnes  pos-  26  ürk.;  ok  heft  disse  kerke  eyne  ey- 
sessiones,  quae  teutonice  wuorde  yo-  ghene  yrye  word,  de  yry  is  van  aller 
cantur,  quae  infra  fossam  yestram  yoghedie  .  .  disse  word  heft  ok  acht- 
continentur,  unius  juris  sunt ;  de  pos-  word  in  holte,  in  delegrase  ynde  in 
sessione,  quae  wuorth  dicitur,  quod  aller  nyt  like  den  anderen  baren 
justum  est,  faciat.  Gr.  Weisth.3,73f.;  30  (1311).  Sudend.  /,  nr.  219;  wy  heb- 
Quandam  aream,  yulgariter  dictam  ben  avergegeven  ynde  vorlaten  eine 
en  wurth,  quam  quondam  Job.  in-  wurdt  offte  ein  stucke  gelegen  uppe 
habitavit  et  excoluit  (1346).  8.  H.  L.  den  Ledenser  yelde  (1456).  Cassel^ 
Urk.  J,  240;  vnum  quartale  cum  ürk.  541;  ynze  gud  tho  N.  myt 
area  adjacente,  que  wlgariter  dicitur  35  ackere,  myt  wurden,  myd  wischen, 
wrt.  Old,  ürk.  v.  1344;  ene  word  myd  weyden  etc.  Old.  ürk.  v.  141? 
(Var.  hoyestat,  geworchte  hovestat;  u.  so  h.  —  Hof,  Aufenthaltsort^  Woh- 
lat.  area,  fundus),  dar  man  enen  wa-  nung.  Nene  wort  (Var.  hoyestat; 
gen  uppe  wenden  möge.  Ssp.  /,  34,  lat.  nullam  curiam)  ne  bedarf  he  (der 
1;  hof  unde  wurt  (Va^ir.  hoyestat;  40  König)  benomen  an  sinen  degedin- 
wort  id  est  wüste  hofestadt).  das.  II,  gen,  wenne  swar  die  koning  open- 
48,  5;  min  hus  unde  huses  word  ge-  bare  degedinget,  dar  is  de  hof.  Lehnr. 
legen  in  der  Gutraars  strate.  Gott.  Art.  72;  (vgl.  die  keiserwort  sfu  Gas- 
Urk.  V.  1424;  ene  wurth  in  den  lar;  Ztschr.  d.  Hare-Ver.  v.  1871, 
dorpe  tho  Edewecht  mit  huze  vnde  45  100  ff.);  en  benomede  wurt  (Varr. 
schüren  ynde  allen  tymbere,  dat  dar  hofstat;  woninge).  Lelmr.  65  §  3. 
yppe  steyt  vnde   alzo  de  wurd  mit  wupt,   Wure,  Geunirjs,  s.  wort, 

thunen  begrepen  is.  Old.  ürk.  v.  1393;  WTlpt-,  W0Ptgelt=württin8.  Vmme 

alle  die  kempe  unde  wurde.    Brem.       dat  wort-  ader  ewych  gelt,  welcker 
G,  Q.  85 ;    in   den  wurden,   dar  de  50  de  herren  van  capittell  vth  etlickenn 


WÜBTPENNINK  791  WÜTSCHERRE 

worden  ynde  huszer  der  borgere  .  .  de  mark  neghen  mark  suluers.    das. 

jaerlix  gebor  dt  etc.  Old.  ürk.  v.  1537.  309;  ik  mot  dar  van   (von  dem  ge- 

wurt-,  wortpennink,  m.    =  wort-      "kauften  Hause)  geven  to  wortins  alle 

tins.     denarii  areales.    Nies.  Beitr.  jar  4V8  mark.  Mem.  Dunckelg.f.  25^; 

2^   449;    wes   dat  hus    is,    de    dar  5  de  eghendom  des  gantzen    ertbode- 
inne  mach  graven  unde  breken  mit      mes  der  stad  to  W.  de  is  juwe;  hir 

rechte,    de    scal    de    wortpenninghe  umme   is   de   word  tyns  juwe  ouer 

gheven.  Gosl.  SkU.  23,  1.  de   gantzen    stad.     Calenb.    Urk.    9, 

wart-,  wortrdm,  m.  Baum,  Platz  S.  125. 

einer  w.  —  midt  Peter  Klensmidts  10      wusch  =  wisch.      Vnde    wen    de 

vnd  Peter  Kubers  beiden  wurdtrumes  lüde  (in  Troja)  slepen,  dat  he  eynen 

Ynd  hofiPte  etc.  Otd.  Urk.  v,  1608.  wusch  entfengede,  dat  scheide  en  ein 

wnrt-,  wort-,  wortins,  Abgabe  von  teiken  syn  to  der  stat   to  kamende. 

einer  wurt,  Grundzins,  census  area-  Eist.  Troj.  f.  U.  4. 

rum.  Hanov.  St.  B.  137;  So  war  en  15      wath.     We   ein  kind   wil  kersten 

man   ene    wort   heuet    to    wicbelde  (taufen)  lathen,   de   schall   ock  men 

rechte,   ne  gift  he  sines  tinses  nicht  yeer    richte    gheven  unde  darneven 

vertein  nacht  na  Paschen  .  .  wil  de  clarete   schencken   vnde   ock  nener- 

man   dat  Yorderen,  des  de  worttins  hande    wuth    gheven,    uthgesproken 

sin  is,  de  geue,  de  vp  der  wort  is,  de  20  appele,    uothe    unde    beren    (1450). 

weddet  deme  richtere  uer  schillinghe  Brem.  Stat.  743.  (Verlesen  für  oueth, 

vnde  schal  den  worttins  ghelden  twe  Obst?) 

schat  (d.  i.  doppelt)  etc.  Lüb.  B,  308;  watseherre,  watscherlink,  Sckier- 

so   wor  en   man  uan  dem  anderen  ling,  cicuta.  Voce.  (vgl.  wodescheme). 

eine  wort  to  worttinse  nemet  sunder  25  Tho  der  mochte  swuls  .  .  dey  neme 

vorewort,  wil  he  den  worttins  weder  dat  sap  van  vutscherren,  olye,  etick 

copeu,   he  schal  eme  gheuen  io  vor  etc.    WcHf.  Mscr.  23,  3,  f,  62. 


Z 

Der  Buchstabe  z,  insofern  er  dem  dem  es  auch  in  der  Schrift  regellos 

mhd.  und  nhd.  z  entspricht,  ist  dem  wechselt;  nur  in  Fremdwörtern  unrd 

Mnd.  fremd,  weil  es  noch  auf  der  aUs.  ^h  häufig ,    aber  durchaus  nicM  immer, 

Lautstufe  steht,   wo  t  =  z   ist;  ge-  z  angewandt.     Vgl.  Nerger,  Gr.  §  67. 

schrieben  wird  allerdings  z  (sz,  dz,  tz.  Es  sind  daher  alle  mit  z  anlautende 

selten  c),  es  hat  dann  aber  den  Laut  Worter  unter  s  zu  suchen, 
des  (weichen  wie  des  harten)  s,  mi^ 


1 


'k\,'i  r.'n^^-.^