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I
■^-r
Mittelniederdeutsches
W O RTERBUCH
von
Dr. KiBL nUSB ..d Dr. AEÜST LÜBBEN
in Schiverin in Oldenburg.
FÜNFTER BAND.
u— z.
-'5H#*^'»~
Bremen, 1880.
Verlag von J. Kühtmann's Buchhandlung.
U. Ii. Fr. Xlnhhof Kt. 4.
Bmok Ton Diedr. Soltaa in Norden«
I
"4
3 MOV. mß
0' OmSD
w-j
Nachwort.
So wäre endlich nach jahrelanger, mühevoller Arbeit und unter
mancherlei Fährlichkeiten , von denen Todesfälle und Krankheiten die
schlimmsten waren, das Mittelniederdeutsche Wörterbuch fertig geworden
— was man denn so fertig nennt, d. h. äusserlich stellt es sich von A — Z
vollendet dar, aber innerlich, ja auch selbst äusserlich — das weiss ich
nur zu gut — fehlt noch viel an der Vollendung. Ich hoffe indes, dass
kein billig denkender, der die grosse Schwierigkeit der Arbeit überhaupt
erwägt, und die besonderen Schwierigkeiten, unter denen die gegenwärtige
Arbeit entstanden ist, eine absolute Vollendung erwartet haben wird; er
hätte sonst, etwas unmögliches verlangt ; erst einer späteren Zeit, die sich
des Besitzes eines grösseren und leichter zugänglichen Materials und einer
tieferen and weiteren Kenntnis der mittelniederdeutschen Sprache erfreut,
wird es vorbehalten bleiben, das Werk von neuem aufzunehmen und einer
grösseren Vollendung entgegenzuführen. Indes mag uns die feste und
freudige Zuversicht, dass wir trotz aller Mängel einen guten Grund gelegt
haben, als Trost dienen, wenn uns die Schwächen unserer Arbeit vor Augen
treten ; und diesen Trost wird uns hoffentlich niemand der Mit- und Später-
lebenden verwehren.
Was an Berichtigungen, Verbesserungen, Zusätzen, Erweiterungen u. s. w.
von befreundeter Hand eingesandt oder auch veröffentlicht ist, und was von
uns selbst gefunden ist, soll in einem Nachtrage, dessen Ausarbeitung
schon in Angriff genommen ist, erscheinen. Natürlich werden die ersten
Buchstaben des Alphabets die grösste Bereicherung und Verbesserung er-
fahren, weil damals, als sie bearbeitet wurden, noch manches Material
unbekannt war, während die Zusätze zu den späteren Buchstaben immer
mehr an Umfang abnehmen, weil das unterdes neu Erschienene bereits für
den Text verwertet werden konnte.
Der besseren üebersicht wegen habe ich dem Verzeichnis der be-
nutzten Quellen und Hülfsmittel nicht einen zweiten Nachtrag angehängt,
sondern das ganze lieber noch einmal zusammenhängend drucken lassen.
Es bleibt mir noch schliesslich eine angenehme Pflicht zu erfüllen
übrig, nemlich aller derer hier mit gebührendem Danke zu gedenken, die
sich dieses Werkes liebevoll angenommen und uns, sei es durch Mitthei-
lungen aller Art, sei es durch Zusendung ihrer betreffenden Werke, wesent-
lich und erfreulich unterstützt haben. Es sind die Herren : Baethcke (Frank-
furt a. d. 0.), Bech (Zeitz), Birlinger (Bonn), Breusing (Bremen), von Bunge
(Gotha), Crecelius (Elberfeld), Crull (Wismar), Frensdorff (Göttingen), Freybe
(Parchim), Hänsejmann (Braunschweig), Höhlbaum (Göttingen), Jacobs
(Wernigerode), Köhler (Weimar), Köpke (Brandenburg), Koppmann (Ham-
burg), Krause (Rostock), Latendorf, Lisch (Schwerin), Mantels f (Lübeck),
Mertens (Bremen), Mielck (Hamburg), Napiersky (Aschaffenburg), Nerger
(Rostock), Oligschläger f (Solingen), Preuss (Detmold), Pyl (Greifswald), Regel
(Gotha), Rüdiger (Hamburg), Schmidt (Halberstadt), Seelmann (Berlin),
Smidt f (Bremen), W^alther (Hamburg), Wehrmann (Lübeck), Woeste f
(Iserlohn). Sollte ich einen oder anderen hier vergessen haben zu nennen,
so verzeihe er es; absichtlich ist es nicht geschehen, unseres Dankes ist
er, auch ungenannt, in jeder Weise sicher.
Oldenburg, 25. Decbr. 1879.
A. Lübben.
der
benutzten Quellen und Hülfsmittel.
ABCD. d. Ssp. Abecedarium des
Sachsenspiegels. Bremer Hand-
schrift aus d. J. 1400. (S. Verzeichn.
der handschrifbl. Bücher der Brem.
öffentl. Bibl. S. 10. nr. 40) u. auf
der öfientl. Bibl. zu Oldenburg.
Aid^ CcLsp.^ Sammlung etlicher noch
nicht gedr. alten Chroniken, aus
derlIiedersächsischen,Halberstädt.,
Quedlinb. n.s.w. Geschichte, Braun-
Bchweig 1732. Vgl. Eletke S. 333.
Aescpus^ ndd. Aesopus. Zwanzig Fa-
beln u. Erzählungen ans einer
Wolfenb. HS. des XV. Jahrb.,
heraasg. v. Hoffmann v. Fallersl«
Berlin 1870.
Akrens^ H. L., Urkunden zur Gesch.
des Lyceums zu Hannover v. 1267
bis 1533. Progr. 1869. 4^
Aläsiykker til Nordens Historie i
Grefefeidens tid, ved Dr. C. Paludan-
MüUer. Odense 1852 u. 57. Zwei
Bände.
Alexander. Van Alexandro deme gro-
ten koninge. kl. Fol. Vielleicht zu
Anf. d. XVI. Jahrh. gedr. Mit-
geth. aus d. Hamburger St.-Biblio-
thek.
De histarie van Alexander dem greuen
van Metze, wo he imme ploge theen
moate. 10 Bl. 1500. Magd. Auf
der Wolfenb. Bibl.
Ansdmus s. unter Zeno.
Apenrader St. R. s. die dem Jüt. Low
Terwandten Stadtrechte.
Arensboker Urk.^ Urkunden-Samml.
der S. H. L. Gesellsch. f. yaterl
Gesch. m, 1. Kiel 1852. 4^
JLrstediej s. Bok d. Arstedie.
mtmrindard. WOrtarbnoh.
V. Aspem^ Beiträge zur älteren Ge-
schichte Holsteins. Heft 1. Ham-
burg 1849.
(B.) Barthsche Bibel. 1588. gr. 4^
Bar. Urh. Stammtafeln u. Nachrich-
ten y. d. Geschlechte der Bar, de
Bar — jetzt von Bar im Fürstenth.
Osnabrück. Osnabr. 1840. 4^
sunte Barbaren passye. 12 Bl. 1500.
Magd. (Auf der Wolfenb. Bibl.)
Barmer Urk. Urkunden zur Gesch.
Barmens, von Crecelius. Barmen
1873.
Bech^ Beiträge zu Vilmars Idiotikon
V. Kurhessen. Zeitzer Programm
1868. 4^
Becker j Beschr. der Bäume u. Sträuche,
welche in Mecklenburg wild wach-
sen. 2. Aufl. Rostock 1805.
Behr. Urh, Urkunden u. Forschungen
z. Geschichte des Geschlechts Behr,
herausg. von Dr. G. C. F. Lisch.
Schwerin 1861-68. Vier Bände. 4^.
Belicds Process, Ohne Titel. Fol. la:
^Dyt bock holt inne van der clage
vnde ansprake de Belyal van der
ganczen hellischen schare wegen
ouer ihesum deit ymme roeff vnde
schaden den he der hell, schare
gedan hefft an dem dage syner
vpstandinge, do he de synen vth
der helle nam. Dar legen ynse
here Ihesus Gristus Moysen to sine
vorweser one to vorantworden ge-
sät hefft u. s. w.^ Gedr. in Magda-
borch dorch Mauricium brandifi.
1492. kl. Fol. Vgl. Wiechmann I,
7. (Stralsunder St.-Bibliothek.)
Ben.^ Eggerik Beninga (f 1562) Ghro-
II
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
nyk von Ostfrieslandt, herausg. v.
Harkenroth. Emden 1723.
Codex Benthem. Codex diplomatum
et documentorum pro historia Bent-
hemiensi, cura et studio Joannis
Henrici Jungii. s. Dessen Historiae
antiq. comitatus Benthemiensis libri
tres. HanoY. et Osnabr. 1778. 4^
Berg. Gesch.- Ver. Zeitschr. d. Berg.
Geschichtsvereins, herausg. v. Bou-
terweck, fortges. von Crecelius.
Bonn 1863 ff.
Bernd. Die deutsche Sprache in d.
Großherzogthum Posen. Bonn 1820.
Beschreitung des h, Landes. Eine aus
d. XV. Jahrb. stammende HS. der
Rostocker Univ. -Bibl. (IV, 1. nr.
28). 52 Bl. 12<^. Zu Anfang fehlen
mehrere Blätter. Die Darstellung
ist kürzer und objectiver gehalten,
wie bei Ludolf v. Suchen, bringt
aber, namentlich auf den letzten
20 Blättern manche Data, die wir
bei diesem nicht finden. Beigefügt
ist eine von derselben Hand geschr.
Beschreibung der sieben Haupt-
kirchen Roms. Fol. 53 — 65.
Beschriving van der Kunst der See-
fahrt. Lübeck 1673. 96 S. in 4^.
(Auf der Lüb. Stadtbibl.)
Bewahrung v. d. Pestilenz;. Lüb. 1484.
4<>. Vgl. Deecke nr. 13.
Der byen boeck. Hyr begint een boeck,
dat gheheten is een ghemeen guet
van der naturen der byen. Dat
eirste boeck is van den prelaten,
ende dat ander is van vndersaten.
Am Schlüsse : Hyr endet der byen
boeck. Mscr. auf Pergam. f. 89 —
263. — Früher im Kl. Frenswegen,
jetzt auf der kaiserl. Bibl. zu
Strassburg. (Es ist Übersetzung
des lat. über apum, von Thomas
von Ghantimpre.)
St. Birgitten Openbaringe. Lüb. 1496.
4^ Vgl. Deecke nr. 37.
Birlinger, Schwäbisch-Augsburgisches
Wörterb. München 1864.
Blüch. Urk. Geschichte der Familie
V. Blücher, herausg. v. Dr. Friedrich
Wigger. Schwerin 1870.
Bok d. Ärstedie. (Promptuarium me-
dicinae). Lüb. 1484. 4^ Vgl.
Deecke nr. 11.
Dat Boec van der ioncfrouscap. Hs.
auf der gräfl. Stolbergschen Biblio-
thek zu Wernigerode. 134 Bl. (mit
sehr starker Hinneigung zum Nie-
derländischen).
Dat boek der Profecien^ Lectien, Epi-
stelen, u. Evangelien. Gedr. d.
Hans Dome, Brunßwygk. 1506.
kl. Fol.
BoU^ Flora v. Meklenb., mitgeth. im
Archiv des Vereins der Freunde
d. Naturgeschichte in Meklenb.
Jahrg. XIV. Neubrandenb. 1860.
Bordeshölmer MarienklagCj herausg.
v. K. Müllenhofif in M. Haupts Z.
f. d. Alterth. Neue Folge. Bd. I,
288 ff.
Bothos Chron. oder das s. g. chronic,
picturatum. Gronecken der Sas-
sen. Dusse kronecke van keyseren
unde anderen fursten und steden
der Sassen mit oren wapen hefft
geprent Peter Schoffer van Gernß-
heim in der eddelen stat Mencz.
282 Bl. Fol. 1492. (Auf der 01-
denb. Bibl. Auch gedruckt in Leibn.
Script, rer. Brunsv. III, 276—423.)
Bouterwek, Zur Lit. u. Gesch. der
Wiedertäufer I. Bonn 1864.
Der Bouenorden, vor 1509 in Köln
gedruckt, mitgetheilt im Anzeiger
für Kunde der deutschen Vorzeit.
Jahrg. 1868, S. 113 ff.
Brandanus, Reisen des h. Brandanus,
s. Bruns romant. u. andere Gedichte
in altplattd. Spr. S. 1 58 ff. u. her-
ausg. von Schröder, Erlangen 1871.
Braunschweiger Chronik^ herausg. v.
L. Hänselmann. Bd. I. Leipzig
1868. Demselben verdanken wir
auch Mittheilungen aus d. Braun-
schweig. DegedingebUchem^ Gedenk^
büchem u. CopiaUnichern.
Braunschw. Schicht. (Shigt-Bok d.
stad Brunswyk, herausg. v. K. F.
Ä.Schdler. Braunschw. 1829), nach
einer sorgfältigeren, vom Herrn
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
m
Arcbiyar Hänselmann besorgten
Collation d. HS.
Braunschw. Stadt-Hecht. Eine aus d.
J. 1522 stammende HS. (4^.) der
Regienings-Bibl. in Schweiin.
Braunschw. Urkundefibuch. Bd. I:
Statute u. Rechtebriefe y. 1227 bis
U99. Braunschw. 1862. 4<>.
Braunschw.-Lüneb. ürkundenbuch zur
GescL der Herzöge v. Braunschw.
u. Lüneb. und ihrer Lande, herausg.
Ton H. Sudendorf. Hannover 1859 ff.
9 Bände. 4^
Bredow, Joh. Chr. Ludw.^ Oeconom.-
techn. Flora Meklenb. Lüneb. 1811
IL 12. Zwei Bände. Dessen Ueber-
sicht der in Meklenb. wild wachs.
phänogam. Pflanzengeschlechter.
Lüneb. 1807.
Brm. Geb.'B.
1) über precum. kl. 8^ 116 Bl.
Aus dem 15. Jahrh. (S. Ver-
zeichnis der handschr. Bücher
der Brem. öffentl. Bibl. S. 29.
nr. 14.)
2) kerkengebede. 12o. 196 Bl. (S.
Verz. S. 31. nr. 24.)
3) Dyt bock hört Hyllen Hertens
(Domina im Kloster Lilienthal,
gest. 1642). 285 Bl. 8^. (S. Verz.
S. 31. nr. 26.)
4) Niedersächsisch . Bettbuch (De-
fect). 202 BL in 12®. (S. Verz.
8. 21. nr. 25.)
Brem. G. Q.^ Oeschichtsquellen des
Erzstiftes u. der Stadt Bremen,
berausg. v. J. M. Lappenberg.
Bremen 1841.
Brem. Jahrb., herausg. v. d. Abthei-
lang des Künstlervereins. Bremen
1863 ff.
Brem.Mscrpt. (aus d. Anfange des
18. Jahrh.) S. Verzeichnis der
Brem. BibL S. 24. nr. 24 (Plattd.
lat. Wörterbuch.)
BrevUogus (coUectio vocabulorum)
completus sub anno domini
M^CDin^ (AufderLüb.StadtbibL)
Brevüogus Benthemianus. Mittheilun-
gen aus dem Brevilogus Benthemia-
Dus, (15. Jahrh.) y. K. Hamann.
Progr. d. Realschule des Johan-
neums zu Hamburg. 1879.
Br. d. Euseb. s. Epist. Eusebii.
Br. TFfc., Versuch eines bremisch-
niedersächs. Wörterb. Bremen
1767—71. Fünf Bände.
Brinckm,^ Glossarium diplomaticum
von Ed. Brinckmeier. 2 Bände.
Wolfenb. 1850. 4^
Bruns, Romantische u. andere Ge-
dichte in altplattd. Spr. Berlin u.
Stettin 1798; Beiträge zu d. detd-
sehen Rechten d. Mittelalt. Heimst.
1799; Beiträge zur krit. Bearb.
unbenutzter alter Hdschr., Drucke
u. Urk. Stück 1 — 3. Braunschw.
1802 u. 1803.
B. Wdldis Parabel v. verlornen Son.,
ein ndd« Fastnachtspiel, herausg.
V. A. Höfer, Greifsw. 1851.
Burmeister, C. C. fi, Alterthümer
des Wismarschen Stadtrechtes.
Hamb. 1838; Dess. Die Bürger-
sprachen u. Bürgerverträge der
St. Wismat. Wismar 1840. 4;
Dess. Beiträge z. Gesch. Europas
im XVI. Jahrh. aus den Archiven
der Hansestädte. Rostock 1843.
Für die beiden erstgenannten Schrif-
ten lieferte uns genauere GoUatio-
nen Herr Dr. med. CruU in Wismar.
Burmeister, Joachim, Xaktto? Tue^ad-
[livo;. Der geoffenb. Christus. Co-
moedia oder christl. Reimen-Ge-
dicht von unserem Herrn u. Heil.
J. Chr., wie er im Tempel zu
Jerus. ein Sohn Gottes im zwölf-
ten Jahre seines Alters geoffenb.
worden — gestellet dur M. Joach.
Burmeisterum, scholae Rostock.
Collegam classicum. Rostock 1605,
gedr. V. Chr. Reusner. In d. Gott.
Univ.-Bibl. befindlich und nach
einer sorgfältigen Abschrift des
Herrn Dr. Wiechmann von uns
benutzt.
(C.) Cölner Bibel, gedr. zwischen
1470—80. gr. Fol. Vgl. Götz Ver-
such. 51 ff.
Calenb. Urk. Calenberger ürkunden-
buch, herausg. v. W. von Hoden-
IV
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
berg. Abth. I-IX. Hannov. 1855
fl. 4^
Cassd, J. Ph.y Samml. ungedr. Ur-
kunden, welche die Geschichte der
Fr. Reichsstadt Bremen aufklären.
Bremen 1768 ; Desselben Bremensia^
Bremische histor. Nachrichten u.
Urkunden. Brem. 1766. ZweiBände.
Chronicon Sdavicum, quod vulgo di-
citur parochi Suselensis. Ndd. u.
Lat., herausg. v. Dr. E. A. Th.
Laspeyres. Lübeck 1866.
Chytraeus, Nath., Nomenciator La-
tino-Saxonicus. Rostock 1604. Vgl.
Lisch in d. Mekl. Jahrbb. 23, 141 ff.
Claws Bur, ndd. Fastnachtssp., her-
ausg. V. A. Höfer. Greifsw. 1850.
Cod, Brdb.^ Riedels Codex diplom.
Brandenburgensis I, 26 Bände; II,
6 Bände; IH, 3 Bände; IV, 1
Band. Berlin 1838 ff. 4^
Cöln. Reimchr.^ Hagen Reimchronik
der St. Cöln. 1834.
Crecelitts^ Wüh,^^ Index bonorum et
redituum monasteriorum Werdinen-
sis et Helmonstadensis saeculo X vel
XI conscriptus. Elberfeldae 1864.
Daetri, Ein nye rekensboeck . . dorch
Brandanum Daetri, weylandt bor-
geren vnd arithmeticum ordina-
rium, ytzunder vppet nye tho drfl-
ckende verordnet dorch dessen na-
gelathenen söhne Nicolaum Daetri.
Hamborch, gedr&cket ynd yorlecht
dorch Michael Herinck Boeckf.
(d. i. -förer). 1630.
Bohnert, Plattd. Wb. nach der alten
Pommerschen und Riigischen Mund-
art. Strals. 1781. 4^
Banneü^ Wb. der altmärkisch-plattd.
Mundart. Salzwedel 1859; Dessd-
ben Jahresberichte d. Altmärk. Ver.
f. vaterl. Gesch. u. Industrie. Neu-
haldensl. 1838 ff.
Beecke, C, Einige Nachrichten von
den im XV. Jahrh. zu Lübeck
gedr. niedersächs. Büchern. Lüb.
Programm 1834. 4^; Besselben Nds.
Namen von Seeörtern aus d. Zeiten
derHansa. Lüb. 1 858 ; Besselben Hun-
dert Lübsche Volksreime. Lüb. 1858.
Beecke, W. Die denischen Verwandt-
schaftsnamen. Weimar 1870.
Benscke Kranehe, Dyt is de denscke
Eroneke de Saxo grammaticus de
poeta ersten gheschreef in dat la-
tine vnde daer na in dat dudesck
gesettet is u. s. w. Wahrscheinlich
bald nach 1481 in Lübeck gedr.
Vgl. Deecke nr. 2. Benutzt ist das
in der Kopenhagener Uniy.-Bibl.
befindliche Exemplar.
Bat denische Seerecht — in gewandt-
lyke sassische sprake gebrocht,
dorch P. K. Rostock 1572. 12^
Bidl. Gregor, s. Epistolae Eusebii
u. s. w.
Biefenbachy Lor,^ Glossarium Latino-
Germanicum mediae et infimae
aetatis. Francof. ad Moen. 1857.
4®.; Bessen Novum Glossarium.
Frankf. a. M. 1867. 8^
Bieph. ürk., Diepholzer Urkunden-
buch, herausg. v. W. von Hoden-
berg. Hannover 1842. 4^
Bisputation to Oldersum tuschen D.
Laurens Jakobiten unde M. Jurien,
gedrucket tho Wittenberg durch
Nicolaum Schirlentz 1526. 32 Bl.
(Im Archiv zu Aurich.)
Bühm. 2{., Samml. altdithmarscher
Rechtsquellen, v. A. L. J. Michel-
sen. Altena 1842.
Bühm. Urk.^ Urkundenbuch zur
Gesch. des Landes Dithmarschen.
V. A. L. J. Michelsen. Altona
1834. 4^
Bodendante^ gedr. Lübeck 1496. 4®.
Vg^ Deecke nr. 38.
Bes Bodes Banz, Nach den Lübecker
Drucken von 1489 und 1496 her-
ausg. von H. Baethcke (Litterar.
Verein in Stuttgart CXXVII). Tü-
bingen 1876.
ten BoornkacU Kodman^ Wörterbuch
der ostfriesischen Sprache. Norden
1879. Bd. 1.
Eyne ynnyge lere van der dope der
kindere unde wo men sick dar in
holden schal 10 Bl. Magdeb. 1500.
Gheprediget dorch magistrum An-
dreas Proles, lectorem vnde vica-
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
riuin des L ordens der einseddeler
S. Augustini, (Auf der Wolf. BibL)
smde Darctheen passye. 10 Bl. 1500.
Magdeb. (Auf der Wolf. Bibl.)
DoriHes Denkmäler alter Sprache und
Kirnst. 2 Bände. Berl. 1824.
Dora. WiUk., Wülküren d. St. Dor-
sten, 8. Zeitschr. d. Ver. f. Gesch,
n. Alterthnmsk. Westfalens. Bd.
Va S. 172 £F. Münster 1844.
D&rtm. Urk., s. Fahne.
Dortm, Waik., Willküren der St.
Dortmund, mitgeth. v. Dr. B.
Thiersch in d. Zeitschr. d. Ver. f.
Gesch. u. Alterthnmsk. Westfalens.
Bd. III. S. 288 ff. Münster 1840.
Auch bei Fahne Bd. III gedruckt.
De seoen Dodsunde. Dyt sint de
seuen dotsnnde, de stryden myt
den scuen dogeden. 36 Bl. 4. 1490.
Magdeb. Symon Mentzer. (Auf der
Wolfenb. Bibl.)
Dracde. Van dem quaden Dracole
Wyda. Ohne Druckort öVa Bl.
Auf der zweiten Seite : uan eyneme
bösen tyrannen ghenomet Dracole
Wyda. na der bort vnses heren
MCCCCLVI yaer hefft desse Dra-
cole Wyda vele schreckelike wun-
derUke dink ghedan unde bedreuen
in Walechyen unde ok in Ungaren.
Mitgetheilt in: von Engel, Fort-
setzung der Algem. Weltgesch. 49
Th. 4 Bd. 1 Abth. Halle 1804.
S. 76 ff.
Oretfer, J, K H. Nebenstunden.
Bützow u. Wismar 1768.
ürkundenbuch des (in der Grafschaft
Wernigerode belegenen) Klosters
Drübeck, bearb. v. Ed. Jacobs.
HaDe 1874. (Gesch. Qu. d. Prov.
Sachsen, Bd. 5.)
^hard von Gandersheim. (In den
Mon. bist, genn.)
&te. JSoct dat is ecclesiasticus
ghehelen. Übersetzung und Glossie-
mng des Buches Jesus Sirach.
Msor. in Fol. 268 Bl. (erstes Bl.
defect.) Früher in Dillenburg, jetzt
in der kgl. niederl. Bibliothek im
Qa&& Aus der Mitte des 15 Jahrb.
Auf f. 265b geschieht der kürzlich
geschehenen Erwählung desPabstes
Felix V. (1440) Erwähnung. (An
dessem koire des nygen paweses
de nu gheschen is van den pre-
laten, de dar in dem concilio to
Basel etc.)
Echte stcU. Dit boeck is genoemt
van den echten staete. — Dit
boeck is geheyten dat boeck der
heilighen echtschap vnde men wort
hier in gheleert hoe men siek heb-
ben ende holden sal in dem echten
State wt den natuerlicken meeste-
ren ende lerers bjr malckander
ghesocht ende gesät wt den latyn
int duytsche. — f. 2. Ick Albrecht
van Eybe, doctoer in beeden rech-
ten, archidyaken to Wertzborch
etc. heb voer my genomen op die
voer geroerde vrage (nemlich: ofte
eenen man nut of noet sy te ne-
men een echte wy{ of niet) te
schriuen. 1493, sine 1. 64 Bl. (Auf
der Wolfenb. Bibl.)
Eluddarius. Hier beghint een boeck,
gheheten elucidarius, dat bedudet
so vele als ene verluchtinghe in
den boeke. Want in dessen boeke
werden vele duester dinghe ver-
luchtet ende manigherhande be-
hende vraghe entbonden. Item An-
selmus van cantelenbergh heuet
dit boek ghemaket recht als een
dyalogus etc. Am Schlüsse: ghe-
screuen van Arnoldus de Almelo
int jaer ons hern MCCCGLXIX.
Mscr. auf Papier in 8o, 64 Bl.
Früher im Kloster Frenswegen, jetzt
auf der kais. Bibl. zu Strassburg.
— Dazu ein Anhang (theolog.
Tractat) von Bl. 61—85.
Emd. Bußbuch. Hs. in 8o zu Emden
(nr. 668). 78 Bl,. von denen einige
unbeschrieben, einige nur halb be-
schrieben sind (v. J. 1470 an).
Emd. Mscr, Miscellancodex auf Pap.
in 4o auf der Bibl. des Vereins für
Kunst und vaterländ. Alterthümer
in Emden; enthält: 1. Geschichte
der Wiederkunft eines Versterbe-
VI
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
nen Hinrik Buschmann. (In deme
namen godes. Id gheschach na der
gebort Xpi MCCCC in deme XXX VU
jare in deme manen Nouember in
deme lande to Gleue GoUensches
stichtes in eynem dorpe genomed
Hederich belegen by Dusberge der
stad etc.) 45 Bl. — 2. eine ars
moriendi 13 Bl. — 3. Josef, Von
den 7 Todsünden 135 Bl. — 4. bone
doctrine pro omni bono 9 Bl. —
5. de ere der hemmelschen ovinghe.
4V2 Bl. — 6. per XII signa posse
cognoBci, si sis in gratia dei. 8Vs
Bl. — 7. Twelfleige nud is an der
entfanginge unses heren lichammes.
3 Bl.
Engelhtis cronehe. Do (nemlich: in
duBseme jare sint des vorlopen
GXXX jar, dat de kristenheyt dat
hilge laut lesten besät vnde rouwe-
liken hadde) wart dusse croneke
gemaket von mester Dyderic En-
gelhuß vnde dar na gescreven anno
domini MCGCGXXXV. Hs. auf Pa-
pier in 80. (Auf der Bibl. zu Wol-
fenb. nr. 30, 8). — Die Paginie-
rung ist fehlerhaft ; 1 — 49 ist rich-
tig; dann beginnt wieder p. 1 (das
erste Blatt der Geschichte nach
Ghristi Geburt); von p. 119 ist
gleich auf p. 200 (statt 120) und
ebenso von p. 209 auf 300^ und
von 309 auf 400 übergesprungen.
•— Angehängt ist: regula laycorum
von p. 404b bis 433b; dann folgen
noch: dut is von der kunst to
steruende, und kleine Erzählungen.
Epistolae Ev^ebi% CyriUi et Ätigustini^
Gregorii dialogi. Aus d. Lat. ins
Niederd. übers. Mscr. in 8^, 260
Bl. enthaltend, aus d. J. 1473.
Auf der Oldenburger Bibliothek.
Epistola Samuelis^ dem unten zu er-
wähnenden Rostocker Andachtsbuch
angebunden, 25 Gapp. 89 Bl. Eine
mhd. Uebersetzung dieser Epistola
nennt Wackernagel Lit.-Gesch. 331.
Anmerk. 14.
Erklärung des Hohenliedes, der oben
erwähnten Beschr, ä. h, Landes
beigebunden und mit dieser später
forüaufend paginiert.
Eschenburg, J. J., Denkmäler alt-
deutscher Dichtkunst. Bremen 1799.
Old. Evangdienbuch. Hs. auf der öf-
fentl. Bibliothek zu Oldenburg, aus
dem 15. Jh. 117 Bl. in 4<>.
Ever stein Urk., B. Ghr. v. Spilcker,
Beiträge zur älteren deutsch. Gesch.
d, Grafen von Everstein mit ür-
kundenbuch. Arolsen 1833.
Facetiae Facetiarum hoc est Joco-
Seriorum Fasciculus novus. Patho-
poli apud Gelastinum Severum. Ao.
1645. 12^
Fahne Dortm. Die Grafschaft u. freie
Reichsstadt Dortmund. Von A.
Fahne. Bd. I: Ghronik; Bd. U.
Abth. 1 u. 2: Urkundenbuch; Bd.
III: Statu tarrecht u. Rechtsalter-
thümer. Cöln u. Bonn 1854 u. 55.
Ihlck, Staatsbürgerliches Magazin von
(Carstens und) Falck. Schleswig
1821 ff.
Fastnachtspiele aus d. XV. Jahrb.,
herausg. v. Adelbert Keller. Stutt-
gart 1853. Drei Bände.
Fidicin, Beiträge zur Geschichte Ber-
lins. Berl. 1842. Drei Bände; Des-
selben Die Territorien der Mark
Brandenburg. Berl. 1857 — 64. Vier
Bände. 4^
Flensburger St. R. s. die dem jüt.
Low verwandten Stadirechte.
Flos und Blankflos, s. Bruns romant.
Gedd. 217 ft.
Lebeh des h. Franjsiscus. Hs. auf der
öffentlichen Bibliothek zu Stutt-
gart. (Proben bei Fr. Pfeiffer, Altd.
Leseb. S. 200 ff.)
Freckenhorster Legende s. Dorows
Denkmäler 1, S. 31 ff.
JB. Friese, Rekenkunst. Arithmetica,
dat is: de rekenkunst etc. dorch
Rembertum Friese, wolvorordneten
schryff- und rekenmeister der loff-
lyken stadt Embden. Gedruckt
tho Embden, im jähre 1658.
Friesisches Archiv, herausg. v. H. G.
Ehrentraut. Oldenburg 1849 u.
54. Zwei Bände.
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
vn
Jck Rüs. Ein lustige Historie to
lesen, wo jnt jar dre vnd sostich
dekSnninck yan Dennemarken ynde
de kSnninck tho Schweden mit ein
ander gekrieget hebben . . . rymes-
wyse sehr kunstlichlick beschreuen
Tan dem ersamen Johan Fresen,
Cantzler in Dennem. u. s. w. 6e-
prentet tho Kopenhagen im jare
1563. Mitgeth. in Samlingar ut-
gifna af Svenska Fornskrift Sälls-
kapet III, Heft 3, 159 ff. Stock-
holm 1847.
Vom clden vnde nyen Gade, Yam ol-
den Ynde nyen louen vnde lere
ynde worh&r allerleye affgSderie
eynen ortsprang hefft. Gedr. dorch
Einrieb Ottinger. 1529. kl. 8^. Ohne
Ortsangabe. Eine beigeschriebene
Notiz bemerkt: „Vom Carm eliter
Paul Elias oberdeutsch 1523.''
Mitgetheüt v. Dr. CruU- Wismar.
Gaiebuscher Amts - Begister aus d.
Jahren 1451 n. 52. Ans d. Schwe-
riner Archiy mitgeth. v. Geh. Archiv-
rath Dr. Lisch.
Garde der Suntheü. Dit is de genoch-
like garde der suntheit, to latine
Ortnlns sanitatis etc. Lübeck 1520.
kL FoL
Gebäbuch ' Fragm. Pergament HS.,
Tielleicht ans d. XIV. Jahrb. stam-
mend. 32 Blätter 12^ Mitgeth. y.
Dr. Groll- Wismar. Das erste (jre-
bet FoL 1 — ob ist mit geringen
orthogr. Abweichungen gedr. in
dem Lüb. Gebetb. y. J. 1485.
Geffden, Bilderkatechismus des XV.
Jahrb. Hamburg 1855.
GeidUehe Gedichte des XIV. u. XV.
Jahrh. vom Niederrhein^ herausg.
y. Oskar Schade. Hannoyer 1854.
Geisäicke Lieder aus dem Münster-
kmdey herausg. y. Hölscher. Berlin
1854.
GenUiow^ Dr. Nie. Gentzkows, wei-
land Bürgermeisters in Stralsund,
Tagebuch yon 1558—67, im Aus-
züge mitgeth. v. Prof. Dr. E. Zober
in d. Baltischen Studien, Jahrg.
XU u. ff. Auch besonders abgedr.
unter dem Titel : Stralsunder Giro-
niken Theü IIL
Gerhard von Minden. Von W. Seel-
mann. Bremen 1878. (Nieder-
deutsche Denkmäler, Bd. U.)
Geschichtsqueüen der Proyinz Sach-
sen, herausg. yon der histor. Gom-
mission der Proyinz Sachsen 1870 ff.
Ocldschmidt. Der Oldenburger in
Sprache und Sprüchwort. Oldenb.
1847; Desselben Volksmedicin im
Nordwest). Deutschland. Bremen
1854.
Die Goslarischen Berggesetze des XIV.
Jahrb., herausg. y. Dr. Schaumann
im Vaterl. Archiy des bist. Vereins
f. N. Sachsen, Jahrg. 1841. S. 255 ff.
Die Goslarischen Statuten^ herausg.
y. Dr. 0. Göschen. Berlin 1840.
Gothaer Ärjsneib. Das mnd. Gothaer
Arzeneibuch und seine Pflanzen-
namen. Von Prof. Dr. Regel. Go*
thaer Progr. 1872 u. 1873.
Göttinger Urkunden I u. IL ürkun-
denb. des bist. Ver. f. N. Sachsen.
VI u. VIL Hannoyer 1863 u. 67.
Goetsfe, J. Jkf., Versuch einer "^Historie
der gedruckten Niedersächs. Bibeln
y, J. 1470—1621. Halle 1775. 4^
Graf, Ed., und Dietherr, Math.,
Deutsche Rechtssprichwörter. Nörd-
lingen 1864.
Crraßmann, Hermann, Deutsche Pflan-
zennamen. Stettin 1870.
S. Gregorius bede, 5 Bl. ynser leyen
yruwen metten in duitsch, und an-
dere geistliche Gedichte. Hs. auf
Papier in 16®. auf der gräfl. Stol-
bergschen Biblioth. in Wernige-
rode.
Greifswaider BurspraJce, mitgeth. yon
Dr. Tb. Pyl in d. Pommerschen
Geschichtsdenkmäleru Bd. U. S.
80 ff. Greifsw. 1867.
Greifswaider Hocheeüs-Ordnung y. J.
1592, mitgeth. y. Kosegarten in
den Balt. Studien XV, 2. S. 184 ff.
Greifswaider St.- Verf., Dr. H. Rube-
nows Verfassung der St. Greifsw.
y. J. 1451, mitgeth. y. Pyl 1. 1. S.
3 ff.
vra
VERZEICHNIS DER BENUTZTEN
Chryse^ Nie, Spegel des Payestdomes«
Rostock 1593. 4^. Vgl. Wiechmann
II, 128; Desselben Historia van
der Lere, Leuende vnde Dode
Joach. Slüters, neuenst einer Chro-
niken V. Ao. 1523—29. Rost. 1593
4^.; Desselben Hochnodige Both-
predigen auer den Propheten Jonam.
Rost. 1588. 8^ Vgl. Wiechm. II,
115; Desselben Wedewen Spegel.
Rost. 1596. 8^ Vgl. Wiechm. 143.
Desselben Leien - Bibel. Rostock
1604. 4^
Oriseldis, De Historie ?an der dul-
dicheit der vruwen Griseldis. kl.
Fol. Dem unten zu erwähnenden
Exemplar der Meltmna angebun-
den und, nach den Typen zu schlies-
sen, vielleicht ebenfalls in Hamburg
am Ende des XV. Jahrh. gedr.
Es ist leider sehr defect. Das in
der Eopenhagener Bibl. befindliche
Exemplar ist beschrieben von C.
Molbech im Serapeum 1840, S.
209 ff.
Orunt der frater Uuendes (d. h. der
Brüder vom gemeinsamen Leben).
Hs. auf Papier aus der ersten
Hälfte des 16 Jh. 23 Bl. (im Besitz
des Herrn Dr. med. Rose in Her-
ford),
Grupen^ origines et antiquitates Ha-
noverenses. Göttingen 1740. 4^
Hadersl. St, B. s. die dem jüt. Low
verwandten Stadtrechte,
(H.) Halberstädtsche Bibel 1522.
Hahn Urk.^ Geschichte u. Urkunden
des Geschlechts Hahn, herausg.
von Lisch. Schwerin 1844 — 56.
Vier Bände.
Halberstädter Urkunden^ herausg. ' v.
Schmidt. 1878. (Gesch. Qu. der
Prov. Sachsen, Bd. 7 u. 8.)
Hällisches Schöppenbuch aus den Jah-
ren 1365—1380. Hs. auf Pergam.
in F. 152 S. (Auf der gräfl. Stol-
bergschen Bibliothek zu Wernige-
rode.)
Hamburg. Chroniken^ herausg. v. J.
M. Lappenberg. Hamb. 1861.
Hamb, J3., Die ältesten Stadt-, Schiff-
u. Landrechte Hamburgs, herausg.
y. J. M. Lappenberg. Hamb. 1845.
Hamb. Z, R. Die ältesten Hambur-
gischen Zunftrollen u. Brüder-
schaftsstatuten. Von 0. Rüdiger,
Hamb. 1875. — Nachtrag zu den
Hamb. Z. R. Aeltere Hamb. u.
Hansestädtische Handwerksgesel-
len-Documente. Von 0. Rüdiger,
Hamb. 1875. (Separatabdr. aus der
Zeitschr. f. Hamb. Gesch. Bd. 6.)
Handelmann^ Heinr.^ Volks- u. Kin-
der-Spiele der Herzogth. Schleswig,
Holstein u. Lauenb. Kiel 1862.
Hannoversche Gebetbücher, Mscrpte
auf der Hannov. Biblioth., bez. I,
74. I, 75. I, 76. I, 77.
Hannov. Mscr., Miscellan-Handschrift
auf der Eönigl. Hannov. Bibl., bez.
I', 84. fol., s. Bodemann, die Hand-
schriften der Königl. öffentl. Bibl.
zu Hannover 1867. S. 617.
Hanöv. St.-R.^ Das hanö versehe Stadt-
recht, herausg. y. Julius Reichs-
freiherrn Grote u. Dr. jur. Broen-
nenberg im vaterl. Archiv f. N.
Sachsen. Jahrg. 1844. S. 117 ff.
Vgl. Jahrg. 1839. S. 192 ff.
Hans, ürk., Sartorius, G. F. v., ür-
kundl. Gesch. des Ursprungs d.
deutschen Hansa. Band II. Ham-
burg 1830. 4^
Hans. Urk.y Hansisches Urkunden-
buch von K. Höhlbaum. Halle,
1876 ff.
Hans. Bec, Die Recesse und andere
Akten der Hansetage von 1256 bis
* 1430. Leipzig, 1870 ff.
Hartebok^ HS. der Hamburger St.-
Bibliothek. Vgl. Kinderling 299,
Scheller 55 u. Lappenberg in der
Z. f. Hamb. Gesch. IL (1847) S.
647. „Den von Staphorst Hamb.
Kirchen - Gesch. I, 4, 175 ff. be-
sorgten Abdruck muß ich als einen
unbrauchbaren bezeichnen, nach-
dem ich durch die so freund-
liche Vermittelung des Prof. Dr.
Petersen denselben mit der HS.
vergleichen durfte. Nicht bloß daß
Staph. die Schreibung stark mo-
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
IX
dernisierte, er hat anch an sehr
rielen Stellen Wörter yerlesen und
ganze Verse weggelassen. So sind
z. B. bei Staph. S. 179 zwischen
Vers 174 u. 185 sämmtliche Verse,
die in der HS. auf Fol. 2b und 3&
stehen, überschlagen worden, indem
Staph. beide Blätter beim Um-
scbLagen zusammenfaßte. Mit Vers
174 schließt Fol. 2a und mit Vers
175 beginnt Fol. S\ — Benutzt
ist weiter für das Ged. „ Van dem
HoUe des hiUigen Cruzes^ (Staph.
202 ff.) die Ausgabe von Dr. G.
Schröder. Erlangen 1869; für „Bit
is de kraneshals" (Staph. 225 ff.)
die Bearbeitung von L. EttmüUer
in dessen Wizlaws IV. Sprüche u.
Lieder. Quedlinb. u. Leipz. 1852
S. 56 ff — und für „Namelos und
ValentiH^ (StapK 231 ff.) der Ab-
druck, den Gustaf Edw. Klemming
ans einer Stockholmer HS. gegeben
hat inSamlingar utgifna af Svenska
Fornskrift-Sällskapet III. Heft 1.
Stockholm 1846. Vgl. Lappenb. 1.1.
S. 648.« (S.)
Heyne, M. Kleinere altniederd. Denk-
mäler. Paderborn 1867.
wn den Hdm^ Proeven van woord-
gronding. Utrecht 1859 u. 60.
Bdmst. Kroneke. Dat boek is geno-
met der staed croneke to Helm-
stede ynde is ghemaket vt velen
beseggelden breuen alze des rades
der alderlude vnde aller ghilde to
Helmstede van frater Henninges
Hagen monuek to sunte Ludger.
Ao. 1490. Benutzt ist eine wort-
getreue im Braunschw. Archiv be-
findUche Abschrift.
Benndce Knecht, ein altes ndd. Volks-
lied, herausg. v. Hoffmann von
Faliersleben. Berlin 1872. kl. Fol.
u. Frensdorff, Göttingen 1877.
Btrbarius, Eyn schone Arstedyge-
boeck van aUerleye ghebreck vnnde
kranckheyden der mynschen. Am
Ende steht: Finitus est iste libellus
herbarius. Ao. 1483. kl. Fol. Vgl.
Oeecke nr« 9.
Hieronymtis. Leben d. h. Hieronymus.
Lübeck 1484. 4^ Vgl. Deecke
nr. 14.
Hirsch, Theodor. Danzigs Handels-
und Gewerbsgeschichte unter der
Herrschaft des d. Ordens. Leipzig
1858.
Historia Trojana. Gedr. vnde vul-
endet in der loueliken stat Magda-
burch dorch Mauric. brandis. Ohne
Angabe des Jahres. Fol. Vgl.
Wiechmann I, 8. (Stralsunder St-
Bibliothek.)
Hoeneke^ Livl. Chr. Reimchronik des
Barth. Hoeneke (1815—1348), her-
ausg. V. K. Höhlbaum. Leipzig 1872.
Höfers Z. Zeitschrift f. d. Wissen-
schaft der Sprache, herausg. von
A. Höfer. Berlin 1846 ff.
Hoffmann. Hoffmanns v. Fallersl.
Wörterb. zu Reineke Vos. Breslau
1852; Sumerlaten Wien 1834;
Glossarium Belgicum , Hannover
1856; Findlinge, Zur Geschichte
deutscher Sprache u. Dichtung.
Leipzig 1860. 8.
Hoyer Urkundenb., herausg. von W.
V. Hodenberg. Hannover 1848 ff.
Drei Bände 4^
Hoü, Fr. Wörterbuch deutscher
Pflanzen-Namen. Erfurt 1833.
Bordogium (Dat bok der ewiger wis-
heit). Am Schluss : Ghescreuen is
dyt boeck myt der haut broder
gbert duuinck van stat loen pro-
fessyt unde tymmerman der bro-
dere to bentlaghe, 168 Bl. 8^ a.
1469. (Mscr. auf der Oldenburger
Bibl.)
Hövel, Chr. Gotth. von, Chronik, her-
ausg. von A.Fahne. Cöln 1856. Fol.
Der hindere houescheit, Gedicht von
156 Versen; mitgetheilt von E.
Sievers in der Zeitschr. f. d. Alter-
thum, Bd. 21 (N. F. 9) S. 60 ff.
HüUmann^ Städtewesen des Mittel-
alters. Bonn 1826—29. Vier Bände.
Husemann, Spruchsammlang in der
Monatsschrift für rhein. westf. Ge-
schichtsforschung von Pick, I, S.
465 ff (aus dem J. 1575).
X
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
De HusspostiHe auer de euangelia etc.
(M, Luther), gedrucket tho Wit-
temberg dorch Vyt Crfltzer 1561. 4o.
Usenburger Urkunden^ herausg. v. E.
Jacobs, Wernigerode 1875. (Gesch.
Qu. d. ProY. Sachsen, Bd. 6.)
Der Jodenspeigel. Am Ende: Dyt
bock is Yth ghegangen dorch my
Johannes Peperkor^ yormals ein
jode u. s. w. Ghedr. to Brunswygk
dorch dat bevele Hans dorns ym
yaer 1507. 34 Bl. 4<>. (Auf der
Bremer ö£fentl. Bibl.)
Johansen^ Chr.^ Die Nordfriesische
Sprache nach der Föhringer u.
Amrumer Mundart. Kiel 1862.
Josef (Josep)^ Von den sieben Tod-
sünden. (S. Emd. Mscr.) Im Aus-
züge herausg. y. Babucke. Norden
1875.
Judex^ Matthäus^ Das kl. Corpus Doc-
trinae von M. J. Ein Katechismus
aus Meklenb., nach der Rostocker
Ausgabe v. 1575, herausg. von Dr.
G. M. Wiechmann. Schwerin 1865.
12«.
Zug gegen Jühnde. Der Zug des Land-
grafen Wilhelm von Thüringen
gegen Jühnde im J. 1458. Aus
einer gleichzeitigen Quelle mit Ein-
leitung und Urkunden, herausg. y.
Schmidt. Göttingen 1864. 4o.
Dat Jütische Lawbock. 1486. 4«. Vgl
Deecke nr. 18.
Kammer ei' Rechnungen der StadtHam-
burg, herausg. von K. Koppmann.
Hamburg 1869. 3 Bde.
Kamptjg, ürk. Die Familie Yon
Kamptz. Von C. G. J. von Kamptz.
Schwerin 1871.
Kanteows^ Thomas. Chronik Yon Pom-
mern in ndd. Mundart, herausg.
von W. Böhmer 1835; in hochd.,
Yon Fr. L. Baron Yon Medem.
Anclam 1841. Vgl. Kletke 178 ff.
Eardorff Urk., Gesch. u. Urk. der
Familie von Kardorff, herausg. von
Masch. Schwerin 1850.
Kerkhoerd^ Renoldi Kerkhoerdi pres-
byteri Tremonensis Bhytmi (Reim-
chronik über die Jahre 1491 — 99),
im Archiv f. d. Gesch. d. deutschen
Nieder-Bheinlands I. 5 ff. u. in der
Zeitschr. des Berg. Gesch. Vereins
10, S, 1 ff.
Kid. Mscr. nr, 114, MiscelL HS.
auf f. 14—40 enthaltend proverbia
seriosa in theutonico primo, deinde
in latino sibi invicem consonantia.
Eine niederdeutsche Uebersetzung
der in Hoffm. Hör. Belg. IX. S. 1
bis 10 enthaltenen niederländischen
Sprichwörter. Am Ende steht die
Jahreszahl 1486.
Kü, Etymologicum , studio Gomel.
Kiliani Dufflaei. Ultraj. 1623.
Kinderling. Gesch. der nds. oder sog.
plattd. Sprache. Magdeb. 1800.
Kindiinger. Beiträge zur Gesch.
Deutschlands, hauptsächlich West-
falens, herausg. v. Kindiinger. Bd.
I. IL III, 1 u. 2. Münster 1787
bis 93; Geschichte der deutschen
Hörigkeit, insbesondere der sog.
Leibeigenschaft. Berlin 1819.
Kleist. Urkundl. Geschichte des Ge-
schlechts von Kleist, herausg. von
Gustav Kratz. Th. L ürkunden-
buch. Berlin 1862. 4^.
Kletke, K. Quellenkunde der Gesch.
des Preu0. Staats. Berlin 1858.
Kirchhoff, Alfred. Die ältesten Weis-
thümer der St. Erfurt über ihre
Stellung zum Erzstift Mainz. Halle
1870.
Klowtrup. Alphabet. Handbuch der
besonderen Rechte im Hochstifte
Osnabrück. 3 Bände. 1798.
Koker, de. Angehängt an die Ausgabe
des Reineke Vos (von Hackmann).
1711. Wolfenb. 4^
Köne. lieber Form und Bedeutung
der Pflanzennamen in der deut-
schen Spr. Münster. Progr. 1840. 4^
Koppen, Heinr. Verzeichniss der Idio-
tismen in plattdeutscher Mundart,
volksthümlich in Dortmund und
dessen Umgegend. Als Mscrpt ge-
druckt. Dortmund 1877.
Korner ( W.). Chronik des Lübecker
Dominikaners Hermann Korner,
nach der in der Wiener Hof biblio-
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
XI
thek befindlichen, aus d. XV. Jahrh.
stammenden Papier-HS. nr. 3048,
260 gespaltene Blätter in gr. Folio.
Wir benutzten ein zu derselben
Ton dem verstorbenen Prof. Franz
Pfeiffer in Wien sorgsam gearbei-
tetes ausführliches Glossar, welches
ans Yon dessen Witwe durch die
freundliche Yermittelung des Herrn
Prof. K. Bartsch in Heidelberg gü-
tigst überwiesen wurde. In der Ger-
mania IX. S. 257 ff. theilte Pfeiffer
, Niederdeutsche Erzählungen^ aus
unser HS. mit.
Kosegartefis Wb. der ndd. Spr. Drei
Lieferungen (bis zum W. angetoget).
Krauses Z.^ Archiv des Vereins f.
Gesch. u. Alterth. der Herzogthümer
Bremen u. Verden und des Landes
Hadeln zu Stade, herausg. v. K. E.
H. Krause. Stade 1862 ff.; Bei-
träge zur Gesch. Stades. Stader
Progr. 1856.
De Kronik fan Sassen in Bimen,
herausg. von K. J. A. Scheller.
Brschw. 1826. J. Grimm in d. Gott.
GeL Anz. 1826. St. 96. S. 957:
»Die Schellersche Ausg. wird ohne
den Text v. Leibnitz u. Göbler da-
neben nicht zu brauchen sein. Be-
sitzer der Leibnitzischen hingegen
können des neuen Textes ent-
rathen."
Kuhns Z., Zeitschrift für verglei-
chende Sprachforschung, herausg.
von Dr. Adalbert Kuhn. Berlin
1852 ff.
(L.), Lübecker Bibel, gedr. 1494.
gr. Fol. Vgl. Götze Versuch 85.
Lacmnüet. Urkundenb. f. d. Ge-
schichte des Niederrheins. Düs-
seMorf 1840— 1858. Vier Bände. 4^
Laien-Doetrinal, herausg. v. K. F. A.
Scheller. Braunschw. 1825.
Lamey^ Andreas^ Diplom. Gesch. der
alten Grafen von Ravensberg, mit
139 Urkunden. Mannheim 1779. 4®.
Laftge, J. H.y Tentamen medico-phy-
sicum de remediis Brunsyicensium
domesticis Brunsv. 1765. Enth.
auch ndd. Namen für Pflanzen und
Medicamente.
Lappenberg^ J. Jtf., ürkundl. Gesch.
des hansischen Stahlhofes zu Lon-
don. Hamb. 1851. 4^
Leberreime^ Rhythmi mensales, dörch
Johannem Juniorem. Hamburg
1604.
Leibnüe^ G. W. (fc, Scriptores rerum
Brunsvicensium. Hannover 1707
bis 11. Drei Bände. Fol.
Leitfaden für die Aelterleute des
deutschen Kaufmanns zu Brügge.
Herausg. v. K. Eoppmann. Hamb.
1875.
Lerbeckj Herrn, von^ Schaumburgische
Chronik. Nach einer HS. des 15.
Jahrh. veröffentlicht von Dr. Fuchs
(Bückeb. Progr. v. 1872). Noch
eine HS. findet sich auf der Wol-
fenbüttler Bibl Aug. 32, 14 (S.
49—94).
Licht der Seele, Lübeck 1484. kl. 4^.
Vgl. Deecke nr. 10 u. Geffcken
126.
V. Lüiencron^ Die histor. Volkslieder
der Deutschen vom XIIL bis XVI.
Jahrh. Leipzig 1865 ff.
Lischt Albrecht II. Herzog von Meck-
lenburg und die nordd. Landfrie-
den. Schwerin 1835.
Liv- Esth- und Curländisches Urkun-
denbuch. Herausg. von Fr. von
Bunge, Reval 1853 ff.
Loccumer bibl. Ereälüungen^ HS. aus
d, Mitte des XV. Jahrhh., 58 Bl.
Fol. Anfang u. Ende fehlen. Auf
d. Loccummer Bibl.
Locc. voc. Vocabularius ex q. HS.
Auf der Locc. Bibl. S. unter Vocab.
Lorsbach, Archiv für die morgenlän-
dische Literatur. Bd. 2, S. 55 bis
238, Marburg 1794; die bis dahin
verschollene HS., aus der die Pro-
ben einer üebersetzung und Er-
klärung von Jesus Sirach entnom-
men sind, hat sich im Haag wieder-
gefunden; s. ecclesiasticus.
Lübecker Chroniken in ndd. Sprache,
herausg. von F. H. Grautoff. Hamb.
1829 u. 30. Vgl Kletke 64,
xn
VERZEICHNIS DER BENUTZTEN
Lüb. Qdfeth.^ Gebetbüchlein. Lüb.
1485. 12^ Vgl. Deecke nr. 16
in Geffcken 123.
Lüb, Luxusordnung, yerö£fentlicht zwi-
schen 1467—78, mitgeth. v. Wehr-
mann in der Zeitschr. f. Lüb.
Gesch. u. Alterth. Bd. II. S. 508 flF.
Lüb, Oberhof. Der ehemalige Oberhof
zu Lübeck und seine Rechtssprüche,
Yon A. L. J. Michelsen. Altena 1839.
Lübecker Passional, Mscr. in Fol. 297
Bl (Auf der Lüb. Stadt-Bibliothek.)
Lüb, Recht. Altes Lübisches Recht,
herausg. v. Hach. Lüb. 1839.
Lüb. Reform, Ausfuhrliche Geschichte
der Lübeckischen Kirchen-Reforma-
tion in den Jahren 1529 — 31 aus
dem Tagebuche eines Augenzeugen,
herausg. von F. Petersen. Lübeck
1830.
Lübecker Todtentanss, Ein Versuch
zur Herstellung des alten niederd.
Textes, von H. Baethcke. Berlin
1873.
Lüb. ürkundenbuch, bis jetzt sechs
Bände. Lüb. 1843 flf. 4«.
Lüb. Z. R. Die älteren Lübeckischen
Zunftrollen, herausg. von C. Wehr-
mann. Lüb. 1864.
Lucidarius. Lübeck 1485. 4». Vgl.
Deecke nr. 17 u. Mekl. Jahrbb. 5, 19.
Luddf V. Göttingen. Ejn speyghel
des cristen ghelouen, HS. v. J,
1472, benutzt nach den Proben bei
Geffcken S. 88.
Lüneb, St. R. Das alte Stadtrecht
von Lüneburg von W. T. Kraut.
Göttingen 1846.
Lüneb. Urk. Lüneburger Urkunden-
buch von H. Hodenberg. 5. 7. 15.
1859. 4^ u. von Volger, Hannover
1872. 2 Bde. (ürkb. d. bist. V. f.
Nieders. 8. 9.)
Lyßmanns historische Nachrichten
von dem Ursprünge, Anwachs und
Schicksalen des im Lüneburg. Her-
zogthum belegenen Klosters Meding.
Halle 1772, 4o,
Magd. Seh. Chr. Die Magdeburger
Schoppen-Chronik, herausg. v. Dr.
Karl Janicke. Leipzig 1869.
Malta. Urk. Urkunden-Sammlung zur
Gesch. des Geschlechts von Maltzan,
herausg. von Lisch. Schwerin 1842
bis 1853. Fünf Bände.
Mantaelj Büzowsche Ruhestunden.
Bützow, 1761 — 67. Sechsundzwan-
zig Theile. Vgl. Fr. Latendorf im
Anzeiger f. Kunde deutschen Vor-
zeit 1859 S. 124 ff.
Sunte Margarethen passye. 16 Bl.
1500. Magdeb. (Auf der Bibl. zu
Wolfenbüttel.)
MarienJäogCy s. Sündenfall.
Marienroder Urk. Hannover 1859.
(Urkb. d. bist. V. f. NS. IV.)
Medelyd. Marien. Dat bok der mede-
lydinghe Marien. Lübeck, gedr.
von Steffan Arndes Ao. 1495. 12^
Konrad v. Megenberg. Das Buch der
Natur, herausg. v. Dr. Franz Pfeiffer.
Stuttgart 1861.
Meyer, Ernst H. F., Preußens Pflan-
zengattungen, nach Familien ge-
ordnet. Königsberg 1839. Reich
an trefflichen Bemerkk. über deut-
sche Pflanzen - Namen ; Desselben
Vergleichende Erkl. eines bisher
noch ungedruckten Pflanzen-Glos-
sars. Königsb. 1837. 4^
Meklenburger ürkundenbuch, herausg.
von dem Vereine f. Mekl. Gesch.
u. Alterthumsk. 11 Bände. Schwerin
1863 ff. 4^
von MeUes Wörterbuch. Vgl. Kose-
garten Vorrede S. IX.
Melusine, s. Griseldis u. Koseg. S.
XVIII. Benutzt ist das leider sehr
defecte Exemplar der Hamb. St.-
Bibl.
Mem. Dunck, Das Memorial des Lüb.
Krämers Hinrich Dunckelgut von
1479 — 1517. Auszüge daraus von
W. Mantels. Lübeck 1866. 4^
Meredarf, Bücher d. Könige, die vier.
In nieders. Bearbeitung aus e. Hand-
schrift der Oldenb. öffentl. Bibl.
1857.
Mühof. Mittelali Künstler und Werk-
meister Niedersachsens u. West-
falens, lexikalisch dargestellt von
H. W. H. Mithol Hannover 1868.
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
XIII
L Gedichte, aus drei hand-
schrifU. Gebetbüchern, herausg. von
A. Lübben. Oldenburg 1868.
MfuU. Wb.y Middelnederlandsch Woor-
denboek dor Dr. M. De Vries.
b' Grayenhage, Leiden, Arnheim
1864. Erste Lief, bis afdinhen,
Mß/numenta Germaniae historica. To-
mas II (Deutsche Chroniken). Han-
nover, 1877, 40.
llMumenia Livoniae antiquae. Riga
1844. 40. Vierter Theil, Riga's äl-
tere Geschichte.
MiOenhoff, E. Müllenhofifs Glossar
zu Klaus Groths Quickborn. VI.
Auflage. Hamburg 1856.
Mundarten, Die deutschen Mund-
arten, herausg. von Dr. G. K. From-
mann. Nürnberg u. Nördlingen
1854 ff. Sechs Bände.
Münster. Beitr,, s. Kindlinger.
Münst. Chr. Die münsterischen Chro-
niken des MA. 1. Band herausg.
von J. Ficker. Münster 1851. U.
Band v. G. A. Cornelius 1853;
IlL Band y. J. Janssen 1856.
Havolginge, Dat boek yan der nauol-
ghinge Jhesu Christi. Lib. I-IIL
Lübeck 1489. 4^ u. 1496. 4. (Lü-
becker St.-Bibl.) ; Lib. IV. Lübeck
1492. 4«. (Königl. Bibl. zu Kopen-
hagen) u. Rostock 1507. 4^. Vgl.
Deecke nr. 25 u. 40 und Wiech-
mann I, 21.
NdL Wb,y Woordenboek der Neder-
landsche Taal, door D« M. De Vries
en Dr. L. A. Te Winkel s' Graven-
hage, Leiden, Arnheim 1864 ff.
yemnich^ AUgem. Polyglotten-Lexicon
der Natur-Geschichte. Hamburg u.
Halle 1793 ft. Sechs Bände. 4^
2f€oearus, Job. Adolfis, genannt Neo-
a>rQB, Chronik des Landes Dith-
marschen, herausg. yon F. C. Dahl-
mann. Kiel 1827. Zwei Bände.
yergeTj Karl. Grammatik des mek-
lenb. Dialektes älterer und neuerer
Zeit Laut u. Flexionslehre. Ge-
krönte Preisschrift. Leipzig 1869.
Niemann^ Theophü. Specimen Idiotici
MecUenburgensis cum euparisto-
rum medicamentorum indice. Ro-
stochii 1708.
Niesert, J., Beiträge zu einem Mün-
sterschen Urkundenbuche. Münster
1823; Münsterische Urkunden-
sammlung. Coesfeld 1826.
(Octavianus). Eyne schone hystorie
van eynem keyßer to Rome vnde
siner erliken keyserinne, viro de myt
groter valscheit belagen wart. 10
Bl. 1500. Magdeb. Vgl. Götze, äl-
teste Gesch. d. Buchdruckerkunst
in Magdeb. p. 72. (Auf der Bibl.
zu Wolfenbüttel.)
Oelrichs^ Gloss. ad Statuta Bremensia.
Frkf. a. M. 1767.
Oertz. Urk. Urkundl. Geschichte des
Geschlechts von Oertzen, herausg. v.
Lisch. Schwerin 1847 ff. Drei Bände,
Oesterley^ Herrn, Ndd. Dichtung im
Mittelalter. Dresden 1871.
(Xdenb, Chronikensammlung. Eine vom
Archivar Staatsrath Dr. Leverkus
besorgte Zusammenstellung Oldenb.
Chroniken; Handschr. im Oldenb.
Archiv befindlich.
Oldenb. Gebetbücher. Mscrpte auf der
Oldenb. Bibliothek.
1) 0GB. A. (Bedeboek). 8®.
2) 0GB. B. (Sassisches Gebet-
buch). 120. 237 S. aus d. J. 1473.
3) 0GB. C. (defect) kL8^ 153 Bl.
4) Old. Missale. 12^ 239 S.
Oldenb. Urk. Die Urkunden des Ar-
chivs zu Oldenburg. Das von
Staatsr. Dr. Leverkus besorgte Glos-
sar dazu ist uns gütigst zur Be-
nutzung überlassen.
Omcken. Eyn Christliker trost, leer
vnd vormanunge, vth der Biblisscher
schrifft u. s. w. Dorch Gerdt Om-
cken, Domprauest tho Gustro. Ro-
stock 1551 by Ludw. Dietz. Vgl.
Wiechmann II, 1 ff.
Osterspiely s. Sündenfall.
Ostfriesisches Landrecht^ herausg. von
Wicht. Aurich 1746. 4o.
Ostfriesisches Urkundenbuch^ von E.
Friedlaender. Emden 1876.
Oudemans^ A. C. Bijdrage tot een
Middel- en Oudnederlandsch Woor-
XIV
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
denbook. Arnhem 1869 ff. 6 Bde.
(A-S).
Paradiesgärtlein von Clusener Jo-
hannes. De speyghel der ere is
dit bet gheheten etc. Mscr. 128
Bl. 8^ a. 1410. (Auf der Oldenb.
Bibl.)
Parch. Urk. Urkunden der Stadt
Parchim, Nach der Abschrift von
Gleeman im grossh. Archiv zu
Schwerin.
Passio Christi. Mscr. auf der Hanov.
BibL 4^ S. Bodemann. (Aus dem
Anfange des 16. Jahrh.)
Passional. Dat Passionael effte dat
Leuent der Hillighen. Lübeck 1499
u. Basel 1517. kl. Fol. Vgl. Deecke
nr. 28 u. 49. (Mscr. s. Lüb. Pass.)
Passional van Jesu u. Maria. Am
Ende steht: «Dyt boeck van der
kintheyt vnde van deme leuende
vnses leuen heren Jh. Chr. vnde
van syner upstandinge vnde van
deme leuende der reynen kueschen
iuncvruwen Marien is gesettet vnde
ghedr. to Lubeke vnde vuUenbracht
in dem yare na der boerth cristi
1478.^ 4^ Mitgeth. aus der Königl,
Bibliothek zu Kopenhagen.
PdUernoster. Dat pater noster myt
der glose des textes (dorch den
werdigen heren meister Hansen
Muntzinger). 20 Bl. 4. Alter Druck.
8. 1. et a. Vgl. Götz p. 87. (Auf
der Bibl. zu Wolfenbüttel.)
Patdli^ Simon^ Quadripartitum Bo-
tanicum de simplic. medicamen-
torum facultatibus. Argentorati
1667. 4^ PauUi war 1632 Prof. d.
Medicin in Rostock, später in Ko-
penhagen. In seinem Buche finden
sich viele ndd. Pflanzen-Namen.
Perger, A. R. van, Studien über die
deutschen Namen der in Deutsch-
land heimischen Pflanzen. Wien
1858 u. 60. gr. 4^ Drei Hefte.
Abgedr. aus d. Denkschriften der
mathem.-naturw. Glasse der K. Aka-
demie der AYissensch. Band XIV.
XVUI. XIX; Dessen Deutsche
Pflanzensagen. Stuttgart 1864.
PerHcopen. Pergament H. S. der Ham-
burger St. -BibL, aus dem XIV.
Jahrh. Nach zwei Blättern, worauf
ein Kalender geschrieben steht,
heißt es : ^^In nomine domini amen.
Hir beginnen de epistolen vnde
evangelien van dem somerdeile also
man se leset dorch dat halbe iar
nach einander beide uan der tyt
vnde van den hilgen.*' 98 Blätter
4^, auf jeder Seite zweiColumncn.
Pommersche Geschichtsdenkmäler, Bd.
I, herausg. von Kosegarten ; Bd. II,
m u. IV von Th. Pyl. Greifswald
1834, 1869, 70 u. 74.
Pomm. K. 0., Kercken Ordeninge
im Lande tho Pamern. Olden Stettin
1690. Fol. Vgl. Haupts Z. III, 54 ff.
Hans Pomers Meerfahrt, herausg. v.
L. Hänselmann. Hann. 1875.
QuecU. Urk. Urkundenbuch der Stadt
Quedlinburg, herausg. v. K. Ja-
nicke. Halle 1873. (Gesch. Qu. der
Prov. Sachsen, Bd. 2.)
Eaabe, H. F. T7., AUgem. plattd.
Volksbuch. Wismar u. Ludwigsl.
1854.
Codex JRavensbergensis, s. Lamey.
Bavenst. Prophecien, epistolen vnde
ewangelia dat gantze iar auer vnde
van allen hilghen med der glosen
vnde vthlegghinge der lerer der
hilghen schrifft dorch den meystere
dusser kunst Albertum Rauensteyn
Jochim »Westual Brodern in der
staed Magdeborch. 1484. Fol.
223 Bl. Vgl. Götze, p. 26 S.
Ndd. Rechtsbuch, Papier HS., ohne
Titel, 3 Blätter Register. 195 Blät-
ter Text. kl. Fol. Der Schreiber,
welcher sich wiederholt Johannes
nennt, bemerkt Fol. 2b: ^sedder
der tijt, dat got geboren was vnd
dyt boeck angehaben wart, weren
duszent jar iiijc vnd XLV jar am
auende Andree des apostels.^ Es
enthält wol wesentlich Magdebur-
gisches Recht. Im Besitz des Herrn
Dr. CruU in Wismar.
Redent. Sp. Christi Auferstehung,
geschr. im J. 1464 zu Redentin
QUELLEN UND HÜLFSmXTEL.
XV
bei Wismar, HS. der Hof bibliothek
ZQ Karlsruhe, mitgetheilt von F. J.
Modo, Schauspiele des Mittelalters
II, 33 ff. Vgl Drosihn Ueber das
Redentiner Osterspiel. Neustettin.
Progr. 1866. 4^
Regd, Karl^ &Iittelniederländ. Psal-
men, Hymnen u. Gebete aus zwei
handschrifbl. Breviarien der Her-
zogK Bibl. zu Gotha in Auswahl
mitgetheilt u. sprachlich beleuchtet
Gothaer Progr. 1864. 4; Dessen
Die Buhlaer Mundart. Weimar
1868.
ü. F., Reineke de Vos, herausg. von
Aug. Lübben. Oldenburg 1867.
Benners Brem. Chronik. 2 Bände.
FoL Es stand uns nicht die Ori-
ginal-Handsch. , sondern nur die
Abschrift der Oldenb. Biblioth. zu
Gebote. '
J. Benners Livländische Historien.
Herausg. v. R. Hausmann und K.
Höhlbaum. Göttingen, Vandenhoeck
k Ruprecht. 1876.
£ V, Bepg. Das Zeitbuch des Eike
Ton Repgow, herausg. von H. F.
Massmann. Stattgart 1857.
Biekey. IdioticonHamburgense. Hamb.
1755.
Die SiacU Riga im 13. und 14. Jahrh.
Ton F. G. V. Bunge. 1878.
Big. Burspr. Die älteren rigischen
Bauersprachen im Archiv für die
Gesch. LiT- Esthl. u. Gurlands von
Y. Bunge. (Bd. IV. H. 21. Dorpat
1845 u. im Rig. St. R. p. 201).
Big. St. B. Die Quellen des Rigi-
schen Stadtrechtes bis zum J.
1673; herausg. v. J. G. L. Na-
piereky. Riga 1876.
Der Bichtsteig Landrechts, herausg.
▼on C. G. Homeyer, Berlin 1857.
Böbd. ürtheOsb. OrdeUe Boeck der
Stadt Rabel. OrdeUe vnnde Or-
pheydenn vor vnd by vnnsen tiden
geschein, dorch Erben Joachim
Priperth yomygeth vnnd ymhme
geschreuenn. Ao. 1545; s. aus-
führlicher Lisch in den Meklenb.
Jahrbb. XXXn, 149 ff. Wir be-
nutzten eine sorgfältige Abschrift
des Herrn Archivars L. Hänselmann
in BrauDschweig.
Bostocker Andachtsbuch^ enth. Erklä-
rung u. Betrachtungen über das
V. U. Papier HS. 167 Bl. 12«. Im
Besitz der Rostocker Univ. Bibl.
Liber arbüriorum civitatis Bostochien-
sium vulgo n-D^ ^0^^ Bok^, Be-
nutzt ist eine dem Verein f. Mek-
lenb. Gesch. u. Alterthumsk. ge-
hörende Abschrift. Vgl. Mekl. Urk.
V. S. XIV ff.
Bostocker. Äreneib. Aus dem XV.
Jahrh. stammende Papier HS. 81
Blätter kl. 4^ Im Besitz der Ro-
stocker Üniv.-Bibl.
Bostocker Bedebokelin. Rostock 1543,
kl. 80. Druck von Lud. Dyetz.
Mitgetheilt aus der Grossherz.
Bibliothek in Ludwigslust Vgl.
Wiechmann I, 193 und Magd.
Gesch. Blätter VII, 7.
Bost. Cat. med. Gatalogus medicamen-
torum omnium, quae in Pharma-
copolio Rostochiensi extant, gedr.
durch Job. Richel im J. 1659. kl.
40. Im Besitz der Reg.- Bibl. in
Schwerin.
Bostocker Chronik von 1310 — 14,
herausg. von Prof. Dr. H. R.
Schröter. Rostock u. Schwerin
1826. 4o.
Bostocker Chronik über die zweite
Hälfte des XVI. Jahrh. HS. der
Reg. -Bibl. in Schwerin, s. ausführ-
licher Lisch in d. Meklenb. Jahrbb.
VIII, 185 ff. Benutzt ist von uns
auch eine correcte Abschrift des
Herrn Dr. Wiechmann.
Büg. Landr.^ Matth. Normanni Codex
antiquissimi juris Vandalico-Ru-
giani ex vetustissimis observantiis
Rugianis compilatus circa initium
seculi XVI. Vulgo „dat olde Wen-
dische - Bugianische Land - Becht^y
herausg. von J. G. H. Dreyer in
den Monumenta Anecdota Tom. I,
229 ff.
Büß. Das von uns benutzte Buch des
Nicolaus Ru0, eines Rostocker Pre-
XVI
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
digers, welcher den Vorläufern der
Reformation beigezählt werden darf,
führt, wie so viele Drucke des XV.
Jahrh., keinen Titel. Das auf der
Rostocker Univ.-Bibl. befindliche
Exemplar hat auf der ersten Seite
von alter Hand nachstehende
schriftliche Bemerkungen: „Funi-
culus triplex rumpitur^ ; am untern
Rande: ,,Dyth is dat boek vann
Dren strenge Darinne de Lere des
Catechismi vorfatet is, 12 articuli
fidei, 10 precepta, 7 orat. Domin.
cum Registro.^ Vgl. ausfuhrlicher
Wiechmann I, 9 ff.
Bfiss.-livländ, Urkunden^, gesammelt
von K. E. Napiersky. St. Peters-
burg 1868, 40.
Bussow. Nye Lyfflendische Chronica
durch Balthasar Russowen Reva-
liensem. Rostock 1578.
8sp, Der Sachsenspiegel, herausg.
von Dr. C. G. Horaeyer. Dritte
Ausgabe. Berlin 1861. Des Sachsen-
spiegels zweiter Theil: Das Säch-
sische Lehnrecht und der Richtsteig
Lehnrechts, herausg. von Dr. C. G.
Homeyer. Berlin 1842.
Ssp. Gl, (Explicit der sassen spegel
den de erwerdige in god vader
vnde here Theodoricus van Bock-
storpe bysschop tho Neuenborch
seligher gecorrigeret hefft, Ghe-
drucket tho Stendael dorch Joachim
Westfael in deme LXXXVIII iare).
Mit der Glosse.
Salier, De salter to dude mit der
vthlegginge. Lübeck 1493. 4o. Vgl.
Deecke nr. 33.
Das Sassen- und Holsten- Recht in
praot. Anwendung auf einige im
XVI. Jahrh. vorgekommene Civil-
u. Criminalfälle, dargestellt von G.
W. pittmer. Lübeck 1843.
Sastrowen^ Barthol,, Herkommen, Ge-
burt und Lauf seines ganzen Le-
bens, herausg. v. Mohnike. Greifs-
wald 1823 u. 24. Drei Bände.
Schaehspd. Eine moralische Aus-
legung des Schachspiels. Vielleicht
zu Lübeck um das J. 1489 gedr.
Vgl. Deecke nr. 5.
Schambach, 6r., Wörterb. der ndd.
Mundart der Fürstenthümer Göt-
tingen und Grubenhagen oder Göt-
tingisch - Grubenhagensches Idioti-
kon. Hannover 1858.
Schapherders Kalender, Rostock 1530.
4o. Vgl. Wiechmann I, 67.
Schauspiele des Hersogs Heinrich Ju-
lius von Braunschw., herausg. von
Holland. Stuttgart 1855.
Scheidt, Chr. Ludw, Histor. und
diplomat. Nachrichten von dem
hohen und niedern Adel in Teutsch-
land. Hannover 1754. 4o.
ScheUer, K, F. Ä., Bücherkunde der
sassisch-niederd. Sprache. Braun-
schweig 1826.
Memorabilia Scheningensia, expandit
S. A. Cuno. Brurisv. 1728. 4o.
Schip V, Narrag, Dat nye schip van
Narragonien, mjt besunderem fljte
gemaket vnde vp dat nye myt vil
schonen togesetteden hystorien vor-
lenget vnde erkleert. Gedr. to
Rozstock dorch Ludouicum Dietz
1519. Vgl. Zarncke Vorrede zu
Br. Narrenschiff S. XCVIU u. S.
205 ff. und Wiechmann I, 54 ff.
Benutzt ist das Exemplar der Kö-
nigl. Bibliothek zu Kopenhagen.
Die in demselben fehlenden Blätter
65 u. 94 sind aus dem Exemplar
der Rostocker Univ.-Bibl. ergänzt
worden.
S. H, L. Urh, Urkundensammlung
der Schleswig - holstein - lauenburg.
Gesellschaft f. vaterl. Geschichte.
Kiel 1839—53. Drei Bände 4o.
Schlesw. St. R. s. die dem jüt. Low
verwandten Stadtrechte,
De dudesche Schlömer, ein geistlik
Spil, dorch Joh. Stricerium. Lü-
beck 1584.
Joch, Schlu, Comedia von den from-
men gottfurchtigen vnd gehorsamen
Isaac, dorch Jochim Schlve, Bur-
ger u. Bargerfahr in Rostock. Ao.
1606. kl. 40.
Joach, Schröder, Trost vnd FrSwde
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
XVII
for de erschrocken vnd trurigen
gewissen vnd harten der framen
Giristen van wegen der vorgahn-
den Teken des jftngesten dages
a. 8. w. Rostock gedr. d. Stephan
Möilemann 1563. 8. Vgl. Wiech-
mann II, 46.
SchMeren, Gherard f)an der, Teutho-
nista of Dnytschlender. Leiden
1804. 4®; Dessen Chronik von Cleve
und Mark, herausg. von L. Tröss.
Hamm 1824.
SeküUe, J. JP., Holsteinsches Jdioti-
kon. Hamborg 1800—6. Vier Bände.
SeeL Tr, Van den tein geboden godes
(d. i. die unter dem N. Seelentrost
bekannte Samml. von Erzählungen
mancherlei Art). 1407. 4o. Mscr.
auf der Oldenburger Bibl.
Seih. Qu. Seibertz Quellen der westfäl.
Geschichte. Arensberg 1857 u. 60.
Zwei Bände. A. HS. = Arensberger
Handschrift.
Seih, ürk, Seibertz Urkunden des
Herzogthums Westfalen. Arensb.
1839. Drei Bände.
Seifart, K, Sagen, Märchen, Schwanke
and Gebräuche aus Stadt und Stift
Hildesheim. Göttingen 1854.
Semumes evangdici, Teutsch. So ist
die Bezeichnung in dem Bordes-
holmer Catalog n, CLXX. Bl. 1
anten steht : Item dit bock des (sie)
ewengelyen vnde seermonen hört
der iunckvrowen marien vnde den
broederen int ghemeyne tom
barstolm (d. i. Bordesholm). Hs.
in Fol. 244 Bl. (nicht 144, wie bei
Ratjen Zur Gesch. d. Kiel. Univers.-
Bibl. p. 92 steht) Text u. 29 Bl.
Regist Auf der Kiel. Univ.-Bibl.
(Ohne Jahreszahl; die Hs. gehört
aber wol in die Mitte des 1 5. Jahrh.)
Siemssen, Ad. Chr., Plattd. Namen
f. Thiere u. Pflanzen, mitgeth. in
der Monatsschr. von u. für Meck-
lenb. 1790. S. 623 u. in dessen
Magazin f. die Naturk. u. Oeco-
nomie Mecklenb. Schwerin 1791 u.
95 ; Dessen Handbuch der systemat.
Kenntnis der Mecklenb. Land- u.
mtlitBlMwd. WörterbQoh.
Wasservögel. Rosock 1 794 ; Dessen
Fische Mecklenburgs. Rostock 1794.
Slagghert. Deutsche Chronik des
Fräulein-Klosters St. Clären-Ordens
zu Ribbenitz von Lambrecht Slag-
ghert, Franziskaner Lesemeister,
aus Stralsund. Benutzt ist die auf
der Reg.-Bibl. zu Schwerin befind-
liche Abschrift, außerdem das von
Dr. C. F. Fabricius in d. Meklenb.
Jahrbb. III, 96 £f. mitgetheilte
Bruchstück, die Jahre von 1509
bis 1527 umfassend. Die aus die-
sem entlehnten Stellen sind mit
einem j^Fd.^ vor der Zahl versehen.
Smaltzing. De Psalter Dauids aver
de hundert vnd vo£ftich psalme
u. 8. w. von Georgius Smaltzing.
Dem obengenannten Rost. Bede-
bokelin beigebunden.
Der Soester Daniel, gedr. 1534, wie-
der herausg. von L. T. von Schmitz,
Soest 1848. Eine sorgfältigere Col-
lation des alten Drucks ver-
danken wir Friedrich Woeste in
Iserlohn. Vgl. Vorwerck, Daniel
von Soest. Soester Programm
1856. 40.
Soven Meistere, Eyne schone cronica
vnde historia van den souen wisen
meisteren getogen vth den geschich-
ten der Romere u. s. w. Magde-
burg dor Maur. Brandis. 1494. kl.
Fol. Vgl. Wiechmann I, 8. Mitgeth.
aus der Stralsunder St.-Bibl.
Spegel des cristene mynschen, Lübeck
1501. 12o, nach den Proben bei
Geffcken 150. Vgl. Bruns Beiträge
3, 368.
Speygel der Dogede. Lüb. 1484. 4o.
Vgl. Deecke nr. 15 u. Geffcken
140.
Speygel der Leyen, Lüb. 1496. 4o.
Vgl. Deecke nr. 39 u. Geffcken 148.
Der Spieghd der Leyen, ndd. mora-
lisches Lehrgedicht aus d. J. 1444,
im Auszuge mitgeth. von Dr. B.
Hölscher in Recklinghausen. Pro-
gramm 1861. 40.
Eyn spegd aller lefhebbere der sun-
digen werlde. 1493. Magdeb. Vgl.
**
xvin
VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN
Götze p. 58. (Auf der Bibl. zu
Wolfenbüttel)
De Speghel der Sammitticheyt. Lü-
beck 1487. 12^ Vgl. Deecke nr. 1 9.
Spieghel der zonden. HS. auf Perga-
ment zu Münster in W. nr. 1139.
139 Bl. in Fol. Vorne fehlen 1
oder 2 Blätter. Ohne Jahreszahl,
etwa Mitte des 15. Jahrh. Vgl.
Niederd. Jahrbuch 4, S. 54 flF.
Starke. Die Kosenamen der Germanen,
mitgeth. in d. Sitzungsberichten
der Wiener A. d. W. Bd. 52 ff.
Die dem Jütischen Low verwandten
Stadtrechte für Schleswig, Flens-
burg, Apenrade und Hadersleben,
herausg. von P. G. Thorsen. Ko-
penhagen 1855.
Statuta Bremensia. Vollständige
Sammlung alter und neuer Gesetz-
bücher der Stadt Bremen, herausg.
V. Gerh. Oelrichs. Bremen 1771.
V. Stemanfiy Schlesw. ürk. Gesch.
des öffentl. und Privat-Rechts des
Herzogth. Schleswig von Chr. L.
E. von Stemann. Th. III, enth. die
Urkunden. Kopenhagen 1867.
Ein Stendaler ürtheilsbuch, aus d.
XIV. Jahrb., herausg. von Dr. J.
Fr. Behrend. Berlin 1868.
Styffe, Carl Gustaf, Bidrag tili Skan-
dinaviens Historia ur utländiska
arkiver. Stockholm 1859, 64 u.
70. Drei Bände.
Urkunden des Klosters Stötterlingen-
bürg, bearb. von C. v. Schmidt-
Phiseldeck. Halle 1874. (Gesch.
Qu. d. Prov. Sachsen, Bd. 4.)
Stynchyn van der kröne. Van eyner
suverlicher aventure. Altdeutsche
Neujahrsblätter für 1874; herausg.
V. A Birlinger u. W. Crecelius.
Wiesbaden. 1874. S. 76 ff.
Stralsunder Chroniken, herausg. v.
Mohnike u. Zober. Stralsund 1833.
42. 70. Drei Bände. Vgl. Kletke
243.
Stralsunder Kleider- und Hochjseits-
ordnung vom J, 1570, mitgeth. v.
Zober in den Baltischen Studien
XXI, 1 S. 149 ff
Strodtmann, Joh. Chr., Idioticon Osna-
brugense. Leipzig u. Altona 1756.
Stürenburg, C. H., Ostfriesisches Wör-
terbuch. Aurich 1857.
Ludölf V. Suchen, Reisebuch ins hei-
lige Land, herausg. v. Kosegarten.
Greifswald 1861. Ludolfvon Suchen •
ist nach Hänselmann Lesefehler für
Suthen(m). (Hans Porners Meer-
fahrt, S. 1.)
Sudendorf, s. Braunschw.-Lüneb. Urk,
Sumerlaten, s. Hoffmann.
Summa Johannis, (Hir heuet sik an
de vorrede disses bokes genomet
summa Johannis, welker de eer-
werdige vader lesemester Johannes
van Vryborch prediker ordens to
latine ghemaket vnde vt deme hil-
lighen decret bocke getoghen hefft.
Vnde van latine in dat dudesche
gemaket dorch einen hochgelerden
doctorem, gebeten broder Bartold
dessulven prediker ordens). Mag-
deburch 1491 in Fol. (Auf der
Wolfenbüttler u. OldenburgerBiblio-
thek.)
Der Sündenfall, Marienklage und
Osterspid^ herausg. von Dr. 0.
Schönemann. Hannover 1855.
Teuthonista, s. Schueren.
Theophüus. Ndd. Schauspiel, aus einer
Trierer HS. des XV. Jahrb., her-
ausg. von Hoffmann v. Fallersl.
(I.) ; Desselben Theophüus, in zwei
Fortsetzungen aus einer Stockh. u.
einer Heimst. HS. (II. u. IIL) Han-
nover 1853 u. 54.
Th. Vervemung, Beruh, Thiersch, Ver-
vemung des Herzogs Heinrich des
Reichen von Baiern durch die
heimliche Acht in Westfalen. Essen
1835.
Tractat über die X Gebote, nach dem
Abdruck bei Geffcken 166.
Tunnicius. Antonii Tunicii Monaste-
riensis in Germanorum Paroemias
studiose inuentuti perutiles mono-
sticha cum interpretatione. Ejus-
dem epigrammatum libellus. Im-
pressum Colonie per Marti-
num de werdena. Ao. Domini
QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
XIX
M. CCCCCXim, 3 Blätter 4o. Be-
natzt ist eine durch W. H. D.
Soringar in Leyden besorgte und
revidierte Abschrift, im Besitz des
Herrn Dr. Fr. Latendorf in Schwe-
rin, und die Ausgabe von Hoffmann
TOD FallersL Berlin 1870.
Tyel ülenspiegel, in nieders. Mundart
nach d. ältesten Druck von Servais
Kroffter. Photographisch nachge-
bildet. Berlin 1865. 4^
Utlegginge des gelouens. Hyr heuet
sick an eyne schone vthlegginge
des gelouens gesettet van den bil-
ligen twelfi apostelen. 14 Bl. 4o.
Alter Druck, sine 1. et a. Auf der
Bibl. zu Wolfenbüttel.
das Verfestungsbuch der Stadt Stral-
sund. Von 0. Francke. Mit einer
Einleitung von F. Frensdorff. Halle
IS75.
V'dmar, Ä. F. C, Deutsche Alter-
thümer im Heliand. Marburg 1845.
4^; Dessen Idiotikon von Kurhessen.
Marburg u. Leipzig 1868.
Vocabularien. Mscrpte.
1) Vocabularius ex quo, von der
Hand des Lambertus Swarten
zu Itzehoe, aus d. J. 1419. Fol.
auf der Kieler Bibl. (1 voc.
Kiel.)
2) Voc. ex quo (sine anno et no-
mine). Fol. Mit dem vorher-
gehenden fast ganz überein-
stimmend ; auf der Kieler Bibl.
(2 voc. Kiel.)
3j Voc. ex quo. Fol. aus d.J. 1429.
Auf der Bibl. zu Wolfenbüttel.
(1 voc. W.)
4) Voc. ex quo, 4^ aus d. J. 1479,
aaf derWolfenb.Bibl. (2 voc. W.)
ö) Vocabularius bonus a reuereu-
dis magistris compilatus pro
vtilitate pauperum scolarium,
completus sub anno domini 1421
(bez. als 3 voc. W.). Auf der
Bibliothek zu Wolfenbüttel.
6j Voc. ex quo, 4o. aus d. J. 1467,
auf der Bibl. des Klosters Loc-
cum (voc. Locc. oder L.).
T) Voc. Engelhus. Fol. aus d. J.
1445, auf der Bibliothek zu
Wolfenbüttel. (Deutsch-lat. und
latein.-deutsch.)
8) Voc. Engelhus. Fol. Auf der
Bibl. zu Göttingen. (Nur latein.-
deutsch.)
9) Voc. Halberst. Mscr. des Halber-
städtischen Dom - Gymnasiums
Nr. 86. 4.
10) Voc. pidenb. Mscr. auf der
öffenti. Bibliothek zu Oldenburg.
Ohne Jahreszahl; aus der Mitte
des 15. Jahrb.
1 1) Vocabul. Strals. Vgl. Kosegarten.
Vorr. S. VIII. Durch gütige
Vermittelung des Herrn Stadt-
Bibliothekars Rudolf Baier in
Stralsund.
12) Nomenciator lat. germ. de anno
1416. Fol. Auf der Bremer
öffenti. Bibl. Defect. (Meist
hochd., doch, wie es scheint,
nach einer niederd. Vorlage ge-
arbeitet.)
FoZjer, K. TT., Beiträge zur Kultur-
geschichte. Leipzig 1852.
Vuntgroue, Dyt boeck wert genant
de hemmelsche funtgroue. (Von
broder Johann von Malcz, doctor
der hilgen scryfft, commissarius
der romeschen gnaden to Tor-
gaw.) Alter Druck. 1490. 30 Bl.
Auf der Bibliothek zu Wolfen-
büttel.
Waite, Wfdlenweber. Lübeck unter
Jürgen WuUenweber. Berlin 1855
u. 56. Drei Bände.
Walbaum, Joh, Jul., Synonima Idio-
tica Lubecensia, in dessen Index
Pharmacopolii completi. Leipzig
1767, wieder mitgeth. v. Dr. Geff-
cken in Bleys Archiv der Phar-
macie 1859 S. 371 ff.
Walkenrieder Urkunden, Hannover, 2
Bde. 1852 u. J855. (ürkb. des
bist. V. f. NS. II und III.)
Von gebrannten Wassern. Lübeck
1484. 40. Vgl. Deecke nr. 12.
Van d. Wege des Crutaes. Van deme
koninglikem weghe des Crutzes
Cristi. Darin auch: Van den tra-
**
XX VERZEICHNIS DER BENÜTZTEN QUELLEN UND HÜLFSMITTEL.
nen ynses salich makers J. C. de
he to yyf reysen ymme vns armen
Bunders willen bitterliken ghewenet
heft; De hystorie van der hylg.
vroawen sunte Marien Magdal.,
unser leuen vrouwen bomgharde.
(Letzteres durchaus verschieden
von „Use leven frouwen rosen-
kranz'' im Hartebok S. 229 und
von ^Marien rosengarten^ bei K.
Bartsch ^Die Erlösung« 284 S.
Der Druckort u. Jahreszahl sind
nicht angegeben. Lettern u. For-
mat sind gleich mit dem oben ge-
nannten ;,Medelydinghe Marien^.
Mitgeth. aus der Lübecker St.-Bibl.
Weigd, Chr. Ehrenfr,, Flora Pome-
rano-Rugia. Berlin, Strals. u. Leipz.
1769.
Weinhold^ -ff., Die Personen-Namen
des Kieler Stadtbuchs von 1264
bis 1288, mitgeth. in den S. H. L.
Jahrbb. Bd. IX. (1866); Die deut-
schen Monatsnamen. Halle 1869;
Beiträge zu einem schlesischen
Wörterbuch. Wien 1855; Die deut-
schen Frauen in dem Mittelalter.
Wien 1851.
Wessd, A, TT., Flora Ostfrieslands.
Aurich 1858.
WesseU^ Frang^ weil. Bürgermeisters
zu Stralsund, Schilderung des ka-
thol. Gottesdienstes kurz vor der
Kirchenverbesserung. Nach einer
alten HS. herausg. von Dr. E. H.
Zober. Stralsund 1837. 4o.
Westphalen^ J. E, de, Monumenta
inedita rerum Germanicarum, prae-
cipue cimbricarum et Megapolen-
sium etc. Lipsiae 1739 — 45. Vier
Bände. Fol. Vgl. Kletke 256 fi.
Wichhelderecht, Dat buk Wichbeide-
recht, nach einer HS. der Königl.
Bibliothek zu Berlin v. 1369, her-
ausg. von Ä. Daniels. Berlin 1853.
Wiechmann^ C. M., Meklenburgs alt-
nieders. Literatur. Schwerin 1864
u. 70. Zwei Bände.
Wigands Archiv für Geschichte und
AlterthumskundeWestfalens 1826 fi.
Wiggert^ Friedr.^ Scherflein zur '^'ör-
derung der Kenntnis älterer deut-
scher Mundarten und Schriften.
Magdeburg 1832 u. 36.
Wismar. Alterth. Bürgerspr.^ s. Bur-
meister; Liber proscripiorum Wis-
mariensiSf nach einer wortgetreuen
Abschrift des Herrn Dr. CruU in
Wismar. Demselben verdanken wir
weiter Mittheilungen aus gericht-
lichen Inventarien, welche in Wis-
mar während der Jahre 1438 bis
1547 aufgenommen worden; aus
dem Liber testimoniälis der Stadt;
aus den Registern über Einnahme
und Ausgabe von St. Jürgen das.
in den Jahren 1508—1567.
Woesfe, J. F. i., Volksüberlieferun-
gen in der Grafschaft Mark, nebst
einem Glossar. Iserlohn 1848.
Wolf. Mscr. bez. 23, 3. Hs. in 4o.
143 Bl. Arzenei- und Kräuterbuch.
Wolf. Mscr. bez. 60, 15. HS. auf
Pergament, kl. 8o. 215 Bl. Miscel-
lan-HS, allerlei medicinisches und
botanisches enthaltend; meist la-
tein. Besonders bemerkenswert :
Medicinalia pro equis conservandis.
f. 178—182, deutsch. S. Niederd.
Jahrb. 2, S. 19 fi.
Wolf. Mscr. bez. Blankenburg 127a.
Miscellancodex in Fol. enthaltend
1. spegel der mynschliken salicheit
(f. 1 — 75); 2. Gedichte über die
Messe u. a. (— f; 86); 8. Ludolf
von Suthen (—f. 109); 4. Laien-
doctrinal (—f. 158); 5. stichtinge
des hertigdomes to Luneborch
(Chronik bis z. J. 1414) (— f. 187).
Wrake. Das Büchlein von der Rache.
Zeitschr. d. Berg. Gesch. Ver. 1,
345—359.
Zetio oder die Legende von den hei-
ligen drei Königen. Ancelmus vom
Leiden Christi, herausg. von A.
Lübben. Bremen 1869.
2!uchtbuch. Aus einer Helmstädter
HS. (Germ. 21. S. 424 ff.) und
nach einer schlechteren HS. in
Wigands Archiv IV, 315-321.
ü
lekte, f. gcth. uhtvö, dhd. uochta, het ene ule Beten (aus der gehofften
cÜs. ohta, tnhd. uohtc, übte, Morgen- Sache wird nichts), Brem. Mscr,
iämmerung^ Morgenzeit; dann überh. BiUU, ene rüge ule, ein ungeMmnUer
Dämmerung, ^ucht die Dämmerung Kopf, das,
mod des Morgens als des Abends; 6 nlenspegel. 12 seh. Hanse Ullen-
Qchtwerken, des Morgens u. Abends speigele van dem Osterwolde vor 1
M Lieht arbeitend Strodtm. bi uch- Yoder kole (1481). Z. f. N. Sachs.
ten^ während der frühen oder späten 1871^ S. 215. Die Behauptung^ daß
Togesz^ dösken. Stürenb.p. 294. — nie der QesdUechtsname Eulenspiegd
Nymant sali laten derschen vor 4 10 vorkomme, ist hierdurch widerlegt. Vgl.
vren, ind mach die vcbte als XII auch Vateri. Arch. 3 (1820), S. 218.
bedde (?) Ionen sunder kost myt V nlk, Lerm, Unruhe, Belästigung.
iL int den dach Ionen myt achte dt. 1242 starff koninck Woldemar . . unde
Bora. Stat. 204 ; item van einer vch- syn sone Erick quam wedder in dat
ten to derschen (als Arbeitslohn) 2 15 regimente, wowol de vader begeret,
dt ind die kost, off 4 dt. sunder kost, dat Abel, de jüngste söhne, scheide
md to XII vren vp der derschen koninck syn, welck ulckes genoch
toyn (? = tein, ten ?) ind äff to laten makede. Lüb. Chr. 1, 462 ; wenn man
als men ter vromisse Inth. das. 217. dat (Odd) tho wege hedde gebracht,
lekte, Viehaehnte, s. ochtum. ao hedde men den 64 wohl alle ulk ge-
ikleif ein Fisch, cyprinus albur- gunnet. Lüb. Reform. 50; idt weren
naa. smirma, piscis ucley. JDi«/'. accu- etlike tbo Lub. in der gemeine, io-
leta, occeley ; ockeley vel flunder, po- doch nicht grotes vormöges effte an-
lipos. der^. „uekeT\ej,eine Art Fische, sehendes, dennoch mit velem ulke
die man auch witinks nennet.'^ Däh- 25 swanger, dusse konden vele dinges
wrt. S. Schüler, Z. Th. u. Kr. Buche bedencken, . . maken vnd de gemene
^^ 8, 23. stellen unnd hissen na erem gefalle.
lle, /. Eide. Dar kumpt nicht hen Waitz, WuUenw. 1, 413, — Vgl. bei
wer wif efte man, so grote viriltnisse Dähnert: ulks. man denkt sich bei
is aldar, sunder de ule unde de 80 diesem Worte einen Plagegeist, einen
schufat R. V. 2449; We da mit der Urheber von Verlust, Übel u. Unglück.
ölen athflöge, de scheide des. nach tes ulkenmaker. d. 23 Jan. fieng die
Tele vorspeyen. Koker, 8. 305. (In vlkenmaker M. Paul an dat hus to
der nlenvlncht heißt: in der Zeit, wo malen. Gentskow 12, 2, 30. (der Topfe,
die Eulen fliegen, in der Dämmerung. 85 ule, älts. olla, macht, „Euler''? oder
SehanA. Mit Unrecht unrd es von der ulen, Euien, Stockeuien, Besen
Mer kurzen Zeit geibrauekt. Brem. zum Reinigen der Zimmerdecken etc.
WB. II. Dähnert s. v.) — Sjprichw.: macht? Beides passt nicht recht.)
vat van ulen kumt, wil musen ; he ulmieh, adj. von Fäulnis (ulm, olm)
is alse de ule under den kreien; dar 40 angefreßen. cariosus. Dief. olm, als
l«Wii<it<wJ. WöfIcriHieb. V. 1
UM 2 ÜMME
olmich holt. Tmth. — Ik (sagt der ders. Z. f, vaterh Gesch. 7, J2S3; de
todte Leib) liggc hir also eyn wlmich hir umme der rechtverdicheit hebben
holt. Hanov. Mscr. /, 84, S. 412^. geleden. Lüb. Badend. 1636; umme
um = unt, ent, vor Lippenlauten, guder dage. GL zu R. V. /J, 7;
0. B. umberen (= entberen), umbre- 5 umme quader exempele der prelaten.
ken (entbr.), umbeden (entb.) u. a. das. Überschr. II, 7. — b. Zweck bez.
am, vor LippentatUen = un. ütgän ummejacht. R. V.3549; umme
ambe, s. umme. stelen. das. 1744; umme dat. hir
umber, umberme, nmmers, ummert, umme dat men etc. damit etc. GL zu
s. iomer (iemer, immer). 10 R. V. /, 3; umme dat se grote lene
umme (umbe, umb, um), Präpos. bopen to vorkrigeu. GL eu R. V. /,
älts. umbi, 1. räuml. mit Acc. wie im 3; umme dat heißt aber auch: weiL
hochd. aber auch (später) mit Bativ. Do (nach dem Brande Lübecks) wol-
umme eme stonden de brodere. Br. den de coplude dar nicht wedder
d. Eus. 7ä^ ; he sach umme eme stan 15 buwen, ummen dat de hertoghe hadde
sine presters. Bial. Greg. 257; se vorboden de merkede dar to soken.
wart zeeck . . so stonden vmme eer Lüb. Chr. i, 45; vmme dat eme L
vrouwen unde manne, das. 227^; (dat duchte eyn schedelick slot wesen,
grote water) dat vmme der kercken sande hie syne twe sone myt volke
vloyede. das. 198; unde der anderen 20 vor L. Brem. G. Q. 63. — c. in Be-
heydene, de umme eme hen wenden. treff. und en hebben noch gene ti-
Komer 211^; syne (Christi) hande dinge, wo id is um den schiphern
umme der columpne gerecket. Pass. (1410). Livl. Urk. nr. 1844; wo is
Chr. 52; umme diner tafelen. Old. it umme dessen mort? R. V. 2063;
GB. C. 38; eyn lakenmantell, myt 25 sik bespreken umme dessen mort.
rodem tzeter besettet nedden umme das. 417; umme ene sake enen be-
deme lutken bilde (1466). Hamb. Z. klagen. Lehnr. Art. 39, § 2; vragen
R. p. 58y Anm. — 2. modal, a. causol; um den tuch. das. 24^ 4. — d. Tausch
um — willen, umme den titliken schat u. Preis bee. umme dusent mark. R.
der seien salicheitjo nicht vorgetten. 30 V. 984; daher auch den Verlust bez.
Lüb. Bodend. v. 920; umme dine unnd dat boet mochte wedder kamen
rechtverdicheit wert di got den hem- unnd begegen uns, so were wy umme
mel geven. das. 966 ; dit wil ik ju den hals, UKire unser Leben verloren.
vorgeven umme den anxt unde de Hans. Gesch. BL 1876^ 8. 84; umme
not. R. V. 304; umme den willeui 35 den hals komen. das.; se wetten dair
deshalb. GL eu R. V. 11^ 1; umme binnen (in der Stadt) wel, dat die
minen, sinen willen, meinet-, seinet-, predicanten, de se utgesant hadden,
wegen, das. 176; 925 u. sonst h. — umb de helse sint. Münst. Chr. 2,
umme willen mit Gen. umme vor- 292; umb den kragen bringen. Soest.
denstes willen. Lüb. Bodend. 834; 40 Dan. 93. — umme nicht, für nichts^
umme Isegrims willen. R. V. 170 u. umsonst. So was de dach umme nicht.
h. ; doch fehlt auch willen, und umme Magd. Seh. Chr. 363, 16; ghy precket
steht dann mit dem Gen. allein. Do (prediget) vmbe nicht. Soest. Dan.
de lüde vmme der vulheit des volkes 18. 24.
malckander sik drungen. Bial. Greg. 45 umme, adv. 1. räumlich^ um^ herum,
204; de vyant, de vmme syner ho- umher. R. lep tor andern siden umme.
uerdye geworpen is in de deipheit R. V. 1152; hebben se nicht de
der helle. Br. d. Cir. 82; he dede lande umme (ringsumher) bedwun-
vele anderes dynges umme syner ker- gen? das. 5011; de legate toch umme
ken. Münst. Chr. 7, I.W; umme ol- 50 in dem lande. Magd. Seh. Chr. 137, 9.
UMMEBEDEN 3 ÜMMEBUTINGE
— Ji.eeälieh. Do achte dage al uinme deren borghermesteren in den wyk-
weren, vergangen waren, B» V. 3307; beiden, vp dat se dat mede wüsten,
nade sniede wol dre dage umme, hin- alse se erst kunnen« Brschw. R,154^J21,
dmrck. Magd. 8ch. Chr. 347^ 8; do nmmebehalyen, schto. v. umringen.
regende it blot 3 daghe nmme. Kor- 5 Ok weren se ummebehalvet, dat se ner-
ner 3S^ (W,); dat gy moghen dan- ghen komen konden. Lüb, Chr. 2^ 211.
tzen unde singen dit jar umme. das. ; nmmebeliggingc, f. Belagerung. We
twe jar alle umme. Brem. G. Q. 121 ; gaff di den raed, dattu bist gheual-
nmme des daghes (diesen Tag Mn- len in perikel vormyddes dosser
dmrch^ Ufährend dieses Tages?) worden 10 vmmebelyginge? LerbecJc § 79.
^eslaghen etc. Kamer 232c (W.). nmmebrSf, Circtdarschreiben? Welk
— 3. modal, mi is dar al ens umbe, knecht us (den bekkeren) scadet in
ist mir gleichgUÜig. Eike v. R. 578; der molen eder in deme bachus, dene
were eme dar wat umme, teare ihm wroghe we to dem ummedinge (?)
daran ettoas gdegen^ so mochte he 15 unde latet one scriven in den umme-
den schat wol krigen. Lab. Chr. 2, bref (?). Hanov. St. B. 457,
237; dar was em al to vele vmme, nmmebringen, schw. v. 1. anders
lag ihm sehr viel daran, Brem. G. Q. wohin bringen, gudere . . to vorzet-
99; nmme unse breve unde unse be- tende, to vorkopende, effte umme to
wisinge dar ne was dem kopmanne 20 bringende in andere bände (1413).
nicht nmme (1377). Livl. Urk. nr. IM. Urk. F, nr. 477. — 2. (auf die
1127; kere dy nicht an syne wort andere Seite schaffen) umbringen, ver-
Tnde gif dar nicht vmme! Mered. B. nickten^ zerstören; vom Gelde: ver-
d. Kon. 167; dar antworden de van thun^ verschwenden. Daniel . . umb-
Brughe aldns to : en were daer nycht 25 brachte de propheten Bels. Soest.
umme, wem he et clagede (1387), Dan. 150; unde se ock tom dode
Hans. Bee. 3, 8. 359. — unde geit umbgebracht. das. 151; Rome hefstu
denne dar umme, e^ ergeht damit^ umbgebracht. das. 14 ; vnde datsulue
alse hir Tor gesecht is. Rtchtst. Lehnr. heff[t] W. schentliken ymraebracht
c. 24^ § 11. — umme sin, geschehen 30 vnd vortert (1564). Wism. ürtheilsb.
sein um etwas^ verloren sein. Do sy H, VII; des (wegen der Kleiderpracht)
(sei) tnghe mit A. G. ynd dessulftens ein untallick gelt unde guet so un-
Tolk (Schiffsgesinde) ouergetredenn nutte dagelixs werd umgebracht. Ben.
(wf ein anderes Schiff getreten)^ dan 771; unde or gudt schentlyken umme-
sy gemeyneth, Jacob Robbers schip 35 bryngen. Koker, S, 323.
vere gantz ymme gewesen. Brem. ummebuten^ schw. v. wechseln^ tau-
üri.v.1564. — um(me) un(de) um(me), sehen. So heft der konninck twe
rtfi^^ herum, vnde leth vmme end kleine jungen ummegebuetet, die bei
Tmme dat fuer vprichten altare. Ler- im stonden . . Den jungen, der tho
iedt § 105 ; ganz u. gar. Fries. Arch. 40 rechter haut stont, den satte hei to
1, 134 ; vnde moyde se vm vnd vm. der lincker haut, und der junge, der
Lerbeek § 119, umme sus s, unten. — tho der lincker hant stont, den sat
wr Inf. nmme to. quam ut Schott- hei tho der forderen hant. Münst.
Und bischop J. umme to predikende. Chr. 2, 92.
Korner 65^ (W.); um malcks munt 45 nmmebntinge , f. Vertauschung.
tho stillen. Soest. Dan, 123. Disse permutacio, dat is de umme-
unebedem, st. v. rings umher ent- butinge und oversettinge mit den
Ueten^ sagen laßen, unde welk bor- bischopen etc. Magd. Seh. Chr. 281,
ghermester aldus weme gheleyde geue, 15; in einer rechten wesselinge unde
de scholde dat ymmebeden den an- 50 ummebutinge. Brschw. Schichtb. 38,
1*
UMMEDEDINGEN 4 UMHEDRIVEK
nmniededingeii, schw. v. durch Ver- rike wolde ton to Aken mit belpe
handlung umstimmen. De iuncker is gicbteswelker vorsten, da mit gude
angededynget, den wyl wy weder weren ummedan. Lüb. Chr. i, JiSJi;
umme dedyngen. Münst. Chr. 1, 174. he wart ummedan myt 3000 rynscher
nmmedelen, schw. v. herumtheüen^ 5 güldene. das.JS^ 11; unde den bischop
-reichen. Do de denere quemen unde mit bedreghe ummedede (dolo cir-
umme deleden de almissen etc. Kor- cumdedit). Chr. 8d, JS4j 16 ; Hinrik
ner 38c (W.). van Pameren ummedan mit bede
nmmedenken, schw. v. (zurück) be- unde mit gelde (conductus prece ac
denken. Alse he do dat brod betalen lo pretio). das. 23i, 11; refl. auf die
wolde, do vand he dat geld nicht wen andere Seite treten^ abfallen. Do de
halff. Do ward he vmmedenkende vnde byschop van D. dy t yornam, he dede
prouede wol, dat id eme ghestolen sich umme tho deme mestere Tan
was. Emd. Mscr. nr. 139, f. 3b. deme dudisghen hus, unde he dede
nmmeddn, unr. v. 1. umgeben^ um- 15 sich van deme ersebyschope van der
ringen. Desse werlt de is vmme ge- Rige. Lüb. Chr. 1, 424 ; in deme
dan mit bitteren watere. Bavenst f. sulven jare deden de van deme Knes-
^a ; do quam en grot schyu, de dede beke sik vmme van der herscap to
vmme dat altar des tempels. Lüb. Luneb. to dem marcgreven. das. i,
Passion, f. 107d; vnde in der stunde 20 360; he wan Neapolis, do weidigen
sines dodes vmmedede em ein licht. stad, de sie hadde ummedan na sines
Passional f. 30^ ; do wart he umme- vaders dode. das. i, 130; also ma-
dan van synen vyenden. Körner 88^^ kede he enen vruchten over alle de
( W.) ; unde alzo werde gy myth twen andern stede in waischen landen, dat
beeren ummedan. das. 2499k. — 2. bei 21b se sik nicht dorsten ummedon. Kor-
Seite schaffen, tödten ; vgl. ummebrin- ner 18^ ( W.) ; se legen vor der stad
gen. Do bot de keyser den sinen, wol veir weken; se bleif doch unge-
dat se de gantzen schare scheiden wunnen; se wolden sik ok nicht
doden. Aldus so worden de riddere ummedon. Magd. Seh. Chr. 204, 7.
godes vmme gedan van den ridderen 80 »sik u. heißt hier (Osnabr.) insbes.
des duuels vnde wurden van den eine andere Beligion annehmen.^
sundigen banden gedodet. Lüb. Pas- Strodtm. Vgl. F. Bech in Pf. Germ,
sional f. 226d. — 3. auf die andere 19, S. 45.
Seite hinüberbringen, überreden ; con- nmmedracht, f. ( Betrachtufig ?) Ge-
futare. Voc. Halberst. u. W. De engel 86 danke. Herr Schaper sprak: ik hebbe
van tercien tiid hadde mit er (der gedacht in minem sinne eine umme-
Maria) rede wente tu nachtsanges dracht; dar schölle gi helpen inne
tiid, er he ze ummedede. Parad. 29, raden. t;. Lüiencr. 1, 476, 4. Mhd.
3; do de iungelinck vornam ere stede WB.3, 78b: ummetracht, ^er^^reuuti^.
gefiiote, dat se nicht en stunt vmme 40 nmmedriven, st. v. herumtreiben,
to donde, do schemede he sik. Lüb. -jagen, vnde de vanghenen leth he
Passional f. 82^; do sprak een rat- vmmedriuen (von Ort eu Ort jagen?)
gheuer, du en machst ene (den be- v. mit staken sere slan v. leth se bu-
kehrten Josaphat) nicht vmmedon wen ten alse yee(1342). Lüb. Urk.IP, nr.
myt vrouwen vnde juncfrowen. Secl. 45 758; bildl. in beständiger Thätigkeü u.
Tr. 29; Sardanapalus den hadden Unruhe halten (g. B. dat gesinde. Br.
de wive so ummedan, dat etc. das. TFjB. ^,^5^^; vnd ladeden vns vakene
161; de man (Adam) wart van deme vor de sateslude mit grotem vreuele . .
wyue vmme ghedaen. Sp. d. mensM. dar we bouen 1000 lodige mark ouer
Salich. f. 3h; de konink van Frank- so vortereden vnd dreven vns vmme van
DMMEEREN 5 UMMEGANK
tiden to tyden, dat we unses selves vortmehr schal ein jewelick vmme-
mcht mechtig wesen konden (1396), gähn in den swibagen, d. h, söUea
Sudend, 8, S. 156; eine Sache herum- die VerkaufssteUe^i wechseln. Lüb. Z.
treiben^ wenden^ betreiben, daß sie an- R. 341; unde scolde den kor umme
den wird oder unterbleiU. ok musten 5 laten gan, dat to eyner tyd de eyne
se Tjende werden der van Sost. Doch köre unde to der anderen tyd de
jo wart dat umme ghedreven van der andere etc. Kamer 205^; de borgere
menheyt dat de rad muste de breve, van deme Holme deden truweliken
dar 86 mede entseden, laten wedder . . anders weren se altomale umme*
luden. Lab, Chr. 2^ 109; doch io en lo gan (hatten die Partei gewechselt)
beiden eme de Sweden nenen loven, unde hadden sik gedan van konink
wente de bischop up Upsal . . quam Alberte. LOb. Chr. I, 351 ; is de band
io dat rike; de dreff dat umme unde des heren ummegande? (wechselnd^
makede alze vele by den guden lu- bald so^ bald anders. Vtdg. invalida).
den, dat se koninck Cristierne wol- 15 2 Mos.. 11^ JS3 (H.). — 3. ummegän
den beholden, das. 2, 276; doch konde mit, sich mit etwas beschäftigen (Um-
men dat so ummedriven, dat ik gang hdben)^ es (stets) betreiben^ sich
mochte ane schaden bliven. R. V. verstehen auf. eyn schipper, de wol
2727; were jemant, de dit keren myt waterstride konde ummeghan.
wolde . . de scheide min vader al 20 Körner 249h (W.); mit falscheit und
Torjagen , mit sineme schatte dat logen se vmbgän. Soest. Dan. 191. —
ummedriven, mit umme to kopen etc. //. trans. umgehen, vermeiden. Vnde
das. 2179. — Intrans. sich herum- wy hebbet en scaden genuch gedan,
treiben, vagabundieren, dat (der Todt- dat wy doch gerne hedden vmmegan,
^diiag) is mi gantz leit, und mot nu 26 künde wy des by hebben gewesen,
leider ummedriven also ein arm min- Brem. O. Q. 96; do de rat des er-
sehe, und bin is leider sere vorder- loges nicht konde vmmegan. das. 99;
▼et (1410). Lid. ürh. nr. 1864. to male dorlick were nu tho vruch-
imeereH, sehw. v. umpflügen, um- tende den doet, den wy nenigherleye
(kckem. We den kirchoff vme eret, 80 wys moghen ummeghan. Korr^er 35c
de sal daz den heren verboten myd (W.); men schal sik sulven trösten,
Bestich Schillingen. Gr. Weisth.3,79; so men is in sorgen, de men nicht
weghe edder strate, wantsteineC(Tr^ier- kan ummegän. Gl. zu R. V. J, 16.
steine) vme eren. das. Auch getrennt : he gingk kriges umme,
UUiegim, st. v. L 1. intr. um-, 85 wur he künde. Bothos Chr. /. 221;
herumgehen, umlaufen. Also dat dat Magd. Seh. Chr. 314, 7.
ni (SehSpfrad) enes umme ga, Gosl. ummegank, m. 1. das Herumgehen,
Bergges.§ 172; sine ogen begunden Umzug. Also gingen se drie umme
eme umme to gän. R. V. 1643; en den kerkhof unde velen an jowelkeme
bei ummegande jar. Komer76ä(W.); 40 ummegange dristund cruzewis up de
orlogede negen ummegande jar. dcis. erden. Magd. Seh. Chr. 205^ 17; Hin-
40^; dit orlighe twischen konnynck u. Rückgang, Kreislauf, eyn bure
Karie unde den Sassen warde umme- mach dat (seine Habe) vorgheuen
ghande dre unde druttich jar. das. (wenn er so kräftig ist) also he eynen
2^; onnatftrlik mid vuchtigkeit umb- 46 vmmeganck plogen mach eyner (enis
ging (verlief) dit jar in nattigkeit. bei Hom.) morghen lanck. Ssp. /,
Kerkh. V. 40. — 2. wechsdn. also 52 Gl. ; nB,e nmbg\iSkngh( Ab-, Verl<iuf)
giungk do de wynt umme (schlug um, der upgemelter 14 daige suUen wy
^^^i^s^ne Richtung). Korner 232^; dat recht synen ganck neme laiten.
de nmmegande rat. Brem. G. Q. 84; 60 Wigands Arch, 5, 35; Kreis, Um-
ÜMMEGEGERWE 6 UMMEHEL8EN
Jcreis, Umfang. In deme ymbegange (Der Ssp. /, 34^ 3 hat dafür: vin-
desser bedrechliken werlt. SaUer f, gerne.)
JS6 ; dysse vurighe hemmel is de gro- nmmegen/;er8, die Waehe^ todche
teste, wydeste, runde ummegbanck die Ronde hat, Patrouiüe. 0£ de
in allen haluen aedden ynde bouen 6 vnimeghenger yppe de leder (Fenster-
des ghantzen firmamentes. ^.d.Sam- laden) kloppeden, vnde se (die bei-
mitt. I, c, 5; en hues dat was grot den weckere yp enen waachuse) des
ynde lanck, ynde wyt was sin ymme- nycht gewaer en worden, de yppe
ganck. Schaeksp. f. 41; ene bespot- den waichus dan weren, so sal men
tinge den, de in yoseme ymmeghanghe 10 se beyde yerdrincken yp yier kannen
sint (qui in circuitu habitant). Ps. beers. Wigands Äreh. III, 33.
78 (79), 4 (L.). — 3. rings umfüh- nmmegrayen, st v. ringsherum mit
render Gang, Krewsgang, peribolus. einem Graben umjriehen. . . derowegen
Dief Vnde weren (der Kaiser u, der wolde ick dat sulyige stücke boltes
Herzog v. Burg.) in eneme kostliken 15 edder landes gerne besteent und be-
ymmegbange (der Kirche St. Maxim. stapelt hebben edder ock ümbgegra-
au Trier) alleyne. Wigands Ärch. I, yen, darmede ik desto beter in frede
j2, 127; in deme sulyen jare do yor- und hege hebben .. mögte etc. Falcks
brande to deme dorne to Lub. boyen Staatsb. Mag, 6, 62L
de ummegank yan dem köre an bet 20 ummegripen, st, v. umarmen, unde
in dat ende der kerken etc. Lüb, grep ene umme unde kussede etc.
Chr. 2, 600; oer woninge hadden se Korner 108h (W.).
(die Templer) in dem porticu, dat is nmmehaiigeD, st. v. umhängen, se
ymmeganck des tempels. Ler&ecA? ^ ^9. ymbhengen der sacken ein hoken
— 3. Umgang, Verkehr, Gegrod sistu, 26 (Mantel). Soest. Dan. 180.
sanctum sanctorium (d. i. der Mutter- ummehank, m. Um-, Vorhang, Gar-
leib Maria), dat de overste biscop dine, bes. Bettumhang. Hebben ghe-
gewiget heft an sinen ynsprekliken doedet de yrowen in den ymmehanghe,
ummegange. 0GB. B. 77, — 4. das de kyndere in der weghen (1355),
Umgehen, Vermeiden, do men des 80 Lüb. Urk. 3, nr. 232; assignayit II
neinen ummegank hebben mochte lectos, dictos bedde, et dimidiam
(nicht y,umhin^ konnte), do antworde cortinam, in yulgari dictam en half
men en ut den Ruscen (1331). Livl. ymmehanc (1350). Lid. Urk. nr. 935,
Urk. nr. 3077; dat he des gherne idS; yorhange unde ummehange, sper-
yordrach hedde , icht ^e des ane 35 lakede, teppede etc. Wichbdder. Art.
ghewalt ymmeghang hebben (um- ^d, ^ i ; II weghenkussen, it. I ymme-
gehen, vermeiden) konde (1396). Su- hanck. Wism. Inv. f. 45. — De
dend. 8, S. 175, 11; schaden, des men ymmehanck de in der yasten in der
wol ymmegank hebben mochte (1409). kerken henget, betekent de yurigbe
Lüb, Urk, V, nr. 234 ; were idt, dat 40 mure, de ymme dat paradis gheyt,
de swarheit der sake so marcklick ynde yns yor besloten was. So wan
openbar unde grot weren, dat men men den ymmehanck leth nedder
sodanige besweringe unde belastinge yallen, betekent, dat dorch den doet
na inholde des geistliken rechtes Cristi yns dath paradis is gheopent;
neinen ummeganckkonden hebben etc. 45 betekent ock, dat de iodesche ee
(1471). Dithm. Urk. S. 62. eynen ende nam. Sp. d. Legen f. 39.
nmme-gegerwe, eine Art weiter ummehelsen, schw. v. umhiilsen,
Gewänder, Mäntel, vgl. gegerwe. Alle Alse gi se (die Weisheit) ummehel-
wiflike kleider, ymmegegerue ynd set, so sole gy yan er geeret werden,
armgold, tzapel etc. Fidic. 1, 1^4. eo Horol. 8^.
ÜMHEHEN6EN 7 UMMELANE
ekMgeiii schto. v. umhängen. ene upsate mjt dem hovetmanne van
Eine loee mantel he ummehengede. Gent unde kofte den umme myt ghelde.
R V. 1185. Lüb. Chr. 2, 161; de konjmgh unde
uaiekoldeii, st, v, umhäUen, um- syn rad koften se umme myt ghelde
ringen. Saul ummehelt (cinxit) de 6 unde myt gave unde myt mennigher-
wostenie. Ps. 54 (53), t)berschr/(H.). leye lofte. das. JS, 223; markgreve
mekapea, schw. v. umhergaffen. J. hadde en ummegekofft, dat he si-
De ghenne, de vele vmme kapen, nem brodere nicht helpen scholde.
I>e mach men wol liken den (? der ?) Leibn, 3^ 200; do Hinr. de louwe sik
apen, De alle dynge will beseen. 10 van der etat (Melan) ummekopen let.
Schaisksp. f. 95h; so scholen se godt das, 217; mit gelde wil ik se kopen
ock nicht meistern ynde nicht na um. ü. V. 4164; 2180; he en deit
andern Ymmekapen vnd gapen. Gryse^ nein recht, de mit gelde is umme-
BMipr. El. koft. Tunnic. nr. 188.
uiMekere, Umkehr^ Wendung. Der 15 nmmekrink, -rink, m. Umkreis, du
T(ffge8chr. schulte heyfft einen vmkar schalt losen syn volk van der haut
gebeden (das Abtreten vom Gerichte^ siner vyende, de dar sint insineme
Nfli sich mit andern eu besprechen) vmmekringhe. Merzd. JS. d. Kön. 17;
Tund myt vollen gengen vor recht up dem ummeringe der werlt (gyro
gewyst, dat etc. Se%b. ürk. nr. 1021. 20 terrae). Jes, 40, 22 (H.); he wert
mmekereH, schw, v. umwenden, rychten den vmberinck der erden.
Wu hefstu so geringe umbkert dat Salter f. 22; der Ring, in dem die
biat ! Soest. Dan, 139; umkehren, aer- Münzen geprägt werden. (Kosten bei
äoren, evertere. 1 Voc. W. vnde dat der Ausmünzung :) . . int erste 38
06 vorspeygeden de stat vnd de 26 seh. to vorlese in dem degel; it. 38
xmakA2sA^n.2Sam.lO,3(H.);N\l seh. to makelone; to umringe, to
landeaheren konden dy (Soest) nicht munteyseren unde to slete 20 seh.
ambkeren. Soest. Dan. 139. Münzrec. v. 1441.
uuiekleity n. Mtmtd. circumamic- nmmeknselen, schw. v, herumwerfen,
tos. Dief. Eyn tertelduve leuet in 80 -schwenken (beim Tanz), die dantze
othmodicbeit, Dat is den frowen eyn in den hochzeiten mit dem vnuer-
haaeBdkraimecleit.Harteb.228,f.309^. schampten vmmekuselen mit frawen
uniek^Hefi, st. v. 1. vergehen, ver- vnnd jungfrawen etc. (sind bei Brüche
streieien, von der Zeit, alse umme- verboten) (1551), Sastrow 3, 5.
gekomen weren vertich dage. Br. d. 85 nmmelage, f. Einfaßung. circum-
Eu$. 44^; wan desse X jare vor- ferentia, dicta umelaghe. Hanov. St.
scheuen weren ofte ummekomen B. 453; De hoghe des underen stenes
(1447). Dithm. Urk. S. 49 u. so h. — (in der Mühle) de scal wesen twey
2. einen Kreislauf machen. Vnde vinger bret boven der ummelaghe
moste ynt leste liggen lam, Wan dat 40 (= sling). das. 457 u. 454.
lockerath rant vmme kam. Schip v. nmmelank, -lanke (-lange), -langes,
Saarrag. f. 85, — 3. trans. umringen. -langest, -langens, -link, -linges, adv.
De ioden vmmequemen ene vnde u. präp. rings umher, in der Um-
spreken etc. Joh. 10, 24 (L,); vnd gegend. een rinc ummelanck der son-
vdden den khonig Rorik . . vp eren 45 nen. Elucid.f. 20^; ummelang Rome.
hinderholt trocken vnd vmmekhamen. Lüb. (Ihr, 1, 20; vor Stratzborgh und
EsaÜBOW 6. dar ummelank. das. 2, 91 ; to Luneb.
unektpes , schw. v. umkaufen, Hamb. . . und in de laut ummelanke.
d. k. durch Gdd etc. auf die andere das. 2, 278 ; ackeren, die dae by ind
Seite bringen^ bestechen. He makede 50 umblange syn gelegen. LacomU. Arch.
UMME LÄNT 8 ^ UMMELEIDIN6E
i, 175; do alle dinck dar vinmelaDck van A. hedde der orden siaen denst
brande. IHäl. Oreg. 197^; mit den upgesecht und wolde umme lant, und
hoveluden al ummelanghes beseten. wolde up den kopman dar umme
Liib. Chr. 1, 43 u. 198; alle bischuppe saken (1396). das. nr. 1511; ok bebbe
unde abbete nmmelanges. Komet 32^ 5 gi golt und sulver umbland geyoret
(W.); in der stad unde vor umme- tegen des kopmansrechticheitCi^dS^.
langhes den dorpen. das. 66^; um- Hans. Bee. 3^ 386; It. X m., dei
langst (1384). WestpJuü. 3^ 1769; den bern W. und kern R. dan (gegeben)
vischeren to Sluckup . . ynde ande- worden, do sei umme lant quemen
ren ymbelanges wanende. Lüb. Z. R. 10 (1369). Lid. Utk. nr. 2895; Hans.
481; in dorpern offt;e in lutken ste- Bec. 3^ 29; schepe, de vmme land
den vmmelangens dussen vorscreven seghelen, de scholen gheuen to tollen
yyff steden. das. 198; unde brak een iewelik schip X scbilling grote
ummelink dor de planken. Lüb. Chr. (1364). Hans. Urk. Ily S* 552; dit
I, 291; se deden dar vmbling groten 15 is de tolle: van der last haringhes
schaden. Münst. Chr. 1, 310. — unde bynnes landes 20 ^ schonesch. Van
legerden sik in de negesten stede deme schepe, dat seghelen wil umme
ummelanges her. Lüb. Chr. i, 461; land, 10 seh. grote (1371). Hans. Bee.
wo dat hir knecbte vmmelanges her 2, 26. — Vgl. de bouen, de vmme
weren. Hamb. Chr. 86; rofeden vnde ao de lande lopen. B. d. Bgen f. 218^.
brenden dar vmlange her. das. 156; nmmele^^en, schw. v. umUgen^
dar werenn wol 20 predicanten vmme- d. h. sawd : herundegeny als auf die
langents her tho einer bruthlacht. andere Seite legen. — B^ sich anders-
Strals. Chr. 1, 71. — Zeitlich: nach Ab- uwhin begeben. Darna lecht sick ein
lauf einer geurissenZeü.dannundwann? 26 jeder, dem gelüstet, ein weinig umme,
(sonochjetgt.) Ok so ys en to screven, up dat . . de dartho bestellet, dat
dat se weder scholen scriven den van hues upflien mögen etc. Neoc. i, 117.
Lubeke ummelank, wo vele puntgeldes ummeleg;gi]ige, f. Belagerung^ Bin-
se upgebort hebbet (1382). Hans. Schließung^ obsessio. eyn ioweU: wert
Bec. 2^ 307. — Als Adj. warede men 80 eten de fleysche synes frundes in der
SOS ummelanghe jar. Kamer 148d ummelegginge. Jerem. 19, 9 (H.);
( W.). Ist dies etwa = ummeliggende ? wo sick de dinge begeven mit der
s. B. twe ummeliggende jare unmit- schlachtinge vndt vmmlegginge der
telbar auf einander folgend^ insequens. forsten von BronDwig. Lünied^ Stiflsf.
Schamb. 240.) 85 46, n. (Der Herausg. Niederwerfung^
umme laut, adv. Über Land, im Lande Besiegung,)
umher, von Land su />., per. Vortmer unimeleiden, sehvö. v. um etwas
sint wi (die deutschen Kat^eute in Nauh herum führen, umgeben. Die syn huas
j^orod^destorade worden, dat neu man omleidet mit doerne, daer en coemt
umme lant mit gude riden schal noch 40 syn vriend niet toe. Sp. d. kerst. gd.
dor Prnsen, noch dor Kurelant, noch ^b. — biM. herumfiUiren, verleiten^
dor Sweden (1346). Livl. ürk. nr. irreführen. Dat die ertzbisschop aff-
842; do ich umlant red ("n^^^ lest van schloeg met anderen umbleydenden
Bragge, do red ich openbare in dat reden, und naem andere wilde wege
sconeste van Brügge (1378). Hans. 46 van erbeedingen etc. Schüren 208.
Bec. 2^ 465; dar na quam L. vor rnnmeleidiugey f. Verleitung^ Ver-
uns und bat^ dat wi em so vele gel- drehung, Betrug, Arglist. Nemandt
des geven, dat he perde kofte unde schall in yenigen stucken dusser säte
mede umme lant toge to Rige to bruken ummeleydinge offte argelist
(1402). Livl, Urk. nr. 1611; Diderik 50 (1489). Brem. Stat. 698; dair inn se
DMMEUG6ER ' 9 UMMESATE
d0 reclite wurfaeit schriuen, de ghene TiBcheren vordrut lengher to stan,
syrheit noch ▼mmeleidonge behoaet. so vorkopet se se (die Fische) den
OU. Utk. V. 1497. underkoperen unde eren ummelope-
anMl]|;gery m. Umwohner, vnse ren. das. 131; de kramers schölen
TDmeliggen (die um die Stadt herum 6 den nätlern gegen de ümmelopers,
uMlmtn). Maimum. Liv. 4\ 40. so de natelen in de huse umme dra-
lUNlmk, adj. ein Umwchnender^ gen . . behulplich sin. Lüb. Z. B. 291.
i t. etfKT, der im Begirke eines Hofes nnmemaken, schw. v. anders ma-
wcknt und demsdben pfliehtig ist. It chen, ändern. Chr. hefft Nicodemo den
Min die hovener, die kotiere offte 10 phariseeschen rock nicht uthgetagen,
ommelincy wat op ein miel nae wont sunder den menschen unde nicht dat
etc. Gr. Weisth. 3^ 61; alle umme- cleit ummegemaket. Orunt der frat.
Hock Ton mansspersonen sollen einen levend.
dag deinen, das. 62; alle ummelink nmmenemeBf st. v. umarmen. Se
in den hoff gehörende sollen alle jairs 15 hedden syk lefflik ymme nomen.
ach bekennen dem herm ind geven Esehenb. 8. 248.
dem herren zweien engeis der man. nmmer, s. immer, iomer.
Und wannehe also ein ummelink ummeriden, st. v. den Umritt hol-
dreissig jair lang seinen zinss hefft ten. 1 kr. den scholeren, do se umme
betalet, sali hie yortan yrei ind loess 20 reden (1397). Sudend.8, 8.226; um-
sein. das. 65. reiten. Do reth dat her umme Hin-
uneltpy m. das Umlaufen^ reyo- rik, de marschalk. Körner 1079^.
Rido, ein ummelop. 1 Voc. W. eoncr. namea = ummers, immer, immer-
Umkreis. Dat de ymblop jeheruth , hin. Dat nu die Widderchristen so
. . thor molen thogehorich gewest, 35 unbescheiden sein, were ummes tho
de molner eck steds dat how, dar up gedulden ; dat ok (aber) gy, de gy
gewesen, meigen laten (1544). Wism. juw des eyangeliums daran beromen,
Za»^. 26 (Ist etwa der Umkreis des so unredeliken fortfahren etc. Münst.
IßUenteiches gemeint?) ; UnOatrf.die Chr. 2, 298.
Umhänge der Tische etc. In dem 80 nmmesat, (Umsatz) Tausch. Ok
vastelayende 1460 sind verausgabt schal de altariste dat altar nicht
9 sclulling vor ummelope um die yorbuten edder ymmesad maken mit
TisAe; 1492 Vs mark yor 2 stige yemende, id en sy mid guden willen
knnewand to ummelopen up dat rat- des rades. Cod. Brdb. I, 6^ 50.
hns. Brin€km. i, 328. Einfaßung. de 85 ummesate, -sete, -setene, m. der
ogen stunden in twe ymmelope gelyk Umsaße^ d. h. der ringsum wohnende^
oit twe eddele steine etc. Hist. Trcj. Nachbar. Dissen getuch seien die
f' ^' rechten ummeseten besceiden, die in
OBelepeiiy st. v. umlaufen. £yn deme dorpe oder in den nesten bi-
W TOT de gicht; nym sprockwide 40 dorpen geseten sin. 8sp. 3. 21y 1;
• . bibodf wegheblederen, ymmelopen hie (Heinr. d. L.) yordrucket ynde
distel (d. h. ?)^ lomeken etc. Wolf. yorderuet an allen borden syner lan-
Äcf. 23^ 3 f. 70; herumlaufen^ cUs den syne ymmesaten. Brem. G. Q.
Bansierer; perlaufen. Dit jär is umb- 65 ; de (die Schiedsrichter) schollen
lopen in drflgheid. Kerkh. v. 63. 45 sik befragen mit den umbsaten. v.
uuieleper, m. Hausierer. De sul- Bunge, 0er. W. 8. 133; den scaden
▼eahere (Meister) sint eres eghen sal he en wederdon na witliken diu-
vlesches underkopers unde der koplude gen der knotscop (=genötscap) unde
oamelopere (Hausierer bei den Kun- der ummesate (1358). Bar. Urk. nr.
^y Stader Ärch. 1^ 130 ; wan den 60 36^ & 36; unde sal yragen die ge-
UMMESCHEDEN 10 UMMESLAGH
bure unde die rechten umbesetenen ummeseii, st. v, umsehny drcum-
umme die gewere. Lehnt, Art, 40 ^ spicere, ummesen Yel vmmekapen.
§ 1; eu burscap betert der anderen Dicf. He begunde sik wide umme to
. • unde gilt in iren schaden, of man sen. JS. F. J^J257.
sie den ummesetenen beklaget, als 5 ummesendewiii, m. Wein zum Um-
man durch recht sal. Bsp. 3, 86, 1. hersenden, z. B, bei henachbarten Für-
nnunescliedeiiy schw. v. wn-^ über- sten. (Wehrm,) Vortmer vor Tnime-
schatten. De doghet des oversten sendewin, reisewin, yullewin vnde al-
ummeschedet dick (Maria). Hanav. derleye ynghelt 283 punt (1372),
Mscr. J, 84, a. 214. 10 Lüb, Urk. 4, nr, 181.
ammescheten, st» v. intr. Do sin nmniesetteii, schto. v. 1. um-, ver-
(des Esels) her van korken gink to setzen. Na deme male de pawes de
hus mit sinen besten kleden, wolde bischope hedde umme gesät, van einem
de esel ummescheten („sich über- Bisthum in das andre versetzt. Magd,
schlagen^, wie der Hund zu spielen 15 Seh, Chr. 262, 32. — 2, übersetzen,
pflegte), mit sime speie ome to unt- hebbe dit bök ut walscher unde fran-
moten. Gerh, v. M. 15, 21. zosescher sprake . . ummegesat in
ummeschicht, f. Wechsel in be- dudesche sprake. Varr. zu R. V. —
stimvnter Reihenfolge, tho deme schöle 3, vertauschen, vnd hebben etlicke
ock de leue eddele catechismus alle 20 stukkeken landes vnde akkers vor
verndel jar in der pharkerken mit etliken anderen stucken akkers recht
der vmmeschicht van dem pastore vnd redelik vorwisselt vnd vmeghe-
repetert werden; nhu anfencklik tho settet. Fidic. 2, 171; vgl. desse buthe
8. Nicolaus, vhor wynachten kump- unde wandelinge vnde vmmesettinge
stich in Marien kerke, darnha in der 25 vnde desse vorlatinghe der erbeno-
vasten tho S. Jacob etc. Strals. Chr. meden gudere. MaUz, Urk. 3^ 247.
1, 305. mnmesichticli, adj, umsichtig, cir-
nmmeschortelse, n. perizoma[ta]. cumspectus. Voce.
1 B, Mos. 3. 7 (L. Luther: Schürze). uflimeslach, m. 1. Umschlag^ andere
nmmeschowen, schw. v. u. den 30 Wendung, Alsus krech uppe den sul-
gesellen, „einen Gesellen der Reihe ven dach Reinkens sake einen umme-
nach bei den Meistern mit der Anfrage slach. 22. V. 2632; alwor ein wulf
nach Arbeit herumführen. Dies ge- sus overmach, Des wolvart kricht einen
schah durch den AltgeseUen. Das ummeslach. das. 5486. — 2. TatiSch,
nächste Mal fing man bei dem Meister 35 Wechsel, weret ok, dat se in der
any vor dem man zuletzt mit der Um- vorbenandten grundt . . bueden, ed-
schau stehen geblieben u?ar.^ Rüdiger. der einen vmmeslach mit lande oder
Desulve (der Altgeselle) schal den wischen, de ohne euenden tho dick-
fromden gesellen up (dat) vorder- steden (Teichen), macken konden,
lickste tbo einem meister, welcken 40 dat scheide vnse gude willesyn ('14 7i^/
de Ordnung dript, umschowen (1575). Scheidt, v. Adel p. 510; dat H. B.
Hamb. Z. R. p. 39, 19, enen vmmeslach vnde buthe gemaket
nmmeseggen, sdiw. v. der Reihe hefflb myt Fr., so dat he eme (folgt
nach ansagen. Wanner men buten die Bezeichnung der Ländereien, die
wake holden sal vppe den voerpoer- 45 sie umtauschen) etc. CHd. Urk. v. 1468;
ten (Vor-pf orten), de de poerteners so alse in ertiden is gedegedinget
vmme seggen sollen, gelyck se dat vnde ghemaket eyn vmmeslach vnde
poerten hueden vmme to seggene bute (zwischen zwei Meiern, indem
pleghen: we dan so late queme etc. sie unter einander Land vertauschen).
Wtgands Arch. Uly 33, 50 Old. Urk. v. 1500; desset laut ant-
UMMESLAN 11 ÜMMESTANDICHETT
wirde wy one in nnmeslaghe efte f, 152^; mit mi is dat nu ummeslan.
botiDghe Tor de 24 golden etc. Ca- B. V. 5352; it slöch umme, dat was
M. Utk JZ, 9tr. 282; were ok, dat ein g&t stucke, das. 6585. — IL trans.
TD8se moder sturve, o£f dat wy mit umschlagen^ umhauen, unde gelik der
eer enen anderen ommeslach unde 5 ummegeslagen blomen vordorret. Lüb.
Tordrach makende worden, so dat se Dodend, v. 1594. — de trummel,
Delmenhorst avergeye etc. (1423). rühren laßen iU^eraU umher, eum Zweck
(a»e{, Urk. 490; ok en schüUe wy einer öffentlichen Verkündigung (Wer*
genegke schulde noch vmmeslach bung). trommel kann auch cds selbst"
darrp maken. Lüb. Urk. d, S. 377 10 verständlich fehlen. Do Tort heft ein
(oder gehört dies z. folg.?). — 3. bes. erbar radt de trummel vmslan laten
Umsiäs von Waren gegen Gdd, oder vnd volk na Ritzebuttel gesent. Hamb.
mgddirt^ Geldgeschäfle, Handel. Den Chr. 163 ; der pabst lies ymbschlaen
kopman schal men leren, dat he reuter vnnd Soldaten anzunemen.
rechtverdich sy ynde vorsichtich in 15 Sastraw i, 358; nachdem in der jun-
dem Tmmeslaghe, den he deit in siner gesten eroueronge (der St. Deimen"
kopenschop etc etc. Ecdes. f. 212^; hörst) viel (viele Leute) breue, segel
de Tsrende kopman, de dar möt hol- vnd andere bewisonge bekamen, vnd
den der hinde ummeslach. Lüb. Do- dat darsulvest vmbgeslagen, gemert
iad V. 440; vmmeslach moet wezen 20 (bekannt gemacht) und by eiden ver-
m Qoden, men suntlik vmmeslach plichtet is alle solche breue s. gn.
is Torboden. das. 1014 (Änm.); um- ton banden to stellen. Old. Urk. v.
meskch unde rechtferdighe kopen- 1547; idt scholen, gy krigslude, wan-
schop moed wesen; vmme der noet ner de trummelsleger wes vmmesleit
willen, dat vmmeslach wesen moet, 25 (unter Trommelschlag verkündet)^ stille
iä den cristen togelaten kopenschop syn, vnd wat he vmmeslain wert, van
to driTca. Bruns, Beitr. 191: scheut- wegen der ouericheit gehorsam syn.
like woker, den man den ummeslach Old. Urk. v. 1547. — 2. verkaufen.
nomei. Brütest. Ol. eu R. V. f. 246; de buite (Beute) ummeslagen. Ben.
ioker Markt (vgl. Kider Umschlag. 80 700 u. 526; dat pandt (das nicfd
2. f. Lab. Gesdh. 2^ 73). vppe vn- eingelöst) ist) mag der hofsfrohne
szer gnedigen heren vmmeslach ed- umbschlaen unde verkopen. Grr.
der Tnder den achte dagen der hil- Weisth. 3, 53.
ligen dre konynghe (1521). Wism. nmmespreken, st. v. durch Sprechen
^äigefib, f 93, — 4^ cancr. toas man 85 umstimmen, koningh Knutus was noch
K« eine Sache schlägt^ Umschlag (eines junck unde leth syk nmmespreken.
5«ök«, WarenbaUens etc.). involu- Komer ^fia (W.).
crom. KU. Desse (laken) hadden ammestftn, st. v. herumstehen, tho
ghecostet met den hommesclage (= Sost, dar vil frommer lüde umbstun-
äUchdök) summa is 18 flf 10 6. grote. 40 den. Soest. Dan. 187.
Hm. Rec. 3, S. 363. ommestandiclieit, -stendicheit , f.
nniMlte, st. V. L intr. umschla- Umständlichkeit^ genaue Bestimmung
^^ sich (seinen Sinn^ seine Meinung) aller Umstände^ Weitläuftigkeü. Dat
d«bni. Des sloghen se tohant wed- ys my leyt, dat ick myne bycht neu-
der umme unde seden, se en weren 45 werle myt zodaner ruwe vnde vmme-
des noch nicht beraden (1379). Hans. standicheyt alle myner bösen sunde
^. ^, 241; ende ("er, der Sünder) also vthghesproken hebbe, als ick de
bjcht gode ende sinen priester son- sunde ghedaen hebbe. Lüb. Gebetb.
der enich ummeslan (^ne Sdiwan- f. A7^; ein islik schal bichten sine
^) sjne Sunden. Sp. d. kerst. gel. so sunde . . unde de vuUenkomen üt-
ÜMMESTANDIN6E 12 UMMETELLEN
spreken mit aller ummestandicheit nmnestiekebe. Wüm. Itw. f. 206.
Ol. 0U R, V. 1, 16; de broder ga£f (Wie verschieden van stickelse?)
gerne den breeff mit aller ummesten- unmestolpen, schw. v. umdiUpm^
digheidt, wo se ehn hebben wolden. umdrehen, de bodden weren ummo*
LUb, Chr. JS, 676; desser artikul be* 6 gestolpet. Münst. Ghr, 1, 163.
kende H. vallenkamen, wowol he de nmmestrideii, schw. v. rings umher
mit etliker ummestendigkeit bekle- bestreiten, by dren hundert werre
dede. HanA. Chr. 351 ; ick hate dysse dusent wepener . . dar me alle
werlyd (Weit) myt alle erer ymme- de werld mochte mede ummestrydet
Btandicheit (d. h. in ihrem ganzen lo hebben unde dorghetoghen. Komet
Umfange). Mb. Gebetb. f. L8^; ge- 162^^ (W.).
naue Beschaff enheit. dat wi derwegen nmmesns (-alsus), adv. nur um so
mit deme . . houetmanne to Hare- (viel)^ nur um dies, (wobei ujahrschein-
borg, deme sodane orde landes kun- lieh an eine Handgeherde — Finger-
dich syn, hebben laten spreken vns i6 hnippchen^ talitrum — jm denken ist)^
de vmmestendicheit darvan to vnder- umsonst, frustra, ummesus, vorgeves.
richtende (1500). Sudend. S, S. 272. Voc. W. gratis, to vorgeves, umme-
nmmestandin^e , f. das Herum- sus. Dief. n. gl. — Du kumpst hir
stehen. Ik mane di (Christum) der ummesus. Vorl. Son 899; it is na
ummestandinge dyner vyende. OOB. 20 sus, du most mi boren, dar to schalta
Ä. 11. die Umstände, circumstantia. volen de sporen, du hefst mi hir
(vmestandinge, daz die dinge beswe- umme sus (ohne daß du etwas von
ret o. lichtet). Dief. mir bekommst) gebracht, iß. V. 5097;
nmmestant, m. Umstand, d. h. die he, he, dat schfiet nicht Tmme sfiO.
(um das Gericht, resp. den Gerichts- 25 Joach. Burm. C2; umbsus he wakt,
vorstand) herumstehenden Personen. de se (die Stadt) verwart, äoest. Dan.
wanner dei plichtdach is, sali der 141; wo wol de stede al na f reden
haeves schulte vurplicht sin den hebben gestan, is doch mit koning
ummestandt zo fragen etc. Barmer Cr. al vmmesus gesceen. Hamb. Chr.
Urkk. p. 34; vnd tonde my dar en $0 ^^* — It is umme al sus allent dattu
procuratorium, dat dar von my vnd deist. Sündenf. 3409.
dem gantzen vmstande des gerichtes ummeswingen, -sweBgeiiy st. u.
gelesen ward. Fidic. 2, 173; he halb schw. v. 1. trans. umschwingen. En
den ganzen ummestand. Benner, Brem. schin se ummeswank, do de here vor-
Chr. e. J. 1430. 86 swant. Farad. 62, 13. — beim Tanze:
unmeateken, schw. v. umstechen, vnd also ein radt vormercket, dat de
stechend umschütten. Den havern jennigen, so tho den brutlachten gebe-
wenden unde ummesteken. Leibn. 3, denn vnd darsulffst dantzen mit freu*
469. wen vnd iunckfrouwen, mit vmme-
ammestenders, die Herumstehenden. 40 werpende edder vmmeswingende . .
do sprack de pawest to den um- vele unsedelikes dinges vornemen, so
%\/&üdier^: e^i(neml. der Graf v. Morse) gebut ein radt etc. Bost. Verordn.v.
pulchra bestia, sed nescit loqui. Jlfün^^. 1556 (Wiechm. 2. 63), — 2. trans.
Chr. 1, 244; dat ordel stalte ich an (schw.) sich drehen, wenden. So gaff
den vurgeschr. H. F. de sich vmb- 45 got, dat eme dat schyp unrecht umme
wandte ind bereit sich mit den dinck- swengede, dat alle syn schütte van
plichtigen ind vmbstenderen des ge- uns swengede na der klyppen. Hans.
richtes ind quam wedder in dat ge- Gesch. Bl. 1876^ 8. 87.
richte. Seib, Urk.nr.964. f^2. umme- nmmetellen, schw. v. der Beäie
staut. 50 ttocA mhlen. Ja als wy uns noch an-
ÜMMETfeN 13 UMMEVANK
stelkt, is der gecke mer, wan men ummetreden, st. v. unUreten^ tretend
Bfflbtellet. Soest. Dan. 66 ; gheve ok umstürzen, Dat viot (Floß) wart
en man (Bäcker) zin brod myn ed- ummetreden up ene syden, so dat
der meer, wen des werkes recht is, dar vordruncken by sos hundert man.
qaemen de mestere darto, zo 5 LÜb. Chr. 2^ 340.
Bochten ae dat brot ummetellen sun- umnie-, mnmen-, rnttrent, «trint
der broke , unde anders nemende. (oder vollständig umme den trent, trint,
Bmb. Z. R. p. J24, 15. (Die St. ist s. trent), adv. u. präp. 1. räumlieh:
imkd. Die mit e. Fragezeichen ver" ringsherum^ circa. Dusse man is seer
itkene Erklärung im Glossar: „das 10 hilUch bouen de gene, de hyr vmme
laigdadene Brod im Teig umwerfen trynt syn. Br. d. Aug. 69; de deren,
«. vAßßeier machen,'' will nicht ge- de dar stunden ummentrent. R. V.
fJlen.) 1792; alle dat blot ummetrent syn
uueteB, st, V. trans. herumziehen^ hilghe hart vorgaddert. Pass. Chr.
-irie^ipn, aiuf seine Seite bringen. Er 15 f. 13^ ; se weren allegader umtrent
de alle dar qnemen, do hedde greve den berch. das. 71; de lande gelegen
Hinrk sinen yedderen greyen Johanne rmmetrent by Groningen. Brem. Urk
ommetoghen, dat he der yan Lubeke v. 1427. — 2. so drum herum, un-
»Teghing to helpende. Lüb. Chr. i, gefähr (namentl. bei Zahlen), im
^ ; inir. surikMehren. Des toghen 20 ampte thom Py nnenberge bynnen
de seodeboden wedder umme Korner Weheil edder dar ymbtrendt. Old.
111^ (W.); hüM. Umzug, Umschweife Urk. v. 1554; des solyen jaeres um-
«Kieken, wor tho thee gy so langhe trent S. Lamberte. Münst. Chr. 1,
amme, undesoken sake unses dodes? 175; ummetrent S. Matheus. das. 2,
ioi. d6b. 25 440; 3000 mark umme den trent.
imeteeh, -tiielit, Umaug. De dar Westphal. 3, 141 ; vmme den trent
suket ymmetoghe In de richte ynde mit 30 mannen. Uamb. Chr. 69; um-
in de boghe. Schaeksp. f. 75; ein metrent twe jar (1472). Z. f. S. H.
nht schall einem jeden kläger (wegen L. Gesch. 1, 232; gysteren auendt
dikpaade) einmahl des jares gegen 80 sintyngeferlichymbtrenth 300 knechte
s. Martens rechts vorhelpen . . is idt, ypt Ammerlandt gekomen. Old. Urk.
ein raht des nicht wolde achten unde v. 1538.
^ för der tiedt effite na der tiedt . . nmmetanen» schw. v. umzäunen, he
P^inge unde ummetoch dotyi wol- ymmetunede den wyengarden. Jes. 5,
den, 80 schall de raht vorbraeken 85 2 (H.).
Ikebbea 30 marck. Dithm. R. Q. p. rnnmeyallen, st. v. um jem. herum
^^7; , . de erste ummetoch schal fällen, umzingeln, do ummeyillen ene
s^^ieen des ersten dingsdages yor St. de Sassen undo houwen ene. Komer
^ de ander ummetoch des dinds- 100^ ( W.).
dage« vor S. Märten, das. 218 ; idt 40 ammeyangetty -y&n, st. v. umarmen.
» beleTet, dat de radt alle jähr twe mit der anderen (haut) dostu de
mihi schal umme gähn unde besehn wyye umbfangen. Soest. Dan. 88; um-
^eo, maten . . de ander ummetucht faßen. he leit dusse stad ummeyan-
vorde daer denne noch brock befun- gen mit leimwenden. Magd. Seh. Chr.
i^n, mögen se straffen, das. 221. — ^8,1; mit der hüt (des Wdfes) schalme
Udl. ümgdien^ Vermeiden. Wan de ju (den kranken Löwen) beslän . •
^vbeyt kompt yor dat licht, So is unde den buk umbeyan (umhüllen).
de Tmmetoghe nicht (heifen Winkel- Oerh. v. M. 55, 82.
^ niAts). Josef, V. d. 7 Tods. v. nmneyank, m. Umarmung. Unde
^- 60 sprach, he were yan leue kranck,
ÜMMEVATEN 14 ÜNACHTLIK
Dor der vroxiwenYmmeYSLnck. Schaeksp* vnde schal en dat hovet to deme
f. 61^. halse vmmewringhen (retorto ad col-
nmmevaten, schw. v. umfaßen. Alse lum capite). 3 Mos, 1, 15 (L.).
se by eme quemeo, so vmmeYatede Uli- (vor Lippenlauten meüt um ge-
he eynen yuweliken mit synen armen. 5 schrieben); untrennb. Präfix^ die Ver-
Br, d, Eus. 40. neinung hee. — Im folgenden sind
nmmeyoren, schw. v. herumführen^ nicht edle Wörter, die so verneint sind^
verleiten, täuschen. Dat volk was sere aufgeführt^ sondern nur die, welche
▼orgrellet und meinden . . men wolde aus irgend einem Grunde Beachtung
se ummevoren und de tid ut der hand 10 verdienen. — Zu bemerken ist^ daß in
teen und an ban und schaden brin- formelhaften Ausdrücken häufig die
gen. Magd. 8ch. Chr. 245^ 13; dat Position und Negation mit einander
sporde man wol, dat se den borge- verbunden wird^ weniger um die Gegen-
ren nicht wol meineden und wolden sätzlickkeit und Ausschließlichkeit her-
se mit oren listen und dedingen 16 vorsuheben, als um aües /msammen-
ummevoren. das. 323, 29. eufaßen, was in den Bereich des Be-
ummewerpen, st. v. umwerfen, (einen griffes gehört. So werden in Urkundefi
Sitter) vom Pferde werfen = nedder- bei Verkäufen, Übertragungen und an-
werpen. Alzo de greue tho hus riden dern rechtlichen Acten verbunden :
wolde, do reth eme hertoge M. mit 20 plicht unde unplicht; recht unde un-
den sinen vore vnde wolde ene vmme- recht; (wy hebbet — für einen ver-
worpen hebben; do quemen se to kauften Hof — uns nenerleye recht
stride. Lüneb. Chr, f. 175^; do hei- noch unrecht ane beholden [1385J,
den ene de heren vore Tude wolden des Lüneb. Urk. XV^ 8.138; wy hebben
rades kumpane vangen vnde rmme- 25 vorkofft unsen hoff mit alleme rechte,
worpen hebben. das. 180c, — herun^ unrechte, rente, plicht etc. [1391],
werfen (beim Tanze), vnd eyn ider, das. 8. 144 ) ; schult unde unschalt;
de tom dantze (bei e. Hochjseit) ge- in wegen und unwegen; rede unde
fordert, schal sick darihnne erlick be- unrede; ram unde unräm; mit ge-
wisen vnd des vmmewerpendes ent- so richte unde ungerichte (in alle synen
holden (1450). Cod. Brdb. /, 25, 361 tobehoringen, voghedye, gherichten
(8tat. V. Garddegen). Vgl. umme- vnd vngherichten [1397]. Sudend. 8,
swingen. — (das Pferd) herumwerfen, 8. 208, 35.) u. a.
ioenden. Dar (als die Brücke eerstört un-, intensiv. 8. Höfer in Pf, Ger-
war) worpen se (die Reiter) umme, 85 man. 14, 201 fg.
do se nicht ane kif künden komen un = unt (ent), e. B. unkegene
uter dwenghe. Lüb. Chr. 1, 177. — (entgegeno), undelen (entdelen) h. a.
Intrans. were ok, dat lüde mit wa- unacht, Verojchtung, Vernachläßi*
genen edder mit karen yppe bruggen gung, Niedrigkeit. Dewile auerst de-
edder anders wor vmmeworpen, edder 40 sulfte hertoch B. vth groter vnacht
schepe grundroringe deden, dar en vnd vngluck in hoge acht vnd gelucke
schal ik se vurder nicht vmme be- gedegen . . i0 id wol van werden,
schedegen (1403). Liü>. Urk.V,nr.81. dat etc. Kanteow 134.
ummeweteren? De sake, wor se UBachtlik, adj. 1. tvas nicht zu
aldus umme weterden (nenä. die Zi- 45 achten, zu schätzen ist, unschätzbar,
geuner) van deme enen lande to deme hoch. Boven (außer) godes vnsprelke
anderen, was etc. LiA. Chr, 2, 496. (d. i. vnsprekelike) leye to dem myn-
(Dem 8inne nach : herumziehen, wan- sehen, boven syne ynachtliken gude
deren ; umme gehört aber wol zu dar.) is dit syner bort zake etc. Han. Gebeib,
ummewringen, st. v, herumdrehen. 50 /, 74, 8. 54; dar na volghet der ewi-
ÜNADEL 15 ÜNBATELIK
ghen zaligheit achtede dach, dar ik tastet hest. Han. Mscr, 7, 84, 8.184^;
Tan aller dotlicheyt, grovicheyt ande tho deme ersten geschut se (die
dusterheyt besneden werde unde wed- Hurerei) mit willen vnd vnarthlicken
der begha?et in zele unde in lyves wedder got vnd wedder syne geboth.
roreninghe mit den endelozen levende, 5 Ndd, Bechtsb. /. J2J2,
mit der nnachtliken behendicheyt etc. nnbarachtich , adj, nicht Fracht
das, 67. — J^. verächtlich, niedrig. tragend, unfruchtbar. Omnia ligna
Deane so vnachtlik he (Hereog B.) infructuosa, qaae nnbarachtich holt
tboaom geholden was geworden, so vocantur (^i^77^. Gr. Weisth. 3, 186 ;
hedde he dennoch stedes last tho 10 the brathere (Ordensbrüder) geven
bogen dingen. Kantgow 135. vri . . unbarachtig holt howen to
uadely nickt van Add. Dat is ei- bernende over al ther bruthere ge-
aem iedern freyg, he sy adell edder richte behalver eikenholt unde tim-
onadell. Büg. Landbr. c. 103. herholt (1J255). Livl Urk. nr. 3026.
iialitliky adj. unvertügbar. (dorch 15 nnbarmliken , adv. unbarmherzig.
de dope) wert in gedrucket des myn- Vngotliken, vnerliken vnde vmbarm-
sehen seien eyn Tnafflatlyck teken, liken geregeret (1457). Styjfe, Bidrag
dat he ewich beholt. Lere v. d. dope 3, m. 47, 8, 96.
f. 4. onbatelik (-betlik, -botlik), adj.
uaigeaprakety unbelästigt von 20 nicht helfend, nutelos, schädlich, auer
Bidikansprüeken. Wes schaden se yd is em vnbatelyk gewest. Seib. Qu.
uns gedaen hebben, schallen se von 2, 269; vnde hebben gelueth (ge-
uns nnangespraket blyven. Oött. Urk. läutet) sunder vnderlät, vp datze den
i^ nr. 355. 80, predicant vorstoren mochten . . al
uaiMMe, adj. nicht angenehm^ un- 25 vnbatelick, dat wort godes nam sy-
Iduht. Was sere unanname in syneme nen snede. Disp. to Oldersum f. 6;
lande urnme der undät willen. Kor- De kinner sinnen geen handell schul-
»er 137i^ (W.). dich to holden, de oene sint unbaete-
uardiek, adj. von schlechter Be- lieh noch schadelich. Ostfr. L. B. II,
Offenheit, bösartig. Also gheuet sik 30 8. 540 ; de kinderdoep is vor god ein
oennich vnardich boise mynsche in grawel und unbaetlich. Afünst. Chr.
ene sameninghe vromer lüde. Ecdes. 2, 217; vmbatlick, vnnutte vnde nicht
i- 82^; dat bohemesche volk is to to profyte (1505). 8udend. 8, 8. 171,
male nnardich (roh). Korner 134^ Z. 38; is doch bessher to vnsen bor-
i^f*); dar denn einer so unardig 35 g^ren allet unbaitlich verbleven (hat
were unde dar lickewohl over dussen ihnen nichts geholfen) (1525). Nies.
articul gähn (d. h. ihn übertreten) Beitr. 1, 136; it hefft unse her offi-
wolde. DUhm. B. Q. p. 215; de un- cium prepositure an sick genomen,
vdige hadde de wertschop, wo men uns armen kynderen (den Conven-
secht (wenn alles durcheinander geht). 40 tualinnen) doch leyder gans unbatlik
Seoe. 2, 421. (1544). Lyßmanns Nachr. v. Klost.
Uariickeit, f. Bösartigkeit, Boh- Meding, 8. 147; vele klage vmme
^. Dat is vmme der vnardicheyt ghedan, alles unbattlick, gar nen
willen der sunde (nenil. der Hurerei)^ recht kan darvor kryghen (1546).
wente de sunde is wedder de nature 45 Dithm. Urk. 8. 121 ; vilfoldige anso-
nid ock wedder de teyn gebot. Ndd. kinge gedaen vnd dannoch . . vnbatt-
^^ÄteJ. f. 22. ^ lieh vorbleuen. Old. Urk. v. 1547;
HttÜekliken, -ariliken, adv. un- geklaget, doch vnbetlich gebleuen.
9^siM, roh. Bedencke, oflfte du dy (M. ü. v. 1540; ist alles doch vn-
suWen edder ander unardichliken be- 50 botlick gewesen. Kühlmann (16 J.).
UNBEDACHT 16 ÜNBEOEVEN
unbedacht, unverdächtig, welk bro- nnbedervielieit, f. . Untüchtigkeit,
der dar vtstande wart (mit Waren Ungeschiclclichkeit^ improbitas. Voce,
zum Verkauf aussteht)^ de schal dar W. Gleynmodicheyt vnde vnbederai-
sulven vtstan myt synem eghenen cheyt to guden werken, also dat de
Volke, so dat he dar nemende van 5 mynsche menet^ allent dat he deit,
baten krames insette, vp demede dat dat id nicht en docht. Lab. Gebetb.
(damit) he unbedacht blyve, Lüb. Z. f. B63h; it geyt vil mannich vmme
K 281. brot, Des he drofte to neyner not,
nnbedegen, adj. (zu dien, digen, It maket sine vmbedaruicheit. Laien-
gedeihen) ungedeihlich. £k hop^ he 10 doctr. f. 1379^.
(Adam) en si nicht to dem ewigen unbededinget, (von Rechtswegen)
dode geschippen . . anders wer it unangefochten. Des scholden se von
deger unbedegen, dat godes edele vs vnde von vsen erven ane wite
creaturen so wenige tit hir scolden wesen vnde vnbedeydinget blyuen.
duren. Sündenf. 1403; me mach hiigna 15 Sudend. 4^ nr. 323; vnd darmit (mit
hören, wu wol dat de olden gemenet dem Schloße) don na siner gnaden
hebben, unde hebbet sik gans sur willen, von vns, vnsen erven vnbetei-
laten werden, unde is one al unbe- dingt etc. Cod. Brdb. /, 2^ 338.
bedegen (mißglückt, fehlgeschlagen). anbedinget, nicht mit Rechtsgrün-
Brschw. Schichtb. 165; sin kunst was ao den angegriffen (zu dingen), unange-
unbedegen (schlug nicht an). Lüntzel, fochten = nnbededinget. eres bedün-
Stiftsf. 254, 32. kons doen se dat mit rechte und soll
nnbedelet, adj. nicht betheiU^ der des billiken van Paderborn unbe-
seinen Theil nicht erhalten hat. Stiift sproken und unbedinget bliwenn. Wi-
he (der Sohn) er sineme vadere um- 25 gands Ärch. III^ H. 3^ 8. 81.
bedelet von dem erve. Ssp. /, 5, 1; nnbedrepelik, adj. außergewöhfdich
die wile sie an^me gude unbedelt sin. groß (in intensiv). Van dussem iamer
Lehnr. Art. 8, § 1. 71, § 16; din sele quam de stat in unbetrepeliken scha-
werde des hemelrikes nummer unbe- den. Bothos Chr. z. J. 1402.
delet (expers), din lif der verUken 80 nnbedrnngen, freiwillig, dat ik myt
ere. Tobiassegen. Rost. Hs. d. 14 J. vryen, vmbedrungen willen vnd vor-
SUzungsber. d. München. Ak. d. W. bcKlachten mode. Fahncj Dortm. Urh.
1871, S. 459, 4L 2, 536.
nnbederve, -darve, -dorve, adj. un- nnbedwungen , nicht gezwungen,
tüchtig, schuiach, ungeschickt, impro- 85 freiunUig. Dat wi umbetwngen, um-
bus. Voce. Wat is unbedarver (imbe- betrogen und umbegangen mit unsen
cillius) wan de swakheit desses ie- vrigen wilkore und willen etc. (1319).
vendes? Bruns Beitr. 1, 98; alle crea- KiniM. Hörigk. 367; unbetwungen und
tur is to dyneme nochaftighen loue ungedrungen (1405). das. 519; und
alto swak vnde vnbedorue. Sp. d. 40 beholden vor uns mit uprichteden
Sammitt. III (in e. Oebet an d. kerk- vingeren . . und unbed[w]ungen(^i^87/
wygbynge); ik weynede alle daghe Kindl. Beitr. 3, 506; unbedwungen
vnde wedderstunt deme vnbederuen utspreken. Magd. Seh. Chr. 353, 10;
mynen vleysch myt vasten etc. V. ik bekenne vmbedwungens modes
hiU. Hieron. /, c. 8; (der Kaiser) 45 (1402). Lüb. Urk. V, nr. 65.
Claudius was trach vnde vnbederue. nnbedwugens, adv. freiwillig.
Engelh. Chr. f. 4; we van einer un- hebbe ek ghelovet unde ghesworen
bederven moder (scorto) geboren is. . . unbedwungens myt wolbedachteme
5 Mos. 23, 2 (H.) ; ein unbederve mode. Z. f N. Sachs. 1862, S. 202.
wif (meretrix). Richter 16, 1 (H.). 50 nnhegeven^ Lohne zu vergeben. Vfor
UNBEGORDELT 17 ÜNBEKENTLIK
ror wy kyrmit eynen jewelyken wil- tappte DUb) denne liden vnde en
gewarnet hebben, doch der straffe Ynbehelpelik ruwe komet om an sin
fobegeaen, welcke wetentlick . . erer herte. EcdeB. fd. 17^; vnde wen de
eyde rorgeten« Wiechm. tnkl. altnds, schände komet, so komet on de ruwe
IM. 2, 36, — J2. unverheiratet, ein 5 mede, de on doch ynbehnlplik is to
oDbegeren manspersone. Sass. u. der zele. das, f, 17h.
Bdä, R 81; ick N. wordt tho ey- anbehende, adj, u, adv. was su^
Dem oeldermanne gekaeren, des ick nicht gut handhaben läßt; unförmlich;
my myt nichte vorsseyn, dewile ick unpassend^ grob, incomitus. Dief, n,
Toboegeuen vnd kein viffe (Weib) vnd lo gl, ^ De scattinge was so unbehende
liggende gnmdt hadde. jlfon. Z4t7. ^^ ^. grot. Brem, G, Q. 145; din biten
nibegordelt , ungegürtet. Darna (sagt der Mann su der ihn belästigen-
nach he (der Kläger gegen einen zah- den Fliege) heft di du . . unde din
bmgsunßMgen Schuldner) sick denne krich umbehende (auf eine harte, grobe
holden in fan^ sin ouerste kleth,dat he 15 Weise) gegeven einen bösen ende.
Tobegordelt (Vor, umgordelt) drecht. Gerh. v, M, 50, 25.
Lab. R 356j Anm, 9. unbehert, adj. unbändig (eu be-
ubej^peUky adj. unbegreiflich heren, J, 198), De Freesen ein wild,
(groß), unde nemen en (den besiegten quaet, vnbeheert volk. Ben. 13.
Russen) onbegripeliken schat. Lüb, 20 nnbeholtlik, nicht mit einbegriffen^
Chr, 1,249; unde yorden ute deme abgesehen von, doch unbeholtUk der
lande eynen unbegripeliken roff. Kor- 5000 fl. Gott. Urk. II, nr, 363.
n^ 205c (W,); myt unbegripelikem unbehdrlik, adj, ungehörig^ unge-
(unsähligen) Tolke. das. 75^, schickt. So yngeschicket in seden
iibeluieJi, Unbehagen, Misfdllen, 25 ynde bulderne in den werken. Navdlg.
Zwist. Mit den yorsten Winilorum 4, 7.
hadde he yele nnbehages (multam unbehOrliken, adv, ungebührlich.
displicentiam fecit). Ohr, Sei, 26^ 16, Dat lycham was vrabehorlicken be-
nbehalet, (nicht eingeholt^ nicht grauen. Br, d, Cir. 101^; die dat
erreicht?) unterbunden, unbestrickt. 30 onbehoerlike openbaren, dat sie in
In allen dessen dynghen scholen de bycht entfangen hebbeu. Tract, Ober
pronest ynde dat cappittel . . ynyor- d. 10 Gebb, f. 4& ; de ere gudere
banden syn ynde ynbehalet bed der vnbehorliken vorbringen. Uamb, R,
tyd, dat dat cappittel vnde de orde 71, 1,
. . enes syn gheworden (1391). Lüb, 35 unbehfirsam, m. Ungehorsam, umme
Crk, 4, nr. 538; ik enkenne openbar umbehorsames willen. Lüb. Chr. J^, 98.
. . mith beradenen mode, unbehalet unbehdrsam, adj, ungehorsam, se
mith jeniger loesheit etc. Ostfries. weren eme wedder unde unbehorsam.
Urk, nr. 342. Lüb, Chr. 2, 252.
labekarlik = unbehorlik, unge- 40 onbehnlpsem, adj. unbehiäflich, tin-
i^. Wy bidden, yns yor alsulcke geschickt, van grotem liue edder vn-
anbeharlike overfaronge und gewalt behulpsem an seeden vnde mit ge-
beschndden vnd beschermen (1525). berten etc. Summa Joh. 59c.
A'ies. BeUr. 1, 107; wy hebben uns unbehnt (-badet, -hot), adj, ufibe-
des anbefaarliken afslags in desser 45 hütet, unvorsichtig. So vubehut vnd
nnser temeliger (geziemender) ansin- vnvorsichtich to spreken vnde to
nonge nicht vermodet (1533). das. swigen. Navolg. 4, 7.
1, 218. anbekentlik, adj, unbekannt. Lo-
wMkiAffXk^adj, eunicJUshdfend, yestu, dat du uns unbekentlik sist?
schände vnde hoin moid he (der er- 50 Korner 241^ (W.).
WmWiMMf^ irMn}mA, y. Q
ÜNBEKINDET 18 ÜNBEQÜEMICHEIT
anbekiadet hinderlos, steruet erer gebroken louedes willen so were pele-
(der Ehdeute) en vnbekindet etc. grimacie vorgeuee vnde were en rnbe-
Stadth. d, M. A. 53^ 19. lonsam. Liä). Passion, f. 161^.
unbekrodet, -krot, unbdästigt^ unhe- unbelotet, ohne zu loosen, (Die
hindert, Syne lüde, de in dersolven 5 Älterleute) mogfaen to vorne hebben
marke beseten vnd wonachtich synt dat dorde led van jewelken orde
in koten, solen vort besittene bliven, vnbelotet. LiU>. Z. R, 260.
unbekrot vnd vngehindert van vns unbenodieet, ungenSthigt^ ohne
(1372), Nies. Beitr. 2, 224 ; scholen Zwang, hefft unbenodiget und unbe-
se van uns unbelastet, ungedranget 10 dwungen, frywilligen bekennet etc.
unde unbecrodet bly ven. Wigands (1535). Brschw. Neust. Deged. B. f. 56.
Ärch. JF, 18€; deme salmen dat sloß unbenomet, adj. ungenannt. Ne wet
vpdoin vnbekrodt. Seih. Urk. nr. 913. be des vredebrekeres namen nicht,
nnbekronet , unangefochten, ohne he beklage in unbenomet. Ssp. 7, 62^
Widerspruch, s. krönen. Item noch 15 5; enes unbenumeden mannes gut.
sind etzliche guter, darvon dat huis Lehnr. Art. 55, § 9.
to R. die dapper umbekronde erfge- unhenueme^ adj. unfähig, untauglich.
rechtigheit heft. Gr. Wei^th. 5, 170; ingruus. 1 u. 2 Voc. W. ineptus.
zo dat ze onbekroent ende zonder Voc. Engelh. incommodus, inconve-
allen ovelen moet al oeren oerber 20 niens. Dief. und was wedder se myt
ende willen doen mochten zonder rechte, wat he mochte, dat se to den
wederzeggen (1392). Kindl. Hörigk. proevenen unbeqweme weren. Und
497. hir enkegen so werkeden sich de pre-
unbeknmmert, ohne kummer, unbe- laten to male hertliken und legeden
lastet, frei, ungeschmälert. De en 25 em unkegene, dat he unbequeme were
eghen hus unde hof hevet unbeko- und to banne, und dat he van recht«
meret, dar nicht af ne ga denne de neyn biscop en mochte wesen etc.
wortpenninge. Gosl. Stat. 57, 34; 72, Münst. Chr. 1, 122; 6k sint %q (die
34; Bernt sal wedergeven alsodanen im Banne befincUichen) umbequeme
brutschat unbekümmert, als se an 30 dar to de gnade der hilgen kerken
em ghebracht heft (1447). Kindl. 1, to entfangen. Gl. eu R. V. I, 33;
172; do bischop 0. to lande quam, wan ein man offte fraw verstorven
do vant men nicht wenn sin moshus vnd unmündige kinder nae litten . .
to M. unbekümmert (alles mit Ausn. so sollen die hoffesschulte und hoffs-
des moshuses mit Beschlag belegt). 35 luyde den hoff verdoen seess jar . .
Magd. Seh. Chr. 199, 29; he wan ok und off die kinder unbequem (un-
de Lokenitz . . unde lach bi 6 weken fähig zu erben) hieven, sali der scholtz
in dem lande unbekümmert (unbe- den hoff doen den rechten erven. Gr,
lästigt). das. 412, 2. Weisth. 3, 52. — (subj.) in unan-
unbeknrret, ohne Schelten u. Brum- 40 genehmer (uncommoder) Lage, do faelt
men. vnbekurret vnnd redtlich. Sa- sik Isegrim ser unbequem, he blodde,
^rö«;^, 58; vnaufgerucket vnnd vnbe- he ankede etc. R. V. 5454.
kurret. das. 83. unbequemeliken , adv. auf lästige
unbelettet, ungehindert, unbeletted Weise, inconvenienter. Do antworde
wanken unde varen laten (1479). 45 ene darto de keyser unbequemeUken.
Dithm. Urkb. & 78; K. M. wolden se Korner 111& (W.).
ungehindert, und unbelettet segeln unbequemieheitf f. Unfähigkeit, in-
laten. Waite, Wullenw. 1, 334. Hau- convenientia. Dief. Were et ok, dat
figer ungelettet. desse vicarius . . in sodane kranck-
nnbelfinsani; adj. ohne Lohn, vmme 50 heyt velle, dat he van unmacht edder
ÜNBERADEN 19 ÜNBESCHEDENHEIT
onbequemicheit wegen der bichterige ruchtede vrome bedderve yroawe.
(im Beiehtamte) nicht vorstan künde, Lüb. Z. R. 157; en ynberuchtet berre
so schal etc. (1458). Lyßmanns Nachr. man. das, 191; (keine Frau söU Pde-
f. Klosi. Meding S. 62. Utunikömm' toerk auf ihren Kleidern tragen) id
Iküeii^ WidertoärtigkeU, Beschwerde 5 sy danne, se erer ere vnborichtet
de, in desser wustenie is vele andere (= unberucbtet) sy. Monum. Liv. 4y
Dnbeqaemicheit unde schade van 252 ; ynberuchtiget myt quader daet.
vinde nnde van sande etc. Ludcif das. 312.
T.S,e.21; vmme mydinge vele areges nnbesat, nicht besettet oder besät.
Tnde rmbeqaemicbeyde. LOb. R, 551; lo vortme so mögen vnd solen die vor-
rnbequemicheit, vnkost, vorseumenus gespr. borgere van Dortmunde to
etc. Sastraw 1^ 60. allen vnsen kermissen vnd jarmarcke-
nkeraden, (nicht mit einem Aus- den komen vnd varen, eyn dach vor
benUh versehen) unverheiratet, vrowes- vnd eyn dach na, vmbezach (l. -zath)
namen, de amberaden weren. Lüb. 15 vnd vnbeknmert van vns. Dortm. ürk.
Ckr. 2y 220; umberadene dochter. I, nr. 87.
Bonov. St. R. 296. — nicht berathen^ nnbeschaffeiiy ohne etwas ausge-
unversorgt, amberaden let he sin hüs richtet zu haben^ rebus infectis. Heb-
also. B. V. 1869. ben den Schweden dennaten al%e-
nnberedet, frei von (gerichtlicher) 20 wiset, dat se anbeschaffen dar moten
Kkgt. . . vnde gelouet, sy wille den van segelen. v. Hövel^ Chr. 37; un-
egeiuinnten Clawese vmberedet vnd beschaffener sake. das. 42.
Tmbededinget laten vmme dat erue, nnbeschede = unbeschedenheit.
dairmme sy on ansprak. Hall. Schöp- Ynde hebbet se uppe unwontlike
penb. f. 55h, 25 orueyde mit vnbeschede in der veng-
uberiehtet, nicht in Ordnung, un- nisse drangen (1397). Lüb. Urk. nr.
^earinä. Cordt Stromberch was ein 658; we iv dat (en vastelauendes
vret (grausam^ roh) und unberichtet hon) myd vmbeschede vore endholt,
mensche van synen synnen. Münst. dar moghe gi synen broke vmme ne-
Ckr. i, 305. Hieher gehört: synt se 80 men. Calenh. Urk. IX, nr. 170; were
(de Tyff sinne) over voberich (= un- dat se des nicht en dcden vnde vor-
bericht, -richtet) . . dorch erer krank- beiden deme stiebte dat myd vmbe-
beyt wyllen. Sp. d. Dogede f. 4b, schede. das. nr. 186; weret, dat se
wAtj\Ai{\^^adj. der sich nicht \)Q' desse stucke ierghen an vorbreken
richten laßt, hartnackig in seinen Irr- 85 myd suUefmode edder myd vmbe-
ikmem verharrt. Eyn pape moeth in schede. das.
dren saken antwerden in wcrlykem nnbescheden, 1. unabgesondert. Of
gherichte. De erste is vmme leen, de mer lüde den en mit eme gude be-
aoder, efte he vnberichtlik were, de lent sin unde sint sie unbesceiden
drndde is, efte he geclaget hedde vor 40 dar an, ir nen etc. L^hnr. Art. 32,
verljkem gherichte vnde eft he dar §4. — 2. über das Maß hinaus,
▼edder beclaghet worde. Bsp. 1,26 Gl. indistinctus, indefinitus, insolens. KU.
Ubertpeii, unbescholten. Dar ne Do wart Judas berort myt vnbesce-
mach neyn man deme anderen sine eere dender (= -dener) ruwe. Pass. Chr.
aftogen, de eyn vmberopen man is 45 37; der das (richtige) Maß Glicht
sines rechte%, et ne si deme rade kennt, unverständig. De sulve unbe-
wetdic. Big. St. R. p. 87, 12 (Varr. schedene menheit. Körner 202d(W.)'
^berücktet; dummer.) nnbeschedenheit, f. Ungebührlich"
Ubenektety nicht berüchtigt, mibe- keit, widerrechtliches , rücksichtsloses
idioUen, w»i gutem Rufe. Ene vmbe- 50 Benehmen, alle volk leip to mit uq-
8*
UNBESCHEDENLIK 20 ÜNBESPROEEN
bescheidenheit und vengen her Annen lade mögen tugen slage vnde vech-
up dem marckede. Magd. Seh. Chr. tinghe. Big. St. B. p. 67.
262, 20; Leibn. 3, 196. — 2. Un- anbeslipet, ungeschliffen. Büäl.:
verstand. Ach wu vele is der, de . . grove lüde, de umbeslipet unde un-
gelouen hadden to yerkrygen ere 5 gelert sin. GL zu B. V. III, 9.
begerte vnde de ouermits erer vnbe- unbesmittet, unbefleckt, rein. (Chri-
scheidenheit gekomen syn to den stus geboren) van der hilligen, vm-
stricke der verdomenisse. Br. d. besmitteder maget Marien. Br. d.
Euseb. 9b; de unbeschedenheyt des Eus. 52; de eynicheit des vmbe-
ghemeynen volkes. Komer 224c(W.). 10 smitteden loven.* das. 5(A>; so nam
nnbeschedenlik, adj. ungebührlich. en de here to syk in synen vmbe-
Desse unbeschedeliken sulfwolt etc. smitteden iunghen iaren. S. Birgitt.
(1396). Sudend. 8, 8. 142. qpenb. f. 17b.
nnbesehedenlike, adv. 1. ohne einen nnbesocht, nicht untersucht (visi-
Unterschied eu machen. Der herewede 15 tiert). Is nu gesein, diner dener ein
ynd rade neme wy umbeschedelike in gnaden si gescheden; all umbe-
(indifferenter). Liineb. 8t. B. 8, 14. socht dat sin gebracht van di (sein
— 2. unverständig, auf eine das (rieh- Eigenthum van dir weggebracht) in
tige) Maß nicht kennende Weise, doch groten freden. v. Lüiencr. 3, nr.
wart dar umbeschedeliken mede raren, 20 335, 6.
wente de rat wart unens in desser unbesoehtlieit, f. ünerfahrenheiL
sake etc. Lüb. Chr. 2, 155. De megfaeden werden alre meest be-
unbeschedun/^e, f. Unmaß, Un- coert, want se wanen altyt, dattet
mäßigkeit. An guder spyse is ok neyn anders is dant is ouermits ore onbe-
sunde, sunder an der spyse ymbe- 25 sochtheit (weil sie noch nichts ver-
schedunghe. 1^. d. menschl. Solich. sucht, erfahren haben). B. v. d. joncfr,
f. 5b. f 86b.
nnbeseliickety nicht passlich gestaU anbesorget, nicht versorgt, vnd dat
tet, unförmlich, van unbeschickeden slot was vnbesorget myt kosten vnd
(informibus) steinen. 2 Mos. 27, 6 30 weren. Cod. Brdb. 4, 1, 195.
(H.). anbesperet, ungehindert, hebben
anbesehromet, adj, uneingeschüch- unse olderen und overolderen o?er,
tert. (schroomen, horrere. KU.) He menschen gedenken bess an dussen^
scheide den zeevarenden koopman dach unbespeyrt der sulften vrigheit
unbeschromet laten de strömen ge- 35 gebrucht. Kindl. Beitr. 1, 256.
bruken. Ben. 427. anbesperinge, f. Hindernislosighii, >
onbesdndes, adv. ohne es eu be- Freiheit, in rostlicken frede undun-i
sehen. Also dat se dar werk kopen besperunghe beschut und bescherznetj
und en beseet des nicht . . und ne- gebleven. Kindl. Beitr. 1, 329. \
ment up unbesendes (1401). Lid. 40 anbesproken, 1. nicht v€rrufen,\
Urk. nr. 1595. unbescholten, gut beleumundet. Werti
anbeseten, ohne festen Besitz, nicht he thes (des falschen Zeugnisses) vor^j
ansäßig. Ein iewelc man umbeseten tucht mit ses borgheren, ther scolen
mit erve scal borghen setten umme weseu dre sworene unde dhre andere
scult. Stad. Stat. 6, 7; scut it bi 45 borghere umbesproken eres rechtes,
daghe, it scolen tughenbesetene lüde; d. i. vollkommen rechtsfähig (1303).
scut it och bi nachte, it moghen Brem. Stat. 42; mit ses borgheren
tughen unbesetene lüde. das. 9, 3; unbesproken (Var. unberopen) eres
ymme schult . . ne mach neyn man rechtes. (Za^.; ene anverdinghe tughet
tygen, he ne hebbe erue. Ymbesetene 50 man mit bederyen, unbesprokenen
UNBESTRID(D)ET 21 UNBEWENDET
fflaonen twen. Oosh 8tat. 93, 6; des AktstyJcker /, nr. 26; dorch dat fur-
mosten se sik untsculdeghen mallick thenthumb Br. unbefert to ridende.
sd?e sevede unbesprokener lade. das. Lüntsiel^ Stiftsf, 134.
Sl 2; sTelich man is ein ynbespro- nnbeyellicb, adj. ungeschickt^ un-
bn man, de mach vol sime rechte 6 passend^ ineptus. Do he unmechtich
Tolgen. Hameyer^ Stadtb. d. M. A. 53^ wart geyunden to der telinghe . .
I u, K — 2. ohne sich besprochen ande unbevellich to rydderliken wer-
fuJaAcn. Disse twelf (vnberuchtede, keD, do etc. Korner 174^^ (W.).
bedderue lüde) de scholen denne (anbevlodet), mibefldt, ungehindert ?
Tobespraken tosamen gan als midden lo Ein ideimann &all hebben einen frien
an den ring des dinges . . vnde ene weg van sinem herde bis an dat
(ieti Nothsüchter) vellen edder frien. hohe altar unbespert, unbefloet und
Rkhtk 567, § 4. unbekümmert. Gr. Weisth. 5, 30.
iiibe8trid(d)et, unangefochten. He onbevolik, nnbevoldik, adj. nicht
toch wedder heym unbestridet. Li^. 15 fühlend, gefühllos. Syn licham was
Off, 2, 413; he toch mit heres kraft dot unde unbevolik. Pass. Chr. 127h;
wente ?or Calve unbestriddet. Magd. sette my up dyn kolde, unbevoldike
Sek, Chr. 122, 19. herte. das. 267; he wart van den
ubeniehtet, unbeseufet ? d. h. ohne luden getoeuet vnde gedrungen . . dar
WiderwSleny unge/noungen? mjt ereme 20 he also vnbeyoellyck ynne scheen to
vfUen vnde vulbord ynbesuchted ghe- wesene unde merckede nicht wat men
koft hadde. Malis. Urk. 3, 24; vgl. em dede. Leben d. h. Francs. 180.
iardorff Urk. 289. nnbeyruchtende, adj. nichts befürch-
osbeyangeiiy unverfänglich, ohne tend, unbesorgt, unbefruchtende ores
Sadtheil oder Schaden. Desse stoele 25 lyves, ujegen ihres Lebens. Ben. 113.
(CüpUalien) mögen Wenemar etc. unbeynnden, unerfahren. (S. über
»eder lozen al jaer up sunte Peters die Part. prät. mit activer Bedeutung
dach ad cathedram, achtage yor ofte Gr. Gr. 4, 69 f.) up eneme yelde
achtage na, unbevangeo, yor derde- yogele stunden, de junk waren unde
half hundert gülden etc. (1404). so unbeyunden, unde aten, dat se yin-
Kindl. 3, 551; ielikes iares yp s. den künden etc. Gerh. v. M. 74, 2.
Martens dach in deme winter off nnbewaredes dinges, oAn^ ("die £Ar6^
biunen den nesten yertennachten verwahrt zu haben, ohne Verwahrungs-
^iaraae vnbeyangen etc. Dortm. Urk. brief. De gi an uns ghelecht hebben
II 2, 266. 35 mit roye unde brande . . umbewar-
uWstede = unstede. Dyn ent- des dinges unde weder iuwe unde
schJUding ys ynbested. De d. Schlö- der herschap openen beseghelden
^. G7h. breye. Gott. Urk. II, S. 454, 167.
ubetiBset, nicht mit Zinsen be- unhewegeUj adj. nicht gewogen, ok
leidet, nicht einspflichtig. Dat dat 40 wolde he de papen beschatten boyen
^g dorslachtich egen gut sy, yon dat wonlik was. Hyrumme weren em
oynea heren . . to lene en gha, ynbe- umbeweghen papen unde leyen unde
tynzet ?nd Tobekummert yon nemende yrouden syk synes dodes. Liib. Chr.
'^^3), Bar. Urk. nr. 58. 2, 175.
Qkeyaret, ohne Gefahr, gefahrlos. 45 nnbewendet, -went, -want, (ohne
• • vrj, onbefartt unde unbehindert Bewantnis) übel angewendet, erfolglos,
to kommen (1520). Nies. Beitr. 1, vergeblich, nutzlos. De keiser toch
^^0; velicb, ynbefart, und unbelettet vorder; wente dar he lach, dat waä
an und äff by juw to komen (1534). umbewent, unde toch yor Hanover.
', 240; gesekert vnnd ymbefarth. 60 Bothos Chr. f. 147; wultu (Christus)
ÜNBEWERET 22 ÜNBEWOR(R)EN
dy to my keren, so mach yk dulden ii]ibewor(r)e]i, -beweren, -bewarei.
leren, anders ys dat vnbewant. Oreg. ungehindert^ frei. De palmbom is ned-
hede f. 134^; de stede to vorteilen den unbeworen unde enge, unde he
is unbewant. Gl. Bur 681; syne is baven gans breet. Ptiss. Chr. t
kranckheyt de wert genandt Pleurisis 5 unbew. sin mit, nichts su schaffen
vera, ynd ys vnbwandt em dar entyegen haben mit. wart dy dat ghelucke
wat tho geuen. De d. Schiamer F3b. wedder Unde du velst yan gude ned-
nnbeweret, nicht bewährt. Wedder der, De dy vore hadden vtekoren,
schal me halden dyt bescreuen recht, willen myt dy sin vnbeworen. Schaeksp,
edder de olde vnbewerde gewanheit? 10 f. 58^; wy wilt myt em unbewaren
Bsp. Ily 26. Gl. — apocriphus. Voc. wesen, wy en konen an em doch
Engdh. nicht baten (Lticifer v. Priester). Re-
nnbeweten, adv, ohne Wißen. Dit dent. Sp. 1825 ; myt mannen wyl ick
schag ynbeweten dem greuen. Ler- unbeweren syn, ick wolde er den
beck § 55. 15 dSt kesen, er ick myne kuscheyt
nnbevriset ^t, in welches jemand wolde yorlesen (Maria ssu Gabriel),
nicht eingewiesen ist. Jegelik umbe- Harteb. 177^ 98 f. Ib ; da wel de rad
wiset gut, dat deme manne gelegen unde stad unbeworen mede wesen.
wert, sal he behalden mit getuge etc. Hanov. St. R. 316; Sprichw. unbewor-
Lehnr. Art. 7, § 6. 20 ren mit drunken buren! den se slan
nnbewollen, aUs. unbeuullan, unbe- gerne. Protest. Gl. zu R. V. Atich mit
fleckt^ rein, yppe dat al diese rede yan : dattu dy leddich ynde vnbeworen
stede ynde yast sin ynde ewelichen (feriatum) holst van aller tytliken sorge,
gehalden werden unde unbewollen Navölg. 11^ 5. — Meist im Jurist. Sinne:
bliuen, so hebbe wy etc. (1322). 25 = sunder allerleyge bewernisse, frei^
Wigands Ärch. 5, 161 u. 163. unbelastet^ ungehindert, ohne rechtlichen
luibeyyone(n), adj. ungewohnt. He EinsprtMh^ eur freien Verfügung
(der junge Esel) was noch ynghe- steh^d. häufig mit Synon. verbunden.
temmet ynde ynbewonen dracht to we en dyng tughen schal, dat war
dreghende. Serm. evang. f. ib; dat 80 sy, de schal binnen der stad hebben
he dat yolk beswarde myt ynbewonen eghene ynbeworren erue. Lab. R. 455;
borden ynde ouerlast« Denscke Krön. neen becker schal sulyestman werden,
f. M8^; unbewonen beswart den syn gudt en sy werth unbeworen 20
mot. Pf. Germ. 15, 367, 32. marck. Brem. WB. 5, 289 (sonst
nnbewonet, ael;. unpeu^An^, insuetus. 35 nnyorhorgei oder ähnlich); effteeueme
Foccstrides unbewonet. Liä). Chr. 1, manne sin oghe werde yt ghesteken,
282 ; des (die Verheerung seines Lan- dar schal me vor betheren vnbeworen
des) was he umbewonet, wente he (ohne weiteres?) veftich mark. Dithm.
hadde in orloge grot aventure had. L. R. § 93; ok hebbe we on de scole
das. 1, 351. 40 (Schuh) ghelaten mit alleme rechte
iiBbeyyonlieit, -wanheit, f. ünge- umbeworen. Han. St. R. 168; unde
wohntheit. vnde sin ghest is vor- gaf en dat to ewigher tyd unbeworen
schreket (mit d. Gl.: van vnbewan- vort to besittende. Lüb. Chr. 1, 66;
heyt des ghesichtes wegen). Dan. 2, antwerden ane weddersprake vmbe-
1 (L.). 45 worren, MoUjs. TJrk. J, 457; de olden
nnbewoneliky -wanelik, adj. unge- wontliken hure jahrlichs betalen vn-
wohnt. umme de Holländer, de dat beworren sunder alle behelp vnde
kom tovoren kopen in schepen yn argelist. Lüb. Z. R. 222; vnde eme
unbewanelyken hauen (1417). Burm. wart dat stiebte vry unde guyt, reken
Beitr. b. Gesch. Europ. 106. 50 vnde vmbewuren geantwordet. Brem.
\
ÜNBEWORET 23 ÜNDAN
G, Q. 149; besitten unde brnken zynemevmbildelikenyornemede.ilfiittjer.
rmbeworen vnde ane iengherleye hin- Ürk. 4. 227; eyn vobildelke szake.
der. OU. Utk. v. 1368; to bezittene das, 4, 138; (die Juden bitten Pilatus
mjA make, ymbeworen van iemene. um die Wegnahme der Gehreueigten^
(M U, V. 1370; ledich vnde los, rak 5 denn) vnbildichliken scholde wesen
Sude rom, vnbekummerd vnde ynbe- hebben den doden lycham by dem
woren. Ofd. U. v. 1417; sunder vor- weghe to henghende. Bavenst. f. lOOo.
loch unde unbeworenes dinges to nnbilken, adv. = unbildeliken.
gheTende (1347), OötU Urk. I, nr, Alze we meynen, dat doch unbilken
171; alse se (sc. die Hofe) Wulf vry- 10 scheghe. Hanov. St. R. 545.
gest und unbeworest hefft beseten unblide, ac(/. nicht fröhlich^ traurig.
(1352), Westph. 3^ 584; also alse Dar af were wy alle vmblide. Br. d.
ith QDse yader vriiest unde unbe- Cir. 80; se (die Nonne) yerblide sik
worenst ghehat hebben. 8. H, L. Urk. yan dusser yersmanisse, doch was se
//, 200. — Vom Odde: kein Hin- 15 des ymblide, dat de anderen nunnen
iemis bereitendy also : gut^ untadelhaft^ also yerhardet weren. das. 92.
gäng u, gebe, welke 1000 m. wi wil- (anbodieb» adj.) unbodigen, adv.
len betalen mit unbewomen reden niM erbötig^ nicht gehorchend. De
Lab. penningen (1395). Livl. Urk. sulften (e. geforderten Bechtsverhd-
V. 1376; bereden uode betalen to 20 fung) suszlange yorweygerich gewesth
ener noghe myd ynbeworen reden ynd my unbodegen gebleuen. Oid.
Lab. penninghen. MeU. Jahrbb. 17^ Urk. v. 1540.
329; de betalinge schal scheen mit nnborlik, adj. u, -like(n)y adv. un-
reden UDbewarn guden sulvern pen- gebührlich, welc borghere eyme an-
ningen. S. H. L. Urk. II, 563 ; mit 25 deren yorkorne und unbürlike wort
godeD, Tnbewurnen, reden witten pen- spreket (1346). Unnaer Freibrief Art.
ningen. Behr. Urk. 4, 20; betalen 15 ; Schede (Grenae), de se nyes ge-
mit reden, unbewohrenen penningen, houyen hadden, 6o se wolden, dat
also Tor de wesselinge genge unde doch ynb6rlich is (1462). Fcdcks
geve sint Vogts Man. ined. II, 486. 30 Staatsb. Mag. 9, 455; mer fryede se
ukewtret = unbeworen. to be- buten amptes wedder, edder beide
zittene ewjlyken ymbeworet ynde ane sick ymborlick, so schall se des amp-
liioder. Old. Urk. v. 1380. tes darmede yorfallen wesenn. Lüb.
nkewreekt, adj. ohne wrechte, Z. R. 399; dat ys beter woldonde
2aun, unbesäunt. We eine putte 35 to lydende wen ynborliken wedder-
(Bruttfien) hefft up sin egen werf, stan. 1 Petr. 3, 17 (H,).
it unbewrecht is etc. Ostfr. L. R. nnbrekelik, -brokelik, -lik(eii), adv.
^11 ^. unverbrüchlich, stede, yast ynde ym-
Ubilde, n. Unrecht, Unbill (ver- brekelik to holdende. Hoyer, Urk. I,
l^^end ungemäßes Handeln). Desse'40 nr. 240; alle dusse stucke yast ynde
vnbeschedeliken sulfwolt ynd ymbilde ymbrokelich to holdende. Sudend. 3,
hwdighede wy yelen heren (1396). nr. 146; love we entruwen unbrekel-
•^«ftfenrf. 8, S. 142, 21. ken to holdende. Hanov. St. R. 166.
ubildelik, -bildichlik, adj. u -liken, nnbnndiek, d. h. nicht bündig, un-
odr. unbiUig, unrecht. Jo is dat un- 45 giiltig. So ook de hueser verkoft wer-
QQbildeiich, dat en misdeder schal den und de landheere nicht erste
zjQ en keyser. Lüb. Chr. 1, 5; id umme dat land wert angespraken,
^ grote sunde ynde ymbyldelyck, schal de koop des hueses unbundich
^t du dy nicht wult Schemen yor sin. Ben. 762.
gbode. Sp. d. Sammitt. I, c. 16; in 60 andän, mhd. ungetan, misgestdliet^
UNDANK 24 ÜNDECHTLICH
häfilieh. Ogs. (wolget&n) wol dän. — Ee 4h ; noch vele groter droffenisse
So dat he yan hartheyt des leuens (spricht Chrtsttis am Kreuze) hebbe
80 seer undaen was, dat alle syne ick inwendich darumme, dat du my
vrende meynden, dat he een gheeck undanckename bist. Brem. nde, Bäb,
ofte een doer were. Ld)en d. h. Frans. 5 /. 143; den yndanknamen gut den.
ib; beware my io vor deme snellen Sp. d. Dogede f. 199.
dode unde vor aUen undonen dode. undanknamich, adj. undanTcbar,
Brem. kerck. geh. f. ISS^; im maral. vnde dem rade doch achterna . .
iSiftfi: außer Faßimg^ bestürzt. Do de vndanknamich weren eres guden wil-
enghel in eens mans ghelyc to er ^^ len. Chr. Sd. 268^ 22; de koningk
(d. Maria) quam . • was se vervaert wart vndancknamich vor desse wol-
ynde ondaen ynde mochte nicht ant- dat das. 276^ 12; wofür man nickt
worden. B. v. d. joncfr. f. 96\ dankt, unangenehm, ene erbare yrouwe,
nidanky m. Undank, UnwUle. heb- dede alletyt to der werlde brochte
bet des undanck, ich bin unwillig auf 15 dochtere ynde nene sone, dat |ereme
euch, seid verwünscht, dat gy die manne yndanknamich was. Passumoi
bnigge nicht yast en maket. Brem. f. 198b.
Q. Q. 81; de nemen dat sere to un- nndanknamieheit, -nemieteity Un-
danke, waren sehr unwiUig da^rüber. danJcbarkeit. Wiggert 1, 40; Gl su
Leäm. 3, 210. — Qen. adv. Undankes, ^ B. V. 3, 10. yndanknemicheit is en
wider Wiüen, ungern^ zum Leidwesen. ytmelderinne alles boisen, dat dem
Wanneer dat bloet wert yerstoert, menschen is by dem horten. Becks.
so wert dat licham dar bi yersmoert, f. 60o.
Dattet undanx moet leyen enen an- uadanksamich, adj. undankbar.
deren zede. 1^. d. Legen 18b; mines, 25 Weish. 8al. 16, 29 (H.).
dines etc. Undankes, wider meinen, nnd&t, f. ünthat, Frevdthat. we
deinen etc. Willen, (me inyito). So ok icht untogelikes dede edder un-
welic man den anderen seret sines dat, dat pinigeden se swarliken.
yndankes ynde sunder argelist, de ne Magd. Seh. Chr. 18, 23 ; juwe undät
darf dem yoghede nicht betören. Big. 30 wert ju nu yorgolden. B. V. 1719.
8t. jR. p. 191, 22; dat de schiphere das corpus delicti. £n def, [de] mit
Bweren will, dat id zynes yndankes der duue begrepen ynde* yangen ynde
Sescheen is. Bomb. B. 85; unde na bunden yor rechte kumpt mit yndat
em dat de kopman zines Undankes (Var. der schynbaren dadt), deme
queme an zin (des Grafen) land etc. 85 schalme den yorspraken undelen.
(1379). Hans. Bec. 2, 216; we iuw, Li^. B. 543; ebenso Brem. Stat. v.
de desse tytliken blytscap begeren, 1433, S. 549, u. Big. St. B. 120;
gy sollen iuwes yndanckes de heischen nur daß es hier heißt : mit der undat
pyne lyden. Br. d. Bus. I9b ; unde unde, ende, inde, u. später un (en),
wU bringen ju eine absolucien sines 40 conj. und. S. Woeste in Zacher s Z.
Undankes, were it eme ök let. B. V. f. d. Phü. 4, 113. — Dient zur Ver-
4149. — to sines Undankes. Leben knüpfung von Wörtern und Sätzen
d. h. Franz. 86. jeder Art; die nähere Ausführung
nndankberheit, f UndankbarheU, des Gebrauches dieser vid benutzten
ingratitudo. Dief. dat he nicht werde 45 Conj. gehört in die Syntax.
yan gade straffet myt laster der un- nndechtick} adj. uneingedenk. In
dancberheit. Lerbeck § 184. dem daghe der ghoide wes nicht
udankBame, -nemo, adj. undank- yndechtich der boisen. Ecdes. f. 73b.
bar, ingratus. Voce, ick yamerlike, nndechtlieh, unvordenklich, (im-
yndanckname sunder. Lub. GebeHb. f. 50 memor. Voc. W.) auer mennigen
UNDEDER 25 UNDER
mdeehüichen jaren. Old. ürk. v. häufig under (bei) dage (dach) unde
1534, nacht. — under dinge (= binnen)
nMer, m. der Unthaten verübt Ssp. I, 53^ 1 (Old. Es.) ; unter (w^
wdck richte offte karspel . . des rend) dem etende. 1 Mos, 40^ 20 (H.);
sdurprichters bedamet de vndeders 5 ander der missen. Magd. Seh. Chr.
ore mdat to straffende, so etc. Dithm. 11^ 17; under den tiden. das. 61, 18;
L R. Ily Art. J24t under desser tyd etc. Kamer 119ä
udeiieh, adj. der Unthaten verübt, (W.); quam under maltyd wedder
Detarias. Voc. Engelh. u. 1 Voc. W. to hus. das. 50^; under deme (unter-
Eomen se solike yndedighe (die rau- 10 dessen), das. 214^. — he let et brin-
U% oder sonst Sehaden thun) lüde an, ghen an enen yelighen dach ; under
so etc. (1319). Nies. Urh. 2, 274 ; dem daghe (ehe, l^vor dieser eintrat)
ock Bcholden de yndedigen lüde zick leghede he einen hof to B. LOb. Chr.
Trachten rnde den raid in aller ere 1, 52; selgerede, we dat under (in--
holden. Brem. Denkb. 119. 16 nerhalb) einem e jare nicht en gyfi[tj
uiege, Ungedeihen, Nachtheü, Ver- vor de sele etc. Summa Joh. f. 131\
derben, alsze dath szie thom ende — 3. modal, a. under eneme, be£.
tho Torderne edder vndege der Stadt daß jem. die Gewalt, Herrschaft^ den
nenwarle wess vorghenamen (1531). Besitz hat; (der Sieger etc. ist der
Wim. Zeugd). f. 43. 20 superior). Under em (= unter seiner
iidegelik, adj. kein Gedeihen brin- Regierung) begunde etc. Korner 43^;
§end; untüchtig. De sach he wesen mit alle der menheit, de under en
traech mde vndeghelik. Denscke Krön. (den Fürsten) sin beseten. Lüb. Do-
f, Ql; de snodeu kettere, de dat dend. 203; duve oder rof, die man
hilge echte Yordomen ynde seggen, 26 under ime (in seinen^ Besitze) vint,
id sy Tndegelik. Serm. evang. f. 22^. dat sal die richtere behalden under
ndeie, adv. unten, vnde vorvulle- ime (in seinem Geunihrsame) jar unde
den den dorn vndene yp deme paui- dach. Ssp. H 31, 2; under deme
mente myt blöde. Engdh. Chr. f. 89; dat gut geaneyanget wirt, die sal dat
Verden se gän thor hellen unden. 80 gut holden in einen geweren, went
Soest. Dan. 159. it eme mit recht afgewunnen werde.
udtast, ff. ündienstwiUigheit. Dat das. II, 36, 8 ; he beheylt de breye
henimmermeryyand werden scal noch under sich. Lüb. Chr. 1, 422; sye
^geste raden ofte nndenst doen unsen sine (eines gestorbenen Kindes) ya-
hern (1358). Bar. Urh. nr. 35^ 8. 37. 35 rende haye under ime heyet, de sal
Hier, präp. unter. 1. räumt, mit se antwerden jeneme, uppe den se
Dat. u. Äcc. (Erasseyöt), de licht irsteryen mochte. Ssp, I, 25, 5; de
ander desseme steine begrayen. R. rat schal de 300 m. under sek heb*
K iiO; is dat ik en under de ogen ben yer jar umme. Brschw. Chr. 1,
nach sen. das. 1322; ein schön schip 40 25, 15; sye sinen tins to rechten da-
vvt mi under de yote gedän, meiner gen nicht ne gift, twigelde sal he in
Tüknmg anvertraut. Lüb. Dodend. v. geyen des anderen dages, unde alle
^^; bUdl. ane de (die abgerechnet, dage also, de wile he ine under ime
^odehe) under deme swerte sturyen. heyet, d. h. ihn bei sich behält, nicht
IM. Chr. 1. 139; u. Körner 153^ 46 entrichtet. Ssp. I, 54, 2. — ock so
(^Of mit yelen der yrowen, de un- yorband sick konnyngh H. myt den
der di (Königin) sin na erem grade. yorsten under creme eede (der Eid
Lab. Dodend. v. 267; up dat gi juwe als Herrscher gedacht). Körner Ö4b.
nabers mochten bringen under juwe — b. Gegenseitigkeit bez. bes. beiZahl^
pacht. das. 536. — 2. seitlich^ bes. 60 begriffen, ward grot twidracht under
UNDER- 26 UNDERBREEEN
(eunsehen) den twen alse under deme dath desulae . . den brawerknechten
koninghe unde under deme hertighen. schall gans affgelecht werden vnnd
Karner 97^ ; breue, de se vnd de bar- vorbaden sin, ock keine drancktunne
gennestere vnder andern (einander) in deme keller tho holden gegunt
darvp ghegheuen hebbet (1397), Su- 5 vnnd gestadeth werden . . Nachdeme
dend. S, 5. JS8J2^ 5 ; vorbund, den se vn- de vnderbarm von oldinges her in
der anderen ghemaket hebben (1395). den kauenth tho geten wontblich yst
das, 8, S. J28y 4; breue, de wy vndir gewesenn (1535). Wism, ZeugA. p.
andir gegeuen hebben (1401). das. 9^ 342.
J206, 1; de lüde bichten under ander, 10 uuderbeholden, st v. im Besite
einer dem andern^ einander, Bothos behalten^ zurückbehalten. Weret, dat
Chr. f. 184 ; in dussem jare was so- G. de vorbenomden pennige vppe de
dan grot hunger, dat sick de lüde vorscreuen pinghesten nicht van vns
under anderen eten. das. 47; war hebben wolde, zo scole wy de pen-
wille gy under iuw beiden (miteins 15 nige vnderbeholden bed tho den ne-
ander^ ihr beide zusammen) loupen ? ghesten paschen. Cod. Brdbg. /, 22^
Münst. Chr. 2, 192; se worden des 202.
eyns, dat se gengen under em bey- nnderberiehten, schw. v. unterrich-
den to N. N. das. i, 167; ga wi to ten. alse juwe wisheid van uns be-
hovewert under uns beiden. B. V. 991 ; 20 gherende is rechtes anwisinge in eyner
976 ; 1050. — In adverb. Verbindun- sake . . so juwe scriver uns under-
gen mit Gen. under des. Brem. G. Q. berichtet. Hanov. St. B. 423.
132. u. h. — under enes, eniges, anderbesehedingey f. Bestimmung^
ununterbrochen, hintereinander, in einer Bedingung. Sette he vor enen abbet
Be^. unde legen darinne (in dem 25 deme clostere 0. myt sodaner under-
IxMide) veer dage edder vif, io under beschedinghe, dat dat closter scholde
enes se heerden unde branden. Lüb. etc. Karner 46c (W.),
Chr. i, 351; unde weret, dat he de anderbode, m. der eine Botschaft
morgensprake vorsumede under ene- von einem zum andern trägt^ inter-
ghes drye (dreimal hinter einander) SO nuntius. Dief.
de schal des amptes en jar enberen. anderbogen , schw. (?) v. unter-
Hamb. Z. B. p. 113, 18; welk knecht biegen^ unterwerfen, wy scholen vnse
sines sulves wil werden im gold- vornuft vnderb6gen dem lichte des
smedewergke, de schal tovoren eyn gelouens. ÜÜegg. d. gel. f. 4^.
jar undereniges denen in deme wergke. 35 nnderbreken, st. v. mit Gewalt be-
das. 96, 1 ; van nu to s. Michaelis zwingen, unterwerfen, na der maghet
daghe neghest tokomende an vord eme(demejuugen vorsten)seredor8te,
ouer teyn iare vnder eynes to uol- Also dat he se vnderbrak. Josef, F.
ghende (1396). Lüb. ürk. 4, nr. 671. d. 7 Tods. v. 5457; De Denen de
Vgl. eininges 1, 643. 40 Vresen underbreken vnde brachten
ander-, mit Subst. die ein Amt be- se vnder eren tributh. Chr. Sd. 12,
zeichnen, gibt den an, der unter einem 7 (de Denen vnderbreken de Fresen
andern steht, der zweite nach ihm ist, vnder ore tribut. Bothos Chr. f. 39);
ihn vertritt etc. z. B. undermarschalk, wente alle volk, welk se vnderbreken
undermester (Gott. 1, nr. 106), un- 45 mit dem s werde, dat makeden se
derkamerer, uoderkerkhere, under- tinsaftich. das. 40, 13; de keiser hadde
schriver (Liib. Beform. 17) u. a. undergebraken de Ungheren mit wel-
anderbarm, Unterhefe, (auch Uoß diger haut. das. 34, 3; in der tyd
barm ; gest ist die Oberhefe). Is bo- vant me vele unghevuges mangh en
leueth . . des vnderbarmes haluen, 50 (den Jt4den), dat ze de cristen under-
UNDERBREEER 27 UNDEROAN
breken in er denest mit gholde unde dinget van den vorsten . . myt deme
mit Bulver, dat ze iuden wurden. keysere. Körner 9(^ (W,).
Lab. Ckr. 1^ 62; nnde gheven en nnderdenken, unr. v. erdenken^ er-
vedder ere lant, dat ander lade had- finden, alts. nndarthenkian. Jobech
den underbroken. dcts. i, 180; i, 278; 5 de undirdachte hutten , sin broder
2, 358; hiramme let he Venedie be- Jabal undirdachte seitspei (invenit).
leghen unde ok ander stede, de des E. v. Bepg, 13; wen selve hat er^z
(KirAen-) gudes vele hadden under- underdacht. Bhythm. Vorr, zum Ssp.
broken. das. 2, 595; vnderbreken, v, 39.
Torstoren vnde vorderfifen. Cod. Brdb. 10 nnderddo, unr. v. unterwerfen^ sub-
l 21^ 340; mit Dat. vnde vnder- dere. 1 Voc, W. subigere. Dief. Du
kekest dyneme ghebede de werld schalt iowelke gemuerde stad my
Todedat vlesch. F. d. Wege des crutees underdon. Richter 2^ 6 (H.). — sik u.
f. Äi^; Alexander hadde sik under- mit Oen. sich einer Sache unterwin-
broken de gantze werlt. Hanov. Mscr. 15 den, sich anmaßen, sie übernehmefi.
h Siy S. 169; so langbe beth se myt He vant do wederstandunghe van
wapene syk de resen (Biesen) vnder- sineme broder Magnase, ' de sie des
breken. Denscke Krön. f. A6. — rikes hadde underdan. Lüb. Chr. i,
Awch getrennt, de den landen ouer- 151 ; mic wundert des sere, we he sik
l^en weren myt sloten al vmme, 20 des rikes underdon wille unde wille
de se vnder sik ghebroken hadden. herre wesen, de en knecht geboren
Cüd. Brdb. 4, 1, 193. is. Eike v. E. 580; he heft sik des
nderbreker, m. Bezwinger, tem- vnderdan vnde vnderwunden, dat etc.
Derer (domitor) unde underbreker Hans. Urk. II, 553; unde dar ok
aller norden laut. Ohr. Sd. 22, 25, 26 itzwelke punte mede weren, de den
ittderdABielif -denieb, adj. tinter- heren . . anghinghen, unde der en
than. soventich provincien synd uns mochten se sik nicht wol underdon
underdanicb. Komer 135^ (W.); So ("Far.underwinden) sunder ene(^i57P>.
sola gy myne Statuten holden . . unde Hans, Bec. 2, 223; alzo he sik un-
vort my underdenich wesen etc. 80 derdut siner sake. Lüneb. St. B. 6,
Th^tph. 1,297; weret, dat vnse man 13; dat de vaget (van Hilgelandt)
mde vnderdenighen, de in vsen slo- erer eyn deel van dem eren gedren-
ten vnde lande woneden etc. (1346), get vnd sick erer schepe vnde guder
Sudend. II, nr. 188. Dazu vnderdan, etlike gefangen etc. (1505),
uderdanieUiken , adv. willen S5 Falcks Staatsb. Mag. 8, 726.
Toderdanichlik denen vnd sick allein underdnken, st. v. untertauchen,
TAD dy regeren laten. Bost. Bedeb. büäl. : vormiddelst siner vleischlicheit
{. 6^; wy bidden iuw. gn. under- so is he (der Teufel) vnderduckende
deoichliken wetten, wie dat etc. Gott. de doget des mynschen. Lüb. Passio-
Tri. //, nr. 307. 40 nal f. 233c.
MaitriBMigm^ schw. v. sik u. sieh underdwingen , st. v. unter sich
unterwerfen, sik to dinem gebode zwingen, unterwerfen. Desse Otto
onderdanigen. 1 Mos. 41, 40 (H.). underdwangk twe koninghe. C%r. Sd.
uderdegedJB^H, schw. v. durch 24, 4 ; vnde wolde komen tho vns in
yerkoinälungen schlichten. Des que- 45 Engelaut vnde vnderdwynghen dat etc.
men de ratmanne dar twischen und Passional f. 241.
Qndervengen de mestere und de sehe- nnderg&n , st. v, 1. unter etwas
pen und underdegedingden dat gut- gehen, bUcU. übernehmen, auf sich
bken. Magd. Seh. Chr. 175, 1 ; überh. nehmen. Se wolden nicht underg&n
terhanddn. Do ward do underdege- 60 des utsprakes (nolebant subire sen-
ÜNDERGAN 28 UNDERHOLDEN
tentiam). Chr. Sd. 232, 15; se en Chr. 1, 108. — 3. über jem. hmmen,
konden noch en wolden dat nicht befallen, Alse sy (Alexanders Haupt-
undergan, dat se de orde alle jar ImUe) Darium vorwunnen, do vnder-
beswaren scholde mit nyen vunden. gingk se de gyricheit des titliken
Liib. Chr. '2, 164; do wurden en 5 gudes. Bavenst. f. 188^; wante sie
ichteswelke artikele vorgelecht to hadden vndergangen beuunge vnde
donde unde to holdende, de se nicht irscreckunge. Perik. f. 3h (Marc. 16,
undergan wolden. cUis, 2, 379; de rat 8); vnder der tit so vndergenck de
van L. nicht afSeth, so dat de ko- doet den abbat des klosters, dat he
ningk vndergink vnde sede etc. (per- lo starff. Freckenh. Leg. 61.
severantia consulatus permotus ces- aBdergank, m. Untergang, goddes-
sit). Chr. Sd. 272, 17; alle desse denstes underganck. Soest, Dan. 161,
stucke, so twischen den genanten undergeyeii, st. v. 1. sik u. sidi
parten in allenthalven gehandelt, be- ergeben. Wen he sik willichlyken
leTet unde undergaen sint. 8. H. L. ib vnderghyfit, so werden alle bedroef-
Jahrbb, 9j 514; schal vnderghan den nisse ghewandelt in hopene godlikes
schaden (subjacebit damno ; „seil man trostes. V. d. Wege d. crutees f. A4,
ihn um Geld strafen.^ Luth.)^ wo vele — 2. sich gegenseitig geben. Man vnde
de man der vrouwen dar v6re eschende vrowe de sik sammet mit echte,
wei'd. 2 Mos. 21, 22 (L.). — 2. hem- 20 vndergeuet se sik an morgengaue,
mend entgegentreten, versperren, ab- eder an vogedesdinge, dat erft erer
sdineiden. Doch so quam de hertoge iowelk vppe den anderen. Brschtc.
dar sulvest to unde underging dat Urk. I, 23, 37. (Vgl, sich under-
unde makede einen frede. Brschw. hassen. C^n. Reimchr, 4055; sich
Schichtb. f. 9; do vellen de papen 25 underküssen u. a.)
hertogen B. an unde beden, dat he underhalen, schw. v. wegholen, weg-
de sake weide undergan. das. 37; nehmen, benehmen. De duvel nympt
Esau sprack: he heth van rechte sik de orsake yuw darumme to under-
Jacob . . he heft my de irste bord halen. Jodensp. 4; weret sake, dat
af gekoft, to den andern male heft 30 de jenne, de dat graß vnderhalet vor
he my den segenen vnderghan. Ra- de dyke to maken etc. Dithm. R. Q.
venst. f. 62c; unde let se bidden, dat p. 249; de keiser is umme den Free-
se umme syner leve willen . . wol- sen Wint unde sunne to underhaelen
den underghan unde in daghe setten getaegen etc. Ben, 116,
de twidracht. Lüb, Chr. 2, 71. bes. 35 UDderhebben, schw. v. unter sich
häufig den wech etc. undergan. unde haben, in Besitz, Bebauung etc. vnde
underging Ebbelinge sinen swager hedden se, eder we den hof van erer
heimliken den wech, dar he scholde weghen vnderheddcn, dan vrAcht in
to hus gan. Magd. Seh. Chr. 221, 14 ; dem lande, de vr&cht mochten se
dat en de wech ok underghin wor- 40 vtseygen. Z. f. N, Sachs. 1858, 104;
den. Körner 252h (W.); unde heft unde syne erven, eder we den hal-
uns de porten undergan. R. V. 385. ven tegheden underhedde etc. das,
2867; daervmb die ertzbisschop aen S. 82; vnde de (eine geliehene Summe
den koning werven dede umb her* Geldes) van S. Johannisdage vortto
toch Adolf den weg to ondergaen 45 drenjarenvuderhebbensculIen('i^O^/
und die vorschreven vaegdien . . uyth Lüb. Urk. V, nr. 57.
sinen banden an sich selfs tho wer- underholden, st. v. unter sieh hcd-
ven moegen. Schüren 209; de doedt ten. wi slogen kamp, ik helt en un-
undergenck em den wech, hinderte der (= superior erara), R. V. 6817;
ihn sein Vorhaben auszuführen. Münst. 50 unde den licham undergeholden (unter-
ÜKDERflOLDINGE 29 ÜNDERKOP
irikU) in groter spengicheit. Lab. gekamen, dat de zeeroveren ohr un-
ANiffid.9.d^7; de armen underdanen derholt und a£fweg by der Stadt
Tordracken, underholden (in ZuHing Wismar hadden etc. Ben, 148,
halten) nnde vormechtigenn. Wait/i, underholt, n. Unterholz, Ok mach
WuBenw. 2^ 354, — 3, festhalten^ in 5 8e houwen laten allerley vnderhold
Bänden haben^ bei sich behalten (nicht vnde des bruken tho erem besten etc.
kmmsgdfenjy van Personen auch : be- (1410), Lüb. Urk, V, nr, 339.
hifbergen, bidden, dat em de summe, nnderhorich, adj. gehorsam^ unter-
de van dem hoppen gekomen mach thänig. De sik enes anderen na der
sin, bi juwer bulpe van den gennen, 10 wise vorscreuen mechtighinde wert,
de se underholden, geantwerdet möge de schal den suluen vnderhorigh ma-
verden (1411). Livi, Urk, nr. 1884; ken dem rechte bynnen soss maen-
is eyn gudt angespraken van twen ten. Stgffe^ Bidrag 11^ 214.
mannen, heisschet dat de richter to anderhareili schw, v, heimlich^ ohne
rechte Tnd mit ordeilen, men sal yd 15 Kenntnis des Betheüigten , heuern^
m antworden vnde de richter sol mieten. Nemant schal des anderen
dat vnderholden, beth dat se sick lant underhuren. Ben. 760,
dar ymme voreynen mit rechte. Ndd. onderkantniSy f. Erkenntnis, Dus-
BichlA. f. 175^; Queme eyn ordeyl ses to vnderkantnisse so hebbe wy
oppe dat hus, dat moyghen se under- 20 . . unser kerken ingesegel to dussen
biden (= verschieben) 3 verteyn- breue hangen (1464), Sdieidt^ v, Add
nacht, BD solen se wisen en, dat recht p. 344.
sj (18i6), Unnaer Freibrief Art. 27. underkomen, st, v, 1, dazwischen
— 3. sd^üteen^ beschirmen. So einer kommen^ hemmen^ hindern, interpel-
in ein ander parochie karcke dorch 25 lare. 1 Voc, W. u, Engelh. intervenire.
syne missedaet wurde entholden . . ders, Weret, dat nicht were under-
so scholen de advocaten der negesten komen de upholdinge. 1 Mos. 43 ^ 10
karcken den richteren unde der ge- (H.). — 2. unterlieiben, untergehen,
meente, so den missedader under- verkommen, pessum ire, perire, inter-
bolden , by ehren eede vorklagen. 80 cidere. Kü, vnde is geraden, de sake
Ben. 126; dat eyn radt dar eyn in- (eine verseßene Beute) mit ernste
seent doen wolde, dat de (artikel) vorthonemende, op dat sodanes nycht
mochten geholden werden . . Eyn vnderkomme (1541). Monum. Liv. 4^
radt gaff thom antworde dar vp : eyn 275, — 3. außer sich kommen, er-
radt konde dat nycht vnderholden, 85 schrecken ^ zusammenfahren, so we
Sander de borger mosten alle vor zeek is in deme hake, de is trach
dat wedde komen. Monum. Liv. 4*^45; vnde vnmechtich • . vnde vnderkomet
Keno tom Broke, de idtlike veste lichte. Wolf Mscr. 23, 3 f 95h; mit
bliesen in gehat, dar by de roveren Oen, d. Urs, Dusses is de raet sere
sik nnderhielden. Ben. 148. — 4. un- 40 erscrecket vnde vnderkoemen. Heimst.
teriaUen, Kost und Nahrung geben. Krön, Vorr. p. 2; des worpes se
Wenn ein burschop einen herde offte underquemen. Brand, v. 634 ; der
schwen mededen, ob sie den sempt- leiden rede. Leibn. 3, 156^; se weren
lieh tho nnderholdende schuldich syn ? des alle underkomen sere. Zeno, v.
Gr. Weisth, 3, 314. 45 347, u. so häufig, mit van : worvan
^ittMiingejf Erhaltung, Schutz, ze sere underquemen unde beden
to nnderholdinge des freden unnd uns, dat wi etc. (1379), Hans. Bec.
enicheiih. WaUz, Wullenw. 3, 429. 2, 217.
uderkdL Schutz. De osterschen underkdp, m. Unterkauf, Vorweg-
benaeateden sinnen oock in ervaringe 50 kauf, subemtio. Voc. Engelh. pro*,
ÜNDERKOPEN 30 ÜNDERLICKEN
Bubemptio. Dief. n, gl, Unde (de etc. Lüb. Chr. 2^ 3d; unde oveden
dreghere) en scolet mid Torsate ney- anderlangen hovewerk, also dat de
nen undercop driven twischen ghesten ene nam baden schaden, de andere
(1360). Z. f. Nieders. 1876, S. 29. morgen, das. 2, 39; vnde sworen
nnderkopen, schw. v. vorwegkaufen. 5 vnderlangben (matuo). 1 Mos, 26y 31
wey dem anderen guidt vnderkofiEte (L,); fron wen, di sieb scbelden und
vnd konde es ime averbrengen (be- slan, di scolen den steyn dragen vnd
weisen)^ syn brock were eine marck. sich vnderlanck prekelen. Fidic. i,
Dortm. ürk. 3, S. 228. 137; hadden gheswaren en Torbund
nnderkoper, m. ZwischenhäncUer, lo anderlangh. Körner 33^ (W.); de
Mäkler, pre-, sabemptor. Dief, Wan begunden underlangk to kyvende.
den vischeren vordrat lengher to das, 217h; de anderen anherdeden
stan, so vorkopet se se (die Fische) sik anderlank starkliken to stenrende.
den underkoperen. Krauses Ärch. 1, 2 Maccab, 7, 5; unde do wi uns
131; de prosenetis (d, i, proxenetis). 15 hadden anderlangen gegrutet. Äpast.
Dit sweret de underkopere, dat se Oesch. 21, 6 (H.); se seden ander-
willen underkopere wesen deme armen langest (invicem). Wesipkdl. 3, 18.
alse dem riken. Han. St. R. 466. Änm. Brschw. Chr. 1, 363, 24 u, 364,
onderkiisseDy schw. v. gegenseitig 14 ist statt underlant underlanc eu
küssen, mutua oscala dare. Kü, wente 20 lesen.
aldus vnderkusszen sick waerheit vnde nnderlankliken, adv. = underlank.
barmherticheit. Sp. d, Dogede f. 221. De gantzen dre personen, de sint
underlage, f, das Unterliegen, Nie- Tnderlanckliken ewich vnde lyke groet.
derlage? hadden do etlyke van Brun- B, d, Profee, II, f, 30\
swick vaste ghestan, de bischop unde 26 underlät, Unterlaß, Aufhören, an-
hartoch Hinrick mosten de under- derlaet, wile, pausa, mora. Voc, En-
laghe gheholden hebben (wären be- gelh. intervallam. 1 Voc, W, Gew. in
siegt worden). Lab. Chr, 2, 432. der Verb, ane, sunder underlät, unauf-
underlank, -langes, -langest, -lau- hörlich, continuo. 1 Voc. W. — Mal
gen, adv. unter einander, gegenseitig, so (u)as mhd, stunde, mnd, geuwhnlich
ander enandervelunderlangen,mutuo. werve heißt?), vmme VI blut vnde
Voc, Engdh. onderlinge, vnderlange. blaw vnde X underlat brodensone to
Dief. Se hebben sik vnderlanges ghe- betende (1406). Lib, proscr, Wim,
belset vnde ghekusset. 0GB. B. 111; 58; wol myt XI underlaten. das.;
in der tyt was also grot banger, also 35 vnde beten ene smukensone myt dren
dat sick die lade vnderlanges eten. vnderlaten vnde syn wif wol myt X
Brem. G, Q. 73; vnde weren ynt vnderlaten brode vnde smuke. das.
leste gans vruntlick vnderlanges ge- 67; vm en blut vnde blaw vnde XX
wurden, das, 140 ; se slogen sik ander- underlat smokensone to betende,
langes dot. Lüb, Chr. 1, 34; Abia vnd 40 do^. 62,
Jeroboam de kiueden to allen tiden underlaten, st, v. 1. unterlaßen.
vnderlanges. Also etc. Merzd. B, d, (erst im neueren Nd., früher vorlaten
Kon. 157 (wo falsch vor vnderl. ein oder achterlaten.) — 2, auf-, über-
Punkt steht) ; de lüde gan (eum laßen, übergeben. Eyn valsch gerechte
Zeichen des nahenden jüngsten Ge- 45 wart apenbart, alz dat he solde dat
richtes) vth oren knien, oft se dul stiebte dem greven van der Marke
syn vnde konet nicht vnderlanges underlaten. Münst. Chr, 1, 136,
spreken. Serm. evang. f. 5d; do de nnderlegen, verschieden, diversos.
konyngh unde de hertighe underlank Haupts Ztschr. f. d, A, 3, 88,
alle tyd wol hadden oversproken, do 50 nnderlieken, schw. v. gegenseitig
ÜNDERLINGE 31 ÜNDERNEMEN
kdten. Ynkonde kaluere ynderlycken yorlate. Sumtna Joh. f. 113d; wol dat
sjck ok. Kid. Mscr. nr. 114^ f, 33^. (obgleich) we on des dycke vnder-
iiderÜBge = underlank, unter manet hadden. Sudend. 4^ nr. 154.
einander, gegenseitig, underlingen, al- undermaten, schw. v, sik u. sich
teroatim. Nd, Jahrb. 1, 20. Do spre- 5 anmaßen, übernehmefij in GetoaÜ u.
kenseunderlingeiYerradenWerradenl Besitz nehmen (nicht immer mit der
Münst. Oir. 2, 426 ; he was bege- Nebenbedeutung des Widerrechtlichen).
rende, dat wy anderlinge solden leven Umme acker des syck undermatet H.
in frede. das. 2, 440; alse des un- vnde fruchtiget. Z. f. Nieders. 1864^
derlinge eines werden (1412), Livl. lo S. 102; unde (der Fürst) underma-
Urk. nr. 1915; do spreken se nnder- tede sik des de sake to entrichten
linge : wat wille wi don ? Pass. Chr, twischen etc. Brschw. Schichtb. 37;
6€; noch verstärkt durch malckander. in dussem jare andermatede sik kei-
Ghy solt underlinghe malckanderen ser Otto Mettildis lant. Botho e. J.
lenen (leihen). Sp. d. kerst gel. 112; is 1212; ere guder baven recht darbin-
s. Pawel secht: dreget vnderlinge nen geholden, sich undermatet, ge-
malcanderen in der mynne. B. d. Byen plündert, gedeilet. Münst. Chr. i, 331;
f. 116^. — Als adj. mit onderlinger sick der administration undermathen
(gegenseitiger) toradinghe verwecke (1529). Lüneb. ürkb. XV, S. 261;
elc de andere. B. v. d. joncfr. f. 43, 20 he undermatede sik (vermaß sich),
nderlist, /. Hinterlist, ane aller- dat he don wolde vele teken. Botho
leyge ynderUst by guden truwen 0. J. 1223.
(1332). Sudend. /, nr. 537. nndern, alts. undorn, Mittag, un-
uderlopen, st, v. laufend benehmen, deren brot, Mittagseßen^ merenda.
tersperren. Se underlepen eme den 25 Bief. Vgl. dens. s, v. antecenia. Vgl.
wech. Leibn. 3, 213. Müllenhoff im Gl. zu (juickb. s. v.
uierataehten, schw. v. sik u. sich ünnermeel(undernmeel),Jl^tY^55cA2a/'.
anmaßen, und was G. 6. herr to underuemen, st. v. 1. abschneiden^
Potlist sick undermachtet hefiEt, den unterbrechen^ hemmen, hindern^ inter-
hoppenhaTen und kolgarden, schall so cipere. 1 Voc. W. Hyr umme dachten
he lathen wedder tokamen den bor- se syne viende to werden, doch wart
gern van W. Cod. Brdb. I, 1, 329. id undernomen yan hertighen A., also
uiemaiiebr&fy m. Erinnerungs- dat se enen dach scheiden holden.
hrief. De rad sanden den heren Lüb. Chr. 2, 159; de rad y. R. un-
sementliken enen yndermane breff, 35 dernam dat orleghe unde settede dat
de l&dde aldus (1402). Sudend. 9, in daghe. das. 2^ 203; alsus sande
nr, 150. konyngh E. twelf ut syneme rade . .
nieraaneii, schw. v. ermahnen^ myt yuUer macht to donde unde to
erinnern. De hillige man godes be- latende unde to undememen alle sake
rispede ene stedeUke ynde ynder- 40 unde schuldinghe, de desse beyden
manede en etc. Dial. Chr. 169^; do koninge malk anderen to segghende
imdennanede de prester de yrowe, hadden. das, 2^ 143; desse kyfi ward
dat se de hemeliken sunde bichten undernamen yruntliken, alzo dat etc.
scheide. Hanav. Mscr. I, 84. 8, 248^; Korner 2179^ (W.). — 2. wegnehmen,
godes wort undermanet (erinnert an) 45 wegfangen, de ouerleuet, schal se
godes woldat. Hanav. Gebetb. /, 74. (die Rente) yul ypboren . . Wan se
S. 3; den suluen prester (de in sy- beyde yorstoruen syn ynde in deme
Dem hnse ein wiff he£ft, de nicht myddel yndernomen (d. h. aus der
eines gaden ruchtes is) scal ein bis- Mitte der Lebenden vom Tode wegge-
Bcop yndermanen, dat he dat wiff 60 ^cift^ sind?), so schal de rente ynsen
ÜNDEROGEN 32 ÜNDERRICHTEÄ
steden los wesen (1416). Lüb. Urh. Hamborch schicken, de dinge dar-
F, nr. 556; Dennoch hedde khonig sulvest na nottorft to underredende
E. ermals densulffen bornspranck unde besprekende. Hamb. Chr. 344.
vndernhamen. Kantzow 51; datsulfe nnderriehteii, ^c&u'. v. 1. (strafend)
schip yndernhemen de Pomern. das. 5 eurecht weisen^ Vorstellungen fnacken.
66. — 3. unternehmen, dar wart do War umme wi ja vrentlike biddet, dat
en dach undernomen, festgesetzt^ be- gi den rad van Darpte willen don un-
stimmt. das. 1, 135. — 4. vernehmen. derwisen, dat se A. eren borger un-
Nu undernemet mit rede bat etc. derrichten, alse vele alse se künden,
Lüiencr. 5, nr. 256, 86. — 4. refl. 10 dat he dit ok do (1400). Lid. Urk
sich untertvinden. unde möge he sick nr. 1576; wor ein nabur buwet deme
des landes wedderumme undernemen. andern so na, dat em de druppen-
Oott. Urk. II, nr. 396, 180. — mit val schaden deyt, dar schal de rat
worden sik u. sich besprechen (sich by kamen vnde vnderrichten den
interpellieren), Do se wedder to hos 15 jennen, de dar vnrecht heft. IM. B,
quemen Vnde myt worden syk vnder- 333, Anm. 17; und horden de breTe
nemen, Do sede de houeman, wat he lesen up dem rathuse, doch konden
hadde seu. Josef, V. d. 7 Tods. v. se on so vele nicht underrichten, dat
4410. he to vruntschop wolde. Magd. Seh,
nnderogen, als Verb.? entgegen 20 Chr. 360, 19; unde ik wil laten en
treten, obviare? wy sind overeen ge- yorstan de rede van deme yrede, den
kamen, ifft vns allen edder welken wy hir begrepen hebben, unde wil
van uns besonderen ward ouerfallen se underrichten. Körner 201^ (W,);
edder vorunrechtet , dat wy dem dat blick to Lunden schal uth sick
rechte wollen byfallen unde dem un- 25 sulvest richter kesen . . wor se averst
rechten under oghen . . vnd vorho- so nicht strafien, wor sick eigent,
pen, dat gy dem rechten to willen willen wi se mit dem gantzen ge-
byval don vnd nicht underoghen menen lande dar tho vnder tho rich-
(1469). Falcks Staatsb. Magae. 9,459. tende unde straffende. Dithm. R. Q.
nnderproven, schw. v. erproben, 30 i>. 200; de lande scholen de[n] un-
(durch Prüfen) erkennen. Alle do- gehorsamen also lange underrichten
ghede is verbeidende (wartend) vnde unde dar to dwinghen, dat he de
sinnet de zake langhe, eer se rieh- sulven artikulen holde unde besegelde.
tet, vnde dorsiet de rade, eer se on- Ben. 223. — 2. Kunde geben, he-
derprouet, welc scone vnde eerlic is. 35 lehren (mit Dat.). Eft dar twidracht
B. V. d. joncfr. f. 48. van der testamentes weghen queme . .
underredet f. Unterredung, Verab- zo moghen de radmanne (die bei der
redung, Besprechung, hir von sie Abfaßung des Testamentes zugegen
ghein underrede ader einige listich- waren) deme rade vnderrichten, wo
heit, bedrocht ader falscheit under 40 id gan vnde scheen is. LÜb, R. 298^
innen gewest. Münst. Chr. 2, 408; Am. 13; also wart dem kardinal un-
er sagt, er have derhalb mit Dusent- derrichtet, wu dat H. mit dem rade
scbuir ghein underret ader einich einen bösen handel hadde. Brschw.
heimlich verstaut gehabt, das. 2,400; Schichtb. 155; unterrichtede em alles
vnde en schuUen vnser nen sek hin- 45 dinges. Komer 209c ; alse wy iuw
der dem andern nicht . . sonen noch schrefien vnde alse her 6. vnde H.
de enene (dieheine) vnderrede mid van unser weghene vnderrichten dem
on hebben (1403). Sudend. 9, nr. 222. rade van Honouere (1404). Sudend.
underreden y schw. v. bereden, be- 9, nr. 254.
sprechen, de her bischop scheide na 50 nndemclitery m. der Zurechtweiser ^
ÜNDERRIDEN 33 UNDERSCHEIDEN
BkUer (nieht: Unter-richter eis Qgs. nndersate, m. UtUersaße^ Unter-
gu Oberriehter). Dewile vmme gunst than. ynde leet bidden to der hoch-
?Dd torne der minBchen werden desse tyd alle syne bisscupe, syne edelen
gebrecke van den vnderrichteren na manne, syne prelaten ynde alle syne
gebor nicht gestra£Eet noch gewroget, 5 vndersaten. Brem. G. Q. 88 ; Billung
dar omme . . wille wi mit deme hadde 7 undersaten armer lüde.
hnde tho Dithmerschen, dat de be- Magd. Seh. Chr. 58^1; wobeie Yintmen
oomeden ynderrichter schölen alle noch sodane wulve, de . . ere under-
jar mit dem kerknemede thotreden säten vorslinden. R. V. 5483 ; ach,
Tsde de gebrecke . . vor dem ge- lo leve here, spricht JEva^ du en scalt
menec lande wrögen vnde inbringen. nicht ilen van uns, dinen undersaten.
DiUm. R. Q. p. 187. Sündenf. 9J34; eyn gudman (Edd-
iidemden, st. v. durch. Reiten mann), undersate unser gnedigen he-
(^Botschaften senden) hindern. (vgl.uiL' ren van Brunswick. Hanov. St. R.
dergan, nnderlopen). tho hant arbey- 16 4JS6; se weren undersaten der vor-
deden se . . omme den vrede, unde sten. Komer 21?^.
se reden tho dem mestere van deme nndersateschap, f. Unterthanen-
dudisghen hos, unde dar sanden de schafty ühterthänigkeit. Ock scholen
bjschope ere ghuden boden (BevoU- vnd wyllen wy siner gnade . . vor
mäuMi^) tho, unde beden darumme, 20 plicht, de wy tho einem schine der
dat se yt myt arbeyde underriden vndersatesscup van anbeginne ge-
nosten, dat &e yt dagheden etc. Lüh. geuen hebben vnd noch geuen, s.
Qnr. 1^ 421; hin u. herreiten, de Andreas schat jarlikes betalen (in e.
hemi (die nach Lüneb. eu einem Tage Huldigungsbriefe). Ärch. f. Gesch. der
hemfen waren) bleuen süluen to Win- 25 Hera. Brem. u. Verd. J2, 95.
sen mde wolden to L. in de stad nnderschare (= schere), das un-
nicht riden. Men me scheide deghe- tere Ufer? Is . . am dike up dem
dinge vnderriden twischen L. vnde underschare dodt gefunden. Neoc. 2,
^. i. h. es scUten die Unterhändler 101. (vgl. anschar.)
bald nach L. bald nach W. reiten so nnderscheideliken , -schedeliken,
(1404). Sudend. P, nr. 260; gegen- adv. mit Bestimmtheit^ Deutlichkeit.
seUig gegen einander reiten. Dar ove- erstlick der geßenge haluen achtet
den de beyde partye ridderspil alle men nicht vor vnguth, dat de prester-
daghe unde underredden sik unde schoph de suluigen in latinscher
sloghen sik. Kamer 244ß^. 36 sprake beholde vnde gebruke , doch
ndersat, Pßndung? Pfand? Wat etwes vnderschetliker (Randbem. in-
me torechte in dat senetwrogenscolde. telligibilius) vnd mith mer vorstände
do wart dar to rechte vunden : open- tho syngen. Mehl. Jahrbb. 16^ 43;
bare andersat, unde openbarer wiiker so waes ein Dene, dede waneer hadde
onde al dat weder der kerstenheit si. 40 west syn kamerer, dede vnderschede-
Brsdiw. Chr. 1^373^ Anm.6. (Vgl.: lyken, genau^ bestimmt^ wiste beyde
ez 8ol ein barger antwurten in deme synen yngangk vnde vdghangk. Ler-
G^itel umbe vier dinch . . der ist beck § 157.
einz ombe die e, daz ander umbe anderscheiden, -scheden, st. v,
»elegeraete, daz dritte umbe offen 45 1» unterscheiden, distingwere. 1 Voc.
vQcher, daz vierde umbe phant, diu W. de enkonde erer (Amicus u,
sich ergangen habent, d. h. verfallen Aurel.) nicht underscheden. Korner
sind. Augsb. Stadtr. 1276 fv. Chr. 16o. — 2. bestimmen^ angeben. Sy-
Kieyer, 1872J. 8. 62. [Art. 22j. Mitth. ner amptlude eyn stont bi em und
V. Frensdorff.) (vgl. undersettinge.) 50 solde em der junckeren husfrowen
W«rltrbmliu Y. 3
UNDERSCHEIDENICHEIT 34 ÜNDERSCHICEEN
anderscheiden. Münst. Chr. i, 180. — behalt mit onderschede . . dat un-
— 3. unterscheiden^ richtig beurthei- derscheit de wolve Tunden, dat etc.
len. kloke radeslnde . . de wetten . . Gerh, v. M. 32^ 25; lauede ein
sake, dede lastich is, de in rechtver- mensche eine ee ane vnderscheit (he-
dicheit to underscheiden. Gl. eu 22. 5 dingungs-, vorbehaltlos) edder mit
F. J, 6. vnderscheit. Summa Joh, f. i9^\
nnderscheidenicheit, f. Fähigheit Priamus swor ane alle vnderscheit
ßu underscheiden, Verstand. De dar den vrede to holdende. Eist, Iroj.
wyl werden getweden, de schal bid- f. H3h; so we se wint en scip tho
den med ynderscheidennicheit, dat is, lo dher se wort ane vndersceyt etc. Brm.
dat wy scholen bydden, dat vnser Stat. 143; dat vnderscheit is doet
sele nutte sy etc. Bavenst. f. 124\ (hinfällig^ nichtig), das. ; gedinge vode
Ii]ider8chei(-8ehe)di]ige9 f- 1. Unter- vnderscheit. Summa Joh. 132^; eyue
schied, Merkmal. De sik helt vor clene gaue . . dat is nicht symonie,
eren sone Alve; dosse mynsche hadde 15 so men dat gift to eren vnde to leue
an sik vele tekene unde undersche- van wyllen, vnde nicht van gedinge
dinghe des rechten sones Alves. noch van vnderschede. das. 132^:
Korner 222c ; dat syn de ander- mit alsodanneghem vnderschede vnde
schedinghe der wendeschen land ande vorworden. Mekl. Jahrbb. 14^ 200, —
stede. das. 105^. — 2. Bestimmung^ 20 3. Bescheid, Auskunft. Doch hebben
Festsetßung, Bedingung. Do worden wi vornomen, dat H. Sp. and R. L.
se wedder loset ute der vengnisse vor olderlade stonden, do de troiuisse
mit sodaner underschcdinghe, dat se bekammert worden, de mögen dar
etc. Liib. Chr. 2, 489; konink H. anderscheid af weten. Yort so vinde
gaf konink K. sine dochter mit so- 25 wi in dem schappe 3 breive . . an-
daner anderschedinge, dat etc. das. ders en wete wi nein underscheid
2, 512. u. h. van dessen sahen (1410). Lid. Urh
uderscheity -schSt, n. Scheidung, nr. 1836. — 4. Verschiedenheit d^:r
intersticium. Voce. W. 1. Unterschied, Zeit, he verkofte des bischopes sael
Verschiedenheit, distinctio. Voce. Na 80 men nycht to male, mer mit under-
proaet dat vnderscheyt desser twyer soheie, £fu verschiedenen Maien, MünsL
worde. ^. d. Dogede f. 38. — 2. Be- Chr. 1, 135.
Stimmung, Bedingung, Vorbehalt. De underscheren, interradere. Bkf.
scolen nemen liken deel in erve ande anderscharen. Engelh. interrasilis,
in gade, dar en sy een ander ander- 35 anderschoren. 1 Voc. W. undersche-
scheyt ane ghemaket (1428). Brem. rieh. 2 Voc. W.
Stat. 349; so welic man sin gewan- nnderscheten , st. v. (durch ein
nene ghut vor ratmannen gift . . mit schot, eme Smle, Pfahl etc. trennen f).
welekeme vnderschede he dat gift, absondern, trennen, theüen. Middeu
dat schal immer stede bliuen. Lab. 40 in dem tempel is eyn düstere kapelle,
B. 267 ; na mynem dode so geue ik de is midden anderschoten . . in dat
den hoff dem convente myt d«ssem erste welve moghen wol twolf mau
anderschede, dat etc. (1393). Lüneb. tolyke ingan. Bomer, S. 29 ; war dt-
Urk. XV, S. 150 (u. soh. in Urkk.); vorscacht in der vorkameren nicbt
sprikt de beklaghede man : ik bekenne 45 en is, dat het doch wol en vorkamerc,
des mit disseme anderschede, ande so se vnderscoten si. Gosl. Berggas,
benomt, wudanwis dat anderschet § 14.
si ande sinen ed dar to do . . des nnderscliicken, schw. v. anstiften.
soal men eme gheloven. Gosl. Stat. aufhetzen. Do de nicht mochten wed-
?2i 20.; vrede, den he (der Wolf) 50 derstan der warheyt, do vnderschicke-
DNDEBSEGELEN 35 ÜNDERSPREKEN
den (srnnmisenint) se manne, de dar 5i3 ; dorch undersettinge Jhesups
sedeo etc. (Luth.: richteten sie zu). wart ein gerächte gemaket. LÜb. Gir.
Apogt. Gesch. 6, 11 (H.). 2, 670.
adwse^len , schw. v. eu nahe underslin, st. v. unterschlagen. De
9^n an. so möge gy nicht misdon 5 ram Bellin heft underslagen einen
an Lappesande up 7 vadem, unde schat. R. V. 4823; wo he des rikes
also möge gi nicht undersegelen. Seeb. gud vele undersloge. Körner 193c.
jL 53, 12 (B.: so undersegele gy dat andersluten, st, v. verschließen. Se
sant nicht). klageden, war ze zik hen kereden,
Wäi.trseggwäj schw. v. ansagen^ 10 dar were en de wech undersloten.
(gesprächsweise mütheüen). Do de Leibn. 3, 234.
ordenael St. Franziscns alle desse nndersniden, st. v. abschneiden.
(^ghe vndersecht vnde vndermanet Als ic noch beghunde, so undersneet
Indde, en antworde he em nycht daer he my (wie der Weber den Faden ab-
Tp, Leben d. h. Franst. 116. 16 schneide). 0GB. G. 145h (nach Jes.
ndenetteiiy schw. v. 1. untersetzen, 38, 12) ; Gewand beim Zt4schneiden
festsetzen (durch eine Stütze). Se un- mit andern Stoffen mischen, daher bunt
denatten de schotgadderen, dat se machen. Mhd. WB. 3, 440, Neynen
mdii nedder konden scheten. Magd. wive temet stripechtich edder under-
SA. Chr. 179, 29. — 2. büdl. : fest- 20 sneden (buntes) . . wen gemeynen
sdzen, bestimmen, anordnen, anstiften, wiven. Hanov. Mscr. I, 84. S. 188^;
tGTonstaUen. loven unde seggen, dat Engelh. Chr. f. 424^. — Vgl. inter-
se noch hemelyk noch openbar ichtes cidere, ondersnyden ; intercisus, onder-
landden edder nndersetten willen, sneden, intercise, undersnedich. l)ief.
dat deme rade to L. to vorderve 25 undersocht, versucht, erfahren. 6ha
kome. Lüb. Chr. 2, 259; dor under- to meister Mathias, de wol Ynder-
settent desses bischoppes de keiser 80ch[t] is der twier vnderscheidinghe
leih äff Tan stormende. das. 1, 432; der twyer gheste. Passional /. 66^.
also nndersettede de rat^ dat etc. nndersoken, schw. v. unter-, ver-
Leihn.3,182; he underzatte mit den 30 suchen. Nouwe undersoken kumt von
stiebten, so dat se vorder nene hulpe armen luden, i. e. exquisita omnium
deden. das. 230; dat hadden de rerum a pauperibus originem ducit.
moedtwflligen dorch ore anhengers Hoffm. Findl. I, S. 82.
meislerlick undersettet etc. Renner, nndersprake, f. Besprechung, darup
Brem. Chr. 2, 61; do yndersettede 85 do de geschickeden (Gesandten) der
se (Anna Bullen) dat mit etliken van stede one na undersprake hebben
dem adel, vnd wolde den koning vor- wedder gesecht, dat etc. Gott. Urk.
geuen. Hamb. Chr. 104; und ward //, nr. 396; hebben darumme in
daher gegisset, dat dut ein underge- mercklicker beweginge unde under-
settet (verabredetes, abgekartetes) ding 40 sprake in rade besloten etc. das. II,
was. Limtzd, Stifts f. 128. 351; kam de rad myt ome to under-
ndersettinget f. 1. Verpfändung, sprake unde seden ome etc. das. 395,
Unterpfand (c^r. ondersetta, verpfän- Änm. 3.
den, versetzen, sin ondersetta pant). nnderspreken, st. v. 1. mü einander
Item 1 axla tho undersettinghe van 45 besprechen. Duchtet uns ghut, se wol-
Gherolt Ysynghans pro XI ponderi- den dre edder viere van en dar tu
bos lini. Cid. Urk. v. 144 7. — 2. An- ordineren, dat wy des ghelike deden
stiften. Alle predigers syn vorbadet van uns, dat se dan tusamende ghin-
yppe dat radthnß dorch undersettinge ghen unde nnderspreken alle sake
iüiker vorlopen monneken. Hamb. Chr. 50 (1387). Hans. Bec. 2, 407. gew. refi.
8*
UNDERSTAN 36 ÜNDERSTEKEN
in freundl. oder fdndl. Wortwechsel seck yel mal de forsten von Br. dal
kommen^ sich besprechen mit, Do an- stiebte to Hildesh. dorch mancherlei
dersprak sik de richter myt den list under seck to bringende under
synen. Korner 226^^ ; setten sick standen. Lüntisel^ Stiftsf. 123. — 2, un
beyde uppe den plan unde under- 5 etwas eu hindern^ hemmen. Dyt un<
spreken sick vruntliken. das. 21<^; derstunden de gbeistlyken van dem<
aldus underspreken se sick myt bar- lande . . unde wart ghedagbet weni<
den worden, das. 99^; gy bebben uns tbo s. Micbaelis dagbe. Liib. Chr. ^
gbescreven, dat lüde quemen nacbt- 418 ; item dessen suluigen vplopp .
tides in eynes mannes bof ; des un- 10 vnd slacbtung is dor de pruschei
derspreken se sik mit worden unde amerale vndirstaen, geflegen und hen
quemen to bope, dat se sieb under- gelecbt (1447). Hirsch^ Dangigs BJan^
lank wunneden (d. i. wundeden). Des ddsgesch. 8. 276; reß. sich tcider
blef de ene dot. Stendal, ürtheilsb. setzen, datb se sick der overicheii
S. 28. — 2. widersprechen. So scal 15 eines erbaren rades understhaenn
de Yorsprake des beren wort spreken Wait0^ WuUenw. 2^ 423. — 3. ver*
Tor dem beren . . unde wil 't de bere stehen, merken, vgl. engl, to underi
underspreken (Var. widersprecben) stand. Do yragbede be na deme staU
edder yorbeteren, . . dat scbal eme ed- synes yrundes T. vnde vnderstunl
der nimande vorderen edder scaden. 20 ^^^ d&^ ^^ gbedodet was van A
Bichtst. Lehnr. c. 10, § 1. Denscke Krondee f. D2.
nnderstän, st. v. unter etwas treten^ nnderstandin^e, f. das Dastcisdm
1. um es eu übernehmen, wer buten treten, InterposUion. welker frund
unse consent to prediken undt des scbopp, middeling, vnd vndir standinl
predikeamptsvnderstandenvndvnder- 25 de velgescbreuen Hollandere den yel
genomen (1634). Stüve, Beschr. d. gedocbten vtb Prusen vnd Lyeffland<
Höchst. Osnabr. 1789, S. XXXV; de docbnicbt laten genetben, sunder etc
ys eyn narre de dragen wyl, Dat em (1447). Hirsch, Daneigs Handelsgesch
vpbeuen ys to vyl, Oek de vnderstan 8. 275.
wil dat alleyn, dat nicbt könen bol- so understant, HiUfe, Beistand. Vnd{
den andere teyn. Schip v. Narrag. f. bevael, dat be den kranken man be^
47; vmme eyndracbt vnde vrede (in waren solde vnde syner secbeit eei
der Kirche) tbo makende, alse be vnderstand syn. Leben d. h. Frans
(Kaiser Sigism.) jutto vndersteid 8; verlene uns, almecbtige god, eyi
twisscben vnsen beren konyngben to 35 understant unser krankbeit. 0GB
Frankryke vnde to Enggeland (1416). C, 39; de kraften des alder ouerstei
IM. Urk. V, 8. 631; und oft de scbal dy wesen ein understand. Pass
knecbte wol gerne etwes understan- Chr. 4^.
den (etwas gewagt hätten), so konden nnderste , Superl. eu under. Ii
se docb nicbt by einander kamen, 40 einer seer understen knien. Did
sondern mosten rotswise utb dem Greg. 193. dat underste, infemus
lande tebn. Benner, Livh Chr. 337; belle. Dief.
refl. sich unterwinden, wan sodane nnderstedigen, schw. v. bestätigen^
vorkundinge des wedderkopes gescben und bekennen, dat J. understediged<
is, alsden scboUen sieb de provest, 45 mit voller macbt jenneges rechtes
priorinne . . des wickbeldes to B. dar me enen vormunder mede stedi-
unde der tobeborigen guder forder gen mach, den sulvigen 0. vort tc
nicbt understan (1489). Lyßmanns varende (1395). Livl. ürk. nr. 1391
Nachr. v. Klost. Meding, 8. 77; wagen, understeken, st. v. 1. drunter stecken,
sich erdreisten, bir bevorn badden 50 De wile de wulf sus sprak, Beinkc
ÜNDEBSTEKINGE 37 UNDERTEN
aie anderen haut onderstak deme hadde, do leten sie den torn houwen
talTe twischen sine benen. B. V. ynde vnderstatten vnde vureden do
U96, — 2. verstecken^ vertuschen. die stutten, dat die torn neder
Jedoch worden de dinge in rust iin- veel. Brem. O. Q. 126; unde stut-
jerstekende wonderlikerwise, dat sol- 6 teden dat under myt holte. Komer
kent mit recht nicht wort achterfol- 132^,
get. flbmi. Chr. 373. nndertasten, schw. v. unterstichenf
nderstekinge, f. Unterstecherei^ inveßtigare. vnde ik ypsette in my-
Mnigtrei. se (die Reichen) roved nemo sinne to sokende vnde wysliken
lichte, se wokerd, se doit valsche 10 vndertasten van alle den dinghen etc.
lichte, yalsche mathe, yalsche ynder- Pred, Sdl. i, 13 (H.).
stejkiiighe an oirer kopenschnp etc. nnderte, n. UfUhier. He leyede in
Bdes, f. 14c; wo sin hus buwet mit nndogheden,snnderlikeninunkn8cheit
TTomeden ghoiden, mit rouerige, mit als en undeerte. Liä>. Chr. i, 167 ;
wokere ichte in yalscher ynderstey- 16 quam so yele rotten unde muse in
kinghe einer kopenschup, deme kan dat hus, dat men mende, dat in deme
sin hus nicht wol dien etc. Ecdes. gantzen lande so yele undeertes nicht
f. 136c ; (den köre yorderuet) efte de wesen scheide. Komer 84^.
koie geschuth myt ynderstekinge ed- nndertSn, st. v. 1. untersiehen, be^
der mit yndersettinghe. Ssp. III^ 20 eichen, füttern. Etlichen gaff he klei-
de. 61. der, rocke unde hoiken mit menniger
üiersttnweii, schto. v. unterbrin- handt siden gewandt undertogen.
pa, mrunier aufhäufen^ massieren. Westphal. 5, 167. — 2. entziehen^
Code de schipher schal deme kop- wegeiehen^ unterschlagen^ surripere.
oume de yittallige understouwen, 25 Du en schalt nicht stelen, nicht al-
unde schal sulyen nene yittallige ofite lene yromet gud, men ok de sunde
bpinaiisgud npi den ayerlope ( Ver- in der bicht schaltu nicht yndertheen.
i^) Yoren, Vertrag v. 1442. Hans. Serm. evang. f. 161c ; were dat jenich
dtsA, Bl. 1874j S. 66. man der broderschop geld edder gud
Qderstudeiif adv. zu Zeiten, ali- 80 yndertoghe sunder yulbord der bro-
quion. 1 Voc. W. De planete Venus derschop, de schal der broderschop
de gfaeit yp ynderstunden yor der nicht werdich syn. Lüb. Z. B. 500;
ziuinen unde he yolghet er ok under- dat he undertud de almyssen. Kor-
stooden. Locc. Bre. ib ; hyrumme is ner 98ä ; alzo wart de warheyt un-
d&t ok recht, dat yk ock ynderstun- 86 dertoghen. das. 226^ ; dar denken
^ (aliqaando) mineme huse yorsee. an de , de testamente undertheen
i Mßs. I, 50, 30 (L,); ynde wäre di, unde bruken er in ere nud. das. 19^;
dit dn Ynderstunden nicht yulbordest worden se oc des yorwunnen, dat se
^tt Banden. Tobias 4^ 6 (L.); de ienegen yndertogen (unangeaeigt lie-
««rtbevynghe was nicht ghemene in 40 ßen), se scolden liken broke betören
^en sieden . . also dat en stad unde (1338). Hans. Urk. II, S. 354; (die
en dorp yorghink, dat negheste dar- Stadtdiener söUen schwören, die vor-
^^ hadde understunden nene not. genannten Verbrechen) nenerleyewys
iä>. Chr, 2, 187; item ock mach yorhelen, underteen, yorstoppen, yor-
oe des somers esschen laten unter- 45 lenghen, yorschuyen edder yorliken.
stcnden (= understunden) eyngronen Greifsw. St. Verf. 41,2; ok yoruare
^ van dem sluter, wann me de yan- ik, dat gast ieghen gast kopslaghet
Itl S, H. L. Urk. i, 332. . • dat wil ik deme rade melden ynde
Udmtittett, schw. V. Stüteen unter- nicht ynderthen (Eid der hoppen*
^^. Do Hayge die kercken geuen 50 meter). Lib. arbitr. civ. Bast. f. 95h,
ÜNDERTIDEN 38 ÜNDERVINDEN
midertideii y adv. eu Zeiten. De ii]ider?aiif;eii, st. v. hemmend da-
cometen betekenen nycht gudes, men sftoischen treten^ hindern. Dat under-
doch alle tyd nicht enerleye quad ; yengen do des hertogen man. Leäm.
under tiden betekenen se pestilencien, 3y 180; den krich. das. 187; nicht
undertiden orlege . • undertiden dare 5 lange dama ho&en desse heren afler
tid . • undertiden vele stormes etc. ene[n] nygen vnwillen an mit vns . .
LOb. Chr. JS, 343 ; so hebben wy un- dessen vnwillen yndervengen do afler
dertyden tytverdryf. Theoph. 467. der herschop prelaten C15dtf>. Sudend.
undertreden, st. v. niedertreten, de S, 8. 130, 19; des quemen de rät-
sele, de sad is, de vndertret (calcat) 10 mannne dar twischen und underven-
den honnich sem. Spr. Scd. 22^ 12; gen de mestere unde de schepen etc.
de oghen des heren bewaren de wiß- Magd. Seh. Chr. 174, 31 ; dar wart
heyt, de wort des bösen werden un- de strit mit deghedinghen undenran-
dertreden (supplantantur). das. 27^ 7 ; ghen. Lüb. Chr. i, 32; dest (toenn nur)
vnde he beghunde dat volk to gret- 15 gy in deme jare drye echte ghedyn-
tende ynde Judeam yndertredende ghen (Gericht halten)^ et en sy, dat
(conculcare). 1 Maccab. 15^ 40. et vnderya yaste eder yyre eder des
iindertroi, f. 1 grawen rock . . koninges heryart. IFi^anäs ^rcA./i,^.
ynde enen s warten sayens yndertroien. undervaren, st. v. erfahren. Hir
Wism. Inv. f. 4. s. troi. 20 äff ("oft Joh. der Täufer oder Joh. d&r
andertrawen, schw. v. üntertrau Evangd. größer sei) so nemen se ene
halten^ sich verloben. Dyner bruet, de disputacien ynde wolden datmitklok-
du (Christf4s) yn den cruce steryende heit ynde kunstliken reden ynder-
undertruwedest. Br. d. Eus. 55; mit uaren. Lüb. Passion, f. 127^.
sinen yingerline hadde he mi under- 25 undervinden, st. v. 1. untersuch&^^
truwet. Hör 61 . 31; de u (die ewige discutere, explorare, exquirere. Hör.
Weisheit) undertruwen of leef heb- hdg. 7, 9. experiri. Hoffm. Findl. I,
ben wil, en sal nicht besorget wer- S. 163. ,,Sone, bezu de ylaschen vnde
den. das. 70\ en drinck dar nicht yt, mer neyge
undertwischen» -tuschen, oJv. t«n<6r- so de ylaschen dale ynde altohant vyn-
einander, hebbet ju undertuschen leif. destu, wat dar inne ys.** Do bewe-
hr, d. Eus. f. 29^; se grotten sick der quam, wolde he ynderyinden, dat
u. das. 87h; schelet oder twiet twe he gehört hadde. Diai. Greg. 16&>;
bederue man yndertuschen etc. LOb. he en gelouedes nicht ynde darvmme
R. 318; by der tyd orlogheden un- 35 wolde he dat yndervynden. das. 181;
dertuschendehertoghenyanOsterrike, dat dar gesecht is, dat al de werld
de brodere. Lüb. Chr. 2, 226; Dat etc. . . als ick nu dat ynderyanden
wy yndertuschen yruntleken berichtet hebbe, so en kan ik nicht begripen.
hebben. Cod. Brdb. J, i, 174; dat das. 175; du, here, ynderyindes de
wie nimmer yndertwischen yiande 40 herten unde neren. 0GB. C. 110\ —
werden scholen. MeU. Jahrb. 7, 247; 2. befinden (durch Untersuchung), (m-
de wercklude scholen yruntlik wesen findig machenj erfahren. So welk man
undertwusschen ane hat. Schaeksp. f. ynrechte tuget ynde it deme rade
53; des sprak en yewelk ratman al witlik wert, ynde warliken ynderdnt
ymme, dat se yan neyner twidraght 45 (Var. ynderkumpt). Hamb. R. 44, U]
ynder twischen wüsten (1359). LÜb. yppe dat se warliken bekennen vnde
Urk. nr. 339 ; ynd wy yndertwisghen openbarliken ynderyinden, wo grothe
noch nemand ynser yndersaten scal krankheit se yan sik suluen hebben.
den anderen orlighen etc. Sudend. 5, Navclg. 4, 4 ; se konden dar neeo
nr. 29. Vgl. tuschen und under. 50 middel underyynden, wente se wolden
UNDERVINDINGE 39 ÜNDERWINDEN
ifl bejden sjden eren willen behol- die Gewalt anmaßen, wo H. N. sick
den. Lüb. Chr. ä, 193; de Philisteen vnderweldiget vnde yermeten hefft
bewarde he lange, vp dat Israhel in sulffpandinghe to donde. Wism. Brief
ei Tndeirande, of se gode vntfruch- v. 1480.
teden. Dial. Greg. 190; ickhebbe yn 5 underwilen, -wiles, adv. zuweilen,
mj seinen vndervnnden, van wo gro- Dama bewiseden sik twe sterne, des
tar kracht des hilligen mans gebet dachte den luden, dat ze under wil-
v»s, wy mögen vt den worden des len lepen to samende in een, nnder-
eoacgefii bewisen, dat de seile nicht tiden, dat ze nedder villen. Lüb. Chr.
allene dat (häUische) vur en seyn, 10 1, 14 ; nademe ynderwilfl dauon ein
Hier ock mit yndervindene (Empfm- schwerlike yexatien yth kompt. Seib.
img, Erfahrung) lyden. das. 234^; ürk, nr. 428.
da heueet dy mit manigen teykenen nnderwin (-wint), n. Übernahme
openbart, so dat men clarliken ynder- irgend eines Geschäftes, onderwind,
TTinden heuet, dattn verresen bist. 15 occupatio, administratio, molimen,
Br. d. Bus. 44^; als dat ys under- conatus. Kü. — Luttyc ynderwindes
fiinden in ichteswelken iuwer auer- brinkt yele vredes in (Pauca guber-
oldern, dede etc. Lerbeck § 4. nare pacem hoc solet generare). Kid.
üdemMdinge, f. Erfahrung. Na Mser. nr. 114 f. 29h; (luttik under-
der sonde wiste de mensche dat quade 20 winnes maket grot yrede. Tunnic. nr,
ouermits onderuindinghe, want he ou- 679; klein under win holt gröt gewin.
denunt in den pynen, wo quaet de das. nr. 271); weynich wort ynd de
Saude was. Elucid. f. 11. waerachtich, Kleen onderwint dar in
uderyragen, sthw. v. erfragen^ yerdachtich, In oetmod to holden
fni^eii. nndervraget de wechgengers 25 mate, Brenk[t] mengen tom guden
iinteirogate yiatores). Hidh 21^ 29 state. SprüM. a. Bewü v. J. 1501
(L «. H.); rat xmderyragen. Tob. 4, (Beür. zur Kunde Esth.-Liih u. Kur-
19 (H.) ; de sake, de gy nicht en lands i, 2^ 223.
Veten, andervraghet emsüike. Harci. imderwinden, st. v. sik u. mit Gen.
53; als se dusse mordere seghen, 80 u. Acc. angreifen, erfaßen. So yrage
w(^en se veruert ynde ynderyragen, he (der einen andern kampliken gro-
ve 8jn dosse lüde. Br. d. dr. 87h. tet), wo he sik sin underwinden sole
nderwassen holt, Unterholz. (He- . . so yint man to rechte, bi me
redes) quibns tamen aridis et yir- houetgate. iSsp. /, 63; eine Sache
gültäs, qne ynderwassen holt dicun- 85 übertiehmen, sei es in Güte oder mit
tor, üti licet (1315). Nies. Beitr. 2, Gewalt (sich bemächtigen)^ mit Recht
196. oder Unrecht. Seiich is, de sik nicht
nderwege, -gen, adv. unterwegs. underwint (nuUum subiens laborem).
he starf under wege. Münst. Chr. i, Tunnic, nr. 845; dat sick neyn leye
107; underweghe beden se brot unde 40 underwinden schal. Korner 85^; sick
spyse. Lüb. Chr. 2^ 205; de andere nicht meer to underwyndende des
(Tlasche) hndde he underwegen. Dial. kores des paweses. do^. 90h; de wert
Gr. 165h. — u. laten, übergehen, wat (Wirt) wolde sik des underwinden
den duschen were ghescheyn, dat (die Bürger zu bewirten). Zeno v.
scolden se altomale vnder weghene 45 501; do sick Willehadus der kercken
laten (1331). Buss.-livl. Urk. S. 59 ; to Bremen ymme bede willen coningk
se wil en nicht underwegen lan (ver- Karies ynderwand. Brem. G. Q. 56;
laßen), Se wil em wol to hulpe stan. do was dat here wiselos . . do un-
Hartib. 199, f. 9h. derwan[d] des sik Petroculus. Magd.
uderweldigeii, schw, v. sik u. sich 50 S(h. Chr. P, 17; dat (land, dat) he
UNDERWINDINOE 40 ÜNDBE6ELIK
80 langhe hadde myd wald onde an- eine Franke und hat ihr) ayer dat
rechte underwunnen. Kamer 14S^; ben gestreken und geropen: vorlatet
( Wüh, der ^oberer) underwand sick se, yorlatet se I unde menede de
des rikes. das. 73^; dar (bei den underwiver. Old. Urk. v, 1532.
Griechen) stunt it (dat rike) also 6 mndieht, adj. hUM.: uneuverJäßig.
lange, went is sik rome underwant. De undichte bischop unde unmilde
Bsp. 3^ 44, 1; underwinden mut sik Betog den Galenbarg mit dem her-
ok wol en man sines gudes, syar he 't schüde. Lüntad, Stiftsf. 333, 79,
sut, mit rechte, dat man ime mit nndoget, nnde^het, f, UnUtffenidj
unrechte Yorunthalde. das. 3, 22, 3. lo Laster. De gebort maket nicht an-
(S. weiteres bei Homeyer im Ol.) hefft eddel efte gut; men dogede efte on-
sodanen acker mit egener walt sun- doget, de islik ddt B. V. 4020; de
der recht angetastet vnde syck yn- duyel is in undoigheden rike. Lars-
derwunden. Zä&. Oberhaf 261, 185. — bachs Ar eh. 2, 183; eyn pape sieg
Ät^h mit yan canstr. desse pawes 15 dot eynen man; dat quam tho van
sette dat in dat geistlike recht, dat yndeghet synes wywes (1370). Lüb,
sick de keyser nicht mer schal un- Urk. 3, nr. 750 ; efte jenichman worde
derwinden yan deme köre des pawe- begrepen mit openbarer ynd0ghet in
ses. Karner 42d. yalscheit, in menen eden etc. (136i).
underwindini^e, f. Übernahme, Ben 20 Bans. Urk. II, 8. 567.
sitsf er greif ung. Defferye is eyne be- iuido^e(t)8am9 adj. untauglich. Wat
drechlicke vnderwindinge eynes from- he dede, dat was undogesam u. wart
den dinges. Ndd, B. f. 102. yan pawese wedder geropen. Münsi,
nnderwisen, schw. v. (une under- Chr. 1, 124.
richten), zurechtweisen, anu>eisen (be-^ 25 nndoryarieh, adj. nicht eu erfar-
fehlen oder verbieten). So (im FaUe, sehen, (inscrutabile est cor) des min-
daß sie sich nicht einigen) moghen se sehen herte ys yndSnrarlik edder
kesen eynen ouerman, de macht heb- ynbegripelik. Serm. evangd. f. 28\
ben schal beyde parte der lüde ynder nndrechticheit, f. UnfruchtbarkeU.
to wisende ynde myt en eyndrach- 30 Se worden yorteret yon der yndrech-
tighen aftosprekende (1391). LOb. Urk. ticheit der erden (sterilitate). Klagd^
4, nr. 538; wert, dat en prester kla- Jerem. 4, 9 (L.).
gede oyer enen borger umme schtdt iindregelik (-dreeUlk,- dreehilik)}
eder umme andere sake . . den sal nndrageliky undraehlik, a^. uner-
de rad yor sik yorboden und sal ene 35 trägli^. Enen stangk, de was un-
underwisen, dat he deme prestere drechlik. Karner 138^; clageden
do, des he eme plichtich is ; kan men oyer de unredeliken beschattinge
ene nicht underwisen, und de sake unde undrechtlike beswaringe etc.
also gelegen sin, dat he des gudes das. 202^ ; swere, yndrechtlike pyne.
nicht reide en hebbe, so etc. (1410). 40 LOb. Oebetb. 11^ f. E8 ; ynrecht dat
Lid. Urk. nr. 1825 ; hir umme bidde is yndreghelich , hir ymme yorstort
wi, dat gi juwe koplude underwisen id sik suluen. Wigands Arch. II, 9;
und also berichten, dat se sik darane dat ed der cristenheit undrechlik
nogen laten, dar wi und alle cristene was. Magd. Seh. Chr. 278, 18; to
sik ane nogen laten (1401). das. nr. 46 lösten sach de koning siner lüde scha-
1597 ; hadden de y ersten eme des den so undrachlich, dat etc. Liä),
nicht ghesturet unde underwiset, C%r. 1, 53 ; Judas, also he yersam-
untersagt. Kamer 81c. melt hadde de schar, do wart he den
nnderwiyer, unterirdische Weiber, heyden undrechlik (Luth. : plagte die
Eibinnen? (Eine Zauberin behandelt 60 Heiden wal). 2 Maccab. 8, 5 (E)*
ÜNDUCHnCH 41 UNECHTE
aiieUiek, ac^j. nichts taugend^ 138^; so klage he, dat he ine be-
sdiediL andere, de dem rade un- royet hedde sines gades unde ime
iaiit!dgdÜchte(Beschfddigungen)AYer' des genomen also vele, dat it nicht
seggen etc. JBamb. Chr. 349. undurer (unwerdere. Cod. gloss. Old.)
iiiiilesehy adj. undeutsch^ unver^ 5 ne si , it ne si wol kampwerdich.
äätidlith. So ick na nicht weet der Ssp. /, 63^ 1.
stemmen bedftdinge, werde ick yn- andMike, adv. ohne eu stehlen.
dfidesch syn. 1 Cor. 14^ 11 (Magd. B.). unduflike unde unroflike. Ssp. 11^ 29.
oiildieh, adj. ungeduldig^ impa- nnS = unechte. (QoU gab Maria
ti«&8 ; importonus. Voc. L. nicht eu 10 einen Mann) dat nemant hedde bösen
idien oder bu erleiden hestinmt? waen, dat se eyn kynt van vne hedde
Wente desse vrouwe is ynschuldich, yntfan. Sp. d» minschl. Salich. f. 14.
Vode is to deme dode ynduldich. unechte, adj. 1. rechtlos. Echte
BartA. 25(f^, f. 598k. (Hoffm. Her. hdg. hindere ne mach de unechte man
r, BS: mit Unrecht verurtheiU.) 15 (der wegen Oberacht Bechüose) seder
udidt, f. Ungeduld^ die Unfähig- mer nicht gewinnen. Ssp. /, 38^ 3;
kU etwas ruhig su ertragen^ Unmuth^ ane weregelt sin unrechte lüde. das.
Ximulk. impatientia. Voce. Unde 3^ 45^ 11; echt man noch echt wif
bidde dy, dat du my yorgheyest al ne nimt ok unechtes mannes erye
m/Be znnde, de ik an undult, an my- 20 nicht, das. J, 52, 1 ; syenne man un-
nenweddermodeghedanhebbe. 0GB. echt seget yon bort oder yon am-
i. I2b ; also dat he icht yorderue in mechte, dat mut up ine getugen,
rMi ehe mystroste. Satter f. 69^; die 't dar seget, selye seyede. das.
körte tit schal he leyen in sorgen d, 38j 1; do underwant he sik des
tmde undult. Lüb. Dodend. v. 1595; 26 rykes, wol dat he unechte dar to
isset dat du wat kopen wult, dat do was (wegen seiner iUegüimen Geburt).
oetigen sonder undult (Si qua yelis Korner 93ä. — 3. unfrei. Ze (die
«Dere, taxabis emenda modeste). Juden) repen: he is der ioden ko-
Wiggert 2^ 18^ 77; mit yndult ynde ningh nicht, Wi gheyen deme kei-
mik wedder krassinghe yeghen got. 80 sere unse plicht. Dat boze yolk ma*
^. i. Dogede f. J266b ; ok secht uns kede sik sulyen dar unechte. Parad.
der hde mere (Mahre)^ dat de ko- 53^ 29 ; yan der unechten schare
ni^ (koninginne) mit ondulde der worden ropet de eddelen bare ("GSbmft^.
grefynnen eres kindes yorgunde (mis- das. 97^ 10 ; daher Oberh. gemein^ ver-
9Mi^J. Fl. u. Blankfl. 127; undult 35 toorfen. twe unechte frowen (mere-
» di nu worden war (eur Wahrheitj trices), 1 B. d. Kon. 3, 16. — 3. un-
^^iehkeitgeuHMrden). Marienkl. 319; ehelich. Alle die unecht geborn sin
K hadden darumme grote undult . . die sint alle rechtlos. Ssp. 7, 38^
^espreken: dit is der wiye schult. 1; papen hindere unde die unecht
iL V. 777. 40 geboren sin, den gift man to bute
lidipe, f. Untiefe, breye, rorende en yuder houwes. das. S, 45, 9; pa-
Ttn der undupe und yorlande der pen hindere di sint aller ynnechtigest
hieoA des Swens etc. (1402). Livl. den ander y unechte hindere. F%dic.
Cfi^ nr. 1602, 42. 1, 169; yan unechten hinderen. De
Qlire, adj. nicht theuer, werüos. 45 yan euer amyen is gheboren etc. Ltib,
Ick dancke dy dyner gotliken gnade, R. 249.
de da an my undoren mynschen dan unechte, n. Unrecht-, Ungesetemä-
^est Brau, herck. geb. 125; he is ßigkeit, bes. ungesetzliche (wüde) Ehe,
^ Tiidure man, de sinen schat leuer Ooncubinat, Hurerei, ofte unechte lüde
VQ sik soluen heft Laiendoctr. f. 50 gheboren (unecht geb. L.) tu hope
UNECHTESCHOP 42 UNENKET
quemen in echte unde wunnen echte übereinstimmend, heft denne yilge-
kindere tu samene, ofte de kindere dachte schipper P. by synen waren
erve mochten besitten oder nicht; worden apenbar, Tullenlüimen vnde
wo verne dat unechte trede unde tu szunder jenigerleye twistige ofte un-
welkeme lede dat utghinghe. Stend. 6 eindrechtige werde . . geantwordet
ürtheüsb. 50; Vorbod he (de pawes) (1521). Wism. Zeugeh. f. 74.
by des paweses banne allen deneren nneindreeht- (-dracht) -liken, adv.
des altares wif to hebbende to echte awiespäÜig. worde unendrachtliken
efte to unechte. Komer Z8a; let gekaren. Korner 177^.
sik truwen to unechte Margareten. 10 unendelik, -entlik, adj. unendlidi,
das. 197^; in unechte (stupro) begre- infinitus. Voce, eu keinem Ende füh-
ren werden. 3 Mos. 21^ 9 (H.); se rend, erfolglos^ unnütz, doe sanden
is schuldich des unechtem. 4 Mos. 5, wy onse brieue to den van Lubeke
27 (H.) ; vrouwe, de by mannen to (um den Streit zu schlichten) . . Dar-
unechte licht (1489). Brem. 8tat. 666; 15 van quam ons en vnendelik vnde
eyn backinne (Begine) de lede sek vnuochlik ant worde etc. (1410). LOh.
by eynen ledighen knecht in unechte. UrTc. Vy nr. 338 ; ynde nemend so
Stend. ürtheüsb. 76; vnd ISuenden dryste en is, de vns mit dem rech-
med eynander in vnechte. Fidic. 1, ten irscheden dore ; so is id ynende-
188; ok were to vnechte myt eyme 20 lik (1404). Sudend. 9, 8. 325, 29;
wyeffe sittit . . sali des hoves nicht saumig, träge, wen dat wert my nenre-
wirdigh syn. Banz. Ärtushofordn. v. lei wis van jw so geholden, alz it
1421 ( Hirsch, Bans. Handdsg.S. 282); gedinget wart . . vnd kan juw dar
hefstu geseten an dem unechte ? LuM wol ouer straffen, alse men vnendelke
d. Sek f. 30^; darna do schach id, 26 l&de straffen schal, d^ d;^ vnendelk
dat de dochter des hertogen entfenck dinck scriuen. Fidic. 2, 102. — zcM-
en kynt to vnechte. Liä>. Passional los. eschede unentlick ghelt. Kor-
f. 250^; in unechte geboren sin. R. ner 124^; myt unentliken schatte.
F. 4010; etlicke willen seggen, dat das. 162h; vorsammelden enen unent-
er sie thor echte, die ander willen 30 liken roff van queke etc. das. 219\
seggen, dat er sie tho unechte ge- Vgl. Höfer in Pf. Germ. 14, 207.
hadt hebbe. OU. ürk. v. 1549. (unende in Flos u. Bl. 196 bei Bruns
nnechteschop = unechte. De kyn- beruht wol auf einem Fehler^ s. d.
dere, de twysschen echten luden an Ausg. von Waetzddt.)
vnechteschop geboren werden, de ne- 35 nnendich , adj. u. adv. nicht ßum
men neue erue na des vaders dode. Ende, Ziele führend, zwecklos. Yort so
Jüt. Lowb. I, 25. was hir eyn unwyse, de dem rade unen-
oneddele, adj. nicht von Adel. Yan dech wesen duchte, alze myt dem
bort uneddele, men van manheyt schote to vorderende, dat yd nycht
unde doghet vil eddele. Korner 111^; 40 up en quam alze dat vor de stad
einen bür, einen uneddelen vrät. R. were. Brschw. Chr. 1, 152, 27. —
V.^2229 ; bUdi. : de eine sunde is so ohne Ende, unendlich. 6ot is vnen-
uneddel unde so swär. das. Ol. 1, 14. dich hoger vnde eddeler den alle
oneddelheit, /. niedrige Geburt; heren. Serm. evangd. f. 42^.
büdl. Niedrigkeit, Gemeinheit, de un- 45 unendigen, adv. nicht eu Ende hm-
eddelheit unde bösheit einer sunde. mend, säumig. De mester arbeidede
Gl. zu R. V. I, 14. unendigen und lengsem. Magd. Sek.
nneindraeht, f. Zwist, twist of vn- Chr. 375, 12.
eyndracht (1360). Seib. Urk. nr. 756. nnenket, adj. ungenau. Hyr ysse
nneindrechtich, adj. eunstig, nicht 50 (die Chronik) vnencket. Lerbeck § 202.
UNENTSE6GEN 43 UNEVEN
notseg^ges, schw. v. Feindschaft uerbilwet, nMit erbaut, niM fest
QMfangen cime Absage? syne kindere (im relig, Sinne). Help allen swaken
name de lande sik vnentseden ynde vnnd ynerbuweden br&dern vnd bü-
eotwejden, so dat yp ghestan synt steren, dat se in dem handel der
tvisschen een hetesche kryghe. Chr. 5 godtsalicheyt tönernen etc. Rost.
Sdoü, 12, 4. Bedeb. f. 57^.
wuMistggetj -seeht, -saelity ohne unerbelike, (d. i. nnerbedelike oder
Fdiäe angesagt, den Frieden aufge- unerberlike? inhonestus). Weert dat
Undigt su haben. In der thyth qnam de moder (Äbtissin) vnde susteren
U. W. vnde rouede in eyner go- 10 sick vnerbelike hedden, dat god Ver-
den velecheyt vnde vn(h)un8egheth huede, so etc. Wigands Äreh. III, 36.
(1336). Lab. UrJc, 2, 8. 1000 ; des quam nnerei, schto. v. nicht ehren, entehren.
grene H. mit sinen mannen . . bin- dat ze (die Juden) de hilghen vate, de
Den velicheid vnde vrede vnde vnvnt- en to pande stunden, unerden . . se
secht (1342). das. 2\ nr. 756; uth 15 eten unde drunken dar ut. Lüb. Chr.l,
wit orsake he St Johannis guder be- 62 ; hefstu geuneret dyne hemmel-
reidede vnde unenthsecht beschedi- sehen olderen, also god ? Lieht d. 8.
gedet Sass. u. Holst. B. 143 ; unent- f. 299> ; du vnerest (inhonoras) god
secht nnde sunder jenigerlei vorwa- dorch ouertredinghe der ee. Böm. 2,
riiife. Dithm. Urkb. 40; wi hebbe 20 23 (L.J; se (Spid u. andere Dinge)
fhiäten) doch van vrede unentsecht maken, dat de kinder uneren und
%ine liuid vorheret. das. 39; unent- unhorsam syn den olderen (das Obj.
sedt onde ungewameter saken. Ben- eu uneren ist aus d. folg. den olderen
Wfi Brem. Chr. s. J, 1526; unen- eu entnehmen, de olderen). Bruns,
sacht. Münsi. Chr. 1, 341; vnent- 25 Beitr. 188; de frouwen werden ge-
sachter veden und unverwarter ehr. uneret (violabuntur). Zachar. 14, 2
Xinä, (Jhr. 2, 283; in dussem her (H.); unde de juncfrouwen des clo-
weren mede des byschops volck sters unereden se alle. Komer 62^.
van Monster . . al vneutsachter vede. nnerin^ey f. Misachtung. gebene-
Sab, Qu. 2, 298. — unentseggedes 30 dyet sy god, de de sake miner Un-
dinges, chne die gerichtliche Verhand- erioge (opprobrii) van der haut
{m^ angesagt su haben, wert eme Nabais gebroken heft. 8am. 25, 39
Dume goth ghenomen vnentseghedes (B.).
^lioghes, dat is vnrecht. Homeyer, unerkentnisse, /. Unkenntnis, ig-
Dte Stadtb. d. M. A. 53, 23. 85 norantia. Lath my nicht fr&chten vor
uentveret, -yernet, nicht von Hän- dem gruwen des nachtes, des vnge-
^ gdracht, sicher, non abalienatus. louens edder dyner vnerkentenisse.
^ beredinge (Zahlung) scoUe wi SmaU/nng f. S7a.
<loen in eyner velighen stede, dar uneriiken, adv. Unehre bringend,
eme dat gheld unentferet sy. S. H. 40 schimpflich. Item weret, dat enich
L ütI. II 312; uppe einer sekeren den anderen vnerliken schulde etc.
stede, dar en ere ghelt ununtferet sy. Danz. Ärtushofordn. v. 1421 (Hirsch,
^.313; vgl.das.334u.396t; betalen 8, 288, 5); den eed, den ick uner-
inener andern sekeren stede, dar it en liken hebbe braken. Komer 77^.
^^ri\km<^ih]iue(1470).FalcksStaaisb. 45 nnersocht, nicht versucht. Dat de
J^fl^. 8, 687 tt. 705. — Ebenso \mtni- sineo so vnvororsaket vnd vnersuch-
vernelik. anderthalf hundert mark be- tens rechten des ehren scheiden be-
f«t hebben . . in euer stede, dar se rouet werden etc. Dithm, Urk. 129.
^ brokelik vnde vnentfernelik sint nnesche, s. unnasch.
^ to borende. MaUz. Urk. 2. 217. 50 uneyen, adj. ungerade, impar. Dief.
ÜNEVENE 44 ÜNGEGETEN
De derde tael ys anneyme gade, wente laten, des kan eck nich veel. Faeet,
BUS sprekt Virgilius : god yrowet sik Facet. 407.
äes Ynenen tsAs. Lerbedc § 102 ; büdL ungedaget, adj. unverhanddt. s.
unpassend, inconveniens. soe wie dagen i, 474, und nemen dat in
wreet ende bitter is ende niet lyden 6 dage wente to winachten, und dat
noch verdraghen en mach, dat men de markgreve gewannen hadde, dat
oen een oneffen woerdt toe sprekt. scheide sin bliven edder scheide un-
Speg. d. herst. gd. f. 206^. gedaget sin. Magd. Seh. Chr. 412, 8.
nnevene, adv. unpassend^ unbequem. un^edftn, häßlieh, s. undän. En
dat der stad edder dem lande vneuene 10 antlat sar vnde vnghedan Nicht gu-
kumpt. Brschiv. B. 117, 197. des kan ik dar by vor stan. Schock^.
ungeachtet Nemen ere vormun- f. 7S^.
dere denne dat gad ungeachtet, d. h. nngedelik, adj. nicht ge-, gadeUk,
ohne daß sie es sich haben in de hant nicht passend, eynen sulkin vngede-
achten laten. Dithm. L. R. 108. 16 likin vnde vnbequemen sal di rath
nngebere, -berde, üües Geiahren entsettin. God. Brdb. I, 19, 342.
(des Klagens, des Zornes etc.). De nngedieht, aä^. nickt erdichtet, un-
melancolici willet gheme weynen ed- geheuchelt, in einer ungedichten lere,
der ungheberde vulbringhen. Hanov. 2 Cor. 6, 6 (H.).
Mscr. I, 84. S. 177; men weinede 20 ungedie, Nicht-gedeihen, Nachtheil,
dar, schriede unde clagede, unde Schaden. De kon. maj. to Denm. wer-
hadde ungeber na dem heren. Eberh. den ungerne tho orer f. gn. oder je-
BeimiJir. v. 1059; hir leeret he, wo men mandt anders ungedye etwes bege-
ordel scheiden schal vnde mercke ren. Benner, Livl. Chr. 218.
hir yegen mennigerleye dyngk, dat 25 nngedochsam, adj. nicht fähig zu
doeren dar vp seggen, dat vele Tnghe- leiden, ungeduldig, Do untdeckede he
berdes vnde wunderlykes dynges mede sin herte, dat ungedochsum was unde
lopt. Ssp. II, 12 Gl. ungedurich van leue, vor gode.
ungeblotet, nicht entblößt, unver- Horol. 11^.
wüstet, und wanner de seess jar 30 ongedranken, ohne eu trinken, (de
umme sint, sollen ich vnd mine eruen kamele) sint wol dre dage ungedran-
%ne den hoeff wedderan leveren un- ken, können drei Tage Trank end-
gesplittert und ungebloetet. Seib. Urk. lehren. MandeviUes Beisen f. 20.
nr. 966. ungedurich, undurich, adj. 1. nicht
ungeboket, nickt geboket, nicht S5 dauernd, hinfällig. Dit vallende uude
durch Klopfen weich gemacht, unghe- ungedurige levent. Br. d. Eus. 57^.
boket vlas. Lüb. Chr. 2, 103. — 2. nicht ertragend, ungeduldig. Do
Wlg%^i^vevL^ niedrig geboren. (Vespa- untdeckede he sin herte, dat unge-
sianus) was en ungeboren (ignobilis) dochsum was unde ungedurich van
man. E. v. Bepg. 120. 40 leue, vor gode. Horol. ID^; do gevel
ungebrokelik, adj. unverbrüchlich. et vp enen dach, dat ic vndurich was
Alle disse artikele stede, vast vnd van mode. das. 56.
vngebrokelik to holden (1469). Styffe, ungedwagen, ungewaschen, mid
Btdrag 3, nr. 104. vngedwagen banden. Hamb. B. 170;
ungebroken, ungebrochen, fest, de 46 mit gemeine hende, dat is mit vnge-
tosate unde vorbunt scheide to ewi- dwagenen. Perikqp. f. 93 (Marc. 7, 2).
^en tyden unghebroken syn unde ungegeten, act. ohne Essen. Nejo
blyven. Komer 251^. ethcn men or moste bringen . . Dar
UBgebrndety ungeneckt. Mit dem inne (im Kerker) se vngegeten lach,
latine m&chte gy mick woll vngebr&et 50 S. Dorotheen pass. f. ib ; de zege
ÜNGEGüLDEN 45 ÜNaEKRODET
gink nngegeten wol dre dage. Oerh. golde. Hanav. Mscr. I, 84^ S. 387;
f. Jf. 39^ 44, (Ebenso ungedrunken, do worden se tornich vnde vnghehure.
oogestormet, ohne getrunken^ gestürmt Sp. d, menschi. Salieh. f. 6J^; unde
ßu haben^ u. a.) (dat ors) sprak to ome (dem esele) :
i]||;e^lde]i, unbeecMt^ ohne daß 5 du ungehure, unwerdeste aller krea-
iMii den Wert besahU. Wen ein vrede- ture. Gerh. v. M. 59^ 11 ; dat ergeste
los man thom dode worde geslagen, creature, Dat levet, is ein wif un-
so sal he nngegulden liggen bliven. gehöre, das. J28, 70; der boden twe
Ostfr, L. R, III, 9. van eventure Quemen an dit wyf
iH^bayen, nicht eubereitel? Vnge- lo ungehure. Aesop 20, 56. — 2. von
harent leder, dat bynnen vnsen ker- übermäßiger (unheimlicher) Größe u.
spei Teile, daer en sal men nycht af Gestalt. Ein ungehure man der resen
giieuen (als Äccise). Van hundert (Goliath). 1 Sam. 17, 4 (H.); sin
pund schoene leders samendes kopes (eines Biesen) huck grot vnde vnge-
ferkoft, 3 dt Wigands Ar eh. III, 46. 15 hure. Harteb. 253\ f. 62^^; me late
ugeUet, ungeneekt. Lat mik vnge- dar maken eyn vur . . al vngehur.
biet Sckausp. d. Hers. Heinr. Jul. v. das. 234h, f. 37h ; de kolde ys (im
Brschw. 324. 8. hien. Januar) vnhflr. Schaph. Kai. ^ft; do-
n^kolden = anholt, oder = in- den beute unhurer grote. Lüb. Chr.
oontinens ? Dusse (frame lüde) weren 20 2, 401. — 3. de un(ge)huren, böse
ongeme manck den ungeholdenen bo- Geister (Alp), Unholden. De roke
sen und mutwilligen luden. Benner van der holwort verdryfft den alff
2, 37. edder de vnghehuren. Wolf. Mscr.
nigeholet, nicM durchlöchert. De 60, p. 96h; beware (0 Maria) uns
breff de was heel, vnghedellighet vnde 25 vor unhuren unde help uns sulven
Ti^lieholet vnde vngheserighet. Mdd. to hemmelrike voren. Brem. nds. Ge-
Jakrbb. 3, 228. betb. f. 39h.
ugehtraet, adj. Des (des unauf- iin(ge)liftrlieh , adj. = ungehure,
hörli^en Läufern hinter dem verfolg- disse winter was nitt unh&rlich.
Un Hirsehe her) wart dat pert gar 30 Kerhhoerd v. HO.
imno, went it was junk unde unge- nngehuset, ohne Behausung, of jene
homet; De ridder ök dar af vortor- dar ungehuset is. Ssp. II, 5, 2.
net Wart etc. Gerh. v. M. 61, 69 nngekrampet, mü einer Krampe
(:fikne Hömer^ wäre unpassend; die (Binge in der Nase) nicht versehen?
&. hat ungekornet; soUte das nicht 35 Esz sollen de marckgenoten nyne
rkUig sein „ungespeist^ , ohne Korn vngekrampede schwine na S. Peters-
bdummen eu haben?). dage in der vasten in de marke le-
Ugehoyet, nicht höfisch, unfein. geren noch eindriven. Gr. Weisth. 3,
Dit mer is ein del ungehovet, doch 209.
etc. Gerh. v. M. 49, 236. 40 nngekrodet, -krndet, -kret, unbe-
ugehftr, n. (Unsanftes, Unlieb- lästigt. ungekroedet ind ungehindert.
lickes) Wiidheit, Ausschweifung, he- Lacombi. 3, nr. 642; vngekrodt vnd
roaeden strate und dorper und dre- vngehindert. Fahne, Dortm. Urkb. II,
uen grott nngehur. Kantzow 157; 2, 193; ungekruedt ind vngehindert.
und de monneke vele vngehurs vnd 45 Seib. ürk. nr. 893; do thogenn se
boaerie begingen, das. 222. wedder tho huss ungekreth (in e.
Ugekure, onhare, adj. 1. unfreund- Beschreib, d. Brschw. Fehde v. 1492).
lieh, unliMich, unhdd. Do de ioden Z. f. Nieder s. 1863, S. 213 ; de bor-
weren ungehur (=z sich Gott ent- ger haldenn echt vitalien ungekret
frmdelen) und makeden en kalf van 50 das. 217.
ÜNGELAGE 46 ÜNGELIK UNLIK
uneela^e, /*. Ungdegenheit. 0 we, nicht gesehen etc. 8. H. L. Utk. 1,
dat ik ye wart geboren ! He dot my 339.
80 grote ungelage, Dat ik dat hudene nngeleiden = ungeleidet ? Dat
gode klage. Theqph. 2^ 197, recht sol alltydt vnd aver einen ie-
imgelät, n. UngesiaU, häßliches^ 6 derman inlendich vnd ock yngeleiden
unangemeßenes Betragen^ deformitas. den uthlendigen geapent staen (1488).
Welk mynsche ane tucht is ypghe- Nies. Beür. 2^ 236.
wassen ynde vnghelit het in worden ungelenke, adj. ungeschickt? nUM
vnde an wercken, de kan an ener fein? von niedriger Abkunft u, BO-
boisheyd nicht ghebliven, he gheyt 10 düng? Enes daghes quam en man to
stedes van sunden to den sunden. em unghelenke; he en was noch dro-
Eecles. f. 127c ; he is seker to aller vich noch vrolich an to sende (der
stede, de dorch godes yrochten vnghe- ihm zu dreimalen weissagte). Lüb.
lät an synen werken nicht en hat. Chr. i, 136.
Laiendoctr. f. lli^. 15 nngelent (lendet), unvcUendet. die
nngelatenheit, f. Häßlichkeit^ ün- wile de klage ungelent is. Bsp. III,
bescheidenheit^ immodestia. Eü. Ver- 90, 2; die wile sin sake ungelent is.
lois vns van alre hartwillicheit vnde Lehnr. Art, 18 ; is des herren scul-
vngelatenheyt vnses eygenen willen. degunge ungelent. das. Art. 66, § IL
Oreg. bede f 123. 20 ungelettet, ungehindert, unde qwe-
ungelder, m. der ungelt einnimmt, men ungelettet wedder to Dantsche.
Steuererheber, coactor. Lief. Noch Lüb. Chr. 2, 290; de (frowe) se leten
voghet noch muntemester noch toi- affgan mit einer magit ungelettet.
nere noch vngeldere . . schal in dem Schmidt, Zug g. Jühnde f. 11 ; vnge-
rade wesen. Hamb. E. 2, 3; 101, 7; 26 touet vnde vngelettet (1454). Styffe,
ebenso Big. St. B. 61, 4, wo aber eine BiArag 3^ nr. 37; vnbekummerdt vnd
Es. mekeldere statt vngelder liest. vngelettet. Seib. Urk. nr. 935.
iingel(e), Talg, ungel vel talch, ungelgrope, Talgfaß, suffusorittm.
cepum. Voc. Engelh. ungel, tallich, Lief. n. gl. s. v.
sepum. 3 Voc. W. Yan eynen ein- 30 nngelidsamicheit, f. Ungeduld, de
teuer vettz, smaltz, ungele, smeers jegen gode deden ere ungelidsami-
. . twe penninge. Dortm. Urk. 2, 2, cheit. Judith 8, 21 (H.).
S. 95; item van enen kluwede wul- ongelik, unlik, adj. 1. ungleich^
len ofte vngels, dat vorkoft worde impar. Voce. Wat mach ick anders
1 dt. (als Accise). Wtgands Arch. 3, 86 vor recht wisen, als ick sey (wenn
46; eyn tunne ungels 6 dt. das. I, ich sehe), dat ick den hilligen also
H. 4, S. 17; 1 kluwede ungels. Ztjp- vngelick byn yn leuene vnde yn ze-
pische Bechn. v. 1386; vp den suluen den, dan dat ick en ock vngelick sal
auent 12 g. vor ungil to myner fro- werden gevunden in den lone. Br.
wen naicbtsteine (1397), Sudend. 8, 40 d. Cir. 83^; ek seiden hebbe gesein,
8. 221, 17; so sint dieselve luede dat unlike ossen enen wagen wol tein.
gekhomen, die nicht mehr to etten Wiggert 2, 16; unlike delinge. 6/-
hedden und hebbet dair ein wenig eu B. V. II, 8. — van Personen:
vettes geholt ofte olie oft traen ofte ewistich, streitend, were auer, dat wy
ein stuck ungels. Münst. Chr. 2, 175. 45 unlik worden vmme desse stucke, dat
ungelegenheit, f. üble Lage. He schon (söUen) to sich nemen N. N vnde
heft angeseen unse ungelegenheit scheden dat (1356). Dieph. Urk. nr. 60.
(daß wir nicht zahlen können) (1489)). — 2. ungerecht. De bischop lachede
Lüneb. Urhb. XV, 206; konde aver vil gemeUk unde sprak: wogarunge-
dat Ungelegenhey t halven der tydt 50 lik! Zeno,v. 280. (S. Anm. £fu d. St.)
UNGEUK(E) UNLIK(E) 47 UNGELOVE ÜNLOVE
ii|;elik(e), ii]ilik(e), n. Jf. Ungleich' so dat it (der Streu) yele onlimpes
keii, ünde der van Labeke vigende droch twischen den bischoppe unde
weren mer wen drye tho stark den sinen beiden sieden. Bothos Chr. f.
vogeden myt den eren . . dodevo- JS39; dat wurde den van Bremen
gede nnlik segen, do draveden se tu 6 einen groten ungelimp by herren und
deme Eile. Lab. Chr. i, 335. — forsten erwecken. Benner ^ Brem. Chr.
2. Unrecht. Se scholden de van Lune- ^, J233.
borch darto dwingen, dat se de bor- ungelimplik , unlimplik, adj. der
ger wedder ynnemen unde deden ene ein unangemeßenes Betragen hat. De
Ijke Yor unlike, dat se en gedan had- 10 groven unlimpigen. Gl, eu B. V. i,
den. das. 2^ 246; se wolden em neen 6 ; bi deme baren wert betekent de
gelyke den vor ungelyk, dat se em grove unlimpige unde ungelerde. das.
gedan hadden. das. 2^ 252; vnd se III, 4.
hebbet ts vele ynghelikes ghedan, nn(ge)limpliken, adv. auf unange-
dat wj on al vorswegben hebbet 15 meßene, unziemliche Weise. Bischop
(1395). Sudend. 8, S. 25, 23; eft dy Hinrik gaf dem hertogen dat slot
ODÜck edder ander quat wedder varet, unlimpliken hen, he mochte dat wol
dat wille litsamigen vordragen. Brem. gewert hebben. Leibn. 3, 198 ; un-
Ift. pr. f. 83^; syne vrende deden em limpliken antworden (1447). Dithm.
flumych unghelick. Ze&en d. h. Frane. 20 Urlcb. S. 43.
2; lat my ungelik unde hon entfan nngelinge, mhd. heißt u. Unglück
mit Tronden. h. Marin, v. 316; to (Mislingen). Diese Bedeutung passt
lidene lasier unde ungelik. Br. d. aber nicht ssu der Stelle: diesuluige
6tr. 83^; nu en wart groeter unge- twydracht, vngelinge vnd anspraken
lieh preschet in alle dissem lande so 26 gantz vnd alle to gründe entschey-
bi dissem jungen manne (Christo). den. Cod. Brdb. /, 9, 176. Steht un-
Ansdm^ v, 1240; mochte wy also gut gelinge für ungelimpe?
samelen . . dat wunne wi bosliken ungelove, unlove, m. 1. Un-, Aber-
Tnde mit Tngelike. Brem. O. Q. 81 ; glaube. Was in deme dorpe ene wi-
vere ock, dat de Bremere yemand so ckersche unde toversche, de vele bos-
mit ungelike beschwaren wolden heyt dref unde unloven makede in
(U08). Cassel, Urk. S. 77; di heb- deme volke. Kcymer 679. (W.); un-
ben deme landia met groten yngelike Ioyc ofte wickerie efte touerie. Gl.
TüTorwinliken schaden gedan. Ftdic. i, £fu B. V. I, 12. — 2. Untreue, Mis-
186. — 5. ("Dn^ioÄ^^n.^ der hoflfschults 36 Tratte«, Verrath, infidelitas. vmme
sali einem lederen, dem welchen dat twedracht vnd vnghelouen, de van
hoffsgerecht nödig syn werde, be- beydentsiden ghewesen is, by to lec-
atten op kosten vnd vngeliken. Or. gende (1397). Sudend. 8, S. 200, 21;
Weisth. 3, 51. vortmer segge wy schedeslude, dat
Ugeliiipe, viilimpey m. unange- 40 de schelinge, unwille, twydracht, an-
meßenes lietragen; Schimpf Schande. gest, vare, unlove, de twischen bey-
Malk mach syn wort seinen spreken den delen sint ghewesen, scholet gens-
voer den gerichte sunder scheldwoerde liken afgedan wesen (1433). Brem.
Tode vngelymp to driuene. Wigands Stat. 440; vgl. Lüb. Chr. 2, 260; uns
Areh, 3y 26 ; ek se unde bore gröt 45 is to wetende worden, dat ichteswat
QAgelimpevanLucifero. S'ündeY?/. ^SJ; unglove sy under iu und under dem
»Iso se (Josephs Brüder) dyt horden, vorsten etc. Lüneb. Urk. 11^ nr. 1025;
dat he or broder was, do vrochteden H. en künde sick myt der stad van
le sik des, dat se Joseph wolde be- Bremen nicht wol vorgan vmme des
taten myt vnlympe. Locc. Ere. f. 25; so vnlouen willen, den hie der stad an
ÜN(GE)LOVE 48 ÜNGELT
deme slote to N. dede. Brem. Q. Q. Brem. Stat. 397; unglatMich. mit un-
136 u. 136 \ van der geseicht wart loueliker (incredibili) böser wollust.
vele luden groot vnloae tolecht. das. B. d. RidU. 20^ 5 (K).
154; vppe den dagh to ridende moste lin(j;e)loYi8eb, ac{f. ungläubig. Wart
wi den yan HonoAere leydesldde sen- 6 ghemartert yan den onloyiscben. for-
den . . dat yns groten ynlouendede ner 120^.
(uns in Miscredvb brockte^ eis ob wir iingelt, n. eig. eine ZtMung^ für
treulos wären) ynde en nen nod en die es keinen Beehtsgrund gtU, die
was (1406). Sudend. 9, S. 333, 36. man noch über die Verpflichtung hin-
il]i(g6)loy6, adj. ungläubig, dat god 10 aus zahU (vgl. Unkosten)^ dann aber
dit heidensche ?olk yan erer unloyen iiberh. AbgaJbe jeder Arty bes. Äcüse.
behardinghe tho bekantnisse . . ghe- UU. census indebitos; ungeltam, hoc
bracht heft. Korner 24^. est indebitum; vezatio seu exactio,
iiDgeloye(li)clieit) nnloyieheit, f. quod yulgo dicitor imgelt; zol vel
1. act. Unglaube, help miner ynge- 15 ungelt; theloneam, quod yulgariter
louecheit. Perik. f. 75 (Marc. P, 24); ungelth dicitur; assysiam seu coUec-
alle wendische unloyicheit, d. i. die tarn, que ungelt yulgariter nuncupa-
Heidenschaft^ omnem Sclayoniae gen- tur. Brinckm. 2, 649; ungelt yel un-
tilitatem. Chr. Bd. 18^ 24, — 2. Un- plicht, angaria. Voc. Engdh. angaria,
treue^ Treulosigkeit. Des bint wy also 20 compulsio yel unghelt. Brevü. anga-
tho done christlik gesinnet, dat men ria, vngelt,ynplicht; ongelt ofdwanck.
by uns, wo ock nuwerlde, ungelof- Dief. (n. gl.) — lezagengelt (Loot-
licheit sal sporen. Münst. Chr. 2, 289. sengeU) ynde lotegelt ynde allerleye
ungelovelik, nnloyelik, acfj. u. adv. yngelt sal men rekenen na marctale.
1. unglauMich. Dat is unlofflick na 26 Big- St. B. 199, 18, 3 (196, 5, 3);
to sprekende. Brem. G. Q. 88. 111; ock will de radt geholden hebben,
boret en unloyelick dingh. Körner dath kein borger noch borgers ge-
120^. — 2. untreu, tretdos. Als de seile kein yngelt ythgeuen sali vor
ebdisse sach, dat se was beroyet schippernn . • yhor wegegelt, dregell-
des edelen cruces, dat er so ynge- 80 gelt, stotegelth, dath sy welckerley
lofflike was genomen yan eren bro- yngeldt dat idt sy. das. 235, 81; ge-
der. Freckenh. Leg. 47; se hebben wilkoret, dat neyn man ynses heren
se snoitlich, ungeloflich und unyer- got ne kopen mot . . dat binnen
warter eren gefencklich genommen. disseme wicbelde belegen is, et si an
Münst. Chr. 2, 281. 85 tolle, an yngelde, an munte etc. das.
iin(ge)loye8am, adj. unglaubwürdig. 62, 6 ; darumme is he uns (dem Alk
Des dor ik nicht mer spreken ; wente sfu Cismar) alle jar plichtich ene
ik were hyr to lande unloyesam unde marck penninge denstgeld, ander an-
ungehoret. Lud. v. 8. c. 11. gelt offte unplege boyen ere rechte
iui(ge)Ioye8cheit, f. üngläubigkeit. 40 plicht . . scal he don als syne an-
Disse vnlouesscheit yorweet he en derehorger don (1470). FalcksStaatsb,
mit harden worden. B. d. Prof ec. II, Mag. 7, 143; yif man scolden alle
f. idb. dat unghelt, tollen, molenghelt sam-
ungeloYich, nnloyieh, adj. ungläubig men . . dat unghelt yan dem wyne
(unchrisüieh, heidnisch), se strydden 45 scal men sunderl^en sammen. Brsckui.
myt den ungeloyighen. Korner 205o; Chr. 1, 402 Änm. ; item scholen se
Van unloyigher lüde rechte. So welk alle iar to ewigen tiden betalen deme
kersten man, de ungheloyich is ofte turkeschen keiser yor geleide, tollen
mit toyerige umme gheit . . de scal unde aUe ander ungelt, dat se relich
men nppe de hoord bernen (1428). 50 unde yrig mögen wesen tho Gonstant
ÜNGEMAK 49 ÜNGENOCHTE -NUCHTE
10,000 güldene. Lüb, Chr. 2^ 408 ; frucht hadde, dar umme was so mang
(kt he mach one den bouen screuen den luden ungeaeme. Han. Mscr. J,
houetstoel myt allen nastanden ren- 84^ S, 275 ; dar umme worden de pen-
ikn ?nde anderen vngelde . . ent- ningc ungeneme (man nahm sie nicht
hebten. Old, Urk. v. 1523 ; dee twe 5 gerne an) doch weren se gut. Magd.
man (de schaffers) scholen innemen Seh. Chr. 305^ 27; men warp se (die
alle TDgelt wente to der nesten steuen. Unkeusche) van den luden, dat se
Mmum. Liv. 4^ 306. dar na uuneme were. das. 18^ 26.
BBgeBak, Unannehmlichkeit, Leid. nngenant, ^,80 heißt man einen^ den
were itt, dat ein vngemack geschege, 10 man nicht würdiget^ seinen Namen
dat ein man denn anderen dodtschloge auszmprechen.^ Strodtm. einer aus
etc. Sig. Sl. ü. 16, 4. vgl, unmak. dem Föbel. Alse de armen ungenanten
ugemaHnet, ohne Mann, megede van anschundinge dat rumor anhoven
aode ungemannede wif. Ssp. i, 45, etc. Brschw. Schickth. 223; do quam
2. (j,nd)en megede wohl WUtwen oder 15 iuncker Job. vor dat schohuisz wall
geschiedene Frauen.^ Hom.) myt seszhundert ungenauten. Münst.
ugemeine , adj. mc/^ meine, mene Chr. 1, 268; des hebben de unge-
(terbrecheris^). Dama sal sweren nanten (die Aufrührer in M.) ene
syn tdgh, dat syn ed reyne vnd vnge- tit lanck de overhant gehat. das. 2,
meyne sy etc. Fidic. /, 107; 132, 20 4c^ö; umme de upropers unde unge-
ugemenge? Se wurden vorwarnet, nanten to bedwingen. das. 2, 427;
dat de hupe noch etwas mehr vor- ock weren ctlik vngenanten, de ydt
hedden uth ungemenge der veror- mit dem rade beiden. Wiechm. nds.
denten borgeren. Lüb. Chr. 2, 649. mekl. Lit. 2, 52; wan de vngenanten
Mügemtt^ adj. unangemeßen. dinck, 25 scheiden raden, So sint de vorsochten
welcks der tydt ungemete werth vor sere vorladen ; Seiden, dat dcme bleke
genamen. Wiechm. aÜn. meld. Lit i, ere schut. Josef, V. d, 7 Tods, v, 4309.
m'j; dat doch diner grote is ungelik angeneselik, adj. unheilbar ^ insa-
unde ungemeten. OGß. A. 103 ; und nabilis. Jes. 14, 6 (U,); Israel sloch
nachdem wy dyt ansokent vnses lan- so ohn mit vngeneselikcr plaghe. 2 Mac-
des gebruken nicht vngemeth befun- cab. 9, 9 (H.).
den, hebben wy etc. Kleist. Urk. 261; ungenklik, adj. ungangbar. De
ailet wat . . guder nacbbarschafft wege weren unghenglik. Lüb. Chr.
angemechte (l. ungemehte), gegen- i, 92.
einander afdohn (1532). Monum. Liv, 35 nngenOch, adj. ivas Misfallen er-
4, 269. regt, utiangenehm. Dar beghunden
ngemode, Ununlle, mhd. ungc- sine mannen to euer tyd driven un-
fflüete. Lat vorsinken dyn ungemode, ghenoge (. . uoge?) diuk (Unfug). Lüb.
Unde send em dyner gnaden bode. Chr. i, 170. Subst. wy dy fruntliken
Thecph. 11^ 778. S. uumöt. 40 biddeu, dat du Unwillen, schuldeghin-
Ugenoget, wigequält, unbelästigt, ghe unde uughenoch niid en darumme
Dat he de vnsen vnghehindert vnde afdost (1400). Ostfries. Urk. nr. 180.
yjig)aßmogeil9,te.Cod.Brdb, 1,19,282. ungendchlik, dass. so we dar is
u(ge)]iame, -neme, adj. unange- mankt quader, ungenöchliker selschop
Hthm. mderwäriigy verächtlich, ingra- 45 . , desse schal klök wesen etc. Gl.
tos, vnneme, vnwert, vngheuoge, vnbe- zu B. V. 4, 4,
queme. Dief. n. gl. He was oc, er ungenochte, -nnchte, Unbehagen,
he koning wart, en wert man, seder Misvergnügen, Unannehmlichkeit, in-
was he ongename (contemptibilis). jucunditas. KU. Nydicheit dat is vn-
Eike V. Bepg. 360 ; dat Rachel neyne 00 genochte vnde affgunsticheit eynes
Uitttliitedwa. W rtorbocli. V. 4
UNGENODET 50 ÜNGERAKET
anderen woluart. Sp. d. Dogede f. nngennite, annntte, unnütu. Mit
J233; tiibulacien unde ungenochte ungenutten worden. Brem, Jcerh geh,
liden. Lehen d, h, Franjsf. 91; dese 145h.
prediker brodere werden beswaert ungerade, 1. (böser) 2kifall, ünge-
mit arbeide ende bestroyet mit me- 5 fähr. Velle aver dem zode buw an
nigher onghenoechten. B. d, Byen /*. edder ungerade, dat god affkere etc.
I5Sa; totter tut to, dat de unge- (1388). Wcdkenr. Urk. nr. 992; So
noechte in Vlanderen orloges halven wor ein man mit berademe mode . .
upstont. Leitfaden etc. p, 12 u. 14 ; an des anderen were gheit vnde ene
(dat graf unses heren to bewaren) 10 slejrt . . he schal dat beteren mit
up dat de lateste dwelinge unde grote synes sulues halse . . Men komet
ungenochte, de em luden (= ihnen) lüde an ere (Var. ene) veyle taverne
dar 7an kamen scolde, in dem unse vnde sehnt dem werde wat van vn-
here van dem dode vorres, nicht mere gherade . . dar en is nen husvrede
en were, dan de erste gewesen was. 15 ane broken. Lüb, R. 537; Vnde is
P<i$s. Chr. 129; so jemandt bezecht dem rade witlik, dat he (der einen
. . in soicker thosamenkumpst befun- andern mishandelt hat) en slegher
den werde, de ungenochte, uneinig- vnde en vechter is vnde dat welde-
keit, hader edder unlust anrichtede, liken breke, so schal he syne vulle
desulvige schal etc. Nachtr, zu d. 20 bute gheuen; were dat ouer en be-
Hamb. Z. B.p. 23, 9; dath se einem derue man . . vnn mit vngherade
erb. rade machten bysthaenn unnd (Var. yn hasten mode) dat breke,
dusser Stadt grothe moye unnd un- de schal dat beteren mit XII marken,
genuchte vorkhamen. Waitz, Wullenw. das. 538; were et auer ein bederue
2^ 424; unnd sick darby grwsams 25 nian vnde mit vngherade dat breke
ungenuchtes . . beclagen dede. das. etc. Big. St. B. 117; so welk man
ungenodet, ungenöthigt, freimüig, den anderen anzeghelt effte up ene
mid vnsem wolberadenen ouergheue- drifft mit ungherade (Var. mit un-
nen ghuden willen vnghenodet vnd rade), zo welk creme schade dar
vnghedwunghen. Hoyer, Urk. /, nr, 30 schut, den scal de andere hal£f gel-
214. den. Brem. Stat. 298; Big. St. R.
ungenoge = ungenochte. Wy schul- 124. Vgl. unrät. — 2. adj. oder adv.
len vnde willen disse vorgenanten be- unglücklich. En valsch kumpan de
waren vor schaden vude vor vnghe- vrouwet sek mit sinem vrunde in der
noge (1375). Scheidt, v. Adel p. 126; 35 wolmacht, auer he werd om wedder,
so scholen se my und den holder wen id om vngherade gheyd (tempore
desses breves vor ungenoge besorgen tribulationis). Eccles. f. 210<^ (Sir.
und vorwaren (1436). Cassel, Urk. 37, 4).
357 u. 370. (In e. Urk. v. 1542 S. ungerak, n. Ungebührlichkeit, wi
390 steht in gleicher Formel ungefoch.) 40 hebben voruomen, dat wrokinge si
nngenote, m. Ungenoße^ der gerin- tuschen N. u. N. alse umme dat un-
seren Standes ist. Doch ne antwerdet geracb, dat hiir to wintere schach
dar (vor des Markgrafen Gerichte) tuschen en beiden (1398). Livl. Urk.
neman to kampe sime ungenoten. nr. 1475) ; (Im Hamb. B. 64, 1 : ko-
Ssp. III, 65, 2; verliet en herre sine 45 met lüde an eyne veile tauernen vnde
burch . . sime ungenoten, die bor- schut deme werde wat van ungerake
gere ne sin nicht plichtich to volgene ist ungerade isu lesen; vgl. Lüb. R.
anjenememit irme borchlene. Lehnr. 535).
Art. 71, § 12 ; sins herren nngenote. ungeraket, was nicht dahin raket,
das. Art. 80, § 1. 60 ungehörig, ungebührlich. (Part. Perf.
ÜNaERAT 51 ÜNGESCHATTET
Pass. in adivem Sinne; vgl, Gr. Gr. I, 3, 4 ; allerhande klage unde al un-
4y 69 f,) Spreke en man rokelosen gerichte mut de richtere wol richten
eyn ongeraket wort vor dem rade binnen sinem gerichte. dcks. /, 59y 1
unde sik des de rad to hone toghe u. weiteres im Gl, — Nu vornemet,
etc. (14SS). Brem. Stat. 490. 6 wu men iowelk ungherichte richten
Ugerftt = unrät. Velle hir jenych scal. Den def scal me henghen etc.
angherat in, des god nicht eu wille, Gosl. Stat. 38^ 9; vgl. 83, 33; hir be-
so darre gy nicht zeghen, dat ik ju ginnet dat verde booc van gerichte,
des toTom nicht untboden hebbe van Yngerichte,vanvredebrake(^jf^<^8^.
(1372). Lüneb. UrJc. II, nr. 776, 10 Überschr, Brem. Stat, 382 (385); wat
= angelt. Ok legghe we af vngerat dar ungerichtes uppe schege, dat
&D watere vnd an lande, dat en schal moste men clageu und richten in
creme gude nicht schaden (1342), unser stad. Magd, Seh. Chr. 303, 32;
Sudend. II, nr. 17; allerhande vn- vnde esched dat vngherichte vnde
gherat (lAäf. Abschr. unghelt) scal 15 vnrecht van en ghekart mit rechte
ledich vnde loos wesen. Wism. ZöUr. (1404). Sudend. 9, S. 355, 42 — mit
r. 1328. gerichte unde ungerichte s. oben V, 14.
ngerede (= ungerade), n. UnfaU. ungerinket , nicht mit rinken
Ein grot ungerede erhof sek dar harte (Schnallen) muge^nacht, nicht zuge-
drade; grot suke de ebdischen be- 20 schnallt, he sali syne schoe ongerin-
grep. Eberh. v. 1794; alse juvrer er- ckett antheyn. Z. d. Berg. G. V.9,35.
werdecheit wol witlik is, also mi ar- ungert, adj. ungegerbt. Up unger-
men knechte leider dat ungerede is den pagenhudeu valt selten ein ho-
gesehen, also van H. wegen, den ik visch scrivent. Koker S. 318.
leider hebbe geslagen (erschlagen) 25 nngernstich, adj. unruhig, onghe-
(lilO). Litt. Urk. nr. 1864. rust, inquietus, implacidus. KU. de
ugerielity adj. der ein Verbrechen sulue mensche was en seer ungeru-
begeht, Missethäter. und claeget u stich iungelinck . . Eyn ser vngeru-
auer ungerichte luede, die oen aen stich iungelinck volgede synen bro-
koemen synt vnd vnhalden oen an 30 der na yn myn closter, mer van noet
sjnre verßcher haeveu unde guede, dan van guden willen etc. Dial.
also guet is alss 100 gülden etc. Greg. 244.
Wigands Arch. 5, 28. ungepve? Vor de gicht nym dat
ngeiichte, n. uxis nicht recht u. smer von eyneme katere, schapen-
ricklig ist, Unrecht, Vergehn^ Verbre- 35 talch,weuelsbonen,rogenmel,vngeruen
eken, Friedebruch. Vortmer bekenne (oder ungeruen ?) solt, salvien, wirock,
wy, wat vor dessem stoele . . gevordert itlikes like vel etc. Wolf. Mscr. 23, 3
Qod gerichtet is, dat dat myt unrechte f. 64^. (unverarbeitet? roh?)
und ungerichte gescheyn is, und ofiEte angeschaATet, unverrichteter SacJie,
dar myt dessem ungerichte ouer ie- 40 infecta re. (Der Türke) muste ouerst
inende gerichtet is, dat wy van xJes dorch gottes gnad wedder (vor Wien)
ungerichtes wegene nymande binde- affthen vngeschaffet. Rost. Chr. f. 39^
ren noch nodigen en solen (1400). ». J. 1529; he moste ungeschaffet
Kindl, 3, 545. — Herberghet en man wedder aflf tehcn. Benner 2, 114h;
lüde unde sieit erer en dhen ande- 45 vnd togen ungeschaffeder saken wed-
ren dot ane des werdhes scult bin- der an hertoch B. Kantzow 17.
neo sinen weren, ofte so welc unghe- nngeschattet, dem kein (Löse)geld
richte dhar inne scut etc. (1303). aufgelegt ist, Ok wurden alle van-
Brem. Stat. 107; al ungerichte, dat genen quyt, die vngescattet weren.
in den lif oder in de haut gat. Ssp. 50 Brem. G, Q. 154.
UNGESCHEDEN 52 UNGESMITTET
nngesehedeiii unentschieden, Disse inwendich vryg van yngheschickliken
dedinge bleven stan up sik sulven begherlicheyden (inordinato affectu).
und bleven ok alle ungescheiden. Navolg, J2, 4.
Magd. Seh. Chr. 304, 12. nngeschoiet, ohne Schuhe, vnde
nngeschiclit, nnschicht, f. 1. TJn- 5 ghynck naket vnde vnghescboyet (dis-
/a{2, Zufall. De desse dink bewaret calceatus). Jes. 20^ 2 (L.).
nicht, den schut dicke unschicht. 0GB. nngeschoret, unhdästigt. de mögen
A. 87; van sulker unschicht. Chr. komen vnde varen to vnde affvnge-
Sd. 206^ 14. häufig begegnet van un- hindert vnde vngeschoret etc. (1450).
geschichte, unschicfate isufiUlig. were 10 Styffe, Bidrag 5, nr. 12 fin.
ok, dat unze denere van unghcBchichte nngesegenet, 1. ohne den (Morgen-)
sloghen enen dot etc. (1404). Brem. segen gesprochen zu haben? = eiligst.
Jahrb. 5, 111; sleyt eyn den andern He (der überraschte greve Hinrick
van vngeschicht an den hals etc. van Honsteen) vor uthe dem bedde
Ndd. Rechtsb. f. 8ß^ ; wer ock, dat 15 all ungesegenet unde grep de lakene
Yfj den forschreuen wrede myt vor- van deme bedde etc. Lüb. Chr, 2.
säte edder myt vnschychte worbreke. 481; do it morgen wart unde de sei-
Brem. Urk. 1402 ; H. heft apenbaret, schop upwakede, se misseden vort des
wo dat he van unschicht wegen in olden paweses • . Se voren up alle
defliker wise heft verloren enen sum- 20 ungesegent unde makeden sik to eren
men penninge (1411). Livl. Urk. nr. perden. das. 2, 502. — 2. ohne Segen
1895. — 2. ünthat, was nicht gesche- u. Heil. Etlyke worden gegrepen van
hen sollte. Wo gi den vrede ghehol- den buren, unde de anderen quemeu
den hebbet vnde land vnde lüde be- to vote to hus ungheseghent, unde
sorghet hebbet, dat is witlick vnde 25 de hon de ghink en negher wan de
opembare ghenoch, alse doch also- schade, dat se van den borgerea so
daner vnschicht nywerlde er ghe- utgherichtet weren. das. 2, 203.
vressched is van neuen fursten^'i^^?^/ ungesegget (-secht), nicht gesagt.
Sudend. 9, S. 338^ 3, Desse historyen wol dat ick se vant
Ungeschick, n. Zufall, van unge- 80 an eme sekeren boke, doch dat id
schicke (casu). 2 Sam. i, 5 (H.); alle war sy, dat late ick ungbesecht
(ein gefundener Schatz) is half des, (will ich nicht behaupten). Körner
de en vyndet, desto he dar van vn- 63^.
geschicke to käme, so dat he dar uu(ge)8eriget , unversehrt. dat
nycht na en soke . . Deyt he dyuen 35 swert blef ungheseriget. Korner 22^;
arbeyt vnde vyndet den schath van unserighet. das. 96; de frone heft
vngeschicke, so is he half dyne vnde en af houwen wolt . . vnd heft it
half syne. Ssp. /, 55, GL vorseen . . also dat dat nedderste
nngeschieket , was ohne y^Schich" van dem munde besitten blef vnd de
isty ungeordnet, dor sin ungeschikde 40 Straten (Gurgel^ Kehle) noch darto
levent (inordinatam vitam). Chr. Sei. vngeseriget blef. Hamb. Chr. 107;
150y 26; Wenceslaus wart aflfgeseth (ie ctmizeXQyQ '\^ (bei d^ Feuersbrunst)
dor sine tracheit, vorsument unde ungeseriget gebleven. v. Hövel Chr.
sin ungeschikde levent. Lüb. Chr. i, 35; in stocken vnde gehechte gehol-
451; de Doringe worden tornich und 46 den, doch vngelemet vnd vngeseriet
velen ungeschicket an vorbedechticheit (= ungeseriget). Cod. Brdb. i, 1^^
an de Sassen . . De Sassen hadden 368.
sik wol geschicket und gewapent. nngesmittet, ohne Flecken, betu-
Magd. Seh. Chr. 13^ 6. ghen, dat wy hebben gezeen vnde
ungeschieUikfidj.ungeordnet.Bysiu. 50 vor vns lezen hören des N. N. bref
DNGESPANNEN 53 ÜNGETOGENLIKE(N)
rnghesmyttet ynde ynghezereghet etc. doch ungestalt worde, dat kentlich
'1395). ^ffffe^ Bidrag /, J300. (bekannt) were, sullen de anderen
BBgespaiuieii, nicht in (Fuß)feßeln levendigen deputereden macht heb-
^egt. und brochten en up der stad ben andere gelick getal in des ver-
rathns und beheilden on darup wol 5 storvenen oder ungestalten stede to
dre weken, ongespannen und unghe- keisen (1529). Kindl. i, J2J25.
bunden etc. Migd. Seh. Chr. 194, 1, nngestorm, Sturm, Ungestüm, vnde
Ugesparet, nicht gespart, nicht ge- mit groteme vngestorme (LtUh,: mit
schont, wil ick yngespardes vlites, einem Sturm) is de schare (der Säue)
stedes gudtwillich befunden werden. 10 ouerstortet in dat mer. Perik, f, 53
Mtlä. Jahrhb.28, 284; negest unsers (Marc. 5. 13).
willigen und ungesparden deynstes an(ge)8tormicheit , f. Ungestüm.
ockfruntlikengrutes erbedinge (^:75^4^. vnde mit groter vnstormicheit (C:
Fock, Rüg. Pomm. Gesch. 4, 455. vnghestormicheit) vordrenkeden sik
dkne zu säumen. He lep hen to holte 15 deswinef'FuT^. magno impetu). Marc.
wart, He sochte se al vngespart. 5, 13 (L.).
Harteb. 238^, f, 43h. nngestoten, nicht anstoßend. (Gr.
nigesproken, adj. activ : nicht spre- Gr. 4, 69 f.) Dat ick ga in den
ckend. stumm, sprachlos. 0 du munt rechten wech mit ungestotenen voten.
der warheyt, wo bist du so gar un- 20 Br. d. Aug. 63.
gesproken ! (von Christus nach seinem ungestüme, adj. ungestüm, lermend.
Tode). 0GB. A. 37; id en were dan, H. van St. stellede sik sehr unge-
iiat he souen dage vngespraken bleve. stum und unschicklik. Lüb. Reform.
Ären Mestere f. D3. 14; und
Qigestadicb, adj. unbeständig. So 25 iLn(ge)8tlimicht. do de borger unn-
ve sf ne synne noch ungestadich synt stumicht weren und na dem vorhuse
and eieren noch an erdesschen crea- drengeden. Lüb. Reform. 22.
turen. Lied. a. d. Mänsterl. 16, 7. nnge8tur(e), adj. ungestüm, stür-
ugestalt, übles Aussehen, üble mt^cA, tempestuosus. KU. Se wurden
Lage, deformitas. De wyle durch vele 30 tornich unde ungestur. Hanov. Mscr.
Tobedachte vorsumenisse die sake /, 84, S. 405; ock sal eyn raet nicht
tho solUchen vngestalth, schaden vnnd to snelle syn» wente wer van eynem
gtrferlicheit gefort. Aktstykker I, nr. vngestumen ofte vnges turen leuende
^00, S. 378. etzweß doet . . ane allen raet in ey-
n(ge)8ielt, -gestalt, -stalt, adj. übel 35 ner hasticheit vnd in eynem vnge-
^schaffen, verunstaltet, deformis. Dief. stume, dat mach seiden eyn gudt
l^T lach he (Christus) ungestelet in ende nemen. Ndd. Rechtsb. f. 143^.
al synen hylgen leden. Pass. Chr. 12; ange8tdr(e), n. Ungestüm, lermende,
wunderlik der . . unde mannich men- unjsiemliche Handlungsweise, unde dre-
sche unstalt. Brandan v. 9 ; dat weder 40 ven vele mer ungestures unde schände.
was ungestalt. Magd. Seh. Chr. 358, Magd. Seh. Chr. 356, 20 ; mit sinem
5. — unfähig (oder krank? „schlecht ungesture. Esther c. 13 (H.); dar
gestellt sein^ heißt noch jetzt : unwohl, sweghen de quaden van vnghestuer.
krank sein). Unde oft he (de capel- (a tumultu). Hiob 3, 17 (H.). Vgl.
Ut!ü) missede den denst van den 45 auch unstür.
missen dagelicx te doene, id en were ungestfirlik, adj. ungestüm, tumul-
he daer to ungestelt were, so sal he tuosus. Vnde drunkenheit is een
id bestellen, by enen anderen gedaen swinde vnghesturlick dink. Sprichw,
te werdene. Leitfad. p. 30 ; so welck Salom. 20, 1 (H. u. L.).
Tan dassen achten verstorve oder 60 nngetogcnlike(n), adv. ungezogen,
ÜNGETOSET 54 ÜNGEVALLICH
euckUos^ unartig^ Were auer ienich dat alle geschichte . . altumale sco-
man, de den borghere meistere in len tod sin vnd scolen ock van vns
sime stöle berepe oder unghetoghen- vngevordert, vngeuppet ynd vnge-
like spreke. Hamh. R. 99. richtet bliven. Cod. Brdb. i, 15, 153.
nngetosety ungeeaaset? (zu tnsen, 5 nngentert de (marggraff Albrecht)
eausen?) Lat my unghetozet, Ik bun togede dem keiser an, wo dat de
al geloset, Jhesus heft vor my pant- hertogen van Pomern ere lehne nicht
quidingen dan. (Jdh. d. T, eu Tute- hedden entfangen, und erlangede vn-
vüliAs), Redent. Sp. 626. geutert der hertogen Tan P. de be-
nngetOTet, nicht aufgehalten^ frei. 10 liginge der lande Stettin etc., ohne
Se ghinghen uth (deme kerkener) daß sich die Herzöge von P. darüber
vrigh unde unghetovet. Korner 36c ; geäußert hätten. Kanteow 117. (So der
vngetouet vnde vngelettet (1454). Herausg.; ist es abernuM: ohne daß
Styffe^ Bidrag 5, nr. 37; vngehin- sich die Herzöge der Lehne entäußert^
dert vnde vngethauet (1454). das. 15 sie abgetreten hätten?)
nr. 32. nngeval, -vel(le), n. Unfall^ Unglück^
nngetrawich , adj. ungetreu. Wi Widerwärtigkeit. Vort schade hir na
sint nicht ungetruwich gewesen under eyn ungheval. Brschw. Chr. i, 136^
iu. Perik. f. Sffb (2 Thess. 5, 7). 17; in sime ambeghinne hadde he
nngetwidet, ungehörig nicht erhört, 20 (Richard v. Engl.) grot unghevel.
Lat my nicht lenger ungetwydet van LOb. Chr. i, 68; (prophecie) dar god
dy wegghan. Smaitzing f 59^, uns inne trösten wil unde wandeleu
nngetwiet, -twi(g)et, -twei(g)et, umme dat ungevel, dar alle mynschen
adj. 1. ungezweiet^ von Geschwistern^ inne kemen. Sündenf. 2868; swich
die volle, nicht halbe Geschwister sind. 25 stille unde hebbeungevellel das. 3457;
Brudere unde sustere nemt ires un- van ungevals weghen des wyndes.
getveiden broder unde suster erve Korner 197^; (nachdem der Mensch
vor den bruder unde vor die suster, der Sünde verfallen ist) de wylle
die getveiet von vader unde von mu- ys vorgyflftiget myt quader beger-
der sin. Ssp. 11, 20, 1. Vgl. Gosl. 30 licheyt, de gedechtenisse myt deme
Stat. 2, 25; van euer vruwen, de vngeual der vorgetenisse. Herbar»
hern Cordes marschalkes vadersuster Vorr. — Misfallen. syn f. gn. des
hadde ghewesen vulbordich vnde vn- eyn groyt ungefallen nemen. Münst.
ghetwiget (1400). Scheidt, v. Adel p. Beür. I, 275.
358; se synt twyer broder kindere, 35 nngevallich, -veliicli, unvallicb,
vultelich also dat or vader vnde des adj. 1. unglücklich, sc/iwach^ infortu-
marschalkes grote vader weren vulle natus, miser, infirmus, succiduus. KU
broder sammed vnde vngetwyget. (Maria) brenck hulpe den ungevalli-
das. 359. — 2. ungetheüt^ von Gütern. ghen, help, vrouwe den de alle tyt
Blift se (die Witwe) mit den kinde- 40 to dy ropen. 0GB. C. 49; cum to
ren ungetveiet mit irme gude, svenne hulpe den ungevallighen, help cleyn-
se sik dan van in sceidet, se nimt modighen, sterke de kranken, das.
al ir recht an dem gude etc. Ssp. 51h; De kynder, de dan (wann die
J, 20, 3. u. III, 76, 1 ; vortmer Frau ihre naturlike suke hat) enpfan-
schullet desse laut Brunsw. vnde 45 gen werden, de werden gerne blynt
Luneb. ene herschop ewichhken bliuen . . efte lam, efte se synt stedes seek
vnde vnghetweyget (1367). Lüneb. ef unuallich van lyue. Sp. d. cristen
Urk. VII, nr. 626. ghel. f 679^. — 2. was nicht gefällt,
nngeuppet, nicht (von neuem) wie- häßlich, widerwärtig. Do David horde
der eröffnet, s. uppen. Ock wille wie, 50 dat vnghewelike (d. i. ungheveliike)
ÜNGEVALLICHEIT 55 ÜNGEVERLIK(EN)
dink (die Ermordung Äbners), do sede oder Ort^ wo man nickt gut varen
lie etc. Mersd. B. d. Kon. 73; dat Tcann^ unwegsame Gegend^ wüdes Land.
TBgheaallighe lycham. B, d, Byen f. He vurde se up de ungeverde des
22(A; de TDgheaallighen kesen dwase brokes (loca diffiiciliora). Chron. d.
ende simpele tot ouersten. das. 196^ ; 5 nordelh, Sachs, p. 19 ; dat selige N*
mde dit was ungevellich deite (^= N. den Bockhorners etliche vngeferde
PöM)^ alse markethoken, yischere, edder vnlande, dar ellern holt vp
vischkoper unde der golikeQ. Magd. stundt • . to gebrakende Yorlovet.
Sek Chr. 307, 2. Old. Urh. v. 1565. — 2. üble Art u.
ii^yallielieit, f. Elend, miseria. 10 Weise des Seins u. Benehmens (vgl.
Kä. dat (vleisch der verdomeden) geverde). De melancolici wilt gerne
sal altyt in der krankheit vnde wenen vnde vngeverde vulbringen.
TBgeiuülicheit bliuen. Dial. Greg. Engelh. Chr. f. 411; vnde wart ock
217\ nee, nicht myt gheueerde noch vn-
n|;e?art (s. auch ungeveret), un- 15 gheueerde der dochter (die der Gri-
gtßkrdä^ frei von der vare, den nach- seldis genommen war)^ van eer (der
tkeüigen Folgen der Versäumung der Griseldis) ghehort na eren vorlesen,
Processregeln. (Die Marken sind wegen d. h. weder ob es der Tochter gut oder
des geringeren gewettes) vrier unde schlecht gieng, Griseldis f. 72^.
angevarder. Gl. zu Ssp. III, 64, 7. 20 nngeverdet, ohne Gefahr, in der
niSevastiehy adj. nicht fest, un- borde bleff he wol IX dage unbe-
skher. Maria, bringe hulpe den vn- striddet unde ungheverdet. Korner
geaastigen. Greg, bede f. 79. 216^.
ugeve, adj. was nicht gegeiben wer- ugeveret = ungeverdet, ohne Ge-
den s6U und darf, nicht annehmbar, 25 fahr, dat alle de jennen, des han-
»idäs wert. Du en scalt din gud nicht dels . . schuldig siende , schulden
boten scone maken, dat binnen vn- ganz ungeferet gnade bidden und
^ene is. Seeh Tr. 193 ; bes. vom Gelde, vorwerven. Hamb. Chr. 368; desse
folsck Is dat iemen vngheue (Var. msucke (Brandenb.) heft syn sunder-
valsch; kU. Text non dativum, in- so ück forstedoem. Unde darumme so
datiTum) suluer uore bringhet . . he synt se vrier vnde vngheferder an
mäch etc. Lüb. R. 311 ; u. von Spei- ghewedde, wente alse me in der
sen (wie noch jetzt), Schlachtvieh etc. graueschop weddet. Ssp. 3, 70. Gl.
Hftgesund. So wanne me der bekkere (T^ffl* ungevaret.)
brot upneniet, dat it to clene ofte^sö nngeverlik, adj. ohne Gefährdung,
Qngheue is etc. das. 355; of men brod aufrichtig, ehrlich, vnse sekere, velich,
to klene backet oder ungeve vleisch vngeuerlich geleyde (1469). Styffe^
Terkoft. Wichbelder. Art. 21, 1; so Bidrag 3, nr. 95.
w*-lc man swine coft . . werdet se Hngeveplik(en), adv. 1. ohne Gefahr,
eme bracht to hus vor gheue vnde 40 ohne Nacktheit, ungeverliken volgen
gnd. vnde vind he welc dar mede und antasten, fangen vnd slaen. Nies.
vngheue up der tunghen, he schal etc. Beitr. 2, 338. — 2. ohne Gefährdung,
Lub. R 369 ; wanner se dat vorne- ohne böse Absicht, ohne Betrug, fun-
i&en. dat vngheve quyk is in eynen den wi leider sodanen loven nicht
dorpe, edder in den lande, dat coe- 45 bii em, als wii uns jo to em unge-
gesch is, so etc. Lüb, Z. B. 262; verlick to holden vorzeen (1472).
Tortmer eo schal neyn man uth deme Ztschr. f S. H. L. I, 323 ; Diome-
&iD!Dethe quik kopen, dar id ungheve des swor, dat he den vrede vnge-
»^ (W5). Hamb. Z. R. 139, 3. uerlich holden wolde, na deme alse
iigeTerde(m%d.angeverte),i.iSi^e/^6 60 ene Anthenor gededinget hadde. Hist.
UNGEVINSLIK 56 ÜNGEWAKET
Troj. f. H3^; Priamus swoer ane uoghe hinder oren ruggen. (t0^2. San/-
aUe vnderscheit vnde yngeuerlik den ges, § 144 ; so jemant dem anderen
vrede to holdendo. das.; alles ge- hir in des rades kelleren, vp den
truwelich v. vngeferlich. Maite. Urk. radehusen, apoteken und lagen ynge-
4^ 447. — 3. ungefähr^ etwa. Anno 5 folge dede, de schall etc. Brsckw.
1218 den 17 nov. ungeferlich. Fries. St. JB. 59h; dat ik number wille . .
Ärch, Ij 316; ungefeerlich um St. dine ungevöchte melden. Gerh. v. M.
Peter. Ben. 490; vngeuerlik vmme 36^ 66.
Jacobi. Hamb. Chr. 301; also vor- nngevoge, nnvoge, adj. wumge-
achtet . . dat, so se yemande unge- ^^ meßen, unschicklich^ unhöflich. Dar
yerlick entyegen kamen, ungelucklick beghunden sine man to ener tyd
tho syn gelovet wert. Protest. Gl. zu driven unghenoge (7. ungheuoge ?)
B. V. f. 163. dink. Liib. Chr. 1, 170; en scele was
nngevinslik, adj. nicht verstellt^ under N. N. umme unvoge wort, de
acht, ungeheucheU. De alle dynck 15 Dedeke sprac (1341). Brem. Stat. 2BS.
vmme godes willen ouergheuen myt nn(ge)yogeliken, unydchlikeBy adv.
vryen mode vngheuynslik. Lehen d. h. unangemeßen, untfiemlü^. Schelet lüde
Franz. 5. unaochlike ynder twischen. Lüb. R.
ungeylomet, nicht abgeschuppt (von 287 ; dede unyochliken up uns ge-
Fischen), al de yische, de ik . . le- 20 sproken hebben. Hanov. St. R. 551;
yendich ungeylomet slinde. Gerh. v. welcke stucke doch unwontlik unde
M. 39, 34. uns untemelik unde ungheyoechlik
nngevoch, nnydch (unvoge), u. an- weren to donde. Gott. Urk. 11^ nr. 20.
fey6chde, (Genus wechselnd)^ Unfug^ nngevOr, üUe Lebensweise, mhd.
Jnsiemlichkeit , unangemeßenes Be- 25 unvuore. Jy hebben dicke unkuscheit
tragen. Dichten unde spreken . . Gedreven unde unvledicheit, Ji dre-
valsch unde ungevoch. Gerh. v. M. ven dicke ungevore. Theoph. 11^ 107.
^, 63; din spil is mi al ungevoch. nngevorde = ungeverde. Item de
das. 3, 121 ; hir möge gi sen dit un- hofi buten der badeporten was eyn
gevoch, B. V. 3343 ; unde warp on 30 qwobbe und eyn unghevorde (solum
nedder mit groter ungevoch. Brandan, invium) van elren-strticke etc. S. H.
V. 527; weret, dat ienich vployp da L. Urk. /, 400.
inne gesceghe von vns . . da en scolde angewandelt, i. unverändert. De
wi eder en wolden mit neiner vnge- breve . . wille we one stede ghancz
fuge to komen wenne vppe like sce- 35 unde ungewandelt halden (1390).
dinge des vploypes. Sudend. .9, nr. Quedl. Urk. /, nr. 222. — 2. unver-
133; dat see neu unghovoch deden. heiratet (der sich nicht verändert).
Komer 2529^; item so en schal dar Ofte en man sete vngewandelet bi si-
nemand scheldeword hebben noch vn- nen kinderen. So war en man vnde
gevoch dryven vor dem winkelre vnde 40 en vniwe an eschap thosamene comen
vppe dem markede von der spise. sin, vnde ere en störue vnde kindere
Lüb. Z. JB. 206; dat syne knechte achter sie lete, vnde weret, dat de
nen unghevüch driven. Gr&lfsw. St. andere öldere besete vngewandelt,
V. 69, 2; sententie, oft en dem an- störue der kindere welic, so velle
deren ungevoch dede. En unvoghe 45 dat gut vppe den menen bop etc.
dede J. van St. mit H. uppe dem Big. St. B. 172^ 6.
radhus. Brem. Stat. 176; dat grote ungewaret, ungewarnt. So welk
vnuöch, dat se an vs began hadden den anderen sleyt mit enen stocke vnde
(1373). Lüb. Urk. 4, nr.l85; we vp vnghewaret an lopt, de schal bete-
se icht sprict to arghe eder to vn- 50 ren eyne gantze vorsate. Lüb. B. 539.
ÜNGEWARSCHUWET 57 UNGNADE
Dl^wanekvwet, ungeufartd^ un- nngewon, adj. ungewohnt. Ick bin
ver9dk€n8. hefit he solcke straffe nicht des cruces ungewon. Pf. Germ. 15,
rngewarschnwet plotzUker wyse ka- * 367, 16.
meo laten. Bussow^ fei. A5^; daroa nngewonte, f. üngetoohntheit. un-
b grane Gristoffer in Zelant ange- 5 gewonte maket holde einen m5de.
kamen yngewarschonwet vnde heft Tunnic. nr. 1037; wente de vngewonte
dat lant gebrantscattet. Hamb. Chr. steyt sere yegen, men mit beterer
*i6. (d, i. ohne gewarnt zu haben.) woente wert se ouer gewunnen. Na-
ugewart» der keine wäre (s. u.) vdg. 3, 13 ; ungewonte beswaert den
in der Mark hat^ der die Mark nur 10 moet, lydt und swycb, et wart noch
QMS Vergünstigung genießt. Ofit zake wal gudt. Lied. a. d. Münsterl. 45, 9.
wer, dat eyn nngewart man der Letter nngeworen = unbeworen. Vnge-
marck queme and houwe enen sneth- woren, frig, fredesam. MeM. Jahrbb.
bom, wes dar recht umme sy (1500). 17, 337.
Kindl. ^, 363; wert sake, dar we 15 nngewnnnen, lant, unbestellt. Un-
eo bo?en dede nnd eycken, bocken, gewunnen lant sve dar over veret . .
odt ander holt houwe, sollen de ge- die blift is ane wandel. Ssp, 11,47,5.
varden den holtricLter und buren nngichte (angifte), gesetzwidrige
verfallen syn mit 10 seh. und ein Beschaffenheit, s. ungiftich.
angeward mit 5 marken, das. 20 ungiftich, ungichticb, adj. = un-
iBgeweder, n. Unwetter. Wus in geve. Quicunque carnifex excessit
dem see to N. vele ungeweders. als in eo, quod vendiderit carnes non
dat ni'imant dar up varen mochte na legales, que ungiftich dicuntur, primo
Msrhen. Magd. S<Ä. Chr. 177, 3. dabit civitati etc. Hanov. St. 11.461;
ugewegen, adj. 1. nicht gewogen, 25 wort ok beyderwant unghichtich ghe-
nngiinstig, infayorabilis, afgunsticb, vunden, dat zolen dey hoyders der
ungtwegen. Diefenb. s. v. — J2. un- wulienwevere richten. Seib. ürk. nr.
Udacht. Des wulves strit was unge- 8J20; were auer, dat disser drier (Ge-
wegen; wer (ob) he under of boven webe) wilk vnghichtich were, dey
lieft gelegen, vorlesen moste he den so brocke sal syn drey Schillinge • . Vnde
pris. Gerh. v. M. 49, 242. disse broyke, id si van der lichte
Ugeweldieb, adj. nicht in seiner efte van vnghichte, sal half sin des
Gewcit habend. Svie deme anderen raides vnde half des amptes. das.
sin hus afgewint mit unrechte, klaget ürk. nr. 489; ungichticb gudt. Fahne,
jene dar up . . alle de wile he's 35 Dortm. ürk. 3, S. 232.
ungeweldich is, die dar recht to Ungnade, f. Unruhe, Mühsal, Plage.
hevet, so etc. Ssp. III, 67. In dem jare . . erhof sik ein grot
ugewercht, -gewrocht, adj. un- ungnade und jammer binnen Halver-
rerarbeitet. Golt unde silver unge- stad. Magd. Seh. Chr.'370, 10; alle-
wercht etc. Ssp. I, 24. 3. (suluer 40 tit deit he (de adebar) en (den pog-
uQgheuroght. Old. cod. piet.) gen) ungnade. R. V. 2209 ; feindliches
ngewert. Item requisitus (als (widerrechtliches) Benehmen. Ok mo-
Zeuge gefordert u. gefragt): qui ho- tet myne knechte geuen to L. van
mines eynlafftig ibidem dicuntur, di- iewelkem stucke wynes en half stoue-
cit quod omnes hi, qui ungewert 45 ken bouen den rechten verschat, dat
lüte ibidem dicuntur, id est qui non doch vnrecht is . . desse vngnade,
habent nee tenent agriculturam in sulfwolt vnde vnrecht is my to velen
campis, de quibus decimam solvant tyden gesehen (1395). Sudend. 8, nr.
^1340). Kindl. Hörigk. 417. (= un- 51 ; alse se scriuen , dat we van
gewart?) 50 sulfwolt vnd vngnaden nicht laten
UNGNEDICH 58 UNHEIL
ivolden, so etc. (1396). das, 8^ S. herwärts met der stadt Soest in an-
157^ 8. guetlichkeit gestaen. Schüren 205.
iiDg;iiedich, adj. ungnädig^ grausam. • nngtüik (-gdtlik)y adj. unfreund-
dede groth vordret den Walen unde ZtcA, böse, Weret sake, dat sick eyn
was en ungnedich. Korner 52^; von 5 knecht vormedede in eyne ander
Sachen: hart, mühselig. Dar wart eyn stadt vnde hyr denne wedderqueme
ungnedich stryt dre daghe langk, vnde arbeydede, vnde dat eme denne
dat dusse strydt de aldergroteste vnguthke breve naquemen etc. Lüb.
strydt gewesen hadde, den konigh Z. R. 255.
Karle alle syne levedaghe gheslagen 10 nngfitliken, -gdtliken, adv. un-
hadde. Bothos Chr. f. 20. freundlich^ böse. Hadden wy so
an^edichlik = ungnedich. des vngotliken, vnerliken vnde vmbarm-
keysers sware unde ungnedichlike liken geregeret vnde gedaen, alse
antwerde. Korner 111k se vorludet heben etc (1457). Sttfffe^
llBgriflik, adj. kein gerit bringend? \h Bidrag 3, nr. 47; erkanden, dat
unvortheühaft? Indu8semjare('i^/^i^ unse borgere vele verdreites had-
togen de marggreven to Myssen in den umme de molen, so dat den h-
dat lant to Behem u. slogen sick den ungutliken schach up den mo-
mit den van Präge eynen ungrifliken len. Magd. Seh. Chr. 376^ 5.
stryd ; se behelden dat feld. Bothos 20 nnhalikeily adv. = unhalinge, offen.
Chr. f. 239. (oder: unbegreiflich groß?) So we ouer den anderen ofte ouer den
ungTJOktlikjadj. unergründlich. \nde drudden dach duue efte roff vnder
desse hilghe schrift is so vruchtbar, eneme anderen vindet, de dat open-
so veth, vnde so vngruntlik. 1^. d. bare koft heft vnde vnhaliken heuet,
Leyen f. 6h, 25 deme etc. Hamb. B. 67.
nngude, f Ungute, Haß, Streit. nBhalinge, -ges, anhelinge, adv.
He hadde mit dem lande tho Dith- unverhohlen, ohne es sfu verbergen,
morschen nicht vmme eines hellers offen. So we dhuve ofte rof under
wegen in vngude tho donde (1546). dheme anderen vindet, thedhatoppen-
Dithm. ürkb. S. 141. 30 bare ghekoft hevet unde unhalingbe
Ungunst, f. das übelwcUen, Haß. (Var. unhalinges) hevet etc. (1303).
umme desses hates willen unde un- Brem. Stat. 108; (vgl. Big. St. R.
gunst. Körner 168c. 119, 5, wo vnhalingen steht mit der
nngunstich, adj. übelwollend, so Var. vnuorhallen) ; he scal dhat tu-
straffede hir vor Cristus de Juden, 35 ghen, dhat het oppenbare hat hevet
do ße em vngunstich weren dar unde unhalinges ( Varr. unhalike, un-
vmme, dat he eynen kranken ghe- verhalet). das. 125; vgl. Ssp. II, 36^
sundt makede an eynem sundage. 1; des untsculdeget he sik uppe'n
Ndd. Bechtsb, f. 26^. hilgen, of he des getuch hevet, dat
nngnnstlich , adj. übelwcilend , 40 he it unhelinge gehalden hebbe. das.
feindselig. (Heinr. 4.) wart vor- III, 89. (Old. Cod. unhalinges.)
claghet van vorsten unde prelaten, nnheil, n. Unglück. Nachdem sick
de eme ungunstlich weren. Lüb. twisschen H. v. S. unde H. K. ein
Chr. 1, 4. Unheil begeven, also dat desulvige
nngntichy adj. hart, grausam. Du 45 Hinrick Kr. dar over vam levende
ungutige (impie) böse hertog. Eeech. thom dode gekomen. Brschw. Neust.
21, 33 (H). Deged. B. a. 1534 f 45; dat kume
nngfttlielieit, f. Unfreundlichkeit, U dusent (der pelegrymen) myt un-
Feindschaft. Als nu soe die ertz- heyle wedder tho lande quemen.
bisschop van Colne ein gude wyle 50 Korner 72^.
ÜNHOGE (-HAGE) 59 ÜNINNICH
liko^e (-kaj^), (Unfreude)^ Zank. een teken der vnhorsainighen kinder
Sreü, Wanner dat ampt ene sam- Israel. 4 Mos. 17, 10 (L.),
melinghe heft ynde to samende kumpt nnbörsamiclieit, f. Ungehorsam.
godes hoghen ynderlank to wezende, Twydracht vnde vnhorsamicheyt Den
so schal nniDment dar den anderen 5 kristene louen vorstoren doet. Schip
moyen edder Yortomen edder vn- v, Narrag. f. 144; gnade, de Adam
Ikoghen maken. Butm. Wism. Älterth. van der maget rade vorlos in unhor-
52^13; ock schall nemant twedracht, samicheiden. Sündenf. 1472.
Tpror, Tnhogen edder twiste in dem nnhovesch, adj. unhöfisch, roh, grob^
ampte maken. Lüb. Z. B. 344; un- 10 unanständig. Alle unhovesche unde
hagen maken. das. 500. unnutte wort lat . . It sint itlike
uka^en, adj. ohne Freude, traurig, elderen doren, de underwilen alto
Idrubt. unbogen, drovich, tristis. unhovesche unde 8chalkba£ftiche wbrt
Biif. n. gl. spreken. Hanov. Mscr. J, 84, 8. 174^;
okolder (?), Unhcld, (der unliebe, 15 weret, dat yenich man spreke achter
feindsdige). Do de def, de rechte bakes unhoveske und quade worth
vnholder (unholde?), Den suluen ryd- up enen anderen etc. Greifsw. Burspr.
der anaerdeghen wolde. SchaeJcsp. 87, 2; want man de vrouwe unho-
{. sah. vesch buten den kledern antastet 3
iikolt, schlechtes , unbrauchbares 20 seh. Ostfr. L. R. III, 79; icht un-
Hdi. S. unter legede. hovesches dön (quidpiam inhoneste
nkmeh, adj. nicht gehorchend, agere cum aliqua). 2 Sam. 13^ 2
ungehorsam, wurden de tügen vn- (H.)'
hörig dem gerichte. Rüg. Landbr. nnhoveschen, adv. unhöfisch, unfein,
c. '»^. 25 unaiiständig. N. N, is de stad vor-
ukirKk, adj. unerhört, morden se boden, darvmme dat he vnhoueschen
mit mannigerhande unhorliken pyne. sproken hadde oppe L. Sassen wyfif.
Korner 33^; dat id unhorlick wun- L%b. proscr. Wism. 88.
der was. das. 91h; do scach sere ein nnhnlde, f. 1. Ungnade. De koning
"rnhorlich dynck. Passional f. 41; 30 warp sine unhulde uppe de stat to
vnde oaerwand de Frisen vnde zette Rostoke. Lüb. Chr. 1, 197; vnde is
en eoen vnhorliken schat vnde vn- gheuallen in de vnhulde synes heren.
mogheliken. Denscke Kroneke f. L 6h. St. Birg, openb. f. 70 ; dorch gades
nUna«, Ungehorsam. Dat is ge- vnh&lde. MeU. Jahrbb. 6, 174 ; de
schein in uohorsame, De dar geko- 35 deken blef in unhulden des bischopes.
meu is van Adame. Sündenf. 1890; Magd. Seh. Chr. 249, 8. — 2. (wie
dammme en konden se my umme ungnade) Unruhe, Verdruß. Dar quam
oeoes unborsames willen mit rechte em vele verdretes unde unholde van.
in ene vestinge bringen. Z. /'. N. Münst. Chr. 1, 124.
SaAs. 1855, S. 156. 40 anhulpe, /. = unvrome, Nach-
ukinam, adj. ungehorsam. Dem theil. (Graf Otto von Hoya nimmt die
ryke vnhorsam wesen. Sudend. 4, nr. Klage isurück) vmme de vnhulpe vnde
löi; wart he unhorsam an deme vmme schaden vnde vmme kost, dar
pawese. Körner 43^; und geve denne wy en vmme beclaget hebbet van des
minen erven achte schillinghe unde 45 orlages weghene des greuen van Te-
im penninghe, als Lubesrecht uth- keneborch, dar wy van siner wegene
wyset unhorsam kinder van sick ingekomen weren. Hoyer, Urk. I, nr.
plecht (?) tho sunderigen. Pyl, Pomm. 232.
tfescA. Denkm. II, 192. unbiire, s, ungehure.
ukirsaiiiek, adj. ungehorsam, an 50 nninnick, adj. unfromm, so trach
UNKLAGHAFTICH 60 ÜNKÜSCHEIT
vnde vninnich misse to holdende. nnkraft (-kracht), f. Schwäche^
Navolg, 4, 8. Kraftlosigkeit, mach he vor unkraft
nnklaghaftich, adj. nicht Mögend; (uucracht. Old. cod. pict.) sines lives
u. maken befriedigen, „enen unklaglik dat kamp nicht vulbringen. Ssp. /,
maken, einen befriedigen^ klaglos stel- 5 49 ; als Krankheit des Magetis
len^ Dähn. Dat N. N. sulke besäte (Diarrhöe?). Wedder de vnkrafft. So
qwyd, ledich unde loes laten unde eynen minschen de vncraft angheit,
Hinr. van der 140 M. wegen unclag- nym wirok vnde masticum vnde tem-
haftich maken schole." Lüb. Nieder- prere dat mit wine vnde mit wüten
Stadtb. 1462. 10 van dem eyge . . vnde legge dat
unklar, acJ;. unrein; im moralischen vppe den buk. Wolf. Mscr, 23 ^ 3 f.
Sinne: unehrlich^ ni-cht rechtschaffen. 79 (steht unter Mitteln gegen Magen-
hefst unklar gewest in talle, mate, übel).
Wichte, rekenschop und 6k in kope. unkrechtich, adj. ohnmächtig. De
Der Tod zum Kaufmann. Lüb. Dodend, 15 vruwen werden van torne vakene vn-
t;. 1006. krechtich, wente nSn torn gheyt bouen
nnkost, f. eig. Kosten überher^ ver- den torn der boisen wiue. Eccles.
meidliche Kosten (vgl. ungelt), onkost, /oZ. 63^.
dispendium, sumptus superfluus, extra- nnkristen, adj. u. subst. nicht christ-
Ordinarius. KU. dann überh. Auf- 20 lich^ Unchrist^ Heide, loflos unde uu-
wand^ Kosten, ock klagen wy, dat wy cristen. Korner 18c ; hadden eynen
unse vulmechtigen mit groter ehr, stryd myt den heydenen unde dar
weerdicheit und Unkosten an de he- hieven wol XVI dusent der unkri-
ren van Hamb. gehadt hebben ("14^4). stenen dot. das. 200h; de Behmen
Ben. 320; achte mark ingeldes . . to 25 und Ungeren weren ok uneristen.
betalende alle jare vppe s. Mertijns Magd. Seh. Chr. 8, 10.
daghe sunder lenger vortogheringhe nnkrdt, w. Unkraut, also in gu-
vnde ane ienigerleye hinder aller vn- deme körne wol wasset rade unde
koste (1412). Lüb. Urk. V, S. 468; ander unkrüt. Kormr 19lK
Wor en man sostich mark vorbrickt 30 nnkunst, f. Mangel an Kunst, Un-
mit dothslage, so schollen dar teyn (ge)schicMichkeit. Dar ein unkuust
marck van gan to des landes unkost wert openbare etc. Gerh. v. M. 94^ 114.
unde dat richte uppe dem velde unknnstich, adj. ungeschickt^ utige-
schoUen nemen teyn marck to erer eogen. Is in dy vornuuft, so andworde
unkost. Dithm. L. R. II, § 25. 35 dinem ueghesten; is des auer nicht,
imkostinge, f. (unnöthiger) Aufwand hold dine band vp dinen mund, dat
an Geld. Mit groter geltspildinge du nicht werdest begrepen an euem
und unkostinge. v. Hövel, Chr. 13; vncunstegen (indisciplinato) worde.
dar vm hebben wir vnse krigeslude Eccles. f. 16^ (Sir. 5, 14).
mit groter vnkostinge den gantzen 40 unküsch, adj. der seine sinnlichen
soemer daer halden moeten. Monum. Triebe nicht beherrschen kann^ incon-
Liv. 4*, 245 ; umb unkostunge, so die tinens. Voc. Engelh. unkeusch. He
cleger gedan hebben. i2ef9.Laiu26r.c.i4. was sinen mannen unde steden ein
unkostlik, adj. von Personen: kei- recht tyranne und was unkusch.
nen Aufujand machend, sparsam, unde 45 Magd. Seh. Chr. 298, 12; he (Papst
spreken, dar were altes nicht (gar Joh.) was van art ein böse minsche,
kein Vermögen vorhanden) boven sine unkusch, girich unde anderer undoget
schulde, des em doch nemant lovede, vul. das. 341, 33.
wante her Clenedenst was en vul rike unkdscheit, f. (häufig auch bloß
man unde unkostlik. Lüb. Chr. 1, 341. 60 unküsheit geschrieben), ünkeuschheit.
ÜNKÜSCHEN 61 ÜNLEDE
r>em biscbope wart gesecht, de dorne enen iars hei, des anderen iares half.
were bevlecket mit unkuscheit. Magd, Old, Urk. v. 1428.
Sek Chr. 112^ 17. anlast (wie ungelt, unkost), Last^
uküsehen, schw. v. unhaisch sein die man noch über her zu tragen hat.
M. leben. Ach, wo rechte yntuchtyghen 5 We na desser tiid eyn hake werden
hefftu dy van my ghekeret, vnkuss- wil, de schal vthgheuen XXIIII mark
kende myt dynen leefhebbers. Sp. d. sund., dar van scholen hebben de
Sammü, L c. 3; de in sulker mate olderlude IUI mark vor ere kost vnde
baren de natur ynkuscheden. Br. vnlast (1471). Lib. arbitr. civ. Rost.
Judä 7 (L,); du schalt nicht un- 10 /. 19^- (oder ist unlust jsu lesen?)
kaschen . . Du best gevnkuschet mit unlät, schlechtes gelatc, unhöfliches,
Telen ?nkuscheren. N. Bus 2^ 50. grobes Benehmen, Unfug. Des ghelik
nkJiscIier, m. der unkeusch lebt^ ne stade nSn hushere des ynlates
lomicator. Voce. Sunte Pawel secht, sineni ghesinde, he holde se to der
dat de vnkuschere en scholen dat I6 hoiueschen tucht. Eccles. fei. 99h;
ryke godes nicht besitten. Sp. d. Do- alse de mund mit dem herten en-
gfde f. 230 ; des dodes schal he ster- drachtech is, also moiten de hande
aen, de vnkuscher vnde ok de eebre- vnde de vote mit on in dem suluen
kersche. 3 Mos. 20, 10 (L.) ; hefstu vulate ichbe in gudem ghelate en-
gheherbergetrouere,deue,vnkuscher8, 20 drachtich sin. das. 106c ; wor vele
ebreker etc. Licht d. Sele f. 23^; lüde sik sammelt, dar Is vele vnlates,
vnkuscher, morder, wokener. Passio- dat is war; wor men vele vnlates
nd f. 405; men holt se (die heimlich vynt, Dar wert vil dicke parlement.
eine Ehe schließen) doch vor horere Laiendoctr. f. 119ä.
vnde vnkttschere. Summa Joh. f. 44^; 25 unleddich, adj. nicht frei^ beschäf-
ift ik ein vnkuscher sy ghewest myt tigt, impeditus, occupatus. Voc. En-
zeende. myt hörende, myt beghere gelh. Wente in der ofiferinghe synt
etc. Lüb. Gebetb. f.B4h; Asmodeus de prestere vnleddich (occupati) ge-
is ein vorste aller vnkuscher. B. d. west beth an de nacht. 2 Chr. 35,
Profec. i, f. 52h. 30 14 (H.); he was alle tyt vnleddich
ttilangeSy adv. nicht lange; von der mit lesende, mit schriuende etc. V,
Vergangenheit: vor kureem. artikel hill. Hieron. II, c. 3; do sede he mi,
uolanges verleden dorch juw vorge- dat he up de tit unleddich were mit
^\sM(1525). Nies. Beitr. 1,111; wente vromedeu heren . . ik sulde in 4 da-
nn noch vnlanges ethliche stene vth 35 gen wedder vor em komen (1413).
der branthmuren gefallen. Wism. Livl. Urk. nr. 1947.
Zeugeb. z. J. 1542; von der Zukunft: unlede, Mangel an freier Zeit, Be-
Md. bes an unse wederkumpste, de, schäftigung, Mühe, occupatio. Dief.
off got wyl, anlanges gescheen schal Wert sake, dat vpp den seinen fry-
(Ubl). Kindl. 1, 169. 40 dagh (wo Rechenschaft abgelegt wer-
ulaiit, (unlandinge) , anlanninge, den soll) fest were ind oick die rait
^hkchtes, unbebautes Land. Dat se- vmb sunderlinx vnlede des nicht
lige N. N. den Bockhorners etliche boren en mochten, salmen den den
^ngeferde edder vnlande, dar ellern namyddach . . darnae doen. Dorst.
bolt vp stundt . . to gebrukende vor- 45 Stat. 196 ; umme vele unlede, de he
lonet etc. Old. Urk. v. 1565; zank dagelix hadde. MünsL Chr. 2, 424;
wegen des Unlandes . . wegen older dar se vele vnledes mit hadden, viel
dike and Unlandes. Neoc. 2, 298 ; mit su thun hatten, das, 1, 314 ; dorch
Item de unlanninghe, gheleghen bi vnlede. das. 321 ; eynen erbaren un-
der Harne, hord der herschup des 50 bekumraerden (freien, unbeschäftigten)
UNLEDICHEIT 62 ÜNLIDERLIK
man, de geyne kinder off vthwendige drunghen is myd grotem unleve vnde
vnlede ader neronge dryve. Fahne^ vnwillen. Coienb. Utk. P, & 126; Tn-
Dortm, Urk. 2, S. 344 ; nemestu eene künde maket vnleue. Kid. Mser, nr.
huysfrouwe, so bistu altyt in sorgen, 114 f. 33^.
in onlede. Echte Staet f. 3 ; (Der Co- 5 nnlidelik, adj. 1, act. nicJU leiden
adjutor von Bremen erklärt, sein heah- könnend^ frei von Leiden^ unempfäng-
sichtigtes Erscheinen sei) durch merg- lieh für Leiden, impassibilis. Lief.
like vnlede vorbleuen. Old, Urk, v. De gotheit is unlidelik. Brem, Hb.
1511; szo ich doch dyckmaill gemer- pr. 91; din licham nu vorclaret is
cket, wan ehr gn. zyner im aller 10 unde unlidelik, dat do lidelik was.
meesten noedich, nham hie ander vn- 0GB, A, 105 ; alse du ynuerderflick,
leedde vor zych. Old. ü. v. 1535. vnlydelick vnde vnsterflick verresen
nnledicheit, f Beschäftigung^ die bist, aldus sulle wy ock verrysen.
keine freie Zeit übrig läßt, (dringende) Br. d, Eus. 44^ ; so vnschuldich alze
Arbeit, negotium, occupatio, impedi- 15 de zele (von Adam u. Eva) was, vnde
mentum. Kü. Numment, de eyn stri- ze mochte doch vallen in de schult
der godes is, en bewyndet sik in der zünde, also vnlidelik was ok de
werltliker vnledicheit. Br. d. Eus. licham, unde he mochte nochten val-
13^; myn gemode is gewendet (ver- len in de pyne des dodes. Locc. Erz,
toundet) mit der vorstoringe myner 20 9; de minscheit was een kleet der
vnledicheit . . nu moet ick vmme der gotheit, dat kled wart vnlidelik vnde
vnledicheit mines amptes wertliker. vnstarflik. Glosse eu Ps. 92 (93), 1
menschen vnraste liden. Dicd, Gr. (L.), — 2. pass. was nicht gelitten,
126; vnde dat mit so groter stilly- geduldet werden kann oder darf, m-
cheyt, dat daer gyn rumoer ofte vn- 25 leidlich. 0 benediede here s. Antho-
ledycheyt af scheen to wesen. Leben nius, lose my van alle unlideliken
d. h. Frane. 133^; (Nach dem Tode plagen. Brem, kerck. geb. 155; wente
eines Rathmannes soll gleich nach dem he afitorich (l afstorich) was van
Begräbnistage eur Wiederwahl eine seden unde unlidelik mede to le-
Versammlung gehalten werden) id en 30 vende. Korner 171d; van vnlitliker
were, dat id uppe de tiden grot maninge (die unlidelik ist, wenn sie
hilghe dach were, ofte dat deme rade geschieht vor dem lande, vor dem
aisulke grote sake anliggende weren, kerspel, in velden, in nachttiden).
dat se des van unleddicheit wegene Dithm. L, R, II, § 200 ; wol dat (ob-
nicht don en konden (1433). Brem, 35 gleich) der rosen blick wunlik is, doch
Stat, 446; myt vnledicheiden behafft. ys des dornes scharpheyt vnlydelik.
Dithm. Urk. 95. Sp. d. Dogede f, 49; so is dat een
aiiler(e)t, ungelehrt, dat lerde vnde (ihnen) swar vnde vnlidelik, dat se
dat unlerde volk. Münst. Chr. 1, 132; eener burinnen dochter scholen we-
de unlerden unde de unwetenden 40 sen vnderdan. Griseldis f. 71.
kyndcre. Korner 160h. nnlideliken, adv. unleidlich^ schwer.
Iinle8(e)lieb, adj. unleserlich. Wen Do quam de koningk mit starker
schon etliche breue olt wurden, hole wolt vnde vnlydeliken begunde tho
kregen, vnleslig wurden etc. Mekl. vorderueude holsten land. Lerbech
Jahrbb. 17, 253. 45 § 113.
nnleve, Lieblosigkeit, Haß, Dat ror unliderlik = unlidelik, unleidlich.
bedudet de ötmoden, de alle unleve Dewile auer solche vnliderliche af-
gerne vorgoden. Gerh, v. M. 88, 68 ; broke vnd vnbilliche vorachtonge . .
(mengherley recht), dat iuwe vorvaren geins wegs to gedulden etc. Old. Urh.
in weren had hebbet vnde on afghe- 50 v. 1563 ; welker J. g. lyderlich tho
ÜNLIK 63 UNLUST
enneihen de lenghe vns solkes tho ments^ Vollstrecker) enen riaschen gul-
gedoelden Yolyderlych syn. Old. U, den vor ere moghe unde unlustb.
r. 1536; wo in saken christliger re- Pyl, Pomm. Gesch. Denkm. II, 184;
ligioQ . . ienniger unliderliger be- eyne mark pennighe (jedem Testam,-
swerligermisbruickyorhanden.Jfti^n^^. 5 Vollstrecker) vor ore unlust van des-
Chr. 2^ 280; in geschwinder vnlider- ser weghene (1427), Brinckm, 2,651;
licker gefengknisse enntholden. Akt- moige, arbeyde vnde vnlust. Monum,
stfkker /, rar. 43. Liv. 4^, 31; quithen lathen kost, ge-
vilik, nnlimpe, anlove, s, unge- drencke, hauern, hoy vnde [der]
lik etc. 10 werdynnen vor vnlust etc. Brem.
ulttckey 11. Unglück, got sendet Denkb. 125; dat is vnsen heren 3
eme ein unlacke. Gl, eu R, V. 3, marc salvers (als Strafe), vnde dar
14; kumpt to vorderve unde alleme hebben de mestore 6 ^^ van vor ere
unlucke. das. zu /, 39; to ereme un- vnlust. Lüb. Z\ B. 322. — 2. als
hicken. Komer 201h. 15 Ggs. zu alts. hlust (Hören), Nicht-
utaeken, schtv. v. misglücken, zum hören, Unaufmerksamkeit, Lerm, altfr.
Ciiheü aussehlagen, improsperari, un- unhlcst. 8. MüUenhoff in Haupts Z.
gelucken. Dief. Dat mochte sik de 9, 127 ; tiberh. jede Friedensstörung,
keiser antacken, unde uns allen un- insolentia, quae dicitur vnlust. Pu-
locken. Zeno 1554. 20 fend. Obs, jur, II, app, p. 157, —
uhiekieb, adj, unglücklich, he vant unlust vorbeden ist Sache des Bich-
dar sinen broder, den unluckighen ters vor Eröffnung des Gerichtes, d. h.
koning, bedrovet unde arm. Lüb. Chr. er fordert die Betheüigten auf sich
1. 233. jeder Störung zu enthalten. Ssp. I,
imtaiekselieheit,/*. Unglück, und also 25 59, 2. Vgl. Gosl. Bergges. § 82 — 87;
uth twedrachtigem regiment under- alse mi (dem scultechten) to rechte
ganck . . ock alle unluckzelicheit und vunden is, also heghe ich hir en echt
quad herqueme. TFatYir, Tf«Uent<7.^,^i5. dingh ander koninghes banne unde
mlldelik, adj, unlautlich, unerhört, vorbede bi koninghes banne al un-
das sich nicht hören laßen darf. Vgl. so recht unde unlust. Gosl. Stat. 73, 15;
lodelik. Des sole gy weten, dat vns Job. Vasmer, borgermeister to Br.,
dat wat vnlvdelik dvnket, dat etc. ward vor das gerichte gebracht und
(1349). Lüb, Urk. 3, nr. 343. angeklaget in nachfolgender form:
uliut, /l 1, als Ggs. zu lust, Her vaget, willet ihr unlust vorbe-
SdimerZy Beschwerde, Mühe, Bemü- 35 den? do verbot de vaget unlust. Do
kung. weick borger buten vnser stad sprack de vorsprake : herr vaget, hier
oaei handelt wert mit werken edder stehet etc. Brem. G. Q. 159; weret,
mit worden, wan he in de stad kumpt, dat iemen unlust dede vnder missen,
so schal he dat apenbaren binnen et were wormede et were, de breke
den ersten dren rechtedagen, deit he 40 l m. (1370). Hans. Urk, II, S. 267;
des nicht, so is dejenne neues ant- weret sake, dat yemant deme older-
vordes plegen (verpflichtet), de eme manne efite synen bysitteren unlust
de siege ofte vnlust gedan heft. Lüb; dede effte vorspreke, de scal beteren
R. 317, Anm. 7; se (die Hansestädte) etc. Monum. Liv. 4, 217, 18; u, 310;
scholen beholden Schönere . . alle 45 so we den gherdeluden vnlust deyt
Tracht vnde rente twe jar dar na vor binnen des dat de olderlude sitten,
ere unlust unde eventure, dat ze tor de bethere eyn punt. das. 187; wol
QQsen (des schwed. Königs) willen (wer) in der morghensprake unlust
dan hebbet (1361). Cassd, Urk. 422; dede, de schall 6 penninge gebroken
alle jbare einem jeweliken (Testa- 50 hebben. Benner, Brem. Chr. 1, 105.
ÜNMACHT 64 ÜMMER
nnmaclit, /*. Schwäche^ KrafÜosig- werd dar von (van centaurea) gesunt.
keü. we en kunnen nü nycht komen Wolf. Mscr. J^3, 3 f, 68.
tbo yuw yppe desse korthe tyd van munechtich, adj, ohnmäckHg^ kraft-
vnmacht (Krankheit) wegen (1395), los^ impotent Wente he unmechtich
Sudend. S, nr. J^3; und iss . . ein- 5 was to eliken werken. Korner l?lä
mael gestormet und mit unmacht (W.); oft de man vnmechtich were
(ohne etwas ausgerichtet eu haben) to der ee to drivende na gewoenliken
wedderumme affgewecken mitt vor- dingen. Ndd. Rechtsb. f, 24 ; we seek
lesinge veles gudes volckes. Münst. is in dem büke, de is trach vnde
Ghr, 1, 332; des quam hie . . in 10 vnmechtich vnde ome sweret dat lytf
unmacht (unterlag). Kerkhoerd v. 373. inwendich. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 95k
nnmak, nngemak, Ungemach. Ware — Dat alle de bode des paweses
leue is, wan me^ vromet vngemak sik scholdi?n unmechtich wesen. Korner
to rekenet vor vnmak; also rekede ?6c.
desse vrowe erer dochter vnmak ere 15 unmeine, adj. vom Eide: nicht ver-
wesen. Serm. evangel. f. 47d. brecherisch, rein, dat sin eid si reine
nnmaksam, adj. voU Ungemacii. La- unde unmeine. Ssp. III^ 88, 3; den
zarus heft ghehat eyn vnmacksam eyt den N. N. hefft geswaren . . de
levent. Bavenst, f. 13 7&; B. d. Frof. ys reyne vnd vnmeyne. Ndd. Rechtsb.
II, f. 55b. Dazu das Subst. unmak- 20 f. 98h,
samicheit. nnmere, adj. unlieb, unwert, ver-
nnman, m. Unmensch, unde wil haßt, euwider. Des wart he unmere
ene al wege to rugge driven als enen (contemtui habitus est). Eike v. B.
bösen unman (1378). Hans. Rec. 2, 119; de sone was en ghar vnmere.
466. 2b Schneksp, f. 59^; 0 we du twyvelere.
nnmannich, -mennich, adj. nicht du bi^t gode unmere. Theoph.2,610
Bcihlreich, nicht viel. Darna sint na (3, 367); dat was den guden luden
unmennigen dagen. Gerh. v. M. 16, 27. (Edelleuten) unmere. Chr. d. nordelb.
nnmate, f. Unmaß, Maßlosigkeit. ISachs. p. 147 ; Brandane dachte dit
De ok siner word vnmate het ghe- 30 unmere . . It en wolde om nicht to
holden, de kan ane arbeyt der neue sinne, dat etc. Brandan v. 14; dat
mate holden. Ecdes. f. 24k was en sere unmere unde lepen tor-
anmat6(n), adv. ohne Maß, über die nich von danne (1331). Russ.-iivl.
Maßen. Se deden unmaten groten Urk. S. 58 ; daer (wen$i man von ge-
schaden. Magd. Seh. Chr. 140, 18; 85 stohlenem Gute opfert) is gode soe
unmaten vele. das. 95, 16; it re- onmeer toe, als of men sinen soene
genede ummate. Eike v. R. 527; voer sinen oghen doede. Sp. d. kerst.
vmmate suuerlick. Harteb. 189, 536, gel. 115; do s. Bemard noch ein
f. 6k clene kind was, do dede em dat
unmätlicheit, f Maßlosigkeit, Über- 40 hovet we . . dat was der moder ghans
mäßigkeit. men desse stucke besmyt- leyd vnde claghede dat ener olden
tedc he allene myt vnmatlicheyt der vrouwen; de sulue wolde id dar heb-
bozen lust, wente he krenkede vele ben gheseghnet . . do schryede dat
eddeler yuncfrouwen. Denscke Krön. kind, vnde em was gans vnmer dar
f. 02h. 45 to. Passional f. 138h.
unmätliken, adv. unmäßig, und re- nnmerksamiclieit, f. UnmerMichkeit.
gende unmatliken swinde. Magd. Seh. men vth der dagelikes ghewonte ok
Chr, 402, 3. to der vmmercksamicheyt vleten.
unineeliteii , schw. v. ohnmächtig Navcig. 4, 1.
werden, deme gherne vnmechtet, dey 50 nmiier, anmermerei s, iomer.
ÜNMETENDE 65 ÜNMOT
unetoide, pari. adj. (pass.) unge- unmogeliken, adv. überaus vid.
meßen, sin annietende (immensa) torn. Alzo de gyren (Geier) konden se (die
5 Mos. 29^ 23, (H.). Kinder Israel in der Wüste^ als sie
letenheitf f. Unmäßigkeit. van Fleisch aßen) in sehet en (hineinscMe-
der uometenheyt der brukinghe (im 5 ßen^ -schlingen)^ Se eten alzo vnmo-
MArauch^ desEßens). Komerl269^. geliken sere. Josef, V, d. 7 Tods. v.
UBetliky adj. unermeßlich. De 707?.
ewige Tnmetlike god van vnbegrip- unmogich, adj, unvermögend. Ind
liker macht etc. 1^. d. Legen f. 31\ were die heirre of die stat des on-
umiHBey f. Haß, Bosheit; oft auch 10 muegich, so suelen yme die andere
nur: Zkcie^paU. discidium. Nd. Jahrb. samenverbondene van ons dartzu hel-
1, 24. Effte en man mit vnmynnen pen (1351). Lacombl. 3, nr. 496.
ia dat water scheuen werde etc. nnmoltern, adj. unwirsch? Wen
Ditkm. R. Q. §101; effte en man mit men einem vth dem ersten slape wil
Tnmynne beghoten werde mit eneme 15 vp wecken, so kan men mennigen min-
beker beres. das. § 103; to deme sehen lange nicht ermündem; etlike
hate nnde ok to deme (?) unminne. werden so eheweckern ynd so vnmel-
Komer 137^; he makede twidracht teren dar auer, dat se halff im slape
mank den heren, uppe dat se yan dem na dem koppe slan, de en vp-
tonie unde unmynne van dar ryden 20 wecket. Chryse, Bothpred. J6^. — Ist
scheiden. Lüb. Chr. 2^ 558; weret, damit unmustern, aus Unwohlsein un-
dat jenich knecht mit vnmynnen scei- behaglich , au vergleichen ? S. Wei-
dede van sinem meistere etc. Lüb. gand s. v.
Z. R. 192. nnmdt, m. und n, Misstimmung,
imodes, adv. unmuthig, unwillig. 25 Unwille^ Streit, sus loch de keiserinne
Hir van worden de Vranken unmudes wedder to T. van torne und unmede.
lirritaü). .Bt*e v. R. 587. Magd. Seh, Chr. 274, 22; en dede
HiBtdiehy adj. unmuthig, misge- wi des nicht (leisteten wir keine Hülfe) ^
stimmt, aufgebracht, grel vel unmo- se mochten se sik . . unrechtes ir-
dich, iratus. Dief, de se unmedich 30 weren ane unsen unmod (1351). Urk.
uppe ene weren. Korner 73^; de d, hist. V. f. Nieders. 8, nr. 464;
was he nnmodich unde weide alles dusse smeten up eme unmet und
dinghes unscbuldich wesen. Lüb. Chr. worden viant. Mütist Chr. 1, 107;
2. 198, also wart de ummot to beyden syden
iBB*dicheit, f. Unmtäh, Groll, Haß. 35 wechgelecht. Korner 20ic ; vert-
Sas drog Wichmann grote unmodig- mer so late wy van allerleye vmmode,
keit up Hans Schröder etc. Hanü). den wy mit N. N. ghehad hebbet
Chr. 349. (1348). Sudend. II, nr. 249 (u. so
UBt^eliki adj. unmöglich, unglaub- häufig in Sühnebriefen) ; dartho me-
lieh. Disse ketter hadde alte unmoge- 40 sten se loven sone tho dende deme
like ketterie, der gelik nue er gebort raade umme dat unmuth, dat se be-
was. Magd. Seh. Chr. 351, 6. = sehr wiset hadden deme raade. Lüb. Chr.
viel, ok in der hilgen nacht der bort 1, 316; weret dat ienich man vnmu-
anses heren . . so kamen dar to hopo des begunde in der cumpenye, dee
al de nationes, de under sunnen sint, 45 sal deme werkmestere bergen setten.
dat dar volk unmegelik is. Ludcif v. Monum. Liv, 4, 318 ; we dar denne
S, c. 22, S. 54 ; he biddet unmoge- (bei der Güdeversamlung) vnmot ma-
hke (unerschwingliche) bede ever de kede, de scheide wedden ene tunne
b&r meynliken etc. Brschw. Chr. 1, bers. Lüb, Z. R. 322; se jemand
45, 17. 50 unmoyte in der brüderschaft anrieh-
lUttalaMatd. WOrtarbuoh. Y. j^
UNMOT(E) 66 ÜNNOSEL
ten würde, soll eine halbe tonne hier wente de kyndere unmuudich weren
zu geben verfällig seyn (1594), Hamb. Komer 161c.
Z. R. p. 86^ 10. unnasch, nnesche, nnexe, adj, (Ur
nniiiot(e), /*. ünmuße^ Mangel an sprung dunkel)^ unbrauchbar, schlecht
Zeü^ Beschäftigung, mhd, unmuo^e. 5 garstig, unnascb, unreinlich, garstig
Were dat erre (ihr, der 6 Richter) Dähn. Vgl, Er. WB. 5, 141. — Gj
eyn van dodes wegene afghenge ofte hebbet dar af alle sonauende twc
van rechter ymmothe nicht an desse voder bokens holtes . . ynde latel
stat komen mochte etc. (1319). Nies, dar af howen vnde holten vai
Beitr. 2, 274 ; so dat we davon in 10 vnnaschen holte dat jar 00er to
groter ummote sin und eigintliken juwem bederue vnde vurynge, wes iv
uppe solk iuwe schrifte neyne sprake to donde is. Calenb, ürk. IX^ S. 132;
hebben konden, sunder so drade we ok mach de vorwarer der cappellen
uns des von fehide, kryges und an- der holtinge, alze vnnasches holtes
dere ummote wegin ledigen konen, so 15 to siner vuringe, bruchafftich wesen
wil we davon sprake hebbin. Gott. Urk. (1406). Lüneb, Urk. 7, nr. 863; de
//, nr. 161. — Hiehcr als m.? wan koter moghen houwen in den reken
de meisterstugken gemaket und van (niedrigen Gebüschen) unessche holt.
den olderlüden gewardiret sein, schal Gr. Weisth. 3, 80 Änm. ; unexe holt
dersulvige (der Meister werden will) 20 to howende (1409). Lüneb. Urk. XV.
den olderlüden vor den unmuth der S. 165; van Personen: Philippus (K
platzen und getow (d. h. für die Be- v. Frankr.) lauede gade, dat he leuer
nutzung ihrer PlcUse u, Werkzeuge, wolde all syne kleder geuen den ar-
die sie ihm geben sollen) sambt erer men . . den dat he sunde begyoge
mühe und versümenuss twe m.Lub. 25 geuende cleder lodderen vnde sme-
tho erleggen schuldig sin (1586). cherden als uneschen leethsprekeren
Hamb. Z. R. 191, 11. (SpieUeuten) vnde heerolden. Lerbeci
unmunde, adj. unmündig. Des § 78.
vnmunden kindes schulde. Haill. nnneme = ungeneme, ingratus.
Schoppenb. /". 59^. — Eya, leue here, 30 Dief, n, gl.
gyff my , dat ick dy bekenne, zo unndchhaftich, adj. ungenügend, in-
mach ick dy leeff hebben, wente sufficiens. Dar he umme unwerdich
unkunde de maket unmunde (unver- unde uunogaftich were der ere. Kor-
nünftig? oder Subst.?). Sp. d. Do- ner 183d,
gede Vorr. u. f. 132. 35 nnndchsam, adj. der sidi nicht ge-
anmundieh, adj. 1. unvernünftig nügen läßt, gierig. Ein giriger . . de
(ni(M zurechnungsfähig). Were dat wes to hope sleit unnöchsam edder
also, dat en vnmundich der schaden ane noge. Gl. zu R. V. I, 17.
doyt, de gene, de dat vnmündighe nnnode, adv. ungern, zegge my
der tho sie thiith, de sal halve böte 40 nycht unnode, is he dat, dede Laza-
gheuen vor den scaden. Rig. St. R. rum weckede van dode ? Redent. Sp.
p. 191; unde wol dat hertoge W. in 431. Vgl. he wuU dar unnode an, er
dem lesten yare synes leuendes, do wollte es ungern thun. Dähn. (Eig.
he kranck vnde vnmundich was etc. heißt unnode „nicht ungeme*^; die
(1396). Sudend. 8, nr. 135; gi scholt 45 Negat. ist wd hinzugetreten, als die
nicht vnmundich maket (l. maken) Bedeutung von node zu schwindm be-
Juwen vrunt van bösen saken (d. h. gann; falls nicht etwa un- Uoße Ver-
ihn nicht unzurechnungsfähig, schuld- Stärkung ist, s, oben.)
los, machen), De he seker heft gedan. unnosel, adj. nicht schadend, un-
Laiendodr. f. 128^. — 2. unmündig. 00 schuldig. (Das Simpl. nosel, nocens
ONNOSELflElT 67 ÜNPLICHT
u. das Sybst. nose, damnum finden Fastn. Sp. 981, 12; sik u. maken
sich im mniederl. s. Regel, Goth. (wie noch jetet) grobe, unanständige
Progr, 1864, S, 17; es ist wcJirschein- Worte gebrauchen, Darna hebben sik
lieh nicht von noxa, sondern vielmehr de wedderwordigeu noch ynnutte ge-
tvn dem r&man. noise [aus lat. nausea] 5 maket vm dut gelt vttogeuende. Hamb,
absuleikn. Vgl. Dief. Goth. WB. 2, Chr. 101 ; dar he ouel vmb tofreden
97 I*. Diez WB, 696.) — Unnosel was vnd [sik] sonderlik jegen mi vast
lam. Br. d. Eus, 6h; mannich un- vnnütte makede. Gentekow 13, 1, 143,
schuldich lam . . dar to ök mannich — Vgl. he makt sikk darover seer
onnosel der. B. F. 6339; nement en 10 vnnfitt, er spricht lästerlich davon,
dorste des Ynnoselen bischoppes hues Bahn.
roren. Br. d. Cir. 84^; de vnnosel nnniittich = unnutte. Mytt lan-
( Vulg. innocens ; L. : de vnschuldighe; genn unnuttige worden hebbenn de
Btmb. ein alveren ; Lulh. : ein AU Lubskenn dytt unse antworth heen
herer) ghelouet alleme werde. Spr. 15 unde beer geworpen. Waite, Widlenw.
Scd, 14, 15 (C.) ; der unnosel kindere 2, 355.
dach (28 Beehr.). Mundart. 2, 456; nnordelicheit , f. Unordnung,
einfach^ niedrig, God wolde em open- schlechte , ungehörige Beschaffenheit.
baren syn loen myt so groten myra- u. eres loven unde levendes. Korner
kell ouermyddest so verworpen, vn- 20 173o; wol dat na tyden vele arghes
nosden vnde truwen swyne herden. unde unordelicheyt (schlechter Lebens-
Freckenh. Leg. 33; simpelevnde vn- wandet) van en vorvaren ward. das.
nosele lade. das. ; de wile Wittenhorst 222^.
eenen onnoselen menneke (ex ima nnordelik, -ortlik, u. unorlik, adj.
plebe hominem) Occo Amken ge- 25 1. gegen die gewöhnliche Ordnung,
Doemt, wulde na rennen etc. Ben. außergewöhnlich. Se was beuangen
4^3, — Jetet wird das W. westwärts myt groter vnordeliker kulde vnde
(bes. in Ostfriesland) eur Verstärkung bitte. Serm, evang. f, 241d. — 2, gegen
des Adj. gebraucht, z. B. unnosel die richtige Ordnung, ungeordnet.
gröt; u. het u. a. Stürenb. s, v. 30 Wente he en unordelik levende vo-
iiiBOSellieitf f. Unschädlichkeit, ün- rede. Korner 221^ ; de koning da-
schuld, ynnoselheit vnde eynuoldicheit gede vor allen bischopen, dat vele
desses kyndcs. Br. d. Eus. 27^; unortlikes dinges wer in der cristen-
exemplar der vnnoselheit heißt der heit. Magd. Seh. Chr. 78, 14; unort-
A. Hieron. das. 6. 36 like begherynge. Wiechm. nikl. nds.
uiutte, ac^. u. adv, unnütz, un- Lit. 1, 3Ö; umme ere dwelinghe
ian/gliek. en volk, dat unnutte were unde unorliken werke. Korner 191^.
to allen guden dingen. Korner 86c; mit Dazu adv. unortliken. Wente du un-
dessen (laddichgengern) hefstu de ed- ortliken to my komen bist. das. 118c.
delen tit unnutte togebrocht. LOb. Bo- 40 nnordich = unordelik. Help, dat
dend.v, 820; bes. mit (unnützen, groben) nicht vnordige drofienisse vnd swar-
Worten sdteltetid. Dar wart den bor- modicheit in vns sy. Bost. Bedeb. f. 6k
geren de vorrederie vorgelesen, so nnplege = unplicht. s. e. Beispiel
dat der schelke worden teine vor- unter ungelt.
meldet, so dat de borgere dar ganz 45 unplicht, f. 1. Pflichtverletzung.
imnatte ap worden, dewile se gar Wert ieneg knape so dumkone, it si
mode weren in sodem angeste to vppe der reise oft in dem houe, dat
wonen. Brschw. Schichtb. 236; Drii- he sie to unplichte vplendet weder
deke, wultu eck harde by uns stan, sinen heren. (13 Jahrh.) Hans. ürk.
Wo se willen beyde unnutte wesen? 50 //, S. 23 ; swe des kindes erve is,
5*
UNPLICHT 68 ÜNPLICHTLIKEN
dem sal des kindes Vormunde bere- len ore meygere nicht dringben to
den von jare to jare des kindes gu- iennegheme denste, ghave eder un-
des unde ene des gewis maken, dat plicht (1387), Gott. Urk, I, tir. 328^
he is in unplicht (= unplichtliken) vnde hebben dar houedenst vnd an-
nicht ne verdo. Ssp. /, 23, 2; bes. 5 dere vnplight aue eschet (1365)
die Verletzung der Zucht, Unsittlich' Lüneh. Urk. VII, nr. 610; (Der Rath
keit, Unzucht, Ehebruch, tvHde Ehe. behält alljährlich 8 M, inne) vor . .
Se (die Beamten des Königes) hebben perde to holdende . . unde vor aller-
van di nie sunde unde vele unplicht leye stadtplicht unde unplicht Brschw.
geleret. LÜb. Dodend. v. 352; de 10 Chr. 1, 151 Anm.; scholen plichtich
duvel brachte de keiserinne in ein syn alle vmplicht, de ene intsampt
rochte, dat se in unplicht lege bi der Stadt wegenn vpgelecht ward,
einem eddelen ridder. Bothos Chr. mede to dragen. LiU). Z. R. 235;
f. 82; dieselve maus meisten sick willen de armen lüde . . myt nener
noch einmail die frowen laten tho 15 nyen vmplicht besweren (1500). Su-
echte geven ; denselven ehestant, dair dend. 8, S. 273, 22 ; desse standt
sie süss laivge hedden inne gewest, (der Bauern) is swar, moyesam unde
dat en wer gein ehestant gewest, und mit mannigerley unplicht besweret.
hedden so lange gelegen in unplicht. Protest. Gl. eu R. V. f, 3; nenenie
Münst. Chr. 2, 71; se hebben eine 20 tollen edder unplicht up de Dith-
titlang mit malkanderen in unplicht merschen uptosettende (1523). West-
gelevet. Old. Urk. v. 1542 ; fiff jar phal. 3, 1790; de rekensmanne scho-
lanck heft se by en ander gewont in len ok hirbaven neue unplicht edder
unplicht. Soest. Dan. 184; da jemand andere beschweringe in jemandes
seine kinder . . verseumte . . und 25 guedt dringen (1579). Cassel, Utk,
sich also beslapen Hessen und in un- 108; dar hefft de Ottersberch ane
plicht lebten, was de vorbroken? Gr. de pandinge unde alle unrecht und
Weisth. 3, 129 ; in den Kloppenburger unplicht. Gr. Weisth. 3, 220.
(Old.) Bruchverzeichnissen von 1540 nnplichten, schw. v. die Pflicht ver-
bis 1542 kömmt es häufig in dieser 30 leteen; eine unplicht auflegen? flo-
Bedeutung vor. — 2. wozu man recht- giare ? Dief.
lieh nicht verpflichtet ist. meritum ex unplichtich, adj. die Pflicht vei'-
congruo (qpp. ex condigno), van gna- letzend, (koning Wilhelmus) de was
den vel van unplicht. Voc. Engelh. sine daghe wesen en böse minsche,
(zu plege, plicht, Leistung, Zins) 35 en unplichtich vorquester unde rover
außerordentliche Abgabe; dann aber des gudes an deme rike. Lüb. Chr.
auch (wie ungelt, unslete, Unkosten) 1, 6; von Sachen : ungehörig, unrecht-
jede Abgabe, angaria, vngelt vel vn- mäßig, (de sotmester soU schtvören)
plicht. Voc. Engdh. u. Dief. „gemeine dat he nene unplichtighe stighe ed-
Abgaben, außer der Landsteuer. ^ Dähn. ^ A^r ander unredelike ghote gbeten
De vorste nemet (vom Bauer) sine wille (1377). Walkenr. Urk. nr. 971;
plicht, darto komet vele unplicht. (derselbe soll schwöreti) dat he boven
Eccles. f. 83h; de helfte des slotes nascrevene plichtige gote nenerleye
B. myt alle syner thobehoringe, myt unplichtige stige geeten wille (1388).
plycht vnde myt vnplycht , ys unse 45 das. nr. 992.
eghen (1408). Brem. Denkb. 187 ; he unplichtliken, adv. auf pflicMver-
scal ganse macht hebben vptonemende letzende Weise, ungehörig, al nam be et
. . alle vnse rechte, tynse, rente . . mit walt unde unplichtliken vordede
plicht vnde vnplicht (1435). Scheidt, dat. Lüb. Chr. 1, 7; se beschatten se
V, Adel p. 130 u. so h ; we en schul- 50 (de papen) unplichtichliken. das. 1, 59.
UNRADICH 69 UNRAT
iiradiek, adj, der nicht eu Bathe dy senden vngeuall, vnrädt vnde yn-
hät verschwenderisch, Dat he gans gelücke yn allem dat du vor de handt
tobringerne was unde unradich. Kor- nympst. 5 Mos, 28, 20 (Bugenh, u.
nn 177d, E. Auch Luther unradt); den 5 Nov.
urim, m. Mangel an räm, Ah- 5 do vordranck N. N. vnd wort gedelet
vfichung vom Ziel (der Absicht), (un- vor einen vnradt. Strals. Chr. 2^ 178;
UabsichiigierJ Zufall, Unfall. Wan he so scholde idt ein unradt (unram)
fder angeklagt war eine falsche EUe wesen. Sass. u. Holst. B, 131; wereth
^brauM eu haben) sek des entsloghe, ock sake, dath in dissem breue wath
d&t dat to komen were ane sine wit- 10 vorsumet worde . . wu dar vnrath
scap unde vorsate, so moste he den tho queme etc. Hahn, Urh 3, 27;
onram verbeteren usen heren, dem yk arme gheselle byn by vnrat by
rade, mid sinen ghude na oren gna- ghekamen, alze jwe leue wol ghe-
den. Hanov. St. B. 391; D. G. bunt höret heft van der vrowen, dede wart
heft ein van der herschop schape ge- is vervnradet (verunglückte) (1500).
beten . . Ordel: Nachdeme de bunt Tfi^m. J&ne/*; angesehen in vorgangen
nicht beruchtiget was, is dat ein un- jaren unse borger vele beschweringe
ram vnde schal sunder schaden vnd und Unkosten in unraht (durch un-
broke gescheen wesen. Sass. u. Holst. glückliche Zufalle) bigekamen. Dithm.
R. 42^ 7; vor ein unrhaem deilen 20 B. Q, p. 215. — 2. Aufwand zum
ffür e. Unfall erklären), das. 95; so Überfluß, Verschwendung (das Wesen
schal idt vor ein unram geachtet wer- eines unradigen). Vnrad nympt sack
den. das. 131; ock queme jenich vn- vnde sad (prodiga res toUit cum se-
ram edder infal, [dat] dusse borne mine saccum). Kiel. Mscr. f 33. Vgl.
(Brunnen) bufellich worde. Calenb. 26 Frisch 2, 88 : „unrat, wefm man etu)as
Irk, 5, nr. 866. nicht Verschwendung nennen mag ; was
uruieliiiges, adv. ohne es eu wdl- soll dieser unrat ? cur haec sumtuum
Un. unabsichtlich. So welich man den profusio fit?^ dann (wie ungelt, un-
aoderen anzegelt ofte vppe ene driuet kosten) Kosten^ die überher laufen,
mit vDgerade^' Far. unramelinges) etc. 30 Kosten überhaupt. De winheren scho-
Rig. St. B. 124^ 6. let bestellen mid deme winscrivere,
tiriste, f. Unruhe, Lerm. Dar na dat de unrad des wynkellers ghemyn-
en Schach dar nicht mer der vnraste nert werde mit den brode unde ghe-
des olden vyandes. Dial. Gr. 204^; luchte (Erleuchtung). De wynscriuer
vant dat lant to Butenyaden in 35 schal eghene lecht tughen in deme
krighe, vnvrede vnde in vnraste ghe- kellere to bernende unde neyne mar-
legen heffb. Brem. Urk. v. 1420; he ketkersen unde schal allen unrad in
väs van sinnen wunderlick, van frede dem kellere holden na rade unde bete
arm, van vnrast rick. Benner f. E 4^. der wynheren. Hanov. St. B. 281;
nrastieh, -restich, adj. unruhig. 40 dat de van Pratzen . . neuen vnrad
wandernde vnder iw vnrastich. 2 efte koste hebben schollen van dem
Thts8.3^11(C.); clappich vnde wilde, koninghe van Zweden (1368). LÜb.
vnrestich vnd en mochte nicht bliuen Urk. 3, S. 706; vnd als . . vnser
in ereme huse. Spr. Sal. 7, 11 (C). vrowen amptman vnser vrowen thyns
urit, m. 1. = ungerade, unglück- 45 al op gebuert heft vnd den cost vnd
Itcker Zufall, unbeabsichtigter Schaden. den vnraidt dair äff betaelt heft, so
^0 we gebuwet heuet vnde dar vn- etc. Gr. Weisth. 3, 866 ; ende wel
ghelacke to geualle van vnrade (im in der sake vellich worde, die sali
Ttxt: uan ungheschichte). Lüb. B. den broke, kost ende alle onraedt vp
SS3, Anm. 1; de herr wert manck &o staen. Bichth. 527, § 29; hyr van
UNRAT 70 UNRECHT
geslagen den onraet van den roggen. vnd reygin machin, zwene, dy senff
Z. d, Berg, G. F. 11^ 193 (vgl. 196); vnd vnrat geven. Grashof ^ Antiq. Mise,
vortmer allerleye unrat unde grunt- (Brinckm. 2^ 652,)
rorynghe in usem lande, de lecge wy nnrätswif, n. Weib^ das nnrätsbröt
(Erich V, 8,) af, unde scal en und 5 feil bietet. Und sal men die unraitz-
erem ghude nen scade wesen (1357). wiven overmitz den boevenkonynck
TJrTc. d. hist. F. f. Nieders. 8, nr. 521 ; doin brengen to Moerse up den kaexe
allerleye unrat und unrecht, it si an setten. Lacombl. UrJc. IV, S. 564.
watere oder an lande, dat legghe wi unrecht, adj. 1. einer der Unrecht
af (1344). das. nr. 417 ; (Sudend. 11^ lo hat^ im Unrechte ist ; u. sin, Unrecht
nr. 77); (ungherat an watere und an haben^ u. werden, Unrecht bekommefij
lande, das. 8, nr. 406). Vgl. grunt- verurtheüt werden. Wente se (die
roringe. — 3. Widrigkeit, Unrichtig- Königin) nu vant vorreder in der
keit^ Ungebürlichkeit, Nachtheil, juwe stad, de se brachte to deme dode,
thobehorigen und lüde sint utgeble- 15 so is se nicht unrecht, hat sie recht-
ven, des men sick na gestalt dusses mäßig gehandelt. Lub. Chr. 2^ 602;
landes . . ock tho verhodinge groters sy wy unrecht . . sy wy ock (aber)
unraitz so nicht verseyn (1534), Kindl. recht etc. Dithm. Lied f. 6 ; weret
i, 275; to Vorkomminge (^FerÄwYwng^ sake, dat he (der Appellierende) des
ferneres unrahdes. Benner^ Brem. Chr. 20 vnrecht worde, dartho schal de jenne,
2y 94^ ; dorch solche unordentliche de des vnrecht wert, betalen des an-
. . vormischinge ungetwiffelt sich ge- deren koste (1498), Biüw. B. § 17;
liker unradt begeven moste, alß sick de dar denne unrecht ward, de schall
bi den Spartanern ehrmall} thogedra- gebraken hebben etc. Dithm. L. R.
gen. Neoc, i, 101; mit grosser muhe, 2b § 9, — Eyn islich borger sal hebben
vnwiderbringlichem schaden vnnd rechte wicht . . befunde men ymande
vnrath. Sastrow 2y 90. — unrat mer- daran vnrecht wetenlich, dat were
ken kann heißen: merken, daß Un- groter wen broke. Fidic. 1^ 44, —
Ordnungen u, Betriegereien vorgegan- Von Sachen: unrichtig, unwahr. Ik
gen sind, oder daß die Sache schlecht 30 betech ju mit unrechten dingen. K
ablaufen werde. Bahn, do se unradt F. 2523, — 2. ungerecht (als moral
Vornamen. Bussow f, 172; hir na als Eigenschaft), schlecht. Id en ys nyn
de koning unrath vornam, vordroch man also vnrecht, id en dunke eme
he sich mit V. Benners livl, Histor, vnbillic, oft men eme vnrecht doyt.
p, 104. 35 Wigands Ar eh. 11, 48 u. Lehnr. Art.
unrät, feines lockeres Gebäck, Art 78, § 2 ; we breue screue vnde de an
Waffeln, nebula est panis, unrat. Voc. der lüde hus . . worpe . . de vppe
Engelh, u. 2 Voc. W. vnrad, panis iemendes rochte ghinghen, den wel
subtilissimus. Dief. alt. u. n. gl. — me vor eynen vnrechten man hebben.
„ Unrat nennt man in der Lausitz 40 Brschw. Urk. I, 134, 85 ; dar na dref
dünne Kuchen, welche in Müch oder he ut deme lande to Sassen alle de
andere Getränke eingetaucht u, gegeßen ungelovich waren unde unrecht unde
werden.^ F. Bech. Vgl. Lexer 2,1924, verbannen, unde satte wider an ere
— Va lot der ko&kenbeckersche, de stat, de recht unde got waren. E, v.
mir frowen vnrad brachte (1397). 45 B^. 530, — Substantiviert: dat un-
Sudend, 8, S. 234, 30 ; van den koke- rechte = unrecht. Se wolden en
beckerschen, de den unraed backen. des vnrechten vnd sulfwolt nicht bj-
Z. f. Lüb. Gesch. 2, 524. Vgl. zu stendich wesen( 1396). Sudend.8,S.157,
der hochzyd sal men nicht mehr ha- 19; vnd weren Vosse der vntrowe vnd
ben denne sex spylmann, dy tencze 50 des vnrechten bystendich. das. 150, 38,
DNBECHT 71 UNREDELIK
nreckt, n. 1. Unrecht^ Ungebühr. das. J2U ; vnrechtaerdich gut (1393).
Ea mynsche was anghesproken to Lüb. ürk, 4, nr. 598.
anrechte (mit U.) umme mordbrand. unrechtverdiehliken, adv. auf un-
Lab. dir. ly 276; des (Klosters)\i2iAAt rechtmäßige Weise, dat ik ovele unde
sik de bischop to unrechte under- 5 unrechtverdichliken ghedan hebbe.
wunden. Magd. Seh. Chr. 91^ 7; dat Korner 88^; vnd aldus leggen se gode
he to anrechte besad. Körner 147c to vnrechtferdychliken de sake. Sai-
u. k. np oder up en unrecht, ter f. 67.
okne rechtmäßige Veranlaßung. de anrede, adj. = unberede, unge-
Markesschen, de vp vnrecht vnse 10 schickt, unfähig, unbequem, dat swert,
vrende weren (1396). Sudend. 5, S. dar he (Gciias) was mede störtet,
151. 33; N. N. heft uns ensecht up dat toch eme David ut der schede,
eyn unrecht. Brsdm. Chr. i, 46^ 18 ; Dat borent (Tragen) was David un-
U, 8; 100, 1. — ^. Nach Dähn. rede, Over den hals moste he dat
Heß „n. vormals insofiderheit ein Ver- 16 slepen. Josef. V. d. 7 Tods. v. 1015.
gehen, das rechtlich gebüßet werden unrede, /'. Mangel an rede (ratio),
mußte^; daher auchwotd Geldbuße (für Unrecht, Ungebühr, Ein del der gilde-
geringere Vergehen). Dar hefit de mestere, de en hulpen ere unrede
Ottersberch ane de pandinge unde dryven na Juncker Johans redde.
alle unrecht unde unplicht. Gr.Weisth. 20 Münst, Chr. 1, 266; ock w;l dusse
3, 220; vgl. 3, 616. gemente, dat de jarlyken 4 mk., so
ureehtdanieh, adj. unrechtmäßig. eyn capyttel jarlynges myt unreden
eoe valsche vnd vnrechtdanige or- van enem ideren lene upgebort, ock
szake. Meld. Jahrbb. 3, 178. dat confirmatien gelt, so eyn capyt-
nreckteliken , adv. unrechtlicher 25 tel . . noch myt grotteren unreden
Wtise. Levede de man unrechteliken, hefft by syck gebracht, in de kysten
dat he sin erve . . unnutteliken tho- \L&men(1530), Waitz, Wuttenw.1^291.
bnngen (verschwenden) wolde (1428). aaredelieheit, /. Unvernunft, tyran-
Brem, Stat, 349. nis. Chr. Sd. 188, 23.
ureektiek , adj. ungerecht^ böse, so nnredelik, adj. 1. der Vernunft ent-
HÜteht. up dat he dat werk nicht behrend, unvernünftig, irrationalis,
fD late verderuen noch versturen Voce, vnredelike beeste. i Jfo^. i, ^i;
van den vnrechtigen vnde bösen lu- Sündenf. 140; de eyn vnredelik deerte
den. Br, d. Eus. 39h. is, bringet em dat broed. Passional
■ireektidieit, f. ungerechte Ge- 85 f. 216h; de geyst der beyste vnde
annung. Dat lede men bischop 6i- aller vnredelicher deire. Dial, Greg.
belers unrechtikeit to. Magd. Seh. 217h. — ^. von Sachen : unvernünftig,
f'hr, 65^ 20. oder auch ungehörig, ungeeiemend,
ureektigen, adv. auf unrechtmäßige enormis. Voc. Luneb. (was gegen die
Weise. Se radtslageden, wo se de 40 ratio ist). Dat unredelike dement
dorpe, de unrechtigen besethen wur- (des Waßers). Dial. Greg. 185; de
den, machten wedder an sick theen. vnredelike beweginge des vleisches.
Westphai. 3, 155. das. 209; na myme unredeliken willen
■ireektverdick, -vertieklik, adj. (unvernünftigen Wunsche). Korner
wirtchimäßig. Do begunde he sick 45 158^; desse vrouwen beiden desse
to üvende in allen untuchten unde vnredelike gewoenheit. Br. d. Eus.
unrechtverdigen saken. Korner 74c ; 91; he sprack eislike vnde vn-
dyn ee kan nicht rechtverdich we- redelike worde. Br. d. Cir. 107h; de
sen, de du mit so unrechtvertich- werlike stat blift brekhaftich unde
liken werken opembarliken vorhonest. 50 unredelik. Leibn. 3, 203; vele mon-
ÜNREDELIKEN 72 ÜNROÜWELIK
nike worden vordre ven dorch ore un- ticheit dardorch vorhenget etc. (1599),
redelike levent. Magd. Seh. Chr. 42, 25. Hamb. Z. B. p. 240. Zwist, vnde
nnredeliken, adv. unvernünftig^ un- vppe dat se der heren vDrichticheit
geeiemend. De monnike leveden uq- auer sliten mochten, degedingeden
redeliken. Magd, Seh. Chr. 85^ 26; 5 se ene grote hulpe geldea (1396).
unredelken overweldet. Lüb. Chr. 2^ Sudend. 8, S. 130, 19.
389. ^ nnrichtigen, adv. auf unrechte, un-
nnreinen, schw, v. besehmuteen. Du gebührliehe Weise, personen, de by
(fliege) unreinest, wat du 1)erore8t. nachttiden vp der Straten wancken,
Gerh. v. M. 56, 40. 10 ynsture dryuen vnd vnrichtigen syck
nnreinigen, schw. v. beschmutzen. hebben (sich benehmen) (1471). Meü.
Sprichw. Tys en vul vaghel, de syn Jahrbb. 16, 233.
nest vnreyneghet. Kiel. Mscr. nr. 114 anrim, m. UngehSrigkeit, Unord-
/*. 37, nung. Ok wille we alle iarlikes tweoe
unrekelik, adj. unvernünftig. Wan- 15 yses rades cumpane dar to selten,
neer die prelaten onreckelic leuen, de dat rechtverdigen (strafen) scho-
6oe en hebben sie ghiene stemme te len, efft in den vorscreuenen stucken
spreken. 1^. d. kerst. gel. f. 201. van des stovers weghene ienich brake
nnrelik = unredelik. Vns dunket, edder unrym schude (1393). SudeiiA.
dat se vns ene vnr echte vnrelike sake 20 8, 8. 254, 34; unde se geven speword
to legget (1395). Sudend. 8, S. 24, 30. deme konynge unde dem bisscfaope
unreste = unruste, -raste. Quade unde stelden sik, dat se wolden vech-
selschop maket grote vnreste. Josef, ten , . Darna wurden vorvluchtich
F. d. 7 Tods. V. 2297. de insetters desses unrymes uth deme
nnreplik, -lich(t), adj. unbeweglich. 25 lande. Lüb. Chr. 2, 330.
Wanner dair guedere replick ader unrimesch, adj. ungeordnet; bes.
unrepplick ouersteruen ane liues er- dessen Verstand nicht in Ordnung ist.
uen, so Valien sodane guedere nicht »unr., albetn, ungereimt, ungessogen.*^
vpp dat negeste bloit des doden. Dähn. „unklug, nicht bei Verstände.^
Brem. ürk, v. 1497; alle vnse guder 30 Br. WB. 3, 494. Am ende dißes jares
replich vnnd vnreplich etc. Old. ürk. starff it ungewöhnlich dorch eine nie
V. 1570; alle vnser gudt replycht ed- suke, dardorch de lüde etlicher ma-
der vnreplycht. Old. U. v. 1554 ; gu- ten unrimisch worden. Neoc. 2, 389.
dere reptlich edder vnreptlich. Old. nnrdplik, adj. unwiderruflich. An-
ü. V. 1526; beklagen wi . . dat wy 35 bedet de gode, anders yw schal ge-
in fremden landen uns mit golde, geuen werden dat vnroplike ordel
geschenk unde gaven und unreplicher der vordomenisse. Lüb. Passional /.
teringe aller wegen musten bekant 225<^.
maken (1444). Ben. 321. (Die Lesart unro(n)we , f. Unruhe. We deit
ist an dieser St. schwerlich richtig; 40 deme konninge unrouwe? (quis in-
viell. ist unrekelicke oder unredeliche quietat regem?). 1 Sam. 26, 14 (H.).
t. /"= ungebührlich] eu lesen.) Perpendikel an der Uhr. Dat se sick
unrichtich, adj. u. sin, Unrecht ha- ock alse ein vnrow an dem seyer
ben, he swör ök, dat Isegrim up en vnrowich maken, vnd alse ein knepel
löge unde unrichtich were etc. R. V. 45 in der klocken ben vnd her pampe-
6276. len. Gryse, Speg. f. Ff. 3.
unrichticheit, f. Ungehörigkeit, Un- unronwelik, adj. unruhig. Dar disse
Ordnung, nademe dorch lanckheit der vorscr. E. C. an der besittinghe des-
tydt . . alle gude ordnunge vorder- ser twintich lub. m. gheldes mochten
ven . . und sust alle andere unrich- 50 mede behindert edder vnrowUk ghe-
UNROÜWEN 73 ÜNSATSEME
maJLet (beunruhigt^ nickt in unge- tuB vorwunderde sick dyner dult unde
störtem Besitz gelaßen) werden (1453). ok der ioden unsadelken unmildicheit.
Kampts ürh. 10. Brem. lib. prec. 36; o unsadelike
lUMwen, schw. v. beunruhigen^ louwe! P<xss. Chr. 274^.
inqoietare. Dief. (ünrouweden. 1, u. 5 unsachte, adj, u, adv. unsanft, in-
2 Voc. W.) eptus. Dief. In s. Steffens nacht wart
urttwieb, adj. unruhig. Des voren bischop Waltarde unsachte, ihm ward
de Sassen nnrowich van lande to unwohl. Magd. Seh. Chr. 83^ 12; adv.
knde. Magd. Seh. Chr. 10^ 14. mit Schmer een. 0 we! dat soete wort,
iaj%M{t), adj. nicht geräumig ^beengt, lo dat is my gar unsachte hört. Theoph.
Galienas sprekt, dat de sulue drank /, 695; do Flos dat vornam, unsachte
ghat sy Yor den snoue vnde vor de id ome bequam, war ihm unlieb. Flos
Toritine borst (Engbrüstigkeit). Bok u. Bl. 1245.
i. Arsied. f. 114 ; vortmer bereuene nnsadiehlik, adj. unersättlich. Vnde
tanoeo, linwant vnde vnrum scal men 15 dar to is juwe gyricheyt vnsadichlyk
bringen vnder den swichbogen. Hans. vnde vnvullyk. St. Birg. Openb. f. 73^'
Urk. 11^ p. 267. ( Nach Lappenb. was unsage, adj. der nicht sage (£fage)
SH cid Baum einnimmt; heißt es nicht ist, unverschämt? van angesichte (uu-
tm Gegentheü : was wenig Baum ein- geschichte ?) quam eyn ander boze,
nmmt^ nicht sperrig ist, wie jetjst der 20 vnszager man in de suluen kerken etc.
Ausdnui lautet?) V. hül. Hieronym. 5, c. 35.
wnnt{t)^'Ti^st,f. Müh€,Beschwerdey nnsälde, f. Unglück, Unheil (oft
inqnies, turbatio. KU. unde künde personif.). He (der Mensch, sagt der
sulkes deme anderen in tokamenden Teufel eu Gott) is dyn by der na-
üden to groter vornichtinge vnde vn- 26 ture, men myn by der vnsalde. Serm.
raste kamen. MeU. Jahrbb. 10, 76 ; evang. f. 5b; se Tiebben gheleuet in
ein jeweliken twe gülden vor erbe den seuen doitliken sunden, dar se
möge unde unrosth, de se darummhe sik mede irworuen hebbet de seuen
hebben. Pgl, Pomm. Gesch. Denkm. vnsalde des liues vnde der zele. das,
II, 195. vgl. unraste. 30 f 26^ ; grod unsalde unde wemodes.
urtsticli, -rostichy a^. keine Bast Korner 34^ ; he dachte wol der
noch Buhe habend, inquietus et im- unsalde (: walde). Zeno, 1538; ein
probas, iUiberalis, invenustus. KU. ovele hüt ein bederve man to siner
Vnse ghemode is altoes vnrustich, en unsalde echt gewan (nahm sur Ehe).
so vele is dat ghemode edeler ende 35 Gerh. v. M. 29, 2; eyn grot teken
werckliker, alse de vnruste merre is. ewygher vnsalden ys dat besunder etc.
Bok A Byen f. 93^; se (de tunghe) F. hül. Hieron, 1, c. 44 ; wo mach
oaket de harten vnrostich, de eerst leef ghchat werden dat leuent, so
ro8tich weren, ende doet se waggelen. vele bittericheyt hebbende, vnder
das. 183c ; he (der Bischof) schal be- 40 ghedan so mannigen vnsalden vnde
ropen de unrustighen, Sterken de armode etc. Navölg. 3, 22.
cleunodighen etc. das. f. 91o; und nnsalieh, adj. unselig, verflucht.
de bürgere weren alle missetrostich Ganck hen , unsalige , ganck hen !
und anrostich und entruweden nicht (Anrede an den Teufel). Dial. Gr.
de stad to werende. Gatt. Urk. II, 45 198; Su, du unsalghe mynsche, wat
nr.225; hoesiendes (Hustens) holten du nu best ghedan! Lorsbach Ärch.
unrustich. das. nr. 374, 12. 2, 175; unsalige 6m, wat wilt gi don!
unwick, adj. nicht bereuend, un- R. V. 1649.
^ßfertig. Born. 2, 5. nnsatseme, adj. (unersättlich), unbe-
usadelik) adj. unersättlich. Pyla- 50 friedigt. De ghiricheit na dem tidliken
ÜNSCHAMEL 74 ÜN8CHICK
gude Is vnrowelik in des mynschen Sprichw. armod maket unschemel
mode Vnde is eyn vnsatzeme leuen lüde. Kiel, Mscr. nr. 114^ f. 16,
des herten Vnde bringhet sele vnde nnschemelheit, f. Schamlasigkeü,
lif in smerten. Josef, V. d. 7 Tods. impudentia. Dief,
v^ 2564. 5 nnsehemelieheit, f, Schande, ick
nnschamel, adj. schandos, vnbarm- werde iu gheven in ein ewige vnsche-
hertich, stritbar, vnsckamel etc. melicheit (dabo vos in opprobriam).
Schaph, Kai. f. P5a. 5. unschemel. Jerem. 23, 40 (H,).
üDSchamelheit, f. Schamlosigkeit. nnschemelik, adj. schamlos. De un-
vnde vpdeckede ere vnschamelheit. 10 schemeliken hunde. Jes. 56, 11 (K);
JEzech, 23, 18 (L,), (im hehr, Text: mit vnschemelken speien, mit dabel-
Scham = Schande.) speien etc. N. Rus 2, 39; u, adv.
nnschapen, adj. ungeschaffen, d. i. -likeu. Eyn wif genck kon-liken vp
misgestaU, deformis. Wente he was den berch vnde leyp vnschemeliken
eyslick unde unschapen an synen lit- 15 vor syne spelunken. IHal. Greg. 193;
maten etc. Korner 72^. weret, dat sich en unschemelikeD
nnschedelik, ddj. was keinen Scha- wiside eyn vor deme anderen (1344).
den thut. welck man schleidth dem Urk. d, h. Ver. f. N. Sachs. 8, nr. 423,
anderen einen vnscheidlichen or- nnscbemerne, adj. der sich nicht
schlach edder dunslach, . . de wed- 20 schämt^ schamlos. Du deyst de wercke
det etc. (1532). Brschw. Urk. 1, 137, dynes vaders sathane. 0 du unsche-
44 ; auch passiv, was keinen Schaden meren unde driste. Fass. Chr. 274h.
gelitten hat, untadelhaft. druddehalfi nngchemich, adj. schamlos, vnsche-
schock unschedeliker bohme tu hon- mige werk (^(/njeiicA^/ Gal. 6, 19 (R).
nigh buten, dy sal he holden. Fidic. 26 unsehes golt, Unzengold? It. so
2j 125. heft min dochter IV soden duke unde
unschedenicheit, f. üngärenntheit. II duke mit unschen golde (1389).
Abrahames siechte grep he to sik in Livl. Urkb. nr. 1264. „geringhaltiges,
ewigher unschedenicheit myt vns to au Schmuck u, dgl, verwendetes GM?
wonende. Serm. evangel. f. 207c. 30 nach d. Frankf. Handelsb. v, J. 1559
viLseheme^f.Schamlosigkeit^Schande. kostete ein Pfund gemeines untzgolt
impudenta (d. i. . . tia). Voc. W. u, 9 — 10 fl." Lexer s. v. — Vgl. unse-
Dief. De bosheyt ys yn den mannen golt. Gcidblech ?
so ser gewassen, dat men ene vor nnschicht, (unglücklicher) Zufall^
eynen deren holt, de nicht gelert en 35 s. ungeschicht.
ys yn der vnscheme der vnkuyscheit. unschiehten, adv. zufällig. Isset
Br. d, Eus. 29. dat jemant vann dem anderenn ge-
unschemel, adj. nicht schamhaftig^ scheret wert vnd nicht mit vorsate,
schamlos. Vnde druckede syn ange- mer vnwetende vnde vnschichtenn etc.
sichte vp de erden, hent dat dat vn- 40 Big. St. R. 28^ 26.
Schemel wyff van dem vynster genck. anscbichtliken, adv. jmfäUig, Dat
Dial. Greg. 193^ ; koster, de sere desse scrift efte use ingheseghel vn-
vnschemel, vnkusch vnde drunken schichtliken efte van welken dingen
plach to wesen. Br. d. dir. 100^; gy uorwarloset worde, dat were an bre-
vermetet yu alse vnschemel lüde to 45 kende efte uorlesende efte ritende.
verterene de almyssen, de den knech- (1323). Mekl. Urk, nr. 4452.
ten godes gegeuen syn. Leben d. h. nnscbiek = Ungeschick. Dar vmme
Franz. 143 ; he (Japhet) behude si- dorste he (Joseph) se (Maria) num-
nen vader (Noah)^ do he unschemel mer anseen, Dat moste den van vn-
lach. Falcks Staatsb. Mag. 6, 605. 50 schycke (jsufäUig) gheschen. Sp, d.
DNSCHICKEN 75 ÜNSCHÜLT
menseU. 8al. f. 6. Vgl. Bahn, : „u. Un- ( Verwechselung mit vulschuldich ? oder
(frdmtng. Ik bin ganz in unschick, un- verstärkend? s. A. Höfer in Pf.
meine Gesundheit ist nicht so, wie sie Germ. 14, 201). Welck unschuldicb
sein scü; de nur is in u., gehet nicht man stervet, sime heren volget nicht
(/rdenüitk,'^ 6 dan ein herwede. Fahne, Dortm. 5,
useUeken, adv. durch ein unglück- 35, 16. (Thiersch, Gesch. v. Dortm.
lickes Ungefähr, durch Zufall, vgl. p. 125 liest vulschuldich.)
unschichten. Werde eck vnschicken noschuldigen, adv. unschuldig, ik
en man, de iho dem schilde geboren bin unschuldigen hir besecht. i2. F.
vere, sad tho des boden hus, wen 10 4479. 4486.
de rad des' berichtet wert, den scal Iin8chnldi(n)ge89 adv. auf unschuh
men setten in den torne (Thurm) dige Weise. He scal vorsweren, dat
sunder vare (1330). Scheidt^ v. Adel he unschuldinges vervestet si. Bruns,
p. 128. Beitr. zu d. d. Recht, p. 185; venk-
usekieklieheit, f. Nicht-passlich- 16 nisse, dar ik unschuldyghes bin in
leit. Unde ist, [dat] jenich deel van gekomen. Locc. Erz. 23^; dat de cop-
wjndes edder ander vnschicglicheit man alze vnschuldiges teghen god,
wegen des weders nicht konde vi- recht vnde redelicbeit vorwaldet wert
sehen etc. Hamb. Z. R. 73. etc. (1425). Russ.4ivl Urk. S. 185^.
useknldieh, ad;. 1. frei von Schuld, 20 unschaldinge , f. Entschuldigung,
tüdit schuldig, immunis. Voce. Swe- Also he (Heinr. IV) quam vor den
reo, dat he der (scult) unsculdich si. pawes, do halp em al sine unschul-
God. StcU. 78, 28; Also warliken ick dinghe nicht. Lüb. Chr. 1,5; de breve
unschuldich byn des lyves keyser der ujisc\i\i\dinghe( Entlastungs-Docu-
Uinrikes unde alles mannes licham, 25 ment). Korner 176^^.
so warliken etc. Korner 63^ (vgl. nnschult, /". 1. das NichtschuMig-
schaldieh des mannes); Wel he sein. Häufig mit seinem Ggs. schult
ir (der schädlichen Thiere) sik uteren verbunden, um den ganzen Inhalt eines
na 'me schaden, dar mede n^ is he Besitethumes nach seiner negativen u.
nicht unsculdich. Ssp. II, 62, 1 ; unde 30 positiven Seite eu beeeichnevi, wie wir
dat miner undät nicht dorve entgel- jetet ähnlich sagen: mit Credit u. Debets
den ein ander vnschuldich. M. V. mii (dien Buchten aber auch allen Lasten
1969. Im rechü. Sinne u. werden, u. ä. (vgl. oben V, S. 14). So (nach-
durch eigenen Eid (u. mit Eideshelfern) dem der Vater in Erbtheilung mit sei-
sich van einer Beschuldigung reinigen. 35 nen Kindern mehreres vorweg genom-
Veisacken sie is (leugnen sie den men hat) scholen se vort delen dat
Schaden gethan zu haben), so scollen ander gud schult vnde vnschult. Lüb.
si vnsculdich werden vppe den hyl- B.247,Anm.6; Johan heft vns over-
ghen (1314). Ilsenb. Ürk. nr. 205 ; laten, gegeven . , alle sodace gudere
wel i& die man besaken dar na, dat 40 . . myt schult unde unschult, myt
he sime heren untseget hebbe alsus, gewynne unde verluise. Kindl. 1, 200;
des mut die man bat unsculdich wer- ein erbar rhat wolde up schrifft set-
den. den is die herre ine vertugen ten beide schult und unschult. Lüb.
mute. Lehnr. Art. 76, 7; vgl. das. Chr. 2, 621; her N. N. rathman leith
46, 1; 89p. I, 13, 2; de man edder 45 boscriuen Mathias syn gelt vnde gud,
knecht (der beschuldigt ist, ohne daß wes he hadde, schult vnde vnschult.
ww« ihn der Missethat überführen Wism. Inv. f. 123. Nach Bahn, hieß
könnte) schal sik unschuldich maken u. „vormals ein unverschuldetes Ver-
myd twelf mannen sinervrende (^i^i^/ mögen.*^ — Reinheit von Sünde (in
Lub. Urk. V, S. 542. — 2. Leibeigner 50 moral. Sinne), innocentia. Dat kint
ÜNSE ÜSE 76 UNSE GOLT
kricht den hemmel, sterft it in siner (1303), Brem. Stat. 26; sloghe en
unschult. LÜb, Dodend. v. 1439 u, h. unse borghere enen anderen unsen
— Auch als n. to ganzem unschulde, borghere. Gosl Stat. 48, 22; 69, 25;
ganz unschuldig, Renner, Brem. Chr. unse segel (Siegel) (1361), Kinäl, 3,
2, 108h, — 2, = unt-, entschult, ent- 5 457; unse volk Luc. 20,2 (H.); mit
schuldinge, Entschuldigung, apoloya, al den rechte, de dat vs vsse vader
excusatio. Voc. Engelh, He pynede heft geerft (1335), Nies, Beitr. 2,
sik allerhande unschult to vyndene. 154; Stephanus, de vnses dyakens
Br. d. Cir, 104; bes. der Reinigungs- scheffener was. Dial. Greg. 198; bu-
eid, den d^ BeJclagte (gewöhnlich 10 ten unser stat. Lüb, R. 248; binnen
allein, seltener mit Eideshelfern) eu user stat. Brem. Stat. 27; wert, dat
leisten hat. He dede sine unschult wy na unser dode (döt fem.) achter
(expurgavlt se) umme den ungeloven lieten manerven ("7.9^8^. JTiwrf/. 5,47^;
mit vele goden luden. Eike v. Repg. wy unde unse erven. dcis. 459; de
482; sculdeget man den man umine 15 böse geist ys alletyt yegenwordich
dat, des he nicht ne hevet, des unt- unscn gedachten, unsen worden etc.
gat he mit siner unscult. Svat man Dial. Greg. 198; etlike fruwen van
aver under ime bewisen mach, dar den unsen. Luc. 24^ 22 (H.). Zu-
Yore mut he antwerden ane unscult weilen bleibt es gane unftectiert, z. B.
(d. h, ohne sich eidlich reinigen zu 20 to banden uns heren biscop Fl. (1367).
dürfen). Ssp. 1,15, 2; sculdeget man Kindl. 3, 472; misse van vns leveD
den hirde, dat he en ve nicht hebbe frowen (1470). Lüneb. Urkb. XV, S.
to dorpe gebracht, dam he sine un- 208. — Anm. unsentwillen, gebildet
scult dar to dun, he is ledich dar af. wie minent-, dinentwillen u. a. umme
das. II, 54, 6. Vgl. Homeyer im Gl. 25 unsentwillen. Brem. G. B. (nr. 26)
Wur me eneme wes besaket, dar ü^b; aucA unserent wegen, ^.2?. Irüi.
mach he wol vnscult vor nemen. ürk. V, nr. 18 v, J. 1401.
Leihn. 3, 541, 77; sin unschult don nns^Aelik^ ad j. ungesittet, Dinmund
solf sovende up den hilligen. v. Bunge, en wende sik nicht to vnsedeliken
Ger. W. p. 159. — 3. Schuid, Be- 80 spraken (indisciplinosae loquelae). Sir,
schuldigung (wie ungelt, unplicht u. 23, 17 (L.).
a.?). Werde ik los desser groten un- nnsedieh, adj. ungesittet. He was
schult, so late ik mi doch neue dult, ser vnsedich yn synen ghelate (Be-
ik werde reisen dorch alle lant. R. nehmen). Leben d. h. Franz. 64^; ein
V. 4847. Die von mir zu d. St. be- 35 unsedich man. EiJce v. M. 574; gy
zweifelte Bedeutung wird erwiesen knechte, weset ghehorsam yuwen he-
durch folg. Stellen : Se (die Juden) ren . . ock den vnsedigen vnde vnge-
beden ene (Stephanus), dat he se lerden (dyscolis), 1 Petri 2, 18 (U).
Yorantworde, Ynde scholde se vorant- unsege, m. der Nichtsieg^ Nieder-
worden Yan der unschult (Jesum ge- 40 läge, Verderben. Numantinis gaf den
tödtet zu haben), Lüb. Passion, f. 24c ; sege de enmodicheit, den un8ege(per-
ghewedde is alse Yele alse we doen, ditionem) de mismodicheit. Eüce v.
wente hyr mede deyt me we deme R. 94,
Ynghefugen Ynde Yngetagen, vppe dat unseren, schw. v. unsiegen^ den Sieg
se sick fruchten vnde sick Yor yu- 4d verlieren. Xerses, de to Kreken unseget
schuld hoden Ynde deme richtere ghe- (Var. Yorseget) wart. EUce v. R. 66,
horsam wesen. Ssp. III, 64 Gl. unse (nntce) golt, n, s. unsches g.
unse, nse, pro$i. adj. unser. So 67V« par golt nede Yan Yntzegolde.
welic man ot'te vrowe, the use bor- Wism. Inv. v. 1565; 6 S min l vern-
ghere si, sterft sunder kindere etc. ..0 deil Yntzegoldes bendeln mit dem
UNSERER 77 ÜNSICHTICH
hotte, äas. (Vgl, koppergoltsbendel.) nnczer, ein gewichte. 2 Voc. W. wssel,
— Item 1 punt vntzengoldes to ro- vnsel, statera. KU. ^unzer, die kleine
cken tostickenn. Klempin^ Dipl.Beitr. Wage^ die man im Sack (in der Tasche)
i^i; Vllfl. Tor ein halfif puut vntzen- tragen kann, libra minora pondera
golt dem froichen. das. 564; sodan 5 baculi signis monstrans.^ Frisch 2^
ock mercklich bedroch inn vntzegolde 404^; Stangenwage, Schnellwage. Br,
Tnd salaer gefunden werth, (so ist) WB. 5, 153. — De eyervoghet swe-
dat Tntzegold vnd vnse suluer nicht ret . . dat gy vorwaren, dat nement
anders dan dy der wicht tho vorko- en ga myt vnseDcren vnd weghe vppe
pen. Rig. St. R. 238. 10 dem markede; we dat dede, dat gy
tiaeker, adj, unsicher. He warp ome de vnsenernemen. fr^cAt«;. UrJcb.
einen pil in dat unseker (in incertum). J, 93, 27; (H. gibt) Volcmer van
2 Chran, 18, 33 (H.). — von Per- Hamelen eynen vntzer, dar me plecht
sonen : unjffuverläßig ; im Jurist. Sinne: niidde to weghende. Testam. v. 1431
dem man aUes SMechte zutrauen kann^ 15 (Brinckm. 2, 654); med den vnczel
ehrlos. De gogreue scole ene . . kun- weghen. Cod. Brdb. J, i5, 150; 1 un-
deghen . . echilos vnde rechtlos vnde seler Wism. Inv. f. 214 ; 1 holthen
beden dem lande, dat se ene holden unszeler. das. 248; noch 1 unszel etc.
Tor enen vnseker man, Wigands Ärch. das. f. 156,
II, 34. — dagegen: . . so ontgan des 20 nnsSnlik, adj. unsichtbar. De un-
de ghene, daer dat up gaet, mit ses seyiiliken mirakel (Ggs. vtwendige).
baren . . en mit synen eden . . dat he Dlal. Greg. 196; Et is ser arbeide-
des roves en des guedes sy onseker (?) lick tagen den vnseynliken vyant to
en ODschnldig. Richth. 371^ § 18. striddene. das. 198; 0 du vnseenlike
nsel, nnaeler, s. unsener. 25 god etc. Navolg. 4, 1; god, de dar
nselt = unstet, Unschlitt, Talg, is ein vnseentlik werker. das. 5,
Fat. sepum, ynsehth. Lief. Werne nnsich, nsich, nsik, unsek, nsek,
de schenen binnen seer sint, de schal osek, ältere Formen des Dat. u, Acc.
nemen wirok vnde schapen vnselt von wi. s. Zachers Z. f. d. Alterth. 2,
vnde snt dat in tzegener melk, Wolf. 30 192 u. 506; u. Hof er in Pf. Germ. 15,
Mser, 23, S f. 122; de schal nemen 73, Got unsich selbe leret, daz etc.
withard vnde scapen vnselt, das. 125h. Vorr. z. Ssp. v. 138; over usich unde
iBseiftTeBt. Am unsenavende na overusekyndere^i'^^i/H^i^andö^^rcA.
misericordia domini 1451. Cod. Dipl. 5, 164; wi bekennen, dat vssich dat
Brdb. 7, 208; an unsen avende vor 30 kundich is (1340). Marienr. Urk. nr.
sunte Lucien daghe der hillighen ^07; unde louet vor unsek vnd vor alle
jancfrowen. das. 11, 111 ff.; des unßen- vse aneruen (1354). das. 1, H. 3, S.
avendes nha der dominiken Invocavit 89; al dusse stucke love ik vor . .
1483. Usenb. Urkb. nr. 367. usik unde usen erven (1368). Lüneb,
useae, adj, unansehnlich. He 40 Urk. XV, S. 124; vor osek vnde vor
(Franziscus) was eyn klene, vnsene alle dhe gene, de dor osek don unde
persona. Leben des h. Franz. 24. laten willet (1315). Sudend. I, nr.
ivseHer, unser (nntzer), nnseler, 262; se schulen vsek vnde dat sulue
maei, Heine Sehneüwage, Knippwage, stychte vordegedingen (1338). das.
auf der man nach Adelung Körper 45 nr. 622.
von verschiedener Schwere mit einerlei UDsichlicheit? de conynckder byen
Gewicht (urspr. mü einem, das eine en heuet gheine angel, nochtant is he
Cnze schwer war) meßen konnte. F. ghewapent myt moghentheit ende myt
Beck, Zeitz. Progr. v. 1870, 8. 19; vnsichlicheit (sie). B. d. Byen f. 95^.
uncia, nnsol vel wichte. Voc. Loec, 50 un^iehtithj adj. unsicMbar. sowolde
UNSICHTICHLIK 78 ÜNSPREKELIK
he dat herte (eines ungebornen Kna- Ghose eyghere synt vnsunt vnde vn-
hen) genamen bebben vnd sich dar- smakelik. Bdk d. Arsted. f. lOS^.
mede ynsichtich gemaket bebben. nnsmidich, adj. ungeschmeidig^ steif,
Wism. Urk. v. 1557; de vnsichtighen (Von e, alten Mensehen:) de tho
dink. N, Rus 2^ 36, 5 voerne hoch in de lucht sach, zin
nnsiehtichlik, adj, unsichtbar. Wen borst wert em vnsmydich, de athem
die sele van gode kumpt, is se un- wert kort. 1^, d. Sammitt. I^ c. 6 ;
sichtichlik, unbegriplik etc. Hanov, verhärtet (u. deshalb schmutaig ?). Alle
Mscr, 7, 84, S, 172, vorhardeden snndere, de hyr yn den
nnsichtlik, adj. unsichtbar, tho be- lO dunkeren vnsmydighen sunden heb-
schermende vor alle myne geistlike ben gheleuet etc. das, /, c. 6; unge-
vnsichtlike viande. Lüb, Gebetb. f, Eä^. schickt. Unde beyde kunne is unsmidich
nnsichtliken, ado, unsichtbar, Do to allen dinghen. Karner 135^.
he uth dem tempel unsichtliken vlo nnsmidicheit f. Ungeschmeidigkeil.
van den ioden. Soest. Dan. 157, 16 Verhärtung (Schmutz?), reynigea van
nnsinnich, adj. wahnsinnig^ geistes- aller vnsmidicheyt der sunde. Lüb.
krank. Vgl Pf, Germ. 9, 337, wurde Gebetb. f. G 4b.
ock de vader dorde edder vnsynnich. nnsokelik, adj. unerforscMich. un-
Ndd. R. /". 16J2h; (Der Lüb. Hier. metelik vnde vnsokelik (investigabilis)
Warneböke vermachte unter andern 20 is de barmherticheit dines geloftes-
auch:) den unsinnigen minschen vor Gebet Manasses. Lüb. Bib.
dem molendore in der kisten (der nnsote, adj. nicht süß^ bitter^ ufian-
s. g. dorenkiste) sittende 10 mark. genehm, Dat dyn antwarde were alzo
Dittmer, Die Lüb, Familien Greverade unsute. Redent. 1^, 1170.
etc. Lüb. 1859, 8. 20; dene thuch 25 nnspil, n. verderbliches Spiel oder
(Zeugen) dhene thugede her N. un- Treiben. Wann einer seines näcb-
sinnich, beeeu^te^ daß er wahnsinnig sten vieh sähe in unspil kommen,
sei. Mehl, Urk. nr. 2386. wie soll ein jeder thun, damit solch
nnsinnickeit, f. Insania is en krank- stücke vieh gerettet werde ? Gr.
heyt vnde het in dudesche vnsinni- 30 Weisth. 3, 308.
cheyt. Bok d. Arsted, f, 37b, nnspdt, (s. spot), Unglück (succes-
nnsirich, adj, nicht zierend, ent- sus malus), onspoed, adversitas, in-
stellend, vnde vndertredest de vnrey- fortunium. KU. Des ging et, so et
nen werlt, dyn vnsyrige vlesch etc. gerne dut : qwat hastu et, unde dicke
Serm. evang. f. 46^. 35 unspud. Krön. v. Sassen 229^ ö.
nnslete = slete, Kosten, (Unkosten) nnsprekelik, -sprokelik, adj. mtaus-
(wie ungelt, unplicht u. a,). . , undt sprecMich. an siner ynsprekeliken
gülden (zahlten) vor alle unslete van hillighen dreuoldicheit. j^. d. Dogede
wände, larven, pipern, wadt de vor- f. 168; o god, du vnsprekelike soe-
terdt hadden, malch 4 pundt . . Ich 40 ticheit. Navolg. 3, 3: ik maue dik
achtede meine unslete tho samde up der overgroten unde der unsprokel-
tein pundt (1474). Ztschr. d. Harz- ken vroude. Hanov. Gebetb. I, 75, S.
Vereins 1869, S, 190. 202 ; dat vntemelik vnde vnsprekelik
nnslicht, adj. (ungerade), feindselig, ys mit uns. 1 Mos. 34, 14; bes. un-
böse, yk dede dat gerne, wante (aber) 45 aussprechiich viel, vorsammelde un-
nv sint de lüde also vnslicht, Dat sprekelik volk. Komer 225^; mit
dar nemant bhffli vnvordicht (unbe- unsprekelikem volke. Magd. Seh, Chr.
sagt, unver dächtigt). Eschenb. S. 392, 19; u. schaden, das. 392^ 28,
242, — Adv. . . liken. unsprekliken vele
nnsnakelik , adj. unschmackhaft. 50 volkes. dc^s. 178, 24.
ÜNSTADE 19 UNSTÜMICH
ustade, adj. = unstede. Ein schone willet unstede ankliven. Gerh. v. M.
junk wif nnde unstade (: rade). Gerh. 27^ 164,
r. Jf. 30^ 1. nnstedicheit, f. Mangel an Festig-
unstade, Unkosten (Kosten^ die keit^ Wankelmuth, Ik halp eme ock
nidU ständig, sondern eeitweüig auf- 5 dat he in demode nicht so grote
laufen?), dat gy solck hus ohrer pyne leet, dat he dar yenighe vnste-
iiirstL gn. mit aller tobehoringe . . dicheyt edder nüstrost konde van
sambt allen unstaden, interesse und hebben ghekregben. St. Birg. Openb.
schaden, so obrer furstl. gn. dar uth f. 109^.
bereit tho gestanden . . af to treden lo nnstendich, adj. unbeständig, wan-
. . schaldidh sin. Renners Livl. Hist, kelmüthig. . . warmede (womit) god
p. 219. wandelbar, vnstendich, vorgheten vnde
imrtaBi« m. Misstand, schlechter bewechlick wer, dat nicht en is.
Stande Ubelstand. onstont, importuni- Disput, to Oldersum f, 29,
Uä. KU. dewile dan ok . . ein gro- 15 nnstemmicheit. Darna vorhoff sick
ter unstand ingeretcn, dat de frowen ein uproir mit groter nnstemmicheit
alle mit ^nander in des brudegams iegen de geistlichen (=un8timmicheit).
behosinge sik vorfoget, dat bmttuch Münst, Chr. Jf, 327.
to besichtigen. Greifsw, Hochz. Ordn. nnstiehtich, adj. unerbaulich^ nicht
V. 1592, S. 199; sondern mehr tor 20 förderlich. De em (= sich) waren
averflot und unstande dan tor not- (hiiten)^ dat se nycht en secgen noch
tnrft bet herto geschehen, das. 8, 190, nycht en doen, dat ander luden vn~
iBstatkafücli, adj. nicht in der Lage stychtych ys. Leben d, h. Franz. 160^.
dteasjguihun, unvermögend. Vgl, mhd. Von Personen: dat is grote gnade
WB. ^, 606 s. V, unstatehaft. Aldus 25 vnde thomale louelik mit harden, vor-
ward de rad unde de stad alze un- kerden vnde vnstichtighen (indisci-
stadhafftech, dat se mosten undrech- plinatis) vnde de vns entegen sin
like sware manynghe lyden van oren vredeliken mede to leuen. Navolg, 11^
borgheren nnde to voren van oren 3, Vgl, unstichte, inepte. Voc. Engelh.
deoeren unde se en konden one der 30 unstichtieheit, f. Unerbaulichkeit,
lyfitucht nycht geven. Brschw, Chr. unerbauliches Leben, vp dattu ande-
h lil, 2; 147, 11; in dem boke is ren luden vormiddelst diner wort-
gbeschreven, wu de stad to Brunswick licheit vnde vnstichticheit nene ar-
te einer tit seer nedderfellich unde geringe en genest. Navolg. III, 12,
uQstadtaftich worden was. Leibn. 3, 35 nnstil, adj. unruhig, ein vprurisch,
474. vnstille gemote. Kanteow 210.
UBteie, adj. nicht fest, ungültig, nnstillik, adj, nicht jsu stillen, uner-
So we se dhat breke, tbe scal gheven sättlich. erem vnstilliken gitze nha.
tber stad vif marc unde oc scal the Kanteow 76.
cop unde the gave unde the settinghe 40 nnstimmieheit, f. (mistönender)
UDstede bliven (1303). Brem. Stat. Lerm, Unruhe. De wile nu eyn groth
4S; dat schulde unstede wesen unde grummettenth und eine gantze un-
bÜTen. das. 28 u. h. Von Personen: stimmicheit twischen den bürgeren
unbeständig. De bischop was in allen enthstanden . . hefft men nen gehör
fiioen dingen so unstede und unwiss, 45 konen krigen. Waitz, Wullenw. 3,439.
dat sik nach sinen reden neimant nnstr&f-, -streflik, adj. unsträflich,
gerichten konde. Magd. Seh. Chr. d, i, untadclhaft, von Personen u.
'^7, 26. Sachen, s, h.
iistele, f. Wankelmulh , Treu- nnstnmicb, adj, ungestüm, dat meer
fosÄ^iet^. went se (die Weiber) echt 50 was gantz vnstfimich. Gryse^ Bothpr,
UNSTUMICHEIT 80 ÜNSTÜRLIK
B12^; Mit den ynd dergeliken uDstu- em uth gan unde se sturen. Münst.
migeu worden (1546). Dtthm. ürkb. Chr, 2^ 427; in der kerken vnde vor
S. 136 ; ock hadde se (Maria) neen der dor vorbeyde ek alle vnstur, also
vnstumich geberde in oren groten stoten, slan, lachen etc. Engdh, Chr.
smerten. Fundgr. f, ^b. 5^. 42&^\ die yn der kercken ende up
nnstnmicheit , /*. Ungestüm, vnde den kerckhoue gaen spacieren, lachen,
van groter vnstumycheyt sprak se etc. clappen ende mit yenighen unstuer
Soven Meistere f, C2; vnnd villcn den deenst godes hinderen. Trad.
de Stadt ahn mitt groter vnstumicheit. über die 10 Gebb. f, 6h ; ein hunt,
Strals. Chr. 1, 125. 10 wan de unstur in der kerken deit,
unstamisch = unstumich. so vn- so sleit me one ut der kerken. Brsdiw.
stümisch vnd rumorisch. Strals. Chr. Schichtb, f. 33 ; we des auendes vp
1^ 261. der Straten gan wil, de see dat he
unstür, adj. frei von Zwang, wild^ nen vnst&r en driue (1405). Big. St.
ungebunden^ ungestüm, onbestuyr, hai- 16 B. 215, 30; were ok, dat we uostur
stich . . sonder dwanck, balstuyrich, dreve in unser samelinghe, unho-
wuest, importunus, impetuosus. Teuth. vescheit . . dede, de sca^^ dat bete-
Dat onstuer weder op den meer. ren (1334). Westphal.3, 564; de bor-
Echte Staet f. 21^; vnde also dat des gere bewarden, dät nein ungevoch
morgens rot is, so spreke gi : dallink 20 edder unstur schach. Magd, Seh. Chr.
werden vnsture weddere (tempestas). 251, 10; se hebben ene bespottet . .
Matth. 16, 3 (L. u. H.); wo de men- vnde groet unstuer yn eme bedreuen.
sehe hilliger is also lange he in der Br. d. Eus. 6; ick dedo so grot un-
vnsturer zee desser werlt varende is. stuer mit mynen vragen, fragte so
Br. d. Cir. 107; do wurden se tor- 20 ungestüm. Br. d. Cir. 74; ummean-
nich unde unstur unde wurpen Abra- deren (l. anderer) wolvar vnde eveii-
bam in dat vur. Hanov. Mscr. 1, 84, ture Heft he wol vnrowe vnde vn-
8. 403.^ sture. Josef, V. d. 7 Tods. v. 65AI
iinstttr(e), n. eig, das Freisein von unstnrich, adj. = unstür. Welk
Leitung, Ungebundenheit ; daher WUd- 80 broder de dar unsturich is edder nicht
heit, Ungestüm, zunächst von Wind swigen wil, de wile dat de olderman
u. Wetter, He wert dorchgan in des sprekt, de betcre enen ortich (1400).
meres unsture. Zachar. 10, 11 (H.); Livl. Urk. nr. 1619; de erwerdige
in dussem jare was grot unstur van vader wart ser beswert van syoen
donre unde blixeme. Bothos Chr. f. 36 vnsturygen biddene. Dial. Greg. 16S^;
184; dann überh. Ungestüm, Lernt, dat sach de duuel ende verweckede
Unfug, wildes Benehmen. De (geist) wredelike des abbetes ammetlude,
dreif grod unsture jo des avendes, dat se mit vnsturi(n)ghen anbrenghen
wenn ed began to beschemerende . . den abbet versturen solden van der
unde warp unde stormede sere grof- 40 roste des hemelschen leuendes. Bok
liken. Magd. Seh. Chr. 262 , 3 ; dat d. Byen f. 103\
en vorsloch nicht (half nichts) jegen VLWiikTVtYk^ii^f Wildheit, ungestümes
dat unstur. Komer 60d; do vor- Benehmen. He legede enen hof to B.
nam he van unsture der duvele, dat allermeist dorch hertogen Luderes vn-
he sterven moste, das. 59^; ik (der 45 sturecheit(insolentiam). £tÄ:«f;.jR.5^*
Teufel) wil driven sollik unsture unstftrlik, adj. = unstur. Van den
AI mit dem heischen vure, Dat di unsturliken unde bösen luden. ^ TAe^^.
neman mach genalen. Zeno 875; se 3, 2 (H). u. adv, ..liken. gnisterden
makeden so groten unstuer, so dat mit den thenen vnde vnsturliken voren
ein van den 6 mans dar moste tho 60 se an eme. Liä>. Passianai f 25^.
ÜNSüCHTlCHElT 81 ÜNTERLIK
Uftektiekeit , f. Ungesundheit. stenie is altomale in Arabia, unde is
Werne dat hoaet alto vele ynsuch- alto grot kummer waters unde untalk
tichejt heft, so werden deme myn- Volkes. Ludclf v. S. c. JSL
sehen swel ynde bule yppe deme ho- ontellik, adj. nicht eu eöMm oder eu
aede. Wdf. Mscr. 23^ 3 f, 23. 6 sagen. Dar grof he unde vant enen un-
nsue, adj. unsichtbar. Darymme teUiken schat. Körner 659^; debyschop
nde ick jaw, wen gy ene ersten seen, blef styf und vast in synem yntel-
Dat gy dat yingerlin vorspen, Ynde lykem vomemen. Seiberte Qu, 2y 267.
stan dama mit juwer macht, Wen untemelik, adj. unziemlich. He
id nisan is, so is verloren sin craft, lo was en untemelik vreter. Körner 72^;
So möge gy ene bedwingen. Harteb. kusseden sik myt untemeliken gre-
!^gb /l 7a; ohne GlanZy trübe^ un- pen. das. 182d; myd dynem unteme-
Awier, unrein; on-snen, fris. infor- liken bede. das. 158c. — u. adv, un-
mis, sqoalidas; immoral. Sinne: un- temeliken. wolde he eer des nicht
joüier, nicht anständig? (fallere qui 15 holden, dat he eer untemeliken unde
temptat, aepissime falUtur ipse.) Wor suntliken ghelavet hadde. Korner 63c.
droch to drogen kumpt, den ynsunen imteme^ adj. ungezahmt. Ynde let
dicke de reyse slumpt, Droch dro- en binden to den derten, de dar yn-
ghene to lone gift. Josefe V. d. 7 themet weren. Lüb. Passionäl f. Id7c,
Taäs. V. 3538; so koren se nu na 20 uitemich, adj. ungeeiemendf inde-
inneholde der yordracht her Job. cens, illicitus. Voc. JEngelh.
Blomen . . dat eme doch unsune were untSrey adj. (eu tere, Artf s. JF,
gewesen (d, h. ?), hedde dat statutum 533b) unartig, guter (Lebens)art eu-
nickt gewesen. Oott. Urk. 11^ nr. under, widerwärtig^ häßlich. Mennich
^4^ 106. 25 de is tomale unthere, De sik yppe
uslnlik, adj. unsichtbar. Jhesus hergenscheyt yordrynket. Josefe v.
de hadde sik . . nicht dat he sik d. 7 Tods. v. 6609.
httdde achter ene muren, men he nnterich, adj. unartig, underwärtig^
week erem torne vnde wart ynsunlik = untere. Ok so is dat wol en yn-
den yoden, nicht den jungheren. 30 terech man, de sek alletid yul suel-
Serm. evangel. f. 77d ; jinsunelkeBchi]^ ghet . . noch ynteregher is dat wif,
per (Schöpfer). Van d. festen f. 80; dat alle tid wel vul ynde yordr unken
lose se yan süe oren yigenden sune- weysen. Ecdes. f. 167^; also men
likea ynde ynsoneliken. das. f. 121. manghen tyrannen yint Ynde mange
iimty adj. ungesund, ghose ey- 35 snode, ynteryge brut. Josefe V. d. 7
^re synt ynsunt. B. d. Arsted. f. Tods. v. 5271. — eüike bruwerknechte
f. lOSb. auch von geistiger Ungesund- wateren nicht eres wehrdes tonnen
ieä. insanus. dovendich, unghesunt. by den flethen, dadorch dat beer yan
Voc Loee. Wes quam desse ynsunde der farve und smack und sunsten
finganos) minsche to dy ? Mered. B. 40 untherig werdt etc. Bamb. Z. R.
l Kan. 196. Nachtr. p. 14.
Qsatheity vnsiindieheit, f. intern- nntSrlik, adj. = untere, unartig,
peries. 1 Voc. W. u. K. von böser Art. Se (die Eltern) schult
lltal, m. Uneahl, große ZaM. Unde se (die Kinder) strafen ymme ydel
(n Qütal yan yolke yorghing. Lüb. 45 wort ynde ynterlike werke. Engelh.
\ Chr. I, 266. Chr. 428^. — u. adv. . . liken. hir
Utalelik, adj. unzählig. Dat leuend umme schal me sek redeliken holden in
de« mannes is in dem tale der daghe, der echteschop unde nicht unterliken
Mer de dage Israheles sint yntale- noch [un]artliken unde unwontliken.
Uk. Ecdes. f. 214^; unde desse wu- 50 Hanov. Mscr. I, 84^ 8. 191.
L
ÜNTICHT 82 ÜNT0DIIANGLICH(EN)
QBticlit, f. ungegründete Bezickti' und versambleden sik dair, dat daii
gung^ falsche Anklage. Dat ehme szo- ein untiegh raet bi ein ander quam
dane vnticht vnd worde,' de ahn er da^. 2^ 6; ock solen de haken key
gelympe vnd ehre gingen, mochten nen spysekSpp veyle hebben, de vn
vorgheuen werden (1529). Wism, 6 reyne ys vnde vntydich. Ndd. RedUsb
Zeugeb. f. 292; (keiner soü dem an- f. 152.
dern) sulche ere schelinge edder un- . nntideliken, adv. zur Unaeit; unge
ticht reppen. das. — Do beschermede hörig^ importune. De sage gink, m
he my vor alle quade vndicht (l. un- dat he scholde hebben sine eliken hus-
ticht) vnde ruchte. Pass, v. Jhes. u. lo fruwen untydliken gehandelt, so dal
Mar. f. 60, se mit einem kinde, dat se geberede
nntidech (untieh), adj. uneeüig, ouel gink. Brschto. SchüJdb. f. 127,
unreife von Früchten etc.^ bes. van nnüt, f. Unzeit, intempestum. J
Fellen u. Leder, das nicht gut gar Voc. W. Do mosten se do in untid
gemacht ist. intempestus, immaturus. 15 myth haste uthmaken schepe etc.
Voc, Engelh. Ok en scholen se (de Korner 252^; in untit quam ik dar
taschenmakere) dat binnentuch in de to bade. 22. V. 6078, häufig im Flur,
tasken nicht maken van untidegheme to untiden. Gl. zu 22. F. 2, 14 ; Magd.
leddere. Hamb. Z. R. p. 91, 13 ; dar Sdi. Chr. 404, 21. — Last, Beschwerde
en schall nement (der pilsere) unty- 20 T^^^^ ^^ unrechter Zeit aufgelegt wird).
deghe vell maken in syn werk. das. importunitas. KU. (tzyze unde de
p. 180, 7 (wobei Rüdiger im Gl. die nyge mate, de mannych man arer
Bemerkung macht, daß vielleicht hier mate nu gift) Eyn untid de anderen
die sog. Sommerpdze zu versteheh vordrift. Josef, V. d. 7 Tods. v. 1517.
sind) ; weret, dat jenich man vntidich 25 nnto- mit folg. Subst. dient zur Ad-
werk makede, dat schal man richten jectivbüdung (vgl. das hochd. unzu-
vor valsch. Liib. Z. R. 358 (Rdle frieden).
der Pelzer); einer k6fft 13 timmer nu-tohrokenjpart.adj.unzerbrochen^
30 stück grauwerck, bedinget eintim- unverbrüchlich, dat wille wy holden
mer vor 8 ./^ 10 ß., dewyle ouerst so vntobroken, stedichliken, vast vode'
im dörchlesende etlike vntydege be- ewechliken. Hahn, ürk. 2, 26 u. so h.;\
funden werden, schal de koper vp he held do synen loven untobrakeQ,|
yder 100 feile noch 10 feile vth der recht so de hunt de wurst holt, wente
summen in den koep hebben. Hamb. tor stunt let he den vangenen hen
Rekensb. v. 1630 f 90; einer koflft S5 gen. Lüb. Chr. 2, 393.
1 1 timmer voderwerck, darunder synt untodanke, adj. unlieb. Ok mosti
3Vs timmer vntydige. das. 99 u. h. de hertighe loven, dat etc. . . dyt
Von WoUe : e£ft yemant makede wulle was dem hertighen grot untodanke«
to wände, dy vntidich vnd nicht loue- Lüb. Chr. 2, 201 ; desse hindernissa
lik were etc. Cod. Brdb. 2, 9, 118 ; 40 was do biscoppe H. sere untodanckdi
unpassend, ungehörig. Tho dem lösten Korner 130^; dat doch dem ordei
heft hei (bei der l^ottmesse) geheden vntodanke. Chr. Sd. 360, 26; oci
für lebendigen unde doden, al mit welck denstknecht edder denstmag
untigen worden . . Dat ander gemein obrem heren oder orer fruwen tu*
volk heft na geoffert von allerlei, 45 thodancke (= nicht wol to danke]
dat sie konden krigen, von katten- deneth. Brschw. St. 22. f. 55^.
hoeveden, von ratten, von muesen, aiitodrangli€h(en), adv. ohne NotK
fleermuese und ander untidige dink. ungedrängt, dewile dan gy gelikewoi
Münst. Chr. 2, 152; de boeswichter mehr uth unnodigem bedenken unio«
uth allen luiden tuegen nach Munster 60 dranglich, dan dat gy solches ntk
ÜKTOGELIK 83 ÜNTROST
eiaigem wege der billicheit befueget men des spettelers siden sund, de
etc. Bamer^ Lid. Chr. 218. keret was to s. Merten de nacht oyer
utogeliky adj. was gegen die tucht unde de ander side blef untoreke.
tj^. We ich! nntogelikes dede edder Korner 4J^,
undat etc. Magd. 8ch. Chr. 18, 23. 5 nntoYaren, adv. ohne Gefahr (vare)
^ und adv. . . like. Twiet untoghe- dabei eu laufen^ ungefährdet. Dat grote
like Qor deme rade twe ratman, geld, de weghene mar ck scall holden
de, des de schult is, schal deme an- in wichte vere marck vere sdllinghe
deren beteren. Lüb. IL 318; un de myn, und twe wfltte pennige untho-
gengen in dat süsterhuiss . . und 10 varen, und in stykene des sylvers
hatten sik unthocheliken myt den dr&ttein halff loot na Iflbescheme
sostereo. Z. f. vaterl. Gesch. P, 207. tekene und ein quentyn unthovame.
ut^geB, pari. adj. ungeeogen. We Müntibr. v. 1379 in Fcdcks Staatsb.
werenengde gemeit, we hadden godde Mag. 7, 229; unde de (hole) penning
nicht Tor (^en, hirumme moste we 15 schal holden 8 lod fines sulvers, eyn
mit dem mitogen (d. i. Lucifer) val- qwintin unto varen, under edder ho-
len Tan dem himmel nedder. Bran- yen. Münarec. v. 1422 (Grautoff d,
dan V. 967; we . . vor on (den ses- 212). u. so h, in Münzrec. s. vare.
mamien) icht yntoghener wort sprict. untOYertj pari. adj. nicht angehalten,
God. Bergges. § 144 ; yntogene wort 20 ^icht arrestiert. Dat her £. möge si-
spreken. Hamb. B.49, 1; Bans. Bee. nen holk yry ynd yntofiuert wedder
i, 40; dar eme ny en minsche ein krigen (1453), Styffe, Bidrag 3^ nr.
nntoghes (?) word tosprak (1392). 26. (oder: untoyuret = unyortogen?)
Bug. Pomm. Gesch. 4^ 234. untovreden, adj. unzufrieden. Des
nttgmde, adj. nickt zu gute, d. h. 25 buwendes weren de borghere sere
verderUick, schädlich. (Der Herzog untovreden. Körner 121^; he ward
ward durch einen Schuß getödtet) Dit des u. das. 144c ; wo Beinkens wed-
wait den Mandeslo (den Belagerten) derparte sik vorschreckeden unde
nntogode, wente alle gude lüde ne- untovreden weren. Überschr. zu B. V.
men sik dit an unde legen so lange so I, 31.
Tor deme slote, dat se sik geven mit untowlUen, adj. nicht zu WiUen,
degedinghen. Lüb. Chr. 1, 330; dat unangenehm, misfäUig. Dit was den
id uns untogude komen mochte etc. sieden untowillen. Lüb. Chr. 2, 309;
Sdmidtj Zug gegen Jühnde, 8. 17 ; ok was dat buwent deme capittel to
nUichte besorgide he sick ock, in de 35 Lubeke . . unthowillen. das. 2^ 325.
leoge hir so to liggende mochte ome nntraehten , träch , träge werden,
aotogude sin gekomen. das. S. 19. säumen ? Here, untrachte nicht, wes
ilt»fas(se), adj. unpäßlich. Eliseus myn hulpere unde myn losere. Brem.
wart ontopass der krankheit, daran k. geb. f. IJS^. (= enttrachten?)
he starf (aegrotabat infirmitate). 40 nntrOst, m. Mangel an Trost^ Noth,
2 B. d. Kon. 13^ 14 (H.) ; de vrou- Schaden. Ek danke dy, dat du my
wen, de yde water drincken, de wer- best gelost ut der helle untrost.
den dar van vnthopasse vnde vlotich Brandan v. 545; se scholen nemande
an erer krankheyt. G. d. Sundh. c. 43. husen edder houen up unsen untrost
uUreke, adj. nicht to reke, nicht 45 (1447). Dithm. Urhb. S. 40 ; se heb-
wibAaUen, in schlechter Verfaßung. ben den hertoghen van Louwenborch
ontoreke, unbequeme, ineptus; dis- an eren landen holden up unsen
temperatus. Voe. Engdh. untorecke(t) schaden unde untrost. das. S. 44.
werden, labelisare. ders. exaompnus, nntrSst, adj. der ohne Trost ist.
QBioreke. Vac. Haiberst. — Do vaod 60 Got, dede vrowen (erfreuen) kau de
6*
ÜNTROSTLIK 84 UNVELICH
untrosten, mach ok di bedroveden andere kröge edder yntuchtige huse,
trösten. Heil. Marin, v. 45. de schall gestraffet werden. Brem.
nntrdstlik, adj. nicht tröstend. Dyne Denkb. 102.
rede, vrunt, synt gar vorverlick unde untachtichliken , adv. untüchtig,
untrostlik. Kamer 75^. 6 Welk vruwe u., iä>er Unzucht^ begre-
nntruwe, adj. untreu. Bi dem raven pen wart. Magd. Seh. 18^ 24. u. bid-
wert betekent de untruwe. Ol, eu den, unzüchtige Anträge machen, das,
B. F. ///, 4. 100, 11. und untuchtliken. betaste-
untruwe, f. Untreue. Do sloch un- den se umme ere braste untuchtliken.
truwe sinen egen heren. Bothos Gir. 10 Komer 182^.
f. 241 (ein sehr häufiges Sprichw.); nnture, adj. nicht theuer (?), ^^'
de Sarracenen, de de cristen mit wert. We denet ynde ynvrodich is,
allen untruwen menen. Lüb. Dodend. de blift vnture, des syt ghewys.
V. 164. Laiendoctr. f. 112^^.
nntrawen, schw. v. untreu werden. i6 untareden(?), schw. v. sik u. böse
De Sassen untruweden nach oren werden (indignari ?). En wylt ju nicht
olden seden. Magd. Seh. Chr. 33, 6. untureden, wy en hebben dat na
nntruwicheit, f. Treulosigkeit. Dit nycht mögen beteren. Leben d. h.
Schach al van erer eghenen valscheyt Franz. 126.
unde untruwicheyt. Lüb. Chr. 2, 161; 20 unvallich, adj. s. ungevallich.
de valscheyt unde untruwicheit der nnvarich, adj. keine Gefahr berei-
Fransoiser. Korner 227c. tend. Dey pennyncg sal so gut syn,
nntfich, n. Uniseug, nichtswürdiges dat der twey und dertich Schillinge
Zeug^ Geschmeiß. . . scherneweuel, halden eyne lodiche mark siluers in
mugghen vnde wat des unthughes 25 deme vure, drey pennyncge unTarich.
mer is. Locc. Ere. 5^; idt was ock Dortm. Urk. 11^ 2, 198 (vgl. unto-
veel des untüges, so men schniggen varen u. vare). — Die eidt steit al-
nömet. 8. H. L. Jahrbb. 2, 122. sus: dat hie ein getruwe richtere
nntacht, f. Uneucht^ d. h. Mangel wille syn dem greuen, der stad . .
an Zucht ^ an feinem^ anständigem 30 vnde vnvarich (d. h. treu^ ohne Arg-
Wesen u. Benehmen^ Ungezogenheit, list). das. III, S. 216. (Vgl. ThiersA,
Ungebühr. Vnd dat se . . alzo grof- Gesch. v. Dortm. i, 37.)
liken vp vnse ede vnd ere scriuen nnvelicli, adj. ohne Sicherheit, non
mit vnrechte, dat is ere vntucht vnde tutus. KU. Alse gy vns hebben to
voghet en nicht (1396). Sudend. 8, 35 schreuen, dat L. vnser velich was,
S. 155^ 22; untucht, die men dut dat en is nycht. He was vnser vn-
binnen dem dinge (Gerichte). Ssp. J, velich (1372). Lüb. Urk. 4, nr. 183;
53, 1; in allen untuchten. Komer vnde we des eynen beschediger vnd
74a ; it is tomalen eine grove untucht, echterer is, de schal vnser aller vn-
de aldus sin egen wif belucht. B. V. 40 felich syn vnde nergende by vns ge-
5767; unde let eme swarliken vorstan, leden werden« Cod. Brdb. I, 25,400;
dat erer broder wive vuler untucht men scheide se vordeilet hebben . .
pleghen (vom Ehebruch). Lüb. Chr. als erlös, rechtlos . . [also dat se]
1, 202 ; woker, toverie, ehebrok und allerwegen mosten unvelich sin. 3Iagd,
andere untucht. Neoc. 2, 447. 45 Seh. Chr. 310, 18; des was et dar
untuehtich, adj. unzüchtig. He alze unveylich, dat ick neyne wys
hadde se beyde vunden in untuch- dorste over laut teen. Z. f. IM.
tigen werken. Lüb. Chr. 2, 560; ere Gesch. 1, 255; angeszen, dat de wech
gebere was untuchtich unde scheme- auer laut verne were vnd dar tho
los. Komer 68c ^ ginge ein gesell inn 50 böse vnd vnffelych reyszent were,
ÜNVEUCHEIT 85 UNVLEDICHEIT
Moimm. Lw. 4\ 47; eine vnfeblige unnerlick (l. unverlik) Volkenstidde.
stnte. Hamb. Chr. 249. Abel 167.
UTdiekeit, f. Sicherheüslosigkeü. unvl&t, nnvlede, ünreinigkeü^
Worde eyn man dar von (von dem Schmutz. Vele lüde dampeden und
Gide) Yordreyen van echter not und 5 stickeden van qualster und unflede.
anvelicheit eines Uvea. Gr. Weisth. Bothos Chr. f. 232 ; reyneghe, dube-
3,55; Tan orleghes weghen unde van reder unde reynemaker aller unvlad
oiiTelicheyt nicht komen. LÜb. Chr. 2^ aller herten, myner zele tempel. Hanov.
126; wj wolden gberne ghekomen Gebetb. /, 77^ S. 78 ; dwa se van al-
'ßn] . . waneer wy dat van vares 10 1er vnulot (d, i. vnvlät) orer werke
rode vnvelicheit willen konden gedan etc. Lüb. Gebetb. 11^ f. JPib; büdl.
hebben. Brem. DenTcb. 70. holden einen gemeinen raid mit wul-
UTellieh = unvallich, ungevallich. lenknapen (Tuchmachergesdlen) und
Hyr ad merkede des greuen volk, unflaid ("= Gesindel). Lüiencr. 3^ nr.
dattes greuen harte vorscrecket were 15 394^ 22; so begaff idt sick, dat ein
Tan vnvelger (vnvelliger. Wdf. Es.) vnflat van den knechten, de den Harn-
bodescop (sinistra legatione). Lerbeck borgeren denede, einen krigesman
fi 56. dorchstak. Reim. Kock e. J. 1499 in
nverdieh, adj. (dg. nicht im Stande Falcks Staatsb. Mag. 7, 686.
sn gehn) krank, gebrechlich. Wan dyn 20 nnvladich, -vledieh, adj. unschön^
mjlte vnaerdich ys vnde wey dot in häßlich^ tvidertvärtig, schmtdzig. Van
de linken syden. Herbar. f. 22; wel- den voten wente in de schetelen was
cker jemand ein oge nth stickt efite nicht unvledighes in em (Absalan).
haaet em ein band efite voet äff ed- Mered. B. d. Kon. 93 ; item dar kan
der deitb hem schaden, lehmniss effte 25 nen vnvledich deer inkomen alse vle-
geringe, wodorch he sin dage unfehr- ghen etc. Beschr. d. h. Landes f. 26 ;
dig bliffty de schall boten etc. Fehm. heft eyn mynsche vnvledighe dingk
R. bei Dreyer^ Samml. 2, 1041. — an deme magen, he drinke rüden.
Eyne wunde, de dar is gantz unver- Wdf. Mscr. 23, 3 f. 36; we des an-
dych (schlimm?)^ de kan me in euer so dern . . dhore, wand eder venstere
stonde nicht helen. Koker, S. 352. vnvledich makede, men wel eme vol-
uverdingey f. Krankheit (s. un- gen mit der vestinge. Brschw. Urk.
verdich). eyn mynsche, de dar nut- J, 66, 40; manne . . mit toretten
tet eyns in der weken eyn ekenblad, kleyderen vnde vnfledich (squalentes).
de en hedde nummermeer enen vulen 35 Jerem. 41, 5 (H.) ; Alle gestlike dink
rnnnt . . bwylnisse edder unverdynghe wart vnvledich (labefactae sunt). Chr.
des thenenvlescbes. Nd. Jahrb. II, d. norddb. S. 69; mit harter und
p. 33. unfiadiger erforderunge (Aufforde-
UTeriik(eB), adv. ungefährdet. Ok rung). Renner, Brem. Chr. 2, 55 ;
rmme de lehenware vnser bürgere, 40 dewile averst de hoop, waer se beer
de schal stan vnverliken vnde gut- togen, sick so unfledich anstelleden
Üken, de wile vnse aide vrowe leuet. etc. Ben. 599.
Emeger, Die Stadtb. des M. A. 68, nnvledicheit, f. HäßlicMceit, Wider-
i. — ungefähr, etwa, gut, dat se em wärtigkeit. Se (die Kühe) hieven in
daen heft vor 1 pant, vnuerlick be- 45 ghelyker magerheyt vnd vnvledecheit
rekent vor XXX m. Wism. Inv. f. (squalore). 1 Mos. 41, 21 (H.) ; umme
111; dyth were IUI järe vnuerlick nnvledicheit der suke. Münst. Chr.
vergangen. Medd. Jahrbb. 9, 85. in 1, 131; de gnade des h. gheystes
der iVSAe von. unde de bischop unde driued alle vnuledecheyd der sunde
de grave legerden sick in den hofi 50 van dem herten« Ecdes. f. 82^; concr.
ÜNVLEDIGEN 86 ÜNVORBREKELIK
Sehmidz* ok so schal nen Bchipher (gudere) de se bryngen ut Engelant
bailast edder ienjgerleye ynvlediclieit dor Ylanderen unverändert, das. 363.
yt den schepen vp de Straten werpen. u. 4^ 5J27.
Big. Burspr. v. 14.05 (Big. St. B. p. unvorbelt? He (der die wahre
216). — unsaubere Dinge. Jy hebben 5 Armuth hat) krycht een lecht vry
dicke unkuscheit Gedreven iinde un- gemode, syne sele yn gode vnuer-
vledicheit. Theqph. //, 106. belt vp to richten. Leben d. h. Fratus.
nnvledigeiiy schw. v. häßlich, un- 35^.
rein machen^ verunreinigen. He bot nnvorbigenklik, adj. unumgänglich,
den joden, se scheiden sinen sabbat, 10 unvermeidlich, dat id de unverby-
den sondach, . . mit den stinkenden genckliche hohe nottorft erfurdert
joden nicht unvledigen. Magd. Seh. Waüz^ WuUenw. 2^ 273 ; 1^406; tUi
Chr. 155^ 19. rechter vnYorbigenckliker noth.
nnvlesekende, nicht simuliert^ echt. Wieehm. i, 81.
een scharp swerd dreghende dyn 15 nnvorbodens, adv. unvargdadener
vnulesekende bode (insimulatum im- Weise. Ssp. 2^ 46. N. 10. (Im Text
perium). B. d. Weish. 18, 16 (L.). unverklaget.)
nnvltty m. Unfleiß^ Mangel an Sorg- nnvorbodet, -vorboden, nicht durch
faÜ. £yn mensche, de icbteswat lenet einen Boten angesagt , ungemddä.
vnde wert dat sulue erger vnde vor- 20 Uppe dat de reyse unvorbodet ble?e,
loren mit syner schult vnde mit vn- wolde he myt den synen by nacht; den
vlite, he is dat schuldich to betalende. riden. Lab. Chr. 2^ 169; duSensom-
Summa JoK f. 60^; nachdem uth H. mer is de peßtztilenzie in alle wen-
M. luken dorch unflith und vorsume- desche stede unvorbadet gekomen.
nisse sines knechtes ein sack mit 25 v. Hövd, Chr. 39; bladderen unde
körn gefallen etc. (1553). Brschw. grote sweren . . komen vaken unvor-
Neust. Deged. B. f. 229. bodet. Koker, S. 308 ; nicht vorgefor-
nnvÖch, m. und n. Unangemeßen- dert oder vorgeladen, unaufgefordert
heit, Unfug. Wente se gerne beteren Welk juwer morne hir nicht kumpt
wolden den unvoch unde mort. Kor- so unvorbodet, de schal hir nein borger
ner 207c ; vmme dat grote vnuÖch, mer sin. Magd. Seh. Chr. 174, i;
dat se began hadden (1373).' Lüb. unvorbodet vor den rad to körnende.
Urh. l F, S. 180; und wy des groten Hanov. St. B. 258; alle jar vpp S.
schaden vnd des vnnevoghe nicht en Mertens dach van vnsem radhase wol
mögen ligghen laten (1375). Bar. 35 to danke . . vnuerbaden vnd vnbe-
Urh. nr. 42; so mochten ze alzodane kümmert . . geuen vnde betalen.
stucke vorderen ane vnvoghe (1405). Fidic. i, 248.
Lüb. Urh. F, nr. 128. S. weiteres unvorborget, nicht geliehen. So
unter ungevöch. schal en iewelk, de in dat vorscreuen
Uivoge, adj. s. ungevoge. 40 ampt komen wii, hebben sines egbe-
• nnvolvich? Dat water is sere un- nen gudes vnvorborghet XX Lab.
uoluich (motu furibuDdo) unde grim- mark. Burm. Wism. Alterth. 71, 18.
mych myd storme. Chr. d. norddb. u. so h. in Zunftrollen.
Sachs, p. 20. nnvorbort, ohne etwas vorbort, ver-
nnroranderty adj. von Kaufmanns- 46 brochen eu haben^ unschuldig, (he beft)
gutem: nicht in andere Hand über- sin eigen blöd all unvorbord van
gegangen, (gudere) de . . upgeslagen lande und luden gedreven. Lüiencr.
werden to kope unde doch unvoran- 3^ nr. 335, 4.
dert dar dor dat laut gesant werden nnvorbrekelik, adj. unverbrücUick,
etc. (1441). Hans. Bee. IP^ S. 364 ; 50 fest, ene gantze, wäre, vullenkomene,
UNVORBROKEN 87 ÜNVORHALIK
oDTorbrekelike, ewighe orveyde« Blü~ vnuerdragende grote blyschap an.
(Aer, ürk. nr. 452. Lehen ä. h. FVan/n. 173.
wmwwMkeüj unverbrüchlich, wat nn?ordreclilik, adj. 1. nicht weg-
ik hebbe gesproken, dat is gespro- zutragen. 0 unvordrechlike (uner-
ken, Mine wort schult bliven unvor- 5 schöpfliche) vloet der ewighen zoti-
broken. Sündenf. 3406; ghantz, vast cheyt, de du bist ein hillichmakere
Tnde vnverbroken to holdende. Lüb. etc. Brem. nds. Betb. 170. — JS. uner-
Crk. 2^ 870. träglich. Do se (Maria) dat Tornam
UTtrdaclit, adj. unverdächtig ; van in der nacht, dat er leve kint ghe-
Personen: der^ dem man etwas nicht 10 vangen was, dat er seer unvordrsch-
zurechnet. Secht denne jenne (der Ge- lik was tho liden vnde tho boren.
fragte)^ he en hebbe des nicht vor- Brem. lib. prec. 82.
stan^ so late he't denne deme vor- ' üBvordreschet, nicht zur Dresche
spraken vornien , unde vornie^s eroe gemacht ? Ouk schal Tyle dussen hoff
sulven nicht, so blift he unvor- 15 bettern, düngen, ackern unde vor-
dacht. RiehisL Lehnr. c. 10, § 1; waren, also dat dat laut unuerdre-
worher denn ock dat sprickwort er- sehet und unuerbistert blyue (1424).
wassen: wer will unvordacht sin, de Wigands Arch. F, 338.
myde aUen bösen schin (1614). Lyß- nnvordnldieheit, f. Ungeduld, vnd
manns Nachr. v. Klost. Meding^ S. 20 darna nicht so sehr vth schwarheit
198. Van Sachen : wi senden juw uth- der wunden [krank worden], als vth
scrift older waraftigen unde unvor- vnuerduldigkeit vnd moyenisse. Seib.
dachten tugenisse (1447). Dithm. Qu. 1, 28.
Urtb. S. 52. nnvordnlt, Ungeduld. Vorminre dine
UT^rdaelites, adv. ohneNachdenhen^ 25 krönen nicht mit vnvordult. Navolg*
temere. Dat de borge breke (das 3, 41.
yuderbrechen der Burgen) nicht miBse- nnvordnvet, nicht gestohlen. Ein
like en sy vnde nicht vnvordachtes man mut wol silver an sime huse
en scbehe, so is hyr eyne wyse ge- kopen unverduvet. Leibn. 3^ 436, 45.
settet, wo men deme doen schal. 80 unvorgeven, (ohne Goncession zu
Ssp. 3y 68. Gl. machen?) fest? Se schworen dat mit
uvardeclitiGh, adj. ohne Verdacht upgerichteden lyfflyken vingeren sta-
(passiv). so ghi denne itlicher be- vedes edes unvorgeven tho den hil-
dechtiger orsa^e unvordechtich wil- ligen (1480), Cassel, Brem. 2, 507.
len szin etc. Hanov. St. jR, 441. 35 (Vgl. onverghevelik, quod non con-
UTOrdelelik, adj. untheübar. also donatur aut remittitur; vulgo irre-
god vnsterflik is vnde vnuordelelik, missibilis. KU.)
also is de zele des mynschen vn- nnvorhalet, unverbunden. vgl. un-
sterflik vnde vnuordelelik. Eccles. f. behalet. a. 1391 do dede my reken-
108^. 40 schup V. myn bruder, van dem ghelde,
uv^rdenklik, adj. nicht eu erden- dat myn vader besunderghen hadde
len, überaus heftig u. groß, mit fal- . . also dat he 8c m. hadde . . men
scher 1er vnnd vnvordenklyker ge- werde dar myn edder mer van, war
walt voruolgen. Rost. Bedeb. f. 114^. dat ghut al vorkoft wert, dar wel
UY^rdoiiwiiise, f Mangel an Ver- 45 he unvorhalet ave wesen. Laurent^
äoMHng. Anys is gut vor de winde p. 68.
in deme lyue vnde vor vnuordou- nnvorhalik, adj. woraus man sich
winghe. Bok d. Ärsted. f. 120. ni^ht erholen kann. Beklagen sick
uv^rdragende, nicht isu ertragen^ von groten armode, vnvorhaliken
Shermäßig groß. Do quam eme ene 50 kummer vnd belastinge, dar inne ere
UNVORHINDERLIKEN 88 UNVORMINKET
stad si van standen renthen vnde die Ehre genommen ist^ unbescholten,
dem latesten orlage. Cod. BrcB>. J, We ene snne irtughen wel, de schal
25, 298. hebben enne richtere unde twene
nnyorhinderliken, adv. ohne Hin- borghcre oder ses man, de eres rech-
demis^ ungesäumt, unvorhinderligen 5 tes unvorleghet sin. (Josl. Stai. 92,
folgen lathen. Brschw. Neust. Deged. 5; de thughe scolen unbesprokene
B. 1528 f. 12. lüde wesen unde ores rechtes nnvor-
nnyorliodes, -hoddes, adv. unver- lecht. Stend, Urtheüsb. 8. 28; vnde
Sehens^ unvermtähet. onverhoeds, im- weme de Schröder ere ghilde gheuen,
provise. Kü. (saken) de welcke de 10 de schal wesen eyn echte kynt Tnde
hantdadige hefft begaen unverhodes. vnuerlecht syner ere. Cod. Brdb. /,
Ostfr, L. B. 7, 74; Locc. Ere. 57b; 15, 130; id en were alzo, dat de
unvorhodens. Münst. Chr. 1, 312; ghene, de ansproken werde van deme
se fragede unverhodenes dinges ohne clegere, sesse to sich hedde ynvor-
voredancken. Ahd 56. Vgl. Höfer 15 legheder lüde, de dat sweren wolden,
in Pf. Oerm. 15, 56. dat etc. (1347). Nies. Beür. 2, 314;
miYOrhodet, -hfit, ohne sich eu hüten. wu se sesse to sick hebben onTer-
De mene man sprak iLnyorhoet('o/f(^^. legheder lüde, de den lantfrede ge-
Lüh. Chr. 2, 419; he sloch em af sworen hebben. Brschw. Chr. 1, 104,
unvorhoet (der sich nicht hütete, un- 20 20; des wetet, dat eyn ynvorlecbt
Versehens) somere (fast) alle syn volk. man synes rechten den jennen in
das. 2, 420; vnde do [he] up dosse overtal (Acht) bringen mach, de one
vnvorhod qwam. Lerbeck § 79. berechtiget heft. Bruns, Beitr. bu d.
nnvorklaget, part. manchmal auch d. Recht, p. 187.
im Sinne von : ohne Klage geführt eu 25 nnvorleslik, adj. unverlierbar, m-
haben, z. B. ik do witlik, dat P. vergänglich, ewig, dat unvorleslike
heft my nomen 32 houede vees . . für (das ewige Feuer). Marc. 9,
mit Torzate ynuorklaghet vor unsen 45 (H,).
gnedigen heren etc. (1395). Sudend. anvorlovet, ohne Erlaubnis. Wel-
8, nr. 72. 80 eher geldt de Munsterschen unvor-
nnvor kündiget, ohne Klage oder lovet des greven nemen. Münst. Chr.
Krieg etc. angekündigt zu haben, ohne 2, 311.
weiteres. - Orepe we se rofliken an, so nnvormakelt, adj. ohne Makd^
mögen se sek vnyorkundighet ynrech- fleckenlos, (blödes), darynne du rey-
tes weren, so se yorderst moghet 85 nes, unuormakeldes lamlyn yns ge-
(1396). Sudend. 8, nr. 112. waschen heflfst. Bost. Bedeb. f :23h.
nnyorlaten? Ditselye en deden nnyormelde (zu mhd. meil, Fleck),
nicht alle burgers in die stat Mon- unbefleckt, mhd. unyermselde, incon-
ster, oyer ein deil unyerlaten bofen, taminatus. unyormelde moder godes.
die nirgets na fragten , na got oft 40 Hanov. Gebetb. 1, 77, S. 38.
na den menschen. Münst. Chr. 2, 9. nnyormeten, nicht vermeßen. he sy
(Dem Sinne nach: ungezogen^ nichts- unyormeten (ne glorietur). 1 B. d.
würdig.) Kön. 20, 11 (K).
anyorlegen = unyorlecht? Ok so unyormeticb, adj. unermeßlich, ge-
leth he (David) den sulyen tempel 45 waltig groß. Des houen ze yp ere
bewarn myt unyorleghenen personen. ogheninynuormetigeryorschreckinge.
Locc. Erz. f. 49h. V. hiU. Hieron. II, c. 14.
nnyorleget, adj. nicht verboten, nnyorminket (hoÜ. yerminken, läk-
nicht untersagt; von Personen: denen men, verstümmeln), se hebben vns
durch richterliches Erkenntnis nicht 50 vnse priuilegien ghehalden ende wil*
ÜNVORMIT 89 UNVORREDET
len se hftlden Tüvenrnnket (1372), yoten an de ledderen, dat de mester
Lab, Ork 4, nr. 176, mit der unvornufft (Gälgenleüer ?)
UT^mit == unvormidet , unver- uppe de erde to liggen quam. Bothos
Mtolmy ohne es eu versäumen^ stetig^ Chr. /. J310 (oder ist mit der u. £u
jedesmal, (oder = ane middel, unmit- 5 nehmen, wie in der Stelle aus dem
tdbar?) Dat to middages tyd Eyn KoJcer?).
enge! qwam vnuormid Vnde rorde unYororsaket, ohne Grund, unschul-
dftt water in deme dyke. Harteb, 220, dig. Einer wart unvororsaket up einer
f, 22^, ko8t (Hochzeit) ersteken, Neoc, 2, 371,
OTomodenBi adv, unvermuthet lo nnyorramendes, adv. unvorsätzlich.
also dat sin Ion siner unredelicken . . so hoge untschuldigen , dat dat
stocken nnvormoedens one over den van ungeschichte und unvorramendes
hals gekahmen. Ben, 27; do seck gesehen si (1393), Livl, ürk. nr. 1401,
DU 80 unvermodens hertog H. sin nnvorraiainge, d, i, -ramigen, adv.
leger slog, doetc. Lünted, Stiftsf,146. 15 ohne räm, absichtslos. Ok so scholen
nf^tmoitt^unermüdet, stetig, Deme de vorbenompte mit erer driffte unde
acbbaren vorsten . . enbede ek . . hode blyven yth der Edewechter
mp plichtige, vnuermodede denest hode, dat schege dan ynverraminge,
tho allenthyden bereyde etc. (1343), vndt dan se nicht yort tho panden,
Sudend. II, nr, 53, 20 sondern en dat yorwittingen etc. Old,
UTOnemeliky adj. unverständlich, ürk. v. 1507.
iunkd, de yele unwonliken unde un- unyorrechten, schw. v. im Rechte
Tomemelike wort spreken. Komer JcränJcen. Wy yorbeden allen . . de
160^; de unyornemeliken boke der erbenomede priorissen . . to hin-
olden lerers. das. 152^; neyn man 25 dernde edder in jeniger mathe (to)
moeth recht duden, dat unyomeme- unyorrechten (1461). Westphal. 3, 377;
Ijken is wen de romesche koninck. dat jenich minsche sal beroyet edder
Ssp, 3y 26. Gl.; wol dat (obgleich) in jenigerleye matte op eyn peningk
der Ditmerschen klage unyornemlick wert gudes wnforrechtet werden
unde anriebtich ludeden to antwor- 30 (1469), Styffe, Bidrag 3, nr. 98; ver-
dende etc. (1447). Dithm, Urk, p. 41, beden hirumme allen unsen ampt-
uyoravft , f. Unvernunft ; das mannen . . de armen luden hiran to
IfkUvemehmen, Nicktverhören. ;,yor- hindernde, besweren edder in jeniger
Dimft, examen, da man einen gericht- mathe unyerrechten (1464). Fcdcks
Ikk vornimmt; unyornunft, tortura, 36 Staatsb. Magaß. 9, 472.
qoaestio, ohne lang mü andern exa- nnyorrechtinge, /*. Bechtskränkung.
mine vorsunehmen,'' Frisch 2, 12^; und ok yan klagen uns angekomen
keyser Roleff de greyp on (Tue Ko- is manegerleie schade, hinder und
hpp) unde leyt on fragen mit der unyorrechtinge (1408), Livl. Urk. nr,
OBTernofft (d. h. ihn foUem). Do be- 40 1751.
kande he, dat he ein arm (geringer, nnyorredet, durch Bede, Vertrag
niedriger) man were. Bothos Chr. f. nuM gebunden, unverp fliehtet. En yer-
184 (in der Magd. Seh. Chr. 170, 11 : möchte ec des auer nicht, so scolde
de leit on bernen. Do bekande he min herre yan Hildensem disses yn-
etc.). — Eyn unnutter, de syck nicht 45 uorredet sin (1328). Sudend, Urk. I,
»il slyten (sich entfernen), de moeth nr. 435 ; weret dat se des nicht en
uth den dore mit unyernufEt (gewatt- deden (die Zinsen nicht pünktlich
^omer Weise ^ ohne weiteres). Koker, eahlten), so wille ek des myd on un-
S. 352; Also on de meister (Hen- yorredet wesen etc. (1379). Calenb,
^) afstotte, do stotte he mit den 50 Urk. IX, nr. 184; se solen darmede
UNVORRÜCKET 90 ÜNVORSERIGET
in eren rechte un verredet unde an- vader gekoppet hadden laten unvor-
verlustich bliven (1397). KincU. 3, schuldichliken. Lüb. Chr. 2^ 574.
534. nnvorseget (wie unvorsproken), wo-
nnvormcket, unveräußert. dat se g^gen kein Einspruch erhoben wird.
den unsen ere schepe unde gudere 5 Von Personen: unbescholten. He scai
unvorrucket widdergeven etc. (1438). dat sveren mit ses bederven mannen
Hans. Bec. IP, S. 211. (S. das. 4, ores rechtes unvorseghet. Stendal
130. 136.) Urtheilsb. S. 13 ; von Sachen: uiian-
nnvorsftdelik, adj. unersättlich. So- gefochten^ unverbrüchlich. Vorthmei
mighe vnuersadelike beeste, de allene lo enen stedhen, unvorsegheden hant-
lopen . . alse lewen, vosse, de sin vrede, den de edele vorste . . ghe-
eren kinderen gudertiren. Bok d. Byen degedinget heft . . wente vppe deiiv
f, 1139^. — Adv. -ken. De der lüde voresprokenen s. Johannes dach, scolf
arbeit vnde guet vnuersadelike ver- we stede holden (1315). Sudend, /,
slinden als de helle. Br. d. Eus. 12^. 15 nr. 202 ; we bekennet, dat we eyntii
unvorsagen, unverzagt? Wen di vnuorsegheden hantvrede hebbet ghe-
arme lüde clagen, Den scaltu richten gheuen (1334). das. /, nr. 570 ; du
unvorsagen. Bathsvers. der Thiere^ v. dedingede we eynen olden unvorsech-
38. S. Höfer in Pf. Germ. 18, 13. ten handvrede. Brschw. Chr.l,ö7, b.
(Ist nicht un Vortagen = unvortogen, 20 nnvorsene, adj ^ nicht vorher gesef^n.
„ungesäumt zu lesen?) plötzlich. He starf mit eynen haesti-
uiiYOrscheden, fn'cA^^6/Aei/^ u. eres gen vnde vnvorseynen dode. DiaL
erves, die ihr Erbe nicht getheilt ha- Greg. 253^.
ben. Leibn. 3, 442, 59. nnvorsendes , adv. unversefieuc^^
unYorschemet , unbeschämt , ohne 25 plötzlich. Nym my nich wech in den
Schande. Mit alsolcker wysheit wart helflfte myner dage vnuorseendtrb.
de sake hen gelecht, dat de raet und Smaltzing f. 84^.
de gylde beide unverschemet bleven. unvorsenich, adj. unvorhergesch**.,
Münst. Chr. 1, 169. unerwartet. He wart vervrouwet m^i
anvorschreven , ohne schriftliche 30 unverseniger vroude. Dicd. Greg. -^d.^--.
Anzeige erhalten zu haben. In guden anvorseniebeit, /*. Plötzlichkeit, li.
geloven bedrogen, unvorclaget, un- eynen dage gescach, dat ouerniits
vorscreven. Lüntzel, Stiftsf. 235, 211. der vnuorsenicheit (unerwarietj d^
nnvorschnldes, adv. unverschuldet, stat entfenget wart mit den vure.
ohne Schuld. Men lecht vns dat vn- 35 Dial. Greg. 139; wy sollen vliticL
uorsch&ldes to (1404). Sudend. 9, S. wesen, vp dat na der tyt des gebe-
326, 9; mit walt vnde vnvorsculdes des . . de seile ouermits vnvorseni-
(1408). Lüb. Urk. V, nr. 218; de cheit der vnnutter gedachten nich:
gewalt, de se dan hadden an orem en verleise dat gewyn der ynnicbeit.
rade, unvorschuldes. Magd. Seh. Chr. 40 das, 259h,
371, 24; Locc. Erz. f. 53; Bothos^ nnvopsenlike, adv. «wüer^eÄenÄ, un-
Chr. f. 241 u. s.; welck man eyne absichtlich. Se heft gevallen unver-
elicke husfruwen hedde vnd de van seenlike. Münst. Chr. 2, 440; he
sick dreue vnuorschuldes dinges, de stotte em vnuerseenlick van den berge
schal etc. Brschw. St. R. f. 66. 4ö neder. Leben d. h. Franz. 145.
nnyorsclmldieh, adj. unverschuldet. unvorserich, adj. unversehrt, mn
Den unvorschuldighen dot. Korner unvorserigher beholdinghe. Korv- r
181d. 142c.
nnvorschnldichliken, adv. unschul- unvorseriget, unvetsehrt. De st ad
dig, de van der Wismer, de sinen 50 blef unvorseryghet. Korner 13ö'\;
UNVORSERINGE 91 ÜNVORSÜMET
stede, Taste vnde vnuorseriget. Cod. dhat he dhar enen borghen vor esche,
Brdb, i, 19f 363. dhat sine erve unverset si unde un-
DTtnerin^e, f. Unversehrtheit. versolt (1303). Brem. Stat. 120.
leten se sik huldighen myd unvor- nnyorslaeh , nichts verschlagend,
seringhe des keyserlikeD rechtes (so 5 nichts fruchtend, verlorene Mühe,
daß das kais. Becht unverletzt Uieb). auerst id was ynuerslach. Kanteow
Körner 25(». 23; vgl 56. 115.
niToniebtea, adv. unvorhergesehen, nnvorsproken , unbescholten. Myt
mwermmthet,plötelich. In deme solyen dren vnuersproken bederuen luden,
iare do quemen unversichtes de Let- 10 die man an iren rechten nicht vor-
tonwen in Pratzen. Lüb. Chr. 1, 299. legen mach. Cod. Brdb. I, 22, 504.
WMYwnAeküthj adj. 1. nicht vorher- wie unvorredet, durch Rede, Vertrag
gesehen^ unerwartet. De unvorsichtige etc. nicht verpflichtet, unde etliker ar-
hasilike mort Torverede der fursten tikele ramede mit sodanem under-
her so ser, dat etc. Leibn, 3, 204; 15 Schede, dat een islik scheide unvor-
den onTorsichtigen doth dusser ar- sproken bliven etc. (1396). Hans.
men borgere. Hanov. St. B. 478; Bec. 4, 449.
starf snelles, unvorsichtigen dodes. unvorstendel, adj. unverständig.
Kamer 81b. — 2. nicht vorhersehend, Ock nymant sali kynder offt vnuer-
nidU ahnefid. De here der Wenden 20 stendell gesynne myt kersen to bedde
de was des unvorsichtich ; he mende laten gaen. Ztschr, f. vaterl. Gesch.
dat etc. Bothos C%r. a. J. 1157; de 7, 203; ich (bin) duss neist vergan-
Qnvorsichtigen (imprudentes, thörich- gen iairs, dat gode geklaget, wuwoll
ten) elderen. Korner 45^. u. s. unuorstendell (so eu lesen statt -dett)
amsiektiges, -gen, adv. unver- 25 vnd vngeschickt, aldair tho einen
mmiket, Se slugen erer vele dot un- borgermester erweit gewesen. Nies,
vorsichtiges; uJso wart dat ganze Beitr. 1, 243.
heer vorschuchtert LÜb. Chr. 2, 519; unvorstrieket? God gaf den kri-
Int iare 1481 begunnede ser hastigen sten zodan stedicheit, dat ze unvor-
uod unvorsichtigen grote dure tyt. 80 stricket weren den dot an to gande.
Bomb. Chr. 340. Lüb. Chr. 1, 68. (unvorschricket ?)
iiTtnielitlikeii, adv. unvermuthet, unvorsuft, unverzagt, „verzuften.
Quam en swar donreslach unvorsicht- versagen, für Angst verstummen ; (per-
liken. Körner 88^ ; do starf de greve turbari mente. Kih). verzuft , von
a. das. 187^. 85 Furcht betäubt.^ (delirus stupens.
uvemiellet, nicht überlistet, unbe- KU.). Brem. WB. 5, 316. Deme ad-
irogen. Behoue we to dessen stucken 1er is getagen Ein fedder vt sin flucht.
jenger insage . . des beware we vns He kan idt wol verdragen, He is
also we van rechte scullet, dat we noch vnversufft, Se wasset om wol
des willst vnuorsumet vnd vnuor- 40 wedder. Z. f. Hamb. Gesch. 2, 298^ 9.
snellet wesen (1395). Sudend. 8, S. unvorsnmelik, adj. nicht versau-
29, 3L mend, saumselig. Heben nicht gesla-
ovsnokelik , adj. unerforscKlich. pen vnd vnuersumelich gewesen. Seib.
wo vnuorsokelik (non investigabiles) Qu. 1, 21.
sint sine wege. Born. 11, 33 (H.). 45 unvorsumet, ohne versäumt zu haben
OTtrsslt, unverschuldet, ohne Schul- oder zu sein, ohne Nachtheil für, un-
den. . . mit twen borgheren, de echte benachtheüigt. De breve schollen einen
geboren sin vnde hebben erue vnde iowelken van uns bliven to sinem
e(^b^ vnuorset vnde vnuersolt. Wi- rechte vnde sines rechten unvorsumet.
gamäs Ärch. II, 30 ; it ne si also, 50 Leibn. 3, 241 ; zo scolen desse dege-
UNVORSÜNNEN 92 ÜNVORFLAÜT
dynge machtioes wesea vnd en eslick to unvortoegeden rechte yerboeden
schal synes rechtes Ynvorsamet we- hedde (1393). Wigands Arch. II
sen. Arch. f. St. u. K, Oesch. d, 346; unvortoghet ghelden unde be-
Her0. S. H. L, I, 80; dat we des talen. Brschw. Chr. i, 340, 20; dal
willet vnuorsumet vnd yiivorsnellet 5 eyn iowelk, de dat also vomeme, dem
wesen (1395). Sadend. 8, S. J29, 31; rade unvortoghet schal unde we]
id enwere, dat vns van dodes wegene openbaren. Hanov. St. R. 348; un-
wes wedder anstorue, dar an willen vortogent. Old, Urk. v. 1454.
wy unuorlustich vnd vnuorsumet sin. unvortragelik, adj. ohive trage iu
Nordalb. Stud. 5, 82. lO werden^ unermüdlich^ unverzagt, We
unvorsnnnen, ohne Besinnung^ un- heft dessen gheuestent myt so star-
verständig. Du bist ganz vnversun- ken wapen vnde vnvortragliken etc«
nen, Versteist noch nicht din best. Lerbeck § 118.
Z. f. Hamb. Gesch. 2, 297, 6 ; ik bin anvortrede. Unvertrede, herba Po-
ein lerer der vnuersunnen beiden etc. 15 lygoni. Rost. CaJt. f. B^ (sonst wege-
Passiondl f. 93. trede).
nnvorsnnnenheit , f. Unverstand. nnvornndervindelik, adj. uner-
Unde my moget ok ser der groten vn- gründlich. Du (Christus) werst sun-
uorsichticheyt vnde der vnuorsunnen- der begyn geboren van gode mit ewi-
heit vnde der vergetinge. Alex. f. 59\ 20 ger vnvervndervindeliker geborte. Br.
anyortellik, adj. unzählig, infini- d. Eus. 43h.
tus. unvortellik ys de tael van dem nnvorvaren, nicht „verfahren^, s.
volcke. Pred. Salom. 4, 16 (H.). vorvaren. wor waghene mit ghude
anvortogedes, -dens, adv. unver- vmme vallen, dat gud moghen se
eüglich. Dat wy vnvortoghedes willet 25 wedder vpladen ane broke vnde schal
en ewich stede len maken vnde ste- vnuorvaren gud wesen (1354). Hans.
deghen laten etc. Old. Urk. v. 1369 ; Urk. II, S. 558.
unvortogendes. Ben. 752. nnvorvaren, adj. unerfahren, jeni-
VLW9^T\Af;t\\lL^adj.unvereüglich. ge- ger last edder drofnisse uuvorvareo.
beiden . . dat he unvortogelich und 30 Korner 86^.
an wederrede anleiden schal etc. nnvorvenklich, adj. nickt zum vor-
Magd. Seh. Chr. 225, 14. vange, Schaden, Nachtheü gereichend.
nnvortogen, part. adj. 1. nicht von Desse voreveninge scal unvorfenglich
der Stelle gebracht, wat bynnenhalf sin unsen olden breven (1500). Stader
des graven utghebracht unde ghe- 85 Arch. 2, 96.
worpen werde, dat scheide liggende nBVOPver(e)t, -vap(e)t, ufieinge-
bliven unberuort unde unvortogen schüchtert, unerschrocketi. Do was ik
(1373). Gott. Urk. /, nr. 271. — vroUk unde unvorvert. R. V. 375;
2. ungesäumt, ohne Verzug, stede, he dede alse de unvorverde. dew.lÄ5-2;
vast vnd vnuortogen wol to danke 40 Dauyd sloch den resen vnuoruertb.
holden. Cod. Brdb. I, 19,283; unnd Z. f. Hamb. Gesch. 2, 183, 12; hei
geven ome dan ore gelt in passchen is vor vyanden al unvervart. Theopk.
aller negest folgende unfortogen(^<^2etcA /, 164; her bischop, weset uns nicht
darauf one vertog). Z. f. N. Sachs. to hart, Latet uns tom ersten un-
1758, S. 76; betalen mid reden 45 vorvart (=z in Buhe), das. 286.
(barem), unvortogen gelde (1394). nnvorflant, (flaute, ^nM^aiuSuti^jerNr
Fidic. Dipl. Beitr. II, S. 117. Ohnmacht), nicht eur Ohnmacht ge-
nnvortoget, adj. sticht hingeflogen, neigt, fest, kräftig. Der Fresen volk
ungesäumt. Na den dat syck de bor- is sekeren und unvorflauten gemodes.
gher des beklaget hedde unde sick 50 Ben. 17.
ÜNVORVLÜCHTICH 93 UNVORWERDELIK
UT^nrlnektieh, niM flüchtig^ nicht des. Brschw. Chr. 1^ 44, 21 ; dit heft
aus der Heimat weggegangen. Ein he us altomale dan unvorwardes.
man de seker is ande unvorvluchtich. das, 68, 20.
Leibn. 3, 438^ 16. unvorwaret orer ere, ohne sich an
llTf rvolget. unvoryolgedes dinges, 5 ihrer Ehre (durch ein s. g. VerwaJi-
ckne Absicht, absichtslos, od sie un- rungsschreiben) verwahrt bu haben.
rorfolgedes dinges unde ane rechte Dit hebbet se ghedan unvorwaret
sdinlde gescbein. Gott. Urk. II, nr. orer ere. Brschw. Chr. 1, 114, 14;
^, 42. dat he unsen borgeren dat or geno-
UY^rwaiidert» adj. welk man . . 10 men hadde unvorwaret siner ere,
sjnes salves werden wil, schal syn Magd. Seh. Chr. 376, 26, — Auch u.
unmet esschen to twen morgenspro- aUein. s. Brschw. Chr, 1, 114, 15,
ken Tth synes mesters denste ynvor- Mit Synon.: beclageden zik, dat en
rändert, d. h. ohne aus seines Mei- de schade were besehen unvorwaret
äers Dienst gewandert eu sein, Lüb. 15 unde unensecht (1441). Hans, Rec,
Z. Ä 326. IP, 8. 416; ouerfiU vns vnvorwart
UY«nrtli(d)e8 , adv. absichtslos, vnd vnentsecht. MaÜB. Urk, 4, 31;
%nvorsäi£ilieh, unversehens. 0£Ft einer vnuorwarth, vnentsecht, vnvorclaget.
Tnaorwanda (=: nicht mit vorsate) das. 135.
gewandet worde. Big. St, B, p, 28, 20 unvorwaringes, adv. ohne sich eu
30; se dmckede vnvorwandes in dem wahren, zu hüten, unachtsam, unver-
slape to dode dat kynt by sick vp sehens. Unvorwaringes he ummetöch
dem bedde. Passional f. 183 ; unvor- de tafel, dat se henne vlöch. B. V,
vandes wedder synen willen. Ndd. 1483; anstikkede uuvorwaringhes un-
ReeUsb. f. 86h; also druppede der 25 gheboket vlas myt der tortisen. LOb,
blynden vroawen en(en) drope(n) van Chr, 2, 103,
dem olye vppe de hant; aldus vnuor- nnyorwarndes , adv. unvertvamt,
wandes (eufäUig) so streck se mit ohne Vertvahrungsbrief. We se an-
der hant oaer de ogen, altohand ward grepe unvorwarndes, deme mögen se
se seynde. Liib. Passion, f, 85\ — 30 wederstan ane vortoch (1362). Wi-
unerwartet, unvermtUhet, Vortrage gands Ar eh. III, H. 3, S, 108; un-
nicht (ne tardes), dattu dy to gode vorwarndes(unvorwändes?)vnde nicht
kerest, wente sin torne mochte vn- vorsettlich. Sass. u. Holst. B. 154,
Torwanes komen. Serm, evang, f. 17^; nnyorwarniges, adv. dass, Vnd wil-
de hoszlude vp deme lande segen de 35 len doch nicht so vnvorwarniges laten
▼elheit der wapenen lüde, de dar beschedigen juwe vndersaten, als gy
nnvorwandes to on quemen. Falcks hebben laten don den vnsen (1452).
Staatsb, Mag. 9, 367; wil gi sus don Stgffe, Bidrag 3, nr, 22.
dit onvorwändes, so werde gi here un vor wegen, adj. uxis sich nicht
desses landes. B, V. 6401, 40 bewegen, heben läßt, ungemein schwer,
nvorwinet, adj, unvermuthet. dat He moste sin cruce sulven treghen,
nnvorwande arch. Ohr. d. norddb, Dat was grot vnde vnvorweghen, Dat
SaAs, jp. 46. he des nicht draghen konde. Ansdm,
UT^rwaatlik, adj. unveränderlich. v. 786. — BiWl. unerschütterlich, un-
bamm is got vnstarfflich, vnbegrip- 45 erschrocken, muthig. Do nu de keiser
hk, ane ende, allerweghen vullenka- na Rome was theen (= tende), de
men, vnvorwantlik. N, Büß 2, 10. Romere h5uen sick vp vnuorwegen
UTWwmleii, adv, ohne voraufge- Vnde thogen dem eddelen keyser
gangene Verwahrung, Disse hebben entyegen. Octav. f, 3^,
uns geroved ande gebrand unvorwar- 50 nnyorwerdelik, adj. was nicht j^vor-
ÜNVORWEBNDES 94 ÜNVROWE
werden^, vergehen kann, unvergäng- se de breve hedden, se wolden dei
lieh. Nu is de hochtyt dyner grote- ere unvorwerpen (= -worpen) hebbeui
sten vroude, dar ane ghebloyet is de (1409). Livh Urk. nr. 1805. \
unvorwerdelike blome dynes iunc- nnYorworren, unbetheäigt, nichfi
fruweliken lichames. Brem. nds. Beth. 5 verwickelt mit etwas, ghenerley Tor -{
166; Jhesu, vnyorwerlike licht. Van band gemaket, sunder ganiz unvor-|
d. festen f. 83, worren darmede sin unde bliren wil-|
nnvorwerndes dinges, adv. = un- len (1438), Hans. Rec. IPj S. ^11 \
vorwardes, ohne vorauf gegangene Ver- imyrede, m. Unfriede; to u. sin
Wahrung^ unvermtähety plötzlich. To 10 oder werden, unzufrieden sein, werden.
eyner tyd was dusse keyser to Lu- Se weren des to unyrede, dat he den!
beke, do keymen ynvorwemdes dinges dach nicht holden wolde. lAib. Chr,
de Ranen, dat sint Wende, ghenant 2, 336; des wart Erich ser vorveertj
Rugiani. Engdh. Chr. 99. unde to unvrede. das, 2, 58.
unvorweten, vorwurfsfrei, we mo- 15 unvredesam, ac2;. fin/riee2$am = fin-
gen mit gelike und unvorweten mit wülig. Wes nicht unvredesann (uo
den Russen ok wol kopslagen (1400), indigneris). 2 Mos. 32, 22 (H,).
lAvl. Urk, nr. 1549; dskti^ nejn{ejn^.) nnyro, adj. unfroh, traurig, her
unvorwetten kleth , Dat eyn man koning, weset nicht vnvro. SchaeJcsp.
myt eren tirecht. Koker, 8. 353. 20 f. 5b; he wart bedrouet und sere
unvorwinlik, -wintlik, ad;. «?a5 ntcA< vnvro. Harteb. 264, f. 77^.
zu verwinden ist, bes. unverschmerz- unvrodicli, adj. unklug, unversiün"
lieh. Disse . . orloch . . dede der dig. We denet vnde vnurodich is, de
stad so groten scaden, dat it vnloff- blift vnture, des syt ghewys. Laien-
lick vnde vnuorwinlic is. Brem. G. 2ö doctr. f. IIJ^.
Q. 84 ; disse heren deden groten un- nnvrome, m, Schaden, NachtJieU,
vorwinliken schaden. Magd. Seh, Chr. Dat mach en aldus wol kamen To
319, 29; darouer nemen se vnuor- ereme groten unvramen. Bedent. Sp.
wintliken groten schaden. Cod. Brdb. 1041,
4, 1, 202; in deme unvorwinliken 80 unvromelik, od;. ntcM Ael/ettd, nicht
(unheilbaren) spittal. Komer 158c ; förderlich, anders is dyn bycht falsch
thot einen onversterfliken und on- vnde vnuromelick dyner zele. LuIj,
verwinlicken (festen) manleen. Schü- Gebetb. f. C2,
ren, Chr. 200. unvrdt, -vpftt, adj. unklug, nicht
nnvorwissenheit, f. ünwißenheit. 36 bei Verstand, mhd. unvruot. se meyn-
Vnde nu, brudere, weit ik, dat gy den vmmer, dat he vnvroet hadde
it uan vnuorwissenheit hebben gedan. ghewesen. Leben d. h. Frans. 44 :
Berikop. f. 6 (Apost. Gesch. 3, 17). mene gi, dat ik si unvröt? mate is
unTorwitlik, adj, dem man nichts to allen dingen gut. B. V. 629; ik
vorwiten, vorwerfen^ kann^ untadelig. 40 were unvröt, wan ik nu spreke also-
integer, sanctus. Haupts Ztschr. f.d. dsi,Jie wort. das. 2414; sin (des Trägeti j
A. 3, 89; hefift sik . . alletidt kuesch vule vnvroide herte is sin pine.
und unvorwittlik geholden. Neoc. 2^ Ecdes. f. 143^; de wyn maket vnvrut
36; hefift alles nichtes helpen mögen, van torne. Schaeksp. f. 50; don sy
wente ein ersam wiser radt alletidt 45 di (vergifteten) beren ad, den ^ward
einem itliken unvorwittlike antwort sy krank . . vnd wart met gantz
gafif. das. 2, 10. vnfruyt. Fidic, 1, 187.
nnvorworpen, unverworfen, d. h. nnyrdwey f. Trübsal, mochte uns
nickt eurückgewiesen. Do seden se . . deste groter arbeid endstan und un-
dat gut scholde staen so lange, bet 50 vrowe (1380). Lid. ürk. nr. 1157. —
UNVRUCHTBAR 95 ÜNWARINGES
Jammer, kammer, droyenisse un un- Gassei, Brem. 1, 77, (heißt das : in
TFoe. Kdker^ S. 373, Folge böser, schlechter Wege ; oder ist
WärrmtkthhTj adj, unfrtichtbar, siner es Subst. etwa = wanschicht?)
TTowen, de unvruchtbar was. Karner anwandelken , adv, unwandelbar,
€M ; nichts fruchtend , fruchtlos , 5 unveränderlich, immer, Brink se in
rergdtiehy so mach dy myn kamen der ewigen rouwe scal (l, sal), dar se
TTomelick wesen, sunder my is [id] vnwandelken vrede hebben. Lüb. Oe-
gans nnrrachtbar. das, 79c ; und de- betb. II, f E7h.
wjle soUichs alles ynfnichtbar erst an- unwandichlik, adj, unveränderlich.
den, heSt eyn rath etc. Urk.v,1545. lo dat unwandichlike gud (Ggs, idel
UTTllBt, m. Un freund, Feind, ding). Navclg, III, 3.
(breTe) dar he deme rade ynne vor- unwär. u. seggen, die Unwahrheit
veet, wo de rad em to unvrunde sagen, lügen. De sineme arsten vn-
liadde ghemaket synen oem. Lüb, waer secht Vnde oeck sineme prester
Ckr, 2, 161 ; so mach he (ein Ange- 16 bichtet vnrecht, Vnde vnwaer secht
üagter) dre manne van dessen wra- sineme aduocaet, De hefft sick sul-
ken (verwerfen) vnde sweren yn den uest alleyn gelogen. Schip v, Narrag,
Iiilgen, dat se syn syne vnfrunde. f 64,
FünA. St. R, § 60; id is dy beter nnwarendes, adv, ohne Acht dar-
io hebben al de werlt to wedderen 20 auf /gu geben, unvermtUhet, unversehens.
wenJhesamtoTnvrunde. Navclg. 11,3, Hebben se in dersulnen boden achter
lATTBntseliap, f. Unfreundschaf^, den tannen van anschiebte vnd vn-
Haß, Zwist, vnfrantschop vnde hath. wareudes 1 luttich biteken gefunden.
Sek^v. Narrag. f,22; doch dat der- (1555). Wism, Urtheilsb. E, XIIII.
halyen nicht unfruntschyp edder wed- 25 nnwarens = unwarendes. Yorwar-
derwyllen angerichtet werde. Waitz, losynge dat is, alse eyn man vnwa-
WMenw. 2y 381; were dar ok enich rens leth eyn dinck, dat^he be waren
knecht, dede myt vnfruntschup van scheide. Ssp, II, 38. Gl,
sjnem hem schedede. Lüb. Z. R, 250. nnwaringe, f. Achtlosigkeit, Dess
— Freundhsigkeit. Better ys hundes 30 dinstages do togen de borger na
vnmtschap dan vnvruntschap. Tunnic. holte . . ein unwaringe quam, so dat
nr. 617. der pulverwagenn vorbrande etc.
nYillik, adj, nicht m füllen. Vnde (1492), Z. f N, Sachs, 1863, S. 206,
dar to is jnwe gyricheyt vnsadichlyk nnwaringe. Men antwordet se (die
vnde vnvnUyk. Ä. Birg, Openb. f. 73^, 35 Falschmünzer) deme richtere, vppe
unbrasseH, adj. Do quam (auf dat se de pynigen schal vnde dat se
der Jagd) eyn vnuulwassen hart melden scholen ere medehulpere . .
(= bar[e]) entyeghen etc. (Orig, in- crem wrogere den love wy vnwarynge,
solitae granditatis ursus). Denscke Ssp, II, 26, Gl. Ist eine (vermeintlich)
Krmidee f. A4b, (Ist es ein über- 40 wörtliche Übersetzung von immunitas
sdgungsfekler oder steht un- versiär- (Sicherheit, Straflosigkeit) ; accusatori-
i«Ml?^ bus eorum immunitatem perC?. pro-)
uwftH. De bösen wanheiden, de mittimus. Cod. Just, IX, 24.
in dassem lande averlangk vorge- nnwaringes, adv, unvermuthet, un-
Dommen werden dorch de amtlude, 45 Versehens, Weret, dat Eggherd greuen
wen enem fohrmanne ene lunse ut Otten wor wedderrede vp dem velde
dem rade falt, dadorch de wagen vnwaringhes, so scal E. dem grauen
Qffistortede, ofte he sunst umschloge entwiken vnde ryden en vmme. Old,
Tan nnwahnen wegen, de wil ick Urk, v. 1402; so war ein man den
niunmer bruken. Eid des Erzbisch, go anderen unwaringhes anlopt. Han^,
ÜNWARLIltE 96 ÜNWERDE
R. 143^ 3; effte ein man schaden eres ghudes, weghelick ande unwege-
dede uuwaringes. Dühm, L. R. 11^ lick« Korner 12ic.
Art. 68; (saken) de nicht in ernst nnweger, -weigeren, adj. nidU ^-
geschen, dan in schimp eder unwa- toogen^ ungünstig^ nihd. unwsege. Ma-
ringes. Ostfr, L. R, /, 74 ; so queme 6 kede, dat de konnynk eme unweger
de konnik ut . . unde so wolden se wart. Korner 16c ; wente se eme gram
ene slan unwaringhes. Körner 175b>, weren unde unweyger. das. 94^; de
unwärlike, adv. ohne sich zu wah- keyserinne begunde den keyser hon-
ren^ unvorsichtig, unwarlike unde up liken to vorsprekende . . unde dar-
eventür (temere ac fortuito). Eike v. lo umme worden ere de vorsten des
jR. 586. rikes unweyger. das 56d; liggen in
anwärlinges, adv. = unwaringes groten varen, dat uns dat schip myt
(auch aitfr.). gesehnt blotrunst un- den guderen ut der havene gesegelt
warlinges in noetwere . . so ys he werde, wente de schepeskindere to
ane wandel. Ndd. Rechtsb. f. 86; de 15 male unweigeren sin unde wech wil-
vnwahrlinges einem anderen auer sein len (1437). Hans. Reo. II ^^ S. 25,
veldtt fahret etc. Rüg, Landbr. c. 76, anwegich, adj\ nicfd zu betreten.
S. 325 ; Ohr. d, norddb. S. p, 47. oder au passieren, yp dat ik dat laod
unwäty adj. wo man nicht waten wüste make, vnde wert Tnweghich,
kann, tief. aÜfr. on-, unwad. De an- 20 darumme dat numment en is, de dar
der waterdoepinge is, wanner einer dör gheyt vmme der beeste willen,
geworpen wort in ein unwat, dair he Eeech. 14, 15 (L.).
keen grund voelen kan. Ostfr. L. R, unweigerhaftieh, adj. ohne sich zu
III, 88; daer voeren veer, als enen umgern. irbedinge ere unde rechtes
vader mit| dree sons, over ein onwat 25 unweygerhaftich unde ungesumet.
water, do quam ein grot unwedder Oött. ürk. II, nr, 335, 85.
etc. Ostfr. L. R. p. 342, un weide = unwille? oder unbilde?
nnweeh, m. 1. Unweg, Stelle, Vnd wan vnser eyn also vmme des
wo kein Weg ist. He brachte se in anderen willen to veyden komen were,
unwege (invia). Chr. d. nordelb, Sachs, so so scholde wy dar by en ander bliuen
19. häufig in Verkaufs- Traditions- also lange de veyde ynd rn weide
formein, mit wegen und unwegen etc. warde. Hoyer, Urk. 1, nr. 420.
2. Abweg, schlechter Weg. de nicht nnweldich, o^;. keine (}ewaU habend,
dwelen vp dem Ynwege, sunder rieh- synes gudes ynweldich wesen. IAA,
tich ghan vp dynem guden wege. 35 R 476.
Snudtzing f. 88^. — bildl,: De her- unwerde, f. dlts. unwirthi. 1. Un-
toch bekriegede den keiser unde de wert, üngiätigkeü. Dit sali alles van
karcken to Bremen, de ohme in si- un werde ind machtloiss sein. Gt,
nen unwegen nene hulpe don wolden. Weisth. 3, 66. — 2. ünwilie, Indig-
Renner I, 27 ; weret, dat men enen 40 nation. Do sprack Pylatus mit groter
preester in unwegen vunde, men sal unwerden to den ioden etc. Pass. Chr.
eme ene warninge doen, und dont 39h; so waert he altoseer tornicli
witlik deme dekene, dat he dar vnde sloech de porten den boden myt
geweset is. Livl. Urk. (1410) nr. vnwerde to vor den houede. ieJet»
1825. 45 d. h. Franz. 10 ; do quemen de dey-
iinwed(d)er, n, Unwetter, unwed- ners der dunkerheit, de my mit gro-
der van blixeme, donre, hagele etc. ten unwerden vengen unde wredeliken
Korner 65h; brande de stad van not bunden. Hor6l.21h; Ic beve altomale
des unweders. das. 203h. van dus groter vnwerde (des zürnen-
nnwegelik, adj. unbeweglich, alle 50 den u. richtenden Gottes), das, 73;
ÜNWERDE 97 ÜNWERHAFTICH
beide de ghuden ynde de qnaden syn on anghest des, dat he der ewighen
mit gherechtdger onwaerden op di yroude vnwerdich sy. Ecdes, f. 8c. —
geset Tilde ordelen di alre scanden 2. geringschätaendfUnunUig, indigniert.
. . werdich te wesen. B, v. d. joncfr, Myn here, du schalt nicht vnwerdich
{. 24. 5 werden (ne indignetur dominus).
uwerde, adv. indigniert, untvülig. 2 Mos. 32, 22 ; ynde de teyn horden
mi is od. wirt unw. ich empfinde In- dat ynde weren ynwerdich (indignati
dignatian. Du scalt se (die unreinen sunt. Cöln. : yortornet). Marc. 10, 41
Gedanken) misprisen; dy scal un- (LOf ^^ hungerghen zele schalst du
werde dar to wesen. Seel. TS\ 169; lo nicht yorsman ynde wes nicht ynwer-
Satanas wart gar unwerde, he gnarde dich wedder den armen (non exas-
so ein hunt dot. Zeno 1110. peres pauperem). Ecdes. f. 5d.
uwerdeliken, -werdigen, -werdich- unwerdiebeit, f. 1. ünwürdigJceit.
likei, adv. unwiUig, mit Indignation, in u. holden, geringschätzen. B. F.
iodignanter. Judas warp de pennige 15 2143. — 2. Indignation, Misachtung,
nnwerdeliken in den tempel. Pass. Unwille, Entrüstung. Do yordrefi he
df. 57b; he (der bittende Pilgrim) (der Priester) ene (Joachim) mit gro-
vart van em (ihnen) unwerdelike ge- ter ynwerdicheit vnde 8tra£fede ene
stoten. Horol. 40; alse se (die Juden mit worden, vnde sede : wo mochtetu
in der Wüste) de spise ghans unwer- 20 so driste wesen, dattu etc. Lüb. P(M'
dighen gheeschet hadden. Locc. Erz. sion. f. 2109^; und dat we uns nicht
32^; se seggedeu to Moyse ghans besorgeden, dat we unwerdicheit und
miwerdichliken. das. 31 ; alse nu dat ungenade kregen van unsem gn. heren
Tolk gehört hadde dyt antwert (von (1400). Livl. Urh. nr. 1549; irreve-
RekAeam), do karden zik der siechte 25 rentia dat is ynwerdicheit yegen de
teyne to male unwerdichliken van ouersten vnde prelaten, vnde dat men
ome. das. 47^; do he by sik allenen de nicht en eret alse sik dat boret,
was. do nam he dat cruce unwerdich- Sp. d. Dogede f. 232; vnde sine vn-
liken uthe syme halse unde trad id werdicheit äff late (indignatio). 1 Mos.
ander sine vote. Lüb. Chr. 2, 464; 30 27, 45 (L.); dar weren een deels,
TBse here sprack: du bist io myn de nemen dat mit ynwerdicheit (in-
sone . . de iunghelingk sede wedder digne ferentes) vüde spreken etc.
mwerdichliken : ick byn iuwe sone Marc. 14, 4 (L.) ; van siner (Gottes)
nicht. Bavenst. f. 176^; kerde he sik ynwerdicheyt wert bewogen de erde,
onwerdichliken umme. Körner 172^; 35 Jerem. 10, 9 (H.); also stund he up
vjsede se van sik unwerdechliken mit unwerdicheit (Entrüstung) van
unde myt torne. das. 182^. deme dische. Korner 21^; do nam
uwerdeH, schw. v. für unwert er- de mynsche dat sacrament unde
achten, verschmähen. Dat he de sacra- warp id myt groter unwerdicheyt in
mente vorsmade vnde vnwerdede. 40 dat vur. das. 60f^; vnd weder vnse
Emd. Mscr. nr. 139, f. 37 ; he en gemeyne gesette nymant sal sich dor-
beffit nicht vorsmadet noch vnwerdet liken leggen, ofte he wil m^den der
dat bidden der armen. Ps. 22 (21), radmanne ynwerdicheit. Fidic. 1, 64.
26 (H.). — unwert machen, Indig- nnwerdigen = unwerden. dedig-
natian erregen, vele vragens vnwerdt 45 nari. IJief.
ser (iogratus habetur). Tunnic. nr. nnwerdinge , f. Verachtung, Ab-
1083. scheu, des wiroks opperinge ys my
nwerdieh, adj. 1. unwürdig. Ik ein vnwerdynge (abominatio). Jes. 1,
helt nd un werdich unde alto rink. 13 (H.).
K V. 5257; se (de wisbeit) sendet 50 mtwerhaftieb, adj. nicht befestigt,
WOrtarbiMb. V. 7
ÜNWERNDES 98 ÜNWETENHEIT
!
i
De worde mach he vnde syne eruen mitvnwer8amheit(7. unwertsamheit?]
buwen mit sodan holtene buwe, also Proc. Belials f. E3,
man vppe den dorpen to hebbende nnweselik, adj. ungebührlich (ici\
plecht, vnwerhaflftich (1346). Sudend. es nicht sein soll), vgl. weselik, wise
Urkb. II, nr. 189. 5 lik. ghevielt, dat arbeyders hebbei
nnwerndes = unwarendes, unver- wolden van den koplnden onweselik^
mutheU Allen se (die Dorfmaus) nicht loen . . dat sulIen schepenen va4
mit or ne brachte, doch wart gemak Dordrecht vorefl&ien (1389). Lüh. Urh
ore vuUen gut alse unwerndes men- 4, 559 (in e. hoUänd. Urh.).
nigen dot. Gerh. v. M. 10, 10. lo nnwetende, part. adj, sehr häuf\
nnwersen, adj. (mhd. unwirdisch, mit abgeworfenem de, unweten, nich\
unwirs) (unwirsch) unwillig, zornig. wißend, unwißend, ohne es su wißnl
Sy swal van der watersucbt und de Veer van aller woUust, vnweteuclj
rechter huffte beghan or danne to des sachten leuendes (war Gr. au:\
vulen; eflft diman or denne unwersen 16 erzogen). Griseldis f. 68h; se quanj
was, wy mochte om des vordencken? to des hilligen vaders B. knien vudj
Hanov, Mscr. /, 84, S. 317. dar genck se vnwettende yn. D^a'j
nnwertf adj. nicht geachtet, ver- Greg. 176; mirakel, dat he vn wette :|
achtet. To dem ersten was dit volk gedan hadde. das. 158^; gi baten utij
anneme, to lesten worden se unwert, 20 weten (imprudentes) de wisheit. ^}"!
dat on neimant nicht gaf. Magd. Seh. Sal. 1, 22 (H.); vnde bekanden. d.ij
Chr. 182, 16; helt se (die Dänen) se ene vnweten geslagen. Lüb. Va<\
80 unwerd, dat he ene sette enen sion.f,262^; were dat jeman rideiul^
hund to enem konynghe. Korner 40^; queme in enes borchmannes bus ui.|
ward greve Alf in deme lande sere 25 wetene unde sunder arghelist, A\
unwert, wente he en sake was des unse viend were, de zal velich syr
mordes. das. 137^; Van velen vra- eynen dach (1359). Kindl. 3, 4i7^
ghende werd me vnweerd (sepe fit en unweten deer. Dithm.L.B,.§10\
ingratus, qui quesitare paratus). Kiel. Carl settede dar veel hilliger lud
Mscr. nr. 114, f. 3?K 30 tho bischoppe, dem unweten voik
nnwertliken, adv. = unwerdeliken, to predigen, Westphai 3, 21. — aw \
unwülig,mA\%iidM\^v. Dusse Philippus passiv: das nicht gewußt wird, u)tl>^
lachede nu al syne daghe ; to eyner umßt. Ein opper yor unweten suiidt
tyt in sir kintheyt sach he sinen va- Hanov. Mscr. I, 84, S. 314.
der lachen, dar vmme sach he on 35 nnwetende, n. das Nichtwißen. va.
vnwertliken an vnde karde sek van vnwetende eres vaders (patre iguaro*
ome. Engelh. Chr. 14^; de bode ant- Soven Meistere f. E5h; sines uuwc
worde ime unwertlike (satis commo- tens, adv. ohne zu wißen. Schürn
tus). Eihe v. R. 580; de domheren 265.
antworden unwertliken und spreken. 40 unwetendes, unwetenSi adv. ohr
Magd. Sek Chr. 233, 22; de keiser zu wißen. Vnde mengede (syne olid
berichtede de boden unwerteliken. bände) vnder der anderen ofierband»
Lüb. Chr, 1, 309. vp dat de hillige man syne offerhaui
JOkWertABMj adj. unwirsch, ergrimmt. vnwettens entfangen mochte. Z)^.'
Min torne wert unwertsam (indigna- 45 Greg. 202; dat he in dat hinderhoi
bitur). 2 Mos. 22, 24 (H.). vnwetens fallen scholde. Kantsow f'
nnwertsamieheit, f. Grimm, Er- nnwetenheit, /*. Unwißenhcit,Nid'
bitterung. vnde hebben vorgoten dat henntnis. koeft ein man alsodaii
blot der menschen, vader vnde moder (schiffbrüchiges) gudt, des he up uuwi-
bebben se gepiniget vnde kastiget 50 tenheit toege, de unwetenheit schall li(
ÜNWETICH 99 ÜNWILLICH
waer macken np den hilligen sulue Zolles) sleten wart. Brem. Q. Q. 91;
diiidde. LSb, R. 562. vmme schaden ynde vorlus, schat-
uwetieki adj. unmßend, unkundig. tinghe, rof vnde brand, vnde vmme
tp dat syne ghude lüde nicht wor- allerleye vnwille, de hir an vnde dar
den trach vnde ynwetich in veoh- 5 af ghescheen ynde ghekomen is. Old.
teode ynde in kampe ynde in anderer Urk. v. 1369 ; so en scolen se yor-
rjddenchop. Denseke Kroneke f. H6b. dere yt der herescop sloten nicht or-
nwetuge, f. das NicJUwißen. Res laghen edder ynwillen maken. Hayer
ignorata is probabilis ignorantia, dat Urk. /, nr. 215, — yor Unwille ne-
is witlike ynwetfinghe. Fidic, 1, 173. 10 men, moleste accipere. Hiob4^2(H.);
MMjnUiAjWBLWÜUth^adj.nichtioüd? dat nam bysschop H. yor grothen un-
gemäßigt? (oder un- verstärkend?). willen. Münst, Chr. 2, 247; vgl. Brem.
Erlike, unwillige ryddere ynde knechte G. Q. 134 ; dat nam de bischop yor
TDde bedeme lüde . . ynde yorbey- yreyel und Unwillen. Magd. Seh. Chr.
den ms mit dy yortokomende yor 15 252^ 11; dat was eme sere to un wil-
den herren homeyster to Prussen, yor len. Korner 214^ u. h. ; we ok sy-
den herren hertogen yan Sassen ynde neme mesterc welke daghe mit yor-
Tor ander ynwildige herren ynde für- drete yorsumede edder anders to
sten. In e. Schreiben an K. Kau- Unwillen were, de schal wedden etc.
lochessone, maerschalk des koning 20 Liib. Z. B. 211 ; queme ein bi nachte-
ir^mj. 1447. (Wism. Bathsarch7) slapender tidt in enes mannes were
iiwille, m. Unwille^ das Nicht- tho sime Unwillen, wat dem geschage
voflfii; iMer WiUe (den ich gegen etc. Fahne^ Dortm. 3^ p. 34; tastet
andere habe, oder andre gegen mich)^ we den^ anderen an to sinen Unwillen,
Verdruß, Ärger; es ist oft aber nicht 25 de breket des Stades koere. das. p.
Uoß die Empfindung, sondern auch 37; wen se (de pipere) der selschop
die thatsächluÄe Äußerung dessdbett^ to unwyllen weren (nicht behagten),
Streu, Feindseligkeü, discordie, yor- so sal men andere piper nemen
drcit, ynwille. Dief. n. gl — Dicke (1429). MeU, Jahrb. 10, 70; ynde
ist, dat eyn maghet oers ynwillens 30 wi yornemen wol, dat gy yns noch
(vider ihren Willen) temptiert wert in ynwillen ynde in yngnaden holden
etc. A V. d. joncfr. f. 17. Vgl un- (1402). Sudend. 9, nr. 147.
wiUendes. — He (der Beiche) moid Unwillen, schw. v. unwillig werden^
na dem dode sinen ynwillen seen grcUen, streiten. Hertoge Magnus be-
nide weten alto langhe in der ewi- 85 tengede to unwillende mit dem rade
ghen pyne. Ecdes. f. 14d; alle dat to Luneborcb. Leibn. 3, 180.
arch, miwillen unde yordret. Korner imwillendes u, Unwillens, adv. wi-
^^; de umme synen willen hadden derwUlig. so kome wy allentelen (nach
Ijdent unde Unwillen ghehad. das. u, nach) so yeer, dat yns nicht en
137h; let de pawes yelen Unwillen 40 lustet dar weder yan (defn unnütsen
unde beswaringhe. das. 209^ ; hie Geschwatze) to keren, dar wy eyrsten
(ErAisch. Hartwich) leet yele ynwil- ynwillendes to geleet worden. Dial
•«n (Verdruß) ymme der kercken Greg, 192h; ik weyt, dat gy dat yn-
villen. Brem. G. Q. 68; nicht lange willens ghedan hebben. Bavenst. f.
duna heften desse heren a&er ene[n] 45 109c.
ojgen ynwillen an mit yns . . dessen nnwillieh, adj. 1. unlustig. Mit un-
niwillen underyengen do aüer der willigen hunden is qwat hasen to
Ijerscliap prelaten (1369). Sudend. 8, yangen. Münsl Chr. 2, 253; weren
S, 130, 19; dat warede mannich iar, de coeplude unwillich (nicht gesonnen)
eer desse ynwille (Streit wegen eines 50 dar to bliyende. Körner 98h. —
UNWILLINGES 100 UNWONLIK
2. ewistig. In dussem jare worden reden vnd donde neimant gerichten
de twei forste unwillich, geriethen mü konde. das. 278^ L
einander in Streit. Bothos Chr. jb. J. nnwitlieheit, f. das Nichiwißen^
1294; Do sick de keiser befrunde Unwißenheit. Mach de fruwe (deren
mit hertoge Hinrich dem lauwen unde 5 Mann ertlaufen ist u. die sich tvieda\
unwillig was mit greve Alberte, das, verheiratet hat) der nnwitlieheit (daß
f. 128. der erste Mann nach ld)e) mit crem
nnwillinges, adv. wider Wülen. We ede vnlstan etc. Hanov. St. R. S%\
den anderen myt walt werpet in dat nnwitlik, adj. unmßend. de had^
water, de ghelde XII m., heft he dat 10 den gedan alse unwitlyke kinder^
ynwillinges gedan, he swere myt twel- pleghen. LUb. Chr. 2j 207; wy vor-
uen, dat he ynwaringes dat dede. moden juw nicht unwitlich to sjnde,
SMesw. S^. R. § 76. wo etc. (1469). Styffe, Bidrag 3, wr.
nnwinnelikf adj. nicht eu erobern. 97; he regneret dy nnwitlik (te ig
De stad . . de zo stark was, dat vele 15 norante). 1 B. d. Kon. ly 17 (R).
luden duckte, ze were unwinneUk. nnwitschapy /. Unwißenheit, Un-
lAäb. Chr. i, 137. kenntnis. Svelke were man nicht be-
unwint, m. heftiger Wind. Hirnha sceiden ne mach durch die tveunge
hebben de Wende Lalandauerfallen; der umbesetenen oder durch ir un-
[id] is auerst ein vnwiud er siegen 20 witscap (hochd. daz si^z nicht rechte
vnd hefit en alle ere schepe vmbge- wissen), so etc. Lehnr. Art. 40, § 2:
störtet Kantzow 41. de stede schal enckede syn, dath eyn
nnwintlik, adj. nicht eu erobern^ yslick wethe, waer he rechtes waer-
uniibermndlich. welckes huß fast un- den schal, vppe dat de[r] stede vn-
wintlich geachtet worden, t;. Hövel^ 25 wytscap nemande en schade. Ssp. Ill
Chr. 50. 61 Gl.
uuwise, f. Unweise, schlechte Weise, unwittich, adj. nicht bei Verstände,
Ungelegenheit. wu de stad dar van Ein olt unde unwittich man. Chr. d.
quam in grote unwyse, schult unde norddb. Sachs, p. 16; ynde wart n.
schaden. Brschw. Chr. i, 134, 2; al- 30 kort eyn vnwittich dor. Schip r.
dus ging der stad ding al torughe Narrag. f. 85^; dul unde unwittig
unde de schade, unwyse unde de Hanov. St. R. 397; de materie van
grote tyns de mereden sek van daghe der suecten steech op to der heruen
to daghe etc. das, 141, 11 ; de mey- ende he waert vnwittich ende rasende.
ger wart besecht vor synem heren, 35 B. d. Byen f. 244c.
dat he vordaen hadde syn gud to nnwonich, adj. nicht wähnend, nicir
vnwise (auf schlechte Weise). Ravenst. ahnend, inopinus. Vbc. W.
f. 160^ ; nicht to vnwysen vorspUden unwon-, -wont-, -wantlik, adj. un-
noch vorderuen (1360). Lüb. Urk. 4^ gewohnt, ungewöhnlich. Hefstu ghe*
nr. 137. 40 louet in drome efte in sweertbrem
UwisUken, adv. = to unwise. efte an ander vnwonlike worde, dt
Vnde dat sulue hefi[t] W. scheut- dy scheiden bewaren? Lüb. Gekih
liken, vnwislichen vmmebracht vnd f. Og2^; sodanen mirakel was em
vortert (1564). Wism. Urtheilsb. H. vnwontlik. Dial. Greg. 130^ ; in gro-
VII. 45 ten eren vnde vnwontliken tekener^
uwis(se), adj. ungewiss, dat de V. hül. Hieron. II, c. 12; de perdr
tid der stede unwisse sin etc. Magd. sint lopende worden alse des gescut-
Seh. Chr. 293, 27; unjsuverläßig. tes unwantlich. ifainA. CAr. i7^; had-
vnd was in allen sinen dingen so den upgesettet enen swaren unwant-
ynstede vnd vnwiss, dat sik na sinen 50 liken tollen etc. Ltib. Chr. 2j 309. —
ÜNWRAKELIK 101 UP ÜPPE
Ak. «liken. dat se unwonüyken Bun- lieh : au^ in, auf. Up eyner nacht
der noedBake irnde recht worden be- openbarde sick Jhesus myner moyen.
snret LOb. Uhr. 2^ 5. Dial. Greg. 227; he segede, dat vnse
uwrakelik, adj. untadelhaft. En here vp eyner nacht des bischops
god unwrakelik penningh schal IX 6 prester openbarde vnde segede . . vp
doget ao sik hebben, schal he nicht de ander nacht quam vnse here etc.
Tppe worpen werden. Serm. evang, das. 256c ; Nicodemus was ghekamen
f. 226^. up ener nachtstunde to Jhesnm. Pass.
uiel, 8. (unsel) unsener. Chr. 106 ; up ener middernacht. Lub.
ip, ippe, präp. mü Dat. u. Acc. lO Chr. 2, 402; syn husvrouwe dede
l rämü. auf. Mannich vogel vrolich vp zekeren dagen misse vor eme
was in hagen unde up bomen. B. V. lesec. Diai. Greg. 258; up der stund.
o; he legede sine haut up eme. Dial. Karner 44d ; up desse tit. R. V. 1589;
Greg, 210; up eme en schal Valien up dit mal. Soest. Dan. 35; up pinx-
noch sänne noch yenighe hette. Br. 15 ten. das. 125 ; noch vro up den dach,
i Ems. 56h; dat ve geit up de strate. früh am Tage. B. V. 4370. — nach.
Lüb, R, 323; ve driven up enes an- up de mältit, nach geschehener M.
deren körn . . up ene marke. Bsp. schenken, das. 662. — 3. modal.
//, i7; Yorkoft in kraft desses breues a. Thäiigkeit hee.^ die gegen eine Per-
op nnde an sinen huse eyn mark 20 san (oder Sache) hin gerichtet ist^ so-
julikerrente^liPT^. UrhbeiBrinekm. wci im freundlichen als bes. im feindr
1, 188; uppen hilgen sweren, schwö- liehen Sinne; der Gegenstand der Thä-
nn, indem man (ewei) Finger auf tigkeit selbst kann mit up bezeichnet
du Bdiquienkästehen legt^ das auf werden^ wenn es in dem Sinne steht^
tvum Gestelle vor dem Schworenden 26 wo wir im Hd. sagen : auch nur^ sdbst.
^ei/. hoLuf. im Ssp. Siehe die Bilder. Unde reep up sin gesinde : wol heer !
-Van der Lage der Ortschaften an (1407). Liü. ürk. nn 1720; do rep
einem Fluße^ wie das fres. sur. Van se up eren man unde sprak etc.
Turoais gheboren up der Lore. LOb. Komer 186h; des rope wi alle ,up
Cir. i, 156; de stad Mynden uppe 80 got, dat he vns salich make. Serm.
der Wesere belegen, das. 2, 465; evang. f. 27c ; he wenede vp (Ober)
Stettyn lach up der Oder. das. 2^ se (die Stadt Jerus.), das. 1869^; bid-
322 ; Karle ley t bu wen dre bischop- den uppe (eu) got. Brem. G. Q. 115 ;
dorne ap de Weser. Bothos Chr. f. se scolden des gan uppe (sich wen-
^^; he wart begraven in dat dosier 35 den an) de ummesaten. Bichtst. Lehnr.
to BnneTelde upp der Warre. das. c. 29, §3. — Stilstu up eynen ap-
110; FrancTort up der Moyne. Magd. pel (auch nur), up eyn scherff efte
Seh. Chr. 204, 12; buweden wedder up eine schrifvedderen unde hefstu
de borge up der Elve. das. 67, 15; den quaden willen, kondestu meer
to Wormetze uppe deme Ryne. Kor- 40 Stelen etc. LOb. Gebetb. D. ^a; enen
^17^; Altena licht up der Lecke. kerkenbrekere, de vppe der open-
^üfist. Chr. 1, 108; Swanenborch, baren schult begrepen wert, de vp
d^t gelegen is up der Emese etc. en loth ghestolen heuet, den sal
^* 1, 128. Bichtung bejs. uppe dat men setten vp en rath. Big. St. B.
norden, nördlich, nordwärts, wenden 46 192, 1 ; latet dat slod besoken, unde
lode, de heiten Obotriten, uppe dat vinde gy van deme gude up enen
Westen de Preisen. Magd. Seh. Chr. pennink, ik wyll myn lif vorbroken
^^* 6; wente uppe dat mer (bis an). hebben. Lüb. Chr. 2, 508. Daher up
Kn^rner 26^; wente uppe dat vleth, ene bone = gar nichts. Eft he ne-
^^ genomet. das. 25^. — 2, eeit- 60 mande up eine bone hadde misgedän.
ÜP ÜPPE 102 ÜP UPPE
B. V. 1698; ebenso up ein vinkenoge 1091; up eventor. das. 203 u. s. h,
(s. u.), Dat droch den anhevers nicht äas sich stützen, verlaßen^ vertrauen
up ein vinckenoge to bäte, half ihnen auf bee. Und dar ginck ik to em up
gar nichts. Leüm. 3^ 394. — Bes. lef und up vrunscop, und wiste an-
häufig wird uppe gebraucht nach den 5 ders nicht mit em wan gud (1390),
Verben des Klagens^ Streitens^ Bau- Livl. Urh. nr. 1286; unde lach dar
bens u. a. klagen, vorderen, spreken, uppe synen wynt, d. h. loartend auf
saken, roTen, striden, soken, tugen, günstigen Wind (1441). Hans. Bee.
wo up sovid ist als: wider^ gegen; IP^ 8. 414; de herre sal eines ge-
Beispiele finden sich überall. Auch lo iiireddes uppe des mannes gut sen
sinnverwandte Wörter werden ebenso (d. A. eruKLrten. Varr. yeraien, war-
mü up construiert; z. B. unde reden ten). Lehnr. Art, 65, §7; se solen
(ritten^ machten eu Pferde einen An- eres rechtes uppet gherichte sen.
griff) up de waghen. LOb. Ohr. 2, Ssp. 2, 9, 2; wirt enem manne gut
198; schedigen up den van Solmys. 15 gelegen uppe sine truwe, dat he 't
Münst. Ohr. i, 173; he brende de weder uplate, svenne it sin herre lose,
stad (Mollen) uppe de van Lubke. Lehnr. Art. 55, § 1 ; des weren ich-
Leibn. 3, 396; an dobelspeie winnen teswelke borgere, den he wollovede;
up ene. Gosl. Stat. 76, 41 ; vre to np de, im Vertrauen auf sie, reit he
doede gewundet wert und storve so 20 in de stad. Magd. Seh. Chr. 189, 19;
geringe (schnell), dat unse richteren dat sede he up loven, auf Treu und
oeme künden nicht im levende be- Glauben, Isegrime. B. V. 202; up
varen, up wene he sterft unde schul- min et, eine häufige Versicharungs-
dich maket vor sinem prester, auf, formel. — Auch unrd up gebraucht
wider den er stirbt, d. h, wem er die 26 im Sinne v(m: „bei Strafe^, wo ge-
Schuld seines Todes beimißt, de sali wohnlicher bi steht, ß. B. up den ke-
em gelden. Ostfr. L. B. III, 6. Auch tel, bei Strafe des Siedens im Keßdj
die Sache, in Beireff deren man etwas der Strafe des Fälschers, in Müni-
thut, bes. sagt oder spricht, steht mit verordn. unde me schal den penningh
up. js. B. de prester wart verhöret 80 slan up den ketel, to der vare to
uppe desse sake ; he meldede up (gab hebbende en halv quentyn (1406) ;
an) enen groten arsten binnen Paris« by sodaner vare also dat ingeset is,
Lilb. Ohr. 1, 387; von jewelkem an- alse uppe den ketel (1441); also scal
deren lene ane borchlen mut en man id de munter slaen unde holden up
wol ordel vinden over den anderen 36 den ketel (1424). bei Grautoff, Verm.
unde getuch wesen . . ane uppe vor- Sehr. 3, 192 ff. ; wen se darto ko-
sten vanlen. Lehnr. Art. 71, § 20 ; sende werden, de suUen olderlude bli-
wat die rat dar vor recht up spre- ven up bute (bei Strafe) 2 mark gol-
ket. Brem. O. Q. 78; hieher gehören des (1441). Hans. Bee. IP, S. 362;
auch , wol die in Schuldverschreibungen 40 dat se mögen to sick vorboden, de
so häufig vorkommenden Formeln ^i^v^' 18 man . . up de böte ene marck
ken, luden up, wenn von der Größe gholdes. das.; uppe de bute ener
der Schuld die Bede ist, die das Do- mark goldes. das. 363; uppe sware
hument angibt. Ähnlich: unde leten böte. das. 362; up böge böte. das.
lesen bischop Erikes bref up dat 45 442; se wyllen slan enen penningli
borggreven ammecht, betreffend das B. . . alse uppe vare der muntere levend
Magd. Seh. Ohr. 240, 16. — b. Zweck in desser wyse tho holdende etc.
bez. up woker hefstu dine wäre vor- (1379). das. 3, 177; vnd me schal
borget. Liib. Dodend. v. 1007; up ge- dat gelt varen . . up der munter
win. B. V. 206; up deverie. das. 60 levent (1403). Liib. Urh. V, nr. 66;
UP ÜPPE 103 ÜPBEDEN
D. den (dem) de bref bevolen wart u. todon. u, a. — 3, auf^ eu Ende^
recht to tolken np sin sele (hei Le- verbraucht, do de vitalie draden
bensärafe) (1401). Livl. Urk.nr.1601; uppe was. Korner JS5J2^. — 4. Zweck
nppe sines silues hals. Rig. St. B. bea. up dat = damit. So gewöhnlich.
p. 66. " c. Annäherung bez. also it 5 An eineeinen Stellen auch concessiv :
do nppe deme was, nahe daran war^ wenn nur^ insofern (wie im Mndl.
dat ze den zege beholden, do etc. s. de Vries^ Glossar eum Lekensp. p.
Lüb. Chr. 2, 531 ; he dede schaden 547 u. Gr. WB. 1, 606h ; vgl. up dat,
Tol appe (gegen) 60 mark. Brschw. quatenus. Dief.). Den urede, de godes
Chr. 1, 37, 1; die (Schiffe) verdoruen lo urede hetet . . dat mot iewelik man
alle up (bis auf) vier. Ssp. 3^ 44, 2. wol tughen, up dat he en umberopen
— i. Art u. Weise bez. in der da- man si (lat. dummodo sint homines
geringe, wanne de slape den luden in suo jure inculpati). LÜb. B. 302;
np dem sotesten is. Leibn. 3, 184^; so war en man mer tughe nomet,
f ebenso Komer 201\i); do de ko- 15 wert eme der tughe en del upge-
oingh myt deme hertogen uppe dreuen, he mach der anderen wol
dem TroUkesten was. Korner 107o; gheneten, de he ock ghenomet heuet
in dem meymanen, wan alle dinck vnde de eme nicht vp gedreuen ne
Tppe dem duresten is. LOb. Pas- sint, uppe dat ( Var. wo) he dat mit
imei f. 252t; up französ, auf f ran- 20 ordelen beware. Lub, 22. 300; soe
f^isek. R. V. 72; up d&tsch ge- waer guet ende erfhisse ut geervet
secht. Soest. Dan. 30; Sleswick, de syn over die ses banden, daer niet
oldinges uppe wendesch ghenomet en is vader noch moder, suster noch
wasHadibo. Korner 72^; uppe recht, broder, kint noch kindes kint, so
wm Rechtswegen. Ssp. 11^ 28, 1 ; III, 25 dattet sint onwisse loue (Hinter-
32, 9. — Anm. Mit dem best. Artikel laßenschaft) ende erfenis, so delen
^if^mdlßen: uppen, upper, uppet, ende nemen se de yrende al to ge-
2. B. nppen yelde, upper Straten, lycke, op dat se al even na sint.
uppet lant. Bichth. 374, § 14; vgl. das. 370, § 8.
tft ippe, adv. auf, aufwärts ; Ggs. 30 — Hieher gehört auch wol die Stelle
nedder u. dale. Darna do let he in B. V. 81: gnedige here, up dat
Dorotheam Tphangen in enen notstal, gi Reinken sin unholt (insofern, weil),
de rote yp ynde dat houet nedder. so en is hir nemant, he vruchtet
lib. Passianal f. 64^; de werlt geit Reinken mer dan ju. — up(p)e deme
Dp unde nedder. B. V.5804; do wan- 35 de etc. auf daß, damit, s. u. S. 106.
derde de iode up unde dale (auf u. upantworden, schw. v. ausliefern,
'A). Komer 230^; up hör, höher übergeben, wente he jo so vele kese
**wti/', sursum. 1 Voc. Kiel. — Bei upantwerdede, also he entfink. Kor-
rf?n Verben des Gehens: unde toch ner 193^; dat se eme upantwarden
i^an Sassen) up in walsche land. 40 alle ere vryheit unde privilegia. Lüb.
Körner 53^; vortan togen se den Ryn Chr. 2, 83; unde laten dat in dat
op wente etc. das. 51h; ik wil up na bock scriven, wat se van ghelde up-
Rome. R. V. 4140; u. in sonstigen antworden. Hamb. Z. B. p. 235, 6;
Verbindungen, z. B.. vpgenant, oben- den (torne tho W.) hadden se den
9^^mi, des mynschen lycham, alze 45 heren vpgeantwerdet. Bost. Chr.p. 26.
<le dar recht up is in der schickynghe npbeden, st. v. 1. aufbieten, öffent-
zjner ledemathen, d. i. dessen Glie- lieh bekannt machen. Wat en vint . .
^ iie gehörige Form haben,, Locc. dat schal he up beden laten under
Erz. f, 21. — 2. auf, offen, Ggs. to, der loven unde in allen parren. Gosl.
^ B. apbinden u. tobinden, updön 50 Stat. 105, 40; yindet eyn man icht
ÜPBEDEN 104 ÜPBLASINGE
yppe der frygen Straten . . dat sal hadde gegenen siner auster sone, die
men dem negesten predicker edder N. sin yeddere wedersproken hadde,
deme negesten richter geuen, dat HäU. Schöppetib. f. 4h; vnde het sik
gudt uptobeden, ynd sal alszo spre- vp geboden tu dinghe tu dinghe (sic)|
cken : dat gut bevele ick juw vpp 5 do wart ome gevunden, tu dem veri
juwe truwe . . dat gy dat alle sun- den dinghe vmme dat erue, dat N
dag6 yppbeden solen ynd kundigen hadde angegrepen etc. das. f. 5.
dem gemeynen yolke. Ndd. . Rechtsb. npbedinge, f. 1. Aufbietung ^ Auf
f. 84b. — 2. bes. ein Pfands d, A. gebot Alle die jenigen, so eine gei
den Eigenthümer öffentlich zur Ein- 10 meine landes ypbedunge . . yerseten^
Usung auffordern^ das mehreremal ge- wes darumb ohr brocke sy? Gr\
schah^ um dadurch den säumigen Weisth. 5, 318. — J2. gerichüicht\
Zahler zur Bezahlung^ resp. Einlösung Auflaßung. hereditatem sine resigna 1
des Pfandes zu veranlaßen. Van deme tione, dicta opbedinge, libere yenderel
pande vp to bedende. Dar en man 15 potest (1350). Livl. ürk. nr. 935^ 22ii
en pant ypbudet (Varr. but, bedet) upbernen, schw. v, aufbrennen, an-
yor deme yoghede, dar na schal het zünden, stott ein man des anderen
holden yertein nacht; alse de ymme hus yp . . ynd bernt he dat hus ua
sint ghecomen, so schal het auer yp (nachher) yp to der suluen tidt, so
beden ynde schal it denne holden 20 betere he na dem bernde ynde nicht
achte daghe . . unde schallet deme na dem broke. Richth. 566, § 1.
kundeghen, de (Var. des) dat pant npbinden} st. v. 1. losbinden. Also
sin is . . dar na mach men it yor- wort Robeke up gebunden unde geuck
copen. Lüb. R. 328 u. 467; (dat he sine strate. Münst. Chr. I, 170. —
dat pant io vpbede deme dat höret) ; 25 ^^ zusammenpacken = Arbeit einstel-
wert en pant gheset uor win, uor ber len. de grofsmede knechte scbolen
. . budet men it up uor deme richte, des morgens ypstan to dren ynd beb-
men schal et dar na holden ouer de ben hillig to sosscn des ayendes.
dwer nacht, das. 280; swelich man weret sake, dat einer edder mei
erve heyet to pande, but he it up, 80 yan den knechten dath nicht dobc
he scal id halden seyen weken, but willenn ynd ypbunden ynd weglepen,
he it up ander warye, so halt he it de scholen ynses amptes nicht wer-
hude ynde morghene • . To deme dig wesenn to denende. Lüb. Z. R-
dridden male wert he is ghewoldighet. 448.
Leibn, d, 483^ n. 13; heft en en hus 85 npblasen, st. v. intr, aufblasen^ auf-
to pande . . unde yorkoft he dar tins schwellen, ze (die Blasen am Leilxi
an, er he dat hebbe upgheboden, unde . . blezen yp ynde so borsten zo
er he dat in sine were ghebracht etc. Locc. Erz. f. 30; Cayfas wart tornich
Gosl. Slot. 24^ 12 ; vgl. bes, 67, 27 ff. in vpblasenden homode. B. d. Profcc
Wurde das Pfand nicht eingelöst, so 40 /, /. 75K — trans. aufblasen, a>i'
umrde das Pfand dem Aufbietenden schüren, hat und twydracht heöst
zugesprochen. N. N. die hadde twey upgeblasen. Soest. Dan. 14; Pharao-
perde besät, die het hie ypgeboden nis wychelers heffstu upgeblasen. das.
tu dinge tu dinge (sie), nu is ome 15; dat yolck to upror up to blasen.
geuunden, dat hie die perde yerkopen 45 das. 28.
sal. Hall. Schappenb. f 3 u. h. Refl. upblasinge, f Aufgeblasenheit. Kyn
sich vor Gerieht stellen, um Ansprü- lerer yan subtilen worden vnde vikhi
chen anderer zu antworten. N. N. quam der werke is eynerhande ypblasing<^
vor gehegede bank vnde het syk vp in den oren vnde eyn roick der war-
geboden vmme die gaue, die hie 50 heit. Br. d. Eus. 12 ; yan ypblasing^^
ÜPBLOKEBEN 105 UPBOREN
der hoaerdye wart he dar ynne schan- Dorch sinen pils he do starf etc.
dalizert. Dial. Greg. 198. Gerh. v. M, 47, 95. — 2. einnehmen^
ipUokerei, schw. v. aufflackern^ erheben^ von Erbe, Geldern^ Zollen etc.
attfflammen. To dem Verden male So welic pape belened is . . the ne mach
(d. i, viertens) gift de yetticheit up- 6 nen erve opnemeu ether opburen
blokermge der vlammen in dem vure (Var. upboren) mit then, the eme
hen in de hoge; also deyt ok dit like bordich sin (1303). Brem. Stat.
rette brod, de hilge licham, wan id 80 ; alle vnechte kindere moghen nyne
kmnpt in dat ynnige harte . . dat eruegudere ypboren. Lüb. B. 249,
maket, dat i^up blokert in vlammi- lo 7^ Äntn. 3 u. 259 ; darvan schal de re-
ger bemiger vrowde in den aller mesche kerke alle jar upboren . .
oaersten trone der almechticheit. dusent mark pures sulvers. Komer
Serm. evang. f. 159c. 142o; icht gy wes in vortiden un-
ipbeden = lyibeden. So heft men ghotliken hedden upghebort, sin gy
dat van older gewonten, dat de bor- 15 to der wederkeringe plichtich. Hans,
genneistere dat (Pferd, todcJies ge- Gesch. Bl. 1874, 8. 61; (mark), de
pfändet ist) mögen vpboden laten N. N. ghantzeliken altomate vntfan-
vnde ryden. Wigafids Arch. 111, 40. gen vnde opgheburt heft (1377), Lüb.
■pWreBy schw. v. 1. aufheben, in Urk. 4, nr. 328 ; wat he (der Zöllner)
die Hohe heben. Wan du drinken wult, 20 vpboren schal van rechte etc. Schaeksp.
so bore den beker up mit beiden f 88^; (gefragt) oft men mit rechte
benden over der tafelen. Zuchtb. f. moghe vpboren vnde entfangen van
^; leven frande, bort up den man, alswem tollen, de de scrift nomet
dM wy mit om to grave gän. Sün- pedagia et gwidagia. Brem. Denkb.
denf, 1663; den moden coninck boren 25 147; men schal heven unde upboren
de Starkesten vp mit eren schulderen . . schott van dem kopmanne, de hir
ende draghen ene. B. der Byen f. in dem lande de reise oven (1392).
116c ; ok schulle we se (die EUern) Livl, Urk.nr. 2925; Se (die Fürsten)
eren mit werken, dat is alzo to vor- scheiden up de unchristen slaen, se
staen, dat wy en schuUen deynen, 30 boren yo up der werlde plecht (plicht).
opboren unde dregen unde bequemi- Dithm, Lied f. 6; Neoc. 1, 516; d, h, sie
cbeit doen, wanneer se cranck synt. erheben den Zins, die Abgabe (s. plicht,
Sp. d. ehr. gd. f. 64^; do se dat 2) von jedermann; (oder: sie tragen =
houet ypborde. Dial. Greg. 173; do haben auf sich die Verpflichtung?) ; yryn
se vpboreden ore ogben. Bavenst. f. 35 (Gewinn) vpboren (1377). Sudend. ö,
56ä; he boerde vp sine oghen ende S, 302, 5 ; so sal ick rekenschop doen
hande. B. d. Byen f 121^ ; mit up- van opboren und utgiffk (1442). Kindl.
geborden henden. 2 Chr. 6, 12 (H); Hörigk. 572; diner (des Arztes) me-
de Daringe bereden den During mit sterschop en schal allene nicht to-
love unde mit sauge up ho an de 40 hören, dattu alle tit scholest geld
hft E. V. R^pg. 578; vor dat her upboren. Lüb. Dodend. v. 778; dat
(Bier) to tospundende, . . vnde up Ion upboren. das. 1391. u. h, — ein
to borende vnde af to settenne (1396). gut upboren , Einkünfte aus einem
^Ndend. 8, S. 112, 17; hedde we lüde (rute haben. Welk orer denne dat
ein timmer op to boerne (aufeurich- 45 ersten heft upgebord . . heft, de etc.
ten), geschege daer ein ungelucke, Richtst. Lehnr, c. 29, § 3; sint he
dat emant gelemmet werde etc. Fahne, dat clagede . . eft eme dat upborent
Dortm. 3, p. 50; von Jägern, die ein icht to scaden komen möge. das.
WHd fangen. Deme vosse wart do na § 2. Daher häufig in Urkk. bei Ver-
gesporet, unde wart upgeboret . • 50 kaufen u. Besitmbertragungen : den
ÜPBORER 106 ÜP(PE) DEME DE
(neuen) Eigenthümem eine Sache in ungewedder, dat 2 huse binnen T.
ere upborende were übergeben, upgebracht. Neoc. 2, 415. — 3, eu-
opborer, w. Aufheber^ Aufrichter, sammenbringen^ herbeischaffen. Dat
hilge geyst, de du bist eyn btarcke he achtentich gewapen upbrachte
der krancken, eyn upborer der val- 6 hemlik. Z. d. Berg. G, F. 5, 29;
lendeQ. Van d. festen f. 114. — JS. Er- unde on gebedende, de böte (Buße,
heber, Eincassierer. heuet ghemech- Gddstrafe) up to brengende, wan
tighet N. tot eynen vtmaenre ende men on dat bi den clercken solle
vpboerre. Lüb. Urk. 4, nr. 588. weten laten. Leitfaden etc. p. 13.
npboringe, f. Erhebung von Ein- 10 apbnlgen, sckw. v. aufteilen (sich
künften. Ik hebbe dat gut in up- wie Wdlen aufthürmen). Salomo
beringe, hebe Einkünfte aus dem Gute. secht: in den munde der dwasen op
Bichtst. Lehnr. c. J29, § 3; upboeringe bulget de dwaesheit. B. d. Byen f.
unde utgevinge. Ben. 157; upboringe 146c,
vnde vthgaue der lantbede (1505). 15 np(pe) deme de, canj. auf daß, da-
Sudend. 8, S. 170^ Z. 49. mit. (Das de ist vielleicht ein allge-
npborliken, adv. so daß man Ein- meines Belativeeichen = dat, das übri-
künfte erhebt, upborlicken geneten gens auch noch bisweilen hinzugefügt
unde besitten (1485). Cassel^ Brem. wird^ up deme de dat.) — Gheue wi
1, 490. 20 em dat, vppe deme de he vns wise
npbreken, st. v. 1. intr. anbrechen, vnsen wech. Mered. B. d. Kon. 15
80 was ik sere begerende, dat de (1 Sam. P, 8)); vp deme de.ampte
dach wolde vpbreken. Medel. Mar. f. sik nicht doruen beklagen erer vrig-
59b; do de dach do upbrack. Kor- heit, is vorramet. JfoiiMm. ii». 4,^57 ;
ner 96^; do de morghen upbrak. 25 dat men de(r) (bewillinge) alle jarhe
das. J239ä; aufbrechen^ anfangen eu in den steuen lessen sali, vpp deme
gehen etc. Do der vyende beer up- de ith in frisger gedechtnisse bliuen
breken. das. 2259^; de keyser brack moghe. das. 272; vp deme de sso
up unde toch van der stad. das. 90^. feile doe (um soviel) beth eindracht
— 2, trans. aufbrechen^ eröffnen, den 30 möge geholden werden, das. ; bzo
bref. das. 63^; wol dem andern sin wolde hie, vp demede szie von ander
hus vpstott . . vnd brickt he de ki- kamen muchten, dath schyp szetthen
sten vp vnd nimpt dar gut vth. tho nhemende vnd tho geuende (1530).
Bichth. 566, § 1. Bildl. eine (bereits Wism. Zeugeb. f. 329; se koren noch
geschloßene, beendige) Sache von neuem 35 8 borger by de 48, up deme de ere
wieder anfangen. Yortmer qwemen antwort desto truwliker wurde ange-
vor de steede D. unde J. unde wol- dragen. Lüb. Beform. 20; dat ein e.
den upbreken stucke, de endeghed rath der papen segel und breve wolde
sin to Nougarden (1375). Hans. Bec. an sick bringen, up deme de pa-
2, 101; aufbrechen, eerstoren.ahbrechen. AO^^n sodanes nicht van aflfhenden
Se en scheiden der muren nycht up- brochten. das. 82; up deme de he
brecken ane des rades vulbord. Arch. by dem laken genen schaden hebbe
f. Nieders. 184? ad a. 1415. (1535). Hamb. Z. B.296; welkbro-
upbringen, st. v. 1. in die Höhe der dar vtstande wart (mit Waren
ziehen. Dar hadde de prester enen 45 eum Verkauf), de schal dar sulven
grauen vor ghemaket. Die touede vtstan myt syneme eghene volke, so
dar die vygende, so lange dat hie dat he dar nemende van buten kra-
die vellebruggefFoiZirttcia^vp brachte. mes insette, vp deme de dat he vn-
Brem. G. Q. 63. — 2. zerstören. bedacht blyve. Lüb. Z. B. 281: vp
(tollere, evertere). Ein schrecklich 50 deme de datt ein e. radt nicht den-
UPDIMKEN 107 UPDRAGEN
cken machte, dath ick de saecke 10, — 2, den Preis einer verkaufe
motwillechliken vortoegeren wolde, liehen Ware bestimmen^ wie upsteken.
so etc. Man. Liv. 4\ 163 ; vp die Alle veil sacken . . dat sali men ge-
n«de, dath. das. 4\ 180 ; men schal ven dewiln idt wart, so als ment
de böse, dar men inne bruwen mach, 5 ersten op doit, men sals nit verhoe-
boflen (besehen)^ yp deme de dar gen, mer men sali idt wall min ge-
(dit?) forshalTen gene far van kome. ven. Gr. Weisth. 5, 28. — 3. refl.
das. 4^ 257. — up mede allein ist aufstehen gegen, off sake were, dat
vidkuM nur Schreibfehler, oder ein eynich stad off slot sich tegen vnns
Beweis^ daß die Farm nicht mehr ver- 10 . . vpdede. Mark. Urk. v. 1448.
siät^ieh UHMT. vp mede nu nimandes npdowen, npdoien, schw. v. auf-
sicktho entschuldighen hebbe, dat . .9 thauen. Wente dat jü wedder up dou-
szo hebbe ick etc. (1539). Monum. wede. Chr. Sd. 148, 15 ; midier tyt
Liv. 4, 271. doide it up. Ben. 526; he hadde
apdirikeii (-dierken), schw, v. mit 15 anxt, dat yt (das Eis) up doygede.
einem Nach-, Diebsschlüßd öffnen. Lüb. Chr. 2, 148; de wynt des h.
Woramme he ock mit Bernt deme geistes weghet in dat sundige vor-
klenschmede de koken, keller vnd vrorene herte, dat yd vp doyt vnde
scbappe darsuluest . . vpdiricken la- vloyt van tränen. Serm. evang. f. 75K
tcn etc. OW. Urk, v. 1567. 20 updraeht, f. 1. aufsteigende Röthe
ipdiigeiy sik, schw. v. vom Rieh- im Gesicht (noch jetzt gebr.). Alle
ier: das Gericht (dink) feierlich eröff- hete spise vnde de den buek doet
nen. Wer och kompt by den gesetten heffen vnde opdracht maket, sal se
gerichte Gerichtssitzung), er sich der (eine Jungfrau) scuwen. JB. v. d.
richter vp hait gedingt, der en sali 26 jo/icfr. f. 72^. — 2. (gerichtliche)
nicht brocken. Z. d. Berg. G. V. 9, Übertragung eines Eigenthums. und
34, (Woeste: das Ding schließen.) uns overlaten und upgedregen . . und
ipddB, unr. V. 1. aufthun, eröffnen. wy em sulcker updracbt billiken dank-
gi moten nicht den sack updon. JR. her sin. (1481). Kindl. 1, 201; dese
F. 3063; büdl. eröffnen, mittheüen. 30 selve grave G. kreig den eigentumb und
Se deden up, wat en wedderfaren updracbt der borg und stadt. Schüren
was. Münst. Chr, 1, 261; do dede 113; vnde en sali vns ock vp dat
her E. gyn gebreck up. das, 1, 274 ; vurscr. vnse slott gyne vpdracht ma-
se wolden den schaden updoeu unde ken, wy en schriuen eme dat myt
vorklaren (1441). Hans. Rec, IP, 8. 35 vnsen segelen vnde brcuen. Old. Urk.
384; wan iemantz van den hoffluiden v. 1511.
enidi gebrek hedde, die sali alsdan updragen, -dregen, st. v, 1. trans.
syn gebreck opdoen ind zu erkennen auftragen (l^eisen), vorsetzen. Eme
geven. Chr. Weisth. 3, 61; kort darna konde an der provene nicht genogen,
dede de raet up de sake. Münst. Chr, 40 de eme ses monnike updrogen. B.
l 169; auch abs. he dede up unde V, 2536; Lüb. Chr. 2, 502. — 2. ein
sede. das. 1, 167. 256. 257. — Im Besitethum einem andern übergeben =
Jurist. Sinne: de greve van der Marke uplaten. Wi willen ock dit gud vor
kit opdon sine sprake, seine Klage unsem gn. heren vorlaten unde updra-
wrbringen, vor den heren und dem 45 gen, wan de prouist dath van uns
ginzen warf. Z.d, Berg. G. V.9, 30; GBchede(1483).Gerdcen,Fragm.March.
wanner de saeke im gerichte is up- /, 143; dat N. N. upgedregben unde
gedaen, anhängig gemacht, und vor gegheuen der broderschop enen breef
recht damp geantwordet, so mach ludende up 30 marck. Urk. v. 1490
id nicht vorjaren. Ostfr, L. R. I, c. 50 (Brindcm. 1, 198) ; die greue helt den
ÜPDRAGINGE 108 ÜPDMVEN
erczebischup dar Tmme, dat hie Te- ven vor der Stadt etc. das, 252, 9;
dingehusen eme hedde vpgedregben. de wachtknecbt sal yp driven de
Brem. G, Q. 109; ^v ^% (die Bäcker) nachtrinckfares (-farers?) ynde de
dath brodt tho merken bewilligen perde vp den marstal bringen. Man,
scbolden, dar vor wolden se dem 5 lAv, 4, 259, — 2. auftreä^en^ d. i.
erbaren rade dath amt vpdregen (aus gesetzlichen Chrüfiden) verwerfen^
(wieder zurückgeben) (1545). Z. f. Liib. nicht anerkennen. So war en vader
Gesch. i, 387. — 2. intrans. tragen^ leuende is vnde sinen kinderen settet
helfen, nützen. Den guden het got enen uormunden, den Vormunden ne
gheuen de wisheyd vnde sinen vroch- 10 mach neman updriuen ("For. afsetten;
ten, den bösen het he lident ghe- im lat. T. refutare) noch wederspre-
gheuen vnde ouervloidige sorghe, de ken, de wile de uormunde sinea
om nicht vele vpdreyghen ne kunnen. dinge rechte deit. Lüb. B. 292; so
Ecdes. f. db; bischop S. droch upp war en man mer tughe nomet, wert
to beidenthalven. Leibn. d, 355.^^ 15 eme der taghe en del up ghedreaea
updraginge, f. Erhebung^ Über- (Varr. afgewunnen, afghevunden), he
hebung? houerdie is ene opdraghin- mach der anderen wol gheneten. das.
ghe van herten, die enen menschen 300; is eme denne eyne van den
daer to brenct, dat hy gaedes vorget. tugen vpgedreuen, so mach he van
Sp, d. ierst. gel. f. 104^, 20 den dren eynen in des stede nemen.
updrengen, schw. v, hinaufdringen. Lüb. Oberhof 289, 219; eyn scelwas
Se helt de brugge mit der werenden under den ratmannen van Gherdes
haut also lange, dat de lande tho wive, des muntmesters, dar nmme
er vpdrengende qwemen vnde wunnen wolden se Gherde Büke updriven
de borch. Fodcks Staatsb. Magaz. 9, 26 (nicht als Bichter zulaßen) . . dat
701; emporsteigen, de dach updrenget scede we also: wil dat Gherd Bor-
(aspirat). Bohel. 4, 6 (B.), gherdes in den hilgen holden, dat
updrinten, st. v. aufschwellen. Dyn eme dat ordel nicht antrede» so mach
antlath is vpgedrunten (intumuit) van Gherd Buk wol eittende bliven (1342).
weynende. Bavenst. f. 164d; so be- 30 Brem. SM. 236; dat se scheden, dat
ghunde en dat lif up to drintene. recht is, vnde werden se vpgedreuen
Lüb. Ohr. i, 302; wedder des wyues (si vero cassantur) etc. Apenr. Skra
vpghedrunten huck, alse se eyn kynd 18; (man soll niemand in den Baih
droghe etc. Herbar. f. 47; upgedrun- unMen) he ne si echt, van vrier bort
ten, tumidus. Voc. Locc. 35 . . vnde dhe hebbe torfacht eghen
updriven, st. v. 1. wegtreiben(Beute), . . vnde dhe nicht upe ghedreuen si
wegnehmen. Aschwin van S. dref de in sineme edhe. Lab, B. 171; vnde
waghen up . . unde nam 12 tunnen vordorve he (der Schneider^ der ein
heringes. Brschw. Chr. i, 34, 21; Meisterstück macht) ok dat werk, so
A. de dref up Holdnickeres wand 40 scheide men ene vpdryven, so schal
(Gewand) . . also dat de byscop lei- he noch een jar na denen. Lüb. Z.
dede. das. 71, 3; dit is dat den bor- B. 422; vgl. 359; we enes karspells
geren to L. genomen wart, dat to ofte enes swaren rechtes schedinghe
Galue vp gedreuen "wa^rt (1377), St^ (Bechtsentscheidung) streben oStf^^xf'
dend. 5, nr, 94 ; dat hovewerk reit 45 driven wil, de schal dat don binnen
umme in deme lande unde roveden sos weken. Dithm. L. B. II, Art. 2\
unde brenden . . hir umme leit her- welck man dat recht (ürtheU) ap-
toch Fr. wedder updriven to Wynsen, driven wil myt eneme gades rechte,
to Bardewyke etc. Magd. Seh. Chr. de schall dat updriven vor deme
394, 12; und leiten de schepe updri- 50 rechte (Gerichte) up deme suWen
ÜPDÜKEN 109 ÜPGAVE
fluJe imde tyt. das. § 66; vnde moch- tradi. KU, So escheden up, de por-
tenet (GoÜ oder Sitter) an deme tenere dede up. Leibn, 3^ 182; unde
ampie der goltsmede vpdriaen vnde kernen vor dat nige stadt hus, dar-
wasdelbar bewisen, so salmet an twe negest vor dat Hagenhus unde esche-
siocke breken (1360). Monum. Liv, 5 den up, sunder se wiseden one af
t 308; wert ienich twienghen ymme mit vrevel. Brsehto. Schichtb. 118;
ea perd . . we dat Tpdriuet (im T. unde heft ohne (den Herrn von In-
oidriue), ynde be dat vorsake, dat husen) vor Inhusen gefoeret, dat he
it sin nicht ne si. Lüb, R. 327^ Antn. dat suluest solde upeschen. Old, ürk,
8; de dar weddet in hytticheit, so- 10 v.1570; de Bussen [hadden] de Stadt
daoe wedde scal mit IV marcken vnd slot borant vnd yp geesketh.
apgedreTen werden (gegen Erlegung Monum. Liv. 4*, 108; se escheden
nm 4 m. easeiert werden). Dühm. R. den Dam up. Ben, 482 ; de hertige
Q. p. 236; koep de drift hure yp. leet do soyort upsitten Degenhardes
Hmb. R. 340j 65; koep de drift 16 schiltknecht unde etlike mit em ; de
bore ap, wo de koep sehnet yeer scheide upesschen yan synes heren
weken vor S. Peters dage. BUlw. R. wegene unde de anderen scheiden
§S5; Trikop mach arf hure updriyen; so dat slot gekregen hebben. Lüb.
malck se, wes he hure unde kope. Chr. 2, 612; auffordern eu kommen.
Ditkm. L. R. § 149. 20 he sande us hertoghen Otten bref,
iptiken, ^* ^' auftauchen, also dar he 6me ynne enbod unde up-
leip he dach unde nacht unde reep : eschede to Gifliorne. Brschw. Chr. 1,
Holland! kor maul so dat H. nergen 65^ 25; auffordern, auf bieten^ ptMicie-
dorste npduken. Brschw. Schichtb. f. ren. Szo denne de parthe in der aff-
in ; in Sytia du predikedest ok, £n 25 gesproken szentencie nen benoch heb-
greselik drake dar yp dock. Brem, ben, so scholen 0e daryan nicht ap-
k gdf. f. 8^; he nam schelke unde pelleren, ehr Öe 0odane schedinghe
boren, de dar dorften nergen up du- dre szondage yor deme karspel up-
kende sin. v. Läiencr. 3^ nr. 398, 3; geesket hebben. Appelleren 0e yor
und makeden de Russen so schuw, 80 0odaner ypeskinge, so scholen 0<3 60
dat se nergents up duken dorften. mark yorböreth hebben. Dühm. R. Q.
Beimer, LM. Bist. 377. In der Stelle p. 235.
Brtchw. Sdiichtb. f. 167: we enen upgta, st. v. 1. aufgehen^ sich öff-
gaden saWeren pennig kroch , de nen. Hent tor tit, dat (das belagerte)
soehte dar gyn yordel ut . . so dat 86 Munster weder up genge. Münst. Chr.
neio gut pennig konde bliyen ; wanner 2, 437. — 2. aufgehen, emporsteigen.
dat he ntdok, so wart he underge- Alse de sunne upg&t. R. V. 2545;
slagen ist updök statt utdök bu lesen. dat yur was angelecht in yelen enden
ipebkM, schw. v. durch die Meeres- der stat, oft dat ene nicht hadde
Itttegumg empor bringen. Ok so yinth- 40 upgegan, dat io dat andere bekleye.
men in Indien bornen, de ebbet up Lüb. Chr. 2^ 524 ; wor vpgande (d. h. ?)
twTsdieD dagbe unde nacht clene yeldwege sind, do megan, riden ynde
stene al snoder water. Locc. Erz. f. 1. yaren schal etc. Dühm. L. R. II,
ipertM, schw. V. aufpflügen. Weer Art. 224. (In der Über sehr, wor yt-
emaadt, die een yoerpael off breke 46 gande y.)
myt wylle off yp eerde, die sali bre- npgank , m. das Aufgehen, sich
ken TyJEtyn marck. Richth, 528, § 38. öffnen. He wert ok wol bedrogen, de
ifesehn» schw. v. auffordern, bes. aller erse upgank wet. Tunnic. nr.
fe Thore mu öffnen, xwr Übergabe. 1274.
opTssdien mq stad, postulare urbem 60 «fgaT«, f. Aufgehen^ Hingeben^ Ver*
ÜPGELAT 110 ÜPHELDINGE
laßen, Dat vifte teken (daß man „aus- landes to mehrerer bowaringhe un
gewähW ist) is vpgave edder vorla- ghegeuen vor dem richter unde bun
tinge der werld. Serm. evang. f. 2lS^, . . in eneme ghehegeden dinghe mj
npgel&t, Auflaßung ^ Verzicht, Be- eneme ryse. das. /, 178.
tuge . . dat zodane giffte, vulmech- 5 apgevinge, /*. Hin^^ Ergehui
ticheyt vnde vpghelad vnde Yorticht Wen dat men noch lange belegerinj
zodanes erues vnde gudes vnde na- dhon Bcholde, so scheide men de v
lates vor my ghescheen syn. Herford. geuinge keins wegs vthslan. Kani^
ürk. (su Wism.) v. 1437, teow 61. ,
npgereide, Reitzeug (Sattel und \o upgittj f. Auf geld^ Zugabe. VortDiei
Zaum etc.). Do Reymund desse meer schole gi nenerleie upgift geven upp^
vernam (daß Goffray das Kloster to de lakene, de to beiden eenden hei
M. verbrannt hatte) he wart seer ver- und geloiet sin (1401). Livl. Urk
tornt vp Goffroy . . vnde sath drade nr. 1597, \
vp ane vpgereide vnde reeth suluen 15 np^larpnngeii, schw. v. sich fek
to M. Mdus. f. 39. machen^ aufputzen (s. glar). alse sc
upgeten, st. v. aufgießen^ aufschiU- sick thouSrn ym fryende mit schnim-
ten. Nement schall koelen upgethen ckende vnde vpglarpungende heb^
wedder tho verkopende vor s. Mar- ben sehen laten. Grryse, Wedew. Sp. f,
tens dage (1489). Brem. Stat. 691; 20 K5.
eines gastes körn dat ghevort is in upgripen, st. v. aufgreifen, do letl
de stad unde upgoten, scal nein man upgrypen keyser Const. vele vorsteii
besetten. Leibn. 3, 439^ 54. etc. Körner J25ä,
npgeven, st. v. auf-y von sich gehen. uphalen, schw. v. 1. auf-^ herauj-
Also gaf he to dem lasten de armen 25 holen. Hinze schal de line uphalen
sele up. Korner 18c ; also gaff se R. V, 1912] hale ene up (aus drn\
(die h. Elisabeth) up oren gheyst Brunnen) hir boven. das. 5821 ; at n
unde oren ende. Hanov. Mscr. /, 84^ uphalen. das. 6489. — 2. verhaft"\
S. 242; mit den worden gaf he (wie noch jetzt). Do de rad vornam
(Darius) sinen ende up. Leben Alex, 30 dat se alsodane lüde weren, do wol-
(BrunSy 8. 354) ; syn stempne wart den se se laten uphalen ; do haddt :^
also groth, dat he enen groten rop se sik alle gegeven in de vorevluch:
vpgaff van groten lidende. OüB. A. (1404). Livl. Urk. nr. 1652; a. 14i>;
31 ; he biddet, dat gi eme willen up- wart Gl. Stortebeker vnd Godek*
geven Isegrime unde laten ene leven. 35 Mychel vor seerouer vpgehalet vlI
B. V. 6541; de Russe hadde bogert : . . gekoppet. a. 1403 worden de an
solden de (Stadt) vpgeven in der deren seerouers vpgehalet. fTamb. O^
guede, se muchtent doch nicht vor 402. — 3. wiederholen. De wredtu
em holden. Monum. Liv. 4^^ 108. — joden vorunwerden em (uHiren erln*-
Im Jurist. Sinne: sein Besitzrecht an 40 tert) up Pylatum, wente be so men-
einer Sache aufgeben in feierlicher^ nichwerve up halde, dat he nene sak-
förmlicher Weise = uplaten. To vor- en hadde umme en to doden. Fa-<>
der verwaringe hebbe ick desulue Chr. 51.
hone landes nach rechte unde wan- aphangen, st. v. aufhängen; bihl
heit des landes vor richter unde 45 eine Sad^e einstweilen ruhen laße^,
buren in ghehegeden dinghe myt verschieben. S. Beispid unter upschor-
enem ryse den ergenanten kalands- tinge.
heren upghegeuen unde vorlaten ttpheldinge, f. das letzte im Far.
(1454). Gereden, Fragm. March. /, u>enn es b^eits auf die heldinge ff
p. 180 ; vnde wy hebben desulue haue 60 legt ist. dar were nicht wen ejiw
ÜPHEVE 111 UPHOLDEN
^t tnime edder upheldinge (1522). nicht upheven van deme koninghe,
MA, V. Büren z. J, 1522. wente se des nicht hadden an bevele.
ipheTei Einnahme, van alsulcher das. 2^ 13.
kost, apheues und uysgeues. LaconM. nphever, m. Anfänger^ Begründer.
4, nr. 95. 6 stichter unde vpheuer der vorscreuen
iphevel, Gefäß (Korb), um etwas vicarien. Cod. Brdb. /, 14, 391.
aufguhdfen. 2 upheuel edder brot- nphevinge, f. Erhebung (vom Fall),
konie. Wism. Inv. v. 1575. Hülfe etc. Ick komme tho dy vmme
ipkeven, si. v. auch mit schw. Part. artzedye, vmme trost vnde vpheuinge
t auf'i in die Höhe heben. De esel lo bidde ick innichliken dy. Navdg.
hof ap sinen stert. E. V. 5130; ock IV, 16.
will ein rath dath uphenent vnd vmb- nphissen, schw, v. aufhissen, in die
scliweDgent mit frowen vnd jungfro- Höhe ziehen. His vp dat segell Hamb.
ven (beim Tanze) vorbaden hebben. Chr. 119.
Wism. Hoehz. Ordn. v. 1587; kästen 15 npholden, st. v. L intr. aufhören.
mit npgehavenen leden (gewölbten Do slogen se ene so sere, dat he
Deckeln, Ggs. plat). Ssp. I, 24, 3. rep: hold up! hold upt ik bin de
Vgt. HüdArand im Gl. zum Ssp. — keiser. Lüb. Chr. 1, 18; do bod de
2. bääl. auf, in die Höhe heben, er- pawes deme epistelleser, dat he up-
richten, gründen, vnde mit vrede unde 20 beide unde lese nicht forder. Korner
eodracht mennighe gude stad ghe- 68^ ; men de dyaken wolde nicht up-
betert unde upgehaven vrert. Greif sw. holden, das. 69^ ; do enheld he num-
Si. V. 75, 1; a. 1419 wort tho Ro- mer up van dem love godes. das.
stock de vniuersitet vpgehauen vnd 161^; do se lange tyd schryede vnde
Tan dem pawest Martino V confir- 26 nyns syns vp en helt. Dud. Greg.
meret. Hamb. Chr. 5; dat gedachte 195^; se en holden nicht vp to sun-
her pravest ene nie comende in unn- digen. dc^s. 249; holt vp van diner
^m kloster uppgehaven unnd fun- bosheyt. das. 168^; do Achor desse
dert hefft. S. H. L. ürk. 1, 343. wort uphelt to sprekende. Richter 5,
Äkr auch im entgegenges. Sinne: be- 30 24 (H); eyn kloster is schedeliker
seUigen, abschaffen, szunder idt schal den landen also veer roffhusere ; de
eine vpgehauene vnd geflegene sake rouers holden yo vp . . de monnike
sjn. Kleist. Urk. 197; dat sulvige ouerst . . halent unde dregent sun-
lieTe wy endrechtigen up und scall der vnderlaet in. Disput, to Oldersum
Tortao nicht lenger duren. Dithm. 35 f. 31. — //. trans. a. emporhalten.
R. Q. p. 233. — 3. anfangen, an- De meister leit upholden dat hilge
Men. (closter)', dat se vpgeheuen sacrament und sprak: dit is de wäre
Tnde boghnnt hebben to buwen CJ4Jf^^. sone godes. Magd. Seh. Chr. 331,4;
Lüb. Urk. F, nr. 576; des hoven se die Finger zum Schumre. do heit de
op unde segheden etc. (1379). Hans. 40 borgermester de borgere alle uphol-
Ktc. 2, 222; de bischup hof up den unde sweren alsus. das. 319, 13;
unde sprack etc. Korner 64^; do dit is dat bilde des louwen, er he
hoiff he up unde sachte etc. Münst. konninck wart, wo he do upholden
Chr. 1, 276 ; so wil wy upheven unde moste unde sweren. ünterschr. des
siDgen etc. Sündenf. v. 332 u. h. — 45 Bildes zu R. V. ; holdet vp vnde
^. erheben (Geld), unde esscheden . . sweret etc. Brem. G. Q. 89 ; (vctl-
dnsent güldene, dede alrede upge- ständig: wen se de vingere vpholden
bevet hadde de here van Zydow. to den hilghen. Lüb. R. 303, Änm.
Liib. Chr. 2, 12; de bodeschopper 9; vor uns mit sinen lifliken ede up-
der stad Lubek en wolden dat gelt 50 holdener vingere beholden (1407),
ÜPHOLDEN 112 ÜPHOLDEN
lAvl. Urk. nr. 1719.) — h. aufhalten^ ehir uns vorvellen (dat god to dem
beherbergen^ unterhalten (mit Nahrung besten upholde). Gott. Urk. II, nr.
etc.), panegorisare, upholden. 1 Voc. 131, 23. — d. im Jurist. Sinne: an-,
W. Vgl. Dief. s. v. panegorisare. festhalten, in Beschlag nehmen, arn-
Heren, dede upholden de unrechtver- 5 tieren, sowol von Personen als Sachen .
digen. JR. V. Gl. II, 7; Brün scholde occupare, detinere. Vgl. Briegleb, S.
se (de soldie winnen wolden), uphol- 4J2. Swelich man deme anderen scul-
den. das. 2294; wo he vnnd sine dich is unde begeit he ene binDen
naber etliche gespiseth vnnd vpge- deme wicbilde, he mot ine wol op-
holden hebben. Wism. Er. v. 1528; 10 halden mit sinen borgeren. Brschir.
unnd de sodane lüde (ehebrecherische Urk. I, 5, Art. 15; is en pape enen
Personen) huset unde heget, effte up- borgere sculdich, man mot ine wol
holt edder coppelt, de schall tein ophalden oder sinen wagen oder sin
gülden vorbraken hebben (1540). gvt. das. Art. 19; wy willet, dat tüsc:
Neoc. 2, 137. — überh. beschützen, 15 voghed nemanne sin gut uphalden
erhalten, bewahren, din hüs. CL Bur noch bekümmeren (occupet vel im-
25; dat recht schütten unde uphol- pediat). Lüneb. St. R. 11^ 8; de geoe.
den. Odr. Big. R. 1, 199; nadem ein de dat gut (eines flüchtigen Schuld'
radt dem ampte der spinrademaker ners) upholt vnde dat weder briuct.
jungen tho leren . . vorgunt, dar se 20 Li^» ü* 341; ok en schal neman;
ohr ampt mede vpholdenn mogenn. nye werk veile hebben vp dem mar-i
Lüb. Z. R. 449; arbeit vnde de ghe- ckede . . vnde we dat vynt, de schal
sceffte der lüde is mennigerleie, van dat vpholden vnde bringen dat toi
den sik de lüde vnde desse werlt vp- vnse heren. Lüb. Z. R. 423; vir.:|
holdet (nährt) an deme leuende. 26 m6 ene in der stat, man mut ine wol
Summa Joh. f. 16\ — halten (bes. panden oder uphalden vor den sca-
als Nahrungseweig, z. B. Wirtshäuser^ den ane des richteres orlof. Ss^, II
Schulen etc.). Se (die Priester) solen 28, 2; herberget en man lüde udcu
ock nicht thauernen vppholden noch gleit der ein den anderen dot ar/
soecken. Ndd. Rechtsb. f. 26; de van 30 sine scult • . de werd sal is bliv-i
quader neringe leuen, alze de dob- ane scaden unde ok die bure alii'.
belscolen (Spielhäuser) unde unerlike of sie den vredebrakere nicht upge-
tafernen efte ienige andere bouerye halden ne mögen, das. III, 9L 1:
upholden etc. Speg. des crist, mynsch. det en ene vredebrake, de nicht n.
f. 7; sunderlinges is uns nw togesecht, 95 hanthaftiger dat upgheholden wer'
dat wii noch hus noch hoff vortmerup- unde van denne kumt, dene ne mad.
holden suUen sunder alleyne kellere men umme de dat seder nicht u})
efte boden. (ArUwort auf diese Be- holden, icht he antwerden wel. Go>'
schwerde :) nademe dat se vor bor- Stat. 48, 13 ; vgl. Göschen 405— S «
gere nicht mögen entfangen werden, 40 424 — 7; de koning van Denemark
so erkennen se ok wol, dat se nicht let upholden dat scip (das dur"
hus noch hoff upholden mögen eft Sturm an seine Küste getrieben imri
borger nerynge dryfen (1440). Haixs. unde venk de iuncvrowen. Lüb, Chr
Rec. IP, S. 258 f.; do helt he scho- 1, 284. — Reft. sich widersetzen, al
len up van der kunst unde krech 45 moten wy von nod uns sulker gewa
weldighe scholere. Korner 59^. — unde unrecht uppholden. Göti. in
c. hemmen, verzögern^ fristen, sulke i/, nr. 192, 21 ; de oldeste (herto20
loffte (Gelübde) mochte eyn biscop nam dat laut to Br. in unde toch t<-
wandelen ofte upholden to einer tyd. sik de gemeinen lüde, sunderlikin
Summa Jöh. f. 83^; von dodes wegin 60 de gildemestere unde makede m-^
ii"
dt
ÜPHOLDINGE 113 ÜPKLEIDEN
einen rorbant, so dat sik de gilde- höre (1492). Z. f, N, Sachs. 1863^
mestere ophelden unde satten sik S. 202.
tegeo oren rad. Brschw. Schichtb. 5 ; uphof, (Anhebung)^ Anfang. So . .
30 dat dusse papen den rat to Br. findet sick kleger (der ein Stück Lan-
beonen nnde banbreve anslogen unde 5 des als sein Eigenthum beansprucht)
de rat sik dar tigen upheilt. das. 36; up de stede, dar he de uphoff neh-
we de dar entigen .. spreke unde sik men will und geith voran, de 12
byr tigen nphelde, syn lyf dat scheide siner fründe folget jeder ehm nah
stan in des rades gewalt. das. 143. beth he wedder an den ort kombt,
ipteldiige, f. 1. Hemmung^ Wider- 10 dar he angefangen het. Ihicks Staatsb.
si<md. nodwere unde uppholdinge Magae. 6, 622.
doen. GdU. Urk. 11^ nr. 192, 29. — uphowen, st. (u. schw.) v. ab-, nieder-
2. ErhaUung, StüteCy sustentaculum. hauen. Do gebot en stemne van he-
idi wolde got, dat ik ok storue vnde mele, datmen den böm uphowe (suc-
mit minem alderleuesten heren be- 15 cidere). Eike v. R. 55; Ssp. i, 21,2;
graaen werde, dat were noi een grot aufhauen, öffnen auf gewaltsame Weise^
opholdinge, wente ik tidliks trostes (gew. des Plündems wegen), he houw
gantz berouet bin. Mdus. f. 5b. — de wagene up. Chr. d. nardelb. Sachs.
3, Arrestierung. Brschw. Urk. /, 108. S. 150 ; ok howen se up 1 tunnen
ipMt, 1. Mnhaü. . . so sollen se 20 hekedes. Brschw. Chr. i, 79, 17; unde
rolmechtig syn . . darvp to radslande houweden up de vate. Liib. Chr. 2^
rmme were, hulpe vnde ypholt dar 199; umme nenerhande ungerichte ne
mtkegen to Bettende vnde to donde sal men uphouwen dorp gebu, it
^im). Scheidi , v. Add p. 13t — ne si dat etc. Ssp. 3, i, 1.
2. Unierstütsung ^ AufrechterhaUung. 25 uphnden (-hoden), schw. v. aufbe-
sclial ick nu vorlesen de yenne, de alle wahren. Merke, wo groten klenade
ioiAe fTonde, vpholt, min trost vnde de moder der h. kerken vphud. Fasten-
Byn ioversicht is. Melus. f. 33h. — andacht. (Germ. 20, 347).
?. Arretierung. Brschw. ürk. /, 108h. uphnpen» schw. v. aufhäufen. Isset
ipMr, d. i. up hoer, höher hviauf^ 30 dat men darsket wynterkoren, so
mUr gwrück^ bei Seite, up hör, sur- schullen. de gutheren dem meygher
nun. 1 Voe. Kid. — her kerkhere, ghefien des suluen korns des ersten
ik rade, stat uphör. Gl. Bur 468. daghes eynen hympten myt der haut
^gl. J.Grimm, Gatt. Gd.Ane.l850^ afgheslaghen, des anderen daghes
S. 77, 8. 761; sta up hör. Brschw. 35 eynen vphupeden hympten etc. ("14 75^.
SßkicW. 57; Do sprak Gawyn alto- Sudend. 8, S. 375, 17.
tot: up horl se mot sin gebraut upkeren, schw. v. ersetzen. Item
rmme desse mordat etc. Harteb. 6, schal men spreken umme den scha-
^^; were dat ynich here van dis- den, de dem copmanne van L. is
^ heren . , ene clage brechte vor 40 bescheen, so dat men den schaden
I9 geyne, den dey vrede beuolen ist, wedder upkere unde betale (1440).
ley solen ere clage don vnde gan Hans. Rec. IP, S. 288.
»phor, ande laten sie dey anderen npklaren, 5cAu;. v. hell werden. De
>eiidcn etc. Dortm. Urk. /, 104 ; do dach upklaret. Hohel. 2, 17 (H.).
neinde de hertoge se to verhawenn 45 bildl. aufstralen. bi dersuluen tyd do
Quidt leit tho ohne midt den per- upclarede dat gude ruchte des lerers
lenn mgahn, over se kerdenn sick Richardi. Lüb. Chr. 1, 36; 1208 do
imme an deme veldtgravenn unndt upclarede dat levent des heren s.
ichotenn midt bussenn unndt arm- Francisci. das. 1, 84.
^ostenn onnde drengheden se up- 50 npkleiden, schw. v. entUößen, ent-
Wftfteibiieh. V. Q
ÜPKLEMMEN 114 ÜPKRIGEN
kleiden. Wanner men eine frouwe an- (die des Nachts Überfallenen) quem
recht Yorschemet, oere ehre benimpt up unde grepen to were. Magd. St
und unrechtlichen upkleidet by einem Chr. 263, 17; 317, 5; und slog
manne und bringet se tho schänden den einen, dat he noch krank lic
und Unehren etc. Ostfr. L, R, III^ 80, 5 . . und de ander is nouwe upgek
upklemmen, st. v. emporklimmen, men (genesen), (1406). Livl, ürk. i
steigen, Alse du (Christus) yn den 1692; makeden eyn geschrychte, d
dage ypgeclommen byst, also saltu dat volk up quam. Komer 201^, ■
nederkomen etc. Br. d, Eus. 45. 2, entstehen, vnde alle upkomeu«
npklimmer, m, der emporsteigt. De lo (auflaufende) schade, hinder . . s j t
oetmodicheit is een behoedster der vpgerichted (1412). Lub. ürk. 5,
cronen vnde ontholdet ernstlic den 469. — 3. einkommen, von Gddtr
opclimmer in den gheestliken voert- Renten etc. vnde vp de sulven t}
gange. B. v. d. joncfr. f. 107h, schal sodane mark geldes vpkomt
upkloppen, schw. v. aufklopfen (mit 15 vnde vthe gheven werden (1467
dem Finger, Hammer etc.), um eu Calenb. ürk. IX, nr. 271.
Anfang einer Versamlung Stille eu upkomer, m. der wieder (auf eh
gebieten. Wanner eyn olderman vpp- SteUe, ein Gut etc.) kommt. Wan j
kloppet van der hern wegen, wen mandes dat erve verlat, hordt de
dat ampt tosamende is, vmme neuen 20 vpkommer des erues tho betalen et
vnwillen to makende etc. Lüb. Z. R. Gr. Weisth. 3, 203.
401. npkomingef -komeiiBge, f. Am
upkloyen, schw. v. aufspalten. Dat kunft, Einkommen, Einnahme. Un<i
sulve holt was an einer sit upge- de brodere hebben aver alle lant da
klovet einer eleu wit. JB. V. 620. 26 ummelank Turchiam den drudden d^
npkolden y schw. v. kalt werden aller upkominge to tinse. Ludolf \
laßen. Wen men de lüde stylle lyg- S. c. 8; vnse graefischap . . mit alij
gen let vnd nycht vpkolde, so hadde eren opkomyngen vnd tobehoringec
yt neue not; auerst wo se kolde lucht Dortm. ürk. I, nr. 172; myt all«
anweyede . . so was yt myt ene ge- 30 tobehoringe, rechten upkomniDgÜ
dan. Hamb. Chr. 426. unde slachtemut. Kindl. Beitr. S, i
npkorne, 2. Erhebung, Aufbruch, ^P^; mit opkoeminghe, mit husch,
Auszug (zum Kampfe). Vnde were, bruke etc. LacomU. 3, nr. 457.
dat yenich reyse, strid eder vpkome upkrentpen, schw. v. intr. aufkr
werde, dar haue ofte vangenen ghe- d5pen, sich in die Hohe krümn
wunnen worden etc. (1353). Sudend. . . vnde (bei einer Beinamputaii
9, S. 208, 40. — 2. Aufkunft, uoas strik de hut vp, wenne du de
von einem ChUe oder Vermögen ein- dat ben afghesneden hefst, so st
kommt, gudere, tegiden, upkome, de hut wedder nedder^ so kreni
renthe etc. Gott. ürk. II, nr. 275; 40 se nicht alto sere vp. Wolf. 31
nut vnde vpkome. Gr. Weisth. 3, 93 ; 23, 3 f 119.
Dortm. ürk. I,nr,99; ghuylde, rente, upkri^en» st. v. erwerben^ bei
vruycht vnd opkome. das. nr. 149; men (als Ersatz), vnde hebben
mit renthe, mit vrucht, mit nutticheyt heren H. ghewiset to holdende s
und upcome. Hoyer, ürk. I, nr. 220; ^h 'OiyAt den yorben. slote an viis
mit vpkomm vnd vorfalle (1536). vedderen vnde syne eruen in des
Bar. ürk. nr. 76; mit eren vpkomen. wyse, dat her H. syne 1200 M. h
Münst. Chr. 1, 319; mit aller up- ben scall in deme slote vnde ba
körnende (1497). Westphal. 3, 600. de 1200 M. scall vnsse yedder ed
upkomen, st. v. 1. aufstehen. Dusse 60 syne eruen oren schaden mydt de
ÜPKÜLEN 115 ÜPLATER
slote Torwaraen Tnde ypkrighen, wur ning M. van Sweden ; wat de dar-
se kooen vnde moghen. Wes se dar umme spreke, dat scholden se stede
Tpp nicht krigheo edder vorwerfen laten to beident siden. Lüb. Chr. 1,
en hmen, edder were de schade gro- 274 ; se leten de sake up deme heren
ter, den sze mydt deme slote vor- 5 van Mek. wat he darumme spreke etc.
werfen vnde vpp krighen konden, so Karner 187^; dat en man eyme an-
ijllen wy etc« (1410). Siedend. 9, S. deren syne clage vplaten mach, d. h.
2U, 25 ff. ihn bevollmächtigen seine Klage fort-
ipkllfl, sehw. V. außühlen. syn istisetaen. Lüb. R. 485. Überschr. —
gemahel beschwimede vnd sanck ned- 10 bes. in Jurist. Sinne: auf seine Eigen-
der, dat men se wedder upkulen thumsrechte stu Grünsten eines anderen
fi k mü kaÜem Waßer begießen) veraichten, seine Rechte auf eine form-
vmU. Kafäßow 190. liehe Weise (vor Gericht) einem an-
ifkuttty f. Einkünfte. De borger dern übertragen; (nach Homeyer, Gl.
nemen't vor grot wander, dat men 15 0. Ssp,, ist in de were laten bloße
so notroftich van gelde alle iar were, Besitzübertragung,) Do let he np sin
ievile doch so grote vpkumpst bir rike deme sone. Lüb, Chr. i, 147;
bifloen were. Hamb. Chr. 166. konnynck H. lavede syme sone up
iplage, f, Auflage^ bUdl. Ar^chül' to latende dat keyserryke. Komer
i^i^, was man jem. eur Last legt. 20 82^^ ; he let up de greveschop myt
[ck W7I van jnw begert hebben, gy alme rechte sineme broder etc. das.
V. der vorg. aplage halven unge- 177^; dem leit he up dat hertoch-
fordert Üaten (1541). Kindl. 3, 685. dom to Beieren. Magd. Seh. Chr. 77,
Mf]it, Ät^ßung, Übertragung eines 14; dat bischopdom. das. 280^ 1^;
fi^eniAiM», die Abgabe dafür. Aldus 25 hebbe vorsettet unde vorpandet und
;hift men deme rade den vplat vnde upgelaten min slot to J. (1388). Livl.
km richtere den huskop, wan dar Urk. nr. 1259; so war en man en
m bas werd vorkoft. Wigands Arch. erue vorkoft iemanne, he schalet eme
II 49. uplaten uor deme rade. Lüb. R. 258 ;
tphteiy si. V. 1. aufstehen laßen. 80 sve ok dem anderen sin gut vordin-
[)es grep he mi bi dem halse unde get unde lovet it ime up to latene
rarp mi ander sich . . dar bat ik: vor sineme herren. 8.sp. 1, 9, 2 (u.
eve Claws, lat mi up ! (1390). Livl. Hom. im Gl.) : ick bekenne^ dat ick
Vrk. mr. 1286. — 2. hinauf (gehen) hebbe upgelaten und uplate mynen
^/S«i, (mfnehmen. To dem sprak de 35 brodere sodane anderthalfhundert
lertoch, dat he ene uplet in gudem rynsche gülden etc. (1478). Gercken^
oaen . . Otte uorsach sik gudes louen Fragm. March. /, p. 131. — Were
• he let en up de borch myt den id, dat ein prelate einen anderen
ioen. Chr. d. nordelb. 8. p. 103 ; do mochte hebben in syne stede, de also
"edede ns olde L. he weide us up- 40 nutte were also he der kercken, so
aten. Brsehuf. Chr. i, 56^ 17; se we- mochte he de kerken wol vplaten.
n alrede gewamet uppe der borch, Eyn pawes mochte ok vplaten syne
Ut se erer nicht upleten. Lüb, Chr. werdicheit, ifft he der cristenheyt
l 512; ande wol dat se de Straten nicht nutte mochte syn. Summa Joh.
»erovet hadden, doch jo so nam se 45 f. 119.
^rtik K ghevangen unde let se up nplater, m. der uplet. So we syn
0 Lovenborch und lovede en vor erue vorkoft, de schal dat deme an-
lekerhejrt eres levendes. das. 2^ 30. deren vplaten vor deme rade . . vnde
- 3. überlaßenj übertragen. Unde storue de vplater etc.. Lüb. R. 462
eten de sone (Sühne) uppe den ko- 50 (Art. 248, Anm. 3).
8»
ÜPLATINGE 116 ÜPLEGGEN
nplatinge, f, förmliche BesiteÜber- vaken dat geschalt, schal he darv4
tragung. Do die greue deme herto- stracks uplegen und betahlen. Bre^\
ghen desse vplatinge gedan hadde etc. Stat. 581; eyn rath scholde wplegg^
Brem» G. Q. 62; Lüb. Chr. i, 46; vnd botalen vor de knakenhoweii
vnde wil de ouergeuynghe vnde vp- 6 Monutn. Liv. 4*, 236 ; eyn ider. (|
latinghe stede vnde vast in truwen schuldich is in der sysebode, de moi
holden. Old. Urk. v. 1456; in der wpleggen, botalen etc. das. 239 ; r(|
stad bouc, dar de uplatinghe der huse das. 205 ; de betalinghe hefft g<|
inne ghescreuen sint. Hanov. St. R. van synen ewigen sone vor vull en
318; Van uplatinge wives unde man- 10 fangen vnde vpgelecht tho vnsen b
nes. Überschr. der Bestimmungen über sten. Disput, to Oldersum f. 15h;
die belatinghe. Dithm. L. R. § 205. weme me solckes befindet, de scIi
npleggen, schw. v. 1. auflegen^ upieggen den füllen freden (Friedet.
(Speisen auf den Tisch). Do de beide- büße). Dithm. Jt. Q. p. 219 ; he s:
schup quam, dat dat kind doid was, 15 vns vor den schaden der reysen
do toch he (David) sin cleed wedder guet zyn vnd wederrichtinge schatT^
an . . vnde leet sek vplegghen vnde zo wy der hovether zyn unde d
aet vnde drank. Ecdes. f. 219^^; die schaden, de also leden, benemen v
Finger eum Schumr auf die Reliquien. vpleggen moten (1499). Nies. Bitd
De vorespreke biddet ome der achte, 20 2^ 347 ; dar zu musten sie ihm u
he let ene vpleggen vnde sprikt also legen sinen schaden. Brem. G, Q. U
(fdgt die Eidesformel). Brschw. Urkb. — 5. auflegen, auftragen^ befdh
J, 28, 14; so bidde eme sin vorspreke veranstalten, is it nicht lütbar ul
orloves . . dat he mote vplecgen unde lecht, dat uns de papen hebben u
sweren vort. Richtst. Lehnr. 12, § 4. 25 gelecht tegen Christum ? Cl. Bur i^
— 2. noch daeu thun, hinzufügen. de sick ganz ridderlick, wo oh:
wat mach David nu vpleggen, dat he syn ohm, graf U. hadde upgekcij
sprekt to dy etc. (Vulg. addere po- heft gebruket (sich benommen), B
terit, ut loquatur; Luthr. vkis sott 369; ein konnink leide up (vem
D. mehr reden). 2 Sam. 7, 20 (H.). 80 staltete) enen hof, De scholde werd
— 3. ein Schiff, d. h. es in den (Win- also grof van kost unde van mii
ter)hafen bringen (zur Winterlage), chede, dat etc. Gerh. v. M. 100,
abtakeln. So welk man syn scip vor- — 6. sich vornehmen, ausdenken, u
deyt van unser stad to der see, vor- mhd. Pflegen. Also se it upgeleg
spadede sik syn reyse wente na S. 35 hadden (sicut percogitaverant). E
Mertens dage (wo die Schiffahrt ge- v. R. 15. — 7. auflegen^ zur L'\
schloßen wird), so mach de schipher legen, beschuldigen, eyner, der ey
wol upieggen syn schip sunder broke frauwenmynschen ufflechte, dat h
(1433). Brem. Stat. 530 (145); da- myt ire zo dein gehat . , und J
gegen: ein Gebäude, Stadt etc. \i]^leggen, 40 neyt bewysen en kunthe etc. Lacoh
gründen (Fundament legen), stiften. Arch. 1, 131; ock dat me uns
(a. 1439) wart s. N. kercken upghe- der warheyt nicht könne npleggen
lecht vnde ghemuret. Wism. St. Nicol. Neoc. 2, 139. — 8. weiter hinauf Icj
Cop. f. 18; Pritslaff hefft tho disser hinaufrücken, verschieben, fristen. m\
tit Rostock tho einer stadt vpgelecht, 45 dat lenrecht edder dat borchrei
dar thouorn men eine horch vnd et- wart up gelecht (Var. gevristet)
like katen stunden. Kantzow 51. — weken. Richtst. Lehnr. c. 27y ^
4. erlegen, bezahlen, ersetzen, ofte wellekere dhar nicht ene cumpt, d:
jenig schwären (Deichgeschworner) is sines rechtes nedervellich ghew<
gaste brochte (zu e. Mahlzeit)^ so 50 den, it ne were dhen also, dat i
yM
11'
.'>^
ÜPLENDEN 117 ÜPLOPEN
Togbede dat richte yplegheden etc. umme dea uplop, de ghescheen was
IM, R, 367; wer et, dat dar sehe- vor unseme gherichte to 6., umme
liiighe sch&de yn den ampte, dat mo- uplop, de ghescheen was van den
gen de werckmestere yplecgen veer- ghilden . . over den rad umme erghe-
tejo dage, sunder stekene wunden 5 ringe des suluers (1382), das. /, nr.
. . al Tuvorsumed. Burm, Wism, 300; dat we vmme alle sake, kryghe
Alterik, 60, 8. — Befl. sich atiflehnen, vnde vplope, de ghewesen sint twi-
ceen knecht schöele understaen kegen sehen ys etc. (1346), Sudend. II, nr.
de vorordenten schaffere sick uptho- 185 ; weret, dat vplop eder scelinge
leggende. Hatnb. Z. R. Nachtr, S, 1, ^^ worden twischen es. das, nr. 188;
ipleiden (?), schw, v. sik u. sich alle de tvyunghen vnde de vplop, de
oMfldmen. Wert ieneg knape so dum- sich belopen heuet tuischen etc. Seib,
kone . . dat he sie to unplichte vp- UrJc, nr, 638; were ock, dat binnen
lendet weder sinen heren (13 J,). der tidt en vplop stunde twisschen
Bans, ürk. II, S. 23. 15 der herschup van der Heye vnd der
ipleDxeiiy schto, v. aufreieen, an- stadt tho Minden etc. Hoyer^ Urk, /,
siaeAe^ft.^ Darjegengaff de stadholder nr, 113; offt dar jemand were, de
dem koninge einen solchen bericht, vnhoge makede, effte eine den an-
wo nomlich diese vermeinte waiiiung deren vorspreke effte vplop makede,
ibrer k. m. nicht thom besten ghe- 20 de schall etc. Lüb. Z, B. 415; mehr
»che, sondern darben gerekede, dar- in neuerem Sinne : Zusammenrottung,
mit se dorch solchen vortoch tho Aufstand, Aufruhr, de meinheit hadde
Uagwerigen krige worden upgelen- einen groten vplop unde rumor in
tzet Neoc. 2, 162. der stad gemaket. Magd. Seh, Chr.
lylesei, st. v. herlesen, recitare. 25 350, 22; do wart een uplop der
KU, unnd hebbenn dar gebedenn vor meenheyt . . de desses uplopes ene
dem rade uptolesende eine apene sake was, de wart vorvluchtich. Lüb.
idaiSL Waüe, WüUenw. 2, 422 ; nsich Chr. 2, 189; wechtere, de waren
ingedachter schryfit upgelesene ar- scheiden, dat neyn uplop en werde
dckelenn hefit J. W. gefragt etc. das. ; 30 in der stad. Korner lOSsk,
ock schall eyn ieder syn vuerstede nplopen, st, v, auflaufen ; bücß. von
. . tho register schriuen lathen, des widrigen Ereignissen, zustoßen. Weret
de Wachtmeister eyn yth8chrifft('C)o^'£i^ ok, dat minen perden wat uplope
hebben schall, vnd daruth.de wachte eder utbreke (= krank würden) in
ran nabaer to nabuer lathen vmb- 35 creme denste, dat scheiden se mi
gan vnnd vplesenn etc. Jev. ürk. aus erleggen (1368). Gott, Urk. /, nr.
d. 16 J. 250 u. das, 556. — trans. durch (da-
WflitkUiüf schw. V. auf-, empor- gegen) Laufen öffnen, sprengen, op-
hAÖL Lichte vp de oghen dynes loopen de deure, fores effringere. KU.
herten in den hemmel. Fastenandacht, 40 ^Wille gi uns vormorden in juwen
Pf' Gmn. 20, 342 ; so mach he dus- egen huse?^ dat reep he so lüde,
sen koker uplychten Un senken dar dat id de hoerden, de dar buten
de besten pyle uth. Koker, S. 304. stonden, also dat se de dore uplepen
■flSp, III. Streit, Zwist, der sich und reddeden den voget unde mi
^hebt (aufläuft) zwischen zweien oder 45 (1407), Livl, Urk. nr, 1720. — Befl.
^^ekrtren. Were oc, dad ienech twi- sich erheben, wer auer dat ienegher-
dradit oder uployp twysschen . . ghe- bände tuiachtighe sake binnen des-
*chege, so etc. (1334). Gott. Urk. I, sen vorbenomeden veir iar sich vp
ar. 133; (vmntliken gerichtet) umme lepen . . vnde vorscheden aldar de
aik sdkelinge, twydracht, bynamen 50 seinen upbelopenen sake in minne
UPLOPINGE 118 UPNEMEN
eder in rechte. Dieph. Urh. nr, npmntzen, sehw. v, aufputzen, d
39. äußeren Scheines halber ausstaffiere
oplopinj^e, f. Auflauf. He stillede die vermeinte cleger mit syner yi
al de vplopinge der schare mit eyner waren vpgemutzeden clage (155?
vtgereckeder hant. Dial. Greg. 218. 5 Wism. Gerichtsact. ; sie matzent ho(
uplachten, sehw. v. die Farben up. Wism. Br. v. 1556. S. J. Grim
wieder aufhellen. 12 s. Laffirens dem WB. s. v. aufmutzen,
maier, dat he etzliche knope vorgulde npname, -neme, f. Einnahme, seuei
ynd etzliche sampt den alten anstreck (budelheren) de der meynen stad i\
vnd vpluchtede(^i575^. TFww.Ä. -Mar.. 10 name vnde vtgyffk vorwaren et
Geb. R. Brschw. UrJcb, 2, 156, 36; alzo 4
nplüken, st. v. aufziehen^ aufschla- he deme rade gheovert hadde Vt
gen, öffnen. He lock sine ogen vp. mark van upname unde van utgil
Dial. Greg. 149^; in wat daghe dat Brschw. Chr. 1, 228, 29; ek heW
ghy van den bome etet, so sullen 15 in dem ersten iare vp genomen mj
iuwe oghen opgheloken werden. Elu- in dem andern jare, dat sek d
cidar. f. 12^; de slusen des hemels summe allir vpname lopet Tp et
worden upgheloken. das. 16g ; ein (1399). Sudend. S, p. 379. — sol
stumme, de sinen munt nicht up en gelt und upneme schal unsen amp
luket. 0GB. C. 7Pb; here, luck vp 20 luden gefallen to unser . . behoü
myne lippen. das. 82^; luke my op Gott. ürJc. II, nr. 172.
de dore des levens. Br. d. Eus. 35^ ; npnemen, st. v. 1. aufnehmen. D
de porten. . Dia!. Greg. 238^; dat em de pape dat hon upnam (vamBoden^
yn den uplukene (dem Aufschlagen) B. V. 1504; de stede velen od (
des bokes, dar de ewangelien yn ge- 26 vote und sochten genade; menwold
screven stän, gheopenbaret solde wer- se nicht upnemen (^= nicht eu Gm
den. Leben d. h. Franz. 191^ ; de erde den antiehmen). Magd. Seh. Chr. 38\
schall sick up lucken vnd schal dy 25. — 2. wegnehmen. (Eid :) dat i^
gancz versinken. S. Margar. pass. f. to dessem backwercke vnd ampte ii
10h; sich öffnend verschlingen^ baurire. so jar ouer getruwelicken seen willei
Na den daghe en heft gheen mensche dat men dat brot backe na der tydl
gheweten, wor se bleuen; somighe wor wie dat to cleyne vynden, wl
seden, dat de eerde or oploeck . . dat vpnemen willen laten etc. M
alse Dathan ende Abiron. B.d.Byen Bechtsb. f. 153; he besorgede, i
f 222^. — Bildl. detden, erklären. 35 wege möchten eme upgenamen (vt
De hillige schrifft, de vnse verloser sperrt) werden. Benr^er 1, 88\ -
allene upgeloken hevet. Dial. Greg. 3. empfangen^ in Schutz u. Sckir
248; do he uns uploc de scrifture. nehmen. Dessen pawes nam do u
Pass. Chr. 154. konnynck Karl. Römer 26d; bes.t
upmaken, sehw. v. zurecht machen 40 heben, einnehmen, Gelder, Steuer
(von Speisen). Alle spise schal me (in Gefälle etc. Deneke hevet HI mal
der Pest) uppmaken mit tzafferane, gheldes (Bente) tho Ylseneborch, i
karvele, inghever. Hanov. Mscr. I, schal he upnemen de wile he levi
84, S. 194; wat du etest (in der (1326). Usenb. Urk. nr. 220; m
Pest), make vp myt etike. Wolf. Mscr. 45 ghaf C pund den hospitaleren . . jai
23, 3 f. 57b. likes up to nemende. Korner U^
apmnnteren, sehw. v. auf-, ermun- de guder de se upghenomen hadde
tern. dorch solcke motiven bin ick unde uthghegheven. da^. 224c; red
so bewegt und upgcmfintert worden, to gevende vor allent, dat ik upgi
dat ik etc. Forr. zu Frieses Bekenk. 60 nomen hebbe. das. 193^ ; vnde di
UPNEMEN 119 UPNEMEN
^It, dai he (der Kämmerer) vp- Fransoyseren enen standen strid uppe
sTmptf eD schal he nycht mengen enen zekeren dach. Korner 241^; de
muik sjn ghelt. Brschtv. Urh. /, 150, bischop rep de oldesten to samene
S: galde ande rente upnemen. Magd. vnde he gink mit en in enen rat,
SA, Chr. 284y 5 ; dat wort geboden, 5 vnde do nemen se vp, dat se schol-
dat de borgere dat gelt so upnemen den etc. Lüb. Passional f, 211c ; se
unde atgeven scholden en unde twin- nemen dar vnder syk vp, dat se beyde
lieh sduUiDg vor den gülden. Lüb. to samende wolden stryden. das. f.
Ckr, ^, 310; wy claghen, dat vse 216d; de palsgreve unde ok vele an-
veddere, hertoghe £., vnse ghelt vp- 10 dere heren hadden upghenomen, dat
gbenomen (angenommen^ empfangen) se eren vastelavent wolden holden
beft, darvmme dat he vnse viant to KoUen. Lüb. Chr. 2^ 299; hebben
nicht werden scolde . . also wy mit upgenomen und gelovet alle jar des
em in desser koften vruntscap vnde sondages vor S. Johannes Bapt. dage
Trede seien, vnde he dat ghelt vpge- 15 eyne procession herlicken to holdende,
boret heft, so heft he . . vns rouet Cod. Brdb. /, iP, 334 ; ock is die
laten etc. (1375). Lüb. Urk. 4, nr. rad mechtig, dat richte vp to ne-
2öS; dat wy witliken entfangen und mende so vakene also sie willet. Brem,
apgenamen hebben eynen brifi etc. G. Q. 78; commende, de unse voer-
Gtfcken^Fragm. March. IV, 58; vnde 20 varen vor uns upghenamen (gestiftet)
▼7 antwordet one den tegheden ouer hebben (1492). Hamb. Z. R. p. 75 ;
de hone in ore upnemende, brukende, dat wy mit deme . . ene ewige erff-
hebbende werc, also dat se den alle schichte, vorlatinge vnde endracht
i^r apnemen unde bruken schuUen. vpgenomen, gemaket vnde angegan
Cfi. V. 1425 (Brinckm. 1, 191). — 25 hebben. Nordalb. Stud. 3, 75; hir-
1 auf}tAeHy ertappen, überraschen. umme wart en grot raat upghenomen
Jacob Zwyn vnde Tylseke vorzwerd der prelaten vnde vorsten etc. Lüb.
de stad, ymme dat se to hope wor- Chr. i, 79 ; unde nam myt en up
den tppe nomen, vnde he hadde en enen dach to holdende. das. 2^ 33;
echte wif. Lib. proscr. Wism. 64 ; dat 30 des klagede de rad van L. so langhe,
he mit eneme anderen wyue wart dat de hertighe van M. . . enen dach
Tpghenomen. das. 76; he scheide myt en upnam unde helt to Seh. das.
ersten den Gans (v. Potlitzo) vpnhe- 2, 138 ; wart en dach up ghenomen
men ynd dama de stat anfallen. tuschen den meenen steden der hense
^außisow 102. — 5. aufheben^ ein- 35 unde den Russen. Körner 216^ ; it
sMJen. Se beden den konink, dat he was eins so vern gekomen, dat ein
den kamp doch upneme. R. V. 6526; dach wart upgenomen. JB. V. 52 ; to
de koniok but ju to, he wil dit or- lest wart ein vrede upgenomen wente
hch twischen ju beiden upnemen. to S. Mertens dach. Magd. Seh. Chr.
4w. 6540; doch de sake wordt vp- 40 260, 17; dar na begunnen se . . eine
namen vnnd inn dage gestellt bet nie weringe (der penninge) up to
tho der wedderkumpst des hertogen. nemen. das. 298, 19. — 8. annehmen^
Ä. Koek f. 21b. — 6. anfangen, be- anerkennen , dafür halten , verstehen
gtnnen. Do nam dat orlich wedder unter. De stad Breßlaw wolden hem
ap X. Komer 183c; weret dat en 45 Jersyk vor neuen koning upnemen.
dans Tpgenomen werde to speiende, das. 399, 11 ; nu bin ik (ein canonik)
M we dar intred, de schal des speles erst to State gekomen unde vor einen
folgen (1354). Livl. Urk. 950, 30. — prelaten upgenomen (anerkannt). Lüb.
7. ansägen^ festsetzen, bestimmen, be- Dodend. v. 662 ; by dem sethim is
ließen, nnde nemen up myd den 50 manna upgenomen (darunter wird ver-
ÜPNEMINGE 120 UPPER
standen^ damit wird bezeichnet) . . dat ehre sadele geleddigt worden. Neoi
schrin hadde vier ringe van golde, i, 478.
dar by men it draghen scholde, dar npnoppen, schw. v, (eig. die Woü
by vier hovetdogheden sint upgeno- knötchen, noppen, aufeupfen^ dam\
men. Hanov. Mscr. 7, 84^ 8. 378; 5 das Kleid nidit schäbig u, abgetrage
by dessen Satumus . . mach men by aussehe) putzen, alle de ghenne, d
upnemen den alder hoghesten god sick cziren vnde yp noppen, vp da
• . by dem swyne . . dar werdet sy den luden behaghen, de dynei
vratzer vnde swelgher by upnamen. der werld. Bavenst. f. 178^.
Serm. evang. f. 165c ; by Sampsom lo Uffm, schw. v. 1. aufmachen^öffnei
is upgenamen eyn islick vnkuscher. he uppede dessen breff. Lab. Chr. i
Bavenst. f. 47^; Origenes wissagede, 86; na deme de breff vor dem U
dat ses werlde solden wesen, de werlt slotenen rechte nicht geuppet nocl
bi dusent jaren upgenomen (gerech- vorgebracht is, so is de breff machl
net). Ssp. 1, 3^ 1; an minen sinnen 15 loes. Lüh. Oberh. 201; bildl. offeti
ne kan ik is nicht upgenemen (faßen, baren. Vortmer were hir genich maii
Var. begripen), dat ieman des andern de gicht quades van eme vuste yd^
sule sin. das. 3^ 42^ 3. dat vorsveghe, de dat dar na appei
upneminge, f. Bestimmung^ Fest- wolde (die beigedr. Übers, v. J. 1610
Setzung, bekennen, dat wi na rade 20 aber hernach solches offenbarte), d
^und upneminge des bischopes einen schall betheren etc. Mon, Liv. 4, 181
vruntlichen dach geholden hebben 2. — 2. eine (geendigte) Sacke 0
(1397). Livl. UrJe. nr. 1459. neuem wieder anfangen u. b^nnä
npnesteln, schw. v. 1. die Hosen- uneder aufrühren. Ich wil noch en ss
riemen anknüpfen^ die Hose zubinden. 25 sodanen vnwillen, alse de vakebend
hartich Magnus van Lauenborchkonde meden heren to my hadden, numme
dar nicht mit tofreden sin, dat de mer reppen edder vppen (U51\
biscop van Bremen oene also vt deme Blücher^ Urk. nr. 452; vordermer s
lande to Hadeln gestouet, dat he kume hefft H. 6. den rad to Lubeke an
de hasen vpnestelen konde. B. Kock so gevallen (d. h. gebeten), dat se em
z. J. 1499 (Falcks Staatsb. Mag. 7, sodaner scriflEt vnde breves umm
687). — 2. die Hose los machen, bes. godes willen togeven wolden, wel
wenn man einen Knaben mit der Buthe eme denne de raed to L. gutlike
züchtigen will; daher: enen upnesteln hefft togegeven by sodaneme beschedi
{'jiQ^^Qlii) ^ einen scharf behandeln^einem 35 dat he sodaner thosprake in thokö
übel mitspielen. Br. WB. 3, 232. Dan- menden tyden nicht mer uppen edde
neu s. V. nesseln. ;,aufnesteln, ligu- reppen schole. ünde weret over, da
las solvere inprimis femoralium, diffi- he sodane sake na dusser tyt me
bulare. aufn. hieß vor Alters auf- uppede, so schal dat olde mit dem
hencken. Es geht an die Nestel, es 40 nygen wedder upstaen (1462). Lü\
steht der G<ügen darauf. Hamelm. Nieder-Stadtb.
Old. Chr. p. 270: es wurden die Upper, Comp, der obere; uppersK
meutmacher enthauptet, aber der oberste. Bildl. : he wert \xmme gh^ni
vornehmste, als er sähe, daß es an myt eddelen Iflden vnde vpperen pel
die nestel gehen wollte, machte sich 45 sonen. Schaph. Kai. f. 48^ ; quam h
mit der flucht davon." Frisch 2, 16^. myt vpperen kopluden vp den hof eU
Vgl. auch Gr. WB. s. v. — Erach- (1412). Buss.-livl. Urk. S. 146t^ ; da
teden se, dat se . . nichtes utge- se twe ere uppere boden tor Narvi
richtet, wo ock nicht de ruter senden (1405). Livl. Urk. nr. 1664
mit den andern upgenestelt unde 50 de uppersten herren des rikes (1437)
ÜPPERHERE 121 ÜPREKEN
Bans. Bee. XP, S. 56; eme huldi- upranen, schw. v. /sielen, ins Auge
giieden to hant de uppersten van der faßen, vnd willen gerne dar na wesen,
sttt Kamer 2529^; deghedingeden vpramen vnde vthfordern na alle
myd den nppersten borgheren. do^. ynserm vermöge, dat se (die bede)
^0^; wente he was de upperste vnde 6 vth kome. Z, f. LOb, Oesdi. 2^ 1^ 67.
oaerste manck en. Pass. v. Jhesu u. (Es ist wd aus dem varherg, darna
Mxr. f. 93^; dat upperste gud, dat au up ein dar f^erauszunehmen, so
he leff hefft. N. Bus 2^ 33, daß es heißt: darup ramen.)
ipperkere, m. Oherherr. und dat jk^TtifeiOLySchw.v, aufraffen. Sprichw.
de vorgescr. here homeister is upper- lo De syne spyse vmme störtet, de kan
here in Liflande (1410). Livl. Urk. se nycht alle vprapen. Kiel. Mscr.
nr. 1823. nr. 114 f. 22h.
ippenuuit m. vornehmer Mann, npreeht, npricht, adj. aufrecht. De
Oberhai^. de Reinkens list nn bru- ander (hane) . . het Cantart, ser kone
ken kan, de wert ok draden ein np- i6 unde upricht, se drogen malk ein
pennan. B. V. 6776; etlike komen bernende licht (von der aufrechten
ndt ejner lozen klage und besetten Haltung, des Hahnes), B. V. 309.
erber und upperlade gut ut Engelant bildl. aufrichtig, ehrlich^ bieder, ünse
etc. (1440). Hans. Bec. IP, S. 258. leve medeheer heft ein from, erlick
ippentuty (= up der stunde. Joh. 20 leven gehad, uprecht in aller guder
6, 21.) auf der Stdle^ jäet, sogleich. geistlicheit. Mür^. Chr. 2, 441 ; he
Joh. 9j 22 u. 27 (H.). was ein uprecht, from her. das. 1,
ipperrmrt, f. Auf-, Hinmdfahrt. 297; getruwe, from, uprecht (1536).
Des saterdags nae unsers heren up- Kindl. 1, 299. — Von Sachen: eur
perfartB dag. 6r. Weisth. 3, 61. 26 verläßig, echt, gude uprechte vnd ge-
upieb, adj. üppig, (de liflik dink nochsame nawysung. Kindl. 1, 299.
holden van deme hemmelrike) wo dat upreiMn, schw. v. aufreihen , in
men dar drinke vnde ethe vnde dat Beine, Ordnung stellen. Do weren de
bonich dar ey vnde melk vnde ander Wende myt eren schepen upgherey-
rppyge dinge. ÜÜegg. d. gel. f. 3. 80 get vor de stad. Korner 96^.
wf^pt^llimgt^fAufwaUung. muchte npreisich, adj. aufsäßig, wider-
nh tbomisschem mode, hastigkeit spenstig. weret ock, dat unse under-
vnd vpqaellinge synes blödes geschein säten in unser vogedye L. sik jegen
syn. Wism. Zeugd>. f. 350. de sulven unse lovere . . ungehor-
ipfaesen, sdiw. v. aufschwellen, 35 sumich unde upreysich makede[n],
Blasen (quesen) aufwerfen. De Rus- denne scholen und willen wy [se]
sen steden (steken?) de armen lüde wedderumme to geborlichen horsam
in de heten ovene so lange dat de und underdanicheit bringen (1510).
huet upquesede. Lüb. Chr. 2, 421. S. H. L. Jahrb. X, 170.
iprackels, Werkseug jsum racken 40 nprSken, schw. v. (hinaufreichen),
^oder raken ?), Schmutehacke. dat de übertragen, übergeben. Wer erffe vnd
kremere muchten veyle hebben nha gudt vpreecket vnd vorleth vor ge-
aho voer, uthgenamen taschenslote, heidem dinge, so sal de richter vrede
krigfae,aprackelsze,daggen etc. Ham6. dar ouer werken in sulken worden
Z. B. p. 256. 45 etc. Niederd. Bechtsb. f. 27^ ; eyn man
ipradeBy st. v. muthmaßen^ ver- vorkoffte syn er£fe eynem anderen
muUien. Diar umme wart dar van ein manne slicbt ane vnderscheit (bedin-
üpradent, dat dem koning Le01awe gungslos), dat erve vorbrende er, wen
vorgeven wart mit vergifte. Magd. he em dat vpr£kede vnd vorlangede
Sc*. Chr. 398, 24. 60 etc. das. 82K
ÜPREKENEN 122 ÜPRISINaE
uprekenen, schw. v. aufrechnen. andere vprichten. Big. St. R, 123,
Wanne . . dat mat van deme tappen JS ; de koninc scholde allen Bchadea
ghenomen is unde de rode in ghe- uprichten unde wedderlegen Leibn.
toghen unde de geste upgherekenet 3, 207; Lüb. Chr. 2^ 217; welkerem
(ihre Zeche berechnet u. beeahlt) heb- 5 schade gesehnt, de ander moet en
bet, so is dar husvrede. Oosl. Stat. em gelden vnde ypprichten na rechte.
51, 19. Ndd. Bechtsb. f. 39; vnde alle vp-
.nprekinge,.. f. (Hinaufreichung), körnende schade . . en ganaliken sy
Uberlaßung^ Übergabe. Alle vprekynge wedderlecht vnde vpgeridited to erer
vnd vplathinge erflfes vnd eygens sol- 10 noghe (1412). Lüb. Urk. 5, S. 469.
len ane der erffen gelouen vnd wil- nprichtich, adj. aufrecht; suver-
len nicht gescheen. Ndd. Rechtsb. läßig, echt^ gut. Item schall he (der
f. 27^. Schwertfeger als Meisterstück) twe
npreppen, schw. v. wieder in Be- swerde bereden in des mesters werck-
wegung setzen, uneder aufrühren, were 15 stede, de scholen de mestere beseen;
id sake, dat N. dusse vorlechte (bei- bevynden ze denne de vprichtich, so
gelegte) sake vpreppede . . so vakene etc. Lüb. Z. R. 455 ; uprichtig ar-
alß he dat deyt, so schal he etc. beidt tbo makende. Hamb, Z. R. p.
Lüb. Z. R. 397; und were denne 303, 3. — Von Personen: wArde de-
yemand, de olde veide denne wolde 20 sülvige (der Meister werden wäl) . .
wedder upreppen und der denken tüchtigh und uprichtig siner hande-
und wreken yeghen enen anderen, lunge vermerket etc. das. p. 183, 0.
de etc. Greifsw. Burspr. 95, 43. npriebtinge, f. Ersaie. unde be-
nprichten, schw. v. 1. auf-, in die gerden sodannes schaden betalinghe
Höhe richten. Mit uprichteden vinge- 25 nnde uprichtinghe (1441). Hans. Bee,
ren stavedes edes etc. (1387). Kindl. IP, S. 416; das. 4, 167.
3. 605; de bischop leth uprychten npriden, st. v. hinreiten (eu eiwm
eenen spyker. LÜb. Chr. 1, 437. — Tage). Ik wolde mit den van Luneb.
2. einrichten, stiften, ene rulle. Hamb. handelen vmme dat vprident . . se
Z. R. p, 272; ampt. das. p. 283. — ao syn vorbeidende der. anderen stede,
3. ersetzen, entschädigen, vnde he de mede upridende werden (1409).
mud vprichten, wes dat vee vorteret Lüb. Urk. 5, nr. 249.
hefft. Lüb, R. 328; koste und hin- uprisen, st. v. sidi erheben, eig.u.
dernisse moste men uprichten, wel- büdl. Sla de rugghe siner viende,
den se se hebben (1368). Livl. Urk. 35 vnde de eme baten de lat nicht vp-
nr. 1049 ; breke em wat an der war- risen (non consurgant). 5 Mos. 33^
scap , dat sal de borge uprichten. 11 (L.) ; de natuer heuet dy ghegeuen
Rig. St. R. p. 62, 8; wil ene dar grote gauen, ist dattu de niet en
we uthdriuen (uth der gare), de scal latest, so salstu vp risen ende wer-
eme syne gare vprichten. Dithm. L. 40 den ghelyc gode. Bok d. Byen f. 159^;
B. § 152; das. II, §104; wi hopen, umme dat nene nye wise , . vp ne
se scolen vns vprichten vnde wedder- rise etc. Schaeksp. f. 37 ; dit volk is
leggeu allend entforenden tollen. so swarlik up (gegen) dat laut mit
(1447). Dithm. Urk S. 36; bes. häufig krige upgeresen, dat etc (14S7).
den schaden uprichten. (Stoßen des 46 Hans. Bec. IP, S. 28; wert sake,
Nachts zwei Schiffe zusammen :) scud dat enege nye saken uprese. Ben. 220.
deme ane luchten scadon, des sal uprisinge, f. Erhebfing, TunrnV.
men eme nicht beteren noch vprich- doetslach unde furder oprisinge to
ten; sende auer dem anderen mit vormidende (1480). Dithm. Urkb.
der luchten scaden, dat sal eme dat 60 p- 82.
UPBISPEN 123 ÜPROSTEN
ipriipes, -rupeB, -respen, schtc. v. den stank. Ecdes. f. 75a (Sir. 11^ 32);
aufgioßenj eructare. Vnde maket ock we up renfet (l, reufet) oder hostet
den minschen vpryspen vnde bringet wen he wil eten, de is eyn dore etc.
demminschenb&sevachticheit. iScAapA. Der hindere hovescheü^ v, 41.
Kai. f. 81^; wedder dat uprispent 5 uprSp, m. 1. Aufruf, Berufung.
nym dillen aaet etc. Rost. Areneib. Versus : vprop (Aufruf ErxvöMung^
f. 28^; wedder dat upruspent etc. de stempne der gotliken angestinge
Gott. Arsmeib. /*. 5Pa, 25; dat krud . . repe he dy vp vth der meenheyt,
dille ys ghud tho deme vprispende dat were en teken etc.), vruchte,
mde ock to deme gischende. Bdk d. 10 sede, Vorvolghent, vpgaue, bede, Dyt
Arsted. f, 118; gelik sik vprispen de sint 6 teken, Wen got wil den köre
binnensten der stinkender minschen reken. Serm. evang. f 219c. — 2. Wir
(6icat eractant praecordia foetentium derruf.
h.). Sir. li, 32 (L.); sode (Sod- npropen, ^. v. auf-^ beruf en ; wider-
brennen) mit bitteren vprespende. 15 rufen, rückgängig machen, wehret
Wdf. Mscr, 23f 3, f. 87. auer, dat dusser stucke welck ahne
iprinii^e, f. das Aufstoßen, eruct vordancken . . van vnß schege . . datt
tatio. Had eyn mynsche quaden wint, en scheide neine macht hebben vndt
de minsche let den wind (nach dem we roipen dat vp in dussem breue.
Gebrauch einer gewissen Areenei) mit 20 Brschw. Urkb. 1, 209 ; he rep alle
vprispinge. Wdf Mscr. 23, 3, f. 110. vorworde wedder up, de he my t den
ipriteBy st. V. intr. aufreißen. Up Sweden besloten hadde. Lüb. Chr. 2,
reten dine wunden. Farad. 54^, 15. 120; efft ein kopman voret want to
iprddeB, -rndeii, schw. v, 1. aufgra- kope in de Stadt, de dat want koft,
ie», dmrck Graben Wurzeln etc. entfer- 25 de besehe sinen kop tho voren, unde
Ren. Dar eyn beke were, de schaden mete dat want mit repen, wente he
dedde, äff de ghennen de beke rüden mach en dat want nicht wedder up-
schoUen, den de schaden schutt, edder ropen edder warpen, sunder idt sy
äff ze de ghenen vpruden schall, vp wormadech. Apenr. St. R. (bei Dreyer,
desz lande de. beke is . . de beke SO SamnU. 3, 1393; in der Ausg. v.
scheide beneden deupper vnde wyder Thorsen fehlt S. 189, 39 u. 71, 35 up-
weszen alzo bouen . . vnde eyn ider ropen).
scheide idt vp deme synen vpruden upropen, schw. v. auf-, heraus-
. . eyn iderman scheide de beke vor raufen, also vordelghet dat volk alle
synem lande vprutthen, dat idt ny- 35 de dar wonen, alse de osse plecht
mande schaden dedde etc. Old. Urk. dat kr&t went tho der wortelen up
r. 1539. ausroden, hertoge Ludelefi ropen. (LtUher: auffreteet.) 4 Mos.
de let vproden bnsche, brake in dem 22, 3 (H).
platten velde vnde bnwede dar eyne nproper, m. Widerrufet, umme de
stat. Botkos Chr. f. 40. 40 upropers, die die Herausgabe der Ren-
iprtgeBy schw. v. aufrühren. De tenbriefe verlangten, to bedwingen etc.
den olden ummoed uproget, De hefft Münst. Chr. 2, 427.
to dem nyen kyve leve. Koker, S. npropinge, f, Widerruf, u. der
328. banbreve. Brschw. Schichtb. 46.
■prtifei u. npropen, schw, v. auf-, 45 nprorich, adj. erregt (commotus, ex-
ousrülpsen. eructare, uproifen. Voc. citatus), in Streit, würden de geste
Engdh. npropen mit dem munde. (im Kruge) vprörich vndt quemen
2 Voe. W. Vgl. Dief. s. v. — Alse to schlegen. Rüg. Landbr. c. 18 fin.
de vorstede des herten (precordia) nprosten, -rosteren, schw. v. auf-
der, de dar stinken, vproyfet (eructat) 50 stoßen^ aufrülpsen. eructare, uprosten,
ÜPRÜCHEN 124 ÜPSAKINGE
1 Voc. W. uprosteren. Voc. Locc. up- wp ssyne kappe, nycht wp m^e.
rustern. Voc. Brem. Vgl. Die f. s. v, Manum. Liv. 4*, J^40.
uprachen (= uprucken), schw. v. upruckinge, f. Aufschub^ Außören.
aufsteigen, Eyn ander feuer is ghe- Desse parthien deden malkanderen
beten putrida, dat is vul feuer, dat 5 groeten schaden sonder opruckinge
rächet yp tho deme herten, von den vyff iaer lanck. Schüren 116.
äderen vnde von deme yulen blöde. nprngen, schw. v. aufgeregt werden^
Wolf. Mscr. 23^ 3 f. 42. lennen. als nu de papen so begundea
nprnckeii, schw. v. 1. auf-^ in die tho lopen, rugede dat voik up in der
Höhe richten. By synen tyden wor- 10 korken. Lüb. Reform. 80. s. ragen.
den de cristen iamerliken vormartert uprnmen, schw. v. aufräumen^ weg-
. . dat se so uncristen worden, dat schaffen^ säubern. De Denen quemen
se upruckeden ore olden affgode. myt vele schepen in den Sly, den
Bothos Chr. f. 98; M. makede mit de Holsten togesenket hadden, unde
anderem einen uplop, unde ruckeden 16 rumeden den up. Lub. Chr. 2^ 40;
eine banneren up. Magd. Seh. Chr. de wege vorvelen van den bomen,
370^ 24 ; alze de suluen steden un- dat men genoch hadde up to romen,
ghebuwet gedeylet weren by nahe scheide men dar over wanderen. Jlfa^d.
gansliken uoruallen unde uornichtet Seh. Chr. 411^ 19.
. . nu na unser frunde rade boschei- 20 nprumer, m. Aufräumer ( Werkzeug
deliken ghedeilet, wedder upghe- des Hufschmidts eum Auswirken des
rucket, gebetert unde . . gebowet etc. Hufes). 1 uprumer. Wism. Invent. f.
(1458). Gercken, Fragm. March. II. 211.
113. — bildl. (underrechtlich) einseteen uprutinge, /. Aufregung. Wy ko-
(^u^»e upwerpen), etu)as neues einführen. 25 nen dat werk der schult kleyne ma-
vorsten unde heren, de den baghard ken . . möge wi des nicht d6n, so
upgerucket hadden wedder den marc- schole wy doch entschuldigen, alse
greven Lodewich. Lüb. Chr. 1, 268; wi best konen, dat id scheen sy van
desse beleydeden de veer upgherucke- vnwetenheit, van krankheit, ane war-
den borghermester des nyen rades 30 nynges edder in der ersten uprutinge.
. . darna do quemen van dem up- Serm. evangd. f. 171^. (Ist vidleicU
gheruckeden rade etc. das. 2^ 15; upruginge su lesen?)
in gutem Sinne: anregen. Denne so uprufeleB, schw. v. = uproifen,
id jo nergend anders tho diende, so rofen, eructare. Dat sap van batonie
mochte id doch dartho gut syn, dat 35 is gud iegen dat vpru£felen, vphosten
id dorch syne vngeschicklicheit ein des blödes. Herbar. f. 9.
mal einen geschickederen vpruckede, aprufelinge, uprufliige, f. Auf-
de ein beters make. Kanteow 120. — stoßen , eructatio. Twe edder drey
2. weiter rücken (proferre). Do vun- körne coriander na etende gekouwet
den se dar alrede N. N. unde dat 40 genuttet vordryfft de vprofelinghe,
se ere claghe hadden upgerucket vor des herten beuinge vnde hyttet den
deme keysere (bereits vor den Kaiser, magen etc. Herbar. f. 21; anis, vene-
als die höchste Instant, gebracht). kol, gepulvert vnde in wyne gesoden
Lüb. Chr. 2, 9; verschieben, Verlan- gedrunken vordrift des bukes boae
gern. Dat wy de sone (Sühne) vp- 46 winde eder vordrift de bitteren vp-
rucket, also na paschen vort ouer rufinge etc. das. f. 4.
tve jar, vnser nyen des anderen viant upsakinge, f. das saken up etwas,
to werdende binnen desser tit. Dieph. Anspruch. Vortmer vorlate wy alle an-
ürh. nr. 49. — 3. vorrücken, tadeln. sprake vnde vpsakinghe des slotes to
de dat wpruckenn würde, de do dat 50 Ritzbtttle (1399). Sudend. 9, nr. J20.
ÜPSANT 125 UPSAT
utaat, -smade, Aufsendung, d. i. van costumen (1436), das. IP, 8. 83;
Außimdigung eines Lehns, resignatio vortmer openbarden uns die coplude
in maDnm dominantU. — Dat disse van Westfalen, wu dat die van Bru-
Torscreyenen van Kampe disse up- sele . . nye opsatte hedden gemaket
sande hebbet ghedan mit gudem wil- 5 up sie . . des sante wy unse brieve
len etc. (1410). Z. f. N. Sachs. 1861, an sie biddende, dat sie die settinge
& 241; ande heft eyne vorsegelde afleggen wolden (1378). das. 2, 410 ;
oppsande des genanten gudes gedan wy borgemeister . . schölle noch en
by synen beleghenen mannen. Brsehw. willen keyne nye upsate maken (1442).
Degidingb. a. 1465; ok heffb de rad 10 Fidic. II, 185; item schuldigede wi
gbekoft van deme tollen 15 sol. . . de Rassen, dat se upsette maken,
de brcTe unde upzande sint in deme beide up ere und unse gud, tegen
gherehos. Brsehw. Chr. 1. 231, 5; den koepman (1402). Livl. Urk. nr.
item de upsande der molen. Hanov. 1602, 394 ; (Häuser) schotes, upsate
St. K 215. — upsandesbref, Urkunde 15 unde aller plicht vry, leddich unde
ier Lehnsaufkündigung. Weret ok, los. Brsehw. Chr. 1, 187, Anm. 5. —
dat de borghere to 6. dit gud wel- 3. Anordnung, Festsetzung, Bestim-
den sulyen to lene entfan van deme mung, statutum. Dat opset godes en
hke^ wanne se dat don weiden, so mochte niet verwandelt werden, want
scholde we . . on use upsandesbreve 20 god hadde opgheset van Adams ghe-
gberen . . an dat rike (1372). Gott. siechte den ghetal der wtvercoernen
Urk. /, nr. 266; dit snlve gut wille to ueruullen. Elucid. f. 19^; bliven
ve . • holden in leneschen weren in den vpsaten vnd gebad^n Jesu
ilao lange, wente se dat van uns up- Christi. Smaltaing f. 3^; dut jegen-
eschen, and wanne se dat van uns 25 wordige nige upsate. Brsehw. Sehichtb.
Dpeschen, so schole we on uplaten 143 ; ein vpsate was, in dusser werlt
imde unse npsandes breve gheven an nyn titlick gut to hebbende. Dtal.
Qnsen heren van Hildensem (1372). Oreg. 201h; ynde hebben ghesat vnde
das. nr. 267. setten in desser schrift desse upsette
nm9trr^9^r9et,(Oenus wechselnd), so vnde stucke (1366). Hans. Urk. II,
1. aas Auf' oder Einseteen der Meier 8. 585; over en ghedreghen, dat se
etc, auf Gütern, mit afsate verb. My- ere boden senden willen an den ho-
nen hofl^ myt ackere . . myt holte, mester to wervende, dat he dat op-
ayt stmke, myt wische . . mit up- sat, dat in dem jare 1379 op de
ttthe, myt a£Ezathe, myt erer slach- 86 Engheischen ghesat wart, wille in
iemut etc. (1414). Cassd^ Urk. 306 ; gude bestaen laten (1380). Hans. Rec.
tnse slot Blomendal . . myd hove- 2, 267; vmme desse sone, de ghe-
deoste, myt bede, myt upsathe, myt degedinghet is twischen deme rade
afsathe, myt gerichte etc. (1470). das. vnde den ammeten vmme dat opsed,
367; den hof gensliken flocken vnde 40 dat de ammete hadden ghesad tieghen
flnsen myt allen plichten, unplichten, den rad . . vmme dat vpzad, dat wy
▼ogedye, upsate vnde afsate etc. Old. ammechtlade vpghenomen hadden
Urk. V. 1519; vnse vrygene, erffegene yeghen den raad etc. (1385). Lüb.
molen . . mit vpsate vnde affsate etc. Urk. 4, nr. 447; so de radt eyne
Oid. Ork. v. 1521 u. h. — 2. Auf- 45 up0ate gedan hadde van der munte,
läge, Steuer. Item dat me nuwe op* de deme armode gan0 swarlick to
zette onde coustumen maked uppe holdende was. Brsehw. ürkb. I, 252 ;
ttoze goed (1370). Hans. Bec. 2,200; vele nyes up8atte[s] is dar (in Born)
▼ryg, velech kopen unde vorkopen gemaket in deme geloven und in
mit allen luden sunder alle upsette 50 deme regimente. Bothos Chr. f. 4. —
ÜPSAT 126 ÜPSCHETEN
4. Absicht^ Entschluß, Vorhaben^ Vor- einen Bath gibt, Urheber. De Sassen
satjg^ Anschlag (bes, in bösem Sinne), repen, he (Wütekind) wäre des ein
Verschlagenheit, List. Alle dage schole upsate, dat se van deme geloven tre-
wy vornyen vnse vpsate vnde vor- den weren. Bothos Chr, f. 18,
wecken vns to vuricheit. Navolg. 1, 6 ap8atelik(e)y -setlik, (adj. u.) adv.
19; sette dy ein vast vpsate to be- vorsätelich, absichtlich, die brocke
teren dyn leuent. das. 4,7; he (Chri- (derer) de vth vermettenbeyt vpsate-
stus) sal syn dat begin vnde de ende like tegen horsam doen. Dorsten,
dines vpsates. Br. d. Oir. 118; yp WitOo. 213; Wat upsatelyk, moet-
dat ik nicht to vere en ga van miner lo willig, schier morderswiese geschalt,
vpsate. da^. 72; ere vpsate was Te- wil men ernstlick mit den schwerde
dingehusen to winnende. Brem. G. Q. straffen lathen. Ben. 775; welcke
104; quemen . . myt upsathe to uor- wetentlick,vpsetlick, vth bSsem gründe
delgende de prouyncien. Lerbeck § 52\ erer eyde vorgeten. Wiechm. mü,
als de bischop in upsate was den 15 aUnd. IM. 2, 36.
Hamm tho winnen (intendebat capere). apsater, m. Anstifter^ Urheber, alle
Schüren 36; wo men mit etliker qua- desses arghen was en upsater unde
der anschuiide vorkeret de vlitlike en stemper eyn böse mynsche. Kar-
vpsate (studia) der koninghe. Esther ner 98^^; de desser twedracht upsater
16, 7 (L.); wat ik gelovet hebbe 20 weren. das. 207a.
unde gesworen, dat wil ik juw to Hpsatieh, adf.der upsate hat, listig,
ende uthholden unde wyll nene wys sthlau. wente he upsatich unde klok
dat gude upsate vorlaten. Lüb. Chr. was to stridwerke. Körner 103^.
2, 485; vnde vellen dessen twen to npsats, adf. = upsatich. (greve
vote vnde beyden genade van der 25 Manricius) de was en klok unde en
quaden vpsate, de se en wolden ge- driste man . . ok was he upsats unde
dan hadden. Br. d. Oir. 78; dessen vorsichtich in deme velde. Lab. Qir.
bösen upsate wolden se vulbringen 2, 292.
in S. Margarethen dage . . eyn gud upschepen, schw. v. Ladung aus
man vormelde den heren de hose fio dem Schiffe (an das Ufer, auf den Korn-
upsate. Lüb. Chr. 2, 268 ; se quemen boden etc.) bringen , ausladen. Sed
dar to hope, dat se wolden maken non debent (mercatores) attingere
eyn verbünd unde upsate . . wedder litus, proprio upschepen, nisi cam
de stede. das. 2, 87; were dat de consensu etc. (1369). Hans. ürk. II
van 6. myue vyande worden, de wyle 35 S. 662; ok moghen de ghenne, de
danne de veyde stunde, so en schal id (das um St. Martini in den Hafen
ek noch en wyl uppe se neyne up- gelegte Schiff) geschepet hebben, is
säte maken etc. (1397). Gatt. ürk. id also, dat dat gud dar vorder?en
/, nr. 369 ; der Wenden upsate (Auf- mach, dat moghen se upschepen sun-
stand). Korner 85^ ; in hastigeme up- 40 der broke, unde alsodanne gud . .
säte (motu repentino). Chr. Sd, 316, scolen se dar wedder yn schepen to
16; mit quader list und valschem S. Peters dage (1433). Brem. Stat.
upsate (1410). Livl. Urk. nr. 1829; 530; ok so schal neen man metden
mit groter upsate unde sneidicheit. Russen copslaghen^ eer se ere gud
Lüb. Chr. 2, 533 ; brukeden menni- 46 vpgeschoped hebben, bi III marken,
gerleye wyse unde upsate, dar se Big. Burspr. v. 1384 (Big. St. K
mede schadeden eren vyanden. Kor- 209, 51).
ner 194^; do wart myt upsate unde opscheteBf st. v. 1. auf-, in die
myt klokheit de stad van Bremen Hö^ werfen (Erde etc.). Men mot
wedder wunnen. das. 198^; concr. der 60 wol grauen also dep, also en man
ÜPSCHETINGE 127 ÜPSCHOVE
mit eneme spaden upscheten mach. mit dem upschortelse geworget und
% II, 66y 3 (Old. Cod.) ; H. hefft umbgebracht. v. Hövel, Chr. J24.
mi geheten de erde van deme doden npsehorten , schw. v. verkünden.
Tp to scbeten.. Wille gi den doden Oghen lede vp to schortende, de to
besichtigen, de erde is afifgeschaten. 5 lank syn, nym etc. Wolf. Mscr, 23,
Wism, Br. v. 1558. — 2. aufschieben, 3 f, 94^ ; Kleider aufbinden, auf-
UmusrOAen , verlängern , proferre*. schürten, upgeschort, accincti. 4 Mos.
De schycht, de daer ghescheen is an 32, 17; bilcU. aufschieben. Wy setten
deme doetsclaghe, de en rychtet nycht, oek undertiden vyerdage des gerich-
menschetetseyp wente vor Y8 Ci^7()^. 10 tes um notsaeken willen, alse umb
Lab, ürk, 3, nr. 718 ; en bref quam veyde edder waters noeden, also dat
ladende, dat de dachfart • . were men dat recht eine tidtlanck up-
rorlenget vnde yppeschoten went up schorttet. Ostfr. L. B, I, 9; (landt-
den ersten dach des manen Augusti godinge), welch vth noethwendigen
(1406). das. 5, nr, 146; se beden des lö vorgefallen orsachen van den gewont-
keysers gnade, dat he dat ordel up- liehen plichtdage besz up dussen
9ch&te to ener gesetten tyd. Lüb. dach vpgeschort und vorstrecket wort.
Ott. 2, 10; de sake twisken . . de Crr. Weisth. 3, 108 ; so dan de not-
Wirt npgeschoten wente to Michaelis. tele . . vormeldt, szodanne twist . .
das, 2j 304; (se schoten de sake vor ao in gueden velighen vasten bestände
den konynk to Eopenh. up unser eyn jair langk vpp to schortende
leven vronwen dach. das. 2, 322); vnde tho beuatende. Old. Urk. v.
de Voigt ynd de raedt hebben vuUe 1488; alle wertliche geriehte also to
nacht de klage . . vpthoschetende bestellen, dat de eren ganck hauen,
. . to aorthogerende vp ein ander tidt 26 ind dat de geriehte van den hern
Hig, St. JR. p. 16; alzo wart de strid oder amptluden sunder der parthie
opschoten wente in den anderen dach. willen nicht vpgeschortet werden. Seib.
Körner 21^; de dachvart . . were Urk. 969 ; dat mallich arm und ryche
Torlenget und uppeschoten went uppe unuertzochlich recht widderfaren
den ersten dach des manen Augusti 30 moige und dat die Sachen durch den
(U06). Lid. Urk. nr, 1697; van vp- herren nyet aduociert noch upge-
schetene (Var. vorlenghinge) der schert werden. LacomU. 4, nr. 325.
daghe. Brsehw. Urk. I, 104, 21. — npschortinge, f. Aufschub, bewil-
Intr. in die Höhe fahren. Do schöt let, dat de sake schall berowen . .
he up unde snouwede na mi. R. V. 85 so dat alles werde geschortedt unde
3S88. upgehangen, so wy de tegenwardich
npsefeetiHee, f. Aufschiebung, u. uppschorten unde uphangen, willen
der klage. Brsi^w. Urk. I, 104, 20. ock unse procuratoren dar to be-
ipieldriB|;e9 f. Aufheiterung (des lerenn, dat zee to Bome sick befliten
Himmds). sudum , vpschiringe na 40 dusser upschortinghe (1498). Cassel,
dem reghen. Diefenb. n. gl. s. v. Urem. I, 306.
BUdl. ward ansynnich; men doch Ufschot^ m. Damm (HoIj^, Erde etc.,
ward he wis na der tyd alzo dat he die aufgeschoßen ist), (kote) de up
ciare upschuringhe (d. h. heUe Augen- den upschote gelegen is (1352). Urk.
Uide) hadde. (l. npschir. ?) Korner 45 d. Stadt Hann. nr. 308. Hieher ? 2 fl.
22^. Vgl. upschürung, Unterbrechung, gegeuen vor 4 stucke holtes, so tho
^cUafi des Paroxysmi. Richeg. upschöten gekamen. Reg. d. Einn.
ifsetertelse, n. womit man die u. Ausg. d. Pfarre ßu Rethewisch
Kinder oMf schüret, Aufschürebafhd. f. 22.
d, 5 Jaly hefft ein wiff dat ander 50 npschove, Aufschub, so kan se
ÜPSCHRIVEN 128 ÜPSBGGEH
keynen yppschoue gewinnen noch breue to deme koning van Sweden
hindertoch noch lengern dach wen . • so is W. dar upgeholden, also
dre vertheyn dage. Ndd, Bechtsb. langhe bei man ervaren kan, wer
f. 70h. sin bodeschop warheit hebbe (1363),
npschriven, st. v. aufschreiben, durch 5 Hans. Urk. II, S. 521.
ein Schreiben aufkündigen, vgl. up- upseden, st. v, aufsieden, aufwallet^.
ropen. Sodanne gude, alse ik van Yennekole benympt dem maghen sjo
juwen gnaden to lene hebbe . . walghent vnde syn ypsedent. B. d.
scriue ik juw yp ynde yorlate de . . Arsted. f. 130\
na inholde sodannes breues alse juwe lo npsedingey f. Aufsiedung, Auf
gn. my beseghelt hebben (1450). Su- waUung. De torne is ene ypsedinge
dend. 9, S. 127, 29; orsaken dar- der bitte in deme harten ymme ene
dorch de bischoppe, herren . • ere starke bewechnisse in der sele. Bew,
plichte, huldinge unde manschop kon- v. d. Pest c. 8.
nink Christiern upgeschreyen. TFtecAm. 15 npseggeo, schw. v. 1. auf-, her-
altnd. mkl. Lit. I, 8. 83 ; wy hebben sagen, recitare. 1 Voc. W. Daoiel,
erfaren, gy panthuldinge gedaen heb- segget up ! Sündenf. 2239 ; segghe
ben vnsem broder, dat yns doch sehr nu uppe de sake, dar du se umme
entgegen is, worvmme wi begern, gy betigesti Körner 120h. — 2. auf-
sodan panthuldinge vnsem broder 20 sagen, aufkündigen. He seghede dat
wedder vpscriven strax (1470). Faicks pavesdom envaldichliken weder up.
Staatsb. Magas. 9, 462; dith vor- Lüb. Chr. 1, 168; unde Sauden to
drach hedden vor etlike . . jähren dem mester (deutsch. Ordensmeister)
de Dethmerschen upgeschreven. v. ere breve, unde seden eme unde
Hövel, Chr. 22. 26 deme orden up allen denst unde alle
upschrivinge , f. Hinausschiebung ede unde alle huldinghe. das. 2, 164;
auf einen späteren Termin. (Verun- dat geleyde. das. 2, 252; unde sede
glückt der Sühneversuch) suUen und deme koninghe syne huldinghe up.
willen wy dat recht vertan sonder Kamer 162d ; id mach eyn deme an-
ennyge vorder upschryvynge ader äff- 30 deren syn eed wol vpseggen. Summa
schry vinghe (d. i. Abbestdlung, Aus- Joh. f. 57h ; sweren se ichteswat to
Setzung) synen oertlicken (d. i. or- doende bo01iken mit eynander, so
dentliken) ganck neme laiten. Wi- mach erer een deme anderen upseggen
gands Arch. V, 35. des eedes. das.; schege ok, dat de
npschudden, schw. v. aufschütten. 85 wispel jarUkes pachtes werde affge-
dath koern hyr by wns wp to schud- loset unde nach utwysinge des vor-
den. Monum. Liv. 4^ 235. segelden breues werde to vorne upp-
upschuppen, schw. v. aufhäufen gesecht (1493). Gerdcen, Bragm.
(mit der Schuppe). Wil he (der Ge- March. 4, 83; sof welck landher si-
bannte) hier van erloset syn, he moet 40 neu meiger upsecht na landrechte etc.
dapper gelt vpschuppen, soe wert Brem. Stat. 594. — 3. aufjem. etwas
voert de bau weder ontbonden. Disput. aussagen. Juwer wisheit geleve to
to Oldersum f. 25h. weten, wu dat B. H. uns hevet to
upschftr, Erholung, Buhe. S. Ca- kennen gegeven, dat J. P., juwe bor-
tharinen karspelb&r, Gi latet unsen 45 ger, upseggende und antigende is
papen neuen upsch&r. v. Lüiencr. I, dem vorgescr. B. und siner gesel-
487, 86. Vgl. upschiringe. schop, dat se etc. (1407). Livl. Urk,
npschutten, schw. v. in Gewahrsam nr. 1722. — 4. auffordern, unde wil-
bringen, vmme W. R. de is hir up- len juw hirmit . . up gnade unde an-
gheschuttet, dat he hadde wol 18 50 gnade ernstlich gemahnet, gefordert
UPSENDEN 129 ÜPSETTEN
und upgesecht hebben. Benner ^ Brem. diesuluige sinen kinderen hinfernet
Ckr, z. J. 1547. mitthogeuende vorstadet sin scholen.
ipseHden, schw. v. imrechtl, Sinne: Strcds. Kleid, Ordn. v, J. 1570, 8. 159.
reriiekienj bes. ein Lehn dem Lehns- apsetten, schw, v. 1. auf -setzen,
hnren wieder but Verfügung stellen, 5 Unde setten eme up de kröne van
inlat, Urü. resignare. Wy bekennet, golde. B. V. 2175; 1590 umme mit-
dat wi . . hebbet upgesand unde zen- fasten wart S. sin schip vpgesettet
det ap nnde ?orlatet in dessem breve to buwen. Schröder, Beschr, d. St,
de ienware des tegbeden etc. (1384). Wismar p, 105 ; it. schall H. ok dat
Lündf. ürk. XF, S. 135; ek bekenne, 10 boUwerck laten vpsetten (hatten) vor
dat ik jw upsende mynen hofi myt dem haue ("^^861^. Wism,Zeugeb.p,261^
allem rechte, alze ick den van jw to — J2. weg-, bei Seite seleen. Nemand
lene hebbe (1413), das, S. 173; we sali den ander belegen, achterklap-
sendet ja np onsen hoff. Nachtr. zum pen . . so vaken dat vereschet wert
UrlA. d. Stadt Hannov. S, 10; hebbe 15 . . den sali man sine provende ein
opgbesant unde sende up in desseme jähr vpsetten (=. entziehen) sunder
breve de klicmolen. Hanov, St, B. gnade (in e. Hospitalrolle). Z. f. vaterl.
^i5; juwer strenghen ridderscop late Gesch. u. Alterth. ö, 118; ovemach-
wy unde sendet up in dissem breve tich vlesch dat schal men upsetten
manscop unde alsodane gud, alse we 20 to rechten tyden. Hamb. Z. B. 139^
van ja to lene hebbet ghehaed. Z. f. 7. Daher : in Haft nehmen (vgl. up«
.V. Sachs. 1861, S. 241 ; (Out) dat ek halen). Vnde vunden den nap in des
lo lene hebbe mit CK., des ekmy vor- iungelinges sacke. Do so worden se
plichtet hebbe dat vptolatende vnde wedder in de stat gebracht vnde
vp to sendende, wanne G. R. dat 25 worden vpgesettet vnde worden ge-
eschen (1395). Sudend. 8, nr, 1; u, bracht vor den richter. LOb, Passio-
$0 käufig aplaten edder (unde) up- nal f. 161^; und de bref was macht-
senden mit einander verb. los und de knape wart darumme
ipsemdery m. Aufseher. Na deme upgesat 5 weken (1384). Livl, Urk.
gl mi tho einem sehlensorger, wech-' 30 nr. 1208; we na der tiid, dat de
t^T. vpsender gesettet hebben. Strals. klocke IX heft geslagen, upper stra-
Chr. i, 114. ten geit, den sal men bringen vor
ipseHdinge, f. Vereiektleistung^ Be- sinen wert edder men sal en upsetten.
^ignation, Vnd so schuUe wy eyne das, nr, 1516^ 80; de hebben unsen
rechte vorticht doin vnd vpsendinge 35 broder B. tho Lubek upgesat to des
all dusses gudes. Sudend. 3, nr.262; bodel hus (1409), das, nr. 1785. u.
ek N. bekenne under mime inghe- aufgeben. (Die Schuhmachergilde stif-
seghele, dat desse upsendinge mit tet einen Altar, u. bestimmt, daß der-
mineme vulborde ghescen is. Hanov. selbe immer verliehen werden seile)
St. JR. 215. 40 eynen erlicken clericke, dy in vnsen
ipset = upsat. To Jhesum keren werke geboren is vnde des olderen
mit ganzer upset. Pass. Chr. 138. vnse werk nicht uppgeseth noch vor-
5. oben upsat. togen hebben. Fidic, 2_, 230, — 3. auf-
■psettolknssen, n. Stehhüssen, S. setisen, aufs Spiel setzen, wagen. Se
Koseg. in d. Balt. Stud. 15, 2, 188. 45 woldenlifundeguth upsetten. flöenefce,
Hirbey will man die gebildeten vp- Livl. Chr. 13; Lüb. Beform. 24; he
settelkassen, als nu mehr einen vast wulde laut unde lüde by grave E.
durbaren vnd doch nergen to dien- upsetten. Ben, 529; lif vnd gut, wif
hken schmuck, by allen stenden so unde kint vnd allent wat se in der
▼it hebben afgeschaffet, dat niemande 50 werlt hadden, wagen vnde vpsetten.
rd. Wflrtorbnoh. Y. 9
UPSETTEN 130 ÜPSITTEN
Havnb, Chr. 94; hebben se . . hudt meinen börger vpsetten mit wreve
unde bar bi demselven upgesettet. efite mit worden umme sodanes Ihr
Neoc. 2^ 207. — 4. einsetzen (Meier vorhindern, de schall gebraeken heb
etc.). en stucke landes myd aller ben 30 M. Dühm. R. Q. p. 220.
tobehoringe vnde rechticheyt . . vp- 5 Hpsetter, m. der ettoas (bes. ettni)
settent vnde afsettent, nichtes utge- böses) sich vornimmt u. ins Wai
namen. Old. ürk. v. 1505; neman setzte Urheber^ Aufruhrer. De upset
(aus dem Amt der Schröder sdl) den ters unde anhevers desser twedi ach;
knecht vpsetten (annehmen)^ de mit Lüb. Chr. 2^ 6 u. 13; de upsetter^
(bei) einem oltmaker denet heft. LÜb. lo des Werkes. Magd. Seh. Chr. 404, 24
Z. R. 422; einsetzen, festsetzen, be- in dussem jare was ein upsetter, (!•
stimmen. De hillige kerke heft ge- het £reke, de makede vele plasM:
boden vnde vpgesettet, dat etc. iSumma unde Unwillen. Bothos Chr. f. 07,
Joh, f. 127^; in dussem yare satten unde willen alle darto helpeo, dal
de van Lunenborch up einen nyen 15 men alsodane upsetters in der sUl
tollen, den se upsatten van ören egen also twinghe, dat yd to eyner betereii
upsate wegen. Bothos Chr. f 264; wise unde to redelcheit kome. Gbti
alse en upsettend is gemaked (Be- Urk. II, nr. 134.
Stimmung getroffen) van den banse- npsettiiige, f. Festsetzung, Best ah -
steden, dat de Hollandere etc. (1437). 20 mutig. Ok scolen de boden segglicj
Hans. Rec. IP, S. 128; degedinge, den olderluden to Brägghe: dat i^j
de se myt den van Lubeke uppesad nene grote drapelke upsettinghe bin
hadden (1394). Hans. Rec. 4, 199 ; na mer doen ofte maken, alze ze n J
alse de tyd quam, dat de borgher ghedan hedden, alze umme de steüj
wolden se (die Verbannten) wedder 25 to Brugghen to rumende (Tdlö}\
innemen na upghesetter beslutinghe Hans, Rec. 2, 102. Das Ei)is€f:üi
der borgher mit deme konynghe etc. einer neuen Steuer etc. (lutht demc
LiU>. Chr. 2, 14. — 5. seinen Sinn vordrage) hefft eyn rath nene mach:
worauf setzen, sich entschließen, die eyne wpsettinge tho doende; de bur-
Absicht haben, he hadde vpgesat to 30 ger synt doch schir verarmet etc.
Benedictum to komene. Dial. Grreg. Monum. Liv. 4\ 236. Das I!insd:e'i
162; B. hadde vpgesat alle dinck der Meier etc. Vnze ghud . . myd
hen to geuen. das. 170^; nu settestu vpzettinghe vnde mit afzettinghe etc<
vp dy to hodende vor den sunden, Old. ürk. v. 1385; ock hefit men i^tt
vnde dar na ouer eine stunde deystu 35 (auf diesen Ländereien) noch vpsetj
also, efte du nycht vpghesat hebbest tinge noch afsettinge anne ^Xic.(lüijv)\
dy to hoden. Navdg. 1, 22; vele Sudend. 8, S. 272, 46. u. h.
gudes vpsettende vnde weynich tho apsichtich, adj. vornehm (auf dt-^
werke to bringende, das. 4, 7; ick man sieht? spectandus, observaudus,
hebbe vaken vpgesettet (proponere) 40 conspicuus. Kü.). Und ock nemaudt
tho kamende tho iuw. Rom. 1, 13 von den goldsmeden schal graveu
(L.); Paulus hadde vpghesettet auer segel edder pitzier jenigen upsicLtb
to seghelende to Ephesum. Apost. gen edder weidigen personen, suuder
Gesch. 20, 16 (H.); mord, de up- em schude denne vorwissing, dat da)
gheset was (proposita erat) over vele 45 mark syn egen sy. Burm. Wi<m
unschuldiger lüde. Korner 210c ; he Alterth. 65, 14.
upsatte do . . vrouwen Giremöt wolde apsitten, st. v. sich aufsetzen
he soken. R, V. 1094. — Befl. sich let up sitten enen knecht (aufs\t:tn
auflehnen, widersetzen. Effte jemand d. h. sich aufs Pferd setzen). Körner
hier baven sick wolde jegen de ge- 50 201K
UPSITTEÄ 131 ÜPSLACH
ipntter, m. der tcorauf sÜBt od. upslach noch an tymmer ofte an
sieh seUft. ascensor. Jes. 36, 8 (H.). buwete maken, ydt en geschee myt
ipslack, m. 1. Aufschlag der Augen^ wyllen etc. (1490). Cassel, ürk.380;
ÄngefMA, Weret iu gegeuen em to vyffte half dusent gude olde rynsche
sene enen upslach lanc van enen oge 5 gülden, de se uns wol betalet hebbt
in siner egenen Schönheit. Horol. 20; boven de twelf dusent gülden und
Aufsddag der Beehnungsbücher? und den upslach, den se alrede daran
Ol schal uns darvon neynen rekin- hadden (d. h. wd: außer den aufge-
schap noch upslach don. Gott, ürk, wandten Kosten) (1406). Nies. Beitr.
II nr. 180j 46 (oder au nr. 4 ?). — 10 ^, 415 ; wan ok en ere penninghe
2. Aufschlag^ was von gefällten Pflan- betalet zind, de upslach des buwes
sungen trieder aufschlägt^ nachwächst myd der hovetsummen, so scholet
Damit der upslach van den biesten ze uns . . dat slot wedder antwor-
aiebt getreden und abgeetten werde. den. IJrk. d. Erzbisch. Alb. v. Bremen
Niesert^ Beitr. 2^ 415. — 3. Aufschub, 15 v. J. 1376; sunder jenigherleye up-
Zagem, snnder ienigherleie upslach, slach, kost edder teringhe. Cfreifsw.
hindemisse, argelist edder vortoch 8t. V. 43; unnottorftigen upslach
(1395). Hans. Bec. 4, S. 262; de vnd teringe (1542). MeU. Jahrbb. 16,
amptman sali uns dat slott alle tyt 347; maken uns dure tydt ynde yp-
veder doen leueren sunder yenigen 20 ^^^S (Preissteigerung), Cod. Brdb. I,
fpslach Ynde wedersprake. Old. UrJc. 9, 218 ; bes. der Verlobungsschmaus.
r. 1511; das Aufschieben, Aussetzen y,Gastgebote, Ausrichtungen, ins, Ver-
der Feindseiigkeiten, Waffenstillstand. lobnißschmatise der BrauÜetUe vor der
He (der Smdbote) schall in neuen Hochzeit.*' Bahn. Ita vocatur convi-
Trede edder upslach vulborden (1441). 25 vium, quod habetur in sponsalibus«
Bans. Bec. IP, S. 415; hebbe wy Brem. Mscr. Die vier vollständigen
Torlenet, dat ere borghere, de wile Acte einer Verehelichung u>aren 1. dat
dat de Tpelach vnde de vrede nu be- lofite. 2. dat grote lo£Fte. 3. de
grepen wäret, wol moghen dar hen upslach. i. de wertschop (warschop).
theen Tnde dar suluest ere werue 80 — 2 und 3 untren, wie die eigentliche
vnde kopenschop don (1349). Lüb. Hochzeit, kirchliche Acte; wie es
Crk. IP^ nr. 933; ofte men eynen scheint, fand de upslach an einem
Tppslach Tude byvrede makede tu- Sonntage (a. 1481 sondages vor Ra-
schen na unde wynachten (1469). terinen was h. H. Mollers upslag im
StyffCy Bidrag3, nr.l25. — 4. Kosten, 35 dhome; a. 1494 in s. Pawels dage[?]
Aufwand, «upslag maken, Aufwand was de upslag mines vaders unde mi-
modbai, sieh in große Unkosten stecken, ner moder im dhome), dat grote loffte
z. B. bei einem Crastmahle.^ Schamb. ein paar Tage früher an einem Wochen-
wanne me dat beydentziden bi en in tage st€M. Alle 4 Akte: a. 1499 des
eoem geliken vinden konde, dat se 40 anderen dages na lichtmissen (Febr. 3,
Tnsem beren Tnd vns neue groten Sonntag) wordt Kastine v. El. Cordt
sonunen opslach makeden (1387). Br. gelavet; a. 99 donredages na
Sudend. 6^ nr. 192; ock en schall oculi (März 7) isz id grote loffte ge-
▼nser nen bynnen desser tiid (des scheen; a. 1499 sondach letare ("üfar^
ytrtrages) nenerleye nygen upslach 45 10) wasz de upslag to S. Joannis;
maken myd schulden (auf seine a. 1499 in s. Pantaleons dage (Juli
ScUößer u. Griiter). Hoyer Urk. I, nr. 28, Sonntag) was Carstinen ore war-
US; de wyle wy dat sloth pandes- schop. Nach Koppmann in d, Hans,
wise in were hebben, en scholen noch Gesch. Bl. 1876, S. 202 ff. — Der
?n willen wy an dem slote neynen 50 Schmaus ward selbstverständlich in
9*
UPSLAN 132 UPSLAN
einem Hause ausgerichtet. Des don- Neoc. 2^ 279; Ok scholen noch wiUe
nerdages in Pingsten was Fr. W. wy ienige vesten edder slote wedder
und der Margrete L. thoslach (der buwen ofte upslan. LÜb. Chr. 2^ 389;
Tag^ an welchem der Bräutigam das wolde wy eyn nyge sloth wor buwea
Jawort erhalt) ; vp Michaelis was ere 5 edder vpslan. Hayer Urk. J, 149, &
vpslach; Novbr. 3 was ere hochtydt. 96; und dede em gelt, dat he ein
Wiechm, mJcl. nds, Liter. 2^ 68; van hus tom B. upsloch. Z, d. Berg. G.
ypschlegen edder gestebaden na der F. 9, 29; sloch dar up ene kerkea
YorlSfnisse. das, 122; Juli 15 hedde van holte etc. Korner 30c ; toch sei
ick to minem huse einen tho . . vnde lo na Rome unde sloch dar up ene
vpslach eines brudegams. N. Gente- schole. das. 29^. — 3. öffentlich auf-
kaw 13^ i, 141; 5 Aug. was ick auer stellen (ss. B. Waren isum Verkauf),
Franz J. vnd . . Gatrinen toschlage Wat vloten van baven dale komen
vpme nien gemake. Eodem ging ick mit holtwerke, de schal nement dio«
mit dem brudegam vpn auend in £. 15 gen edder kopen . . se en hebben
y. hus thom vpschlage. das. 19^ 2, dre dage vor unsser Stadt upgesla-
159; vortmer so bud de rad, welk gen wesen. Brem. Stat, 688. — 4. cf-
man bnitlacht hebben schal, de en f entlich anschlagen oder bekannt ma-
schal neue samelinge edder trecke chen. De citatio wart upgeslagen in
maken to der brud . . eer dem lesten 20 deme dorne to Bardewich. Ltdbn. 3,
mende ß. mande). Ok so en schal 231 u. 234; eyn radt hefft ock vp*
he neuen vpslach hebben. Big. Burspr. slan lathen, dat keyn . . geselle kop-
V. 1384 (Big. St. B. p. 209, 47) ; tho slagen scheide. Monum. Liv. 4\ 45.
derienigen vpschlage auer, so halue ^- 5. bestimmen, festseteen, stipulieren,
frie kosten don werden, scholen nicht 26 Ok buth de rad desser stad, wanner
mer geladen werden als bequemlich eyn brutlacht gededinget, upgeslagen
mit brudegam vnd brudt by einer vnd vorborget werd vort to varende,
schiuen (Tische) sitten konen. Strals. welk part des wedder kummet (jsu-
Kleid, etc. Ordn. v. J. 1570; iszet, rücktritt) ane des andern partes wil-
dat sodane wedewe int hillige echt so len . . de schal dat vorboten mit
sick wedder verändert buten dat sostich marken. Pufend. (in Krauts
kistenmakerampt, so schall se des Z/üneft. S!^. i2. ^5^ ; oft eyn man eyner
kistenmakeramptes bruken, so lange juncvrouwen vpgheslagen (verlobt)
de upschlachte (Var. upslach) ge- wert, de ener anderen truwe gelouet
sehen is unde nicht lenger. Uamb. 35 heft. Big. St. B. 55, 18 (Über sehr.),
Z, B. 137, 16. — 6. Aufwand machen, es hoch her
npslän, st. v. 1. aufschlagen.^ (gew. gehen laßen. De vrouwe secht (mch
gewaltsam) öffnen, (gudere), de ut dem Tode ihres Mannes) to der ma-
Engelant komen in Ylanderen unde ghed : Unse wert let uns nu wol ud-
upgeslagen werden to kope etc. (1441). 40 gejaged, He wolde ny werlde myt ny
Hans. Bec, IP, S. 364 (vgl. u. 3) ; Efft teren, Ik moste der vroude myt em
dar en vrouwe klaghede, dat ere kiste entberen, Nu sla up, lat henne varen,
wereupgheslaghen. Di^Am. Z.jß.^ ^5; We wyllet noch vroude noch le?ent
item leet D. vppe der Wesere rouen sparen. Josef .^ V. d. 7 Tods. 2992. —
borghere vnde scepe vnde ere kisten 45 7. aufschlagen, hinzurechnen. Wy so-
vpslan. Brem. G. Q. 142. — 2. auf- len Joh. Moriane jarlikes gheven drey
fahren^ in die Höhe bringen, bauen, mark gheldes van dessen vorg. eyn
gründen, wert (ein Deich) innerhalfi unde vertich marken, unde dey drey
II jähr upgeschlagen . . des ersten mark sal Joh. rekenen unde upslaen
Jahres sint 950 roden upgeschlagen. 50 uppe desse vorg. eyn unde vertich
UPSLITEN 133 UPSTAN
m., unde allet dat vorvellet in dem ene dar mede vor den munt vnd
ran der Nortkerken kerspele, unde sede: Sä dar din vorretlicke harte etc.
d&ten darf J.Morian uns nicht afslan Falcks Staatsb, Magaz, P, 712.
{1375). Kindl. 3, 480; de summe upspliten, st. v. auf spleißen^ auf-
leep sik up hundert dusent gülden, 6 reißen. Se spleten em (Christo) den
kierup lep de upgeslagene rente munt up. Pass. Chr. 34.
samma up dusent gülden. Lüb. JRe- upsprake, f. 1. Anspruch, si wit-
torm, 16, — Intrans, Vortmer so schal lik, dat min broder unde ik . . ge-
aeen tjmmerman buwen vpslande {d, i, scheden sin in al unsem vaderliken
auf die Straße schlagende) yynstere, 10 erve, also dat he . . up mi . . nener-
buoder use heren de syn dar by. Lüb. leie upsprake ifte naclage don ne
Z,R.459; vom Feuer: aufgehn^ auf- scal (1388). Livl. Urk. nr, 1245. —
Wem. Hir vaste by uns brande ein 2. Sprache gegen jem.^ Verleumdung,
haes, dat in der nacht to XI uren up- infamia, detractio, calumnia etc. Kü.
sloech. Münst. Chr. 2, 425; steigen 15 Of emand van des coopmans rade
(vom Preise etc.). De den (koninges- enige upsprake of arguacie van wor-
tins) nicht utgiftbideme sunnenschine, den aver taefle of in anderen plaetzen
deme schall de tins dubbelt upslan. hoerde, daer dorch de olderlude . .
L'rk, d. Bisch. Hädeb. v. Bremen, Br. verachtet werde etc. Leitfaden etc.
WB. 0, 72; de botter slog widder 20 p. 20.
op. Kerkh. v. 102. upsprengen, schw. v. eig. die Pferde
apsliteB, st. v. verbrauchen, unde springen laßen; dann überh. sich er-
hebben de (stad muren, toerne etc.) heben^ sich wohin aufmachen. Dar na
ghebawet, ghebetert, nederghenomen schedede de koningk ok van der zee
unde npghesleten, wo dicke unde 25 unde sprengede up bi der Sleswick.
venne uns des noed was etc. Ztschr. Korner 231^; dar sprenghede he do
d. HarS'V. f. Gesch. 1870, S. 203. up unde wan dat gantze laut. das.
I|0likeilt ^' V- hinunterschlucken^ 229^.
vtrsdUingen. Ok de afgode quat Vnde npstal, Auflauf, Aufstand, vgl. wed-
de papen albedelle Vmme cre misse- 30 derstal. seditio, tumultus. Kü. Dat
dat slok up de grünt der helle. seden se (die Juden) darumme, umme
?arad. 84\ 19. Pylatus enen vruchten to maken . .
ipslltoiy st. V. aufschließen. Des van en upstal, dat em aver mochte
wolden se de slot toslan . . do de komen (nachher uplöp). Pass, Chr.
ächepen seen or unbescheidenheit, 35 43K
dat ed anders nicht wolde sin, se . npstallen, aufstehen? De quade
sloten up etc. Magd. Seh. Chr. 175, lät ek (spricU Gott) vallen, de gu-
^i; dar (in Genua) leth he (der den wedder upstallen. Sündenf. 179,
Pahst) de ses (gefangefien) cardinalen npstallink, Häuptling? altfr. op-
ap siuten. Lüb. Chr. 1, 331; de stra- 40 stalling. Is de clage minre dann
t£n opsluten (1441). Hans. Rec. IP, achte mark, so sali men hebben een
S. 350. BUdl.: eröffnen. Daer de ol- anbewy singe off toe tuichnisse ses
derman weder gevraget wert van des buiren end seuen sibbenn vnd een
OD doncket, daer se dan upsluten eer vpstalhnck, dat is eenen houelinck.
goddunkent etc. Leitfaden etc. p. 16. 45 Richth. 106, Not. 19 ; alle overghelt,
ipsmdeBy st. V. aufschneiden. Ein dat men versake, de af to leggen
mechtich man (Eddeleff Knutzen) de als voren myt drien naesten opstal-
vftrt vorrichtet, gebunden vp eine lingen ende myt XI sibbesten lyven.
Ufel, dar ene de bodel vpsneet vnd das. 301, § 2.
dat harte vth deme liue nam, sloch 50 upstän, st, v, 1, aufstehen, Stat up,
ÜPSTANDER 134 ÜPSTEN
de Yos is gevangen. i2. V. 1181; des Soe balde M hie dat yememet, sytz
er8t[en] morghens, wan se by eme hie an der taffeien, hie sali syn metz
vpsteyt. Wism. UrJc. v. 1530; wed- ongewisschett vpstecken. Z. d. Berg,
der dessen upstanden Woldemar (der G. V, P, 35. („In Bauerhäusem werden
sich selbst aufgeworfen hatte) satten 5 aiich jetjst noch hin und wieder Loffd,
sik marggreve L. etc. Bothos Chr. Messer u, Gabel in eine an der Wand
ff. J. 1348. — ^. aufrecht stehen. oder am Tische befestigte kdeme
upstande erre (Gebäude) , liggene Schlaufe gesteckt.^ Woeste.) vgl. s. v.
gründe mach men nenerleye wise lepel; Petre, stick dyn swerd up.
entferen den rechten erven (1344). 10 Brem. lib. pr. 20. — Wenne man
Brem. Stat. 245 (Überschr.). — 3. ent- den schaft upstict (aufsteckt^ aufrick-
stehen, efite war v&r vpstode etc. tet) uppe den market^ alle di wile
Brschw. B. 262^ ; (bref), dar de veide ne solen sie (die hoken) nicht kopen,
umme uppestan was. Brschw. Chr. i, dat sie vort vorkopen willen. Wich-
26y 11; stund up de ketterye der i6 beider. Art. 21^ 1. — 2. anstechen
antropomorphiten. Korner 51h, — (ein Faß Wein^ Bier etc.) sfum Ver-
Trans, (die Kosten) stehen^ tragen. eapfen. Wanneer gheen tappe mit
Se soelen de terunge gelieke upstan. wyn to Bocholte aepen en weer, vnde
Ostfr. L. B. /, 138. daer we weer, de wyn hedde, den
npstander, m. der aufersteht. Dat 20 mochte de sysemeister . . seggen,
is de erste upstander in der clarheit. dat he vpsteke; en dede he des dan
N. Bus 2y 22. nycht, steke dan de sysemeister een
upstandicheit = upstandinge, f. stucke wyns vp, dat mach hewttap-
Auferstehung. De vygende syner pen. Wigands Arch. 5, 42; swe win
('C7Am^i^upstandicheit..Yertichdaghe 26 upstickt sunder orlof des rades, de
na siner upstandinge. Brem. nds. etc. Leibn. 3^ 442^ 49; de stede, daer
Betb. 77 ; des morghens (am Oster- dat beer upgestoken und gedronken
tage) gift men der dekenynnen, wan wert etc. Ben. 443. — 3. den Freis
se dat cruce brynckt vppe de abbe- festsetzen u. bestimmen^ nach welchem
dyge vnde kundeghet dar mede de so ein Getränk vereapft werden soU. Wel
vpstandecheyt vses heren ene pro- oc en gast rineschen win lopen laten,
uende, dat is en sculdere edder en den scal he upsteken na rade des
scynke. Calenb. Urk. JX, S. 134. rades. .Brem. Stat. 20; . . anekorten
ap8taiidiilg;e9 f. Auferstehung. Ik wyn, den mach he upstecken de quar-
loue ok eyne meyne vpstandinge aller 35 ten to Ter swaren und hogher nicht
minschen. Sp. d. Dogede f. 269 ; dat das. 21 ; we dat (fremdes Bier) bringt
drudde licht scal bernen in de hilge . . deme wil de radt dat upstecken
vpstandinge vnses heren. Meld. JahrÜ). umme syn gewert (Wert) etc. das.
12^ 365; dat spil van der upstan- 739; auch von anderen Sachen: welk
dinge. 40 borghere solt halet . . de en schal
npstaninge, f. Auferstehung. Wen ed nicht dfirere gheven, wen alse he
se (Ijeib u. Seele) in de ghemenen ed to dem ersten male upghesteken
ypstaninghe wedder sint ghesamet. heft. Hanov. 1^. B. 470.
JEcdes. f. 12d. upstfin, m. d. h. ? Vor dusent mor-
opstayen, schw. v. zum Schwur 45 steins, eyn dusent groten dacksteyns
empor halten oder auflegen. Wi heb- unde eyn dusent upsteyns to deme
ben uns voreeniget in ein waer vor- Dornder torne (1480). Z. f. N. Sachs.
bundt mit upgestaveden fingeren. Ben. 1869^ S. 224 ; 7 6. Arnsborch vor 2c
263^ 273 u. 4. upsteyn to deme osterstoven (in Han-
upsteken, st. v. 1. auf-, beistecken. 50 nover). das. 1871, S. 139.
ÜPSTICH 135 ÜPSTÜTTEN
ipittel, m. Aufsteig^ Anhöhe, yn stot unde unmut. Urh. v. 1370; neyn
dem anbiynke efte upstyge des ber- twyvel noch uppstot. TJrk, v, 1434
ges. Lerbeek § 82. (beide hei Brinckm, 2^ 657); were
ipstigen, st. v. aufsteigen, stech id sake, dat N. in tokamenden tyden
dar do eyn grot wedder up. Korner 5 vpstoet edder wedderwillen makede
196^. myd den olderladen etc. LÜb, Z. ü.
npftippea, s6hw. v, auf stippen^ mit 397; vpstoet edder qwade wort. das.
(Um Finger aufstupfen^ als symbci. 391; ymme allen ypstot, krich vnd
Bdaräftigung. Vgl. Gr. R. A. p. 141 ; werre. Cod. Brdb. /, S, 269 ; twi-
Gdsehenj Gosl. Slot. 184^ Anm. 2. 10 dracht, vnwillen, schelinge ynd vp-
Werne men enes eghenen vrede warcht stote (1404). Sudend. 9, nr. 261; 3^
Tor gherichte, so scal de richtere nr. 26. u. h.
Traghen dene, de dat let, of he des npstoten, st. ü. schw. v. 1. inirar^.
Tulborde, so scal he des bekennen in upstöt, Zwist^ mit jem. kommen.
node scal upstippen mit deme vin- 15 In dussem jare do stotte de bischop
ghere: dar mede scal he der were up mit den van Halle umme dat
Tortyen. God. Stat. 14, 6 ; so vraghe schultenambacht. Bothos Chr. f. 209 ;
de richtere de dinglude, of se des unse here yan M. stot up mit den
Tolborden : so scal de richtere unde yan Halle. Magd. Seh. Chr. 251, 21.
de dinglade mit eren vingheren up- 20 — 2. trans. einstoßen^ geuxxUsam auf -
stippen to enem orkunde, dat he mit brechen, unde stotten sin hus up myt
rechte in de veste ghebracht si. das. walt unde lepen etc. Komer 225^ ;
57, 11. effte dar ienich man were, de eneme
ipstokeiiy die hoch aufgerichteten manne sin hu0 ypstotte by nachttiden,
Strmbäume des Baugerüstes. Item 25 also grot, dar etc. Dithm. L. B.
Gherde 28 mark . . yor 16 dennene § 123; wol dem anderen sin hus
npstoken tho der stellinghe. Brem. ypstott mit gewalt etc. Bichth. 565^
Jahrb. 2, 274. § 1.
iMtopen, schw. v. auf Stützen iip8to(u)we]i , schw. v. aufstauen,
(stoben, stalen) setzen ? eyne groite 30 anschwellen. Dar stowede up ein beke
Tpstoipede kisten. Gr. Weisth. 5, 202. unde yordrenkede des yolkes een grot
npstominge, f. Angriff, he yestede del. Lüb. Chr. 1, 38 ; de Ryn was
dat land myt sloten tegen ypstor- so hogeupgestouwet etc. JTomer^^^^^c.
mynge der vyende. Lerbeek § 96. iipsto(n)winge, f. Aufstauung, An-
ipsttty m. Aufstoß, Zivietracht, Un- 35 Schwellung. In deme sulyen jar do
emtyiei^. De yorsten hadden mit den was in den landen grot upstowinghe
sieden Luneborch unde Hannoyer der water. Lüb. Chr. 1, 57; was grot
mennigerleie upstote unde twidracht. upstouwinge unde ylot des waters etc.
L^im. 5, 190 ; were ok, dat jenich Komer 202c ; na desseme regen ynd
opstot eder tweyinghe under os worde 40 ypstowinge des waters etc. Slagghert94.
(2B39). Quedl. Urk. I, nr. 135; ift npstriden, schw. v. aufstreuen;
sik in nakomeden tiden jenigerleie bUdl. im Streite auf-, beilegen, he
vpstoet edder aneuank yorhoye Cii5^^. solde billix groot eer ontfangen, an-
pitkm. Urkb. 8. 60; in dem 1366 gesien dat he gheen gelt noch pen-
jare wart upstot twischen unsen 45 nynges wert an desser reyze yan dem
heren dem bischope unde den bor- coninghe . . als men eme upstridet
geren. Magd. Seh. Chr. 252, 5; dar yon by yalschen Engeischen, heyet geno-
vele npstotes quam an worden unde men (1438). Hans. Bec. IP, S. 181.
^ werken. Fidic. I, 184 ; upstott npstatten, schw. v. aufstützen. Dar
uide schelinghe. das. II, 134 ; up- 50 was ein yenster upgestut, in die Höhe
UPSTÜTZICH 136 ÜPTEN
geschoben und durch eine Siütise( Splint) up ne to (nie den Zügel aufzog^ scn^
gehalten. B, V. 1545. dern stets mit verhängtem Zügd rüt)^
npstntzich werden, in Zank ge- Des wart dat pert gar unvro. Gerh,
rathen, = upstoten. unde sprak, he v. M. 6J, 67; der vische hadde se
hedde up einem slate mit des key- 5 ennöch gehat, hadde se bi tiden op^
sers sons gespelet und sy mit en up- getogen. R. F. 57J21; he was upge^
stutzich geworden und des keysers togen to der Verborgenheit des der
oldesten sone ersteken. Protest. Gl, den hemels. Dicd. Greg. 196^, -i
au R. V. f. 89. 2. aufrichten^ hauen. Ok so scholleB
npsnveren, schw. v. auf säubern^ lO de vorgeschreuen nenerley mure vppc
reinigen. Dat flet vor dem Wynser- densuluen (dem WaUe) eddir dar
bome wente an de broksbruggen wart umme upteen, buwen, muren etc,
vpgesuuert vnd wbl einen vadem Gercken^ Fragm. March. IV, 49. -^
deper gemaket. Hamb. Chr. 455; den 3. aufziehen^ wägen, bes. auf der Pr(h
(Graben) mach me wol vp suueren 15 bierwage wägen. Bech^ Zeile. Frogr,
vnde wedder maken. Gosl. Bergges. v. 1870, 16 ; Getränke probieren. (In
§ 172; unde se moghen de lantwer dem Eide eines Bier- u. Weinjsapfers:)
unde graven upsufern und yn wesinde aise de rad dek to eyne upthogei
beholden, so dicke des nod is. Gott. entphangen he£ft, schaltu van eyneq
ürk. II, nr. 186,11; oft de clostervaget 20 vodere wyns edder beers, dat du up-
. . den olden waterlop vnde beke . . tust, eynen seh. nemen. Z. f. N. Sachs,
möge wedder upsumeren (l. upsuue- 1857, S. 224. — Vielfach bädl. ge-
ren) vnde graven lathen etc. Sass. braucht. 1. aufziehen, großziehen. Hir
u. Holst. B, 110. leret he, dat de veydere ere kindere
npswillen, st. v. aufschwellen, dat 25 regeren vnde se vpten in tucht vnde
de huet up swol. Dial. Greg. 169^; dat in dwanghe. Eccles. f. 198^; hadde
ertrike swal hoge up also en wal. enen sonen, de wart mede upgheto-
Korner 30^; Uldl.: in Entzücken, ghen myt Erikes sone. Körner 9BK
Enthusiasmus gerathen. Dair selfs hy dat kynt leet de koning P. up theeu.
up geswoUen, die hende to hoep ge- 30 das. 165^. — 2. erheben, jeghen des-
slaegen und luider steimen geroepen sen Gelasium toch keyser Hinrick
etc. Münst. Chr. 2, 377. enen up van Hispanien. da^. 89^; do
nptSn, st. V. 1. intrans. aufziehen, wart jegen keyser Hinricke upghe-
emporsteigen. Wen de sunne vph thud. togen van synen vienden vor enen
Dithm, L. B. § 87; vptucht. das. II, 35 romeschen konynck Hermen, das. 77i
Art. 218; einen Zug wohin machen, — 3. heranziehen, vorbringen, sich auf
wohin reisen. Do deden de domheren etwas berufen, Anspruch madien. do
dem bischope sodan dedinge to we- worden dar rede up ghetoghen, de
tende, dat de bischop suluen uptoch to kyve unde to vordrete redden. das.
und sochte den koning Segemunt. 40 234^; schrift wille wi hören! gades
Magd. Seh. Chr. 363, 18; Märten, de wort teet up! . . höret dat, dat wort
nu upgetogen is na Rom. B.V.6166; teet up. Hamb. Chr. 530; alse we
einen Aufzug halten. De toch kostel- dat hebben in der Sassen lenrecht
ken up unde vorschenkede grod gut. in der sulven stede, dar N. vor up-
Magd. Seh, Chr. 389, 6. — IL trans. 45 toch. Bichtst. Lehnr. 27, § 5; wolde
hinauf, in die Höhe ziehen. Wat twe auer vnse ohme hertoch B. wes vp-
perde opteen moghen, dat mach een then, dat beuorne gesehen were, so
jewelich opvoren laten, als he sach- hebben wy dar ok wedder entlegen
test mach (1368). Urk. d. St. Hannov. vp to thende, des wy willen vnuor-
nr. 451; dat he (der Heiter) ni togel 60 sumet wesen.. Maltz. Urk. 4, 28; so
UPTILLEN 137 UPVAL
T3 nnse menynghe, dat de zake dar doet stacht in der toevaert (zu sei-
mede ghensliken gheleghert unde to nem warve) of in der vanyart tus-
ebde gherichiet sy, unde men en sehen twe optogen der sonne. Richth.
schulle bynnen eder buten deme ghe- 301^ § 1 ; tuschen twyer sonnen op-
richte nicht mer upteyn. Hanov, St. 5 tochten. das, 318^ § 32, — 2, Verzug,
R. 545; so hebbe wy zee aller sake Hinhalten, Säumen, dat loffte is he
uode schuldeginge, de wy to on had- plichtich to leistende ane allen vp-
dtn. alle Yorlaten, unde en willen toch. Summa Joh. f. 82^; ane allen
unde schuUen ze dar to neuen tyden uptoch (cunctatio). 2 Sam. 17, 16
meer nmme schuldeghen, edder dar 10 (H.); de uptoge yan den enen recht-
van teghen zee wes uptheen (1490). dage thom anderen kan hir neue
Cassd, ürk. S. 375 ; vnde hebbet des stede hebben, wente wat sake tho
breaes ny vpghetoghen vnde hebbet einem mandage angevangen, de mo-
den Torzweghen (1403), Sudend. S, then dar vor geendet werden. Oelr,
Hr. 220. — 4, hinetehen, hinhalten^ 15 Big. JB. /, p. 182; alles tho ferneren
mnien, uptoch machen, Wi bidden, uptoch der saken. Eenner 2, 174.
d&t gi uns dar nicht up en teen, uptoger, m. Aufzieher, d, i, der
weDte de üt is kort; wi moten uns Getränke aus einem Faße zur Be-
arendlang (d. i. aventlinge, noch heute sichtigung heraufzieht, s. upten« Vp-
Abend) noch voreinen an dem köre. 20 toger vnde dreger eyd. Dat gy vte
Magd. Seh. Chr. 240, 11; de lüde jowelkem vate vnde tunnen beires
don ouele, de eyn seelgherede vptheen smecken vnde beseen, vnde welk beir
Tode des to stunt nicht en gheuen. dat sur . . were . . dat en scheide
Summa Joh. f. 131^; schall unde will gy nicht toslan. Brschw, ürk. 1, 230;
uns nnse slot buten jenich upteent 25 se hedden gerne mummen gedrunken,
olle behelp fredelick wedder inne ant- do künden se de uptogers nicht kri-
worden. Vogt, Monum. Brem. I, 492. gen. v. Liliencr. II, nr. 184, 18.
— 5. hervorziehen, beginnen zu thun. nptogeren, schw. v. hinzögern, auf-
Se arbeideden na der stat Luneborch schieben, nu wyl he seggen, dat men
vorder?e mit mannigerleie funden 80 ock gerichte vpthogheren schal, efte
ande wisen, de se uptogen. Leibn. 3, eyne vrouwe eyn leuendich kynt droge.
190; H. S. wolde allene nicht kamen, Ssp. III, 3. Gl.
:»ander bracht eineu holen hupen aptrit, Auftritt (Bret etc. zum
mede sines Volkes. Dennoch togen Auftreten), Stufe. 1 fotbenck mydt
de ö borger de sake van H. S. up etc. 35 II vp- treden. Wism, Inv. f. 186.
Lüb. Reform. 67. nptrnmmitten , schw, v. auftrom-
iptillen, schw, v. aufheben, in die peten, blasen, Wente in sinem scheten
Hohe richten, (tillen, levare, tollere. leit he uptrummittenn: dat regent
Küj Item do einer tendland heft, unndt iss natt (1492). Z. f. N. Sachs,
5ol die dat körn uptillen und wanner 40 1863, S. 203. Vgl. SchiUer, Z. Thier-
hei mit dem wagen kompt und die u. Kräuterb. 2, 12 s. v. kukuk u.
tenden nicht afgesetten (l. -tet) en UMands deutsche Volksl. nr. 11.
weren etc. Gr. Weisth. 3, 67. nptueken, schw. v. heraufziehen,
iptiMS = tins. We jo neyne pen- vorbringen, darumme gi unrechte dot
ninghe nemen wolde, dem scholde de 46 (spricht der Wolf zum Lamme), dat
rat geaen, also sine breue, de he van gi uptucket solke wort, veide unde
dem vptinsse hedde,inhelden, up dat de schult vil ungehört. Gerh. v. M. 2, 31.
rat bi louen blive. Brschw. ürk. 1, 182. upval, m. was darauf fäUt (Früchte
iptoch, -toeht, 1. Aufzug; bes. Auf- etc.), mit weyden, mit druygen, mit
9^ng der Sonne. Of men enen man 60 nassen, mit allen upualle ind neder-
ÜPVANGEN 138 ÜPWEGEN
ualle (1366). LaconM. 3, nr. 670; upTodinge, f. Auffütterung. . . is
vgl. nr. 694; die hoiffs schulten soll den beienden beualen sick der jaclij
haben all vpfeel vnd nedderfeel der nicht to undernemende vnd sich daruj
hove, dess sali hie die hove vcrdedi- der vpfodunge winde vnd hunde t
gen. Chr. Weisth. 5, 51. 6 entholden. Old. Urk. v. 1563.
upYangen, st. v. auffangen^ den wei- npyragen, schw. v. auf-^ erfraget^
teren Fortgang hemmen, arbeyden, dat och, mochte men de (verlorenen
de twidracht mochte byghelecht werden klenode wedder upvragen! R l'
edder upvangen. Gott. Urk. II, S. 89. 4830. 5391.
npyaren, st. v. auf-, in die Höhe lo npwaken, schw. v. aufwachen. als<
fahren. We de mede welle (sagt der S. upwakede. Komer 45a.
(dte Vogel eu den andern)^ de vare upwart, adv. (upwort, upworde:
up jutto ; he vor up etc. Gerh. v. M. aufwärts, sarsum. Wo men erue t]
74, 37 ; unde makeden en ruchte vor wart nempt. Ssp. I, 17. Gl. als fu[l
hertigen H. paulune, dar he slep . . 15 du schalt weten, dat de vpwarde^
do vor hertich H. up unde wart vor- dat synt de olderen vnde aueroldt
vert. Lüb. Chr. 2, 43; 2, 402. ren etc. das.
upvaten, schw. v. aufladen (s. vaten). upwassen, st. v. aufwachsen. i\
wur se de gruntroringe dar ierghen tit, de ik upwös. Gerh. v. M. 47^ 21
deden, so moghen se dat ore weder 20 desse junge wus up. Komer 50^.
upvaten unde enwech voren ane un- upwater, n. hohes Waßer, Fb<
ser hinder (1367). Gott. Urk. J, nr.245. Unde was so grod upwater, dat i
npvlien, st. v. ordnest, eieren, de dike entwei brak. Lüb. Chr. ^'
'schmücken, dat hüs. Neoc. 1, 117. 382; in dersulven tyd was en gro
up?lo(d)i]ige, f. Auf'flutung. Vnde 26 upwater van velen regenes in de
dat mer led van siner vpvlöyenghe bergeten. das. 2, 490; do wart scj
(stetit a fervore suo). Jonas 1, 15 (L. grot upwater van deme mere. Kor
vpvlodinge. C.) ner 181^ ; was in Selant so grot up
upvlaeht. vorginghen 11 stede in water van stormes weghen etc. (h-^
der upflucht der watere in Vlanderen. 30 184^; grot vlot unde vpwater in Ho!
Komer 204h. — Zu lesen upvlüt, laut- das. 238h. Bildl. : „he wet up
-vlot? Doch vergl. dorch watersnöt, water, wenn er hier seine Ahsid'
dat id (das Waßer) to zere upvlo- nicM erreicht, so weiß er sie ander-
gede (= upvlodede). Lüb. Chr. 1,14. wo zu erreichen.*' Dähn. „Beistand
npvoden, schw. v. auffüttern, groß 36 Hülfe^ Vorschub."* Richey. Na den
eichen. De in der seinen stat gebo- male se (die Papisten) noch allem-
ren vnde vpgeuodet is. Dial. Greg. haluen buten vnde binnen der stad*
184h ; he hadde dat kint ser leifi vele vpwater vnd rfiggesteninge bed
vnde voddet derteliken off geckliken den. Gryse in Slüters Leb. f. H4.
vp. das. 228 ; dat bekenne ik van 40 upwecken, schw. v. aufwecken, hiUl
einem dyaken . . de van den manne den (vryenstoil) suUe men upweckti<
vp gevoet was. das. 256h; vnde myt myt segelen unde briuen oder mi:
groter moderliker sorge, als de mo- leuendiger künde unde luden, dtn
der plegen, wart vpgeuot etc. Fre- dat kundich si etc. (1454). Wigamb
ckenh. Leg. 54 ; synt se vpghevoet 46 Ärch. V, 407.
edeliken yn aller tugt. Lerbeck § 150; npwegen, st. v. emporbewegen^ avf'
nam desse junckfrouwen to sick unde fteben. De unmilden ioden dat cru* t
vodede se up vor eere dochter. Kor- upwoghen, Parad. 54b, 20 ; do gho-
ner 50d; se scheide syn kynt zogen bot de konigh . . dat se den (Gral^J
unde upvoden. Lüb. Chr. 2^ 415. 50 steyn up wogen vnde van dem gravtr
UPWENDEN 139 UPWORP
den Bteyn drogen. Flos u, El. 521; nomet vnde wert eme de tughe en
exposui 18 d. vor den liksten up to deel yp geworpen, he mach der an-
weghende, de dale sanken was. Lau- deren wol ghenyeten, de eme nicht
nm/, S. 5i. — 2. wiegen (tvägen), vpgheworpen synt. Lüb, JB. 415 ; kom-
dat schott teilen unde upweghen. 6 met dy sodane breeff (Urkunde)^ so
BrscKw. ürk, J, 181. lesz en myt vlyte ynde se . . effte
■pwenden, schw. v. aufwenden. De dar neyne buckstaue vornyet synt in
wile Tele obrer borgers in dusser vordenckliken steden, vnde werp ene
oneinicheit eines groten upgewant, vp. Ssp, II, 42. Gl.; waerso een bloet
darher in armot geraden etc. Benner 10 dee£E stelt, en he tegens den clager
2, 162, upwarpt (verweigert) tho stryden, so
■pwerptn, st. V. 1. aufwerfen, kesen se de ses sibbeste banden,
herauswerfen. Dar mi des upworpes waersy de deefte an schatte gelden.
des snlven graven eyn deil upghe- Richth. 367, § 20. — Refl. sich auf-
worpen is (1370). Gott. ürk. /, nr. 15 werfen, «tcÄ rühmen, pralen. Ein
260. — 2. aufwerfen, vom Umschlag mensche romet sik de vnde werpet
gen der Blätter in einem Buche, so sik vor ander lüde vp mit worden,
gha to deme keyserrechte vnd laet also dat de mensche van sik secht,
dyck opwerpen dat cappittel van vor- dat in eme nicht en is etc. Summa
rederen etc. (1447). Wism. Baths- 20 Joh. f 125^.
arek. — 3. aufwerfen, erheben (eum ap wicht, Auf-, Übergewicht? So
Könige^ Fürsien etc.), bes. widerrecht- sal de kopman (beim Hanf- Kauf)
Ikk gegen einen andern, uppe dat ne- nene vpwichte nemen van reyneme
ment van achter to jeghen ene syck gude (1511). BussAivl. ürk. S. 274.
np worpe. Korner 115h; Hyr beste- 26 npwinden, st. v. aufwinden, auf-
diget sei (die Capitelsherren) ene . . ziehen, se wunden up ere seghel unde
onde werpet ene up unde döt em als toghen to hus. Liü). Chr. 2, 44.
men bischopen plecht to dön. Theoph. np wippen, schw. v. in die Höhe
L 277; jeghen dessen pawes wart schnellen. Dar syck dat swarste myt
upgheworpen Petrus Leonis to enem so dem lychten woech, Dar moste dat
pawese. Korner 92<^; de konink was lychtste upwyppen. Koker S. 332.
üjn erfhere to deme rike, men in- npwisen, schw. v. aufweisen, auf-
gedrenget unde upgeworpen. Lüb. zeigen, dat meisterstuck. Hamb. Z. B.
Ckr. 2, 403; St. Steffens karspel p. 37, 4.
warp up einen hovetman. Benner, 35 upwor = upwort, upwert, adv. auf-
Brem. Chr. 2, 63; ein upgewurpen wärts. Ek wil mine schap driven
motwillich regimente. das. 2, 58; up- upwor hen in de böge. Sünden f. 1989.
gevorpen rat, borger unde menheit npworp, Aufwurf, concr. das Auf-
^1438). Hans. Bec. IP, 153. — 4. ver- geworfene, unde vertiget der lenwere
verfen, suriickweisen , bes. Zeugen 40 des . . hoves unde des vorlinges, dar
f= apdriven). Komet vromde kop- de grave ut ghemaket is, mid deme
lüde myt wände, de koper see to wat upworpe ghensliken unde al etc.
he kope, wan id myt deme repe is (1362). Gott. ürk. I, nr. 217; boven
gemeten, so mach men id nicht wed- dem nygen graven unde dyke, dar mi
der vp werpen (rejicere), id en sy, 46 des upworpes des sulven graven unde
dat de worm darinne sy. ScJUesw. St. dykes eyn deil upgheworpen is(1370).
Ä. § 66; en gud penningh schal IX das. 260; de enen graven oder op-
doget an sik hebben, schal he nicht wurff will macken, ' dei sali det upp
Tppeworpen werden. Serm. evang. f. den sienen nemmen. Gr. Weisth. 3,
22€d; yror en man vele tughe ghe- 60 41, 17.
ÜPWÜRDEN 140 ÜT UTE UTEN
npwnrden, schw, v. auftvurten^ zur rechte over iren rechten Vormunden
Wurt (area s, u.) machen. Item de dat he ir ire gut neme, to der klam
hoflf buten der badeporten was eyn sal se dat gerichte Vormunden uinij
qwobbe und eyn unghevorde van elren- dar ir ire man gift egen in ursalj
strücke und anderen busschen. Dat 5 oder to irme live. Ssp. /, 44. Daz\
leth ik uthraden und leth dat up- die GL: ursale heit irstadinge, wt-^
wurden myt stengruße myt groteme in oldem sassischen het sale also vtlj
swaren arbeyde (1480). S. H. L. Urk, als stade. Der hd, Text hat irsale
J, 400. s, da£:u Hildebr. im GL
ür = user. 10 nrzele, nrsele, Wageii oder Iltul
urbar, urbar, s, orbar. gesteil zum Verschieben der Gerüi>t
ftr(e), /". Stunde. Sie weien des al krähne? Den tymmermanne 20 g
uhr (j^u jeder Stunde) in wachten. unde vor de assen tho den urzeit
Münst. Chr, 2^ 105 ; to euer ur (um tho makene. Item vor de rade iL
1 Uhr) wart syn antlat bedecket. 15 den urzelen tho makene. Brem, Jahr'j
Pass. Chr. 34h; to twen unde dren 2, 304 (u. 385).
uren . . to veer unde to vif uren etc. nsich, usik, s. oben unter unsich.
das. 35. üt, präpos. 1. aus^ heraus, ßeluk
nrgicht, Bekentnis^ Aussage. (Zu quam slikende üt einer hage. R. T
ur-irjehen, erjen, confiteri.) (Ein 20 384; gisteren gink it üt miner werk
Notar wird beauftragt einen Velin- stede. Lüb. Dodend. v. 1065 ; he scheu
quenten jsu vernehmen) vnd dessulvi- ket mi üt sinem krose. das. v. llyj
gen vrgicht flitich anthoteken vnd — 2. in Folge, ein unmilde bo^t
in marcken tho nehmende. Old. Urk. vorweser eines landes . . de is de
V. 1567; und van den gefangenen 25 rode, dar got mede sleit sine kioder
dorch harter und schwerer pine ge- de sik üt deme dwange beteren etc
fragete . . kuntschop und urgichten. GL eu R. V. 1^ 17. — 3. Bciruh
Neoc. 2^ 177; de urgichte edder be- grund. üt rechter mildicheit. Luk
kantenisse der beiden armen blöde Dodend. v. 775.
(1546). Dithm. Urk. S. 131. 30 ut, ute, uten, adv. 1. räundick f/^'^
ürhdn, Auerhahn^ Birkhuhn (gal- heraus. He gink üt (aus seiner Woh-
lina silvestris). ornix. Dief. II. g. nu7ig) to em unde sprak. R. V.52L
Henneken maghet, de brachte mir ute (sin), nickt zu Hause (sein), G'j^
frowen eyn vrhoun (1399). Sudend. in. (rät vnde borghere) wen se vi
S, S. 246. 35 syn to daghen edder in hervardcu.
original = urinäl, gläserner Urin- Brschw. Urk. /, 167^ 75 ; dat her
behälter (zum Beschauen des Urins toghe U. ute was. Korner 2(^^^.
bestimmt), nym dey steyne, deyde dey wente vnse schuldener noch vte sn
edeber in syn nest vort, vnde rif se vnde vornemen wol, dat se dar v-mn.
vlitliken vnde menge se myt watere 40 buten bliwen. Russ.-livl. Urk. S. Hj''^-
vnde ghif deme minschen (der am dat beer, dat ute (ausgesogen) i^
Steineleidet) tho drinkende, so sustu, (1436). Hans. Rec. II\ S. 2; wt?
dat dey steyne komen in dat vrigi- knecht de vte (auswärts^ nicht «"
nal. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 58h; vgl. Hause des Meisters) slept ofte speki:
dat ek kan an dem orgenale unde 45 geith, dem schal sin meistef atshui
an dem pulse tasten. Gerh. v. M. 6 penning. Lüb. Z. R. 423; odty
94, 65. aus der Gefangenschaft befreit sn^i
ursale, Auslieferung, traditio (jsu De provest scref deme rade to i.
saljan, tradere), Wiedererstattung. dat he in dessen saken nicht d
klaget ok maget oder wedewe to laut- 50 konde, id were dat de ghevangiie:
Uli
tPT UTE UTEN 141 ÜTBEDEN
nt weren. Lüb. Chr. J2, 230, — einer herum. Magd. Seh. Chr. 300, 12; de
Richtung folgend. De borghermester lantlude umme Halle ute, in der Um-
TM Bremen wolde den wech nycht gegend von H. das. 315, 17; umme
c^rrne ath. das, 2, 381; en verdendel S. Bartholomeus dage uten. das. 213,
weghes na van ener mile bi der d 8; umme winachten uten. das. 268,
Trauen lank al vt. Lüb. R. 374; den 4; gi weten wol, dat gi vmme S. Mer-
rechten oelden wech uth . . vp dat tens daghe vten vns schreuen (1393).
slink etc. Gr. Weisth. 3, 88, — Lüb. Urk. 4, nr, 578; unde wunnen
2. aus, eu Ende. Do de misse ute was. dat hus umme vastelavende uten.
IM. Greg. 180; do de sank ute was. lo Lüb. Chr. 1, 270; umme myddach
Körner 203d; alzo de wort ute weten. vten (1396). Sudend. 8, S. 162, 19;
*hs, 17^; do de tunne ute was. alße de klocke achte sieit ifiFte vmme
Lab, Chr. 2, 43; Sprichw. dat was den trend \ihen(1470), FalcksStaatsb,
thud beer, men eth is vthe. Kiel. Mag. 9, 460.
Mser. nr. 114, f. 37; den mocht ik 15 fttantworden, schw. v. ausliefern.
helpen den krich ut, bis der Krieg de (haken) richter soll . . em de lüde
ru Ende ist, die ganse Zeit des Krie- mit erer have uthantworden etc.
Qcs über (1442). Scheidt, v. Adel p. v. Bunge, Ger. W. p. 145.
127; den gantzen sommer uth. Kor- fttbanninge, /. Verbannung, bid-
ntr 5rb; yochten de gantsen nacht 20 dende alsodane utbannjnghe wedder to
iit. das.l84d; wy konen den dach nicht ropende (1441). Hans. Rec. IP, S. 335.
at Tasten, das. 46tk; se schoten in fitbede, f. Aus- (Auf-) gebot, bin-
den Kaienbarch mit bussen ein nacht nen landes vnde nicht aver see vnde
ut Botho z. J. 1467; vnd vodet sik santh, ock nicht in siner hern uth-
tifis Eichhörnchen) also vth den win- 25 bede, lande unde lüde . . vor unsen
ter, Ravenst. f. 29d ; ok en word ny- erfviendt to beschütten etc. Sass. u.
«erlde van oldinges vth (von älter Holst, R. 62, 12.
Zrit her bis jetet) dem kopmanne vor fitbeden, 5^. v. 1. aushieten, auf-
disser thit tollen to eschet (1375). fordern (heraus) zu kommen, auf-
Lab. Urk. 4, nr. 248; häufig verstärkt 30 bieten. So wor en man wert ghe-
dureh al. Yort o&er dre weken den wundet bi sclapender dhet, secht he,
dach al vth (1396). Sudend, 8, S. 124, dhat he sciltwahtere si, dhat scal
1: de vorben. scuUet den krich al vt he tughen mit encm boden dhes
in vnser hulpe wesen (1396). das. 8, * stadis, the ene uteboden heft, unde
•!>. 125, 10; desse dre dage vnde nacht 35 mit twen mannen, the med eme utghe-
al vth. Dithm. R. § 87; auch ver- boden waren tho dher wachte (1303).
d»l*peU. dat laken ut unde ut a£Fge- Brem, Stat. 97; we sine tuge utbeden
rtten (1440). Hans. Rec. IP, S. 269 ; wil, also dat se ome helpende sin,
Vele hadden des nachtes vt vnde vt de schal dat don etc. Leibn. 3, 541,
de sunne so hoch gesen, alse wen se 40 79 ; effte dar en utebeden worde in
twe stunde vpgegan was. Hamb. Chr. enes anderen recht, unde de man, de
1S7. — tovoren üt s. tovoren. — utebeden worde, dede schaden und
Auch modal al ut, vollständig, gäne- he spreke deme ghennen to, de ene
/ktA. vnd scolen vns de vplathinge al utebeden hedde umme warscop, secht
vth tho vnsem besten keren (1360). 45 he neyn, so etc. Dithm, L. R. § 112
bindend. Ä, Ä 81, 31. — oder bloß u. 113. — 2. ausbieten, öffentlich aus-
riß, iss uthe weinich (außerordentlich loben. De ütbut den kamp . . einen
Ktnig) mehr van. Neoc. 1, 212, — hantschen deme anderen to donde
•X ungefähr, drum herum (räuml, u. plecht. 22. F. 6125; he bot vuste
:tiä.). umme Brugx uten, um Brüx 50 üt ein groten Ion. das. 5225; anbieten^
ÜTBENOMEN 142 ÜTBOREN
I
j
dar 86 to (oMif die Beschuldigung) wanuer se nicht uthgebodelet sinnet
antworden, dat se onschuldich . . Ostfr. L. R. 11^ 4; wo de sustq
darumme konden se nicht udbeden, nicht utboedelt sinnen by oerer oj
wente se sik dar mede in schuld deren levent. das. 11^ 88; wair i\^i
geven, wanneirse wesudboden(^i^9P^. 5 echte lüde sinnen unde theen sooi^
Hans. Reo. 4^ S. 498. unde dochteren unde se alle uthg6
fttbenomen, schw. v. ausnehmen, mit boelet und beraden sinnen, das. ^
aller nud unde rechticheit, nichts ut- 12J^ ; wo de dochter utboedelt is ra|
benomet (1462). Gercken^ Fragm. den beert (Herd) unde hefft denn oen-
march. IV, 60. 10 bruitschatt etc. das. II, 120,
dtberaden , scJiw. v. ausberathen, fttboden, schw. v. durch einen Boic
Kinder mit einer Aussteuer abfinden, kommen laßen; auffordern zu kommn
Went he in samender were sat mit Were dat en werde bezet ofte b^
sinen elderen went in eren dot vnde kümmert an unser stad myd un-^e
al de dochtere weren vtberaden ane 15 stad yronen, de schall komen jn d:
yndersched. Wigands Arch. II, 52 richte des negestenrychtedaghes und
u. 53. boyden dar dat richte ut unde be le
fttberichten, schw. v. aussteuern. zyk dar tbo richte ofte ene ycoi^ru
. . man vnde wy£P, die eynen soen beklaghen wylle (1345). Oldenb, Sta
uthberichten etc. Wert dat die man 20 in Brem. Siat. 827.
vnde wyff eyne dochter uthberichten dtbodinge, f. Aufbietung, de bure
etc., oere medegaeve, daer sy mede de in deme dorpe wonet, zolen nene:
uthbericht is etc. Wigands Arch. IV, klockenschlage volghen vordere, dai
422. de vryheit wendet noch ock utboding
fitbernen, schw. v. niederbrennen. 25 tho jenigherhande denste (LWj
schynneden se (die Stadt) unde brau- Kinäl. 3, 448.
den se to male uth deger. Korner 31^. fttbolen, auskochen, austoben? (enf,
fitbersten, ^cAu'. t;. ausbrechen. Job. boil?). Dut dat wart ütgegeven iii
en mochte dat ghebruken der crach- like mid frigen willen unde mildich
ten godes nycht langher yn em dre- 30 likenunde idhke mit inwendiger over
ghen, mer he berstede ?t myt luder geven bosheit, so dat hyma utbuld
stemme de werde: dytys myn lycham. (utboilde). Brschw. Schichib. f. Ik-^
Leben d. h. I\'ana. 56. ' Vgl. ütbuddelen.
fitbescheden , ausgenommen, gein fitbdlsehatten, schw. v. mit bölschut^
dinck uithbescheiden. Münst. Chr. 2, 85 Brautschate, aussteuern. De oldeiMi
47; nye vunde darvan utbescheden. wanner se oere kinder beraden oth
Ben. 276. utboelschattet hebben etc. Ostfr. L
fttbesanderen, schw. v. aussondern. B. II, ItS; de kinder werden b}
nichies darvan utbesundert. Lüb, Chr. levende des vaders utboelscdattet et«
2, 226. 40 das. II, 109; wair de broeder sy:
fitblasen, st. v. herausblasen. Saulus suster ungelieke uthboelschattet hi ii:
uthbloes dat vorgift yan gansen her- de broder stervet und leth den su
ten. Old. Miss. 33^; ai4sblasen. he steren dat guet na, so maeken ^^t
blest en ut der kertzen lecht. Soest. den boelschatt gelieke grot das. l
Dan. 110. 46 128.
fitbodeleli, fitbolen, schw. v. mit fitboren, schw. v. 1. heraushebai
dem bodele, hole oder bölschat, Braut- Reinke sprak, he wolde de wulvinmi
schale, aussteuern. Ein broeder nimpt ütboren (aus dem Brunnen). Gl r»
80 Toele also twe susteren und twee B. V. 4. 2; Dit is weder di, di sec-
susters so voele als ein broeder, 50 gen, he wedde als dicke unde vor-
OTBORGEN 143 UTBRINGEN
boi« bäte, als he di plach utbore grot utbot unde bot etc. das. 1760;
luide inset. Ol. s. Ssp. 11^ 46^ 4. — waoner de sluter eyn nthboeth doen
S. erhdfen^ von Gddem, Renten ctc, aver de twintich ymme szententie
den lins utboren. Richtst. Lehnr. c. vnde schedinghe to makende etc.
29, § 2; myd allerley nud, vrygheit 5 Dithm. R. Q, p. 234.
. . rechte, dat se dar ane hebben dtbreden, schw. v. ausbreiten, (ka-
ukde ntboren (1398). Lüneb. UrJcb. meren, dornsen, keller) de se vrom-
XV, S. 154; (pant) dat se also langhe den gesellen vorhureden, de ere kram-
beholden scholden, went se benom- werk dar inne gelik kremern utge-
den schaden nnde benomde koste lo bret hadden. Lüb. Z. R. 289.
atgheboret hadden (1373). Hans. Rec. dtbreken, st. v. i. intrans. aus-
2, 57. brechen^ hervorkommen (plötzlich u.
Itb^r^en, schw. v. 1. durch Ver- mit Gewalt). He lep, dat em ütbrak
fÄTffung jemand lösen und befreien^ dat swet. R. V. 5195; do breken de
mmenÜtA aus der Gefangenschaft. 15 Ungeren echt wedder uth unde togen
So wor en borgher worde vangben, etc. Korner 51^; von Krankheiten etc.
dhe ne scolde nemen losen ifte ut- So we sere vt ghebroken is (Schwären
borghen, it ne were also, dhat the hat)^ vnde wultu den schere helen,
stat bedde en mene orlighe, so mochte so stot alant etc. Weif. Mscr. 23^ 3
me ene losen ifte borghen bi rade 20 /. 121^; weret ok, dat minen perden
dher ratman (1303). Brem. Stat. 99; wat uplope eder utbreke in creme
de krich wart do entricht, de (ge- denste, dat scholden se mi erleggen
fangene) marggreye wart utgeborget und irstaden (1368). Gott. Urk. /,
Tor 7000 mark; to lesten wart he nr. 250 u. nr. 356; de sampninge
los mit listen. Bothos Chr. f. 179; 26 der ketterie began üt to breken.
ok wart gegrepen hertoge Hinrik, de Magd. Seh. Chr. 348, 8; ans Licht
vart utgeborget vor 100000 gülden. kommen, kund werden. Also dat ge-
das. e. J. 1404; worde ein borger ruchte des apostels in deme lande
gelungen binnen veide eder den de to Indien vtbrak, wo dat dar en were,
rath ?th sende, de mach siner frunde so de etc. lAib. Passional f. 17^; aldus
woU bruken, sick losen eder vthbor- so brak id vt, dat Judas nicht ^n
gen laten. Old, Urk. v. 1433; am was des koninges sone. das. 68^; dat
sulren dage wurt Gl. B. mit siner mit der warheit wol sali uitbreken.
liQifroawen dorch Gl. H. u. a. uth- Old. Urk. v. 1497. — 2. tr. ausbrechen.
geborget. jSo^^. u. Holst. R. 147. ~ 85 he brak üt de kile mit der hast. R.
2. gegen Bürgschaft geben oder laßen. V. 635 ; brak om sine ogen ut, Uen-
Wert emme nnsem borghere sin gut dete ihn. Magd. Seh. Chr. 127, 21.
gkenomen, dat eme de rat het ut- fttbringen, st. v. 1. herausbringen.
borghen oder ander lovede vor ene AI brochte he dat hovet üt, nochtan
loTede etc. Gosl. Stat. 88, 5. 40 bleven beide vote dar inne. 22. F.
ItWty n. Ausgebot j Aufforderung 694; von Müneen: Gehalt haben, de
neA (freiwillig oder pflichtmäßig) zu (pennynge) schullen half so vele fyns
MUn. Se (die Herzöge von MeU. u. udbringen, alse se swar syn. Gott.
Stargard) makeden en grot utbot in Urk. II, nr. 9. — 2. aus-, zu Ende
ereme lande. Lab. Chr. 2, 202; he 45 bringen, vollenden. Do bat vns eyn
sande sin utbot mank de ritterschop. gud vrunt, wanner wy dat boek had-
Chr. d. nordelb, Sachs, p. 149; had- den vtebracht, dat wy denne de an-
den de, den dat to behort, utbot deren bischuppe . . ere leuent ock
gedan unde geladen alle de gennen scriuen wolden. Brem. G. Q. 55; nocht
eic. Körner 197c; dede konnik L. eyn 50 (trotzdem) unthelt he den man 8 dage,
ÜTBMNGINGE 144 UTDON
wat wi dar umme deden ; und wi en uppe, unde worde eme benamen, ei
kondens niclit mit genen recht ut- dat he de gare atebuwet hadde, sd
bringen (seine Freilaßung erwirken)^ schalme de gare dem hureman up^
sonder wi mosten ene utborgen (1412), richten (ersetzen, entschädigen), Dithm
Livl, Urh. nr. 1919; solche unse sache 5 L. R. II, § 104.
anhängig tho maken, citation, ladung, ütde(ge)di]lgeii, schw. v. durch Ver-^
breve tho bidden, uth to bringen . Handlung erwirken, ausmachen, Di^
(erwirken) und tho reproduciren . . herwede beft Godeke mit gherichUi
gebührliche executoriales tho erlan- vnde mit rechte vnd tho rechten tyi
gende unde uth to bringende (1549). 10 den vthghedeghedinget. WigandsArch,
Vogt, Man. Brem. 1, 217. — 3. von II, 20; men schal mit eme utdeghei
Waren: an den Mann bringen^ ver- dingen, dat etc. Brschw. Urk, I, IGli^
kaufen. Sine hörne unde sine hüt ock schal men mit one uthdedingen^
machstu al dure noch bringen üt. dat se reden unde loven dem rad^
R, V. 5084; dewile nu de koopluden 15 eyne rechte gantze soene. Gott. L'rk.\
wüsten de waere up eenen goeden pen- //, nr. 378, 469.
ninck ut to bringen. Ben. 148. fttdeligen,- delgen, schw. v. nus^
fitbringinge, /*. Herat^bringung, tilgen, he delgede dat uth (in detH\
Bettung. Ik bidde dy, dat dyn sme- Briefe) unde scref wedder dar in etcj
like vorradinge myner zele werde ein 20 Korner 63^; sunde, de in den dode|
uthbringinge van der dupe der zünde. vtgedeliget sollen werden etc. DiaL
Brem. nds. Betb, f. 133^. Ghreg. 230h; ik hebbe dyne vnrech-
fitbroden, ausbroden, ausdunsten, ticheit vtgedelget. Jes. 44, 22. \
exalare. Voc. W. fitdingen, sd^w. v. bedingen, durch\
fitbuddelen, schw. v. (eig. durch 26 Verhandlung festseteen. wi sint ok
Graben etc. an die Oberfläche der Erde berichtet, dat Fr. wol mer eghens
bringen?) intrans. ans Licht kommen? gudes heft, wan de summe, de be
Isset dat van der warheit uthbuddelt vor heft vtedinget (1400). Lüb. Urk.\
de erghernisse. N. Bus 2, 65. 4, nr. 750. sik ütd., sich aus der
fitbundich, adj. u. adv. ausbündig, 30 Gefangenschaft durch Festsetzung eines
vortrefflich, ausgezeichnet, sehr. Se Lösegeldes befreien, vnde desse vor-
legerden sick vor de uthbundige vaste screucn borghere dingheden [sikj vi
horch Stade. Westphal. 3,25; utbun- binnen enen Verden deele iares vor
dig grausam, das. 27; de regerede dusent lodige mark. Brem. G.Q.12Ö.
utbundig wol dat landt tho Hol- 35 fitdomen, schw. v. ausdunsteti, -dam-
stein, das. 33; ein utbundich hupsch pfen. exalare. Diefenb. n. gl.
furstinne. das. 89, fitdön, unr. v. 1. herausthun, -nek-
fitbfir, m. auswärtiger, nicht zur men. de lever wart eme ütgedän. R.
Gemeinde gehörender liauer od. Bür- V. 5338. — 2. austhun, vernicfUefi.
ger. Enich man, die arve toe huire 40 Dyt synt de dage, de neine vorget-
hevet van utebueren etc. Richth. 521, tenheit utdon schal (delebit). Esther
§ 7. s. Richth. s. v. 9, 28 (H.); dat datum was uthgedan
fitbnringe, = ütburen. De ut- unde eyn ander datum was nyge ge-
buringe schSlen hir binnen nicht pan- screven. Lüb. Chr. 2, 246. — 3. aus-
den. Lunden. St. R. Überschr. zu Art. 45 thun, auskehren. Eft en man siner
37 (Dithm. R. Q. p. 198.) dochter acker mede louede, so schal
fitbnwen, schw. v. zu Ende bauen, he er den acker van stunden an vth
vom Dünger : vollständig benutzen. don. Dithm. L. R. § 194. — 4. aus-
Verkoffte he den acker, unde de ene thun, ausgeben gegen Backt, Zinsen etc.
to hure hadde, de hadde dar gare 50 Molen unde munte unde allerhande
ÜTDOÜWEN 145 ÜTDRAGEN -DREGEN
toln imde gat to tinse oder to plege sware grote veltdage geholden sint,
atgedan ne mut anderweide nieman vnd doch tho nener entlyker gantze
to tiose dun. Lehnr, Art. 60^ § 2 ; vredelyker vthdracht komen künden.
dot en man sin lant beseiet nt to Crr. Weisth. 3, 86 ; unde de rad van
tmse oder to pleghe to besceidenen 5 Magdeborch bearbeide sik dar truwe-
jiren etc. Bsp. 5, 77, 1; vnde dey liken inne . . und dem heren wart
borghenneystere sollen des jaers vyt vortelt, dat ed mochte to groter ut-
doen steynhnes, wagen, teynden, dracht (langwierigem Prozesse) und
gfairaen, yyscheryen. Dorst. Stat. 185; Unwillen komen . . und drengeden
Item die raet mögen iarlinx verpech- 10 den heren so sere etc. Magd, Seh, Chr.
tes ind ythdoen den körten grauen, 360, 24.
den dick etc. das. 222 ; ok so schal fttdragen, -dreien, st. v. 1. (hin)aus-
de Todermarschalk . . dat namad vt- tragen egerere, ut dreghen, to stole
ioQ, mde schal den kemereren dat gan, schiten. Dief. — 2. ausschioateen^
^elt antworden, wes darvan werd 15 (aus der Morgensprache). efiFiitire. Kü.
[liOO). Lab. ürh. 4, nr. 708; aus- In den Han5>. Z. R. s. im Olossar.
iu% sum Arbeiten. Hamb. Z. R. 39, — 3. eu Ende bringen. Die andere
17, — Befl. sich (ruhmredig) ver- deel . . koren bisscup Symone van
nekmen laßen, van sich rühmen, prah- Padborne; dar veel die greue van
'^s. anse borgere weren de lesten 20 Holsten mede to. Men sie entvellens
md qaemen in or herberge und eme na vnde hulpen eme die sake
leden sik ut unde dat behagede nicht vtdregen. Brem. G. Q. 73; wolde
len gemeinen luden utermate wol. de bischop dat orlege myt en uth-
M<yä. Seh. Chr. 271, 7; De dre rid- dregen bet ynt ende . . so wolden
lere qaemen tho Rome to deme key- 25 se mede vyende werden. Lüb. Chr.
(ere rnde deden syck vth, dat en 2,338; mank anderen spitesken wor-
bode in deme slape vorkamen, wor den sede he tho M. A., dat he nicht
p>It begrauen were. Soven Meistere mehr anrichten scheide, also he uth-
^- C2^. dregen konde. Lüb. Reform. 47. bes.
Mraweiy schw. v. aus-, verdaueti ; 30 eine Streitsache eu einem endgültigen
iü-idriicken. exprimere. KU. Unklar Ausgang oder Ende bringen, gütlich
« der Stelle: De Verden vroude dure oder im Rechtswege; endgültig beschlie-
Let di god beschowen An enen heten ßen. und by dem gerichte vort to
rure Vnde sine macht utdowen ; Dat rechten tiden erer dage to warden
nir wart gheslaghen wech etc. Para- 35 bit to eynen utdragenden ende. Th.
iits 72, 26. Vervem. 130; dat de keyser herto-
itdetwinge, f. Verdauung. Allent ghen R. mit der herschop L. belenet
Ut to dem munde ingeit . . dat wert hadde, alzo dat hertoghe W. suluen
reUten yn de utdouwinge. Matth. 15, mit deme keyser utedrageD. Lüneb.
f? ^Ä^. (in secessum emittitur. Vülg.) 40 Chr. I680; (Lüneb. führte Krieg mit
itiraek, Atdraeht, m. u. f. Aus- dem Herzoge) alzo se mit utedraghe-
^(V^ endgültige Entscheidung einer nem rechte wol don mochten vor dem
^reüsache. To frede unde to enen rike. das. 173c; alzo dat hertoghe
niden athdrage komen. Hans. Urh. W. mit sinen heren vnde rade vte-
'. 1461; vormiddelst eneme endeliken 45 dragen vnde vorenomen hadde. das.
ithdrage de scheliDge doden (1447). 177c ; wille gi dat nu alle mit recht
bithm. Crkb. S. 33; to rechtes uth- hebben edder utdrageu, der tid hebbe
Incht unde uthsprake gekomen sin gi nicht. Magd. Seh. Chr. 241, 12;
3 solker mate unde wise etc. Hanov. dat recht mach malk dar vtdregen
S. R. 427; vm wilke twydracht . . 50 laten vnde vorderen (1397). Sudend,
XÜMatdwd. Wtti«crbiMli. T. XO
ÜTDREIEN 146 ÜTDRUCKEN
8, S. 211^ 13. — 5. ersetzen, (de expellere, utdriven vel utslan. Yo(
schade) den schall he unde de syne L. — Vnde sit he darenboven (troi
utdregen. Dithm. L, B. § 4. dreimaliger Aufforderung vtthovü
utdreien, schw, v. ausdrehen; sik u. rende), so sal men ene setten in de
sich herauswinden^ entsclüüpfen, ent- 5 torn, vnde driuen de vth, de in dem
rinnen. Dar kan he sik dan so listi- erue sin. Rig, St. R. 166^ 5 ; sok k
gen ütdreien. R. V, 4781; dar um böse daeten (kettery, horery etr
drei di ut, du krichst hir nicht. werden mit glicken processea utli
Vorl, Son 926; dar du di hefst her gedreven und verfolget etc. Fa}<-:
ut gedreit, Dar heft en scharper wint 10 Staatsb, Magae, 6^ 628; eine Sirk
geweit, das, 984 (u, dazu Höfer), od, Besitz nicht anerkennen. Wer
fitdrengen, schw, v, mit MacJU ienech twienghen vnder luden vmui
fördern^ zum Ziele treiben, vnd dar- en perd . . dat it er iewelic vtdnu
mit se dit vnd de andere sake der vnde er iewelic is vorsake, dat it si
deilinge (Landestheilung) mochten 15 nicht ne si (Varr, we dat vpdriu i
vthdrengen etc. Kantzow 189. vnd he dat etc.). Lüb. R. 327. (Di\
ütdrenken, schw,v, durch Abschnei- selbe Gesetz lautet S. 404: wert schi
düng des Waßers zur Ergebung nöthi- linghe twysschen luden vmme en pei
gen (vgl. ütsmachten). Se konden de edder vmbe quek, also dat dat quy
borch nicht winnen; se mosten se 20 erer nen hebben en wille vnde w.i
utdrenken. Do se de Stadt wunnen vtgeslagen, dat höret dem voghed^
etc. Bothos Chr. /, 142. — beitreiben? oder veräußern? =111-
fitdrift, f 1, AuS'y Vertreibung, ren? Die panden (Pfänder) solk
2. Beseitete (belegte jem,müBeschlag) den derden penninck beter syn da
erflick gudt umme sacke, dat nein 25 die princepaelsumme ; endo weer du
erve tins en were, und vorvolgede geleent gelt off verdient loen, d:i
dat 3 dage und 6 wecken und leite machmen uytdryven mit rechte i\\
sich dar an weidigen, und dede darna dwars nachten (Var, in den denki
eine utdrift (d. h,?) und ein thoslach dach). Richth. 273, § 9.
und boide dat veele . . unde konde so fitdroten, schw. v, durch Drohn a
des nicht verkopen, den sali men mit herausnöthigen. So wor lüde en scL:
gerichte wisen an dat gudt. Fahne, hebbet tho zamende e&e en mi
I)ortm. St. R, S, 46. — Vgl. ütdri- den mereren deil in demo schej
ven am Schluß. de minnere scal deme merendele v<*
fltdrinken, st. v, austrinken; mit 85 gen, id en zi also, dat he mit dt 1
Acc. der Person: die jemand aufge- merendele dat schipp wolde lig;^
legte Brüche auf dessen Rechnung ver- laten unde den anderen uthdrott*;
trinken? vgl, vordrinken. Wolde hie des en schal nicht sin. Bretn. ^^•
dann die brocke nicht geuen, so sol- 299 u, Rig. St. R. 198.
len sie ine vthdrinken vnd verbieden 40 dtdrucken, schw. v. 1. ausdrucli:
ime syn ambt. Dortm. Urk. III^ 215 nennen oder angeben. Vmme cii .
(a. 1402); vgl, S. 223^66; vnd wert vtedruckeden summen penninge. /'
Sache, dat hie dannoch (nach vier- neb. Chr. f. 183^; dat se binnen vt
maliger Ladung) nicht komen en drucke(n)der tyd bi eren eeden w t^v
wolde, so is hie verwunnen glycherr 45 derdon scholden. das, f. 18(A ; h\ \
wyss offte hie drie vtgedrunken were nen den vtgedruckeden iaren. BUh /
vnd sali ouch drie Schillinge betalen Urh, nr. 390, — 2. erzählen, al
wan men ihme anspreket, gelyck offt hir vore utedrucket is. Lüneb. f. /.
hie vtgedruncken wer, das. 8,223,67. f. 166c ; vnde bat vns do, dat W3- ,.
fttdriven, st, v. aus-, hinat^treiben^ go groten orloghe wolden clarlikea
• ♦ •
t V.
ÜTDÜNEN 147 ÜTEREN
dncken ?iide scriaen. Brem. G, Q. uiten mit seven eeden ( Eideshelfern) j
55; we kan eynes ymmeken natura ende so solde hem dar aen genogen.
ntiincken7 Josefe V.d. 7 Tods, V.J357, das.; na rechte gescheden, dat W.
BMuen, schw, v. aufschwellen^ aas- scal zyne hant yppe den sulfften brefi
idnen. De eine (der unnüt^fen Manche) 6 leggen vnde ten hilgen sweren, dat
wert sinen back, mit allerley visschen he zodane gaedere, alz in den breue
apgeblasen und uthgednnt, alse dat zynt bescreuen, den kynderen vul
Tomemeste syner guden wercke er- vnde al geutet vnde vernoget heft.
togen. PraUst. Gl. ssu E. V. f. 163. Emd. Bußb. f 69; hebben gesworen,
AtdirsekeBi schw. v. herausdreschen lo dat S. zyner suster frow Oerldsna
(=ütdorsken, -dosken). Welck forste vul vnde al wol heft geutet eren
by Tn0en dagen Wolde solck saeth bolbryngh van dem herde. das. ; item
tho acker dragen, de durschede wol Meleff zall bynnen XXI dagen vthen
vth der eren krön. Odav. f. JS^ ; dar- übben vnd Lyubben myt der derden
ione (im Kloster) vorde se eyn so- 15 band erer twiger moeder boelbrenge,
licke regel Vnd därsschede vth mit so Meleff den myt erer moder zeli-
orer tangen flegel So mennich an- ger dechtnisse entfangen hefft. das.
dechtich gebeth. das. f. 9. f. 68^. (Im dritten u. letzten Beispiele
itdwaleB, schw. v. irregehn. War scheint Mien^ t<?i6 uteren, au4ih: bewei-
raste ys vnde gude gedachte syn, dar 20 sen^ darthun — die Größe des Vermö-
en jB geen vnnutte sorychuoldycheyt gens eidlich erhärten — au bedeuten.)
noch wtdwalen der synnen. Leben d. ntenen = uteren. Varr. eu Bsp.
*. Frang. 166h, II 62, 1. (Auch im Cod. Oldenb.)
iteektiseh, adj. fremd, (der nicht dtentrichten, schw. v. bezahlen. Tu
mr Acht, Genoßenschaft gehört). Se 25 vormundern desses testamentes so
wrogeden, de to seck genomen in de hebbe ick gekoren, hem J. und her
mast Tfomede sviryne van utechteschen C. hir bi tu doende und also ut tu
laden« Gr. Weisth. 3, 92; vindet men en[t]richtende, als se darvore willen
den waghen na der none in dem vor gode dat loon untfaen. weret
holte . . so mach men panden vor so ock, dat erer welck vermiddelst der
einen nutechteschen man. das. 3, 82. tiid der utuntrichtinge aflivich worde
Bieher? andedatse dar nement ynne etc. (1389). Livl, Urk. nr. 1263; 100
pandet hebbe unde dar ny nemant mark tu sinem willen ut untrichten
pleghe ynne to pandende, sunder und betalen etc. (^I^PT^. da^.nr.i^^7.
desse vorscrevene mochten dar ynne 35 utep, Comp, äußere, vor de uteren
Men utexede lüde (1399). Hanov. nye dore (1368). Gott. Urk. /, nr. 252.
St. R. 221. utep, adv. außer. Worde enem min-
iten, adv. verlängertes ute, s. oben, sehen ene wunde gewracht van velen
iten, schw. v. herausgeben, heraus- luden, de wunde mach me nemande
Wrc«, oft/r. utia, ags. utian. — Waer- '40 geven, uther alse (= den) enem. Lüb.
äoe een wyff ann ene haue koemet -B. 320, Anm. 6.
end ann ghuedt, end de gheen kin- ntepen, schw. v. 1. hinaustreiben,
der teet, so hoert men hoer tho verjagen, verstoßen, exterminare. —
^ene alsodanc ghuedt, soe sy daer De scole wi . . vth vnsen sloten, lan-
brachte. RietUh. 305, § 15; vortmer 45 den, herscap . . ganslike vteren vnde
so Bai men uiten den hoeveners over- vorwisen (1341). Dieph. Urk. nr. 40;
sten rock, eene eenvolden hoike, syn na deme als gy myne vrund de houet-
broek etc. Gr. Weisth. 3, 878; ende linge to Butenjade vterd van eren
^eeri, dat den amptman hier niet holden vnd kercken . . vnd gy ze
aen genoehte, so solde men dat erve 50 vurder dencken to vordriuene vth
10*
UTEREN 148 ÜTEREN
landen vnde luden. Brem. Urh, v. v. 1415. — 3. herausfordern^ die Be-
1419; nement schal den anderen dar- Zahlung einer Schuld etc. verlangen^
umme baten, veyden, hinderen, be- jem. wegen einer Schuld belangen,
scbedegben, uteren ofte yenigberleye unde wil yw de (14 9f unde 16 seh.)
wrake don (1433). Brem. Stat. 440; 5 senden . . alzo dat gy ze in guder
ok wille [wi] sodane personen (die tit, to uternde jwe pari soltes (euren
wegen Schuld flüchten) vormiddelst Antheil am ScUee gegen Bezahlung
breuen, kosten vnde arbeyden vteren auslösen^ die Herausgabe dessdben ver-
ende Yoruolgen laten, dat se in nyner langen ?) , wol scholen untfangheu
stad van der benze scholen leydes 10 (1437). Hans. Rec. IP, S. 40; Vor-
geneten. Lüb. R. 552; doch so schal- sumede ick dat, so wilkohre ick in
men den sundere nicht ghans vor- desem brefe, dat men sodan gebreck,
werpen, vteren ichte vorsmän. Ecdes. hinder unde schaden, de daramme
f. 63^; de arme is vorsmaed vnde geleden werden, von my unde minen
werd ghemeden vnde ghevteret vmme 15 erven unde goederen mag utern, win-
sin armoide. das. f. 73c. — J2, von nen unde mahnen mit pandinge, mit
sich thun, herauskehren, veräußern hesate etc. (1503). Vogt, Monum.ined.
(verkaufen). De van Osterode slogen II, 291 ; (dusent goltgulden) datselve
ok krossen uppe den mattier slach van en allen ofte eyuen besundereo
. . De worden hyr binnen utert nicht 20 tho forderen, tho utteren und tho
mer wen vor 3 brunsw. pennig. manen (1529). Nies. Beür. 1, 158;
Brschw. Schichtb. f. 218; whor ein wered, dat de van Velthem deme rade
frouwe ahn einen herdt kameth vnd nicht en deden in vrunschop eder in
nhen kyndt teledt, so schall mhen dem rechten, des se us plichtich
ehr vtheren van der where alsodane 25 weren, so scolde us use herre mid
gudere, alse sehe dar gebracht hefft. den van Veltem ringhen laten uude
Bichth. 123, Anm. 3 (vgl. das erste ne scolde us dar nichtes umme ute-
Beisp. s.v. uten); ik bekenne, dat J. ren. Brschw. Chr. 1,55,25; CortF.
unde H. neen gud Adden schuldich unse borger, he£ft uns bericht, wo
synt to uterne, dar zu zee vor an- 30 dat Hinrik V. juwe borger, eme
sprekt (1413). Ostfr. Urk. nr. 234 ; schuldich [sy] ene benompde summe
Weygherde he des (des doden scult pennige unde vurder vor ene ghe*
£fu eahlen, nend. de gast, uppe den lovet hebbe vor seventeyn Brem. mark,
sin erve vallen mach), so sculde men Van deme vorg. gelde unde loffte
dat gut, wat he ghelaten hedde, ute- 35 scheide und wolde Hinrik deme vor-
ren (veräußern, verkaufen) unde ghel- ben. unsem borgere betalinge unde
den manlikeme na siner marktale. beneminge gedan hebben . . deme
Gosl. Stat. 8, 17; effte ein man doch so nicht gescheen en sy. Alse
wechstorve unde werde beschuldiget, sy de genante Gort myt gerichtes
dat he scholde upnamen hebben siues 40 tlwange dar to geutert (genöthigt),
slachtes manghelt . . unde he hadde dat he vor de vorben. juwen borger
leved (hinterlaßen) enen sone, so bereden moste (1443). Hans, Gesch.
schal de sone sineme slachte . . dat Bl. Jahrg. 1874, S. 70. — 4. äußern^
gut uteren. Dithm. L. R. § 163; jseigen. De beiden uterden ere bos-
(oder zu 4^? vgl. II, Art. 180); vort- 45 heit. Chr. d. nordelb. Sachs, p. 17;
mer en scal de prouest der ker- mit dem Munde äußern, darthun, be-
ken eghene lüde nicht vorkopen, vor- weisen, erkläreti. sprack he to eme
zetten, vorwesselen, voranderen, be- unde uterde, wat de begheringhe sj-
schatten, voreruedelen, vorherweden ner andacht were. Korner 349>; Ware
offt vtteren nynerleye wys. Old. Urk. 50 it» dat nen kopman darby gewest, so
ÜTEREN 149 UTERLIK
sdiolen de jenne, de it (das Strand- theen, Tortien) na me scaden, dar
^) entpfaDgen, utern mit twol£f mede n' is he nicht unsculdich. Ssp.
gaden mannen, dat des gudes nicht //, 6JSy 1 ; wer we in unssen landen,
mehr gewesen hadde (1384), West- de nycht recht nemen en wolde . .
fiud. 3, 1760; wil he des den tagen 5 des solden wy unde de unsse vnss
nicht beloYen (daß der gekaufte Acker yteren, syner nicht in unsen landen
bezakU sei), so schal de gönne, de lyden etc. (1454). Wigands Arck. 4^
deo acker kofft heft, tostan mit twolf 58; dat andere stacke (um dessent-
mannen ande uteren em dat gheldt (die willen ein Bechtsgutachten begehrt wird)
Bezahlung darthun). Dithm. L. B. 11^ lo is dat, wanne de man, de sik des
^ 106; efit dar en yruwe were unde mordes uteren wil (sich von der An-
hedde ene suster unde de suster klage des Mordes^ der ihm Schuld ge-
stonre nnde de andere suster spreke, geben^ lossagen^ ledigen^ befreien) etc.
dat se mer gudes scheide dar ut Stendal. Urtheüsb, S. 40; (dey also
hebben alze de andere ere tostunde, i6 [nenUich: daß er rovich ofif duvich
so schall dat burschop, dar se ute- giit in Besitz genommen habe] hQschxil-
gheven ia, uteren, wo vele se darut diget is) . . de moet syck des gu-
hebben schaL das. i, § 166. — Befl. des uteren (den Besita aufgeben) unde
1. sieh (äußerlich) öffentlich zeigen. sweren, dat he dat gudt kofte bi
Nemant dorste sik uteren vor enen 20 lechten dage und dat nicht en wüste,
cristen. Chr. d. nordelb. Sachs, p. 41; dat dat gudt . . gestollen were. Fahne^
do uterden sik de guden cristen bin- Dortm. 3^ Art. 209. — sich enthalten.
Den Hamborch. das. 44. — 2. dar- ynd scholen sick dedlicher verhand-
/Atfii, versiehern. Ec scal oc hern lung an des deders frunden by ver-
Lippolde sine breue weder schippen, 25 mydung lyves straffe uthem vnd ent-
de he gegheuen heuet, dat he des holden (1556). Westphal. 2^ 450; sik
stichtes to Mynden vient nicht mer alles rodens, schrivens, druckens ed-
werde, mochte ec der breue nicht der der geliken sick gentzlich utern.
hebben, des scolde ec mic uteren mit Benner, Brem. Chr. 2, 215; so [se]
mineme rechte (eidliche Versicherung so sick solcher frowde uthem unde ent-
dbgehen) ynde scolde vormöghen, dat theen. Neoc. 1, 121.
etc. (1319). Sudend. /, nr. 311, — nteringe, f. 1. Befreiung,Beinigung,
3. mü Gen. sich entäußern , sich Losschwören. Wor en man acker kofft
lossagen von^ von etwas nichts wißen unde dar ghude bewysinghe by hefft,
tcoUen. worde^ gudt under unsen bor- 35 dat he gelt utgheven hefft, unde me
ger besät mit gerichte, de borger ene vorder beschuldigen wolde, so
mach sick des gudes nicht uteren, mach he de utheringe hebben mit
beth dat mit gerichte gewunnen si. XU mannen. Dithm. L. B, § 148. —
Faktie^ Dortm. 5, p. 58; spreke wei 2. Nöthigung? (Im FaU einer Nicht-
den anderen an mit eme openen 40 erfiälung eines Vertrages ist gestattet
breiTe unde spreke, sin inghesegel die Erfüllung au er^unngen durch ver-
were dar ane, bekennet dey des se- schiedene BecMsmittelj die angeführt
gels nicht, hei mach swaren to den werden^) dat ene to brukene sunder
belegen, dat dat segel sin nicht en hindernisse des anderen sunder utte-
si noch nu sin were unde uteren sich 45 ringe jeniges gerychtes, off mede ge-
dar mede des breives, sich befreien uttert (d. h,?) vnvorvolget vnde vn-
ron d. Br. das. S. 38, 44; (berich- vorklaget vor iemande. Old. Urk. v.
tigt von Frensdorff); wil he ir (der 1467 u. 1492. vgl. uteren, 3.
Thiere, die Schaden angerichtet ha- nterken = uterliken.
ben) dk iiteren (Varr, utenen, ut 50 nterük, adj. äußerlich; offen, nicht
UTERLIKEN 150 UTEßSTE
versteckt^ genau bestimmt. Ene vier- liken vnde wterliken to eren ynde
like antworde gheuen (1372), Lüb, to rechte kegen eme vorbaden heb-
ürlc, 4, nr. 176; dar wy ok noch heu (1469). Styffe, Bidrag 3y nr.lU;
ghene vterlike antworde van crighen ik bidde dy, leue here, the my alle
en kunnen (1382). das, 4^ S. 456; 6 daghe also vterken in betrachtinghe
de sulven article möge gi handellen dines lydendes, also ieghenwardich
in jaweme rade, juwe gutdunke[n]t rechte ift ik sta vor deme crace.
und ttterliken willen juwen boden Van d, Wege d. cndees f. D7^. —
dar van mede to donde (1407). Liü. Chmpar. alzo hir vor in vnsem an-
Urk. nr. 1742; bidde we gik, dat gi 10 dern antworde vnd uterliker in ynser
vns desser uterliken nSdantworde claghe teghen de heren utedrucket
nicht vorkeren noch en witen ("^5^5^. is (1396). Sudend.8, S.177; Superl
Sudend. 8, 8. 175^ 17. hebben gearbeydet, als wi aller nter-
ilterliken, nterken, adv. äußerlich; kest künden unde mochten (1383),
offen^ genauy bestimmt , sehr; penitus, 16 Hans. Reo. 2^ 316; unde spreeken
plane, prorsus. Kü. engl, atterly. — mid en darvan, so wi uterlikest moch-
Ik danke ja uterliken, dat gi etc. ten (1379). das. 2^ 215; wetet, dat
(1400), Livl. Urk. nr, 1574; ju sal wi ene sproken und berichtet hebben,
her W. mit dem munde wol berich- als wi best und uterlikest konden
ten, des ik ju nicht so uterliken 20 (1386). Liü, Urk. nr, 1231,
scriven en kan . . Hir up so weset iitermate(ne), adv. atiy3erfna^en, «ier
hir uterken ane vordacht (1396), das, die Mafien^ außerordentlich, utermate
nr. 1414; bidde, dat gi H. und de wol. Magd, Seh. Chr. 271, 7; dit
sine underwisen und uterliken berich- holet utermaten sere. Rost. Ärsmeib.
ten willen, dat se etc. (1406). nr. 25 f, 23^; utermaten vele. Körner 4U;
1711; ene sake, der wi ju nicht uter- vtermatene wol. Lüb. Urk. 4, S, 438.
liken schreven (1410). das. nr. 1834: nterste, Superl. adj. äußerste^läzle.
dat en kone wi noch nicht uterliken He bat Lazarum, dat he dat uterste
weten (1409), das. nr. 1804; bidden van synem vinger steke int water.
ju up alle desse stucke emstliken 30 Dial. Greg. 234^; in deme utersten
willen trachten unde de uterliken to van Turkyen. Korner 162^ ; dat he
herten nemen (1412), das. nr. 1915; do den vanghenen al er gud nicht
unde beeden ze uterliken, dat etc. wedder en ghaff uppe de utersten
(1379), Hans. Rec, 2y 216 ; dat man teyn margk na, ik swighe van deme
uns hir zeker unde uterlike up kunne 35 utersten penninghe. das, 227^; dat
vorantworden (1382), das. 2, 301; we ane godes hulpe nicht konden
des hebbe wy de sake vterlike ver- ghenesen hebben van zodaner uter-
uolghet met groten arbeide ende met sten freueler vyentliker nöd weghene
groten costen (1372). Lüb. Urk, 4, (1396). Sudend. 8,8.176,8; seenvol-
nr. 176; synt de heren vns zo dycke 40 den uns gheenen rugget6ch van zoes
grofiiken vnd uterliken anclaghet, dat weken geven, dat wy jw eren utersten
we des van ere weghene nicht laten willen, woer se to wolden, mochten
moghen, we moten dat unrecht, dat ghescreven hebben (1438), Hans. Bec.
se vns dar ane d6t, zo uterliken vnd IP, 8. 153, geringfügig. Se en kon-
zo openbare vorantworden eic,(1395). 45 nen de mynnesten vnde vtersten ge-
Sudend. 8, S. 175, 14; we hedden zo- breken yn en suluen nycht vorwjn-
dane antworde leuer vorsweghen, nen. Dial. Greg. 190 ; de snoden yni^
hedden vns desse heren mit erer an- vttersten dynge. das, f. 256. Von der
claghe dar zo uterliken nicht to drän- Zeit : ick schicke vnde sette dat te-
gen. das. Z. 19; dat wy vns so bog- 50 stament mynes vtersten (letzten) wil-
ÜTESCHEN 151 ÜTGAN
in desser wyse. Testam, v. 1417 gen edder bowyszen konde, wolde
(Arck. f. Gesch. Lid, p. 215), — Adv, hie die XXX m., de he dennhe nu
Biienaarten : ten utersten (bis auf noch by gedachten P. vthgande hadde,
ks leUte^ vollständig) vuUenbringen. entrichten (1529), Wism. Zeugeh, f.
Pass, Chr. 85^; also he do alle ker- 5 292; von Deichen, die durchbrechen;
ken bynneQ Roma uppe dat uterste von Sielen, die einreißen. Dar solke
hadde schynnet. Körner 92c ; dat he dike uthgingen edder inbreken('iJ7^^.
em appe dat uterste nicht en lovede. Casself tfrk, 105 ; und darnach sines
ias, 234h. nabers diek uutginge und sin gude
itesckei, schw. v. die Auslieferung 10 diek so mede ginge. Brem, Stat. 573;
verlangen. Got wet dat wol, dat gi a. 1218 do ginck de slyck syll in
anschuldege lüde utescheden (1331), Rustringen uth. Fries, Arch. i, 316 ;
Lid, ürk. 6^ S. 495, bu Ende gehn, vergehen, aufhören, ab-
iitYtnt% schw. v, ausebenen, schlich' gelaufen sein, Ik sach eynen riken
^. dat bolwerk. Ben. 259; ock schall 15 man, dem was de ende uth geghan
frow Himbe uthevenen laten de noer- (= war gestorben), dat de arme sele
dersidt yan orer horch. Ostfries, ürk. begunde klagen. Hanov, Mscr, I, 84,
Rf . 428. S. 410 ; dat hadde menneghe tyd ghe-
^tgiMf unr. V. 1. intrans. ausgehen, stan in vrede . . nu gingh de dach
eig. u. büdl. Gedenket, wo Reinke 20 ut, dat de Sarraceneu sere moyden
ok solven mede ütgink, dar men juwe de cristen. Lüb, Chr. 1, 92; in s.
broder uphink. R, V, 1863 ; he vor- Nicolaus avende, do de dach uthghink
wandede ene sere, so dat Isegrim etc. das, 1, 187; 1, 253; do sulves
ein oge gink ut. das 6354 ; wor ut- ghync uth de dach, den de byschope
gaade (so in der Überschr,) veltwege 25 ghemaket hadden thusgen . . tho haut
(i.k. nicht Hdsncege oder Sackstraßen?) do sych dach unde nacht scheyde,
sind, de me gan, riden u. yaren mach. do was de vrede ute. das, 1, 419 ;
Dithm. L. R. II, § 224 ; en ütgände dat gutlik bestand, dat nu yppe Wal-
urLunjnichtiges Weib, Hure? Item wor burgis vtgeyt (1447). Dithm, ürk.
enTthghande wiff were, dar menich- so S. 78; we dedingheden einen vrede
man syn honet vmme nedder slan wente uthghande wynachten. Brschw,
moth, efite ere vrund edder wol dat Chr. 1, 49, 8; versette we ei'fiik gudt
vere, de se dael sloge, de schal dar op ene uthgaende tid (bis eu einem
nenen vrede ane braken hebben. das. gewissen Termin), wan de tid ver-
I, § 236 ; ofit dar en vtgande wi£f 35 sleten were etc. Fahne, Dortm, 3, p,
worde dotgeslagen, so schalme ' se 57, — Im Jurist, Sinne : rechtes oder
nicht hogher betalen alse enen spei- to rechte ütgän, sein Recht (in ent-
sone (uneheliches Kind), das, II, Art, scheidender Instana ?) suchen, Weren
48; dat ein gedrucket werk utginge lüde twitallich und gengen rechtens
(erscheine). Hamb, Z. R, 8, 17 ; dat bot 40 uth to anderen luden . . wat se en
gink nt van des koninges weghen. segeden vor recht, dat sali malck
Karner 176d; von Zahlungen: fäUig den anderen halden; brecke dat eer
^fi. dat he vuldoe van all sime gude welck und woirde dar boven schul-
binnen den negesten iare to komende diget umb schaden, des he nu to
van den dage, dat dat schot uthgeit. 45 rechte weer uthgegaen, den schaden
Fahne, Dortm. 3, Art, 231 ; ausstehn mach he verantworden. Fahne, Dortm,
(von Schulden). Dytis de schult, de de 3, Art. 182; daher dat ütgände recht,
gemelte Hans Otte vtgande hadde, letzte Instanz (letzte Quelle, aus der
by A. R 10 m. etc. Wism. Inv, f, 191 ; das Recht fließt) ? sunder ok iegen
wo hie ouerst szodans nicht nhabrin- 50 den rad der stad to Bremen, dar de
ÜTGAN 152 UTGANK
genanten iuncker, rad to Oldenborch eogen)^ dat he bewisen kan myt ein(
. . ore vthgande recht hebben van waren recess (1436). Z. f. Nkda
older wonheit wegene. Old. ürk. v. 1855^ S, 177, — verweigern^ ablengm
1446; were dat also, dat jenichman were aver, dat gi desset allet utgi
brochachtych werde yeghen des cop- 5 gen, so moste ek Alberde rechl
mans wilkor, vnde bode sik in eyn staden. das. S. 172; auch im nlo
utghande recht, de scal euer seghe- Jurist. Sinne: verleugnen^ ablegen, l)\
len byunen eyme haluen jare vnde cleet heft he (Christus) syck augj
vntsegghen sik des also alse juwe daen, syne bogen werdicheit uth gj
recht inne heft (1364). Hans, ürk, lo gaen . . he is geworden dyn gelicl
li, S. 667; werit dat it also velle, Lied. a. d. Münsterl. 6, 4; volge
dat ienighe schipheren . . schelaftich na und ganck dy solves uth. de
worden, dar dotslach van komen 45, 1. Vgl. Pf. Germ. 15, 366.
mochte, so sette wi, dat de olderlude IL trans. nachgehen^ nachforschen (Mj
de macht hebbe[n], dat se den mo- 15 eu Ende)^ ausfindig machen, aufspüre^
ghen enen vrede beden vnde in daghe nachweisen^ überführen. 8. Grimai
setten to vorlikende edder to enem WB. i, 87J2^, 8. Johannes vrint d5
vtghanden rechte (1366), das. S. 585. quamen vor de ratmanne unde da-
bewisen, dat creme vader de herschap gheden, dat Job. wundet were .
Luneborch in des rikes hoüe vnd 20 unde spreken, dat dat Johan van L 0
gherichte afgherichtet wart mit vt- hadde dan unde Thideman, undj
ganden ordelen etc. (1396). Sudend. baden de radmanne, dat se dat wol-
8, S. 175, Z. M, — mit Gen. sich den utghan (1336). Brem. SUit. J^O^:
seines Eigenthumes etc. entäußern, se schickeden er vrent dar bi vtr
Verzicht leisten, in lat. ürk, devestire. 25 dem raede der ghansen warheit vt
Se sint des alinch myt bände unde tho gane van dessen stucken. Dortm..
myt munde utgeghaen und vortyen ürk. 2, S. 150; dee dey ghaiise:.
dar up genslike und alinch (1390), warheyt vt gencgen. das. ; (L. P. hat:'
Kindl. 3, 511; bekenne, dat ik des der Stadt veruntreut ^bm^AsX%\\\Ti'^\^~
rechtes und der ansprak bin alyngh 80 we ut mit den radmannen, de na o^
utgegaen und hebbe darup vertegen unde vor os pleghet to sittene, da-
myt bände unde myt munde (1400). de rede aldus is. Brschic, Urk. i\
das. 5, 548; wy synd alyngh utge- 1310; were it also, dat ienich miii.
gaen alles eigendomcs, alles rechten van hennen queme mit behendi(ht:
und aller ansprake (1400), das, 1, 88; 35 mit sodanen gude, also he gecoi:
1. 197; wy sint disses houes vnd hedde, vnde kiindemen dat vtgan mit
gudes alinck vytgegain. Selb. ürk. der warheyt, den soldemen ansprekcij
nr. 909; gans, deger unde al vtgaen (1370), Hans, ürk, II, S. 281; word».
vnde vortiggen (1485), ürk. v. Dal- dat vtgegan, he scheide gebrok^^h
Aeim; und Locke is vort des vurscr. 40 hebben dat laken. das, 285; werei
vorvalles und gudes utgegan mit sake, dat ienich man dit was to Nou-
hande unde mit munde (1409). Livl, garden cofte hemeliken . . vnde h:
ürk, nr, 2978; aldus steyt uns dat mit der warheyt vtgegan werde, das
nicht to donde; yodoch rechte wille S. 282.
wy nicht vorleggen, wente wy rechtes 45 ütgändes, adv, nacJUräglich, 5cA/?V J-
ny wolden utgan (entziehen) (1441). lieh, Livl, ürk. nr. 2335. 2607,
Hans. Eec, IP, S, 414 ; unde hefft ütgank, m. 1, Ausgang, Maleper-
geklaget van wegen A. van M., dat tüs hadde mannigen selsen ütgaiik.
ome de borgermestere unde rat sin R. V. 508 ; mit water vnde waterh^p
ere unde rechtes utegeghan (ihm ent- 50 vnde erer stouwinghe, dämmen, huJe.
idd
ÜTGEETINGE 153 UTGEVEN
wege ynd afweghe, vtghenghe vnde 109; me scholde emhe dat swert
wedderghenge (1380). Lüb. Utk. 4, geuen (statt gerädert eu werden) vnd
S. 416 u. ö.; de water steghen nicht den licham mjth deme houeth vp
ftlkoeD TaD ntganghe des meres unde den kerchoff begraven, dar he ock
wosseD, sonder se drunghen ute der 5 sulvest myt vtgetenden traoen vmme
erden etc. Körner 186^ ; van deme gebeden hefit. Böbd. ürtheüsb, f. 26^,
QÜighaoghe des hilligen gestes (im ütgeven, st v, 1, ausgeben^ zahlen^
i&gmt. Sinne), das. 107c ; als Krank- heedhlen. Disse drittich mark . . de
hni (Diarrhoe^ Blutfluß). Vor den schal me uthgeven vefteyn mark to
TtgiuLok nim berbomes rinden . . vnde 10 winachten unde vefteyn to midden-
schalt de supen in gloydem wine. somere. Brschw. Chr. i, 26 ^ 7; we
Wdf, Mscr. 23y 3, f. 78b. Bildl. dar nicht ütgift dat vordenede Ion
Ausweg, Hülfe. Do de keiser sach, etc. Lüb. Dodend. v. 1389; o£ft en
dat dar njen ntganc was unde in man hadde schaden leden . . so
der stede de legaten weren starker 15 schalme enen isliken schaden utgeven
dan he, do etc. Lüb. Chr. i, 10. — up sine vuUen böte, so lange dat it
2. Ternchtleistung (s. ütgän, S. 151). lopt up ver stighe mark. Dühm. L.
Gelyk wy sulues hedden don mögt jB. II, Art. 56 ; weret sake, dat dar
TBd dan dar vp gewontlike vorticht ienich man were, dede ienigen (grö-
md rthganck vor vns, vnsse eruen 20 ßeren) schaden kreghe an sineme ant-
etc. (1^). Everstein, Urk. nr. 489, lathe . . so schalme den schaden ut-
S. 462; Tertichtnisse ynde vthganck geven na eneme olden Dytmerschen
tho doene. Nies. 3, 143 ; dwiie dan rechte. Men weret sake, dat dar we
N. N., gebrodere, des verkoften huiss klenen schaden krege an deme ant-
eine ewige erfuerticht vnd vtgangk 25 late, den schaden schal me denne
vor Tns borgermeistere gedaen etc. utgeven, alse me andere schaden
ÖW. Urk. V. 1558. — Wenhe der vppe sineme live plecht uttogevende.
hoffliorigen lüde welcker sick fryet das. II, Art. 68. — 2. von siiJi geben,
ran dem twange des erffvogedes, so angeben, aussprechen, edere. Is dat
sal he enen brengen an syner band 30 ienech man beschelt ein ordel, dat
TUT den abd, die in synen vtganck de ratman ut gheuet. Lüb. B. 273 ;
geit (d. h. seine, des Ausgehenden, do vragede he ene : konstu my maken
Sidle wieder eintritt), vnd dre ryn- en pallas ? Do sede S. Thomas : ja,
sehe gülden dem abde etc. Or. Weisth. dat kan ik wol. Do sede de koninck:
5, S77. 35 segge my, wor wultu dat in dusser
fttgeistingey f. Verlust des Geistes, stunde vtgeuen? S. Thomas nam en
Tod, exanimatio. Hyr volgen dre bede, ror in de haut vnde begunde dat ouer
de me leezen schal vp den jkneen to vorslande etc. Lüb. Passional f.
des Trygdaghes to deme myddaghe 16^^; den rät hebbe ik so ütgegeven.
in de ere der vthgheystynghe vnses 40 B- V. 3112; breve, de he mit Rein-
hereo an deme cruce vor uns. 1^. d. ken hadde geschreven, unde he den
Sammüt. /, c. 9. fin. sin hadde utgeven. das. 4504; he
itgetea, st. v. ausgießen, to deme kam to untiden up den torn, wente
testen konde he syne bosheyth nicht dat en was so nicht ütgegeven, sun-
lengher vorberghen, men he beghunde 45 der dat scholde des avendes to 7
&e Qth to ghetende mennygherleye uren gewest hebben. Magd. Seh. Chr.
^. Komer 222^. intr. sich ergießen. 404, 22; und was so ütgegeven, dat
Joab de stak ene in de syden, dat men Klotzke scholde wunnen hebben.
dat ingheweyde em uthgoet wente das. 394, 5. — 3, ein Kind aus dem
^pe de erden. Mered. B. d. Kon. 50 Hause geben, aussteuern, ausberaiher^.
UTGIFT 154 UTHALIPPEN
So war en man sinen sone ofte sine herticheit. Eccles. f, 118c, — J2. bildl
dochter vtgift vnde vaa sie sundert ausforschen. Dat spreken se (di
etc. Lüb, R, 216; recht is in unser Schriftgelehrten), up dat se ene vt]
stad, worden de sustere . . beraden haleden vnde mochten ene vorklageu
unde utghegeven etc. Hanov, St. R. 5 Serm. evang. f. 64h ; dat he syn wed
430; swelk man sin kint utgift mit derpart mit list uthale. Oelr. lii^i
gude etc. Leibn. 5, 436^ 28; gyft eyn ü. J, 196 ; wie uteren, beweisen, dar
huszman syn kint vth (gibt eine Hoch- thun. Wert he (der einer Fraut\
zeit)^ de mach den speiluden geuen Kiste „aufgeschlagen^ hat) neddei|
wat he wil. Ndd. Rechtsb. f. 148^; lo vallich in deme richte, so mach zj
dat burschop, dar se utegheven is, ere ghut uthalen (d. h. die Gröi^^
die Bauerschaft^ aus der sie verhei- den Betrag ihres gestohlenen Guti\
ratet ist. Diihm.L.R. II, § 166. — fiachweisen) mit 12 mannen tweil
Refl. sich zeigen. Wi gebeden, dat eres huses. Dithm. L. R. § 45; erl
sik ein jeder des (der Kleiderpracht) 15 der kindere neghesten dat gud nicL
entholden schal und sik nicht anders wolden achten (sich förmlich ükr
utgeven als siene oldern, de des weisen) laten, so moghen de kiuder
sieden dokes gar wenig gedragen. dat gud uthalen mid XII manofL
Ben. 770; sik u. vor, sich ausgeben wan se so gud werden, das. § 101
für. Eyn velscher ghaf syk ut vor 20 were sin ghud ghekomen in de wit:
enen mester in der h. scrift. Lüb. halue, so mach dat slachte edder d
Chr. 2^ 48. u. ö. klufft edder dat broderthemede eil
fttgift, /*, L Herausgabe, Ausferti- sin uthalen mit eneme nemede, d.
gung, Ausstellung, wante an de tyd eme boren mach. das. § 163.
der vtghifft desses breues (1375). 26 3. höhnen. Wenner de meystere tb
Lüb. ürk. 4, S. 281; von utgift dezes szamende synn, . . dat alsdenue n
breves an to tho rekende etc. -(1384). manth den anderenn myth szmeliktj
Brinckm. i, 210. — 2. Ausgabe. Ok wordenn eder werckenn vorachte unJ^
is hir na gescreven de utgifft . . dat uthhale. Hanib. Z. R. p. 15^ 5; nei^
dem kemerere bord des jares utto- 30 meister schall den andern mit vurj
gevende. Brschw. Chr. i, 125, Anm. achtinge edder höoischen worden iij
2; dat he sick besorghede, de nage- coUationen uthhalen edder anfharei.
latene gudere vnde inkumstighe das. p. 19, 9.
schulde scholde nicht tolanghen jegen fithalippen, schw. v. schmuhtf
de vthgift vnnde schult der louere 35 schelten, schimpfen. Wenn eine eh-
(1514). Wism. Zeugeb. f. 345. frouwe eren ehemann . . ankarret
fttg$t, m. Ausguß, in dem vtgote ansnarret vnde anfaret vnd trotzicL
des groten regen. Van d. festen f. 87. lick auer de nese houwet, vthhalierj
fttgrnnden, schw. v. ergründen, er- vnde vthhalippet. N, Gryse, L. L]
forschen, solck werk nemandt vth- io fr. 8 L2; dewyll ydt nicht vorntii
gründen kan. Renner, Chr. A^. lyken am seggende, schriuende vl
fttgniiider, m. Ausgründer, Aus- kiuende edder hudelschen vthhali;
forscher, ein vthgrunder der vasten pende, sondern an dem grAndtUkLi
waerheyt. 1^. d. Sammitt. 3 in e. Ge- bewysende . . erst und lest gelegt
bete an St. Hieron.; de utgrundere 45 ys. Gryse, Spegel f. Ze3. — V/
(die mit Stephanus disputierten) heft Grimms WB. s. v. ausholhippen .r
he vorwunnen. Lüb. Passional f. 25k hohlhippe (schelten wie einer , </
ftthaleDf schw. v. 1. heraursholen, hohlhippen, dünne, susammefigerol!
herbeijsiehen. Hire wel de wise man Kuchen, verkauft, wie ein hohlhippei^
08 vthalen to den werken der barm- 50 bube, die im Rufe besonderer Sdirnj'
UTHALTERN 155 UTHOKEN
stuU standen. ?) u. Mundart. VI, 238 141). so quiet vnde vrieg, also wy
M. 374. Es ist ein erst im 16 Jdhrh. qwitest vnde vrigest yu (je) vthher
^diräitMiekes Wort. besethen hebben. Sehr. Urk. 4^ 68.
itiudten, sehte, v. ausseheUen. s. fitherden, schw. v. ausharren, Wat
Qthalippen. 5 solde my dat baten, dat ick hundert
ItkardeH, schw, v. ausJialten, aus- yar ymme dat hemelryke gebeden
dauern, hadde gedantzet unde ge- hadde, et en were, dat ick wal wt-
spnmgen, unde hardede sulven myt heerdede to den eynde to. Leben d.
en (itn Frauen) ut wente in de nacht. h. Frana. 158,
Körner 208^. 8. auch ntherden. lo ftthof, m, Außenhof, ein austoärts
itkelea, schw. v. verschneiden, (nicht unmittelbar beim Hauptgebäude)
cadrieren. en atgehelt pert, eonuchus, bdegener Hof (eines Klosters), erf
spado. Voc. W. edder uthof, yilla, praedium, fundus.
ItkeUisott, s6hw. v. müde machen; Hoffm. Findl. /, S. 160. Dat closter
hSdl. erschöpfen, aussaugen (nicht: 15 van Yilaer hadde enen uthof, daer
corrobarare, recreare, wie Grimm s, de conuersen enen schonen ossen
r. aushelligen). Und dar dorch hedde hadden. B. d. Byen, f, 160^^; nemen
he syn gantze rike vthgehelliget. in unse bescherminge den abt, syn
KanUow 14 ; dat dat gantze land broders, hoere dosieren, uthove unde
dArdorch vthgehelliget vnd in grote 20 alle hoer gude (1428). Ostfr. Urk.
armot gefallen, das. 18; dat dat rike nr. 371 ; graefi Ulrich nam dat clo-
dorch vele krige vthgehilliget were. ster to Hasseite mit de uthove, dar
das. 41; vp dat, wenn se wedder tho toe behorich, vor sick in. Ben. 671;
den eren reysen, nicht vthgehel- men mercke an 6r (der Mönche) ko-
liget, vorlehmet, verwundet vnde vor- 25 stelike geboute^ 6r velth, vthhoeuen.
hungert ankamen. N. Gryse, L. B. Disput, to Oldersum f 31; a. 1512
/r.-lP Ffl; durch ein halffjahriges ys here Syuerth tho Houermonick
feber gar uthgehelliget. Sastrow 3, comeldure mit eine grothe karken
184, gesmide van Houermonnick auer in
Itkeniseb, -kSmseb, -hSmich, adj, 30 de herschaff van Oldenborch vp Dan-
unheimisch, fremd, (altfr. uthemed. gast getagen, want dat was eine vit-
ÄicWA. 379, § 32 u. 515, § 9.) ut- hoff ofte grashuse tho Houermonnick.
hemesche (exteri) ghudemans. Chr. Old. CJhronikens. 1, 162.
Sd. 366, 27; soe isset landtrecht, dat nthoken, -haken, -hokeren, schw.
men genen wtheemschen man tot 35 v. aushökern. Yortmer scholen de bot-
enen onderschulten . . setten sal, ten terhoken vnd alle de ghenen, de bot-
weer, dat die wtheemsche man een teren vthoken, jo gheuen van dem
redelych bescheyden man weer. ÄcA^Ä. schippunde 2 sol. (1350). Lüb. Urk.
Ö25, § 16; die uytheemschen man. 3, nr. 769; were dat se . . in oren
das, 272, Änm. 7; de here van Me- 40 heymode (Heimat) wolden uthhoken
kelenborch vorsamelde dudesche ut- alse herink. Brschw, ZcUb, v. 1412;
hemyghen (d. h. wol: verbannte) lüde. se mögen neuen kabbelaw noch dorsch
Lüb. Chr. 1, 433. . . hyr vpkopen, vmme vppe deme
fttkeiuiek, adj. nicht eur Hanse markede wedder vth to haken . .
gehörend. Daer dorch de uthenschen 45 sunder de hoker moghenn allerleye
io de copmanschop van sodanen la- visk vthhaken. Lüb, Z, R. 238; oek
kenen komen mochten ten groten schalen de scrodere neyne laken ko-
achterdeel der van der hanse. Leit- pen vnnde de tosniden dar kledere
faden etc. p. 21. van to makende vmme vthtohakende
tt-her, adü. seit-, bisher (s. ut, 8. so vnnde to uorkopende. Wism. Gewand-
ÜTHOLDEN 156 UTKA.VEN
I
Schneider R. (1500?); we da eynen eynen tael volkes uth to makend
sack myt nöten uth hoket, de ver- Hanov. St. R, 508; wur dat se vö
koflft mer holtes den karne. Köker^ to velde leghen vor sloten, unde ma
8.343; denhering uth hoekeren unde neghe aveuturleke utjacht baddti
verkopen (1489). Brem. Stat, 684, 5 dar se in manneghen schaden . . vj
ütholden, st. v. 1. behaupten, fest- queraen. Brschw. Chr. i, 139, \
halten^ in Vollzug bringen. Do sande (8 m.) vor perde to holdende . . uii|
de bischop to den van Halle, dat se vor utjacht, heervard, to velde
dat so utheilden, als on deilet were. liegende etc. das. 151, Anm. ;
Magd. Seh. Chr. 364, 25; de rad van 10 schal he (der Bathsschreü>er) to dtj
Magdeborch sede, se wolden de rechte schote sweren liik anderen uns]
utholden. das. 362, 19; unde wanne borgheren, sunder wachte, utjiRi|
wi dat also doyt, so schuUen see . . in hervarde to tende. das. 252, Ani
alle desse stucke alzo utholden, alze fitjagen, schw. v. eine ütjacj
vorscreuen is (1396). Sudend. 8, nr. 15 machen. De neyne stadplicht plejz<
98; wordin vnser beide scedelude to donde alse schoten, waken, vt
der rechte tweyschelich, welkerem jagen etc. Brschw. JB. 125, 290.
rechte vnde partye denne vnse leuen utinge, f. Herausgabe, Herausk
getruwen de rad to Br. vnde to G. rung. Van utinge der guederen. Os!;
bistunden, de scolde recht utholden 20 L. R. II, 169; Wo de utinge g
(1401). das. 9, nr. 114. — 2. behaupten, scheen sali. Alle utinge (Herausga
angeben, de schrift holt ut, wu dat etc. des Brautschatzes) soelen gesche
Leibn, 3, 281; de eyervoghet schal mit der dorden hant by oerem ee
don, also de eyd utholt etc. Brschw. (tertia manu, d. i. mit consacrame
Urh. 1,8.173. — 3. aushalten, unde 25 talibus). das. 11,170; so kan n
dat (zu wällen und zu wandern) moste feyl noch tweedracht noch missdu
de partye VII iar herden, wen se kent gescheen in uting des geldt
uthe weren gheholden, so toghen se Ostfr. Deichr. c. 4, §6; eyn ord
wedder to lande. Korner 231^. gefraget, off eyn hoffmann verstoru^
fitholken, schw. v. aushöhlen, nym 30 was vp dat leste lyff vnd dar qu
eyne vederpipen eder eyn ror eynes men geistliche offte wertliche per^«
vingers lank vnde holke de al degher nen, vnd togen sick ahn dat lytf v'
vt etc. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 123; mundbar, vnd dar nicht to gesa:
de sulue wortele vth gheholket vnde weren, als recht were, off die d.
myt bomoly vulgegoten. Herbar. f. 50\ 35 guedes nicht vtynge doen en sull»:
fithnren, schw. v. ausmieten, jem. den ersten penninck mit den lesteu
aus einer gemieteten Wohnung ver- Darvp gewyset vor recht, nadem si
treiben, dadurch daß er sie selbst mietet. dar nicht to gesatt en weren, sie sol
numendt van dussem ampte schall den den den irsten penninck mit dJ
anderen vthhuren. Lüb. Z. R. 401 40 lesten vthdoen. Gr. Weisth. 3,loOJ''
fithnsicheit, /*. Aushäusigkeit, Ent- fitkarven, schw. v. auskerben. 5
fernung von der Heimat. Is by nachte karue den tredt (des Pferdes) vt vn
in sclymmen klederen hemeliken van schudde dar yn stotten sweuel. If '
der borgh geweken, des vornemens, Mscr. 60, f. 179^.
syn leuen (also penitencie doende) 45 fitkaven, Außenkoben, vom Hauj'
in elende vnd vthhusicheit to endi- hau^e abgetrennter Viehschuppen, stf
gen 8eib. Qu. 1, 18. kropscheune (vgl. üthof). Do had i
fitjacht, Verfolgung (der Feinde, Aleke Poppen öeten inn Reynk':
Verbrecher etc.) außerhalb der Stadt. Wynters vthkauen, dar hadde ße mvt
Statutum uppe uthjacht unde uppe 50 eme wath eten scholenn. Hexenpro
ÜTKENNEN 157 ÜTKOMEN
/. 1550, Z. f. N. Sachs. 1867, S. wasche Tnde knadde my also vth,
>'J. 80 werde ik noch wytter wen de sne.
ütkfHiiei, schw.v. aus andern her- Lüb. Gebetb. f. G4^, (Ist zu lesen:
i-ioMen^ausseichnen. denockunses ütkudden, auswaschen? Vgl. ütkod-
i>>teQ wille unde vulbord sunder- 5 delen, nur ein wenig ausu)aschen.
im dar to uth ghekend hefft. Kor- Schamb,)
*r lOSd, fitknappen, schtv. v, aushnospen.
iii^ermtü^schw.v.ausJcerben^'kappen^ Dat de samer nicht wyth vnde ferne
ktrnen. Des to merer betuchnisse ys, wen de bome vth knappen. Gryse,
\X desser certerbreue eyne vte der 10 Bothpr. A3^,
leren dorch de ses word pater fitknutten, schw, v, ausJcnoten^ her-
-iWr qui es in celis gesneden vnde ausknöpfen, -ziehen. Wie lange dat
i.4ekernet, all eyns ludende. Old. ein man sin körne in den schocken
' :. r. 1469, stan to laten schuldich sy? solange,
utkeses, st. v, auswählen. He gink 15 dat die tegeder sinen tegeden vth-
i van dem slote mit eme wepener, geknuttet hebbe. Gr. Weisth. 3, 319.
^a be utkos. Lüb. Chr. 1,39; sestich fitkogeslude, (Schieds-) Leute aus
k^rne bome, de allerbesten, de se benachbarten Kogen. Der uthkoges-
•^jsen willen laten yt alle minen lüde bedenken den butendik thor
te . . ik en wil neynerleye holt 20 Roden Marne inthodiken. Neoc. 2^
ikopen, er der tyt, dat der stad 447,
/':*rr)ter de bome vtghekoren heft fitkomen, st, v. herauskommen.
■ 7.i). Lüb. TJrk. 4, nr. 361, 1. entsproßen sein, herstammen. Van
litkeser, m, Auswähler, unde nicht vnberuchteghen. erliken, framen lu-
'■^f-R [schal] en utkeser der perso- 25 den vthgekamen wesen vnde gheba-
!i. sunder richten enen isliken na ren. Mekl. Jahrbb. 13, 352 ; so scheide
• ii werken. Karner 76^. dat van deme broder utkomen were,
''tke«iB{^, f. Erwählung, Wahl, mit deme vrigen erue henneghan,
f\. 11, 15 (H.); se makeden sik dat dar van der suster vtekamen
\t vnde qwemen van vrier vtkesyng 80 were, de scheiden van dem vrigen
i'r beredem willen. Lerbeck § 11 ; erue nichtes hebben. Dühm. R, p. 54,
t-rawelke van en legherden sik io . § 157. — 2, ins Feld ziehen, (perde,
Li
i>orgh, ichteawelke to Luneborgh . wagene), dar se mede ut komen weren*
i utkebmghe ererbequemesten nui- Magd, Seh Chr. 163, 22; de borgere
yt. Lüb, Chr. 2, 5. 35 weren utgekomen mit wagenen und
•lUaelit, f. Klage bei auswärtigen mit perden. das. 277, 1. — 3. her-
'■"Mf-n, Ouch so ensall neimaus auskommen (aus Noth, Gefahr etc.).
r ut dusser friheit geinige utklacht Se vrageden en umme sin vordret,
'J. Barmer Urk. p. 32, wo he dar were üt gekomen. B. V,
-itkloppea, schw. v. ausklopfen; 40 6801, — 4, ans Tageslicht kommen,
• *' re Gegenstände, z. B. Wachs) sich zeigen, bekannt werden, Dine un-
^l'inigkeiten verkaufen. £yn unser dat kumpt alle dage ut. das. 4303;
'• >>rodere, de eyn kopman is, mach de borghermeyster leet angripen enen
; ku allerleye wand . . ouk en erliken borgher . . unde also dat
• ^ he neyn was entelen udklop- 45 utquam etc. Lüb. Chr. 2, 156; it
''" uoch botteren . • entelen wegen quam ut, wo se to Golne hadden de
under an sampdes kopes mach ioden dot geslagen. Korner 191h;
'^^3, botteren, honnych . . wol vor- grofft einer schedelsteine vp . . kumpt
a (1431). Gott. GOdeb, f 47. it vt, he breckt 20 fl. Büg. Landbr.
, schw. V, Leue here, so c. 77. — 5. von Geldern, Benten etc.
ÜTKOPEN 168 ÜTKÜNDlGEß
eingejsfahlt werden, vnd ofiEte de iarlike haddea. das. 2^ 147; Nobel let de
pacht im pachtdage nicht vtqueme, (hof) ütkreieren. B. V.IO; Erick va
zo scholen de vpgenanten heren dar- Dennem. hadde den wyt uth kreiei
umme panden. Cad, Brdb. i, J21y 379; den hoff bi der stad Rostock (a. 1311
desse 2 mark gheldes . . suUet ut- 6 holden etc. Bost. Chr. S, 4 ; so hvi
komen to S. Mertens daghe. Laurent frow Margret gheschreuen In Uo\
p. 75; ynde desse breff scal deme lant, Seelant . . myt recht hetlt :>
houetbreue nerghene ane scheddelick dy (den Seeräuber Claus Kniphoj
wesen vnde de houetbreff scal nicht laten vthkregeren. Z. f. Hafnb. Gesu
los wesen, sunder desse vorscreven 10 2^ 588, 45.
vefftich mark scolen mit deme houet- fitkrigen, st. v. herausnehmen; ei
summen vtekamen (d. i utekomende) heben (von Steuern), alse dat wy vf>
wesen. Oer^^r. ürk. 2^ 227 ; unde dar- dem dorpe vnd von den inwaiur
up settede de rad ene beschattinghe dessuluen dorpes nummermer wilk
in erer stad . . doch vil dar so vele 15 uthkrigen edder uthkrigen laten jti.
in (trat so vieles dazwischen)^ dat dit nige bede etc. Urh. v, 1315 /■
ghelt nicht utquam uppe de besehe- Brinckm. 1, 210.
dene tyd. Lüb. Chr. 2^ 189. fitkabbinge, Ausbau (Anbau) ein'
fitkopen, schw. v. herauskaufen^ iScA^un«, appendix tugurii. S.Stürcui
/gurückkaufen^redimere. KU. Dat men 20 u. oben /, 589 s. v. kubbendroppe. -
desse rente alle jare vnuorjart weder Henricus pellifex emit partem doDiu
vtkopen mach, wan die tins vnde al Ghristiani . . quod uutkobbinge u i
gebreck tovoren betalt is. Old. ürk. catur. Wism. Stadtb. A. (1260-1^^7 4\
V. 1492; und sodane teyn mark ewi- p. 36; Suederus emit de domi:.]
ger renthe scholen bliven an den gu- 25 Ricken medietatem (Hälfte) stu] i
deren tho ewigen tiiden nicht uttho- apud S. Spiritum cum vkubinge (<
kopende. S. U. L. Jahrbb. 9, 508; utkubbinge) usque ad statuas lor:.:
von einer Strafe frei kaufen. Is dat in stabulo ejusdem domine Rii k
he (der Dieb) sich ut copet mit si- Strals. Stadtb. ed. Fabricius (128"^ '
neme ghude, des wert dat dridde del 30 1300). IV^ 344.
deme richte etc. LÜb. R. 284. fitkampsti f. das Herauskom)h< i
ütkorten, schw. v. Do leth de deff Befreiung, stan laten -bet to der ut;
(der Seeräuber) eyn ancker vallen kumpst unde losinge uses heren ilvi
und Stack fryg trossen an malckander, konynges etc. (1394). Hans. Hic. i
und selgelde de (l. segelde?) uth, 35 204.
der meninge, went eme nycht luckede, ütkandigen, schw. v. 1. (öffcntli \
wolde he wedder jegen den wynt verkündigen. De dach wtkundigl.
syck uthkorten. Hans. Gesch. Bl. 1876, den daghe dat wort. 0GB. D. -z
S. 87 ('nach der beigegebenen Erktä- desse ordinancie is clarlike te k' :
rung : an den Tauen das Schiff wieder 40 nen gegeven und utgekondiget •!• i
anholen). gemeinen kopmAnne (1413). LivL l.
dtkreiereSy (aus frz. crier) schw. nr. 1930; vnse gn. here, de roem^tLi
V. ausrufen^ ex-, prociamare. De bar- konyng, heft de ouerachte by zik l
tighe let utkreijeren in dat norden holden vnde nicht vthgekund::
(exclamari fecit). Chr. Sd. 74, 4; de 46 (1416). Lüb. Urk. 5, S. 630. — 2. fl'.
heren leten uthkreygeren unde kun- entlneten. Hans Taffeit de[n] stin i
dighen enen ewyghen vrede. Lüb. der hadde de rad uthkundiget luv j
Chr. 2^ 124 ; alse se syk wolden vore Jerexem, do bleff he to bus > uj
scheden, do wart dar utcreeret, wo TJrk. v. 1433 (bei Brinckm. i, '<il
de vorsten sik to hope verbunden 50 WiJaiha\get^m.der(öffenÜich€)Ä
'■1
UTKÜNDI(N)GE 159 UTLEDEN
ntf^t praeco. Gerth utkundiger. Old. pol begunde he (der Fuchs) utlapen
Vrh, 15gL up den wän, dat dat water üt queme
ltkuidi(ii)ge , f. Auskündigung, etc. Gerh, v, M, 45, 8.
Äufydfot, Ejne gemeyne lantbede tütLStenj schw, v. ein Schiff löschen,
rode Ttbkundige tho der herfart be- 5 Waren ausladen. Wan de schiphere
holden wy ans etc. ürk, v. 1492 kumpt in den marked, dar he nn-
(Briiukm. 2^ €62). lasten (Var, utlasten) wil, zo schal
ItladeB, sehw, v, auswärts, vor ein he gheven etc. (1380), Hans, Rec. 2,
anderes — nicht einheimisches — 266,
Forum laden. Ghesceghe eyn gerechte 10 fitlaten, st, u. schw. v. 1. heraus-
Tao Tnsen smmetluden . . vnde folghe laßen, machen, daß etwas herausgeht.
dat land deme gherochte vnde ya- Den fruwen se affschneden ere horste,
eede dartho, sceghe dar scade, dar- den mennen se utleten ore ingeweide.
Qimne en seiden de ammetlude de Bothos Chr, f, 278; (aus dem Ge-
lüde nergben utladen ane in den 15 wahrsam) entlaßen. De prelaten wol-
gherichte, dar ze inne bezeten we- den, dat me erst utlete degennen,
reo . . eck de stichtenoten, de voder de ghevanghen seten. Lüb. Chr. 2,
VQ8 wonachtig zint, de en sollen des- 192, — 2. auslaßen, übergehen. He
ser Ttladinge eck nicht don hüten scheide doch büken oren abbat ut
deme gberichte, da ze inne bezeten 20 nemeu; hesprak: ik late iuwerneinen
zmt (13o€). Stüve, Beschr. d. Höchst. ut. Magd. Seh. Chr. 21, 20, — 3. (su
Osnabr. 1769, S. XVII f. ; vorder late = lode) von Bäumen, Gesträuchen
scryve gy uns, dat gy bevriget und etc. Wurzeln u. Zweige ausschießen.
beTestet syn, dat me juw nicht uth- germinare. Voc. Engelh. radicare.
laden schall. Pomm, Gesch. D. 4, 58. 25 Dief. radicare vel wortelen. 3 Voc.
itlamk, adj. der ganzen Länge nach. W. Daher bildlich: entsprießen, stam-
Vnn hebben water ghetagen (aus men. (Berg) dede heed Olimpus efte
dem Brunnen) de gantze vthlange Olimpium, dar ys ud ghelaten dit
nacht (die ganze Nacht hindurch, die wert Olimpiades. Lerbeck § 18 ; (Lu-
^nusgHängte^ Nacht), Slagghert Chr, 30 derus van Sassen) dede vd ghelateth
f. 55a; Standes strytes einen vthlan- (ghelaten. W.) was van dem koning-
gen dach. Falcks Staatsb. Magaz. 9, liken samen Wedekyndi. das. § 22;
^08. — Vgi. üt S. 141 u. Höfer in d. de greuen van Scowenborch sint nicht
Germ. 15, 66. latet vthe der wortelen der greuen
ttlait, n. Außevdand, Land außer- 35 van Holsten. das. § 24,
halb des Hauptdeiches? a. 1380 de dtlatinge, f. Entlaßung. gebreck
ginck ein hoge.vloet in S. Walbur- vnde varlicheit, dede den inwenren
gis dage auer alle vthlande. Falcks unser stadt in der openingh der der
Staatsb. Magaz. 9, 702; a. 1470 de by schlapener tidt in der utlatingh
ginck de vleet in St. Gallen dage also 40 der scholer . . mochte unforsichtliken
hege, dat alle vthlande vndergingen, ankörnen, so etc. (1499). Mem. Sehe-
eck gink Dithmarsche laut vnder . . ning, p, 269.
Barekemorkech brack eck in vnde fttleden, schw, v. = ütleiden ? aus-
alle de koge in alle vthlande. das. leiten? abfließen machen? uppe dat
9, 713 ; snnder beswaringe alles den- 45 deme clostere neyn hinder enschee
stes, dar de vthlande (gemeint ist van der vischerye in oren wateren
Eiderstedt) beth an dessen dach frig myd vischende, myd stowende, myd
vnde vnbeswaret mede gewest synt afgrauende, myd vtledende, myd ver-
(1454). das. 8, 673. dykende etc. (1392). Marienr. Urk.
Atlapeiy sehw. v. auslecken. Den 50 nr. 372.
ÜTLEGGEN 160 ÜTLIGGER
ttltggmj schw, V. 1. auslegen^ solchen heillosen daden ein wolge-
Waren eum Verkauf ausstellen. In fallen dragen. das. 138 u. 138. —
den Zunftr. — 3, auslegen, zahlen. 5. Schiffe zur Wache etc. ausliegen
To uns sprikt he : ja, legget men üt, laßen, uns wart to wetende, wo
buwet de kerken etc. R. V. 4080; 6 dat de Hollenders myt all erer
hir umme dachten se, dat yd beter macht utleggen wolden und eyn dels
were, dat se dat geld utleyden unde alrede in den Sunt weren etc. (14i0),
nemen dat slot in. Brschw, Chr. i, Hans. Rec. IP^ S. 820; dar wy ant-
136, 5; wedder to gbevende wat he wert wedderkregen, dat de Holländers
vor dat ryke hadde uthgbelecht. Kor- lo weren utgelecht myt erer macht etc
ner 123^; vnde wolde or eyn (die das. (vgl. ütliggen,)
Gut jKusammen haben) den anderen dtleiden, schw. v. herausleiten, -füh-
sculdegen Ymme de uentscap C? Varr. ren. (Eine Witwe, deren Mann in
rekenschop, delschop) he sal eme schulden vordupet gestarben ist) schüll
scult geuen sunder tuch. Ynde de 15 nemen den richteschriver . . Demen
andere sal utleghen (Vlar. bolegenn) ere kinder by der band unde laten
wat he wil, (im Lüb. R. p. 558: sick dar so uthleiden, so is se des
van sick doen, so vele he wil) mannes schulden nicht mehr tho ant>
vnd darto sweren, dat he eme dat werden plichtig. Lüb. R. 576.
sin al gegheuen hebbe. Rig. St. 20 dtlendieh, (seltener ütlendisch u.
R. 77, 21. — 3, festseteen, bestim- ütlandisch), adj. ausländisch. Vorfelle
men. (Romulus), de ersten de stat dusser borghen iennich van dodes
Rome begunde vt to leggen (die wegen eddir worde utlendich, /söge in
Grenze, den Umfang bestimmen = die Fremde, dat me syner nicht heb-
gründen, vgl. begripen). Liü). PassiO' 25 ben konde, so (1391). Scheidt, v. Aid
nal f. 21d; tu dirre selven wis sint p. 842; de utlendigen (alieni). Obadja
de herschilde utgeleget. Ssp. I, 3, 2 ; 1, 11 (H.) ; umb penitenzien tho doin
bes. Gerichtstage, Gerichtssitßungen, ind sich to ewigen dagen uythlendig
Termine etc. anberaumen. Leget man to macken. Schüren 6 ; wert sacke.
en ding ut um ungerichte. das. I, 2, so dat disser bürgen enich storve of
2; dach, de utgeleget wirt von ge- utlendich worde, sal ich und dye
richtes halven vmme sine klage, das. andere bürgen levendich by enen
/, 42, 1; degeding. Lehnr. Art. 79, deme nesten mande na des doden
§ 1; hofvart unde hervart. das. 79, bürgen dode oder ütlendisch eoen
2 ; welck denestman den anderen vor- 35 anderen geliken guden bürgen in des
klaghen wil vmme scult, dat scal to doden oder utlendischen stat weder
vthghelegeden daghen ghescen. Bruns, setten (1396). Kindl. Hörigk. 509, HO.
Beitr. z. d. d. R. p. 161; konde men fttleselik, adj. auserlesen, de Ut-
rechtes nicht vordreghen, de gogreue lezelikeste deel des landes de bord
mach sin ghoding vtlegghen ouer 40 yu. Lerbeck § 46.
verteynnacht. Wigands Arch. II, 27. fitlichten, schw. v. herausheben, ver-
— 4. auslegen, deuten, exponere, du- drängen. Mi worde balde ein aoder
den, utlegghen. Dief. n. gl. Dat hir utlichten. Cl. Bur 59.
wert ütgelacht mit fabelen. Vorr. zu fitliggen, st. v. ausliegen; vanSchif-
R. R. IV; wo ick vormergke, scho- 45 fen, die zur WadU etc. ausliegen. Se
len etliche van f. g. beuelhebbere by antwerden uns, dat se eres volkes,
juw vordechtig uthgelecht sin (1546). de in der see utlege, nicht mecbtich
Dithm. ürk. S. 148; gelick ofiFt s. f. weren etc. (1441). Hans. Rec. Il\
g. redte, van den gefangenen utge- S. 384.
lecht (verdächtig gemacht), scheiden in 50 fitligger (-legger), m. Äuslieger^
ÜTLOPEN 161 ÜTMAKEN
iL,, Warteschiff j das Acht su geben vdlozinge en ys. Lerbeck § 79 ; Be-
hat, was auf dem Gewäßer geschieht.*^ sfcMung der Wirtshausrechnung (=
Ali», oder auch derj. der auf einem pantquitinge). iVa seh. des abts to
idchen Schiffe Wache hält; bes. von B,knechtHh\oöiage, Klempin^Diplom.
den SeermJ)em gesagt. De vann Lu- 5 Beitr. 659 u. ö.
beck deden dem koninge unde sinen ütlucht, (vgl. lacht) Erker. j,Ein
adiggem halpe. Liib. Chr. 2^ 664 ; unten am Hause hervorgehender Erker ^
imde want de uiliggers van der Slws mit Fenstern^ davon wird in Bremen^
ep kostel schipp . . hebben angehalt wie in Hamburg^ viel Werks gemacht.*^
lüde int Swen ghebracht etc. (1438). 10 Br. WB. 3^ 31. vortmer so bat de
Ems. Bec. IPy S. 159; und der we- rad, dat neman schal buwen utlugte
gen krigesfolck edder uthliggers tor (so zu lesen statt uttugte) an gene-
zewarz (seewärts) hebben und halden. geriete husen (1293). Livl. Urk. nr.
WaÜM, WuBenw. 3y 400; so sint dat 549; Gedencke, wo dyn here unde
meeste deel de snycken, de se den 15 godt do genamen wart van der gheyse-
nlileggers genomen hebben. Styffe, linge unde kroninge unde geleidet
Bidrag IL, 235 ; wy scholet noch en vor ene bogen utlucht, dat en alle
wiliet yenigerleye zeerovers, vitalien- minsken seen konden. Brem. lib. prec.
brodere ofte uthliggers, wo men de S. 86; item hebben se up unsem
Dornen mach, heghen ofte hvLseji(1419). 20 closterhove de provestige myt kellern,
Cassd, Urk. S. 83. — Als Theü des kornebönen und anderen buweten
Schiffes^ eine vorstehende Stange am gelik eyner borgh uppe dat allerfynste
Voriertheil. So leepen se so ann mit uthluchten, bogen und thorne ge-
boert, dat syn uthlygger qwam Klawes buweth . . dal gebraken (1544). Lyß-
Wende up syne boert tho lyggen unnd 25 manne Nachri v. Klost. Meding^ S.
sjn bochspreth quam in Wendes 147; dat sich kein meister vordri-
fockeo takel to staende. Hans. Gesch. sten schall ein gevelspan edder oth-
Bl, 1876^ S. 88. lucht by der strate . . setten, idt
lÜopei, st. v. auS'y entlaufen, ut- sie mit willen der carspelherm etc.
ghelopene (aus dem Kloster entlau- 30 Hamb. Z. R. 122^ 1.
fm) monnike. Gosl. Stat. 93, 6. '^ dtluden, schw. v. lauten, dessen
iitlMe, eine Art Zins. Off wie van erffbreff midt den guderen, szo he
den bürgeren stoerve, den tynsche, vdtludet, schall miner dochter mahn
die dair gebieten wordt vtlose, die (Mann) . . besitten (1471). Kamptß,
en sali men niet eyschen van synen 35 Urk. nr. 16.
enea. Wigands Arch. IV, 416. (Si fttlaken, st. v. ausziehen. De spise
qnis dyium moriatur, census, qui was in der kruken, dar konde se de
vocatnr utlose, a suis heredibus non krane ütluken. Gerh. v. M. 76, 7.
reqairetar [1241]. LacomU. nr. 133). utlnren, schw. v. abwarten. Ik sat
fttltMi, -lassen, schw. v. 1. aus- 40 dar hungerich unde bedrovet . . dit
to«« (vom Auswurf des Hustens). bat moste ik dar ütluren. B. V.5817.
dat wart den luden so clibber in dem ütlut, Wortlaut. In sodaner macht
Hre, dat se des nicht ütlosen kon- vnd krafft nha vdtlude des breues
den. Bothos Chr. f. 232; einen Ge- (1471). Kampte, Urk. nr. 16.
h^i^genen^ Gepfändeten etc. — 2. ein 45 ütmaken, schw. v. 1. ausrüsten^ fer-
^iff ausladen , loschen. De sulue tig machen (um ausgesandt zu werden),
Schipper hefb mer vtgelosset, den he bes. zum Kriege; auch anstiften wozu.
iogeschepet hadde. Hamb. Chr. 263. subomare, clam submittere. KU. —
itloiiiga, f. Erlösung, stekest den Eyn leenman mach eynen andern
Toet yn den stock, dar neyn wik efte 60 vthmaken vnd schicken, de vor em
WArtorbaeb. Y, XI
UTMAKEN 162 ÜTMAN
den denst deit, so yerne he dem fttmakinge, f, Ausrüstung, ui
hern anname ys. Ndd, Rechtsb. f. 167; iegen de Türken (expeditio). ('
weret, dat jenich man in vnsen am- Sd. 2i2^ 16; annehminge und u
mete zinen knecht vtmakede vor enen makunge der landesknechte etc. Hm
copman zin remenwerk to vorcopende 5 Z, R, p. 101.
etc. Lüb, Z. B, 375; do ward he fttmalen, -melen, schw. v, ausmal
ghemordet van deme bozen wichte schön machen^ zieren, schmücken. V
F. H. de uthghemaket was van deme wen, de sik ütmalen unde ütvl
bischope van Mentze etc. Korner boven den schreve. Gl. zu R, V. 1
221^; doch so makeden se uth achte 10 4; also de böge (Regefibogeti) si
de klokesten borghere van en, dat derliken het twey vtmeylede ven
de etc. das. 226^^; makeden de see- dat is de rode verwe vnde de wat*
stede uth hertighen W. unde gheven Yerwe. Eccles. f. 260^; schildern, sd
eme XX dusent mark, dat he toch darstellen, heft he propheceret v
in Jutlande etc. das. 249ä; de einen 15 den pawesen unde heft enen islik
wepener utmakede mit teringe jegen uthgbemalet na der wise synes i
de Torken stridende. Magd. Seh. Chr. vendes. Korner 127d.
408^ 1; vnd van aldusdanen gelde dtmalinge, -melinge, 1. Bej-tu
sal men ok utmaken de knapen (die nung der Grenze mit; mälstenen. I
des Bathes Sendebotenbegleiten) (1393). 20 dat eindrechliken gedegedinget .
Livl. ürk. nr. 1346; des iares was und gedeilet hebben und myt step'
Conrad in Cecilia; dar makede he eine utmalinghe gedan hebben, a!
ut en grot beer mit schepen. Lüb. dat dat holtbleck up de eine bi!
Chr. i, 130; se (die Wiedertäufer) der steyne to W. wart Hinrich L
mackeden einen vorreder uth und 25 to deilet (1429), Quedl. Urk. L n
mortberner, de Wolbecke uthbran- 318, — 2. Ausmalung; concr, tt->\
dede, und ene hören, de solde dem Ausgezeichnetes^ Ausbund. Karthij
fursten vorgeven (vergiften). Münst. was ein utmalinghe vor allen stevJ
Chr. 1,335; unde ik gaf deme suluen des gansen landes to Affrica. Gi.^
N. 17 m. den kogghen ut to makende. 30 Sir. 16, 5 (Lorsbach 2, 158); d.^ii
Laurent, p. 61; vnde hir to makeden terde ok mit biscoppe Gilberto v;j
de van Bremen vth enen koggen myt Porretan, dat en uthmelingh was u: .
viftich gewapent der besten ritter. ghans vormethen in synen syiint
Brem. G. Q. 107. — sik utmaken, Korner 95K
sich auf den Weg begeben, sich auf-- 35 fitman, m. Plur. ütlude, Fron
machen. De vaget hadde sik vel dünne der an einer Genoßenschaft nicht \
(dünn bekleidet) utgemaket. Leibn. 3, theiligt ist, Dat is unse oldc re
197; he makede sik ut mit ganser dat nen uthman houwen ene m
macht. Lüb. Chr. 1, 154; de make- in der marcke noch driven met si
den sik ut to lande unde watere 40 swinen in de mast (1339). Km\^
eren heren to helpende. das. 2, 19 383 ; unde en scal hir neymant ti
u. h. — 2. ausmachen, ausfindig kopen to utlude nud unde ha
machen? so in einem gelage twee ed- Hanov. St. B. 470; is an emnu'
der mehr versammlet sin, vnde einer manne oder an emme gaste vr
edder mehr alldar gewundet wurden, 46 brake gheschen, dar mot de vo
80 schollen se einen houetman (^jEfati^^- wol der veste aue staden. Gosl'
betheiligten) edder handtdedigen uth- 61, 23 ; fallt sick, dat ein uhtm
maken, edder se schollen alltho glick van sines landes wegen schw
schuldig sin. Nordfr. B. v. 1558, scheide wesen . . de schall e
Art. 84. (oder: angeben^ bezeichnen?) 50 landmann C£inA6imt^c&en^ dartho v
ÜTMANEN 163 ÜTNEMEN
mögen und in sine stede schaffen. nemende ütgenomen. LÜb. Dodend.
Brm, Deiehr. Br. Stat. 568; tigen 1555; dat de glotzemaker nen led-
ille borger unde tigen den utman, der kopen mögen, dat yan buten in
koman efte bur. Brschw. Schichib, kamen is, vtenomen klene rusch led-
M u, h. 5 der. Lüb. Z. R. 213 ; Tortmer so
ifauieiii schto. v. Zahlung einfor- schal men nener hande kramgued
ktn, beihreiben, sodanen verndel rog- vthsetten des sondags vnd apostel-
geo iarlikes pacbtes scolen unde mo- dags, vthgenahmen koken vnd mess-
gen de vorstendere . . alle iarlikes werk, vttenemet in der vasten. do^.
athmanen, entfangen und upnemen 10 275, — 3, ausnehmen^ erheben. Of
. . TDd darumme panden, myth geist- en kint sine jartale behalt er den
liken efite mit wertliken richte ut- tinsdagen, dat dat gut vordenet is,
maoen etc. (1462), Gercken^ Fragm. it sal den tins utnemen . . Jarit it
Mareh. i, 110; unse capittel eynen sie auer na den rechten tinsdagen,
collector deputeert, sodane schattinge 16 dat geld des gudes hevet it vorloren.
ntli tho manen und to entfangen Ssp* 11^ 58, 3. — 4, ausnehmen, von
(ßU). Kindl. ly 219. der Strafe losmachen (durch einen Eid).
itiieiisdiuppeiiy sdiw. v, aus einer Die vader mach den sone enes ut-
Omeinschaft oder Genoßenschaft sto- nemen, of he um ungherichte bekla-
itfL Vnde weret, dat her H. werde 20 get wert . . also dat he swere uppe
Tlttchtich, Ytmeenschuppet edder vor- den hilgen, dat de sone der dat un-
bannen, alUkewol schole wy em zyne schuldich si. das, II, 17, 2 ; de herre
reute bereden. Wism. Urk, v. 1406, mot wol utnemen enes sinen egenen
fttuate, fremde Münze. We gode man, swenne he vordelt is, of he dat
mante yan hyr forde vnde ander 25 geweren darn uppe den hilgen, dat
qvade Tthmunte wedder vmbe in de he sin inboren eghen si. das, II, 19,
stede brochte etc. Brschw. Urhb. 1, 2. — Vgl. das reflex. — 5. heraus-
^o2; de Br. pennig scheide gelden nehmen (aus Vorräthen), anschaffen,
einen pennig weder unde de ander besorgen^ kaufen. Unde (der Bischof)
Qtmonte na orer wertwere. Brschw, 30 dankede den borgeren unde bat, dat
Sckidäh. 74, se ome spise utnemen wolden und
itaiteren, schw. v. „mit einem om helpen ok mit orer macht . . men
jeuckten Tuche den Unflat vom Ge- lach dar vor, also lange dat de bor-
ftci^e wischen. Im Hannöv. muthen ; ger dem bischope mosten spise ut-
in Hamb. mutem.*' Br. WB. 3, 193 35 nemen so vele als uppe ses mark
«. V. mudden. We syck myt schor- unde achte hundert. Magd. Seh. Gir.
Ten uthmutert, de mag sundheyt vor- 165, 10; dyt nabescreven bSr, dat
machten. Koker, S. 339. nam Job. Scharhar ut van des rades
fttBenei, st, v. (auch mit schw. weghen (1404), Brem. Jahrb. 3, 128;
FartieJ) 1. herausnehmen. Do gink 40 wat de rad to Hon. utdon, utnemen
^ to enem clostere vnde nam [de] eder winnen in spise unde in vodere
ebdisceu heymeliken vth vnde vra- useme heren hertoghen Alberte, alle
g«de er. Seel. Tr, 147; he nam Ame- de wile de krich wäret, dat wilie we
iiog Tth (bei Seite) vnde vragede on degher unde al betalen sunder
tme. das. 182; de keiser leit on (den 45 eren schaden (1371), Sudend, IV, nr.
BUehof) utnemen (aus der Menge 134; dat N. N. heff[t] . . van eme
f^ausgreifen, verhaften). Magd. Seh. vtgenamen II ele sammith vnde VII
ttr. 48, 27 (imperator ipsum non ele maccheier de ele 7 seh, Wism,
wt veritus captivare. Chr. Halb. 12). Zeugeb. 1549. — Befi. 1. hervorkam-
-- 2. eine Ausnahme machen mit. 50 men, hervortreten. Is dat se (twe tu-
ÜTNEMER 164 UTOSEN
gen) schelet un se over en nicht ene SSO; ock hebbe ick macht der boeri
dreget, so solen se loten ander en ; ger beste tho wethen . . eüyke wori
so wes lot sie ut nemet, de is recht tho reden van wegen der boergen
an sineme tuge. lAvl. Ürk. nr, 414^ schop, de macht hebbe ick ock wo|
17; do nam sie ut (trat hervor) en 5 in deme se my gelauet mine wtoei
riddere . . ande quam manlike uppe mers tho synn. das, 238; dat gehon
den selven beiden. Eike v. R. 559; ok den vernemden (7. vornomdeD|
do nam sik üt ein vrowe tovoren . . (nend. dem schenkemarschalk, kokenl
unde sprak. Zeno 1504, sich abson- meister und lantscriver) vor de stalj
dcrn. Des nemen sik ut de koningh 10 broder to spreken met dem ?oged«
van Ungeren unde van Gypern . . se wenn se met minem heren to dondj
voren oyer to lande. Lüb. Chr. 1, 93. hebben, edder sonst wer se were
— 2. im Jurist, Sinne: sich (durch des sallen de stalbroder ere utnemei
einen Heinigungseid) von einer An- sin etc. (1400). Livl. Urk. nr. 152()i
Möge befreien. De beclaghet is, de 16 dtneminge, /*. das Herausnehmen
schal den schaden beteren oder he Ausnahme. Vor god is nyn utneming^
schal sie des ut nemen (Varr. ent- der personen. Br. d. Eus. 16^; suqi
leddigen, benemen) mit siner enen der utneminge to donde (1447)^
haut yp den hileghen. Lüb. R.331; Dühm. Urkb. S. 58; sunder ythnel
he mot sie des vtnemen mit sineme 20 minge ienniger personen. Navdg. ^
rechte (Eide), dat it nicht sin schult J24. — 2. Ausrede, Ausflucht, excep
ne si. das. 317; he mach sie dere tio. hulperede, inyindinghe eder vtl
ticht yppen hileghen mit sines enes nemunghe. Cod. Brdb. /, 4, 309 ; zqdI
haut vth nemen. das. 329. der ienigherleie vtneminghe rnd«
ütnemer, m. 1. der eine Ausnahme 25 hulpeword. Maltz. Urk. 2, 380 ; nnd^
macht. God en is nyn utnemer der nenerleye insage ofte argelist, oc|
personen. Br. d. Aug. 65. — 2. An- nyne vthnaminge ofte behelpinge dar^
schaffer, Besorger, procurator, dispen- iegen to brukende. Blücher, Urk. njf\
sator, economus. Voce. In der yasten 515.
quam konynk Cristern bynnen Lub. 30 dtnomen, schw. v. benefinen, be\
unde bestellede mit synen uthnemeren, stimmen. . . alse de toln der Deluen^
dat seuthmaken scheiden etlekeschepe to en van vns vorbreuet vnde bezej
myt seideneren . . uppe syne kost, gelt is, vnde to seuenteyn yaren i^
unde besorgen de schepe wol mit dem suluen breue utenomed is etci
vittallien unde harnsche. Lüb. Chr. 35 (1393), Lüb. Urk. 4, nr, 595; nomej
2, 335; vnse dener vnde vthnemer he (der ein Testament macht) sinenj
Hans Nettelenstruk. Old. Urk. v. 1537. wive ene gift thovoren uth, de baFei
— 3. der für einen andern, dem er 8 Schillinge werth is, so etc. Lüb, jß|
ein Geschäft eur Besorgung übertragen 574; desse nhascreuen dry fest, ?th^
hoit, aufkömmt, ihn schadlos hält. De- 40 genomet (== nendich) festen ■ Odiliei
wile mi duth im anfange wedderfore, AppoUonye vnde Gertrudis etc. Coi
wath scolde mi denn nha der lennge Brdb. I, 15, 288 ; hedde ein mal
wol begegnen? darum muchten sse geldt gelavet in eme breve einer ma]
dhoenn, wath sse woldenn; wo sse ninge to volgene op ene oft twe^
inn deme nicht min vthnemers ssin 45 uthgenomeden bescheidenen stedeni
woldenn, sso gedachte ick äff tho Dortm, St. R. Art. 127 ; Yfo diQ %\x^i
tredenn. Monum, Liv. 4^, 144; wat darby vthgenometh were worden
ick geredet hebbe, dat hebbe ick ge- (1537), Wism. Zeugeb.
redett van wegen der gansen gemeyn, diesen, schw. v. ausschöpfen, exi
de syn in deme myne wtnemers. das. 50 haurire, exantlare, deplere. KU. De
ÜTPELEN 165 UTREDEN
dreuildicheit is en grot mer Yth to pucfaeden dat dorp uth. das. JS, 695;
osende. Serm. evangd. f. 155^. BücU. ok pucheden se Grotenmeyer to N.
vtgsdialfen. Du scholt mi gnade N. ut. Brschw, Chr. i, 51, 13; als
efaeaen vnde van zünden lozen, Den de vnsen van Demmyn der Bonowen
doTelen wedderstreuen vnde pine ut- 6 bure vthpucheden, ene grepen vnde
osen. Parad. ^b, v. 6 ; God mute my nemen em dat syne. Mdtz. ürk. 3,
Torlosen van allen plaghen Vnde pine 384; mit roue, brande, ythpuchende
ütosen an ewighen dagben. das. 63, vnd nemende. das. 4. 31.
12; De de minscheit van di (Maria) dtpüsten, schw. v. 1. ausblasen,
nuDf de mute ze wedder lozen Mit lo durch Blasen löschen. He pustet ein
«nen wunden lovesam unde pine ut- lecbt üt . . sin homot heft it ütge-
osen. das. 74, 8. pustet Sündenf. 550. 553. — J3. aus-
itpelen, schtv. v. auspfählen, durch hauchen. Do starff N. vnde pustedhe
PfäUe abstecken. Land vnde rum . . vt dem heren synen anghenemen geist«
als em dat Ytgepelet vnd gegraven 15 Lerbeck § 174.
is. Dorim. ürkb. II, 8. 281. utquelen, schw. v. ausquiUen. En
i^»ersen, -parsen, schw. v. ai^- bome de utquelede viftein dage an
jrewen. In eyner tyt geuelt, dat de schiren blöde. Lüb, Chr. 1, 7.
Lombarden boemolie vtperssen wol- dtraden, schw. v. ausberathen, at^-
den. Dicd. Greg. 211; unde druncken 20 steuern ein Kind. De eldeste dochter
dat utpersede blot. Korner 43^; ene nimt dat gherade. Is se aver ut ghe-
perse, dar men honich vnn was mede radet, so nimt it de andere, de nicht
rthparset. Slagghert f. 57b. utgheradet is. Gosl. SkU. 4, 4; de
iteiigeDy schw. v. ausdenken. Myt dochter, de in me huse is umbesta-
v&t bytterer smerte syn herte wort 25 det, de ne delet nicht irer müder
bewagen, dat kau nemant uth spre- rade mit der dochter, de utgeradet
ken edder uthpinsen. Brem, Hb. prec. is. Ssp. I, 5, 2. = ütroden, s. u.
^^' fitreeken, schw. v. ausrecken. De
itprimei, verdrängen? Do krech hande vtgerecket to den hemel wart.
S6 (die Königin) in wis verstaut, dat so Br. d. Eus. 40^; uthgerecket in dat
grcre Gerd wolde bi dem lande bli- cruce. Korner 23k
Ten unde den konynk uthprymen. fttreden» schw. v. 1. bereiten, ^fahlen.
i«*. Chr. 2, 328. alle we8[t] dat kostet, dat scholen
itprtvesde. item denarios, de ut- myne neghesten eruen gantzelken be-
proTende, soli presentes percipient 35 kostighen vnde vtreden. Mekl. Jahrbb,
Wl). Westf. Urk. III, nr. 672; 9, 306. — 2. bereiten, fertig machen,
Äesse (Thidericus van Leyseborn) de ausrüsten. Unde redden vth groth
fflakede uiproevende oflfte rente, wel- volk. Korner 76^ ; vortmer mo-
ter borden (hoben) oflf entfengen al- ghen sy (de garbradere) gan vp dat
ieoe de gene, de to koere quemen. 40 kuterhus vnde kopen dar ynsthere
Münst. Chr. 1, 103. Im latein. Text, (Eingeweide), dy moghen sy vor den
^' S. 14: hie fecit fratribus pre- winkeller vtreden gar, vnde nicht ro
kendas, que utprovende vocantur. Et dar van vorkopen. Lüb. Z. R. 206.
80üt speciales prebendae, quae solum- bes. von Schiffen, instruere navem.
fflodo actu residentibus et in dinno 46 Kü. — De van Hamb. reden ut twelf
officio deservientibus distribuuntur. grote schepe myt mannen unde myt
v^vches, schw. v. auspochen, aus- koste. Lüb. Chr. 2, 27 ; ju geleve to
P^^ndem. vgl. ütslän. Dat (Stedin- wetene, dat manigerleie partie van
gberlaDt)vorbernende,berovendeunde volke sik tor see wart utreiden,
othpQchende. Lüb. Chr. 2, 426; se 50 umme den kopman to beschadigene
ÜTREDER 166 ÜTRICHTEN
(Uli). Lid. UrJc. nr. 1876; wo dat utreient, als dat iglik na sinen wil<
Byk de Holländer nu starck utreden len vor effte achter wil danzen . .
tor seewart (1440), Hans. Rec. IP^ dat schal nich sin. (Ordn, d. Liibeckef
S. 297; se reden sik stark uth to Zirkelbrüder). MeJd. Jahrbb. 10, 77.
reddende de bestalleden (Belagerten) 5 dtreise, f. Reise^ Zug (aus der Heu
uppe dem slote, mit velen klenen mat ins Ausland). En weren yppe
schepen etc. das. 2, 537; 24 U den der vtreise (nach d. h. Lande) äff*
coggen uth to redende. £ram&.£ammer. ghestoruen N. N. Brem. G. Q. 60^
R. i, p. 121; 24 2f . . to zeghele, to Kriegszug (expeditio). In der ntreise,
ankeren . . unde uth to redende. 10 do wy juncheren Eerstene venghei
das. 220; summa 14 schepe, de se (1416). Brem. Jahrb. 3y 147; H. sali
nomen hebben, unde de besten 4 to böte geuen k. 25 lichte gl. toi
schepe willen se weder utreden, de mishandUnge vnd dat dubbelt, na
andern schepe sin vorkoft (1442). dcme et gescheen is in der uthreyse
Hans. Gesch. Bl. 1874, S. 65; in iB Emd. Bußb. f. 43.
Selant sint to dem orloch vtgerett fttrfiken, -reiken, schw. v. h^aus-
auer die 70 scepe mit swarem scutte. reichen, ausbeeaJüen. und nah oret
Hamb. Chr. 109; nachdem nu idt den twier dode se den armen seeken alle
van Embden int eerste uthredent (für jarlikes achte mark edder twe hua^
den Heringsfang) gelucklick gegaen. 20 dert rynsche gülden füll unde all
Ben. 824. wedder uth reyken. Gercken^ Fragm,
fttreder, m. Ausrüster, Ausrheder. March. IV, 59.
Do se do horden, wo syk alle dyng fttrichten, sehw. v. 1. ausrichten,
vorlopen hadde, do leydeden se de au recht machen, ausstatten. He gai
soldenere myt sodanighen vorworden, 26 em enen hynzst myt thome unde mjl
dat se her Magnus scheiden laten allem gerede kostel utgericht. Lvh\
loven vengnisse den utreders, de se Chr. 2, 358; de brud hadde mitsili
utgheret hadden. Lüb. Chr. 2, 135; ere moder . . unde vele guderhande
hadden se (die ein Schiff aufgebracht vrowen unde juncvrowen, de men all«
Jiatten) to Danske komen, so wolde 30 utrichtede unde besorgede na vorst-
de rad genomen hebben dat halye liken state myt allen dinghen. das,
gud alse uthreders. das. 2, 354. 2, 95; unde wil ze uthrichten, wen
fttredinge, /. Ausrüstung, bes. der ze to manne gheven wart (1480),
Schiffe. Desse utredinge der lüde Pomm. Gesch. Qu. 3, 119 ; dar wor-
unde der scepe (1381). Hans. Bec. 85 denn de frouchenn mede vthgerich-
2, 271; over en ghedreghen, dat men tet, de hertoch H. vnnd hertoch B.
in allen sieden den van Hollande kregen. Klempin, Diplom. Beür. 480
neuer uthredinghe edder utmaldnghe — 1 tunne myt vtgerychte(n)den holU
der sehnten steden schal to Tischende (zurecht gemacht, bearbeitet?). Wism
up Schone (1384). das. 2, 335; XXI 40 Inv. f. 182 (Gerät, wie es scheint
m. her J. W. utredinge gekostet, do eines Orgelbauers.); de hon de ghini
he gesegelt scheide hebben (1408). en negher wan de schade, dat se van
Livl. ürk. 4, S. 876; aldus makeden den borgeren so utgherichtet (übel jm-
se ut by G soldeneren, dede nemen gerichtet) weren (der mekl. Adel tcai
scheiden dat engheische schip. Doch 45 von Stralsundener Bürgern geschlagen
de utredinghe vortoch syk so langhe, worden). Lüb. Chr. 2, 203. — 2. ans-
dat etc. Lüb. Chr. 2, 134. richten, zu Ende bringen, vcilführen.
Atreien, schw. v. außer der Reihe Noch hebbe ik ein dink utgericht
langen? Aldewile vele twedracht wert R, V. 3730; do alle dosse articulc
twischen unsen jungen luden um dat 60 wol uthgherichtet weren. Korner 218^ ;
ÜTRICHTER 167 ÜTRIDERSCHE
se meinden, se wolden so oren hate medegiffte etc. Neoc. 1, 160. — 3. Äw-
und navillen utrichten. Magd. Seh. führung eines gerichtlichen Befehls^
Ckr. 871^ 6 ; begere wy, dat gi deme Vollstreckung eines Urtheils. Wo men
metropolitte den breff benalen ander de execution unde utrichtinge vor-
ogheD, wo gy ene ersten utrichten 6 deren schal. Oelr. Big. B, 1, 278;
iUmgtn) konen (1438), Hans. Bec. des beklaget sik H. dat he mit dem
II\ S. 161, — 3. bewirten. Se (die ordele vor ju wedder si gekomen,
KnedUe) redeliken u. erliken entfan- und kan doch darvan nene utrich-
gen u. üthrichten (1486). Lüneb. Urkb. tinge noch ende van ju hebben (1411).
XV, S. 197. — 4. beeaUen^ entrichten. 10 Livl. ürk. nr. 1784; bidde derhalven,
de orde en konde den solt nicht ut- dat gi (her richter) van wegen des
hchteiL Lab. Chr. ^, 196; men schal rechtes mi eine tidt leggen, wenner
ere (der Wütoe) medegift üthrichten idt ju bequeme und drechlik is, dat
nthderwere. Lub.B.253; den thins gi mi de utrichtinge don willen.
Ttrichten. das. 368; dessen schat 15 v. JBun^e, G^ericA^^u;. j). i07; darumme
(fftugschais) schuUe wy vnsem heren (wegen der Beraufmng) denn vnse
tniveliken vthrichten . . were dat here dat vaken vorclaget hadde vor
zik ihement dar vth toghe vnde des- . hertogen F., dar om doch nen eigen-
seD schat nicht vthgeuen en wolde aftich antwerde noch uthrichtunge
etc. (1B99). Sudend. 9, nr. 15. 20 vmme gesehen konde. Magd. Seh. Chr.
itrichter, m. Ausrichter, Vcilfüh- 393, 30. — 4. BessaUung. de solde-
rer. rode bewysede sik in den saken ner escheden oren sold . . do se se-
des sniiten bisscops so strengen, tru- gen, dat on nen utrichtinge scheen
ven TQde kloken udrichter, so dat mochte, das. 388, 20.
etc. Lerbeck § 19 ; vnde waes eyn 25 fitriden, st. v. aasreüen, die Dienste
trave ythrichter des testamentes sy- eines ütriders versehn. De ghemeyne
nes Taders. das. § 173. rad holt der ghemeynen stad ey-
itrkhtiBge, f. 1. Art, wie etwas nen houetmann vnde andere denere
ein^ichiä ist, Einrichtung. TilKolup vttorydende. Brschw. Urkb. 1, 167,
hadde gewesen in keiser Frederikes 30 74.
hoTe;daraf wustehe deutrichtunge, dtrider, m. reitender Diener. Der
dar he de heren mede bedrogen stad vtridere sweret dessen eyd . .
hadde. Magd. Seh. Chr. 170, 13. — Dat gy dem rade denen wüien, ake
2. Zuriektung, Bewirtung, Ausrüstung, gy truwelikest moghen, vnde veyden
/««. Ausstattung (einer Braut), „ein 35 de de rad veydet etc. das. 93, 28;
t^itrliches Gastmahl; die Bemrthung Weret, dat de rad dem houetmanne
«• FreifhäUung eines fremden Herrn ; edder ' den anderen oren vtryderen
äie Aussteuer.^ Dähn. (Der Abt eu de perde don wolde van dem mar-
^f^dde ist nickt verpflichtet dem stalle etc. Brschw. Urkb. 1, 167, 74 ;
Konige aflegere to holden) sondern 40 vortmer holt de rad eynen mank den
alleine uns, wanner wy dar komen vtryderen, dede koket dem rade vnde
*J»o kloster mit alle den jeunen, de den borgheren , wen se vte syn to
^ mede bringende werden, nach ol- daghen edder in hervarden. das, 75;
dtr wise vnd wanheit vthrichtinge to do dat de utrider sach (früher dener
don Ynd mit nottroft tho besorgende 45 genannt) etc. Korner 2152k.
fly(jl), Fcdcks Staatsb. Magais. 7, 419. fitridersche , f. Ausreiterin , d. i.
-- Xha erorteringe aller vorlopenen Hexe, die auf einer Ofengabel reitet.
Modele bereden se (die einen Ehe- (Auf den Vorwurf einer Frau, daß
P^ schließen) sik verner der uth- eine andere sie eine Zauberin genannt,
^^iöge, brudtwagen, brudtschatt, 50 erfolgt die Antwort:) ja, hebbe ik
ÜTRIFFEN 168 UTSCHATTEN
gesecht, dat du ein utridersche bist ? fitrncken, schw. v, rasch heram
Jeversche Aden v, 1592. ziehen. Worpen se denne wedder i
fttriffeiiy schw, v, hei einzelnen Fä- den gloynghen oven unde ruchkedei
den auszupfen, yellere. 2 Voc. W. se denne wedder uth unde smededei
(jetzt: ütriffelen.) 5 see. Körner 97^; unde ruckede utl
fitrisen, schw. v. aus-^ herabfallen. syn swerd. das. 235^; do ruchte fcJ. ^
(Morfea, dat is eyn suke, dar af ko- ruckede) eyn syn swerth yth. En'jtUi
met yil dicke, dat den mannen dat Chr. f. 39^; do se den stert üt wüldi
har af vallet) weme dat bar vthriset rucken. R, V. 5670.
sere, nym de wort in deme watere, lo ntrumen, schw. v. aus-^ wegräumt )\
dar dat breyde vlas bouen swemmet, säubern. Weret, dat dar wyden (W>1
Wolf. Mscr. 23^ 3 f. 56; dat har den) in den overen wassen wereu .
riset vt. das. 95. de moghe we ok afhouwen unde ut
fttriten, st. v. intrans. ausreißen, rumen laten unde uppe dat ore w^r
vom Waßer: durchbrechen, dat water is pen (1373). Gott. Urk. 7, nr. 27 i\
van der stauwung der molen reit ut. welk perdt dat vernegheit were vq .:
Magd. Seh. Chr. 376, 16. oem de naghel to deme houe vthi.«
fttroden, -raden, schw. v. ausroden, broken were, deme schal man vi!i|
ausrotten, eig. u. bildl. den ungeloven. rumen alze eyneme trede. Wolf. J/ l
Br, d. JEus. 70h; de ketterie. Magd. 20 60 f. 178c.
Seh. Chr. 413, 24 ; dsXiä (das Concil) fttmmingey f. Ausräumung; rf
utrodede de ketters. Korner 228^; Weggehen, (unde dyt weren der her» ij
godt werde alle gottlose vornementh lande, de se vorloven mosten . .) n.i I
unses yegendels gnedichlik vorhin- unde boven dusse affgedrungen utb
dem, utiiroden und vorwerpen (1534). 26 ruemyuge . . moste de raidt e:-
Fock, Büg. Pomm. Gesch. 5, 455; Münst. Chr. 1, 265.
volck . . dat ick ydt vthraden, tho- fitruspinge, jf. AusriUpsen. heft cy i
breken vnd vorderuen will. Gryse, mynsche quaden wynt an syneme m^-
Bothpred. B3h; (der Bischof mit sei- ghen, dey vorlet den wynt (dur<
nem Heere zieht aus) umme Focco 80 Gebrauch von lattick) myd ydrospiL-
Uken, syne frundschap . . gantslik ghe. Wdf. Mscr. 23, 3 f. 35^.
tho avertehen und uth tho raeden. ütrnlleiiy schw. v. ausrollen. 1 1 1^ •
Befi. 244. offt dar (bei einer Höge) etlit:-
fitrodinge, -radinge, f. Ausrod-, mudtwillige wrefelers darmanckt >v
-roU'Ung. to eyner vthradinge des 35 ren, de sich nicht wolden laten ii -
erdomes. Ndd. Bechtsb. f. 190h. nögen an der findung der brock.
dtrof(f)ele]l9 schw. v. ausrülpsen, de schall uth der sellschop na gc
aufgeben. (Amedunck . . ys gud) ok wante up einer thonnen uthgerull^
den, de blot mit der spekelen yt und gestodt werden. Hanib. Z.Ii.i
roffelen. Herbar. f. 4. 40 109. (Die Ausrollung geschah so^i-
fitrofen, schw. v. ausraufen. De der wrefeler auf ein Brett gesctd u.
joden, de dinen har utrofden. Brem. dies über zwei Tonnen gelegt ^cnrJ'
nds. Betb. f. 41h. Darauf umrde der Frevler in dit^'j
fitropeily schw. v. ausrupf ey%. de Weise auf die Straße gerollt, up eut:
schönen yedderen yorlesen ynde yth- 45 tunnen ist ungenauer oder aUgeman"
rSpen. Gryse, Wed. Sp. B5. Ausdruck. S. Büdiger im Gl.)
fttropinge, f. Ausrupf ung. (Erbsen- dtschatten, schw. v. als Schat:*»'
Schoten, die am Wege stehen, dürfen ausschreiben. Johannes . . appellt-rii
schwangere Frauen pflücken) ahne uth- ieghen den pawest dementem uuim
ropingedes strohes. Büg.Landbr.c. 79. 50 den teynden, welken de pawest baJii
UTSC3HEDEN 169 UTSCHIFTEN
abgeschattet ; darumme ene de pa- Petras hadde dar ein swert. Ansdm^
west Torbande etc. Lüb. Chr. i, 440. v. 259; bestimmen, festsetzen (was
iteehedeB, -scheiden, st. u. schw. durch Äbmeßen mit der Meßleine oder
r. t inhans. weggehen, Scholde to Meßruthe geschieht). He begunde to
Rome bÜTen unde dar nicht utsche- 5 tymmeren dat godeshus na der mate,
den sonder des paweses willen. Kor- als s. Peter hadde vthgescheret.
wr 76^; off eynich van vnsen bor- Frechenh. Leg. 36; überh. anordnen,
gern in enich dusser stede qweme ok so leth he (David) den sulven
rnd dar van . • angeste synes lywes tempel des nachtes bewarn . . dyt
nicht vitscheden^en dorfte, deme sul- 10 sulue unde ok noch vele mer dat
len barger der stat, dar hey so nicht hadde Dauid alzo uthgescheret, dar
TTt Schede, dat geleide don (1448), men sik na scholde richten. Locc,
ifij^iNb Arch. 4, 55, — 2, trans, Ere. 49^.
ausscheiden^ vertragsumse oder na- fttsebeten, st. v, 1. intr, ausschie-
menthch ausnehnien. He is dief . . 15 ßen^ aussprießen ; in diesem Sinne
iiie der kopinge bekant unde der ge- auch reß. Pharao kam ok ein drom
were besakt, he ne hebbe sie utge- vor, dat he sach, dat sik seven körne
sceiden mit getuge, do he sie ver- fulden mit weyten und sik wedder
kofte. Ssp, III^ 4, 2. ut schotten. Hanov. Mscr. i, 84^ S,
itockelen, unterscheiden, absondern, 20 279^. — 2. trans. ausschießen, aus-
trennen? andere seden ock, it were sondern, Nen borgher scholde utwip-
antosehen, alS scheiden se darmit pen edder utscheten dat swarste
de anderen utschelen und melden, gheld edder munte ut deme lichte-
dat wolde ehn nicht geboren. Neoc, sten umme wynnes willen. Lüb, Chr.
^. SS2. 26 ^j ^^ ; nemand schal desse munthe
^ tteckeBen, schw. v. sik u. die ergheren myt utweghende, myt ut-
Scham verlieren, schamlos sein. So schetende etc. Mümirec, v, 1381; ok
vuiner ein loggener sik ütschemet en schal nen munter, goltsmit . . desse
in der heren hove unde dor (wagt) penninge vdscheten, vtwegen, besny-
einen beseggen etc. Gl, eu JB. V, so den, bernen edder ienigerleie wys
W, 10. Yorergeren (1403). Lüb. ürk, 5, nr,
Itsekepeii, schw, v. ausschiffen, aus- nr. 66, — Vgl. ütwegen.
^ßden. und boden den gesten, dat se fitschicken, schw, v. (wieder) in
dat körn wedder utschepen mosten. Schick u, Ordnung bringen, Weret,
Magd. Seh, Chr. 252, 10. 85 dat jemant desser vogedie inwonere
itackerei, schw, v, abtheilen, ab- , , jenige vorsamelinge makeden op
^*owfeni. Wy bekennet, dat wy . . sin (des Herrn) schaden, sinen rech-
nun Tnde deel van N. N. erve to uns ten tinß, pacht . . vor to entholdende,
kofften . . als dat mid eyner linen so scholen wy em behelpen dat vth
ghedelct rnde vthghescheret wart. 40 to geschickende vnde ouer sulken vn-
(M. Urk. V. 1484; he (der Bösewicht horsam to richtende (1470). Falcks
m einm Orden) wert ghesand vt der Staatsb. Magae. 9, 687; bestimmen,
sameninghe, ichte he scheret sik sul- festsetzen, unde desse vorscr. tide to
uen ut vnde gheuet sik in en werlt- dessen rekenschoppen &thgeschicket,
Uk sondich leuent. EccUs. f, 82^^ ; 45 de schalme nenerleye wys vorlenghen
^^n Theü der Jbürsten wollte nicht edder vorschftven uppe andere tide.
huldigen) dar wel ek twe doch ut- Greif sw. St, Verf, 47, (sonst gew,
ächeren. Leibn, 3, 114 ; dar bleif nicht ütsticken.)
^1^"**^' 8e weren al van ome ge- fitsehiften, schw. v, das Erbe ver-
gnaa. he stunt alleine utgeschert, mer 00 theüen ; durch Erbvertheüung abfinden.
ÜTSCHOGEN 170 UTSEGGEN
bestoruene erue uth to schiflFten. geven. das. 2, 299; vtschrifiFt ifft
Nordfr. JB. v. 1558 Art. 39; de kin- copia. Dühm. B. Q. p. 88; se wol
der vth dem gebuwte vthschiften. den iu de utschricht des recesse
das. 41 ; welckes kindt dat ander uth senden (1390). Lid. ürk. nr. 12(^'j
der buwe uthschifiFten möge, das, 42. 6 hir ymme sende wy Iy copien vnd
fitschogeii (-schoigeii), schw. v. aus- vtscryfte (1374). Lüb. Urk. 4, S. 2il
schuhen^ die Schuhe ablegen. Pele- ütschriveii , st. v. 1. dbschreikn
grimen, de dar in willen (in das nam dat bok unde untlozede id gau
KatharinenTdoster auf dem Sinai)^ de unde leth dat uth scriven . . uml
moten sik utschoigen. Luddf v. S. 10 leth id do wedder bynden. Korn»:
c. 20. 152c; leth se (de boke) to hant u:
fitschot, w. 1. was ausschießt^'Sprießt scriven. das. 29^. — 2. aus (der Libk
von Bäumen^ Gesträuchen etc. gerroen. streichen. We des mit vorsate nich
Nd. Jahrb. J, 26. — 2. Ausschuß^ holden wil, den schal men ut schri
AusuHihl^ im guten wie im schlechten 15 ven und nicht Yor enen broder h*>l
Sinne, hyr na wart en vtschot ge- den (1400). Livl. ürk. nr. 1519; w
macket van den beydden heren vnde bokennen, dat wi beten vtscriuei.
dem adel vnde der stat, de myt dess vnde hebben beten vtscriuen de ven
konyngess reydden (Bäthen) bände- mark gheldes, de dar stünden screutr
len scholden. Monum. Liv. 4\ 126; 20 an des Stades boke (1387). Lv'
duth was avermhal ein yyn uthschott, ürk. 4^ nr. 480.
darvmb moth ick ere namen hir her- fitschudden, schw. v. ausschiith ;
setten. Zü6. OAr.^, ^^5; men scheide -schütteln, schudden uth syn b'
den besten hennep swyngen vnde dat venyn. Soest. Dan. 93,
wtschot bynden in lange attorse (?) 25 fitsclmltf als Ggs. eu inschult. m\
gelykes de hede. Mon. Liv. 4\ 181. Debets die Passiva. So beuoel he vn
— 3. ausgeschriebene Steuer, gevun- dat gode syne zelen vnde der erJiii
den, dat W. scal dat bewisen mit den lycham, dar neghest syne rekti-
twen tugen, dat he vtschot vnde al schup,. inschult vnde vtschult et..
vnkost, dat vp sodan erue gevallen 30 Old. ürk. v. 1483 ; saligen Jobai^i
is vnde valt, dar ze vmme kyuen, nagelatene gudere, reptlich eJd
vthgegeuen heft. Emd.Bußb.f. 26^; vnreptlich, inschulde vnd vthschuld
twyntich mark hebbe ic Stghegheven nychtes vtgenamen. Old. ürk. v. 15:.'»
van fitschot umme Adden Keensna utschnve, m. das mit besondtn*
ende unser twyer landt to den syle 35 Förmlichkeiten vollbrachte AusschlO*"^
to Oesterhusen (1421). Ostfr. ürk. u. Wegbringen der Brautmitgift ?<
nr. 288, der Hochzeit. It heft mit solchem uth
fttschrift, -schriclit, f. Abschrift^ schuve diese gelegenheit etc. iV"
Copie. Vnde leten eme ock lesen die i, 110.
vtscrifit der brieue, die eme die paues 40 dtseggen, schw. v. 1. attssagen; o/
gegeuen hedde vppe dat stiebte. Brem. Zeuge : also seden se (die Zeugen) n'
G. Q. 111; unde wente desse bref (1424). Z. f. Nieders. 1855, S. i:
ghescreven was in lattyn, so begherde in feierlicher, bindender Weise, tti-
de rad van Sweden, dat se mochten sprechen, geloben. Dat utgesechte(pr*
hebben ene utscrift, wente de meste 45 missa) gelt. Westphal. 3, 149; do de
part der Sweden vornemenneen lattyn. dinghede de rad , . eyne ghaiit.
Lüb. Chr. 2, 143 ; (exemplar edicti). zone unde berichtinge. De sedeD d
Esther 4, 8 (H.); unde van dussen heren ut unde vulborden se in all-
breve beden de guder bände lüde wise alse de bref ludede. Br$(^<''
ene uthscrift; der wolde he en nicht 50 Chr. 1, 84^ 5; in Sachen etblkli^^
UTSELINGE 171 ÜTSETTEN
nnizones C. Vischers, den desulue slote, rechte oft se nicht uthseen
ethlichen vthliggern thor sewart hedde dorsten ofte wedderstan. Komer239^.
nkseggen moten. Wism, Zeugeb, ad — J2, ersehen. Wi willen se warnen
•I. 1S37. — JS. als Bichier einen Aus- vor ere schaden, wor wi dat utesehen
Spruch tkun. Eft schele werde, dat 5 edder uthuragen können (1409).
ächolde np St. stan, wo de dat ut- Dühm, UrJcb. S. 31, — 3. Atissehen
srfe. Magd. Seh. Chr. 390, 7; wanner haben.
TT nthseggen en recht, o£ft wat wy fttsenden, sehw. v. aussenden. Dat
st'ggen vor recht etc. Jffrcw.SIte^. 8^7; ere broder . . den breflf utgesant
ik zal twe anclegers zenden to Gro- 10 hadde. Kamer 181h; ordele ütsenden,
Dingen, . . ymme dat vthzeggent al- Urtheüe ausgeben^ aussprechen, Dat
dar to hörende (1413). Lüb. ürk. 5. ordel, dat de ratman utsendet (Var.
nr. 464. — 3, beim Sprechen aus- aflfsegghen). Lüb. B. 276,
^\imm^ wie ntsprekcD. bes. üt(ge)- fttset, n. Aussetssungy Aufschub.
^echt ausgenommen. De bome is in 15 Se versochten en utaet der vorscre-
nk ghans droghe alle de ghantze yenen dinge an N. N. . . so dat se
veke OTer, men uthghezacht des vns int lateste ut groter bede ge-
zonnayendes. Locc.Erz.f.l; de perde twidet hebben desse dinge twischen
scheiden wedder werden gegeven ; dat dit vnde pinxten staen to latende
scha; utgeseget de besten perde, de 20 (1411). Lüb. Urk. 5, nr. 361; wi en
njcht wedder en quemen. Münst. Chr. hebben nicht langher utset . . wenthe
h 147; utghesecht dat rike unde to St. Johans misse (1392). Hans,
malkes herscop. Brschw. Chr. 1, 97, Bec. 4, 68,
10; u. h. — 4. ausschließen, verban- fitsetten, schw, v, aussetzen; bUM,
nen. proscribere, in exilium mittere. 26 in verschiedener Anwendung. 1. aus-
Kil. Vortmer quam zware klachte thun, Kinder ausberathen. Were ok,
over de van Brucge, de gebannen dat de dode dochtere naleyte . . de
onde uthgesecht hebben Johanne scheide de jene, an den des doden lant
Horst) copmann van der dutschen so feilen und quemen, beraden und
hensse, soes jar lank bii vorlust sines 30 utsetten na gebore. Oött. Urk. II,
lyres etc. (1442). Hans. Bec, IP, nr.181; vor uns is ghewesen N. unde
S. 514, ^ heft utgesat unde van sek ghesche-
ItMliigie, d. i. ütsellinge = üt- den N., einen sone, mit 18 morgen
seilende, Verkäufer; (vgl. ütburinge). arthaftighes landes (1377), das. /,
Warandyam cementariorum, qui kalc- 35 nr. 285. — 2. verpfänden, versetzen,
bemere vocantur . . warandyam eorum, Sve gewedde unde bute nicht ne
qni dicuntur kolebernere, item extra gift to rechten dagen, de vrone bode
venditorum , qui utselinge vocantur sal ene dar vore panden unde sal it
(1277). Gr. Weisth. 5, 186. to haut utsetten (Var. vorsetten) oder
Iktiellen, schw. v. bei Kleinigkeiten 40 verkopen vor de scult. Ssp. /, 53,
rerkatifen. Baven dat hadde de rad 3; 70, 2; set ok en man sin len ut
ein accise npgesettet, also dat men ane sines heren orlof. Lehnr. Art. 68,
▼an einer tonne bers, de men utselde §3; settet ok juwe man sin len ut
edder tappede, ver Schilling geven pandes. Bichtst. Lehnr. c.l9; säten
scheide. (Kaseg. p. 35) ; We beyr vt- 45 en hus ut . . dat ne mach he nicht mer
seilen wolde, were dat beyr dat sto- bekomeren, he ne hebbe dat ghe-
feken to twen pennighen etc. Brschw. lost. Gosl. Stat, 24, 19; de sin hus
tVtt. J, 230, durer utset dan it wert is . . de
ttiei, st. V. 1. aussehen, ausgucken, scolde sweren ute der stad ene mile
Do bereden de Holsten uppe deme 50 verne. Hanov. St. B. 321; numment
UTSETTER 172 ÜTSICHTELSE
schal sin harnsch vorkopeu efite vt- beßeiehnet es hier einen^ der eine länd^
Betten. Dühm. L. B. II, Art. 203; liehe Arbeit verrichtet?)
van wegen etlicher vthgesetteden kle- dtsettiDge, /*. Anordnung^ Fest-
der etc., de N. einer busfruwen affge- seteung^ Bestimmung^ expositio. Se
drangen, vthgesettet ynd gelt darvor 6 worden do eins, dat se na andra*
gelenet etc. (1547). Wism. Zeugeb. — gende unde utsettinge hertogen Wil-
3. enen ütsetten, Bürgschaft für jem. heims na der herschop Luneb. ar-
leisten. De borgen, welke vor anderen beiden wolden. Lüneb, Chr. f. 166^ ;
gelaveth hebben unde nene tidt lenger alzo se alderlikest moghen na der
van den, de dat gheldt hebben schol- 10 vthsettinghe vnde willen herrn N. N.
len, erlangen können, schollen de etc. (1416). Gercken^ Fragm. tnarch.
ghenne, de se uthgesettet hebben, //, j?. 96; det is de vthsettinghe, de
mith gewissen sekeren lüden anseggen, wi mit vnserm rade . . to rade sint
dat se se binnen vierthein daghen be- geworden (von der Landesordnung für
nemen. Dithm. B. Q. p. 240. — 4, aus- 16 die Neumark). Cod. Brdbg. /, 24, 152;
einandersetaen, exponere. Also de ko- worumme wy juwe ersamcheit bidden,
ningh syne begheringhe vte sed hadde dat gie vns sulk vorschreuen utset-
van dem olden rade wedder into- tinge des waterrechtes willet doen
nemende, moghe gy suluen prfluen schriuen (1447), Hirsch, Danjngs
etc. (1416). IM. ürk. 5, S. 613. — 20 Handelsgesch. p. 79, n. 22; wente de
5. ansetzen, und nadem se de dach- vthsettinge der keyßer mit kempen
var by pene utgesat hebben, so wil- gaer weynich geholden werden. Ndd.
len desse liefflandischen stede de syl- Bechtsb. f. 127.
ven dachfart . . besenden etc. (1442). fttsettisf h, adj. aussätzig, een man
Hans. Bec. IP, S. 467. — 6. der 2b stark vnde rike, men vthsettisch. 2
Verdächtigung aussetzen, verdächtigen. Kon. 5, 1 ; De utsettesche mensche.
Darumme dat dorch de bosewichtere, 0GB. A. 5; de plage der otsette-
so by juw weren fencklich angehol- sehen. 3 Mos. 14, 2 (H.); he rep
den, hochgedachte f. g. und ock s. den vtsetteschen minschen to sik.
f. gn. redte, amptlude . . scheiden 30 Lüb. Passional f. 19^.
archwanich gemaket vnd vthgesettet dtsettischeit, /'. Aussatz^ lepra.
sin, gelick oflft de redte . . in solchen Luc. 5, 12 (H.). de vtsettischeyt Naa-
daden ein wolgefallen gedrB,gen(1546). maus. 2 Kon. 5, 27 (L.) ; witlik zy,
Dithm. Urk. S. 133. dat mester P. H., richteschriver, in
fttsetter, m. 1. Anordner, Anstifter. 36 jegenwardicheit N. N. unde N. N.
De desser unvoghe udsettere und borgeren to Lubeke . . hefft geta-
hovetlude weren. Brschw. Chr. 1, 348, get, dat L. K. unde L. R. uppe deme
12; des sculden de, de disses utset- stene to s. Jürgen, vor Lubeke be-
ter ghewesen hebben an rade unde legen, Tylemanne Kerkhove beseen
an dade, erst gheghan hebben in er 40 unde den sulfiten mit den anderen
eyghenherten. dflw. 5^^,Ä^. — 2.Ver' sunden unde zeken van wegen der
treter? Wat maten ohne beyden in zuke der uthsetzicheid nu tor tiid
oren erfifgude van juwen erbarheyden reyne befunden unde gherichtet heb-
indranck vnd besperinge gescheen ben. Lüb. Niederstadtb. 1461. Quasi-
schole, also dar se hyr beuorene 45 mod.
obren uthsetter dar thor stede ge- fttsichtelse, n. was beim Aussichten,
schicket, dat desuluigen nicht hebben Aussi^n durch das Sieb gefallen ist.
willen tolatei), wu ock vnlanges mit und dewile den heren nicht geringer
obrem geschickeden droskeren schole schade dorch de untrue uthsichtinge
gescheen sin. Old. ürk. v. 1532. (Oder 60 des moltes begegnet unde vele gudes
ÜTSIGEN 173 UTSLAN
kon» ander dat utsichtelse geschüd- stouven (B(id$tube), in deme dat de
det etc^ so etc. Nachtr, eu den Hamb. licht wurden uteslaghen (ausgeschlagen
Z, jR. p. 14. = ausgelöscht), das, 1. 44. — hinaus-
iteigeili st, V. heraus-^ hernieder' schlagen, hinaustreiben, expellere, ut-
faBen, -laufen, (he dy sloch) dat dyn 5 driven vel utslan. Voc. Engelh. unde
breghen mit deme blöde üt sech. (de Franzoyser u. Venedier) toghen
Und, Ged, S. 46, v. 52, över meer to Gonstantinopolim unde
^tiix§L^st,v.aussitsen,v{m Vögeln: sloghen ut der Greken keiser unde
fsuskfiüen. cubare, broden also eyn wunnen de stad, unde setten dar
hon de kokene yt sittet. Diefenb, n. 10 Baldewin, de greve was to Vlan-
^. s. V, Me lest van der nature der deren, to keyser. LÜb, Chr. 1, 78;
Toghele, dat de henne dicke vth syt anghetoeget, wo dat de van Righe
ere egen eygere vnde andere ey- ane alle billige orsaeck eren heren
gere ?nde pawen eygere. Serm. den arssebischop utgeslagen. Mon,
tmng, f. 135^; unde en henne sad 16 Liv. 4^, 20; We sin yee by nacht-
en kaken at myt yeer Yoten. Kor- tiden utsleyt unde schaden deit.
wr 84d, Dithm. L. E, § 61 (Es wird noch
itslaek, -slaelit, 1. stater, est me- jetzt von Schtdkindern gesagt, denen
dietas (Hälfte) uncie, eyn utslacb. man Ferien gibt. Vgl. J. Grimm,
Voc Loee. „ein Übergeuncht auf der 20 Reinh. Fuchs, 8. 370 u. Stürenb, s, v.);
Wage.^ Strodtm. — 2. Ausschlag^ sleit he 't (das Vieh, das Schaden ge-
bes, KräUe. — 3. Umlage, Anno than hat) ut (jagt er es von seinem
1573 do wort ein vthslacht gemaket Hofe fort u. erkennt es somit nicht
tbo Jener, allene der schole haluen, als das seinige an), so is he unscul-
dat dar worden scholemeisters ange- 25 dich an ^me schaden. Ssp, II, 40, 2.
namen, dartho hefit froichen Maria büdl. de here wolde sodanen rath
jarlikes gegeuen 500 daler etc. Old. nicht utschlan. Lüb. Chr, 2, 671; in
GbiMÜm. /, 802. — concr. die jen- einander Gefallenes aus einander legen,
seits des ^Sddages" Wohnenden, Dar- ausbreiten. Dar na so schkl se (die
nnune bedet de radt van Hamborch 30 Genoihzücktigte) kamen mit fromer
ehren mdersaten in dem Billenwerder lüde tuge mit eren vthgeslagenen
nid in dem vthslage horsam tho we- (losgebundenen) haaren in des landes
sende dem rade van Hamborch (1498), ding. Richlh.566f § 4; denne so sleyt
BSlicerder R. § 1 ; Fvdcks Magae. 7, he syn paulun vt (schlägt auf) vp
^4-^. 85 deme berge Oliveti. Lüb, Passional
itilin, st. V. I. intrans, heraus- f, 232^ ; dar (op ein slicht velt) lede
sMigen. Wert eyn husz bernende sick de koninck mit sinem beere
^de dat yuer buten ythschleyt. ynde sloch dar vth sinen paulun.
Sdihw. St. R. § 57; beschlagen, jPoZcfe JMiof^aJ. 9, ^P7 ; se sloghen uth
^mmdickt werden, unde men moet 40 ere telde. Körner 34^; plündern, me
verdacht wesen, dat men desse gel- ütpuchen. hertich J. led udslan twe
reyde nicht te olt werden en late . . dorpe in deme stiebte to Rasseborch
of se solde schimmelen unde uutslaen. unde led nemen allent dat dar was
L^aden etc. p. 25; Ausschlag, bes. van queke unde inghedomte. Lüb.
KräUe haben. Strodtm. — //. Irans. 45 Chr. 2, 332; Sybo heft eenen toch
«^^ heraussehlagen, unde sloch ök tegen Tannen tho Jever vorgenomen,
Hiwen ein oge üt. R. V, 1192; do vant Jever uthgeslagen, groote buit erovert.
he dar vele vanghene in den stocken, Ben. 340; se schlogen de herrlicheit
de Bloch he nt (befreite er). Lüb. Chr. (Kniphausen) ut, dan (aber) se kun-
1 319; doch so quam he ute deme 50 den an Knipense nicht erlangen, das.
':"
UTSLEGER 174 ÜTSPEKELEN
508; bestimmen, anweisen (durch ge- 14 nachten to 14 nachten to ses wci
setzte Zeichen), ghaen demnha thosa- ken to. das. 26,
men, wehlen negen menner, de erst- ntsmachten, -smaebtigen , -smech
lik de diksteden uthschlaen, die Stel- tigen, schw, v. aushungern^ durd
len anweisen^ wo gedeicht werden soll. 5 Hunger zur Ergebung nöthigen. Darmi
Neoc. J2, 279; verkaufen? Eyn borger lede sik de konink vor dat klosterj
tau Berlin, di sin gut tu Odersberge unde wolde se dar uthsmachtigenl
vtsleit (zu ütsliten?), de gift . . 6 Lüb. Chr. 2, 312; dat slot. das, 2
vinkenogen. Fidic. i, 11. 248; se leghen so lange darvor, da
ütsleger, m. der im ütslach wohnt. lO se dat volk in der stad utsmechti
Dartho scholen se (de swaren — des gheden. das. i, 96.
Billenwerders — de brokaftich ge- fttsniden, st. v, ausschneiden, üt
funden werden) nenem manne sines gesneden sedel, literae indentatä
rechtes mehr behelpen . . Deß- oder indentura. Form der Urhin<l
gelick wil idt de radt mit den vth- 15 für zweiseitige Bechtsgeschäfte. Ji
slegeren geholden hebben (1408). schrieb beide Exemplare dergestalt u
Billw. R. § 12. Falcks Magaz. S, ein Blatte daß zwischen beiden m
147, leerer Baum bliebe auf welchen ein>"
ütsliten, st. v. 1. ausschleißen^ bes. große Buchstaben oder andere Schr'j'
bei Kleinigkeiten verkaufen, minutatim 20 zeichen gesetzt wurden. Dann tcur^
aut particulatim vendere. KU. We das Blatt durch diese Buchstaben fu(l
desser (tonnen heringes, hoeniges) zwischen denselben) in einer Wdh^'.
een wt slyt (Ggs. wes hier van heel linie zerschnitten und jedem von h
vorkoft werde) sal (als Accise) gheuen den Theilen ein Exemplar aiisgelwi
VI dt. Wigands Arch. III, 45; queme 25 digt. v. Bunge, Gerichtsw. S. 72. ^
hir een gast, dee stockvisch eder droge auch serter. -r- Im Betau, Aiisschiu'
vische brechte, dee mach dat vtsliten verkaufen, laken, dat heel verk •:
vnde verkopen enen marketdach in werde, 6 dt. (als Accise); we dat v\
der weken. Fahne, Dortm. 3, 113; snyd, 12 dt. Wigands Arch. 3, 4
anno XVc und XXVIII up gudens- 80 ok schal niment utsniden unde vo:
dach na crucis exaltationis ys eyn kopen irssche, arrasche . . ane d
uthsliten (d. i. utslitende) holtinck kremere. Hamb. Z. B. p. 50. — o^'
der Letter marcke geholden. Kindl. mannen, castrieren. II s. vor swv!)
2,363. („Ist diejenige Markensprache, vnd kaluer uththo snydende. Wism.^i
wo die Brückten erlegt oder die Pfände 35 Jürgens Beg. v. 1517, f. 23; de bt
veräusert wurden.'^ Kindl.) — 2. von gheyringhe des, dem utghesneden ij
Gerichtswegen in Folge gerichtlicher (spadonis) . . telet nen kint. Ecc^''\
Klage nöthigen ein Pfand zu geben? f, 125^ (Sir. 20, 2); wen men ä
Woe men penden sal, dat wtgesleten [ebrekers] krech dar euer, so scboii
ys. Of een den anderen wtgesleten 40 des wyues rechte man den andiri
vnde vervolget hedde so veer (weit), vthsnyden. Denscke Kroneke f. B
dat he penden mochte, so etc. Wi- fttsoken, schw. v. herausgehen,
gands Arch. 3, 10; we den anderen soken. De ström hört der hers< :
myt gerichte wt vervolget hedde vnde wente vor de snappen vnd welk seh
gesleten vmme schuld, also dat he 45 dar vt soket, gift 8 grote to tolli
pendinge gewunnen hedde etc. das. etc. Fries. Arch. 1, 445.
12; wanner dat yeman den anderen fttspekelen, schw. v. den SjK-k'-
an den gerychte bynnen Boecholte auswerfen, he (Christus) stak
wtsliiten vnde wtvorderen wylle, de vingheren in sine (des TatAen) or
ßal den anderen laeten boeden van 60 vnde spekelde vth vnde ron
^^^'
ÜTSPENDEN 175 ÜTSPREKEN
sme taugen etc. Serm. evangel. f. me nein tal af wet. Sündenf. 1526;
IPK id is wisser, dat me id tolate, dat
ibpeideiif 8chw, v. ausspenden, zu- de erghernisse uthsprete (sich ver-
tkeäen, (Im Faüe daß die BltUsver- breite), wen dat me de warheit Tor-
tmanuUen die Legate nickt annehmen 5 late. N. Bus 2, 65.
KcBen, sollen diese) aßdan den armen fttspreken , st. v. 1. aussprechen.
to Wesell , . vytgespendet vnd toe- Ik en konde nicht in einer weken
gelacht werden. Testam. v. 1557. alle dat quade utspreken, dat R. mi
itsperreiiy schw. v. aussperren, aus- heft gedän. JS. F. 60. — recht etc.
hmten. Se sperden nt ere vlogele. 10 utspreken, einen Rechtsausspruch etc.
1 B. d. Kon. 8f 7 (H.). geben, aussagend bestimmen, On no-
itspiseB, schw. v. jem. außerhalb gede wol an den rechten, de one ut-
ies Hauses speisen, Speise aussenden. gesproken weren. Magd. Seh. Chr.
Ok en schall men to den brutlachten 362, 18; hebben wy erkant vnde vt-
nemende vthsenden noch koste noch 15 gesproken als richter von beyden par-
gedrengk . . we dit vorbreke, de then (1474). Gercken, Fragm. march.
schall yo Tor dat gerichte, dat he II, 119 ; de (articule) scolde men ut-
Ttgespiset hedde, deme rade yiff spreken unde denne se in der stat
schiUinge geuen, edder sick des ent- bok schriven. Korner 206^; dat he
ledigea mit sinem eyde, dat he ne- 20 uthespraken unde erfschichtinghe dan
Bande Tthgespiset en habbe. Brschu). hadde zinen kinderen. Pomm. Gesch.
Urkh. 1, 245; wo vele ik erer (der Denkm. 3, 115; und hebben (Ehe-
Käse) entfanghe, so vele spise ik galten, die aiAS erster Ehe Kinder
erer wedder ut (gebe ich zum Speisen haben) den kinderen thovorn er gudt
^Qus). Körner 193c. 25 van eres doden vaders unde moder
itspisiige, f. eig. Beioirtung außer- wegen uthgesecht, unde dat uthge-
halh des Hauses; dann überh. Bewir- spracken (ausgeschiedene) gudt nicht
tung. Hir rmme so wert se (Maria) vorborget werdt, unde erer en vor-
hebbende de vrucht der vorquickynge steruet . . unde de frunde der kin-
vude in der vtspysinge der hilligen 30 der willen hebben der kinder gudt,
seien . . Darna etc. Liib. Fassional dat en uthgespraken is etc. Liib. B.
f. 193\ 558. — 3. mit Worten ausnehmen,
itspliten, 5^. f7. auseinanderspleißen; excipere. Ok spreket ut de selve bi-
tm Feuer: auseinanderreißen u. so schop van Monstere den junghen gre-
hemmen. dat (vur) wereden sie so 35 ven Reynalde van Gelren . . vortmer
»ere vnde spleten yt yo wedder vt. spreket ut etc. (1319). Nies. Beitr.
Brem. G. Q. 104. 2, 276; vortmer spreke we on to,
ttspraket s. ütsproke. vmme den bund, den se vnder an-
itspreden, -spreten, st. u. schw. v. deren ghemaket hebben ane vnse vol-
i^ussfreüen. -spreizen, (selemisse) mit 40 bort, dar se vns ok nicht nochaft-
eneme Tthghesprededen boldeke vnde liken vtghesproken hebben q\,q.(1395).
nüt ?€r lichten darvmme (':?5P4^. Lüb. Sudend. 8, S. 28, 4; dit sint de wi
(Vi. 4, nr. 612; vnde se vphouen utspreken (die wir nicht befehdefi
ere vthghespreden hende to dem hem- wollen) : we van Brunsw. spreket ut
meL Sir. 48, 22 (L) ; sprede ut dine 45 use herren . . we van Goslere spre-
Anne diner gnade. Bruns Beilr. 3, ket ut dat rike etc. (1360). ürk. d.
^70; ga mit utesproten armen der hist. V. f. Nieder s. 8, nr. 540; de
zele enieghen. 0GB. B. 118; (de stichtenoten spreken sik vth (nahmen
lulge imi), de sine gave gevet sich aus, sagten sich los) vnde sege-
tvare . , so mennich ntespret^ dar 50 den, sie ne mochtens mit eren nicht
UTSPREKSTER 176 ÜTSTADEN -STEDEN
doon. Brem. G. Q. 138. Besonders lange vngefordert anstan, beth M
häufig das Partie. ut(e)8prokeii, aus- deme voregen. vthsproke. das, S, 81\
genommen, mit Ausnahme^ mit Vor- daer se van beyden syden vruntlikj
behalt. (Wir haben verkauft) unsen af vereeniget sint na wtwisinge eeiirj
meygerhoflf myt wurden, myd wischen 5 wtsprake, de de . . bischop van Munj
.. myd aller rechticheyt, nicht fwicÄ^Ä^ ster daer vp gedaen heft (144"^/]
uthgesproken. Old. ürk. v. 1402; in Wigands Arch. 11^ 359; Of yd gej
der suluen tyt wart den ampten van velle, dat oere (der beiden Streiknl
dem rade geuen ere eghene gerichte, den) een de scheydinge vnde vtj
vtesproken (mit Ausnahme) dar die 10 sprake van den borgermeisteren gtj
rad nene ghenade an don ne mach. schied nycht holden en wolde. da>|
Brem. G. Q. 74; dat uns de erze- JZ7, 17; bynnen twe manten na un
bisch, to Bremen heft gelehnet de sem uthsproke etc. Lüb. Chr. 2, 2'rö
munte mit aller rechticheit, uthge- — 3. Ausnahme, Ausrede, Ausflud-
spraken de munte to Stade. Brem. 15 exceptio. Alle desse vorschreveu
Ürk. V. 1423 u. h. Auch in dem stücke hebbe ick . . lawet siede uui
Sinne von: mit Verzichtleistung. Wy vaste to holden, sunder enigerley
hebben gelavet unde geswaren . . alle hulperede, argelist, utespraken und
nye vunde vnde hulperede uthgespro- nyge vunde. Bretn. ürk. v. 13^5.
ken. Old. Urk. v. 1402; alle nye 20 utspruten, st. v. heraussproßt >}
vunde . . deger unde al uthgespro- Gelick als van eyner wortelen vei^
ken. Old. Urk. v. 1481. telgen vtspruten, alsus etc. Br. (i
fitsprekster, f. Aussprecherin. Do Eus. 49^; wente eme de hart nol
tonge is een wtspreckster des ver- nicht utghesproten was. Kortier o^^
stants. Echte Staet f. 28. 25 desse Gothen sint utghesproten vai
dtsproke, m. u. ütsprake, f. 1. At4S' Gogaphet sone. das. 40c; vnde in all
Spruch, Bede, de utsproke der schon- den anderen doedsunden, de hjr nio
heit (eloquia pulcritudinis). 1 Mos. gen vthspruten vnde vthkomen. LH'
49, 21; also wert to Merseborch eines Gebetb. f. A 7.
dages beramet, dar scheide de ut- 30 fttspratinge, f. Aussproß, germen
sprake van beident siden sin, was Jes. 61, 11 (H.).
beide Parteien zu sagen hätten. Magd. ütspondenf schw. v. das Bier u
Seh. Chr. 361, 25. — 2. bes. richter- die Fäßer füUen u. es aus dem IIa
licher AusspnAch, Entscheidung, uppe fahren, ok en scal he van deme (
welliken overman men eens wert, is 85 Ausfuhr nach Schorfen bestimmt
dat en der heren, so schal men der bere nicht senden an den kroch, i
uthsprake warnemen in ener stad en sy, dat em wat over bleve, wanii.
sines landes etc. (14.37). Hans. Bec. he dat ber vtspundet hefft. Lük /
IP. S. 128; den utsproke don . . de JB. 182.
tiid des utsprokes. das.; Se willen 40 fitstaden^ -sieden, schw. v. cxir'.
an beiden siden sodanen uthsproke diren, aus den Händen geben. Bidd .
beleuen (1A4.7). Dithm. ürkb. S. 33; wy jw, gy en sulk gelt nicht ut
alle tosprake, iwedrachte . . scholen siaden bett io der utdracht vc
wente to sulken vihsprake der ouer- gn, heren. Cod. Brdb. I, 7, 164; bi^
Bchedeslude in aller mate als de nu 45 Waren frei ausgehen laßen (Ggs. m
sint in gude vnde frede stan, vnde sieden). Hebben dar io allegert, v
sick denne na der genanten iyd eyn se iouorne hadden nene botter vi
juwelick part synen wech in sodanen sieden woli, dardorch de botter i:
vthsproken des rechten laien beno- enen bogen pris gekamen ia. Ilo^'f^'
gen vnde de tollen scholen ock so 50 Chr. 105; szo dait moltt vnd alle weä
l/s
(/'
vi]
Sc-
ÜTSTAN 177 ÜTSTEKEN
bnme dar entboffen (dem entgegen) bewizede, dat id one echtnot beno-
Ttt ghestedett wordde, szo etc. Mon. men hedde, unde de denne na dede,
Zrr. 4\ 82; deme rade inthobringen dat he vore scholde dau hebben unde
thokamea samer den roggen nycht stunde denne zjn recht ut etc. (1371).
wt tho staden. das, 230; se (di^ Bür- 5 Hans. Bec, 2, p, 43. — De rad sande
yrmeisUr van Emden) scholen baeven em boden, dat he scolde komen vor
Terbot ath de boeme nicht utstaden. den rad unde stan sine clage. He
Be». 768. umbod dem rade, he en wolde up
ititli, si. V. 1, als Verkäufer mit de tid nicht vor se komen. Do se-
Waren ausstehen. Welk van vnsen lo gede mi de rad, na dem dat her G.
broderen myt ghesten . . willen vt- dar nicht komen wolde unde stan
sUq vp deme markede, de schal sine clage ut etc. (1407). Livl. ürJc.
aicht buwen sunder orloff der older- nr. 1720; vnde louen, dat wy willen
hat. Welk broder dar vtstande wart, weren en vnd vthstan vp vnse koste
de 8chal dar sulven vtstan myt sy- 15 alle recht unde ansprake, wor vnd
oeme eghene volke. Lüb. Z. R. 281; wenne dat holt anghesproken wert,
ciage ake dath die fremden kramer Mekl. Jahrbb. P, 268.
hauen vnd thom markede (außerhalb fttstant (oder ütstän), subst. Infin.
u. während d. M.) vthstunden (1547). 1. das Ausstehen mit Waren eum Ver-
Wim. Zeugeb. f. 500. — 2. als Pfand 20 kaufe. Myt desseme vtstande schal
mssteheHf wr^ändet sein. Svat so des id sus toghan, dat id nummande to
Qte siont bi des doden mannes live, vorvanghe syn schal . . also dat id
dat lose he, of he wille, deme it vmme ghan schal vnde nummende
durch recht hören sal. Ssp. J, 24^ vorby ghan, welker anders vtstan
i; vor dit gud boven dat, also dat 26 wiL Lüh. Z. R. 281. — 2. ausstehen-
rede otsteit unde vorsat is, hebben des Geld; überh. Ansprüche gegen jem.
raa de rad . . betalet 40 m. (1372). dat hey und joncker Gerit sick ver-
G^. Urk. /, nr. 266; mine gudere bonden tegen hertoch Aleff van den
. . by weme de vtstan vnde vorpan- Berch und sinen soen, dar sie wat
det sin (1399). Lüb. Urk. 4^ nr.686; so uitstaens tegen meiuden tho hebben
do se dat land tho Schonen wedder (gegen die sie etwas meinten vorbrin-
bech, dat utestunt den zeesteden gen eu können). Schüren Chr. 175.
wol XY iar umme den schaden, den fitstapelen, schw. v. abpfählen^ durch
se nomen hadden van deme rike. gesetzte Pfähle etc. abgrenzen, (acker)
Lüh. (Ar. 2, 333; al ere slote stun- 35 . . de sint upt suden uthgestapelt, wo
den Ute unde weren bekümmert mit volget. Neoc. 2^ 257; veitmarke, de
Walt mer den mit rechte, das.; alse iU van suden upt norden . . van dem
my jawe gnade hefift laten gefraget, einen steen unde Stapel recht up den
«:fft ek icht w&ste w& vele dat dat andern uthgestapelt. das. 2, 259.
hoaz Tte sta (wie hoch es verpfändet 40 dtsteken, H. v. 1. ausstechen, oge
^i) . . do sede my myn here, od ütsteken (1473). Dithm. Urk. S. 65;
st&nde C mark (1404). Sudend. 9y den leth he allen de oghen uthste-
nr. 239.^3, Transit, leiden^ aushalten. ken. Korner 30^. — 2. durchstechen.
sitt recht, richterliche Entscheidung enen diik (1447). Dithm. Urk. S. 48 ;
sieh jefalien laßen. Were ok we, de 45 mordberner efte de dyke vthsteken
dar ti gheladen werde tu den richte . . den scholde men vp ein radt set-
ttade nicht en queme, de scholde ten buten dykes (1498). Billwerder
riner zake neddervellich wezen, unde B. § 58; de dyk (Fischteich)^ alse
scbai wezen buten des kopmans rechte, se den nu erst vtsteken laten, so schal
be ea queme denne na (nachher) unde 50 ik darvan hebben de twei deil der
ÜTSTEL UTSTAL 178 UTSTRECKEN
vissche (1402), Lüh, UrJc. 5, nr. 39. vnd em enen dach dartho vthgestei
— 3, ansetzen^ anberatmien (gew. üt- met na synen willen. Slagghert 5-9
sticken). Tho dessem willkore wurdt ütsticken, schw. v. bestimmeji, fei
tidt u. stede uthgestecket (-sticket?). setzen, anberaumen, praefigere. Al|
Westphal. 5, 61 ; ein dach (wert) uth- 5 de uthghestickede dach do qua]
gesteken. Neoc, i, 105. — 4. ausneh- Lüh, Chr. 2, 360; een uthgestici^
wew, wie ütspreken. Wetet, dat wi rechtdagh. Lüb, Oberh. 178; vnj
ju nenes schotes bistan . . utgeste- stickede en de tid vp Marien Ma;
ken de nien werghe, wan de tocomet dach vth, dar datynne scheen schol
(1375). Livl. Urk. nr. 1108; vort lo Passional f. 71; dat naturlik okl
schal he (der Münzmeister) staan dath van gode ys vthgesticket vu
knapen loon, kost, vuringhe, vnde ghegeuen. G.d. Sunth. c.43; de so
wes dar vorder tho hord, vtesteken des minschen de gheit na deme ai
den afghank in dem vure (1365). dat is vtghesticket (secundum qu
Lüb. Urk. 3, nr. 529; al arghelist 15 definitum est). Luc. 22, 22 (L.
ut ghesteken (1379). Hans. Reo. 2, eynen fruntUchen dach uthstick
257. unde benomen (1506). DUhm. ü
fttstel, fitstal, Verzögerwng , Auf- p, 96. u. h,
Schub, wtstel, dilatio. Kü. saken, die ütstickinge, f. Festsetzung, A
gheen uytstal lyden mögen, suUen 20 beraumung. de uthstickinge sui
fordelicken syn. Richth, 272, Anm. 7; fruntlicken dages etc. Dithm, Im
sunder langher utstel. Leitfaden etc. 96.
8. 21; sunder utstel, das. 22; weert fttstofferen, schw. 1?, ausstaffirrt
sake, dat deselven (Hollanders) an VI hundert man wol atgestoffa
uns uutstel begherden, so hebben wi 25 (beue expediti). Chr. Sd. 29S, ^
macht etc. (1437). Hans, Eec, IP, unde do he sach dat volk, dat
8. 24. weren wol utestofferd myt hariisc
tistellen^schw.v, 1. hinausschieben, tor were etc. Lüb. Chr. 2, 367,
verlängern, ampliare. Kü. .wy heb- dtstormen, schw. v. erstürmen, t-
ben verworven, dat ziine ghenade dat so pugnare. De konin g deer Danor;
bestand (Waffenstillstand), welk nu quam vnde wolde vdstormen Stadu:
upten eirsten dach van merte solde dat ys Staden. Lerbeck § 10^; (
hebben uutgheghaen (abgelaufen), vdstormede Adolfus eyn deer slu:
hefft verlenghet und uutghestelt bet das. § 112.
8 daghe na der hochtiid van paeschen 35 fitstorten, schw. v. ausstürzen, f
etc. (1437). Hans. Eec. IP, 8. 26; gießen, uthstorten dat unschuM
dat vrundlike bestand, dat . . utge- blot. Soest. Dan. 147. — bildl ^
stellet was. das. 8. 211. — 2. aus- störtet iuwe herte I Br. d. Eus. v,
stellen, ausfertigen, darmede he sik dtstortinge, f. Vergießung. •.
mogeliken to vrede doen mochte und 40 blödes. Lerbeck § 58; erer ItcUj
neyne klage darup uthstellen (1441). Korner 229^.
Hans. Eec. IP, 8. 343. fitstrecken, schw. v. 1. aussind-
fitstellinge, f. = utstel. Wan se Hebben vormiddelst eren utgestreck
des overmans unde der tiid des ut- den armen und upgerichteden v.
sprokes eens weren, so scheide men 45 geren stavedes edes . . to den h i
de uthstelUnghe van dem vrede ma- gen geswaren (1400). Livl. Urk. ><
ken (1437). Hans. Eec. IP, 8. 128. nr, 1504; wat sik vdstrecket voi j
fitstemmen, schw. v. festsetzen, be- an den zee Plonensem. Lerbeck .s^ 1
stimmen, bynnen eyner enkenden vth- — 2. (Geld) vorstrecken, aHslt^}
gesteimpten tiidt. Old. Urk.v. 1513; 60 Als der grave vp eigene vtgestrei k
UTSTRIKEN 179 ÜTTEN
penniiige heft annemen laten krieges- den, sonderen wolde, dat dat olde
knechte. Old. Utk. v, 1537. land sembtlichen uttasten scholde
ftotrikeSy st. v. auspeitschen. Un- unde schepelsath gelike dar diken
der ffl&l^ wort Hinrik, nt bevel der scholden etc. Neoc. 2^ 431.
heren ?am rade darto geföget, mit 5 ftttekenen, schw. v. 1, auseeichnen,
hode der werhaftigen utstreket (-stre- ausmalen, unde de partiebrodere ke-
keo?). Bomb. Chr. 372. men ok unde hadden sik endeis be-
itstikkefl, sehw. v. den Staub aus- smit, endeis hadden sik utetekenet
fegen, bädl.: Im afitage (Abzüge) mit ringen uppe den wangen. JSr^cAu?«
bleTen etlike im dorpe unde sochten 10 Sehichib. 63. — 2. auseeichnen, fest-
«mbe; dar makeden sik de van Lan- setzen^ bestimmen. Eft he den besehe-
gen an, stubbeden se thom dorpe ut denen unde utgetekeden dach vor-
ud wundeden etlike sehr. Renner 2^ sete unde vorsumede etc. Dithm. L.
22n. R. II, § 213.
Itstiren, sehw. v. aussenden, von 15 ftttellen, schw. v. aus-, hineahlen.
iiei Omn, aussteuern (ein Kind). Ob Wat penninghe he (de munter) ge-
ein man eine dochter tho den ehren slaghen heft, de scal he den munte-
rtstorde ynd dieselbige ane liues heren der stad bezen laten, er he
eraen ?erfelle etc. Chr. Weisth. 3, 316. de van der munte uthtelled, dat se
ItsudereB, schw. v. Kinder von 20 recht sin in der scrodinge etc. Münz-
9iA tkeilen, aussteuern, ausstatten. rec. v. 1410 (Grautoff, Verm. Sehr.
So welc man odher vrouwe kinder 3, 198).
hebbet unde dher kindere ein deil ftttSn, st. v. I. intr. ausziehen,
na erer eines dode untgesunderghet egredi. N. N. deden usen vrunden
werdet unde ein deil in den weren 26 den scaden, wente se leten se (die
UiTet unghedelet, stonre der welc, RätU^er) uttheyn. Brschw. Chr. 1, 54,
de dhar uutghesunderghet waren ane 12; unde sede, he en künde dar to
enen, dhat goet scolde yallen uppe der tyd nicht up antwerden, wente
de olderen etc. ^Aid. Stat. II, 2; he en were dar nicht up utghetoghen.
storre en man unde en frouwe, de 30 Lüb. Chr. 2, 105. — II. trans. 1. aus-,
ere kinder en deel uthgesundert hed- herausziehen, he töch mit pinen dat
den etc. Leibn. 3, 758. hovet üt. JB. V. 689; der wuUe se
itsirei, sehw. v. aussauern, unter (de kreie) ome (dem schape) vele üt-
Schmerz lange Zeit ertragen. Dat boze toch. Gerh. v. M. 58, 4; dat swert
Btinkene Ion mut de zele utzuren. 86 (evaginare). Ezech. 5, 12 (H.) ; de
famL 121h^ 29. — Vgl. Stürenb. s. v. duuel wolde em de lersen vtteyn.
ttswaieBeif schw. v. ausdunsten, Dial. Greg. 198; he moste uttheen
evaporare. Voce, vode bedecke den syne wapene. Lüb. Chr. 2, 167; ston-
gropen myt eyneme sterken deckere, den uthgetogen (ausgekleidet) nackent
also dat id nicht yth en swademe. 40 und blot. Soest. Dan. 171. — Bildl. :
Weif. Mscr. 23, 3 f. 47. io mach men ut desser scrift men-
ttsweif, Ausschweif , Streif zug. ghen raat, wisheyt unde merke ut-
itede kiff ynd vthschweiff thom roue. tiieen. Lüb. Chr. 1, 3. — 2. im rechtl.
Kantiow 40; vtschweiffe ynd schar- l^nne: ausziehen, gut ütten, ein dem
mntxeL das. 88. 45 Lehnsmann zu Gunsten des Herrn
tttastei, schw. v. Hand anlegen in contumaciam aberkanntes Lehn
^Mn Arbeiten), unde was nicht al- wieder an sich ziehen. (So yrage he
leine anmoden den Dikhusern, dat — der Herr — , eft de man des gu-
de mit ehren diken uttasten und yor des, dat eme sus yordeilt is, nicht
dune dar in den Wharde diken schol- 60 at en tee . . wat dar lenrecht umme
12*
ÜTTEN 180 ÜTVAREN
si) . . Wil aver de man sin gut ut- recht in die Veste gebracht ist.^ Gl
ten, dat mach he don binnen jar sehen, p, 480 f.
unde dage. So kome he to dem he- ütteren, schw. v. au^-, vöUständi
ren unde spreke aldus : here, ik bin aufkehren. To deme lesten do de koo
gekomen, alse ik min gud wil utten, 6 nynck ute teret hadde unde arm wai
dat ik van juwer gnade hebbe, unde unde syne denere ryke. Karner 79\
wil don darumme al dat recht is ; so fittoch, m. 1. Auszug, Reise, wo
scal he denne bidden enes mannes, yp do van enem rade to dussem vi
de sin wort spreke. Gift em den de tage (Deputation) erweleth worde
here, so spreke de vorsprake sus: lo de erbare N. vnd N. Man. Liv. 4
here, so steit hir N. unde wil utten 47. — J3, Ausflucht, Einrede, excej
alsodane gud, alse eme vor juweme tio. S. Orimms WB. s. v, 5, — Vnd
lenrechte vordeilet is, unde vrage vnderwegen laten sulke uthtoge, dai
eines ordels, wo he dat utten scole ; mede he syck gerne wolde van dei
so vindme, uppe ^n hilghen. So bidde 15 rechten entschuldigen vnde mjn
he Yort enes ordels, wo sin ed gan klage to nichte maken. Proc, Bdial
scole. So vindme: dat en sin gud ni f. B5^; an allerley behelp, indrach
also vordeilet worde, alse he des to vnd vthtoge. Cod, Brdb. II, 6, 369
lenrechte dorven scole, dat eme god behelp, utthoge unde behende list
so helpe unde de hilgen. Bichtst. 20 Oelr, Big. B. /, 175.
Lehnr. c. 10, § 7 (Vgl. Haltaus s. v. fittoehen, schw. v. (freq, von utten
u. Homeyer im Ol.); tut en man sin herausziehen. Loghe ghemaket m
gut ut, dat ime vordelt was jegen eschener aschen, vnde wen me medi
sinen herren, die hevet al gedinge, waschet in deme. bade eder in demi
dat he ime gelegen hadde, mede utge- 25 stouen, dey is ghud weder den schori
togen. Lehnr. 76, § 8; überh. befreien, weder vthtochende de vuchtichejtetc
reinigen (von einer Strafe). Svene die Wolf. Mscr. 23, 3 f. 53.
koning in achte gedan hevet, die ne ftttolken, schw. v. aus einer frm
mach mit rechte nicht richten, noch den Sprache in die andere Obersetien
sveme sin gerichte verdelt is, die 30 bref, de . . to Darpte in Rus getol
wile he^t nicht utgetogen ne hevet. ket is . . und den sulven utgetolke
das. 71 j § 5; refl. sich eidlich reini- den bref hebbenwi gesant etc. (I^O'^j
gen von einer Anklage ; syn. mit: sik Livl. ürh. nr. 1602.
entseggen, entschuldigen , utnemen. ftttrecken, st. u. schw. v. auszieheti
Ein vorvestet man mot sik wol ut- 35 kum, duuel, vnde trecke my de lersei
teen in allen steden binnen dem ge- vt. Greg. 198; du (Bauer) d6iimi(i£i
richte, darinne he vorvestet is. Ssp. Ochsen) üttrecken (läßt mich hinaus
III, 17, 1; wert ein man vredelos jeri^Aen^ desse unreinichede(^(2e»ifi^/J
gelecht, unde wil sick daruth theen. Gerh. v. M. 82, 14.
Oelr. Big. B. 1, 111; darna quemen 40 titvtdt^ Austritt^ ex\ixx&',bildl.Ed
des doden vrund mit der band (des (wie ütgank). En vorste an allen
Getödteten) unde beiden gericht over vrede, Syn rike heft nummer attred
de beclagenden, dath se sek uttheyn (von Christus). Bedent, Sp. 368.
' scheiden over de doden band eyn fitvaren, st. v. 1. ausziehen. Moq
iowelk sulf sevede. BrunSj Beitr. zu 45 ket man en kint binnen sinen jareo
d. d. Bechten p, 243; sik üt der ve- it mut wol binnen sinen jaren ut
stinge (veste) ten. Gosl. Stat. 57, 33 varen (aus dem Kloster). Ssp. /, M
ff. „heißt in dem Gericht erscheinen 2; aus einer Wohnung ziehen, efthi
u. auf die Klage antworten u. nament- enen vt siner waninghe hebben wi
lieh auch beweisen, daß man mit Un- 60 er der tid alze he vth varen schold^
ÜTVART 181 ÜTVINDINGE
LA, R. 307y Anm. 11. — ^. sein tosamen . . und mit der in onde uith-
Amt niederlegen. Vortmer so scolen fart suUen se sich mit den houes-
de olderlude, wan se udvaren, reken- luden geborlichen und redlicher ma-
sop don . . wer dat ein olderman nier vernemen und halden. Gr, Weisth,
alleine udvore, de sal des gelikes don 5 3^ 185.
(1374). LM. Urh. nr. 1095, ütvaten, schw, v. herausfaßen. a.
ityart, f. 1. Ausfahrt^ Ausgang. 1437 begafif sick, dat de van Gar-
To hoYc unde to huse, dar sin ut- ding . . mit den vth der Osterheuer
Tart tmde sin invart is. Lehnt, Art. vneins worden. Dusse 4 karspel Schei-
ch, § S; 65^ § 9; en verdel van euer 10 den vp jeweück deymet landes 2 vote
hoae to Saghe myt aller tobehorin- dikes vthvaten (d. h. jegl. DiemcUh
ghe, myt acker, myt weyde, myt holte, solle an dem gesammten Deiche 2 Fuß
myt wisschen, myt heyde, myt vtvart fertig schaffen) in deme Heuerdike
TQde myt ynuart. Old. Urh. v. 1428 . . (Am Ende) mosten se sweren,
«. $0 h. in Urkk, — 2. Ausßug^ Weg- 15 dat se in der Heuer wolden diken
^ng^ Scheiden der Seele aus dem vnde mosten do vp jewelick deymeth
UAe, Do he to synen lesten geko- 3 vote dikes anvaten. Falcks l^atsb,
men was, weren de broder dar by Magae. 9, 706.
Tsde se verwarden syne vtvaert mit fitvecbten, st. v. anfechten. Also
bedynge. Dial. Greg. 244. Begräbnis^ 20 spreke nu Israhel : van mynre ioghet
exeqoiae, solennia funerum. KU. de hebben ze my dickewile wtghevochten
broder, de to syner wtvart ofte be- unde se en vermochten my nicht«
ganckoysse geropeu worden. Lehen 0GB. C. 40.
i k. Frans. 203. — 3. Ausfuhr^ Ah- fttverdigen, schw. v. von sich thun^
gäbe bei der Ausfuhr (wie cheminus, 25 ausstattend aussteuern. Dat syk here
chtmin auch Weggdd bedeutet). Seien- Hinrich wil befrunden mit hertogen
dum, quod de nuUa re, que venditur Wartislaffe vnde geuen eme sine ve-
intra nnndinas, theloneum datur, sed deren Magdalenen . . vnde geuen
(^oando res evehuntur, sive vendite emme to 6000 gülden vnde see vt-
Bont sive non, ad exitum jus statu- 30 f erdigen nach sinen furstliken eren
tum persolvitur et hoc utfart appel- (1471). Malte. Urh. 3, 374; scholen
latur. Bans. Urh. S. 82, 5 (u. dazu dat vpgenante frouweken Sophien
Lappenb.); auch scheint es manchmal vthrichten vnd vthverdigen myt kle-
eine Abgabe su beseichnen, die etu?a dingen vnd clenoden nach forstlikeme
beim Wechsel des Besitethums gezahlt 86 werde vnde stad (1476). das. i, 4.
tctrden mußte, e. B. erue . . myt dtverdinge, f. Ausfertigung^ Aus-
aller rechticheyt, myt schulde, myt rüstung. 800 mark to hulpe der vth-
pachte, mit schattinge, myt utuart, verdinghe ghoder lüde na vnseme va-
mit inuart, mit allen vpkome vnde dere etc. (1367). Lüb. UrJc. S, nr.
Torrallinge. Oid. Urh. v. 1492 ; erue 40 623.
▼nde gudt myt allem vorualle, vth- ütfllzen, schw. v. ausschdten. d.
varth vnde invarth. Old. U. v. 1511 ; 24 Mai was ick to Pron und viltzede
wes dar en bauen de kercksworne den murman, dwiel ick befand, dat
van den twen marken vnde vth den he noch nichts an dem kercktorn
Tor&lle, vthuart, inuart vnde rech- 45 gearbeidet, wol vth. N. Gentekow 12^
ticheit der erue vnde lüde to N. N. 5, 13.
Toroueren. Old. U. v. 1521; wanneir fitvindinge, f. Einrede^ Einuxxnd.
eyn hoaesman offte frauwe . . beyde sunder yengherleye arghelist, ynvyn-
▼erstemen, so sullen sie (de houes- dinghe edder vtvyndinghe etc. Hahn^
schölten) nemen dat viervotige guet 60 Urh. 2, 101.
UTFIREN 182 UTVORDEREN
fttltreiiy sehiv. v, ein Tau etc. echte- ception, nyge fanden, argelist eder
ßen laßen. . . ynd secht, dat N. dat geyerde (1527). Weüemann^ Gesek,
spreeth loß gelatenn, sin schip ymme- d. Kl, Loceum^ 8. 149 ; wor he der
geswengeth ynd neffen sinen boß- sake rechte wetenheit hefft, dar schal
manne dat grote ancker ynd toawe 5 he de warheit yan betagen snnder
ythgefiret. Brem. Urk. v. 1564. uthflucht unde beeden. Neoc. ^, 125
fityitallien, schw. v. mit Lebens- (Urk.).
mittein versehen^ verproviantieren. Dat dtylaclitich, adv. unter Ausflüchten,
schip wurt wedder yp dat nige yth- mit Einreden. Nichtesteweyniger werej
fitalliget (1524). Wism. Zfugeh. f. 131. 10 ein bowillinge ynd eindracht gema-
dtylege, n». das Ausordnen, zur keth, also dat nhemant sin recht
Schau stellen. Demgelicken willen de ytfluchtich soken scholde (1537).
olderlude sick ock gerne gebrucken Wism. Zeugeb. 8. 466. (Vgl, Grimm
lathen in dem, weß dem ythflege be- WB. s. v. letetes Beispiel: dasz des
langet etc. Lüb. Z, R. 281. 15 beklagten und appellaten aasflüchtig
fttylete, m. Ausfluß. He (Christus) suchen unerheblich.)
gheuet yan sek den ytulete der god- dtyolgen, schw. v. Folge leisten.
liken wisheyt. Eccles. f. 22^. Were ock, dat . . se dit alsus gede-
fttylien» -yligen, st. v. heraus- gedingt hedden, so scholde Harbert
putzen. Yrowen, de sik ütmalen unde 20 dem also utvolgen (1403). 8udend. 9,
ütylien boyen den schreye. Gl. zu nr. 210; 4, nr. 310; bekennet . . dat
JR. V. III. 4 ; ( Waren) zur Schau vre . . den deghedinghen . . utyolgheQ
ordnen, ausstellen. Nemandt (der Krä- willen. Brschw. Chr. i, 391^ 37 ; ande
mer) schal yor synen doren tho den weiden deme also utyolgen. das, 409^
tiden, wen vp dem marckede gebuwet 25 15; ok so 'se scriuet ymme H. dat
werth, bayen gewondtlicken gebruck ward yor yns ghescheden yppe deme
ythflyen. Lüb. Z, R. 277; wol alsus ghemenen rechtedaghe, heft he deme
ytsteit . . de scholen in dren daghen nicht also ytgheuolget, dat is tds
yor eren doren offte yynsteren nichtes ynwitlik (1395). Sudend. 8, 8. 24, 12.
nicht ytylighen yp eren dalen slaghen so fttyorderen, schw. v. (gerichüich)
yynsteren. das. 262; kein kramer eintreiben, verlangen. Thesse broke
schal desulven (Nadlerwerk) up syn scolen de iratmanne utyortheren bin-
finster leggen . . noch ieuigerley ma- nen naghesten yerteyn nachten, the
ten buten huses uthhengen o£fte uth- se dat yresket (1303). Brem. Stai.
flyen. das. 291. 86 16; yerbliflt denne de betalinge, so
dtyloien, schw. v. ausströmen. He mögen se . . eren pacht unde tjnse
yloyede al ut in tränen. Dial. Greg. myth geistliken eder werltliken rechte
256^. uthforderen unde manen (1477).
fitylote, m. Ausfluß, De h. geyst Gercken, Fragm,march. /, 127; were
is eyn mylde uthflote des almechti- 40 dat de clager de clage yor den stole
gan godes. ütlegg. d. gel, f. 12^; de na rechte uytyorderen mach unde
du myt dynem hasten ytflote dyner scal etc. (1404). Kindl. 3, 351; wi
gnade yrowest dyne stad etc. Van willen ere schulde helpen truweliken
d, festen f, 87. ythyorderen etc. Old. Urk. v. 1355 \
fttylncht, f. 1. das Entweichen, de 45 Die kirspilslude, die 14 jar alt sin, die
uthflucht des olden entwekenen rades. solen iren priester drie pennig al jar
Hanov, St. R. 507. — 2. Ausflucht, geyen yor offerpenninge, und dat so!
Einrede. Alle nu yorgerSrte puncto yon dem biscop allene ut geyordert
reden unde loven wy yaste tho hol- werden, ist dat is noit is (1252)*
den sunder alle uthflucht» ienige ex- 60 Livl. Urk. nr. 240; erfgued to ma-
ÜTTOfiDERINGE 183 ÜTWANKEN
lende fnd ntliofordernde» Cod. Brdb. seinge alle ding geordme[r]t werden.
L 16, 375; nthvorderen edder äff- Rost. Bedeb. f. 110\
manen. Greif sw. St, V. 39, fitvorsSn, st, v, ausersehen. War äff
itrtrdeiilige, f. Mahnung, en geya is dy dat witlik, dat my god ytuor-
ore burger sal geladet werden baten 6 sach sine billigen kerken to yor-
deo graaen ynser stede vmme vtfor- stände? Lüb, Passion, f. ?9c.
derange rechtes tu geuen (d. h. auf dtyorsetten, schw. v. verpfänden,
nue Klage su antworten) (1317). Cod. We utyorsettet erden edder ander
Brdb, 7, 12y 350 (pro exigentia iuris gudt, und wil dat nicht wedder losen,
reddenda); Ausbietung^ proyocatio. lO Äpenr. St. R. c. 35.
Des gewyseden ordels hebben wy dtyoryarer, m. Ausforscher^ ^^don.
Uhforderinge gedaen besz yn den utyeryarers unde yorspeygere des
negeden maell auerwerf. So dan landes. 1 Mos. 4J2^ 30 (H.).
Q^oantz erscbennen, de sodannes dtyory^elen, schw. v. auserwählen.
vedderfochten , bebben wy es yn 15 keisen und utyorwelen. Magd. Seh.
sjn kraft bestadet. Gr. Weisth. 5, 108. Chr. 341, 6.
itr^re, f. Ausfuhr. Wanne os ynde fityragen, sehw. v. erfragen. To
deme niade nutte dunket, dat meu dem roye weren reden dhe yan Tzelle
uthvoere des kornes yorbeden wille, . . ynde yele anderer kumpenye, dhe
so etc. (1365). ürk. d. h. Ver. f. N. 20 gy dar wol utvraghen (137J2). Lüneb.
Sflcfe. 8, nr. 568. ürk. II, nr. 763 ; Wi willen se war-
ttty^rkeseiy st. v. austvählen, lieb nen yor ere schaden, wor wi dat
toten, diligere. naturlike wise maus, utesehen edder uturagen können
de ütYorkoren unde lef hadden wis- (1409). DUhm. Urkb. 31; ik yruchte,
beit nnde kunste etc. Vorr. zu R. 25 we yragen se (de klenode) nummer
K; maonich ythyorkust gheystlicheit üt. 12. V. 4838 ; dat quade ütyragen.
Tnde thut an papen effe klosterkleyt, das. 3940 ; alle cristen, de se wüsten
Tode wert em doch yaken leyt. Schip efte mochten utyraghen. Korner 33^.
r. Harrag. f. 107. — Bes. häufig im fityrieden, schw. v. Ausfuhr ge-
fwik. ütyorkorn, auserwoMt. Do de 30 statten? also gi bidden umme den
Qtaerkome engele de quaden engele roggen ut to yrieden, des wert ju de
seygen yallen etc. Dial. Greg. 190; cumptur yan Reyal wol berichten,
vante dat ende der werlt genaket, dat des up dosse tut nicht wesen
80 werden de ytuerkoren yan hyr mach (1413). Livl. ürk. nr. 1941.
genomen etc. das. J214^; ynde mit 35 ttynndicb, adj. genau bekannt. So
den Ttyorkaren werstu utuorkaren yerbede ik . . dat gy de yorbeno-
(cum electo electus eris). ^ Sam. mede appellacien neinerleye wisz la-
^^^^. ten yortgank hebben, so lange dat
itTtrsehriven, st. v. steckbrieflich se yerhoret ynde ythfundich werde.
folgen. Ten weere (es wäre denn) 40 Proc. Belials f. G6h.
d&t we yn duiften begrepen worde fttynnt ?* Efit en man schaden dede
. . of wt yerschreyen were , . of yrede- unwaringes, den schaden schall he
loes gelacht weer etc. (1441). Wi- mit willen beteren, so schal he neuen
pfds Ärch. II, 348. yrede beteren. Schal he de utfunt
Itffrsekiuige, f. Vorsehung. Dar- 45 tobringen, so schal he den yrede
Qmme schal men erst ynd lest yp beteren, sunder scheide he den
S^es ythyorsehung ynd syne almech- spranck tobringen, so darff me neuen
% regenmg sehen. ChrysCf Bothpred. yrede beteren. Dithm, L. R. II, Art.68.
Kfii; dorch welckeres geist alle ding fitwanken, schw. v. herausgehen.
geregert, dorch welckeres ythuor- 50 Do de borgere merkeden , dat se
UTWARDÜNGE 184 UTWENDICH
allumme mit eren vyenden bevangen der Kannengießer). — 2. die beßerc\
weren unde se nergen uth wanken Goldstücke austoägen. „Bei der alt^
dorsten etc. Lüb. Chr. 2^ 529. einfachen Art des Müneens fielen n:\
fitwardnnge, /. Pflege^ Schute, s. wendig die einzelnen Stücke an G\
Grimms WB. s. v, 5. — To forde- 5 halt sehr ungleich aus^ und es tc<i
rung gemeines besten und bettere längst ein einträgliches^ für unredU'\
underholdung und uthwardung der angesehenes Geschäft^ die über dd
Stadt denste und noittroft. Kindl. i, Nennwert haltenden Stücke aussuvcagt
299 u. 301. und einzuschmehen.^ Hildebra^id s.
ütware, Abgabe (von Fischen? vgl, 10 kippen. 5, 787. — Ok schal en y
wäre). Vortmer so is de Stekenitze welck stad dar yore wesen, dat
der van Lubeke vry, vnde se en sin erer stad nemend, he sy muntb
vns dar nyne vtware ane plichtich goldsmyd, sulverberner edder we tl
(1410). Lüb. TJrk. 5, nr. 294 ; Sudend. sy, schal desse vorscrevene muntlj
P, S. 186, 39. (= ütvare, ütvart?) 15 bernen . . edder ergheren myd u
fitwarten, schw. v. aushalten bei der weghende , myd utschetende et
Arbeit, unde scholen desulven (die (1381). Hans. Rec. 2^ 276; ok e
Lehrjungen) sowol alse de knechte schal nen munter desse penninge t
des morgens, beide winter und som- scheten,Ytwegen,besnydenetc.f7:^^>
mer, umb vifi uhren sich by ehr es 20 Lüb. TJrk. 5, nr. 66. — 3. ein:
meisters arbeidt finden latenn, ock bei GetvicM verkaufen, vortmer
up den avendt beth umb negenn schal neyn borgher pik utbwege!|
uhrenn dersulven arbeidt vlitig uth- aver de kertsenghetere mogheo t
warten (1595). Hamb. Z. B. 309, 5. pik utwegben also hoghe also 1
ütwassen, st. v. auswachsen (vom 25 pund. Hamb. Z. JB. 132.^ 12; rossy:
Korne). In den aren was neyn körn, (Rosinen) utwegben unde verkope
dat sulffte dat dar inne was, dat wus das. 51, 5.
uth. Botho B. J. 1401. fitweiden, schw. v. ausschweift'
dtwecb, m. Weg, der hinaus führt; üppig leben. Desse schuldenere. ^
Ggs. inwech. Mit wegen, mit utwegen, 30 em 500 penninge schuldich is, i^
mit inwegen etc. Hahn^ Urk. 2, 74. is en sunder, de myt synen vyf sji
u. h.; guder, mit allen eren tobe- nen myt aller lust vthe weydet hf
horingen, mit stouwingen, vthwegen, in de werlt. Serm. evangel. 8J2c (Li
wedderwegen, enden etc. (1413). Lüb. 7). (Vgl. witweidich.)
Urk. F, nr. 477. 35 fitwendelike, adv. auswendig, l)
fitweden, schw. v. ausguten. Wy hillyge wyff en schamede sick nie
willet dat yncrut alzo vthweden la- ytwendelike letlick (häßlich) to ^^t;
ten, dat yt iu nyn noth mer don den, wente se leiff hadde inwendel::
enschal. Brem. Urk. v. 1350; dar de Schönheit des ewigen brudegom»^
vmme werd de raden ok nicht vth- 40 Dial. Greg. 224h.
wedet, wente he mach lichte noch fitwendich, präp. mü Gen. u. I>
wete werden . . 0 we uele nu böse außerhalb. Yaermunderschap n^si
synt, worden se nu uthe wedet, se sik eyner wol weren, de in syn«
worden vordomet. Serm, evangel. f. 28o. heren denste wesen moeth vthwendi
dtwegen, schw.v. 1. auswägen, Ggs. 45 des landes. Ssp. /, 11. Gl.; m"clJ
inwegen. Vortmer welk erst en deme he vthwendich dem gherichte swtr^^
anderen inwecht to ghetende . . deme I, 70. Gl. — adv. dat he itzunt mct
schal he erst weder uetweghen, d. h. mochte openbar gen in de stat, su
wer zuerst bestellt hat, soll euer^ be- deren he was vtwendich in vu^t-
dient werden. Hamb. Z. R. 124 (Rolle 50 steden. Perikqp. f. 70 (Marc, i, ^-'
UTWENDICH 186 UTWIKEN
twene pennynge (söU man g^^en) yan darmit der lyfetraffe geoveriget ynd
demc leghehie (Faß) beers, dat men entfryet syn (1556). Westphal, J2, 539.
otwendich (wm austoärts) in de etat tLtwevfeiij st. v.l. auswerfen ^-schnei'
to Driborch voert (1345). Wigands den^ techn. ÄtisärtMik der Schlächter ;
ArA. 2^ 362; we behoeven lengghere 5 abs. (die Hoden J verschneiden. Om is
tjd alse 12 daghe . . uns to vorwa- alse dem vtgheworpen is (sicutspado),
reode an dem ersten unde ntwendich de in den arm nemet de iuncvrowen
(natk außen) ok witlik to donde unde suchtet. Eccles. f. 186^ (Sir. 30^
(1371). Sudend. 4, nr. 87. — äußer- 21). — 2. auswerfen. Dat wart den lu-
liä^ he hadde en uthwendich strenge 10 den so clibbere in dem live, dat se dat
leyent Lüb. Chr. 2, 463. — u. ut- nicht utwerpen konden. Magd. Seh.
wendigen. Chr. 316^ 4 ; welkerem manne word ut-
Itweidieli, adj, auswärtig, vor uth- geworpen sin acker, de schal upgeven
wendigen orlege. Kamer 83h; dar he syne dyke an synen makeden dyken.
Qtwendige riddere mede besolden 15 Büsum. Deichr. (Dithm. B. Q. p.
Tolde. Magd. Seh. Chr. 15, 9; ut- 247) („unter dem utwerpen ist das
irendige lade, extranei. Jod. Speg. 20; Ausdeichen des Landes eu verstehen^
neu ntwendich man n' is plichtich in so daß bisher deichfestes Land nun-
dem dorpe to antwordene na irme mehr der Fluth preisgegeben wird.^
sunderliken dorprechte. Ssp. 5, 79, 2. 20 Mich.) ; ausziehen, ablegen, de cappe
iitweidi^fl, adv. auswärts. Welk (das Mönchsgewand) utwerpen. Soest.
wedewe, de ute Honovere toghe unde Dan. 30. — 3. zum Verkaufe auf-
ejnen man utwendighes neme. Han. stellen. Ok scholen de genne, de den
S. K 344 ; wad de borgere van lene- heringk utwerpen en yerkopen willen,
want utwendiges kopen. das. 534. 25 eyn iewelick staen up siner stede
ttwerdes, adv. auswärts, lach in (1489). Brem. Stat. 683.
cneme vinstere unde wolde seen na dtweser, m. Verbannter, der außer-
eme dinghe unde buckede to sere halb seiner Vaterstadt lebt. De rad
uthwerdes, do vil he etc. Korner 131^^. let de borgher vorbaden unde let en
ttweren, sehw. v. aus der gewere, 80 vorstan, wo de uthweser yan Lune-
<fe« BesüerecM, laßen ; Ggs. inweren. horch dat hinderden etc. Lub. Chr.
Ok schole wy de borgere van Bremen 2, 229 ; do ward Holland ut der stad
weddcr inwehren in all ere ghud, dat vorevluchtich unde (vogede) sik to
S7 emeghud, lehngud edder wedde- den anderen vorwiseden unde ut-
schat, dar wy se vthe weret hebbet. 85 wesers. Brschw. Schichtb. 152.
OH. Urh. V. 1366; hebbe ik, richter, fttwesselen, schw. v. auswechseln,
mjnem gnedigen heren (als Käufer) aus einem Dienstverbande lösen gegen
in dat vorgeschreuene huisz erflich Erfüllung getoisser Bedingungen, AI
gewiseih, vnd den verkoper darvth desse erve belegen mitten luden, dar
to ewigen tiden geweret. Old. U. v. 40 se medde bestadt sint, und kynderen,
^^^' de nicht utghewesselt und verkoft
ttwerken, unr. v. ausrüsten. Den en sint (1394). Kindl. 1, 66 u. 67;
^nmea (Nutzen) scole wi mit den vgl. N. N. were nicht eghen mere, he
steden vnde se mit vns rekenen vnde were ein fry borgher na vryerlantsaten
vpboren na mantalen, were okwol, dat 45 rechte, sind he sik hedde ghewesse-
se mer man vtvraghten wen 2000 led vte deme ammete mit liker wes-
(^B61). Lüb. ürJc. 3, S. 421. — refl. sele vnde mit willen der herschap.
«ci twi einer Anklage oder Strafe auf Wigands Arch. II, 23.
^^Aidiem Wege befreien, vnd sick de fttwiken, st. v. weichen, die Stadt
deder . . myt gelde ythwercken vnd. so verlaßen, raedlude to Lubeke weken
ÜTWINNEN 186 UTWßEN
ut Lab. Chr. 3y 454; do de olde dykes schaden unde den begrayen
rad utgeweken was. das. 2, 337. (1407). Lüneb. Urh. ZF, Ä 164.
dtwinnen, st. v. 1. ausverdingen, fitwippen, schw. v. das schwerere
gegen Bezahlung in Arbeit oder in beim Wägen aussondern, Nen borgher
Kost u. Pflege geben. De dyckrichtere 6 scholde utwippen edder utscheten dat
soelen alsdann den dyck uthwinnen, swarste gheld ut deme lichtesten umme
dat geld darvan uth geven etc. Ostfr. wynnes willen. Lüb. Chr. 2^22; en islik
Deichr. c. 1, § 10 ; ok is hir wat stad scal vorbeden laten, dat nemend
hoy landes tho, vnde watt eken hol- desses geldes, dat alrede geslagen
tes, des is nicht vele, he moet lyke- lo is, edder dat men noch slande werd«
woU syne swyne vnder wylen vth- utschete, utwippe edder utwege, be-
winnen. Old. ürh. v. 1565. — 2. über- snide etc. Münerec. v. 1410 (Grautoff,
winden vor Gericht, überführen der Verm. Sehr. 3, 190) ; it. dat nimend
Schuld. We enne misdedighen man desser ver stede penninghe de swa-
utwinnen wel, de scal ine ghebunden i5 resten uth wippe, uthschete etc. Münz-
mit ghescreye vor gherichte bringhen rec. v. 1441. Vgl. ütwegen. — Intrans,
vnde ine umme de scult beklagen. Übergewicht haben. Ok scheiden &e
GosL Stat. 36, 15; men ne mach (de geteheren) dem rade to gude de
nenne man, de borghere is to Goslere, penninghe vorkopen vnde yttellcD,
in der selven stad gherichte anspre- 20 vnde des rades beste darmede don,
ken noch sculdighen noch utwinnen suluer edder sware utwippende pen-
mit nenerleye scult, des men ine mit ninghe (d. h. die beim Wägen über-
gherichte nicht overwinnen ne mach, scfdagen, mehr ais das getoShnlieht
he untsculdighe sie des wol mit si- Gewicht haben) darmede to kopende.
neme rechte (Eide), das. 36, 10. — 26 Brschw. Urkb. 1, 158, 37.
3. herausgewinnen, bekommen. In des« fitwischen, schw. v. abwischen, rei-
ser voer screuen mannier salmen alle nigen. Ynd furden se (die Gäste) in
broeke uit winnen van dyckschouwin- en bestellet huss, dar se sick do wes
ge of fan wege te maken . . Ende vthwischeden vnd anders kleideden.
ist sake, dat ienig paer oldermans 80 Kantsow 147; vnd men wischede en
oer schot niet wt en winnen van oer vth mit finen reinen lakenen. das. 177.
burschop of oer recht niet en vor- fitwisen, schw. v. 1. aiisweisen, eti-
deren . . soe suUensie dat selven be- gen, darthun. Also Henniges bref ut-
talen. Bichth. 521, § 3; der (der be- wist. Brschw. Chr. 1, 29, 4; alze
zahlten Schuld) wy en quid, ledig 35 dat de olden tynsboke utwisen. das.
vnd loß seggen in craft disses brififs, 125, Anm. 2; wat stryde unde var-
die sie vns getrewlich vthgewunnen nisse ik vor juw gheleden hebbe, dat
hebben in vnsen noden. Cod. Brdb. wiset uth desse grawen haer. Korner
I, 9, 192; hundert gülden, die sie 119^> — 2. öffentlich verkündigen,
vns to dancke wol betalet hebben, 40 ptdlicieren. Item alle ordele . . dye
vnd vp rente uthgewunnen. das. — soelen sy by oiren eyde uith wysen
dat herte men utwinnen möt (dem sunder vertoch. Urk. v. 1461 (Brinckm,
Hirsche), dat schal so warm de lowe 1, 217). — 3. anweisen, designieren.
slinden, so mach he rät der suke Se mochten nemandes gut utwisen
vinden. Gerh. v. M. 80, 12 ; were ok, 45 up der sulten. Leibn. 3, 180. — 4. aus
dat dat also queme, dat we vordren- einem Besüethum hinausweisen. Ggs.
kede in dem dike oder in deme beke, inwisen. Men schal en wisen an dat
wur dat schude, so beholde wy de gudt . . dar en schal en nemant utr
gnade, dat me dene mach soken unde vdsen, he do ydt denne mit des rieh-
atwynnen (herausschaffen) sunder des 60 ters klage. Odr. Big. St. B, Ij HO;
DTWISINGE 187 V (F)
vade wiset man ine dar in von ge- beteren eyn schippunt wasBos. Man.
richtes halven, so ne mut man ine Liv. 186^ 34.
nicht niwisen, man ne du^t mit or- fttworten, -wortelen, schw. v. 1. atM
delen. Bsp. 5, fi^, ^. — verweisen^ der Wurzel heraussprießen ^ entstam-
mbannen. 6 meti. Herman Byling, van dem vele
itwiringe, f. 1. Ausweis, in wel- heran ntgewortet unde kamen sint.
ckes dinges utwisinge und bevestinge Leibn. d, 17J2 u. 3. — J8. mit der
Qose insiegel is gehangen etc. (1355). Wurzel ausrotten, eradicare, utwor-
ItW. ürh. nr. 957; na ytwisinge si- telen. Dief.
ner breTe. Urk. v. 1420 hei Brinckm. 10 fttwortelin^e, f. Äusumr seiung ^ Ver-
l 217. — 2. Anweisung. Do dusse tügung müsammt der Wurzel, eradi-
Terhorunge geschehen was, seden sine catio. Jes. 37^ 26 (H.).
wedderpartie, de yerhoninge vnd be- ntwrlngen , st. v. drehend aus-
gkhtiginge wehre nicht nach ythwi- drücken^ auspressen, ezprimere. Die-
sDDg der rechten geschehen, darumb 15 fenb. n. gl. s. v.
vehre de process nicht nochhaftig utze, f. Kröte, bufo, vtze i. rana,
(WS), das. — 3. Ausweisung^ Ver- krode, bretworm. Dief. n. gl. — Bück,
hanmang, Körner 225^. dar ytzen ynne wassen . . drincke
itwitteiy sehw. v. ausweißen^ an- der suluen agetucht water, so spighet
ia&en, 4 s. H. B., de vthwittede de 20 he de worme yth« Herbar, f. 100 :
bode, dar P. K. inne wanth. Wism. wultu doden de vtzen in deme buke^
Sic Geb. Beg. z. J. 1562. nym eyne slangen ynde vorsnit or
ttwtrpy m. Auswurf aus einem honet vnde tzagel drier vinger breit
(rniieii, ausgeworfene Erde^ Damm. vnde den drudden deyl werp ut dat
ok möge we nppe deme utworpe des 25 ingheweide, vnde to snit id to stu-
graven eyne gude muren leggen laten cken vnde lat id sere seden, dat woys
drier vote dicke (1373). Gott. ürh. schal men drinken, so spiet men de
h nr, 271; de ouerhorige man, de kroden vt dem büke, dat schalmen
borgher is hir in der stad to Gosler, don, so dicke alse de vtzen hir ver-
de scal vrede hebben hüten der stad 80 kernen. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 103; me
muren baten dem vtworpe der stad piag de vtzen vuste drogen, Se hup-
graaen. Gosl. Bergges. § 133. pet lyke wol in den pauL Koker S.
itwert, fitwordes, adv. auswärts. 319; als de ütze in den paul hupt,
De boppenere ghift ütwort (nach aus- So stygen in, dey da baden wylt.
irärts) van deme waghene ver pen- 85 das. S. 323.
oinghe, to huswort ne ghift he nicht. nye = uvula , das Zäpfchen im
ÄöWf. St. B. 486; Weret> dat je- Hoise. Weme de vue ys nedder scho-
nicb man were, de mit wapene hir ten in deme halse, de make eyne
IQ de kumpenie qneme efte ene same- gargalinge in deme halse myd eticke,
hge makede van binnen vtwordes iO dar bartram vnde vygen inne soden
^der van bnten inwordes, de scal synt. Herbar. f. Sb.
V(F)
IW Buchstabe -^ hat im Mnd. glei- gegen im Auslaute steht, also z. B.
d^ Lautwert mit f. In der Schrift af, def, hof, wif, aber ave, dev.s, ho-
^^ien beide regelmäßig so unterschie- ves, wives; nur in Fremdwörtern^ z. B.
^t daß Y im An- und Inlaute^ f dEo- 50 fackel, finantzie, fin, fabel u. a. steht
VACH 188 VADDER(EN)SPEL
f auch im Atüaute. In Verbindung radder, m. GevaUer^ Tauf zeugt.
mit einem T-laute wird gewöhnlich f vaddere vel pade, compater, patrinus.
gebraucht^ z, B. blift (blivet), heft Engdh, Ok en schallen vnse borgherc
(hevet), vorderft (vordervet), sterft vnde borgherschen nycht vadden
u. a, — Doppeltes S tvird manchmal^ 6 werden buten der stad. Brschw. l'rL
namentlich westwärts^ im Inlaute statt 7, 137, 118; de prost (= provest^
eines einfachen v gesetzt, nach kurzem min broder, wordt vadder undt leid:
Vokal; z. B. neffe (neve), effen (even), dadt kind beten Ilsabe (llSi). Z. l
heffe, boffen w. a. — Wechsel mit w Harz-V, 1869, H, 4, S, 106; einland-
tritt schon ziemlich früh, namentlich ini 10 my . . vnde lep to den luden ii/
Anlaut, weniger im Inlaut, auf; bei hus, vnde bat se to fadderen in aii-
sonst unbekannten Wörtern ist es daher derer lüde namen. Hamb. Chr. iöT
oft sehr schwer, wenn nicht unmög- — Au^h = Gevatterin. Den arnitL
lieh, zu entscheiden, ob ihnen ein v oder kinderen plach se (d, h, EUsaktl,
ein w gebührt. Auch Vertauschung des 15 gerne na to volgende to der dop
V (w) mit b ist nicht ohne Beispiel. vnde dar vadder to werdende, iv^
vach, Interj. = wach! Dial, Greg, Passion(üf272^; wetet, dat ek nicht
183, u. s, goydes bogen up iu en byn, dat g
yacht, m. yaehte, f. das Fechten, iuwe sinne uppe iuwe vadderen, d
Kampf, Streit. Alle ghi vterkoren 20 Gerlageschen, settet. Pf. Germ. V.
der hemmelschen stad Jerusalem, de 387.
gy juwen vacht hebben vuUenb rächt. yadderen, schw. v. Gevatter nenm.
Fastenandacht. Germ. 20, 342; du Deme it wol geit, de kricht vtl
(paschedach) bist sines herten dure vrunde, den vaddert unde svsagtr
scat, wente he an di herliken vuUen- 26 mannich. Gl. zu JB. F. IV, 9; decj-
brecht heft sinen vacht unde wedder- (Geld) heflft, ys gebeten eyn ma:.
wunden (= vunden) dat verlorne scap. Den swagert vnde vaddert eyn yslic.
Hanov. Gebetb. I, 75, S. 386 ; berede ghern. Schip v. Narrag. f. 39.
dy tor vachte (: wachte). Sündenf. yadderengelt, «. GevaUergeld, Pi
438. Vgl. vecht. 30 thengeschenk. Dat nemant mer dr
yacht (zu vän), eig. Fang (s. u^ eine gülden munte to fadderengelu
vank), der Kornertrag eines Jahres, geuen scheide. Hamb. Chr. 472.
Ernte, altfr. vacht, vecht. Soe is yadder(e]i)kols, m. GevaUer(inntn
recht, dat hy . , van den ghrunde gewäsch, unnützes Gerede; auch va
des landes neme die halue vrucht 35 derensnack, s. Schütze, 4, 295. Vni
end vacht. Richth. 304, § 7; de ok summelke vrouwen holden dar dt
vacht, daer hy an den velde beghinck. vadderkols, vnde vorrichten and :
das.; alle roeff, draghende ende dri- achter eren ruggen. N, Bus, II, ^i
vende, ende [an] fachte ende an ock geboret einem wandersmanne «
flyuse oppen felde. das. 378, § 12. 40 dem wege nicht ane nodt stylle t!
— Hieher das von KU. als germ. .sax. stände . . vnde mit allen, de em '*
sicamb. bezeichnete vacht = maend- dem wege beyegenen, einen lang
kost, demensum? vadderenkolß holden. N.Gryse^L.I
faciletken, Schnupf-, Taschentuch. fr. 14. Bog. T3.
(Ist wol ein Fremdwort, s. Grimm 45 yadder(en)8p6l, n. Gevatter.^p-
8. V. facenetlein.) faciletken ofte nese- Nu hei nein bischop wesen wel, i.
dok. Slagghert 178. speld hei gerne dat vadderspel ul ;
fackele, Fackel, facula; fackeler, makede wol synen mäch tom hor<
de de fackele drecht efte maket, fa- d. h. begünstigt seine Verwandten, u-
culator. Slrcis. Voc. 50 Nepotismus. Theoph. /, 237; alse t
VADDERKEN 189 VADER
(itr verfestete Hüdesheimer Bürger- Unde makede de (l^i^i^^i^) cleyne
meider von Mcilem) nene schulde en (dünne) alse de vedeme. J2 Mos. 39^
weit, de de rad mit rechte to my 3; de lakene, de schullet hebben 44
hebben, wen dat ek my mit H. unde ghenghe . . Unde en yslik ghangh
mit L. nicht vordregen en konde, 5 schal hebben 24 vademe. Hamb, Z,
unde mit oren vrunden, dar yd der B. p. 306, 13; roet alse rode ve-
ghemeynen nut ghalt . . darumme deme (vermiculus). Jes, ly 18; als du
dat ek ores vadderenspeles unde orer haddest alle dyn ghud dyneme ghiri-
swegerschup nicht mede Yolgen en ghen vadere vorlaten, alzo dat du
wolde etc. Z. f. N. Sachs. 1855^ S. 10 eynen vadem ouer dyneme lyue nicht
145. beheeldest. Sp. d. SammitL III in e.
TaUerken» Dem. zu vadder, als Gebet an St, Franz. — J3. Als Maß
Liebkcsungswort. Idt het : fadderken, (jetzt contrah. väm), ags. fadhm, alts.
sett (= set) my nycht, wy sen jw fadhmös (brachia bina), sechs Fuß;
wedder Ymme nicht. Man. Liv. 4\ 232. 15 eig. das Maß der atisgebreiteten Arme.
vadderpennink, m. Pathengeschenk. Jewelk rode sta uan der anderen
Thom radderpenninge hebben de van enes vedemes (Old. Hs. vademes) lanc.
Lübeck (dem Herzog v. Meld.) vor- Ssp. 5, 45, 8; se scoleu ok selten
tret einen groten credentz van 10 m. en stenern cruce twyer vadmen hoch
lodich schwär, v. Hövelj Chr. 49; dar 20 ^PP^ ^^ stede, dar he ghedodet wart.
4fD schall eck nemandt mer gheven Fidic. 2, 31; vnd wart dat flet vp-
to vaddergelde (Var. -penninghe) dan gesäuert vnd wol einen vadem deper
alse teyn swarne penninghe (1489). gemaket. Hamb. Chr. 455. bes. vom
Brm, Stat. 668. Holz, Klafter, 6 F. hoch u. 6 F. breit.
Taddersehe, y. Gevatterin. Dyt 25 Van dem vatmen holtes ((ds Abgabe)
kyndt (d. h. Ludger) plach stedeliken dre penninghe (1343). Sudend. 11^
rao . . bladeren . . boecke to ma- nr. 47; 309 vademe lignorum ^i^d4/
keoe. unde de bevol he syner vadder- Hamb. Kämmer. B. 1, p. 376; vertich
5chen (im lai. Text nutrici, d. i. vo- vatmen holtes. Lüneb. Urk. VII^ nr.
derschen) to warene. Münst. Chr. 1, 93. 30 805. — Von andern Gegenständen :
vade, f. des Vaters Schwester (vgl. 1 tunna lynen . . et 1 pannum brug.
rede ti. veige), altfr. fethe, ags. fadhe. et 1 lyneum van 44 vatmen. Laurent^
De eldemader unde de eldermoder p. 78. — Maß^ nach dem die Meeres-
smt negher erue up to borende den tiefe angegeben wird. S. Glossar zum
de om vnde veddere vnde vade vnde 35 Seebuch.
meddere. Lüb. B. 265; vol suster vademen, schw. v. das Maß eines
kint is nagher erue up to borende Fadens geben. Wy heft ghegund, dat
den om oder ueddere, iof uade oder me de Billen uprumen magh vnde
meddere. das. 340; dhe om ofte dhe vadem holt darinne dael vloeten na
veddere ofle dhe vadhe ofte dhe mod- 40 Hamborgh, vnde dat sulue holt to
dere. Stad. St(U. II, 12; de (der alte vademende vnde in der lenghe to
^df) nam to wive des hertogen wesende, alse id upter Alster een
Harordi wedewen Juchtam (Juditham) woenheit is (1410). Lüb. Urk. F, nr.
van Engelaut, du was vaden dochter 314.
greven Bobertes van Vlanderen. Sachs. 45 vader, m. Vater. Der Genetiv
Weltehr. (Monum. hist. Germ. 2) 275, schwankt schon früh zwischen vader
^^ ; Dideric . . de was geboren van (der gewöhnlichen Form) und vaders.
der dridden vaden Baldewines etc. So heißt es z. B. in den Brem. Stat.
das. 277, 22. — Vgl. vedeke. von 1303 S. 18 : van thes vader we-
Tiieme, m. 1. Faden^ filum. Engelh. so ghene ; dhat scolde stan uppe thes
VADERHALF 190 VAKENE VAKE
yader unde ther moder eyth. Dagegen Umfriedigung^ Zaun, jugalis sepe^
S. 15: An then namen thes vaders quod dicitur iuc-fac. TFerd. Ut^xr
unde thes sones etc. — Am längsten A, 1; dann: Abtheüung einer Rluw
Uieb das genetivische s weg in Verbin- lichkeit (in Häusern etc.). intersti
düngen wie : in sines vader lant, eines 5 cium. Voc. Engelh. En huas vaD so
yader hüs u. a. — Plur. gew. ve- Tacken (domns habens sex distinctio
der(e). wi unde unse vedere. 1 Mos. nes, proprie vake). Brem. u. Vm
47^ 3 (H.); hillige yedere (patres). 5. Samml. p. 141; he (de dnvel) nai
Chr. 8d. 44, 10; dat was einer el- sparen unde dak mit sik enwech ei:
deren unde yedder yedderen hovet- 10 gröt yak. Zeno 652 ; de wynt vored
slot. Leibn. 3, 361. — yader, ehrende eyn grot yak blyes yan deme tom
Bezeichnung älterer Leute; yader in Karner JS04c; III s. den frowen, ded
oder an gode ist Titel von Bischöfen, gharuen tho worpen in dat fack i
Äbten u. s. w. Dem erwerdighen an der schunen. Wism* Reg. S. Spir. t
gode yadere ynde hern, bischoppe to 15 1501 ; de Fresen geyen sick un>lt
Razeborch (1413). Lüb. Urh. V, nr. hartich Knuth tho Slesewick, den
457; deme erwerdighen yadere an geyen se landt, geld ynde husspiEi
god ynde heren, heren J. abbete. ninck, so dat achtein yacke hus
Maltz. Urh. 3, 247 u. h. — Als Her- (d. h. eine Abtheilung von 18 Fächer,
bergsvater. So ock ein meister gesin- 20 J€ 18 Fach) geyen einen njen tho^
net wher, einen gesellen tho yorschri- neyen. Falcks Staatsb. Mag. 9, 6;^^
yen, schal he solches thovorn dem ider yack huses (gibt an Zeil) II
yader anmelden. Hamb. Z. R. p. 39^ krumstert. Old. ürk. v. 1565; t'
15. — Urheber. Do sprak de wulf, solches yak kann auch aUein skli-'
des strides yader. Aescp, 4^ v. 91. 26 ohne eine Abiheilung des Hauses sell^
yaderhalf, Vaterseite; yan y., väier- eu sein, eyn ruem ynde yack hu-i
licher Seüs. Magd. Seh. Chr. 74, 16. harde by mynem huse ynde neges
yeL^erlicheii^Titd hoher Geistlichen. myner wand belegen, so yerne ai.
sine hochwerdige vaderlicheyt (vom dat yan dem portehuze delet vn
Erzbischof). Man. Liv. 4, 245. 80 scheden is Old. Urh. v. 1462. — Tt r
yaderlik, adj. väterlich, yaderlik mit dak. das die kirche stets in g'
erye. Korner 74^. ten dacken ynd facken gehalten werJ<
yaderslaehtich, adj. Vatermörder. Cod. Brdb. /, 6, 307. s. J. Grm^
Vnde den yaderslachtiglfen ynde mo- WB. s. v. — iÜberh, Raum. 0 hti
derslachtighen ynde den manslachti- 35 Jhesu, ik (Eva) hebbe ghebrok
ghen (patricidis etc.). iTim. 1, 9(L.). weder dy . . des hebbe ik ghebuvs
vage = yade, s. unter g //, 8. 1. der helle yak (d. h. den HöUeimw
Ok is de halff broder ofte de half bewohnt) wol yif dusent iar. Rtti'
suster, de echte kinder sint, nager 1^. 610. — Beutel, Tasche, loculu
erue vp to nemende dan de om, ofte 40 ein yak in der taschen. 1 Voc, li|
de yeddere, ofte de uaghe ofte de (eyn budel Voc. L.). Vgl. Rief. s.
moder. Hamb. R. 18, 12. locellus.
y?^^ Furche? De dorde lantbroeke yakem&ls, adv. oftmals. Wi hei
is, we dair ploget 2 eder 3 vagen ben dy . . ock folgende vakemi.
(Furchen Überpflügt ?) Ostfr. L. R. 45 darumme angereget. Z. f. Lüb, Ges'
III, 92. 2, 327.
vadie, contrah. aus vagedie, Vogtei. yaken(e), yake, adv. oft (hochd. g
Dat die vadye to T. sin sy ind sins vach) ; eu vak, ags. fac, Fach, Raun
gestichts. LaconM. i, 262. „hier findet das nd. vaken seine B-
vak, n« olUs. fac, dUfr. fec, fac, eig. 50 tung^ es besagte spatiis temporum
VAL 191 (VAL-) VALLEBRÜGGE
iam saepe, weil das sich nach Jahren sach. Schaeksp. f. 17; do se van hun-
tntderholende oft geschieht.^ Grimm gere weren vale. das. f. 48; hund,
s. t, fach. Vgl. Mundart, i, J277, 1. de was vael van hären. Emd. Mscr.
Den saloen man plagen se vaken to nr. 138. f. Ih; vier kaluere . ., der
Tortomen. JDial. Greg. 168^; he plach 5 dath eine fall roth were mit einer
dar vake syne brodere to senden. Witten sterne . . dath ander . . bloth-
iis. 166 ; to manigen tiden vaken. roth etc. Wtsm. Zeugeb. p. 448; bes.
Fries. Areh. i, 318. Häufig aUitte" vom Pferde. Hebben mi de rad to
rierend mü vele verbunden, vake unde G. gegheven eynen valen hengest.
Tele toghede syk en geyst to Lubeke. 10 Gott. Urlc. v. 1390, — den valen pa-
Lib. Chr. 2^ 423 ; B. toch up de gen striken, schmeicheln^ lügen u. be-
Sassen vaken unde vele. Bothos Chr. trügen. Se (die Prediger) laten der
f. 84 ; vakene unde vele. Brschw. lüde sunde staen, Uppe dat se de
Cht, i, 253^ Anm. Magd. Seh. Chr. gunst entphaen, Se striken oc den
BSS, 19 u. h. oder synonym mit dicke. 15 valen pagen. HöUen bei Ge/fcken 74;
Takene unde dicke. Sp, d. Dogede f. vor Flensborch vant men en up dem
219 M. 252 ; Bothos Chr. f. 179 ; Magd. falen pagen, ertappte man ihn auf
Sek. Chr. 156^ 11. Vgl. Gr. R. A. Schelmerei, Büberei, v. Lüiencr. 2,
14. — Gesteigert: So du dat vaker 487^ 98. ;,eenen upn fahlen peerd
deist, yo id beter is. Bost. Areneib. 20 fynnen , einen lügenhaft befinden.^
liß^; vnde nicht vakener to bruwende Strodtm.
ven enes in der weken. Lüb. Z. B. valaehtieh, adj. zum Fallen, Ein-
ISl; unde nicht vaker to bruwende stürzen geneigt; voll Trümmer. De
etc. das. 180; yo ein minsche mer dar wanen in dessen vallachtighen
vnde vaker bichtet, io he mer gnade 25 steden (in ruinosis bis). Eeech. 33,
veruet van gode. Bavenst. f. 156^; 24 (L.) (Hamb.: wSstenye. Luth.:
Takest Brem. h. geb. 84^. Wilste.)
val, m. Fall, ik mot enen val mit (valant) volant, m. Teufel. (Partie.
di wagen, scholde it mi ok kosten zu ags. fselan, verführen.) Gr. Mythd,
minen laugen. Cl. Bur 457; denck 80 943. Du best tobroken der hellen
desses vorsten valles (Friedr. Fuß- band Vnde dar inne gebunden den
faUs vor Heinr. d. L.). Komer 103^^; hosen volant. 8. Margar. pass. f. Tb.
hes. Todesfall, bededingt, dat N. N. (In Göthes Faust: Junker Volant.)
mach twe gesellenn holdenn . . so (valant-) valent-inne^ f. Teufelin,
lange dath eynn vhall (Todesfall u. 35 schreckliches Weib. He sprack: id
dadurA eine ledige Stelle) in dem stunde noch allent wol, Men eins dat
ampte kumpt, alsdenne mach he to ick iu clagen schal Van iuwer hosen
TuUeni ampte kamen. Lüb. Z.B. 307; Valentin (die Gemahlin des Kaisers
(fs nahmen an einer Hochzeit nicht Octavian ist gemeint), Hadde ick
Theü) de bormester H. W. dorch 40 nycht gehat so wysen syn, So hedde
den fal der moimeu seliger; de bor- se my truwel50 gemacht. Octav. f. 4.
mester H. S. dorch siner fruwen va- valbdm, m. Fall- oder Schlagbaum.
der val (1540). Seifart, Sagen etc. aus Item 2 punt H. B. vor valbome to
HUdesk. i, 140. — Gefälle, Einkünfte. beugende unde bocke (Böcke) to set-
Tth den vellen vnd vpkumsten der 45 tende etc. (1489). Z. f. N. Sachs.
nhagelaten guder. Wism. Zeugeb. v. 1869, S. 198.
1536. (val-) vallebrngge, f. Fallbrücke.
vil, adj. fahl, falb, gelbgrau, Haß. Leit maken vallebruggen, de men to
pallidas. Voe. Engelh. — He wart rot samene mochte coppelen mit haken,
unde ok vale, do he Lucretiam an- 60 Magd. Seh. Chr. 33^ 3,
VALDE 19^ VALEE:
valde, m. (=yolde?) FaUe. men tdlij Fehler, fehlerhafte Steüe? Item
mach de (lakene) hir bringen in eren ein faly, die breke een marck. lud
rechten valden (1440). Hans. Reo. yoirt alle faly dar na. Z, d. Berg.
/jP, S, 272; und das, was etwas um- G. V. 9, 91 ; item so wey (bäm Wi-
faltet, einschließt, Verschluß jeder Art, 5 hen) falien sette, dey broke dar var,
eingejsäunter -Bezirk, Ecke, Winkel. twe schillinckge, vnd alle fallien dar
Vgl, Mhd. WB. s. v. (vgl. stotfald, na etc. Fahne, Dortm. 3, 225; but-
septum equarum; mestvalde.). bes. ter, kese und alle yitalien Guldeu
Hof platz. Vortmer aal malck syne so vil sunder falien. Kerkh. v. 50. —
apen holden ind waren tusschen malk 10 Vgl. Teuth.: fale, faly, missinghe. gra
husen, eruen inde valden. Dorst. Stat. tis, frustra; falien, feien, missen, fal
7, 203; de mögen halen . . boiken- lere, ih Kü.: falie-kant, angalus nui
hold und voren dat to erer behoyff quadratus.
vpp eren valdt. Seib. Qu. 1, 110 ; weer valk, adj. falsch^ schmeichlemh
emandt, die den huysvrede breke ende 15 lügnerisch? Wente en wart vorbadi^^
sloege enen man doot io den huse unde wis ghemaket vormiddelst cnMJi
of in den (l. des) huyses betuynde yalken vorreder, dat etc. Lüb. Qu
vaclde, de breke hondert mark. i2ic&^A. 2, 231; unde wente se loveden de
524, § 5; ende weer yemandt, die yalken worden des yorreders, dar
myt enen steen worpe in of vp dat 20 umme etc. das. 2, 232. — Hiehf
hues of in den yaeldt, de breket etc. ynde eyn yalch trost one so ver.'
das. ; or huisz ynde hoff . . mit den hadde geled in de unrechten hillichtii
anderen achterhusen ynde yalden in Rost. Andachtsb. f. 52^. Vgl fa
der Straten frig ynde quith nergens sare, yalch machen. Dief. (Gehi'
mede boswert etc. Old. ürk. v. 1523; 26 ^ ^^ väl? vgl. auch yalke.)
(Grenze) vorerst angande vor der yalke, m. Falk. Sprichw. tys bete
Spilleschen oren yaelde, twyschen den by der ylen to sittende wen by den
yelde ynde orem dore. Old. Urk. v. yalcen to wippende (Est pax ?illa^
1551. — ,,die apostolischen wopen in melior quam pugna romana). £"
dem valle (d. i. yalde) ligghen laten, so Mscr. nr. 114, f. 37; dat lyf b}V
die apost. W. zu Hause laßen; Ggs. (Hoffm. heit) yalc (yulgus ubique i-x
mit dem Schwerte kämpfen.^ tur, quod corpus falco yocatur). da>
yaldemest, saltrum, instrum. su- f. 38 {„dsii wil zeggen, het leven :
toris. Voc. Locc. voor den mensch van de grootv.
yalden, st. v. falten. De jungen 35 waarde . . lijf geldt hier voor Itve
unde de olden Ere hande se tosa- . . de falk is een edele vogel.^ Harr'
mene volden. Josef, V. d. 7 Tods. bomee 2, 30^). -r- den valken sti;
4947; mit gevaldenen henden. Lehnr. ken = schmeicheln, (falke wie sow
Art. 22, 1, Varr.; de hende valden. vale, Falbe, Name für Pferde.) Dt
das. S. auch volden. 40 valcken können se (die Jungfrau^
vale, Fohlen, s. vole. stryken, de wyl wy by en syn. 3'i^
valgrove, f. Fallgrube. Darvmme Liiderhich 59. Vgl. Wander s. v. ^^
kere he wedder by tiden, eer he vppe 26. — He meende, he hadde en
de valgrouen des dodes kome. Rost. valken fangen (spes decepta). Br^'
AndatMsb. f. 5Ö^. 45 Mscr.
y&lhafticli, adj. blaß(gelb). De mane valke. Also dat men aUe die tu;
wurdt ganz und gar verdüstert, was genante dyenstdage zu der syngini
schrecklich antosehende, roth, gell, missen in den koir sal spreiden t}
blauw, groen und sust valhafftich. nen vailken (d. i. baldeken, boldek :
Renner 2, 232. 60 s. 0.) ind setzen darby vier birnt^:
VALKENET 193 VALLEN
den waisskertzen etc. (1374). Lacombi. Häufig bezeichnet es nicht ein unbeah-
2, nr. 758. sichtigtes Fallen^ sondern ein beabsich-
TBlienet, Faleonet^ Jcleine Falkaune^ tigtes : sich stürzen, springen etc, Se
.Vfltie mes kleinen Feldgeschütees, villen hastigen up ere perde, stiegen
(Folkauiie = hcdbe Schlange. Frons- 5 rasch eu Pferde. Lüb. Chr. 2, 501;
ftrg 1, 72.) valkenette edder rerndel darna do villen de Denen an ere
^ Tierfel-^ slangen. Ben. 537. schepe unde rumeden dat lant. das.
ralkeile^ge, Falhnerei, Falkenhof. 2, 510 ; de vellen do in de böte unde
Item 80 heft de herscup ene valken- in de klenen schepe etc. Korner 239^;
l^ge dar sulues. Fries. Arch. 1, 433 10 de keyser vel snel von synem perde
fodtr ist es das s. g. falconagium, vnde greyp deme pauese an syncn
Abgabe für das dem Herrn eu liefernde steghereyp. Ettgelh. Chr. f. 108^ ; do
ftfter für die Falken?). vellen dar dre kerels uth (dem Schiffe)
Talkeavliicht, Berechtigung zur myt eyn klen boteken. Hans. Oesch.
Ja^ mit Falken? bona cum omni 15 Bl. 1876, S. 86; und wy feilen meist
jure .. et cum his, que dicuntur vul- uth Thoden schepe in Kl. W. syn
gariter kerklen, valkenvlucht, Strand- schip eme tho hulpe. das. S. 87; do
fönt schipbroke etc. (1300). Faicks he (Erich v. Brand. ^ den die Bürger
Staatsb. Mag. Ä, 638. bei der Wahl im Dom belagerten) ko-
Tallen, st. v. Prät. vel, vil, vol 20 ren was, he vel dor dat heimelike
iTnl), Flur, velen, vilen, volen. 1. fal- gemake der domheren unde kam bi
len. He vel tor erden. R. V. 1205; einen kane. Magd. Seh. Chr. 171, 2;
se Tillen al to der erden dot. Lüb. do vlogen vele vromer lüde in der
(%r. 1, 177; de abbet vol vp sine nacht ut Halberstad und velen over
bee. Bok d. Byen f. 197d ; he vel 25 de muren. das. 371, 7; do vil en
np »ine kne. Gerh. v. M. 101, 214; borghere over de muren, de den ket-
Tnde ick vil in jnin anghesichte vnde teren wol gunde, unde lep to den
rep. Esech. 11, 13 (L.); se velen an vyenden. Korner 243^; vil he aver
ore knee. Magd. Seh. Chr. 206, 5; see (fiel über sie her) unde sluch se
an ein cruce (= cruzewis) vallen. 30 alle dot. das. 75^; vnde vil eme in
Ais. 205, 17; se velen up ere bede, sin har. das. 52^; wart he vorscre-
/irfe» eum Gebet nieder. 0GB. A. cket vnde veel vd synem beere vor-
^4 ; vsJlet de vlot oest unde de ebbe myddelst flugt. Lerbcck § 113. —
West Sednich II, 11 u. so häufiger 2. eu-fallen, zu Theil werden. Dusse
dasttbst von Richtungsangaben der Fltä 35 vordeilden dat rike . . Do vel Hugen
K. Ebbe. — Vom Winde: de wynt vil Diderike dat deil bi dem Rine. Magd.
tnecDJeghen. Korner 249^. Manch- Seh. Chr. 11,26; hir af vel vele gol-
«wi (wie auch jetzt) refi. Welk min- des dem stole to Rome. das. 189, 5 ;
sehe . . sik gheuallen heft, deme wol dat van rechte dat rike des va-
Sf^'halta eten gheuen to dem ersten 40 ders to eme ghe vallen was. Kornea*
male honnich. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 240c ; were jenich got geselle, dem ok
^1; hestu dy sere vallen . . dat du gelucke nicht en velle, dem woldik hel-
dy hefst we ghedan in der borst, so pen. Thcoph. I, 357 ; daher auch: ein-
etc Jas, 81h ; so we sek gheuallen kommen, dat opper, dat in den stich-
l^eft, de schal drinken etc. das. 118K 45 ten vel. Magd. Seh. Chr. (Gl.); unde he
van he (Christus) sik vel, wo lefliken ok eyn armelik ampt hadde, dar nicht
du (Maria) eme up helpest. Brem. afifvallenkonde. -fforweri95b. --3.ZU'
^ds, Betb. llQh ; he vil sik so sere, fallen, vorfallen, sich ereignen ; häufig
dat etc. Chr. d. nordelb. Sachs, p. 104 ; refl. He see to, ofte dar jennich ge-
aalt sik en man. Ssp. 5, 90, 3. — ^ brek edder vorsumenisse velle an der
Mimtototod. WarMfbnob. Y. J3
VALLEN 194 VALLICH
molen. Leibn. 3, 469; he dachte, it i, 168 u. 298; we hyr ongehorsa
mochte noch beter vallen. R. V. inne werde, tegen den weiden wy a
1979; id vel, dat etc. Br. d. Cir. 93^; semptliken fallen. Wigands ÄrcJi.
also vil it lucliken konink Edwardo 64 ; dar twischen vil do D. unde d
to beyden syden. Komer 188^ ; also 5 ghedinghede dar twischen ene Trur
dat jar vil na umme was, do vil bi- like sone. Korner 238^ ; wolde d
schoppes H. syn wech (führte sein hovetman van stund laten hengLt
Weg eufaüig) dar hen etc. das, 61ä ; Des vellen do de borghere dar r
also de bode uppe dem wege was, unde beden etc. das. 235^ ; daer v*
do vil idt sik, dat etc. Lüb. Chr. 2^ 10 de raidt do voer (hinderte es) und
515 ; it wil sik ok ovel vallen, einen wolde des nicht staden. Münst. 0
üblen Ausgang nehmen. R. V. 4640; i, 265; dar en antwardede de k
icht hir na vede van velen, so etc. nyngh nicht sere to, men he vil 0'
Magd. Seh, Chr. 209, 29; also dar fiel, geriet) vppe en scheldent ("ios
do in des paweses hove starke rede 15 Hans. ürk. II, 8. 602; vorleten d^
und wordstryde villen van den doc- cristen loven unde villen wedder u} :
toren. Korner 119^. — 4. Vielfach eere afgodde. Korner 72^; he \
in übertragener Bedeutung. Adam en uppe de losheit . . dat he spri;
hadde nicht gefallen. Br. d. Eus. 9^; das. 194^; to deme lesten velltn
bes. mit Präpositionen, die aber oft 20 up de dedinghe. das. 138c; do viL
nur durch Tmesis von dem Verb, ge- se uppe daghent myt den Tempeler.
trennt sind u. nicht immer eum Subsi". das. 169^; were id, dat en deel i
gehören, greve Jurge vel an degedinge, der vorsten ordele sik nicht w^ii
nahm seine Zuflucht eu etc. Magd. noghen laten, so scheiden de vor^ti
Seh. Chr. 351, 27; wolden se nicht 25 wedder dat deel vallen alzo wedij
mer stormen, sunder se beghunden desyrcdesyjende. das.232^. — Ai
in deghedinghe to vallende. Korner dat vallende ovel, Epilepsie^ moi\>i
96b; doch vel he an de dorheyt (ver- caducus. Voc, Engelh. Alle de lI\
fiel auf)^ dat he vlegen wolde also (d. h. Antonius) bulpe anropet, w-.]
en vögele, das. 70d; de van Halle 30 den vormyddelst dyner wenlich
velen an den rat to Magd, (gingen geloset van dren ovelen, also v.i
bittend an) unde beden etc. Magd. deme snellen dode, van deme >.{
Seh. Chr. 363, 24; de keiserinne vel lende ouele, van der entfengyngc «11
bi creme swager, fiel ihm zu, stellte heischen vures (d. i. iguis bai-:
sich auf seine Seite. Chr. d. nordelb. 35 Rothlauf, erysipelas, auch Anton^i
Sachs, p. 70; hir an (an den Bann) feuer). Brem. k. geb. 155 ; de valk:
kerden sik vele herren unde vellen suke. Korfier 204^.
bi koning Otten. Bothos Chr. g. J. vallender, vallynder. y^Wah'^Civ
1204; de hertighe van Bart vel by lieh ein eingezäunter Bezirk, tal-
de stat. Lüb. Chr. 2, 157; (des vul 40 durch einen „Falter*' (s. Schmäh
eme bi de stad van dem Holme, das. 522) verscMoßen war. Vgl. dw O1
2, 307); darto villen by ene de Sas- namen Vallendar, Ibldern etc, vvir
Ben. Korner 76^; weme tughes borst half grasz landes Stonkens vallaL
wert, de is in der sake ghevallen, genoempt. Old. ürk. v. 1558; it
hat seine Sache verloren. Gosl. Stat. 45 den fallynder, den N. N. syner L
95, 14 ; he is ghevallen an der sake. frouwen ghegeuen hadde, glieue ;
das. 96, 38; aldus vil de konynk myt S. Jurien to Senwerdeu. Old, i.
her Otten to teghen de stad. Lüb. Chr. 1495. '^ Lks.
2, 176; mit deme velen to de Swe- Tallicta, adj. fallend; bilcR. wo:
den almestich. das. 1, 151; vgl. das. 50 erer (der Ehegatten) eyn valüch
VALSCH VALS 195 VAN
Tobscheit mit des anderen yrunt, so van stunden an dat ordel, me scholde
schal he sik laten scheden mit ge- ene (der sich für einen Sohn der
richte. Summa Joh* f. 43c. Margar. v. Dänem. ausgab) bernen
rftlseh, vals, Falschheit^ Betrug. alse enen valschener. FalcJcs Staatsb,
Sldt he (der Knoehenhauer) al0odane 6 Mag. P, 362,
fhankes) vehe vppe de bencken, dat ralsch-, valsliken, adv. fälschlich,
p eyn falsch. Ndd. Rechtsb. f. 154 ; betrügerisch. Hele dyne wunden der
d&t 78 eyn recht falsch, dat richtet sunde nicht valsliken vnde loesliken
men tho hudt vnd to hare. das. 155 ; tho in disscr tyt der gnade. Lüb.
scnt it ime to deme Verden male, so 10 Geb. B. f. Bh4; valselken vnde vn-
is he des vahches overwunnen. Gosl. truwelken. Rtiss.'livl. Urk. S. 100&.
St± 37, 31. yalschmaken, schw.v. fälschen; für
Tibehf T&ls, adj. falsch, nicht rieh- unricJitig erklären, falsare, falsitare,
tig, unecht, nicht so, wie es sein soll, falsificare, refellere. Teuthon. Do
i. B. Maß, Wage, Geld, bes. auch 15 woirt ein compromysz gemaket, daer
im ( Handwerker Jarbeit. We so uan Juncker v. d. Hoye velle entegen dede,
den hantworchten ualsch werk maket wat he konde unde mochte , unde
(Var, ist dat en hantwerte werk ma- wolde dat compromysz valsch maken
ket, dat meystere des amtes by eren unde wolde daer ock ander fromme
eden falsch segghen), de schal wed- 20 luede valsch ynne maken, de daer an
den teiQ seh. — Koft oc iemen ualsch unde over hadden gewest. Münst.
ghut bnten landes (Var. wol buten Chr. 1, 260.
Undes vals gaedt koeft, und bringet yamber? 1 pelsdekene vnde ene
dat in onse Stadt tho vorkopen vnd vambers dekene. Wism. Invent. f. 69.
datsnlvige gudt werdt vals gedelet), 25 van, seltener von, präpos. 1. räum-
^ode dar (wagt er) he dat waren in den lieh (u. übertragen) den Ausgang, Ur-
hileghen, dat he dar nen ualsch ( Var. sprung so wie die Entfernung, Tren-
Talacheyt) ane wiste, do het cofte, nung anzeigend: von — her, von —
10 darf he dar umme nene not liden. weg. Se lepen de ene van voer (vorne)
Lüb. R, 313. liäufig in den Zunftr. 30 to, de ander van achter. Leben d. h.
Ggs. uprichtich. — betrügerisch, tvie Franz. 6^; do mende de bisscop,
im Hochd. . hadden se de stad vore vorraden to
Tabekeit, /*. Fälschung, Betrügerei einer haut, se mochten se ok wedder
Were, dat de valschet lepe vp enen vorraden van der hant. Lüb. Chr. i,
h&lTen verdinc, de vorluset sine hant. 85 365 ; de van enem bure was hertich
Mer trede de valschet vp enen ver- gheworden. Korner 160ä, — van dan,
dinc oder dar enbovene, dat sal he von dannen; van hinne(n); van hir,
beteren mit sines sulues liue. Big. van na (de prope), u. a. wie im Hochd.
S. R. p, 185 ; der werlde valschheit Bemerketiswert ist, daß van euweilen
nicht en achten. Lüb. Dodend. v. 15. 40 mit dem Gen. verbunden wird, g, B.
talsekei, schw. v. fälschen. Enen Also vele soticheit van trostes kumpt.
bref krenken, valschen efte breken. Fass. Chr. 212; van dansen unde
'^rci. f. St. u. K. Gesch. d. Herz. singen unde van alles hoges. Botho
S. H. L. /, 76. S. yelschen. £f. J. 1311; he let Jesum in den han-
vilsckei, adv. fälschlich, falschen 45 den van aller der wreden wuluen,
to leren dyne neghesten in den din- (van vertritt hier den Gen.) Pass, Chr.
gen, de syne sele antreden . . efte 32y>. Das genet. -s in van verens,
tugesta valschen ieghen dynen ncghe- van wegens u. a. ist Zeichen der Ad-
Jten, Lab. Geb. B. f. Bb4h. verbialbildung. — 2. zeül. a. den An-
valseheieri m. Falscher. Vnde gaff 50 fangspunkt bezeichnend. Do se an dat
18*
VAN 196 VAN
lovede lant scholden gan, do musten Sprechweise (e, B, van dage, va
se van erst (zuerst) then dorch den middach, van't jär) ist nach in kht
Jordan. Hanav. Mscr. /, 84, S. 381; digem Gebrauche, — 3. causal «. wi
in dieser Bedeutung sehr gern mit dal, van alder. Magd. Seh. Chr. o\
folgendem abverb. Genet. Van des an, 5 J25; van (aus) vrochten. das. 15. ^
dat de sunne up ghynck wente to mager is he van pinen. R. V. 2&i
den avende. Brem. lib. pr. 100^ ; van van wilkores to beiden siden et
des dat, von der Zeit an, daß. Eike Chr. Sd. 232, 3; de van deskonii
V. R. 52, 53; Magd. Seh. Chr. 154, ges gunste weren, in seiner Gum
5 ; van des sunnavendes, dat men 10 standen, Komer 232^ ; den Genitl
alleluja leghet wente des ersten man- umschreibend, ik make ju noch t&Tei
daghes na der pascheweken. Gosl. honniges sat, dar to van deme beste
Stat. 79, 32; van des morgens wente R. V. 598; bes. nach ZaMwörtm
to dem avende. Hiob 4, 20 (H.); van en van. s. h. Bemerkenswert: wed
aldes (von Alters her) (1378). Kifidl. 15 dat van aldermeystich (meistentheil\
3, 482 ; van oldes. Nies. Beitr.' 1, de Wende eygen synt. Ssp. 3, 78 Gl
176; van oldes an. Ben. 196; van de tid van to eten dat pasche la
nijes (denuo). Eike v. R. 587; van was vorbi. Boss. Chr. 38; to all
niges (rursum). Jos. 3, 10 (H.) ; van tiden als he des van doen heft {ä.
junges (von Kind auf). Ben. 30. — 20 nöthig hat, bedarf). Ben. 223 (in
b. die Zeitdauer bez., während. Do Urk. v. 1422); vgl. Stürcnb. s. v. vi
seden de discipelen to er: he heft doon. — Zur näheren Bestimmuii
van den ghansen dage, den ganzen eines Nom. ein timmerman van gn
Tag hindurch, nichtes gegeten. Brem. teme love. R. V. 613; stolt van mod
lib. pr. 102; se (die Juden) liten eme 25 das. 472; rike van gelde. Lüb. Di
(Christo) van der gantzen nacht keine dend. v. 73; olt van jaren. das. 2i
rouwe hebben. Ravenst. f. 95c; ik wil u. h. — den Gegenstand der Thätü
dat sweren, dat ick van dusser gan- keit bez. etc. von, über (z. B. seggeo
ser vasten ny visches oge en dorfte schriven, lesen van etc) wie im UocM
betasten. Theoph. I, 130; van alle 30 van, adv. von — her. Ogs. to. Mc
der nacht en scheidede dat volck ghet die Bremerc sulke waterborgh
nicht van der kercken. Br. d. Euseb. maken, dar sie mede to vndc m
86 ; he en konde van al der nacht moghen, we kan dar vore gheaeseo
sik nicht van trauen entholden, das. Brem. G. Q. 71; dit deden N. ^
5Ib ; yck bidde jw, leve vrouwe myn, 35 van Meynerse unde dar wedder t^
dat gy one (den um Herberge bitten- Brschw. Chr. 1, 27, 23; („van -|
den) van dussen avende nergen lan. unde wedder to stehende Formel fi
Eschenburg, S. 244 ; eyn van iw twel- die Anklage gegen ein festes Haus oäe
uen schal my huden van desser nacht sonst einen Ort, von dem aus Geuxdi
vorraden. Ravenst. f. 92^ ; van dissem 40 that geübt wurde. Bas van genu(f\
iar syn se (die Äcker) umme elffte nicht; der Ausgangspunkt konnte /
halflf mark vorhuret (1559). Dithm. zufällig sein; wurde aber Schlag un
ürk. p. 226. Auch ohne weiteren Zu- Zingel auch dem zurückkehrenden G
Satz. En bistu nicht en van des myn- walthaufen geöffnet, so war dies B\
sehen discipulen, de van der nacht 45 weis, daß der Inhaber des Schloße^
(in dieser Nacht) gevangen is ? Pass. Dorfes etc. im Einverständnis tcai
Chr. 23^; do he geslapen hadde van hausHe und hegte.*') — van dön, ofi
der nacht. 1 Mos. 31, 13 (H.); van nen, Ggs. todon. Du, de tobreke
avende (diesen Abend) möge wi uns de metaelschen porten unde van dede
nicht scheiden. R. V. 1049. Diese 50 de helle. 0GB. C. 134.
VAN 197 VANGEN VAN
ras, s. Tangen. visitationis Mariae), cUs Maria die
vaoden, rannen, schw. v. aits. fan- Elisabeth besuchte. Lüb. Chr, 2^ 509;
/A.agsJiindjs.n, auffinden^ aufsuchen^ he is gestorven up de octaven unser
'/•/r'«, visitare. bes. den Kranken; frowen vandinge. Münst. Chr. 2^ 438 ;
M iv U. spcc. die Wöchnerin, visiteren 6 dine vandinghe heuet bewaert mynen
itf krancken, vanden. Teuth. Vgl. gheist. 0GB. G. 115 (= Hieb 10, 12) ;
rrutm, kl. Sehr. 4, 211; Hof er in de genade soken der gotliken van-
r m. X F, 416, — Tho eyner tyt dinge. Horol, 1^ ; van der stedicheit
k geborde, dat der ebdissen bro- der Visionen der gotliken vandingen.
r quam to er gheryden se to van- lo das. 7b.
L le vnd visiterende. Freckenh, Leg. vane, Fahne; als masc. de keiser
r. soinwile als somige van den bro- lent al gestlik uorstendom mit den
r Q oriof cregen in de stat to gane, sceptre, al wor[d]lik uanenlen mit
-Rie ere vrende to vandene. Horol. den uanen. Ssp. 3, 60, 1. (Old. Cod.);
•' ; wat is de mensche, dat du syns 15 Do der fane ward nedergeslagen.
L dechtich bist, of des menschen Sassenchr. 101.
-1 \ dat du en vandest? 0GB. D. vanere, vencre, m. Fahnenträger,
o\' benediet sy de here, want he signifer. Der Sassen vanere (Var.
I. Yolck ghevandet vnde vorloset venere, venir) was de hertoge Luder.
vJ. das. 24; Zacharias secht: uns 20 Eike v. R. 390; des orloges vanere
it ghevannet de upghank van der was Wedekint. das. 587.
:!.?. Hanov. GB. /, 77, S. 32; fange, Schnalle? Myner saligen
.: othmodicheit was, dat he (Chri- moder smyde . . int erste eyn wil-
^} sik bod werdigen den knecht ster vpp de schoren, is bände breedt
'-i'inende. Serm. evang. f. 25^; ick 25 vnde eyn hantwilster vnde so vele
n kranck unde gy vandeden my. knope, schillen (Muscheln zu langen
^ 42i^; lat dy dat nicht vordreten, dienend) vnde fangen, alse dair tho
*t du Yandest den seken. Eccles. f. hoert etc. Old. ürk. 1495.
* ; alle de myne (sagt der kranke vangen, vän, st. v. (schw. Part, ge-
'V bebbet my mit truwen gevan- 30 vanget. Lüb. Chr. 2, 287.) Präs. 2
t iunder dy. Äesop 16, 49; wedu- u. 3 P. auch veist, veit, vet; faßen,
ü \Tide wezen vanden in eren tri- anfaßen, (er)greifen, alts. fähan. —
1' i' ü. Br. d. Euseb. 25 ; Do bat unde fenck (fieng auf) den slach mit
*. rloff van deme keysere syn land syme swerde. Korner 21ä; Ein islik
wir.dende. Korner 103^; do kon- 35 eddel van hogem stam schal baten
' .-kO. hadde to vreden settet Ger- de deve unde schal se vangen. R. V.
:: n unde Vrankriken . . do wolde 267; dat neman na dessem daghe
' "k Walschenlant vanden. das. 53^. rouen, bemen eder en den andern
'' mit Gen. De grote prophete ys van scal (1349). Lüb. ürk. IP, nr.
* ^ns vppe stan, wente god heft 40 924; dorch den homot feistu mik.
'5\olkesvanuet. Serm. evang. 202^^; Serm. evang. f. 173^; dat wyf feit de
i sulren dyner trostliken vande sele des mannes. das.; got feyt se
't' losede alle dine bände. Mnd. (die Bösen) vnde gift se dem bösen
' ^ 'S. 52, V. 17. geste. das. 173ä ; veit man ine in der
^itüdinge, /". Besuch, „Heim- 45 hanthaften dat etc. Ssp. 5, 9, 2; de
'''^^'/. He en wolde nicht wedder enne dodet oder wundet oder vet
• n, he enbedde my eyrsten ge- oder rovet . . deme sal man dat
• '^^'t mit siner leifliken vandinge. hovet afslan. Gosl. Stat 38^ 17 ; do
''. Cir. 100^ ; wente to unser veng on (nahm ihn gefangen) Frederik
"^en dage der vandinge (festum 50 van K. Magd. Seh. Chr. 139, 1; in
VANGEN 198 VANVART
dussen tyden vongen de van B. volle geliker formen unde faneune . . ä
(viele) ryddere. Münst,Chr,l,lJ29;he sulverne schalen van eneme fansune^
vlokede dem bome, de ene vink. R. V. Lüb. Testam, v. 1455.
788; dar lach de bare gevangen. das. vank, m. 1. Fang; der Kornertraff
636; behalven de dar weren gevän. 5 eines Jahres^ Emte^ bes. tcenn di^
das. 2774. — Swe enen man to kampe Frucht noch auf dem Felde steht. Sj
Yeä^ 0um (Zwei)kampf fordert mit An- jemant van uns in krankheit velle
faßen. Ssp. /, 53, 1. BUM. : sach, dat . . und sin vank in der ame blivei:
he wol half ghevanghen was (seines moste. Neoc. 2^ 126; a. (15)79 wa
Unrechtes überwiesen) etc. Korner lo so ein natter harvest, dat men tliu
136^. — de lucht van, Luft schufen. den vang tho bargen, de wage iu
Gerh. v. M. 98^ 2. — Refl. anfan- der marsch mit baken uthsteken
gen, beginnen. Dit is dat bok, do de moste, das. 2, 281 ; diß jähr wul^ ik
Luttersche lere sik to Lubeke erst vang so dünne etc. das. 2^ 389; dt^
gefanghen etc. LÜb. Reform. S. 1. 15 wyle de duven groten schaden der.
vangen, m. gefangen, der Gefangene. in den wethen, erfften und andere:.
Alle de vangene wurden quyt gela- vange, so . . De endten, de men Diel-
ten. Diod. Gr. 214 ; den drudden del waren leth buten der lüde vanc.
der bute unde vange[n] etc. Fries. Meldorf. Belieb, § 12 u. 13. — 2. = bi-
Arch. i, 320. 20 vank. . . ock also vele swyne se dai
vang-, vangengnlden, Gidden für bouen hebben, vor eyn swyn 4 v.
die Einbringung von Gefangenen, De vor de mast, wan de venge apen syn'
(voet)knechte scheelen sick benoegen Gr. Weisth. 3, 204; den perde-van^
laten an oeren gewonlichen fang-gul- vreden, betunen etc. DiepK ürk. nr.
den. Ben, 758, ( Vgl. de slueter schal 25 373.
nicht mer nemen van den gefangen, v&n-, vanenlSn, n. Fahnenkhu
dan den sluetgulden. das.) — Item feudum vexillare. 8, Ssp. 3^ 60. di:
3 punt 2 knechten to vangengulden des rikes vorsten erer vorsteBdum
(i486). Z. f. N, Sachs, 1870, S. 116; vanlen van dem rike bynnen wissi
it. 6 punt den twe knechten, de gre- 30 tid dorch recht entfangen schuUit
pen worden up der lantwere, to van- (1396). Sudend. S, 8. 174,
gengulden unde to stockgulden (= vank-, venknisse) f. GefangenscUj
slfttg.). das, 8. 113. Gefängnis. Den leit de soldan Icduii
yaBgenkaste, m. Gefängnis (s. unde los der vancnisse. Lüb. Chr. l
käste). Des hebbe ik gegeven vor en 85 414; he starf an (in) der vangnissi.
vangenkasten III mark sulvers (1370). Eike v. Repg. 282; do gaf he lu<
Livl. Urk. nr. 1076. markgreven Hinrike ut der vengnisse.
vangen-, vengensehop, f. Gefan- Magd. Seh. Chr. 78, 8.
genschaft, worpen se in de venghen- fant, Kriegsschaar , ahd. fendeo,
schop. Körner 102^. 40 phalanx, multitudo. Grimms WB. c',
vangnnge, f. lat. captio. dat gut 1318. Bever, otter unde los . . est.
mach he wider nemen vri unde seker, unde wilde swyn unde wat des fantcr
ane alle vangunge (im lat. Text : sine mochte syn. Aesop 4^ v. 82.
omni captione), unverfänglich, Livl. vanvart, (Ggs. tovs^Tt) f. Wegnis.
ürk. nr. 453. 45 von. Toe den warve (Versammhnj
fanit? 1 tunnenbar vnde fanit. der luden of men enen man doe:
Wism. Inv. f. 113. slacht in der toevaert of in d::
fansfin, d. i. fa^on. Desset nascre- vanvaert etc. Richth. 301, § 1; eiui^
ven sulueismide, alze ene sulverne kundich sy, dat he geslaghen ^v
kannen, 4 lange sulverne krosze van 50 in dere tofaren iofte in dere van
VARBEDDE 199 VARE
firen der kercken etc. das. 384, vap(e) = var(e)we, Farbe. Mynes
M- dodes var. Brem. k. geb. f. 72^;
Tirbedde, n. Krankenbetty Sterbe- (Kleidung) in manniger var. 2 Mos,
\dt. gifte in den varbedde. Grupen, 28. 6 (JB.); blomeken menger vare.
Iä/ij. Hanav. p. 33 . (vgl. varsucht). ö Van d. festen f. 92. — Als Adj.
3 eo borghere ane echte wif unde farbig, (schilt), de was van roder
indere, de mach setten sin testa- sabel vare. Gerh. v. M. 8?, 63.
oent bf wolmacht efte in sime var- väre,/*. mA(7.väre,aZ^5.färe. l.urspr.
ledde unde mach sin gnt vorgiften heimliches Lauern, daher Gefahr, so-
^ie\ormsenBulyexi.Hanov, St.R.386. 10 tvöl objectiv, die mir von andern be-
rärdage, Gefahrtage, -seit, wo sich reitet wird (Gefährdung), als stibj.,
ine SadU so oder so entscheiden muß. die ich mir sdber madie, Angst, Furcht;
)e«ile he sin vardage alse in den vare vel vrochte, timor, pavor, metus,
LV dach geseten, vnd N. noch leuet, Voc. Engelh. Vortmer segge wy sche-
0 erkent dat rechte ene leddich vnd 15 deslude, dat de schelinghe, Unwille,
Ks. Wxsm. TJrtheilsb. 1557, f. XI. claghe, ansprake, twydracht, angest,
rare? ein böser Wurm? vor de vare, unlove . . scholet gensliken af-
ircn. Nym 30 lorberen, de stot vnde gedan sin (1433). Brem. Stat. 440;
trink se des morghens nochteren an item segge wy schedeshereu, dat alle
)eere, io des daghes 30, dat dodet 20 unwille, schelinge, unlove, angest unde
«, Tode legge worm puluer dar vp, vare . . gensliken af gedan scullen we-
lat heilet etc. Wdf. Mscr. 23, 3 f. sen. LÜb. Chr. 2, 260 ; myne knechte
fiTb; weme de varne utbreken, de scholt en vare leghen (ihnen auflauern,
leme wintworpe vnde berne de in ihnen Gefahr bereiten), ik hope, we
^jnem nyen erden grope vnde ghif 26 wilt er noch bedreghen. Eed. Sp.
ht dem minschen nüchteren nutten 1926 u. 1960; vmme vare vnde anxtes
j dar mede werd he der zuke los. willen (1454). Styffe, Bidrag III, nr.
^int se ome vt ghebroken, dat se 35; he hadde io var (befürchtete),
M^ sighen, so schal he nemen me- dat he den orden nicht konde holden,
Sliede blomen vnde bernen de to pul- 30 Hanov. Mscr. 1, 84, S. 234 ; des hadde
lere Tnde strowen dat puluer in dat wy wol vare, dat de (grote same-
CT inde wasschent mit Io watere, linghe) ghinghe vppe W. L. (1382).
'ent id weder holet, das. 85b. Lüb. Urk. 4, nr. 410 ; he leit . . den
w(e), f. mhd. var, das Fahren, borgeren or veh nemen, als se neine
Fakri; Uldl. Art, wiejem. fährt, Art 35 vare vor om hadden. Magd. Seh. Chr.
». Weise (des Benehmens). Du wor- 192, 21; dar en scolden se neue not
lest ok erliken vorwar begraven wun- vmme liden noch anders nene uare
derliker Taer. Mnd. Ged. 42, v. 20; draghen (1322). Sudend. Urk. I, nr.
»ere ienich vruwe an solker var, dat 357 ; were nu de anclagersche valsch
w were wandelbar. Vruwenl. 105 40 vunden, dat se ere var stunde. Kor-
(Bruns, 8. 129); nu is he (Zeno) ner 59^; he (der einen andern lebens-
Wdersulkervar, dat etc. Zewo, 58^; gefährlich verumndct hat) mud 14
to hant de vrouwe den man vornam daghe sine vare sitten (im Gefängnis
t'5 sik komen an grimmiger var. sitzen, bis die Gefährlichkeit oder Un-
^^^ 19f 29. 45 gefäJirlichkeit der Verwundung sich
^W :=: lore, Furche, Reihe, (mor- entschieden hat); blift de minsche
gen) oppe dem western beke in ener leuendich etc. Lüb. B. 316, Anm. 8
^^^hjntaiitT (1473). Urk. v. Stötterl (vgl vardage u. värwunde); vmme
nr.240, -. In Compos. var-note, var- dat he em 1 blut vnde blaw heft dan
«lein. 8. vore. 50 vnde ene vare der lemede (in Ge-
VARE 200 VARE
fahr gebrachi gelahmt zu werden). Lib. pretari. Voc. Engdh. vare, interpre-
proscr. Wism. ö8; wey dem borgher- tatio mala; to vare spreken, —
mestere offt dem raide in er eyde unde ok beware dy dar vore, dat se
spreke, konde he des nicht vuUea- nicht hoiren van dy, dat se to sinne
brengen (beweisen), so solle hey dey 5 nemen vnde keren dy dat darna to
seinen uare staen, dey dey borger- vare. Ecdes. f. 81^; to vare nemen.
mestere staen moste. Wigands Arch. übel nehmen, dat is wol gheraden.
V, 65; de (Christus) heft us alle de dat en se to, wat he spreke vor den
zelen untrucket, de de mer wen vif vorsten, wente se nemed en word
dusent iar mosten liden unse var 10 lichte to vare. das.; IflFt des myn oüte
(Noth von uns), Lucifer im Red. Sp. mer gevunden werde, des willet uns
1061; bi nacht to wanken bringet nicht to varen keren. Vaterl. Anh.
vär. E. V. 994 ; se begunde to sin 1843, S. 347. — 2. Gefährdung, Strafe
in varen. 1 Mos. 35, 16 (H.) ; so were bei Untersuchung von Maßen, vgl. da^
dat an groter vare, He queme in der 15 Verbum varen. wäre ein verdher ofl^
deue schare. Schaeksp. f. 89^; dein- ein hemmete (Himten) ein luttichtu
waner weren in groter fhar vnnd groet, dhar ne wäre nen vare &n.
moye. B. Kode f. 21 ; so ist de cri- d. h. es soll ihm nicht to vare geke-
sten sines lives in varen. Korner 19^; ret werden, er sdl dadurch nicht in in-
in vare vallen. R. V. 3601; in vare 20 fahr kommen bestraft zu werden (ISOSj.
stän. das. 4644 ; in vare setten. Lüb. Brem. Stat, 133, Anm. (Im Text hci:V.
Dodend, v. 678; in vär bringen, das. es: dhar ne wäre nen broke an); hi.<.
1283 ; nu bin ik sunder vär. JB. V. bei Münzen, das straflose Mehr odw
3825; se treden in de stad sunder Weniger im Gewicht oder in der ZulL
vaer edder vruchten. Lüb. Chr. 2, 25 bewilligte Bingerung oder Mehrunij,
547; VIII loet lediges sulvers, en das s. g. Bcmedium, Passirgeicid:
quentin sunder var (ein Qtientin Fehl- „Da es bei der Münzarbeit im größte
gewicht ist erlaubt, straflos). Livl. ürk, nicht gut möglidi ist, das nach ihf
nr. 2632; ne willet se (die nächsten Münzfuß vorgeschriebene Gewicht- tiri
Erben) is (ein zum Verkauf stehendes 30 Mischungsverhältnis immer mathma-
erueghut) nicht so kopen, dan ver- tisch genau zu treffen zumal bei hki-
copet it de andere, wor so he wil, neren Stücken^ so wird gewöhnlich an
sunder vare. Lüb. B. 261; Lucifer dem Gehalt angemeßenes Unter- od:»
herc, sunder vare ("= aufrichtig^ ehr- Überbefinden passirt ; doch bestimm:
lieh) love my des al openbar. Bed. 35 die Münzordnung genau die Grenzen
Sp. 1176 ; efeensö ane vare. Vgl. Mhd, dieser Bemedien sowohl im Schrot
WB. 3. 266; ik wil gik vorkopen (der Stückdung) wie auch im K'jnv
salve ane vär. Ostersp.33 ; neyn man (dem Feingehalte).*^ Fidic. 3, 40-j.
schal to brutlachten mer hebben Gew. in der Verbindung to (der) vare,
wanne 6 drosten, ses schenken . . 40 zum, als Remedium. Unde men scb<il
wat junger knechte denet, dat is ane den penningh slan up den ketel (d. h.
vare, d. h. ungefährdet, darf man ohne bei Strafe des Keßdsiedens, der Straj
Strafe thun. Leibn. 3, 444, 53; dege- des Münzfälschers, wie sonst eshay
dinget, dat orer beyder ding schal uppe vare der muntere levend), to
fruntliken stan, ane alle vare, d. i. 46 der vare to hebbende en half (juen-
aufrichtig, ehrlich (1404). Sudend. 9, tyn. Münzrec.v.l406 (Grautoff, Vtrhi.
nr. 257. — to vare keren, ein Wort Sehr. 3, 192); so mach de munter
oder eine That so deuten, daß der bruken tor noet en qwentin tor var-.
Sprecher oder Thäter dadurch gefähr- men myt willen nicht to brukond-
det wird, to vare keren, male inter- 50 (1441). das. S, 228; item schal m^
VARE 201 VARE
scroden 94 Schilling edder stacke van liken to besittende (1351). Gott. Urk,
der gewegen mark unde 1 penningh /, nr. 186 u» nr. 203; weret ok,
tor rare. das. (Darvan schal de mun- dat dar ienich vare eder versume-
ter eo qaentin to remedien hebben, Disse in velle, ed were in wesle, in
Didit van vordate to bruken. das. 5 munte, in salver eder in penninge,
2S7); dersulwigen Schillinge schal de vare scholde ore sin unde we en
Tp de gewagene marck ghan 176 scheiden se dar nichtes umme bede-
Schillinge imme talle, des schal he gedingen noch beschuldighen. das. i,
ikr Münsmeister) hebbenn twe schil- nr. 302 ; se moghen dat gherichte
ünghe to der fare to brukende imme 10 uppe dem Leyneberge mit allem
idirode (1511), Klempin^ Beitr. 590. rechte, mit nut unde mit vare unde
^Auch von andern Dingen^ die auf mit alle deme dat to den beyden
Ma3 geprüft werden^ e. B. offt ein gherichten höret . . innemen (1375).
piÄrter in der lenge feilde — heim das. J, nr. 276. — 3. im Jurist.
Wardieren der LaJcen — datsulve 15 Sinne: Gefährdung^ Beschleichung des
nach men thor faer nageven. Lüb. Gegners, arglistiges Verfahren, (dolus,
l R, 309). Daß vare urspr. „Ge- fraus); in tat, ilrhk. captio, calum-
fäkrdung^ ist, scheint auch aus folg. nia verborum, insidiae verborum, juri-
^dle hervor eugehen: ob in ymant capium, cavillatio. „-Die Gefahr des
ioromb faren (s. u.) wolt, so sol im, 20 Nachtheües, der den Parteiefi at€S
üb ein qaenten Silbers an der gewo- einer Verletzung der Procefiregeln^e.B.
gen marck unnd an den groschen der Eidesform erwächst; auch dieser
zal ein grosch ungeverlich zu wenig Nacktheit selbst, namentlich das Ge-
gefunden wurde nach ußweysung der wedde.^ Homeyer im Gl. z. Ssp. II,
capellenn ungeverlich sunder fare 25 618. — Juramentum ante iudicem
$tenn, and leybs, ere und guts doruff secularem facient sine calumpnia ver*
sicher sein, doch sal er das mit kei- borum, que teutonice dicitur vare
nem vorsatz thun (1463). Fidic. 3, (1170). Hamb. Urk. S. 217; juramen-
^P; femer daraus, daß vare auch tum facient . . sine insidiis verborum.
flw Untersuchung der Münzen (oder 80 quod teutonice dicitur uare. Old. U.
^s Münzers) heißt, die von Obrig- v. 1180; praecipimus, ut omne jus
icitswtgen geschah^ inquisitio doli mo- absque captione, quod vulgo vare di-
ßetArii. Haltaus 435, s. v. far. — Si citur, observetur. Gosl. Stat. 115, 6;
vero denariorum dictorum monetario- demum statuimus, quod nullus iudi-
nim Taram decreverimus adhibere, 85 cum captiose aliquem iudicabit, quod
iioc nusquam licebit fieri nisi in tevthonice sonat tho uare. Ältestes
eonim labrica etc. Urk. d. Markgr. Big. R. (Big. St. B. p. 12); Se (de
ittdic. V. Brand, v. J. 1343. Vgl, ratmanne) scoln oc dat bewaren, dat
a««A Dähnert: „In 2 Stettinschen Ur- men neuem manne vnrechte don vnde
hnden über das der Stadt verliehene 40 nonen man tho vare holde ofte vor-
^ünzredU bezeichnet vare die landes- snelle. das. 153, 2, § 2 (s. oben to
Wrficie Erkenntnis u. Untersuchung vare); unde den sent sal hey sitten
^ die Gate der Münze, men de sunder Scheltwort unde sunder vare
fare der munte beholden wi uns ed- (lat. sine cauillatione ; e. jüngere Us.
der uDsen erven . . uns un unsen 45 setzt hinzu et capsiositate). Soest.
^nen to beholden de vare aver dat SchraS; Hammaburgenses a promisso
vitte geld." Vgl. noch damit: hebbet a nobis esse debent sine suspitione,
^orkoÄ . . use munthe unde wessele scilicet sunder vare. Hamb. Urk. v.
^ Gottingen met der vare unde met 1255; dit (wie der vom Herrn be-
lUerhande wonheit unde rechte ruwe- 50 schuldigte Mann erscheinen soll) ne
VAREBONIGE 202 VAREN
. secge ik von anders niemanne, die varde si (die Bauern^ die in der drit-
disse vare hebbe, ane von deme, dem ten Acht erst inbringen, wat si wra-
die herre dar gedegedinget hevet gen willen) hir de richter amme. si
umme sine sculdegunge. Swar aver musten (moten ?) alle sweren, dat id
die man den herren ansprict,. wert 5 em in der drudden achte irst ta we-
ime dar umme gedegedinget, he n' is ten worden were. Gl, zu 8$p. /, 58;
deme herren nener vare scbuldich. vortmer scal neen undervoid by jhe-
Lehnr. 67, § 2, (Siehe über diese St. nen richte sitten jhennig man to ¥a-
u. über Art. 34 das. Homeyer im Gl.) rende, he en hebbe dar sanderUk
— Quivis burgensium debet alteri 10 werf. Gerken, C. Dipl. Brdb. 3, p. 90.
civi pro debitis sub excommunicatione — 2. in abgeschtoächter Bedeutung:
regali jurare sub pena, que dicitur ins At4ge faßen, wegen Straffälligheit
vare, scilicet pro unscult. Si quis oder Ordnungsundrigkeit untersuchen,
defectum patitur in quinque sensibus, prüfen. Misduchte vnsem tolner in
non tenetur jurare sub pena que di- 15 ener tunnen (Salzes) . . de schal he
citur vare; si quis non loquitur nostra vorslan mit der mate der bände yod
lingua, non tenetur j«rare ad vare. des holten (die er als Maßstäbe hei
Grupefi, Orig. Hanov. p. 236. Als sich führt); heft se ere mate, so en
Neutr. : ok ne sint de borgere nynes schal he se nicht mer varen ; is se
vares plichtich vor deme burrichte 20 grotter wen de mate, so schal he
vmme ene suchte ticht. Old. Urk. v. dat zolt vte der tunnen slan vnde
1367; Ofik zake were, de slegere sik meten . . heft se mer wen IX sche-
nicht en scheideden van den frunden pel zoltes, dat schalme vns beteren;
des doden, moghen ze eyn deil gudes heft se ok (aber) nicht bouen IX sehe-
. nemen, verkopen . . vnde vnsen gn. 25 pel zoltes, so schal he dat zolt nicht
heren offte zyner gn. amptluden dat hinderen efte varen (1349). Sudend,
vaer vnde nedderslach dar äff geuen. Urk, II, nr, 328; bes. von Münzen
Old. Urk. V. 1488. u. Mänzern. Wanne nie nigge pen-
yarebonige? So wanne so komet ninge sleyd, de schal men varen unde
de bistervare und de varebonige in 30 kesen vor deme stocke, dar men de
den hof, it si wintervare oder somer- sleyd, dat se also gut unde lodich
vare, se scolen so gedanes rechtes sin, alse vore ben. is (1382). Gott.
geneten, alse de laut vare dot, beide Urk. /, nr. 301 (u. Stidend. VI, nr.
an husen und an scote. Skra für d. 8); de pennynge mögen de rat laten
deutsch. Handelshof zu Nowgorod v. 85 varen, . . welke tyd ok de rad syne
J. 1338 (Livl. Urk. 6, p. 502). In pennynge varen wolde, dede rede
demLüb. Texte fehlen die Worte: unde (bereits) ganghaftich vnde udgegeven
de varebonige. weren, dat mögen se ok doyn, de schal-
Viren, schw. v. ahd. varen, mhd. len half so vele fyns udbringen, alse se
varen, cäts. färan, färön. 1. gefähr- 40 swar syn. Ok hef t he to den hylgen ge-
den, in Gefahr bringen, Böses im sworen, he en schuUe neyne pennynge
Sinne haben gegen jem., betrügen. Dhe udgeven, de he muntet odir munten
ratmanne, dhe vor richte sittet . . let, he en sy vore gevard van dem
scolen ock bewaren, dhat dhe voghet rade. das. II, nr. 9 ; de munte ma-
nenen manne unrecht ne do, unde 45 kede (1390) we dar wolde, dar wart
neuen menschen vare ofte vorsnelle nemande umme gevaret. Magd. Seh.
(übervortheüe). Stad. Stat. VI, 26 ; Chr. 290, 25 ; vortmer so schal en
Big. St. R. 113, 30; Hawb. R. 198, yewelck eren munter also varen unde
7; in die Gefahr eines Gewettes brin- ere munthe also varen, icht des be-
reit, zu einer vare verurtheilen. und 50 huf sy, dat se eren munter tho ant-
VABEN 203 VAREN
verde brynghen ande to rechte set* De Sassen begnnden varen unde ke-
ten (1301). Hans. Bee. 2^ 276 ; een men hir an disse lant Magd. Seh.
icagh des anderen ghelt varen in Chr. 4^ 26; unghe¥ninnen lant, swe
dessen sieden, wanne he wiL das, 2^ dar ouerveretf' Far. varet) . . he blift
S%; dat salver sal rnme beholden 5 des ane wandel. Ssp. 2, 47, ö; eyn
III ferdyng fines. Dit scal me varen lauwe wolde lagen varen, auf die Jagd
mit den berneren. Brschw. Chr. i, gehen. Oerh. v. M. 6^ 1; wjr dot wit-
U^ 4 ; Tnd me schal dat gelt varen lik . . dat wy synt ghevaren in der
in isliker stad vorscreuen vd des vorsten denst (1396). Sudend. 6, nr.
copmans budele edder vor deme sta- 10 ^51 ; dosse W. vor yn iodeschop, tcard
pele Yp der munte, wor men leuest Jude. Münst. Chr. 1, 98; do voren
vi], Tp des munters leuent (1403). se (die Affen) ome al in de bar, se
Lab. Urk. Vj nr. 66; de van Lubeke begnnden one kleien. Gerh. v. M.
unde de van der Wysmer scholen to 103, 84 ; dar na voor hie suluen (der
sunende holden enen wardeynen, 15 Hereog v. Lüneb, mit seinem Heere)
Bnde de van Hamb. unde Luneb. ok vor Stade. Brem. • G. Q. 72; hyrna
eneo wardeynen, der de ene den an- voor die erczebisschup vppe die Ste-
deren alle tyd varen schal. Münerec. dinge mit scepen. das. 72 ; he wolde
r. liB2 u. 1463; Und hievan sali arch unde gud mit on liden und mit
QQse montzmeister van uns hauen zu 20 on varen to gode edder war se voren
remedien eyn greyn, der mit namen (euphem. für : zur Hotte fahren). Magd.
seess eyn kraet fins goldtz doent, 8ch. Chr. 198, 10 ; upstan van deme
dit he daan van uns niet gevayert dode unde varen to (godes) gnaden.
Kjn en sali (soll ihm sunder vare Ssp. II, 66, 2; is ein borgere mit
«HM/ laeombi. IV, nr. 32; und ob 25 gesinde van der horch gevaren unde
ir in (den Münemeister) darumb faren but eme de herre weder up to va-
volt, so sei im, ob ein quenten sil- rende etc. Lehnr. Art. 72, § 5; Xo
bers an der gewogen mark . . zu dosiere varen. Lüb. B. 260; in ein
venig gefunden . . ungeverlich sun- closter varen. Magd. Seh. Chr. 32,
der fare stenn. Fidic. 3, 464 ; auf 30 6; de eldeste broder scheide in dat
t Ordnungswidrigkeit ertappen. Sme«: here varen. das. 43, 10 ; haue Hen-
dede (der Schmidt) he ene bitte dar nink quam mit sinem gesiecht in des
Qa (nach e. bestirnten Zeit), dat eiie konninges hof gevaren. B. V. 295;
de Türschouwere varet hadden, dat were ok, dat en buten der Stadt wo-
schall he beteren mit etc. Hamb. Z. 35 nede , den borger gudt besierven
B. 252. — 3. „befahren^, befürchten, moghte, de en sculde nigh uppe dat
m Angst sein vor. Den drunken man gut varen, he en were alrest borgher
mot me varen, He kan nicht helen worden (1345). Old. Stat. in Brem.
cfte sparen. Josef, V. d. 7 Tods. v. Stat. 832 ; varen laten, aufgeben. B.
^^56. refl. hie varede sick vor heren 40 F. 3146 ; 3587. — Mit Objectsaccus.
Mauritiiuii. Brem. Gesch. Q. 98; des herevart varen. Lüb. B. 338; sin
varede sick die greue vnde hadde werf varen, sein Geschäft besorgen
anxt das. 99; unde dat sick ok die (1400). Livl. Urk. nr. 1519, 18. —
rwl Tarede, dat etc. das. 78; vort- 2. die Art und Weise eu sein, leben.
Der is ghedegedinget, dat sek en vor 45 Eyn islick mynsche mach siner acht
dem anderen nicht varen schal liues wol varen (sich standesgemäß führen),
noch gudes (1404). Sudend. 9, S. 341. men avermote schal men io bewaren.
jarei, st. v. aUs. faren. 1. gehen, Hanov. I, 84, S. 366h ; up sik suluen
'«w»i, ziehen, von jeder Art der Be- varen, selbständig leben. Vortmer so
i^n^ von einem Orte eum andern, m but de rad, dat neue ledighe maghet
VAREN 204 VARENDE
yp sick suluen varen schal, se en raden dar denne by varen unde don^
hebbe teyn mark rig. Eig. Burspr. Lüb. Chr. J2, 260; he wolde darbi
V. 1376 (Rig. St, JB. 206, 35; vgl, varen, alse borlik were. Magd. Sck^
vortmer sollen de losen wyue vnd de Chr. 396^ 31; wes de (die Veruxindten
megede nicht vp sick siluen liggen, 6 eines unbemittelten Kindes) mit deiQ
sunder se sollen sik vormeden, de Vormunden to rade werdet, also maci^
voget sal se anders wysen laten, war men dar bi varen. Gosl. Stat. 19, 18
se wonen sollen, das. S. 221, 7S.^; u. 99, 37; wur danz is, dar ne mach
varen vor, gelten für. Dar en wolde men binnen deme hus nenne vor-
ik nein gelt ane sparen, up dat ik 10 vesteden man upholden (verhaften)^
vor einen gelerden man mochte va- men ne vare dar bi alse recht isj
ren. Lüh, Badend, v. 924 ; de swar- das. 54^ 19 ; vnd wolde we ok Hor-|
ten sadele schal men nicht betheen, borch weder hebben, dar vns so vn-i
ehr se de meyster beseen hebben, truweliken by varen (gegen uns ver-
offte se ock sodannich syn, dat se 16 fahren) was (1396), Sudend. ö, S.
vor swarte sadele varen mögen. Lüb. 150, 42; unde horden lesen, dat ep
Z. R. 402. — 3. ergehen, ik bin ge- orer borgere Hanse sin perd mit
varen, mir ist es so ergangen^ so gi rechte bekumberd hedde . . unde
hir set. jR. F. 885; wo se vor, dat irworveu mit rechter claghe, unde
möge gi nu hören, das, 3380; anders 20 hedde darmede ghevaren, alse recht
hadde gi anders gevaren, sonst wäret were (1375), Gott, Urk, /, nr, 277;
ihr anders angekommen^ wäre es euch unde vare darmede alse hir vore ge-
übler ergangen, das. 6428; wo se secht is, Richtst. Lehnr, c. 28^ § 8;\
(Christi Schäflein) an sele, an live ik hebbe gevaren hoveschen darmede.
varen, achten se ("die Präüa^ew^ kleine. 25 Ä V. 6424; he wurde vormahnet,
Lüb. Dodend. v. 398; bes. mit wol, dat he mit den dingen wat sachter
ovel etc. Körte wile vor he wol, nu faren scholde. Renner I, 72, — Do
scal he ewichliken ovel varen. Leben de hertigbynne horde, wo dar ghe-
Alex. (Bruns^ S. 366); he veret wol. varen was, do was se nicht to vrede.
1 Mos. 29, 6 (H.); levet inyn sone 30 Lüb. Chr. 2, 296; do he horde, wo
noch? Johannes antwurde: he is noch dar ghevaren was. das. 2^ 300; aldus
in dem levende, sunder (aber) he is dar gevaren. Korner 215^
varet to malen ovel. Breni. IIb, pr. varende, Parti<^. 1. uniherschicci-
64h; vnde wyl spreken to myner zele : fend, -ziehend. De varende köpman.
rowe vnde et vnde drink vnde vare 35 Lüb, Bodend, v. 439; 1291; decop-
wol ! Old. Evangelienbuch f. 70 ; gän lüde unde varende manne (lil^).
se to schepe, so volgen en ein del Hans. Reo. IP^ S. 501; varende wif,
de losen wive . . Varen se denne meretrix. An varendeme wive mach
wol, dat kumt van godes barmher- de man not don etc. Ssp. 5, 46, L —
ticheit. Lüb, Bodend, v. 1497; de 40 2, beweglich, varende have. hoc ad-
schäpken sint vorbistert unde en del jecto, quod nee uxor mea, nee ali-
ovel gevaren. das. v, 402 ; wärheit quis puerorum debet siue potest im-
to spreken, mote gi dar sparen, isset petere meas res mobiles, que in
dat gi wol willen waren. R. V, 5996; wlgari varende haue dicuntur (1298),
Isegrim lach in dem kreite ser ovel 45 Mekl, Urk. nr. 2530; omnia vtensilia,
gevaren. das. 6703; se vant se beide inghedome dicta, et omnia supellec-
tho samcn liggen slapen unde gesund tilia varende haue dicta (1353). Wism.
unde wol varen. 2'obias 8, 15 (IL). — Zeugeb. f, 131. Häufig in den RecUs-
4. verfahren mit oder bei etwas. Se büchern, s. Gr. R. A. 564 ff., Ho-
scolen na eren nutten unde rypen so meger im Gl. eum Ssp, — Auch iw
VARER 205 VARLOSEN
Sinne wn: Verkaufs fähig? (Einer der beweglich. Luede, die oen aen komen
ein erfegüt verkaufen wiU, muß es synt ynde vnhalden oen an synre
erst den nächsten Erben zum Kaufe verlicher haeven vnde guede. Wigands
anbieten; wollen diese es nicht kaufen, Ar eh. o, 28, Vyh vorlik.
fcmn er es an jeden verkaufen) dat 5 varlds, adj. rasch^ eilig^ plötzlich^
is to Torstande, also verne desse lig- unbedacht. (Die Bedeutung d, W. ist
gende grand Tnd stände erue varende sicher; vgl. das folg. Adv.^ aber un-
sint, wen man se verkopen wil. Lüb. sicher die Ableitung ; ist es = gefahr-
R. 261j Anm. 6. los, insofern der^ welcher keine Gefahr
Ttrer, m, Fahrer^ der wohin fährt. 10 befürchtet u. nichts zu jfiefdhren^ Jiat,
in Zus. Berghervarer, de hamborgher nicht zaudert^ sondern rasch handelt ?
Enghelandesvarer (Korner 222^)^ oder ist es, day.oft =^ w ist^ warlös,
SchonenTarer u. a. qui curam non habet, curae expers,
rirheit, f. Gefahr, myd varheyth = temerarius? oder, eine dritte Mög-
unser sele. Komer 140h. 15 Uchkeit, ist lös in dem Sinne eu neh-
Tarich, adj. gefährlich. Wanthe id men, daß es in einigen Zusammen-
eyn fiarich ffur was, so id by nachte Setzungen, Gr. Gr. 2, 565, die Unge-
gekommen were, stonde idt tho be- bundenheit, Losgelaßenheit bezeichnet,
sorgen, de gantze Stadt badde henne = losgelaßen im varen, eilig ?). De
gegaen. Mon. Liv. 4^, 41. 20 varlose kamp is en valimplik stra-
yariige, adv. schnell, bald, alts. finghe. Ecdes. f. 176^ (vgl. en kamp,
faruDgo. Taerinck(s), ilico, cito, sta- de varlosen to geit, entvenghet dat
tim, KU, Gy solet dat (lant) also vur. das. 176c; = 5jV. 28, 13, wo es
varuige (7. varinge. B.: drade) nicht heißt: certamen festinatum) ; (dat he
sen, alse gy menen to weten. Seebuch 25 nicht vnlimplikes andworde) alse de
I, iO. don, de varlose andworde gheuen.
Tirlieheit, f. Gefahr, Gefährlich- das. 196^ (in diesem Beispiele kann
hit. sik waren vor värliclieit der indes varlose auch Adverb sein).
s^le unde des lives. Gl. zu R. V. varlosen (varnlose ; vorlosen. Äaw5.
//. 6; in varlicheyt synes levendes. so Bec. 4, 165.), adv. plötzlich, rasch,
Lüb. Chr. 2, 29; geven ere licham eiligst, schnell, unvermuthtt. Vnde
lü grote varlicheyt. Korner 44^; wo rechte alzo de veltzeghen vnd de
se sjck waren mochten vor de var- hynden varlosen vnde drade tho ghe-
licheit der Romere. das. 99h. berghe anlopen. Erklär, d. Hohenl.
varlieht = varlik ? dat were teme- 35 f. 138h ; id is licht vor den oghen
hk vnde recht, dat se eme nu wed- godes, dat he varlosen (subito) hoi-
der hnlpen . . unde varlieht, dat vesch ichte rike make den armen,
nicht allene eme anliggende was, mer Eccles. f. 71^ (Sir. 11, 23) ; vele is
ok erer eghenen stad. Lüb. Chr. 2, 40. der doren, de denket des (des Beich-
Tirlik, vSrlik, adj. gefährlich, Ge- 40 thums) to brukende to langher tyd
führ bereitend. Sie houwen manigen vnde werdet doch van dodes wey-
mit eren groten, breden messeden, ghen varlosen van hire ghenomen.
de messede weren varlikerwen gen- das. f. 12h; de leue godes, de dar
drike. Brem. G, Q. 83; en blixem- is en ghaue des h. gheystes, gheuet
slach so varlick, dat he dre prestere 45 vns varlosen to bekennende vnde to
dode in der kerken. Korner 89^; it holdende de bod godes. das. f. 2^;
is nu eine värlike tit. B. V, 3863; in ghoiden bringhen se (die Bcichen)
ftd weren verlike krige, der heren ore daghe hen vnde varlosen vallen
weren to vele. Magd. Seh. Chr. 319, 34. se neder in de helle, das. f. 40c ; de
(var-) vcrlik, adj. u?a5 varen kann, so nige vrund is alse de nige win; de
VARFEIL 206 VARPENNINGE
nige win werd so yarlosen nicht ghe- ghen ut einen vinster, darbi schold^
drunken, den olden win drinket men men erkennen or herberghe. Hanon
leuer . . des ghelyk schal nemend Mscr. /, 84, S. 33ä^. (Nach der Bi
des nygen vrundes so yarlosen bm- bd ein karmoisinrother Faden.)
ken. das. f. 60^; se (die vierte ge- 5 varne, (voren) Farrenkratd. vame
stoMene Speckseite) untrel om (dem herba filix. Vbc. Engelh. Toren. JBre
Diebe) vnde makede ene bolderinghe vü. aqua felix, dat is water vai
in deme huse. De weerd stunt var- vaerne; nym in s. Johannis auend^
losen yp ynde yant den def etc. das. yarne ynde stot yt in eticke Tnd^
f. 162^ ; he dede om (dem Teufel) lo lat dat stan negen dage, so makei
de dore yp ynde leet on ghan vnde dar af water. Goth. Arjsneib. f. llSi
dede yarlosen de .doire wedder to (vgl. Gr. Mythol. 1147).
ynde seyde: godde lof, dat ik des yärnisse, /*. Gefahr, quam he ii
duuels los bin. das, ; alse he (Eleasar) groten yruchten unde yärnisse sinej
dat yan or (der Rebecka) yorvor unde 15 levendes. Korner 41c; stryde und<
yornam, do toch he yarlozen uthe yärnisse. das. 119^.
synem waetsacke gülden spanne etc. y&rpenninge, 1. Pfenninge, die t<3
Locc. Ere. f. 16^; Moyses de nam der yare, als Bemedium, bestimmi
dar asschen effte stubbe . . ynde dat sind. Also dat wy pennynghe slail
strouwede he in de lucht ynde yppe 20 laten, dar men yan achte ynde yer^
wene dat it quam, deme worden bla- tich schillinghen moghe bernen eyn^
zen yppe synem live vnde se lepen lodeghe mark Brunsw. witte mdc
yarlozen vp vnde se blezen yp etc. hemelscher wichte. Dar scolen med«
das. f. 30; were id, dat juwe bode wesen veer pennynghe to varpennyo-
alrede np den wech her wart nicht 25 ghen; also wan se des lastet, so mo^
en were . . so sendet ene yarlozen ghet se ore ammechtlude to Hamelen
here etc. (1400). Hans. Rec. 4, 535; insenden, vnde nemen de pennynge vi
ik bad, dat se my vrist geven wol- der monte ynghewittet vnde laten de
den . . ik hedde mit manghem manne bernen. Wan se der nicht envnnden,
to schickende, ik en konde mine gu- 30 alse hir vorscreuen steit, so scheide
dere so varlosen on nicht in schrift on de mvntere gheuen teyn lodeghe
geven. Leibn. 3, 243 ; dat wart vor- mark to broke (1375). Sudend. 5\
meldet her M. A. . . de leet varlosen nr. 67 („der Ruth gelobt unter Vorbei
vorboden des landes gude lüde. Liib, halt von vier Schillingen ^Gefahrgeld'*
Chr. 2,537; he (d. schläfrige Küster) 36 aus der löthigcn Mark 48 Schill, prä-
warp varlosen (= temere) dat ru- gen zu laßen.^), — 2. talenta, que
chelen uppe de lachten, da^. 2, 593 ; vulgariter varpennige appellantur
ynde stack de bant vnder den sten (1241). ürk. in Be^mann, Anhalt.
vnde toch se varlosen wedder vt, Gesch. i, 575. y,Zu Bemburg ist der
vnde vant se wedder gesunt. Lüb. 40 Fahrzins, quasi Gefahrzins, welcher
Passion, f. 279o. — Were ok, dat jährlich auf Matthäi präcis erleget
vns varnloze we angrepe mit roue werden muß; wer säumig, ist densd^
unde mit brande, jegen den mochte ben Tag des Ackers verlustig.^ Vgl^
we vns vnses vnrechten irweren „fahr, vectigal, Häuser so Fahr^ Steuer^
(1396). Sudend. ö, 8. 116^ 16; were ok, 45 GüUe der Obrigkeit gaben^ aedes Tecti-
dat se yarlosen we angrepe etc. das. gales; fahr-zins, Rutscher-Zins, wo Ge-
9f nr. 138 u. nr. 168. fahr begVersäumung der Lieferung war^
yarf eil , karmoisinroth ? 3e (die oder vielmehr von fortfahren (?)^ da man
jüdiscken Kundschafter) bieten sie den Zins immer deswegen vermehrt,
(die Bahab) ein pellel yarfeil hen- 50 pensio promobilis. Frisch^ 1, 238^.*^
VARRE VERRE 207 VART
nntf Terre, m. Stier, BüUochse^ dar de yordruncken was, und den
tamus. Kil. Do de preister mitten Lub. richteheren dat varrecht dar-
klerken quam ende vigilie singhen aver sitten laten. v. Bövd^ Cht, 53.
Tolden, quam dar de alre swarteste — Afich heißt y. das Strand- oder
urre . . ende worp de baer ymme 5 Grundruhrrecht, y^ Wenn ein Wagen
mitten lichame ende toschorde dat umgefallen oder einige Waaren von
mit sjnen homen. B. d. Byenf.J2JSl^; demselben heruntergefallen waren, so
ind he (der boiunan) sali halden unirden selbige weggenommen. Wenn
einen rar ind einen beer. LaconM. i, jem. vom Pferde ins Waßer gefallen
197; wy en beerfdelet nycht den var, lo war u, ertrunken, so war das Pferd
den beer unde de mutten, de drech- verfallen. Stürzte jem. vom Boden
tich synt Cod. trad. Westf. 1, 192. des Hauses herab, so mußte das Dach
Tirreekt, n. Criminalgericht über desselben Hauses gelöset und mit Gelde
dclasen Mord (Oründl. Nachr. von bezahlt werden. Dieses Recht hieß
Lübeck 1742, p. 304 ff.), vgl. Dreyer, 16 vare, yarech (d. i. yarrecht). Gassei,
Kfd. S. 416 ff. — S[ker gerichtliche Brem. 1, 72.''
Todtensehau bei unnatürlichen oder ge- yarseot, Fahrschoß, = yärpenniuge,
woUsomen Todesfällen, die im Laufe 2, ? De singulis domibus supradictis
i^ Zeit zu einer bloßen Ceremonie dabitur minuta decima et denarii,
ausartete. Hach, Lüb. R. p. 144. De 20 qui yarscot dicuntur (das Transsumpt
statholder van Segeberge hefft den hat yorescot) dicuntur (1264). Westf.
van Oldeschlo uperlecht und hemlich Urk. III, nr. 738.
in bevehl geyen, dat se den ersten yärsuebt, yersnekt, /. gefährliche,
minschen, so hemegest in der Tra- tödüiche Krankheit, Lebensgefahr. Wer
Ten Tor Oldeschlo wurde vordrencken, 25 eyn man eder eyn vrouwe Teilet in
scheiden unbefahrrechtet henweck- de vaersocht vnd myt vnss heren
nemen. De Oldeschloer hebben erem licham berichtet werdet, de solen
entfkngen beyehl nagelevet und enen gheuen sodane herwede ind gerade,
Tordmocken mann, ungefehrlich eine als sey hadden, do se in de vaer-
mile Weges yan 0. uth dem water so socht vellen. Seibertz Urk, 3, nr. 640,
npgetagen, na der statt den corper 85; si quis aegrotat ad mortem, quod
gehöret und darbinnen thor erden teutonice yn syner vyrsogt (d. i. =
bestediget, ungeachtet de Lub. richte- yaersocht) dicitur. Fahne, Dortm. 3,
heren se ermanet, den doden an den 22; ein mensche, de lege an siner
ort tho bringende, dar se den ge- 35 versucht eder an sime dode , dede
Qunen, und befahrrechten tho laten. [de] weme gelt etc. das. p. 59; hedde
^ erb. rath y. Lub. hebben de an- we wat gegeven in siner versocht.
ordenioge up deme bome an der Tra- das. p. 51.
ven Yor L. gedahn, dat kein Oldesch- vapt, f. 1. Gang, Weg, Reise. Al-
loer boter scholde mit einem gelade- 40 dus makede sik Brün up de vart.
nen schepe binnen tho kamende vor- JR. V. 471; des dede min vader eine
stadet werden oder ienige waren van quade vart yan desser werlde. das.
der stad abthohalende. (Die hier- 2052. — 2. Art u. Weise, wie man
durch hart betroffenen Oldesloer wen- fährt; dann überh. Art u. Weise, Ver-
den sich um Beistand an den) rikes- 45 fahren, nu bedroch se ere wiflik yart
rtd in Denem., erlangen aber aldar (ihre weibliche Art, Weibsnatur) unde
nichtes sötes. A10o hebben de Ol- slep by ereme vorwarer etc. Korner
deschL den doden corper na velen 29^ ; Er (der jungen Füchse) gripent
dagen wedder upgegraven und im is ok mit hastiger vart. B. V. 3655 ;
ttrcke an den ort wedder gebracht, 50 wüste gy (medici) my rad in korter
VARTOÜWE 208 VASEL
vart ("= auf rasche^ bündige Weise) ^ u. Kiel. Bei Dief, s. v, accedula
ik bleve hir gerne sund genant. finden sich auch die Übers, berwort.
Ztschr. f. Lüb. Gesch. 2^ 531. — mit verwet (d. i. verwort?). — S. auch
der verde, mit der vart, sofort, auf verwort.
der Stelle. Do antwordem vp sine rede 5 vir(e)wunde, f. gefährliche, tödtUcJu
de ander morder mit der vart. Ans. Wunde^ Wunde^ die äreüiche Hiujt
875; van dem perde dat he sek . . nöthig macht, plenum vulnus. s.Frcu^-
Do hulpen se ome mit der verde dorff in Strals. Verf. B. LXXIX.
unde satten on up de erden. Zeno Wert ienich man ghesteken mit wa-
343. 663. 916 u. ö. ; den twen beyden 10 pene, alzo dat id vare wunden si .
(Atmnias u. Saphira) so leyde ward, . . wert de hantdadighe beherdot w.
dat se storuen myt der vard, Se deme lubeschen rechte, he mud H
storteden dal so de rynder. Josef daghe sine vare sitten ; blift de min-
V. d. 7 Tods. V. 3436; nu werdet ^cheleuendich etc. Liib. R. 316, Autf*
rede mit der verde. Sündevf 2513. 15 8; eine fuUenkame fahrwunde m( (ii
— Gelegenheit^ Mal. und hadde al- me vorboten mit twintich marck sul-
dus einen vlassen hart deme koninge vers etc. das. 579 ; wan einem d:»>
maket tor sulven vart. R. V. 2784; äuge ausgestochen, ohr, handt. tu^
de engel quam to der andern fart oder nasen abgehauen, imgleicliei
(secundo). 1 B. d. Kön. 19, 5 (H.); 20 eine fahrwunde zugefugt wird et.
de rechten bodeschop brenge ick jw Hadel. Landr. 4, 8.
to desser vaert, diesmal, jetzt. Lied. fasant, Fasan, der am Fluße Fha>>.^
a. d. Münsterl. X, 2. heimische Vogel, phasianus. Vasar
vartonwe, «. Gerät zum Fahren, vlesch vnde sprenen vlesch . . de sin:
Wagen, Karren etc. (2 brugge auer 25 sunt. Boh d. Arsted. f. 101.
die ouwe) durch die landsfarer vnd vase. Wat wyse lüde dem dor»-.
kopmansguteru von den beschlagenen, redet, Dar is dem narren vaese b;
auch andern vartouwen vast to tred- d. h. gut dem Narren doch als l%>f
det, verschleten etc. (1570). Vaterl. heit? Koker, S. 363. Vgl. visev.i-
Arch. 1841, 8. 467. 80 u. hochd. Fasung, Faserei, fatuitus.
vapwe, f Farbe; varwen, färben; vasel, m. aAd. fasal, 0^5. fäsl, 7»^ v*
varwerie, Färberei. Nachkommcfisciwft, foetus, sobo^^
varwechy m. Fuhrweg, bes. die So wannehr min her sine eckerswv:.
Waßerstraße, die man fahren muß, äff driuet, dan so moegen die WA
um am sichersten u. schnellsten von 35 brecker ireu vasell ungescholten <
einem Hafen zu einem anderen zu dat sondern driuen. LacomU. Ai'
gelangen. S. Glossar z. Seebuch. 7, 269. Im verächtlichen Sinne f.
värwedde, Buße u. Strafe für ein Meyisclien (vgl. hochd. Gezücht): I
Delict? (tautolog. Zusammcns,?) So dossera sulven jare koren de v.i
wanne . . myns omen lüde . . in my- 40 Lubeke boven ere sostich mau
nen gerichten wettlich werdent, id twolff ander manne, de nomedeu -^
si dan, dat id treffe an doitslach . . de vulmechtighen unde wat de two!v
of an lyf unde gut, so sal ich van besloten boven den rat unde bov
den luden keyue wette heven . .und de sostich, dar bleff id by; niiui-.
hir enboven sal unser keyn des an- 46 den twolven weren Bcholappere^ od
dern lüde . . nit me drengen noch scrodere unde sodanich vazei, de J
mit varwetten noch mit unrechter keyserliken stad regerden; unde «i
schetzungen etc. (1351). Guden II, stund Lubeke in smalen eren. A'-^
1127. ner 225c (vgl. allerlei volks und v
yar-wort, acedula hcrba. 1 Voc. W. 50 jungen fasels; lose fasel; wiberfasi
VASELBOBSE 2©9 VASTAVENT
^t'kvolkf u. a. bei Grimm s. v.). gtarh, dringend^ gar, tüchtig u. s. w.)
7>ß. ^unter viden Dingen die schleif' firmiter. Voce, vaste holden. B. V.
'*n. dat is man fasel.^ Dähnert. — 119. 1905; Lab. Dodend. 58; ganz
In Zu^ammensetjsungen bedeutet es das yast slapen. R. V. 1178; he mende
.(T ( Av^)Zucht bestimmte Thier ; da- 5 vast, glaubte sicherlich, das. 1039;
"f (im Ggs. eum Fettvieh) mageres ik dachte yast in mineme sinne, das.
VA De schulte sal den hoffesladen ^272; hir steit yast in der werlde
Jien einen yaselochsen, einen yasel- löp. das. €840; met der yormidinge
nr uod einen yaselwedder. Gr. (Vermietung) machte man den eryen
yV'isih.3, 39; nnd hie (der yriggreue) 10 er egen also yaste, eben so wd^ so
jjl der gemeynt eynen beer ind sehr^ entfernen alse met yorkopende.
^selnint holden . . Item de seuen Ssp. 3, 77, GL; de yader eryet np
:Jen sollen yd^r der gemeynt hal-* den sone also yaste (Var. wol) de
?Q eyn yaaell rint etc. Dorst. Stat. were des gudes also dat gud. Richtst.
:l; dat yaselrind. Gr. Weisth. 3, 15 Lehnr. 22, § 5; Dat blot lep yaste
11; ene yaselsngge mit ihren jnn- (sehr, stark) oyer sinen hart. JR. V.
-n beerferken. das. 3, 41; ynde V 704; se stan yast na (strd^en sehr
iv>elyerken. Wism. Inv. f. 121; wi- nooA^^ juweme döt. das. 3834; brande
tr ist dem hofmeister (geliefert) hir yaste by uns (sehr nahe bei) ein
lien de 16 gemesteden swyne noch 20 hnes. Münst. Chr. 2, 425; yaste dicke,
5 laselswine (1552). Wism. Zeugeb. sehr oft. Mark. ürk. v. 1448 ; u. so
*^' yaste yele, yaste grot u. a. in der
^ ^st\hQTdBj Fruehthäutchen. eeuYel- Titulatur: yast wise, sapientissimns.
Ktn in den licbame, pellicala, in Strals. Chr. 1, 114. — Von der Zeit :
'H puer in ytero matris inuoluitur. 25 rasch, schndl, eüig. De ström ISp
'^ Mg. 7, 19; amnium, foetus in- snelle unde yast. E. V. 793; nnde
iicmm. KU. (Nach dems. bedeutet nam dat hon unde lep do yast. das.
.^trl auch: foetus in utero, embryo.) 1480; se riden yast unde ylen seer«
vaseleif sdiw. v. sobolescere, ge- Brem. Jahrb. 1, 181, 21.
.j'^n. Torecht gudt yaselt nicht. 80 yastayent, m. der Vorabend der
f'vi. 17 (Gl. in d. Magd. B.), 8. Fasten; das Fest an diesem Tage.
"'ifim WB. s. V. carnisprivium, blondus Flayius. flb/fm.
>a<}elerie, Faselei (Von Bothmanns Findl, S. 163; glik als wan et yasl-
r'd'i^jf). Nies. Beür. 1, 168. avent were. Münst. Chr. 2, 138;
u^t? Wen ein immethun in einem sö kort yor yastauende. Seih. Qu. 1, 39;
:en faste licht, wo widt he dar- des saterdages vor groten yast-
-b bekreftigen kan? gefunden: so aue[n]de (Sonntag inyocayit oder
r. immethon in einem freyen faste estomihi). Wigands Arch. 7, 263;
•^ und ein knick yon olders her Münst. Chr. 1, 271; en redelick
rimb gewest is, schall bliyen. Gr. 40 swyn und 1 par yastayendes honer
• .-rA. 3, 233. (1472). Kindl. Hörigk. 614; eyn par
Tast, aäj. fest, firmus; yast maken, yastabends honer (1498). Bar. Ürk.
'^are. Voee. Dat holt (sethim) is nr. 71; yan den yastayendes honren,
tande licht. B. V. 5055; knoken. de wy jarlyges intzampt gelycke bo-
'. 4973. — ?rede. das. 355; yaste 45 ren zolden, heb ick to zodaner bo-
: :heit. Magd. Seh. Chr. 410, 27; ringe zynt myns yaders doit nicht
.'ti^ reute maken. Lüb, Dodend. v. komen können. Kindl. Münst. Beür.
^' aho se yastest konden« Kor* 1, 240; alsdan na dem koer (der
^ ^^. (scheJBFener) sollen de gesellen mit
^a8t(e)« aäv. fest; eig. u. bUdl. (sehr, 60 eren huisyrow^n eren yastauent hal*
it ^UAlaitdird. WOrtorbaoh. y. 14
VASTE VASTENE 210 VASTELAVENT
den vp den winhus. Dortm. Wandschn. yaste. Tunnic. nr. 825 ; In S. Vale<
Buch § 30. tines dage in dem yastelanende wi|
vaste, vastene, f. das Fasten; die so grot water etc. Brem 0. Q^ ll\
Fastenzeit, alts» yasta. wo de hunger Unterschieden werden : de grote vast^
drift den wulf ute dem walde, also 6 auent (den man nent to latine es^
drift de yaste den bösen geist yan mihi. Gr. Weisth. 3^ 61); des soi
den mynscben. Serm. evang, f. 56c ; daghes tho groten yastelauende (Esi
De yaste yordrift de hose danken. mihi oder quinquagesimae) desse dad
Engelh. Chr. 25^; doch sunt desse wert gheheten de yeftigheste dac|
(Arbeiter) schuldich to holdende bo- 10 wente yan dessem daghe an beth i^
den (gebotene) yaste . . ynde in der denPaschedachrekenstuyeftichdagbj
vasten to mynnesten twe dage to ya- Fastenandacht. Pf. Germ. 20, 34t
stene. das, 409^; yon der yaste. das. (Rente, eoMbar) up den groten yast^
f. 409; to hant des ersten donre- ayendes dach, wen de hilge kerl
dages in der yasten. Magd, Seh. Chr. 15 singet unde boldet Esto mihi (li82\
173, 4 ; int iar unses heren XlVcyill, Urk. v. Stottert, nr. 255 ; die qoat^
dat erste in der yaste . . do was etc. temper yast men yierwerue in
lAvl. Urk. nr. 1836 ; in der yastene, iaer ; eerst yast men se in den len
do seghelde etc. Brem. G. Q. 99; als in der weke nae groet vas
men ropt so lange yastelayent, dat 20 auent, op dat ons god wü ghem
de yaste kumt (cum dolor optatur, enen gueden lenten, tidich weder etj
prodit dolor)« Tunnic. nr. 52; na Sp. d, kerst. gel. f. 154; men 8ch^
yastelauend kumpt altyd de yaste. up den groten yastelayentsauent U
Kiel. Mscr. nr. 114, f. 32^; na der neu schenken kesen (1447). Ifaü
yasten kumpt paschen, das. 25 Jahrb. 10^ 72; de lutteke y., 2M
yastelayent (=yastayent; el nocA nerstag vor Estomihi. Alse de bj
nd. Weise »wr Verbindung eingescho- nyngh weder quam to Lubek, do bl«
ben), der Abend vor den großen Fasten, he dar den lutken yastelavent, ond
camisprivium. Voce. Der Name kommt des yrygdaghes ret he na Segh^
indes nicht bloß dem einen Tage, son- 80 berghe unde vort to Ghottorpe; d^
dem aUen Tagen vom Donnerstage vor helt he den groten yastelayent. Li\
bis Dinstag nach Estomihi eu. Des Chr. 2, 87; des donstages was dl
yridages yor deme sondage in dem luttike fastilauendes dach (14t&il
yastelavende, wan men singet Esto Sudend. 8, 8. 231, Änm. 18. ( Vgl ii
mihi. Urk. v. 1386; des sonnabendes 85 donstages als de lutteke yastinge^
in deme yastelayende (1416). Grotef. dach waz . . dez sondages als i\
hist. Chron. S. 98; schreuen des son- grote yastingesdach was [1397]. iai
auendes in dem yastelauende (1402). 8, 238 u. 239); des dondertagb^
Sudend. 9, nr. 150; nu en sonayende für yastelabendt, zu lutken vaste)
to yastelayende (1442). Hans. Jtec. 40 abendt genant. Münst. Chr. 3, 3ä
IP, S. 469; des mondages in den he starf, do men screff to luttekei
lasten fastelayende. Urk. v. 1402 yastelauende. Brem. G. Q, 56. -^
(Biedel); des dinxedages im lesten de grone «y. Diese Benennung k
yastelayende (Helwig) ; d. h. Montag aieht sich auf eine von dm vida
u. Dienstag vor Aschermittwoch. Grotef . 45 Lustbarkeiten, die früher (vgl. hä
1. l. — Daher auch im Plural: to Münst. Chr. 3, 33) und jetet «od
den selyen vastelayenden (1226, Febr. mit diesem Tage verbunden sind, Unsr\
6 — 11) do yor greye Alf yor Hamb. Vorfahren vertoendeten die Hiäse -
etc. Deutsche Chronik. (Eike v. B.) ilex aquifolium — (stechäppel, fastel
2, S. 245. — Na yastelauent kumpt de 50 abendt Megalopolensium aut Bosto
VASTELAVENT 211 VASTELAVENT
dueDBiam, PauUi 522) auch mü zu hert hetwecken herl^ Struck. Vgl.
im s, g. grünen Fastdabend. y^Aus ^fastlavens-rode, äie Ruthe, mü der
im Fastdabendssammittngen des Prof. das junge Vcik einander stäupet oder
l P. Schmidt jsu Bostock geht her- Geschenke macht, um einen Fastd-
vor, daß es damals (1742) noch aü- 5 abends Schmaus von einander au ge-
gemeine mdd. Sitte war^ eu Fastnacht winnen. Und dies heißt : fasÜayend
Tannenbäume wr die Häuser eu pflan- stüpen; enen den fastlavend stüpen.'^
im und sich gegenseitig mit grünen Dähnert^ p. 114. — Dieses Peitschen
Sträußen mu beschenken^ wahrend arme heißt auch fuen, einen mit dem vue-
Kindtr mit solchen Sträußen von Haus lo busch (Wachholder oder Stecheiche
iK Haus gogen^ und unter dem Ge- oder auch Hauhechdn) schlagen,
mnge: Ich bring' eum Fastdabend Schamb. s. v. Vgl. Landau^ Z. f.
tinen grünen Busch^ Habt ihr nicht Hess. Gesch. 2, 278 ; Lynker^ Deutsche
Eier^ so gebet mir Wurst! um eine Sagen etc. in Hess. Gauen 236; El.
Gabe baten, was man j^den grünen 15 Mülhause, ürrdig. des deutsch. V. in
Fastdabend bringen*^ nannte (It. 1 s. hess. Sitten etc. Cassdy 1860, S, 113;
den baeknecbte, de den vastelauent Chr. Petersen, Der Donnerbesen, 8.
buchte. Wism. H. Geist Beg. v. 1531). 9. — Bekannt sind die Mummereien
Femer suchten die jungen Bursche an diesem Tage; deshalb ergiengen
OM Fastnaehlsmorgen die Mädchen im 20 vielfach poliaeüiche Verordnungen, 0.B.
Bote SU Überraschen, wo sich denn Vortmer budet de raed, dat nemant
diese durch das Versprechen eines het- in dem vastlanende noch vp eyne
weckenschmaoses von dem angedrohten ander tyd syk vormaken (verUeiden)
teitichen mit einer birkenen Buthe sal, reygen offte lopen mit vordecke-
htfrnen wmßten, während man sich 25 dem antlate, edder mit vorkerden
t« ien höheren Ständen mit Bierlichen klederen etc. Big. Burspr. w. d. 15
Buthen aus Süberdraht beschenkte, Jahrh. (Big. St. B. 226). — vastel-
OKf welchen Bündel-Kinder, schnä- auent heist dann überh. Mummer ei^
Ünde Täubchen, ein Storch mit einem e. B. Do nu de papisten so stive mit
£iKie tm Schnabd u. dgl. dargestdU so erer processio (an des h. lichams
wsrtn. Jenes hetwekenstäupen ist dage) (welk wohl ein vastelavend effte
auf dem Lande noch vidfach im Ge- larvenspill heten mochte), vortvaren
iroMdi, u. in Schwerin sogen die MiU- wolden, mosten de predicanten so-
leryesdlen noch bei Menschengedenken danes lyden . . De papen averst, wo-
am Fastnaehtsmorgen mit Sträußen 86 wohl se wüsten . . dat dat volk erem
uiid einer mü Band geeierten Buthe tante nicht gut was, wolden se den*
M den Bäckern u. ihren sonstigen noch nicht wiken und gienghen mit
Kunden umher, um ein Geschenk eu erem trecke van dem domo na St.
f^thiUen^ Beyer, Meld. Jahrbb. 20, Peters kerken tho. Do dat volk dus«
200. Dies heißt wol: vastelauent gän, 40 sen yastelavend sach etc. Lüb. Be-
«. B. wodanerwys [he] mit ethken form. p. 64. — (Ungeladen soll nie-
anderen kremergesellen vnde fruwes- mand eu einer Hocheeü kommen) noch
penoDen yastelauent gegan. Wism. apenbar noch vastelauendes wise.
Copiar. v. 1532. — „In Wismar gehen Wism. Hocheeitsordn. v. 1577; . . datte
M Fastnachtsmorgen die Kinder mit 45 (d. i. dat he, der Gegendisputant) ock
<c^ aufgeputzten Birkenruthen eu valschliken vorbrachte. Wo mocht
<kn schlafenden Eltern u. Verwandten, men dar echtes (wiederum) den mo-
^d^j^en mü der Buthe schnell hinter nick mit speck vnde kolen vpt vastei-
^Mfider auf das Fußende der Bdt- auesch uthgestreken hebben, dar in
fidlen, wobei sie rufen: hetwecken so der gantzen schrifitur de monicke
YASTfiLAVENtSBORCÖ 212 VAÖTGAKK
nicht beth afifgemalt werden alse in vastelnaven, schto. v. FastnacM
den text Disput, to Oldersum f. 22. feiern. Dyt nascreven synd de kostet
^- (Ungerathene Kinder) lenen unde do de rad fasteln[a]?ende myt Peter
borgen van ehr (der Mutter) dyt van Aleuelde ynde andern gudeni
ynde yennes vp den lesten vastel- 5 frflnden etc. (1471). Falcks Staat^.^
auent (= auf 8t. Nimmerstag). Gryse^ Mag. 9, 465.
Wedew. 8p. f. CS. yastel-, yestelspise, f. Fasten^^eise.
yastelaventsborch. Unter den Ge- legumen, yastelspise. Voe. Engelk.
räthen der Zirlcelbrüderschaft in Lü- Do Daniele yastelspyse gheuen wart,
beck wird auch genannt: ene vastel- 10 do gaf got eme de yornuft etc. Serm.
ayensborch mit aller tobehoringe, evangel. f. 36h; 4 sol. yor yestelspise
d. h.? (1447). Mdd. Jahrb. 10, 71 minem heren . . ynde sinen seilen;
u. 74. (1399). 8udend. Ö, 8. 373.
yasteldach, m. Fasttag. Des yastel- yasten, schw. v. fasten. Se yastede
dages vaken gegetten hefstu klene 15 ok yele to water ynde to brode. St,
geacht. Der Tod ». 8tudent. Lüb. Birgitt. Openb. f. 15; yastede to wa-
Dodend. 962; man ende wyf suUen ter vnde to brode. Körner 164t;
schuwen uncuscheit op yasteldaghe, Gryse^ Speg. f. XX. u. s.; Höre gi
op yigilien etc. Speg. d. Teerst, gel. f. wol, wat karinen he yastet? R. V. \
135b; wen men enen broder keset, 20 407; yastet de rechten setteden ÜL
dat schal gesehen up enen fridach das. 1613. — Vasten is geen brod
edder andern vasteldach^i^^ 7^. JlfeÄr!. sparen. Brem. Mscr.
Jahrbb. 10, 75; des vridagesefte went yastenlager, n. Einkehr (in die
vasteldaghe syn etc. Sudend. 8, 8. Klöster) zur Fastenzeit, Beherbergung
375 ; were dat S. Mattheus dach up 25 des Herrn u. seiner Familie, Mannen
enen yasteldach queme, so etc. (1452). etc., auch die laicht die ünterthanen
Cassd, Brem. 2, 227; were dat ye- eur Jagd zu stellen u. die Hunde u.
nige yasteldage qwemen uppe den Pferde des Herrn eu füttern, wy
dinxtdach offte donnerdagh, so scho- Hinrick hertoge to Br. bekennen,
len se (die lischverkäufer) ock de so dath wi up eynen rechten fulstendi- ;
hel£fte (der Lachse) snyden (1480). gen wedderkop yorkofft hebben bern
Brem. Stat. 677. Johanne van Marnholte proveste,
ya8t(e)liky adj. eu den Fasten ge- Elyzabeth Ebbedissen und gantzeo
hörend, scholen se yasten to vastlicker conyente des closters Medingea unße i
spise (1309). In e. Ordensregel bei 35 f&rstlike fastenlager myt den rilteren,
Fabr. 4, 3. jegeren, perden unde hunden, alse
yast(e)lik9 adj. u. adv. fest. Ynde wy darsfilyes iarlikes hebben und nth ,
dat dusdanes desto beth ynde yast- f&rstliker oyericheyt plegen tho hol-
liker werde geholden. Lüb. Z. B. 481 ; dende, ock s&0 allerley dageleistin-
yp dat alle desse articulen de beth 40 gen, unse manschopp effte andere
. • yastlyker gheholden werden^ so dartho yorschnyende, dat closter . .
etc. Fries. Ärch. 1. 131. mit sodanem yastenlager und dage-
yasteliken, adv. fest, yasteliken by leistingen nicht tho beswerende, und
jw to blyuende (1395). Lüb. ürk. 4^ hebben one alsodane lager unde dage-
nr. 626. 45 leistinge yorkofit yor 700 gülden
yastelkost, f. Fastenspeise. Swelik (1521). Lyßmanns Nachr. d. Klost.
borgher buten den crame . . krude Meding 8. 113. Vgl. lager, leger,
(heft to yorkopene) ynde allerleye yastgank, m. Fastnachtsfeier? To
yastelkost . . de yorkope in desser deme yastghanghe hadde de here
wis (1370). Lüb. ürk. 3, 8. 838. 50 yan Mekelenborch unde sin yrowe . •
VASTICHEIT 213 VAT
groten hof tinde yroude to Lubeke. an erem eeliken vate, so dat se nicht
Luk. Chr. 1^ J360; in deme sulven einen man liden mach mde nicht
jare to deme vastgange etc. Korner mach eyne moder der kindere wer-
IST^. den, so sal se nicht eelik werden.
Tutieheit, f. Festigkeit, vasticheit 5 Summa Joh. f. 49^. — Godrus, ghe-
derborch. KomerOOo; Der borghere nant der dogheden vat. Schaeksp. f.
ejndrechiicheit is der stede beste 34ti; du eddele vat aller soeticheit
Tasticheit Wigands Arch. 2^ 8. Be- (Maria). Meddyd. Mar. f. 68^; du
ir^igung (confirmatio). In eyne va- (Maria) byst eyn vat, dar ane be-
sticheid mde openbare betughinghe 10 sloten ys de sterne de vaders. Brem,
&1 desser ding so hebbe ich etc. Je. geh. 183^; eyn gud vat to dem
Boffer, Urk. i, nr. 185. denste godes vnd ock en quat Tat
rastinge, f. Befestigung^ Bekräf- to eyner versmanysse. Freckenh. Leg.
tigHng, stipulatio. Dyt ys de rechte 3JS;vgl.sm&dde{tLt^Lä$terer(Strodtm.)y
vastinghe, [de] dar schach to F. etc. 15 logenvat, Lügner^ snackvat, Schwä-
Fries. Arch. 2, 371. teer^ u. a. — 2. Schüßel (at^ der
Tastiige, f. Fasten^ Fastnacht, alle man ißt), vnde de (borgermeistere)
manne vastinghe, Sanntag Invocavit. sethen by deme heren cardinale in
Brsekw. Chr. i, 110, 2. eyn sundergen schyuen (Tische) vnde
TSstiBgesdachi s. yastelavent. 20 de domprouest van Lub. . . vnde sin-
Tistmildieh, adj. festgesinnt. Ge- dici van Bremen mosten myt one
dwenknisse mit sulker macht, de ethen vthe synem vathe. Brem. Denlcb.
billich einen vastmodigen man blöde 117; men sal to keyner hochtydt mSr
^de zachafitich maket, entschuldi- wen twe mynschen setten to eynem
get TEQ der sunde. Summa Joh. f. 25 vathe. Ndd. Rechtsb. f. 148b; wen
^iK also (die Brautleute mit ihren Gästen)
Taitmit, m. fester Sinn. Dar van sick tho dissche setten willen, so
lovet men noch des biscopes vast- scholen vor solcke hundert personen
mode (constantia) unde des goden nicht mehr den 25 vate gespyset wer-
keiser otmode (humilitas). Eike v. 80 den. Wiechm. mkl. Lit. 2y 62; so
Sepg. 194. schal de (derBrautvater etc.) neue geste
Tutiissey f, Festsetjsung, Bestim- mehr hebben (vp den achten dach
Mim^. Dat alle vnse bürgere de myt nach der brudtkost) denn tho 4 va-
vns gethogen ind geboren synt . . ten, tho iederm vate 4 personen. das.
^g synt ind vrig wesen sult van 35 65; spiseden (bei e. Verlobung) 18
vastoisse ind van aller sattinge uth- vat • . spiseden vor der bruidt, pre-
▼endiger heren. Seibertsf Urk. nr. 435. laten . . 20 vat, veer genge, jo 3
Vgl. vestenisse. richte . . Do spisede wy 156 vadt
Tat, n. Faß, Geßß. Ein sulvern vndt vele vorgulde richte . . do ginch
^&t, dar men spolinge mede gift 40 alle dinch fyn to, spiseden 181 vadt
(1400). Lid. Urk. nr. 1525 ; hyr sint undt 200 scholer und truggeler im
^te silveryn. Theoph. /, 798; olde hofe etc. (1504). Z. d. Harz-V. 1869,
^%t« lecken gherne. Kid. Mscr. nr. S. 191; brak ere beyden ogen uth
1^1 f. 33^; wat men störtet yn vn- unde sande se eme twischen twen
repe vatere, dat suert holde. Tun- 45 vaten (Schüßeln oder TeUem). Körner
WC. «r. 738; als bestirntes Maß: 1 66\ — Ik wil mit dy ynt vat dit
schepel roggen ynd weten ys 2 vathe, beholden, will es später mit dir aus-
1 scL garste, hauern, hoppen ys 3 eßen, dir das noch später gedenken.
^the. Hamb. Bekensb. v. 1630, f. 189. Lüb. Chr. 2, 414; doe wy des nicht
-- JKlcB.; Eyne vrouwe is de to clene 50 (wäMen wir keinen tapfern Herren),
VATEBINDER 214 VAUCH
ik segge dat, yrj hebben dat vallent satte ?) recht der h. kerken. Lerbed^
ovel in dat vat. Theoph. i, 105; he §100; vnde warde bouen en gans iu
heft noch vele bi mi im vate ; (h)et er wen en ander dach gheuated warf
is noch nicht im vate, dar (h)et in (1403). Sudend. P, nr. 211; von ej
suren moet (die Sache ist noch nickt 5 Streite: beilegen (faßen, halten^ da^
reif). Brem. Mscr. er nicht weitergeht); überh. hindern^
yatebinder, m. Faßbinder. He lopt Do wart dat orleghe geratet und^
als een vatebinder. JBrem. Mscr. (ge- gesont. Liih. Chr. 2y 137; unde wol^
sdwftig umherlaufen). den vorsoken, wer (ob) se dat orligh^
yategebftr, vatebfir, n. schwed. fate- i^ konden vaten unde setten dat in daghei
bor, dän. fadebuur, Vorrathslcammeri das. 2^ 181 ; he wolde dat beste don
Schatzkammer^ Tresor, unde des ko- dat de Unwille ghevatet unde ghe
ninges (Ghristoffers) kiste de quahm vleghen worde. das. 2, 231 ; io doc
(nach dem Schiffbruche) tho Godt- dat ward gevatet unde torugge lechtl
landt, dar wehren sine beste[n] kle- 15 unde vorlikent das. 2, 341; de bo-
der inne und sin vategebur . . De den schuUen dat handelen mit dem
kledere gaff koning Erick wedder, meistere . . unde den steden in Lifland
men dat tafelgesmiede (= vategebur) und darumme spreken, wo dat men
dat behelt he. Strals. Ghron. S. 187; id ^kunde vaten und bewaren, dat
de koning wolde sodanne ghelt ut ^ nemand uppe de Russen vorede golt
syme vatebur betalen etc. (1441). edder sulverCi5S8).flan5.1fec. 5,567;
Hans. Bec. IP, S. 412 ; de ere schult (baden) de dar degedingeden twischeD
nycht künden bothalen, De botalde den heren unde hapeden, dat se id
ick (der König) vor ße vte mynen vaten scheiden. Korner 85c. — 2. in
vatebur alle. Ihlcks Staatsb. Jüagcuf, 25 ein Faß thun, bes. vom Biete, vasarej
e, 609. Voc. Engelh. vaten, tunnen, invasare.
vatelkanne, f. „Das vorabgenom- Teuth. vnde helpen beer to vatende.
mene stärkste Bier von eitlem Gebräu^ Gr, Weisth. 5, 254 ; Monum. Liv. 4*,
jsum verschenken in Kannen, enem 23; aufladen^ beladen, vehere, yaten,
de fatelkann schicken.* Bohnert, vp- 80 laden vp eynen waghen. Dief. n. ^.
farth, affarth, die vatelkanne uth onustare. Voc. Engelh. vaten, op-
deme kroge (1488). In e. Lehnbrief. laden. Teuth. We dat eschet, dat
(Jod. Dipl. Brdb. J, 13, 502; vffart, men den sten (sceversten) eme an-
affart, de vatelkanne van deme kruge, derweyde weghe , wanne he dene
van einem jewelicken spunde twe 85 vaten wil, dat schal men don. God,
kanne bers (1532). das. 507; vgl. J, Stat. 105, 35; also mach me okenem
4, 173. sinen waghen verbeden, dar he sten
vatem? Vateme, dusynge, güldene vatet. Gosl. Bergges. § 10 u. 37; It
smyde etc. Josef, F. d. 7 Tods. v. expendi 7 s. eyneme arbejdesmanne
4399. Ist wd = vatinge. 40 vor tunent vnde den meswaghen to
vaten, schw. v. 1. an-faßen, ergrev- uatende (1429). Wism. Beg. S. Spir^
fen, festhalten. He sprank na Rein- f. 88; UI s. dar vor, dat zee den
ken, dat he en vatede. B. V. 6361; meswaghen vateden. das. 75. — Vgl
R. badde en bi sinen broderen ge- ich sol euch dir uf dinen wagen
vatet. das. 6510; den tymmerluden, 45 nimmere mist geva^en. Heimbr. 266
don ße den geuel mit anckern wed- (^toas auch heißen dürfte: den wa-
der fateden (1519). Wism. St. Jürg. gen mit miste va^jen." J. Grimm.).
Geb. B.; vgl. vaten vel hechten, fi- vatich, vatiseh, adj. vomBiere.if^
gere. Voc. Engelh. — Bildl. festsetzen. ein Faß gethan, gefaßt ; daher (rda-
de statuta, dat ys dat gefatthe (l ge- 50 tiv) alt. He (der am Myen hrofi
VATINK VATINGE 215 VECHTEN
id) schal vormiden . . allerhande fatcen, scht€. v. necken^ eum Besten
vleisch, allerhande melk, nye her; hciben^ illudere. S. Or. WB. s. v.
ntich ber is ome gud. Wolf. Mser, Do hebben de Sassen gesehn, dat de
i^« ^, /l 108^; wadeke ynde vatisch Wende se men gefatzt hebben. Kan-
ber is di gnd (im Juni) to drinkende. 6 teou) 46; vgl. 228^
das. f. 134. — Sonst heißt vatich fante, f. Fehler^ frz. faute. grote
wk dem Faße schmeckend oder rie- fauten begahn. Beschriv. v. d. Kunst
ckend. Taets, va'etsch, vitioso sapore d. Seef. p. 10.
aat odore infectus ex olido et mu- vante, Gewölbe. De hure (Heuer^
ddo dolio; mucidus. KU. 10 ifiete) van den yauten under des
Titiik, Tati]i|;e (u. in späterer Form copmans husen tAntwerpen dat bren-
ressink), mhd. yaroinge. Kette. IV ghen de weerde jaerlicx tor reke-
feit vor ene vaünge to enen wagene ningen. Leitf jp. 28.
(1406), lAvl. Urh. 4, S. 871; bes. t8, n. Vieh, alts. fehu.
Hak' od. Gürtelkette, Geschmeide. 15 Yecht(e)9 n. und f. das Fechten^
ratinck, torques. Voc. JEngelh. est Streiten^ Schlagen (Schlägerei), Kampfe
onamentam colli ex circulis aureis So wat scnt an eneme vechte, dar
bctam, eyn vatinghe van gülden rin- en scal men jummer nicht mer dat
^en. 1 Voc. W. s. v. baen u. Dief. groteste beteren. Stad. Stat. X, 4;
torques, Yatinghe, eyn ghesmyde. 20 des (wofern) he an deme vechte ge-
iers, n. gl. Der fruwen beste körte seen si (Anf. d. 14 J.) Hans. ürk.
hojke mde koghele en scheiden nicht iJ, S. 202 ; ieghen valsch vnde yn-
mer gekostet hebben wenne y^r mark, recht Schole gi hebben gerne vecht.
TBde de fruwen mochte denne ok Laiendoctr. f. 152<a ; wi louet . . dat
dnghen eyne yatinghe ynde eynen 26 s^ des ane wite bliuen ynde ane scha*
dosing, de en scholden nicht mer ghe- den vnde in nene nod kernen vmme
kostet hebben wenne teyn mark. dat vechte (Zweikampf) (1342). Su^
Bnehw. ürk. 1, 139; vortmer so se- dend. II, nr. 11 ; sin eth scal alsus
gede he, wo he gelovet hedde, dat ghan : dat he des mordes unsculdich
men to ewigen tiden solde bernen 3 so si unde dat he in der vechte nicht
vaskerzen vor nnser^ vrowen bilde gheweset hebbet. Stend. Urtheüsb. S.
. . dar to gaf he sine vatinge nnd 29; du scalt dy bereden tor vechte.
sin goldene vinger mit den soffiren Sündenf. 416.
(1395). Livl. Urk. nr. 1388; dusinge, vechtelik, adj. in Streit, Schlägerei
v^ge, worpel, halsbende, ringe etc. s6 befindlich. Ean he bewysen, dat he
Gr. R. A. 578; Hersog Wilhelm vechtlich is gewest mit luiden etc.
nmnU von e. Gott. Bürger ein Ka- Ostfr. L. R. III, 53 (§ 54 steht da-
pitoi von 650 fl. jährlich gegen 52 fl. für vechtig); soe sal de clegere dat
yMiehe Zinsen auf und verpfändet bewysen . . dat de ander myt em
dafür eine vergcidete faettnnge, 2 par 40 vechteliken ghewesen heuet. Bichth.
vergoUde koppe u. s. w. Gott. Urk. 316, § 11; von Sachen: we onschult
II, nr. 185. In e. Geschmeideverzeich- doen sal van vechteliken saken (Schiä-
«« von 1461 in e. Old. Urk. heißt gereien etc.), de men euer em claghet
u . . myt yer goltwilster . . eene etc. das. 320, 46.
scbttsome . . ver gülden fessinge etc. 45 vechten , st. u. schw. v. (eig. die
Tltettl, m. SchüßeUräger, als Kü- Hände oder Arme hin und her rasch
^^engerät. 1 holten vattstol. Inv. v. bewegen), mit den Händen um sich
1555; DOhm. B. Q. 310; 1 holten schlagen, fechten, streiten, u. erfechten^
^^a^tol mit lepel, vatten und talloren. erstreiten. (Dat kint) rekede syne
^. 312. 50 ermeke uth, und weder vocht, wat
VECHTER 216 VEDDER
et mochte. Münst. Chr. 1, 93; dat vechtynghe (Zweikampfes). Korn^
lif yachte wedder den dot. Oster sp. 2219^; vechtinge der ▼yende (gcgeii
238; se yochten umme den cristen die F.) Christi, das. 29d,
louen. Lüb. Chr. 2, 93; de koning Yed(d)ele, viddele, Fiedel, Geiga.
vacht den seghe. das. i, 261; he 5 mlat. figella. Cum BollempDioribQ&
YOcht den zege iegen se. das. 2, 459; Indis, ut sunt vedele, pjrpe, buDghe,
dar YOcht he mit den Sassen. Kor- basune, rotte, vloghel eder harpe
ner I8c; dar vuchten se menliken. (1343). Burm. Wism. Alt 19; ab
das. 529^; do vechtede Lodewigh ie- die stat Monster irstmael wort be-
ghen etc. das* 46^; do vechte (d. i. lo lacht, do en wolden die wiederdoe-
vechtede) de moder myt den danken pers geine pipen und tnimmen heb-
(kämpfte mit dem Gedanken), das. ben, und wolden ock geine fedeis
16^; in deme sulven jare vochten hebben. Münst. Chr. 2^ 54; etlike
etc. das. 222c ; gy vechteden kon- mit violen, etlike mit positiven, etliiie
liken vor den dot. 0GB, A. 145; 15 mit fiddelen. Hamb, Chr. 152. —
hefsta wol gevechtet, so machstu te Büdlieh : „etn Instrument am Schand-
deum laudamus singen. Lüb. Dodend. pfdhl in Form einer Fidd^ welche
V. 644; do dat Sauri horde, dat de Verbrecherinnen um den Hals und um
borch wart ghevechtet. Merzd. B, d. die aufgehobenen Hände gelegt wird.
K. 159 ; bes. vom gerichtl. Zweikampfe. 20 wenn sie zum öffentlichen Schmal
Um ordel ne mut man niergen vech- ausgestellet werden. Die Strafe Ui^v.
ten denne vor deme rike. Ssp. JTJ, in de fidel stahn/ Bahn.
12 f 8; wi beden vse heren . . dat yed(d}eleii9 schw.v. fieäeln^ a\^ itr
ik mochte vechten in der stad to Geige spielen, figellare. De pemer
Luneb. (1342). Sudend. 11^ nr. 11. — 25 (Pfarrer) sat des midwekens in df^
Inf. Subst. Do strydde biscop G. eyn pingsten bi deme danze und vedeld.
hart vechtent myt hertoghen 0. Kor- (veddelde. Bothos Chr.) sinen burei
ner 198d, Do quam ein blixemen und ein donre-
vechter, m* Fechter; s. beder /. slach und sloch dem perner siner.
172^. Baufböld. So we ein vorsat so arm af mit dem vedelbogen. Mao-l
sleit blau ofte blot, dat sal he be- Seh. Chr. 125y* 10.
teren mit eime voder wines . . Vnde veddeler, m. Geiger^ Fiedler., fig:l-
is deme rade witlic, dat he ein sie- lator. Hefstu gewesen eyn pjptr
gere vnde ein vechtere is, vnde dat trumper, vedeler, ein lodder bon-
weldelike breke, so sal he sine vuUe 35 vmme gyricheyt willen. LuM d. S^!'
böte geuen. Big. St. B. p. 117, 2 ; f. 18h ; ere handelinghe is myt ved
wanner ein morder, ein rover, ein deleren, pyperen vnde mit anderen
vechter, de gerne blöt vorgeten etc. sulken luden vnde lodderen. V, h.
Gl. zu B. r. J, 4. Hieron. 3, c. 95; XXIIII ß. twen fe-
veehtieh = veftich. heft betalet 40 delern tho Lubek drankgeldt. Khfi-
vechtich mark etc. Arch. f. N. Sachs. pin , Diplom. Beitr. 562 ; de rae
1842^ S. 59. heft ghelenet Greten, Hannezes wyvf
veehtingOf f. Fechten, Schlägerei. des veddelers etc. Brem. Stat, 81
Wente id bedudet, dat in der vech- veddelsak, Fiedelsack, follus tu
tinge der nature wedder de suke de 45 forulus, est Saccus, in quo Über tu
nature ghewunnen heft. Bok d. Arsted. figella portatur. Brevü.
f. 22h ; vmbesetene lüde mögen tu- vedder, f. Feder, alts. fethera. l^^'
gen slage vnde vechtinge. Hamb. B. vant ik noch etlike vedderen ^a:.
XiO, 2^; uechtinghe ofteslachtinghe. mineme wive. B. V. 3402; Schm^-
das. 140i 22; do de dach quam der 60 feder. hyr is inket, vedere unde por-
f-.
l >'l
TEDDEB 217 YEDDERKE
met Tkeopk. J, 755 ; in de vedderen Schwester oder Bruäertochler. so geve
ceven, sehriftlidi aufsetsen^ besehrei» ik Gebben^ miner vedderen, XY m«
f». Dat syck itzt in de fedderen rig. to spelepenningen (1392), Lid.
ho geuende tho lanck wolde reken ürk. nr. 133J2; so dat de vorgen.
:'^6). DUhm. Urk. S. 151; in der 6 ionchere Job. ynde ianchere Clawes
deren laten, nickt encahnen^ ver- (tor Heye vnde to Tekeneborcb gre-
'^ireigen. welker (dinge) yk yn der uen) hebben den vorg. iuncberen
ridere late. Hamb. Chr. 472, — Oerde de iunchfrowen Alheide van
l(r als Büd für etwas nichtiges. Tekeneborcb, ere lienen vedderen
rhmtdi nicbt eine vedderen ('=(7ar 10 nnde suster gegeuen to der ee. Old,
ht) to bäte. IM, Dodend. v. 302. ürk. v. 1453 ; dat sik de here Hin-
- vederen lesen, deplumare. Voc. rick (v. Meid.) wil befrunden mit
l'''.c. bes. als Thätigkeit gefSUiger hertogen Wartislaffe (v. Stettin) vnde
^ uMeicUer. s. Gr. WB. s. v. — üt geuen eme sine vedderen Magda-
rii T^dderen scbudden = berauben, 16 lenen, zeligen hertogen Ylrickes na-
>s sulften iares Marinns de legate latane sustere (1471). Malta, Urk, 3^
>> pawestes van deme koninge van 374. Vgl. vedderke. — 4. wie öm,
'-•rQ wart vt den vedderen geschnd- als ehrende Bezeichnung. De otter
:et veles schattes (et mnltis enm gaf em (Reinke) einen antvogel iank,
ilumavit thesauris). Chr. Sei. 250y 20 den schole gy eten, leve vedder. lt.
1: was he (Marinus) gesant en le- V, 6239; so wird der geneigte Leser
te aaer Deoemarken . • mit affla- angeredet mit : leue vedder ! Ssp. /^
breuen, dar he dat volk wunder- 63 Gl,
r wTs vth den vedderen schuddede. vedderbüsch. bei Seihertz Urk. .V,
SS4, 19. 26 S. 386 ff. (in Auszügen aus Hexer
vf dder, m. u. f. Vetter. 2!unäehst processen führt der Teufel sehr g,
"'-r GesMecktsgenoße sowd mann- w&inlich den Namen Hans Fedder*
"^t als weibUehen Geschlechtes; bnsch.^
t^leye maich. Teuth. Daher heißen vedderke, f. Dem. zu vedder, vo
*' ätn alten Dithmarsischen Ge- 80 Frauen: Vaterschwester(Muhme^Bas( )
^''chtsbündnißen die Mitglieder Vet- oder auch Brudertochter, Desse vor -
'». vgl. B. B. eine Urk. bei Neoc. screuen 6000 rinsche gülden, vnsei*
'- ^'^i f. Der Zusammenhang muß vorbenomeden lenen vedderken mc
"v/ efdscheidenj welcher Verwandle- degyfit, scholen vnde willen wii, ei-
iftsgrad bezeichnet wird. Vor allem 86 gen. heren van Mek., vnseme leue:\
'*es 1 der Vaterbruder ^ patrnns, ergedachten ohme, heren Wartisslane,
;ier, mynes vader broder. Dief. hertogen to Stettin, betalen vppe S.
il^r, est frater patris. Voc. Engelh. Mertensdach (1475). Maltz. Urk, 3,
♦*s veddere oder meddere (Mutter- 394 ; vortmer scole wy nicht beweren
'fester) oder om (Mutterbruder) 40 vnse vedderken, vor Elyzabet, vnses
-r weseke (Vaterschwester) oder vedderen vrouwe (1363), Blücher,
'der kint oder suster kint . . de Urk. nr. 343; wi bitughen, dat viri
^ alle hke na erve to nemende. umme leue willen, de wi hebben to
'' Stat, 2^ 32 u. Göschen^ S. 139. der vorstynnen vnde vrowen, vrow
*" ^ Bmdersohn. Do weren twe i6 Elizabeth, hertoghinnen van Mekl.
- htighevorstenbisimerikebeseten, vnser leuen vedderen dochter, sin
'^- ene was sin broder, de andere gheworden vore m&nder vnser vore*
^' sines broder sone, odder sin ve- ben. leuen vedderken, also dat wi
'^^' Desse beiden etc. Lüb. Chr. i, etc. (1397). Sudend. 8, nr. 174; mit
'*' — 3. von IVauen , entw. Vater- 60 erer vedderken, hertogh Erikes wyf
!i
, '^■S
■I .A
VEDDERLESEN 218 VEDE VEIDE
▼an Mekelborgh etc. (1398). Hans. veddersele, /*. das dünne Hätäck
Bec. i, 407; in e. Briefe aas d. J, im Federkiel^ hilus. 1 Voe, Kid.
1482 bittet die Prinaessin Anna v. vedderspil, n. ssur Jagd^ eur Bdi
MeM. Stargard, Nonne im Kl. Rilh abgerichteter Vogel. Heft ejn ma
nitsj die Hereöge Magnus u. Balthasar 5 hauecke edder sp&rwer edder and
t;. Mehl, Schtoerin um ünterstüteungy vedderspil ; heft eyn vedderspjl ejii
u. unterschreibt sich: iuwer gnade muthe ynd entflucht eynem man]
arme vedderke. Mekh Jahrbb. 25, 57; Yfh dat ypfanget, de sal dat
dat wie schollen nemen greue Nicho- rechte wedder geuen. Ndd. Bechl
laus dochter, sine veddereken, iunc- 10 f. 66. Jagd mit seichen Vögeln, h
vrowen Meritzlawen etc. (1827). Meld. gen wilt unde yedderspil driuen und
Urk. nr. 4855. Wo keine oder sonst vischen dat mögen de leyen alle ty
unbekannte Namen angegeben sind, wol doen. Summa Joh, f. 89^.
ist das Verwandtschaftsverhältnis ge- veddervogel, m. geßedeter Vogn
nauer eu bestimmen nicht möglich^ z. 15 6y deerte unde gy slanghen unde g
B. vnde also gl scriuen van miner yeddervoghele loyet den heren. Erat
yedderken, der Vorradeschen, dat se nds. Beib. f. 8h.
ere gut opgedreghen hebbe etc. (1410). yedderwant, mhd. yedderwat, a>/
Lüb. Urk. Fi nr. 345; ick bekenne, Vogelfedern (JDaunen) bereitete Btti
dat ik hebbe yorkoft mynen hoff myt 20 dedce. Alle cledere, linen unde vull^^
allem rechte myner yedderken, an yedherwant, alle smide etc. (ISVö
dem kloster begheuen etc. (1401). Brem. Stat. 56; dat yederwant d
Lüneb. Urkb. XV, S. 161; noch bin is hir dure. Gerh. v. M. 27, 101
ick schuldich myner yedderken Anna yedderwisk, Federwisch. Dar sy
twe hundert m. Test. v. 1546 in Ärch. 26 nümmer so klene yedderwyske, I
f. Oesch. Livl. p. 223. — Als neutr. : keren yo äff den spynneweff Koh
(dat yedderken ?) yan syns yedderken S. 363.
wegen Taleken (1406). Pyl, Pomm. yede, m. männli(Ae Buthe; ved
Geneal. 2, S. 164. de scacht (Schaft) yan den mann
vedderlesen, die Federn ablesen, so yeretrum. Voc- cop. in Bor. Mg.
deplumare. Voc. Locc. = schmeicheln. 20. Geghen den seren yeden d <.|
Se konen tuscherie driuen . . Umme neddene nym cremoiers ynde wass
dat se lange by ammete bliuen, Sme- de wol ynde stot de in eneme v^)
ken ynde yedderlesen Ynde yan den nen mosere ynde drink yan deiL
klederen theen de yesen, Nyge mere 35 sape ynde legghe dat andere dar vi
bringen to houe, De yalschen bro- Goth. Araneib. f. 97^, 10.
dere ik nicht en loue. Schaeksp. f. fede, fedde ist das aUfr, feth
84b; Dat fale perd se striken ynde Vaterschwester, dessen nd. Form vai
leyden, Ere worde k6nen se so be- ist, s. oben. Eiuet »in iedde edd.
reyden, De lesen fedderen, de stri- 40 sin yader (d. i. altfr. fedria, Vah*
ken plumen etc. Schip v. Narrag. f. bruder) mit sinem brodersone vi
146^. s. ausführlich Zamcke e. c. dat erue, so bort et dem broders« v
100, 8. Bichth. 562, § 2. Daher fedet •
yedderord. De mestmaker scholen (tom = dUfr. tam, Nachkammensdi;
smeden (als Meisterstück) eyn spisen- 45 linea generationis). Van dem fadri
pock na der olden wyse yp deme thom ynd fedethom. De yadrye n
rugge ingefangen ynde 1 weydemest de fedethom, de is III grote man
, . ynde 1 frowenmest midt einem de scholen de ladryen yod fed
yedderorde etc. Wism. Sd^miedeamtsb. delen, so vel erer is. das. 564, § ^"
2. Hälfte des 16 J. 60 yede, veide, f. Fehde, yede, host
VEDEDAGE 219 VEFTICH
las, inimicitia. Voe. Engelh. ahä. yedesckop, f. Fehdeschaft ^ Feind-
hida. He hadde veede ixnde orloch schaft. Von der vranthschop der pla-
lit etc. MUnst. Chr, 1, J^45; de bi- neten unde ok van orer vedeschop.
jop sat in Teiden (lag in Streit) Loec. Erz. f, 2; mit den her 6. nu
it den landen. Magd, Seh. Chr. 337^ 5 in Teytschafit ind in kriege steit.
fr, X. N. nam Yrederikes deyl van LaconM. 3^ nr. 661.
!:]p]eTe in wedder nsen willen, alse vedink (== vemedink?). In dus-
e id in Yeyden hadden, dU wir do^ sem jare was to Brunswick ein fe-
' min Fehde begriffentvaren.Br8chw, dyngh, dat orer achte worden be-
kr. 1, 47^ JSl. 10 runt (?) unde gehenget. Bothos Chr,
vededage = yede (wie sukedage f. 210 (b. J. 1365).
= Silke u. a.). Welken hartigen Hin- yddrift, f. Viehtrift. Also yerne
ke de borger yan Bremen in den also ore yeedrift is (1345). Stidend.
'iedagen legen den biscop lethen Urh. II, nr. 94 ; also yerne also ore
. U Yorden in ore stad. Lerbeck i6 yeedrift wendet, das. ; buten der stad,
i^'P. so yerne alse ore vedrift is. Brschw.
vedeke, Dem. eu yede (fede), Vater- B. 80^ 2.
'ccster. Oc is de halfbroder ofte yette, yifte, yofte, Zahlw. der fünfte.
I halüsostere, de echte kindere sin, yef-, yiftein, fünfzehn. Dar sesse
.;:tier erue ap to nemende, dan de 20 unde veftein (d. h. die Würfel^ 6 und
li ofte de yeddere ofte de yedeke die Summe der Übrigen Augen) yele
le de moddere. Big. St, B. 76. klinghen, dat yolk is nicht yan gode,
\tit'^yti^fl^^adj. fehdelieh, feind- De dobbeler holt nicht godes bode.
^. in henlegginge der yeidelikenn Josef V, d. 7 Tods. 2312.
hen ethwas gndes doenn. Watte, 25 yeftieh, yotttch, yiftich, fünfzig.
'^'''jiknw. 3, 432; dath szee derhal* Als Subst. n. Der Bosenkranz odtr
Q nichts widerrechtliches, freue- Paternoster, aus 50 Kügelchen bc-
lies edder feidtliches iegen den N. stehend oder Korallen, nach denen das
Vsiholenyomemen. JHo^, Urk.245. Ave Maria gebetet wurde. Meumpa-
vedei, yeideiii schw. v. mit Aee. so ter noster, quod dicitur veftich etc.
' hden. Hyr yan yedede do Diderik Testam. v. 1372; Zus. zu v. Melle;
-t äticbte yan Monster. Münst. Chr. do meam meliorem cincturam, pro-
i 137; welken knecht de rad kle- prie yeftich. das.; do meum yeftich,
l de schal sweren, dat he alle de in yalore trium marcarum (1367).
j'ien wille, de des rades yiende 86 das. ; yortmer gheue ick myner doch-
-t. Brschw. Chr. 1, 325, Anm, 5; ter myn parlde yeftich mit den gul-
^0 begnaden se sik to yeiden an denen knopen also it is, mit deme
i'itrnt siden. Magd. Seh. Chr. 374, güldenen cruce ynde mit der gulde-
' unde we also yorrichtet ward nen bretzen (1388). das. ; myn coral-
dar schal nemant jeneghen men- 40 len yiftich (1391). das.; 1 sulueren
:i-n ymme haten edder yeyden. vofiftich . . V sulyem vorguldede yoff-
> // L. Urh. II, 369; dede he en tichsteyne myt eynen desemsknope
; i^n dat scaden, so scolde we dene (1341). Meld. Jahrb. 42, 22; hir to
ri'leren Tnde yeyden also ynsen mögen ze hebben ere goldene ringhe
lit. Sudend. Urh. 3, nr. 3, 15. 46 unde ere korallen yeftich. Z. f. LÜb.
vfderlik, (=yederik? mhd. ve- Gesch. 2, 513; wan de brudegam
• ^chj Feder, Flügel. Do gaf man er der brut dat yeftich unde dat klenot
ym am« yederlike, De waren grot bringet etc. das. 2, 516; ere beste
de rike. v, d. Hagen, Oerm. 10, 171 yeitich (gehört zur yrouwen rade).
"^ch Apoha. 12, 14). 60 Lüneh St. B. 21, 12; en swart awe-
VEGE 226 VEOESCHAT
teil fefftich mjt 4 snlueren stenen vegekn^vel. sintennale, instr
vnde en Tonnygbes krasze. Wism. mentum gladiatoram. 1 Voc. W. \^-z
Inv, f. 165; vnde en holten veftich. knoufel. J9 Voc. W, eyn vegheclc/q
das. f. 116; openbare beruchtede Diefenb, n. gl. s. v, regeknuffeL V
wiue en schuUen nicht dreghen co- 5 Locc. weghecloue. Brevü,
rallen veftige . . wan erer welk dat vegele, ctdj. verlängerte Form f
dede, de scbolde dat corallen veftich yele, feil, Mußich. mögen szoda
dem rade vorboret hebben. Pufend, was vegele hebben vnd vorkopen
^, S. 186; noch makede he my 6 deme marckede CI5i(>/ Wism, Zeug
fochtich stene unde 1 moschele. Mem, 10 /*. IJ^l.
DuncJcelg, f. 14^; de brudegam mach vegelse, n. Fegsei, ioas jgusam>iic
der brudt vorehren ein suluern vor- gefegt ist. Ock schall dar nyma
gnldet vöfitinck van soss loden. veghelße, mes edder ander unflr
Kösten-Ordn. v. 1502 f. E2. — Vgl. cheyt bringen lathen up dat gr
den Kinderreim : vertich is 'n langen 16 market. Greif sw. Burspr. 104, 6.
danz, foftich is 'n rosenkranz. also hebben se geschindet unde c
vege, adj, alts. fegi, mhd, veige, schauet, mit den l&den im vegtl
vom Schicksal zum Tode bestimmt (noch gelegen (d. h. weil: gebalgt) vnde -2
jetet gebr.). veghe, alse de deme dode fegevfiret, dat dem bedroueden h
na is, morbidus, moribundus. Voc, 20 ten vnde armen seelen ys wehe yn
Strois, Wen ome (dem Kranken) de banghe geworden. Oryse, Spegd
nase vaste spisset (spitz wird) vnde Xx3h; darher list men van S. A
ome de nase vaste wasset . . vnde tonio, wo he in groter aufechtin
de dumen vaste entfallen vnde ome gesteken vnde mit dem d&uel 1
de oren kolt sin . . an welkem du 25 vegelse gelegen hefft. ders. Z.
dat SQst, de is veghe. Item an wel- fr. 25.
keme segdome de minsche twie neset vegen, schw. v. fegen^ mit Bc'
in dem leghere, des legheres en ster- kehren. Quod nullus veeghe aut per:
uet he nicht, de wile dat (solange) stercora sua, quum pluit, ad ronrij^:
de minsche sut den gronen rink von 30 sub pena III marc. (1345), Wl^
den oghen, wen he se to deit vnde Bürgerspr. 2^ 7; reinigen. vegL
dat oghe ouene roiret mit dem vin- vel suvern, purgare. Voe. En'jc,
gere, so en is he nicht veghe. Wolf. sprick, dat swerdt ys gescharpet ^ l
Mscr. 23, 3, f. 85; de twidrach is vth geueget. Ezech. 21, 9 (Hamh
wol twiger leyge Vnde maket lif vnde 86 swert veghen, limare. Ejse6h.21,14{U
sele veyge. Josef, V. d. 7 Tods. v. vegesack. Wirtshausname, s, -
6621. vegebudel. Als Flurname : „Bei d
Tegebudel, Fegebeutel, d. i. was Akten Ober die Verpachtung der l"
den Beutel fegt, leert, (wie vegesack, den Jeverschen Stadtmühlen befiw
vegetasche, WieB. Bezeichnungen für 40 sich ein Bericht (1619) über die :
Wirtshäuser. Lappenb, zu Lauremb. diesefi gehörenden Ländereien, tcor,
S. 307 u. Ndd. Korresp. Bl. 1, 37, es heißt: bi den garden edder Uz
66; 2, 86). „ein Beiname der Wirts- sack dar licht eine khofenne, k >
häuser, wo man übersetzt d. i. über^ weiden sess koeige vnde en p-
theuert wird.** Strodtm, p, 53, Dat 45 perde.** Lks.
bidden vor die doden sy onbarlick vegesfhat. Dat men dar bene^'
(entbehrlich) unde nicht nodich, want syn gnaden jarlikes 4200 guKi
dar gheyn fegefuer sy, dan fege- hantreke to syner vnde syner gnaJ
budell. Aus Bothmanns Predigt. Nies. gemahlls furstliken Standes vui:
1, 168. 50 hoeffholdens behoeff. (Da die P/ >
VEÖEVOR m PEIL (FEL)
:tcn u. du Siädie ihre Zustimmung werden. Brschw. St. ü. f, 51^; Btin-
■r:u verweigerten, schlug die Mann- der feil, unfehlbar. Lüb. Doaend. v.
■ft ror, staU der Bewilligung der 45; u. 188; were id sake weest, dat
j'.Kf G.) orem gn. herena Wynsen he (de rad) nicht hadde wedder in-
> fryeüde to behoeff jdes furstliken 5 gekomen, so hadde ane iQj\(=Lsicher'
aiiies vnde dat men dar to eynen . lieh) der stad unvorwinlik schade to*
jschatt auer gheue myt dem ersten komen. Lüb, Chr. 2, 12; unde ane
;:. (1505). Sudend S, S. 169, 35. allen feyl (ohne Anstoß) myt besun-
vej^e-, YegeiiTfir, n. Fegefeuer, pur- derliker hulpe godes breken se in de
^.•.»rium. Voce. Nu is it (dat kint) 10 wagenborch. das. 2, 376; se wulde
:\net des Tegenvores. Lüb. Dodend. oren heren den feyl (das Fehlende^
1447, die Differenz) noch eenmal inbringen.
v^hi^, adj. fähig (eu bekommen), Ben. 724; idtwere, dat ohme an ge-
1 (ladt frawes personen, aU) de rethschoppe feilde, vnd wenner die feil
ie, solcher guder nicht vehig sin 15 gewandelt vnd dat reschop dartho
h erven mögen. Cassel, Brem. 2j vorschafift is etc. Lüb. Z. B. 405;
7. wenn prediger mit minschliker ge-
Vfhos, A. Viehhaus, Sicdh Ok schal brecklicheit vnd feilen auerylet wer-
^ den tegeden des quekes deme den. Gryse, L. B. fr. 5; van olders
: i:er geueo, yn des kerspel dat 20 her iü dit groth feil, Dat mit behelp
^: k syne spjse nympt, vnde wol vnd rechtes schyn Menniger socbt
^t dat vebas in einer anderen par- einen gewinn. Benners Chr. f. C8^ ;
'i steyt. Summa Joh. /. 145^^, ieder manneer (die Pdhöhe eu meßenj
f ti (= veige), verzagt, erschrocken ? heffit syn feyel etc. Beschriv. v. d.
At brak den hals entwey, Des 25 Kunst d. See f. p. 33.
rt syn arme sele fey, De nemen feil (fei), adj. fehlerhaft, schlecht^
düaele altohant. Josefe V.d.7 Tods. untugendhaft (vitiosus). Alle man wel
'^v; was ock ein seher veier hundt, sik gherne van om (de tweualdich
> de aller erst in der veide vluch- is in sinen worden) schaden, des dat
^i etc. Neoc» 2^ 354; ick gloue 30 he so feyl is mit sinen worden. Ecdes»
X da syst so veh, Dat dy vor f. i7a; en wanseidich mynsche is
' m vyend werd weh. De d. Schlö- vorkard vnde feyl in sinen worden
r 112, unde werken, dcis. f. 41^; der (hil-
^*^io^ /*• äe$ Vaters Schwester (vgl. ghen) is nSn, de en valsch tuch
'C u. vede). Efft en man hedde 35 vriUe sin, wol dat en feyl, boise
" broder dochter unde se en hedde mynsche se in den eden to tughen
:t: kindere unde hedde vri erve esschet. das. f, 15 Id; vele word mit
'- se hedde ene veygen (Vor. groten eden bewiset enen feylen man.
rjj, 80 storve ere vrye erve an das. f. 173^; din ampt hefstu gear-
'^ vedderen unde nicht an de vey- 40 beit mit lösheit, al schön vor ogen,
:. Dühm, L. B. § 159; Is de binnen feil. Lüb. Dodend. v. 1086.
rtside vorder baren alse de veyge, (Der Tod z. Handwerker); de stedes
mach de veyge beholden den is an synen worden feyl, De moeth
. -u acker. das. II, 138. (Im Lüb. legen un dregen an allen wahn. K(h
'i40 stehlt für vade die Var. weyen, 45 her, S. 327; vele is erer (der Für--
^ Teigen.) sten) lofios unde feyl, An den is nicht
^'♦•iL »I. Fehl, Fehler^ üangel, Ge- des mynschen heyl. Josef, V. d. 7
'^en. Wtt dar denne (an dem ge- Tods. v. 1399. — Hieher? Mercu«
X Steinweg) iennich feil ane be- rius (= queckzuluer) de is ok ghans
ien, sdud de wedder vpgebracken 50 subtil unde feyl ({.feit?). Locc.Erz.f.7.
VEILE 222 VEL
veile, feü, 3. vel. Deutung betrog sie nicht). Korner 0'\
yeile, Tele, Verhüllung, SchleieTy welkes ene doch alles gefejiet h|
Mantel, mhd. vsßle, chlamjs. Dief. (mißlungen ist). Hamb. Chr. 290 ; i
(aus lat. velum, fres. volle?). Dusse hebbe lof, beyde auslege sjnt gef
beginen weren twierleie . . ein deil 5 let. Hamb. Okr. 290; It Teilt nu
drogen schepelere als de predikere gi Tindet dar spise . . De dar won
und swarte feylen; de anderen weren dat schal nicht Teilen, de mot ^
gestalt also de barvoten. Bothos Chr. spise mit ans delen. JR. F. 5885
f. 192; Magd. Seh. Chr. 187, 14; ein (Teilinge), Telinge, f. das Feh
noitwech sali sin so wit, dat . . op 10 laßen woran, Versäumnis. Torwillek
ieder side der karen ein fruwe mit we os, ef hir felinge in velle
einer witten feien möge gaen, so dat Tser weghen, dat etc. (1337). Sud'.\
se dei rader nicht en besprengen. ürk. I, nr. 608 ; were ok, dat ien
Wigands Femger. 558; dat H. Wes- felinge Teile Ton Tser wegen je
sels schal Wybbeken laten Tolgen 15 se, so do we etc. (1337). das. L
eyne rode feylen unde einen gronen 612,
rock van erer suster . . u, bdd dar- feilsam, adj. fehisam^ uniücM
auf: eyne nige feilen (1505). Br. (Die Barbiere beklagen sich) dat a
WB. 5, 367; ein samitten hoTctkap- dere frombde inkamelinge, feylsaj
pen und 1 samitten hoth . . Ein nie 20 lantferdinge . . in groter menni
ledderen Tcel. Stader Ärch. 1869, (ihre Nahrung beeinträchtigen), Ha>.
S. 308. In den Voce, meist als ein Z. B. p. 16, 1.
schlechtes Geuxind beeeichnet. Tagila, feiseren, schw. v. triiglich nmd
feyle vel en boze kled. Voc. Kid. u. (Es sündigen gegen das 6. Gebot) I
Locc. penula, feyle, is en olt tosple- 25 saeke feiseren ofte bedenken 0:
ten mantele. Voc. Strais. Vgl. Dief. valsche sentencien gheuen ouer }
$. V. penula. mande ten doede. Tract. über dW
Teilen, Telei, schw. v. fehlen, fehl- GM. Bl. &b.
schlagen, mislingen. feylen, misgan, feit, adj. geschmückt, schön^ fr.
falli. Voc. Strais. Weret, dat iemanne 80 f&it (factus). Au dat hemmel^
de line feylede (der Strick, an detn kleit wart de ruse (die Böse, it,
die Ballen aufgewogen werden, ent- Maria) wunden, ok duke wit u:
glitte^ entschlüpfte) Tnde dat stucke feit Tmme ere hoTet ghewunü
vntfelle, dat were ene marc (HJ.). Farad. 36\v. 37; He (Christus) )^k
Hans, ürk. II, S. 266; feylet em 35 ze (Maria) dale bi sine seideD 1-
an dem gange edder an der haut das, 39^, v. 35; du bist ein lilige ir
(wenn er das hantisem beim Gottes- das. 44h^ v. 29; alle miue blomck
gericht trägt), so blive he neddervel- de sint ieit. 0GB. A. 141^.
lieh. Dühm. L. B. II, § 39 ; were feit, That (= factum). Du en >:.
dat vs dat feylede, dat vs neu gheld 40 niemant vraghen van saken, die
van vangenen en werde, so etc. niet gheerne en hoert, noch van 1
(1345). Sudend. II, nr. 98; Aristo- den feyten. Echte Staet f. 47; '
tiles het geschreuen, wu men in der maus goed sal niet vorboret we^
Staltnisse der ledemate des liues bu- ten wäre (es u)äre denn) van qua ;
tenwendich mach bekennen, wu dat 46 feyte, dat es te weten moort of mo<
herte des mynschen is ghestalt; auer braut (1389). Lüb. ürk. 4, S, ^
dat he dar af gheschreuen, dat feylet wie sinen kinderen guet vergal
ok vndertiden (trifft suweüen nicht in woekeren ofte in anderen qua .
ein). Ecdes. f. 124^ ; unde de bedu- feyte, die etc. Sp. d, kerst. gel, f. 1-]
dinge en feylde en ok nicht (ihre 50 Tel, n. Fell, Haut, sowd der Ih .
VELBRÜGGE 223 VEL(E) VEILE
'f5 der Menschen. Alle dat vee, de stem der Kaufläden^ auf denen Waren
■<}i unde swart Teiles weren. 1 Mos* ausgelegt werden. (Es sündigen gegen
■fK 36 (H.); do he (der Bischof) das 3. Gebot) die dan (an h. Fest-
: >€t was, sneyt he (der Mordet) eme tagen) eren kraem wtleggen of hoere
;ii stück Teiles af. Dial. Chreg, 187; 6 Tinsteren of veldoeren up doen. Tract.
le settede sick to der were snel Vnde ii. d. 10 Gebb. f, 5a; nummand moste
!':h mennigen dor sin Tel. Harteb. syne feldoer up doen, of he en moste
.'d\ f, 60^; ein Tel ten oder rucken, den greven daer groten %j^^xl (Aceise)
Hi. eausen. He (der Tod) wil mi en äff geTen, so dat de rykesten to
I rucken, ök dunket mi, he wil mi 10 Monster tymmerden stenen bogen
le hüt aften. Lüb. Dodend. v. 1274; oTer de dore, so en drofften se em
V belt Lampen Taste twischen si- gyn schattinge gOTen, wante de Tel-
t\i ben Unde begunde em dar ein dor genck up den eren (Eigenthum)
-X to teo. A F. 120; unde menede up. Münst. Chr. i, 109.
lineme ome to rucken ein Tel. das. 15 Tele, Tel, tII (vole, s. unten), vid^
^2; dag unde nacht mid aller macht entw. subst. mit Gen. 1. Tele weges.
:>.a einen iderman plucken . . Ward Dial. Greg. 168; Tele weges wände-
ii zesegt, dat we wat heft, sin fei ren. B. V. 5170; Tele dinges. Lüb.
L :.ta om rucken. Lünteel, Stiftsf. Dodend. v. 287; Tele tydes. Dial. Gr.
:'6\ 7. Als beschimpfende Beeeich- 20 207^; ach, wu Tele is der, de geTaren
r-'ig, wie höt, s. 0. Unde en olde hebben etc. Br. d, Eus. 9^; ik be-
A ward dar ok gebraut, de hadde kenne Tele riker lüde. das. 20h; vele
; n megeden lerd, wo se scheiden lasters unde wederstotes. das. 23^;
y mannen slapen unde nyne kynder eyn lowe lach unde slep. Dar Tele
gen; dit olde Tel ward gerichtet 25 muse umme one lep. Gerh. v. M.16^
:-y. ene Torrederynne des mynsch- 1 u, sonst vielfach, oder 2. adj. so
^en slechtes. Liib. Chr. 2^ 399. Tele mans. Dial. Gr, 161; under der
vel-, Tellebrni^^e , f. Fattbrücke. Telen schare der joden. Brem. kerck.
le (der Graben) touede dar die geb. 83 ; mit veleme volke. Apost.
:ze.üde 80 lange dat hie die Teile- so Gesch. 17, 6; Liib. Chr. 2, 30; in
ligge Tp brachte. Brem. G. Q.63; Telem godesdenste. LiU>. Dodend. v.
y buwh^ scal bliuen beuestet mit 540; mit Teler undoget. das. v. 34;
. •rme Urne, mit eneme. dore Tude Telen tal der bestien beseten se.
t ener Telbruggen (1346). Lüb. 1 Chr. 5, 9 (H.); de Telen hovart.
A. /i*, nr. 854; Tude sterkede dat 35 Jer. 13, 9 (H.). — 3. adv. viel, sehr^
H mit rennebomen unde mit ?el- häufig, he was Til jung. Lüb. Chr. i,
rigben. Lab. Chr. 2, 597; enen 161; en swart, kort minsch van live ;
..raven maken laten . . unde mo- he was doch en man vil bi sprake
i'-Q dar ene velbrucghe Tore maken unde wis in rade. das. 1, 178; so Tel
i>ü (1369). Urk. d. h. V. f. N. 40 drade, Tel kume u. a., bes. häufig
-,rh$. 8, nr. 618. Teina, beinahe, fest. Tel na to male
veldiek, adj. eben, dyt land is tuI (fast gänelich) beroTet Tan denste
' rche Tnde Teldich (campestris). erer leyde (Glieder). Dial. Gr. 227. —
> Mos. i7, 11 (L. ; „hat Berge u. He plach vele unde dicke hir up sime
'^'Uffi.'^ Ltdh:) 45 moshus wesen. Magd, Seh. Chr. 154^
veldiBge, f. offenes Feld, BlachfM. 19. — so vele — so Tele, quanto —
'- gJDp^en dorch de Teldinge. Judith tanto. so Tele alse du dy best set-
' 7 (H.). test to lidende, so Tele wisliker deystu.
veldere, f. FaUthiir; Teldoren hei- Navdg. S. 133.
n aiie4 die Fattbretter vor den Fen- 50 v81(e), Teile, adj. verkäuflich. Teyle,
VELECHEIT 224 VELGE
dat man vorkopen wcl, venalis. Dief. in verdarff komen moghe. Lüne^
n. gl. Thar ne scal nen beckere veyle Urk, FX, S.221. Gewöhnlicher velie
bronwen, the beckere wesen wil, ofte heit.
nen brouwere veyle backen, the brou- yeleklaffer, m. der viel kla/ftj Vt
were wesen wil (1303). Brem. Stat. 5 leumder. Nicht is schendiger dan e:|
46; efft dar twe weren, de dar gud yelklaffer ynde hoverdicL Tumni
to meine (gemeinschaftlich) hadden nr. 1248.
unde worde dem einen sin deel veile yeleUi schw. v. viel machen. I\
(will er es verkaufen)^ so schall de soite word velet de yriunde (mult
ander neghest kop wesen. Dühm. L. 10 plicat amicos) vnde sechtegbet d|
JB. § 150; he bot veile (Var. vele) viende. Ecdes. f. 19h (Sir. 6, 5); ^
alle sin gut. Zeno 90; ock en sch^ lef het sinen sone, de vele om c,
men neyn gudt . • dingen, kopen, gheyselen. Ecdes. f. 183^ (Sir. 3o, l
dat men wedder vorkopen wil, id en ydlen, yeilen, schw. v. feilen, £'j
hebbe dre dage veel ghewesen (1489). 15 Verkaufe bieten. Wanner einer, a
JSrem. iSito^. ^88; dat de kremer bern- aver 25 jaren olt, einem andtp
steen paternoster to kope veyle heb- syne guder feylet und um ein geriit.
ben. lAib. Z. R. 288; de echte stat gelt verkoepen wil etc. Ost fr. L. i.
werd mankt velen veil geholden man- /i, 295 ; so wor ein bederve n}:i
nigerwegen. Lüb. Dodend. v. 1486; 20 heft enen son, de to sinen jaren kv
alle de yenne, de mit erer veilen men is, de koft unde velet (in ah
habe de stad van Bremen soken deren Uss. seilet) van sines vader ^
(1408). Cassely Brem. 78 ; hevet dar ghene etc. (1433). Brem. Stat. 46'
(in tavemen) en veyle ber to deme wan de koplude sodane gud veyit
tappen. Gosl. Stat. 51, 21; de dat 25 Vnde wylt de gaue godes also d
(vngheue suluer) heuet vorebracht, len (es ist von Simonie die Futu,
seghet he, he hebbe dat ghenomen Josef, V. d. 7 Tods. v. 4122; (u
mit sineme ueilen kope (lat. in uena- konyg ene — den Naboth — gerL
litatibus), he mach etc. Liih. R. 312; to sik nam Vnde veylde eme dy
und stunt (die Theurung) so . . van so garden an, wünschte vofi ihm eu /:.« «
pingesten went to heremissen, do fen, bot ihm einen Kaufpreis, dus. 1
wart dat bet veiler (wotdfeüer). Magd. 3040.) dat se den berynck nemand« :
Seh. Chr. 410y 21. — Auch der Ort, scheiden veylen efte to kope bedt .
wo etwas feil geboten udrd, heißt veile. Classen, V. Lüb. Vogte su Schon<
Komet lüde an eine veyle taverne 35 S. 7; ock dat bodecholt unde beut
(enen veilen kroch), Wirtshat^s. Lüb, holt en schal nement copen, behalt.:
R. 537; in deme veylen stoven oder bodekere, idt en hebbe sine tyd g^
stofhuse mach men wol overhorighe legen. Darna mach idt kopen, we t:'
lüde upholden. Gosl. Stat. 50, 29; will, unde feilen dat to der bodekti
de wile dat vat vor deme veylen tap- 40 behuf (1375). Hamb. Z. B. 31, 1'^
pen steit, d. h. so lange noch Bier yelesnaeker, Schwätzer. Den swi-
verkauft wird. das. 51, 14; inlegher genden mund louet alle lacht, went-
to holdende in einen veylen kroge (aber) den velesnakker strafet &:.
thor Himmelsporten (1479). (Pratje) vntucht. Ecdes. f. 26^.
Altes u. Neues etc. XL S, 201. 45 velevrÄt, Vielfraß. War sach nv :
vele-f veliclieit, f. Vielheit, Menge. einen velevrät dicke unde vet? Tuf*-
De dar bekeret den sunder . . de nie. nr. 228.
vordecket de velecheyt der sunde. Teige, (Bad)felge. circumferenti.i.
Ecdes. f. pb; so dat dorch de veli- Bieffmb. n. gl. $. v. — It. 8 p. 5 scL
cheit der personen dat closter nicht 60 L. vor de velgen to hauwende tc-:
ev
VELHAFTICH 225 VELICHEIT
: ü waterrade (14:92). Z. f. Nieders, Betreff deren man sicher ist^ steht ge-
'■1, S. 167. wohnlich im Genetiv; die Person^ gegen
^elhaftieh, a<(/. s^um Feilen geneigt^ welche man geschützt ist^ auch durch
/Ä etc, Schege ouer, dat de pylre den Gen. oder die Präpos, vor. — sie
.laftig edder van jemanden gebro- 5 scolden velich wesen liues unde gu-
:. iiorden etc. Cod. JBrdft. i, 14, 259, des. Brem, G. Q. 156 und so häufig;
\ flieh, veiliehy adj, sicher, geschützt unde nam ed (dat gut) den borgeren
' (jefahrf bes, vor räuberischen oder und faadde on nue entsecht unde se
-'ijcn Anfällen, altfr. felich, fei- alles dinges velich weren vor om.
h. " Vgl. Zockers Z. f. d. Phü, 3, 10 Magd, Seh, Chr, 223, 4 ; velich sin
• : Gr, WB, s. V, fehlig. — De ut ainde to hus vor aller malkem.
-.n eagele beuen dar vore (vor Brschw. Chr, i, 90, 19; also dat byn-
"i jüngsten Gerichte), de doch der nen der tyd malk des anderen veligh
...L-.it synt al velich. Serm. evang, wesen schal (1375), LÜb, ürk. 4, nr.
>' . konde de hane spreken, he 15 247; desse stucke hebben vns de van
Lie velich eegghen: ik wil god L. gedan wedder truwe unde weder
1 yen. das. 184^ ; dar worden (von recht, alze wi erer velich weren, lyues
• Schießen) toworpen beyde hus vnde gudes (1397). das, 4, nr, 658,
i^kerken unde nement konde uppe — Häufig mit Synonymen vei'bunden,
: Straten ofte in den husen velich 20 vor sodaue walt unde vare seker unde
^ n. Lüb, Chr. 2, 530; wu sal ein, velich. Hanov. St. B, 244; veihch
•elästet is mit golde, velich gaen unde seker. Bavenst, f. 3^ ; de queme
i T den morderen? Br. d.Eus. 10; wol seker unde velich over laut. Lu-
• wunden, de ßint eyn velich rouwe- dcif v, S, c, 1 ; dat se noch buten
i*: der armen sundere. 0GB, B. 26 noch binnen velich edder seker wesen
' ; aldus langhe hebben gi desse mochten. Röbel, ürtheilsb, f, 50^; se-
; it^ velich gheholden vor vromede ker, felich, vmbehindertt vnde vmbe-
• t . Korner 229c ; ene velige stede. schediget etc. (in e. Geleitsbriefe).
riii. G, Q. 61; strate. das, 155; Strals. Chr. i, 371; velich unde un-
-uiKim veligen lande. Lcibn, 3, 198; 30 behart. Stader Arch, 2^ S, 92; fri,
i veliger dach ist ein Landfriedens- velig. Ncoc. 2^ 221,
;■ an welchem die Feindseligkeiten v^lieh, als SubsL =, velicheit. He
i^itllt uerden u. frei Geleit gege- lovede eme velich lives unde gudes.
. uird; Waffenstillstand. In veligen Lüb, Chr, J, 159; vgl. 2^ 510 u. 2^
-'.n (diebus festis). Chr, Sei, 302, 35 590; Vicke van Bulow de is uoruestet
. be let et bringhen an enen veli- dar vmme, dat he Br. vorreet vnde
i dach; ander deme daghe leghede louede em velich vth vnde in, dar
enen hof to B. Lüb, Chr, 2, 52; ward he bynnen vormordet (1395),
brachtent in enen velichen dag Lib, proscr. Wism. 42; dat se scho-
• to deme anderen somere. das. i, 40 len unde moghen wedder inkamen in
">; it scheide stan in veligen dagen. de stad to Bremen in ere staet unde
2, 347; eyn velich dach schal ere velich, jewelik na siner acht unde
v.lden werden (^iiSö;. Dithm.ürkb. werde. Brem. Taf. Art. 3 (Br. WB.
79; de velliche dach schal anstan i, 370).
Ir: beginnen . . unde schal waren 45 vdlicheiti f. Sicherheit^ guter Friede^
•i tho etc. (1344). Westphai. 4, sicheres Geleit. Wultu mit weme over
■ Auch mit vrede verbunden. He velt gan, we he si, su an, unde wor-
in vienÜiker wise an veligeme hen sin wille steit; so machstu gan
le der dat lant to Holsten (1447). in velicheit. Wiggert 2, 17, 72; tret
hm. ürk. & 48. — Die Sache, in 60 to (du Sünder, zu Christo) mit ve-
*ti .uclate4«r4. WAru^bueh. Y. }5
VELICHEIT 226 VELIGEN
I
licheit ane twyuele in dynem louen, sie ene velighen wolden binnen Bi
so maket dy dyn loue salich. Serm. men vor den erczebischup. Brem.
evang. f. 83^; were en ghevelighet Q, 122; wille gy se velighen vor
unde det in der selven velicheyt ene de etc. Lüb. Chr. 1^ 421; hertich
vredebrake. Gosl, Stat, 39^ 17; of de 5 vorbodede to sik den knapen N.
voghet enne velighet umme scult, der unde velegede ene vor alle sine vyr zi
he sich untsculdighen wel, of he der vor sik in ene mole. das, 2, 511 :
scult bekant . . so is de velicheyt worden wedder in de stad gbev.
Ute. das, 72^ 33; de Denen wolden ghet (1376). Lüb. ürk. 4, trr. ;.'j
den hertoghen slan binnen velicheyt. lo ok velegheden se erer vele to &j
Lüb. Chr. i, 163; se quemen tosa- (bewogen sie durch Verheißung fr*
mende in guder velicheit. das. 1, 44; Geleites sur Rückkehr). Brschw, (.
in guden vrede unde velicheyt. das. i, 347^ 30; do veligheden se <
2^ 85 ; in guder velicheit unde in van dem torn (versprac/wn^ daß tr
vreden. Lüb. Urk. 2, 700; alle dingk 15 gefährdet herunter steigen dürfe). 3/.
schal binnen disser tidt an frede stan Seh. Chr. 404^ 24 ; do veleghedt^
unde an velicheit (1344). Westphal. de koning, dat see aflf quemen u:
4, 980; vrede unde velicheit hebben. huldigheden eme. Korner 236a: .
Br. WB. 1, 371; bynnen der herren gheven se dat slot unde de veüj:
vrede vnde velicheyt. Maltis. Urk. 2, 20 den se äff myd al erer have.
34; de en scal neues leydes ofte ve- 244d; desse rouere vnde berr
ligheit neten, das. 2, 94; dat leide schole wi nicht leyden edder veli^
vnde velicheid schal deger neue macht binnen unsen landen. Mekl. J^^/.
hebben. das. 2^ 222; dat wy (den 7, 277; dat de rad hir nema
Juden geben) vnse velicheit vnde ge- 25 velighen noch leyden en schole v
leide. Old. ürk. v. 1539; seker ve- der stat schot unde plicht, Il\
licheid und geleide. -4rcA. /*. ^. SacAs. St. R. 339; scholen nenen tm
1846^ 8. 79; velicheit vnd geleide vnde misdedere leyden vnde vuL
truweliken holden an arghelist (^4Öi^. etc. Maltz. Urk. 2^ 124: sey e« .
Stddend. P, nr. 138. — N. N. gheven 30 vor uns geleydet und geveyliget -■
se velicheyt to sik to komende velich v. Steinen^ West f. Gesch. ^, ;
lives u. ghudes. Brschw. Chr. 1, 547, unde scholen em vnde den sin« u.
15; Sicherheit, Sorglosigkeit ? Dit vur dat gelt boren, dat gelt velig'-n \
quam to weghe van velicheit der slap- leyden bet in sin beholt. Hahu. '
scholer; de quemen des avendes to 35 2y 123; dit sulver sculn se un^ f
hus vordrunken u. vorsumeden dat reden (zahlen) to Hildensem . . u:
licht. Lüb. Chr. 2^600. (= welicheit?) scoln uns dat veleghen vor all^r'
vfelicheit, /*. das Feilbieten, velicheit dor se don unde laten willet (1-.
noch velen kouff geuen. Lacombl. 4, Urk. d. St. Hannov. nr. 142; dat >
nr. 97. 40 unde de boden des geldes scule
vMichliken, adv. sicher^ tuto. Tech velyghen vor uns . . so scal ni»j:i
he velichliken dorch syn land. Kor- geld velyghen vor allerhande hii:
ner 99^. nisse ane (ausgenommen) vor «■
veligen (veiligen), 5cA«<7, v. 5cÄ«^^ew, (1329). Gott. Urk. i, nr. 117; \
sicheren; velicheit, sicheres Geleit, 45 willen dat gheld velighen vnde Kv
geben, sicher geleiten und hinschaffen. von der stad to Brunsw. oucr
8. Göschen^ Gosl. Stat. 431 ff. — He mile in welk biek se dat hebbt n \
mach leggen ene brandmuren sin hus len (1346). Sudend. II, nr. 15:,\
medethoYeleghen (1334). Brem. Stat. scuUen dat gheld dar velighen, :
189; leet sie (den Rath) bidden, dat 60 be is bedarf (1345). das. //, wr. i
j '
VELIGEN 227 VELLEN
TÜi^i, ddp. sicher. Se konde mcht kopenschop to unser stat bringen
men yeligen dor Ungern (nee pa- (1489), Brem, Stat. 669; nummand,
bat ei iter secnrum). Chr. Sd. de yelinge hadde off kopenschap.
^,19. Münst. Chr. i, 109; alle veilinge
Te-t Teiluge, f. Feilbieten^ Verkauf y 5 (omnia venalia). Nehem. 13, 6 (H.).
imie/; Ware, die feilgeboten wird. yelinge,/'. FeAJjJfan^e^. /S^. veilinge.
unend van vnsen (des Klosters) yelkener, m. Falkner, vnse hole
«deren, knechten edder inghesinde van Sassen de beitede (beiete) mit
kület ienich hantwerk ouen edder enem valken vnd waz na mit dem
feoschop driuen noch veylinghe 10 velkenere alleyne etc. (IdOO). Sudend.
kbeo (1406). Lüneb. Urk. VII, nr. 9, nr. 73.
ü; gbeste, de veylinge to Unna YellegilieTjm. Fellhändler {z=ihnde'
nget, dat sie an welkerhande ghude koper ?). ein jeger, ein veUegilder etc.
i äf, de mof ghen ere gh&t in eren Lüb. Dodend. v. 1162.
eddaghen verkopen. Unnaer Freibr. 16 yelleken, n. Dem, eu vel. De
lU^y Art. 23 ; de satynge van worme maken velleken umme sik her
kere reylinge, van den visschmen- alzo en syden worme de syden etc.
lerea unde van allerhande veylinge. Komer 135h; de velken der zicken.
t Art. 28; nomeden se Venecia 1 Mos, 27, 16.
reaalitate, dat is ghesecht van 20 vellen, adj, aus Fell gemacht, ledern.
fliughe, wente se hadden dar to enen vellen gordel. Matth, 3, 4 (U.).
B« ersten vische veyle. Korner vellen, schw. v. 1. fällen, fallen
l^: we in emme huse medinghe machen oder laßen. Segge dessen lu-
vet aode darinne wonet, de scal den, dat se snelliken ere segel vellen.
irimie hebben also guden vrede 25 Lüb. Passional f. 103c ; do vellede
^ de wert selve, dar si veylinghe he do sine segele unde sine ankere,
^örr. weylinghe ; velinge) oder nen. Leibn. 3, 214 ; vnde (god) stedet des
J*' Sa^. 51, 26 ; ok en schal vnse nicht, dat he in der bekoiringhe ghe-
«lied . . des midwekens . . nener- vellet werde. Ecdes. f. 8c ; neen
ft veylinge edder andere kopenschop, 30 ghunste, nen ghaue kan dat recht
■ ffiC'D to dem markede veyle brin- (in Gottes Gericht) vellen ichte brey-
d. nemen etc. (1371). Sudend. 4, ken. das. 44^; der Fransoysere wor-
• ^^1 \ alle man, de bynnen Boec- den ok vele ghevellet (niedergehauen).
ite wonachtich ys, de also ghe- Korner 241h; wunnen de stad unde
ii TS, dat he borgher weerden 35 velleden do dar bynnen mer wen
^k de sal borgher weerden, of he druttich dusent Volkes, das, 206^;
Sil gkeene veelinge hebben, he de pape hadde einen vorkenstel, dar
I gheue daer sysen af ghelyck enen mit he Hinzen vellen wolde. R. V.
»^mden manne. Wigands Arch. 3, 1195. — 2. heruntersetjs^en, mindei*n,
we ok vppe der werde (Wurthe) 40 nachlaßen. Wanner ok vromede zol-
Mi^her wonhafftich wert, de en tere mid orem zolte to markede ko-
bai dar nener velinge bruken an met, so scholet de zoltere, de hir
»ptnedderan vorkopendeetc^i^^ö^/ wonhaftich sint, nicht vellen den kop
^'■iid. II, nr. 189; nimpt en man mid orem zolte. Hanov, St, R, 471;
' ^Q paot vor sine schult oder uor 45 dar tho velleden se eer XII jar lanck
ie velinghe ( Vdr. veylinge) etc. Lüb. alle jar X m. (gaben Ren^ission der
^ o^9; alle de ghenne, de de stad Pacht) (1488), Wism, Reg, S. Spir. ;
r. myt eren kopenschuppen unde bearbeiden, wo he syne creditoren
fcgen Torsoken etc. (1448). Cassel, . . darben bewegen (wolde), dath se
A 265; wagen, de velinge und 50 ehme in oren ock nastelligen summen
16*
VELLICH 228 VELLINGE
vnd schulden wes nhageuen vnd fei- hegeder bank vnd ward dar vel!
len machten. Wism. Zeugeb. p. 316; HalL Schöppetib, f, 6Sb; do vulq
doch 80 hebbet se uns dorch sunder- dy vruwe vnd N, wart vellicb
gher fruntschup willen ghevellet unde houes. das, 65. — 3. = gevtl.
vorgheven twehundert mark penninge 5 passend, geschickt. He (ein Kl
an der vorscreven summen. S. H. L. mot wol syne sake eneme and j
Urh, II, 375; weret, dat eyn geselle manne beuelen, de dar vellich ti.
im ampte vryede vnde begerede eyns (im Text: de wys unde klok da
meysters dochter to der ehe, deme is). Lüb. R, 485, Anm. 4; \ve
machmen vellen ofifte entsinken im 10 liger is van den olderluden dat 1
denste myt vulbort der olderlude. to holdende, de sal et holden (24
Lüb. Z, jR. 200; do de sehstede vnd Hans, Urh, II, Ä 276; were ok s
de hertogen van Mekelborch . . mit dat mank den presteren, de u:
erer munte felleden (den Wert der leven vrouwen myssen unde tyii
Münzen herabsetzten), Kantzow 163, 15 sen unde singhen scolen, etlik %\
— 3. eine Sache zu Boden schlagen, de des nicht war en neme eddtr
sie beendigen, entscheiden. Doch en nicht vellich to en were, so m^::
konden se dat alzo slicht nycht afi wy enen anderen dar to kesoL
deghedinghen . . Des vellede de rad dar uughaftich vnde vellich Xo
dat darmede, dat se deden 2000 20 Behr. Urh, 4, 31; enen prester.
mark den herren uppe de Asseborch. dar vellich unde bequeme to is(iT
Brschw. Ohr, 1, 188, 12. — 4. verur- Pyl, Pomm. Geneal. II, S, 209; (.:
theüen. Vnd de (die 12 bunden) scho- ok tho olderluden koren) . . tu
len ere houede tosamen holden vnd dar vellich unde nütte tho ^
de scholen ene (den der Nothzucht 25 (1393). Hans, Rec. 4, 106; int -
Angeklagten) vellen efte fryen by mögen de bruwere kezen 4 older.
staendem dinge . * so scholen se ene de en Dutte vnde vellich siu. i
vellen tom dode. Eichth, 567, §4; Z, R. 181; ramen uppe enen^ J
vnde velleden (^die Jlförder^ tom swerde vor dat mene beste aller velli..
(1462). Falchs Staatsb. Magaz. 8, 680 30 d&aket wesen. Greifsw. Si. Vuf.
u, 9, 701, 4; vnd etlike segghen, weder \
yellieli, adj, 1, hinfallig, schwach, wint sin gudt, de anderen redei.
Dat ick so vellich vnde kranck byn de wint nicht vellich sy. Ham'
den passien unde bekoringen wedder 308, 9,
to Stande. Navolg. 3, 22, — 2. = ne- 35 vellichliken, adv, zum Fallt .,
dervellich, caducus in causa, in einer neigt, hinfällig. De steyt alto
Klage, einem Prozess etc. verlierend, liken vnde vellichliken, de niv:!
unterliegend. De clager sal sweren, sin sorchvoldicheyt an set an
dat de saken waer synt de he ghe- Navolg. 3, 19,
claget heft, ende daer mede wort de 40 vellike, ado. heftig. He war:
ander vellich. Richth, 320, § 46 ; wel vellike geslagen, dat do wunde >;
in der vorschreuen sake vellich wor- lychams vormorwede in eme de 1
de, die sali den broke, kost ende all heit sines horten. DiaL Chrty. .
onraedt vp staen. das, 527, §29; (^iZu fei, iniquus, velleke, inique ^ /
(bringt jem, einen Zeugen nicht nach ^5 btlg, 7, 1, Dief. s, v. Das n\ i-
Jahr u. Tag,) so is he vellich synes noch jetzt gebräuchlich im Sinnt .
warendes vnd moth antworden, so rasch, heftig, stark, e, B. ein ^v.
hoch alse me ene ansprickt. Lüb, J?. u. a, VgL Stürenb, s, v,)
510, Anm, 4 ; do künde hie nicht vellinge, f> das FallenJaßefi^ II
vulkomen mit sinen getugen vor ge- so mindern des Wertes etc, Ok schal
VELSCHENEK 229 VELTACKER
Lt nene Tellinge maken, kumpt oder to uelde ladet buten de etat
r tlage over, he schal dat vorboten (lat, ad campum citaverit, ad bellum
1 oldermannen. (in den ältesten provocat) erae to lästere .. he schal etc.
.', Bestimmungen der Gewand- Lilb, R. 282; isset dat iemant den
, • ;'.
• der in Stralsund^ aus der 2, Hälfte 6 anderen tho kampe ladet tho velde
li J.) Fock, Rüg, Potnm. Gesch. . . de sali etc. Rig. St. R, 22^ 15;
JIS; nemet en man en pant vor doch wu mechtich he is (der große
r schult edder vor syne vellinghe Khan), nochten heflft ome de kon-
l-' komet en ander vnde secht, dat ningk van Sava ichteswanne uppe
ne gestolen. Lüb. R. 424 (III^ 10 dem velde affgewunnen myt stride
, d.Kjegen S. 329^ 11^ 161 uelinghe unde hefift one jaghet van deme velde.
r v-ylinge, tcas xcol richtiger ist. Mandeville, Reisen f. 46c ; weret, dat
•^rkmstcert ist wwr, daß ein an- wy vppe en velt quemen vnde stre-
r Cjd. an dieser Stelle statt vel- den vnde vromen nemen (1397), Su-
:- hat: oflfte in vormynringe sziner 15 dend. S, nr, 205; weret dat we vnd
It). he vp ein veld quemen vnd dar vor-
vlschencp, w. Fälscher, Falsch- dingeden etc. (1396). das. nr. 190;
'-rr. falsarius. Chr. d, nordelb. S. to velde komen. R, V. 4753; men
', se sint velschener der gebode sette mi kamp, velt unde dach, das,
s. Bruns Beitr. 190 (velscherer 20 4426; dat velt holden, behaupten^
>>;;; Den wokener unt ok den siegen, das. 6771; de Dudeschen be-
r. den velschener etc. Redent, beiden to deme lesten dat veld (es
11^3. ist von e. Seeschlacht die Rede), Kor-
•'lachen, w. Fälscher, Betrüger, ner f. 249^; vrigbreue derjennen, de
.ler edder glisenere . . dede myt 25 dorch gunst vnde guden willen ge-
' '»m schine de lüde ghecken. adelt vnde vrigegeuen sint myt wa-
'. iia}\g. f. 179^; do settede de pen butem deme velde, d. h. nicht
lal den vehcher (der eine päbst- wegen Kriegsthaten im Felde (1450),
lUUe gefälscht hatte) uppe de Falcks Staatsb. Mag. 8,670, Bildl:
IQ unde leet ene drye naked 30 to velde bringen, vorbringen. Mochte
:. vor der processien. Lüb. Chr, he dat bewisen, dat he dat recht
• *. vullenkomen hadde to velde bracht,
- Nf-heric, f. Fälscherei, Betrtig, so schal he in der sake recht bliven
•ieiverie, ran velscherie. Magd, unde umme der sake willen neyn
^ '/<>•. 414y 33; dat en laken to 35 recht mer to velde bringen, keinen
il . . dar wart up ghevunden, dat Eid weiter zu leisten haben, Dithm,
^ vt^Iserie. Hanov. St. R, 375. L. R. § 64 u. das. II, Art. 191; eflft
•Ist, adv. eu vele (es ist die als de sakewold dat recht vpdriuen wolde,
'• (gebrauchte Genetivendung veles so schal he dat vpdriuen mit enem
'i'm so häufig nach einem s an- 40 godes rechte vp dem sulven male,
^>*Hen t). Dat puluer was velst wan dat recht to velde komen is.
t. vucht vnde ghans vorkomen. das, II, Art. 36.
.'. to Oidersum f. 10^; ghy kämet yeltacker, m. Acker, der im (freien)
rii tle velst to vroe. das. 14. Felde liegt, hove, de von veitackere
It, H. (das freie, offene) Feld. In 45 to gharden gemaket ^iut (1385). Wal-
'- velde efte in deme wolde. R. kenr. Urk. nr. 986 ; were oc, dad we,
::i2; wan de Senate over velt de rad, to ghemeyner nut bebuweden
' SU Hause) was. Körner 120^. arthafteghen veltager (^d. i. veltacker),
'is Kampfsatz, So we den an- so scolde we liker wys, also hir vor
a dhef oder rouere . . scheidet 50 bescreven is, gheven von deme mor-
VELTDACH 280 VELTGUT
ghen enne scilling (1330), das. nr. unde timber ynde yeltgande ve. Ssj^
866; dat de bure den Scbyrenbul, et I, J30, 1. (es ist wd das Viek^ da
sy yeltacker eder holt, roweliken sco- von dem Hirten ins Fdd getridei
len bebolden (1346). Oött. Urk. I, wird. vgl. II, 54, 5.) S. auch velt
nr. 163. 5 genge.
veltdaeh, m. Tag (Versammlung) Ycltgenge, -^ge vd, Vieh, da
auf freiein Felde. Andere leghelke von dem Hirten ins Feld getridei
daghe . . menden se dar veltdage wird, Ock mach he or (der Mam
mede, dar id bewile mit der schedinge seiner Frau als Morgengahe) gevei
vnendeliken veret (die oft resuUat- lO alle veltgenge vhe, perde, swin, rin
los verlaufen), sint wi nicht plichtich dere, tzegen, de to yelde gan \mi{
to holdende (1404). Sudend. 9, 8.326, de herde bewaret. Bruns, Beut, z\
29; Vm wilke twydracht vele kost- d, d. Rechten, vgl. Ssp. I, 20, 1, m
lyke sware grote veltdage geholden der Cod. Oldenb. hat yeltginghe; an-
sint. Gr. Weisth. 3, 86 (es handelt 16 dere veitgange, -gunge.
sich um Grenzhestimmungen). veltgevenknis , ist wöl = velt-
Velten = Valentin. Valentin war Sicherheit (s. Gr. WB. s. v.), ia&
Patron gegen Pest u. Epilepsie, Mund- Gelöbnis eines im Felde Gefangenen
art. 6, 2 ; Lappenb. eu Lauremb. 230; entw. eu bestimmter Zeit und an ti-
W. Wackernagel in Pf. Germ. 5, 296. 20 nem bestimmten Orte als Gefangenen
S. Valentine was befalen vam anti- sich eu stellen, oder nicht mehr gegen
christischen gade, dat he de, so de den Feind zu dienen. Do heft enne
vallende süke hedden, muste wedder graue Cristoffer vnde der ouerste by
vphelpen, wenn se Buchtende tho em ener veltgeuenknysse de band affge-
schryeden. N. Gryse, Spegel F3; 25 nomen, lauen vnde sweren lathen in
flocket sinem kinde vnde sprickt ; drey maentydes tegens den hoip njrcht
wene (weine), dat dy sanct Veltens to denen vnde enne bynnen Olden-
kranckheit rore vnde dy de dodt horch, dar he noch is, bedageth eto.
worge. ders. L. B. fr, 28, H3h; se Old. Urk. v. 1538; so onen.. jenige
hedden schir gekregen sunt Veltens 80 insperunge . . in gescheye, will ich
sucht, Begunden derhaluen tho ropen : onen dessuluigen in ein veltfenct
vorlaren ! vorlaren I Joh. Fries, 117; nusse vorfallen syn. Old. Urk. v. 154S;
dat perdt mach wol hir stan Unde wert, dat ik den van Dortmund den
mach sunte Veltens lyden han. Brem. breiff in er seker behalt nicht en be-
Jahrb. 1, 182, 64 ; ick wolde, dat 35 stelte, so loue ik eyne rechte velt-
potz feiten slöge darin. Joch. Schlu, venknisse to holden, dar vor in to
1)2; so schlegt S. Veltens wunden komen in de stad Dortmunde in
drein. Z. f. N. Sachs. 1852, S. 324; Cunne Carstorpche hus myt myns
dat di St. Veiten hale ! (res tibi male selfs lyue, enen knechte vnd twen
eveniat). Brem. Mscr. 40 reysigenperden('i458^. jFaÄn«, Dar/w.
veltgände, adj. ins Feld gehend. II, nr. 536.
Wat he achterlete veltvlegende ende veltgftt, n. Landgut, praedium.
veltgaende, dat vorervede an den he- Deit eyn unser borgere deme ande-
ren (1324). Kindl. Eörigk. 383 ; vnde ren veltgud umme maldere, der msl-
de zulue or ammechtman schal vns 45 dere is he ome plichtich to gevende.
ok vredegut geuen ieghen vnse bu- Bruns, Beitr. zu d. deutsdi. B. P'
werk vnde veltgande vee vor dem 82; id. en schal neymeut neyn velt-
slote, alze dat redelik is (1396). Su- gut kopen sundef by witscop des
dend, 8, S. 115, 43 ; als Morgengabe rades. Brschw. Urkb. 1, 66, 36. -
mag der Mann seiner Frau geben . . 50 Änm. In einem Codex des
VELTHON 231 VEME
/, 50, 1) steht veitgut = velt- veltrede, centaurea. Voc, Engdh.
gande ve. veltrOf, m, Beraubung des Feldes,
reltkde, n. Feld-^ Rebhuhn^ Midier (vgl, ackerröf, hüsrof.) weer eenich
tyt (unterdessen) schreyeden sick de man, de den anderen dede een roeff
ihtsiegtcfi) Bninswickesche weder to 5 an eise holt . . of anderen weken
hope, als de veltboener doen. Ben, holte . . die sal breken enen veltrofif
ö7i. (d. A. dieselbe Strafe verwirkt haben ^
reltkarde, y^auf dem Felde gewach- als wenn er einen Feldraub begangen
seae Kardeti^ die elastisch sind u, das hätte)^ dat synt twe houetlose. Bichth.
Hoar nicht eu gewaltsam herausreißen^ 10 p, 525.
wie es durch eiserne Karden gesche- veltschedinge, f, Feldgrenee, (hoflf)
htnmuß,*^ Wehrm. de lakenn schall de dar in der veltschedinghe belegen
men beredenn mith veltkartenn vnnd is (1394), Lüneb, Urk. XV, S. 152,
kt-yoenn iserenn karthenn. Lub, Z, veltslachtich, adj. im Felde ge-
R 306. 16 schlagen ? und thom latesten also na-
yeltkloeke, f, scherzhaft für : Gal- gedrungen, dat de Saracenen loepens
^. Se slan doch solckes alles in und feldslachtich gewurden, und in
den wyndt, beth dath se ock na den oren geweidigen hoepen geweken sin-
gälgenberge geslepet werden vnde nen. Ben, 52, (Druckf. statt feld-
eioen knepel in der veltklocken geuen, 20 fluchtich ?)
vnd de wyudt se anfanget in dem yeltslachtunge, /*. Feldschlacht, We
galgenswengel tho bögende ynd tho vele sind erstoken und in veltslach-
drögende. N, Gryse, L, B, fr. 10, tungen umme gebrocht. Lüntzel^
Bog. 12y 1 (van ungehorsamen Kin- Stiftsf, 122,
i^rn). 25 yeltstrike == veltpert. Den mul
Teltkomel, -kamel, -komen, Feld- (gilt man eum Wergeide) mit achte
Vü^mel, S, Goth, Arjsneib, Regel 2, Schillingen unde den tochossen unde
5. 21. den veltstriken. Ssp. 3, 51y 1 (mit
Teltmonnik , vagierender Mönch, vielen Varr. veltsterke , -striezen,
(ret. sax.) frater ordinis mendicantium, 30 -strintczen, -stutten u, a.) S. Hom.
monachus castrensis. KU. Auch von im Gl,
den Cistersiensern. Item ys geopen- veltswin, n. Feldschwein, das frei
baret, wo dat de veltmonike in eren umherläuft. Ok hefft de rad uppe
klosteren hebben wuUenwevere, scho- desse tid to dem kampe . . 4 wa-
makere und lüde van allerleye amp- 35 ghenperde und by 2V2 stighe ko-
ten, de en des mer maken, wen en vehes lüttek unde grot . . und by
sulven behuf ys (1385). Hans. Rec. 5 stighe veltswyn ane de sue. Brschw.
2, 363; he (St. Bernhard) let sik Chr. 1, 258, 1,
kleden in den orden der grawen velt- yeltvluchtich, adj. der das (Kampf-)
monike. Lüb. Chr. 1, 21, 40 feld räumt. Also do Gersik dat vor-
veltpert, n. Fddpferd, d. i, ein nam, do wort he veltvluchtich unde
sdches, das noch frei im Feld umher- toch torugge. Lüb. Chr. 2, 312 ; dem-
l''iuß. Dar (£ur morgengave) hört to nach graeff Fr. alle siner vestunge,
alle veltperde. Ssp. I, 24, 1 (daisu die landt vnd luede bereuet, iß veltfluch-
üs. nr. 83 erklärend: umbeselet als 45 tigh int stifft van L. gekommen. Seib,
di in einer hude (stude ?) ghan unde Qu. 1, 21.
nicht getoghen hebben) ; andere velt- ye-maget, Viehmagd. Vnde [gy]
perde, die to vuUeme arbeide dogen beten mi du, alse wen ick yuue fhe-
^^mjlich sind), das, III, 51^ 1, — maget were. Wism. Brief v, 1611.
y^. strintz. 50 veme, f. Eichelmast, abductio por-
VEME 232 VEMENOTE
corum in silvam, der Zins oder die (Saxonum) lingua veme dicitur. JSaiir.
Abgabe dafür, Mastgeld. Weret, dath v. Herford (f 1370), S. 30; so gaf
wy 8wyne in de vheme nemen, dat he ene ock en sunderlick hemelick
scolde wy deylen ynde de baden dar- gherichte, dat de veme to dude heeth.
van holden (1431). Cod. Brdb. /, J25, 5 Korner 23c ; unde (der Kläger) spreke;
S. 306 ; dat de genante Q. vnd alle dat de man . . der hogen (Var, ho-
siene lehen-eruen alle jähre . . mo- gesten) veme vorscult hebbe, also alse
gen . . in de mast drieuen in vnsern he to rechte sin lif vorwarcht hebbe.
holte ein schock schwiene, vnd se Gosl. Stat. 36, 21; me scal dem
en schollen dar kein vehm van geuen. 10 scrodere volgen mit der veme. Leüm.
das. S. 365; hebben to gevunden 5, 445, 16; in de veme schriTen.
deme torne to Bleckede . . ift dar Brschw. Urk. I, S. 45, S. Weiteres
avericheit (übrigkeit. Reichlichkeit) in Wigand Feme, u. Walter^ Deutsche
der mast were . . eine vehme mach Rechtsgesch.
darin legghen, doch dat it matigen 15 yemebrSf, m. Fehmbrief. Den veme-
toghan möge (1503). Gr. Weisth. 3, bref (gegen einen rovere unde boden-
230; swine upfemen, Schweine in die stulpere, deme ghevolgbelj|^art Tor
Mast verdingen. Br. WB. 1, 372; dat slot . . unde wart geri^Btet unde
vgl. Frisch 1, 254^; fehm-geld, Mast- ghesat uppe eyn rat) heftiA^f mede
geld ; fehm-maal, das Med, das den 20 beseghelt (1392). Hans. Bee. 4, S.
Schweinen aufgebrannt tmrd, die in 40; wy bekennen in dessen bryne,
die Mast getrieben werden; fehm- dat wy met guden willen syen in des-
Schweine, Mastschweine; einfehmen sen feym vnde in den lantfrede . .
u. ausfehmen, das Treiben in die Den wylle wy stede vnde gantz hal-
Eichelmast u. aus derselben. „Es fäUt 26 den also, alse dy feymbrief vetwiset.
unmöglich bis in die Quelle eines so Fidic. Dipl. Beitr. 2, S. 95.
spät u. sparsam beiseugten Ausdruckes vemedink, n. FehmgeritJU, außer-
au dringen.'^ Gr. WB. 3, 1516. Doch ordentlicher Gerichtshof, eur Sicherung
iM es wöl contrahiert aus vedema: des Landfriedens eingesetet; nur in
item dicunt, quod melior porcus, qui 30 Westfalen heimlich. Do greue Gberd
provenit de pastu porcorum, scilicet dat vemeding sat oppe der Store,
vedema, est scabinorum. Gr. R. Ä. sende wi eme umme siner bede wil-
522; vgl. vedeme swyn. Cod. trad. len 300 man myd den wapeneo.
Westf S. 162. Dazu Woeste (Z. d. Hamb. Urk. I, 672 ; u. sonst. S. die
Berg. G. V. 9, 16): „es sei bemerkt^ 35 Beschreibung eines vemedinges (dn^e
daß durch vedema pastus (Mast) Ober- betreffend) in Brschw. Urk. I, 28 f.
setzt wird, vedemeswyn also Mast- vemenote, m. Genoße des Fehm-
Schwein ausdrückt. Vedema hängt mit gerichtes, Beisitzer des peinlichen Gt-
alts. fuodian, mnd. vöden, heutigem richtes. Dar na deyt men deme veme-
faien zusammen, u. diesen liegt ein 40 scriuere witlik, dat he sines ammech-
fadan zu Grunde.'' Vgl. auch Geis- tes wäre neme mit dem scriuene;
berg in d. Z. f. vaterl. Gesch. 9, 35. dar na den vemenoten, dat se Ui-
veme, f. Fehme, Fehmgericht; bes. samene bringen, wat on witlik si
das heimliche Gericht in Westfalen; vnde wat on noch witlik werde.
urspr. wöl nur Strafe. S. Grimm, WB. 45 Brschw. Urkb. 1, 28, 5 ; dath uses
s. v. u. B. Ä. 681. 829. — illud heren recht unde des Stades nicht
occultum Judicium, quod vulgariter krenket werde, so sint de ratman
vehma seu vridinch appellari con- mit den wisesten tho rade wordeD,
suevit. Seibertz, nr. 269; legem se- that neu vemenothe in user staih
creti judicii, quod illius patriae 50 wonen scal (1303). Brem. Stat. 59;
VEMWROGICH 233 VENINEN
tu westßl. ürk. bei Kindl. Beitr. 3, otmodicheit unde vil an sine venien
nr. 8t 87. 94. Vgl. Haltaus $, v. etc. das. 66c; Theophile, dyn vene
riDwrogifb, adj, v. sake, die von kan dy gar luttik renen. Theqph. IIJ^
dem Fehmgeriehte eu wrogen ist 459 ; myt langhen bede, mit vele vey-
(1510). Kindl. 3^ 656. 5 nyen, mit abstinencien des gemakes
Tenamei m. Baub an Vieh (wie ko- etc. Rost. Andachtsb. f. 52\
name). hertog Fr. heft us vaste sca- ventn, venntn, n. und m. Gift^ aus
den dan an vSname etc. Brschw. Chr. lat. venenum. — Spye drade vth dat
1, 87, 8; neme wy ok denne vrSmen fennin. Navölg.4, 10; hefstu yemande
an ghevangenen, an ghedingete, an lo fenym (d. i, venin) gegeuen ? Licht
reename, den scheide we ghelyke d, Sele f. 29^ ; Torgift u. ander böse
dtflen (1403). Sudend. 9, S. 300, 38. venin. B. V. 4917; 4653; he (der Arzt)
TeslMU* = yentbar ? mannbar. Up toech er al den fennyn af. Fastn. Sp.
dat leste namen sie kleine medekens, 978, 16; de jodden hir in dem lande
die noch nicht venbar en weren. 15 to Sassen . . de makeden hemeliken
ilünst. Chr. 3, 62. fenyn u. vorgiflft u. geven de vorgift-
^tJ^^tv^m.Fähndrich^ Fahnenträger. nisse in hörnen etc. Abel 183; häufig
signifer. bildlich Verrätherei, teuflische Bosheit,
Teidreger, m. Fahnenträger. So Item so schal de Türke nyn gerichte
weren in der stad twe fendreger . . 20 hebben . . over de Venedier, buten
Als der eine vendreger is tho Luis bescheden, we myt vorrederie edder
gekhomen, do heft hei gesacht tho venyn iegen de keys. majestat des
seiner frowen, dat si ime solde dat Türken beslagen wurde. Lüb. Chr. 2,
Tentlein langen uth der khamer . • 408; disse sint de waraftigen vor-
So heft derselve vendreger dat ven- 25 leiders framer l&den und seiger alles
lein von der Stangen gerissen und venins. Hamb. Chr. 550; argelist mit
heft dat venlein in ein mow (Ermel) söten worden, vermenget mit dem
gestecket etc. Miinst. Chr, 2, 192 f. venin. das. 562 ; Wittenberch ys des
veicl = venlin. tuegen (ßogen) duuels nest, Dar alle fenyn vnde
sie ront nmb die stat her mit pipen, so quadt vth blest . . Nu käme ick hen
tnimmen und fenels. Münst Chr. na Stettyn, dar vant ick hosen,
2, 56. quaden fenyn. Z. f, Hamb. Gesch. 2,
veicr, m. Fähndrich, Fahnenträger. 238, 4.
Do heft noch ein erbar radt den yeninen, schw. v. 1. vergiften, giftig
hoaetman und fener sampt etliken 35 machen, venenare, vorgeben, venynen.
anderen dnbbelden soldeners etlike Diefenb. s, v. Alzo he (de drake)
tit in besoldinge beholdcn. Hamb. zyne vlucht oueth in der lucht, so
Chr. 164. venynet he alle stände borne, dede
feiereVy s, finiren. dar unbesloten sint. Locc. Erz. db. —
veiie, vene, yinie, (venies), aus d. 40 — 2, giftig sein. Desser wynde der
lot, venia, Verjseihung. he bat venies fenyneth ein dels. das. f. 4. — Das
van den, de he vorunrechtet hadde. Part, (veninende) veniende wird als
Leibn. 3, 269h; fuß- oder kniefälliges Adj. „giftig^ gebraucht. Ledige werde
Gebet zu Gott. De keiser entphing schuwede he rechte als eyne grote
den arm (des h. Vitus) mit groter 45 fenynde zuke. Br. d. Aug. 59^ ; in
innicheit und vele an sine venien up desser fenynden vnreynen versaminge
de erden. Magd. Seh. Chr. 42, 12; (der Ketzer) en hebbe nynen anxt.
he vil dale an syne vynyen unde dan- Br. d. Cir. 70; desse fenyende vor-
kede etc. Komer 17^; do trad de gadderinge. das. 69h; de fenynde
konnynck an sine venien myt groter 50 slange. das. 80; der greven was
VENINICH 234 VENNEKOL
twe, de Jungeste was lam und de fe- vnde weyden, lughen, Yen und ror-
nynste. Münst, Chr. 1, 164. buszchen (1466). Cod. Brdb. 7, 13,
yeninicli, -seh, adj. giftig, eene fe- J289 ; med bruken, med weszen vnde
ninige pestilentie. Ben. 144; reitzen weyde grot vnde cleyne, luge, Teha
vnd kratzen, jo so veninich, hetisch 5 vnde rorbusche (1467). das. 290; vgl
vnd betisch. Mehl. Jahrbb. 19, 76; J, 4, 169; 8, 343; we dat (l dar)
mank dessen kopluden seydede wil sloten rechte slote yn ener ven-
(säete) de duvel dat vennysche (l. nen ofte vp der meede (Mähddatid)
vennynsche) sad der twydracht. Kor- . . ende syn nabuer wil ene nicht
ner 1689^. 10 helpen, so etc. Bickth. 203, § 3a;
venk = venknisse, Gefängnis. He waerso eyn man oppe syne fenne
wart ghevoret to dem Schonenberghe (of weide) sy, dat he lyck de huse
in de vengk, de he by dreen yaren bevredet etc. das. 379, § 23; woer
besät in deme levende. Lüb, Chr. 2, twe lant hebben in einer fennen, de
429. 16 eine wyl syn deel af sloeten unde
yenklik; in der Bedensart venklik dair is geen sloet tus('hen gewest etc.
(an)nemeD, gefangen nehmen. Dat de Ostfr. L. B. II, 265; dair ein olt
clostervaget enen losen boven fenk- sloet gewest is, so soll itlich sineo
lick angenhamen. Sctss, u. Holst. B. halven sloet maeken, dat sy in venne-
143; ys ruchtbar geworden vnnd vor 20 l^Qt edder in meetland etc. das. II
de auerycheyt gekamen, de sse venck- 266; viff hundert landes, liggonde
lieh angenomen. BÖbel. Urtheilsb. f. ö»; by N. N. lanth in myner venne. OUl
is vencklick ghenamen. Slagghert 22. Urk. v. 1513 ; heft vorkoft ene ven-
yenlin, vanlen, n. Fähnlein, up nen landes van ver voten (?) (Ii2i).
de welle gelopen unde ere fenlens 25 Ostfr. Urlcb. nr. 315 ; F. klaget ouer
laten flegen . . und de viande wol- J., dat he eme vthe syner fennen
den se so under dat geschutte locken nam en pert (1480). Falcks Staaisb.
mit den fendlins. Münst. Chr. 1, 337 ; Mag. 8, 715 ; szo denne eck auer der
Abtheüung von Soldaten, Mannschaft borger körne, buwacker, feone vüd
unter einer Fahne, twintich fenlin 30 metlandt vnnodige nootstege gelecht
Yoetknechte. das. 342; und verloren werden etc. (16 J.) Jev. Urk.; it
den storm mit dren fenlin, de de hadde N. N. 2 vennen kerkenlandes
Lauwe an dem walle mit 200 buren umme twe schwine veune vorbutet
liggen leit. Lüntzel, Stiftsf. 142 ; mit ungelicker butenschop. Neoc. 2, 371.
twen vehndelen. Ben. 23. 35 venne-, venlant, n. Weideland, twe
venne, ven, n. goth. fani, ags. fen, grase fenlandes ghelegen . . in der
altfr. fenne, fene, eig. sumpfiges Land, bredeu fenne (1429). Ostfr. Urkb.nr.
wo Torf gestochen wird, Moor. Item 375 ; hebben de meyers tho Cetell
zo loven wy buren Ymelen hoeflft- gehadt eyn yder syn deel venlaudes
lingen . . to ewigen dagen des jares 40 tho eren koyen etc. Old. Urk. v.L'tOö:
eens enen wagheulast torves to ha- so hebben tho der tydt de meyers
lende uppe den veene (1426). Ostfr. er venlandt tho einer mene weyde
ürkb. nr. 340; vgl. Stürenb. s. v. maket. das.
fehn, Frisch 1, 258» u. die in Ost- venne-, venniköl, -kel, Fcnchd.
friesl. u. im Oldenb. bekannten Vehnen 45 feniculum. Voce. Fennikoel . . Dath
d.h. Moorcolonieen ; dann (als fem.): säet, dath kruet, de borke unde ock
niedrige Ländereien, die zur Weide de wortele bruket men in der arste-
benuXzt werden, mit moorigem Unter- dye. Fennikoel gethen sterket den
gründe, gew. mit Gräben umschloßen. maghen vnde maket wol douwen.
vorther meth bruken, meth weszen 50 Dat sap von fennikoel wortele ge-
VENSEN 235 VENT(E)
dhaen in ein thymien vath vnde dath sterlaken etc. Zeilschr. f. liä>. Gesch.
ghesettet an de sonne XV dage, dar ^, 517.
na de oghen dar mede bestreken be- vensterlede, (s. lede), Fensterladen.
nympt dat yokent der oghen. Fenni- Weret ok, dat we setten wolde pale
koelkraet ghestot ynde den ymmen- 5 ynder vensterlede to der Straten word
stock mit deme sappe bestreken be- utmaken (= makende, die Straßen*
liolt de ymmen dar ynne, also so wärts, auf die Straße hinausgehen)^
dath se nicht gherne vth vleghen. dar scheiden se (de buwmestere) alle
Hort. San. c. 200. Vgl. Goth. Areneib. by gan vnde dat besen. Brschw. ürhb.
2. 21 (Begd). — venekolstok, mara- 10 i, 152, 11.
trum. Die f. yensterschfir, Schuppen der Kauf-
Temen, s. yinsen. leute über ihre Ladenfenster. Wo
venster, yinster, w. Fenster^Fenster- hoich ein vensterschuir an der stras-
cffnung. Unde gebot, dat se dat glas sen sein solle ? so hoich, da0 einer
Ttten Tynster werpen solden. Dial. 15 mit einer tonnen vnd korue ohne
Greg. l?Oh; he moste krupen tom schaden darunder durch ghan könne,
venster in. It. V. 205 \ büdl. we sulf- Vaterl Arch. 1841, S. 472.
here (bei den Goldschmieden) wille yenstersperinge , n. Fenstergitter
werden, de sal maken en gülden yyn- oder -hreue. Vnd sloch dat weder yn
geryn myt yynsteren, mit Öffnungen, 20 St. Nyclawes karken yn dat fynster-
rf. h. durchbrochener Arbeit. Monum. sperynge bauen dem gemelte vam
Liv. 4, 309 ; iMb. Z. JB. 217. — das koninge Ahaswerum etc. Hamb. Chr.
Glas in den Fenstern. So welck eyn 473.
unsser borger wil geven eyn glase- yensterwapen , n. Fensterwappen
Tjnster, de schal vor dat vynster 25 (wie man sie noch hin u. wieder in
aicht mer gheven dan teyn grote, alten Häusern vornehmer Familien
utesprokenn, wes men giflft in klöste- findet). We den anderen sin venster-
ren nnde in kerken (1489), Brem. wapen mit gewalt insleit etc. Ostfr,
Stat669; dam vgl. Mehl. Jahrb. 4, L. R. III, 83.
B. 55: „Es war in alter Zeit um 30 yent(e), m. Knabe, Junge, mascu-
Dcheran Sitte, wie noch im Lüneb. an lus. Diefenb. n. gl. s. v. Den brode-
mancheti Stellen Sitte ist^ daß die ren wart dat nicht saget, dat de
Bauern^ wenn sie sich ein Haus bauten^ minsche were en maget . . se men-
ron ihren Verwandten und Freunden den al, ot were en vent. H Marin,
ein Fefister geschenkt erhielten^ inweU 35 v. 70; de moeder mach to den kin-
chem auf eine Scheibe Wappen und deren geen erfifgenaeme wesen, so de
yamen gemalt waren.*^ Vgl. auch Mül- vente binnen 14 jaeren unde de me-
lenhoff z. Quickb. s. v. finsterbeer. — gede binnen 12 jaeren versturven.
,fensterbeer, ein Schmaus, der denen- Ostfr, L. B. II, 222 ; ein deil kin-
jenigen gegeben wird, die einem neu>e 40 der, die medekens weren, die liet der
Fenster schenken.^ Strodtm. — Fen- koningk noemen Eva, und ein deil
sterlade. Alle deborgeren, de keller, ventkens Adam. Münst. Chr. 2, 157;
kameren vorhueren , de nyn egen 4 seh. eynem f entte, de heyd M. vnde
roeck hebben, vnd daleslagen venster, de hadde der swine hod (1409). Su-
eer nering dar vth to doende etc. 45 dend. 5, S. 237, Anm. 27; eyn io-
Jewrsche JJrh. v. 1536. welk schal selschop hebben mit sy-
(Tenster-), yinsterlaken, n. Fenster- nen ghelyken, also iungk mit iun-
wria«^ , Gardine. Ok en schal gen, olt mit olden, knecht vnde vente
fflen nyner brud mede geven be- mit knechten vnde venten, maget
wyedes Werkes meer dan eyn vin- 50 mitmegeden etc. JSw^reZA. CAr./*. 4^5b;
VENT(E)KEN 236 VERDEL
und sali einen starken man beneden alle veer tyde, vnser lewen frawen
(unten) voer der doeren hebben mjt daghe, alle aposteldagbe nicht vp-
enen stocke, de dat vollick vnd de ' sluten de rorderen dor an echte noet.
yenthe daer affwere. Z, f. Gesch. u. Ztschr, d, Hare-V. f. Gesch. Jahrg.
Alt (Münster) 1862, S. 369; venten, 6 4, S. 111. ( Vgl, vp unser leven frou-
lutteke scholer. Hoffm. Findl. S. 163. wen awenth tho veerhoichtyde quam
Gehülfe eines Meisters, z. B. rose- bischop Roleff. Münst. Chr. 1, J263;
vent (Gehülfe beim Kalkbrennen). Z. up de veerhochtyde heft he sulven
f. N. Sachs. 1871, S. 187; teygel- alle tyt de hohmisse gedaen. das. 1,
vente. das, 8, 170. — God heft einen lo 291.) — ver pale, Bezeichnung des
legaten up (?) gesent, dat is noch Hauses, H. M. quam vor gehegede
ein junger vent (Christus), de schal bank vnde clagede H. K., dat hi lip
striden unde winnen etc. Sündenf. vp sine vir pele vnde handelde on
3035; do barmherticheit . . Adame, ouele mit bösen wrden. Hall. Schöp-
dinem ersten vente. das. 3334 ; nu is penb, f. 70^ ; s. weiteres s. v. pal.
bore to, du grove vent. das. 2935; vSrangel, Viercclc. Giff (o Gott)
Wy keisen einen harden vent, de den my, dat ick myn leuent in den veer-
ruteren jage na. Theoph. /, 101. — angel der dogede vullenbringe mit
In Eigennamen: Lutteke vent. Ego vorsichticheit, mit gerechticheyt, mit
Gherhardus Luttekeueynd , famulus 20 starkycheit vnde myt meticheit.
etc. Old. Urk. v. 1382; ik Hinrik Fundgr. f. 17^; se was van allen
Luttekevend, knape. Old. ü. v. 1438. sunden afletich Vnde mit verangel
yent(e)ken, n. Dem. eu vent. Dar dogeden dorch hyttet. Octav. f. 2^.
starff em aflf sin morman, den hedde verde, m. Gefährte, verde vel wan-
he vann einem kleinen ventkenn vp- 25 dergheselle. Voc. Engelh. Dat spre-
gefodet. Strals. Chr. 1, 25; dewyle kent mit iu (sagt die Taube eum
wy vthdrucklich in unsem testamente Fuchse) is my nicht recht, Went gi
gesettet, dat wy hebben 14 kinder sint ein valsch verde; min modermi
angenamen, also 7 megdeken 7 fent- van kinde lerde, dat ik den havik
cken etc. Staphorst, Hamb. K. Gesch. 30 unde vos io vormede. Gerh. v. M,
I, 4, 595. 47, 19,
ftp, adj. das fres. fier, stöle, staUt- verde, Gefährde, = geverde. Desse
lieh, schön, mhd. fier. Dit kint is borchhode vnde borchvrede louen
(sagt der Bär), vruwe apinne, fer vnde sweren, stede vnde vast to hol-
unde schone unde alto sote. Gerh. 36 dende ane verde (1403). Sudend. 9,
V. M. 40, 31; ein ritter, junk, stolt nr. 217,
unde fer. das. 26, 39; vgl. 57, 48; verde, f Fahrt, Gang, Weg. De
71, 12; 87, 52. vrauwe syk nicht mer werde CtreAW^,
ver, Farren, Sprichw, Me dryft weigerte sich nicht mehr zu e. verwun-
enen ver tho Mompeler, kumpt he 40 deten Ritter jsu gehn), se hofi syk
wedder, he blyft en steer (Duc prope uppe de verde. Eschenburg, S, 271.
vel longe, thaurus thaurus redit ipse). — in vlocke unde verde, s. vlocke.
Kiel. Mscr. nr. 114, f. 30^. verdeb6k, ». Gebetbuch, Brevier
vep, als ehrende Bezeichnung der (aushvQvidkv'wxmcorrumpiert?). verde-
Frauen höheren Standes, s. vor. 46 bok, breviarium, 3 Voc. W. u. Lief.
vep, Zahlw. vier. De prester gingk breviarium, verdebok dictum. Wism.
uppe den veren also ^n deer. Korner Urk. v. 1350.
7ib; de ver tide, d, i. die 4 Haupt- verde! , Viertel, = verder, Quart
festläge des Jahres. Ok wille he (der (einer Tonne, Kanne etc.). habuit in
Kastellan auf der Word in Goslar) 60 feodo duas verder mellis de puteo
j
VERDELAGE 237 VERDIGEN
saline nostre in Luneborch (1299), clene yunden etc. Lub. 12. 529 ; wordhe
Ztffiei. Urk. nr.233; dagegen: duas ein man begrepen mit twen vorderen
mensuras puri et examinati meliis, efte mit 2 hemmethen, aUe dhat dhe
que yalgariter dicuntur verdel, de ene to clene wäre unde dhe andere
puteo saline, das. nr, 244 ; sedecim 5 to grot unde mit dbeme groten in-
qaartalia bntiri, que wlgo yerdel di- mete unde mit dbeme denen utmete,
caniur, ut nunc mensura se babet dbe wäre dber mate ein recbt dbef.
(1300). Hamb. Urk. J, Ä 769. Brem. Stat. 134. vgl. verdel.
verdelage, Geschenk? (beim Ah- y^rdevat, n. Maß (der vierte Theü
schiede?). Wan de kopman sinen toi- 10 eines Scheffds). decem modios sili-
artlch geven scbal, unde wil yan dem ginis minus yno quartali, dicto verde-
Unde, 80 wil be (der Zöllner) ene vat (1328). Meld. Urk. 4954; Welk
nicht scriven, dat be sinen tolarticb minscbe begrepen wert mit enen yal-
gegeven bebbe, be en geve em to scben scbepel ofte yerdevate, also
dem mynnesten 4 witte penninge to 15 dat de scbepel ofte verdevat, dar he
verdelagbe (1388). Hans. Rec. 3, 393; mede in mete, groter is, wen dar be
DU hadde be syner vrouwen ein vin- mede ut met, den richtet men alse
gerlin to der verdelagbe ghegeuen enen defif. Lüb. R. 312^ Anm. 14;
mit enem legbant . . De stejn heft ok schuUen de solter . . de ferdeväth
de art, we den enen heft ghegeuen, 20 gelicke setten, dar wente herto grot
sterft he, so valt he vth. Passianal bedreygerye mede wesen is. Brschw.
f. 274h; item her Gotfrido 1 stoue- Urkb. i, 257, 87.
ken tor verdelage vpper scriuerie verdich, adj. zum varen bereit^ dann
(1478). Wism. Weinreg. (§ 185); it. überh. bereit, fertig. Se (die Türken)
vor sin vordelage (= verdelage?) 25 sint snel unde . . ungbemakes wol
uitgelecht vor em 10 A (1436). Hans, bewone; hir umme sint seioyerdich
Rec. IP^ S. 95. (= wederlage ?) to orloghe unde to stride. Lüb. Chr.
virdelen, verdendelen, schw. v. 1, 376; verdig und yrische wepenere.
viertheilen. Unde leythen den rieh- Magd. Seh. Chr. 270, 21 ; desse we-
ten to halsze unde tho büke. Alsz 30 pener worden yerdych unde togen
by namen over L. v. 0. den men etc. Korner 201^; de borgere worden
veerdelde, unde over J. v. A. den also verdich to perde, dat etc. das.
men brande. Münst. Chr. i, 278; 320, 19; wy begberen, dat gy vnsen
ein dudsch bussenschutte . . de wort amtmann willen lenen 8 yerdige wer-
gekregen und verdendelet. Renner, 35 eftige (1440). Falcks Staatsb. Magojs.
Lid. Hisior. p. 222. 9, 452; we sik yor enen yerdigen
verdeinäl, n, die vierte Mahlzeit, knecht bestedet, de doch syn werk
das Abendeßen? De meyger scal ok «vordorye, de schal wedden etc. Lüb.
gheaen den daskeren (Dreschern) al- Z. R. 211 ; de baut wart wedder
len dat ympt (Frühstück) v. dat verde- 40 yerdich, hergestellt. Marc. 3, 5 (H).
mal v. jo by eyn iuwelk mal eyn yerdicheit, f. Fertigkeit, Bereit-
balff stoken bers, dat se drinken ouer Schaft, mit sodaner verdicheit der
ethene (1379). Sudend. 8, S. 374, 50. tymmer ynde begadinge des ackers
vorder, m. der vierte T/ieil eines (1495). Behr. ürk. nr. 584.
(größeren) Karngemäßes, Quart. Ware 45 yerdigen, schw. v. fertig machen,
ein verdber ofte ein hemmete (Hirn- eu einer vart bereiten, unde worden
ten) ein lutüch to groet etc. (1303). (die Bürger) also yerdich to perde,
Brem. Stat. 133; so welk man eynen dat se alle tid, wan des not was, ut
Bchepel heft ofte enen verder vnn disser stad yerdigeden boyen andert-
were de scbepel ofte de vorder to 50 halfbundert etc« Magd. Seh. Chr. 320,
VERDINK VERINK 238 VERE
JSO; schepe wurden drade verdighet. he scolde id beteren der Btadt tot
Lüb, Chr. i, 53 ; vnd willen vns mit yewelick voder ene marck, is des myn
dem ersten vp den wech ferdigen. den ein voder, he scal der stad vor
Klempin, Diplom, Beitr. 540 ; do fer- yewelic vat geven enen verdingh
degede sick iuncker Johann. MünsL 5 (1433), Brem. Stat, 532; 17 gade
Chr. 1, 261 ; dar worden ok vor der olde crosschen schal me nemen unde
ayerwinninge der stadt etlike predi- geven vor 1 verding; 22 nyge cro-
kanten uth Munster geferdigt in de sehen schuUen ghelden 1 verding,
naberstede. das. i, 338; de hertoch Müneedict v, 1392; Gott. Urk. I, nr
verdigede des bischopes boden van 10 348; und 1316 do gult de schepel
sik. Magd. Seh. Chr. 229, 2; überh. rogge 24 grote, dat wehren do dre
in Stand setzen, fertig machen, hovet- verding. Renner ad a. — Ein itlich
man, de dosse schepe verdigede (für hoffsguth binnen Eilpe gelegen gifft
den Krieg ausrüstete). Kornea' 249^; des Jahres ein tendthoen . . van ei-
vnsen heren hertoghe B. verdegede 15 nem vollen (Füllen) ein penningh,
wi mit vnser gifft vnde ghelde na van einem kalffe ein hellingk, van
vnser mogelicheit etc. (1404). Sudend. einem lamme oder hoecken ein verinck
9y nr. 244 ; he was, de dat land van ("= V* Pf.). Gr. Weisth. 5, 39; ein
Brunswik wedder up geverdiget (wie- malder broit sal wegen achtehalb
der emporgebracht) hadde, dat sere 20 punt und sal gelden einen vierinck
dernedder was gekomen. Magd. Seh. min dan tho Breckerfelde. das. 8. 36;
Chr. 297^ 13; hefft ok jenne dar (an wy wilt hebben noch schillinck noch
den Wurthen) kost anne liggende, dar penninck, noch verinck noch hellinck.
he se mede verdeghet hefft, de kost Soest. Dan. 25; gy berven lüde junk
schal ome de irleggen etc. (1346). 25 und alt, wat ye in matschop verink
Sudend, 11^ nr. 189 ; in holte, in velde galt . . ik klage ju etc., alles um je
. . in weyde, in ackere geverdiget in einer Genoßenschaft einen Heuer
(beackert) vnde vngeverdiget (1409), beeaUte, was jemals ssu e. G. gehörte,
Calenb. Urk. 8, nr. 159.- Theoph, I. 337, (Hoffm.: verink, im
vdrdink, verink, quadrans. 1. der 30 vorigen Jahre; hier wol: vor Jahren,
vierte Theü einer Gewichtseinheit (z.B. seit Jahr und Tag?)
Centners). Ein rese, des sper woch verdup (vierup), Quart, Viertel
drehundert half veirdunc. Ps. 103 (Scheffel). Dat veerdup rogge hefft
(102), Überschr.; ysopes eynen hal- 3 mark gegolden. Ben. 107; 1557
uen ferdink wicht (=: ^j% Unze?). Go- 35 galt de last rogge tho Emden 80
thaer Arzn. B. f. 110^, 21; II un- daler, dat veerdup .19 schaep. das.
cien, dat is 1 verding wicht. Wolf. 843,
Mscr. 23,3 f, 133; betonien sad eya vere, f* Fähre, Hebbet vorkoft
halff verdinck. Herbar. f. 9^; vnde vnse visscheryge vnde vere to Slyk-
eynen verdinck lutterdes honnighes. 40 hem (1384). Calenb. Urk. 8, nr. 144;
das. 27. — 2. der vierte Theil einer vyff m. gheldes jarliker rente an vzer
Münze, bes. einer Mark, ferto, ver- vere to Ertenborch (1409). Lüb. Urk
dink (verling. Voc. Locc.), sunt duo- 5, nr. 230; den (Verfesteten) scolen
decim solidi. 1 Voc. W. in Bremen de heren van Holsten vorbeden ere
= 8 grote. Wan de schepel wetes 45 lant, slote vnde vere. Ok scolen de
ghilt anderhalven verdingh ' lodich, heren van H. den van Lubeke ghun-
fio schal dat penningbrot wittes bro- nen ere vere, lant vnde slote open
des weghen, de weckghe dridde halve to wesende (1387). Lüb, Urk. 4, nr.
mark, de semele elven verdinghe etc. 490 ; wülebref an N. vppe den ström
Gi^. Stat, 104, 21 ; breke dat we . . 50 vnde vere to N. to vorlenende, weme
VERE 239 VERE VERRE
he wil (1473). Faicks Staatsh, Mag, longius ire). Perik. f, 4b ; (Karl ä.
?*, 709; dat se besitten scholden Trave- Gr. verlieh den Friesen) dat se nicht
munde ande de veer appe der Tra- fehrder (d. i. verer mit eingeschobe-
nem ov6r to vorende van Lubeke nem d, s. /, 469^) tehen dursten den
an wente to Travemunde. Korner 5 tho waeter mit der ebben uth und
i/7€. mit der floet in und tho lande nicht
rere, m. Fahrmann, vere, die die fehrder, dan etc. Ben. 68. Häufig
loyde oever dat water voirt, nauta. verb. mit wide, weit u. breit. Dat ge-
Teuth. Voirt soe wysen wy Lotthumb rechte syner hillicheit quam wyde
ein verstat, dair aal die vehre ons 10 vnde veer to Tele menschen oren.
TTOowen . . ouer die Mase vueren Dial. Greg. 138; dink, dat velen men-
sonder loen, vnd des sal die vehre sehen wide vnde veer kundich wart,
mit einen knecht komen op S. Mer- das. 180^; de stede al vmmelanck
tens avont . . by onser vrouwen ampt- worden veer unde wyde entfenget
man vnd dan sol onser vrouwen 16 van der leifte etc. das. 158^; syn loff
amptman . . den vehre ende synen wart ver unde wyde gebredet. Münst.
knecht elken einen tynsspenninck Chr. 1, 150; to hant de wevel to
geuen. Gr. Weisth. 5, 867. dem stryde sammelde ver unde wyde
Tere, verre, aits. ferro; (bei den- synes volkes ein grote schar. Aesop
selben Schriftstellern manchmal mit 20 4, 66. — Mit der Präp. van : van
verne wechselnd), adv. 1, räumt, fern^ veres (veers), van verens, aus der
entfernt, weit, Were he uthe . . idher Ferne^ de longe. Do de man godes
also verre (Var. vere, verne), dhat van veres wyuecleder sach. DicU.
he tho dheme richte nicht komen Greg. 193^; he sach Abraham van
mochte etc. (1303). Brem. Stat. 102; 25 veers. das. 237h; do he ene van ve-
Tere efke na. Lub. B. 272; dusse rens sach sitten. das. 163; ende screef
ganre is my so ver (so weit) to dre- van veers an de want een teken. B.
gende alto swar. Sündenf. 1216; de d. Byen f. 111^; auch ohne das genet.
mul vorede do in korter tyd den -s. de rusteyr (Bauer) de van vere
inngelinck vil vere weges. Korner 80 gekomen was. Dial. Greg. 138^. —
S2^; ande dock in dat water so vere 2. modal, it so vere bringen, es so
(tceüj tief), dat he kume den mund weit^ dahin bringen. Vnde brochte it
baten dem w. helt. das. 7ib; we de also vere, dat sick die bisscup myt
mitmywilhebben ere, Desta up unde eme moste sceyden laten. Brem. G.
en si my nicht vere, Sündenf. 477; 35 Q. 123; ik hebbet so vere gebracht,
de my by weren, de stunden vere dat etc. Dial. Greg. 183; so vere
van. 0GB. C. 79h; vertatet (ihr komen, dahin kommen. So (wenn unr
Teufel) dessen unde doet iuwe bos- vnnutte werde spreken hören) kome
heyt ver van eme, also vere also van wy allentelen van gewonte so veer,
den Osten to den westen is. Br. d, 40 dat wy de seinen vnnutten kallinge
Cir, ?6b; des weren se us der hulpe ock mit genochte hören. Dial. Greg.
vere unde hulpen us nicht (1373). 192^; (al)so vere also, iw^o/ern, wenn.
Hans.Bec. 2, p. 58; he touede (band) so veer als ju id behaget, das. 135h;
de kettene an eynen steyn, vp dat de aller hilligeste offeringe mach ock
he nicht verer gaen en solde, dan 45 den doden baten to vntbindinge der
de kettene lanck was. Dial. Greg. sunde, so veer als de sunde nicht
J^h; 10 me mer dwelet vnde sun- verdomelik en synt. das. 259; en
diget, io men verer van gode kumpt. iewelich radman schal komen up dat
Sem. evang. f. 177h; vnde he be- radhus, alze vere alze he to hus sy,
wisede sik verrer to gane (finxit se 50 edder alzo starck, dat he dar komen
VERE 240 VEBJUS
moghe (1358), Brem. StaU 148; so Weret» dat jenich ruchte wurde in
Teer alset god wolde vorhenghen. B. der Stadt, so schall eyn islik feren-
d. Byen f. 111^, — Zur Verstärkung dell lopen vor syn dore, Greifsw. St.
des Adj, u. Ädv. (weit), sehr, dat V. 96; St. Stephens veradiel. Renner
erste tekeu (des Thierkreises) dat 5 ^, 61 ; St. Martens verodell und un-
hSth Aries, de is vere stark van na- ser leven frowen ferendell. das. 2,
turen. Locc. Erz, 3 ; de mensche was 66^. — Demin. Ein verrendelken bers.
?eer bouen (überragte weit) den men- (Jod. Brdb. /, i, 195.
sehen, de wy nu seyn. DicU. Greg. 148. verendelen, schw, v. viertheüen. se
vere, adj. entfernt, weit. De keiser 10 grepen Nilß Jebsen, lethen ehn veren-
was in veren landen. Lüb. Chr. 1, delen und up veer rader leggen.
130; do syn gerechte wyt vnde seer Westphal. 3, 73. vgl. verdelen.
grot wai't, quam dar eyn diaken van verenheit, vSrheit, /*. Entfernung.
veren lande to eme. Dial. Greg. 19i ; Wen man de ferenheit, dat ys de
in eynen dage quam dar eyn rusteyr 15 wide, de men van dat stip, dem be-
(Bauer) van veren steden. das. 138; eeichneten Funkte, gesegelt hefft, mit
it was noch eyn vere wech umme de brede offt polus höchte in de
den se to gande. Korner 161^; de passkarte stellen wil etc. Beschriv.
veren wech hebben tho deme mar- t;. d. K. d. Seef. p. 47; veerheitvau
kede. Summa Joh. f. 17; is et also, 20 den mannen is eyn zeker wapeninghe
dat ein man vp einen warent tuth der reynicheyt. B. v. d. joncfr. f. 87^.
vmme gut, dat men duue ofte rof vergat, n. Fahrloch^ Fahrgaße^
anspreket, de ne mach neynen vere- Durcfdaß, Öffnung einer Brücke, Auf-
ren warent hebben, wante an de jsugbrücke für passierende Schiffe. Do
dridden hant. Big. St. R. 97. 25 wolde he sie (die Feinde) to watere
Y®gich u. veregget, adj. vier- dwingen, unde palede die Weser oaer
eckig. 2 Mos. 27, 1 (H.) u. sonst. (schlug PfäfUe über die Weser) uppe
veren, schw. v. fernen, entfernen. (bis auf) en veregat. Brem. G. C,
(Festlichkeiten) daer men van den 70; ok schölle wi en ewich vergh&t
hemel mede geueret werd. Ijcben d. 80 holden mit luden, mit winden vnd
Ä. Frane. 100^; gevet alle guth, veret repen hir to nyeu Medinge, also dat
alle qwaet. Brem. kerck. geb. 82; de de schep moghen vp vnde neder u-
vnkuscheyt veret dem mynschen go- ren etc. (1343). Sudetid. II, nr. 47;
des gnade. Ecdes. f. 48^. men schal neynen dreck voren . . in
vereB, schw. v. = voi-reren, er- 35 dat veergath (gemeint ist die Öffnung
schrecken. (Ein Feuerstreif flog) in bei der großen Weserbrücke, wo die
der lucht van deme osten in dat we- Schiffe durch fahren) (1489). Brem.
sten unde verede dat Volk. Korner 79^. Stat. 656; twe vischeren, de datver-
yeren-, ydmdely n. Viertel eines ghat vorwaren etc. Brem. Denkb. 17,
Gänsen, quartale. Voce. — Bomwnlle 40 vSrhopiiet, adj. viereckig, vnde te-
ne mot neman min vorkopen denne kende vth twe veerhornede stede
eyn verndel, dat sint vif unde twin- (quadratae formae spacia). Denscke
ticht punt. GosL Stat. 104, 4; bin- Krön. f. D6\
nen eynem yerndell jares (1372). verjas. verd-juys, omphacium, vi-
Scheidt, v. Adel p. 81; alle ferendell 45 num omphacites ; succus acerbae et
jares. Greif sw. Burspr. 106, 97; he nondum maturae uvae in sole densatus
ath an ener maltyd en verndel van et resiccatus ; gaü. verdjus, angl. ver-
eneme schape. Korner 17c ; eines duice, q. d. viride jus. KU. Neemt
Landmaßes = 27 Morgen, s. laut. dan een ort verjues (jm Hühnerfri-
sehr häufig in ürkk. — einer Stadt. 50 cassee). Ostfr. Kochb. v. 1656.
VERIGEN 241 VERMELEN
ymgtn = veren. sehw. v. entfer- v^rlik, adj, = värlik, gefährlich.
Mai. Lat my nnmmer geveriget wer- Dem van der Asseborch was he (Her-
den yao dynen ogen. Brem, kerch sog Albert v. Brschw.) verlick um
gA. 158\ veler saken willen. Abu 167.
Teriage,F»tfrM»i^,quaterna.iFöc.TF. 6 verlik, cow^raÄ. aw« vederlik, väter-
Teriige, /*. = vorveringe, Schrecken. lieh. Deme vordrot des, dat sin ver-
(Vnde dem sterne) to doende verin- lick erve so scholde van banden ko-
^e wedder den ostenwint. Esra 15^ men. Abel 158,
39 (L.). yerlinges, vernlinges, adv. von ferne.
▼eriik, s. verdink. 10 (Propheten kindere) dede em volghe-
verkaiti adj. vierkantig. Is (Stuten- den vnd stoden verlinges yan em.
bemt) van personen ein drungen, Merzd. B. d. Kon. 179; sine bekan-
Terkant man etc. Münst. Chr. 2^ 411; den verlinghes van eme stat. 0GB.
Teerkantsteyn, abacus, eine tafele ed- A. 76c, — van v. De moder der
der yeerkantsteyn. Voc. v. 1495 in 15 barmherticheyt de stund van verlyn-
Magd. Gesch. Bl. 6^ 301 u. Dief s. v. ghes vnde trad do deme richtere
verkei, yarken, n. Ferkel^ porcel- wat negher. St. Birg. Openk f 136h ;
las. Voec. — telede en su en verken vnde bestrick ok van verlinges (die
etc. Komer 84d; Soge (Säue)^ de aufgebrochenen bledderen) mit poppo-
verkene tien. Ssp. 11^ 54; wat de 20 Iconen salve. Rost. Areneib. f. 239k;
5uwe in den graven weilet, Dat mo- vnd strik ok dryakel van verlinghes
ten de farken entgelden. LünUel^ vmme de wunden yo neger ynd ne-
Si/k/*. 211^ 23; Koker , S. 314; Hir ger. das. f. 54b; unde vornam van
lied begra wen Peiter ächter der kiär- verlinges. Lüb. Chr. 2^ 502; dyner
ken, In siner Jugend was hä en fiär- 25 dochter Syon, de da nu tor tyd van
ken, In sinem oller was hä en swin ; veerlanges bekent vnde beschouwet
Min guad, bat (was) mach he nu etc. Liib. Gebetb. f. H3h; van vern-
wual sm! Grabschr. aws d. Graf seh. linges. Marc. 14y 54 (11.).
Marl (Woeste) ; In lente fabulam ; verlink, Vierling, Vierpfennigstück.
cognatum Uli Westphalico : du redest so Vgl. Koppmann^ Uumb. Kämm. Rechn.
▼00 Conzkens verken. Hoffm. Findl. 1, S. LXII. = ferto. Dat yd alto
h S. SO. male vppe den lesten verlynck sy wed-
Terkeieily schw. v. Ferkel werfen. dergegheuen, datdartovnrechteis vp
Dy ioden plegen in vortyden liuelike gheboret. St. Birg. Openb. f. 140^ ;
ore ede tu dunde vp eyner suhud, 35 . . so lange du betalest den lesten veer-
di in negen dagen hadde geverkent. lyngh. Lüb. Chr. 2, 423 ; und en hefb
Fidic. ly 152; vief Schillinge (Wan- den kopmanne doch nicht ein ver-
dd für die ledunge) der su, die droit lung genomen ofte geschadet (1409).
oder geverkent hevet. Weichbilder. Lid. ürk. nr. 1785. Vgl. verdink.
^rt. 93. 40 yfepWn, tt. Fährgeld, unde (he)
TerkeBsniite, f. Schweineschnau^e^ entwor dat verlSu over de Wysle
08 porci. Sergius, de heyt erst ver- (1394). Hans. Bec. 4, 197.
kensnnte, dar vmme wart sin name yermedök, m. Tuch^ bei der Firme-
unde na ome aller pawese name ghe- Imig gebraucht. Den fermedoeck mo-
wandelt Engelh. Chr. 64. 45 ghen ok ander kindere dar na nut-
verlange, adv. allmählich^ nach u. ten vnde bederuen recht als den
^A? (eig. sehr lange^ in langer Zeit?) dopeldock edder dat westerwede.
Veerlangh ryck, dat is stade haue Summa Joh. f. 66^.
(Qaod quis lucratur paulatim, fine yermelen, schw. v. firmden. S. das
beatar). Kid. Mscr. nr. 114, f 5Pb. 50 f W.
WMaMttd. WöTterbuolk V. 10
VERMELINGE 242 VERNEWIN
vermelüige, f. Firmdung, Wante verne, dat he mit walt beghande to
he (Bonifacius) hadde vorkundiget regnerende. Lüh Chr. i, 101; und
deB lande to holden dat fest der dankeden gode, dat ed so verne ko-
vermelynge der jungen kristen, de men was, dat se weder to stedicheit
dar latest weren gedopet, dat se sick 5 komen mochten. Magd, 8ch. Cht, 373,
Bolden yermelen laten dorch dat ge- 4 ; it was eins so verne gekomen,
beth vnd de vplegynge der hande des dat etc. R. F. 51; Nimt en en erve
bischop[pes] etc. Freckenh, Leg, 79. sines maghes, de ime vernere besibbe
yermelvadder, m. Gevatter (Zeuge) is, denne suster oder broder etc.
bei der Firmelung, Herr 0. van Both- 10 Oosl. Stat, 7, 3. — also verne (alBe),
mer scholaster wardt sin (des neu- insofern^ insoweit, so wart wechge-
geborenen Sohnes) vadder i^nd heidt nomen alle de not, so vern it nicht
onhe Henni nah dem vader seliger en was d^ döt. R. F. 4906. — Zur
, . avendt corporis Christi ward herr Verstärkung, de verne (weit) anders
Job. K. sin fermelvadder, gaff dem 15 gheschapen is wan se was etc. Kor-
kinde einen goltgulden etc. Seifart^ ner 32^, vgl. vere.
Sagen aus HUdesh. i, 142. vernen, schw. v. aUs. verrian, eid-
vermen, schw, v, firmen^ firmeln. fernen^ elongare. vnde best gefernet
confirmare. Voce. Vortmer so wei- van dy alle de ende der werlt. Jes.
gert he uns des sacramentes also 20 26^ 15 (H,); im jur. Sinne entfrem-
unse kinder to vermen unde to wiien den^ Gut in andere Hände bringe/L
(1410). Livl, Urk. nr. 1851; fermet Nen wif ne mach irem manne nene
men ein minschen, so schuUen 6n gave geven an irme egene, dar se't
dar to vromde lüde holden. Lere v, iren rechten erven mede verne na
d. Dope f, 9h; fermet sik ein men- 25 it^^^ dode. Ssp, i, 31^ 2 ; svie sime
sehe, so scholen en dar to vromede herren . . sin len vernen wel etc.
lüde holden. Summa Joh. f. 669^. Lehnr. Art. 30, § 1; svar die sone
verminge, f, Firmelung. Eine lere dem vadere nicht evenbordich n' is
van dem sacramente der verminge. unde die man weigeren mögen ire
Lere v, d. Dope f. 9h ; de erste (sa- so gut von ime to untvande, ul levet die
licheyt) is de hillige dope, de andere sone na des vader dode, he oe ver-
de hillige vermynge. Ndd, Rechtsb. net niemanne nen gedinge an ver-
f. 5b. legeneme gude sines vader. das. Art,
yerndink = verdink. van der kope 20, § 3.
bers ein lot und van dem wagene 35 vernestacke = veren-, verstuck,
ein vernding, wat to der stad gan Vierstück, Viertel eines Faßes (?).
scholde. Magd. Seh. Chr, 191, 15, Wehrm. Hir gheyt noch weder af
verne, ad/, u, adv. 1. räuml, u, 28 punt vnde 1 gülden, de Bran fi.
eeitl. fern, weit, mit Gen. Alse he betalet sin vor en vemestucke wines,
to em quam van verne landes. Lüb. 40 dat dar noch licht in deme kelre
Chr.ly 133; ein berch gaf sik af (1372). Lüb. Urk. 4, nr. 181. (Ist
und vele in ein dal verne weges. es nicht ein Stückfaß Firnewein?)
Magd, Seh, Chr. 149, 10; it is noch vernewin, m. Firnwein, d. i, aÜer
verne dages,' ist noch hoch am Tage, Wein. 1 ahm vernewynes. Brm.
1 Mos, 29, 7 (H.) ; de winter warde 45 Denkb. f. 128 ; 20 stoveken uyes unde
verne (weit hinein) in den mei. Magd. 20 stoveken verne win0. Gott. Urk.
Seh, Chr, 116, 31. — 2. modal, so Yerne 11, nr. 394; must unde ferne wjn.
komen, bis zu dem Punkte, soweit, das. 98; in dussem jare (1592) Mar-
dahin. unde brochten dat so verne, tini avendt hefft ein erb. rath upt
dat etc. Korner 216&; Dat quam so 60 hu0 tho Swerin nach oldem gebrucke
VERNIGEN 243 VERSCH
eine ame wmes vorehret und de wile tiositas etc. Teuth. — (umges. = vre-
de nige must noch nicht thokamen vel?) alle puncte hebn burgermestere
vas, is an stath des nien wines ein etc. . . all sunder argelist ind fer-
farner win genamen. De rede tho S. pelie, waer, stede ind vast thailden.
hebben na erer olden fantasie hiryan 5 Dorst. Stat. 192 ; alle argelist, firpel,
protesteret und vele unnuttes windes ynde behendicheit . . yissgescheiden.
Yorblasen. v. Hövel^ Chr. 53. Brinchm. 1, 810; in hylichs vorwor-
TeniigeD, sckw, v. sik y., sich fern den mach einer geyen . . vnd sali
machen^ entfernen. Alsus hebben de sulche gi£Ft sonder firpell, gedroch
bilghen myne patronen . . sick ghe- lO ynd argelist zo gain. LacomU. Ärch,
veiTiiget van my, de to yoren by my i, 1J23; ick sal sy beschermen . .
stunden. Scdter, f. 72. unde sal dat bewaren, dat zey unde
rerninges, aAv. ferne, se stunden ere lüde myt nirhande ferpele behat
Terninges van dem huse. 2 Sam. 15^ en werden (1391). Kindl. 3^ 513. Vgl.
17 (H.); Abraham sach de stede van 15 Beck in Pf. Germ. 10, 402 u. Gr.
Terninges. 1 Mos. 22^ 4 (H.); den WB. s. v.
bilghen schynt welke ewige klarheit, verrens, adv. ferne. Vnde sach
men nicht van verninghes. Navolg, Abraham uan uerrens vnde Lazarum
5, 53. in sinem schote, Perik. f. 38. (s. vere,
veronete. item ein sulvernes junc- 20 verne.)
frowen hovet vul hilgedoms, item ein yer8ch(e), n. Vers. De sanck is
tafele mit hilgedomen, mit einer vero- noch vele lenger, men dit is dat erste
neten (1400). Livl. ürk. nr. 1525. versehe. Lüb. Fassion. f. 127d; dat
:.= veroneke, Schweißtuch der Vero- responsorium van s. Petre: Cornelius
nika?) 25 centurio unde syn versch. Korner
verort, adj. viereckig, gheuen einen 59g; do se do gesungen hadden de
bnmen hoyken midt veerördem vor- sequencien wente uppe dat leste
gnldeden geblackmaleden szmide etc. versch. das. 66^. — verschdichter.
Wistn. Zeugeb. S. 47. das. 204^; verschmaker. das. 201c.
verpas, Vierpaß, Viereck. Bei einer 30 versch, vers, varsch, adj. frisch,
Huldigung ließ der Bath uppe de alts. versc. Hir möge gi noch sen de
forloven bereiden eyn veyrpaß vonne versehe wunden. jR. V. 132; se kus-
delen uppe höhere gelecbt, eynes set syne verschen wunden also rode
foetes hoch, dat fort mit tepten be- varsche rosen. Pass. Chr, 207; des
leygen, dreij stoele mit küssen darup 35 kyndes licham vanden se vorrottet
setten, ock eyn gülden stugke vor unde vul worme, men des hilligen
one uppe unde over de muren der bischoppes licham so versch unde so
forloven int deme markede beugen heel etc. Biai. Gr. 187 ; deme grauen
unde daruppe uppe de sulven muren quemen versehe lüde to hulpe. Brem.
ock dreij küssen leggen. Unde so nu 40 G. Q. 103 ; he hadde bestalt io var-
de borgere do uppe den marcket sehe perde van stidden to stidden.
weren gekomen, gingk hertoge Wil- Leibn, 5, 296; water, dat fers was.
belme mit sinen reden von der dorn- Ben. 91. — De mit der verscher dat
tzen uppe de forloven. He tradt begrepen is. Überschr. Lüb. B. 487;
uppe dat veyrpae0 — averst sine rede 45 uppe verscheme vote schal en iewe-
unde guden manß hieven tor rechten lik sinem vigende wedderspreken.
baut uppe der forloven stände. Gott Dithm. L. B. § 65; dat G. gekomen
Urk. IIj nr. 378, 362. was myt eneme verschen here. Kor-
ferpelie, verpely virpel , Arglist. ner 177^ ; ward eme to hant en versch
argelist^ ferpelye, behendicheit, cap« 50 (ein anderer) henghest ghebracht.
16*
VERSCHAT 244 VERT (VIRT)
das, 1429,; des vai'schen waters. das. den dorst rnde stercket den maghen.
199^; nicht gesalzen, solt efte versch. G. d, Sundh. c. 63.
das. 224\ yersne, yersen. Xatet sie (äk
vSrsehat, m. FahredU. Mochte man Wendin) ok ire man (d, h. enUäßt
der Elue ane schep van vroste bru- 6 er sie, scheidet er sich von ihr)^ alse
ken, man schal dar nemande to ver- wendisch recht is, sie muten irme
schatte duingen (1335). Sudend. ürkb. herren die versne penninge geren,
/, nr. 586; mit allen der dryer slo- dat sin dri Schillinge. Ssp. III, 73, 3,
ten Yoghedien . . mit verschatten, „Ist wd von Färse, juvenca, ahzu-
water en vnd water weren etc. (1397). lo leiten. Kuhpfennig kommt in Preußen
das. 8, 8. 274, 14; ok hebbe gi vor- vor." Homeyer ßu d. St. (Der Cod.
hoghet den verschat to Luderdeshusen Old. hat uerschen, andere zahlreiche
bouen den olden wontliken verschad Varr. s. bei Hom.)
darsulues. das. 8, nr. 30. yerst, (varst, vorst, jetzt fast), First,
yerscheit, f. Frische, verscheit des is oberste Dachkante, verst vel ge?ele,
wateres. Hiob 14, 9. doma, vastagium. VocEngelh. verste,
versehen, var sehen, schw. v. (er)fri' vorste, fastigium. Voc. L. u. W. Vppe
sehen. Dat (eine Arznei) versehet den vorste des tempels (in pinnaculo)
vnde droghet vnde helet. Wolf. Mscr. hebben de Sarracenen ghesat de mane
23, 3 f. 61. u. h. das. — gesalzene 20 wandelinge. Beschr. d. h. Landes f.
Fische aaswäßem. De beyden fruwen 32; vp de vorst desses tempels wart
vppe deme markede, de vppe den Cristus gheuoret. das. 33h ; dar bo-
wekebencken sitten myt deme ver- ven in den yarsten Dar nestet muse
sehen beringe, de scholen guden he- unde Sperling. Koker S. 311.
ringk verschen vnde seilen. Lüb. Z. 26 yepst, f. Frist, inducie. Voce. (He
B. 237; neemt wat stuckjes van een begunde mit groten ropen vryst to
selten lamoen, die uyt gevarst (d, i. ropen . . yristet doch to morgen to!)
gevarscht is). Ostfr. Kochb. f. 6k wat vordeynt id em, dat he de qua-
verschot ? Ein wedewe, de gesche- den geiste sach vnde dat he verst
den is van eren kinderen, de mach so eyschede etc. Diäl. Gr. 245; künde
baten eer versehet ere vadere have de cleghere sine stucke to dem male
geven und laten uter hant weme se nicht al bedenken, bede he der uerst,
wil etc. Fahne, Stat. B. p, 58, nr. de schal he hebben. Lüb. B. 343;
211. des edes verst krigen, mit der Eides-
ySrschrodich, adj. vierschrötig, d. i. 35 ablcgung befristet werden. Gosl. Stat.
ins Gevierte geschnitten, quadratisch. 78, 16.
(Die Handwerker sollen ihren Töch- versten, schw. v. fristen, crastinare,
lern nur mitgeben) 3 par vierschro- induciare. Voce, is it in der vasten
dige lakeu. Strals. Hochz. Ordn. v. oder in der auente, dat men dened
1570, S. 158. 40 verstet wante to den ed dagen etc.
vepse(ne), f. Ferse, versene, calx. Lüb. B. 363; Big. St. B. 95; wert
Dief. verse, Voc. Engelh. mit der en edh gheverstet. Gosl. Stat. 78, 36;
versene. 1 Sam. 2, 29 (H.) ; myt der dat vyflfte is, dat he ene versten wil,
vertzen. Locc. Erz. 17. went he beter werde. 0GB. Ä. 16.
yersik, Berberis vulgaris. Avicenna 45 versneht = värsucht. Eyn mensche,
vnde Serapio spreken, dat de vrucht de lege an syner versucht edder
sy roet vnde langhafftich vnde byn- an syme dode. Dortm. WUlk. 321^
nen syn kleene horneken . . Mit ver- 222.
sick den buek bestreken maket wol vgpt (yirt), = verder. Eyn islich
sweten. Versick genuttet vordryflFt 60 borger sal hebben rechte wicht, mate,
VERTEINNACHT 245 VESEN(E), VESE
schepel Yod yirt, by der stat broke. in ere erste vertfit ende staed to
Edk. i, 44. Brucghen [stellen] (1441), Hans. Rec.
Terteiii-5 y^rtennacht, f. d. i. vier- IP, S. 331.
zehn Nächte^ (in Einem Worte, wie vSrYOtich u. Y^rvoted, adj. vier-
das engl, forthnight), die Frist eines 5 füßig, Wanneir eyn houesman ofifte
halben Monats, binnen vertennachten frauwe . . aiBiuich wort . . so suUen
(1314). Nies. Beitr. 2^ 193; de scul- de houesscholten vor de erffdelinge
den dat richten bynnen verteinagten. nemen de helfte des viervotigen gu-
Deden se des nicht, so sculde men des ; wanneer man und frauwe beyde
dat egter vor unsen voghcde vorcla- 10 versteruen, so suUen sie nemen dat
ghen to Yerteynagten (vierzehn Nächte viervotige guet tosamen, Gr, Weisth.
sind die gesetzliche Cüationsfrist). 5, 185; alle vervotede gut. das. 194.
(M, Freiheüsbr. v. 1345; ik bidde Yerwe, f. Farbe. It (dat panter)
ju, . . könne gi mynen armen luden heft verwe yan aller maneren. 12. F.
(d. i. Unterthanen) los helpen . . 15 4959.
nnde helpen en yerteynacht dages ySrweges, adr. atis der Ferne ; gew.
(Frist)y dat de armen st&mpere ere getrennt vere weges. Ende in S. Lam-
korne wynnen moghen etc. (1387). bertus kercke hoerde men veerweghes
Suäend. 6j nr. 188 ; kommet hey ("d^r de stemmen der gheenre, de dar
ÄngeUagte) nicht und yorantwort 20 huelden. B. d. Byen f. 174^.
sich oppe dey lesten vertennacht, yerwen, schvo. v. färben, numment
dat is op dey sesten wecken (3 X, 2 scholde kopen ungeverwet wand yn
Wochen), 80 etc. Wigands Arch. 5, yenigher stad unde voren dat in ene
75; eyns Ymme de verteynnacht, alle andere stad unde laten id dar yer-
14 Tage einmal. Münst. Chr. i, 153. 25 wen. Lüb. Chr. 2, 22; so schenket
— Sehr h. im Ssp. S. das Glossar. he (der Junker) mi (dem Bauer) üt
Terten, schw. v. farzen. bombisare. sinem geverweden krose. LOb. Dodend.
yoc. W. We sinen arss to eynem v. 1180; item schal neen maier . .
o?erheren tuih, de moth syck hoden, verwet gold maken, sunder fyn golt
dat he nicht en yerte. Koker, 8. 326, SO edder twistgolt. Hand). Z. R. p. 95, 5.
F- 728. Dazu Rüdiger: Die Schnitzereien in
vertiek, vierzig, bona cum omni Kirchen, bes. die Altarschreine umr-
jore regio . . et excessibus dictis den ganz mit Gold überzogen, Fun-
vertich mark br5ke (1300). d. i. die zelne Theile, bes. die Kleider wurden
Mafwbuße. Falcks Staatsb. Magaz. 36 noch übermalt, so daß das Gold durch-
S, 638. dartho schal men behin- schimmerte. Diese Art wird aller-
dem sin (des Mörders) gudt vp so- dings den Malern verboten.
stich mark, daruan scholen kamen yeselaken, fasiges Laken? L. aus
^eertich mark an de frunde, den de vesen gemacht? oick en sali nymant
man afgeslagen is ynd twintich mark 40 veselaken yeill hebn, die van flocken
scholen kamen an de herschop (1498. oS van schragelingh gemaict synt.
Bälwerder B. § 27. - vertich dage, Z. d. Berg. G. V. 9, 96.
die 40 Tage der Fasten. Am sondage ve8en(e), yese, Faser, Fäserchen,
der hilgen vertich dage alse me sin- festuea, scheve vel vese. 1 Voc. W.
geth in der hilgen kerken oculi 45 vese van den klederen. 2 Voc. W.
(1449). Lüneb. ürk. VII, nr. 1113. Dief. — Knofflock sumptum myt sy-
vertut? Dat deme copmanne vor nen vezen, et bulitum cum oleo olive
aUulken unghelick genochaflftige be- etc. Wolf. Mscr. 60, f. 94; smeken
teringhe gheschee . . ende des coop- vnde vedder lesen Unde van den kle-
nians privilegie ende eren under säten 50 deren theen de vesen etc. Schaeksp.
VESPER 246 VESTEN(E) VESTE
f. 84^ ; AI sin (Christi) glorie is van 7ib; vnd spannet en yn veszere ofte
binnen in güldenen vesen of somen. slote. das. 126^. Vgl, vet(t)er.
Horöl, 60^; (dazu vgl. fimbria, vese. y^H^even^ schw.v. fesseln, pedicare.
1 Voc. K. M. Dief, weil der Saum, Ver- Dief. geslossen, gevessert, gestockt
brämung meist aus Fasern, Zotteln etc. 5 off geblockt. LacomU. 4, nr. 274.
besteht.) — Büdl. Unde bat, dat se vesserslot, n.? alle slote, de in
em wolden gheaen Van erer truwe den doren syn gevestet, sunder mael-
ene vesen (Faser = Würzelchen). slot (Vorhängeschloß) vnd veszerslot,
Schaeksp, f. 31\>; 0 (Christus), du de men afnympt. Ndd. Reclüsh.f.4(h.
allerbeste vesen, help uns to dem 10 vessinge, s. vatinge. ene gülden
ewyghen leven. 0GB. A. 37. — Bc" fessynge vnde 1 sulueren fessinge.
zeichn, des Geringsten, nicht ein ve- Old. Urh. v. 1575,
sen = gar nichts. Hadde my (sagt vest, adj, fest; als Ehrenprädicat :
Holöfernes zur Judith) dyn volk nicht hirouer sin gewesen tu getughe die
en tegen wesen, Ik hadde gym scha- 15 vesten lade, her N. etc. (1369), Fidic,
det nicht en vezen. Josef V. d. 7 Diplom. Beitr. II, 62.
Tods. V. 6866; noch schade (d. i. veste, f. Handfeste, Document.
schadede) ydt em nicht einen veesen. Dese brief leget tho Wesell den
Fastnachtssp. 965, 1; settestu bril- bruederen in die gemeyne kiste, die
len binden und vor. Du segest 20 der gemeynte is und daer oer vesten
dar nich ein vesen dor. Lüntzel, in besloeten synt (1359). Wiganis
Stifts f 228; an den dod dachte gy Arch. IV, 401.
nicht eyne uesen. Berl. Dodend. v. veste, n. und f. scheint (in West-
222. falen) Gericht und Gerichtsbezirlc zu
Vesper, die vorletzte canonische 25 bedeuten, dann überh. Distriä. „Das
Stunde. De vesper wert manckt allen Gericht oder Veste Hagen.'' v. Steinen
daghe tyden alder vlytighest beghaen 1, 1271 ff. Thom irsten wyset J. v.
vmme de seer groten betekenisse der R. meinem gn. heren van hoicheiden
hylghen werke . . de vnse here an der vesten sr. gnaden herrlichheit
der suluen tid beghynk . . Wente 30 und gerechtigkeit. Vesting zu Hagen
an der vespertyd consecrerede de im J. 1513. (Gr. Weisth. 3, 34 «.
here synen hylghen licham vnde bloed 35); in deme veste van Dortmunde,
vnde sloet dat olde testament. He Fahne, D. II, 209 ; ut den veste yan
wart ock tho der vesper tyd gheno- Reckelinchusen. Münst. Chr. 1, 180;
men van dem crutze . . He open- 35 dagegen : unde se toegen wedderumme
barde syck ock to der vesper tyd dorch de veste van Reckelinchusen.
synen twen iungeren, alze Lucas vnde das. 245. auch = vestgenote ? durch
Cleofas in deme weghe na Emaus. J. v. B. an statt m. gn. herren an
Sp. d, Leyen, f, 26. einem, und den ehrenvesten . . vom
vessebendel, Schnürband? Sonst 40 adel und semptliche vest von Hagen
mögen se (die klederseller sehen) sei- ander teils vor guit angesehen, dat
len geschnürde senkein, hölterne etc. Gr. Weisth. 37. — vestenboick,
komme, gele pipen . . fessebendeln vestenrecht tho Schwelm, das. 27.
etc. Andam. Kramerr, (bei 0, Fock, ve8ten(e), veste, f. 1. Festung.
Rüg. Pomm. Gesch. 3, 250). 45 fortalicium, munitio. Voc. Engelh.
vesser, Fessel (Spanseil, Spanrie- De hert&ghe mach buwen one veestene
men). numella, compes, boia. Dief. . . oc en scal desser heren nene
So mach he en (den Schuldner) wol veeste mer buwen (1309). Sudend. l
spannen an veszere edder in vasten nr. 210; darna wan greve Hoyer
gemaken vorsluten. Ndd. Rechtsb. f. 50 Quedelinborch unde brak de vestene
VESTENEN VESTEN 247 VESTENINGE
daroa. LSb. Ckr. 1, 99 ; und degeding- bref mit ereme inghesegele yestenen
den, dat he nene Testene mer buwen vnde sterken (1350), Lüneb. Urk. F,
scholde. Magd. Seh. Chr. 195, 23; nr. 232, — hebbet ghevestent unde
brack de veste dale. Körner 113d. — bestedighet alle recht. Gott. ürk. 7,
2. Verfestung^ = vestinge. veste vel 5 nr. 248; dat echte vestede de key-
wardlick ban, proscriptio. Voc. En- ser myd enem ede. Korner 143ä. ; efte
geüi. Worde de yredebrekere dar- iennich man vestede mer ede dan ene
omme rorvestet, de veste scolde bli- (mehr als einen Eid au leisten gelobt
Ten iar unde dach. Gosl. Stat. 33, 21, hätte), kan he se nicht tome ersten
Tolgen mit der veste. das. 27, 38; 10 rechtdage alle don, so heft he rum
45, 19; (vgl. med rechte volgen, dat wente tome anderen rechtdage. Flensb.
is Teste. Gosl. Forstding 19 in Gr. St. R. § 34; sleit eyn borger enen
Weisth. 3, 263); wert ene in der anderen dot, so scal he boten deme
Teste begrepen, de vestinghe nimt landesheren XI m. vnde der stad
ime dat lif. das. 59, 10; vmb desse 15 XL m. . . sunder vestet he böte (ge-
daet hebben de van Lubeke de veste lobt er eidlich Buße?) er de sant-
leden in vnsen landen, daer se mid maus dar to kamen, so betere he
rechte in ghekomen sint. Vnd went der herscop XII mark to sonegelde.
se hebben gheseten lengh dan eyn das. § 66; de rechte (Eide), dede
yar vnd hebben der nicht ghemeden, 20 vested werden (leges, quae firmantur)
se en hebben in vnsen landen varen, in hilgeu tiiden, des vifften dages na
reden . . so beghere wy rechtes daer den hilgen tiiden (schal) men se
Tmb, went se de veste nicht ghewa- gheuen. Wellik borger, (de dar) ve-
ret hebben (1361). Lub. Urh. 3, nr. sted eyn recht, vor wad zake id sy,
395; (ein Morder etc.) scal vorvested 25 de dar wil zegelen vnde is nicht nog-
wesen an vser aller lande vnde den afftich vor sodane sake noch to donde,
scal neman ute der veste lathen denne sette he vor sik borgen dar
(1353). das. 3, S. 158. recht to donde in deme vifften daghe
TesteBen, Testen, schw. f>. 1. befesti- na syner wedder komynghe. Apenr.
gen, fest machen. Jew^lk dorp sal 30 Shraa § 26. — Refl. unde bidde ju,
ainea deil des dammes vestenen vor dat gy ju vesten, wente se mit 1200
der vlut. Ssp. II, 56, 1; unde de in der Golvisse liggen etc. (1394).
rad mach de landwere graven laten, Hans. Reo. 4, 180; unde se vesten
vestenen unde buwen. Brschw. Chr. 1, syck myt den worden, de Cristus
113, 13; und vesteden de stad myt 85 spreckt (stützen ihre Behauptung auf
plancken vnde porten. Brem. G. Q. etc.). Korner 107^. — 3. = vorvesten.
S2; dat slot vestede he do vil wol vesten vel vorvesten, proscribere. Voc.
myd wepeneren. Korner 223^. — Engelh.
2. bildlieh: bekräftigen, beglaubigen. vestenheit, f. Befestigung, Bekräf-
Tt ener betvginge vnde vesteninge 40 tigung. To bewysinghe vnde vesten-
aller disser dmge so hcbbe wie ge- heyt desser dinck hebbe wy dessen
scapen, dat disse bref . . gevestenet bref . . bezyghelt laten (1371). Su-
rnde getekenet is mit ingesegelen dend. 4, nr. 187.
der Torsten (1290). Z. d. Harz- V. 5, vesteninge , f. Befestigung. Mit
iSl; so hebben wy den breff in dusse 45 muren ind grauen ind mit aller vest-
handTeste transumeren beten und de nunge. Lacombl. 3, nr. 419; de sul-
geTestet mit unser Stadt ingesegel ven veldmarke den luden to gude
(1303). Br. WB. 1, 358; wente we myd landweren und vestenyngen be-
D€D eghen inghesegel ne hebbet, so tern. Gott. Urk. II, 45. — Büdl.:
bidde we dhen kouent, dat se dessen 50 des tu erkunde vnd eyner merern
VESTEPENNINK 248 VESTINK
yesteninghe. Cod. Brdb. I, 15^ 170; festiBeringe, f. FesÜichkeU. Inal-
to merer Testeninge ynde openbarer 1er werdicheit unde festinerynghe, de
kunschap alle desser stucke so hebbe deme ambacbte tobehort. Korner 184k
we etc. (1392). Marienr. Drk. 372; vestinge, f. 1. Befestigung^ firma-
dusses to eyner bekantnisse vnd to 6 mentum. 1 Voc, W. u, Brevü. Also
eyner festenunge etc. St^knä. 5, nr. dat W. de lantwere an beyden syden
63. u, so h, am Schluße von ürkh. myt grauen vnd ock mit dem hagen
yestepennink, Handgeld^ = godes- staende solle holden in guder yestynge.
pennink. Si quis mercatorum in Nor- Fahne, D. ürk. 11, S. 284 ; bädl.
wegia merces emptas a Theutonicis 10 Bekräftigung, Beglaubigung. In or-
datis arris, quas wlgariter uocant conde dere lettere geuesticht mitter
festepenig etc. Meld. ürk. nr. 2294. yestinghe ons segeis (1291). Brinekm.
festSrioge, f. Festlichkeit. God, de 1, 793 ; tu euer betughinge ynde ve-
du yns myt iaerlyker festeringhe dy- stinge desser dingh hebbe we etc.
ner h. juncfrouwen Cecilien yoryrou- 15 (1321). Sudend. J, nr. 354; und
west. /^. d. Sammitt. 3 in d. CdUecte hengen des • . to einer yestinge
zu e. Gebet an St. Cecilien. unse ingesegele to dussem breye
yestgendte, m. Genoße e. yeste, Ge- (1351). Quedl. ürk. J, nr. 162. Fest-
richtes. Die yronen solt selyes dat Setzung. (Niemand soU hier Güter her
gebott doin, so wann de yestgenoten 20 fahren) et en si, dat en ande[re] ve-
sollen wesen tho herren diensten, und stinge gemaket si (1409). Lid. Urk.
nicht de burenrichter. Gr. Weisth. 3, nr. 1805 ; (bindende, verpflichtende)
27; wurde he (der yrone) befunden Festigkeit. Were ok, dat yeneghe
über unrecht, so sollen unde mögen scrifte, breue . . geyunden worden,
die yestgenoten dat beklagen an dem 25 de dessen breuen . . enüeghen wesen
hogrefen. das. 29; ein jeder yestge- mochten, de wil ik sunder yestinge,
note tho Schwelm iss schuldig tho macht ynde hulpe my ynd mpen
Wetter dem drosten to deinen twe eruen to wesende (1413). Lub. Urk.
dage . . noch dem hogreyen einen F, nr. 472. — 2. Verfestung, pro-
dag und den yronen einen halyen dag. 30 scriptio, die Friedlos-ErJUärung, dk
das. 30. Sie sind auch verpflichtet von einem geringeren Richter ausge-
dem Herrn sonst zu dienen, das. 3, sprochen wird, während die Acht die
34 ff. wanner dat min gn. herr einen vom Könige ausgehende oder bestätigte
richter hefft, sali den yestgenoten Verfestung ist. Der laxere J^ack-
richten allen viertein tagen, und die 35 gebrauch des M. Ä. verwechselte Acht
richter sy schuldig tho geben den und Verfestung. Homeyer^ Lehnr.Ari.
yestgenoten vorspracke und ordel tho 12, § 2. Anm. S. ferner Ssp. /, 68;
wysen. das. 35. — dieser yestings- vor allen Oosl. Stat. 56 van der ve-
boecke sollen vier geschrieben wer- stinge u. dazu Göschen 470 ff.
den, dat eine sali liggen bei gedach- 40 yestink, d. i. vest-dink (vgl. vorstiok
tem drosten tho Wetter, dat ander = vorstdink), ein (jährliches) Gerichi
bei den yon adell in dussem gericht dfor yestgenoten. Kundich sy, wo men
von Hagen, dat derde bei den sempt- dat vestinc halden sali op deme Wol-
lichen vestgenoiten und dat vierde uerichs karape . . alle dey gene, dey
bey dem richter. das. 37. 45 buyrsint in deme veste van Dortmunde.
vestigen, schw. v. fest machen; Dortm. Urk. 11^ S. 209; ein vesting
büdl.: unde vestegheden zik to en leggen. rfcw. //, nr. i?8; vestich. (iw.;
myt eren zworen eeden, dat se wol- item ein vesting gesitten auf dinxtagh
den myt en liden arch unde gut negst s. Anthonius ("15^15. ör. TTeiÄ/A.
(1392). Hans. Rec. 4, 41. 50 3, 34 ff. ; wanner dat man ein vestingh
VESTLIK 249 VETTEN
helt etc. das, 37; die Testingh sali he to dem broder sin Vnde gaff en
alle jar up den gewontliclien plicht- vth dem vetelin Drinken etc. Harteb.
(kgh, Demlich op dingsdach nach St. JS55^, f, 64h.
Veit gehalden werden, das.; wanner YeihtStiehjadj. fettig. Dat synt de
ein Teating sy, so sali men wrogen 5 besten manck den fighen, de vethaff-
scheppel, beker, kannen und alle ge- tich synt vnde nicht gans droghe.
Wichte, das. 35. G. d. Sunth. c. 214.
restlik, adj, eu den Fasten gehörend. yetinge, -tink, (Boß) Bahre^ Sänfte.
scholde men ?asten . . aller aposte- lectica, ein spanbedde, ein vorbedde
IcQ avende to yestliker spise (Fasten- 10 (Fahrbett), vel sporta super currum,
speise). Magd. Seh. Chr. 78, 26 ; vest- in qua domini sedendo quiescunt, ein
Uke spise, quadragesimalia cibaria. vethinge. 2 u. 3 Voc. W. lectica,
Hi^m. Findl. 163. sporta . . proprie en vethinge. 1 Kiel.
Testlik(eD), adv. fest, firme. 1 Voc. V. ( Voc. L. sperwagen) ; Meiner (ver-
W. Willen unser en dem andern 15 deckter) Wagen, bigae, vetinck, mit
tn] welken unde vestliken bibestän tweenperden. (7%^r.^(?. vetinketnWa-
fU03). Sudend. 9, S. 299^ 21; To gen auf £fwei Personen , ein Jagdwagen.
ejneme erkunde hebbe we unsc in- Bahn. — Febr. 27 leih ick den nien
gesegele vestliken gehangen to dus- veting, dar mine frouw in minem aff^-
s^rme breve (1384). WalJcenr. ürk. 20 wesen einen nien korfi hadde inn
hr. 986; so wy d&sses overkomen sin maken laten, schwärt an striecken.
malkanderen vestlick unde wall tho N. Gentekow 13, Jf, 118; Apr. 13 gafi
holden (1497). Kindl. Eörigk. 639, 14. ick dem manne vorme spittalscken
restiisse, f. 1. Befestigung, Festung. dor 1 mark für den nien korf in
Worden dar bome oft vestnisse up 26 deme langen veting. das. 128; Strals.
gemaket, dar solle wy to beden siden Chr. 1, 70 wird ein fetingmaker (lec-
slotele to hebben (1394). Kindl. /, ticarius) genannt. — Hieher? eyne
f>^; dat beer des konings, de do be- vetunge (Karre?) visches XVI penn,
lag eyne vestnisse . . do dusse vest- Fidic. 1, 12; von der vetinge visges
Qjsse ghewunnen was etc. Lerheck so XVI den. das. i, 15.
§ 75; alle vestnisse is van on (re- vetiogeshelde. Was für e. beide
cessit omne presidium). 4 Mos. 14, ist das? In der hechte synth XI vc-
9 (H.). — 2. Beglaubigung. Bekräf- tingheshelden vnde VI sclothhelden.
l'^ng. Tu ener betuginge vnde vest- Wism. Inv. 270.
nisse disser dinge hebbe we etc. 35 vette, f. Fettigkeit. He ne konde
(1321). Sudend. I, nr. 354; deses entlopen nicht van groter vette. Gerh.
in oerkunde vnde to eyner ewygen t;. M. 61, 41; de tzagel unde ok
vestnisse hebbe wy vnse ingesegel an juwe vette. das, 57^ 20,
dessen bref doen hangen (1382). vettel, Feßel, Theü des Pferdefußes.
Wigands Arch. II. 356. u. h. 40 Dat sick vp de ädern stot hefft deme
vet, adj. fett. Wart he so groth- schal men de äderen laten yn den
büket unde so vet. Körner 72d; du vettelen yeghen der stralen ("dem jj/ei/-
beSt ghehat ein veth leuent in der artigen Streifen unter dem Fuße des
werlt B. d. Profec. II, f 35h. Pferdes) des suluen votes. Wdf
veteken, n. Fäßehen. Von eine 46 Mscr. 60, f. 178d.
Teteken stales nedergelecht IUI penn., vetten, schw. v. fett machen, eig.
von eine czentener blies etc. Fidicin u. bildlich, de gnade der vliteghen
l 16; yn eynen kleinen vetekin. Br. vrouwen vettet sine (des Mannes)
i Aug. 62. knoken. Ecdes. f. 168^; du (Christus)
TeteÜB, 11. FStßlein, Darna ghinck 50 bist eyn spise der seile vnde nicht
VETTENINGE 250 VIENTLIK
des lychams, yetmakende de seile . . bibeU, ein bibel vel da nil puchst
de yn dy nicht geuettet en wert mit ben sten, u, s. v. abecedarium, iyt;
dogeden, de licht also kranck etc. (aus fybel). — fibele, alphabetu^
Br. d. Eus. 46. Voc. Strals. — De phibel is dat ersi
vetteninge, f. Fettung, Düngung, ö kinderbok. Josef, V. d. 7 Tods. 2rA\
vth nutten ynde vettenynge auesliten. flbeltatie, /*. Hin- w. Herref^
Seibertz ürk. nr, 549. Schwatzerei, hyrmede nam dusse üb«
(vettep), veter, m. Feßel, Band, tatie ein ende. Disput, to Olderm
mhd. vejjer, compes. Dief. veter of f. 23.
boye, compes. Hör. helg. 7, 14. nestel, ^^ Vieke (Vicke), Koseform ton Frl
ligula, nervus, pedicae. KU. engl, fet- derich. Ik, her Vycke van Gheld
ter. Hyr vmme ist een ghemene sen, . . ego Fredericus de Ghelde
sproke vnder den volke, dat de man sen. Laurent p. 53 u. 51 u. h.; Vi:-
werdich is te hebben een klene schel- de Alkan (1300) = Fredericus
leken hanghende an enen gülden ve- 16 Alecun. Cod. Dipl. Luhec. 2, nr. 1
ter, de bynnen iaers ghenen rouwen «. nr. 110. Stark, Die Kosenamen d
en heuet van den ghetruweden wyue. Germ. S. 185.
B. d. Byen f. 221\ flcke, f Tasche, 4 dossin dubbtr'.i
Vetter, m. der vatet, aufladet, s. ledder vicken, Wism. Invent. v. W
mestvetter, stuckvetter. 20 fickenremen, Taschenriemen. De b
vettnnge, /*. Fettmachen, Düngung, delmaker scholen maken einen .
Entphenge dar enbouen we unser budel . . an de fickenremen hangeno
guder eyn van dem andern stilken etc. Hamb. Z. R. p. 47.
. . de en solde des gudes nicht ge- flckfacker, unrow, vipperer ar^
weret wesen unde solde synen brocke 25 lio. Chytr. 297. „Hans in dien (ri
darumme stan und syne sad unde sen^. Dief.
vettunge an dem gude hebben ver- viel-roseke, Veüröschen, lycLni
loren. Gr. Weisth. 3, 97. Su, wo dat blot drenget dorch J
vfewart, m. Viehwärter. It. 2 ß. dornen crantze unde hanget an d
8 ^ den vewarten to medegelde 30 spynen also de fyel rosicken, dar <:
(1486). Z. f. Nieders. 1871, S. 219. crantze is mede vorblemet (/ir
vi, vihe, (vigge), n. Sumpf, Bruch, bremet). Boss, Chr. 191.
Yan der wulueskulen belanck dat viendesman, m. Feind. Dar in liu:
ellhorns vy (Erlenbruch). Gesch. Q. dert iaren neyn viendesman haJ-
V. Hodenberg II, 130; van dem steen 85 in gewesen. Bothos Chr. f. 262,
vor dem Langenhorn hendael, an dat vient, adj. feindlich. Se quen^^
ellern vihe hendal bet an den steen, beide to velde myt viender hau
de in dem bidenwech under dem vihe Lüb. Chr. 2,399; quam en py^i^^
steidt, de Langenhorn und dat elren ute viender haut. Komer 73(^; N -^
vhie up etc. Neoc. 2, 26?. Vgl. das 40 den de raet alder fiendest was. Jh'
„Viehland" bei Bremen (vylant. Brem. Ar eh. 1, 321. — Subst. viant^ -c-
G. Q. 102; 112; 170); im „ Vieh'' bei -gent, Feind.
Edewecht (Oldenb.). — Vgl. quobbete. vientheity f. Feindschaft, il-
Abel, Entstellung aus bibel. s. zank und twedracht efte viutln
Grimm, WB. s. v. De des iuwe rat- 45 (1330). Fock, Rüg. Pomm. Gesch.
gever is gewesen, deme wil ik de fi- 252.
belen wol lesen, wie wir jetzt sagen: vientlik, adj., -liken, adv. for-
den Text lesen. Zeno 950. fibel im lieh, bestalleden se dat slot I
Sinfie des ersten Elementarbuches fin- dat vyntliken vast was. Kon^"
det sich bei Dief. n. gl. alphabetum, 50 14lK
VIENTSCHOP 251 VlL
rientsehop, f, Feindschaft, Haß. Ttk, m. der böse Wurm. „Der vtk
inimicitia. Voce. ist als ein lebendiger^ scUangenartiger
rif, vive, Zdhlvo, fünf, Wurm gedacht, welcher im Leibe von
rifte, 5. vefte. Menschen und Thieren wohnend, Beu-
Tifviagep«. , Potentilla reptans ; 5 len, Blattern , Warjs^en , Geschwüre,
quinquefolium. Goth. Arjsneib. f.929^, 5, Blutungen hervorruft und den von ihm
fij, Interj. (fi mit angehängtem g). gepeinigten Geschöpfen Kraft und Le-
fTgh der schände, proh. Voc. Strals, ben aufzehrt; dieser alten Vorstellung
Pige, Koseform zu Sophie. Fygen, entspricht es völlig, daß ein wirklicher
>iiier vrowen. Sudend. 4, nr. 152; 10 Wurm diesen Namen führt: Ligula
wanne Fyghe tho kort wert, na creme abdominalis, der Fiek, Gürtelwurm.
dode sollen etc. (1380). Lüneb. Urk. Nemnich 3, 407; Frisch 1, 265^.*'
F, nr. 361, Regel, Goth. Progr. v. 1873; vgl. Gr.
Tigf, f Feige. Sprichw. dat synt WB. 3, 1443. 1446. 1627. Im beson-
al Tighen na paschen (Vt ficus pasca 15 deren heißt vik der Blutgang am After.
transacto sunt tua facta). Kiel. Mscr. arszlock befft mennigherbande suke,
Mr. 114, f. 37. — de figen wisen, dar is ane de vick, dat is eyn blo-
/fw. eine höhnende Gebärde machen dende ader unde betet ragadia edder
iuh imago vulvae ?), ital. far la fica, emorroides. Herbar. f. 98^ ; weme de
^rss. faire la figue. — (Eine moder 20 vik in deme büke wasset, de neme
htJde ock einen vngeborsamen sone, eyn krud, dat het vyfvingere. Goth.
de se bespottede vnde staek thoge- Arzneib. f. 92^, 5; wedder den vik
lick den dumen twischen twe finger nym wegebreden. das. 52^, 22; blo-
/rf. h. wisede er de figen] vnde zys- det dy de vyk, so sede vikblade
bede se an schimplick. K Gryse, L. 26 (entw. Scrophularia nodosa oder Tor-
B. fr. 28, Bog. H3.) De broder mentilla erecta). das. 52^, 27; und
kont wol iuwe treppe stigen By dage, das Fingergeschwür, ulcus digitale,
by nachte, ick wyse iuw de figen Brem. WB. 1, 386 u. Stürenb. s. v.
nioS). Z. f Hamb. Gesch. 2, 279, vikbleddcp, Feigllatter, Hämorrhoid
143; vnd hedden damha dem grafen 80 den. Omoroydes (d. i. haemorrhoides)
de figen wol gewiset. Kantzow 208. heten vickbledderen vnde wassen ned-
& Gr. WB. s. V. Feige. dene in deme lyue vnde saken sik
rigent, vigen=vient, Feind, juwe vnderstunden van ouerscherigeme
vigent. Han. St. B. 431; Fei beter blöde. Bok d. Arsted. f. 58.
enn femne fruntt, alze enn nae fy- 35 vikbone, Lupine, lupina. Dief w.
gentt. Aktstykker 1, nr. 191; Dar- gl. marsilium. Voc. Halberst.
umme schölle we one entsecken, ore vikbale, Feigbeule. (Von Krankheit
Tigen werden vnde etc. (1325). Wal- des Kopfes) werden dem mynschen
i^enr. Urk. nr. 823. swel vnde bule vppe dem houede,
TigeiitHky adv. feindlich, hostiliter. 40 dar komet ok äff de viikbulen. Wolf.
vigenthcken gedaen an rove, brande Mscr. 23, 3 f. 23; dat puluer vor-
unde änderst. Gott. Urk. II, nr. 355; drift de vigbulen. das. 78.
item, dat se de kercken figentlick vfkgalle, Feiggeschwulst. De eyne
angelopeo, gestormpt. Balt. Stud. 18^ vicgallen heft an deme houede, de
l 179. ^ 45 heile mit etc. Wolf. Mscr. 23, 3 f.
tgoiiren, schw. v. symphonia ca- 121^.
nere, den Figural mit einander singen. vil = vel, iniquus ? Dat hi bi
ör. WB. 3, 1630. Dar up werd ge- rade des duvels vil Vormordede si-
orgelt vnd figuriret. Strals. Kleid, u. nen broder Abil. V. Holte des h. Cru^
Uockz. Ordn. v. 1570, S. 169. 50 aes v. 26.
VIL 252 VILT
yil, 8. vele; vilnä, heinahey fast, eynen esel, kohe, perde vnd andere
$, häufig. beeste tho begrauen. Item de li-
vile, f. Feile, lima. Latet maken chamme yp de yillekulen tho vor-
twe saghen, fylen, twe messet etc. dämmen ynd de seelen dem düuel
MUth. d, hist. V. eu Osnabr. 4, 406; 6 auerthogeuen. MeU, Jahrbb. 19, 74,
nym du yan en ene fylen. das, 408; ylllen, schw. v. das FeU, die Eaui
de smede, de kannenghctere . . desse abziehen, schinden, excoriare. Voc.
gheuet to herwede alle ere hemere, Engdh. 18 d. deme perdevillere; 1
tanghen vnde vylen etc. Wigands lot yor 1 perd vnde yor 1 ko to Til-
Arch, 2, 42. 10 lende (1399), Sudend. S, 5. 376; do
yilen, schtc, v. feüen. De sele kan stundestu (Christus) also eyn Tilletj
nicht scharp edder blanck werden, deer. Brem, nds. Befb. f. 44^; den
der bösen lüde quätheyt de mot se dridden broder TÜleden se alse ejnj
hyr vylen. Serm, evang, f. 218^. rint. Lüb. Chr. 1, 426; he leth ene
yilespone, Feüspäne. To dem qua- 15 leyendich vyllen. das. 2^ 417; dode
den maghen nym yillespone ynde sut rindere unde dode ezele unde hande
mitgrutten. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 109h; villet se in der kerken. Ludcif v, S,
1 Scale mit vilsponen. Wism. Inv. c. 29; dar nach sach he (in der
f. 110. Bolle) einen anderen, den vyUeden
yilge, yilige, yilie, aus tat. yigiliae. 20 de duuel, vnde do se em dat velle äff
To allen tiden, to mettene, to vespere thoghen, so etc. B. d, Profec. 11^ f>
unde to vilighe (1347). Sudend. II, 81; ga hen unde lere paghen villeo!
nr. 223 ; to vespere vnde to vilie. Bedent. 1^. 1681 ; quat herte (Hirte)
das. nr. 369; to der vilgen sal me is, de sines heren schap suluen ?ilt.
unse boldik spreden . . dem schole 25 Laiend. f. 144^; alle lüde kunntn
wy vilige singen , . en iewelick pre- nicht eynen steyn villen. Ih^nnic. nr,78.
ster, de unse broder is, scal alle we- yillemest, n. Messer zum villen
ken lesen dre zelemisse efte dre lange (schinden). Wo wol yk vp dem graue
vilgen unsen doden broderen und gha, Dat fyllemest volget my achter
susteren etc. (1334). Westphal. 5, 562 ; 30 na. Dem achtervenster ys yd nicht
wenn de vylye ut is. Mekl. Jahrbb. vern. Schip v. Narrag. f. 17. s. Zameke
7, 186 ; häufig began mit villyen (fyl- JS. d. St. ; 1 willemest (d. i. villemest).
legen, villige, wylligen) (des avendes) Wism, Inv. f. 20.
unde selemissen (des morgens). villepage, Schindmahre. Z. f. N.
yil(le)kare, f. Schinderkarre. It. 85 SaOis. 1852, S. 401, 2.
3Vs 0. vor des scarpenrichters kare viller, m. Schinder. Item 1 soL
to makende. It. 2V> ^- vor 1 assen dem yilre vor 1 hut (1432). Kamm.
to der vilkaren (1489). Z. f. Nieders. Bechn. v. Brschwg. ; mester Hans de
1871, S. 209. viller. Lüntzel, Stiftsf. 133 ; worumme
yillekule, f. Schindergube. butenn 40 de vyller de hunde sleyt, dat sckt
dem dore bauen der villekulen (1456). umb de velle un veth. Koker, 8. 330.
Blücher Urk. nr. 464; me scheide villevras =veleyra8, Fte?/rö/J. Noci
se (de den goddesdenest vorstoret) heft he van my 1 foder van woIfen
plat van der kristenheit sniden unde vnde van villefras. Mem. Bmckelg.
jageden se mit den anderen hunden 45 f- 13\
up de vilkulen. Brschw. Schichtb. f. yilt| m. verdichtete WoUe (Haar),
33; eines schendliken dodes steruen FiU, consutura, filtrum. Vcc. W-
am galgen , . edder up der ville- cenio. Lief.; aUes aus FUs gemachks.
knien. Lotend. Ägric. S. 38; mit der 1 rusch fylt up altar. Mem. DunAdg-
villekulen bedreuwen, darben alse 50/*. 194^; den vilt na nottroft vorko-
J
VILTEK 253 FIN
pexL Lüb. Z. B. 474 ; do quam ome mach de landheer nehmen einen fi-
(dtm Hirsche) ein bret, dar ein vilt men min edder mehr, van guden und
was up genegelt, dar men plach to quaden, so uppen acker is, und laten
scrirende up. Gerh. v. M. 49^ 149; drosken, wes den darvan kumpt,
sve des andern sadel oder vilt (fiU 5 schall de meiger geven nha antale
rige Pferdedecke?) oder thom oder (1525). Brem. SUU. 595; vor 4 vim
Sporen . . nimt vor dat sin, sime retes so thor wedemen und costerie
gelik etc. Ssp. 3^ 89; bes. als Hut- [gekamen]. Beg. d. Einn. u. Ausg.
material gebraucht. — Als Schelte: der Pfarre eu Bethwisch f. 15 (vgl.
Cl. Bur 417. s. Grimm WB. s. v. filz, lo vimme, straminis tectorii quantitas,
vilter^m. FüshiUmacher. Ihre Belle constans ex 120 fasciculis. Biiteow.
L Lüb. Z. B. 471; Hamb. Z. B. 110. Buhest. 9, 38). — ünde thad (beme-
vilthtt, m. Filzhui. en wamboys, holt, Brennholz) scal he vorkopen,
1 Tyltholt. Wism. Inv. f. 1. Lobge- er hed in the vine legge (1303).
dUk auf den vilthöt s. Nd. Jahrb. 15 Brem. Stat. 49; ock en schall ne-
h76^ S, 54 ff. ment berneholtes vymen leggen up
riltiefe, adj, filzig, viltige wvUe. de slacht umme vaers willen van
2. d. Berg. G. V. 9, 89. vure etc. (1489). das. 687. — Vgl.
TÜtautel, m. Filzmantel. 46 0. Grimm^ WB. s. v. fime u. fine.
vor 10 eile swart linewandt vnder 20 vimelen, vimeren (Ammeien, ftimme-
dem filtmantell tho foderende (1518), len), schw. v. sucheftd Iterumtasten.
Kletnpin, Dipl. Beür. 561. engl, fumble. Br. WB. 1, 467. Se
viae (?iHBe), yine, m. Haufe (Ge- fimmelde lange, ehr se de (Flöhe)
/rfide, Heu^ Holz etc.), alts. fimba; konde gripen. Lauremb. 2^ 165; vude
artomus, vynime. Dief. n. gl. tritura, 25 ick late my ock nicht vele fimlen vp
derschinge, eyn viem. das. casula, der nesen. Joch. ScMu Bog. F; Thuen
coDgregatio manipulorum, hocke vel auerst kein fimmerent auf der nasen
melius vymme. Brevil. De decima dulden konnte. Sastrow d, 51.
oero frugum hoc ex gratia concedi- vimen, schw. v. in vimen setzen,
mos, ut undecimum aceruum, quem 30 s. vime.
HoUandenses lingua sua vimmen uo- flmstern, flmstert, entst. aus fumus
cant, persoluant (1149). Hamb. Urk. terre, fumiterra, (kattenkrüt, -kervel).
/. S. 177; quartus decimus cumulus, Dar na schal me drinken wormeten
qui vyme (in e. Abschr. d. 14 Jahrh. sap, vymstert sap, persik bomes ble-
djme) wlgariter dicitur (1296). Su- 35 dere sap (gegen die Sptdwürmer). B.
dend. /, nr. 142; Arch. f. N. Sachs. d. Arsted. f. 57; fimstern, fumaria.
1S36, S. 450; Siverd brande Holt- dat. Bost. f. B 4.
nickere sin körn in den vymmen to Hxk^adj. fein^ schön, ein ßn iunkher.
Akedese. Brschw. Chr. i, 75, 5; we Lüb. Dodend. v. 1181; bin ik doch
dar arbeydet dat erdrike dat sin is, 40 eine fine, iunge derne. das. 1311 ; de
de boighet den yimmen siner vruchte wyle nu de schryfft nicht int ffyne
Ucervum frugum). Ecdes. f. 132^ (d. h. ins Beine) geschreuen were,
(Sir. 20, 30); hir mede gingen se scheide se N. int fyne setten . . vnde
fdn alte u. der junge Wolf) uppen eime behanden. Monum. Liv. 4*, 29 ;
acker, de junge was stark unde wa- 45 fin krigen (wie klen krigen), bewäl-
cker nnde warp der vimmen (Garben- tigen. Do heft he in groter hast si-
hoden) vele neder etc. Gerh. v. M. nen euer vtgemaket vnd den knech-
^i, 23; wenner gott de genade gift, ten in den wech gescicket vnd se al-
dat kome is, unde dat körn in den 1er dinge fin gekregen. Hatnb. Chr.
hocken steit nnd dat gefimet is, so 50 120.
FINANDISCH 254 VINDINGE
flnandisch, adj. auf Geldgewinn V, 126. — ünde ward en ketter gben
sehendy wucherisch. Bedregelike kop- yunden, daß er ein Keteer sei, Kw\
lade vnde fynandische hendelers. ner 225^^, — erfinden^ aussinnen. Da^
Gryse, L. B. fr. 28, (Zu lesen ünsm' de heydene van spreken, dat hej
zisch?) 6 (Mars) de erste were, de gevandeDi
flnanzer, m. der Geldgeschäfte macht. hadde de ridderschup unde wapend^
Alse he under Flanderen qwam, wordt das. 74h ; rät vinden. JB. F. 51i. ii^
eme tho weten, wo tho Brügge etlick Jurist. Sinne entweder: (als Partei)
Florentiner, welcke up dat mall finan- erhalten^ bekommen. Hebbe gi dan
tzer unde nu facker (Fugger) wer- lo recht, dat vinde gi wol. R. V, 6103;
den genomedt etc. Lüb. Chr, 2^ 703. oder (als Richte) (Urtheil^ Reckil
flnanzerie, f. = financie, Betrü- finden^ erkennen. Dar vand em de rat
gerei. Also hefft men mennigerley t&- to rechte, dat etc. Lüb. Chr. 2, 135;
scherye vnd finantzerye gedreuen. were, dat sie nicht künden vindeB
Gryse^ Spegel f. 0 1. 16 (entscheiden) twischen deme grcTen
financie, /. Gewinn eines Geldge- unde der menheit. Brem. G. Q. %;
Schaftes^ Zinsen etc. Des hain wir mit konden ok de van S, vnd de van H.
deme heiren R. ouerdragen, dat die wat fruntlikes vinden twischen denj
fynancie van den vurghenanten vunf- heren van Br. vnd oren steden, dat
zeen dusent alten Schilden, cost ind 20 wolden de heren liden (1404). &•
ander biual, . . gerume sich dragent dend. 9, S, 341^ 32; de keiser vant
bas dan seesdusent aide schilde etc. deme bertogen de borch af unde
(1353), Lacombl. 5, nr. 519; voert deme koninge to. Chr. d. nordelb. S.
sal men al scolt opsetten, dye om p. 114. — Refl, sich einfinden. Unde
hantgelt steit of van financi of dye 25 al de coggen unde lüde schallen . .
totten lombarden of ten joeden scaede rede wesen up pinxten to seghelende
steit (au Zins steht) (1356), das. nr, up den Jeland, syk dar to vindende
552, — FinessCy List^ Betrügerei, etc. (1394). Hans. Rec. 4, 169; unde
Ränke, Pfiffe. In dussem winter be- men schal rede wesen, also dat ea
ghinck grave Ghert avermael eine 30 yslik yo utsegele in der passchewe-
financie aldus. Reimar Kock e. J. ken, unde me schal sik vinden bi
1470 (Falcks Staatsb. Mag. 7, 115); Bornholme (1400). das. 523.
schriven hen, schriven her, schriflf, vinder, m. Finder; Erfinder. Du
wat he (der Kaiser) wol I De finan- böse vinder unde sterker aller bos-
tzien men wol nicht kennen sol ! 35 heyt (Anrede an den Teufel). Korm
Brem, Jahrb. i, 195 v. 414; hinder- 66^; Aufseher (der über etwas zu k-
listige practickenn und finantzen. finden hat?). De voget scal keysen
Waüis^ Wullenw. 2^272; vnd soUike vurvinders, lechtvinders . . dornsen
finantzie makeden se by hertoch Bar- vinders vnde sodan dingh etc. (U J).
nims gemahle noch vele hoger. Kan- 40 Hans. Urk. 11^ S, 272. So aud want-
tjsfow 179. vinder, wasvinder u. a.
vinden, st. v, finden. Sochten ene vindicheit, f. GeschicklicKI:eit m
vnder sinen vrunden vnde vunden Finden, Erfindungskraft^ List. Des
siner nicht. B. d, Profec, /, f. 25^; lichammes starkheit, des sinnes mo-
mit Partie. (Infin.) den baren he ge- 45 dicheit, siner gaue mildicheit inde
vangen vant. R. V. 666; quam to behende vindecheit. Daniel 7, 6 (L
Rome unde vant Gregorium gestor- in d. Glosse).
ven. Korner 67c ; he vant sick wesen vindinge, f. 1. Auffindung, Amme
(d, i, wesende) in den huse. Br. d. daghe der vyndinghe S. Steffens des
Oir. 95; ik vant Reinken stän, R, 60 irsten mertelers (3 Aug.) (der Auf-
FINE 265 FINGEREREN
jmimff seiner Gebeine. Haltans, Jahr- varvesteden unde brochten on in eine
tetib. 121). Blücher^ Urk. nr. 414. — oyertal (Acht) • . also dat he des
2, Erfindung^ (böser) Gedanke, vmme landes gbemene maket wart mit yin-
de bossheit erer ylndinghe (adinven- gheren unde mit tunghen. Z. f. N.
tioDom) schal ik se utwerpen van 5 Sachs. 1855, S. 147 (Vgl. ein itzlicker
minem huse. Hosea 9^ 15 (H.) ; wes dingkplichtiger, de yor gerichte steit,
lerer ran den beteren ghelert dan sal twe yorderfinger ypprichten ynd
diiie Tindinge to yolgen. Navdg. J, de richter ock twe yinger ynd aal
e. i; in oren nygen yindingen. Micha also sprecken ynd eyn iewelick darna:
5. i (H.). — 3. Urtheilsfindung, 10 hir ys N. N. mit rechter clage yor-
SaUwig. Dit is de rechticheit unn festet etc. Ndd. Rechtsb. f. 121). dor
de Tindinge, de de heren de rath- de yinger sen, die Finger vor die
nuLDoe Tan Stade eren borgeren, dede Augen legen, um etwas nicht eu sehen,
tho Ripe unde to Denemarken ple- etwas wie unbemerkt hingehen laßen,
gheD tho seghelnde ghegheven. Stader 15 En yalick sach dar dor de yinger
Arckw 1, 135. tho, uppe dat he mede neten (ge-
he, f. Feinheit. Dat de schro- nießen) mochte. Korner 37^; he sege
dioghe na fyne unde witte also hol- wol, se wolden dorch de finger sehn
deD sf alse Yore beroret is. Münerec. unnd gestaden. Hoeneke, Livl. Chr.
r. Ii39. 20 ^^' — Etlike yorsten laten de stra-
metoh = yimeholt, aufgeschich- tenroyers dorch ere land ten Unde
lät$ Hole (Ggs. gu sprock?). Item mit en se dorch de yinger sen, laßen
Tart em ghewiset 27 yoder vine* es ihnen hingehen. Lüb. Dodend. 438 ;
Zolles. Gr. Weisth. 3, 82; gevraghet, se seen mit den ryken dorch de vin-
wen se dat yineholt . . dem doem- 25 ger. B. d. Profec. /, 28; de den au-
deken brioget in sinen hof, wat rechte deren hyr heft to sunden bracht,
se mit em hebbet wedder ? <7a$. ^, Sd. efte in zynen sunden sterket, efte
Tiiger, m. Finger. De (hilge kerke) myt em dorch de vyngher zeen. Sp.
beft dat to schicket (angeordnet), dat d. Sammitt. 1, c. 6 ; ynde wo men
rnen dat yyngheren der handtruwe so nicht mit en dorch de vinger sach,
der br&d scal geuen in den yerden so muste he affdracht don. Gryse,
vmgeren, weute de naturliken mey- Sp.M3; dar ist auerst noch mit ehm
stere segget, dat to dem yyngher dorch de vynger gesehen. Bob. Ur-
ene ädere Yan deme herten ga. Serm. theilsb. f. 51a; dat wol hadde strafiens
etang, f. J^c; wor me andere riddere 35 werth gewesen Vnnd noch dorch de
priset, Dar werde wy myt vingeren fynger mede gesehen, das. f. 19^;
^iset. Redeni. Sp. 971; de twydracht wente he darmidde dorch de vinger
to maken nicht en schoent, Syne sach, dat soden vorstoring schach.
Y^ger he oek yaken klemmet etc. Abel 103. Auch Moser gebraucht mit
^*ip V. Narrag. f. 22^; de rath 40 stcUt des Dativs, u?as J. Grimm (WB.
woldc de Yinger dar nicht an yorbar- 3, 1654), mit Unrecht, für undeutsch
öen. V. Havel, Chr. 8; alzo swor N. N. erklärt.
T^pe de hilghen mid ypperichteden yingerbat, Fingerbad. Synt gy nu
nnghernen stauedes edes etc. (1398). slapes sat, Me scheide jw maken en
^<i«MJ. 8, nr. 213; wanne he (der 45 yinger bad sagt Pilatus zu den schla-
Mestete) sie uppen hilghen ut tut, f enden Wächtern. Bedent. Sp. 947.
^ sal ene de richtere unde dat laut d. h. im ironischen Sinne : euch die
ttt laten mit vinghemen unde mit Daumschrauben ansetzen, euch foltern,
J^^^' ^0 men ene in de uestinghe flogerdreDi schw. v. mit dem Fin-
We. Ssp. 11^ 3,l(0ld. Msor.); unde 60 ger bearbeiten; behandeln, (heimlich)
1
VINGERIN 256 VINKE
betreiben, Hir möge gy sehen, wo H. Se dede an ore ringe unde ore vi
S. de dinge mit A. M. fingereret gerlinge. Judith 10^ 4 (H.); alleo
(1570). Wism, Protoh. smyde, wat se het, an yingerlinge
vingertn, vingeren, vinger, n. Fin- an bretzen, an gordelen etc. Ik
gerring, annulus, ein vingeren. Voc. 5 Schöppenb, f. 89^.
Oldenb, Henge ök daran dyn gülden flniren, feueren, (aus dem n
vingeryn, dat du dregest an der hant finare, finire, eaJden?) leihen (inf
dyn. Thcoph. Ily 294 ; do dede eme Zinsen etc), iiberh, Geldgeschäft, m
de pawes sin vingerin, dat scolde he chen, Were mir das gelt wordtu,
vor alle sine sunde dregen in siner 10 dorite (brauchte Juitte nöthig) ich kr
hant, vnde also dicke, alse he diit gelt finiren (1398). Hans. Reo, 4. 4
vingeren an sege, so scolde he io Dat se feneren ses golt guldeu
denken sinen dot. Mekl. Jahrhb, 23, des svagers erue, dat im pandes si.';
132 ; sin vingeren, alze he id droch van er vnde eren kindereu. Old. Cr
in der hand (1303), Brem, Stat, 153 15 v. 1523; wir . . doin kunt, dat vvi
u. 825; he leth do or eyn vingern den heiren N. N. baden mit hiulI
vnde eyn vorspan to pande. Locc. unde mit unsen brieven, dat hie ui
Er£f. f. 23; de vorgiftnisse was in werven ind finiren wolde mit helj
twen kostliken hansken unde in eme sinre vrunde vunfzeen duscnt gi.
güldene vingeren. Korner 60^; de kei- 20 guldenre penninghe etc. (1353). L
ser wolde, dat alle biscop . , schol- combl, III, nr. 519; (gegen das 7. '•
den er gut untfan van deme keiser bot sündigen) die valsche munte n
vormiddelst ener hanttruwen enes • ken . . Die de mesten ende b-?t
vingheren. Lüb. Chr, 1, 20; de pawes pennynghe der ghemeente stelen t^i.
absolveyrde en van den vyngeren 25 feneren (das soll wd heißen: d •
(anuulo, dem Bischofsgelübde) unde tvticherisch verfahren, Finand-^''
den eden. Münst, Chr. 1, 135 ; ore treiben). Tract. über d, 10 Geh f
(der Frau) bende scholden kosten Vgl, fyneren, acquirere, compa:\
twe mark ane vinghere, de darto que- divitias. KU.
men. Brschw, Urk, /, 139^ (vorher 30 vinke, m. FinJce, avis est fiig 1^
u. nachher vingerne). Voc. Engclh. Eyn vinke, de iu •,
vingerlin, n, Fingerring. De teme- neme bure sith . • wan he emn ^^
like hande din De drogon golden den winken (vinken) hört, He cic}
vingerlyn. Harteb. 186, f. 5b; do stal he bith, he were gerne vort. t/-
he ein scrin der kouniginnen, dar 35 V. d. 7 Tods, 42ä8 ; men schal
vingerlin vele was enbinnen. Gerh, kindere, de to der schole gh lu. \
V. M. 103, 18; van dem kempen nam sen alse vinken unde cleden alsc
de brud eyn vingerlin . . van orem ghele, ok so schal me se slan -^
brodere nam sy eyn vinghere. Uat'ewÄf. esele. Ecclcs, f, 146^; de kost.
f, 208^ ; do wy de (breve) besegheu, 40 gedan was . . do de slote unde vc-'
do was id men en breff, bezeghelt gewunnen wurden, scholde wesen
myt enem stukke wasses, uppe druk- gestellet unde werden quyd ^^
ket myt enenie vingerlyne (1394), (freigelaßener Vogel = erlaßeni^j. l
Hans. Rec, 4, 203. Chr. 2, 387 u. 371; so dat de :*
vingerlink, 1. die Stücke eines 45 desan dat berouwen let, wente •
Handschuhes, welche die Finger be- was ein vinke up dat ror bu.. .
decken (vgl, Beinling). He droch an (ein Lockvogel hingestellt = beiroj' '
synen banden hanschen, daer de vyn- Brschw. Schichtb, 158. — gepli:
gherlynghe af gesneden weren. Leben vinken, ein Gericht von zerhn*".^
5. Ä. Dranz. 39. — 2. Fingerring, 50 Fleisch, namentlich von äbrig ^ '
1' ■>
VINKEL 257 VINNE
henem Sdnoeinefleiseh; noch jetzt in Pamm. Oesch. Dehkm. I, 47. Vgl.
GAnxueh. minutal, tucetum, spyse „-poggenoge^ eine gewisse Gattung gang
Tin gheplact yleysch of geplucte yin- Üeiner Schworen, deren fünf auf einen
cken. Dief. minatal, pl&ckede vin- Ghroten gehen.^ Br. WB. 5, 348.
cken, poUpastei. Chgtr. 437. „ein Ge- 5 Yortmer sint de stede des to rade
fidd von dem Übergebliebenen, Mein worden, dat nyn C0pman van deme
gekkniUenen Pökelfleisch, welches mit andren scal nemen jenegherleye hole
^dben Wursdn^ Zwiebeln und Essig pennynghe ofte vynkenoghen uppe
tugerieUet wird."" Br. WB. 1, 393. Schone (1376). Hans. Rec. 2, 132;
dama min lif tohacken in kleine lo up dessen dagh hebbet de van Ste-
pl&ckefinken. Lauremb. i, 391. — tyn van deme puntgelde • . ghe-
Axm. Finke ist allgemeiner Name für bracht vyfTte halffhundert mark vin-
Vogd überhaupt; s. d. Rolle der „Fin- kenogen, de maken 337Vs marc Sun-
ifnßnger (u. Finkenplüdcerschen)^ in disch; in der andern Hs. 500 mark
den Hamb. Z. B. p. 85, nach der sie 15 vinkenoghen, de maken 260 mark
£. B. gehauen sind täglich frische sandisch (1385). Hans. Bec. 2, 363.
Finken (und keine faulen) eu Markte Dcusu Koppmann : 500 M. v. würden
eu hingen, die also als Speise dienen 250 M. lübisch, nicht sundisch sein;
ioUeH ; u. andererseits wird ihnen 4 M. yinkenogen sind 3 M. sundisch) ;
oMch verboten auf 2 Meilen nahe der 20 ein schip vorkoft . . van welkeme
Stadt Naehligaien eu fangen. Vgl. JBä- schepe L. und M. vorb. Hans Du-
aler im Ol. kere schuldich sin gebleven hundert
Tiikd, (Dem. eu vinne?) Augen-- mark vinkenogen (1412). Livl. Urk.
gtidiwür, s. g. Gerstenkorn, hordeo- nr. 1910 ; vinkenogenpennink (1404) ;
lum. Vnde is (minte) ghud weder 25 Malte. Urk. 2, 455. — Dat droch
dey mckeln in den oghen, we se den anhevers (des Aufruhres) nicht
stot mit honighe ynde bestrikt sek up ein vinkenoge to bäte, half ihnen
mede ynder den oghen. Wolf. Mscr. auch nicht das geringste. Bothos Chr.
23, 3 f. 24h. Vgl. vinne. f. 230.
TiikeBfaiy FiriJcenmonat, d. i. Sep- 80 finliken, adv. fein, fynliken, schon-
tenAer. Nd. Korresp. Bl. 3, S. 43. liken, suuerliken. Vob. Strois.
Tiakeioge, Finkenauge, eine Meine yinne, /. die Floßfeder des Fisches;
Münee, Pfennige von kleinem u. tiefem pinne, die vynnen bouen die visschen
Gepräge in meld., pomm. u. neumärk. off pennen. Diefenb. s. v. aber auch
ürkk. „deren 18 auf einen Groschen 35 die Feder geflügelter Landthiere. Mit
9ereehnet wurden. Fidic.1,11.^ j,Ei' sinen (des Drachen) vinnen werden
nige meinen, yinkenogen, yincones, mine arme gedrucket. Dial. Gr. 24Si.
bedeute Augen eines Finken (so e. B, yinne, f. Finne, Geschundst, Drüse,
PA. Bainhofer in s. Beise-Tagebuch Blatter (glandula, pustula, papula).
61: Die kleinere müntz ist genannt 40 rancor, mancor, vinne. 1 Voc. W. u.
worden faenckhenaugen, weil der Dief. bes. das s. g. Gerstenkorn, (h)or-
faenkh sin klain vögelin, saine au- deolum. We vynnen in den oghen
gen noch klainer sain und diß auch hefft, de neme eynes vercken lungen
aine klaine ringe münz ist); andere vnde rite de entwey vnde legge warm
^nen, das W. bedeute feine (!) Au- 45 vppe de ogen veyr nacht. Herbar. f.
gen und beeiehe sich darauf, daß diese 102^; to den vinnen nym rode mir-
Müneen anfangs von feinem Süber ren vnde schir solt . . so snit dar
gewesen u. durch ihre convexe Gestalt af also grod alse dat ochled is vnde
^inem Auge pichen. Auch heißen sie kere dat led vmme vnde legge darvp
Bracteaten^ SOherhUchlinge.'^ Koseg. eu 50 eyne wile, bit dat id ioket, so nym
IQtttlidtdat«. WftrMrbuoh. V. 17
VINNENKIKER J58 VINSEK
id af ynde snit id äff mit eyneme vel garstericheit yel ira. 1 Voc, W\
schermeste, dat losgewracht is. Dit rancorosus, vinnech vel tornich. Vocl
do 80 lange, bit de likdorne (d. t. L. rancor, vynnecheit, onwerdicheitj
das Gerstenkorn) ynde dat vule vlesch Dief. yinnigbeyd, asperitas, BaeyitiaJ
al deger yte ynde af genomen si. 6 KiL — Darna beganden se dyn hil^
Wdf. Mscr. J23, 3 f. 97. Als Schelte : lige angesichte to bedecken myt enei^
drogenersche, olde yinne I Oerh. v. unreinen doke, up dat se ere Tyn-|
M. 70, 13. nicheit to bet scolden plegen. Pom.
yinnenkiker, i». d&r nach den Fin- Chr. 31\
nen sieht^ Fleischbeschauer. Borger- 10 yinselike, adv. verstelUer^ heudh
meistere unde raid synt ayerkomen, lerischerweise. Se yerstont yan bjn-
dat men in s. Nicolaes marckte yort- nen, dat de iunghetink yenselike to
mer den yynnenkikers en gheen gelt dem (Christen-) ghelo?en ghecomen
yan den besiene (Besehen) sali laten was. B. d. Byen f. 174d.
boren noch tekene geyen, mer de 16 yinsen, yensen, schw. v. heuchdn^
cysemeistere, daer to deputyrt, sollen vorgeben, fingere, simulare, hoU. vein-
etc. Wigands Ar eh. III, 21. Anm. zen. Sus bevede R. in eineme geyin-
flnneringe? £yn prustinge efifce seden schine yan yruchten. R. F.
eyn fynneringe myt muscus ghemaket 2111; gevinsede tränen, das, 2751;
yordrift de gycht yt deme houede. 20 ik yinsede unde sede em yan eme
Herbar. f. 24. schatte, das. 3717; ynde nn sintdine
yinnich, adj. finnig, rancidus, ran- almissen gheapenbaret . . dat 86
corosus, yinnech, ga(r)sterich. Voc. idel vnde gheyinset sint. Tobias 2^
W. wilk man, de levendighe swin yor- 22 (L.); ynder dem losen schyne
koft, de yynnich sin, de schal de 25 des wordes ynd gefinseder hillicheyl
zwin wedder nemen. Lüb. Z. E. 263. Mekh Jahrb. 19, 74 ; ynde de konink
Es wurde offenbar auch von ärmeren entfenk ene (den Jason) mit gheoeo-
Leuten gegeßen, unde dat se (de gar- seden vrouden. Hist. Trcj. f. Bl;
bradere) neyn unghiftich vlesch yor- eyn vormaledigt fynzet secte. Lerbkk
kopen ; kopet se aver yinneghe swin 30 § 148. yinsen up, auf etufos ^simh
unwitliken, dat ylesch moghet se lieren'', mit List u. Verstdiung tu
yorcopen yan eneme witten lakene, erreichen suchen. Vele geldes wolde
ane worste unde sulten (1360), Z. f. ik noch hebben an rente gelacht,
Niedere. 1876, S. 29 ; swelich yleisch- Darup hebbe ik gefinset dach node
howere de yinnich fleisch heyet, dat 35 nacht. IMb. Dodend. v. 888. — sik
he yorkopen wel, dat scal he yor- y., sich stellen als ob, sich den Sekm
kopen uppe semme ledhe, unde un- geben. He was ynhorsam , he fynsede
der dat yleisch ein reine wit laken sick denne noch hyllich. 8t. Birg.
lecken, also breit, alse dat let is. Openb. f. 157h; eyn bedreiger, de
das. Anm. ; Sye yinnich ylesch yor- 40 sick yynsede yor der menschen ogen
kopen wolde, dat he dar under leg- drey dage unde drey nacht lanck
ghen scolde eyn laken wit unde to bedene. Diai. Greg. 188; he m-
reyne, dat men darby mochte prouen sede sik to Rome to gan. B. V. 2750;
unde meynen, sye yinnich ylesch yor- P. fynsede sick, he wolde weg gan.
miden wolde, dat he des nicht ko- 45 Soest. Dan. 88; desse heft de stelle
pen scolde. Krauses Arch. 1, 8. 130. upgebroken, em (d. i. hem, sick) Teo-
Vgl. Böhmer, cod. Moenofrancof. I, sende, wu he darto gedrungen wer
8. 305, § 14 u. 15. gewest. Münst. Chr. 2, 427; Jhesus
yinnicheit, f. Garstigkeit, bildl. haß- yensede hem unde wolde yorby gan.
liches Wesen, Zorn, rancor, ein yinne 50 P€iss. Chr. 154 ; desse iungelinc be-
VINSER 259 VIRLIK
iiriie to pinsene in sick seinen nnde die vire (lat.: pacem in die
itr segede: o wo yele gndes höre festo) briet, die mut twies gewedden.
an deser schonen bruet (der Weis- Lehnr, Art. 69^ § 12.
A war ymme venses du di nnde yirebrake, /. Bruch des Feiertages,
i.uest? warumme en prouestn 5 Wreket god anders nicht de yire-
ut, of tu se to ener vrendinnen brake synes hilgen sondages wen an
i)Ln moghest? Horol. 9. der virebreker kynderen? JEmd.Mscr.
änsep, m. Heuchler, vinser der nr, 193, f. 26.
ilicheit (eines geistlichen Lehens). vipel- (virle-), viredach, m. Feier-
iL Gr. 188; de Yinsers vnde schal- 10 tag. In deme sabbath dage also in
: reyssent gades tom. Hiob 36, 13 deme yireldaghe. Merzd. B. d. Kön.
' Tlesekers. L.). 202; buten gebundenen dagen nnde
■ Inserie, f. Heuchelei, Verstellung. buten yireldagen (dies festos et tem-
mote ghy beginnen mit finserie. pus feriarum). Lehnr. Art. 4, §4;
^ Dan. 17; et mot gescheen mit 15 ock mißdon se yegen dit bod, de des
^-rje. das. 20. sundages tauerne yp holden edder
insicheit, /*. Verstellung, Heuchdei, des yyreldages. Sp. d. Dogedef.226;
. Latio. Wi Seen alre meest in wen neyn virledach is. Brschw. Urh.
'.r tyt, dat yele menschen mit /, 156; heren kundigen wol einen
^icheit de gasterie yeryallen. B. 20 vyrdach vnde laten yyren we wil.
Ihicn f. 155^. Tunnic. nr. 717.
>i3«$iiige, f. Heuchelei, Verstellung. viren, schw. v. feiern. Dat men
er fynsynge hebbe ick se (de scheide yasten nnde yiren dat fest.
yt) gheleert ynde sunder afgunst Karner 31^.
ede gedelet. Old. Miss. 60»'. 25 viren u. yiren laten, ein Tau, Kette
:;>perer, m, ein Sauseunnd, Hans etc. schießen laßen yieren,AoS. laxare;
■' (t-n Gaßen. sax. ardeho. KU. schoot- vieren, laxare funemsive imum
i.uker, vnrow, yipperer. Cht/tr. angulum veli navis. KU. Vnd secht,
■' Vgl. fippern, inqnietus et super- dat N. dat spreeth loß gelatenn, sin
.rius esse. BütMOw. Ruhest. 15, 32. 80 schip vmme geswengeth vnd dat grote
• ire, f. 1. Feier, Fest. Der vire anker vnd touwe vthgefiret, vnd he,
i t he (der Kaufmann) clene, des tughe, dat plichtgarde vthgestekenn
nllcn gheboden is to holdende. und gespraken: wat wylle gy yele
'•s. zu Sir. 26, 28 ; dat wjere firenn ? wy liggen alle an der grundt
> hen edder wynachten, Der vire 35 Brem. Urk. v. 1564 ; vnde oflfe wol
. Aolde ik jo nicht achten. Eedent. A. vor im schip gestanden vnd idt
: . 1445 ; denke dat du hilligest den tow gefyrett, inn hopeninge, dat idt
ü der vire, dat is den sondach. tho holdt kahmen scheide etc. Andere
. lUis 2, 38; den wolden de an- Br. Urk. über denselben Gegenstand.
Q ioden nicht uthelpen, up dat 40 yiringe, f. das Feiern, die Feier.
:T vir nicht en breken des sab- Ynde de vyringhe des nyen manen.
:-). Magd. Seh. Chr. 155, 17; item Esra 1, 31 (L.); vnde he ghaff schon-
' M hal eyn iewelk man holden zine heyt in der viringhe (decus in cele-
> des Ulligen dages. Lub. Z. JS. brationibus). Sir. 47, 12 (H.).
, 0 myner sele kraft . . vyre my- 45 ytrlieheit, f. Feier, vnde moghest
* arbeides ende mynes begheres. deme volke wisen ere virlicheit (cere-
' n. GB. /, 77, S. 75 ; in groter monias) vnde de wise to erende.
t' holden = valde colere. Chr. d. 2 Mos. 18, 20 (L.).
''* Ib. 8. 11. — 2. der Feiertags- . lirlik, ac^. feierlich. De erste dach
k, Svie an enen manne den vrede 50 schal iuw sin de alder virlikeste vnde
17*
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-uCl
1
VISCH VISK 260 VISCHWEIDE
hillich • . iodoch de souende dach man yaret uppe Schone, dat he i
schal virliker vnde hilgher sin etc. to zee, dat etc. (1384). Hans, l
3 Mos. 23, 7 (L.). 2, 336.
Tisch (vis, namentl, in Zus.) visk, yisehmenger, m. FischverJ:^
m. Fisch. Ao. 39 hebben se to Bre- 6 (vgl. isernmenger u. a.). Um
men 84 serouers den kop laten af- Freibr. v. J. 1346, Art. 28. vischn
houwen, den junker Baltzar stelbreue ger of vercoper, bolo. Teuth.
vp de Bremere gegeuen hadde. vischschnte, f. (Meines) Fm
Auerst se deden bauen ore bestellinge schiff. Dorothea, de konynkjnne.
vnd was en alle fisk, dat Tor^t net 10 wolde van isleker visschschuteu u
quam. Hamb. Chr. 170; thor mey- ben ene nobelen, er se ere g^
tydt spatzeren gan, Im somer fysche wurpen in de zee. Lüb. Chr. 2, i
tho fangende stan Vnde vp den her- vischseller, m. Fischverkcmfer
uest vogelnette stellen, Syn im win- hebben mede vor lavet H. T. de|
ter hungerige gesellen. Gryse, L. B. 15 derman der vischselre. Strals. I
f. 44. festgsb. nr. 682.
yischdik, m. Fischteich. Barne mi yischsliter, m. Fischverkäufer. I!
io den fischdick nicht af! Lünteel, man Faes de vischslyter. MioisiJ
Stiftsf. 223 (Spott auf unmögliche 1, 268.
Dinge). Vgl. Wander ^ Berichtig, eum 20 vischware, f. Fischereiger ecJäiy
1 Bd. Befugnis jBiu fischen. iSLware. recü.
Tischen, schw. v. fischen. Du men- tes ab eisdem vnam piscaturam j\
dest, dat du vischet heddest Unde prie dictam ene vyschware. Old. Ur. i
haddest kume den harnen sat. Zeno 1371. Eyn hus, erue unde gut
572. Vgl. Wander s.v. — water nicht 25 mit wischen, mit weyde, mit b
tho vischende, /su befischen, auf dem mit heyde, mit der vischware dt
W. nicht eu fischen (1509). Russ.-livl. to höret etc. Old. Urk. v. 1409.
Urk. S. 259&. Vgl. Cod. Brdb. i, i, 329. Tisch-, Tisweide, Ort, wo die I\ • \
Tischerie, f. Fischerei, unde wol- sich aufhauen, piscatorium, locus
den dar der vischerye syck neren. 80 pisces habitant, vischweyde Dlti
Korner 110^; dtw Gefischte, Fische. s.v. Fischerei, Fischgerechtigkeii ^
Ock en schall nement nynerleye Tis- sotten Tnsen mannen . . to erer *-
scherie weken mit kalke (1489). wen band . . de helfte des do:
Brem. Stat. 685. to N. N. . . de vischweyde half.
Tischerkar, Fischkorb. Des wor- 35 to deme kampe höret etc. (I^t
den de van Gifhorne gewar De ke- Sudend. JZ, nr. 169; ik . . bektr.
men mit orer vischerkar Unde wol- dat ik ghekoft hebbe ene houe 1
den Brunswick stigen. Liliencr. 2, des . . vnde ene vischweyde etc. c
nr. 184, 18. s. kar. II, nr. 400; wy hebben vorkot:
Tischerkate, f. Fischerhütte. Des 40 vischerige unde vischweyde um-
buweden se do dar erst vischerkaten rechticheit etc. (1407). Lüneb. i'
up. Korner 110c. XV, 164; mit aller nut, dat sy
Tischetftn, m. Fischeaun, Umeäu- watere, wischen, vysweide etc. i/'
nung für den Fischfang. So also de St. B. 216; Job. van Sabbensen •
Eyder der enen zyden vnsen luden 45 als Lehn) ene halve vysweyde in
behord, so hebben de vnse tom be- Leyne (1360), Urk. d. Stadt IL
sten erer behoff sticke vnd vische- nr. 396 ; de olde sUnge moste >;
tune vppe ere zyden gemaket (1480). vischweyde wol bewaren, dat se ^
Dithm. Urkb. S. 85. egen bleue. V. ciden u. nytn tj
Tischman, m. Fischer. Welk vysch- so /*. C6.
.1
VISCHWEKER 261 VISEVASE
vi^ehwekep, m. Fischtoeicher, der dat wercken, dat se (die Braut)
nScfiete Fische, bes. Stockfische auf' kombt so ver van Gent und nembt
^ zubereitet und verkauft. Kopp- tho echt unse vysepetent (den Simon).
'n,Haf7ib.Kämmer.R.l,S.XXXV. das, 103. Die Bedeutung des W. ist
Iddden eine eigne Zunft. S. ihre 6 wicA^ ganz klar; und die bisher ver-
'•t in Uamb. Z. R. 79 ff. suchten Erklärungen sind alle mislich.
i>chwcpe, (-wäre), n. Fischwehre, J. Grimm, Gott. Gel. Ans. 1850, S.
^ '::aun. greve Adolfus gaflE de 763 f S. Höfer, Z. f. Wiss. d. Spr.
'. h . . vnde dat vyscheweer. Ler- 3, 213. Nach demselben findet sich
n .^128. (Vgl.: das ehr den Bre- lo das Wort auch im Nhd., e. B. bei
:ii etzliche Fischwaher hatte ein- Kirchhofs Wendunmuth, Frkf. 1563,
^-n laesenn [1617]. Old. Chroni- f. 47h— 48^^ (fisipotent) u. bei B. Wal-
•;. 3, 339,) dis Aesopus 4, 3, S. 22Tq^ 26 (visi-
»i<chwerk, n. Coli, alles was Fisch patenten). — Das W. fisematenten
l)roge viswerck, alse Stockfisch 16 (Reuter, Läuschen 1, 50; Wo ik tau 'ne
'.. Kltmpin^ Diplom. Beitr. 554; fru kam, 38) ist wol dasselbe Wort.
^ vischwerck . • maken ein koldt Es wird beiden vielleicht . ein misver-
:ma tisch geblöte. Hamb. Kakeb. standenes, oder wie häufig, ein corrum-
. i^^el, viser, Keule, Stößel in einem piertes Fremdwort eu Grunde liegen,
r, tritorium, visel, kule in ey- 20 viseren, schw. v. überlegen, beden-
moser. Diefenb. n. gl. s. v. per- ken. viseren, bedencken. Teuth. klage
•t ad mortariam, tritorium, pistil- . . van nouwem rade unde mannich
ii Voc. Engdh. tribulum. Dief. viseren. R. V. 1800. — In den SteU
'js cum quo piper teritur in len 4872: bokstaven, mit lasür be-
:'ino, een stoter, stamper o£ een 25 hende viseret u. 3782: so wat schrif-
i. Hör. bdg. 7, 14. — den moser tür dat men viseret, kan ik lesen
1 lern vysele. Brschw. Testam. v. gelik mineme namen bedeutet es wol
l (Brinckm. 2, 712.) D'r word nichts weiter als : (mit Bedacht, Sarg-
ti? in de(n) fisel stött, es werden samkeit, Kunst) schreiben.
'-: Zubereitungen zu einem Fest- 30 viseringe, f. Erfindung, (schlechter)
' gf^macht. Stürenb. s. v. So auch Gedanke, vmme de boesheyt erer vy-
''i. in den vysel stoten of wryven, seringe (adinventionum) schal ick se
re. Es gilt also visel auch für vthwerpen. Hoseas ö, 15 (C. vin-
• Murser selbst^ wie auch in gemma dinge. L.).
..lanim (Har. belg. 7, 36) steht: 36 visevase, Wischiu>aschi, Schnick^
1 efte moser, mortarium. Vgl. schnack, deliramentum. Voc.W. qwa-
1, tintitio. Trapetum, een oly- ckelye, vijsevase, struntsaghe, flocci-
' 1 of een visel. Hör. belg. 7, 14. ficium,frascilegium. Tew^A. Bedencke,
igeltet, eine Sorte schlechteren efiftu nemande upgeholden best van
">. De bniwer schal ock neuen 40 guden wercken mit unnutten meren
nt efFte viseltey hebben, vele ofte anderen visevase. Hanov. Mscr.
L['^r vorkopen. Kloster-Ordn. S. I, 84. S. 184^; gy bereu, dit is al
-^•nis 1530, Zusatz bei v. Melle. vysevase. Theoph. I, 248; nu klaget
H'petent, Alfanzerei, Geckerei, de hase ein mereken unde eine vise-
■:rhheit. So is min pastorie vise- 45 vase. R. V. 248; ik weit, et (das
nt. Cl. Bur 68; vgl. 938; persön- Eimbecker Bier) is nein vysevase.
' ^rjfcint es gebraucht : ick kome Sündenf. 2704. Sprichw. al visevase
1. herr Simon van Gent,* wente sunder gheld. Laudatur nummus quasi
' \vnt der predicanten vispetent. rex super omnia summus. Kiel, Mscr.
*. Dan. 66; de hillige geist mot 00 wr. 114, f. 16. — „Die RathsprotocMe
VISEVASEN 262 VTTALIE
von Wesd erwähnen folgenden FM flsttn, ^pannus fustaneuB, hmt
von Herabsetsung u, Verachtung des wollenes Oewebe^ engl, fnstaiiie, ft
Sacraments der Taufe. Als der Ka- futaine, Barchent^ Wehrm, van «
plan Meister Jacob von Amstelredam ken bale fistaens XV den. holL (Oi
die Präparamente las^ spottete Jost 5 ZoU) (1389). Lüb. Urk. 4, S, 55i
darüber und sagte: Wat is dat voill visten, schw. v, einen JBauekwii
lesen yan noiden, is't doch anders fahren laßen^ pedere, bombisare. Dii
nyet dan ein fysofaes (d. i. visevase) He is seer bedwunghen, de nycl
ind gloksmeir (geckes-mer?)/ Bou- vysten dor up ramen velde. Ki\
terwek S, 9. 10 Mser. nr. 114^ f. J^?^; me bi
visevasen, schw, v. visevase treiben. nycht al in (waghen) weghen (v^
frasciligere, qwackelen, visevasen, Hoffm.) wanner dat begynen Yjst^
struntsaghen. Teuih. Alsus saltu mit (Non librat libra, quod sibilat ip{
yn viseuasen Ind salt yn driwerf in bagutta). das. f. 30^; Ymme wü\
den ars blasen. Der Bovenorden f. 4h* 15 sehend noch vmme vystend darf n!
flsseren, schw. v. „das Schauende mand van dem bedde ghan (Lectul
eines Tuches mit Namenszügen ver- bombizans surgendo necfugitoptan^
sehen oder sonst verzieren.^ Wehrm. das. f. 33; de heffl; nicht alto lu^
Item des scholen de bereders heb- klnngen, de in eyne leddem tascl
benn vor obren arbeith X seh. . . vnnd 20 vystede. Koker S. 348 ; we syn eyg^
vor bastenn veer seh. vnnd vor fis- vystent tohope neme, dat were ej
serenn veer seh. Lüb. Z. B. 308. selsame wynterstubben. das. 3t\
Oder ist es bloß : zusammen legen ? Daher vister, podex. Lauremh. B
Vgl Br. WB. 1, 398: „fisse, 1. ein scMut 101.
abgetheütes Bind gehaspelten Oarnes 2ti yiMk^^^n. Abtritt. Dewilesearer
von einer gewißen Anzahl Fäden^ undankbar . . de gaye vorachten ue
dergl. zehn auf ein Stück gehen (nach den schonen wittling (gadus merM
Bichey). 2, eine Falte^ in de fissen gus) vor visthuese beten etc. 'üft^
leggen, in Falten legen; den mund ^, 297 u. 283.
in de fissen teen, einen Meinen Mund 30 visteruek? (qui male ölet?) Id
machen.**^ u. Strodtm. p. 391: elk bind holde oek de vor narren gantZ} I^
(Garn) werd mit der fissen alleene froude vnde Inst hebben yn deni
bunnen, bet dat ganße stücke fißed dantz, Bestuuen ore been wente I
is. — Dazu die noch übl, Bedensart: den buek, Sprinck hyr vmme he
he het sinen kram in de fysse, in 35 vysteruck. Schip v. Narrag. f. Ä)*>|
schönster Ordnung; fisseln, „die ein- Vit = Veit. „Bruder Veity d^
zdnen Fäden aus Leinewand ziehen.^ Landsknecht"^ y s. W. Wackemagel i\
Dähn. u. rein machen^ putzen (von Pf Germ. 5, 354. Wor alarm geii
Kleinigkeiten^ z. B. Staub abwischen^ hervor, dar mSten de wysen meiste
Fäden auflesen u. dgl.); ferner fissel- 40 achter de doer, vnde wo broder Vi
band (twisselband), das Band, wel- mitdemkneuelspete vpgetagenkampl
CÄC5 je zwei Knipp Garn auf dem dar moth bruder Studium wyken thö
Haspel zu einem Gebind vereinigt. stundt. Gryse, L. B. fr. 19 Cc*-
Stürenb. u. Dähn. Vgl. fitze. vit- (vitt-, vet-)alie, -ligc, Viäud
yist, m. crepitus ventris. He is 45 lien, Lebefismiltd. Speck und andel
ser bedwungen, de den vyst holt up vitalien. Leibn. 5, 237; se spisedej
dem velde. IJunnic. nr. 587; umme de stad mit yittalien. das. 3, 421
vystes willen en darf nummant up- idtliche wagen mit fitalli. Z. ^
stan. das. nr. 840; we kan der be- Harz-V. 1869, H. 4, S. 188; updaj
gynen vyste teilen? das. 1217. 50 N. N. an demsulven nygen gasthusi
VITAUE 263 FITZRECHT
mjth yetallie desto beth besorget rouede mennich yar yp der zee.
werde. Br. WB. 1, 383 ; leth see Denscke Krön. f. Hb. — vitalienbro-
grothe not in rittaligen, der se vil der gilt überhaupt für einen Seeräuber^
Ueoe hadden. Körner J^lTh; vorleten ohne Rücksicht auf die geschichtliche
alle ere Titalien unde reschup. das. 6 Entstehung des Namens. Alto toch
25c, — yitalienbrodere (vitalier, -en) Anthenor wech mit velen andern
kießen seit dem Ende des 14 J. die troyanschen, vnde yoren lange yp
Seeräuber u. Freibeuter^ die angeblich dem mere ; do quemen de yitalien*
deshalb so genannt wurden^ weil viele brodere ynde de slogen ynde yingen
SAiffier ayf Awffordenmg der Städte 10 se ynde nemen en wat se hadden.
Wismar und Rostock^ die Kaperbriefe Eist. Troj. f. H6.
oMSstdUen^ dem von den Dänen in yitalien, schw. v. mit Lebensmitteln
Stodsholm seit 1389 belagerten König versehen^ verproviantieren. Do de
Albert Vidualien zuführten. 8, Kopp- schepe tomale woU yitaliet weren.
Moiifi, Einleit. eu d. Hans. Bec. IV. 15 Lüb. Chr. ^, 553; slotte bemannen
Ein paar characteristische Stellen mo- unda vitalyen. Münst. Chr. i, 259.
gen folgen. In A^mQ%\xh%n me (1392) yitaliescliop, f. Seeräuberei. De
warp sik tosamende en sturlos yolk altomale van eren iungen iaren yp
ran meniger iegen (Gegend) . . unde oueden sik an yytallyeschop ynde in
heten sik vitalienbroder. Se spre- 20 rouerye. Benscke Krön. f. F3.
ken, se wolden teen up de koningh- yitbone = vikbone. yithbone, lu-
innen yan Denemarken to hulpe deme pinus; vitbone, marsilium. Voc. Cd-
koninghe yan Sweden, den se hadde mar. (vitzenbone. LOb. ürh. 5, 354.)
gerangen, ene los tho ridende (?) . . yitte. Niederlaßung der Hanseaten
So bedroyeden se leider de gansen 25 (in Schonen) ; eig. Fischerlager ^ -darf?
see unde alle koplude unde royeden „eine Fisch- u. Heringslage^ und Meine
beide nppe yrunt unde viande. Lüb. Häuser dazu am Strande.'^ Bahn.
Chr. i, 359 f. ; In demesulven iare Yortmer moghen de yorscrevene stede
(1395) nach der losinghe des konin- erer sulyes yoghede setten op eren
ghes yan Sweden do yornemen de 80 yitten to Schönere unde to Yalster-
▼itahgen broder, dat se up der ze boden . . were dat yenigher stad
nicht mer mochten royen; des wor- yitte yorbuwet were • . dat buw
pen sik yerhcmdert tosamende in schal me afbreken . . vortmer mo-
schepe unde zeghelden vor de Bus- ghen se yerkopen op eren yitten
sen in dat water, dat dar betet de 85 wand . . yortmer moghen se hebben
Nu; dar nemen ze alto groten rof. op eren vitten eyghene kroghe etc.
das. 1, 370; ik (Keno Um Brake, (1368). UrJc. d. Stadt Hann. nr. 45t
Bäufüing in Ostfriesland) wil unde fltze, „eiti oi>gebundener Strang von
schal yan my laten alle de yitallien einem Stücke Gurn.^ Dähn. Hierher?
broder, de ik bet to desser tyd hebbe 40 noch 1 dubbelde fitsze yan XXU
nnde de ick an mynen gebeden ghe- eleu. Wtsm. Inv. f. 121 ; 1 stucke
leidet hadde (1400). Br. WB. i, 383; blaw schottische vytze. das. f. 138.
dama in deme somere (1429) voren fltzrecht, ist wol Abküreung für
de Wysmerschen yitalien brodere malefizrecht. Daer up hebben de
imde der Bostoker in de zee, unde 45 heren den hoyetluden . . befaelen,
den quemen under ogen de Sweden dat se dar ayer een fitzrecht wulden
. . mit den leten id de yitalien in holden, oere banck nae kryges recht
de were, dar ward der yitalien yele spannen . . Daer yoer scheide ge-
Torwnndet Lub. Chr. 2, 568; ynde stalt werden de droste A. y. B., H.,
vart en yytalye (Seeräuber) ynde 50 de yoetknechten unde de anderen,
VIFLINGE 264 YLADE
de daer mede beBchuIdiget werden, Bine fiebben. t;. LUiencr. 11^ nr. 166^
dattet hus (die Festung Greeisiel) 321.
nth oren banden gekamen. Darauf Ylabbemunt, m. Plaudertasche (ief
folgt die Beschreibung des Kriegsge- statt zu arbeiten^ schuHxtJst). wane, da
richtes^ hei dessen Schluß die Beklag' 6 rechte flabbemunt ! Bedent. Sp. 1669,
ten van dem levende thom dode ver- ( Vgl. das noch gebräuchliche flapsnut,
wiset, und de roede na kriges ge- d. h. ein Mensd^ mit dichent hängen-
brück und fitzrecht dar aver gebra- den Lippen^ und Schwätiser,)
ken. Ben, 697 ff. Die Bandbem. des flabberie, f. Schwätaerei. hefil be
Herausg. fitzrecht Judicium fisci no- lo wedder anhauen myth veler flabberye.
mine institutum enthalt offenbar eine Disp. to Oldersum f. IJS^; aUe dasse
Unrichtigkeit. Von einem maleuidzt mannichuoldige flabberye vnde dro-
(d, i. malefiz) recht oder Gericht ist merye by tho leggenn, so heb wy etc.
auch oben s. v. pot, 365^, 45 ff. berichtet. das. f. 13K
Tiflinge? It. scheringe vnde vif- 15 flabbiten, Schwatzerei. Ock schall
linghe, II laken vnde 1 verendel niemandt, so lange de sermon alle
flasses. Wism. Inv. f. 60. billige dage durende [is], buthenn ap
Yiflode, pentafilus (d. >. pentaphyl- dem karkhaue sthann vnnd syne flab-
los). Voc. Colmar. biten vnnd vnnutte wasschent hol-
Y!fTingere,PotentiIlareptans,l%'n/'- 20 denn. Jev. Urh. aus der Mute des
fingerkratUy quinquefolium. Qoth.Arz- 16 J.
neä. f. P^, 5. vlacke, f. = vlecke, Fleck, god
yifwort. eliborus (elleborus) albus. wel, dat id (das Herz) alle tyd reyne
Voc. HoXberst. u. fragia. (fragia, wit- sy van den vlacken der doiüiken
wort. Dief.) 25 sunden, besunderen van den ylacken
viT(e), fünf, steist du da mit dy- der vnkuscheit. Ecdes. f. 18c ; we sik
nen gesellen Als kondestu keine yive to on (den ketteren) gheued, de kri-
teilen. Soest. Dan. 88. — Dar schal ghet oirer vorghift ene stede ylackeD^
he wol alle yife na likken; twe ut de nicht wol drade steyt af to donde.
vifen trecke D (einen Eid schwören); so das. f. 26^; vor de vlacken vnder
mine vife holdet so goet als en boos- den oghen nym cipoUen sap vnde
hake; up sine vyf ogen staen (bei menge dar etick to unde wriff de
seiner falschen Meinung beharren). plecke mede. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 21.
Brem. Mscr. fladder, eine mit einer dünnen
ylabbe, vlebbe, ein breithangendes 86 Moorschicht überwachsene Sandfläche.
Maül^ bes. verächtliche Bezeichnung (Eine Grenze geht) vpe dat Eobbinge-
eines schwatzhaften Mundes, os, munt, huser velt . . den veltgrauen dale
mule, vlabbe. Dief. — Ik wil di up auer dat fladder, vordan vpe dat
de flabbe slän, Dat du schalst hin- moer etc. Old. Urk, v. 1551. — Iks
der der dor up stän. Vorl. Son 852; 40 Wort begegnet vielfach in der Benen-
gy m6ten with henne west habben, nung von Feldmarken im Oldenburgi-
Dat gy 80 duUeken yuw habben mit sehen, (licht vledermohr. iVeoc.^,^^>)
der fiabben. Joch. Schlu E. fin.; he vlade, dünner^ flacher Kuchen^
weth nicht, wat em geit vth der flab- vlade, placenta, polenta. Voc. Engdh,
ben. das. J4h; ja, ja, wilt du ydt 45 XX g. vor czafferan, de quam to
nu nicht secht habben, Ick mott dy vladen (1397). Sudend. ä, 8. 2i5;
wat kylen de flabben. das. L3. — De vortmer en schal nement lange brod
flabben hangen laten, verdrießlich sein. edder vladen vorcopen, he en s;
Brem. Mscr. — Desulve velscher in deme werke (1375). Hamb. Z, R
unde schwebben konde nicht holden 60 24j 18.
YLADER 265 YLAEE VLEEE
ikiw^ier Ahorn, (acer campestre) eynea keel van XXXIII elen lanck
cleiHis (clemis), flader-, fiederbom. by dat water gestreckt vnde darupp
Dief. vladerbom, clemis. 1 Voc. W. vppe XVIII vothe vlakes (der Fläche^
ebenas. Voe, Engdh, — Wegen sei- der Breite nach) vnde IUI ele deepes
m sekönen Maserung häufig £fu Trink- 5 to buwende betenget (1516). Wism,
htAem etc. verarbeitet, s. pladern. Zeugeh.p, 390; unde sloch ene myt
Vgl. it. nniis ciphus de vladir; it syner vlaken band. Korner 113c;
onas ciphasy qai dicitur coppus de seicht, de singele is baten vlack vnde
riadir; it. nnus ciphus cum pede de binnen deyp. Seebuch XI V^ 29; un-
fladir (1319), Würdiwein^ Dipl, Mag, 10 dicht (= lak ?). So vorfare wy, dat
2, 139, vnnse hus vlack sy vnde vor regen
Tilge, f. und m, Fläche^ Ausdeh- dar inne nicht wol liggen konen.
mtng in die Länge, Vgl, Brem. WB, Wism. Brief v, 1487,
l 401. Eyne houe van 40 morghen, vlake, vleke, alles was aus (todten
ofide de licht in ener vlaghe. Lau- 15 oder abgeschnittenen) Zweigen gefloch-
rtnt p, 72; viiff stucke boulandes . . ten mrd, Flechtwerk^ Hürde etc, cra-
de aUe vyue to zamende ligghen in tis, virgarum congregatio , vlake.
eynen vlage, vnde strecket sik like Brevü, plecta, nexus ex virgis vel
ichter dat hoffte. Old. ürk, v, 1410 ; papiro factus, vlate (l vlace, d, i.
achte kolgarden . . vnde liggen an 20 vlakc). das. Vgl. Brem. WB. i, 401,
enen vlage, de ene achter den an- engl, fleak, flake. Vnde see hadden
den. Old. ürk. v. 1447; N. N. heft ene bruggen euer die Heete gemaket
7 stocke landes, groet vnde kleyne, wol van twintich eken (Kähnen) , .
jn ejDeme vlage. Old. U. v. 1550; vnde dar was mit delen vnde myt
. . mit einem schnore tho methende, 25 vlaken rechte bouen ouer hen ghe-
80 dat ener etlyk lieke vele rumes brugget. Brem, G, Q. 131 ; item 4
Qnd flages kriegt (1501). Cod, Brdb, mannen, de de vlaken tuneden. Brem.
lly3J29; men vindet an underschei- Jahrb. 2y 315; 8 gr. dat se hadden
denen schichten und strecken nun ghehouwen rüden to den vlaken. das.
suidt, halt darup eine dünne flage 30 314; al0 de hüser bi den Gallis,
erde. Neoc. i, 82; de gan wil in welcke weren van flaken mit ledder
deme knicke, de moet styghen al na edder hüden avertagen. Neoc. i, 164 ;
der flage. Koker S. 335; vortmer nen de voran gingen, drogen hurten ed-
crud to vorkopende in vlaghen vppe der flaken van strucke gemaket unde
den garden (flächenweise) behalven 85 dorch einander getunet. das. 1, 472;
kernen (Kresse) vnde salvyen. Lüb. ock buth de rath, dat nymant schHll
Z R. 207, In der Bedeutung ^^schnell droghen up vlaken. Greif sw. Burspr.
^^o^^übergehender Anstoßt (bi flagen, 103, 79; it. me schal keine darne
^oßweise^ vom schnell vorüberfliegenden (Darren) myt vleken drogen by XL
Regenschauer^ pluvia preceps. KU. 40 i"- broke. Schlesw. St, R. §117; de
«• a.A die noch jetet üblich ist, s. voetknechte hadden flacken unde bre-
^iirenb,, haben wir es bis jetet nicht dere. Renner 0, J, 1500; brugge-
Mi iffkJ. gefunden. flacken. Corp, const, Old. IV, nr. 39;
vlik, adj. flach, clivus, ut scutella eyn jeweick meister schall gude fle-
(Sehüßd). Voc. Engdh. u. Dief. — 45 cken hebben, vmb dat santh tho rei-
Se slogen en mit vlaken swerden. nigende. Lüb. Z. R. (R. d. Maurer)
itii. Chr. 2, 597; unde sloch ene 334 ; 2 wagen fleken (Bretter oder
"JJt syner vlaken band. Korner 113^; Seitenleiter der Mistwagen). Wism.
^ idt syck bogeuen, dat hee, in me- Inv, f, 148, — Zur Fischerei ge-
i^ughe eyn nige schippe to buwende, 60 braucht : ock so mögen de Seh. buer
VLAEEOaE 266 VLASBOTE
setten in de were harnen edder an- flackfisch, rotschere. KUmpin^ D9I.
der game sunder schütten vnde yla- Beür. 554. Häufig ertoahnt in e. Am-
ken, wen se ale yangen mögen. Old. gaben- Verseichnis bei Sudend. 6^ nr,
Urk V. 1418; daher flakken: „druckt 63 (v. J, 1384). 8. auch Hans. Bee.
eine Art der Fischerey eur Nachtzeit 5 4, J281; 254. Vgl. Bahn. s. v. flick-
au8y die mit kleinen Neteen jgwischen heering.
£wey Böten getrieben wird."^ Bahn. Tlamesch, adj. flämisch^ aus Ebn-
ylakegge, Flackeck, von Steinen dern. ylamesch gam nnde wäz.
(mit einer obgefasetenEdke); Ggs. holl' Kammer. JSec&n. d. St Brschwg. v,
egge, Hohleck. Item 6V8 verdingh 10 J. 1432; vor ylamesch krnd (dU)
vor 1 dusent ylacegghen unde vor do de stede hir weren. das. z. J.
yorglaset werk. Brem. Jahrb. 2^ 293 ; 1434 ; vlamesche deken. Bomm. Gesch.
tho dem yyften male 8 dusent vlac- Benkm. 3^ 119.
egghen unde y% duzent tweyelder ylamink yel vlemink, flamingaSf
ylacegghen. das. 301 ; Vor 24 duzent 1^ homo est de Flandria. Vbc. Engdk.
murstenes unde vor 2 duzent hoU- ylamnere P Dryer dinghe scal meo
egge unde vor 1 duzent vlacegge. weren an enem perde, anevanghes,
das. 308; Item 4V9 seh« H. T. vor starblint unde hovetsek; yor hovet-
6 hundert unde 1 verndel vlackegge sek weret men verteyn nacht, vor
und legersteyns etc. (1486). Z. f, N. 20 starblint weret men ver weken . .
&WÄ5. 1869, S. 183; vor XX mur- De dat (pert) heft vorkoft, de mot
stein vnnd XX flageggenn, de qwe- sich des untsculdighen, dat he des
menn tom bagen vnnd welffte bauen vlammeres an dem perde nicht ne
deme k6r (1536). Wism. ürk. (Vgl wiste, do he dat vorkofte . • Nc
XI s. vor Ic tweefiageggen, mit 2 25 weide he sich des nicht untsculdighen,
aigef. Ecken, das.); 3m dacksteins so mot he dat pert weder nemen
beiderleig, Vi gr. flageggen, 36 holflf- (rosh Stat. 81, 3.
ten (sfur Bedeckung der First) (1539). Flandern. Myn fyns lee£f ys van
Wism. St. Jürg. Beg. Flandern vnde hefft einen wanckelen
ylakicheit, f. die flache (ausge- 80 modt, se gifft einen vmb den andern.
streckte) Hand. Vnde dat houed Da- Ndd. Liederb. 54. Vgl. Wander 8. v.
gon vnde twe ylakycheit siner hende. ylas, n. Flachs, hart van vlasse.
(duae palmae manuum) de weren R. V. 2785; Dar sse (die angdiicke
a£Pgehouwen. 1 Sam. 5, 4 (L.). Zauberin) apennbar bokande, dat sse
ylakyisch, j^Biejenigen getrockneten 86 de kunst künde, dat erbe flass moste
Fische, die am Bücken auseinander- in de hogede wassen, vnnd erer na-
gerißen und auf sdche Weise in zwei ber, wo by er geseyget, moste an
Hälften getheüt sind.^ (Wehrm.). Item der erde blyuen. Böbd. ürtheUsb. f.
vor 0re, vor selten dorsch, vor vlak- 16^; noch hoffte ick 2 bundt hilligen
uisch, vor grone uische. Gadebuscher 40 (d. h.?) flas, wogen 4 Ltf 4Vs mff.
A^ntsreg. 2, p. 8 (Jahrb. des V. für Wism. Protok. v. 1570. — vlasiart,
mekl. Gesch. 39, 13); yortme suUen s. iart.
die van Dantzik koufen . . 4 leste vlasche, /. Flasche. Item 1 stoue-
viamisch salcz . . vnde kurischen ken wins Perseualen in de vlasachen,
vnde heiischen ylakvisch vnde stok- 46 do he to deme Schonenberge vor.
uisch vor X m. (1395). Styffe, Bi- Wism. Weinregister v. 1478; dede
drag II, 2; hekede vnde pruschen maken . • vlaschen (: taschen). Lüb.
ylackfisch. Lüb. Z. B. 453 ; Vs thunne Badend, v. 1091.
aks, 4 schock flackuis. Kleist, ürk ylasrotei „BJößegrube^ , um Fkcks
152; droge viswerck, also stockvisch, 60 ff^ roten. Nemant schall ock vkss-
YLASSCHEVE 867 VLEGEIGH
I
rotben maken ame dyke etc. Oreifsw. Yleekt, n. und Tleekte, f. Flechte.
Burspr. 104, 81. 8. rote. trica Tel conia, tricatura. Voe, En-
TimekeTe, scheye (s. o.) von Flachs. gelh. Ze slughen dar enen stumpen
Vlassscheue edder ander vnYledicheit. nagel dore, Dat benedigede werde
Cod. Brdb. J, 14, 315. 6 vlecht (Christi) brak vore. Farad.
flsMeiiy ylessen, adj. von Flachs^ 64^ 31; enen gülden, den se hadde
fiächsem^ lineus. ylessen hemmede. under eren vlechten uppe dem ho-
IM. FassUm. f. o8b ; Eyne styge vede. Körner 234^ ; Geflecht van Zwei-
flessen lenewandes (1521). Cassel, gen etc. crathis (crates) en vlechte
Urk. 1522; unde hadde alsus einen lo vel en hört. 1 Voc. W. plecta. Dief.
Tiassen ba^ deme koninge maket, SeüenbreUerdesMisttvagens(Strodlm.).
d, h. ihn betrogen. JB. V 2783 ; eneme dar warden waghenbrede van unde
enen ylessen hart makcn. Jod. Sp. dunghel ylechten (1411). Wism. Reg.
f. 18. S. Spir. f. 113 ; (s. auch vlak, yleke).
ylit) Gelee ? Om flaet yan roode 16 (üs Krankheit^ Impetigo. Se (de wege-
aelberen te maken . . Neemt so yeel brede) yordrift dat ylecht ynde bran-
aelberen, dat daer een oort nat uyt den bledderen. Goth. Ärgneib. f. 1089^,
komt, nemt dan 4 eyer . . suycker 2. — „Flechte von Haaren, Bändern
. . roert dat dan te samen, datse etc.; ü. eine auffahrende juckende
dan als ander ylaet alse styf is etc. 20 Röthe auf der Haut ; it. eine Art
Ostfr. Kochb. v. 1656^ f. 11^. Waiteenbrodes mit Gewüreen^ nach
ylftt, Anbau an einem Hause, een der äußeren Form so genannt, botter-
ylaet yan enen hnyse, een anhangh, flechte.'' Bohnert.
appendix, dicitur domnncula. Voc.eop. ylecktelsndr, Schnur 0um Flechten^
(Bor. beig. 7, 16) u. KU. 26 Wickel-, Windelschnur, fascia. VocL.
ylattersaek, Schelte auf eine lieder- ylechten, st. v, flechten, motire.
liehe Person. Ein fram wiff der eere Voc. W. auch intr. sich flachten, ver-
kan nene boren ynde flattersack dfll- breiten (late serpere). Ylichtet (ylech-
den vnde yngestrafifet laten. Agricöla, tet) hoppe oyer enen tun eta Ssp.
Ladend. S. 37. 80 II, 52, 1.
iattieren, schw. v. „die Haare, yleeke. ^m herwede soll man
mehdem das Tuch gerauht ist, durch geben: zine yseren huyen, zine troyen,
eine feine Kratge, die in anderer zine armeleden, zine ylekken, sinen
Dichtung geht, als die ersten Kratzen, kraghen (1345). Old. Stat. (Brem.
in die Hohe bringen, so daß die Schere 85 Stat.) 825. Gemeint ist wd der brnst-
sie faßen und abschneiden kann.*^ vlec, Wamms. s. Mhd. WB. 3, 337.
Wekrm. Sindt eth roe lakenn, de yleek(e), f. Fleck, yleeke, macula.
schall men nigenn inth erste yth Voc. L. yel menda. Voc. Jßngelh. —
denn harenn, ynnd affgescharenn, De coninck der byen heuet in den
ynnd dar na gekrumpet, ypgeruget, 40 yoerhouede ene yleeke, daer he mede
geflattiert in der yerwe na ghelegen- yerciert wort alse mit eines conin-
heit etc. LOb. Z. R. 306 ; to der ghes crone. B. d. Byen f. 95^ ; slan
Tarwe flattieren, „das Tuch mit stum- is twyerleye ; eyner leye heth yim
pfen Seheren scheren^ damit es einen inferre, dat ander heth yerberare,
feinen Glanz bekommt.^ Büdiger, Gl. 46 dath het slan alse backensiege ynde
zu d Hamb. Z. B. flecke. Ssp. IL 34, Gl.
yl^ f. Fleihen, Bitten. En hedde yleckede, Untiefe. Dat is dar ylack
he sik sulyes nicht so sere tegen ynde de yleckede de het Orffernesse.
den rad geothmodiget unde in de flee Sedmch XIV, 28.
gegeyen etc. Gott. Urh. v. 1458. 60 yleekieku.yleekechtieb, (u^'./Iec&t^.
YLEDER 268 YLEGE
anÜathe, dat bleyk unde rleckechtich . . von muesen, fleer muse, beine von
is. Herbar. f. 3S>; stere unde bocke den perden etc. Münsty Chr. 2^ 152,
manniger varue vnde ylechechtich. vle^e, m. 1, Ordnung^ Zierde,
1 Mos, 30, 35 (H.). Schmuck, PtUs, bes. KqpfputjB der
vleder, Flieder^ HoUtmder^ sambu- 5 Fratzen, 0 Maria (Magd.), wo is doch
ais nigra. Zum abergläubischen Oe- deme, dat du also sere steist na dem
brauche verwandt: Ere bedde vnd yleghe dines liues in so groter ho-
küssen möten ock van en vp sonder- uardie? Van d, wege d. crutees f. E7;
like dage ynd stunden mit orant vnd Legget wech den fleghe, de sundygen
yeerkleuerbledischen krude an yeer lo dracht. Pass. Chr. 300 ; Neoc. i, 517
orden gestoppet werden . . Se mö- (vgl. Jf, 112 u. 116); ein yewelick
ten ock mit den yörnemesten lüden, unser borgere were plichtich een
80 am meisten radt by en söken, herwede to geyende, men de yrouwe
dremal ynder einem flederbusche na mochte beholden eren ylege unde
der luchteren handt blindelinges her- 15 tzirheit. Brem. Jahrbb. 2, 85 ; darna
umme gähn ynd desülyen auerglöui- (bei einem Tanze) strek de koning
sehen minschen , stylle swygende (Christ, v. Dan.) der koninginnen den
sachte leyden, yp dat, wen se yp flege af Tan dem koppe ynd darna
ynsteden gewesen ynd swymelige wehe- allen den juncfrowen, so dat se in
dage darsüluen ylich bekamen, en 20 den hären danzeden. Hamb. Chr. 155;
krafitherlick gehulpen werde. Oryse^ hechten ynd flechten de nye mun-
L. B. fr. 33; gades werde tho wed- stersche flege ynd haarulen. Oryst^
dorn werd ofit gehandelt nicht al- L. B. fr. 12; unde dat ik mi yor-
leine van den papisten . , sondern hayen hebbe an jenigen dinge unde
ydt werden ock töuersche, segeners 25 myn hoyet homodighen cyret hebbe,
gefunden, so dar yörwenden, se kön- unde ock mynen ghestliken yleghe,
nen der gewalt des düuels meister- besunderghen de krönen, de ick
lick yörkamen, edder de so yam dreghe in eyn teken dyner leye, nicht
düuel gequelet werden, daruan krafft- in otmodicheit gedregen hebbe. Brem.
hertlick erlösen, wen se in ere slap- 30 lib. pr. 34^. — 2. Beordnung^ Schlich'
bedde leggen, edder by sick in den tung, Beilegung eines Zwistes, her-
kleidern berumme dragen, orants- toch H. makede gerne yrede unde
krudt, knufflock ynde wörmete, so flege. Leibn. 3^ 197; umme fleges
gecrütziget, . . darby ock sonderlike willen, das, 224 ; eyn fruntlich yor-
rode corallen, eken myspelen, fle- 35 scheit ynd flege gededinget tuschen
derbleder ynde ander afi^ödisch nar- etc. Cod. Brdb.I^ 19,403 ; enen ylege
renwerck schal gehören, das. fr. 47. maken (1416). Lüb, ürk, V, S. 630;
yleder-, ylSrmfis, f. Fledermaus. dardorch de saken . . to flege moch-
hadden ylogele lick vledermusen. ten kamen, das. III, 1, 491; ynde
Komer 40^; erer (der krygesl&de) 40 se geuen sick do tho yrede ynd vlege.
etlike hebben an sick affgftdische, Bost. Chr. (v. 1310—14) S. 34; so
d&uelsche n&cke vnde st&cke, in deme lange de sake yan beident parten to
se ehre wehre ynde wapen t5uerscher slete ynde yleghe gekomen sy (1485).
wyse in segenen ynde desAlue mit Wigands Arch. 5, 226; to ylege vnde
flederm&se blodt in wyhen, schryuen 45 vruntschup komen (1413). Lab. Urk.
darup etlike crfttzzyffersche bock- F, nr. 463; of dar jenigh had . .
stauen. Gryse^ L. B. fr. 19; der untstan were, wor en dunket vleghc
koningk heft für (voran, zu erst) ge- daran nutte syn, den scholen se en-
offert, dat ander gemein volck na . . drachtliken vleghen, of se können.
yon aJlerlei, dat sie konden kriegen 50 8. H.L. Urh. 11^ 302; vp dem rikes-
VLEGE 269 VLEN
dage wnrde auermal de sake gehan- vieler, eine aUe friesische Müiue,
delt, aaerst men konde noch keinen ettcas mehr als ein Bremer Grote.
flege finden. Kantjsow 170; nu mo- Ock schal een jewelyck Oldenborger
gen se stan na flege. Lüiencr, 3, nr. (grote) gelden vifiPteDhalven swaren,
325^ 2i, — Hieher? Van dem torne 6 de vresche vlegher sestenhaken swa-
(ien Gasdras tfon Persien mctchen ließ) ren, de vreesche kru[m]8terd yeer-
qoam water vnde regheo, Dar weren denhalyen swaren, utesprocken de
register to maket vnde vlegen (Ein- nyen vreeschen vleghere unde kra[m]-
ridUungen^ Vorrichtungen?)^ dar van sterde, de rede sind verboden. Brem.
qoam blixeme vnde donreslege, Wan lo Münzed. v, 1466,
Cosdras wolde. Josef, V. d. 7 Tods. vlegesone, f (tautd. Zssteg,) Sühne,
r. 4975. (oder eum f. W.?) Vergleich. Se gingen eyne flegesone
vlege, f. Fliege. Wo grot der vie- und frede in (tractatum concordiae
gen schar is, dennoch so moghen se sive pacis). Westphai. 3, 151.
Terdrinen de wespen. Alex. f. 27^ ; 15 fleke, flike, Pfeü ("= frzs. flache ?).
meuDygen dem arret eyne flege, Da vnd hedden (die Türken) vntellike
se men kompt up der want. Koker flicken, die vergiftet weren. Kanteow
& SM. 145 ; dem ick aver fefftich naren van
vlegel (vleil, Hör. belg. 7, 10) u. fleken vpm liue geteilet, das. 146;
?Ieger, ni. Dreschflegel^ tribula, ein 20 es weren aver viele schützen vnter
vlegele. 1 Voc W. vlegere, cilindrum, den Türken, dieselben betten tar-
tribula. 3 Voc. W. tarische bogen vnd belabbete vnd
vlegelkoppe, = vlegelkappe, co- vergifftede pfeile vnde flicken etc.
riom tribuli, lederne Kappe eur Fe- Pomerania 2^ 233. Vgl. die SteUen
stigung des FlegeUdcppels an die Hand- 25 hei Grimm s. v. flitsch.
*aie. Grimm^ WB. 3, 1749. Item vleke = vlake, s. oben.
beu ek schuldich 1 fr. Katrinen . . vlelich, ad;, flehentlich. Durch vle-
vor flegelkoppen, myddelbende, re- liehe bede myner herren. Lacombl. 4,
men to selent&ghen etc. (1399). Su- nr. 349.
dend. 8y 8. 377. 80 vleliken, adv. flehentlich. De vorsch
rlegeB, st. v. fliegen. Kere her di- sprak vleliken : dit scheiden is ane
nen vlogel ande vlech to miner rech- not nu, vrowe müs etc. Gerh. v. M.
ten aide ! De vogel vloch etc. R. V. 3, 46.
245; 0 ziele ( Seele) I make dyn ne- vlSn, schw. v. flehen^ hüten. De
steken, vlach in de gaten des steyns. 85 arme (von einem Löwen gefangene
iiti. e, Elucid. f. 73^ ; nu schal aver Maas) vlede unde rSp. Gerh. v. M.
vkgea ein düfarn. Sündenf 1801; 16, 6.
neman schal laten sin beyd (Gebet) vlSn, st. v. fliehen, äUs. fliohan.
mme de vlegenden gedanken, de om (Die Formen, namentlich des Prot,
^omeniasynemhejde. Ecdes. f. 29c. 40 u. Partie., wechseln mit denen von
vlegenvftt, m. Fliegenfuß; bildl.= vlegen, fliegen.) Staut vp vnde vlu
nichts, so hebben se doch in dodes geringe (eüends)! De dyaken ant-
noden nicht eiben fiegenvott daruan werde em seggende: ick en mach
erlanget Gryse, Speg, f C\ nicht vleyn, wente isset dat ick vley,
fltgtmwtger^ -wegel, Fliegenwedel. 45 so mostestu vor my steruen. Dial.
flegeiiweger, flabellum, instr. cum quo Greg. 212^; vluch! 2 B. d, Kon. 9^
fagantar musce. Brevü. mit vostag- 3 (H.) ; vle my nicht, knecht goddes.
gein (Fuehsschwänifen) unflegenwey- Korner 64^; de mus vlut in ere hol
gel kan men nemande scharpe stu- unde de vogel in sin nest, de mon-
pen. Koker S. 378. 50 nyck in syn closter vnde de werliken
VLENSBEEN 270 VLfiSEKEK
lade vlen ander de beschermynge 95; he at nen vlesch in eineme jar,
erer heren. Liib. Ptissian. f. ^; wat vlesch it si, wilt edder tarn. B,
wanner eyne slange vor eme (dem h. V. 283; wagen mit spise, spek, bot-
Kreuze) vlaet in eyne cleyne gat. teren . « droge vlesch. Magd. Seh,
Dial. Greg, 210; myn dochter vlut 5 Chr. 408^ 15; min vlesch is vakeo
alle man. Sed. Tr. 158 ; of he in ein worden bekoret. Lab. Dodend. v. 1025.
ander gerichte vlut • . Vlucht aver — Nu se ick van der gnade Jesu
he to dorpe oder to steden. 8^. II, Cristi, dat nen vlesch oghe (leibliches
71, 4; de tytliken dynge vleen ge- Ät4ge) seen kan noch ienich ore
ringe van vns. Bidl. Greg. 215; de 10 hören kan. Komer 22^.
h. Oregoria, do de brutloft bereydet ylSsbank, f. Fleischbank. Tho deme
weren, vlo 86 in de kerken. das.ldTh; erfife gehöret acker . . boemgarden
vele borgere, de den hunger nicht ynd hoppengarden , vleschbencken
verdragen mochten, vloyn vt der vnd brotbencken etc. Ndd. Bechtsb.
Stadt, das 186h; de dyaken vlo . .15/*. 27; de densche ammeral nam mit
des morgens eyscheden de Lumber- sinen schepen de flucht und hedde
den den dyaken . • de prester ant- geren de Lub. schepe, der man vire
worde en, dat he hen gevloen were. weren, up de fleDbank geoffert (d. h.
das. 213 ; de bischof van Kantelbergh dem Untergänge preisgegeben), v. Havd,
wasghevloghenutEnghelant.ZrüA.CAr. 20 Chr. 32. Vgl. Gr. WB. s. v.
ly 51. — Auch Irans. (= vlochenen). (vlSs-), vleschbarde, f. Fleisehaxt,
De ohre goeden (Güter) in de Stadt -beü. Der selve nam dat licham (eines
Emden hadden geflogen. Befi. 292; getödteten Verräthers) und leide dat
unde begunde sick to vleeude (sich up eine bank und heve dat in twelf
i^u flüchten). Korner 71^. 25 stucken mit ein fleischbarden. Münsi.
vlenseken, schw. v. heucheln, vor- Chr. 2, 171.
geben, simulare, vlenschen. Bief. ylescbe, f. Flasche, de vlesche
schmeicheln, schön thun, liebkosen. wynes. B. d. Byen f. 161^.
vlen8ekenvelleyvekoseD,adulari. Voc. vleseken, schw.v. (contr.aus'9\tH'
Engelh. De nature lachet to den 30 seken) schmeicheln, schön thun. (hd.
mechtigen vude vlenseket den riken. vlenseln, mulcere, palpare ? Gr. WB.
De gnade auerst etc. Navdg. 3, 59. s. v.) vleseken, oghelen , blandire.
8. weiteres unter vleseken. Voc. Strais. Vleseke myt dyneme
vlenseker, m« Schmeichler. Vlen- manne vnde rade eme etc. BicUer
sekers, plumenstrikers de hebben ök 35 14, 15 (Vulg. blandire; C. smeyke
bi sik etlike heren, Mit den se der dynen man); vnde isset dat he vle-
armen swet vnde blöt vorteren. Lüb. seket (mit d. Glosse: dat he de war-
Bodend. v, 443; Vnde gyfF my wis- heit swighet; C.: dat hee vntfynset;
liken to negen van den vlensekers. Vulg.: dissimulaverit). Sir. 28, 13
havolg. 3, 32; de oren beden den 40 (L.); so wi se nicht konen vorwyn-
bosen vlensekers. das. Vgl. vleseker. nen mit wapene, möghen vorwynnen
ylenselik, adj. schmeichlerisch, de myth vleDekenden reden. Passionei
vil na vormiddelst den soten vlense- f. 219^ ; myt vle0ekender drogbery e.
liken worden orer olderen weren ge- das.; he viesekede alderweghene in
togen van den cristen gelouen. Lüb. 45 des koninghes oghen, men achter
Passion, f. 43^. synem rugghe . . warff he yo syn
ylSs, vlSseh, vlSsk, n. Fleisch, Alle ergheste. JDenscke Krön. f. 0 7b ; mit
yles, dhat thosneden is (1303). Brem, en (den Kindern) bauen mate hertzen
Stat 56 ; vleys to etene dat yorsmade vnd schertzen, dweseken vnd viese-
he ander wylen nicht. Münst. Chr. 1, 50 ken, helen vnd speien. Grjfse, L B.
VLESEKER 271 VLET VLETE VLITE
fr. 9 L3. — i2^. sich stellen cis^ mer ghesedeget van gestliker spise
simnlare. — Die SUÜe Mered, B. d. dan van vleyslicher spise. Münst.
Km. 19: se Yorsmaden ene . . Bun- Chr. i, 95; eines ylesliken broderes
der he Tlesekede se sik to hoderen (1317). MeU. Urk. nr. 3921; dyne
(Viag.: dissimulabat se audire) ist 5 beiden vleesliken brodere. Sp.d.Sam-
terdaUj sie muß heißen: vlesekede müt. III in e. Gebet an St. Demi-
sik to hörende oder vlesekede se nicus.
nicht to hörende. ylismenger, m. Fleisehhändler (vgl.
vleseker, m. Schmeichler, ogeler, iserenmenger, vischmenger u. a.).
smeker, adalator, palpo. Voc* ^rals. 10 lanio. Dief. n. gl.
«. 3 Voc. W. — Dem gaden rade vlSs-seharne, f. Bank^ auf welcher
schal T&me sin der vleseker saghe. Fleisch ^um Verkauf ausgelegt ist,
Ecdes. f. 4äh; dat is der vorsten Fleischschranne. He volget ohr (der
ard, dat se de vlesekere gherne unkeuschen) na alse ein osse, de to
hoiret das. f, 1439^; de vlesekers 15 den vleyscharne geuort wert mde
(sinnlatores) vnde de sneideghen. doch nicht weit, dat he to dem dode
Hieb 36y 13 (L). geit. De 7 Dodsunde f. 9.
vlesgaflel, Fleischgabd (um Fleisch ylSssehrange = ylesschame. ma-
m den Wimen jsu hängen oder herunter- cellum. Voc. Engelh. macellum cami-
iuiiehmen). kornvorken nnde vleys- 20 fienm. Kid. Stadtb.
gheflen. Oosi. Stat. 104, 35. y\i%'W^t%^( Fletsch-) Bratspieß. Y^di-
yleshtswer, m. Fleisckhauer, d. i. den grote stocke alse dicke flisch-
ier Henker^ carnifex , vleyschouwer. spete vnd slogen vp dat volk. Hamb.
S Voc W. u. Dief. n. gl. s. v. 0 du Chr. 124.
iam^like tyranne, du hose gnytterd, 25 Tldsvrouwe, f. Fleischfrau, d. i.
da morder, du vleischower (sagt die Händlerin mit Fleisch, wy synt des
Frau Mu ihrem Manne, dem Christen- eyndrechtliken ouerkomen , wanner
Verfolger Dacianus). lAib. Passiov. /. de twe personen, de in unseme stiebte
100^; in der stunde der bedrofnisse gheheten sint vleyschvrowen . . vor-
aIso de Tleischouwer sede to Paulo: so steruet, unde an lyue nicht mer en
bereyde dinen hals, do sach P. etc. sint, de nu to dem vleyschamte be-
das. 1414. — der Fleischer, Schlädi- lenet synt, so etc. (1409). Wigands
ter. kofk en vleshowere quic, dhat Arch. V, 337.
men ethen mach etc. (1303). Brem. vlet, vlette, Ebene, Boden, plani-
Siat. 9L 85 ties, vlet vel vlette, plas, slich, eyn
(vlSf-), vlteUiSy n. Fleischhaus, vleck. Dief. pavimentum. Voc. Ol-
'tdiam. It. VIII punt de knoken- denb. Vgl. ags. flat, flette ; aUs. flet,
faauwer ram flesckhuß. Hanov. St. JZ. fletti; mhd. vletze. Vietleickt gehört
261. hieher: ;,vlet, vlotte, der Ort im
vietieheit, f. Schmeiehdei. Noch 40 Bauerhause bei der Thüre, wo man
van vorreringe so ward se ny be- isset ; underschlag ist damit einerley.^
weget noch mit vlesicheit bedrogen. Strodtm. p. 58; „eine jede der beiden
Lab. Passion, f. 45^. Seiten oben im Bauerhause, weiche
ttükt röhr, flesick vnd ander mit Fenstern erleuchtet sind, etwas
scbelpgrass. Rüg. Landbr. c. 146, 45 reinlicher gehalten werden, und wo die
8. 402. Betten sind."" Br. WB. 1, 413.
{YÜM-)^YlisthkrQWWt\y Fleischkreul, vlSt, vlete, vlite, n, und m. Fluß,
i. kroweL komegaffele, fleschkrou- jedes Rinnsal, iünsüich oder natiir-
welle. Ndd. Reehtsb. f. 156b. Uch, groß oder Mein, so wie das auf-
Tltelik, a4f' fleischlich. Se worden 50 laufende Waßer selbst, I%ut. rivus,
VLETE 272 VLETEN
ylith. Breml. Bi enem dorpe gink ein Körpers zerstören oder doch 2ai-
vlet, dat was dep. Oerh. v, M. 5, 1 ; menj^
dut vlet droyet (ist trübe) unde wlo- Tlete, Aderlaßeisen^ FlieU. flebo-
met, dat ik is drinken nicht en mach. tomum. Dief. It. 2 0. vor 1 yaden (?)
das, 2^ 24; do sede de clusener to 5 flete tom badstouen (1471). Falds
Gristofer : weistu ok dat vlet wol, dar Staatsb. Mag. d, 466. S. yleteme.
vele lüde ouer varen? sette dy by yletecbtieli, adj. fließend. Water,
dat ylet vnde drech de lüde ouer. dar bete inne ghesoden, is gad den
Lüb. Passiondl f. 166c; ynde die seren, seyken, yletechtighen oren.
houelade weren in twen hupen, dar 10 Herbar. f. 11^.
en vleet twischen en was, dat die ene yleteken, n. Demin. £su vlet. ÄTer
hupe to deme anderen nicht komen de f&rsten dammeden dat kleyne fle-
künde. Brem. G. Qu. 117; yorylut teken water to etc. Abd 184.
alse dat vleith van Egypten (defluet yletel, Floßfeder? Mank den ?i*
sicut fluvius). Arnos P, S (H.)\ de 15 sehen alle, dede dar hebben schoae
here hadde verdroget den ylete des vnde vlethelen, de zynt reyne. lacc,
Jordan. Jos. 5, 1 (H.); over den Ere. f. 35.
gruwsamen vleet desses dovendighen yletemey m. und /*. Instrymeni ßw»
meres. Bruns^ Beitr. i, 100; in deme Aderlaßen^ Fliete. ahd. fliedima, mkd.
jare do was grot upstowinghe der 20 yliedeme. flebotomum. Voce. Dat
vlete unde der watere. LOb. Chr. i, perdt, dat de schalen heft, dem
75; bet to deme ylete, gebeten de schal man dar yn slaen myt eyneme
Stopnisse. das. 2^ 585; se buweden yletem, dat ze dar nycht gantz yn
eyne nygen Stadt uppe deme vlete, en sy. Wölf.Mscr.60^f.l81^; wente
de Wakenisse. Bothos Chr. f. 186; 26 dat ys ghedaen, so schal mannemeo
hus, dat beleghen is up dem ylete *eyne vleteme vnd houwen yn de
(in Hamburg) (1389). Laurent^ p. 75 ; stede, daer de boze haer ghestaea
dat flet yor dem Wynserbome. Hamb. hebben. das. f. 178c; welk perdt de
Chr. 455; du lutter vleet des ewy- vlotgallen heft, deme schal man myt
ghen bornes. Sp. d. Sammitt. III in so ener heiten vletmen dar mydden yn
e. Gebete an St. Hieron. ; Swelk wer- slaen. das. f. 178^ ; de drose opene
der sik ok irhevet binnen enem vliete myt eyner vletmen. Wolf. Mscr. 23,
(Var. vlote). Ssp. 2, 56^3; alle ylyte 5, f. 55b; de bartscherere gheuetto
vlyten in dat mer. Bavenst. f, 34^. herwede . . al ere schermessede vnde
Häufig imzweUen Theüe cotnponierter 35 vletmen vnde latiseren. WigandsÄrek,
Ortsnamen^ z. B. Elsvlete, Wersvlete, II, 44 ; vnde wundeden sik sulnen
Zestervlete u. a. . . mit mesten vnde mit vletemen
vlete. Glöckler in d. Meld. Jahrhb. (cultris et lanceolis). 1 Kon. 18, 26(L).
15, 111 : „Es sind für das Wunden- vleten (vliten) , st, v. 1. fließen,
maß in Meklenb., u. vorsüglich in den 40 vom Waßer etc. alts. fliotan. Eu vl^
Städten, drei größere Abstufungen tende water, fluvius. Dief do toch
wahrzunehmen :Vlethe,Lemn\ia,Been'' he vort wente dar de Or in de £1^6
broke, d. h. schwere, hohen Bußen vlut. Magd. Seh. Chr. 27, 20; dat
unterliegende Verletzungen (=1 kämpf- vleet Ptyna, dat vor der stad Demyn
bare Wunden)^ die entweder eine ge- 45 ylut. Korner 55a; clagede dat mit
wiße Tiefe u. Breite haben u. an vletenden tränen, das. 22o; we dem
gefährlichen Leibestheüen zugefügt anderen hör veghede in de goten, so
sind, oder welche die Knochen des dattet vor sine dore vlote, syn broke
Körpers wesentlich verletzen, oder is 1 seh. Hanov. St. JR. 532. —
endlich, wdche ganze Glieder des 50 2. fließen, von Dingen, die auff oder
VLETQÜELLmaE 273 VLIEN VLIGEN
tu dem Waßer schunmmen, Vnde (dat men alsus : nym dragencia altomale
water) also ram, dat twe schepe ru- myt den wortelen ynde stampet myt
mes ghenoch bebben een by deme vlie yan olye (d, h. wol die Haut^
anderen to like hen to vletende (1390). der Übereug^ der sich auf dem Öle
Lab. ürk. 4, nr. 519 \ dar ne kun- 6 bildet). Goth. Ärsfneib, f. 111^^ 20
den de groten schepe nicht to vleten. (Regel s, v. wormkrude meint, es könne
IM. Chr. i, 45; se rumeden de ha- ÖUreber bezeichnen); daher auch die
veoe wedder op, dat de schepe kon- Augenkrankheit, die nach der gerin-
den yleten. das. 2, 577; set, gindert geren oder stärkeren fehlerhaften Hatd-
Tlut yrou Jutte. R. V. 756 ; dat gelt lo (F€ll)bildung leucoma oder pannus
rint alderwegen boven. das. 6773. heißt. Dit sint de zuke der oghen,
i{t\/^f\liM^tif.töMicheVerleteung? de men mach boten, dat sint hude,
(t. vlet.) We so kampen willen omme vly, likdorne, böse bran . . watervly,
fletqaelliiige, so moet he echter kam- vinnen, gicht etc. Wdf. Mscr, 23, 3
pen mit twen handen up tween han- 16 f. 99^ ; to den bladeren, mal vnde
den, en up beide handen sonderich naren, stod vnde vly nym camfer . .
tho theen; so sal hyt bewysen mit ynde drop in de oghen, so werd id
twen trouwachtigen bueren . . daer gud. das. 97; Gregorius secht: jo de
na mit ses eeden syns naesten liyes, ochappel scharper is, io he scharper
de den doedslach besien en beschou- 20 s&t, men de dat wytte yligh edder
wet hebben, daer de moertquellinge mal (Fleck) darvor heft, de en sfit
em äff geqnellet hadde, alsoe et mit nicht. Serm. evang. f. 190d,
rechte kampweerdich sy. Richth. 367, ylien, vligen, (yleien, vliggen, yli-
§ 18. cken), st. t;., sehr selten schw. aÜs.
tetferiBk , altn. fletfoeringr, einer 25 flehan. I. ordnen, in Ordnung legen,
der sieh u. sein Vermögen auf Lebens- ordinäre, disponere. Voce, dat ein by
seü in Gewalt eines andern gibt und dat ander vogen. Hoffm. Findl. 163.
dafür Leibeucht ausbedingt; von flet £;unächst von Sachen, die man in Ord-
(domns), ahd. flezi. Der flätföring nung, zurecht, setzt oder stellt, bes.
mr g^oöhnlich ein alter, kränklicher so schichtweise. Ek mot de stole to samen-
Mann, der mit seinen Vertvandten de setten unde ylien. Janicke, Beitr. p.
nicht auskommen konnte.*^ Gr. R. A. 3; dat holt to ylyende. Brem. Jahrb. 2,
319. Een eghene man ynde en be- 274 ; IL s. vor 1 sehnte yulholt in den
gheaene man vnde en fletfonnck mo- stapel tho yligen (1515), Wism. St.
ghen nicht eruen. Jiit. Lowb. 1, 25; 35 Jürg. Reg. f. 52; ick had ein yoder
knechte ynde de in enes anderen holts up minen wagen gefleegen.
iacke syn alse fletforinghe mögen Fa^^n. z^. d^^, «95; 3 seh. Fredericke
nommendes yormundere wesen. das. den dreck uppe deme appelgraven
Bl; de syk enes gyfft ynder enes an- to fligende. Z. f Nieders. 1867, S.
deren iuck, dat dar fletforen beten, 40 177 (gleich nachher: den dreck uppe
de en mach des nicht wedderkomen. dem merkede to hope . . to slande) ;
das. 32. ende sloch ene (den Ochsen) doet
fleite» (eig. Flöte, = ylote, yloite), ende yillede ene ende how ene to
Trinkglas ohne Füße, mit einem lan- stucken ende yleech de stucken etc.
gen, zugespitzten Kdch, das auf einen 45 B. d. Byen f. 159^^ ; ende genc in de
Zug gdeert werden mußte. 3 fleuten camer ende sochte dat vleesch, dat
ia ein foder. MekV Jahrbb. 10, 71. he yp geyleghen hadde. das. ; se heb-
tIi, ylig« n. wahrscheinlich Haut ben de gebeente der yerslagenen up
^ FeU. Aqua dragancia; aquadra- een ander yleyen laten. Ben. 116;
goncia ig sunderlik water, dat maket 50 unnd haleden de bome unnd flegen
MlhriBtiiiwit WOflwbnoli. Y. 18
VLIEN VLIGEN 274 VLIEN VLIGEN
se bi de schepe. Lüb, Chr. 1, 496; hechte gesettet. Hamb. Chr, 105 ; (r<j\
soe we myt volcke ene kercke beset, e. feierlichen Messe :) ock mit minj
spise ende wapen dar op ilet ende stranten vnd anderss gheflegen fa^H
brenget etc. Bichth. 284^ § 3; hir- gerüstet). Gott ürk. 11^ nr, 37<\
umme so twyuele ik, wer (ob) men 6 2 seh. dem steyndecker dat he m
dat (abgeschlagene) houet möge vlig- sinen leddern tom segger stech uul
gen (applicieren, fügen) to dem li- den hammer wedder to rechte flecij
chame Pauli . . isset dat id sin honet das, 11^ 8. 424 ; do de seier ganz g(|
is, dat id syk denne suluen vligge to flegen was, die Uhr vollständig avfj
dem lichame. Lüb. Passional f, 1439k ; lo stellt war, Hamb. Chr, 178. — 3. b'dr
vnde werd by sick vligende (appli- etwas in Ordnung bringen^ bestimm''
cabit sibi) de hyllich synt. 4 Mos. dirigieren, wy wilt nnsen willen il
16, 5 (L.) ; unde grep enen sten, den vligen (zu Gott richten), Sündan]
vlygede he under syn hovet, uppe dat 328 ; ek hope . . he (Adam) en <
he desto sachter slepe. Korner 21^, is nicht to dem ewigen dode gescbij
In dieser sinnlichen Bedeutung noch pen unde gevlegen (disponiert. ^
überall in lebendigem Gebrauche^ s. stimmt), das. 1402 ; de (Maria) ma 1
die Idiott, — 2. überh. ordnen, eu- myne (des Theoph.) sele vlyen, dt
recht machen, „in die Beihe^ bringen, wil ik nicht vortyen, Theoph. lll
zieren, schmücken. VU p. Borne- 20 209, bes. Streitende versöhnen, ein
mestere . . de brugge to fligende Streit beilegen. Wi bekennet, dat d
unde to makende. Z. f. Nieders. 1867, vorsten sik mid vs vruntliken berid
S. 177; den utersten wal to fligende. vnde ghevleghen hebbet (1349). ^
das, 183; ik wil de ledder to rechte de^id. II, nr. 326; sik beworen li
vlien. B. V, 1915; se gingen slapen 25 stede darmede, dat se de heren gen
up den sal gevlegen mit hoie. das. gevlegen unde van ander geset Le
^^^7; in den plunden hebbe ik mange den. Leibn. 3, 199; is dat deme
tyd gelegen, Myn bedde is in eneme ghede gheclaget, so moten se dt
yare nicht gevlegen. Josef, V. d. 7 voget bidden, dat he dar orloö i
Tods. V, 7700; dusse E. de krech 80 gheue, dat se (die Streitenden) sy
ene katten unde toch darover ein ylyen (Var. dat vnder sik verlik» i
hasenvel unde vleich de gelyk einem Lüb, B. 397 ; do wart de krich g
hasen. Brschw, Schichtb. 59; schicke flegen. Bothos Chr. f. 170; vnde d.
vnde vlye alle din dinck na dinen orleghe wart ghevleghen. Lüb. C*^-
egenen gud duncken. Navolg, 11,12; 35 2, 124. 460; dat de unwille ghf*>.i
hadde ik min dink recht darna ge- tetunde ghevleghen worde.da^.'^.^'^
ylegen, Ik hadde noch twe vette pro- de veyde unde wes darynne geschc-
veno gekregen. Lüb. Dodend, 657; was, scholde dod syn vnde ghevlti-'.
ik hebbe gesant na veftein arsten, - to eneme vasten vrede. das. ^, -^^
efte se dat jummer so konden vlien, 40 enen dach to holdende umme vli' i.
dat min levent mochte lenger stau der sake. das, 411; hir mede sc
in beholt. das. 194 ; Thamar makede alle schelinge vleghen vnde e
sik to vnde se vlech (putzte, schmückte) wesen. Lüb, Urk, 2, 744 ; is ghanslik
zik vnde gink sitten etc. Locc. Erz, ghevleghen, lyket vnde sönetb. cJ<
f. 22; anno (15)36 is de vastelauent 45 2, 781; twedracht fligen. Farad. ;
glat vorbaden vnd is darto stark vp 2; also drade de vede gesont vi
gewachtet, welk gefunden wort, de geflegen were. Freckenh, Leg,
sik geflegen hadde vor vastelauent häufig auch mit unbestimtem Ol»}.
(sich faschingsmäßig gekleidet = sich dat. Se vlegen dat vruntlike. ^
vermummt hatte), wort vort in de 50 d, nordelb, S, p, 80 ; dar wart it -z:
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VLIEß 275 VLINTSTEN
Tilgen, das. 88; hadde twidracht vlike, Tlieke, vlecke, Flicke^ ÄÄdfe
liit synen kinderen; dat fleich de van einem größeren abgetrennt ^ bes.
t, dat etc. Heimst. Krön. 169 ; dar eine Speckseite^ schwed. flacka. Ab-
er wart ein dach gemaket to Helme- stulerunt Richardo XVI pemas et
teide, unde wart geflegen. Bothos 5 VIII flick (1243). Lüb. Urk. 5, 8. 6;
'kr. f. 259; de meyster solen dat fly- baco sive vlike obolum (ais Accise)
^ 0 und to gnde maken, dat etc. Big. (1262). Fahne, Dortm. i, 42 ; de la-
Sr i{. 4^; gevlegen, stiebtet vnde vor- tere, quod vocatur vlicke (1270).
net; gevlegen, sätet vnde vorenet. HöMbaum, Hans. Bec. /, nr. 687;
ä <ff^ in Urkk. — Befl. sich wohin 10 baco sive vlek (1252). das. nr. 432;
'fhen^ sich zu einem halten, sich item van elken twen vlecken vlesches
ihm anschließen (applicieren), sich 1 den. hoU. (als ZcU). (1389). LÜb.
.'< jfm. machen. Hir umme bin ik hir Urk* 4, S. 554; wor en vader vamme
1 dder Stegen, nnde hebbe mi bi di sone delen wel, dhe scal thoYoren
Moses) gevlegen, dattu etc. Sündenf. 15 hebben al sin ingedome . • vortmer
<7t^; vlyge dy unde schicke dy ne- alle cledere . . alle yles, dat tho
:^r . . nnde su etc. Pass. Chr. 191; sneden is unde alle vlicken, dhen dhe
ie hillige man vlech sik seinen an hovede ave snedhen sin (1303). Brem.
}De zyt der speiunken so vere als Stat. 56; is der swine welc gheue yp
M kande. Dici. Crreg. 194^; na dun- 20 der tunghen vnde anders vngheue,
»et my, dat de mSste partye sik an he mach dat weder senden deme
li ra Theophilum vlye. Theoph. 1, 207; genen, dar het af kofte, al es et wol
Q prester is hyr up gestegen, Dar to hoawen an vlicken. Lab. B. 370;
-bbet sik de lüde by gevlegen. das. item in dem vleschhuse XXXII yliken
//. 531; de sele moth syk mit ar- 25 speks (1400). Lid. Urk. nr. 1525;
eyde wedder to gade vlygen. ErTd. 20 flicken specvleisch to 8 scot (1 scot
'. Hohenl. f. 82^; se (die Jungfrau) = 8 Pfenning) (1399). Hans. Bec.
'Ax sick, ofite dat se mit harnsche 4, 490.
'olde van der borch stormen . . vnde ylimieh, adj. morsch geworden?
>- vleech sick al by der br&gge. so „verulmt*^? . . de fruwe sorede wech
Ncis Staatsb. Magae. 9, 701; do (eig. vertrocknete, verdorrte, = wr-
•lech sik Roboam bi enen wagen gieng) alD ein vlimiges holt. Neoc.
:id settede sik darup. Merzd. B. d. 2, 374,
A'n. 151; wordet se sere entsettet vlins, Kieselstein^ Fels. He hevet
<iide . . ylyeden sik up de vorderen 86 oc . . ene so gode gruntveste gewun-
yden des weghes. Körner 141c ; de nen vppe deme ylinse (Var. vels)
- roderknecht Joh. v. Leiden fliet sik Jesu Christo, dat se nicht mach to-
fi de predicanten. Hamb. Chr. 75 ; vallen. E. v, Bepg. 166; de Wenden
'€ wedderdopers fligen sik nicht bi satten wedder up oren olden affgot,
^e riken, sunder bi de armen, das.; 40 de het Flyns, wente he stod up ey-
//. 100; R. R. flickede seck bi dem nem flynszsteyne. Bothos Chr. f. 118.
! ischop etc. Läntsd 130. als Steingewicht? vnam marcam bre-
vlier, m. Ordner. All twydracht mensem cum quatuor vlins grisei
^>ieä gheflegen efte ghestilt . . Des panni. Old. Urk. v, 1334.
yn trawe flyer efte werker was de 45 ylintstSn» m. Kiesdstein, silex.
wchop etc. Lerbeck § 129. Voce, harder wan vlintsteyn. Komer
▼ligwert Aheyle ys morsus gal- ^a; Vnde was twie slande vppe den
'Oe, rod honesweruele , edder rod vlindsteen (silicem). 4 Mos. 24^ 11
^annen weruele, vligword. Herbar. (L.); gaff dat water uth dem har-
i ^^. 60 den vlintstene, dat it dar ouervlodi-
18*
FLISE 276 FLITTER
gen vth yloth. Pass. v. Jhesu u. Mar. begunden yliüike dat etten to eye-
f. 39. sehen, deis. 211^; unde bededen vlit-
flise? LX stukke flyszen, IUI syde liken. Magd. Seh. Chr. 83^ 17; unde
spekkee, 1 fath flyszen. Wism. Inv. vragede ser ylitliken na Rebeue.
f. 234 u. 235. („Fliese'^ scheint es 5 Brschw. Chr. 1, 69, 12; deyoede gode
nach der ZtisammensteUung kaum bc- dach vnd nacht ser vlyteUken. Fre-
deuten euTcönnen;=^v\\kQ,ytFlitsch^?) ckenh. Leg. 60.
ylisen, rnü Fliesen decken? Starke yliten, st. u. schw. v. sik t., sich
borghe wol ghevliset, Wol bemannet befleißigen, eifrig mit etvHis beschäfti-
ynde bespiset Unde kone rydder myt 10 gen. Se (Maria) vleth sik na allen
der daet, Dat is en schone toyorlaet. dogeden. Fassion. v. Jhesu u. Mar.
Schaeksp. f. 99. f. &>; he vlyte sick dama, dat he
flist, das Flüstern, sibilus, ein eme vele gudes dede. Kamer 60^;
flister, tusch. 1 Voc. W. Hestu weinich, so flyte dy eck gerne
flisteren, schw. v. flüstern, sibilare. 15 weinich to geyeude. Tob. 4, 7 (H.);
flisteren mit der tungen. Dief. u. Voc. ik bid ju, dat gy ju in manheit vli-
W. dat vlysteren des vees (sibili ten. Äesop 4, v. 93; sunder Tnder-
gregum). Richter 5, 16 (Luth. Blecken.) laet ylytedest du dy yn de h. scryft.
ylisterere, m. Flüsterer. Gi scult Sp. d. Sammitt. III in e. Gebete an
iu huden alto sere jeghen ylisterere 20 St. Domin.; dede vp ghelt seer flytet
. . Id is grot pyn mit droyighen yro- sick. Schip v, Narrag. f. 123b; wi
lik syn, also is ok in flistericheit scholen uns vliten to leren wisheit
grot pine ynde grot arbeyt. Laien- Gl. eu R. V. 4, 10; secht, dat se
doctr. f. 133h, sick mit graven gegen die yiande
flisteringe, f. Flüsterung. Heme- 26 dachlichs gefletten. Münst. Chr. 2,
like vlisteringhe, dar he enen ande- 275. — Auch nicht refl. Dusse lüde
ren mede yneeret. Lüb. Gebetb. f. Bb2h. en achteden erer wort nicht, ?nde
yltt, m. Fleiß, Eifer. Hir dene yliteden, dat se se hasteliken genan-
wy dek inne mit ganzem ylite. Sün- gen breehten. Br. d. Cir, 89.
denf. 300; mit sodaner list dede 80 ylitieh, adj. u. adv. fleißig, hefsta
Reinke vlit, betrieb sie eifrig. R. V. di darna vlitich gerichtet, so etc.
6329; ik segge iu, dat gi mit vlit Liä). Dodend. v. 230; yele schole-
desse bodeschop dot. das. 459; ik kunste hebbe ik vlitich gelert das.
hebbe Isegrim geschendet mit vlit v. 285.
(absichtlich), das. 1419; holde gi hon- 35 ylitieheit, f. Fleiß, recht bescher-
nich so ser unwert, dat doch man- men mit vliticheit. Lüb. Dodend. v. 63L
nich mit vlite begert (sehr gern flitke, Fittich. He breydede spe
wünscht), das. 566 ; hefft uns demo- flitken vth vnde nam en ynde droch
digen ylytes laten anfallen und bit- en vp synen fl6geln. Slüters G. B.
ten, S. H. L. ürk. 1, 350 ; ungespar- 40 f. F5a.
des flytes. Ben. 96. ylitsamich, ac{j. fleißig, sorgfäUig.
yliteliky adj. fleißig, vlitlike manne. na vlitzamegher merkinghe der sake.
1 Mos. 47, 6 (H.); wo men mit et- Cod. Brdb. I, 22, 179.
liker quader anschunde vorkeret de flitter, dünnes, flimmerndes MädU-
vlitlike vpsate der konninghe (studia 46 blättchen, Gddr, SäberUech de. Die-
regum).^ Esther 16, 7 (L.). jenigen, so men halue frie kosten
ylitelike(n)y adv. mit Fleiß, eifrig, don mögen, scholen sick der sidenen
dringend, ynde bat yliteliken, dat rocken gentzlich entholden, sonst mo-
men ome eyn wenich olyes geuen gen en geschmidede hoicken, jedoch
wolde. DiQl. Gr. 170^; de arbeyders 50 ane flittem oder löue . . wol mitge-
FLTTZ FLITSCH 277 VLOCHVÜR
geuen werden. Strals. Kleid. Ordn. 2^ 510 ; de bure nemen klenen scha-
ISl; frie kosten don burgermeistere, den, wente se hadden ere gud vore
. • md die Van geschlechten dieser to der stad ghevlochnet. Körner JS18c;
Stadt, dero frowen ynd kinder perlen, dyt is N. N. des boddeker syn guth,
flitterschmide ynd gülden kede dra- 5 dat syne fruwe geflochet hadde in
gen etc. das. S. 153 ; noch 1 szap- des reckemesters hus. Wism. Inv. f.
pel mid 1 halnen kröne mid suluem 139; de (kerke) was füll folkes und
flittem ynd parlen. Wism. St. Spir. tuiges genochnet. Renners lAvl. Bist,
Beg. 166; vlochent en man sin gut van
iits, llitseb, Pfeä. arcus, flitzba- 10 der butten vnde kumt de voghet to
gen, ein bandtbagen. Chytr. 21? ; de mate ynde pandet dat gnt . . he yol-
knechte sint mit erer bfite ynuorseri- get deme gude mit rechte etc. Oosl.
get dar yan gekamen yp einen knecht Bergges. § 169; in die Flucht schta-
na, weicker mit ener flitzen an dem gen^ vertreiben, de hillicheyt dnsser
arme ys yorletzet worden. Rtissoto 15 nacht (Ostern) vlogenet de missedade
171; N. wart gefangen . . und mit vnde wasschet de schulde . . se vlo-
flitschen doth geschaten. Renners genet de bäte ynde maket de eyn-
Litt. Oeseh. 104 u. 286; und scho- drachticheyt. Van d. festen f. 85.
ten mit bussen unde flitschen. das. ylöchmere^ /*. fliegende Kunde, aU-
273; se hebben dussen tre£9icken 20 gemeines Gerücht. Des ick doch to
held mit ener ylitzen doer geschae- iuwen eddelheyden nicht en yorsie,
ten. Ben. 52. Vgl. Mundart. 6, 207. sodanen ylochmeren mynen gelouen
yl#, f. Fleh, eine ylo. 1 Sam. 24, geuende. Old. ürk. v. 1497; idt be-
15; 29, 20 (H.); (Der hochmüthige gafif sick, dat in dat landt to Höhten
MensA) is so ummechtich . . to yor- 25 eine flochmeer quam, wo de garde
wiuiende dat anuechtent ynde que- in dat laut were gekamen. Reimar
lent einer ylo etc. Rus f. 56; yele, Kock 0. J. 1497 in Falcks Staatsb.
de sytten nn wyllen syck yleyen Magas. 7, 682; alle de tyding, de
(putsen)j an drepen eher eyne luss bir noch beth her to gewessen sin
den eyne yloe. Koker S. 373. 30 yth Sweden, sint alle ylochmer (1523).
ji% Flaum, ylo yel ylocke, lanugo. Z. f. Lüb. Gesch. 2, 303 ; iuwer wiis-
Voe. Engelh, ylo, yloe of nop, noppe heid begeren wy to wetende, dat wy
op den doick, TetUh. yan sodanen ylochmeren, wodanewiiß
ylleh, Flug, Flucht, yolatus. Dat . . dat uns unwitlik is (1472). Z. f.
se alle de ylucht nemen; unde in 85 8. H. L. Gesch. 1, 231.
deme yloge worden gheslagen etc. yldchmerich, adv. durch fliegende
Komet 80d; hüdi. Flug. Äufschicung. Kunde verbreitet. Dwile auer s. gn.
Do snlyes was by yloge Berwardus nicht ylochmerich berichtet, sondern
de hilge man. Körner 58^ ; do suhes erfindtliche glofwerdige erfarunge ynd
was ock by gudeme yloghe bischup 40 wettenschaft dragen. (M. Urk. v. 1547;
Peregrinus. das. 61^; to den tyden werden wir ylochmerich berichtet,
was de wise lerer Rabanus in syme Old. U. v. 1557.
testen (?) yloghe unde makede behende yldchyarich, adj. wer keine gewisse
boke. das. 30^^. Wohnstätte hat, oder nicht angeseßen
rleekenen, ylogenen, ylochen, schw. 45 ist, ein Herumläufer, Vagabond. Bahn.
V. flüchten , atrf der Flucht wohin yldchyftr, n. Flugfeuer. Dar seget
schaffen. Se hadden ere gud to der (auf eine Klage wegen Brandstiftung)
8tad geylochent. LOb. Chr. 1, 367; Menger weder: hey steke an syner
ok was dar yele clenades ute den yyande hus, und sy gescheen yan
kerken ylochent uppe de horch, das. 50 ylochyure . . . • Is dar yan ylochyure
VLOCHWORT 278 VLOCKE
wat af gescheen, so mach Menger vechtinge, die Bede ist^ an der nuih-
mit syneme rechte des entgaen etc. rerethcUigenAntAeü genommen haben;
(1337). Wigands Arch. IV, 181; van die Schwierigheit liegt hauftsäMiA
husbrandt vnd vlockfuer. Efit ein hus in der Erklärung des eweiten Wortes^
brande etc. Apenr. St. R. c. 61. 5 das in vielfachen Formen erseheint,
vlochwort = vlochmere. so höre verde, verde, vore, vure, viere, wure,
wi hir van vloch worden, dat etc. werde, voringe, gevoerde. SchiUn
(1412), Livl. ürh. nr. 1915. (Beitr. s. v.) meint y verde seheine
vlocke = vlecke, Geflecht, plecta, „Nachstellung, Anschlag"^ eu bedeuten
eyn vlocke. 1 Voc. K. W. L, u. Dief. 10 (mhd. gevaere), indes sind die Varian-
(ein flecke. 3 Voc. W. flechte, flecte, ten dieser Meinung nicht alUni günstig;
fliehte. Dief. s. v.) — Als Kleider- freilich ist eu bedenken^ daß in ^
Stoff: sindal, cogeler etvlocken^'i^^T^. terer Zeit die Formel, wie es auch bei
Mehl. Urk. nr. 4870; als Pjßanzen- andern Formeln der FaU ist, nur halb-
name: carpia(?), vlocke. Voc. Cclmar. 15 verstanden oder misverstanden ist; es
vlocke, f. 1. Flocke, floccus. Voce; bedeutet dann überhaupt nur „Comßice
verwirrte Stelle in der Wolle, flockiger sein^, der Begriff der Menge, des
Abgang der WoUe bei den Tuchscherem. Haufens tritt voUig eurück. Frensdorff,
Item statnimus . . quod nuUos pan- Strcds. Verfestungsb. S. LXXXVIl
nos faciat de aliqua falsitate lanae 20 He (de houetman) betere X marc
vel flocken, et tota falsitas lanae 'et silueres, vnde alle dhe mede an vlo-
panni cum flocken igni ardentissimo cken vnde an verdhen sin, to (?) marc
ooncremetur. Priv. der Berliner We- silueres. Lüb. Urk. I, 702 (Skra des
ber V. J. 1295 (bei Ludwig XI, 627); Hofes den Deutschen in Nowgorod um
int eyrste en sali hir neymant ar- 25 die Mitte des 13 Jahrh.) ; so war m
beyden in wuUen laken, . . flocken, man wert doit geslagen, den dotslach
schradelinge off anestoit (L auestoit) mach men niemanne geuen mer einen
etc. Fahne, Dortm. Urk, III, p, 232; manne . . Mer heuet he mer wun-
orer neyn en schall laken sniden , . den vnde werdet dar mer Ivde be-
de van untitliker ropwuUe, kalkwuUe, 30 seen an vlocken ofte an Verden, vnde
kniplingh, kamwulle oder vlocken werdet se des vertvget, dat se de
ghemaket sin (1449). • Z. f. Nieders. wunden gedan hebbet, so solen se
1876, S. 34. — 2. jeder dichte Haufe, de beteren. das. 706 (in der neueren
altn. flockr, caterva. Een vlokke Skra); it ne mach nen man dhen
scepes quam em entlegen unde vor- 35 anderen vertughen umme slage mit
scuchterde se. Lüb. Chr. 1, 383 ; dhen luden, dhe mede an vlocke unde
also dat do af unde to ginghen de an verde unde an der vechtinge we-
Bchepe . . unde in groten vlocken sen hebbet. Stad. Stat. VII, 3 (Br.
dor de Elve. das. 1, 385. (= vlot[t]e ?) WB. 1, 428); dat vmme siege neman
in vioeke unde verde sin, bei einer 40 tugen mach, de mede in der vlocke
Handlung (Körperverletzung) als Thä- wesen hebbet. It ne mach nen man
ter mitbetheiligt, Complice sein, im etc. (wie das vorherg. Beispiel). Hamb.
Ogs. eu dem Hauptbetheüigten, hovet- ü. 45, 16 ; id en mach nen man den
man, capitaneus, auctor injuriae, prin- anderen vortughen vmme sleghe mjt
cipalis. Diese häufig begegnende Be- 45 den luden, de mede in flocke vnde
densart ist noch nickt recht aufgeklärt; an ghevoerde vnde an vechtinge ge-
in vlocke freilich wird mit hoher wesen hebben. das. 225, 21; «m B^-
Wahrscheinlichkeit bedeuten „im Hau- St. B. p, 100, 15 : de mede an sUn
fen^, da gewöhnlich beim Gebrauch (Var. fflocke) vnde an verden an der
dieser Bedensart von einer Schlägerei^ 50 vechtinghe wesen hebbet. Vgl Dar en
VLOCKE 279 VLOCKEN
mach nen man dem anderen vor- cilla fuit submersa et interfecta (^i^?6[).
tughen vmme sleghe, deme (de mede ?) Lib. proscr. Rost /. 8Pa ; A. A. de
an vlocke vnn an veerde (Var. in let vorvesten B. Schalen unde H.
vlocken ynd Toren) vnde an vech- Groten, de hebbeu em anghewracht
tJBghe wesen hebbet. Lüb. B. 511; 6 1 vuUekomene wunden . . Schele de
NeD man mach vp den anderen tue- was en hoftman; Grote de was dar
gen in schelinghen, de dar mede we- mede an vlocke unde Yore. Wism.
sen is in rade vnde dade, in flocke Verfestgsb, S. 98; (stvei werden ver-
QDd in foerde ( Var. worden), dat is festet, einer wegen Tödtung^ der an-
tho vorstände, efte he des bekennet, lo dere, weil er) fuit ejus ad hoc per-
dat he darmede gewest hefft. das. fectus adjutor, in vlokke et in vorde
Anm. 6; wor en minsche dot gesla- proprio. Strals. Verfest. nr. 552; de
gen wert, vnd wert dar wol (jemand) wile M. P. mith H. M. in flocke vnde
by deme doden behardet edder be- voringe gewesen is, so schall he ock
Seen, de dar mede is in vlocke und 15 borgen stellen. Wism. Urtheüsb. 1549^
in vorde, dat men bewisen mach etc. Ä. XXL — Merkwürdig ist^ daß auch
das. 541, Anm. 5 ; des moste he Thi- die Variante vlot statt vlock erscheint.
derico vode den ghonen, de mede £n claghe quam vor den rad, dat
an vlocke vnde an vore were[n], eyne Gurt sproken hadde to Zyverd Duckel,
oraeyde doen (1376). Stadler Arch. 20 dat he dat vele sproken hadde, dat
ly 120; do genghen de sacwolden, Johan Bi*andes em gheclaghet hadde,
de in vlocke vnn in werde wesen dat Zyvert hadde dar mede wesen
hadden, tosamende vnn vorlikeden in rune, in rade, in vlot vnde vore,
&ich mit minne (1331). RussAivl. dat he wundet unde tohowen were
Urk. 61^ (dieselbe TJrk. in Livl. TJrk. 20 (1363). Brem. Stat. 262; van denne,
C^ nr. 3077, wo steht in vlocke und de myt sin in flot vnd vure. . • Item
in verde) ; vnde schuUen verlaten myn were jenich mann betegenn, dat he
erne vnde gud . . vnde ok alle de genne, hedde mede gewesen in flodt vnd in
de mede yn vlocke vnde voren weren, vure inn dodtschlage. Big. St. B. p.
do Lubbe gevangen vnde gegrepen 80 18^ 8. Ist das nur Schreib- oder Lese-
wart OIcZ. Urk. v. 1463; hebben se feJder? (= vloc). In der leteten Stelle
in vlocke Tude vuer mede gewesen steht in der Überschrift aus einer an-
fod se gherichtliken ghelick deme dern Hs. wol myt am floke gefunden
houetmanne mede beclaget, so mo- wert. — Auch lautet die Formel: in
ghenn se neyn tuch to der sake we- 86 volge unde verde, z. B. weret, dat we
sen. Lab. Oberh. 252, 76 ; unde alle . . uppe de, de in volghe vnd in yerde
deghenen, de mit en hebben ghewe- mede in der geschieht gewest sin, soch-
set in vlocke, in worden, in rune, in ten etc. (1401). Sudend. 9, nr. 125.
rade, in dade vnde in medewetende, vloeken unde voren. Das erste V.
de sint hir alle vorvestet (1453). 0. 40 ist wol = vlotten (wie ja häufig ck =
Pocke, Büg. Pomm. Gesch, 4, 254; tt ist, s. oben III, 394, s.v. qnsLQkelen),
dar vmme dat ze mede weren up eu Waßer fortschaffen, wahrend voren
dem velde an vlocke vnde an wure. f,£iu Wagen wegschaffen" heißt. Des
Lib, Proscr. Wism. 76; an vlocke sich ock wedderumme N. N. dat sulue
vnde an vure. das. 98; in vlocke vnde 46 kom nicht vt to dorschende, flocken
in viere (1448). Z. f. LOb. Gesch. 3, edder voren, noch to vorkopende
314 ; in volken (I) unde in verde, das. sich vorplichtet. Wism. ürtheilsb. v.
^IP; Euerhardus (proscriptus est) pro 1552 D V; welchen roggen M., wen
eo, quod fuit plenus coadjutor et he gedorschet is, nicht wil flocken
foit in vlocke vnde in vore, quod an- 60 edder voren vt der schune noch vor-
VLOCKEN 280 VLOCKEN
kopen. das. v. 1559. F XXIX; de ylotket (7. vlocket) Yiide yluzet etc.
wil tehen in de marckede an de orde, (1406). Dieph. Urk. nr. 114; (wenn
dar frye marckede geholden werden, die Schtdd nickt entrichtet ist) als-
de schal syne scho nicht flocken denne mögen dusse benompten de
noch föhren, eer se van ynsen older- 5 vorgemelten unse gudere und hol-
luden besehen sind. LOb. Z. R, 414. tinge sunder jenich vorfollich des
vloeken unde vlosen, ein Land als rechten unvorclaget antasten, flocken
volles Eigenthum nutzen und gebrau- unde flusen, vor er egen hebben . .
chen^ die ungeschmälerten Einkünfte geneten unde gebruken (1541). Stader
eines Eigenthumes genießen; ein viel- 10 Ärch. i, 87; setten vnd vorpenden
fach vorkommender Rechtsausdruck in wy ohne . . vnse vrig egen lüde yode
Urkunden^ dessen ursprüngliche Be- gude . . so lange to oren gefallen,
deutwng nicht recht Mar ist; denn nuth vnd besten to brückende, to
vloeken auf die Nuteung von Wolle flockende, to flusende sunder ynser
und Schafen eu beziehen^ uneBr. WB. 15 insperinge etc. (1525). Hoyer ürh
1, 430, ist deshalb nicht statthaft, II, 8. 184. — Auch vom Zehnten
weil es gewöhnlich von der Benutzung wird es gesagt. So dat de vorben.
eines Landes gebraucht wird, nie von koper den halven tegeden mach yrede-
der Benutzung des Viehes; Yhisen geht like hebben, holden ynde besitten
auf ylus zurück, s. u. — Vielleicht 20 yor syn egen propper gud, ylocken,
bezieht sich ursprünglich vloeken auf vlusen, bruken ynde to synen kör
die Nutzuf^g des Kornertrages, vlusen ynde wolghevalle dar mede don vnde
auf die des Heuertrages; s. indes lathen, wath he wil. Old. Urk. r.
vlüs. — We dat gud buwet, vlocket 1516; fdat) sze den tegeden yerdan
ynde vluset. Old. Urk. v. 1449; en 26 (d. i. vort an) moigen fluszen, floi-
stucke landes, dat nu tor tyd flocket cken, gebruken to crem besten« Oid.
vnde vluset N. N. Old. U. v. 1505; ü.v.1529. Sdten steht iloi^^n oMein,
dat lanth vloeken, vlusen vnde ge- z. B. welke vnse (verpfändeten) myd-
bruken. Old. U. v. 1528; so mögen delschyr (s. oben schir) Hillike . .
se de (sess stucke landes) sunder so moghen brukende wesen, heghen,
genigerleye vorfolch des rechten an- vloeken, meygen, invoren etc. OM.
tasten, flocken unde flusen unde vor Urk. v. 1490.
ere egene hebben (1491). Cassd, Urk. ylocken = vlecken. fischen mit der
505; land tho buwen, tho flocken, flecke, einer Art Zugnetz, ^^flock, eine
tho flusen, gelick who men arue gu- 35 Art Fischernetze in den größeren
der plecht tho gebruken. Old. U. v. Seen in der Mark Brandenburg, da-
1587; (vnze haluen wisch) . . vnde von etliche zusammengebraucht wer-
wesselt alle iare vmme, so dat vnzer den, einen großen Baum damü zu he-
eyn de enen helflte des eynen iars ziehen. In der Brdb. Fischerardn.
vnde den wedderumme de anderen 40 1574 heißen diese Netze flaken oder
helfte des anderen iares meyen, vlo- floke oder pflöke. flaken, mü Flaken
cken vnde vluzen mach. Old. Urk. (Floken) fischen.^ Frisch 1, 278^.
V. 1475; de vorschreuen wisch scho- ock mögen die von Plawe sunder alle
let de vorschreuen kerckheren . . geferde vp einmal met 4 kanen to-
flocken vnd fleusen, noten (d. i. ne- 45 glike oder weniger, darbauen averst
ten) vnd brücken vnd dat hew dar- nicht mehr (fischen) ; hüten der tidt,
yppe arbeiden vnd inuoren sonder so man met dem groten game tyd,
hinder (1416). Hoyer Urk. II, Arch. scholen sie sick des flocken entbol-
d. Kl. Heüigenrode, S. 184; huse den etc. Cod. Dipl. Brdb. 1,10,361;
ynde hohe, we de telet vnde buwet, 50 furder auf dem muUenteich mag er
TLOCKER 281 VLOGEN
die viBcherei vben, doch mit kleinen Schip v. Narrag. f. 94. — 2. Flügel^
netzen vnnd sonst mit rensenn . . Fahne eines Schiffes, Jewelich bor-
aber des flockens sol er sich gar ent- ghere van Lubeke, de ein schiphere
haltenn. das. 363. (^^flock, sackförmi- is, schal voren einen lubeschen vlo-
gts Netsf^ das eu beiden Seiten einen 5 ghel. Lüb. Urk. 2^ 87; 21 ß. vor ro-
5—4 Klafter langen bastenen Reif den arrasch, blawen kogheler, witten
io/.^ Jacobson.) hardok to deme vlogele (1441). Hans.
Tl«eker. XXXVI ß. Baltzer flocker Rec. IP, S. 405, Änm.2; eyn iuwe-
nft mynem g. h. van Mekl. vnd Lu- lieh vnse borgere sal yoren ein wit
beck tor teringe. Klempin, Dipl. 10 cruce an dem vloghele. Big. St. B.
Beitr. 559; XVI ß. Baltzer flocker, p. 126, 11 ; vgl. vluger. — 3. Seiten-
de he in der vorreisen yortert. das. behäng des Altars. Dyt . . qwam to
562; XXIIII ß. Lepell flocker tor mynem altar to s. Birgeten . . noch
teringe gedan, als he na Anklam ri- yor I par flogel yan syden. Mem.
den moste etc. das. 568; 1 fl. des 16 Dunchelg. f. 194^; an einer Tasche.
kertogen yan der Lowenborch flocker De taschenmaker scholen maken twe
toGrebsmoIe to dranggelde geschenkt taschen, alse eine dubbelde Stangen-
etc. das. 570. Klempin: Fourier? tasche np eyner syden mit einem
iMkerie, -ige, die Fischerei oder yoersacke . . up der andern syden
Fisekergerät mit vlocken (flaken, flo- 20 twe flogel. Hamb, Z. B. jp. 48; an
ken). jypflöckerei oder flakerie, die e. Tische, it. ene ghemalde tafiele
Flaken sdbst. ü. das Fischen mit mit enen vote ynde mit V yloghelen.
Flohen.'' Frisch 7, 278c. Darauer Wism. Invent. f. 61. — 4. Saiten-
mögen sie sich gebrucken in den instrument, Harfe, nach der Gestalt
sehen to Jeserick allerley flockerig, 25 so benannt. Dabunt unicuique . . jocu-
roselstellen, pnvertjagen, korue tu latori cum soUempnibus ludis (d. i.
leggen, kleine netten, wide netten, speien, Instrumenten) ut sunt: vedele,
ah-epen, alstecken vnd süss allerley pype, bunghe, basune, rotte, yloghel
kleine vischerie. Cod. Brdb. J, 10, edder harpe . . non magis quam IV
305. 80 solides. Musikerlohn in Wismar im J.
vledelos? £n doet zee des nicht 1343. Burm. Wism. S. 19; se heb-
(trscheinen sie nicht auf die gericht- ben yor sik seidenspil, psalterium
liehe Vorladung), zo werden ze ylode- unde vloghele. Mered. B. d. Kon. 17.
los an dem gherichte, ere lif unde — 5. = vlegel (nach der häufigen
ere got, alzo des richtes recht is 85 Vertauschung von e und o, S, /, 618).
(1375). Lüneb. Urk. II, nr. 862. (Ist tribula, vloger, vlegel. 1 Voc. W^ u.
vredelos gemeint?) Brevü. ynde leit euer se gaen flogel
vlodigeB = yloten ? Item so is hiir (tribulas), harken unde yseren wagen.
tidiDge dat den stoeryengers solde 1 Chron. 20, 3; ick geue ock ossen
ere schip genomen wesen . . unde 40 tho opper ynde flSgele tho holte, das.
eren stoer solden se gevlodghent 21,23; 1 seysebom vnde II wloghele,
hebben in de voerborch tor Note- darmemede dorschet. Tri5i»./nt;./*.i4.
borch (1408). Liü. Urk. nr. 1765. flogelen ? Und euch so moege
(oder ist au lesen geylochent?) eyn ider vor synem lande in eyns
rMiige, f Flutung. grot vlodinge 45 anderen wather floegelen unde weren.
der watere. Engdh. Chr. f 66. Also etc. Gr. Weisth. S, 45. (es ist
vlegel, m. 1. Flügel. Eddel yogel, vom Seteen einer Wehre in der Buhr
kere hir her dinen ylogel. B. V. 944 ; die Bede.)
(tm Bdiquienhändlem, die vorzeigen) vlogen = vlochen, vlochenen, fluch-
eyne fedder van sunte Michels flogel. 50 ten, durch die Flucht in Sicherheit
VLOGER 282 FLOR (FLOÜR)
bringen, Do worden de duschen ge- vlome, f. Fischschuppe, squama^
warnt van Ruszen, de er yrent weren, ein yisches ylome vel schove. Voc^
dat se ere gut vlogeden in de ker- Locc. visk vlome vel schepen. 1 Vod
ken (1331), Lid. Urk. nr, 3077. K. Alle dat dar heft vederen und«
vloger, = ylogel, vlegel. Vlogber, 5 vlomen (pinnulas et sqaamas). 3 Mos\
dar men dat körne mede dorschet, 11, 9 (H.); tohant vollen van eineii
tritula. Voc, StraU. darumme den ogen also vlomen. Apost Gesch, 9.
de Holsten den Ditmerschen tho 18 (H.); altohant vyl van sinen ogei^
spotte einen buren . . in der lachten en vel rechte also ene vyssches vlomen
handt de vloger und in der rechtern 10 Lüb. Passional f. 51h ; ed (iß in d&
handt ein schwerdt . . up dem perde Pestzeit) neyne vische ane vloyem^n
malen laten. Neoc. 1, 206. Wdf. Mscr. 23, 3 f. 52^; so vor-
ylogeren, schw. v. dreschen, vlo- wäre dat blodt, flomen und de gra-
gheren, dorschen , tritulare. Voc. den (des Fisches). Hamb. Kakeb.BJII.
Strals. 15 vlome, Fett, bes. das Nierenfeti
vloien, vloigen, schw. v. fließen, der SchtveinCf sotoie das Schmdzftti
strömen, Do se den deckel (des der Gänse, adeps, ylome, dat men
Glases) afnemen, vloyede dat olye ut dem swyne doet; vlome vel smer.
ouer den bort des yates. Didl. Greg. Voc. Engelh. — Enteghen de suluen
170^ ; de wyssche, dar de Trauene 20 pochen (Sgphüis) nemet II pundt
plach ouer to vloygende. Brem. G. swjne vlomen yan eynem borch) de
Q. 61; unde dat (water) en vloyet vnghesolten sy . . vnde dyt to sa-
(Var. wasset) dar nicht hoger dan mende sal man menghen yn dat vlo-
enen yadem. Seebuch V, 26. (8. das mensmeer. Wbif. Mscr. 60^ p. 135^.
Gl.) ; de tränen vloyenden so mylde- 25 vlomen, schw. v, 1. die vlomen ent-
liken ut eren moderliken ogen. Pass. fernen, abschuppen, exquamare. Voc,
Chr. 115; mine wunden vloyden van W. (Würste von Fischen:) üömeyni
blöde. Horol. 150; kondestu dy vul- hacke se klein, darna etc. Hamk.
lenkomichliken entleddigen van aller Kakeb.; dat is en harden fisch to
gheschapenen leue, so scheide in dy 30 flömen (von einer, mühsamen Sache).
de gnade vloyenn mit grotem ru- Brem. Mscr. Büdl. reinigen. 0 hulpe
sehende. Navolg. 3, 47; se wolden grot der minschen, sin blut heit di
mit on sinken und vloien („stehen u. (das Kreue) vorblumet rusenrot na
fdUen^). Magd. Seh. Chr. 389, 28, winschen ynde yns yan zünden vln-
in Überfluß vorhanden sein, dar (bei 85 met. Parad. 48, 16. — 2. Baudh m,
der Hockzeit) vloyede wyn unde lut- Nierenfett abziehen.
terdranck. Lüb. Chr. 2, 406; de spise vlomieh, adj. schuppich. squamidas,
vloiede unde de drank. B. V. 3300. squamosus. Voce.
yloimftn, der Mai. Maj ' de floy • ylOmvisch, Fisch mit Schuppen (den
maen, meymaen. Änz. f K. A d. Vor- 40 glatten , z. B. Aalen, entgegenges.).
zeit 1854, S. 6. yortmer beschede wi dar ut alle de
yldk, m. Fliuk. maledictio. Voce. jennen, de van oldes vischerie dar
aMs. fluoc. inne hebben gehat an vlomvischen
vloken, schw. v. fluchen, alts. flo-, of an aele (1374). Lid. Urk. nr.
fluokan. etlike bür, de plegen to vlo- 45 1097.
ken unde to ' sweren. LiA. Dodend. fldr (flonr), Flur, mediamnis, awe,
V. 1195 ; Lucifer mach vloken edder flour, ynd is eyn lustich vleck berlo
wol kiven. Sündenf. 766; he ylokede ten myt water. Diefenb. n. gl s. v.
deme bome, de ene yink. R. V. 788. . . mit alleme rechte in den stedben
vldm, s. wlom. 50 vnde vph den velden vnde floreu,
FLOR 283 VLOTE
de tzo den stedhe höret (1334). Su- so doch einen schote weges tor se
ieni. Utk, 1, nr. 564. wert is, dan de see is hir floth. iZen-
lir, Flur^ Estrich^ payimentum, ners Livl. Gesch. S. 372; a. 1523
ein dele vel ein floer. 2 Voc. W. wart to Bremen vor dem StefFendor
astrik vel ylor. Dief. — Do de ko- 5 de grave deper und wider gemaket,
ster by der doere Tp eyner holten de tovoerne floeth unde enge was.
treppen stont . . stont S. Peter be- Benners Brem. Ohr. zu d. J. — Vgl.
neden np den flore vnde segede etc. Schambach s. v.
Dkd. Greg. 200^. yldtarke, f, mhd. vluotarke, Hdz'
^•rereil, sehw. v. zieren^ schmücken lO gerinne^ Flutkasten. XV den. vor ne-
(mit Blumen oder blumenförmigem gele to der vlodarken amme Nort-
Zierrate). De dem hilligen lichamme dyke. lApp. Bechn. v. 1390.
Degeat gän, schallen de florerede ylotdrift Wes de visschere to
leckte dragen. Brschw. ürk. i, S. Hamb. unde de Ossenwerdere heb-
177; (reine wif,) wen se ore fine lif 16 ben van seyntogen unde vlotdriften
mit eren . . siren, mit crem munde nu tor tyt . . dat scholen unde mo-
so sote floreren (d. h. die Zierde ihres gen se bruken etc. Hamb. Z. B. p.
Leibes mit ihrem Munde^ durch süße 71. S. vloter.
Wwie, erhöhen). Vruwenlof (Bruns, ylote, breiter Löffel^ womit der
128) 82. 20 Schmand, der Flott^ abgeschöpft wird,
yhi, was oben schwimmt^ bes. Sahne^ S. Schamb. s.v. flöte. Eine schottel,
Bakm^ der Mäch, ags. flet, flos lactis. ein lepel, eine floate ßur Gerade ge-
Tlot, smant, oxigalia, vlot der melk, hörig, wie sie noch 1607 in Faüers-
sapa. Vac. Locc. vlot, smant, oxigal- leben gültig war). Z. f. N. Sachs,
hm. Dief. Vor den brand nym twe 25 1869, S. 151.
deil Tlotes von soyter melk, vnde ylote, yloite (vleute), /". fTci^e. vlote,
epes eyges doderen menge to sa- camena. Voc. Engelh. floyte, (flete)
mcnde. Weif. Mscr. 23, 3 f. 77. — pipe. Dief. u. s. v. tibia. Wen he (de
DoKer vloten, die Sahne abschöpfen, slanghe) höret de vloiten, dar men
(Arahmen. Strodtm, p, 68; Br. WB. so on mede bedreghen wel, also dat he
A 415 u. 416; yloten, vlieten het grepen werde, so lecbt he dat ene
meick, cremorem lactis colligere. KU. ore up de £rde vnde stoppet dat an-
dote dat yett äff in einen andern dere to mit deme starte, dat he der
pott. Hamb. Käkeb. A. VII. — Auch floiten nicht en hoire, Ecdes. f. 135&.
^ßt so das auf dem Waßer schwim- 35 — Fleuten sind helle pipen; sine
»•eiwfe s. g. Entengrün. Dähn. fleuten inteen, seine Pfeife einziehen
vlit, adj. flach, nicht tief, cliuus, (von einem Großsprecher, der abgefer-
^Iäc, vlot also eyn schottele, de nicht tigt worden). Brem. Mscr.
dep ig. Dief. n. gl. vloyt, dat nicht ylote, /. und n. 1. Floß, zusammen-
deyp is ; ylack yel ylot, sicut scu- 40 gebundene Hölzer, bes. zum Übersetzen
tella. Voe. Engelh. ondyep, vlack, gebraucht, (als Fährschiff, schwim-
vloit. Teuth. — Vgl. Brem. WB. 1, mende Brücke) oder zum Transport
^lo: de schottel is to flot; dat wa- flußabwärts. — suberium, eyn floß,
ter is hier man flot. — In desser eyn ylote, vlate. Voce. W. u. Dief.
i&aogelinghe (Kampfe) yloten der 45 — Also do de stede seghen, dat se
Hamborger schepe ut der dupe, dar in dat hol nicht komen künden . .
(dahin, wo) it yloet was, so dat se do makeden se en grot vlot van ma-
qaemen to sittende up de grund. sten unde van anderem holte, unde
Lab. Ohr. 2y 45; vorbranden ock et- leden darup ere gi'otesten bussen
liehe schepe, so up der reide legen, 50 unde schoten do mank des koninges
VLOTE 284 VLOT(E)
schepe. LSb, Chr. «9, 51; traducto- 65; dat unse schepe jo to male ü
rium, iiavis, ylote. Brevü. Ik be- der Wisel sin . . dat se mit dei
kenne, dat mine herren hebbet mich Praseschen vloete vort segelen md
▼nde minen eruen gesad • . ere gud gen (1396). Lid. Urk, nr. 1414; i^
to N. N. mid der vloten vnde mid 6 sint to rade geworden, dat wi nichi
al deme, dat dar to horde. Were mer roggen ud willen laten Toreo
ok, dat de vlote vnde andere schep, dan de erste vlote etc. (1408). dai
der dar to N. N. nod is, vordoruen, nr. 1748; do desse engelsche riddei
de scholdek wedder buwen vnde der vlote sek nalede. Leibn, 3, 20i\
scheiden ym de vloten vnde de schep 10 de engheischen bejegheden en mjl
wedder antworden (1347). Sudend. ener groten vlate. Lüb. Chr. 2^ 209 \
11^ nr. 228 ; Urh. d. hist. F. f. Nie- oflp nu wol de floete der schepe 8<j
ders. nr. 471; Werner gunde deme stark nycht segelen, wo foerhen etci
hertigen, dat se over de Elve voren Monum, Liv. 4\ 185; vorsammeld^
by deme slote, unde lende dar be- 15 ene grote vlate schepe. Kamer iT^ij
wilen to syne eghenen vloten. Liib. vldt(e), vlnt(e), vlllde, nt. sdtenf]
Chr. 2^ 281 ; do gynk de konynk to (als Qegens. eu ebbe regelmäßig f.)
lande, wente he hadde gemaket en 1. Fluß (= vlet, nach der bekannten
vlot van groten bomen tohope schor- Vertatischung van e und o), Strömung;
tet, dat lach twysschen deme lande 20 fluentum, ein vlot. Voc. W. — np iei
unde synen schepen. das. 2^ 339; ne- wän sprank he in de vlüt (: gut; vcr^
men ne scal copen bemholt, dhat he her: dat vlet). Gerh. v. M. 5, 12;
vort vorcopen wille, he ne bringhet De floet Padus. Diai. Greg. 184^;
van baten in mit schepen ether mit de vloet Athesis. dc^s. 197; de vlot
vloten (1303). Brem. Stat. 49; wat 26 Nilus. Lüb. Chr. i, 96 u.soh.; over
vloten van baven dale kamen mit een dreghen, dat en jewelk stat de
holtwerke (1489). das. 688; we mank ere warnen schal, dat mallik se to
uns (den Böttchern) holt koft van syner segelatze und in alzodane vlote
vloten ofte vd schepen, de schallet segele, dat se des nenen schadeo
der cumpanye mede delen. Monum. 80 nemen (1382). Hans. Bec. 2^ Sffl\
Liv. 4, 316; ok hadde de rad oren de vischerie in der vluyt der Winda
marschalk sand to Dresen, de brachte (1290). Livl. Urh. nr. 806. — 2. jeder
dem rade ein vlote ut dem Behmer- Waßerlauf, Waßerabßug^ aqoagiam.
wolde, dat ok to der bruggen kam Voc. Engelh. Vgl. Schamb. s. v. fiätte.
. . Van der sulven vlote moste de 85 Ok schuUe we eyne vlotrennen vas
rad 300 gülden to tollen geven. steynen setten laten . . dar dat wa-
Magd. Seh. Chr. 368, 10 ; voret en ter ute dem graven eynen vlote heb-
Vrese ene vloten dar vth (vt Apen), ben moghe; ok hebbe we on ghe-
is se bomes lank, he gift dar II grote gheven eynen vlote van oreme bynne-
vor. Fries, Ar eh. jf, 473; vnd vart 40 ren dyke unde eynen wech . . dat
dar ok en vlote holtes vt (aus d. se den vlote in unde utwisen mo-
Strom), de gift V pen. to tollen, das. ghen to oreme dike (1373). Gät.
1, 445; idt beklaget sick H. dat ohm Urk. /, nr. 271; unde en scal Frei
is 1 flöte holtes entdreuen (1546). uppe dat hol (Höhle) unde uppe den
Dithm. Urk. p. 119. — 2. eine Ver- 45 vlute des holes nenen mestekoven . .
einigung von Schiffen^ Flotte. Dat ny- nicht buwen (1362). Urk. d. Stadt
mand schal zeghelen dyt iar dor den Hannov. nr. 407; myt dem vlote und
sunt, he en zeghele mit ener vlote stouwinge . . myt namen den vlote
van X schepen und nicht myn (1392). . . den vulen vlote vnd den vlote,
Liib. Urk. 4, nr. 569; Hans. Bec. 4, 50 als de no (nu) vlut vt dem langen
VLOT(E) 285 VLOTEN
dike. Fokne^ Dartm. 11^ 381; dar is, de sede beuenellen wortele. Her-
visschen bei einander liggen, daer bar. f. 11; vlote (vlotte) des houe-
n Tloet durch schlet. Gr. Weisth. 3, des, Schnupfen. Weder den vloyte
69; mollenflotte (MÜhlslrom) . . wa- des houedes. Weif. Mscr. 23^ 3 f.
terfotte. das. 3^ 94; ock scholen de 5 ^2^ u. h.; We wol wyl singen, de
schwären schauen Straten, flusse, flöte mat dre dink warnemen. To den
etc. . . siele, dieke, flöte, damstraten. ersten mud he sik hoden vor den
Brem. SkU. 574. — 3. Flut, heran- vlot (reumatis expurgatio). Ravenst.
ärömendes Waßer. fluctus, ein vlot /. 19f^. — vlote der nese. Ndd. Jahrbuch
vel ein bulge. Voc. W. Dat water 10 1876, 32.
makede so groten yloet, dat dat wa- yloten, schw. v. flöten, die Flöte
ter oaer de euer leip. Dial. Greg. spielen. Etlike yloteden, etlike sun-
M^; ik werde angestot mit den gen, se blesen bassunen. JS. V. 6578.
tlodea des groten meres. das, 126^ ; yloten, die Sahne abschöpfen, s. ylot.
Tode so stark wart de ylut des wa- 15 yloteu (vlotten, vlaten), schw. v.
ten. Komer 95^; was een so groten 1. flößen, d. h. eu Waßer vorwärts
rjoetvan zeewater, dat etc. jBen.iO?"; schaffen, abführen. Häufig verb. mit
ran Gh. to K. yalt de vlot oestsutost yoren (jm Wagen wegschaffen) ; uhis
to ep quarteyr tydes unde dan valt man vloten unde voren Toann, ist =
se Osten norden, unde de ebbe con- 20 fahrende Habe. So welic borghere
tnrie. Seebuch II, 9; ene vi., eine sculdich is eneme borghere ether
Fhitseit. S. Glossar 0. Seeb. — Na enem gaste, the mach eme setten eu
hog^Q vloden kamen läge (lege) eb- pant, oft he wil, that men vlotten
bem Brem. Mscr. — 4. Flut bei der (Var. vloten) ufte voren m}jkc)i(1303).
SoLbereUungj s, boninge. De sulte 25 Brem. Stat. 74 ; so wor en man bor-
rentenere scullet de elften vlod, de get en dink vor richte to bringende,
to ghekomen is, ynd de drytteynden dat men vlotten unde yoren mach,
rlad, de in dessem jare noch to- id syn perde eder quick, dat yarende
komeo scal, gantz ypboren (1396). have sy, de scal id vor richte brin-
Stdeni. 8, S. 145; se bezoden de- 30 gen (1433). das. 519; vnde mach de
salreQ pannen van winachten an pande driuen, voren vnde yloten.
weDte to S. Pantaleons dage, dat Oerta. Urk. 2, 230 u. so h. — 2. flott
vereo achte vlude dosulyes. Leibn. machen. Were ok, dat eyn schip zik
^« 327; ik trad in de negende ylud. zette (auf den Strand) . . dar schal
iu. ; ok Wille we to disseme wy- 35 ik tho helpen myd alle myner macht,
Dachten 5n antworden sees hus uppe dat yd ghevlothet werde. Brem. Urk.
der Balten unde in de ersten vlflde v. 1387; büdl. vorwärts schaffen, „för-
vysen, de nu na wynachten erst to- dem''. Wy schuUen de borger yan
körnende sint, also dat se to des Br. ere gude unde schepe up to Br.
rades band van Honoyere yan vlfiden 40 unde uth wente in de selten see vre-
toTlSden upborenschulletetc.^'iSZ^^. den, heghen, vlotten unde velighen
Sudend. 4, nr. 304 ; scolen . . to teyn helpen (1406). Cassd, Urk. 252; wy
jiren geven de helffte van vorbate willen den kopman yorbidden, h%-
onde vlude erer guder uppe der sul- schermen, vlotten, voren unde for-
ten. IM. Chr. 2, 256. — 5. in medicin. 45 deren (1448). das. 266; des en H.
ümidd, reuma. Voce. De doget des en recht vast warent wil wezen, unde
stejnes de is gud iegen den ylote vordem ynde vlotten zee myt zinen
des blödes CjB{fi^/?tf)3^. Lüb. Passumdl vrunden, war he kan unde mach
f. Itö^ ; we vele vlotes tusschen hudt (1415). Ostfr. Urk. nr. 246. — 3. die
^e vleisch hefft vnde clowefitich so Flutj das Waßer aber etwas leiten.
VLOTER VLOTENDRIVER 286 VLOTVORICH
Dar wischen bei einander üggen, yldthonnieli. Unde syne (des J(t
daer en floet durch schlet . . sollen hannes) spyse was vlotbonnich und«
sie gleich gebrauchen to flöten ehre holtapele (I. hoistapele). Old. Eixin^
wischen. Gr. Weisth, 5, 69. — In- B. f. ib. — Nach Vtdg.: mel s>il
trans. oben auf schwimmen^ flott wer- ö vestre ; ist es nur Schreibfehler fw
den. vlotten, vlyeten, swemmen. Tetäh. wilt ? doch steht es auch das. f. 6
Do hou (Elisa) enen spoen vnd warp syn spise was vlothonnych unde hi.li
dar in de sulven stede; do vlatede streken (sie).
de ecse (die in das Waßer gefallen vlotich, adj. (Uut)flüßig ? De vrou
war). Merjsd. B. d. Kön. 189. 10 wen, de vele water drincken, de ver
vloter, ylotendriver. So welk man den dar van ynthopasse vnde vlotii.
in deme ammethe, he zy zeyner ed- an erer krankheyt. G. d. Stmth. c. l-^
der vlotendryver, seynen effte andere TlStmarke, FlutmcH^ Zeit enw
gharne vorlenet knechten . . de schall Flut? . . so scholen se ene (den X-:k
dat beteren mit eme groten broke 15 züchtiger) Teilen tom dode, also iL
(1375). Hamb. Z. B. p. 64, 31. Diese men ene binnen dem drudden HotL
Wörter sind sonst unbekannt. Sollte marcke (binnen 3 ^ 12 Siund»:i\t
es vielleicht verderbt sein aus vloker schal binden sine hende torugge w.
(vlocker), der mit der vloke, ylake doen em enen sack yan bauen d.
fischt? ^jVlaker, ein Fischer mit Fla- 20 auer dat liff etc. Bichth. 567^ § 4.
ken; sollen ihrer £fwey zusammen fla- yyi\{(d)m^\^j Milch^vonder das Fr.
ken, keine Knechte halten. Diese fla- die Sahne^ abgeschöpft ist. flotemeK
ken (flöke, pflöcke) bekommen ihre klüntermelck, lac gelatum. Chytr. 44
Namen von allerley Umständen ihrer ylotemelck, lac sine cremore. K
Maschen oder der Fische^ so man da- 25 „schlechte Müch^ von der die S'V..
mit fängt ^ oder des Ortes, wo man abgeflottet ist.*^ Danneü.
sie braucht. \ Frisch I, J27d /. — Vgl. yl$trenne, f. Befine zum WaZ
flocken. abfluß^ cathadupla, ylotrenne. Bm
yldtgalle, mhd. ylöjgalle, (Krank- u. Dief. Ok schulle we eyne vi
heit der Fferde) vermehrte Äbsonde- so rennen van steynen setten laten i
rung der Gelenkfeuchtigkeit. welk deme sulven dore, dar dat water l
perdt de vlotgallen heft, deme schal deme graven eynen vlote hebben u
man myt euer heiten vletemen dar ghe. Gott. ürk. /, nr. 271; gum-
myddeninslaen. TToZ/'.Mscr. ^Ö/'.i/Öd, . . ohne sodane dicke ("TetcAc; a!-i
yl$t-, ylntgfit, n. Flutgut (bei der 35 suluest tho makendt . . flottreur.
Salzbereitung ^ s. boninge). So scalme an die siden des berges tho makt ::
en lenen van jewelker herscop virtich etc. (1476). Scheidt^ v. Adel p.
mark pennyngbe unde de helfte van yldt-rSp, u>as für ein rep (Si
den bonynghen vnde van dem vlut- . . olde ylotrepe, olde garne, o.
gude, men de stighe, de se aldus 40 sehnten (1388). Hans. Rec. 3. •3-
langhe goten hebben to erer stad yl6tyar, adj. was zu yloten u
behof, de schullen se nicht mer ghe- voren ist, beweglich. (Schworen) *i
ten laten (1375). Walkenr, Urk. nr. he pennighe, noch kistenpant, du-
966; dat verdendel . . van den bo- ylotvar (Varr. vlutvar; blothwar
ninghenund vandemylutgude ('i«?/^^. 45 blote wäre) got ne hebbe. Big. .^
Sudend. 5, nr. 47. R. p. 109 u. 169.
yl6tholt, n. Floßhdz. Ok so en ylfityorich = vlötvar. Edder m.
schal men neen viothold in de Righe alsso yelen nogafitigen yloth?in^-
bringen (1399). Big. St. JB. p. 211; (l. ylothvorigen) panden . . de 1
vgl. p. 209. 216. 50 driyen, flöten offte forenn mach. 1>. ^.
VLOTVORICHEIT 28? VLÜCHTESAL
rrk,4, 74; von Personen (Schiffern) : tere mit vischen . . van der vlucht
Bwr (See)reise fertig. Nimt en man is de arne ein here. Locc. Er/ef. f. 4\
sinen egthen (echten) dag nmme enen — 4. (von vlen) Flucht, up einen
tagh, nnde dhe thag kome er dhen böm de vlucht ik nam. R. F. 3392;
egthen dage, nnde si vlotuorech, also 5 dar umme nam bischop Udo de vlucht.
dhat he tho dheme egthen daghe nicht Mcigd. Seh, Chr. 103, 27 ; wart zage-
komen mogbe, dhe dhes tuges bru- haftich und gaf de vlucht. das. 202,
ken wel, dhe mach sine sake tugen 12; 101, 10; met weme he spelede,
ror dhen vogede er dhen egtBlsn dywilehewan, di musten em betalen;
daghe. Brem. Stat. 142 u. 539. 10 vorlos he, so gaf he di vlucht. Fidic.
Ylitforitheitj Bereitschaft /sf4r( See-) 1, 184; die hanthafte dat is dar, svar
reise (bes. um das Gewerbe attssu- man enen man mit der dat begript
üben). Dil het vlotvoricheyt, so welc oder in der vlucht der dat etc. Ssp,
u^ borghere umme sine kopenschop //, 35. — 5. fliehende Menge. Do by
unde nicht umme sine schult to vor- 15 se (den Schafen) quam de hasen-
derende, varet to Vlanderen ofte to vlucht. Gerh. v. M. 83, 22.
Engelaut etc. So virelc oc use bor- vlucht? It. II houetkussen, boney-
ghere willen peregrimare (waUfahr- get (benäht) myt fluchten. Wism. Inv.
ten) over mer, ofte to S. Jacope . . f. 139; 1 kiste, dar inne IUI pueste,
deme schal men richten over dwer- 20 HI gamekuessen, 1 vluchtkussen, I
nacht over sine schuldere unde dat syden küssen. Wism. Invent. f. 113 ;
sulve recht schal he en weder don UI fluchte kussensbuiren. das. f. 269.
den he schuldich is. Dit vlotvoricheit vluehten, schw. v. 1. in die Flucht
schal he waren in den hillighen vnde jagen, fugare. Dat rechte quam over
T&n dem daghe dar na reysen bin- 26 all dat laut, dat de Ungarn fluchtet
nen veer wecken (1279). Stad. Stat. weren worden. Bothos Chr. f. 53. —
(Arch. d. V. d. Here. Bremen u. Ver- 2. wohin flüchten, durch die Flucht
ifn 4, 8. 93.) in Sicherheit bringen. (Vor dem Her-
flieht, f. (eu vlegen) 1. das FUe- eoge B.) wart dat volk so vluchtich,
^, Flug. De swale is der nature, 30 dat ze alle ere haue vlochteden in
dat he allene in der vlucht almanck de nederlant by Bremen. Brem. Denkb.
weht syne vodinge. Pass. Chr. 6^; f. 49.
Se (de Sassen) loveden oc an der vlaehteringe, f. Flüchtung. vp dat
Togele stemme nnde an ire vlucht. wy vnnsen armen vndersathen tho
EÄe V. R. 586. — - 2. das, womit man 35 sodane vluchteringe nicht hedden
fliegt, Flügel. We der word neue drouen nodigen etc. Old. UrJc. v. 1540.
mate weet vnde wel, dat sin word vlnehtes, adv. flugs^ sofort. He vor-
alene werde ghehord, de het der gu- touede et eyn wenich, dat he nycht
den sede to vele, alse de raven der vluchtes wt en ghenck. Leben d. h.
Vitien veyderen an siner vlucht. Gl. 40 Franz. 62.
Ä Sir. 23 (Lorsbach 2, 123); vom vluchtesal, f. Flüchtung; in büdl.
Metischen: Arm? Bie (der eine fromme Bedeutung theils als trügerische Aus-
Rwi hat) nemo wol to willen, wat flucht, theüs als betrügliche Übergabe
se ome to gude deyt, wente se is eines schuldnerischen Gutes an einen
8jn ander haut; in orer vlucht mag 45 andern als den Gläubiger, s. Hältaus
he rowen. das. 2, 122. — 3. das, s. v. Of men enes gastes erve be-
*^ fliegt^ Geflügel. An deme viften komeret oder enes borgheres, de en
daghe do tzyrde god de lucht under wech ghevaren were . . unde men
deme flrmamente myt mennygher spreke, dat dat erve wurmede beko-
bnde vlucht vnde dar ock to de wa- 50 meret were den to scaden, de dar
VLUCHTICH 288 VLUGERMOÜWE
np klagheden, des ne scal men nicht vluchtich dat beer. Komer 126^ ; da-
staden (eine solche Einrede ist uneu- für wird regelmäßig vorylachtich ge-
läßig)^ it ne si gheschen vor ghe- scigt.
richte er men dar up klaghede, des ylachtinges, adv. fiiichttings. Und
men yulkomen möge, alse recht is, 5 reden vluchtinges wedder ut dem
sunder vrevel unde vluchtsale . . Is slote. Magd. Seh. Chr. 309y 31.
dar aver yrevel oder vluchtsale mede, ylnckern, schtc. v. flackern^ flim-
so moste men dat weder don. Gosl. mern. Dyt is nu or ynderschet, wente
Stat. 28,38; de schaltete mach eynen alle de planeten en fluckcm nicht
iowelken gast edder eynen borgbere, l^ ynde desse sterne (die Fixsterne) de
dede uppe der vluchtsalen were (d. i. fluckern. Locc. Erß. f. ä^,
sein Gut veräußert und dadurch^ wenn yluckes, ylng^es (yloges), adv. flugs,
er wegeieht^ seinen Gläubigern entgehen sofort. Se leedeu beer op und soepen
will) besetten. das. 110, 13. Vgl. da- fluckes. Renner e. J. 1530; na des-
mit 67, 14—23 u, Göschen S. 420. 15 sen (hierauf) flucks an deSaracenen
yluchtsale het, svat die man liet an geruischet. Ben. 52; daramme yo-
tvivele sines lives binnen suke, oder gede sik dat yolk in de kerke und
als he 't lant rumen wel, unde of leten de papen (mü ihrer Proeession)
he geneset oder weder kumt, dat he flux dwalen. Liib. Reform. 64. —
dat gut wedder hebben wel. (Lat. : 20 So vloghes alze (sobald als) he be-
Lecto affixus si feudum subito con- stedighet was, do yoriaghede he etc.
ferat.). Lehnr. Art. 58, § 2; to ener Korner 233d.
Yluchtsale lien. das. ?, 1. (subita in- ylagel, ylager, m. =ylogel, 1. Flu-
feudatio.) Die Gl. eum Ssp. I, 44 gel, Windfahne auf Gdfäuden und
deutet unrichtig : yluchtsale is en ir- 26 Schiffen, „fliuger, eine sehmale Flagge,
stadinge siner vlucht, wen in aldem die immer auf dem Mastbaume sitzt.''
sassischen het sale also yele alse Fries. Arch. 2, 67. 13 flf pro duabas
Stade. Die Zusammenstellung mü ur- anchoris et ylughel super schafferhos.
sale hat Anlaß eu dieser unrichtigen Hamb. Kammer. R, 1, 153 ; 1 1 tf vor
Deutung gegeben, 30 hardoke to vlughen (= ylugelen) uppe
"sXVLtYkiieYkjadj. flüchtig; eilig , Hadde de mastein coggonibus. das. 81; eyn
he sick in den knoken houwen, snel iowelk user borgbere scal uoren enen
ynde vluchtich sende he na deme roden ylugher. Hamb. R. 84 (Brem,
arsten, men de zele leet he . • yor- Stat.300); ein snelle wint erheef sik,
vulen. lAib. Gebeib. Cc7; were, dat 35 weyede(n) de flugele up den oort van
he (dem Pfänder gesetet sind, die de toorne. Ben. 846 ; imsuluenyare
heimlich weggetragen wurden) yluch- wort de mekeler, knop ynd flager
teghes yotes na lepe unde neme zine darup (upS. Nyclawes *torn to Hamb.)
pande wedder, dar en were nyn broke gesettet. Hamb. Chr. 416. — 2. Flu-
an ghedaen (1345). Old. Stat. (Brem. 40 gel, Seitenstück etc. do bad se (die
St. 789) ; unde bin en (den Straßen- h. Elisabeth) ein arm minsche ymme
räM&em^ ghevolghet uppe yl&chteghem de almissen . . Do hadde se nicht
vote etc. (1377). Sudend. 5, nr, 120; by sick; do ghaf se em eynen vlu-
were aver dat rof, brant . . schude, gher yan dem rocke. Passional f. 272^.
dar vlucbteghes votes yolghet werde, 45 ylugelstangey Stange mit Wind-
dar scole wi yolghen. S. H. L. ürk. fahne. 4 m. vor den flugelstangen vp
II, 189; deme scal men uolgen ylucti- den yorgeuel (1576). Wtsm. St. Mar.
ges votes yor de yeste, dar de rof G(i>. Reg.
to kumpt. Wism. ürk. v. 1346. — ylugermoawe, U)eiter^ hängender
auf der Flucht befindlich, wart do 50 (fliegender) Errnd? 1 roden Leyde-
VLÜGGE 289 VLÜSEN
scheD Fok mid Tlaghermowen. Wism, botteren und eyeren . . und darto
l9t. f. 102 ; 1 grünen fiugermowen en vlus wulle, de it Tormach (1443).
rock. das. f. 139; geuen eynen vlu- FcUcks Staatsb. Mag, 6, 667; 1 howet-
germouweden rock (1527). Wism. küssen vnde IUI wluse mit der wul-
ZaigA, f. 45. Dasselbe wird sein: 5 len. Wism. Invent. f. 31; he (der
fludermonwe. enen gronen fludermou- Widder) is so vet, dat me one mach
wen rock. das. f. 118; enen roden toschudden also eyn yIus wuUen.
fludermowet rock. Wism. Inv. f. 122. Gerh. v. M. 92, 55 (Seelmann : mit om
Tla^e, adj. flügge^ yolucer; fluch- al en vlet vullen); binnen des de
tig. Gein nmmesein wort dar torugge, 10 deif in deme hüs suet üt siner haut
se worden altemale vlugge. Aesop 20, ein gröt flüs, einen Flocken, großen
140; behende^ rasch. Ouer dat water Fetjsen. Haupt Z. 5, 395. (vgl. ^^flüsch,
gjnck en bmgghe, Dar mennich trach Flausch von Haaren, WoUe, Werg u.
mde Tlngghe Ouer gynck vmme sin dgl. lockeren Dingen, wenn sie ein
beyach. Schaeksp. f. 85; nach deme 15 Conglomerat bilden.*^ Danneil 55&.) —
dat (weü) Josephus was en vlugge, Jetst heißt noch die Oberfläche des
Buuüik man, so nam ho dem ande- blühenden Rockenfeldes so wegen der
reo sin swert mit macht. Lüb. Pas- flockartigen Blüten. Nach Brem. WB,
stoR. f. 1109. ; sie (die Ruhr) was so 1, 420 auch die mit Gras bewachsene
grot unde so vlugge, sie drSf to H. 20 Oberfläche; nach Krause (Stader Arch.
orer die bmgge. Kerkh. v. 320. 2^ 122) der Halmstand, Daß es auch
fliinen, s. fluwin. De beste iope „Frticht^, y^Feldertrag^ bedeutet, geht
Tan sindeldort den bruwem und kop- aus Richth. 378, § 12 hervor. Alle
lüden, de andere van veerdrade groff- roef draghende ende drivende (trag-
grön und wände, und desulvigen ut- 25 bar u. treibbar) ende [an] fachte ende
geslagen, jedoch ane martern, zabeln an flyuse oppen felde bytughende
ond flninen. Chreifsw. Hocha. Ordn. myt veer buren . . ene marck to
r. 1592^ S. 203. boete, wo in andern Mscr. steht : en
Tlaksnelit, f. Dyssenterie? vor dat an fachta, dat is an koerne, ofte an
bokouel, dat mit der flucsucht af geit, 80 fluse op den felde bi lichten dage
njm rosen, venecolt etc. Weif. Mscr. etc. (Wenn {e^chta, Korn frucht bedeutet,
^3, 3 f. 7Äb. heißt dann vlus, da von einem Feld-
vllt, TÜscb, n. (Wc^Jftocke), Schaf- raub die Rede ist, die Heufrucht,
(dl, Vließ, vellus, vlus, eyn bunt Heuertrag?) Zu vergleichen sind auch
vllen, ein flu0 wullen. Dief. vlusch, 35 Stellen, wie: (den gharden . .) vnde
Fbc. Engeih. Ynd (Moab) gaf dem hadden ze dar dan vlues vppe eder
koninghe alle iar hundertdusent ghare an (Früchte auf oder Dünger
schaep vnd hundertdusent bücke mit in defnselben), der moghen se vtbru-
eren vlusen. Merzd. B. d. Kon. 181; ken vor de insaed. Old. Urk. v.
vnde drackede den douw yth deme 40 1440; desse halue bremer mark in-
Tlaese. B. d. RieUer 6, 38 ; ik (Gi- gheldes scholen . . kersten . . alle
im) wil god bidden, dat he my ein iar vtgheuen eer ze dat ylues theen
teken gbeve an den Aus wullen. van den vorscr. stucke (landes). Old.
Banao. Mscr. i, 84, S. 290 ; eyn wed- Urk. v. 1418. — Eine Münze, mit dem
der mit dem golden vlusche. Engeih. 45 Vließe als Müneetichen. vlies, numus
C%r. f. IIb; du (Christus) kemest aureus et argenteus, vellere insignitus.
nedder als de reghen in dat vlus. KU. an brabandeschen flusen, an hal-
0GB. C. 30; sych an dyn rlusch, ven flusen. Nies. Beitr. 2, 544.
her GedeoQ. lAed. a. d. Münsterl. 63, vlnseB, schtc. v. das vlus eines
S; int erste sammelt he (der Pfarrer) 50 Landstückes genießen, s. vlocken.
FLUTSE 290 VOCH VUCH
flutse, SchtJDarm^ turba. s. Grimm gen und twei seiden knssen, roü
d, 186J2, Do de wulf dat her vor- sammet oft flawel. Münst. Chr. 2^ 9h
nam, Vil drade an syne flutseu quam flawel, flawel, flawelseta, ad}, tJ
herle, beren unde binden etc. Aesop fluel. Ock hebbcn se (die TTieder^
4^74. 5 tauf er) al unse (der Nonnen) casuleJ
fluwel, fluel, flowel, flawel, Sammt hen genamen, under welcken weret
(u, Seide), fluel vel sammt, coocus, vif fluwele casule, ene swarte fluwelel
coccinum. Voc. Engelh. coxinum, fluel, choirkappen und II roide fluwele epi-
samyt, syden want. Dief. n. gl. seri- stelrocke. Münst. Chr. J2, 432; (im
cum villorum, free, velours. — Noch lo der Kirche eu Emden waren Ib^
heute in Krefeld ist der Äusdnick u. a.) een rode fluweelen kasel. Ben,
fluwel für Sammet bekannt, Bock^ d. 651. Anm. ; Drecb rode tüffelen UDdej
Musterzeichner d. M. A. p. 46. Ok fluwelsche kragen, So kanstu den
scbindeden se dre wagbene . . unde lüden bebagen. Fastnachtssp.973,10;
bouweden up de vate; dar vunden 16 de forstinne schenkede dem docter
se ynne perlen . . ok vunden se gul- einen flawelscben rock. Strals, Chr.
den stucke, fluel unde andere sydene 1,54; fluelscbe (flueske) kappen. Old.
want. Lüb. Chr. J2, 199; it en scal Kirchenurk. 15 Jahrh.
neue iuncvrowe eder vrowe, de to flnwin. It. eyn yslandiscb voB kö-
oren iaren komen is, neuen rok eder 20 stet 2 .% 5 ß. . . it. ein fluwin vor
baluen rok van güldenen (stucken) 29 0. 4 ^ . . wo dür iVs timmer
eder van fluwele, eder van sidenen 7 stück? Facit 122 ■% 13 ß. 4 ^V
stucken dragben. Brschw. R. 74^ 137; Hamb. Rekensb. v. 1630y S. 26.
ock droch se wol der eren cleyt Men- ydch, vfich, m. und f. Fug^ Pass-
nigerbande gutb gewant Fluel bol- 25 lichkeit^ Schicklichkeit, passende Weise.
deken vnde bliant. Harteb.4^29; du mhd. vuoge. Dat du dy willestvor-
scbalt my geven eynen rok van nyem barmen over my unde vogben my an
wände, Dartho eynen kragen van den vocb (die passende Stelle)^ de m;
fluwel, be sy rodt, blaw effte gel. nutte sy. 0GB, A. 70; it is vele
Fastvachtsp. 975, 14 ; wolde gi mi 30 beyter, dat ik on (eisten jungen Mann,
ock doch dar vtb senden eyn ele V der seine Tochter geküsst hatte) an
efft VI roet sammyt vor my sulvest, desser wise (er hat ihn ncnil mit t
dat neen karmesyn were, dan sustes reichen Witwe verheiratet) van hire
guden roet floeweel to enen wam- ghebracht bedde, vnde bebbeondar
boyse (1523). Z. f. Lüb. Gesch. 2. 35 ghelaten, dar be vocb bet, wen dat
319, Der Stoff diente besonders eu ik on bire badde anklagbet. Ecdts.
priesterlichen Kleidungen, daher auch eu Sir. 26, 7; se vunden em (dm
absol. Priestergewand, alba cboricappa, wunderbaren Steine ) neyne stede na
eyn witke (d. i. witte) chorecappe sinör vucb (d. h. wohin er gepassi
van fluelen (1397). Kuhns Z. 20, 150; 40 hätte). Hanov. Mscr. I, 84, S. 40 fi;
ornamentum missae nigrum de serico wi sint vorsonet mit den edeleu vro-
elevato s. flueel. (1437). das.; 8 gar- wen in der voegbe (Weise), als hyr
wete, 1 rot flowel . . It. 1 gel syden na beschreven steyt (1382). Nits.
stukke . . 1 groen flowel geblomet. Beitr. 2, 507 ; (Diogenes su Alex.:)
Mem. Dundcdg. f. 193^; soe voill 45 Riddere unde herren der hevestu
kosteis tarters flueels myt gülden gbenocb, Mer der en behove ik nicht
doergaenden keperen, dairvan wy in neuer voech (keiner Weise). Sp.
bebn doen maken eyn scboen kaescl d. Legen 14^ ; du en kanst my 10
ende twe deenrocke. Lacombl. IVy nicbt benemen in neuer voech. <2a^*
nr. 278; mit decken umbber behau- 50 14^ ; Geschicklichkeii. Ein to (Hündin)
VOCHBAR 291 VODEN
quam mit list onde groter yoch to ja vexieren heißt? Doch spricht da-
euer andern to etc. Gerh. v, M. 9, gegen das Stobst, vocke (Narr). — Vgl,
3; to lest bedachte he ök dat, dat Hoffm. u. LObben eu der St. im R. F.,
he den man besoken (untersuchen, Grimms WB, s, v. focken u. foppen.
prüfen) wolde mit vöch, wu he om 5 yode = vodinge. Ynde bewysede
tniwen scholde. das» 41, 10, — 8. syk in allen werken der mildicheyt,
mi Yoge. sunderliken to den kerken, to pre-
Tiekbary adj, geschickt. Des so steren vnde to begheuenen luden ere
veren dar Yochbare cristene myn- vode vnde ghud to merende. DenscJce
sehen . . de schreuen ere (der ? lo Kronehe f. N8; den acker vnde de
Sdtäfer) leuent in blig. Lüb. Pas- wyssche . . de scolden se gheuen den
Jim. f. 170c, presters to erer vode. das, 8. 4.
Tiekeit, /*. GeschuMichkeit^ List, voden, schw, v. füttern, nähren,
Kunst. Das döt de yoge valsche man auf-, großziehen, alts. födian. De ko-
bi dem, de yalscbeit nu ne wan unde 16 nink van Moab de vodde vele vehes.
sikrorhoden nicht ne kan; sus kampt J2 Kön, 8, 4; he plantede enen keen-
be on mit yöcheit an unde bedreget bom, den de reghen vodede. Jes, 44,
QQ mit liste. Gerh. v. M. 9, 63; 14; üt enem dorpe gink ein müs,
hirbi mach ein minsche proven, wu Gevot an enem riken hüs. Gerh. v.
ein wif, de bösheit wil oyen, jo hevet 20 M. 10, 2; daghelikes werden geuodet
TÖcheit unde sinne mit vöch unde in deme suluen hospitale dertich
mit ongeyöch tor minne. das. 36, 85; arme lüde. Brem. G. Q.58; ik (Chri-
de Tlege or biten nicht en let . . To stus) bin doch schipper unde got,
lest or ?Ocheit se bedröch. das. 50, Ik bin van dinem live vot. Anselm
19; he (Aesop) was ein man, de sik 26 v, 943; unse here is geyodet mit
eist leit de vocheit an, dat he mit kiener melk uth den brüsten der
gemeliken meren de lade wolde do- junkfrowen Marien. Wiggert, 1, 41;
gede leren. Vorr. dcusu v. 10. en burynne, de to yodende plach der
Toektieh, yoftiehy s. veftich. konnygynnen kindere etc. Korner 50^;
feek, ein kleines 8egel. artemo, yok 80 den (Christum) se so sachtliken to
ofte segelken of een seilken. Die- der warlde bracht hadde vnde so
fenb, s. V. lejfiiken vot hadde. Van d, festen f.
TMken, schw. v. zum Narren haben, 122; Wilhelmus screff heren Alfride,
f^uppen, höhnen. Och, wo scholdest du dat dat deleken brodes alzo vele de
mi denne yocken, Lete ik di los mit 36 zeelen voedde, als et den lycham yo-
sodanemelocken! jR. F.^47P; Teteke den mochte. Münst Chr. 1,98; (dat)
ckget ouer Hanss, dat he sinen grote- de sulven dike (Teiche) von vnserem
^er gefangen vnde bunden nam watere mit mugen gefoidet (gespeist)
Tnd Bloch ene mit vocken (d. h. unter werden (1476). 8cheidt, v. Adel p.
Hckn) in dat block (1480). Falcks 40 510; Ocko Eggena hefft gezecht, dat
i^iaatsb. Magae. 8, 715.; vgl. : (de un- Meyncko were eyn ketter vnde zyn
QQtten wyyen), de de manne können husfrowe een kettersche vnde vodden
▼orlocken Vnde maken van den wy- ore kyndere in ketterye etc. Emd.
sen vocken (Narren). Josef, V. d. 7 Bußb. f. 17^. — BUdl, : Nyn recht-
Tois. V. 5500. — Das nrd. Wort 46 uerdich here en wert gevodet mit
focken heißt: ziehen, aufziehen, scha- wretheit . . God is barmhertich, dar-
pen, paarden focken; bij de ooren um en wert he nycht gevodet mit
focken (s. Oudemans zu Bredero 8. der pyne der unsaligen. Diah Greg.
^1). Liegt derselbe Tropus zu Grunde, 249h ; mit dynem beschouwen vodest
^ beim hochd. „aufziäten^, das auch 60 du de engele. Br. d. Euseb. 46.
19*
VODENDREGER 292 VODERICH
Todendreger. Daer ymme, wanner cken unde kelen 24 nackekelen, ein
men nye poerteners sotten wyl of buckesvoeder van grauwergke 5 tim-
ander Stades knechte behaluen den mer und 2 backe, und de mgge-
oeuersten voedeadreger, de sollen voeders ook so vele und de bunten
dat yn oeren eed nemen etc. Wi- 5 voeders alse de ruggen und bücke
gands Arch. 3^ 36, (l. roedendreger ; druddehalf timmer und 2 relle hol-
roeddragher, rhabdophorus, viator, den scholen etc. Hamb. Z, ü. p.
apparitor, minister publicus. Kü,) 185, 14.
Yoder, y$r, n. 1. Futter, pabulum. YOderddk, m. und n. Tucky als
We ungedorschen stro eder yoder 10 Futter gebraucht^ pannus subductitins.
uppe sinen balken (Boden) leyde, Chytr. (oder ist es Bezeichnung einer
de scheide etc. Hanov. St. B. 554 ; bestirnten Tuchgattung ?). — Van enen
het is eyn slym pert, dat syn eygen roderdoeke na belope van 25 eilen,
yoer nicht yordenen kan. Tunnic.nr. dat heel yerkoft worde, 3 dt. (al$
953. — 2. Futter, ünterfutter. in 16 Acdse). Wigands Arch. 5, 46 ; arracz«
yeste, subductura. Voc. Engelh. kle- boderdok (l. voderdok), parchem.
dere yan scharlaken unde yodert myd Cod. Brdb. I, 15, 191; ok en moghen
kostlikem yodere. Korner 107^. — de Schröder yoderdök unde bartziig
3. Futteral, fotrum, fotrale. ders. nicht vorkopen ut to snidende. Zus.
Youder, dar eyne tafelen in sticket. 20 eu d. Becht der Innungen von 1302.
Dief. n, gl. Ok scal me gheuen (to Urh. d. hist. V. f. Niedere. 8, nr, 248^;
herwede) . . ene Scalen, oft se en item L. B. 6V2 mr. yor want vnde
yoder heft, anders scal me neu sil- yor enen yoderdök. Gadeb. Andsreg.
ueren yad gheuen. Brschw. UrTcb. 1, L 2; ok nen gut to walkende ane
25; X gele yathe . . disse horenn 25 Wismersche lakene . . ok nenen bey-
in ein vodher. Klempin, Dipl. Beitr, gerwant ofte jennegerleye yoderdök
522; druttich suluer lepele inn einem (1492). Wism. WoUenw. Ordn.; ble-
Yodher etc. das. 524. ket louwant ynd foderdoeke de mach
yoder, yör, n. und m. Fuder, plan- schnidenn we de will. Lüb. Z. B.313;
strum. Voce. Sprichw. : wyues yor 30 de lakenmakers klageden oyer de
arm vor (est dictum verum: pauper yoderdokes meker . . dat se one de
factum mulierum). Kiel, Mscr. nr. wille Yordnreden. Brschw.Schichtb.8i.
114 f. 5Pb; 14, 12 vnd 10 math kole yoderen (voren), schw. v. 1. füi-
itlick foer holdende. Z, d. Harz-V. tern, pabulari. De perde leten se
1871) S. 113; als Maß: reus solvet 85 stan in deme kroghe, dar se yoder-
. . sex amas vini, quas teutonici ein den, vor kost unde haveren. Lüb.
yoder weins yocant. Dortm. Walk. Chr. 2, 292. — 2. unter-, ausfüttern.
343, 83 ; vgl. Wehrmann in der Z. f. Enen suben, de was mit säbele (Zobel)
Lüb. Gesch. 2, 1, 78; Doneldey, die fodert. Mem. Dunckelg. f. 7a; enen
borghermester, stund in enem water- 40 mantel gevodert myt eneme yorgul-
kuuene yan enen voder waters groot. deden halsbande. Korner 174^; sehr
Brem. Gesch. Q. 88; auch vom Pelz- kostlike gefoirde rocke. Mänst. Gftr.
werk: 1 foder van wolfen und ville- 2, 136; men moste de kulen yoderen
fräs. Mem, Dunckelg. f. 13^; alse eth mit brederen. Magd. Seh. Chr. 113, 4.
ook tho vehle mahlen geboerett, dat 45 (80 im Gl.)
fremde lüde . . alhier . mit yoeder voderich, adj. -fuderich (Fuder eni-
uhtstan, de orhen yuUen tall nicht haltend). VI kr. vor ein halff vode-
hebben . . und denne de maerter- rieh yat, dar leyt men mir frowen
yoder 39 maerten, eyn illckesvoeder rinschen wyn yn (1397). Sudend, 8,
39 illike syn, yossenvoeder yan na- 50 8. 243.
VODERINQE 293 VOGE
r%itriMgt^ f. Fütterung^ Futter^ besorgest myt tytiiker herginge vnde
Hakrungj Aast. He lach in den wi- yoedinghe. Sp. d. Dogede f. 280;
scben dorch voderinghe der perde. dusse vrucht is yan grauer yodinghe,
IM, Ckr, i, 177; went de yoderin- wente se telet yele ouervloticheyt.
fhe were utgesproten. das. i, 183; 5 Cr. d. Sunth. c. 2J28; ynde se (die
do brande der heren perdestal . . Witwe) heklaghede sik, dat al ere
lude dar schach grot schade an per- yodynghe daran (an dem Besüee ihrer
den nnde yan yoderinghe. das. i, Sill; Kuh) leghe. B. d. Profec. i, /. i7a;
wi begeren, dat da en neisten gu- in Egipten en heft it (das Volk) jo
densdages na dem sondage . . tegen 10 de yodinge nicht. Sündenf. 2064 ; al
den ayend syn wilst in unser yoyde- vnse säet, dar wy vnse' yudynghe af
rioge to Wolbecke mit dynen perden hebben scholen. Lüveb. ürk. F, nr.
. . ritterache wyse (1445). Kindl. i, 353 ; to eyner entholdinge vnde vu-
122, u. so h. in ähnlichen Aufforde- dinge eynes pristers . . gheue ik etc.
Twngen. — (knechte) de ghereden 15 God, Brdb. i, 6, 127; thor nuttinghe,
weren in de yoderinghe (Fouragieren). kledinge ynde yodinge ynde ynder-
Körner 100^; do reden de Sassen holdinge eines vicaries. Old. Urk. v.
echt (wieder) in de yoderinghe. das. 1495. — De wilde esele is en rof des
vtierkneeht, m. Diener^ der das louwen, also sin de armen yoidinghe
Fiätem^ Fouragieren, au besorgen hat. 20 der riken (pascua diyitum). Ecdes.
rinde to den yoderknechten. Körner f. 82d (Sir. 13, 23).
10(A. voge, f. Fuge, de olderlude (der
Tfierpert, n. Futterpferd, Pferd, kunthormaker) mögen elkes jares
das man mu füttern verpfliehtet ist. twie ymmeghaen ynde besehen . .
rtA scholen hyr nhamals nicht yer- 25 ynde so mennich opene yoghe edder
plichtet syn nenerlei afflegere, voder- spynd in der yoghe, so mennich pund
perde in jenniger mate to holdende weddes etc. Lüb. Z. R. 296.
(1502). FdUks Staatsb. Magass. 7,419. voge, f Fuge, Passlichkeit, Fug u.
Ttderaeke, f. Ernährerin. Vnde Recht, yoge, bequemicheit, conyenien-
hebbet bedrouet iuwe yoderschen 80 tia. Dief. n. gl. — Byn ane allen
Hiemsal^m (nutricem). Baruch 4, 8 thwiefifel, syne gn. de worde my
fL); der nunnen yodersche. Dial. yhoghe ynnd recht geuern. Mekl.
Greg. 168^. Jahrbb. 3, 180; des he doch gar
^•derspiae, opp. kokenspise, Vieh- keyne yoge hefft gehatt. das. 12, 165;
futter. so scholen de anderen stede 85 weret dat de yan der Slusz to gna-
den forsten . . nicht behulpe wesen den und to yogen wolden komen etc.
mit fader (d. i. foder) spiese, mit (1442). Hans. Reo. IP, S. 509;
wapenden luden noch mit neinerlei wenner du my des yoge ynnd stede
wise (1335). Quedl. ürk. 1, nr. 123. gififst. Smaltzing f. 3^ ; dat men
Vfiertafel? 1 spynrat, 1 foder- 40 mochte yoge und middel yinden,
tafel etc. Wiam. Inv. f. 192, dat men de stede tho frunde he-
Ttdester, Nuhrer(in) (vgl. wegen lede, und doch voge sochte, dat men
ifr Büdung bedrechster, wegester tho gelde mochte kamen etc. Lüb.
tf a.). Wat mach ic zeggen yan der Ref. 42 ; darto wolden se denen, dat
villigen armot, de yodester is unde 46 me dar mate unde yoge to yin-
Todinge aller geestlicheit ? Horol. 42; den konde (1412). Lüb. ürk. V, S.
satheit is eyn yoedester der onsuuer- 451 ; recht ynde yoghe. Agricola (La-
keit B. V. d. jonefr. f. 71. tend. S. 29); unde yil in de voghe
vtdiBge, yadinge, f. Nahrung. Ick (fi^te sich) unde begerde ere yruut-
d&ncke di, here, dattu my alle daghe 60 scop. Korner 210^; do yel he in de
VOGE VÜGE 294 VOGE VUGE
YOghe myd deme koninghe unde gaf wolde erst syne bord kondigen laten
eme over dat slot. das, 13&>; sus den armen herden, dar de werld
hadde de erde voge genoch gehat de voge efte klene yan holt. das. f. 11^ ;
kerke . . also yorslingende, wo thor he (Zachätis) was YOge in der stali-
tydt Dathan und Abiron. Fr. Wessd 5 nisse, do lep he vp enen bom, ?p
6, — mit voge, auf fügliche^ gebüh- dat he ene seghe. das. 137b ; gy Intke
rende^ schicJdtche Weise. Der (Hülfe) voge volk, gi en scholet nicht yrach-
wart en mit voghe weygheret. Lüb. ten. das. 219^; des quam dar gande
Chr. i, J205; de (Wenden), de de G. . . vnde was ein vuge man also
wisen uorsten oldinges myd sach- 10 B. G. was. Brem. G. Q. 92; ore (der
ticheit unde myd uoge beholden had- Sachsen) deder weren kort, ore steke-
den in deme louen, de makeden se meste lang . . und voge Schilde,
mismodich. Chr. d. narddb. S. p.26; Magd. 8ch. Chr. 15, 28; se (die Sonne
to voge, convenienter. We den an- bei einer Sonnenfinsternis) was ?oge
deren wil yorraren, De schal syk 15 an irem schine. das. 80, 15; henghe
myt eme to yoge paren. Josef, V. d. to gropen unde to yoghen ketelen.
7 Tods. V. 7279. — S. auch yoch. Oosl. SUU. 104, 36; ok is dar eo
yoge, ynge, adj. 1. passend. Un- yoghe yseren busse. Brschw. Q^r, ly
angesehen ock unse gn. her gude, 247, 16; 2 yoghe deghele (Tiegdy
foige, billige und genochsame orsake 20 1 voghe bed[d]e. Brschw. Test, v,
hedde. -BTindK. i, ^^S; unde were dat 1367; we truwe is oyer yoge gut,
sake, dat jwe wysheyt ghenen yoghe- Deme mach me io wol mer beyelen.
ren rat en konde yinden etc. (1382). Qerh. v. M. 42, 31 ; doch mot men
Hans. Eec, 3, 125; geschickt, listig an des liyes not wol logene, T(^e
(der yöch hat). Men schal den kin- 26 ofte gröt, den yianden yore legen,
keren tucht leren, de wile se yoighe das. 53, 98; och ne scal de borgher-
sint to dem besten. Ecdes. f. 183c ; meister nein antworde gheuen oppe
aldus döt mannich yoge man ; Dat dhe sake, he ne hebbe sich eir be-
be mit macht nicht don en kan, Vul- sproken mit den, dhe bi ome in deme
bringet he dicke wol mit listen. Gerh. 80 stole sittet, id ne were also yoeghe
V. M. 11 j 54 ; vgl. 9, 61.- — 2. Mein, sake (Bagatelle), dat he se woil ont-
wenig, geringfügig, yoghe yel kleyne, weren mochte. Hamb. B. 100; to sa-
paryus, pusillus, modicus. Voc. En- dende he (der Wucherer) nammer
gdh. yoghe, luttick, pusillus. Dief. mer steyt, Also dat eme in gade
n. gl. paryus, clene, luttich, yoghe. 85 noghe, Eme dunket alle tyd, he hebbe
das. (was nicht über das gewöhnliche to yoghe. Josef, V. d. 7 Tods. t.
Maß hinausgeht; dann auch, was unter 3920; nu schole wy ene (Christum)
dem Maße bleibt ; so im peggiorativen bydden, dat he myt (bei) yns blioe,
Sinne auch das nhd. „mäßig, j^em- wente dat were yoghe, dat he to vbs
lich'^ ; vgl, das griech. (xiTpio^.) — 40 queme ynde nicht by vns bleue. Serm.
Were dhat the scepel werde wunden evang. f. 127k — im Flur.: wenige
tho grot . . dhar ne wäre nen broke (pauci). Dat yerde del brachte yrucbt
an; wäre he oc (aber) tho yoghe Also schude Gristo suluen in syner
(Var. tho yuge), also yele also men predekinge mank den yoden, dat der
up ener haut holden mach, dhar ne 45 yoghe worden bekeret tegen de vele,
wäre nen broke an (1303). Brem. de in den vnlouen bleuen. Sem.
Stat. 133 ; yoghe edder kleine had- evang. f. 32^ ; yele lüde sint geladen,
destu (modicum habuisti), er ik to men yoge synt yterkoren. das. 217^.
dy quam ; nu bistu rike worden. — adv. Also yoge alse wy entbereo
Serm. evang. /*. 2^; he (Christus) 50 mögen des lyfliken brodes, ateo TOge
VOGEL VAGEL 295 VÖGELTE
Tnde noch myn möge wy entberen gaten . . Item XII voghelers myt
der gnade godes. das. 67c; do ek de eren kameren van yserensmedet vnde
den mat, do was se en voghe (ein eyn[e] vogheler to T. van yseren;
itenig) to kort. Hanov. St. R. 391. item VIII klene voghelers van yseren
T«i;el, vagel, m, Vogel. Helena 5 vp eynem waghene achter vnde vore.
was en swar voghel Parises (schwer Lib. arbür. civ. Bost. f. 84.
aheusckießen, eu gewinnen). He was YOgelie, f. Vögelfang, dat dorp to
knge in der snoiden begheringhe P. mid aller rechticheid . . an allen
teghen se etc. Ecdes, f. 49^; is ein wateren, visscherie und vogelie» buten
5 jahriger frede den 8 Marcii uth- 10 bescheden nichtes nicht (1898). Livl.
geropen; aver van dem frede is ein ürk. nr. 1474.
fägel geworden, und int holt geflagen. YOgelik, vdehlik, adj. füglich, pas-
r. Hövel, Chr. 20. send. Unde rameden euer scrift, de
vogelbode, f. Vogelhütie. Efft dar in beyden syden voghelik were (1394).
en man lege an siner voghelboden 15 Hans, Rec. 4, 198 ; Vnde vp den wyn-
effte bi sineme vischgarne etc. Dithm. tcr twevoldich to cleydende, wu dat
A Q. § 124. to iowelkem state (Stande) vochlich
T«gelbftr, Vogelbauer^ carea. Egech. ys (1425). Scheidt, v. Adel p. 132 ;
19, 9 (H.). dat sollen wy vort dem hern to ken-
vogelen, schw. v. Vögel fangen. 20 nen geven, sine gnaden in den besten
Jittcupare. Dicf. n. gl. und voeglixte[n], dat wy konden, to
Tigelcr(e), wi. 1. Vogelfänger, au- underwysen etc. (1466). Kmdl, i, 151;
ceps. Yoc. Engelh. Antvogel . . den dorch vogelike wege, auf passende
ik eineme vogeler nam. R. V. 6237; Weise. Ben. 505.
vert fcht Valien de vogel yn den 25 vogeliken, vOchliken, adv. passend,
^^nck 9kne \ogheler? Arnos 3, 5 (H.). geschickt. Dat vorantwordeden se
— ^. Augur. 5 Mos. 18, 14. — 3. eine vochliken. Lüb. Chr. 1, 352; wes wi
Jrf Kanone. Item in der kemerie, bildeliken vnde vogeliken myt red-
ißt erste V stenbussen und II voge- delcheit doen mögen (^i4ö6|^. Lüb. Urk.
\^T(140Ö). Livl. Urk. nr. 1525; He 30 V, nr. 200.
fKaH V. Burg.) hadde vor der stad vogelken want, ^mit Vögeln durch-
Nüsse) baven vif hundert stenbussen webtes oder netzartiges Zeug.^ Man-
üode vogeler in den blochusen to tels. Mem. Dunckelg. f. 193^.
lande unde to watere. Lüb. Chr. 2, vogelspil, n. 1. Vogelfang, aueu-
^^'^; wy leten (1461) vp de sftder- 36 pium. — Is dat he mit yacht oder
siiien 3 grothe vogeler tho vnde 20 vogelspele (aucupio) venget ein deer.
schitten. Falcks Staatsb. Magaz. 9, 3 Mos. 17, 13 (H.). — 2. die Vögel,
;^; ik N. N. hebbe bringen laten mit denen man die Jagd betreibt. Stoß-
iß de tresenkameren 9 styge bussen- vögely Falken etc. Se antworden do
steoe, de to dem vogelere hört. Brem. 40 neppen unde vogelspel. Flos u. Bl.
Mrb. 3, 113 \ dar de hertoge eynen 365 (sperwer unde valken v. 239;
fogeler hadde vorbringen unde stel- vederspel t;. 502).
len laten, dat dar nicht eyn katte vögelte, n. alles was fliegt, Geflügel.
Wde konen uth kamen. Schmidt, omne volatile. Jerem. 4, 25 (H.);
^99»Jahnde(1458),p.l6; dyt zynt 45 watterleye deere, vische, vögelte. 4
der Stadt bussen . . De bussen, de Mos. 11 (Über sehr. u. so häufig in
T>pe waghen ligghen, der ys VI van den Überschr.); dar so brochten eme
ere ghaten. Voghelers grot vnde dat vögelte sine spyse. Lüb. Passio-
klejme van ere ghaten XVIII ; hiir fial f. 56d; dar levendige vögelte ut-
l^oren to XXUII kameren van ere 60 flöge. Renner i, 141^,
VOGELTÜNGE 296 VOGE(T)DINK
YOgeltange, f. eine Pflanze, lingua ster vogen (hesUUen) to teilende,
avis. Voc, Cdmar. fogel-krute, -tungei deme schal nemand wedderstal doeit
fogil wica. Dief. Liib, Z. R. 389; unde voghede bi
YOgen, yngen, schw. v. 1. intr. füg- eme (gab ihm au) teyn wepenere.
lieh, schicklich sein, passen, ansteht, 6 Kamer 236^; denne worde gi sen . .
decet, convenit. Ein jowelk als om wo dSnstlik ik si to ja geTOget alle
YOgede und bequem was. Magd, Seh. tit, etich immer dienstbar verpflieJdä
Chr. 16 ly 20 ; wi willen horsam sin bin. R. V. 4277; eneme armen moesta
den stol to Rome, dat voget iu ok wol. meer Yoghen (eufügen^ geben), and
das. 257, 21; de wile de wind yo- 10 god wyl dy dat betalen. Lüb. G. B.
gede. Lüb. Chr. 2, 703; so YOget eme D 2^. — 3. refl. sich passen^ schidcen;
doch dat sulve gelate alse einer so- von Personen: sich toohin verfugen,
gen etc. B. V. 5146; weide en unser sich begaben. Wy begeren van dy,
borghere kopen eue inninghe . . unde dat du dy des donredages nestko-
de Yormunden der ghelden spreken, 15 mende by uns und unse gemeyne lani-
he were onecht gheboren, he ne yu- schop upt Laerbrock YOgen willest
ghede en nicht to emme gheldebro- (1509). KindH. 1, 207; Ynde in den
dere etc. GosL Stat. 76, 27; wes ju sulfften Yyfften jare sal sych W. vo-
nycht en YOghet, des wolde wy ju gen to mydfasten by Ynsen gn. heren.
ungherne ansynnende wesen (1394). 20 Cid. Urh. v. 1483; eÜike onbekanten
Hans. Rec. 4, 207. — 2. trans. fügen, personen [hebben] sik in de Stadt
passend gestalten, einrichten. Also de Munster gefolgt (1532). Nies. Beür,
tymmerlude den bom geuoget hadden 1, 185; de he begunde to sokende,
. . dat ene he was to kord offte to welke darup gewamet sich Yerech-
lanck (eum Bau) etc. Lüb. Passional 26 terden und Yan der hant fogeden.
f. 113h; wo he it (das Testament) Hamb. Chr. 356.
uoghet Yor en (den Rathmannen), dat YOger» m. Füger^ der etwas ein-
blift stede. Lüb, R. 297 ; Yoghe (in- richtet, Vermittler. Vnde dat se et
clina) dine oren unde höre. Mergd. ok scriuen Yud entbeden den preU-
B. d. Kön. 210; dat du dy willest so ten . . de doch mogheliken midde-
Yorbarmen OYer my unde YOghen my lere Ynd Yoghere dar to wesen schul-
an den Yocb, de my nutte sy. 0GB. len (1402). Sudend. 9, S. 235, 36;
Ä. 70; offte wy bedervende Yische se beden on, dat he wolde ein gnd
efte anders wes Yor unse krancken, ^ YOger sin twischen unsem heren nod
dat he uns dar mede Yage (damit 36 der stad. Magd. Seh. Chr. 310, 27.
versehe) (1494). Lyßmanns Nachr. v. YOget, (YOit), taget, m. Vogt (aus
Kl. Meding, S, 81 ; unde Yoghet dat lat. adYOcatus). advocatus, voget vel
(richtet es ein) alzo, dat den bedder- schulte Yel Yorspreker. Voc. JEngeü.
ven luden lyk unde recht weddervare Schirmherr, Beschüteer; bes. der von
(1374). Hans. Rec. 2, 91 ; dor ene 40 einem Fürsten bestellte Gerichtshen.
mene nut Yoser borghere so hebbe S. die Rechtsbücher; bes. Riehihofen,
wi ghevoghet vnde to eme rechte ge- im Ol.
sat. Lüb. R. 369; hie Yogede yt myt YOge(t)di]ik, n. Vogtgericht. Dego-
deme hertoghen, dat hie in der stad greue scal sitten dre echte vogbet-
stichtede eyn kloster. Brem. G. Q. 45 tyng . . ane de schepenen so mach
64; so wart gevoget, dat se to M. de gogreue nyn YOghetlyngh sitten.
nicht bliYen mochte. Magd. Seh. Chr. Wigands Ärdi. II, 25; do satte ok
338y 27 ; umme alle sake tom besten de hertoghe, dat men dar scolde
to Yogende und to slitende (1410). holden uppe deme markede open-
Lid. Urh. nr. 1815; wene Yuse me- 60 bare echtding, dat nu het YOghetding,
VOGETDOM 297 VOLDEN
drie lewelkes iares. Lüh. Chr. 1, 49; schat (1JSJ21). Hatnb. Utk. 1. S. 392.
do snluest hefft ock de eddele forste dat wii (Graf Otte eu Ddtn.) hebbet
de Louwe gegewen der stad L. dath vorkoft dre bremere marck gheldes
Togedinck. Inn der olden chronikenn in vnzen voghctschatte to den gron-
wert idt genömet dat echtedinck . . 6 lande, dat N. buwet. Old. Urk. v.
idt 16 einn herlich dinck, dat inn 138J3; en stucke landes . . vry van
keiner stadt gewontlich iß, al0o dath diken, tegheden vnde voghetschatte.
dree mall im jähre, alße des nege- Old. Urk. v. 1417.
sten mandages nha paschenn, Mi- vogich, aäj. (ge)fiigig^ beistehend^
chaelis vnnd winachtenn yp dat mar- 10 helfend. Des wille wy eme by stan
ket Tnder dem blawenn hemmeil de vnd al vogich wesen. Stdend. 5, S.
gantze radt vth Marien kerckenn, 37^ 3. (l. yolgich? vgl. Z. 12.)
wenn de klocke 8 sleit, kamenn, dar foisftn, Fasan, foysan is en vaghel.
de richteheren sampt dem richtschri- fasianus. Strals. Voc.
ner sittenn, vnnd vor sick hebbenn 15 vol-, s. vnl-.
eine taffell gedecket, vnnd klocke volant, s. valant.
danip Stande . . Einn e. Radt onerst Tolde, f. Falte, plica. Voce. Dat
stann dar blotes höuedes vnder dem negheyn copman . . neghene lakene
hemmeil, vnd winnen dar dath recht dingen noch copen sal, se ne sin ghe-
etc Van dem dage geit denne dath 20 uolden in de rechten volden, dar se
gerichte wedder an, welck thouoren sculdich sin inne to sine. Liib. Urk.
2 efite 3 wekenn is geslatenn gewest. 2, S.816. Äuch=YMe,eingeschloße'
K Keck f. 35. — Was in dem ge- ner (Hof)^g. He (der Wdf) mot
yKkfdkken vogetdink gerügt tourde, ök loven unde sweren, dat he dat
äariber s. Ssp. /, 2, 4 ; u. Gr. Weisth. 25 vlesch nu schal yorloven, de volde
Sj 79: do was dat fogediuk vnd ouch ök nnde de schapekoven, dat he dar
dat fryge dink. Dar fragede H. go- nicht ne schal ingän. Gerh. v. M.
greae eyns ordeils . . so daz fege- 65, 58.
dink geheget were, waz sich dar ge- yoidehoiken, Mantd mit Falten?
bore Tortobringende vnd to wrogende 30 ^mcA^ scUieht?) 1 suarten volde-
io dem offinbarn fogedinge? (Ant- hoiken. Wism. Inv. f. 82.
Kort:) ve de weghe edder strate vme yolden, st. u, schw. v. falten, Se
erede etc. volden de hende. (Jhr. d. nordelh S.
Tfgetdta, Vogtei (advocatia). Unde p. 43; volde sine hende und vel dem
deiede dat (vogetland) in ver voget- 35 koninge to vote. Magd. Seh. Chr. 66,
dorne also: Gera,^Wyda, Plawe unde 19; de koninginne voldede ore hende.
Rntien etc. Kamer 49c. Flos u. El. v. 195 ; he swor mit vo-
vagetgrepe, m. Vogtgriff, ein Griff leden banden in de band des keisers
des Vogtes in das Erbe. Tom achte- uppe dat cruce euen eet. Lüneb. Chr.
den 80 Bolen de erfivogede der hoff- 40 163^ ; vnde holde myne beyden arme
hörigen lade erve nit deylen, des dar vp myt voelden banden an den hem-
Ijffenren syn, dann en vogetgrep, dat mel an mynen lesten leghere vnde
7 perd, knhe eder andere wehre. belüge etc. Fries. Ärch. 1, 143; ok
(rr. Weisth. 3, 877. schal neyn vnser ghildebrodere neyn
Tfgetiuief /. Vögtin. Was dompna 45 wand anders volden wen alse he ed
«t aduocata montis, dat sprekt : de hefft ghekofft. Vaterl. Ar eh. f. N. S.
^we vnde vogedynne des berges. 1841, S. 29; vort so en salmen ghene
I^fbeek § 121. lakene anders volden dan it gewont-
TtgetMhat, n. Abgabe an den Vogt lik ys, men se sullen bebolden ere
^ »Men. censomi qui vocatur voget- 50 rechten volden der stede, dar se
VOLDETAFEL 298 VOLQE VOLGER
ynne gemaket sin (1375), Lüb. Urh. sehen voelen, des en weit ick nicht,
4^ nr. 266, mer ick vole, dat dit mirakel bouen
TOldetafel, f. Tisch, der gefaltet, gae. Dial Greg. 196; dat se by den
d. h. eusammengelegt werden kann, hoip, wanner sze voleden, datteth
s. g. Klapptisch, in lat, Urkk, mensa 5 legen I. F. 6n. gelden szolde, nycht
plicabilis. (vgl. mhd. \a\t-si\xol. Klapp- blyuen. Old, Urk,v.l538. — l^iditc,:
stuhl.) Vnde de kuntormaker schal völend maket louend (propter sentire
maken eyn kuntor vnde eyne volde- creduntur res). Kiel, Mscr. nr. 114,
tafel vor sin meysterwerk (1482), f. 40, — Dajsu das Dentin, volken,
Lib. arbitr. civ, Rost, f, 24; 1 wolde- lo palpitare. Dief. n. gl.
tafel, 1 lutke tafel . . noch 1 kyste, volen, n. Gefühl, vele menschen
it. noch 1 tafielen, ghewoldet etc. hebben maniger bände volen, dar
Wism, Inv. f, 7. vmme spreckct dar eyn to den volke
TOle (vale), volle, Nebenf, eu vele. sodanige rede, dar se alle mede ge-
S, Ober den Wechsel zwischen e und 15 let mögen werden to eynem volen.
o J, 618, Voele lüde. Wigands Arch. Dial. Greg. 218; Meinung. De har-
3, 27; vole spise. Bruns, Beitr, 1, tige heft gud volen van dy efte tru-
90; dat spreket also vole (das heißt wet dy. Lerbeck § 82; vnde dus so
soviel), das. 140 ; ofi ene gemene helt [me] van dossem so grod volen,
wech niet gebruket worde in voele 20 dat men hem soghte als eyn engeL
jaren. Bichth. 269, § 9; de arme das. § 104.
Inde sick hoch beklagen, szodans yolene, volne, vole, vale, n. und
(Üppigkeit in Kleidern) to vole bauen m, Volne, poledras. Voc.Engelh. vole.
oldt herkamen wardt. Hiibbe, Bauemr. Voc. L. Dat (den, Old. Hs.) volen (gilt
d. M. Brdb. S. 17; de bysschop gaff 25 man eum Wergeide) vor enen Schilling
em volle better perde. Münst. Chr. binnen sime söge. Ssp. 3, 51, 1; dat
1, 144; he leet volle anders spytes volen mochte wol olt sin van ver män-
van etc. das. 1, 159 u. h, — De here den. B, V. 3741; en vole was geborn
hefft em vale woldaet gheuen. Ba- in des koninges hove, de was so wqo-
venst. f. 2c (in diesen^ Buche wech- 80 derlik, dat etc. Alex, bei Bruns S.
selnd mit vole). — Dazu das Subst. 341; is dar nen hingest vnde were
volheit, Vielheit, Menge. Wi hebben dar en hingestvole, wo junck he is,
gheseen int iaer 1213, dat vntellike so is dat berwede; were de vole dar
Yoelheit langer lüde mit den teken nicht, so etc. Dithm, L. B. II, Art.
des cruces den wech bestonden to 85 146, § 1 ; vnde tohaud wen gy in-
Jherusalem. B. d. Byen f. 127ä. ghaed, so vinde gy enen valen ghe-
Yolen, schw. v. tasten, fühlen; mit banden etc. Marc. 11, 2 (H.); einem
dem Geiste fühlen, merken, palpare, buren werpet ein moderpert einen
gripen, volen, tasten. Dief. n, gl. wolgeschapenen valen etc. JSeoc 2^
sentire, volen. Voc. Engelh. Se (de 40 344 ; dar tuth mennych eynen valen,
stockers) heuen ere swerde vp so De ome sülvest vor de scheuen sleyt.
hoge, also se mochten, doch en vol- Koker S. 347.
dens de helse der iungelinge nicht. volge (u. voller), „der schwim-
me sloghen weder, mer de iungelinge mendeDeckd, womit die %Uinne(st9Jide)
en volden de swerde nicht harder 45 verscJdoßen wird, damit das Bier nickt
dan so sachte, als men se myt eynen so schndl sauer werde. So wie des
halme geslagen hadde. Br. d, Cir, Bieres in der staune weniger wird,
90 ; unde tastede em vort na dem nfolgt" auch der Deckel, d. h. er senkt
barde, dat he dat volede under der sich immer tiefer.^ Scliamhach, tri-
swarde. B, V. 1134; wat ander men- 50 stega, ein volge in der standen rel
VOLQE 299 VOLGE
eyndechke (eyn deck auffeyn Stande). Lub. Urk. 3, nr. 158; eft vnse ohm
Dief, n. gl. Ebenso Voc. W. u. L. ; viis volge dede, so scholen wy em
Tolge, lit, cirmenta. Brevü. (est illud spise vnd Toder geuen, de wile he
qBod natat super liqaores in yase, an vnse volge is (1418). Scheidt^ v.
at recens maneat potus. Dief. 8. v.) 5 Add p. 372 ; were ok, dat we, de
F^. ambotam, ein volger in der in dysszer enynge syn, myd eynander
stende. 2 Voc, W, cirmentum, wol- to velde quemen odir darto in yolge
gcr. Dief. (u. 8. v. tnrunda). odir in geverde waren (1398), Gott.
Ttlge, f. i Folge, Nachfolge. God Urh J, nr. 373 ; dat gherichte heb-
de ewighe wisbeyt des himmeleschen 10 ben wy en inghedaen vnd vorpendet
Tsders, de os alle eschet to siner . . beholdelick doch uns . . unse
Tolghe. Ecdes. f. 94h; coner. Gefolge, pachthonrC) volghe unde klockeslage
De rike man at alle dage schynliken (1482). Nies. Beitr. 1, 49 ; were ok,
(splendide) myt groter volghe. Serm. dat desse lantvrede verbroken wurde,
mng. f. 51h; do lange Fr. nayagede 15 dar nyn volghe efte nyn wapenschrie
dor dat hecke allene myt 30 vnde tho handes na ghesche,80 etc. (1348),
vachtede nicht alle syner volghe (die Fahne^ Dortm. II, nr. 376; vnse
Am nackfdgten), wente die yacht was heren scolden de sateslude vnd de
woU ene myle lang. Brem. G. Q, 124. stede hulpe mit kosten vnd volgen
— 2. die Heeres feige, oder die Nach- 20 vordregen (verschonen) (1395). Su-
fdge bei irgend einem allgemeinen dend. 8, nr. 70. — 3. Erbfolge^ Lehns*
Aüfgebeie. Wanne wi de volghe don feige. An goscap n^ is mit rechte nen
scholden, dat scheide vs vse veddere len noch nen volge. Ssp. J, 56; III,
Terteynnagt vore weten laten ^1^5^^. 53, 3; spec. „das Re<M des Lehns-
ädend. 1^ nr. 544 ; were ock, dat yd 25 mannes bei einer Veränderung in der
also qaeme, dat men volghe don Person des Lehnsherren von dem
scholde, zo scheide malk volghen netten Herrn die Anerkennung des
myt zinen eghenen kosten vnde schal Lehnsverhältnisses eu begehren.^ Ho-
vjn (Gewinn) vpboren na mantal meyer Gloss. u. d. Bdegstellen. —
wapender lüde, de he dar mede heft 30 4. Zustimmung. We ane yolge loves
(13$7). das. 8, 8. 302, 4 ; vnde werde geret. De möt is bliven ungeweret.
des noed, so schalme volgen alse Gerh. v. M. 46, 77; des geven de
stark myd der entvoldigen volghe, domheren volge. Mxigd. Seh. Chr. 261,
ahe hir na screuen steyd, alse her- 8; so wille wi se velighen van iuer
tich £. myd veftich gewapenden etc. 85 weghen, also beschedeliken, jof (unter
(U14). IAA. Urk. 5, 8. 540; in de der Bedingung, wenn) wy de volghe
laut scole wi volghen mit alsodaner moghen hebben an deme rade van
volghe, alse hir vore screuen steit. der Ryghe. Lüb. Chr. 1, 421; bes,
dw. /P, nr. 924; were dat vser her- die Zustimmung der Urteilender eu
ren yenich nicht tu lande en were, 40 dem Urteü. Svelker die merren volge
80 scholen syne ammetlude desse hevet, die behalt sin ordel. Ssp. II,
▼olghe dop (1353). das. 3, nr. 158; 12, 10; Gehorsam, de volge edder
vy scholet vnde wiUet . . en volge gehorsam hebben. Renner 2, 165; sik
^it hulpe don vp den bischop (1418). malkander besprekende, wo se dem
^^itfk. Urk. nr. 132; uthgenomen 45 dinge folge don (nachkommen, gehör-
^ gelt, dat den bürgeren van Osenbr. samen) wolden. Hamb. Chr. 351.
in der volghe des lantvredes afge- volge, adj. = volgich. Vnde wo hee
«cattet is (1341). Nies. Beitr. 2, 300; dat schedede in frunschoppe eder in
Uk aller volge des lantfredes scal en rechte, des schölle wi vnde willen vol-
fewelk des anderen velich wesen. 50 ghe wesen (1395). Sudend. 8, nr. 40,
VOLGEBREF 300 VOLGEN
YolgebrSf, m. Brief (Urkunde), der geden dwelinge unde ketterye. Kar-
Yolge verlangt, na lade synes volghe- ner 75ä ; do volgede greve A. der
breves . . myt desseme myneme volge- woldat greven Hinrikes (ahtnte nach).
breve (1507). Pyl, Pomm. Geneal. das. 97d; mit Gen. Volge mines ra-
II S. 184. ö des. 1 Mos. JS7, 8 (H.); he is eres
YOlgeevYe, nachfolgender Erbe. Dus- rades volgende. Gl eu JB. F. /i, 2;
ses to openbarer bekantnisse hebbe des rades Tolgede D. Magd. Seh. (Jhr.
wy her N. N. vor uns, unse erven 16, 20 ; he wolde gerne volgen sines
unde Yolgeerveu dussen breff besege- willen, das. 58^ 23; se ne wolden
let Z. f. N. Sachs. 1850, 8. 287. lo eme sines willen clcne darane vol-
volge- (volg-, voUich-) haftich, ghen. Lüb. Chr. 1, 41. — 2. etwas
-aftich, adj. Folge gebend, bei-, su- verfolgen, tcornach trachten, unde be-
stimmend. Unde beden den paves, gherden euer antworde . . Na wyl-
dat he wolde volgaftich syn unde ker antworde wy langhe tiit hebbet
gheven eme (dem Kaiser) syne bene- 15 ghevolghet (darauf gewartet)^ unde
dictien. Lüb. Chr. 1,20; so willewy andere antworde ne rooghe wy nycht
des doch, nachdeme gy id so bede- gecryghen . . Van deme unrechte van
gedinget hebben, gerne volgafftich dem gewande en kunne wy noch
wesen (1461). Styffe, Bidrag 3, nr. ghene antworde ghecryghen, al hebbe
64; also wardt ebnen de koning yolge- 20 wy ok daer na langhe tiit ghevolghet,
hafftich etc. Strals. Chr. 1, 196; wes sunder wy moten betalen (1375).
de holtgreve unde de twe dele van Hans. Bec. 2, 113; Lüb. Urk. 4^ nr,
den marckenoten over gedreget, dess 230. — 3. im Jurist. Sinne in trid-
sal de derde deel mit en volgachtich facher Weise gebraucht, der klage toI-
syn (1339). Kindl. 3, 384 ; hyr staet 25 gen, d. h. seine Sache vor Gericht
disse mann vnd danckt ju, dat gy verfolgen. Under des volgede de her-
ihnne folgehefftig sint. Fahne, Dortm. toch siner klage. Magd. Seh, Chr.
3, p. 218; vnd wes dan vnsse man- 225, 9; deme (ge)ruchte v., auf das
schop dar yn des besten vinden, den (Hülfe)rufen herbei eilen. Wirt de
wille wy also vollichafftich sin etc. 30 richtere mit deme gerächte dar
Hoyer, Urk, I, nr. 495. Von Sachen: to geladet, de richtere sal volgeo
Y. werden oder sin, ausgeliefert, über- to haut. Ssp. II, 25^ 1; wapen mut
antwortet werden. Und weset den man ok wol vuren, svenne man deme
juncvruwen behulplik, dat en dat gelt geruchte volget. dias. II, 71^ 3; ebenso
Yolgehaftich werde, wente dar nemant 35 dem rove, dem swerde v. u. in ahn-
beter recht to hevet, wenne se etc. liehen Verbindungen. Doet hy des
(1380). Livl. Urk. nr. 1162; van des nyet (ersetzt der Straßenräuber nidit
honneges wegen, dat id em volg- den JRaub), soe salmen des veerden
aftich si sunder lenger vortoch (1400). dages mytten sweerde roepen vnde
das. nr. 1549; scheiden darumbe de 40 volgen den roeue. Bickth. 526, §19;
klenodien vnd ingedompte . . deme ende des veerden dages machmen
brutschat folgeafftich sin. Wism. dat hogeste gerichte soekoA myttes
Zeugeb. v. 1539. sweerde, die meente (Gemeinde) dar-
volgeknecht, -maget, als übers, des mede wth to roepen . . Ende soe sal-
lat. pedissequus, -qua. 1 Voc. W. 45 men den sweerde volgen by vyftp
volgen, schw. v. 1. folgen. Se vol- marck vnde helpen den clager rechtes,
geden em alle unde lepen sere. B. das, 527, § 29; is dat ve sogedan,
V. 673; tho den negesten St. Peters dat man 't nicht indriven ne mach
dage, de dar denne volgene is (1409). . . so lade he (der Beschädigte) dar
Casscl, Urk. 303. — Büdl. : se vol- 50 to tvene manne unde bewise en sinen
VOLGEN 801 VOLGEN
schidm Hilde yolge deme ve in sines gud reken unde rum volghen mochte
bereu hae nnde scüldige ine dar (1332). Brem. Stat. 155; he scholde
mnme. Ssp. II, 47^ 3; bes. eineme der ebbedischen helpen, dat or dat
Tolgen mit etc. (geriehUieh) verfolgen. volgede, dar se recht to hedde. Magd.
Sre sinen tins to rechten dagen nicht 5 Seh. Chr. 224^ 16; beklagede sik, dat
De gift, tvigelde sal he ine geven des he noch to achter were (noch eu for-
anderen dages nnde alle dage also dem hätte) 5 stukke salvers, und was
. . deste (wenn nur) ime die herre begerende, dat se em wolden behulpe-
mit rechten ordelen yolge. das. J, lik wesen, dat se em mochten volgen
54, 2; swar en man in des rikes ban 10 (1442). Hans. Bec. IP, S. 502; vnde
kernen is mit rechte, die hevet ver- queme dar broke ?an, de schal vol-
leren aiD ere und sin erve • . oft ghen der stad vnde nicht creme
ime gerolget wirt mit rechten orde- ampte (1471). Lib. arbitr. civ. Bost.
len. WicMelder. Art. 5 ; ne dede he f. 19h; dat eme de renthe des stich-
des nicht (wenn der, der einen an- 15 tes nicht volghen en konde. Korner
dem in Haft gdjrackt hat^ die Klage 130^; auch trans. aushändigen^ veralh
gegen diesen nicht vulvordede), so folgen, dat gedachten radts denst-
scolde eme de voghet unde des man- lüden henfemer keine kost, brodt
nes Trunt rolghen mit rechte. Gosl. edder hier van jennigen kosten schöle
Stai. 45, 7 (volgen mit rechte dat 20 gefolget werden. Greif sw. Hockz.
is feste. GoA. Schöppenspr, bei Leibn. Ordn. v. 1592, S. 96. — At^ch per-
3, 557); scut scade ut der stat ut sönl. constr. ik volge mit Dat. mir
enes mannes huse . . of men den geht etums in mein Eigenthum iiber^
rat oder de stad darumme scul- mir steht etwas als Eigenthum eu.
dighet, so scolen se dene, de den 25 (Bei einer stattgefundenen Vertheüung
Saiden ghedan heft, to rechte setten; eroberter Dörfer etc.:) Ein yslich torp
ne vermochten se des nicht, so scul- vnder welkeme heren dat leghet, dat
den se im volghen mit rechte, das. scal sjneme ackere, sineme grase,
47^44; ^ mit der veste, deme banne, sineme watere . . volgen unde be-
deme lenrechte, mit borchrechte etc. so halden, als et van aldere ghehat heft
volgen. — Deme lene oder gude vol- (1309). Sudend. /, nr. 210. — Daher
gen, das BedU der volge üben, d. h. volgen laten, eine Sache an den Ei-
um die Erneuerung der Lehnsinvesti- genthümer verabfolgen oder ausfolgen,
tur naehsuchett. Of en man, vulkomen Were dhat ghenich crve dem byscope
an 'me herscilde, von papen oder von 35 oder sinen mannen bestorve, dat scole
wive oder von eneme, die des her- ween volghen laten vnbeworenfl^d^^.
Soldes nicht ne hevet, belent wert, Sudend. 1, nr. 570; en scel was tu-
deme lene ne mach he nicht volgen an sehen N. N. . . dat scede wi also, dat
enen anderen herren, it ne si dat etc« N. N. scole den vrouwen volgen laten
Barchlen aver unde kercken unde 40 alle de cledere, de sime wive ghe-
alle len, dar en man deme rike nen hört hadden . . ock scal N. den
dienst plichtich n' is af to done, dat vrouwen volgen laten alle ere andere
mach Uen papen unde wif . . unde smide (1343). Brem. Stat. 241; dat
deme mach man volgen an enen an- gi juwen borgen dwingen, dat he
deren heren. Lehnr. Art. 2^ § 6 u. 45 eme sine stene volgen late und ant-
7. S. Homeyer im Gl. — In das Eir werde (1384). Livl. Urk. nr. 1210;
getähum eines anderen übergehen^ aus- koffle yemand timmerholt und queme
gehändifft werden. Do antworde N., dar en ander up unser borghere, de
be wolde eme zin ghelt gheren, dar des bedro£Ete to sineme behoue . •
eme dat gut vor stunde, wo eme dat 50 deme scholde he dat volghen laten
VOLGENDES 302 VOLGINGE
(dimittet), alze he dat sulaen kofft Yorghenanten volgere (es sind
hedde. Lüneb. St. B. S, 31^ 9 u, 14; BeuHxffneten gemeint^ die die Verhün-
yil leve kint, su, alle de de in mi- deten sur ÄufrechthaUung des Frie-
neme hove sint, de wil ik di volgen dens halten wollen) tho merene etc.
laten. Zeno v. ^23; de ehme ymb 5 (1348). Fdhne^ Dortm. H nr, 376;
den hund anspreke, deme scheide he klage, de ladende was, wo dat H.
ebne folgen laten. Wism. Protok. v. und sine Yolgere anevang hadde ge-
156J2; willen vnde scolen geuen vnde daen (1365). Livl. ürh nr, 1019;
volgen laten alle olde rechticheit her Andres . . unde andere riddere
vnde renthe (1443). Fcdcks Staatsb. 10 unde knechte unde borgere, de ere
Magae. 8, 666. — 4. zustimmen^ volgere weren (1396). Hans. Bee. 4,
volge geben. Unde deme köre . . wol- 357; bes. Fideshelfer. De volger sei-
den de papen noch borgher nicht len sweren, de eid, den dusse man
volghen noch vulborden. Kamer J2259k; nu swor . . de is reine unde nicht!
die minre deil sal deme merren vol- 15 meine. Fahne^Dortm.3,p.58 (BicUh.
gen. Lehnr. Art. 28^ § 1; bes. or- S. 748 s, v. folgere),
deles y., dem gefundenen ürtheile eu-^ Yolgich, adj. folgend^ eustimmeni.
stimmen. Unde (der in Sachsen be- De koning was em volgich. 1 Maccab.
lehnte Bischof) mut wol ordel vinden 11^ 29 (H.) ; wo gerne ik in des
unde ordeles volgen unde vorspreke 20 volgich were. Gerh. v, M. 31^ 20;
sin. Vorr. e. Ssp.; svenne dat ordel des scole wy vnd willet eme alle
gevunden si, so vrage he immer sine horich vnd volgich wesen. Sudend. 5j
man, of sie's volgen. Lehnr. Art. 65 ^ S. 37 y 12.
§ 10. — 5. erfolgen. Do volgede erst volginge, f. 1. Fdlge^ Nachfolge,
de köre an weddersprake. Magd. Seh. 25 Wart he van der papheyt myt der
Chr. 106y 15. processien untfanghen unde myt der
YOlgendes, adv. in der Folge, dar- volghinghe des ghemenen volkes.
au/*, nadiher. Up Lehrort wurt dat Korner 109^^; do blef dat kynt Jhesus
hues by der poorten . . angelecht to Jherus. vnde des en wisten de
und folgendes de torfschuir . . dael 30 elderen nicht, men se waneden, dat
gebraken. Ben. 842 ; he wurde ertze- he in der volginge were. Serm. evang.
bischup tho Remis, volgendes erze- f 19c. — 2. Erbnachfolge. De (gaede,
bischup tho Bavenna. Benner I, 25. de man heuet van vnser kerken in
Yolger, m. 1. Nachfolger, Nach- manguede) solle wy laten veroallen
komme. Nach deme Adam sick sul- 35 vermyts erfliker volginge vp de doch-
uest vnde al syne volgeren den tydt- ter, synt dar neue sonne volgende
liken doet nicht allene, dan (sondern) etc. (1457). Wtgands Arch. II, 353.
ock den ewigen doet hedde yn ge- — Heeresfeige, HiUfsleistung bei einem
halet etc. IHsp. to Oldersum f. 14^. Aufgebote. Desse volghing scal ok
— 2. Nachfolger im Erbe. Ok de 40 vnset eyn iewelich don uppe sine
ghene, de dar storue, hedde de neyne eghene kost unde win (1328). MM.
volgher eder eruen, de eynweldich ürk. nr. 4902; wanner dey borger
mit eme weren etc. (1451). Wigands van D. eyne volginge dun wellet fp
Arch. II, 422 ; die derdehalve mark, ere vyande, dat dey burger seker
di H« achter gelaten hevet, dair J. 45 teyn dorch vnse lant (1364). Fahne,
en recht volger an is (1408). LixU. Dortm. 11^ nr. 407; desse volgynge
JJrh nr. 1743. — • 3. Feiger, Helfer, schalmen don also verne, alse desser
Mithelfer. De handtdedyger vnd syne heren unde stede lande unde gebede
volgers vnd helpers. Big. St. B. 25; gekeren (1414). Lüb. Urk. 5,8.540;
were ok dat, dat des noet were desse 50 weret ok, dat unser hem welich were,
FOLIE 303 VOLS
de Tolcbingh behouede, de sal dat dat wy hebben ghemaket ene sehe-
esschen laten Yerteyn nacht tovom, dinghe myt vnsen naberen Heyningbe
so seien wy . . volghen . . myt ver- volke, eren eruen vnde myt eren
tich glanien (1336). LaconM. III, nakomelinghen, de dar denne Hey-
tr. 907; he klaget, wo wy nene vol- 5 ninghe hues besytten. Old. ürk. v.
ginge edder hulpe gedaen hebben 1497; vnde is nicht ghehort, dat an-
fU47). Dühm, Urkb. p. 36; oft ik der eruen dan allene Juncker Ede
de[n] Imelen een volginge schulde sik to dem lande myt rechte hebbe
doen mit mynen frunden binnen ofte getoghen, sunder den Bogynges folke
bnten landes, dan so scholen Imel 10 van der spülen sidt etc. Brem, Urk.
. . alle Unkosten upstaen. Ben, 256, v. 1497. In Dithmarschen gab es
Mie, Madshlüte. folie, musckaet Bannesvolk, Denkersvolk, Hammen-
bloeme, macer, macis, flos nucis mus- volk u, a. s. Dahlm. Neoc. 2y 608;
c&tae. KU, Blomen van canele, cede- auch noch im 17 Jahrh. wird volk so
wir, folyen, cubeben, muschaten ende 15 gebraucht, s, B. Nachdeme J. Scboe-
Tan allen anderen crude XII den. hoU. macher seinen goele, welche in vor-
(dk Zoll), (1389), Lüb, Urk, 4, S. zeiten von Kaien Yolcke gekaufft . .
554. nunmehr ganz ausgereutet etc. Old.
volik, adj, fühlbar. So duncket en Urk, v. 1650, — 3. Leute, Menschen^
nicht dat god wesen mochte, wen he 20 die im Dienste eines andern stehen,
nicht were begripelik vnde volick. Gesinde. Unde hadde bestueret, dat
X Rus 2, 31 f, 44, de ampte mit erem volke (Gesinde)
vtlk, n. 1. Volk iiberh. Dusse twe tho hope lepen. Lüb, Chr, 2, 673;
▼olk (Heiden u. Juden) weren vor de mester (der eine Arbeit schneU
bewyset. Sp, d. mensdd. Sal. f. 38; 25 fertig machen sott) mach to sick ne-
bj dassen twen volken wy beteken men eynen anderen meister mit sy-
mögen etc. das, f, 38h; dy (Gott) nem volke. Lüb. Z.B. 294; vgl, 415;
ooten bellen (bekennen) alle volke. Apr. 21 badede ick mit all minem
0GB. C. 17; Leute, unde dar vor- volck etc. Gentzkow 12, 2, 35; im
brande ynne XIII hundert Volkes, 30 Plur. Duth nemen des koninges volke
vToawen nnde man. Körner 95^; to gudo unde nehmen sosse der gro-
brachte to hope twe hundert dusent testen schepe etc. Lüb, Chr, 1, 473.
Tolkes. das. 194h; vorsammelden en volkwtch, Kampf der Heere gegen
grot volk (Heer, Masse Leute), das, einander, dem einwige, Eineelkampfe,
^^0; en pär volkes, Eheleute, ein 35 entgegengesetzt. Dar (bei der Unstrut)
Ehepaar. Wen dat gesehnt, dat ein wart en grot volcwig, dar wart oc
par volckes hebben weinig effte vele ludes^vele slagen. Eike v, B. 352;
kinder tho hope. Bichth. 581, § 19; u. 358,
ock en schal nyn sulveshere en par YoUeke, Koseform für Volrad.
Volkes holden tosamende to denende 40 VoUeke van S&Ie (Volrad v. Tzule).
etc. Lüb, Z. B. 163; wan ein olt Sudend, 4, nr, 285,
mjDscbe sterft, dar scholen gan beyde, Tolleste, s. vulleste.
vrowen vnde man, to der vigilie . . yoUieh = volgich. und hopeden,
van dar en kint sterft, dar schal van dat se uns darinne wolden voUich
den par Volkes wesen en mynsche. 45 und tbrderlik wesen (1441), Hans.
Lüb. Z. B, 323. — 2, Geschlecht, Bec, IP, S. 373.
= manne, men. De koppel, de Tur- yols, ist wol nach dem häufigen
cken volck hefft. Old, Urk. v, 1428 ; Wechsel zwischen e und 0 (s, oben I,
d&t he vorkofit hefft den Schomackers S. 618) = vels, d. h. nicht ein auf-
Tolcke thor Ouw etc. Old. U v. 1480 ; 50 recht stehender Felsen, sondern ein
VOLST(E) 304 VOR VER
abgebrocl^es Stück desselben, Stein, Yondenis, TOBttis, (Fund), üriheüi
wie es in Diefehb. gl. s. v. rupes Festseteung. BuieD recht ende yonnu
heißt : rupes, ein scborf von einem doden. Sp. d. kerst. gel. f, 135 ; kun]
felsen, i. lapis abscisus de monte dich sy, dat wy . . welke nye ge^
saxoso. Im Hei. stehen felis u. sten 5 sette ende Yondenisse hebben gese^
gleichbedeutend. Welk man den ses- ende gevonden etc. Bickth. 348. (Dq&
mannen vervestet is, de en heft ner- W. ist mehr niederl)
ghen vrede vp dem berghe binnen vonte (vante), Taufstein. (Sosün^
den vorscreuenen weghen, de bouen denrein) als een ny gheboren kpt,|
den sndern schechten hen gheyt vnde 10 dat eerst vter vonten ghecoemen is.
de beneden den werpen negst hen Sp. d. kerst. gel. f. 142.
gheyt, alse verne alse de vols van v6r, abgek. aus vorjar, Frühling.
der werp nederwort waltert. Gosl. Anno (15)52 vpt ffoer sint de older*
Bergges.§ 125; malk mot sine grouen lüde etc. Monum. Liv. 4\ 65; a. 52
wol weren, wan ome des not is, vnde 15 int fifaer is eyn rath auer eyn geka-
seck beuestenen binnen siner grouen, men etc. das.
dewile men ome neue vnlust verbo- ydr ? Waer een rechter to rechte
den heft; mit storme, mit vure vnde sittet, de dan dat gerichte beuechtet
mit watere, mit berghe vnde volsen ende maket dan daer en voer (Vor.
mot malk sine grouen wol weren to 20 boer), de breket vyftyn gronniger
rechter tid etc. das. § 103; ed en marck, ende die den andern dar won-
gheyt nen gerichte ouer de winners det, de etc. Bichth. 525, § 14. (^(uk
in den weghen, wan se sek werpet dem Zshge scheint es Angriff, Gewalt-
mit strengen, mit spilen eder mit that, Impetus, oder ährlidhes zu be-
volsen eder eft se sek slat mit den 25 deuten.)
suuerplotzen, al werden se wol blot- vor, mageres Schwein, porcasten
winch (d. i. blotronich). das. 193. porcus junior, ags. for, foor. D/ef.
(J, Grimm B. A. 84 : „es scheint 1 pinguem porcum, qui dicitur spec-
Schlegel, Kugel." ?) swin, 1 vor, 1 aprum valentem. Su-
Tolst(e), Gesinde. Welk en man dar so dend. I, S. 116. In demselben Ver-
volste ofte denst winnet, welk erer jseichnisse heißt es: in die natalis ..
dat nicht holden wil, de schal dat vnusquisque (villicus) dabit duas por-
halvelonutgheuen. Di^Am. Zf. jß. ^^ß; cinas uictimas mediocriter pastas et
weret sake, dat dar we sinem volste unum minorem, qui vor dicitur; und
schult geue vmme jenich gud, dat 35 bald darauf: de porco, qui dicitur ?or.
em entwent were, dat schal he don, vor, ver, abgekürzt aus ?ronwe
wan dat volste mit em an sinem (vorwe. Stendal, ürtheilsb. S. 85)^
brode is. das. II, Art. 187. — Nach Ehrentitel für Frauen (Jungfrauen)
Neoc. 1, 60 ist volst friesische Farm höheren Standes, selbst dann gdfrauckt^
für Volk, dem auch Walther (Nd, 40 wenn die Anrede oder Beseieknung
Jahrb. 2, 13?) insofern zustimmt, als vrouwe schon verhergeht. V^. Mkd.
er es für dasselbe W. mit aUn. fylki, WB. 3, 419 s. v. vrouwe. — Vor
ags. fylce, hält und das st durch Um- Slauina. Chr. d. nordelb. S. p. 42;
Setzung van ts erklärt; die ältere Form vor Gheze, wandages echte vrouwe
sei fultsi oder foltsi. A. Höfer da- 45 Clawezes. Old. ürk. v. 1418 ; ik, vor
gegen (N. Korresp. Bl. 1877, 8. 59 f.) Hille, Johannes vrouwe van Alden.
hat es — nach meiner Ansicht mit Lüneb. Urk. XV, nr. 264; ick, ?or
Becht — fürverkür£iesYollei9t,ralleist, Fyge, Buntyng wedwe. Old. Urk. v.
aUs. fulleste, auxilium, u. concret: 1501; de gheistlike iunkfrowe ror
Belfer (vgl. denst u. hulpe). 50 Alheidt (1498). Stader Areh. i, 83;
VOR VER 305 VOR VORE
0 wo erlik heft gewesen dyn kasche vor, TOre, präp, das hochd. vor u.
tdTiige, da erbar vrowe, vor Anna. für. 1. räum, se gingen al vor den
BffM. kerck. gA. 47; he sprak ("Pe- konink stan. ü. F. ^5; sloch ene
trus SU der ihn anredenden Magd aus yor den kop also enen ossen. Komet
HßflieUseü): ik bin des nicht, vor 5 all; unde (wart) ghecronet vor nun-
iDAget Ansdm v, 414; (auch in der nen (in Gegenwart^ coram) van bi-
Personificaiian:) he sprak to siner schuppe etc. das. 39c; diistichliken
sele: ror sele, bliuet myt my. Seel. he vor sik, vorwärts, gink. JS. V,
Tr. 198; dat we ghededinget hebben 1694; vorüber. Eyn prister gingk den
mit der erbaren vr&wen, vom Agne- 10 Bulaen wech vnde gingk vor ene mde
ten, der margreuinnen yan Branden- leyt ene liggen; ock gingk eyn dia-
borch (1318). Sudend. /, nr. 298; wi ken . . do gingk he ok yor ene.
betaget, dat wi . . mit willen vnser Dama quam eyn der Samaritanen
tiier echten vrowen, vom Ermen- . . vnde gingk to eme. Bavenst. f.
gsrdee and Elseken etc. (1324). Nies. 15 iZda. — 2. seiUich. uppe dat Gristus
Beiir. i, 294 ; 14 sol. gheldes, de heft mochte Sterken alle prelaten vor di,
he bescheden twen voren Berten unde de na di komen vort. Liib. Do-
dochteren (1313). Urk. v. Drübeck dend. 229; vor dessen stunden. R.
fff. 56. — Ik, ver Eunegunt (domina V. 1606. — 3. modal. Wan de sele
dida K.). Stendal, Urtheäsb. 8. 114; 20 mit dötliken sunden wert vordorven,
ik, ver Ylzebe van Beruelde. Lüntb. so is se ddt vor gode (in Gottes Au-
Tfi. F//, nr. 770; wy her G. van gen) gestoryen. Lub. JDodend, v. 18;
Wantsleye vnde yer Beata, dessuluen Voreug bee. yor alle sake. iZ. F. 44 ;
kern G. eleke hnsvrowe. Cod. Brdb. willekome vor jennigen man, mehr
/,5,^5^; eyne mark gheldes jarlikes, 25 a{^ irgend ein anderer, das. 3562;
de Cord van H., nnse vader, ver worumme dat nu in W. sint so yele
Mechelt, sin rechte husvronwe gheven egener lüde vor anderen landen (mehr
kebbet eren susteren, vern Ghesen, als in). Korner 23o; vort ersten
Tern Qhislen, clostervrouwen to Wales- (= vor dat erste), fürs erste. B. V.
Toie(1361). Lüneb. ürh. XV, 8. 119; so S368; für, wegen, in Hinsicht, eme
die hocnisse hern Otten . . vnde yern was lede yor en achterholt, das. 520;
Jatten (1290). Z. d. Harz-V. 5, 478; ik bin vor den döt vorveret. Lüb.
heft de eddelen vrowen, vern Sophien, Dodend. 368 ; für, Bum Besten, were
vorstinnen to Brunsw. belifthuctid he döt, dat were gut vor uns allen.
(1353). Urk. d. h. F. f. Nieders. VIII, $6 B. F. 145 ; myn leve sone, do, also
nr. 480. — mit vern Aleken, myneme ick di segghe, dat is vor dy (m$
wive (1348). Sudend. II, nr. 262. deinem Besten). Korner 32b; ynd ho-
(Daher der Eigenname Vernaleken, pen des, dat dat sere wesen schole
da auch zuweilen Söhne nach der Mut- vor ynses heren lant vnde stede.
ter benannt werden, 0. B. Reymare, 40 Biedel, Supplem. S. 263; SteUver-
vern Abelen sone. Hamb. Kämmer. tretung bee. gi (sagt der Löwe $um
K I, S. 273; Borchert Annen sone. Fuchse) scholt vor mi (an meiner
Brem. Stat. 183 ; Henrich, vor Greten Steüe) sprekeo unde dagen. B. F.
sone. das. 186; Peter Odilien. Magd. 6688; Preis, Lohn oder Strafe be».
SA. Chr. 185, 5; u. bes. der in den 45 penitencien dön vor mine sunde. Lüb.
Brem. Oeseh. Qu. und in den Sta- Dodend. 299; Ionen vor din arbeit,
te/en häufig genannte Frederic vrowen das. 1193 ; yor din . . leven wil di
OaU^u [mit und ohne BeisatjBf von sone], got eine krönen geven. das. 1255;
der auch bloß Frederik Odilien oder prädikat. Obj., als, für. wart cronet
nowen, vron, vern Odilien heißt) 60 to Aken yor enen romeschen kon-
WOrltrbvflh. y. 20
VOR VORE 306 VOR VORE
nynck. Körner 64^; den koren se vor lJ28h; alsus heft na de man de ko|
enen afgod. das. 4Si; scref sik vor gelik so he hadde Yore. iZ. V. 47
enen hertighen des landes Sweden de sik vor bedenket, de is klük,
unde nicht vor enen koningk. das. schit he na nicht in de bruk. Beat
149^ ; unde wart gebracht vor den 5 Sp, 1634 ; dat he billiken scIk j
konnynck vor enen gokeler, dar he vor bedacht hebben. Komer jvj
sick vor utgaf. das. 41^; he toch vor gedaen und na bedacht II
heimeliken enwech und reit vor enen manchen in not unde sorgen gebrae
schütten (als SchiUze verTdeidet) wente Soest, Dan. 10; dit hedde bett
to Brisak. Magd. Seh, Chr. 340^ 14 ; 10 vore wesen (es wäre heßer geia.^
heft syn broed an vnser stad vor- wenn es früher geschehen wärt).
denet vnde vor schypman geseghelt hedde mannich dusent mark beh
(1373). Lüh. ürh. 4, S. 205; sloch den bleuen. Brem. G. Q. 96; ind .
doet III mynschen unde sos hieven sule wy eme sees lyeken vur latt
vor doet liggende. Korner 39h. — X5 weten (1347). Mark. ürk. — 3. i>
wat was ydt vor ein man? Fast- dal: vore wesen, vorwesen, fee^cAf/^*
nachtssp. 963^ 2. beschirmen (behütein). He hadde
vor, Yore, adv, 1. räund. : vorne. gansse cleresie Yormordet, hedde i:
Gi prisen mi vor, dar ik ju behage se nicht vor geweset (nisi doffii^
. . set mi erst achter up den stert. 20 civitatem custodisset). Chr, Sd. 3
B. V. 6633; desse wepener rende 13; vnde Yorlene my syne huld, V
dorch de enen Straten vor unde dorch he my vor sy vp desser erden. Bar
de anderen na, d. h. hin u. zurück (?). 200, f. 9^ ; vnde ick rade er mit
Korner 228d; voran, ik lep Yor unde to bliuende, wente ick wyl se sul
se mi dat na. B. V. 1490; vorüber. 26 vor wesen. St. Birg. Openb. f. 1
unde drif[t] et (das schiffbrüchige worde auer M. so cid . . dat ;
Chd) bi der bort vore, dar ein scip deme gude nicht künde vorsyn.
ridet etc. Big. St. B* 124; do he mach he tu sich in deme houe l
(der Priester) quam yn de stede, dar men eynen cappelan, de dat gut
he ene (den Vertvundeten) sach, he go vorsteit. Fidic. 1^217; met uns d-
let ene ligghen unde ghink vore hen; hospitale vor to wesende . . to v.
dar na quam eyn heyden (Samariter). stände etc. Gott. ürk. II, nr. i -
Old. Evangelienb. f, 85. — 2. eeid. : unde scollen dar vore wesen, dat d.
vorüber^ vorbei. De dskch (der /su einer neen beswaringhe ane schee, t^-
Zusammenkunft bestimmte Tag) is 35 vore ghescheen is (1374). Lüneh, l '
lange vore. Fidic. Dipl. Beitr. 2^ S. II, nr. 828; unde scholden dar v
108; do die hilghen dage to Pinx- wesen (Sorge tragen)^ dat ys nen :
ten vore weren unde die hof ghesleten mer en were. Lüb. Chr. 2, 201 ; i:
was. Brem. G. Q. 88; do de winter wille we j& vor wesen (dafür shL
vor was, do toch he wedder in Swe- 40 dat he jue des schadelos hol .
den. Denscke Krön. f. C, 3; dat se schal (1371). Sudend.4, nr. 120; r
der vorben. bove bruken moghen ere bidde wy jw vruntliken, dat gi d.
levede daghe; wan se aver beyde vore sin, dat des gelik nicht mer •.
van dodes weghene vore sint (verstört schee (1396). Hans. Bee. 4, oi
ben sind) etc. Z. f. Niedere. 1864, 45 au<Ä: hindern, im Wege sein. Wa:/
S. 87; vorher, früher. Voraetikmit en scheghe des nicht, so en kun
watere spisebrot Vnde hadde stedes we em des nicht vore wesen, we
kummer grot; nu hebbe ik der spise moten em des staden (1401). Sud
min gevoch Vnde hebbe de(r) tid des 9, nr. 139 u. Lüneb. ürk. II, nr, >^
leuendes nicht ghenooh. Ecdes. f. 60 de em rechtes vor wesen wil ed
^u-
a 2 .
VORACHT . 307 VOßAM)EREN
sjk an rechte nycht wil noghen la- rove. Benner, Brem, Chr. 1, ISO; 1 1
ten. MM. Jahrbb, 14, 238 ; so wolde landesknechte yorechterden sik. das.
kk em dages vnde rechtes nicht vor 2, 112 ; eurüchbleiben. Der Soschen
w^szenn. MaU/g. Urk. 4, 138; lange yorachterden sich III, de by deme
weren se des yore (fvoUten sie nickt 5 hope nicht blyuen wolden. De wor-
daran der Aufforderung eu feigen; den geuangen. Seih. Qu. 2^ 374; unde
lai. licet dubii), se yolgeden eme ie- mi handestreckinghe gedhaenn, yth
doch mide. Mon. hist. germ. 11, S. benamenn twe persoenenn, de sick
^. — Änm. yor, vore häufig in yorechterdenn (sich wegsteckten) ; dho
iMsammens. = vorher^ oben; z. B, yor- lo sse ssegenn, dath sse alle to tredenn,
gerort, vorgesecht u. a. quemenn sse dharnha ock heryor.
Toraeht, Hohn, Beschimpfung, con- Monum. Liv. 4\ 161. — 2. eurückr
temptus , despectas. Kü. We vor setzen, beeinträchtigen, impedire, post-
«chaiden edder yoracht klagede etc. ponere. Kü, Soe sych unse Stadt
Westphd. 3, 151. 15 Wesell . . beclaigen, dat sy aen oeren
▼•raehtei, sehw. v. 1. (nicht stül gerichte myt unser affschryyinge und
M Gedanken für unwert halten, son- upstellynge uns richters to Wesell
den lanä) verhöhnen, in bösen Ruf yerkort und verechtert were, so etc.
H. L&mund bringen. Id geschach, Wigands Arch. V, 34 ; welcken manne
dat M. Karl Gobelen yorachtede mit 20 wordt ein pant gesät in erflick guit
aldosdanen worden, alse dat he em . . yore de man in ene andere Stadt
Torweet sine cleder unde dat he ginge wonnen, daer en weer he sins rech-
ah eeo duvel (1407). lAvl. Urk. nr. tes noch pandes nicht medde yer-
1720; scref enen bref, dar he ene echtert. Fahne, Dortm. 3, p. 40.
heftigen sere unde homodigen inne 25 YOTMhüeheii^ f. Schande u.Schnuich.
Toraditede. Komer 84c ; vorachtet Antiohristus handel is tegen god, de
ep den anderen mit bösen worden, natur ynde den menschen . . dar äff
dbit sal he beteren mit etc. Big. St. is vnsuuerheyt, ynschamelheit . . bo-
K p, 102. — 2. in die Acht er- lerye . . dat final yorachticheyt. Disp.
Haren, ächten, her E. ynde her T. 80 to Oldersum f. 32.
mochten nicht Sitten in deme radstole yorachtinge, /*. Hohn, S^tt. in
der heren sendeboden . . wente se godes hon unde vorachtinghe. Kor-
Torordelt ynde vorachtet weren mit ner 158c.
rechte (1412). Lab. Urk. V, S. 450; yorandelagen, s. vorhandelagen.
we vor unsen hogesten gerichte vor- 85 yor anderen, schw. v. 1. in die
festet unde vorachtet is, de is ock Hände eines andern bringen, de ghu-
Torfeatet unde vorachtet in der go dere worden yorandert (distracta
to Selze unde anderen gogerichten. sunt). (Es ist von einer Plünderung
Bamov. St. B. 127, Anm.; des yor- die Bede.) Chr. Sd. 256, 10; bes. ver-
haonenen mannes oder des verachten 40 kaufen oder vertauschen. (Dat gut)
mannea oder yervesten mannes tuch dat in de havene kumpt juwes lan-
mach men wol vorlecgen. Lehnr. Art. des to Prusen, dat dar nicht vuran-
12, § 2. dert, sunder allenen oyerschepet (Uoß
ftrachteren, yoreehteren, schw. v. aus e. Schiffe in das andere verladen)
l verspäten, später kommen, remorari. 45 wert (1407). Livl. Urk. nr. 1713;
£i. in ieder etmahl (24 Stunden) de anders wor dachte to seghelnde,
vorachtert dat getide (die Oejseü, de wäre sik dar ane, dat he it (dat
FhUieü) ^/s parten yon ein uhr. Be- beer) nicht vorandre vt sinem schepe
wkriü. V. d Kunst der Seef. 62. — in ynsem deepe (1382). Lüb. Urk.
^' 86 yerachterden sik aver dem 50 4, nr. 403; nene gudere to yoranderen
20*
VORANDEREN 808 VORANDERSATEN
den vDsen borgeren vppe ene myle schal erst borger werden. Z, f. Lük
weghes ymme Bremen. Brem. Stat Gesch. 2, 524; weert Bake, dat Ul
160, Überschr. ; de suluen perde, de rieh sik voranderde mit enen andenj
dar gewerdeghet syn, de ne schal wive (1440). Ben, 310; eyne frouwej
me nycht vorandereo, id ne sy des 5 der er man affsteryet, schal sick Tor^
rades wille. Brschw, Urkb. i, 122, anderen bynnen jare daghes. Lüb. Z^
265; vortmer en scal de prouest der JJ. 368; dat se fryen vnd sich ror^
kerken eghene lüde nicht yorkopen, anderen mochte. Wism. Zeugdb. v\
yorzetten, vorwesselen, yoranderen 1539; we sik yoranderen yril in vn^
(unter eine andere Herrschaft brin- 10 seme amte, de scal nemen ene bed^
gen?), Old. Urk, v. 1415. — 2, ver- derye yrowen. Lüb. Z. R, 370 ; wesick
ändern^ anders machen, mine worde yoranderde baten dyt amt, man edded
wil ik nicht yoranderen, ich wül bei wif, knecht eder maghet etc. Wigandi
meinen Worten bleiben. R. V, 2494; Arch. II, 421, Auch bloß sik ande^
den rät, neue Rathsherren wählen, 15 ren. Alle de ghene, de in der ee|
ynse gilde biddet jw, dat gy yp S. sittet ynd sich gheandert hebben, etj
Peters auent den raidt helpen yoran- sy yrouwe eder man etc. (1451). das;
deren . . so segt dei genne, die der Yorandersaten, -seden, -sedifen,
sess gilden wort halt . . wy hebbet schw. v, 1, verändern. So yake ab
berue lüde gefogt den raidt tho yor- 20 ^^^^ amptman, richter . . to Boec-
anderen . . hedden sie dan wene ge- holte yernyet of yerandersatet wer-
koren etc. Fahne, Dortm. 5, 216 f. den, de sollen etc. (1441). Wiganäs
— Refl, sich in eine andere Lage Ar eh. II, 348; wy hebben . . de
bringen^ bes. sich verheiraten, in den yorscr. puncten yerwandelt ynde ver-
Ehestand treten. Und borgeden mit 25 andersatet (1448), das. II, 350; ok
sime gude (eines Schiffers, dem man so salme dusse pante welick nicht
sein Gut genommen hatte), op ene yoranderseden. Seib, Drk. nr, 921;
tid in to bringende beide man unde die etten (Rickler), de wy setten ende
gut, wente se oren schaden rekenden kiesen, die sollensy alle iaer de ene
op J. Br. (den Schiffer), wente he sik so helfte yersetten ende yerandersaten.
heyet yorandert to Darpte (einen an- Richth, 525, §17. — 3. refl, sik?.,
dem Herrn angenommen, oder sich sich verheiraten, wanner enich van
verheiratet?) (1375), Livl. Urk. nr, eliken luden yerstome ind leuendighe
1103; unde qweme de yrowe in de geborth nalaten, so mach de leuen-
were allene unde yoranderde sik ore 85 dighe dat sementliche gayt beholden
herscap. Richtst. Lehnr, 25, § 3; . . wolde hie off sie sick yerander-
were ok, dat yor Pelleke, zyn echte säten, so suUen sie yrst dat gayt
husyrowe lengher leyede . . so mach myt dem kynde deelen. Dorst. WiUk.
ze zo der suluen yryheit bruken, alle 227; were dat also, dat lüde waren,
de wyle dat ze leyet un sich nicht 40 de kindere hedden ynd der eyn yor-
yorandert etc. (1337). Brem. Stat, yelle ynd de andere yorandersedede
200; weret zake, dat H. zieh yeran- sie etc. Seib. Urk, nr. 540; Do Her-
derde, dat he eyn wyf neme. Dortm, man Drosian dot blef ynde sin fruwe
Urk. II, 2, S. 202; se halp oren sik yorandersedede, do etc. Wiganäs
Bone dat laut regeren, went dat de 45 Arch, II, 51; ere yader, do he sik
junge forste to sinen jaren quam yorandersedede. das. 52 ; efte twe in
unde dat he sick yoranderet. Bothos eschop weren ynd der eyn äff storre
Chr. f. 264; welk gast sik in unser ynde de andere wolde sik yorander-
Stadt yorandert unde unse borger- sedeghen in echteschop etc. das. III,
sehen offte borgers dochter nympt, de 60 Ä 3, 8. 37; yort (femer) sint vor-
YORANDERWEIDEN 309 YOBARGEREN
vorde, of Ladolfs storve eer den sjn to yorantwordende unde untschol-
eehte wyf, en sich dan Yorandersaten dende. Korner76^; yordegedingen,yor-
wolde ofte yorandersatede na dodo andworden unde beschermen (1348),
Ladolfs, so sal etc. (1393), Nies. Oött. Urk. J, nr. 172. — 5. mit einer
Beiir. 2^ 401. 5 Antwort entlaßen. Se worden alle wol
nnutderweiden, sik, sich wieder yorantwordet unde gutliken yorlaten
verheiraten, Nu (wenn) sek de yruwe (quos omnes cum dignis responsis
nicht Toranderweidet en heft, mach remisit). Magd, Seh. Chr. 113, 26 ;
se oren kinderen, welkeren se wil, pass. eine Antwort bekommen, so le-
geren Tan orem reden gude. Bruns, lo ghen wi to dem yridaghe to, dar wi
Beür, sfu d, deutsch. R. p. 183; Wet- irst worden yorantwordet, unde se-
iet, wan eyn der eidern starft unde gheden uns cort af, de here etc. (1393).
de ander sek yoranderweidet, so schal Hans, Rec. 4, 67,
lie deilen mit den kinderen etc. das. yoranxten, schw, v, in Angst setaen.
p. 193. 15 Myn gheyst is zere yoranxstet yan
Ttraatw^rden, -werden, schw. v. yruchten weghen. Liib, Gebetb, f. J2K
l aberantworten, übergeben, Ynde sy n yorarbeideii, schw. v, 1. quälen,
scip myt ghewalt inghenamen vnde nimio labore macerare, grayare, de-
d&tTorantwerdet demeyagede. Hamb, fatigare. KU. Ik danke dy, dat du
Ckr. 303; heft yorautwardet 1 bock 20 woldest hangen . . myt quelenden,
(BuA). Slagghert f. 59^; de slotele krancken, yorarbeydeden herten.
to TDsenn henden yorandtwerden. Brem. nds. Betb, f. 140. — 2. darauf
Klempin, Dipl, Beitr, 478. — 2, auf hin arbeiten, eu Wege bringen, bewir-
äwas Antwort geben, erwidern, daryp ken. ok scolen se weryen to den ste-
(auf die Bitte den gemenen kopman 25 den, dat se dat yorarbeiden bi deme
n versaimmeln) en de alderlude yor- homestere, dat etc. (1374). Hans. Rec.
ifitworden etc. (1411), Liib. Urk. F, 2, 88; und en leit oick nit a£f myt
&iIO; dat yorswegh ik do unde Yor- allen ylyte to yerarbeiden, dat he
uidwordede eme dat nicht. Leibn. 3, dit yerbond hedde moegen brecken.
^ u, ö. ; et was nein rede, de dem 30 Schüren 69 ; darto will he dorch ei-
boinge verborgen mochte sin unde nen guden frundt yorarbeiden, dat
de be er nicht yorantwerde (Ltdh. : etc. (1525), Brschw. Neust. Deged,
iu er ihr nicht sagte), 1 B. d. K, B. f, 6; antzeigunge doen, of aldair
10, 3 (H.); Rede stehen für etwas, iennige versamlonge int geheim of
^^idsAiildigen, vertreten, beschützen, 35 oppenbar, den yan Monster toto-
(Tkf Vater, der seinen Sohn in Sün- trecken, yerarbeidet, beworven und
dm verhörten u. sterben läßt) mot dat upgebracht werden solden. Münst.
kint vorandworden. Ecdes. f, 989^; Chr. 2, 312.
imde heft dar geseghet, ek Torsake yorarden, schw. v. entarten. Ayerst
miner breve . . unde heft geseget, 40 dat is leider gegan, alst myt Heli . •
he hebbe twe denre, de id yorant- gynck, dat se gerynge (rasch) yer-
wordet hebben (1372). Lüneb, Urk, ardet syn. Gruvd der frat, levend,
U, nr. 773; vnse here yorantwerde yorargeren, -ergeren, -argen, sckw,
fie Tode spiak alsus : worumme sint t;. 1. sMechter machen, deteriorare.
gitomich yp dat wif etc. B.d. Profec, 45 Voce, de holtinge (Geholze) vorar-
f- 7^ ; De greyink vorantworde in gern (1490), Cassel, Urk. 380 ; we
deme bo?e den yos. JB. V. 151 ; doch dath hues vorargerde myt ythbrecken
nrt dat (das Ausbleiben) gutliken etc. Brschw. St. B. f 7; de sulte
Torantwardet unde entschuldighet yan to Luneborch werde vorergert van
deme lade. Mb. (Jhr. 2^ 126; sick 50 wegen der sulten to Oldesloe. Chr.
VORARGERINGE 310 VORBARMEN
Sd, 64, 6; dath he des gerorten schal men den bal ypslaen, dat dal
halffen lants solle vnd möge gebru- bloet dar yth gae. Weif. M$cr. 60
ken, doch nicht verargen eder split- f. 178.
teren. Old, Urk. v. 1536 ; mine neghe- YOrballasten, schtv. v. (mit Steinm
sten hebbe yk vorerghert vnde to 6 Sand etc.) belasten, saborrare. Hier*
Sunden ghebracht. Sp. d. Sammitt. her 9 4 m. in der tegelschnnen, de 1
//, in e. Fastengebete. — 2. Anstoß, sith am gerhaue vp to schruaeo yni
Ärgernis geben, wu lange wil my dat nyges to yorballasten vnd neddei
Volk vorergeren? (detrahet mihi). äff tho scheicken. Wism. 8. Jürg
4 Mos. 14, 11 (H,). 10 Beg. v. 1552.
vorap-, -cpgeringe, f. das Ärger- yorbannen, st. u. schtv. v. verhon-
nisgeben, Anstoß, böse ys dat den^ nen, in den Bann thun. (Paschalis]
mynscfaen, de dar yth (ißt) dorch de de vorbeen keiser Hinrik« Lab. Chr.
Yorhöninghe efte vorergeringhe (per 1, 6 ; unde vorben konnyngh H. also
offendiculum). Rom. 14, 21 (H.). 15 enen ketter. Komet ?6c ; dat se it
yorart, der Landstreifen, der beim brodere ok vorbennen das, 170ä; he
Ackern frei bleibt, Wendeacker. (Die yorbannede unde yorvlokede hertogen
(jrrcnze geht) vom Sliperborren Pipen- T. Magd. Seh, Chr. 31, 5; Borchert
mollers anewende oder vorarth zu . . yorben de geiste dar af (von dem
auff den buch oder knick etc. Gr. 20 See), das. 177, 5; des iares worden
Weisth. 3, 298 ; spatium terrae ara- vorbannen unde vorstort kettere. das.
bilis, dictum eyn vorart (1369). Gott. 33, 5; wart vordomet unde vorban-
ürk. I, nr. 256: nen. Körner 104^; de vorbannene
Yoravent, der Abend euvor, la keyser. das. 143^^; de vrunde des
veille. Des voravendes also de strid 25 vorbannen mynschen. das. 61^\ des
des morghens wesen scheide. Komer yerbannenen oder des verachten oder
19^; des voravendes to vespertyd. veryesten mannes tuch mach meo wol
das. 20U. vorlecghen. Lehnr. Art. 12, § 2; a.
verbacken, st.v. arAacken, ankleben. 1368 do wart vorbannen dat lereot
Dat har was em yan den blöde vor- 80 der bigharde unde der bagbinen.
backen yn de dornen . . syn rock LÜb. Chr. 1, 290.
was ock also vorbacken van blöde vorbar, adj. vortrefflich; als IM.
in de wunden. Pass. Chr. 67h; ver- veur-baer; praestans, exceUens, emi-
backen, büdl.: vnde zint zo sere in nens etc. KU. Also wy de (artikel)
der hergenscheyt vorbacken, dat etc. 85 myt den vorbaren konynghe Wold^
Sudend. 6, nr. 98 (s. dorchbacken). mare, sinen oldervadere, ghebolden
vorbaden, schw. v. verbaden, für scolden hebben (1376). Lab. Url.4^
Baden ausgeben. 1 kr. dede de vo- 8, 327.
ghet Godeuerde, Amde und T. . , vorbarmen, schic. v. erbarmen. Dat
dat se vorbadeden (1397). Stidend. 40 verbarme gode, dat ik ye gebaren
8, S. 245, 1. wart. Mdus. f. 5b; dat yorbannede
vorbagen, schw. v. sik y., sich deme volke ghans seer, dat etc. Po^-
rühmen, prahlen. Des mach he sik sionalf.143; do yorbannede byschop
hir na vorbagen. Gerh. v. M. 36, 48; Otten gude maus (EdeUeute) der
der wirt verbaegde sich, he wöld 45 dochtere yan Solmis. Münst. Chr. l
zwen wölff zo stücken slain. Etdensp. 177; reß. mit Gen. u. over. Vor-
45h. barme di miner I LOb. Dodend, 210;
Vorhallen, schw. v. sik v. (vom vorbarmede sick de konnynck aver
Pferde) sich den Bällen quetschen. ene. Korner 25^^; god, yorbarme di
Welk per dt sick verballet hefit, dem 50 oyer mi. Badend. 145.
VOBBARTEREN 311 VORBEDEN
TtrbirtereM. Ten viiften, dat nnm- ghen gheyste (Hospital) vorlenen . .
ment Poperingesche . . tyre van schole. Hanov. St. R. 333,
Vlftemschen lakenen copen sal, umme Torbate. s. boninge. Ik bekenne,
de to VranckenToerde . . to yoren, dat ik vor 1500 M. vorkope . . eyn
to verbatene of to verbarterene voor 5 half voder soltes ute vorbate unde
werck, was, copper etc. Leitfad. p. boningen mynes derden deles der
2t (= verpaerten, partiri, dividere. herscop in dem huse to Butsinge
KilJ) uppe der zulten to Luneb. Lüneb.
Y^rhnsen^ sehw. V. von Sinnen brin- JJrk. XF, S. 178; (renthe) to beta-
$tn, siupe&cere, attonitum reddere. 10 lende alle yar . . uthe der vorbate,
KU verbaest, delims. Teuth. AI bonynge unde allerleye nuth und
mine binnersten (mein ganzes Innere) renthe der vorderen wechpannen etc.
weren vorbaset van groten pinen. (1443). das. 181; Darna wolde de
Barol. 150 ; wat vorbaset gi in u sei- rad mi afmanen vorebate, vorebo-
ren? das. 141^; he dede ere seyle 15 ninge van veftehalven pannen. Leibn,
Terbasen gelyck einer spynnen. Br. 5, 2J24,
i £m5. 5; sie leveden so in twiffel vorbede, Verbot. Dusse bom steit
imd weren so verbaset und wisten in vorbeide, ist verboten. Sündenf. 967;
nickt, wairan dat sie sick holden alle worspelspele vorbede (l, in v.?)
Mlden. Münst. Chr. 2, 68 ; dusse ver- 20 is. Hanov. Mscr. /, 84, S. 189.
hasede pape. Soest, Dan. 201; dat yorbedeehticheit, f. Vorbedacht.
wj armen verbaseden lüde hebben an (ohne) t. Magd. Seh. Chr. 13y4.
diigelix brodt. das. 119; uns yerba- vorbedechtlik, adv, mit Vorbedacht.
seden ketters. das. 120 ; wat dit doch Dat wy met gantzer f ulbord vorbe-
Yor ein verbaset dinck is. das. 189. 25 dechtlick in fredelicker andacht . .
T•^, y^rebat, adv. fürbaß^ weiter^ vns met N. N. voreynet etc. (1415).
Meir. Dar (wagt) dat de andere wa- Quedl. Urk. nr. 273.
ren an den hileghen, dat he des nicht yorbededingen, schto. v. ausbedinr-
De wiste, he ne darf eme neuen scha- gen^ durch Vertrag festsetzen. Ok en
den beteren vorebat. Lüb. K 351; 30 scheiden se (de olderlude to S. Mar-
jawen schriyeren heitet, dat se vor- ten) vor de stole vnde vor de grafft
bat sebriven, wor ik dat late bliven. nycht esschen edder vorbededinghen,
Magd. Seh. 6^ 5 ; dat men on vorbat wente dat is simonye. Brschtv. Urkb,
nicht koning nomen scheide, das. 413^ i, 163, 55.
U; gy nemen jegenwardigen vnsen 35 yorbeden = vorboden, vorladen.
beren vppe yor juwen rechten landes- Item wo dicke men eynen yorbeden
heren vnde willen ome vorbath (ferner, schulle umme eynen penning, So vynd
ins künftige) truwe unde holt sin. men deme borghere drie unde dem
Ä^«». Denkelb. 127; häufig bei Auf- gaste eyns etc. Hanov. St. B. 504;
^öUungen. — modal : des bat de bi- 40 vnde wil (ich, der Bürgerm.) de ge-
schop de borgere, dat se en wenich meine yorbeden lau. Z. f. N. Sachs.
vorhat deden (j^etwas mehr daran 1848, S. 342; wanner de olderman
^en, ein Stiidc Geld nicht ansehen yorbedet den meynen kopman . . mit
^ien.^ Janicke.), wente sin swager em to ghande in des kopmannes
hadde kost gedragen; he wolde dat 45 werue etc. (1393). Buss.4ivl. Urk.
berichten, Magd. Seh. Chr. 226, 10. S. 90&.
— Häufig vorbatmer. Alse Cristus yorbeden, -beiden, st. v. 1. ver-
Torbatmer nicht steruet, alszo etc. bieten. Dat gebot godes vorbudet.
y> h. Hieron. I, c. 64 ; dat men vor- Br. d. Eus. 32^ ; got vorbedet ! Gott
bfttmer neyne proyende in dem hil- 60 verhüte. B. V. 5709; were dat vnse
VORBEDEN 312 VORBEHOL(D)EN
dochtere vorstorue, dat god yorbede vnde . . Torplichtet hebben, men dat
etc. Malta. Urk, 2^ 131 ; vorbot dem de wercke dar by weren, des wi noch
kostere by deme galghen. Korner nicht vornomen hebbet etc. (1404).
189ä ; unde vorbod em syn hus. das, Sudend. P, nr. 244 ; vnd wi vorboden
15(^; de borgere . . yorboden dat 5 yns yan stunt darsulues, dat wi des
. . und de bischop wolde des nicht weiden to rechte gan (1413). Lüb.
yorbeiden. Magd. ScK Chr. 252^ 8; UrJc. 5, nr. 463; wy yorboden vns
bes. im Jurist. Sinne: den Gebrauch darna D.s thusprake, dy he meyuet
einer Sache untersagen. Wan twe kri- thu yns tho hebben . . tha blynende
gen unde panden in en gud, so boret 10 by herren . . na Sr erkentniase . .
deme lantrichtere, dat he dit gud en dat doch D. nicht wolde annemen
beiden yorbide. Richtst. Lehnr. c. 29^ (um 1400). Biedel, Supplem. 8. 267.
§ 8; 6k en schulle we nemende sta- In diesem Sinne auch oAnesik, £f. B.
den, dat me on ore gut yerbede, ed Dar yorbod des hertigen H. rad de
ne sy denne, dat dat mit rechter 15 fursten ynde heren . ., dat se den
klaghe irworyen sy (1368). Oött. Urk. yan L. to rechte antworden achollen.
J, nr. 252; wan enem manne sin bly Se leten yns yorstan ynde seden, wo
ouerboret is eder sin ghelt afge- des hertigen H. rad ynde de heren
dreuen is, so en mach he ome dat hertigen . . to rechte to antworden
nicht yorbeden eder afpanden. Gosl. 20 yorboden hadden, ynde beden ymme
Bergges. § 156; ylochent (flüchtet) ynse rad yppe dat yorbedent (1409).
en man sin gut yan der hutten ynde Liä>. Urk. V. S. 299 f.
kumt de yoghet to mate ynde pan- yorbedingei -beidiBge, f. 1. For-
det dat gut eder yorbud he ed, eir bietung^ Untersagung. Icht we dat
ed ouernechtich werde, he yolget 25 ghelt leng beholden, also yore gescr.
deme gude mit rechte, das. § 169; steit, so scheide we on io unde to
weme de waghen eder kerne yerbo- aller tid de betalen ane allen kum-
den is. das. § 44. — 2. erbieten, pro- ber alles gherichtes unde ane alle
panieren, offerieren. Vnde (de botzer) yorbedinge unde hinder (1373). GöU.
warp den botzklot to deme sticken 80 Urk. i, nr. 270; dat desulven erven
ynde sede: dat gelt drye. Also he uns betalen sullin ane jenigerleye
sinen worp yorboth, do yel he ned- wedirsprake unde ane vortoch unde
der ynde blefif doet. Bavenst. f. 119^; ane argelist, umbehindert unde nn-
gew. refl. sich ßu ettvas erbieten. We bekümmert alles richtes « . unde ane
sik vorbut to eynem eede edder lauet 85 yerbedinge allir lüde in unsen bove
to swerende, de hefft ok gesworen. to Gotingin . . negen schepel rocken
Summa Joh. f. 55^; min broder heft (1384). Walkenr. Urk. nr. 984. —
sik yorbaden alle sine worde to be- 2. Erbietung. do segheden se, wy
werende. Hamb. Chr. 556; wi heb- hadden vele yordekket wort an user
ben uns jo yorboden to entleddigende 40 yorbedinge ("1.3^^^. Hans. Ree. 4^199;
(1447). Dithm. Urk. p. 52 ; alse wy (sendeboden) de doch na yelen lymp-
uns grotliken aldus yorboden heb- liken yorbedingen to lengerme uteteel
ben. das. 53; se vorbaden sik vor . . neue redelicheit an den Hollan-
steden, luden unde landen, se der deren hebben en mochten etc. (1438).
sake Unschuldich weren. Chron. d. 45 das. IP, S. 185; Dat men dar vff
nardelb. Sachs, p. 103; (alse se gick eyne verklarynge begerde, yo feroe
schriuet, dat se . . sick hoghe vor- sodane vurbeydunge scheide edder
boden, dat wi vorslogen etc.) wi stad mosthe geholden verden. Man. Liv.
vnsen heren des wol to, dat se sick 4\ 95.
mit worden hoghe nüch yorbeden 50 yorbeho](d)en, schw. v. varenthäUeH'
VORBEIDEN 313 VORBERNEN
Weien schole gi . . dat wi ja cla- Yorbenken, schtv. v, VerJcaufshänke
gbet ouer den rad, dat ze us vorbe- einrichten, auf denen die Waren aus-
holet QBe solt unde use have etc. gebreitet werden. Nemandt schal mit
(1375), Lüneb, Urk. 11, nr. 863. vnbillichen vthflegen edder vorben-
Yerbeidea, schtv. v. 1. säumen, war- 5 ckent dem andern schaden. LOh. Z.
im. Unde beden uns, dat wy beyden B. 277.
wolden bet to S. Mertens daghe . . yorberftt, m. vwherige Berathung,
des seghede wi en, ze zeeghen wol, Vorbedacht. Dat wi mit guden vor-
dat wi hir langhe leghen hadden . . berade ynde vrien willen gedan heb-
unde en stunde uns nicht wol len- 10 bet eyne bätinge etc. Z, f. vaterl.
gher to vorbeydende (1379). Hans. Oesch. 8, 123.
Rec 2y 215; ik vorbeydede, vnde de vorberen, schw. v. unterlaßen, mei-
dach quam vmme, wi quemen vor den? (das engl, forbear?). Wo de
den rad etc. MeM. Urk. v. 1459; dyn yortogeringe mitt der vorsegelinge
leste dach en mach nicht langhe van 15 (Besiegelung) den Lubeschen nicht
byr wesen; bereit di to den etc. Se mochte Torbereth werden, dewile de
syn salich, de also vorbeiden. B. v. Sundeschen sick beth anher gheech-
4 jonefr. f. 60^; en verbeidet nicht tert. Waüjg, WuRenw. 2, 385. Diese
der erden weder to geuen myn li- Bedeutung passt aber nicht zu der
Cham. Br. d. Eus. 8b. — 2. warten 20 SteUe: ik hate . . den riken, de vele
auf, harren, erwarten, mit Gen. u. leghen kan; den olden also vorkert,
Äce. praestolari. Voc. Old. Alle wege dat he an dorheit is vorbert. Laien-
Torbeydeden se des dodes. Lüb. Pas- doär. f. 118d.
siomU f. lä; vorbeidet des herenl vorbergen, verbergen; regelm. st.^
Br, d. Eus, 37; vorbeydeden eres 25 doch auch schw., s. B. he vorbergede
heyles. Körner 229^; he vorbeidede sinen torn. Magd. Seh. Chr. 14, 17;
siner. R. V. 3551; de tit, Lüb. Chr. 2, de sik heft wal vorberget efte schult,
394; quemen to den anderen morde- de heft wal gheleuet (qui bene la-
ren, de se verbeideden. Br.d. Cir. 88. tuit, bene vixit). Lerbeck § 122; vor-
— 3. versäumen, de vrischen wunden 30 berget werden. Zephanja 2, 3 (JB.).
spt lichtliker to helende alse dede — Part vorborgen, occultus. he (Re-
to lange vorbeydet sin. (1518). Lyß- migius) was en gud beduder vorbor-
manns Nachr. v. Kl. Meding, S. 243. ghener boke, d. h. deren Sinn dunkel
vorbeidenheit, /*. Geduld. Die vyfte ist. Komer 43d.
(vrucht der Tugend) is verbeidenheit. 86 vorbepneii, unreg. v. 1. trans. ver-
8p. d. kerst. gel. f, 207b. brennen. Unde wolden ene myt syner
vorbeidinge, f. Erunirtung. Et is cellen verbernen vnde hotten eyn vur
better luttic to hebbene in besittinge vmme de cellen. Diah Greg. 197;
dan beide hende yol in verbeidinge. vergadert den hederick vnde byndet
Horol, 10; de hopene, de dar is eine 40 den in bundikens ene to verbernen.
wisse vorbeidinghe der tokomene sa- das. 240 ; demna leet ein E. R. de-
licbeit. N. Bus 1, 4 ; yorbeydynge sulven boeker up dem markede dorch
▼an Israhel (expectatio I.) (Gegen- den bodel vorbemen. Lüb. Reform.
«toiid des Vertrauens). Jerem. 14, 3 ; falsch brennen, falschmünzen. Ok
5 (H). 45 en schal neymant med uns wonhaf-
yerbekemier, m. Vorherunßer. God tich de guden olden croschen unde
eyn schipper der jegenwordicheyt, neynerleye gud pagiment vorbemen
eyn vorbekenner der tokomeuheyd, eder verärgeren (1392). Gott. Urk. I,
eyn andencker der vorgenclicheyt nr. 348. — 2. intr. verbrennen. Do
(1451), Z, f. K Sachs. 1869, 8. 114. 50 wart menich vorbrant van deme
VORBERNELIK 314 VORBI
blixme . • etteliken yorbornen de ben 21 ; ys dat he (der hei Nackt em-
binnen den lersen. Elke v. R. 571 ; dringende) van deme werde wert ghe*
ok yorbornen de munster to Spiro dodet, so en is de werd ene nicht
unde to Strazeborch. das. 556; diu schuldich to yorbeternde (emendare).
stat yerbarn oc. das. 55? ; vorbernede 6 Wigands Arch. 3^ H. 3. 8. 39; vgl.:
de brugghe to Mentze. Korner 29^. we de (ouergeyene lüde, proscrip-
yorbernelik (-bornelik), adj. ver- tos) dael sleyt, dar schal me nicht
brennlich. yorbranden allent, dat yor- yor betören of betalen. DUhm. L.
bornelik (?) was. Korner 172^. B. § 238; ynde sede, de rad scheide
yorberninge, f. Verbrennung^ com- lo eme yorbeteren, dat se ene yortomet
bustio. Jerem. 34, 5 (H.); dor ene hadden. Lüneh. Chr. f. 171c ; dat
blodighe hostien gheyunden (in Wüs- schulden se yorbeteren. Leibn. 3^ 180.
nach) na yorbarninghe des sulfften yorbeteringe, f. Verheßerung. yor-
dorpes etc. Ghr, Sd. 142, 24. beteringe des geistliken states. Kor-
yorbeslacb. Was für ein beslach 15 ner 82^; im Jurist. Sinne: Buße,
(fibula)? etwa = yorblade? ene sam- Ersatz, Entschädigung, emendatio.
mjttesborde myt XVI klewerck span- Eschede dar yor grote yorbeterynghe.
gen myt II yorboschlage. Wism. Inv. Korner 215^; o yorste, nym yorbe-
f. 144. teringe na dinen gnaden yan desseme
yorbestellinghe , f. Verabredung, 20 yolke. das. 87^ ; dede na (nachher)
Zurede. Unde desse köre schal to- grote penitencien umme den mord
ghan sunder jenigherleye yorbestel- . . unde in ene yorbeteringe buwede
linghe der borgermestere. Greif sw. he clostere unde korken, das. 64^;
St, Verf. 27. wy doet kundich, dat wy in yorbe-
yorbet = yorbat. Wi willen nu 26 teringe royes, brandes, doetslages . .
yorbet denken, wem wy de stede latet up unde dreget up to besittene
willen schenken. Sündenf. v, 768 ; so de herschaft to der Kloppenborch
scheide Harald spasseren ghan in (1400). Kindl. 1, 86; weret, dat dar
deme holte, des nam T. yorbeth war we duffliker wyse holt howe . . dar
ynde schoth etc. Denscke Krön. f. Nl. so oyer scheide ik ynde B. hebben dat
yorbeteren, schw. v. verbeßem; refi. hogeste ynde dat sydeste recht, ynde
sich beßer stehen, in eine beßere Lage alle de yorbeteringe, de darnnme
kommen. Sach, dat syk de stad Lu- dan wert, halff ynde halff (1409).
beke sere vorbeterde unde yormerede Liib. ürk. V, nr. 235.
yan der toyart der koeplude. Korner 35 yorbi, adv. vorüber, räund. u. jseiU.
98c ; wy solden al dat lant doryaren, Ynd wen he denne yan dodes wegen
er wy uns (mit der Wahl eines an- yorby is (verstorben ist)^ so scholen
deren) yorbeteren künden. Theoph. I, sine eruen etc. (1452). Blüch. ürk.
172 ; ofte Sibo unde Onno sik yor- I, 356 Anm. ; wanner de sostein jar
beterden und erfgenamen kregen. 40 vorby weren. Komer 199c. — vorbi
Ben. 310. — Im Jurist. Sinne: eine kernen, vorüber gehen, umkommen.
beteringe, Buße, für etwas thun, Scha- schal geyen eyner maghet yan my-
denersatjs leisten. Wes me em oyer- nem siechte geboren ses gülden, wan
bringen konde yan unrechter dat oyers myi\ siechte yorby kernen is,
uppe schaden, dat scheide he yor- 45 twen megheden yth der schomeker
boten unde yorbeteren. Lüb. Chr. 2, gilde (1504). Calenb. ürk. IX, nr.
360 u. 138 ; de stad scheide nycht 308. — yorbi loggen, beüegen, sMick-
bruken der pryyilegien , went also ten. heft ein erbar raedth sick fnmt-
langhe dat se yorbotte unde yorbe- lieh darmede bekümmert» dar mith
terde, wat se broken hadde. das. 2, 50 de irrnnge mochte yorbilecht werden
VORBIDDELGELT 315 VORBINDEN
(1557). lAb. arbUr. civ. Bast. f. ^7b; gnder der kerken vorbidden (defen-
ofit e. w. dieeulbige sacke in frundt* sare). WestphaL 3, 91; he yorbat dat
schop Torby leggen mochten. Wism, yaderland mit dem Schilde unde
Bri^ ü. 1544. swerde wedder de Denen, das. 5, 95;
Torbiddelgelt, n. Schutzgeld. Wi 5 doch bouen dat (trotedem) hebben
en schallen nemede, de de strate gilde vnde meynheit etliche machlike
tom Langwedele soken, gud noch gelt, (Verwandte) vorbeden vnde in deme
nenerleye wis vorbiddelgelt, dinggelt, rade beholden. Brschw, Urk. /, 252.
m&ndgelt ofte anders wodanne wis Häufig in ürkk. Yorbidden unde be-
men dat nomen wil,afdringen (1425). 10 schermen oder vorbidden und vor-
Cassel^ Utk. 155; unnd wenn solchens degedingen. — Auch Lehrsätze etc.
vorrichtet, schal dem herren burger- vertheidigen. dat se (de nyen predi-
meister sinen engelotten (eine Gold- kanten) predigen scheiden, wat se
mOnse) tho vörbiddelgelde gebracht mit gotliker schrift yerbidden kon-
werden (1538). Hatni. Z. B. 106, 3. 15 den . . und welk part sine lehre ut
T^rbiddelshere, m. Schutzherr j Pa- , gades wort nicht yerbidden konde,
tron. In den Hamb. Z. B. dat he billig den andern weke ; men
Ttrbiddeiiy st. v. 1, Fürbitte ein- scheide ut gades wort und der bibel
Itgen für, erbitten und losbitten, inter- sin ding verbidden. Lüb, Beform. 30.
Tenire. Foc. Halb. — Int iar 1267 20 yiivhiSLiitv^m. Schützer^Fürsprechery
wort angeseth dat fest des h. licham- Vertheidiger. (Noch jetzt der Name
mes der den pawest Urbanum IUI, des Bzehoer etc. Frohstes.) De yan
dat Thomas van Aquino yorbat (ad Lubecke koren hertoge H. to enem
petitionem). Chr. Sd. 120, 3; dat de vorbidder unde heren. Hdst. Beim-
bilgen marteleres mochten yorbydden 25 chron. v. 361.
degennen, de nu etc. Körner 36c ; yorblddinge, f. Schutz. De Hol-
goddes tome was so grot, dat s. Ol- sten hadden neue vorbiddinge. Chr.
rik den groten slach wedder got nicht d. nordelb. Sachs, p. 74 ; keiser Fred.
Torbidden en konde. Bothos Chr. z. wan de stad (Lübeck) unde do se
/. 828 ; B. Harinxsma heft Watje, ^^ sik geuen, do nam he se in sine yor-
sinen neven, by beer Wilbort vorbe- biddinge. dos. 84.
den und gnade sines lives vorkre- Yorbilden, schw. v. bilden, heraus-
gen. Ben. 455 ; KnipperdoUingk (der gestalten. Wo mach dat sehen, dat
gefangen ward) wort verbeden, dat sik en hus yorbildet in einem spei-
er gnade kriech. Münst. Chr. 2, 7; 35 gele? 0GB. Ä. 104. — transfigurare.
diese gefangen dair liet Job. v, Lei- vnde (Christin) wart vorbildet vnde
den af doit schlau dry min als vif- vorklaret, dar luchtede sin antlat etc.
tich (d. h. 47); die anderen worden Serm. evangel. f. 45^.
verbeden (begnadigt), das. 2, 77. — yorbinden, st. v. verbinden, wun-
2. beschützen^ vertheidigen, vertreten. 40 den. B. V. 6713. büdl. : verpflichten,
Se wolden ore stad, so lange se verbindlich machen, obligare. Unde
mochten unde konden, yerbidden. we vorbindet unde vorplichted use
Leibn. 3, 184; se vorgingen sik mit erven alle desse stucke to holdende
hertogen F. in dusser wise, dat he (1355). Urk. d. St. Hanov. nr. 339;
den rat unde stat Luneborch vorbid- 45 we almissen gift, de vorbint de ar-
den, vordegedingen unde nichtes te- men, de se nemen, dat se moten he-
gen se don scholde. das. 192; St. den vnde vasten vor se. Summa Joh.
Ursula wolde eren canoniserten dach f. 36^; hadden dat so oyerspraken
Torbidden unde jegen de yorachters van beyden syden unde so yorbun-
vortreden. das. 185; he scholde de 50 den, dat etc. Komer 210o; refl. de
VORBINDINGE 316 VORBITEN
Yorbunden sick to hope Bodeslaus etc. eyn rorloren edder TorbiBtert van
das. 57d; de sick mit eme vorbun- unghelucke etc. (1372). Scheidt^ v.
den hadden jegen etc. das. 30^; wi Adel^ S. 80; he hadde vele boke tu-
ne scolen ock vns to nemene vor- get (angeschafft)^ de vorbistert wor-
binden mit deneste ane vnser yed- 6 den. Magd. Seh. Chr. 84y 14; wanne
deren rat. Mekl. Urk. nr. 3145, ok desse breff vorghincge Tan olders
YOrbindinge, /*. Verbindung^ Bund- weghene . . edder oft he vorbisterd
nis. unde begunden böse vorbindinge edder verloren worde etc. (1393).
to makende underlank iegen den Sudend. 8, S. 254; ynde bleue des
raed» Korner 204c, 10 wes na (bei der Ablieferung des eu
YOrbintlik, adj, verpflichtet, verbun- einer Heerfahrt verabfdgten)^ dat me
deny obligatus. quemen unse lant- wedder eschen mSchte, dat scheiden
heren to kryge unde unsir welke, de se deme rade witlik don, Yp dat yd
in dusser eyndracht up eyne syden der stad nycht vorbistert werde.
weren unde de andern up de andern 15 Brschw. Ürk. i, 152^ 12, — Auch
siden, de schuUen up deme velde or trans. abhanden bringen, dat he vor-
OYonture stan . . unde wan se heym * spildet unde Yorbisterd unde unnut-
quemen, so scheiden se Yruntlik unde liken togebracht hefft. Brschw. Testam.
Yorbintlik sin na alse vor (1389). v. 1438. — Ein Yorbisterder ist^ dessen
Gott. ürk. /, nr. 332. 20 Güter bei seinem Ableben an den
Yorbtsteren, schw. v. verirren^ vom Herrn fallen. Möser^ Berl. Monatschr.
rechten Wege abkommen, de konnynck 1784^ Mai p. 390.
iagede unde vorbisterde in deme YOrbisteringe, f. Verirrung. wente
weide. Korner 6U; Unde vorbisterde wy wandaghes also vorbisterde schape
(in deme wolde) van alle sinen de- 25 in groter vorbistringhe bistere ghe-
neren. das. 63c; de he eyn herte ja- weset synt. Leb. d. h. Hieron. c 1;
gede und he allene verbysterde (im De vorbisteringe des heringea ute
Texte: bedwoU) etc. Münst. Chr. i, deme Sunde blef lange jar na unde
99; de schäpken . . sint vorbistert. quam nicht wedder; men he delede
Lüb. Dodend. v. 402; a. C 15)37 quam 30 zik in der zee. LOb. Chr. 2, 541;
ein scip wedder to Hamb., dat was büdl.: weret, dat dar spildinge ofte
verfrachtet in Island . . Dat suluige verbistringe yn den cleneden schade
scip was vorbistert vnd hadde Island (sie abhanden kämen)^ dar scal vns
nicht finden kont. Hanib. Chr. 136; de prester voer antwerden. Hamb.
Ynd (Karl V) dorch storm und un- 35 Z. R. p. 77^ 14 ; dat durch unwesen
weder haluen vorbistert. das. 313; vnd verbisterunge (VerwUderung)
se vorbisterde nicht vte dem wege cloisterleuentz darsuluest (su Bude)
erer moder. Lub. Passional f. 849k. — vnder anderen guderen de watermoUe
ist verbotten, das nemants verbistert . . gentzlich bouwfellich werden. (M.
oder verstreken guet (Vieh) heimlich 40 Urk. v. 1542.
bei sich behalte, sonderen dem YOgte YOrbisternisse, f dass. in de vor-
solches anzeige etc. Gr. Weisth. d, histernis^edriYen.Br schw. Schichib.7L
132. — Von Sachen: zerstreut wer- YOrbiten, st. v. zerbeißen^ su Tcde
den^ abhanden kommen. The ratmanne beißen. Dine dreuwe verbiten mi
scolen twe bethereve man dar tho 45 nicht. Alex. Leben (Bruns^ S. 351);
setten, the mit theme rechten vor- van nede ist alse, alse de heerde
munde ther kindere gut truweliken dwelt, dat de scape verbeten wer-
bewaren, dhat id nicht verbistered den. Horcl. 117; de valsche Reinke
ne werthe (1303). Brem. Stat. 26; was, de se (die Hühner) vorbei. R
werden ek desse stede edder erer 50 V. 441.
VORBITTEREN 317 VORBLIVEN
ftrbittoreii, sehw. v, bitter machen^ yorUidingef f. Freude, Loff, tot-
erbittern, dar umme vorbitterde he blidinge, heyl unde ere unde bene-
. . de herte der cardinal ieghen den dyginge sy deme vader etc. Brem.
pawes. Komer 169d, nds. Betb. /*. 137 \ eyue vorblydynghe
TOrblade, „Vorblatt^ der Beschlag 5 der gheystliken vroude des ewighen
eines Gürtels in Form breiter Blätter leuendes. Lüb, G. B, f. 31,
oder Platten.^ Dat erste stuck (Mei- vorblik, m, Anblick, Gesicht. Do
stersiück eines remenslegers) schal kam om to vorblicke en nevel, de
sin en Troowen reme mid hardem was dicke. Brandan v, 344,
smide, dat ander stucke en vorblade 10 Yorblinden, schw. v, L blind fna-
tow etc. Lüb, Z, R, 373 ; noch er chen. vorblinde (excaeca) sine ogen.
beste gordel, dar synth uppe XXI Jes, 6, 10 (H.) ; ik wil jw vorblin-
stacke vnde de yorblede. Wism. Inv, den alle juwe vigende, dat zee jw
f. 116; 1 rode bordeken mydt II nicht mögen zeen. Korner 36h; Ik
Torbladen. das. f. 212. 15 arme vorblindede minsche. Brem, nds.
T^rUeken, schw. v. bleich werden, Betb. 118 ; wat schal ik dy doen, dat
He (Christus) was vorbleket (verbii- ik zee unde dat du dorch dyne myl-
cken) unde was doet. Mnd. Ged. 8, den barmhertycheyt de yorblyndeden
30, V. 80; dodes yorbleken, durch den dusternisse mynes horten vordryvest
Tod bleich werden = sterben. So yan 20 van my. das. — 2. blind werden. He
ebnen lengst leuen wart, schall alle verblindede also in des sones laye,
ere gftder beholden, bet se beide dat he ene nicht allene yngekastyet
ii^esYerhleken (1621), FalcksStaatsb, en leyt, mer etc. Br, d. Cir. 99.
Magas. 7, 250. yorblindicheit, f, Verblendung. Owe
ytrbleiiden, schw, v, Uind machen. 25 myner yorblindicheit, dar ik also
nnde (hefst) nu min eine oge yor- lange hebbe inne wesen. 0GB. A,
blendet. R. V. 6380; giricheit unde 108,
hovardie heft di gebleut. Lüb. Do- yorblintnisse, f. Erblindung. Hyr-
äend, v. 221, umme vallet vele in ewige verblint-
y^rbUdei, schw. v. froh (blide) wer- so nisse. Navolg. 3, 7.
den. Hyr ymme sollen alle de schare yorblft, Freude. Alle verblyt en
der gelouigen menschen verblyden duert nicht lanck. Lied, a. d. Münst.
Tode syngen. Br. d. Euseb. 53^; er 32^ 2.
herte yerblyde yan binnen. Lied. a. yorblif, n. 1. Verbleiben, vnd wyl
d. Münst. 2^ 7; nicht ehr mach 85 ghebeden hebben, de nha my kamen,
Adam vorbliden. Harteb, 207^ 200; se wyllen doch alle sake vnd vor-
des vaders gemode wart seer yerbli- blyfi dusses kreges (d. h. wd: wo
det van des kindes gesuntheit. Dial. dieser Krieg am Ende verblieben ist^
Greg. 207^; des lachede mannich seinen Aufgang) hyr negest vordan
und was verblyet. Soest. Dan. 33. — 40 ahn schriuen etc. Monum. Liv. 4\
Gew.refl. De otmodigen verbildet sick, 115. — 2. Abkommen, Vergleich, wp
van se versmadet werden. Diai. Greg. dat inbryngent der vorointen dez
1^; de scolensick vorbilden ynde vor- rades ynd wp dat a£9e8ent des yor-
oroawen alle de etc. (exsultent et lae- blyues tho Earkholm hebben oelder-
tentur). Ps. 34 (36),27(L); ick wyl 45 lüde . geslathen etc. das. 4^ 196.
my verblyden vnde vorvrowen in diner (de kerkholmsche vordracht. das. 4*,
barmherticheyt. SaUerf.59; die enen 117.)
anderen toe rasender leeue trecken yorbliyen, st. v. 1. verbleiben bei
ende syck daer ynne yerblyden etc. etwas^ für etwas einstehen mit Gen,
Troä. über d, 10 Gebb. f. Il9k. 50 So wolde he bewisen, dat he sin yiant
YORBLODEK 318 VORßÖD£K
worden were und wolde des yorbli- gemeine den vorigen a£bcheit üüen
yen vor allen heren und forsten. Z. leihen. Lüb. Chr. 2^ 659.
d. Berg. G. V. 9, 30. — 2. unter- YOrblnwen, schw. v. eerUeuen, eer-
lieibefi. Wes ik gudes raden kan, schlagen, Ere benedigede oren wor*
wette gy wol, dat it nicht vorblift 5 den en vorbluwet. Parad. 90^ 9; ze
So wettet etc. Sündenf. 2241 ; tohant vorbluweden de alweldighen orea
Yorblef de dure tit (diminuta est). (Christi), das. 97, 30; 0 vader der
Chr. Sd. 352^ 4; dat orlich vorblef armen, ik bidde an ghansen truwen,
wente in dat negen unde achtigeste Lat di Torbarmen unde help zünde
yare. Lüb. Chr. 2, 418; ymbe den 10 vorbluwen. das. 121, 33.
vorsegelden brefi, de ouer dren vnde yorbodderen = yorboden, erbieten.
yertich iaren den gilden . . yomme Wy hebn F. Gn. als den lantforsten
rade vorsegelt in velen artikellen nicht unbillix ersocht vnse teroeliken
yorbleuen (nicht ausgeführt) vnde vor- vnd billiken yorbodderen (Rechts-
broken was. Brschw. Urk. i, 252; 15 erbietung) van vns antonemen (1525).
mit Gen. so sint de erstgenante my Nies. Beitr. i, 129.
des tinses vorbleven und oick des yorboden, -baden, schw. v. 1. etd-
hovetgudes (haben nickt beaahlt). bieten, durch einen Boten laden, et*
Kindl. 1, 163. tieren. De stad van Lnbeke, der dat
yorbloden, schw. v, blutig machen. 20 tobord, dat se yorboden schal de an-
Do dy (Maria) dyn kint ghelecht deren hensestede, wan des not is,
wart up dynen schot, verwundet, vor- sande ut ere boden, unde Torbode-
blot ynde yul pynen. 0GB. A. 26K den alle hensestede tosamende to ko-
yorblok und yorbloken ? We de mende. Lüb. Chr. 2, 65 ; we lest int
latten houwet, wu lang de vorbloke 26 werk (Zunft, Gilde) kumpt, schal dat
syn schuUen . . hir wart vp gevun- werck yorboden (1394). lAd. Urk.
den : eyn lattenhauwer en schal neyn nr. 1365, 19 (Diese Bestimmung, daß
holt lenger yerbloken bouen twolfi der Jüngste das Amt hat das Gewert
yote mit dem stemmen vnde vor- jerti yorboden findet sidi häufig.); wo
blocke. Gosl. Bergges. § 211. 30 men enen mit tughen vorebut. Brem.
yorbloten, schw. v. entblößen, de- Stat. 379; dar na bot de koning eine
tegere. Voc. L. De knye vorbloten. berevart up de Polen, de sameninge
Josef, V. d. 7 Tods. a. 3372; we vorbode he to Letzeka. Magd. &Ä.
syck ok alto sere wyl yorbloten, so Chr. 79, 6 ; die pawes vorbodede to
kumpt dat wol, dat he naket geyt. 35 syck den erczebisscup J. Brem. G.
Koker 8. 327. Q. 82 ; do Torbodede die bisscup dat
vor blaffen, schw. v. in Schrecken, capittel yor sick. dcMS. 88; to hove
in Verwirrung bringen, bestüret ma- verboden. R. V. 20; dar to (eu d,
chen. Wan he (de quade) sut, dat hoff ynde vrolicheyt) ward vorbodet
de simpele verblüffet wert unde sine 40 vnde ghebeden Maria Magdalena etc.
klage nicht yorvolget etc. Gl. zu R. V. d. Wege d. Crutees f. E8; die
F. 3, 4; f Mchlisiuse (Pochhanse, GrToß' yronen en sollen niemans verbodden
mäuler) vorbluffen de framen. Protest des hilligen dages op sinem kerck-
Gl. eu R. r. 3, 3. wege. Gr. Weisth. 3, 28; he vorba-
vorblnmen, schw. v. zieren, schmü- 46 dede dat sassische volk tosamende.
cken. Got, Maria weset holt Dem, de CSir. d. nordelb. Sachs, p. 49; he vor-
it (das Buch) heft yorblumet. Parad. badede aller Wenden laut umme
f. 1; It sint Yorblumede wort, de hulpe. das. 48; alle de heyden, de
gode wol behagen, das.; de twolffe vorbadet weren etc. Komer 35^. —
yorblomeden ere sake also, dat de 60 2. durch einen Boten benachrichtig.
VORBODESCHOPPEN 819 VORBOLGEN
meUen, Dyt wart vormeldet unde Warzlaves vor sinen voten Tormor-
Torbodet deme rade to Labeke. Do deden. Focky Büg.'Pomm. Gesch. 4^
sande de rad altoband ut der stad J246.
denre . . nnde vorbodeden ok darto YOrboge, mhd, vürbüege, Brust-
de van Hamb. Lüb, Chr. 2^ 30 ; disse 5 riemen (der Pferde)^ pectoralis, vor-
sameninge was den Branswikeschen beughe. Voc, EngelL pectorale, ein
Torbodet, dat de van M. in or lant vorbrost, vorbuge, vurbuege vel span.
wolden komen. Magd. Seh. Chr. 265, Dief. — Item hebbe wy udgegeven
IS; de myt snellicheit weder quemen H. T. remensnydere primo 2 scb. pro
unde dat vorbadeden dem graven. lo eyn vorboge ad equum. Göti. Urk. Ily
Lerbeck § 58; alle st&cke sin uns 8. 45. Anm.
swarlik to vorbodende, under ande- vorbogete = vorboge? 1 apene
ren amme des langghen weghes wil- tunne, dar is inne en olt vorloeghete
len (1371). Lüneb. Urk II, nr. 686; (l. vorboghete?). Wism. Inv. f. 11.
wanne vnde wn dicke de houetl&de 15 vorbolden, schw.v. bolt, kühn^stolsj
Tndernander sek darumme vermänen muthig werden. Alle sunde in deme
nide verboden (sich gegenseitig Bot- mynschen vorboldot; De gyrige wol
s^fl susenden) (1403). Sudend. P, dat he oldet, De gyricheyt an em
«r. 2:^2. — 3. durch Botensendungen vorioghed. Josef, V. d. 7 Tods. v.
terbrauekeny verthun. grote koste, de 20 3235.
dar ouer vorteret unde vorbodet is. vorbolgen, adj. (Partie, von vor-
Brtm. Denkb. f. 21. — 4. erbieten, beigen, alts. farbelgan, aufschwellen)
8. vorbodderinge u. vorbodich. 1. aufgeblasen, stde. Alsodane gaue
Twk^desehoppen, schw. v. 1. be- gheue ik den homodighen nicht vnde
mekriMigen, melden, dat (seine Wahl) 25 den vorbolghen. Josef, V. d. 7 Tods.
eme affwesende wort vorbodeschop- v. 1416; Absalon was schone, stolt
iwt. Lüb. Chr. 1, 433; dat eme äff- vnde vorbolghen. das. 1997 ; Antio-
wesende wart yerbodeschoppet (ab- chus was so vorbulgen an synen
aenti nantiatum). Chr. 8d. 96, 16. müde, dat he meynde, he wolde alle
— 2. (durch Boten) vorf ordern. Dusse 30 berghe lyck maken vnde wolde so
leet mi N. vorbodeschoppen und heft hoghe stigen, dat he wolde den hem-
vele rede mit mi gehat. Hamb. Chr. mel ruren mit syner hant vnde sprack
482; so verne he (der ßureisende Ge- an groter yorbulgenheit^ he wolde
seB) van nymande bynnen deme ampte Jherusalem vorstoren. Itavenst.fl87d ;
vorscreven edder hir to komende 85 Stephanus was gutlik vnde sachtmo-
vorbodeschoppet wer. Lüb. Z. B. 295. dich in sinen reden, Paulus was vor-
TOrb^dieh (= vorbodinge), f. Er- böigen vnde bitter in synen reden.
biäung. baven rechtes verbodich (ob- Li^. Passional f. 23o; mit Gen. : wy
tfol WUT uns eu Hecht erboten) over- leuen in groter ere Verbolgen vuses
fallen etc. (1473). Westphal. 3, 1763. 40 groten modes, beyde liues ynde ghu-
VgL vorbodderen. des. Harteb. 263^ f. 768k. — 2. ange-
TerbfÜBge, f. Beischaft, Nachricht. schwcUen von Zorn, ereümt, erbittert,
Op 8. Fabianes avent brachte uns dey troteig. vorbolgen alze rasende hunde.
selve man verbadinge van den Mun- Br. d. Cir. 88; also dyt de bösen
iterschen (1448). Kindl. Hörigk. 575 ; 45 manne sogen, syn se vorbolgen ge-
Voriaäung. De hertige en dorste worden. Br. d. Eus. 6; her keiser,
nicht ere vorbodinge vorsitten. Leibn. du werest gekoren . . den tyrannen
3, 206; darvmme dat se D. B. mit to sturen, de dar sin vorbolgen. LOb.
vorretenisse binnen vorbodinghe, vrede Dodend. v. 217; mit vorbolgen ogen
QiMle leyde unses heren hertoghen 50 {eA,tomt\iQ).Spr{chw,Saiom.l6,30(H.);
VORBOLGENHEIT 320 VORBOREN
ik was so vorbulgen mynes sinnes, weren unde faadden twe dSr ghewan-
wan iemand wes tegen my myssedan nen. Korner 239^; desse borchbode
hadde, deme wolde ik nicbt vorgeuen. unde borchvrede schal staen ynde
Emd. Mscr. nr. 139, f. 19^; dar to- wenden also vere also de oaerste
ghen se dar myd vorbolgheden (?) 5 borch ynde de vorborch begrepen
horten wedder de vyende. Kamer heft etc. (1403). Sudend. 9^ nr. 217.
2190; isset dat jemant . . mit vor- Vgl. vorborgete, -horchte,
beigen mode geit vam rechtenn . . Yorborchlikeiiy adv, heinUid^. Vnd
de sali der Stadt betören III m. sul- wes nu dar an sehen is, dat is Yor-
ners, vnd geitt he mitt vorbolgem 10 borchliken vor vns gheschen vnd han-
mode vam rade etc. Big. St. B. p. delt (1396). Sudend. 8, 156, Z. 4.
32; kempen tegen dinen vorbolgen yorborden, schtn. v. mit einem
moet. Sündenf. 524; vorbolgenes mo- Bande versehen? disse meisterstucke
des. Zuchtb. a. E. — Ein Nachklang (im Kistenmacheramt) scholen 6p :
der urspr. Bedeutung findet sich in 15 dat eine, ene kiste vyff vothe hoch,
dem AusdrtMke: dat water wart so dat ander sosz vothe, de kisten ver-
vorbolgen, dat alle lande by de zee- banden unde verbordet up achte kan-
strandt vast under gelopen. Ben. 84. ten. Hamb. Z. B. p. 138^ 25.
Yorbolgenheit, /. 1. AufgeUasenheit. vorbordescli, adj. ? de budelmaker
Wy lesen van den ryken, de dar sede 20 scholen miiLeti (als Meister stück) ^ne,VL
in syner verbulgenlieit: Myn sele yorbordeschen budel mit ver bude-
frottwe di vnde leue wol, wente du len nedden an de fickenremen han-
hefst vole gudes. Bavenst f. 138c. — gende. Hamb. Z. B. p. 47, 38.
2. Zorn^ Erbitterung. He sande gaue, YOrbore, f. Verlust, Strafe, Verwir-
vp dat he syne (des Königs) verhol- 25 kung. bi vorbore einer mark. Bunge,
genheit ynde syne wreetheit yersach- Oesch. d. Gerichtsw. p. 9.
ten mochte. Dial. Gr. 186; de Gotte Yorboren, Yorborden, sckw.v. aUfr.
sach den hilligen man an . . mit ver- forbera, ndl. verbeuren. 1. verlieren
bolgenheit syns yerkarden horten. (durch Strafe), verwirken. So welc
das. 172; klagede der Detmerschen 30 man sinen knecht yerdrift er rechter
vorbolgenheit, dat se sick na lüde tit ute sineme dheneste, dhe scal
der keis. breue ynder den gehorsam eme sin vul Ion gheven, he ne hebbe
nicht wolden geuen (1479). Beimar it verboret mit bossede (bosheide)
Kock in Faldks Staatsb. Magae. 7, 681 ; (1303). Brem. Stat. 114 ; eyn iewe-
men secht: troes (Trete) vnd yor- 35 lick man mach syns selues yry bra-
bolgenheit bringhet mennighen ihn ken ende besitten, so lange als he
grothWngelück. Monum. Liv. 4^,115. dat nycht vorboert en heft ofte vor-
Yorbomen, schw. v. hart werden wie wracht. Bichth. 3 ; Lucifer heft den
Hola, verhdeen, verhärten. We sin hemmel verbort. Sonden/*. 755; scholde
kind to rechte dwinghet, de deyt sek 40 konnik M. sines rikes vorvallen sin
suluen wel. De dwank schal dem unde hebben vorbort. Komer 197^;
kinde scheen in siner ersten ioighet, so wolden se alle eren adel unde vry-
er sin stiue sin vorbome. Ecdes. f. keyt verloren hebben unde vorbord.
184^; vorsumet he dat (kint), also da^. l^a; yorboret ok ein gast wedde,
dat he dat in der boisheit let yor- 45 de mot deme richtere vorwissenen
bomen vnde vorolden, vnde de sone etc. Gosl. Stat. 85, 9; Ssp. i, 61 4;
dar ane steruet, he mod dat kint he heft tegen dat richte nicht vor-
voraudworden. das. f. dSa. boret wan allene dat gelt. Leibn. 3,
Yorborcb, f. Vorburg. Do de Hol- 435, § 3 ; hals v. das. § 6 ; sine hant
sten do alrede do in der yorborch 50 oder sinen lif. Ssp, J, 68^ 4; dar
VORBOREN 321 VORBORfiETE
midde hedden se lif unde gut vor* get, der Bürgschaft geleistet hat oder
bordei. Brschw. Chr. 1, 82, 27; ein für den Bürgschaft geleistet %st = ver'
mensche, de dat leuent hadde Tor- schuldd. Sie wisten den greuen also
boret Skimma Joh, f. 116h. — Auch arm vnde also vorborghet, dat hie
mü Gen. na sinen hosen ruchte schal 5 des nene wis en künde tobringen (aus-
he io rechte sines lives Yorboret heb- führen) ; it en were men een drouwe.
hen(1344). Brem. Stai. 244 ; ikhidde Brem. G. Q. 101. — Merkwürdig
enes ordeles . . eft ik ja jenniges heißt es: Wan eyn den anderen in
weddes Yorhoreihehhe. Bichtst.Lehnr. gerichte gebodet heued . . vnd hey
^ 9^ § Sf wen se dat breken, so iq dem gerichte vngehorsam is, vnd dey
Kholden ae erer herscop vorboret cleger orloff heued van dem richter,
hebben. Lüb. Chr. 1, 362. — 2. über- dat hey en vp der strate dan ver-
treten^ Adam, darumme dattu vor- borgen sali vnd hey verborget is vnd
bordesi min bot . . scaitu hir lenger to eme gaste gemaket der sake.
bliven nicht. Sündenf. v. 1079; unde 15 Dortm. St. B. p. 32; dagegen heißt
bidde vor alle, de ju vorborden din es bei Thiersch p. 152; woyrde we
gebot das. 3359; den (Abel) heft he (jemand) van unsen bürgeren myt
mört de doch nichtes nicht heft vor- rechte so ferne vervolget, dat he vmb
bort (verbrochen) tegen on. das. 1278. ungehorsam entborget unde dem kle-
verberei, geboren, vgl. vorbort. AI 20 ger myt rechte tho gedeylet, den sul-
de in den blöde Gristi verloset syn, ven up der strate myt II borgeren
sjn van gheliker eren vor gode, wo und dem vronen tho bestane etc.
se gheboren syn, se syn doch ghelyc — Heißt das: der dingflüchtige scU
in Cristo verboren. B. v. d. joncfr. der für ihn geleisteten Bürgschaft
f. 117. 26 nicht mehr genießen?
verbergen, schw. v. 1. auf Borg verborgene, /*. = Verborgenheit.
omsgAen. up woker hefstu dine wäre De hardicheit kumpt dicke van der
wedder vorborget (der Tod 0. Kauf- verborgene godes, de des mynschen
mamn). Lüb. Dodend. 1007. — 2. Bür- sele vnder stunden vorlatet. 0GB.
gen^ Bürgschaft stellen oder leisten, $0 ^* 1^^*
fidejubere. Yraget, eft he ju icht vor- vorborgete, vorborchte, n. und f.
beiden ecole umme sine unmündigen Verbürg^ Vorstadt^ suburbium. Dat
brodere. Bichtst. Lehnr. c. 24, 3; men dat sylue hus vnde vorborgh
Den mach lenrechtis ordel teen van bemen scal vnde gantzliken vursto-
keren to hercn wente an dat rike, 35 ren, also dat vppe der stede des
deste (wenn nur) de man dat ordel huses vnde vorborghetes nicht gan-
Torborge, ah hir vor gesecht is. das. tzes en bliue etc. (1346). Lüb. JJrh.
27, 5; wy wollen dat met redeliker IP, nr. 854; dat wi de borghstede
witschopp vorborgen vnd vorwissen. vnde houesate to Dinghlaghen, da
Cod. Brdb. /, 21, 274 ; alle broke . • 40 de borgen, hus vnde vorborgete to
de schal men vorborgen bynnen ver- D. vppe gestaen hadde vnde ghebou-
teyn nachten to betalen. Hamb, B. wet was, nummer meer betymmeren
327, 18'; dar des meigeres guedere en solen. Old. Urh. v. 1383; vortmer
nicht genugsam weren de brake (den is gevallen in Hinrikes deil . . dat
Deiehbruch) tho schütten, so schal 45 overste vorborgete, dar nu de brucghe
men dem guedtherren anseggen, offte in gheyt van den oversten hus . .
he de brake verborgen woUe (1579). und H. sal eynen wech maken
Cassd, Urh. 102; moste he ene vor- ut sinen vorborgete, und sal ny-
legbelen unde vorborghen synes stich- nen wech hebben dor Berndes vor-
tcs renthe. Kamer 121c, — vorbor- 60 borgete (139i). Kindl. 1, 67; in
lHmiBi>4wd. WOrtttbttoli. V. 21
V0BB0RIN6E 322 VOBBOSEK
der Torborchte der helle. Pass. dinghede Brande vnde sine broden
Chr. 13. vmme eghendom, vnde zede, datBr.
YOrboringe, f. Verwirkung. (Gci- vnde sine brodere weren einer tio-
dene Ketten soU fortan keine Frau wen egfaen, der he rechte yormande
mehr tragen) by yorboringe der gul- 6 were. Dar antworde Br. to, dat he
den keden. Man. Liv. 4^ 252^ 5. ynde sine brodere weren yiye lade
yorbomisse , /. Vertoirkung, Ver- ynde wolden ore yrigh bewisen. Dar
lust. By yerboernisse unser keiserl. sprak R. enteghen, dat Br. ynde sine
gnaden. Ben. 353. brodere einer yrowen egben hören
yorborst, pectorale (ein ieglich 10 ynde wille se des wol yorbosmen . .
ding, das man an die bruost thuot. dar antworde Br. to . • se willen des
Dief.)j zona, pendens circa pectus. by dem rade bliuen mid rechte to
1 Voc. W. yoerbrost, ynrbuege yel yorschedende, wer se icht negher gyn
span. Dief, thorax. KU. ore yrigh to beholdende, wen se des
yerbort, f. Geburt, Gebären. S. Eli- 16 yemend yorbosmen moghe. Dar nam
zabeth telede Johannes, s. Cecilia de rad eyn berad yp . • ynde zede
telede s. Remigium, dorch desse yor- on do yor recht» Br. ynde sine bro-
bort willen desser hilligen yrowen dere weren negher to beholdende
bydde ick dy etc. Brem. kerck. geb. ore yrigh, wen se des anders ye-
f. 193\ 20 mend yorbosmen mochte (1396). das.
Yorborte, f. Verwirkung^ Verlust. S, nr. 213.
yerbeurte, mulcta. KU. By yorborte yorbosen, schw. v. 1. sehUeht ma-
des gudes. Dortm. Urkb. III^ 8. 232 ; eken^ deprayare. Van dem (godes
np yerboert lyf unde goet. Ben. 473; sone) schal werden upgeloset alle dat
up te yerboorte. Leitf. p. 30. 25 Adam iuwerlt heft yorboset. Sändenf,
yorbosemen, -bnsemen, schw. v. mit 3911 ; myn wille is yorboset ynde
Acc. van einem nachtveisen, daß er eu yorkeret. Serm. evang. f. 46^; weret
einem bösem, busem gehöre ^ Leib- dat in dussen wykbelden welk were
eigener sei. De gogreye anklagede ghekoren in den sittenden rat, de
Corde • . ynde eschede, dat men eme 80 dat yorbosede, sich durch sehkckUs
wolde antworden des suluen Cordes Benehmen dessen unwürdig maeUe,
herwede ynde sin erae, sint he were . . den mochte de rad wesen iaten
sin wulschuldighe eghene man, alze etc. Brschw. Urk. i, 149; dat (ik
he ene wolde yorbosmen ynde yor- Ausstoßung aus den 24) schal an orer
tughen mit syner suster ynde suster 36 ere nicht schedelick sin, so forder de
kinderen ynde sime siechte. Wigands dat sulues nicht yorboset en heddea
Arch. II, 17; went he des stichtes das. i, 258,100; Fort, yorboset, de-
wulschuldighe eghene man were ynde prayatus. De szo sere yorboszet rod
horde in dat ammet to Hulhorst ynde yul boszheit synt. Ndd. BecUd. f.
se wolden ene yorbosmen ynde yor- 40 25 ; hebben an N. eren vorbosten
tughen. das. II, 23 ; alze se dat wol- willen bewiset. Hirsch, Danaigs Hon-
den betughen ynde yorbosmen, wo delsgesch. S. 276. — Häufig refl. skh
se yan rechte scholden. das. II, 19; schlecht machen oder befiehmen, steh
we de rad yan Hamelen . . dot wit- vergehen. Du best yns, here, vakea
lic, dat we al de schelinge hebbet 45 lozet, AI hebbe wy yns myt zonden
gheureuenet (?) mit soghedaneme yn- yorbozet. Josefe V. d. 7 Tods. v. 6925;
derschede, dat de lüde, de se yor- de jenen^ de sik yorboset hadden
bosmeden, der scole we ynberen und yoryestet weren. Jlfapd. &^ C4f.
(1322). Sudend. i, nr. 368; quam 400, 2; missededeghe unrechte lade,
yor den rad Robbeke ynde andeghe- 60 de sik yorboset hebben. Brschw, Chr.
VORBOT 323 VOBBOTSAMEN
I, XOj 41^ wen gy wol weten, dat daner straffinge tho lidende weyerde
ik my ny vorboset (vergriffen) en and nene vorbote dhon wolde. &re»/]m.
hebbe an mynes heren lant. Fidic, Burspr, 107j 99; nnde don mogelke
II, 104. — ^. intr. sdUeeht toerden verböte vor salk grote overvaringe
oder sein, Werit, dat jenich man in 6 nnde missedaet (1442). Hans. Bec.
ener stad also vorbosede, dat he twe- JP, 8. 616.
dracht makede tnschen deme rade verboten (-boden, -büten), schw. v.
QBde der menfaeit eta (1398). Hans. verbüßen^ eine Strafe oder Entschä-
Bee. 4y 423. digung wofür eähien. We dat vor-
vtrlAty Fahrbaot. portorium, navis. 10 breke, de scolde dat verboten (1435).
BrevU. u. Diefenb. Scheidt^ v. Adel p. 131; vnde hadde
verbot, n. 1. Verbot. ££Fi;e jemant vasten willen, dat ik se (de sunde)
iegen desse vnse vorboth vorsatich wolde vorbot hebben. Emd. Mscr. nr.
gefunden werde, willen wy sunder 139, S. 10^; dat se de qwaden wort
gnade richten (1462). Faldis Staatsb. 16 • . verboten scholen mid erem liue
MagoM. 8^ 679; dat gy zeen myn nnde gude (1447). Dithm. ürhb. 8.
eUende an, dat ik moghe kernen 53; de stad scheide nycht bruken
vedder in de stat velich vt vnde in, der pryvilegien went also langhe, dat
wente ik myt myneme ghnde v6rboth se vorbotte unde vorbeterde, wat se
Iiebbe beth to jnwer bede (1406). 20 broken hadde. Lüb. Chr. 2, 21 ; nnde
LSb. Ork. F, nr. 186. bod en to, he wolde hebben, dat se
verb^ti n. 1. Berufung (eu einer vorboden unde betören scheiden den
Yersctmiung etc.). De olderman, wan hon unde de wald etc. das. 2, 236 ;
he to gader wise vorbot gedan heft den schaden v. Lüb. B. 342, Änm.
(1354). lAti. Urh. nr. 950; ein ol- 25 17; alle de yenen, de schaden dan
derman sali ock kein vorbot doen, hebben binnen vredes, de scholen
her hebbe dan vor ersten den older- dat wedder geven unde verhüten . .
hden vorwithcket, wat de sake sy, vermftgen en darto, dat he en den
vonun he vorbot doen will . • vnd schaden vorbSte etc. Pomm. Oeseh.
dierfpp eimans ein thohopekumst 80 D. 4. 48; weret ok, dat B. M. edder
nha rade der olderludebegeren werbe, sine eruen an desseme gude wes
aaU de olderman vorbot den, üha ge- beterden, dat schal vnde wil ik vor-
legenheit der sake de oldesthen ed- boten vnde wedderleggen. Malt/9. Urh.
der den ganssen hupen vorbaden la- 4, 88; de schal deme rade dat vor-
thenn (1539). Monum. Liv. 4, 272. 35 beteren mit teyn bremer marken unde
— 2. Erbietung, Bechtserbietung. dat deme sakewolden dat verboten na
he Tnse vndersaten myd deme hemel- besegheude erer vrunde van beident-
ken gherichte bouen aisulke borlike siden. Hanov. St. B. 353; verboten
▼orbode vurder nicht bezware. Wism. myd ener tunne bers. Meki. Jahrb.
Crk. V. 1439. 40 13, 352.
verbetbrSf, m. Schrift, in der ein vorbotgelt, n. Botengeld für das
Torbot ausgesprochen wird. Falcks vorboden (die Einberufung /nur Ver»
Staatsb, Mag. 8. 723 u. 679. samnUung). Wann einer unter uns
Vorbote, f. (9) Verbüßung, Buße. alhie das handwerck zusammenfor-
So beschaldigede he S. L. vorin für- 45 dem lassen will, der soll 16 seh.
sten, vnd hielt ock handelinge mit verbottgeld entrichten. Hamb. Z, JS.
em . . Averst he settede de verböte p. 197, 6.
80 koeh, dat id S. L. nicht tho dhonde vorbotsamen, schw. v. büßen, de
tcholdioh syn. Kanteow 203; weret vorbreicke syn recht vnd moste dat
hike, dat ock yemant, de syck 0o- 50 voerboithsamen, Old. Urh. v. 1672*
21*
VORBRAK 324 VORBREKINGE
TOrbrak, n. Bruch (eines Vertrages^ broken melk (Müeh, die nickt mehr
der Freundschaft ete.)^ Differenz, ünde fließen will). Wdf. Mscr, 60 f. 105A.
de achte scholen dat vorbrak, sehe- — bildl. zerbrechen^ vemiekten^ seiner
linge und ud willen jo scheden (1429). GültigJceit berauben^ eine Verbindlich-
Ostfr. Urkb. nr. 376. 5 hext verletzen. Werde ok desse bref
Torbrassen, schw. v. verprassen. nät ofifte van oldere de zeggele aff-
He bleff sunder wyff unde kinder, vellen eder de scrifit in sick vor-
Torbrassede vele etc. Abel 202; wo dusterde, dar mede zall desse breff
(wie) der verlorn son verbrasset und nicht vorbraken wesen, mSr he zall
yertert etc. Soest. Dan. 188; dan soll lo by syner yuUen macht bliven. OU.
wy dat betalen, dat se vorbrasset. ürk. v. 1480; ock so word deshalven
das. 130; disse verbrassede pape. das. dat godesdenst, dat su0 lange tome
201. (vgl. „ein versoffener Kerl.^ h. geiste . . geholden wart, vorbro-
Woeste: yerbasede.) ken, unde mennich gebeth Yorhindert
yopbpecht = vorborch. Sommighe 16 unde vorstort. Gott. ürk. ürk. IL
volen (fühlen, = sentiunt), dat he nr. 264; die Vresen vorbreken die
(Christus) van der vren syns doedes sone (Sühne) wedder. Brem. G. Q.
totten vren synre vorrisinghe int 89; dar mede meindehe den van HaUe
voerbrecht der hellen was. B. d. Byen ore brere vorbreken. Magd. Seh. Chr.
f. 24h, 20 362, 9; so heft he yns rouet laten
yorbreden, schw. v. verbreiten, er- . . vnde anderer vele vnnoghe ghe-
weitem. Dat ynwendige gesiebte wert dan, dar he yns sine breue mede
van der beschouwinge des ewigen heft vorbreken mit rechter vorsate
lechtes rerbreidet vnde so seer vtge- (1375). Lüb. ürk. 4, nr. 253 ; = vor-
recket, dat de seyle yerheuen wert 25 boren. Were dat wy desse sticke
bouen de werlt. Dial. Gr. 175 ; euer nicht ne beiden, so scholen desse twe
weme hebbe gy gespottet ynd weme slote van vns an de stede Lubeke,
hebbe gy iuwen munt vorbredet? Rozstock . . mit aller rechtichejt
(dilatastis os). Jes, 57, 4 (H.). ghentzelken yorbroken wesen (1368),
yorbreke, Vermeßenheit. konheit 80 Lüb. ürk. 3, nr. 662; sin recht, vh-
mit vorbreke, dat is sunde. Summa heit etc. vorbreken, d. h. durch eigne
Joh. f. 101^. S. vorbreken a. E. Schuld verlustig gehn, verwirken. Dat
yorbrekelik, adj. v. werden, sich syn recht were, dat he yorbroken
eine Übertretung zu Schulden kommen unde vorbored hadde. Kamer 112c;
laßen. So wie dar an yerbrekelik 85 darumme hadden see den tyns Vor-
wort . . die sali dar an breken ind broken. das. 236c. — Sefl. 1. etfi^fi
gelden 10 gülden. Z, d. Berg. G. V. Bruch (Verletzung) bekommen, wesik
9, 88. vorbraken efte Valien heft, de schall
Yorbreken, st. v. 1. abbrechen, zer- ersten ethen honnich, [darna] schaltu
brechen. Were eyn mynsche ghescho- 40 seden in olden bere betewort vnde
ten, dat ome de piil were vorbreken beuenellen. Goth. Arzneib. f. lläh^ 22.
eder ander dingk in deme lyue, nim — 2. sich vermeßen. Is id sunde,
holword vnde stot se vnde leyge dar dat eyn mensche also vormeten is
vp, so moyt dat vorbreken dingk vth vnde sik yorbrikt ein werk to doode,
varen. Wdf. Mscr. 23, 3 f. 16; de 45 dat bouen syne krafit is. &mma
harthige (Heinr. d. L.) vorbrack Joh. f. lOld.
Bardewick in den yaren 1099. Ler- yorbreking;6, f. Bruche VerleUrtmg.
beck § 37. — in medicin. Hinsicht: ane ienigerley vorbrekinge, hinder,
mynte contrita et posita super ma- argelist ynde al geuerde (1439). Z.
millas mulierum moUificat de ver- 60 d. Harz-V. 5, S49.
YOKBREYEN 325 YORBRÜDISCH
ffrkrerei, schw. v. 1. verbriefen^ len des raedes. Wigands Ärch. 3, 40 ;
he$. schriftlich gddben. Dhe thoerne binnen der tyt mach he (der junge
beheeld he wol veerthcynacht also Mann atvischen 18 u, 24 Jahren) sin
liaghe, wente dhe schelinge to enem gud nicht vorkopen noch yorsetten
e&de deghedinged, Yorbreved unde 6 ofte vorbringen, sunder dal sy der
Tolthoegen ward (1370). ürk. d. St. bysorger wille. Lüb. B. 297^ Anm.
Lineb. 11^ 8,42; Unde yorbreveden 24. — 2. verbringen, verschwenden.
dat siede to holdende. Karner 244c; na den 25 iaren schal he sin gud
vat ok desse . . schuldich weren, id entfangen ; weret ok sake, dat he
were vorbreued edder vnvorbreued, 10 dwasaftich werde, efte dat he sin gud
dat schallet de heren gutliken be- ouel vorbringen wolde, so etc. das.;
talen (1404). Sudend. 9, 8. 360, 17. etlike van den mannen des greuen
— 2. durch einen schriftlichen Befehl beroueden er (der h. Elisabeth) eres
voHaden. See seget die richter: gy godes also euer vorbringerschen, de
schepen, dat wieset; soe wiesen die i6 dat gud vorbrachte. Lüb. Passianal
achepen: gy sult sy verbrieuen und f. 273^. — 3. umbringen, bei 8eite
Terbaeden an den richter. Wigands schaffen^ vernichten. De twe vorbryn-
Af(h. 5, 29; aldus sal men eynen ghen herte vnde zynne, Yullicheit
Terbrieuen. das. 31. vnde vrowen mynne. Josef, V. d. 7
YMnugeü^ st. v. vorsetzen, nich- 20 Tods. 4590; men scholde de vrouwen,
tes en hadde, dat he sineme vrunde (die twe tweseken gebaren hatte) ute
mochte vorbringen (jsum Eßen). Kor- dem lande iagen unde de kinder uor-
iwf 190^; verbringen. Is dat ieman bringen. Dat magetin wart gegeuen
Toghene suluer uorebrtnghet (produ- to Preetze in dat kloster, und dat
eteft, ausgibt), vnde de muntmestere 26 knechteken wart euer de bort gewor-
dat kondeghet, dat dat ualsch si etc. pen unde vordrunken. Chr. d. nordelb.
Lib. JS. 311; vnde en islik brochte 8achs. p. 136; bes. die Frucht im
(vor Gericht) vor syne sake. Komer Mutterleibe (noch jetst von Kühen ge-
226d. sagt; die Kühe verbringen ihre Kälber,
UfhringM^ st. V. 1. wegbringen, so abortieren , sonst auch vorwerpen.)
osderswQ hinbringen (als wohin es ge- gheid ze mit toverige vmme edder
hört). (Se hebben) de hilgen reli- yorbringhet se ere eghene edder enes
qnien unde schone cleynod der ker- anderen vrucht to deme dode, so
ken Yorvoret unde vorbracht. Lüb. schal me dat wif van rechte her-
Ckr, 2, 422; do antwerden se eme, 35 nen. Lüb. B. 373, Anm. 4; darvan
dat gud were alrede ghedelet unde de gemeine spracke ginck, Se hadde
Torbracht, se en künden dat nicht yorbracht ere eigene kint. Soest.
weddergeyen. das. 2, 100; vgl. 2, 203; Dan. 192.
2, 313; off eyne spynnersche were, yorbringersche, f. Verschwenderin.
dey wulle gehalt hedde van eymande 40 Judas sede, dat se (Maria Magda-
▼m dem vorscr. ampte to spynnen, lene) ene vorbringersche were. Lüb.
off sey dey walle anderswar verbrechte Passiondl f. 147^.
. . sal men den twen . . to kennen yorbroderen, s. vorsusteren.
geoen dat weder in to fordern vnd vorbrokelik, adj. der etu)as ver-
sendeyrechtehanttobrengen. FoAne, 46 bricht. We yn yenigen puncten ver-
ßertm. 3, 237; dat nyemann na desen broeclick werde, sal gheuen etc. TFi-
daghe meer ennige businge of haeue- gands Ärch. III, 44.
»tede . . verkopen of verbrengen (ver- vorbrfldisch, adj. verdorben, ver-
peten, verschenken) sol an gheestelike hudelt, se (de sprake) is so lappisch
penonen, dat en sy myt gaeden wyl- 60 und so verbrüdisch, dat men schier
YORBÜOEN 82S YOBBÜTEK
nicht weety oft it welsch is oder makeden einen ewigen Torboni West-
düdisch. Lauremb. 4^ 369. phal, d, 101; in vorbunde io hofe
vorbngen, schto. v. vorbeugen^ hin- Bitten. Magd, Seh, Chr. 361^ 1; de
dem? were dat jenich schelinge op* menen stede yordrogen sick mytror-
stflnde • . de (die nächsten Städte) 5 bunde myt den forsten etc. Brem,
schollen darbi riden unvortoget und Q. Q, 106; alle desse stede, de in
de schelinge vorbuegen und berich- desser vorbände sin (Aenvorher geU:
ten, icht se konden etc. (138J2). in dessem y.) (138JS). Oott. Utk, I,
Lüneb, ürk, II, nr. 977; (Gott, ürk. nr. 303,
i, 303 hat: yorvoegen.) 10 yorbnsehen, aehw. v. heimlich hä
Yorbulderen, schw. v. durch Poltern Seite schaffen, heimlick daman vor-
(heftiges Beden) außer Faßung brin- huschet ynde ynderslagen. Grjfse,
gen^ einschücktem, perturbare seyis Wed, Speg, C. 5 ; weil die erfaringe
dictis, obruere yerbis. Kü. (jetzt: betuget, dat des andern dages (der
yerballern.) In syner predicate was 16 hochtidt) nicht weiniger als den yo-
he also sachmodich und yersatich, dat rigen werdt an yndt thogerichtet
he nummende yerbulderde. Freckenh, ynd doch yan jlen hochtidtgesten . .
Leg, 58; daer mede woerden alle gude dat weinigste genoten, sondern gar
mans yerbuldert, de ydt gerne gud jemmerlicken yorbnschet, vorracket
geseyn hedden. Münst, Chr, i, 267, 20 ynd ythgeschlepet werde etc. (1570).
— Myt eynem ruwen voestagel (Fuchs- Strais. Kleid, u, Hochz, Ordn. 8, 173
schwang) kan me neyn wapen yor- (vgl, das jetzige: buzen?)
bnlderen. Koker S. 369 v, 1999, Yorbuten = yorboten, tferbüßen.
yorbnlgen, schw. v, (?) in Zorn Oyerhore, dar eyn bute edder wedde
bringen? oder: zornig abweisen, ver- 26 ane yorschult hedde . . dat schal
achien ? Yorbulget ymant dat geist- men yorbuten na older wonheit. God.
like gerichte, di heft sestich schil- ^at. 91, 21, s. weiteres u, yorboteo.
linge tu gewedde. Fidic, 1, 79 ; wenne yerbuten, schw, v. vertauschen, weA-
man eynen man yor gerichte schul- sein, (gescreyen) wo dat nu manch
diget ynd man em to rechter ant- 80 en is up gestan ene bute, also dat
werde gebudet ynd en wil dat nicht etlike yorbuten was unde werknnde
yorantworden met rechte ynd yor- lakene etc. (1408), lAvl. ürk. nr.
bulget dat ynd wil sich nicht met 1777; yortmer so yorbbtet se gdd
rechte yntreden etc. das. 110. ymme ander gud (1350), Lab, Ürk.
YOrbunden, Part, yorbundene tit, 86 3, nr, 189; de graye dede na deme
was sonst gebundene dage heißt. To rade des werdes ynd vorbntede (mu-
du80en tiden schall men luden mit tayit) dat kleid, dat he an hadde.
den groten docken unde wo id in Westphal. 3, 93; und yorbutede dat
Yorbundenner tid nicht en is, darto bischopdom Magdeb. umme dat bi-
orgilen. Gott. ürk. II, nr. 351. 40 schopdom L. Magd. Seh. Chr. 262,
Yorbnnt, (Genuas wechselnd) Bund- 22 ; ende yerbutede syne provende
nis, Verbindung. Weret, dat se dat ymme ene kerspelkerke. B. d, Byen
Yorbund nicht af en deden. Lüb. Chr, f, 191c ; ock heffli men etlike yam
2, 109; de rad makede en Torbunt adel gefunden, de ere arme boren
myt etc. Brem. Q, Q. 125; in dat 46 ynde ynderdanen yegen hunde rnde
eyangelische vorbunt kamen. Hamb, winde Yorbfltet vnde yorwesselt heb-
Chr, 94; wart de yor bunt yormeldet ben. Bussow f. 42h; hadde Z. Tjff-
den ratmannen. Komer 2199^; aldus teyn grasze landes mit H. yorbwtet
makeden de Wende enen yorbund ynd daer an wedder yntfangen ach-
under sick iegen etc. das, 72c; se 60 teyn grasze landes. Cid. ürk. f. 1522;
VORBXrWEN 327 VOBDAOHT
vert hir lOgge in Oldenborg gefort lande vorbuwet worde in ynsem krighe,
TBd Tor wair aldar yerbutet, gift so scolde we vs nicht sonen, dat hus
kein toL Oid. Utk. v. 1565. — wr- en were by etc. . . weret ok, dat he
timkn^ als Beute. Mer dy schepe bestallet werde etc. (1345). Sudend.
dnt OYerlang (seU langer Zeit) vor* 5 i/, nr, 140; wurde we ok bestallet
batet nnd sint yor[kofifc] en deels etc. oder yorbuwet, so etc. das. nr..l54;
(1399). Bans. Reo. 4y 489. Vgl. buten. wolde se ok iemant bestallen, yor-
rerbawei, schta. v. 1. erbauen. £re büwen edder ouerteyn myt hertoghe
wedderpartie binnen der stat hadden etc. (1395). das. d, nr. 13 ; rortmer
nk damp yorseen, dat se itlike lo were dat yns ienyg man vorbüwen
pnune yorbuwet hadden unde to eder ouer then wulde etc. Old. ürk.
itride beret Lüb. Chr. 2, 306. — v. 1345.
2. verbauen^ durch Bauen verausgäben. Yordaeh, m. der Tag euvor. gew.
Item 15 mark synd yorbuwet an den adv. des yordages, Tags euvor. Kor^
molen. Brschw. Ohr. 1, 181, 13; sik lö ner 106h; JSl?c u. s. — u. den yor-
?., Mu triel an einem Bau verausgaben. dach. B. V. 477.
badde eyn mechtich stark slot ge- yordacht, (-decht. Ean/ib. Chr. 107)
Irnwet . . unde hadde sik dar ane adj. (Part, eu yordenken). 1. pass.
tere yorbuwet, dat he grot schuldich in Erinnerung^ erinnerlich. Se seden,
VIS. Komer 206^. — 3. durch Bauen 20 dat one witlik unde wol yordacht were
hemekOeüigm. To deme anderen Qic. (1487). Lüneb. UrTc. XV, 8.198;
Bude spreke we on to (verJdagen ufir welke worde yrame lüde apenbar
Me), dat se wedder unsen willen heb- horeden, ynde en noch wol yoredacht
ben ghebuwet enen tom up unse unde weren. Lüb. Z. B. 396; verdächtig,
uises stichtes eghent . . To der an- 25 suspectus. Klaghet men deme vo-
dem schulde spreke we schedeslude ghede umme duye . . wert der ienich
Tor eyn recht, dat de borghere mit upghehalden, de mit der scult be-
dem tome yorbuwet unde ghekren- sproken oder yordacht is. Qosl.Stat.
ket hebben unses bereu slot etc. 39, 24 ; efft eyn molre . . yordachte
(W7). Z, d. HarZ'V. 1870, 8.204; 80 frouwen brochte edder darmede be-
fttt. durcA einen (Festungs)bau ein- funden worde in den moUenhoue etc.
teUießen, bdagem. Unde yorbuwede Cod. Brdb. I, 15, 311 ; is he en yor-
de (stat) myt grayen unde starken dacht ynd ein beruchtet man etc.
blokhusen so mechtegen, dat dar ne- Big. St. B. p, 35 ; darum sal H.
■Wut yn edder uth konde komen. 85 kenne wracke dun ynserm hern . .
IM. Chr. 2, 361; ok let he yor- edder keinen, der darvmb yordacht
bawen unde bewaren alle hayenen is. Fidic. Dipl. Beitr. 4, 8. 102. —
vüde alle stede, dar me an laut ghan 2. activ. bedacht, y. sin, an eine 8ache
koode. das. 2, 121; darna yorbuwede denken, sie im Denken, in der Er-
he de stad myt starcken berchyre- 40 innerung haben. He was yordacht in
den. Kcmer 89d; unde yorbuwede der ee godes. Freckenh. Leg. 56; wen
dat (Lauenburg) myd euer yesten. hie wiste, dat wy des so clarliken
das. 136^; bnweden de yan Luueb. yordacht weren (so bestimmt wüßten),
^ slot to Wynsen, dar se mede also wy segeden, so ne scholde eme
▼orbawen wolden dat slot to Tzelle. 45 dar nicht ane schelen. Brem. G. Q.
iss. 214c; hirna quam die ercze- 133; dar nam ik by tho thuge N. N.
biflscap tho yeyde mit deme lande to . . unde bat se, dat se des yordacht
Wüsten . . ynde begunde sie to yor- weren, dat ik sodanne gelt dem
bavende myt eneme slote. Brem. G. proueste gheantwerd hebbe (1475).
Q. ^9; weret ok, dat he in einem 50 Lünd>. ürh XV, 8. 190; ock schall
VOBDACHT 328 VORDE VOBT
de brudigam dartho verdacht sin, husze Jeuer szunder gewer mede U
dat de armen nicht werden mit al- bryngen vordageth Tnde szynt nocb-
missen för de döhre tho vorgevende tans myth hoer geweer daer gect-
yergeten. Lunden. R. §35; dar mote men. Oid. U. v. 1533; sus leet mui
wi na sin up vordacht. 2Z. F. 1876; 5 vordagen alle borger . . dat ee des
se weiden up 8ine werve (Botschaft^ vridages morgens schulden up dem
Begehr) vordacht wesen (1441), Hans. rathuse erschienen. Hamb. Chr. 366.
Rec. IPy 8. 354 ; hir so weset ynne vordagen, schtc. v. vertagen^ wegen
vordachti dat gy etc. (1440). das. Alters die OüUigkeü verlieren, ver-
S. 269. 10 iaeren ende verdaeghen, extendi ultra
verdacht, f. 1. Bedacht. Wie N. N. annum et diem. KU. Nu spreket de
bekennen, dat wie . . mid guder vor- N., se sin vry vnde theed des an
dacht vnde mid rade vnser vrund eynen olden breff, de voriaret vnde
hebbet ghelaten vnde vorkoft etc. vordaghet is (1403). Sudend. 9, nr.
(1343). Sudend. Urkb. II, nr. 50. — 15 JSäO.
2. Verdenken, Argwöhn, vnde scal vordager, m. Vorlader, der Oeriehls-
ouck ouer al vnse slote . . ganse diener, der die Citatianen ausbringt.
macht hebben . . to betende vnde to Rüg. Landbr. e. 9.
gebedende ane alle vnse wedder- vordan, adv. weiter. Se reden
sprake, hinder vnde vordacht (1435). 20 vordan. Chr. d. nardelb. Sachs, p. 99.
Scheidt, v. Adel p. 130 ; we dat dede, 103; van Reinken wil wi it nu Uten
deme moghen de rad unde borghere bliven, unde vordan van Hinzen schri-
dat weren ane ienigerleye unser ver- ven. R. V. 1166; sei, Grimbart, sprak
dacht eder wedersprake (1367). Gott. R. vordan. das. 3931; eyn weynicb
Urh. J, nr. 345. 25 vordan. MandeviUes Reisen f. 29d.
vordachtnisse, s. vordechtnisse. vordanken, vorheriges Bedenken,
TOrdachticheit, f. Bedacht. Dat we VorbedatM. Dat wy met vordanckeo
mit guder vordachticheyt orlouet vnd met willen vnd met beradene
hebben etc. (1321). Sudend. I, nr. müde . . hebben gegeuen etc. Cod.
347; mit guder vordachticheit, mit 80 Brdb. I, 19, 30; ane bescheidenheit
vulbort (1334). das. nr. 563; mit^ vnde vordanken is veele vppe dat
vrieme wilkore unde mit rechter v. ende quaed etc. Wiechm. 1, 15.
(1325). das. nr. 408; bekennet, dat vordans, m. Vortana (Tans vorher,
we endrechtliken unde mid goder vor der Hocheeü ?). ze (die Verlobte)
vordachticheyt hebbet verkoft (1348). 35 en schal nyne sunderge koste myt
Gott. Urh. I, nr. 171. iuncfrowen unde ok nyne vordensse
vordachvarden, auf Termine vor- hebben. Ztschr. f. liib. Gesch. 2, 518.
laden. Wi belaven, de inwoners nicht — Vortans (an der Spitse der Tan-
buten Freeslant te vordachvaerden. spenden). Der konningh (Joh. v. Ley-
Ben. 438. 40 den) heft die konnigkin bei der hast
vordagelgelt, Citationsgebühr. Rüg. genommen und heft einen vordantz
Landbr. c. 21. geholden. Münst. Chr. 2, 135.
vordagen, schw. v. eu einem Tage vordftt, f. frühere That. Gi scho-
vorladen. Men schal en driddewerf len der vordät gedenken etc. Gerk
vordagen. R. V. 1258; . . heft vns 46 t;. M. 52, 36.
hyre bynnen Jeuer kundigen vnde vdrde, vdrt, m. . Fwrth^ vadum, ein
vordagen laten. Old. Urh. v. 1449; verde, dar me over geit. Voc Wr,
hefit he den adell vor dem husze es ist indes nicht stets ein Weg oder
Jeuer laten vordagen. Old, U. v. 1533; Steg über ein Wafier, sondern jeder
szynnen de gemenen lande vor dem 60 Paß^ Durchgang, Weg überhaupt, V9I»
YORDECHTENISSE 339 VORDECKE
SSnnb, s. v. Vnde reden oiier die catio, suspicio. Die/*. Beghunde he sine
Wezer dor den voort bouen Tedinge- ammen in yordechtnisse to hebbende.
hnaen. Brem. G. Q. 124; he yant Körner 164o; dat yolk, dat Be in
einen nien yorde ouer de Elyen. swarer yordechtnisse hadde. das. 1719^;
]bgd. Seh. Chr. 141, 6; unde be- 6 de yan beydentsiden in yorwyte eder
leden den Yord, dar de Denen jo dor yordechtnisse sint (1405). Lab. Urk.
iMsten. Kamer 117e; do sande de V, tir. 128; an desser tychte ynde
nd nt der stad denre to bewarende yordechtnisse. Korner llffli; min here
de Toerde nnde weghe, dar se in ge- scal an der yordechtenisse nicht bliuen
koDen weren. Lab, Chr. 2^ 30 ; unde 10 . . sweret, dat gy . . ynsculdich syn.
woUen weder ute dem lande dor Brem. (?. Q. 89 ; (von einer Urkunde)
eneo engen yort, genomet de Hamme, aller yordechtnisse ynd wandeis
do hadden de Detmarschen den yort anich befunden. DUhm. Urk. S. 156;
bestalt to beyden syden. deis. 2^ 4 ; woruan en upstnnt yordachtnisse des
dar Tan (van der großen Flut) bleyen lö hertigen etc. Chr. 8d. 240, 3; dat
lange yele beke unde yorde in der al de ynwille ynd de yordachtnisse
sUet(Tad&perman8erunt). Iföii^^. OAr. is yrentliken yleghen etc. Sudend. 3^
l 101; it. 7^/s seh. dem holtyogede nr. 126.
de rorde in dem scipgrayen up to yordeehtich, adj. daran denkend^
IpsTende nnde de brugge daroyer to 20 eingedenk. Bat ek dat gherichte unde
makende. Z. f. Niedere. 1867, S. 186 ; de dingplichtighen, dat se des wol-
dat ok de genante here bischup brak den yordechtich sin, dat etc. (1424).
welüiken de lantwere ynde yorde to Z. f. Nieders. 1855, 8. 154.
J. to tween tiiden, ynde to ener tiid yordechtlieheity f. Verdächtigung^
de lantwere to H. . . ynde de yorde 26 Ärgwohn, fursten werden darben ayer-
Torhonwen ynde yorgrauen laten redet, dat se ere truwesten dener
bdde. OUL Urk. v. 1472; de yiefte yordechtlick holden . . welckes dan
Undbroke is, we ayer eines anderen miszgeloyen . . und b6se yordecht-
lant vaeret of sine yoerde upgrafft. licheit yororsaket etc. Protest. Gl.
0$tfr. L B. III, 92; yan deme forde 30 gu B. V. f. 80.
oike strate an etc. Old. Urk. v. 1538; yordechtlik, adj, 1. verdächtig. (Die
häufig in Urkk., wenn Grenzen be- Wahrsager) de kSnnen allen den, de
»(kneben werden. — „Eine Fischerep- se yordechtlick holden, ethwes son-
f^omdUung^ die bes. darin besteht^ den derlykes tho Sthende geuen (wat dat
Grund eines Waßers zu reinigen 'ti. 86 sy, mSgen se weten) ynde weme van
^ureh jBum Fischen vorzubereiten.^ den de mundt sch&met, effte he sepe
J^iger. . . beschulde wy de Gr. dat gefreten hadde, de schal syn de ge-
se be?isschen mit uns de twe verde, meldede deeff. Joaeh. Schröder^ Trost
ake M. unde den stert, den unse vor- ti. Fr. f. 52^ ; so dat derwegen wit-
Taren ok gemaket hebben to vis- 40 licken ynd yowitlicken vele Yordecht-
schende. Hamb. Z. R, p. 68; scho- licke, ock böse vnd yillichte meyne
I^& . . de yorde mede suveren hei- eyde mochten gescheen syn. Lüb. Z.
pen. dt», p. 71. — Auch (mit einge- B. 427. — 2. activ. ? alle de em tho
^Mienem d) = yore. He makede wedderen effte yordechtlick weren
einen watergangk so twe ySrde (quasi 46 gewesen (ihn in Verdacht gebracht
per duas aratiunculas). 1 B. d. Kon. hätten?), v. Hovd, Chr. 3.
^^t 32 (H.); (aratiuncula, yoire als yordeeke, n. Decke^ coyertiure.
^n pluch buwet. Dief.) borde (hclb) des greyen perdc dat
TerdeehtesiMe, -dachtnisse, f. Ver- verdecke up unde stak synen dagghen
^ödtigung^ Verdacht^ Argwohn^ suspi* 60 in des perdes buL Korrter 142^.
yOBDECEELSE 330 YORDEaENEN
I
TOrdeckelMf n. Verded^^ Überdach. in die solten zee. Brenn. O. Q. 76i
Eine nie beddestede mit einem vor- do sie ouer die Elue quemen, do
deckeis. Wism. Reehn. v. 1578. wurden sie vangen van eneme siechte,!
TordeckeDy st^w. v. 1. mü Decken de beten die van Cnimmendyke.j
(covertiaren) bdegen^ bedecken. De 6 Ynde die spreken, wy vordeghedin-
van Goslere kemen mit vordeckeden geden en (ihnen) enen eren eghenenl
rossen, de van Br. kemen alle mit man yore (schiUeten ihn gegen ihre
gronem Tordecket und gecleidet Jlfa^d. Ansprüche), das. 91; dat he de rech-l
Seh. Chr. 169^ 2; myt vordeckeden ticheyt des rikes vordegedingede unde
rossen unde perden. Körner 174^ u. 10 beschermede. Kcmer 64ä ; yordeghe-
h. — 2. bedecken^ verhütten. Do que- dinghede se myt deme swerde. das.
men de yalschen, quaden, verdecke- 116^; den loven der h. cristenheit
den cristen (die Christen zu sein si- vordedingen helpen. Liib. Dodend. v.
mtdierten) vorsammelt myt den hey- 633; alle zyne ondersaten, die syae
den. Körner 35c; do segheden se, wy 16 Heften machtich is ende die hy te
hadden vele vordekket wort an user verdadinghen heeft. CHd. ürk. v. 1607;
vor bedinge, de ichtes welken luden de Straten unde de zee to verdedi-
mysloven makeden; scheide men enes gen. Ben. 22.
vasten dinges ramen, so were des yerdegedissery m. Verlheidiger. De
nod, dat user en yor den anderen 20 domheren hadden ok eren vordeghe-
sik erdekkede etc. (1394). Hans. Rec. dingher in deme hoye. Kamer 226^.
4^ 199; in yordeckeden (versteckten^ (vordegedinges-) vordedingeskere»
hinterlistigen) worden. Vorr. au B. m. Schutz- u. Schirmherr, vnde dst
V. IL u. Ol Ij 23. syne f. g. vns weddernmme wolde
yordeckinge, f. Bedeckung. Wart 26 eyn vordedinshere (d. t. dedinges-
en groth dusternisse van der yor- here) syn in ynseme rechte vore gke-
deckinge der sunnen etc. Korner walt vnde ouerfall vore alsiweme dio
89\ vorbiddenne. (M. Urk. v. 1515.
yordegedingei f. Vertheidigung, yordegen? (Efft de sakewdd dst
Schutz^ Schutz, (hebben se) in vnse so recht vpdriuen wolde, so schal be
bescherminge ynde vordegedinge ge- dat vpdriuen mit enem godes rechte . .)
nomen (1412). IM. ürk. V, nr. 431; Offt he denne sine haut vorbernet
unde nemen se (die Stadt) in unse hadde edder sin gank vordeghe, so
beschirmysse unde vordegedingk. Z. schalme den (erschlagenen) man be-
f. Nieders. 1860, 153; Schutzgeld. 36 talen vor 200 m. DOhm. L. R 11
Des hebben de knokenhowers ghe- Art. 36, Zur Erklärung daselbst §89:
willekored: dat in oren husen de efft dar we dat hantiseren dregbeo
Juden quek moghen soyden unde slan schal, de schal id dreghen vp sin
sunder gave unde vordeghedinghe. vuUe mal . . feylet em an dem gange
das. 1876, S. 24. 40 edder an der haut so bliue he oed-
yordegedingen (-dedingen, -dadin- deruellich. Ist vielleicht vorlege (tm
gen), schw. v. 1. vor Gericht laden. vortigen) zu lesen = verzichte, (xuf-
Die herre sal ieneme vordegedingen, gebe, nicht bis zu Ende ausftVurt?
die ir (der Kinder) ansprake ver- Denn vordegen = verschweigen, da$
loyet hevet. Lehnr. Art.29. §5.-46 jetzt noch gebraucht unrd, aber merkr
2. vertheidigen (urspr. vor Gericht, würdigerweise uns in keinem mnd'
dann überh.) schützen , besMrmen. Schriftwerke bis jetzt begegnä ist, giU
Dat sie des conynges vryge strate, keinen Sinn.
die Wesere, scuUen vordeghedingen vordegenen, -degem, schw. v. (fj^-
YTj unde quyt van Bremen an wente 60 kürzt aus vorde[ge]diDgeD), verfhddir
'^
YORDEL S31 YORDEMODIGEN
gm. De Tordeghent iiiiBe vyende. lenwever vordelet to deme dode. Lab.
Signier 238^ ; Daramb hebbe irie ei- Chr. 1, 298 ; men scholde se vor-
oen hereo, dem dat stift befolen i6, deilet hebben na der wonheit des
de 10 plichtig Ynß yndt dat land tho westvalischen lantfredes als erlös,
Tordegen. Länisd, Stiftsf. 152; 162, 6 rechtlos etc. Magä. Seh. Chr. 310,
46; 205^ 12. 15; unde sach deme vordelden myn-
Terdel = vorder. De schorpie sehen na. Korner 208o.
(Seorpiam) is in deme yordelen dele Yordelgen, -del(l)igeB, -dolgeOt
gboidlil ghenoch, auer in dem starte schto. -v. vertilgen. We dar wat af-
hei 86 den anghele, dar de vorgift- 10 delghet, dat dar gheschreven is in
uBse inne is. Uecles. f. 167^. der hilghen schrift, den yoidelghe
Terdftl, n. Vartheü. He wolde en god yte dem boke des lenendes.
grot Tordel don ( VortheUe gewähren). Ecdes. f. 110^ ; Eains gesiechte wart
Somer 94^; men se letent ximme ere yerdelget. Bsp. 3. 42, 3; de here
Tordeel, dat se etc. das. 96h; vordel 15 verdeligede alle ere (der Juden)
to ener groye geven etc. „in Berg- yyande. Dial. Oreg. 190; dine wun-
werAeHy das ist, eine wüstgelegene den, de alle de sunde der warlde
Grube wieder anfangen lauen su hei- vordeliget hebben. OOB. B. 153^ ;
/ai, «fKl sein Theü darsu geben, an- ock en sollen wy in den ampte nyn
statt eines der anderen, der sie zu ^ vrachtbar holt houwen noch vordeli-
lami aufgehört.'' IVisch 2, 367b. — gen laten. Cid. Urk. v. 1483; vor-
Spriekw.: De Yordel wil hebben, die dolghede he altomale. Komer 168^.
moet onck Tordel doen. Tunnic. nr. 1209^; geven en deel geld und rnmen
40i. nicht af (gehen nicht fort), so lange
verdMeB» schw. v. 1. vertheUen, 25 dat datsulvige alle yerdelliget und
trennen, scheiden. Und (moste de umbgebracht. Ben. 772.
Sissen) Yordelen in mennyghe land, yerdelginge, /*. Vertilgung, yerwu*
(bt se nicht to hope en bleyen. Kor^ stinge ynd verdelginge. Kantsow.
ner 26c ; Vordele dy nicht in allen yord&lhaftieh, adj. wrtheilhaft;
wind (non yentiles te in omnem ven- 80 auch: eigennütsig, auf eigenen Vor^
tom). Ecdes. f. 14d (Sir. 5, 11) ; ket- theü bedacht, yordehlhafftige l&de had-
tere, de dat Yolk oiuele ynderrichten den dat regiment (unter Heinr, 4.);
Tnde yordelen van der enicheyd der vol by den sulyen wat uthrichten
kristenheyd. das. 257k — 2. durch scholde, moste geldes genoog geyen.
Uriheässpruch aberkennen. Dem (Heer- 85 Benners Brem. Chr. (Br. WB. 1,439).
flüdUigen) yerdelt man sin ere unde Yordelich, -lik, adj. förderlich, hd-
un lenrecht, unde nicht sin lif. Bsp. fend. den (den Feind) schölle wy noch
J. 40; gut. Lehnr. Art. 14y §3; ge- husen edder houen noch nenerleye
were. das. Art. 53 ; gerichte. das. wysz hulplich weszen edder vordelich
U. § 5; al ansprake an enem gude. 40 (1399). Sudend. 9, nr. 20; Is dat de
das. 42, § 1; we sik ervegudes un- olders der maghet yordelic syn, dat
derwint oder ansprikt, na deme dat it is ghued, men et is edelre, dat se
eme yordelet is yor gherichte, dat wt moetwillen er seinen in den hone
is en yredebrake. Gosl. Stat. 26, 16; der reynicheit ontfanghe. B. v. d.
de senatores yordeleden (abjudica- 45 joncfr. f. 54^ ; dat he uns in alle
bant) Neroni dat rike. Eüce v. B, dem, dat unssen obseryancien mach
U8; alle bischope in dutschen lau- yordelich syn, wil behulpelich wesen
den . . yordeilden pawes Hildebrande (1494). Lyßmanns Nachr. v. Kloster
den stol. Magd. Seh. Chr. 101, 15. — Meding 8. 80.
3. verurtheUen. to Colne wart en wul* 50 yordemadigeiiy schw. v. sik y., sich
VOBDEMPEN 332 YORDENEN
demiUhigen^ sich bequemen, bydden der vogedye, scattinge ande allerleje
laten dorch eyr gesanten, datvyvns Yordene, welkerleye wis dat it sj
▼ollen verdemodygen tho enne in eyr (1336). OöU. Urk, i, nr. 138.
herb^rge tho komeo. Monum. Liv. Yordfinen, schw. v. 1. durch Dienä
4\ 98. 5 erwerben. Ion Yordenen. Litb. Dodend.
Yordempen (vordampen. Chr. d. 1380. 1389. 1391; Yordene ik aflat,
norddb. Sachs. 8. 100 B), schw. v. darvan krige ji juwe dele. R F.
1. intr. ersticken. Starf jaroerliken, 2687; dat hebbe ik al Yordent das.
wente in synem eghenen blude Yor- 1951; syn. mit: perschulden (s. vor-
dempede he. Karner 149^ ; etlik yU lo denst). Unde scolen se (de ioden) by
mank den dorne, Ynde do de dorne oren anderen medeborgeren by rechte
mede Yp wuBse, Yordempede dat laten na orer stad rechte ande eo
(aruit). Serm. evang. f. 31o ; (he hadde scholen weder os unde uae ammecht-
uf en geseget,) he hedde eyn Yor- lüde neynen unwyllen daran Yorschul-
dempet kalf geslacbtet. Gr. Weisth. 16 den unde Yordeynen (1348). Gott. ürk.
5, 80. — 2. trans. ersticken. Dat dack J, nr. 172. — 2. verdienen^ dwrck
Yallende Yordempede to dode C min* Gegendienste erwidern^ vergeUen^ die-
sehen. Chr. Sd. 194^ 19; der Yiende nend leisten. Vnde hie bat ock desse
beer Yordempen (suffocare). B. d. heren . . dat sie ene promouerdeo
Eicht. 5, 11 (H.) ; dar worden Ypge- 20 to eren heren . . dat wolde hie ?or-
richtet twe mäste Ynde in der böge denen die wile hie leuede. Brem. 6.
wart em en stol beret . . Ynde Y&r Q. 110; dat wille we ummer jeghen
warpen se vnder em Ynde Yordam- juk Yordenen. Brschw. Chr. 1, 351,
^peden em Ynde darna vorbranden se 29; dat wille we gherne tighen gik
em. Faicks Staatsb. Magaz. d, 362. 25 Yerdenen. das. 375^ 21 ; darumme so
— 3. zuwerfen (einen Graben etc.). bidde wi . . dat gi proven onse beste,
In de grouen schal numment steyn, dat wille wi gerne mit (bei) iu Tor-
holt etc. inwerpen, darvan se wed- denen (1387). Livl. ürk. nr. 1246;
der Yordempt mochte werden (1508). mochte gy Yor see bydden, dat er
Bützow. Buhest. 6^ 16, 30 dat ere mochte weddergheYen werden,
YOrden = Yorderen, förderen. (Eid Yordenen wy mit vlite jegen juwe
der Bathmannen) Dat wy des rikes leve alleweghe gerne (1469). Faicks
ere Yorden Ynde Yordsetten na Yser Staatsb. Mag. P, 459; Ynde bidden
moghelicheit etc. (Verordn. Eeinr. d. ze umme den vmmot, den ze tho vds
L. in) LÜb. B. p. 171 ; unde sch&t 85 hebbet, dat ze den Yaren laten, ynde
em des nicht, so mote wy eme rech- laten yus dat Yordenen (1356). Stüve,
tes steden unde behulpelik wezen, Beschr. d. Höchst. Osnabr. 1789^ S.
dat eme it syn Yan ju werde . . XF/; unddendanck, densieihmuDd
Mochte he avers mid leve Yan ju seinen kinderen nicht konden Tor-
eyt iychten (auf irgend e. Weise?) 40 denen, dass sie ihme nu genehten
Yorden (zu Wege bringen^ fTomoYere?)^ Hessen. Brem. G. Q. 160; de (to-
dat wolde wy myd juw Yordenen testere, TestamentsvoUstredcer) beb-
(1375). Lüneb. Urk. II, nr. 861. bet des willen . . dat se willetuode
YordendSl = Yerdendel, Viertel. schollen Yse selegerede Ynde vsege-
we mynner heffb wenne Yordendel 45 sette Yordenen Ynde Ynllenbringen
eyner hoYen etc. (1384). Waikenr. (1325). Wigands Arch. 4, 393; mü
ürk. nr. 984. pers. Olj. fem. einen Gegendienst lei-
Yordene, Abgabe? zu leistender sten (zum Schutze), so scheide de
Dienst ? (vgl. Yordenen. 2.) unde rat dussen suIyou 0. unde syne kyn-
Yryet se (de hoYe) Yon allen densten 50 dere Yordenen unde Yordedinghen ftize
VORDENEN 333 VORDENST
ore medeborgher, wnr one des nod radmanne unde de ene do bewaren
were (1411). Memor, 8chening,p, 302. scholden, de wurden des (über sein
▼trieieH, sehw^ v. verdehnen^ per- Entspringen) sere yan der menheit
Haudien. (Dat pert) dat sick yor- yer dacht, das. 140; unde we en schul-
denet heft, dem schal man de drup- 6 len noch en willen se nummermer
äderen slaen ynd schal dat perdt darumme verdencken, anspreken noch
twjBchen den beynen smeren myt bedeghedingen ienighe wis (1379).
smere. Wdf, Mser. 60, f. 181ä. Gott. Urk. J, nr. 292; dar he sere
TerdeikeH, unr. v. 1. intr, im Ge- umme verdacht wart van anderen
iäektnis, erinnerlich sein. Also dede lo vorsten. Magd. Seh. Chr. 329, 19;
he eme sine haut. Do sprach her Joh., vnde de schaffere schölen vastelauent
dat wi ons des verdenken leten (1360). mit holden, vnde deme man idt nicht
Btms. Rec. 3, 17; we en vordencket verdenken (verübeln^ Übel nehmen)
TDs nener radschop (Geratschaft) mer, wil, de schal sin auer föfftig jaren.
de se vns ghelenet hebben, wen ey- 15 Meld. Jahrbb. 10, 72. — 3. refl. mit
ner snycken (1396). Sudend. 8, S. Gen. sich einer Sache erinnern. Dar
155, 14; alse den borgheren wol vor- bibodeden wi de olden ratman unde
denket, dat etc. (1406). LÜb. Urk. vrageden em, wat em hir witlic van
F, 8. 184 ; ik hope, dat es ju woil wäre. Dar spraken se, se ne ver-
Twdenke, wo etc. (1405). Livl. Urk. 20 dochten sie des nicht. Wi scededen,
nr. 1677; alse juwe wol vordenken na den dat de ratman spraken, dat
mach, wo gi etc. (1401). das. 1697; se sie des nicht vordachten etc.
Clawes secht, eme vordenke wol, de (1331). Brem. Stat. 175; des beghere
borghere etc. (1447). Dithm. Urk. ik jü to wetene, dat ik my nene wys
S, 54. — ^. trans. bedenken, wante 26 vordenke, dat ik gi genighe orfieide
mnen (den Wiedertäufern) en is nicht hebbe ghedan (1391), Lüb. Urk. 4,
tho gloeven; sie holden sick so hil- nr. 581; ok so vordenken sek de be^
ligh, als si willen. Dair hebben die derven heren unde lüde des wol, wat
andere siede ein verdencken up (mö- men etc. (1371). Sudend. 4^ nr. 154;
Sfen bedenken). Münst. Chr. 2, 140; so antwerde wt, dat wi vns der deghe-
iRi Partie, vordacht sin uppe, s. o. dinge nicht en vordencken also, alse
— in Verdacht haben^ beargwöhnen^ de heren scriuet etc. (1404). das. 9,
SUes denken twi, übel gedenken, ver- nr. 260; de groten orloghe . . der
crgen^ übd nehmen, suspicari. Voc. wy vns enkede vordechten. Urem. G.
ßigdh. Van deme, de den anderen 86 Q. 55 ; dar van schal de vaget enen
vofdeoket. Gift en deme anderen Schilling hebben van den gennen,
schult, dat he eines ouele gedach[t] dem de frede gewracht werdt, sick
oder dat [he] eme ouele ghesproken des tho uordenckende (1498). BUl-
hebbe. Liib. R. 344; die rad vor- werder R. S 38.
dachte ene darmede. Brem. G. Q. 89 ; 40 Tordenkhk, adj. wobei man Ver-
vente see ene sere yordachten myd dacht hat^ verdächtig^ bedenklich, ko-
deme koninghe. Karner 24?c; bevor- met dy sodane breff (Urkunde)^ so
dachte ene daran, das. 114ä ; bidde lesz en mit vly te . • efifte dar neyne
^ jawe werdicheit^ dat gi uns dar buckstaue yorniet synt in vordenck-
aieht an (daß keine Boten gesandt 45 liken steden. Ssp. 11^ 42. Gl.
Mi) verdenken (es nicht übel aus- yerdSnst, n. Verdienst, umme vor-
^^9^)y wente de tid was to kort denstes willen al diner hilligen. Lub.
(MO). Livl. Urk. nr, 1839 ; riddere, Dodend. 834 ; vul dogeden unde ver-
de se sere daran vordachten (in Ver- denstes. Körner 62c ; Schtdd. dat unse
ioAt hatten). Lüb. Chr. 1, 164; de 60 copman in velicheyd sunder syn vor-
VORDENSTEN 3S4 VORDER (VODDER)
denst uns allen tho hone in den steen 358; in der yorderen hant en bl
(Gefängnis) glieztLtwsiTd(1379). Hans. swert unde in der luchteren ei
ürk, 2^ jp. 222 w. 386 ; darby wy kertzen. Kofyier 1?^; de ene to dyn
sulken swaren schaden hebben ge- yodder hant, de andere to dya
leden sunder schult unde vordenst 5 luchteren hant. Old. Evang. B. f. 101^
(1441). das. IP^ S. 350. « dat schal nicht weten dine lach
Tordensten, schw. v. Dienste von hant, wat dine vorderhant deit. Mit
einer Sache leisten. Ock wil wi erge- ö, 3 (H.); nicht tho der vorder
nanten Q. myt vnsen eruen dit gud hant noch tho der luchteren. 5 Mi
vordensten, eft se dar denst äff 10 2, 27 (H.); bescherme my god
eschende weren. Cod. Brdb.I^ 2,226; vorderhant. 0GB. A. 52; dat )
Tordeghedingen, vorbiddün, vordin- Adam rekede sine vorderen haj
sten vnde vorplichten. das. 17, 368. das. 23; schilt en Sasse en ord^
TOrdSnte, f. Verdienst. De dwa- unde tut he's an sine vorderen hu
linge (Irrthum), dat men de vordente 15 (d. h. auf seine Rechte im Zweika?»pi
der reynicheit vnde der echtscap ghe- he mut etc. Ssp. II, 12, 8; tor v
liken wolde, was eyns also starc ghe- deren hant. Gl. jbu R. F. i, 12 ;
worden etc. B. v, d. joncfr. f. 18^; van Bremen hedden na en (den K\
de meghedelicheit heuet grote ver- nern) tor Yorderen hant (rechts) ^
dente vnde ere voer gode. das. f. 21. 20 seten. Brem. G. Q. 120; vnde bei
vorder, m. Fordernis, Vortheü. Des (begraven) by sinen vedderen, dt^n
schölle wi mit al den vsen en vorder erczebiscupe tor vorderen hant. d\
vnd nen hinder wesen (1343). Su- 135; vnder den yorderen « . lucht
dend. 2^ nr. 47; ok spreke we to ren arm. Komer 21^; dem wysea
den satesluden, dat se myd rade, myd 26 sin lere en ghulden span in sil^'
daad vnd mit yordere behelpich synd vorderen arme. Ecdes. f. 1418L ; \'
dem proueste etc. (1397). Sudend. 8, en erve up dem suUe behalden w
S. 28, 20; wy N. N. unbeded den dat he ghekoft heft, de scal den v«
wisen mannen, radman to Honovere, deren yut up den solle aetten. G
unsen vorder unde unsen denest 30 Stat. 25, 32; danckbarheyt sy
(1338). ürk. d. St. Hanov. nr. 204; vor de wunden dynes vorderen vot
umme sundergen vruntschap, gunste, vor de wunden dynes luchteren vo*
vorder unde willen, den uns de rad Brem. GB. (nr. 26) 94; sin vord
van Bremen hadde ghedan (1448). vot is barmherticheit, vnde siu lt:<
Cassel, Urk. 265; we in erfliken gude 35 tere yot is rechticheit. Serm. e?"^
sittet up lifftucht, yan der lifftucht f. 83c; trauen, de ute dynem lu-
sali he Stades denst doen; we dar teren oge vleten . . vnde vte dyv«
vorder ane hevet, de do dar van etc. vorderen oge. das. 83d ; Petrus h
Fahne, Dortm. 3, p. 44. eme af syn vordere ore. Brem. k^i
vorder (vedder), (u7/ Comp, im yor, ^geb. 172; eyn rydder nam eyn ^:
weiter nach vom; 1. von Körperthei- unde Stack dy, leve here, in d/
len: recht, alts. forthora, furthora vorderen syden. Bretn, GB, (nr. .
(dextra); vorder vel recht, dexter. 84; laet my sitten by dy to d}:
Voc. Engelh. (Der Ausdruck vielleicht vorderen halue. Serm, evang. f. >
zuerst von der Hand ausgegangen; 45 — 2. zeitlich: früher. De vordt:
die reckte Hand ist ja im Gebrauche kinder (Ggs. de lateren kinder). (r
voran vor der linken.) Weme to gode Stat. 33, 31 ; in vorderen jaren. M .
unde to vrede leve si, de ghan to Seh. Chr. 4, 20; betughet en *
der vorderen hant, de anderen ghan sake vor gherichte . . unde w<»r
to der luchteren hant. Lüb. Chr. 1, 60 des seder not, dat men de s&ke t ^
VOEDEB 3S5 VORDEREN
(mederum) tüghen scolde iinde de toenn. Also vorder also ed godes
TOffderen tugbe af ghegan weren. wilie si (1325). Wigands Ärch. /F,
God. SM. 96^ 16; desse vorderen 293; na unse stat rechte mochten
rede sint geweset umme den man, de dat twene man uth dem bleke led-
..de89e,dehirnavolgen,deetc«i2icÄfo^. 5 digen, so vorder se dat ok bewisen
Zeifir. c. 15^ § 1. Daher de verde« konden. JBruns^ Beitr. e, d. d. Eedd.
len, die Vorfahren. Do unse vorderen p. 188 ; dar eyn sin vorstolen gud
W to lande quemen. Ssp. Ulf 42^ vunde in eynes unses borgers hove
3, — 3. modal, in vorderen (toeite- . . unde jenne, deme dat vorstolen
nn) schaden komen. Leibn. 3, 234; 10 were, wolde sek dar gerne to teyn,
lüde bidde enes rechtes, eft ik dar so vorder alse he dar by komen
uame der were desto vorder (weiter konde. das. p. 194 ; dat mochten se
oi, entfertUer) si (Var. ferrer). JRiehtst. don ane broke, alzo forder dat se etc.
hknr. e. 29, § 3; dar umme n^ is Brschw. ürk, 1, 137, 118; wenne he
lime herren die lenesgewere desto 15 ein vulkomen bischop is, so en holde
vemere (Var. vorder) nicht Lehnr. wi om dar nicht in, so vordere he
Aft. 38, § 2. uns breve geve lik also sine vorvaren
Ttrier^ ado. 1. roMmlich: weiter, gedan hebben. Magd. 8ch. Chr. 316,
Greve D. wedderstund om, dat se 26. — Änm. Van dem Campar. vor-
nicht vorder togen. Ätagd, Seh. Chr. 20 der wird noch wieder ein Comparativ
M, 15 ; uppe dat du desto vorder gebildet. Nicht vorderer schaltu gan.
sogest werpen dat asz. Korner 50^; Hiob 38^ 11 (H.), — Superl. vorderst.
nide sande sie erliken vurder weghes Alse wy vorderst künden. Hans. Reo.
wedder to hns. Brem. O. Q. 109; die 4, 271.
lyenden hoawen alto seer ouer den 25 vorderen , schw. v. 1. vorwärts
SDOor, vorder den die vorredere mit schaffen, im guten ivie im bösen Sinne.
en Tordregen weren. das. 115, — > Dat ik (Laban) di (Jakob) vorderde
^. teiUieh. vorder (früher), do ik mit vrouden, mit sänge, mit bungen.
noch was ein klene kumpän etc. B. 1 Mos. 31, 27 (H.) (Luth. : geleitet) ;
y. 1984 (= vordes ?) ; unde denken 80 de capellan vorlep de wedem vnde
dar nene wrake vorder (weiter, künf- let se leddich stan, dat nemant wüste,
tig) nmme to donde. Korner 13H: wen men to den kranken vorderen
Tele prelaten achten de wuUe van eren scolde. Hamb. Chr. 54; vnd sint . •
sehapken gemeine ; wo se vorder an de olden radesheren, so touom weren
tele, an live varen, achten se kleine. 35 entsettet, wedderum in den radt ge-
Iii6.Dodeiul.^^;hedde eyn unser bor- fordert, das, 64; swelik man is bor-
ghere ?an unser stad kemeren meer gere iar unde dach, den ne mach
gheldes ghebord vorder (länger) dan nein man vorderen (verjagen, vertrei-
to ener tiid den wy meenden etc. ben), Leibn. 3, 446, 34, — 2. för-
Iknov. St. B. 422; vnd willen wy 40 dem, befordern, forthdfen^unter stützen,
den Turs. steden dan vorder vnd mer promovere. He wart gevordert (pro-
bttUndes doyn etc. Mark, Urk. v. motus est) to deme keiserrike. Chr.
U48, — 3. modal. Vorder (weiter) d. nordelb, S. p. 56; vnse heren tho
^ wet ick neuen trost uppe desse vorderen vnde nichtes to hinderen
tyd etc. Körner 75b; yan deme wil 45 (1343). Sudend. II, nr. 48; de wart
ik vorder scriuen in deme jare etc. hemeliken vorderet (unterstützt) van
du. 53^; men he en kroch nene walt den van der columpne (den Cdonnas),
Torder myt deme keysersnamen men dat he quam mit volke wapent to
Tan Vrankryken. das. 41^; bes. in der Avyone. Lüb. Chr. 1^ 182; he quam
^nbindung: so vorder (also), insofern^ 60 ant leste an des keysers hof myt vor-
VORDEREN 336 VORDERLIK
dernden breven (EmpfeKlungsbriefen)^ en so sere vorwundet, dat he ror ghei
de he beholden (erhalten) hadde van richte nicht komen ne mach sin rechl
heren unde forsten, das. 2^ 8; se to Yorderende (= to yuI vorderende)
wolden de brodere vorderen in allen Gosl. StaJt. 33j 11 ; dat recht mac^
wech. Körner 178^ ; de dinge, de tot 5 malk dar vtdregen laten vnde vori
der werltliker ere vorderen, de wer- deren (1397). Sudend. 8, 5. J211, 1S\
den leeflike nntfanghen. Horol. 12S^ ; — Refl, sich beeilen, vorder di ! (fei
ik (der Bischof) wil tom ersten myn stina). 1 Sam. 20^ 38 (H.); do for]
gerichte so vorderen, dat dar ein derde sik gene unde qaam to Heli etcj
ander an denke. Theoph. i, 316; de lo Mered.B. d. Kon. 8; en islik de vor
here is de sulffte, de dat arbeit der derde sik wech to körnende, das. 175
richtigen vort vordert. Chr. Sd. 368^ vorderer^ m. Förderer. Darto wa^
23; überh. schaffen, herbeibringen, sin vedder ein vorderere. LOb. Ckr\
machen, (ein graw laken armen lu- i, 247; dat Schele Glawes ere (d^^
dhen to geuende) 0o der laken by 15 Feinde) hulper vnde vorderer darthcj
dersulven broderschop von anderen was (1373), LOb. Urk, 4j 8. 206.
fromen ludhen mehr gemaketh unde vorder(li)aftieh, adj. förderlich, pai
f urdereth syn (1525), Läneb. Urk, X F, wes unde keiser weren uorderhafticli
S, 259. — 3. vor-forderen. Vorderet alle eines (Bischofs Älberis) willen]
man ine vor gerichte unde ne kumt 20 Chr. d. nordelb. Sachs, p. 34.
sin herre nicht vore etc. Ssp, 3, 32, vorderich == vorderlik, ßrderlich\
9; de jungeste meister schall alle- Willen vnd scholen sze dar tho bei
Wege de handtwercksbade sin, und hulplich vnde stedes forderich aynj
unsz, so vaken wy thosamen sin wil- Cod. Brdb. /, 16, 275; in allewegk^
leu, forderen. Hamb. Z, R. p. 37, 5. 25 forderich tho sinde. das^ 295.
— 4. im Jurist. Sinne : forderen, For- vorderinge, -ange, f. 1. Förderum
derung^ Klage erheben. Verdobelet ein promocio. 1 Voc, W. — 2. Forderung]
knecht sines heren gut, die here Jene, die sie (Habe) verlegen (ter]
mach it wedder vorderen mit rechte ; liehen) oder versat hevet, die ne
verdobelet he aver sines selves gut, 30 mach dar neue vorderunge up heb-
de herre mach dar nicht up vorde- ben ane uppe den, deme he sie leicb
ren. Ssp, 3, 6, 1 u. 2; svelk man oder versatte. S^. 11^ 60, 1; wi
vor gerichte vorderet sogedane sake, willekoren, dat se ere iosprake ganiz i
dar he ene gewere umme geloven liken vnde sunder vurder vorderingej
mut, . . unde kumt dar na en ander 35 daranc to donde, scholen senden etc.
unde vorderet he die selven sake etc. (1447). Dithm. ürk. S. 34; nochnei-
Lovet en man ene gewere, dar he nerley tolegginge, vorderunge, hulpe
herwede oder erve vorderet, oder noch rat den. Malte, ürk, 3, 135;
vrowen, die rade vorderet etc. das. vorderinge dön, von einem GeseUen:
2, 15; we schult vorderen wel uppe 40 die Aufnahme in die Zunfl begehren.
de doden haut. Brschw. ürk. 1, 125, Hamb. Z. B. p. 37, 4 (vgl. das.: dat
293; De deme anderen einen banen handtwerck 3 mal begroten und an*
afsleit, wil dat de ghunne, deme de forderung dhon).
schade sehen is, vorderen vor deme vorderlik, adj, forderlich, behulp*
richte etc. Lüb. B.p. 586; des ghinc 46 lik wesen unde vorderlik in alle
de here van der Lippe (de gogreve) synen noden. Komer 177^^; onde
vte dem gherichte, vnde heft dar willen unsem rade to den vorbeno-
seder vele ghewelde vmme ghevor- meden schulden gunstegh unde trawe-
deret (Klage wegen Vergewaltigung lyken v6rderlyk wesen jeghen alles-
erhoben). Wiganäs Arch. 2, 19; wert 00 wene (1377). Lün^. Urk. II, nr. 890.
YOBDERMISSE 337 VORDERYINGE
ftrtoikMi f. t IMkmiSf Bei- in dyner eghenen sele vorderft. das.
ttand, Hälfe, bat ere hulpe onde 158^.
Tordernisse. Komer JSJSSd ; yan vor- yordenren, st. v. sfu Gründe gehn^
deruisse wegen unser procuratores umkommen^ perire. Des lopendes (van
edder ok van siner eghenen beweginge 5 dem Laufen) manich yordarf. lAib.
wegen. Leäm. 3^ 245; und lovede C%r. i, 192; unde bat gode, dat he
allen yorsten yordemisse unde gaye. mi an Ütliken goderen nicht late yor-
Magd. Seh. Chr. 74, 14 ; se wolden om deryen. Lüb. Dodend. v. 880; nnm-
des loyeo» dat he icht der stad mit mermer des deres knoke yorderft.
Tordernisse (absichüid^) schaden en 10 JR. V. 4972; do wart de yesper vor-
mochte. das. 252^ 21 ; in der Grruß- dorven van twier papen homode (sie
farwui mu Anfange van Schreiben : fochten nemlich in der Kirche). Kar-
Magnus hertoghe to Br. den wisen ner 72^; in desser tyd vordarff in
mannen, deme rade der stad to Go- der mersch der Elae van der water-
tingen use vordernisse, heyl unde al 15 vlut vele dusent Volkes, das. 104^;
gad (1345). Gatt. Urk. /, nr. 158. vortmer vordarf en kogge etc. (1342).
~ 2. Forderung, also dat we . . Lüb. Urk. IP^ nr. 758. Auch trans.
neynerleyge ansprake noch yorder- ("= dem flg. yorderven). De ander
nisse scolen hebben hir vmme vppe döt heft mannigen vordorven. LOb.
de ersamen vorsten etc. (1342). Su- 20 Dodend. v. 11 ; wan de sele mit dot-
iend. 11, nr. 4. liken sunden wert vordorven. das.
verdArren, schw. v. dürr^ trocken v. 17.
werden. Dat groyende krut dat wert yorderven, s<Aw. v. machen^ daß
Terderret» er id kumpt to siner ry- jem. oder etwas verdirbt^ eu Grunde
picbeit Mersd. B. d. Kon. 217. 26 gckt^ »u Grunde richten. He verderfte
verderste, adj. u. adv. Superl. eu sine viende. Eike v. Bepg. 533 ; Karl
Tor. Wen he predekede . • mank 30 vorderfte vele Sassen. Magd, Seh.
dusent Tolkes, so vornam ene de Chr. 33, 22; also he user staddore
Tiirde[r]8te (entfernteste) also wol als mechtich was . . unde us eweliken
denegheste. Lüb. Chr. i, 105; de so vorderft wolde hebben (^i^ri^. Sudenä.
vordersten vote (des Bären). B. V. JF, nr. 99; nu moste he sik sonen,
633; de vorderste an der lenunge, oder he were anders yorderft (1365).
der erste VasaU^ im Ggs. des After- Lüb. Urk. IV ^ nr. 98; de ammete
nunflen. Lehnr. Art. 71j § 21. — werdet darmede sere yorderuet. das.
Moyies bewarde de seven dochtere, 35 S. 357 ; he is der yengnitze (durch Ge-
90 he yorderst mochte. Hanav. Mscr. fangenschaft) vorderft (1372). Lüneb.
/, W, 8. 288^; so we yorderst m6- Urk. 11^ nr. 723; se werden yorderft.
ghen (1371). Land). Urk. II, nr. 686; B. d. Bicht. 5, 16 (H.) ; verschlechtern,
abe wy vorderste können (^IdZi^. das. abnutsen. Si quis opidanus • . dete-
«r. 711; so we aller yordeMst kon- 40 rioraverit, quod dicitur vordorven,
den unde mochten. Brschw. Öhr. 440, vel amiserit equos etc. (1336). Wi-
Ahm. 4; beschirmen wedder alle ane- gands Ard^. II, 345; verlöre he perde,
vechtere, so her vorderste kunne vnde de eme der Stades viande afwunnen,
möge. Lehnr. S. 368, 2. de eme af gesteken efte af geschoten
Terderf, -dwf, -derft, n. Verderben. 46 worden yan vnsen vianden, efte de
Dat schal em sin ein ewich vor- he janders kennelike yerderuede . .
darf. B. V. 918; gi hebben vf^en de zal eme de stad betalen (1408).
grote moie gehat nmme min vor- Fahne, Dortm. Urk. II, nr. 508.
derf. das. 2680; he besorghede dat yordervingOy f. Verwüstung. In
vordarf der stad. Komer 168^ ; unde 60 der vordervynge (des Landes) weren
MItitliitilwJL Waitttbnch. y. 22
VOBDEBITLIK S88 V0RDIN6EIC
86 in deme lande bekümmert etc. dämmen. Vmme de Ebnemywe dna^
Komer J811\> ; weren yele stolter stede ket den suluen (Schiedemämnem)^ dal
na to Tordervinghe (UtUergange) ko- me ir kenne, icht dat wes schade sj,
men. das. älTh; VerstMechterung^ Ab* dat me de Elmenowe Yordiket, dat
nutaung. Qui in campo per captivi- 5 me des willen make, den dat an-
tatem vel per deteriorationem, que rorende sy (1402). Sudend. 9, nr.
ynlgariter vordervinge dicitur, vel 167; beschuldighe we se, dat se w(^
amissionem equornm dampna aliqua delken . . yppe de Elmenoftw ghs-
. • inciderit, ille habebit emendam. toghen sind . . vnd hebbet de vor*
Wigands Arch. II 345. 10 dyket (1404). das. nr. 260.
Yorderflik, adj. Verderben bringend. Yardin|;(e)9 (eu dingen) m. Vertrof.
desseTorderflikebosheitfarn^^O^^d; De Yerding (pactum) onde frede ii|
auch pass. au Gründe geruhtet^ ver- etc. Ben. 17S ; dede meyster ys, de
darben^ baufäUig. y. werden, perire. mach eynn arbeyt Yordinghenn Tund
Ps. 9, 4 (H.) ; (dat gasthus) als dat 15 we0 de meyster also vordinget, schalli
sere vorkomen nnde Yorderflik ghe- he denn ludenn gnth mal^no vnod
wurden was, etc. (1480). Gassd. Brem. dem Yordinghe genoch doenn etc.
^, 498 ; V. maken, perdere. vuer ge- Lab. Z. R. 462. = dingetaL si per
schoten hebn en N. und dat Yorderff- exactiones, que yordinghe dicontiir,
lieh gemaket vnd Yorbrant. Lacambi. 20 pecuniam aliquam acquisierint etc.
4. nr. 188. (1283). Hans. Urk. II, 8. 128.
Yorderweges , adv. (fürder des Yordin^^en, sd^w. v. (jeM st.) dmA
Weges), weiter, unde gebot over al Vertrag festsetzen, bestimmen, depao-
den hof mit Reinken vorder weges tare. Voc. Engdh. It 49 Vt pt me-
(=z weg) to gän. R. V. 2773; alle 26 ster H. B. vor den brotschame to
deren mosten eme volgen vorder- buwende, de ome verdinget was ^i5(^/
weges. das. überschr. 1, 34 ; he sande Z. f. Niedere. 1871, S. 143 ; Holofemes
se erliken vorderweges wedder na sede to einer schar: Het dat volk
hus. Brem. G. Q. 109. hir alzo schone wyff, Dat schal meo-
YordeveU) schw. v. refl. sich su so gen joden kosten zin lyff ; De vroa-
einem Diebe machen, Dieb werden. wen wille wy alle vordingen (i. «.
Mannych vorstelt syk vnde vordeuet, uns bei der Unterwerfung durch etnes
De wol bleue vrome, eyn bedderue Vertrag ausliefern laßen, uns »attf*
man, Wan he de worpele lete stan. bedingen^,) Vnde myt vns to lande
Josef, V. d. 7 Tods. 2462; (vgl. do- s6 bringen. Josef, V. d. 7 Tods. v. 6906.
belspyl . . maket manghen man to — Bes, 1, (gerichtlich) ein Eigenthm
deue, de wol mochte bliuen eyn vrom zeitweilig oder für immer einem as-
man. das. 2470). dem vertragsmäßig iiberlaßen dwrck
Yordig(e), Gedeihen, Heil. Dat is Verkauf, Verpfändung, Verpachtung,
beide vordig unde vorderf. Sündenf 40 Vermietung etc. So wor en man ver-
3596. dinghet ofte verkoft ofte to wedde-
Yordi^^en, st. v. gedeihen, erwachsen. scate set widerweghene sin erve eneo
dewyle desze handell olth vnnd vor manne, ofte se twidrachtich thar
VII edder XXVIII jar Yordegen umme werdhen, so we dhan dhen
(1531). Wism. Zeugeb. f. 27; über- 45 ersten kop edher dhen ersten wedde-
hinauswachsen. Übertreffen? dat des scat tughen mach, dhe scal dhen kop
alle manne vorwunderde . . unde vor- edher dhen weddescat beholdenCi^^/
deoh alle sine Yorvaren (im Amte Brem. Stat. 105; Big. St. R p- 63;
nemlich). Komer 193c. sve ok dem anderen sin gut vordin-
YOrdiken, schw. v. Mudeichen, ein- 60 get (Vor. vorborget) unde lovet it
VORDINGEN 339 VORDOK
ine np to latene vor sineme herren vordingetalen, schw. v. dingetal
etc. fi^. /, 9^ 2; also iuwe borgher nehmen^ brandschateen. De furste kla-
den tej^eden yerdinghed (verpachten) get, wo wi . . se (de lande) geherded
hefft, und de genne, de den teghe- yndebrandyndeyordingetalet,al8odat
den dinghed (gepachtet) hadde etc. 6 se eme sine rechte to tiden nicht geuen
BasMW. ä. jR. 405 ; se (de buremester, konden (1447). Dithm, ürhb. p, 56.
i t. buwmester) schallen ok de wa- yordinginge. Geterum si domini
gen tor atad behnff sulven (dorch see, cum ciuitatibus inimicorum. terras
persöfdidi^ eder dorch eynen anderen) intrauerint et ibi per exactiones, que
vjnnen ande vordingen (^mta^^^ umme 10 yordin ginge dicitur, . . pecunia fuerit
redeliklon. d^.^75; eine Äbfindungs- conquisita etc. (1283). Lüb. ürk. I,
titmme für eitoas bedingen. Wan men 402.
dyt yorgeschreven (geraede) yordyn- yordingnisse, f. die durch Vertrag
gen let . . so behoert syk dyt yoer festgesetzte Loskaufssumme. Unde
to betaelen. Cod. trad. Westf. 1, 192; 15 schynnede dat (stedeken) myd vor-
dyt upgetekende gadt (Nachlaß e. dingnisse. Körner 222^; vortmer alle
Hörigen) sleet men ersten by syck yordingnisse de scal wesen half ynde
sehen over, dat men wette, wat dat half (1342). Lüb. Urk. IP^ nr. 734 ;
maeken wyU, unde men besehet se vgl. Hahn, ürk. 2^ 23.
(die Erben) np enen dach . . dat se 20 yordob(b)elen, schw. v. im Würfd-
komen und vordyngen dat gudt. Mer spiel verlieren, überh. verspielen. Ver-
wao se beyde yorstorven synt, de döbelet en knecht sines heren gut
dat er?e . . annemet, vordynget dat . . die here mach it wol weder vor-
hele gadt; mer is erer eyn verstor- deren mit rechte. Bsp. 3^ 6^ l; unde
Ten^ 80 dele wy dat gudt etc. das. 1, 25 we vordobelde mer wen he by sek
193; eine Stadi^ Dorf etc. yordingen hedde an redem gelde etc. Uanov.
\eißi: durch eine vertragsmäßig eu St. B. 322; vordobelet ok erer en
aUende Geldsumme eine Stadt etc. wat oder vorghift he wat, den sca-
nm Plünderung loskaufen. Das vor- den ne dorven se ok nicht liden.
dingen geschieht sowd von Seiten des 30 Gosl. Stat. 10, 30; alse dicke ein
Siegers als durch den Besiegten, vor- vnser borghere wedder eynen anderen
dinghede dat lant vor 16000 lub. vordobbelet edder vorweddet boven V
mark. Kamer 221^; darna toghen se seh. also mannich punt schal he ge-
Tor Herverde unde vordyngheden dat ven. Brschtc. ürhb. p. 121 ;^ weret
vor 13 dusent ghulden. LiU). Chr. 2, 35 sake, dat jemant zine cledere yor-
108; to Tz. hebbet se enen hof ghe- dobelede, de schal geuen (als Strafe)
brant vnde rouet vnde den anderen ene tunne beres. Monum. Liv. 4, 320.
Tordinghet (1344). Sudend. II, nr. vordoden, schw. v. ertödten. Ik byn
SO; were ok, dat we wat vordinge- ein old crank man ynde myn lycham
den, dat scolde vser beyder wesen 40 is alrede vordodet. Seel. Tr. 155; de
vnde scolden dat like delen etc. ("id^^/ doetsunde vordodet in deme myn-
ias. 11^ nr. 311; claghe, dat he mort- sehen de delaffticheit disser hillighen
brant hadde ande oc lade vordinget meinschop. N. Bus 2^ 19.
hadde laten (1344). Brem. Stat. 244 ; vordodinge, f Ertödtung ; bUdl. :
se hebben geroyet und gebrent, wat 45 vordodinge und vordilginge aller breve
nicht vordingen kande. fen.^Pi ; daher und gerechticheit (1520). Z. f. S. H.
ÄerÄ. laskaufen. Gude werk, wultu L. Gesch. 11, 174.
de sele vordingen, Dine gaue mostu vördök, m. Vortuch; Schurzfell.
(nmjüngskn Gericht) mede bringen. H. Reimenschnider is mit synem vor-
<Wf y* ä. 7 Tods. V. 3394. 50 docke stolt. Soest. Dan. 182.
22»
VORDOMELIK 340 VORDON
vordomelik, adj. verdammungswert. Verschwender. Weret ok sake, d&4
YO yeer als de sunde nicht yerdome- ere man bosziick geraden Tnd eyij
lick en synt. Dial. Greg. 259; dat vordomer vnd dorchlaet were. Ndi\
sacrament entfangen in beiderlei ge- BecUsh. f. 71. Dcum das Fem. vor^
stalt were vordomelik. Hamb. Chr. 5 domersche. ene vrouwe, de nichl
488; an den vordomptliken stad vnplichtichlicken leuet vnde nichj
(Stand) wil ick nicht meer. Komer eyne yngeradene vordomersche is^
^^a. Da£fu adv. vordomeliken. dat das. f. 15K
erbar keyserdom (Garoli Magni), dat vordomiii^e, f. t Ferdammung\
mit so manniges hilgen merteleres lo damnatio. — 2. Verwüstung. Dessin
dode vordomeliken bes wäret was. Aleff regerde dat stiebte yn der verj
Korner 29^. doeminge III iaer (et sie in hacdej
Yordomen, schw. v. atts. dömian, solacione ecclesie Monast. gubema^
döman. 1. verdammen, verurtheüen. vit). Mänst. Chr. i, 133; ward dd
To deme dode Yordomen. Zbrneri 75b; 15 gtad Halle Yorwustet myth twyerlcj^
dat se de sake ghewunnen hadden vordomynghe; dat greselike Yure etq
unde wo ere wedderpartye vordomet Komer 217^.
weren. das, 226^^; dar ward do Yor- Yorddn, unreg. v. 1. vertheüen. Vnd
domet unde Yorbannen de erredom de andern ratsheren yerdeiden Yniet
der kettere. das. 25^; Magd. Seh. Chr. 20 sick de andern pelegrime in ere ga^
183, 1; und meinde de yan Halle to leyen. Kanteow 146. — 2. austhm
Yordomen und in des koninges achte isur Miete, verheuern. Dar en man
to bringen, das. 366, 4; dar wart sin schep vordoit (Var. vorhuret)
Simonie Yerdomet und Yerlovet. das. luden Yude etc. Liib. 22. 314; vnse
' I
96, 9 ; de sik hir sines states be- 25 amet heuet yerdaen Job. ynses amp-
romet, wo mannich sine sele darmede tes hus teyn iair lanck, des sali hej
Yordomet. Lüb. Dodend. v. 1640; des idder jar dar van geuen II jochem-
(durch Adams Sünde) sint wy nu daler (1548). FcAne, Dortm. 3, 2U;
allerdinge yordomet. Sündenf. 36. — Ynde de ghewnnene man scal deme
2. der Verdammung Preis geben, ver- 30 schipheren sine reyse yöI don, vnde
nickten, vordomen ycI Yorteren, con- yor sine misdat, dat he sik twen
sumere. Voc. Engelh. Und als he heren Yordan (im Lüb. R. p. -ioO:
nycht mer en hadde yn (ihnen) koest Yormedet) heft, so scal et licghen
und solde to gevene, und dat he syn an dem schipheren, wedder he em
landt de mer Yordomede, so gaff he 35 wot gheuen wil eder nicht Yan sineme
etc. Münst. Chr, 1, 133; ende, honre, lone (1350). Lüb. Urk. 3, nr. W;
gose, der hebbe ik (sagt der Fuchs) acker yordon unde Yorhfiren (1508)
yordomet ane mate. Gerh. v. M. 101, Bützow. Ruhest. 6, 15; überh. tur
135; vnd wat mit lyst vnd gewaldt Benutzung aus- oder weggAen. Dat
yan geistliken gflderen gerapet und 40 selve goddeshus van Goslere hevet
geschrapet wert, dat wart van den ock yeftehalve hove . . bestadet vnde
eruen entweder vorsISmet vnd y5r- vordan tv liue der wedewen hern
domet. Crryse, L. B. Fr. 5. Janes etc. (1290). Z. des Harz- 7. 5,
Yordomenisse, f. Verdammung, bi 477. — 3, verthun, aufbrauchen, ver-
der ewigen yordomenisse. Korner 75d; 45 gehren. Vnde ynse vanghene hebbet
aldus so saket deme mynschen syne bynnen dissen tyden grot yordan rnde
vordomenissze van sinen egbenen yori&r%i (1372). Sudend. IV, nr. 301;
homodighen willen. Sp. d. Dogede wes gy dar auer vordSt, dat wil 7k
f. 46h, wedder gheuen. Lüb. Urh. von 1409.
YOrdomer, m. der etwas verthut, 60 — sik v., sich selbst das Leben nA-
VORDOBPEREN 341 VORDRACH(T)
«ai. Of een man ainneloes weer, de recht vnde armode nicht, schal men
dch selves machte yerdoen, dat aal- vruchten. Laiendodr. f. 151c.
men den negeste vrenden to kennen yordraeh(t), (Oentis wechselnd).
geren, datse den mensche soe bewa- 1. Vertrag. Desser vordracht wurden
ren, dat he niemant schade dede noch 5 sie alle eens. Brem. G. Q, 97; wo
sick selves Terdoe. Richih. 277^ § 15. sick alle desse vordracht heffit van
▼•riorperen, schw. v. sik v., ein des vorbundes wegene. das. 107; den
doiper werden, dorperheit (ontucht, breff der vordracht sweren to hol-
vaDsedicheit Teuth.) begehen^ sich roh dende. Lüb. Chr. 2, 257; se vorun-
«. mwmsiamdig benehmen. Weret also, 10 werdeden dat vordracht der vrunt-
i^i di% Tton^ (eines testierenden Man- schop. 2 Maccdb. 13, 25 (H,); do
US) sie Tordorperde ofte vordorperet makeden se einen vordracht Bothos
hedde bi eres mannes leuende, vnde Chr, e. J. 1187; wowol vnse erste
^ deme rade wiüec were, so steyt vordracht stundt vp 900 m. (1496).
dit an dem manae, wat he ere (im 15 FaJcks Siaaisb. Mag. 8, 315; men
Ttskanent) gheuen wille. Big, St. B. plecht to singende dessen sang : Nicht
p. 85; Lab. B. p. 489; Hamb, B. so gud wen gud vordrach, des men
120, 16. nicht gebetert werden mach. Laien-
Ttrierreo, schw* v. verdorren, vor- doär. 15To (Seh. 184). — 2. das Ver-
dofren gelik der nmmegeslagenen blo- ao tragen, Hingehenlaßen, Gedtdd. (Sue-
men« Lüb. Dodend. v. 1594. ton :) we wol spreyken wel, de schal
verAtmweil, schw. v. verdauen, se sek wol vore bedenken; dat is dem
(jange dnven) sint gut to vordouwen. wisen echelik (eigentlich, eigen), dat
£. Y. 3591 ; na dren daghen wakede se alle tid mit vordracht (vordacht ?)
de broder wedder up, do he den 25 spreyken. Ecdes. f. 172^; welck bro-
(slap-) draok vordowet hadde. Lüb. der (in dem Kaland) wervet umme
C&r. 2, 50. — Intrans. weke eygher mer brodere boven den tall, de schal
. . vordouwen rynghe (schnell). B. d. it beteren mit tween guden tunnen
Arst. f. 105. beers sunder verdracht^'oAne daß man
verieveiif schw. v. betäuben. Sine ^0 die Strafe nachlaßen kann, ohne Gnade),
(äes Sünders) oren sint om so vor- . . he schal dat (Geld) uthgeven to
doYsi, dat he der warheyd nicht dem negesten kalande sunder ver-
boiren kan. Ecdes. f. 146c; Namelos drach (1334). Westphal. 3, 560; se
schlug den resen Myt der coluen vp scuUen vorbracken hebben sunder
sin hovet So dat de rese wart vor- S6 alle vordracht unde gunst. das. 570.
dooet Harteb. 255f^; de papen wur- vordrach(t) hebben i»t^66n.C^(;c.^ oder
den jo halstarriger und vermetener. van, eines Dinges überhoben sein, ver-
Danunme hoef de gemene ere psalme meiden. Arbeit der lüde is menniger-
de papen tho verdowen etc. Lüb. leie, van der sik de lüde upholdet an
Beform. p. 28; vnde hebben gelueth 40 deme leuende vnde dat men van
(neläuiet) sunder underlät, vp datze nottroft des leuendes nicht mach vor-
• . de Inede vordouen mochten etc. drach hebben. Summa Joh. f. 16^;
^Hjjp. to (Hdersum f. 6. Pylatus sach, dat he des neyn vor-
▼•rdavekeSy schw. v. verdauten, dracht hebben künde, he muste ene
Aiickn einsetzen, wile de behrdreger 45 richten. Bavenst. f. 97c ; dar wy vse
• . ock de sehetonnen vordoueket etc. ewighe vorderf mede wereden, dar vs
(Ordn. d. in Tagdohn Arbeitenden. vse veddere to brochte, des wy doch
^^ J.) gheme vord räch hedden g]iehAt( 1375).
Terdraelieii, f. Geduld. Vordracheyt Lüb. ürk. 4, nr. 254 ; de bischop de
ii doged . . We vordraghen kan vn- 50 wighede one (Heinr. L), dat entfenck
VORDRACHTBREF 342 VORDRAOEN
he otmodichliken, wente he hadde ertragen. De quaden geiste, de he
des gerne vordrach gehat. Bothos beneven eme swarlike vordroch. IHoi,
Chr. f. 51; were, dat my des nicht Greg. 245; de hilligen manshebben
wederyore bynnen desser tyd, so verdregen nnde verwonnen de läge
moste ek dat klaghen, wor ik dat 6 des vyandes. das. 20^ ; se en moch-
mocbte, des ek doch leuer vordrach ten nicht desse not yordragen. JS. F.
hedde (1396). Sudend. 8, nr. 101; 1641; alsus woldesta dorch got nouwe
dat he des gherne vordrach bedde, ein wort vordregen. Der Tod g. Stu-
icht he des ane ghewalt vmmeghang dent Lab. Dodend. v. 957. — S.ver-
hebben konde (1396). das. 8, S.. 175 ^ lo tragen^ versöhnen. He yerdroch dat
11; merke nu een iewelic wys mensche, capittel unde stad Monster der ge-
dat he harde dwaes were, de ere (der fenckniss (in Betreff der G.) mit
Passion) nutticheit stedelike over- broder Job. y. Aken, den de Stadt
dachte unde van er verdrach wolde gefangen hadde. Münst. CSir. 1^345;
hebben. Horol, 134^; mach ik des 15 dat wart yordregen (concordatnm est),
nicht hebben yerdrach? R. V.4428. Chr. Sd. 284^ 5; de weddeheren de
— yordrach wesen = yordragen we- yerdreghen de schomaker vnde de
sen, überhohen sein. Se sochten rouwe- glasenmaker in ynmschapen alsehir
stede, dar se yordrach wesen moch- na geschreyen steit. Lab. Z. B. 213;
ten alsodaner yorvolginge. Chr. d. 20 gew. refl. einen Vertrag schließen, eins
norddb. 8. 41; (wor syk dat also werden. Vnde yerdroghen sikheme-
boren mach) Des wolden de olden liken, dat etc. Brem. G. Q. 83; Si-
nicht wesen yordrach, An kindere bet yerdrooch sik mit den hovetlingen
telen ere hopene lach. Josef, V. d. 7 ener groten schattinge (über eine SA.).
Tods. V. 5752. 25 das. 145 ; dar wart sik des yerdra-
yordrachtbref, n». VertragsurJcunde. gen, dat men etc. Magd. S{h. Chr.
Wer et ok, dat in yortiden jennige 374 j 3; künden de yere (vier) nk
yordrachtbreue gegeuen weren twi- des nicht yerdregen, so scolden se
sehen etc. Brschw. UrJeb. 1, 229, 38. sik des yordreghen an enen ouermaii,
yordragen, -dregen, st. v. 1. weg- so de dat 70 scheden scal (1402). Sii-
tragen, war de hof nicht betunet is, dend. 9, nr. 145. Auch nicht nfl., eis
dar werd de yrucht des hoyes yor- intrans., in demselben Sinne. Des yer-
draghen (diripietur). Ecdes. f. 209^ drooch de rad mit dem kopmanne
(Sir. 36, 27) ; bei Seite, in eine falsche enes mogheUken scotes. Brem. G. Q.
Richtung tragen. He hadde enen 35 105 ; wes (worüber) se dar vordregfaet
sone, den yordroch sin ross (trug ynde wat men dar lonet, dat schal
falsch, vom rechten Wege ab), dat he men stede holden. Wigands Äreh. II,
euer reth enen sone ener wedewe. 10; konde men aner dar rechtes nicht
Lüb.Passionalf.80^; ofte eyn schuwe yordreghen, so etc. das. 11^ 27; tu
perd, dar eyner yp sete . . ynd yor- 40 sinen (Gottes) worden heuet mjne
druge en ane synen dank . . ynd zele yordraghen. 0GB. C. 41. — 4. ver-
tredde eynen mynschen tu dode etc. tragen, einem etwas hingthen laßen,
Fidic. 1, 160; bildl. verschieben, ver- nwchsehen, übersehen, verschonen, fm-
zögern, proferre. Vnd de marggrafe machen. Mit Dat. d. P. Eyn iowe-
handelde ock so (es ist von e. Ver- 45 lick yangende creature dat yordrecht
gleich die Rede), wowol he sick sehr sinem gheslechte, yihgenamen de
flitich darby togede (zeigte), dat id sperber, de yordrecht sinen gelyken
em leuer was, dat de sake nicht yer- nicht. De 7 Dodsunde f. 20^; uBde
dragen wurt, men yerdragen. Kantzow hedde eme in dem burte (Bukurt,
f. 206. — 2. bis ans Ende tragen, 60 Turnier) gherne dan welke smaheit
TORDRAGEN 343 ' VOBDBEOER
D0 grere eme Tordroch des enen sprake. das. 11^ 21; se beden en,
dighes; des anderon daghes etc. dat he en verdroge der ansprake.
. dr. J, HO; Got de en hefft Leibn. 3^ 180; settet dy dyn bichti-
Bicht Tordreghen syneme eynighen ger to vele eder vnredelike böte, de
hnen sone, sunder etc. F. h. Hieron. 5 da nicht macht Yolbringen, so bydde
Le. 64; die Person oder Sache im on, dat he dys yordrege edder wan-
Accus, were dat ock also, dat he dele. JEngeth. 6%r. f. 417b; wannere
velken yordreghen (Var. beschonen) dat men nicht buwet, so wille wi si
wolde dorch vmntschop efte dorch von disser kost und von anderen
kae. Lub. R. 606; hyr umme YOr- 10 alleme arbeit verdragen (1267). lAvl,
drech de wanderwerke. Römer 77c ; Urk. nr. 405; in der erne schalle
dar Tmme wrake ouer se Tel, Dat se wy ere (der Klöster) wagene hove-
godes weder Yorsloch, De de gyricheit denstes verdragen (ihre Wagen mit
Tordrodi, Wol vefbeyn handert in Hofdienst verspanen (1392), Liintb.
«Der Stande. Josef, F. d. 7 Tods. v. 15 IJrh. XV, S. 146. — Bei gleiehlauten'
7091; mit Angabe der Sache (womit dem Dativ u. Accus. UMt natürlich
nun verschont^ im Oenet. oder van, die Canstruäion unentschieden. Weret
9ier auch im Accus.; die Person dabei auer, dat wi en vppe de greuen van
im Dat. oder Accus, ynde (Christus) der Heye mid eren nicht en mochten
bad synen vader, dat he em der pyne ^ behulpe wesen . . so scolden ts desse
Tordroge. Baoenst. 93c; eme der ede yorbenomeden yorsten yan Laneb.
Terdragen. Bichtst. Lehnr. c. 29, § 9; vppe se holpe yerdreghen (d. h. uns
Doch io ap dat lateste nam he de im Kampfe gegen sie neutral sein
bede (dat he en des — die Huldigung laßen) (1349). Sudend. II, nr. 301 ;
— vordroghe) gutliken to sik nnde 26 yppe dene scolde he my halpe yor-
Tordroch eme de haldinghe. Lub. Chr. draghen (1364). das. nr. 470; be-
i, 234; de ridder beschermen dat lachendes se di (Christum) nicht yor-
gemeyne gai, daramme yordrecht drugen (verschonten dich nicht mit
men em ock gemeiner gaae (^iSKettern^. Verlachen). Parad. 97b. 9; dat ick
S$p. U, 26 Ol. ; des geloaedes vor- 80 dyn ammet enen yuweliken solde be-
dnge wi en ynd gheaen dat gentz- uelen to oefenen syn lyt ynde dy yer-
leken qwil Cod. Brdb. /, 21, 268; draghen dynen denst. Ld)en d. h.
it licht in deme rade, dat men se Frana. f. 20. — Part, yordragen sin,
(die SU einer Heise aufgeforderten überhoben sein. He yrachtede, dat et
Balkwiänner) der reise yordreghe. 85 em to swar solde sien to doen ynde
Lib. R 272; dat weten se salyen haddes gherne verdragen gheweset.
vol, dat he se anghemakes ande vor- das. f. 4; ok werden entschaldighet
denes nicht en wolde verdraghen der heren boden vnde loper, off se
bebben (1376). Sudend. V, nr. 86; des nicht vordreghen sin, se mögen
n^e (dar Angeklagte) hopet, de go- 40 lopen an den hillighen daghen. Summa
greae scole en der anklaghe ledigh Joh. f 17.
Uten vnde vordreghen van eghen- virdregen, st. v. vortragen, auf-
schap wegene. Dar wart vp ghedelet weisen, vnde is, dat er ienech rechte
Tor en recht : mochte he betnghen mate heaet vnde de nicht vnl yore
de TOFBcreoenen stacke . . men scolde 45 ne dreghet (dem Käufer vorbringt),
^e van rechte vordreghen [der] an- dat sclud he betören mit eneme hal-
dage. Wigands Arch. II, 18; vnde aen punde. Lüb. B. 311.
hat dar enes ordels vmme, wer (ob) verdreger, m. der etwas hingehen
oeD dat yan rechte van er nemen läßt, na^ksichtig ist. De vordreger
nochte vnde verdref^n se der an- 60 is beter den eyn stalboldich man, de
VORDREGINGE 344 VOBDBETER
vordraghen nicht en kan, Laiendoetr. yn dede, de ghenck he leaer der.
f, 152^, Leben d. h. lims. 6^; syn Yordret,
yerdreginge, f. Vereinigung. Ouer- dat eme de Lnbeschen deden. Kamer
eynegunge vnd yordregynge. Man. 159^; unde erkanden, dat mne bor-
Liv. 4y 230; eyndracht vnd yordre- 5 gere vele vordreites hadden nmme
gunge, das. 231. de molen, so dat den luden nngat*
vordreneen, st. v. bedrängen, uppe liken schach np den molen. Magd.
dat de nicht beswert edder vordrun- Seh. Chr. 376^ S; dit dede B. äne
gen, sunder vorheget werden. Oött. alle Tordrdt, sehr gem^ R. V. 1609;
Urh. 11^ nr. 357. 10 dat ik wif unde kmdere su8 lete in
Yordrenken, sehw. v. 1. tränken. anxte unde in Yordrete. das. 1346;
Yordrenke mek mid dem drancke toch dar wedder mede snnder alle
diner hilligen upstandinge. 0GB. B. Yordreth (ungehindert) in Holland.
112; ik mane dek der vroude, dar Kamer 92f^; unde wunnen de stad
du dine leyen moder mede Yordren- i6 sunder grote were unde Yordret. das.
ckedest unde so sere Yordrunken 114^ ; dede ok deme gantzen lichanune
werst yan froude. das. 128; ik byn neu yordret (Schaden), das. 184c ; dar
ok eyn sake der leye unde der so- wart na grot erlege unde Yordreth
ticheyt, dar du (Christus) ane Yor- af in deme konnynckryke. das. 37^;
drenket werest, also sere dat etc. 20 do dat YOrdreth (e. Aufstand der
das. — 2. trunken machen, alle dat Bürger gegen den Bath) Yornam bi-
Yordrenken (inebriare) mach (soU der schpp etc. das. 240b ; ymme Yordret
Nasiräer mMen). 4 Mos. 6^ 2; 1 Sam. ynde twydracht, dat se hebben ge-
2, 15 (H.). — 3. ertränken. Dat wa- hat etc. (Hd. Urk.v. 1418; rode were^
ter Yordranckte Ycle lüde. Bothos 25 dat sik dar we an toghe Ynde wolde de
Chr. s. J. 1187; ock so Yordrenckede ersten dar af dryyen mit weide ynde
it yele komes uppe deme yelde. Kor- mit yordrete, in den weldener ynde
ner 88ä; myt dotslage, yordrenkende in den yordreter hebbet de rad 3
unde Yorbemende. das. 43e; do sloth punt brokes. Lab. Z. JB. JX2.
dat mer tohope ynde Yordrenkede al so YOrdreten, st. v. verdrießen^ atte-
dat Yolk (Pharaos). ErU. d. Hohenl. diari, fastidiari. Voe. Engdh. Myner
f. 75b; sik sulyen. B. V. 770. — sele Yordrut mynes leyens. Br. d.
Intrans. (= yordrinken) ertrinken. Eus. 41^ ; myner seile Yordreytet my-
A. 1412 was hoge floet . . ynde dar nes leyens. das. 54; er Yerdmtlenk
vordrenkeden yele minschen unde ye. 35 to regiren. (%r. d. narddb. S.p.ll2;
Hanib. Chr. 245. des yordret dem cardinal. L^bn. 3,
YordrepentUky adj. vortrefflich^ aus- 212; dut yordrot dem marggreve.
gezeichnet. In broderlyker leue dedich, das. 3^ 322; dat Yordroth der men-
ynd inn allem guden Yordrepentlyck. heit. Lab. Ohr. 1, 174; war ymme
Bost. Bedtb. f. 3S^; in guden wer- 40 heuet dy nicht yerdrotten ene to ne-
ken YÖrdrepelick. das. 409^. mene? Br. d. Eus. 54; wi mögen
YOrdrSt, n. Verdruß^ aber nicht Koß nicht yordroten sin« B. V. 1561; gode
die subj. Empfindung (Ärger) beßdch- to denen dat was di yordroten gans
nend^ sondern audi cbf. Sache, Hand- sere. Lüb. Dodend. v. 265; gader
lung, die Verdruß erregt, Noth, Ein- 45 werke leten se sik nicht Yordreten.
demis, bes. Streit (vgl. Unwillen, anxt). das. 869.
Se yrouwede syk, dat yan er geno- yordreter, m. der Verdruß, Näh,
men was dat yordret der ynyrucht- Streit erregt, Unruhestifter. He wart
barycheit. Lub. Bassional f. 123c ; ein yordreter unde bedroYer des gan-
de Straten, daer me em dat yerdreet 60 zen landes. Leibn. 3^ 217; wen men
YOBDRETIGHErr 345 YORDROTEN
dat 80 nicht storde, so worden so- 3j 507; mit pers. Obj. jem. eine Gdd-
dtoe yordreiter bir in gesterket. Jfo^d. strafe auflegen^ die vertrunken tvird.
Sek Chr. 371^ 26; en borger was We waken sal, kumpt de nycbt tyt-
u der stad, Heine Brandes genomet, like genoech . . so moegen oen de
dii was en vordreter nnde makede 6 ander wekere verdrinken vp veir kan-
Tde imyredes. LSb. Chr. 3, 477; be nen bieres. Wigand^ l.l.; welcke mar-
es Tolgede overst nicht na deme va- kenoten, den de scharman tbo spreckt,
iat in dogeden • . sonder he wart de solve mott mit en riden • . nnde
en Tordreter des gantzen landes. belpen en penden . . welcke marck-
Komer 61d. 10 genote des weigerde, den mach men
Ttrtretielieit = vordrSt. taedium. vordrinken up ses penninge (1339).
ft. m, 28 (H.). KiniU. 5, 382.
TN^tlik, adj. Verdruß erregend. yordrfsten, -drlsti^en, schw. v.
Dat Tel to lank vnd vordretlik were dreist^ hühn machen, na deme stride
to schrinende etc. Paseional f. 17. 16 worden de Thnrken yordristet. Kor-
AiffM ado. Yordretliken. Wend de ner 219c; refl. dreist^ hühn werden.
bpman verdretelken lyden moed. Were idt sacke, dat sick jennig raht
hu$.4i6l. Urh. S. lOlK in nadagen wolde vordristen und
nrirStim = vordrStlik. Dat ja- dusse articul nicht achten etc. Dithm.
ver werdicheit alto lang vnde vor- 20 B. Q. p. 210; in korter tith darna
dretsam to scrynende were. Styffe^ hebben de Wildeshusischen sik vor-
Bürag 11^ 288. dristiget vnd sinth vor Oldenb. ge-
Ttrbfif (-dref), umgesetzt für vor- kamen. Cid. C^ronikens. II, 278.
derf (-dorf). Unde werdet dar swar- Tordriven, st. v. 1. vertreiben. Des
fike inne (im Gefängnisse) holden 25 sulven jares vordreif de keiser Beren-
Qfide TTOchtet ore vordref lyves nnde garium van Italien. Magd. Seh. Chr.
ghudes (1372). Lüneb. Urh. II, nr. 49, 11; eyn grot lecht yordreff de
739; Tordrof lyres. das. nr. 713. dnstemisse der nacht. Dial. Gr. 174h;
Tirdriiken» st. v. 1. intrans. er- R.'s yrunde de nacht dar bleren, np
trinken, hadde gar schyr (wäre fast) 80 dat se Reinken de sorge vordreven.
^ordrancken. K&mer 71ä; unde, do R. V. 6188. — 2. Zeit hinbringen.
Ite (der Schnee) smalt, Yordruncken darinne (in den blomen) wil ik de
Tde lande, das. 67ä. — 2. tränken, nacht vordriyen. lUs u. Bl. v. 1098.
trwßüun madien. Wultu enen yordryn- Yordrift, f. Vertreibung. Desse yor-
ken, dat he sat werde . . nym 4 86 drift sakede yan eneme groten he-
l^me kelrehalses ; ynde gif dat ene kede • . desse yordrift ynde orloch,
ethen ror kmde; de Yordrinket sik dat daryan quam, dede der stad so
siinder twynel; men gif em yo nicht groten scaden etc. Brem. G. Q. 84.
D^er, he moste anders so langhe Yordrogen, schw. v. vertrocknen.
drinken, dat he börste. Geth. Arsneib. 40 Dit jar was so droge, dat ichteswelke
f. 6S^^ 21; wente in der Yornacht watere yordrogeden. Magd. Sdi. Chr.
Indden se sick yordmnken in deme 68, 23; dat selye dut die agang, of
hejdeDschen wine. Körner 22^. — he yerdroget. Ssp. II, 56, 3; yor-
^* vertrinken, de sal ghebroken heb- droghede de bome des slotes, JEbr-
l>eD yeir bntken (e. kleine Münze). 45 114^.
De moegben se yn den klnchten, YOrdroginge, f. Vertrocknung. sie-
i^er se ynne hoeren, half yerdrin- catio. Esech. 26, 5 (H.).
ken. Wigands Arch. 3, 32; desulye Yordroten, adj. verdrießlich, ver-
lialre mark yordmnken de yryen droßen, widerwillig. Het is yerdroten
nnde de inkomene lüde (1387). Kindl. 60 (macht Verdruß) lief to hebben, dat
VORDROTENHEIT 346 VORDULDIGHEIT
niemant en beualt (gefSOt). Edite handes hoff sick do meniiigerlei arc|
l^aet f. 10; welk de dar brockhaf- . . in der vordmckinge der beslechj
tich wert und gebut he sik to be- tedenn ynd der riken lade eto. Bast
teringe, so scholen de brodere eme Chr. ISlO-^d^ 8. 29,
behulpelik sin. Is he over vordroten, 5 YOrdriuikeBy adj. bdrunken. £^
80 betere be twe penninge vor ein dachte, dat se vordronken wer^
(1400). lAvl Urh. nr. 1519, 39. Mersd. B. d. Kön. 2; en Tordronke^
YOrdrotenheity f. Verdroßenheit. wif is grot torn (midier ebriosa iri
Vnde sues nu myt vordrotenheit vor- magna). Sir. 26, U (LarA. 2, 81j\
wnnnen geuen sik de yan Hamborg 10 he dede dat in vordrunkener wisej
(die kräftigen Widerstand geleistet Sed. Tr. 164; and sprak em hosi
hatten) dem greuen. Lerbeck § 108. word in sinen vordrankenen mod^
Yordrdtsam, adj, verdroßen u. ver- (1407). Lid. Urk. nr. 1720; derai
drießlich. He (der Teufel) gift dy in manne künden nicht stören dem
vele quader danken, dat he dy make 16 Yordrunkenen volke. Lüb. Gmt. 1 174
Yordrotsam ynde gruwende. Navclg. 2, 600 ; myne wort de sint nicht vor
3, 7; Dat Yns szere voredrotsam dranken, alse gy meynen. Baioensl^.
Ynde myszhegelik is ("1^78/ Old. Urk.; f^ 1339^.
in dessen jare sindt groisse über- Yordrankeniekeit, f. BetrunkenheU.
zoege in diesen stiffte gewesen, die 30 in syme hastenmode efte in yerdnu^
zu lanck und zu Yerdrotsam weren kenicheyt. SeibertB Urk. 765, Aim\
zu schreiben. Münst. Chr. 3, 122. 523.
Yordrdtsamheit, f. Verdroßenheit. Yerdnchtieh, adj. umsiehiig, Uu^
Hath der werlde telen se Ynde Yor- (prudens). dat gi danne mit jawe^
drotsamheit. Navölg. III, 82. 25 vorduchtiger wisheit dar also Yor
YOrdrowe, f. vorhergegangene Dro- tasten und wesen willen, dat etc.!
hung. Nen man kan deme anderen (1402). Livl. Urk. nr. 1602, 48.
Yorsate tagen, sunder he könne vor- Yordnldeliken, adv. geduddig. Hei
drowe tugen mit besetenen borgeren. entfenck Yorduldelike den scadea
Lab. B. 288, Anm, 18. SO Dial. Qr. 129\
ywiivxLtk^ BednkMheit, Traurigkeit. Yordniden, schw. v. erdulden, er-
Maria was in groten Yordrucke und tragen. Alle eleikiente entsetteden sjck
lidende den dach lanck vmme er unde konden nycht Yordolden dynen
leYe kynt. Brem. lib. pr. 98\ unschuldigen dodt. Brem. OB. (nr.
Yordrneken, schw. v. 1. nieder-, 86 26) f. 83^; de mechtighe kan okea
unterdrücken. . . yp dat de gene, de dene word nicht yordolden. Beda.
sick Yerheuen tegen de gebode der fol. 40^ ; unde yordolden dat laoghe.
waerheyt, yernedert ynde yerdrucket Komer 150^.
mögen werden. Diai. Gr. 186b; so YOrdoldicb) adj. geduldig. De yer-
ooermodich, dat hie . . syne ymme- 40 duldige mensche is starok yn den g^
säten yordrucket ynde Yorderuet. mode. Br. d. Eus. 24; he was euer
Brem. G. Q. 65; ik yril ju helpen all so yerduldich in alle synen Ijden.
. . unde wil ju nicht laten Yordrucken. Freckenh. Leg. 58.
B. V. 4142; ok mach me darmede Yordoldieheit, f. Geduld, in den
(mit dieser Chronik) trurent unde 46 wederstote heilt he altyd verdol-
sorghe yordruken. IM. Chr. 1, 3. — dyoheit. Diai. Gr. 229 ; de stardieit
2. durchhringen. Yorteren unde Yor- is angeknuppet der Ycrdoldicbeit . .
drucken dat sure arbeit der ander- Yerduldicheit is eyn zeil, warmede
säten. Gl. eu B. V. 2, 7. ynse schip sekerliken Yart in den
Yordrmckinge, f. Bedrückung. Tho 60 böigen desser werlt Br. d. Eus. M.
VOBDÜLDIGHLIEEN 347 YORDWELEN
Twilllieklikra, aäo. geduldig, de kinder unde sint vordapet in schul-
here vorbeydet nicht yorduldichliken. den. Lüb, B. 575. Überschr.; worden
2 Maceab. 0, 14 ; kan he sik Yordul* sine oren so Yorvullet unde vordupet
dicUiken liden in der tyd der be- in vrouden. Korner 32h.
korioge, dat is ein hopen grotes vort- 5 vordnren, schw. v. i« theurer ma-
ganges. Navölg. /, 13. chen. wo he dat zolt des market-
Ttrdvllent schw. v. wm Sinnen dages seid, also scal he dat de we-
irw^en, infatnare. Desse valsche ken over gheyen und en schon (sötten)
bedreginge bedroch unde vorduUede dat usen borgheren anders nicht yer-
ser de mynschen. Pass. Chr. 226; 10 duren. Eanov. 8t, JR. 531. — 2. un-
ik bidde dy, here, verduUe den rad pers. theuer werden^ = selten werden?
Achitophels. 2 Sam. 15^ 31 (L.) (Luth. : vgl. mhd. (be)tiuren. Wor is de brei-
moAe jsur Narrheit). — Intrans. von del (Zaum) nu vorgult? (sagt der
Smnen kommen, an beyden syden se Esel aum herahgehommenen^ stölsen
pnz TorduUen. Josefe V. d. 7 Tods. 15 Pferde) wor is de sadel vorlasurt?
r. 1165. Nu ju des tomes is vorduret (z=. t^er-
nfiMiii (f. und) n. Oedtdd. (vnser gangen ist?), nu ju de lamen lede
gnediges begeren) dat gy mith vns turet, nu is der stoltheit ju gesturet.
ein gütliches yerdult eine geringe Oerh. v. M. 59, 64.
tjt dragen (1532). Nies. Beitr. i, 20 yordusteren, schw. v. verdüstern.
M; se bat gode ymme verdult. Mine sunne is Tordustert. Br. d. Bus.
Freckenh. Leg. 47 ; so en is my neyn 54; de dach wert vordfisteren ouer
beter artsedie wen vordult. Navölg. se (obtenebrabitur), Micha d, 6. H.
Uf 9. yordntten, schw. v. verdutet, ver-
T«rdnBpeii=yordempen, ersticken. 25 urirrt, besinnungslos machen. Also eine
»ffocare. Voe. Engdh. (Der Baths- vorduttede ylege, dede nycht en weet,
Rsckmeister sott im Winter Waken wor se ylucht. lAä). Gebetb. f. Äa5.
^ den grayen u. diken hauen) dat (vgl. dutte. Gerh. v. M.)
de fissche nicht yordumpen. Gott. yordayen, schw. v. stehlen; Part.
Vfh, H S. 413. 30 vorduvet, gestohlen. Van deme yor-
Ttrdukea, Prät. yorduchte, nicht dhuueden perde. LOb. B. 283; we
reAt, flüM dünken, misfaüen. Do yer- enne tyet, dat he sin yorduyede gut
doehte ys ynmaten sere an dem in sinen weren hebbe etc. Gosl. I^at.
krighe, dat de ys to kostlik werde. 87, 29; yordufte haue (1374). Lüb.
Stidend, 5, S. 97; des yorduchte deme 35 Urk. 4, nr. 234 ; don he dat pert
nde unde schickeden, dat de yeide upbot, don sprak de sculthete dat
geTlegen wart. Brschw. Sd^ichtb. 73; an yor eyn yorduyet ynd yor eyn
dftt yorduchte dem keyser. Münst. yorstolen pert. Stend. Urtheilsb. nr.
Or. i, 290 u. 299. XXII.
v^rdukeren, schw. v. verdunkeln. ^ yordwasen, schw. v. thoricht sein.
Syne ogen weren yerdunkert mit ste- Hir ymme, o duuel, wo bistu yor-
diger blyntheit. Didl. Gr. 222. dwaset mit dinen kinderen ! N. Bus
ywdiakernige, f. Verdunkelung. 2, 80.
▼. der synne. Lüb. G. B. f. Äaoh; yordwelen, -dwalen, st. u. schw. v.
(GüU) by den nicht is de yordun- 45 verirren. Alse se uppe den wech we-
kennge der weddergeldinge (yicissi* ren, yerdwolen se yan den rechten
tndinis obumbratio). Jacdb.1,17 (H..). wege. Br. d. Cir. 86^; nu sin de
yordupen, schw. v. (vertiefen) in menschen so seer yerdwolen in de
die Tiefe tauchen; bUdl. steryet einer ynwege der ghebreke etc. B.derByen
fnmwen er man äff unde hebben se 50 /*• 124^; 0 gy yordwelden mynschen!
VORDWERGEN 348 VOR-EDELEN
KomerS69.; wo greue Emmerik vnde man weten moghe, i?at ere aore sL
Reimunt verdwalen weren etc. Mdus. Hans. Urh. S. 331. Vgl. das Sprichw,
f, 4; des vordwalden propheten hal- wivesTore, schityore, ^Weibesweisej
ben etc. Gentekow IJ^, JS, 2ä; auf Lumpenweise''. (Esistjedcehfragtieky
Irrwegen sein (im süüicken Sinne). 6 ob es nicht zu voder, vor gehört.)
GulmaDa, din suster, myt di (Kain) vore, vare, f. Furche^ sulcns, lira;
Yorhelet alle undaet, gy beyde vor- vore alse [me maket] n^it der ploch«
dwelet. Josefe V. d. 7 Tods. v. 6147. 1 Voc. W. u. Dief. en bar plogede
YOrdwergen? vnde dat (dorchde sinen acker; do trad in der voren
lade hir vpter naberschap beseten) 10 en van synen osaen in dat swert.
ja wer ko. maj. gescbut, krnt, scbepe Komer 74^; Dat nette, dat lank dar
unde anders szo snotlichen scheide in der Yore licht. Gerh. v. IL 7i,
Yordwerget vnde Ythen banden ge- J36; senen stacke landes, der dre
bracht worden hebbenn. Old. ürh. v. ligghet Yppen esche Ynde ligget in
15JS5. 16 ener Yore ("= Reihe), W. P. Yp aw
YOre, f. 1. Fuhre, Fortbewegung, syd, J.'s lant Yp de anderen syd.
Fortschaffung , Yoctura. „ WarYmme Old. Urh. v. 1434 ; ehe myt den lande
segede he, de da steruen solde, dat syne Yare (salci ejus) schrien. Hieb
men en Yoren solle to Gecillien?'' 31, 38. — fahr by fahr, absqne
De zeile (Seele) en behoaet nyner 20 intersticiis. Büteow. Ruhest. 2, 44. —
Yoer mer, mer ten is nyn wander, Sprichw.: In den depen varen (fTo/fm.
dat de mynsche, de noch in dem Yoren) mod . . de knape Yorgan (per
lycham was, sodanich dinck open- Yada profanda servas procedit in
barde. Dial. Greg. 239h; doch dar unda). Kiel. Mscr. nr. 114, f. ^
enboYen (außerdem) scal he ans ene 26 (vieU. = Yorde, s. o.). Nach Brm.
YoUe Yore Yoren Yan de Grobenisse WB. 1, 351 bes. die etwas großen
bethe unsem closter alle jar (1470). Furche, wdche swei gej^ügte Stüde
Falcks Staatsb. Mag. 7, 142 ; Ytghe- Landes scheidet ; vgl. porca, terra inter
sproken hold vnde Yore, der men daos salcos, twischen twen Yoren.
behoaet to dem bawe (1400). Sudend. so Dief. n. gl. ; aratiancnla, Yoire, als
9, nr. 145; sehr häufig in Rechnun- enploichbawet; crebro, taschen twen
gen, z. B. Z. f. Niedere. 1871. — Yoren die hoighde off dat spacium.
2. cancr. Fuhrwerk, Wagen. Als desse Teuth. Daher auch Grenze: wy synd
sosteren gengen umme eine Yoir to Yorscheiden (Obereingekommen) nnme
winnen. Münst. Chr. 2, 435. — 3. Art 86 herlicheit, strate Ynde Yore Tnser
u. Weise zu Yaren, zu sein. Ein arm beider lande (1400). Nies. Beiir. 2,
man homodich, ein rick man logen- 326; (in diesen u. ahnliehen TFfii-
aftich, ein olth man dore, sint dre düngen kann Yore eher auch sein =
selsen Yore. Rechenb. d. FischeranUes Yorde, Weg); ein ider sali folgen
in Rostock V. 1520; Yortmer bidde 40 dem kloickenslage mit (= bit, bis)
wi alle . . vse mannen, dat se hin- op dei fair, dar dasse friheit wan-
deren lade, de ane heren sin, Ynde det. Barmer ürJck. p. 31; ein sogge
se driYen Yor nse ammethlade, dat mit neggene witte kodden .. die int
man weten mogte, wat ere Yore si. körn gaen, sali man uit werpen oder
8. JB. L. Urk. II, 93; (das. S. 300 46 schlaen, dan (sondern) over die yoer
in einer ähnlichen Bitte : dat men jagen and laten sie gaen. Gr. Weistk
weten moghe, wat ere bore si); och 3, 69.
so scal man hinderen lade, de ane Yore, Forelle, s. vorne,
heren sin vnde vri diinen, wante vor Yoreehteren, s. vorachteren.
de heren vnde ere ammetlade, dat 60 Yor-edeleiiy schw. v. oäliA maden.
VOREDEN 349 VOBENEN
und segede . . he en wer nien koep- Yoveü^sehw.v. varenfnachen^führen.
man, men he wer hir gewesen vor Yoer se (BUmkfios) snel van denne
koepman and wer nu Toredelt (1402). to Borne 1 Flos u. JBL 228; des (wan-
Itrf. ürh. fir. 1611, — den Stand des) yorden se myt sik vil to lande.
ahShen. Is de greveschop voreddelt 5 das. 245; so we kindere wil to klo-
ande in eyn hertochdum gewandelt. ster gheaen eder voren, de mot nicht
fbnier 184k mer lüde mede laten yaren den dre
TtrMeB, sehtv. v. vereiden^ durch vroawen etc. Lüb. R. 370. — dber^
fliKii Eid bekräftigen. De goltsmede, tragen mit verschiedenen Objecten :
de hir mede bewanet (beargwöhnt) lo (Leben etc.) führen. Dat he nenes gn-
Verden, scholen deme rade dat vor- den cristen levent en Torede. Kamer
eeden, dat se yd, also vorscreven is, 59^ ; eynen, dede guden loven yorde.
hebben geholden. Münzrec. v. 1461. das, 182^^; (Krieg) führen, unde vo-
yeregelt, Reisegeld? oder Geld für rede orlege myt den Bomeren etc.
Fütterung der Pferde? oder^ was am 16 das, 46^; in deme stride, den se
ridUigsten scheint^ = vormede ? Wert, ieghen em ghevoret badden etc. das,
dst de stad in sware vede queme, 145^ (Waffen^ Wappen) führen, alle
dat wy rittere vnde knechte innemen man, dede wapen yoren konde. das,
mme zold . . so zole wy eme (Heinr, 26^ ; wente de heren y oreden (im
r. Lindenharst) ok don gelicke ande- 20 Wappen) twe lonwen, unde de rid-
ren gnderhanden luden vthgenomen dere voreden eneu wulf etc. das. 163h;
Toregeld (weil er bereits im Dienste (Gestalt) führen = haben, dat id de
ier Stadt steht). Fahne^ Dortm. 11^ duvel was, de enes hundes formen
2. Hr. 508. forede etc. das. 70^; (Zeichen) führen.
▼oregeBen« -eigenen» schw. v, als 26 Van deme thekene des Stades tho yo-
Eigefiikum iU>ergeben. (Güter) de wy rende. en iewelic ynse borghere, de
00 80 yereygent hebben . . vnd ver- scepe tho der se yoret, de sal Toren
eygenen en de so iegenwordigen in en wit cruce an eme swarten ylo-
mft unde macht dessesbreuesCl^?^'^. ghele. Rig, St, R. p. 198, 14.
Limeb. Urk, F, nr. 1193 ; hyrop vor- 80 vopende. So we scipbroken gut
schoten wy vnd Yoreghenen dysse yindet yppe deme yorende, de sal
hoTen Ynde wurde tho ewigben erve dar af hebben den twintegesten del;
den armen (1454). Falcks Staatsb. de et halet uppe deme reue ofte
Magag.9y 453; su eigen machen, dat yppe der zee, de sulen hebben den
wj yns scholen hebben ynderwunden 85 dridden del. Rig. St. R. 124 (u. Brem,
des landes to Buteniade ynd dat Stat. 298). «— Bedeutung ungewiß;
tTusafitich ghemaket ynd yoreghent ist es, wie nach den Varr. Yorlande,
mit holdinghe to vnser stat behoff. Yor dem lande jn$ vermuthen ist, die
Brem. Denkb. 162. Varhüste? Vorstrand? — vorende ist
y»rel(l)enden9 -endigen, schw, v, 40 auch der Vordertheä des Schiffes (yeur-
in die Fremde treiben, verbannen, ynd ende van 't schip, prora. Kil.)^ diese
daenran (wegen Mordes) verellen- Bedeutung paßt aber nicht eu der
dichet of verdreyen were (proscrip- vorauseuseteenden Situation. — S. Lap-
tos et exterminatus). Wigands Arch, penb. zu d. Hans. Urk. 75, 2.
jy, 416; unde koningk E. uth deme 46 vorenen, -einen, schw. v. einigen,
lande yoreIende[n]de (de regnis exu- Und arbeideden so lange, dat dat
lando). Chr. Sd. 200, 2 ; Plescowe, orloge voreinet wart. Mxgd. Seh. Chr.
de afghesette borghermester unde 168, 4; dat we vds met N. firunt-
▼orelendet van der meenheyt. Lüb. liken voreynet vnde . . vordragen
Chr- 2, 8. 50 hebben. Sudend. F, nr. 65 u. h.
V0RENI6EN 350 VORESGHEN
Änm. Die Form yorenenen (sf. B. de nach der Verlobung. MM. aUnds. LÜ^
keiser wolde vorenenen den biscop ^, lää.
van Megence unde den lantgreven. yorerren, sckw. v. (au erre, Momijii
Lüb. Chr. ly €2 u. 8.) ist wci nur in Zorn bringen^ exacerbare, Yorerred
aus einem Lesefehler entstanden; es h 1 Voc. W. vorarren. J8 Voe. W. Hj
wird wd heißen müßen yoreuenen. (der Lowe) rSp unde was ganz serj
YOrenigen, s(^w, v. vereinigen^ ver- Yorerret, so dat al de deren wordei
binden, y. in deme echte. Komer27^, YorYeret. R. V. 3139; wo de (de bl
YOrens, adv, vorne. Die porte was den Torsten negest sin) scholen det
tho und sie weren beschloeten in der lo vorsten trösten, wan he is bedro?e
stat und künden achter of Yoerens edder Yorerret Gl. bu R. V. i, 39
etc. Münst, Chr. 2^ 207. . . worut Yorerret und gegrettet d
YOrer(e), m. Führer. Dattu sist cappellan sprak: hir höret her
unse Yor ere. Brem. lib. prec. ffb ; Hamb. Chr. 608 ; holdet yu we vrant
Desse Ludeke heft ore Yoyrer wesen, is scop yan em Yerre, De hastich ii
wflr we unde de use bescedighet Yude lichte Yorerret. Laiendoär, /{
worden. Brschw. Chr. 60^ 6; und so 1249^; Ynd dat Ynse nakomelinge iij
wel W. j& eynen Yorere eder mer dessen saken nicht yorerret, yortwj^
schicken, de j& OYer de Alre Yoeren feit odir twydrechtich werdin. God
etc. (1371). Sudend. 4, nr. 122; unde 20 Brdb. i, 12, 425.
Vf. uppe der reyse eyn hovetman, yorerren, schw. v. vom riehtigeii
eyn anleggere unde Yorere was (1364). Wege abbringen. BiUß. : Van manJ
Gott, Urk. J, nr. 226. cherhande sake mach des ackert
Yordren, schw. v. ehren^ bes. durch yrucht Yorerreth ynd Yorderueth werj
Gaben. Welck man eins fromen man- 26 den, dat se nicht Yorth kumpt. Ndd\
nes dochter unteret, de schal se we- Bechtsb. f. 49. — Intrans. verirren}
der Yoreren mit dem guede. Ostfr. wente se in dessem wolde yorerret
£r. 12. If 114 ; de wile he geneigt, de is. Komer 71\
magdt, de he Yoruneheret, wedder tho yoreryedSlen, schw. v. eis Erbgtä
Yorehrende Ynd tho der ehe tho ne- 80 vertheüen. Yortmer en scal de prouest
mende. Wism. Zeugeb. 1548, 8. 644; der kerken eghene lüde nicht Yor-
he Yorehrede se mit yelen gififten und kopen . . beschatten, Yoremedelen.
gaYen. WestphaL. 3y 139; se hebben Yorherweden etc. Old. Urk. v. U15.
hertoch Johan Yoreert mit 50 fette yoresehen, u. häufiger YrescheiL
ossen. Ben. 167; dewiU men . . ge- 85 Yresken, mhd. Yreischen (yoreischenj*
lernet, dat deiser smachtiger gesell scJiw. v. ausforschen, vernehmen^hiartk.
(der Gesandte), so twemall mit goU- Do dit Yoreschede Gotfridus, dat sick
den geschiwen Yorehrt, nicht anders die rad aldusyorganhadde etc. JStw.
den druges sucht etc. v. Hövd Chr. G. Q. 93 u. so immer in diesem B.;
66 ; jgur Ehre geben. N. heft einen 40 wan me dat Yoreschet, wor de (Ge-
stör 8 Yothe lank gefangen ynd Erico fangenen) geYoret werd, so scholen
seniori Yorehrt. Z. f. N. Sachs. 1869, de heren proYcn etc. (1414). Z*f4.
a. 195. Urk. V, S. 542; so en wüste wy
yorergern, s, Yorargem. noch nicht, of se ock al uth Monster
yoreringe, f. Verehrung, d. i. Gabe, 46 gekomen weren, des wy ock nicht
Geschenk, und ehne (einen kranken yereischen en konden in 14 dagen etc.
Geseüen) mit einer Yorehringe tho Münst. Chr. 2, 435; do de Tarken
hulpe komen. Zus. eu d. Hamb. Z. dat Yoreskeden. Ludcif v. S. c, 8, —
12. 3 ; yan yorehringe des brfidegams Thesse broke soolen the ratmanne
ynde der brudt, d. h. Brautgeschenke 60 utYOrtheren binnen naghesten Yer-
FOREST 351 yOBaAD(D)ERIN6E
tejii]iachten,fhes6datTre8ket(^2^J*/ vorgaden, schw. v. vergotten, ver-
Am. Stat. 16; dhe raimanne soolen mahlen, dusse twe (Adam u. die
ok so wanne se aldhasdane sohelioge Seele) wy hir also vorgaden, dat etc.
Treschet . . besenden etc. das. 18; Sündenf. 822; refl. De groten vor-
dit en hevet nyn mynsche noch to 5 sten en pleghet nene hochtyd to ma-
lier to gevreschet. Br. d. Oir. 99^; kende, wan se baten landes sik vor-
do he Treschede eren dot. Lab. Chr. gadet, men wan de brud en to hfis
1, 55; sie weiden tidinge yrieschen. wert bracht. Serm. evang. f. 208h.
Münst. Chr. 2^ 5h yorgad(d)ereny schw. v. 1. sammeln.
fvesty Bitterspiel. Wanne tomey 10 Eyne lampe vel vte synen banden
oder forest oder behort (Buhurt) uppe vnde tobrack in cleyne stucke . . he
deme markede is, dar men bi bnn- vergadderde alle de stucke van der
get etc. Oosl. Stat. 41, 32. (werdher lampen vnde legede se vor dat altaer
knapen sich oach haben vil zo dem . . do he dat honet vp borde van
fNQste . . Dha quam werdher geste 15 den gebede, vant he de lampen al
Wolfanfhiindertetc. Br«e&t<y.i2eiinc&r. heil, de he an stucken vorgadert
r. U35). 8. Haupt zu Engdh. 2482. hadde. Dtal. Greg. 140; de gbene,
%. Lexer s. v. de dit werc yerghaddert heuet, ont-
Tf r-ftt, Voreid, Eid, der dem Haupt- biet grote allen ioncfrouwen. B. v. d.
6it vorangeht. Weren the thughe ao jancfr. f. 1 ; dat datsulve warckstucke
thfls clageres maghe (VeruHindte) an (eine schenckschyve) vam hovel und
dhe dhredden linien, unde ne wolde betel also tosamende gebracht und
the SDclagere thes nich umberen, so vorgadert (zusammengefügt) sy, ge-
icholden se eynen vor eth don, that lick als sich dat behort. Hamb. Z.
sedatdon dorrechtes willen unde nich 26 R. p, 147, 2. — 2. versammeln. AI
dor machscop (1313). Brem. Stat. 69. dat volck dat dar vorgaddert was
Tsr-eteii, st. v. freßen. De duuel vmme synen doet to seyne. Dial. Or.
geit fmme alse ein brummende louwe 185^; do wart de convent van grawen
T&de suket, wen he uorete. Perik. f. moneken dar vorgadderet. Lüb. Chr.
^ (1 Betr. 6, 8). 80 1, 64 ; de greve vorghadderde dat
TireveneSy schw. v. versöhnen, etni- gantze land van Vlanderen. das. 1,
gen. Se wolden se voreyenen. E. v. 312; sick in echtschop v., sich ver-
Bepg. 361 ; kunnen se (die Proces- heiraten. Auch intrans. sieh versam-
9ierenien) sie nicht vorevenen binnen mdn, zusammenkommen. Wenne de
theme manethe, so scal me mallike 86 stede hir vorghaddern, so scal me
eneo to ieggen . . echt ene maneth spreken etc. Brschw. Chr. 1, 87. Änm.
. . kaimea se sie noch nicht voreve- 4 ; under maltyt vorgaderden de ho-
nen, 80 ical me echt er ieweliken vetlude einer partie ander dem torne,
enen to Ieggen . • unde the scolen sik malkander besprekende. Hamb.
dhen also lange liggen, wante se sie 40 Chr. 351 ; dar vergadderde 0yne grote
ToreTenen (1303). Brem. Stat. 18; vergadderinge van volke, Vmme dit
dat hebbe wi np beident siden vrunt- wunder to seyne. Br. d. Cir. 90 ;
liken und lefliken vorevenet in des- (stede), dey dar vorgadderen etc.
8er wis (1349). Livl. Urk. nr. 894 ; (1392). Hans. See. 4, 56.
he hadde sik mit ja voreffent (1407). 45 vorgad(d)eringe » f. Versamlung.
du. nr. 1717. do wart en vorsammelinghe der bi-
TtreveiiigOy f. Sahne, Vertrag. schuppe . • de sake erer vorgadde-
nakeden tusschen . . alsolk eyne ringe was etc. Kamer 64^; Do de
Toreffening, dat etc. (1447). Hirschj vergadderinge desse stemme horden,
Amiy« Hzmddsg. S. 276. 60 bekanden se etc. Dial. Gr. 141; he
VORGAN 352 VORGANK
en kondes dar nicht to bringen, dat Tordregen umme de 200 M. (139
he in der vergaderinge (dem Kloster) Livl. ürk. nr. 1402; als wi uns t\
bliuen wolde. das. 169h; de moder kest mit en vorgingen (1404), i
der vergaderinge, d, i, die Äbtissin. dend, 9^ nr. 243; wy bekeanet, {
das. 225; eth scboelen ock des amp- 5 wy uns vrandliken vnd endracLtLi
tes gesellen keine vergaderinghe ed- vorgan, vordregen vnd vdreynet h
der tosamenkumpst maken ut einiger ben mit etc. (1395). das. S, tir. h
orsake, wo de ock syn machte. Hamb. u. s. h. ; uode vorgynghen sik to h
Z. R. p. 292, 45. alzo etc. Lüb. Chr. 2, 283.
Yorgän, voregän, st. v. 1. vorüber- lo vArgin, yore-g&iiy st. v. 1. ivri
gehen. Sustu enen rodbarden man, gehen. Du machst wol temeliken -z
Sin hus schaltu vorgan. Wiggert 2^ Bi dinen geliken sunder wan, il
18; alle danke kan om (Gott) nicht is dat he di vorgat (si praecedat t
vorgan (praeterire). Ecdes. f. 243c dat nim vor nein quat. Wiggert
(Sir. 42, 20) ; an der Verden nacht 16 16 ; de prelaten gän uns vore, so d
quam he (Christas) to en (den Jim- mach sen. R. V. 3865 ; dat hose v
gern) ghande vppe dem mere vnde gandent etliker prelaten eren uo'i
wolde se vore gan. Old. Evangelienb. säten. Gl. eu R. V. 2j 7; de i
f. 21; büdl. an etwas vorübergehen^ triarche gink se (Kreuzfahrer) vi
versäumen^ vernacJdäßigen. Du en 20 mit dem holte des b. cruces. L
schalt nich vorgan den erre ganden Chr. 1, 92. — 2. vorwärts gehen, i
ossen dines broders. 5 Mos. 22^ 1 nen Fortgang haben, holde wi \
(H.); updat se de[r] guden werk nein recht, dat erste ordel mogelkea
verginge. Leibn. 3, 151^, 28; do dat ghan unde macht hebben schu.
de bischop unde dat capittel vomam, 25 Hanov. St. R. 481 ; ok gink it ^\
dat de borgere on vreveliken vor- vele luckliker vore in allen wegii
gingen und nener berichtinge beger- Körner 183^; unde de (hopeniL.
den etc. Magd. Seh. Chr. 309y 15. — is nu vorgangen (ergangen, in 1
2. intr. vergehen^ untergehen^ schunn- füUung gegangen)^ do he vor sin ^'
den. De sunne vorgingk in dem mid- 80 heft entphangen hundertvold i
daghe. Bothos Chr. f. 169^; unde de Eberh. Reimchr. v. Gandershtim
stad A. sere vorghink unde arm ward. 850.
Korner 100b; is dat en schip vor- vorgank, m. Untergang ^ Venler
gheyt ofte schipbrokich werd in der eschinge unwonÜiker dingk, de u
see. das. 233^; in dem wege vorgink 36 steden to vorgange sint (nacUh
he up dem mere. Lüb. Chr. 1, 282; Leibn. 3^ 212. (vorvange?)
H. R. is mit sime schepe und mit virgank, m. Voreug^ Vortritt, yu
alle deme gude vorgangen (1374). schall vor einem anderen gese;.
Livl. ürk. nr. 1104; me vant, dat de hir tho L. nicht gelert, deniiT
he (der Bischof) an der sulven nacht 40 ganck hebben. Lüb. Z. R. 302; ^
yoTgBji (gestorben toar )yfSi8. Magd. Seh. dan mang den twen dy oldestf
Chr. 107, 3; do dat fest vorgan was. nach der gebort, dy schal den ^
das. 53^ 9. — 3. refl. sich einigen, gang hebben. Fidic. 2^ 23u; vi.
sich vertragen. De keiser vorgink sik al de wyle he leuede, badde ^l
mit des rikes vorsten, dat he en 45 rike vorgank in aller eddelia
(Heinr. d. L.) wolde otmodigen ma- Denscke Krön. f. A4; des konii-
ken. Leibn. 3, 174; vnde hedden sik van Palen und des kon. van Denr. -
gerne yruntliken myt eme vorgan gesanten hebben (bei der Trau"
unde vorsceyden. Brem. G. Q. 110; wegen des Vorganges ein sanckf/*
wi hebben uns vruntliken vorgan und 50 geholden: de Denen wolden den \>
rat*
V0B6ANSTER 353 VORGEN0EB
toeh liebben, arer Bolckes ist en nicht waren von den rade vergeliedet nicht
Torstadet. v. Howi, Chr. 18. lenger als ses taghe. Münst. Chr. 3^
rifgftister, Vorläufer (in). Dat II 174: ; das derselbige meyger Torfluch-
c^tiel, wo de passie Gristi is een tig werden ynd sich ausserhalb lan-
torgantster to der goliken (d. i. gode- 6 des, so lang er wiederumb vergleidet
VksnjgöiÜichen)hekeTknjnge.Harol.7A. werde, enthalten muste. Old. Urh.
^n^ui, n. (Inf. subst.) Einigung. v. 1566.
Wi satel ras . . ouer twe iar, vnd vopgelidiuiget -gleidnnge, f. Gdeit.
dur na 80 lange dit vorghant to wa- Der doidtschleger vnd anderer ent-
rende, bei en dem anderen dat en lo lopener oueldeder vergleidonge. Old.
patz iar tonorn toseght etc. (1404). ürk. v. 1560.
Stdend. 9, nr. 259. yorg(e)like]i9 schw. v. 1. vergleichen^
▼•rgirden = Yorgadderen, versam" durch Vergleich festsetzen. Wi heb-
Mfe». Doe it an dem morgen quam, ben ock geld, wi willen ock lüde kri-
Torgarden sich des konninck und Knip- 15 gen, de solckes mit juw also bedingen
perdoUiiigs testender. Münst. Chr. 2^ und vorgeliken scholen (1546). Dithm.
S73. ^ Urh. 8. 136; worden J. K. W. vnd
Tfrgardiiige = vorgadderinge. So f. G. in allen gnaden gnedigen er-
kebben sie oack umbher besoicht kennen und vorgeliken. das. 137. —
die anderen jonfferen cloisters, die 20 2. gleiches mit gleichem erwidern^ ver-
mißt hoaer . . und ander vergär- gdten. here E. wille hierin mynes ^
dingk mit dat frembt volk. Münst. gn. koninges beste weten . . wil kon.
dr. 2j 165. maj. . . allewege wedderum vorschul-
verga8tere]|=vorgal8teren? rairngf den und yorgliken (1507). Faicks
werden. unverdowUcke vorgasterde 25 l^aatsb. Mag. 7, 690.
9;se. Qryse^ Wedew. Speg. 11. vorgdn, st. v. (= voijehen) tfuge-
vsrgeeken, schw. v, sik v., sich stehen^ bdcennen^ erklären, unvore-
hdkören. Jod. Speg. 11. wandes bekennen, confiteri ; vorghud,
TtrgeldeBi sdiw. v. 1. beeoMen. confessus. Voc. Strcds. 67 scullen ju
Wandet man enen man an en let, so wedder one (Flos) vorgen, wes he sik
dat ime vergulden is vor gerichte etc. mach to ju vorseyn (van euch ßu er-
Ssp. H 16^ 9; so we dat erue yer- ux^rten hat). Flos u. Bl, 998; ok lese
kflfiet, de »al deme anderen dat vp- wy van S. Dominicus, dat he sik ens
laten . . so wanne so et eme vorgol- vorghude, dat he ny hadde got be-
den is. Big. Sk. B. p. 62 ; vnd darto 35 den, got hadde ene yo na willen twe-
gif he om wenich geldes, also dat den. Serm. evang. f. 144h.
men sprak, dat gras edder wisschen vorgeneer, m. 1. der voran gehty
in der marke were nicht vorgulden. Führer^ Herr^ Vorsteher. Ynder iw
Cod. Brdb. /F, i, 186; juwe undät en sal nicht wesen merer vnde mynre,
vert ju na vorgolden etc. JB. V. 1719; 40 mer we de vorgenger is, de sy alse
ejD from, erbar, schone wyff kan eyn deyner. Br. d. Eus. 15; so wey
Boyn gudt noch gelt vDrgelden. Koker einen leerknecht annemet, dey sau
S. 312. — 2. 0U Odde machen. It komen mit demseluigen knechte by
is een frachtbar jar van koren • . dei vorgengers vnd brengen einen
gewest und woll tho vorgelden. Ben. 45 haluen guden daler etc. (1589). Fahne^
S94. Dortm. Bkd. B. p. 242; wenne dey
Targelidea, -geleiden, -gleideBi van dem wullen ampte keysen to sy-
^^. V. freies Odeit geben, (Die elven nen vorgenger off to eynen boden,
lAgellender, Schauspieler) agerden dey sali dat doen by synen broicke
nf dage of dem raedthuse . . Sie 60 etc.' (1472). das, 8, 231; eyn juwe*
WM«b«oli.T. 28
VOBaENKLIGHEIT 354 VORaETEHEN
lick amptzbroder sal den werckmeste- Yortmer so. willen de stede: welk
ren vnd vorgengern hir ynne gehoir- koepman to Norgarden euWer tot-
sam wesen. das. 3, 238. — 2. Vor- geten lett, dat sali he antwoiden den
ganger im AnUe^ gew. vorvare. geswornen geteren (Oießem) (1402).
Tergenklielieii f. VergängliehkeU; 6 Lid. Urh. nr. 1602, 4. — 2. ver-
auch: Vergangei^ieU. Ood ein yorbe- gießen, se weren bereit or blot to
kenner der tokomenheyt . . eyn an- yorgeiten. Magd. Seh. Chr. 363, 21;
dencker der yorgendicheit (1461). Z. tränen u. a.
f. N. Sachs. 1869^ S. 114. yor^eten, st. v. vergeßen. Hefata
vorgenkniBse, f. Untergang, nicht lo ök hoyart . . bedreven, 6ot wil nicht
to einer yorgenknisse (interitum), sun- yorgoten eine stunde. Lab. Dodend,
der to einer strafiLnge. 2 Macc. 6, v. 494 ; de döt en wil miner nicht
12 (H,). yorgetten. das. 750; gi aoten ?or-
yor-, yargenote, yor-, yarnote, m. getten alle schulde. E. V. 3227; Ise-
w&rÜ. Furc^ngenoße, d. i. Fddr^Acker- 15 grim siner smerte yorgat. das. 6363;
naMar. Neffens welkeren ynsen kam- hebbe gi bi Rusteyile wes yorgetteo.
pen inth oesten Jacob yan Wagenen das. 841 ; se yorgheten homdes onde
yornoete is. Old. Urk. v. 1540 ; einen seendes. Kamer 33c ; got, den ik in
haluen yemdel landes • . ynd hefft miner joget hebbe yorgetten. Ltii.
yor famothen int norden N. N. ynd 20 2)odend.^dS; yorgit der denden nicht,
int suden N. N. Old. Urk. v. 1589 ; Smattsing f. 8^ ; yorgeten se de fin-
by der anderen syd N. N. ynde N. N. ster open (d. h. vergeßen sie^ daß sie
brodere er erue yaemothe, neghest die Fenster offen laßen, nicht ver-
by N. N. beleghen. (M. ü. v. 1604 ; sehließen), en iewelich yinster is 1 m.
de dar tummelt in dem maeneschyne, 26 (14 J.) Hans. Urk. II, 8. 266. Bift.
dat doet gerne de yornothen (?). Koker kan sik god des yorgheten, dat he
8. 376. sik nicht irbarme? Ecdes. f. 11^;
ydrgSsty Anfang der Geestgegend? unde in, crem (des BürgermeisUrs
koninck Abel lach mit sinem gantsen u. der Ältesten) eyde is dat ok, icht
beere yp de yorgeest ynde wolde auer SO se sek wes yorgheten uppe de tiid,
in dusse lande (Friesland) getagen dat se dat schullen bynnen den ersten
hebben. Falcks Staatsb. Magoß. 9, 699 ; yeer wekenen dem rade melden, wen
a. 1305 do wart de yorgeest alse se des andenckende werden etc.
Hatstede ynde Brekelink yorbrant Brschto. Chr. ly 161, 3. — sin am-
yan den Denen, das* 9, 700; ynde S6 bot eme do wider, it yogede ime
(de Denen) roueden alle dat quick oyele, dat he sie mit so armer tto-
tho Brestede ynde Husem ynde aUent, wen yorgete. Sachs. Wdtchr. 142.
dat de yresesche yorgeest hedde. yorgetenettiyorgeteD^o^;. dere^wof
das. 9, 703. vergißt. Welk minsche dede den rynk
yorgesten, schto. v. als Gast auf- 40 (der yorgetenicheit) droch, de wart
ndimen, beherbergen. Ok schole wy also yorghetenen, wat he ghedan
sie nicht ycrgesten, sunder were et, hadde. Locc. E/re. f. 28; wede ror-
dat wy heres kraft yuren musten, dat getten is ynde yele flecma edder
her scole wy legen bey der stad, dar yuchtenisse heuet, de pulaere lose-
et ok seker likt. God. Brdb. I, 9, 49. 45 krud etc. Herbar. f. 62^ ; se sint vor*
yorget, n. das Vergeßen. in yorget geten sine woldedicheit (obliti sunt),
stellen. Protest. Gl. zu R. F. f. 2. Ps. 78 (77), 11 (H) ; diner gerech-
yorgetel, adj. vergeßlich, obliyiosus. ticheit bin ik nicht yorgetten. Ps- 1^^
Lief. n. gl. (118), 83 (H.); passiv, myiavorgeten
yorgSten , st. v. 1. (um)gießen. so min brot to eten. Ps. 102 (101)^ 5 (H.).
VOBßETEHIGHEIT 866 VORGEVES -VE8T
if rgctosiehdt, f. Vergeßung^ ob- he gifk ja vor (trägt vor) falsche 1er,
lirio. s. wrherg. Beiap. Soest. Ihn. 62; uns (den kloster-
rei|;ete]ilik, aäj. pass, vergeßen. luden) höret, den leyen rechtferdicheyt
GIm de stftd Tmme, da vorgetentlike vor to geven (varauhaUen). Nd. Jahrb.
(oUi?]onitradita)w7ff. Jes.ä3,16(H.). 6 S, S. 17.
nrgebbWh adv. indem man vergißt. yorgeyeMf st. v. 1. weg-y hingeben^
Wo einer vam adell — vorgetens sekenken. donare, vorgheuen also ejn
sdelicheii eheren vnd gelimpes — ghaue. Dief. n. gl. Negein vruwe ne
«ae jonckfruwe Tarn adell Tnehrede mach ere ghut verkopen noch vor*
etc. jRii^. Landbr. c. 150 a. E. lo setten noch vergheuen sunder vor-
Tf rgeteme» adj. sum Vergeßen ge- munde. Lüb. B. 291 ; so wor en man
uigt. He (der Phlegmatiker) is trach vnde en vrouwe, de ere gut to sa-
TBde Tnuorstendich, yorgetern etc. mende vorgheuet, ynde se neue kyn-
Etigelk. Laien-R, 411; welck mynsch der en hebbet etc. das. 476; unde
glas Toigeteren were Tnde eine stump 15 hebbet it (das Gdd) so Torgheyen
T<ntant hedde etc. O. d. SufUh. c. unde vorspeiet etc. Brschw. Chr. i,
33; de gades yorgeteme papisten. 347, 37. — 2. vergebenj ver0e%hen.
Gryse 8p. f. T 1. parcere, indulgere. Voe. Engdh. Unde
Ttrgetiekf otQ. vergeßend. yn der vorgaf den sunderen or schult. Magd.
(dfln?) quaden daghe en wes nicht 20 Seh. Chr. 131^ 17; wert em dit nu
Torgetich der gnder daghe. Sir. ü, yorgeven, he wert in kort noch etlike
S7 (L.); weren yergettich de Gol- schoven. R. V. 146. — 3. vergiften.
sehen erer geloflEte. Seib. Qu. 2j 380. intoxicare. Voe. Engdh. De (spolinge)
vergfttiBgey f. Vergießung. he starf yormengede he mit yorgift unde yor-
nnder Torgetinge eines blödes (d. i. 26 gaf om. Magd. Seh. Chr. 188^ 5; eme
ieimes gewcätsamen Todes). Man. hist. yorgaf einer irddere en . . in eme
ferm. 2, 627, 16. dranke. Lüb. Chr. 2, 534; desseme
TirgetiBge, /. Vergeßlichkeit, ynuer- ward yorgheyen . . ynde yerstarff.
Bon&enheyt ynde yergetinge. Alex. Chr. Sei. 186, 9; unde arbeidede den
f. 59b. so bisscope mit fenyne to yorgeuene.
Tsrgettt, Flur, -tide, Vorzeiten. Dial. Grreg. 181; de koniginne wolde
dorp, dat wy in yorgetyden hadden den koning vorgeuen vnd dachte dar-
etc Magd. Seh. Chr. 287. Anm. mit dat rike an sik to bringen. Hamb.
yi^geYe]l9 st. v. vorhalten, dar- Chr. 104; (der Hirsch, der sein Oe-
rncken, übergeben. Dusse artikel wor- 35 toeih im Bache bewunderte, hört das
den den Dytmerschen to Rendesboi*ch Jagdhorn:) do wart ome torne, dat
e&topent ynd yorgegeuen. Dühm. he dar was so lange bleyen, went
IMA. 8. 84 ; vppe den ersten artikel, om was na dar ane yorgeven, d. h.
dit wy etc. . . don wy wedder vore- hätte beinahe dadurch sein Leben ver-
geaen. das. S. 83; dem yor to ka- 40 hren. Gerh. v. M. 26, 16.
aende leet enen de rat yordragen yorgeyenisse, f. Vergdwng. yor*
opt hos, eme yorgeuende, wo he etc. gheuenisse ynde vorlatinghe aller mi-
Bmb. Chr. 350; in dessem capittel ner sunde. Lüb. OB. f. Y3.
gift ans de poete vor achteleie stucke. yergeves, -yest, (-vens. 1 Sam. 15,
GLsu R V. 1, 17; leten etlike van 40 21; %•. Soi. 24. 28 [H.J u. ö.) adv.
den borgeren vor sik vorbaden und umsonst, vergebens, sowd gratis als
geven en vore (legten ihnen vor, theHr frustra. Wy scholen vnsen vyant leff
^ ihnen mit), dat, dewile dat gelt hebben . . vnde wy scholen ok vor-
geht konde tholangende thor beta* geues to borge don. Lüb. Passianal
linge der schult etc. Lub. Beform. 1; 50 f. 242h; were ok we also arm, dat he
VORGIGHTICH 356 VOBGIFrLIE
bouen de plicht des capittels nicht ghu- arsten wolden om hebben gemaket,
des vnsem clostere konde don, den dat he de vorgift hedde wedder yaa
schalle wy mit willen yorgeues grauen sik gebroken. Magd. Seh. Chr. 188^
(begraben). Lüb. Urh. 4, S. 784 Änm, ; 8 ; we kan sin (dessen^ der van einer
wy denken der vische, de wy tho 6 Schlange gebißen ist) arste weyaen
Egypten vergeues (gratis) eten. 4 Mos. dar to, dat he werde gheloist van
lly 5 (H.); unde men schal . . be- der vorghift? Ecdes. f. 7<Sb; we de
dedingen, dat men deme rade de zele mit der vorgift der sunde be*
breve yorgeveff (ohne Gebuhren) ghe- ulecket, de etc. das. f. 134A ; Saubu
yen schall etc. OöU. Urh. 11^ nr.378; lo utblasende dat yorgift Oid. Miss. 33;
gy hebbet de genade godes nicht und doden se mit mynem yergicht.
yorgeues entfangen. Br. d. Eus. 30^; Soest. Dan. 42.
to des menschen gedachten is dat yorgiften, sehw. v. vergeben^ eer-
oge yorgeues open, d. h. Gedanken schenken^ testamentarisch vermadhen.
kann das Äuge nicht sehen. Dial. Greg. 15 Do Arend . . starf, de en led nyne
220^ ; wo de wercke hulpen, wer kindere na ynde hadde sin god vor-
Christus vorgeuest gestoruen. Disput. ghiftet ; sint he des nicht hadde ghe-
to Oldersum f. 29, — Häufig to vor- dan vor deme rade, so nemen sines
geves. Sin reise was to vorgeves. Lüb. broder kindere al sin god. Wiga$idi
Ohr. i, 108; manne, de al den dach 20 Ärch. 11^ 49; de mach setten sin
to yorgeues gearbeidet hadden. Dial. testament . . unde mach sin ghud . .
Greg. 211^; is id nicht idel to vor- vergiften unde vorwisen. Hanov. S.
geues träne to stortene euer eynen 22. 386.
doden? Br. d. Eus. 8; to vorgeuest yor^iftieh, adj. giftig, verderbUek.
hebben de gene eynen kerstenen na- 35 Ghroteden se, men dat schach myt
men, de den duuel volgen. das. 21; vorgiftighen tunghen. Kamer 34i;
to vorgeuest biddet de barmherticheit, basUiscus, en vorgifitich worm. 2 Kid.
de den anderen barmherticheit wey- Voc.; vorgifftiche (corruptus) lacht,
geret. das. 24. 1 Kon. 8, 37 (H.) ; v. torerer (vene-
yorgiehtiehy adj. gichtisch. Sie de- so ficus). Ps. 58 (57); de böse yergif-
den doden uf stan . . se hülfen den tige plage (der pocken). Ben. 4SI.
uergigtigen uter not. v. d. Eagen^ TOrgiftickliken , adv. auf giftig
Germ. 10, S. 135. Weise. De yorborgen(e) inwendige
TOrgiehtigeHy schw. v. durch Gicht hat eres herten, den se vorgiftich-
lähmen. Sin lif wart vorgichtiget. $6 Uken to eme hadden. Kamer l?9c.
1 Maccab. 9, 55 (H.). vorgifUgen, schw. v. 1. vergAen.
yorgift, Yorgielit, Genus weehsdnd. versetten, verkopen, vergifftigen. Lor
1. das Hingen der Tochter an den comU. 4^ nr. 196. — 2. vergiften.
Bräutigam, Verlobung. Ok en schall Dat de lucht gantz vorghiftighet wird,
me to der vorgifit, to der warschup 40 Komer 243h; salich is de zele, de
ynde to deme brutdanse neyn wilt- nicht vorghifteghet is in der qoaden
brat . . schengken. Brschw. Urk. /, woUust desser werld. Ecdes. f. lS4d ;
245, 4. ^ 2. Gift, virus, venenum. welk cristen mynsche vngelouich weit
Voc. Engdh. He goth to lösten den . . edder eynen mynschen vorgiffciget,
vorgifit ut, den he in deme herten 46 de sal men vpp eyner hSrt bernen.
hadde jegen her A. Westphäl. 3, 133; Ndd. R. f. 108.
also de vorste dat venin gedrunken yorgiftlik, adj. verzeihlich, ertrag'
hadde unde dat volede in sik, he lieh, iodoch segge ick, dat vorgyft-
reytzede sik to spyende unde vorleet liker (remissius) wert dem lande der
so de yorgyft. IM. Chr. 2, 534 ; de 60 Sodomiter etc. MaUh. 11, 24 (H.).
V0RGIFTNIS8E 857 VORGBAVEN
Ttrgifl-, Torj^ftiiflse, f. 1. Vergif- nicht antwerden schole, he en be-
fmig^ intoxicatio, u, concr, Oift. So talde ersten dem pawese van des
velc kerstenman mit toyere umme palliummes wegen. Magd. Seh. Chr.
geyt ofte mit Terghifnisse (1303). 316, 9 ; werdeüi de ersten vif dnsent
Brem. 8Ud. 111; Lab. R. 544; men 6 marc yorghiselt eder bereth (bar be-
iprak Tan Torghifnisse, de er de ko- jboJiU). S. H. L. Urh. II, 8. 195; vnde
oinghinne gaf. Lab. C^r. 1, 170; or dat wolde vse here vorwisnet, yor-
wyn ys . . ynsuntmacklick vorgift- ghiseit ynde yorpendet hebben. 8i/^
nysse der slangen. 5 Mos. 32, 22 dend. i, nr. 189. — Vgl Zachers Ztschr,
(H.). — 2. Vergebung, bath gnade lo f. d. Phü. 2, 496 ff.
nn eme nnde yorghifDisse. Körner Torglideiiy st. v. herohgUUen, sinken.
236^; men sal wetten, dat de gene Ttzundes ys de adel ghar yan synem
TvUenkomelike biddet yorgifnisse sy- olden glantze yergleden. Protest. Ql.
Der sonde, de eyrsten yorgeuet, dat sfu R. V. f. 6; ytzundes synt se by
eme misdaen is. Dial. Oreg. 260. 16 na ran den olden adelyken daden
yergiftniMieli, adj. giftig. Binnen np eynen andern uneerlyken egen-
xin se toI onrenicheit unde yergif- nuttigen handel yorgleden unde aff-
mssigher qnatheyt. Herd. 19h. geweken. das. f. 246 ; Wan de male-
verriseleii, scjiw. v. jem. zwingen diden gans yorgliden Unde to den
sieh oder einen andern fiir sieh ais Oei- 20 bitteren ylammen striden, So rope
id(MumEinlager)0ustdlen. intrabont my mank de benediden. Nd. Jahrb.
Bninswic et inde nnmqoam recedent 3, S. 70; entschumäen. wente in yer-
siae imperatoris licentia . . quodsi gettenheit der synne tydlicker dinghe
msrchio, qnemadmodnm promissnm umestand yergUdet Seiberte Westf.
et jnratnm est . . non obseryayerit, 25 ürk. 463. — aus dem Odenke kommen,
liberam habebit imperator facultatem verrenken, dat se (die Barbiere)
de ipsis faciendi, quod ei placnerit, na nottroft etlike menschlike ge-
et enmt in eo statu qui yulgo yer- krenckede unde yorgleden ledemathe
padt dicitnr (1212). Menk. 3, 1030 ; wedder können . . insetten in syne
Zoe meirre sichgerheit hain wir greue so stede. Hamb. Z. R. p. 12.
Tan deym Berghe unss seines lyff zoe yorglnmmen, sehw. v. verglimmen.
EoUen inzokomen yergiselt mit zwen Wor is stedes eyn kohlheert. Dar
nosen ymnden (1356). LaconM. ürk. werden der kolen nicht yele vor-
3, nr. 582; unde wart greye Albrecht glummen (: stummen). Koker, S. 326.
geTangen unde to Swerin geyort bi 85 yorgneppen ? verschlechtem ? sliten
sinen 6m den koning yan Denemar- yel vergneppen, peiorare. Dief. (oder:
ken« Do wrac unse herre god an falsch schwören? = peierare?)
deme koninge, dat he an greyen AI- yorgoten = yorgoden, vergüten.
^n gedan hadde, den he yeng unde Wor du kanst, du scholt yorgSten
eme sin göt nam nnde ene yorgis- 40 (: yoten) Scaden dyner yromeden un-
lede (et fiUos snos, ne de reditu sno dersaten. Josef, V. d. 7 Tods. v. 1368.
tgeret, ab eo recepit). Also wart he yorgrayen, st. v. 1. durch Oraben
gerangen nnde moste s!n gut geyen verthunf verbrauchen. We bekennet,
vnde wart oc yor^let (et filios suos dat de yorsten . . os yorbenomeden
obddes ponere coactus est). Eike v. 46 hem N. N. redeliken wedergegheuen
A19. 470; Liib. Chr. i, 103; eine al dat we vorgrauen ynde yorbnwet
Söihe yoi^pselen, durch Oeisdn (Bür- hadden in oren sloten (1342). Sudend.
9^) SieherheU stellen. Men sprak, Urkb. II, nr. 24. — 2. mit einem
^ were yorgiselet und yorborget, Graben umgeben, hebben gegeuen den
dat me dem bischop G. dat paUium 50 wedi . • dat se dene mögen yortonen
VOBORELLEIfr 358 YOBOÜNMEN
Tnde vorgraaen booen vnde beneden vergreif m^ sieh wrsdien^ einen FIM-
(1389). Marienr. ürh. nr. 369, gr^ ihun. De bischop Tragede de
vorerellen, echto. v. in Zorn bnn- borgere, eft he sik an der stad flo-
gen. Desse dre yorgrelleden den gan- daner wie rorgrepen hedde. Magd^
Ben hop, also dat so sek . . erhoiven 6 Seh. Chr. 852^ 19; bi TorliiBt sines
wedder de Senaten. Ecdes. f. 100^; ambtes, so drade it ene mit twen
dat iunghe bloid is lichte vorgrellet, sekeren mannen avertuget wert, dat
dat se sek to hoiueschen zeden nicht jemant sich hirinne yorgrepen heffl
kunnen schicken, dm. 176^; vorgrelle (1540). Dühm. L. K p. 197; dam^
nicht den mechtigen man, dede boven 10 heft sik Eopke yorgrepen ynd dot
di mach gan. Wiggert 2^ 33 ; dat gescaten enen yaget. Haimb. Chr. 180^
yolk was sere yorgrellet. Magd. Seh. vorgronen, schto. v. grün maehen ;
Chr. 245^ 11. bUdl.: frisch machen. Des mynschoi
vergrepeheit, f. die Weise^ einem yrolik mot yorgronet sin leuent ynda
anderen vorzugreifen^ gierige Hast. 16 maket yrot etc. Laiendaetr. f. 15^
Jnnchere Gherd nam slote in myt (Seh. 192).
yorgrepeheit. LUb. Chr. 2^ 444. yorgreten, schto. v. vergrößern. God
yorgrepeSy -seh, adv. einem andern erede on (Moses) ynde yorgrotede
(zum Naehtheü) vorgreifend. Vortmer sine werk yor sinen yienden. Ecdes.
budet de raed, dat nemant schepe 20 f. 251^.
yorgnepes (7. yorgrepes) wynnen sal, Yorgrotinge, /*. Vergrößerung, desse
he yormoge se sylues to ladende. werltlike yorgroitinghe ichte yorho-
(Rig. Burspr.) Big. St. B. p. 226, ginghe is menneghem sake des ho-
69 u. 233^ 56; it schude nnder wi- modes. Ecdes. 66h.
len wol, dat en kopman ofte meer 25 Yorguden, -goden, schw. v. ver-
yorgrepesch en schep wunden dor guten, ersetzen^ wieder gut mut^eiL
gr0te willen eres gftdes, also dat dar Unde beklageden sie, dat se groten
nement meer in mochte etc. (1379). schaden genomen hadden . . und be-
Hans. Bec. 2, 244. gerden des, dat men en dat yorkoste
Yorgrepsichy adj. einem anderen SO unde den schaden yorgudede (1382).
(ßum IfacMheil) vorgreifend. Ynd heb- Hans. Bec. 2, 306 ; dat rör bedndet
ben yns de anderen stede yorgrep- de otmöden De alle unleye gerne yor-
sige handelang tegen sie yorgeholden. goden Unde sinnet, wo se den wol-
Wism. Br. v. 1556. digen entwiken. Oerh. v. M. 88, ß8,
YOrgresenf schw. v. sik y., Schauder 86 Yorgaften, schw, v. mü guften (nM,
bekommen. De hoigheste het de ertze- guft, Übermuth, Taute Freude), lusti-
die yan der eerde gheschapen, en gern Leben verthun. Yerspelt en man
wis man yorgreset sek nicht Yor or. sin gut oder yerhuret he 't oder yer-
Ecdes. f. 216c. guftet (Old. Hs. vorgift) he 't mit
Yorgresinge, f. Schauder, dorch 40 gift oder mit kost etc. iSsp. I, 12,
dynen groten anxst ynde Yorgresinge, YOrgnldeiiy schw. v. vergMen, PaH.
de du haddest in dynem hilligen bede yorguldet, yorgult (Brem. G. Q. 123)
in deme garden. Sp. d. Dogede 279. u. yorgulden. (gecleydet mit eynen
Yorgretten, sdMJO. v. erbittern („ver- yorguldenen clede. Br. d. Äug. 6S!^.)
gretsen^). De schendinghe yorgrettet 46 yorgunnen, st. v. 1. misgönnen^
se nicht» wente se wert nicht yor- unfreundlich gesinnt sein, Neid hegen,
grettet N. Bus 1, 19 ; de leue werd inyidere. Hofm. Fincü. 1, 163; ik gan
nicht yorgrettet. das. 2, 45 ; so yor- den bösen de pyne ynde Yorgan em
grettet unde yorbittert. Sastrow 1, 366. alles yorlatens. Ssp. II, 36 Gl.; we
Yorgripeiif st. v. refl. sik y., sich so wil Reinken des yorgunnen, dat he
VOKGÜHNER 369 VORHALEN
guboien äink eme nam? B. V. 364; yorhale vnde TorteUing. iSirnft. B.
de heran mit enander Tergonden dem 165 ; biddeo wi . . dat sodane sake
luBchope nnde den borgeren; dat in gude sunder ienich vorhael ((Ane
iporde men wol in allen dedingen, aüe weitere Erörterung?) bliue be-
&t 86 den bischop nicht wol mein- 6 stände bette dre weken. Blücher Uri,
den. Magd. Seh. Chr. 333, 25; Se nr. 467.
(de wercUode) scholen den anderen vorhalen, sehw. v. 1. wiederhcien.
nicht Torgnnnen, efte se mer van So wart desset up dat nyge Yorhalet
kimsten können« Schaekep, f. 53 ; et- nnde Yomyget vor den vormunderen.
Ifke nm den radmannen Torgunden lo Laurent, p. 73; dnsse worde yorha-
er^i kampanen nnde dreven se uthe lede he vaken. Br. d, dir. 70. —
der atadt IM. Chr. 2, 507; hir 2. Geschehenes etc. herickten, ersSMen^
uDme Yorgunnede Annen or vorgun- referieren, verhaelen een reden, re-
oerinne (affligebat eam aemnla). 1 ferre, narrare, commemorare. Kü.
Sasm. If 6 (H.); se Torgunden Blank- 15 hyr schaltu vorhalen allent, dat dy
flössen des lives. Flos u. Bl. v. 158; • wytlick ys, dar du machst ane ghe-
se Tergnnden em der ere. Lüb. Chr. sundighet hebben. Lüb. GB. f. Ee8;
If 29; hß yergnnde em der groten Vele meer untüchtige stucken, de
•ege ynde dat he sineme ryke so hier to yerhaelen nicht weer behor-
riken schat hadde bereuet. Eist. Traf. 20 lick. Ben. 492 ; de adel yorhalede
f. Bl. — 2. gönnen, dat eme (dem unde yortellede alle artikel, de se
(Pabst) allene dat got hebbe yorgant yormals hedden entdecket. Beimar
to to sende (h to losende ?) der sunde Kock e. J. 1469 (Fdlcks Staatsb. Mag.
hant Ct. Bur 306. ä, 113); zo wyl ick hyr achter uol-
yergUBer, m. Misgönner, Neidi- 35 gen myth der korth ock yorhallen,
«dber, Feimd, inyidus. Hoffm. Findl. wes syck heft togedragen. Monum,
t, 163. De here ein lefhebber, yor- Liv. 4\ 46. — 3. herbei-, hervarhoten^
gumer (zelotes; Luth.: Eiferer) is veru/reachen, veranlaßen. Vns dilnket,
nn name. 2 Mos. 34^ 14; de yor- dat se de yeyde an yns betengeden
gnnner en is nein poete. Twmic. nr. 80 ynd yorhald hebben mit schynbarner
18; krech he grote yorgonres, de ene yyentliker dat (1396). Sudend. 8, nr.
beseden by deme keysere. Karner 193c, 149 ; wy hebbet en neuen schaden to
yergnuinge, f. Misgunst. Wor toghen, wen den wy en ghedan heb-
her Mydhard gheyt yn den rad, Vor- ben in aldusdaner entsechter ynd in
gfa&nninge ynde hath wyd ymme gad. 86 yorhalder yeyde. do^.; Wanneer Petrus
Sckip V. Narrag. f. 82. schleit Paulum, unde Paulus hefiFt id
yer|;imte]i, schu?. v. aussöhnen. Se thoyoeren an Petrum yerhalet. Ostfr.
wolden eik mit der ebbedischen yor- L. B. J, 75 ; wert jemant geslagen
gonsten. Magd. Seh. Chr. 224, 19. up sin egen werf, is in böte (Buße)
j%rhUf Eraäldung,Berichterstattung. 40 dubbelt, hefit he dat nicht mit siege
relatio, resumptio, repetitio. Kü, Mit yerhaelt. das. III, 42 ; dusse wilkoer
dessen punten sind de sendeboden sali men yerstaen, dat alle de jene,
od Flandren wedder tho rugge to- de dat nich mit worden edder wer-
gheo, ere yorhal dar up tho hebbende ken yerhaelen und baeyen yrede yan
(1389). Bans. Bec. 3, p. 458 ; dar 45 jement geweltlich werden averfallen,
kebboi dy stede eer vorhael up ge- dat de jene, de solckes verwarcket
Bomen (1391). das. 4^ 34; so juwe und unvorhalt (ohne daß ihm Anlaß
ergemelde breff ynder lengeren vor- gegeben ist, u/ngereigt) einen schaden
bale beider parthie, tosprake vnde deit, de sali in sodaner poena yer-
anfeworde etc. Lüb. Oberhof 134; an so fallen syn. das. I, 56. — Erst hefift
VOBHALEN 360 YOBHALINGE
he vor sick genomen, datwybebben Lerbeck § 54. sich schadlos haU
Deut. V. Ick was ein Sequester vnde (damnum reparare), sich rächen, i
ynt middel twyschen got ynde yuw mach men den krich holden, so lan
. . hyrmede wolde he vorhalen (herbei- dat sik de here synes schaden vn
holen ^ ^anziehen'^^ proferre) Mosen 5 arbeides vnde ok siner lüde wund
eyn middeler twischen etc. Disptd. vnde dotslege vorhalet hebbe. Sum
to Oldersum f. 10h. — Efift dar en Joh. f. 101^; anders wolde he
man leghe an siner YOgelboden . . de jeghen ene wreken unde vorhal
schal velich wesen by sodanen broke, Kamer 14?o; so Trage de man,
efft he in sinem huse yorhalet werde, 10 he sik in des mannes stede icht v
d, k ? Dühm. L. B. II, 176. (^= vor- halen möge mid enem andern tu
halen, verborgen ? geschütst ?) — 4^ eu- Bichtst. Lehnr. e. 24^ §5; dat m
rück, wieder einholen, wieder gtd ma- 9XkABX9kXi^(dernniedergeleglenPfar^i
chen, bes. einen erlittenen Schaden, verhalde. Leibn. 3, 481; desse
sarcire, resarcire. KU. Werit aver, 16 sprak de menheit dar tho, dat se ^
dat se er gebrek noch in dem punt- * vorhaleden in (an) creme rade, ul
gelde noch in dem tolne vorhalen grep an etlike borgermestere. X
künden, so hebben de stede gelovet Chr. 2, 628; beden den nyen r&|
den dren steden er gebrek . . wed- dat se syk an den olden nicht t
der to leggende (1381). Hans. Bec. 20 holden, das. 2, 171; unde Torbal
2, 282; wat iw (Jungfrauen) enbrect syk denne de borgermeister (icoj
in der vruchten, dat verhalet de gegen ihn gesprochener vrevelhaftu
maghedelicheit ; dat ons (Müttern) werde) wedder an em mit hastig
entbrect in der maghedelicheit, dat worden etc. Greifsw. St. V. 63, i
verhalet de vrachte. B. v. d. joncfr. 26 vgl. 61, 2; of jement were, de si(
f. 25; kost vnde teringhe dar an to wolde Torhalen np den ander
vorhalende. Cod. Brdb. i, 21, 379; van hates weghene eder nydes f i:/.
so künde wy des nicht gelaten, wi Ostfr. Urk. nr. 329; vnde yurJ^
musten sodan schaden vnd koste wed- jawe beger was, wy vns vppe L
der vorhalen an deme rade. Fidic. dO M. nicht vorhalden, so lange tt
2, 146 ; se hebben de waninge der Old. Urk. v. 1462 ; were ock, dat -•
horch to H. afgebraken und gesleten greven, vronen . . wegerden to r i
und to Emden gevoert, des ül nicht ten, so möge de vorg. sych verba'
verbalen kan noch geleden hebben und krygen ander greven etc. (l^^^^-
wulde umme 4000 fl. Ben. 319. — 5. in 86 Kindl, 3, 552.
Schute nehmen 9 Dey richter is schul- vorhalinge, f. 1* ErMäJdung, /
dig die vestgenoten tho verbalen und laHon, Erwähnung. Dar na vori
tho vorantworden, dat enne niemandt me syne f. gn. (den Erebischof) ^^
AsXQrQneme.Or.Weisth.3,35. — Befl. der vpt grote chor vnde vorkui.
wieder su Atem kommen (respirare), 40 gede dem yolcke, dat syne f. gn ^T-
sich erholen, do vorhalede sik de kon- drechtliken togelaten was myt lan;
nik ene clene wile. Komer 175c; he vorhalinge, vnde de wyle men i
was so sere in deme stocke (Gefäng- sede etc. Brem. Denkb. 125; mp ^'
nis) pineget, dat he sik nicht wedder here leth seggen dorch J. v. S. «'^^
vorhalen konde. das, 199^; He jvel 46 vmme syne f. gn. hir gekomen we:
döt tor erden nedder; er he sik recht myt vorhalinge des auesdiedes et
vorhalede wedder, dat was wol eine das. 127. — 2, Hefieihobmgy T'^f •'
grote stunde. 22. V. 3800; btUß.: eyn laßung. vnd wat dar mer pgeoa-'
kort tyd vorleep, dar sik ynne vorhal- is van anderen schichten, dat is ''^'
den van dem yamer de inwaners. 60 komen vfui der vorsoeueneo rns.:
VORHANDEL 861 VORHARDEN
Teniol^bere Tnrechter vorhalinge viid Terhandelingbe, de dar yniie was.
«tpender gewalt (1396). Sudend, 8, nr. Karner 98c,
150(8.176, 16). --3. Erholung {re^pi- yorhangen, st. v. henken. Is dat
ratio). Ynse lycham yan alte langem lernen sie suluen dodet oder nnt-
irbejde Yormodede (würde ermüden) 5 houedet wert . . oder aor hanghen,
Tnde Yorleghe, wan he nene vorha- sine eruen beholdet sin gut al ganz-
linghe en hadde. Serm. evang. f. ffffa. like. Lub. R. 339. BilcU. : dicke wile
TWkudel, m. Verhandlung, dar wart he yn alsoliker ouerschowinge
entegen de sendeboden na langen godes verhangen (emporgehoben) vnde
Torfaandel antworden aldus eic,(1469). 10 bouen em seinen vDde bouen mensche-
Shfffie^ Bidrag 3, nr, 125; Acte dar- like beuolen (Gefühl) ypgetogen etc.
über, wytlyck sy alle den jennen, de Leben d. h. Fraruf. 180; du (Seele)
dessen Torhandell seen efte boren bist ynuerscheidelike yerhanghen (ge^
lesen etc. Bühm. UrJcb. 8. 79. bunden, geknüpft) an em (Oott). Anh.
ytrkaa- (yoran-) -delagen, sd^w. v. i6 tf. Eluctd. f 66ä; yerhanghen zyn
verhand-j verabreichen^ einhändigen^ aen, haerere apud etc. KU.
geben. Dre mark . . de yns wol to yorhansen, schw. v. sich in das
danke an eyner summen van der ge- Hanse'(Gesellschafts)buch einschreiben
nanten junckfrowen vorbandelaget laßen^ satisfacere juri societatis; in-
onde betalt sin (1372). 8cheidt^ v. 20 augurari societati. KU. — Dit ghe-
Add p. 300; (1000 fl.) de uns an scheen, so seggen de olderlude, eer
reidem golde yirandelaget unde be- ement unten reyenter ghelaten wert,
tald syn yan on. Oott. ürk. 11^ nr. dat de ghenne, de nicht vorhanset
^10^ 7; uns unde unsen nakomen en hebben, de hanse winnen, unde
ejne tonne heringes in der stad Got- 26 laten on inscriyen, umme te wetene,
tbgen geben unde yerhandelagen sol- of se yan der hause siin eder nicht,
kn etc. das. 11^ nr. 184, 16 ; in ant- LeUf. p. 19 ; so men dit al vinden
Worten und yerandelagen. das. nr. mach in den langhen boecke, daer
251; yorhandelaget. das. nr, 308, 98; men int reyenter . . in plecht to yer-
imde schal yan den reuten yorplegen 80 hanzene etc. das. p. 12.
unde yerhandelagen den godesarmen yorhant = yorderhant ? die (schwö-
des hospitals prouende unde reuten rende) rechte Hand? Eyn vrie dienst-
(1445). Wigands Arch. 6, 303; to man dess heren van den lande, die
deme ersten scolen de van der Asse- vur dat gericht geeysschet woert, mach
borgh den yan Brakele alle yaer doen 86 myt synre yurhandt allein yur syn
onde yerhandelagen eynen bullen etc. unscholt staen. Wigands Arch. F, 31.
(1422). das. 6, 175; wi hebben uns yorhantdren, schw. v. verhandeln.
daran gegeuen, dat wy . * de (tinse) de sache zo yorhanteren sunder arge-
alle yaer eynen proueste to Walsrode liste. Seü>. JJrk. nr. 969.
schicken, yerhandelagen unde . . uthe 40 yorhanttekenen, schw. v. mit dem
UDsen redesten upkomenden betalen Handzeichen versehen. . . dat sine
etc. (1489). Lüneb. ürk. XV, 8. 207. dre junge beeren yorpitzeert und
ytrhaadeleiy schw. v. verhandeln, yorhandteekent. Ben. 733.
betreiben, unde der h. romeschen yorhantreken, schw. v. in die Hand
kerken werf to yorhandelnde begun- 46 gd>en, überreichen, alsdenne schall de
den. Kamer 69^. kerckhere eynem iewelken yicarien
▼erkaideUnge 9 f. Verhandlung; sos pennynge . . yerhantreken. Arch.
mk vom Verkehr der Kaufleute, dat f. 8. H. L. 4, 439.
qk de stad L. sere yorbeterde yan yorbarde]i,-lierden,-harren9-kerreB,
der toyart der ooeplude unde erer 60 schw. v. 1. trans. hart behandeln. Se
VORHARDEN 362 YOBHAVENISSE
hebben dy in dem leide vorhardet vorhardieheit, f. BSirtigMt; iOB.;
(coDstupraverunt) wente to der sehe- Hersenshärtigkeü. Dor ere stmop«
telen. Jerem. 2^ 16 (H,) ; hart machen^ vorhardicheit (duritiem) bleyen alle
verhärten^ eig. u. bildlich. Do se se- ungelovich. Chr. 8d. 14, 8; de hoi
gen, dat de krich sik vorherdede 5 mod, de loighene nde de vorhardi^
(härtery schärfer wurde). Lüb. Chr. cheyt de dre sin den ketteren aUe
Ij 352; alle mine sinne vorhardet by. Ecdes. f. 96^; vth Ladfer er^
sint. MariefM. 406; se leit de yer- sprenget de TormetenheitCderißRei^J
smanisse dnldichlike vnde yerblide . . houerdye, pomperie . . vnde in^
sick . . doch was se des vmblide, lo ende vorhardicheit. Disput, to Older^
dat de anderen nunnen also verhar- sum f. 32.
det weren. Dial. Ghreg, 92; yorstokt, yorhardinge, f. Verhärtung. Erd
yorhardet vnde yorbistert. Jod. Speg. vorhardinghe (perseverantia) en Bca^
/. 4; du olde yorhardede mynsche nicht bliuen. Sir. 28, 26 (L.); ^
in aller bosheyt. Körner 83d ; erhär- 15 synem yreyele unde yorhardinghe.!
ten, (eidlich) darthun. Wert he denne Komer 228c.
rechtyerdich an sinem ede, so schal- vorhart == yorhardet, verkäirtäj\
me em betalen sine kleder, also he Vorharden ynde haistarken menBchen
denne yorherdet heft (deren Wert sal men hart ynde wreth straffen.
eidlich bestimmt hat). Dithm. L. B. 20 Disput, to Oldersum f. 28.
II, 7t — 2. intrans. verharren, Uei- yorhasten, schw. v. X iibereäen.
ben. Dat ick in dynen denste beth Stat in allen noden yaste, dat io nen
an myn ende bestendych yorherre. yyant my yorhaste. Brem. kerds. gek.
Br. OOetb. (nr. 26) 8. 23S^; in f. 92; durch Übereilung verderben,
bösem Sinne: hartnädcig, ungehorsam 25 Here, bedenket it rechte, dat gi nicht
sein, der Aufforderung etc. nickt ge- yorhasten juwe ere, B. V. 347t —
horchen. Were ok, dat yement des 2. refl. sich übereäen. Wol (wer) Beer
nicht don en wolde ynde daran vor- lopt, de wert bald mSde, wente he
hardede, des schole wy alle yyent yorhastet sick. Ägrie. 86 (Laknd. S,
werden (1397). Sudend. 8, S. 298, 80 36) ; he scheide sick nicht yorhasten,
30; yortmer were, dat den scroderen se hadden in dem underschriyende
we yorhardede etc. Old. Urh. v. 1366; eyn billik bedencken etc. Waits, Wd-
we broeckafEiich wurde unde den ol- lenw. 1, 341.
derluden, wanner se darumme maninge yorhaten, sckw. v. verkommen, «er-
doen, vorhardede unde den broke nicht 86 il^i^n.^ Sin körn vnde wische mit
uth en geve etc. (1489). Brem.Stat.698; perden yp gehet vnde yorhat^ laten.
gefraget, oft yn der betalinge emandts Sass. u. Holst. R 50, 2 ; trans. ver-
verharrede vnd sick tho betalende kofnmen laßen? thom drudden leth
weigerlich holde, wo men den solle sine erb. w. Hans beclagen, wo das
to gehorsam brengen etc. Gr. Weisth. 40 he dat eckenholt yorhatede vnde sin
3, HO; in diesem Sinne auch trans. erve vnde wanhus mit der tobeho-
unde in welken stucken he des rades ringhe vorfallen leihe, das. 57, 10.
bod vorhardet heft, dat mot he vor- yorhayenheit, f Überhdmng, Stdt.
beteren. Hanov. St. B. 396; Item of De synt vp eren eghenen wiUen vnde
die schultiss das (dat?) verharden 45 tho eres horten vorhauenheyt ge-
unde nicht belehnen wolde, so etc. keret. Sp. d. Dogede f. 55; middebt
Chr. Weisth. 3, 31 ; of eiman van vrevel vorhauinge eines modes (per tomorem
bleve Sitten up den guidem over jar animi). 5 Mos. 18, 22 (L.).
unde dach, und dat yorhardede, den yorbayemsse, f. Überhdmng, SUb.
wiset men an des hem gnade« das. 60 wente also des boesea vyandes tsI
YOBHAFFEN 363 VORHELLINGE
i|B ftnbe^yn hadde an syner groten Yorheghede en (den Päbst) wedder
TgriiaiieDiBse. 8p. d, Dogede f. 46. sine weddersaten. Lüb. Ohr. i, 30; he
ferhiilei ? Heldrich Wesenberg berol oc N. dat he de cristen scheide
ateUede de lade, dat se nicht vor- Yorheghen. das. 1, 179; de Yormnnde
hsfleden, aonder dat se sik wol sam- 6 scolen on (den Mänddn) dat gut Yor-
nelden. Leibn. 3j 184^ (aus Komer; heghen, so se aller best kunnen.
id es rieUig gelesen?). Wigands Ärch. 1, H. 3, 38; nnde
yerliebkeiiy unreg. v. vorhaben^ beab- Yorhegede dat (lant) synen broder
nAHgen. Den wech, den wy Yorheb- to gude. Bcthos Chr. f. 181; slote,
ben, den thee wy dorch godes willen, lo de he em gedan hadde to Yorhegende.
Kwner U25d. ' Lüb. Chr. «9, 329; se schulden Yor-
Yerheblent, n. Vorhaben^ Absieht, hegen unde Yorstan dat goddeshns.
Ciuk dat gerächte, wo hartich J. dat Brschw. Utk. 1, 162; or sake to Yorhe-
kndt tho M. Yorhebbens were tho gende Yor deme rike. Magd. Seh. Chr.
bekrigen. v. HSvd^ Chr, 61; darYm 16 293, 8; Yordegedingen, beschermen
forbleff der forsten gude Yorhebbeni nnde Yorhegen (1325). Wälkenr. ürh.
KoMmow 216. nr. 823 ; so (im FäU der Erkrankung
Y^rbeek, -hieh, n. Sehutjs. Nu en des bestimmten Priesters) schal sick
hebbe ik leider nenne Yorhech hir de proYcst Yorseen, dat he kryge
oer an dnssem jammerdale. Sündenf. 20 eynen Yromen prester, de dat ambt
XW; wol der Yrowen, de enen tuch- Yorhegen könne (1458). Lgßmanns
teghen man het genomen, wente se Nachr. d. Klost. Meding 8. 62; de
nach gnd Yorheych hebben Yan om. misse Ynsir linen frowen singhenn
Sedes, f. 34h; se seen dar to, de Ynd Yorheghenn. Cod. Brdb. 1,5,249.
hi Yorhech der zele to sek gheno- 26 Yorheger, m. Beschützer. Dosulves
men hebben, dat se de also Yorhey- reet W. Yan Brero, en banroz unde
ghen, dat se mit gode blinen. das. Yorheger der Yrouwen Jacobs Yan
I^lb; (Hartwieh verlegte das Erabis- Holland, Yor de stad H. etc. Lüb.
ihm wm Eamburg nach Bremen) dar Chr. 2, 495.
hedde he bet Yorhech. Bathos Chr. 80 YOrhegesman, m. Schutsherr. De
f. 131; de groten hebben nu stark Yan Luneborch nemen Yor einen Yor-
vorhecL 12. F. 3912; Yund Gesche hegesman hertogen Wentzlawe. Zreiftn.
schal dat kleinsthe (Kind) tho sich 3, 199; Komer 214ä.
nemen in Yorhech etc. Brschw. Neust. YOrbelli^n, schw. v. ermatten, er-
Deged. B. 1531 f. 21 ; de man heft 85 schöpfen. He (Christus) is de him-
nein gut Yorhech, deme sin wif Ycle melsche dowe, den he ghenet Ysen
Torspüdet. Koker, 8. 336; de Yarende seien to ghuder leyfnisse der amech-
kopman heft Yan en (den Fürsten) teghen zele, de Yorhelleghet is an
en klen Yorhach, de dar möt holden der bitte der bekoringhe Yses Yiendes,
der lande nmmeslach. Lüb. Dodend. 40 des quaden gheystes. Ecdes. f. 249h;
r. 439. wy seggen Yele Ynde werden doch
T^rheftei, schw. v. anheften, fest Yorhelleghet in den worden, de yuI-
maAen. gelaneth, dath sie desuluenn bringinghe Yser rede is he (Gott).
kysthenn in die garuekamere . . set- das. 249d.
ten, ock darsuluest Yorhe£ften Ynd 46 Yorhellinge. Men hefiFt my nicht
bekeden (beketten, mit Ketten ver- gestaden, dat ich (der gefoltert ward)
fAen) laten (1542). Wism. Zeugeb, ein plaster oder ieniger Yerhellinge
i' 96. mochte belangen. Z. f. vaterl. Qesdi.
Ttrhegeiy schw. v. hegen, schütsen^ Bd. 4 (4 Folge) 8. 144. Gemeint ist
« Obhut nehmen. De keiser Lodewidi 60 wol Yorhalinge, Erhohmg.
YORHENDEN 364 VOBHESDINGE
Torbeiden, schw. v. von Hanien, nicht vorhenghet vnde tholet. Smmi
in andere Bände bringen. Kan men Joh. f. 114^; de stede de gestad^
myt warheyt bevynden, dat se (die nicht, dat twe broder borgermesterj
Erben) wes hemelike vorhält, vor- werden, dar vel vorklerange, worj
bendet ofte yorswegen hebben, mach 6 dorch sodans nicht to vorhengen, \
men em nemen, unde dyt is dem to donde were (1516). Lfffinum
herschope Yorschenen. CodJrad.West- Nachr. d. Kl, Meding^ S. 102; nii^j
fal. i, 198. vorhengen noch staden. LSb. Z,
Yorhenge. (Hus) predekede en 251 ; latet se (die Wdt) jw nicht Tor
stucke, dat en (den vorsten) wol be- 10 hengen, want al or rait is OYeldaet
haghede. dat alle Yorhenghe (7. vor- Lied. a. d. Münsterl. 27^ 7.
leninge ?) des gheistliken gudes scheide Yorhenge- (heng-, heak-) -line, /
nicht komen Yan den prelaten, mer van Erlaubnis^ Oestattung, Zidaßnng. DJ
vorsten unde heren. LiÜb, Chr. 2^ 598. böse geist en hefft sonder vorhenckj
Yorhenge, n. Vorhang, Des sann- 16 nisse godes nyne macht. Dial. Greg
auendes (vor Judica)^ wan de h. 199; wart de name des h. vreni
kerke begint tho beghande dat lydent godes van der vorhencknysse god«
godes, so behenghet me de altare also vorbredet etc. Fireckenk. Leg
myt rodem vorhenghe. Fastenandacht. 59; dat vnsere borgere alsodane m
Pf. Germ, 20, 316. 20 heit hebben van verhenckmsse wegei
vorhengen. Dat de dinge, dede des erßbischuff etc. SeSberte^ ürh.nr
vnder der tiit scheen, mit der tut 435; ok sprak man, dat Sandow«
vorgaen ; darumme is dat nutte, dat vorloren werde van vorhengnisse (Zi^
me se mit Schriften vorhenge (? in laßung^ Ckmnivene) des bischopes etc
Schrift faße? su vorhangen?) vnde 25 Magd. Seh. Chr. 275, 27.
beware (1301). MM. Urk. nr. 2756. vorhenginge, f. ErlaubniSjZidafimf,
YOrhengen, schto. v. den Zaum, in der vorhengynghe godes. Kamei
Zügel schießen laßen; bUdl.: erlauben, 250c ; alse de duuele treden in de
jßulaßen, gestatten, vorhengen vel .sta- swyne . . nach siner (C^riHi) Ver-
den, admittere. Voc. Engdh. Dodet 30 henginge, also etc. Lab. Passtami f,
my mit wat dode god verhenget, dat 120^ ; hefstu dan dynen euenen cri-
gy my doden. Dicd. Chreg. 213 ; he stenen yenige sake gheweset tho den
(de duuel) en mochte nicht gaen in sunden . . mit worden, mit rade, mit
de verkene, eert eme god vorhen- hulpe efte myt vorhenginghe. Sp. i.
gede. das. 199; se vermoeghen niet 86 Dogede f. 244; wy willen ok dusser
80 vele als se willen, meer^ so vele einung vnd vordrachtes verhengang
als em van den gueden enghelen ver- edder thostadinge obre rechten be-
henghet wert. Elucid. f. 6h; (van kemngeheren Bein etc. (1476). SekeiÜ,
dem ersten dotslage) . . godt wil v. Adel p. 510.
sulckens affwenden unde vorhengen 40 Yorherden = beherden. Wan de
na einen willen. Dithm. L. R. //, handdadige (ein Mörder) ock voriier-
241; Maria vorhengede den fmnden det (Var. beherdet) waort, so schal-
dat licham (Christi) to handelen, men em richten mit dem schwerde
Ymme begraven to werden. Pass. Chr. . . werd de handdadige oA (aber)
120 ; et en is nyne warachtige otmo- 45 landfluchtig etc. Riehlh. 574, § 3,
dicheit, dat men de sunde al swi- vorherden, s. yorharden.
gende verhenget. Br. d. Eus^ ISh; vorherduige, f. Antreiben, Er-
monike nemen van eren olderen erue- mahnung. Do de . . Yomemen des
deel . . aner dar wedder is de won- greven andacht niRle syne vorher-
heyt in velen landen, dat men dat so dinge etc. Körner 129^.
VORHEREN ^ 365 VORHET
mhmtm, seii«. v. Herr über jem. ewich leit uns weddervert, dit exen-
sm (der weräen^ beherrschen^ domi- tfich uns al Torhert. Aescp 2j 42;
Bui. Voc Od. «. Lief. Wo schal dese doechde (die Tugend der recfat-
ik mik gheweren, sint dat de leydige verdicheit) hoert sunderlinghe den
dre heran (Te^d^ WeÜ, Fleisch) sie- 5 landesheren toe, mer dese gherech-
des by my weren and wolden my ticheit wort die vorheert. Sp. d. kerst.
forheren? Hanav, Mscr. J, Si, S. gd. f. 159. 8. auch das varherg. W.
as^; xxp isA nicht, de merer vnder Yorheringey f. Verheerung, des
iaw isy de anderen brodere en vor- landes. Körner 172^.
kere. Br. d. Eus. 15 ; de doet en sal 10 yerhersehen, schw. v, Herrschaft
eoe (Ckrishtm) nicht mer vorheren. üben. Spare dynen knecht van den
IM. Greg. 2&9; de hert (Hirsch) de yromden; isset dat de mynen nycht
dickte mit dem home sik wol dem en Yorheerschen, so schal ick vnbe-
perde geweren ; dat pert dachte ok uleckt wesen. Oreg. Bede f. 16 (Nach
mheren den hert mit helpe unde 15 Ps. 19, 14, wdche Stelle aber falsch
Bit tiate. Gerh. v. M. 61, 13; bewa- verstanden ist).
rei, dat he (der Wdf wenn er unser Yorhersehoppen, schw. v. beherschen^
Barr wird) nicht nntlive de kran- bedrücken, unde schal yallen, alse he
fcaa, of de möge Yorheren, de sik ne den armen hebt Yorherschoppet (do-
kuonen nicht geweren. das. 65, 58; 20 minatus fuerit pauperem). Ps. 10,
fise hoYerdie hadde em Yorblindet 10 (H.).
eDde dat weren de tekene, dat om- YOrherwede, die Entrichtung des
Oineerlic tom em verheren solde etc. Heergewettes von Seiten des Erben.
B, d. Elfen f. 140d; de natuerlic ver- Si possessor alicujus agri illum Yen-
standel syn, de syn altoes bequamer 25 dere Yoluerit, liberam hoc faciendi
to allen goden werken, wanneer de habeat facaltatem, dum . . heres de-
boesheit eren willen nicht Yerheert functo succedens pro jure, quod teu-
a heuet S. d. Byen f. 93h, Anm. tonice vorherwede dicitur, in recep-
& ist fragtieh, ob nicht manche dieser tione agrorum tantum siliginis et
M. äkfdieher Beispide eu dem fdg. so ordei det curie etc. (1230). Fahne,
IT. t» der Bedeutung : vernichten, ver- Dortm. Urh. II, 2, 4.
derkii, gMren. Yorherweden, schw. v. 1. das Heer-
vtrheren, -herden, schw. v. mit gewette eahlen. Wanner dat min gut
AN€» Heere übereiehen u. verderben; ledich wert OYermyds minen dode,
d(Mfi überh., indem der Begriff der 35 so sal myn erYent dat suken Yud
Bßeresmaekt euriidstritt, verderben, eu Yorherweden to Sutphesschen rechte
Grunde richten. He sande wapende (1365). Nies. Beitr. 2, 216 ; (Knappe
riddere in des yan Meklenborges N. N. bdehnt einen Kirehgeschwomefi
Itat darinne to Yorherende. Leibn. 3, auf die nächsten 10 Jahre mü einem
^9; do de land Yorheret weren, do 40 Zehnten. Nach dem Ablauf) sal men
Ytrt dat orleghe Yleghen. Körner alszden den genanten tegeden ent-
^^; uide Yorherede dat mit s werde fangen ynd wedder Yerherweden. Oid
Qsde mit Yure. das. 57b; ick Yinde Urk. v. 1503. — 2. das Heergewette
in der schnfil, dat dar gelegen hadde verlangen. Vortmer en sal de prouest
7Q torppe, dar nu de olde wick 45 der korken eghene lüde nicht Yor-
^^ unde dat hadde konigh Karle kopen . . beschatten, Yoreruedelen,
^^eiiet Bothos Chr. f 41 ; de (vor- Yorherweden etc. Old. Urk. v. 1415.
ste) werden Yele Yan quadem rade Yorhdt, Geheiß. Dit . . hebbe ick dar
K^ttaa Yorderued Ynde Yorheret .Esc^e^. ytgehalet dorch Yorhet der ersamen
f' 45^; de eke to der espe sprak; 60 heren, her N. etc. Wism. Inv. f. 197.
VOBHETEN 366 VOBHEVEN
YWtetan« 8t. V. verheißen ; refl. eid^ hoff se des to gerende neit, des enn
wotfu anheischig machen^ geloben. Ok riken godeshus wol to hebbende Btei^
alle prestere, de eyneme menschen Eberh.v.Q.vJ815; YOThMienm^ibari
raden, daih he vth syneme kerspel hoben sein, begereden to wetendd
syne ghrafft bestelle by eren kerken 5 e£Ete se sodannes tolnois mocbtei
edder eme dat lauen vnde sik dar ent8lagenundevorheTenwe8enC:2^ilj
tho Yorbynden edder vorheten, dat Hans, Bec. /P, S. 409; Ok mogei
he syne begreffnisse, de he gekoren prestere vp ener moren edder v]
hadde to siner kerken, dat he de einem tome de stad helpen bescher
nicht wil wandelen, desnluen doen 10 men, iodoch mochten se des TOrhaueii
eine doetsunde. Summa Joh> JS60. wesen, dat were beter. Summa Jok
TorheyeDy st. v. (Part, auch schw.) f. 116^; leydes unde smerten leddecl
1. erheben^ ezaltare. Lief. Der stede unde Yorhayen sin. Bruns^ Beür, 1
(Städte) schepe weren hoch vorhoven 98. — Befl. sich erheben, sieh auf]
(mit hohem Borde) unde woU to vech- 16 machen. (He lach dar in den wischen]
tende gebuwet, unde leten by der . . he vorhuf sik mit al den sioea
Denen schepe also en korke vor ener Liib. Chr. i, 177; des Yorhof sik de
klus. Liib. Chr. 2^ 564; sin yrowe keiser mit deinen Yolke. Magd. SA\
leet eme maken [en] schone graf mit Chr. 62, 11 ; bes. als Empörer. Do
Yorheveden beiden, das. 1, 61 ; etlike ao vorhuf sik Pipinus jeghen sinen Ysdei
bilde, hoch Yorhayen. B. V. 4976; mit vrevel. Korner 26c; were ok ie-
weren hoghe stene van beyden syden mend, de sik mit vrevele YOihoev^
vorhauen (eminentes). 2 Sam. 14, 4; edder samnunge makede wedder den
dat fest des h. crutzes, also it ver- rad (1382). Lüneb. Urk. II, nr. 977;
haven wert (Septbr. 14). Leibn. 3, 26 he hadde wedder koning 0. sik vor-
478; do got wolde, dat die hilgen heven. Magd. Seh. Chr. 69, 27; y^
heren Cosmas vnde Damianus scol- dat de gene, de sick vorheuen tegen
den werden Yorheuen vte der stede, de gebode der warheyt, vemedert
dar se bemuret weren oldinges. Brem. mögen werden. Dial. Greg. 186^ ; U-
O. Q. 87; s. öodehart wart vorheven so ginnen. De (kolt winter) Yorhof sik
(corpus elevatum est). Magd. Seh. bi s. Mortons dage. Magd. Seh. Ckr,
Chr. 112, 28; wart vorheven ute sy- 327, 9; ein strtt Yorhof sik. das. 352,
nemo grave. Kamer 93^^ ; do wart 7; olt kyf vorhevet sik bolde. Tumdc
Yorheven de licham des werden • . nr. 823 ; sieh überheben, stoU werden,
unde wart besloten in deme altare. 85 vorhof he sik so sere an synem her-
das. 3U; biUU. canonisieren. keyser ten. Korner 220^; he en vorhofi sy ck
Karolus wart ghecanonyzert, dat ys nicht, he en begerde ock nyn werlt-
Yorheuen. Lerbeck § 78; canonyzert, lick loff. Freckenh. Leg. 68 u. 60;
dat ys vorheuen efte vorhelliget. das. he (Pabst Johann) vorhof sik to sere
84. — erheben, befördern, hochstellen. 40 der herschop. das. 64, 1; also R. lo-
Desse werden Yorbayen in deme or- Yode den bok unde he sik vorhof.
den to lesemesters. B. V. 4066; de Gl. mu B. V. I, 39; Eanntus vorhoff
vosinne was ser vro, . • dat er vader sik in homode Lerbeck § 66. — hf.
sus was vorheven. das. 6826; min öm subst. van dinem vorheyende (exal*
Simon, de mechtich is unde ser yor- 45 tatio). Jes. 33, 3 (H.).
heyen. das. 4153; im schlimmen Sinne: Yorheyen, pari. adj. vnde (der
Werit also, dat jemant mit vorhevene Dieb) hadde enen ruen swarten püs
m&de dat puntgelt untforede etc. antoghen vnde hadde enes schodavels
(1382). Hans. Bec. 2, 313. — 2. über- laruen vp gheset vnde stunt dar
heben, unterlaßen. Alles des en yor- 60 kort yorhewen ghelik dem duuele.
VOBHBVINGE 367 VOBHITTEN
fbefa». f. 16S^^ (m geärw^ener^ stdeer imde darneghest boddelen, stuegheren
fi/ur?). unde kotzen, huren, rackeren, kethel-
TvrkeTJBtfe» /*. i. Überhebuitgf StöU. bfitheren unde allen vorhiden schü-
He wart beweget to werltliker vor* ken kyuderen, dath my V. y. L. true-
keniBge. Lab. Passianai f. 175c; alle 6 Iob wert des lovedes, abe eyn snode,
hoferdige yorhevinge. Wiggert i, 43. böse, droghe, bludelos, sullefwassen
— 2. Behdfungj Erleichterung^ sub- vorhit huren cdntten schalk. Vort-
kvitio. Da sdialt in der yerheuinge mer claghe ich ifiw, dat he my myne
iJBer node rsubleyandis necessitati- helphte mynes slotes afvorraden beft
bfis) nicht drogenhaftichliken denken. 10 . . unde let my danrore stan alse
5 Mos, 15^ 10 (HJ. eyn snode böse vorhit hdren cuntten
TtrhieH (-Uden, -liif;en), schw. v. vorreder. We dessen bref afryte
tb^^rieren (Kdler^ Ere. 479, 25); oder afthe, dat he en yorhit herren
fori. adf. entekrty infam, 0unächst van (l, bergen) cuntten kotzenkynt sy
tersonen^ Männern (wd ähnlich wie 15 (1383). do^. nr. 994; Sudend. 4, nr.
fa^ieefc. XoxxÖTppoxTo^, eupuTupoxTO^), J385; 6^ nr. 98; unde l&cht yd, alse
flii eins der ehrenrührigsten Schimpf' en vorhyed kotzen kunten schalk
werter, Sehandbube; dann von Sachen. (1393). Hans. Bec. 4, 63 ; daz her
Vgl. IHseh s. v. heyen, geheyen i, daz uff uns gelogen bette als eyn
450 u. Pf. Germ. 13, 160; 15, 79; 20 yorreters, vorhijt, kotzen schalg^'i^dT^.
16, 78; 18, 209. — Bekente we vor Z. d. Hare-V. 1869, S. 158; den
piychte, dat he hedde en geheyten schalt he gar swerlike vnd hit en,
verhiede horensonne und schoken- he were eyn yorhit kotzen hornsen
kfat, de broke ys 14 Schill. JDartm. (horenson). Fidic. i, 185; 2,104; de
WHIk. 324, 327 (Fahne,3,62,243); 26 yerhiyden kerle. Brschw. Chr. i, 51,
ik bidde jae, dat gy berichten enen, 20 ; wol ichtes wat vorberget, sick
de zyk Hennen Sporeke hed unde to n&tte unde einem andern tho scha-
Bjnen Sporene (Sporeke?) wart, ane den, de ys nicht er bar . . sünder
TiD hurard (hurerischerweise?), dath yorslagen, unerbar, unredelick, b6s-
he my noch wille daghe holden, unde 80 hafftich, t&ckisch, ein yorhiet bove
don my, wes he my van ere weghen [ein gehemiger hübe] unde schalck.
pliehtich sy, de he my vorsatich ghe- Agricola (Latendorf) 36. — Von
vorden is alse en angheborn (d. i. Sachen : verhiyde hornscheit. Brschw.
^«»gdoren) vorhyed kotzen sone wente Chr. 1, 109, 25 ; des antworde her
in dessen dagh, wente he is an der 35 G^erd — mit orlove vor ju gesecht — :
vege vorwesselt . . Unde ghere des dar were hus unde hof, he en wolde
nicht mere wen stede unde stunde nemande eenen vorhiden drek ut«
oppe synes anghebarn, vorhyeden geven (es war die Auslieferung von
kotzensones honede war to makende Verbrechern verlangt) etc. (1407).
(1380?). Lüneb. Urk. II, nr. 942; 40 Lid. ürJc. nr. 1720.
ik-mane iu, dat gi my holden, alse vorhil(l)ikeii, -Ulken, schw. v. ver-
inwe breve utwiset, des gi mi vor- heiraten, und hedden sick yorhylli-
setich werden als mistrostege vor- ket an de Provestinge. Münst. Chr.
twivelde vorhide kunten kotzen kro- 1, 174; de vorhilkede sich an euer
den Bchelke (1387). das. nr. 1068 ; 46 Rosinen, das. 33 ; ein graeff y. Isenb.«
^ jae dat ghezecht heft- de Iflcht die sick yerbiliket an hertoch . . sue-
dat appe myk . . alz eyn yorheyt ster. Seib. Qu. 1, 21, Dazu das Subst.
c&ate herghensone (1380). das. nr. verhilkung. das. 1, 18.
^ ; ich claeghe vrouwen unde man- yorhitten, -betten , schw. v. heiß
Q«& . • unde jftw ghuden l&de . • so werden. He begunde to verhettene
VOKHITZIOEN »68 VO&HOGEN
in erer leae. Horol. Pb; de dorst siden voerhoden en mach . . dan Bai
schal jegen or yorhitten (exardescet). gi iu op iuwer consciencien troesten«
Biob 18, 9; dat blot is denne (im B. v. d. janefr. f. 92; sinen schadeii,
Mai) mer vorhittet wan in anderen welchs hie doch lieuest vorhot schege
tiden. Luft. Passion, f. 13(Hi; vorbrant 5 (sähe), . . erhalen. Wism. ZeugA,
unde vorhettet. Br. d. Eus. ^b. 1A42.
Yorhitrigen, schw. v. anhetaen, an- Yorhodichf adj. behutsam, vorsick^
reißen. Darmede andere furstenn tig. Hyr sollen de iongelinge oa
nicht Yordrystet noch Yorhitziget wnr- hören Ynde leren . . wo se Yorhodich
denn ghelicher mathenn tegens an- 10 wesen sollen. Br, d. Cw. 102,
dere stede Yortokomende. Waitz, YOrhodicheit, f. BehtUsamkeU, Vor-
Wtdlenw. 3, 366. sidd. Hebbet anxt mit groter yor-
Yorhöehnis, f, 1. = Yorhugenisse, hodicheit. Br. d. Eus. 1^.
Erinnerung, Gedächtnis. De mensche YOrhodiclilike, adv. vorsichtig. Seyt^
allene des syt ghewis, De heft redene, 16 dat gy Yorhodichlike wanderen. Br.
Yerstand Ynde Yorhoechuis. Sp. d. d. Eus. 33^.
Legen 16k (vgl. gehugenisse). — Yorhogen, Gedenken, Gedanken.
2. Freude, exaltatio. Maria vnde Jos. vgl. Yorhöchnisse. De siele is na my-
Yorwunderde syk mit groter vroude nen voerhoghen Een wesen, dat ghi
Ynde vorhochnisse, dat ik alzo sun« 20 seen noch tasten en moghen. Sp. d
der hulpe hadde getelet. St. Birg. Legen f. 16%^
openh. f. 113 ; de klocken worden Yorhegeii, schw. v. 1. fröhlieh sein
gelud, Ynde Yroude Ynde Yorhochnisse (au hoge). Ick bidde, singet, Yerbli-
wart dar gehört, das. 200. det Ynde Ycrhoget, wente etc. Br. d
Yorhoden* -hndent schw. v. 1. ver- 26 Eus. 57b. — 2. erfreuen, do mymyo
stecken, verbergen. Man mach nicht bloiende iunge ioghet sotelike ladäe
Yerhuden ene stat, de up enen berge unde my gheleuede unde behagede,
steit. Br. d. Eus. 30; warumme Yer- dat de nature Yerhuget nnde ic mit
hudestu ynde Yorborgestu so dyn mynen geselinnen speien ginc in des
angesichte? das. 73; we ein licht ent- 80 mei etc. Horci. 55. — YerheugheD^
fenghet, de schal dat nicht Yorhuden delectare u. delectari. Kü.
Ynder enem vate. Passional f. 136 ; Yorhoj^en, schw. v. 1. erhöhen, auf-
eyn greue hadde syck Yorhut manckt richten ; büdl. : Dyn god sal dy vor-
dem wingarden. das. 188^ ; Ynde (St, hoegen boeuen alle Yolck, dat up der
Barbara) werdest Y5r?luchtich . • 86 erden wandert. Tr. Ober d. 10 GM.
Ynde Yorhoddest dy in den steeu- f. Ib; he (Paulus) wart Yorhogetin
ritzen. Sp. d. Sammitt. III; de hil- der eere der apostel. Dial. Greg,
lige man verhudde de ridders Yor 196^; de girigen schelke werden na
den wreden vYande vnde be warde vorhoget. B. V. 5354 ; darna do ward
ere leuen. Diai. Grreg. 185; he Yer- 40 he (Ämbrosius) gedofft vnde in deme
hudde sick seinen bynnen in der ker- Bosteyn[den] dage darna do ward he
cken. das. 203h; de prestere kemen yorhoget (imm Bischof gemacht). Lä>.
wech Ynde Yerhoden sik in deme Passional f. 91$^; swar lade gad to
holte. Chr. Sd. 46, 16; Yorhuden samene hebbet, Yorhoget se dat f^fet-
nnde Yorstecken. iMnden. R. § 65; ns gern sie das im Werte) mit irer kost,
de here heuet id my verbat Ynde de vrome is ir aller gemene. Ssp, /»
des my nicht openbart. Dial. Greg. 12; canonisieren (heilig sprechen).
167. — 2. verhüten, hindern. Als men a. 1412 do wort s. Elizabet vorho-
mit ghener menscheliker Yoerhodin- get. JETami. Chr. 35; a. 1450 do wort
ghe de suspicie der qaader van allen 60 S. Bemardos Yorhoget das^ 39. —
VORHOGINGE 369 VORHOLDEN
i. mttans. erhSht werden^ steigen. terhaUes auflauern^ mit Dat. u. Äce.
Dtt 18 nu sa der werlt lope . . de insidie, laghe, also me den laden vor-
eioe TOmeddert, de ander vorhoget. helt, wanme se vanghen wel. Dief. n.
R. F. 5807. gl. — He vorhelt den denren to Lu-
frk^gmgtj f. Fretide? (Fest, Trunk 5 bek (inaidias posuit). Chr. Sd. 144,
'm Kaufe u. a. ?) We ee (de wyn- 13 ; he wolde de borch spisen, do
sfse) koft, sal dat gheld der stad quemen de sticbtgenoten vnde vor-
rerwyssen sonder vertoch by penen beiden on in den wege. Bothos Chr.
Tftn Tyf swaren güldenen, vnde den f. 214 ; de (Sweden) leden sik in dat
vynkoep Tnde de verboeginge bedde 10 bolt unde beiden em vor. Liä>. Chr.
be yerlaren; Twe sware güldene de ä, 326; unde vorbelt den anderen
verboeginge; woverhoeget word, sal myt eneme böte up der Elve etc.
eyn veirdel wyns bebben etc. Wigands das. 2, 233; N. badde scbelinge myt
Afch. III, 43. syneme ome . . vnde voorbelt eme
verht^ilge, f. Erhöhung. In deme 15 des lösten dagbes to vastelauende in
feste der vorhogingbe des bilgben den düsteren. Brem. G. Q. 92; de
croces (d. i. 14 Sq^t.). Komer 217o; sulve vicedom mit sinen bulperen
de vnkascbeyd des wiues de open- vorbeilt den sendeboden und scbin-
buret sek in der vorboigingbe orer deden und vengen se. Magd. Seh.
oghen (eztoUentia ocnlorum). Ecdes. 20 Chr. 386, 25 ; unde badden sik dar
f. löSa (Sir. 26, 12). entegen samelt unde wolden se be-
Ttrktker, m. Vor-hSker, Var-Jcäufer. striden und vorbeilden se in twen
.Das M. A. suchte auf jede Weise enden, das. 265, 18 ; ick do juw klag-
deii wirJdichen Producenten direct mit liken to wetende, dat ick yp der reise
doli wirklichen Cansumenten handeln 25 • • wart vorbolden von b. Albrecbts
2% laßen, damit die Vertheuerung der boffgesinde, de grepen my etc. Fidic.
Waaren durch Vermittlung (Vorkauf, Dipl, Beitr. 4, S. 72; nicbt wüste
Viifhokerei) vermieden wurde. Die ik, dat mi vorbelt desse not. JR. V.
Kauftcute galten nicht dafür, da sie 5549, — 3. vor(ent)halten, zurückhalten,
ihre Waaren up eventure over se unde 30 hemmen, hinhalten. Dat sulve gbelt,
sand brachten. Häufig fäüt aber schon dat be scbolde utbgbeveu, dat vor-
der Krämer unter diesen Begriff, wenn belt be, unde ghaf deme van Tekene-
er sich erlaubte seine genau begreneten borcb kume de belfte. LÜb. Chr. 1,
Amisbefugniße sfu überschreiten, de 279; dat was eres recbtes nicbt, dar-
kremer unde ander vorboeker. S.45.^ 35 umme vorbelden se dat. das. 1,294;
Budiger^ Gl. gu den Hamb. Z. R. des be nenewis tolaten en wolde vnde
T^rkolden, st. v. 1. verhalten, ver- vorbelt vns dat mit vnredeliken in-
bergen, verstecken. Du sy des kindes sagen (1413). Lüb. Urk. 5, nr. 463 ;
(Moses) lenger nicbt mocbten vor- die anderen radlude de der vortogbe-
bolden, du nam die fruwe dat kint 40 nen iungen lüde frunde weren, vor-
etc. Hanov. Mscr. I, 84, S. ^7^; beiden dat (ßericM), wente ze vnde
he (Gott) mocbte ok on alle or siebte ere vrund scepen den meesten deel
hebben vorbolden, also be dede den des rades. Brem, G, Q. 83 ; dat (die
lodeoy de Elizeum vangben wolden. Ausführung des Friedens) vorbelden
dos. 385 ; mank dessen jungen vrou- 45 die bouetlinge dar na wol en iar.
wen badden sik vorbolen (d. i. vor- das. 150 ; de dore sprickt vtb allent,
holden) twe clerike. Lüb, Chr. 2, 548. dat syn geist yn befit, de wyse vor-
— 2. versddoßen hdUen, versperren boldet vnde vorbeydet (difiert et re-
(icH Weg), jem. aufhalten am Vor- servat) vp dat lateste. Spr. Sal, 29,
f^ritigen, bes. durch Legung eines Hin- 50 11 (Fl,) ; daher refl. sich hinhalten,
Miif laWfi. WflrttrbiMli. V. 24
VOBHOLDINGE 370 VOBHOMOD£N
$ieh hinjsögem. Dat vorhelt sik wol R 210; refl. etlike Yorholeden m\
vif iare. Brem. G. Q^97; dit hedde sik in deme broke. EomerSSA; de ordd
noch all leng vorholden, men do etc. alse ene yob sik vorhoelede (ordin
das. 84; u. sich außaUen, bleiben. latitante). Chr. Sd. 362^ 2.
unde worden des to rade mit em, dat 6 vorbolen, -halei, pari. adj. «eriori
wi dor des greven bede uns noch vor- gen. de in deme winkele Torhok
holden wolden (1379). Hans. Bec. 2j legen. Körner 86^; unde dat id
214; des beden ze uns noch meer, Yorholen bliue, wente id gheyt dy
dat wi uns verholden wolden. das. 2^ liue. Schaeksp. f. 5S^ ; dat eme nid
221; des worden ze enes mid uns, 10 vorhalen bleef. 1 Mos. 35^ 22. —
dat wi uns verholden wolden noch deme dage unser leven vrouwen ver
12 daghe. das. 2^ 217. — 4. erhalten^ holen (d. i. Maria Empfängnis 8 Dec.^
schütten, ghelyc als dinghe, de van up enen vridach do besammelde s
materien ghemaket sjm, weder komen de menheit in dat closter. Lüb,
in de seinen materie omme ghebreck is 2, 304; it. des- dynghestedaghes
des verholders, also moesten oec alle vnser leuen vrowen daghe vorhel
dinghe, de van nichte ghescapen syn, Wism. Reg. S. Spir. f. 13. V^
haestlike weder to nichte gaen, wor- BaUaus^ Jahrseüb. S. 167.
den sie van den schepper nicht ver- yorholenkeit, f. Verborgenheit. D<
holden. Anh. e. EIucmI. f. 65c; wer 20 undersokers der vorholenheit (secre
ok, dat wat opstunde, dar dat stichte torum scrutatores). Jes. 40, 23; d<
vnde land vmme to krige komen ketters, de rormetelick undersokei
moste, dat he doch vorbidden unde de verhalenheit godes. Sp. d. crist
vorholden sal, also vele als he kan, mensch, c. XI; vnse here de sech
dar solde he etc. (1399). Sudend. 8^ 26 in deme boke der vorholenheit (d. t|
S. 349^ 2; der Polen beer van daghe Apokalypse). 8p. d. Dogede f. 214 \
to daghe sik vormerede, dat se de sunte Joh. secht in deme boeke de^
verde nicht lengher vorholden kon- vorholenheyt. das. 216.
den. Korner 239c. Anm. Im Jurist. vorkolinge, f. = Torhalinge, Htr-
Sinne (wo Kort wart vorholen; wo so beihdung^ Heranjnehung. mit vorho-
Joh. wart vorholden u. so häufig in linge juwes breves. Lüb. Oberhof Un
Über sehr, bei Wigand^ Arch, 11^17 ff. ^ na vorholinge iwen borgers ansprak^
d. h. van eghenschop wegene ange-^ vnde Hans Ryssen antwerde. du. I^(/ij
Td(fgt werden) gehört es wd eu nr. 3. mit vorhalinge sodanes juwes breves.
Auch wird das W. wd vertauscht mit 35 das. 133.
vorholen u. vorhalen (z. B. hyrumme vorholt, Schutz, sunder jeny ger-
beden se den nyen rad, .dat se syk leyge voerholt vnd bescuddynge (der
an den olden nicht vorholden, nicht Missethäter). Fries. Arch. i, 130.
erholen, keinen Schadenersatz verlan- vorhomeschen, schw. v. geheim ki-
gen^ sich rächen, edder schaden deden 40 ten 9 (= yorhemeschen ?) Is dat je-
an lyve edder an gude. Lüb. Chr. mant vorstervet edder verstorren is,
2^ 171). he si dutsch edder undutsch, inwes
YOrholdinge, f. Zurückhaltung, Vor- hus he verstervet, we dat gnd vor-
enthaltung. alzo dat uns de vischtoll homeschet und dem rechte nicht opea-
nicht fuUenkomeliken gegheven edder 45 baret, dat sal men richten vor doite
tu kord myd vorholdunge gereket (1400). Livl. Urk. nr. 1516, 83.
ward (1443). Fidicin, II, 190. vorhomoden, schw. v. hoehmäikig
yorholen, schw. v. verbergen, were außer Acht laßen, weer oidc, dat de
denne yemand, de werck vorholede, borgermester dat vorhomodede rode
des se na tor warde quemen. LÜb. Z. 50 nicht en bede vnde esschede etc. Old,
VORHONELIK 371 VORHORINGE
Brk V. 1407; it wart sere aorhomo- . trostesmeervorhopeden. £9rner<95^;
dei Chr. d. norddb. Sachs, p. 108 ; Part, vorhapende des dodes (sperans
de wilen sammelden sick de Dith- in mortem). Chr. Sei. 84^ 12; Inf.
mirschen to hope . . It wart sere subst. he were des vorhapens etc.
rorhomadet* Fcicks Staatsb. Magass. 5 Ben. 579; verhopens, en solches woU
9. 364 ; welke vorbodinge (vor den gedien solde. Seib. Qu. 1, 38.
SMl J8H L.) hey vrevelike vorhoma- vorhopinge, f. Hoffnung, in vor-
det heret. 2%. Vervem. 86; hoch- hapinge der armen zelen van gade
wmihig behandeln, mishandeln. unde barmherticheit tho irweruende. Cod.
dar (in den Sehtden) worden der bor- lO Brdb. /, 14, 445.
gere kindere geslagen, vorhomodet yorhoren, schw. v. 1. hören, ver-
ande Tomichtet. Brschw. Schichtb. f. nehmen. De stimme des kindes vor-
S5; Tortmer so bidde ich juwe erber- hören. 1 Mos. 21, 17 (H.); de dar
^t (= erbaricheit), dat gi miner gekomen weren, als se yorhorden,
Winen und miner kinder yrent 15 wat dar was, do begunden se to so-
dn. uppe dat se nicht vorunrecht kene etc. Br. d. Cir. 22^; broder
noch Yorhomoit en werden (1405). Johan yerhoerde, dat broder Jacob
Lid. Urh. nr. 1679; were ok, dat seeck lach. Leben d. h. Frans. 58b;
ms vir stedern een . . beschediget, do D. dat rerhorde, it beyel eme
berouei, bestalen edder yerhomudet 20 wol. FÄhe v. B. 581 ; dat ruchte yor-
vurden etc. (1437). Cod. Brdb. I. horde ein vrome ridder. Lüb. Chr.
2, 38. 1, 246; de verhören scheide, wo id
Torkoielik, adj. höhnisch, Se set- den vrunden ginge. Korner 75a; des
teden yp ene yorhonelike (detestabi- hadde wy ghesand unsen rad in de
üs) herbergherie, de to vorunwerden 25 stad to Luneb. unde leten yorhSren,
vas. B. d. Weish. 19, 13 (L.). woran wy de breye scolden hebben
ytrhonen, schw. v. 1. trans. ver- Yorhrokeu (1372). Sudend. 4, nr. 301 ;
höhnen^ hon anthun. unde reiseden dey borgermester heben syck vorho-
fmachten einen Kriegszug) yor Mol- ren laten, dat etc. Monum. Liv. 4^,
len unde ere upsate was, dat se de so 93. — 2. erhören. He vorhorde syne
borger vorhonen wolden. Lüb. Chr. bede vnde sande dar broders. Dial.
2. 158. — 2. intr. zum Hohn sein, Greg. 167; verhöre se yan dem him-
= vorsman. Dar quam ock de rad mel. 2 Chron. 6, 21 (H.); wy bid-
T&n Lubeke . . unde dat vorhonde den, dat gy en barmherticheit doet.
deme hertogen gans sere unde wolde 35 Des vorhorde bisschop 0. unde gaff
nene degedinge holden mit deme etc. Münst Chr. 1, 177, — 3. ver-
rade van Lubeke. Lub. Chr. 2, 253; hören, yorhoret se ernstliken. Korner
dat em sere vorhonede unde den sy- 120^; vgl. R. V. 4416; an Jürgen S.
Den. Körner 60K willen wi verheeren laten, wat trost
Ttrhraer, m. Verhöhner. Do spre- 40 he uns geven kan. Ben. 712. — 4. uber-
ken sine yorhoners. Korner 203^. hören, misacfUen. vort so wetet, dat
y«rh«U]igey f. Verhöhnung. 2 Cor. ik ju bot (Gebot) nycht verhören
€,3(H.); yorhoninghe goddes. Kor- en wyl etc. (1437). Hans. Rec. IP,
ner 230^. 8. 35; de eine schal mit dem an-
yortopen, -kapeil, schw. v. eru)ar- 45 dern ein wordt auersehen vnd vor-
teil, hoffen, gew. refl. juwer stad dener hören. Huspost. Predige von dem Ehe-
wolden my sulvest grepen hebben, stände.
. . des yk my an juwe ersamheyt yorhoringey f. Anhörung, unde na
nicht Torhopet hadde (1375). Lüneb. velen yerhoringen dessulven mester
Crk. 11^ nr. 854 ; do see sick neues 50 Andreas (des Gesandten) werven unde
24»
VORHOBKEN 872 VORHÜNDATEN
insagen der artikele etc. so quemen ward en so Yorhauwen, dat se I
etc. (1440). Hans. Bec. IP^ S. 296. Borne nicht schaffen konden unde U
Yorhorkeii} schw. v. aushorchen. den pawes komen. LUb. Chr. 2, 3ii
Su ok nicht an de hasvrawen des — 3. mit einem Eisen oder Stemfi
vromeden mannes vnde vorhorke nicht 6 zeichnen (eis Zeichen der Güte), Nan
(ne scruteris) sine maghet. Eccles. f. der Brschw. Lakenmaeher - Ordn, \
238^ (Sir. 41^ 27); unde vorhorke- 1550 scUte niemand gefärbte Ldk^
den, oft in yenyger stede vorsamme- verhawen laßen bei Verlust der 6rt2^
linghe wesen mochte. Komer 210ä. Brinckm. 2^ 707.
Torhdrlik, adj. erhörbar ^ exaudi- lo Yorhoawer, m. Zuchtiger. HirumiM
bilis. Na is dyn arbeyt Yruchtbar, gi Yan Hamborch, weset neae to^
din wenent gode anname, din such- houwers, dat gi nicht de rode wen
tent Yorhorlick. Navcig. /, 24. den. Hamb. Chr. 546.
Yorhoschaffeii, schw. v. übermüthig YorhoYenheit, /. Erhabenheit. Ba]
behandeln, ein amptman sali . . ein 15 dad sprak Yan der groton Yorhoaen
opseint darinne hebben, dat sin un- heit godes. Hiob 25 (Überschr. HA
dersaisse nicht Yurhoischaffet en YorhoYarden, -Yerden^ schw. v. verl
werde. Barmer ürhk. p. 32. hoffärtigen^ hoffärtig sprechen van jm
YOrhonwen, st. v. 1. niederhauen. Ock schaltu bewaren dynen munt
Dat holt, dat eynes Yerhowen is, 20 dat du nymande beschimpest vadi
schalen se anderwerf binnen desser Yorhouardest. Bavenst f. 199^. Eefi^
tyt nicht laten Yerhowen (1402). Lüb. sik Yor dem anderen YorhoYerdigeii
Ürk. F, nr. 37; Ymme Yredinge des 1 Cor. 4, 6 (H.). (VtUg. inflari ad
waldes, de Yan dem buren schede- Yersus alterum).
liken Yorwustet Ynde Yorhowen werd 25 YOrhoYet, n. Varhaupt^ Stirn. Tor
etc. (1419). Sudend. 9, S. 249, 37; hoYet Yel sterne,sincipat. Focfif^esUi
he let Yerhouwen ire wingarden unde Sluch syn YorhoYct unde de nesei
oleibome. Eike v. B. 563 ; welk se jegen de erden. Komer 76c; ut ereH
Yorhuwen also quik. Chr. Sd. 26, 20; wanghen unde YorhoYede ghingheo
nemen . . 4 perde unde Yerhowen SO bladderen. das. 158^; als Flurbeeeich-
de men. Brschw. Chr. 1, 74, 8 ; do nung. it eyn Yorhouet benedden den
he sik do wedder in de Yyende wen- worden. Old. Urk. (Missale (M.)
dede, do worden de sine Yorhowen YorhOYewerken , schw. v, durch
unde Yangon. Lüb. Chr. 2, 553; we- hoYewerk verthun. Im J. 1388 hatte
ret, dat se (die Mühlen) jenichman 86 das eine WeichbUd (Brschwgs) 471
Yorhouede effte bemede etc. Dithm. mark 13 loth etc. YerhoYewerket
L. B. §15; eur Zierde auf schneiden, Brschw. Chr. 1, 147. Anm.
zerschlitzen, kremer Ynde ander lüde, YOrhulpeD, pari. adj. behiäfiieh. mit
de dat maken Ynde Yeile hebben, dar allem besten biplichtig und Yerhalpeo
mede de lüde sunde don als swerde, 40 wesen. Benner 2, 76^.
messer, pile Ynde armbroste, Yorgifft, YOrhnmpelen, schw. v. machen^
worpele, bretspel, krentze, spangen, fem. humpelt, zum Krüppd machen.
Yorhowen scho Ynde cleder, de kost- (unde dar, in den Schulen, wordeB
lik sint etc. Summa Joh. 93^. ^ der borgere kindere geslagen) . .
2. durch Verhaue sperren, unde Yun- 45 soden (solches) na to latene, ore kio-
den dar alle weghe Yorhouwen unde dere so nicht to Yorhumpelen. Brschc.
beslaten. Korner 211^; bildl. do to- Schichtb. 35.
gen de broder (Franziskaner) to Rome Yorhniidateii, schw. v. (schershaft
unde menden eren willen to behol- gebadete Form) verhunzen. DeSaxeo
dende bi deme pawcse, men de wech 50 willen ere sprake so nicht verbuo-
VORHURE 373 VORINGE
iateo, dat se de willen allenthalyen yorhuren, schw. v. vermieten. So
lienkameii laten. Lauremb. 4^ 601. we syn erue verhuret, dat sy an hu-
Ttrbire, f. jsum Voraus gegebene sen dat sy an garden, so we dat hu-
Miete (Lohn^ Geld), gegeben bei Besittf- ret, de schal syne hure gheuen to
temderungen, als Recognition etc. 6 rechter tyd. Lüb. B. 464 ; so dat se
Comes accipiat, quod ab Ulis dicitur . . desset gud nemende anders yor-
Torhore, abi locus hereditario jure huren noch don scheiden. Hanov. St.
meoÄtus fuerit (1115). Kindl. 2^ 105 B. 479; die erde ys vns verhuret,
(Jid SO vid als üzt Weinhauf^) ; de nicht gegeven. Tunnic. nr. 1000.
denarüs, qni dicuntur yorhure, tollit 10 yorhuringe, f. Vermietung, vor-
V marcas. das. 3y 265; qui domum huringe eme yormedinge (1513).
et septa emerit . . quod justum est> Brschw. Urh. /, nr. 128.
&äat Gensum, quem ille, cujus erat yorhüs, n. 1. Vorhaus, atrium.
possessio, annuatim solvit ad frone, Kiel. Voc. Petrus de sat buten in
daplicatum det ad vorhuire ille, qui 15 deme haue nicht gans buten dem
emit (1165). Gr. Weisth. 5, 74; si huse, men in deme yorehuse. Serm.
powessor alicujus agri illum yendere evangeh f. 102^. — 2. Vorburg. Hin-
Toherit, liberam hoc faciendi habeat rik Bolant de Schröder, yn mester
faoiltateiii, dum emptor pro recog- Johann Hoifflegers yoerhuisze wonnet
nitione et jure, quod yulgariter yor- 20 etc. Münst. Chr. 1^ 268; he tym-
hare dicitnr . . tantum siliginis det merde dar eine kleine yeste und yor-
etc. (1230). Fahne, Dortm. 2, nr. hus tuschen Gemen unde Bredeyoert.
3K; quiconque suam aream yel do- das. 1, 138.
mnm Tendiderit, dabit preposito de yoringe, f. Führung. Myn mynne
qttlibet marca duos denarios, quod 25 is myn voringe vnde yan er werde
Tiügo Torhnre dicitur ("^5^5^. Wigands ic ghevoert so waer ic vaer. Boh v.
ArA. 4, 99; ut in mutatione sacer- d. joncfr. f. 80. — 2. das, was man
dotis in posterum quicumque sacer- auf dem Schiffe etc. mit sich führt;
i^ morte intercedente alteri succes- (von Schiffsleuten, die das Becht hat-
seht in ecclesia H. in primo introitu 30 ten Waaren in bestimmtem Maße eu
Kto semel tantum ab hominibus Capen- Handelszwecken für sich müzuf Uhren).
I^ergensium sex denarios recipiat pro So wanne en scephere enen scepman
ivre, quod dicitur yorhure (1204). winnet, deme sal men half sin Ion
ITes//'. Urh. 3, nr. 28; et totum de geuen, vnde de anderen helfte, wan
ipsis agris emolimentum primum seu 35 he de yordenet heuet. Mer en scep-
piimarium, quod yulgo yorehure man sal hebben binnen landes twe
ippeDatur, percipere (1241). das. nr. punt to erer voringe, vnde dor den
^^; noUi unquam successorum (eines sunt sal he hebben yer punt to vo-
piebanus) pensionem, que dicitur vore- ringe na heringhtale to rekene. Big.
hure, persolvet (1245). das. nr. 442. 40 St. B.200; en schepman en gelt nicht
— Vade (der Gesell) schal darto van siner voringe to werpegelde, so
ersten hir mit (bei) enem bedäerven wanne me werpet ^/s last ofte dar
manne eyn iarlank denen ynde vor- beneden. Mer werpet men boven ^1%
denen em äff eyne vorhure, vppe last, he sal mede gelden allet, dat
dit dat ampt weten moghe, wat syn 45 dar gheworpen wert. Big. St. B, p.
handelinghe sy. Lab. Z. B. 495. 196; dar (vom Schoß) sal nicht van
TOrkveB, schw. v. mit Huren durch- vry zun sunder allenen der (Schiffs-)
^ngen. verspelet en man sin gut kinder voeringhe (1436). Hans. Bec.
oder verhuret ('OW. C: uerhoret) he't IP, S. 83; dat alle schypkindere, de
oder verguitet he 't etc. Ssp. /, 12. 50 vor hure unde vorynge varen . . ut
VORJAR 374 Y0RKA6EN
eren schepen nicht varen solen id en uud dage etc. Magd. 8ch. Chr. 28S
sy mit orloye etc. (1441). das. S. 358; 24; überh, verspäten, und bidden ji^
vgl. das. p, 126 u. Brem. Stat. 293. ofte sik dit ichteswes hedde Torjarei
YOrj&r, n. 1. Frühjahr^ Frühling. na Michels dode, dat gi CL und i\
Doch desse knechte schaffeden nenen 6 wiseren dessis brevis dat nicbt late^
wyllen, wente de wynter quam alto- binderlik sin (1412). LM. Urk. nii\
hant an; men darna in dat vorejare 1910.
brenden se eme sine roefschepe afi. Yorjaringe, ^ Verjährung. De leng^
Lüb. Chr. 2y 418; so wille wi gerne, vnde de voriaringe dar (der?) dru^
oft god wil, vnse were to vorjaren 10 tich iar ghift eme recht dat gnd t^
in der zee hebben desse osterzee to beholdende vor en recht len weddej
bevredende, alse wi dessen somer alle ansprake (1321). MM, ürk. Hf\
ouer daen hebben (1398). Faloks 4311.
Staaisb. Magae. d, 64S; Bans. Bec. YOrjart, ^. jart. Item de kramacke^
4j 459; dewyle sich yast alle jaer 16 geyt yp Job. Brockhaues Yoryartl^
thodrecht, dat, wann et jegen dat Old. Urh. v. 1496; Item dat grot^
Yorjaer geyth, de gesellen ere mey- stucke twusschen N. Ynde N. yp ynd^
stere begeyen und sich by heren . . dael by beyden syden de'Yoryartbl
den Sommer ayer gebruken laten etc. das.; Item ene yoryart. bort to N|
Harnb. Z. B. p. 149. — 2. früheres 20 lande, ürh. (Ende d. 15 Jahrh.); d^
Jahr, wol dat he des yorjares syn gantze hanekamp ys 12 stucke Yod^
weddersate was. Korner 66c ; desse de yoryarth giffb ock de derde garu^
keyser hadde demesulyen konynghe etc. das.; yorkope . . ock den tege^
in Yoerjaren Ungeren ghegeyen. LÜb. den auer iÜike stucke in dere bor
Chr. 2^ 419. 25 schap to Mansinge, dere de meyer
Yorjaren, schto. v. verjähren. Nu to Wynkelen yere stucke ynde eyn^
spreket de N., se sin yry, yn theed Yorjaret buwet. Old. Urh. v. 1519 i
des an eynen olden breff, de yoriaret dartho hefflb Job. entfangen 1 stuckq
unde Yordaghet is (1403). Sudend. 9, landes' yp den wisch-ackem, ock nod^
S. 297, 2. — verjähren laßen. Of 80 1 yorjaert Yor den sumpe. Old. UrL
die herre den man sculdeget, dat he v. 1575.
sin gut yerjaret hebbe an sinnende YOrjaworden, schw. v. sein Jawort,
oder an uttiende. Lehnr. Art. 42, Zustimmung wozu geben. Wi wereo
§ 1.. Die Erklärung gibt das folg. yolmechtich allis des, dat wi anne>
viel gebräuchlichere refl. sik y., „sich 35 meden unde yorjaworden, sunder wat
an einer Befugnis durch Schweigen uns nicht eyene en leghe, des en
uxihrend eines Jahres versäumen,^ Ho- wolde wi nicht yorjaworden (1387),
meyer. Let en herre enen man sit- Hans. Bec. 2^ 409.
ten mit sime gude iar unde dach Yorjogen, schw. v. verjüngen. Dede
ane rechte wedersprake . . mit den 40 Yornighet ynde Yorioghet synt van
geweren ne mach he sime herren an aller oltheyt. Lüb. Gebetb. f. G ?b ;
deme gude nicht yernen, of he sik jung werden, de gyrige wol dat he
yerjaret. Lehnr. Art. 13, §2; 37, oldet, De gyricheyt an em Yorioghed.
§ 1; o{ in die herre dar umme scul- Josef, V. d. 7 Tods. v. 3285.
deget, dat he sik jegen in yerjaret 45 Yorkageu, schw. v. durch kage
hebbe. das. Art. 24, § 1; vgl. das. (koge) jsu Grrunde gehen, straffet godt
Art, 18 u. Bsp. II, 24, 2; men sprak . . mit der swindtsucht, dat se yor-
wol, were dat se sik mit der hui- quynen, hungerrich yormageren, ynde
dinge yorjaret hedden und or gut smachtich yorkagen ynde yordorren
nicht hedden entpfangen binnen jar 60 N. Gryse, L. B, fr. 27.
VORKALLEN 375 YORKEREN
Twkalleii, schw. v. 1. (aus)sprechen. &8t noch holden. Biiteow. Buhest,
eide dachte stedes an die woerde, die 9, 39.
he mit hoer verkalt hadde. Echte yorkener, m. der mit der vorke
Stiä /*. 3S^; 0 broders, watverkalle arbeitet, (daghuer:) . • een schweler
If ?nder y ? B. d. Byen f. J843c. — 6 . . 2 krumstert, een forckener by
2. begprechenj verhandeln, ind off ey- dem huese oder up dem felde 3
Dich gebreck were in den ampten . . krumstert, de dat hoy legt . . 4 krum-
loUen sie liefflichen yerkallen ind stert etc. Ben. 777.
ooerdregen. Bor^. Stat. 195; want Yorken-stßl, m. Forhenstiel. vor-
die anspraichen ind antwerden in dat 10 kenstele, dar me de brende mede
reickt mündlich zo dragen ind zo ver- roget in der rose (Kalkrose) (1505).
hUen sweirlich is etc. Seib. Urk. nr, Z. f. Niedere. 1871^ S. 192.
937. — 3. besprechen, beschworen. vorkSren, schw. v. 1. anders wenden,
Ze&o sprak: ik di (Solanas) vnste verdrehen, pervertere. Vcc. Engelh.
rorkalle, ik bede di bi dem valle, 15 R. lach up der beide unde hadde
den gi yan dem hemmele velen . . (wie im Tode) sine ogen vorkeret al
d&t gl yaren in dut glas. Zeno v. beide. B. V. 3362; aldus vorkerde
M7. Befl. sich versprechen, verrathen he syne oghen unde anghesichte unde
womit. Mit der selven kost, die sie starf. Lüb. Chr. 2, 36 ; he (der Wind)
selten tho bäte geven, dair verkalden 20 vorkerde de bome mit den wortelen.
»e sick mede. Münst. Chr. 2, 105. das, 2, 603; bUdl. umkehren, verän-
TtriLasttL rostrum, pars navis dem, wechseln, convertere, mutare.
icaminata in prora eminens. Kü. KU. Were auer, dat he on (den am-
ock sande eme Haroldus en schep, mechtman) dar na Yorkeren wolde,
des vorkastei, bockspret unde oyer- 26 oder icht he nicht lenger sin am-
lopweren gülden. Körner 51^; schepe mechtman dar sin wolde, so scal he
Bit merszen unde vorkasteien, das. vt sineme houeghesinde enen erbaren
12ß^; (104 Bchepe) darunder 46 myt man an sine stat to ammechtmanne
Torkastelen (1438). Hans. Bec. IP, dar setten (1346). Sudend. ürk. II,
8. 194 u. h. 80 nr. 191; vertvüsten. vorkerede dat
verke, /. GcAd jeder Art; bes. die land. Körner 134h; umdrehen, eine
große (Feuer-. Heu-, Mistgabel). 1 sul- falsche Bichtung geben^ in eine falsche
Werne werk tho appele. Wism. Inv. Bahn leiten, ock dat nemant manck
f. 23; ene lade, dar inne weren dre uns suUen testamente maiken vnd
salveme becker, vyf lepele . . ene 35 dar inne er guidt den rechten erven
Torke etc. Lab. Niederst. B.v. 1460; verkeren noch vergeuen (1535). Wi-
He sach vele böser geeste vm em gands Ärch. 6, 270 ; bes. sttÜich oder
myt gloyenden vorken staen. Leben rdigiäs. Desse (de papen) de werlt
i. A. ifans. 146h; duvele, de had- erst vorkeren. B. V. 3993; de under
den gloyende vorken, dar se mede 40 di (dem Könige) weren gesät to re-
de zelen vateden. Korner P7a ; we geren, se hebben mit di ere kledinge,
synlant mytten dyke wyll ouergheuen, guden sede unde recht vorkeret. Lüb.
9oe gae he op den dick, vnde sette Dodend. v. 351; de hadde vele lüde
de forcke vppe den dick vnde stecke vorkert (in errorem pertraxerat).
3 soden vnde sweer, dat he den 45 Magd. Sdi. Chr. 116, 19; dat de cri-
dick vnde dat laut nicht langher sten love nicht vorkart werde, das.
bn holden. BieMh. 211 Anm. — 22, 12; dah. part. vorkert, verdreht,
BütU.: die man Eidschumr erhobenen toahnsinnig, religiös oder sittlich ver-
drei Finger. Wenn ick et man erst kehrt. Du borger, ein olt dör van
up de forke hebbe , will ick et 50 vorkerden sinnen. Lüb. Dodend, v.
YORKEREN 376 VORKERLIK
897; do sprak ik wedder: si gi vor- 510; offt de sluter dat Yorkeiden.
kert? alsus en hebbe ik ja nicht ge- de holden den broke; offt dar ok we
lert. R. V. 6079 ; wat isset, dat desse so mechtich unde so averdadich wer«
prediket efte leret, wente he sulyen an dem karspel unde vorkerden dem
is Yorkeret. das, 4028; do was dar 5 kleger unde den slutteren, dat me
eyn yorkart man, de van nidycheit em nenes rechtes behelpen moste,
des duuels verwecket ward vnde dede de schall negentich schilliiig beteren
Yur in dat säet. Dial. Greg. 229 ; unsen acht unde vertigen. Dithm. Li
jegen desse vorkereden (vom Glatzen R. 11^ §1. — Intrans. Verkehr haben.
äbgefaUene) cristen toch etc. Korner 10 versari, conversari, frequentare. Küi
72^; refl. im techn. Sinne: (von Ge- cristene koplude, de myt en vorkern
tränken) umschlagen, so sick ein wyn den. Körner 187c ; dorste neen (bor^
Yorkeren wolde. Dat sick ein beer gher) wanken ofte Yorkeren in dei^
nicht Yorkere. Hamb. Kakeb. B. V hensesteden. das. 207c ; so wolde wyj
u. VII. — 3. beim Atislegen u. Deuten 15 gerne weten, effte de Hollandere hir
umkehren^ verdrehen^ iä)el auslegen. ok scholen Yorkeren unde copslagen
deme utlandeschen Yolke wart do (1441). Bans. Rec, IP, S. 411.
sere Yorkeret, dat se den heren had- YOrkerer, m. Verkehret^ Verdreher.
den OYele bewaret. Lab. Chr. 1, 246; Dat synt nicht richter, id synt Yor-
dat suIyc ward deme hertoghen sere 20 kerer des rechtes. Ndd. Rechtsb. f. 33.
Yorkered unde to homode lecht. Kor- Yorkergen, schw. v. karg mäcken,
ner 103^; bidde we gik, dat gi vns verkümmern. De almese des armen
desser notantworde nicht Yorkeren schaltu nicht bedreghen, dat is Yor-
noch en witen (1395). Sudend. 8, S. kergen. Ecdes. f. 5d.
175y 17; ja, hedde he 6k Wackerlos 26 YOrkeringe, f. 1. Verkehrung^ Ver-
do gehanghen, we scheide eme dat tvüstung, Vernichtung. Ik danke di
Yorkeren? R. V. 269; wat wy dot, (Christo) der vorkeringe alle dyner
sagt der Frohnbote sfu jem., dem er kreffte. Old. GB. Ä. 12; in welk
eine Ladung insinuiert, dat mote wy eyner groten Yorkeringe (perversio)
doen . . unde bidde ju darumme, dat SO synt wy nü ghewesen dusent iar Yode
gi uns des nicht Yorkeren. Z. f. Nie- meer? Epist. Samudis 42^. — 2. Ver-
ders. 1855, S. 162; ik sla rechte Der kehr, Handel. Mit dusser verkeringbe
maghet als deme knechte Der Yrou- (Handel nach Aleaxindrien) hebbe ick
wen als deme heren, Des en kan mi ghewonnen eere ende goet. Echte
nemant Yorkeren. Inschrift der Stun- 35 Staet f. 38; wi willen de (Bremer
denglocke zu Reval (1433). Beür. z. Kaufletde) in ere Yorkerin^e luide
Kunde Esthh-, Lif- u. Kurlandes /, handelinghe up olde gewonüike toi-
2, 222; Ach, gy fynen brassers, len . . unbeletted kereu unde Yer-
wylt uns nicht Yorkeren, nehmt es handelen laten (1521). Cassd, Brem.
uns nicht für ungut. Nd. Jahrb. 3, S. 40 2, 302; (stede) dar de copman Tan
15; Ynde J. L. wille yus nicht Yor- der dudeschen henze Stapel unde
kerenn, wi dusses antwordes Yortagen YOrkeringe heft. Gott. Urk. IL nr.
hebben. Old. Urk. v. 1515. — 4. Vor- 104. — 3. Verwendung. Yude de ghu-
kehrungen wogegen treffen, hindern. dere, de dar synt ^egeuen to der
Ik wil unde schal na miner macht 45 ere Ynde deme denste godes, nidit
Yerhindern unde Yorkehren, dat etc. wedder komen an de werliken Yor-
Cassel, Brem. I, 281 ; wer, dat em we keringhe, so etc. Behr. Urk. 4^ ä9.
wolde YorYnrechten, dat scheiden YOrkSrlik, adj. (perversus) verkehrt.
desse houetlinge em helpen mede Darup hefft hertoge E. gesecht, fae
Yorkeren Ynde sturen. Fries. Arch. I, 50 wolde deme rade ungerne ansynoeo,
V0RKE8EN 877 VORKINT
dAt one vorkerlik mochte sin (sie übel verbateneWarte^Si^mäJh^Schiinpfworte.
deuten möchten?). Gatt. Urk. II, nr. contomeliosa verba, quod verkorne
398. — Aäv. vorkerliken, perverse. wort dieuntur. Fahne, Dartm. 3, 20;
Wente gy hebben erer (der Creatur) dit sint vorkome wort in den sess
alle vorkerlyken gebruket. Sp. ä. 5 gilden: die einen schalck hett, of
Sammitt. /, c. 6. boue, of horenson etc. das. 2, 220.
TtrkeMBi st. u. schw. v. 1. erwahr — bes. in ehelicher Beziehung: ver-
Im, wrineheny lid)er wollen. Se (die stoßen, dimittere. En vorstendich
Sede) heuet den willen, daer se mede yruwe, de swighen vnde spreyken
Torsmaden mach dat quade ende vor- lo kan to tiden, steyt nicht to vorke-
kesen dat gaede. Elucid. f. ^; wy sende. Eedes. f. 1699^; de ander sake
hebben gheseen vele greuen dochte- (iceshalb man einen Kaiser bannen
ren, de die bmlofte versmaden ende kann) is, efte he syn elike wyff lethe
Terkoren hemmeis leuen in den cloe- vnde vorkesede ; vmme desse sake
Stereo. B. d. Byen f. 180^ ; do ere 16 wart keyser Lotharius ghebannen . .
pote guedt se (die Witwe) sere be- de vorkoesz de keyserinne Tobergam.
qaeme makede eynen anderen man Ssp. 3, 57, Ol. ; de man is schuldich
to nemen, verkoes se mer in gotliker by syn wyff tho blinen vnde mach
bratlofit mit gode vereyniget to wer- se nicht vorlaten edder vorkesen.
den. Diäl. Greg. 224; dit hoert to 20 Disp. to Oldersum f. 13; welik de
den ghenen, de de reynicheit noch (wyfflik ere) verlöst Vnde oren ech«
nicht vercoren en hebben . . up dat ten ghaden verkoust, De wert segel50
se weten, wodanich de doghede is, gegen got. Odav. f. 3. — 3. erlaßen
de 88 verkysen zullen etc. B. v. d. (nachsehen, verzeihen). Beden dar-
jcnefr. f. 39. — 2. misachtend auf- 25 umme gar denstlicken, sin gnade se
^eben, preisgeben, verschmähen, ver- des to desser tyd gnedichliken wille
f^en, durch Verbot ausschließen, re- vorkesen. Gott. Urk. II,nr.398. Vgl.
probare. (Von einen alten Manne:) 364, 396 u. 309. — Refl. In der Stelle :
de sinne werden em yorkortet . . alle Hedde ein man gelt unde gadt gelavet
sine lachbrodere vorkeset ene etc. 80 und geseckert einer maningetovolgene
Sp. d. Dogede f. 267; (Vnde de raet op ene oft twen bescheidenen steden,
Terbot) dat see nymande vnder sich und hedde sik vort vorkoren, oft he
Terkeysen eder verlouen en sulen des nicht en beide, dat man op ener
vmme yrehaude (irgendwelcher Art) van den twen steden oft anders waer
sake wülen, see en vervolghen dat 35 mit gerichte manen möge, en volget
«jnt vor dem rade (1346). Fahne, de man der maningen nicht, werde
Dortm. 3, 213 ; it. so wat de rat he dan anders waer mit gerichte an-
nnde de stat under sich keyset cfte gesproken, dair is he schuldich to
vorkeyset etc. Unnaer Freibrief v. J. ant worden. Fahne, Dortm. 3, S. 48
^S46^ Art. 28; were jemant, de breke 40 .9(Ä6tVt< vorkoren /Ärvorkoret-e^w^teÄ^.
&& dessen dingen, de hir vorlovet vorkeven. St. Paulus secht: de
Qode vorkoren synt (1339). Kindl. man schal also leuen, Dat he nicht
^)^9^,' wil zee(eyn vrouwe aneman) en schal vorkeuen Sin wiff vmme
eynen man nemen, ifte ore vormun- dingk neyne Wen vmme vntrnwe ai-
de? des nicht en wille, se mach one 45 leyne. Laiendoctr. f. 131h. (Es scheint
TtM'kesen (abneget), vnde nemen enen = vorkesen zu sein).
iium. Schiesw. St. B. §9; dat se nicht vorkint, n. Kind aus erster Ehe.
dorch stede oevinge des ackerbuwes Off ein hofthorich man tot voirkin-
de lost thom krige vorlesen unde deren vp eyn hoffguedt queme etc.
vorkesen. Neoc. 1,185; verkorne wort, 60 Gr. Weisth. 3, 152.
VORKLAGHT 378 YOBKLAREN
v^rklaekt, f. Verklagung. Vnde snl- mit rechte (1308). Brem. 8bd. 1S3;
kens gedan hebben sunder ienniger- Sap. 3y 12; Danandtj Brem. Jahrk
leye verdacht vor iuw. f. gnaden 5, 63 ff.
(ohne daß sie verklagt sind). MoUb. vorkla^iii sehw. v. mu Ende^ aus-
ürJc. 4, 136; sunder rechtganck, sun- 6 Magen. Din wiff heft dik lichte Tor-|
der vorklaoht efifte vorkundinge. klaghet, Sut se eynen, de er wol be*j
Ärensb. Urk. 127. haghet. Hanav. Mser. i, 84y S. 411;
verklachteiiy schw. v. verklagen, refl. sieh beklagenj Klage fähren, yor-
S2cye über etwas führen. Hebben ee khtghede syck, wo he to anrechie
Yorclachtet vnde beruchtiget dat clo- 10 ghebannen werde etc. Komer 130^;
ster. Slagghert 60; dat de radt my ok vorclaget sik L., dat juwe kop-
scholenn szeher vorklachtet hebben. man einen broder let upaetten yor
Mekl. Jahrbb. 3, 180. seerof etc. (1409). Lid. Urk. nr. 1811.
yirklsLgej f. Vorklage, d. i. die erste Torkla(m)men9 schw. v. Jdam, steif
Klage, entg. der Gegen- oder Wider- 16 werden (vor Frost), yerkleumen, -kloe-
Jdage. prior querela oder querimonia. men, -klomen, obtorpere prae frigore.
Sic cum varii sint eventas certaminnm, KU. Edder im ydryare dat echip im
si aliquis aliquem vulneraverit, et ille yß to driuende kftmpt, ynde se alle
qui reus est, per priorem querelam gelick vSrlamet ynde yorklamet syn
ei, qui lesus est» preiudicium facere 20 etc. Grgse, L. B. fr. 13; yorklammet
Toluerit. Urk. v. 1188 (Koseg. 8. 315); und erfraren. Neoe. 1, 479; de yor-
we erst klaghet, deme scal men erst clamede ymberedicheit to gaden wer-
richten . . Wur lüde an beyden si- ken. Lüb. Gebetb. f. F4.
den yorwundet sin, de de Yorklaghe vorklareD, -kleren, schw. v. 1. Mar
heft to dem yoghede oder in des 26 deutiich machen, erklären, Se wolden
yoghedes huse, de scal se beholden . . er werff den steden vorUaren. Lüb.
We de yorklaghe heft yan rechte, Chr. 2, 126; offl; dan yn enygen
weygheret ime de yoghet des bi to puncten (der Rechenschaft) twyuell,
Stande, dat mot de yoghet beholden mysduncken off errungen gefunden
mit sinem ede, of men dat van ime so werden, sali de prouisor vorkleren
eschet Men mach deme yoghede ynd betternn. Fahne, Dortm. 2, nr,
in korken oder in kerchoven oder 269; unde de eme des loyet, yaret
wur he is wol yredebrake klaghen, desto quäüiker, so hir na bet wert
dar men de ersten klaghe mede yorklaret yan deme rambocke Belline.
krighe. Gosl. Stat. 32, 30 ff. (S. 391 35 Gl. eu R. V. I, 36; binnen XV da-
u. 394); in dessen capittelen leret gen sine meninge tho yorklaren und
de poete yif stucke . • dat dridde is, tho yorwittigen. Ben. 608; wi be-
de yorklage to krigen, dem dat so gerden, dat se uns den schaden np-
yallen mach. Gl. jbu R. V. I, 20 ; doen und yorclaren wolden etc (1441),
do nu dit mandat gelesen was, miss- 40 Hans. Rec. IP, 8. 384; bes. vor Oe-
duchte idt dem borgermeister, wente rieht erklären, erläutern, dedarieren,
dat mandat was tho plump ghema- Also de yorescreyenen schelinge in
ket . . Derohalyen grep de Borger- yegenwardicheyt ynses rades . . vor-
meister de yorklage, seggende etc. lud ynde yordaret worden etc. (1413).
Lab. Reform. 95. — Zur Sache vergl: 45 Lüb. Urk. 5, nr. 441; und gaf uns
So wor en man uppe dhen anderen einen prestayen (GeruMsdiener) mede
claghet unde dhe andere up ene we- an den borchgreven, unse klage to
dher daghet, dhe erst claghet, dhe vorklame yor den borchgreyen (1375).
ne dharf deme anderen nicht ant- Livl. Urk. nr. 1103; de sake wart
worden, he ne si erst yan eme komen 60 yorklaret van beyden parte[n] an ge-
yOBKLARINGE 379 VORKNEEN
richte. Lab. Chr. <9, 8; tmde alse de guedlicke besoeckmge (ünterhand-
stede nnde de kopman er sake vor lung) van den 104 Yorachtich unde
deme rade vorclaret hadden, bad se mit groter vorkleninge af geslagen
de fad etc. duis. 2^ 201; vgl. 2^ 82; were. Benner 2, 56^; hebben sych
imde dar scholden se van beyden 5 up de strathen gelecht, ynssem bor-
syden Torclaren ere recht, unde we gern grothe Torkleynynge gedaen,
dat beste recht hadde, de scholden hebben se geffencklych genomen etc.
bliren by deme lande, das. 2^ 223; Manum. lAv. 4^^ 37; dat vy nu eynen
se weren des plichtig gewesen bi rade den verkleynynge deyden mde
ehren ede to vorklahren. Lunden. R. l^ rekenschop forderde[n], scheide to
§ 20. — 2. verMären, gehilget werde gelener (d. i. gelegener) tyt vol ver-
dyn name, dat is clanficeret edder anuerth werden, das. 93; dewile it
Torklaret werde dyne erkantnisse. ane merklike vorkleininge eines E. B.
Paiemaster f. S^ ; in deme jare yor- nicht sehen kan, dat etc. Lüb. JBe-
darede ene god myt yelen wunder* 15 form. 49.
werken. Kamer 68f^. Torklieken, schto. v. eins anhängen,
Terklaringe, f. Erklärung, dat men ansehwärsen, verleumden. Na dem se
dar yff eyne Torklarynge begerde, Albert Bakemoer de tungen wol ge-
TO ferne de yorbeydunge (Erbietung) schrapet, dat he alle menschen yor-
schoide geholden werden. Monum. ^ klicket und yorspitzhodet hadde, le-
Liv. 4^, 95. — Erläuterung, de (lere, ten se etc. Ben. 696; se sochten den
de) ene yorclaringhe is al der unyor- rath gegen de gemeinheit to yor-
nemeliken boke der olden lerers. klickende. Benner 2^ 59h; und sik
Kemer 152^. bi dem pastoren N. mit yorklicken
ytrUedeiiy schw. v. eu Kleidung 25 und valschen angeben ingedrungen
verbrauchen. Were ok, dat de kin* etc. Neoc. 2^ 353. yerklicken, speeu-
dere mer rente hedden wen men yor- lari, indagare secreta alterius ; ver-
kostede unde yorkledede an en unde klicker, csdumniator submissus. Kü.
aB erem ghude, dat schal men yort- yorkloken, schw. v. an Klugheit
k^'en in der hindere beste (1416). 30 übertreffen, de yorsichtige (prudens)
Brem. Siat. 84; die domprouest plach arme vorkloket den (dummen Beichen).
alle sines gherichtes broke dar to 1^. Sal. 28, 11 (H) ; he (der Kaiser)
(zu e. silbernen Heiligenschrein) to hefft de klokesten der werlt her ge-
gheuende vnde plach to seggende : laden to vorklokende ene cleyne junc*
hie ne plage der lüde sunde nicht 85 yrouwen (die h. Katherina). Lab.
to etende ynde to drinkende noch to Passion, f. 294a. betrügen^ überlisten^
vorcledende. Brem. G. Q. 130. cayillari. Dief. n. gl. yorkloken di
yerkleiei, sehw. v. Mein machen. nemant en kan. Wi wolden di be-
näh dem he . . St. Joannis goeder dregen, dat misseyel. Gerh, v. M.
. . nicht vorklenen ofte vorminderen 40 91, 84.
machte etc. Ben. 608 ; bilM. : gering- vorkneen, schw. v. verTcnien, d. h.
sekäLsen, schmähen, schelten. Des 1. den Grad der Verwandtschaft (das
wolde he sik nicht vorotmodigen . . Knie) nachweisen^ die ErbberedUigung
uppe dat he nicht mochte yerklenet darthun, wair dat ein erfnisse yer-
und gescheidet werden yan dem ge- 45 yalt, so sali de erfnisse beeren, de
meinen yolke. Hamb. Chr. 553. — se mach yorkneen. Ostfr. L. B. 1,
IM- wm Waßer: ablaufen. Als dat 123. — 2. das Vorerbrecht vor jem.
water sick weder yerkleinde. Ben. 512. haben, de broeder, suster und oere
ytrkleniBge) f. Schmälerung, bes. kinder sinnen dair hemelicker unde
äer Ehre, Hohn. . . wo darna de eo neger tho unde yorkneen dat bro-
YORENIGKEN 380 VORKOMEN
der- und suster kindeskint. das, 11^ in (den Bruder des (ktaman^ der ihrer
120. eu Unehren begehrt^ ti. den sie auf
TOrknieken, sehw. v. mit einem einen Thurm gdockt hatte) so lange
Knick ($. 0. 11^ 501) versehen^ oder dar vp vorkolen, went dat se wäre
jm einem Knick machen. Nu was de 5 bodeschop hadde, dat ore leaeste
hagen mit bomen wol vorknicket und here quam vp der stede. Odav. f. 3 ;
mit einer burstwehre beyestiget. Hoe- nemet drade de vrowe mit gewalt^ my
neke^ lAvl Chr. 30. iß myn berte so gar yerkalt (= vor-
vorknuppen, schw. v. verknüpfen ; kolt ?), dat ick 5ren d<it nicht mach an-
bUdl, : ynd my vorschreuen, bewiUi- 10 een. das. 4^ paßt die Bedeutung ^
get, verknuppet vnd verbunden hebbe. kuHen^ ninM recht. Vielleicht ist vor-
Kleist. Urk. 245; de 64 Torordenthe kolen hier = vorquelen. Vergh kelen.
burger, welckeren ick . . denstes yorkolinge, f. Abkühlung^ refrige-
haluen vorwanth ynde verknuppet. rium. Ps. 66 (65), 12 (H.),
Lüb. Brief v. 1531. 16 vorkomen, st. v. vergehen (von der
YOrkmitten, schu?. v. verknüpfen^ su- Zeü)^ sterben. Do vele tit vorquam
sammen binden. (Bei einerWaßersnoth (evoluto multo tempore). Jos. 23, 1
saßen auf den Dächern) etliche dode (H.) ; wanner desse achteyn jar vor-
minschen, de sick tfaohope verknättet gekamen unde gesleten sint, so etc.
etc.(1532).Stemann,ScMesw.U.nrJ40.20(1^36). Cassd, Urk. 359; wanneer
TOrkolden,-kiildeii,^c&u;. V. i.^mn^. myr (d. i. miner) aver to kort werde
kühl machen. Zende Lazarum, dat he unde ik vorkomen byn, zo etc. (1412)
dat vterste van synen vinger steke Ostfr. ürk. nr. 230 ; he scal hebben,
int water, vp dat he Yorkolde myne dewyle he leuet, den drudden deel
tungen. Dial. Chr. 235 ; auch büdl. 25 wes van dem tolne kumpt . . wanneer
von der Abkühlung hitsiger Begierden. auer vnse here vorekomen is, zo scal
De here vorkuldede Josepe likerwys de tolne wedder komen to vnser stad
also ift he ghecastreret were. Locc. (1397). Sudend. 8, nr. 182; scuUet
Erjg. 23^; der vorkolden fruwen be- alle jar beghaen de jartid Diderkes
reth dat (Waßer gd^rannt von Eichen- 30 . . vnde ok mine vnde Torn Greten
blättern) unde schicket tho der ent- mines wiues, wanne wy Tore komet.
fangynge. Nd. Jahrb. 2^ 32. — 2. in- Hoyer ürk. 11^ nr. 55; als nu sus
trans. kühl werden, do verkoldeden greue Adolfus was doet . . erhd> sick
(obriguerunt) alle de woner Chanaan. Klage^ dat or (der Kirche) bescher-
2 Mos. 15y 15 (H.); darnegest vor- 86 mer greue Adolfus was vorkomen.
koldet de leve by velen minschen. Lerbeck § 87. in sonstiger HinsicU
ChrysCy Bothpred. A^ 14. vergehen, hinschtoinden. He (der Kai-
vorkolen = vorkolden, abkühlen. ser) vorquam (defecit) gans drade.
Dat he syck mochte spolen in deme Chr. Sei. 186^ 2; als nu sus de har-
vleteunde wat vorkolen. Korner 125^; 40 tige (Heinr. d. L,) dem keyser entog,
up dat verkolet werde (ut refrigere- so vorqwen (d. i. vorquem) dat ghe-
tur, sich erquicke) de sone diner ma- luckemytom. Lerbeck§75; de geist-
get. 2 Mos. 23, 12. — so wor de like dinge vorquemen (labe£actatae
Schipper kome in nimbt, de schall sunt). Chr. Sd. 50^12; de rentheto
dartho rorbunden syn mit einen 45 siner tafelen ligghende weren gaos-
schipmans tho averdregende, wat se liken vorkamen. Lüb. Chr* 1, 437;
van körne darinne hebben, dat se he was verloren unde ganz vorkomen.
dat vorkoelen (durch Umschießen), so Vorl. Son 1432.
vaken des noeth is. Lüb. B. 560. — vorkomen, st. v. 1. vorkommen, er-
In den Stellen: Se (die Kaiserin) let 60 scheiften. Wolde uns des we tigen
VORKOP 881 VOKKOREN
(ßeikm)f des wille wy vorkomen unde vendere. — ^. erkaufen ? To uthma-
wyllen uns Yorantworden, also uns kende de yredeschepe hebben de Tan
dst to den eren bort. Pcmm. Oeseh. Prutzen annamet, dat men dnsent
Denkm. 4^ jp. 58 ; vorüber^ vcrbeikom" mark prutzesch schal up se Torkopen
men. mnde iaget men enen ridenen 5 (auf ihren Namen aufleihen ?) (1384).
. . 80 sal de wagen erst stille stan, Hans. Bec- 2^ 335 ; vort zo wetet,
bit se mögen Yorekomen. Ssp. II, dat unser rad voröoght hevet op
59, 3. — 2, jmvarkammen, hindern. (d. h. eine Summe, die sich belauft
Torkom (praeveni) on! Ps. 17 (16), auf) 500 marc prusch etc. (1384).
13; 18 (17), 19 (H.); wenne on de 10 das. 337.
dot nicht vorkomen hedde. Magd. yörkopeD^ sehw. v. verkaufen, dar
SA. Chr. 43, ä; dhe riddere ut deme ne schal nen man ghan yt der stat,
stiebte Tan H. dhe ghevet dessen vmme gud vore to kopende; so we
bref . . dhat sie hebben gesworen dat deyt, de schal beteren mit 3
met dhen bürgeren van Goslere . . 15 marken suluers deme rade. LOb. B.
en bi to stände al eres rechtes, dhes 499; wanne de kumpenie (der Bipen-
sie Torkomen willen (l. de sie etc., fahrer) orerkumpt, so ne schal der
gegen die, welche sie hindern wcUen ?) nemande vor dem anderen vore lo-
(1272). Z. d. Harjg-V. 1870, S. 908; pen un vorekopen. StaderArch. 1,131.
daromme to sprekende, e£Ft men so- 20 yörkoper, m. Varkäufer, preemptor.
dsane hertreckinge vorhoeden unde Voc. Engelh. De vorkopere der swine
schaden dusseme lande vorkomen (ab- Dot der menheit grote pine Darane,
wenden) mochte. Zug geg, Jühnde p. dat se se vorekopet buten der stad.
9; damit se des keysers torn much- Stader Ärch. 1, 131.
ten vorkamen (ad fugiendam iram). 26 yorkdr, Statut, Beliebung. Welke
Wesifhal. 3, 39; also wüste de rad verkor wy burgemeistere inde raid
deme schaden nicht vor to komende. in den jaren 1489 hebben reformert
Brschw. Sehichtb. 139. — 3. in gutem inde bestediget etc. Dorst. Stat. 202;
Sinne: suvarkammen, helfen. Here, Bestimmung, Festseteung. Dar buten
mjn god, vorkum (praeveni) dinen 80 der tydt iemandt dat seine (holt)
knecht in der benedygynge dyner houwen worde, soll darmit vyff mark
soticheit, yppe dat ik tho dynem h. vorbroket hebben, idoch mit dessen
sacramente werdichliken ghaen möge. verkhore, den landesfursten und holt-
^emlg. 4, 1. richterer ihrer f. g. fryen houwe un-
verklp, m. Verkauf, venditio. 85 begeven, sondern vorbeholden. Nies.
virklp, m. Vorkauf, preemptio. Beitr. 2, 146.
Voce. Unde neynen vorkop dar ane vorkoren, schw. v. e. vorkör treffen,
(an Vieh) don . . De broke is vor belieben. Na dem (weil) nicht (mehr
iowelk hoved quekes 4 seh. We ok als) dre verkoerde godinge (Gau-
Torkop deyt an lessen, de schall vor 40 gerichte) sind etc. (1491). Niesert,
iüiken las gheven 4 seh. van des Beitr. 2, 134; it is verkhoert vnd
▼orkopes weghen, so vaken he be- verabscheidet . . verkhoert vnd ein-
scbuldiget werd. Hafwv. St. B. 558. heilich beslotten etc. (1580). das. 2,
«• so finden si(^ häufig in den Sta- 144. — In Dorst. Stat. 204 : van ver-
iutefi Verbote und Strafandrohungen 45 korden worden ist eine Einschiebung
^ßfgen Vorkaufs. des d anzunehmen, oder eine nament-
v4rkep, m. Vorkopf, Vorderhaupt. , lieh im Particip. nicht seltene Fer-
Syn (Karls d. Gr.) vorkop was synes tauschury der starken u. schwachen
Tates (= votes?) langh. Kort^er 17^. Conjug.
rerkepen, schw. v, 1. verkaufen, 50 vorkoren, Partie, von vorkesen.
VORKORTEN 382 VORKRENKEN
y^rkorfeeiiy schw. v. verkürzen. De unde entholden, men em mach wol
hant godes is nicht vorkortet. Lüb. na folg^ werden, umme den schaden
Bassion. f. 253^. Bücß. schmälern^ sik tho yorkovernde (sieh ErsaU des
z. B. Eecht u. a. Sehadens zu holen) in syneme live
TOrkortinge, /*. Verkürzung ; Schmä- 5 unde gude. Lab. Chr. 2^ 408; welk
lerung (der Rechte), smaheit, unrecht rnfnache dan tho der tyd der V mark
nnd Yorkortinge (1443). Hans. Bec. nicht en hedde, deme schal de kom-
IP, S. 584. penye dree weken open stan, vppe
Torkesen = vorkesen. Bidden . . des, dat he sik des geldes bynnen
uns dusser sake halven wider nicht 10 der tid vorkoveren möge. Lüb. Z. R.
benodigen, sundern uns der na unser 353.
ghelegenheit in gnadin Yorkosen. Gott. yorkovertnreii, schw. v. mü Decken
Urk. 11^ w. 364. versehen. Vgl. Mhd. WB. s. v. kover-
yirkost, f. Vorfeier der Hochzeit ? tiure, u. Fr. Pfeiffer^ Das Boß im
De brodegam scal neue Yorekost don. 16 ÄUd. 8. 22. Do quemen de wende-
Brschw. Urkb. i, 43^ 1. sehen heren unde de stede mit Yele
Yorkesten, schw. v. 1. durch Kost^ groten rossen Yerco(n)verturet, also
Speise vergiften. De Greken menge- do en sede was. LiU). Chr. Ij 165.
den kalk in dat meel, dat se ene Yorkreften, -kreftigen, -kreehtei,
(Konrad 3.) Yorkosten. Leibn. 3^ 271^. 20 schw. v. entkräften^ schwachen^ Über-
— dwth Kost aufbrauchen^ verzehren. wattigen^ eig. u. Midi. Britannia, dat
Were ok, dat de kindere mer rente Nero Yerkreftiget hadde. Sachs.
hedden wen men Yorkostede unde Wdtchr. 100^ 6; Wo men maghede-
vorkledede • . dat schal men Yort licheit eren sal, al were se in den
keren in der kindere beste (1416). 25 lichame Yorcracht. B. d. joncfr. f. 7;
Brem. Stat. 84 ; dar do uele dage al wort se (die Jungfräulichkeit) ghe-
Ymme holden Yude uele geldes euer broken in den lichame, se en wert
verkostet wart. Lüneb. Chr. f. 180^; nicht Yercrachtet in den ghemode.
Ynde dar Yele dage vmme holden das. ?b ; wo Amon Thamar leeff hadde
Ynde wol dusent mark Ymme Yor- 80 unde Yorkrechtigede de. 2 Sam. 13.
kostet worden etc. (1396). Sudend. Überschr. (H.) ; die mit gewelde die
8, S. 130 j 4; aufwenden an Kosten. mageden Yerkrefftigen. Die 10 GM.
So scholen se de Billen aYerdyken, f. 7b.
unde wes se to dykende Yorkosten, Yorkrefter, -krechter, m. dereni-
dat schole wy en • . wedderleggen. S. 35 kräftet^ schu>ächt. Waert (wäre es)y
H. L. Urk. Hy 376. — 3. die Kosten dat de vercrachter ghewelt dede etc.
ersetzen, und beclageden sik, dat se B. d. joncfr. f. 9h.
groten schaden genomen hadden . • YOrkrenken, -kranken, sd^w. r.
und begerden des, dat men en dat 1. trans. schwach machen^ debilitare.
Yorkoste unde den schaden Yorgudede 40 Du (Christus) werest so gar vor-
(1382). Hans. Bec. 2, 306. krenket an der mynscheit Yan pinen,
YOrkoYeren, schw. v. wozu getan- dat du nicht ein halm mochtest he-
gen^ bekommen, gewinnen, mhd. über- Yen Yan der erden. 0GB. A. 12; he
koberen. Mhd. WB. i, 855. — Do castigede einen licham so sere tan
muste we vns Yan nod weghene vu- 45 der spyse, also dat em de mage ror-
ringe Yorkoueren, wur we konden. krenket was. Lub. Passionai f. 7^;
(1396). Sudend. 8, 8. 179, 28; oft Ynde sint se (die als Festung bemäß-
iement Yan beiden siden wikaftich ten Kirchen) alto stark getestet, so
wurde, des iemant to achter were, schal men se Yorkrenken, dat dar
den wikaftegen schal nement leyden ßo nemende schade a£f en scbee. Old»
VOBXBIGEN 383 YORKÜDEN
Oft. V. 1433; dorch den wemod vor- Engelachen na mer enige yriheit in
krenkade ik myne synne so sere, dat Lifland vorkrigen solden (1410). Lid.
ik myn lenend dar mede Torkortede. Urk. nr« 1823. — 2. überstreiten, im
Emd. Jliser. nr. 139 f. Tb; wente wy Kriege (Streit, Zank) überwinden, ein
DOS Torteret hebben nnde vorkren- 5 klene wif vorkrigen kan Wol enen
cket (ersehäpft an Mitteln). Körner harde groten man. Qerh. v. M, 29^
12oc; der Sassen macht was dar na 101 ; Se sprak (die sanksiichtige Frau
vi deger rorkrenket. Chr. d. nordelb. au ihrem Manne) : it is unwar, ik
S,p.l8; de Wendeschen hadden den woldet herden (behaupten) noch ein
ersten strid • . do se wurden vor- 10 jär, er ik mi lete ja vorkrigen. das.
krenckei) do sloch to de yan MekeL 28, 29 ; he sede, dat dat wif jo an
mit den sinen. Lab. Chr. 1, 291; dar twivel was noch erger wen de dayel,
sdiall desae hoaetbref nicht mede went men on wol mochte vorkrigen
Torkrenket wesen, men he schall in nnde on mit worden dicke swigen
liner vallen macht bliven (1414). 15 (sum Schweigen bringen), das. 28, 61.
Cassd, Urk. 310; de hocheit is vor- yorkrif^en, schw. v. durch Krieg-
kranket. Jes. 24, 4 (H.). — 2. intr. führung verbringen, verthun. Des be-
9ekwaeh werden, (grote noet) also dat dachten de borgere, dat me lichte
ae vorlamen ofte doch vorkrencken, vele penninge vorkrigen mochte. Jlla^d.
dat se de gader nycht vorwaeren 20 Seh, Chr. 226, 12; im Kriege unter-
koonen. Cod. trad. Westf. 1, 197; ik liegen. Wehre sache, dat der lant-
Torkranke (langneo) vor leae Hohd. here ind syne ridderschaft . . gefan-
2, 5 (H.); were id sake, dat eyn gen warden, off dat sie doit gesla*
goltsmit werde kranck vnde vorkran- gen warden ind der here vorkregede
ckede, dat were worane dat were, 25 etc. LaconM. Ärch. 1, 80.
ako dat he syne goltboden nicht yorkrimpen, st. v. eusammen-
konde vorstan. LiA. Z. JR. 216; he schrumpfen, contrabi. KU. Dat dar
was langhe vorkrenket in den febris, gesecht is, dat al de werlt vor synen
dar he doch entliken inne vorstarff. ogen vorgadert was, dat en sal men
IM, Chr. 1,432; den laden, de mode 30 also nicht vorstan, dat hemel vnde
sin nnde vorkrenket (qai lassi sunt erden verkrampen were, etc. Dial.
et defecerant). Richter 8, 15 (H.); Greg. 175; eer verkrampen de zen-
en man in dat older gekamen ande nen (Sehnen), Münst. Chr. 2, 440.
Torkranket (exhaastus). Chr. Sd. vorkrot, jsu Zank (krot, kret) ge--
^, 29. 85 neigt, halsstarrig. Dusse abbet satte
verkrigeiiy st. v. 1. erhalten, be- sik tigen den rat gar erensthaftigen
kommen, dat ewige leaen verkrigen. mit vorharden ande vorkroden sin-
Fredcenh. Leg. 54 ; des geldes v. das. nen etc. Brschw. Schichtb, 158.
75; Ik wolde gerne weten, of he al- vorkrapen, st. v. verkriechen. De
doadanige grote mirakel verkrege mit 40 art eines bösen gewetens, dat sick vor
der kraft des gebedes. Dial. Gr. 171 ; gade meinet tho aorkrapende. Gryse,
he wände, dat he mit versturnisse Bothpred. Jl.
synen willen verkrigen wolde als he vorknden = vorkaten, schw, v. ver-
gewont was. das. 172; se en konden tauschen, verwechseln; s. katen. Vort
nonwe mit eren gebeden van gode 45 so en sal noch en mach die grene
Terkrigen, dat etc. das. 199h; ynde die barch, stat ind ampt za dem
Torkregen gnade by gode. Navölg. I, Brule nummerme versetzen, verpen-
c. 18; amme dat se grote lene ande den, verkooffen, verbynden, verknden,
inoven hopen to verkrigen van den oder in eynger wys van dem gestickte
Torsten. Gl gu R. V. I, 3; dat de 50 van Colne entwenden of entferen.
VORKÜLDEN 384 VORLANftEN
Seib. Urk. nr. 805 ; noch verkoufen vorladen, st. v. 1. bdaden^ beUalen.
noch versetzen noch verkuden. Jüa- Part, belastet^ beschwert^ onustoB. Dei
comU. 3j nr. 416; nummerme vor- brodere begunden eme to helpene,
koypen noch verkuden. das. nr. 440. de verladen was mit des drakenye-
vorkulden, schw. v. 1. kühlen f re- 5 genwordicheit Dial. Chreg. JS46^; eni
frigerare. Lere dynen sonen vnde de vogel, de dar vorladen is mit vleische
schal dy vorkalden. Sprichto. 8. 29^ vnde en hefft ok nicht vele vedderen, \
17 (H.). — J2. intr. kühl werden. de en kan nicht hoge vlegen, aUoi
Dar (dat?) wy nycht vorswaken vnde dat wol openbare is in deme stratze.j
vorkulden in dyner leue. Sp. d. Sam- 10 Lüb. Passional f. 12(A; spot volgetj
mitt. Ij c. 1. gerne dem schaden, mit beiden bin |
vorknldinge = vorkulinge, f. Be- ik nu vorladen. Aesop 16. 117. — j
gräbnis (eu kule, Crrube, Grab; knien- 2. Überladen^ zu stark beladen. Is dat
graver, Todtengräber). Nachdem dorch schip vorladen, de werpe ut ein pnnd
gebrocke der leven vorkulding bi den 15 swares vor sine (eines flüchtigen Ver-
armen, elenden doden so nicht wert brechers) stede (Ende d. 13 J.). Livl.
mede umme gegaen, wo sick na christ- Urk. 593^ 3; sunt dee hensestede ens
liker ordninge wohl egede etc. (1529). geworden, dat ment sal vorwaren yn
Lunden. R. § 35. allen hensesteden, dar schepe geladen
vorknnde, Erkenntnis. Jo de vor- 20 werden, dat see nycht vorladen wor-
kunde mynner is, jo de glorie merer den . . Were ok, dat yenich schip
is. OQB. A. 111. vorladen worden vnde doch beholden
vorknndigen, sdiw. v. verkündigen ; overqueme, so scheide doch de schip-
auch im Sinne von: ächten^ proscri- per van isliker last, dat men kennen
bere. — Prohibita faciens punitur. 25 konde, dat hee overladen hadde, ge-
Eyn scel was under den ratmanne[n] Ten also vele vracht, also hee dar ^an
umme J. S. de scolde ghevoret heb- vordeende. Big. ^. B. p. 220^ 6? ;
ben D. R. unde H. H. de vorkundi- vgl. Lüb. B. IV, 23 (S. 561). — Büdl.:
ghet weren. Dat scede wi . . dat J. Wan de vngenanten (d. h. der Pöbd) I
S. dar ane sunder broke nicht wesen 30 scheiden raden, So sint de vorsoch- i
en mach (1344). Brem. Stat. 245. ten sere vorladen ; Seiden, dat deme i
yorkuteüj schw. V. scfdachtetidtödten. bleke ere schut. Josef, V. d. 7 Tods, \
Den Swiceren he 600 jamerliken vor- v. 4309. \
kutede (mactando). Chr. Sd. 192, 6. vorlagen, schw. v. jem. läge legen, \
vorkuten, sehw. v. vertauschen, ver- 35 nachstellen. Itemjoegen,8chloegened- 1
wechseln, permutare. Dief. der vorlageden ehn edder mehr ehrer I
vorlacht, f. Verlag, d. ». Geld-Aus- vele etc. Büg. Landbr. c. 29 (das. S, i
läge, Geldvorschuß. Vele arger wart 268 als Subst, : vürlager, Nachsteuer). \
dat (Wege, Brüdcen etc.) do, wan dat vorlamen, schw. v. erlahmen. En |
tovoren gemaket was. Do nemen se 49 boghe, stunde de lange stram geto-
desse hulperede unde spreken, se en gen, he vorlamede. Smn. evangel. /. ''
konden de vorlacht nicht don unde 66^^; dat se storven edder vorlame- |
neimet wolde one dar to wat geven. den an den benen. Karner 217d.
Brsehw. Schichtb. 97. verlangen, schw. v. verlangem, pro-
vorlachtinge. Vor desse vorbe- 45 longare, differre. KU. . . recht of
numbden stucbke vnde zake vnde vor dese werlt om anders icht vorlanghet
eyne warschop vnde vor eyne ver- werde, dan dat dat vorghesene ghe-
lachtynghe dar loue wy vore myt ey- tal der hillighen veruullet werde,
ner zamenden hanth etc. (1378). vnde so schier als dat venioUet is,
Kampte, Urk. nr. 1 (l^ vorlahtinge?). 50 en sal dat ende der werlt nicht en
VORLAN&EN 385 VORLAT
TeriaDf^et werden. B. v, d. janefr, hovetman mit 100 landesknecht up
f. 4i^ u. 42. dat hues (Burg) geschicket. Ben. 548;
iwÜMg^Uj sehto. V. 1. lang sein se weren rede vorlanges (bereits vor
der werden; daher: verdrießen, vor- längerer Zeit), eer se uth dat Torsten-
laogen ?el Yordreyten, attediari. Voc. 5 dorn togen, to W/s hues to leggen
BigM. Flog by Blankflosse lach . . vorordent. das. 567.
Se hadden sik beyde ummevangen, Yorlantvreden, sehw. v. über jem.
de tyd mochte one nicht vorlangen. die Strafe des Landfriedenbruches ver-
Flos if. Bl. v. 1144 ; nu begunde der hängen, friedlos legen ; aus dem Land-
ebdischen Sophien verlangen, dat or 10 frieden setzen. To lösten ging de bi-
godeshtts 80 lange ungewiget were. schop dar mede umme . . dat men
Leäm. 3^ 170^, 23. — sik ▼• laten, se scheide vorlantfredet hebben, und
fi}ßos lange dauernd finden, verdrieß- men scheide se vordeilet hebben na
lick teerden. Hir umme bidde wy jw, der wonheit des westvalischen lant-
düt gy jw hir an nicht laten verlan- 15 fredes als erlös, rechtlos. Magd. 8ch.
gen, wente wi dat vorderen willen, Chr. 310, 15; unde worden se dar en-
alse wi erste moghen (1373). Hans. boven verlandfredet, verwiset edder
Bec 2, p. 72; unde beeden uns, dat verunrechtigt etc. Brschw. Chr. 1,
wi der des greven willen uns nicht 473 Anm. 1; Quedl. Urk. I, nr. 224;
Torlanghen wolden laten unde ene 20 weret, dat de vorgen. von Gottingen
Corte tiid vorholden (1379). das, 2, iemand bedrangede, vorlandfiredede
2U; unde beden, dat wi uns nicht oder vorunrechtede, so etc. (1393).
Torlanghen leten unde beyden C«cwff en^ Gott. Urk. I, nr. 351; dede he des
wolden bet to S. Mertens daghe. das. nicht, so scheiden vnde mochten de
2, 215 ; unde trosteden de borger, 25 landricMtere den oder de vorwisen
dal se sik nicht vorlangen leten, it vnde vorlandfreden (1398). Sudend.
scheide to einem guden ende komen. 8, S. 322, 29.
Brsdiw. Schichib. 65. — 2. Verlangen, vorlast. Bene licet ei uorlastum
Sehnsucht nach etwas haben. (Isaac), suum extrahere de naui. Hans. Urk.
ime vorlangede ghans zere na Elea- 80 p. 66. ^^ vorlast die der Schiffsmann-
sve, deme knechte. Locc. Ere.f.l7; schaft zustehende frei mitzuführende
Tortmer zo vorlangghet my sere, dat Quantität Güter, frzs. pacotille."
gy my etc. Hans. G. Bl. 1874, 8. 67; Lappenb. Vgl. voringe.
mi verlanget (midi sM wundern), wfl vorlasten, schw. v. 1. betasten. Yor-
se sick verdregen solt. Soest. Dan. 35 lasteden id (dat schip) so sere, dat
92; vgl. 192. etc. Körner 22^. — 2. überlasten,
yorbagOBy schw. v. hinlangen, hin- zu schwer bdaden. Nen schipher
reiehen; überh. übergeben, dat erve scheide vorlasten syn schip by wed*
vorbrende er (eher), wen he em dat derlegghinge des schaden, de darvan
Tpräedevnd vorlangede. iVdä.^cA^^i. 40 queme. Lub. Chr. 2, 23. — 3. als Last
^^; bethugen, dat em dat erffe vor- auf sich nehmen, wolden welke per-
recket vnd verlanget, das. f. 29. sonen des rades vorordenen, welk
Ttriugea, adv. räumlich : längs hin. mit den 64 sulkens (solches) vorlasten
Ton dar ahn vorlangeß dem olden scheiden. Lüb. Reform. 105.
We her. 8. H. L. Urk. 1, 362. 45 vorl&t, m. Festsetzung, Entschei-
verbuk, -lange, -langes, adv. vor- düng, Bestimmung, Übereinkunft, Be-
engst, de vorlanck ghestorven was. Schluß, (vgl. vorlaten.) De to der
Kämer 39h; de vorlanghe ghekoren dageleistinge geschicket werden, schul-
was, sunder noch nicht ghewighet. len den 24 mannen den vorlath der
das. 225^; E. hadde voorlanges eenen 50 dinge vnde des handeis berichten.
MÜM^tdord. WOftarbaoh. V. 25
VORLATEN 386 VORLATEN
Brsehw. Utk. I. 258^ 98 ; aaerst wer Seh. Gir. 307, 27. — S. veHaßeHy
dar eyn vorlath genomen, szo were atrfgeben, over uns vorlatenen den-
men al dar tho gescycketh dem vor- den heren. Kamer 228^^; Torlatet
late tho folgende. OÜ. Urk. v. 1528; dat romesche rjke (=z dankä ab)
wy hebben etlyge van unszem capit- 6 unde so synt wy berede to kesende
tel verschreven dem jangesten ver- enen anderen konnyngk. das, 7^;
late nae de schellinge vorder to be- et en were sake, dat se Yorleiten der
sychtigen etc. (1521). Kindl. i, 241 sunde (abliefien)^ de aldus lange un-
u. 2; dusse eede is den ersten vor- der en voroldet wer, oft (oder) god
late nah van ohne untfangen. Ben. lo solde vp se alle wrake don. Br, d.
609; handel (Verhandlung), vorlath Cir. 91; de olde unde de nyge rad
unde besprake i0 gewesen in maten (sollen) syk under malk anderen den
wo himha volget. Neoc. 1, 529. eed van der eendracht wegene unde
vorlaten, st. v. 1. laßen, van sich andere ede . . togeven unde vorlaten,
gehen, sich erbrechen. He reytzede 15 unde wanner se sik der ede so vor-
sik to spyende unde verleet so de laten hebben, synt se nicht plichtich
vorgyft. Liib. Chr. 2, 634; (ad vo- etc. Brem. Stat.439; bi keiser Otten
mitum) we vele verlatet wat he ettet, tiden weren vele greven hir to lande,
de neme eyn deyl dilles etc. Wolf. de orer herschop ein deil vorleiten
Mscr.60,f.97h; were, dat jemant in 20 ^^^^ stichteden clostere. Magd. Seh.
der sammelynghe der brodere also vel Chr. 54, 19; wente he (WtOi. v.
druncke, dat he vorlete (vomitum fece* Lüneb.) neinen sone hadde, so kos
rit) etc. Mißkl. Urk. nr. 384. — 2. los- he Magnum . . unde vorleit hertogen
laßen, enüaßen. he vorleit den havek A. van Sassen, de siner dochter sone
(volucrem emisit), ließ ihn Riegen. 25 was. das. 259, 14. — 4. erlaßen, dat
Magd. 8ch. Chr. 16, 25; do vorlet ome nicht bequeme en sy to ryden
se (die Kaiserin) de anderen ioden edder to varen na werve boten der
(die sie vorgefordert hatte) vnde be- stad. Dar hefit ome de rat entyghen
helt allenen Judas unde sprak etc. ghesecht , se weiden ome des Ter-
LÜb. Passional f. 115^; vorlat mi 80 laten. Brschw. Chr. 252^ Anm.; Dat
(dimitte me), dat ik wedder umme (eu htddigen) en stunde en nicht to
kere etc. 1 Mos, 30, 25 (L.); do vor- donde, her M. en hedde en der hol-
leth (entließ) Roland den vanghenen deginge erst vorlaten. Brem. G. Q.
etc. Korner 22c ; gyn wif vorlaten HO ; daher : ver seihen, remittere. ne-
unde vorkesen. Disp. to Oldersum f. 35 man mach de sunde vorlaten vnde
13; wen vnse morghensprake wert vorgheuen sunder du alleyne. IMb.
gheboden . . we denne nicht en kumpt, GtSbetb. Fl. — 5. überlaßen. De arme
eyt (l. eyr) prime were vorlaten etc., is om (Gott) vorlaten vnde he wel
kumpt he, alse vorlaten is de prime en beschermer sin des wesen. Ecdes.
clocke (d. h. der Klöppel losgelaßen 40 f'204d; koning G. vorleit zepter unde
= die Glocke angescMagen ist), de cronen hertogen Hinrike. Magd. Sek.
vorleset orer iewelk eyn quarter Chr. 40, 15; dat ze myt wol bera-
wynes. Vaterl. Arch. f. Niedere. 1841, denem mode . . hadde vorlaten vnde
S. 30. — im Jurist. Sinne : atis der vorlSt dre morghen landes deme con-
Lehnspflicht entlaßen. De borgere en 45 uente. Old. Urk. v. 1422; des heft
woldeQ des nicht don (ihm htddigen), L. dat schip H. D. unsem medebor-
na dem male dat se bischop A. nicht gere vor dem rade weder vorlaten
vorwiset hadde noch vorlaten. He vor hundert mark (1412). Liü. Urk
kroch de breve van A., dat he de bor- nr. 1911. — 6. festsetsen, beschließen.
£ere unde de manschop vorleit. Magd. 50 it is belevet unde verlaten (1500).
VORLATEN 387 VORLEDDIGEN
WesfpkaL 3^ 1773; wider is beredet volget die vurlattinge (EnÜaßung^ Ei*
uDde Torlathen, dat etc. (1525). de^6r2a;8^ hern Farstenberch, mester to
Brem, Stat. 595 ; se wüsten wol, wo Lyfilandt, alse he vam regemente ge-
idt twisken dem rade nnde der ge- settet ward. Monum. Liv. 4^^ 117. —
menheit vorlaten were. Lüb. Reform. 5 3. Abschied^ Aussöhnung, desse af-
5i ; helt ok Yor, dat de gemene also schedinghe unde vorlatinghe van ko-
rorl&ten, dat etc. das. 77; viid vor- ningk Otten etc. Kamer 139h; unde
leth mit H. S. dat he mi dat holt ome ene ewighe, stede darende unde
Teilen scholde. Gentekow 19, 2, 150. warende vrantlike endracht unde vor-
— Refl. sik y. up, sich verlaßen auf. 10 latinghe . . ghemaket hebben. Lüb.
eyn islik Yorleet sik so sere uppe de Chr. 2^ 226.
Sterke sines slotes. Komer 168^^ ; mit Torlawen, schw. v. verlauen, lau
to. hir möge gi hören, we ene vor- werden, yerlauwen, tepescere. Kü.
ret, dat dede de, dar he sik meist Behoefte, de nycht ut der reden ("Fer-
to Torlet. B. V. 5200 ; en falsch 15 nunft) mer wt den willen komet, dat
front, dar ik mi godes to vorlet ys eyn teken des Torlaweden geestes,
(von dem ich guies hoffte). HÖfer, Z. als de gheest allentelken (aUmoMich)
f. d. Wiss. d. Spr. 4, 225. yorkoldet. Ld>en d. h. Frans. 96^.
rtrlates, part. adj. frech^ ruchlos. yorleckeren, schto. v, durch Lecke-
dissolutus. Voc. W. u. Dief. Theo- 20 reien ködern^ inescare. Kü. verlocken^
philns is ein yorlaten man, He heft verführen. Gy unsalige monnik, wor-
so mennigem leide gedan. Theoph. umme hebbe gy minen broder also
27, 55. yerleckeret ynde auerkamen, dat he
TtrlateBy sik y., sich verspäten. So een monnik is geworden ynde de rid-
wanner des sundages na der missen 25 derschop yersaket hefft ? Mdusina f.
die klocke gelut is, so geyt ynsse 38 (Vorher: hebben minen broder
vrjgheit an ind duret biss des ma- beteuert ynde myt yorleckerden wor-
nendages yp den auent, inde off ßich den auerghekamen, dat he den rid-
vje des manendages yerlatede inde derliken orden yersmaet heft); Du
mobte so in der stad blyuen, de sali so yorleckerde 1 (delicata). Jes, 47, 1.
der yrigheyt noch gebruken des dinx- yorleddigen, schw. v. 1. trans. frei
tAges des morgens etc. Dorst. Stat. machen. Wo Jesus . . yele kranken
226; de pelser gilde, welker sik un- ynde besetene ghesunt makede ynd
derwege in einen berhuse vorlatet yorleddigede. Matth. 8 (H. überschr.) ;
hedden. Mänst. Chr, 1, 125. 85 dat ik yorledeget werde desses sehend-
Torlatenisse, f. Freüaßung. en liken dodes. 0GB. A. 30; yan star-
schallen wy herren N. desses yrigh- yende quit unde yri yorlediget so wil
domes unde yorlatnisse des egen- wy yp heyen unde singen etc. Sün-
domes warende wesen (1493). Cassel^ denf, 331. — 2. intr. ledig^ frei wer-
Vrk. 331. 40 den. were dat welke grote leenguede
ysrlatiiige, f. 1. Erlaß, remissio, vorledigeden etc. (1457). Wigands
indnlgentia. Aflat ynde yorlatinge is Ar eh. II, 352; wert och, dat de yor-
eyn geldent ynde eine yorgeuinge genomde yryegrascap uns und unsen
der böte ynd pine, de ein mensche eryen yorledeghede, so solle wy etc.
Bcnldich is yor sine sunde. Summa 46 (1361). Kindl. 3, 459; worde oc os
Jok. /. üb; yorlatinge alle diner wat los yan deme, dat yns greue Hin-
sunde. Komer 191&. — 2. Aufgeben, rik yorkoft heft, id were an liftucht
Vertiehi. unde yor de yorlatinghe edder yan lenghude edder wu id yns
der stad gaf de keyser deme greyen yorledeghede (1372). Scheidt, v. Add
yit dasent mark. das. 146h; hie nha bO p^ 80; wixiemogtietdB,t (die Belehnung)
26*
YOBLEDEN 388 V0RLE6(G)EN
also dicke don, alse de altare verle- der werlde ran badee (Cftbates) we-
dighet eder los wert unde des to ghen vorleggen ore goldene gordele.
lohende nod ist (1375). OöU. Urk J, Hamb. Chr. 230; bOdlieh: Eme dachte,
nr. 279. — Beß. item weert oick dat he dat pawesdum nicht vorleg-
moegelick, myn gn. vroucken sich 5 %Qn(nkdeTl^en)moc}AB. Körner 170»^;
yerledygen (sich abmüßigen) wolde Sie hebben den Gelreschen knechten
mede tho koemen etc. Olä* ürk. v. moten laven und toseggen iderem
1534. knechte vor den negestvolgenden san-
vorledeSy part. vergangen^ s. vor- dage mit twen gülden to verleggen
liden« 10 (verabschieden; vgl. afleggen). Münsi,
YOTltgeUj (part. sfUYorliggen^) made Chr. 2^ 269; pawes Innocentius vor-
gewarden. Wane, gy vorvlokeden un- legede twe sibbe (tfwei Venoandi-
saleghen (geislers), sagt Dacianas eu sdiaflsgrade) unde vorlovede, dat men
denen^ tvddie den h. Vincentius geißd- in dem veften lede sik eliken nemen
ten^ sint gy nd vorlegen ? En kone 15 mochte ; dat was vor in dem seve-
gy nu nicht enen man vorwinnen? den. Magd. Seh. Chr. 147, 3 (Brem.
Sed. Tr. 42. G. Q. 69: affgeleget. EHe 83h: do
vorleieren, schto. v. beilegen (Streit, worden nedergelacht zwei sibbedeil).
Zorn etc.). den vnwillen bi to leg- — 2. anders legen, verlegen ^ tceüer
gende vnde den tom des hertoghen 20 hinauslegen, verschiffen, de dach wart
to uorlegerende, so degedingeden de vorleget wente des ersten dingsdages
prelaten. Lüneb. Chr. f. 171o. na der paschenweken. Magd. Seh. (ßir.
Torlegge, j,Vartuch, ein leinener 395, 2; vnde bidden vns dat wedder
Bri4stlatis,weldier,mitGöld und Perlen to schrynende vnde nycht to vorle-
gestickt, von wohlhabenden Frauen ge- 26 ghende (1414). Lüb. Ürk. V, nr.547;
tragen wurde.^ Wehrm. dat blat, dar unde rade dyt hoge, dat gi dit nicht
men de vorlegghen inne werket, dat vorlegghen, umme meer unghemakes
en schal nicht smaler wesen den 3 to vormidende (1374). Hans. Bec. 2,
quarter. Lüb. Z. E. 323 (BoUe der 91; sunder jenigherleye vorlegghent
lynenwevere). Dagegen erklärt W. in so edder vorschflvent. Greif sw. St. Verf.
der Z. f. lAlb. Gesd^. 2, 512 (hyr to 43; des bidde wi juw vruntliken, dat
mögen ze [die Frauen] hebben an gi des nicht vorlecgen (im Rii^jahr
parleden unde smydeden vorleggen mit Kriegsschiffen in der See sfu sein)
so gud also uppe dertich mark lub.) (1398). Fcdcks Staatsb. Mag. 8, €48.
das Wort als : „ Vorleger, Aufschläge^ 86 — 3. verlegen (den Weg), versperren,
die um die Ermd gewunden wurden'^, einen Hinterhalt legen, hindern. De
also = stuke ? Doringe hadden den Sassen heimliken
vorleg(^)en, schw. v. (gew. Formen: den wech vorlecht. Magd. Seh. Chr. 13,
Prot, vorlede, Part, vorlecht; eu- il (]90 im 6r{.^; vorlede eme de wege.
weilen Venved^dung mit vorliggen.) io JEonter 85a; vorledenene de verde, dar
1. ablegen. Paves Johannes hadde se ioorer mosten, das. 239^; im sinn-
vorbannen (1316) de setten der bi- veru>andten Äusdrudce: he verleide
ghart unde beghinen in dudeschen bi sick ein hode (tetendit insidias).
landen, dat se mosten vorlecghen dat B. d. RidUer 9, 34 (EL); gew. ohne
cleyt des schines unde ghan in menen 46 Obj* • ik wet enen riken copman, wille
klederen also ander lüde. Liib. Chr^ gy nu, dat ik deme vorlegge unde
1, 207; he (Achab) vorlede syn ko- grype den, so etc. Lab. Chr. 2, 505;
nynglike cled, He nam asken vp syn se vorleden den Ungeren in den hol-
houed do. Josrf^ V. d. 7 Tods. v. tem, dar se dor scholden. Komer
3101; a. 839 do mosten alle prester 60 ^5a; se vorleden deme lösten here
yOKLBO(0)EN 389 yOHLEG(0)EN
in hotteren uiide in dalen by Bnntze- fme^ ausgewiesene Leute. Ok schal
▼il eta äas. JSJ3b; uns is vorlegen 1 he (der CaeteUan auf der Wort eu
(wir sind verrathen !) 2. Sam. 9, 28 Goslar) dar nene yorlechte lade,
(K); fers, se weren Torleit up der hören, boven, loder ypp husen, her-
Havelen in dem gebrukede vnde up 6 bergen edder lyden. Z. d. Bare- V. 4,
aUen wegen. Magd. Seh. Chr. 336, 18; S. 411 ; bes. Zeugen (Zeugnis) aih oder
das. 13j 11. — 4. weglegen, alnoeisen, eu- zurückweisen. Yan getnge mach man
rikiweieen^aussdiiagenyverw^en. dat se (die Lehnsunfähigen) verlecgen in
de Tan Rostock vorleden unde nicht lenrechte. Lehnr. Art. 2, § 2; des
anghan wolden (1441). Hans. Bec. 10 getuch sal vortgan, de in deme here-
ü', 8. 337; Unde nam se to echte scilde yulkomen is, unde ienes (der
onde Yorleyde (verstieß) syne echten nicht zum Heerschäde geboren ist) ge-
▼rowen, de he rede hadde. Körner tach si verleget, das. §4; but en
319^; do antworden se (welche die des doden mach, swe he si, ene vor
Gcüer anbeten sollten): vnsen god, 15 to stände mit kampe, de vorleghet
den wiUe wy nicht vorleggen. Ltib. (schneidet ab, schließt aus) allen tuch.
Passional f. 130^ ; leve herre, du en Bsp. J, 64 ; swe sik vor gerichte to
schalt uns so deger nicht vorleggen. getuge but, er he's van gerichtes
Sundenf. 3372; de broder Roperti halven gevraget werde, he si van
des bischoppes van Collen . . den 20 deme tuge verleget (ausgeschloßen).
eüike(n) vorleden vor enen bischop das. 3, 37, 2; were ouch, dat hey
(quem qnidam recusabant pro epis- meynhede (Meineid) swore . . dey
copo). (Jhr. Sd. 308, 5 ; de keyser sal van tughe vortmer verleghet syn.
esschede in voretyden den teynden Brinchm. 2, 681. — Von Sachen:
Tan den steden unde ward vorlecht. 26 wanme schulden wil eyn ordel van
Lab. Chr. 2, 419; worpen pawese dem rade an dath boeck, wor de
Leonem uthe deme stule unde sotten beroper edder scheider sick beropet
den vorlechten Johannem dar wedder tho einem beteren ordel . . vnde
in. Kamer 53ä; swelk man to deme hadde villichte so vele geldes nicht
hereschilde nicht geboren is, de ne 80 by sick, dar he dat ordel mede vor-
mach neuen sinen heren vorlecgen, leggen (= scheiten) mochte, szo mach
of he an in volgen sal. Lehnr. Art. he leggen synen roszenkrans tho • .
2, § 5; de bet geboren is, den ne tuchnissze der scheldinge. Hamb. R.
kan de wersgeborne nicht verlecgen 200, 10 Ol.; roepen sick twe vnder*
( Varr. : geweigern , vorwerfEen) mit 86 ander, welkere de noetwere bewyfiet,
der beteren bord. S^. 1, 63, 3 ; hed- de vorlecht (benimmt, schneidet oh)
den se den edh van on ghenomen deme andern syne dage. Ndd. Beehlsb.
(«m einem in eine Innung aufgenom- f. 86 ; he wart gebeden deme so nicht
menen^ der sieh später als unecht ge- to dunde, dat he vorlede unde nicht
boren ausweist), so ne mochten se 40 en achtede. Ghr. Sd. 308, 10; ein
ene na nicht verleckghen. Gosl. Stat. man holt wat vor grote kunst, de
76,36; wanne he (de gildebroder) ander wil dessem syne kunst vor-
is dessen stocken (falsch Maß u. Oe- leggen vnde vorachten etc. Agricda,
wicht) drye hefft ghebroken, so schal Spru^w. S. 33 (Lotend.) ; do sende
he vnser ghilde wesen vorlecht. Ärdi. 46 die rat to en heren vte deme capit-
f. N. Sadis. 1841, S. 30 ; unde vor- tele, sie begerliken biddende, dat sie
leden se ut der gilde. Brschw. Schichtb. wedder in quemen ; des sie nicht don
113; vg^. Lab. B. 198; vam ampte en wolden. Darna screff en die rad
?., aus der Güde stoßen. Hamb. Z. B. enen breff (mit derselben Bitte) . .
19, 12; yerlechte lüde sind verwor- so dat sie auer (unederum) vorlegeden
V0RLEO(G)EN 890 VORLBG(G)EN
to doDde ynde togen darna to Stade. vorleggen. Brsckw. Schiektb. 107; toi
Brem. G. Q, 136; vnde biddet ja, desse sunde (spricht der hekUkSrendft
dat gy dat nicht vorlegghen (1369), Weif) dar schalta my vorleggen iindc|
Lüb. UrJc. 3^ nr. 678; bebben ene setten eine böte. Gerh. v. M, 101^
entsecge breue gesand, wol dat se 6 43 ; wath maten ynn der nygen vestfl
doch nyne ansprake touoren to vns alrede vaste vorlecht is (1518). Stadm
gedan en hebben, ok en hebbe wy Arch. 2, 116 ; de bedde synt geschat^
en ny dage vorlecht edder weygerd tet vnd gewardet vp XI m. . • dtf
(1409). das. 5, nr. 263; wi vorboden vp heflft de schipper vorlecht (Vor--
uns, rechtes bi den steden to bli- 10 schuß geleistet) IX m. Wism. Inv. f.
yende, dat Yorlede gi; unde wi hedde 152; ynde de olderman schall idt
gerne seen, dat gi enen heren nomet (das Geld) so lange yorleggen, wanthe
hadden. dat yorlede gi echter (wie- de olderman hefft wedder de inbo»
derum) etc. (1399). Hafts. Reo. i, ringe van den schonen vnde sns etc.
501; yodoch recht wille wy nicht 15 Man. Liv. 4\ 14; wert dat grot
vorleggen, wente wy rechtes ny wol- schade in dem schepe beschege^ de-
den utgan (1441). das. Il\ 8. 414; wile he (der Matrose) al so (ohne
en dorste sodaner lüde rat nicht vor- Urlaub) butene were, hefft he den
leggen. Komer 200^; dar vorleden schaden nicht to vorleggende (hxnn
se myt eme menen rade den horsam 20 er den Schaden nicht erUgen^ ersetzen),
(verweigerten den Gehorsam) konnynge so sal he en jar sitten etc. (1441),
Hinricke . . De sake der vorlegginge Hans. Bec. IP^ S. 359; den schaden
des horsames unde nnderdanicheyt wedderkeren ande vorleggen (1438).
was etc. das. 76c ; dis beclagede he das. S. 211; mit Acc. d. P. für einen
(darüber ward er Jdagbqr) vor deme 25 etwas ausgd>en, die Kosten fürjem. tra-
keisere, unde konte nicht gefordert gen^ ihn mit dem nöthigen versihen ; in-
werden. Es wurde ime vorlecht mit sumere, vorlegen (i. sumptus pro alio
des keisers ungelegenheit; im gründe expendere). Dief. Des quam he (des-
averst was es nichts anders etc. sen Leinewand auf der Beise nach
Brem. G. Q, 165. — 5. beulen, vnd 80 Frankfurt in Göttingen bekümmert
dat dar mede sodane sake vnd sehe- war) vor den kopman und sede, he en-
linge vorlecht sin. MaÜJS. ürk. 3^ 365; hedde nicht gewetin, dat he des nicht
vnde dusse vorlechte sake vp rep- doen mochte. So wart he van deme
pede. Lüb. Z. B. 397. — 6. wider- kopmannebewant,dat we(ir^ciM?ic«rJ
legen, refdtare. He wolde dat vor- 85 sin mochte, de one mit gelde vorlecht
leggen myt mennygherleye reden; io und so selschup mit ome hedde. ürk.
doch to lesten sede he etc. Lüb. Chr. v. 1476. Nd. Korresp. Bl. II, 66; wol
2, 323; (leten fragen:) wer ((^) he den anderen vorlecht ("tm T. : weder-
by der lehre des evangelii bliven leghet) an cumpanie, so wane se schieb-
[wolde], idt were denn, dat unsere 40 ten . . so schal he, de dat sin tovonie
geistliken de lehre der predicanten vthgelecht, wedder nemen gans. Lüb.
mit gotliker hilliger schrift verlegget B. 34 9, Anm, 2; sekondenreken (rech-
hadden. Lüb. Beform. 49 ; so nun nen), so it en alderbest behaget AI,
Rantz. meinet anders van den Gotten, de mit gelde werden vorlacht, sint hir
verlegen solches billich disse olde 45 gemenet (d, h. denen Gdd anvertraut
wapen, so in Saxone staen. Neoc. i, ist). Lüb. Dodend. v. 1149; wokero
413; vgl. Ssp. Bhythm. Vorr. v. 254. ys my vorbaden, wente ydt feyelt my
— 7. crimen, auslegen, aufwenden, die an dem houetsummen. Ick hebbes
Kosten vorschießen. Mank dussen was nicht tho vorleggen. Agric. (bei La-
nein, de de gelt wolde utdon efte 50 tend.) 8. 33; hebben se uns unde
VORLEOGEN 391 VORLENEN
aase klostere denne ok wormede vor- dat recht und sake syner personen
lecht, dat scholen se afrekenen (1486). unde syner medeborghermestere . .
Umeb. Urk. XF, S. 197; also heb- under erer aller kost unde vorlegginge
ben wy . . Tor sodane 400 gülden, etc. Lüb. Gir. 2^ 8; do he (Buber-
darmede N. nise closter . . in seuen 5 tus, der romere konink) quam in de
effte achte iaren yorlecht vnde ent- waischen land, dar schede em wed-
settet hadde etc. das. 8. 196; hei en derstal van den waischen yprsten ;
hefil nicht, dar hei uns mede vor- ok en hadde he neue vorleggynge
legge. Theoph. /» 186; dat meste part an der teringe (d. h. kannte sein Heer
(der beschattinghe) hebben se sulven 10 nicht ernähren)^ so moste he van not
behdden, unde dat sulve, dat se uth- wegens wedder to lande varen. das.
gegeven hebben, dat hebben se gegeven ^, 461. — 3. Widerlegung. ▼. des
to rente unde woker den iennen, de dat sermons. Wiechm. mkl. ältnds. Lit.
laut unde mynen broder konink Eri- jf, 116.
Btem vorlecht hebben. Lab. Chr. 2^ 15 TÖrle^^nge, f. Vorlegung^ Schau-
316 ; dar antwerde he to . . he were Stellung. Brode der vorlegginge (panes
so na gebom to deme lande alse he propositionis, Schaübrode), 2 Mas.
. . ok hadde he dat laut verlecht myt 35y 13 (H.).
eaeme groten summen gheldes. das. Yorleiden, -leden, schw. v. verleiten^
2, 328; wy • schicken juw hirmit soes 20 falsch führen. Do se to velde que-
gefimgen, begeren, gy willet deselvi- men, do worden se vorleydet unde
gen gefangen by juw im borchleger, gedwenghet by en water. Lab. Chr.
dar sy kost, beer temelicker maten 2, 161; desse (Bemt Botman etc.)
hebbim mSgen, verleggen (1534). hebben dat gemeine volk iamerlike
FqIAs SlaaUb. Mag. 9, 471; eyn radt 25 verlet unde bedrogen. Münst. Chr. 2^
hefft Yor gudt angesen, dat me myt 430 ; unde (de) van den duuele beer
den ruaschen bajaren . . nycht vp den sus lange vorledet syn. Kamer 34ä;
borch (Credit) kopslagen scheide, ed- dat dat volck verleydet ward so apen-
der de ock myt groschen, daleren . . bar. Säest. Dan. 150 u. a.
nycht Yorleggen. Manum. Im. 4\ 45. 80 Yorleideut schno. v. leid sein. In
Yirltggtn^ schw. v. 1. vorlegen. deme (wenn) gy na mynem rade (de
unde anet de kost myt deme meste, ju nummer vorleiden schal) to eyner
de he deme byscoppe Yorlede. Kar- nigen electien trachten, so is alle
ner 212c ; alle de puncte, de en de ding in gudem vrede (1516). Lyß-
broder hadde vorghelecht (zur An- 36 manns Nachr. d. Elast. Meding^ 8.
nähme), das. 149c; he en wolde nicht 103. (oder = irre führen?)
belenen na lenrechte N. und N. . . Yorleider, m. Verleiter^ VerfOhrer.
▼nde lede one vor, dat se myt sca- Drunckers vnde vorleyders ghaen al-
den vnde vreuelen hedden vorderuet stedes krumme vnde dubbelde wege.
^ehiachedom. I^beck§132(Wdf). 40 Disput, to Oldersum f. 28; de vor-
— 2. befehlen. De jungher deden, leider und bedreger des volkes. Pass.
alse Jhesus Yorlecht hadde. Serm. Chr. 15^; dar tho ein antichrist und
mang. 100^. verleider. Soest. Dan. 154.
TerleggiBge, f 1. Abweümng^ Zu- vorlemen, schw. v. lähmen. Is id,
fikkweisungy s. u. vorleggen 4 (S. 389). 46 dat eyn mensche deme anderen ein
ok schal dusser schiebt wegen neimed lid vorlemet . . he schal betören na
dem anderen beseringe unde verleg- rade guder lüde. Summa Joh. f. 152^,
ginge don. Brschw. Schichtb. 120. — vorltaen, schw. v. verleihen, ge-
^> Tragung der Kasten, Verlag. Ples- währen. He hadde gebeden, dat se
Gow . . nam tho sick to bearbeidende so em wol den orlof geuen en weynich
VORLEN«^EN 392 V0BLE8EN 4JSEN
to bedene. Do eme dat vorleent was, mentliken vnde nicht mer meditid^
vel he neder etc. Dial. Or. 213; de sjn. Greif ato. St. Verf. 53.
wyle dat yns de tyt vorleent is. das. TOrlis, -lies, -Ifts, -Inst, n. u. f\
260^; de wile dat yns noch dat leuent Verlust^ Verderben. Do sanden se eE^
Yorleot is etc. das. 236^; und nam 6 helpe . . up er eghene wyn und^
den bischop bi der hant und vorlende vorlees. Lüb. Chr. 1^ 253 ; vmne
om den herdestaf. Mxgd. 8(^. Chr. mannycbuoldigen schaden mde rern
59j 1; brachte eer vor to etende luis (1457). Wigands Arch. II, 356\
unde to drinkende, wat eme god Tor- to winne vnde to verlies. Big. St. jSJ
lenet hadde. Komer 719^; unde my lo 82; Ik hebbe entfan grote schände
god den sege vorlenet. das. 83^; unde unde sw&r vorles. R. V. 43; dar
vorlenede eme dat rike wedder. das. schole wi vnse kost, wyn vnde vor-
22^; dat syck neyn leye underwin- lüs zulven stan (1347). Sadend. II
den schal der hilgen kerken . . am- nr. 210 ; also grot sy dat beclagen
backt to vorlenende. das. 85^. — Id 15 also grot dat vorlues is. Br. d. J^.
en schal ock nymant sine kindere to 56; by vorluse der sake (1345). Brm.
der spende eyneme anderen vorleynen, Stat. 835; by vorluess lives unde
des eldem bouen 10 m. vorschoten. gudes. Münst. Chr. 1, 328; vmme
Gatt. Urk. II, S. 429. dit verlust so wurden alle de her-
vorlengen, schw. v. 1. verlängern. 20 togen yygende des stichtes to Bre-
De konnink let vorlengen den hof men. Brem, G. Q. 147. — de dach
twelf dage. B. V. 3243. — 2. hinaus- der vorlust (perditionis) is na. 5 Mos.
schieben, verzögern, elongare. Hertich 32, 35 (H.); to unser vorlust Jui,
H. begherde, dat de van L. den dach 8, 22 (H.) ; koningh Johan was be-
vmme de schelinghe noch achte daghe 26 drovet umme de vorlust der stad
vorlenghen wolden etc. (1409). Lüb. Damiat. Lüb. Chr. 1, 98; mit daghe>
Urk. 5. S. 303 ; ok schal nen bor- liken Verliese. B. v. d. joncfr. f. 119;
germeister . . saken vorlenghen. do dat de jungheren sogen (die Soi-
Crreifsw. St. Verf. 53, 1; were dat bung), de worden vnmodich vnde se-
sie yo orloghen musten, so were yt so den: wat brynck[t] yu desse TorlSflt?
nutte ene corte wile vorlenget, effit (Vergeudung). Serm. etxtng. f. 99^.
sie yenichvordel künden krigen. Brem. vorlesen, st. v. audesen. Wepen-
G. Q. 98; de vrede scheide anstan ninghe verleset unde de swaren ot
des mandages als de sunne undergan den lichten tut, dat is en duve. Gosl
were . . diesen vrede vorlengede greve 85 Stat. 38, 13 ; welch mynsche alle
A. mit groter vorsate. Magd. Seh. Chr. dage bauen hen, also men erweyteo
324, 14 ; (Es sündigen gegen das edder honen verlest, ouerloppet rnde
2. Gebot) de ere lofte breken edder bedencket dat lydent Cristi, de vor-
vorlengen sunder noet. Sfp. d. crist. weruet dar mede van gode mer nnth,
mensch. B 3\ — 3. entfernen, god 40 dan dat he alle frydage dat gaD€xe
wel on (den frommen Beter) an sSn iar to water vnde to brode vastede.
vnde wel sek van om nicht vorlen- Fundgr. f. 2^ ; vorlesen appele, electa
ghen, sunder he wel om troistlik mala. Dief. s. v.
wesen. Ecdes. f. 205\ vorlSsen, -Ilsen, st. v. aUs. farlio-
verlen^ge , /. Hinausschiebung, 45 san. 1. gu Grunde richten, verderben.
Verzögerung, (ick wil gerne dage ma- perdere. vnd wil vorlesen (perdam )
ken . .) men die rad van Bremen Acaps hus. Mered. B. d. Kon. 196;
sach woU, dat it ene vorlenginge werstu (Gott) vorlesen den rechten
was. Brem. G. Q. 138; de rieht- mit den unrechten? 1 Mos. 18^ ^^
heren scholen euer vorlenginge sa- 50 (Bf.); ik schal vorlesen den namen
Y0RLE8ENISSE 393 YORLEVEN
TSB Babel. Jes. 14, 23 (H.) ; de bo- allerley vordechtnisze. Ndd. BeMsb.
sea Yorlnst he. MaUh. 21, 41 (K); f. 190\
Wo wold ick en de haer yerle^en, vorletteii) sehw, v. verletzen. (Wan
Wo 86 weB unnattes heven an, Alse sik twe menschen in torne Tnder
ick vaken gedaen hebb mynem man 5 einander slan) . • vnde in torne edder
etc. FastnadUssp. 981y 16; vnde so wrake wedder sleyt vnde begeret ok
synt gy Torlarene (= unglücMiche) den anderen wedder to vorlettende,
hde. Komet 75b. — 2. verlieren. de deit ok ene dotsunde. Is auer,
So we sin gut vorlaset uan roues- dat he den anderen nicht begeret to
halaen. Lub. R. 290; do lepe wi wed- 10 vorlettende vnde de siege mit maten
der na deme water, dar stnnt yele afwiset etc. Summa Joh. f. 148^; in-
besen, dar mosten de bare ans do jariiren edder an sinen ehren vor-
vorlesen (aufgeben) onde dorsten bi letten. Hamb. Z. B. p. 271, 7.
nachte nicht na volgen. R. V. 5696; vorletten, schw, v. aufhalten, heni-
wiset my . . to rechte, dat ik den 15 men, verzögern, welck vnser den an-
rechten weg möge keisen . . Gank deren de deghedinge vortogherde, dat
Tor dy hen, da kanst dy nicht vor- is den iennen wol witlick, de in den
leisen. Sündenf, 1421 ; swat so de deghedingen weren, vnde wi sint des
kerde in siner hode vorlaset, dat sal vorlettendes vnsch&ldich (1404). Su-
be gelden. j8^. II, 48, 1; dat levent 20 äenä. 9, 8. 337, 19; were, dath sich
Torl^n. Magd. Seh. Chr. 14, 19; do de borgere dedenn beclagenn (die
moygede sich N. dat hie die grote einem Handwerker Arbeit gegeben ha-
koste also lichteliken vorloos. Brem. ben), dat se . . vorlettet und ver-
6. Q, 70; he en heft nemande also toegert wordenn, szo etc. Hamb. Z.
let he en wolde, dat he gut unde 25 B. p. 150, 13.
ere Yorlorre. B, V. 105 ; se (die Seele) vorlettinge, /'. Aufhalten, Hetnmung.
is sterflick, wan se verleiset salich- dessulven jares wurde de thome,
Üken to leaene, ynde se is vnsterflick, bragge und dam thor Lessem gebu-
wante se etc. Diäl. Greg. 250^. — wet, dar thovoren ein feehr (Fähre)
ots. (den Ptozess, die Sadie etc.) ver- so plach to wesen, dar alle tydt der
li^en. Yulkumt die man mit twen Stadt und koepman verlettunge hal-
onder den allen, he behalt; ne dat ven groten schaden van schudde.
he's nicht, he verlast. He verlast ok, Benner 1, 144^.
of he to 'me lenrechte nicht ne kamt. vorleven = vorloven, erlauben^ zu-
Leknr. Art. 24, § 7. 35 gestehen. Wy vorleeven ouck vnsen
vfrlesenisse, f. 1, Verlust, de ver- ghemeynden vurnoemden burgheren
lesenisse mynes arbeides. HorcH. 93^. (concedimus etiam dilectis nostris
— -2. Verderben, Untergang, wi sin opidanis) dat etc. Wigands Arch. IV,
vennodet in dem wege der quatheit 399; Privilegien, de en van koningen
onde der verlesenisse. das, 99K 40 to koningen weren vorlevet unde con*
vtrlesin^e, f Verlust, v. veler vit- firmeret (1441). Hans. Bec. IP, S. 410.
^jt. Kamer 95e ; by vorlesinge lives vorlSven, sehw. v. sich verlieben.
onde gades. das. 207o ; by verlisunge Desulve vorleevede in eene juffer.
der haue vnde ander pene. (Jod. Brdb. Ben. 92. — belieben. Gelevet to we-
l ^, 194. 45 ten, dat ik etc. (1436). Hans. Bec.
Torlesten, sehw. v. scheiten. Vor- IP, Ä 50.
^ürfe machen, exprohrhre. Voce. (Von vorleven, schw.v. überleben. Svelk
^päpstlichen Urk.:) nicht Yorlestert (7) ir dirre twier den anderen overlevet
(= tadelfrei, ut^chädigt?), nicht (Var. vorlevet). Lehnr. Art. 75, §1;
aftgeschaaet • • sonder gantz ane 50 Were dat vns Jutte vnse vrouwe vor-
VORLICHTEN 394 VORLIDEN
leuede ynd nynen leuendigen [eruen] werlt ende neme, sunder verlieht^
van yns en behelde, so scal etc. . . were nisse al de pyne, de etc. Br.
auer, of ze yns verleuede, so etc. (Ii08). Cir. 7^b.
Dieph. Urk. nr. 115 ; also dat he dat vorlicbtigen=yorlichtliken. .Were
ghantz cappittel vorlevede unde was 5 dat erer welich also homodich wer
by yertichjarenbischop. Zbmeri^^c; dat bee de kumpanie vorlichtighä
de gyrigen menen god den heren wolde vnde de snluen sake nic^
Torleuen (: genen). Josefe V. d. 7 vorliken laten wolde etc. Honun
Tods. V. 3345 ; he dachte, vorleveden Liv. 4^ 183.
se em, als se wol konden, dat se dan 10 yorlichtinge, /*. 1. Erleichieru
etc. Münsf. Gir. i, 306; alze nu Du schalt mit erden bedecken,
dosse greue was storuen, so vor- to diner vorlichtinge komen is (eges
leueden dosse yif zone . . oren ya- humo operies). 5 Mos. 23^ 14 (H.
der. Lerbedc § 171. hulpe unde yorlichtinge. Münsi.
yorlichten = yorluchten, erleuch- 15 1^ 133; de tröste unde yorlichtnn
ten. Die claerheit yter sonnen yer- orer pynen. Cod. Brdb. I, 8, i3i
licht al die werlt. 8p. d. Teerst, gd. hyrumme so gaf eme de pawes bey
f. 124. stiebte umme yorlichtynghe willen d
yorliehten, schw. v. 1. leichter ma- kost, dat he beyde stiebte mochl
chen^ erleidUem. Oi (toenn ihr Jung- 20 yorlichten myt der terynghe. L
frauen Ueibt) moghet den yader ont- Obr. 2, 295. — 2. Emiedriffung. Di
sculdighen ynde der moder yerlich- rade wy, dat men dit ok also vor
ten, ist dattet in iu weder ghehaelt by macht holde, wante dar mocht
wert, dat in ons yerloren is. B. v. anders yele inyallen unde ok wer\
d. joncfr. f. 45b ; recht of id (das 26 dat ene grothe yerlychting der older
Schiff) yan der last der menschen manne ynde der gantzen compenji
eyrst yerlichtet hadde gewest. Didl. (1412). Fock^ Büg. Pomm. Gesch. 4
Greg. 211 ; dat se der schulde ynd 224 (eine spätere Faßung hat dafOf
beswernisse mochten yerlichtet ynd hon unde smaheit).
yntladen werden. Seib. Urk. nr. 935 ; so yorlichtliken, sc^w, v. leicht ma
so dat he ök achter gliden let. Sus Jheruntersetsen, schmähen^ eleyare. W
wart he do ichteswat yorlicht. B. V. is desse, de myt synen worden g<
5197; de wedagen y. 1 Mos. 37, 35 yorlichüiket? (blasphemat). Sem
(H.); helpen to yorlichtende myne evang. f. 241c ; neman ne schal, d
pyne. Körner 67t^; weret dat sick dat 86 one yodet . . yorlichtliken unde ?or
gelt disses landes under der betalinge smän. Gerh. v. M. 34^ 19,
yorlichte an werde etc. (1397). Lid. yorliden, st. v. vergehen (zu liden,
Urk. nr. 1447; bücU.: erheitern . Enes alts. lithan, gehen); part. yorleden
wiues Schönheit yerlichtet enes man- vergangen, praeteritus. — Vorghe^
nes anghesichte (exhilarat faciem). 40 (vergiß) de dinge de yoerleden syn]
Sir. 36, 24 (L.). — 2, erniedrigen, B. v. d. joncfr. f. 60; de drome ge^
in Werk und Wort, Nym de word scheyn yan yorgeledenen dancken^
Christi wol to sinne, dat dy (l. he) Dial. Greg. 251^; in den yorgelede^
dyn (werk ?) wol kan yornichten ynde nen dage. Br. d. Bus. 77^; in derd
yorlichten, wu groit dat ok mach 45 yorleden wynter. Schaph. Kai. 7^i
weysen. Ecdes. f 4^; gy hebbet wol so als wy yn yorledenen jaeren . .
geboret, wo he got yerlichtet ynde gegeuen hebt (1441). WigandsÄreh.
yorhonet. Serm. evang. f. 109^. II, 349; in yorledenen tiden^I4Wj.
Yorlichtenisse, /*. Erleichterung. He Livl. Urk. nr. 1576; in tiden Tor-
solle leuer willen liden, bet dat de 60 leden (1401). das, nr. 1597; maen-
VORUDEN 395 VORLIKENEN
dadb na Palmen nn negest yorleden Bathos Chr, f. 138; an ener nacht
etc. Ben. 235 (so oder ähnlich häufig do openbarde sik en lud deme perrer
m UrkkJ; de vorladen tributen. das. (parner), he scolde upstan unde le-
US; ahsol. kort Torleden, ^rj? jerut;or. sen misse. Do he dit twie yorlach
Ems. Reo. 4, 431. u. häufiger. 5 unde dachte, it were en drom, do
Ttrliden, st. v. erleiden. Dosse etc. Lüb. Chr. 1, 325; welken orer
walt unde avermot heft vorleden unde (der Knechte) men ok het riden, unde
Tonrochten myn vader wente an sy- de dat let . . deme schal me jo vor
nen doth. Körner 102^. de reyse, de he also vorlicht, en lot
Ttrliei, -ligen, (gew.) st. v. 1. ver-y lo van sineme tzolte . . afslan. Brschw.
wäeihen. Is dat du gelt yerligest. Chr. i, 325. Anm. 5; de wile se dat
^ ilos, 22, 5 (H.) ; dne ghene, de vorlegen (das Schloß eu stürmen) unde
h (äas Gut) erst verleghen ofte yer- wolden dat slot utsmachteu, reeth
sat heyet (1303). Brem. Stat. 124 ; greve Gerd to deme koninge etc.
jene die sie (perde oder en klet etc.) 15 Lüb. Chr. 2^ 248. — 2. intr. (durch
verlegen oder versat hevet etc. Ssp. Liegen) krafÜos werden. De scheme
IT, €0, 1. — 2. verleihen^ gehen. God en suUen dat verleghen holt nicht
hieft uns gudes ennöch vorlegen. up dem bodem kolen sunder des priors
Sundenf. 3461; dat he on vorlege willen. Gr. Weisth. 5, 84; item del-
fnlaube, concederet) einen ganc. 4 20 breve, kopbreve und schedingbreye
Mos, 20^21; den geringen wert barm- können nummermer yorliggen edder
heiücheit verlegen. Wiechm. mJd. yorolden. v. Bunge, Gesch. d. Ger.
dtnds. Lit. J, US. — 5. im Jurist. W. p. 70; von Personen : liegen Hei-
%. kireU. Sinne: eu Lehn gehen, he- hen, erliegen, ermatten. Dat gut desser
UkuM womit. Nicht ne mach he le- 25 werld is den riken en swarlik storm,
deges gutes yerlien, he ne hebbet dar se vnder moghet vorliggen. Ecdes.
atgetogen jegen sinen herren. Lehnr. f. 249c; vnse lycham vormodede vnde
Art, 44, § 1; binnen den degedingen vorleghe, wan he neue vorhalinghe
üe mach die man des gudes nicht en hadde. Serm. evang. f. 66^; des
Terlien. das. 45, § 3; gut, ledich oder 30 behoue wy spisinge, dat wi nicht vor-
verlegen, das. 7, § 5; dat richte der moden noch vorliggen. das. 66^; enen
»tad und veir borge . . vorleich he menschen is noet, dat hie dat h. sa-
einen, de heit Borchard. Magd. Seh. crament neme in oen als tot eenre
Chr. 78, 6; Urbanus vorligede stiebte spisen, op dat hi in den langhen
uade provene over al de cristenheit, 35 weghe niet en verligghe, mer dat hi
datstüve dede ok de andere (d. Gegen- daermede also ghesterct werde, dat
pohst). Lüb. Chr. 1, 313; horch, de etc. Sp. d. kerst. gel. f. 189.
eme de koning vorliede sine daghe vorlik, adj. fahrbar. Mit so velen
rate/* Ld)enseeit). das. 1, 63. nughafitighen panden, vorlick edder
^*'Ugg«iii st. V. vorliegen, weyde- 40 driflik (1481). Malte. Urk. 4, 66; zo
verk dryuen mit iaghenden hunden, vele nochafftich yorfolgeder pande,
oül sperwern, mit valken, mit heue- drifflick, dregelick edder yorlick
k-Tii mit vorliggeden hunden (d. i. (1498). das. 299.
Hühntrhunden ?), mit winden, mit vorlikenen, -liken, schw. v. 1. gleich
stouern, mit roden etc. (1398). Su- 45 machen. Sint syne slotte . . genßiich
<fe"^. 8, nr. 234. versturt vnd der erden verlicket. Seib.
vtrligfreB, st. v. 1. trans. verliegen, Qu. 1, 21 ; de mueren der erden ver-
^rik zu langes Liegen versäumen. lyckt. das. 29. — 2. bildl. vergleichen,
l>o he krangb wart, dat vorlach he schlichten. He vorlikende de Wende
nicht unde heylt alle dage missen. 50 unde Ostsassen unde makede se to
VORLIKINGE 396 VORLOKENEN
▼runde. Kamer J23d; wart vorlyket ^/s hove landes van XIII mors?
unde Yorsonet de böse twygdracht unde iVs vorling scholde dar z^-
unde krygh etc. Lüb. Chr. ^, 254; to boren. Brschw. Chr. i, 272(1
sunte Bernard vorlikede dat orloghe zu 10) ; dat erste velt befft 1 m
tuschen koning L. unde etc. das. 5 ghen in dem B. velde . . eynen \>
1, 36 ; we deme voghede ene vrede- üngk vp de olden strate (u, oft* ^
brake beclaghet, of sieb de vrede- dieser Urh.) (1484). Urk.d, Kl. L-
brekere vorliket mit deme klegbere, burg^ Zweüe Hälfte^ nr. 872. E^
de mot sieb mit dem voghede ok vor- mhd. vürlink, das aber nicht „ ÜUrr*
likenen. Gosl. Stat. 47, 25. — st. pari. 10 bedeuten kann. Vgl. Woeste, Z. f. L
toespraick, scbellingb und gebrechen Gesch. 1873, 8. 182 f.: „Dieses für .
. . myt vns gescheiden vnd ver- lang d. i. Furchenlänge bezeuf,
leken. Wigands Arch. 5, 35. — Inf. zunächst die Länge eines Ackernui .
subst. wowol dat se to neuen vorliken dann aber das Äckermaß selbst, 1
in beiden parten kamen konden. 15 zunehmendem Äckerbau ward es n-
Hamb. Chr. 65. von der Länge des ältesten Non.
vorliking^e, /*. Vergleich, Aussöhnung. morgens gebraucht, welche in Dtu*^
Alse desse vorlikinge unde vorsoninge land wie in England auf 60 F. B' 1
uthgesproken was etc. Lüb. Chr. 2, 600 F. betragen haben muß. Bus j
261 ; sone unde vorlikinghe. Körner 20 gibt sieh aus ags. furblang, engl, i \
173c, long, welches der Länge eines >.\
vorlink. ;, vorling, vorlig, ein ilcZ:er- diums oder deutschen Fddiceges '
maß, einen halben Morgen enthaltend.^ spricht.^ (?).
Schamback. S. auch Grupen, Orig. YOTli&ten^ schw. v. überlisten. K.
Hannov. S. 259. Diese Erklärung 25 beden mochte om nicht helpen. >
wird bestätigt durch folg. Stellen: rede worden om vorlist (durch L
Were, dad jenech user borgbere tö überwunden). Liliencr. 3, nr. S2S .
seck neyme enne morghen oder twene vorliungey /*• Belehnung. \\\
oder eyn vorling arthafteges landes de keyser wolde nicht overghevei: \
. • so scolde he gheven von twen 30 vorlyunghe der stiebte. Lüb. di
morghen twene scillinghe, von eneme 26; dar vorleet keiser £L de \
morghe enne scilling unde von deme liunghe der biscope. das. 1, 27.
vorlinge ses penninge (1330). Wal- vorlokenen, -loken» -loncbfi:
kenr. Urk. nr. 866; von deme mor- -lochenen, ^cAii?. r. verleugnen, i»
ghen ses penninge unde von deme 86 nunciare, vorloken. VocEngelh. 3'
vorlinge dre penninge. das. — Das teich (zieh) on ketterie, dat se ( '.
W. erscheint schon früh u. ziemlich stum scheiden verlokent hebi.
häufig. Pars agrorum, que vulgo vor- Magd. Seh. Chr. 180, 24; ex da:
lanch dicitur (1239). Westfal. Urk. baue kreiet, so vorlokestu my
III, nr. 362; et nomine permutatio- 40 Marc. 14, 72; Johannes voiKk
nis unius spatii terre graminum, dicti nicht. Joh. 1, 20 (H.); off gy 1k
eyn vorling (1364). Gott. Urk. I, nr. dar na 8rer wilt vwloucbenen v:
225 ; de tribus agellis, qui theutonice legen (negare et mentiri) iuweo h* :
vocantur dre vorlinge (1374). das. gode. Jos. 24, 27; do he (P'-
nr.272; hebbet gheeyghenet eyn deyl 45 dy vorlochende. 5 Brem. GB. -
des hoyes mid eneme vorlinge (1362). he hadde Christum vorlochent. 1.
das, nr. 217; unde jowelk hove ner 1, 24^; wu nicht verlauft.
heffl XXV Va morghen, unde dar is werden mag. Nies. Beitr. i, ^'-
Vit vorling enboven . . de hove befft wen de lenede man des leues g:^
XII morghen unde 1 vorling • . vor 60 vorlochent edder vorsaket, so 1-
VOBLOKINGE 397 VORLOPEN
dat gantz Torloren. Summa Joh. entgeit) buten der rechten tydt me-
.-^b. den (1375). Hamb. Z. B. p. 30, 4.
iorlok-, -loeli(e]i)ülge, f. Verleug- Von der Zeit: verfließen. Na vorlo-
■7. Dat wy TOse lyff vnd sele in pener tyd. Lerbeck§49; vom (Geld-)
kamner voriochinge dy alle tydt 6 werte: niedriger werden, vnd dat yt
ä'eru. Bost. Bedeb. f. ^8a. verlepen was durch dat lichte geld
• orloneii, schw. v. belohnen, ver- etc. Chr. Weisth. 5, 68. — ä, ver-
n. God wil de almese wol vor* laufen. Na lancheit der tit is dat
D. Ecdes. f. 5^; arich mit argen hoge water vorlopen. Eamb. Chr. 173.
. men. Kamer 83(i; unde so scholde lo — IL trans. 1. laufend abnutzen. He
iesse 200 m. nenerleye wis vor- (Petrus) moste stedeliken weynen,
gen noch an dat buwete unses dat eme de tränen de wapgen vor-
: hus keren noch to vorlonende lopen hadden, rechte wo dat dar
in jru £€Men) unsen arbeydest- rytzen henne gingen. LÜb. Passional
n etc. S. H. L. Urk. /, 319. i6 f. 132^. — 2. laufen laßen. Desser
•»rlöp, fi. u. m. 1. Lauf, Verlauf. heren perde meste part quemen tor
t vorlop unde den ende Bnk[e] hyr bäte; men wor se bleven, konde ne-
Lüb. Chr. 2, 140; de lade heb- ment weten, men dar ward gisset,
: zik hir (in der werlde) na vor- se hadden perde vorlopen unde yn-
>e der planeten. Loce. Ere. f. 2; 20 gesocht to holte. Lüb. Chr. 2, 373.
vorlope der tyd. Karner 97^. — — 3. eüig verlaßen. De capellan vor-
D'.lauf. Tortmer so en sal neymen lep de wedem in nachtslapender tit
1 der Stades weghen to wyncop vnde let se leddig stan. Hamb. Chr.
. ien bouen eyn veirdel wyns vp 54; snelliken vorleep de koninck si-
a coep . . mer dat sal wesen 25 nen paulun. FalcJcs Staatsb. Mag. 9,
T enbynnen na verlope des copes 698; so de pastor weet ene betere
V je nachdem der Kauf kleiner stede tho krighen, so ghifft he dat
r größer ist. Dorst. Stat. 187 ; hyr carspel ouer vnd yorlopet sine schape.
h men sich na richten (beim Aus- Dithm. R. Q. p. 188 ; den torn to
>'#i des Brodes) na verlope des 80 Slukup hebben de borgere van Lu-
'TiS, als dat myn off mer gelt. beke, so darup weren, vorlopen.
. 215 ; na desen daghe sal men Hamb. Chr. 63; he lep na der lut-
:e galde merre kopen dan eynen kenWesser, yorlep sine schöbe ("nacA-
.uynch vor vyfteyne (d. h. eu her: let sine schöbe stan), vorstack
I i>c,) vnde vort na vorlope aller- 86 sick. Renner 2, 63 ; mit unbest. Olj.
^ munte, d. h. u. so weiter im Ver- it vorlopen, weglaufen, se vorlepent
•lis jeder Münee, e. B. 1 fl. für (profugi facti sunt de patria). Chr.
tL* 4 groBchen fü/r 15 gr. u.b.w. Sd. 234, 24. — Refl. 1. sich ereig-
^. 172 u. 3. nen. hir ander verlep sik, dat etc.
' <irIopeB, st. V. /. intr. 1. weg- 40 Lüb. Chr. 2, 248 u. 250; aldus vor-
't-n. In dissem iar iss hertoch H. lepet sick up nygen yars avende, dat
•lern lande Torlopen. Hamb. Chr. etc. das. 2, 261. — 2. sich belaufen.
• : nnde weren beyde vorlopene schade, de sick vorlep up x fl. Häufig
lere van s. Franciscos orden. in ürkk. ; effte dar we mit deme an-
'' Chr. 2^ 48; ein vorlopen man, 45 deren kivede unde de schade vorlepe
.'i3. Jerem. 14^ 9 (H.); du vorlo- sick like hoge etc. Dithm. L. R. II,
.e dochier. Jerem. 31, 22 (H.); § 76; behalven de anderen clenoden,
: en schal nen here enen verlope- de sik ok wol vorlepen uppe lUm
:i knecht (Qesdlen^ der sineme mark. Kerner 144c.
rm nie dem deneste hemeliken 60 virlopeiiy st. v. varanlaufen. vor-
VORLOPER 398 VORLOVEN
lopende worde, voreilige Worte. B. V. den. In des musterde ock hertoch ^
1669. den hoff vnd yerlouede gemenlik allei
vörloper, m. Vorläufer, Vorgänger. denern hertoch Jürgens. Kantsoi
Johannes . . was sin (Christi) vor- 194 ; krigesvolk. Renner 1, 98; Liii
loper. Liib. Dodend. v. 98. 5 Eist. 160; (de knechte) worden vot
vorlopinge, f. Verlauf. Na verlo- loeuet na Riga to thende. Monttni
pinge der tid etc. MeM. UrJc. nr. Liv. 4*, 107. — 3. erlauben^ hingehen
2987. preisgeben. War weren dyne synnj
vorlosen, schw. v. erlösen^ befreien. blenen ? deme dunele bista gans yoi^
Ik denke des wedder, werde ik vor- 10 louet. Josefe V. d. 7 Tods. v. 3081
lost. E. F. 4230; he wert van alleme den Schute enteiehen^ in die AcU er
quaden vorlöst. das. 6179. Mären. Wer aver de antwerder (Be\
vorlosenisse, /*. Erlösung, wi bid- Tdagte) dar nicht, so vrag, oft me ti
den om yerlossenis der sunden etc. to rechte icht vorvesten scole, id
Sp. d. kerst. gel. f. 95^. 15 dem dat he sine hant vorwracht (vor
vorlosinge, f. Erlösung. Ynde wor- udrkt) heft. Dat vintme. So vrag, w
den twischelich vmme de vorlosinge en vorloven (also = vorvesten) scole
des mynschen Adams. Proc, Bdials so vintme, de richter unde de ding
f. H3^. plichten mit vingeren unde mit tun^
vorlOf, -loft, Verlaub^ mit vorlove, 20 gen. Bichtst. Land-B. Art. 41, §4;
bes.Entschuidigung für einen Ätzdruck ; welke fredebreker vorlovet oder vor
Urlaub. Do nham he verloff vam kei- festet worden (1335). Quedl. ürk. /,
ser. Kantifow 144 ; wen ein geselle nr. 123; des worden ze vredelos lacht.
by einem meister in arbeidt steith, Dar heft de rad de vorscrereaen
schall desulve kein orloff nemen und 25 lüde vorlovet unde vorsworen, alzo
sick by einem anderen meister bo- dat ze nimbermer tho Bremen yn
geven wedder sines meisters willen. komen scholen (1365). Brem. Stat.
So he averst vorloff nimpt etc. (Ab- 86; (der Roth verbot) dat se (de but-
schied nimmt, aus der Arbeit geht etc.) terlude) nymande vnder sich verkej-
Hamb. Z. B. p. 40, 24; he hefft ock 80 sen eder yorlouen en sulen, see es
vorlofft (Erlaubnis) geven den Oldes- vervolghen dat eyrst vor dem rade.
loern to vyssken bett an vnse moUen Fahne, Dortm. ^at. p. 13; sine be-
(1523). Z. f. Lüb. Gesch. 2, 320. schedigers, de one ock vorlovet unde
vorlovede, vorlofte, n. das Ange- vorsworen, unde noch dar en boven
lebte, Gelöbnis. Ock solen de ghene, 85 de sine geplucket etc. Schmidt, Zug
de up deme hues tho R. tegen uns g. Jühnde p. 11; eschede he, datse
gewesen hebbet . . deße selven zone om overantworden scheiden de ienne.
und vorlofte don als de greve etc. de one vorlovet unde vorsworen, one
(vorher geht: so solen greve 0. u. G. unde sin land darna beschediget etc.
loven sweren) (1379). Cod. Benth. 40 das. p. 14. Vgl. Frensdorff in d. Ver-
nr. 108. festungsbuchderSt.Siraisund,S.XVIL
vorloven, schw. v. 1. erlauben, ge- Vom Gelde : außer Ours setBeiu nr-
statten. Vorlovet my, dat ik rede. louada panninga, lat. prohibitos de-
Sündenf. v. 1426; se vorloveden den narios. Bichth. 7, 16; s. oben 1,223,
borgeren, de tafelen to breken. Magd, 45 s. v. belesen ; überh. verbleiten. Were
Seh. Chr. 166, 4; dat he om wolde jemaut, de breke an dessen dingen,
geuen vnde vorlouen en man . . thom de hir vorlovet unde vorkoren sint
ordel; welcker de richter vorloueth. (1339). Kindl. 2, 383; vorlove wy
Old. Urk. V. 1565. — 2. Erlaubnis mit unsem lande, dat dar nemand
geben zu gehen^ beurlauben, verabschie- 50 schall rutinghe dreghen. Dükm. L
VORLOVINGE 399 VORLUDEN
K § 22 ; 80 vorloyeQ wy nene unde wapene vorlubbet, dat, wen se
beken tho bemende. das. § 32. — mede wunden, de moste to hant ster-
l abgdoben^ toarauf vereiditen^ de- ven. Korner 45^,
Torere. Voce. Secandns, de dor eynes vorlncbten, schw. v. 1. erleuchten^
wordes willen sine sprake vorlouede 5 heU^ Mar machen, Dat sap (der acce-
fade alle tyd mer stille sweych. En- dula) an de oghen gestreken vorluch-
fdh, Chr. f. 9h; ik hebbe alle vlesch tetzee. Wdf.Mscr. 60J.98d; vryende
TorloTet. B. V. 363; gi moten vor- de stockeden, vorluchtende de blyn-
kren, dat gi nicht mere wille roven. den. Br, d. Eus, 5b; eyn ynwenddch
ks,1384; dar vorlovede de hertoghe lo lecht, dat syn gemode yerluchtede
(Beinr, d, L.) alle vorderunghe an Dial. Greg. 176 ; he hillige man godes
sa eghen sonder Brunsyic. Lüb. Chr. was verlachtet mit den geiste der
l 61; swar men eghen gift eder sat prophecien. das. 188b; he was vor*
. . dat de man Tor richte vorlovet luchtet mit der gave der vornuft
hebbe. iSsp. J, 8, 1; ansprake v,, ge- 15 unde der prophetien. Liä). Chr. 1, 64;
kben, daß ein Anspruch nickt erhoben dat Studium (Universität) to Rostock,
irmie. LeAitr. Art. 29^ 5; he moste dar mennich erlik man, beide in kun-
sferea nnde yorlaven, dat he num- sten unde guden zeden, inne yor-
nemer dar na stan wolde, dat etc. luchtet is etc. (1442). Hans. Eec. IP^
lÄ (Ar. 2, 272; bes. häufig yor- 20 S. 497 ; part. yorluchtet, berühmt, il-
fefen unde yorsweren, dur^ Gelobt lustris (erlaucht). De Lubeschen san-
Ms tt. Eid toorauf venrichten. Unde den ichteswelke yorluchtede radmanne
let sik tospreken; dat he suhen dat to deme konynghe Erik. das. 2^ 13;
like to siük nam, dat he doch in den erbaren yorluchteden yorsten
Tortiden yorloyet unde yorsworen 25 (1341). ürk. d. St. Hanov. nr. 219;
hadde. Lab. Chr. 2, 307; ok hebbe u. h. — 2. büdl. deutlich machen^ er-
ek de stad to Br. yorloyet unde yor- Mären. (Justinianus) de yorluchte alle
mren, de wile ek leye, uppe ene leges . . ynde bedude se redelyken.
mite weghes nicht na to komende. S^. 3, 44 Gl.
Brsckw. Chr. i, 340, 40; se mosten so yorlachten=yorlichten,er2ef(^ertt.
s«sz heren lande yerloyen unde yer- Maria, eyne yorluchterynne, wente
mren. Münst. Chr. 1, 265; id is sunder ere myddel werde wy nummer
gedegedinght twischen . . also dat yan sunde yorluchtet. 1^. d. Sammitt.
H. schal yerlouen ynd yersweren /, c. 2.
<iesse heren . . dat he binnen den $5 yorlnchtieh, adj. illustris. Als
^«gisten yyf iaren . . ore yyand nicht TüeU>ez. we, de rad to Honouere,
Verden schal (1403). Sudend. 9, nr. bekennen, dat we dem yorluchtighen
^iO; u. vororyeiden unde yorloyen. yorsten hertogen Alberte etc. Hanov.
l>ekeimen, dat we den yorsten Otten, St. E. 519.
«ioe erven . , yororyeydet unde yor- 40 yopluchtinge, f. illustratio, Glane,
loret hebben, yororyeyden unde yor- Licht. 2 Cor. 4, 4 u. 6.
'o^cn, . . also dat we ore yigent num- yorlnde, vornehme Leute? proceres?
^mer werden scolen noch en wil- Dorch eres armodes wiUen wurden
kn (1399). Gott. ürk. /, nr. 381. se yan allen yorluden vorsmat to der
^•ri^yiige, f. Erlaubnis. Idt mach 46 ee to nemende. Litb. Passional f. ßc.
<^k nemandes dat both yan des sehe- yorluden, schw. v. 1. beläuten (eum
P^ bordt ySren ahne yorlouinge des Begrabnisse). (Die pest) warede das
Schipperen etc. Denische Seer. c. 14. gantze iar ober, also das die klocken
HrllkbeSy schw. v. vergiften. De die tzeidt ober binnen Munster wie-
hoeen mynachen hadden alle ere schot 60 nich stille waren des yerluedens hal-
VORLUDEN 400 VORLÜSTIGET
ben. Munst. Chr. 3^ 51; wer van Oott. Urk. 7, itr. 306; alse de Torej
druwen surft, den sal men mit for- screv. schelinge in yegenwardicheyl
ten verl&den (Complurium thriorum ynses rades . . vorlud vnde vorclarel
ego strepitum audivi . . Westphali worden (1413). Lüb. Urk. 5, nr. 441^
autem significatori se contemnere 5 vorluden laten, latdbar werden laßen^
minas cujusdam bis verbis utuntur). bekannt geben. Des anderen daghej
Hoffm. Final. 1, 83. durch Glocken- quemen sie beyde vor den rad vod^
schlag jemandes Excommunication en yewelick let uorluden sine rede
oder Verwrtheüung aniseigen und ver- Brem. G. Q. 79; bedorve wi deo^
kündigen; uberh. in den Bann thun^ 10 mer bewisinghe, de wille wi deD^
excommunicieren. He dede Gersike vorluden laten. Magd. Seh. Chr. 24i
den ketter to banne und vorludde 4 ; do leet de kopman vorluden, we^
on mit der docken. Magd. Seh. en noch enbrak. Lab. Chr. 2, 201\
Chr. 414^ 7; Unwille so grot, dat unde wolde vorclaren unde vorlüde
me alle de vervolgers der kerken 15 laten sin recht, das. 2^ 224; somacl
verschöt mit den lochten unde vor- de, dem de schade gesehen is, dai
ludde se mit den docken. Leibn.^ vorkundighen dem schedesmanae .
d, 430 ; de . . ghebannen zint alle vnd deme den schaden in schrift vor
sonnedage verlud mit den docken luden laten (1397). Sudend. 8, S. 200^
vnde ver8chot[en] mid den lochten. 20 39 ; he leet vorluden, it em leet g
Fahne^ Dortm. Urk. 11^ S.231; (over- noch were unde gerne anders geseei
quemen de raid to D. . . und ver- hadde. Hanib. Chr. 352.
kundigeden vermitz der klocken lu- vorlnmen, schw. v. in Leumm
dinghe openbair, dat die und die pro- bringen. Vnde he ginc vt to predigene
scribierl sein sollen und auf ihre Köpfe 25 vnde vorlümende(n) de rede (praedi-
Preise gesetzt werden. 1342. das. 11^ care et diffamare ; Luih. : machte
nr. 371); des rades vorsprake secht: ruchtbar). Perik. f. 7C (Marc. 1,45),
her vaget, vorlovet de klocken drye Yovlüngeven^schw.v.,tponachlüst€n
to ludende (über den Mörder) . . na sein. Vgl. Br. WB. s. v. lungeriL
deme dat desse morder . . myt den 30 De karge vorhungert vp synem gude.
klocken vorluth ys vnde bescryet myt Wo mach den stümperen wesen to
deme swerde, so mote gy ene leggen mode, de vp groteme gude vorhoD-
rechtloß etc. Petersen, Zeter oder gern, Vnde vp dat gud also vorlon-
Tiodute, S. 269; vnd H. (der Mörder geren, Dat se nemende don Uk edder
seines Bruders) wort vort vorlutet 35 recht. Josef V. d. 7 Tods. v. 3244.
mit der docken vnde lopt mankt de vorlus, s. vorles.
knechte. Hamb. Chr. 180; auch van vorlast, gew. f. alse sik dat na
Sachen: de penninge scalme nemen der vorlust berede (1397). Sttdend,
na creme werde, welke rechte m&nte 8, S. 276, 5 ; to miner ewegher vorlast.
hebbet . . de wile se nicht verlut en 40 Lüb. Gebetb. G3^; s. vorles.
sint, d. h. durch öffentliche Bekannt- vorlosteil, schw. v. belustigen. Nu
machung, durch AusscheUen^ außer ga wi mank de jungen wyf, dar vor-
Curs gesetzt sind. Brschw. Urk. 1^66 , luste wy vnse lyf. Theqph. //, 527;
45. — 2. lata machen^ verlautbaren, ok so Verluste wy vns an den guden
kund machen, ok heft de prouest van 45 steden des woldes vnde der boroe,
W. kortliken verludet, wat etc. Sth dar höre wy soten sanck der vögele.
dend. 4, nr. 291; alse se vorludet Alex. f. 44\
hebben. Styffe, Bidrag 3, nr. 47; vorlostiget, pari. adj. verlustig.
weret ok, dat de vorgen. schulde, de Off dar eyn ythbleue drie jhaer oha
vor den tughen vorludet worden(^idSS^. 50 eynander . . diesulue schall vorlusti-
VOÄLÜT 401 VORMAKEN
get sejn syner haisprake. Qr. Weisth. Yormaken , schw. v. 1. wiederher-
3, 204. stellen^ reficere. Ganck vnde vermake
Torlfti, Verlaut; Inhalt na vorlüde 1x170 hues, dat van olderdome vergaen
der brere (1494). Cdenb. Urk. /Z, ys. Leben d. h. Frane. f. 169h; (wie-
xr. 295. 5 der, von neuem) toahlen, recreare. To
Tartathge, f. Verlautung^ Bekannt- wat tiiden yan den iaere men be-
machung. . . also de vorlutyoge ge- hoerde dolderlude to vermakene etc.
schejn ys yp dem holtynge etc. Gr, Leitfaden p. 7. 8. 12 u. h. Bildlich:
Weüth. 3^ 204. erquicken^ trösten^ erfreuenj recreare.
Tirinttoren, schw* v. 1. lautem^ 10 Du byst my een vormakende vrolych
nmgen. Ok yorluttert id dat quade wyn^ Leben d. h. Franxf. f. 51 ; iuwe
Uod. V. gebr. Watem f. 151 ; id yor- soten worde hebben yormaket mine
httert unde yorklaret de ogen. das. drouigen danken. Hord. 68; mit dus-
f. 158. Büdl. : Do trat H. up ande danigen tröste was he yermaket unde
sprak: de kokenrät were yorluttert 15 geuestiget in sinen hilligen upsette.
. . ayer mank den radespersonen das. 11h; do dreff ene de angest des
veren ok de solften beyrundet, dat dodes dar to, dat h^ sik wolde Tor-
bnde dat recess nicht liden, de mu- maket hebben mit sinen iungeren yan
sten ok yorluttert werden. Also wart dem swaren lidende. 0 OB. A. 30h ;
dar ntgeeschet N. N. etc. Brschw. 20 ic werde niet allene yan den sänge
&UeU6. 89. — 2. dedarieren^ er- in den oren yermaket. B. der Byen
Vären. It. eyn ordell gefraget yan f. 160^. — 2. verarbeiten, eyn iewe-
fjDCopes haluen, hebben sich die huis- lik goldsmid de schal yorsmeden und
ge&oten die eyne by dem anderen yormaken gud sulver. Hamb. Z. B.
^h^ueiiYorlxMert. Or.Weisth.3^202. 25 p. 97, 4; bes. aber anders und enoar
Tiriutterillg^, f. Beinigung. De schlechter machen^ verderben. Brach-
rejninge ynde yorlutteringe der rey- ten vor de stede twierlei werk, dat
neu maget Mariäl Liä>. Passion, f. 51d. yormaket was . . Do de stede dat
vanBaden, schw. v. von Maden zer- werk besegen und beyunden, dat it
\n%m werden? (Die Leichname Hie- 80 unrechtverdich was etc. (1408). Livl.
ben liegen) dar se yormadeden, vor- Urk. nr. 1747; vortmer scal me scri-
mleden ynde yorrateden (verrotteten). uen an de yan Colne . . dat se de
Qkr. i, nordelb. Sachs, jp. 109. wine, also se god hefft wa8[s]en laten . .
▼omakelen, schw. v. beflecken, (in unde dat se de anders nicht yerma-
der dope) wert yomiet dat antlat 85 ken (1417). Burm. Beitr. z. Oesch.
godes in den minschen, dat om in Europas 143; Totrede myn leuen in
der scheppinge geuen i0 ynde darna de erde unde yermake (vernichte)
vedder yormakelt dorch de erfsunde. myne glorie to gestubbe. OQB. C.
lere v. d. dope f. 2h; yormakelde HO; dar is eyn tolner to D. unde
lehre. Benner 2^ 123. 40 zome borghers mede, de hebben uns
Tomakelieh, adj. wiederhersteUendy yormaket (angeschu>ärzt ^ verleumdet)
^quiekend, ut eren porten (der himm- jeghen den heren , secghende etc.
lisehen Stadt) comet een sunderlic (1392). Hans. Bec. 4, 67 ; sik y., sich
^nnakelic roke. Horol. 10^. umschaffen, anders gestalten, sich ver-
▼omakelieheit 9 f. Erquickung, 45 Meiden. Gy schonen wyf, Wo möge
2Vos^. £n yewelick hadde so yele to gy iw also yormaken. Josef, V. d. 7
don myt em sulyen, dat se malkan- Tods. v. 5377 ; yortmer budet de
der neu solas (d. i. solatium) ofie raed, dat nemant in dem yastelauende
Tormakelicheyt en mochten an don. sik yormaken sal, reygen ofiEte lopen
i^<U5. (jhr. 113. 50 mit yordeckeden antlate edder mit
ttfeMlBMflfd. WOrtOTbuofa. y. 26
VORMAKENISSE 402 VOHMAN
vorkerden klederen etc. Big. St, R. hudes daghes woste sint Konier 1^
(Bursprake) S. 226; sik vormaken dair (heim Würfelspiel) oic asd
mit Vordecke des antlates. Brschw. grote swaere eede mit vermaled}
Schichtb. /*. 98; he wolde de brat- vloecken, kyuen . . geswaeren w
lacht vorstaren (= vorstoren), dar- 5 den. Lacombl. 4, nr. 319.
umme yormakede he sik gruweliken yormalen, schw. v, 1. mit FlcO
alze eyn vorschapen minsche. Denscke (Flicken) verseilen, ausflicken^ a
Krön, f. G5K — 3. übermachen, be- beßern? to dem andern male (^r/*
richten, up de sulven tyd makede tens erlauben wir den oltschumekei
de hertighe van Ghelren ene reyse 10 dat si mögen olden sehnen, die
(Kriegszug) in dat bergesche lant . . vormalen, nighe solen underse:
unde dat wart vormaket dem her- vnd nighe vorfute bouen (1399).
tighen van dem Berghe. Aldus helt dicin^ Diplom. Beitr. II, S, 2^^n
he darup etc. Lüb. Chr. 2^ 93; dat — 2. mit Mahlzeichen (Steinen
ward bischop Frederik wunderliken 15 versehen. Wor se averss under
vormaket. Korner J^18ä, nicht können fredeUck werden, sei:
vormakenisse, /. Erquickung. Syn len se gelike woll ein isslike s}
munt ende sine hande roken em grensse, dar he vermeinet recht i
langhe tyt so sote, dat he nouwe hebben, anteken und yermalen. (
enighe spyse in den munde smakede ; 20 £rd&. //, 4^ 223; unde d^ [h
nochtan verstont he van binnen, dat schal men vorsteynen vnde vornt..
de roke synen gheeste ghene ver- (1431). Bsenb. Urk. nr. 290, — 3.
makenisse en gheue. B. d. Byen f. malen. Item XXX s. vtgelecht
259^. mynem budele vnde gheuen Ja^^
vormakinge) f, 1. (Wieder-^ Neu-) 25 Stene Valentis bylde to vormalt
io(M. de vormakinge der olderlude. (1515). Wism. St. Jürg. Reg. /'. .
Leitf. p. 11. — 2. Erquickung, re- vormalen, schw. v. vermtUilen.
creatio. Hoffm. Findl. 163; Dar (im hadde einen sonhe mit dem koiii:
Himmel) is de salige vormakinge der van Norwegen, den se vormaledi v.
seile na dem arbeide. Br. d. Eus. so Westphal. 3, 105; eine dochter ^;j:
57; vordretelik is de tyt uns leuens vor gemaledt einen herren der Wen
unde nyn vermakinge of genochte das. 109 (gleich darauf: vorm teil-
en is yn des menschen eende. Hord, vormälsteden» schw. v. lüataitir
55; de abbet bete eme mit em vth Malzeichen setzen. Dat sek vnser :,
reysen vmme vermakinghe willen. 35 mit dem andern schal scheiden hi:
B. d. Byen f. 199c ; du bist eyne od sy vmme geholte, water eder u
zoete vormakynge der seien. Navolg. wor vnser eyn deme andern viiiH
4, 3. to spreken hefft, vnde soln dat ^
vormäl. na vermale, nach Propor- malsteden vnde vnser eyn deme a
tion? den [vromen] schal me delen 40 dem verbreuen (durch Grenjzsttar
na vermale der werachtighen lüde, in Urkunden die Grenze bezeich n
de den vromen gheworben hebben. Sudend. 5, nr, 212.
5. H. L. Urk II, 355 (sonst gew. vdrman, m. Vormann, Vcrir-
na mantale). Fürsprecher. Vor uns quemen L
vornialedi(g)e, /*. Verfluchung, mele- 45 de ene gheheten her N., de aBJ
dictio. Dome ik unde vorbanne myt H. Ulsen. Des ordellede her Nuk
der ewigen vormalledige. KomerSö^. wes vorman aldus, sprekende . . •■
vormale-, ]nalledi(g)en , schw. v. antwerdede H. Ulsens vornoan al:.:
verfluchen, maledicere. Dar umme Livl. Urk. nr. 1584.
vormalledigede he se, dat se noch 50 vSrman, m. Fuhrmatm. Flur, v :
VORMAKEN 403 VORMECHTIGEN
!e. vnde werit sake, dat it ienich dat gued to vormannen vnde to vor-
r:Lio in vnse etat brochte anders denende, als eyn man sinen heren
il^e vorscreuen is, de etc. (1382). plichtich is (1503). Scheidt^ v. Adel
b. irL 4, nr. 403; dat sollen em p. 518, — 2. übermannen, greve A.
,n Knechte des Klosters, der den 5 sach, dat he vormannet was. Chr. d.
j^.Q führt) de van Boecholte nordelb, S. jp. 104; als de jungen se-
il, geljck men andern vuerladen gen, dat se vormannet weren, vloen
. r stad loent (1462). Wigands erer drei. Münst. Chr. i, 161; als
/.. 77, 357; auch von Schiffern: se segen, dat se vormannet worden
: • jk sake, dat alsodanich schip- 10 und er wedderpart stercker was dan
^. li gud • . to lande queme, und se, do etc. das. 1, 311; ik was dar
'.rlude vordrunken weren etc. vormannet unde bedwungen, und
l). Livl. ürh. nr. 1600, 3. konde myn vorsat dar nicht endigen,
rnianen, schw. v. erinnern, mah- so ik wolde. Lüb. Chr. 2, 485; en
• xhortari« Me segt, datte keyser 15 radt was vormannet unnd wolden se
•ir. I) screff Alexandro (dem levendich van radthuse gaen, so mo-
'^): De Stern lerdet fFar. Sterne sten se also doen^ alse de gemene
i .dal gheluckevormandet^" For. wolde. v. Hövel^ Chr. 26; to deme
Tuet) . . dat ik werde eyn hamer lösten worden se vormannet unde
«erlt . . Dem antwerde de paves 20 worden al geslaghen. Korner 212b;
vTtdder: de stem swygen, dat vormande den hupen, das. 48^. —
..ke nicht rormanet etc. Lerbeck 3. refl. sich ermannen, do vormannde
i nu spreket de N., se sin vry sick S., en prester, myt sinen yrun-
theed des an eynen olden breff den unde vingk Cr. das. 45^; de Vre-
: s se ny vorkundeghet eder vor- 25 sen vormanneden sik. das. 231^ u. h.
t hebbet etc. (1403). Sudend. 9, vormeehtich , adj. (iiber)machtig^
^^^' de apinne vormande Rein- stdz. Su den mynschen, de het ghe-
T wort. -B. F. 6283; auch mit hopet in der welecheyd des rikdomes
' P. He (Moses) vormanet dem vnde het vormeehtich west in siner
i ir ynne (in dem Buche Deuter.). 30 idelcheyd. Ecdes. f. 221^.
T.rz. f. 38^; he vormanede en vormeehtigen, schw. v. 1. ermäch-
'tn ihn stehenden Priester) to tigen, bevollmächtigen. De copien
. t' den baut des vredes. Dial. brochten se to hus und scheideden
7; do eme de broders vor- van dem keiser, also dat se sik under
n^ dat etc. das. 244; he vor- 85 enander vormechtigeden , wenn dat
1^ en (die Bürger), dat etc. he leddich were, so wolde he aver
'. o\ 234; dis vormanede he na on senden. Magd. Seh. Chr. 271,
'- vor gerichte. Brem, G. Q. 165. 15 ; refl. to Meydeborch hadde neyn
'• an einen andern eine Schuld- bischop gewesen, de sick des wolde
' ing machen, fle scheide gheuen 40 vormechtigen den dom to wyen . .
^ t.;ude van Staden dusend lub. wente se befruchten, dat se der kost
*" . . id en were, dat he den raad nicht bestan konden. Bothos Chr. z.
^^ wes vormanen künde etc. J. 1364. — 2. = vorkreftigen, mit
r Ar eh. 1, 121; oSt wi se dare Gewalt unterdrücken, de armen un-
aiilangheden, vnde vnse rechte 45 derdanen Vordrucken, underholden
- «neu dachten. Cid. Uri. v. 1478. unde vormechtigenn. Waite, WuUenw.
• oianinge, f. Ermahnung, myd 2^ 354; durch größere Gewalt ver-
' T. Komet 227^. nickten, außer Kraft setzen. In dat
v^njoMBL^schw.v. i.= bemannen, erste so schede we, dat deinwonere
l'uste von einem Gute leisten. 50 to Rozstock degher unde ganz affdon
26»
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VORMEDE 404 VORMEREN
scholen ynde vormechtigen alle voT" etc. Old. U. v. 1417 u. 90 h. A
yestinge unde ordele etc. Oerte. Urk. bezeichnet es das Geld, welches
J2^ 111 (oder ist Yornichtigenzulesen?). Arbeitnehmer dem Arbeiigebef eak
vormede, f. Vermiete^ Vorschuß um die Arbeit zu bekommen und
auf noch zu leistende Arbeit (in den 5 behalten. Ok en schultet de bnrmest
Zunftrollen bald gestattet, bald einge- (d. h. hier Baumeister) Tan den da
schränkt, bald gänzlich verboten). Welk lonheren, noch herden . . edder
man, de enen knecht dinghet, de mande, de der stad deneden ed
mach eme to yormede gheven to arbeiden, neynerleye vonnede n
eneme halven yare ene Lubsche mark 10 bäte nemen. Hanov, St. B, 476,
unde nicht mer (1400), Hamb. Z. E. Wehrmann, Lüb. Z. R. 528;
p. 111, 9 ; is belevet, dat nu henfor- Arch, 1, 75 ; Brem. Jahrb. 2, Z
der kein werdt sick understaen schall, . Tormeden, schw.v. mümede(Wi
wen he gedencket knechte to me- Tuch bearbeiten. Idt schall nein ach
dende . . yormede effte geschencke 15 lackenn yormedet, nein groen
tho layende das. (Zus.) p. 4; it. so en wowet werden, idt si denne thovo
schal neyn meyster des anderen gestalet etc. lAib. Z. 22. 487.
knecht meden er ton rechten tyden yormedei!, schw. v. vermieten;
• • oeck se nicht bevorworden o£Fte (er)mieten. Mit golde yormedet (1
yormede geven. Lub. Z. B. 166; item 20 conductus). Chr. Sd. 72, 17.
en schal ok nimand genen knechten yormeieren, schw. v. einem m
yormede geYen eddevloYen. das. 227; übergeben. Hieher? Wel dar
it. mester K. 36 sware schillinghe . . meyert een acker ende de(8) neges
yor syne yormede, de wy eme ghe- daer by koren hadde oyer hangei
loyet hedden, do wy ersten myt eme 25 8oe sal die T^rmeyer dat koren
yordroghen etc. Brem. Jahrb. 2, 292 ; den besten upslaen. Bichth. 277, §
ok so schal mester K. hebben tho yormekelen, schw. v. als Mt
siner yormede 12 eine wandes. das. Käufe vermittdn. ynde biddet
2, 359; bei Grundstücken scheint es ymme, ofte wi hir na ienegben
den Preis au beeeichnen, welchen man so grepen bi der Trauene, de gud ti
außer der eigentlichen Packtsumme mekelde, dat wi ene mochten se
eahlte, um sich die Benutzung eines in de hechte (1850). Lüb. Crk
gemietheten Landes (oder Hauses) eu nr. 189.
sichern; spater wd eine übliche und yormelde. na yonnelde ^=2ai
feststehende Abgabe. Duas domos cum 35 des houetbreyes (1508). Z. f.
pensione dicta yoremede, prediis et Sachs. 1867, 166.
agris etc. Old. Urk. v. 1349; que yormen = yirmen, /irmeJii. t
pensio wlgariter ydrmede nuncupatur. donde al dattar horde tom bisco
Old. U. V. 1351 ; ynse twe hfts, der ampthe . . tho yormende de kpde
dat ene ghelt alle jar anderhalue 40 etc. Lerbeck § 156. (yermende. R
mark to yormede, een yet swyn, ynde yormengen, schw. v. vermengt
dar to de dorden garuen to tynse. dat yormengende yolk, yulgas pr
Old. U. V. 1371; dat de greue yan miscuum. 4 Mos. 11, 4. Vgl vc
D. scolet ynde moghet enen ynzer wundern,
broder ynzes conuentes zetten to yor- 45 yormeren, schw. v. durdi Mä
warende ynse ghud to S., de de tynse verkünden, melden, berühmt, bernchi
myd yormede ynde aller tobehoringhe machen. Also des koninges geb
yan den zuluen guden ypbore. Old. yormert wart (percrebuisset). Est!
ü. V. 1399; ynze gud tho der Z. myd 2, 8 (H.); Syn name wert vere v
ackere . . myd tinze, myd yormede eo meret. Br. d. Eus. 58; de yerme
VOSMEKEN 406 VORMETENIGHEIT
tosiogh Phib'ppuB van Frankriken. Yormeten, st. v. refl. sich vermeßen^
td. Chr. If 99; de Tormerede me- seine Kraft Oberschätzeny zu behatup*
ter Joh. Aodree. das. 2, 237; de ten toagen. Wegehalse, de sik des
lormeresten stiebte, das. i, 10; unde yormeten, dat se etc. Körner J201^;
hart na deynen iaren en vormeret 5 unde vormat sik dummeliken , he
Ubier. Kamer 69c; item wendet eyn wolde des anderen dages sine perde
Iqrdenbeest enen menschen, dat weer stallen laten in den dorn to Magd.
|ili böte ende ghene broke; ten weer Magd. Seh. Chr. 157^ 4; se vormeten
|lke, dattz (d. i. dattet) beest were sik to lest, se weiden böse geste van
Eneret van quaden daden. Eichth. 10 den luden driven. das. 206^ 16 ; vor-
, §35; He (PHatas) hadde do met dek nener dingen, der din macht
n Tormereden yanghen, de heet nicht kan yulbringen. Wigg. 2^ 24^
jkrrabas. Serm. evang. f. 103^. 119 ; nicht immer im tadelnden Sinne^
^ Ttmerei, schw. v. vermehren^ ver- sondern = etwas auf sich oder Ober
^fößem. yil de keyser in ene suke, l^ sich nehmen^ sich erbieten, presumere.
kde do sick de suke yormerede etc. 1 Voc. W. u. Dief. n. gl. Vormit sich
tsmer 65ä; dat he den cristen loven en yor gherichte to komende unde
nnnerede in syme lande, das. 66d, ne mach he yan echter not, so etc.
nniereii (= yormerren), schw.v. Gosl. Stat. 73, 18; we sich enes tu-
M aufhalten^ morari. Kü. s. mer- 20 gbes vormit, den schal he don over
KO' De ghemene kopman . . möge drye verteyn nacht, he ne vormetes
lecken, varen, wancken, keren vnde sich er. das. 95^ 6; 77, 46; of sake
inneren ane alle gheverde etc. were, dat J. dat testamente myt
\l^h7). Cassel, Brem. 2, 297; vri rechte nycht wederlechte, als sick J.
nde velich wanken, keren, komen, 26 yormeten hevet to doende (1478).
*en unde vormeren. Brem. Urk. v. Kindl. 1, 200. — sik v. an, Anspruch
^2 u. so mehreremal in dieser an etwas erheben. Yan der erfftale
Rnne/. wegen belegen by V. hus, dar wy,
TernerkeB, schw. v. bemerken. Inf. dey greue vnd dey rad van Dorp-
&i^. So eck dar up tuge geforth, 80 munde, vns eyner weere an vormetet,
b ghemmetb, unde yorhoret unde dar moige wy den greuen vnd den
loch (d. f. nach) der publication rad yan D. yme anspreken (1389).
uses vermarkendes (d. h. soweit wir Fahne, Dortm. 2, nr. 448.
f^) uth den acte nicht wedder- yormeten, adj. der seine Kraft oder
^bten. Hanav. St. R. 440. 85 seine Befugnisse Überschätet, verwegen.
^ Toraetel, adj. vermeßen, übermüthig. (pertinaz, yorhardet vel yormeten.
^te twygynge sal vpstaen tuschen Voe. L.) Den (neu erwählten Bath)
ie vermetele ypocriten vnde de er- verde unde bestedeghede an den stoel
iene brodere etc. Leben d. h. Fransf. des rades en vormeten pape myt
^; vormetele koenheit. Ben. 298. 40 ungeghevener walt. Liib. Chr. 2, 6;
TerMtelkeit, f. Vermeßenheit, An- myt gewalt unde vormetener bosheyt.
Wttng^ Übermuth. Nicht en is also Körner 48^^. Auch im guten Sinne :
Teselic also vermetelheit vnd ghi- das gewöhnliche Maß i^rschreitend.
icheit der ydelre glorie. B. v. d. hertich Ph. wan de groten vormete-
^^r. f. 106^; wattu wetest, dat 45 den (l. vormetenen) stad Janua. das.
lele den anderen mede sunder ver- 238^; disputerde ok mit biscoppe 6.,
üetelheit B. d. Byen f. 158^; men dat en uthmelingh (s. 0.) was unde
ifl sal ghyn dinc also seer schuwen ghans vormethen in synen synnen.
n der waldaet alse vermetelheit. das. das. ^5b.
^<^' 50 Yormetenicheit, f. Vermeßenheit.
VORMETIGEN 406 VORMODEN
Ok 80 se en myosche dar to, dat de hare cnapen by ongheyalle ytes s
hoipene der gnade on nicht en bringhe pes boort vellen . . of met des s
in de vormeytenecheyd, dat he mene, pes thowe ouer bort gheworpen w(^
god wille nenen mynschen vordoimen. of vorminket wurde van lede,
Ecdes. f. 13^. 5 den personen elk man helpen m
vormetigen, schw. v. ermäßigen. (1389), Lüb, ürk. #, & 561 (%{
Myn dancke sy under de bescher- hott. Urk,).
mynghe dyner vlogele vor de hette vorminiien, schw. v. in Güte 5
der werlt, uppe dat ick yormetighe äen. Worde twischen N. N. ien
de hette myt dyner vorkuldynghe. lo lei schelinge edder ypstoet, de s
Brem, Jcerck. geb. 111. wi . . vorminnen edder mit rec
yormiddeSj-middestf-middelst, j>raj). entschieden (1360). Sudend. 8^
vermittelst, durch; sehr häufig mit 81, 17.
Dat. wy doin kund vermydes dissen yorminneringe, f. Vermindert
breyue (1389). Fahne, Dortm. 11, nr. is Schmälerung. yormynneringhe des
446 ; Desse hilgen heren wurden ninghliken states (Ansehens). Koi
openbare yormiddest groten wunder- 109^; yorminringe. Born. 11, 12 (
tekenen etc. Brem. G. Q. 87; yor- yormisqnemeiiy schw. v. nach
middelst deme dode erer kumpane. nach in Ungemach (misqueme)
Komer 229^ ; yormiddelst einem ge- 20 rnen. Darauer vele vormiOquemen ti
sichte. 1 Mos. 15, 1; yorm. dem lo- henwech steruen. Gryse, Wedeic,
yen. Höhet. 1. Überschr. — adv. des- f. D2; gelyckwol willen se by
halb, begeren, dat gi desse sake be- lem yoder hunger steruen^ vorm
trachten, yormiddes dat dar yele an- Ien ynd yormyßquemen. ders.
leget etc. (1409). Livl. Urk. nr. 1815; 26 f. Oo.
yormiddelst dat de Engeischen me- yormistalden, schw. v. ungesi
nen, dat etc. (1410). das. 1823. — macJien, verunzieren, se (de glys
Adv. in der Mitte, mitten. Se nemen ner) yormistalden ore antlat JUoa
dat cruce unde houwent yormiddes 6, 16 (H. — Vulg. exterminant. Itd
untwei. Lüb. Chr. 1,426; yormiddelst so verstellen),
an des gardens staden (?) Dar stund yormite, -mitz = yormiddes, tj
en bom mit rosenladen. Fl. u. Blankfl. mittelst, durch.
V. 30; bome . . sach he stan Vor- yormoddelen, schw. v. vemodi
middels in des paradises plan. ^ar^e6. zeddele (Zettel), de oltheit hal
206, 13^; Do quam ein bade vth 35 weren yormoddelt. jSfün^. CAr. i, ^<
Hyspanyen riden, vnde ghinck vor- yormodelik, adj. (du Torznöt. i
middelst in den sal. das. 6, 240^. wohn), argwöhnisch. Dat jiam F
yormidelik, adj. isu vermeiden, evi- ciscus seer yermodelick (^5cA^/fc -^
tabilis. KU. Dyt was em harde swaer wohn, ward argwöhnisch), dat he
to doen. Mer doch dede he dat also 40 anders seghede, dan he em ghebod
he dat alre vermydelikest doen mochte. hadde. Leben d. h. FVanz. 28.
Leben d. h. Franz. 5. yormoden, -mnden, schw. r. l i^\
yormiden, st. u. schw. v. vermd" müde werden. Dat volk Yormoded
den. de bösheit. Gl. zu B. V. II, 1. Chr. d. nordelb. S. p. 118; se (^
yorminderen (-minneren), schw. v. 45 Feinde) sint nu vormodet. M^
verkleinem. Ohre lautschedinge nicht Seh. Chr. 15, 7; tom lesteD, dat
yorklenen ofte yorminderen. Ben. 608. also seer vppe deme slote vorwund
yorminken, schw. v. verletzen, läh- ynde vormodet wurden, dat sie en«
men,beschädigen. mntil&re. KU. waert yredes beghereden. Brem. G.Q-m
so, dat enicb yan den koplieden of 50 wente dar clene yolk ynne was tegN
VORMODEN 407 VORMOGEN
den groten tal, so wart dat yolk vor- menne (exhortationem ducum). Hieb
madet; Liib. Chr. 2, 158. — 2. trans. 39, 25 (H.).
wäe machen. Do sloch de ander yormoge, m. und f. Vermögen^
hupe to unde yormodeden en unde de Kraft. De stuer (Steuer) scal meticb
syneD, wente se hadden wol teyn 5 syn na Yormoghe der lüde. Summa
mftn teghen enen. das. 2, 166; to Joh. f. 86^; so wolde ik, dat gy iuw
deme lasten van der velheyt der sulven beschatteden na iuweme vor-
Denen worden de Holsten yormannet möge. Lüb. Chr. 2,316; na alle mynen
csde Tonnodeth. Körner 236\ uthersten yermoge. Meld. JahrÜ. 3,
T^moden, -mnden, schw. v. meist lO 172; helpen na siner yormoghe. Fries.
Tfti 1. vermuthen, mit Gen. d. Sache. Arch. 1, 510 ; na alle myner yormaghe
He Tormodede zik des yredes. Locc. ynde macht. Arch. f. Han. Brsdiw.
Erz. f. 21; und hauwen etliker Inde Gesch. 1834, S. 457. — na yermoghe
köre np, dar se sik grotes gudes inne (secnndam) des wilkors. Westphal. 3,
Twmoden. Magd. Seh. Chr. 307, 9; 16 157. — Besonders häufig findet sich
le Tonnodeden sik siner. Chr. d. im Eingange von Briefen die Formel:
wrdelb. Sadis. p. 104 ; yloch he yan unsen frundliken grüt mit yormöge
dem stride, den he sik strides yor- alles guden toyom; abwechselnd mit :
mdede, so het he yorloren alle dat mit alle deme, dat wi gudes yormo-
^d, dat he yan dem heron hadde. 20 gen, oder : wat wi gudes yormogen
Biditä. Lehnr. c. 16, § 3. — mit to donde.
Qp. de Inda yormoden sik yppe mi yormogen, schw. v. die Kraft haben^
iUdien mich für den Thater), wente vermögen, mit Acc. he yermochte dat
ik was sin yient. Seel. Tr. 185. — mit pert nicht, "konnte es nicht regieren.
oUän^. Constr. do se starff, yormode 26 Magd. Seh. Chr. 222, 26 ; und schat-
Bfck vol, dat se begrayen wart in ten on af merklike summen geldes,
dat doster. Bothos Chr. f. 252; men dar na dat se yele yormochten (ver-
rermodede sick, dat etc. Duä. Gr. mögend waren), das. 389, 11; schol-
M^; den se so guet yermodeden to den to Rostke komen myt heren
vesene. das. 245; wo se mit den 80 unde yorsten, de se yermochten, d. A.
schepen, luden unde gudem umme- die sie dazu vermögen Icönnten. Kor-
gao weiden, is sik wol to yormodende. ner 174^; yragede wy H., offt he
(1138). Hans. See. IP, S. 211. — deme rade vor uns rechtes pleghen
^. ZmMdhungen machen, hegehren. wolde; dar sede he, ja; he wolde en
Dftt na truwe unde gunst twischen 86 yor uns rechtes pleghen, ynde wy
den heren unde den mannen nicht scheiden ene wol to rechte yormo-
^ is, dat kummet to mennegerlei ghen, d. h. es über ihn vermögen, daß
^se . . to dem andern male kummet er sich zu Recht erbiete (1426). Cod.
dat van dorheit, dat de man edder Brdb. J, 15, 221. — mit Inf. wie im
de here sik yormudet dat, des nicht 40 Hochd. — Befi. sik y., kräftig sein,
sin scaL Richtst. Lehnr. Prooem. § 1. yalere. . . al de wile he sik so yer-
^ Inf subst. Malk den anderen mit mach, dat he begort mit eme syerde
gaden truwen to meynende . . unde unde mit eme scilde up en ors ko-
JöÄlk to den anderen eyn gued men mach etc. Ssp. I, 52, 2; eyn
Tormoden to hebn. Kinäl. Beitr. 1, 46 worm, de het crotrilus, ynde de yor-
^^' mach syck so wol in dem watere al0
▼•ntodiB^Oy f. Ermuthigung. Alse yp dem ertrike. De 7 Dodsunde f.
^ (pert) de basune hört, so ropet 21^; nu merket ok, wo wol he sÜc
^t wach, yan yerne ruket dat den (s. Andreas) vermochte by gode. Lüb.
>^ ynd de vormftdinge der leides- 50 Passional f. 1^. (vgl. he vragede hem,
1
VOBMOGEN 408 YORMDIÜDE
hoe hi hem yermochte, sich befände, he nicht eghentliken gheweten A
foie es ihm gienge. 8ed. Tr. 7b hdU. grote leue to eren kinde, he hada
Text.) een qoad yormot gebad yy de hd
Yormogeii, ("Partie. =vormogende,) dicheit des wiues. Qrisdäis f. 7^j
^^ermögem^ hegütert. He was ansehen- s vonnotich, adj. (= oyermodichl
lieh nnde vormoges. Münst. Chr. i, ubennüihig'i ander sodanen schan
291 ; dusse lade weren Tormogene losen hiuideln wort he vast nucht^
and ansehenliche lade. Benner 2^ 166^. and gesadiget an einem vormotig«
yomiogen(t)heit, f. Vermögen, een tome. Hamb. Chr. 356.
ider . . na sine yermogentheit Fries, lo yormonwe, f. Vorermdj Handkrause^
Areh. 2^ 365. sapparos. Voc, Luneb. und hefta|
yormoginge) f. Vermögen, mochten kosüik gekledet . . sine wamse meiii
in de lasten geven yan crem gade part mit froawelen yormoawen. £la«l
iowelk na siner vormoging. Magd. Chr. 113.
Seh. Chr. 414^ 24. 15 yormnekeln, sdno. v. =yonnückeni
yormoien, schto. v. qmleny plagen. y,aus Ärmsdigkeit nicht fartkamma
Borne sal van blixeme . . so seer können.'^ Dähn. gelyckwol willen m
vermoyet werden. Dicd. Gr. 163^ ; by vallem voder hanger steraen, Tori
he wart besetten mit den hosen geiste mficklen vnd vormyßqaemen. Gryse^
. . ynde wart alte ser yermoyet mit 20 ßp^» /*• Oo.
groten knarsen ynde bolken etc. das. yormalschen, sehtv. v. verfanden.
198h ; se vermoeide sik (grämte sich) Were ith ock sake, dat de brefi nadtt
so sere amme obren (ertrunkenen) worde,thostotte, Tormnlschede, worme^
broder, dat se kortlik dar na stai^* hole krege etc. Kardorff ürk 330\
Ben. 391. 25 begraaen na deme lichamme, dedc
yormorden, schw. v. ermorden. In nicht yormulschede noch stanL y\
desseme yare wart yamerliken gesla- Bus 2^ 26; meinliken deentdat solfc
gen ande vormordet eyn borgerme- to aller spyse; likerwys schole gy
ster. Lilb. Chr. 2, 261 ; Na sprikt he, de lade bewaren yan deme Tormul-
ik hebbe se yorbetten ; yillichte heft 30 sehende der sunde. das. 47.
he se Salven vormört. B. V. 4415; yormonde, -mant, -müdere, m.
vom Odde: verthun. Also vnse gelt der den Schute über fem. iäd^ Vor-
jamerlichen vnd mothwillichlick vor- steher^ VeruHÜter. (hertoch JoL van
mordet ynd vmbgebracht. Wism. Laneborch, domhere to Bremen), den
Zeugeb. 1553 f. 141. 86 ^^^ capittel vnde dat stichte to vor-
yormorgen, -momen, schw. v. (auf mnnden koren hadden. Brem. G. Q.
den feigenden Tag) hinausst^ieben. 82; de vormanden der ghelden, die
procrastinare. 1 u. 3 Voc. W. Innungsvorsteher. Gosl. Stat. 76, 26;
yormorven, schw. v. eermürben^ keiser Frederic satte bischop AI-
mürbe machen, de wunde synes ly- 40 brechte to vormunderen alles rikes.
Chams vormorwede in eme de hart- Magd. Seh. Chr. 145^ 11; disse ko-
heit syns herten. Didl. Or. 257. ning . . wart gekorn to Vormünder
yonndt, n. Vermuthung^ Erwartung. der cronen. das. 304^ 33 ; de ran
Auf mondach tidtliken fro begunten Lubeke, der Vormünder he (Graf r.
de viende to stormen gantzes ver- 45 Hennenberg) was langhe. IM. Chr. l
modes de stadt tho eroveren. Seä). 246; So wanne claghet wert amme
Qu. 2, 399 ; doch dat qaade yermoet dotslach, de uormunde des doden
(Ärgwohn)j dat alle tid ein hath is (d. h. mundiburdius defnneti, der die
des vreden, quam dem volke in de Klage gegen den Mörder erhdftt geic.
dancken. Eist. Troj. f. Ä2h; hadde 60 der nächste Verwandte) ne mach sie
YORMDNDEN 409 VORNAMEN
nicht enenen (compositionem facere), jungen söhne . . den snlfien nham
it ne si mit des voghedes willen. marggraff Fr. syner moder broder
Lub. B. 285; bes. Vormund Über Min- tho sich ynd vonnunderde en. Kan-
derjährige u. Frauen, (als QerichtS' teow HO.
Vormund) im jetjrigen Sinn. Mütter 5 yormnnde-, -dersehap, f. Schute^
ünmen auch Vormünder ihrer Kinder Vormundschaft. Wanne en vrowe enen
KM. Dewile de vrowe nenne ande- anderen gaden nimt, so valt irer
ren gaden ne nimt, so is se irer kin- kinder vormuntscap an iren neysten
dere yormnnde. Gosl. Stat. 16, JS3. und eldesten swertmach. Gosl. 8tat.
Temutden, schw. v. den Schutz lo le^ 30 ; (Ein Mann hat seine Frau
aber jem. ausOben. de rad mach dar erschlagen u. beide haben ein unmün-
vene to Seiten . . de kindere to vor- diges Kind) unde des wives vader
mundende. Gosl. Stat, 16, 33; wert vorvestede den man umme syner
en dot gheslagen, weme de klaghe dochter dotslach van eres kindes we-
bort to rechte to voremundene (wem 15 gen . . unde de vader storve unde
es sukommtf diese Klage gerichtlich dama dat kind, weme denne de vor-
iu verf{dgen)y of he sterft, de erft munderscop des dotslages van deme
de sake uppe senne neysten. Gosl. kinde irstorve? Des wetet, dat de
Stai. 14, 31; umme schulde synes vormundeschop des dotslages unde
medewoners in eynem bleke unde 20 de beteringe velle an des kindes ne-
nmme antwerde der, de dem bleke gesten van der moder wegen etc.
gesworen hebben dat to vormundene, Bruns, Beitr. eu d. d. E. p. 189; Halt
TU we dat scheiden wolden, des wetet de vader sine kindere in vormunt-
etc Bruns, Beür. eu d. d. B. p. 192; scap na ir moder dode etc. Ssp. 1, 11.
Sende en vredebrake . . dar scolde 25 vormnndich, adj. unter Vormund-
he (de Toget) der stat ere recht ane siAaft stehend. Ynde vragede vmme
Tonnunden. Gosh Stat. 84, 1. eyn ordiel; sines bruder kindere
Torsuidereiiy schw. v. erwecken, wyren nicht vormundich, af hie icht
tum Bewußtsein bringen, wedder vor- bUker ore vormunder were wan ye-
quicken. 1 Voc. TV. reviviscere. das., 80 mant. HaU. Schöppenb. f. lOK
L u. Dief. Int iare unses heren vormnnten, schw. v. su Münjse ma-
1365 ein scholer to der herberghe chen. Let dat (Kirchen-) sulver u. golt
in der molenstraten binnen Lubek vormunten. Benner^ Livl. Eist. 224.
slep soven iar so harde, dat me ene vornacht, f. die Nacht vorher. Also
Djcht konde yormunderen, dama he 85 nu des morghens de korken scheide
npwakede levende mannicb iar. LOb. wiget werden, in der vornacht etc.
Ckr. i, 445 ; u. Chr. Sd. 134, 6 (quod Kort^er 4Jb ; in der vornacht had-
BQscitari non poterat). überh. ermun- den se sik vordrunken. das. 22^.
t^n, antreiben, vnde also de koning vornachten, schw. v. über Nacht
iw biddet yns to vnderwisende vnde 40 bleiben. He vernachtede dar myt
to Tormundernde, dat wi ome rechtes den bischope. Leben d. h. Frane. 21^ ;
pleghen, dar vpp willet weten etc. übernächtig werden. Wirt ok en man
(UlS). Lüb. Urk. 5, nr. 463; wor gewundet und he nicht vorekumt
omme bidde wii jw, dat gii se (die unde sine klage vomachtet. Wich-
w ihr Versprechen nicht halten) be- 45 beider. Art. 47.
richten unde Tormundem, dat se uns Vornamen, adj. (vor-, fürnehm)
noch holden, also ere breve spreken. praecipuus, ausgeseichnet. wiis unde
Strds. Verfestungsb. nr. 384. vornamen (prudens et solemnis). Chr.
vomndereD, schw. v. jemandes Sd. HO, 9; mit seden vornamen (ho-
yarmundsein. vnd liet nha sick einen 60 nestis moribus). das. 200, 22; dat
VORNAMICHEIT 410 VORNEGEN
was en Vornamen helt onde yil driste. schacb . . Aver vornechtigede sich
Korner J25o. S. auch vornomen. di mord, dat nicht klage geachege etc.
voniamicheit, f. Vorzug (praeci- Fidic. 1, 157.
puum). desse Oswaldus was mit so- yorned(d)er := vornedderer, Er*
daner yornamicheit begiftiget, dat he 5 niedriger^ Schmäher^ detractor. Dat
veleriddermateschegudehande manne hebben zee my oyerdichtet . . alzo
in sinen lengudern hadde. Passionäl valsche, erloze, yredebrekers, bedre-
f. 61. gers, morders unde vorneders (1414).
yornaten, s. yornoten. Ostfr. ürh. nr. 241.
yornatten, schw, v. durch Näße zu lO yorned(d)eren, schw. v. erniedrigen^
Grunde gehen, Ok so was eyn nat herunterdrücken. Vnde aldas den vn-
somer vnde vornatede körne, gras schuldigen koepman, beyde to lande
ynde wische. Bothos Chr. f. 264. ynde to water, beschediget vnde vor-
vorne (vorene), vore, Name eines nedert in eer ewighe vorderflf heuet
Fisches^ Forelle^ Fohre, vorne, vame, 15 Brem. ürh. v. 1474; mit dessen stu-
vom, horena. 2 Voc. W. (foryf. 1 Voc. cken wert dat wanthus unde unse
W.) u. Dief. vorne, trutta. Voc. En- neringe sere vorneddert und gekren-
gelh. vor. i Voc. Kiel, blatta. Voc. Ol- ket. Lüneb. Urk. II, S. 450; vpdat
denb. salmo trutta, practuca, vorne, de gene, de sick verheuen tegen de
Dief. n. gl. (forhen vel for-ell, salar. 20 gebode der warheyt, vemedert vnde
Dief.) roitoeghe, voem, rubecula. verdrucket mögen werden. Dial. Gr.
Teuth. — Interrogatus, que sint arma 186^ ; or upsate was, dat se de siede
(Wappen) comitis in Wernigerode: otmodighen unde vomedderghen wol-
respondit, quod piscis nominatus den. Lub. Chr. 2j 128; welk man
vorne (1483). Z. d. Harz- V. 1869, 26 sik vomedert myt enem wiue, dee
H. 5, 8. 175; (siebenter Grang bei vnechte is, dee sal des werkcs en-
einer Mahlzeit :) Spanferkel, trockene beren« Monum. Liv. 4^ 312.
voren etc. das. H. 4, S. 90; voren yorned(d)eringe, f. Emi^rigung,
seden. Wenn men v8ren wil seden, Van syns seines vornederinge (er
de schal men in ydel etick seden. so hcUte ThiergestaU angenommen) scha-
Hamb. Kdkebok, IUI. mede sik de vnreyne geist. Dial. Gr.
vorne, adv. räund.: vorne; zeitl.: 180^; wente dat euangelium holt iu
vorher^ früher. Vorne sen unde lange sik de vtwendige vornedderinge, ar-
denken, dat is der wysen hemelke mot, kuscheit etc. Hamb. Chr. 499,
rad. Lüb. Chr. 2^ 379; modal: desses 85 vopnegelen, schw.v. vemagdn, beim
amptes medebroder, de to achter is Nageln beschädigen. Besleyt en smid
unde nicht to vorne. Lüb. Z. B. 393. en perd vmme sin loon, vernegelt
8. 5. V. tovoren. Superl. de vornste. he dat perd, dat scal de smid helen
Do slogen se van achter to unde de vp syne eghene kost. Lüb. B. 375;
vornsten Wenden kereden sick umme. 40 van weghen enes perdes, dat de sulue
Korner 85ä; do dat de echtersten H. B. hadde beslaghen vnde vorne-
zeghen, de . . leten de vornsten in ghelt (1491). Wism. Zeugeb. p. l^-
den henden etc. das. 243^. — Von vornegen = vorneien, schw. t?,
der Zeit: och scolen unse vornesten einnahen. ScheghederdoetsIegefeMes
deghendinge unde breve mit dessen 45 nahen Verwandten) ejrn mit willen,
breven untobraken wesen. S. H. L. so scheide de sunder na werlikea
Urk. II, 229. rechte vorneget werden in eyneme
vorneehtigen, schw. v. Obemächtig ledderen sacke mit eineme hnnde,
werden. Mail voruestet en in den- mit eynem kappune, mit eperslso-
seinen sunnenschin als di mort ge- so ghen vnde mit einer apen vnde scbolde
VORNEGEN 411 VOBNEMEN
geworpen werden in dat wator. Summa unde beit uns to dnde spreken, wente
Joh. 59^. he vornemet wol. Magd. Seh. Chr.
Yornegen, verneigen; daher 228^ 14; de antwerder darff to der
vomSginge, f. Verneigung, d. i. Zu- klage nicht antwerden . . to deme
Stimmung, wekenheren, de on (den 5 ersten, efte me en in der sprake
Augustinermönchen) weken myt wil- schuldiget, de he nycht vornemen
len vnde vorneginge. Lerbeck § 203. kan. Ssp. J//, 71 Gl. ; ick, Johannes
T^meme (yornim), m. Verstand. eyn schriver, vomeme dessen artickel
veren erbodich, dat se der senten- alzo. Ndd. Rechtsb. f. 7; de pawes
den noch don (satisfacere) wolden 10 vornam dat van Jherusalem over mer,
nach crem vorneme und na beschre- verstand das von J., meinte, J. wäre
venem rechte • . wente de sentencie damit gemeint. Magd. Seh. Chr. 71,
wat duster was to vornemen (ver- 24; bi s. Peter wert uns vorno-
stehen). Magd. Seh. Chr. 365, 2. men (unter St. P. werden verstanden)
Yornemeliky adj. vernünftig. ^Ick 15 alle, de to jennigem state sin geko-
bewysede der Sassen recht gheme men. Lüb. Dodend. 393 ; her byschop,
warmede ; nu der (wage) ick nycht nu gy hebbet macht vornomen, euch
dorch ere stumpheit.'^ Nu muchstu der Macht beumßt seid, sie fühlt, des
spreken: warumme deystu dat denne? mote etc. Theoph. I, v. 323; willet
des antwerde ik: dat was der Sassen 20 dyt to herten nemen, alze gy ok na
vnvomemelicheit, nu sjrnt se auer mynem vornemen (Vernunft, meiner
Tomemelick geworden. Ssp. 1, 19. Gl. ; Meinung nach) schuldich syn to doen
nmme einer vornemeliken slichten etc. (1436). Hans. Bec. IP, S. 44.
Word willen. Korner 160^^. — Befl. sich verstehen auf etwas,
YoniemeD, st. v. mit den Sinnen 25 unßen. des sochte de rath lere ynde
auffaßen (bes. dem Gehör u. Gesicht), anwisinge van wisen luden, heren . .
merken, wahrnehmen, percipere. Voce. de sik rechtes vornemen. Lüneb. Chr.
Se vernemen grote soticheit des wun- f. 172c ; (Leute) de sik rechtes vor-
derliken roekes. Diäl. Greg. 204^; nemen. Magd. Seh. Chr. 361, 23; se
de sunne wart schynlos also lanck, 80 vernemen sik der rechte nicht, das,
dat men den schyn der sunnen bin- 365, 7; des was dar arbeidene ein
nen veer stunden nicht vornam. Lüb. bederve man, de sik ok wol buwes
Chr, 1, 71; also de Sassen des ko- vornam, das. 367, 17; weis demyn-
nynghes beer vornemen. Korner 23^; sehe, de sik vornemet der weyghe
do genne mit der kär gevaren quam 35 godes ? Eccles. f. 104h ; den breif woil
unde minen öm dar sulvest vornam entfangen . . dar mi woil an geno-
(sah) etc. E. V. 180; do Brun vor get, mer ik mi des dages nicht woil
dat slot was gekomen unde de por- en vorneme, up wat unser vrowen
ten gesloten vornomen. das. 484; dach it sin sal (1405). Livl. Urh.
do R. sns des baren worde wol vor- 40 nr- 1680. — Se (der Beichsrath von
nam unde ök hörde etc. das. 518. Dänem.) hebben uns hoghe beden,
geistig verstehen. De meeste part der se to underwysende, eft wy uns ichtes
Sweden vornemen neen lattyn. Lüb. vernemen (wußten), wo se etc. Wor-
Oir. 2, 143; unde wüsten des nicht, upp wy ene hebben geantwordet, wy
dat he grekesch vornam. Korner 56^; 45 en vernemen uns anders nichtes, men
do N. sine bodeschop werven scheide dat etc. (1437). Hans. Rec. IP, S. 109.
unde des began, do sprak de keiser, YÖrnemen, st. v. vornehmen, bedb-
he vomeme sin nicht, wuwol he doch sichtigen. Nemen desse wise vor . .
on vor (vorher) wol vornomen hadde sik to geiselen. Komer 190^; des
. . do sprak de keiser gut dudesch 60 nam he dat vor, dat etc. das* 55^;
YORNEMICH 412 YOBNIELEN
dat anders quam wente vorgenomen yornielitigeny schto. v. = Yornich-
was. Magd, Seh. Chr. 404, 23; do ten. Se is yornichtiget vor gode
badde ik Yor mi genomen, dat ik (abominabilis facta est). 5 Mos. Z4^
wolde wesen üt deme bau. ü. F. 4344. 4 (H.) ; he heft sik sulaen Yornich-
Yornemiehy adj. der verstehen kann, 5 tiget (erniedrigt) ynde nam to sick
Verstand hat, sagaz. 3 Voc. W. (jetet eine staltnisse des knechtes. Sp. d.
nach: nümich u. Yernini, bes. von dlt- Dogede f. 142; eu Grunde richten,
klugen Kindern.) Quemet ock, dath sodane hoff Yor-
YOrnemüige, f. Verstehn, Auslegung. wustede effte brandeswyse Yornigti-
Dat se na ynr echter dudynge Ynde 10 ged wurde. Cod. Brdb. I, 17, 367;
Yomemynge des artikels dat anders do sulyes (in der Schlacht bei Äugs-
keren weiden (1395). Sudend. 8, S. bürg) wart ere (der Hunnen) kraft
29, 12 u. S. 37, 1. sere Yornichtiget Komer 53k
Yornenen, schw. v. leugnen. Se kon- Yornichtinge, f. das Achten für
den sik des nicht entleggen noch 15 nichts, Verwerfung, Geringschätzung.
Yemenen. Benner 2, 87. Dat is beyde ein yernichtinge (abomi-
YomichteD, schw. v. für nichts er- natio. Ltäh.: Greuel) by dinen heren.
Jdären, anntdlieren. sette pawes Leo-< 5 Mos. 23, 18; wat wert dnssem
nem af unde Yorniohtede alle sine manne gegeuen . . de dussen resen
wercke. Komer 53^. für nichts ach- 20 sleyt Ynd nympt dusse Yomichtinge
ten, misachten, annichilare, nichili- (opprobrium. Luth.: Schande) yaa
pendere. Dief. nilipendere. Voc.Locc. Israhel? iSam. 17, 26; unde to ener
— nyemant uter hanse heft wedder Yornichtinghe des presterliken amptes.
der ghemeynen stede bot gedaen Komer 230^
. . unde der stede bot Yernych- 25 Yornien« -nigen, schw. v. erneuern.
tet . . alse die coepman Yan Golne Tassel, de hertoch Yan Beieren Yor-
(1436). Hans. Bec. IP, 8. 79; Yer- niede sinen loYen unde swor aver
nichten dat ghenne (nernl. die Vehme), hulde. Magd. Seh. Chr. 28, 2; (se)
dat pawes Ynde keyser Yan notsaken Yornieden ore truwe. das. 28, 8; de
desser weit ingesat Ynde bestediget 80 hertoge Welp Yerniede ayer de Yiant-
hebben. Lüb. ürk. v. 1489; Yornich- schop. E. v. Bepg. 560; Ynde (der
tede den ban. Komer 165^; wo sik Brief) is ens vornyget yan olden
to Yomichtende sunde sy. Vornichtet weghene. Brem. G. Q. 57; Yomygede
sik eyn mensche ynde othmodiget de korken yan grund up. Komer 95^;
syck to sere, dat is sunde, also wan 85 desse pawes yornigede alle priyilegia
ein minsche ichteswat arges yan syck der korken, das. 6?c.
suluen secht, dat an eme nicht en yornielen, -Helen, schw. v. aer-
is« Summa Jöh. f. 147c; it moet eyn stören, vernichten, in nihilum redigere,
Sternen syn, und men moet sick hyr Yulgo annuUare. KU. — Alle rike,
yerunwerdigen und yernichten. Nd. 40 de in em (sich) ghedelet sin, sollen
Jahrb. 1876, S. 17. — intr. eu nichte yemilet werden. B. d. Byen f. 95A ;
werden. Begheuet sik ok , dat so- ic bin sorcuoldich . . yp dat se (äk
danne moUen wüste werde, yorbrande Tarteren) dese lande nicht en ver-
offte sust anders yornichtede. Cod. nilen, alse se nu ander lüde yemilet
Brdb. I, 17, 307. 45 hebben. das. 123h; en closter, dat
Yorniehticheity f, Vernichtung, ün- yan den orlighe to gründe yemielt
tergang. Se wolden leuer dat geld wart. das. f. 175^; al der duaele
Yorlesen, alse se dusse dorpe wolden kracht waert yerneelt. das. f. 259^;
in erer Yornichticheit laten bliuen. he heft ein dorp ganz utbarnen und
Dithm. Urk. S. 48. 50 yemeelen laten. Ben. 715; gheenes
VORMGEfttNGE 413 VORNOMEU
borghers erftaell van wege synre henlegge ane schaden, und dat men
mysdaet binnen der stadt Wesell en den mester wedder vernoge to vrnnt-
sali werden vercorteth oflf vemielt scoppen (1396). Lid, Urh. nr. 1511 ;
(snccidetur). Wigands Ärch. 4^ 414. hyr umme wil ick dine yraghe ver-
YOmi^eringe, f. Erneuerung^ Wech- 6 noghen Na alle mynen vermoghen.
sd. De gemeine hupe her omnes be- iS|p. d, Leyen 17t^; vnde (Antiochus)
leret ok dagelikes vornigeringe . . wolde der gode (Abgötter) wyllen vor-
nnd wo gantz flytich he na einem noghen. Josefe V. d. 7 Tods, v. 1201;
dinge gylet, so hefft he doch syck wes yernoget (contentus) mit diner
balde daran Tornygert(=:vornoy(g)ert, lo ere. 2 B, d. Kon. 14^ 10 (H,); nach-
Widerwillen bekommen^ ver-noeyen, dem geklaget werdt, dat die maer-
ledere, molestia afficere. KU.) und lüde de gemeente beschnieden, eschen
de lu8t gesadiget, begert alle dage unde nemen, wat se willen, und mit
wath nyges. Prot. Gl. eu R, V. f. 158. kost uüde beer nicht to vernoegen
vendj^cheit, f. Erneuerung, heft 16 sinnen, so ordeneren wi etc. Ben.
tus salich gemaket an der dope vnde 777; bes, durch Geldzahlung; daher
der Yomygycheit des hilghen ghestes. geradezu syn. mit betalen. De sake
B. d. Btofec. /, f. 209k, desser dage was, wo me de Bepien
T^rniiige = Toringe ? (V^ S, 333). • mochte vornoghen myt ghelde vor
Thom Verden so schall ein ider bro- 20 den solt. Lub. Chr. 2, 188; dar wor-
der disses huses, de noch armengeldt den do de domhcren • . vornughet
efite fominge by sich hefft, datsul- myt ghelde vor alle eren schaden,
nige ider tidt vnd nach der h. dre Korner 222^^; darto schall syne f.
koninge dage ahn de(r) selschop brin- gn. Johanne doen vernoegen 1600
gen, doch der fomingen van sinem 25 rinsche gülden (1478). Kindl, 2, 188;
egne gelde geuen, so vel men van 14 bremer m. de uns van H. guet-
eine h** (?) tho fracht he£Pt. RoUe der liken unde wol vornoget und betalet
Lüb. SchiffergeseUschaft V. 1581. (Dr. sint (1493). Gassei, ürk. 331; 275
OruU bemerkt dazu, daß der Raum rinsche gülden ghegeuen, botalet vnd
der „Führung^ d. A. des Quantums, 80 vornughet. Kleist. Orh. 214; u. so h.
das dem Schiffsvolke mit eu verladen in Quittungen. — Inf. Subst. In em
erlaubt war, ihnen auch wohl durch is myn vernogen, Befriedigung, Ver-
Geld ersetift sein werde, wenn sie gnilgen. Lied, a, d. Münsterl. 22, 5.
nichts für sich luden.) vornogeren, schw. v. lat, renegare,
fomisse, Firnis, fucus est color; S5 ältfr. renoier; refl. Renegat werden^
facare, smucken vel fornissen. Voc. vom Christenthum abfallen. Dise
Engdh. Swenotto vornogerede sie unde orlo-
fenisseiii schw. v. mit Firnis, Lack gede uppe de kerstenen. E, v, Repg,
OberjBidien. de bilde (die für die 622.
Marschlande bestimmt sind) schal men 40 vomoginge , f. Satisfaction, Be-
eiden fyn golt unde ghevent den eahlung. Wanner de betalinghe unde
luden to kennende, dat se dat gold vemoginge der vorgerorden summen
kten fornissen, dat it moghe waren is ghescheen (1490). Cassel, Urk. 379;
np den bilden. Hamb. Z. R. p. 95, mit der alder ersten betalinge unde
5; Lüb. Z. R. 327. 46 vornogenge etc. 8. H.L. Jahrb. 2, 287.
vtnogen, -nngen, schw. v. befrie- vornomen, schw. v. nennen, benen-
digen, eufrkden stellen, Genugthuung nen ; Part, vornomet, genannt, bekannt,
lasten, satisfacere. Helt ene, dat he berühmt. Bischop Otten geruchte is
den greven vomoghede. Komer 181c; grotunde y er (weit) vemomet. Münst.
np (Utt men de punte dempe und 60 Chr. i, 178; vernomede maus undQ
VORNOMEN 414 VO&NOTEN
lyck greven gerekent. das. i, 175; ärsLukBineshloäes. Lüb.Pass. 95^; io
ser starke van kreften ynde vorno- sede de leue juncvrowe Maria : in wat
mede manne (viri nominati) in eren vornomenheit dorstu schalkafiftige
gheslechten. 1 Chr, 13 (12)^ 10 (L.) ; geist myner denerinnen schaden ? das.
eyne maghet, de van ghuden seeden 5 19?c; Dacianus ward tornich vnde
seer vernoemt was. B, v, d, joncfr. sprak: mit wat Yornomenheit dorstu
f. 88; vornomt bauen allen in dude- vnse gode dauele beten? das. 98^.
scbem lande. Lerbeck § 157; (cano- vornometheit, /. Berühmtheit^ Nam-
nie) de gbenc to ener vernomder haftigkeü. De yernoemtbeit miner gut-
biligber clusenerscben. B. d. Byen 10 beit is so grot, dat etc. Horci. 62^.
f. 90(i, (Oder = vornomenheit, Vortrefßich-
Yornomen, adj. (vor-^ fürnehm) vor- Jcdt?)
eüglich, ausgezeichnet. Dat ruchte vor- vornones, adv. vor der None (Vor-
borde en vrome vornomen riddere. mittags). Item dessulven vornones
Lüb. Chr. 1, 246 ; Lucas was en vor- 15 quemen de Engeliscben Ynd veren
nomen maier. Lüh. Passional f. 78^; an landt. Item to achter none que-
en ridder manlik to stryde vnde erbar men etc. Hirsch, Dam. H. Gesch.
vnde vornomen. das. 183^; se (die p. 275.
Apostel) sint alle andere billigen Yornotelinge, f. (lat. notula) Auf-
ouertredende, in dem ersten in der 20 eeichnung, Urkunde, Protokoll. Tho
vornomen werdicheit. das. 254^^; dar welkerer beboff dan eynn radt eyne
was en manck en, dat was de vor- schrifttlike vernotbulinge stellenn la-
nomeste. das. 260si; se (Maria) was tenn hadden, de weicke denn borge-
de vornomeste juncvrowescbop. das. renn vorgeleßenn worden etc. Waite,
78b; myt vornomen vnde werdigheme 25 Wtdlenw. 5, 429.
laue werde bocblyken gelauet de ed- vornoten (vornaten), adj. (eig. wäh"
dele moder Jbesu. Lüb, Gebetb. II, lerisch im Eßen, lecker?) waMerisch^
f. A 7. S, auch vornamen. eigen, delicatus. Pff des doden gades
Yornomenheit, -nomicheit, f. 1. (das (des Mammons), de ock in dem rin-
Vorausfiekmen) Vorzug, Vornehmheit, so gesten nicht belpen kan, unde is doch
das praecipuum. De apostole de tre- so köstlick unde vornaten, dat lie
den bouen (d. i. übertreffen) de an- sick let grote kisten unde slöte ma-
deren hilligen in der yornomenheit ken, unde syn here moth alle stunde
der walt (weil sie mehr Gewalt Jiaben) up en waren etc. Uthlegginge der
. . to deme drudden male (d, i. drit- 35 Evang. van Pasdien an wente up den
tefts) 80 dregen se entwey van den Advent, gepredigt dorcJi M. Luther,
anderen hilligen in der vornomeni- Wütembeich 1529, S. 344^; overst
cheit der hillicheit. Lüb. Passional wat deit de brüdegam (Christus wä
f. 254h; (Joh. d. T.) het en prophete, seiner Braut, der Kirche)? He ys so
en lucerne . . In deme propheten so 40 vornaten, dat he ock nicht yns wil
werd bekant de vornomycheit der by er slapen, Sr se rein ys. das. 392^
hilligen leue, in der luchten de yor- (In beiden Stellen hat die hochd. Aus-
nomycheit der juncvrowescap. das. gäbe: eckel). — In schlimmem Sinne :
122^; god is nicht an (tho) seende blasiert, affectiert. Galias (Goliath)
vnderscbedichlyken de vorenomenheyt 45 begunde David to beschempen Dar-
der personen. Sp. d. Dogede f. 144^. umme, dat he was luttik unde blot,
— 2. in schlimmem Sinne: Kühnheit, de ander was ghewapent unde vor-
Dreistigkeü, presumptio. Mit wat noten, Syn heim was van ere goten
vornomicheit so dorstu (du Christen- etc. Josef, V. d. 7 Tods, v, 982; wan
Verfolger) in den munt nemen den 50 se (die tzarte FVau) den wyl to ker-
VORNOTSAKEN 415 VOROLDEN
ken gaiiy So tret se ben onde is vor- hefft syn buisgenoten recbt vorsumet.
Doien, unde secbt (su der sie beglei- Gr. Weisth. 3^ 201.
tenden Magd): hestu ok na tosloten yornnft, /*. Vernunft^ intellectus.
. . myne hcmeliken stede, Dar ik myne Voce. Seltener vomunft.
hilge dages locke lede? das. v. 5414; 5 vorniifticli (seltener yornunftich),
(Dat men scbier nicbt weet, of it adj. vernünftig^ rationalis. Voce.
velsch is oder düdisch) so bunt is yornnmst, f. Vernunft, myt schar-
se (die Sprache) und so vernaten, per vornumste. Pass. Chr. 191; vor-
als wen se in eine nie form were nunst. Han. Gebetb. 1, 75^ S. 143.
gegaten. Lauremb. 4, 571. — Vgl. lo (: kunst). Theoph. 11^ 140. — Ver-
fernaatsk, affectirt. Br. WB. i, 381. nehmen. Do wy de scrift to vornumpst
v^rnfttsaken, schw. v. = vornöt- gbebord badden (= wol yornomen)
sinnen, leyten sycb vernoytsaken, wu (1394). Hans. Rec, 4^ 198.
dat se nycbt verplycbtet weren. Seib. yornnwen, schw. v. erneuern. Nu
^. 2y 273. (Var. vemötsinnigen.) 16 vornuwet syk myn not. Bardesh. Ma-
y^rnfitsclinwen, schw. v. entschül- rienkl. 636.
iigen. ist neymant erscbeinen, hauen yorogen, schw. v. ins Äuge faßen.
sich och nycbt schryfftlich vernoit- Eyn ider geselle (des Barbieramtes)
schult. Se^. Urh. nr. 1021. („Das schall weten to makende veer gude
Wort ist aus nötschü = nötschuw, 20 plaestere . . de men na gelegen und
Sotausweis^ gebildet, schuwen hatte^ vorogeden (die sich geeeigt haben?)
wie wärschnwen u. engl, to shew, gebreken eynn ider tho syner tydt
lehren^ auch die Bedeutung „schauen moeth ghebrukenn etc. Hamb. Z. JR.
lojte», jgeigen.^ Woeste.) p. 12^ 2. (Der Herausg.: besichtigen^
TomttfliBften, schw. v. mit der Noth^ 26 untersuchen.)
dnem legitimen Hindernis entschuldig voroginge , f Erwartung^ Ver-
gen^ excalpare. Do he do nicht en- mtähung, Aussicht, also dat alle de
qoam oft niemant van siner wegen, saken tho keinem krige gerikeden,
de ene mit rechte vorstaen oft voer- sonder men in der veroginge stun-
Doetsynnen wolde oft mochte, do fol- so den, dat men sick dachliks dessulven
gede de cleger syner claghe (1504). befaren moste. Kantzow 155.
ftfuO. 3^ 650; so emandtz uthebleve yoroken, schw. v. vermehren. Gbyf
ine erheueliche vernoetsynnunge, wes vns van gnaden, dat wy dorch zyn
syn broke . . he were vorfallen yn hillighe ghebed . . stedes voroket
dartich scbillingbe vnd konde sich 35 werden in alleme ynwendighen vor-
ein burrichter vornoetsynnen laten deenste. Sp. d. Sammitt. in d. Coüecte
an den landtrichter mit eynen schil- zu e. Gebete an St. Dominicus.
lingh. Gr. Weisth. 3, 108; ein Vasall, yorokinge, /. Vermehrung. Van
iurch Krankheit gehindert auf dem der vormerynghe unde van der vor-
gemeinen Lehenstage zu erscheinen^ 40 ouckinge der schap Jacoppes. Locc.
ichiekt einen andern ene to vernoit- Erz, f. 20.
synnen . . fi. bittet den Lehnsherrn, voroldelen = vorordelen, schw. v*
tr möge ihn vernoitsynnet hebben (für De quatheit des presters en verol-
tnischddigt halten) u. statt seiner den delt nicht de sacrificie. Br. d. Eus.
Mandatar belehnen. Lipp. Urk.v.l512. ^^ 47; de dy unwerdelike entfan, se
mniisinumgef f. legitime Ent- crucigen dy weder to erer pyne . .
ichuldigung. so jemandes von den nicht dat dit etten dy veroldele,
bagenaten driey jaer nha eyn ander wente du en machst nyne pyne ly-
Ruider ehaff vnd vernotsinnung yon den etc. das. 46h.
der huspraicke vthe bleue, desuluige 60 yorolden, schw. v. alt werden^ se-
VOROLIEN 416 VOROTMOMGEN
nescere. vnde Josua hadde vele iaer pignoris seu in recompoBitionem, qood
unde was voroldet. Jos, J23y 2; David verorsat dicitur. 1300. Wesif. ürk.
was voroldet unde hadde manich III, nr. 1683; so schole wy kernen
dage. 1 B. d. Kon. i, 1; de worte- to Bremen, dar en recht legher to
len der vndogede en syn nicht licht- 6 holdene unde dar nicht ut, wy en
like vt to rodene, na den dat se ver- hebben en den hinder unde brok^
oldet syn etc. Br. d. Cir. 100; de deghere unde al vorvuUet unde vor^
sede, dar en mynsche van der ioghet orzatet mit reden penningen (1395).
inne voroldet is, der kan he nicht Gassei, Urk. S. 297 u. Brem. 1,486;
vorlaten. Ecdes. f. 171^. lO in watte schaden de . . quemen, den
YOrolien, schw. v. die letzte Ölung schon (sdUen) wy en vorerzathen (h
^€&en. dekranckenvorolien. JB<m.i^7. vororsaten) deghere unde altomale
YOrolmen, schw. v. vermorschen^ (1356). Dteph. ürh. nr. 59. — &i6.
cariem contrahere. KU. Enen haluen ürh. nr. 753 (too vororsachen ge-
verdink ekens holtes, dat vorolmet 16 druckt steht, stcUt vororsathen).
sy (£ni einer Heüsalbe). Oothaer Arz- Yororveideiiy schw. v. jemand (V-
neib. f. 93^, 2. fehde leisten. Wy bekennet, dat wy
YOrordeln, schw. v. verurtheüen. . . vororveydet hebbet vnde voror-
Ward vorordelt to deme vure. Körner veydet mit krafft desses breues de
218^; de hertoghe satt eyn richte 20 vSrsten etc. (1403). Sudend. 9, nr.
unde vororlede den graven to dem 206; Eck bekenne, dat ik vorornei-
galgen. Abd 168; unde verorlede bi- det hebbe vnde vororueide in craft
schop U. to dem dode. das. 223. desses breues den erwerdighen in
YororlogeUy schw. v. durch Krieg god vader bischopp etc. (1445).
aufwenden, vnde spreken: si6 wol- 26 Scheidt, v. Adel p. 126 u. so h.; dat
den lieuer alle ere gud vororlogen, ik hebbe vororueidet ende voromeide
den sie scolde die greue myt vnrechte in desseme breue den greuen to N.
scatten. Brem. G. Q. 98; gelt voror- also, dat ik en wil nicht baten, rei-
ligen. Münst. Chr. 1, 311. den, beschedegen. Old. Urk. v. 1424;
Yororloven, schw. v. erlauben, ge- so so en hadden wy de beyden vorbe-
statten, sunder stelent was eme vor- schreuen nicht vororveydet noch ge-
orlovet. Korner 231d; de pawes vor- leydet oft gud gesecht, dar vmme
orlovede ok dem nien bischope, dat dat ze iunckher Eden vanghen weren.
etc. Magd. Seh. Chr. 60, 7. Old. ü. v. 1485; unde moste voror-
Yororsaken, schw. v. veratdaßen. 85 veyden vor syk unde alle syne vnint,
Darumme (wegen des Streites mit Jun- dat he van desser sake weghen den
ker Claves von Tekneborch) woirt he rad to Lubeke nerghen ane beswaren
verorsaeket unde toich vor dat huiss wolde. Liib. Chr. 2, 136.
Linge. Münst. Chr. 1, 298 ; derhal- vorosen, schw. v. ausschöpfen, weg-
ven wurden de stende vororsaket und 40 schaffen. Din lident mennichvolt heft
Sauden etlike na Bremen. Renner 2^ mi vorloset Van der duuele walt, ok
142; nachdem sich etlege mal thoge- alle pine voroset. Parad. 4ri\^, v. 26;
dregen, dat . . ist daher dat wul- du best mi voroset (befreit), ran
len ampt vororsaket ind . . sick be- dussen bösen manne . . löset etc.
klaget (1589). Fahne, Dortm.3, 243; 45 das. 79, 29.
dur vt de huren vororsaket worden Yorotmodigen, schw. v. äemäUki^'
syk wedder ere ouerycheyt to ru- De böse gheyst heft ghekrammet
stende. Hamb. Chr. 422. vnde vorothmodighet to den erde-
Yororsaten, schw. v. Ersatz leistefi sehen dinghen alle myn levent. LSb.
für etwas^ wieder gut machen. (Titulo 60 OeMb. f. J2^ ; Wo verotmodigesta
VOROVEREN 41 7 VORPLEGEN
ij nu das sere, dattu nedderclem- 3,50; dafür Yorpele, Not. 1; ys landt-
mest to eynen publicanen. Br. d. recht, weer emandt, die een voerpael
Eus. 43h; verotmodiget iu under ofif breke myt wylle, off vp eerde
de mechtigen band godes. das. 14^; (aufpflügte)^ die sali breken vyltyn
he wart yan siner vpgeblaseden 5 marck. Richth. 528^ § 30 u. 38.
boaerdie verotmodiget. Didl. Greg. yorpalen, schw. v. verpfahlen^ PfäMe
132. hinein schlagen, vnde dhe pale scole
T^MTeren, schw. v. 1. erübrigen, we laten vpten vnde scolen de Pene
superlucrari. KU. — Wet, dat de nicht mer vorpalen edher yorengen.
monte yoroverde bi her P.'s tiden in 10 Mehl. Jahrbb, nr. 3192.
IV iaren 800 m. rigesch (1365). Livl. yorpalinge, f. Verpfählung, Ter-
Urh. nr.l025; vraLt sq (die in Krank- schanzung; büdl.: Verbindung? dat
kitsfäUen verstorbenen Hörigen) vor- gi mit juwen vrunden hebben to sa-
overt, wan se stervet, kome der (?) mene sworen und maket eine vorpa-
herschap to. Cod. trad. Westf. 1, 197; 15 linge . wedder de stad. Magd. Seh.
so wat he veroueren konde van synen Chr. 174^ 20.
dagelikes arbeyde, dat gaff he den vorpedden, schw. v. vertreten. De
annen. Dtol. Greg. 243; wes me jar- olden (frouwen) leth he (der Türke)
Hkes boven den tyns voroveren kan, overryden unde vorpeiiden, de jun-
scal me . . na antale delen. Lüb. 20 gen frouwen leth he enwech voren.
Chr. 2, 258; wes sze (de prestere) Lüb. Chr. 2, 417; vele . . worden
Teroaeren van ere inkomen pacht- erslagen, vorpeddet mit den perdea
gerste, des 8ze in eren hueszen nicht etc. Hamb. Chr. 276.
en bederuen, mögen sze des, wes sze yorpendigen, schw. v. verpfänden.
rorouern, unszen borgeren in gerste 25 . . vnde de syne (Güter) sint vor-
Terkoepen vnd nicht in molte (1535). pendiget dessen greven von Holtsten
Wiganäs Arch. 6, 273. — 2. erobern. etc. Lerbeck § 164.
De Denen . . vormeneden de schepe vorpinegen, schw. v. sferpeinigen.
tho voroTern. Lüb. Chr. 1, 496. — He was so sere in deme stocke pi-
bUr. übrig sein^ Übrig bleiben, super- 80 neget unde vorpineget, dat he sik
esse. KU. Dencke (Maria) der wer- nicht wedder vorhalen konde. Koi'ner
dicheyt, de du van deme sunder hefst 199^.
vnde dkt ik (l. dy ?) de sunder to yorpladeren, schw. v. durch Prozess-
eynem morgengave is gegeven, up führen verschwenden. Noch wart dat
dat he io nicht voraverde. 0GB. 85 vortogen, dat de ban stod in dat
B. 40. sevede jar unde wart grot gelt unde
v^royeringe, f. 1. Erübrigung. — gut to Rome vorpladeret. Brschw.
2. Eroberung, na veroveringe der Schichtb. 36.
stat Monster. Münst. Chr. 2, 382. yorplegen, st. v. mit Gen. eu thun
vorpaehten, schw. v. 1, erpachten. iO pflegen^ sich mit etwas gewohnheits-
Cayfas unde Annas de hadden dat mäßig beschäftigen. De mynsche, de
bischopdom unde dat gestlike recht der velen word vorplecht, maket sek
vorpacht van den keyser umme ene ynaneme by gode vnde allen luden,
iarlikc pensie. Pass. Chr. 25^; de Ecdes. 127&; die Pflicht^ Sorge für
äscher, de (van?) den fursten dat 45 etv)as übernehmen^ womit versorgen.
water vorpachten moihen. Möbel. Ur- Unde vorsammelde van den Wenden
theüsb. f. 47h, — 2. verpachten^ lo- unde Sassen en groth volk, konnyngk
care. Kü. (gew. vorhuren.) BLarle strydes to vorplegende, (d. h.
vdrpftli m. GrenepfaM. Swe mal- dem K. Streikes su gewähren^ ihn eu
bome oder marksteine set etc. Bsp. 50 bekriegen)^ de do de land vorherede«
MHlalBiedMd. WOrttrbneh. V. 27
VORPLETEN 418 VORPLÜCKEN
Karner 249^; en wys mynsche wel bindlichkeü belasten, obligare. Lief.
sinem herte gheuen vnde yorpleghen Ok hebbe wi geloaed, dat Tnse herenj
steder hode. Ecdes. f. 207^; se (die edder wi den BÜltetolne nicht hoghei^
Geistlichen) schuUen ae (de kristen- vorpanden, vorsetten edder TorpUch-
heit) vorluchten mid godliker lere, 6 ten scholen noch en willen, wen ere
der se or schuUen vorpleyghen mit vorscreuene summe geldes sik stre^
worden ynde mit werken. das.f,JS44^; cked. Wolde wi auer den tobe vor^
Werkes schal men om (dem Knechte) panden edder vorplicbten bouen d«
to tiden vele Tnde ghenoch vorpley- vorscreuenen Yllm mark, so etc.
ghen, dat be nicht leydech (müßig) lo (1375), Lüb. Urk. 4, nr. 269; ror-j
en gha. das. 1999k ; dat geschach, dat plichtet sin, rechtlich oder sitüieh ver-
se erem manne yorplach over dysche bunden sein, Wente ick to deme ewi-|
spyse g&t. Aesop 18^ 16 ; so schal de gen v ure yorplichtet bin. Kamer 79^ ;j
ienne, dem de hulpe gesehnt, dem yorplichtet werden in dat hilligej
andern . . yorplegen kost und fuder. 15 echte. Lüb. Passianal f. 123o ; Theo-
Gott. Urk. II, nr. 181. — Refl, sich dosius quam in de kerken ynde ginck|
verpflichten^ sich haftbar machen, bi in dat kor stände . . do sede Am-
des koninges hulden sik yorplegen. brosius: o du keyser, westu Dicht,
Ssp. 3^ 88, 1 ; 3, 54, 1 ; ok scal he dat desse stede allenen sint yorplich-
(der Schreiber) dar he waterpenninge 20 tet den presteren (d. h. die Priester
beholden wel, sek des yerpleghen sie allein betreten dürfen)? das. 96*.\
bi sinem ede etc. Gosl. Bergges. § 198 — sik yorplichten , sich verbinden,
ü. § 94. In Gecilia, do Allexander starfif, do
yorpleten, -pleiten, schto. v. ver- yorplichten sick de yan Azia myt den
processieren. . . unde wes he (der Ver- 25 van den aueren Cecilen np de Petra-
tcalter einer streitigen Hufe Landes) culi, do stryden se myt en. Ssp. 3^
umme der hoyue willen vorpletet 44 Gl. ; darumme dat he sick jegen
hebbe, wolde he noichaftige recken- sinen yader yorplichtet hadde myt
schop van doyn. JBrschtv. Deged. Bach sinen vyenden ene to yordriTende.
a. 1465 ; (godt loff, de sake so na 30 Korner 41^; do disse wort de seiken
yordrage is) solden noch wol mer vornemen, vil snel se up de knicken
yorpletthet hebben, alse rede wol quemen; de lamen wachteden der
gheschen is, vnd vorspildet. Monum. stave nicht, tor ylucht hadde sik
Liv. 4\ 60. de blinde yorplicht, d. h. fand sid
yorpletten, schw. v. platt machen. 35 genöthigt , mußte fliehen. Aesop 20,
Se (die Missethäter) worden mit gro- 138.
ter swarheit der pine yordrucket yorplegen, scJiw. v. ? Solches (Ter-
unde verplettet, also of een mensche tust vieler Pferde durch die IM)
enen swaeren toren up em hadde. volget up de sunde, den de(n) dodi
Horol. 97. 40 den se yorm iare im hude tbo be-
yorplicht, f. Verpflichtung. Des we kilen und yorplegen yormeinet, ii
vmme ede ynde yorplicht willen nicht nun di0 jar in ere perde geüaren.
laten moghen (1395). Sudend. 8, nr. Neoc. 2, 347.
19; der van Berne (Verona) rechti- yorplncken, schw. v. im IfetxfM
cheit unde vorplicht is, dat etc. Kor- 45 verkaufen. Dat wi uppe der lantsche-
ner 99c ; okcise, tollen unde borger dinge mochten vorplucken an sekken
vorplicht bedarven to geven wi gest- und an kulmeten vor iser, vor bodik
liken nicht. Cl.Bur678; friheit scha- holt etc. (1400). Lid. Urk. nr. 1550.
tes unde aller yorplicht. das. 697. — Im Jurist. Sinne : (symbolisA)
yorplichten^ schw. v. mit einer Ver- so zerpflücken, s. vorrucken ä.
VORPOSEN 419 VORQÜICKEN
▼•rpoMB, schw. V. De borghere dere borgern Torpuntschoten ore ha-
f&n der stat vorposeden myt schote fen. Cod. Brdb. /, JS4^ 416,
unde myt der blyden de brodere so yorpfisten, schtv. v. wieder Athem
sere, de in deme hove weren, dat se schöpfen^ sich erholen^ anhelare. Voc.
dor not mosten rumen den hof. Lüb. 5 Strals. refl, Unde lathe uns denne
Chr. ly 418. (Der Sinn ist: bedrän- to hus theen unde en cleyne yor-
feny in Noih bringen^ jem. euseUen; pusten. Körner 99h; vnd so yaken
aber vorposen heißt sonst: Athem em van noden was athem tho halen
sdkojpfen^ respirare, [Teuth. u. Kü.J edder sick tho verpusten. Kantgow 53,
und in Pausen^ Absätzen etwas thun. 10 yorquaden, schw. v. schlecht machen.
altemare vices, variare vices, per Ik bekenne vele riker lüde, de na
vices quippiam agere. Kü.) den dat se penitencie entfangen had-
yorpralen, schw. v. auf üppige den in den anxte des dodes syn ge-
Weise verthun. Van einem untruwen sunt geworden in den lychame, sun-
Werkmeister de den hilgen tempel 15 der se hebben er lauen verquadet.
and der kerkeo gelt . . vorprälde, Br. d. Eus. 20h; heruntersetzen^
dat en darna de duvel wech hälde. schmähen, ist oc, dat se u leuen
Lab. Dodend. v. 1141. (euer Leben) verquadene vor den ghe-
y^rprank, m. Vorgriffe Eingriffe nen, de u leuen eerwerdich holden.
Beschränkung des Rechtes anderer? 20 Bord. 148.
Dat uns is tho wetende worden, wel- vorquasen, schw. v. verprassen. Vp
chergestalt dat gy brücken kopenskop dat se gheld krighe, dat se vorquase.
itp den dorpern und dhoen unsen Ecdes. (Sir. 26^ 11).
bürgern tho A. darmit vorfang und yorquelen^ si^w. v. zu Tode brin-
schaden, welckes wy hernah nicht 25 ff^* untellik volk vorquelde (truci-
tosteden willen, sondern juwe und davit) he mit swerde. Chr. Sii. 40^
alle andere uthlendische, so bet herto 18; qtudvoU nehmen, vnde wan deme
enen solchen yorprang gedahn heb- dobelere (Würfdspieler) werde syn
ben, beden und befehlen höchlich, blot vorquelt etc. Josefe V. d. 7 Tods.
dat gy nah dessen dage keinen sol- so v. 2431.
chen yorprang dhoen (1522). v. Ste- yorqaester, m. Verschwender, dila-
mannj ScUesw. Urk, nr. 118. pidator. Kü. (Wilhelmus) de was sine
vorprise, Vorermel, s. prise. He dage wesen en böse minsche, en un-
hadde eyn wyt wammes unde hadde plichtich vorquester unde rover des
daroppe eynen blawen kragen unde 35 gudes an deme rike. Lab. Chr. 1, 6.
blawe vorprysen. Gott. Urk. 15 Jh. ; yorqueteren, schw. v. y^durch Schnei-
wer de rump (das Leibchen) af were, den verderben.'^ Dähnert. Bildl.: Och
dar scheide ok krage unde yorprise unde och! als dey doet komet^ und
TOD wesin. das. eyn mensche syn langen iar versuroet
yerpuden, schw. v. für etwas das 40 und yerquetert und verloren heuet
pontgelt zahlen. Dat men dat gut, etc. Nd. Jahrb. 1876, 8. 17.
dat in de hayene juwes landes to yorquieken, schw. v. lebend machen,
Prosen kumpt, und nicht vurandert zum Leben bringen. Got yormach van
en wert, nicht en dorve vorpunden dessen steden vorquicken Abrahammes
(14/07). Lid. Urk. nr. 1713. 46 (l- -mme) sone. Old. Evangel. B. f. 5b ;
ytrpntschoten, schw, v. den Pfund- de vader yorquicket de doden vnde
iekoß von etwas geben. Dar entscheide maket se leuendych. dcLS. f. 39; unde
vy sy also : also wat die Krummen- vorquickeden se (brachten sie aus der
See yan hufen hebben, die schollen Ohnmacht wieder zur Besinnung).
sy glike vorpuntschoten, wye als an- 60 Korner 172c ; dar vorquickede syk
27*
1
VORQÜINEN 420 VORKAMEN
dat beer ene körte wile unde bevit- der unde nicht meer (1488). Kindl.
talyede sick dar. das. 95^, 2^ 348; dat ordel scbolt N. N. myt,
Yorquinen, schw. v. nach und nach eynen beteren voerram ondesachde:!
vergehen^ dahinschmnden, £n houet- dat ordell, dat du Johan ten Bocken-
sundere de ys yn verleye kümmere 5 velde daer wysest, dat scheide ik . ,
also Lazarus: to dem ersten vorquy- vnd segge daer vp eynen beteren
net he in syner suke vnde vorlust voerraem, na dem dat du byst eyn
van stunden tho stunden syne macht gebuer vnd eygen man (1491). Nies.
yo meer vnde meer. Serm. evang. f. Beitr. 2^ 134; na deme wy dan van
74c; unde Yorquineden in krankheit. 10 gemelten konyngbe dergelyken schriA
Körner 252^; Yor den, de Yor den ock erlangt, werden wy YDse antwort
hiden schynen, Inwendich in bosheyt Ynde Yoerraem daer op tor stunde
Yorquinen, Vor den schal syk en her ey den laten etc. Old. ürk. v. 1517;
iewelik waren. Josef, F. d. 7 Tods. vnnde hebbenn vnns de Yoram der
V. 3552. — Inf. stibsL Dar van denne 15 artickelenn vorlessenn lathenn. Mo-
kumpt ptisis, ghenömet dat afinement num. Liv, 4^, 168; eyn Yorramm,
e£fte Yorquinent. G, d. Sunth. c. 214. darna de dinge scheiden scheden
YOrquisten, schw. v. vergeuden, ver- werden (1403). Sudend. 9^ nr. 240,
schwenden. He gaf em (sich) al heel Yorramen, schw. v. (als Ziel ins
to der boesheyt ende halp somighen 20 Auge faßen), festsetem, bestimmen,
quaden menschen der kerken guet (anberaumen), beschließen. Ene tit t.
verquisten. B. d. Byen f. 152^; ein (statuere diem). Chr. Sd. 198, 13;
de Yp de kokene, Ynd de ander, [de] dach y. Münst. Chr. i, 317; se ze*
Yp denn keller wardet, dat dar nicht den, dar were en diete Yorramed op
Yorqwistet Yund gestalenn werde. 26 S. Margareten dach. Leibn. 3, 266;
Klempin, Dipl. Beitr. 505. item so hebbe ick in miner kranck-
YOrraden» st. u. schw. v. verrathen. heidt dit testament so Yorramet, al0
do Yorret ene bischup N. Komer 57b; ick Yaken hebbe gesproken mit geist-
Dit Yorreit ein behmisch here etc. liehen und werltliken in miner sundt-
Magd. Seh. Chr. 353, 30; in deme 30 heit. Old. ürk. v. 1475; hir Ymme
jare 1399 do Yorradde Johan die is vnse rad, dat gy deme synne toI-
monick den Langwedell to der haut ghen, also gy eer vorramet hebbet.
Stades etc. Bretn. G. Q. 129. Brem. G. Q. 102; dat ordel is be-
Yorrader, -reder, m. Verräther. stadet an fi., de dar Yp Yorramet
Dene Yorradere scal men in kopen 35 ynd sich Ymmegekart myt den umb-
bemen. Gosl. Stat. 38, 19; de hoch- stenders sick besprocken. Gr.Weisth.
modige vorrader H. S. Hamb. Chr. 3, 112; hyr steken se de hoveder
349. — proditor, Yorreder. Voce. tosamen unde vorramet up einen
YorradJeb, adj. für vorrät sorgend, (faßen einen ins Auge, verfallen auf
prospiciens. To deme andern male 40 e.)i ^^ ^^^ prost nicht en behaget
was in den iungheren vorradich be- Theoph. II, 285. Häufig mü Gen,
sorghinge, in deme dat se de brosmen (vgl, ramen). De borgere vorrame-
sammelden armen luden to geuende. den der tyd (warteten ai, paßten auf),
Serm. evang. f. 179&. dat de hertoge gereden was. Kamer
Yorräm, m. BescMußfaßung, Be- 45 212^; na dem se enes Yrundliken
rathung, Festsetzung (manchmal mit dages Yorramet hadden. Lei/m. 3,
dem Nebenbegriff eines bloßen Ent- 226; darna ward enes anderen dages
Wurfes). Dat ordel schalt A. S. und vorramed etc. (1403). Sudend. 9, nr.
wisede up enen beteren vorraem, dat 235; vnde vppe de makinge des
he tu ghen solde so yele als twe an- 50 dages wart euer schrifft vorramet,
VORRASCHEN 421 VORRECHTEN
de Ifldde etc. das. nr. Sil ; stat up, etc. Magd. Seh. Chr. 174, 15 ; mort
dat wi wises rades vorramen. Sün- mit vorrade, vorsätjeflicher Mord. R.
dbi/l ^7^; welchs alles de lantschup V. 5701; met wolbedachtem mode
. . nicht gerne gesen hadden und unde rypen vorrade, häufig in Urkh, ;
wordt vorramet einer fruntlichen 5 wy hebben na tydlichen voorraat
sambtkamst. Münst. Chr. i, 3S9; nnse unde des billigen rykes keur-
de hovetlinge lethen sik ein deehl vorsten . . Albrechten tho enen guber-
verluden, dat se einer mögelichen natorem gesettet. Ben. 457. concreto
frantschup vorahmeden. Renner e. J. Berather^ Vormund. Svelke kindere
1426; refi. dusse vrome lüde, de wil- 10 ere elderen vorleset vnde neuen gu-
ten sik hir wes vorramen. Sündenf. den vorrad van eren maghen en heb-
76, — In ürkk. häufig mit Syno- bet, de rad van der stad scal raden
ni^men verbunden. Dat wy hebben vor de kindere. Brschw. UrKb. 1,
eyne vrundtlige schedinghe vorramedt JSS, 38.
ttnde ghededinget. Old, U. v. 1432; 15 vorra-, vorretenissey /". Verräther&i.
Tarramet, vurhandelt vnde gesloten, Bremen, dat uns mid groter vorra-
dat etc. OW. V. v. 1496; een frunt- tenze (l. vorratenize) afghewunnen
lick bestand vorramet, berecesset ward by nachtyt. Brem. SkU. 279;
TQde Yorsegheld. Old. U. v. 1463; do dit vornemen erlike bederue lüde,
is Torhandelt, vorramedt, gededingedt 20 de nicht van desser vorretenisse en
Tnde besloten, dat etc. Old. U. v. wisten etc. Brem. G. Q. 114 ; de bos-
1492 u. ö. heit der vorretznitze (?). Lüb. Chr. 1,
vorraseheii, sehw. v. Überraschen^ 169; dat dat slot vnsz mit macht,
&>errumpeln. dat se des meisters hu- verretnisze, ofilbe van vngelucken aff-
pen behaluen vnde vorraschen wol- 25 gewunnen worde. Old. Urk, v. 1439.
den . . {aber diese) hebben de Rus- Vorrechten, schw. v. 1. eidlich aus-
sen in erem leger vorraschet. Russow sagen und bekräftigen. Unde ifft de
{. 69^; He wolde den armen luiden klegere sulkes ores vuldonde nicht
mit vorraschen lif und guth afge- to vreden were, moten se mit oren
Wonnen hebben. Fries. Arch. i, 326; 30 rechten (Eiden) to den hilligen ver-
öde (wurden) so klegelick vorrasket, rechten (d. h. auf den Reliquien einen
dat de reysener den votgengeren jen- Eid ablegen)^ se ome darmede vul
nich h&lpe doen [en] künden. Falcks dan hebben. Hanov. St. R. 483 ; wente
Staatsb. Magae. P, 717; dat myn unse medeburger H. D. heft vor uns
wedderpart den bodell mit etliken 35 vorrechtet, dat em Michels dot nicht
kolendregem hefft vth geferdiget my witlik geworden is (1412). Livl. Urk.
to vorraschende. Wism. Br. v. 1526. nr. 1910; hebben mit vtgereckeden
^ vorrftt, m. Vorberathung, Entschluß, vinghern vorrechet (l. vorrechtet) vnde
Überlegung, consilium ante factum. to den hilgen gesworn etc. (1402).
met veur-raed, consulto, deHberate. 40 Fididn, Dipl. Beitr. 4, S. 104; is
KU. So welc man mit vorrade den he den vnsculdich, dat scal he vor-
anderen wundet . . dhe scal jummer rechten vor dem rade in der stad,
deme, de dar wundet is, twevoldighe dar he beseten is. Cod. Brdb. /, 6,
beteringhe geven, mer de verrat 105; Vorrechten mit sinen ede, dat
unde de vorsat de hoghet sich also 45 etc. (1400). Hans. Rec. 4, 527. —
vaste in den sachwolden also in der 2. jem. in seinem Reckte kränken,
stat Stad. Stat. X, 4; gi schepen, jemandes Recht bestreiten, bekämpfen.
▼i spreken ju to van der meinheit Desse dre (Teufel, Fleisch, Welt) wil-
vegen, dat gi mit vorrade unde mit len mi Vorrechten, 0 Jhesu, help mi
Torsatte unde mit valschen breven 50 vechten. Farad. 101, 25 ; vnd alse wi
VORRECHTIGEN 422 VORREDEN
do seghen, dat me vns nicht to rechte yorrede, f. Vorrede; auch in der
staden, sander io vorweldigen vnd Bedeutung von Gleichnis. Up dat wy
Vorrechten wolde, bede wy etc. (1413). de rede des to bet yomemen, so
Liib. ürk. F, nr. 463. — 3. rechts- willen we eyn likenisse vor uns ne-
ungültig machen^ verwirken. De eine 6 men (folgt die Ereaklung vom barm-
broder mach nicht Vorrechten des herisigen Samariter) . . an dessen vor-
anderen broeders guet, so in unvor- reden is beteykent alle minslike
delden guedern sitten. Ostfr. L. B. kunne. Hanov. Mscr. J, 84^ S. 367^,
II, § 80. — 4. den Lehnseid leisten? = vorwort, Verabredung, wente nn-
(eunr.l?) auch vur keinem andern lo ser vorrede tuschen em und uns in
dan oren gnaden solche lene zu vor- vortiden also geendiget sint, dat un-
rechten. 02d. Urk. v. 1565. ser ein deme anderen dre mande to-
vorrechtigen, schw. v. eidlieh aus- vorne den vrede schole upseggen etc.
sagen. . . den schaden schollen se (1410). Livl. ürk. nr. 1839 ; Ver-
vnsen vndersaten wedderleggen vnd 15 tvährung. boven all don wj alle se-
gelden, alse ze den verrechtigen wil- metliken . . eyne protestacie, vor-
len (1473). Lüneb. ürk. VII, nr.ll93; rede vnd egentlike verwarunge over-
myt vthgestreckeden armen vnd vp- mitz dusser schrift (1442). Wigands
gerichteden vingeren stauedes edes Arch. 4^ 52.
li£Uken vppe de hilgen vorrechtiget 20 vorreden, schw. v. versprechen, ge^
vnnd gesworen. Cod. Brdb. 7, 16, 376. leben, Ok mach he dat verbeden
vorreehtiget, adj. berechtigt, to vmme sine scult, de men ome diir
Seggen, wu sie den van Gemen be- vp verredet eder verwillekoret hefL
kenden an der Homer marke verrech- Oosl. Bergges. § 156. bes. häufig r^.,
tiget to wesen etc. (1490). Nies. 26 sik v., Versprechungen eingehen, Ver-
Beitr. 2, 144. eifibarungen treffen, se despondere.
vorreehtinge, f. (eidliche) Aussage. So we sie wedher dhen anderen ?or-
De frowen, dar by gewesen . . be- redhede also, dhat he eme wolde
vesteden des kindes moder vorrech- geven dhat he hadde, edher don
tinge. Hanov. St. B. 485. 30 wolde, dhat he eme danken scolde
vorrechtverdigen, schw. v. in den etc. (1303). Brem. Stat. 68; nen
richtigen Zustand bringen. Twe renthe- knecht idher megedike mach sie vor-
mestere myt oren staidz tymmer- redhen, dhewile it is binnen sinen
manne ind murmeistere sollen be- iaren, it ne dedit mit sineme vor-
seyn vnsse porten, torne . . vp dat 86 munde, das. 139; zo dat alle bis-
dat myt der minsten kost gebettert schoppe, de nu mer tokomende sind,
werde ind ander gebrecke . . mögen to ewighen tyden sik vorreden unde
verrechuerdigt werden . . euch sol- vorbinden scholet mit eden unde loff-
len twe burgemeistere buten vnsse ten (1397). Wigands Arch. 7. 346;
stat riden . . tbeseyn vnsse staidz laut- 40 we bekennet, dat we vns dar to vor-
weren, renneboeme ind wege tho ver- stricket hebbet vnde vorredet in des-
rechuerdigen, vp dat et myt der min- seme breve etc. (1395). Sudend. 8,
nest kost gebettert werde« i>or5^. iSS^a^. nr. 66; vortme vorbinde we unde
214 ; Uns komet grote klage vor van vorredet us in desseme bre?e to
borgeren, de tomale sere verlesen in 45 doinde rechte warscap. Hanov. Si.
der Wichte vanme solte . . dot dur B. 217; dat de bischop van D. unde
god und siit darinne verseen, dat et de bischop van L. sich aldns vor-
verrechtverdiget werde, up dat des redet hadden myt deme ertsebischoppe
klagendes neue not mer si (1396). van der Ryghe, dat was deme me-,
Livl. ürk. nr. 1511. 50 stere unwithlich. Liib. Chr. 1, 420'
VORREGER 423 VORRICHTEN
iaker part. Yorredet, (durch Gdolh yorrekinge, /. Darreichung, v. der
fWÄ, Versprechen) gebunden. Alze 0. dSpe. Wiechm. MeU, alte. IM. 2, 140.
sine claghe an yns ghebracht heft vorremmen, schw. v, „die innere
. . dat gy andere lade dar an (an Beplanhung eines Schiffes legen.''
die hulpe van der znlten) ghewiset 5 wenner se (die Schiffseimmerleuie)
kebbet, des gy doch vorredet sind dat schip binnen vorremmen ynd
m deme zuluen breue, dat gy des baten de hudt vnd den averlop (Ver-
nicht ghedan hebben scholden etc. deck) leggen etc. Lub. Z. B. 407.
(1396). Sudend. 8, nr. 134; wereok, vorrennen? einrennen^ einstoßen?
dat mer slote ghebawet werden, de lo Were dat dat has vorbrande, vor-
solven slote scholet ok vorredet unde reneth (sie), vorderaet eder vorwo-
Torbunden wesen in aller wys, also stet werde etc. (1356). Dieph. Urk.
de W. nu ieghenwordich is (1397). nr. 58.
Wigands Ärdi. 7, .346. vorrenten, schw. v. Bente von etwas
jirrtgtTi •»• Vorreiger^ -täneer. i6 oder für etwas eahlen. Unde bega-
Unde aldas de papen, de em (Christo) vede se (de kerken) rikeliken, also
mcht nanolghen . . de sint vorleider dat en islik has in Hispanien unde
alze de Yoerregher to dem dantze Gallien vorrenten moste jarliken yere
des duuels ieghen cristnm. i2ti^ ("(rß/f- peninghe. Korner 22^^; gelt v. ver-
den) S. 92. 20 Zinsen. Mem. Dunckelg. f. 29^ ; nnde
Yorreken, schw. v. = vorteilen, se dem rade (ein Haus) alle jähr
Torvesten? Na deme male dat se alle mit 10 mc. penninge mothen verren-
tho gerichte verwittigeth weren vnnd ten etc. (1443). Hamh. Z. JB. p. 280.
nicht en quemen, so zolte men ze yorrds, Erhebung^ Empörung? Dar
verreken vnde maken se fredeloes. 26 vorhof syk her Wylhelm uth deme
Deme wy richter zo deden vnde ma- lande mit den synen, wente Max.
keden de vnghehorszamen des ge- nnde de hertoghe van Aranyen ma-
richtz echtloes, rechtloes, fredeloesz keden ene vlachtich uth dem lande
vnnd Yorboden em duth goe, alle goe, to Ludeke unde syn vorres was dar
kercken vnde kluze, alle gewigede so nicht mer (konnte sich dort nicht mehr
gades hose. Old. Urk. v. 1544. (oder erheben). Lub. Chr. 2^ 420.
= vorrücken 2?) Yorretlik, adj. verrätherisch^ schlei-
YonrekeDf schw. v. überreichen. Des chend. Hebben sie gehandelt alsze
he sick also vor my mit gegeuener vorrethlike deue. Aktstyhker 11^ 8.
handttastinge, my darauer vorrecket, 85 198.
d. h. der mir idarüber gegeben ist, yor- YorretlikeDi adv. auf verrätherische
willet ynd yorplichtede. Old. U. v. Weise, wart vorretliken ghemordet.
28 Apr. 1563 ; dat ock desulffte Di- Chr. Sd. 48, 5 ; dede hertogen H.
rick Gtoltsmit mit gegeuener band- van Br. vengen mit den synen ver-
tastinge, vpgemelten drosten dar aaer 40 reitliken. Heimst. Krön. p. 140.
Torreiket, gelofflick van sick sede Yorretnisse, s. yorratnisse.
vnd bolauede dusset alle vast tho Yorrichten, schw. v. 1. in die richte
holden. Old. U. v. Mai 1563; dat em (Ordnung, jsurecht) bringen. Vndscho-
dat erffe Yorrecket vnd vorlanget is len dat (worüber Klage geführt ist)
Tor gerichte. Ndd. Bechtsb. f. 29; 46 dar na vnder zik in vruntschoppen
erfliken ghelened, yorrechet vnde oft in den rechten vorrichten. Brem.
gheghenen etc. Sudend. 4, nr. 154; Urk. v. 1418; dey boeme undelant-
den eigendomes breff darauer ver- were to vorrichten, Dorst. Stat. 185;
reiket and gegeuen. Cod. Brdb. /, (wenn Verstorbene) hebben gekoren
21^ 35. 60 handgetruwen ynd ein versatinge ge*
VORRICHTEN 424 VORRICHTINGE
daD, de handgetruwen sollen . . vor- ward vorrichtet gebunden vp eh
richten (atisführen) vort de vorsa- tafel, dar ene de b5del vpsneet el
tinge, als em dat is bevollen. Nies. FalcJcs Staatsb. Mag. 9y 712; itei
Münst. Urk. d, S. 132; hir wort de 3 0. des rades knechten, do mi
krich gantz und gar vorrichtet (bei- 6 Borcherde vorrichtede (1405). Z.
gelegt^ geschlichtet), und vordragen, Leders. 1868^ S. 222; (einem iciri
dat etc. Renner^ Livl. Hist. 69; ehr die Aufnahme ins KrameranU vi
gaf ihnen (äen Jesuiten) in seinen weigert, weil man ihm vorwarf)
testamente tzwelf dusent richstaller he eynen doden vorrichteden m\
und alle sein nachlaes, was uberich 10 uth deme watere scheide ge?issch<
were, wan sein testamente verrichtet vnde vpgetogen hebben ( 1485). LüL
were, d, h aUe test. Verfügungen er- Niederst. B.; 1392 do wurden to w
füUt wären. Münst. Chr. 5, 92; daher vele deve unde kerkenbrekere be-
auch: ausgleichen, ersetzen, den schai- grepen, de vorrichtet worden mit|
den wederdain ind verriebt. LaconM. 16 rechte. Lüb. Chr. 1, 357. — 3. he-
3, nr. 496; sie (die Straßenräüber) richten, einem Nachricht geben. Se
moesten den kauffleuthen, den das wolden mit der hast eynen boden
gewurtzs zuquam, allen hinder unde senden an den keyser, de syne gnade
schaden verrichten. Münst. Chr. 3, (d. h. ihn, den Kaiser) vorrichten
84. — 2. richten, verurtheilen. gy en 20 scheide, dat se de van Luneb. nicht
scholet nicht richten, so en werde overgeven konden. iMb. Chr. 2, 246.
gy nicht vorrichtet. Serm. evang. f. 4. = Vorrechten, eidlich bderäjfljgen.
169c ; du wult deme waraftighen ru- also vorloos he de eren (penninge)
wer gnade vorlenen, vp dat du vor- mit den sinen, sunder alle argelist,
wynnest alle, de dy vorrichten vnde 26 also he dat mit upgerichteden m-
spreken : du bist eyn strenge wre- geren vor uns to den bilgen swerende
kerne ghod. Lüb. OB. f G3h; des heft vorrichtet (1411). Livl. ürk.nr,
wart geschicket, dat de borger van 1895 (vgl. Bichtst. Lehnr. 27, Not.
M. worden geladen to Goslere vor 11) ; it scal en iewelk munter . . mit
den lantrichter und vorrichtet up 200 80 sinem ede vorrichten : weret, dat em
mark. Magd. Seh. Chr. 288, 14; ka- iemend brochte uthgewegen geld to
mere, dar de misdedeschen vorrich- vorkopende, dat he den jennen Tor
teden lüde ere bicht mochten inne den rad wolde bringen. Münsrec. r.
don. Lüb. Chr. 1, 392; he ward vor- 1410 (Grautoff, Eist. Sehr. 3, 200);
richtet, dat me on scheide barnen. 86 mit gestaveden liäiken eden vorrich-
Lerbeck § 105 ; weret, dat iemand ten, dat etc. (1436). Hans. Bec. 11\
myssedaed dede, den schuUe wy vor- S. 122.
uolghen vnde vorrichten, also dat vorrichter. dapifer übersetzt Jok.
recht utwised (1390). Lüb. Urk. 4, v. Haren in seiner Chronik (Old. Chro-
nr, 519; do desse knape vorrichtet 40 nikens.) immer durch vorrichter.
was unde men ene treckede to deme vorrichtinge, f. Ausgleichung, Ver-
galgen. Korner 208^; do wart he trag, Sühne, Ausrichtung, wer ot
vorrichtet to deme dode unde eme dat yenich verichtincge bejegende dem
wart de kop a£Fgehouwen. Lüb. Chr. kopmanne myt den Vlammincgen
2, 240; ward vorrichtet alzo en mor- 45 also vme dat vnrecht, dat eme Tan
der unde ward.uppe dat rad ghe- een gescheyn is, de en sal njne
locht. Korner 145^; hinrichten, et- wys sehen . . it en sehe mit gan-
like des koninges dener zin dotge- tzer vulbart der stede etc. (1368).
scoten vnde vorrichtet (1489). Dithm. Fahne, Dortm. II, nr. 444 ; hopeden,
Urk. S. 84; ein mechtich man de 50 gude vorrich tinge na mogeUcheyd to
VORRIDEN 425 VORROKELOSEN
doende etc. (1441), Hans. Bec. /P, ghebreck, schelinghe, vnwille vnde
S. 585. veyde, de vpgestan, irheuen vnde
TtrrideB, st. v. 1. intr. toegreiten^ vorresen was twischen etc. Old. ü.
terreisen. ys vnse begerte, gy nicht v. 1483; De vnghelereden vorrisen
baten landes verryden. Kindl.l^ 251. 5 vnde winnen den hemmel myt macht
— 2. trans. o. eerreiten^ reitend ver- . . wy ghelereden werden vorsenket
derben, sin volk was mode, sine perde in de helle myt unser kunst. Sp. d.
wercn Tor reden. Lüb. Chr. I, 177; Sammitt. II in e. Gebet an St. Äu-
ejn olt ors, mager unde vorreden. gustin.
Gerh. V. M. 24^ 1. — 6. bereiten^ rei- 10 vorrisenisse, f. Auferstehung. Na
iend besargen, vnd geuen on ganse Lazarus vorrisenisse in den vleische.
volle npacht . . vnse lant vnde lüde Dial. Gr. 196; de glorie der verri-
to reygerende vnde to vorstände. To senisse verslindet de sterflicheit des
dem ersten so schuUen se . , eynen vleisches. das. 217^ ; Christus na si-
hmdvoghet keysen . . de dat sulue 15 ner verrisenisse. Ben. 57.
vnse lant in allen saken unde stucken vorrisinge, /. Auferstehung, ick
vorriden (d, h. die für das Land wolde gerne wetten, ofiF der recht-
nöthigen Bitte^ Beisen, machen)^ re- uerdigen menschen seilen ock komen
geren vnde vorstan scal (1435), mögen int hemelrike vor der vorri-
Scheidi, v. Adel p. 119. — c. reitend 20 singe der lychame. Dial. Gr. 231.
jtm. aufhauen, ihm den Weg ver- vorroden, schw. v. Böthe auflegen^
sperren (?), Arnt van K. un Schele roth machen. De konyngh van Enghe-
^i^rr%di^n(v€rri€then?) se, alse we be- land hadde eynen hemeliken quaden
richtet sin. Bt^h über Baub a. 1377 willen to Maximilianus unde eme
(Brinckm.2,684). — Befl. falsch reiten, 25 vruntliken gesandt syne sendebaden,
dnen falschenWeg einschlagen. De van gherade ift he gud vrunt were . . Men
Sost nemen neuen schaden, behalyen als Max. vornam, dat dat roet vor-
dat en borghermester sik vorreyt unde rodet was (d. h. nicht ächty sondern
wart ghevanghen. Lüb. Chr. 2, 103. falsch war), do sprak he to den
vorridcr, m. Vorreiter. Do de Sar- 30 sendebaden etc. Lüb. Chr. 2, 420.
racenen seghen komen de vorriders Vgl. We da rode varve vorroden
(die Avantgarde) der cristenen. Kor- schall, Dar bedarff he wol gude varve
«^r 143c, to. Koker 8. 340.
vorringen, scJiw. v, ringe machen, vorrofen (ropen), 5cäm7. t;. jererraw/ew.
terschleektern. Dat ick nen dingk 36 Mit vorroflfteme barde. 0GB. B. 94h,
(des gepachteten Gutes) vorringhen vorrokelosen, -rekelosen, schw. v.
schal noch in ackere, holtinge . . men verruchlosen, d. i. sich nicht um ettDa$
Torbeteren etc. S. H. L. ürk. I, 331. kümmern, versäumen, vernachiäßigen,
wripe, adj. frühreif, en vorripe in Verfall kommen laßen. Wolde eme
winbere (praecox uva). Eccles. f. 265d 40 dhcghene scult geven, dhat it (das
(Sir. 51, 19). Pferd) van sinen sculden vorroke-
Torriaeii, st. v. auferstehen, sich loset idher verloren si etc. (1303).
rrkeben, ünse vorloser, de dar men- Brem. Stat. 68 u. 91 ; were ok, dat
sehe wart . . vnde verrees vnde to dat slot ghewunnen wurde unde bro-
kemmel clam. Dial. Gr. 248^; des 45 ken eder anders verrokeloset wurde,
derden daghes verrees he. B. d. Byen dat scheide wy wedder winnen eder
/*. J7Pb; wente Christus verresen is. wedder buwen (1357). Cassel, Urk.
Br. d. Eus. 33; alz in vorledenn ty- 143; desse breve schole wy myt
den vnwille vnde twydracht vorresen verschen inghezeghelen bezeghelen,
wasz twischen etc. Old. ürk. v. 1479; 50 uppe dat ze van alder nicht vorgan
VORROKEN 426 VORRÜCKEN
eder yorrokelozet werden, das. 148; dich is ynde wat alto gebreklik
wo hebbe ik di (Gott) also vorroke- datisder vorromeregenschop. Sum^
loset 1 00 B. Ä. 108; wedesse (pas- Joh. f. 136k
ßien) verrokeloset, wo he hoger up vor-rfip, m, Vor-ruf^ erster B
clemmet, wo he swarer nedder val- 5 De jankem wolden up kosten u
let. Horol. 23; de erste hertichGerdt kindelberen alle tidt den Torrop L
van Sleswig . . nicht uth synem vor- ben (etierst gerufen werden^ den Y
rokelosent, sunder uth angevendt si- rang haben) und achteden dekneil
ner rede bleff dar. Westphal.3^ 123; nergents vor. Renner^ LiH. Hist. 1
dat gude lüde vnde er gud -nicht 10 vöp-ropep, m. Varrtifer, d, i. A
vorrekeloset werde (1376), Lüb. ürk. führ er ^ Häuptling? Dit (es geht r
4, nr, 298, — refl, und is de densche Reihe Namen vorher) werenn a
ammeral ane alle ruggesprake tho voirroepers in der sake. Münst. t
den vienden henangelopen; der hal- 1, 267.
ven hefft H. K. ein boet an den am- 15 vorrosdSnsten, sdiw. v. iJi'
meral affgesandt und en ermanet, (Lehnspflicht) zu Boss leisten, s. Ff t
dat he sick sulvest nicht vorrocklosen 2, 127^. Vnde ick eflPte myne ei :■
scholde, sunder verharren, dat de willen sodan gud ok bescermen v:.
anderen schepe bi ein quemen. v. Hö- vorrossdinsteu, gelick mynen ander
vd, Chr. 37. 20 gudernn. Cod. Brdb. /, 1, 263; f
vorroken, ^c/^tc. v. mAd. verruochen, 7, lOA; 16^ 277.
sich nicht kümmern um etwas^ ver- YOfVOHÜeheit^ f. Verrostetheit ; h::
achten. Syn (des Hoffärtigen) herte ouermids siner coeltheit unde v
is voruloket, vnde vorroket vor gode rostycheyt. Leben d. h. Fram. 1-
alle syn don. Laiendoctr. f. 147c. 26 voppoten, -raten, schw. v. ver rot
vorromen, schw. v. rühmen^ prahlen. verfaulen^ computrescere. Den It t
De du vorromest in (mit) der ee de Sundeschen wol sos weken da:
(Gesetsf). Born. 2, 23 (H.) ; gew. refl. soken in deme watere unde vni. i
sik y., sich rühmen^ se jactaie. Sprichw. ene unde brachten ene to deme ^u:.
Sal. 28 f 25 (H.); Cirus de konink, 30 wol half vorrotet. Korner 237c; 1
de sik Yorromede, do he sprak, he pale weren vorratet. Lüb. Chr. 2.
were god. Summa Joh. f. 135^; hefstu id (aqua burraginis) suuert den ligh
dy doch vorromet, dat du my byn- van quaden vorrateden (faulfr
den woldest etc. Körner 117^; de blöde. Gothaer Areneib. f. 12U.
broder uth deme closter van Seile, 36 vorroven, schw. v. äc-, ausraf<^^
de sik nomen unde vorromen van S. Dat sodann wyndemole ouer mydd
Franciscus orden. iwJ. Chr. 2^ 324 ; veyde gantz wardt vorrouet, v.
se vorromeden sik ere guden lust brant vnde verstört. Old. Crl'.
eres lives. Chr. d. nordelb. S. p. 12. 1497; were aver sake, dat de grtv
bes. im Jurist. Sinne: sich wozu an- 40 van Oldenb. mit den van Bremtii
heischig machest. So we sie uerromet veyde, rofif edder brandt quem
warendes uor to bringhende, he schal also dat men den Blvemendael
ene nomen bi sime namen. Lüb. B. groten varen holden moste unJe
342; worden dhe tughe bispraket, meigere umme erentwillen vorm^
dhat se nicht ne hadden ghetuget, 45 unde vorbrandt wurden, so etc. {"i^/'
also sich dhe clagere tuges vorromde, Cassd, ürk. 378.
dhat scal he dhon mit svome etc. vorracken, schw. v. i. atis <*
Brem. Stat. 67 u. 503. (richtigen, gehörigen) Stdle hrnry
▼oiromer, m. Prahler, darvmme Dat pert, dat den voet verru.k
sprekt Aristotiles, wat alto ouerulo* 50 (verstaucht) hefft, dem schal men 1 1
t.»''
VORRÜCKINGE 427 VORSADEN
'if. Mscr. 60^ f. 178^. — 3, van St.); de vors leveden sunder e. do^.
»- Sülle nehmen^ fortschaffen, bei 18, 1; vnde is V jaer gewest vor den
*e schaffen, nnde dat (geraubte tiiden, als die grote poggen, scilicet
rv noch ane wedderkeringe behol- de vorssen, weren dal geregen[t] vnd
1 unde Sander rorfolginge und to- 6 dat körn verdoruen. Old. Urk, v.
-jinge des rechten vorrucht, vor- 1549; also lange tret men den vorsch, ^
nt unde vomthert hebben. Fehdebr. dat he quacket. Tunnic. nr. 54; de
1465 (Z, d, Hare-V. 1869, H, 4, vorsch sprinckt in den poel, al sete
i''2); eck gadt vpsehent hebben, he ouck vp eynen groten stoel. das.
•e pachte, beringe . , nicht ver- lo nr. 698; de vorsehe leggen laghe
ket werden. Klempin, Dipl, Beitr, den byen, als se water drinken. B.
'f; und wes dair verrucht ("ftei iSei^e d. Byen f. 247<^; sie (die Belagerten
mynen, verloren) is van deme gude, in Münster) hebben getten katten,
t in der vlote genomen wart, dat hunde . . voersche und grass etc.
r.en se gelovet to betalen (1393). i6 Münst. Chr. 2, 189; god sande om
•/. Urk. nr. 1347^ se willen dat (Pharao) dat laut fui forsche. Hanov.
A wedder gheven den copluden . . Mscr. i, 84, S. 292h.
'h des ghudes is alrede vele vor- vorsachten, schw. v. sanft machen.
k»:'t etc. (1393). Hans. Rec. 4, vnde sande gaue, vp dat be syne ver-
I'. 136; se geven ohr an gelde vor 20 bolgenheit .. versachten mochte. Diail.
klenode, so im have in dem up- Gr. 186; Jesus, de kan mynen rouwen
r Torrucket unde spoliert, 50 fl. versachten. Lied. a. d. Münst. 38, 13.
'.^r 2, 31h; de benke v., die (Ge- vorsachtinge, f. Milderung, Vor-
■ Uinke) fortschaffen, das Gericht sachtinghe vnde vorkortinghe erer
'chithen. Ol. 0. Ssp. I, 70, 3. — 25 bitteren pinen. Lüb, GB. f. K2.
i'. ausweisen? In der Verfestungs- vorsachtmodigen» schw. v. sanf
i';'.I: soe segt die richter: ick . . machen, he versachtmodighe[de] des
:he die vurscr. luede hier als keisers ghemode, want de keiser was
HT. steet. Soe segt die vurspre- seer vertomt. B. d. Byen f. 112c.
: : wy begeren vort gerichtes. Soe 30 vorsaden, schw. v. sättigen. Da
t die richter: gy schepen, dat byst my een vorsadende broet. Leben
-t. Soe wiesen die schepen: men d. h. Franz. 51; wanner se mit den
1 sy vorrücken and ?urplucken rocke (des Enticit*s) al bedende ouer
1 verscheten. Soe duet die rieh- den acker gaen, so gifft god ouer-
: ick verrück und aeverschut sy 35 ulodigen regen, de de erde vuUen-
• Wigands Arch. V, 30. — 3. von komelike versaden mach. Dial. Gr.
r Zeit : vergehen, in kort vorruck- 193; do se alle gader genoch gege-
r. lagen (vor kurzem) (1532). Nies. ten hadden vnde vuUenkomelike ver-
r. i, 185; verrückter wyle (mittler- sadet weren etc. das. 212 ; büdl. den
v. unterdes) (1563). Dithm. Urk, p. 40 moet des koniges versaden. Dud. Gr.
' : verruchter wiel. Münst. Chr. 2, 185h; des (Blutes) se noch leider
'': yn vorruckeder tydt. Dithm. nicht können versadet werden. Ben.
• . p, 280. 824; se (die Juden) versadeden sie
• orrnekiage, f. v. des gemotes, mit mynen lidene in bespottinge etc.
:^icliung, Apost. Gesch. 10,10 (H.). 46 Hord. 22; vnde also geschach id,
^or$, vorsch 9 m. (umgesetzt für) dat se de nacht ouer to samen wa*
-'/i. (vorsseken, rana. 1 Voc. K.) keden vnde mit hilligen worden des
' pogge unde ein vorsch is al ein, geistliken leuens sick malcander in
>ii 18 de vorsch, de pogge blek. den geiste verzadeden etc. Dial. Gr.
'h. v. M. 94y 1 (u. Seelm. zu d. 50 174. — hürans. satt werden. (Diogen.
VOBSADINGE 428 VORSAKINGE
eu Alex.) unde Bchat unde ghiricheit Brem, nds, Betb. f. 1JS6^ ; is dat sak
is dyn here, went du kanst daer dat ick swere, dat so nicht en i
van versaden nummer mere. Sp. d. so vorsake ik godes. Br. d. Eus. 3^
Leyen i^a. unde wisedet (das im Ofen gefundet
TOrsadinge, f. Sättigung, vorsa- 6 Brot) vode vrageden ene, offt yemai
dinge des vlesches. Goloss, 2, 23 (L.), dat dar gelaten hadde. Alle de wia
vorsage, f. Voraussage, Prophe- de des dages to voren in den ou^
jBeiung. vnde sine (Josephs) knoken brot gebacken hadden, versaked^
bewiseden de warheyd siner vorsaglie, des brodes. Dial. Greg. 212 ; se lei
de he on hadde ghesecht, dat on god lo sock der taschen. Freekenh. Leg. 5i
wolde trostlik sin. Gl. zu Sir. 49, 18 ^hevestu icht, dar we ans mede ner«
(Lorsbach 2, 151). mögen ?^ de knecht vorsoch. Eikfl
YOrsake, f. AlUetynung. Do he B. 542; wen he en dingh vorsake
(Petrus) de vorsake hadde ghedän, wolde, dat dat sehen was, ofte voi
do bekande he sek. Eccles. fd. 66^. 15 sweren, dat dat nicht sehen schoId(
YOrsaken, -seken, st. und sehw. v. Komer 110^ ; h^ (ein Mönch) vorsak
alts. forsaken, leugnen, verleugnen, nicht allene alle dat he besteit, me
vereichten, entsagen, meist mit Gen. ock vorsake he sick suluen, also d^
We enne tyet, dat he sin vorduvede he doet sy der werlt. Br. d. Eus. 2^
gut in sinen weren hebbe, des mot 20 d&t he vorlete unde vorsakede de
he bekennen oder versaken. Gosl. koninghes Ladewyges. Komer 181^\
Stat. 87, 30; und so mit diesem Ge- vnde verzeke al des rechtes vnde i
gensatz häufig : vor richte bekennen des eghendomes, des yk aldus langhi
efte verseken. Old. Urk. v. 1367; Ssp. darinne ghehad hebbe. OW. LH. t
II, 31 ; Lehnr. Art. 39, § 1 (Oldenb. 25 1400 ; wy vortragen unde vorzakei
Mscr.); in dat erste vorsok he des degher unde al der rechten, denas^
mordes, men darna bekande he, wat husfrowe A. etc. Old. Urk. v. 144^
he ghedan hadde. Lüb. Chr. 2, 113 ; Mit abhäng. Satze : se vorsoken, dal
des vorsoek Karins unde sprak etc. se segen de lucht, scheuten skh ii
Korner 1839^; unde he starckliken 30 die Luft zu sehn. Weish. Sei. 17, li
des vorsakede unde de cardinal en (H.). — mit Dat. entsagen, verzichten.
konde kcne tugen jegen en hebben. Dat ik vorsake alle deme rechte
das. 73d ; do vorsak he (Petrus) unde (1343). Lüneb. Urk. VII, S. m,
sprak etc. Brem. k. geb. 174; Maria, vorsaker, -seker, m. Ferleugner,
wat dede unse here, do Peter vorsok 35 Leue here, du hefst yo nicht vor-
aldus sere? Anselm, 422; do dachte smaet Paulum dynen vorvolger, Pe-
Peter an de word, de he van ome trum dynen vorsaker. Sp. d. Dogede
horde spreken, wu he sculde sin vor- /. 281 ; Ghif mi de tränen . . S. Pe-
seken. das. 428; leve here, vergif ters dines vorsekers. Sp. d, Samm'ü\,
mi, dat ik vorseket hebbe di. das. 40 // in e. Fastengeb,
1148; wo Petrus den heren drye vorsake- (sack-) -weiden, schic. r.
vorsakede. Wiggert 1, 47; unde in cds sakewalt für etwas auftreten, mit
dersulven stede vorsakede S. Peter iren ingesegel, mit breuen ind mit
unses heren ; unde in der suluen andere sicherheyt . . verbinden, ver-
stede, dar he vorsok, dar steit hüte 45 louen, versachwalden ind verborgeD
noch eine mormelen stenes sule. Lu^ sulen vur vnse scholt. LacomU. 3.
dölf V. S. 25, S. 62; Theophilus, de nr. 416.
diner leven moder vorsaket hadde. vorsakinge, f. 1. AUeugnung, Ver-
0GB. B. 70 ; Theoph. de dyner unde leugnung. dat me ock myt sljcbter
dyner leven moder vorseken hadde. 50 vorsakinghe nicht mach enUeddiget
VOKSALWEN 429 VORSAT -SÄTE
Je der dachte entfryget werden blef hart in ereme guden vorsat^,
:. Ilamb, B. 218^ 6 in d. Gl.; de dat se dachte to holdende. das,59d;
re vortganck des minschen is de Lucifer sundyghede wedder gode in
rsikinge sick sulues. Navolg. 5, 44, quader voresate. Sp. d, Dogedc f.
2. Verzichtleistung. Doch de breve ö 150^; dar mede tovede he de vyande
Jen nicht beseghelt, ok wart disse in erer vorsate. Korner 201^; mitgro-
^dkinge nicht belevet up de tyd ter vorsate und mit groter untruwe
. Lüö. Chr. 2, 225. und bosheit. Magd. Seh. Chr. 324,
forsalwen, schw. v. schmutzig wer- 14; mit vorrade unde mit vorsatte.
I. Laet dyne oghen mit tränen lo- 10 das. 174^ 15; unde slogen ute dem
L, laet dyen aensicht versalewen. rade mit vorsate B. unde H. döt.
i\ d, joncfr. f. 128; ere (der Ma- Brschw, Chr. 1, 347^ 10; de sollen
/ anghesichte slymmich vorsalvede de olderlude kesen • . na eren vif
/. vorsalwede), dat dar was be- sinnen sunder vorsate unde argelist.
r.e klar vnde schone. Lüh. Gebetb. 15 Nies. Münst. ürk. 5, S, 238. — In
/. A5. — refl. nicht vorsalwede der Rechtssprache bezeichnet es eine
re (der Maria) reine hut. Parad. bestimmte Strafe^ die auf eine mit Ab-
K IG. sieht ausgeführte thätlicJhC Beleidigung
^^M'^2iVit\%Ji^schto.v. sammeln, uppe oder Mishandlung eines Bürgers ge-
i se ghelt vorsamelden. Korner 20 setzt war, so wie die Mishandlung
^' se (Judith) vorsammelde ore selbst. Si inter duos in vico vel in
' mit einer mutzen. Judith 15, 10 pota forsau rixa vel disceptatio ori-
./; dat Hille mach sik vrii vor- tur et fustes et baculos ibidem com-
:hen vnde vorsammelen myt vnsem prehenderint ad alternam et mutuam
üen manne Diderik an deme hil- 25 lesionem, non hoc vorsate reputabi-
n echten State (d. i. sich verhei- tur, nisi ante inter eos dissensio fue-
-'). Old. Urh. V, 1509. rit; vorsate vero probari non potest
uirsamen, schw. v. versammelen. de aliquo, nisi baculi vel arma ibi
yne erde (der todte Leib) sal to visa fuerint et apportata. Lüb. R.
r anderen versamet werden. Br. d. 30 (I, 122), S. 226 f.; vorsate autem
\ 43; dar konninge efte heren probari potest, ubicumque aliquis
vursamen. R. V. 1331 ; daer die alii insidiatur in platea et si aliquem
--ten hoip van allen duytschen ibidem capillaverit, pugnis verbera-
tcn versammet wairen. Schüren verit, calcaverit, presserit etc, West-
i 36 phal. 3, 625 u. 9 ; de (der einen an-
■ orsat (^-eti vorsitten), doÄ Versitzen, deren mishandelt) schal wedden vor-
lumen. Wei nemant en vint oppe säte, dat sint tein marc suluers vnde
li eitiiken gude, dar eme erftins en voder wines. Lüb. R. 287 u. 286;
r versetten is, dat sali he den na- quicumque vadiaverit unum vorsaat,
'ü doen kandicb . . und beident 40 super gracia vadiabit X m. argenti
': up 3 marcket dage vor sinen et unum plaustrum vini. Wism.RatJ^b.
■> und sin versat. Fahne, Do^im, f. 29^; nen man kan dem anderen
11. p. 42. vorsate tugen, sunder he könne vor-
'»r^at, -säte, (Genus wechselnd), drowe (vorherige Bedrohung) tugen
" i.^-?. Absicht, bes. böswillige, dolus 45 mit besetenen borgeren, vnde darna
• 4S. Nemen den vorsat, dat etc. schlege . . Bekende he ock vordrowe
.^r 200^; nemen den vorsate. vnde konde men na schlege tugen
''i. 3, 182; dat gude vorsaet. das. mit besetenen borgeren, so were he
-. des sulves synnes unde vorsates der vorsate auerwunnen. Lüb. R. 288,
^ ick ock. Korner 74d; de vrouwe 50 Anm. 18; vgl. ferner das. 359. 537 ff.
VORSATE 430 VORSATICH
-^ Vmine eine vorsate sulen thugen sich verheiraten. AU een wyf sikTO
besetene lüde . . Vnde so we ein sätet mit enen anderen manne, I
vorsat (Var. eynen myt vorsate) sleit sollen die kinder hebben vormande^
blau ofte blot, dat sal he beteren Richth. 360, § 11. — Anm. In d
mit eime voder wines van VI amen, 6 Stelle: de missen scal men baldj
vnde mit X mr. silueres, vnde dem in disser wise: men sal driges ^
vogede vnde deme rade vnde deme to lüden bequemliken lange, wanj
kleghere mit III punden. . . Were de klocke ens vorsaten is, dat mj
et ein bederue man vnde mit vnghe- moghe gan vmme den kerkbof,
rade (durch unglücklichen Zufall) dat lo men se anderwerve ofte driddewer
breke, de sal dat vorsat der stat lüde etc. Homeyer^ Stadib. d. MA, \
breken mit XII mr. penninghen . . ist vorlaten eu lesen. Was heißt (M
vnde deme richte sinen broke . . Vnde oeck en zai de yrouwe in den kii
so welik man ein vorsat sleit, vnde delbedde nyne voerzate kost mel
nein gelt ne heuet mede to beternde, 15 hebben, dan alz vorgescr. is ? ^
de sal XII wekene eten water unde Münst. ürk. 3, 200; in gleicher Vc
brot in der hechtnisse. (Hamb. Big. schrift^ 8. 206 heisst es: njne vo
B.) Big. St. B. p. 117 (so wie den satede kost.
ganjsen Abschn. IX, Dit is van vor- Torsatieh, -setieh, adj. 1. versom
säte). — Merktcürdig ist noch folgende 20 lieh (eur säte geneigt) ^ milde. In sj
Bestimmung: Van deme vorsate der ner predicate was he also sacbm^
Stades rect. Dat si witlic, dat nen dich und versatich, dat he nummeD
leige na Stades rechte mach vorsate verbulderde. Freikenh. Leg. 58.
slau an eme papen noch nen pape 2, absichtlich^ mit Vorsata wogegi
an eme leyen. IMb. B. 288. — Vgl. 26 handelnd, widersetzlich; eine eingi
Z. f. Lüb. Gesch. 1, 200; Stader Archiv gangene Verbindlichkeit absichtlich nxä
1871^ S. 71. erfüllend. Were ok we so dumkonl
vorsate, Vorgänger im Amte, end van synne, ifte quad rorsatich. SeUesi
want wy noch unse Torsaten, romi- St. B. § 59; vnd alse [se] scrioei
sehe keyseren etc. Ben. 397 u. 6. 30 dat wy desser satebrake den nieste
yWH9,\ATk^ schw.v. w ßina säte C Fer- del besecht sin weder to donde ?n
faßung, gute Ordnung) bringen; bes. darto gheeschet, dat wi des ooerd
versöhnen, dusse sathe hebben wy tyd vorzatich syn gheworden, dai
Tersathet. Nies. Münst. Urh. 3, 8. doyt se vns vnrechte an (1395). SJ
133; De erst de stede ansatte (Städte 35 dend. 8, S. 24, 40; de (bund) is wed]
gründete) vnde vorsatede, he heft der neymende sehen men weddej
ghewesen der grotesten goden dyng vntruwe vorsatige satebrekere, de ii
eyn sake. Wigands Ar eh. II, 9; do säte krenken woiden mit vorsate . I
alle dink wol van en vorsatet weren vnde we vns sodanige vorsatige vn^
unde begadet. Luddf v. S. c. 8 (S. 40 truwe sulfwolt dede, des etc. (1S%)\
36); unde hebbet de vruntliken unde das. nr. 44; (van ere weghen uod^
endrechtliken vorsatet (1385). Wät- van rechtes weghen) de he my vorj
henr. ürk. nr. 988 ; kundich si, dat satich gheworden is alse en vorhje4
ich vnde alle myne helpere al dighere kotzen sone (1380). Lüneb. Utk. Ili
verzonet, versat vnde verscheiden 45 nr. 942; des gi my verseticb werden!
synt mit der stad van L. (1366). Lüb. alse mistrostege schelke (1387). das}
Ürk. 4, nr. 105 ; wy betuget, dat wy nr. 1068; weret ock, we vorsatich
ganslich vorzad vnde verscheden zind werde an dissen pachten. Oei. Brdb.
vmme alle stucke, ansprake vnde ghe- i, 2^ 226; weret, dat H. in dem tinse
breke. Dieph. ürk. nr. 92. — refl. 50 . . vnseme kostere yorsatich werde etc.
VORSATICHEIT 431 VORSCHALKEN
(1422). Lüna. Urk. VII, nr. 992; vorseh, aUn. fors, WaßerfdU, Ga-
rn^ boTen de veertein daghe der dach- tarrheid. Cum hospites hyemales ve*
diDgiDge voraatigh were unde nicht nerint ad torrentem, qui dicitur
betalet hadde etc. (1375). Hanib. Z. vorsch, intimabitur oldermanno vec-
R, p. 181^ 20; ynde dewyle wy der 6 torum qui dicuntur vorschkerle, ut
betaUnge vreueliken vorsatich wereo, mane veniant ductores (gemeint sind
en scheide wy noch vnse ghud in L. die Stromschnellen im Wolchaw). 13 J.
nene yeylicheit noch geleyde hebben Hans, Urk II, S. 35; so wenne dhe
(1397). Lüb. Urk. 4, nr. 662; de be- dudeschen comet in der Uolkor vore
schedede wy deme proueste dar vmme lo dhen vorsch, so seien se de uorsch-
Tor TS yppe den menen richtedach kerle uorderen sunder letten. das.
. . des ward de prouest vorzatich S. 98.
Tod quam dar nicht (1395). Sudend. vorsehaden, schtv. v. einen Schaden
S,nr.35; unde gi juw dar to Torplich- wieder gut machen, ersetisen; ver-
tet hebben, unde billeken desnicht 16 ^^t»«^, schadegelt Ae^a^Zen. Den schath
Titt^tich werden scheiden (1398). (der entwendet war) moste de Stadt
Bans. See, 4, 426; effte jemant je- Monster lange myt groten gelde der
gen desse vnse vorboth vorsatich ge- grevinnen verschaden. Münst. Chr.
fmden werde, willen wy sunder 1, 279; Were ok sake, dat min bro-
nutde richten (1462). Faldc, Staatsb. 20 der des nicht en dede (die Summe
Mag. 8f 679; worden wilke van den nicht beeaMte), so mochte he dat dit
banden (Banden) upsatich, so dat he naeste jar vorschaden mit twintich
nicht . . foren wolde, so schall des marken (1353). Kindl. Beitr. 1, 24;
httiges amptmann enen wagen dar to vnd scolen den radmannen to B. dan
boren vnde de Torsatige schal id be- 25 geuen von teyn schocken eyn schok
tilen myt 3 marken, das. 1, 323. bemischer groschen tu schadegelde,
T^rsatiekeit, f. Absicht, vnde (die als sie dat seinen muten vorschaden
i 8 Konige) en sochten dat kynt (1394). Fidic. Diplom. Beitr. II, S.
nicht van lichtuerdicheyt, men myt 117; (pennincge) de wy jarlix vor-
poter vorsaticheyt. Serm. evangd. 30 schaden mit twelff mark geldes etc.
l 17c. (1367). Bar. Urk. 32.
Ttnatigen, adv. absichtlich. Se yorsehadewen, schw. v. beschatten^
schededen van uns vorsatigen sunder verdunkeln. De sunne was vorscha-
ende (1447). Dühm. Urkb. p. 43; dewet seYeniein deige. E.v. Repg. 256.
be ging vorsatigen in der brauer 85 yorschaffen, schw. v. ausrichten.
selschop to beer. Hamb. Chr. 349. Dar konden se ayerst nicht vorschaf-
T^rsttmgey f. Festsetmng. Dit is fen. LeOm. 3, 200; vyff (toverschen),
<lie versatinge ind ordinyringe van de vele groulicke dingen mit den
den wallen laken to maken etc. Z. duivel verschaffet. Ben. 737.
i Berg. G. V. 9, 88; dat du desto 40 yorschalen, schw. v. schal werden.
^nster syst in der vorsatinghe dines vnd dat drinckent nicht vfirschalen
goden leuendes. Sp. d. Dogede f. 31; noch vorsuren laten. Oryse, L. B. fr.
des doden yersatinge vnd leste wille. 12 P3 ; den vorschaleden kouendt.
Aw. Münst. Urk. 3, 8. 133. — vor- ders. Wed. Sp. C4.
>^. si aliquis pro maleficio efficitur 45 vorsehalken, -schelken, schw. v.
profagns et si non vult teneri et in überlisten, betrügen. Gy meinet gode
fnga vnlneratur yel interficitur, ille to verschalken, vor war, gy vorschal-
<ini hoc facit, sine alia(?) vorsatinghe ket iw seinen. B. d. Euseb. 18^; de
^^^penam pro eo pacietur. Wism. dobbelers staen gheerne daer nae,
^üiyerspr. a. 1344. 50 hoe (wie) sie enen anderen bedrieghen
VORSCHALLEN 432 VORSCHE(I)DEN
ende yerschalken in den spoele. S^, darumme vormakede he sek grawe
d. Teerst, gel. f. 120; wy sen dar to, liken alze eyn vorschapen miaschti
dat use oghe werde nicht verschel- Denscke Krön, f. 6 Tb; ik bin (sa^
ket yan dem gesiebte des boisen de homod) yormalediet unde vorscha
wiues. Ecdes. f. 287^. Sprichtc. : En 5 pen. Josef, V. d. 7 Tods. v. 2099
quad schalk werd dycke vorschalket. god kan alle ding wol voghen ; wa^
Kiel. Mscr. nr. 114^ f. 25^. — Refl, sik de lüde daran leten noghen Vndi
sich zum schalk machen, ghi hebben nicht sik also sere vorschopen My
jw verschalket (Luih.: ihr habt übel den kunsten, myt den doken, My
gethan). Mered. B. d. Kön. 26, 10 kledern etc. das, v, 2061; mynschen
Yorschalleni schw, v. in Übeln Ruf de syk sulven vorschapen (duTa\
hingen, men wyl my ock vorschallen. Schminken etc.). das. v, 5267.
Ehythm. Vorr, s. Ssp. v. 56. Gl. vorsehapenisse, /*. MisgestaU. Wa
Torsehalmen. In welcher zeit (Früh-- wil gi van dem apen maken ? We
ling) man den lieben acker begaden, 15 dat id ein wunderlik wicht blive und
die wysen ynd gresung yorschalmen ein yorschapenisse an dem liye etc
ynd yortzeunen, vnd alierseitz der- Gerh. v. M. 40, 22.
selben scheiden ynd grentzen in rieh- Yorschatten, schw. v. Qdd (schatj
tigkeit billigk bringen . . soll. MeU. erpressen, extorquere pecnnias. Kü.
Lehnacten v, 1692. „schalm und schal- 20 Dyt is sere greselick allen anrecht
men (von „schälen^) beisteht sich sonst yerdighen wokeners unde den gyn-
auf die Bezeichnung von Orenzbäumen ghen, dede unrechtyerdighen syk vor-
durch theilweise Abschälung der Rinde. schatten rykedage unde geyen dat
Hier ist „yorschalmen^ anscheinend nicht wedder er erem lesten. Lib.
überhaupt von einer Grenzbezeichnung 25 Chr. 2, 423.
gebraucht.*^ Dr. Beyer. vorscliayeii, st. v. abschaben, zuf-
yorsehalt, verdorben. De wint (der malmen, iuwe gewant wert gelten
Jagdhund, der alt geworden war) wart ynde yerschauen yan den worroeo
mager, yorsehalt sin ogen etc. Gerh. effte motten (sprickt Jacobus). De
V. M. 52, 15, (Bild von Getränken, 80 7 Dodsunde f. 6^.
bes. Wein, hergenommen, die schaai yorsche(i)deii , st. (u. schw.) r.
werden? yerschalt, pendulus. 1 Voc. 1. trennen. AI is dat sake, dat de
W. yer-schaelen, yento corrumpi, sa- seile yn den dode des lychains ver-
porem et odorem genuinum perdere. scheiden wert yan den lychame. Br,
KU.) 85 d. Eus. 46; alle de zelen, de ran
YOrschancen, schw. v. durch die eren lichamen yorscheyden sint. Kor-
schanze (d. i. kanze, Zufall, Unglück) ner 1829^ ; Christus kerde derde werf
verlieren. So ayerst desulye (Jung- to synen ghebede unde hogher up
frau), de ehr ehren - krentzlin und klymmende an den berch unde vor-
junj^ruwen-blomlin yorschantzet und 40 der yorscheden yan synen iungheren.
yorschertzet, bi dem levende blefif etc. Pass. Chr. 11^ ; de hylgen geiste vor
Neoc. 1, 97. wunderden em (sich) sere, dat de
YOrsehapen, st. v. verschaffen, d. h. sulye gotheyt nycht yorscheden wart
mislich gesUdten, So quam eme en- yan der mynscheyt unses heren. das.
tegen en vorschapen derte, dat was 4b. 90^» — 2. Streitefide trennen, einen
halp geschapen also eyn mynsche. Streit entscheiden, aussöhnen. Disser
half also en perd. Lüb. Passion. /'. stucke gha we to iu . . dat gi uns
41^; apen, vor allen deren jo vor- des verscheden mid rechte (IBßi).
schapen. Gerh. v. M. 103, 80; ein Gott. ürk. /, nr. 226; do wolde sie
iunk Yorschapen duyel. das. 40, 18; 50 die rad van H. vruntliken hebben
VORSCHEDINGE 433 VORSCHEPPEN
TorsceydeD. Brem. O. Q. 79; ick wil y^nt\f\tn^8chw.v. verschieden sein.
gerne daghe maken vnde yu in vrunt- De d&dsche compassen vorschelen
scappen edder in rechte vorsceyden. mit den engelschen ein halven streck.
ias, IPS; vruntliken vorsceden, vor- das, 11.
enet unde vordregen (14:28). Brem. 5 yorschemen, -sebamen, sckw. v. be-
Stat. 404 ; also vro alse wy Yn$ myt schämen^ in Scham u. Schande brin-
Tnsen yyenden vorscheden ynde vor- gen. Dat kind, deme me let sinen
eoet hebben (1395). Sudend. 8, nr. willen, vorschemet (confnndit) syne
€6 ; vollmacht desse twydracht end- moder. S^. Sal 29, 16 (H.) ; de key-
liken to vorschedende (1447). Dithm. 10 ser Decius wart van eme (dem h. Lau-
Urk, S. 33; wu de tweynnghe vor rentitis) vorschemet. Liib. Passional
den ratmannen vorscheden wert mit f. 182c ; numant en sali de olderlude
faeyder partye vulbort, dat scal men verschemen, so se wes yordregen
beiden. Gasl. SM. 77, 34; krighet sollen vor den raede. M^^.ilfäfi^^.^rA;.
iade nmme en erve, de dat under 15 3, S. 246 ; he bedachte daer volle
sich hevet, de scal dat behalden; logene inne, um den bischop to vor-
wente dat vorscheden wert, ä. A. u;enn Schemen. Münst. Chr. i, 173; he
iariber entschieden ist^ scal he dat honede und vorschamede de preUten,
antwarden deme dat boret, das. S, fruwen, junferen etc. Benner i, 107.
SC. — 3. abfinden^ absandern mit sei- 20 yorsehemenissey /*. Beschämung.
sem Erb- oder sonstigem Pflichttheü. dat wy vns vlytich ieghen de yyande
Sturve en wat an van eren vedderen bewysen, vnsen vyanden eyne grote
. . de gedelt oft verscheiden weren vorschemenisse. Sp. d. Sammitt. /,
TBn eren vader. Fahne^ Dortm. 3^ c. 1; god mach dy helpen yan allem
40. — Intrans. weggehen^ sterben. He 25 wedderstande vnde vorschemenissen
Torschedde. Ben. 718; der seile vor- (confusione). Navcig. 2^ 2.
deDste en werdet somtydes nicht ge- yorseheminge, f. Beschämung. Wi
toent in den verscheiden, mer na sint worden ene vorscheminghe vnde
den dode. Dial. Greg. 229^. schimp (confusio et opprobrium) di-
veraehedinge, f. 1. Theüutig^ San- so nen knechten. Dan. 3^ 33 (L.).
änung. Wor twe borghere weren, vorsebeppen, -schippen, schw. v.
de van crem ghude worden vorsce- umschaffen, veruHindelnj verunstalten^
den, de worschedinghe mochte men entstellen. De duuel verschepede sick
tobringhen (beweisen) mit twen be- in eyne staltnisse eynes pelgerimes
derven mannen, de or schedelude 35 vnde began to gane dor de Straten,
hebben ghewesen. Ilan. St. B. 364; Dial. Greg. 146^; ik danke dy, dat
iaher Grenze, (tweer kerspellen wyl- du woldest hangen an dem cruce
len), die up der yerscheidongen yan med . • vorseredeme, yorscheppen-
beyden landen liggen. Schüren Chr. deme (7. yorscheppedeme), bespyedem
20L — 2. Aussöhnung. Desse yor- 40 antlate. 0GB. B. 93^; Lucifer was
sten arbeideden vlitliken in der vor- de eddelste engel ynde wart dorch
Bchedinghe der brodere. Korner 219^. des homudes willen vorscheppet vnde
— 3. Entscheidung, up rechtes vor- vorstoed in de grünt der hellen,
scbedinghe. Pomm, Gesch. Denkm. Bavenst. f. 187c ; ik bidde dy, alder-
II, 126. 45 leyeste schipper, dat du . . dine ghe-
vorselidl, n. Unterschied^ Differenj^. schapen creaturen, na mynem unrede-
und delet dat vorschel in twe offt dre liken willen vorschippet, willest wed-
delen. Besehriv. v. d, Kunst d. Seef. der mynschformelik maken. Korner
p. 45; dat bringet den na lanckheit 158^; dat vorscheppede kynd ("Min-
der tid so vel vorschel, dat etc. das. 31. ^ geburt). das, 2269k; do de narre dat
mitelntodard. WOrterbuch. V. 28
VORSCHEREN 434 VORSCHINEN
besach, dat em vorscbippet was also hovede, myt vorschotenen (bUichen)
syn angesichte, he wunschede do etc. unde bespyeden antlate. Brem, GB,
Aesop 18, 30. f. 139.
Yorscheren, schw. v. „die äußere YOTBthiekmySchw.v.refl. sich fügen,
Beplankung eines Schiffes legen. ^? 5 gestalten. Id befft sik hir en bynoen
Wehrm. De timmerlude mögen die so vorscbicket, dat etc. 6ölt. ürk.
spÖDe bebben . . wenn sie den kiell 72, nr. 285, 160.
strecken vnd dat scbip vorscheren, vorsebiekinge, f. Zubereitung, Zu-
vnd inbolt ynd stuyer darin setten. rüstung. In dem dat he secht: se
LOb. Z, B, 407. 10 (die Braut) heft sikberet, wert roret
y6rschermen, schw. v. vor-kämpfen. de suaerke vorschickinge efte tzi-
Dem blinden is gut vorschermen (il- ringhe. Serm. evang. f. 207k
lädiere), Tunnic.nr. 240. („DemBlin- TOrschilt, m. schützender SehSd,
den kann man leicht was vormachen.^ De bandt des almechtigen gades sy
Hoffm. V. F.) 15 alle meenen Fresen een vorschilt tho
TOrschSt = vorschedinge, Ausein- bulpe unde to tröste. Ben. 262.
andersetzung, Versöhnung. Eyn frunt- yorsehinen, st. v. I. intr. ersckei'
lieh vorscheit ynd flege gededinget nen. do weren veer dage yorgangeiu
. . tuschen etc. Cod. Brdb. /, 19, 403. dat on (den h. 3 Königen) de sterne
yorseheten , st. v. 1. trans. ver- 20 vorscheneu hadde. MandeüüUs Beisen
schießen; bildl.: uppe deme markede f24c; hervorleuchten^ ^remineTe. Voe.
wort openbar gesecht, me moste de Engelh. uppe dat ick möge seen de
borgermestere koppen • . unde der yorschinende ere desser hillighen
werde worden yele yor schoten (aus- nacht. Brem. k. g. 113; (die h. EU-
gestoßen) yan den hoyetluden der 26 sabeth) ene dochter des yorschinen-
partie mank deme yolke. Brschw. den yorsten, des koninges yan Voge-
Schichtb. 51; durch Umstürzen der ren. Lilb. Passional f. 26^ ; den er-
Lichter excommunicieren. Unwille so baren yorscinenden (== illnstribas)
gröt, dat me alle de yeryolgers der yorsten etc. (1356). ürk. d. St. Hanac.
kerken yerschot mit den lechten unde 80^^. S51; an das Licht freien, appa-
yorludde se mit den klocken. Leibn. rere. Ps. 42 (43), 3; ut den vor-
3, 430; ein baryotenbroder dede schenenen daden unde werkea Chr.
Gersicke den ketter mit siner sei- Sd. 3; van dem dat se up dusse erde
schap to banne unde yorschot de mit yerschenen sin (ex quo orti sunt).
lichten unde yorludde se mit der 35 2 Mos. 10, 6 (H.). — 2. versckwin-
klocken. Magd. Seh. Chr. 414, 6. Vgl. den, vergehen. Mit dessen worden Ter-
Haltaus 417 f. u. F. Bech in Pf. scheeu he ynde de eyn mensche
Germ. 19, S. 51; auch überh. = vor- scheyn to wesene, bewisede, dat he
yesten, s. vorrucken 2. — 2. werfen eyn geist was. Dial. Greg. 254^; do
von einem Ort zum andern, z. B. 6e* 40 he dat drewerue gesecht hadde, vor-
treide. Item van 247 mudde . . toe scheen de merteler. das. 215; do he
verscheten ghegeven 2 pont. Z. d. dit ghesecht hadde, yerscheen de
Berg. G. V. 11, 194. — 3. intrans. lelike scheme vor sinen oghen. B. d.
sich (schnell) entfernen. Do dat volk Bgen f. 109d ; ik rep to den latesten
al vorschoten was vnde en wech, do 45 de maget Marien an unde de bedre-
lede sik beide dochter vnde moder ger yorschen. Pass. Chr. 239; w«
vor dat gra£f S. Agathen. Lüb. Pas- der Zeit: ablaufen, wen dat jarror-
sional f. 10^; von der Farbe: Ick scheuen were (anno elapso). West- \
dancke dy, dat du woldest hanghen phai. 3, 131; erfgud schalme manen |
an deme cruce myt . . ghesereden 50 bynnen jare vn daghe, wen de tit
VORSCHINEN 435 VORSCHOT
Torschenen is ynde etc. LÜb, B,261; des nicht doen, so sprecket en an
vnn desse tein jar vorschenen waren dar na ; so dicke hie idt lett, so dicke
ofte ummekomen (1447). Dithm. Urh brecket hie sess penninge . . wan
49; vor etlike nicht lange vorgesche- hie dit driemal verschienen vnd thom
Den Jahren, t;. Havel, Chr. 22 ; kort 5 vierdenmale ouer recht etc. Fahne^
Torschenener tyt. Benner i, 162 u. h. Dortm. 5, S. 223, nr, 66; wat men vor-
— 3, fäüig werden, verfallen, de pacht schint, dat sali men betalen achte dage
oft betaelinghe yerschynt. cadit pac- na der anspräche, das. nr. 65; it. anno
tio. KU. idle broke, de welke onsen 1565 hefft N. N. vnser gilden ver-
gnedigen beere in dat jähr yorsche- 10 schienen vnd gegeuen twe mark etc.
Den is. Ben. 192 ; de lantherr sal das. 3, 8. 230 ; wolde hey (der eu e.
sjoe huere rormaenen up de tyt, als Zunftamte gewählte) sick des entseg-
se Torschenen is. Ostfr. L. B. II, gen, so mach hey dat yerschynen to
§ 275; 86 wyllen hebben dat gelt, dren tyden (d. h. wci: eu drei Malen
dat en yorschenen unde togesproken 15 kommt er mit einer Geldstrafe davon).
jst (1437). Hans. Rec. IP, S. 149 ; das. 231.
eder dat (de woninge) Wul£Ften mit yorscbininge , f. 1. Erscheinung.
aller tobehoringe solde verfallen we- ymme merckliker yorschynnynge sy-
seil vnd versehenen dem raide vnd ner werdicheit etc. Lerbeck § 164, —
Stadt Oßenbragge. Stüve, Beschr. d. 20 2. Verlauf. Nach vorschenung sol-
Hochst. Osnabr. 1789, 8. XXXII; cker lehrjahre. Wism. Böttch. Rec. v.
toge wei ein mes up den anderen, 1569.
dat mes is dem richter verboirt vnd vorsehiren, schw. v. rein, Mar ma-
vorscbennen. Fahne, Dortm. 3, 37; chen; bUdl.: de streitige parthien
weick man vrevelike tuit swert . . 25 guetlich tho vergelichen vnd tho ver-
dat swert is dem rechte verschennen. schieren (ihr getrübtes Verhältnis une-
das. 41; wei versetten erfliken tins der hell machen, versöhnen). Nies.
hevet in enen erfliken gude . . de Münst. ürk. 3, 8. 190.
sali laten sick weidigen in dat erf- vorsehiten, st. v. besudeln, verun-
like gudt umme sinen verschennen 30 reinigen, Gi hedden mit mi (Lucifer)
tins. das. 43. — 4. verfallen, seine dat erlike nest Verscheten, dar wi
Kraft verlieren. Dat vorschenen solt inne sint west. Sündenf. 693.
J5 nergcns nutte tho. Disp. to Ol- yorschoigen, schw. v. vorschuhen,
dersum /". ^b. — Sefl. sich zeigen, er- d. i. einen neuen Boden in einen Topf
icheinen (vgl. yerschynen ten daghe, 35 einsetzen. Item mögen de apengeter
ad diem praesto esse). Vertan so been angeten, de braken sin . . se
sali eyn itlick houesman alle yare mögen gropen vorschoygen. Lüb. Z.
sych verschinen up S. Peters dach R. 228.
. . and bewysen deme heren einen vorsehoninge, f. . Verschonung,
hoirsam mit einem herschilling. Gr. 40 Onade, sunder v. (1437). Hans. Rec.
Weisth. 3, 184. — IL trans. durch IP, 8. 122.
Schein, Hitze, Glut verderben. Sin vorschoren, schw. v. zerreißen. Se
encs (der 8onne) bitte dot verderven lepen dycke wyl umme em alse wulwe
mannich dink unde vorschinen. Gerh. don, umme ein lam to vorschoren.
r. M. 7, 25; (u. dazu intrans. vor 45 Pass. Chr. 69; sende vth dine schote,
BUze umkommen, in dem 1170 jare so werden vorschoret aide inblasinge
was grot bitte der sunnen, de vrucht des vyendes. Navdg. 3, 53.
vorschenen. Magd. 8ch. Chr. 120, 1). vorschot, w. Vorschoß, 8choß, den
— durch Saumseligkeit verbrechen, man vor dem eigentlichen 8choß und
Bruche eu zahlen haben. Wolde hie 50 darüber her gibt. 8. Koppmann, Hanib.
28»
VORSCHOTEN 436 VOBSCHOTIKGE
Kämm. Rechn. 7, S, LV. Unde he wyl nicht holden den kop, de heft
(der Bathsschr eiber) scal neynen vor- vorscatet (dän, Teoct: for skot) dat
schot hebben van dem schote etc. gelt. Flensb. St. R. § 38; dat de
(1397). Brschw. Chr. 251, Anm. 1; forstinne Elizabeth vor zyk un vor
dat de rad eschede boven dat rechte 5 ere rechten erven vorsettede un vori
schot, dat men wonliken plach to pandede unde vorschotede . . tu emei
geveade in der stad, ene mark to rechten brukeliken pande deme heren
vorschote. Korner 204^ ; den borghe- hertoghen . . dat gantze hertuchrike
ren dachte, dat se sunder recht wor- tu Sleswik etc. 6'. H. L. ürk. II
den beswaret van deme rade an deme 10 388; hebben vorkoft, vorlaten vnde
vorschote unde schote unde ok an vorschoten in kraft dusses breves
tzyse. Lüb. Chr. 2, 5 ; man schal en dem bischoppe alle rente etc. (Ii60)\
vorsehet scheten 1 scherf (Ende d. Falcks Staatsb. Mag. 8^ 676; gunneo
14 J.). Livl. Urk. 1516, 65 ; de ore unde geuen eme de (gudere) to hol-
(der Beginen) mesterinne is, de scal 15 dende vnde to gebrukende, de ockj
des huses vorscod bringhen (1357). . . weme eme leuet to vorkopend^
Urk. d. St. Hanov. nr. 370 ; vnde vnde to vorschotende (1474). das. Ä
kostede (die Erbauung des Walles) 694; wy bekennen, dat N. bischop
grott ghellt . . vnde dat fforschott were vns (defn Capitd) gheuen, vorschotel
gheghan, dar bonefien (dajgu auch) 20 vnde vorgheuet hefit souen mark ewi-
de acksysse . . viroUde me dat anghe- gher renthe (1473). das. 701; hyrop
ffanghene werck nycht lyghen latten, vorschoten wi vnde voreghenen desse
szo moste datt grotte schott gan. houen vnde wurde tho ewigen enre
Monum. Liv. 4^, 74; tho vorschoth den armen (1454). das. 9^ 433; d&t
vnde groth schoth etc. das. 94. 25 myn broder syn anparth anses erves
Yorschoten, -schalen, schw. v. vor- . . my vorscoten vnde vorlaten will
schoßen, Schoß, Steuer von etwas geben. (1510). S. H. L. Jahrb. X, 171,
We unse borger wurde unde sin gudt vorsehotin^e, f. feierliche Eigen-
nicht vorschottede . . den wyll de thumsübertragufig. (hefft vorkoflfitYnde
raedt vor nynen borger holden. So so vorschotet) . . stan wy N. sulker vor-
welck man ofite vrouwe, de er gudt kopinge vnde vorschotinge vullen-
nicht recht vorschatede . . dem gen- komeliken to (1474). Falcks Staatsb.
nen wil de raedt etc. Ock schal men Mag^ S, 698 ; De verschotinge schall
vorschotten allent dat wygbelde is, gescheen wo folget. De de scho-
dar wone ynne, wo dar ynne wone 35 tinge deith, schall stene, kalck vnd
(1489). Brem. Stat. 650; alse he de holt in siner band hebben, vnd wert
(gudere) bi eden pleghe to vorsehe- gefraget, oft he den koper de scho-
tende. Leibn. 5, 243; de mark lif- tinge don will, welches he vorjahet.
gedinges schal me verschoten vor Darup spreken de 3 borgere so de
achte mark. das. 3, 443, 19; so dat 40 schotinge to melden gefordert sin,
he de gudere vorschatet unde vor- de eine na dem andern: de scho-
tinset heft alze he van rechte don tinge, de da geschehen is, vnd mit
scheide. Lüb. B. 263, Anm. 6; desse willen verlaten is, spreke ik stede
renthe scal de prester deme rade vnd faste; wer se wedderropt, schall
vorscaten. Hamb. Z. B. p. 77. 45 fürstlichen gnaden vnd dem rade
yorschoten, -schaten, schw. v. einefn 60 m. tho bröke geven. Wenn sol*
andern etwas als Eigenthum übertra- ches gescheen, werpen de, so de scho-
gen, eu Gunsten eines andern auf das tinghe deith, de stene, kalck vode
Eigenthumsrecht vereichten. Wol dar holt, so he in de band heft, auer
wes kopet vnde gift dar gelt vp, ynde 50 den kopp. Darmith overgift he dem
VORSCHOVE 437 • VORSCHRIVINGE
koper dat egendom. (Schlesw, Raths- forsten vnd stede, so de en auer-
l^iAdk, V. 1606.) das. 10, 229. komcn konde, wolde en anholden vp
Ydraelioye, das hei Seite schieben^ ein recht. Hamh. Chr. 180; hir höre
Unterschleif ^ Betrügerei, seine vnther- gy, wo dusse gefangen vor apenbare
sleif oder vorschoue. Old. Urk. v. 5 seerovers uthgeropen und vorschre-
1556. ven werden. Renners Brem. Chr. 2,
yersekreek, n. Schrecken. Dit sin- 87h; so vorschreuen sie noch sine
gen (der Psalmen) makede ein grot gesellen, die by ehme gelernet . .,
vorschreck aver de ganze statt. Lüb. alse weren se erer ehere vorfallen.
Eeform. 28. 10 Wism. Zeugeb. v. J. 1545. — 3. schrift-
T^rselireekelik, adj. schrecklich^ lieh mittheüen. Dat schal de ene deme
fürchterlich, wo v. is dusse stede! anderen tydt genoch vorschriuen
1 Mos. 27, 17 (H.); dinge verschrick- (U73). Dithm. Urk. 64; hedden de un-
iich to hören. Münst. Chr. 2^ 430 ; dersaten des stiffts einighe gebreke,
uppe dat da my nicht vordomest in 15 twidracht. .under einander, dat mögen
der tyt dynes vorschrikeliken richtes. se vorschriuen unde verfolgen an uo-
Brem. kerck. geb. 130. sen gn. heren (1491). Wigands Ärch.
vorsebreeken , st. u. schw. v. er- 4^ 64; von merckliker zake wegen . .
sehreckefi. Isaac vorschrak grotesvor- der wi juw nicht vorschriven konen.
schreckendes. 1 Mos. 27. 33 (H.); 20 S. H. L. Jahrbb. 2, 282, nr. 2. —
des verscroken se nicht. Han. Mscr. 4. schriftlich für jßm. einkommen^
B. 169; se worden vorschrocken und durch Schreiben schüteen. De overste
nemen de vlucht. Magd. Seh. Chr. domvrouwe des closters was unen0
^, 18; de heerde (Hirte) wart seer mit der stat . . ok underwant sik
verscricket vnde vruchtede. Freckenh. 26 de bischop van H. des closters mer
Lfg. 33. wen he scheide. Dit clagede se ereme
vir-selirift, f. Für-^ Empfehlungs- broder, heren van Sassen . . de vor-
schreiben. Ene vorschriflfl van enem scref de domvrouwen; men do des
ersamen rade to Lubeke to juwem nyn wandel mochte werden, do ma-
besten an enen erbaren raed to Nu- 80 kede he en wandel mit deme swerde.
renberg. Z. f. Lüb. Gesch. 2, 313. Lüb. Chr. 2, 401; efte jemand na
vorschriven, st. v. 1. durch Aus- dessem dage anclage . . tho jenigen
schreiben herbeirufen^ versammeln. Se insetenen des landes to Ditmerschen
Torschreven alle ere ridderschop to vormende(n) to hebbende, de scheide
daghe (convocaverunt). Chr. Sd. 366; 85 dessulven sine herschop, dar he vnder
Tnser een schal den anderen to rechte beseten were, anfallen (bitten) en
Torbeden und verschrieven unde . . tegen de Ditmerschen to vorscri-
besenden unde helpen (1473). West- uende (1473). Dithm. Urk. p. 64. —
pkd. 5, 1763 ; hebben wy unse man- 5. schreibend verpfänden, vorsetten
schop by vns to kamende vorschre- 40 u. vorschriven. Nies. Münst. Urk. 6^
ven vnde verbodet (1468). Falcks 43; vorsegelen u. vorschriven. das.
Stwüsb. Mag. 9, 458; dat ick den 6^ 49. — Refl. sich schriftlich ver-
wederdoper van Munster verschreven pflichten, alse vnse rad sik vorscre-
O^^ich eingeladen). Soest. Dan. 121. uen vnde vorboden heft etc. (1416).
— 2. jem. auf die Liste der Ver- 45 Lüb. Urk. F, S. 615.
f^eeker setzen, proscribere. Auerst se vorschrivinge, f. 1. = proscriptio.
(die Pctiseidiener) hebben en (einen By deme banne, achte unde vorschri-
yerhrecher) nicht konden finden. So vynghe der lant etc. Korner 184^.
heft en ein radt vorscreuen (Steck- 2. schriftliches Versprechen, to sege-
^^Y 9^9^ ihn erlaßen) an heren vnd 50 len in Liflant mit solte boven (gegen)
VORSCHRODEN 438 VORSCHÜLDEN
sulke vorschriymge (1441), Hans, Rec. tert) (miro modo dispersos est). (Jhr
II\ S. 377, Sd. 12, 10; also wart dat gantze heej
TOrsclirodeii, schw, v. Als Kufist- vorschuchteret. Lüb, Chr. 2^ 519; i\
aiAsdmck (in der Böttcherei) : an einer jüngeren alle vorschuchtert werei
Tonne oder einer Kufe den über den 6 (bei Christi Tode). Parad. 103^, 12
Boden hinaus ragenden Band (die de in broderliker leve tho samend^
Kimme) erneuem, Wehrm, Nemant hadden wesen unde tho samende werei
schal Yormenghen olt holt mank nye storven, de scheiden in alle land nichj
werk . , men heft een bederve man verschüchtert werden. Körner 36^
een olt kuven, dat magh men eme lO Auch intrans. vermengt werden. Anl
Yorscroden. Lüb. Z, Jß. 175, scharius Yorschuchterde mit synei
YOrsebrodinge, /. Zerschneidung, clereken wunderlike. Bothos Chr. i
Verletzung. Wert eyn man gewundet 39; do de perde siner ansichtia
mit eyner leemden in de handt mit worden, do yoren se to rugge vodi
Yorschrodinge der anderen leden, als 15 vorschuchterden (wurden sAeu^ flütk
dat de vinger alle lam werden etc, tig). Lüb. Passümäl f. 262^.
Ndd. Bechtsb. f. 93^. vorschuddinge, f. SchüUdn, Er
YOrscbroien(=yor8chroden?),^cAt(7. schütterung. dat Ijcham beaede mil
V. die Bälkenköpfe erneuern? 12 s. wunderliker vorschuddinge. JDio/. (rri
bauen de haken cappellen etliche 20 173.
sparen YOrgeschroyeth (1560). Wism. Yorsehnlden, schw. v. L vergdten^
St. Mar. Geb. Beg.; 4 m. 4 s. 6 d. vergüten, (demereri, vorschuldigenl
den timmerluden vpr wedeme . . bi 1 Voc. W.) So we sie wedher dheil
den balcken gearbeidet Ynde de vor- anderen vorredhede, also dhat h^
thoschroiende (1563). das. 25 eme wolde geven dhat he haddej
Yorsehroien, schw. v. versengen, bes. edher don wolde, dhat he eme dan^
die Haut an heißen oder glühenden ken scolde, wolde dhe andere enfi
Dingen verletzen. He leet ere (der h. dharumme sculdeghen, de scolde si^
Barbara) siden yorschroyen myt her- nes godes also vele legghen, dhat hg
nenden lampen. Seel. Tr. 98; he (Bio- 30 dhar tho sveren moghe, dhat he d^
nysius) leet sik einen hart afsenghen gifte edher dhen dhanc al rorscult
. . Unde sat . . also en katte van hebbe (1303). Brem. Stat. 68; dat
Yure vorachroyet. SchaeJcsp. f. 53^; men io guder dat gehoge (gedenke)
ek wil sein, wur umme dat van deme Unde Yorschulde, als men möge, dat|
füre de grone busk nicht verschreie 85 is getruwer lüde recht. Gerh. c. M.
unde like lustigen bleie. Sündenf. 23^ 63; eft he nicht holen wolde..
2023; eme was vorbrant unde vor- dat wolde he vorsculden myt sulver
schrotet de hüt. B. V. 6640; büdl.: unde mit golde. Flos u. Bl. v. 666;
Der deren word sint heter wen dat konde ek ju golt vorsculden (d. h.
vur; se vorschroiget des rnjnschen ^ mit Gold euch besohlen) etc. das. 824:
gherochte. Eccles. f. 1299^. ik bevele dy mine frunde, der. ick
Yorschnehteren, schw. v. ausein- noch erer woldat genete, welck ick
ander jagen^ versprengen^ dispergere. nycht kan verschulden noch betalen.
We den steen werpet mangh de yo- Brem. GB. (nr. 26) S. 21&^; dat
ghele, de vorschuchteret ichte vor- 45 wel unse here gheme verschulden
iaghet se. Eccles. f. 148ä; ynde (die (1371). Sudend.4, nr.l20; unde den
Juden) sint also vorschuchteret also bad de keyser, dat he eme halpe,
wyt alse de werld is. das. f. 57c ; he wolde dat myt eme Yorschulden.
Anscharius mit sinen kleriken wart Komer 56^; kondestu uns woranne
wunderliken vorschutert (l. vorschuch- so behulpelik wesen . . dat wolde vy
VORSCHÜLDIGEN . 439 FORSE FOSSE
in dy hocUiken vorschulden. d(xs. stoßen^ verdrängen. Is iuwe vrige wille,
7S^; der yruntscbop dancke we en spricht Gott zu den Engeln^ to der
unde willet de jegen ze to allen ti- sunde geneget, so sint gy mit alle
den Ynintliken vorschulden (1389). nein nutte . . so werde gy altomalen
Wcdkeftr. Urk. nr. 994; so oder ahn- 5 vorscoven. Sündenf. 275; kumpän,
liek häufig am Schluße von Briefen, spricht ein Teufel^ wy willen wedder
wenn der Schreibende seine Bereit- roven . . logen unde drogen, der
wUligkeU ausspricht einen bereits ge- scalme uns hir nu bet geloven, wen
leisteten oder noch zu leistenden Dienst den jennen, de de uns vorscoYen.
Meinerseits eu vergüten oder dafür lo das. 717; is he my swaer in den ge-
iavikbar verj^ichtet eu sein. — 2. intr. late, so weet ick, dat ik van gode
ithMig sein. Swe nachtes corn ste- v^rscouen byn. Lebend, h. Frane. 70^;
let, de verschuldet der galgen. Ssp. dat oere frunde alle wege pleghen
//, 39y 1. (Old. Cod.); de tins ia se to vorschuuen vnde Vordrucken,
hnsen heft in der stad breven, de 15 daer se byllick ghehulpen schulden
scal dene vorderen to tbideu, wan hebben. Old. Urk. v, 1519; hefft graff
he Torscald (fäüig ist) is, binnen iare Enno gehauerth . . den armen, vor-
ande daghe. Hanov. St. B. 318. schauen nagelaten dochter[en] bauen
vonelmldigen, schw. v. entschul- den kop, de nedden seten mit groten
ügen. so begunden se sik to vor- 20 karmen. Old. Chronikens. /, 223; ein
schuldyghende , de ene sprak, ik arm man sunder gelt is al vorscho-
hebbe ghekoft ein dorp etc. ^Old. ven. Tunnic. nr. 145 ; langhe tyd beer
Ewng. Buch f. 72. uns to vorvanghe hefft ghewest unde
vorseknlt» Verschuldung. Ock wille uns van unseme rechte heft vorscha-
vf, dat men nymanne in de slote, 25 ven. Korner 118^.
de in dessen vrede boret, sal geleyde vorsehnwen, schw. v. scheu machen.
ghe?en, sunder mallich kome vnde Ok schal en jowelk toseen, dat he
▼are vp sin recht, ane vorschult neue perde vorschuwe. Wism. Trüger-
(1365). Fahne, Dortm. II, nr. 409 (17). BoUe v. 15 Jh. — BiUl.: eft myne
Torsekuden, schw. v. verführen. 80 oghen vorschuwet synd efte ick nicht
Dessen greven vorschundede de du- byredelicheyt en byn etc. -fforw^r^^c,
veL Leibn. 5, 211; unde vorantwor- forse, fosse, f. Kraft, Stärke, aus
den sik dar mede, dat se vorschundet fran/s;. force. De Freesen behelden
weren. Brschw. Schichih. 69; van dat veldt mit forsse. Westphal. 3,
dem duuell verschuedt (= schüt = 85 149; ist sake, dat eeu syn houetlinck
schunt; oder Schreibfehler?). Seib. Qu. af kundighet, vnde he blift doch myt
I, 21. fors yn der kercken besitten, so heft
Torsehntes. III seh. vor brodth he broken XL monstermarc. Bichth.
Tnde herinch, alse se de klenen 143, 12; men schal neuen minschen
trotzen C2V(w^c«^vorschutenn (1563). 40 vth der kerken nemen mit walt vnde
Wism. Urtheüsb. ( Vielleicht = vor- mit fors. Summa Joh. f. 97^ ;* myt
schoten ron vorscheten, im iSt'nnet^on: forsse unde walt. Korner 200^; ok
«1« einem Ort in einen anderen brin- bidde ik ju to weten, wo H. heft ge-
^, oder: geordnet sfusammenlegen?) bovet up dat mi und minen kinderen
v^nekntten, schw. v. beschützen. 45 to bort, mit forse und mit vordrete
de gude des goddeshuses vorscutten und tegen unsen willen (1405). Livl.
ttude beschermen, vorbidden vnde Urk. nr. 1679; dat em de XL scilde
vordegedingen (1391). Walkenr. Urk. solden syn af ghebroken bi forse ende
«r. 997. bi archeiden (1350). Lüb. Urk. 2,
varsehttTen, -selioveiii st, v. ver- 50 909; vnde (die Holländer) hebben to
FOßS(SE) 440 VORSEILEN
forße den van Lubek willen dorch vontgenen^schw.v.segfiend vcrtn
den Bvnt segelen. Hamb. Chr. 301; fte^iFHefstude slangenbesworencdiii
de beyden scepe sin per forß in de ratten vorsegent? Licht d. Seele f. ^
hauen lopen. das. 30:2. — Hieher : als vorseggen, schw. v. 1. verswj^.
Interj.? nu vorsch! Gl. Bur^ 2^ 545. 5 abschlagen^ venceigem. Ik mach (^
fOP8(8e), ad;, starke kräftig. Mitstol- des nicht vorseggen, sint ik sin susti
ten, vorssen worden. Protest. Gl. eu hebbe etc. Magd. Seh. Chr. 14, ]
JR. F. f. 138; (kömmt in die Herberge unde desse penninge scholen gan vj
und äußert sich) mit forsen worden. ambeghinne des Schonschen markeni
Waite^ Wullenw. 1, 340; de Russen 10 went uppe dat leste, also dat se m
geuen forsse worde. Bussowl3; myn man vorsegghen schal (1377), IIi»
houardighe gheyst ynde forße mund. Rec. 2^160; volge v. Lehnr. Afi. 7
Z. f. Hamb. Gesch. 2, 232, 2. 6 ; lenrechtes. Eichtst. L. 15. § ^. -
Yorsechtiuge = vorsachtinge. De 2, versprechen, hierut orsakede ^1
schone vruwe is en tunghe der Yorsech- 15 alle moye und twist, dat ein K. 1
tinghe (mitigationis). Ecdes. f. 208^. sodanes versede und doch de volj
vorseden, st. v. verkochen. Dat sal nicht en schach. Lab, Ref. 27, -
man alle to hoep zeden an eynen 3. fordern, verlangen, wy hebbeü L
reynen gropen . . so lange dat de grote besweringhe van den dregt J
derde deel versoden sy. Wdf. Mscr. 20 also myt allerleyghe gude uptosci.-j
60, f. 139^; he heft laten maken ey- pen und uttoschepende, wes se wii
nen koperen ketel . . unde heft den vorsegghen, dat mote wy en ght^^-i
ketel mith watere vuUen laten unde (1440). Hans. Rec. IP, S. 2*j'J- -
heft groet vuer vnder deme ketele Refi. Versprechungen leisten, sich e
laten maken . . went dat ze (die 25 bürgen, gut sagen. Wi acht unde vt
ifm6'i;2</et(7ar/enß92^ gans vorsoden synt. tig vorweser des landes Dithm. l
V. q. Dracole f. 77. kennen, dat wi uns wedderummc
vorsegelen, schw. v. besiegeln, e. B. gen de fursten gelickermaten v«
bref ; mit dem Siegel (als Zeichen der secht hebben und vorseggen un'?
Güte) versehen; durch Siegel bekräf- 80 in macht dusses breves vor soiLi
tigen (ein Versprechen, Gelöbnis, Bund' friginge, gnade unde gutheit ("iJ^
nis etc.). Let he syuen erven loven Wesiphal. 3, 1790; se dwungcu C.
unde vorsegelen enen groten summen rhatt dartho, dat se sick mosteuc \'
geldes. Korner 189^; moste he ene seggen alles mede uththofooren. L
vorseghelen unde vorborghen synes 35 Chr. 2, 675; alze H. B. sick vur^c
stichtes renthe. das. 12lc; wy sind hedde. das. 2, 680; se vorlett li
overeen gekamen und hebben uns H. alles ungefoges an er begai)::
tho hope gesettet und vorseghelt so vele er donUk was in afwebth
(durch Schrift u, Siegel mit einander eres mannes, des se sik nicht ko:
verbunden) (1469). Falcks Staatsb. 40 verseggen. Hamb, Chr. 359 ; Wf 1* k
Mag. 9, 458; dat ik one (den Kloster- N. sick vorsede (versprach) tho doh
frauen) vorsegele (durch besiegelte R. Kock, f. 21; sick des ock \'
Urkunde vermache) twe mark geldes secht myt flythe dar ann tho s: -^
an eynem hone to D. • . jarliker etc. Äktstykker 11, nr. 137; sich \
rQii\ht(1476). Lüneb. Urk. V, nr.507. 45 plichten vnde vorseggen. Wism. *
vorsegelinge, f. besiegelte Einung theilsb. a. 1550. B. XXIIIJ.
od. Verbindung. So wy staen in sun- verseilen = vorsegelen, vcr-.
dergen vordracht vnd vorsegelinge siegeln. De scrifte sint , . von !■
mit den fursten (1398). Sudend. 8, volen dem canczelere uttorichteii 'i"
nr, 217. 60 vorseilen (1437). Hans. Rec. IP, >..'
VORSEKEREN 441 VORSEN
TfnekereDy sehto. v. geloben^ ver- unde wente de heren up den sloten
i^precken. rade vororvedede aldar, nicht vorseen (d, t. vorseende) weren
Torloaede, Torsekerde ynde vorswoer unde Byk des nicht vormodeden, so
. . dem biscop to Munster etc. Nies. gheven se de slote over. Lüb. Ohr,
Münst, UrJc, 5, 8, 14. 6 ^, 164. — 3. vorsehen, Vorsorge tref-
TonelleB, schto. v. in Meinem ver- fen, besorgen, Bedacht nehmen, pro-
bufen. . . bernewyn vorkopen, vor- videre. (Gott) wyl vnde kan se (die
«eilen noch uthsenden (1489). Brein. Kinder) wol vorsen vnde wezen ere
So/. 661; konde se ere böse wahr aldertruweste hoder. Passional f. 63 ;
ihr genoch vorslyten vnd vorseilen. 10 se vunden dar van der vorsenicheit
Gryse, ^. f. 0J2^. godes alto schonen fonteyne . . vnde
vorsellen, schw. v. snigesellen, ver- danckeden gode, dat he se so vorseen
Unden^ consociare. Dusse Anastasius hadde. Leben d. h. Frans. J24^; doet
vas in der vliticheit der dogede eme vruntliken vnde vorseyt vnse beste.
(im Maximinianus) verseilet Dial. 15 Buss.-livl. Urk. S. 1639^; darumme so
iirtg. 139^; wanner se (die Engel) dot wol unde sit hirane vorseyn,
degeliken sunders verseilen. d(i5. ^4ö; künde ghy etc. (1440). Hans. Bec.
is dat he (der Mensch) na den gheiste IP, 8. 269 ; god, de en uterkaren
leuet, 80 wert he mit den encgelen hadde unde vorseen to merkliken
▼ewellet. 2?. d. joncfr. f. 18. — Befl. 20 dingen. Korner 69c; ik segge dy
vorseile dy mit den othmodigen. Na- wäre dingk, de god an dy vorseen
f'jfj. /, c, 8; Adam waert vermits heft. das. 61c ; unde wart ghevoret,
den enghelen vermaent, dat he em dar id eme god vorseen hadde. das.
{sich) mit Euen solde vorseilen . . 19^; vnse here versach dat, dat wt
Hyr na waert en sone gheboren Seth. 26 vele landen vele broder beweghet
Elueid. f. 14^ ; dar blef de clene worden to varen to broder Bernard.
oenycbte der vrunde unde verseile- Leben d. h. Franz. 13; vorset (pro-
den em mit der bedroveden moder videte) mi einen, de wol up der har-
Maria. Pass. Chr. 98; alset (das Bock- pen speien künde. 1 Sam. 16, 1? (U.);
'tiii^ sinen wasdom heuet, sueket et 30 de capittele enes bischopdomes de
de hoeheit der berge unde verseilet scholen deme [scholejmester vorseen
m sinen kudde. Horol. 126; de syk sinen czolt vnde Ion. Summa Joh. f.
80 ersten to my vorselt etc. Schip 130c; breve, dat bischop Petro der
f- yarrag. f. 30^; dar sick tot en korken to M. vorseen were. d. h. der
vorseiden die lantgreve van H. ind 86 Bischof P. mit der Kirche 0U M. vom
greve H. van N. Schüren 34. Pabste versehen wäre. Magd. Seh. Chr.
Torsei, st. V. 1. besehen, auskund- 262, 27 (vgl.: doch so providerde he,
i^haften. De voghet eyns dages to der Papst, Alberto dat bischopdom
dem herde quam to verseyn, wu et to M. das. 286, 15); beghere wy, dat
umme de swine were. Freckenh. Leg. 40 gy vns vorseyn vm eyne gude her-
-^ 33; dat Wedekint dat beer Karli berge (1375). Lüb. Urk. 4, nr. 265;
wolde vorseen. Korner 24^; to vor- de helfftc der junflferen sinnen van
seende dat beer der Bugianer. das. Sylmonniken (e. Kloster) tho Norden
*/^- — 2, vorhersehen , praevidere. vorsehen und gebracht (d. h. besorgt
Sointydes vorzuet de cracht der seyle 45 u. hingeschafft). Ben. 323 ; od ys my
vt erer subtilicheit tokomende dynghe behorlick, dat ik voersee dem ghe-
^nde somtydes . . ouermits open- menen perikel, so dat gy nycht wer-
'^inge. Dial. Greg. 231^; dat ver- den aueruallen. Lerbeck § 52. —
^ch (bemerkte) de kuer, de up den 4. übersehen, versehen, einen Fehler
blockhase sath. Münst. Chr. i, 175; 60 mach&n. Eins, tweie, dreie dat ge-
VORSEN 442 VORSENICH
Bchachf dat de vos dit bot (Vor- antweringe etc. (1525). Nies. B^t
ladung) vorsach (nicht befolgte). Äesop i, 105.
16y 18; bir is nocb nicbt vele scbade vorsen (sien), adj. (Part. =voc
gescben, men mit juweme oge, dat sende). In der Fügung: vorsen w^
is vorsen. B. V. 64S2; wert desse 6 sen, wofür Fürsorge treffen^ Bedad\
kanse nu vorsen (versäumt), das. nehmen. Warumme wi bidden, d^
6136 ; dar was vele vorseen, de schüt- gi . . dar vp verseyn willen wesei
ten weren vor entwege etc. Falcks (1371). Lüb. Urk. 4, nr. 159; docj
Staatsb, Magae. 9, 364. — Refl. 1. sich geven se eme dach, dat he mochtj
umsehen nc^ch etwas^ versehen mit. Se lo to hus then to synen vranden, undj
vorsegen sik umme havelude unde wer vorseen uppe den vorgescrevei
hulpe. Leibn. 3, 196; he hadde sik summen geldes, den uttogevende. Lw^
vorgheseen ener langhen dwelen. Kor- Chr. 2^ 284; vgl. 2^ 307; dar scho
ner 154& (in Lüb. Chr. i, 129 hadde len de olderlude vp vorsehn weseij
sik warnet ener d.). — 2. sich vor- 15 Lüb. Z. JB. 257; hyr vmme dut wfl
sehen^ sorgen für sich. De konningk vnde syt dar ane vorseen, dat m
versach sik ut dem wege (machte sich geld kome etc. Styffe^ Bidrag 11^ 14
aus dem Staube). Münst. Chr. 2^ 191; also dat wy willen vor sien wesen
ein deil bleven noch up dem mar- eynen taleman, de wol franzoys kon
ckete stain, mehr tho dem lösten 20 spreken (1375). Lüb. Urk. IV, S.2^
heft sik der eine für (vor^ zuvor, vorsenden, schw. v. wegsenden. D
früher) versehn und der ander na. brodegam en scal neyne (spelemanne
das. 2, 208; dar umme rade ik di, vorsenden buten de stad noch daj
dat gi ju vorseen edder vleen. Magd. en binnen. Brschxo. Urkb. i, 43^ U
Seh. Chr. 16, 32 ; de riken . . togen 25 he wart vorsant in ein ewich elendej
na hilgen steden und dor de lant Magd. Seh. Chr. 116^ 21.
und vorsegen sik unde togen wedder vorsendinge, f. Wegsendung. Umm^
to lande, das. 408, 30. — 3. mit der vorsendinghe des volkes willen etcj
Gen. der Sache: eruHirten. unde heft (d. Verpflanzung von 10,000 ScuM
uns dat gedan binnen vruntschap, 30 nacJh Franken durch Karl d. Gr.)\
also also we neue vare vor ome ne Komer 27^.
hadden unde os nenes argen to ome vorsengen, schw. v. versengen. D4
versaghen (1364). Gott. Urk. i, nr. de kerke mit den papen vorbranil
226 ; to vorhorende, wes wy uns to ome were unde sach dat hilghedom . .
vorsehin mochten. Schmidt, Zug geg. 85 vorsenghet. Komer 114h.
Jühnde p. 12; wes he sik mach to \OTHemehrSuniehj adj. vorhersAend,
ju vorsen. Flos u. Bl. 909; oder mit klug, providens. Isset dattu vracht-
folg. dat. Ic vorsee my (ich ver- sam bist vnde vorsenich der stunde
muthe), dat ic hir noch ene wyle dynes dodes (suspectus de morte).
werde bliven (1441). Hans, Bec. IP, 40 Navolg. I, c, 23; isset, dat des men-
S. 375. — 4. sich versehen, einen sehen gedachten nicht clock vnde
Fehler machen, de van der Wismer vorseynich hyr ynne (in der Äu^-
vorseghen sik, also dat se ere schepe legung der Träume) en is, so eic,
senkeden in de lenghe, dat se over Bial. .Chreg. 252h; dyt dot god Tt
dwer senken scheiden. Lüb. Chr. 2^ 45 groter vorseyniger barmherticheit
51 ; boret mine sunde, eft ik mi sod- das. 167; dut gescut uns ut Jliesus
der wes hebbe vorsen. B. V. 3706. vorsenige wisheyt. Boss. Chr. 184^;
YOrsSn, n. das Vorhersehen^ Er- mit vorsenigen rade to betrachten
UHxrten. unse temelike (geziemende) (1409). Livl. Urk. nr. 1815; Lüb. Lrk.
und unses Versehens genochsame ver- 60 5^ nr. 275 ; do scha dyt van der vor-
VORSENICHEIT 443 VORSETTEN
sunige wisheyt godes. MünsL Chr. i, 20^ 7 (H.) ; vnd ob dieser brief je-
r^j^. — Oft gehrawht als ehrende Tüu- nige vorserung kriege etc. Cod. Brdb.
latur des Käthes^ der Bürgermei- /, 17, 327.
sier etc. vorsete, Vorhaus, Flur? Also dit
Terseniebeit, -sanieheit, f. Vor- 5 kint (Ambrosius^ en sone des ricb-
s^hung^ Providentia. Van der vorsey- ters) noch cleyne was vnde lach in
nicbeit godes. DM. Greg. 141h; truwe- der weygen in dem vorsete des richte-
liken gelouen, dat alle dinck sehnet hus, do so quam etc. Lüb. Passional
Tt der Torsenicheit godes. dcis. 194^; f. 90^. vgl. vorsettinge.
van der Toersuenycheit godes. Münst. 10 vorsete, n. die rückständige Schuld.
Chr. 7, 93 ; mit clocker versunnicheit. Und se sint jarlix. schuldich einen
das. i, 150. Fürsorge, Vorsicht. Be- borgere hundert gülden liftucht, de
geren wy van ju, gy darup warden se eme versetten hebbet gelik andern,
nnde vorsenicheit hebben willen, dat . . und de hebbet en den derden
etc. S. H. L. Jahrbb. 2^ 281, nr. 6; 15 penning quit gegeven van den ver-
und iß to wetende, wat vorsenicheit sete (1400). Livl. Urk. nr. 1576.
dat de raed myd eren borgeren had- vorsetich = vorsaticb, adj. einer
den, darmede ze ere stad vredesam (Zahlungs)verbindlichkeit nicht nach-
Torwareden- Arch. f. Gesch. d. Here. kommend, wereth ok, de man . . an
S. H. L. 5, 321. — Als Titulatur: 20 em vorsetich werde unde de pacht
vommme wi van juwer vorsenicheit nicht vth geue, so (1486), Cod. Brdb.
vrentlike begeren etc. X^^^O). Livl. /, 2, 230; N. N. sint my truwelos
Uri. nr. 1843 u. ö. vnde vorsetich geworden eres gelofi-
vorsenlik, adj. vorher eu sehen,, zu tes (1405). Lüb. Urk. 5, 8. 123.
cncarten. Wor nu de van Hamborch 25 vorsetlik, adj. vorsätslich, absieht-
in dem vrede, alse verseenlik is, nicht lieh. Dat se vns dit vorsetliken ghe-
mede wesen en willen (1440). Hans. dan hebbet vnde van erer vorsetliken
Ute. Il^y S. 291; dar uth erronge warlosicheit vns dit gheschen is, dat
und Unwille erhaven und ersprotten openbar is (1404). Sudend. 9, S. 356^
unde verseenlick is, der (= daß ihrer) 30 30; böswillig^ betrügerisch. Mit alsüs-
dagelixs mer gescheen mochteu(1489), danen vorsetliken deghedingen hel-
Khidl. 3^ 618. den se vns in den achten dach etc.
vonereil (-sorcn), schw. v. ver- das. S. 334, 14.
sehren^ verletzen. Dat der wantsny- vorsetliken, adv. absichtlich (betrü-
dere breue, dy sy van den vorsten 35 gerisch), rechte vorsethken in argem
hebben, nicht scolen vorseret wer- willen wedder god, eie unde recht
den. Cod. Brdb. /, 5, 398; item sint etc. Gott. Urk. 11, nr. 307, 7.
breue gesant an de van Parchim . ., vorsetten, schw. v. (Par^. vorsettet
wo dat geclaget sy, dat de ere den u. vorsat) 1. versetzen, an eine andre
hoppen vorseren^'Far.vorsoren) uppe 40 Stelle setzen, verscJüagen. sunder de
den staken, dat dat sad udvalle etc. wint vorsette ene myt der vlote. Kor-
(1385). Hans. Rec. 2, 363 ; alß denne ner 212^. — 2. versetzen, als Pfand.
dat stichte vorbrandt vnde der hal- £ft he gud vorsettede eneme anderen
oen oer segell vnde breue vorseret pandes. Richtst. Lehnr. c. 17; ward
syn (1498). Lüneb. Urk. XV, S. 207; 45 vorsettet to pande de marke van Br.
vorsorden de wyngharden unde bran- Korner 218^; svelk man enen ande-
den de dorpe etc. Lüb. Chr. 2, 91. ren liet eder sat perde, verkoft sie die,
vorseringe, f. Verletzung, vorse- die sie in geweren hevet, oder ver-
ringhe erer litmate. Korner 99^ ; vor- sat he sie oder verspeiet he sie etc,
scringe (ofiEensio) siner ogen. Ezech. 50 Ssp. II, 60, 1; De siote . . bekum-
VORSETTEN 444 VORSICHTICHEIT
mert unde versat Münst Chr. 1^ 146; vorsheit, f. Gewalt. Mit forßheit
dat slot G., dat ewich vorsettet was. [he] de (gebreken) nicht kan dwyn^
Hamb.Chr.248; we eyghen is edder gen. Z. f. Hamb. Gesch. J2, 250, 12,
vor geriohte vorsettet is, de mach vorsieht, adj. = vorsichtich. i(\
nicht eyn strytliker ridder werden. 5 vorsichte schicknisse unses salicb^
Ssp. 7, 20 Gl. — 3. ersetzen. Ok iJJ makers, de etc. Korner 34^.
grot scade gheschen van scepen, de vorsichter, m. der für etvoas Sortß
gebleuen syn . . god vorßette iuwel- js^u tragen hat. provisor, vorsichter}
kern synen scaden. Hamb. Chr. 301; verseher, versorger. Dief. heftTorJ
were ok der schedelude welk dod, 10 koft den hof to 0. den seken ludeij
den mochte men versetten mit enem to S. Nie. to B. unde Hinrike vaii
bederven manne. Hanov. St. B. 364. der Molen, de ere vorsyghtere is etcj
— 4. besetzen. N. boet twischen bei- (1348). UrJc. d. hist. V. für N. Sachii
den landen eine ewige sone vnde 8, nr. 440.
vrede mit segelen tho vorsettende 15 vorsichtich, adj. Mag, Bedacht neh\
(= eu besiegeln). Fdlck^ Staatsb, Mag. mend auf ettvas, prudens, providusj
S, 704. Voce. De kloken, vorsichtighen lodei
v6rsetteii, schio. v. vorsetzen, be- Korner 224c ; bidden, dat gi dar vor]
stimmen, oft eyn borger geschuldiget sichtich ane sin und vugen dat alsoj
wurde van deme koninge . . deme 20 dat etc. (1365). LivL Urk. nr. 1020\
scolde men neue walt don, eer men wan du dat deist, so gheaestu djij
ome vorsette (praefigeretur) tiid vnde lif vnde de Xele deme vorsichtegheq
stede vrig to antwordende. Schlesw. duuele. Seel. Tr. 31; Christus, de
St. R. 1 ; und setten vor sick (nah- aller vorsichtygheste here. Pass. Chr\
men sich vor, waren entschloßen), dat 25 82^ ; sere sorchveldich vnde voi*sichJ
se lever dusentich dode wolden ster- tich up alle dink. Magd. Seh. Chr,
ven, eer se etc. Korner 36c, 255^ 1; mit Gen. wer he geldes,|
vörsetten, (^tm ÄAMwe von vortsetten) rades und vrunde nicht so vorsich-j
weiter führen, betreiben, fördern. Hir tich und so mechtich gewesen. ias\
is nemant, de dine sake vorsette. 80 334, 8. — Bes. als Ehrenprädicat tor-
Weret my bevolen, sagt Absalom, ik nchmer Leute = bescheden, discretus.
wolde dy eyn recht ridder wesen vorsichtieheit, f. 1 Bedacht, AI/-
vnde wolde enen iowelken sine sake sieht, üt v., de industria. 1 Sam. 9,
wol richten vnde vorsetten. Seel. Tr. 24 (H.); wer mit vorsichtieheit dodet
94; und Vicellinus forde dar broder 35 enen minschen, den schustu vordri-
hen . . de kercken in fredsamheit ven. Han. Mscr. JT, 84, S. 298^. —
tho vorbidden und vorsetten mit zir- 2. Vorsorglichkeit, myt v. in körne,
beiden, kleinodien und bockeren. in wine unde anderer vitallie. K&r-
Westphal. 3, 33. ner 131c. — 3. Voraussehung, Vor-
vorsetten, adj. part. = beseiten, 40 sehung, Klugheit, Providentia und
beseßen, ansäßig. Des heren man prudentia. Ok en is neyn vorsich-
undc denre vor syme heren edder ticheit in der werlde, mer vnuorsich-
vor syner vrowen, dar he under vor- tich anval, vnde de wissalden sint
setten is (1414). Lüb. Urh. 5, S. 543. dat altomale so schickende. Lüb.Pas-
vorsettinge, f die Vor-setzung; 45 sional f. 288c; moder der hillighen
das was vorgesetzt ist, Vortreppe, Vor- vrucht, de syk god van ewyger vor-
stufe. . . ein bruwerknecht ging vt sichticheit hadde utvorkoren. Brm.
der selscop . . vnd störtet de vor- kerck. geb.51; de vorsichtieheit godes.
settinge hendal vnd valt vort den Freckenh. Leg. 85. — Als TitMur:
hals entwei. Hamb. Chr. 149. 60 hir mögen sik juwe vorsichticheide
VORSICHTIGEN 445 VORSITTEN
na to richtende weten (1447). Livl. nosor hadde vorsegget Arsaxatan
Irk. nr. 1820; juwe vorsichticheit unde herschopen wolde over al. Magd,
11447), J)ühm. Urk, S. 56 u, ö. Seh. Chr. 9, 12.
vorsiclitigeii, adv. mit Bedacht, ah- vorsigen, st. v. versiegen. 0 borne
sichtlich. Ob auch jemandts vorsieh- 5 der wysheit, wo bystu so gar vor-
tigen des gutheren fruchtbar holt sagen! OGJB, A. 37,
aiederhoven möge. Gr. Weisth. 5, vorsiu, n%. Besinnung^ Klugheit.
'614; Ob ein naber dem andern moidt- Ordele, de yn gherychte (zu Bocholt)
Willig mit binem quecke schaden vp myt beraedenen moede wt schepenen
iinem körne dede, ob sodanes sonder lo munde gewyset werden, der en mach
brocke geschein mochte? . . De so- men nycht scheiden na vnsen wyc-
ilanes vorsichtigen vnd moidtwilligen bolde rechte. Daer vmmc sollen bor-
dede etc. das. ghermestere vnde de schepene den
Torsiehtigen, schw. v. besichtigen. voersyn hebben (sie sollen nendich in
de rothmeyster (Rottmeister) scholen 15 Zweifelsfällen sich zuvor nach Münster
synes (des Brauers) huses legenheit wenden). Wigands Arch. III^ IS.
vnd nutte darto (zum Brauen) vor- vorsingen, st. v. versingen. Vort-
sichtigen. Jev. Urk. a. d. 16 J, mer scun ze thve marc vorzinghen
vorsiden, schw. v. side machen^ er- laten thu den broderen an vilghen
uiedrigen. Darumme vlytede se syck 20 vnde an zelmissen etc. Mekl. Urk. nr.
in deme gheyste der otmodicbeyt . . 3524.
syek alle wege tho vorsydende in- vorsinnen, schw. u. st. v. besinnen^
wendych in erem ghemöte. St. Birg. bedenken^ erkennen, oft du dat rechte
Openb. f. 191. wult vorsinnen. 0GB. A. 17^; alzo
Yorsiereni (-schieren), schw. v. 25 yk my kan vorsynnen. das. 19^; de
1. verjneren, schmücken. Weynich maget genck myt kynde . . Do Jo-
bprecken vorsyert die vrouwen. Tun- seph dat versynde, he dachte : ick
nie, nr. 680; vnde my, blote mensche, wil se laten etc. Lied. a. d, Münsterl.
cleden wilt mitten cleyderen der god- 2^ 2; mit vorsunnen rade vnde wol-
liker minnen vnde my verschieren 30 ghedachten müde. Cod. Brdb. /, 21^
vilt mitter margriete (Perle) der oth- 260.
modicheit etc. Gebetb. Fragm. f. 27^. vorsinnich, adj. bedacht auf etwas.
— 2. aussinnen^ e^'dicJUen, commi- und was begherende, dat de stede
üisci, fingere, ementiri. KU. So que- darumme spreken unde darup *vor-
men dar valsche getugen unde vor- 35 sinnich weren (1442). Hans. Rec. //*,
-»lerJen mennige valsche logental tie- S. 513.
gens den waraftigen Jhesum. Pass. vorsinnicheit, f. 1. Vorsehung^ Für-
^-^r. f 28h; desse getugenisse had- sorge. So en schal ik nicht werdich
den se valschelic versiert, anders wesen diner vorsynnicheit (providen-
treckende unde bedudende de hilli- 40 tiae). Tob. <9, 2 (L.). — 2. Besin-
gtrü worde Christi, den he se hadde nung^ Absichtlichkeit? Want he son-
gtspraken. das. 29h; so verseyret se der noet sweert mit vorsynnicheit
^depynsetmannighe orsaken. Brem. (cousulto?), so is de sunde doetlick,
tri. V. 1497. als uns de schrift secht. Sp.d.Leyen 10^.
Torsigeilf -segen, schw. v. besiegen. 45 vorsitten, st. v. versitzen, durch
Cjrus vorsegede (devicit) dar eiien Sitzenbleiben versäumen^ überh. ver-
iungen koning. E. v. Reg. 62 ; den säumen (eine Frist). Vorsete he dhat
he vorseget hadde. das. 583; je welk bot (Gebote Vorladung) dre daghe,
veraeget man geweddet deme rieh- so etc. (1303). Brem. Stat. 19; vor-
lere. Ssp. II, 12, 8; do Nabugodo- 50 sete he thes voghedes bot to der
VORSLACHTINGE 446 VORSLAN
verdhen claghe, so scal men eme rieh- Andromata, were id sake, dat Hecton
ten ut der were. das. 78; die keyser den dach tho stryde theen wordej
loot den hertoghen to rechte, vmme so worde he gewisse vorslagen. Histl
dat hie nicht en quam vude die bode Troj. f, F4; de vrunde unde magheiij
vorsat. Urem, G. Ql 66; de twe la- 5 derghennen, de vorslagen (vorher i
dinghe vorsad he ; to den dridden male vormordet) sin (M42). Hans, Ikc^
wolde he ok vorseten hebben de la- IP^ S, 509; in der slachtinge . \
dinghe. Lüb. Chr, i, 5; dat we van vorslagen vnd doeth gebleuen (1527),
ere vnde rechtes weghene des key- Wism, Zettgeb, f. 220; offeren vor
sers bod nicht leng vorsitten mochten 10 der ghennen sele, de tor zewart ver-
vnde dem ryke vnhorsam wesen. druncken unde des coopmans gud te
Sudend, 4^ nr. 154; eft he den be- bergene verslagen siin. Leitf, S.19;
schedenen dach vorsete unde vorsu- unde ere manne moten werden vor-
mede. Dithtn. L, B. 11^ § 213; we slaghen to dode. Jerem. 18, 21 (L),
dat vorsete vnde versumede, dat he 15 — 2, wegschlagen^ auseinander treiben.
syn was (^TFacÄ5^ honen twe jar schul- Do koning en groot deel des hers
dich bleue etc. ("145 i/ WigandsArch. vorslog (concutit). Chr, Sei, 270^8;
2^ 421 ; se sind schuldich jarlix einen alle doghede warden vorslagen vnde
borgere hundert gülden liftucht, de vorschuchtert in deme mynscheD, de
se eme versetten hebbet gelik andern 20 de warld leef heft. Sp. d. Sammitt,
(1400), Livl Urk,nr,15?6; vorsetene J, c. 8; vp dat he mit ghebede de
(schuldig gebliebene^ restierende) rente. viende versla, de he mit werliken wa-
Mem. JDunckelg, f. 29^; vorsetene penen nummermeer verslaen en sal.
tinse. Magd. Seh. Chr. 326, 16 ; vor- B, d, Byen f. 115c, — 3. serscUagen.
seten pacht (1507). Blücher^ Urk. 26 Dat wedder (Hagel etc.) versl&ch myn
554; (der Bückkauf soll gestattet sein) körne vp dem velde. Emd. Mscr. nr.
wo de vorsetene unde upgekomene 139, f. 15; von e, Lande: verwüsten.
renthe tovoren deger unde al betalet verheeren, vnd hadde vorslagen syn
synt. Old, Urk. v. 1481, — He eyschede land myt groter thowryuinge. Lerbeck
vele anderes geldes van versettenen 80 § 53; büdl, erschüttern, bestürmt ma-
tyden (versäumten Zahlungsfristen). chen , bes. Part, niedergeschlagen.
Münst. Chr. 1, 141. Wanner vns ein kleine vordreet ed-
vorslachtinge, Tödtung, interfectio. der wedderstoet to komet, so verde
Jes. 30, 25. wy lichtliken verslagen (dejicimur).
vorslaekeren, schw.v. versäumen? 35 Navolg. /, 11; du en scholt nicht
Bischop Hinrik gaf dat slot unlimp- afkerich werden noch to haut vor-
liken dem hertogen hen; he mochte slagen, wan du hörest den wech der
dat wol geweret hebben, dat he ovel vulleukomenheyt. das. 3, 37; darf im
vorschlackerde. Leibti. 3, 198. Himmel) en verslaet nemant anxt
vorslagen, ;?ar^. ad;. l.listig,schlau. 40 noch rouwe. Br. d. Eus. 57 \ se wor-
He was vorslagen unde listich. West- den alle mit einen anzte verslagen
phal. 5, 91. — 2. aufgebracht, böse. unde voruert. Diod. Greg. 229^; ik
Otto was verslagen unde quaet uppe was verslagen mit alte groten rcuwea.
se. Münst. Chr. 1, 173. — 3. bestürzt, das. 225; de Gotte (Gothe) wasver-
niedergeschlagen, attonitus, constema- 45 uert van so groter macht . . de was
tus. Kü. s. vorslän 3. verslagen vnde en dorste dar na dju
vorslän, st. v. 1. erschlagen, tödten. gelt eischen. d(xs. 172; do de vader
dat sulue derte is greselik, wat em ende syne vrende hoerden, wat dar
beieghent, dat vorsleit id mit deme ghescheet was, worden se seer ver-
horne. Lucidar. f. ^b ; do dromede 50 slaghen. B. d. Byen f. 174^; he wart
VORSLAN 447 VORSLAN
Tonlaghen in sinem sinne. 2 Macc. mach me wol verslan (Si est reisa
14, 28 (H,). — 4, beschlagen, Do dura, licet hinc tibi scribere plura;
let he se gan to deme ouere vnde ascribe plura, si reysa sit tibi dura),
halden van den stenen, de se in gold Kiel. Mscr, nr. 114, f, 34; men vor-
Tode in durbare stene wandelden, 5 sloch se boven twe hundert du-
TDde let se gan to den goltsmeden, send. Lüb, Chr. 1,149; do vorsloch
dat se [se] scholden vorslan (faßen, he ene vor nicht unde verachtede
Uarbeiien) laten. Lüb. Passionäl f. ene gantz. Mdn^ine f. 35^; vnde
5(^. — 6, durch Anlegung des Maßes hadde syne sendeboden by deme pa-
hestimmen^ meßen. Mysduchte ynsem 10 wese (um Hülfe eu erbitten); doch
tolner in einer tunnen, der tunnen, vorsloch he dat vor nicht. Lüb, Chr,
dar eme ane mysduncket, de schal 2, 158; unde sochten winkele in dem
he vorslan mit der mate der bände Sassenrechte, de men vor (zuvor) vor
unde des holten (1349). Sudend. II, nicht hadde vorslagen. Magd. Seh.
nr. 328; do he de secke (Sah) sach, 16 Chr. 226, 19. — 6. bei Seite schaff
misdachte en und leit er een deel fen, unterschlagen, abdere, manticu-
Torslaen und wegen (1405). Livl. lari, dam amovere. Kü. Ok schal
tri. nr. 1656 ; dann überh. überschla- neyn knecht (auf den Vitien der Hanse
gen^ (ver)anschlagen, berechnen, ver- in Schonen) sines heren gut vorslaan
slan in sineme herten, wonen, opi- 20 edder vorbreken (1368). Urk. d, St.
nari. 2 Voc. W. vorscla nicht (ne re- Hannov. nr. 451 (in der Abschrift
potes) dine maghet to wesende also Lüb. Chr. 1, 480: underslan edder
ene van des duuels dochteren. Merz- vorbuten) ; is dat ienich man eines
darf, B. d. Kon. 2; wi hebben vor- andren gut voeret . . dat gut mach
slagen (recensuimus) de tal der we- 26 he nicht vorslan oder vordobelen
penere. 4 Mos. 31, 49 (H); gud, oder mit neuer vndait Vorwerken,
dat we vorslaet beter wenne dusent Hans. Urk. II, S. 210 (Lüb. ürk. I,
lodege mark (1396). Sudend. 8, 8. 709); oder ist es: verschleudern, unter
152^ 42; wolden vorspeen sine macht dem Werte verkaufen? oder überh. von
. . des hebbe wy dat here vorslaghen 30 der Hand thun, verkaufen ? Vgl. Eyn
nnde vunden, dat it twye uns to iewelick man mach syns selues vry
mechtich is. Korner 2009^; so vor- bruken ende besitten, so lange als
sioeghen (exploraverunt) se dat land he dat nycht vorbort off verweddet,
van S. wente to R. 4 Mos. 13, 22 verborget vnd vorslagen hefit myt
(L); vnde de dat land vorslaghen 86 synner egen han dt. üicA^A. fi^. <^, J.nm.
hadden, kereden weder umme (re- 6. — 7. verschieben. Do was ydt by
Tersi exploratores). das. v. 26; (S. der maltydt, so dat vnse vorstynne
Bernardus) was in den daghen so de deghedinghe vorsloch vppe den
hillich vorslaghen (für so heilig ge- namydddach. Wism. Urk. a. d. 15 J.
rechnet, angesehen), dat nicht allenen 40 — 8. abschlagen, ausschlagen, abweisen,
mcne volk, mer ok vorsten unde verachten. Vmme des willen, dattu
heren deden al dat he reet. Lüb. hefst vorslaghen de stempne des heren,
Chr. 1, 36; men vorsloch, dat dar so heft dy de here offgedreven, dat
mer den neghentich dusent volkes du nicht scholt wesen ein konink.
vas. das. 1, 303; mit Präpos. Dat 46 Mersd. B. d. Kon. 30; vorsloge dat
heer vorsloch men uppe twe hundert syn wedersate und en wolde des nicht
dusent wepenere. Komer 132c; lant, von ome nomen (1398). Oött. ürk.
dat we uppe eynen morghen versla- /, nr. 373; welk he allet vorsloch
ghen hebben (1383). Marienr. ürk. unde nicht don en wolde. Ztig geg.
nr.363; Sprichw.: vp ene quade reyse 60 Jühnde p. 8; scheide erer eyn dem
VORSLAPEN 448 VORSLINDINGE
anderen don, wes he eme plichtig n,ghs,v. durch Leckereien sein (f
were . . welk erer dat vorsloge vnde verschtcenden. Dief. a, gl, s. r.
recht van dem anderen nicht nemen forsliken, adv, mit Kraß, hv
en wolde (1397). Sudend, 8, S. 286, de döre avermale forßliken op-:.
43; versiege he auer dat vnde wolde 5 Hatnb. Chr. 367; Se nemen de tri
sik an rechte nicht genogen laten etc. schuldigunge nicht an, sondern b]i
(1404). das. nr. 255 u. h, — Intr. ken forsliken etc. Renner 2, 3iK
helfen, nützen, Se lepen unde broch- vorslimmen, schw. v, scJdimm u
ten genoch (an Speise); gar klene it chen^ d. h. für nichtswiirdig, srhf
se vorsloch, it (der Wechselbalg) we- 10 erachten, verachten. De de in der t
nede also sere, alse ift it hungerich der gnade de gnade vorslymmet w-.
were. Zeno 80; wat vorsleyt nowe vorsumet. Sp. d. Sammitt. /, c. i
rekenscop, wen me ouel betalen wyl ? E.; So vele sticht he hoger vj^
Kiel. Mscr. nr. 114, f. 39h; do de gode, so vele alse he deper iu -1
bedc (Karls) nicht vorsloghen, do 15 dale stycht vnde so vele alse ht^ :
quam he etc. Korner 17d; dat vor- vorslimmet. Navolg. 3, 47.
sloech nicht jegen dat unstun das. vorsliiid6il, st. v. verscfilingtii, <
60^; dat doch den van Lubeke nicht glutire. Datam vnde Abyron, dt^
vorslan künde (1409). Lüb. Urk. 5, erde leuendich vorslande. Ecch:.-^
S. 302; ausfallen, glücken. Alse ko- 20 252^; he (dir Draclie) heuet ni
ninck Ch. sach, dat de sake greven houet in syner mulen versIuTu]
Gerdt gelucklicken vorsloch (prospe- Dial. Greg. 244h; wo vele vint n
rabatur). Westph. 3, 69. — Befl. sich sodane wulve, de . , ere undersa*
heimlich entfernen, verstecken. We sik vorslinden. B. V. 5483 ; her wulf,
vorsleit und en wech kumpt etc. 25 hebben vorslunden manuich uns:»
(Ende d. 14 J.). Livl. Urk. nr. dich lam. das. 6337; bildl.: vor>l -
1516, 37. den sin, versunken sein in etwas. 1
vorslapen, st. v. verschlafen, ver- vant Bernard contempleren yn c
säumen, de do so vuleken lucke, heyl buschekyne (Gehclzchcn), daer h
unde ere der stad vorslepen. Korner 30 male verstunden was yn den I3
221^. vnde wunden vnses heren. /.f/> >»
TOrslappen, ^c/te«;. t?. schlaff ivcrden. h. Franz. f. 4. — Neben vorslir. i
synt unnitich unde nicht sorchfol- ßjtdet sich auch vorslingen, r. 1-
dich . . verslappen und verslapen Mos. 16^ 30; (gleich darauf v. .V/ »
am geiste. Grünt der f rater Icv. 35 slinden). — Auch findet sich du .<
vorslechtik, adj. helfend, niltdich Prät. De waterflot vorslingel»* ►
(zu vorslan, helfen), so is my doch dat in der warlde was. liotfto.s (
de iJulue gedult weynig vorslechtik f. 3; dat vucr vorslyude dat beriu..
gewesen (/uit wenig verschlagen, ge- offer. *9 Mos. 9, 24 (L.).
nützt). Wism. Brief v. 1535. 40 vorslioder, m. Vfrschlingcr. \
vorsliehten , schw. v. schlichten, slinder (comestores) des brodes. i
ebenen, de sake v. (damnum planare). d. Weish. 12, 5 (L.).
Westphai. 3, 125 ; vulle macht heb- vorslindinge (-ginge), f. Versd»'
ben to likene, to verslichtene vnd gung. Se bereyden werscape, \i\)
to endene na rechte ef in vrentscap 45 se mit leckeren spisen de vor-
(1364). Fahiic, Dortm. II, nr. 407 dinge eres bukes vorvuUen. Br. d. 1 •
u. nr. 261 (S. 332, 15); mit vns l7h; de grimmyghe drake beJ;:
vrentliken verslichtet vn verscheden. de vorslindinghe der helle, Pa^sii
Mitth. d. hist. V. zu Osnabr. 1860, 153. f. 299h; worden ghemordet van , . ^'
vorslickeren, abligurrire. Diefenb. 50 slinghinghe des ertrikes. Kornn- V
VORSLIPEN 449 VORSMADEN
Tf nl^B, Bt. V. perscUe^en^ lang- slapen efte ende nam de twidragt
sam verstreichen laßen. Dar was eyn etc. Lerheck § 109.
ridder, de louede dk ouer meer. Torslomen, schw. v. verscJUemmen^
Darna let he dat vorslypen yan ty- verprassen, verslomen, tobrengen, Ver-
den to iyden. Sed. Tr. 33. 5 dön. Hoffm. FincU. i, 163. So he et-
versliteB, st. v. verschleißen^ 1. ver- was vorschloemet und yordahn, des
hfouchen, abnuizen. Din vot is nicht erachten se sik to betalende nicht
Torsleten (subtritus). 5 Mos. 8, 4 (H) ; schuldich. Benner ^, SOS.
Tnkostelike versletene cleder. Leben yorslnken, st. v. ver-, hinunter-
i, h. FVans. 89; (schottelen), de we- 10 schtticken. De erde dyne belacher
ren holten ynde yorsleten. Schaeksp. yorslöck, dat bewysede dyne hillicheit
f, 22^ ; do waren de tene em (dem öck. Brem. kerck. geb. f. 9jSb; ynde
Bunde) yorsleten, dat he one (den yorslok de erde boyen Vm minschen.
Hasen) entholden nicht konde. Gerh. Kamer 147^; de drake yorsluck se
r.lf.5^, ^^; enesw^rteoldeyorschle- 15 in synen bück. Bass. Chr. 277^; up
ien sammethullen dragende (1546). dat de koninck nicht vorslaken werde
Dühm. ürh. S. 147; en dat was noch (absorbeatur). Mersd. B. d. Kon. 100.
Tonderliker in em, dat he een par spa- vorsmachten, s. yorsmechten.
ren so langhe beseghede, dat he dre yorsmadellk , -smätlik , -smalik,
pur remen darynne versleet ende in ey- 20 -smelik, adj. verächtlich, contempti-
seii yseren des tomes versleet he Uli bilis. Obadja i, 2 (H.); he was seer
ofte vif toghele. B. d. Byen f. 99^ ; kleine ynde yersmadelick in der stalt-
Adam, de sinen licham in drofnisse het nisse. Diol. Greg. 138^ ; des ghebet
Torsletten. Sündenf.v.l372; war nmme schal vorsmalik werden. Spr. Sal. 28^
Terslite gl u guet unde lyf ? Horöl. 25 9; de yorsmatlike hon. Wiggert 1,
67^; gelick alse. ein wölke yorbygeit 50; versmelik (abominabilis). 3 Mos.
Tod yorsletten wert (consumitur et 11^ 41 (H.); als eyn recht ehekindt,
pertraosit). Hiob 7, 9 (H.); wanner och yan nenem vorschmadtlichen ge-
desse viff iar . . yorsleten sint (con- siechte geboren (1545). ürk. d. Stadt
bumti = vergangen). Hoyer Urk. I, 30 Lenzen. — Adv. vorsmadeliken, -sme-
nr. 448; dat se er tyt hebt unnut- liken. De sine denere so yorsmeliken
liken versletten. Soest. Dan. 68. — handelt unde yorsumeliken. Korner
Auch intr. sich abnutzen^ atteri. wen 21^; zulke ungehorsame, de zo yor-
auer de lode (Gewichte) in thokomen- smeliken der stede Yorbot vornichten
den thiden yorsliten, tho gheringhe 35 (für nichts achten^ misachten) etc.
werden, thobreken etc. (1406). Buss.- (1436). Hans. Ilec. IP, S. 20.
lid. Urk. 8. 125. — 2. durch (Ein- yorsmaden,yor8män, ^cAu;.t?. l.intr.
idjverkauf unter die Leute bringen. smade, schmähe^ geringe^ veräcfUlich
konden se ere böse wahr d&r genoch sein^ misfaüen, verdrießen; mit Bat.
torslyten ynd yorsellen. Gryse, Speg. 40 Dit vorsmade deme keiser, unde warp
/'. 0^. — 3. eine Streitsache beilegen. sin unhulde up em. Lüb. Chr. i, 58;
to lycken, to yerslittene ind to eynden dat bot yorsmade deme greyen, unde
(1468). Fahne^ Bortm. 11^ 1, S. 332 quam nicht, das. 1,88; dat yorsmade
f€len vorher: to lyken ind to yer- gans sere den guden luden des rikes.
slichtenen) ; welcken twist unde un- 45 das. 2^ 339 ; ime vorsmade al wert-
wiUen . . unse heren unde frunde lic wunne. Mke v. B. 542; dat vor-
eutliken un gruntliken verschleten smadede dem hyllighen ynde wolde
hebben. Vogts mon. ined. II, 351. dat nicht doen. Passional f. 141^;
y^rsUneiiy schw. v. entschlummern. dat yorsmade den beiden (Dat. Flur.)
Tort do salnes vorslomede efte gingk 50 unde worden tornicht. Janicke, Beilr,
MiMlatodnd. WtetorMMh. V. 29
VORSMADENISSE 450 VORSMELTEN
S. 11; dat begunde em ser to ver- vorsimaheit, -smaeit, -mätlieit,
smaen. Lieder a. d. Münst. 10, 22; Verachtung (sow.act, cdspass,), c
Yorbarme dy over my, dat my alle temtio, contemptus. Die van vei*sr
dat unghemak desses levendes mote heit of Unachtsamkeit off traeci
vorsmaen. Brem. nds, Betb. f. 123; 5 des sondages nene hele misse
des en latet gik nicht vorsman. hoeren etc. Tract. Über die 10 6
Brschw, Chr. 375, 25. — 2. Irans. f'5^; he vervrouwede sick in krar.
smade machen, verachten, verächtlich beiden vnde in laster Tnde in v
von sich weisen, despicere, spernere. smaheiden. Dial. Greg. 196^; tu:
He vorsmade de bloyende werlt. Dial. lo minge maket vorsmaeyt, Torsm
Crreg. 151^; de minschen hebben de maket vnhorsamicheit. Sp. d. Jjt-,
hemmelschen dinge Yorsmadet; Jesus f. 132; god heft wechgenamen il
wart Yan Herodes vorsmad; he wil Yorsmaheit (opprobriura). 1 Mos.
neu sunder vorsmaden. Wiggert 1, 23; Yor vns gepinnicht mit k
49 ; se (die Seele) heuet den willen, 16 Yude mit Yorsmatheit. Gd>etb. Ftti
daer se mede vorsmaden mach dat f. 23^; hefstu ein stede gemotc
quade ende vorkesen dat gude. Eludd. in loue vnde in laster, in ere v:
8^; vleys to etene dat vorsmade he vnere . . in annamicheit vnde in v
underwilen nicht. Münst, Ohr. 1, 95; smaheit. Emd. Mscr. nr. lS9j f. ^
se vorsmadeden den eit der truwheit 20 YOrsmainge, f. Verschmähung. l
(spreto fidelitatis juramento). Chr. achtung. Unde to vorsmaynghe ui
Sd. 190, 20; versmat he sin (ange- heren Jhesu Christi so tohouweLi
baren) recht vor gerichte. Ssp. I, 16, de cruce. Komer 72^; vorsmayr.!
1; oflfte de hovetsake desser broke der werlde. Lüb. Chr. I, 107; cor.
vorsmadede unde vornichtede (für 26 melia d. i. vorsmainge efte la*
nichts achtete) de geistliken macht kommende van tornicheit. Sp. d. 1
(U71). Dithm. Urk 8. 62,; he was gede f. 233.
so Yorsmat in kleydingen (trug so ge- Yorsmechten, -smaehten, scJnc. c
ringe Kleider), dat etc. Dial. Greg. 135. Tode hungern , aushungern . f
Yorsmadenisse, -smanisse, f. Fer- so Feinde vernichteten alle Lebcn.<w<
achtung. Gif se in vorsmadenisse (da in menynghe Soyst to versmed
eos in despectionem). Nehem. 3, 36; Seib. Qu. 2, 291; Dussen konigli
to eyner vorsmanisse. Freckenh. Leg. ten vorsmechtede nach (nacJJier/ .
1, 32; mit versmanisse tytliker d3mge. ser Sigismundus. Bothos Chr. f. ;.
Dial. Greg. 189^; vorsmanisse (con- 35 Bonifacius 8. wart vorsmeclittt
temptus) der werld. Navolg. ly 24. dem stocke. Leibn. 3, 274; dt- n
Yorsmader, -smaer, m. Verschmäher, nike bemureden de borghere in
Verächter, den otmodigen unde den klosteren unde wolden see dar i
Yorsmaders der werlt Br. d. Eus. vorsmachtet hebben. Kerner ^;.\
16^; Yorvesteden se to ewighen tiden 40 Yorsmechtinge, f. Aushutjptr
alzo vorsmaders eres rechtes. Korner He wan de stat mit v. Bothos '
^4 7c; he was en vorsmaer syns sol- f. 123.
Yen (denpector sni). Münst. Chr. 1, 95. Yorsmelten, st. v. £erscM}u>>
Yorsmadicbeit, f. Schmählichkeit, Intrans. Wente alse he vet wu^
Verächtlichkeit, dat du myne schon- 45 vorsmalt he unde brande in sy
heit wandelst in alsodane mistaldi- eghene smere. Lüb. Chr. 2, IIS ; i
cheit unde vorsmadicheit. KomerlöS^. cules hadde eyn hemet an, dat \a-
YOrsmadinge, f. Verschmähung. Se syn wyf myt vorghift so gesalut t.
holt mi in ene vorsmadinge (despec- he dar inne vorsmalt. Engdh. *
tui me habet). 1 Mos. 16, 5 (K). 60 f- 13^; trans. He (Egechias) vorM-
YORSMERTEN 451 VORSNIDEN
ok den erene slanghen, den Moyses nicht vorsnelle sonder schictdnge my-
makede etc. Ecdes. f. 258^; de äff- ner guder, so make ik duth myn
god wart vorstort ynde Torsmolten, testament (1511). Lyßmanns Nachr.
oSte id tegen dem vure were gewest. v. Klost. Meding^ S. 93 ; Yorlat dy
Im Lub. Passumal. 6 nicht yp de spaden bicht, wultu nicht
Ttimerten, schw. v. Schmere^ Un- Torsnellet werden in dem vnuorsich*
gemach bereuen. Item alse de schip- teghen dode. Ecdes. f. US^. — be-
per claget, dat he in dem vorschre- trügen, übervortheüen. so yemandt ym
wnen schepe in der see van den speie auervordelt, bedragen edder
viandeo vmb schip vnd gut to be- iq vorsnellet wert. Agricola p. 36 (La--
kolden vorseret vnd vorsmertet is, tend.); wor valsch to valsche sik ge-
iat sal schip vnd gut gelden vnd seilet we dan den anderen vorsnel-
betalen (1449). Hirsch^ Danzigs Han- let, des mot ik lan ane klage. Oerh.
UsgeseL p. 77 u. 15. v. M. 55, 136; dar nicht allene unse
Ttraütton, 8chw, v. buchen, be- 15 borgere, men dat gemeine volk, dat
fdanuisen. It is wahr, dat he mit sik des bergen (s. Unterhält suchen)
solker (ecdvinististJ^er) lehre den mei- scal, grotliken ane vorsnellet und
sten diel der borgerschup vorgiftet, vor- beschediget werden (es ist v. Unge-
verret and vorschmittet. Benner 2, 167. hörigheiten beim Flachshandel die Bede)
r«rmtr6B, schw. v. ersticken. Dat 20 (l^^V- ^^^^' ^^^* ^^* 1897; de rat-
lereQ, dat in enen beeste is, Dat is manne scbolen ok bewaren, dat de
in synen blöde ofte v achte . . wante, voghet . . nemende vare ofte vor-
vaneer dat bloet ofte vachte wert snelle. Hamb. B. 60, 30. — Befl. si<^
Terstoert, So wert dat licham daer übereilen, he hedde sik in dem an-
bi versmoert. Sp. d. Legen 18^; in 25 beginne vorsnellet. Cod. Brdb. I, 15,
eoes armen mannes hovet blyft vele 222.
wfsheyd vorsmort (Paaperis in capite vorsnellingey f. Überraschung. Got
pereont bona dogmata sepe). Kiel. en deyt nicht tegen synen sworen
Mht. nr. 114, f. 28^. eet . . dor vorsnellinge des dodes,
vorsnoringe, f. Erstickung. Anti- 50 wente he is dat ewige leaent. Serm.
Christas handel is tegen god, de na- evang. f. 230^; Übereilung, vp dat
tor vnde den menschen . . dar äff de parte nicht dorch vorsumenisse
i£ msuaerheyt, vnschamelheit . . bo- effte vorsnellinge erer sake vorsnelleth
lerye, stedes bernen, vorsmoringe, vnde vorsamet werden. Hamb. B. 194,
Torbringen . . dat final is vorachti- 35 2 in d. Gl.
cheyt Disp. to Oldersum f. 32. vorsniden, st, v. abschneiden, dat
Toranappeiit schw. v. (im Haschen ende des mantels v. (oram chlamy-
fMen) aus Übereilung etu>as versehen. dis praecidere). 1 Sam. 24, 5 (H);
In Aden des Hansatages 1535 im schach, dat greven H. man dem ab-
Brem. Arch. heißt es: Sie, die Lü- 40 bede G. de ogen utbreken und de
beder, hatten es nur darin versehen tungen vorsneden. Magd. Seh. Chr.
— vorseen unde vorsnappet — daß 148, 6. — 2. im kleinen (im Aus-
nt den Königen van Dänem. u. Schwe- schnitt) verkaufen, und wen dat led-
den unverdierU in den Sattel geholfen. der den so rein gemaket is . . so
Sditnidt, Z. f. Gesch. 5, 244. 45 schal dat nemand vorschniden noch
T^melleiiy schw. v. überraschen. vorarbeiden, idt si den erst besehen
Ik danke dyner gnade, dattu my hefst etc. Hamb. Z. B. p. 281.
bewaret, d^t ik nicht vorsnellet byn vörsniden, st. v. vorschneiden, unde
^&ii eynem snellen ghogen dode. Liib. also he deme heren vorsnet . . unde
GAetb. f. YS^; up dat my de dodt eo snet de kost. Korner 212c.
VORSNODEN 452 VORSONEN
TOrsnodeiif schw. v. 1. intr. schnöde^ H. Omken vcrsoeken, wat he by q\
gering^ verächtlich werden. Lave mick doen wulde, und wes he sick to o<
mit dyner soticheyt, dat mick äyt vorsehen schulde. Ben. 529 ; wen
vngemack desses jamergen levens meister einen Iberjungen aunbei
mote Yorsnoden. OGB. B, 62; owe, 5 worde, schal he eu thovorn 14 d
nu möt ik iummer vorsnodet sin. vorsoken (auf Probe nehmen)^ dar
Zeno 798. — 2, Irans, schnöde ma- ein ider sehen möge, wo idt eme
chen. Wy hebben gebort, wo got den falle. Hamb. Z. R. p. 40; häufj,
minschen hoghede, na schuUe wy diesem Sinne reflexiv. Vnd wel s
boren, wo he sik vorsnodede. Hanav. 10 mit allem ylite daran vorsokeo
Mscr. /, 84, S. 365^; u. Speg. d. arbeyden, dat etc. Hoyer, Urh
menschl. Sal. f. 5; Ysaias sprikt: wy nr. 491; die rad die antworde
Yorsmadeden Ynde Yorsnodeden one, to: sie wolden sick des gerne v
also is vns ^cTt^cfen^ wedder ghescbeyn, soken myt beren Maoricio. JÜi
Epist. Samtielis 24\. 15 (?. Q- 102; (im gerichU. Sinne:
vorsoken, schw. v, 1. besuchen. Ton hie ethlicher thosprache halueu.
losten quemen se to Bethlehem . . hie tho N. N. hadde, mit dersul
vnde versochten dat billicbdom Jero- im neddersten gerichte sich vor&
nimi. Br. d.Cir. 91; vaken versochte [1633 J. Wism. Zeugeb. f. 187 j; \
he (St. Nicolas) de stede der hilgen 20 vorsocbten sik einer sone manni.
kerken«. Old, Miss. 9^; sunte Jacobes leie wis. Magd. Seh. Chr. 19 i.
graff vorsoken. Korner 95^; niemand vgl. 195, 12; wille gy averst di;
sal myt synen veele guede (s. Waren) rades nicht boren, so mot ik mj
andere market sueken, he en bebbe jw vorsoken. Komer 102c. — 0.
den marked to Boecbolte eirst ver- 25 su^chen^ bitten. So vorsoeken und
socht, wtgesacht (ausgenommen) jaer- geren wi van juw etc. Ben. 304 ;
markede Ymmelanck gelegen, de recht wil . . der waerbeit get^
mach eyn yuwelicb versoeken na sy- to gheuen, sunderlinx, als men
nen willen (1441). Wigands Ärch. II, Yersoecht werd. AUo hebbe wy «
348; alle de gbenne, de de stad 80 (1468). Fahne, Dortm. 11^ nr. J
Bremen myt eren kopenschuppen up vorsdk-iseren, n. (eisernes) Ih>
der Wezere vorsoken (1448), Cassel, ment zum Untersuchen, Sonde. J
UrJc,265; so wert vnse bauen ^ PTisiy^ Wundenartsst. f. 19\
na oelder wonbeit van dem coep- vorsolden, schw. v. besolden.
manne nicht Yorsocbt, dat doch vnse S5 wil kon. May, de knechte vorM'.
Yode des landes yorderff is (1447). ynd ere sold schal angan, so i>i
Stifffe, Bidrag II, 316; de pawest etc. (1507). Falcks Staatsb. 21
plach se (Clara) somtyt to versoken, 7, 689; dat se uns versolden
vmme van er hemelsche medesprake ock de wiyen. Soest. Dan. 47,
af to boren. Leben d. h. Franz. 148^. 40 vorsoldinge, f, • Besoldung, Ick •
— 2, angreifen, idlike schepen sint ju geUck syn in vorsoUiuge ^i
utgesandt, um de zeeroveren to Yer- vorsoldinge; bei Schmitz: verseil::
soeken, d. h. aufzusuchen u. anzu- Ynd stat. Soest. Dan. 60.
greifen. Ben. 187. — 3. untersuchen. vorsomen, schw.v. mit einem >
vorsochte he ere secke. Korner 89^; 45 versehen, bordieren. 1 vemdell 1..:
gerichtlich untersuchen, verhandeln. swart wandt to des froiohen s.*'
welke sake vor ju vorsocbt wart in zammit rok to uorsomende. A'
gerichte, dar up juwe wisbeit geor- pin, Diplom. Beitr. 561.
delt etc. (1409). Livl. Urk. nr. 1807. vorsonen, schw. v. versöhnen, .v
— 4. versuchen» grave Edsard wulde 50 tende oder e. Streit, dar ror^.u
V0R80REN 453 VORSPADEN
?e wedder to godde. Körner 61ä ; de dickgreve dorch twen beeidete
le vorsonde dar to gründe dat swaren solk dickrecht dem gudtheren
?. das. 173c; sühnen^ wieder gut tidlich . . anseggen. und schal als-
vVn. De man sprak to der vle- denne de oldeste rekensman de brake
(die ihn belästigte) do : dat ik mi 5 mit dem gewohnliken geschrei vor-
e so manigen slach, ein slach dat schreien, und wen dat geschehen, den
^ orsonen mach. Gerh. v, M, 50, 10. guedberren edder sinen volmechtigen
orsoren^ schw. v, 1. intr. trocken^ eschen beth in de negende ladinge
r, tcelk tcerden. arescere. Voc. . . dar averst de guedherr alszdan
^'. ouerst denne so kricht dat yfHoff lo nicht ersehene edder ock sick der
'*el telgeken ynde vele blade vnde brake mit bestände nicht entleggen
n, dat de rechte bom vorsorth konde, schal de oldeste rekensman
e doff wert. V. cid. u. nyen Gade einen spaden up dat landt, dat tho
o^; dat he (^df«T J%it<m^ vorsoret den ingebrakenen dike gehöret, ste-
t so droge. Sündenf. 1439 ; de 16 ken und men schall den spaden ste-
? were -wol en scheine blome, ken lathen dre ganze dage langk . .
>'t dat se nicht Yorsoirede. Ecdes. queme de gnedtherr in den dren da-
:^7d,; gyn herte vorsoret eme ane gen nicht den spaden to lebende, so
ik. we haet vnde torne draget schal de oldeste rekensman mit un-
-:k. Josefe V. d. 7 Tods. 7597; myn 20 dergangk der sonnen den spaden van
^Lrede herte. Brem. nds. Beth. f, des landes wegen thehen und schall
: en recht stratenrouer, de vul alsdan dat landt, darin de brake ge-
-i^den is vnde stinkende an den braken, verspadet syn . . und scho-
a. also en Torsorde bodel (hart- len de schwären edder landtlude des
: :/er, mitleidsloser Büttd?)^ vnde 25 Stedinger landes nemande neue ver-
• il loghene is (1383). Lüb. Urk. spadede guder vorlehnen, vorgeven
»r. 419. — J2. trans. dürre machen. edder vorkopen sunder dike, de dar
Antichrist) sal schynen te maken van rechte to hören (1579). Cassel^
:»\ blixem de buschen te versoren. Urk. S.10J8 f.; were iemandt, de gudt
"-'d. f, 50c ; hat vnde torn vor- so hadde in Stedinger lande, dat he
-t dat herte. Ecdes. f. 187^; de weddet oft kofit hadde, dar wedder-
'.iiisse, de stede is an dem myn- koep edder losynghe anne wehre, dat
Tl. körtet om sin leuend, se vor- vorspadet offte van vorspadeden gude
t om dat herte. das. 218^. verlaren werde, de schall nicht mer
orspaden, schw. v. verspäten, eu 85 vorlesen als dat gheld, dat he dar-
• thnn. Die eken (Schiffe) vor- inne liggende hefft unde vor dat
iden dat, dat sie nicht tide ge- sulve geld mach de genne dat wed-
ii en quemen. Brem. G. Q. 151. der losen, dess de erftale is, van den
^orspadeBf schw, v. „ein Land, das gennen, de den spaden getaghen hadde
•'^rn Deiche eines verarmten oder 40 edder deme dat gudt to queme ("I^^^/
' ißigen Deich-Consorten gehöret^ Brein. Stat. 591 ; so des meigers gu-
'4 dem spadenrechte für verfallen der nicht tho langen wolden umme
rtn u. einziehen.*' Br. WB. 4, de brake tho schütten, so scheide
:* jf. Dar averst des meigers gue- men den gudheren anseggen, ofte he
t nirht genugsam weren de brake 45 de brake vorborgen wolde. Dede he
•hhruch) tho schütten, so schal des nicht, so scheide . . de oldeste
:i df'm gaedtherrn anseggen, offte rekensman de brake versorgen unt
ie brake verborgen wolde; dede steken denn eynen spaden up dat
•l^s nicht» 80 schal men ein dick- landt, dat tho den uthgegangenen
iit ap de brake leggen und schal 50 dyke horde (1561). das. 604. Vgl.
VOBSPAN 454 VORSPILDEN
t;. JSaZem, Oesch. d. Herjfogth. (Menr Dar was ein vorspeer, de sede
hurg 1794, 1, 8. 209 f. — Dasselbe deme koninge. Foieks SkuUsb. JUa
ist afspaden. Sin dar gebreke (bei P, 698; vnde meende yma to wesen^
der Deichschauung}, men schal pan- vorspeers des landes; gy zynt tq
den vp 2 seh., vnde achte dage darna 6 speyger desses hmdes. Loee. Erz.
vp 4 seh. vnde achte dage darna vp 24\; sanden do vorspeiers, de <]
16 seh. vnd betert he den nicht, so her vorsen scheiden. Komer f. 12i
schal men ehme dat landt afspaden yörspel, n. Forqnel, prdadim
na landtrechte vnd vinden dat landt Dief. Der patriarchen vorspel be
der herschnp tho (1498). BtUvoerder 10 ben se (de salghen lade) ghemerb
R. § 83. Falchs Staatsb. Mag. 8, 173. der propheten rede hebben se
Yorspan, n. Varspange^ Brustspange^ ghanser andacht merket. Eedes.
monile, armilla. Voc. Locc. ü. Dief. JSJSl^.
spinther. Voc. Oldenb. u. Dief. Yin- Yorspelen, schto. v. verspielen. V«
gern stak he in de hant, ein verspan 15 sat he sie (die Pfänder) oder tc
ök sik Torbant. Aesqp 14, 36; dat speiet he sie etc. Ssp. II, 60, 1; !
verspan in diner borst schal wesen hadde ene .dochter, de verspeis
de betrachtinge sines bitteren liden- ere eere mit einem knechte. Fak
des. St. Birg. Openb. f. 47h; dytvor- Staatsb. Mag. 9, 696; dar vri vele
span schall alle tyd wesen in diner 20 antwert hebben, dat des nicht en
borst alze in dineme herten. das. ; unde ok nicht wesen en möge . . isi
dar to so ghafiF he em ein verspan wi segeden en, sie weren gude, ald
van mechtigher wycht. Denseke Kran. lade : warumme dat sie den wint to
f. B7; alle kassene, alle lakene, spielden (d. h.?) tiegen god u
verspan vnd al ghesmyde etc. Seib. 26 recht, wante is nicht en were, di
IJrh. 3, nr. 540, 60. sie segeden j[1399). Lid. Urk. n^
vorsparen, schto. v. versparen; mit JS947. — B^. van JungfroMten, i
versparder warheit, d. h. indem die vor der Hochzeit ihre Jungfrauscka\
Wahrheit verschtoiegen tourde. Hamb. verlieren (vgl. spil, overspil). Were
Chr. 340. 80 dat eine janckfrawe, die ein recl
vorspeen, -speien, -speigen, schw. v. eraendt wer eines gaedes, sick m
atisspähen, erspähen, atismndschaften, spielde, de mag brengen vyff 0. i
verratJien. explorare. Voce. C. wort den ho£f to Leen in einem lynen buj
in dem broktorne geslaten, darum dell dem schulten vnd den tegedera
dat se hadde . . geherberget de hir 85 vnd de mothen sie dan weddere set
legen vnd vorspeden, wat vp de wa- ten vngeweigert in oer olde recht
gen gebracht wort. HanA. Chr. 180; Gr. Weisth. 3, 146.
desse anslach wart vorspeyet. das. vorspellen, übervortheHen (= toi
470; und leit vorspeien, wat de bor- snellen?). dat sulke sware sake, hin
ger deden. Magd. Seh. Chr. 157, 7; 40 der, besweringe, dar de kopmaa m
to vorspeyghende der vyende beer. mede bes wert wert, Sonderlings mand
Korner 141c ; (gegen d. 5. Gebot sün- den Rassen . . and ok tuschen dei
digen) die enen anderen verspeen ofif dudeschen kopmanne, dat (l. dar?
verraeden. Tract. üb. d. 10 GM. f. de ene den andern na mede vor
F^; ik weth enen riken kopman, de 45 spellet, to reddelicheit mochte wer
my vorspeyt is. Komer 235^; also den gewant (1410). Lid. ürk nr
dyt nu wart vorspeet des keysers 18J29.
boden. Lüb. Chr. 2, 12. verspüden, schw. v. verhranuiiff^
vorspeer, -speier, -speiger, m. Aus- verthun, bes. wnnütB verthun, vergm
Späher, Aushundschafter, Verräther. 50 den, verschwenden, dilapidare. Yx
VOBSPILDERICHEIT 455 VORSPODICH
Imc disnpare. Kü. ytgesproken, noch yerwoisten (1483). Kindt.Hörigk.
oft de van Bremen wes vorspylden 61?; verbouwen, verwoisten, verset-
Tu buBsen, van crude, van stenen, ten, yerkoipen, versplitteren etc.
fio pylen ynde van allem reschuppe, (1479). das. 616.
dat se dar myt syk hebben. Brem. 6 vorspliten, st. v. verspleißen^ eer-
Tfi V. 1432; nu moste men schot- stückeln. Oick en sali kein boffsman
ten . . ok umme des willen, dat men syen erve verkoepen efte vorsplieten,
tOTDien mit dem snlven bischope vor- es gescbebe dan mit consens etc.
tpldet hadde. Magd. Seh. Chr. 200, Gr. Weisth. 3, 40.
2$; he Yorspildede dar manigbe grote lo vorspode, -spdt, glücklicher Fort-
CDEt Lab. Chr. i, 216; weinich vor- gang, ölück. veur-spoed, prosperitas,
iik bescbaffet, men dat se an bey- successus. Kü. Hieremias beklagede
(kl syden grot volk und gelt vor- dat vorspot der quaden mynscben.
fddet hebben. Hatnb. Chr. 314; he Jerem. 12, tJberschr. (H,); De bey-
nrspildet men unnutte tit. 22. F. i6 densche man was bouerdich van vor-
3879; thom achten sollen de bussen- spode des tytliken geluckes. Dial.
ickatten nen kmidt vnnutte vorspil- Greg. 177^; vrowen, dede mynscben
kl eder vorscbeten. Old. ürk. v. bedregen, welker se goddynnen ofte
IU7. — Intrans. (unnüta) unJccm- Inckerat beten, by welken se bosbeit
MM. Sammelt de brosmen, dat sy 20 bedriven, nnde alle gelucke unde vor-
nicht vorspilden. Ravenst. f. 71\ spot hapen se to entfangen. Pass.
Ttrspilderieheity f. Verschwendung. Chr. 226 ; ic bin ene mure ende on-
gren Job. gaff umme syner groten bewegbelic in wederstote (Unglück)
rorspildericheit (prodigalitas) willen ende in voerspode. B. d. Byen f.
vele vech. Westphal. 3, 65. 26 147b; den mynneren (Liebhabern)
Tmpildeniy schw. v. verbrai4chen, deser werlt en comen alle dinge nicht
ftrtkun ; büdl. : dewyle dusse einicheit na voerspode, mer se hebben grote
miet eem ryke Dennem. . . gar liebt- tegenheit. Harcl. 86 ; in der tyt des
lieh khan dorch frembde potentaten vorspodes sin gi sunderlinge stolt
toririrt verspildert (eu nichte gemacht) so unde kone unde in der tit des weder-
Tod thoreten werden. Aktstykker JT, spodes so sin gi krancker dan spinne-
Kf. 159. webe. das. 92; tusschen vorspoet
Tor^dinge, f. Verschwendung. unde teghenspoed ghelic to staue,
belangende de grooten vorspillunge, das. 139^; und quamen alsus myt
so dageliks mit den winkopen ge- 35 guiden aventuirlichen voirspoit in dat
schat etc. Ben. 762. koninkrycke van Navarren. Schüren
TorspitzhodeDy schw. v. als spitz- 272 ; und met gueder voerspoet syel-
bot (s. 0.) gegen jem. handeln, vnd den (segelten sie) in Cypem. das. 299.
(mne Feinde) ohne derwegen by dem vorspodich, adj. guten Fortgang
Itertogen dermaten vorspitzhodeden 40 habend, glücklich. Warumme is de
und angeven, dat etc. Benner, Livh wech der sunderen so voerspodicb
Bist. J^. unde em allen sehnet gelukke, de
▼•rsfleter, m. Zersplitterer, Zer- quaet don? Hard. 88b; wi hebben
äüekler. do schreff be (der Pabst) er meer gbevunden, de mit voerspo-
fte vonpletters der hilgen kerken. 45 dighen ghelucke verheuen werden
Korner 170^. unde nedervellen, dan de vermits
Torsftleteren, sehw.v. eersplüteren, teghenheiden van eren geesteliken
iersLüAdn. Und hie en sali euch dat upsate kereden. das. 132 ; de voer-
goit . . noch vorkoepen, versetten, spodighe auentuer veruult de quaden
verspleteren, verwesseien, verbouwen 50 menschen mit den goeden. Elucid. f.
VORSPOK 456 VOBSPREKEN
33e ; mynen heren . . den de almech- halle worde grot yersprakt, vode aefa^
tige lanckwirich yn saligen yorspodi- mede Ymme liden moatcoL Utk. i
gen regimente . . bewaren moet. Disp. hans. StaJdh. eu London 121,
to Oldersum f. 2h. Torsprank. „sprank, ▼örsprail^
yirspdk, Vorspuk, illusus. 3 Voc. h chxs erste IHstülirte^ Dähnert. Büü,
W. alle man de yrucht^de syk, dat De erste npstandinghe edder lot
yd betekende wat quades unde were sprank is Gristns. N. Bus 2, 22
en Yorspok enes groten arges etc. yorsprarwen ? s(hio. v, ßerslreii
Lab. Chr. 2, 206. Ik mot, dat yorsprarwet is, weder
yirspoken, schto. v. vorspuken, Inf. lO samende lesen. Janieke, Beitr. S.
subst. unde dat was en war yorspo- yorspreden, sduc. v. gerstreum.
kent tokamen[d]er twidracht. Kor- danken werden yorspredet (dissipal
ner 69<^. tur), dar neen rad en is. Spr.
yörspokerie, f. Vorspuk. Disse 15 j 22 (L.); ausspreiten, toeüy i
brandt . . ys ein gewisse omen ynd 15 räumig nuxchen; bädl. aufsdii
yorspökerye yele thokumpstigen yn- stunden^ verziehen, dilatare. I)^
glucks gewesen. Bussow 163. Klage ynde yorgeyent: oft de hir
yorsporen, schw. v. verspüren, mer- schop ock oren broke ynde sohl
ken. In der Stelle: Ynde leue her, tho lange beyden ynde yorspreleo
dat yns de mester tö der sluze (der 20 konen? ordel ynde recht: schult ind^
Schteusen-Baumeister) werde yan sta- broke, dewile de nicht gedelget jjd,
den an, ynde dat dar nicht yorsporet wen se schone 100 iar geduret hadde
werde (1370). Lüb. Urk. 4, nr. 398 mach de herschop desiüyigen schldc
ist tvoJU yorsparet (verspart, aufge- ynde broke manen ynde inforderen.
schoben, versäumt) sfu lesen oder doch 25 Sass. u. Holst. B. 34^ 3.
gemeint. yorspredinge, f. Verbreitung^ Er
yor- (yore-) -sprake, -sproke, m. Weiterung, UMZ. StoU. Vorheunghe
Fürsprech, ein mann, der yor deme der oghen dat is yorspredingle des
richte des anderen wort sprekt (Lüb. horten (exaltatio oculonim esl dila
B. 275.), Advocat, Sachwalter, Ver- so tatio cordis). ^. Säl. 21, 4. (E)
theidiger. prelocutor, procurator. Voc. yirspreken, st. v. FÜrsprechir sein,
Engdh. 8. Glossar eum Ssp. ; Beyer vertheiaigen, entschtddigen. Vortmer
in d. MeU. Jahrbb. 14, 114, 125; holt de ghemeyne rad eynen eyghen
Donandt, Brem. Jahrb. 5, 51. En darto, de des erfaren sy, dat he mjt
dhef, dhe mit ther dhuye begrepen S5 dem rade . . yor de gidingle ofte
is . . dheme scal men dhen yore- Yor andere werltlike gherichte rydeo
spraken undelen (d. i. untdelen) mSghe ynde se yorspreke ynde one
(1303). Brem. Stat. HO ; nen yor- rade dat beste dat he wete. BrsAv;.
sprake ne schal dar manc wesen, Urkb. 1, 169, 82; wene des oopmans
dar men ene sake yoreuenen schal. 40 olderlude yor deme rade eder Tor
Lüb. B. 276; dat recht der vorspra- deme richte schuldighet omme schalt.
ken yor deme richte, das. 359 ; he de den meynen kopman anroret^ den
(Gott) radet dat, alse en wys vor- en schal neyn kopman yorspreken
sproke edder deghedinges man edder eder yordeghedingen weder den mey-
radman. Serm. evang. f. 170^. — ;,yor- 45 nen kopman (1389). Z. f. Nieders.
spraak heißt in den Greif sw. Stat. der 1878, 8. 140 ; de koningh (Fham)
Stadtprocurator, der Fiscal.^ Bahn. wart thomich up dat l^t (Moses,
s. Tyl, Pomm. Gesch. Denkm. II, 38 n. das ihm die Krone auf dem Ba^^
yorspraken, schw. v. = vorspre- iferbroehen hatte) unde he wolde dat
ken. Dar de hole geselschop yor de 50 laten doden, doch so wart dat yor-
V0R8PREKEN 457 VORSPREKEN
sproken, dat it were eyn bynt nnde lieh vorspreken. das. IIj 44; vgl. R.
ix hedde dat ghedan van kyntheit. F. 16t 5629; vorsproken, hesckdUen^
Loec. Erz. f. ^Tb; werd welk snoide in hosen Buf gebracht, das. v. 1739.
word ghesproken yan vrunde teghen — 2. verreden, abschlagen^ ablehnen^
Trand, alse dat mach komen van 5 eurückweisen^ verschnUJJien. Hirmede
haste, tome . . dat werd vorsproken wolde he bevelen de Turkerie deme
Tnde Yorsoinet vullen drade. Ecdes. koninghe yan Armenien, de vorsprak
f. 174b. dat mit otmodicheit, also bevol he
Toraprekem, st. v. 1. verreden^ her- dat rike einen vorsten der Tatheren.
WKterma€hen^ tadeln^ schmähen^ ver- lo lAib. Chr. i, 150; we dyt vorspreke
leumdeUj mit Worten beleidigen. Vor- vnde dat anders hebben wolde, den
sprik eines andern wäre nicht. Hanav. wolde de rad buten crem denste
User. 7, 84^ 8. 468; se plach dike laten. Brschto. Urk. 1, 167^ 74; dat
erer moder honliken to vorsprekende Diderik min vrunt si, Torspreke ik
unde bete se olde krode. IM. Chr. 15 nicht. Magd. Seh. Chr. 14^ 7; sve
2, 480; de keyserynne begunde den sine rechten bäte yersprict vor ge-
keyser honliken to yorsprekende. richte, die ne hevet nene bute mer.
Körner 56d ; se verspreken eme unde Ssp. 11^ 6^ 1 ; of he (dem wegen Ver-
segheden, he were en dwaes. Leben dachtes unechter Geburt die Aufnahme
i h. Prane. f. 2; he yersprack de 20 in eine Innung abgeschlagen ist) heft
Sanders seer scarpelike. IHal. Greg. to sek twene bedenre man, de mit
201h; syne guden lade worden tor^ eme sweret, dat he echt gheboren si
nich byramme nnde vorspreken den . . so scolden se ene nicht verspre-
provest nnde droweden eme to slande. ken. Gosl. Stat. 76, 30; daher auch:
Lab. Chr. 2^ 100; de Vorspreken den 25 ver/Bcihen. Deme wnlve ruweden sine
rairaan nnde beten ene enen vorreder. sonde . . unde up dat al vorsproken
Korner 251^; wente he ere gode vor- werde, wat he ovels jo begink etc.
spraken (gelästert) hadde. das. 54^ ; Gerh. v. M. 39, 4 ; olt schände dicke
scref enen bref, dar he ene heftigen wart versproken. das. 64y 30; ök sint
. . inne vorachtede nnde vorsprack 30 wol valsche sworne wort . . tobro-
etc. das. 84c ; so mostu geck werden ken; ök mer undät wert vorsproken.
TBde dy ouen vnde vorspreken laten das. 39, 80. (Oder gehört diese Be-
vmme cristus willen. Navdg. I, c. deutung sum vorherg. Wort?) —
17; T. sochte myt homodigen worden 3. durch Bede bestimmen, Verfügun-
to Hinr. vnde begunde ene, den rad 35 gen treffen. Nene vnmundighe vrouwe
vnde die stad van Br. to uorspre- mach vorspreken ere gudt sunder
kende. Brem. G. Q. 75; se verspre- erer negesten vulbordt. Liä). B. 292,
ken de borgermesters so schentliken, Anm. 11. — 4. besprechen, behexen.
dattet yamer was. Münst. Chr. 1, 261; Welkeme kynde men se (yerbena)
de koninge (die h. 3 Konige) hebbet 40 vmme byndet, men mach id nicht
mi saget, se weren to Meilan vor- vorspreken. Weif. Mscr. 23, 3, f. 4Ib.
sproken, dar orer nemant wolde ro- — Befi. 1. sich rühmen. Merke Nobo-
ken. Zeno v. 1507; weret denne, je- godonasar, wo he sik vorsprak, . . he
nutot den sulften mit worden sine mende, he were god. Josef, V. d. 7
jimpe, rechte unde ere besmittigede 45 Tods. 777; merke, wo rynghe sik
ifite vorspreke. Dühm. L. B. II, Moyses vorsprak, wo strenghe de
^ 288; de de diekrichters hoent of here dat an eme wrak. das. v. 748.
voreprect of sleit. Ostfr. L. B. 3, 45 ; — 2. fehl, unrichtig, missespreehen.
de ander (Grund der Enterbung), En islik holde sek to sinem gheliken,
vanner de kinder de olden schwär- 50 wente teghen den kan he sik nicht
yOBSPBEKE(R;)ST£R 468 VORSTAN
80 drade verBpreyken alse teghen vof-stU, Stiidi der Büstung (gum
den mechtighen, de ok en klene word Sckuta der Kniee ?). Ik hebbe barns
nicht Tordulden kan. Ecdes. f. 40^ ; vighedan den deneren to Lubeke ake
schade, die ime — dem Kläger — den ytrideren: N. N. 1 borst vnde
dar an bejegenen mach, of he sik 6 1 par vorstal vnde 1 olt par hans-
Yorsprict, des he sik nicht erhalen ken . . N. N. 1 par hansken Tode
ne mach. Ssp, I, 60^ 1; de olde by- 1 par vorstal vnde 1 par benwapen;
sproke wart do whar: dat men sick N. N. 1 platen, 1 par benwapen vnde
so drade vorsprickt, alse vorwercket. 1 par vorstal vnde 1 par achterstal
Leäm. 3, 185. 10 vnde 1 par hansken {1402). Lab,
Tirspreke(r)8ter, f. Fürspreeherin. Urk. 5, nr. 89; ouch sal ichlik we*
eya, aduocata nostra, dat ys, onse penere haben ganczen platenharnascfa
Torspreke(r)ster. B. d. Byen f. 174h. was dar czu gebort, alze 1 hübe,
Yorsprekinge, f. Schmähung, Zo- 1 plate, armledder, vorstael, beyn-
gierung. De vorsprekinge leet se dul- 15 wapen vnd ichliger 1 tarcze (1395).
dichliken vmme Jhesus willen. St. Styffe^ Bidrag 11^ 2; syn panczer,
Birg. Openb. f. 182. synen kraghen, vorstael, borst etc.
verspreBf^eily schw. v. aussprengen; Old. Urk. um 1500.
bädl. : unter die Leute bringen^ aus- v6r*8tän, unr. v. 1. Vorstand sein,
plaudern. Alles wes allhir gesecht 20 vorstehen^ regieren, gew. mit Acc. Ar-
worde, nicht to versprengen, dan noldas, de dat closter vromeliken
^«{mdern^ hemelick to holden. Waitg, vorstand. Brem. O. Q. 64; (sticht to
WuUenfv. 2, 358. Br.), dat do her M. vorstund, das.
Tirsproken, vorgenannt, s. h. in 98; drei heren, de dat romische rike
Urhk. 25 vorstanden. Magd. Seh. Chr. 7, 2;
Torst, m. Frost. Benedict den de wile de keiser to Italien was, vor-
heren, vorst ande culde. 0GB. B. stant de ebbedische Mechthilt dosse
18; in den middewinter, doet vele lant. das. 71, 7; wo dusse stad ge-
harder vorst was, dant plach to we- regeret is ande yorestan wente an
sen. B. d. Byeti f. 162^. 30 anse tid. das. 1, 12 ; borge unde lant
vorst, Fvrsi, vastigium, summitas vorstan. Jß. F. 3913; unde de vor-
edificii, vorst. Brexit. stund dat stichte, dewile dat K. le-
vorst, m. (aus lat. foresta) Forst. vede. Eomer 28^ u. h.; seltener mit
wat des woldes locht to der Weseren Gen. greue H. vorstund der stede
wort, dat schole we beholden vnd 36 (Städte) . . vnde hie orlogede den
▼se rechte eruen . . ane dhen vorst steden enen guden ende. Brem. G.
dher jaghet (Jagdforst), den schal Q. 107; ik en kan des stichtes nicht
beholden de vorseghede vorste. Hoyer, verstau (vorstan ?), went ik bin np
Urk. 1, nr. 5. mine dage komen. Theopih. I, 269;
vorst, adv. = erst, desto (dum- 40 schütsen. patrocinari, tueri. Kii. De
modo)? Hedde he ok pundghelt ge- konnink vragede, wur af de salicheit
gheuen, dar he vt zeghelede, dar ome (dem AndirtMus) were, dat one
scheide he mede vry wesen, vorst de lowe vorstunt so sere etc. Gerk
he des breue brachte (1368). IM. v. M. 23, 53. — 2. überstehen, aus-
Urk. 3, S. 706. 45 halten. Der breden wortelen se (die
vorstadinre, f. Erstattung, Fr- Eiche) genöt, dat se vorstunt vil
sebmng. vnde beden hebben . . vmme mannigen stöt, de or de wind vil
hulpe to verstadinghe des schaden, dicke bot. das. 88, 5. — 3. ausstehen
dar we . . in ghekomen syn. Sudend. Bum Verkauf? Ok en scolen de kno-
4^ nr. 40, 36. 50 kenhouwere neen quek kopen dre
V0R8TAN 459 VOBSTAN
weken tot S. IfichaheKs dage vnde dar em wysche, kempe ofte solliek
dre weken na, id en si yorstaen den gut inne versteyt (1461). Kindl. i,
borgeren, bi Vi m. Big. Burspr. v. 142; in alzo ghedanen vorwarden,
1376 (Big. 8t. B. p. JS04, 12). — dat se my und minen erven quyt
4. wert setM, geUen ? vnde frnchteden 6 maken sollen 67 m. to den heren
ock, dat it alto groot gut wolde ko- ran K., dar 86 mine unde miner bor-
sten rnde vele mer dan it vorstaan gen openen breve vore bebbet, de
wolde. Brem. G. Q. 101. — 8. auch my unde mynen borgen noch yore
das folg. W. staet, nnd nicht ghelost und quyt
Tenttn, unr. v, 1. durch langes lo gemaket en syn (1359). das. 3^ 457.
Stehen in Schaden bringen; sik v. van — 3. schütamd oder hindernd wovor
Tf erden : sich lähm stdien. de heren treten (vgl. das vorhergehende W.)y die
laten sick gerne denen, also dat de de- Bechte und Lasten (Pflichten) einer
oers vor em stan m&then, welker . . Sache Obemehmen. (vgl. Een Tronwe
endtlick ySLe Schadens deyt, wente de 15 verlieset oer bmetschat mit overspil
reckadem entslapen vnde maken lam, . . ende hadde se kinder, moegen
alseme wol by den perden sflth, de die vrenden staen voer der kinder
ere knaken vorstan (hochd. Beyne guederen* Bichfh. 259, § 16.) de
abstehen) etc. Agricola^ Spr. 278 (La- wile aver se des nicht erwerven ne
iend. S. 37). — 2. im Jurist. Sinne: 20 moghen (die Belehnung von der her-
iher die rechte Zeit hinausstehen^ ver- schap to Luneb.), so senile we se
faüen sein^ von einem Pfände^ das in deme lene mit gnden truwen yer-
nicht rechtzeitig eingelöst ist. villa stan (schätzen) unde darmede be-
com attinentiis, quibus ipse H. eam lenen (1347). Urk. d, St. Hanov. nr.
in pignore habere dinoscitur, pro 25 246; mit desen seuen ghauen (des
praefixis L m. manebit, quod in vul- h. Geistes) versteet (wehrt ab) een
gari Yerstaan dicitur (1350). Livl. mensche die soeuen hoeftsonden. Sp.
Crh. nr. 935^ 216 u. 980, 1 ; vor sine d. kerst. gel. f. 10^; Spreke ein bor-
koste unde vor einen schaden ward ger den anderen an, dat he gulde
eme sat de marke yan Br. to pande, 80 hedde uth einen huse, konde he dat
na yif iaren to losende ; wurde se bewisen, dat he hebbe geseten in der
binnen der tyd nicht geloset , so gülden heye unde bore, also recht is,
Bcolde se yorstan sin eme unde einen so mach he de guido yerstaen unde
erven to ewiger tyd. Lüb. Chr. i, beholden. Fahne, Dortm. 3, 53^ nr.
359 u. 368 ; deden se des nicht, so 86 168; spreke ein man an erfflick gudt,
scolde yns dat hus yorstan sin ynd id si sin aide erve unde hebbende
Tse rechte gut wesen (1320). MeJd. were, unde wolle dat yerstaen unde
JJrh nr. 4183 ; yersette we erflick beholden, wie he dat van recht ver-
rät op ene vth gaende tid, wan de staen unde beholden solle, das. 8.
tid verflaten (Thiersch: yersleten) 40 46; nemant en mach mit bieten wer-
tere, dat dan dat gudt verstaen were den gelt verstain in eins anderen erve.
etc. Fahne^ Dortm. 3^ p. 57; als das. 8. 39 u. 42; twigeden lüde umb
Pfand ausstehen, verpfändet sein^ ohne enen graven . . und de but den gra-
iei^ Begriff des Verfdlenseins. bischop yen to yerstane vor all sin erve und
D. koffte wedder Safferde yan dene 45 sin hebbende were, und de ander
van Haldensleve, dat 47 iare yor- spreckt, he wille dat wisen und ver-
stan hadde yor 4000 m. Bothos Chr. staen als recht is, de is den graven
f. 209 ; vort (femer soll gemeinschaft- nest to verstaue, das. 3^ p. 62 ; alle
Uck sein)^ wat se van breven hebn, haelde vate (Hohlgefäße) off vnge-
dar em geldgulde ynne yersteyt, offte 60 dorschen körn, dat vp der erfitall
1
VORSTAN 460 V0R8TANDICH
gewassen is, versteet allet dey weer maren der stad vorstan. SehoAsp. f.
(fälU SU, verbleibt bei äc). Gr. Weisth. 97; vorstan laten, wißen laßen mit
3, 56; steruet eyn yrowe . . is daer Dat. unde de borgermeiBtere sprak,
eyn dochter, dey verstaet (übernimmt) dat se spreken mit eren ammechten
dat gerade, das,; syt daer dochter, 5 . . unde leten en allen dat verstan.
dey verstaet dat (gerade), das, 57; Brschw. Chr. J, 346, 34; deme rade
en queme nymant dat gut to vor- vorstan laten. Brschto. ürk. J, 1JS2,
Stande na hoves rechte, das. 37; ok 165; Big. St. B. 48; Isegrim heft
schal W. dat gud vorschoten unde eme laten vorstan. B. V. 3570; he
vorstan (die schuldigen Abgaben davon 10 (äer Kaiser) let en (den Fürsten)
entrichten) glik anderen unsen mede- vorstan, dat he wolde to Rome then.
borgeren (1389). Gott. ürk. /, nr. Lüb. Chr. J, 94; dat we den bref,
334 (vgl. hochd. der stad verrechtin den gy vns sanden, hebbet vsem
vnd jerlichin verstehin vnd verschos- heran hertoghen verstan laten. Su-
sen, Zeitz. Satzungen 2^ 60; F. Bech, 16 dend. 4, nr. 183; u. Äcc. ghink to
Zeitz. Progr. v. 1870). Hieher sind deme hertoghen unde let ene vorstan
auch folg. Stellen zu ziehen : Vortmer der vigende beger. Körner lOlK —
mag men huess, landt, erue vnd Befl. mit Gen. sich auf etwas verstehen.
penninggeld tho vnderpand setten de sik vorstunt der wendeschen
ynd Yorstan, als Unterpfand setzen 20 sprake. Chr. d. nordelb. S. 38; itlik
(vom Pfandgeber) u. behalten (vom man, de sik rechtes versteit. Münst.
Pfandnehmer) (1355). Nies. Münst. Chr. 1, 263; des reiden de, de sik
Urh. 3, 137; nummantz sali na dus- rechtes vorstunden. Hagd. Seh. Chr.
sen dage nierhande gued verstaen 226^ 3; mit Präpos. se (die Band-
vor sinen underpand, he en hebbe 25 werker) vorstan sek nicht in dem
dat in einer hebbenden were edder testamente des richtes (non intelli-
id sy ohm gesät in antworde des gunt testam. judicii). Ecdes. f. 22^
richters. das. 5, 124. — mit sineme (Sir. 38, 38); an päpheit kundikmy
rechte vorstan, eidlieh erhärten. Wolde wol verstan. Theoph. 529; unde sik
de iene • . vorstan mit sineme rechte, 80 wol vorstunt uppe des paweses breve.
dat it sunder sine wanhude gheschen Körner 248t^.
si. Lüb. B. 376; ok mot he dat mit vorstandel, adj. verständig. Men
sineme rechte vorstan, dat dat also sal de ghene kesen to prelaten, de
were, of men dat van ime eschede. daer sin vorstandel ende van schar-
God. Stat. 73y 21; is he umberuch- 85 pen synne. B. d. Byen f. ^*.
tet, unde mit sinen rechte vorstan vorstandelheiti /. Verständigkeit.
wel, dat des rades kemerere eme dat Maria, vp welke rustede de gheest
gheheten hebben. Hanov. St. B. 411 der wysheit ende der verstandelheit
u. h. — 4. mit den Sinnen oder mit B. d. Byen f. 169tk ; de kentlike ver-
dem Geiste verstehn^ merken, einsehen, 40 standelheit wort geboren wtter me-
verstehen. De deyner wart bevaren morien vnde wtter verstandelheit unde
(bestürzt) vnde vorstont, dat he in memorien tesamen is voertgande de
syner bosheit begrepen was. Diäl. minne. Anh. z. Eludd.
Greg. 181; Bellin stunt buten . . he vorstandenisse, f. Verstand, die
rep . . do dit Reinke hadde vorstan, 45 verstandenisse (intelligentia) gheeft
he gink üt unde sprak etc. B. V. enen menschen kennisse van den diu-
2998; ik vorsta des nicht, spreket ghen, die syn. 1^. d. kerst. gel. f 158,
up dudesch juwe hiebt, das. 1393; vorstandieli, adj. = vorstendicL
de listen (Leisten), de dar vmme (um Galdeen hefft gude vorstandige sprake
das Schachbret) ghan, Dot vns de 60 in dem lande unde ys de hogeste
VORSTANT 461 VORSTEL
sprake likerwys alse in waischen lan- mynsche den dnuel dy voratededest
den Pickerdyen sprake. MandeviUes to bekorende. Lüb. Gebetb. f. A6^.
Reisen f. 41d. Yorsteinem, -stenen, schw. v. 1. be-
Terstant, n, 1, Verstehen^ Wißcn, steinen^ mit Ghrenesteinen beseichnen.
konynk Cristern sande . . de ko- 5 hove, de in deme bodeme to Gotin-
nyngynne tho vorvarende, wat syn gen gelegin is, also verne, also dat
broder darmede mende, dat etc. . . nu gemalet unde vorsteynet is wente
Do krech se in wis yorstant (erfuhr an dat lant, dat etc. (1385), Walkenr.
sie mit Skherheü), dat etc. Lüb. Chr.' ürk. nr. 986; vnde 6f (hofe) schal
2^ 328; doch bidde wy, dat gi nemen lo men vorsteynen vnde vormalen (1431).
in yorstant, dat gy unde dat rike Ilsenb. ürk. nr. 290. — 2. steinigen.
yan Schweden noch nicht yorlikent ein di nam ein siden kleit ; danimme
synt. das. 2^ 361; do sprak de her- yersteineden se om. Hanav. Mscr. J,
tege: nym in yorstant! (beherzige, be- 84y S. 325h. — 3. au Stein machen^
greife)^ da bist nicht erlo0, wente 15 Pass. versteinern, bewekeden dat yor-
eic. das. 2, 394. — 2. (heimliches) stunde herte des morders. Kamer
Einverständnis. Niemandt yan unss 235^.
sali . . mit keinem uthlendischen vorstekei Versteck; bildl.: sunder
potentaten einige contract, bündtnuss vorstecke unde argelist. Kindl.Harigh.
edder verstandt maken und uprich- 20 ^3^-
ten. Monum. Liv. 4^ 269 ; ynde dede vorsteken, st. v. wegthun, wegtrei-
sick ynder des fruntlik tho legen den ben, verschlagen (vom Winde). To
yan Stettin ynd den geistliken . . lösten yorstak se de wint. Lüb. Chr.
makede verstand mit ehn etc. Kan- i, 240; also yorstaek en (den See-
tsow 126.. 26 fahrer) de wint. Livl. ürk. nr. 2204 ;
verstaut, n. Inf. subst. das Vor» geszecht, dat schipper J. in HoUandt
üeken^ Regierung^ Führung, breve, . . szegeln scheide, dar oenhe ouerst
de dar spreken, dat eme were be- de winth yorsteke, Tude in England
Talen dat yorstant der stad etc. Lüb. qweme, scheide he etc. (1524). Wism.
Gkr. i, 247; ze (die Christen) had- 30 Zeugeb. f. 131; de wind yorstach
den nen ordelich yorstant dorch des Hanse in dat lant to Dytmerschen
stervendes willen der yorsten. das. (1509). Dithm. Urk. 99. — Refl. sich
ly 149. verstecken, he yorstaek sick. Renner
▼f rstantlicheit, /*. verständiges We- 2^63; do gescach, dat sosteyn knechte
sen? alle sin gemote dat stunt na 85 bleyen achter une yorsteken sik. LÜb.
dogeden, also dat he to aller vor- Chr. 2, 378; yorsteken sick in de
stantlicheit so was he lichtuerdich. steynritzen. Korner 42^ ; hadde syck
Lüb. Passion, f. 70^. gheholet unde vorstecken, das. 132\
yorstutBisse, f. Verständigkeit. Ein vorstel, Verstopfung ? Petrus stunt
jongelinck yan groter yorstantnisse. 40 eynes daghes bi dem mere ynde sach
Dial. Greg. 251^; alle menschelike eynen voghel ynde hadde dat yorstel.
V. Br. d. Cir. 77. Dat irstund (heulte?) he ynde nam
yer-stapelen = vorstaben (yorste- dat water vt dem selten mere vnde
Ten). Den eidt sali ime yurstapelen (felM das Verb.?) id suluen eme to
der firone des hoyes. Gr. Weisth. 3^ 64. 45 gtid to deme tzagele in den buk mit
yerstarren, schw. v. starr werden. deme snauele. Bi dessem vögele lerde
Sine ogen weren om verstarret yan Ypocras, dat he den luden sint stedes
older. 1 Kon. 14^ 3 (H.). halp mit dem selten watere; also
Ttrstedeiii schw. v. gestatten. De hebbe we noch desse artzedie, so we
du (Christus) also eyn broksamich 60 dat yorstel hed oder dem^ de buk
VORSTELEN 462 V0R8TENDIQEN
is tosamende ghetogen ; drinket he rechte (Greriektstag) dat achiddeii or-
water,. dat Yorwellet si vnde wol ghe< del nicht uppe dat has bringhet, dat
selten si, so werd he ghesunt ynde schal he wedden mit ener marke,
de buk ledeget sek von dem solte ane id ay, dat id de rad vorste mit
vnde wert wuchte (feucht) von dem 5 des cleghers . . willen. Lub. B. J^5 ;
watere etc. Wolf. Mscr. 23^ 3 f. 80. wat di man sweret vnd . . loaet, ai-
YOrsteleiiy st. v. 1. stehlen. Wert nen lif darmit tu Torstene, . . al
emme unsem borghere wat vorstolei;!, mach he des nicht leisten, id en sca-
dat mot he wol weder nemen, de ^det em tu synem rechte nicht. Fidk.
wile dat etc. Gosl Stat. 38, 35; wert 10 1,110. (Im Ssp. 3,41,2: to yerstene).
en gut vorstolen etc. das. 39, 5; wer Yorstendel, adj. verstand^. Enen
et, dat syne jangere ene (Christum) erbaren borger, de willich vnd ?er-
vorstelen etc. Bedent. 1^. 33 u. ö. ; stendell sy. liAne, Dorim. ürkb. IL
Sebastianus vorstal dat (hilligdom) S. 344; als ick dit begynne to vor-
und verde ed to Rome. Magd. 8ch. 15 teilen, so dot id my sere we, nochtan
Chr. 144, 5. — Beß. sik v. sieh heim- vp dat id allen vorstendelen inngen
lieh wegscUeichen. Keiser Hinrik vor- luden sy eyn ezempel, so en wil ick
stal sik unde wart monik. Liä). Chr. des nicht vorswigen. Br. d. Cir. 97b;
1, 28 ; he vorstal sik van der Meryen** dat allen verstendelen frommen myne
horch unde lep en wech. das. 1, 283; 20 entschuldinge nicht misfallen werdt
auch: sich gum Diebe machen. Ma- Nies. 1, 244; een wys, cloeck, vor-
nych vorstelt syk vnde vordeuet, De standel man. Echte Staet f. 34h.
wol bleue eyn bedderue man, Wan vorstender, m. Vorsteher, admini-
he de worpele lete stan. Josef, V. d. strator edder vorstender. Strals. Chr.
7 Tods. 2462. — 2. durch Stehlen 25 i, 294; Joseph ein vorstender des
verwirken, efft dar en deif stele, so landes Egipti. Proe. Bd. f. Hlb;
mach de deif vorstelen sinen hals unde deme stiebte sette Earlusvore
unde al sin ghud unde nicht siner enen vorstender Horidagnm. Kor-
vrunde ghud, d, h. die Blutsfreunde ner 38^.
haben nicht mit ihrem Vermögen für 80 vorstendich, adj. 1. verständig, in-
den Ersatz des von einem ihrer An- tellectualis. Voce. — 2. rückständig,
gehörigen gestohlenen Outes eu haften. Were ok, dat en desse tinz vorsten-
Diihm. L. B. I, § 56. dich werde, so scolde we vnde willet
vor-y varstdn, m. Grenzstein auf en vse boden dar to lyen in to
dem Ackerfelde. We den vaersteyn 35 manende liker wis also os seinen
edder kam vme erede (umjpfiügte) (1370). Drübeck. Urk. nr. 89 (vgl. vor-
myd vorsate, den sal men in de er- satich).
den grauen vnd laten syn houet dar Yorstendieheit, f. Verstand, intel-
vte, so h5 alz de faersteyn gestan- lectus. Darna nam Nectanabns vth
den haid vff der stedde. Gr. Weisth. 40 synem schote ene tafel. Dar jnne
3y 80 ; wer einen vorstein mit frevel- stunden dre tzirkel vnde kreyssze.
moede utwerpet, heft verbroecket lief De erste kreysz helt XII vorstendi-
und gude. das. 3, 68; und so sych cheyt (d. h.?). In deme anderen
dat twyfloth tegen eyrem lande her tzirkel stund de sunne vnde de ma-
lengede, so en moegen sey doch nicht 45 nen. In deme drudden tzirkel stun-
Tor eyren Torstenen und pelen hen den de Sternen. Alex. f. 2.
volgen etc. das. 3, 46; to markstenen Yorstendigen, s<Aw. v. v. laten,
(off vorsteinen). /Ssp. //, 28 N. 12. eum Einsehen (Verständnis) vorigen?
Yorsten == versten, schw. v. (be)fri' De hertogen geven antwordt, dadt
gten. Is ok, dat he tome neghesten 50 8e ehre privilegia tho Slesswick wol-
VOBSTENDOM 468 VORSTICKEN
den erlogen (eeigen) und vorstendi- leäifft werden. Wil lernen uorkopen
gen lathen. Westphai, 3, 61. norstoruen erue, de schal it erst be-
Yorstenddn^ m. die SteUe eines den den negesten erven. Lüb. R.365;
Fürsten^ erste ^elle^ principatus. Gar- hir na vorstarf de borchgrereschop
boncnlns holdet den vorstendom mang 5 to Magd. Magd. Sek. Chr. 212^ 8 ;
den eydelen stenen. Ecdes, f. 191^; sin broder vnde he worden ok ghe-
soike nicht den vorstedom (ducatum) manet vmme dat Yorstortien ghelt
▼an dem mynschen. das. 279^ (Sir. 7, van Egerd vrowen vnde van eren
4); De einen vorstendom helt to kinderen (1391). Lüb. Utk. 4^ nr.
Cappenberghe. Komer46c. alsn.(?) 10 543; van güdes weghene, dat eme
wandelde de herschap in eyn vorsten- vorstoruen is van synes broders sönes
dom. das. 147k weghene. das. 3^ 748; des ünderwant
Tontenken, schto, v. vor Gestank sik do keyser Fr. der herschop (wm
iKmiommen. He sal en (den ihm über-^ Braunschw.), recht ef t se in dat rike
mttcorteten^ ifahlungsunfähigen Schtild- 16 vorstorven were. Körner 144h; wel-
ner) eck nicht holden yn swynekäffen chem borger alhir eme torsteraet
noch yn pry£faten, dar inne he vor- Cod. Brdb. /, 26. — 2. sterben, ßot
stenken mochte. Ndd. Bechtsb. f. 7ib. de mach vorsteruen nicht. Bedent.
trans. Benner, Livl. Eist. 130. Sp. 397; van dodes wegen vorstoruen
veratentenisse, f. (Ein)verstandnis, 20 (1397). Lüb. ürk. 4, S. 757. — vor-
HAnrnng, Godt wyl . . de gantze bro- storven am Niederrhein oft für ^ver-
derschop in gouder vorstentenisse, waist^ gebraucht. Ich Judit, die vor
fryde vnde enycheyt erholden. Mo- etliche iahr versiiorben, verlassene
MW». Liv. 4\ 241 ; eine cristlike, wittib wahr. Vier geistl. Spiele v. 530.
ewige Yoratentnisse, contract und han- 25 vorstervinge , f. Tod^ Todesfall.
dehng upgerichtet etc. Burm. Beitr. van vorsteruinghe weghen der erghe-
s, Gesch. Europas 182. nanten heran ys ghekamen etc. läaUe.
vergtere, w. Förster, forestarius. Urk. 3, 277.
To dessen tiden scal de vorstere to Yorsterfnisse = vorsterf. Dp allen
rechte uppe der vorster houe gewe- 30 anvall ind versterfnisse, die oir Yan
sen hebben. Gosl. Bergges. § 180. doede onss lieuen swegerherren oirs
versteren, schto. v. förstern^ forst- vaders . . ansteruen moigen. Lacombi.
fnäßig hüten. Dat se de gheholte van 4^ nr. 151.
orer weghen, de dartho hören, vor- Yor-steven, sdiw. v. die Eidesformd
fiteren mögen unde bewaren laten 35 vorsagen. Also de koninck eme den
(1S80), Gott. Urk. 7, nr. 294. eydt vorstevede, (cum rex juramen-
versterf, Todesfall; was durch To- tum fidelitatis praedizit), sede he etc.
destdü Mich oder faUig wird. Van Westphai. 3, 81.
inmahnung des teindens Yth den ver- vorstevieheit, f Versteiftheit^ Ver*
sterfgudern. Dweilen in etlichen sted- 40 stocktheit. De unkuschen unde de eer
den der gebruck, dat von eruen Ynd vlesch in genuchten upvodden unde
gnedem, so vtbgefordert werden in eren Yorsteuicheit bleuen, worden
durch ein versterf, die teinde pen- verslunden van heischen pedden.
niock ghenomen vnd ingeholden werth, Horol. 97^. (Es. Yorstenicheit.)
so is idt verordnet etc. (1412). Nies. 45 vorsticken, schw. v. trans. u. intr.
Münst. Urk. d, 8. 158; to wetten, ersticken, suffocare. ick Yorstickede
dat men alle Yeruall ind versterf sali se vnde dodede se. 1 Sam. 17, 35
Yor den burgermeister ind raide vth- (H.) ; enes vyssches grade de was em
numen. Dorgt. Stat. 212. geuallen in den hals, dar he ynne
TtrrterYen, st. v. 1. durch Tod er- 00 Yorsticken wolde. Lüb. Bassum, f. 57^ ^
VORSULLEKEN 464 VOBSTRAND
als hem (dem Menschen) die adem- Tele krighe ynde haete, de Y&der den
tocht wordt benomen, altehant ver- edelen . . weren, mit sodaner wisz-
sticht (d. i. Yorsticket) hy ende sterft. heyt vnde vemuftigen worden, dst
^^. d. kerst. gd. f. 104^; wol den etc. Chriseldis f. 70; ik bin nicht ge-
herren tho na is, de wil vorsticken 6 kamen, dat ik se vorstore, sunder
(vor Hitee)^ vnde wol with van eu dat ik se vornulle. N. Bus 2, 38;
ys, de wil voiiresen. Agricda^ Lotend. ein hüs. Gl. eu B. V. J, J22 ; dat
8. 32. rike to gründe v. Komer 41d; de
Yorstilleken, schw. v. verschweigen^ reyse. das. 217b; stören, üt mineme
nicht jsur wroge (Büge) bringen. B. 10 bede. B. V. 1670. — Part, verstört}
£., burrichter, is vor gerichte ge- verstört, verwirrt im OemiUhe. das.
kommen tom ein, tom andern, tom 3448. S. auch vorsturen,
derden male und gesecht, he wette vorstorer, m. Zerstörer, fem. vor-
nich to wrogende ; so heft sik bege- storersche. Dat de olde partye, de
ven, dat de olde £., sin vader, Job. 16 ene vorstorersche is onde wesen heft
L. mit einer barden in de schulderen der land und personen, schal etc.
gehouwet, und wolde dat vorstilleken, Komer 248d.
gift V gld. broke. Lippische Urh. v. vorstorin^e, f. Zerstörung, Ver-
1537. nichtung. v. der ketterie. Magd. Sek.
YorstUlen, schw. v. stiü machen. 20 Chr. 356, 24 ; v. des landes. Lerbed
vnde (Gatt) het se (die Heiden) vor- § 59.
strowed vnde verloren, he het oire vorstormen, schw, v. in Sturm brin-
dechtnisse ghans .vorstillet (cessare gen, aufregen, van der vart desser
fecit). EccUs. f. 6U (Sir. 10, 20) ; verstormeden ze. Br. d. Eus. Tb ; lüse
dat id guetliken vorstillet und hen 25 ae somige na eren begeringen nicht
gelecht werde (1402). Livl. Urh. nr. gecrigen en künden, so werden se
1603, 48 ; (twidracht), de scolle wi verstormet van ouermode. Hord. 48^.
verstillen vnde verscheden in minne verstörten, schw. v. hinstürjgen, aus-
edder in rechte (1375). S. H. L. Urh. gießen, effundere. 6od spreckt sul-
11^ 310. 80 ven : de myt wald mynschlyk blot
TOrstiven, schw. v. steif werden. vorstortet, syn blot schal vorghoteo
sine band wart vordtivet. Bok d. Byen werden. Lüh. Chr. 2, 425 ; de hilli-
f. 220^ ; bildl. : hartnäckig werden. gen veders hebben er blot vorstortet
obstinare. Dief. n. gl. umme der kuscheit willen« Hamb.
TOrstlik, ac(j. fürstlich. Wete, dat 35 Chr. 525.
forsten sint twierleye ; de ersten hey- vorstortinge, f. Umstürjsung, Ver-
ten vorstlike forsten, dath sind de, wirrung. Grot vorstortinge was in
de ander forsten to manne hebben. den jaren (1101) an der b-iBtenheit,
Ssp. II, 1. Gl. als dat leyder ok nu is in dessen
vorstoeken, schw. v. steif werden, 40 jare tusschen twee pavesen. Lüb. Ckr,
wie ein Stock? weme de kne swellen 1, 6; in vorsturtinge (Vernichtung)
eder vorstocken, de schal nemen eyn trostes unde guder vorhapeninge.
krud, dat het punge. Weif. Mscr. 23, Wism. Urh. v. 1500.
3, f. 121h. vorstrand« den vorstrant an be;-
vorstoppen, schw. v. verstopfen, ob- 45 den siden des selten wateres, beyde
stipare. Voce. to Rügen vnde oppe desse syde, dar
TOrstoppinge, f. Verstopfung, v. de stat tome Stralessunde Ucht —
der leveren. Nd. Jahrb. 2, 32. De vorstrant schal wesen an allen
TorstoreDy schw. v. eerstören, ver- enden dar öuer is, van dem water
nickten, vnde (Griseldis) vorstorde 50 wente an den hoghen öuer; dar neyn
VOBSTRECK 465 VORSTROICHEIT
öaer is, dar schal de vorstrant syn vorstricken yds. Hoyer Urh. /, nr.
\m dem watere vyer roden lang breyt 587.
wente yppe dat lant, wenne id neen vorstrickinge, f. Bündnis. Effte
water is (Wisslaws Privileg f. Strdls. se weren mit£ steden unde lande in
V. J. 13JS1). Rüg, Urk. /F*, 4, 57. 6 Yorstryckinghe unde vorbundtnisse
Torstreek, Hinausschiebung, (Zah- (1518). Stader Arah. 3, 123; soma-
lungs)frist. Alle personen sollen ere keden de gildemester ander sik einen
lade dar tbo holden, dat se up twe bunt unde vorstrickinge mit lofden
myle weges ymme Munster gyne unde eden. Brschw. SdiicJUb. 6 ; vor-
ampte gebrucken, browpannen noch lo eynunge und rorstricgkunge. OöU.
backavene hebben sollen, offt kom Urk. 11^ nr. 171; ein stede, . . ewich
myt vorstrecke kopen (1525). Nies. verbündt . . vnd eine verstreckenge
Btür. 1, 117. gedaen etc. (1456). Nies. Münst. Urk.
vorstreeken, schw. v. 1. hinstrecken^ 3, 79.
hädl. : s. B. Gdd^ leihen. De gravinne 16 vorstriden, schw. v. bestreiten^ im
heft den westphalingschen kreits Streite besiegen. Se (die Templer)
10,000 daler gesant und verstrecket, laueden . . tho vorstriddende de
dar vor de overste genoechsam cau- vyende des cruces vnde tho vordri-
tioD unde vorsegelung gedaen. Ben. uende. Lerbeck § 39; he (Äntiochus)
HiB. — 2. hinausschieben. Wen de 20 scheide (die Juden) vorstriden vnde
dach Symonis et Jude uppen sonn- vore slan. Josef, V. d. 7 Tods. 1187;
aaeod queme, denne schal me dat also Amalech vorstryddet was van
(das Messehalten) vorstrecken uppen Josue. Locc. Ere. f. 31^; (Darium),
mandach (1490). Lüneb. Urkb. XF, den virstridde (im Texte: vorsegede)
S. 208; hebben de antwert verstre-* 26 Alexander. Ssp. 3, 44^ Z
cket bei vp Letare. Kanteow 226 ; vorstriken, st. v. vom Wege dbkom-
verlängem. also hebben wy sulken fiten, verirren. Imgleichen ist ver-
frede verstrecket vnd verlenget. Cod. hotten, das nemants verbistert oder
Brdb. 2, 21^ 495. verstreken guet (Vieh) heimlich bei
vorstriekeB, schw. v. verstricken, so sich behalte. Or. Weisth. 5, 132;
iUaqueare. Dief. BikU.: verbinden, item in jumentis, que in vulgo vor-
wrpflichten. De man schal vorlaten streckin ghut nuncupantur, infra
Tader vnde moder vnde he schal bly- eadem septa jus non habemus. Seib.
ven by syner husmoder, unde alzo Urk. nr. 514; vgl. das. nr. 719, 37.
nu de man hir to vorstricket is, so 86 vorstrit, m. Vorstreit, Vortritt im
etc. Loce. Erg. f. 8 ; he heft sik mit Kampfe. Worden do schelaftich de
idliken vorstricket. Ben. 155; sik an Fransosere myd den Engheischen
eine junfer v., sich verloben mit etc. umme den vorstrid, den de ene vor
das. 152; des (des Kaisers) recht dem anderen wolde hebben. Komet
unde macht de underzaten mit eren 40 219^ ; Do wolden de Fransoyser . .
degedingen, loften, breven edder yo hebben den vorestrid ieghen des
eeden nicht vorcrenken edder vor- coninges willen; do se streden den
stricken mögen (1387). Lüneb. Urk. stryd, verloren se. Lub. Chr. 1,376;
II, S. 424; myt eeden vorstricket* unde (de konink) was mit der stat
Hdmst. Krön, p, 30 ; häufig mit Sy- 45 do wol thovreden, unde ghaf en den
nonymen verb. Unde scholen darto vorstryd. das. 2, 367.
Wesen vorstricket unde verbunden vorstroicheit (?), f. Zerstreutheit?
(1325). Gott. Urk. I, nr. 106; vor- To pryme tid stat up unde entsprin-
stricket unde vorplichtet. Cod. Brdb. get wackerliken ut dynen (l. deme)
1,14,528; vorenigen, vorbinden vnd 60 slape, wegwerpende alle de vorstroy-
Xittiliitodard. Wtetorbuoh. V. 30
VORSTROUWELIKEN 466 VOBSTUKEN
cheit der valschen bedregeliken drome. vorstninet ? Hedde eyn unser bor-
Pass. Chr. 35\ ghere Ysn unser stad kemeren meer
Yorstronweliken, aäv. auf eerstreute gheldes ghebord vorder den to ener
Weise, ghans yorstrauweliken plach tyd den wy menden des wy om plich-
ick my to hebbende, wente dar en 5 tich weren, mochte de borgere dat
bin ick vaken nicht, dar ick licham- bewisen alze recht ys, dat he dar
liken sta vnde sitte. Navölg. 3, 53. recht to hedde, des mochte he ghe-
YOrstronwen, -stroien , -streien, neten. Eonde he aver des nicht ghe-
-strawen, schw, v. eerstreuen. So don, so ys dat vorstumet ghelt, so
drade vorstroyet vnde so lancksem lo to vele up ghebort. Hanau. St. R. 422.
wedder rorgaddert. Navdg. 4, 7; Yorstftr, Ver Störung^ Verwüstung.
dyn gesiecht geyt äff, din gud vor- vmme mannich oueruall, gewalt, vor-
strowt. Schip v. Narrag. /*. 56; god stuer vnde schaden, de mennighen
leeth se (die Sünder) vorstrauwen. fromen manne gescheyn is. (Hd. Crk
das. f. 37; se syn selven wnlue, de 16 v, 1488.
de scape beroven vnde verstreyen. Yorstnringe, /*. Versiömng des Ge-
Nicht en is quader, dan also de gene müthes, Untoäle^ Zom^ Erbitterung:
verstreyet> de [he] sculdich is to be- So war lidesamheyt vnde oetmodicheyt
holdene. Br. d. Eus. 12h; in unsern ys, dar en ys noch tom noch ver-
dagen wart nue (nie) gehört, dat so 20 stnringhe. Leben d. h. Drang. 16^.
grot menlik volk van geringen hove- vorstüniissef f. 1. Zerstörung^ Be-
werk so vorstrawet (in die Flucht Schädigung, schaden, vnrecht vnde
g^gt) worde. Magd. Seh. Chr. 254^ manigherleye verstorniase, de de
18; bildlich: myn gemode is vor- clegere nicht en wolde geleden heb-
stroyet to vtwendigen saken. Didl. 26 ben vor dusent gülden. Fahne^ Dortm.
Greg. 126^ ; wanner syne knechte . . 11$ 1^ 235. — 2. Verstörung des Gt-
nyne ydel worde en spreken vnde miithes^ Heftigkeit. De Grotte (Gothe)
ere herte nicht en willen verstroyen sach den hilUgen man an mit eynen
of besmitten mit sprekene. das. 192; ser tomigen geiste vnde mit verhol-
do he (Adam) umme der sunde willen 80 genheit • • wente he wände, dat he
ut sick selven verstroy et wart, do^.^i 7. mit verstomisse synen willen Ter-
vorstronwenisse = vorstrouwinge. krigen wolde etc. Dioil. Chr. 172.
Yorstronwer, Zerstreuer^ dissipans. yorsturen» schw. v. 1. j^er^oren^ ver-
Jes. 49^ 17 (H.). wüsten. Do de Lumbarden yn Ytar
vorstrouwinge 9 f. Zerstreuung. 85 lien quemen und alle dinck vorstnr-
Bildl.: werp van dy alle dine belaste den. Diai. Greg. 185^; der vrowen
der sorghe vnde vthwendigher vor- kloster sint versturet. das. 215; se
strouwinghe. V, d. Wege des Crutees meynden, se wolden et (das Lamd)
f. C2; grote bedrechnisse vnde vor- gans versturen. Münst. Chr. i, IM;
strauwinge (distractio) der sinne. Na- 40 B. unde vele andere slote worden
volg. J, c. ^; in eyns itliken biscop- versturet. da^. überh. vemichteH,auf'
pes gemode wert verstreyginge myt hören machen. Eyn lerer vnder den
mannichvoldicheit der sorge. Dial. volke, vppe dat he utroden solde,
Crreg. 137^. versturen, verstreyen vnde verderuen
Yorstncken, schw. v. eerstücken. 46 de dorne. Br. d. Eus. S^; dat se in
Wan ick nu myne leffte van god den enen (Kloster) scheppeden vnde
nemo vnde stellede de yn anderen vortbrachten, dat verstureden se we-
creaturen, so were de leffte nicht der in den anderen. Br. d. dr. 91;
ghans, dan (sondern) vorstucket vnde (dar ward ene grote slachtinge vnde^
YOrdelet. Disput, to OUersum f. 13. 60 langes). Do dit vomam S. AmbrosioBi
VORSUCHTEN 467 VORSULFWOLDEN
do Torhoff he syk dar hen ynde wolde und yortwifelt. Bruns Beitr. S, 189 ;
den mord Yorsturen. Lüb. Passioncd mannich vorsufiet vnde oek vortzaget,
f. 9(^. — 2. stören, verstören, beun- De spreken schal vnde nicht en
ruhigen. Nu ick mit vngemettenen weeth. Schip v. Narrag. f. 9^; = dul,
rloeden versturt werde, en kan ick 5 toüerweise verseßen, erpicht ? eyn vor-
nouwe seyn de hauen. Diäl. Greg, suffet vnkuscher is also eine vor-
I^; in diesem Sinne auch intrans. duttede koeghesche yleghe, dede
bescktcerlieh^ lästig, störend sein, Eyn nycht en weet, wor se vlucht« Liib.
zeike (Siecher), de mit yngemettenen Gebetb. f. Aaö; Varliker leuent me
ropen al den zeiken, de dar weren, lo nowe vynt wan de hebben, de dar yp
Tersturede vnde verswarede. Dicd. (auf Unkeuschheit) synt vorsufiFet vnde
Greg. 210; häufig in bildlichem Sinne: bejaret (d. h.?). Josef, F. d. 7 Tods,
aus der Faßung bringen. He versturde 4830 ; (wor up ein ander dach wart
alle, de em wederstunden (im Dispu- begrepen, dat se alle deden umme
tieren). Horci. 49^; bes. das Part. 15 de tijd to vorsuffende [propter tem-
Torsturet, verstört^ erregt^ erbittert, pus redimere]. Chron. Sd. 304, ?.
ärgerlich. De erwerdige vader wart richtig überliefert?)
ser beswert van synen vnsturygen vorsnffliiige, f. Bestüreung. In wel-
biddene (das Kloster verlaßen eu dür- eher reise bemelter G. L. dath schip
fm) vnde gebot eme mit eyme ver- 20 vth blindtheit, vorsuffinge vnd vnbe-
stiurden mode, dat he hengenge. kandtheit der lande vp sinen hals . .
Bial. Chreg. 169^ ; wente he van gro- inth sandt gelopen. Wism. Zeugeb.
ten rottwen versturt was, so leip he 1553, f. 237.
hasteliken. das. 172^ ; do he vornam, vorsuket, (verseucht) mit Seuche
dat syn vader verbolgen vnde ver- 25 behaftety krank. Wat scheide deme
störet vp em was. Ld)en d. h. Franz. grot gud, de dar en sek vorsuket lif
170, hedde? Eccles. f. 185o.
vorsaekten, schw. v. 1. erseufeen. vorsulfwolden, -woldigen (-weiden
Alse eyn, de barmhertich is, so ver- u. weidigen), schw. v. sich selbst
sttchtede he yn synen geiste vnde 30 Recht an jem. verschaffen, SdbsthiUfe
weynede. Br.d.Eus. 8; subst. Maria gebrauchen gegen jem., iiberh. Gewalt
Tolgede em na myt groten vorsuch- verüben. Were dat de van Bremen
ten. P(MSS. Chr. 45^; mit groten vor- myt eme to vnwillen quemen oder
suchten vnde tränen was he vaken vorunrechteden und vorzulfwoldeden
syne borst slaende. Br. d. Eus. 43^. 35 vnsen leuen om. Old. Urk, v. 1402;
— 2. verseufeen. doch jo wolden se were dat de vorscr. van Bremen . .
offlme gudes sletes willen unde vre- yemand wolden oueruallen, vorvnrech-
des den schaden gherne geleden heb- ten vnde Yorsulfwolden. id weren
ben vnde vorsuchten. Lub. Chr. 2, heren, fursten etc. Brem. Urk. 1427;
^89 ; versuchten vnde vorgeten. N. 40 were dat se yemand wolde overfallen,
Gryse Wed. Sp. B. vorunrechten unde versulfwelden, des
TorsidFeii» schw. v. (plötzlich) die schole wy truweliken by en bliven
Besinnung verlieren, bestürsft werden^ (1472). Cassd, Urk. 270 u. 272. —
delirare, desipere, instupere. KU. wy en schuUet noch enwillet des ne-
anzten . . verschricken, verschieten, 45 mande staden , de ze in ienigeme
Tcrsufien . . metuere, formidare. Teuth. stucke besware, hindere . . eder an
Terzuft, bestürzt, Ueinmüthig. Bahn. eren personen . . ze anverdege edder
Tersuffen, ängstlich, kleinmüthig wer- jennewis vorsulfwoldege, hindere eder
den. Strodtm. Se (Spiel u. a.) ma- bewere etc. (1392). Lünd>. TJrkb.XV,
ken vaken, dat ein minsche vorsufiet 50 S. 146; we klaget gik, dat B. vns,
30»
VOBSDME 468 VOBSUMEBNE
ynse closter Ynd ynse armen lade mit diner karioheit heft da vorsa-
Yoranrechtet, yorsnlfwoldighet ynd met (verloren) de stad. das. i, 135;
mit vnrechte beschedighet heft ("15^5^. he en is nicht gehorsam, men ver-
Sudend. 8, nr. 15. 'sumende, de beydet to der tyt, dat
Yorsnmey n. Versäumnis, versuym, s men eyn dinck anderwerue gebeydet.
negligentia. Kü. Hestu en clene scha- Br. d. Eus. 15; swenne de ?roDe
den van on (den knechten) ghenomen, bode deme richtere geweddet, dat he
dat van orem vorsume is to gheko- ime (Var. wene) an sime rechte ver-
men, lat se des nicht enbreyken an sumt hebbe. Ssp. 11^ 16 , 4; den dach
oirem lone. Ecdes. f. 359», 10 v. Lehnr. Art. 65, § 16; sine j&rtale.
Yorsnmelheit, -licheit, f. Nach- das. 29, § 4. — Mr. säumig 5«it
läßigkeit; daratis entstehender Nach- Worumme Yorsume gi? 1 Mos. 42,
theü. Bi di en moet gheen stede der 1 (H.). — Gew. reß. säumig in etwas
v^ersumelheit wesen, daer aldus edele sein, sich vemaMäßigen (u. dadurek
dinghe te bewarene sin. B. v. d. 15 sidi Nachtheile sufügen). We dessen
joncfr. f. 114h; traecheit ende ver- vnsaligen, de ouerYlodich synyndes-
sumelheit. B. d. Byen f. 208h; he sen tytliken gude . . se Yersamen
Yerstoerde myt siner schult ofte Ter- sick vnde werden yerwandelt yn won-
sumelheit ienighen menschen. das. derlike beiste. Br. d. Eus. 45; de
12l9k; dar nu yele yorsumlicheit Vnde 20 borgere vorsumden sik daran, dat se
Yngelimpe van kumeth (1448). Hirsch, den palliumbref sik nicht wisen leiten.
JDanjif. Handelsgesch. S. 281. Magd. Seh. Chr. 208, 18; henekan
Yorsumeliken, adv. nacMäßig. de sik an sinen erve de wile (während
koster yant de lampen bernende, de er abwesend ist) nicht voraumen (Var
he Ytgedaeu hadde; do meende he, 25 Torswigen). S^. I, 28; bat die herre
dat he de lampen Ycrsumelike Ytge- dem manne sin gut, he sal 't alto-
daen hedde etc. Dicd. Greg. 205; hant untYan oder he Yorsumt sik
dusse prester quam in eynen dage dar an. Lehnr. Art. 22^ §5,
yan den wege to hues ynde sprack Yorsnmeniase, f. VersaummSy Nach-
synen knecht yersumelicke (d. h. un- ao läßigkeit, Ycrsumenisse ynde ydel o\r
achtsam, arglos) to : kum duuel Ynde modicheit der heirde dot» dat de
trecke my de lersen yt. das. 198 ; dat wulue kone synt tegen de soape. Br.
dyn here dat mynste Yorsumelik deyt, d. Eus. 16; arbeit, sorge, und moie
dat he plichtliken uns don schal. und grote yorsumenisse und schade
Korner 99h ; de unsen stellen sik sere $6 orer neringe. Magd. Sek. Chr. 367^
Yorsumeliken in der wacht, das. 102^. 12. NadMeil. ynd yeng se (anser
Yorsnmen, schw. v. versäumen, außer stad Juristen) • . dar quam echt grod
A(M laßen, vemacMäßigen, sit^ nicht Yorsumenisse yan . . de ban ging
um etwas kümmern u. dadurch ver- oyer uns. das. 309, 22.
lieren. De yader, de syns sons seile 40 Yorsumeme, adj. geneigt jm ver-
hadde yersumet. Dial. Greg. 228h; säumen, nacJUäßig. Dat kernet yele,
yorbarme dy euer my, also du dy dat en mynsche wat gudes deyt, dar
Yorbarmedest oyer den yorsumeden sik arghe danken hemeliken mede in
mynscheu, den du to der twolften gheuen, dar de mynsche in der wise
stunde des daghes betest ghan to 45 yorsumeme inne is, dat he nicht
dyneme arbeyde. Brem. nds. Betb. merket, wat on dar ane hinderen
f. 116 ; ik arme yorsumede minsche. mach, dat etc. Ecdes. f. 30b; depre-
das. ; unde klagede, weret dat se ene late schal nicht yorsumeme weysen
yorden to Bremen, so mochte he yor- in der wise, dat he etc. das. f. 99^1
sumet werden. LÜb. Chr. 2, 249 ; 50 dat ghesinde is ondertiden yorsn-
VOBSUMICH 469 VOBSWEREN
merne, dar en man in groten scha- vorkulden in dyner leue, men vul-
den mach van komen. das. 194o; dat herdich bliuen etc. Sp. ä. Sammitt.
(Gaierianus etc.) waren Yorsumere I, c. 1.
(d. %, Yorromeme) Ynde Ynnutte key- Yorswarten» schw. v. schwarz wer-
sere. Engdh. Chr. f. 15. 5 den. Do gink Yt der dupe grot rok
Yorsnmicb, adj. nachläßig. trach to berghe, also dat dar affYorswar-
nnde Yorsamich in dynen denete. tede de sunne unde ok de lacht.
Brem. Gebetb. (nr. 26) f. U28h ; so Bost. Ändaditsb. f. 114h (Apok. P, 2).
00 de YOgede dar inne Yorsumich Yorsweken, scAtr. t;. schwachen. De-
worden Ynde sodanes Yorsateliken lo wile dat regiment (Begierung) nu
nicht en straffeden. Glossen, V, Lüb. Yorswecket were, wolde de not Yor-
Vogie SU Schonen^ S. 5. deren den rath wedder uth to kesen.
Ytmmneii, adj. bei Sinnen, ver- Lüb. Beform. 116.
nunftig, auf etuHzs bedacht. Is de man Yorswekinge, f. Schwächung (de-
Tommnen, so is he wol een mit or i6 floratio). S. W. Yordracht mit Annen
(der guten Frau). Gl. zu. Sir. 26, 18 K. ohrer Yorsweckinge hahen. Brschw.
(Larsb. 26, 18); Alsus schal ok in Neust. Deged. B. 1551, f. 194; so-
islik radman stedes darto Yorsunnen daner Yorswekinge haluen in der
syn unde np denken, dat he etc. junckfruueschop. Wism.Zeugeb.p.446.
Greif sw. St. V. 27. — Als Titel : An 20 Y^rswelgen, st. v. versddungen wer-
Tersannen ersame bescheidene manne, den; büdl.: So wart up ener stunde
bargermestere etc. (1392). Hans. Bec. sin danke unseggelike Yerluchtet unde
4, 56. mit groten ghenochten YeruoUet, also
iwsüfeüj st. V. ertrinken; als schw. dat he to male Yerswolgen was in
r. ertränken, ick hebbe Pharao in 26 den geeste. Hordl. 15.
dem roden mere Yorsopet. 3 Brem. YOrsweren, st. v. 1. falsch schworen.
GB. 204; de eine (deir [Gefangenen) perjurare. 1 Voc. W. (Gegen das
de wort Yorsoepet, de ander . . ge- 2. Gebot sündigen) de ut quader won-
kriendelet. Benner, lAvl. Bist. S.28o. Jieit edder schimpe in siner kopen-
YWWartiBi schw. V. versauern; &i2ä2.: so schup eder hanteringe sweret unde
dammme dat he ändert eines schole- Yorsweret. Sp. des crist. minsch. B 3^.
meisters, de in der schole Yorsurede, — 2. eidlich abgdoben, eidlich auf
nicht konde loß werden. Neoc. 2, 311. etwas ver eichten. En douendich myn-
Yomiatereiiy schw. v. Sycu aYcr sehe to manigen stunden Yorsweret
en erYC Ycrsusteret unde Yerbruderet, 35 godes licham Ynde wunden. Josef,
alle de sik like na to der sibbe gestup- V. d. 7 Tods. v. 7531 ; die hoere (ihre)
pen mögen, de nemet gelike dele dar zeele Ycrkoepen off Ycrsweren. Tract.
^n.S8p. 1,17,1. — NadiHomeyer:vofi über die 10 Gebb. f. 5b; he moste
einer Erbschaft, die an Entferntere als Yor sik unde Yor alle sine erfnamen
Geschwister foUt. Vgl. daeu die lat. 40 to ewiger tit Yorsweren de ansprake
^hers. : qoando fratres et sorores ad der cronen. Lüb. Chr. 1, 155 ; Ynd
snccessionem hereditatis deficiunt u. sodan dudent (Deutung, Auslegung)
BidUst. Landrecht, c. 23, §6: na is argelist, de in der säte is Yor-
deme dat dat erYO Yorsusteret unde sworen (1395). Sudend. 8, S. 36, 36;
Torbmderet si, dat is, dat dar nen 45 unde Yorsweren (schole gi) juwe böse
sust^ noch broder en si, Yrag, oft leYcn. Jß. V. 1618; we Yortygen unde
de like na icht deme erYC sin, de Yorsweren wolde ere ketterye. Kor-
like na der sibbe sin. ner 140^; Ynde wurden Yordreuen,
Yorswakei, schw. v. schwach wer- Ynde Yorsworen N. N. nummermer
ien. Dar wy nycht Yorswaken Ynde 60 to Bremen yn to komende. Brem. G.
VOBSWEREN 470 VORT
Q. 92; de stad vorsweren vppe 10 An egene unde an huven mach sik
mile na nicht to kamende. Züft. i2. ^52, die Sasse versvigen binnen drittich
Anm. 6; vnde vorsweren de souen mile jaren unde jar unde dage. Ssp. /« 29;
bred vnde lanck nicht na to kamen. die herre mach sik verspreken unde
das. 316^ Anm. 8; se wurden darna 6 versvigen an sime rechte. Lehnr. Art.
quid geven myt vorswerende des i5, § 1; vrag, oftu di binnen ses
landes. Lüb, Chr. 2^ 379; wy be- weken unde en unde drittich jare an
tuget, dat H. van A. enkande, dat dime erfeigen icht vorswigen mögest
he hebbe vorlouet vnde vorlouede So vintme, du ne mögest Eichte.
vnde vorswor vor vns myt zynen vp- 10 LanAr, c. 23^ § 7; (An diesen Stellen
gerichteden vyncgeren . . de edelen stets die Var. vorsumen.) unde en hefit
iuncherren N. N. vnde ere eruen . . Borchard darumme (um eine gu lei-
so ' dat he alle de wile, de he leued, stende Schtdd) eynen abbet nicht an-
ere vyend nummer werden en wil gesproken unde dat vorswegen boven
(1417). Dieph. Urk. nr. 131. 16 drittich iar . . so hefifb Borchard sik
Yorswereni -swaren» schw. v. 1. intr. dar ave (l. ane) vorswegen unde sal
schwer^ lästig sein. Eyn zeike (Kran- eme to scadin ghan unde nicht ejnem
ker)^ de synioes geworden was . . vnde abbete d. h. so ist der Anspruch durch
mit yngemettenen ropen al den zei- Verjährung hinfäüig geworden (1416).
ken, de dar weren, versturde vnde 20 Wigands Arch. 1, H. 2, S. 71.
verswarede, also dat dar nemant sla- vorswinden» st. v. verschwinde,
pen en mochte. Dial. Gr. 210. — abnehmen, kleiner werden^ evanescere.
2. trans. schwer machen. De haut Voc, Engelh. Van der tid merde sik
miner plage is vorswert (aggravata der Sassen rike und der Franken
est). Hiob 23, 2 (H.); (wer ord- 26 vorswant Magd. Seh. Chr. 42, 10.
nungsmäßig geladen ist) ind nicht en vorswinden, sAw. v. versdiwinde»
komet, die sali brecken twelff pen- machen, vernichten. Wo schal ik arme
nynge, ind dat geboth mögen bur- maget bliven? Dot, kum her unde
germeistere vnd raidt dan vorder my Yor&wjude. Bordesh. Marienkl. 134.
versweirn na oren guyt duncken. 80 vort, m. Fürs, bombus. 2 Voc. W.
Dorst. Stat. 207; im Jurist. Sinne: — Sprichw.: Dede van drowent ster-
vnd de kopere (eines Hauses) na jare uet, den schal men mit vorten luden
vnd dach mach dat bet behalden dan (Qui moritur minis , compulsabitur
en we vorswerende (melius optinere sibi bombis). Kiel. Mser. nr. lli,
potest quam aliquis eum gravare). 36 f. 22.
Wigands Arch. 3, H. 3, S. 38. vort, Furt, s. verde.
YOrsweringe, f. Abschwörung. Desse vort , adv. 1. räuml. fort, weiter^
vorsweringhe der dudeschen land (der weg. Unde ret do vort to Herverde,
Sdiwur Deutschland eu verlaßen). vort to Dortmunde unde vort to Paris.
Komer 1149>, 40 Komer 204ä; desse borchhode schal
vorswigen, st. v. verschweigen, nicht staen . . also vere also de ouerste
nennen. Svelk ere (der ungerichte) horch . . begrepen heft mit dem wer-
be versviget, he hevet sin kamp ver- dere . . vnde vort van dem granen
lern. Ssp. 1, 63, 1; wetten se wat . . wente an etc. (1403). Sudend. 9,
van guden dingen . . dat wart vor- 46 nr. 217, — 2. zeitlich: sofort, so-
swegen int gemein. 22. V. 3950. — gleich. Quam Godfrid to Slesewik
Befl. sik V., sich durch Schweigen be- unde sande sine boden vort to dem
nachtheiligen, durch ünterlaßen von keiser. Magd. Seh. Chr. 37, 4; wi
rechtzeitigem Fordern sich schaden, kregen dar voirt wen by se to arsten
durch Schweigen sein Recht verlieren. 60 (ärztlich zu behandeln). Münst. Cht*
VORTAN 471 VORTEGEDEN
2, 440; fferstärkt durch also, so. Dar dat elck ynse landt voden, Tortbren-
na also vort etc. Magd, Seh. Chr. gen vnd teilen (erzeugen) mansper-
76^ 6 ; also Toort do etc. Brem. O. sonen . . weirt ock, dat elck vnse
Q. 87; do de selschop npwakede, se landt vodden, telleden vnde vort-
misseden so vort des olden paweses. 5 brechten enyge dochter etc. (1487).
IM. dr. J2,503. — 5. ferner, weiter. Nies. Münst. Urk. 6, 8. 94 f.; jun-
Do he (Noah) vort gebeidet hadde ger sonen teine, de al min wif . .
ssTen andere dage. 1 Mos. 8, 11 (H.) ; vortbrachte in eineme sommer. R. V.
do bat ms eyn gud vrunt, dat wy 33J8. — J3. vorwärts bringen, voUbrin-
. . Ynde bad Tns do vort, dat wy etc. 10 gen, erreichen. Unde wolde dat [lant]
Brem. G. Q. 55; desse bischop wart mit mankracht winnen . . mer he
gans mechtich by deme keysere unde künde des nicht vortbringhen. Lüb.
Tort an sime rade. Komer tf 7a. Chr. 1, 278; des bidde wi ju to we-
rtrtan, adv. weiter. Do nu de rid- tende, dat wi des (Auszahlung von
dere den gruweliken basiliscum see- 15 Geldern) to desser tid nicht vort-
ghen, do wolden se nicht vertan etc. bringen en können (1387). Lid. Urk.
Alex. f. 50; he gaff den perden (die nr. 1246; des ne kunne wy sunder
auLf St. Martinus Befehl stehen geUie- yuwe hulpe nicht vortbringen. Brem.
kfi foaren) orloff wedder to gande; G. Q. 136; do sach he wol, dat he
aldus 80 gingen se vertan. Lüh. Pas- 20 nicht vele vortbringhen konde. JEbr-
mmal f. 262^; do sprak vertan de ner 12(h; wetet, dat we des bi jü
TOS. R. V. 2518; vertan steyt ghe- bliven willen mid al deme, dat we
screven in der kroniken. Komer 29^. vormoeghen unde vortbringhen kun-
vtrtftrt, pari. adj. verzärtelt, tencr, nen (1371), Sudend. 4, nr. 105. —
tenellus, effeminatus. KU. improbe 25 3. = vore bringen, vorbringen, vor-
educatns, indulgenti educatione emol- tragen. Ik wil eine sake doch brin-
litus. Hoffm. Findl. 1, 163. gen vort, dar he sin lif heft mede
Tortaaten, schw. v. betasten; biläl. verhört. R. V. 3490; wart ne (nie)
versuchen, untersuchen. Vse endracht schönre untschuldinghe gehört, alse
was an beydent siden, dat de van so R. dar sulvest brachte vort. das. 1804.
Mekelenb. vortasten mochte synen vortdracht, f. das Voru)ärtskommen,
wech und wy den usen, to vorsokende, Fortgang. Darna do schach id, dat
wat malkeme wederuaren mochte de suluen schepe ene grote vortdracht
(1373). Lab. Urk. 4, nr. 199; he hadden.
wolde de sake na dem rechte vor- 35 yortdriver, m. Betreiber, Forderer.
tasten. Lub. Chr. 2, 645; dat quam Ynde welk disser stede der benödi-
Tor denn rhatt ; de vortastedenn vnd ghedbn stad neghest belegen were,
Torschedenn de sake mit flite etc. de rad scheiden des . . vortdriuere
Strtüs. Chr. 1, 126; dar ze den jun- wesen, dat dit io endichliken (rasch)
gen CL vragen vnde vortasten leten, 40 schttde (1370). Sudend. 8, S. 97, 22.
van weme he sodan breue entfangen vortegeden, schw, v. ver zehnten.
badde. Old. Urk. v. 1474; vor dusser Jewelk ve, sven it sin junge gewint,
boldinge leyt de radt vortasten by swar it des avendes to herbergen
deme rade to Br., wo se id in der kumt, dar sal man 't vortegeden. Ssp.
boldinge plegen to holdene. Gott. Urk. 45 11,48, 4; vortmer schal eyn iowelksin
U, nr. 378; de vortasteden, oft se land unde acker vortegeden (1385).
jenich myddel raken konden etc. Walkenr.TJrk.nr.986;A%Qxyenme;jTLr
Sjomer 244^. den einen joweliken garden to vorte-
vertbriB^en , unreg. v. proferre. geden mit einem hauen (1439). Gru-
1. aufziehenj groß machen, ysset sake, 60 pen, Orig. Bannov. p. 35.
VORTELLEN 472 VOR-TEN
YOrtelleii, schto. v. erzählen. De (Liäh, : es verzeucht sich). — In die-
olde rad stand to ener syden unde sem Sinne auch intrans. Mit der
de meenheyt to der andern syden gaue, de he (der Arme) behouet, tu
des raedstoels unde vortelleden ere nicht vor (versAehe^ söMime nichts non
sake. Lüb. Chr. 2^ 17; he vertalde 5 protrahas). Nement te vor mit siner
my, dat etc. Dicd. Gr. 184; dit, dat almese. Ecdes. f. 6b; tu nicht vore
ik nu y orteilet hebbe. das. 186; van (mü deiner Bekehrung) van enem
eme werden vele dogede vertalt. das. daghe in den anderen, das. 13c ; Inf,
129b; dit is dat hauerecht desfryen stibst. ane ienegher leye Toretent
haues van R., als men dat plegt tho 1^ (Vereug) to beredende (besohlen).
vorteilen (vorztdesen) vnd zo halden. Calenb. ürk. JX, nr. 93. — 3. hin-,
Z. d. Berg. G. V. P, 39. weiterführen, to ende vorten, gu Ende
v6r-tellen, schw. v. vor- zählen, vor führen. Leüm. 3, 196. — 4. verziehen,
200 gülden, de dusse vorkopers apen- falsch erziehen. He roiret dar inoe
bar vor vns bekanden vnde vortal- 15 (berührt mit diesen Warten) de vnard
den. Old. Urk. v. 1511; do ik en so der vertoghenen dochtere. Ecdes. f,
de mageschop hör de vorteilen, vor-^ 168^; die anderen ratlude,, de der
herrechnen. R. V. 2005. vertoghenen iungen lüde fruiide we-
vortdOy st. V. 1. wegziehen, ent- ren, vorhelden dat» wente etc. Brem.
fernen, bei Seite bringen oder schaffen. 20 G. Q. 83. Befi. 1. sich verziehen,
Were ock des benomeden gvtes ge- sich heimlich wegbegeben, sich fort-
vemt vnde vortogen, swat des vun- stehlen. Vnde so sneUiken yortog sik
den wurde, dar scheiden die heren dat volk, dat, als de greve qwam bj
van H. ock van dun, also van den dat water Egdoram, dat sik hadden
anderen (1290). Ztschr. d. Harz-V. 25 vortogen efte aftogen van veer da-
5, 477; (dat men dat gelt int ge- sent, dat he nowe myt sik hadde
meyne bruken solde) mer na synem verhundert. Lerbeck § 56. — 2. siek
. . dode wort dat gelt vortogen. hinziehen, sich verzögern, dat ver-
Müfist. Chr. 1, 185 ; alse gy scriven, toech sik in dat verde jar. Münst,
wes (das Gut, tms) vortoghen unde 80 Chr. 1, 170; so hope wi doch, dat
vorrucket is, dat wy dar noch vore id sik in den deghedingen so langhe
dön (entschädigen), dar bidde wy vorthende werd, dat gi tide gheDOch
umme, dat gi dat laten stan, bette dar by komen moghen (1409). Lüb.
use here utkumpt (1394). Hans. Bec. Urk. 5, nr. 234 ; id is allent kort,
4, 206 ; daer se des ghudes en dell 35 wat ende nympt, wo lange sik ok de
van vertagen hadden (1438). das. IP, tyd voretüd. Emd. Mscr. nr. 189, f.
8. 159. — 2. hinhalten, verziehen, 44 ; nachdeme zück desse dynck zeer
dilatare. 1 Voc. W. do wart des kyn- vorteen etc. (1436). Hans. Bec. IP^
des doet twe dage lanck vertogen etc. S. 38.
Dial. Greg. 233b ; dat unse ordel eyn 40 vör-t^n, st. v, vor-ziehen, 1. wf-
luttyck tydes vertogen worde. Br. d. ziehen, emporheben, Hinricus, uprich-
Cir. 78b; dat vertoghen se us unde tich unde vortaghen (justitia et sancti-
gheven dar neuen ende mede also täte insignis). Chr. Sd. 26. 9. refi.
lange, dat etc. (1376). Sudend. V, sich hervorthun? de vorsten hebben
nr. 85; do vortoch he de tyd van 45 understunden amtlude, de sik al&e
deme morgen in den avent. Komer schelke vorthen, unde don vakeo,
85c; yp dat vnse rede nicht to lanck dat se node wolden, dat de heren
werde vertogen. Br. d. Etts. 56; in dat wüsten. LiU>. Chr. 2, 380. -
de lenge werden vertogen (di£ferun- 2. einen Aufzug halten, in Prozessicn
tur) de dage. Ezech. 12, 22 (H.) 50 ziehen, vortmer so bud de raed, dat
VORTEN(N)EN 473 VORTICHT
B€Dt holden schal mit den blitschop- mosten vorpenden to Brunswick de
pen tho holdende, myt deme smyde munte. Botho z. J. 1401, — Intr. sich
iho dreghende, kindelbedde tho hol- verzehren, verdaut werden. De spise
lende, kinder ter kerken tho brin- darna (wenn sich jem, erbrochen hat)
;hende ynd myt den jancvrcuwen vor- 5 scholen syn junge honre . . unde alle
ihotheende, alzet vppme raedhuse ringe spise, de wol vortere. Boh d.
^hescreuen stet. Big. Burspr. v. 1399 Arsted. f. 96 (Höfers Z. f. d. Wiss.
Big. St. B. 211, 34); ok so ne schal d. Spr. 4, 199).
Den nene iuncvrouwen vorthien to vorterer, m. Verzehrer. Ein sparer
ler kerken edder to der blitschop, 10 wil einen vorterer hebben. Agriccia,
eer 86 X iar olt is. das. 209, 46. — Lotend. S. 32.
V^. trecken. vortergen, -targen, schw. v. necken,
T«rteB(]i)eii, -tinnen, schw. v. ver- reizen, zum Besten haben, verlocken,
rtfiiiai. Welk smet der smede ghelde yexare. Josua vlo willichlicken (ab-
nicht en heft, de mach smeden sun- 15 sichtlich) myt alle zynem volke, uppe
ler Tare al dat men pleghet to vor- dat he alzo mochte vorthargen unde
tenende. Gasl. Stat. 104, 29; unde vortocken zyne vyende. Locc. Erz.
besireken se (die Glockenhaube) mit f. 41; meygede Tnde dernen hebbe
lode und yortenden dat. Magd. Seh. gy bedrechlyken yp gesproken vnde
(Ar. 404, 1; yortende negele. Lab. 20 yorterget. Proc. Belials f. M5,
Z. R. 442; it. 3 ß. H. B. vor de yortermen? schw. v. Vndeseyor-
kronen to yortennende uppe dem termde in ere lefihebbers. Ezech. 23,
radthus (1493). Z. f. Nieders. 1871, 5 (L. — Vulg.: insanivit in ama-
S. 204; vor 1 par vertinnede henge tores; H.: unde wart dovendich;
(1576). Wism. S. Mar. Geb. B.; 1 25 Coln.: yorgeckede; Hamb.: ynde
Tortinnede hantgrepel (1577). das. brende yegen ere holen).
T^rteren, schw. v. verzehren, con- Tortgftn, unr. v. fortgehen. Fort-
samere. Voce, wer da wil mer vor- gang haben. Got mote uns wreken,
teren den sin pluch kan emeren, der dat sus vortgeit juwe wille. B. V.
not to lest yorderyen unde vellichte so 2693; sine sake geit alle tit yort.
in armot sterven. Sprichw. Samt, des das. 5620.
Kl, Ebstorf. (Z. f. Nieders. 1850, S. vortgank, m. Fortgang, wor einem
S12); Isegrim hadde se (die Fische) manne eine junckfrowe efte frouwe
al Yortert. B. V. 194 ; uppe dat de gelavet werdt, ynde dat yorborget
Elve den over und mersch nicht vor- 35 werdt vmme den vortganck (Hamb.
terde (Abbruch thäte). Magd. Seh. Big. B. : vort to varende oder gande,
Chr. 368, 15 ; he leit sin laut mit Big. St. B. p. 76), alse dat der stadt
ringem volke vorteren, zu Grunde recht is, unde werdt he vnder des
Tidäen. das. 301, 5; wol dat he in- van einer anderen beklaget, de min-
wendicb sere vorteret was, doch halp 40 sehe schal na dem manne beyden dre
em god, dat he to husz quam. Kor- monathe. Zrwi. B. p. 556. Verlauf,
ner 1089^; refl. seine Habe verzehren. in vortghange der tyd. Körner 127c;
I>o dachte konyngh Erik, jo he len- dat dat lovede sinen vortgank (Er-
gher leghe in der see, jo de Holsten füUung) nicht en hadde. das. 1979>.
sik mer vorterden mit deme volke. 45 vorticht, f. Verzicht, vorticht dön
Lüb. Chr. 2, 19; wente wy uns vor- (1436). Cassel, Urk. 344; vnde dot
teret hebben unde vorkrencket etc. des nigen huses ene rechte yortich[t]
Komer 125^ ; des vorblef (unterblieb) . . de soluen vorticht, alse vorste W.
van om, so dat de forsten sik vor- vor bescreuen heft (1332). Sudend.
terden dar over, dat se dem rade 50 ürkb. 2, nr. 608; ik do der ansprake
VORTICHTENISSE 474 VORUMMEREN
ene rechte voriicht (1396). Läneb. vnde late dar af. Cod. Brdb. /, JU^
Urkb. XV y 8. 153. 37; yorsake ich ynd vorthye mil
YOrtiehtenisse, f. Verzicht, v. doa gadem willen aller rechticheit dm
dttsser lande. Ben. 722; dat N. N. 21^ 38; gentzliken vortyen, afftredeo;
vertichteni0 vpr hersschop . . rieht* 6 verlaten, a£fseggen ynd oaergeuen
liken hefft gedaen. Hoyer^ Urk. J, das. J, 4^ 94 u. h. mit yan : Da sali
nr. 584. yertyen, qmcht Satan gum Th.^ ?aii
yortideSy adv, vor Zeiten^ vormals. allen dingen, de men yan gode plechl
alse wonnentlik was yortydes. Dorst. to singen. Theoph. /, 668 ; item dal
Sxd. 179; de yortydes weren, de synt 10 ok N. N. hebben yortegen yan den
hen. Lied. a. d. Münst. 50, 2 ; dat lande. Oid. Urk. v. 1497; mit Accusi
yortydes was schanddat, ys na er. ok yerteech de greye de renthe, i(
Tunnic. nr. 1184. se em plegen iarlikes to geyende
Yortien, -tigen, -tiggen, st. v. 1. ver- Lub. Chr. i, 348 ; hir mede wil ik
ziehten auf etwas^ aufgeben, entsagen, 16 min wort yortien. Sündenf. v. 362S\
mit Gen. Die herren yan Gosler yer- der sele dod is in deme dobelspeli
tient aller yorderinge ynde klage ynde in allen speien, dar god an«
(1290). Z. des Hare-V. 5^479; ther yortegen ynde Yormaledyed werdi
kindere yrint . . the scolen ene (den Emd. Mser. nr. 139^ f. üb; yk mo(
Vater, der das Erbe durchbringt) ma- 20 weynen nnde scrygen Unde kan dat
nen, dhat he thes Yortige (1303). ok nicht Yortygen. Bordesh. Marienü.
Brem, Stat. 23 ; dat du der moder 804 ; dar mede wylle wy unse kla^
best yortegen, dar hestu dorliken an gent vortygen. das. 886. — Äbsd.
gedän. Gerh. v. M. 22, 11 ; he (Gott) So wanne en knape comet in sioes
wil sines tornes nu Yortigen. Sündenf. 25 heren brot, so is he ime plichüch
3903; Adam , yortige diner klage. bi to stände to nyden ynde to nodeDt
das. 3452; des koninges suster Yor- ynde nicht to yortiende, it ne si or
teich der werlde. Magd. Seh. Chr. bedher wille. Hans. Urk. II, S. 22
69, 15; he hedde des erzebischop- (in der ältesten Nowgor. Schra). -
domes Yorteigen. das. 262, 25; de 30 2. vergeben, verleihen. Vortie nj
keiser Yortech yleisches. das. 88, 9; nth gnaden alle mine ayertredioge
do yortegen se alles dinges nnde unde sunde. Brem. GB. (nr. 26) f.
ylön in Ciprum. Ludolf v. S. c. 15 ; 256^.
wil my to kopenschop gheven nnde Yortiin^e, -tiginge, f. VertiM*
Yortyen der yischerye. Komer 110c; 35 leistung. Vortyinge nndeafstantdoen.
de payes beyol en, se scheiden pre- Ben. 608 ; na sulker yorlatunge, ar^
deken den loyen, ok dat ze yorthegen tredunge unde yortyhunge (1451).
erer gruwelicheit de lüde to dodende Fidic. II, 228 ; dat se willet en der
also hunde. Lüb. Chr. 1, 122; ze Yor- yertigginche der sulYen ansprake
thegen nicht eres ghuden willen, das. 40 rechte warscop don etc. (1362). Bar.
1, 93; here god, of (wenn doch) Urk. nr.38; de verti ginge des eghe-
dit de mensche altyt in sinen ge- nen willen. B. d. Byen f. 123^.
dachten hadde, dat (damit) se doch yortilden? Ein jewelik schipman
yan das groten pyne erer bosheit si des nachtes in dem schepe. Ne-
yertegen. Br. d. Cir. 76; bes. häufig 45 mande in dat schip to yaren, dat eo
im Jurist. Sinne. We in Sassen tu si yortildet, bi 1 mrk. (1360). Lid.
tinsgude geboren is, dat is en late, Urk. nr. 982, 6.
di mach des gudes ane sines herren Yortimmeren, sehw. v. jm seitiem
orlof nicht yortien. Gl. eum Ssp. II, timmer verbrauchen. Neymaod sali
59y 1 ; Yortmer Yortyge ik des gudes 50 kalk oder deckesteyn kopen, he ece
VORTMER 475 VORTORNEN
«eile dataelaenvertymmeren. J^oAti^, (xZer um seinen Anker schwenke.^
Dorim. 3, 30. Böding^ Naut, Lexik, s. v. Do se nu
TOrteer, adv. femer, bes. bei Auf- myt avende . . bynnea quemeD, vor-
sMungen = item. Beispieie Überall. toyenden se ere schepe. Hans. Gesch.
Tirtock» m. Vormg. De Holteaten 5 Bl. 1876, 8. 81.
hadden alderwegen den vortoge. Chr. Yortolk. Wäret juw vor sodan
(L nardelb. Sachs. 81; de Höhten had- vortolk, De syck so vorromen Eyn
den den vortoch. Feldes Staatsb. Mag. evangeUsk volk, Jodoch neyn böser
9^ 358. kynt Men in der werlt vynt. Z. f.
TtrtAeli, m. Veraug, Aufschub, wy lo Bamb. Gesch. II, 255, 15. (in einem
loret . . dat wy dene broke ane jen- antireform, Gedicht. Die Bedeutung
gherhande Yoretogh deghere und „Dolmetscher^ passt nicht; vidleicht
ghenselken ervallen willet (1344). ist es ein Schimpfausdruck ähnlich
Crk. d. Stadt Bann. nr. 237; ok so dem ^^ Takelzeug''. Das Brem. WB.
schal men dar nicht mede vorten 15 5, 79 u. Stürenb. 286 haben die
van enen daghe in den anderen, reimende Formel: holker und tolker,
venie wen de vortoch schad etc. im Sinne van: Diebsgesindel.)
Ecdes. f. 39^; de vortoch an der vortolken, schw. v. dolmetschen^
bicht hei menghen bedroghen. das. übersetzen, ein boek vertolken. Ben-
f. 115d, 20 ner z. J. 1597.
Ytrtoekei, schw. v. foppen^ zum Yortonen, schw. v. zeigen. Also de
Besten haben. Josna yIo wiUichlicken pyne der helle vertoent wert, dat
{nbsiehüich) myt alle zynem Yolke, sehnet somigen to hulpe der salicheit.
Qppe dat he alzo mochte Yorthargen Dial. Greg. 242^ ; god, de dar de
unde Yortocken zyne Yyende. Locc. 25 verborgene dinge openbart, heuet dy
Brs. f. 41; verlocken. (Es sündigen vertoent (durch einen Traum)^ wat
g^en das 6. Gebot) die vroemer luede hir na gescheyn sal. das. 252; he
kiikder vertocken ende also yn een (Gott) hadde moghen helpen, grote
byster leuen brenghen. Tract. über werke vertonene. Hord. 150; de ed*
d. 10 Geb. f. 7h. 30 dele sten gelecht in de erden (d. h.
T»rto|^ei, schw. v. (zu aUs. togian) Thomas) wert vertonet mit wunder-
zeigen, to leren den wech, den my werken. Oid. Miss. 39^; vortz vns
de here vertoghet heuet to wanderen. * beiden einen breif voirgetont vnd
LAen d. h. Franz. 119h; do verto- geleisen. Old. ürk. v. 1537.
geden se em blenkende angesychte 35 vortoninge, f. Zeigen, Entdecken.
Tode segheden etc. das. 137; Dar De tokomende werlt schynt mit claren
diisse breft in tokamen tyden mach openbaringen vnde vertonynge an to
rortoget werden (1496). DUhm. Urkb. komende. Dial. Gr. 247h ; (to un-
p. 91. kuscheit trecken) . . mit danczen,
Torte^ren, schw. v. verzögern. Dit 40 springen, mit unschemeliken vorto-
Tortogerde sik beth in den dridden ninge der lede. Speg. d. crist. minsch.
suQoavent der advente. Lüb. Chr. i, Clh.
315; dat de koning de tyd so langhe YOrtoringe = vortogeringe. Lüb.
Tortogherde. Karner 129^. Chr. 2, 519. Vgl. getolike = ge*
Yortogerini^e, f. Verzögerung^ Sau- 45 togelike; kole = kogele u. a.
M«n. betalen sunder vertogheringhe vortornen, schw. v. erzürnen. De
dusent mark. Komer 218^ u. h. schare der duuele vnde alle crea-
vtrtoieii, schw. v. „ein Schiff vor turen, de se vertornet hebben. Br.
noei u. mehrere Anker legen, damit d. Eus. 45; de bischop hadde den
t9 bei der Ebbe u. Fluth nicht schwaje 60 allerwredesten kouinck Totilam ver-
VORTOTELDE 476 VORTRECK
tornet. Diäl.Gr, 186; wente wi dicke dat ja min wille nicht Tortrage, d.k
Yortornen god unde overtreden sin ich bäte euch^ meinen Willen nicht tn
gebot. Magd. Seh. Chr. 5, äl; he versäumen^ unde kundigen dat etc.
was vortornet unde ser gram. R. V. Gerh, v. M. 94^ 38; Franciscus leuen
45J25; Yortorne di nicht uppe mil 5 ys ene verwackerynge der herien,
0GB. A. 103; entweyghen se edder de yn den gelouen Christi yortraget
Yorthornen sick vnder malkander. syn. Leben d. h. Frane, 18Si; Qordia
Ndd. Rechtsb. f. 38^. began te Yerlauwene (lau zu werden}
YOrtotelde, Yortattelt scrift, abbre- unde van der vuricheit der bynnersten
Yiatura. Voce. W. ; vertuttelde oft 10 mynne te Yertraghene. B. v. d. joncfr.
Yertittelde woorden, notae, compen- f. 119; darna began he Yan dei
diose scripta verba. Kü. doghet to Yertraghene ende to den
Yortonwe, Vorder4au. III nye ach- sunden te gane. B. d. Byen f. 223^,
tertowe, III vortowe to IUI perden. — J2. trans. versäumen. Van wat za-
Wism. Inv. f. 120. 15 ken ofte auYalle dat (die Bezahlung)
YOrtoYen, schw. v. 1. intraiis. war- getoghert ofte Yortatghet werde.
ten. So nun de maltydt geschenn Wism. Urk. v. 1431; tracheyt . .
was, leth sine gnade my anseggen, bringed mangen in schaden, de sik
ick solde weinig vertoeuen, sine gn. vorsumen vnde vorspaden, de vortra-
hedde was mit my to kalten. Münst. ao gen beyde lezen vnde singen. Josefe
Z. f. Gesch. 1862, 8. 370; de Sassen V. d. 7 Tods. 7626; Cayn . . de w-
bejegenden eme dar sulvest und Yor- tragede godes gnade etc. das. 7910;
toYeden im felde thor slacht (in mannich vortraget syn egene werk,
campo bellum expectantes). Westphal. das. 3842; we dat hogeste gud vor-
d, 15. — 2. trans. erwarten, greve 26 tragbet, also dat he des sek nicht
G. vorhapede sick siner tho Yortoven irweruet in dessen leuende, dem wil
(eum exspectare Yolebat). das. 3^ 69; sin Yorstönde herte . . en ewichpise
de bischop wulde Edzards anschlag weysen. Ecdes. f. 143^. — 3. Am*
nicht vortoven. Ben. 418. gehen laßen, verzichten? Wy betaghen
YOrtovinge, f. Zögerung^ Zaudern, so . • alß Alheid greuinne to Cid. tqs
De schole wy en betalQn sunder je- to der ee is vortruwed, iß se edder
negherleyge . . vortovinge (1342). wy Yan erer weghene jenich recht
LÜb, ürh. 4^ nr. 30; de schole wy hebben Yan erftales weghen in dem
en betalen sunder . . weddersprake hertochdome to SIeswick, der rech-
edder vortOYinge in der hochtid to 35 ten degher vnd all vortragen vnd
pinxten etc. (1342). S. H. L. Urk. vorsaken etc. Oid. TJrk. v. 1443.
II, 432. Yortreck, n. 1. das Verziehen^ Weg-
vortragen, schw. v. 1. intr. träge ziehen, discessus, recessns. Kü. unde
sein oder werden, säumen, pigrescere, ok umme anderer gebreke willen
lentescere. KU, — Sone, vortraghe 40 deme coepman angekamen mids ver-
nicht di tho bekerende tho deme trecke van Brügge unde etlike jaer
heren. Lüb. Gebetb. Ddö; wen du t Antwerpen geresideert. Leitf.p.l2^
ein gelouede louest, des en schalt — 2. Verlauf, und wil my nu vortan
du nicht vortragen tho holdene. 5 Mos. keren to schriven dat vertrecke der
23, 22 (H.); en vertrage nicht to 45 cronycken derCleffschen herm. SM-
gebrukene desser werscap. Br. d. ren 75. — 3. Hinziehen, Verzug. He
.£%«^.^S; schrifi vnde en wil nicht ver- geboet synen knapen, dat se den
tragen, das. 55; vnse Yolk de vor- jungelinge sunder vortreck al naket
traget vnde doet neuen flyt yn wa- werpen solden yn eyn bemendevnr.
kende. Lerbeck § 82; nu bidde ik ju, so Br. d. Cir. 90; zo solden wy ene
VORTRECKEN 477 VORTRUWEN
bdinlplich wesen sonder vertrek etc. avende Panthaleonis (28 Jvli) vor-
Cod. Benth. nr. 121 u. h. treden se den rentzel (d. h.?) im
Yortreckeil, schw. (u. sL) v, 1. trans. nibenscbaden (einem Wirthshause)
%. inir. hineiehen. Wante de olde (1503). Z. d. Harz- V. 1869, H. 4,
TjBBi pleget van der dogede dar de 5 8. 190. — 2. refl. a. einen falschen
piden mede wassen to der glorie . . Tritt thun, über das rechtliche Maß
lar Yortrecket he de vorkarden mede hinausgehen. Wel en man wat buwen
x> der pyne. Dial. Gr. 191; weg- nnde heft sik sines neyberes gebuwe
riehen, he vortrack mit er (der Frau) vortreden boven sin vuUemet (Fun-
me körte tid in ene andere stad lo dament) oder boven senne suUe, de
[14:41). Hans. See. IP, S. 332; of scal eme rumen alse verne alse men
1er aiderman ut der stede van Lon- . dat mit deme lode bewisen mach, dat
ien wnrde vertrecken . . so sal he it sik boven dat sin vortreden hebbe.
len twen bysitters bevelen des cop- Gosl. Stat. 23, 42; se vertredden sie
mans recht (1436). das. 8. 81; hin- 15 in erer fundation vnd anders (1532).
ziehen, säumen. . . so solle wy alto- Nies. Beitr. 1, 200. — b. sich ver-
maele den borgere trnwelike helpen schleißen, sich abnutzen. Were oc,
Blinder ennich vortrecken (1393). dat de penninghe sec vortreden eder
Wigonds Arch. II, 347; (es sündi- ander penninghe dar vp gheslaghen
9e^ gegen das 2. Gebot) die eere loeffte 20 worden, dar en scolen se nene not
breken ofite sonder noet vertrecken. vmme Uden (1322). Sudend. ürk. /,
Traet. über d. 10 Geb. f. 5b; refl. nr. 357; von der Zeit: vergehen. De
dat vortreckede sik eyn jair. Abel, tid is vortreden, hir vmme bete vns,
228. — 2. ersählen. referre, narrare. here, de epistolen lezen. LOb. Passio-
Hör. bdg. 7, 18 u. KU. begeren, dat 25 nal f, 266c ; wen se myt dogeden
gi ja wUlen dar vorsein wesen umme gheleret werden alzo langhe, dat sick
enen wiaen taleman (Dolmetscher), de scheme der vnvornumpfticbeit vor-
dey wol franzos knnne spreken, alle trede vnde dat de dach warer wys-
sake tho vortrekkende, alst noet is heyt in erer yomumpft vpgheit etc.
(1B75). Liib. ürk. 4, nr. 251; daerna 80 Erklär, des Hohenl. f. 98h.
sftU ick denn, wilt got, dese neest vortredinge, f. Zertretung. concul-
TotBchreven materien vortaen ver- catio. Jes. 5, 5.
trecken (weiter erzählen). 8chüren, vortret, Übertretung, welck weder
Ckr. 181. er ander sake dede . . den seinen
vortrede, m. Vortritt, de dat gud 85 mugen sei vme sulcke vertret vnd
(mes flüchtigen 8chfddners) wedder- vnhorsamheit ?nder sich in erem
ludet buten der lantwere, de heft sametkumme rechtverdigen. 8eib. ürk.
den vortrede in dat gud (Var. de nr. 924.
ente beredinge) vor den anderen vortruwen» m. Vertrauen, giffmy
Bchnldeneren. Liib. R. 341, Anm. 13. 40 eynen waren vasten vortruwen vp dy.
vortreden« st. u. schw. v. 1. zer- SmaUzing f. 109h.
träm. De deere des waldes vortre- vortrnwen, -tronwen, schw. v. 1. an-
den den distel. 2 B. d. Kon. 14, 9 vertrauen. (Got) dem ik mine sele
(S); he ward van allen minschen hebbe vortruwet gans. Lüb. Dodend.
Teremat unde vertreden. Br. d. Cir. 45 v. 1021, — 2. antrauen (zur Ehe),
^^; vint he ok gut under vote, dat despondere. 1 Voc. W. sowd von den
Tertreddeii is. Gosl Bergges. § 164. — Eltern oder von dem heiratenden Thcile
und foirden uth (nach Ächen) man- als von dem copulierenden Priester.
dach nha visit. Mariae, kemen wed- De (dochter) hadde he markgreven
der am dage Jacobi (25 Juli), am 50 Frederikes sone to der e vortruwen
VORTRUWINGE 478 VOBTSETTER
laten. Magd. Seh. Ohr, 347^ 16; do Otto TOrtsetten, schw. v. 1. porJiringeti
Ror, bischop to Hav. uppe dem slote Item so sette wi vort des dotsche^
to T. de vor genanten yorsten und janc- koepmannes gebrekelicheit und gerei
frowen to der e tosamene vortruwede. en to kennen manigerleie gebrekej
das. 350^ 18; koning W. vortruwede 5 Hoheit des koepmans und deden ea\
sine dochter beide, de ene dem sone frage etc. (1402). Lid. ürk. nr. 160i
des keisers etc. Hamb. Chr. 195; wen 7. — J8. vonoärts bringen^ befördern^
die iunckfrowe twelff iar ores olders helfen ; im pass. vortoärts kommed
erreicket, ime die ehelich durch einen gedeihen, breve, tughe, werde . . d
prester tho uortruwen rnd ime vefte- 10 wi noch vort noch achter setten d. k
henden . . elicken bitholeggen (1514). unparteiisch betrachten (1448). Oäfr\
Malte. Urh. 4^ 447; also de sinen Urk. nr. 593; darumme bidde we .!
' dodt horede, wolde se sick neuen dat gi . . vortsetten, dat de waterwedj
heren wedder vortrouwen lathen (de- . . bebrevet unde bezeghelt ward
sponsari noluit) und bleef juncfrow. 15 (1371). Sudend.4^nr.87; (Eide. Math
Westphal 3^ 175; entvoret we eine mannes:) des Stades yromen wil icl
juncfrowen, de he nicht yortruwet vortsetten. Big. Stat. 140 ; onde wilj
heft (necdum desponsatam). J2 Mos. let se vorderen unde vortsetten, wui
22, 15 (H.) ; ein geselle, de eynes we kunnet vnde moghet (1400). Ma-
vorstorven meisters weduwen thor 20 rienr. Urk. nr. 380; des rikes erc
ehe nhemen und vortruwen wolde, vorde[re]n vnde vordsetten LOb. R.
desulve etc. Hamb. Z. R. p. 154, 37; 171 ; we to deme werkmestere gekoren
dat ein eheman, wanner sine fruwe wert, deesalsyn recht (^J^^dartodon,
entfangen, eine ander vertruwen und dat he de cumpanye in allen diDgen
tor ehe nemen möge. Münst. Chr. 2^ 26 vortsetten wille vnde nicht to rugge.
285; eyn frowe, de sick vortruwet Monum. Liv. 4, 318; de keiser was
(quae nubere vult) na dem rechte to desto andechtiger to em geneget, dat
Sl., steruet de man etc. Schiesw. St. he en (Otto) vortsetten unde in wer-
B. §10; sey (sieh) mek armen derne, dicheit erheven wolde. Leibn. 5, 175;
de du dek mid dem vingerlin des 30 en gud leuen kan den wol vord set-
geloven vortruwet heft. 0GB. B. ten by gode, de dat holdet. Ecd4^,
240h; du (Christus) hefit dy uns hyr f. 235ä; ein ider wil sik gerne vort-
mede (dem Abendmahle) vortruwet setten. Ben. 761; de kindere mögen
unde vorbunden. Brem. GB. (nr. 26) nemen oeres yaders testament unde
S. 137. 86 tonen dat dem keisere und begehren,
yortrnwin^e, f. Antrauung, Ver- dat de keyser dat testament wil ap-
lobung. De dach siner vortruwinge proberen unde vortsetten. Ostfr. L A
(desponsatio). Hohe L. 5, 11 (H.); II, 14; v. unde confirmeren. Ostfr,
Jerem. 2, 2; den yorbund des ersten Urk. nr. 725; de logenaftigen bed^^
echtes myt ener anderen vortruwinghe 40 gers können vele quades vortsetten.
sundliken breken. Korner 131c ; vor- Gl. zu B. V.I, 31; alsus kom Hamb.
vulle de weke der dage der vortrfl- unde Bremen in eyn unde wart ock
winge (copulae). 1 Mos. 29, 27 (H.). wol vortgesat yan keyser Lodewicos.
vortsehin, m. (Vorschein) glänzen- Bothos Chr. f. 39; sudder der tyt is
der Fortgang, Glanz, so konde doch 46 or wark to Lubke luckliken vortgegan-
de Vniuersitet (Greif sw.) tho keinem gen unde de inwoner sin vormeret
vortschyne kamen. Katitzow 149. unde wol vortgesatt. das. f. 236.
vortschinlik, adj. sichtbar, glänzend. vortsetter, m. Förderer, Hdfer,
statlike vnd vortschinlike hulpe. Gode scach en grot lof ucde ere,
Kantzow 65, 50 unde des was ein arbeider unde en
VORTSETTINGE 479 VORTVAREN
Tortsetter de greve Glawes van Hol- daraver keinen legen geven, damit
Sien. Lüb. Chr. i, 358. dem teger de kalfer vertummelt wer-
, f. Forderung^ Bei- den, ob men nun de kalfer etc.
käfe. He wart des rades schriver (1570). Gr. Weisth. 3, 233.
mit vortzettunge der borgermestere. 5 yortnneD, schw. v. mit einem Zaun
Leilm. 3, J241. umgeben^ einmunen. . . hebben ge-
Ttrtstadeiiy schw. v. weiter hdfen, geuen den wech, dat se dene mögen
heßrdem. Wen eines meisters söhn vortunen unde vorgrauen bouen unde
skk in vnse ampt begeven will, de beneden (1389). Marienr. Urk. nr.
achall erst ein jähr gewandertt heb- 10 369; alle de vleete, de ute der Elve
ben, den schall men ene yortstaden. broken sint . . de den weeren scha-
Lä). Z. JR. 326; na dussenn dagben den don moghen, de moghen se to-
achal me hyr nemendt fortsteden palen unde vortunen (1370). Sudend.
(Meister werden laßen)^ sunder he 4^ nr. 46.
weihe den syn handtwerck. Hamb. 15 vortüMben, sehw. v. (vergeuden^
Z, R. p. 96 y 9. verschwenden) , verspielen. vertuy-
Ttrtngeiiy schw. v. durch Zeugnis sehen, alea consumere, ludo aleatorio
moeisen. Dosse articule worden noch- perdere. Kü. De er gued vortuschen,
aftighen vortughet Komerl46^; durch vordobbelen etc. Sp. d. crist. mensch.
Zefignis überführen. Vgl. Danandt in 20 C^b; Tract. über d. 10 Oebb. f. 11h;
i, Brem. JcJirbb. 5, 42. so we thesse weret sake, dat jemant sine cledere
settinghe brect . . scal gheven twin- vordobbelde edder yorthuschede, de
tich punty wert he thes vortucht mit schal geuen (cds Strafe) ene tunne
tweü sworenen (1303). Brem. Stat. beres (1399). Livl. Urk. nr. 1495, 8.
18; wes en bekant, des ne darf men 25 yortnssen, schw. v. (eu tus ! stiUI)
m nicht yortughen. Oosl. Stat. 94, tus über etwas rufen, verdecken, up
10; mit gheystlikem gherichte ne mach dat nu kond V. yertüssen dit gebrek.
men nenne leyen vor werlikem ghe- Lauremh. 2, 369 u. 764; und der
richte nene sake vortughen, sunder apenbarden bichte halven eine starke
^t uppe echt trit. Wert en vor 90 action wedder den pastoren vorghe-
gheysüikem richte yortughet mit twen namen ; iß averst vortußet hernach,
mannen als in deme gherichte recht Neoc. 2, 353.
is, dat ne schadet ime an werlikem vortvaren, st. v. 1. verfahren. Dit
rechte nicht, das. 18 ff. ; svat he (der hebbe wi tur lere gesät, dattu wetest,
tin Versprechen gibt) vor gerichte dut, 86 wo me in deme gerichte vortvaren
des vertaget en de sakeweldige mit scal in borgerliken clagen etc. Bichtst.
tren mannen und de richter sal de Landr.c.27, § 5; desse (sendebode)
dridde sin. Ssp. /, 7; en man mach de vor de prelaten was, straffede den
sinen husgenot maniger sake bet vertu- anderen, dat he nicht recht yort ghe-
gen denne die herre sinen man möge. 40 varen hadde myt der sake twisschen
Lehnr. Art 39, §4; die ratmanne deme nyen rade unde dem olden. Lüb.
vertaget ok enen man in erme stole Chr. 2, 207; do wolde de drudde
^d anders nergen. Wichbelder. Art. wisliker yortvaren. Korner 192^ ; dat
i^, 6. de here H. sere unmynsliken vordvor
▼•rtumeln, schw. v. durch ein- 45 myt den armen luden, das. 128^^; set
^näer bringen? Weil es oft geschieht, en gast eneme borghere en pant oder
dat de lüde von anderen lüden kalfer en borghere eneme gaste, mit deme
balen undt ein sine kalfer andern pande schal men alto euer wis uort
luden deit undt halet von andern uaren uor deme richte. Lab. B. 325;
löden weicke wedder und willen den 60 wat sy vynden in den boden, dat
VORTWIVELEN 480 VORÜNRADEN
wandelbar is, dat scholen sy anver- vornngnadeiiy schw. v. gegen j
dighen vnde darmede vortvaren, alze ungnade verüben. Dat we den r
des amptes recht is. Lüb. Z. R, 221. to Luneb. nicht Yoranrechten ed
— 2. intr. vorwärts kommen^ pramo- vorungnaden willen (1397). Sud'-
viert werden, d. A. ins Amt kommen^ 6 S, S. 207^ 35.
Meister werden, ein ieglich budel- voriinhoyeseheiiy schw. v. re/l ^
makergeselle . . schall sich binnen onhovesch, unhöflich^ unfein, grolj
amptes mit eines budelmakers doch- nehmen. Wy willen, dat syck nem:
ter edder wedewen befrien und ane in herbergangen by closteren, ü
dat vortthofaren nicht Yorgunnet sein, lo steren, kleriken Ynde leygen vor
Hamb, Z, B, 48. hove8che(n) edder vordrete, men J:
voptwivelen, schw. v. verzweifeln^ ane to freden zy, wes de hueä\\'
desperare. Voce. Do nam de Yor- heffl Ynde em geuen will. Fnl
twiYelde mynsche dat sacrament unde Neues Staatsb. McLgae. 1, 324.
warp id myt groter unwerdicheyt in 15 YOPUnkostigen, schw. v. für (V'
dat vur. Korner 60s^. kosten ausgeben, so vele geldes
YOrtzisen, schw. v. die Accise ent- Leibn. 5, 192.
richten, scal dar Yor weszen, so- yornnleddigeii, schw. v. sik v., m
danne körn, mel offte mold rechte beschäftigen. He en was nummerL
Yortziset werde. Brem, Denkb. 180. 20 ledich, alle tyt YerYnledigede he 5;
YOrnnder? Schlafstelle der Matro- mit hilligen lectien of schrivene. 1
sen, vorn im Schiffe? darYp alsuort d. Aug. 59^; in dem menschcu
Jacob ynde Albert de pumpen ange- bliuet nyne raste des dancken. i
grepen, he, tuge, aYerst sy in dat mit manichYoldigen ydelen war!
Yorander gegann, synn steuell Ynde 25 Yerunledet (d. i. Yomnledeget) w.
kleider angetaghenn . . alse he bau- Br. d. Cir. 104.
wenn (oben) gekomen, sy he achter YOnuimechtigeii, schw. v. mad'
in idt schip geghann. Brem. Urk. v. machen^ schwären. Ok heflt de su!
1564. Jan yan Zaldern unde sine hui} i
YornnderpandeD, schw. v. als Unter- so unse bol-gher unde ore meygere ^ri
Pfand geben. De doempapen hebben liken beschedighet unde Yorunme
gelt up genamen und 6 dorper dar- tiget au oren gude Yan juwen s
Yor Yorunderpandet. v. Hövel, Chr. 13. Buch üb. Baub a. 1393 (Brincbn
YOrnngelden, schw. v. bezahlen, ent- 689. (Zu lesen Yorunrechtiget ?j
richten. Wes auerst ein jeder Yorhen 35 Tonuuniiischen, so wird in •'
an renten edder eygendom ynbewech- Bibel u. in den Gl. das lat. abor.
lyker guder Yorungeldet . . darf he nari übersetzt^ als wäre es -=• abh:ii
nicht noch eins betalen. Wiechm. nari, wie auch häufig genug gcödr
altn. meU. Lit. 2^ 55. ben wird.
yoranedelen , schw. v. entehren.^ yorunraden, schw. v. unnütz •"
Desse koning dwelt van synen veder- gehen., s. unrät. In des closters a
liken Yoetstappen ynde Yorunedelt beyde weset ("die Z»ote«5CÄii?^6/er« >
dee etc. Lerbeck § 190, angeredet) truw, yerunradet un Je v -
yorangelaekeU) schw. v. unp. mii warloset nichts. Lyßmanns yam-
Dat. Unglück haben. Of yd den Yor- 46 Klost. Meding, 8.265; also ort -v
ungeluckede, de also wtghenge (bei ick my ock schuldig, dat sülue n.
einem Kriegsauf gebot) .^ dat de geyan- to vorunradende edder tom aueiti
gen wordeetc. Wi^a«(fo-4rcÄ.5, 5i; So tho gebrukende. Staphorst^ Uam
weme YerYngelucket weer, dat he enen Gesd^. J, 4, 628 ; dar negest hed J
doetslach gedaen hedde etc. das. 34. 60 se de ossen ynd schape Ynde auii
■1.
VORUNRECHTEN 481 VORÜTEREN
idie tho erem wol-leuende dorch leaen mde dat habyt der bekeringe.
slemmeiye Toninradet Oryse^ Bath- Dial. Oreg. 244; bouen alle dynge
jrei 4\ — mckt acktenj vernaMäßi- vorimwerdigede he dat gelt. Lehen
gm, Tass. durch NacJUäßigkeit etc. d. h. Franis. 96; warumme yerua-
iH Schaden hemmen, Yk arme ghe- 5 werde wy de richeide der werlt ? Br.
seile byn by vnrat by ghekamen, alze d. Eus. 16 ; se setteden up ene ver-
jwe leae wol ghehoret heft van der honelike herbergherie, de to vorun-
TTOwen, dede wart voranradet. Wism. werden was (detestabiliorem inhospi-
Bfkf V. c. 1500. ^ talitatem). B. d. Weish. 19, 13; vor-
Teroreehteii, -reehtigeiiy schw. v. 10 unwerde den armen nicht Sir. 4, 2.
jm. (Gewalt und) Unrecht thun. were — R^. unwillig werden, indignari.
iaX de yan Bremen yemand wolde Se weren dem koninck Herodes seer
oaeraallen, vornnrechten vnde vor- moyliker als se Pilato voren gewesen
saifvrolden. Old. Urk. v. 1427; unde hadden. So heft he em (sich) sulven
volden de prelaten vorweldigen nnde 15 ser vorunwert up Jhesum unde sloch
voranrechten. Komer 69^ ; de andern em an syn wangen. Pciss. Chr. 46^ ;
(Romere ganden) dem keiser, de de de wreden joden vorunwerden em
pawes Yoninrechtet hadde. Magd. Seh. (sich) ser up Pylatum. das. 51 ; do
Chr, 51, 26; dat quam van sulken se (die guten Engel) saghen, dat de
8iJ[eD to, dat he se vorunrechte an 20 quade enghele em verhouerdichden
velen saken. das. 290, 31; und kun- teghens god, do veronwerdichden se
digede allem volke, dat on sine dom- em teghens de quade enghelen. Elu-
heren voranrechtigen wolden etc. das. cidar. 7a.
218,5; were, dat disser stede jeneghe vornnwerdiDge, /". Verachtung, vnde
jemand vorunrechtede an rove, an 25 ere hopene ys ene vorvnwerdinghe
brande etc. Hanov. St. B. 512; wer der sele (abominatio animae). Hieb
ok, dat vs we vorynrechtegede, hui- ü, 20 (H.) (Luth. : ihre Hoffnung
pen se vs darumme nicht, so etc. unrd ihren Seelen fehlen).
(IU2). Sudend, ürJcb. II, nr. 18; vornnwillen, -willigen, schw. v.
vorunrechtet werden (opprimi). 5 Mos. 30 jemandes OnwiUen erregen, beleidigen.
^Sy 29 (H.). Ift iemant den anderen myt worden
reruureehter, m, der Unrecht u, efte werken yorunwyllede, wan dat
GewaU verübt (oppressor). armer lüde ampt tho samende yorgaddert ys, zo
Tordruckere vnde yorunrechtere. Serm. verne yd sunder bloet ynde blaw, dat
«öJt^i. f. 165c. 35 moghendeolderludevorliggen(=vor-
^•nuireiiieii y schw. v. heflecken; \^gg<&x\fheilegen).Wism.^.R.(Burm.)
W<ß.: he vorunreinede gude vruwen p. 77. — Refl. in Zwist gerathen.
and jancfirnwen. Magd. Seh. Chr. Lyflant unde Ryge yorunwylden syk.
^3, 12. Lüb. Chr. 2, 446; begeren einen
TemvogeH, schw. v. unjgienUiches 40 stock, dar men mochte in setten und
g^genjem. veriiben. were ok, dat sek und yorwaren unse unhorsamen bro-
in dessen steden ieni^h meynheyt ders, ofte se sick in der selscop vor-
irho?e, de oren rat voryenge eder unwillegeden (1407). Livi. Urk. nr.
voran Yoghede eder yorderyede, ore 1738.
lif unde ore gut scolde neuen yreden 45 vomten, schw. v. veräußern. Lenet
bebben in alle dessen steden (1382). einer dem andern wat ynd de, deme
Gott. ürk. I, nr. 303. et gelenet, yorkofft edder veruettet
Tornwerden, -werdigen, schw. v. et sonsten etc. Lüb. R. 347, Anm. 12.
ßr unwert erachten, veradden^ con- vomteren, schw. v. vorweg abson-
temnere. He vorunwerdede ser dat so dern^ (oder veräußern, verkaufen?).
HMiMOTd. WOrmtaoh. V. 31
VORVADER 482 VORVALLEN
(Einrede bei der Klage wegen borge- gaf und updrog einen eren neyen a|
tuch:) to me seveden, na deme dat dat recht und verrall, dat er vai]
he tu pande lovede, oft me dat icht eren brodere yervallen was (li05)\
tom ersten yoruteren unde na sime Livl, Urk. nr. 1683. — 3. Todesf(jM\
werde eme afslan scole. Bichtst. 5 s. vorvallen. Ynd wanner er eyn ni
Landr, c, 9, 18 N. desen, off dey van en körnende worj
vorvader, m. Vorfahr; häufig: den, versteruet, dey sali geuen m
Vorgänger im Amte, He quam ut betalen vor syn veruell twelf penningi
gebode myns vorvaders des pawes etc. Fahne^ Dortm. 11^ i, nr. 2Si
to Rome. Dial, Gr, 258; whe (wie) lo — 4. Vorfall (der etwas euikun hm
mine voruaderen, die olderlude, ge- dert), Bit (bittet) de rad enen nu^
daen, szo -hebbe ich etc. Monum. ofte mer vth deme rade thu ene
Liv. 4\ 50, reise . . de scholen dun de reise; ii
YOrvat, vnrval, n. 1. GefäUe jeder er den en ofte mer, de soghedan .
Art (Brüche^ Geldstrafe^ Renten etc.)^ 15 eght uoreual deme rade bewiset,
Einkommen, Alle vorval, dat daraf se de reise nicht don moghen,
vallet (1383), Kindl, 3, 498; gulde licht it in deme rade, dat men
efthe upkome eder vorval (1357), vordreghe; kan auer er en ofte e
Bar, Urk. nr, 32; alle tobehoringe, mer et nicht bewisen, dat vore
voruall vnnd vpkome. Hoyer^ Urk, /, 20 den scolen se sweren, dat se heb
nr. 464; semptlike renthe, pechte sodan echt uorual, dat se de r&
vnd verfall (1480), Nieserty Münst. nicht don moghen. Lab. R, 272
Urk, 6^ 68; myt aller slachternuth, weret zake, dat vns hefftige noeUaki
profyt vnd voruallen (1487), das, S. anliggende wore van vonralle krygei
83 ; vnsen vryenstoel tho VI. belegen 26 wegen etc. Stifffe, Bidrag II, 288.
myt all zinen vurvallen . . myt allen vorvallen, st (u. schw,) v. 1, n
broken vnde vurvallen, de in den derfaUen, sinken, Dat vur kam ok u
twen kerspelen to C. vurvallen mo- de kerken, und de dor van den tor
ghen (1385), Niesert^ Beitr, 2^ 73; nen up de kerken vorvel mit m
83; vor de kost sole wy weder heb- 30 unde brende. Magd, Seh. Chr, 40k
ben to vuUeste al vorval der molen, 20; de preister beterden des vorfal
vyscheryge etc. das, 2, 235 ; vnde de lens des tempels nicht. 2 B, ä. Eon
rente vnde vpkome, vrucht vnde ver- 12 (H,); de tclgen spleten af un
ual der moelen moegen se vpboeren velen nedder van swarnisse des snee^\
vnde kieren to vnser stad nut (1382), 35 und de wege vorvelen van den bomeD
Wigands Arch, 2, 356; unde dar to (d, h, umrden unwegsam durch nkdtr\
ander uoruall also van vigilien to gefallene Bäume), dat men genocij
luden, kinder to dopende etc. Gr, hadde up to rumen, scholde men da^
Weisth. 5, 98; de kemerlynghe . . over wanderen. Magd. Seh, Ckr,41l\
sollen entfanghen vnde vpboren . . 40 18; eyn slot dat vorvallen wes. A'oH
gulde, schulde, tynse, verval vnde wer i^5c; weret ok, dat jenige schep*^
vpkominghe etc. Dorst, Stat. 185, — vorvylleden eder gruntroringe deden
2, Anfall (vom Erbgute), Nymant myt vp dem grauene (1410). Sudend. 9,
(bei) vnss steruende en beeruet den S, 186, 34 (in d. Liib. Urk. 5, nri
andern myt deme hergewede off myt 45 294: vorvulleden). — BücU,: neines
deme gerade, mer deme nesten blöde mannes herte vorvelle (concidat) m
sali men alle veruall volgen laten. om. 1 Sam. 17^ 32 (U,); de drudde
Dorst, Stat, 228; dat vervall, dat sake was, vp dat de tal der engele,
van der vermorden (ermordeten) vrou- de dar vorvallen was, worde wedder
wen vellet. Fahne, Dortm, 3, p. 52; 60 gemaket. Lüb, Passional f. 71^; we
VORVALLEN 483 VORVANGEN
siiie taghe nicht en bringet, de (jsu den großen Ausgaben) wart ghe-
schal an den tagen vorfallen wesen drenghet van mennygher bände kost
(= neddervellicb). Dühm. L. R. II, wegen . . wente de gberoeynbeyt al-
3; do sprack dekeyser: de konyngb lent dat nicht en weet noch weten
were vorvallen in deme eede, d, h, habe 5 schal, wat eneme rade vorvalt van
seinen Eid nicht gehalten. Lüb. Chr. der stad weghen. Lüh. Chr. 2, 5. —
2, 419. — 2. feilen^ sterben. Wen 7. (mit entschiedenem Tone auf vor)
se vorvallen is van dodes weghen hindernd vor etwas treten. Joban
(1452). Lüneb. Urk. XF, Ä 183; sachte: „dskemmme (wegen eurer Un-
wanner ik van dodes wegene vorual- 10 treue) sal men yuw de koppe afhou«
len byn (1483). Scheidt, v. Add p. wen.** Daer voll de raidt do voer
3^; offte van unsen borgben ye- und en wolde des nicht staden etc.
mandt dodes halven vorfelle (1440). Münst. Chron. i, 265.
Cassel, Urk. 382 u. ö. — 3. ledig vorvallinge, f. Verfall, Zusammen-
werden durch Todesfall. Voruelle ok 15 sturjs. wouste steden van vervallunge
er desser losinge en eruedel ofte mer der tymmer. Dorst. Wülk. 202.
in deme vorben. erue, wo vakene vorvangen» vorvän, st. v. 1. ein-
dat geschege, dat schallen wy teen fangen, einschließen; bildl. unde vur-
binnen twen manten na deme vorualle der seden de Hollandere, dat se nen
vnde dat al like delen. Old. Urk. v. 20 ding myt den steden weiden sluten,
U67; wert sake, dat herwede ver- sunder de stede scheiden den heren
Helle, dat sole wy gelyke delen, also van Holsten mede in dat bestant vor-
dicke alse dat gevelled (1355). Nies. vangen (1441). Hans. Eec. IP, S.
Münst. Urk. 5, 8. 211. — 4. durch 417. — 2. Vorgriff thun vor einem
Erbgang auf jem. kommen. De gude 26 (bei der Erbtheüung), näheres Erb-
(Güter), sint dar nyne sone volgende, recht hohen, uberfaßen, mehr nehmen,
de solle wy laten vorvallen (im lat. altfr. urfa, alts. forfahan. Oldevader
Tai: devolvi) vormiddes erfflicker end oldemoeder voervaet in de loue
Tolginge vp de dochteren (1426). end arffenisse fedria end feta (Vater-
Sies. Mütist. Urk. 7, S. 180. — 5. fällig 30 brudcr u. Vater schwestar), omeh end
rerdeti, von Abgaben, Brüchen etc. moeien. Richth. 304, § 5 ; SferehsLudt
ton Personen: straffällig sein, ver-, veruaet spillebandt ; in de feta and
lustig gehen. AUet dat verveliet in oldemoeders arffenisse daer veiiiaet
dem kerspel etc. (1375). Kindl. 3, de neue des doden suster. das. 305,
450; wat in Embden vorfalt (aüe 35 § 9; de broder voeiuanget die suster.
Brüchen), schal de helfte to der Stadt das. § 12; sinnen dair dree soenes
beste, de ander helfte to den gades of meer, de deelen oeres vaders guet
armen gewendet werden. Ben. 771 ; alle gelick und neen vuUbroeder moit
de sal eyne tonne beeres dem haue den andern vervangen. Ostfries. L. R.
ttoruallen sien (in die Brüche einer 40 I, 121, 7. — 3. einen vorvank thun,
Tonne B. verfallen sein (1431), Hirsch, jem. benachtheüigen, ihm ScJiaden und
Danzigs Handdsgesch. S. 289; so Abbruch zufügen. Yorgit en (de7i Ge-
scholde van stunt konnik M. sines storbencn), here, wormede se di vor-
rikes vorvallen sin unde hebben vor- vangen hebben, brinck se vth den
bort. Körner 197^ ; so schall he des 45 pinen yn den vrede. Lüb. Gebetb. II,
altares vorfallen syn. Cod. Brdb. I, f. D 5b ; bekennen . . dat wi vns vor-
9, 195 ; des gudes entsettet und vor- bunden hebbet mit . . in desser wise,
fallen sin. Hamb. Z. R. p. 51. — dat wi en helpen scolen vppe alle
^. vorfallen, sich ereignen. Unde en deghene, de den koningh van Denem.
merkeden nicht, dat de rad darto 50 voruangen hebbet vnde noch vornan
31*
VORVANGEN 484 VORVANK
eder vorunrechten willet ^id^^^. Lüb. wiset an erflick guid, dar hei inn<
ürk. IP^ nr. 734; wy weren warlike besitten solde, as recht is, andboereo
berichtet, dat de suluen vs wolden yer- de[n] nut daer van op, den nut ei
vanghen mit deme erghesten, alse se darff hei veer vorvangen. d, hA
id na (nachher) vullenbrachten (1342). 5 Fahne^ Dortm, 3, 8. 40. — B^. einei
das. IVy nr, 32; ton ersten en wil- falschen Griff thun, sich vergreife^
len wy den sekeren kopman nicht Nachtheü zufügen. So welic borgher^
beschedighen noch yerghea an vor- sec vorveit in sime knechte, the ero^
vaen (gedrwkt ist vornaen), noch an- thenet umme loon, theme scal he bei
grjrpen etc. (1448). Cassel^ Urk. 265 ; 10 teren like eneme gaste (1303). Brm
weret, dat desser stede ienghe eder Stat. 45; weret, dat zik gymman
ore borghere iement vorunrechtede (jemand) vervencghe und dede em
eder vorvenge an rove, an brande, schade ane gherichte und myt gewold
an morde, an wunden, an vengnisse dat wolde hey richten und wederdoi
etc. (1382). Gott. Urk. J, nr. 303; 15 (1372). Kindl. Beitr. 1, 40; wereokj
were auer, dat se iemande van des- dat ick eder myne eruen dit vorbre
seme slote vervangen wolden, de vser ken und uns an en iergen an vor
velich were (1391). Lüb. ürk. 4, S. vengen, dat sole wy richten (1390)
583; vorvenghe wy ze ouer yergende das. 5, 778; vnd vorvenghe he (d^
mede, dat scheiden ze vns witlick 20 vndersate) sik mid ichte in den lantj
doen . . bynnen ver wekene darna vrede, den sole wy mid rechte verJ
schullen wy en dat wedderdon etc. volghen. Sudend. 5, S. 57, 19. — Von
Hoyer, ürk. J, nr. 430, S. 267. — Thieren gesagt heißt sik v. sich plotz-
4, (vorgreifend) wegnehmen. Vnd wolde lieh (krampfhaft) eine Krankheit eu-
Casemer den rhom des kriges vor- 26 ziehen (jetzt bes. von Schtveinenj,
fangen. Kantzotvl02; dat de hertoch pert, dat sick veruangen heft yn wa-
Otten wolde den thoganck tho Pa- tere, foder, yn wynde sine alio quo-
mern vorfangen, das. 111; Vnd hebn vis modo: nym van eynem feil van
geklaget . . den boessen breiflf, den eynem weselken etc. Wolf Mscr. CO,
sey da van gehat hebn, sy en vnge- 30 f 180d. — Vgl. vervanghen beeste.
luckeliken äff vervangen in veden iumentum roberosum, tetanicum. KU
(1477). Fahne, Dortm. II, l^nr. 263. • vorvank, m. 1. Vorgriff (hei itr
— 5. überh. faßen vor jem. und so Erbtheilung, s. vorvangen). Hieher'f
etwas sichern. Hir mede (durch Er- Hedde ein man kinder und des mans
füllung der Dingpflicht) hebbet si vor- 85 wiff doet were, neme de man ein an-
vangen ir egen iegen den richtere, der wiff, so sali men den vormunderen
dat it alles dinges ledich van eme op enen vorvanck, als recht is, ant-
is. Bsp. I, 2, 2; (y,ein Grundstück worden des kindes und der kindere
durch Erfüllung der davon dem Bich- guet binnen dwernachten. Dorim. St
ter zu leistenden Pflicht frei machen.^ 40 B. p. 52 (nr. 159). Vorgriff, um
Homeyer im Gl. Die Varr. sind: etwas zu hindern oder sich etuas rw
untvangen, behalden, erhalten.) yd sichern. Vmb solckes to behinderen
en were sake, dat yck vnde rayne vnd darvmb eine[n] forfanck to mae-
vrunde dat myt guden deghedyngen cken, hebe wy etc. (1488). Nirstrt.
vnd myt vaster vruntscup teueren 45 Münst. ürk. 6, 103. Daher Beschlag-
twyschen iuncker Ocken vnd syne nähme. De van Amsterdam hebbeii
vrunde voervangen mochten, dat jun- en schyp bekümmert unde rosteret
cker Ocken vnd syner jungfrowen dat , . nachdem de van Amsterdam syn
ere volgede sunder vordreth (1420). de ersten gewesen, de alzodanne vor-
Fries. Ärch. 1, 129; werde wei ge- 50 vanck unde bekummcringhe hebben
VORVARE 485 VORVAREN
gedaen etc, (1436). Hans. Rec. IP, darna vornam he (Albr. v. Österr.)^
51 37; wei beseitet gudt vervolget dat de paves ene vor nenen koning
onde winnet dat gudt mit alme rechte, wolde holden, umme dat he sinen
ap enen vervanck nicht angesproken vorvaren (Ad, v, Nassau) sloch. das.
binnen jare unde dage . . so is de 6 1, 172; wy bekennen, dat wy van
vervanck ledich unde quit van der rechter schult, de gemaket heft unse
sake. Dortm. St B. p. 57 (ebe^iso bei vorvarer biscope to Munster, schul-
Thiersch ; nur beidemal vorvank). — dich synt etc. (1380). Kindl. 5, 491 ;
2.(Forgriff als Benachtheiligung eines in aller wis, also se by unsser vor-
nnderen) Nachtheil, Schaden. He schref 10 faernen tyden gehat hebbet (1386).
s:k en konink over Norwegen deme Cassel, Urk. 486; her 6., min (des
koninge to Unwillen unde to vorvange. Capellans) vorvarde (1379). Gott
Chr. d. nardelb. S. p, 129; alle desse ürh. I, nr. 290; Vorgänger in der
stucke schollen nicht to vorvange Ehe. N. he£Ft H. B. . . seligen etwan
Wesen edder vorbreken de breye, de 15 burgers alhir vnd sines vorfarers na-
gegeven sint. Leibn. 3^ 240; keyser- gelatenen sone, von sich gesunderget
like gracie, gegheven to vorvanghe etc. (1569). Wism. Zeugeb. f. 2, u. s.
des ordels. Lüb. Chr. 2, 13; ok but vorvaren, st. v. 1. in Erfahrung
de rad, dat nyman den anderen be- bringen^ hören. Do de hertoge dat
khermen schal to voruange des rech- 20 vorvohr. Leibn. 5, 198; also se vor-
U:s. Rig. St. R. p. 203; häufig mit voren, dat de domheren to capittel
>^onymen verbunden, to vorvange weren. Magd. Seh. Chr. 170y 24;
markgreven Lodewige unde to gro- kort darna vorvoer de rad wol, we
teme schaden deme lande. Korner de weren, de dat ghedan hadden.
Vj^; to vorvanghe unde to schaden. 26 Lüb. Chr. 2^ 290. — 2. untersuchen^
lab. Chr. 2^ 68; Hanov. St. B. 549; /ragrew, penetrare. Voc.Engelh. Unde
to groten vorfang, hinder unde scha- wente desse sake deme pawese um-
i^iu. Lüb. Z. R.288; Hamb.Chr.344; bekant weren, so bot he deme bi-
to grotem nadeele vnd vorfang. das. schoppe van Lubeke, dat he de sake
'^iO; Mehl. Jahrb. 5, 178; creme 30 scheide vorvaren. Lüb. Chr. 2, 180;
ämpte to na vnde to vorfange. Lüb. Van sulfwalt an vrouwen . . scholen
Z. R. 223; vmme den vorevangh dree radlude . . de sake vorvam,
vnde hoghemuet, de en gesehen is vnde vppe der drier eed de stucke
bynnen vruntscop. Styffe^ Bidrag 11^ beschermen edder pynighen. Schlesw.
•Vi, an unwonliker assise unde in 35 B. § 15; sande he tbo Thassilone
velen andern vorvangen ('i5P8^. Hans. deme hertoghen, unde leth vorvaren,
foc. 4, 427. ofte he eme truwen loven beide.
vorvare, -varer, -var(en)de, m. Korner 24ä, — 3. erfahren (erhalten^
^' Vorfahr. Geclaghet, wo de rad to bekommen). Noch konde Gheryck lyck
Labeke van synen vorvaren unde van 40 oS recht vorvaren vmbe den schaden.
synen olderen hadde gekregen dat Fries. Ärch. 1, 133. — Partie, vor-
vikbelde etc. Lüb. Chr. 2^ 301 ; mit varen, erfahren, peritus. En erlik
Jleme rechte, also se vnde ore vor- klok man unde wol vorvaren. Lüb.
narende dat vore bezeten hebbet Chr. 2, 261; en benomed schipher
^1364). Marienr. Urk. nr. 350; also 45 unde vorvaren to stryde. das. 2^ 54;
^ine beyden vorvarens hadden ghe- also seden de vorvaren arsten unde
Wesen. Korner 43^^. — 2. Vorgänger ok olde vrouwen, vorvaren in den
^1« Amte). He (Bonif. 8) brachte saken. das. 2, 65 ; beter isset, dat
^en vorvaren darto, dat he gaf up de wisen vorvaren dat radent hebben.
dat pavesdom. Lub. Chr. i, 168; 00 Gl. su B. V. 5, 9.
VOßVAREN 486 VORVECHTEN
Yorvaren, st. v. 1. intr. wegfahren^ we en vorvarer is der almechticheit,
weggehen. Wen averst desulvige dodes de wart vordrucket yan der ere.
vorfaren (= sterben)^ so schollen etc. Serm, evangd. f. 155^; de here, eyn
Hamb. Z. E. p, 270, — 2, trans. vorvarer aller herte. Josefe V, d, 7
a. verfahren, verwirken, ünde let de 6 Tods, v, 4896,
vorlüde (Fuhrleute) quyd mit den vorvaringe, f, 1, Erfahrung, vor-
wagenen; men dat gud behelt he faringe der warheit dohen. Meü,
unde sede, it were vorvaren unde Jahrhb, 13, 300; Wente nu neme ik
verloren gud, wente pawes unde key- juwe vorvaringe, d, h. ihr sdÜ g^-
ser bedden geboden, dat me der stad 10 prüft, untersticht werden. 1 Mos. 42.
van Luneb. nicht to noch aflEvoren 15 (H,). — 2. Verfahren. Deßevor-
scheide by vorlust des gudes. Lüb. varinghe de scolen de m&ntheren Tor*
Chr. 2, 242; wer dat jenich russisch waren up mineme mftntestocke. Wen
gud over de se queme, dat wil wi ock iß, ick in deßer vorscreyen vor-
also bewaren mit breven, dat it scole 15 varinge unrechte vunden werde, bc
vorvaren gud wesen (1371). Livl. etc. (1379). Falcks Staatsb. Mag, 7,
Urk. nr. 1077; dat scheide vorvaren 229.
gut wesen to S. Peters behuf (1346). vorvaten, schw, v, verfaßen^ ein-
das. nr, 942 u, 1510; vorvaren gut schränken; von Streüigkeüen: beilegen,
unde vorwracbt. das, nr, 1546 ; so 20 Dewil de krigeshandlonge, so itzt
we so copinge hevet mitteme Dude- tusschen den herttogen tho Uolsteo
sehen un mitteme Goten unde sin und den Dennen swevet, kondich,
gut vorveret ofte vordot, he mot vnd de vhedbar sake villicht durch
aller erst gelden den gesten. das. nr. ander heren und frunde verfattet
414, 18; were dat der schepe welk 25 edder süss upgebaven etc. Münst,
grundroringhe dede, dar mede en Chr, 2, 313; in de feder vorvaten,
scolde dat gud, dat darinne were, schriftlich „abfaßen^, ..mitmeran-
nicht vervaren edder verloren wesen. dem articulen, itz to lanck in de
Brschw. Urk, v, 1370; vortmer vmme veder to verfaten. das. 2, 218.
ghoet, dat vp den waghenen licht 80 vorvatinge, f. Verfaßung, d. h, Ver-
vnde dat water nicht roret, dat scal trag, ze (die Burgmannen) sint mit
unvorvaren wesen, des dat (sofern) uns (Bisch, v. Münster) eyner ewi-
men den rechten tollen dar vore ghen verfatinghe overdregen (1359).
gheue. Ok wer waghen vmme stör- Kindl. 3, 445.
ten ofte vallen, dat ghoet sal unvor- 35 vorvechten, st. v. 1. bekämpft^
varen wesen etc. (1365). Lüb. Urk. anfechten. Se hebbet my dicke vow-
3, S. 576. — b. durch Fahren gana vochten, (sepe expugnavemnt) van
abnutzen. So schal nemandt hir na- myner yoghet, wante (aber) se eoe
mals ein nye schip buwen, idt sy den, mochten my nicht schaden. Brm.
dat he dat olde schip vorfahren . . 40 kerck. geh, f. 16^. — 2. vertheidigen,
hebbe. Hamb. Z. R. p. 238. se besloten ( steckten ins Kloster) dcn|
vorvareuheit, /'. Erfahrung, peritia. (koning Hilderik), wente he leddick
Dat wi hir bi scholen leren wisheit ging und nicht vorvocbt dat land.
unde vorvarenheit. Gl. eu R. V.4,10; Magd. Seh. Chr. 22, 14. — 5. durA
des men grote vorvarenheit heft. 45 Fechten (Schlägerei etc.) vermrhen,
das. 2, 1 ; umme lere unde vorvaren- altfr, urfiuchta. Yck scelde unde laU
heit to hebbende. Korner 16^, vry, ledich vnde loes alle syn ange-
vopvarer, m, Untersucher, Aus- borne erue, yd en were sake, dat
forscher. Also en de vele honniges welkes mannes erue to voren wert
eet, dat is em nicht gud . . also ok 50 apenbaer voervuchten myt doetslage,
VORVECHTER 487 VORVEMEN
voerkoft ofte voerset etc. (1420). eu vid^ es verdrießtf langweilt mich.)
Fries. Arch. 1, 129. — Hieher? En Swiget unde latet iuk nicht vorvelen
becht, dhe ne mach sines heren got (laßt euch nichts verdrießen)^ Van
binnen landes noch baten landes desser materien wil wy speien. Sün-
venrechten noch verdobelen, de here 6 äenf. 121.
oe gheve dar iawort tho (1303). vorveligen, schw. v. in Schutz geben.
Brem. Stai. S. 123; so aiMh in d. Ynde hebbe dat sclot ynde de vo-
Hawib. Rig, Stat., wo aber die Var. ghedyge dem zuluen cappittele vnde
Tornichten (Rig. St. R. 109); item, rade vorvelighet (1399). Sudend. 9^
dat nynes koepmans knecht sines 10 nr. 17. reß. sich velich machen. Dat
meisters goed Yorvechten, vordobbe- de Thateren under des er hamsch
lea of Yorboren mach bynnen onsen uth toghen unde sik vorrelegheden.
koden (1389). IM. Urk. 4, S. 556. Korner 148h.
(Das Brem. W. 1, 361: herdurch brin- vorvellik, adj. v. wesen, sich ereig-
gm^ verschtpenden. Vielleicht wül es 15 nen. vnd were den vorfellick, dath
tiqenüich sagen: „in einem Kampfe gedachte Beke vorstorue etc. Old.
oder Wettstreite aufs l^iel setzen.^ Urk. v. 1533.
Es heißt aber doch wd: wenn der yoryelscheii, schw. v. valsch ma-
Knecht um irgend einer Schlägerei chen^ verderben. Dar mede en scholde
icülen Buße [beteringe] zaJden muß, 20 disse breff nicht vorvelschet noch
io ist seines Herren Gtd nicht in An- vorbroken werden. Quedl. Urk. /, nr.
Spruch eu nehmen.) 212; Se (die Heuschrecken) vorvel-
vorreehter, m. Verfechter, Be- scheden de lacht. Engdh. Chr. f. 68;
iMteer. unse vorvechter unde be- dat ere laut vorvelschet weren myd
schermen Korner 125^; de vorvech- 25 den ketteren. Korner 227c ; wo de
ters des loven. das. 167k mynschen hene toghen, de Yorvel-
roryeide, f. vorhergegangene Fehde, scheden de lacht unde de anderen
sttllen trawelick behulpezam wesen lüde. das. 188^,
. . mit aller macht . . alle vorevede yorvelseher, m. Verfälscher, unde
ulgesproken (ausgenommen) (1354). 30 wart ghevunden en voryelscher der
JTies. Münst. Urk. 5, S, 198; utge- paweses breue. Korner 218^; also
seget Yoryede vnd navede (1395). wart he ghebrant alse en vorvelscher
das. 287 ; yo[r]tmer vorvede dey bli- der sacramente (er war nämlich ein
Ht Stande und der wyle wy under bichtmelder). das. 50c,
eynander nicht to donde hebben, vnd 35* yorvelt, n. Vorwende. Wo breit
vede, dey nu in vrede zint gesath, sin schuUe ein gemein förfelt? Wenn
dey zole wy holden in vrede, der id ein ackerstücke sin schüUe, so
vyle dit verband wäret ("1^7^^. Kindl. soll et hebben ein aidschlag (d. h.
l 43; vgl Fahne^ Dortm. II, 2, 169 so breit als die [egede, eide] Egge
(wr. 448). 40 schlägt). Eldags. Ghoe-Gerecht. Z. f.
T^rvelen, schw. v. 1. vid machen^ N. Sachs. 1853, S. 261.
vervielfältigen, Vrowe dy nicht vp se yorvemen, schw. v. verfehmen, ver-
(dine kinder), isset dat se weerden urtheilen. Sanctus Wentslavus, en ko-
Toraeied (si multiplicentur), wen de nink to Bemen, Den wolde syn eghen
▼rochke godes an on nicht en is. 46 broder vorvemen. Josefe V. d.7 Tods.
Ecdes. f. 999^ (Sir. 16, 1); we gheuet v. 1438; were dat yemant vorvestet
. . dat myne sunde werden nicht vor- oder vorvemet werde in den steden
uelet ichte gheoiket. das. 150c. — to H. Q. . . umme rof, mortbrant,
2. inir. vvd sein, mhd. beviln. (unpers. duve, vorretnisse . . de schal in unser
mich bevilt ein dinc, mir i^ dessen 50 stad vorvestet unde vorvemet wesen
VORVERDIGEN 488 VORVESTEK
ghelikerwise also to H. EoHberst. Urk. dodet he de slangen. das. 30Sf^; he
i, 8, 384. was ock ververlicä alle synen lieo-
YOrverdigen, schw. v. hinsendenj den. Münst. Chr. i, UK"; do wart
abfertigen, iuwer gnaden 8chri£fte de rat sere untsettet yan den tot-
Termelden, dat wy unse geschikeden 5 verliken worden etc. Komer 2KA\
dnssen morgen tho vormiddage tit- voruerlike dustemiBse. 8p. d. Dogede
lieb by iuwe gnaden to Telgetb ver- f. 245; vorverlike koninghe (reges
ferdigen willen (1532). Nies, ürh i, borrendi) scolen sick enseen (time-
9; demnacb is ynse gutlike boger, bunt). B. d. Weish. 8, 15 (L.).
dat du dy myt diener hnsfrouwen vp 10 Yorvemeiiy sdiw. v. entfernen^ sik
angetekeden sondach kein (gen) Qu* v. elongare. Jerem. 2, 5 (H.); Myn
strow vorfertigenn (dich hinbegeben) gbod, vorveme dy nicht Tan mj.
. . wollest (1507). Blücher Urk. nr. Naväg. 3, 26.
556. Torvemissey f. 8chrecken. sewor
Yoryere, Einschüchterung, mit gro- 15 den alle mit groter Yorremisse be-
ten rechte (Rufe) unde vorvere, mit grepen. Br. d. Oir. 90 ; (es sündigen
drowe etc. 6erh. v. M. 67, 51. gegen das 5. Gebot) die mit Yoraer-
Yoryeren, -yaren, schw, v. in nisse ofif anxte enen anderen doedeo.
8chrecken setzen^ einschüchtern (eu Tract. über d. 10 Qeb. f. 6b; de an-
yäre) ; terrere. Voce. s. Mundart. 3, 20 deren yan der YorYemisse wordea
54; 425^ 29; refi. erschrecken^ in Yluchtich. Liib. Chr. 2^ 662; dyt
Schrecken gerathen. (Ein im Nd. bis wolde god tonen to yememisse der
hetUe sehr übliches Wort.) — Ok scbo- gener, de etc. Bial. Grreg. 239t.
ten se mit hassen in de stad unde Yoryerschen, sdito. v. erfrischen,
Yorverden de borghere, dat nemen 26 humectare et recreare* Kü. Sio
en dorste dar ut komen. Lüb. Chr. Ylesch wart yoryerschet (restitata).
2y 54; unde wolde den konnynck Mersd. B. d. Kon. 188; is dat gi
YorYeren, uppe dat he Yan angeste noch eine nyge plante sin unde gi
dede, wat recht were. Korner 17^; to done hebbet, dat men iudagelixs
vnde numment en scal syn, de ene 30 yerYcrsche. Hord. 86; alle vorver-
voruere (qui exterreat etc.). Jerem. sehet geseiet säet (omnis semenüs
46^ 27 (L.); eyslick moet he hehren, irrigua) schal werden droge. Jef.I^,
nae den sprickwordt, de een ander 7 (H.) ; mit water yorYerschen. RvA
wil ververen. Ben. 533; soe we so 5, 10 (H.).
myt toghenen swerden . . dene warff 85 Yoryestebtk, n. Verfestungäuck,
(GericJUsversamlung) Yervaere etc. Buch^ in welches die Namen der Ver-
Eichth. 284, §5; in Westvriesland festeten eingetragen werden, wo he
lag de grote garde, De mannige enen Yan dem leuende tom dode ge-
Yreisen Yerfaerde. Kerkhoerd v. 369; bracht heft, so Ynse Toruesteboek
wes Yor deme engele ok nicht Yor- 40 Yterliken Yormeldet. Lüb. Urk. v. 1480.
vert, wente he drecht ein vurich YOryesten) (overvesten. Brsehc.
swert. Sündenf. 1336; also de pre- Urk. /, 46.) sd^w. v. verfesten (eig,
ster sik Yoiyerede unde yloch. Kor- einen eum Festnehmen verurtkeilen.
ner 64c u. h. Hüd^and im Gl. e. Ssp.), tu dk
YOryerlik, adj. erschrecklich, terri- 45 YorTOstunge thun^ friedlos matAen, ge-
bilis. Do de hillige man al sittende richüich ächten^ s. Frensdorff, Das
de wretheit des yeruerliken Gotten Strals. Verfestungsbuch^ Ä XVL (In
bedwanck etc. Bial. Gr. 172; in wat den Büdem des Sachsensp. wird der
steden he yenige slangen vynt, wo Verfestete stets so dargestdUj daß ihm
grot Yude Yeruerlick se ock is . . so 50 ein Schwert durch den Hals geht, sum
VORVESTEN 489 VORVLIGEN
Snetoi, daß sein LAen verwirkt ist.) Luleff Boden u. Diderick Swigere
Desae dri dagen, de borgerlik '. . (1504). Z. f. Nieders. 1868, 8. 291 ;
mde doch pinlik werden, de hebbe ah ein Uoßes „Äustoeisen*^ : we holt
ri di tor bekantnisse sat; de erste dobbelschole, de schall geven viff
»ineget also dat se den gemenen 5 pond. Mach he er nycht geuen, me
rrede nimpt, dat is, ee vorvestet, de schal one vorvesten. Brschw. ürk, S,
mdere nimpt dat Uf, de dridde nimpt 121. So ist auch im Big. 8t. B. 8.
lat lif odder de ere odder de gesunt. 122 vorwysen cUs Fariante et* vor-
BidM. Landr. c. 41 § 10; hir steit Yesten verseichnet (euÄrt.ll^ 7u, 15).
ti. unde biddet enes rechtens . . oft 10 yorvester,m. der Ver festete. BicMst.
loe ienegen man vorvesten mach, ane Landr. c. 35. Not. 3 (im Text vor-
Bffl den broke, de dar geit an den veste man; eine andere Var. hat:
bals nnde an de hant. So vintme: echter).
men ne möge. das. 35^ § 2 (Wo men vorvestinge, f. die Friedlos-erUä-
apholden scal enen vorvesten man); 15 rung. 8. Göschen suden Goslar. Star
v^. Lub. B. III, 403; De anderen, tuten 8. 471—485.
de wech ghevloghen weren, leth he vorvinden, st. v. erfinden^ ausfindig
TorTesten to ewighen tyden myd machen. Des wunderde de Colnaere
wiTen unde kinderen. Körner 233^; sere unde worden to rade, dat men 't
der leeten see etlike coppen, etlike 20 solde vervinden an der h. maget
radebraken unde quarteren, etlike Elseben. E. v. Bepg. 566,
vorvesten nthe der stad. das. 217^; vorvinsen, schw. v. (? zu flandr.
hes. anschaulieh ist die Stelle Lüb. veynsen, accendere sive accendi, tan-
Ckr. 1, 416: men loth (lud) se (die quam scintilla ex silice excussa. KU.)
iRgeüagten); se ne quemen nicht 26 He scheen van em selven vervyaset
Yore iho gherichte. Do toch men eyn to wesen. Leben d. h. Franz. 193.
STeyrt unde scryede over se eyne vorvlegen, st. v. wegfliegen =1 weg-
varYe, ander warve unde drudde fliehen. Auerst do he sach, dat de
varve over de defrovere . . Darna hupe to grot was, heft he vorflagen
worden se vorvestent myt rechten so na dem nigewerke to. Hamb. Chr. 116.
ordelen : do worden se gheleghet vorvlen, st. v. wegfliehen. He vor-
Tredelos unde rechtlos an landen vloch bet an Frankrike. Lüb. Chr.
onde an wateren, an steghen unde i, 6. — auseinanderfliegen. Dat bli
an weghen, an kerken unde an clu- vorvloch in allen enden. Magd. Seh.
sen, unde in allen godes husen. Siehe 36 Chr. 402, 13.
owk Homeyer im Gl. z. Ssp. — Von vorvleseken, schw. v. verschaufeln?
Sachen: do sande de rad von Luneb. . . so scholtu Syriam vorvleseken
to deme konynge van Denem. unde (ventilabis). Merzd. B. d. Kon. 173.
leten bidden, dat he se lete by der vorvleten, st. v. verfließen ; von auf-
vrjgheit, de en de keyser geven 40 gelaufenen Zinsen : twehundert mark
luMlde, unde gunnen des, dat ere solt houetstols vnd etliche verflatene rente.
mochte werden gesleten in synem Wism. Urtheilsb. zu 1547.
lande. Do antwerde de konynk, so vorvligen, st. v. in Ordnung brin-
^g6 88 nynen willen hadden myt den gen. unde komende in unse closter,
Labeschen unde myt den Hamborghe- 45 heft et dar zeer elendelike gestalt
ren, so scholde ere solt vorvestet gewest, unde vunden unse huse so
Uyren in synen landen. Lüb. Chr. 2, zeer unreine unde vuel gemaket, so
^^l — Anm. Als „verhaften'' scheint dat se genoch hadden to doen, dat
^ gAraucht : 1 pt. dem holtfogede to wasschen unde to verfligen. Münst.
^or de vorfestunge, dat he vorfestede 50 Chr. 2^ 438.
VORVLOHEN 490 VORVOLCH
yorvlohen, sckw. v. in die Flacht vorvlnehtieh, adj. fiüdUig. Is di^
jagen. De monike vervlohden mit wi- witlic, dat he untweken is oder vor^
watere der duuele schare. E. v. Eepg, vluchtich etc. Lüb. iZ. 265; wund
571. unse borghere den anderen . . vn
YOrvloken, schw. v. verfluchen. De 6 wert he dar umme Torvluchtich td
he vorbannen uude yorvloken let. vredelos geleghet alle sines ghud
Korner 207^, etc. das. 286; do wurden sie a
Yorylomen (-wlomen), schw. v. vlom vorevluchtich, die sick sculdich wisten.
{yAom)machen^trüben^venDirren^storen^ Brem. G, Q. 64; Dhe handadigh^
turbare. Darna do trat to (harn zur 10 dhat is, so wor en man mit tbei!
Regierung) Julianus, de dar beuan- openbaren scult ofte mit ther Tor*|
gen was mit der gyricheit, vnde vor- vluchtigen dat, d. h. mit einer sckheni
vlomede de mit der tuchnisse des h. That^ nach welcher nuin die Fluckt^
ewangelii, vnde nam den cristen alle ergreift^ yerwonnen Vieri (1303). Brem.
ere gud. Lüb. Passional f. 130c; de 15 l^at. 107; wart de konnik vorvlnch-l
erste breef begrypt also wes jwe er- tich. Komer 179d; den vorrluchti-
samheit vnde de stede der hense ghen pawes« dcLS. 111^,
dorch moye vnde grote geltspyllinge voryogen, schw. v. fügen^ einrichten.
to gude makeden, dat sulue yorflo- Do beden wi de stede (Städte)^ dat
meden wy wedder etc. (1515). Buss.- 20 se dat wolden so voryogen, dat se
livl. Urk. S. 3069k; de quade waen dat seden in unser jegenwardicbeit.
vorwlomet se ok nicht. N. Bf4S i, 9. Leibn. 3^ 235 u. 243; de schelioge
yorvlominge, f. Trübung^ Verwir- yoryoghen unde berichten (1382).
rung. (dat) he zodanen dyner key. Gott, Urk. I, nr. 303 ; voryogen unde
majestet frede by werden holde vnde 25 bestellen, (dat) etc. (1455). Ostfr,
nyne yorwlomynghe in make (1515). Urk. nr. 692; bidden, gy willen noch
Bu^s.-livl.Urk. S.314^; zQdi2^n^T yot' also yorfugen unde bestellen etc.
wlomynghe haluen des fredes vnde (1467). Ostfr. Urk. nr. 849. ton
vorkortinghe des rechten, das. 315&. Geld: bezahlen. Wanner ein man ofte
Yoryloten , schw. v. vom Waßer 30 frouwe yan einem gelt leenet, ehr se
übergespült werden. Wanner einer sick mit einander vertruen, so moit
land hedde, daruan wes tho nichte . desulve dat uth sin egen guit vor*
queme, alsse dat idt yerflote edder yogen. Ostfr. L. B. J, 121.
sonst mit steingrande befloten werde yoryoleh, -yoUiek, 1* Befolgung^
ynd kein körn darvp wassen konde 35 Nachachtung, Wi hebben vornomen,
etc. Gr. Weisth, 3, 317, dat hertoge W., greve yan Holland,
yorylucht, /. Flucht, Des yorbo- voryolch den wille van des h. rikes
dede de rad desse lüde, des en wul- rechtes wegen up de achte, de de
den ze nicht yore komen unde nemen heren yan dem olden rade to Lubik
openbare de vorevlucht (1365). Brem. 40 up de stad yorvolget und yorkregeo
Stat.86; yan vorevlucht. Lüb. B. 340; hebben (1410). Livl. Urk. nr. 18U;
na des borghermesters vorvlucht. wenn desulvigen (Artikel) in den ge-
Korner 250^; deit de man den (de?) bruk unde voryolch quemen. lÄib.
vorylucht, flieht er, Leibn, 3,438,15; Beform. 45. — 2. Verfolgung, per-
dat eyn den anderen doyt sloghe 45 secutio. Vnd twischen densulyen (den
vnd dede des eyne yorevlucht. Sei- olden und den nyen Schröders) vele
berte Urk. 5, nr. 540, twistes, vngunstes, yorfolges ynd wed-
yorylaehten, schw,v, flüchten. De derwardicheit bet her stedes gewest
lawen sind so yerfluchtet Als ein hop etc. Lüb. Z. B. 426; dat se moten
wilder swin. Lüntzel, Stiftsf, 199, 20. 50 hon und vorfolg lyden. Soest. Dan.
VORVOLCHNIS 491 VORVOLGEN
W. — 5. ReeMsverfcigung^ Klage. Lüb. Urk. 4, nr. 176; des kopmans
de eynen kopman wondet hadde) dar vryheit minret sere . . nochtan dat
rele clage ynde vorvolch na dan wart wyt in yele tiden vorleden hebben
'1S76). Lüb. Urk. 4, nr. 298; nhen sere vorvolghet mit vrentliken saken
rorfoÜich effle klage doen. Hamb. Z. s vnde worden (1376). das. 4, nr. 298 ;
R. p. 13 f 4 ; unde quemet also, dat darvmb de stede vnsen leyuen oem,
)e copman van Bmgge muste vorder Gerart van Cleue, dicke guetliken
rorvollich don up engelsche lakene vorvolget (d. h. dringend angegangen,
len myt braven, so etc. (1441). Hans. vgl. anvallen) vnd gebeden. Mark.
ttee. IJP, S. 364; vnd die schulte en lo Urk. v. 1448.-^3. bes. in der Rechts-
ttl de genne . . nicht besetten, hie spräche, eine Sache vor Gericht an-
ea hebbe sie erst vor vnsen gografen hängig machen (u. weiter betreiben),
rerfolget tho dreen viertein nachten. jem. verklagen, sein Recht stachen gegen
Vnd fds dat vervollich geschehen is, jem., rechtlich in Anspruch nehmen.
alsdan mach hie besetten etc. (1444). i6 He hadde dat jeghen eme myt rechte
Sies. Münst. Urk. 6, 23. vorvolghet. Körner 109^; de sulve
Torvokhnis = vorvolch. Dan so provest vorvolghede de appelacien
roDen alle processe ind vervolchnisse bynnen der tid, alzo dat gheystlike
ind ordelbreve . . machtlois, doit ind recht uthwiset. das. 241c ; do sprak
äff wesen. Seib. Urk. nr. 948, S. 101. 20 de hertoch : here, ik hebbe se mit
Topvolgen, schw. v. 1. intrans. fol- rechten clagen vorvolget in juweme
gen, nachkommen. De worde syn ghud, hove. Magd. Seh. Chr. 280, 33; cla-
is dat de werke vorvolgen. Kiel. Mscr. ghet iene . . vnde voruolghet de sake
nr. 114, f. 20^; (ein Buch, gesammelt so verre, dat etc. Lüb. R. 265; vnde
«ttf dm Sprüchen der Kirchenväter) 25 he to hus queme, wen em sin erue
also datter zeluer lerer woerde onder vorvolghet were. das. Anm. 9; vnde
em aenhangende veruolghen, rechte dat got, dat he aldus vorvolget ( Var.
of al de woerde oerre em to hoer- vorderet), dat mot he wol vorkopen
den. B. v. d.joncfr. f. Ih, — 2. trans. etc. Rig. St. R. p. 66; wath sake
«flcttommew, ausführen, betreiben. Des 30 sick vor dem rade to Meldorppe be-
koninges bot v. (exsequi). 1 Chr. 21, hören tho vorvolgende, de schal man
^ (H.); wi bidden ju, dat ghy ere aldar vorforderen (1473). Dithm.
willen vnde bot voruolghen vnde doen Urk. p. 64; (se mögen) datpant ver-
in aller mate, all) vorschreuen is copen vor en veruolghet pant (1349).
(1405). Falcks Staatsb. Mag. 8, 650; 35 Fahne, Dortm. II, 2, nr. 379; vert
leth dat ordel uthspreken over al ein man buten landes unde blivet
Qnde bot dat allen vorsten tho vor- hie schuldich, nemant mach sin gued
'olghende. Korner 112c ; unde beden kopen, de gene, den he schuldich is,
<)es keysers gnade, dat he dat ordel en hebbe sick vorvolget an dem
«pschSte . . also dat dat ordel der 40 guede, d. h. sein Recht an dem Vet-
achte nicht worde to band vorvolghet. mögen gesucht u. gefunden, das. 3, 36.
ittft. Chr, 2, 10; he krech ene sere — 4. verfolgen (in bösem Sinne), (de
lefi vnde voraolgede alle sines willen. Normaimes), de by XL jaren Vrank-
^. Passional f. ^8a ; aldus na deme ryken vnde Germanien vorvolghet
steden bede des h. Nicolaus so vor- 45 hadden. Korner 43h, — Refl. auf
Tolgeden se sine bede (u. gaben ihm einander folgen, vorbunt . . to wa-
^ erbetene Korn), das. f. 80; des rende vifiF jaer sik negest vorneigende
•»ebbe wi de sake vterlike (sehr) ver- (1402). Lüb. Urk. V, nr. 48; na
^olghet met grot^en arbeide ende met dessen dren graden vorvolgeden sik
potencosten vor dem greuen (1372). 50 alle werk des hoves etc. Korner 174^;
VORVOLGER 492 VORVOREN
desse tidinge vorvolfcet sik van tiden truwe syn, vode nemaiidt Yoruordeln
to tiden mit uns; und uDse hemeliken ym hB,ndeh ^ Agric. bei Lotend. S. 33;^
vrunde hebbet dat van sik geschreven to mercken, dat Reynke ym kampe
(1400), Livl, ürh nr, 1556 u, 1557, er- Isegryme hinderlistigen vorfordelt etc.
folgen. Dat hebben se gelovet to beta- 6 Prot, Gl, zu B. V. /F, 8.
lende. God geve, dat et sik also vor- vorvorderen, Bchto. v, 1, fordern.
volge (1393). das. nr. 1347; die dach verlafigen. dat de borger allene umme
is lange vore (vorüber), unde en vor- gades wordes willen sodanes vorvor-
volget sik so nicht, so gi suluen wol deren etc. Lüb, Bef. 45; darna vor-
vornemen. Fidic. Beitr, 2, S, 108; lo vorderde ok de gemene, datmen ene
deme rade wart gheseghet, dat . . ordinantie mochte maken. das. 77, —
Dar doch zick nichtes nicht wares 2, einfordern, hebbe ych dut geld
heft ane vorvolghet (sich durch den vorffordert van W. (1541). Monum,
Erfolg bewies) (1392), Hans. Bec, 4, Liv.4,275; de kerke van N. van deme
S, 40; unde dar satte he syn hals 16 artzebischoppe nicht konde wedder
to pande vor, dat sich alle ding so vorvordern (potuit recuperare). Chr,
vorvolgen (sich wirJdich so verhalten) Sd. 70, 9, — 3. fördern, vorwärts
scholden in der warheyt, alse vorge • schaffen, wath sake sik vor dem rade
screven is (1440). das. IP, S, 321 toMeldorppe behorenthovervolgende,
u. 37. 20 deschalmenaldarvorvorderenfif^rc^.
vorvolger, m. 1, (Bechts)nachfolger. Dühm. Urk.64; reysede vth tho vor-
Wat des (schiffbrüchigen) ghudes vorderen de werue vnses gnädigen
gheberghet worde, dat scal men froychen. Slagghert 189 ; he heldt dat
truweliken bewaren to der band der darvor, dat disse dat heil des vader-
eruen edder der yenen, de dar rechte 26 landes vorvordern wurde. Wesiph, 3,
voruolghere to syn (1365), Hans. 167; dat wy nicht allene in lyffliken
Urh, II, S. 568. — 2. Ausführer, und tidtliken, sunder ock in geist-
Executor. testamentarien vnde vor- liehen Sachen verfordert werden mo-
volgers des lösten willen hern Cordes. gen. Nies. Beitr, 1, 213; gutliken
Z. f, Nieders. 1858, S. 123, — 3. Ver- 30 vorforderen unde bearbeiden, dat etc.
folger, persecutor. Wart auklaghet (1464). Ostfr. Urk, nr. 813; bidden,
unschuldichliken van sinen vorvol- gy dith vortsetten unde mit gantzeme
gheren. Korner 162^ ; vorvolgher der flite vorforderen, dat etc. (1466),
h. korken, das. 140^. das. nr. 843.
vorvolginge, f. 1, Verfolg. Dit 35 vorvopderinge, f. 1. Anforderung.
sette ik hyr tho, dattu körnest in de Ein rath, dorch vervorderinge der
rechten vervolginge der cronyken papen, leten hart verbeden, dat etc
vort. Lerbech § 204. — 2. in der Lüb. Bef. 3; vp vorforderinge des
Bechtssprache : sunder ouelemoyt . . koninges etc. B.Kockf.21. — 2.1^-
vnd sunder veruolginghe einghes 40 derung, radt, daeth vnde starke Vor-
rechtes (1349). Fahne, Dortm. II, 2, forderinghe ghedan. Dithm. Urh. 150;
nr. 379. Execution. uppe des rikes so were doch sulkes dorch heren
rechte vervolginghe don willen (1410). Olrikes vorforderinge unde besteHinge
Lüb. ürk. V, nr, 324. — 3. Ver- gescheen (1467), Ostfr. Urh. nr. 849.
folgung. vervolginghe etliker clostere 45 vorvoren, schw. v, 1. wegführen,
unde monnicke dar inne. Korner 53^; abducere. VocEngelh. So (nach Er-
led dat land sware anvechtinghe füüung der BechtsverbindlichkeüaO
unde vervolginghe. das. 43^. mach he dat erue edder de anvelli-
vorvordelen, schw, v. übervortheilen. ken gudere vorkopen, vorsetten, vor-
Alle bandelers vp erden schollen 50 voren vnde laten id, wor dat he wiL
VORVORWORDEN 493 VORVOTES
LSb. R, 263y Anm. 6; als he toledet grave D. van Cleve hadde graven A.
(zergliedet^ geviertheilt) was, do vor- vorvormftndert. Abel^ 202,
Torden on de bösen geiste in stalt- voFTorsehen, -vroschen, schw, v.
nisse der raven. Magd. Seh. Chr, 71, erforschen. Voniorsche (scrutare) al-
31; de hilgen reliquien vorvoret unde 5 lent wat du . . vindende warst. 1 Mas.
Torbracht. Lüb. Chr, '2, 422; men .?!, 32 (H.); so vorfroschet my vth
do id hertich H. led vorstoren, do in allen landen. Sov. Meistere f. Ä 4b.
wart de hillighe man (d. i. sein Leich- vopvSt, m. 1, der obere Theü der
«/im, Rdiquien) Torvoret. Korner Fußbekleidung, pedules, eyn vorvSte
28^; de munte vorvoren wird erklärt: 10 an hozen. Dief. n. gl. prepedinm,
it. schal nymand erer stede schillin- vorvoute. ders. pedules, pars calcei,
gere uth eren steden uppe andere vorvote. Brevil. precisas caligas sun-
munte voren edder bringen, voren der worwothe (1275). Dortm. St. R.
oSte bringen laten by vorlast der p. 23; to dem andern male (zweitens
godere. Münaordn. v. 1455; als men 16 erlauben wir den oltschumekeren), dat
dat golt up eyn geringe sette, so sie mögen olden sehnen, die sie vor-
werde dat nn in dem lande sere vor- malen, nighe solen undersetten vnd
fort unde hir en werde neyn golt nighe vorfiite bouen (1399). Fidic.
weddergebracht (1437). Hans, jftec. Diplom. Beitr. 11^ S. 120 ff. (Lot.
IP, S. 118. — 2. in die Verbannung 20 ut suis calceis veteribus supponant
führen^ ächten? So mochte dey fry- nouas soleas et desuper nouas, que
greue aldair ene verfemen, verforen dicuntur vorvute. 1284, Fidic. Beitr.
md dey lösten sentencen ouer ene 1, 66) ; he (der schwörende Jude) schal
geaen. Fahne^ Dortm. 11^ S. 304 ; hebben eynen grawen rok anne, ane
unde hebben ene verwyset, vervoert 25 hemmede vnde two hosen ane vor-
unde vervemet. Thiersch, Vervem. 97; fote. Sudend. Urk. II, S. 165, 32.
wert ock sakc, dat et weyre en un- S. auch hose. — 2. Vorderfuß. Rein-
wetenen man unde dat sehet deyde, kens vorvote dat weren sine hende.
de solde men ock vorvemen und vor- R. V. 6365.
Toren alse des rykes recht is (1435). 30 vorvotes, ado. (eig. vor dem Fuße
Kindl. 3, 584; so hebbe ick Gerde weg ; in seitl. Bedeutung) sofort, veur-
unde syne knechte verwyst, vervart voets, statim, e vestigio. KU. (bei
vnde vervemet (1441). Nies. Beitr. Fr. Reuter: förfötsch). Se slogen
^, 97; wer dat enich vryscheppen unde branden vorvotes hen al, dat
dusse verwysede, vervarde und ver- 35 den Vlemingen to horde. Leibn. 3,
vemede lüde husede of hovede etc. 206 ; he sloch vorvotes dot, wat dar
Äw. 98. was van deme votvolke. das. 3, 208;
vorvopwopden, schw. v. vereinbaren, toghen se in Prutzen . . unde wun-
rerabreden. Kfft dar en man syne nen dat ok vorvotes hen. Korner
dochter utgheve, vorvorwordet he dat 40 166^; unde vorwosteden vorvotes hen
mit deme ghennen etc. Dithm. L. R. alle de land, dar se dor togen etc.
>^' 243; want man en dann darnae das. 48^; des anderen dages bren-
dat land wedder affloset unde vorhen den se alles vorvoetes up, wat se
nicht vorvoerwordet wehre, als he afstrecken konden. Ben. 526; vnde
dat geld dar up dede etc. Ostfr, 45 vorbrenden vnde doet slogen all vor-
Deichr. I, 516. vothe[s], wat se ai&angeden. Lerbeck
vorvonranden, -mundern, schw.v. § 66; dat se sollich (gesacktes) meel
bevormunden. Met uns dem hospitale vt dem gantzen stapell, szo idt ge-
vortowesende, to vorvormundende, to legen, vorvotz wechgenomen. Wism,
vorstände etc. Gott. Urk. II, nr. 194 ; 00 ^ugeb. f. 658 (a. 1648).
VORVRACHTEN 494 VORVüLEN
Yorvracliteii, schw, v. befrachten, Want wy gemenget sin mit werltlik
He hadde sin schip vorvrachtet to luden . . so wert vnse munt so \k
(nach) Hamborch. Brem, G. Q. 101, de verer (um so weiter) vervrome<i]
voryrentschappen, schw, v. freund- van gode, wu vele dat he etc. iJi
schaftlich schlichteil u. einigen, Kun- 5 Gr, 192. — 2, in fremde Hände t
den se (die Schiedsrichter) dat nicht langen laßen^ veräußern. Stede, borg
vorvrentschapen, so solen se dar eyn . . gerychte vnde renthe, de to vn^
recht vp seghen (1354). Niesert, tafelen hoeren, en solle wy nycht v«
Münst. Urk. 5, S. 195; wy . . heb- vromden noch ?erpenden etc. (143:
bet vns thozamen vervrentschoppet 10 Wigands Arch. 11^ 353; wer ok, t]
vnde louet in truwen etc. das. S. 198, de domprouest, capittel . . dit si
YOrvreschen , schiv, v. erfahren^ vorvromden, voranderden eder v.
hören. Do worden se wedder loset setteden etc. (1399). Sudetid. 9, f
Ute der veugnisse mit sodaner under- 8; nit verkoepen noch vervremd
schedinge, dat se sik antworden 15 Schüren 207. — 3, refl, sich fre
scholden deme koninge, wor se ene machen, nicht besuchen, beghereu
vorvreschen konden. Lüb. Chr. 2, 489; to wetene de sake, worumme de cc
unde ick vorvresche alle dage böser man sik ut dem lande van Vlauder
mere. Korner 65^; also des hoves vorvromede etc. (1438). Hans. Jt
ghelick ny eer vorvreschet was etc. 20 //*, S. 159.
das. 54c. vorvrouwen, schw, v, erfreuen. 1
vorvresen, st. v. erfrieren. Des ewyge salicheit vervrouwet de rti ;
Winterkornes vorvros vele. Magd. Seh, uerdigen menschen. 2>ta2. Gr. 2::-^
Chr. 302, 24; de den rink droch, refl. he vorvrowede sick, dat he Cu
konde nicht vorvresen. R. V. 4894; 25 dode entgaen mochte, das. i*^'
wo dat gemene sprickwort ludet : wol Paulus begerde dar uamals vor *
den heren tho na ys, de wyl ersticken, broder to steruene, van welk r
und wol verne van en ys, de wil vor- dode he sick eirsten vorvrouwt..
fresen. Protest. Gl. zu E. V,f,258; das. 196^. — intr, vorvrouwen, ur
Ägricola, Latend. S. 32. 30 wendigen vorvrouwen, exultare. V
vopvreten, st, v. verfreßen, ver- Old. vorvrowende stad (exult,i
zehren. De hettische minsche vorvret urbs). Jes. 22, 2 (H.); desse wt^:
sik sulves. Tunnic. nr. 786, vorvrouwet alle. H, V, 6780,
vorvrevelen, schw. v. frevelhaft vopvpuchten, «cAw. t?. sik v., ^n-
nicht achten, end wye dat vervrevelde 35 fürchten, unde wente he sik des v. .
end dede dair en baven etc. (1378), vruchtede, dat he alleyne de si.
Wigand, Wetzl, Beitr. 3, 297, nicht dwingen konde myt den brtvt'
vopvreveler, w. der etwas vorvre- so etc. Lüb. Chr, 2, 86.
velet. As eynen versmaher vnd vor- TOPTPnnden, schw. v. fretoid^ch '
wreueler des rechten. Seib, Urk. nr, 40 lieh ordnen oder scMicfUen, Were, ü
1001, me dat in fruntschop bi lecge v:..
voPVPOloeken, schto. v, frohlocken kondeme des nicht vorvrumleü. ^
machen. De lüde werden vorfrouwet scholden etc. (1404), Sudefid. l^, *
unde vorfrolocket (exultent). Fs. 67 251.
(66), 5 (H,), — refl, se scholen sick 45 voPVUChtigeil, schw, v, feucht i^
vorfrolocken vnde vorfrouwen. Ps, chen, bewäßern. Ich bidde au »i
35 (34), 27 (H.); ik schal mi vor- hilghen ghestes dowe, Vorvuchii-
frolocken vnde vorfrouwen (laetari). . . de litmate, de vordorret ^
Ps. 9, 3 (H). Parad. 113\ 3.
yopvPOBiden, schw, v. 1. entfremden. 50 vopviilen , schw. v. 1 verfw^'
VORVULLEN 495 VORWANDELEN
Beter gelopen wan vorrulen. R. V, g. daer to vorwachtende. Oid. 27. v.
5745. — 2, in einer Sache fatd sein, 1517; se vorwachten der hemmelvart
versäumen. Knechte, gy scholen dat des heran. Wiggert i, 5J2; schände
nicht Yorvulen, nemet desse rechte vnde die helle yorwachtet die spe-
alen, des vures ghevet em syne mate. 5 lers. Tunnic. nr. 857.
Lueifer im JRedent, Sp. 1590. vorwaekeren, schto. v. erwecken,
Yoryilltoii, schw, v. 1. voll machen. ermuntern, alse wy seen rnsen eue-
Unde (Lübeck) ward vorvullet myt nen cristenen tracb vnde late to der
ryken kopluden. Körner 94c ; Levent doghet, den scholde wy yorwackeren,
. . Yorvullet mit sunden etc. Lüb. 10 dat he manliken de yuUenbringhe.
Badend, v. 34. — 2. mangelhaftes er- Sp. d. Dogede f. 214; Andere men-
gänzen. Were in deme ersten köre sehen myt yrouden ynde myt blyt-
ichteswad yorsamed, dat id in deme schapen yorwackeren. Leben d. h.
andern köre yoryuilet unde beterd Fran/s. 123h.
vorde. Komer 113^; ersetzen. Weer 15 yorwaekeringe, f. Erweckung, Er-
dar mere, dat sali men were keren ; munterung. eyn werk, dat nycht wyl-
weer dar min, dat solde men ver- lychlyke gedaen en wort, dat maket
Tnllen ; dar van is men schuldich ene mer yerdretes dan yerwackeringe to
reckeninge to done. Fahne, Dortm. dogheden. Leben d. h. Frane. f. 124.
St. R. § 167; wy willen sodan gebreck 20 vdpwagen, m. Fuhr-, Lastwagen.
Torvallen binnen rer weken. Leibn. Do se (de koplude) quemen up de
3, 247; den schaden vervuUen unde Ribbenisser heyde myt den yorwaghe-
uprichten. Ostfr. L. B. J, 3, 3 ; wente nen etc. Lüb. Chr. 2, 197.
sin wisheit Yoryulde sin older (etatem yorwaken, schw. v. bewachen. Ok
moribus . . vincens). Magd. Seh. Chr. 25 schal he (der Castellan auf der Kaiser-
70, 11. — 3. erfüllen, vollziehen, nen worth in Goslar) yppe der wort alle
Tan den anderen en schal scheiden, nacht slapen ynde de wantboden yor-
it en 81, dat de oyerste got an uns wakenyndbewaren. Zi^^oAr. dF.i/ar;er-F.
TorvuUe sin gebot. 2kno, v. 1268; 1871, S. 111.
dat he vorvullede den wyllen des 30 yorwallen, verunreinigt, verstopft?
raders. N, Bus 2, 28. — 4. Verbind- mhd. yer wollen? Doen dem minschen
Ikhkeüen gegen jem, erfüllen. Ik bidde de oren we ynde sintorae yorwassen
ju^ dat gy mik yorvulleden, törichten eder yorwallen, dat he nicht boren
and gheven mik myn gelt to dessem en kan, so nym etc. Wolf. Mscr. 23,
pingesten (1380). Lüneb. Urk. II, 35 3, f 87h.
nr. 949. Yorwandelen, schw. v. 1. umwenden,
yorvullinget /*. Ersetzung, Wieder- In den yeyrden dage dar na (tiach
gut-maehung. Bekennet, dat wy in dem Begräbnisse) duchte syner hus-
yoryullinge, wedderlegginge ynd vor- frouwen guet, dat men den morme-
beteringe royes, brandes, doetslages 40 rensteyn, de yp syne graue lach, yer-
etc. Kindl. Beitr. 1, 85. wandelen solde. Do de steyn yan den
Yorwaekten, schw. v. eru)arten. graue genomen was etc. Dial. Greg.
Vnde he genck koenhke in dat hues 234, — 2. änderen, alle desse dingk
Tnde yerwachtede des olden yyandes schal men holden . . id eu were, dat
(Teufels) 8tr;fde. Dial. Greg. I80b; 45 he dat noch yorwandelde ynder si-
8e yerwachteden de thokumpst des nem ingesegele mit sesser siner man
mannes godes. Se yerwachteden den betughunge (1311). Sudend. Urk. I,
dach mit groter sorchuoldicheit. das. nr. 221; dat ok ein mensche sine
167h ; dat se to Ouerwater komen by cledere yorwandelt als an den hilli-
mynem gn. h. tho Bilrebeke syner 50 gen dagen ynde geyt anders wen an
VORWANDELINGE 496 VORWARE
den werckeldagen, dat is to lanende. Yorwanschapen se mit düuels drecl;
Summa Joh. f, 99h; ynde wen eer ynd sathansspecke etc. N. Gryse, 1
sy dyt Torgenglike leuent vorwande- JB. fr. J2?.
len efte vorsteruen etc. Cod. Brdb. vorwant, adj. in irgend einer Wc'
I, 19, 357; er se wandelen den vöt, 5 mü einem andern verbunden oder ih
vorwandelt sik on ore mot. Gerh. v. eugethan. Se worden syne vorwant
M, 39j 92. — 3. verwechseln^ ver- und sworen truw und holdt to s;
tauschen, gif my (o Jesu)^ dat ik (facti fuerunt subditi et homagial
umme nenerleye dink dy vorwandelen regis). Westphäl. 5, 137; de gerne
efte vorkopen möge. Wiggert^ Scherfl. lo heidt der stede wehren in der tl
1, 52. ninge, dat erhe borgermeisters (tcd-
vorwandelini^e, f. Veränderung; die Schlacht verloren hatten) dem k
vondemovoXioeinesVertrages. Richtst. ninge yan Dennemarcken Torwan
Landr. c. 9. wehren (regis Danorum fautores). d i
vorwauderen, sik, schw. v. sich er- 15 d, 175; de van Lubecke mit er
gehen, spazieren gehn. Do wolde sik vorwanten (Verbündeten), Wieckm.
Susanna vorwanderen an deme boem- S. 81; vnde darna de inwanere, vn
garden. JRavenst. f. 69c. vorwanthen, knechte vnde den«:)
vorwanhoden, schw. v. durch hebben gheweltliken anghefallen vrn
schlechte, säumige Bewadiung verlieren. 20 de rordt gheiaget. Old. Urk.v.V''^
Wurde dat slot ghewanden (d. i. ge- wy Anthoni greue tho Old. dh
wunnen) van myner weghene ofte kundt, dat wy bewylliget vnd belt.i
vorzumet eder vorwanhudet, zo schal hebben, dat vnse leue besundere v.
ik unde mine erven etc. (1386). vorwanthe de kerckswome tho ^^
Cassel, ürJc. S, 482; were ok, dat 25 sterstede scholen vnde moghen et
desset sclot bestallet, vorwanhudet, Old. Urh. v. 1530; de 64 Yororden::
vorzumet ofte ghewunnen wurde, zo burger, welckeren ick . . denstes h:.
etc. (1399). Sudend. 9, nr. 17; (der Ycnvorwanthvndevorknuppet (7."/»/
ein JPferd gemietet hat, das auf der Lüb. Brief; mit einem ede Yorplu
Eeise einen ScJiaden bekommt, braucht 30 tet und Yorwant syn. Jev. L'rL ♦
diesen nicht eu ersetzen) so verne he 1572.
dat nicht vorwanhude vnde it em yorwauinisse, f VerbundetfL
nicht ghestolen wert, men wert em wy Hinrick hertog to Br. bokeDi..:
dat perd ghestolen . . ofte vorwan- dat wy deme werdigen unsen ratL .
hude he dat, so mot he dar to ant- 86 heren Olricki van Bülouw prove *
worden. Lüb. B. 325, Anm. 7; welck to Medinge de tit aver sines leveiii'
knecht sinem mester sine armborste uth vorwantniß und furstliker t.
van egener versumenisse wegen vor- neginge begnadet hebben mit ti»
dervet ofte vorwanhodet, de schall jsicht np eic,( 1511). Lyßmanns Nu '
dat betalen etc. Hamb. Z. B. p. 4, 40 v. Klost. Meding S. 91.
Yorwannen, schw. v. Getreide mit Yorwantsehop, /. Verwandt scho
der Wanne umschütten. Item van Zugehörigheit, scholen de^ulvLe( in:l
247 mudde toe yerscheten . • ghe- die ÄnUsordnung nicht kalten) v.i.
geven 2 pont, ende van den roggen aller verwandtschupvnndbröderscL
to yerwannen ghegeven 4Va wst. Z. 46 ynses amptesz affgeschedenn s.
d. Berg. Gesch. V. XI, 194. (1575). Brem. DenkA. 104.
yorwanschapen, schw. v. ungestalt Yorwir, adv. fürwahr. Dat wct :
machen, s. wanschapen. War dy vor wol vorwar. Kamer 32^.
den yennen, de de nature heft yer- YOrware = yorwaringe, To zr
wanschapet. Alex. f. 8; er angesichte 60 terer tuchenisse unde Yorwar Tor m.
VORWAREN 497 VORWARINGE
myne erven (1501). Z. f. S. H. darvmme wesen (1387). Lüb. Urk. 4^
L Gesch. 11^ 168. nr, 490; her H. wolde, dat men öme
T^rwaren, schw. v. 1. verhüten. dön scolde, wes me ome plichtich
Verwar, dat nemant van den broders were, beyde wad öme vorward und
to den zeken en gaen. Dial. Greg. 5 unvorward (d. h. nach oder ohne vor-
25&>; de broder weren dar by vnde aufgegangene Verwahrung) gesehen
se verwarden syne vtvaert f== Ster- were. Brschw.Sch. Chr. 105^1. überh.
kaj mit bedynge also vele als se seine Ehre wahrere, under velen wor-
mochten. Dial. Greg. 244^. — 2. he- den seyden se my, dat en sulk (n&m-
iöai, heschiäaen^ besorgen, bewahren. 10 lieh to segelen in Liflant mit solte
ejne ewighe marc gheldes penninghe boven d. i. gegen sulke vorschrivinge)
dtme vicarittse, de dar daghelikes nicht sulde gescheen, sunder se wol-
Torwaret dat altar S. Bartholomeus. den sik an ju Yorwaren unde jw
ddd, Benth. nr. 100 ; einen wisen man, schriven ere meninge unde willen etc.
de dat stiebte wol vorwaren kan. 15 (1441). Hans. Reo. IP^ S. 377.
Tkeoj^. Ij 153; stunden vele riddere Torwarer, m. Verwahrer^ Be-
. . ande Yorwareden den koningh. Schützer. Dat he en vorwarer wart
loffier 99c; de wedue vorwarde myt des landes unde regerede id. Lüb.
oreD inngen sone . . de greueschop. Chr. 2^ 494; en vorwarer unde be-
Ltrkck§88; vnde de olderlude scho- 20 schermer des rikes. das. 2^ 512; ik
kn ere ede dar to doen, dat se dat N. N., radman to Hamborch, nu tor
immet truweliken vorwaren willen, tyd vorwarer (= Ämtmann der Ham-
Tppe dat eyn islik, de armborste kofft, burger) in Emeden etc. (1436). Ostfr.
dirmede vorwaret werde etc. LÜb. Urk. nr. 455; unde slep by creme
Z. R, 161; die voersprake sal oer- 25 vorwarer, dat en cubi[cu]larius het
loff bidden van den richter des maus in deme latine. Körner 29^.
(dts Klägers) woert toe verwaren, vorwaringe, f. 1. Sicherheit. To
4 i. für ihn eu sprechen. Richth. merer witlicheit vnde groter verwa-
^^^j §2; dat beuool hie synen frun- ringe hebbe wy vnse ingesegel hen-
den, wes sie dar ane handelden vnde 30 get vor dissen bref (1417). Falcks
dedeo, dar wolde hie sie wol ane Staatsb. Mag. S, 101; de vrunt mo-
vorwaren (Gewähr für sie leisten) gen des dodes (l. doden) kindere
Tode scadelos halden. Brem. G. Q. edder ore gut nicht entfangen in ore
^. ^ 3. bes. seine Ehre schützen^ bewaringe, id en sii, dat se nochaftige
•Mi voraufgegangener vorwaringe 35 vorwaringe setten. Schlesw. St. R.
Fehde ankündigen (bes. gern refl. in § 20; dat dar noet was to vorwa-
äiesem Sinne). Unse ere tho voren ringhe des slotes. Korner 249d, —
myt breuen voerwaret (1420). Fries. 2. Verwahrung der Ehre. Hirup de
Arch. J, 128; do sande de rat to L. konink antwerden leet, dat de stede
enen boden hertogen Magnese mit 40 em ersten scheiden segghen, of der
eren bezegelden breue vnde leth eme van Lubeke vorwaringhe, rechtes to
entzeggen in desser wise: dar vmme, bliuende, nochaftigh were (1416).
dat he se des keisers ansprake nicht Lüb. Urk. F, S. 611 ; bes. vor Eröff-
entleddeghet hadde . . so wolden se nung von angekündigten Feindselig^
flik an eme vorwaren vnde mosten 45 ketten^ u. daJier fast synonym mit vede.
ere beste kesen. Lüneb. Chr. f. 172^; De hertoge van Sassen reth in Dith-
^de scolen en beden, oft se dar- marschen vnde hadde doche den D.
bouen (trotzdem) in ere laut quemen, nicht entsecht vnde ene nene vor-
hat ze zik denne ieghen zee vorwaret waringe gedaen. Falcks Staatsb. Mag.
volden hebben, vnde scolen ere viende 50 9, 362; hirumme dede he voi'waringe
MUMatodttd. Warterbaoh. V, 32
VORWARLOSE 498 VORWEGEN
an hertogen Fr. . . des schaden wolde vorwaten, st, v. mhd. verwa^enj
he sin vient wesen . . des geliken verdammen, verfluchen^ verwünsd^
deden ok de borgermester van des 6ot möge de sele min Yorwates]
rades wegen an hertogen F. sware Gerh. v. M. 30, 12; du bist ein vorj
vorwaringe. Magd. Sch.Chr. 394^1; so 6 waten def. das. 54^ 46; god do d|
willen we dar umb (wegen des ver- jo vorwaten. das. 70, 16 ; dat da siaj
übten Straßenraubes) mit gik onde vorwaten. das. 91, 82. (Yerwaeteni
den iuwen in aller vheide unde vor- interdicere sacris, extra ecclesian
waringe sin unde sitten. Pehdebrief sive congregationem ejicere; ver
V. 1465. Z. d. Harz- F. 1869, H. 4, 10 waet, ban, anathema, excommunicatio
S. 183 ; by nachtslapender tydt sun- KU.)
der alle veyde unde vorwaringe quam vorwater, n. teckn. Ausdruck k
hertoge H. . . vor S. Iligen dore. der SalzbereUung. Vortmer scal m
Hanov. St. R. 477; weret dat iemand van der nyen und olden zolen w
uns ane fehyde und vorwaringe an- 15 samende jewelkeme huse op der znl
greppe. Gott. UrTc. II, nr. 220; unde ten gheten twe schock vor waters u
were, dat iemand mit unserem welkem jewelker gote (1388). Wälkenr. Url
to fehiden und vorwarunge kernen, das. nr. 992.
vorwarlose, f. Verwahrlosung. Synt vorweeken, schw. v. envecken. l
de bryue von older edder von water, 20 id openbar, dat id vele mer mir&ke
vure edder von vorwarlose . . vor- is mit prediken eynen sunder to be
dornen, torethen edder braken. Ood. kerene dan dat dode vleisch to vor
Brdb. I, 22, 79. weckene. Dial. Gr. 196.
Yorwas^loseUf schw. v. verwahrlosen, vorwedden, schw. v. verspreckoi
außer Acht laßen, incustoditum re- 26 gekben. Ein jarich man mach mi
linquere. Kü. Dat ik dar ynne nicht syner rechten hand alle syn gnit an'
vorwarloset effte bedrogen werde. recht vorwedden (spondere), und
Proc. Belials f. Jl^. synem munde yerspreken. Ostfr. L
vorwarmen, schw. v. u^arm werden, K II, 289 ; refl. ook schölen n
incalescere. Hieb 6, 17 (H.). so neue unsers ampts knechte vorbind
vorwarschoppen,^e&t<;.t;. ver^tcA^m. offte vorwedden tho hope to wand
Mit genugsahmen segelen, breuen vnd ren. Zus. eu d. Hamb. Zunflr. p. U
borgen vor seckerenn vnndt vorwahr- vorweddeschatten , schw. v. (M
Schoppen. Rüg. Landbr. c. 159. weddeschat nehmen. Vor welker^
vorwarsehnwen, schw. v. warnen. 85 5000 mark Hans Ranizouwen hadd«
Dergestalt word den fürsten tho ver- vorweddeschattet den Kiel to sik^
warschuwen ein teken gegeven. Lün- Chr. Sd.. 272, 23.
teel, Stifts f. 139. vorwedewen, schw. v. venßüwct\
vorwassen, st. v. aufioachsen. ex-, Vnde ere vrouwen werden iamerÜl^
percrescere, adolescere. Kü. Wo 40 verwedewet werden. Eist. Trcj. f-D^-
vnnutte ick mine dage vorwassen verwegen, st. v. 1. bewyen. Wil-
bin. Jod. Sp, 15 ; büdl. : iuwe besehe- let dy dey scheruene (die Scherben
denheit wille weten, dat de welke van des Blasensteines) wey don vnde gat
unsen munterknechten up unsen ko- dy grote sware yn den schod vnde
sten herover gekomen synt tue uns, 45 kanst du nicht vorweghen, so schaita
(und) uns nu in homode verwassen, hebben eyn roreken von suluere . .
warumme dat wi van ju begeren, vnde so stick dat in den sehet, so
dat gi der knapen, de in unser kanstu vorwogen (^=d^^m2a/Se«i.^|
munte gedenet hebben, nicht untfaen, Wolf. Mscr. 23, 3, f. 60b. — 2. Äfcf-
(1380). Livl. Urk. nr. 1160. 50 wiegen, niederdrücken. Ok ys yt, alzo
VORWEGEN 499 VORWELDEN
nen gheloTet, dat de crone vorwoech syk der schände vorwoch. Korner 16d;
jn (Christi) hovet. Mnd. Ged. 31^ cristen, de sik doch aller salicheyt
^.b2; do it (das Hirsehgeweihj das Torwegen hebben. Jod, Speg. f. 11:
W Hase sich vom Schöpfer erbeten sich (rücksichtslos) wozu entsddießen.
'üite) was so nngevöch, dat it ome 5 do de borgere vomemen, dat de vor-
in hovet vorwoch. Gerh. v. M. 84^ sten na erem vorderue so swarliken
.'^S de wiilf do in den ammer sprank stunden, do vorwoghen sik de bor-
i'sde vil snel he to gründe sank, ghere Tnde wolden walt mit godes
i:q tos (der im andern Eimer saß) hulpen weren. Lüneb. Chr. f. 18J8d;
Jt myt Wichte vorwoch. das. 92^ 69; 10 do se de (twe krancken) ane sach, do
Lucas deyt Tns kunt. De syuen nabAr wart se vragen, effte se syck des
vne borden up locht, Also swar, dat beide wolden vorwogen, dat se apen-
^ ene vorwecht Ynde helpet de eme bar wolden bychten « . so wolde se
i' bt dreghen mede, De beghey t der se myt orer arstedye renygen. Octav.
iischen yoden sede. Josef, V. d. 7 16 f 8 ; des vorwoch sick do en borger.
i'-ds. V. 1483 ; de homod hadde den Korner 9(A.
^?jser Yorwegen unde de sele to der Torwegen, part. adj. der überme-
iriie dreghen. Josef, V. d, 7 Tods. gende Macht hat oder su haben glaubt,
\ 3016. — 3. refl. sich wovon fort- äußerst kühn ist. unde nach deme
* wegen, worauf verzichten, sich ent- 20 male dat se sogen, dat konink Erik
'Klagen. De (lebard) is eyner sol- en to Torwegen was unde thomech-
K^-D natore, wen men 5n getemet tich. Lüb, Chr. 2, 489; twe Torwe-
d\ so Toret men en an de yacht, gene Torsten. £i9r9ier?Ob; von Sachen:
cde wat he in dreen edder Teer do de 600 man darto quemen, do
/fungen nicht begrypen mach, des 25 wart de strid hardere unde sere vor-
rwecht he sick vnde valt denne an weghen weder so vele volkes. Lüb.
n yegher. De 7 Dodsunde f. 29h; Chr. 1, 248.
' \ by dem wege buwet, de hefft Torweien, schw. v. verwehen, und
-^le meister . . des moth he sick du schalt se vorweien (Tontilare) unde
rwegen unde geringe achten. Agri- 80 de wint schal se wech rumen. Jes.
ia (Lotend.) S. 37; unde leten ut- 41, 16 (H.) ; unde ick werde vor-
r. leren, we bi der meinheit wolde weygen alle dyn nagelaten yn allen
■iven, de scheide komen up den wint (dispergere in omnem ventum).
tirket; doch bleven vele guder lüde Ezech. 5, 12 (K).
-^ hus und vorwogen sik des bodes. S5 Torweke, f. Vorwoche. In der vor-
ligd. Seh. Chr. 307, 36; we is de weke jeghen dat fest lichtmissen
arckgreue, dorch welken gi iuw (1496). Wism. Krameramtsb. nr, 15.
:rwegen iuwes landes vnde liues. Torwelden, -walden, -weidigen,
'usional f. 11h; wy hebben Tuse schw. v. Gewalt an jem. verüben. Efft
>iode (durd^ den Drachen) Torloren; 40 yement den anderen wolde Torwelden
ir vmme most du (o König) di edder neues rechtes wolde plegen,
ner dochter ok vorwogen, das.; Der den etc. Brem. G. Q. 108; wi dun
ie hebbe ik my vorwogen. Theoph. witlik, wo dat juwe bur werden vor-
7, 496; Uvea unde ere hebbe ick waldet und Torunrechtet an euer
y Torwegen. Körner 86h; ik wil my 46 Schede (1405). Lid, ürk. nr. 1674;
^cr ere Torwegen. Vorl. Son, 653; dat de copman • . teghen god, recht
!•' (nach Hectors Tode) hadden se (die unde redelicheit Torwaldet wert
»rojaner) syk eres sulues gancz Ter- (1425). Russ.-livl. ürk. S. 186^; Tor-
gen. Eist. Troj.f. G4; syn armod gifstu allen den jennen, de dy ge-
.irt to deme lesten so grot, dat he 6o meyget, Torweldet, TOrTurechtet Tud
32*
VORWELDINGE 500 VORWENT
quad gedan, so etc. Emd, Mscr. nr. mach spreken unde myn herte wi|
139^ f. 210; sindt wy berichtet, dat thobreken unde myn oghen ück Tor^
J. L. vnszes vedderen vnderszaten wenden. 0GB. A. 2; So Trag, di
an oren guderen, beroaen, bescbedi- deme dat tu dine not (sog, trwienii
gen vnd yorweldigen. Old. ürh. r. 5 Schläge) dem richter in verscher dai
151? ; clage, dat s^ m^ vorwaldighet bewiset hefst, of se hir untwischeq
hebben etc. Fidic. 2, 114; do setten (wenn 14 Tage Befristung dem Ver\
sick de Greken wedder dat concilium klagten gegeben ist) vorwendet word«
unde weiden de prelaten vorweldigen (Varr, geheilet, vorheilde, vorgienge)]
etc. Korner 69^ ; ere vrouwen wer- xq oft di dat in diner clage icht bindet
den ghescheudet unde vorweldighet ren möge. Richtst, Landr. c. 37^ § i
etc. das, 141\ Vgl. nihd. erwenden, aufhören, eu
YOrweldinge, f. Überwältigung, Dit Unde gehen. — 2. vertauschen^ ver\
is vorweldinge, mort mit vorrade. wechseln, (in andere Hände bringen)\
R. V. 5701; jeghen de vorweldinghe 15 Ob ein man auch ohne vorwetend^
der vorsten, Körner 251g. vnd volborde sines gathern landd
Yorweligen, schw. v. welich, üppig, wische, kempe vthdoin, verwenden
werden. De meticheit temmet, wan oder versetten moige? Gr. Wei^tk
id wol geit, dat me sik nicht vorheffe 3, 313, — 3. anwenden^ ausüben, ii
vnde vorwelighe. Serm. evang. f, 215<^; 20 byllicheit. Wiechm. altnds. meld, LH.
(de iunghelinghe scarpelike dwin- i,i^5; alle neersticheit, moejte unde
ghen), op dat se nicht en verwele- flit. Ben. 286. 331; groten arbeii
ghen mit menigher bände vntbunden- das. 82 u. h. — Intrans. verfah
heit. B. d, Byen f. 106^. mit etwas. Wert aver sake, graf
verweilen, schw, v. aufkochen, jsu 25 Glaves myne hoighe erboddere (Anet
einer wellinge machen, elixare. Voc. bieten) nicht van my upnemen wold
Old. vnde schalt id (e. Arznei) wrin- und syns moetwillens (nach sei
gen dor eynen dok vnde don dar tho Belieben) myt den mynen vorwendei
wyn vnde smalt vnde lat dat vor- des my in gynen dell lidelick en
wellen etc. Wolf. Mscr. 23, 3, f, ^Sb; so is, beger ick etc. (1529). Kindl, 1,
water, dat vorwellet si vnde wol ghe- 256.
selten, das. f. 80 ; nym 4 lot reynes yerweBen, sdiw, v. verwohnen. Eysi
honnighes, 1 lot rosenwater . . lat vorwenet yungeliock quam in den!
dat tho hope en weynich vorwellen. erden. Leben d. h. Franz. 136.
B. d. Arst, f. 76; karpen unde stu- 35 vopwent, verwende, adj. 1. ?or-
ren, mit koken vorwellet. Z. f. Lüb. went brot = gewent brot, panis oris
Gesch, 3, 8. 564; se snydenn (den maceratus, panis dolciarius. Ki.
Füzhut) in stucke unde mengenn in Weißbrotschnüte. in geschlagenen Eiern
krude Unde enen brunen peper vor- umgekehrt, mit Butter in eifier Ffamu
wellen (machen daraus Hasenpfeffer) 40 gebacken. — 2. üppig, prahlerisch. Doe
unde geven dat vor wiltbrede eren he sach, dat ick de bösen werld . .
gesellen. Nd. Jahrb. 1876, S. 55, 40. leyt vnd myne vorwende und kostele
verweilen ? etlyke vnder en heb- cleder . . afi leghede. L. Mej/er, Über
ben ydt also vorblomet, vorbremet e. nd. Es, p. 6; ik leet my (in mei-
Tnd vorwellet. Gryse, Speg. f. Ml^. 45 ner Hoffahrt) maken vorwendede kle-
verwenden, schw. v. l. umwenden, der, de scholden yo sunderlik wesen
umkehren, greve Glaus houw ehn mit . . ick wolde hebben rocke mit vorwen-
Verwender haut (reversa manu) mid- dedenknopen etc,(d,h.?) Emd,Mscr.
den entwei. Westphal. 3, 107; wan nr. 139, f. 10b. — Daer en bove sich
(im Sterben) myn munt nicht mer 60 im gelage verwendt oder zänkisch
S.
VORWENTLIKE 501 VORWERK
oachete, den men dan in heeler hat deme tafellakene. Soven Meistere
mderweisete etc. Gr. Weisth. 5, 68. f. C2,
Vgl. verwendt, j. verwaendt, glorio- vorwereB, schw, v. wehren^ schützen,
ms, lascivas. KU, verwent (leven), Alzo dat wy dat zulve land und lüde
leliciare. Dief. 5 scholen und willen truweliken vor-
TOrweBtlike, adv, auf verwöhnte deghedingen unde vor allem unrechte
Weise. Du byst eyn iunck man ynde unde walt beschermen unde vorweren
rerwentlike vpgetogen. Leben d. h, (1381), Gassel^ Urk. 72. — JSe/Z. mit
^anz. 14jS^. Oen. sich erwehren, de was sin laut
T^rwerdeB) schw, v, verwerden, ver- lo beleghet mit 1 8 landes heren, der
Kliwinden^ eu Grunde gehn, alle de be sie allene vorwerde mit sines sul-
iimde, de dat asz eten van dem vor- ves luden. Lüh. Chr. 1, 234, — eyne
ttorven queke . . vorworden, dat se andere wile verwerde sick de iunge-
leymet wüste efte vinden konde le- linck myt gebede vnde vorwan den
rendich edder dot. Bothos Chr. f. 15 vyant. Br. d. Cir. 103h. — ^. = ge-
12; myne dage sint vorworden also weren. nemant muchte eygen edder
rock (Bauch). Brem. k, g, 27; ik varende haue vorweren na deme dat
^sagt Christus) en hebbe dyt nicht der Sassen recht sprekt, dat etc.
{hedoghet vor my, sunder vor dy, Ssp. ///, 83. Gl,; etlyke leges seg-
ippe dat du nicht en vorwerdest. 20 gh^^^ i^aen mach bewegelyke guder
Brem. nds. GB. 143; lest du my nu bynnen dren iaren vorweren vnde
hnngerich to hus ghan, so vorwerde vmbewegelick gued, dat mach me
ik an deme weghe. das, 166b; yele bynnen X iaren vnder den yeghen-
der lüde sint gheuallen an dem waerdigen, vnde vnder den vniegegen-
sweerde, doch nicht so vele also der, 25 wardigen muchte ment vorweren byn-
de vorworden sint van der tunghen. nen XX iaren, das,
Ecdes. f. 177b; vnde ok so vinden vorweriBge, f. 1, Hindernis ^ recht-
se (die reichen Müßiggänger) nicht licher Einspruch, efte dat jenich man
Tele gudes, wen se van dodes wegen eme jenyge pandinge vnd schattinghe
an vorworden, das. 234^; ^^^Z?cä 30 edder vorweringedede ("1475^. D/^Am.
tmtergehen. is der zele welk vorwor- ürkb, S. 76 ; ofte dat burschop je-
i^n(dieinfeniandes Obhut stehen), god nyge vorweringe ofte jegenstal dede.
wel se van em eschen, das. 168^^; du JDithm. R.p.264, — 2. Gewähr, (iares
mast dy des Schemen , dat du se unde dages besittinge) de maket eyne
(deine Tochter) also best vorwerden 35 redelyke vnde rechte vorweringhe.
laten in uneren. das.; we de guden 8sp, III^ 83. Gl.
lere vorsumet in sinen iunghen iaren, vdrwerk, n. Fuhrwerk. Hefstu ghe-
de moid vorwSrden in quaden seden seghelt edder vorwerk ghedreuen des
etc. das. 177b. hilligen daghes? Licht d, S. f, 28.
Ywweriigenj sik v., es für wert 40 vorwerk, n. 1. Landgut, bes. herr-
— nickt für unwert — erachten (non schaftliches, (urspr. wol ein abgeson-
indignari). Leve here, reke uns de dert liegendes Gehöft, das eum Com-
hant dyner barmherticheyt unde vor- plex eines größeren Haupt-Gutes ge-
werdighe dy to uns to komende. hört.) praedium. Voce. vgl. üthof.
Brem, nds, Betb.83; godt, ick dancke 45 2 vorwerk, darShoyven to boren myd
dy, dattu dy vorwerdyget hef t my den sedelhoven unde myd 1 1 kothoven
tho bewaren Brem. Gebetb. (nr. 26) (1371). Göü, Urk. I, fir. 264 ; se
& 214. thovorden och vele Vorwerke myt
vorwereB = vorwaren. Do nam rove unde myt brande. Lüb. Chr. 1,
se unde vorweerde eynen slotel yn 60 i26 ; de bischop qwam unde sag
VORWERKEN 502 VORWERKINGE
dosse praedia, dat ys vorwerk efte hasten sere; he heft it an uns grj
guder. Lerheck § 70; (Die Versiege- vorwracht, sehr verbreeheriseh an un
lung der TJrJo. ist verhindert) van gehandelt. B,. V. 1875; eine Person
pestilencie wegen, also dat de genne, machen^ daß eine P. etwas „verwirkt^
de den breff vorsegelen sulden, nicht 6 De knechte, de mynen gn. heren mj
inheymisch, sunder wp eren vorwer- nynen dingen vorwracht en hebbe
ken seyn gewesen (1443). Hans. Bec. (underrechüich daeu gdmicht, verfük
II\ S. 453. — 3. Vorwerk (einer haben?) myt my in myner kost tii
Befestigung), leten se komen wol in blyuende. Old. Urk. v. 1495 (oder gi
dat Vorwerk unde bi des slotes muren. 10 hSrt es eu 2. ?). Part, vorwracht, di
Korner JS39\>. sein Leben etc, verwirkt hat. De sä
vorwerkeBy unr. v. alts. farwirkian. eyn vorvestet vnd eyn vorwracht mn
1, verarbeiten. Wan me nye yseren wesen vnd bliuen in alle dissen st«
vorwerket, dar gheyt dat dridde del den etc. Cod. Brdb. J, tf, 101; d
der Wichte äff. Brschw. Chr. i, 349, 15 wyllekore was also, dat me sasz eyne
3; vnd wolde he des (was gekauft vorwrachten man, de in vier ende
ist) ock en deel offte al nicht in des landes vorspraken was, TorwTi
siner gilde verwercken vnd wolde nen machte (meth kampe). Ssp. .
des ein deel offte al wedder vorko- 64 Gl. — Befl. sieh vergehn. W«
pen. Niesert^ Münst. Urk. 3^ 8. 256. 20 eyn rike (ein Beicher) sik snluen vel
— 2. 0u Wege bringen^ verursachen. wracht, Darmede werden de annes
(Gegen das 4. Gebot sündigen) die bedacht etc. Josefe V. d. 7 Tods, t
parthye, uploepe, offte ander verdreet 2229; darumme dat sek des kinde
Vorwerken ende maeken tegen ere vader an syner moder vorwracht bei
heren. Tract. über die 10 Gebb. f. 6&. 26 (der Vater hat des Kindes Mutter ei
— 3. verwirken^ zu niehte machen. schlagen). Bruns, Beitr. p. 189; schd
Vorwerke (demolire) alle sin lant I len macht hebben to kesende de du
Mered. B. d. Kon. 28; he (Ethico) prestere unde io einen anderen, als
reyt in eynen barch by einem walde ein vorsterved oder anderes an bor
. . unde vorwarchten den wech, dat dO samen eder med openbarer scboli
on nemet scheide wedder vinden. sec vorwerket etc. (1325). Gott, ürl
Bothos Chr. f. 33; Eike v. B. 575. J, nr. 106; hevet he sik vorworch
bes. durch ein Vergehn sich etuHis ver- an sime rechte, so etc. Lehnr. Äri
lustig machen^ verlieren, dat konnik M. 68^ § 9 ; unde ek neue sake en weit
sin rike vorwracht unde vorbort hadde. 35 de vestinge wert sy, dar ek my inn«
Korner 197c; Wil euer jemant dat vorwracht hebbe. Z. f. Nieders. ISöi
syne Vorwerken vnde vorbreken, dat S. 152; we schuldeget den rad ti
he denne it entghelde, also dat recht L., dat ze grofiiken [tegen] vnse clo
utwyset (1449). Sty/fe, Bidrag 5, nr. stere . . sik vorwracht hebben ü
7; dar mede hebben se dat pardis 40 dusdaner wise mit brande etc. (1396)
vorwracht. Sündenf. 104; de hefstu Sudend. 8, S. 149, 39; vnd sik vor
iemmerlik vorwerket, das. 639; ein wracht tegen vns vnde vnse arznei
quät Schalk heft mi so veme gebracht, lüde etc. das. 8. 150^ 12.
dat ik mine vrunde hebbe vorwracht. vdrwerken, fuhrwerken. Effle ie^
JB. F. 3156 ; de sali verbort hebben 45 mand befunden worde, de mit sinen
und vervracht all eer gudt. Dortm. perden, wagen fohrwarket up einen
^. B. p. 55; wor dat (Gut) kumt, sundag. Lunden. B. § 56.
dar is id vorvaren gut unde vorwracht vorwerkinge, f. Verwirkung. vnd
(1400). Livl. Urk. nr. 1546; mit un- wer (ob) ze icht komen schallen io
bestimmtem Obj. dar umme latet uns 60 de gherichte, dar ze zik inne vor-
VORWERNISSE 503 VORWESEN
wracht hebben . . vnd Yorantworden Ere. f. 2^ ; (es sündigen gegen das
dk vor gherichte desser vorwerkinge 1. Gebot) die ghelouen hebben in den
(1396). Sudend. 8, p. 150, 18, vorworpen daeghen offte uren. Tract
Yorweraissey f. = vorwerringe, über d. 10 Gehb. f. 2; hefstu de dage
Hmdemis^ rediÜicher Einspruch, 6 van Egipten gebolden edder ghe-
weret sake, dat si ervelos storven, louet an vorworpene dage? Licht d,
80 schulde ik de vorbenumde hörst S. p. 24^.
veder antasten snnder richters dwank, YOrwerren, st. f>. verwirren^ ver-
sonder enge (l. enige) vorwemisse stricken ; Part, yorwor(r)en. s. u. —
siner herscop etc. (1389). Livl. Urk. 10 Befi. = sik bewerren, sich womit be-
NT. 1261. faßen. Vnd boden en deme werde, dat
rwmetfj Vorhängeschloß? Siegel? he den (gestohlenen) rock scolde ne-
Ka der maltyd let men den under- men vnd senden syneme gaste. Des
schriver und de knechte entwyken wolde sick dy wert myt dem rocke
vnde lecht den vorwerp an, dan de 15 nicht vorwerren (1374). Lüb. Urk. 4,
olden heren bespreken sik uppe den nr. 234.
köre des nygen rades. Oött. Urk. 11^ vorwerf, n. Ausführung^ negociatio.
S. 425. . . vp dat ick möge wedder brenghen
YtrvYerpen, st. v. 1. weg-^ fort- dat vorwerff myner vthsendinge.
werfen^ eig. u. bildl. mank anderen 20 Fredcenh. Leg. 1, 66.
wqpenen, de vorworpen weren, vun- YOrv^erven, st. v. erwerben^ ver-
den 88 des konynghes wapene. Lüb. schaffen. He vorwarf dat koninkrike
Chr. 2j 167; se vorworpen or wapen. der Wende. Chr. d. nordetb. Sachs.
Magd. Seh.Chr. 254,15; verstoßen (eine p. 61; de apostel Paulus verwarf em
Frau). Do vorwerp honliken kon- 26 seinen de noetdrofte mit sinen ar-
nynck L. sine echten vrouwen. Kor- beide. B. d. Byen f. 104^; de in
ner 39c; Hinrick de Louwe de vor- söven dagen so vele nicht schulden
worpene (abgesetzte) hertoghe. das. verwerven efte winnen also vormals.
113d; bidde wi . « dai se (eure Bür- Hamb. Chr. 346; unde wat se vor-
ger) uns unbeclappet laten unde ne- 80 worven mit mordende, dat brochten
men lever unsern denst, wen dat se se to mit etlyken bovinnen in deme
11118 so ovele jegen ere unde recht clostere. Liä). Chr. 2^ 506; do de
Torwerpen (= rejicere, aspernari, man godes begerde de korken weder
respuere) willen (1441). Hans. Bee. to tymmeren, verwarflf he vele werlt-
iP, S. 323; (die Leibesfrucht) ahor- 35 liker lüde ynde vele arbeiders. DiaH.
tieren. were dat eyn frowe droghe Crreg. 211^; vnde bat ene, dat he
eyn kynt vnde drunke se stedes pol- eme vorweraen wolde van den abte
leyen, se yorworpe dat kint. Weif. eyne stede in synen closter. das. 133^;
Mscr. 23^ 3 f. 34^; absol. abortire, dar to scole wy dat vorweruen vnde
Torwerpen. Voc. Engelh, abortiyum 40 vortbrynghen, dat vnze here scole
beere. J3 Mos. 21, 22 (H.). — 2. ver- belenen etc. Old. ürk. v. 1369.
teerfen^ schlecht machen, vorworpen verwesen, unr. v. schütten, ver-
dage, vom Schicksal sfum Unglück be- theidigen, vorstehen. Unde bat se (die
äimmie Tage, dies nefasti. Mannich BcUhsherren), dat se wolden vorstan
18, de menet, dat ein dach mer si 46 unde verwesen sine herscap unde
vorworpen wan also de ander. 22. V. sine erven also vormundere, wente se
1,12 Gl.; In eynem iuwelken manthe nemant bet verwesen konde. LÜb.
tjni twey yorworpene dage, wat men Chr. 1, 285 ; vnde willen vortmer
in den znlven daghen beghinnet, dat desse hove vnde dit gut vorwezen
beft gheme einen quaden ende. Locc, 00 vnde vordeghedinghen, wo vake des
VORWESER 504 VORWETINGE
not deyt lik vnsem eghen gude (1388). pagita) was en grot mesier der wis^
Lüb. ürh, 4^ nr. 498 ; de noed schol- heit vnde he yorwuste syk gans wol
den se helpen vorwesen. Korner 33h. in deme lope des hemmeis. Lilb. Pm-
S. auch vor, F, S. 306. sionäl f, J236ä ; dit sulve möge gi ol
Yorweser, m, Beschützer. He schal 5 dem . . Gerde wol vore leggen, dat
dyn yorweser vnde dyn beschermer he sik ok dar an vorwete (1380)\
syn. Pass. v. Jhesu u. Mar. f. 14; LivL Urk. nr. 1157. — sik v. mit=q
hilge geyst . . eyn borne der leue, sik beweten. De scholden sik Tor«
eyn vorweser der kuscheyt. F. d. weten, sakewolde mit einem sakewoU
Festen f. 113. Verweser, wo gy aver- 10 (1392). das. nr. 1330; des antwerdc
mals ungehorsam erschinen (und nicht wi en wedder, dat en were nnsei
wählt), so wel eck up den vote hir sake nicht; dat se sick daromme Torj
eynen setten vor eynen vorweser (des wüsten met unsen oldesten (1407)
Klosters). Lyßmanns Nachr. v. Kl. das. nr. 1726 ; dat de stede der hei»<
Meding S. 103. 15 syck mit der Stadt Colne daeram
Yorwesselen, schw. v. verwechseln^ ganzeliken vorwaren unde sick sekei
austauschen. Bekenne dat ik vnde yorweten, oft etc. (1437). Bans. Bec
myne eruen hebbet vorweslet to eyner IP, 8. 79; vnde et ladet, dat dai
ewighen wesle mynem gn. heren myne binnen (in der bedrohten Stadt) sck&
maghet Ghereken yor Gheseken etc. 20 len wesen, dy sick mit den fiandei
Hoyer^ Urh 7, nr. 261 ; he is an (in) verweten (im Einverständnisse sind)
der wegen yorwesselt (ist ein Wechsel- Fidic. Dipl. Beitr. 4, S. 53. — Inf.
baig) (1380). Lüneb. ürh. Ily nr. 942. vorwetent, Vereinbarung^ s. vorwe-
yorwesteren, schw. v. na6h Westen tinge.
wenden. alD gy willen eine schaeff- 25 vorweten, adj. verlaßen? = ?er
rose gebrucken, dar de natel offt waeten? relictus, desertus. KU. Vor!
drat yorwestert, so möht gy de lilie is to wetene, dat dolderlude jaerlia
soveel by osten de natel schuven, . . plegen caritate te doene tegeo
alß de natel na dat westen getrocken middewinter . . den armen verweet-
is. Beschriv. v, d. Kunst der Seef. p. 19. so ten, de to bedde liggen etc. Leitf,
yorwete = vorwetinge. Item dath p. 24. Bieher? Do leyt he (Boni-
de yorwete twischen den wendeschen facius) eyschec den bisscop LoUarn
steden nicht vuUentagen angeßeen, ynd gaff em to erkennen myt eynem
dat de van Hamb. vnde Luneb. darin vorwetten herte (animo desolato?).
nicht al0o verwilligen wolden. Waite^ 35 wudanewys he ton lesten wolde de
Wullenw. 2, 335. werlt verlaten. Freckenh. Leg. 1, 77.
yorweten, st. v. 1. wißen. Dat scole yorweteren , schw. v. verwäßem,
wi dem comelthur . . vorweten laten d. h. durch Näße verderben. It (das
achte daghe. Cod. Brdb. I, 6, 35. — Jahr) hadde nit twintig drftge dage,
2. refl. sich bewußt sein^ etwas ver- 40 de vruchte verweterden in dem velde.
stehen, olde saken, der sik her N. Kerkh. v. 43.
ynde N. nicht vterken verwüsten vorwetinge, f. Einvernehmen, Ein-
(1367). Bans. Urk. II, S. 602; des Verständnis, Vereinbarung. Epe
en Yorwuste sik de vaget in deme christlike vorwetinge, eynicheit Tod
lande nicht unde nam mit sik enen 45 vordracht uprichten. Äktstgkker h
kuntschopper, de ene voren scheide nr. 152; dat wy uns mit keynem
etc. Körner 170c ; Und do besanden potentaten in jennige vorwetinge ed-
de borger de witzigesten der stad, der buntenisse bogeuen wiUen. das.
de sik rechtes Yorwusten. Magd. Seh. — Vgl. Waits^ WuUenw. 2, 260; 371
Chr. 226, 1 ; ynde (Diangsius Area- 50 — Ebenso vorwetent. Dede scbollen
VORWICKEN 505 VORWILLEKOREN
macht hebben mit des rjkes rade = vorwilen ?). — 2, in fremde Hände
tho haBdellen vnde eyn vast vor- gerathen laßen, entfremden, abalienare,
wetenth tho maken, wes men sik vorwilden, entforen vel entfromeden.
schall tho ohne vorsehenn. das, J, 313. Voc, Engelh. Na dem wy vuserm
schtc. V. vorhersagen^ 5 rentmeister gnediglich thogelathen
(augurari). De byen voerwicken de etliche vnser herschup anhorige und
regene ende de winde, dan bliuen vorsatzte und vorwildete guder vmb
se vnder den dake. B, d. Byen f, 86^, den pantschilling in tho losen etc.
Torwiden, sckw. v, weiter, größer Old. ürk. v. 1542,
machen. He dede vele gudes in der lo vorwillekoren, schw. v, über etwas
stad to Rome . . he vorwiden leth eine willekor treffen, seine Zustimmung
de Straten. Chr. Sei. 284, 16; dat oder Einwilligung zu etwas geben.
dyn sware licham so sere nedder arbitrio permittere; deponere apud
segh . . wo sere vorwidede dat dyne arbitrum ; sponsionem agere. KU.
hilghen wanden. Brem. lib. pr. 47^; 15 Wy hebbet ghelouet, ghesikert an
den sloet vorwyden. Ostfr. L. B. II, trowen vnde verwilkort, dat etc.(1349).
267; dat erdhus na der Elue is to Fahne, Dortm. II, nr. 378; so heb-
vorbeteren vnd to vorwidende be- ben se dat vorwillekoret, dat etc.
tenget, Bamb. Chr. 109. (1431). Falcks Staatsb. Mag. 8, 662;
Torwidereiii schw. v. erweitern. Dat 20 do moste he dar jegenwardigliken
Stift vorwidem. Benner 1, 4ob. verwilkören, dat etc. Hamb. Chr, 553;
Tdrwidenuige, f. Erweiterung, Ver- freiwillig auf etwas verzichten, seinem
breüung. to vorwideringe des chri- Bechte auf etwas entsagen. Se spreken,
stendhoms. Kantzow 67. he ne mochte siner nakomelinghe recht
vorwikeflf st. v. 1. weichen, nach- 25 unde vriheit nicht vorgheven eder
9^)en. 1 m. vor 4 grote krampenn vorwillekoren etc. Lüb. Chr. 1, 257;
de quemen thom bagen (Strebebogen), gi weten wol, dat eyn vor richte unde
dede vorwekenn was. Wism. Bechn. vor rade mach vorwillekoren lif, gud
c. 1536. — 2. entweichen. Se geven unde ere (1392). Hans. Bec. 4, 41;
tor antwort: se willen sick by ereu 80 He hadde umme der schattinghe
eden vorseggen, dat se van der an- willen vorwillekoret dem bischoppe
dem vorwikinge nicht en weten, se van H. dat slod to Wulfenbuttle vor
konen ok sulven der vorweken heren 3800 M. uppe eine tyd. Brschw. Chr.
entschuldinghe neuen loven geven. 1, 135, 19; wer, dath we nicht ae
Lab. Bef. 115; konde he neu wed- 35 beiden also hir vore screven is . .
derstand don, dar umme moste he so vorwilkore we altohant allerhande
Torwiken. Korner 218ä, breve, of we geneghe noch hedden
vorwilden, schw. v. 1. wüd, wüst, van deme stychte to Mynden; ock
unkenntlich machen, vgl. mhd. wilden. vorwylkore we unde vorthyet an dis-
He vorwildede ok sine vötspör mit 40 sem breve alles rechtes etc. (1315).
deme munde. B. V.2267; bilM.: ver- Sudend. J, nr. 262. — Befl. sich ver-
wildern. We eynmahl gantzlich is pflichten, versprechen. He vorwilkorde
vorwyldet, De is nicht to holdende sik unde lavede etc. Lüb. Chr. 2,
in pUcht. Koker, S. 336; werewort, 322; so vorwillekore we os, ef hir
lettinghe efifte indracht, darmede se 45 felinge in velle von vnser weghene
de sake in eynen vortoch edder vor- etc. (1337). Sudend. I, nr, 608; dat
wildent geschoven, de parthe vor- ek mek hebbe verwyllekoret jeghen
moedet etc. Gott. ürk. II, nr. 335, den rat: weret, dat ik en menedich
154 (oder ist in diesem Beisp. das worde, so scheide de rad . . woldich
d fittf eingeschoben^ u. steht vorwilden 50 wesen mynes erves etc. Brschw. Chr.
VORWILLEMODEN 506 VORWINNEN
1^ 342^ Änm. 1 ; do sprack die rad : willange io bwen eine nye kercke etc.
BO moste hie des bewisinge bringen, (1326). MeU. Utk. nr. 4749,
also hie sick des vorwilkoret heft etc. vorwilveii, vertatASchen. . . dat arae
Brem. G. Q, 79; na deme male, dat vnde warue, dat se lyggen hebben
de beyden partige in uns unde in 5 tho Welense . . daer den IIIIc olt-
unse recht sik vorwillekort hebben ackers mede synt, de se myt Folff
(d. h. sich freiwillig unserer schieds- erg. erflyken vorwiluet synt tegen
richterlichen Entscheidung überlaßen), IIIIc, de wy wedder tho Bassense
so segghe wi unde richten etc. Liä>, entfangen hebben. Old. Urk. v. 1Ö2L
Chr. 2^ 37. 10 vorwilim^e, f, VerweHenj Säumen:
Yorwillemodeiiy schw. v. 1. nach Ock sulche dingen nha itziger gele-
willemöt, Beliehen^ WiUhür behandeln. genheit geine verwilungh lyden kon-
wy werden ock van den Harn bor gern nen etc. Kindl. Beür. 1, 313.
der orsaken haluen, dat wy Jw. kon. Ywwmiea^ schw. v.be^fcugen? (v^.
werde (königl. Majestät) de knechte 15 bewinden, dingeswinde). Nimantvor-
ynderholden hebben, bedrouwet, vns driste syck vpp etlike sake jegeo
vnde de vnse darvmme towillen (ab- wene konigl. breae [to] verwerwende
sichtlich, mit Fleiß) YOTwilmodeu. Old. edder to biddende, id en sy denn
Urk. V. 1525. — 2. durch willemöt sodan sake int erste vppe synen din-
verlieren, verspielen, das Recht muth- 20 gen verwindet unde beboret. Fokb
willig verderben. Wu recht en man j^. Staaisb. Mag. I, 322.
heft, he mach syn recht wol vorwil- YorwinkopeBy scihw. v. Weinkauf
moden, echt (wenn) he dar midde von etwas sahlen. Wo wir vormalsv
nicht mit rechte vare. ABCD des enen, gebeten Gert Meyger, hebbeo
Ssp. s. V. duve. 25 gedau twe stucke landes ymme syner
vor willen, schw. v. seinen Willen, bede vnde tor frunsschup, nycht to
Geneigtheit erklären, belieben, eustim- meyger rechte ; ok heft he dat nycht
men. Ik hebbe mit en vorwillet, dat vorwynkopet. Old. Urk. v. 1566.
etc. Leibn. 5, 248 ; also ere leue per- vorwinnen, st. v. 1. überwinden, be-
sonlick togesecht vnnd vorwillet hefft. 30 siegen. De schare der duuele, de my
Klempin, Dipl. Beür. 478; also vor- vorwynnen wilt. Br. d. Cur. 73; [sine
Wille wy und fulborden in crafft dus- viande] vorwan he mit groter baft
ses breves etc. (1461). Z. f. Nieders. Lüb. Ghr. 1, 59 ; he vel so sere, dat
1871. 8. 105 ; gew. reft. sich woeu an- he den val seder ny vorwan. das. l
heischig machen, sich bereitwillig er- 35 140 ; he weigerde lange, mer ton
Uären, sich verpflichten. Desglicken lösten wart he vörwunnen Tan eren
verwille ick my . . sodane schaden beden vnde gaf vulbort. Dtol. Greg.
mede halff to dragende. Ood. Brdb. 154^; nochtan hedden se dat jo gerne
/, 2, 234; des he sick also vor my mit dem besten vörwunnen, wären in
mit gegeuener handttastinge . . vor- 40 Güte darüber fortgekommen, hatten es
willet vnde vorplichtet. Old. Urk. v. j,verwunden^ . Magd. Seh. Chr. 193, i;
1563; dar sik G. vorwillede. Old. U. 354, 2; gewinnen, unde vorwan ene
V. 1501 ; we syck enes dynges vor- (den kamp) uppe deme velde. Komer
wyllet De is plychtych to holden in ^5»; versckmereen. Des sulven arges
rechte. Koker, 8. 355. 45 heflFt Rostke noch nicht verwonnäi.
Yorwillignnge u. vorwillmig^e, f. das. 175^; des gheschichtes hebben
Einwilligung. Na vorwilginge vnses noch hutes dages de stede noch nicht
h. vader des pawestes (aur Ehe) etc. vorwonnen. das. 19S^. — 2. im Jurist.
Hoyer, Urk. I, nr. 540; hebben fly- Sinne: überführen. Ne wirt en dief
ticb ersucht vnd erlanget vnse vor- 50 binnen dage unde nacht nicht ve^
VORWINNER 507 VORWISSENEN
Wonnen, so ne hevet de gogreve nen desse ghulde desses altares an Vor-
gericht dar an. Ssp. 7, 57 u. ö. — wist were, de scuUen ledich unde Iob
dessen tuscher, do he openbare vor- wesen (1386), Calenb. ürk. /X, nr.
wannen was, nani de kettermester 196; im Jurist. Sinne: an einen an-
to gnaden. Liib. Chr. ^, 464; welich 5 dem (Lehns)herren weisen. De bor-
borghere den anderen missehandelt gere en wolden des nicht den (ihm
mit OTelen worden unde wert des huldigen)^ na dem male dat se bi-
Torwunnen. Hanov. St, B. 287; svelk schop A. nicht vorwiset hadde noch
man vorwunnen wert euer missedat. yorlaten. Magd. Seh. Chr, J207^ 27;
Leibn. 3^ 438^ 28; he is der schult 10 und meinden, he (Bischof A.) scholde
Torwnnnen. das, 3, 486, 34 ; worden se muntliken yorlaten und Torwisen.
se Torhoret unde vorwunnen open- das, 262^ 29; und scholde se (die
barliken vor kettere. Körner 228c. — Bürger) nummer vorwisen mit dem
R^. .Bälde du van hinnen vare!^ huse an andere herren. das. 224, 29.
Flos dusser rede sik vorwan; myt 15 — 2. verweisen, at$sweisen. Se vor-
sachtem mode he antworden began wiseden Conen Janes ut dem rade
etc. Flos u. Bl. 782. — Anm. Das umme oldes hates willen, das. 173,6;
W. ist ins Hochd. übergegangen als beclagende, dat gi ene (den Bürger-
„verwinden'' ; nn und nd wechseln im meister) uthe juweme rade hadden
Mnd. und an ein auslautendes n wird 20 verwiset etc. (1436). Hans. Rec. IP,
häufig ein d angeschoben, s. eben I, S. 8. 3 ; in der sulven tit, also keiser
469 u. IV, S. 502; wie denn z. B, Otto was vorwiset unde vorbannen
hti Körner vorwan und vorwand (z. B. van deme pawese. Lüb, Chr. 1, 86.
ok so vorwant he de Venydier unde — 3. verurtheUen. Dusse jungelinge
Alexandrum. 43d; do stridde he mit 20 worden so sere gepiniget, dat se dat
en unde vorwan se manliken. 23^^) ghuen (bekannten), dat se nochtant
tt. a. sieh findet. nicht gedaen en hadden, so dat se
vorwinner, m. Überwinder, Sieger. vorwiset worden, dat men se vnt-
Sander den arbeyt des strydes en houeden solde. Br. d. Cir. 89; se
verkriget men nicht de krönen der so worden vorwyseth to der doit. Münst.
vorwynninge . . hir vmme wo solden Chr. 1, 278; und leiten de verwysten
86 vorwynners wesen, hedden se nicht thom dode gan. Soest. Dan. 57; 58.
gestriddet tegen de läge des olden vorwissenen, -wissen, schw. v. (ca-
vyandes? Dicd. Gr. 198; de beth kann vieren) sicher machen oder stellen, ver-
liden, de hefit den besten yrede . . 35 geunßern, Sicherheit, Caution, Bürg-
Desse is ein vorwinner sick sulues. schaft stellen. Werde we oc des to
Navolg. II, 3. rade, dat we en de dusent mark vor-
vorwinnin^e, f. Überwindung, Sieg. wisnen weiden mit borghen etc. (1320).
De vullenkomen vorwinninge is, van Sudend. I, nr. 329; und dedingden
sik soluen to segevechten. Navolg. 40 mit dem bischope also lange, dat se
3, 58. om vorwisseden unde ok darna geven
vorwisen, schw. v. 1. überweisen. 4000 m. vor de gevangen. Magd.
Is en borghere ane echte wif unde Seh. Chr. 265, 24; de borger wolden
kindere, de mach . . sin ghud vor- en nicht laten, se en worden vor-
giften vnde vorwisen sulven etc. Hanov. 45 wissent, dat he neimande mer up ar-
St, R. 386; also de rat dat gelt ent- beit und schaden drunge. das. 248;
richtet hadden, dar de heren dat heb- 5 ; de vrede wart vorwisset in breven
ben wolden unde vorwiset hadden« unde mit borgen, do^. 260, 18; wo
Leibn. 3j 192; were ok, dat wy je- doch deme greven worden etlike jar-
niche breve vunden ifte hedden, dar 50 üke rente vorwiisset (certificatus
VORWISSENISSE 508 VORWITEN '
»
tamen de certis censibus). Chr. Sd. lingen an genoget. Ben. 222; se vol-
132^ 2; do de degedinge beslaten den vorwissynghe hebben vor eres
weren . . unde to beyden syden wol schaden, eft se schaden nemen nnde
vorsegelt unde vorwisset. JiTorw^riPPd; escheden twe vrye slote to pand&
he let sin geld vorwissen up paschen 6 Lüb, Chr. 2^ 298; besunderen schulle
to gevende, ließ sich die Bezahlung wy dat hilghe ewangelium gherne
eu Pfingsten versichern, Leibn. 3^237; hoiren . . id ys en vorwissinghe osj
den voget unde den klegere schal allen to dem ewighen leuende. Ecdes.
men vorwissenen (van ihnen Sicher- f. 10^; thosage vnd verwissinge.
heit verlangen)^ dat de weder vore 10 Kantzow 178.
kome, up den de klaghe gheit, oder yorwist, f. Lohn- Vorschuß auf Ar-
men schal ine de wile in hachte be- heit. Jowelk man de penninge to voren
holden. Gosl. Stat 86, 23 u. A. (S. deyt vp arbeyt in dem harte eder in
Göschen^ S. 427 ff.); desse de vor- der hutten, de men one afverdenen
wissen, de heyten borghen. Ssp. 5, 15 scal, dat het vorwist. Gad. Bergges.
9 Gl. ; häufig mit Synonymen verbun- § 177; de woltwerchte mach sines
den. vorwyssenen vnde vorbreuen. bewisteden man vmme sine vorwist
Malte. Urk. 2, 197; Nordalb. Stud. wol hinderen ane gerichte in allen
3, 89; voi-wissenen unde vorborghen. steden. das.; We vorwist nimt van
Old. Urk. V. 1447; met redeliker wit- 20 mer luden wen van einen, de schal
scbopp vorborgen vnd vorwissen. Cod. deme holden, van weme he erst vor-
Brdb. /, 21^ 474; vorwissen, vor- wist genomen heft. Leibn. 5, 556.
breuen vnd vorborghen. Oertz. Urk. vorwit, n. und seltener m. Vor-
2, 222; vorwisset vnd vorpandet wurf, improperium. Voc. Engelh. mhd.
Lüb. Oberh. 116. — Eefl. sik v. mit, 25 verwij. Dat vorwit. Chr. d. nordS.
sich durch gegenseitige Zusicherungen S. p. 132; mit vorwite leven. das.
mit jem. verbinden. De vorsten in 110; vppe dat gy vortmer nicht en
Littouwen russches loven vorwysten dreghen dat vorwite des hunghers
syk myt dem grotvorsten van Mus- (opprobrium famis). Ezech. 36^ 30
schow. Lüb. Chr. 2, 422; on duchte 80 (L.); vmme dat den vnsen ingheboren
wol nutte, dat se dem bischope hui- buten landes vele unbillikes vorwites
digeden . . und heilden sik to dem darumme bigekamen. Dithm. L. R.
heren und vorwisten sik bat mit om, 171^ 241; ik hebbe ja sulven gut ge-
wenn se noch gedan hadden. Magd. dän, nicht dat ik ju do icht vorwit
Seh. Chr. 316, 18. (oder eu vorweten ?) 35 etc. R. V. 5409 ; de van beydenl-
Torwissenisse, f. = vorwissinge* siden in verwyte eder vordechtnisse
Unde gaff dessen vorsten in, dat se sint (1405). Lüb. Urk. 5, nr. 12S]
vorwisnisse escheden, oft se schaden dat were mi vorwit. das. nr. 2558; to
nemen, we en den wedderlegghen ewigen tyden sunder verwyt und ane
scheide. Korner 250o. 40 andegedinge bliven. Z. f. Nieders.
vorwisseren, schw. v. vergewisseren. 1842, S. 129; des wylle wy ane ver-
dat wordt Amen vorwissert se der wijt unde nadedincghe bliven. Gcii^
gewissen erhoring gades etc. Wiechm. Urk. 11^ nr. 192; ane allerleye Tor-
mU. altnds. Lit. 2, 132. wyd vnde ansprake eweliken bliuen.
vorwissinge, f. Sicher stdlung, Ge- 45 Sudend. 4, S. 60; und den vorwitt
Währleistung, (jatdion. Dar schach darumme, wile se nenen scharprich-
Gherardo nije vorwissinge uppe ter- ter hadden. Neoc. 2, 428,
mine (nova cautio super certis ter- vorwiten, st. v. vorwerfen, vor-
minis). Chr. Sei. 250^ 10; de scholen rücJcen^ hohnsprechen, olfo. witan, iiiAii
dar vorwissinge don, dar den hovet- 50 vorwijen ; improperare. Voe. Engdk
VORWITINGE 509 VORWORDEN
So we Yorwitet deme anderen sme- ringeren. Westphah •?, 19 ; wyllen J.
like, dat he geslaghen si vor deme L. eynen enkeden dach vorwitliken
richte, he mot darumme der stat etc. Old. Utk. v. 1512; deme dat
sestich Schillinge beteren. Lüb, R. dorch middel siner husfruwen word
280; duBse appel is so scone, ik 6 verwitliket. ZTami. CAr. ^5^; dat wart
mene, dat gy mek nicht vorwiten, do vorwitliket landen unde luden,
dat ik den appel möge upbiten. Sün- Leibn, 3^ 178,
denf. V. 988 ; de hertoge vorbot bi Torwitschop, f. Vorwißen. Ane vse
live onde gude, dat eme de sake yorwitschap. Sudend, 4^ nr. 182,
Dement vorwiten edder overseggen lo vorwittci, Vorwitz, Vorwitte maket
Bcholde. Lüb. Chr. 2^ 305; de vor- de megde d&r . . de vorwitte brin-
witet deme armen (calumniatur egen- get mennigen in ein spei, dat em
tem), de vorsmaet den, de ene ghe- darna rflwet. Agricolay Latend. S, 23.
maket heft /S^. Salom. 14 ^ 31 ; vnde vorwitten ? (Es ist entw. 50 m.
he is ypghekamen to vorwitende Israel 15 Braunsehw. Süber eu zahlen oder) we
(ad exprobrandam). 1 Sam. 17^ 25; moghen de sulve 50 m. verwitten
Helcana ok hadde twe vrowen, de mid eyner halven m. Embikessches
liere eme dat nu (nie) vorwet. Josef, sulveres (1369). Gott. Urk, /, nr. 259.
V, d. 7 Tods. 5679 ; sande breve, dar yorwitten, -wittigen, s(^w. v. kund
be deme rade jnne vorweet etc. LOb, 20 u. zu wißeti thun. yorwittighen, signi-
Chr. 2^ 161 ; doch do eme dit yor- ficare, indicare, certiorem facere. Kü.
weten was van sinen guden luden. Vp begerthe Jost Korffes vorwytte
du. 2^ 266; it wert deme konninck ick, richter, juw allen einen steue-
Doch vaken yorwetten van yelen, de liehen vorwisseden richtedach etc.
it nicht drade vorgetten. i2. V, 139; 26 Old. Urk. v. 1527; und hevet de ban-
Johan sprac: eme ne wäre nen tunne breve an dat ersame capyttel gesant
botteren vorweten, dhe he stolen und yorwyttiget na inholt der brcye
badde, also Hermanne wart yorweten se (die Gebannten) to schuweu. Münst.
(1333). Brem. Stat, 183. — Sprichw. : Chr. i, 249.
Dat is en wunderlyk stryd, dar de so yorwolken, schw. v. verwelken^ ver-
esel den anderen vorwyth. Kiel, Mscr. düstern. 0 wäre sunne, van dem
114, f. 37; dat eyn hefft quades ge- sterne gheboren, wo bistu in dynen
daen, dat sal men alle manne nicht upgande mit dem lichame so vor-
Torwiten. Tunnic. nr. 1167. wolkent! Hanov. Gebetb. I, 77, S, 44.
vtrwitiDgey f. Vorwurf, Tadel. 0 35 yopwop, Verunrrung, Unruhe (des
Maria, nu bistu geworden ein vor- Geniüthes), perturbatio. Wenn ydt
smadenisse des volkes unde vorwi- denn queme an dat licht, Dar würd
tinge der wyve, de welc altit hebbest vorwor vnd klammer van. De d. Schlö-
gewesen de aller saligeste. Pass. Chr. mer, C 4 ; dith gasteboth deith mi
f, 45; van der yorwitinghe der Stades 40 grot beschwer, Veel sorge, vorwor
recht Liib. R. 280, Überschr.; unde und gramen, das. E6h,
will yn bychteswys hebben gedaen, yopworden (-warden), schw. v. vor-
hat yo neen vorwytinge kome dar werde machen, Verabredungen treffen^
van. Sehip v. Narrag. f. 22. pactieren, bedingen. De sendeboden
v^rwttlik, adj. tadelndjbeschimpfend. 45 van L. scholen yorworden by deme
Gyf my, dat ik nicht mote vorveret rade vamme Sunde (befürworten) van
werden van jennigen vorwitliken wor- wegen schipper N. N. . . dat sodanne
den myner vyende. Wiggert 1, 54. (ihm geraubte) gut mochte werden
vorwitUken, schw. v. kund thun. betalet (1442). Hans. Rec. IP, S,
He Torwidtlickede (intimavit) den Do- 50 492; Dar antworde wy to, dat wy des
VOBWOREN 510 VORWORT
deger unschaldich syn, wente wy us arbeide genochliker is unde merer,
binnen der tyd der vorbindiugbe noch io em stet mere iegenheiden mit ge-
ghedaghet noch ghcTorwordet noch säten mote to dregene. das. 10^,
ghesonet en hebben (1373). Hans. vorworpenheit, f. Venoarfenheü,
Rec. 2^ 59; in sodaner mate, alse 5 Niedrigkeit, cleit to dregen . . dat
men dat met den anderen hospitalen nenen homoth thone, sunder yerwor-
to 6. pleghet to holdende unde to penheit. Grünt der frater leo,
vorwordende. Gott. Utk. 11^ 8. 159; yorwor(r)eii, Part, su vorwerren.
int erste yorworden wi unde prote- verwickelt, verwirrt, verstrickt, Dewile
steren (1447). Dithm. Urk, p. 41; 10 se hirmit weren vorworn, hiermü
wi hebben dat yorwordet unde bi- beschäftigt waren, damit jnithun hatten.
spraket laten etc. das. p. 58; yoert R. V. 765; ik (de pawes) bin gewest
so is gevorwart, dat etc. (1404). mit yelen dingen yorworen. Lüb. Do-
Kindl. 3, 551; yort is tuschen uns dend. v. 148; unses yaders testament
gevurwert an beyden syden etc. La- 15 is seer yorworen. Nd. Jahrb. 1877,
camU. 3, nr. 489. Befl. sik y. mit, S. 15; bräderlike leye ys bUnt, De
sich mit jem. vereinbaren. Men wüste meysten mit bedregerye yorworreo
wol, dat sik S. mit N. N. wes yor- sint. Sdiip v. Narrag, f. 14S^; de
werdet hadde. Magd. Seh. Chr. 390y jenne, de mit nide sint yorworren
11; ynde en schullen vnser nen sek 20 Gl. zu R. V. III, 8; de sake was
hinder dem andern nicht setten, soy- yorworen. R. V.4576; (ein frommer
nen, freden, yorw5rden (1403). Su- Mensch) schal hebben eyn harte mit
dend. 9, nr. 222. — sich vertheidigen? gantzer truwe ynde schal hebben eyn
Eyn sere behende ketter, de konde hoch harte mit aUen dogeden, ynde
ghans yele spreken ynde konde sik 25 schal hebben eyn yorwom harte io
wol yorworden, wente he was gans godes marter mannichuoldich (d. k
wol belert in der ketterie. Passiorud das sich mit Christi Marter beschäf-
/*. 15^. tigt, in die Betrachtung versunken ist?).
yorworen, schw. v. verwirren. Ab- Engdh. Chr. f. 448; na deme he
salon vorworede (mit seinem langen 30 ghestelik was yode en yorworen per-
Haare) sik darumme (umme de tel- sone (d. h. verwirrten Gemüthes?),
gen). Mersd. B. d. Kön. 102. ^ Wism. Br. v. 1494. (Vgl sin gemote
yorworgen, schw. v. erwürgen, de was yorworn. B. V. 5752.)
wedere tho vorworgende (jugulare). YorYfOvt, n. 1. das vorher gesprochene
Jes. 22, 13 (H.) ; also dat he dat 35 Wart, wy wilt nu wedder komen ap
hoyet an dem halse went an de ye- unse yorwort, frühere Rede. Münst.
deren yerworge (retorquebit caput Chr. 1, 154. — 2. was vor einer Hand-
ejus ad pennulas). 3 Mos. 5, 8 (H.); lung von den Parteien verabredet tsi,
Lat uns vlen 1 Dusse wyver vorwor- Vertrag, Pact, Bedingung. Sprickw,:
gen uns allebeyde! Fastn. Sp. 982, 4. ^ V8rworde breken alle stryde (Prece-
yorworp, m. Vorumrf, d. i. das, dens pactum bellandi perimit actum).
was sich vor Augen stellt. De sote Kiel. Mscr. nr. 114, f. 55b. — So
yorworp (in einer Vision gevolde he war en man uan dem anderen eine
in sick een wtyletende ynd een euer- wort to worttinse nemet sunder Tore-
luchtende gotliker stralen), de in sick ^^ wort, wil he den worttins weder co-
was holdende alle guet unde em in pen, he schal eme gheuen io vor de
desser wise geopenbaret was . . dat mark neghen mark suluers. Lüb. R
was dat gotlike wesen etc. Horol. f. 309; aldus begherde hertich W., dat
15^; want so de yorworp (die Aus- de stede stormen wolden uppe dat
sicht^ Erwartung) des lones yan sinen 50 yorword, dat se dat slot by deme
VORWORT 511 VORWOTEN
lande leton. Lüb. Chr. 2, 115; Item wort to ghevende etc. (1382). OdU.
ock en schal nen knecht twen heran Urk, J, nr. 303 ; oyc so en sal men
Torwordt geyen. Lüb. Z. 22. 384t. — neynen vredeloysen manne ofthe stra-
GtM). im Plural. Ock sint vorworde, tenrovere in allen dissen sloten vrede
were, dat etc. Old. TJrh. v. 1397; se 5 ofthe vnrwarde gheuen. Fahne^ Dortm.
Torbnnden sik mit sodanen vorwor- 77, nr. 90; vgl. das. nr. 173 u. 3, 55, 186.
den (tali pacto). Chr. Sd. 296^ 13; vorwortelen, schw. v. venouredn.
de Denen breken ere voreworde. LÜb. de eine (dötsunde) verwortelt sick in
Ckr. 7, 100; hie makede ock vor- de andere. De 7 Dodsunde f. 3h.
werde myt conyng W. vmme vrede 10 yorwdsteUy -wogten, schw. v. ver-
to holdende. Brem. O. Q. 62; umme wüsten^ desolari. Voc, Engelh. juwe
de vorworde (propter pactum), de he ertrike vorwöstet (terra vestra de-
hadde gemaket mit on. 2 Chr. 21^ %etiB). Epist. Sam.42h; von Personen:
7 (H.); mit alsodaneghem vnder- einsam machen^ in die Wüste treiben^
Schede vnde vorworden, als hir na 15 verjagen? De rovere se vorwisden
screuen is. Meld. Jahrhb. 14^ 200; unde vorwosten (exterminare). Sachs.
breve unde Vorwort. Leibn, 5, 179 ; Wdtchr^ 8. 193, 19. (wol richtiger die
oontracte vnde vorwort. Old. ürk. v. Var. vervesten.) Intr. toüst tverden.
läoö; de sunder ienighe vorworde Wert ock, dat desze hoffe vorwuste-
ofte protestacien an vnnsse ere kla- 20 den vormiddelst water, orloghe etc.
genn. Old. U. v. 1485 ; myt zodanen Cod, Brdb. 7, 7d, 354 ; dat szodan hofi
Torwarden vnde vnderscheyde, dat . . vorwustede oder sust brandes wyse
etc. Cid. U. V. 1506; alle unde itlike vernichtet wurde, das. 16, 261. u. ö.
pnncte, articole vnde vorwarde. Old. — verwüstet van luden f= dünn be-*
ü. V. 1511 ; hillikes vorwaerde, Ehe- 25 volkert^ unbewohnt). Komer 94h, u. 0.
paeten. Ben. 158 ; up solke condicien vorw6sticheit, f. Wüstheü. 1. vnde
ande vorwaerden. das. 441. — Aus dat laut van Egypten schal wesen in
diesem Plur. scheint sich (wie hau- vorwusticheit vnde in wiltnisse. Ezech.
figer) ein Sing, im Fem. entwickdt 29, 9 (H.). — 2. bUdl.: bußbomen
tu haben, vorworde (-warde). Also 80 blade gedroghet vnde gepuluert vnde
se lange tyt vnder eyn mit worden dat ghenuttet mit lauendel wather
getwiet hadden, ton lösten makeden benympt maniam, dath is de vor*
se beyde eyne vorwarde vndertuschen : wosticheit des bregens. Q. d. Sunth.
wer dat sake, dat etc. Br. d. Cir.SOh; c. 77.
se antworden eme : wy geuen en dy 85 vorw68ting;ei f. Verwüstung, v. der
to bewaren mit solker vorwarde, isset, stad. Korner 126^.
dat etc. De man godes nam de vor- vorwdt, adj. unithig, furiosus, ra-
warde gerne an. Dial. Greg. 212h; biosus. KU. Syn vader was ser wreet
so welic man nemet raatlüde over undQYerwoet. Leben d.h. Franz. 170h.
ene vorworde, vnde volle dat also, 40 YorwotMk(;vroim)^schw.v.wüthend,
dat et tho claghe queme, vnde thöge von Sinnen werden. He sprak to Fi-
rnen vppe de lüde, vnde weren se der latus: ik bidde di so rechte sere, dat
vorworde bekant, dat bleue al stede. we Jhesum graven moten, sin schone
Rig. St. R. 164, 15 ; oick so hadde moter wel vorwoten, den jamer unde
de raidt eyne alynge vorwoirde ge- 45 dat herteleit de is so grot etc. Ansdm
geven, allgemeine Sicherheit, Waffen- v. 1094; dese wreede brut (die gött-
Stillstand. Münst. Chr. 1, 165 ; also liehe Weisheit) hanteerde ere verwoe-
dat se den vredebekeren nicht be- dede wreetheyttegen my. ^<9ro2. I^^;
holpen sin mit spise, mit voder to ist dat wi ons vlitelic vnde in allen
terkopene,mitherberghende, mit vor- 60 dinghen eerbarlic voersien vnde se
VORWOTHEIT 512 VORZüCKEN
nochtan verwoden willen, dan sol ons (nr. 26) f. 112. — mü Dat. der Pers,
onse consciencie troesten. B, v. d. eme wundert, er wundert sich. Do
joncfr, f. 91^. vorwunderde dit den twen. Br.
YOrwÖtheit, f. Wuth^ Ingrimm, d. Dir, 87b; dit verwunderde den
furia, rabies. KU. Gajphas stunt up 5 genen, de dar by stunden, das, 90;
mit groter tornicheit unde yorwotheit. so dat idt dem rike Yorwunderde.
Pass, Chr, f, 30; he sprak mit gro- Renner 1^33; mit Gen. d. Sacke, Eme
ter vorwoetheyt. Br, d, Gir. 81; he verwunderde sere der groten schou-
was entfenget mit dem brande der heit. Br. d, dir, 109^; des Yorwun-
Yorwotheyt. das, 84h; 0 wo salich is, 10 derde den Tader unde den anderen
de nicht angeseen ne heuet de ydel- monniken, ok alle den gesinde. dasJ
beide unde de valsche verwotheyt. 104h; des der koninginne heft vor-
Horol, 99h. wundert. Sündenf, 2541. — Die Sache
YOrwowen, schw. v. „mit WaUy durch einen Sats mit daX: Achimelech
einer gelben Farbe bereiten.^ Lüb. Z, 15 Yorwunderde, dat David gekomen
E, 487. S. unter vormeden. was. lSam,21,2(H.); weme scheide
Yorwreken, st, v. rächen ^ Unde nicht verwunderen, dat etc. Liib. Chr.
uppe dat he sik vorwreken mochte 2^ 655, — Persönl, constr. De enge-
up de stad Luneborch, so uppede he len des vreden vorwunderden. Pass,
dessen bref. Lüb, Chr. 2,86, = vor- 20 Ohr. 12; refi, neiman vorwunder sit
werken. Laut unde lüde, de syk vor- wo etc. Magd. Seh. Chr. 41, 14 ; des
wreken Tegenst den bereu. Josef, V, lat di nicht vorwunderen. Lüb. Do-
d. 7 Tods. V, 7540; mit dem munde dend. 904; vorwunderde sick sere
he (der Mörder Sauis) sik vorwrak. der jeghene. Korner 32h,
das, 688, 25 Yorwundernisse, f, Verwunderung,
Yorwrieken, schw. v. verdrehen, ver- Wunder, Wynfried wart synen mede-
r6wfcn,distorquere,wreycken. Z)ie/i?n6. broderen in eyn exempell vnde in
n. gl. s, V, Aldus so ble£f Jacob hyn- eyn verwuDdernisse van syner hu-
ckende alle zyne daghe, wente de licheit. Freckenh. Leg. 57.
enghel hadde ome vorwrycket zyne 30 vorwunraden = vorunraden. Efit
huff. Locc, Erz, f, 21 ; alse ik sulven we uthgesandt werde van des landes
nicht utgan en konde. wente ik den weghen des landes werft to wervende^
voet (so jsu lesen statt voer) verwreg- den man schalme holden sunder allen
get hadde. Leibn. 3, 224. schaden, also verne dat he id nicht
Yorwringen, st. v. verdrehen, dis- 35 vorsumet edder vorwunradet heft
torquere. KU, Bildl,: belästigen, Dithm, L. R. II, § 182 (S, 153).
quälen? Were yement in der kum- vorwurden, schw.v. die Wurt(Höf'
penye, de den anderen vorvrenghe statte) verderben, und de Russen wer-
mit quaden worden, mit sleghen, mit pen uppe unse kerken dach unde
steten edder mit jeneghem unvoge, 40 nach, ok vorwurden se uns de wurt
de scal dat beteren der kumpenye und bowet up unsere planken (lit^)-
mit ver olden groten. SUxder Ärch. 1, Livi. ürk, nr. 1919.
137, (Ist vorvenghe eu lesen?) vorwntet? clene is deyr (^ifet« »rf
verwanden, schw, v. verwunden, die Zahl derer), de dem armen hei-
verwundet in den doet. Komer 51c. 45 pen willen to sinem rechte. Komed
YOrwondern, schw. v, wunderbar he in ichteswelke schuld, de wol
sein. 0 verwunderendc spise (nend. lichte vp on ghelöghen is, he moid
Christus). Br. d. Euseb, 48h ; wat vor vorwuthet weysen, alle man is wed-
loff kann ick dy seggen vor dyne vor- der on etc. Ecdes, f, 84d,
wunderende groten leve. Brem. GB, 50 voMUCken, schw, v, rasch hin- oder
VOS 513 VOT
wegreißen, yorzuckt sin toird nicht du dy dar to rastigen wollest -myt
Uoß van großer Freude gesagt^ sondern uns tor unser (des Bischofs) infaert
auch (wie noch jetzt in Holstein) von upt rustigeste imme harnsche, myt
großer Trauer, yk werde inwendich glayyen,^ myt vossezwantzen bynnen
in miner memorie ganslick beweghet, 5 Munster to ryden (1508). Kindi. 1,
Tortzogkt . . dar yegen werde ik in J206 ; he gedachte . . sick na den
hoghen vrouden begrepen etc. Jod. breven und mandaten der keys. may.
speg. 14. tho richten, daran gehangen en Yocks-
TOS, «11. Ftuihs, Dar wart myt liste schwans was, wol viff eleu lanck (d. h.
&1 ane pranghen De vos myt deme 10 in denen eine gelinde u. wirkungslose
rosse yanghen. Schaeksp. f. 92^; mit Bestrafung angedroht war?), v. Hövel^
tossen ys quaet vosse yanghen. Tun- Chr. 5.
nicnr.SdJ^; eyneme slapenden Yosse yosswanzen, schw.v. fuchsschwän-
lopet neyn mues myt willen in den een d. i. schmeichdnj betrügen, graye
mond. ^. d. Sammitt. /, c. 13; dat 15 Ghert begunde to yosswantzen na
vil den vos nicht biten, damit läßt siner olden wise in hopeninge, he
sick der Fuchs nicht fangen^ das will wolde der yare ayermael entgan.
nidU viel helfen. Soest. Dan. 52. (Vgl. Reimar Koch 0. J. 1470 (in Fcdcks
Sl Jahrb. 1876, S. 120 u. Dähnert.) ; Staatsb. Magats. 7, 118).
and also dat olde sprickwort is, dat 20 Yostagel, m. Fuchsschwang, mhd.
Qfiin Yos so listich is, he wert denne fuhszagel. Myt eynem ruwen yoes-
noch gefangen, also ginck it graye tagel kan me neyn wapen yorbulde-
Gherde ock. Reimar Kock 0. J. 1470; ren. Koker S. 369; myt yosstaggeln
be (Graf O.) toch tom lande to Hol- un flegenweydel kan me nemande
sten ut unde quam dar ock nicht 25 scharpe stupen. das. S. 378.
wedder in, wente dem vosse weren yoster (d. i. = yötsel), (gu yoden),
de klawen altoseer besneden. das. Futter. In dusseme winter was so
(Fdcks Staatsb. Mag. 7, 118 f.); de grote noth in Eyderstede ynde alder-
roden vosse, Goldstücke. In suluen wegen yan fester, dat dar yele quekes
sten ( Würfel) makede he (de duuel) 80 hunger starff. Falcks Staatsb. Magae.
der oghen sosse. Dar mede kan he 9, 718.
locken vt der kisten de roden yosse. v6t, m. 1. Fuß. De vote deden
ksef, V. d. 7 Tods. 2442. — Fuchs- em we so ser. R. V. 705; Tide mit
pdz? 1 lotlyne, II fosse, 1 deghen deme scheuen yothe ("i^^^?^. Lüi. £/rA;.
etc. Wism. Inv. f. 159. 35 3, S. 189 ; Henrik mit den voten
Toslisticlly adj. listig nach FucJisart. (d. h. doch wol: mit den gebrechlichen^
Als de borger sine voslistige woerde anormalen Füßen). Gr. Weisth. 5, 81
Tnd schrifft yermerckeden etc. Seib. u. 84 Anm.; he kledede den yader
Qu. 2, 346. went up den vöt, d. h. von oben bis
Tospote, Fuchspfote. 1 brunen 40 untefi, vollständig. Zeno, v. 479; vgl.
mansrock myt foszpoten gefedert. 227; do vel ik mit dem koppe jegen
H^wiit. Inv. f. 177; en dwelck rock, de want; Wo ik wedder up de vote
twe swarte hoyken, en rock fodert quam to stän, Dar en wet ik nicht
my t vossespoten. Mekl. Jahrhb. 33^84. ein wort yan. Lüb. Dodend. v.1369;
vosrechty n. FuchsrecM. Derhaluen 45 efft de (kranke) man wedder in de
80 8pelen se mit den christlutterschen yote (auf die Füße) kumpt unde so
dat yoß- ynde fustrecht, ynde str5- mechtich werdt, dat he uppe siner
pen en mit gewaldt de hudt auer de deile gan mach. Dithm. L. R. i, § 184 ;
obren. Chryse, Spegel f. Ml. also quam (der gefangene) M. up de
vosswaUy m. Fuchsschwanz. . . dat 50 voete (auf freien Fuß) unde wart der
Iftttdaltdftrd. WOrterbuoh. V. 33
VOT 514 VOT
sake ledych. Münst, Chr. 1^ 166; guth -— Vieh — äff getouerih hebbe
unde dachte etliken, dat greve Gr. hefft gefiecht, he wyll synen ToetI
erst en slot kreghe ander de vote by den eren Letten vode wyll sye
(= in seine Gewalt)^ dar he appe myth er Letten lathenn. Z. f. Niedm
were so langhe, dat he der anderen 5 1867, S, 232 (in einem Hexenproees
mechtich worde. Lüb. Chr. 2^ 296; v. 1550); do dasse schomaker all
Hyldentzem hadde eynen vryschen dusse sine klage hadde gedan, war
moeth, dat brochte den bischop sere ein rath thornich und erboden sili
ander den voet, d. h. drückte ihn eren vot by den sinen tho slutei
nieder, das. 2^ 432; du bist bedragen 10 laten. LÜb, Beform. 14. — vöt to
und bist rede (bereits) vnder de vote vot = vorvotes, e vestigio, vor da
komen. LerbecJc§56; dat erbar key- Fuße weg, sofort (sonst geufchnlidi: aü
serdome (Caroli M.), dat . . vnder mcMich), Dat alle halp nicht, se ma
de vote komen was. Korner 29ä; keden hemelike vorrederie, dat &
alzo, dat alle vorganghene vyentschop 15 wolden gude lüde dot slan vot ro
under de vote ward getreden. das. vot. Brschw. Schichtb. 232; vot to
239^; hadde alle mynschelike leve vot dot slan bet so lange, dat se di
under de vote ghetreden. das. 66^ ; oversten band kregen. das. 233 ; Jiuit
dennoch word den luden up de fote slogen voyt vor voyt dot, jo de kri
getreden (tourden daeu gedrängt), dat 20 sten etc. Abel 106. — swaren vote;
se den tog bewilligen mosten. Lünteel, oder mit swarem vote, schwanger. ^
Stiftsf. 138. — Weer emandt, die winacht avent 104 wedewen getellel
den anderen in droncken of in hae- und 5, so mit swaren vote vorlates
stigen moede dieff, verrader of mort- gewesen. Neoc. 2, 389 ; (vgl. wie ich
der biete, ende dat hy daer syn voet 25 dann verstanden, das sie jetzonder
nyet by setten en wolde (d. h, die schweren -fusses gehen sol. Sehausp,
Behauptung vertreten), ende hem die d. Here. Julius v. Brschw. 361, m.
tycht nyet bewysen en wolde, die Sastrow 1, 23. 24. 25; se is graves
heuet gebroken 15 M. Bichth. 525, iooi^^hoch schwanger. Br. WB. 1,443^
§ 12; de van eme andderss woeste 30 u.Dähn.). — vluchteges votes, etTemb;
allsze tor ere (als ehrenwertes), de gane aUgem. nicht bloß von Fliehenden^
sullde komen ynde setten synne ffoedt sondern auch von Verfolgern gesagL
by den synen, d. h. im Gerichte neben Were dat rof, brand eder venghnissi
ihm erscheinen und den Bechtsstreit an vnser yenghes lande eder egheih
beginnen. Monum. Liv. 4^, 84; (Das 35 dume schude, dar scal men t1iic1i<
Bild ist aus dem Kriegsleben entnom- teghes wtes (d. i. v^tes) volglei
men; vgl. vöt bi vöt setten, coUato (1353). Lüb. ürk. 3, S. 158; wert
pede proeliari ; gradum conferre. KU. aver, dat rof, brant . . schode, dal
Jßs liegt aber der Gedanke darin mit vluchteghes votes volghet worde, dal
eingeschloßen, daß den Kläger, falls 40 scole wi volghen. S. H. L. Utk. /"
er verliere, dieselbe Strafe treffe, wie 189. — Standes voetes, auf der Std'
den Beklagten, wenn das Gericht gegen sogleich, dat se musten strack sta
diesen entschieden hätte, s. Grimm, des votes de arbeyt laten an staa
WB. s. V. 4, 976 u. 996.); se blyven Bost. Chr. f. 65h; so myn gn. froy-
in der pynliken bicht (Folter) stand- 45 eben ero heft bevalen, vnn gynck bei
haftich und bekennten nicht; se wol- Standes votes. Slaggh. Chr. f. 61; i^
den aber fot by fot setten und eren menynge wurt wns voergelesen, dar
kleger erst wetten. Soest. Dan. 180; van wy bogerden stannez fotez co-
vnde (N. der geklagt hatte, daß 6. ene piam tho hebben. Mon. Liv. 4\ 197\
apenbare touersche, vnde em szyn 50 eine ahnliche Bedensart ist: ir dei
VOT 615 VOTGENGER
Tofas wandelinge. Dat scholde dat goldene rhein. Gtdden (1453). nr. 667;
erste wesen ere des Yotes wandelinge ene vennen landes yan 3 voten grot
to holden. Brschw. Schichlb. 87. — für 30 Gulden (1456). nr. 698; item
appe deme vote, attgentiicUich. E. in Bedmer hammerke upt uterdik 1
Tolghede eme uppe deme Yote. Kor- 5 voet; item bi den 7 deymet 1 deymet
Her JMfi ; nnde he scolde antworden etc. das. nr. 818 (S. 709). VidleidU
appe dem vote. Hanov. St. B. 364 ; ist e$ = gras. Wenigstens latUet eine
he wol eme uppe den yote don, wot Rückschrift der Urk. nr. 409 (die ent-
recht were . . he scal em up den häU^ dat wy hebben yorkofft yry unde
yote de sake benomen (1362). Brem. lo yelech 3 vote landes in den yelde
Stat. 260; uppe dem yoete (sofort tho der Holtgast): een kopbrief yan
wie er erschaffen war) vorhof sik de 3 gras landes. Ebenso nr. 667. Daß^
dayel. Bothos Chr. f. 1 ; unde toch wie der Herausg. meint^ vielleicht rote
do Tort upp dem yote unde brande = BtUhe eu lesen sei, ist nicht toahr-
Aschersleve. das. f. 142; wo gy ayer- i6 scheinlich; es müßte doch rode lauten.
mals ungehorsam erschinen (und nicht — 3. Untersatz. Vnde deden em wed-
wahU)^ so wil eck up den yote hir der de olden tafele ynde den olden
eynen setten yor eynen yorweser. vot (den Untersatz der AÜartafely
Lifßmanns Nachr. d. Kl. Meding^ 8. PredeUe)(1492).Wism,W6llenweberst.
103. — Merkwürdig steht also yotes 20 — 4. beim Wachse ^ lat. pes? Se
in demselben Sinne. Isset ok, dat os scolden holden de willekare, de hir
dat an gheyt, dat gesecht is yan dem gemaket is umme den branden yal-
mynschen, we schallen des also yOtes sehen Yoet yan deme wasse, de dorch
nicht louen, eer wy weten de gansen nut des meinen duschen kopmannes
warheyd der sage. Ecdes. f. 31^ ; also 25 grot gut hevet gekostet an gifte deme
moighen ore (der zweifelnden Men- koninge . • und ock den (de ?) Russen
ichen) danken to rowe komen, dat uns nu sodanen valschen branden yoet
se innecheyd hebben to gode vnde gerne af don etc. (1315). Livl. Urk.
dat se in der gansen hoipene sin der nr. 2773 (vgl. 2793. 2794. 2804). —
waren rowe, dat se de moighen heb- 30 Anm. Item noch gaf ik den schaffe-
ben also yotes na dessem leuende. ren (für das Hochzeitsmahl) . . yor
das. 219d (ist es = also yordes?). — rugge unde fote etc. Dunckelg. f. 47^;
2. Fuß als Längenmaße 12 Zoll. Van Mantels: Wurstfleisch. Sind es nicht
dem enen vote vif yote in de wide die als Sülze bereiteten Schweinsfüße^
vnde seuene in de lenge. Der vote ^ die als Leckerbißen galten und gelten?
scal en sin geschoyt, de andere bar- Vgl. sulten yot. Berlin. Urk. S. 55.
vod. Gast. Bergges. 185. Merkwürdig yötangel, m. Fußangel, pedux, la-
als Landmaß (von unbekannter Grröße) queus pedum, votangel. Dief. pedi-
in Ostfries. Urkk. ene vennen landes gale. 1 Voc. W.
van yeer voten, dar S. Liudgere heft 40 yötfast, adj. fußfest. Und den ver-
2 vote by ligghende by der suder- brecher tho Schlukup angedrapen
syden, D. M. 2 yote by der wester- und tho Lubeke voetfaste gemaket,
syden, L. F. 4 vote by der norder- d. h. in Eisen gelegt, v. Hövel, Chr. 52.
syden unde S. Lindgere 6 vote by der ydtgelt, n. Fußgeld^ Fußzoll, pe-
ostersyden. Desse vennen heft N. 45 dagium, theloneum, quod a pedestris
vorkoft vor 40 gülden (1422). nr. recipitur. Dief. loss, ledich vry ind
B13; Hoystad Abbisna to Gemgum, quit van . . waengelde (Wagengeld?)^
Meenst, seine Frau^ verkaufen dem voetgelde etc. LaconM. 3^ nr. 681.
Komthur Heuwen eine Fenne Landes yötgenger (-Ringer), m. Fußgänger.
rao yeer vote landes grSt für 31 gute so pedestris u. pedex. Voce, yier vut-
88*
VOTHELDE 516 VOTSTAPPE
gengere (Cod. (M.: Totgingher) Ydtrost (d. i. yötwriagt, TÖtwent),
geyet (als Brückeneoll) enen pen- Fußgelenk^ carpus pedis. De lamelBe
ningh. Ssp. II, JS7, 1; und senden by den voetrost II marck. RieUh.
ere knechte, de stelen unde roveden J8J83, § 13,
in *dat stychte. Und dusse Yoetgen- 5 vStsam == bötsam. Helpet my byd-
gers deden schaden den cloester. den vor alle ghestlike lade . . datj
Münst, Chr. i, 180. se got altomale bestedige in eneme
yfithelde, f. Fußfeßel. . . umme to votsamen leuende. Serm. evang. /W.
byndene ere konincge in voethelden ^Sc u. d. (Reg.)
unde ere edelinge in yseren haut- 10 Vfitsel (yodessel), n. Nahrung, na-
banden« 0GB. C.JSä; mit yoethelden tuirlike kost unde yoetsel des lichams.
gebunden sin (compeditum esse). Ben. 156; nochtan dat (obgleich) se
Klag. Jerem. 2, 19 (H.). (die guten Werke) wal syn als yodes-
vdtholt, n. Fußhde (eum Fuße des sei eynes geistliken menschen, wente
Spinnrades). Noch meister oder 15 sunder dat vodessel wort de seile
Imecht des^'/^ittnrademae^-^amptts kolt unde kranck, so etc. Br. d. Cir.
schall yoth oder rantholt dem ampte 117; soecstu spise, he (Christus) is
tho verfange vpkopenn etc. Lüb. Z. dat voetsel. B. v. d. joncfr. f. 12K
R. 450. yötspan, span (Eimer ^ Balje) für
yStkiste = yötlade. de so0 yothe 20 die Füße (aum Fußwaschen). H.hadde
vothkisten (scholen wesen) dre eleu vorcoft dem H. . . XIII balgen, XVI
langk etc. Lüb. Z. R. 252; noch I schemele, it. VII tobeken vnde II
wotkiste, dar is in IUI küssen, II wotspän vnde II aschebalgen. Wim.
par groner hasen, II rocke etc. Wism. Inv. f. 29.
Inv. f. 7 u. 1. 25 yStspor, n. Fußspur, peda, vesti-
ydtkneclit, m. Fußknecht^ Infan- gium. Voce. Mi vorveret, dat ik dat
terist. Ben. 698. yötspor hebbe in sein so mennick
Yötlade, f. Fußlade, Fußtruhe, der hir gän unde üt nichein. Gerh. v. 3L
jf Antritt vor dem Bette^ , j^eine schmale 68^ 21; dar (in der Kirche auf dem
lange Truhe, worauf man ins Bett 30 Berge oliveti) steyt en hoch kerke.
steigt^. Frisch. Sie kann aber auch dar is eyn capelle ynne, de is dnster,
anderswo stehen. 1 holten votlade, dar is de stede, dar Cristus to hem-
darinnen etzliche stucke lyunewandt mel yor, dar noch dat vordere fot-
(steht in deme pesel). Invent. v. 1559. spor enket' is iu dem stene, dat an-
Dithm. R. Q. 311 ; 1 fuhren (tannene) 35 der spor is dar nicht, me secht, dat
votlade, darinue der megede lynne- sy in £ngelant etc. (Beschriv. d. h,
wahr (steht in der dornse). das. 312; Landes?); hadde des morgens sere
II eken votlade, darinne der fruwen gesnyet; do yruchtede de scholen
lynnewahr und olde kleder. das. dat ene de votsporen melden wolden
Ydtlnde, Leute jsu Fuß. Were ouer, 40 in deme snee. Korner 65^.
dat N. N. vnde wy votgyngher mede vdtständes, adv. stehenden I\ißes,
hedden, wanner dat wy wes vorwor- sofort. = Standes votes. Votstandes
uen, den scholde men gheuen vnde zunder lencger voretoch. Old. ürk
deylen twen yotluden lyken eynen v. 1409; do voetstandes openbarde
ryder. Dieph. Urk. 132; wart in der 45 syck etc. S. Birg. Openb. f. 165.
vlucht ghegrepen van den yotluden. vötstappe, m. Fußstapfen, vandeo
Korner 77^^. se eynen steen, darup vnd in was
Ydtovel, n. Fußübel, Podagra etc. Ein getreden eyn votspor eynes menscheiL
toghe von holwort myt wyne is ghud te- Will men, dat sy de voetstappe des
^^xid2X^oio\JiQ\.Wotf.Mscr.23^3f.l6. 00 hillghen apostell s. Peters. FreckenK
VOTSTAPPEN 517 VRAGEN
Leg. 26; (de kindere van Israbel), geuen enen wech dwere van dem
de da letest gan euer dat rode mer kerchoue twisschen den deren twen
an den drogen votstappen. V, d. festen vnde de vutwere scholen de herren
f. 85; vnd dyne voetstappen drfippen berigen (mit e. Geländer versehen)
Tan fett. Ps. 65^ 11 (H.J; de tredet 5 tu eren honen wart, dat dar notnan
nene vautstappeD, De da wandert np afvallen möge. MeJd. Urk. nr. 3582;
der rossWen (Sänfte). Köker S. 326. de vatwere vppe dessen plancken.
Fitstappen, sckw. v. fußstapf en^ Wism. Urk. a. d, 16 J.
Fuß vor Fuß gehen. Hyr was he vracht, f. 1. Fracht^ — 2. Löhn
(Christus) sere van vorkrencket, dat 10 für die Fracht. So scholde de schip-
he TÖtstappende langseme vortginck. per syne vracht vorlezen unde Ion.
Serm. evang. f. 103d. Korner 233h.
vitstrepe? Myt den vote stot 8 vrachten? De abbet sprak: gi
pennynghe . . een voetstrepe 8 pen- schullen wachten, Ek wil mit vlite
npghe. RidUh. 213, § 2. 15 darna vrachten, dat gi hebben vor
vfttsiieht, f. Fußkrankheitj podagra. my bracht, Wer ot war si efte be-
Voe. W. dacht. H. Marin, v. 146. (Schreibf.
TOtteB, j^aufrichien^ auf den Fuß für trachten?)
stdlen.^(?) DaJdm.imGl. ThoWint- yrackf adj. gierig, vrack, cupidus;
bergen dar iss ein ernen crutze, wel- 20 vrackheit, cupiditas. Dief. n. gl, ;
ches 12 oHen nicht vötten konen, na carich, nauwe, vrack, parcus, tenax.
deme it upgeplöget. Neoc. i, 259. Teuth. vrec vel ghirich. Hör. belg. 7,
vSttoly m. Fußedll, ZoU für Fuß- 16; De ghirigen unde de wracken
ganger, pedagium. Brevil. u. 1 Voc. W. worden gepiniget. Hord, 97^; moghe-
= vötgelt. 26 liker weer, een cameel te gaen doer
vittrat (=vöttrade, ^. trade), Pfi^- eenre naelden oghe dan enen rycken
spur. Dar is de stede, dar got to vracken (divitem avarum) mensche
hemmel vor; dar is noch syn vorder te coemen int ryke der hemelen.
frecÄ^er^ vottrat in dem harden steyne Sp. d. kerst. gel. f. 91^; die ghene,
etc. Fömer, S. 26. 80 de ryck en vrack syn ende ghierich.
T^ttnebt, Weide, Grasung (zu vo- das. 109.
den)? Volgendeß hervestes is eine vragen, vregen, schw. v. fragen,
gmsame natte tidt gewest, al0 dat Die Siehe, nach der man fragt, im
men nicht de groten vottucht hebben Gen. Ik wolde gerne vragen eoer
kennen van dem Noereggen nie lande 35 vrage. 0GB. A. 101; häufig mit or-
. . sondern langest der grnfft na der deles oder rechtes (s. d. fdgg. Beisp.)
groven schuppen nmmedriven moten. oder Accus. Se vrageden de sake.
yeoc. 2y 290; in dickhuser vottucht. Dial. Greg. 221^; oder mit d. Präpos.
das. 1, 221. Vgl, auch vottlant, Name na. Was hir iemant, de na mi vra-
eines Stück Landes auf Büsum. das, 40 gede ? R. V. 1116; sich kümmern um
2, 301 u. 387. ettvas: Do he (König Erich) sine sake
rCtrat, Fußfaß, d. i. Gefäß eum gewunnen hadde in des romeschen
Fußwaschen, pedilavium. 1 Voc. W. koninghes hove, he en vragbede vor-
vatwere, Pußwehre, d. i. der Lauf- der nerghen na. Lüh. Chr. 2, 38 Anm. ;
gang für die Vertheidiger. An iewel- 45 do vragede nicht de man na syneme
kes dumherren houe vnde vicaries wyve noch dat wyf nicht na deme
bi den plancken schal wesen en led- manne. Körner 188^; do dede he se
dere, de man tu der vutwere möge in den ban; dar vrageden se do ock
richten , swenne man ir bedarf tu nicht sere na. das. 67c ; de vragheden
noden. Tu desser vutwere schal man 50 nicht vele na deme heren Hinricke
VRAGEN 518 VRAS (VRATZ)
unde wolden eme ok de stad nicht 93^; do eer gherragbet was, oftetso
openen. das. 126^. — oder mit umme. weer etc. B. d. Byem f. ISSc; dem-
umme den tuch (getuch) vragen. Lehnt. sulyen is oick gefiraget worden« OsKfr,
Art. 13, § i, u. 24, § 6; oder durch L. B. 104; tho raUias gewesen; dar
einen Sota. — Die Person, die man 6 vns gefraget, offt etc. Man. Lw. 4\
fragt, im Acc., doch ebenso häufig im 197; nnt is ohne gefragt (sie sM
Dativ. The voghet is weldich enes gefragt). Ben. 455 u. h. — Do war-
ordeles tho vraghende, so weme he den sie gevreget, wnr dat gnd Uege.
wil (1303). Brem. Stat. 97; Reymer HaU. 8(^öppenb. f. 5b u. h. das.
dhe yraghede dhen ratmannen enes lo franzds, adj. franßösiseh. taleman
rechtes, wer (ob) etc. (1330). das. (Dolmetscher), de wol fransoys kondc
210; do yragede hie dem kemerere, spreken (1375). Lub. UrTc. 4, 8,284,
oft hie etc. Brem. O. Q. 86; vnde he klagede deme konninge np fran-
leten deme vogede vraghen enes rech- zos. B. V. 71. — Plur. Franzosen
tes. das. 113; he vragede deme kinde, 15 (Frantzoysere. LOb. Chr. 2, 397 u. s.)
wo eme gesehen were. Sed. Tr. 34; Franzosen, u. Franzosen; Utsterei
he yraghede deme kinde unde sprak : auch morbus gallicus, lues Yenerea
B. d. Profec. II, f. 31^ ; he vragede Anno 1498 ys erstmals de grasamc
der dochter umme de sake. Pass, plage herrorgekomen, de men de
Chr. 241^; Christus sprak: vrage den 20 Franzosen nomet. Hamb. Chr. 44; ei
luden, de myne wort hebben gebort. schal bestahn franzosen ynd pockiL
Hanov. Mscr. I, 84, 8. 387; aldus Joach. Burm. B6^; ynde dar Tai
yraghede de wert deme vormanne. oren veltnaber bespottet vnde be-
Lüb. Chr. 2, 125 ; vgl. 2, 244 ; he schimpet, Frantzosen ynde ander bos^
yragede deme biscoppe edder deme 25 wrake gefloket etc. Sass. u. Edsl
prestere. Summa Joh. f. 116^; do B. 53, 4; behode vns vor dynen gro-
vragede he den monneken, • . do ten plagen, vor pestilentz, frantzosei
seden de monneke etc. Bavenst. f. ynd ander sware kranckheit (1543)
24^; dat iunghe wyf vraghede den Bost. Bedec. f. 16^.
olden wyue, worumme etc. B. d. Byen 80 vr&s (vrfttz), m. 1. VoUerei, SeUem-
f. 187^; de voget sal vragen deme merei, Übermaß im Eßen (und TWa-
scultheiten etc. Wichbdder. Art. 18 ; ken). gula, vras, oyerurate ; cn^ola,
vraget des sulven sineme wive. B. quas, vras. Dief. n. gl. gula, bof
V. 5755; 6553; he vragede siner yelvras. VocEngdh. — Sunde, de dem
vrouwen, eft etc. Körner 45^. — Im 35 vlesche werden toghelecht, also is de
Passiv: Des was uns ghevraghet van vraes vnde de vnkuscheit. Bcdes. f.
erer wegene enes rechtes (1338). 120^; de verde sunde is de vratz;
Brem. Stat. 214; up ene tyt wart den gelikende he dem louwen, wen
eme geuraghet, waer vmme etc. Leben de is sere vratzich. Hanov. Mser. I^
d. h. Frane. 107; den (d. i. deme) 40 84, 8. 474; vgl. Sp. d. Lejfen f. 5i>;
minschen wart gevraget vmme de to dem anderen male sundighede he
froude des hemmeis. Do antwerde dryerleye wys an deme vratze; to
de minsche etc. Bavenst. f. 173^; dem ersten kostelyken vnde booea
dat de van Rostock, also en ok also mate to etende vnde to drinckende
gevraghet was, vorleden unde nicht 45 etc. St. Birg. Cpenb. f. 153^; Trats
anghan wolden (1441). Hans. Bec. is gepiniget worden tom ersten an
IP. 8. 337; do wart deme ouelen Adam, de vmme vraczes willen tbu
geiste gevraget, wo etc. Lüb. Passuh dem appel vth dem paradyse vorstot
nal f. 9J^; wanner dat eme denne wart. Proc. Bd. f. K^; sus krech
gevraget ward, war vmme etc. das. 50 Isegrim schaden unde schände vor
VKASEN 519 VREDE
einen yras. B. V. 5480; yelen vras dat se vornemen den vratem des
v;aii mi kere des hilgen wordes art drsiken. das. 38^; wat is iuwe leuend ?
JPcunad. 47^; ik werde Hierusalem dath is alse een vratem. c7aco&. ^, ü ;
Seiten up den sul des vratzes (super- wert de mynscbe ynsynnich in ener
liminare crapulae). Zachar. 12^ 1 (H.). 5 suke, dat kommet vnderwilen yan
— 2. pers. Freßer^ Sc/demnier, der quadem vrateme, de in em blyuet.
Völlerei ergeben, vorax. 1 Voc. W. Ha JB. d. Ärsted. f. 32 ; vnde make eyn
( V^tellius) was en vraz (yorator). Mke bad in eyneme kuuene vnde lat dat
r. jB. 120. wol bedecken, dat de vratem dar
vrasen, schu?. v. der Völlerei^ Schwel- lO nicht vth gha. das. 37; nym ock
fferei ergeben sein, crapulari, quassen, wyrock . . vnde berne dat vp deme
yr&ssen. Dief. n. gl. yorare, crapu- vure vnde lat den vratem in den
lare. Vac. Sirals. munt vnde in de nese ghan. das. 39^;
Traser, m. Freßer, Schwelger. De vgl. Goth. Areneib. f. 11^; 17; 18^,
vratzer vnde swelgher. Serm. evang. 15 12; sede dat vnde lat den vradem
f. 135ä, vmme dat houet gan, dat du swetest.
vrisheit, f. Völlerei, Schwelgerei, Rost. Areneib. f. 4; averst he moste
inglavies. Engelh. Hodet iuw, dat sick hoden, dat he neinen athem
iuwe herte nicht werden beswert in darinne (im Tempel) liete, vnd so
vratzheit, in drunckenheit etc. Luc. 20 vaken em van noden was athem tho
21^ 34 ; in vratzheyden vnde in drun- halen . . liep he vor de dore, dar-
kenheyden (in comessationibus et mit de jegenwerdicheit des gots nicht
ebrietatibus). Born. 13, 13 (L.). mit minschliken vradem beschmittet
▼rasichy vratzieh , adj, gefräßig, wurde. Kanteow 53. — Vgl. Br. WB.
schwelgerisch, vorax, gulosus, crapu- 25 s. v. brathem u. fraam.
loBus. Voce. Wat halp dem riken vratemen, schw. v. dunsten, athmen.
vraseghen mynschen sin grote gud vaporare. „den Othem auf etwas hau-
. . do he in der gloid des helleschen chen.^ Bahn. Wen he (der Bischof)
vares etc. Ecdes. f. 14&; de vrazige dremal auer dat glass, darin de olye
Brun. B. V. 981; de vratzigen (gulosi) 30 gedan, gefratemet, so hebbe he se . •
schulen (in der Holle) mit grotem ingesegenet. Chryse, Spegel f. Xx3^.
hunger vnde dorste gepyniget werden. vratich, adj. gefräßig, Nu schole
Naüolg. ly 24; darna wert he spre- gy hören wunderlike mere an den
ken to den fratzigen, de ore dage luden, de do (beim Sammdn u. Eßen
in woUusticheyt etens vnde drinkens 35 des Manna) vratich weren. Hanov.
hebben togebracht. Proc. Bei. f. M5. Mscr. I, 84, S. 383h.
— ds Krankheit der Augen ? Wedder vrede, m. alts. frithu. 1. das Auf-
de buddeghen oghen, dede vrasich hören der Feindseligheiten, Waffen-
synt vnde sere iucken, nym venekol stillstand. (Unser jetziger „Friede^ ist
etc. Herbar. f. 103. 40 sone.) Dar wart dat orloch . . to
vrasieheit = vrasheit. Item in eneme vrede sproken, vnde wart darna
fratzicheit bekande Ysaac nicht sinen nicht lange gesonet. Brem. G. Q. 110;
erstgeboren sone Esau etc. Proc. Bd. dat we enen vrede ghegeuen hebben
f. K4h. . . van stund an to stände . • vnde
vratem,Yradem(yradeii),m.J3roäem, 45 to warende wente etc. (1396). Su-
Dunst, Athem. vapor, vratem vel roke dend. 8, nr. 131; dat steyd in eynem
der erde. 1 Voc. Kiel. alth. pradam, vrede wente Margareten unde denne
mhd. brädem. Do quam en vurich twe dage vore up to secgende. Brschw.
vratem vte der erden. Lüb. Passional Chr. 1, 96, 6 ; se spreken ok vake
f. 112^; do se also veme quemen, 50 vrede in den bolage (bei der Belage-
VREDE 520 VBEDE
rung) tohope, also dat de up Tekene- ges vrede unde binnen des koninges
borch waren, bogerden (begehrten) gut geleide. R. V. 112; des nimt tb
summige van des byschoppes partie vse om in sinen vrede thegen dat
to em to kumen unde myt em to eten. stighte van Mynden ynde nimt ts an
Münst. Chr. 2, 163; to dem anderen 6 sine beschermenysse weder alle de
male entseden vns de heren vnd leten leuet etc. (1320). Sudend. I, nr. 334;
vnse gud vnde lüde verdingen vnd hir vmme so hebben se vns wedder
bjmnen dem koften vrede, den vnse ghenommen an eren vrede vnde an
lüde mit en hadden, deden se vnsen eren hoghe, an welken stücken vns
luden to schaden wol vppe twe du- lo des nod is. MeJU. Jahrbb. 7, 276 ; we
sent mark (1397), Sudend. 9, nr, 183; eines eruen frede unde ban heft, de
die ritter bat den erczebiscup, dat schal darvor antworden tho allen
hie moste enen vrede spreken laten, plagen unde noeden (1498), Bittwerd.
dat hie die waterborch en bynnen R, § 40. (Vgl. Hcdtaus s. v. Bann
mochte seen. Brem. G. Q. 71; dann 15 u. Friedebann,) drie stede sint bin-
iiberh. ohne genauere Unterscheidung: nen dem lande to Sassen, dar den
Friede. In der tid des vredes so schal wilden dieren vrede geworcht is bi
me denken up orlege. Lilb. Chr. 2^ koninges banne. Ssp. 11^ 61, 2; bes.
400; de enycheit des geistes holden Arten des Friedens sind: hof-, hns-,
in den bände des vredes. Jßr. d. Eus. 20 dyck-, ploech-, lantvrede u. a. Fries.
38; de engelen des vreden. Pass. Ar eh. 1, 312; ok schal de dunghel-
Chr. 12 ; den wech des vreden. 0GB. waghen, merghelwaghen vnde de kare
C. 25^; Alse nu David to yrede was to dunghende . . vrede hebben mit
myt alle zynen vyenden, do etc. Locc. perden, ossen vnde twen knechten
Erz. 43; dar na kam he mit den 25 in al der mate alze de ploch (1398).
borgeren wol to vrede. Botho e. J. Sudend. 8, nr. 254; bes. der Friede,
1280; sette dat ryke wol to vreden. den der Richter bei geriehÜtchen über-
Korner 131^; do ersten wart keysere laßungen und Übertragungen dem neuen
Fr. to vreden in synem rike, d. h. Eigenthümer eusprickt^ um ihn gegen
kam erst in ruhigen Besitz, das. 143^*; 30 Angriffe eines Widersachers eu schü-
se konden dat (dat vrede wurde) tzen. s. vredewerken. Ok bekenne
nicht to werke bryngen. Darumme ek, dat ek hebbegewarcht unde werle
ynt leste de bischop van Upsel bot den ersten vrede desses sulven ver-
em (dem Könige) to, dat he sik to dingh gheldes an Scraders hove dem
vrede geve (d. h. bereit wäre Frieden 35 clostere to St. . . na hem Andreas
eu schließen), he wolde em schicken dode, de noch den ersten vrede heft
enen guden ende. LOb. Chr. 2, 339; an deme hove (wir etwa: die ersit
des (BesMußes) scheide de konynk to Hypothek) (1364). Urk. v. Stötterl. nr,
guden vrede wesen ane ynsage. das. 2, 138 ; unde hebbe in deme sulven hus
356; se geuen sick do tho frede vnde 40 en richte gheseten, von mynes heren
ylegQ. Bast. Chr. (v. 1310 — 14)8.34. — weghen en dingh gheheget vnde des
2. Sicherheit^ Schute^ Unverletzlichkeit. vorbenomeden tinses vrede gewercbt
Nu vornemet den alden vrede, den vnde den vredeschilling upgfaenomeO)
die keiserlike gewalt gestedeget hevet unde dat is de erste vrede (1367).
deme lande to Sassen. Alle dage 45 das. nr. 140; bekenne, dat vor mel:
solen vrede hebben papen unde geist- is ghewesen her N. N. vnde heft gbe-
like lüde etc. Ssp. II, 66, 1; sie ne laten den frede euer eynen verding
solen neue wapen vuren, die mit des gheldes, den he ghehat hedde an H.
koninges dagelikes vrede begrepen Goltsmedes hus etc. (1414). Bsenb.
sin. das. III, 2; binnen des konnin- 50 Urk. nr. 281. Mit der Präpos. to
VREDE 521 VREDEDAGE
er mit) vrede(n), eig. so daß man Friedensbuße ssu entrichten. Dithm, L,
he (äußere oder innere)^ Sicherheit^ R. J, § 104 ; vgl. das. § 236. 237 u. 11^
las hat; daraus entwickelte sich § 91; de hantdadige schal gan vor
Ä(Jj. tovreden, eufrieden. — De den vrede, für die Friedensbuße bleibt
jwe) schal mit sachtmodigen wor- 5 der Thäter verhaftet, das. /, § 72; van
1 eren heren to vreden spreken, allen klaghen, de de radlude . . rieh-
'higen. Gl. eu R. V. 11^ 3; vnde ten, van den vrede schal de greue
f'ken en int beste to vrede. das. hebben den derdendeel. Fries. Ärch.
''5')8; nicht lange darna, alze we i, 475; veer stige mark schaden
iliit to vrede vnd to gnaden ge- lo schall geven tho frede 10 mark.
) hadden, karden se vns dat to Ltinden. R. § 17.
»tem un vrede vnde to ewigem vor- vredebrake, -breke, -broke, /.
ue (1396). Sudend.e, S. 155, 28; Friedebruch; bes. „die Störung des
<er entschuldinghe stund de bis- Haus- u. Kirchenfriedens durch An-
:<»p nicht to vrede, genügte ihm 16 griffe auf die Person; im weitesten
nt. Lüb. Chr. 2, 93; mer wolden Sinne jede Handlung, die nicht bloß
die Gesandten, die wegen des Aus- mit Wette u. Buße bestraft wird und
'* «5 mehrerer Städte unzufrieden die eine Verfestung eur Folge haben
ttn) to vrede stan unde vor klaren kann; Gegensaie die Handlung^ für
: werff, dat mochten se don etc. 20 welche nur gewettet u. gebüßt wird^
?. P, 126 ; he en konde nicht to oder welche nur eum Schadensersatz
' le wesen van ingheninghe des h. oder eu Beßerung oder Wehrgeld ver-
.^tes. he en hadde ersten getimmert pflichtet oder nur ehr- und rechtlos
!j kloster. Freckenh. Leg. 36; he macht.^ Göschen^ God. Stat. 291 ff.
rt so vtermaten tomich, dat he 26 Dor der sulven vredebrake willen
. ns syns (durchaus nicht) to vrede toghen wy wedder an hertoghen
rlen en conde, sich beruhigen k. Erikeslantumbnodwerewillen(^id7^^.
i Bijen f. 14(A; se weren stark Hans. Rec. 2, 58; weret ouk, dat
ly wol to vreden. R. V. 333; to iement vredebrake dede binnen dis-
ien laten. das. 6488 (=in vreden 30 sem vrede. Sudend. 5, nr. 253; were
n. das. 2208); pena tuschen dus- ok, dat ienich vredebreke schege in
'^^ beiden is gesät vp X rinsche desser tiid des vredes (':Z^i7^. Falcks
; <i:n, dat se scolen to vrede wesen Staatsb. Mag. 8, 105 u. 109; schal
'"(^2e holten) myt worden vnde zeker vnde velich syn vnde men schal
'ken. Emd. Bu/ä>. f. 28; vnd ok 35 on richten lik vredebroken, de dar
-"en, dat vnderdes nement den an- ghescheen an klosteren (1398). Su-
-r u hoensprake, vnde malk den dend. 8, nr. 234. — S. das zweite
reo late myt vrede wesen ("^575^. Buch der Gosl. Stat. 31 ff.^ das haupt-
''. JJrk, 4, S. 193. — 3. die Buße^ sächlich von vredebrake handelt^ nebst
'-für den gebrochenen Frieden ent- 40 den Erläuterungen von Göschen.
*'t tcird^ Friedensbrüche ^ fredus ; vredebraken, schw. v. einen Friede-
' poena pacis, Friedensbuße. Vrede bruch begehen. Unde vredebrakeden
'^ man untreden oder betören bin- in den husen unde thoslogen dische,
li dem geriohte, dar he gelovet kisten etc. Brschw. Chr. i, 359, 33;
&]>. 3j 9, 2; efft dar en man 45 dodeden, vordreven . . vredebrake-
> ^^en dede nnwaringhes, den schal den, husscindeden etc. das. 363^ 20.
^ wol dankes betören ; schal me vredebreker, m. Friedebrecher^ Ver-
ri schaden up eme bringhen, so brechet, den vredebreker, he sy rover,
-il he den vrede dar to betören, deff, morder etc. Korner 184h.
^< so hat er außerdem noch die 50 vrededage» Friedetage; treuga. 1
VREDEGÜT 522 VREDELOS
Voc, W. bes. der temporäre Schute^ der alze me dat in den vyende ghu
den ein Angeklagter empfängt^ um sich hebben mochte (1397). Lüb, Urk.
jsu stellen und zu verantworten und nr, 671. u, sonst A.
sich wieder sicher wegzubegeben. Hilge vredehOp, eingefriedigtes (wid d\
dage unde gebundene dage die sin 5 halb privates) Holz? Schonung? ^
allen luden to yrededagen gesät. Ssp. lande, wischen, moren, holten, ho
//, 66^ 2; 80 nome denne (auf die bleken, stude, beyde in den vre
Frage na(ji echtenöt) des rikes denst hopen vnde in der woldemeue e|
unde ses weken vor unde ses' weken (1376), Lüb. Urh. 4, nr. 32S.
na dine vrededage edder nome suke- lo Vredeke, n. pr. = Friedtril
dage. Richtst. Lehnr, 14^ § 2; se . . qui pertinent Fredeke, filie dum
scholen hebben 3 frededage tho mi- H. . « et ipsa Fredeka forsan ab
nen gn. heren unde 3 frededage van seculo decesserit. MeU. Urk. nr. 19
minen gn. heren. Br. WB. i, 44S; H. dedit filie sue Vredeken man;
u)ie andere Zus. mit -dage = vrede. 15 unum. das. nr. 1773; Hede wich, \
vrededage, fedus, inducie. Voc. Old, deke, Engel etc. Lüb. Dodeiid.U
Tredegfit, n. „Erstattung des im yredekogge = vredeschip.
Kriege erlittenen Schadens,*^ Br.WB. vredelatinge, f. Ertheüung
5y 373. Ynse herre hertoghe H« schal Friedens, d. h. des rechtmäßigen
ok vns yredeghud gheuen ieghen dat 20 genthumes. Wo men erue eile pai
dorp Lutter, ieghen ynse plochwerk {rede vplaten schal. We dem and-
vnde ynse yee, mit mogheiiker wed- wil frede vplaten van sinem erue e
derwessle, of men de vint etc. (1311). pantfrede an dem erue efte an bi:
Sudend. I, nr. 221 ; were dat en or- varenden haue, de schall men Tpla*.
legbe worde . . so scheiden se vns 25 vor dem vagede vnd swaren. and-
gheuen ses dorp vredegodes, wor we heft de fredelatinge nene ma
de kesen wolden (1319). das. 7, nr. (1498). BiUwerder R § 38.
322; wurde ok orlich, dar men ere vredelik, ad;, friedlich^ ruhig. U
ghud mede wüsten mochte, zo schole van wolde sick eyn nige fejde t
wy en vredeghud gheyen na zeghende 80 heven, aver de prelaten • . de
twyer ute dem rade etc. (1357). keden dat so wedder to rechte, d
Cassel^ Brem. 145; were ok, dat vnse de borger fretlick worden. Äkl -<
here orleghen wolde van dessen hu- wor se averss under sick nickt kocn
sen, so scolde he de cost vppe des- fredelick (einig) werden, scholleu
sen husen draghen vnde scal yns 35 etc. Cod. Brdb. 11,6 y 223; nnäivx^
gheuen yredegut al unses gudes, mit wisinge wilt und schult se so freit
welkeme heren he orleghet. Cod. Brdb. (zufrieden) sin etc. Z. f. Niedcrs, >
/, 5, 358; ok scheide wee om geuen S. 66. Adv. vredeliken. underr_
yredegud in deme yyende lande yegen rede id vredeliken. Konter 93^; n\--
ore yorwerck unde ore houen etc. 40 liken unde cristeliken leven. L
das. i, ff, 41; vredegut scheide we Chr. I, 33; fredeliken, vngehi::i
vnde weiden one gheuen to oren ynde vmbekummert etc. Cod. i'< •
eghenen plSgen vnde Vorwerken, also J, 13^ 499. u. so h.
vorder wu men dat in der vyende vredelds, adj. 1. friedlos, den h
ghudekonde irweruen (1396). Sudend. 45 den aufkündigend. He (Karl r- i'
8, nr. 112; schude en denne schade, gund) scref en vredelose bi •
den scolde we en wedderdSn . . Ok (Fehdebriefe), wo he dat wu-.
wille we en denne vredeghud geuen wolde. Lüb. Chr. 2, 365. — ^V
yeghen de pluchwerke vnd Vorwerke, los, aus dem allgemeinen Frieden /
de to dem slote horden . . also vor- 50 setzt, geächtet^ vogelfrei, so döiLA
VREDELOS 523 YBEDEN
se dede ni dwäs alse ik (sagt der vredelos behoret nicht mer wen twe
Babe JBU den andern Baben)^ dat ik tughene. Brem. Stat. 208; de wil my
Torkös jawer, des bin ik vredelös gerne leiden (geleiten)^ alse wy ple-
worden« Gerh. v. M. 54^ 39; So wen gen tho leydende, ane roef unde ane
so men vredelös scal leggen, deme 6 vredelös etc. (1374), Lüneb. Urk. IL
ackal man dat aller irest kundeghen nr. 841.
in sineme kercspele, er man ene vrede- ,. vredeldslegging^e, /*. IViedlaslegung^
los legge, vnde wil he sie nntschul- Äckttmg. dat uns desse yorscrevene
deghen vnde mach he, he come ; ne vestinge unde fredeloslegginge witlik
mach he nicht, men leghet ene vrede- 10 is. Z. f. N. Sachs. 1856^ S. 151.
los in deme dridden daghe. Lüb. R. vreden, schtc. v. atts. frithön, fri-
291; darna worden se vorvestent myt dön. 1. dat orlich, den krich v.,
rechieii ordelen; do worden se ghe- Waffenstillstand schließen. Desse rit-
leghet vredelös unde rechtlos an lan- ter bearbeyde do . . dat hie dat er-
den ande an wateren, an steghen 15 loch erst vredede, vnde brecht yt
unde an weihen, an kerken unde an vort to slete ynde to sone in desser
Idusen unde in allen godeshusen. Lüb. wyse, dat etc. Brem. G. Q, 71; swenne
Chr. Ij 416; tughen, dat N. N. Ger- dat orloghe werd ghevredet (1311).
hardes vredelose man were, (d. h. Sudend. /, nr. 221; wenne de krich
seinetwegen friedlos gehgt) in der tyt, 20 ghevredet werde eder ghesonet (1381).
do ene Gerhard cummerde (1338). Gott. Urk. J, nr. 296; were ok, dat
Brem. Stat. 207; vgl. mach G. R. de krich twischen . . de nü ghevre-
TuUencomen mit tughen, dat Johan det is, wedder vpstunde (1396). Su-
Gheret sin vredeloze man wäre etc. dend. 8, nr. 133. — eine Person v.,
das. 315. — Von Sachen : ein man, 25 sie mit e. anderen in Frieden bringen.
de vor unsen gerichte vredelois ge- so scheiden wy [se] noch se uns
legget wert, werde des mannes gudt nicht freden efte sonen mit den ien-
hir vreddelois besät mit euer siech- nen, de etc. Cod. Brdb. i, 17, 175;
ten besettinge (so ist eu lesen) van ahsol. de stad ne wolde neue wys
deme manne, de ene vreddelois ge- 80 mit em vreden edder sonen. Brem. G.
leget hevet, den vredelosen manne Q. 74 ; do wart ok vredet (pax facta
en is men neue unwarde schuldich est) twischen etc. Chr. Sd. 292^ 3.
to gevene. Fahne^ Dortm. 3, p. 51; — 2. Sicherheit gewähren, schütaen^
gndt vredelois besät sali men twe beschützen. Vnde die (brugge) wart
dage vor gerichte up beiden und vort 35 gheborchweret vnde dar buwede die
vorkopen. das. p. 42. — Als Subst. stad ene horch by. Noch en künden
dat V., die Acht, Verfestung. Is dat sie die brugge nicht freden, sie ne
de schuldeghe nicht vore ne comet mosten dar stedes enen vredekoggen
binnen dren daghen, men schal ene by hebben. Brem. G. Q. 94; bege-
▼redelos lecgen, vnde so war men en 40 rende juw hAlpe to donde, de see to
an kernet dar na, vnde dat vredelös vredende (1398). Falcks Staatsb. Mag.
mit ses besetenen mannen betughet 8, 649; vreden de kerken etc. Lüb.
. . deme schuldeghen schal euer ghan Chr. 1, 33; wi scholen en och land
dat ordel des houedes. Lüb. R. 290 ; vnde Straten helpen freden. Mekl.
me mach em volghen mit eneme 45 Jahrbb. 7, 246 ; dat se den misdeder
vredelosen . . so schalme ene to deme nicht meir vreden, heghen eder ent-
dradden male vorvolghen myd eneme holden willen. MaUe. Urk. 2, 223;
nedelosen. das. 291, Anm. ; de yore- fortmehr scholen wy desset guth unde
benomeden N. N. mochten wol dat de jene, de dat guth bouet . . vor-
Tredeloe tughen; tho tughene dut 60 bidden, vordedigen, veligen unde fre-
VREDEPAL 524 VREDESGHILLINE
I
den. Vogts monutn, ined. 11^ 489. — Tredesameiif schw. v. Friede sehUei
3. einfriedigen^ einzäunen, (Das Klo- ßen. Des sulften iares synt vrede^
ster mag den geschenkten perdevanck) samet (pacificati sunt) ande yordnt*j
vreden, betunen etc. Dieph. ürk. nr. gen etc. Chr. Sd. 232^ 2; de vorst«
373; deme de wech höret, de thunett 5 des vredes hefft dalling YredegamiDet
vnd fredett etc. Rüg. Landbr. c. 76^ den hymmelschen vnde den erdeschen
8. 325, — 4. =• vredewerkcn. Richtst, creaturen. Von d. festen f. 102.
Landr. 34^ n, 51. yredesamheit, f. Friedfertigkeit^
vredepfti, m. Friedepfahl. Item de Gyff roy rechte vredesamheit. Brem.
vrigreve ep sal enbynnen eren vrede- 10 kerck. geb. 2^; offt iemant qweme myt
peylen (d, h, innerhalb ihres befriede- vredesamheyt in de kerken Ynde
ten Raumes) nicht richten. Unnaer worde twedrechtig twischen den an-
Freibr. v, J. 1346, Art, 3, deren, vnd ienich man darauer doeti
vreder = vredel? mhd. vridel, bleue etc. Folcks Neues Staate, Mag.\
Liebhaber, amasius. Se lauede gade, 15 I, 326,
dat dar was genesen Er leue vreder vredesamiclii adj, u. adv. friedlidi,
Valentin. Harteb, 260\ f, 72h, (oder: ruhig, he makede brutlacht vnde dede
Beschützer?) vredesamich (quiete egit). 2 Maceab.
vredesap, adj. 1. friedsam, friede 14, 25 (E.).
fertig. Se weren endrechtich under 20 Tredesamieheit, f. Friede^ Ruhe.
sik sulven, und vredesam und gutlik vredesammicheit ane arbeit. N. Riu
levedcn se mit enander. Magd. Seh. 2, 24.
Chr. 18, 14; Karolo Augusto, groten vredeschillink, m. Friedesehüling,
unde Tredesamen (pacifico) keiser, dem d. h. das Geldy das bei gerichüicken
si levent etc. das, 35, 27; wu he (de 25 Äuflaßuiigen dem Vogte oder Biehier
huttehere) sick darover myt synen eur Sicherung des ruhigen Besüses
koler efifte foerman tweygede, dat de jsu zahlen war. solidus pacis« s.HaÜaus
koler des nicht fredeßam (zufrieden) 525. Si quis res suas alicui coram
syn wolde etc. Z, d. Harz-Ver, 1871, judicio recognoverit, dabit soUdom,
S. 113 ; vredesam opper (hostia paci- 80 qui dicitur vredescilling, et talis re-
fica). 3 Mos, 6, u, h, in der Bibel- cognitio rata erit. ürk, v. 1241. Han&v.
übers. — Als Subst. : friedfertiges St. R. 137; dit eghen hebbe ik in
Wesen, Van sinem vredesame vor- mine were ghebracht mit richtereo
worff he grot gelt. Leibn, 3, 404. — . . unde minen vredeschilling dar ap
2. pass, befriedet, beschützt, unange- 35 ghegheven etc. God, Stat. 25, 37.
fochten, Dat eyn juwelick man schall Auch die Gebühr für den Richter, der
wesen fredesam, vrig und velich byn- einen verfesteten Mann wieder in den
nen unde buten karspellen vth vnde öffentlichen Frieden seiet. quicQoqae
tho huse an wegen unde an stegen proscriptus cum restituitur iuri suO)
etc. (1479), Fries. Arch. 1, 313 ; vryg 40 non plus dabit quam solidum, qui
vnd fredezam bezethen hebben. Cod. vocatur vretheschilling ("^.^77/ Zeimey
Brdb, I, 5, 329, Cod, Dipl. Ravensb, nr. 51; So (wenn
vredesameliken , adv. pacifice, der Verfestete wieder durch eine ^ent-
freundlich, friedlich, gy schole on liehe Erklärung in sein Recht gtbnuU
(Nabal) vredesameliken van myner 46 ist) scal de sakwolde deme voghedö
wegen groten. 1 Sam, 25, 5 (H.); sinen vredeschillingh darup gheven.
vredesamliken leven. Korner 84^; Gosl. Stat. 58, 12. — Diese Gebühr
brukelken, vredesamliken vnde ane gehörte dem Landesherren u. seinen
bewernisse besitten unde beholden. Beamten, wurde aber häufig an ein-
Maltz, Urk. 2, 217 u. so h. 50 steine Städte übertragen, z. B. an Bim-
VREDESCHJLT 526 VREDEWIN
htrg im J. 1356 (s. Hamb. Urkb. nr. Hamb.Chr.307, „DkreckUiche Sicher-
^)> ^ gheuen ock den inwaoern heü eines ausgesöhnten Verbrechers.^
der Stadt eyne iarliche inkumpst, de Dähn.
ffle inninghe odder fredeschiUing heth, yredeswert, n. schüteenäes Schwert.
tfao beteringe ynnd gheboweth der 5 vgl, vredeschilt. Den lieren is vor-
stftdth. MdcL Jahrbb. i7, 259. storuen dat fredeswert, Dat hebben
Tredesekiltf m. Friedeschild^ d. i. se vorloren, des sin de lant vordoiiien.
sekiUsender Schild, dat ik (Maria) Harteb. 265\ f. 79k
werde ein Tredeschilt des armen, de yredeworken, st. v. Friede toirken,
dar licht unde groter ruwe plicht. 10 d. i. von Seiten des Eichters bei ge-
Tkeoph. Ily 551; dynes lives wil ik richtlichen Auflaßungen dem neuen
wesen ein vredeschilt. Flos u, El. v, Eigenthümer den sicheren Besite eu-
1325; unde wil myn cruce eme zetten erkennen. Vgl. Göschen eu d. Qosl,
to enen vredeschilde vor alle zine StaJt. 183 f. Dhe vogbet scal deme,
znade etc. 0GB, A. 10. 15 the dhat erve koft heft, enen vredhe
yredeschip, n. Schiff, das bestimmt werken (1303). Brem. Stat. 98; weme
ist Frieden u. Sicherheit auf dem man enes egbenen vrede warcht
Meere eu schaffen^ Kriegsschiff. De vor gherichte, so scal de richtere
stad van L. makede ut vredeschepe vraghen dene, de dat let, of he des
teghen de seerover unde piraten. 20 vulborde: so scal he des bekennen
IM. Chr. 2^ 168; de rad van L. nnde scal upstippen mit deme vin-
makede uth vredeschepe up de se ghere; darmede scal he der were
tighen de Pmsen, wente de nemen vortyen . . Unde deme men dat eghe-
wat se krighen konden. das. 2, 228; net, scal upstippen mit dem vinghere:
dat men van Hamb. vredeschepe ut- 25 dar mede untfed he de were. Dar na
maken aal urome des kopmans ghu- scal eme de richtere des rrede wer-
dere to beschermende. Burmeister ^ ken. Gosl. Stat. 14^ 4; u. 21^ 8. Im
Bcür. z. Gesch. Europas 109 ; unde allgemeineren Sinne^ überh. Schute ver-
bemanneden de vredeschepe mit ru- schaffen. Wert en tid bescheden, dat
teren, de de beleyden scheiden de 30 sich en vor gherichte ener vredebrake
kopschepe bet in Vlanderen. Lüb. uutsculdighen scal unde ne kumt de
Cö*. 2^ 344. — Ebenso vredekogge. kleghere to der rechten benomeden
noch en künden se de brugge nicht tid nicht vore, so scal sich de be-
reden, si ne mosten dar stedcs enen klaghede man der klaghe laten vrede-
Tredekoggen effte twe by hebben. 35 werken unde ne darf neue not dar
Brem. Gesch. Q. 94. mcr umme liden. das. 48, 9.
vredesman, der Zeuge bei einem vredewtn, m. Friedewein, der bei
Frieden ist (vgl. brütman, soneman gerichtlichen Eigenthums- Übertragun-
V. a.). dat de vrede vorbroken sy, gen zur Sicherung des Friedens (des
dat mach he unde we vredesman is, 40 sicheren Besitzes) gegeben umrde, wie
sek uDwitlich maken uppe den hil- der vredeschillink. Nen man mach
ghen; spreket de von Honouere unde wicbelethe copen, dhe ghene, the dhat
ore vredeslude, dat se etc. Hanov. vorcoft, the ne late id op vor theme
Si. R. 315. richte to rechter dhingtit daghes
vredestant, Friedstand, d. i. Zu- 45 unde de ghene, the dhat coft, the
stand, wo Friede ist. Item hirvt is ne gheve sinen vrethewin theme vo-
Torder vororsaket, dat dorch middel ghede unde then ratmanne, alse sta-
Tnde wege is to werke ghestellet, dat desrecht is (1303). Brem. Stat. 79 ;
de krich is vpgenomen to ener dage- . . ynde dhe ghene, dhe that erve
lestnnge ynde fredestant to makende. 50 koft unde ghift sinen vredhewin dhen
VREDIGH 526 VRESE
rade unde then vogbede . • Dhe yo- freydich tho den vienden ingesettel
ghet scal dheme, the dhat enre koft RussawSS^; keck ynde freydidt dm
heft^ enen vredhe werken, das. 98. 63 u. 132 ; ein freydiger, behertztei
yredieh, a^t- eufriedm. Dar de yunger man. das. 179; ein freidi
borgere mede fredich weren. Hamb. 5 nnd verwegen man. LünUd^ Stiftsi
Chr. 150 ; wo se des geneiget unde 126 ; welk vnnomafitighes deer mac
yredicb weren. Benner 2^ 56b; alsus freydigber syn denne en böse prester
en konde me der breue nicht vredich V. hül. Hieran. /, c. 47.
werden, vnde bleff vnder wegen. Brem. yreidiclieit, f, Muth^ Keckhd
Denkt. 126; szo sindt sie (der Bath) 10 (Vom Leibhengst des Herz. Bugdaff,
des (was die ÄlterletUe vorgebradüt den man tho der tit van adel, frej
hatten) nicht yredicb gewesenn. Mo- dicheit ynd wolslachticheit nicht ha|
nuin. Liv. 4*j 62; daer anerst je- scher in dudischen landen sad
mandt mit sollichen bescheide nicht Kantzow 149.
fredig sein, sundem etc. Niesert^ 15 f rendelen ? 2 pnnde frendeln. Wisn
MünsL Urh. 3^ S. 190; Als dit also Invent. v. 1565.
gesehen was unde alle dinck yredicb yresaehtichy o^;. furchtsam, vrei
(befriedigt, zur Buhe gebracht) etc. achtyghe ghedachten. Herd. 136,
Münst. Chr. i, 320. yresam, yreisan, adj. schrecüid
yredigen, schw. v. befriedigen^ eu- ao fürchterlich, yressam, truculentufl
frieden stellen, ein e. rath wolde yressamicheit, truculentia. 3 VocJi
predicanten stellen, dar de gemene Eyn yisch, de was fresam. Brand(^
wohl scheide mede gef redigt syn etc. v. 976; des duvels boden yreysan
Liib. Beform. 20. Hanav. Mscr. I, 84, S. 418^; da
yredinge, f Einfriedigung, „die 26 sulues (Äpocal. 13) is geschreneii
Befriedigung mit Zäunen, Hakdwer- dat yth gegangen is ein freisam de/
ien.^ Dähn. G. y. A. gaf scult Rip- etc. Proc. Bdials f. Kl.
pen umme ene yredinge enes tunes VrSseh, n. Friesland, de dar wo
(1340). Brem. Stat. 227; fredinge net buten dem lande to Vresch etc
unde tune schal men schowen al0o so (1404). Brem. Jahrb. 3^ 111; destai
dicke des nodt is. Biüwerd. B. § 7; van Bremen buwede eyn nye slot ii
wor twe nabuer grauen willen twi- Vresch uppe de Heet. das.112 (Anm,)
sehen crem lande vmme mer fredinge dat lant to Vresch in deme Stadi
tho hebbende van crem queke . . dar (1416). das. 3, 147 ; ber, dat men ti
schal etc. das. § 65 ; vmme vredinge 35 Vresch voren schal (1433). Brm
ynde heghes willen des holtes etc. Stat. 532 ; unde hadden ock altogrot^
(1419). Sudend. 9, S. 249, 37; stra- neringe vte Vresch van vetten qoeke
ten, fredunge vnde alle ander ge- Brem. G. Q. 69; dat lant to Vresch
meine fredungen hördt sick vp St. Liä>. Chr. 1, 288.
Phylippi vnd St. Jacobs dage fredig 40 vrftseh. Ock vordrifft yd de blad
(eingefriedigt?) tho synde. Büg. deren darmede bestreken, de dal
Landbr. e. 76. vreesch beten. Herbar. f. 73^. (^Yres-
yreidieh, adj. herzhaft, muthig, kühn, sem ?)
keck. mhd. vreidec. Saul sprack tho yrSschen , vr^sken , vreisgeif tr-
David : wes man freydich (vir fortis) 45 fahren, s. yoreschen.
vnde v6re des heren kryge. 1 Sam. yres«! Halskragen; „eine Art pe
18y 17 (Hamb.) ; vorgeten ys myn weh wirkten rauhen WaUenseuges, Ff\eit\
vnd schmort, freydich vnd frSlick ys ii. ein rauher Kragen um den Hds.'^
dat hert. De d. SchlSmer, Bog. Q.; Bahn. Quondam ancilla Werneri
dama heft he gantz dapper vnde 60 Hozik proscripta est pro eo quod
VRESE VREISE 527 VRESSEMBLEDDERE
fiirata est de domina sua paternoster gestalt, dat ot des Dachtes vros unde
eiTTeae (1349). Bitrm. Wism.AUerth. des dages was ot open. Leben Alex.
5. 24. (Bruns S. 351); de winter was kolt
Trese, yreise, m. und f. Schrecken^ unde it yrös sere. R. V. 5643 ; hat
Furcht. So dat elke erbare frame 5 eyn mynsche dat vreysent (Fieber-
minschen sich fruchteden Tor mer frost) alle daghe, nym merck etc.
ungefoges und v[e]rei8es. Hamb. Chr. Wolf, Mscr. 23^ 3 f. 14^; is dy dat
356; wo soete is dat pant (das neu- lif vorkoldet, dat dy alle tut vreyset
g^bm%e Kind), dat van der yresen das. /l 27; yresen hebben, febricitare,
beghinnet ynde in den yresen endet 10 3 Voc. W.
. . et wart mit yresen ghecoft ynde yressem, yressam. In den Voce.
nicht na willen beseten. B. v. d. (Engelh. IHef.) wird vrr. mit colera
joncfr. f. 28 ; die gheest des anxtes glossiert; im gl. n. : vressem, de zote
ende der yreesen godes. Sp. d. Teerst. walgheringhe, (inane vomendi desi-
gtl. f. loch ; al dat gi dut, dat schal 15 derium), est effusio fellis. — Vressem
io wesen Alle tyd mit godes yresen. ist aber (auch noch nach jetzigem Ge-
Laiendodr. 169 (Seh.). brauche) eine s. g. HiteUatter, die
Treselieheit, f. FürchterlicKkeit^ sich besonders auf der Zunge steigt;
WMheitj feritas. 2 Voc. W. Se sey- es wird damit auch die Krankheit des
gen (sahen)^ dat de (die unsichtbaren 20 Rothlaufes (erisypelas) bezeichnet. Etik
Teufd) dar weren in der yreslicheit ys guet den bossen sweren, als dar
Tnde in bleckheit vnde in anxte des synt fressem, de gülden äderen an
genes, den se treckeden etc. Didl. deme sterte (ghenomet erisipila, emo-
Greg. 245, roide formice.) G. d. Sunth. c. 42;
Tre8(e)lik, yreislik, adj. schrecTdich^ 25 ein plaster ghemaket van deme sappe
Gmuen erregend, ferox. Voce. Ick ynde ghelecht vp dat gebreck yres-
lach dar (cds die Teufel erschienen) sem, herisipila, genomet, koldet dat
mit yreseliken gelude. Br. d. Chr. etc. das. c. 91 ; (holwort) vordryft dat
76^; altohant yor ime ut den oren vresmen. Wdf Mscr. 23, 3 f. 15h;
• . en freislic flamme. Eike v. R. 555; 30 bathonie is heyt vnde droghe vnde
de vreeselike helle. 1^. d. Legen 22^; is ghud den vresmes wunden. d<is, f.
dar Daniel (c. 7) van vyer greyse- 18^; vgl. er (der sleen) sap is god
liken ynde vreysliken dyeren ge- wedder de blotsocht vnde dat vres-
schreuen heft. Proc. Bei. f. J4h. — sen. Goth. Arzneib. 109h; borragen
Ädv. yreslike(n). Des selven jares 35 water . . maket guet blöd vnde ver-
kageleditsoyreslikeetc. JSiA:€V.Ä.5^^. dryuet de swaren dancken vnde vres-
vreselös, (uT;. furchtlos^ keck, vreese- sem. Weif. Mscr. 60 f. 100h; wi alle
loös, impavidus, intrepidus. KU. in tid blut spiet, dat kummet van fres-
schlimmem Sinne : Bartone, de yrese- seme, di sal nemen poleyen etc. Re-
hs sint unde vul van aller bosheit 40 cept in e. Hs. der Brandenb. Ritter-
(1382). Hans. Rec. 2, 309. AJcad. (Progr. v. 1866, Ä 19).
TTisen, vreisen, st. v. frieren, con- vressembleddere, Hitzblatter. Wed-
gelare, vresen, also water to yrust. der de yressembledderen. Is id ene
Diefenb. n. gl. s. v. Du en salt (bei swarte bleddere , so nym rosen olye
Tische) nicht de hende under de 45 etc. Rost. Arzneib. 22h; offte de vres-
ftnne slan alse ein yischer, deme de senbleddere nicht breken wil, so nym
liende vresen. 2!uchtbüchl. f. Ih ; vnde eyn krude, dat het consolida. Goth.
em wart seer yresende . . my vruset Arzneib. f. 52t^, 12 ; wedder vressen
piotz seer. Sov. Meistere f. D2; he bleddere nym papenblatten, endyuien
quam to einem water, dat was also 50 etc. das. 26^^, 9.
FREI 528 VREVEL
frei, eine Wieselart. viverra. Dief, worde yd gevrettet, he muchte j
furo. Teuth. nicht klagen. Glosse das,; dit is d
Treten, st. v. freßen^ vorare. Voc. hauere, de myme iancheren wasst
Engelh. De afgod was gheheten Bei ; sint . . Ynde hebbe dar Tan seygl
van deme secht me, dat he vrat vel. 5 vnde vrettet (verfuttert) etc. (VI'jj
Sp. d. menschl. ScU. f. 27^; und do Sudend. 8, S. 379; welke wysche H
Otto sa, dat he des nicht wrecken moghen bruken, meygen, vretten {a\
en künde umme olders unde kranc- weiden)^ heghen etc. Old. ürk.
heyt wyllen, so vrat he syck (ver- 1490; alse dy pronest Tnd syn c
wehrte er sich) yn synen egen synne 10 pettel schrifft, dat wy mit gewalt
und dar wart syn krancheit mede nen hauer gefrettet Tnd vornich:
geoket. Münst. Chr. 1, 152. hebben, dar antwerde wi etc. (■
VretenduTel, Personenname. Heinr. Brdb. J, P, 92; dede . . mercklick
V. Lare , genannt V. Gott. Urk. I. . schaden an deme körnte . . mit frc
S. 328j Änm. 15 tende, foderende unde treddende. Z
vreter, m. Freßer. He was en geg. Jühnde p. 10 u. ö. — We c
untemelik vreter. Korner 72^. wortelen heflft eynes bomes, dem vo
vreterie, /. Freßerei. Bi der vre- get de[r] stam, vnde he heft de g
terie sint se (Isegrim u, Brun) gerne. were van naturlikeme rechte van >j
B. V. 4746; al dat quatzen unde ök 20 ner erden wegen, de den bom yw
de vreterie etc. Lüb. Dodend. 679, tet (nährt? oder ist eu lesen: de d
vretesch, adj. gefräßig. Dre vre- bom v. welche der Baum verzehrt:
tesche kont nicht in eyneme huse ge- Ssp. 11^ 28 Gl.
wonen. Ikgelh. Chron. f. 55b. fretten, fritten, durdibohrn
vretinge, f. y,Das an einen Weg 25 -löchern, cauare, hellen, fretten. L
anstoßende Ende eines Ackers, dessen fenb. n. gl. s. v. Tryten, vrytt:
Früchte von dem vorübergehenden Vieh (sicamb.) tornare. KU. Dazu im
theilweise abgefreßen werden.^ Scham- Nagelbohrer , kleiner Handbohr > >
back u. Dähnert. Vgl. vrettinge. Brem. WB. 1,457. „ist eintimEt-r
Tretlink , m. Freßer. Darumme 30 mhan, so gewet hei eine wereth (ä. 1
latet vns schrijen tbo gode, dat hee = vret, vrit) und eine handt-byL i: -
dusze vnnStten fretlinge vnd buc- Haeberlin p. 476,
knechte (die Mönche) van obren ho- vrettinge,/'. das Abweideti, i^^siu:^
gen stolenn störten wylle. De dffte Verzehren. Ik hebbe ouek vork :
Ps, vthgel. dorch Eberh. (Magdeb. 85 den heren N. N. dye weyde v:
1524) fin. vrettinge der dorpstede N., vpdri
vretten, schw, v. hochd. vretzen, vnd auedriflTt, vnschedelike vrettKi.
d. ». freßen machen, abweiden, abfüt- des komes Tude der säet. Cod. jb'' ■
^em(pascere, fretzen. Dief.) Swelk i, 24, 438; dy seinen gressyu;::
wechverdich man körn up dem lande 40 Tnd frettinge höret tu derseluen ^«^^ '
Tret unde it nirgen ne vurt, die gelde marke, das. I, d, 93 ; weret sake. i
den scaden na sineme werde. Ssp, eines mannes qwick dem andern seh
J/, 5P, 2; vret aver en man siner den dede an körne efte an freu :
bure kom oder ander ire sat mit (Grasfutter) (1498). Biüicerd. l
swinen oder mit gensen etc. das. 40, 45 § 41; vrettinge unde treddinge. /•
3 ; let en man sin kom ute staen, geg. Jühnde, 8. 15 ; myn volck is :
als (uHinn) alle lüde ir kom inne worden eyn vrettige des daaels. Fr^
hebbet, wert it ime gevret oder ge- Bd. f. L6^.
tret, man ne gilt es ime nicht, das. vreTel, m. Trots^ muthige u, ra^"-
48, 2; de syn korae lethe Tth staen, 50 Entschloßenheü ^ Büc^idUsloml-' '
VREVEL 529 VREVELMOT
1. im guten Sinne : De Sassen de yppe hoaewercke. Emd. Mscr, nr, 139
werden sick menliken unde slogen f. 24^; dar wert he der mate vyn-
der Doringe vele unde behelden dat den, dat de d&uel s&laen n&werle so
lant mit frevel. Bothos Chr. f. 8; wreuel vnde vnfledich ys gewest. F.
de keiserinne bat one, dat he bi or 5 cid. u. nyen Gade f. D; ofi eymant
alepe; de eddel ridder vorschrak unde were, dey dem wullenampte to wreuell
sede: dat si verne van ml. Do se vnd to stuer werde vnd sulx nicht
sach, dat he sus in yrevel van or halden en wolde etc. (1472). Fahne^
gink, do kam se unde beloch den Dortm. 3^ 231; de oghenschelke sint
ridder etc. das. 76; ik hebbe dut 10 so vreyuel vnde varlik, dat etc. Ecdes.
spil gescreven, dar gy üt marken f. 174c; doch wart dat heimliken
mögen unde leren godes vrevel (sei- gehindert, dat ome de penitenciarius
am heiligen Zorn) unde barmher- sere vrevel wart. Magd. Seh. Chr.
ticheit, dar hir beide van gescreven 249^ 29 ; dat kynd Hismael wert wer-
steit. Sündefif. 58; unde gät . . Vor 15 dende eyn freue! mynsche. Lerbeck
gode, den strengen heren, Unde seit, § 97; unde was boslick, unbarmher-
ä gy on kunnen bekeren Van einem tich, frevel in sinen worden unde
ernste unde yrevele, Uppe dat Adam wercken. Abel 190; wente rouen so
Ute der helle Mochte komen etc. das. vele mSr vrefieler ys wen stelen.
32i9; se wiseden one (den Auf rühr er) 20 Ndd. Beehtsb. f. 83^.
af mit vrevel, so dat he ummekerede. Yrevelheit, f. Keckheit, übermuth,
Brschw. Schichlb. 118. — 2. unüber- Verwegenheit. De meenheit eschede
kgteSj hastiges Verfahren^ temeritas. ene rekenschop van deme rade mit
Voe. läOCC. We deme anderen mid vrevelheit. Lüb. Chr. 2^ 5; darumme
frevele in torne mid hastmude sun- 25 ik ok beer gekamen bin iw an siner
der vorsate wat dede edder up on groter wreuelheit verlozen etc. Melus.
spreke . . de scheide etc. Oosl. Stat. f. 46.
91, 24; wer dat eyn den anderen yrevelik, adj. = vrevel. Na vre-
sloge off sceyte in freuele off in ernste velliker art. Korner 26c ; se (die Frau)
. . de sal gebroken hebben eine mark, so is vrevellich unde stolt. Fastnacktssp.
Borst. Stat. 176; des en wolden vnse 970, 23.
borgere nicht vnde scheddea myt vrevelike(n), adv. 1. muthig, troteig.
freaele van gerichte. Dortm. Urk. II, grote wissheit is, dat men nicht alto
if S. 207 ; de mit wrevel tegens des rokeloes in den dingen, de men doen
weerdes willen langer blift sitten, de 35 schal, noch alto wreiliken (pertiuaci-
etc. Ben. 774; dat vorbedent des ter) en sta vppe sinem egenen sinne,
koninges achte de copman nicht . . Navölg. I, c. 4 ; Se quemen so wreve-
Desse unhorsam unde wrevel der lik up uns lopen mit peken, mit exen
coplude wart deme koninge vormel- etc. B. V. 5676; de bur wart ok
det. Lüb. Chr. 2, 506; se togen mit 40 tornich unde berichtede ene vreve-
gresslikem gebere unde in grotem liken. Körner 171&. — 2. leichtsinnig,
frevele up den market. Magd. Seh. temere. vreveliken unde dorliken.
Chr. 305^ 18 ; wan eyner mit wreuel das. 183^ ; we de burscap vreueleken
?nde anhe noth eynen andern doth vpghift ane nod, van deme wil de
sehloge. Cod. Brdb. I, 25, 351. 45 rad hebben, dat he etc. Brschw.
Trevel, acy. mtUhig, kühn, trotzig, Urkb. 1, 45, 29; sculdighet men ene,
frecÄ. temerarius (temerus). Dief. dat he dar ane wat vreveliken vor-
Ok bekande ik eynen man, de was sumet hebbe, dar mot he umme ant-
▼revel vnde böse vnde dede vele warden. Gosl. Stat. 19, 14.
arges; he was kundich vnde wacker 50 vrevelmftt, m. Trotz. Den unhor-
^fittelidAdMd. WArterbaoli. V. 34
VRI 530 VRI
sam nnde yrevelmud. Kamer 5Sb; schepeler sSn, uppe dat ik were deste
da£u das V. yreyelmoden. e.B. 0£ft vrier. R. F. 366; bos wpnk be tc
syck dar entegen jummanth yrevel- em mit yrieme mot. das. 955; krapet
modede etc. (bei Strafandrohungen men vri darin, das. 1549. 4101. 4170;
wegen GeseleesÜbertrelungen.) 6 nnde (weren) irryer ran lenende . .
vri, n. Freiheit. Mach jene selve unde begunden to holende myt erea
sevede sin vri behalden , die sine kemereren. Komet 183d ; ein jewett
mage sin . . he behalt sin yri. Ssp. denke to rngge körte jär, Wo vek
III^ 32^ 5; sve sik vor gerichte to sint gestorven hir nnde dar, de weren
egene gift, sin erve mach it wol we- lo eres levendes jo so vri (fühUen sid
derspreken mit rechte unde bringen in ihrem Leiben so frei^ dachten nidä
ine weder an sin vri. das. § 7; Br. daran^ daß der Tod sie hinwegraffei^
antworde, dat he vnde sine brodere würde) alse wi in desser üt IM,
weren vrye lüde vnde wolden ere Dodend. v. 65. — 4. bi (sineme) vrieD
vrigh bewisen etc. (1398). Sudend. 15 hogesten, bei höchster Crimindstraft
S, nr. 213; vgl. RuMst. Landr. c. 24^ „Das fr eye Höchste^ Straffe an sdnm
§2. — to vrien, zu freiem^ voUigem freyen Höchsten^ ultimum supplicium/
Eigenthum. So dat se der dryer bre- Frisch i, 294h ; vgl. Sehers-Oberlk
den myt der knien to vryen bruken Gloss. germ. i, 420; Haltaus 494,
moghen, darmede don vnde laten wat 20 »J^ Redensart ist, wie es sckeifä^
ze willen etc. Old. Urk. v. 1481; so erst gegen Ende des Mittelalters auf-
dat N. der twier dele nv mer makeliken gekommen und hat sich bis in dk
tho vrygen bruken moghe vnde be- neuere Zeit erhalten. Das revidirk
zitten. Old. U. v. 1489. — We borgher Lübische Recht von 1686 hat sie an
wert, de scal enen borghen vor dat 26 verschiedenen Stdlen. 1.4 t. 2 ort. H
vri (dafür, daß er frei sei) setten so gehet es ihm an sein höchstes, an
(1428). Brem. Stat. 328. leib und leben. — an ihrem frejen
vri) adj. 1. frei, Ggs. egen. bode höchsten gestraft werden I. 4 t. IS
(Bote)^ egen oder yri. Lehnr. Art. art. 2; bei ihrem freien höchsteo die
24, § 8 ; wif, vri ofte eghen. Rig. so zeit ihres lebens verwiesen l. 4 t, 15
St. It. 177, 1. u. h. — Von Sachen: art. 1; ebenso 4, t 5 a. 5. Die erde
frei, ledig von rechtlichen Verpflichtun- Stelle gibt Hoch II, 48 unter de%
gen, Ogs. tinshaftich. Is ayer ein vri Varr. wieder durch: vorsweren by
gut, dar niemen tinsrecht an ne hevet. einem levende ; l. 4 t. 8 art. 5 han-
Lehnr. Art. 73, § 2; ok makede he 35 delt von Hausfriedetisbrud^ und ist aus
or gud tinsaftich, dat de borgere ju- Hoch III, 390 (Bamb. R. 1270. XL
werlde haddenyri gehat. Magd. Seh. 1; Hamb. Rig. R.p. 116) entstanden ;
Chr. 192. 9; alse vnse vorvaren unde wo es hier heißt: mit synes sulues
wy dat sulue gud ie yriest gehad halse (oder Var. im Rig. JB. syneme
hebben. Blücher, Urk. nr. 433. u. 40 live), hat das revidirie Recht: der soll
sonst h. — 2. frei, unbehindert, frei an seinem freyen höchsten gestraft
handdnd. Ok schalme hynderen lüde, werden.^ Mitth. v. Frensdorff. Bi s.
de ane heren synd vnde vry driven Yrien hogesten scheint aber nicht immer
(= lös driven) . . wente dat men bei Todesstrafe zu bedeuten, scmixn
weten moghe, wat ene (l. ere) yore 46 auch bei Verlust der Ireiheit oder des
si (1414). Lub. Urk. 5, S. 542; ed Heimatrechtes; wenigstens bei der SUÜe
en was nue nein so yri keiser alse des Lüb. R. II, 9 (S. 249 f.): he
dusse (Heinr. 6). Magd. Seh. Chr. (ein Bigamist) schal dat wedden ^nAe
123, 24. — 3. frei, sorglos, ungebun- betören mit sime hoghesieo, AoifN
den, eügellos. He let mi kappen unde 50 Varianten Geldstrafe oder Ausweisung;
VBIßEOEEB 531 VRIDOM
lUei «0^ ü. dit sehnt yppe gnade; van dorne stillen Trygdaghe. Brem.
men na lab. rechte schal me ene näs. Betb. f. 138; in deme stillen
enthoneden. Unter ü. ist van neuerer rridage. Magd. 8ch. Chr. 131^ 18.
Hand gesehrieben : werden nu gestraf- yridel, m. LieUing^ amasius ; als
fet bi eren frien hogesten, was doch 5 ehrender Atisdntck für Gemahl : Nach
eine gdmdere Strafe beseichnen muß. dode oder afganc des hochgebom
Wenn es femer heißt: so soll auch f&rsten und herren herren Otten
üiemandt eines andern acker eigen- marchgreuen tu Brd., vnses liuen
thallicher weise gebrauchen oder be- yridels vnd Trnndes etc. (1369). Fidi-
sitzen by seinem freyen hogesten, er 10 ein, Diplom. Beitr. 11^ 8. 62,
habe ihn dan auffrichtig geheuret yridelsnge, solis sponsa, Helioiro-
und an sich gebracht von dem jenen, pium^Sannenwerbel^Bingelblume. Wolf.
dem er gehört. Pamm. Gesch. Dehkm. Mscr. 60^ f. 31 (bei Dief vridelsouge,
2, S. A8, so ist doch die Todesstrafe vridelsongen).
Uer unverhältnismäßig hoch und darum 15 yridink,yriggedink, n. Freigericht^
unwahrscheinUeh. Daß dat fiie ho- Gericht von Freien über Freie, bes.
geste jfü'eiheü'^ bedeute^ scheint auch das westfälische privüegirte Gericht,
sus fügenden Stehen hervoreugehen, Fehmgericht. Prseterea uzor nostra
g. B. eck in sine ehre, gelimp ynd coram judicio, quod in wulgari dici-
syn frye hogeste gegrepen. Ä. 1553. 20 tur yrydynch, dictam curtem . . co-
Wism. Ur^ieilsb. D.XXI; welliches miti Ottoni erogayit. Old. Urk. v.
sei dem erbaren rade inn ir frige 1242; specialiter ad Judicium, quod
hogeste gegrepen. das. A. 1574, 4 FSr. dicitur yrydinch, quod nuUa temporis
Wenn dat y. h. Freiheit bezeichnet, prescriptione uel regali seu imperiali
$0 würde bi d. y. h. (wie häufig bi 25 edicto seu judicii coi^matione contra
ffl Strafandrohungen) bedeuten: bei personas ecclesiasticas seu clericos
Strafe die Freiheit zu verlieren; vgl. per quamcunque consuetudinem intro-
bi liye, bi gude f«. ä. duci volumus etc. Old. ürh. v, 1376;
yribeeker, m. d. K ein Bäcker, der Hyr stet also geschreuen eyn ge-
nickt in der Zunft ist. „fri-meister, 30 richte, dat hetet dat vriggedink, dat
Iri-Bchooster, fri-schlachter u. s, w. en sal men in der stat to Rüden
9indHandwerker,dieihreHandthierung noch hebben noch halden. Wigands
in Städten treiben können, ohne daß Arch. V, 59 ; Neyn man mach neynen
tie in der Zunft sind.^ Dähnert. borgher ut der muren der stat to
Dem frybecker . . yerbaden krude- 85 Rüden laden tho deme vryggen dinge
brodt« wegge, kringel nnde spisebrodt umme sake, de men richten mach vor
den anderen beckeren tho yorfange deme gerichte unses heren van Colne,
tho backen. Wism. Protok. v. 1563. et en sy also yelle, dat wellich man,
Frieke u. Fritze, Koseformen von dey van erfflichen vryggen guden to
f)riedrich. We Vritze vnde Gherart 40 dedynghen hebbe, de mochte syn
brodere yon Wederden etc. (1343). vryggedinck halden. das. ; ock zo ne
Sudend. Urk. II, nr. 27; dat Frieke darflf men nyn vryggedynck holden
▼OQ Uvingen vor ys ghewesen heft in vnzer stad men an deme hilligen
etc. (1349). das. II, nr. 345. auente to zunte Odelricus daghe.
Tridach, m. Freitag. De dach des 45 Old. Urk. v. 1420 ; myt eynem zedel-
goden (Chor) vridages. Luc. 23, 54 ; hone, dede höret in dat vriedingk to
Item wan me dat cruce locht in dat Hoenhamelen (1452). Sudend. 9, S.
gmfit am gaden fridage. Cod. Brdb. 110, 28.
iy 6, 66; quemen alle in Arabien in yridom, m. Freiheit, Stand des
guden stillen vrydage. Körner 72^; 50 freien Mannes, nen man noch vrouwe
VRIE VRIGE VRIJE 532 VRIEN VMGEN
mach ofte mot erre opnemen, he ne sonen . . ene janofirouweii. Kornar
hebbe vri wesen iar ande dach unde 81^ ; men syn moder H. simder sineft
den yridom scal he tQghen met vri- willen vrigede eme ene andere nnde
gen luden. Stad. Stat, p. 51 ; sal unde gaf se eme (to wiye). Au. ^^; hei-
ml den upgenanten N. M. eres frygh- 5 raten, efft dar en man hedde ghe-
dommes ynde frighen halses gude vrighet ene rruwen efte joncvraweaj
warschop don. Old. Urk. v. 1475; by yp en Dithmerscher recht DUkm.L.
der gemeenen Freesen landrecht und R. § 172. — Dat frygent ya neea
frydommen to bliven. Ben. 263 ; ynde perdekop noch kinderspyL N. Grjf^e,
W., syn wyff, is ynde blyfft yryg ynde 10 W^kw. 8p. L 1.
mach ores yrygdomee ghenethen etc. yrien, yrigen, sdiw. v. 1. frei mar
Hoyer^ Urk. 11^ 8. 176. chen^ befreien. He yriede dat bannen
vrie, vrige, vrije, /*. (Frei)werbuing^ Leibn. 3, 208; he wert gevryget yanl
Freite. Heirat. Dait wart ok de yrije den qoaden ynde wert geyaliet myti
(sponsalia) gemaket twischen etc. Chr. 16 den guden. Br. d. Eus. 47^; do die
8d. 292y 14 ; de enghel godes het stat wedder yryget ynde wannen wart
ymme de yrighe gheworuen, alse wy etc. Brem. Q. Q. 116; als (tceü) he
dat leysen yan dem iunghen Tobiase. nycht was to hues, so yrygde he sues
Ecdes. f. 2319^; de wyse der yrye syn lyff, dat om nicht wedder yoer
was so togheghan. Kamer 116c ; darin 20 des ghelick (nenü. gehängt su werden)
(in den Briefen) brachte men seker- Lerbeek § 146 ; de rad yan Dantike
lik Geschreuen eyne yrye Van deme sande enen ratman to Lubeke, de se
konynghe yan Yngarie. Harteb. 2319^ , yryen unde losen scholde , wente se
f. 339k ; unde worden alle des to rade, (die Gefangenen) weren nthgemaket
dat men gode bade, dat he de yrye 25 de se to yriende etc. LSb. Chr. 2,
(der 8(mne^ die heiraten will) erwen- 229 ; efift dar en man sin pert bind
den wolde. Gerh. v. M. 7, 21; oyer binnen gudem yrede, wert eme dat
dusser frye worden de forsten fr&nt mit ynmynne loset efte yreghet, so
(verwandt) mit den hertogen yan Br. schal he betheren 8 seh. Dithm. L.
Bothos Chr. f. 217; umme de twi- 90 R § 126. — 2. befreien^ Freiheit,
dracht mit eene frye by to leggen. Privilegien verleihen, priyilegiare. Voe.
Ben. 719 ; effte en man yrygede en Engelh. Heruorde is eyn edel suchte
wif unde ere latinge bedeghedingede ynde heft eyne yryheyt, de em ghe-
yor der yryge. Dithm. L. B. § 205 ; yryet hebbet de keysere etc. Wi-
yan yrige ynde yan mededele. das. 86 gands Ärch. 11^ 9 ; de keyser is des
§ 172. plichtich, dat hie deme biascope myt
YT\e!i^w\^evL^schw.v.freien,(Braut) sinen regalien die stad ynde dat
werben, procari, frigen. Lief. n. gl.^ gantze stichte yryget. Brem. G. Q.
Hartich A. frigede na Mecht. Hamb. 58 u. 77. — 3. befreien^ mm reckt-
Chr. 224; im jare 1504 friede H. M 40 liehen Verbindlichkeiten; aUvdOesEi'
nha miner dochter. Z. d. Hare- V. genthum übergeben. We N. N. bekeo-
2^ 4^ 190 ; hertogen Conrades doch- net, dat we ses huse . . hebbet gbe-
ter, de om (dem Bräutigam) de eghenet unde gheyrihet alle den, der
koning gefriet hadde. Magd. Seh. de hus sin • . also dat de hns scölea
Chr. 350, 5 ; hertighe A. nam to echte 46 wesen unde bliyen in richte uod in
des greyen suster yan Honstein (weil allem wickbeldes rechthe lik den
seines Bruders Kinder nicht erbfähig husen binnen der sulyen stad (1340).
waren). Dar muste hertighe A. yryen, ürk. d. Stadt Bann. nr. 217; ok sco-
up dat sine kyndere erven worden. len unde willen ik unde myneerren
lAib. Chr. 2^ 66 ; de yrigede syme 60 dit gud mit sinen tobehoringen frigeo
VRIEN 533 VRIHERE
TDd TTig waren, als in dem lande en Magd. Seh. Chr. 300, 7; yriheit, won-
recht is, yor allen, etc. S. H. L. heit und recht, das. 281, 30; Her-
Jahrb. 9, 503. uorde is eyn edel stichte vnde heft
TrieBf n. Freigericht? De heren eyne Yryheyt, de em ghevryet heb-
heffen fragen laten : wan se den gaa- 6 bet de keysere vnd konninghe. Wi-
xen frieo ein frien anseggen laten gands Ärch. 11^ 9; wy . . gheuet
onde 86 bleven ute, wat se daran ynser stad Bocholte genade vnde
breken? . . wan ein vor dat frien vryheit vp enen wekenmarked , in
ging, de nein fri man were, wat be deser wyse dat etc. das. II, 347; de
daranne breke ? (1567). Qr. Weisth. lo dree yaermarkede held men vry by
3, 244. der penen des houedes, de de vry-
Trier, yriger, m. Freier, Braut- heyt breke. das. III, 20; of we syn
Werber. Von der vryge. Yryger vnde haue of ander gued verkofte in der
frygerschen scholen vrolik wesen vnde vryheit, wahrend des Privilegiums,
wol gemodet. Engelh.Ghr.426c; toch 16 d. h. wahrend des Freimarktes, yn
de here A. van Mek. vor eynen solken vorworden dat etc. das. III,
vryer yan konnik Magnus wegen. 21. — 3. cancr. ein Ort, der irgend
Kamer i85s. welche Immunität besitzt, bes. Asyl
YfigntWt y freier Oesdle , d. i. für Verbrecher. Do he ok eer vorkla-
Berumstr eicher, Vagabund. Lodder- 20 get was, dat he ok er ghevisschet
bouen vnde scheider vnde vrigesellen hadde up des rades vriheyt. Lüb.
vnde snlken speiluden, de mit bösen Chr. 2, 141; de domheren clageden
worden den luden denen, den scal . . over de borgere, dat se dem
men nycht genen. Summa Joh.f.lO?c. godeshuse yan on nemen ore vriheit
vrigote, f. Freigoße, freier Müht- 26 und buweden de etc. Magd. Seh, Chr.
Strom, Vgl. vrivlöt, das Gerinne vor 238, 19; ock en schall nemandt bu-
ien MäUrädem. Schamb. Ik hebbe wen upp de balge edder uppe vryg-
vorkoft den ersamen . . myne molene heit der stadt (1489). Brem. ^Mt.
to B. . . molenstad vnde vrighote to 657; die Bisbinck hof (in Münster)
der soloen molene, myd dyke vnde 80 is ein freiheit gewest. Münst. Chr.
dämme etc. (1431). Blücher Urk. nr. 2, 155; wer ok wei, de dem anderen
il4 ; in desser wys, dat zee schullet wat schuldich wer, vnd voer darumme
holden to ewighen tyden de brugghe yp de fryheit, dat he nich betalede,
Tod vryghoten, de beleght bfiten dem den mach men mit geistlichen ge-
dore, ake men gheyt in dat oldelant 86 richte dar to dwißgen, dat he be-
(1402). Sudend. 9, nr. 177. talinge doe (1370). Nies. Münst. Urk.
vri-greyey -stdl, -yrone. (liberum 3. S. 127. Nicht bloß einedne Theüe
Judicium, quod vridhinc appellatur . . eines Ortes, sondern auch gange Ort-
libera sedes, que vristol nominatur Schäften werden vryheit genantd. Dat
[1279 J. Nies. Münst. Urk. 5, S. 62.) 40 burgericht wirt gehalden vor die vriet
S. darüber Kindl. 3, S. 552 (v. J. to Raesfeld an der linden (1575).
U04). ^ Gr. Weisth. 3, 169; Tuschen raede
vnfceiti f. 1. Freiheit. Vriheit de vnde gemenheit to Boecholte van der
is drierhande, scepenbare lüde . . eynen syd, vnde tuschen gemeenheit
plechhafken . . lantseten. Ssp. 1, 2, 1. 45 vnde inwonres des stedekens vnde
^ 2. Summe der Privilegien, Ver* vryheit ten Weerde van der andern
^ttii^^^ufi^. Syn sone scolde der stad syd etc. (1448). Wigands Arch. II, 359.
alle ere vryheit besegelen. Brem. G. yrihere, m. Freiherr, baro. Voce.
Q. HO; de borgere worden wedder De noch neu greve was sunder en
gesät in al or recht unde vriheit 60 vryghere. Korner 85^.
VRIHERLIKEN 634 VRIMODICH
yriherliken, adv. nach Weise eines scal vrileke mit sinen kinderen snn-
Freiherren ; cUs freier Besitzer, also der ienighe herscop besitten sin erre.
yrigherlichen also unse vadder und das. 22 ; vredelighen ynde YryeUghen.
Yorfaren und wy . . vrigest gehat Cod. Brdb. i, 13^ 337; yrieliken bru-
und gebruket und beseten hebben 6 ken unde besitten häufig in Urhk. —
(1525). S. H. L. Jahrb. 9, 521. frigeliken vnd gerne twiden. Bdie.
friken, adv. =yriliken? Ja, wen i, 58; de uns gift alle dinc Trilich
de (die Pdieei) uns wolden betemen (abunde) to besittene. Pmt. f.
laten, so wolden wy fiyken up bor- 11 (1 Timoth. ff, 17). Vgl. libera-
gen. Fastnachtssp. 963 j 22; se laten lo lis, Trilich vel Ubenter dans. Voe.
uns fryken doren unde duUen. das. Locc.
964, 1 ; 966, 8 u. 10, yrilink, m. Freigdaßener, libertos,
yrikop, m. Kauf eu freiem Eigen- vrylink. Dief. Den urede de godes
thum. yrighkop drifit erf hure up. yrede betet . . mot iewelik man wol
Dühm. L, B. II, 104. 15 tughen . . sunder de Wenede Tnde
yriük (-lieh), adj. frei. Myt wol- de yriglinge. Lüb. B. 302. Änm. 7.
berade[n] un fryligen mode (1501). yrimany m. 1. freier Mann, nicht
Z. f. S. H. L. Gesch. II, 169. libe- leibeigner Knecht, yrimanne denst,
ralis, yrigelik. Voc. W. Dienst, wie ^n ÄdeUiche m$ leisten
vri- (yrige)lik(en) , adv. 1. frei, 20 haben. N. kroch enen breflf, dat he
furchtlos, dreist; in schlimmem Sinne: de tyd sines leuendes schal denstlo^
frech, vrigliken, dristliken, libere, wesen, uthgenamen yrymanneiidenst,
liberaliter. Voc. Strais. De (cardi- dar ock andere gudemanne myneme
nal) herdede se dar to ynde sprak: heren ane to doende plichtig sint
brodere, tredet yryliken to ynde ro- 25 (1461). FalcJcs Staatsb. Mag. 8, 671.
pet an den namen ynses heren. Seel. — 2. ein Mann, der die Gesetze nidU
Tr. 38; ynde (St. Georg) rep yrigly- adUet. ynd en tu enen yredebrekere
ken ynde sprak: wol vp! etc. Pas- oder yor eynen andern vriinan[nje
sioncH f. 14h; in der leue mach ein bereden wil. Fidic. 1, 126.
solch mynsche god vrielken anropen. so vriinodichy adj. von yrieme mode,
Ecdes. f. 82a ; ghingen vrigeliken von mtähigem, kiihnem Sinne, beheret.
(confidenter) in de stad vude alze se Wes men guden moedes vnde firimo-
ghedodet hadden alle menne etc. 1 dich (Vtdg. robustus) Jasua, 1, 9
Mos. 34, 25 (H.); des lauede em (H.) ; idt (das Pferd) trampet vp der
(dem Diebe) de duuel, dat he fryli- 35 erde unde ys frymSdich (audacter)
ken scheide stelen ; he scheide nicht myt krafit. Hiob 39, 24 (H.); mit fry-
gegrepen werden. Bavenst. f. 154^; mftdigem vpdonde (cum fiducia) my-
ynde (ein Aufrührer) sloch yriliken nes mundes. JEphes. 6, 19 (H.); de
an de docken und makede ein grot keyser was &ymodich unde satte sine
gerechte. Magd. Seh. Chr. 404, 20; 40 macht alle in gottes gewalt unde toch
wanne, leve weit, biet uns doch nit myt frygem mode to den Ungeren in.
und spreck Widder uns frilick ; op Abel 83; lath my frymSdich syn beth
ein kort wirst du sein (sehen) , in in den dodt dyn worth tho bekennen,
wem du gestecken heft. Mütist. Chr. Smaltßing f. 9^ ; make my frymodich
2, 300. — 2. frei, ungehindert, gem. 45 ynd frisch, das. f. 85a ; in der mid-
Holt Sek dhe vrowe wol unde erliken deltid twischen dem dage des kam-
na eres mannes dodhe, dhe yrowe pes heft ein islik bi sinen yranden
scal mit eren kinderen Yrileken sit- gewest, de em tröstlik weren unde
ten an erye (1303). Brem. Stat. 21; en yrimodich makeden. Gl. eu R V.
sterft enes borgers wif, the man the 50 IV, 5. dazu das Subst. yrimodicheit.
VBIMODICHLIK(EN) 535 VBODEN
▼raiodieUik(eii), adv. = yrimodi- vrttliof, tn. umfriedeter Hofy atrium,
gen* Hit ynuorschrockenem herten vrygethoff. Voc.Engelk. hortus. KU.
gantz fryemSdichlik . . sick erkleren Vorhof eines Palastes ; eingefriedigter
vnde menlich wehren. Oryse^ L. B. Baum um eine Kirche. Ime düchte
fr. 19 Dd^. 6 (im Traume) j wo he an eneme scho-
Yriiiodi|^]|y adv. mfähig, kühn, zu- nen frithofe were, de was vmme be-
versiehüich. Dit volk toch so hen in wassen mit hogen bomen. E. v. Rqpg.
gader andacht unde vrimodigen ein 53 J2; unse here ghink spacieren yn
deils na Ungeren. Magd. Seh. Chr. 408, deme tempele vppe Salemonis vrit-
«^i; min levent vnde mynen doed 10 hone« Old. Evangelienb. f. 42b; se
ghene ick yrymodighen in dine got- brachten one (Christum) to Annas
Uken hande. Lüb. Qebetb. f. T 3; husze, dar na to Gayphas hus . . 0 leve
wol hefft yflwerle so frymSdighen ge- mynsche, volge ome dar na mit gan-
sthan? Sir. 46, 4 (Hamb.). tzem herten, ga in den frithoff, höre
Trisamieheit = yreisamicheit ? et- 16 den lud der orslege. 0GB. B. 90b; he
lyke dyre, de by den luden plegen schal inwonen in dinem friedhove (in
to wesen, sint entzwaer van naturen atriis tuis). Ps. 65 (64), 5 (H,) ;
edder van frysamicheyt schedelyk. des starff he vnde wart gegrauen in
Ssp. II, 40 Gl. dem vrythoflF. JB. d. Profecien I, f.
YriBch, adj. jung, frisch, wohlge- 20 13b, kerchoff^Far. vrydhofi). Bichtst.
tnulh (wie hoclid,). vrisch vel schone, Landr. c, 35, § 8.
formoBus, speciosus, pulcher. Voc. vre, adv. früh, spade unde vre.
Engdh.; eyn vrisch jungelink. Kor- R. V. 1630. (al)80 vro 9X&B, sobald als.
ner 1759k ; hyrmede de vilgemelte iuwe So vro als ene de hillige man rorde,
leiten gade deme heren frisch, frolich 26 veryagede he alle melaticheit. Dial.
md lange wolmugende boualen Ci^P6[^. Gr. 172; so vro alse he syne (des
Blücher Urk. nr. 512; mit vrischem Gebundenen) arme an sach, worden
mode. Kamer 118a. se mit so groter haste entbunden,
vriseUik, adj. frisch, jung. To der dat etc. das. 174; so vro also se dat
tfd was in Lyflande en vrischliker 80 dede, so ward se etc. Korner 92b ; also
(jnnk) kopman. Lab. Chr. 2, 35. YTOsAse. das. 93ä.S. Höfer, GermU5,76.
Ädv, De Barghervarer synt wol ere vrochte, s. vruchte.
werth ; alle wor se sick henne kerth, vrode, vroyede, /*. Frühe. In der
88 doren dat wol fryslich (= vrisch- vrode. 4 Mos. 9, 21 (K) ; sta up in
lik) waghen. Z. f. Hamb. Gesch. 2, 86 der vroyede unde ga spasseren an
15iS, 60. desseme rosengarden. Pass. Chr.
vrifllik = vreslik , adj. Schauer, 211b ; sta vp in de vroyde. 2 Mos.
Grausen erregend, vnde (ein riv6r) 9, 13 (L.).
Tlat dar nedder mit euer vrisliken vrodelike, adv. verständig, Jdug,
balderinge, unde ein minsche, de 40 geschickt. AI ist al, dat in u (Ma-
darby steit, dem dunket wol dre ria) is, van der ewigher wysheit vro-
dage, oft he dof si. Luddf v. S. c. delike ghemaket, nochtan etc. Horol.
14; desse Badewini (Beduinen) sint 154b,
swart unde gruwelik an deme antlate vroden j schw. v. Jdug sein oder
. . vnde vrislik vnde sneL das. c. 21. 46 werden, eu Verstände kommen, ein-
Trist» vristen, wie hochd. sehen, sapere. KU. dUs. frödon.
vristiDge, f. Frist, Aufschub, Scho- Eonstu de doden dar ut (aus dem
^ng, Erhaltung. Tillen se alle deme Grabe) laten ghan, zo mach ik vro-
pawese to vote unde beden vristinge den, dat heft din god ghedan. Parad.
eres levendes. Korner 87b, 50 84, 7; we is de yenne, de bo dum
VRODICH 536 VROME VRAME
i8, dat [he] hir uth nicht konde vro- vrolik geworden etc. LSb. BoämuL
den, dat ick . . nicht en were eyn 99; wol to leven na junger gesellen
slym wokener ? Bruns^ Beür. p. 192 ; wise, Mit yrouden vrolik wesen . .
hebben wy ny ghehort, konen uns ok dit is geweet mine vroude. das, 7%;
by unssen borgberen edder iemende 6 danesen ynde sik vrolik maken. MM.
anders nicht bevraghen, vroden edder Jahrbb. 10^ 67; Verl. San 441^ 643.
beleren etc. (1459). Ostfr. Urk. nr, — Adv. vroliken, so möge gi nu vro-
749 ; als ick des vrode, so se ick an liken Te deum singen. LiU>. Daämdj
dessen roden, dat betekent de dreuol- t;. 1354.
dicheit. Harteb. 211 f. 16b ; ^^e rükenlO vrolieheit, f. FroKlichkeU, ffoüi-
de brade, se hebben den snöue nicht, ches Fest, wolde hertoch A. synej
frodent sehr wol, wor ydt mit jarliken vrolicheyt beghan myd syner
en worde henkamen etc. N. Gryse^ vrowen unde ridderen. Komer^ 237i;
Spegel, 4 Gebot fin, ; hertoch Bug- vrolocken , schw. v. frohlocien,
slaff, wo geistu so hen, oft du ner- 15 ju&aZn, jubilare; auch refl. ik schal
gen tho hus borst? wultu nicht schyr mi vrolocken (ezultabo). Ps. 31 (30),
froden, dat du ein fürst byst ? Kan- 8 (H.).
teow 134. vromdnehtiehy adj. (tatäci. Zus.)
vrodich = vröt. Des so sangh strenuus, als ehrendes Prädieat. Dem
der vroideghen en: nach stetem schine 20 vromduchtighen knapen GL L. (1421).
etc. Ecdes. f, 172^; de dwang ma- Stemann, Schlesw. Urk. nr. 30.
ket wol enen vroideghen knecht, is vrome, vrame, adj. 1. der eiws
cm anders vrome de ere wat. das. wrwärts schafft^ iüchtig^hraftig. pro-
1999k, bus. Voc. Engdh. (ais adv. vrome,
vrodicheit, f. Klugheit^ Weisheit. 25 profecto. ders.) Do scolde ein spei
So schole ere rad dar edlike to uo- (Turnier) wesen, . . we dar de no-
ghen, de myd der hulpe vnde vro- meste was, de scolde dar den pris
dicheit der sendeboden rameden etc. hebben. Leben Alex. (Bruns^S. 342):
(1416). Lüb. Urk. F, S. 627. do was dar ein ridder . • de todi
vroichen, n. Frätdein; Prinjsessin. 80 ut ein swert unde gaf om (Jkx.)
froychen Helena, des palsgreuen doch- einen slach; de wart gebrocht vor
ter van deme Ryne. Shtggh. f. 51^; AI. Do sprak AL : o du vrome rid-
hertoch W. nham weddervm ein me- der, worumme best du dit gedan?
kelb. froichen. Kantjsow 133; we- das. 349; greue Hinrick vanHolsteo
ghene der hochgeb. vorstynnen vnde 35 . . die was so vrome vnde so men-
vroyken, vrouken Annen, hertoghyn- lick, dat ene die conyng bete iseriie
nen to Stetyn. Maltg. Urk. 3, 77. Hencke. Brem. G. Q. 107; de Turchen
spec. Frätdein Maria zu Jever(f 1575). sint lange s warte lüde vnde vrame
dat froichen van Jeveren. Neoc. 1, 67; (strenuissimi). Luddfv. 8. c. <?; tm
dat frowkenlant. Deecke, p. 5. 40 lyue vrome vnde stolt. Sehadtsp. f.
vrokost, f. Frühkost ^ Frühstück. 12^; dusse steruet vrom (robaBtos)
unum prandium , vrokost dictum. unde stark. Hiob 21^ 23 (H.); Berat
Mekl. Urk. nr. 4633. Nemand an was fram in deme hamesche. Chr-
vnseme ampte schal einem nothel- d* norddb. Sachs, jh 31 ; du bist ein
pere meer gheven des dages , wen 45 vrom geselle, sagt Lueifer tu ein^
sees penninghe vnde syne vrokost. seiner Teufd, der etwas ausgeriehtei
Lüb. Z. B. 434. hat, tüchtiger Bursche. Did. Greg.
vrolicb, -lik, adj, fröhlich. Man- 183; 0, sprack he to onsen hereo,
nich vogel was vrolich. B. V. 5; du unvorwynlike kempe, wo bystn
Do Herodes de konink sat unde was 50 nu aldus wedder slagen ; sta vp QD<l6
YROME 537 VROMEN
«res Tram, du schalt breken den bant unde vromelik. Körner 327^; was he
lUhuns. P<JL8S. Chr. Id; seet an mit gud unde yromeUk deme ryke. dcts.
Jen ogen inwer dancken dat ghetal 8i\> ; de wise is allen cnstenen luden
ier vromere (gebüdet tote vroder von nutte, nod ynde vor allen dingen
rrot u. ä.) des konynges Davids etc. 5 vromelik. Emd. Mscr. nr. 139^ f. 45b ;
Harol. JS3; mannich vram helt« Korner allen scholtu vromelyk syn. 0GB.
70b ti. h. Sehr häufig als ehrende Be- B. 12 ; bederue lüde . . de vns, dem
Zeichnung in Urkk.^ so une in ehren- lande . . truwe, nutte vade vrome-
fer Anrede , vrome man = guter lyk syn. Sudend. 5, nr. 109; wy laven
Freund^ b. B. Dithm. ürk. 8. 189. — 10 dar nicht in to warpende nenigher-
2. in situ. Beziehung: unser jetziges bände hälperede, de uns hulpelicke
Jromfn*^. kusch unde vram. Korner edder fromelicke tegen dessem breve
1839^; he was eyn fram innich man. wesen scholen (1366), Westphal. 3^
AM 223; bes. den Priestern etc. bei- 589; weren ok welke breue . . de
felegt. vrome prester. Brem. G. Q. 15 vns vromelik mochten wesen vnde
64; R. F. 4002. der stad etc. MeU. Jahrbb. 11,334.
rtnit^yT9km^^\vfmmjm. 1. Nutssm, vromeliken, oät;. hiäfreieh, förder-
Gewinn^ Vortheü. vrome vel wyn, KcA, tapfer. Do gaff keyser Fr. her-
profectus, utilitas. Voc. Engelh. alts. toghen Hinricke dat hertochdom to
froma. Dat silue beschede wie vmme 20 Beygeren, darymme dat he to Rome
den schaden, dat sie des schaden yromeliken by eme was. Brem. G. Q.
scholen twene dele (d, i. Zweidrittel) 61; unde de gude van Horstmar de
dragen, also sie den vromen schol- werde sick (bei einem überfalle) so
den vore hebben (1290). Z. d, Bars- V. vrommelike etc. Mün^. Chr. i, 118 ;
5, 477; Svar lüde ir gut to samene 25 vnd vrommelike sick daer van (von
hebbet, yerhoget se dat mit irer kost der belagerten Burg) werden, also dat
. . de vrome is ir aller gemene ; dat etc. das. i, 119 ; weret, dat wy also
selve is de scade. Ssp. /, 12; vgl. starke menne vromeliken in dem
Lüb. B, 558; yangene und andern stryde stände bleuen etc. Navolg. 7,
vromen scal men deylen na der man- 30 11; im moral. Sinne: vornam de un-
taL Mehl. Jahrbb. 7, 240 (u. so h. doghet syner vrouwen . . dat se nicht
in BündnisurJck.); wor ouk fromen vromeliken, sunder alze en mene
ghevelle, dar bi we weren, den fromen vrouwe syck hadde to den mannen
scheiden a]Ie dee mede nemen etc. etc. Körner 97<^; de (Wüwe) schall
(1395). Sudend. 8, S. 53, 5; dar vor- 35 des amptes bruken, so lange se sick
warf he kleinen vrome. Lüb. Chr. 1, fromelick holde; mer beide se sick
91; reden do myd grotem vromen vmborlick etc. Lüb. Z. R. 399; dat
wedder heim. Korner 231^; wo se vnse amptes dochter, dey syck frome-
sick wr ecken mochten an dem jun- lyk vnd erlych halden etc. Fahne,
gen konnynck unde ere leyt unde 40 Dortm. 3, 240,
schaden to vromen bringen, das. 70^; vromen, schw. v. helfen^ förderlich
üp dattu dine rente alle mochtest sein, prodesse, proficere, expedire.
krigen to dinem vromen. Lüb. Dodend. Voc. Engdh. alts. frummian. Gi mo-
V. 725. — 2. Frömmigkeit. De den gen mi vromen, gi mögen mi scha-
borgeren thovoren yan der groten 45 den. R, V. 1753 ; weme ik nu wil,
godicheit, frame und gottfruchtigket deme mach ik vromen. das. 6788;
des forsten H. hedden grot gespraken. dat mochte mi ewich vromen. Lüb.
V, Hävdy Chr. 40. Dodend. v. 208; he (Christus) was
vromelik, adj. vrome bringend, nute- vlitich umme eme (seinen Kretusigern)
lick, vortheilhaft. Id is di vil nutte so to vromene. Hord. 148. — Irans, ver-
VROMHEIT 538 YBOM(E)
schaffen^ gewinnen, ja, haddet em ok Thom erstenn, dat nenn frommet intim
mögen vromen alle de werlt to den vann fromdenn lande iho wanende
stunden, he en haddes (des Schatzes) kumpt etc. Big. St, R. 15; hebbe we
nicht einen pennink gevunden. R. F. on de gnade gedan, dat hyr neyn
2303; wes uns truwe unde holt, dat 5 vromet cramer stan en schal. Brsekxc,
vramet di sulver unde gold. Redent. Chr. i, 178 Anm. 1; he (der ZSU-
Sp.20i; TTunt, segghe mi doch : wat ner) schal . . nemande ouerghan,
yramestu mit deme swerende? N, He sy vromede efte kundich. SchoAsp.
Rus 2y 37^ f. 59. f. 88; he schonede nemant, noch
TTOmlieit, f. 1. Tüchtigkeit j die 10 frünt noch fromet. Slaggheri 76; dar
etwas vorwärts schafft. In mengher nicht ane sparen heren eder fönten,
Tromheit wol bekant. Schaeksp. f. 19 ; Yrunt edder vromet. Greif sw, St. V,
gy scholen nummer nemen man, er 7i, 5; III^ 4; he sy vmnt edder
he yromheyt hefft gedan. Hartd>. vromet. das. F, 1; kumpt ok eyn
239h, f. 44h; oer vromheit vnde kon- is man in eyn vromet lant. Nd. Jahb.
heit. Lerbeck § 13; de verde gave 1876, 55 (Karresp. Bl. II, S. 49);
is de vromheit, darmede vordriven schole wi nu ten in ein ander lant.
wy de tracheit Hanav. Mscr. J, 84^ dar wi elende unde vromde waren?
S.369h. MsTüd: also juwer duch- R. V. 2952; ein fromet vnbekhant
tigen vromheid wol witlikis, dat etc. 20 krigesman. Kantzoto 58; men vindet
(1381). Hans. Rec.2, S. 287. — 2. im mannigen kleinen man, darin is wis-
marai. Sinne, Frömmigkeit. We vp heit unde list, de manigem groten
syn fromheyt holt alleyn, Deme ne- vromde ist, d. h. nicht b^ügt. R V.
mant gud ys yn der gemeyn, Vnde 934 ; manige vromde (sdtsame, wun-
ordelt yederman vnreyn. De stot syck 26 dersame) istorie. das. 5070; welk alle
vaken an den steyn. Schip v. Narrag. uns zere vrommede van juw hefft
f. 52. — 3. Nutaen. vromheit, bathe (uns sehr befremdet). S. H. L. Jahrbb.
edder bequemicheit Leibn. 3, 482. 2, 288, nr. 2; ims hefft vromede,
vromich = vrom. He bleif ein dat gii jw underwinden unser twyer
vrommich (pius) vorste. Bothe e. J. 80 stede vryheit etc. (1440). Hans. Bec
1015. IP, S. 275; welkt, leven f runde, uns
vromieheit, f. = vromheit Eyn zere verwundert und gantz fremde
vomomen man, dede vmme vromi- dunket. das. 317; dar wp gaff he
cheyt vnde wysheit willen to vor- thom andtwarde: idt geue om gar
munden eynes blekes ghezath wert. 35 froemmet (sei ihm befremdUck)^ de
Hanov. St. R. 545; men leyder, de wyle wy van keis. m. sodan schiy-
vromicheyt blef nicht lange by den uent by wns hebben, worwmme iry
Bugianem. Korner 44h. dat so lange vorsweggen hedden.
vromiddaehy Vormittag. Bidden Monum. Liv. 4^, 195.
juw fruntliken, gy tegen vns senden 40 vromoder, d. i. vrode moder, HA-
willen iuwes rades sendeboden amme amme. vromoder, hevelmoder oft tto-
mandage negest komende to vromid- moder, obstitrix. Aurora gramm. (vgl-
dage (1458). Blücher Urk. nr. 468; frzs. sage femme.)
vp s. Kiliani martyris dage to vre- vron(e)9 adj. was dem Herrn ge-
middage (1522). Nies. Münst. Urk. 45 hört, 1. bes. dem göttlichen Herrn,
6, S. 194. heüig. Dat vrone cruce. 0GB. B.
vrom(m)ede, vromde, vromet (seU 187; up dem altar des cruces vrooe.
tefier vremde), adj. fremd, nicht ein- 0GB. A. 62; u. so häufig BeiicGrt
heimisch, unbekannt, yromede, alie- des Kreuzes; god vthe deme vroneo
nus, extraneus, advena. Voc. Engelh. m) paradyD De mote wesen vnse gast.
VRONEBODE 539 VROT
BartA. 2S6^^ f. 39^; de here ys in haften. Svar die richtere sin ge-
)yD6m tempel fron etc. SliUers OB. wedde nicht ut panden ne niAch up
^. D5^; eyn k6mnck fron. das. f. enes mannes egene, dat also klene
M29^; van dem tzarten lycham yron. gilt, dat sal die Trone bode vronen
hs. Nl^ ; ok degedingede he de stad 6 mit eme cmce , dat he up dat dor
m van der yischere wegen umme de Bteken sal. Bsp. 11^ 41, 1 ; so hevet
rronen nacht (d. h. „die Nacht von die yrone bode gewalt, dat he pan-
ier Vigüie der hohen Feste ßum Feste den nnde bestedegen mut unde vro-
teJ&s^.^ Janicke.)^ dat is, dat de vi- nen iewelken man unde sin gut mit
schere in den hilgen nachten vischen 10 rechte, das. HI, 56j 8 ; darumme
oBosten. Magd. Seh. Chr. 304, 6. — moten se (de vroneboden) dar komen
2. dem wdüichen Herrn gehörig^ herr- (euim Gerichte), dat se de lüde styl-
KhafÜich. bes. vronebode, s. d. Art. len vnde eyschen se vaer vnde vro-
nrone des gerichtes (1499). Nies. nen se. Ssp. III^ 61. Gl. NB, In
UBinst. Urk. 6^ S. 174. — Auch abs. 16 dem Hau. SchSppenbuche meist voro-
de yrone, Chrichtsdiener^ BiUtel. Bin- nen, e, B. N. is kamen vor geheged
aen wicbelethe . . thar the vrone dingh vnde hadde geclaged uppe Vri-
gheyt (1303). Brem. Stat, 71; de burges ygen (Eigen) drü dingh also
lychtschryTer myt welken vronen lange, dat ome syn ygen voronet
ward darben gesant. Liib. Ohr. 2^ 30 ward. Die veroninghe hat hie vp
^9 ; anno 1488 do worden gekoppet geboden, tu dem vierden dinghe ward
75 serouere in euer stnnde; vnd de ome ghevunden, dat man ome i*umen
TTone het Clawes Flügge. Hamb. Chr. scal. f. 8.
40; leten se setten (gefangen) to des vronerie, f. das Haus des Ge^
nonen hus (= vronerie). Korner 9lK 26 riditsdieners, Bütteki, Gefängnis . •
vromebode, m. Frohnbote, Gerichts- de rhat gaff na, dat her Hinrick uth
üener. S, über seine Ernennung u. dem thorne wort in de fronerye ge-
BesteUung, Ssp. III, 56, J, 62, 9; bracht. Liib. Chr. 2,673; darap..in
L 68^ 2 u. d. weiteren Stellen in de hechte gesettet . . und in der fro-
Hom. Gl. De (vronebode) schal de 80 nerie verhöret. Hamb. Chr. 360;
lüde vorboden vor gherichte vnde be- und ging up dem vote na de fro-
setten van des gherichtes weghene nerie, den bödel underwegens anka-
dea de dat von em esschet • . vnde mende, en darto nodigende, dat he
warden vppe den rad, wen se to hope Glas . . muste upsluten und los la-
syn. Ok schal he de lüde angrypen 86 ten. das. 366.
Tnde de vorwaren in des rades vronwieren? Dobbelen, stelen, ly-
liechte, de wedder den rad vnde de gen, drygen und vronwieren, dese
stad ghedan hebben, alse ome de vlie. Wigands Arch. V, 37.
tSghede vnde de rat dat bevelen . . vroflchen, schw. v. forschen, sich
Vortmer schal he vnde syn knecht 40 erkundigen. He froschede na sinem
de swyne panden, de vp der Straten levende (ob er todt oder lebend ufäre).
ghingen . . ok scheide he melden Leibn. 3, 189; wo gudt bistu den
vnde scryuen laten wat he wüste, mynschen, de up di hapet, unde der
dat schotbar were. Brschw. ürlA. seien, de na dy froschet. Brem.
/, 170 f ^ 46 GOeib. (nr. 26) 219h.
vreieelik, adj. herrlich, syn ant- vrost, m. Frostj gelu. Voce. Fie-
Uze dat was vroniclich. v. d. Hagen, berfrost. Vil he swarliken in de fe-
Germ. 10, 8. 149 (Apok. 1, 13). bris, dat is de vrost. Komer, 176^.
vreieiy schw. v. mit Beschlag be- vrdt, Frucht, s. vrut.
legen (für den Herrn), pfänden, ver- 60 vr6t (frohet) yrftt, adj. aÜs. fröd,
VROT 640 VROÜDE
ahd. vruot; durch Erfahrung Idug^ heften. Sus makede he deme ko-
erfahren^ weise. He ward gheachtet ninge wesvröt. R. V. 5559; den eint-
van alle dem volcke vor den vrode- foldigen volcke kan men lichtUch wat
sten vnde wysesten yan der stad. Le- frot maken. Beimar Kock f. 13; sol-
len d. h. Franz. 2; set, dat gi sit 5 ckes hefft men den olderen froot ge-
wis unde vrdt. JS. V. 460; gi sint maket vnd dardorch Tele bedoret
in wisheit ser vrot. das. 3812; de ' N. Qryse^ Speg. 4 Geb. J4; wy wil-
hadde eynen meyster gud, Yan liue len den schwedischen boren makea
vrome, in dogheden vrut. Schaeksp. froett, dat ehr kSninck schal wesen
f. 6 ; redelick vnde vrut. f. 16h ; hir 10 doeth. Joh. IHis 163 ; na was ein
vmme so deyt he (der König) alse rath der lehre des evangelii averde
de vrude, Wanne he (im Kampfe^ mate viendt, wente en ward so rel
licht in siner hude. das, 103; ick wil quades van der lehre frot gemaket
wesen vroder (vgl. wegen der BiU van den domheren, monniken unde
düng vrom), we sy myn vader effke 16 papen etc. Lüb. Ref. 2. vgl. 29. ~
moder. Harteb. 246^ f. 53^ ; 256^ f. Der Zusammenhang muß etUseheidoi,
66^ ; doch was he des nicht vroder, ob die gute oder üble Bedeutung ge-
Dat he was synes sulues broder. Va- meint ist.
lentin u. Namd. v. 1096 (StocJch. Es. ; vrdtheit, f. Klugheit^ aUfr. frodhed,
Hamb. Es. f. 51^ u. Staphorst. 244^: 20 aUhd. frötheit. De wisheit segget:
doch en was he des nicht bekant, gy synt min suster, vnde de vrotheit
Dat he was sin broder genant); — hetet iuwe vrendinne. Eorci. f. 9;
vröt werden, erfahren, Kenntnis be- mer dit is leider werlüike wishejt
hemmen. De prelaten konden nicht unde beestlike unde duvelsche vroet-
vroet werden, wo vele de stad schul- 26 heit. das. 117; dat güldene hoaetja
dich was unde hyrumme etc. Lub. dat begyn dynes orden, dat vp de
Chr. 2, 107. vröt maken, lAug rtM,- vroetheyt des ewangelyen geset is.
cAen. He maket der sympeler myn- Leben des h. Frane.^ 139 b ; dat toIc
sehen tungen wys unde vroet. Le- is sonder raet ende sonder vroethejt.
ben des h. Franz. 79; gew. in der 30 B. d. Byen f. 209h.
Bedetäung: in Kenntnis setzen, un- yrdtlik(en)» adv. Mug. s. Bwfid
terrichten ; die Person regdm. im Da- unter vrötscbap.
tif). Des wil ik dy nu maken vröt. vrdtsam, adj. erfahren^ Jdug. De
Sündenf. 1459 ; wes is ju hir witlik caritate maect enen menschen . . ver-
van? des maket uns anderen vröt. 36 duldich ende vrötsam. jS^. d. herst.
das. 3123; de engel sprack: ickma- gel. f. 157h,
kes dy vrot. Earteb. 207 f. i4a; do vrdtsehap = vrotheit. Also als de
vorbodede de bischop de monnyke vroetscap alle ghude seden in den
unde makede en des vrot, weret, dat mannen vercrighet vnde behodet, also
se dtc. Lüb. Chr. 2, 98 ; item starf 40 voedet vnde behoedet de scamelheit
hertich 0. . . (kinderlos) so reet alle dogheden in den vrouwen. B,
marchgreve Fr. to deme keysere unde v. d. jongfr. f. 66h; is te weten, dat
makede deme keisere des vrod, dat die vroetschap drier haude is, die
dar neue erven weren. das. 2, 279; ene hoert der herten toe, ende is,
uns is gemeldet unde vrot gemaket. 46 wanneer een mensche die dingbeQ^
das. 2, 237 ; M. ist to Swerin ka- die tegenwoerdich syn, vroetlic ende
men vnd hefft vns frohet gemaket, wyslic doet. 1^. d, kerst, gel f 15S^*
dat etc, Wism. Br. v. 1535 , . häufip vronde, f. Freude. Myt groter
im Übeln Sinne : einem etwas weiß froude unde frolyckheit Siagghert, /*.
machen, ihm etwas aufbinden oder auf- 60 51^^; mit vrouden unde mit grotem
VROÜDENRIK 541 VROUWENTIMMER
loTC. B. V. 19 u. ö.; alle de stat (vulva)? fik>6 5, 18 (H.); de dy vort-
ful TFOiide was. Zetw 26; Lat uns gebracht sint vth myner vroweücheit
elen unde yrouden wachten. Vorl. (utero). Jes. 46^ 3 (H.).
San 1357; wi willen uns an froude yroa(we)lik, adj, eu Frauen Re-
prisen (in Freude leben), das. 1367; 5 hörend ^ toeibiich. Beide yrouwelike
dat was en wis teken, dat Earlus personen, alze Ghertrud vnde Anna,
lele an der yroude is (in der Sdig- Cod. Brdb. I, 19^ 367 ; de erste wer-
kt^ isi). Komer 39^; — yrouden dicheit, De god der werlde geuen
unde wanne, ein Gewüre; welches? hat, De kumpt yan froweliker art.
eardemom, vroude unde wunne , re- 10 Harteb. 2299^^ f. 30h ; unde id (dat
barbara, sukercandy etc. Hans. See. rike) nicht kan gheregeret werden
2, 237. under eneme yroiüiken namen. Kar-
yMmdesrik, adj. freudenreich. ner 122^; brukede he (der Herma-^
Lovet gode ynde syt yrouden rikes phrodit) des vrouweliken lytmates.
modes. V. hill. Hierony. /, c. 65; 15 das. 209^; fruwelike tziringe. Esther
dar yan wart he yroudenrik. Soven 2^ 9.
Meisi. f. C. 6h. yrouwen, schtc. v. froh machen^ er-
yMMwe» yrnwe, f. dg. Herrin. Ik freuen. Leye here, de du uns yrou-
le?e mit den megeden min, nicht west in desser hochtyd des hilligen
also eft ik ere yrouwe bin. 0GB. 20 N. Brem. kerck. geb. 156h; wanner
iL 9^; in deme dat ik bin (sagt die ick dy anrope, twyde my unde vrouwe
Mutter Gattes) eyn yrowe der werld, myn horent. das. 159h; se (die Hei-
80 wil ik etc. Emd. Mscr. nr. 139, ligen) sint de gennen, de yns ok
f. 39 (koninginne des hemmels — yrouwen in ynser drofnisse. Liib. Pas-
ke[i]8erinne der helle); die Ursprung- 26 ^^^^^ f* 233h; in (bei^ über) deme
liehe Bedeutung hat sich noch vielfach dode (des Sultans) worden yrowet
arkalten^ fwmentlieh im Munde der de cristen. Liib. Chr. 1, 153. Sefl. do
Dienstbaten auf dem Lande, die ihre yroude sik ser de bure Brün. B. V.
Herrin onseyro(uwe) nefmen, wofern 606; yrouwe dy. Theoph. I, 778 ; sick
nicht die „Frau*^ es vorzieht sich Ma- 30 schal yrouwen de h. kerke in nyger
dorne nennen eu laßen. — Dient vor blideschop etc. Korner 34d.
allen als Titelbeeeichnung: de hoghe- yrouweBhds, n. Haus der (yemei-
borne forstinne yrowe vrowe Eliza- nen) Frauen. (Einnahme) yan dem
beth- S. H. L. Urk. II, 386; mit vruwenhuse 1 M. Gott. ürk. II, S.
willen ynser twier echten yrowen, 53 405 (413).
vron Ermengarde und Elseken (1324). yronwenerachter, m, der an Frauen
Nies. Beitr. i, 299; s. vor. — witte Gewalt übt, Frauenschänder. Vrouwen-
nottwen, s. wit. — de wy0e frowe crachters de salmen ock richten an
(la sage femme), Hebamme. Slagghert hoer lyff. Richth. 324, § 36.
Chr. f. 50h. 4Q yrouwenkunne, /*. FrauengescU^cht,
yrtnwel, adj. zu Irauen gehörig? die Weiber. 0 du dorde yrouwen-
Vnd heft sik kostlik gekledet . . sine kunne 1 Komer 158c.
wamse meistpart mit frouwelen yor- yrouwenschinner, m. Frauenräuber.
mouwen (mit Vorermeln, wie die Mysdedige lüde, alse morders, stra-
Frauen sie tragen?). Hamb. Chr. 113; 45 tenschynner, vrowenscenner, deue ofte
vroweil (d. i. yrouwel ?) und misse- mortberners etc. Fries. Arch. 1, 130.
wende. Soest. Dan. 186. S. yrowel. yrouwentimmer, n. das Gemach, in
yremwettekeit, /*. Gebärmutter, dem sich die Frauen aufhalten, concr.
Sehoofi, Uterus. Worumme brochtest die Frauen. Se schickede na erer
do my vib myner moder yrowelicheit 50 spelgenoten, ene ut dem frowen tim-
VROÜWENVERWE 542 VRUCHTACHTICH
mer. Prot. Gl. gu R. V, J, 34; do name, wor synd de, de dy yorUage-
dat äff gereyddet (besprochen)^ worde den ? Brem. lib. pr. 11 ; (Ckrittms im
wy alle sampt ynt frowentymer ge- seiner MuUer:) Troawesname, see^
bracht; dar sat de konyDg[y]ne myt dit is diu sone. das. 5(H>; vransnamo
den beydden sn^ters (1561). Manum. 5 (Eva), lastet ja nicht dasser fruchte?
Liv. 4^, 136; hertich H. myt synem Sündenf. 964; yransnamey na schal
broder . . hebben geholden vp den sik meren din pin. das, 1075; wea
vastelauent enen hoff . . myt allem beghinnestu, vrowesnamen? Kcmer
frowentymmer vnn hoffgesinde. Slag- 164h.
ghert f. 51&; he hadde hirmede sin 10 yronwiehen, n. IVäuiein; iVui-
geniahl, dre sohns, ock de froichen Hessin. Dat de sulue jancher J. to
und gantze frouwentimmer. Benner der ee hebben schal ynaes hertogen
^, 114h. W. dochter, ftrawichen Anna, floyer
vroawenverwe. silium, salve vel Urk. J, nr. 518; frauchen Anna, das,
vrouwenverwe. 1 Voc. W. 15 nr. 540.
vronwens- , -yrawensminsk , n. frowdl = flowel, fluwel. He is ein
Frauensperson (nicht verächilidi). Ve- deiff ser behende, He atelt froweil
lichte hadden se medelidinghe mit und missewende. Soest. Dan. 166;
my (Maria) hadt, darvmme ick en (nicht: Frauenschleier^ urieJ. Grimm
fruwesminske bin. Brem. lib, pr. 99; ao wiU.) ynd (Bernd Besehe) heft sik
eyner, der eyme frauwenmynschen kostUk gekledet . . sine wamse meiet-
ufflechte, dat hie myt ire zo doin ge- part mit frouwelen vormouwen. Hoanb,
hat etc. LaconM. Arch. 1, 131. Chr. 26 u. 114. — Vgl. V. 8. 390.
yronwes- (vrawens-) name(n)i u. Tracht, f. 1. Frucht, yronwe £.
verderM yransname, f. JPrauen^^er^on, 25 entfengh ene vracht. Komer 33t,
Frau ; name dient zur Umsehreibung bes. Getreide. De vrdcht mochten se
der Person, s. Mhd. WB. ^, 306. Ttseygen. Z. f. Nieders. 1858, 8. lOi;
Vgl. wivesname, mannesname. — Do we gheven J. S. 60 fl. davor, dat he
bevant de abbet, dat he ene vrowes- dat beer vor uns overfurde, onde
name were. Seel. Tr. 149 ; he hadde so dat he de unse an der fruchte vor-
sine leae worpen vp ene vrowesnamen. warde, so he best konde, dat de nicht
das. 186 ; des was da ene vrouwes- vorthreddet worde. Gott. Uri. II, nr.
name, de was gecledet mit geistliken 335, 106. — 3. Nutsen. unde ok
clederen. Lüb, Passionoi f. 367d; dat eren Studenten neue vracht nnde
ewangelium van der vrowensnamen, $5 vromen konen maken. Komer 160^;
de tastede an den som vnses heren. Einnahme, Aufkunft. In der Tracht
das. f, lOe ; se vnturuchtede, dat he de ute dem gude valt Hanao. St. R
(der Teufel) melden solde , dat se 397; de sostich mark mit ohrer jsr-
ene vrouwesname weer. B. d. Byen liken frucht (Zins). Liib. Z. R 428.
f. 180c ; wan ener fruwesname were 40 — 3. Fracht, FrachUohn. Vrageode
belatinge dan van creme manne. en vmme eren pram, gyft (ob) se den
Dithm. L. B. 147; en vrowenname, wolden vnseme here vorhuren . .he
Richborch gebeten. LÜb. Chr. 1, 155 ; wolde em dar vore gheuen reddelike
vruwesnamen mosten on nicht denen vrucht (1371), Lab. ürk. 4, nr. 147;
to dische. Magd. Seh. Chr. 306, 6 ; 45 LunA. St. H. 51, 13 ff. 8. weiten
du bist gebenedeiet boven allen vrou- Beispiele unier vruchtman.
wesnamen. Lue. 1, 42 (H.) ; bes. in vraehtaehtieh, adj. furchtsam, nnde
der Anrede, vrouwesname, id en sy, dat se wurden yruchtachtich vnde
dat du my schenkest van dinem wa- du toretest dine cledere. Mersd. B.
tere. Sp. d. Dogede f. 37; vrouwes- so d. Kon. 333. (In der Vnig. indes:
VllUCHTBAR 543 VRÜCHTERNE
qood fierent in stuporem. 2 Kon. sucht Tode vor den YTOchten des
i0, 19.) bukes (welche Krankheit? etwa Dureh-
Traebtbar, -ber, adj. fruchtbar, en fall ?). Weif. Mscr. 23, 3 f. 52.
gnd ymchtbar jeghene. Korner 38^^ ; Yruchten^ vrocbten, Yorcbten, schtc.
wer ock den hofi besitten, en sollen 5 v. fürchteny besargt sein, timere, yrucb-
den nicht verärgeren, noch fruchtbar ten. 1 Voc. W. yorchten. 2 Voc. W.
holt (d. h. das zur Waldmast dienende Ik vruchte, dat ik nein nut en sy.
FriiMe trägt) darvan merklichen Theoph. i, 274; vrochte nicht. Lüb.
Terhowen (1460). Kindl. Hörigk. 597; Dodend. v. 448 ; wat yrochte wi den
item de juncher B. sali neyn holt 10 döt? Magd. Seh. Chr. 17, 9; de vroch-
honwen, noch fruchtber noch slach- teden dat lif (waren besargt für «Ar
holt (1493). das. 633, 5. Vgl 638, 6. Leben) und worden vorvluchtich. das.
S42, 8. 307, 25 ; he vrochtede seer vor eines
Tniebtbarheit u. -baricheit, f. raders vorbolgenheit Didl. Gr. 140;
Nutsen. Wor sodans apenbar nottroft 15 wy wurden bedrovet, vruchtende eres
edder fruchtbarheit dusser stat werde dodes. Münst. Chr. 2, 440; refi.
fwderen. Lüb. Z. R. 427 ; to nutte vruchte di nicht. Lüb. Ladend, v. 596.
unde yrachtbaricheyt Körner 228^^. 732. — Auch unpers. De deif, deme
vnehtbrakiD^e, f. Nutsung. mit vruchtede, dat he solde geseyn wer*
gantzer thobehoringhe ynd aller 20 den. Lial. Or. 199h; Do de bischop
frochtbrukinge an sehen, wateren etc. de wunden sach, do yruchtede eme,
MaUz. Urk. 4. 71; mit densten vnd ynde vragede etc. das. 2ö7h; in der
allen fruchtbrukingen vnd gerechtig- stad was ein junckyrowen closter,
heiden. Behr. ürk. 4, 130 u. so \ den yruchtede so sere , dat etc.
tu ürTck. 26 Münst. Chr. 1, 250.
mektdreehtlik, adv. fruchtbrin- vrnekten, schw. v. die Frucht von
gend. sin Studium fruchtdrechtlick to etwas eiehen, benuteen (von Lände^
Tullenf hurende. Strals. Chr. 1, 293. reien). Wel he der word (Wurthe)
yruehte, yroebte, yorchte, m. bniken to vruchtende edder to be-
Furcht. timor, pavor, vrochte. 1 Voc. 30 buwende (1346). Sudefid. II, nr.l89;
W. u. Engelh. Vruchte unde beven . . dem houe, den nu to tyden Hen-
Tel np se. 2 Mos. 15, 16 (H.); alse nike vruchtet vnde buwet vnde yppe
Fr. vomam den yruchten des Volkes. wanet etc. (1425). Scheidt, v. Adel
Leibn. 3.204; dit seden se darumme, p. 400; (lant), als dat nu tor tyd
nmme Pylatus enen vruchten to ma- 35 roden vnde fruchten N. N. (1476).
ken. Pass. Chr. 43h; ik bidde, du CWcnfc. Urk. IX, nr. 278.
mine sele willest dorslan mit den yrachterne,yrochteme,yorchterne9
Degelen dynes vruchten unde dyner yrochternde, adj. furchtsam, vruch-
leve. Brem. lib. pr. 46h ; lere my den terne, timidus, pavidus. Voc. Strals.
rechten vruchten gades. Brem. GB. 40 Unde hymmme seden vele lüde, dat
w. 26, p. 12; god ghaf on den rech- were ene plaghe godes, dat se so
ten vrochten teghen den homoth. vruchterne worden unde vloghen van
Loce. Kts. 6b ; he vorlet den frochten den guden vasten borghen. UXb. Qw.
des heren. Hiob 6, 14 (H. ; ik werde 2, 164 ; desulve untruw makede de
se setten in einen forchten (stuporem). ^g borger gantz fruchteren (timorosos).
t/erem. ^o, P ("If.^; uppe dat de pyne Westphal. 3, 129; een vruchterne
(Strafe) des enen sii en vrucht veler herte (cor pavidum). 5 Mos. 28, 65
anderer (1449). Hans. Bec. IP, S. (L); vrochterne. Marc. 4, 41 (H.);
509. — De äderen vnder deme kum- vrochterende (trepidus). Eaech. 7, 16
pane (Bode) is ghud vor dey water- 6() (H.); snel unde forchterne sprank
VRÜCHTICH 544 VRÜCHTMAN
he van sinem trone. Esther c. c. 15; tor tyd meygerwise vriichtiget. Z.
de lüde weren furchteren. Renner JSj f. Nieders, 1851. S. 347. Frudii
105, (gottes)fiirchtig. (her Symeon) hervorbringen. Alle vlesch is also en
dar me mauk anderen dogeden van blad, dat dar vruchteghet (fnictifi-
lest, dat he vruchterne was. Serm. 5 cans) in dem groinen bome. Ecdes
evang. f. 14d; du gode vruchterne fd. 55* (Sir. 14, 18).
mynsche. Lüb, Gebetb. II, f. P7b. Yniclitiii^(?),ad;. (frtichtbringend),
vraehtich, adj. fruchtbar. Se (Josua nütelich^ tüchtig = vrome ? So wyl|
u. Coleb) seden on, wo vruchtich dat yck yhme (meinem Sohne), soverne
lant were. Hanov.Mscr. 1^84, S.3JS1; 10 ehr syck chrystlick, erbar ynd frach-
allerhande vruchteghe bome. Rost. ting vorholt, ock kindüiken . . mj
Andachtsb. f. 3J2sk, bowyset etc. DiUmer^ Die Lüb. Fami.
vraehtich, vrochtich, adj. in Angst^ (xreverade etc. (Lüb. 1859). S. 24.
in Furcht, besorgt, und dachten eine Beü. 2.
wise, wo se den koning vrochtich 15 vruchtlik, adj. u. adv. 1. furchtbar.
makeden (in Angst setzten). Magd. Du (Tod) bist vruchtelick. Br. dl
Seh. Chr. 291, 6; wo de menschen Eus.35; in der wilden eynicheit, dar|
mer gracien heuet, wo he otmodigher yruchtlike to wonen was. das. 4b ;|
vnde vruchtyger ys. Leben d. h. Franz. draden mostu stan YOr den vrachtli-
79 ; do so ward de juncvrowe beuende 20 ken richtestol des strengen richten,
vnde vruchtich. LÜb. Passion, f. 97^; Wtggert, 1, 42. — 2. furchtsam, de
wart dat ghantze beer vruchtich unde danken der minschen sint vrochtlik
saghaftich. Korner 161d. (ümidae). Weish. Salom. 9, 14 (E).
vruchticheit, f. Fruchtbarheü. En vrachtman, Plur. yruchtlude, m.
eddele rike vruchtbar werder allen 26 Befrachter. . So wor lüde winnet eo
wer deren vnghelik van vruchticheit schip vnde dat schepet mit ereme
wegen. Beschr. d. h. Landes f. ^. gode, brech[t] dat schep vppe der
vrnchti^en = vruchten, schw. v. reise vnde bringhet de bodeme enes
Frucht, Ertrag von etuKis ziehen, be- gewelken vrochtmannes gndes also
nutzen (in tat. ürk. fructificare). 30 yele to lande, dat he gheven moghe
Vortmer moghen se vruchtigen al sine vrucht, he schal gheuen gance
woste lant . . umme de bieten te- schipvrucht. Dheme oc (aber) De-
gheden (1345). Wigands Arch. II, ghen gut to lande ne kumt, de ne darf
363; men en scal ok dar nemendes neghene 8chipvruch[t] gheuen; mer
gud vppe panden sunder des de de 86 quemet also, dhat dhe schipherre
hutteii vruchtighet. Gosl. Bergges. vnde de vruchtlude worden kirende,
§ 167. u. § 175; mit obgemeldeten dat dhe schipherre spreke, des gu-
tegenden, gerechtikeiden vnd tobe- des were also vele to lande komeor
horungen, alse wi de wente an desse dhat en gewelic vruchtman eme wol
tiet sulues inne hebben, vnd de ge- 40 mochte gheuen sine schiphvrucbt,
fruchtigt vnd sammen laten. Old. vnde dhes de « vruchtlude eme vnbe-
Urk. V. 1504; ok moghen se eyne kant sin vnde erer neghen sie des
bruggen maken laten over de Ley- tughes beromet vppe desse sake, so
nen . . to den tiden, wanne se dat is de schipherre negher to bebol-
ore vruchtigen willen eder ore hew 46 dende sine schipvrucht vp den hile-
eder vruchte darvan bringen willen ghen, went de vruchtlude eme to
(1373). Gott. Urk. I, nr. 271; dat werende sin. Lüb. R. 363; wer et,
heynholt . . roweliken beholden, fruch- dat dat schip in der reise tobreke,
teghen, bruken etc. (1346). das. nr. de vruchtlude scholen eme gheaeo
163; welker halve hove landes T. nu 60 halue vrucht. das. 314; en scel quam
VRÜCHTSAM 545 VRÜNT
Tor de ratmanne tuschen N. eneme . * want ik dy vor eyne vrendyiine
scipheren nnde sinen vruchtladen also kiese, so ghif , dat ik dyne vrent-
dat de Trttclitlude scaldegheden N. schop nummer mer ene Verliese. Z.
etc. (134L9). Brem. Stat. 254; were f. IM. Gesch. 2, 534, 23.
dat de Toreman dar na arbeydede 6 yrunt, yrent, vrint, (yront), m. 1.
Tnde kost vpdreue, dat deme vraclit- Freund. Isegrim begunde de klage,
manne sin gud wedder worde, dat sine vrundei sin siechte, sine nege-
schal he mede ghelden etc. Lüneb. sten mage de gingen al vor den ko-
ä JB. 51, 5. nink stan. B. V. 34 ; he hadde ge-
Tnielitsam, adj. fruchtbar. Dat ik lo dodet den yrent godes. DicA. Gr.
panden mach . . alle de ghenne, de 230; o mine alderlevesten vrende,
TTUchtzam holt howet etc. (1419). Ik bin yorraden an der ioden hende«
Suäend. 9, S. 249, 40; gyff my ar- Parad. 49h, l; des amptes bin ick,
men mynschen myt dy (Maria) to vrunt goddes, unwerdich. Korner
wenende ymchtzame träne. Lüb. Ge- 16 7ic (^dieses ^Freund Gattes^ , ist
bäb. f, By ßb ; by bogen fruchtsamen noch gebräuchlich als liebevolle An-
(frudUbar = toirksam, oder furchtbar rede.^ Pfeiffer). In der Anrede
= streng ?) penenn. Waüz, WuUenw. häufig nachgestellt : Beinke vrunt«
^, 366. B. V. 6164. Bemerkenswert ist der
vraektsamigeny schw. v. befruchten. 20 Plur. vrundes, der gern in der An-
ne bidden, dat de angetinge des hü- rede gebraucht tcird ; seth nu , leve
gen geystes reynige vnse herte vnde vrundes. Locc. Erz. 39^; seth, vrun-
rruchtsamige myt der besprenginge des. das. 29^; heran, heran, gy le-
synes daawes. Von d. Festen, f. 116\ ven frundes all etc. Bothos Chr. f.
rrudeiiy schw. v. 1. Freund wer- 25 260; ach, vrundes, id is ein harder
kn. Se vrundeden dar (aihicati sunt). pin etc. Z. f. lüb. Gesch. /, 532;
Chr, Sd. 66^ 17; — 2. Freund ma- vrundes I de süke wyl ehr bestan.
ciai. se scheiden doch betrachten, Fastnachtssp. 983^1. Daher bes. häufig
dat dat recht wol scheidede, averst in Briefen. Wetet, leven vrundes etc.
nicht frundede. Renner^ 2^ 23t — 30 Hanov. St. B. 394, 395; ghuden
Befl, Freundschaft schließen, sich ver- vrundes, so gy uns gescreven hebben
Söhnen. Men wolde wi vns ghevrun- etc. das. 431 u. h. — Vgl. Eöfer, Z.
det hebben mit ghelde, dat hedde f.d. Wiss. der Sprache 3, 208; 4, 207.
me wol ghenomen (1404). Sudend. Außer der Anrede: Desse kif wart
d, nr. 244 ; we twisken vrunt dorn 35 undernomen vruntliken, also dat de
sejget, Wan vrunt sik vrundet, se van Kolne geven deme bisscope golt
snlaen meyget. Josefe F. d. 7 Tods. unde sulver . . unde bleven vrundes.
P. 6738. ^ Lüb. Chr. i, 361 ; dat ick so sere
YTudiken, 5c%«;. 17. freundlich sein. jegen got und jegen syne vrundes
Dat achtede (Zeichen des Thierhrei- 40 ghebroken hebbe. Korner 65ä. —
ses), dat het scorpio, dat yrundiket 2. Verwandter. Levede dhe man (der
nnde vUth myt der tunghen unde Wittwer mit seinen Kindern) unrech-
myt dem sterte stickt it. Aldus so liken, dat he sin erve unde siner
dot ok de zunne , wen ze dar in kindere unnutteliken tobringen wolde,
kampt, so dwinghet ze uns des mor- 45 the ratmanne user stat unde ther
ghens myt der kulde unde dat vor- kindere vrint vnde sine vrint the sco-
zotet ze uns des avendes wedder myt len ene manen, dhat he dhes vertigo ;
der bitte. Locc. Erz. f. 3. unde ne deyt Ixe thes nicht, so scolen
Trand-, vrendinne 9 f. Freundin. de ratmanne mit sinen vrunden unde
Ick bidde dy, hillige juncfer Agnete 60 mit ther kindere vrunde[n] eme ghe-
VRÜNTHEIT 546 VRÜNTSCHOP
ven sinen deel thes erves etc. (1303). schieäen : de vrantUinge, de Tran-
Brem. Stat. 23; de Lapardus was de vnde de mage etc. Loee. Erg,
des konniges nageboren vrunt. 12. F. /*. 14.
3142; he helt se vor sine gebome vrantschop (-sekap, -seknp), f.
vrunde. das, 6045. — vrunt eis: Ver- 5 Freundschaft; binnen frantscap, tcdi-
wandtschaft. isset binnen slachtes . . rend des Friedens. Brem. O. Q. 146;
is it buten yrundes etc. Dithm. L, R. siete offte vruntschop (güÜiche Übet'
§ 111. — Überh. ztsgehörig. will die einhunft) maken. DUhm. L. R. IL
ßchipper ebnen (den fremden Arbeiter) 111 ; de vruntscliap wart voreocht
by dem arbeide beholden, dat schall 10 unde men konde de twischen en nicht
sthan by dem schippern vnd synes vinden (1424). Z. f. Nieders. 1855^
schepes yrunden (d. h. Rheder). LÜb. S. 159 ; wanne se (die Schiedsmänner}
Z. R 408 u. 410; dat de menheyd eyn recht eder ene vrantscap gbe^
van Br. ovele daen hebben an creme sproken hebbet etc. Brschw. Urk. i,
rade unde an des rades vrunden 15 S.37; vnd scheydeden dat mid vrunt-
(Rathsverwandten^ Rathsmitgliedern) Schoppen (1360). Lamey^ Cod, Dipl.
(1374). Hans. Rec. 2^ 8. 62. Ravensb. nr. 133 ; de zolden uns dar
ymntheit, f. Freundschaft. Dar- af scheden in vrenscopen (1383),
mede schededen se sik in vruntheit. Cod. Benth. nr. 114; vnd hoireo
Lüb. Chr. 1, 21. 20 spraiche vnd antwerde vnd die par-
vrnntlik, vrentlik, adj. freundlich. thyen in fruntschaften. Dcrtm. Utk.
dat he Karle vruntlik (von seiner /, nr. 260; me secht, anghebaden
Partei) ytbÄ, Komer41c; De dyaken, frunskupp schal me nycht vthslano.
de my van syner eyrsten yoget sere AUstylJcer /, nr. 201. — eine (kleine)
vrentlick gewesen hadde etc. Dial. 26 freundsehafUiche Grabe. Ock gaf be
Gr. 126; up dat alle unwille geslich- (der Testator) syner olden magbet
tet unde frantlik wurde. Leibn. 3, . . . ene koe, unde dem kynde schal
190 ; vruntlich dach, Sühn-^ Vergleichs^ men ene vruntschup geven. Vor de
tag (1479). Dithm. Urkb. S. 77; he vruntschup is dem kynde ghegereo
künde neuen vrontliken ende mit em 80 en homeken gülden. Hoyer Urk, IL
krigen. Brem. Q. Q. HO. Arch. d. Kl. Heiligenrode S. 154;
yruntliken, adv. freundschaftlich^ unde men schal dat bededingen, dat
freundlich, vnde hedden sick gerne men deme rade de breve vorgeves
vruntliken myt eme vorgan. Brem. (umsonst^ ohne Gebähren) gbeven
G. Q. 110; bekennen, dat we vrent- S5 schall; wolde men denne dama den
liken vorscheden synt mit abbet 0. schrivern unser heren eyne redde-
Liineb. Urk. VH, nr. 745; hyr umme licke fruntschup docn, der schallet
zo bydde ik ju, leve om, vrentliken. se wardene wesen uppe des rades
Z. f. Lüb. Gesch. 1, 255. gnade. Gott Urk. II, nr. 378, 484;
vrant-, vrnndelink, m. Verwandter, 40 10 0. mester Corde gheven to bun-
der mit eu demselben GescUechte ge- schupp, beten my de bomeberen
hört, vrundelink, contribulis. Dief. (1501). Z. f. Nieders. 1871, 8. 169;
Unde dit eruet denne de kyndere dar deit men den cappelane ene
vnde de vrunthlinghe undertwyschen vrunscop vore van eneme schillinghe
eyn deme anderen. Locc, Erz. f. 12; 45 an krude alse II lot engheuers (1396),
bidde ik, dat sin (des Verstorbenen) Wism. Krämeramtsb. nr. 1; bedSrre
gud to hope blive . . so lange dat we kalkes . . den schal us D. don;
die vruntlinge met machte dar bi sunder dar scoUe we ene redelike
schicken mögen etc. (1408), LitA. vrunschop umme doen alse we Seh.
Urk. nr. 1750; noch von vrunt unter- eo vore daan hebben (1372). LünA,
VRÜNTSCHOPPEN 547 VÜL
ürk 11^ nr. 765 (oder heißt es hier: rnchtieb, adj. feucht, vuchtecb, hu-
freundliche BiUe?). midus. 1 Voc. W.
Truni-, yrentsehoppen, schw. v. vuchticheit, f. Feuchtigkeit. Un-
fVeundsehaft schließen. Wi N. N. natfirlik mid vuchtigkeid umbging dit
doit kundich, dat wi ymme vrent- 5 jar in nattigkeid. Kerkh. v. 40.
schap, de wi hebbet to den edelen ynchtigen, schw. v. feucht^ weich
luden N. N. vnde ymme vrede ynde machen, Eynen syrop yan fielen ge-
ghenade ynser beyder lande . . heb- drunken vuchtiget dat lyff. Goth.
bet gheyrentschapet ynde in dessen ÄrsneH. f. 109^, 3; begießen. Apollo
ieghenwordighen breuen yns yrent- 10 heft geyuchtiget etc. 1 Cor. 3, 6 (H.).
sdbapet etc. (1341), Dieph. ürk, nr. yuchtnisse, f. FeucJUigkeit. mach
SB; he yruntschoppede (amicabatur) ichte dat schelp wassen sunder yucht-
mit den Rigischeu. Chr. 861.360^27 ; nisse (yirere potest scirpus absque
wy hebben uns vorenet und yrent- humore?). Hiob 8, 11 (H. u. L.).
schuppet myd dem rade der stad to 16 yucken, schw, v. fortgehen^ fort-
Bremen (1381). Gassel^ Brem, 2^ 287, segeln, (Noch jetet hört man affucken,
rrit (yroit)y Frucht; lat. fructus, wegfucken.) Unde so se yornemen,
tn^. fruit. Item yan elken koppele wy sulues personlyk tor stede weren
(rates, fighen of rosinen III den hell. und strydes yorwachten wolden, ne-
(1389), LOb, ürk. 4, 8, 554; noch 20 men se de ylucht unde yuckeden na
dat nein schipher ylamesche koep- Axewolde (1469), 8tyffe^ Bydrag 3,
lade, id si met krude, met firuthe nr. 117. Vgl. Cfrimm^ s, v. fokken.
oft met andern kopenschapen, met facker, Fugger ^ als Gattungsname
ju int laut yore etc. (1403). Livl. für: Finanamann. £me wordt tho
Urk. nr. 1615; want, solt und win 26 weten, wo tho Brügge etlick Floren-
nnd allerleie frut (1412). das. nr. tiner, welcke up dat mall (1473)
1921; it. 9 yerdinghe Ludere den finantzer unde nu Fucker werden ge-
kfomere yor frute unde crude (1404). nomedt, yan den Engeischen grot
Brem. Jahrb. 3, 125 ; 24 lott froyt geldt hedden genamen etc. Lüb. Chr.
allerlei sart (8orte). IM. Kram. 80 2, 703.
Rechn. v, 1558. yftke, 1. Nete^ Fischreuse, yuyck,
yrmtei, schw. v. bei der FrwM be- en nett gestalt als eyn yischkorff.
schäftigt seinj auf dem Acker, beim Teuthon. Vgl. Stürenb. — In e. ürk.
Landbau etc. thätig sein? He wil v. 1540 beklagt sich der Probst des
gerne knechte ynde denre hebben, 86 Klosters Kappel darüber, daß die
de des hilgen dages vrueten ynde 8chorlemer underrechtUch up de yi-
arbeyden. Emd. Mscr. nr. 139, f. 25^. scherie getogen, myt fuyken thoge-
(oder = wroten?) stellt und gefischet haben. (Mitth. v.
vnebt, adj. feucht, dat yuchte erd- Preuß). — 2. eine Art Weiberkleid,
rike. Dtal. Greg. 209; De winter was 40 Unterrock, yuyck, eyn wyd cleyt, fuca,
so fttcht unde warm. Kerkh. v. 300 ; diplois. Teuthon. So scolde eine
dat puluer was yelst to olt, yucht christlike suster nicht mehr hebben,
ynde ghans vorkomeh. Disp. to Ol- dan eine fuicke, einen rock, einen
dersum f. 10b. humectare; yucht ma- pels, twe kragen, twe par mouwen,
kea. 1 Voc. W. 46 twe par hosen unde yehr hemede.
wehte, Fichte. De yuchten, eken Münst. Chr. 2, 96.
unde bokon etc. Gerh. v. M. 102, 26. yftklik = yogelik, klein, curriculus,
yiekten, schw. v. feucht machen, eyn luttek (darüber geschr.: yuclich)
hewüßern. ein gefuchtet (irriguus) waghen. Old. Voc.
garden. Jes. 58, 11 (H.). 50 yfil, adj. 1. fatd^ stinkend vor Faul-
86*
VÜL 548 VÜL
nis^ schmutzig, patridus, stinkendech, vul, aäj. u. ado. vM^ fatu, vtH-
Yul. 1 Voc. W, segge mi (der Weif ständig. R. dede is der lösheit tuL
eur Hindin)^ oft mi icht gut de atem R. V, 966 ; tuI van groter OTerdat
si. De binde sprak: yul als ein as das. 2220; wente id stark ynde en
is he, dat provede wol ein dwäs. 5 vul stad was van luden (bevölkert),
Gerh. v. M. 65^ 71; he stank grese- Körner 141h; se were ok Tuller yed
like vule. B. V.1524; unde (die Spuk- volke unde starker van husen etc.
geister) leten na enen vulen stank. das. 100h ; dre TuUe stunde, das. UU;
Lüb. Chr. 2, 342; vil up de erden, de vul scrift (sehr schriflgdekrt?)
se were nat ofte droghe, vul ofte 10 was unde en hillich man. das. 99^;
reyne. Körner 191^; de brugge was myd vuUeme seghelle, das. 146h; unde
ser eDge, nat vnde vuel. L^en d. h. quam in dat vulle laut (muten ins
Franz. 146; se legen dar in deme 1/., ins Innere), das. 86^; steruet ^
vulen hole. R. V. 6915 ; wat mach wif er der sat, he sal dat vul arbei-
min here hir mede menen, dat he 15 den vnd segen vnd afsnyden etc.
desseme vulen canis also rechte Fidic. 1, 148 ; mit den (banden) badde
vruntlik is? das. 5115; io wan wy R. sin vulle wark Ä V. 208. —
einer dedinge eins syn, so werpstu balve unde vulle (Trink)maße werden
einen vulen roden (Rüden^ Hund) häufig erwähnt. De vuUen unde de
darin, d. h. machst du Stänkereien. 20 haluen sint der lüde plage. Josef, V.
Theoph. 1,197. Sprichw.: weke SLrsten d. 7 Tods. 4521; (malüt) sunder
maken vule wunden. Lyßmamxs Nachr. balve eder vuUen to todrinkende eyn
V. Kl. Meding 8. 103. Büdl. : under- deme anderen. Z. f. vaterl. Gesch.
danich den vulen genochten des vlei- Bd. 35\ S. 164 ; berauscht. Offt wel-
sches. Dial. Greg. 244h; dat is de 25 lick proventberen ut wesen hadde
allervulste sunde« Speg. d. crist. ghel. undt wer vul, wan he in qweme, dat
f. 6&^; vul geruchte. Nies. Münst. he darumb berispelt worde (1360),
Urh. 5, 269. 273; Stade dede ene das. 18 (Münster 1857), 119; desse
vule daed. Lüb. Chr. 2, 455; des is koster . . straffede se . • Men wente
nyn nod to scryvende, wente id weren 80 se vul weren unde dul, so voran se
vulde (d. i. vule) mere, favle, falsche up unde wolden den koster sUn.
Nachrichten, das. 2, 349; sunder Lüb. Chr. 2, 402; also was H. val
valsch vnde vuel. Dithm. L. R. II, bers . . unde lopt vuUer wys (d. i.
Art. 101 ; unde moestenn enne daer trunkener Weise) etc. Brsehw. Schiddb.
nicht myt rechte umme soeken unde 86 106; vnnd de borger vnnd frombde
hebben dat so voer eere fuell. Münst. lüde alle füll vnnd gedruncken wereq,
Chr. 1, 271; von Personen: moralisch R. Kock f. 16h; de vulle munt sprikt
verkommen, nichtswürdig, elend. Was jdes herten grünt. Tunnic. nr. 442;
in deme beere en vfil bove, de over we vulle wort (trunkene Wort) des
syneme dobelspele bonsprakede gode. 40 morgbens wil vorteilen, De blive to
Korner 128^ ; de vule tuscher dar busz unde ga nicht mangk gude ge-
umme der vrouwen hiebt meldede, seilen. Brem. Jahrb. I, 244.
dat se nicht myt eme sündigen wolde. vul, adv. oft = vil, vele, sur Ver-
dös. 50c ; en vule wicht. Cfl. zu R. V. Stärkung eines Adj. oder Ad^. Des
3513; unde was darby ein vul hoke 45 anderen daghes vul vro quemen etc.
(Höker, Krämer); so wart by ome vun- Lüb. Chr. 2, 138; he quam den vyen-
den valsch Wichte. jBr^cA«;.^c%ü;A^.5d. den vul schir mit den sinen etc. ib^*
— 2. faul, träge. It is den valen wyven 2, 545 ; de harink was in den ütren
(pigris feminis) ein gut beschut, dat vul dure. das. 1, 306; de Türken vor-
se kinder hebben. Tunnic. nr. 1077, so meren sik vul sere dor vele wire
VOLBEGERLIK 549 VÜLBORDICH
willen, das. 1^ 376; Tai node, sehr häußges Wort. Do Dauid den pro-
ungem. IL V. 2096; tuI dicke, sehr pheten Nathan vragede, off he den
<fß. Theqph. 3y 89; de snoiden dan- tempel godes tymmeren mochte, vul-
ken kernen yul drade to snoiden wor- bordede he dat eyrsten, vnde namals
den. Ecdes. f. 26^^; vül vaken. Re- 6 verboet he id eme. DioZ. Greg, 167;
ieni. Sp. 1733; wil gy wynnen vnse de propheten propheteerden logene
Tul gude lant? Jahrb. /*. 8. H. L. unde de preystere yulbordeden (ap-
hxK^tsk. 9, 111; wart vul gremesch plaudebant) mit oren henden. Jerem. 5,
an ereme synne. Kwimt 182^; bes. 31 (H.); mit Dat (d. F.). vulbordeeme
häufig vul na = vil na. sowol von 10 (dem Teufel) nicht ! Br. d. Cir, 117 ;
sinnlicher Nähe: dat (hüs) was vul do vulborde he (de pawes) deme köre,
na teghen der waghe. Brem. Q, Q. Kom&r 113^; dat wi deme N. heb-
83; do tooch hie vort vul na vor ben togelaten, gewillet vnd vulbordet,
dat Osterdore. das. 95 ; als in büdl. dat etc. Old. UrJc. v. 1459 ; wäre di,
Bedeutung^ beinahe^ propemodum, vul 16 dat du nicht vulbordest der sunden.
na. 1 Voc. W. vulna twe jar. Lüb. Tob. 4, 6 (H), — mit Acc. (d. 8.). de
Chr. 1, 71 ; do he sach, dat id vulna (sone) seden de heren ut unde vulbor^
gedan was. Diäl. Greg. 150^; do de den se in aller wise. fr^cAtc^. OAr.S^, 5;
moder (Maria) desse werde ghespro- vnd desulue Grans van P. . . vulborde
ken hadde, so vorgat de sone vulna 20 vele vnvoghe, de de genanten vnhor-
siner sericheit. Horol. 163^; de gy samen dem heren bewyseden. Cod.
alzo vele pyne vulna hebbet gele- BrcU>. 4, I, 194; dat wy gevolbordet
den, alse der werlt lozere. 0GB. vnde stediget hebben etc. Mekl.
Ä.145. (Ist es s. V. a. vuUen?^ Jahrbb. 33 y 109; den vrede stedighen
Yilbe^erlik, adj. sehr begehrlich, 25 unde vulborden. Hans. Bec. 4, 256;
sehr eifrig, sich hebben gefleten tu eft H. sick nicht vorenighen wolde
behagene me met vfllbegerlicke ste- mit Karle in deme echte; dat wolde
dicheit ores plechliken dinstes. Fidic. vulbordet hebben de keyserinne etc.
^1 53. Körner 27^ ; mit Fräpos. do vulborde
Tülbodiehy adj. erbötig. Und hir to 30 se an (=in) sinen willen, das. 50^; he
80 was Wolter vulbodich sin recht vulborde an des bischuppes eth unde
to doene (den Eid gu leisten), dat etc. lovede em wol. Korner 4öa ; (de for-
(U06). ImA. TJrk. nr. 1696 ; also dat sten weren twidrachtich in deme
&lle myn begerte gancz vulbodich köre) men na des vulborden se an
▼nde bereit is an to heuen eer blot 85 konnynck Eonrade. das. 63^; an desse
to vergetene. Eist. Troj. f. C *. vorwarpinghe der koninginnen hadde
TUMm, m. Fatdbaum, lentiscus. vulbordet de ertzebischup etc. das.
Voc. Engdh. dicister, arbor que di- 30b; ghinghen in den kor unde yul-
citor volbom. Brevü. Sprichw.: de borden to lesten in enen, den heten
körbome socht (wählerisch ist), vül- 40 se chaau. das. 134^ ; men he en wolde
bome findet. Oder wie es Hoffm. nicht darinne (in d. Wahl) vulborden.
FxnäH. ly 79, heißt : ne quaere mollia, das. 189^ ; dar vulbordeden to die
1^6 tibi dura contingant. wer kor- papheit. Brem. G. Q. 66.
bomen wil, de mot vake fulbomen vnlborder, m. Zustimmer, Geneh-
oder de fftlbomet gern. 45 miger. Desser artikele is N. N. ein
vulborden, (volbarden. iVie^. Jfün^. vulkamene heter, radghever, runre,
tfrt. 3, 77.) schw. V. genehmigeti, eu- medeweter unde vulborder. Fock,
^inmen, einwilligen, erlauben, con- Füg. Fomm. 4, 255.
Bentire, vulborden vel mede holden. yulbordich, adj. eintmliigend, ßu-
^ ^oc. W. Dief. n. gl. — Mn sehr 50 stimmend; consentaneus. 1 Voc. W.
VULBORT 550 VULBüWEN
Si om nicht vulbordich (non acquies- van vnlwort unde rade unser broder.
cas ei). 5 Mos. 13, 10. (H.) (1355.) Liü. Urh. nr. 957; bi raede
Yulbort, -bert, (später entstellt zu ind vulbourde. Mark. Urh. e. J. 1347
vulwort), Zustimmung, Genehmigung, u. a.
MnunUigung, Erlatämis, consensus. 6 mlbortsam, adj. efficax. 1 VocW.
Voce. (Genus wechselnd). — Vnde u. Dief. Dasu vidbortsamheit, effica-
beden mit groter bede, dat he er cia. dJas.
vader wesen wolde . . he weigerde mlbreiden, schw. v. sehr nach aüeH
lange, mer ton lesten gaf he yulbort. Seiten ausbreiten. Din loff Yiilbreyden
Diäl. Greg. 154h ; do ick velna eren 10 leyen vnde lerde. Harteb. 230^, f.3A
worden vulbort gegeven hadde. Br. vnl-, vullenbringen, unr. v. 1. toU-
d. Bus. 76h; hir na werde ik (Sarah) bringen, eu Ende bringen^ voBfiihren.
vulbort geven der woUust. 1 Mos. Und vulbrachte de muren, de keiser
18, 12 (H.), dat volc gaf vulbort Otto hatte laten begunt. Magd. SA.
dem Vorbunde (acquievit pacto). 2 15 Chr. 9, 2; do R. sine böte hadde
B. d. K. 23, 4 (H.); eines mannes vuUenbracht. R. V. 1623. — 2. he-
("J-äams;^ vulbort in olden tidenbrochte weisen, äie Wahrheit erweisen, Beweis
uns jamer. Sündenf. 34 ; (Jungfrau) vollführen, welk borgher den anderen
de dar si so sterk, dat se nuwerlde word to locht, de on ghan an ere
suntlik werk hebbe gedän unde vul- 20 Uff edder an ere eere, unde der word
lenbracht, edder der vulborde up bekennich is unde der doch nicht
gedacht, das. 3560 ; um en gesculden vulbringen kan, de schal deme rade
ordel ne sal man neuer vulbort vra- dat vorbeteren mit teyn bremer mar-
gen. Ssp. II, 12, 14; weder sprict ken. Hanov. St. R. 353; were dat
en die vulbort {„Durchgehn des Ur- 25 also, dat genich man claghede vor
theHs durch Zustimmung^ . Hom.) xmie der tafel, des he nicht volbringen
vint he en ander ordel. das. § 10 ; („toahr machen*^) mochte, de schal be-
Seilt en man en ordel na der vulbort. theren etc. Monum. Liv. 1 V, 184 ; seget
Lehnr. Art. 69 § 11; ek bekenne, dat de man, dat he vergulden hebbe, M
ek minen vulbordt und willen . . darto SO mut he vulbringen selve dridde. Ssp.
ghegheven hebbe (1357). UrJe. d. St. I, 54, 3; vulbringen mit getuge. das.
Hanov. nr. 361; wanner se inne ko- 5, 85,4; vgl. 3, 9, 4; 3, 39, 2; 2,65,1.
met vnde des vulbordes (der Ein- vnlbrodich, adj. der V^lerei, Trun-
unUigung tsur Wähl) begheren. LÜb. henheit ergeben. Y}ilhrodich,cn,fulos\iSi
R. 460; de hertoge gaf om dat vul- 85 gulosus, voluptuosus. Voc. I^rals. Tnl-
bort. Leibn. 3, 346; alsus kregen de brodicheit, crapula. da*. — De pro-
van Halle dat vulbort. Magd. Seh. phete Osee secht in deme IX. cap.
Chr. 367, 1; dat ys myn vulbord myn vulbrodighe sone Ephraim is
unde gude wylle. Gott. Urh. II, nr. van myner band ghevlogen etc. ^.
45 ; dat scheide vnse gode wille vnnd 40 d. Sammitt. I, c. 10.
volwordt wesen (1395). Sudend. Urh. vulbuten, schw. v. voüe Buße ihm.
8, S. 38, 41. Bes. häufig mit (bi, van) Do was de stad also arm, dat se
vulbort, -borde, mit Zustimmung, Ge- nicht vulbuten konden. Magd, Seh.
nehmigung, Gutheißen; vielfach mit Chr. 210, 1.
Synonymen verb. z. B. myt willen 45 vulbuwen, schw. v. voU, eu Ende
unde V. ; mit goeden willen ende mit bauen. In der tyd hadden de Tan
vulbert (1325). Lamey, Cod. dipl. Rostok vulbuwet eren tom to W.
Rav. nr. 96; mit bewillinghe vnnd Lüb. Chr. 1, 199; de vulbuwede dat
vulwoerde ohrer bürgere. Lüb. Z. R. slot R.. dat R. syn vorvare beghand
167; mit weten, consent, willen vn v.; 60 hadde, Komer 112c.
VÜLDAT 651 VÜLENDEN
THldät, /. Oenugthuung^ satisfactio. beschermer, voldoner etc. Disput, to
dat richte godes wil alte hartliken Oldersum f. 15; gelouet, dat ick sy
wejsen, dat en si, dat he in dessem ein voldoner al yuwer senden, das. 27.
leaende sik hebbe van der boisheyd fnldonin^e /*. Völhiehung, ErftU-
wol entleydeghed mit warer ruwe . . 5 lung. v. der tosage (1489). Nies.
Tude ok mit ghanser vuldaet vmme Münst. Urk. 6, 8. 64.
de Bunde. Eedes. f. 17<^. (vnl-) vullendrinken , sL v. sich
Tttlde = vuUede, Trunkenheit, vulde voll trinken^ saufen. He (der Säufer)
brikt alle gude sede. Tunnic. nr. 1261. bort nicht gerne godes reden, vul-
TUldedich, adj. Genüge leistend, nu lo lendrinken dat is sin beden. Josef.
is dyn arbeyt vruchtbar, din wenent F. d. 7 Tods. 7167 \ ebrekerie, vul-
gode anname, din suchteat vorhor- lendrinken, deverie etc. UXb. Do-
hck, din drofnisse vuldedich (satis- dend. 1197.
iactorius) vnde ghenochsam. Navdg. (vnl-) voldnren, schw. v. ausharren.
1^24; XX par scho, dede jo dar 15 perseverare. £ie7. Betrouwet, ghelouet,
nüdedich sint vor frouwen vnde man- werdet starc vnde vulduret, gi de
nes scho (1459). Wism. St. Jürgen Beg. ghelouet. B. v. d. joncfr. . f. 38.
vildeneiiy schw. v. vdl^ zu Ende vnlede f. Fäulnis^ Schmute. Se
der bestimmten Zeit dienen. Uol- vint u in der vulede der werlt. Ho-
dhenet he (der gemietete Knecht) 20 'rot. 88^.
nicht, he schal io dat half weder- vQlen, schw. v. 1. Schmutz machen^
keren, dat eme ghelouet was. LOb. seinen Koth laßen, unde ene swalve
Ä, 338. v&lede ut erem neste. Tob. 2^ 11
Tul-, vnllenddii, st. v. das Schuldige (Brem. WB. i, 463); So dar iemende
leisten^ Genüge thun^ genügen^ satis- 25 vulet in den klocktom edder up unsen
üacere. Setten se up des lenes gud kerckhove. Meldorf. Belieb. § 11 ; idt
ose lüde, de scheiden us doch vul- schall ock nemant frouwen vp vnseme
lendon von erer egenen \fegen(1332). huse hebben, he hebbe dan knechte in
Sudend. J, nr. 557; uppe dat nu de cost . . oick vp de veste hen vnde
pawes den beyden parten vuldede, so so wedder nicht vulen. Old. Urk. v. 1547;
ghaf he etc. Korner 216c ; wolden de beschmutzen^ schmutzig^ faulig machen.
brodere siner begheringe vuldon. das. De reyghen (Regen) vulet dat (hus)
92^; he bon (= ben, bannte) den ko- binnenwendich. Eedes. f. 140^ ; vele
ningh so langhe, dat he der hilghen lüde voruneddelt sik suluen vnde vulet
kerken vuldede. das. 98^; siner sin- 35 desse eddelen bort der dopliken rey-
liken last. Gl. zu B. V. J, 17; siner necheit. Serm. evang. f. 229^; oire
cre vuldon. Lüb. Chr. 2^ 240; de (der kettere) lere stinket so sere, dat
eme de swine besach, de schal eme mennich mynsche dar ane ghevulet
dar vore antworden vnde vol don. vnde gheerghered werd vnde vorghif-
iu6. R, 369; dem breve vuldon, den 40 teghet. Eedes. f. 75^; — 2. faul sein.
l^^ihdU der Urkunde zur Ausführung De tracheyd gheuet den riken lastcr
Mngen. Leibn, 5, 581; wante de sul- vnde schände vnde allesweyme (je-
^en heren hebben uns . . vuUedan dem)^ de in tracheyd vulet. das. f.
und vulkomene noghe maket. S. H. 183^.
^* Urk. 11^ 358; vul dön vor de 45 vnlenden, vnlendigen, schw. v. zu
fToiene^ für die Probende seine Schüt' Ende bringen y vdlenden^ ein Ende
digieit thun^ seines Amtes warten. damit machen. Onse vorvaren plegen
öl. zu B. V. 2, 17. nicht af to latende, er denn se vul-
▼nldoner, m. der Genüge^ Satisfac- endet hadden. Magd. Seh. Chr. 15^ 4;
^ion leistet. Christus . . vnse halper, 50 De bespotter is vulendiget (consum-
VÜLENDICH 652 VÜLHERDICHETT
matus est irrisor) Jes. 29^ 20 (H.); cien nemen. Hänav. Mser. I, 84,
ok umme den willen, dat wi binnen S. 194.
den dre manden der beteringe der ynlbeldiclieit f. CorpulefUf? De en
slote begunt, so yill als wi mögen, konden van oldere nicht gan imde
Tulendigen (1410). Lid. Urk. nr.l839. 5 van vulheldicheit. KomerJ20J8^; nicht
ynlendieli = vulich. Sunderliken sitten konde van oldere onde ok Tan
hebben se ok de gnade van gode, vnlheldicheit wegen, das.
dat nenerhande vuylendich der edder ynlherden, -hardeif sckw. v. be-
worm in deme munstere (auf dem ständig bleiben^ atisdauem, ausharreny
Sinai) nich wesen mach. Luddf v. 10 perseverare. Voce. We dar ynlherdet
S. c. 20. wente an den ende, de werd salicL
Yuler, m. der im Schmutz arbeitet? MaUh. 10, 22 (L.); nemant en mach
• . den oltboter unde den puler Den vesteliken volherden, id en sy, dat
sleper nnde ok den vuler. Bedent. he dat vleisch teme. Br. d. Enufh.
Sp. 1129. 15 28^ ; he vulherdede in einer lofflte.
vnl-, ynlleng&n, unr. v. 1. intr. in IHcd. Greg. 169^; in deme gebede.
Erfüllung gehen, geschehen^ sich voU- das. 170; vnde also se vulhardende
ßiehen. Alse he sprak, also vulghin- vragheden (perseverarent interrogan-
get. LOb. Chr. i, 136; juwe wille tes) etc. Joh. d, 7 (L.); mi dunket
schal wol vnlgan . . das. 2, 398; id 20 erlik sin, dat men nicht af late, wente
was nycht vuUengan na sineme wil- an dem vulherdende leit de macht
len. Chr. Sd. 272, 5; do desse vor- Magd. Seh. Chr. 15, 3.
redenisse vulgan was. Komer 200^. vnlherdich, -hardich, hertlik, adj,
2. tr. erfüllen, vollbringen. Denne ausdauernd, fest, beständig, staadkafty
ward de böte ghesad van gode se- 26 (in sdUimmem Sinne: hartnädig):
ventich iar unde de vulghinghen se Isset sake, dat he vulherdig blinet
dar. H^nst. Sam. 5^; de ere peni- to donde mine ghebade. 1 Chran.29
tencien in der werld nicht hedden (28), 7 (L.); unde hedden se mit
vulgan, de schikkede god, dar se ere deme koninge vulherdich geblevcD,
penitencien vulgingen. Emd. Mscr. so so etc. Lüb. (Jhr. 2, 312; unde ma-
nr. 139 f. 16^. keden (de meenheit) vulherdich an
vnlheit f. FüUe. de erde moet deme angehevenen quaden begr^pe
hören unde ere vulheit (plenitudo). teghen den raed. das. 2, 9; weset in
Jes. 34, 1 (H.); Fiale der Macht. desser sake vulherdich. Z.f.Nieders,
overst en deel seden, dat de vulheyt 35 1865, S. 167; weset vulhardich onde
des paweses dat wol vormochte, dat duldich etc. Komer 35c; vnde efte
he ene wedder sette etc. Korner 44^^; he dan vulhardich blyuet kloppende
Trunkenheit, vulheit (ebrietas) vor- etc. Luc. 11, 8 (L.); seyt de dage
derved sinne unde wit. Tunnic. nr.909; der vulhertliker bliitscap I Br.iBir
die volheit en kan nicht swyghen. 40 seb. 8 ; als (so oft als) he den nameo
das. 1061. Jhesu hoerde, so waert he myt alsolj-
vulheit f. Schmuta. Umme der ker vulhertliker blytscap vervullet etc.
vulheit willen was de stad (Paris) Leben d. h. Franz. 183^; wy arme in*
oldinghes ghenomet Lutecia van des wonere by unser olden gerecbtigkeit
hores unde stankes weghene. Komer 45 . • mochten vulhardich blyuen. OH
120h. Urk. V. 1573; jedoch bUeb ich voU-
vulheldichy adj. voUhaltig, voU, auf- harrig (den Wolfen gegenüber) md
gedunsen ? Flecmatici unde andere befholl mich Gott etc. Sastrow 1, SOi.
complexien, dede vulheldich sin van valherdieheit f. Ausdauer, Bekarr-
quaden humoren, die schult purgan- 50 lichkeit. An orsamen dingen is iemer
-VÜLHERDIGEN 553 VÜL- VüLLENKOMEN
dat Bchoneste de volherdicheit (per- im eigenfl, u, büdl. Sinne. De sunde
severantia). E. v. Bepg. 581, des menschen de stinken uns (Engel)
Tiilherflil^liy adv. jbu vulherdicb. vuleken an. Eavenst. f. 153o ; (es sün-
Vnde gbink Yulhardygen in dat Tuer. digen gegen das 10. Gebot) die eer
Passionäl f. 1JS7. 5 guet . . verdrinken, verdobbelen off
mlherdinge, f. Ausdatier, Beharr- anders vulyck tobrynghen myt wilder
lidikeit^ Standhaftigkeit. (By der len- gheselschap. Tract, über d. 10 Gebb.
gede des Strunkes der lilien) is to Bl. 10^; de hertige van St., deme
Torstane lancheit in vulherdinge, gy vuliken unde unerliken juwe stad
welke dogede sunderlinge der iun- lo hebben afgewunnen laten. Lüb. Chr.
feren Christi noet is, wente nyne J^, 534; do vloch M. vuliken unde
dogede en wert gelouet van gode vorretliken van deme velde. Korner
sunder vulherden. Br. d. (Hr. 118; 163^; vuliken vnde slimliken. das.
TMi eghens luasprake ane vulherdinge 241^; de do so vuleken lucke, heyl
(ßberschrifl.) We dem andern sin 15 unde ere der stad vorslepen. das.
eghen anspraket, vnde des mit rechte 221^.
sdfgewiset wert, so dat he nicht dar yoI-} YuUenkomen, st. v. 1. in Er-
bi bliven en mach (die Begründung füüung gehen, sunte Wulfganges pro-
bier ansprake nicht su erhärten ver- phecie vuUenkam an Dagano. Magd,
mag) etc. God. Bergges. § 22. (Die 20 Seh. Chr. 76, 9. — 2. in Erfüllung
Ubersch. gehört eu diesem §, nicht jsu bringen, ausführen, vöUführen (wie
§ 23.) vulbringen), mit Gen. Tuges sal men
Tvlberteliken, adv. (eu vulhertlik) over ses weken vulkomen, des sik
beständig, immer Vulhertelike vro- die man anematet. Ssp. I, 62, 6;
lieh gyn myt Jhesum unsen heren. 25 ///, 88, 2 u. 5; svar en man sines
UecL a. d. Münsterl. 7, 1. getuges vulkumt mit dome scultheiten
vidkoker, welcher Höker oder Kra- . . dar sal die richtere ok getuch
mer? ein schipper tratt (bei einer sin von der warheit irs getuges. das.
Vclksversamnüung auf dem Markt- II, 22, 2. — 5. (gerichtlich) beweisen,
platg eu Lübeck) up eine vulhSkerbank 80 Thes mach he wol vuUencomen mit
de sake . . tho vorteilen. Lüb. 22a- twen guden mannen (1303). Bretn.
form. 71. Stat. 72; mach he des vuUenkomen
Tftlholt, n. Fauihöle, das nachts mit twen vromen mannen. Gosl. Stat.
scheint, glos. Voc. Engelh. 47, 9; des schal he yulkomen mit
TOlieh, vnlik, adj. faulig, sthmuteig, 85 twen bederuen mannen (1317). Mdd.
unrein unde vulich (sordidus). 3 Mos. Urk. nr. 3918; welk man dem an-
13, 45 (H.) ; in moral. Sinne : de deren sprikt an sine ere, des he nicht
vuliken partiebroder kregen den mei- vuUenkamen mach, de weddet dat
sten byval. Brschw. Schichtb. 99. hogheste wedde. Brschw. St. R. 107,
wlickeit, f. 1. Schmute, Unrein- 40 67; sculdiget en den anderen vor
heii, putredo. Voce. — 2. Faulheit. gherichte umme Scheltwort, mach he
Vorsumen de dinck to wetende edder des vuUenkomen, also recht is, he
to donde, dar an des menschen sa- mot etc. Gosl. Stat. 46, 5; vgl. Ssp.
licheyt licht, dat ys eyne dotsunde; /, 16, 1; III, 18, 1; die dat ordel
als wan eyn mensche van vulicheit 45 schilt, ne vulkumt he is nicht (d. h.
Denen vlit hefft vnde sorge to befra- kann er den Beweis nicht führen, daß
gen de dinck, de geboden sint van er mit Recht das Urtheü gescholten
gode. Summa Joh. f. 146c ; vulicheyt habe, dringt er mit seiner Beweis-
md leddichgang. Rost. Bedeb. f. 14h. führung nicht durch), he mot darumme
Ta]ik(e]|)9 adv. auf eine vule Weise, 60 gewedden deme richtere. Ssp. II, 12,
VÜL- VÜLLENKOMEN 554 VULLEIST(E)
5; Lehnt. Art, 69^ § 11. Auch allein. micheit willen. Haww. Mscr. /, 84,
Yulkumt die man mit tven (Zeugen) S. 340.
under den allen, he behalt etc. Lehnt. valkrokelicb , adj. voller krokele,
Art. 34 j § ?; 69, § 2; Ssp. II, 12, Windungen oder Falten, tortuosus.
4; fuUenkamet denne de cleger mit 5 de vulkrokelige slange. Hieb 26 ,13
sinen gethuge nicht, he moet dar- (JB.). (Ähnlidie Bildungen sind: tuI-
nmme wedden. Ndd. Bechtsb. f. 90\ holech, porosus. Voc. Loce. u. a.)
Daher: Yal(len)komen sin, durchge- vulle, /. Füüe. Der ersten (f ruckt-
drungen sein , den Beweis erbracht baren Jahre) vulle wert alle Torgeteii.
haben. Des worden se volkomen mit 10 l Mos. 41. 30; se hedden cnides
der kuntscap (1314). MeU. Urh. nr. unde wines de valle. Brem. G. Q,
3729; weigeret die richtere getuch 110 ; ik scheide denne vische de vulle
to wesene wider recht, jene is doch krigen. B. V. 5792. — Das voUe
Tulkomen an sime getuge. Ssp. II, Maß. wante he siner lennnge die
22, 2; vgl. §5; na iewelkes mannes 15 vulle hebbe. Lehnr. Art. 7, § 7. —
getuge sal die herre Tragen, of he als m. was clarer wan de mane in
mit ime vulkomen si. Lehnr. Art. crem vullen (VöUmond). Körner 186c;
65^ § 18 ; (kann jemand mit eitlem du wult al an den vullen leven. Re-
ärsfÜichen Zeugnis beweisen) dat de denl. Sp. 1734.
wunde nagheles dep si . . so is he 20 vuUede, f. FSUe. In em is al de
des vulkomen. Gosl. Stat. 31, 25. vuUede der gotheit. Peru. f. 74h
¥iiI-9 yullenkomen, part. adj. voU- (Cd. 2, 9) ; de anderen hebben ghe-
hommen, plenarius. wart Karins de offert van dem, dat er oner blef vnde
kaleTullenkamenkonnynckthoYrank- van der vuUede eres godes. Old.
ryken. Komer 37c ; unde de upperste 25 Evangelienb. f. 105.
cardinal, vullenkamen legate etc. (vnl-), volleiden, (?) produäeren.
das. 90^. wanne de man, de sik des morde s
YUl-, vallenkomenlieit, f. Vöttkom- uteren wil, sine tughe buten dinghe
menheü; im gerichU. Sinne: der Eid oder binnen dinghe volleyden scaL
(der Klagenden Partei). WitUk si, dat 80 Stend. ürtheOsb. S. 40.
vor unsem sittenden stol des rades yiilleist(e)9 YuUe8t(e)9 aUs. fullesti.
jegenwerdich quemen de lüde N. und fuUisti, ahd. folieist, foUeisti, mhd.
N«, und bekanden des openbar und volleiste; m. u. f. Hülfe, Beistand,
willen ere vulkomenheid dar to don Unterstützung. Imargkgafmynfrowe
(eidlich bekräftigen) (1390). Lid. Urk. 85 Johanse, crem scry vere, to wUeyst
nr. 1287; dar he sine vullenkomheit to eynem rocke (1397). Sudend. 8,
to dede vor dem sittenden stule des S. 242; we tymmeren wolde vnde
rades (1406). das. nr. 1703. leggen enen stenen geuel (GiM),
Tul-, vuIle]ikomel(i)ken, adv. vdl- den ghyft men van der Stades wegeae
kommen^ gänzlich, dat bestedigede he 40 den veirden sten to vuUeste. Wigands
vuUenkomenUken. Korner 37c ; heb- Arch. 3, 16; vnde heuet ghinen in
ben vuUenkomelken vorbot und sint vnse korken veyr schillyng gheldes . .
gelost. Magd. Seh. Chr. 210, 5; myd to vuleste to dem wyne etc. (1368).
eren eden vuUenkomelken betugende Seib. Urk. nr. 792; en tho volleste
wargemaket, (mü ihren Eiden den 46 vnde to troiste etc. das. nr. 935;
Beweis erbracht) dat etc. Bms.-lid. hebben ouerdreghen myt der ghe-
ürk. S. 151k meynt, dey deel to perden holden
ynlkomieheit, f. VdOcommenheit, oft dar to vuUes (d. i. vullest) ge?eD.
Tüchtigkeit. He wart tu dem am- Dorst. Stat. 179; van welker bäte
methe gekoren vmme siner vulko- 60 (Beute) se to sik genommen hebben |
VULLEISTEN 555 VÜLLEN
84 AT to ToUeste eren kosten (Uil). ynlleister, m. Mühdfer, Gehiäfe.
Hans. Bec. IP, S. 364; by trost- Also dat wy legen unde upp der
lichem Tullest, he deme huse gedaen Hollandere unde orer vulleistcre lyff
hefft vnd farder to done gelauet. u. gud nodwere . . doen moten unde
Fahne, Dortm. 2, 343; van der 6 willen. Gott Urk. II, nr. 192, 28,
(quorum) gude dem hospitail op to vnllemet, yulmette (Voc, Halb.),
nisten vallest und troist gekomen ist. vnlment, vulmat (3 Voc. W.)^ val-
das. 2, 345 ; so wen die werckmeister miint, yullemnnt ( Voc. Engelh.), m.
bade senden, die meister weer ind und n, Fundament. Wel en man wat
dan nyet enqueme, die breke een 10 buwen unde heft sik sines neyberes
balff punt was (Wachs) to voUest gebuwe vortreden boven sin vuUemet
den gelucht. Z. d. Berg. Oesch. V. 9, etc. Oosl. Stat. 23, 42; legen dat
96, 58; (de) den vorgeschr. fursten vulment der kerken S. Johans. Magd.
ienge AiUeyst unde tolaginge myt äff- Seh. Chr. 85, 16 ; ok is dat pater
eder tofoyr deden. Qott. Urh. II, nr. 15 noster eyn vulmad de[8] louen . .
300; wert eyn man beclaget ymme Hker wis alse me stede buw setten
fulleist eynes doetslages, wunden . . mach yppe gud vulmad, also syn
mde bekennet des, cUit he darby ge- alle gude werk stede . . in den louen.
west sy etc. Ndd. Rechtsb. f. 77; god Fiost. Ändachtsb. f. 11h ; de berge
Tader, sone vnde h. gheist, dese dre 20 unde de brinke unde de vullemate
mit ener vleist (d. i. volleist) gott- der erde werden beweyghet. Ecdes.
licker wyszheyt alse auer ehe hadden f- 103o ; he ghoid in dat vullemate
gedraghen etc. HarUb. 1. Anf.; (Ga- des altares den godliken roke. das.
brid verkündet der Maria) dat ent- 261c ; vnd äat si on maken einen
fyngk se (Maria) dorch den h. geist 25 guden vulmunt in de tokunft. Perikop.
godes sone mit aller wolleyst etc. f. 11 (1 Timoth. 6, 19). — Noch
Odav. f. 2b, — Concr. der oder die andre entstellte Formen sind: vunde-
Bilfe gdeistet haben, Mithelfer. De mat. 1 Voc W. vulman. Dief. n. gl.
richtere sal Yolgen to haut unde rieh- vnllen, to vuUen, adv. völlig, voll-
ten deme klegere umme den rof unde 80 ständig, vollends, ganz u. gar; als Ver-
over den rovere unde over sine vnrech- Stärkung der Adj. u. Adv. sehr (vgl.
ten vallest (Var. mithelfer). Ssp. II, vul). Se breken de muren vuUen
25, 1 (dy em, dem Hauptthäter, be- in de gnind. Magd. Seh. Chr. 282,
helpen synen willen vuUeisten. Gl.); 10; sie vullen scheden. Liib.R.306;
to yodute over N. mynen morder . . 85 darmede so kumet de vigend des
unde over syne unrechte vuUeist. landes unde vorderved den armen
Fidie. 1, 155 ; so scrie de sacweldige vullen mit brande, mit rove etc.
over N. unde over sine unrechte vul- Ecdes. (su Sir. 13, 21) ; des sande
lest. Fichtst. Landr. 33, § 1; vortmer gy my 16 fl. . . des bydde ek ya,
vmme Heynen Brucdorpe vnde H. 40 dat gy my dat andere gelt fuUene
▼nde ere vnrechte vulle(n)st claghe senden willen. Z. d. Hare-V. 1869,
wi mannigherhande rof. Lüb. Urk. S. 159; de tempel lach vullen nedder
2, 701 (vgl. feria secunda post epy- na dem over. Magd. Seh. Chr. 8, 13 ;
phaniam spoliaverunt Th. et sui in- slogen ene vullen dot. Komer 236d ;
iasti complices etc. das. 3, 6.). — 45 kum, myn schone vrundinne, du bist
Contrah. in vulste s. u. vullen schone. Brem, k. geb. 32; he
vnlleisten, schw. v. vuUeist gewah- (Otto v. Baiern) was edele unde vul-
refi, Mithdfer sein, unterstützen, nicht len weldich, also dat he sie wolde
ynnemen, husen noch fulleisten. Gott. setten wider keiser H. Eike v. R.
Urk. II, nr. 357, 213. 60 576 ; also werden de guden zede vullen
VÜLLER 556 VULMACHT
BchSr ghebroken. Eccles. f. 26^^ ; dem ynlliek, ynlliky aäj. vSUig, <L i . cor-
kämet TuUen drade de wrake godes. ptdent (noch jetzt so gd^.). U he
das. 33^; unde schulden ene vallen Yullick in deme lyne vnde rod Tnd
sere. Schaeksp^ f. 31 ; unde konde ik de äderen synt em grot. Bot d. Ar-
dem (hertogen) vuUen vele nemen, 5 sted. f. 47h; ock dede Yullick sint
dat wolde ik gerne din. Sudend. 4y . . pleghen in den snken rakene tho
nr. 163; vullen gesund . . vuUen vorkrankende. Bew, d. d. Pest c. 1;
stark. Ludclf v, 8. c. 8; vullen rike. de brudt i0 ein klein Tullich minsche
das. c. 9 ; he makede dat yullen rede gewesen etc. v. Hovd^ Chr. 18.
(fertig), dat sin vader unde broder 10 ynllicheiti f. VSUigkeü^ plenitado.
betenget hadden. Leibn. d, 302 ; mene 1 Voe. W. d. %. 1. CorpuknE. —
▼olk, vuUe drunken. Lub. Chr. i, 174. 2. üppiges LAen^ Völlerei. Alzo (tßie
— to yullen. Juwer Schönheit kan Hclofemes) noch vil mannich dejt,
ik nummer to vullen eren. Brem. k. De sin liff vorlust in vullicheit Joief^
geb. 71h; do ne künden se nicht to 15 V. d. 7 Tods. 7044; de twe vorbryn-
vullen Seggen, wat erlikes states hie ghen herte vnde zynne, Vullicheyt
beide. Brem. O. Q. 110; neyn tunge vnde vrowen mynne. das. 4590; vul-
kan to vullen spreken etc. Harteb. licheyt is vnmate an drinkende unde
189, f. tfa; i85y f. 5a; 186, f. 5a; des an ate. Laiendodr. 182 (Seh. 151b
ik mj nicht kan to vullen vorwun- 20 I^^-)
deren. Komer 24h u. so h.; eres vnlli|;en, adv. völlig, vil völligen,
schines is se (die Sonne) to vullen Leibn. 3, 154s^, 22.
milde. Eodes. (Sir. 13^ 21); dat he valiinge, f. JBuUung. Dessen Tyf
to TuUe verdriets hadde. Münst. Chr. mannen vor olden steen reyne tho
1, 328. — van vullen. Also Karl 25 maken tho der vullinghe (d. h. zn
unde Roland deden, De vmme den der innem FiMung der Umfaßungs-
loven streden, Vnde van vullen her nuiuem moischen den äußeren Wand-
Godehard. Laiendoetr. f. 140c. -^ Oß schichten)^ de weken over 30 gr.
ivird vul (vullen) unmittelbar mit dem Brem. Jahrb. 2, 277. — Erfüllung.
Verbum verbunden, e. B. vuUendenken 90 Wunderwerke, de dar schegen in einer
(welck mynsche kan ymmermere vul- (Joh. d. T.) entfanginge . . de hil-
lendenken de soticheyt dyner sele. liginge in dem lichame einer moder,
Medelyd. Marien f. 3.), vullenseggen de vullinge der (mü der) prophete-
(ad plenum enarrare. Eike v. Bepg. sehen ^ue. Lüb. Passion, f. 125^.
113); vuUenspreken (aller meystere 86 Till-, vnlle-, (vol-) ■acht« f. vcUe
tunghen mochten nicht vullenspreken Macht, Kraft, (kräftiger Stand), dat
der ryken lüde sunde. V. hill. Hieron. her A. by volmacht eines liues md
J, 0. 34) ; vulloven (nemant dy vullouen myt redelicheyt synes ghemodes hefft
kan. Harteb. 198, f. 99^) ; vulschriven gesät sin testament (1368). LünA
(de na mi komen, de mögen dat vul- 40 ürk. V, nr. 292; Wi mothen som-
schriven etc.). Magd. Seh. Chr. 2, 5. tides gemeine karspeis scattinge dar
vuller, m. WaOcer, vulre, fullo. umme dhoen, vp dat de gebouwete
Voe. Hatberst. u. Dief. de fullers (Gebäude) in fulhnacht blifit (1559).
schullen de laken sufem von den Dühm. ürk. S. 226; de stede Leiden
knopen. Oott. ürk. v. 1476. In den 46 Harlem . . hebben sick vorbundeo
Hanib. Z. R. fulder. Der fulder soll densulven (eingerißenen) dik wedder
schuldig sein alle montage zu fulden in vulmacht tho richten. Neoe. 1,539;
etc. (1613), p. 227; fulderei, Walk- volle OiUtigkeä. Dat ordel scheide
mOhle. das. Vgl. Grimms WB. s. v. hebben synen vortghank an (in) toI-
föller, 4, 513. 50 macht IM. Oir. 2, 10. — roBniaci/
VÜLMAKEN 657 VULNISSE
(im jetßigm Sinne). De scolen denne ständig u. ordnungsmäßig beseUft. und
vulmacht hebben etc. Kamer JS13d ift du schone sulvest wol süst, dat
M. h. idt (das Oerieht) yulmechtich is, so
Tmlatken, sckw. v. vclOcammen ma- is idt de gebruk, dat da allike wol
tken (perficere). Mach me enen min- 5 fragen most etc. v. Bunge^ Gesch. d.
sehen teghen god reken, were he ok Gerichtsw. p. 18.
vaa vulmakeden kunsten (etiam quum ynlmeehtielieit, /. Vollgiiltigkeü.
perfeetae faerit scientiae). Hiob 2^, de yulmechticheit dyner ghewalt.
2 (L.) ; wetestu icht de groten pade Komer 99^^.
Tsn den wölken vnde de vulmakende 10 ynlmeehtigen, schto. v. 1. für voU-
kaost(perfecta8 8cientia8). cZa5. 57,1^. guUig erJdären, gOUig machen. De
TilBaket, a4f> vollkommen. Et is olde priuilegia worden vulmechtighet.
eyn teyken volmaecter dogheden . . Chr. Sd. J296^ 8; dessen koer Geroldi
weelden te versaken. B. v. d. joncfr. de artzebischupp nicht wolde vol-
{. 41. Als Übers, des lat. perfectus 15 mechtigen (hanc electionem ratam
sehr h. (S. Yolmaken)« habere noluit). das. 66j 5. — JS. bevdU
mlsaketheity f. VöOkammenheü. mächtigen, gevulmechtiget. Chr. d.
Desse Ynlmaketheit gaet bouen (über- nordelb. 8. p. 147.
trifft) al mine mogelicheit. Horcl. ynlmodicliy adj. entschloßen. Mit
tiSh; hyr inne (in Christi Passion) 20 einem bestendigeD, vullmodigen wil-
bebbe ic mi ghesat vulmaectheit der len tasteden se de Denen an (unani-
rechtuerdicheit. das. 138^. mes. H.: eynmodigen). Westphal 3,
Tilmeehtieh » a^f. vdlgiitigy mit 135.
ffcüem Beckte bestehend. Se geven en Tnlmodieheit, /. VoUerei? (?ülm.?)
Tolmechtige besittinge (realiter eis 25 Do he (Eli) horede, dat sik sine
possessionem tradiderunt). Chr. Sd. kyndere vnerliken hadden in vn-
^06y 29; ynd Torbat meer schal dy kuscheit, in vratze, in welycheyt, in
briff yulmechtich ynd bestendich bli- yulmodicheyt etc. Serm. evangel. f. 22^.
ven. Cod. Brdb. /, P, 137; dat schal ynlmoge = vulmacht. Item yor
fijn yest unde yulmächticb na lüde so (Frau) Anna P* nha yolmoeghe eres
des breves. Z. f. Nieders. 1861^ S. zeligen mannes J. P. vorsiegelden
206; do wan ersten de hilge rom. breves« Arch. f. St. u. K. Gesch. v.
kerke einen yulmechtigen pawes. S. H. L. 5, 78.
Magd. Seh. Chr. 346y 13; wart na y^lnisse, f. Fäulnis; coner. das
Tolmechtich keyser over alle land. S6 Faulende^ Sdimuta (foeditas. 5 Mos.
Komer 42k — mit voller Machte VdU- 24, 1). We deme anderen aas eder
mcht, versehen, koning Kersten hadde ander yulnisse yor sine dore bringht,
ainen broder greuen Gerde gesettet de schal dat yorbeteren mit 4 seh.
Qor einen drosten . . unde do greue Hanov. St. R. 533; se worpen ene
G. uolmechtig was etc. Chr. d. norddb. 40 mit slike ynde vulnisse etc. LAen d.
Sachs. 147; so worden welke sat ut h. Frane. 6b; de noese spleten, dat
den gilden unde meinheit, dat beten se ore yuelnisse nich holden kan etc.
de valmechtigen. Brschw. Schichib. Ostfr. L. B. III, 68 ; se hebben dat
77; darto so but he (der Papst) dat wigwater untreniget, dreck unde vuel-
keiser, forsten . . scolden dar per- 45 nisse darin werpende. Münst. Chr.
soneUch erscinen ; wo nicht, alsedenne 2, 430; unde wurpen dat in de yul-
scolden se jo ore yulmechtigen dar nitze der hemeliken kameren. Liib.
Benden. Hamb. Chr. 90; desse 6. was Chr. i, 62; y. des yleisches. Br. d.
eyn yulmechtiger der van Soest etc. Eus. Tb; du yoredest ene ut aller
Seit, Qu. 2f 394 ; vom Gerichte: voH- 60 yulnisse. Brem. kerck. geb. 70b.
VULRICHTEN 568 VÜL- VÜLLENSTAN
(vul-) volrieliteii, sehw. v. das Ena- eu zahlen versäumte) solde darmede
urtheü fällen. Des hebben juwe here verloren hebben alle syne vryheit
unde juwe vrowe deme scultecbten vnde zolde weder vose vulschiüdige
dat vorboden, dat he nicht volrich- eghen wesen, alse he to yoren was.
ten scal over oren man unde oren 5 das. II, 421 ; dat G. vnd zin wif vnd
dener. Stand. Urtheüsb. S. 26; swar al ere kindere Yulsculdich Tnd eghen
eme de richtcre nicht ne richtet noch (des Klosters) sin. Seib. Urh. nr. 687;
nicht Yulrichten ne mach, dar sal vnses closters vulschuldighe eghene
eme de konink richten. Ssp. II, 25, 2. maghet., Old. Urk. v. 1498. Vyl.
YUl-, vullenschfin, st. v. vollständig lO Kindl. Hörigk. 90. 85. 434. 439. —
geschehen. Vnd wen sodane betalynge Auch von Höfen : (Qeseke G. verkauft)
fuliengescheen ys. Cod. Brdb. 7, 25, oren erffliken, eghenen, yalschaldy-
11; Genüge geschehen, is vorramet, ghen meygerhoff etc. Hoyer Urh. II.
dat alle de jennen, de mit kornemathe Ärch. d. Kl, Heäigenrode S. 175;
, . vmmegan, dat se to sen, [dat] 16 vgl. 179 u. ö.
enem jeweliken falsche. Monum. lAv. vulschalt, f. vollständige Eigen-
4, 251; to sen, dat demc hur vnd hörigkeit, Homincs nostre ecclesie.
borger falsche (l. falsche), das.; myn cajuscunque conditionis fuerint, vide-
wille is, dat men dat (geld) yo weder licet servilis conditionis, quod pro-
beleghe in sodaner wise, dat malkeme 20 prie vulschalt dicitur, vel conditionis
Yulsche (1435). Liineb. ürk. XV, nr. cerocensualis etc. (1319). Kindl.
270, S. 180. Hörigk. 370; Wigands Areh. 4, 99.
Tnlsehepich, adj. (voü beschaffen?) yidself n. (=gevulsel). (So plagen
vollständig, wMkommen. We en weten sie [die Weiber in Münster] aack to
nicht anders wen dat se bederue 26 dragen under der muschen ein ge-
lüde syn vnde vülschepich in oreme fulsel, dair sie die doicke plagen an
rechte (1397). Sudend. 8, nr. 161; tho stecken. Münst. Chr. 2, 99.) dit
welk kopman ok nicht heym wcsen mit diesen kleinen Yffelschen doicker
hefft, wanne de to hus kumpt unde und mit den furstick and mit dat
deyt syne plicht, so schal he vul- do falsel tho dragen, dat hedden die
scbepich wesen, sein volles (Bürger-) predicanten . . verboden etc. das.
recht behalten. Z. f. Nieders. 1878, 2, 100.
5. 133, vulslaehi, adj, jeder Art (slacht),
yulsehuldich, eui;. 1, schtddigst^ ganjg vollständig. Myt holte, myt broke,
ergeben. Mynen vulschuldigen plich- 86 myt moer . . vnde yort myt aller
tigen denst to voren. Kindl. Beitr. rechticheyt vnde thobehorynghe vnde
I, 242. — 2. ein voller Höriger (eines vulslachter nuth. Hoyer, Urk. IL
Hofes), der JBU aüen Hof dienstenpflich- Arch. d. Kl. Heüigenrode & 175 u.
tig ist ; (Ggs. half schuldig/ Dixit se 176.
esse servilem conditionis, quod dici- 40 yalstadich, adj. vollständig, eyu
tur en yulschuldigh egen man (1400). recht yulstadich lehen erffliken tu
FdJine, Dortm. II, 213; ynde eschede besittende (1410), Lüneb. Urk. VII
(de gogreue), dat me eme wolde ant- nr. 903; to enem vulstadigen erfliken
worden des suluen Cordes herwede manlene (1418). Z. f, N. Sachs. 1870.
ynde erue, sint he were sin wulschul- 46 S. 89; en recht vulstadich orue man*
dighe eghene man. Wigands Arch. lene (1449). Grupen, Orig. Hannos.
II, 17; sint he van syner moder we- p. 34.
ghene were vulschuldich eghen der yul-, vullenstin, st. v. bis jru Ende
herschap. das, II, 19; de (wer das stehn, ausharren, beharren &et, er-
schuldige Wachs länger als 2 Jahre 50 härten, dafür außommen. Van val-
VÜLSTANDICH 559 VÜtSTEDINOE
stände. Vnlatendicheit (Ausdatier) etc. Gr. in synen testamente ghesaetet
Laiendodr. f. 152^ (Seh. 190). — heuet elftenhaluen rynscben gülden
Ein man, de vor gerichte steit und jaerliker renthen to vulste ener . .
will wisen ein ordell utb eme selven vicaryen in dem hospitale etc. TTi-
und will des ordels vullenstaen, be- 5 gands Arch. 3, 37; wy bekennet, dat
sprekede dat ein ander, de bevet ge- wy bcbben . . gelaten A. unde J.,
broken dem ricbter 2 s. Fahne^ dosieren iunckfrowen tho N., tbo
Dortm. Stat. R. p. 49, nr. 139; ze vulste oren (orer?) prouende . . vnsen
Torvolged uns mortliken ane jeniger- boff tbo etc. (1398). Scheidt^ v. Adel
leye unse scbulde , der se rulstan 10 jp. 431 ; yor anderhalff bundert gul-
mögen etc. (1396). Hans. Rec. 4^ 334 ; dene, so vns in vnsen noeden in
mit crem ede vulstan. Hanav. St. R. vulst vnser soldie, kost vnde noettroft
399; unde en mögen des mit eren vnsses legers . . vpbracbten . . 250
onde mit recbte nicbt vulstan vor güldene, der wi bundert in vulst des
forsten unde beren. Z. f. N. Sachs. 15 wedderkopes . . gelacbt bebben etc.
1855y S. 135 n.; bei ys my genoicb Old. Urk. v. 1484; to fulste unde
met der waerbeyt tbo volstaen (hei bulpe erem gebuwe . . to fulste der
der Wahrheit su beharren). Schiiren, liebte unde buwe der kercken etc.
266. Gr. Weisth. 3, 98; to vulste unde
wlfltaidiehy adj. fest, heliarrlich. 20 to bulpe wird häufig mit einander
Na bistu also veel de onsaligber, is verbunden, b. B. 6ött. Urk. II, nr.
dattu gode de beloefte brekest, alstu 264 ; Brschw. Hägener Deged. B. II,
saligber solst gbewest bebben, bad- 46; u. s. — cmcr. Mühelfer, Oehulfe.
destn Tolstandicb gbebleuen. B. v. (vgl. belpe, denst.^ Werd eyn man
i. joncfr. f. 501^; do de bere aldaer 26 benomet to eynem vnrecbten vulste
aacb . . also vasten gbelouen, also an eyne vestingbe, de tud sek vt myt
Tolstandigben bopen vnde eren bi synes eynes band ane broke. Brschw.
blinenden willen etc. das. 30^; nu en Urk. I, 106, 46; A. hellt vorvestet
begheer ick nicbt meer, den dat ick W. vnde sine vnrecbten vulst dorch
y wlstandicb in den to comenden 80 den willen, dat se eme sine vische
iare vinde . . en ist sake, dat ick . . vorstelen etc. (1373). Brschw. lib.
T dan vulstandicb vinde, so sal ik proscr. f. 12; do he (de vogbet) mit
ya dan ene berlyke bruloft maken. vnsen denren by de rovere quam
Bok d. Byen /. 17% ; strydet bir vnde ere belpere vnde wulst, also 6.
eyne körte tydt . . weset vulstandicb 36 v. P. u. a., de mit em up deme velde
to aller tydt, gy solt de kröne vnt- weren etc. Lüb. Urk. 4, S. 746.
fangen. Lied. a. d. Münsterl. 34, 10, Daher auch (in Dithmarschen) Ge-
viilstaadieheit, f. Festigkeit, so sinde, Dienstbote. Item welk man dar
sach he, dat de reynicheit ers op- volste winnet. Dithm. R. Q. S. 14,
scttes nicbt te broken en werde . . 40 §36 (Hamb. Absehr. volste ofte denst) ;
noch volstandicbeit der hope nicbt van volste to winnende. Yortmer, efft
waghede etc. B. v. d. joncfr. f. 30^. dar we volste medede an sin arbeit.
vilst(e); vol8t(6), cmtrah. aus vui- das. S. 151, Art. 186 ; efft en man
Iei8t(e), Hälfe, Unter stiiteung. Wer sinem volste schult geve etc. das.
ok, dat eynem in vnser broderschop 46 Art. 187. — Vgl. Walther, Nd. Jahrb.
syn hus verbrennde vnde dat weder II, 137. u. Höfer. Korre^. Bl. II,
bawen wolde, deme sal ein itlik bro- 59 f.
der to vulste halen eyn voder boltes vnlstediB^e, f. StOtze. Joseph . .
eder geven eme dre Schillinge. Z. f. is gheboren en vorste siner broi-
VoieTl. Gesch. 35^, S. 164 ; so als berr so dere, . . en vulstedinge (stabilimen*
YÜLSTEN 660 VÜL- VÜLLENVOREN
tum) sines volkes. Sir. 49, 17 (Lars- die schickinge des nyen rades toBr.
back 2, 150). Brem. G. Q. 154 ; de vrije (Beirat),
ynlsten» sdiw. v. = vuUeisten. welke wart vullentagen etc. Chr. Sd.
Were dat dar ein mole gebawet werde JS92, 16.
. . dar schulle wy dem clostere to 6 vul-, vnllentreekeiiy sduo. v. vcU-
helpen unde vülsten mit holte unde isiehen. Alle punte . . gelouen wy to
hulpe na unser macht (1407). Lüneb. done vnd to vuUentrecken. Mark. Url.
ürh. XV, nr. 237, S. 164; nicht yn- t;. 1448; vnd by vnser ere vnd truwe
nemen, husen noch fulsten. Gott te holden vnd te vuUentrecken (1488).
Urk. II, nr. 357, 160. lo NieseH, Münst. ürk. 6, S. 121.
vnlstendieh = vulstandich. Vnde vnlvorderen, schw. v. durchführen,
sloch dat kint sere, vnde wolde dat vollenden. Sve so nicht ne volget,
darmede dwinghen, dat id dem af- also men dat geruchte scriet oder
gode offerde; dat halp em alle nicht, sin klage na rechte nicht ne vulvor>
wente dat kind blef vulstendich in i^ deret . . weddet deme richtere. Ssp.
got. Poßsionäl f. 37. 1, 53, 1 ; Wur men enne upholt amme
vnlstinge, f. Hülfe, Beistand, wel- ene vredebrake, dar scal men den
ker der oren denne dat so versiege kleghere ok beholden, oder men scal
unde nicht upnemen wolde, scheiden sodane wissenheyt van eme nemen,
unde wolden se den vorlaten unde 20 dat men des wis sy, dat he de klagbe
furder neyne fulstinge doen. Gott. vulvordere. Ne dorste he van vorch-
Urk. II, nr. 285. ten . . sine klaghe nicht vulvorde-
vnltalicli, -tellich, adj. vdUäMig, ren, so scolde men eme beden van
vollständig. Teyn vultalige hpue vppe rechtes weghen, dat he sine klaghe
der marke to Lüttere (1316). Sudend. 25 vulvorderde. Gosl. Stai. 45, 12; worde
I, nr. 283; dat we de (hoYe) nu en so sere gewunt, dat he vor ghe-
gans vnde voltalich hebbet (1345). richte nicht komen ne mochte sine
Gott. ürk. I, nr. 160 ; ene houe (Hufe) not to vulvordernde (gerichtlich zu
vultalich vppe deme velde to W. verfolgen), das. 33, 18; (vgl. Göschen.
(1401). llsenb. ürk. nr. 262; hebben so 8. 378, Anm. 4.); scriet he dat ghe-
gekoft . . ene hove vultalich uppe ruchte, dat mut he vulvorderen (Var.
deme velde tho W. (1401). Stötterl. vul vuren unde vorderen). Ssp. /,
ürk. nr. 169; dat gi denne iuwen 62, 1; wen eyn man syne sake ful-
knecht dar mede by senden, dat de lenfordert heft vor gerichte, biddet
See, dat de steyn (Schief er stein) uppe 35 he den frede dar euer, den sal em
der groven vultellich van sek geant- de richter wercken. Ndd. BechisL
wordet werde (1426). Z. d. Bare- V. f «Ob.
1869, H. i, S. 160. vul-, vuUenvoren, schw. v. 1. voU-
vul-, vuUentdn, st. v. vdUiehen. führen, eu Ende führen. Do nam dat
Segghet eme, dat we eme sine breve 4o orlich wedder up sin sone . . unde
vulteen willen (1371. Sudend. 4, nr. vuUen verde dat. Korner 183c ; dax
131; vnde vulthoge wi des nicht etc. rike to vulvorende (die BeichsgewoM
(1397). das. 8, nr. 201; dedegedinghe auszuführen) unde eindracht der h.
vul to teende (1395). Hans. Bec. 4, kerken to vorwervende he (e2er üiiiser)
296 ; so lange wi dit vulteen vnde 45 arbeiden wolde etc. Magd. Seh Chr.
enden, das. ; umme dat lovede . . vul 331, 34; eine Klage. Bichtst. Landr-
to teende. Komer 197^^; unde de c. 33, § 4 u. 5. — ^. = vullenkomen,
(vruntlike vorenynghe) wart des ne- (gerichtlich) beweisen. Seghet he (der
gesten jares dar na vultogen. das. falsches Geld ausgibt), he hebbe d&t
195^; a, .1428 do wart vullentoghen 50 ghenomen mit sineme ueilen kope,
VULWARICH 561 VÜNT
he mach bat mit siner enes hant . fuerint viri et quis percusserit mu-
Tollennaren (Var. fullenkomen), dan lierem pregnantem, et obmortuum
ene de muntmester ouer ghan mach, (l, abortivum) fecerit, si ipsa vixerit
Lüb. R, 312, etc.) ist wd statt vundich ein anderes
YQlwtricli, ody. (Gegens,hA]£wa,nch) 5 Wort eu seteen.
eine volle wäre habend. Esz sollen ymicheyeii ? e, Münze. Heyle vun-
bekennen de gemeinen menne der cheyen (Finkeneyer), Sneberger IX
Nortmpper marck den schultenhof deute, de balven Y deute. „Finken-
Tor ein fulwarig erue in derselbigen augen^ sonst okel (Augen?) pfennige
marke. Gr. Weisth. 3, 211, 18 u. 20. 10 genannt^ im Brandenb. MeUenburg. u.
TVlwordieh, adj. (vöUwortig) Pommern.^ Wigands Ar eh. J, H. 4.
sckwatehaß. so leren se (die jungen S. 121 u. 3. Ist eine falsche LA, an-
Wüuen) ymmeghan de huse, nicht jgunehmen?
allenen leddich, men ock vulwordich ynnke, f. Funke. Van ener vunken
(verbosae) vnde idel sprekende. 1 15 werd gheoiket dat yur. Eccles.f.75^;
Timcih. 5, 13 (L.). dat kumpt wol, dat van einer kleinen
TUBdeliBk, m. Findling^ Findelkind. funken wart ein grot für. Bothos Chr.
Aldus so brak id ut, dat Judas was f. 256; unde soken to leschen myne
nicht en koninges sone, men en vun- funcken, de dar ouer ys (scintillam
delink. Lilb. Passionai f. 68c; Metke 20 meam, quae relicta est). 2 Sam. 14^
B. heft vorsworen de stad by creme 7 (H.); vorneymen se (die Thor-
leuende, ymme dat se ere kynt to tvächter) für bi dage eder nacht, is
Tondelynghe lede. lAb. proscr. Wism. dat yn der stad, so schuUen se ,fur'
52; vgl. syn kind te vondelinghen ropen, auer were dat enbuten, so
selten, puerum exponere. KU. 25 scheiden se ,funken^ ropen. Gott. ürk.
ynndelkmt, n. Findelkind. (Alex. v. 1480.
5.) was eyn vundelkint. Engdh. Chr. vunken, schw. v. Funken sprühen.
f. 400^. scintillare. Foce. Mit vurighen oghen
Tuder, Steg (über einen Graben). alze gloyendich yseren, dat van sik
viale. Dief. Yondel, vonder, ponticu- 30 vunket. Passionai f. 142h»
las, parros pons. KU. vant, m. 1. Fund. Eyn sede is
vnnder (vundeler). In der Compos. mangk den luden (l, der lüde) kin-
nie Tunder, der „neue Funde^ d. i. deren, wan se wat finden, so spre-
Betrügereien macht. Nye vfinders ynde ken se: vunt myn alleine! Hanov.
bedregers maken vele wort vnde me- 85 Mscr. J, S#, 8. 207 ; vgl.: mien fund
nent nicL Agricola (Lotend. 8. 22); heel, sagt man^ wenn man in Gesdl-
darher ock de poeten de finantzers sdtaft etwas beim Finden isuerst er-
Tnde nyen y&ndelers vösse genomet Uieket und sich eueignet. Wenn der
bebben.* das. S. 23. andere die Hälfte davon sich jsueignen
Ynndich, adj. der yunde weiß^ er- 40 wiU^ spricht er: mien fund half!
finderischy sdUau^ listig, den steden Brem. WB. 1, 390. — to vunde ko-
M. unde H. were he gar swar ge- men, in Erfahrung bringen. Hefstu
worden, wente he was ein vundich mit truwen gearbeidet, des kumstu
here. Magd. 8ch. Chr. 285^ 10. — In nu to vunde. Der Tod z. Amptknecht.
der Steüe (Hanov. Mscr. J, 84, 8. 45 Lüb. Bodend. v. 1388; twyde my, dat
305h) : is dat sik de man kreyten und se komen to vunde, dat sy worden
eyn sleit ene swanger frouwen und godis kint. 0GB. A. 56 ; do quemen
de fruwe gebert eyn vundich kint, se to vunde unde wart openbar, dat
und dat si levendich blivet, de man etc. Lüb. Chr. 2^ 171; min here, de
is vorfallen mit schaden (si rixati 50 fiscal, quam des to funde. Cl. Bur
Mittalntedtfd. WOrtarbooh. V. 3Q
VUNT 562 VUR
164 ; wo men mit tüs vmmegeit . . vnnte, /*. Taufstein^ bapttsterinm
dat syn wy oft to vunde komen (ans lat, fons). De knecht dreghe
(1546). Dühm, Urh, S. 136; (vgl. das dat bete yseren van der vnnte to den
kam ich woU zn fände. Sastrow 3, altaer. RidUh. 59, J2J2; gefadderen,
7) ; se wolden to Brunswick mummen 5 so toesamen by der fanten staen.
bruwen, des kemen se ovel to vunde. Ostfr. L. R. II, 294 ; he hadde de
Lüiencr. 2^ nr. 184, 1. — 2. Erfin- ene (dochtere) up der vunte gebol-
düng, List, meist (bes. im Plur.) in den. Münst. Chr. 1, 177; . . auer-
sMimmem Sinne: Bänke, Pfiffe und komen, dat nymant vorder van vnssen
Kniffe, vor allem in Verbindung mit 10 bürgeren yp der vunten (d. h. beider
nie (nige). Dar men subtilen rät Taufe) geuen en sali dan eynen tom-
schal ramen, dar möt R. vinden den sehen off ver penninge. DarH. 8tai.
vunt. 12. V. 1333; de nye yunde 211; do he (de bischop) de vunte
(neue Moden) van schoen, van kle- wigede (am Pascha^Abend). Komer
deren upbringen. Speg. d, crist. minsch. 15 38^ ; palmen-, crude-, ynde funte-
B^; mochte ik in desser not yinden wigent. MeU. Jahrbb. 16, 49; (des
einen nien vunt, dat mi de konnink Küsters Amt ist auch) vp de funte
dat levent geve. R. V. 1943; 968; seen, dat rein vnde im winter warm
der nyen vunde des unloven was de water darin sy. Pomm. Kirchen-Ordn.
rat nicht to vreden. Korner 2079^; 20 f* 56b ; de cöster schall allw^ge in
sunder alle argelyst, nyge vunde ofifte den füntsteen (fons lapideus) rein
olde. Oerts. Urh. 2, 173 u. 341; al water etc. das. 23^.
olde vunde unde nye, al arghelist vuntgrove, /*. Fundgrube. Gefraget,
utgesproken (1374). 3, 478; de orde wo vele groven eyn leen hebben
vant alle yar nye vunde, dar se de 25 schuUe? Darup ward gefunden, ein
stede to unrechte mede overvillen leen schal hebben dritteyn grouen,
myt nyeme tollen. Liä>. Chr. 2, 163 ; sesse vor sik vnde sesse to rugge,
sunder argelyst, nye funde vnde ge- de vuntgroue de dritteynde vnde de
forde. Urh. d. hans. Stahlh. eu Lon- middelste, vnde dar he erst in sleit
don 175. u. so oder ähnlich häufig ; so d&t is de vuntgroue. Godar. Forst-
an allerleye geverde vnde hose vttnde ding (Gr. Weisth. 3, 266, 48).
(1404). Sudend. 9, nr. 250; du hefst vftr, n. Feuer. Se worden vorvere*,
mi vaken vor gelogen mit losen vun- de dar slepen, de bi deme vure legen
den. R. V. 4297. — Als fem. : dat etc. JR. V. 1574 ; de wile ik beer
olde dynges (d. i. oldinges) eyne gude 35 hebbe unde dat by dem vure (Heerde)
sede was, dat is vorkert myt nyer unde in mynem hus schenken wille.
vunde. Koker, S. 377. — 3. dasGe- Hanov. St. R. 306; wol (wer) wil to
fundene. 6y (greve) scholt to dehlen Bremen fuer unde rock holden, d t.
mienen gn. heren van Bremen tho eigne Haushaltung haben, de sulve
sienem lehne, dem konige tho sienem 40 moth ein geschworne borger sin.
egen also funde (gefunder^, herren- Renner 2, 205. u. h.; SpriAw.: de
lose Güter), sandwurpe, elende gut des wines gebruket, de dredit vner
etc. Samml. d. Here. Brem. u. Verd. yn dem schote. Br. d. Euseb. 2^;
1, 52. — 4. Urtheil. De eine sen- des andern dages khumpt de marg-
tencie und funt entfangen hadde. 46 grafe vnd wolde en entsetten, aver
Dühm. R. Q. p. 239 ; baven des ge- dat vur was al gewyet, d. i. besproAen,
menen karspeis vunth schal me neuer- gelöscht, d. h. er kam eu spat. Km-
leye sake, de sick benedden 60 mar- t£Ow 140 ; dath men nicht vor gnth
cken thodrecht, vor de 48 appelleren. ansege van hir to schedenn und desse
das. p. 243. 60 Stadt also im vure stann to latenn
PÜRBAL 563 VUREN
(d, h. in ZwiespaUu, Aufruhr). Waüß^ T&rbQSse, f. Feuerbüchse, Schieß-
WuUenw. 3, 425, — dat wilde vur gewehr. Dewyle nu de yurbussen ser
ist entw. 1. der BIüm. De borcb wart gemene geworden, ys dar vele qwa-
entfenget van dem wilden y&re in des dorch geschehen. Hatnb. Chr.
dem pingstavende in dem donreweder 5 421. Vgl. sintrör.
unde brende reyn äff. Abel 175; oder ynrehtsam, adj. auch im Sinne von:
2. die Krankheit des Botfdaufes^ ery- /*ärc%^ZioA, terrendas,terribili8. Item
ripelas, auch dat böse vur, dat vorschreckelicke vurchtsame Tnuth-
billige vür, dat heische vür, 8t. An- sprekelike pyne heft he bedacht. V.
tonies vür genannt. Se (sleen) synt lO q. DracoU f. 77.
gnd to den wilden vare. Goih. Are- Yure, /*. = vuringe, Feuerung. De
neSb. i(^, 31 ; jeghen dat heische megger sal . • syn achwart van beme-
Toer nym cremorse vnde stot dat etc. holte daruth soken tho syner füre
das. 97a, 23; starff am wilden füre, (1370). Gr. Weisth. 3, 97.
sacer ignis, forste Adolph. Neoc. 2, 15 ynre (= vore), Zoll von Gegen-
303 ; dat sap van dessem sade (dach ständen , die eu Wagen oder Schiff
unde nacht, Parietaria offic.) benimpt hergeführt werden? vgl. vectigal, vor-
dat hillige vnr, dar vp gelecht. G. Ion, vorschat. Dief. Ipsos (Bath u.
d. Sunih. c 384; krech twe drose Bürgerschaft eu Flau) eripientes ab
nnde dat böse vur. Körner 2409^. — 20 omnibus yectigalibus, que wlgo füren
dat mortlike vür, die Pest das. 189a. dicuntur etc. (1323). MM. Urh. 7,
(irbal, „Feuerbohle, Feuerbrdt, Ein- nr. 4404.
säte für die Kohlen.^ Mantels. Noch vnre, mhd. vuore, Art u. Weise gu
b to dem altare 1 pesepe bret sein? = vore? is id datdeeneden
(Baucherpfanne) van myssink; it. 26 andern def heet edder des ghelikes,
noch 1 glicht, it. noch dar to 1 für* dat an sine ere gheyt vnde an sine
bal. Mem. Dunckelg. f. 194^. vure (gtäen Namen?) de scal bethe-
vftrbali m. F'euerbaU,'' glühende Ku- ren etc. Monum. Liv. 4, 183. (In
ffd. Do wnrden pile tho gerichtet der beigedruckten Übers, v. 1610: das
samt andern farbellen darmede Esentz 80 ihme ann seine ehr vnd guten namen
an to stickende. Benner 2^ 205; gienge).
achot auer twe duszent furballe vud vnren, schw. v. in Feuer seteen,
yüycke duszent stenen vnd yszem aneünden, in Brand stecken. Moses
iode (in die Stadt). Aus e. Briefe v. sach eynen busch ghevuret. Loec.
1578. Z. d. Bare-V. 1869, 8. 143. 85 Ers. f. 28; De borger leipen in den
vftrUis, f. (Feuer)faekel. WoU ene dorn ande wolden den vuren. Bothos
iuerblasz dorch (de boden) drigt, de Chr. f. 183; si leten den torn honwen
schall breken 8 seh. Hamb. Z. B. p. vnde vnderstutten vnde vureden do
247. 8. blas. die stutten, dat die torn neder veel.
virboter, m. Feueranzünder^ Ein- 40 Brem. G. Q. 126; vnde branden die
keieer. focarius. Dief. n, gl. De rö- kercken to Douerden degher . . vnde
mischen calefactores , de heischen vureden sie do na van binnen, das.
vürboter. Gryse^ £^. Bl. X, 2; item 151; De Sassen leyden sick vor de
(geschenkt) den vuerbuter 1 schricken- horch . . des anderen dages gingen
berger. Nies, Beitr. 2. 610 ; wy heb- 45 se to storme manlicken unde fuer-
bennnaem amptman einen stalljungen den de horch. Bothos Chr. f. 9 (Wie
tho den yier pf erden bewilliget, de das eu verstehen^ lehrt fd. 13 : Do se
eck tbo gelick feurbeter (d. i. = v6r- der kercken mit storme nicht winnen
boter) sin kan und schall (1548). 8. konden, do kemen se unde leden dar
H. L. Jahrbb. lOy S, 184, 50 veleholtes by und steken datan etc.);
36*
VÜREN 564 VURINGE
Her Olef konden se nicht krigfaen, auf das Feuer eu achten. Des vur-
wente de was up deme torne. Hyr- hoders ammecht is, dat he scal swe-
umme vurden se den torn unde bran- ren, dat he Tare vm sin recht, wur
den en. Lüb. Chr. 2^ 179. — Intrans. he to geladet werde, rnde dat he
Uiteen. It blitzede yelfoldiges und 5 vnlust verbede, dar men dat van ome
vurede avendes unde morgens ane essche . . ok xhach he yerbeden stref
uoderlath. Neoc. 2^ 314. — Befl. dat to houwende in dem berghe. Wat
rör (Schießgewehr) wolde sik nicht ok de vroneboden ynde de Yurhodere
fueren d. h. es versagte. Münst. Chr. van orem hete verbeden in dem
^, 29. 10 berghe, dat scal me to rechte also
vureB, Toren (vorden), adj. fahren^ holden . . Ok scal he bevaren des
vom Hde der vure (Fohre). Dat hus berghes verde vnde suderschechte . .
was yan deme neddersten bone be- ok war he to yore gesant worde,
schaten mit vuren delen. Mered, B. dat bouen de rechten tid gewaret
d. K. 134; 32 Schill. 3 pennige pro 16 hedde, dat scolde he melden. Gad,
yurene breede (1370). Hamb. Kam- Bergges. § 197. Vgl. § 89, 90.
mer. Bechn. /, 111 ; VI m. X s. yor yarieh, adj. feurig, igneus. en grot
II twelffte yueren deelen. Wism. St. yurich balke (an deme hemele). Kor-
Jürg. Beg. v. 1566, f. 12; 1 fuhren ner 6Sb; bädl.: feurig, eifrig, fervi-
kiste. Dühm. B. Q. 310. — Van den 20 dus. Do dith de köninck van Denem.
prame boken holtes 4 soL, yan den yornham, wurdt he furich ynnd iaerich
prame yorden holtes 2 sol. (1370). etc. Beim. Kock f 36; do quam an
Lüb. Urk. IV, S. 378. den dach de yurige iyricheit des kö-
yftrhere, m. Feuerherr, der in den ninges yan D. das. 36^; (Prediget)
Städten die Aufsicht Ober das ganze 26 de am eyangelio yor andern furich
Feuerwesen hat. Eine Feuerherren-^ weren. LOb. Beform. 3; wo furich
Ordnung findet sich Hanov. St. B. 529 f. ynde ynnych des ewyghen heyls syner
Danach haben sie e. B. nachsusehen, ' eghenen zele he arbeidede etc. Ler-
ob in den Häusern aUes in Ordnung beck § 108.
ist. De yurheren schuUet ok twye 30 ynricheit, f. (Feuer)eifeT. unse
des iares umme ghan, na der tochel- yuricheit (feryor) ynde vortganck
tyd na paschen unde na S. Mychelis scholde dachlikes wasseo. Navdg,
daghe. Wer ein Versehen begeht, hat I, 11.
es den yurheren eu yorbeteren, abeu- yarichlikeB, adv. feurig, eifrig^ fer-
büßen. Sie haben aber auch die Auf- 86 yide. He gafif sick furichliken tho
sieht über die garbradere. De ghar- godliken dingen. Lerbeck § 125; tu-
bradere en schullen ok nicht sweren, richliken leef hebben. Passümi f
also se wente her to ghedan hebben 411.
dat ylesch ghar to maken, sunder ynringe, f. 1. feurige LuftersAei'
der yurheren knechte schullen dar 40 nung. In der yasten sach men dicke
by komen allewege, wan dat flesch . . yurige wölken, als eft de heTen
uppe den market gekomen is unde erluchtet were van grotem Tore.
dat beseen. Duchte on, dat id nicht Dusse yuringe was den yan Magde-
ghar en were, so schullet de knechte horch up dat norden. Magd. SA.
on dat yorbeden nicht to zollende . . 45 Chr. 232, 26; heftich blitz und don*
so lange de yurheren dar by geko- nerwedder . . und yolgeden de Airing
men sin dat to besende, das. 460 f. und blitz so gerade und na einander
yftrhoder, m. Feuerhüter, in den etc. Neoc. 2, 329. — 2. Feuma^^
Bergwerken Aufseher, der indes noch Feuerungsmaterial. Eyn koster sal to
eine größere Competene hat als Uoß 60 hulpe tho syner fnringe die jerlinx
VURKONEKE 566 VURSTAL
Ter Toer berneholtz hebben (1370). den scholeren des winters int chore.
Gr, Weisth. 3^ 97; in welkes mannes Pyl^ Pomm. Oesch. Denkm, 11^ 196.
hm . . stro . . leghe uppe sinem Vgl. vurschapen.
bonen, dar sin yoringhe ander were vürpil, m. Fetierpfeä, brennendes
elc« Banov. St, B. 530; dat he seuen 5 Geschoß, Brandpfeü. falarica. Teuth.
Toethe by vnser kerckmnren mach unde ghaf sinen soldeners ene tunne
bniken . . voder vnd vuringe dar bers, uppe dat se wolden scheten
her dryuen vnd voeren etc. Old. Urk. vurpyle in dat slot. Lüb. Chr. 2, 43.
V. 1548; ok so scholeu dem greuen yftrrake, Fetierrechen^ -harke. 2
sine meigere denen mit bringende 10 rösten, 1 eisen brattpfanne, 1 eisen
Turinge. Fries. Arch. i, 475; XIIII köneke oder feuerrake. Wism. Inv.
m. Torbolt vnd kalen vnd furinge v. 1599.
(HeUfung) vp II nacht, Klempin, Yar8chape(n) , m. Feuerpfanne,
Dipl. Beitr. 571. — 3. Feuersbrunst. -stübchen. arula, vas, in quo ignis
wart ene vuringe benedden in dem 15 ardet. Brevü. Item kofte ick den
rathuse van einem beddestro in einer groten runden vurschapen in dat kor,
latteken kameren. Magd. Seh. Chr. und late dar 1 gud vur uppe holden
284, 15. alle dage van Mychaelis wente an
virkraeke, Ofengabel, up dat der paschen, so lange des behoff is van
Seelen batstave nicht mochte vorkol- 20 kolde wegen etc. S. H. L. Urk. J,
den, so hebben die römischen cale- 401; pro 4 vurschapen in consistorio.
iactores . . jümmer holdt und stro Hamb. Kämm. Bechn, S. 223; item
thom fegefür geslepet . . und de noch 18 kannen . . item 1 nyen vur-
brende brachio seculari, mit dem scapen. Hamb. Z. B. p. 58 Anm.
weltlyken furköneken, thogestaket etc. 26 Y&rschoiiwer, m. Feuerschauer , d. h.
Gryse, Speg. Bl. X, 2. S. koneke im der darauf ssu sehen hat^ ob man mit
Nachtrag. dem Feuer etc. gut umgeht. Yortmer
vftrlade. „Fürlade^ Fürtüg. Das so scholen de mestere (der Schmiede)
Geräth jsum Feuermachen.^ Dähtiert. mit den vurschouweren ver werve
wur- (d. i. Yur-) lade. Wism. Inv. so des yares umme gaen in deme am-
f. 114. mechte und beden, dat een jewelik
vtrliken = yurichliken. Unde dat to syneme vure se etc. Hamb. Z. B.
he vorliken sta na den dogeden , dar p. 251^ 14 u. 252, 18.
aine nature entegen is. Navdg. J, 24. vürspe^el, Feuerspiegd, Brenn-
mrlode? 2 Vi seh. to vurlode (für 35 Spiegel. Item ene verkante kiste vnde
Wem, Bier etc.) wente to dem Pe- dar in gelecht . . en spegel, en
tershagen (1396). Sudend. S, S. 112, swarte koghel, en olt badelaken, en
18. (vurlone ? Ft^hrlohn 9) vurespeghel etc. In e. Invent. v. 1483.
nirmMtTj m. Feuermörser. Im le- Mekl. Jahrbb. 33, 84.
ger weren 2 kartouwen, dre halve 40 TÜrstäl, mhd. viurstahel, Feuer-
kartouwen, 3 f eltslangen, twe fuir- eisen, eiserner Behälter für Feuer.
Biosers etc. Betmer, Livi. Hist. 273. ignitabulum. Voc. Locc. igniferrum,
Ttmnley Feuermulde? (in einer eyn fuerstael. Dief. ders. s. v. fugil-
Sehmiede). Wism. Inv. f. 211. lus; vuyrstail, ignile. Teuth. — Ea-
vftni6t, f. Feuersnoth. he schal it 45 rolus (eine Sübermünze) myt dem
beteren mit ver schillinghen, it ne vurstael. Wigands Arch. I, H. 4, S.
do vumot oder ander echt not. Lab. 121; nach diesem Zeichen die Münze
& 313. selbst: colsche, tornesche, heyle vuer-
TftrpaiBet f- Feuerpfanne. Ithem stale XII deute, halve YIII deute
noch twe grothe gathen furpannen eo II fer. das.
VÜRSTEDE 566 VÜST
yftrstede, f, Feuerstätte. Helpet gebruken van mynem holte. GSU.
vns pumpen, vnse schip is geberget, ürh, v. 1389.
dann de furstede is weder droge. yftsken, schw. v. = Tasten, yfiatjai,
Brem. Urk. v, 1564. in die Hand nehmen? Weffta nicht,
Tiirstiek = vörstick? toas vorge- 5 wo du in dem gade dines gefall^s
steckt wird? (von Frauenputa). Dit . . dominheret vnd gefiiffcket? (mit
mit diesen kleinen yfielschen doicker der Hand herumgewühU?). Wism. Br.
und mit den vurstick und mit dat v. 1576.
fulsel tbo dragen, dat hedden die yftsti f. Faust. . . hadde slagben
predicanten . . den frowen lueden 10 mit der fust uppe sin hoTet Brem,
yerboden. Münst. Chr. 2^ 100. Stat. 190; quam mit wapentliker yust
yfirstnlpe, Stülpe, Deckel, über das (bewaffneter Hand). Dithm. ürh. S.
Feuer, 1 kopperen furstulpe, Wistn. 44 ; ynd sloch den soluen (Mann)
Inv. f. 233. nicht van ruggelinges ader defflichen,
vartouwe, n. mhä. vürgezowe, Qe- 15 ick sloch onhe . . vor der hant vnd
rät für Feuer, ignile. Voc. W. werender vusth (1557). VTism. Oe-
vftriaeh, n. Feuersseug. (Meister- riehtsakten; wolhergebrachten krie-
stück des luchtenmakers) leggelüchte gesgebruk thowedderen nicht vor der
• . und darin een schryftüch, dar- fuest, sondern schelmisch vnde bos-
under ein viiertüch. Hamb. Z, B. p. 20 lieber wise vam lebende thom dode
16df 5. gebracht hadde. Sass. u. Holst. R
viarvak, n. die Abtheilung im Bauer- 156; („für der faust hieß im 16 Jh.
hause, in welcher der Feuerheerd ist. u. später vor der faust smnd als im
Offt dar eyn meyger wer, dem syne Kampf ,pugnoS soviel als pugna.''
dyke auerweldych wurden vnd ock 26 Weig. in Grimms WB. 5, 1379.)
vth breken, so mach mo dem meyger und ehr se thor vust khamen khon-
breken syn hues dar yn wente tho den, begunden se tho rugge tho wi-
deme vueruake vnd dar tho alle ken. Kanteow 103; wil ene (den Be-
tymmerte etc. Old. Urk. v. 1530; trunkenen) yemant straffen, des moet
Eine Grenze geht de lanthwer dale 30 denne syn arme wyff entgelden; de
dorch Dyrich Wurdemans husz vor leth he dorch de vuste lopen. Schip
den fuirfake dorch hen dale de beke. v. Narrag. f. 36h; dosulvest is de
Old. ü. V. 1565. olde duuelsche gewahnheit: de dar
vdrvorke, f. Feuergabel. It. 3 gos- füste hefft, mag sohlan, und de geld
lersche H. D. vor eynen forkenstel 35 und gut hefft, mag betalen, uthge-
to dregende (drechseln) to der für- löschet worden. Dreyers Samwi. l
forken (1507). Z. f Nieders. 1871, 328. — Bi de fuust nemen, ^Arrest
S. 206; vor neghele, vor henghe . . auf einen nehmen.*^ Dähn. Vg/l. AU
vor 1 vurevorken. Gadeb. Ämts-Beg. nu averst de borger van R. dat jähr-
//, p. 9. ^40 marcket tho Güstrow besochten^'iS^^A
yfirwerk, n. Feuerung. Wen de leth de forste alle de dar weren van
koplude wat to rekende effte to spre- R. mit live und gute besäten ; ein
ken hedden, schal he (der Castellan rath sande eren sindicum, van dem
auf der Kaiserworth zu Goslar) one leth de forste de fust nehmen; wo
vurwerk vorplegen. Ztschr. d. Harz- V. 45 dith ein rath erfahrt, senden se enen
1871, S. 111; unde wes de commis- borgermeister und rathmann an den
sarius vurwerkes behovede, des mach forsten, welck ock wurden ingelecht
he syk uth unsen holten behelpen vnd de handt van ene genamen, 0.
(1460). Urk. V. Stötterl nr. 210; Jläwi, C%r. ^^; und hebben de schul-
de schuUen vurwerkes unde holtes 60 digen dennoch de fust van sick geren
VÜSTE VOSTE 667 VÜSTE VOSTE
mctan, dat 86 tho Lub. truwlick wol- he (de eyckhorn) vorgaddert sine
den inholden. dctö, 38; averst do de spise in dem summer vnde dat wyff-
kremer wolden wedder apbreken, cken efite syn gade helpet em vuste
quam de prophas und nam de fust . to dragen. De 7 Dods. f. 15; ok,
VAU allen Lub. krameren und arre- 5 leven vrande, hebbe gi uns voste
sterede se mit live und gut. das. 41. breve over breve gesant (1400). Livl.
Tttste, voste, adv. Ein noch üb- Urh. nr. 1639; man mag de utzen
liches Wort, dessen Abstammung un- vuste (immerfort) drogen, se huppet
klar und dessen Bedeutung durch kein likewol in den paul. Koker , S. 319;
tnUpreehendes hochd. Wort wiederge- 10 alsus hebbe ik vuste in sorge gesleten
ffiAen werden kann. Als Adj. ist es mine tit etc. Lüb. Dodend. v. 1132;
hn Mnd. nicht mit Sicherheit nach- des wart de koningk kranck vnde
wei^r. Ist es Superl. vom aUs. fus, lach vuste to bedde. Bavenst. f. 200;
proouS) promptus, paratus ? oder vom vnde siegen ene (den h. Martin) gans
Partie^ fusid (von fusian), paratus, 15 sere; he swech al stille vnde helt
cdso = promptissime ? — Vgl. fusen, den rugge vuste to. Lüb. Passional
cito nimis et inordinate progredi. f. 262d ; he bot sineme archediaken,
Bützow. Ruhest. 9^ 40. — Es bedeutet dat he ene cleden scheide ; also de
den unmittelbaren Eintritt einer Handr ai'chediaken vuste vortogerde etc.
lung^ frisch weg, unbedenklich, ohne 20 das. 263c ; disse sulve duringe (Theu^
Zaudern, sogleich, so wie die ununter- rung) was vuste auer gans dudeske
brockene Dauer einer einmal angefan- laut. Hamb. Chr. 315 ; im ganzen
genen Thätigkeit, in einem fort, immer, ryke was fuste frede. Benner 1, 31^;
oder auch die räumliche Ausdehnung. unde de YI pyler (des h. Grabes)
— (Die Hühner) de hir vore plegen 25 de synt gemurt unde myt mormelen
to sitteo, de hebbe ik vuste wech kledet, dat was fuste af gescheit unde
genomen. B, V. 1559; de (Isboseth) baven kan man den ok umme her
lach vppe syme bedde . . vnde slep, gan Pass. Chr. 119; bes. gern bei
vnd de dorewarersche de makede den Verben des Gehens etc. Hir umme
vuste weten reyne etc. Merzd. B. d. 30 toghen se (die Juden) umme dat ko-
Kan. 74; he dorste syne ogene nicht ninkrike hen . . unde toghen vuste
apslan to deme hemele, do quemen en wech geleghen bi Arabien etc.
de bösen geiste unde spreken to eme Hanov. Mscr. I, 64, S. 325; do he
Toste: wat deist du al hir? Hanov. aldus byddende was, do ghenck Jhe-
Mscr. I, 84, 8. 226; nu saghe mi 35 sus vuste vort enwech, recht of he
(sagt Pilatus eu Christus), we du des nycht en achtede. Leben d. h.
bist? Min sone leit one vuste vra- Fransf. 51^; wen en boisheyd werd
ghen, he sweich vnde wolde em des togelaten, so volghen de anderen
nicht saghen. Anselm 745; se wor- vuste m^de. Ecdes, f^ 47^; also bi-
pen sie (die Todten) vuste to samende 40 schop L. vuste volgede. Magd. Seh.
in ene knien uppe der walstede. Chr. 281, 25; he gink to deme an-
Brem. G. Q. 118 ; ^^schudde dat swert deren (vrunde), de sprak ok alzo;
bouen sinem houede, vnde wan ik vnde alzo besochte [he] vuste sinen
bete howen, so how.^ Do de yene allerbesten vrund. Sed. Tr. 188 ; also
dat swert vuste schuddede bouen si- 4g de koplude mit dessem schepe vuste
nem houede, so winkede S. io mit by dem lande langes segelden etc.
deme houede. Sed. Tr. 138; to euer Lüb. Passional f. 103c ; alse nu de
tyt haddet (dat kint, dat gerne ouele tyd al vuste vorghan was vnde Tha-
sprak) de vador vppe deme schote mar etc. Locc. Erz. f. 23. — Manch-
vnde id sprak voste ouele. das. 150 ; 50 mal scheint es dem vil oder vul gleich-
VUSTE VOSTE 568 W
bedeutend ssu sein (vid^ heftig^ sehr^ doit gheyt yns TQste na vnde komed
dringend etc.). In desser tokomenden vs van daghe to daghe vaste neygher.
weken syn wii vuste mit dagen be- Ecdes. f, 91c; do qnemen dar do
woren, dat wii dar nicht wol biko- vuste mer lade to. Komer 230c,
men kunen. Brem. Urk. v. 1464 ; der 5 ydsten, schw. v. in die Fhust neh-
doden unde der vangenen des ko- wen. weret dat genich man sin mest
nynges halven weren wol twe dusent; vustede in ernsten mode vp enen
de Sweden vorloren ok vuste volk. man . . he scal betören etc. Manum.
IM. Chr. 2, 340; also he (David) Liv. 4, 187.
so vuste bad, do irbarmede sick god 10 viutein, eine Art Tuch; vasteio,
auer em. JRavenst. f. 147c; do gheue sardok, arras. Teuth. fusteyn, gossy-
gy de losz, de ghe&angen weren. pium, zylum, vulgo fustanum. KiV
Doch 80 bleff na vuste wat (ziemlich Vgl. Dief. 8. v. parchanas.
viel) eres gheredes, dat se in der ytBtYktmtVjm. Fausthammer, Streit-
vlucht van sick worpen (1404). Su- 15 hammer; cestra; malleus miiitaris
dend. 9, S. 336 ^ 43; de pawes wei- ferreus, qui pugni formam plemm*
nede billiken, wente dar horde vuste que refert. Kü, Vor deme like
weinen to, scheide he em sine listi- (Leiche) her leiten wie then sinen
cheit af weinen. Magd. Seh. Chr. 181^ henxt, darup gehenget sin hämisch,
17; se hadden on yuste denst gedan. 20 swerdtundtfa8thamer(^154^^. Setfart^
das. 273 j 22; und wart doch hir in Sagen ae^ Hildesh. i, 143; Joh. Holm
dem lande nicht ganz openbar, wol van N. schlogh ohne (den Heinr. r.
dat dar de lüde vuste sprokc umme .Zee/jpA^n^ mit einen fusthamer. Renner
hadden. das. 281^ 18; dat wart ge- js. J. 1524; vnd (der Bauer soU einem
dedinget vust vnd vele. Cod. Brdb. 26 ihm begegnenden Ädlichen) nicht neger
/, 14^ 349 ; he ys van dar int Fly als men -mit einen . . vusihamer mit
ghekamen ; dar heff[t] he vuste vele der handt konde recken vp dem thom
schepe ghenamen. Z. f. Hamb. Gesch. ryden. Rüg. Landbr. c. 117.
2, 125y 18. Vor einem Comparativ: vAstlink, Eausüing, d. i. ein kleines
dat is loighene, dat se (de kettere) 30 Schießgewehr^ das man mit der Hand
segghen, de se vndertiden mit der abdrüdct, Puffer. Sclopetum manua-
warheyd vormengheu, vp dat men on rium vel pugillare. Chytr. 218.
vuste beid (d. i. bet, beßer) loiue. ftlt, cunnus. Voce. Und were im
Eccles. f. Pb; wen he den (de van (dem Dietr. v. Quitsow) besser ge-
vele worden is) antworden wii, so 35 west, her hette sin ingsegil eynir sn
maket he sik den torn des, de mit mit siner czungin in die futte ge-
om kiuet, vuste swarer unde groter. drucket, wen daz hers uf den brif
das. 44^; he satte turnei, up dat druckete. Fidic. Dipl. Beitr. 2, S,
sik de lüde in den steden in den 105. (Vgl. das Schandgemälde in der
wapen vuste bet wenden unde keren 49 Monatsschrift für Westf. von Pick, 4,
konden. Bothos Chr. e. J. 927; de S. 72.)
W
Der Buchstabe w unterliegt wegen 188; aber alleinstehend wol nie wie
seiner Schu>äche manchen Veränderun- v (f) gesprochen, Fremdwörter dun
gen. Zunächst wird er häufig v ge- ausgenommen; im Inlaute ßwisdten
schrieben (auch umgekehrt)^ s. oben F, 50 zwei Vokalen oder nach Liquiden ver-
W ABELE 569 WACHTE
^windet er auch wd^ ebenso im Aus- f. 107h ; vnde alse de propbete Elias
aui; die Anlaute wr, wl begegnen ynder den wachandeleDbome lach vnde
loch jriemlich häufig; jetzt aber haben sleep. Gryse, L. B, fr, 91, 8. sabina
tie sich fast gänzlich verloren ; das w in den Voce. Vgl, auch machandel.
st abgeworfen^ und nur noch einige 5 waehandelenbere, f, juniperns com-
Wärter^ g. B, wrack, wriven, wren- munis, bezeichnet nicht sowohl die
fchen, wringen u. a., hohen die alte Frucht an und für sich^ als das ganze
Lautverbindung wr beibehalten; wl ist Gewächs, S, Regele Goth. Arzneib. s, v.
iagegen gänzlich geschtvunden, Ver- — Nym wachandelenberen ynde sal-
anseht wird w mit b, s. /, S, 137; 10 uien vnde sede yt an watere etc.
mit va in wachandel und machandel; Goth, Arzneib, f, 18^^^ 12; sede wa-
visel fi«u{ misel; molwirwart 5to^^ wol- chandelenberen etc. das. 47\ 26;
nirwarty enax (Dief,); wös u, mos dringk (dat sap) Yan wachchande-
ibrodinm); wispeln u. mispel (esculas); [le]nberen loue etc. das, ^^a, 14, Vgl,
ias, minte und winte (wente, bis) in 15 SchiUer^ Z, Th. u. Kr, Buche I, 19,
Duidmrger Urkk. ; micke und wicke 20; Höferj Germ. 15, 82, — Noch
[weAe, Brotart) das,; mit quin wBk' andere Formen: wacheldorenberen,
steri (qaabtert), wobbelich (quobbe- magandelenberen. Dief. s. v, arcio-
hch),wapeldrank(qaabeldrank),qaab- tida; wachaldarenberen. Voc, Calm,
be (wap, palear), qaackele (wachtele), 20 wachlik, adj, beweglich, Ik geve
qoakel (wakel) u. a, s. III, S. 394. Elsen, miner husvrowen, allent dat
Wabele =: Walburgis. Seib. ürk. ik hebbe . . et si wachlik eder un-
«r. 854y 880. wachlik (1397). Livl, Urk, nr. 2941.
wsihetj gewürfelt? (wie Honigwaben gefährlich, s, wagelik.
gestattet?) . . mit blauen hosen vnd 26 waehspe? suspectus; wachspe hol-
blauen wabeden rocken becledet den, suspectum habere. Voc, Strals,
(1546). Dithm. Urkb, 8. 147, wacht, adj. wach, munter, aufmerk-
waek (woch), interj. des Schmerzes, sam, Hedden in der ile ansseggenn
Vach, (vah!) ik bin gewönnet! Jes. latenn, dath ein ider muchte wacht
44, 16 (H.) ; (de helle) dar is wach 30 sin, dath men sulcke vnheil (Brand-
unde we. Hanov. Mscr, I, 84, 8, 419; Stiftung) muchte Yorkamenn. Monum,
0 woch Ynde 0 we! Ecdes. f. 79^; Liv. 4*, 153, Vgl. bei Dähnert: de
we my unde wach dat ik etc. Korner hund isso wacht; se hett sone wachte
23^; o wyg, 0 wach! das, 201a; aber ogen; he ward wol wedder wacht (die
auch des Spottes. Wach, dit is desse, 86 Krankheit wird woi abziehen).
de den tempel Salomonis wolde Yor- wacht, Gewicht. Van mate unde
stören unde wolde den in dren da- wachte. Dithm. L. R, II, 188; weret
ghen wedder buwen. Brem, lib, pr. sake, dat ene hadde twierleyge waghe,
48^; wach, dit is he, dede sede den sware wacht, dar he mede in woghe,
tempel to breken? Bavenst, f, 99h; 40 vnde lichte, dar he mede vth woghe,
räch, de dar störest den tempel unde wert dat ghesen, dat is to richtende
in dren dagen wedder umme makest! . alze deuerige. Lüb, R. 311, Anm, 4;
Pass. Chr. 79. YuUe mate vnd wacht. Dithm. L.
wachaHdel, Wachhcider. De wortel 22. p, 155.
Y&n wachandelen (radix juniperorum). 46 YrachtbOm, m, Schlagbaum (der be-
Hieb 30, 4 (H,); wachandelen (-1er) uwcÄ< tvird). (Eine Schede, Grenze
bdm, juniperus. 1 B. d. Kon, 19, 3 geht) Yan dar recht int norden . .
(H,); de wyn en wasset nicht Yp de beth an den ersten Risewoldes wacht-
dome nocht de wynberen Yppe deme bom etc. Neoc. 2, 254,
wacbandelenbome. Pld. Evangdienb, so wachte, f. 1. Wackt^ Wachen, Be-
WACHTELE 570 WACHTEN
wachufig. De wachte der hoiuescheit mi nicht sur. Lüb. JDodend. o. 1545;
(vigilia honestatis) magherd Bere dat wer jeger efte hunt konde uns vor
vlesch vnde de danken in der wachte em wachten, ü. V. 389. — ^. tcor-
benemet den slap. Ecdes. f. 187^ tetu Se scolden wachten« went d&l
(Sir, Sly 1); de wachte der wapen- 5 be weder queme. Br, d. Oiir. 76^;
den (vigiliae armatorum). B.d.Rickt. hedde 6. mit deme stride wachtet
7, 11 (H.); up der wachte liggen. Brem, G. Q. 114; do was id noet,
R. V. 3294; up der w. stän. das. dat me den arbeidesluden sunder
6619; alzo was in dem beere nen wachten spise dagelikes geue. Dial.
wachte edder hode. Korner 102^; lo Greg. 211^. — 3. ertoarien^ gew. mü
dat se Yorwachteden myt starker Gen. he was wachtende der tyt
wachte, das, 210ä; we sik sulvest synes dodes. das. 2ö7h; he wachtede
beide in guder wachte etc. Lab. Do- sines sones. Lüb. Chr. i, 109; we
dend, v. 36 ; wenne dat molt is in de des schaden wachtende ys, de ul
kuvene gekomen und de pannen edder ^^ oeck des vroemen . . genietea. Wi-
de ketele sint overgehangen, so is dat gands Arch. d, 4; des möt ik wacb-
gekomen in der brodere were unde ten. B. V, 2989; wachtet myner.
wacht (1400). Livl, Urk, nr, 1519^ Körner 329^; unde de crone des pars-
18 ; Wachidienst, wachte, were vnde dises wachtet juwer. das. 35c ; unde
meynewerk scholen se don ghelik an- ^ wachtede strides van deme k<Hiinghe
deren borgeren (1390), Sudend. 8, Philippo. das. 188^; mü Äce. Salicfa
S. 193; unde scholde des buses bru- is, dede des dodes stunde unde godes
ken ane wachte, ane scbot unde ane rike mit vlite wachtet. lAib. Dodend,
allerleye stadplicbt (1373). das. 4, v, 1459. — Mü Präpas. He wachte
nr. 370; vry gegeven (dat hus) von 26 eyn tytlanck ben to der tokompst
schote, von wachte, van aller plichte des koninges. JBreckefüi. Leg. 61 (das
etc. (1381). Gott, Urk, J, nr, 299; to kann indes auch jsu hen gehören
das Geld für den Wachtdienst. unde und der t. ist der von wachten ab-
wanen dar lüde mit em inne (in hängige Gen.); wi schullen wachten
dem Hause) y so mennich inwaner, so vp dat Ion van gode etc. Ecdes. f.
so mennich wachtgeld geit dar uth; 4^; Maria, wes wilkomen my, Ik
wat ok (aber) woste is, darff nene bebbe gewacbtet na dy. Bcurteb. 192,
wacht geven. Lüb, B. 559. — 2. Er- /". 7a. — 4. im Jurist. Sinne: BeehU-
Wartung. Se weren der (des?) in exspectanzen haben, (alles rechtes),
wachten und wolden dat grothe mi- 35 dat se eder ere anervent daran heb-
rakel ansehen. Münst. Chr. 2y 13 ; ben und immer mer wachtene moch-
do sint si des koninges in wachten ten wesen (^iofdP/ Kindl. 3^452; dat
gewest. das. 2^ 182. recht, dat wy daran hadden unde
waehtele, f. Wachtel, quifala. Voc. wachtenden weren (1367). das, 3.
Engdh, Dit clagede de bischop deme 40 468; dar mede heft he alle ayn erfife-
konynge, men de ende der degedyuge deil vorlaren, des he wachtebde was
ward ene waehtele (d. h, flog weg^ . vnd beydende na siuem dode. A(U.
foar nichts). Lüb. Chr. 2, 349, Vgl. ' JRechtsb. f. 162. — Eefi. sieh UUcil
aleke. wachte dyl Strols. Ohr. 1, 233; syck
waehtelenwete , Wachtdnweusen^ 46 wachten van allen sothen dingen,
gitb. Voc, Cdlm, Schaph. Kai. 72b ; se wachten sick
wachten, schw. v. 1. tearten, sorg- ok sere vor vele hastigen ghandes.
sam hüten. Ik (sagt der Teufel) das. 73^; de syck nicht Tor soade
wachte se (die sündigen Städter)^ dat unde schände wacht. Nd. Jahrbb. 1877,
se in den sunden bUven, Dat wert 60 8. 21 ; unde di vlitich y<Nr alle wert-
WACHTEPENNINK 571 WADDEKE
fike idelicheit wachten, das, v. 1246; alle wecken frigdachs und saterstags
Dit (das 10.) bod eschet, dat ein den iunferen ein kuifen vul von zehen
iewelk minache sik wol wachten schal qwairten wacken. Cod, trcid. Westf.
Tor qnader begerte der gyricheit. 1, i, 178. — Bei Schambach wäke.
^eg. des er. minsd^. f. C2; vnde op 5 waisken? Da jemand seine kinder,
disse scipmans alsodane correxie don, so manbar worden sind, verseumte
dat sik andere dar vore wachten und nicht zu ehren verhelpen worde
(1376). Lab. Utk. 4, nr. 298 ; so sal und sic}i also beslapen liessen und
men se straffen . . dat sik eyn ander in unplicht lebten, was de verbroken ?
daran spegele nnde wachte desgelikes lo De ihre kinder verseumen, wan sie
to donde (1441). Hans. Bec. IPy S. manbar worden seint und sik besla-
359, pen laten und also to wacken bru-
waehtepennüik, m. die zur Be- ken komen, verbroken so vil etc.
sddung der Thor- und Slraßenwächier Gr. Weisth. 3, 129.
^aU der SdbsUeistung erhobene Ab- 16 wacker, adj. der wach ist, nicht
fobe. onde wat dem rade boren schläft^ munter, agilis. Dief. . . wolde
mochte yan wachtepenningen des Bolande houwen ; men he (Rci.) was
jares. Brschw. Chr. i, 125^ Anm. 2. wacker unde apranck aver de syden.
waehter, m. Wächter. Unde dat Karner 21^; De snellede sik, so he
ghantze her slep ane de wachtere. 20 wackerst konde. das. 181^; ok be-
läb. Chr. 2, 43; dorewarden unde kande ik eynen man, de was vrevel
wachtere. Lehnr. Art. 72, § 10. (Cid,) vnde hose, vnde dede vele arges, he
waehtich, adj. aufpassend^ aufmerk- was kundech vnde wacker vppe houe-
sam. Der wachtigen haut wert al rat wercke. Emd. Mscr. nr. 139, f. 24h.
ilocrator studiosa manus). Tunnic. 25 wackerheit, -icheit, f. Wachsam-
er, ioö. keit, MufUerkeü. . . trecken de hati-
waektiBge, f. Erwartung. 0 du gen tor leue, de tragen to wacker-
wachtinghe aller rechten (nenU. Chri- heit. Br. d. Cir. 120; eyne slapende
ttus). 0GB. B. 38; also dat de lüde wackericheit ys dat eyn mynsche
Tordorret van angheste vnde van 80 slape van aller woUust der werlde.
wachtinge» de vppe de gantze werld Sp. d. Dogede f. 108b. (Ein ähnl.
kumpt. S&rm. evang. f. 4a; (die Oster- Oxymoron gebraucht der Verf. gleich
eodU) eyn wachtinge aller hilgen. nachher: eyne nüchterne drunken-
Van d. Festen f. 82; ok so is dat heit.)
eil grot bekummemisse des mynschen, 85 wackerlik, adj. munter, nicht träge.
dat he vindet sunderlike wachtinghe, He lerde se • . wackerlick to wesen
dar he vp tidet, dat om dat gelucke yn den gebede. Leben d. h. Frana,
kome wanner. Ecdes. f. 227d,. 134h.
wacktsehale, f. Wageschale. Do waddeke» wadeke, watke, Käse-
s^en tho ehme sine eddellude, wor- 40 waßer; uhis von der Müch zuriick-
omme he doch wolde sin volck vor- Ueibt, nachdem Butter oder Käse dar-
geres in de wachtschale hengen (ex- aus gemacht sind^ Molken, Ziger. wad-
ponere). Westphoi. 3, 97; sinen ende deke vel molken, serum lactis. Voce.
lathe ick stan in der wachtschale, wadeke, waddeke efte kesewater. Voc.
eft em godt gereddet hefit. Strals. 45 Strals. Edder gyf em tzeghen wad-
Chr. i, 62. deken vnd ghersten water. Bok d.
waeke = waddeke, Kasewaßer, Arsted. 62; de alderbeste waddecke
üfiken, serum. Voc. rerum. Vgl. is van iungen swarten seghen best.
I^. s. V. wack, wedich, hoey. TetUh. Herbar. f. 89; we dar tho vele plu-
(jäet wei). Men gift (im Sommer) so men vnde blawe dünne waddeke tho-
WADE 572 WADEN
hope eth, so dat be de schiten kricht, Myth. 674^7.^ Der BeroMug. — D»
80 dat men sick ynder oghen mede gegen sagt Dähnert: „Die recUe Zei
waschen mach, is tho besorgen, supt eine jede Art Hohes zu Aotcen. Ni
he water dar tbo, so goswellet em is 't im goden wadel/ Daeu stimmt
de buk. Nye PrauMica^ c, 4 ; giff den 5 Dat de hölter tho rechter tydt nndi
kese darup . . so lopt de waddeke im wadel gehouwen werden. Haupt
daruan. Hawb. Kakeb. A.V. — „wad- Ztschr. f. d. A. 3, 90. „Im ricUi
dik unde wedage (diese AUUteration gen Schlag; der Ausdruck ist nod
noch jetzt gebräuchlich) = Hunger jetzt gewöhnlich und besieht sich a^
und Kummer. ^ Brem. WB. 5, 161 ; lo die Schlageintheilung der Forsten.*
he süt üt as waddik un weedage, er das. — Worumme he dat holt baten
sieht sehr kränklich aus. Dähnert. — tydes vnd baten wadels gehouwen':
Dat is ok wer melck effto hotte, Dat Wism. Protok. v. 1571. — Zu bt-
me van der waddeken schümet. Koker merken ist noch, daß Dähnert am
S. 308 ; bottermelck un dünne wad- 16 einer SteUinschen Urkunde die Redens-
deken De gevet gude levenysse. S. 350. art bringt: oyer was unde wadd
wade, f. großes Zugnetz, „eine Art band teeren; ^das toiU sagen: in da
Fischemetz^ welches man im Waßer Stadt seine Handthierung zu LattJk
gehend nach sich schleppt.*^ Brcm. WB. und Waßer (?) treiben^ ohne Bürget
5, 161; wade, sagena. Voc. Oidenb.; 20 Jsu sein.^ s. v. was, Erdreich^ Land.
wahde, tragula, sagena. KU. Baven wadel, m. Schwanz (= hodid. Wi-
der vere schal nemant vysken vp der del). Dar to heft se (die Eule) eioei
Travene myt nenerley waden, mcr klenen snavel Vnd hawet demlawen
benedden . . moten se wol vysken up den wadeL Lüiencr. 3^ nr. SSi^iB.
myt der waden. Lüb. Z. R. 478; he 25 wadeline = wadenrep. Wism. Inv,
hefft dat getogen in siner vische wa- f. 113.
den (traxit in sagena sua). Habak. i, waden, st. v. 1. (stürmend) daher
15 (H) ; wes ore is en visscber wade, kommen^ yadere. Voc. Engtih. Min
Van sorghen Yorgeit sin herte drade. sone sprak, dat moste sin, Dattu mi
Nd. Jahrb. 1875^ S. 54. — In der do scoldest alsus vonuden. De joddeo
Stelle: se mosten holten wahden an quemen her gewaden (niedärrkein.
obren halse dragen tho een teken Übers, getreden) mit kulen onde mit
des egendohmes (Sdaverei). Ben. 41 scharpen speren. Ans. v. 244; (Y^.
ist wol weden gemeint. dit is it spere, dar Longious xio
wade, Wade^ sura. Voce, (west- 85 herte mede dor wot. Mnd. Ged. 4,
wärts ungebr. Dafür: dat kuyt van v. U28); dat holt om (den Esel) äoit
den beynen; dat kute ant bein. Dief. wöt. Gerh. v. M. 59^ 37. — 2. k<.
s. V. sura). in Flüßigkeiten gehen^ waten, greven
wadel, Vollmond^ plenilunium, voll- Alves lüde woden over dat bmk. IMb,
mon, wadel. Dief. n. gl. — Gehört 40 Chr. 1,103; Sachs. WeUckron.S.246;
hieher? (Dat ampt der reepschleger (Ghristophorus) hadde enen stafio
bewilliget) dat ein ider meister des siner baut vnde woth in dat water.
amptes alle jähr in sunte Mychaelis Seel. Tr. 47; Salomon let dat hott
wadell soes lange, gude eeckhesteren sencken in dat m5r. Unde also du
. . vorschaffen sali unde desulvigen 45 Christus vorordelt wart to deme dode,
in dat ekholt setten etc. (1566). also was do dyt sulue holt wedder
Hanib. Z. R. p. 204; „der Aberglaube, ghewaden uthe deme more. Loeclfi* I
daß bei zunehmendem Monde das 47; Petrus stech (nach dem FisA-
Wachsthum gut, bei abneihmendem zuge) yn dat mer rnde wot to IumIo.
siMecht ist, herrscht noch. Vgl. Grimm, 50 CHd. Evangdiehbuch f. 59; waden in
WADENGELT 573 WAGE
lerne blode. das. Slf^ ; dat de cristen gen der zee. Bial. Oreg. ä58 ; et is
D deme blode der Sarracenen woden een ander ding beholden scepes vnde
Ter dat enkel. Komer J31^; in deme ghndes in den bauene ter salicheit
iike. R. V. 5665; in den slik. äas, te comene dan op ener bloter plan-
'634. 5 cken te cleuene vnde mitten wagben
wideB^lt, n. Netzgdd^ Abgabe der des waters op de scaerpe steenrode-
^ischer. a« 1502 de raed to Lubeke sen (Felsen) gheworpen te werden,
left beTalen den weddeheren . • van B. v. d. jancfr. f. lJS8h; unverweert
len yisscheren to deme Gndmunde bliven van allen stormen unde wagen
»dengelt gelik van den visscheren lo der werlt. Harci. 102^.
0 Sluckappe to entfangende. LUb. wage, adj, beweglich^ hin und her
Z, R. 482. schwankend. De bekerden sundere
wadaarip, n. Netzseü. De visscber gat bouen (snperant) de wagben recht-
Doghen yrigb visschen aner alle den uerdighen. Serm. evang. /'. 189d,
)Ug Tnde setten dat wadenreep Tppe is wage, f. aUs. waga. 1. Wage, Werk-
lat lant, so Teme alse men werpen seng sum Wiegen; der Ort, wo ge-
nach vtbe deme schepe myt eyneme wogen wird; die Wagegerechtigkeü ;
roder. Schlesw. St. R. § 82. bildl. Kippe (so oder anders sich nev-
wideMchinka? den wejdeladen gend), ungewißer Ausgang. Se badden
ror twe wadenscbinken VII scb. Lipp. 20 or liff in de wage bengbet. BotJios
Reckn. v. 1509. (Ist es = wade? vgl. Chr. f. 73; R. V. 1267; sin lif ban-
rU. wadeschinkel, 56%meUer ^^ 550.^ gede in der wage. das. 2320; to
ifwUmiM^ die Fischerei mit großen wage setten, aufs Gerathewol daran
Säsen. scolen bebben de groten vi- seteen, es wagen, das. 1279; in enem
Kberye, dat gbebeten is de waden- 25 boke kam om vor, wo hemmel unde
toghe (1380). Sudend. 9, 8. 368; erde in wage (mhd. enwäge) stat.
IM. Urk. 4^ nr. 373. Brandan 7. — wyse unde wage (Wag-
^H»^ /- ^* ^^ (^0 ^- wogende niSy Kühnheit) vnde willen sterke an
Bewegung; eoncr. Woge u. häufig coU my (betet Judith). Josef. V. d. 7 Tods.
Uäio: Wogen. Dat meer geyt in ste* 80 ^* ^^21 (oder ist wege gemeint?). —
der wagbe. Serm. evang. f. 26h; swe 2. ein bestimmtes Gewicht^ nach den
BO viscbet in enes anderen mannes Waren verschieden; urspr. das Ge-
w&tere an wilder wage, d. h. im strö- wichtsmaximum, das auf einer Stadt-
•Kndm Waßer^ im Ggs. eum gegrabe- wage gewogen werden konnte. Ene
•ai Teich. Ssp. II, 28^ 1. (die Gl.: 53 wage wasses, . . eyne wage helt 42
wilde wage bet water, dat sie wegit punt essendisch. Kindl. 2, 357; it.
Bt deme winde unde anders nicht. eyn wage wasses, dat synt XLII punt.
itt das richtig?); de rosenkrans Z. d. Berg. Gesch. V. lly S. 199;
(Name eines Schiffes) wart toslagben «wage ist bei den Norweg. Fischhänd-
vui der wagbe in Telen stucken* Lab. 40 ^^^^ ^^ Gewicht von 36 colinischen
Ckr, 2, 68; were dat en scbip vor Pfunden^ nach welchem sie ihre mei-
vinde und vor wage dreue an unser sten Waaren^ sonderlich trocken Fleisch
^i(1384). DUhm. ürkb. 29;' vor verkauften.'' Frisch 2, 414o; it. 14
wint unde wage driven laten. Ben. scb. vor eyne wagbe . . rothscberes
81». 56; is de wint so gans swar 45 (1617). St. Jürg. Beg. Wism. — Vgl.
geworden, dat de wage vnd bulgen Br. WB. 5^ 162: ^eine wage Stock-
de« mers to en in geslagen. Wism. fisch enthält in Norwegen 3 Bismer
OrOeOsb. 1670, K. XII; be dreflf Pf. od. 36 Schaatpfund, oder 2 Lis-
l^teliken hen mit den böte . . vnde pfund und 4 Schaalpfund, oder 36
en wart nicbt geseyn vnder den wa- 50 eSlnische Pfunde.'^ Von der WoUe
WAGEHALS 674 WAGEN (WAGE)
105 g; S. Hamb. Schiffr. v. 1270, dat valsche rur (Bckr) tot dal
Art. 9; waeghe ghewichts, 105 pond. wynde. Parad. 111, SO; eausoHm: d
KU. oder auch 120 ff. 8. Brem. WB. onerghe (übermäßige) torn kan da
8. V. einen sack wullen yan twen leuent körten, De äderen roren, d
wagen. Brem, Stat. 293, Anm. 20, — 5 senen schorten, De bände beae«
Van alre yetter wäre, die men bi dat bouet wagen, de lade spann«]!
waghe Yercoopt, de(n) wagbe 1 den. de vote tragen etc. Josefe V. d. :
Sterling (als ZoU) ; . . yan alrebande Tods. 7427, = wanken , wa$ideni
wullen . . yan der wagbe XII den. gekn. eyn itlick part mach in de
Flandr, ZolUar. aus d. 13 Jh. in Hans, lo anderen lande wancken, wagben, ban
UrTc, II, 8. 89; eyn yat butteren dein, kopen ynde vorkopen (läOO)
unde eine wage keyse (1521), Kindl. 8tader Arch, 2, 92; bebben aoge
1, 238, Seen de schwären krankbeyt, nn»
wagebals, m. kühner Mensch, der gn. here inge£allen ist, so dat k
seinen Hals d, i, sein Leben aufs Spiel 16 sulues in syner personen nicht wa
seist, By achte dusent wagehalse, de to behoiff syner undersaten waget
sik des vormeten, dat se in Lune* unde wapderen mach etc. (1491)
borch stigen weiden etc. Kamer 201^, Wigands Arch. 4, 62.
(wagelicheit), waehlieheit, f. Ge- wagea, schu>. v. wagen, amfs Spia
fahr, unde dar mede dat romesche 90 setsen. Dit wagede he al dorch Ise-
rike in yar unde wachlicheit ghe- grims willen. B. V. 186 u. h. iß
bracht. Karner 70^, starkem Partie. : dorch ere unde gut
(wageHk)t waehlik, adj. wagdieh, hebbe ik min lif yaken gewagen,
gefährlich, unde were en waehlik Hirumme wart ik to ridder gesUgen.
dynck unse pririlegie over zee unde 25 Lab. Badend, v. 603.
sant to yorende etc. (1441), Hans. wa|[;en, st, v. enoahnen, mhd. ge-
Bec, IP, 8. 410. Adv. bidden, dat wahen, berichten, gedenken. Hir se-
gi . . screven uns ein kort antworde ghede vnde wuch en die rad Telq
van, datwiweten, wo wi^'nacA^ti/jfcfiii- nuttes en tegen etc. Brem. G. Q.
digung des Friedens) varen mit vrunde 30 94 ; alle de stucke, de tuschen des-
gode, dat wachliken vorborgen is etc. sen partien ghewagen sin vnde ao
(1397). Livi. Urk, nr. 2968. yus gebracht bebben (1326). Nies.
wagen, schw, v. alts, wagian, hin Beitr, 2, 290; segghe wy dessen pap-
und her bewegt werden, sdiwanken, tyen yan allen vorderingen, der b;
Benediet den heren, gy walvisscbe, 86 gewaghen oder unghewagen, eist
unde alle dat waghet in den wateren. alynghe zone. das. 2, 293; Noe se*^
0GB, G. 18^; de engel godes quam gende twe sine sonen unde andeme;
in dat water unde it wart wagende. derden ne woch he niner egenschap;
Sädis. Weltchran, 124, 3; bramberen . . Esau ne uorvlokede he nicht noch
krudes wortele slicht in water ge- 40 egenscap ne woch he nicht. S8p.lIIi
soden in dem munde geholden ster- 42, 3.
cket de krancken wagende (wackelnde) wagen (wage)« im. Wagen, cumu.
tenen. Herb, f, 10; wan di de thene B, V. 1017. 3564. wolden schynnei
wagen, so schaltu etc. Wolf. Mscr. de waghenen unde den kopman. Km^
23, 3 f 91; alse de man geit tome 46 ner 238t; al de waghenen (137 S).
herren, dar he stat • . so weget sik Cassd, Urk. 200; so wat appe vi*
al sin lif unde moten ok de hende ghenen kumt Brem. Stat. 56. — T6ef|
wagen. Lehnr. Art, 22, 1; it heft recht ingebroicht: daer de korul|
gode wol behaghet, Dat du vor den wage . . gewest sy des foeriars, dser
Kunden nicht heft ghewaghet, also 60 folge de lange wage to rechte nhae
WAGENBOTE 575 WAGENTRADE
'1540). Hoyer Utk. IL Ärch. d. Kl. noch wyder Tpgedan Tnd en wagen-
Heäigenr. S. 196. Vgl. war men mit rühm gegeuen, indeme men etc. ders.
lern körten wagen nich bringt, kan Spegel f. M4.
Den mit dem langen nicka halen; wagensehot, engl, wainscot. (vgl.
per den Acker nidU dünget, kann 5 bokenschot.) ausgesuchtes^ feines^ ast-
tidU vid emdten; detm der Mist^ freies, eu Brettern von verschiedener
tagen ist der kuree Wagen. Strodtm. Länge (gew. sieben Fuß) zersägtes
121. Etchenholz, eu feineren Arbeiten, bes.
wa^enbete, Ausbeßerung des Wa^ Vertäfdungen gebraucht. Vgl. Hirsch,
lens. In ea parte (des Waldes) vil- 10 Dannigs Handelsgesch. p. 215 u. 861 ;
ani de P. habent ectbwart in hnnc Hamb. Schuldb. S. 24 ; Nemnich s. v.
Bodnm: incidunt ad ignem tantum waeghe-schot , lignum scriniarium,
mectholt et ad wagenbothe singnli tabula quercea, tabula undulata (d. h.
lingnlis einnen halfwagen (13 J.). geflammt); waeghen-schotten, conta-
Z. d. Harz^ V. 1878, S. 96. 16 bulare, vestire parietes tabulis. KU.
wa^Bdriyer, m. Fuhrmann, unde — Van elk dusent waghenschotes IX
dck den schriver, Den pluchholder, den. (als Zoll); item Tan elk dusent
len wagbendriver. Bedent. *Sp. 1136; knarboltes XII den. (1389), Lüb. Urk.
bo hant dama quam ein varen mit 4, S. 554 ; dat 100 wagenschottes 2
einer bornkopen yan der Elve; des 20 pennmge(alsAecise).Ben.l82; schnid-
vart de wagendriver des h. sacra- dekerwerk vnnd kuntborwerck ynnd
mentia enwar. Magd. Seh. Chr. 184, 26. dartho poste mit basementen, sie sin
wageila^? Heynoni de Buren vann wagenachotte ofFie anderem holte
6 tf 1 0. pro expensis praamhure et . . vnd de timmerlude scholen alleine
theer, waghenlaghe unde de cogghen 26 maken eken poste vnnd dergelicken
to lichtende. Hamb, Kämmer^Bedin. alle tymmerwerck also hangelkamer,
S. 85. treppen . . idt were denne, datt je-
wa^^ealftst, f. soviel ein Wagen mandt syne treppenn van wagen-
tragen kann, des jaars umsus een schotte maken wolde lathen, de mo-
vagenlast tonres tho haiende. Fries. 30 gen die schniddeker mitt den tym-
Arck. 2, 364. merluden ock maken. Lub. Z, R.
WMgeBltHtTfm.Wagenl€nker,Fuhr' 469; een schyp myt wagenschotte
mann. Br. d. Eus. 5db. ynde anderen guederen beladen etc.
wageueire, m. Wagenlenker, au- Brem, Urk. v. 1496 u. h.
riga. Har. Belg. 7, 37. 36 wagenspere, n. (leinenes) Verdeck
wageiir6fy Verdeck eines Wagens über einen sper wagen. Under eynem
(vgl. baderöf). In der Cheifsw. Bür- wagenspere Suth me nene backoven
S^spr.; Hamb. Z. R. p. 199. slan. Koker, S. 353.
wagrarAn^m. Wagenraum; Raum^ wa^enteuwe, n. Geräte das zu
«ortrf ein Wagen braudit Büdl. „he 40 Wagen gehört. Item 8 seh. vor seel-
l^ett em w. gewen, er hat ihm zuvid repe, leydesele vnde andere waghen-
^^^jkeit gdaßen.^ Bahn. Vnd den touwe (1517). Wism. St. Jürg. Reg. ;
^pröriachen einen wagenruhm geuea. he wert ok maken van iuwen sonen
^' Oryse, L. B. fr. 7; edder dat ackerlude vnde . . tymmerer siner
men cn de slötel tho allen dören, 46 wapen . . siner wagen vnde wagen-
ock tho der spysekamer an de syden touwes. Proc. Beliäls f. M3h,
bangen, vnd wagenruhm geuen, wat wagentrade, f. Spur, Geleise. Corn-
ea gelüstet tho neste tho dragende. pita. Voc. Locc. orbita. Voc. Oldenb.
i^> fr. 12; men hefit 00k vntuchti* — Bei StrodJtm. p. 277: wagen-
S^& gesellen de dore der vutucbt 50 trahn. — S. trade.
WAGENVLEKE 576 WAKEN
wagenvleke, s. vlake, vleke. 1 stad d6r tu sittende etc. (138"
pluch, II wagenfleken. Wism. Inv. Fidic. ^, 88.
f. 148, wake, /. Locä, ins Eis geschyv
wage-, wäkstert, Bachstelze (von lama, wake in dem yse. Voc. 1.
der Beweglichkeit ihres Schwanses so 5 cistartis, wake, eyn hol in dem y
genannt), loavicus, wage-, wakst. Dief, n, gl,; ruptura facta ingL..
Voce. W. — Wagestert. Do den luden Voc. W. — De hovetman . . letb
guden wän, lat de tit so hen gän. der nacht umh de (im Eise lu'j'
Bathsvers, der Thiere (Bruns^ p, 139), den) schepe grote waken howen ul<
wagevar, m. Fuhrmann, waert so, ^0 de ißschulverenleth heunderdnub
dat enich schipman of waghevaer Lüb. Chr. 1, 497; he schoet daic
der vorscreuenen kopliede goed name der waeke. Ben. 391; leth vele wai
te vorene te water of to lande (1389). int is houwen. Benners Livl. (j..'
Lüb. ürk, 4, S, 561 (in e. hoU. ürk.). 297. 363.
wag(g)eieny schw. v. sich hin u. 15 wakede, f. Wache ^ Wachtäm
her bewegen^ wackeln. Wen ome (dem Dit is, woe men de wakede hol..
Kranken) de nase vaste spisset (spitss sah We waken sal^ kumpt de ij\*
wird) . . vnde so ome de dunninge etc. Wigands Arch. III,, 32.
waghelent . . de is vege (eum Tode) wakehere, m. der PcliseiJurr, >i
reif). Wdf. Mscr. 23, 3 f. 85; du 20 für die Sicherheit der Straßen ttc. :
waggelst in menigherhande willen sorgen hat. (Eid:) dat wi dut jar u
ende du enweest nicht, wattu doen stadt to gude wakeheren sin wül-
salst. B. d. Byen f. 209h; se (die deme rade . . sunde unde schau I
Zunge) maket de herten ynrostich, helpen strafen, (jtrupen^ Äntiq, Uat. i
de eerst rostich weren, ende doet se 25 S. 275. \
waggelen. das. f. 183c. wakel, Schwäre^ olcus. Dief ,
waginge, f. Bewegung. Nu hebbe s. v. Hör. Belg. 7, 20.
wy gehört, dat de cederbom des wakel, waekel, Wachkolder, y\
paradises gewegget heuet vnde en is perus, wakel-böm. Dief s. r. M
nicht geuallen, vp dat wy kranken 30 sali dar ut den gemarken gein ^I .
angest kregen van syoer waginge. pen foeren, ouch gein ruewe tu. |
Dial. Gr. 158h, dar ut tuenen, utgenomen met wJ
wake, f. 1. das Wachen, Ere (der ckelen unde dornen. Barmer l '
schlafenden Jünger) ogen weren be- p. 34.
swaeret; dat was van langer wake. 85 wake]bereii,archiotidie. TToZ/'J/ l
Scrm. evang. f. lOlK — 2. Wache. 60^ f. 29; vgl. Dief. s. v. arcioti |
We waken sal, kumpt de nycht tyt- magandelenberen, — Vgl. wakell ^
like genoech vp de wake . . so etc. juniperus; wakelber, juniperum. T»
Wigands Arch. 3^ 32; de wake vnnd rerum. wekelerbere, -boem. Ttul
hoede yp vnde yn vnsen oppen stra- 40 wakeldorn, juniperua. Voc. 0 / • i'
ten vnnd lande tholdene. Old. ürk. wakeldoren. Dief. s. v. und wu L>!i*
V, 1517. — 3. Wachtdienst. zo schal doren. das. s. v. arciotida; v^^^^^
her R. don van der were wake, bur- deren. Wolf. Mscr. 60^ f. 3u^.
werk . • liken anderen borgeren. Old. waken, schw. v. 1. wachen, w^v.«
ürk. V. 1439; ein man mach kopen 45 unde bedet. Lüb. Dodend. Üö, M
twe huese thosamende unde maken waket wol unde is beret, !)<■' i<"3i
darna ein hues darran, unde dorff dotlike sunde up sik wet diis^ l'i
men eine wake holden. Lüb. R 559; Wache halten, Wachtdienst kt
(das Haus des Bischof es soll frei sein) Und nach des stadea rechte dar
an schote vnd an waken vor der 50 (für das erve) vol tu doemie
WAKESCHRIVER 577 WALCH
tchotene ttnd mit wakene (1379). den wakehuse by S. Ludgers porten,
UH, Urk nr. 1139; ^in Schoß- und Münst. Chr. 1, 166.
Wacf^iekt spricht sich vornehmlich wal, m. in der Schiffersprache : das
las Bürgerrecht aus." S. Frensdorff, feste Land. Wen men erst mit ein
Gott. Od. Ane. 1878j S. 415 ; is vnser 6 schip uth fahret und men langest
itadt inwoner vnde borgher . . vnde de wall, offt sunst van ein land na
icbattet dar ock vnde waket vnde dat ander segelt etc. Beschr. v. d.
ieyt Turder alle ynser stad pleghe Kunst der Seef. p. 20; so de wind
^m e. Reisepasse des 15 J.). Z. f. lange up de wall hadde gestahn und
Lab. Gesch. i, 395; Also dat he van 10 sick den wedder na der see kehrt,
i7nenhusen7chtwakendarf('&fawe^^. so kamen de floden spader. das, 68;
Oid. Urh. V. 1439; myn hus . . dat wen men dicht under walles segelt,
men dar uth scal waken vnde staken, das. 83.
30 men yan borgerwere plegende is wal, eine ZaJd von 80. 1 schock
\o donde. Old. Urk. v. 1481 ; syn hu- 15 ys 60, 1 wall ys 80. Hamb. ReJcensb.
)eken . . vnde ghifft in allen rech- v. 1630 f. 190. een wall heerink.
dcheiden vnde plichte, der ghelick Eine Anzahl von 80 Stücken. Bahn,;
lodere borghere van borgherweren rochen, ein wall a 10 (?) stück 1 0.
plegende synt tho doende alße rey- 6 ^^ Rostock. AcdseroUe v. 1748.
Kn, staken, waken, ysen, dämmen 20 wal = wol, s. u.
etc. Old. Urk. v. 1500. — JS. bewachen, walbant ? 8 stertremen van ledder
Unde led de porten waken unde . . 19 iseren tynden tho eyner ege-
waren. Lüb. Chr. 2, 374; we waket den, 1 bandt vp eyne ramme, 4 grote
80 lef den doden alzo den leven walbande etc. Wism. Invent. v. 1569.
(hievenden?). Redent. Sp. 84. 26 walbGm, m. WaUnußbaum. avel-
wakeschriver, m. ein Biener des lanus. Brml, (a)vellana. Voc. Oldefib.
wakeheren, dann Oberh. ein (Gerichts-) Do stunt darbi lank unde gröt de
Stadtdiener. It. 3 ß. deme wakeschri- walböm, dem me dut (nend. die Kö-
ver, de stole to beterende uppe deme nigskrone) bot. Gerh, v. M. 102^ 55;
hase; it. 6 0. (deme wakescrivere), 80 contra dentium kellinge neme ene
dat de wakeheren vorterden am loden van eyneme walbome« Wolf.
avende Walburgis. Z. f. Nieder s. Mscr. 60^ f. 139h; neyn malere schal
1868^ S. 196 f. ; und eft ok wol des andere holt vorarbeyden men allene
radts bestellede denstlude, nömlich eken, walbomen vnde berbomen etc.
dörwarer, vorspraken, rechtdeler, wäk- 35 (1497). Mithof ^ 204. in d. Lüneh. R.
schriver und frone, . . yan den fryen d^ Maleramtes.
kosten eine suppe und ein half sto- walbroder, m. Walfahrer, PHgrim.
Teken hier gehat etc. Grreifsw. Hochs. Ein kerle vorhof sik unde sprack, he
Ordn. V. 1592; wertt vakenn van were keiser Frederick, he were nicht
dem wakeschriver ge warnett. Strals. 40 gestorven, sunder he were ein wol-
Chr, I, 83. (d. i. wal-) broder gewesen. Bothos
wäkkaftich, adj. wachsam. Ock Chr. e. J. 1286 (Leibn. 3, 371).
leyten se eyne groyte buyssen loys waleh, Kampf. Se lepen de sper-
scheyten, vp dat se jo wackhafFtych wessele van deme hus; de darvore
weren vnd nicht gemortbrant worden. 45 leghen, lepen geghen se, dar wart
&Ä. Qu. 2j 359. eyn grot walch. Lüb. Chr. 1, 416;
w&khts, ti. Wachthaus. Of twe to eyrst huf sich eyn walch tuschen
Weckers vp enen waachuse synt, der den broderen, de dar weren in sunte
sal een etc. Wigands Arch. 3, 32; Juriens hove, unde den borgheren in
men kroch Mervelde weder under so der stad. De armborste worden
WALDEMEINE 578 WALDICHUKEN
gande an beyden syden etc. das. i, weit unrechte drift, dar sulen drej
418. ghebur ouer wesen ; de garde . . dee
walde- (wolde-) meine, gemeinsame stonde dar to vnrechte vnde stonde
Waldtrift, campos communes pascua* oppe der waldemeyne. In Nr, 5 dts
les, dictoB Yulgariter woldemeyne, & Iserlohnes Stadtarchivs : tkxi der YfolAt-
(1296). Wigands Arch. HL H. 3. S. meyne de gheleghen is tho Lon bonen
44. mit lande, wischen, moren, hol- der stad, dat se dar tho vorderen,
ten, holtbleken, stude, beyde in den dat de Woldemeynen bliven licgene
rredehopen vnde in der woldemene tho der Stades van Lon voweyde.
(1376). Lub. ürk. 4^ nr. 323; Men 10 Man darf aber nun nicht glauben^ daß
suUe over die jenne richten, die de im MÄ. der Sinn des Wortes sich
koninckstrate . . entengen mit tuenen auf das beschränkt häbe^ u?as wir heute
efte graven und die waldemeinen unter Wdldweide verstehen ; es beseich-
entenget (1490), Kindl. 5, 626; we net vielmehr den Gemeindegrundlesit:
den kirchoff vme eret, de sal daz 15 überhaupt. Daher finden unr es ki
den heren verboten myd sestich Moser Osnabr, Urk. nr. 272 durch
Schillingen; we de waldmeyne betun- commune usueLrinm erklärt^ u.namentl
net edder affgrunde, de hevet ver- verstand tnan darunter auch Fischereu
brechen etc. Gr. Weisth, 5, 79; vort- Flüße u. Bäche, ja sogar Gemeinde
mer wan see oppe der meynheit vnde 20 grund innerhalb der Stadtmauern^ der,
oppe der waldemeyne schütten weit wenn er nicht gepflande Bäume trug,
vnrechte dryft, dar sulen drey ghe- audi den Namen Seifwald fährte, —
bur ouer wesen, dee mughen dee Selb. Westf. ürk.nr. 755: wischerye,
schuttincge driuen, wor dat se weit. dat waldemeyne is. Ein nd. wische-
Fahne, Dortm. Urk. II, nr.l21; vnde 25 rye = Wiesen, wie es das Glossar
dar hört to anderhalfi achtwert in detUet, gab es nicht. Es soU Fischerei
der woldemene (1376). Scheidt, v. heißen. Seib. Westf. Urk. 484, &
Adel, „waldemeine drückt urspr. 629: piscium capiendorum in fluyio
nichts anderes aus als Waldweide (?), Waldemeyne prope Velmede. Ton
denn mennen oder menen bedeutete zo Steinen Stück XIII. S. 1309 : UA\j'o^\^
im älteren Deutsch auch treiben, füh- by dem markete op die waldemeyne.*
ren (vgl, Korne eu Helj. Anm, 1), so Woeste, Z. des Berg. G. V. 1872, S,
daß mene einerlei ist mit dem aiAS 180 f. Vgl, auch Gr. B. A. 497, J.
treiben gebildeten Trift; nur begreift . — SoUte das W. nidU urspr. bedetitar.
sich leicht, daß später, wiewöl schon 35 Waldgemeinheit? silvae communitas,
sehr früh, der Sinn von commuuio dann überh. communitas, wie ahn,
hineingelegt wurde. In Schriftstücken almenningrV
des MA. be/seichnet waldemeine oft walden (wolden), schw. v. waltm.
eine Gemeinweide. So heißt es bei Gewalt Üben. Etlike iuwer stad in-
Seib, Westf. Urk. nr. 585: de pascuis, 40 wanere . . hebben waldet vnde wol-
que Waldemene seu bewede (verlesen det (in mineme ghude). Wism. Bruf
für vewede, Viehweide) wlgariter ap- v, 1472;. bildL: de twidragt, dede
pellantur. Bei Fahne, Urk. Dortm. lang hadde wald twyschen etc, Ltr-
nr. 68: iacebit dictus campus sine beck § 109; dede mit lucke herlikes
semitibus desertus eternaliter et in- 45 levendes wille walden, de etc. Gerh. r.
cultus ad usum generalem opidano- M. 74, 51. — Als starkes V. l^
rum Tremonensium, quod waldemene schape de jungen wulve beiden, V&t
dicitur et pecorum eorundem. Ebenda se on ledes nicht en weiden, A'^'<
nr. 121: wan see oppe der meynheit Leid zufügten, das. 32, 36.
vnde oppe der waldemeyne schütten 50 waldichliken, s. weldichliken.
WALE 579 WALKEN
Wale, adj. ein welscher^ fremder. yoden vor dem hemmelschen brode.
e (Joh. V. Capistrano) predigede (to Schip v. Narrag. f. 154,
agd.) to latine, wente he ein wale walgeriehticli, adj. Ekel errege^id.
as. Bothos Chr. f. 65; vele Volkes Wylt ceduar is wyttellechtich vnde
m den Walen etc. Lüb. Chr. 1, 97; 6 is deme munde walgerichtich etc.
den olden tyden weren de frowen Herbar, f, J21^.
i5tede (in der Kleidung). Nu sint walgeringe, /*. Ekel, oxireuma, ein
' manne vnstede ; is he huden eyn walgeringe in deme halse. 2 Voc, W.
Je, morghen is he eyn mißner. nausea. 4 Mos, 11^ 20 (H,) ; appele,
arcnst, f. 28^. 10 de watergen smecken, de maken wal-
H alen = wolen , wühlen^ herum- geringe. Herbar, f, 1 ; blyfft 6m vmme
rfen. Ok werdet darby (dem de munt, wo weynich yd sy, Van
'(licine) up namen (verstanden) alle vette bekleuen effte van bry, Wisschet
.dere, de yo in dem höre der sunde nicht erst sine mulen fyn, Drinket
k walen willen vnde yo vlet (fliehen) is so van deme beer vnde wyn, Dat
I iutteren bome der hilgen bicht. dat fette bouen yn deme beckere
m. evang. f. 165^. swimpt, Eyn ander dit vor grote
walendep? de oren werden ok walgeringe nympt. Schip v, Narrag,
r^toppet von der bitte, so scaltu f.l65;vr,diQvm^\i&n,Nd.Jdhrb, 2.32,
iitiuier ok in eyn vat gheten, dat 20 walginge, f. Ekel, nausea, wal-
nioghe in de oren reken. Wolf. ginge. 1 Voc, W, Vele dinghe to be-
^^r. 23^ 8 f. 87h, (w — e rok?) smakene maket ene walghinge. B. d.
walgaftick, adj, Ekd erregend. Byen f, 216^; is en mynsche, deme
' üt wath vele voete hefft . . dat de atem stincket vnde nicht van den
/ le gy nicht eten, wente dat ys 25 tenen kumpt, zo ys id van der wal-
>s lick vnde walghaftich (abomina- ghinghe. Bok d, Arsted.f,4; (se syn)
' ). 3 Mos. 11, 42. -tigen, adv. also sere mit dussen gebrecken be-
.'le se Btyncken walgaftichen vor kümmert, dat en ock alle spise, dat
le etc. Salter f, 27, is alle geistlike ouynghe eyne wal-
^valgcn, walgeren, schw. v.' (eig, 30 gynge is. Br. d, Cir, 116^; dusse en
kvd wälsen; vom Gefühle der Nei- hebben nyn behagen in vtwendigen
»n zum Erbrechen) unpers, Ekel seyne (Sehen) . . mer ok grote wal-
.r/jrfen, nau8eare,walgen. i Foc. TT. ginge hebben se dar af. das, 121;
Ueren. 2 Voc. W. vnde em wal- he (Gott) batet de lauwen (lauen) ^
t vnde gmmmet in deme lyue. 35 want se em ene walghinghe maken.
/ d. Arsted. f, 69 ; vennekole (Fen- B. v. d, joncfr. f, 125 ; safitran vor-
■J benympt dem maghen sin wal- drift des magen walginghe. Wolf,
ut vnde syn vpsedent. das. 130^; Mscr. 23, 3 f. 20,
:'tu spigen edder dek snuven, dat walkemole, f. Walkmühle, mola
altu verre van di schuven, uppe 40 pannificum. Voc. Engelh.
it darvor nemende walgere sere. walken, schw. v. rollend, wälzend
' intrt 2, 25; vns walget vor der durchkneten, Unde nim des (von einer
Jen spyse. Josef, V. d. 7 Tods. Mischung) also grot also en nut,
'i^^Ol; unser sele walgert nu vor walket under dinen vingeren, dat it
Hllcrlichtesten spise (nauseat super 45 en luttich langlachtich werde etc.
l'O). 4 Mos. 21, 5 (H,); uns eckhelt German. 23, 53, — Gewand walken ,
^d walgt Bchir vor de selige wal- stampfend waschen u, reinigen. Deren,
i t thon sacramenten. Neoc, 1, 410. de sulves walken, De vallen seiden
f'SfjnL Dar wil mannich nu by van deme balken. Hoffm, Findl, 1,
M^ node, Vnde walgeren alze de ßo 70; du (Walker) schalt ok yederman
87*
WALLAK 580 WALT WOLT
so vele laken da ome walkest, aib- der mstedicheyd des lenendes etc.
karuen. Oött. UrJe. v. 1523. Ecdes. fd. 183h.
wallak« In Benners Livh Historien walm, brando, Strohfackd, Voc. cop.
nur von den Pferden der Russen^ Hör. belg. 7, 16.
e. B. S. 164; 213; 286; ob damit 5 walpat (wolrat), das Öl des Pott-
immer ein „Wallach^ ^ verschnittener fisches^ ambra. Voe. Engdh. ambra,
Hengstf cantherius, Dief, gemeint ist^ (sperma ceti) walrat, wahrod. Dief.
ist 0weifelhaft^ da es selbst cds Femin. 1 satin wolrades. Weif. Mscr. 23, 3
gebrauckt ist. doch wort erovert eine f. 43. S. Weigand s. v.
wallacke mit aller rustinge. S. 231. 10 walspeck, der Speck des Wdfiscltes.
Wallant, Wälschland^ bes. Italien. it 26 sol. Tor walspeck (1385). Hans.
So toch de keyser (Otto 1.) to Rome Bec. 3, 164.
. . unde öme wart dar so vele to walstede, f. Kampfplatz. Toedem
schicken, dat he dar bleyff in Wal- eersten (Klagen wir), dat se (de bor-
lande viff jare. . . Do de keiser bu- 15 ghere van dem Stralessnnd) sloghea
ten landes was in Wallende etc. dree neder vnser borghere, daereen
Bothos Chr. 65; ein barvoten brodere vp der walstede doet bleef eic.(1355),
ut Wallande. Magd. Seh. Chr. 393, 10. Mb. ürh. 3, nr. 232 ; (eine blodige
walleballen , schw. v. y^geschäftig schlachtinge geholden), dat de wael-
herurnUmfen.^ Bahn. (Wir Christen 20 stede von blöde gantz rodt geworden
müßen den Sonntag feiern,) anders ys. Bussow f. 25b.
walleballede wy mit den untruwen walt, wolt, m. und f. Gewalt. Wat
yoden. Bus fd. 63; dieweil ich nicht mit walt unde snelheit ap kumpt
vertrawe, ock nicht begehre noch ein dat en heft nyn lank blirent. Xtii.
jähr yp dieser heilloser weit tbo 25 Chr. i, 393; des heft he dy den walt
walleballen. Sastrow 5, 188. Vgl. ghegheven. 0GB. A. 34h; de vor-
Büteow. Buhest. 4, 64: walballen, sprake, welck de stede helt des ko-
varios facere motus, maxime in lecto ninckliken waldes. Lüb. Chr. 2^675;
aegrotantium. Dicitur etiam de aliis dat bilker were, dat de koning de
intempestive sedulis et somnum neg- 30 konichlike walt hedde . . wen de dar
ligentibus: Se uHÜbaUen so wat. leddich ging. Magd. Seh. Chr. 22, 18;
wallen, schw. v. aufunnUen, von dat sch^d wesen in der ratmanne
FlüßigJceiten , die sieden. Do wart vnde der stat wolt. Lüb. B. 34t —
Johannes ewangelista in dat wallende Häufig aUitterierend verbunden mit
olei geworpen. Eike v. B. 123; vgl. 35 weit, wolt, £f. B. se (die genatheüdk-
wallen, wellen, buUire, fervere etc. tigt ist) schal klagen, wo dat er weit
wall, qwalm, soide, bullitus etc. ynd walt scheen is. ^icMA. ^^^,^^;
Teuth. he clagede mi an hals unde hant,
wallen, sckw. v. uxülen^ wandern. dat ik em hadde weide und walt ge-
We also vmme wallet (herumschweift), 40 dan (1407). Livl. Urh. nr. 1720;
de kan mit so vryeme horten gode lüde, de ons grote weide und wolt
nicht denen, alse he schal. Ecdes. f. don (1410). das. nr. 1841; vonweret
183^; so langhe seghelden se wallende de stad ymme walt vnde wolt, de he
umme de werlt, dat se vunden etc. dan heft. Lib.proscr. Wism.85; Tnde
Lüb. Chr. i, 371; de olden ratmanne, 45 heft em ghenomen .mit weide vnde
de neghen jar ghewallet hadden in mit wolde sinen rock. das. 24; heb-
elende. Korner 229^. ben furder waldt vnde woldt ghe-
wallinge, f. das Herumschweifen. dreuen. Wism. Brief v, 1480; sint
Dat is allem ghaste wol gheraden, to euer boren int hus gegan ynde
dat he vortighe der wallinge vnde 60 dar walt vnd wolt gedan vnd der
WALT- WOLTBODE 581 WAMBOS
frouwen ore kanneti, potten . . in unde de waltsene schrift men tusschen
stucke geslagen. Hamb, Chr. 88. und twen oren want op den ersknop.
fitt^ were : wy wille antworden dat BicMh. 225^ Z. 29; wort jemand ge-
slot in ere brukliken, vulmecbtigen wendet an syn woltsene of an syn
wald unde were (1442). Ostfries. Urk. 5 rugge, dat eme syn nacke torügge
ftr. 543. thee und syn angesichte (t)upthee etc.
walt-, woltbode, tn. Gerichtsbote, Ostfries. L. B. 3, 76 (Cod. Zylom.)
Frohndiener. So wor en buwet by waltforinghe, geuxütsame Wegfüh-
den anderen vnn spreket de ander : rung ? Hans. Urh. p. 13 in den Rech-
gi buwet my to na, ynde nemet dar 10 ten, welche K. Waldemar den Lübeckern
to gode lüde vnde ok den woltboden auf den Märkten zu Skanoer u. Fcd-
( Var. der Stadt baden) vnde verbedet sterbo auf Schonen verlieh : Ibi non
em de buwyngbe etc. Liib. R. 465; debet esse aliquis Woltforinghe, nisi
Rig. St. B. 64, 12 (mit der Var. violencia, que fit mulieribus, ligatio
walbaden); welk man en yorsat sleyt 15 manuum supra dorsum, ubi fortum
mde nen gelt en heft mede to be- non est, et compedicatio alicujus,
tereode, de schal 12 weken eten clausis januis, sine excessu et jure
water unde brot in der hechte in et racione.
des woltboden hus etc. Lüb. B. 538; walvisch, m. Walfisch. Des iares
Rig. St. B. 102, 2, ; 117, 3. 20 (1335) vor s. Michaelis daghe que-
walt-, woltbreker, m. der gewaU- men in de Travene jungher walvische
ikaiig ist. Do se dar af (von dem vele van sesteynen vnde van twin-
Tkurme) treden, do beiden de wold- tich voten langh; de worden vanghen
brekers ome de lovede nicht. Brschw. etc. Lüb. Chr. 1, 239.
Schiehib. 24. 25 walvischtunge, f. Walßscheunge.
walte, f. Waise, circumdrus. Voc. nym walvischtungen an den wortelen
W, klotwalte. Voc. Locc. Alvelt (der teile (?) wol drier vinger breit lank,
im J, 1445 vertriebene Bürgermeister de sud in sprinckborne etc. (gegen
oon Goslar) unde her Clawes Gruben, dat vallent ouel). Wolf. Mscr. 23, 3
de hebben de walten so lange schu- 80 f. 82.
Ten (haben sich gedreht und gewun- wambSs (-bois), -bes, -bns, wammis,
dm? den Mantel auf beiden Schultern n. Wamms^ bombasium. Voce, tho-
gdragen?)^ des hopen se to neten. rax, diplois. Dief. zunächst ein Theil
Des is on nu eyn kappe gesneden der Büstung; dann überh. Kleid für
etc. Hafis. Gesch. Bl. 1877, S. 145. 85 Leib u. Brunst, Camisöl. synen vnder-
waltUage, f. Klage Über zugefügte rock offte zyn wamboys. Old, Urk
Gewalt. Dar up scholen sy an beiden v. 1426; koUer unde wambese. Münst
siden de waltklagen, vnwillen vnd Chr. 1, 332; hosen unde wambuss
twidracht ghenzliken afdun. Cod. das. 2, 49 ; sammeten wemmesse. das
Brdb. J, 5, 200. 40 2, 86; de oltschroder moghen maken
waltmodichy adj. gewaltthätigen nye mouwen to olden wanbousen .
Sinnes. Wen ick sulck eyn waltmo- vnde ledderen wanboyse. Liü>. Z. B
diger werbe, so etc. (1557). Wism. 426 ; guden roet floeweel to enen
Gerichtsaäen. wamboyse. Z. f. Lüb. Gesch. 2, 319
waltsan, adj. gewaltsam, vmhe sy- 45 vmme dat he stal en wamboys. Lib
ner velen begangen waltzamen daeth proscr. Wism. 68; 3 kr. Wymanne,
ist he enthoueth geworden. Bobd. dem scradere, vor eynen (?) wammisse
Urtheilsb. f. 18^. to negende. Z. f. Nieders. 1849, S. 8;
walt'i woltsene, spina dorsi. Die makeden se cledere unde wambose.
backlaemte kumpt van der waltsene, 50 Korner 237^.
WAMMAL 582 WAN
wammal = watmäl. Gentenum Dat graf (Christi) was wan. Oeiersp.
paDuorum, qui teutonice dicuntur v. 121; des (darum) en wert min
wainmael et aliorum, qui dicuntur herte nummer wan vaD Jammer u&de
strantduc. Zolltarif der Margar, v, van ruwen. MarienM, 255; de wane
Flaiidern 1262. Fahne, Dortm, i, 43. 5 hopene (vana spes) vnde de loighene
wamme, Rindsniagen^ omasium. is alle tid by dem manne, de daris
Voce, wampe. Dief, (Ist mehr hochd. ; ane sinne. Ecdes. f. 199c (Sir, 34,
nd, ist es panse.^ Vgl, alts. uuamba. 1). — Vielfach in Zusammensetsungcn
Lungen, levereu unde wammen. Soest. den Mangel, das Fehlerhafte anzeigend;
Dan. 105. — bever-wamme, Hans, iq außer den folgenden Wortern geben Stü-
Bec. IPj S. 510. renh. u. Schambach als noch gebrauch'
wamse!, cunex. Dief. n. gl. Ist lieh an: wan-back (ein schmächtiger
imuQyi gemeint? Vgl. Dief . (im älteren Mensch, der keinen breiten Büdieti
Gl.) s. V. cunex (X cimex ?) : ein hat), wanbar, wandicht, wanfett, wan-
wammes, wammesch. 15 gar, wankantig, wanklör (Misfarlej,
wan, Mangel, Gebrechen? (Ob ein wanlustig, wanrad (Unrath)^ wanrip,
solches Subst. vorhanden gewesen ist, wanstaltig, wansturig, wantide (tcenig
unterliegt starkem Zweifel. Wenn bemerkbare Flut u. Ebbe), wantiedig
Strodtm. p. 278 hat: „\m wannen, im (eur Unjseü oder nicht trächtig)^ wau-
abnehmenden Mond. Das Gegentheü 20 toge. Vgl. Höfer^ Germ. 23, 5 ff.
ist de wassende maand^, so liegt wan, wände, wante, wen, weide,
darin kein zwingender Grund ein wente, wenne, mhd. wan, wene, wände,
Subst. anzunehmen; es kann hier, wie s. Mhd. WB. 3, 479. — Oonj. des
aus dem angegebenen Gegensätze her- Gegensatzes u. Äusschlußes; 1. aber;
vorgeht, maandt ergänzt werden, so 2b 'f^^f^h vorauf gehender Negation: sondern,
daß es heißt: im wannen maand, wan nur. Die koning sal ok richten um
also das (folgende) Adj. ist. Ein ein- egen nicht na des mannes rechte,
ziges Beispiel, das scheinbar sicher ist, wan (sondern; Old. Cod. mer) na des
gibt die Brschw. Reimchr, 7179: Et landes, dar^t inne leget Ssp, 3^ 33,
geliket sich dem mane, ther sich von 80 5; man ne gift ok nemanne bute,
dheme wane treyt (= dreget, drehte wen (als nur, außer; Oid. Cod. men)
wendet?), unz her sich scone ringet. deme klegere. das. 3, 53 ^ 2; die
Vgl. J. Grimm, Kl. Sehr. 4, 392. herre sal sinen manne in allen
wan, adj. alts. uuan, mangelnd, steden gud lien • • wan allene (aws-
fehlend, gebrechend, nicht voll; supple- 85 genommen allein) in kerken. Lehnr,
nus, wan. Voc. W. semiplenus, semi- Art. 23, § 3; de ghene (dessen Vid
vacuus. Voc. Engdh. (wan und lere, bei einem Gepfändden unrecJUer Weua
uit gar vol. Dief. s. v.) Vgl. damit mitgepfändet ist) mach de ^ntfueren
die im Br. WB. 5, 175 angeführten . . wen (aber) he en darf der haue
Redensarten: de wien ligt waan, dat 40 nycht wedder dryuen in den seluen
vat is waan, der Wein ist nicht auf- stal ; want (denn) etc. Wigands Arch.
gefüllt, das Faß ist nicht voll. — 3, 11; se gingen unde bevoleden unde
1 Va m. pro 30 fülle und 6 wane de- mit water spoleden, also se wonedeu
len to den bollwerken. Zug des Landgr. de mannes lif, wen (aber) he was
W. gegen Jühnde, p. 26 („von Bau- 45 van nature en wlf, dat wart ou al
hölzern u. Bretern, welche nicht ganz do kunt. H. Marin, v. 253; dat se
voll sind oder keine gerade Iläche wol loveden, dat Christus god were;
bilden, sich geworfen haben."^ Schamb.) wen (aber) ere gode weren mechtiger
— Die Bedeutung geht auch vofi dem wan Christus were. Komer 54^; gi
Halbleeren über zu dem des Ganzleeren. 50 heten marienbrodere, up dat gi ein
WAN 583 WAN
hillich levent scholen voren, wan Qüeif) vorsteinet hebben, wan dat
(üiber)^ wo gi de armen plaget, dat on god halp mit siner gnaden. Banm,
is raken gode geklaget. 2^. Dodend. Mscr. i, 84^ S. 321^ ; also he dusse
r. 541. — Frederic unde Hans be- wort sprak, dat swert he do ansach,
heldec dat stant lange, YfSLute (aber) 5 unde he sik sulven steken wolde;
to lesten mosten se ock de flucht wan dat it nicht wesen scolde. Flos
nemen. Bothos Chr. 249; yk dede u. Bl. v. 414; ik en kan di des nicht
dat gerne, wante (aber) nv sint de saghen . . wen dat etc. das. 393;
lade also vnslicht, dat dar nemant schone tornde he mit gode, wente
blifft unvordicht (unbesagt, unver- 10 dat om de himmelbode brochte sine
dächtigt). Eschenburg, S. 242; hir spise. Brandan v. 277; vil kume he
umme ne vcrdelt men nicht sin lif, vor one genas; wenne dat he one
noch sin gesunt, of die man joch wol yele sterker was, so were he al dar
stirft; wende (aber; Old. Es. mer) gebleven. Gerh. v. M. 103,88; neins
he mut ene gelden, alse sin weregelt 15 speis wart man dar gewär, wenn dat
stat Ssp. 2, 38; hirvan stunde vele man dar weinede, scryede, klaghede
to schriven, wente dat vint me en- etc. Leibn. 5, 1608>, 11; nein ander
kede in der Meydeb. kroneken. Botho rike begerde he to gewinnen, wenn
z. J. 1353 ; des en wolde ik nu (nie) dat he andern hilgen gelike de kro-
gelovich sin, went (sondern) ek slöch 20 nen droge an dem hemmelschen rike.
dar van de ogen min. Brandan v. das. 3,158^,72; deneQims,n evyet alse
43; se was schone unde lovesam, vri lüde, wen fOW. mer) alleine dat ^nwr
wente (aber) (Var. wen) io nein vrucht mit der Besdiränkung, daß) sie buten
van or en quam. Zeno v. 16; vnde irs herren gewalt nicht ne ervet. Ssp.
de ghest des heren was recht an 25 5, 81, 2. — 2, Nach einem Gompar.
deme daghe an wente (bis) in den oder comparat. Begriff (z. B. ander) :
andern. Wente (aber) Samuel de stoet als. 1 den. myn wan III sol. vor
Tp vnde ghink etc. Merzd. B. d. botteren. Lippische Bechn. v. 1393;
KöH. 32; it is mislik, wo it mi nn neweder man noch wif ne mögen len
gat to hove, wente nu bin ik sunder 80 lengere hebben wan (Old. den^ to
var. B. V. 3824; (were id sake, dat irme live. Ssp. 3, 75, 3; sin vor-
be den olden rät nicht nemen wedder mundschap weret nicht lengere wenne
yn . .) wente denne (dann aber) schol- (Old. wante^ als dat gerichte ge-
den se wedder in kamen up enen weret. das. 1, 47, 2; darna wart
gesetten dach. Lüb. Chr. 2, 12; wey 36 dat stervent groter wenne to vorne.
sint endrechtliken overkomen, dat Magd. Seh. Chr. 69, 8; dat (god)
ueyu unser borgher en schal noch darf he van nemene untfan wan (als,
en mach in synen herberghen open- als nur) van deme eueren herren.
bar meyne wesle hebben . . wenne Lehnr. Art. 28, 2; de man ne darf
(sondern) iowelk mach weslen na der 40 oc nicht wan van enen des herren
olden wonheid (1354). Gott. UrJc. I, gode sin god untfan. das. 29,1 (Old.
nr. 194 ; de schelinge noch de krich Es. ; bei Eom. beidemale denne) ; van
en scheiden dar nicht to scheelen, godes schickinge quam dat anders
wenne (sondern) we weiden dat geld wente dat itlike part in dem sinne
betalen (1373). das. nr. 270; men 45 was. Leibn. 3, 409; wente mi be-
scholde neine höchtide hebben wenne temet wente to stervende dan tho
(ds nur) in den steden. Magd. Seh. levende (Vulg. expedit enim mihi
Chr. 43, 7; bes. häufig: wan, wenne mori magis quam vivere). Tob. 3, 6
dat, nur daß, aber, sondern. Se (die (E.); ein gut levent unde nicht ge-
Juden) wolden de twene (Josua u. 60 prediket is better wan alse ein quät
WAN WENNE WENTE 584 WAN (WON)
levent unde vele gepredeket. Gl. au 22^ d (H.); vnde wolden se myt
R. V. IIj 8. — Auch nach einem spyse wedder vorquicken vnde mit
Positiv: de konyngynne sprak: ik baden vnde mit arstedie vnde wolden
rade dat . . wi senden Bl. to Rome unde er des wans mer vor dr^en (d. h. ihr
laten se geven umme groten schal . . Dat 6 Hoffnung auf Genesung machen)^ men
is wol ghedm (Var. wd richtiger: vele der arstedie en wolde se nicht hebben«
beter dän), wen dat we se laten dot Lüb. Passion, f. 216^; uppe dat ge-
%\kTi.Flosu.Bl.212. — F^Z. aticA wante. lofte unde guden Yiwi (in gutemVer-
wan, wenne, wente, alts. huan, träum) leit de koning dat her togan.
conj. 1. die Zeit beeeichn. wann, wenn. 10 Magd. Seh. Chr. 354^ 10 ; goddes
unde wan se alle mit sekerheyt dor moder was en wif, des scal me on
gekomen weren, konden se denne etc. geneten län unde dön allen vrouwen
Lüb, Chr. 2, 45 ; Singet men so to guden wän d. h, das Beste van ihnen
hove, wan men et (ißt)? R, V. 1084; erwoHen. Vruwenlof v. 70 1«. 116; do
se (die Laien) betören sik mer daran, 15 den luden guden wän, Lät de tit so
wan se sen dat leveut eines guden hen gan. Bathsvers. der Thiere, Brum
presters, wan dat ein sundich prester 8. 139. — Also dat nicht do utquam,
behende prediket. Gl. eu J2. F. II, altohant hadde me wan (Verdadd)
8; wan he denne des beginnen wil, up den bartscherer. LOb. Chr. 2, W.
so vrage he enen siner manne etc. 20 2, 263; de heren kregen wanupen.
Eichtst. Lehnr. c. 7, § 1; wente de das. 2, 240; doch entleyden se sik
klanck der basunen beghynnet, so des wones (jem. vergiftet eu haben).
stych her up den berch. 2 Mos. 19, das. 2, 208 ; (N. N. vragede, effit to
13. — 2. die Bedingung besf. wenn. Qosler nagel gesmedetweren, dar wan
wan ik it jummer seggen dorste, so 25 [hier ist wan wd: feihierhaftes] ane
etc. B. V.228u,h. — 3. im Wunsche: were, eflft men dat vor dem vorstinge
wenn doch! wan mi dit eventurdel richten möge oder nicht? darop wart
22. V.500; leve Renart, wan de breve gefunden, weme wes wanede [der
wol bleven vor wart I das. 3038. einen Fehler finde] an den negelen,
yfka (yf6n)j m. Änsicht,Vermuthung, 80 de scheide den smed, de de negele
die falsch sein kann, aber nicht eu gesmedet hedde, darvmme beschäl-
tem braucht; daher sowol Hoffnung, digen« Crr. Weisth. 3, 265.) — Mit
Vertrauen als Ärgwohn, Verdacht. — Präpos.: ane, sunder wän, sid^erlick,
In einem schepel wans is nich[t] en gewiss. Se repen : sin blot scal ane
band vull wars (In modio rendi vix 35 wän Over uns unde unse kinder gän.
est una vola sciendi). Voc. JEngelh. Ansdm. v. 775; sunder allen bösen
ok scheide me heimeliken mit one wan (ohne Arglist, aufrichtig). Brm.
(den utrideren) over spreken umme ore Stat. 413; al sunder wän. Flos u.Bl.
venghnisse, dat men des einen wan 679; sage uns, Maria, sunder wan.
wete, wo or dingk gheleghen si. ^r^cÄK;. 40 Ostersp. 280; du machst wol teme-
Urk. S. 167 ; em was wan (Hoffnung) liken gän Bi dinen geliken sonder
ghemaket, weret, dat de Denen dar- wän. Wiggert 2, 16; — bi wane,
vor quemen, de van Kalmer wolden vielleicht, vermuthlich, wahrscheifdich.
syk geven to den Denen. Liib. Chr. Id ne schal nement den anderen wro-
2, 187; dar na wart do unsem bor- 45 ghen in dat vemeding by wane (^imr
germester eyn wan ghegheven, alze iiach Vermuthung), yd ne sy witlik
weide wy vor sinen sone bidden. dem rade vnde den neyburen. Brschie^
Hanov. St. B. 536; den schal he na jB. 118, 206; wi willen noch beiden
dem wane des schaden (pro damni (toarten) vif dage, oft sik god bi wane
aestimatione) weder geven. 2. Mos. 50 (vielleicht) wille erbarmen. 8ed. Tr.
WAKACHTICH 585 WAN- WANNEDAGES
13J^; dat (die dem Joeeph WMfklS/r'' vnde gesette der kerken verworaen.
liehe Scktoangersehaß deir Maria) is Lüb. (Mrh. 333 ; schuldigcde ock eyn
bi wane an or vullenbracht, dat unse borger, de wambordich were,
Isayas gesproken beft. Hanov. Mscr. J, sinen halffbroder unde moder umme
^i, S. 374; to lesten sande he sinen 5 etc. Hanov. St E. 408; umme bele»
eynboren sone, o£Ete se by wane em ringe willen eines rechten van einem
dorsten nicht (nichts) don; den gre- knechte, den ein ampt iuwer stad vor-
pen se an. das. 391 ; de sint by wane wisede seggende, he woinbordich (d. i.
in des vegefiirs pyn, den schole wy wänb.) si etc. das, 438. Quia idem
snellick to tröste sin. das. 402; to 10 ipse B. comes spurius erat, quod vulgo
lest wart he (der kranke Weif) wist wanburtich dicunt. Seib. Urk. nr. 25,
tom kranen, • . dat he bi wane ome wanbort, /*. unehdiehe Geburt, „ Der
hulpe dede. Oerh. v. M, 8, 14; vgl. alte Lambert Schwarten seteet in sei-
4j 46; 4j 49, Das bi atMh verkürsft nem Vocabülario theotiscn die spel-
in be. be wane. Hans, Bec, 2^ 246, — 15 kinder unde de jenne, de eeu man
in mineme wän, toie ich glaube, doch mit sine vrouwe vor dem echte ge~
donket mi sere in mineme wän, Ik teelet unter die £u&n7; aar wauboird.^
schal nu nicht wol konen gän. R. V. Dreyers Nebenstunden. 8, 268.
(yiö; dat was in wane (nian ver- wanbote? Inredene wenden endoer-
MM^Ae^), hadde de koning 6. gheleved, 20 slagen hoeffden, de sali de preester
he hedde bi dem rike gebleven. LOb. mit den keeder, dat is mit den bode
Chr, 1^271. — na (mineme) wane =bi des landes, beschouwen, of het is
wane. — Dar was mer wenn drehundert wanboete. Richth. 372 § 38.
Tolkes na mineme wän. Magd. SaJk. wanbftr, m. Het der, dy de borger-
Chr, J243, 32; Vgl, R. V.117o. 4315. 25 scap wynnet tu den Berlin, nicht
— He (de eclipsis) betekent mordent eigens, so sal he borgen setten, dat
ande sukent, unde na wane der des he nicht werde wanbur in iare vade
scorpionis tzaghels willen betekent ds^gen, Fidie. 1^44, „Der sein Bürger-
he Yorghift. Lüb, Chr. i, 270. recht nicht behaupten kann,^ Fidic,
wanaehtieh, -aftieh, adj, wohnhaft, so wan-, wanneda^es, wen-, won(ne)-
Ik J. van 0., knappe, wanachtich to dages, adv, zu irgend welcher Zeit
IL Mekl, Jahrbb. 9^302; (wonachtich (von der Vergangenheit); einst, früher
das. 17^ 333); de wanaftich weren (zu wanne). Wi, Juncker Otto, zone
aver der Ädere. Korner 57d. wandaghes greven Kerstens to Del-
^9JBL\^ie^(Wdhnbiß),Edaer, (pert) 35 menhorst (1380). Cassd, Brem. 66;
dat den wanbete heft ; dat kumpt also . . dat der stad wart Wersulete,
van eynem worme, den he£Ft ydt yn also wandaghes to uoren die Witten-
deme werueltoppe; so spreck desse borch. Brcm. G. Q. 74; die koren-
wort (folgt ein sympath. Mittel; s, mole, die wandages Joh. buwede.
mort). Wdf. Mscr. 60, f,179d. Vgl. 40 das. 141; vor Gheze, salighen Sy-
wambet, Ziutand der Wildheit bei den boriezes wannedaghes echte vrowe.
Kühen^ wo sie an den Wänden empor- Old. Urk, v, 1404 ; B. wendaghes greve
springen. Schawb. van Vlandern. Liib, Chr. i, 101; Lo-
wasbordieh, adj. von fefderhafter dewich, wendages en konink to Cecy-
Gdfurt^ unehelich, de wanbordech is, 45 lien. das, i, 281; Sophie, de wen-
de samene sik mit dem wanbordeghen, dages echte wyf des vorg. Hermans
de arme mit dem armen. Ecdes, fol, etc. Nies. Beür. 2, 223; ik bekenne,
^^e; dat zelige N. N. wanbordich sy dat wandaghes oldinghes vnse eide-
gewesen vnde vnechte buten eynen ren hebben dem clostere to W. vor-
eliken brutbedde tegen ordeninge 50 koft dre hone. Lüneb. Urk. XV. S.
WÄNDE 586 WANDEL
JS25. — Vgl. wannes dages u. Höfer, achte daghe to wände. Banoo. St. R
Germ. 23, 8 f. 319; mweüen ist es =^ gnade, de
wände, f. Kehre (Wand), Grense. kopere ne scal nene wände hebbei,
^wanne, die Grenee etvischen ewei sine penninge wedder to esscende,
Ackern oder ewei Häusern oder den 5 Bunder de vorkoft, de scal de gnade
Feldmarken zweier Ortschaften (Mark- hebben, dat he umme sodan gheU
scheide). Gemeiniglich besteht sie aus mach de ghulde (Bente) weder kopen.
einem lang und schmal dazwischen das. 317; doch hebbe ek my dasse
sich hinziehenden Grasstreifeti (gras- wände beholden, dat ek den hengst
stripe).^ SchamJjach. Schelinghe, de 10 twisgen dusser tid nnde pinksteD
we haddcn umme wände unde sehe- wedir von on losen mach vor de 14
diughe . . des hebben dusse oldesten mark (1399). Gatt. Urk. I, nr. 380;
de wände uude scheding ut geghan doch hebbe ek my und mynen enen
. . to rychte ut wente up dat velt dusse wände beholden, dat we de
to enem waudestene (Grenzstein). 16 vorgen. gude to G. weder losen mögen
(1422), Urk. v. Stottert, nr. 191; des etc. das. II, nr. 61 u. nr. 210; m
audereu daghes leyt ek N. der sehe- borghere hebben ys de wände ghe-
dinghe undo den wandebomen (Grenz- gheuen, dat we mögen alle jar vor
bäume) enen vrede werken vor ge- S. Wolborghe daghe desse gulde
rychte. das. ; . . als eyn lange tyd 20 weder kopen (1346). Sudend. II, nr.
her grote twydracht ys gewest . . vm 151, — Fgl. auch wandel.
snede vnd wände Turper (Tudorper) wände, s. wan, wante, wente.
veitmarke etc. Gr. Weisth. 3, 85. — wandel, v. 1. Änderung. S. Pawel
Bildl. : bestimmte Grenze (der Zeit hadde gelauet to komende to Corin-
für eine Handlung, z. B. Bezahlung), 25 thien vnde do quam wandel , dat
Frist. Were auer, dat we er disser he gehindert wart vndo danimine
beredinghe (Auszahlung) storuen, so quam he nicht. Summa Jak. f. 8U;
hedde vnse vader . . eyn half jar to weret, dat mankt vsem Yorbünde en
wände na deme daghe also we be- were, dede enen dot sloghe mit eren,
reden scolden, to erkrighende dat 80 des he neuen wandel hebben konde
siluer, dat men bereden scolde (1320). (das er nicht ändern Jcannte?), was
Sudend. Urk, I, nr, 329 u. 330; des denne de dode to enem werghelde
ghelik schal de rad truweliken hei- sproken werde . . -so schalle wy em
pen weddervoghen weme de fursten to hulpe geuen etc. (ItOi). Sudend,
schuldich syn van eren medeborgeren, 35 9, nr. 246. — 2. Änderung (eines
dat malk des ok redelike wände Zustandes etc.) ins Schlechtere, Ge-
gheue vnde betalinge nemo (1397). brechen, Mafigd, defectus. Voc, Engdh.
das. 8, S. 202, 13 ; weret ok, dat Also gy scriven, wu men dat bewisen
mek de rad van H. lengheren dach scolde, dat dat kind (dem ein Äuge
vnde wände gheuen (1346). das. 8, 40 ausgeschoßen ist) den schaden von
S. 76, 49; unde dat he dar ene wände deme schote hadde unde vore dem
to neme wente uppe den neesten neyn wandel an synem oge gehad
mandach. Des antworde he to stunt hebbe, dat scal me bewisen mit der
to, he en wolde dar nene wände to kuntschop. Bruns Bcitr. zu d. d, li
hebben (1422). Z. f. Nieders. 1855, 45 jp. 234; ingesegel ledeghantz . . Yode
S, 143; (vgl, das. 141: unde beradet alles wandeis anich. DUhm. Urk, 35:
gik des, unde segghet deme rade des ik byn en winstock vnde mya tader
ein antworde wedder. Dar antworde ys en meyster, de se besuet vnde
he tu stunt to, er he sek wände.) reyneget alle dat wandel is. Sem.
de ghene de dar sweret, heft desses 50 evang. f. 9i\ Änderung ins Beßen^
WANDELBAR 587 WANDELEN
Bes. im Jurist. Sinne: Sehadenersats^ Vortmer so en sal neyman wandelbar
Buße. em6ndfl,melioratio. VocEngdh. vlesch, koegich vlesch . . vule hebben
•!i Grimm JB. Ä. 14. De (here van by eyner pene van eyner mark. Borst.
StLS9en)Yorscret(sehütjäe durch Schrei" Stat. 178; vnde wat de hoken vnde
ben) de domvrouwen, men do des 5 de garbradere verkopen vnde veyle
ayn wandel mochte werden, do ma* hebben, dat yd nycht wandelbar en
kede he en wandel mit deme swerde. sy. Brschw. UrJcb. i, 9:2, 26 ; werde
Lab. Chr. 2^ 401; then (d. h. it en) dat (Kirchengerät) yan olders wegen
wer sake, dat he den gennen wandel vuel edder wandelbar. Summa Joh.
linde bothe dede voer smaheit unde 10 f, 97c; pawes Urbanus sede, dat vele
hon. Münst. Chr. i, 271 ; wandel unde wandelbares dinges were in der cristen-
bote tdoene. Old. ürh. v. 1517; u. so heit nemelik in deme hove to Rome.
häufig wandel unde böte verbunden. Magd. Seh, Chr. 278^ 10; vnd ofiEi
— wandel unde betheringe don. see (die ÄUerletUe) denne jennich
Kamer 251^; wandel leggen, Buße 15 wandelbar werok anqwemen (antra-
erlegeti. wolden se aver dat nicht an- fen)^ dat se denne do jennen, de
nemen mit rechte to bewisende, so sodane gudt to kope bebben, bringen
moghen se wandel lecghen na erer mögen vor de weddeheren. Lüb, Z.
^amwitticheit Hans. Bec. 4, 510; se B. 159; welck decker en dack vor-
segeden, . . dat se umme vredes wUlen 20 dervet, dar scholen de raeyslers by
volden wandel lecgen unde deme vort kamen ; isset wandelbar, he schall it
Tolgen . . unde de wandele, de se betem bi sinen egen kosten, das, 196.
legeden, de sint hir na gescreven, Atu:h von Personen. Vortmer schal
das. 563. — S. bes. Homeyer im Ol. dar nemand in vnseme ammete hol-
r. Ssp. „nachtheüige rechtliche Feige 25 den wandelbare knechte, üas, 431 ; den
einer Handlung^ so daß auch die öffent- wandelbaren schaltu sachtmodich sin.
liehe Strafe mübegriffen sein kann; Engelh. Chr. 4i7 (ist wd auf sitt-
oder dodi außer der Buße noch der liehe Gebrechen zu beziehen, mutabilis,
Ersatz an die Partei. Mit Ausnahme variabilis, inconstans. KU, daher aucli
fvii //, 26^ 3; 28^ 1 (wandel don, 80 wandelbare frow =: meretrix. vnder-
bin wandel sint dre schillinghe) kommt scheed twischeu eerlicken vnde vuer-
nur uegativ ane, sunder w. oder dar liken wandelbaren frouwen. Hamb. li,
ne volget neu wandel. 17/, 20, 1 vor.'' 151, 28 ; Lüb, Z. B, 195 ; Hamb.
— 3. Mehreremale = wände, Frist. Ordn, Kriegk 6 p. 277.)
r. B. bydde ik vruntlyken, dat gy 35 wandelbaricheit, -barheit, /'. Ver-
des (der Zahlung der Steuer) mynen änderlichkeü. Aldus stuut se (die Stadt
armen luden vnde my wandel gheuen Liibeck) in wandelbaricheit (weil sie
achte daghe na vnser leven frouwen ihre Stelle wechselte^ bald hicr^ bald
daghe (1395). Sudend. 8, nr. 60. da gebaut wurde), Lüb, Chr, 1, 14.
wuddbar, adj. 1. veränderlich. 40 Umme der Sassen wandclbarheyt.
Oat lucke sprikt dat al vorwar: Korner 26c,
stunde ek stille unde were nicht wan- wandelbroder, m. PUgrim. He wer
delbar van dussem uppe iennen, We keiser Fred., he en wer nicht gestor-
scheide mek denne lucke nennen ? uen, sunder he wer ein wandelbroder
Wiggert 2, 22, 106; do worden se 45 gewesen. Magd. Seh. Chr. 170, 4.
wandelbar in hemelsch brod, vertoan- wandelen, schw, v, 1, wechseln, an-
deUen sich in B. Korner 26h, — dem, mutare; alts, wandalon. er se
^' wandel, Fehler, Gebrechen habend, . (die Ungetreuen) wandelen den vot,
fehlerhaft (u. deshalb straffällig), w.vel d. h. den einen Fuß vor den andern
brokzam, defectuosus. Voc. Engdh. 50 setzen, den Fuß wechsein, vorwandelt
WANDELEN 588 WANDELINOE
sik on ore möt. Gerh. v. M. 39^ 91. tohant in crankheit, wurde hraü.
(vgl. wandelinge). Se (die Geistlichen) das. 188, 7; auch intrans. in dieser
ne scolen oc ere woninge nicht wan- BedetUungj z. B. In Lothringen wan-
delen oder wesselen van den steden, delde ein bom in bloit. Leibn, 3,
dar 86 nv ione lieget. Lab. E. 371; 6 368^^; do wandelde des watera bitter*
were ok, dat welk wurttins edder heit an ene grote soticheit BarUh.
rente eder erve eder lant gewandelt JSIJS^ 377; so wert de suke wandelnd^
worde an eine werlike hant (1348). mit bindende nt der nesen. Bdk d
Livl. Urk. nr. 887; stedet de gene Arsted. f. 15b. Vgl. Kaseg. in Höfer.
des, des de weddeschat is . . dat 10 Z. f. d. Wies. d. Spr. 4^ 199. — sidi
dat ghut uan deme, dar it du is, verheiraten (vgl. Yoranderen). wae^
ghewandelet wert in ander ghut, so ein frouwe is edder man wedewe, d^
ne eset nen weddeschat. Lab. R. 320; sick wandelen weit etc. Fahne, Dortm^
weret sake, dat zee welke van dissen 3, p. 35.
Statuten wolden wandelen etc. Greif sw. 16 wandeler = wandelbar, den win
St.V. I § 1; de lucht wandelen, die sen schaltu hören, den olden schalti^
Luft verändern, d. h. anderswo hin swigen, den wandeler schaltu sachte
jsiehen. Chr. d. narddb. 8. p. 135; modich sin. 0GB. Ä. 21. (dafür En^
do he de stede wandelde (dien Auf- gdh. Chr. 447: den wandelbareoj
enthoit wechselte), do quam de suke 20 schaltu sachtmodich sin.)
wcdder. Korner 108a; M. wart bischop wandelinge , f. 1. Wechsel. Sej
to Gammyn, men dama wandelde scheiden dat sweren ere des votes
(vertauschte) he dat stiebte unde wart wandelinge. d.h.aufderStdle. Brsch«.
bischop to Hildensem. Liib. Chr. 2, Schichtb. 87. Wecksd,Änderui^. ixi
^^(?; dit waren alle koningrike ; seder 26 soach to der tyt ene wandelinge
wandelde man in den namen unde des rades. Brem. G. Q. 153; vgi.
biet sie herthogen. Ssp. 3, 53, 1; 84; vnde also dicke dat gescbode
Cyrus wandelde dat rike in Persiam, (der Herr stürbe und ein anderer
brachte die Weltherrschaft von Babgl. ouerman einträte), so scholde man
an P. das. 3, 44, 1; wy hebben 30 den transfix vomyen vmme wände-
gheuen enen kellek to der ersten linge der namen (1398). Sudend. ^
wikkarie, dar stede by to bliuende nr. 242; dusent güldene, de geghe-
vnde dar nicht van to vandelende ven weren deme keysere umme waa-
(alienare). Wism. Urk. v. 1438; des delinghe willen des afghesprokeneo
dodes mach di nemant wandelen, d.h. 35 ordels. Liib. Chr. 2, 13; hyr amme
dich sterben laßen. Sündenf. v. 892; wolde de pawes nene wandelinghe
vgl. des lives wandelen, sterben. don der sentencien, men se scholde
Strodtm. p. 278; des wandelde he blyven by macht, das. 2, 163; alzo.
sinen guden willen unde wart grot dat se dar jenigherleye wandelinge,
bedruvet. Lüb. Chr. 1, 138. — tauschen 40 ghave, oversettinghe eder schicfatanghe
(im Handel). Id hedde sich bogeuen, mede don können. Hanov. 8t. K543;
dath hie were tho ehme in der her- in swelk stat sie erst inriden (sm
berge gegaen, mid eme gehandelt Einlager), dar scolen sie blinen lic^
vnnd gewandelth, etlich gelt entpfan- gende sunder wandelinge (1290). t
gen etc. W%sm. Zeugeb. f 327. — 45 d. Hars-Ver. 5, 478; Handel, TausA,
3. büßen, beßem. unde laten se ghan, vnd he vnd syne olderen ore bände-
dat se ere sunde wandele. Sed. Tr. linge vnd wandelinge wente her to
37. — 4. refl. sich verändern. Do by vns alsze erlike lüde geholden,
wandelden sik ore namen. Alagd. Seh. Cod. Brdb. J, 16, 376; umändern»!
Chr. 11, 9; de keiser wandelde sik ^ des Bestehenden. 1293 wart in dosser
WANDELKEMNGE 589 WANE WANNE WANTE
itat grot wandelinge and twidracht ringhen. £^. d. Teerst, gel. f. 193; wat
begaoL Magd. Seh. Chr. 172, 1. — syn levent unde wanderinghe wesen
2. Sckadenersats^ Buße. He scal ko- scholde. Korner 144^.
Dien uppe sine kne (knieen) unde bid- wanderlinge = wandelinge. Als
den eme dor got . . dat he sine 5 me suspicie heuet yan der wander-
wandelinge und beteringe nemen wille linge somigher brodere, de de ouer-
(1334). Brem. Stat. 189; dar (für sten bedreghen mit clockheyden etc.
den JRaub^ Todtsehlag) em ne (nie) B. d. Byen f. 165ä.
neyn wandelinge vor scheyn konde. wanderne, adj. herumsdiweifend^
Fries. Ärch. i, 133; also dat N. alle lo vagus. Alse gy uns gescreven heb-
de broke Ynd wandelinge der broke ben umme dat gesette tigen de wan-
tho syner nut upbore vnde hebbe derne wiff (d. i. Huren), dat de be-
(1326). Nies. Bei^r. 2, 26. — 3. Man- deruen yrowen nicht geUk gan . . des
gel, Oebrechen, defectus. Dar na wart wetet etc. Bruns^ Beür. eu d. d. R.
ein wandelinge des manes (Mond- 15 p- 239 ; eyne wandeme yrouwen (me-
finstemis). Magd. Seh. Chr. 325, 16. retrix) etc. 3 Mos. 21, 4 (H.).
— 4. (Lebens)tcandel. Oi sint van waadersaek, m. Beisesack. It. 1
soter Wandelingen. B. V. 2812; Ver* wandersack. Wism. Inv. f. 28.
lekr. wy doen kunt, so als dorch wanderwecli, m. Weg, den man
frutttliche gude naburschap . . und 20 umändert, klagede . . wo idt ohne
^tlike wandelynge tuschen uns . . mit den landsknechte up den wander-
eyn tydlanck geweest is etc. (1480). wech gegaen was. Ben. 481.
Nies. Münst. Orh. 6, 63. wandinges = wandages, gebildet
wandelkerin^y f. Schadenersatz, «^ oldinges u. a. Her Joh. M. wan-
Wieder er stattung. und dat en darvor 25 dinges prauest to Hamb. vnse selige
wandelkeringe und böte geschey. Th. vorfare (1471). Dithm. ürk. 61.
Vervem. 76. wane, wanne, (wante), Interj. der
wandelkfip? We penninckgulde Verumnderung und des Vorumrfes.
he?et in eme huse, wil he de . . ver- ahd. hwanta, wanta ; mhd. wände,
kopen, de sali he beiden deme, dei so wanne, wan. Vgl. Gr. Gr. 3, 180. 181
dat hus besittet . • und laten em de u. 305. — Wane, spreken se (die
galde um den selven penninck,« daer Brüder Josephs) , scaltu unse here
he sei einen andern umme laten will werden? Sed. Tr.l56; wane, gy kum-
. . doit he des nicht, so is he eme pane, hebbe gy ghedan, dat iu min
eine wandelkop schuldich. Fahne, 35 here beuolen hadde ? das. 57; wane,
Dartm. 111, 39. (Strafgeld wegen des leve suster, (spricht Maria eu der von
nicht angebotenen Kaufes?) der Hocheeit heimkehrenden Martha),
wandelsam, adj. veränderlich, wat iaget dy alrede aldus so vro ut?
schwanJ^nd, anceps. Voc. (Hd. Pass. Chr. 291; wane, dat di lede
wanderen, schw. v. wandern. Nu 40 sehe! Bedent. Sp. 1666; wane, wat
ersten wolde ik (de köpman) begin- helpet de velen rede. das. 1728;
nen to wanderen östwert, sütwert etc. wanne, du houerdige vlesch, mochstu
Lüb. Dodend. v, 969; sich benehmen, dy nicht boghen dorch got? Serm.
LdensuHindel führen. De na Lutters evang.f.3^; wanne, dat di got unere!
leer wandern. Soest. Dan. 12; dat de 45 wo geistu over rugge so? (der Krebs
falschgenante evangelisten wandern eu seiner Mutter). Gerh. v. M. 98, 9 ;
mit bedrogh der minschen etc. da^.I^^. wanne, stolten lüde, wille gy my die
Wanderin^, f. (Lebens)u:andel. Hoygen afwynnen laten? Brem. G.
(Die Priester) suUen wesen van leuen Q. 104 ; wy sprecken uth diesen tid-
Btedich ende eersamich yan wände- 50 liken sacken trotzlich tho der werlt ;
WANEN 590 WANHOPENINGE
wanne, leve weit, biet uns doch nicht! zudenFeu€rung8hanäl€n.^d.Eerausg.)
Münst, Chr. 2^ 300 ; wante , leve und wangen und dughen to brekende
Arndt, du en kenst syner noch nicht! thor rose, das.; do wart de wal to
das, ly 275 ; wanne nein, o nicht doch, W. gebowet vnde de wangen (d. hJ) by
swiget der rede! R. V, 465; gerne 5 beyden siden. Old. Urk. v. 1377.
wiederholt, wane, wane, wat namestu wangenslageiiy schto. v. auf die
so? Redent. Sp. 1747; wane, wane, Backe schlagen; vgl. h&UshLgen. Chri-
Satan ! das. 1116 ; wanne, wanne, wat stus . . ghewanghenslaghet , hals*
hebbe ik nu gehört? JB. V. 564. slaget etc. Liib. ßebetb. f. N7.
VfSkum^schw.v. 1. wähnen, glauben 10 wanhode, f. fehlerhafte^ schleehte
(häufiger wonen). Wane gi, dat ik Bewachung, Verwahrlosung. Si qois
so dilde si? Gerh. v. M. 8, 26; se equum alterius conduxerit et equos
(die Jungfrauen) wanen altyt, dattet quacumque causa peioratus fuerit, con*
anders is dant is. B. v. d. joncfr. f. ducens non emendabit . . quin forsan
86^; wente he dar neuer lüde vele 15 equus tybie fracturam incurrerit in
wanen (wanende) was (vermuthete) to ponte sive ex negligentia, que wan-
kamende. Korner 71d ( W.). — 2. mi hode dicitur etc. Lüb. JS. 208 ; ofte
wäruet, ich finde etwas fehlerhaft (w&u)^ dat uan wanhode tokome. das. 325;
(gehört wol nicht euvfSin). scheleteffte wolde den de iene, de den waghen
wanet iemande van den renteneren 20 dreuen hedde , vorstan mit sineme
darane, deine steit de wech des rech- rechte (eidlich bekräftigen), dat id
ten open. Lüb. Chr. 2, 257; weme sunder sine wanhude vnde arghelist
wes wanede an den negelen etc. Gr. gheschen si. das. 376 ; swanne Tser
Weisth, 3, 265; eyn de syck sulvest borghere schep dar set werdet tie-
wol radet, Dar kan nemant wat ane 25 ghen de gnint van ebbe eder tau
wanen. Koker, S. 345. jenegherhande wanhode etc. (1342).
wanen, schw. v. wohnen, habitare. Lüb. Urk. 4, nr. 32; vorloren se
Voce. In dyneme aldervastesten wa- aver dat slot van wanhuede edder
nendeme huse (firmissimo habitaculo). van unlukke, so etc. (1351). Urk. d.
2 Mos. 15, 17 (L.); dat wanende hüs, 30 Ver. f. Nieder s. 8, nr. 464; offt einem
Haus, das bewohnt wird. Vgl, über wuUenwever ein laken vorwanhodet
dies Part. Präs. Ad, mit passiver Be- werdt, dat sy ahm wevende edder
deutung Koseg, in Höfers Z. f. d. ahm walkende . . edder an watt wan-
Wiß. d. 1^. 4, 201. hode datt idt schudt etc. Lüb. Z,
waner, m. Bewohner. De waner 86 -K. 493.
vnd bedriuer des haues vnd houen. wanhop(e), falsche, trügerische H(^'
(Jod. Brdb. I, 25. 117. nung; Mangel an Hoffnung, Verziceif-
wange, /'. Wange, Backe, gena. Zein^, desperatio. KU. desenwanhop
Voce. Vele harte siege an sine tene sali een mensche van hem werpen.
unde wangen. E. V. 1244; 857; is 40 % d. kerst. gd. f. 92^; de wanhope
eine vrouwe gesteken dorch beide te vercrighene verderuet alle vUticheit
wangen eres gemechtes. Ostfr. L. E. der begherten. B. v. d. joncfr. f. 4S^;
3, 77; büdl. Seitenfläche, pro smide ad ut wanhopen so vorhenc Judas em
sedilia, dicta wangen. Wism. Urk.v. sulven mytenen stricke. Pcw^.Gkr. 5 rb.
1348; IV2 ß. H. M. vor 2 voder 45 wanhopen, schw. v. vereweifdn,
steyns to forende van deme teygel- desperare. KU. Vnde he hedde to
hove up den rosehof to den wangen. hantes wal mochten waenhopen thd
d. h. ? (1505). Z. f. Nieders. 1871, der warheit des vertoenens, en hed-
S. 192; it. 2 pt. 8 seh. H. Z. den den nicht etc. Dial. Gr. 257^.
pipstey n (,, Pfeifenstein, vieU. Stein 50 wanliopeiiing;«, f. falsche Hoffnung.
WANK 591 WANMATE
wo Reinke den konnink vorleidet mit (Jakdbs) beschermer syn, also wor
logene unde in wänhopeninge brinkt du henne wankest eder wanderst.
?an den schatte. JR. F. 7, 27. Locc, Ere. f. 19; to deme ersten le-
wank, m. Wanken^ Schwanken. gede hie alle die Straten wüste to
stede ynde vast tho holdende sunder 5 lande, dat vnsse borghere nerne vt
jenerleyge wank (1380). Lüb. Urh wanken mochten. Brem. G. Q. 94;
#, nr. 372; dar vruntschop vast ist also grot unvrede wart binnen Br.
sine wank, De wert van lenende vnde buten, dat nene borghere dor-
(Leihen) A\ckQ\LXdiXi(:k. Schaeksp.f, 69. sten buten Br. wanken, das, 155;
wankel, adj. schwankend, unbestän- 10 alle man schall over unse land vrede
dig, alts. uuancol. De plump syn hebben van des sonnauendes an bet
van verstände ende wankel van synne, des dinxdages to wankende, wor he
de werden nouwe vmmer mer ghe- wiL Dithm, R. §87; de louwe wan-
bughet to den guede. B. d. Byen f. ket des nachtes. Gl. eu R. V. III, 7;
f. 93c. — Vgl. wanckel, vettis hdl. 15 bi nacht to wanken bringet vär. das.
;, wanckelbar. KU. 994; in den tyden (1481) wankede
wankel = wandel. (Die Abschrift (gieng auf u. zu) de knypschere in
ier Urkunde ist) alles wanckels anech, deme lande to Mek. Lüb. Chr. 2,
frei von Änderungen^ dem Original 427; bes. gern von Kaufleuten gesagt,
gleichlautend. Fries. Ar eh. 1, 507. 20 AI mach ik alle desse wege sulven
wankelaftieh = wandelaftich. Yal- nicht wanken, so etc. Der Kaufm.
sehe koplude, de wäre hebben, de im Lüb. Dodend. v. 971; de ghemene
wankelaftieh is unde doch ok gud. kopman . . möge trecken, varen, wan-
Bnms Beitr. 7, 187. cken, keren vnde vormeren (sich auf-
wankelbaPi adj. veränderlich. Vele 25 halten) ane alle gheverde (1457).
nyer vunde in allen landen vnde Gassei, Brem. 2, 297; eyn itlik part
wankelbar mit velen schänden. Schip mach in des anderen lande wancken,
r. Narrag. f. 14\ Vgl. wandelbar. waghen, handeln, kopen etc. Stadcr
wankelen, schw. v. titubare. Voc. Arch. 2, 92; vgl. das. 294 u. 102;
Engelh. 80 möge fri reysen vnde wanken in syner
wankelmodieb, adj. von schlechter i. gn. landen. Mekl Jahrbb. 3, 186;
Beschaffenheit. Vgl. wankelaftieh u. unbelettet to water unde to lande
wandelaftich. De souende valsche wanken unde varen laten (1479).
koplude sint, de wäre hebben, de Dithm. ürkb. S. 78; riden unde wan-
wankelmodich is. B. d. Profecien 11^ 35 ken to lande unde to wateren. Lüb.
f. 66b. Chr. 2, 204 u. h. — Refl. doren, de
wankelsam, adj. gebrechlich? To syck sulven wanken, de doen dycke
Lumbardia was en stat. De Parma unde vaken schaden. Koker, 8. 367.
het; dar inne sat En herberghe wan- wanlik = wonlik, gewöhnlich, id
kelsam. Schaeksp. f. 90. 40 was nicht wanlik gewcset to vorne.
wnsikm^ schw. V. umhergchen,reisen, Lüb. Chr. 2, 5.
tmndem. Vgl. J. Grimm in den Berlin. wanlik, adj. vrrmuthet, wie man
JahrU). 1841, Dec. S. 809. (Der Be- glaubt. De vader Jhesu dat was Jo-
griff des Schwankens, des unsicher seph syn wanlike vader der vorscho-
Gehens, une jetzt, liegt nicfU in dem 45 nynge der iunckfroweliken raoder vnde
Warte, sondern des häufigen Wechsels ok was he sin spiser. Serm. evangel.
der Beivegung.) Se (die alten Römer) f. 14^^.
menden, dat de seien der lichamme wanmate, falsches, unrichtiges Maß,
wanken (als Geister umgehen). Lüb. nicht vdUes Maß, Untermuß. Auer
Passional f. 67c ; ik (Gott) wil dyn 50 de armen de mate geyt, De syk vor
WANNE WAN 592 WANNER DAGES
wanmate nicht vor nemen. Josefe F. befruchtende, dat er moefcwillig tot-
d. 7 Tods, V. 3561 ; were dat also, nement wannen möchte gestrafet wer-
dat yennich mensche were, dey wan- den. Hamb. Chr. 349.
mate dede myt mudde off scheppele, waunSr, adv. 1. £u irgend einer
myt beckere (Becher) offt myt wage, 6 Zeit, wer ok , dat H. erben[antj
myt eilen . . dey solde etc. Seibert/s wanner van dessen gnde yorscr. wed-
Urk. 3, nr, 540 ; Wigands Ärch. F, der then vnde varen scholde, so mach
65; unde richtet (dat borchgerichte se vry . . wedder yan varen. Oid,
eu Herford) ouer allerhande wanmate Urk. v. 1441 ; vnde were dat, dat wj
vnde vnrechte wagbe vnde ynrechte lo wan er des huses enberen oder dat
schepele etc. das. 11^ 10; eyn raet, verkopen wolden etc. (1331). Nies.
de meydeborgesch recht hebben, de Beitr. 2^ 208; Da scalt wedder be-
hebben de gewalt, dat se moghen ginnen, Dattu einen anderen sone
richten ouer allirhande waenmathe, mögest winnen. De son scal dy be-
ouer vnrechte wage vnd gewichte etc. 15 horsam wesen, üppe dattu wanner
Ndd. Rechtsb. f. 152; ifft jennich mögest nesen. Sündenf. 1295 (Ra-
koler myt waenmathe befunden werde phad eu Adam) ; von der Vergangen-
etc. Z. d. Hare-V. 1871^ S. 113. Vgl. heit: früher, vmme bede willen vrou-
(der Weinschreiber soll) neyn fordel wen Richarden, edelen vroawen heren
soken mit waner mate. Gott. ürk. v. 20 Berndes, wanner (= wandages) heren
1496. tho der Lippe, deme god genedig sei
wanne, wan, f. Wanne, pala. Voc. (1368). Kindl. 3^ 471 ; ifft ick wan
Oldenb. (ZumHeergewette:) sjnehe- eer hebbe . . ghekyuet van homodes
sten wannen. Brem. DenJcb. 37; daher: wegen ieghen de waerheyt . . Ifft ik
wannen, mit der Wanne reinigen^ 26 wan eer hebbe ghekurret effte ghe-
disacerare. Hör. belg. 7, 17. murret etc. Lüb. Gebetb. f. B6K —
wanne, adv. woher? (vgl. wenne.) 2. canj. sobald als, toann^ alts. huan
De dope von Johannese van wanne er. Verteyndage dar na, wannere
is de ? Oid. Evangelienb. f. 72^; van he ene dar vmme manede. Old. Utk.
wanne is de ju gekomen? Jß. V.2038. 80 v. 1463; wanner de eyrste andacht
wanne = wan, toann, zu welcher verkert is, so is alle dat werk ver-
Zeit. wanne, wor vnde wo dicke en kert. Dial. Greg. 147; wanoer he
des noed vnde behof is. Hoyer Urk. rike lüde offt arme lüde tho gaste
/, nr. 530; siehe oben S, 584. loet, so goet he etc. Münst. Chr. t
wanne, interj. s. wane. S6 95 ; wanner also, quando etc. Sprichv.
wanne, wannen, adv. alts. huan, Sal. 23^ 1 (H.); wanner dat etc.
zu irgend einer Zeit ; von der Vergan- Münst. Chr. I, 169. — 3. fragep.
genheit: früher. De helfte des sten- tcann^ zu welcher Zeit, schreff eme
huses, dat wanne wesen hadde N. de wyse, wo he komen scheide onde
(1334). Brem. Stat. 185 ; (hüs) dat 40 wanner. Korner 181^^. — Anm. Järi
wanne Albern Runghe buet hadde. nur noch als Fragepartikd u. Con-
(Xd. ürk. V. 1383; Cordes, de wanne junction (quando) gebräuchlich.
(= wandages) min broder was (1390). wannSr dages (waaderdages), adr
Brem. Wb. 5, 179; dat wy onser zu irgend einer Zeity sowd von der
suster, vrouwe M. wanne echte vrou- 45 Vergangenheit als Zukunft. Polen went
wen vnses broders etc. (1332). Lamey, an Prussen . . dat het me groten
Cod. Dipl. Eavensb. nr. 106; etliche Wenden unde plach wanner dages
gnder wan van den greuen Otten . . 8 bischopdome to hebben. Bodos
Amde Munde vorpendet. Old. ürk. Chr. f, 10; do spreken de Franken
V. 1523; von der Zukunft: hochlich so . . dat (die Sachsen) were eyn will
WANNES 593 WANSEDICH
Tolck unde yd mochte komen, dat ghynk ome (Christo) ok al de wan-
se wanderdages dat frankische rick scape rucheith, de in deme benedie-
Torstorden. das. f. 9, den licham was sunder de vyfi wun-
wumes, aäv. woher? wannes den. 0GB. Ä103^; meu sprak in den
knmstu? ik kome van dynre cellen. 6 daghen, dat in Tatheren ny wansca-
LAen d. h. Irans. 92. pener vorste were den de Casan, unde
wannes u. wannes daj^es, adv. an ny here wiser, bedderver . . were»
trgmi welchem Tage^ zu irgend einer den he to stridc unde to allen guden
Zetf . Wolde wye ok wannes dat wie- dinghen. LÜb. Chr. Jf, 179 ; ander
beide to M. wederkopen, zo etc. Lüb. lo souen koye so sere wanschapen (de-
ürk, 3, S.772. Wereauer, dat her- formes) etc. 1 Mos. 41^ 19 (L.); we
togbe Rodolf van Sassen vnde sine den anderen wundeth an dem ant-
eraen dat slot to Hidzacker wannes late, dat he darffan wanthschapen
daghes losen wolden, dat scolde etc. werth etc. Big, St. B. 21; ein wan-
ilS29). Sudend. Urk. /, nr. 463. — i6 schapen kerle. Bothos Chr. f. 161h.
FjJ. wanne-, wandages. testamen- wansehapenheit , f. Misbüdung^
tarii hern Yrederikes . . wannedaghes Häßlichkeit. Nu was dar wanscapen-
rnses concanonikes. Old. Urk. v. 1356; heit der nesen of der tande of des
ick N. wandaghes wonachtich tome hares etc. ^oro/.ff^b; knufloek asschen
See. Old. Urk. v. 1454 ; Gheze wedewe 20 . . benimpt de wanschapenhey t der
Arndes Doneldeys wannedaghes rad- huet, morfea genomet. Garde d. Sunth.
mattnes to Bremen. Old. Urk. v. 1404. c. 4, 3; de veerde salme biddet rey-
wanpawes, m. falscher Papst. Also nicheyt der sele ieghen de wanscha-
disse Yormetene vrouwe unde dit penheyt etc. Lüb. Gebetb.f. Glh; de
schemelose wif en waanpawes ghe- 26 nareu in Cristo synt to ncner wan-
worden was. Komer 29h, schapenicheit men to groter schone
wanrnchtieh, adj. in bösem Bufe vnde kiarheit. Serm. emngel. f. 133^.
stehend, infamis. Niederd. Jahrb. wanschicht, /'. feJderhaßes^ unregeU
l 29, mäßiges Geschehen^ Zufall, Van wau-
wansehapen (wantschapen) , adj. so schichte unde ungelucke. Frccktnh.
^i^gestaltet^häßlich;leibiich wie geistig. Leg. 37; dar ward de eddele greve
wanschapen vel eyslik, distortus. Voc. Ghunter doet geschotcu van wan-
Engelh. indispositus. Duf. deformis, schichten. Lüb, Chr. 2, 430; worde
vngestalt, eyslick, wanschapen. ders. ok desse breff nat, offte van oldere
M. gl. Des Yorlos he (LiuAfer) de 85 edder wanschichte de zegtfle afif vel-
schoine vnde moste an sek nemen len etc. Old. Urk. v. 1480; vraghe,
de wanschapensten formen, de ok ne- oft de mynsche an deme schuldich
nen gheliken heft, also dat allem werde, den he van wanschicht heft
mynschen vor om greset. Ecdes. f. gedodet. Ndd. Bechtsb. f. 43.
'^9^; do se by den market in de stat 40 wanschiebtlik, adv. durch Zufall.
quemen, Dar was eyn stolt dans wol daer hy (Gott erbarms) wanschicht-
Qa köre, Eyn wanschapen duuel de lick doit geschoiten wardt. Si^üren
sprank vore etc. Josef, V. d. 7 Tods. 150.
^394; arm ichte rike, schone ichte wanschiekinge, f, Zufall, van w.
wanschapen. Eccles. (zu Sir, 26, 15); 45 (casu). Chr. Sd. 86, 16.
de malkander miszbruken buten tides wansedich , adj. schlecht gesittet,
ande tinnaturliken, dar wanschapen, indisciplinatus , immoderatus. Foc.
seeke ande malachtighe kinder van Sträls. En rike wansedich men is oir
^en etc. SIpeg. d. crist. minsch. (deiner Tochter) nicht nutte, en atme
Ä7b; do de schin vorghynck, do vor- so zedech man is or beyter (beßer) to
lüMalniMtord. WOftwbttoli. V.
WANSPRAKE 594 WANTE WENTE
der ee. Ecdes. f. 35t^; des (darum) deel in wände, dat dardeded inj
is dat wol gheraden, dat en islik de qwecke. Old. ürh. v. 1479.
vnghelereden, dat is, de wanzedeghen wantbode, /*. Gewandbude^ Verlaufs-
vnde de deren myde. das. f. 41c ; du stelle, (hantfeste) de sprac np ene
en scalt nicht wesen wansedich; du 5 marc gudes, de he hadde in ener
scalt mit anderen luden konenleuen wantboden (1341). Brem. Stat. 234;
to guder wis. 2kuMbuch f. 4^; du dat se in vsen jarmarkeden to Scho-
machst ock mit dynen wansedigen nore moghen hebben wantboden, dar
fragen vnde reden ihme nicht wed- se inne sniden vnde vorkopen want
derstan. Proc. Belials f. F5h. Vau 10 vnde lenewant bi elen etc. (ISßb).
Pferden: Eyn pert, dat nicht wil Lub. Urh. 3, nr.543; quementoden
theen, dat is gerna wahnsedich un wantboden der koplude. Kamer 1%^,
stedes (statisch). Koker S. 327. wante^ wente, wände, wanne, wai,
wansprake, f. fehlerhafte Sprache wende, wenne, wen, oits. hoanda,
(als Feige einer Verwundung), (de- 15 huand. Conj. 1. weä, denn. Der Cau-
pravatio loquelae.) item wansprake saisate steht entweder voran oder fdgi
(als Buße) 7 scillinghe. RicktK 219^ nach. Wante in eteleken iuncfruwea
§ 6; Ostfr. L. R. III, 69. mer macht (Änsehefi) is, den in ete-
want, f. Wand^ paries. Do vel ik leken, so etc. Lüb. E. 362; Jheso,
mit dem koppe jegen de want. Sün- 20 wente du en vullenkomende sadinghe
denf. V. 1368 ; binnen beslotenen wen- bist aller begherynge, so bidde ik dj
den unde under dake ne darf nieman etc. Brem. nds. Betb. 186; wente dar
ordel yinden. Lehnr. Art. 72, § 1; ik in maneghen geyst byn ghesettei
Sterbende kehren sidi oder werden ge- umme myner zünde willen, so en
legt gegen die Wand. Do kerde syck 25 weet ik nicht etc. das. 74 ; went Da
de dogentlike vrouwe iegen de wand dit was sunder ordelinge des hove-
vnde starf. Soven Meistere f. Ä3h; des, so schach etc. Liib. Chr. i, 6,
und lach up erem stro und hadde wente he dar untuchteliken dat be-
sik gekeret to der wand etc. Wigandy gink, zo siegen de burger ene uter
Wetzlar. Beitr. 5, 317; vgl. Bech in so stad etc. das. i, 87; vgl. i, 148; ^.
Pf. Germ. 8, 481. 101 u. 302; der vordarf vele, wente
want, n. Gewand^ Ttich, Zeug. Vor- se enkonden nicht to waterwerd.
koft ienich man deme anderen want Magd. Seh. Chr. 10, 1; (so viotme,
vnde gift de andere eme schult dar he scole etc.) went weme de kost vro-
na • . dat it to spleten si etc. Lüb. 35 met, de gelt se bilke. Richte. Landr.
R. 351; siden want. Lüb. Chr. 1,96; 17,4; de worst was min . . wente ik
1 fogelken wand (mit Vögeln durch- was (ich war fiemlich) eins in miner
webtes [?] od. netzartiges Zeug). Mem. jacht. R. V. 87; De stunde des dodes
Dunckelg, f. 193^; mit Witten linnen is beter wan der gebort, wente denne
wände. 2 Mos. 28, 40; desse dusent 40 ga wi to dem lone vort. LOb. Du-
marc scole we eme bereden mit wände dend. 28 ; des n' is nicht, wente die
eder mit werke . . den ghenteschen man sal tugen sine lenunge etc.
doc vor ver lodeghe marc etc. S. H. Lehnr. Art 10, § 1; wen dat n' is
L. ürk. 2, nr. 54 u. nr. 55; bereden recht, dat etc. das. 25, § 1.^ 2.w
mit wände (gleich naher bestimmt als 45 das mittelalt. quod, daß, ewr Angabe
gentisch dok), mit wasse unde mit des Inhaltes eines Satees. Hl seggbe
werke. MeM. Urk. nr. 4750 ; vor ne- iä iuw, wente ick id byn. Brem. t.
gen styge rinscher gülden, den gul- geb. f. 171^; wy scholen weten, wente
den to betalen vor 32 krumsterten, de here is god. Brem. nds. Betb. f-
den derdendeel in gelde, den darden- so 4; se an, wantte ick in bosheit not-
WANTEISTICH 595 WANTSNEDE
[iuigen bin. 0GB. C. 138h. = wan, s. v. Wen de man neynerleye wjß
5. ^)en, water laten kan, so sette he eyne
WAiteistiek? Ofte ik arme Maria wantluß in syn hol des gemechtea,
Magdalena wanteystich werden Van so kumpt de pisse. We dat kolde
}imde wegen hir yp erden. Marietikl. 6 feuer hefft, de do de wantluD in eyne
271. Hafer venmUhet (Germ. 15^ 76) bonen edder in dünne ablaten brodt
vantröstich. vnde slucke dat, eyr wan de suke
waateke, f. Handschuh? So mende dryge kome, wan se one an ga edder
Karins dat de bischup entfiogh de wan se begynt to körnende, dat is de
waoteken, unde de bischop meende, 10 hogeste er^aren artzedie. Herbar, f, 86.
Karlas hedde noch de wanteken ; alzo wautpape, m. Clericus (Schreiber)^
. . blef se in der lacht behanghen der von einem Laien das Gewand
eae gude wile. Do Karins de ande- (Kleidung) erMU? (borghermester),
ren wanteken ock wolde reken deme des hie syn wandpape was. Brem.
bischoppe to warende, do sach he 15 G. Q. 76; de eine (borger) hadde
se ersten hanghen in der lacht ; darna gewesen ein wandtpape eines bor**
do Karlas wolde de blomen uthschud- gers to Bremen. Renner e. J. 1307.
den unde wolde se seen, do worden wantrnwe, /*. Verdacht^ Mistrauen.
se wandelbar in hemelsch brod. Kor- wan ein vorste kricht wantrawe to
ner 26h; do grep K. mit groter be- 20 etliken einen heren efte gesinde, dat
gheringhe tho nnde brack der blo- is ser quat. Gl. eu R. V. /, ää.
men unde dede se an syne vorderen wantscherer, m. Tuchbereiter (der
wanteken unde in de Inchteren wan- das Tuch scheret^ die Kette^ d. i. den
teken brack he des dornes der cro- Aufzug^ auf den Scherrahmen bringt).
nen. das. (aus ital, gnanto, frzs. gant, 26 Eyn wantscherer ghift to herwede den
^dat, wantus ?) scherdisch, dar he uppe scheret etc.
wanthof, m. Gildehaus der Tuch- Wigands Arch 2, 41; vor uns sind
iändler. und begunden mit exen to ghewesen N. N. olderlude der want-
kawende an den wanthof binden und scherere . . und hebben bekant, dat
Tore and wolden on genomen hebben 80 H. £. mit der wedewen meister Jo-
want und gelt etc. Magd. Seh. Chr. hans der wantschererschen alse ein
Mj 31. tüchtig knecht ghedenet. Unde wolde
wanthfts, n. Gewandhaus, unde he in unsser stad sick des want*
w&t de rad hedde an worttinse unde scherendes gheberghet hebben, des
an ervetinse, alze an hosen, an wor- 86 wolden ze eme gherne ghunt hebben
den, an wanthuse, an beckerschernen (1460). Hamb. Z, R. p. 282.
etc. Brschw. Chr. 125^ Anm. 2. wantsmide, n. Gewandgeschmeide^
wantkrage, Tuchkragen, wantkrage, Kleiderschmuck, dat hußgeradt, inge-
4 louwantkragen. Wism. Inv. f. 189; dompte, wandschmyde etc. Wiechm.
U waotkragen, de[r] wantkragen is 40 aUs. mkl. Lü. 2, 55.
ene rot, de ander gron, de synt ge- wantsnede, m. Ausschnitthandel mü
fodert das. f. 200. Tuch. Do Bernd dut gelt to den han-
wantlide, TuchhänUer. So mögen den gekregen, heft he den wantsnede
itlikes marketes de vromeden want- angenamen unde is ein wantsnider
l^de, koplude vnde kremere . . ere 45 geworden. Hamb. Chr. 113; nemand
inarket holden, utestan vnde verko- scall wantsniden in desser stadt, ane
pen dre werkeldage. Osnabr. Stat, v. hee scal den wantsnede (d. h. die
^^'^1. Wigands Arch. 1, H. d, 13. Erlaubnis eum Ausschnütliandel) erst
waitilis, f. WaneCj cinifes. Voc. esschen vor den kemerers (1500).
^*fe»A. ciroex. Voc. W. Vgl. Dief. so Wism. Gewandsehn, R.
88*
WANTSNIDEN 596 WAPEN
wantsnideB, Gewand im Ausschnitt se (de Lutterye) dorch etliche wa
verkaufen. Niemant sali wantsniden, wyttige menschen erst in dit stift l'
de mit der scheren plegt vor tho bracht woirdt etc. Münst. Chr. 1, S-.
sniden als die schrodere. Dortm. wap, Wampe^ palcare; cnisicL-
Wandschn, Buch § 35. 5 des wapens, palearium. Vac. W,
wantsnider, m. der Gewand im wapel, stehendes Waßcr, Suh',
At^schnitt, im Detail verkauft^ Tuch- vgl. quabel, qwobbe. Vgl. 11 c^
händler. Welich man de wand snyden $. v. — Siccania ad Leg. fi-is. Tit.
wil, de sal der wantsnydere gesel- § 83 bezeugt^ daß noch heutiges Ji
schop hebben ynde sal op dem want- lo das SpiUwaßer bei den Friesen w^i
hus eynen kästen hebben vnd dar ling genannt wird. Die Enfun--
jnne sjn wandt (1379). Fahne, Dortm. nennen auch noch einen sumpfUh
ürh. IIIj 214^ nr. 157; we ok to der t*. wäßerigen Weg a whappelwav.
scheren steyt, also dat he en want- Wicht au Ostfr. L. R.p.l99. Gt'H
snider is (1375). Gott. ürh. J, nr. 16 (R. A. p, 631) bringt auch ein u
276; dat wy hebben ghegeuen den wapeleJÜei. Quicunque impigerit i
wantsnyderen tho Oldenborch ene sei- civem suum in wapele. Wettercr
schup etc. Old. Urh v. 1451. Vgl. v. 1239. Vgl. hanc Fresiae par:
ihre Rolle in Lüb. Z. R. p. 490 f.; aSaxoniadirimitpalus, qaaeWa[j..
Hamb. Z. R. p, 283 ff. 20 (jetzt: die Wapd, ein kleines Geu
wantstdn, m, Grenzstein. . , we bei Varels in die Jade mündend) J
wantsteyne yme erede (umpflügte) etc. tur. Adam v. Bremen /, 16\ iSc.v
Ghr. Weisth. 3, 79. S. wände. wapen, n. (und f.) (coUtct.) I
wantvarwep, -verwer, m. Tuch- stung^ Gewaffen. Dat schepeken s :
färber. Ihre Rolle Lüb. Z. R. 485 25 mit em umme unde he Yordraiu
M. Hamb. Z. R. 298. Wylme de want- syme wapen. Lüb. Chr. 2^ 514 ; i^
ferwer. Wism. Inv. f. 206. man, woll geschicket mit waj: :
wantYinder, m, Aufseher^ Besieh- schote etc. das. 2^ 553; des qu. ^
tiger des Tuches (vgl. lichtvinder). se alle to hope in ereme wa: .
Und de meine dudesche kopman ge- SO das. 2, 559; were ok iheuicb u :.
wilkoret hebben, dat men scal holden man, de vnsem heren myd der .
wantvinders des somers ake des win- pene nicht en dtnde, de den^t.
ters, wente vele wandes wert vorkoft, etc. (1399). Sudend. P, nr. 15 (S. 2^
wanne nene wantvinders sint, dat alle Torsten, greuen, rytter ..iL
valsch is (1332). Livl. ürk. nr. 2795. 35 wapen gheboreu sint etc. (139^j.
wanftal, adj. Und so quemen de 8, nr. 234; vnde de tiulaen auiptL
pelser gilde weder an myt den an- syner slote sollet to der wapeue ^.
deren volke und weren wanful und boren syn (1399). das, 8, nr. ^
slogen und togen all er vyaude dale. ik M. en knape van wapene (A>
Münst. Ghr. 1, 125. (Der Herausg.: 40 Lüb. Urk. 4, nr. 386. — Dk t
rasend? Ist es nictU: muthig,voU Hoff- eelne Waffe. Binnen gesworei. .
nung, wanful?) vrede ne sal man nene wapeue vu.
wanware, unrichtige^ falsche Ware. denne to des rikes dienste undt
Ostfr. jL. R, II^ c. 81. Überschr. — torneien sunder swert Alle ti»c .
Sprichw. de wanware koft, de wan- 45 ders wapene voren, over die sal l.-
wäre heft. Brem, Mscr. richten . . wapen mut meu ok
wanwetiscli = wanwittich. semi- vuren, swenne man deme geiu
fatuus, semiprudens. Voc. Strals. volget. Ssp. Ily 71^ 2 u. 3; mc/c
wanwittich, adj. wahnwitzig. Doch bewaffnete Mannen. Se sanimri
ge^laddede he (Bischof Friedr.)^ dat 50 by 24 dusent wapen. Lüb. Cu
WAPEN 597 WAPPE
532; he quam mit 400 wapen. das, Monum» lAv. d^ 307; vnde neue wa-
^, 569; Bloghen den Holsten af bo- penhanschen scal men maken mer
Ten sostich wapen unde vinghen erer yppe enerhande leder. Lub. Z. B.
Tele. Korner 196^; (oder ist es =TTa- 365; he Stack up ein wapenhantschen
pene, wapende, Bewaffnete?). 5 (als Fehdeeeichen). Botho b. J*. 1381.
wapen, interj. ein Hülfe u. Wehe- wapenkldt, n. Büstung. Int erste
ruf. Vgl. Mhd. WB, s. v. wäfen, — geyen 6Va mr. Tor der heerlude wa-
0 we unde wapen I ik hebbe gar un- pencleet (1401). Lid. Urk. nr. 1593^ 8.
sachte geslapen. Hanov. Mscr. 1, 84, wapenroehte, -gerächte, n. Auf-
S. 412 ; 0 we vnd wapen 1 Merzd. 10 gebot eu den Waffen, (das wapen !
B. ä, Kon. 190; wapen I to iodute! rufen, clamor ad arma. (jrr. B. A.
Gtrh. V. M. 3, 106; 39, 52. — Id 876), Hiäfsgesehrei. Si wapenrochte
en sali nein gast enen borger wapene contigit, qui ad hoc supersederit, . .
orer ropen vor gerichte (d. h. einen decem solides YsAiBhit (1181). Hamb.
Criminalprocess gegen ihn anhängig 15 Uri. I, S. 227; De bure, de in dem
machen), he en möge betugen bloit- dorpe wonet, en seien neuen klocken-
mioden eder blaue. Fahne, Dortm. slaghe efte wapenrochte volghen vor-
Vrk. 3, 8. 37, nr. 30, 32. der dan de yryheit wendet (1359).
wapeneB, schw. v. bewaffnen, Part. Kindl. 3, 448; dat se altydt to der
vapeut Tal yan wapenden volke. 20 Lembeckschen wapen geruchte, klo-
Brcm. G. Q. 59 ; schare der wapener ckenslage . . gehorsam sollen syn
(Var, wapender) lüde. Chr. d. nord- (1488). Nies. Beür. 2, 338.
tV). S. p. 106 ; mit wapender hant. wapenschrei = wapenrochte. Were
Brm, G. Q. 116; do quemen myt ock, dat desse lantyrede gebroken
groter macht and wopender hant N. 25 wurde, dar nyn volge ofte nyn wa-
N. Münst. Chr. 1, 175 ; mit wapener penschrey tohants na enschee (1348).
bant. Bothos Chr. f. 63 (u. so häufig Nies. Beür. 2, 304.
mt ausgestoßenem A); stunden vele YfZ^eiiXiSk^adj. bewaffnet. Heqwam
wapene riddere. Korner 99<^; weren mit wapentliker Tust (1447). Dithm.
dar ok gezellen mede, de horste ynd 80 Urk. S. 44.
fseren hode hedden, der zolde men wapentneh, n. Waffeneeug, Arma-
twe Tor eynen wapenden slan (rech- tur. ze (die Juden) en solen vppe
nen) (1390). Nies. Münst. Urk. 5, nyn hamsch efte wapentuch, dat tu-
277; Totlude, der zolde men dre Tor sern borgeren to hord, gheld to wo-
ejnen wapener teilen, das. 85 kere don (1411). Fahne, Dortm. Urk.
wapengemfle = wapenrocht. Wan II, nr. 195.
men ein frouwespersone vorkreftiget, wapentfir» eques cataphractus, ar-
dat se schriet, ropt u. dat wapen- miger. KU. — markgreye 0. wart
geräfte folgt und de luide hoeren geyangen unde mit ome drehundert
id etc. Ostfr. L, B. I, 62. S. Grimm, 40 riddere unde knechte, de men do
Ä. A. 634. wapenture heit (dem Sinne nach =
wapengesehrei = wapenrocht. Ne- wepenere). Magd. Seh. Chr. 161, 26.
mandt schall by nacht edder by dage 8. F. Bech in Pf. Germ. 19, 8. 47.
^hne sonderliche orsake wapenge- Das Bündnis gufischen Magdeb. u.
schrey edder ungeborliche lermen 45 Halle v. J. 1324 (Dreihaupt, Saal-
driuen etc. Jev. Urk. v. 1556. kreis 1, 55) hat den Sats: nemen sy
wapenhantsehe, Waffen-Handschuh. ayer scaden . . beyde die wapenturen
Welck platensleger synes sulues wer- unde wir bürgere under eynander etc.
den wil, de schal maken ene gude wappe, (dochtbüschdige Frucht-
platen . . ynde en par wapenhansken. 50 rispe ?). nym honen ynde wappen
WAPPER 598 WAR
von dem rote vnde berne de to pul- Handdsg. S. 2??; loeghen is, als
uere osele ynde strowe de dar vp sprect mitten monde, dat men mit
(auf eine verbrannte Stelie). Wdf. herten niet en mejnt, ende als
Meer. 28^ 3 f. 119K mit woerden enen anderen doet w
wapperyCestus; corium cum plumbo 5 meynen, machte daß der andere es M
infuso, quo manus suas pugiles mu- Wahrheit hält, Speg. d. kerst, gel i
niunt et se inuicem cedunt. Voc. cop. i(?ia('F^2. alwärs meinen); allelakeJ
Hör. bdg. 7, 16. die also quaet weren, dat den werde
waFy wer, wnr, adv. 1. wohin? war meisteren dacht, dat men den koi|
geistu? Dial. Gr. 239h; (vragede) 10 man darmede nyet waer seyn «
wor he hen were. das.ldS^i; die be- mocht, d. h. betrügen, gegen ihn \dliid
royet is unde weit, war sin rof ge- sein könnte, dat laken sal men eU
vort is. Ssp. II, 64, 4 ; ik was al Z. d. Berg. G. V. 9, 93. — bi wäret
drovich, wor ik 6k gink. R. V. 2200. worden, warer worde seggen, spre
Büdl. do hörde ik wol, wor se wolde 15 ken etc., der Wahrheit gemäß, naumi
Wesen, wo sie hinauswollte^ was ihre lieh amtlich, aussagen; manchm^
Absicht war. B. V. 3756. — 2. wo. kommt es mit „eidlich'' iiberein, tcir\
war wy geloven sollen de helle to aber auch davon unterschieden; i
wesene. Dial. Gr. 248; nu merke, diesem Falle unrd es nur eine Versiehe
war die sibbe beginne. Ssp. I, 3, 3; 20 rung an Eidesstatt bedetUen. Wo w
Reinke waste eins ein swin . . wor oder vnse erben spreket bi warei
dat hangede. B. V. 201; unde vynk worden, dat dat boY ghekostet hebbe
de koplude, ai wor se weren her. dat schule wi och . . mit vnsen ey
Lüb. Chr. 2, 349; ehr gelick hebbe den behalden, of he is nicht vmberei
wy hir ny vornomen. Van wor mach 26 wil (1318). Sudend. Urk. I, nr. 302
se her komen? Harteb. 191, f. 6^; wat de merere del spreke bi warej
nemet wüste, wur de ander bleff. worden, des scheide men Tolgheo
Körner 220d. Gosl. Stat. 101, 5; swore de artzd
wir, adj. wahr. Dat is war. B. bi sinen waren worden (im T. bi si
V.90; R. sechstu 6k war? die Wahr- 30 nem ede). das. 31, 27; dit spreke v
heit. das. 2100; 5557; wy bekennen, (Schiedsrichter) bi vnsen waren wor
dat alle dusse articule wäre syn den, dat dit recht is, Ynd nenrech
(1390). Kindl. 3, 786; du sacht al ter en weten (1314). Bsenb. Utk. nr
war, hast ganz reckt. Flos u. BI. 206; 205 ; vnde den suluen breff hebb<
du scalt io den wert laten war heb- 85 H. H. vnde Grete sine huafrowe vor
ben, redht haben laßen, ihm nicht wi- loren vnd spreken dat by eren wartii
dersprechen, du scalt spreken, dat he worden, dat se nicht en wetten, wui
gerne höre. ZtuikÜ). f. 4 ; so we spre- de breff ghebleuen sy (1407). da.<,
ken wolde, dat . . de hedde wäx, nr.275; alle dyt vore sprokene recht
hätte recht. Vorr, zu Gerh. v. M. 42; 40 spreke wy . . bi waren worden vor
he swor 6k, dat I. up en löge . . he en recht etc. (1392). Z. d, Bxrz-Y,
scheide nummer war maken den eit, 5, 467. u. sonst h. — Vgl. der sose
die Wahrheit des Eides beweisen. B. gaf de markgreve opene breve unde
V. 6277; so schall he dat war ma- lovede warer wort. Magd. Seh. Ckr
ken mit sineme ede. Lüb. Z. B.276; 45 160. 20; dar quam des landesvogha
myd eren lyfleken eden zwerende . . unde bekande des mit sinen warten
wargemaket (1413). Buss.-livl. Urk. worden. Stetid. Urtheilsb. S. 19; dal
S. 151^; uns mit eren vtghestrecten schöllet se summen unde tho gelil'>
armen . . hebben waerghemaket vnd slaen to der hovetsummen unde dat
ghetughet (1439). Hirsch, Danzigs 50 schal komen to des rades waren wor-
WAR 599 WARDE
den (d, h. der Bath soll darüber eine warde, f. 1. das Warten^ Lauer;
amiliche Aussage ertheilen?) (1375). Anstand (auf der Jagd). He satte
Casselj Urk. 176 u. 192. — Auch enmidden up de warde den bok mit
elliptisch, bi minen waren, sc. worden, sinem langen barde. Gerh. v, M. 6y
jährlich. Wat helpet de velen rede? 6 9; ik wil ju wisen, wur men sette de
by mynen waren, du most mede. Be- warde etc. das. 61^ 43; tho N. N.
denL Sp. 1729; by mynen waren, den helen dach yp de warde ghe-
kondestu nicht tho hemmel yaren? leghen went yp den ayendt. Old. Urk.
das.l35ö; ik segghe dy by mynen wa- v. 1536; lyk deel schal werden den
ren, du schalt, das. 1668. u. sonst das. lo yennen, de to stride geit,* ynd deme,
war, adj. gewahr. Des wart Saul de yp der warde blift. Serm. evang.
vaer. -Ps.55. Überschr. (H.) ; to hant f. 147h; vp einem bogen berge yp
wart Reinke der hönre war. R. V. de warde geholden. Wism. Urk. v.
1643 ; Tnde do sin dener sodans war 1557. — 2. Wartthurm, Gebäude eum
worth. Sass. u. Holst. JB. 58, 11. 16 Ausspähen, specula, warde, eyn ghe-
waraftichi adj. eine wäre, Antheü buwe, dar me de uigende uppe war-
an der Mark habend = gewart. Dar- det. Dief. n. gl. Vortmer so mach
op gefraget, wie die gheene sein, die de stad yan Minden . . ene stenen
dar marcknoten oder waraftig inne warde nppe de Beihorst leggen unde
sein (1465). Gr. Weisth. 5, 181. 20 ene ringmuren dar umme . . unde
wäraftieh, adj. von Personen: wahr- moghet enen wartbom setten uppe
heitsliebend y aufrichtig, uprichtige, de lantwer, dar en wartman under
^araftige maus. JB. F. 1813; von orer kost uppe sy, de de lantwere
Sachen : wahr, ufohrheitsgemäß. Noch slute (1397). Wigands Arch. 7, 347;
wete gi nicht wäraftige sake. das. 25 unde moghen borchyrede, warde,
3455; unde sede by synen waraftigen slaghe unde bome uppe de lantwere
worden, d. h. eidlich, dat etc. Lüb, setten laten etc. Gott. Urk. i, nr. 294.
Chr. 2, 266 (vgl. war). — adv. war- w&rde, f. Wahrheit (vgl. wegen der
(h)aftigen. Do wart em warhaftigen Bildung schönde, wönde, sekede,
to wetende, dat etc. Körner 19^, 30 höchde u. a.). Sprichw. De de warde
w&rbdm, m. Querbalken (um etwas secht, kan nerghen herberghen. Kiel.
2u wahren, schützen), bes. im Waßer- Mscr. nr. 114, f. 23. — He dachte
bau ein Riegel, der zur Verbindung ernstlike, wo he hir af de warde
tiner Beihe von Pfählen dient. Brem. mochte weten. Br. d. Cir. 102; de
WB. 3, 495, s. V. rimm. Nach deme 35 keiser wolde de warde dar yan weten.
dar II bracke weren ynd eine idere Locc. Erz. f. 52h; Leibn. 3, 316; se
mit einem warbome geschloten etc. hefft my de waerde gesacht. Münst.
Old. Urk. V. 1566. Chr. 2, 323; hyr is to wetende, dat
wärborge, m, Bürge, der Gewahr etlike wyllen, dat disse hystorie yan
leistet mit seiner Person, gisel eder 40 Gregorio yerne yan der warde sy, wo
warborge. Ben. 592; des groten hil- woel dat me de hystorie beschreuen
ligedoms en do ick so rokelose van vind in dem boeke, Oesta Romanorum
my nicht sunder groten gelouen unde genomdt . . dar ok wol meer steit,
warborgen . . De broder satte er dat der warde nicht ghelik is. Pas-
60 ritter to warborgen etc. Frecketih. 45 sional f. 297; wy können uns des
Leg. 46; eyne summe geldes to ent- neue warde beyragen. Dithm. Urk.
richten versprecken . . dar yor zick S. 55; wy konen yns des ock nicht
etlige unses stiffts stende als war- beleren edder to warde komen (er-
hörten . . hebben setten moten etc. fahren) (1447). das. S. 53; eflEk me
Kindl. Beitr. 1, 311. 50 des na der tyd tor warde queme.
WARDEIE 600 WARDESMAN
dat etc. DühfH, L. B, 11^ § 56; vgl. geweddes warden scuUe . . so Tind-
Liä}. R. 561; Lüb, Z. R. 210, 490. me, up des mannes gad. Riehist,
491 ; de des uppe de warde queme Lehnt, c. 9^ § 6 ; oft vele lüde len
(hinter die Wahrheit Mme^ erführe)^ badden . . up welkeme (van midiem)
dat etc. Hanov. St, R. 399; des we- 5 he sines denstes warden scolde. das,
ren de raht . . up de wabrde kernen, c,14^ Uberschr. — 2. toarten^ achten auf
dat etc. Renner e, J, 1430; men dat ettms^ besorgen, mit Oen. u. Präp, (to,
¥mste wy wol vor warde, dat etc. up). gerieb tes solden warden ("tmG^
(1379), Hans, Reo, 2y 244 ; men wüste richte anwesend sein) alle die ding-
wal in der warde. Münst, Chr. 1, 169; lo plicbticb sint van des dat de sunne
it is nicbt in der warde, dat etc. upgat wente to middage. Bsp. 3, 61,
Dühm. Urk, 8. 54; dar sint vele ^; wen dyn vader kummet unde war-
Reinken nu in der warde. R. V, 6767; det to dy (ut te visitet, seine „Auf-
beghere wi juw weten, dat dat in loartung^ macht). 2 Sam, 13, 5 (K);
der warde is, dat etc. Old. Urk, v. 15 ik gebede, dat gi so up mi warden.
1464; bekant, dat id in der warde JB. V. 3518; Item 1 0. badden Tor-
so sy etc. CHd. ü, v. 1486; dessen drunken de knecbte, do se warden
dorven gy nicbt loven, wente dat uppe den borgermester C. L. nnde
scbal vns nymmant myt der warde D. v. Z. do se tor Nigenstad reden
OTerbringen, dat etc. (1469), Falcks 20 weren (148Q). Z. f. Meders, 1868,
Staatsb, Mag, 9, 458; alse we sine S. 190. — 3. Anwartschaft haben auf
bosbeyd mid der warde bewysen wil- etwas, Liet en berre twen mannen
len etc. (1371). Sudend, 4, nr. 99 ; by . . svar 't ime irst ledicb wert, die
der godes waerde (Gottesurtheü). dar irst belent werd, die sal desir-
Richth, 371^ 18, 26 sten gudes warden, dat ime ledich
wardeie = Wardein. laken war- wirt etc. Lehnt. Art. 49, § 2; svie
deyen. Lüb. Z. R. 308. jemanne, die is wardende is, sin len
warden, schw. v. dUs, wardön, dltfr. vernen wel. das. 30, § 1; sint gi dem
wardia. 1, watten auf, erwatten, mit manne benomedeu en dorp edder en
Gen. De ackermau wardet der kost- so land, dar be sines lenes an warden
lieben vrucbt. Jacob. 5, 7 (H,); sie scolde. Richtst, Lehnt, e. 24, § 8;
wardeden des greven. Btem. G. Q. (eine entlaufene Tochtet) ne heft an
103 ; so vinde man, dat be sin (des creme erve nicbt to wardende. Leäm,
mannes) warden sole, wente die sunne 3, 436, 29. — Anm. warden ver-
neder ga . . dar na vrage die berre, 85 mischt sich jsuweäen mit waren,
of he sin gewardet bebbe alse len- warden, schw. v. vom Gdde, mr-
recht is etc. Lehnt. Art. 65, § 16; dieten, taxieren, scbillingbe, welcke
dar (im Mainz) lege wi und warden nu tor thyt gewardet werden np 8
dos keisers, wente he was to Aken. crumstert. Ostfr, L, R. 1, 20; und
Magd. Seh. Cht. 227, 24 ; de Sassen 40 kone wi is (des Silbers) wat to kope
legen to F. und warden strides. das, krigen, dat wille wi mit uns brengen
33, 15; weret, dat jennich dusser to Wenden, dar möge gi is laUn
erven sin laut eyneme anderen vor- warden (1413), Livl. Utk. nt. 1930,
koffte, dat scheide he uns witlik don, wardes- (wares-), warde-, wartaaB)
uppe dat we wisten, van weme we 45 m. det auf det Watte ausschauefidej
unses tegbeden warden scoldcn (1384). übeth. Wachtet. Dar wart gesant der
Walkent. Utk, nt. 984; So vrage de Sassen wardesman. Cht. d. norddi-
berre, wat islikes mannes broke si S. p, 50; do dat de wardesman sack
. . So vindme tein punt . . So vrage de dar up geschicket was (dasu he-
de here, wor up he (wovon er) sines 50 stellt wat). Bothos Cht. f. 220 1 de
WARDINGE 601 WARE
vardeslude des graves. Serm. evang. wäre (wir), f. Aufsicht^ Hut^ Acktf
f. 286^; der seken wardeslude. Summa Aufmerksamkeit; älts, uuara. Queme
Joh. /*. 110^; nien moth syn graft be- eyn in user stad van sinne, 80 is
waren mit volcke Tnde wareslnde. plichtich sin Vormunde unde sine
Bawist. f. 101^ ; en wardeman efte 6 maghe ene to vorwarene, unde hedde
wechter. Hanav. Mscr. 1, 8i^ S,313; he der nicht, so schall de rad der
wartman (speculator). Jerem. &, 17 wäre besorghere wesen . . so mot
(K). S. auch warde. men ene besorghen an vormundschap
wardinge, f. 1. Wache, yn dem unde an wäre. Hanov. St. 22. 395 f. ;
vmmegange des tempels woneden se lo up der wäre (= warde) stän, auf--
yn eren wardingen (custodiis). 1 Chron. passen^ auflauern (1546). Dithm. ürkb.
5, 27 (F.). — 3. das Warten auf. S. 144. — Eya, sunder trost (der
wardungii yawes Messias. Jod, Speg, Sünder Trost)^ du zelen war, du
f. 13. — 3. Anwartschaft. Dodet en reyne maghet etc. Z. f. Lüb. Oesch.
man sinen vader . . oder jemanne, 15 <?, 537. — war(e) nemen, mü Gen.^
des egenes oder lenes he wardende auf etwas achten. Schelet lüde un-
is, al sine wardunge hevet he vor- uochlike vnder twischen vnde cumt
loren. Ssp, 3^ 84, 3. S. auch H(h it also . . dat er en des anderen
inetier Gl. eum Lehnr. ; nu moghe wy wäre nimpt ("iAw auflauert. Var. : de
(Juden) merken, dat wy den trost 20 eine vp den anderen wäret) vude
vnde wardinghe alle en wech heb- mishandelet ene etc. Lüb. B. 287
ben. Epist. Sam. lJ2h, u, 432; nemet des war, wen Ammou
wäre, f Ware. So wan de arme vul is van wyne. Mered. B. d. Kön.
was geenget. So hefstu (Kaufmann) 90; latet vns vnser sfiluest eyn wey-
em sine wäre afgedrenget. Lüb. Do- 25 nich warnemen vnde acht hebben.
W. V. 998; dine wäre hefstu vor- Wiechm. altnd. Lit. 2, 39; besorgen.
menget, das. 1005; dat G. hefift ge- unde dat R. queme dar unde sines
lenth biscup Bartolde szo vele alsz du- rechtes neme war. B. F. 904; 1314;
sent rinsche gülden an reden (barem) he heft siner misse stedeliken waer
gelde vnde wäre« Cid. Vrh, v. 1518. 80 ghenomen. Münst. Chr. 2^ 441; roen
wäre, f. „Das dem Verklagten ge- schal der uthsprake (Schiedsspruches)
gebene (eidliche) Versprechen^ bei kei- war uemen in euer stad sines (des
nm andern Gerichte als bei welchem eum Schiedsrichter erwählten) landes
f gegenwärtig seinen Projsess führe^ (1437). Hans. Bec. IP^ S. 128; auch
ihn anzubringen.'^ Goschen^ Gosl. Stat. 35 mit Acc. he heft de misse und gods-
S76 ff, We der wäre biddet vor denst vlitigen wair genomen in sin-
gherichte vmme sculde, der he be- gen unde lesen. Münst. Chr. 2^ 438.
kant, dat mot he wol don Stander wäre, (vgl. were), f. der Antheüf
stede. We de wäre deyt, de schal die Berechtigung zu einer Nutjsung^
se holden in allen steden. We de 40 bes. des Waldes^ der Gemarkung^ vor
wäre brickt, de he heft gedan vor allen zur Beweidung (mit Schweinen),
gherichte, de weddet sinen vingher, und zur Fischerei, mlat. warandia. —
dar he de wäre mede dede, of he Et emissent ab hominibus de Melme
des bekant. u. s. f. Gosl. Stat. 81, nostris liberis duo wäre in silva
^5 ff.; vgl. das. 44, 13; 80, 2, — 45 eorum. Old. ü. v. 1272; portio lig-
Beclaghet me weme vor gerichte norum, quam vocant wara, in silva
nide biddet iene der wäre vmme Wirs (1160). Erhard ürk. nr. 320
de clage, men mot ome der wäre u. (1178) nr. 397 ; vendunt dimidiam
don. Gosl. Bergg. § 35. — Ist es custodiam, vulgari elocucione dictam
aber nicht gleidi were ? s. u. 60 ene halue wäre in nemore nuncupato
WARE 602 WAREN
Herberghen wolde. Old. ü. v. 1381; das Waßer^ sei es von Pfählen oäer
inarkenote, de in der marke sit uiide Steifien etc. hineingebatäe Sperrung
wäre beseiten heft, de mach howen etc. zur Fisdierei^ zum MühlenbäriAe de.
(1335). Kindl.3^ 378; were, dat en In der Spikerriede liegen derlanth-
kotier sine wäre nicht (mit Schweinen) 5 were hebbet de van B. en war, dar-
bedriven en mochte (1339), das. 3, nedden in der suluen ride hebbet
381; Yortmer ist unse recht, were dat, [de] van Be. en war unde visschct
dat die marckenoten o£fte kotiere vro- de ride algemeine (1318). Marienr.
mede swine to sich in nemen, de nene Urk. nr. J218; ok scholen se (de
wäre enhedden etc. das.; wäre, de he 10 molre) de wäre maken laten. Eanov.
heft yp den gemeynen Eynerholie. Old. St. R. 450; mit allem rechte also
Urk. V. 1536; to Dotlynge hebbe yck dat nemant neyn war noch korff-
808 wäre ynd 1 wäre van der auer- legere slan eder maken schal eder
sten holtgreueschup. Vpiderware 14 ycht maken, dat desseme wäre in
suyne, maket 98 suyne. Old. Urk. v. 16 vyschvange schaden mach (1412).
1529; dar to twe war vppen Ast- Liineb. Urk. XT, S. 169; alle waer
broke, wanner got mast beschert. des landes mach men breken den
Old. Urk. V. 1538; to N. heft de her- enen arm of palmavent of iu dtr
sohup . . 2 wäre to holte vnde to weke darna, ende niet weder to nia-
velde. Old. Urk. v. 1428; wor zyner 20 ken eer S. Bartholomeus, doch mui
gn. vndersaten in den Hatterholie salse ock up nemendes grünt leyden.
zollen myih etlygen waberen berech- De wyde van den wäre sal wesen
tygeth zyn. Old. Urk. v. 1526; wi boven van elven voeten ende dat
vorkopen vnse husz mit einer wäre waer mach hebben een kolck boven
darsuluest . . welckes erues vnd der 25 unde benedden. Biehth. 264, § U
wäre vnd der tho bmkende vnd vppe u. 15 ; dat du enne aldair gynes \i:>-
tbo houwende wy den koperen willen schens gestadesi, ock de pele . . na
. • warent wesen. Old. Urk. v. 1451. djnen gutdunckent den van Bremen
— Omnes piscationes nostras , que tom afschrecke sioeien , vnd dair de
wäre vulgariier nuncupantur, in fluvio SO waer vpgetogen, ander nyge waor
Ochimunde (in der Übers. : alle vnsze wedderumme setten latest. Old, Urk.
fyskerie, welker vp dudesck wäre v. 1531.
gebeten werden). Old. Urk, v. 1297; wäre = warent, m. Geioährsmann.
quae habet duas piscationes, una di- Under swelikem manne cn perith ane
citur seware, alia gravenware nomi- 35 vanget wert, tvth he oppe sinen wa-
natur« Vogt^ mmuln. Brem. I^p.388; ren etc. Bringet de wäre enen an-
im jähr 1310 hat L. verkaufit an- deren waren^ so sal it de warehal-
derthalb morgen landes . • und die den, also it de ander wäre gehalden
fischerey, eine wahre genandt, in der heuet. Brschw, Urk. /, 5, 24 ; so wor
Wümme bey Borgfeld. Brem. WB. 40 en man up enen waren that, den
5, 182. — Vielfach in Zusammen- warent scal he benomen (1433).
sämngen : acker-, blom-, dik-, dust-, Brem. Stat. 539 (In d. Stal. v. 1303
holt-, viskware. Ist das Wort == steht beidemal warent) ; desses sulven
wart, wort ? Es wechselt nenUich dust- gudes scullen we ore wäre weseu,
wäre mit dustwart (1241. Westfäl. 45 wanne se des bedorvet (1351). t>t
Urk. 5, nr. 389)^ echtwart, -wort mit d. Stadt Hann. nr. 301.
echiware; holiwort (-werde) mit holt- w&ren, schw. v. etwas wahrnuidm,
wäre. Auch warschop kommt in die- bewahren durch Eide^ Zeugen oder
sem Sinne vor. sonstigen Beweis. De koninc hetdo
wäre = were, n. Wehrcj jede in 60 dem papen, dat he warede, dat Jesas
WAREN 603 WAREN
god were. Eike v. R, 522 ; wel dhe hovetlude wart gesettet en overhoyet-
ghene waren in den hilighen, auf den man, dar se alle up waren (= war-
Rdiquien schtoören (1303). Brem. den, achten) scholden. Lüb. Chr. 2^
Stai. 137; dar (wagt) he dat waren 553; also dat he de strate moste
an den hileghen (Var. beholden nppe 5 laten toslan (sperren), darup laten
den h.) dat etc. Lüb. R. 314; vgl. waren, also dat etc. Münst. Chr. j,
259. 313; vnde se dat wäret vpten 328; alse A. Fr. ginck nth S. Mar-
hilghen etc. das. 540. tens stoven, do wahrede H. Fr. up
waren, schto. v. währen^ dauern. ohne (lauerte ihm auf) vorsatlichen
Dat warede langhe tyd. Liü). Chr. 1, 10 unde schlog ehme depe wunden. Ren
206; dat clagent warde wol ein half ner z. J. 1429. = weren, vertheidi-
jar. Mofjd, Sdi. Chr. 309^ 8; dit warde gen. He schal to hus bliven vnde
wol verteyn nacht. Lilb. Chr. 2, 18; schal helpen waren (Var. weren) sin
und warde wente an sestich (bis 1360). gudt vnde de stad. Lüb. R. 339, Anm.
Magd. Seh. Chr. 2, 13; men scal 15 d. — Reft. wäre dy, dat du nicht
de pande vorkopen to eyner waren- meretc. Körner 65^; se scholen syck
den nacht, dat is, en dach vnde en waren vor torne. Bok d. Arsted. f. 47^.
nacht Wigands Arch. 2^ 29. — Auch waren, schw. v. die Gewähr (Ga-^
vom Räume? soghedan recht alse we rantie)^ Caution für etwas übernehmen^
hebbet in vnser stad, alsoghedan 20 bes. beim Kauf oder Verkauf, daß a.B.
hebbe we also verre alse unse wie- der verkaufte Gegenstand rechtmäßiges
beide reket vnde wäret (Var. keret). Eigenthum des Verkauf ers, oder echt
Lab. R. 346. und unverfälscht sei, richtiges Maß
waren, schw. v. hüten, bewachen habe, u. ä. So welic borghere enen
(es mischt sich oft mit warden^. älts. 25 cop Yorkoft, des he nicht waren ne
uuarön. — Quic . . dhat he eme in mach, de scal theme genen, theme
hode dan hebbe tho warende (1303). het verkoft hevet, sin ghelt wether
Brem. Stat. 90 ; (Mit cleynen iungen), gheven (1303). Brem. Stat. 72; is
de de perde wareden. Brem. G. Q. dat ienich man deme anderen uor-
132; ein monik, de den garden plach 30 koft ghut, he schal den anderen waren
to warene. Dial. Greg. 132; alle de oder he schal bliven an sinen min-
gene, de er licham vnbenlecket waren nen (Var. kopmannes gud waren ed-
wiUen. das. 182; dit (das 3.) ghebot der de koep schal sin vnghedan).
esschet, dat wy ons vp den hiUigen Lüb. R. 305; so wor en borghere
dach waren sullen vor sunde. Tract. 35 kumt binnen ver benken unde lete
Ober die 10 Gebb. f. ia; de achter- en erve, unde wil dhes wisse noch
bode waren. Lüb. Chr. 2, 54 Anm. werden, ne is he thar nicht tho be-
— He scholde des strites warende seten, thad hes wille waren iar unde
(=wardende) wesen (ihn besorgen, füh- dach also stadis recht is etc. (1303).
ftn) vif weken lank. Chr. d. nordelb. 40 Brem. Stat. 98; wil iemen uorkopen
& p. 128; de heren van Sassen que- uorstoruen erue, de schal it erst be-
men unde wareden rechtes. Leibn. 3^ den den negesten eruen; doit he des
187, — waren up, achten auf etuxxs^ nicht vnde uorkoft het doch, he mot
borgen; in schlimmem Sinne: auf- es io waren deme het uorkoft heft;
lauern. Angeli . . de gy alle tyd vp 45 mach he nicht ene waren vnde is
vns waren vnde vns denen. Sp. d. he luden schuldich, de schult mot
Sammitt. 3; in e. Geb. an St. Michael; tovoren vt, vnde dama schal he be-
unde twee kumpane des rades, de teren vnde gheuen ieneme, de dat
soriven konen, scholen darup waren. erue hadde koft, io van tein marken
Greif sw. St. Verf. 25; boven alle de 50 ene der summen, dar it umme uor-
WARENT 604 WARHEIT
koft was vnde sal dar to dat waren warent wesen (135?), Z, f. N, Sachs,
in den hileghen, dat he ene des an- 1858^ 8. 75.
ders nicht waren mach. Lab, R. 365; warer, nt. Bewahrer ^ Behükr.
de (Wahnsinnigen) mof^QXi neu ^Mi Cayn, wor is de broder dyn? He
en wech gheuen, dat it stede si vnde 6 sede : schal ik wesen de warer sin V
dat is iement gheuuaret si. das, 335; Josefe V, d. 7 Tods, v. 6127; yil he
iewelic mach wol yorcopen sine velen to hant uppe de warer des slotes.
sake, also dhat he se ut dher stat Körner 236h ; = warende, Gewahrs-
waren mach vor use borgere also mann. Ok wylle wy des rechte warer
verre alse het eme lovet, Brem. Stat, lö igi^esen etc. (1399). Lüneb. ürlA, X V,
141; ghi scheiden nicht vruchten, S. 155.
wente ik wil is iuw wol waren. Mered. wargelt, n. Wartegdd? yck byn
B, d. Kon. 90; a. 1370 . . up eyn noch vp myn wargelt gelegen vnde
komen, dat sik eyn ja welk köpman newerle besolttet. Wism. Br. v. 1555
schal waren laten an langhen lake- 16 (es handelt sich um angenommene
nen twe unde vyftich elen, an eke- Beiter),
sehen vyf unde vertich . . we sik also w&rhander, Gewährsmann (gvh'did
nicht waren lete, de schal dat bete- wie truwehander? oder verderbt am
ren den kopluden juwelk laken vor warent, warender ?). Vnd vriWvn dem
ses Schillinge. Z. f. Nieders. 1878, 20 erbenomeden hern abbte ynd synen
8. 134 u. 135, Gerne im Part, wa- nakomelingen des vorgerordcn buwes
rende wesen. wy willet en des wa- vnd rumes rechte warhand'er wesen
rende wesen to allen tiden, wan en (1436). Lüneb. ürk. VII, nr. 1065.
des to doende is etc. Old. Urk. v. wirheit, f. und n. Wahrheit. Dil
1402 u, so h, — S. auch were. Gr, 26 ig dat vns hilliget in der warheit
B. A. 602 f. (Es ist wol mit dem dorch den geest des warheides. Dis-
vorherg. W. einerJ-ei.) put. to Oldersum f. 20^. — Häufig
warent, (part. zu waren), Gewahrs- im Sinne von : Eid. Se bekanden bi
mann, der für etwas die Garantie erer warheit. Old. Urk. v. 1492 «.
übernimmt. Grimm ^ B, A, 603. So 80 so häufig in Urk.; dat he sik des af-
wor en dhen anderen sculdeghet bin- nemen magh tho sprekene myd war-
nen ver benken um en erve idher heyde (sonst: mit eden, s. afnemen)
um ander got, thut dhes dhe andere by siner trowe etc. (1341). Nies,
up enen warent, dhes warendes mut Beitr. 2^ 300; se beiden ere warheyt.
he wol bruken (1303), Brem. Stat. 86 Brsehw. Chr. 1, 359^ 11 ; de yennighe
100 ; so we sie uerromet warendes dingh louen (geloben) by eren truwen
uor to bringhende, he schal ene no- unde warheyt, de dat nicht en hol-
men bi sime namen. Lüb. B. 342; den, de bricket ock dat ander bot
vnde de andere (der im Besitze eines godes, want loefte unde ede to swe-
gestohlenen Pferdes sein soU) spreke, 40 ren holt men vor eyn (für dassdbe)
dat hes guden warent hebbe van int geystlike rechte. Sp, d. cristen
deme het cofte, vnde bringe oc den gel, f, 64^^; de biscop van Meyde-
warent uore vnde de warent spreke, horch sprak, he hadde sine bicht
dat he guden warent hebbe vnde also ghehord des baghardcs unde sprak
kome den de andere warent vnde 46 bi siner warheit, dat he de rechte
spreke, dat he guden warent hebbe marcgreve Woldemer were. Lüb. Chr.
vnde den to lösten de dridde warent i, 267, — Ok werden etlike (coplude
come vnde spreke, dat he des vul in Vlandern wesende) gevangen vode
orkunt hedde, dat etc. das, 283; unde in den stSn gelecht umme de stille
al dusses copes scoien wy eyn recht 50 warheit (d, h.?) unde umme andere
WARICH 605 WARLOSINGE
sake, dar van men borgen neten mach. erer borghare ghut weder to heb-
Hans. Bec, 4, 427. bende unde to wetende warliken, wu
waricby adj. tmhrhaft. Se leueden se weren an sinen hulden etc. Lüb.
jn den orden myt warigher peniten- Chr. 1, 198; so welk man vnrechte
cien. Leben d. h. Franz, 16^; o wo r> tuget vnde it deme rade witlik wert,
warighen openbaringe is diti Hord. vnde warliken yndervint Hamb. R,
41K 44y 4 ; so nu mi warliken is to mode,
warkgarne = wrackg. ? vorthert dat etc. Gerh. v. M. 8, JSO ; also war-
warckgame (getheerte Kabeltaue^ die liken ick unschuldich byn . . so war-
gArauckt und wieder aufgelöst sind) lo liken beware my. Korner 63^; mi is
dat schal nen reper slan tho ka- warliken vorgekomen, hohe glaubwür-
bellen . . anders nergent to men to dig vernommen, dat etc. (1444). Ost-
trossen. Lüb, Z. R. 382. fries. ürk. nr. 561.
warioge, f. Verunehrung. Vnd want warlds = werlos, adj. wehrlos. (Im
disse bekantnisse vnd warincge vur 16 Kriege) schal men nene wive slan
OQs also geschein is . . soe heb wy noch neyne waiiose menne. Hanov.
vnse ingesegele an diesen breff ge- Mscr. /, 84, S. 193.
hanegen (1441). Ihhne, Dortm. IL warlOSi adj. worauf nicht geachtet
nr, 537. — Veruwhrung, Hut. mach wird, verwahrlost. li (das Blut Christi)
jene, de 't (das Gut) in waringe (im 20 gha aver my in ene afwaskinge al
Text: in geweren) hevet etc. Ssp. 11^ myner sunde nnde ok al myner leven
15, 1; in truwer waringhe. Körner frunde . • unde aller elenden unde
193^^; ein seyerwerk (Uhrwerk) ys warlosen seien. Brem. lib. pr. 37;
yftmmer vpsebent vnde stedes wa- we en pert huret vnde dat pert ghe-
ringe vnde regeringe benodiget. Oryse^ 25 argbert werde, he en dorft dat pert
L. B. fr. 2; Gewährleistung^ Ga- nicht betalen, it were, dat em dat
ravtie. De summe des hovetstol0 pert gestolen worde . . edder warloss
was . ., da un0 unse gnedigeste her, (..loset?) worde (Var. anders ver-
de koning, waringe vor geseth hadde warloset). Lüb. R. 384.
(1469), Z, f. S. H. L, Gesch. I, 226; 80 warlose, f, Verwahrlosung, Nach-
item 60 wan ein kopman aisulke läßigkeit. Schude ok, dat ienigerleie
laken vp waringe koft heft. Urk. d. vnuoghe . . in deme holte . . schude
hurui. Stahlhof. eu Lond. 118; Yort- . . van warlose ofte geuelle, alze dat
nier siholen ynse kremer to Stendal welk bom enen minschen vordelgede
vromeden kremeren. de met en to 36 etc. (1420). Blücher^ Urk. nr. 390;
markede stan, in allen waringe don; Wel he to den hilgen beholden, dat
vinden se wat valsches, so etc. Cod. dat perd van juwes denstes wegen
Brdb. 1, 25^ 432, — Nachricht , Kund- dot gebleven sy unde nicht van siner
fichaft? Soe hey warachtige waronge warlose wegen, so etc. Bruns, Beitr.
daervan lauge genoich to voerens 40 sfu d. d. R, p. 232 ; die man sal gel-
luidile. Schüren^ Chr, 213. den den scaden, die van siner war-
wark, s. werk. lose gesciet anderen luden. Ssp. 11^
wariikf adj, wehriwft. wolde me 38; ane sine witscap unde ane sine
dat slot wynnen, so moste me dat scult und ane sine warlose. Wich"
wynnen myt storme, unde wente dat 46 beider, Art. 19, 7,
gkans warlik was, so wolde num- warlosen, warlosicbeit sieM eu-
mend dar gherne an. Lüb. Chr, 2^ 115. weilen statt varlosen, varlosicheit.
w&rlikeu, adv. der Wahrheit gemäß, warlosinge, f, = warlose. Nu heft
9^^8, De van Lubeke sanden ere he gesecht, wo me vorwarlosynge bo-
bodcri weddcr to deuie kouinghe umme 50 then schal. Nu wil he bewaren,
WARMAN 606 WARNINGE
efte warlosinge geschege etc. Ssp. warneiiy wernen, schta. r. 1. sicker
11^ 15. Gl. machen^ eur Sicherheit^ emn Schndz
w&rman, der die Wahrheit spricht? mit ettms versehen^ rüsten^ monire.
Men secht: warmans husz steit gerne 1 Voc. W. munire yel beblanken. 3
lange, vnde vnlucke is duvhorich 5 Voc. W. — (Stat) wol gewarnet mit
(taubhörig). Klempin^ Dijpil. Beitr.033. manigerhande were. Hord. f. 40;
warmede, wärmte, wermede, f. vnd scloch de beiden van Asa an
Wärme. Dat vur ward also deger wente to der warneden stad (nrbem
geloschet, dat dar ok nene warmede munitam). Merzd. B. d. Kon. 213;
äff en bleff. Lüb. Passional f. 47^; 10 also do de (entsegge) breye gelesen
Im April heft idt angefangen to dro- weren, do sande de konynck in alle
gen mit sodanige wärmte etc. Ben. stede unde slote unde let de warnen
836 ; vnd (die Armen) leggen lanckz (d. i. in Vertheidigungseustand seteen)
der Dunen vp den mesthupen inn und bewaren vor syne vyende. Lüb.
(ihnen d. h. exch) die wermede tho 15 Chr. 2^ 41; grot man enen man to
soeken. Monum. Liv. ^', 180. kampe, de unge warnet dar komen is
warme-leclttich, -lieh, adj. etwas er- unde ime umme die sake dar nicht
wärmty lau. nocbteme sladdich ed- gedegedinget n' is, he sal dach heb-
der warmelechtich gedrunken. Her- ben . . dat he sik dar to warne,
har. f. 31; vnde drinke dat warme- 20 sven it kamp gelovet is. Ssp. II, 3,
lieh vnnd nicht het. Herbar. f. A — 2 ; mit Gen. £ner langhen dwele he
Adv, warmlechtigen. warmlechtighen sie hadde warnet (sich ausgerüstet,
ghedrunken. das. f. 4. versehen mit), darbi let be zik ute
warmgar, vom Leder, wenn es bloß deme vinstere. Lüb. Chr. 1, 140. —
mit Lohe u. in uHirmem Waßer be- 26 ^* (ouf ^^ befürchtenden Schaden) auf-
reitet wird ; es wird auf seiche Weise merksam machen, vor Schaden sichern,
ewar schneller fertig, aber nicht so Ik wil eren schaden unde argeste
dauerhaft, daß es für den Schumacher warnen unde afkeren, wer ik kan.
brauchbar wäre (Wehrm.). de vnech- Leibn. 5, 248; holt to synde, vnse
ten sahlen vnd warmgiJliren sahlen. so beste to donde, dat argeste to war-
Lüb. Z. B. 414. nende. Scheidt, v. Add p. 518; ok
warmds, wermOs, n. jegliche Art schullen vnde willen wy . . schaden,
Gemüse, das warm, d. h. gekocht, ge- hinder vnde arch warnen vnde af-
geßen wird, Kohl, olus. Voce. Eyn wenden. Brem. Urk. v. 1492; de scri-
deyf plach dar ouer den tuen to clym- 35 ver schal des berges schaden bewa-
men vnde dat warmos to stelen, vnde ren unde warnen. Gosl. Bergges. § 198.
als de monick vele geplantet hadde — He bat den bichtvader, dat he . .
vnde eyn luttick vant etc. Diai. Gr. wemen scheide den rad van KoUen,
132; koel unde warmoes. das. 145; dat se wol toseghen unde warden ere
w. unde grone kruet. das. 178; he 40 stad. Lüb. Chr. 2^ 299; vor de to-
bette (hieß) den brodere(n), dat he kumpst der kettere was vor (vor-
al den hof to wermoes nicht solde her) gewarnet markgreve Fr. das. 2^
besein noch beplanten, mer dat daer 542.
wat bleue groen crut. Leben d. h. warninge, werninge, f. Sicherung.
Franz. 128h; nen vrowe scal mede 45 Ausrüstung, munimen. 1 Voc. W.
looten (losen um die Verkauf splätse), Warnung, avisacio. Tewth. (Der Tkür-
se ne moghe van ereme eghenen war- mer hat) int velt to zeende, to bla-
mose dre daghe in der wekene hol- sende unde warnige (d. i. wamiDge)
den; were over, dat er warmoses to donde. Arch. f. St. u. K. Gesdi.
vnbreke, so etc. IM. Z. B. 207, 50 A. Here. S. H. L. 3, 332; to ener
WARNIS 607 WARSCHOP
weminghe, dat se wol toseghen unde andern bekräftigt^ Bürge, Gewährst
wareden ere siede. Kamer J244c, mann = warent. (Gefangen) ymme
wärnis = sekerheit. Und ther dat ik tobroken suluer van eneme
waemyss, o£f diesen hylick niet vol- kelke vnde ander tobroken suluer in
ginge etc. Schüren Chr. 18?. 5 erer stad to hope hadde als ein leye,
warp, (in der Weberei)^ garn, warp, vnde minen warsaghen nicht hebben
stamen. Vbc, W. Kette^ Aufzug, Item konde, dar ik dat af ghekoft hadde
so schal ok nemand in dessem ampte (1416). Lüb. Urk, F, nr. 561; war
(der WoUenweber) kopen grawe vro- en ane mysdunket, den scolen se yp-
met warp to vormakende vnde in syn lo holden vnd laten ene syne warsagen
hus bringhen. Lüb. Z. 22. 496. bringhen bette vor de smedemestere.
warpbil, n. Wurfbeü. Van warp- Lüb, Z. R. 435; (driftich gudt . .)
bylen vnde zyntroren. Dat (wenn) dat schall de tonen (festhalten) vp
jemant hyr bynnen landes drecht eSte enen warsaghen (1482). Lib. arbitr.
foret wai-pbylen vnd den gelick, effte 16 civ. Rost. f. 26,
jennige zyntrore, dar de by befunden, wärscbop, /. Gewährschaft, Bürg*
de schall 100 gülden vorbraken heb- Schaft, Grarantie. Volens eidem, prout
ben. DUhm, Z. R. II, Art. 244. dominus suo fideli tenetur, waran-
warpisem = warpbil. Iffte iemant dyam, quod wulgariter dicitur war-
mit busaen, warpiseren effte anderen 20 scup, debitam atque iustam facere
ungeborliken mortwapen schaden dede etc. Old. ürk. v. 1318; ego etiam
etc. DUhm. L. R. II, Art. 236. sub caucione warandiam, que dicitur
^hv^TKmt in der Weberei der Rah- warscop, praestabo (1310). Mekl.
men für das Tuch. Üey warpramen Jahrbb. 8, 263; ok zo schole wy . .
\aü dessen vorss. laken sullen halden 25 rechte warende wezen unde en vaste
van cyner lengeden by eyner brocke unde unvorbrokene warschup holden,
van eynre haluen marck. Fc^hne^ wanne, wor unde wo dycke en des
Dortm. 3, 233. noet ys (1380). Cassel, Ork. 65; to
warprunty adj, cylinderrund, wal- euer wytliken warheyt unde warschup
eenformig. Dat scharpe dar af (von 80 hebbe wy unse ingesegele neddene
den Nägeln) was langes, warprunt ghehangen (1417). das. 317; en ye-
vnde plump. Leben d. h. Frane. 192\ welk unse borgere mach wol vorko-
warpstripet, wcbestreifig. een la- pen syne velen sake, also dat he se
keo, dat warpstrypt is, die breke ute der stad waren mach . • bekum-
tien pennyngh. Z. d. Berg. G. V. 9, 35 merde yement dat gud . . wil de an-
dO. Vgl. wevelstripich. Fahne, Dortm. dere dat holden in den hiligen, dat
^^ S. 235. he eme de warschup er lovede, er
warpwalle, f. die als StreichwoUe id bekümmert wurde etc. (1433).
2^ gewalkten Zeugen verbrauchte, s. Brem, Stat. 532; rechte vaste unde
SeÄ. Urk. nr. 946. 40 vuUenkomene warschup don. (Hd. Utk.
wärrede, veriloquium. 1 Voc. W. v. 1434.
wärrediinge, f. Bekräftigung, daß warschop = wäre, Markenantheil.
dwas so oder so ist ; concr, Confir- Quicquid haereditatis habui in Ful-
inaiion, beglaubigte Abschrift, ick . . lenho , videlicet XXII portioncs, quas
vorkundige allen echten, rechten fri- 46 warscaph vocant etc. (1133). Niesert,
scheppen, die dussen jegenwerdigen Münst, Urk. 5, 3 ; Twe ort holtes . .
^reff sien und hören lesen oder de ander ort holtes, genomet de Sand-
transumpt und wairredunge van vor böge, dar wy alle tydt, wen daer
^mpt, dat etc. (1490). Kindl. 3^ 623. mast is, äff plegen to bedriuen II
wlrsagfi m. der die Aussage eines so warschupp. Old. Urk. v. 1500 u. 1550;
WARSCHOP 608 WARTE
ynum mansum in Dolen, et ibidem tigen. jb. B. Als dq greve Dirk sol-
II warschup. Olä. ü. v. 1515. ches gewarschuet, dat de romifiche
warscbop, -scbap, -sehaf, f. und n. koning im ise ummegekaemen, is he
r= werschop, wertschop, Wirtschaft^ untweken. Ben. 116.
Bewirtung^ Gasterei^ bes. HoehseitS' 6 warsehnwinge, f. Warnung. So he
schmaus. De warschap der brat- ock derhaluen an in m&r wen to ener
lacht was IV dage. LÜb. Chr. 1, 334; tyd . . wirschftwinge gedan hefi
unse Frouwe let ernstlik gebeden, Brem. UrJc. v. 1482; w. unde Tor-
dat alle underdanen ore hillikes vor- maninge. Benner 2^ 180^ ; warscha-
^orde ( Eheverträge) Tor dat warschup 10 ginge (1447). Dithm. Urkb. Ä 49;
. . in des hueses protocoU laten an- warschuwingz breue. Styffe^ Bidrag
tekenn. Ben. 755; giff alle der cri- 3^ 102.
Steilheit de vodynghe dyner soticheit, W&rseggeB, schw. v. 1. die Wahr-
dat ys de warschop dynes hillighen heit aussagen^ bekräftigen. neyn
lychams. 0GB. B. 15; do gaff £do 15 harnschmaker schal synes solnes wer-
Wymeken syne dochter Fruwe Dydde den, he en hebbe an reden guderen
Lubben sone mit name Lubbe Sybbtze, 10 mark . • vnde dat scholen twe
ynd dat warschaff was des sundages bedderve borgere myt em warseggeo
na s. Jacob. Old, Chronikens. i, 47; myt eren eden. Lüb. Z. R. 233;
vnd do nu Fulff dat warschaf mit 20 hiirumme over desse saken to eenre
siner snster vnd Taddeke Vlfers sy- meere vestenisse so hebbe ik ghe-
nen s wager holden wnlde, do heft naemen to tnghen ende to waerseg-
he junchere Edo tho gaste gebeden. gende heren N. N. (1421). Ostfr.
das, /, 95; dath se . . ehr bileger Urkb. nr. 288. — 2. wahrsagen.
vnd warschup holden schole. Wism. 26 w&rsegger, m. yeridicns. 1 Voc. W.
Zetigeb. v. 1536. Wahrsager. Hefstu gheghanghen tho
warschnwen, schw. v. (die wäre den wickers unde tho den wor- (=wär)
seigen, engl, to show , aufmerksam seggers, de dar gestolen gut pleggen
machen?) warnen^ unter Angabe von wedder to wisende ? Licht d. S, f. 24k
drolienden Nachtheilen abzuhalten su- 80 wart, s. wert.
chen^ avisare. Teuth. monere, com- wartafel = warp-, worptavele. zin
monefucere. KU. Darum so willet bekken, zine wartafeL (Md. Urk.(8.a.)
juwe schipheren und koplude war wartber. Welcher geselle tm ilm^
schuwen, wo dat se segelen etc. der Bäcker Meister werden wiBy de
(1410). Lid. ürk nr. 1844 ; ende 35 scal to beuom nogafftige breue haleo
waer schuwen ju ende alle gode lüde, ute der stad dar he lesten gedeoet
dat sie sick huden voer dezen eer- hefft, dat he van guder handeMnghe
losen, troulozen, meynedighen man vnde van louelikem ruchte sy. Vnde
(1413). Ostfr. ürk nr. 240; de schal wanner he desse breue halen scal,
tho Honouer numert tho wonende 40 so mögen de wercmestere dat ampt
weder inkomen; dar sy malck anne vorboden . . dem scal he geuen veer
warschuwet. Hanov. St. R. 128; ein schill. wartbers alse dat van oldin-
jeder schole gewarschouwet wesene ghes en sede wesen is. Burmeister
by dersulven pene (1489). Brem. Stat. Wism. Alterth. 59, 1 (RoOe v. 1398).
654; sus wort N. van mer siner frun- 45 Vgl. das. 62, 12 die RöUe v. 1417.
den gewarnet und warschouwet sik warte, f. Waree. (contra verrucas)
to verechterende. Hamb. Chr. 353; saliz wyde, succus temperatus com
deborgermestere warschuwedenframe aceto, vordrifft de warten van den
lüde nicht uttogande. das. 361. Zuw. henden. Weif. Mscr. 60, f. 111^;
ist es nur = (warnend) benachrich- 50 wultu dey warten vordiTuen, so
WARTEKEN 609 WASCHEBOTEL
schalta se ersten serighen myt eyneme unde blotrone, wert der en oder mer
raen halme. Wdf. Mscr. 23^ 3 f. 56^; dar umme upgeholden etc. Gosl. Stat.
Brustioaree^ feminella. 1 Voc. W. Ener 41^ 11 ; of man de vredebrake be-
vroawen ere woerten van der borst wise mit wunden oder mit wartscare
sneden 11 scillinge. Ric}Uh.J2J27,§16. 5 (watschare C). 50, 12. — Es ist tcöl
wsirtöken, n. Zeichen, woran man eu lesen: wätscare, Zerreißen der
die Wahrheit (Echtheit) erhennt. Se Kleider.
sede ök ein wärteken dar bi (miü. warf, s. werf,
lijcteken), dat ik enket vorstunt bi wärwordich, adj. der toahre Warte
mi, dat it war was. R. V, 2197; unde lo spricht^ wahrhaftig^ verax. Kä. De
geres mi ein wärteken (verum sig- ienne, de to borghe lenen vnde be-
num), dat gy gesunt beholdet mynen talen to tiden, dat se gheborghet
Tader. Jos. 2y 12; he (der falsche hebben, vnde holden ore word vnde
Friedr.) sede vele wartekens ridde- sin warwordech vnde rechtverdech
reo unde knapen, dat ok vele erren 15 in der betalinge. Ecdes. f. 178d;
begunden etc. Magd. Seh. Chr. 170^ (Justitia sagt:) her vader, wärwor-
8; sach he an sineme antlate enkede dich (gedr. steht warwodich) schulle
wärteken. Körner 209^; (unsen bo- gy wesen unde latet den mynschen
den by se senden) myt unsen unbe- nicht genesen. Sündenf. v. 3655. Vgl.
twunghenen wyllen, mit unsen bese- 20 Brem. WB. 5, 290.
ghelden openen breve . . und myt warwulf, m. Wehr- (War-) wdf.
alsodanen wartekene, also wy van weer-, waer-, weyr-, wederwolf, lycan-
em ghescheyden syn, den solen se thropos. Kü. Aldus so vinthmen de
dese breve antworden (1370). Gott. baren, wulue, warwulue etc. Locc.
Urk. /, nr. 263; de hüsschriver schal 25 Er/g, f. 5; hefstu gelouet, dat de lüde
mögen nemen vor een wärteken (Be- werden to warwuluen ? Licht d. 8.
glaubigung ?) oder citatie een sifert. f. 259,. Als Schelte : Ostfr. L. B. Ill^
Ben. 756. (Oder ist eu lesen was- 98. — S. Ghimm^ Mythd. S. 1048.
teken? 8. u.) was« n. was wächst, (in hoiwas,
wartgftt, n. Wachtgdd, Zahlung 80 wesewas, krütwas.)
für die Unterhaltung der Warte^ UU. was, n. Wachs, cera. Voce, eine
pretium speculationis. — over ein nese van wasse. B. V. 2786. — Sehr
kernen . . dat (se) . . des landes häufig ist als Brüche (oder Abgabe)
wartguit solen betalen also lange so ein Pfund etc. Wachs festgesetzt^ um
des not is (1253). Livl ürh. nr. 250; 85 davon die Kosten für Wachslichte (bes.
von dem wartguit sal der common- eu gottesdienstlichem Gebrauche) eu
dure to der Winda 12 oseringe be- bestreiten,
halden, dor der warde wil (?) to haldene wasach, = watsak? II den. vor
und boden to sendene . . dat ander lacricien unde VI den. vor einen
gelt des wartgudes sal hi den com- 40 wasach. lAppische Bechn. v. 1366.
mendore to Goldingen senden (1290). wasehe, Mund? oder Kinnbacke?
das. 803. Do de . . quam vnde vant nicht men
wartnan, s. wardesman. aschen (die Asche eines verstorbenen
wartoni, m. Thurm, der als Warte Jünglings)^ he wart sik sulven gram,
dietU^ = wardetorn. vnde scoot myt 45 Vnde sluch sik an de wasschen.
hassen yn to Verden vnde warp eren Farad. 79, v. 36 ; de wasche (Plap-
wartom nedder. Brem. G. Q. 152. permaul) gheyt dik alzo en kaf. Be-
wartseare. Wur en tweyginghe dent. Sp. 1604.
ghescut sunder wunden unde wart- waschebotel, -bodel, WascJMeud,
scare (wachschare C; wätscare F.) ßo ^sium Schlagen der Wäsche beim
MltttlBtodwd. Wörterbnoh. V. 89
WASCHEGE 610 WASE
Waschen? terripudiam. 1 u. 3 Voe. Mutter) Schwester^ amita« Voe. W.
W. (wascheholt, ein wassebudel. Min aldermoder is mi neger dan
Die/*, n. gl. s. v.) mine wase. Fahne^ Dartm. III^ S.
wasehege (?) = wasschersche, 65, nr. 269.
Wäscherin, lotrix. Van den ghennen, 5 wase, 1. Schlamm, aUfr. waso, ags,
dat men der waschegen gift, der vase; wase, slijck, limus, lutnm. Kü.
clercken lynewant dat jaer doer to — En schip, dat schedet van Sisorge,
wasschene etc. Leitfaden, p. 28. sal gan nortnortost na Heysant . . bet
waschen, st. u. schto. v. 1. waschen. \L^(der Schiffer heim Leihen) -vixiiYiltut
He wosch sick. Dial. Greg. 254h; lo hole schelpckyne unde wase ande
he wesch zyne leden. Sp. der sonden, klenestenekenetc. iSee&.jp.^^,^^; saut
f. 109^; wie eyn leken qwelk (schlecht) gelik wase. das. 45, 28; Wat solde men
yalden off wiesch . . elk breke dar holden ouerdwase, De bimisnalle Teile
äff twe skallingh. Z. d. Berg. in de wase, Bleue he ligghende darin
Gesch. V. 9, 92; Christus waschede 15 etc. Sp.der sondenf.799^. — 2. (naßer)
siner iunger vote. Br. d. Eus. 15 ; Basen, Soden. He hadde laten grayen
Pylatus waschede syne hende. Lilb. vele kulen in dat velt unde hadde de
Chr. 2,419. — 2. (schw.?) schwatzen vordecket mit struken unde wasen.
(jm wasche?). Se en scholen ok Lilb. Chr. 2, 530; unde makeden de
nicht vele keuelen vnde waschen. 20 steinwege unde de dämme mid wasen,
Engdh. Chr. f. 433 ; stille dine drek unde erde. Brsehw. Schicktb. 97;
waschende tunghen. JEcdes. f. 150&; it. 7Vs 6. H. vor 6 scok wasen . .
van velen worden komet kif vnde it. 3Vs 0- H. vor 3 dage de wasen
hast, de vil drade to sleyghen rieh- intoleggende by dat waterrad (1487).
ten ; dar van so komet dat vakene, 25 Z. f. Nieder s. 1871, S. 166; it. 5 i.
dat en kiueme man vele wasch (l. T. M. vor 4 schock wasen to hon-
waschet) in ener klenen stunde, das. wende . . to settende (1500). das.
149^; de wasschende mynsche de 169; vgl. 1867, S. 184 u. 196; dar
maket sine tunghen alze einen vor- to helpende (eum Bau einer were)
stender der dorheit. N. Bus 2, 60, so mid elven schok wasen. Hanov. S,
waseherie, f. Wäscherei, Geschwätz. B. 511 (oder gehören die leteien Bei-
Den 30 Nov. 1569 muste syn wyff spiele unter 3?). — 3. Bündd, Fa-
de schandstene 3 mal vmme den schine, wase, wipe, fax. Voc. eop. m
kack dregen van wegen vnnutter Hör. Belg. 7, 18. — lt. 13 ß. vor
waskery. Bost. Chr. f. 68K 35 2 voer dornewasen. Z. f. Nteders.
wasehe-spfin, WaschUeuel, metellus. 1871, S. 172. Vgl. Schambaeh : wasen,
Voc. Loce. (waske-spön. 3 Voc, W.) pL, das in Bunde gebundene Stangen-
waschevat, n. Waschfaß; büdl.: hdg. u, Brem. WB. 5, 201: einBOn-
ein ander wasche- vnde logenvath del Beiser, eine Faschine^ weiche vor
spricht etc. Gryse, Wedew. /Sjp. f. C*. 40 dem Waßerdamme eingepflöcket wird,
wasddk, m. Wachstuch. W edder um die anschlagende WeUe eu brechen
den krancken magen macke eynen u. eu verhindern, daß der Damm nicht
wasdock van raponticum van wasse weggespület werde; eine aus Faschinen
vnde van olye, vnde binde dat vppe mit weden£fusammefi gefundene Wurst.
den magen. Herbar. f. 71. 45 Man nennt es auch waask; bewasen,
was-, wassedöm, Wachsthum. Br. mit Faschinen belegen. Ock schal
d. Eus. ^Sb; wat dar wasset, edder genante gemeyne dem conaente in
wassedom heft van diner erden. Ssp. dem iahre, wen dat kloster syn kaoell
//, 53 Gl. emolumentum. Kü. nympt, die twe schok wasen holts
wase, f. Base, d. h. Vaters (oder 50 (die sie sust alle iar dem kloster tho
WASEi^TICH 611 WASSüNGE
gheuen schuldig) yolghenn to lathenn set alle üt. R. V. 676 JS; dat water
. . nicht ▼orplich[t] syn. Cod. Brdb, wos allentelen (äUfnählidi) so hoge,
/, JSJ^, 481. dat etc. Dial. Gr. 19?h; dar bleff
waseaftieh, adj. schlammig, de genoch ouer, recht offt de stacke
grünt sal wesen waseafftich ande 5 brodes ouermits ettene wossen ynde
cleyne wyt sant darunder. Seeb. 8. vermeret worden, das. 212^; tom
19^ 9; unde de grant is wasaftich. lesten wos die Wummene so sere,
das. 8. 44^ 22. — Vgl. waesigh sand, dat etc. Brem. Q. Q. 129 ; neen kop-
arena subnigra pulvini, pulyinus sab- man scholde kopen kome, er id wusse.
niger. Kü. 10 Lüb. Chr. 2^ 22; weret ok, dat god
wasele, f. Wiesel. Men lest ök, syne ghaae gheue, dat dar ekkeren
dat ein wasele were, de was voroldet woese (wüchse) (1409). Lüb. Urk. F,
also sere, dat se der muse nicht ne nr. 239; unde dat in der erden dar-
künde gevän. Gerh. v. M. 70^ 1. van blef, dat w&s in groten bomen.
wasen, Dun«^, Bauche vapor.'Die/*. 15 Kerner 20^; vif dusent wassene (er-
Der byen kyf wort oeck veryaghet loachsene) man, kinder etc. Parad.
mit roke; want wat is der menschen 69^ 9. — Vom Monde: und wen [de
leuen dan een wasem, de corte tyt man] wassende unde afnemende was.
gheseen wort? B. d. Byen f. 149h; Magd. 8ch. Chr. 378, 9; wen he by
Cristina wart dar na in sekeren, ty- 20 de sonne is, so wasset he ynde wert
den gbepynighet mit vlammen, wa- licht, wen he van der sonne kumpt,
seme ende somtyt mit groten kelden. so wert he duster ynde entwasset etc.
das. f. 237d. Lucidar. f. 16\
wasemen» schw. v. dunsten^ aus- wassen, adj. von WachSy tväehsem.
hauchen, unbekande dere (Thiere 25 wodoch Beinke en heft bedrogen unde
der HÖlle)y de yuer wasemden unde heft em eine wassene nese angesät,
utgeuen stanck des rokes. Horci. 98. R. V. 5591 ; und is dem doden de
iraMBy schto. v. wat sal ick doch band nicht aifgeleden sunder ene was-
seggen van Steffen Langnasen, gehet sene band in de stede geleget, nach-
he nit als ein hund wasen? up der 30 dem he ein edelman was, dorch bede
nasen wolde he liggen. Soest. Dan. unde borgen (1512). Schröder papist.
93. „Dem Aas nachlaufen.^ Der MeMenb. /, 669. (Bezieht sich auf
Herausg. Ist es nicht = basen, de- die Gewohnheit, wonach ein Stück des
lirare, rabidum esse? Vgl. des synt Korpers eines EnÜeibten, gewöhnlich
86 (die von Daniel v. 8. verhöhnten 35 die Hand, vor Gericht gebracht wurde;
Luther - Prädicanten) quat und gan — diese Ablösung der Hand hieß den
wasen, up den preckstölen wilt se doden de band afleden, de band af-
rasen. das. 8. 149. laten, de haut africhten, de fust af-
waskerse, f. Wachskeree. Daryor nemen — ; euweilen umrde aber bei
he schall bestellen twe wunden wass- 40 Vornehmeren oder auf besonderes Bü-
karssen, so dat anghehoyen ys yor ten der Verwandten nur eine wächserne
dem hilligen lycham. Z. f. N.Sachs. Hand niedergelegt. Vgl. Dreyers Neben-
1856, S. 132. stunden 8. 88 u. Grimm, B. A.p.627.
waslieht, ft. Wachslicht. (15)37 do wassunge, -inge, f. Waehsthum,
let ein rat afkundigen, dat nemant 45 crementum. 1 Voc. W. Op dat . . ir
in deme domo scolde waslichte kleuen stat dar yon ein oyckunge und was-
yor de holten beide. Hamb. Chr. 146. sunge möge nemen (1253). Livl. Urk.
wassen, st. v. wachsen. Brät, wos nr. 246; do dey mane was in der
(u. wees, a. B. he wees op. B. d. wassinge. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 47;
Byen f. 106^). Reinkens siechte was- go und dar untfeng he wassynghe der
39*
WASTEKEN 612 WAT WATTE
kanste, so dat syner wysheit vele volgende sollen allsamen wasstinsig
lüde wunderden. MünsL Chr. i, 94, seyn dem hoffe ihr leTenlank ind
— BUcU. : arge wassinge, (Atistvuchs)^ niet lenger, ind sollen alle jairss op
Ärgernis. Daruan arge wassinge s. Panthaleonsdag up den hoeff le-
qwam. Urk. d. StaJdh. zu Lond. 163; 5 veren ind betalen ein pnndt was (oder
vnde vele qwade arge wassinge af to den Werth dafür) (1500). Gr. Weisth.
stellende, das. 167. 3^ 65; de seine Herman Sademan.
wasteken, n. Wachsweichen^ „um do he vri was in deme seinen richte
die Oitation unrJcsam eu machen^ mußte . . offerde he sie to enen rechten
der Kläger neben der schriftlichen La- lo wastinseghen mande (d. i. manne)
düng vom Bichter ein Wachszeichen, vser leuen yruwen in dat closter to
wasteken, und des Richters Amts- etc. Dieph. Urk. nr. 337.
siegd erwerben. Unter diesem was- wasvinder, m. Aufseher über das
teken ist höchst toahrscheinlich ein Wachs (beim Verkaufe), spreke iemaD
Abdruck des richterlichen Amtssiegels 15 des geiich uppe de wantyinders eder
in Wachs zu verstehen. Darauf be- uppe de wasvinders, de hedde ge-
ziehen sich auch die Worte: bewas- broken X marken ("^4 eT".^. Hans. Vri.
tekenet und vorgeladen in einer Ur- 11^ S. 277 u. 284. (Vgl. lechtvinder.)
hunde v. J. 1471.^ v. Bunge, Gesch. wät, n. Gewand, cdts. uuät. unt-
d. Ger. W. 42. Vgl. Strals, Verfestgsb. 20 kleden des keyserliken wades. Komer
8. XXII. 83h; dat drudde (die dritte Frage)
wastins , m. Wachszins, jährliche wo gud de konig were na rade, Wan
AbgcJ)e von Wachs an den Herren als he stunde in synem besten wade.
Zeichen der Hörigkeit, cerocensus. Josef, V. d. 7 Tods. 1641; dar gin-
Ok ne scal nen man ratman wesen, 25 gen 8 ridder by dem wagen unde 7
de wastins ofte hovettins eder erve- telder vor der bruet in de rege alle
deil ghift (1330). Urem. Stat. 64; myt vorguldenen wate wol getzyret
und hebbet ghenslike ghevryet van Arch. f. St. u. K. Gesch. v. S. H. L.
wastinse den camp . . dar se vher 3, 329.
(4) pund wasses des jares pleghen 30 wat, watte, aus. huat. Fron. 1. fra-
af tho ghevende user kerken tho deme gend, direct u. indirect, und im Aus-
luchte (1363). Urk. d. Stadt Hann. ruf; meist (unflect.) mit Genetiv; was
nr. 417, für ein, welcher, wie vid. Wat tem-
wastinsich , adj. cerocensualis. pels hevet got lever dan den men-
wachszinsp flichtig. S. bes. darüber 35 sehen? Br. d. Euseb. 25^^; wat tro-
Kindl. 2, § 22 ff. Grimm, H.A. 315. stes hevest du verlorn? das. 55; wat
en wastinsig mensche (1406). Kindl. menschen scheide dat wesen, de van
2, 337; (der Hathmann) schal echte jamer nicht en schrien solde? Br.
unde rechte unde vrig geboren wesen d. Cir. 89 ; laet seyn, wat mannes
unde nicht wastynsich (1433). Brem. 40 ysset. Dial. Greg. 183; keyse, wat
Stat. 448; dyt sal men den gennen dodes du leuest heuest, das. 213;
vragen, dey vnse ampt kryget . . he vragede, wat dages dattet were,
Item : bystu ock echte ? bystu ock dat eme dat brot gebracht was, vnde
hoyffhorych off alterhorych off was- he vant, dattet de seine dach was
tyusych? Fahne, Dortm, 3, 245; 45 etc. das. 259; ick wil den menschen
. . ind dat erste kind, dat von dem vragen, wat vader ofi wat moder he
man ind vrauwen kompt (die hof- gehat hevet. das, 217; wo Abraham
hörig sind) ind geboren wird, sali in sineme knechte bevoel, wat wives be
den hoeff gehörig sein, ind alle die sineme sone nemen scheide. 1 Moa.
andere kinder na dem ersten kinde 50 24 (Üherschr.) (H.); do ne künden
WAT WATTE 618 WAT WATTE
sie nicht to vuUen seggen, wat erlikets nicht. Münst, Chr. 1, 28i ; wat of
States hie helde. Breni, G. Q. 110; (af), vielleicht, mhd. wajob? wat af
wat kempen edder welken strider dat wif mit my nicht wil komen. 1
heuestu (o Tod) van hir genonien! Mos. 24, 39 (IL); concessiv: tvas
Br, d. Eus, 54; umme wat sakenV 6 «wcA, welcher auch, gerne mit ^tach-
(icatum?). Jes, 22, 1 (U.); up dat folg, dat. In wat daghe ick dy an-
wi mögen weten, wat sins dat gi sin. rope, so vorhore my. 0GB. G. 83h;
2 jüaccab. IL 37 (H,); höre gi wol, van wat achte dat he were. Lüb, Urk,
wat karinen he vastet? R. V, 407; 5, S, 542; van watten saken dat dat
neiman dat getellen kan, wat vrou- lo schey (atis tvdcher Ursache das auch
wen storve edder man. Magd. Seh. geschähe). Wigands Arch, 3, U. 3,
Chr. 3, 22; dofte de heyden, alle S.45; he at nen vlesch . . wat vlesch
wat ercr was. Kortter 34ä; wat vol- it si, wilt edder tarn. jR. V. 282; he
kes ze dot sloghen unde wat landes si under wat heren. Gl. eu R. V. I,
ze vorherden, dat was unminschlik. 15 17; wat ik dön mach . . efte wat id
Lüb. Chr. 1, 23; seltener adject. Van si. Lüh. Dodend. 1573; van wat re-
watte holte. Locc. Ere. f. 34; myt gulen du 6k bist. das. 580; watna-
watte State . . in watte mathe. das. men dat gy hebbet. Br. d. Eus. 15;
f. 9 ; hadden ghesworen en vorbund, so wat windes dat dar weyget. das.
dat, watte noth . . erer stad an- 20 24; borgere, bare unde wat achte dat
ghinghe. Korner 33h; wat noth dreff se weren. Leibn. 3, 190. — 2. in-
ju darto, dat etc. das. 100^; wo unde defin. irgend etwas. Mochte my wat
in wat tyd de sulvige ghestichtet geldes van ju wem etc. Theoph. /,
wort. das. 127h; he leth one utkezen, 442; (bat iÄn^dat he eme wat wateres
in watte stede zynes landes dat he 25 halde. Korner 22d; weten se wat
wonen wolde. Locc. Ers. f. 15; set, van guden dingen etc. JB. V. 3948;
dyt ys unse koninck! wat groter dat were wat nies. Lüb. Dodend, v.
prince unde vorste is upgestan! Pa55. 670; hefstu wat gudes gedän. das.
Chr. 70; up dat Petus weten scheide, 1297 ; dar he unde siner navolger
myt wat dode he got behelich (= be- SO wat (etliche, einige) begraven syn.
hegelich) wesen scolde. das. 158h; Münst. Chr. 1, 101; do quemen sy-
mit watten luden. Bichtst. Lehnr. c. ner amptlude wat. das. 1, 134; wy
10, §4; he wulde van on weten, en konden nicht ver eischen Cer/aÄren^,
watter orsake (weshalb) dat hues oft unserer susteren wat in der stad
were avergeven. Ben. 535; mit vor : 86 gebleven weren of nicht, das. 2, 435.
tcas für. Wat de aldar vor unstures — einigermaßen, etwas, isienüich, eine
dreven, late ik ungeschreven, Münst. Zeitlang. Disse reie was wat lang.
Chr. 1, 313; wat vor ein grot oet- Magd. Seh. Chr. 205, 8; de bischop
moth was it etc. das. 1, 320; wat wart wat samftmodiger. das. 248, 31;
sint dit vor werde! R. V. 1127. — 40 de sentencie was wat duster to vor-
Äbsol. ohne Rection. edder wat bistu nemen. das. 365, 3 ; eyn pater noster
geboren van stamme, von welchem St. lank ofte wat mer. Korner 191^; unde
Siindenf. 1370; ein lam üt euer beke slepen wat to lange, das. 65o; do de
drank, unkundich is mi, wat (Var. mynsche deme doden wat negher
wo) (wie) se hete. Gerh. v. M. 2, 3. 45 quam. das. 230^; desse worme weren
wat, warum? hefit die man ock wat den vlegen wat lyck. das. 79h; ne-
misdaan? Do seghede die voghet: ment konde sik wat weren. Chr. d.
ya ; wat hie darna vragede ? Brem. nordelb. S. p. 108; do trat he wat
G. Q. 81; ob. daer by mach men van den sineu. das. p. 47; ga wat
merken, wat de koer bunde offte 50 vort to deme richtehuse Pilati. Pass.
WAT DENNE 614 WATEREN
Chr. 193^; wer et, dat vnser ein yp auer houet nam viide ane snor blind-
den anderen wat schelede (1401). linges gande wardt wedder den radt
Scheidty v. Add p. 462; dar was he etc. Cfryse^ L. B. fr. 7, Bog, K2;
wat unwillich to. Lüb. Chr. 2^ 136; se hebben ouerst einmal water auer
Bitte wat af, setze dich einen Augen- 5 h6uet genamen vnd eren deneren
Uick herunter. B. V. 5092 ; hir ble- emstlyken befalen M. Slüter gefenck-
Ten se wat liggen. Benner^ Brem. lyken in de bodelye tho settende.
Chr. I, 54. — 5. als Conj. wat al- ders. Släters Lere etc. Bog. E^. —
lene . . doch, obgleich — doch. Tvt Slrom^ Fluß, vp den gemenen water
ieman ut sin swert in deme mode, lo der Hunte tho schepen ynde visschen.
dat he iemende mede sereghe, wat Old. Urk. v. 1581 ; dat ock ynse wa-
allene he nemene we ne do, he schall ter, de Hunte, solle eyn gemeyn wa-
doch darumme wedden etc. (Var. ter syn, bekennen wy nicht das. —
wowol dat he . . allikewol). Lilb. B. euphem. für Harn. Se ik min water
289. 300. 304. Vgl. wat denne, wattan. i6 rechte an, so is mine kunst altomalen
wat denne, mhd. wa; danne ! ellipt, gedän. Der Aret im LÜb. Dodend. v.
was ist es denn? was sott das heißen 735; (^ water richten, aus dem Urin
oder bedeuten? (Vgl. wattan.) We ok die Krankheiten beurtheüen.^ Bahn.)
de lüde recht wil merken, de holde — Wil de wunde nicht blöden, zo
sek an der olden wissagen rat unde 20 ghyff em syn eghene water drinken.
prove der lade beide sede unde dat. Boh d. Arsted. f. 75 ; weghebrede
Darbi mach he se rechte wol beken- gestot mit creme sape vnde en
nen: wat denne, dat se sek edele luttik waters van eneme kinde is
lüde nennen ? wat denne, dat se goldes sere gud. Bosi. Arjmeib. f. 5^; he
und sulvers vele hebben? wat denne, 25 wolde gan unde laten sin water. Kor-
dat se zamyd, perlen unde zobil dra- ner 8^. — Als Krankheit: Waßer-
gen ? d. h. so sehr sie auch^ dbwd sucht ? We dat water heft, de schal
sie — doch etc. Mon, Germ, histor. nemen muschaten vnde muschaten-
I, S. 199, V. 170. — Daher wat dan, blomen. Goth. Arzneib. f. 115, 17.
wat denne als conj. quamquam. Dief. 80 waterborne, Waßerbrunnen, Ein
wattenne. 1 Voc. W. verkantich waterborne hefft vnder
wate, Schärfe, acies, wate an enem in dem boddem 4 tappen gelyker
meste. Diefenb. n. gl. s. v. Vgl, aUs. grote, wenn man se alle veer tho
men-huat, nith-huat. gelyke opent, so lopt dat water herut
water, n. Waßer (als Element). 35 in 6 stunden. Nu is de frage etc.
eyne frouwe, de sick nicht en sehe- Hamh. Bekensb. v. 1630, S. 74.
met, . . de hefft 6r ere bewaret so waterbroke, Waßerbruch, amfrac-
recht, Alze eyn, de water yn dem tus, waterbroke in eneme ouere. Dkf.
korue drecht. Schip v. Narrag. f. 116; aquaefractus, alluYium. Voc. Engdh.
ock scholen wesen der frowen rede, 40 waterbnbbel, WaßerUasCi buUa
Dat dar lope neyn water mede etc. Chytr. 24.
Harteb. 228h, f. 30^ ; dar her sich wateren, schw. v. wäßem. 1. Waßer,
den de Revellschen und Narveschen Feuchtigheit laßen, R. schal gheuen
um dis lott gethagen und ein jeder to boete 0. XXI gl. voir dat he ene
datt water up sine mole leiten wollen 45 ouerret vnd dat perde eme totrad.
(den VortheU haben wdttte). v. Hövel, soe dat he bloit dar afi hadde ghe-
Chr. 61. — water ouer houet nemen, watert vnde was ock ghewundet
dreist, frech werden? Also tho Breß- Emd. Bußb. f. 72h; welker vrouwen
louw de börger her Omnes, dat deerte dat herte watert (waßersüchtig ist?)
mit velen köppen, lucht krech, water 50 vnde crank is, de ethe muscatenblo-
WATEMCH 615 WATERNOT
men, 80 maket se ere herte vro. senecium, waterkerze siae krutzwort.
Goih. Är0fieib. f. 171\ 20 (vgl. water). Wdf, Mscr. 60^ /". llJ2c; waterkartze.
— 2. mit Waßer vermischen (den Voc. Engelh. — na8tu[r]cium. Voc.
Wein). We mit ghecruden wyn misse Colmar.
dede of mit wyn, de alte seer ghe- 5 waterkros, n. WaßerJcrug, nege
watert were, die were en onghelovich dyn waterkros, dat ik drinke. 1 Mos.
minsche. 8p. d. kerst. gel. f. 190\ — 24^ 14 (H,),
3. mit Waßer spülen. Idt erfähret waterküven, Waßerhife. Vnde her
ock eiQ erbar rath, dat etlike bruwer- Hinrick Doneldey, die borghermester,
knechte eres wehrdes tonnen in den 10 stund in enem waterkuuene van enen
pramen by den flethen nicht wateren, voder waters grot ; dar wart hie vt-
dadorch dat beer . . vordervet. Nachtr. gheoflPert myt smyde, myt clenode,
zu d. Hamb. Z. R. p. 14. myt golde vnde mit suluer. Brem.
waterick, adj. tväßerig^ sumpfig. G, Q. 88.
Bonifacius quam in dat waterge Tule 15 waterleide, WaßerleUung , Goße.
Freislant. Freckenh. Leg. 78. — Adv. Oeck van waterleiden, of de ene den
water(i)gen. Appele, de watergen andern to nae to tymmere, dat sol-
smecken, de maken walgeringe. Her- len se alle rychten etc. Wigands
bar. f. 1. Arch. 111, 16.
wateringe, vgl. weteringe, -<4i-, Be- 20 waterlosinge, f. Waßerlöse, Ab-
tcäßerung. De genandten dorpe mit zugsgrahen. scele umme ene water-
aller rechticheit . . ackere, wateringe, losinge, dede vlut over den hof des
holtinge etc. (24S7;. Westphal.3,600. huses (7547;. Brem. Stat. 252; Weer
— ene wateringe ofte enen klenen enich man, die clagen wolde om wa-
d^ck, dar vth dat vee moghe drin- 25 terloesinge, die sal int eerste daer
ken. Slagghert Chr. f. 66^. Waßer- by nemen twe buren ende clagen vp
£ug^ Graben. Ostfries. Urh. nr. 270. den anderen om syn waterloesinge,
waterkalf, n. WaßersucM, idro- wolde hyse dan nyet ruymen ("mn^en^,
pisis, uuazarkalb. Dief.; Mane, Anz. soe solde die clager roepen ende
5, 232. weme de buk to vl&t, so so brengent an die meene buer etc. '
ome dat water kalf wasset, nym was Richth. 527, § 25; dat de erfexen,
vnde melk, smalt vnde olye, dat de de ere waterlosinge hebben in dat
arsten heten ciprium, vnde salue sik stell, vor uns bekanden etc. Old. ürk.
sere ieghen den maghen. Wolf. Mscr. v. 1489 ; min stucke landes . . myd
23y 3 f. 102^; drinket eyn man dat 85 euer haluen rode dikes bi den ghe-
waterkalff, so neme he aurinen sad renbome vnde euer haluen rode water-
vnde drinke mit wine vnde mit pe- losinges bii deme Homsiile, Old. ü.
pere. das. 103^; de artzedie is ghud, v. 1454.
weme dat waterklap (=kalf?) was- watermelie, s. mollie. ypa, ipe
set vnde maket den maghen vnde al 40 est intinccio panis in aqua, water-
dat Hf stede. das. 68. — Vgl. buk, melie. Brevil.
de up blest edder dar dat waterkalff watermolde, -melde, naustra, en
ynne wesset : nym bom oly, was, ger- watermolde, schepbank. 1 Voc» W. tt.
stenmel, smalt, menghe dat vnde Bief. watermelde. 1 Kid. Voc.
smere tegen den maghen. Herbar. f. 46 waternen, schw. v. = wateren.
99h, (w. bezeichnet wol nicht die ei- Oick ander deine revernen (Fluß-
genüiche Waßersucht, sondern nur das chen), de mögen waternen in den
Vomieren von Waßer;, vgl. kalb in Nienslot (1391). Ostfr. ürk. nr. 270.
Grimms WB.) waterndt, f. Waßersnoth. So war
^sAevienejWaßer-^Brunnenkresse. 50 lüde sint an watemot vnde er ghut
WATERORDEL 616 WATERVARE
werpet (aus dem Schiff). Lub. B. watertow, n. Taue^ die im Wafier
313, gebraucht werden. Vorthert warck-
waterordely n, Svar sie sik beide garne (getheerte^ wieder aufgdosU Ka-
toseget (wenn beide das BesitzrecM beUaue) dat schal nen reper slan tho
beanspruchen) unde gelike uppen hil> 5 kabeilen, to waterthowen, anders nei-
gen behaldet, dat sal man in gelike gent to men tho trossen. Lub. Z, R
delen oder mit waterordelen bescei- 38J2.
den. Lehnr. Art. 40, § 2. — Was watertoger ? 2 ß. deme watertoger
mit diesem Waßerurtheil gemeint ist, de pipenholter up to gravende (1509).
steht dahin, s. Homeyers Änm. zu 10 Z. f. Nieders, 1871, S. 140,
d. St. watertabbe, WaßerJcübel. It. 2 0.
waterrise, Waßerreiser; sunt su- vor twe bende umme den watertub-
perflui frutices. Voc. Luneb. ben uppe deme rosehofe (1500). Z.
waterschutte, catarracta (sunt mea- /". M^rs. 1871, S. 210.
tus fluvii, qui per rotas molendini 15 watertncht, -tncb, -toehty f. Waßer-
dividuntur). Dief. u. 1 Voc. W. wa- zug, -abzug, Abzugsgraben, vnde ma-
terschutte, schuttebret. Dief. kede ene watertucht (Vulg. aquae-
waterslinge, Waßerschiund. vorago. ductum) vmme dat altar. 1 B. d. Kön,
Voc. Engelh. Styghet nedder in de 18, 32 (v. 35: de kule der agheducht)
waterslinge. Jerem. 49, 8 (H.). 20 (^Ol N. N. vorlovede den druppen-
waterspely n. Waßerspid; eins der fall unde wattertucht der rönnen ran
Spide der deutschen Hanse in Bergen, baven daeU in szyne rönne, ürk. v.
bei dem die Neulinge entkleidet ins 1535; eyn iegelick man mach graven
Waßer geworfen und gepeitscht wur- syn watertocht soe deep ende wyt
den. Thom ersten alse am hilligen 25 als hey selven wil. RuMh. 264, § 19;
lichams dage (2. Donnerstag nach Waßerwerk, Waßerleitung. radt und
Pfingsten) datt waterspell. Uans. sworen (Geschworne) deden de water-
Gesch. Bl. 1877, S. 141 \ die gefiau^re tucht vor deme Leyndore N. de tyd
Beschreibung das. S. 93. sines levendes, unde he vorpUchtede
watersprink, (Waßer)quell. Mit 30 sik by verlust der watertucht, dat
waterspringen , waterlope , watersto- he de watertucht wille buwen unde
winge etc. (1377). Lüb. UrTc. 4, S. 539. in beteringe holden . . vnde schal
waterstelte, Bachstelze, lucilla. 3 eynem ideren vmme syn geld waters
Voc. W. lucilia. Dief, genoch schaffen (^i52^^. 6rnif>en,ilM^/j.
waterstSn, m. Stein zum Ablaufen 35 Hanov. S. 395; de watertuch vor deme
des Waßers und Spülichtes; Goßeti- leyndore. Hanov. St. R 264; 2',«
stein. Idt soll ock nemandt water- punt (Zins) van der watertucht (su
oder gottensteen leggen, dar uan dat Hannover). Z. f. Nieders. 1867,8,20^,
waeter oder fuilnuss vp sines naburn watervare, m. Waßerfahrer, Schif-
gründe dringet. Niesert, Münst. UrJc. 40 fer. Is es not, so scholen de water-
3, S. 188. uare entwiken den lantvaren in deme
waterstrit, m. Kampf zu Waßer. stoue, dar se moghen . . vindet de
Dat to waterstride not is. Korner olderman dere watervare, also he in
2479^. den hof komet, enen olderman van
waterswamp, alga, purgamentum 45 lantvaren vor sik, de sal itoe eni-
maris. Brevü, Vgl. Dief. s. v. alga. wiken mit dere oldermanschap etc,
watertelge, Waßerzweig. rami AeUeste Skra des detäschen HaMs-
aquatici, qui materna lingua vocan- hof es zu Nowgorod aus dem 13 l
tur vatertuellegin (l. watertellegin). Hans. UrTc. II, S. 18; Lid. Utk. ^^'
Gr. Weisth. 3, 863. 60 2730.
WATERVLOT 617 WATTAN
wafervldt, f. WaßerfltU. was grot nr. 1044^^98; (de losen gesellen) en
.it» rvlot in Pratzen. Korner 203. solen nicht vorkopen bi eilen, behal-
waterwecb, m. Waßerweg, -abstig, ven laken, liuewaut und wattman
e waterwege winnen (bekommen) (= wattnal) bi C eilen (1400), das.
:1. de schal he winnen vor dem 5 nr. 1518, 11; 1 olt watmans deken.
i-.de (1498). BiUwerder R. § 72] Wism. Inv. f. 193; (vgl. wadman,
i waterwege schal ncment bekum- ein grobes Kleidungszeug. Dähn.);
ein mit weren efte bunen. das. § 81. botere, hude, visch, wathmal, talg etc.
»at bände, watterhande, tcelcJier Stader Arch. i, 135; centenum pan-
ri. Vgl. watkunne. dat sie bern- 10 norum, qui teutonice dicuntur wam-
Iiiich holt oflFte werckholt, ofte mael (13 Jahrh.). Hans. Urk. II, S.
iihiinde holt d&iit si (1339). Kindl. 57; spinsal, lewant, watmel, al dat
. o77; wattirhande personen edder men met (mißt) etc. (1355). das. II,
att's etc. (1461). Z. ' f. N. Sachs. S. 271 ; nemant dede bringhet wat-
""71, S. 106. 16 mal ifte want deme gelick, vorkope
^utich, adj. spitzig, scharf, egghich dat anders also et is, nicht bi elen
'1 watich, acialis. Hör. bclg. 7, 11. gedeelet. Schlesw. St. E. § 110.
^vatkanBe, welcherlei, cujus generis. wätsak, m. Gewandsade, Heise-
Iso dat greue Engelbracht van der tasche. sarciuncula. Voc. W. man-
1 irke up sjmen guederen, dy in dem 20 tica. Voc. L. sacculus vestialis, wat-
-le van dem Berge geleigen sint, sak vulgariter appellatum (1338).
.i«.li soeken und soeken lassen syns Livl. Urk. nr. 2809 ; he toch uthe
iils recht ungehindert, da woynen synem wathsacke gülden spanne.
p wat lüde und watkunne rechts Locc. Erz. 16^; unde voriageden de
y lüde sint (1387). Lacombl. III, 25 heidenen, dat en untvillen ere waat-
» 'rJl; Vort wat lüde greue Engil- sakke, dar inne weren breve unde
"lit hait, watkunne rechts dy we- klenodde etc. Lüb. Chr. 1, 331; he
u . . in dem lande van dem Berge. nam to sek den wätsak, Dar vele
'>.; Vort wat lüde der Herzouge klenades inhe stak. Zeno,v.477; do
in dem Berge hait . . in (dem) 30 schoten se Otten van sinem perde,
le van der Marke, watkunne rechts also entvil eme sin watsack, de was
) synt. das.; so bekennen wir, dat vul hameren unde knyptangen etc.
r van alle deme schaden . . id sy Fcdcks Staatsb. Magaz. 9, 710; alse
't hcüxten, perden, harnasche of an men dat tuch (Zeug) in de waetsacke
tkunne anderre haue etc. Seib. Sb üeech (packte). Renner, Brem. Chr.
'^. 706. i, 40^; jodoch scheiden se nichtes
watleie, s. watterleie. mit nemen, sonder de heren mochten
wAtiuäl, wamniftl, w&tmel, (wät- ider twe perde nemen unde wat in
i^ni, grobes Wollentuch; vgl. Mhd. einen watsak mochte, ders. Livl.
^^>. ^, 23; Brem. WB. 5, 160. 40 Gesch. p. 92.
'ftmm,R.A.368. 946. altn, vadmal. watschen = waschen, cusare (aus
-7 Praecipientes, ne quis hospes in causare, kosen), sagen, sprechen, snat-
U civitate (Revai) pannum sive tern, watschen. Dief.
vuni seu laneum, sive watmal iuxta wattani d. t. wat dan, (das auch
' nsuram ulnarum vendere praesu- 46 nicht selten vorkömmt) (wattant, Ssp.
't (1282). Livl. Urk. nr. 478; L. II, 23 Var.; Seib. Qu. 1, 25), ellipt.
i^'tur (schuldet) Alberto III m. et was ist es denn? uxis thuts? mhd.
Kit. pro CCCC watmal, et ad hoc wajdenne? frs. qu'importe! — mer
\ i'unes watmal. Pannus iste watmal segge ik nicht, wattan! se klaget jo
'»ptu8 stat ad III fert. (1345). das. 60 sulven nicht. B. V. 242; wattan, dat
WATTERLEI 618 WE
hebbe ik al vordent. das. 1951. — lei vor se vorklaget werd. LundeM.
gewohnl. als Conjundion, gern mit JB. § 22; rechticheide, van watterlei
nachfolg, dat, obgleich, wat danne, condicien se sint (1496). Falck
quamquam. Voce. Wattan he salich- Staatsb. Magaz. S, 314 ; merken, vc
llken entgenck der pyne des dodes, 5 vele und wadleie laken id sin (1413)
nochtan droch he swarliken de sehe- Livl. Urk. nr. 1943.
mede, de he leyt. Dial. Gr. 189^; we (wel u. wol), subst. Pron. teer
vnd wattan ik alle dage nicht en sy 1. fragend, quis. We wil Reinken da
bequeme dat h. sacramente to ent- vorgunnen, dat he gestolen dink em«
fangende, doch etc. Navölg. 4y 3 ; lo nam ? B. V. 264 ; we acholde em (k
wattan alle de seile der verdomeden Yorkeren? das. 269 ; yp dattu beken
syn yn eyner stede der pyne, nochtan nen mögest, we dat he sy, de etc
hebben se mannygerhande pyne. Br. Dial. Greg. 178; ynde began to vra^
d. Cir. 75b; wattan man unde wyff, gen, we se weren. das. 224; mdi
de eheliken tho samene sitten, heiten 15 yragede eme, of se icht wüsten, wet
twe Seelen unde ein lyflf^ doch is it- de wech were. das. 176. — 2, in
lick bysunder iarlicks sinenn tyns definit. irgendwer^ aliquis. De brau
schuldigh tho betalene (1405). Kindl. begunde umme to keren, recht of d<
2y 340; wat dan dat he mit dem vlamme we reype. Dial. Greg. 13^
lichame lach in den banden, nochtant 20 latet weme (= wene, wie auch som
stonthestarckelikeingroeterhoecheit wd) na em senden. doLS. 136^; well
der zeile. Dial. Gr. 205^^; wat dan mensche wanderen wil, de bedarf dea
dat dyt kynt allynges (l. ainyges, so dat he wene hebbe, de em den wecl
eben) geboren was, nochtant so re- wise. Sed. Tr. (Hdmst. Mscr. 255\
kedet syne ermeken ut. Münst Chr. 26 /". 9 ; wert sake, dat myne hereo bej
i, 93; wattan dat ick yele yan em gherende weren yan my, dat ich we^
lerde, nochtan wil ick nu allene so- (= alicujus) yyand werde, des icl
mige verteilen etc. Br. d. Cir. 74 ; nicht doen en mochte, so etc. (1394)
wattan dat he den geloyen des hilli- Nies. MünsL Urk. ?, 8. 485; da
gen cruces nicht en hadde, nochtant ao Accus, als Nomin. were dar wen, d<
tekende he sick etc. Dial. Gr. 182^ ; sick schuldich wüste etc. Lüb. Ckr\
Ock was he myt andern lästern be- 2^ 269. — 3. Relat. qui. greye Alef
ruchtiget, dat de capitelheren wal van Cleve, wes moder was ein erff
wüsten, wattan dat se nochtant (trotz- dochter van der Marke, dusse haddc
dem doch) tighen willen des heelen S6 etc. Münst. Chr. i, 185; (den yoden),
stichtes dussen Walrayen van Moerse vt wes visicn vnd berispinge he tep
koren. Münst. Chr. 1, 258. — Selten loset was. Dial. Greg. 183h; synwrede
causal: se wolden derhalven, wattan gemote wart vmmegekart to grotei
yck Loduwich, richter ton Soltkotten, erwerdicheyt des bisscopes, na wes
myns gnedigen heren den (stoel) nu 40 pynen eme eyrsten seer dontede,
besette, ungeenget bliven. Gr. Weisth. das. 186h; (des keisers,) wes he sid
5, 88. (oder ist es auch hier = 06- secretarius was. Chr. Sd. 216^ ^4;
gleich?) ick byn Jhesus, wes licham du be
watterlei, watleie, welcher Art awcA, graven hebbest. Pass. Chr. 17^ \ su,
jeder Art; hochd. waserlei.., watter- 45 ik bin ein brut godes, wes name^
leie dere^yische. 3 Mos. 11 (Überschr.); gebenediet. das. 278; eyn mynschc
waterleie kleder. 2 B. d. Kon. 1, 7 was gesant van gade, wes name «
(H.); alle twistinge unde saken, in Johannes. Cid. Miss. 184; hefitnjD
watterlei gestalt deseluen weren. beest unde dat ander malkander g^
Westphcd. 5, 153 ; alle sake, watter- 60 iaget, unde dat myne dairover doet
WE 619 WECH
blefi; und men weet nicht, wems (d. i. lif deit mi we darvan. R V. 549;
weme sin) beest dat ander beest er- in deme wege vil he van der ledde-
sten angevochten, so etc. Ostfr, Z. ren nnde dede sik gans we. Lüb,
R. Ij 88; wowol de deef dat (ge- Chr. 3, 43; stormeden se do myd
stoUene Out) einem andern yorkofft 5 gudem ernste dat slot unde deden
badde, so moit doch de koeper, ed- eme sere wee. Komer 219^; dede
der in wemes gewalt dat id gefun- he dar deme lande sere wee (verur-
den wort, dem rechten heren dat sachte großen Schaden), das. 140c;
jene weder werden laten. das. Ily als adj. oder adv. de valsche vrunt
192; so mag de ambtman, in wems 10 deyt my weger wen myn openbare
herrschop edder gehoth he (der Todt- viend. Ecdes. f. 196d. — Als Interj.
Schläger) si, en wohl gripen und hen- we mi der not! R. V. 4815; häufig mit
richten lathen. Falcks Staatsh. Mag. wach verbunden : o we unde o wach !
6, 624; by wems rade leget hir dit webbe, n. Gewebe. Dat webbe
bolt to eyme stege? Nd. Jahrb. II, 15 iuwes aller kortesten levens sal af-
105 V. 668. — 4. correlativ. we — de ; gesneden werden, gelike alse eyn
Beispiele überall, we de, quicnnque, wever syn webbe a£ snyt. Br. d. Eus.
qoilibet, we de; also: we de gode 17; anse leven wart af gesneden, alse
denet etc. Bief. n. gl. de wever syn webbe afsnydet van
we, n. Wehy Schmerz. Briin be- 20 den touwe. das. 31.
gunde van groteme we to brummen. wech, m. 1. Weg. De wech, de to
R. V. 767; vnde dar to alle wewen dem ewigen levende geit, is gans
vnde plaghen. 5 Mos. 28, 61 (C. Lüb. : smal . . De wech to der hellen is
alle suke^; homod unde gud . . heb- bret. Sündefif. 1649; he gink liggen
ben mannighen landen we wracht. 26 vor dot recht in den wech. B. V. 177;
Josef, V.d. 7 Tods. V. 1280 ; so scho- do he einen wech (Strecke Weges)
lec de olderen, den doch weh und van dar quam etc. das. 942; hir
bange (durch den Selbstmord ihrer vmme mochte Abacuc so vele weges
Tochier) gescheen is, nemande der- in eynem ogenblicke tydes reysen.
halven dar tho tho antwordende vor- 80 Dial. Greg. 168; ick wolde gerne
plichtet syn. Sass. u. Holst. B. 130. hören, wo id gescheyn mochte, dat
— mi wert (is) we, mir unrd (ist) he ver weges (so weit weg) in eyner
ubd (£u Muthe); ich werde (bin) nacht toch. das. 165b; he (der Testa-
trank. Mi is we over al min lif. Lüb. mentirende) schal gheuen in dat erste
Dodend. v. 551 ; so we is mi, efte mi 86 gade sine sele, darna IUI penninghe
dat harte wil barsten, das. v. 191; vnde VIII sz. tho weghen vnde to
uppe den dinstedach wart eme we steghen. Lüb. B. 298 Anm, 13 ; hedde
myt haste . . unde gaf dar sinen we 31 jar, 6 weken unde 3 dage
geist up. Korner 55c ; des wart deme openbar to weghe unde to steghe
G. we, dat he van groter krancheyt 40 ghan unbeclaghet in deme gerichte.
nicht ouer komen en konde (1366). Hanov. St. B. 407; were dat eyn,
Liib. Urk. 5, nr. 574; welckereme de to sinen iaren ghekomen were,
schipmanne wee werdt van der see, ghinghe to weghe uude to steghe.
also dat he weddergift, dat is tho das. 414 ; Lüb. Z. B. 219 u. s. ; De
vorstaende, oft he seeck wurde, de 46 schat te wege vntdect (offen) draghet,
schall sines lones entberen. Lüb. B. he begheert berooft te zyne. Sp.
o6€; Isegrim was to mode we. B. V. der sonden /". ^7a. — Ock settede
U55. — we don, Schmerz^ Leid verur- he prestere, de dat dwelende volk
^chen. Wo rechte we mi min herte to wege (auf den rechten Weg) ley-
deit. Lüb. Dodend. v. 646; dat ganze 60 denkonden. Komer 66^; unde dachte,
WECH 620 WECHRÜMEN
dat Bodane wunder tho wege syn das. 50^; wenn men dat (Gdd) um
mochten (bereitet) van den cristen, wege hedde gebracht (MUtd gtjm
de dat geschaffet hadden vornüddelst den Geld aufsubringen)^ hedde mtrt
der swarten kunst. das, 33c ; dusse den 64 wol alle ulk gegunnet LH
vefte keyser Hinrick de fengk her- 5 Ref. 50; ein (in) ander wech s
togen Magnus . . unde synen swager . . wegen.
Otten unde satte de ut dem wege wech, wege, adv. fort, tceg. d
(d. h. wachte sie unschädlich). Bothos was R. al wech sine strate. 11 i
Chr. f. 113; wen de uthe deme wege 1162; do de hertighe dat gheld wecl
were^ so mochtestu vor allen men- lo hadde. Korner 224^. wege u, eo
sehen velich wesen. Korner 118<^; wege; und vgl. die Compositu wecb
over wech riden. Dial. Greg. 129^; dragen, -halen, -hangen, -jagen, -kc
over wech wanderen, das. 185; de men, -lopen, -wiken u. a., die Ak
(kuer) konde vere overwech geseyn nicM weiter aufgeführt werden m\
(sehen) etc. Münst. Chr. 1, 175; de 15 Ausnahme einiger wetiiger.
enen man sleyt, dat he vp sin kne wechbringen, unr. v. u}€gbriHgi$
valt vnde wart eyaget langes weges dat lif, das Leben retten. Nouii
(d. i, längs des Weges^ auf dem Wege) brochte wi wech dat lif. R. V, 56'>;
ofte vorder an syn hues. Richth. 228, wechgän, unr. v. weggehen, ii^
Anm. 8 ; bi wege lang (d. h. auf dem 20 wechghande der tiid (im Laufe dt\
Wege dahin) riden. Urem. G. Q.82; Zeit). MeU. Urh. nr. 4612.
de Fresen slogen eme äff 300 Denen wechselt, n. Weggeld^ Zeil. \ui\
by wege lanck (auf ihrem Zuge) in ok s. Pawel betuget, ad RomaDd
dem ersten togange, Falcks Staatsb. VIII, dat he buth, dat men tribue
Mag. 9, 648 (jetzt ist bi wege lank 25 vnde vectigal, als wechgeld, beUlei
= im Vorbeigehen); he moste ut- schal. Br. Deiikb. 149.
theen syne wapene unde warp se bi wechleggen, schw. v. weg^ bei ikü
den wech. Lüb. Chr. 2^ 167; vele legen, dat al solke twedracht geeudei
toghen wedder to hus, vele storven und wechgelecht werde. Oertz, Vrk
er by deme weghe. das. 2^ 274; wi so 2^ 110; also wart de unmot to Iwy
wolden mit deme kopmanne dar den syden wech gelecht. Korner 20i(
gherne umme spreken unde wolden mit ener vruntliken zone . . ende!
in unsen wech (unsererseits) dar vnde wechgelecht degher vnde alto^
gherne up denken (1393). Hans. Rec. male. Lüb. Urh. 2, 804; vgl. Ciji
4, 105. — 2. Art u. Weise, Mittel. 35 Brdb. /, 14, 181.
Se en helt nicht den wech noch de wechmalen, st. v. sich dem Mail-
wise. R. V. 5717 ; se wolden wege zwange entziehen u. auf fremder MiHk
vinden. Magd. Seh. Chr. 239, 4 ; vnde mahlen laßen. Were ok, dat se we^h-
vunden weghe vnde wise. LÜb, Chr. molen edder vromet ber schenkedeu
2y 86; so moste men ok to den we- 40 etc. (1315). MM. Urh. nr. 3774.
gen trachten, dat men gelt tohope wechrumen, schw. v. abziehen, Ktg-
makede. Hamb. Chr. 166; wereauer gehen; vgl. afrumen. Hir hebbe vr
dat also, dat we on dat vorbenomede gewesen dysse nacht vnd nicht so
gheld nicht engheuen, so moghet se vele vorth gebracht, dat wy enec
weghe vinden dat seine hus to ant- 45 borchfrede gewunnen hebben, min
wordene anderen vsen mannen (1345). raet were, dat wy wechruimende wenw
Sudend. II, nr. 97; se wolden de wi^ ein Audertidt. Fries. Arch.l,32i;ii>
brodere vorderen in allen wech (auf se sogen, dat de kreie unde kaniaü
jede Weise). Komerl73c; dose nenen nicht hieven bi orer klage unde sub
wech (kein Mittel) sach to redende, so wech rumeden. R. V. Überschr, III «^'
WECHSCHEDR 621 WEDAGE
wecksekede, f. Wegscheide^ bivium. u. 25 ; undt densulfigen wagen vmb
1 Voc. W. s. Johannis wegferdig holden vndt
wechsl&n, st. v, 1. trans, wegschla- maken (1516), Lünted^ SHftsf. 27 n.
^M. — 2. intr. wegziehen. He nam. wechwendinge, f. altfr, wei-wen-
modo wech ossen, koige . . unde r> dinge, Wegwendung^ d, h. die Nöthi-
sloch darmede wech to Bramstede, gung einen anderen Weg einsnASchlagen^
dar he benachtede (1447). Dithm. Wegsperrung. Is sake, dat R. dat
Tri. p. 40, kan bewysen myd II waerafftigen
wechspanen, schw. v, abspänstig tugen, dat 0. eme wechwendinge
machen^ weglocken. We eyne iunc- lo hebbe gedaen vppe enen menen wege,
vrowe aldus, alze vor geschreuen ys, dair de wech van rechte geboerde,
Torlocket edder wech spanet, de soe sal he 0. betalen to broeke 8
schal dar vor beteren dre punt eng- gl. Emd. Bußb. f. 72; M. heft ge-
lisch. RicJUh. 576^ § 10. broken 8 gl. in der herenhant (=^der
weehspise, f. Wegspeise^ das Abend- 15 ObrigJceit), darvor dat he Jacob wech-
mahl. Se (die Sterbenskranke) ent- wendynge gedan heft. das. f. 21^
fpQck wechspise, dat is vnses heren u. 28.
licham (das s. g. viatii^um). Dial. weck, adj. wach» In desseme dage
fir. 227. werde weck myne sele myt deme vure
weehtal, Maß des Weges, VerJuiU- 20 dyner leve, de innicheyt de werde
MS (vgl. marktal u. a.). Also verne apgewecket, myn herte werde npge-
alse he vort (gefahren) heft, also wecket unde entf enget. Brem. kerck.
lonet me eme na wechtal. Leibn. 5, geb. f. 114^.
^^A ^3. wecken, schw. v. tcach machen^
wechten = wachten. Dar na des 25 wecken. He weckede vader unde mo-
neghesten daghes, also wy myt den der. jR. V. 1179.
olderluden wolden gesproken hebben Wecker, m. Wecker, unum excita-
nmme enen ende unses werves unde torium, proprio eyn wecker (1490).
wochtenes (darauf warteten), quemen Mekl. Urk. nr. 5624; (horologium exci-
etc. (1379). Hans. Eec. 2, 223. 30 tatorium. KU) Wächter, der Wache
wechverdich, adj. reisefertig, zur hält. Of twe weckers vp enen waac-
Heise gerüstet und auf der Beise be- huse synt, der sal ten minnesten een
Sf^lfen. Irleget deme wechverdigen stedeshen (immerfort) vppe den voe-
manne sin perd, he mut wol körn ten staen, dat he gewair werde,
sniden. Bsp. II, 68; Ndd. Bechtsb. 85 wanner de wecker vmme gaen . . Een
f. 49; datsyn wechtenth (Wegeiehen) yuwelick sal oeck gaen, waer he ge-
de anderen vorsten ok wechverdich schicket word van den wecker etc.
fflakede. Korner 103^; stratenrof an Wigands Arch. 5, 32.
kopluden edder anderen wechverdi- wedage, eig. plur. Wehtage, dann,
ghen luden. MdUe. Urk. 2, 119; de 40 wie andere Bildungen mit . . dage, ein
wechverdighen pelegrimen. Lüb. Oe- Subst. fem. gen. Unglück, S^mere,
^h. f, Sa; welk wechuerdich man Elend. He locht mi an wedage unde
knoflok nuttet nochteren, de en darff smerte. Lüb. Dodend. v. 801; grote
nicht myden vromede watere edder bytter killinghe vnde wedaghe der
lucht. Weif Mscr. 60, f. 94^; neue 45 oghen. Herb. f. 21; van des houedes
^ecghverdighe lüde scolen se (die im wedaghe wert dat gantze lyff ghe-
JhspUal befindlichen) herberghen, de krenket. V. hül. Hieron. I, c. 77;
seych sin (1344). Urk. d. h. V. f. Bedenck, wat wedage unde smarte
A'. Sachs. 8, nr. 423; reisende weg- he (Christus) hadde. 0GB. B. 92;
fardige lüde (1529). Lunden. B. § 57 50 bedenck, welk [wjundergelike wedage
WEDDE 622 WEDDE
dat was, do vnsem beren de dornen Aber wedde fand statt, auch wo leine
kröne in dat hovet gedrucket wart. Buße eintrat, weil keine Verletzung
das. 96^; sus mustestu stan in dem oder Beeinträchtigung eines Itidivi-
cruce mit wedage al dyner ledemathe. duums vorgefallen war, s. B. hei ther-
Brem. lib, pr. f. 49h ; zu, spricht 6 tretung pdlieeHicher Vorschriften oder
Christus^ oft nu jenigh wedage sy, üngSühr vor Gericht. Die altem
de myner wedage lykene moghe. Aufeeichnungen des Lübschen BechUi
Brem. nds. Betb. 142; du best en sind voU von Androhung von Vermiß
gebulpen ut der wedage. Parad. 96h, gensstrafen, aber sie unterscheiden im
20; an geistliker wedage. das. 47, v. lo Worte nicht zwischen Buße u. Wette,
36; van der wedage des berten. 1 sondern bezeichnen die Zahlung tm
Mos. 6^ 6 (H.); Bennoni, dat is een beiden mit den gemeinsamen Au$'
sone myner wedagbe. 1 Mos. 35, 18 drücken componere, vadiare, emen-
(L.); lozet my van der duvele plagbe dare, wedden, beteren.^ Pauli in der
Vnde van aller bellescben wedage. is Z. f. Lüb. Oesch. 1, 197 ff. — Dar
Parad. 58, 8 ; dede wedagbe der wart gevraget wat böte uode weddf ;
tenen hadde und in demsulven holte da wart gevunden vif Schilling keiner
dem (darin erschlagenen) proveste penninge were bothe ande acht scL
ene zelevesper las, de wart vorleset were wedde. Leibn. 3, 556; so welie
van aller wedagbe der tenen. Lyß- 20 man beclaghet wert binnen ver ben-
manns Nachr. v. Klost. Meding. Taf. ken, dhat he hebbe sproken dbeoi
7. — Merkwürdig umgesetzt dagewe. anderen an sine ere, wert he dhes
Su, he telede vnrechtuerdicheit vnde vortughet . . dhes voghedes wedde
entfenk daghewe (concepit dolorem). is ver scillinge (1303). Brem. M.
Ps. 7, 15 (L.). 25 ^^1 BO welic man tughe leed, ther
wedde, n. (u. f.) Wette, d. h, die mer sin wan twe, wat ther to rechte
zwischen den Parteien gegenseitig ein- cumt binnen ver henken, the scolen
gegangene Verpflichtung, wonach der deme clagere helpen tugheu, se ne
Verlierende dem Gewinnenden eine ge- willen sek thes voghedes wedde tro-
wisse Leistung zu thun schtddig wird; 30 sten. das. 79; ik moste geven to
dann überh. 1. Vertrag, pactum. Vgl. wedde (als Polizeistrafe) vor minp
Or. R. A. 601. Ok leit he (der König, brutlages kost 2 Va mark. Mem. Dw^
der Flos u. Blankflos mit einander ver- ckdg. f. 1^. Häufig in den Zunft-
einigt hat) halen de anderen iuncvro- rollen. Dann überh. Strafe, Straf-
wen vandemtorne; hewolde scouwen, 35 urtheil. Do wort he gebunden alse
welker de leye tosamende hedden, ein miDdeder und de bodel de lede
unde maken twischen oue eyne wedde ehm dat wedde, dat men ehn scheide
(Ehevertrag). Fl. u. Blaiikfl. 1541. — schlepen uth der Stadt und up ein
J^. spec. Pfandvertrag, das Pfand radt sotten. Lüb. Chr. 2^ 675; vnde
selbst. Eoft en jode oder nimt he to 40 bo de sake recht were vorgeseen,
wedde kelke oder büke etc. Ssp. 3^ hadde men korthe vedde maken (1»r-
7, 4\ swe so penninge gelden sal, zen Process machen) können. Mon.
but he dar wedde vore, he n* is dar Liv. 4\ 38. — 4. PciizeigerieU. Vor
mede nicht ledich. das. 3, 40^ 2. — dath wedde vorklaget werden. IM.
3. das dem Bichter zu erlegende Straf- 45 Z. B. 468; vor deme wedde belan-
geld. „Es war Grundsatz , daß da^ gen. das. 417. In diesem SUmie io«^
wo Buße (böte, d. h. dem Verletzten fem. Darto op der wedde, de dar
zu leistende Strafe) stattfand^ auch gebraken hadde, de moste nu gefea
immer der das Gemeinwesen Ver- 50 dalers, de touome man twe edder
tretende Wette erhielt. Ssp. I, 53^ 1. 50 dre marck gegeuen hadde. liaA.
WEDDEBANK 623 WEDDEN
Chr. 166; IL Seh. mag idt ane broeke Dodenä.v. 1160; dar scholen se mede
nicht gedan hebben; he schall by de by nemen (um die Güte der Waren
wedde gan und wedden dat äff. Lüb. eu untersuchen) eynen husdener efte
Reform, 70. — 5. in neuerem Sinne: eynen weddeknecht to merer tuch-
nnde wolden eme alle to wedde (cer- 6 nisse vnde warheyde. Liib. Z. B. 384.
tatim) geuen ossen ofte andere beiste, weddemäL letar, leter, ein w. Voce.
de 86 gerouet hadden. Dicd, Greg. W. u, Locc. eyn wotmal, en wedde-
214; ir orsse to wedde randen. Sachs. mal. Diefenb. s. v. Ein Vogd? =
Wdtchnm. S. 80, 31. widdewal?
weddebank, f. GrerichtsbanJc. dero- lo weddemester = weddehere. (By
halven treden twe up de weddebank desentyden 1298 weren) her Ecbrecht
(mn zur Gemeinde eu sprechen) etc. de kure unde her Gotscalck de wes-
Ltf6. Reform. 18; her Tönnies, welk lere weddemestere. Lüb. Chr. i, 413.
dat Word hedde (Sprecher des Bathes weddel, Büschel, Quast. Syn (des
vor) stech np de weddebank, Yor- i6 Kindes) haer was cruss ghelyk einem
manede nnde bat etc. das. 77. weddel. S. Dorotheen pass. f. 8^ (v.
weddebik, n. Pdieeibuch, Buch, 394). (Schade, Niederrh. Ged, v. 315:
in das die wedden eingetragen werden, wedel.)
myt ynlborde ynde belevinge ynser wedden, schw. v. ags. veddian, cUtfr.
heren ys dutsulve gescreven in dat 20 weddia, eig. versprechen in Form der
weddebök. Lüb. Z. B. 382. Wette, spondöre, s. wedde. 1. das
weddebroke, adj. pdieeüich straf- (ge)wedde, das Strafgeld, dem Bichter
fSüig. yp Martini scholenn de older- zahlen. Deme richtere sal men er-
lade (der timmerlude) mith den mei- delen up ine (einen Todtschläger) dat
Biers des ampts unme ghaenn vnnd 26 hogeste gewedde der penniDge, die
besenn alle gebuwete . . ynnd we0 man ime pleget to weddene. &;p. /J, i^,
se also yyndeuD, dat weddebroke is, 1 ; sye bi koninges banne dinget, die
scholenn se denn weddehemn thom den ban nicht untyangen heyet, de
negestenn wedde daghe ypbringenn. sal wedden sine tunge, d. h. mit dem
L^. Z. B. 468. 80 gewedde, lösen, das. /, 59, 1; (so
weddehaft, adj. des Gewettes schul- yrage des clegers yorspreke, wat he
iig. Sye to dinge nicht ne kumt, gebroken hebbe.) So yintme, he scole
den delt man weddehaft, erklärt man deme richtere wedden unde deme
fwr sditddig, wedde mi eahlen. Ssp. clegere bute geyen. Bichtst. Landr.
//, 0, 3; III, 39, 3. 86 12, § 3; we weyghert erve . . to
weddekeren. „Anfangs eine bloße gheyene na dem dritteghesten, de
Eiiteetäivbehörde in Besiehung auf alle mot dar umme wedden deme richtere
vm Bathe erkannten Strafen; im unde dem kleghere buten. Gosl.Stat.
Uufe der Zeit Inhaber der (Gewerbe-) 5, 23 ; sculdeghet en enne yor ghe-
l^ieei.^ Pauli l. l. Häufig in den 40 richte, dat he ime wat yorstolen
^nftroUen. hebbe, yulkumt he des nicht, he mot
weddehfifl, lt. das Haus, in welchem deme richtere wedden unde dem sake-
ik weddeberen siteen ; Gerichts- (Po- wolden sine bute gheyen. das. 87, 27;
lis€i)hau8. scheide men . . schriyen de moste deme richtere unde richte-
in enen breff unde den hangen up 46 heren dar umme wedden unde böte
dat weddehuS. Lüb. Chr. 2, 626. don. Hanov. St. B. 422 ; Johan hadde
weddeknecht, m. Dinner des wedde- Dydericke slagen to den oren unde
leeren, der die Strafgelder einsieht; warp ene to der erden; darweddede
dann iäßcrh. Gerichts-, Poliseidiener. he sinen broke umme (1334). Brem.
weddeknecht, ziseknecht etc. Lüb. 60 Stat. 189; alle br&ke de schal men
WEDDEPERt 624 WEDDEtt
vorborgen binnen veertein nachten aver en man, dhat he it ghekoft faebbe
tho bethalende, vthgenamen eft de uppe dheme setten markede, he ne
aldus weddet (eine Polizeistrafe ver- wete, wedher (Var. van) wene etc.
wirkt), dat de also hoge beseten sy (1303). Brem, Stat. 108 (vgl. 8sp. II
an dem lande, alse de broke tho- 5 36^ 4); so wor en gast coft wether
drecht (1498). Bülto, R. § 18. — enen gast . . enen cop an hosen etc.
JS. in Pfandbesüss nehmen^ pfand- das. 72; dhat se dhes nicht ne wil-
weise erwerben. So welic borghere let . . dhat ienich gast mer grone
voget wert in desser stat, dewile de hude cope wedher dhe vleschhowere
he voget is, ne seal he nin borgere lo binnen Bremen, mer wedher ander
wesen ; so wanne [he] der vogedye use borger mot he se wol copeo
vortuyt (vortyget), wel he den bor- (1308). das. 144; scele, dhe was twis-
gere wesen, so seal he vor den rat- ghen N. umme enre, dat he haret
mannen sveren in den hilghen, dat hadde wedder Lodowighe B. (13SS).
he [de] vogedige nicht geweddet ofte 15 das^ 181; schele umme enen wille-
gecoft ne hebbe (1303). Brem. Stat. köre, dhe W. hadde dan wedder me
88; ok en seal nen borgher myt brodere (1339). das. 216; ake dicke
nenerleye gestliker lüde gelde kopen eyn vnser borghere eynes daghes
edder wedden rente bynnen unser wedder eynen anderen vordobbelet
stad (1433). das. 463 ; unde en schul- 20 sin gut etc. Brschw. Urh. /, jp. 121;
len des grawen monnikes hus eder so welc man delen wil wedher sine
hof nicht mer kopen eder wedden kindere. Stad. Stat. 3^ 7; dhat scolde
ane argelist, we en deden dat med men delen wedher dhe kindere unde
unses heren willen (1386), Gott. UrJc. dhe olderen, dhe in dher were aiii.
/, nr. 39; item were iemend, de gud 25 das. II, 4; so welc man delen wil
hedde in dem Stedinghlande, dat he weder (Var. tegen) sine kindere, . .
weddet offte gekofft hedde. Old. ürk. dat mögen se wol don . . Mer nep
V. 1424 ; unde ok hadden se overswyde wedewere mach delen mit synen kui-
grod gelt gelecht an de pandslote, deren etc. Big. St. B. p. 80; dessen
de se hadden van der herschop, der 30 vrede erwarf en (den Jttden) Josefhus
se en deyles weddeden myd gudem weder den koning Vespasianum. Ssp.
willen . . unde ok en deyles van dran- ^, 7, 3; ok ne scholen zik desse bor-
ghes weghene. Brschw. Chr. i, 135, 5. ghere nicht vorbynden myd breve
— 3. wetten, in neuerem Sinne; depo- ofte myt lofte wedder (mü) njoe
sito pignore certare; erst bei ^ßteren. 35 nedderland noch wedder nyne laodes-
weddepert, n. gepfändetes Pferd. heren noch weder nyne stede, men
Weddeperden zal man geuen des se scholen by vns vnde vnze rechten
dages eyn vat haueren etc. . . were erven blyven. Old. Urk, v, 1371; unde
we, de perde vor weddeperde ver- solen varen to gnaden mit live unde
kofte, de nyne weddeperde en weren, 40 mit seien, die 't weder got verdient
de breke dem rade 10 mark. Fahne, hebben. Ssp. II, 66, 2; he is nicht
Dortm. Stat. p. 29 f. plichtich to dunde dar yan, wen als
wedder, wedher , weder, alts. he weder sinen herren bedinget beft
uuithar, wider, Präp. mit Dativ u. Lehnr. Art. 73, § 2; daß w. futr die
Accus. 1. bezeichnet ein Verhältnis 45 Bichtung im dUgem. beseichnä, be-
zwischen zweien (oder zwei Parteien), weisen auch Stellen wie: se branden
ohne daß dieses ein feindliches ist it wedder de erde (zur Erde nieder).
(tvie beim alts. with, wid w. efigl. Brem. G. Q. 125; se branden de
with); daher manchmal durch „mit^ horch deghere weder de erden. Xn^.
oder „von^ wieder zu geben. Sprake 50 Chr. 1, 128. — 2. feindliche BicUw»9
WEDDER 625 WEDDERBEDEN
^seichnend, gegen, unde sluch dat richte vormyts holtrichter eyne warff,
kiDt) wedder de want. Körner 45^; ander warfl, derde warff, over warff
7arp de morder dat glas wedder en und nicht wederachtet. KindL 2^ 364;
«k. das. ö9c; (Krieg führen) wedder dat ordel wardt to gelaten und nicht
>ennaar, deme koninge etc. 1 Mos, 5 wederachtet, dat ick dan besatt heb
f4, J2 (H.); Mestere, de wedder de mit etc. (1490). das, 3, 627; do des
cetterie predigen scheiden. Jfogd. /%&. nymant en widder achtede, also sta-
yhr. 349^26; weder recht. Bsp. 1^52^ dede ick dat vor recht. Or. Weisth.
l u^ s. — 3. gemäß, Deme gogreven 3, 123; wer disser vursc. lüde wel-
weddet men) ses penninge oder enen 10 lieh, die nicht swygen en konde off
Schilling, al weder die (immer nach vnredelich wer, den mögen die drie
iem wie) der lantlude köre stat. Ssp. man wederachten ynd seggen der
?, 04, 10. — In adverb. Verbindun- gilde richtluden, dat sie einen ande-
jcn, wie andere Präpos, ^ auch mit ren in des stede setten (1402), JBahne^
Gen, he ward entwydet uppe gude 15 Dortm, 111^ nr. 157^ § 10 ; wan men
lopene wedder dankes. Lüb, Chr, 2, einen kuset vur einen richtman, die
348, Vgl. weddersinnes. sali echte vnd nicht eigen sya; wolde
wedder, adv, ewrück. do reden se hie dat wedderachten, syn brocke
bastliken wedder myd groter bedrof- wer ein marck. das. § 1, — Hefit
aisse. Komer234ci; wasbuten landes 20 aIzo dey keyserl. geboede . . mit sime
and toch mit deme koninge wedder wreuelen moetwillen yersmadet vnd
und Tort (hin u. her). Magd. 8ch. wederaichtet. Seib. ürh. nr. 1001.
Chr. 280^ 14 ; und nam huldinge van wedderbeden , st, v. 1. dagegen
den steden in dem lande wedder unde bieten^ eeigen. De tene he on (der
vort. das. 286 , 21; wille gy se (de 26 Wdf den Hunden) wederbot. Gerh.
boden) yelighen weder unde vort Tor v. M, 53^ 76, — 2. zurüchmelden.
al de etc. Lüb. Chr. 1^421; wiederum. AI de koninghe boden weder, dat se
dat de summe gheldes den Lubeschen sines bodes nicht en achteden. LOb.
wedder worde. Komer 227^; vnde Chr, 1, 158; al dat me hanterde in
wenne de doek droge is, so nette ene 30 dem höre, dat wedderbaden se den
wedder vnde echter. Bost. Arzneib, vyenden vormyddelst oren kuntscop-
f. 4K pern. Lerbeck § 82, — 3. aufkündi-
wedder, adv. entgegen. Wart dy gen^ au/*-, absagen^ zurücknehmen.
dat gelacke wedder Unde du velst Darna tho haut sande de mester syne
van gode nedder etc. Schaeksp. f. 58^; 35 breve tho den boden van den steden
Ik bin dem sunder weder (aversor vnde an den rat . . unde leyt den
impium). 2 Mos. 23, 7 (H.) ; ed was dach wederbeden. Lüb, Chr, J, 422 ;
relen luden wedder. Magd. Seh, Chr. we willet jo uppe den dach to B.
132^ 6 ; de van Quitzow und vele komen . . als vurder als gy uns nicht
lodere bleven dem heren (Friedr. VI. 40 wederbedet (1372), Sudcnd, 4, nr.
9. Nürnberg) wedder. das. 335, 2; 242; alse men den dach scheide ghe-
le (die Bürger) weren em (dem Her- holden hebben, do wart de dach van
wge) wedder unde unbehorsam. Lüb. der heren wegen wedderboden (1403).
Chr. 2, 252. das. 9, nr. 212 u. 235; so dat de
wedder (Widder; Wetter; weder), 45 ghemeyne raet des koninghes wedder-
r. weder. boet (widerrief) de privilegie (1378).
wedderaehten, schw. v. dagegen er- Hans. Bec, 3, S. 91 ; darto geven se
Baren, anders erkennen^ anfechten, (s. beyde achte voder holtes . . darto
lebten), verwerfen^ zurückweisen. hebben se de voghedige unde hove-
Dasse ordel synt *gefraget rayt ge- 50 denst unde bede an use weddersprake
MifttoluiftdariL Wfirtarhnch. V. 40
WEDDERBERINGE 626 WEDDERDEL
unde wedderbedent (1374), Lüneb. wise, alse ynse here vnsen elderen
ürk» II, nr. 829. dat vorbreuet vnde rorsegelt heft,
wedderberinge , /*. Wiedergebu/rt, vnde vnse elderen dem suchte to H.
Tit 3, 5 (H.J; mere (o Christus) des wederbreue gegeuen hebbet^'Jiöö/
dine wedderberinge etc. Van d. festen 5 Sudend, P, nr, 76; ynde de raad to
f. 87, D. schal deme Torbenompten heren
wedderbete, Gegenhiß, De worm, huldeghen vnde he schal deme rade
dat is de wedderbete der conscien- wedderbreue geuen, dat he se bi
cien, pynighet alle tyd den sunderen rechte vnde bi wonheyt taten schall
hire. Eccles, f, 33h. 10 (1371), Scheidt, v, Adel p, 124; wy
wedderbetesch , adj. widerbißig; bidden . . gy also de sommen Tan
bildl, Vnde vant do, dat Hako, de vnser wegen by juw to truwer hant
konink van Norweghen, was wedder- in vorwahringe nemen und nns darup
betesch gheworden, dat he den schat enen wederbref, wo gy alle sulcken
(Tribut) nicht vth gheucn wolde, dar 15 summen in vorwahringe genoDimec
syn vader syck tho wyllekort hadde. hebben, willen geven (1486). Wti-
Denseke Krön. f. M7b. phal, 5, 574,
wedderblick, m. 1. Oegenglane^ Ab- wedderbreidelen , schw. v. m/eln.
glanjs, Spiegelung^ Reflex. De erste refrenare (sfu breidel, Zaum), scamel-
eygenheyt des leuendes Cristi is, dat 20 heit wederbreidelt de ghiricheit, se
hee ys eyn speghel vnde eyn wedder- vleet de dronkenscap . . wat mach
blick aller gotliken warheyt. Sp, d, icker (= ik dar) meer af seggben.
Dogede f, 46 u. 101; d5de an mi alle se wederbreidelt alle sonden. Br. r
wedderblikke der sunde aller vrom- d. joncfr. f. 66h.
meden inbyldinghe, ynde ghif my een 25 wedderbringen, schw. v. tvieder-
klare wedderblyk mynes ghecrucighe- bringen, und gedachte solchen scha-
den heren ynd yorlosers. Van d. den mit einer gewaltigen dath tho
Wege d. Crutzes f. C5. — 2. Antlite? wedderbringen (zu ersetzen^ tciedtf
Dyn (Maria) clarheyt en heft nene gut zu machen), Renner^ Livl. Ilis^.
roistalt, dyn luchtende schyn neuen 30 377,
nevel, dyn wolghetzyrede wedderblik wedderbnwe, Wiederaußau. gaf
neu ghebrek. Hanov. Gebetb. i, 77^ hundert mark to deme dorne to dem
S. 86. wedderbuwe. Magd. Seh. CSir, 132, S.
wedderblickinge , f. Gegenglanz, wedderbnweB, schw. v. wieder anf-
Spiegelung. Do gynk he yp sinen 35 bauefi. vnd wedderbuwede dat slot to
stol stau in de stede, dar de sunne A. Cod. Brdb. IV, 1, 186.
den schyn allermest gaf, also ward wedderdedinge, f. Widerspivch.
dar ene wunderlike wedderblickinge ane ienigerleye wedderdedinge eder
in der sunnen des goldes ynde des hulperede. Sudend. 6. nr. 223.
sulueres. Lüb. Passion, f. 175c. 40 wedderdedingen, sdiw. v. (dagegen
wedderboge, Haltbogen, (h)emis- theidingen), Widerspruch crÄ^Ae«. ed
pherium. Voc. Locc. en si, dat ed de schepen mit rechte
wedderbot, n. Widerruf, Verbot. wedderdedingen mögen. Magd. Seh.
Tho lesten do de stede . . to schepe Chr. 240, 23.
wolden gan, quam en wedderbot van 45 wedderdftl , Gegner, Widersacker.
deme konynge. Lüb. Chr. 2, 411. dage mit juwen wedderdele Tpto-
wedderbrlf, m. Gegendocument, Re- nemende. Styffe, Bidrag 3, nr. UU
versj jygleicMautende Urkunde, die die wyle hie in deme schepe vyff achte
andre der contrahirenden Parteien in parthe vnd syn wedderdeel men dre
Händen hat^ Brem. WB, — In aller 60 achte parth hedden, szo etc. (153(}).
u
WEDDER ON 627 WEDDERGELT
Wism. Zeugd). f. 329 ; do dat syne rückgängig machen, den kop w. Ostfr.
?edderdeil6 gebort, bebben se ge- L, B, II, 214; zurückweisen; büdL
lacbt ene wedder tho verdriven. = redarguere. Seilt men en ordel,
Kanteaw 41. de dat bevet gbesculden . . muß
wedderdon , unr. v, unedergeben, 5 wedde und böte gd>en, of be des we-
it WirJdicMieü oder auf andre Weise, derdreven wert, dat be dat to unrecbte
rsetzen, vergüten, vergelten, Bekant gbesculden bebbe* Gosl. Stat. 87, 17.
16 des (daß er jemandes gestohlenes wedderen, schw. v. dawider, da-
Eigenthum in sinen weren hebbe), be gegen sein, sich wider seieen, adver-
not dat wederdon unde wedergbeven. lo sari. Dair innen (in seiner Absicht
^osl. Stat. 87, 32 ; scattede de vogbe4 nach Münster su reisen) oen (JoK
^mme bemliken wat af . . dat scolde v. Leiden) sine buisfrowe wederde,
le vogbet wederdon. das. 84, 7; und seggen (d. i. seggende): wil gby nocb
iwang hertogen M., dat be moste mebr vorteren? Münst. Chr. 2, 370;
iredderdon den rof, den be dan badde 15 docb wille wi nicbt wedderen. Benner,
D dem jare dar vore. Magd. Seh. Brem. Chr. 2, 124; ock up unser
Chr. 93, 20; und spreken, se scbol- ansokinge dat sulve (slot) wedder af
len nununer van on komen, se en to treden weddert etc. Benner, IM.
iredderdedent der stad und nocb mer. Bist. 218; u. refi. und dewile gy juw
ias. 174 j 30; dede be eme scbaden 20 des utb losen jegenbericbte gewed-
ine gericbte und myd gbewold, dat dert etc* das. 216.
zolde hey ricbten unde wedderdon wedderen, schw. v. u)ettern, gewit-
bynnen eyner mand . . so lange dat tern. wen idt donnerde, blixede, wed-
dey ghewold zy wederdan (1372). derde, so leden de lüde etlike der
Kinäl. 1, 40; unde scbuUen de gbe- 25 struke yp dat vur etc. Fran£f Wessd 6.
walt unde unvogbe wedderdon mit weddergade, consors, compar. Kü.
böte also recbtisfi^ 77^. Z.d.Har^- F. BUdl. bir umme, dar dezes crudes
1870, S. 204; were dat de suluen wedderghade steyt, dar bort deze
borgbere scbaden nemen van vnsen scbrift acbter na, de bir na screven
mannen, den scheide we en wedder- 80 steyt. Damit wird auf ein Kreuz
den (ersetzen, vergüten) (1344). Su- hingemesen , das auf der folgenden
dend. II, nr. 77; vnd weme dat we- Seite der Urk. steht und als Hinwei-
derdond toscheden werde, de scbolde sungszeichen auf ein anderes dient,
dat na utwisinge der schedinge we- (1400), Brem. Bathsdenkelb. f. Xb.
derdon bynnen ver wekenen etc, 35 Ndd. Korresp. Bl. /, S. 80.
(1397). das. 8, S. 270, 13; were ok, wedder^ank, m. Weg, der zurück
dat yenicht bere de vorscreuene slote führt, mit houen, ackere . . vtgben-
mit macht bestallen wolde, so scole gbe vnde weddergbenghe (1380). Su-
wi en helpen mit vuller macht vnde dend. 9, 8. 368.
se vns weder, dat dat wedderdan 40 weddergelden , st. v. vergelten.
werde (1361). Lub. Urk. 3, S. 421 ; Gheuet my de wrake vnde ik wedder-
were dat vser ienich in vsen landen gbelde, spreckt de bere. Böm. 12,
?oruanghen worden vte den landen 19 (L.); sze weddergulden my arch
to Zwerin . . in de lant scole wi vor gut. 1^. d. Dogede f. 166.
volghen vnde wederdon (vergelten) 45 weddergeldinge, f. Vergeltung.
dat vppe de heren vnde vppe de lant, Vnde du schalt groet weddergheldin-
dar it vt gesehen is (1349). das. 2^, gbe vinden (retributionem). Sir. 12,
wr. 924; den broke wederdon (1367). 2 (L.).
Uineb. Urk. XV, S. 122. weddergelt, n. Vergeltung. Se ne
wedderdriven, st. v. zurücktreiben, 50 wolden en nicht van stunde to stunde
40*
WEDDERGEVEN 628 WEDDERKIVEK
wedergelt geven (vicissitudinem red- der vruwen Degesten eruen dat hake
dere). Eike v, R. 587; böse wedder- del des ghudes etc. Lüb. A 2:)7; he
gelt, talio. 8 Voc, W, (der die bedungene Zeit nicht ausdientj
weddergeveii, st, v, zurückgeben; schal io dat half wederkeren, dat
genoßenes von sich geben , sich er- 5 eme ghelouet was. das, 338; vergüten,
brechen. To deme irsten male we dar ersetzefi. Darumme scul we Truveu
wedergevet edder sin nette let, de eren, or let, or arch wedderkereu.
schal betalen III marc wasses (1800). Vruwenlof v. 61; schaden wedder-
Livl. Urk. nr. 593, 13; de wedder keren unde vorleggen (1438). Uaus.
ghift vnde vele spyet vnde de spise 10 Rec. IP, S. 211, — Intr, zurück-
bi sek nicht beholden kan, de neme kehren; büdl.: nu wil ik wedder keren
etc. Wolf. Mscr. 23, 8 f. 109^; wel- und seggen van den Sassen, wo se
ckereme schipmanne wee werdt vau etc. Magd. Seh. Chr. 11^ 19.
der see, alse dat he wedder gift, dat wedderkeringe , f. Ausiehrnuif,
is tho vorstaende, oft he seeck wurde 15 Zurückgabe; „hieß vormals: die Vir-
(seekrank würde), de schal sines lones Sicherung und Bürgschaft des Brau-
entberen. LwA. -K. 566 ; (der Schiern- tigams für der Braut Ehegeld u. oh-
mer u. Säufer) ghyfft vaken wedder det es eingebrachte."^ Dälmert. Alle de
vor beyden enden, Schyt vnde spyet vorworden, de daer (bei einem Eh-
alle wynkel vul. Schip v. Narrag, 20 contract) bededinghet werden, Tao
f. 36K bruitschatte of medeghauen, vau be-
wedderhorieb, adj, ungehorsam. teringen of wedderkieringe etc. W\-
Na dem dat sekere groote laste und gands Arch. III, 5; vnde de tho
schaden uns avergekamen und gedaen wedderkeringhe des ghudes ysz vor-
by eenige unse wederhoerige. Ben. 25 plichtet Humb. R, 240 in d. 67.;
440. Erstattung, ScJiodenersatz. dat vnserm
wedderieb » adj. widrig, entgegen. radeskumpane . . sodaner nu affhen-
opponens, wederich. Dief. dighen ghenomenen terlinge lakenne
weddericbeit, f. Widrigkeit, Wider- wedderkeringe vnde hantrekinge be-
wärtigkeit, offensa. 1 Voc. W. 30 scheen moghe. Cod. Brdb. 1, 15, 2^0;
wedderkalle, Widerspruch, contro- sodane erer afhendigen guder weder-
versia. 1 Voc. W. keringe. das. 800 ; umb wederkerunge
wedderkere, -kare, f. Wiederkehr, und richtunge van groeten trefft^-
ZurückgaJbe, Zurückerstattung, Schad- licken schaeden. Schüren 208.
loshoitung. Ubicunque duo conjuges 35 wedderkibbelen, sdiw. v. dageym
legitime cohabitant sine liberis, inter Iceifen, widersprechen. Willet nicht
quos restitutio, quae wiederkahr di- wedderkibbelen wedder den liertn
citur, neuter eorum potest alteri plus (rebelles esse). 4 Mos. 14, 9.
dare hereditarie quam quod ordina- wedderkibbelisch, adj. widerqfre-
tum fuit, Dortm. Wülk, 831, 1 ; 299, 40 clhcnd, wider spänstig. boret gi wed-
60; so wanner hyr eyn hillick gede- derkibbelischen vnde gy uulouischeu.
dingt wort, so sali men eyne wedder- 4 Mos. 20, 10 (L.); dat ein volk
kar mede bekallen etc. Dorst. Willk. was wedderkibbelschjegen alle slechw
227. — wedderkore. Dortm. St. R. der mynschen. Esther c. 13 (H.).
(Fahne) 3, 40, 60. 45 wedderkif, Widerspruch. Moyses
wedderkeren, schw. v. 1. trans. sundyghede by dem watere des wed-
zurüclcgeben. Van erue weder to ke- derkiues (aqua contradictionis). Epist,
rende na dode. Sterft eneme manne Samuelisl3ik (4 Mos. 20^13; Ltäkfr:
sin wif vnde hebbet se neue kindere Iladerwaßer),
to samcue, de man schal weder keren .50 wedderkiven, schw. v. dagegen stm-
WEDDERKOMEN 629 WEDDERLACH
len, widersprechen, unde gheven sik v, M, 29^ 7; dat is wis . . dat se
in des koninghes hulde, wente se (die in den Strom gefallene Frau) nu
^ghen wol, dat dar nyn wederkivent weder den ström driye mit weder-
nras. Lfüb. Chr. 1^ 282, krige alse se io placb. das. v, 85.
wedderkomen, st. v. dagegen hom- 5 wedderkrigen, schw. v. geg&nstrei-
wen ; dagegen auftreten, oder handeln. ten (mit Worten etc.). vnde wedder-
Dat wi ieghen desse vorscr. stucke krighet gy nicht (rebellare) teghen
edder erer ienigh nenerleye wys wed- den konink. Nehem. 2^ 19 (L.).
Jerkomen willen noch en scholen mit wedderkrnmme. Gy heren , gy
worden noch mit werken, mit rechte 10 hebt doch al wol gehört Theopholi
noch mit der daad (1375), Lüb. Urk. verbolgene wort, De he mi gaf to
4, S. J^87; unde were id, dat jemend wederkrumme. Theoph.If 302, (Hoffm. :
desse stucke mit worden edder mit Entgegnung.)
werken breke edder wedderqueme, wedderknrren, schw. v. entgegen
unde des vortfiget wurde. Brem. Taf. 16 murren. Heffstu se (die Eltern) vor-
Art. 12 (Br. WB. 2, 729). — mit achtet effte vorsproken effte em wed-
Gen. zurücktreten von ettvas. Wur der kurret? Lüb. Gebetb. Diy>; Pa^s.
lüde redeliken kopen myt . . beerkop, Chr. 264; de wise man van guden
orer ueyn mach des wedderkomen, zeden curret nicht wedder (non mur-
offt de beerkopeslude des bekennet. 20 murabit). Ecdes. f, 63^ (Sir. 10, 28);
Brachw. Urk. /, 114, 158. sunder wedderkurrent edder kyuent.
wedderkopieh, adj, mederkäuflich, S^. d. Dogede f. 126.
üHösbaTy tilgbar, ifnse unde huse. wedderkurrich, adj. entgegen mur-
Wkdim. mekl. Lit. 1, 107. rend. Were id denne zake, dat je-
wedderkore = wedderkere. Waer 25 mand synen olderluden wedderkur-
eiü bruitlocht gemacket wert, dar rych nycht hören wolde etc. Burm.
ein wederkore gededinget wert, wan Wism. Alterth. 77, 18.
de wedderkore vellet, de sali men wedderlach, -läge, Gegengeld, Er-
betalen binnen XIIII dagen. Dortm. satz. Wanne en (ihnen) unde ok uns
^. jK. (Fahne) 3, 40, 60. - SO van den steden, uppe der (= quarum)
wedderkratz, Widerspruch. So sali trost, hulpe unde wederlach se dat
he vus dat wedder vp gheuen sunder na unseme rade gedan hebben, dar
Tedderkratz vnd vnmut. Cod. Brdb. nyn hulpe unde trostlike wedderleg-
A J2, 94. ginge umme en schege etc. (1433).
wedderkratzen, schw. v. dagegen 35 Ostfr. Urk. nr. 416; welke schade
iratzen; büdl.: (zänkisch) underspre- consenteret is by den Viamingen to
den. dat temet der maget nicht, dat wedderleggende vnde hebben vor vs
^y scheide wedderkratzen orer frou- to eren vulmechtigen houetluden ma-
wen. Ravenst. f. 86h. ket H. de wedderlage des schaden
wedderkratsinge, f. Widerspruch. 40 to vorderende vnde entfande van iw
Leue zone, darna vorsocht dy de (1393). Lüb. Urk. 4, nr. 579; were
l)ose gheyst myt vndult vnde mit ok, dat wy den konink E. tosamende
Wtidderkraessinghe ieghen god. Lüb. slate afwunnen, wyl wy dy beholden,
fnfjetb. f. Tl; myt vndult vnde mit zo scole wy vusen oeme mogelke
vedderkrassinghe yeghen got. Sp. d. 45 wedderlage don (1417). Falcks Staat sb.
Dogede f. 275. Mag. 8, 98; schole wi em redelke
wedderkrieh, m. Widerspruch, wodderlaghe don. v. Maltz. Urk. 2,
Zanksucht, ore (der Frau) weder- 280, Im bes. antipherna, antidos, die
khch de was so grot, se dede al, donatio propter nuptias als Ausglei-
dat he (ihr Mann) or vorbot. Gerh. 50 chung der Mitgift der Frau. Hinricks
WEDDERLEGGEN 630 WEDDERLEGGINGE
CarsteoB fruwe Grete heft in den der Kannengießer) myt deme anderen
gudern ingebracht YC mark brat- kumpanie hebben in deme ammichte,
schatt ynd VC mark wedderlage vor- alzo dat se tosamende erer en den
möge der belatinge. Inventar v, 1559 anderen wedderlegghen. Hamb, Z. R.
bei Michdsen, Dithm, R, Q. p. 311. 6 p. 124^ 11 ; (vgl Hans. Gesch. B.
wedderleggen, schw. v. 1. vergüten^ 1874^ S. 60 : wy hebben zelschup to
zurückerstatten^ bezahlen, alle koste zamende ghemaket, alzo dat HJjirik
unde teringe wedderleggen (solvere van der Hude hefft uth ghedan vyf-
expensas). Chr. Sd. 140^ 7 ; den scha- tich Bremer mark , dar Maohcios
den w. (recompensare). das. 304, 5; 10 jheghen dan hefft 25 Bremer mark
do vrageden de sendeboden, wer (ob) . . unde yk Mauricius hebbe dyt gell
se wedderlegghen wolden aUen scha- under banden uppe unser beider vyn-
den, den se bewysen konden. Liib. ninghe unde eventure. Were ok, dat
Chr. 2^ 126; unde dwungen de hei- unser eyn van dem anderen wold«
dene, dat se . . wedderleiden dem 15 unde de zelschup sliten, so schal E
koninge al sin kost. Magd. Seh. Chr. zyne vyfftich mark unde M. zyne 23
155y 9; unde T. schal wedderleggen m. tovoren a&emen, unde wes du
und betalen, wes he den Sundeschen over ys van wynste, dat schole v]
nomen heft. Pomm. Gesch. 4, 49; like delen.); wiüyk zy, dat ik haddf
dat schal vnde wil ik vorboten vnde 20 wederlecht enen man, de heyt Joh
wedderleggen. Maltz. ürk. 4, 68; K. (1387). Hans. Rec. 5, 358. -
den doden man wedderleggen (Buße 3. durch Einspruch rüdegängig macheH^
zahlen für die Tödtung) alse darto Nieman ne mach sik selven to egei
behort (1438). Hans. Bee, IP, S. gegeven, it ne weder lecghe sin err«
185 ; dat al to betalende unde to 26 wol. Ssp. 3, 42, 3. (Var. wederrede.)
wedderleggende. Leibn. 3,207; testa- wedderlegginge, f. 1. Ersatz, Vtr
ment w., die Gelder, die im Testa- gdtung. in de wedderlegginge dei
ment vermacht sind, auszahlen (1478). woldaet vnde der deneste. IM. Irk
KincU. 1, 200. — 2. TheU nehmen 2, 631; & H. L. UrK II, 116; i^
an einem Handelsgeschäfte mit einem 30 bischop lovede on grote wedderleg«
andern oder mehreren durch Ein- ginge ores schaden. Magd. Seh. Ckr
schuß (oder Vorschuß) eines Capitois. 162, 6; nen schipher scholde vor
(Vgl. wedderlegginge). Ok so ne lasten syn schip by wedderlegginge
schal wedder dutsche noch yndutsche des schaden, de darvan queme. La)
knechte holden efte wederlegghen, 85 Chr. 2, 23; by pyne der wedder
de se kopslagen bynnen der stad leghinge des schaden. Körner 23o\
edder vor der porten (1389). Big. 2. Theilnahme an einem Banddsp
St. B. p. 208; ok so ne schal neen Schäfte durch Einlage eines Ca^cds,
dudessche vndudischen wedderleg- die gewöhnlich von den ConircÄefätn
ghen, by III marken (1399). das. p. 40 gegenseitig gemadU wird, (seltener a«
212; ok so schal neen dudesche einem aüein als Vorschuß), contra*
yndudschen wedderleggen efte sei- positio. „Vielleicht ist unter w. an
schop myt eme to hebbende (1412). dauernder, auf aUe oder doch auf nuh-
das. 219 ; wederleghet ( Var. vorlecht) rere Handelsgeschäfte der CompagnM
iemen den anderen in cumpanie, so 45 gescMoßener Handelsvertrag ^ f^'
wane se schichten scholen, is dar stellen, zum Unterschiede von Ycrmi-
houetghut vnde winninge, so schal he gungen zweier oder mehrerer Fersomn
touoren up boren, dat he to voren behufs Unternehmung eines einjelntUy
heuet ut gheleghet. Lüb. B. 348; namentlich eines Creditgesckäftes. tcie^
vortmer en schal nen man (im Amte 50 solcJie in Biga im 13. und 14. Jakrk
WEDDERLEGGINGE 631 WEDDERMODICH
sehr häufig vorkommen. Eine solche nemant mede bruwen, hee en sy en
Vereinigung wird gewöhnlich von Cre- besetener borger, edder hee hebbe
ditnehmem geschloßen und hat offen- besetener borger gelt).
bar den Zwecke dem Creditgeber eine wedderlicli, adj, wider spänstig. Vnd
größere Sicherheit zu gewähren,'' v, 6 wurden dardorch nicht allein den
BungCy Stadt Riga^ 8. 151, — Not. papen, sonder ok den fursten wed-
quod R. dimisit et dedit repositionem, derlick vnd vngehur. Kantsow 158.
vulgariter dictam wedderleghinge wedderlicheit, f. Widerspänstigkeit.
(1350). Livl, TJrk, nr, 935^ 150; vort- De orsake der vnderdanen vnwillens
mer si witlik, dat mi L. heft gege- 10 vnd wedderlicheit entsprot darvth,
ven als \ran der wedderlegginge we- dat etc. Kantzow 157.
gene, de he van mi hadde, C mk. wedderlofte, n. Gegengelöbnis ^ d. i.
Rig. (1389). das. nr. 1264 ; vor uns Bürgschaft, Dat aller schalkhafteghe-
is gewest J. W. und hef[t] uns witlek ste wedderlofte het vele lefhebber
gedan, wo sines wives broder H. R. 15 verloren (repromissio neqnissima mul-
si verstorven ; de heft wederlegginge tos perdidit diligentes) . . dat wed-
had mit eineme juwer borgere etc. derlofte het vmeghan de mechteghen
(li05). das, nr. 2964; kumt en man man etc. Ecdes. foi, 181^ (Sir. 29^
in vnse stat unde veränderet sic,unde 24); wen en parleen ("iyarrZein^ ichte
steruet de man binnen iare unde 20 des ghelik en prelature werd ghe-
daghe, wil ieman de erfnamen des lenet ichte beuolen, de doit daran
doden mannes anspreken vmme wed- en wedderlofte, dat he dat volk, dat
derlegghinge, kumpanie of broderlike om beuolen is, to dem besten holden
schictinghe, de schal dat bewisen, . wille. das.
dat dat also si. Rig. St. R, p, 183; 26 wedderldn, n. Vergeltung, retribu-
in meininge, dat N. unde N. des or- tio. Nu is ghekomen de dach miner
den wedderlegginge unde geselschop wrake vnde mynes wedderlones. Epist
scholde hebben (1412). Livl, Urk, Samt^elis 31h.
nr. 1913; vnd hedde ok ienich man wedderlose, f, Wiederlösung, Zu-
cumpanie mit den voorseiden manne, so rückkauf (der Rente). Item vp de
dat es to verstaue als van wedder- reuten, de gekofft syn vp ene wed-
legbinghe eder gheselscap van cop- derlose offb wedderkope etc. (1488),
manschepe (1354). Hans, Urk, II, Niesertj Münst. Urk. 6, S. 102,
S, 399; ok schal en islik copgeselle, wedderlose-breve, Loskündigungs-
de wedderlecginge hefft van etliken 35 briefe. (1406), Nies, Beür. 2, 414.
inwoneren der stede van der hensze, wedderlosinge , f, Wieder(ein)*
komen tor stede, dar he is wedder- lösung, redemtio. 3 Mos, 25, 24.
lecht, unde doen gude rekenschup wedderlfit, n. Gegenklang, Echo.
denyennen, den he des plichtig is Also wart eyn wedderluth van deme
(1442). das, IP, S. 513; neeme ouch 40 schotte, de lucht was gancz' duster
eymant wedderleggunghe van einen van den pilen. Ilist. Troj, f. E2.
manne, die in syner gilde nicht en wedderman, m. Gegner, innewen-
were, die brecke siner gilde drie dich im rike hedde he wedder veide
schillinghe. Fahne, Dortm, 3, 223, 9; mit synem weddermanne Ganuto.
vortmer so but dee rad, dat nymand 45 Kantzow 39, 89,
schole myd wichten noch myd maten weddermodich, adj. unmtUhig, un-
vmegan, hee en sy en beseten borger t(;i7%,ii;u2ert^i^. Du volck van Israel,
edder hebbe borger wedderlunge (l. ick weith wol, dat du weddermudich
wedderlegginge). Rig, St. R, p. 219 vnde vordraten bist. Ravenst. f. 103d
(vgl. das. 22: vortmer so en schal 50 (Deuteron. 31, 27).
WEDDERMOT 632 WEDDERREVE
weddermdt, m. i. ünrntUh^ Mis- reprobare. de van luden wederpnmet
Stimmung^ Widerwille» De arme stom- i8,aaer van gode irwelet (reprobaim
pere (der Reiche^ der in Krankheit — electus). Perik. f. 8b (l Pdr, 2y 4).
gefallen tvar u, ungeduldig ward) starf wedderraden, st. v. underratien.
in dem weddermoide vnde an dem 6 Desse iunghelinghe wolde he hebben
twiuele, unde vorlos beyde lif vnde untliyet . . mer de biscop unde sin
zele. JEcdes. f. 41^; in den groten raat wedderreden dat. Zü&. Gbr. i, i6.
wedermoet ind torn. Schüren 70; wedderrede, f. Widerrede, sunder
also was nu Reimund in grotem wed- w. Körner 119^.
dermode vnde hertliken bekümmert, lo wedderredDiiy schw. v, Einspruch
Mdusina f. 33^. — J2, Sache, die erheben. De eraen moghent (ein Ver-
meinen ünmuth erregt^ Widerwärtig- mächtnis an die Kirche) wol weder
Jceity Unglück, contrarietas, adversi- redhen (Varr, bespreken, wedder-
tas. Foc. Engdh. u. Dief. n. gl. Stark spreken), wante men it ane eren tuI-
vnde kreftich is de doghet, wanner 15 bort nicht van en keren ne mach. Lüb.
de mynsche in weddermode nicht to- R. 308; wat ock ere (der Bitter)
brokene wert vnde ok an luckafiti- dinck, de wyle dat se vth synt, ge-
ghen dynghen sick nicht en vorheuet. pandet worde edder vorkoft . . dat
Sp. d. Dogede f. 132; allen heft se mögen se al wedderreden na erer
(die Treue) vnderwilen weddermut, 20 wedderkompst bynnen eyneme iare.
God maket dicke eren ende ghut. Ssp. /, 20. Gl.; so welkerhande gnt
Schaeksp, f. 63; yn yuwer drofi^isse vor deme rade uplaten wert . . vnde
vnde weddermode. Lüb. Gebetb. f. de to antworde is, den dat angeyt,
L 4 ; den god leeff heft, deme sendet vnde wederredet hes nichts et blinet
he to Vaken weddermoet, spade vnde 25 al stede. Eig. St. R. 80; des sprtkt
fro. Schip V. Narrag. f. 46; ein schal wi vor ein recht, dat de richter sik
sik bet holden in weddermöt, wan des nicht scal vorbeden laten, heeu
em dat herte van binnen tosecht. scole juwelkeme manne rechten nack
Gl. SU R, V. /, 12; ick will idt so siner claghe, it en si, dat men de
vorschafifen, dat iuw derhalven kein 30 klaghe mit rechte wedderreden moghe.
mangel edder weddermöt wedderfaren Stend. Urtheilsb. S. 26.
schall (1546). Dithm. Urk. S. 134. wedderreise, f. Rückreise^ Bück-
weddernisse, f. Widrigkeit, Wider- kehr von einem Feldeuge. Do he wed-
wärtigkeit. Vnde werd vnderwylen so der toch, do wurden up der weder-
gheuestet van begheringhe des lyden- 35 reyse sek bischop N. unde N. Luh.
des vnde der weddernisse. F. d. Wege Chr. i, 55 ; äff tho legghende menni-
des Orutzes f. A4; so bystu noch gherleye groten schaden, den unse
nicht ghesterket van weddernisse to stad nam in der wedderreyse, also
lidende. das. A 51>. wy ghewesen hadden in Yresch, uude
wedderpawes, m. Gegenpapst, des- 40 i» der utreyse , do wy juncheren
sen antipapam, dat het eyn wedder- Eerstene venghen. Brem. Jahrb. 0,
pawes. Korner 180h. 246.
wedderpraly m. Gegenstoß, Feind- wedderreppinge, f. (s. reppen.)
Seligkeit. Queme auer eyn renninge Wiederaufrühre^i, Wiederholung, vor-
inte dem lande eder de vynde vnser 45 halinge vnd wedderreppinge. Wism.
iemande van wederpralle wederreden, Zeugeb. v. 1527.
we dan dar ouer wunne edder vor- wedderreve, widerspä^nstig ? also se
lore, de scheide den wyn vnd vorlys nu echt tosamende kemen, do vereo
stan (1405). Everstein. Urk. nr. 456. dusse vordorven stumper unde wed-
wedderproven, schw. v, verwerfen, 50 derreven, de dar dat alderminste to
WEDDERREVESCH 633 WEDDERSATE
geven konden, like unnutte etc. rede, We des closters renicheit be-
Brschtc. Sehichib. f, 142. vlecket mit unrener dat, de wert mit
wedd6rreve8cb=wedderreve. dusse den duvelen quat vordomet ane wed-
abbet satte sik tigen den rät gar dersage. Leben d. h. Marin, v. 81
ereosthaftigen mit wedderevesch vor- 5 (Bruns S. 14?) ; he radet to ener
harden unde vorkroden sinnen. harden weddersaghe teghen iene, de
Brschw. Sehichib. f. 158. spreyket wedder de rechten warheyd.
wedderrichten, sehw. v. ersetzen. Eceles. fol. 81^; unde wat se vor-
(schaden) gantz unde al wedder- nemen, dar en was neyo wedersage,
richten (1447). Dühm. UrJcb. S. 43; 10 de helpin mochte, denne se wolden
vnd offt geschege . . sali vnd will od so hebbin. Gott. ürk. 11^ nr. 225.
he binnen den nechsten verteyn nach- weddersake, m. Widersacher^Feind.
ten wederrichten vnd affdoen (1486). adversarius. 5 Voc. W. . . in desser
Stüve, Beschr. d. Höchst. Osnabr. 1789^ werlt hebben se leiflf gehat ere we-
S. XXXIII; were ock, dat vnser 15 dersaken vnde alle vleischlike be-
wölk W68 betalede, des schal vnser gherte hebben se starckelike weder-
eyn den andern zynen antal wedder- staen etc. Diäl. Gr. 202^; eyu man
richten. Beyer ürk. /, nr. 448; dat wart swarliken veruolget van synen
(tcas verbraucht ist) schal men en wedersaken etc. das. 170.
tovore van dem wynne wedderrichten 20 weddersakerinne, f. Widersacherin.
unde gelden (1432). Ostfries. Urk. adversatrix. Jerem. 3, 6 (H.).
nr. 402; vgl. nr. 806. weddersate, m. Widersacher, Geg-
wedderrichtinge, f. Ersähe, be- ner. koning Hinrik toch in Italien
den . . dat en wedderiychtinge eres und dodede vele siner weddersaten.
gades unde wederlecginge eres scha- 25 Magd. Seh. Chr. 77^ 18; de paves
Jen gescheen mochte (1441). Hans. hadde en (Karl 4.) darvor (zum
Rec. IP S. 356; He sal uns vor den Kaiser) ghekoren to wedersate deme
schaden der reysenen guet zyn vnd keiser Lodewighe. Lüb. Chr. i, 262;
wedderrichtinge schaffen (1499). Nies. unde let siner wedersateu vele vor-
Beitr. 2^ 347. 30 derven swares dodes. das. J, 226;
wedderriden, st. v. entgegen reiten. 0 we Zeno (spricht der Teufel)^ ik
Idt vil sick, dat de greve van Sym- hebbe gekoren, Dat du mi bist to
pol demc boden wedderreet (auf dem weddersaten koren. Zeno^ v. 563 ; dar
Ritte begegnete) uppe deme velde. Lüb. quemen do ok syne weddersaten (ge-
^^ 515 ; queme eyn renninge inte dem 35 richtliche Gegner)^ de der Lubeschen
lande cder de vynde vnser iemande sendeboden weren. Korner 226d; so
wederrüden etc. (1405). Eberstein. is he ein weddersate Cristi. N. Bus
Urk. nr. 456. 2, 7.
wedderropen, st. v. widerrufen^ auf- weddersate, f. Widersetzung, Wi-
iid/en. unde (Theod.) wedderrep al- 40 derstand. . . Sassen, de der wedder-
lend, dat St. ghesed hadde. Korner säte beginne weren, de leit de koning
45a; dat rope wy alle wedder. das. (Karl d. Gr.) doden. Magd. Seh. Chr.
l<^i/b; wolde he den kor nicht beste- 28^ 27; dar na toch he alle Sassen-
ilighcn, sunder he wedderrep ene. land dor an weddersate. das. 30, 1;
das. 170c ; item zo hebben de hense- 45 doyt ein gast einem vnsen borgere
stede macht gegheven to erem wed- wedersate an sineme gode, dat buten
derropen (auf Widerruf) den older- dissen wicbelde belegen is . . he sal
luden to Brucge, dat se mögen etc. eme darvmme hir tho rechtes ple-
(1441). Hans. licc. IP, S. 362. ghen. Rig. St. R 105.
weddersage, f. Widerspruch, Ein- 50 weddersate, /*. Ersatz, were ok,
WEDDERSATICH 634 WEDDERSINNES
dat desser slote welk worde vorlorn wedderzegghent, unde de hadde he
van vnser wegene, so scolde we on weddersecht to rechter tut (1379).
ene weddersate dun, also twen vnsen Hans. Rec. 2^ 216 ; ynde weddersede
mannen vnde twen eren vrunden sine hußvrouwen (sagte sich los van)
duchte redelich wesen. üod,Brdb. /, 25^ 5 vnde nam de iunckvrouwen. Densch
245; (in e. ähnlichen Zusage das. 252: Kroneke f. A8^; toidersprechen. 8uii-
wedderstadunge); Sudend.3^ nr, 248. der myn end mynre eruen wederseg-
weddersatieh, adj. widersetzlich, gen off ouelen moit. LacomU, 3, m.
vnd wy dar sumich vnde weddersa- 764 ; do em dat al aver eyn bewiset
tich in werden. Cod. Brdb. J, P, 178. 10 wart, also dat he dar nicht konde
weddersaticheit, /*. Widersetzlich' weddersegghen. Korner 25k (mit
Jceit. Darumme alse de mynsche Dativ d. P.) Frieden u. Freundschaft
vmme der smaginge vnde wedder- aufkündigen, her ritter, juw sy wed-
saticheit willen vorordelt etc. Proc. der gesaget, Ick wil losen de juBgeu
Belials f, H2^. 15 maget Mit mynen swerde. Hartd.
weddersatink , m. Gegner. Bistu 236^ f. 40h.
unser edder der weddersatinge (ad- weddersegginge, f. Wider^echen,
versariorum) ? Jos. 5, 13 (H.). Feindschaft, gedenket des, de dar
wedderschieken, schw. v. wieder in heft geleden eyne sulke wedder-
Ordnung bringen^ herstellen. He (der 20 seginge (contradictionem) wedder sik
Blinde) wart wedder geschicket. suluen van den sunder en. Hehr. U,
Marc. 8y 25 (H.); unde wolde he uth 3 (H.).
der venknysse komen, so moste he vtreddersetten, schw. v. widersäsen,
deme konynge wedderschieken unde Do beghunde sick wedder to setteude
overgeven Gottorpe, Vlenseborch etc. 25 (deme) keyser Lodewich etc. Kor-
Lüb. Chr. 2, 329. ner 30h.
weddersehrift, f. Antwortschreiben. weddersettich , adj. underwärtig.
Unse antworde vnde wedderscrifte. de dem heren weddersettich is (qaoä
Brem. Denkb. 67; unde wente he nu aversatur deus). 5 Mos^ 12, 31 (U.).
dar entegen dede ane wedderscrift so v^eddersinnes, -sinniges, adv. gan:
(ohne eine Antwort gegeben zu haben), entgegengesetzt , verkehrt^ contrario
des weren se untovreden. LÜb: Chr. modo. KU. En pape . . de genk des
2, 339. dages in dat holt heymeliken unde las
wedderschult, /*. schult unde w., misse wedder sinnes. De hadde bi
Debet u. Credit, Soll U. Haben. Ich 85 sik stände einen esel unde enen wolff
wil sei overtugen med eren egenen unde enen breden worm; so wände
banden, dat sei in mine boke screven misse ute was, so gaf he de ostieo
hebben schult, wedderschult und be- allen dessen dren etc. Liib. Chr. l
talinge (1378). Hans. Bec. 2, 465; 387; der Dithmarschen Schilde schol-
ohr und ohrer kinder guth, huiJ, hoff, 40 den verkeredt syn (als Zeichen^ also
schult unde wedderschult etc. (1528). dadt de spitze van den Schilden, dadt
Brschw. Neust. Deged. B. f. 13. men na gemeener wise under thö
weddersehntte (?) , Widerschießen, kehren [plach], dadt wolden se int
Gegenwehr. (Jemanden, der bei Tage wedderspill weddersinniges uppe keh-
stiehÜ, soU man nicht tödten) he were 45 ren. Westphal. 3^ 47. — Tegen dat
sick denne mit wedderschutte. Ndd, houerdige beth (des Pharisäers) sei
R. f. 95. Beda en othmodich beth al wedder
wedderseggen (sagen) , schw. v. synnes : o here etc. Serm. evang. /.
widerrufen, aufkündigen, unde ze- 189d; sSnder weddersyns (sofidm
ghede, dat zyne breve spreeken uppe 50 ganz anders?), de mynschen motta
WEDDERSNACK '635 WEDDERSPRAKE
sich vorandern ynde na der schrift waddersperiiige, f. das Gegen-
gelyken, willen se anders salich wer- strd^en^ Feindschaft^ ZwisL All twig-
den. V. olden ti. nyen Gade f. F3^, dragt vnde weddersperynge waes ge-
weddersnack, m. Entgegnung, Ik flegen efte ghestilt. Lerbeck § 128.
byn gheworden also en mynsche nicht 5 wedderspil, n. Gegenrede^ Gegen-
hörende unde de in sinen munde theiü. 6eue8ickeine(r) vor eine junck-
nenen wedder8nackenheft(^=^t«mm^. fruwe edder magett an vnd würde
Brem. herck. geh, f. 24. dat wedderspill bewisen, de auericheit
weddersnaeken , schw, v. under- nimmet se in strafe. Büg, Landbr,
sprechen, weddersnackende kyf . Aesop 10 c. 1JS4.
S. 83. wedderspodicheit, f. Widerumtig'
wedderspartiebeit, f. Widersetz- hext. Alse he de vorgesegeden dinge
lichkeUy Sträuben, eft du bereyt sist, began to scriuene als he geleret was,
dat din wille deme minen alletid ge- unde de wederspodicheit , de een
lyck sy, also dat du nummer in wed- 15 prouestersche (Prüferin) is der goden
dersparticheit mit mi vunden werdest. menschen, em begunde af to trecken
Grisddis f. 69. etc. Hord. f. 5a; Christus leet sick
wedder8pen(n)ieh, -spannieh, -spo- handelen sine blodigen unde versehe
nieh, adj. underspänstig. wederspenich, wunden unde makede gesunt de wun-
rebellis. 1 Kon. 16^ 16 (H.); 2 Tim. 20 den einer wederspodicheit. das. 5b.
3, 4 (H.); weddersponich, rebellis. wedderspdt (-spode), n. = tegen-
Voc. Engelh.; contrario in verbis et spot; Ggs. vorspot. Widerwärtigkeit,
in factis. Dief. dat wy vnse weder- Unglück. Mitten gheeste der starc-
spennige flesch ock mögen binden. heit wort een mensche ghesterket toe
Rost. Bedeh. f. 62; eyn harde wed- 25 versmadene vorspoet ende toe ver-
derspennych reede vnde antwort vor- draghene wederspoet. Bok d. Byen
meret den thorn. De 7 Dodsunde f. f. 230^; van nutticheit des wedder-
21h; wedderspannich vnde vorkert. spodes (de utilitate adversitatis).
Hord. 41; die teghen die h. korken iVavo/^. /, i^; wedderspotis tolidene.
wedderspennich en onhoersem syn« so Pass. Chr. 215; (ofte ok yumment
Trad, über die 10 Gebb. f. 5h; he mende, du werest eyn zege, du bist
(de prelate) schal alle oirer (seiner lickwol eyn mynsche) . . ist dat du
Untergebenen) handelinghe an seen bedrovet werst to der ersten bewech-
in der wise, dat he den wedderspoi- nisse dusses wedderspodes. d(xs. 215;
neghen sture. Ecdes. f. 63^; sin 35 en werdet van nynen wedderspode
egbene wedderspoineghe wille, de sek versaget. Horol. 103.
nicht wil richten na dem willen godes. weddersprake, /". Widerspruch^ Ein-
dcu.i^^b; weddersponichvanhogheme rede. Des quam N. vor gehegede
herten. Lüb. Gebetb. f. 1)2. bank vnd bot dy weddersprake vp
wedderspennieheit, f. Widerspän- 40 dru ding . . Des is dy vorgenante
stigkeit. ock ander unse undersaten Hanne nicht komen vnd het dy wed-
vermitz der juwen ungehorsamen tho dersprake nicht weddersproken. Hall.
wedderspennicheyt nicht bewegen, Sch^enb. f. 55h; und denne scheide
Münst. Beitr. Ij 279 ; \mh Yelev hoS- he se van stunt an belehnen aue
heit vnd wederspennicheit. Seib. Qu. 45 gave und an weddersprake. Magd.
i, 39. Seh. Chr. 283, 21; to vreden stän
weddersperichy adj. understrebend, sunder alle weddersprake. Korner
'Spänstig. Dar na do Joachim we- 237^; sunder vnses heren van Bremen
dersperich was deme koninge. E. v. weddersprake vnde ouelen mod. Brem.
Repg. 50. 60 DevM>. 97.
WEDDERSPRAKEN 636 WEDDERSTAL
wedderspraken, schw. v. wider' wedderstadicb, adj. w. maken, er-
jrprecAen. Darup antwerde her Jodocus statten, ersetzen. Na dem se my dath
. . unde weddersprakede alle syne med ghelde, nemelick achtentich sook-
(des Vorredners) rede der recliticheit ken wedderstadicb gemaketh hebben,
der Polen uppe dat lant to Prusczen 5 de ik sulues van em entphangen
etc. LÜb, Ohr, 2, 289. hebbe. Cod. Brdb. J, 8, 430.
wedderspreken, st. v. 1. antworten, wedderstadinge, f, Erstattung, Ver-
se spreken wedder unde seden etc. gütmig. Icht (wenn) lüde wereo, de
Korner 362k. — 2. widersprechen^ Ein- sustere unde brodere weren . . icht
rede erheben, s. weddersprake. do 10 de broder der suster icht scuUe wed-
wolden de Vranken . . Otten to ko- derstadinge don, des wettet, dat vre-
ninge kesen, dat wedersprak he etc. wen an lengude neyn recht en heb-
Eike V, B. 588. — 5. underrufen. ben. Bruns^ Beitr. zu d, dlsch. B.
He hadde in sinen boken, de he ma- p. 225; redelke wederstadinge dar
kede, vele errunghe settet wedder 15 vmme don (1404). Sudend. 9^ S. 360,
den hilghen loven, dat moste he dar 34 ; wy bekennet, dat us Enigghe
(auf dem Concü) al wedder spreken. prouest to W. unde convent entrich-
Lüb. Chr. 1^ 40; ek schal unde wyl tet hebbet unde vor us uthgegeuen
alle de bosheyd und oveldat, de ek eyn unde yeftich mark . . dar vor
uppe den rad . . gesproken odir ghe- 20 wy to wede[r]stadinge deme vorge-
screven hebbe, wederspreken und nanten clostero gevulbordet hebbeo
ok wederschryven in myneme breve holt to houwende (1409). Lüneb.
(1379). Gott. Urk. I, nr. 369. UrJcb. XV, S. 165; dar vor he den
wedderspreker, m. Widersprecher. vorschreuenen juncvrowen to weder-
We vrede unde ban weddersprikt, 25 stadinge gelaten unde gewyset hcfft
deme mach schult geven de sakewolde, ander guder (1442). das. S. 181 ; m
so mot de wedderspreker swQren, dat wederstadinge vorluzes, he yn des
he it gedan hebbe dor angst einer stichtes deuste geleden hadde. Old.
schult. Brschw. Urk*. 115, 173. Urk. v. 1491.
wedderspreklich, adj. anfechtbar. 30 wedderstal, -stall, n. Widerwärtig'
Nicht deste myn, darmith jo ere me- keit, Widerstand, Ungemach, sunder
ninge de besthe, ock nicht scheide w. (absque resistentia). Chr. Sd. 152.
weddersprecklich syn, szo etc. Waitz^ 9; mit veleme wederstalde he ene
Wtdlenw. 2, 355. bemoyede(multi8tribulationibusyexa-
wedersprnnk, m. Gegensprung, 35 vit). das. 168, 17; se vorbranden se
'Stoß. De dar sleyt up den harden (die Jungfrau v. Orleans) na veleme
steyn, d^me drauwet de wedder- wederstalde (post diversas injurias).
sprunck. Koker, S. 366. das. 178, 27; wechnemende dat wed-
wedderstade, -siede, m. Tausch, derstalt der unvruchtbarheit (oppro-
Stellvertretung, Ersatz, Entgelt. Dar 40 brium sterilitatis). das. 198, 24; god
<leden de borgere pantquiting . . Dar- gaffehnwedderstalt(repul8am). West-
vor wart on to wedderstade eine phal. 5, 75; he krech grot wedder-
mole. Magd. Seh. Chr. 164, 3; hir- stal. Lüb. Chr. 2, 433; se nemen dat
vor hebbe wy . . in rechten weder- landeken sunder wedderstalt. das. :i,
Stade unde wessele van en weder 45 14 ; ok wart em grot wederstald gc-
entfangen etc. (1424). Stüve, Beschr. dau. das. 1, 282 ; vortmer scholeu
d. Höchst. Osnabr. XXVII; dar en- de hertogen to Sassen den borgen n
keghen (gegen drei Höfe) hebbe wy to L. neeu wederetald efte hiiider
to wederstede entfangen veer houc don in dem holte, dat se gekoft heb-
etc. (liOl). Schvidt, v. Adel p. 460. 00 ben (1410). Sudend. 9, S. 187, b'9;
WEDDERSTAN 637 WEDDERSTOT
sonder hinder ofifte wedderstaelt dene, de desse vorkopcre vorg. dar
(1479). Dühm. Urkb. S. 78; alle de vor in wedderstant van den koperen
ghenne« de dar stan legen dat rechte entfangen hebben. Old. ürk. v. 1500.
richte in unsem lande unde wedder- wedderstawinge, -8taawin([;e, /*. =
stal ane doet, de ecbullen gebroken 5 wedderstadinge. Hyr voer vor eyne
hebben etc. Dühm. L. R. § 14 u. iegenstadlnge vnde wedderstawinge.
§ 45; slughen vele borgher dot, de Heimst. Krön. p. 90; de raet beken-
en wedderstalt don wolden. Korner net, dat se den smeden hebben ge-
J2oO^; is dat om icht weder vart geuen vor eyne wedderstauwingc oerer
Wederstalles. 1 Mos. 4J2, 38 (H.). 10 stidde, de se badden vnder der boe-
wedderstin, st. v. 1. widerstehn, nen des kophuses . . eyne ruminge
aitgegentreten. Weret, dat deme ge- vor dem wynhuse etc. das. p. 226.
meinen rade alsodane bedreplike sake wedderstedich , adj. statisch (vom
wedderstunde. Leibn. 3^ 455^ 24 u. Pferde), Dryerleye dingk sal men
26; nnde (der Erßbischof) wolde die 15 geweren an eynem perde . . Dat
(von der Stadt gebatäe) muren wed- erste is vor vnrechten anefanck, dat
der störten; dat wedderstund eme ander vor staerblint, dat drndde ys
die raad. Brem. G. Q. 80; do de rad wedderstedich. Ndd. Rechtsb. f. 79.
sach, dat sie ene nicht künden wed- wedderstedicheit, f. Stätischkeü
derstan, do etc. das. 90; do se dat 20 (vom Pfeide). Vor wedderstedicheit
(Opferfleisch eu eßen) starckliken gewert men XIIII dage. Ndd. Rechtsb,
wederstunden. Dial. Chr. 202^; dar f. 79\
wedderstunt de kouinck den Fresen wedderstendich, adj. widerstehend^
einen grothen stryt. lalcks Staatsh. hindernd. Vnde weret, dat vnser vo-
Magcus. 9, 698 ; se stunden deme gre- 25 ghede jenich ome wedderstcndich
von wedder. Korner 205d. — 2. ver- werde (1395). Sudend. 8, nr. 90.
guten, Vort soe is beforwordet und wedderstorrieh, distortus. Voc. Old.
bededingt alle ansprake, de em hir (Vgl^ Dief. s. t?., wo es unter andern
na komen offt anfallende mochte wer- durch verkcrt, awisig, grob glossiert
den, datte Bemt und Aleff to gelyke 30 unrd.)
gelden und wederstaen soln (1461). wedderstorts (?), adj. widerstrebend ,
Kuidl. J, 144. widersetzlich (?), Jovinianus ketterye
wedderstandicheit, f. = wedder- brack so scer to Roraen yn, dat se
stalt, Widerwärtigkeit y Unglück. Also ok de gehilgede juijfern . . wankel-
schaltu duldich syn in dynem ar- 36 modich und widderstortz tbor echt-
beyde, in krankheit vnde in armode schap makede etc. Grünt der frater
vode in wedderstandicheyt. Licht d. lev. (Schwerlich richtig, denn Jov.
Scle f. 65. Ketzerei hatte vielmehr die Folgen daß
wedderstandinge , /. Widerstand. viele dem Herrn verlohte Jungfrauen
Dar vant he wederstandunghe van 40 ihr Gelübde aufgaben ; man sollte eher
äineme broder M., de sie des rikes „nicht widerstrebend, sondern geneigt^
do hadde underdan. Lüb. Chr. 1,151; erwarten.)
Widerwärtigkeit, to lydende dorch wedderstdt, m. Gegenstoß, Wider-
cristum wedderstandinghe vnde be- wärtigkeit, Unfall, repulsus, adversi-
droefnisse. Van d. Wege des Ci'utzes 45 tas. KU. He led groten wedderstod
f. A6. unde vorvolginghe. Korner 29d; Nu
wedderstant, 1. Widerstand, w. de werlt mit so manigcrhande weder*
don. Korner 196t^; dar vant he wed- stote vermoyet wert etc. Dial. Gr.
derstant van synem broder M. das. 215^; in den wedderstote heilt he
lC2c. — 2. Vergütung, vor 500 gul- 50 altyt verduldycheit. das. 229; he eu
WEDDERSTREVEN 638 WEDDERVAL
kreech nynen wederstot.. das. 237; wedderstravieh, -strnbMeh, adj.
die here sal dye to seynden pesti- widerstrd>end^ sich sträubend^ under-
lentie, honger ende wederstoet yn setelich. (gafi god) den wedderstruni-
allen dynen werken. Tract, über d. gen vader. Freckenh. Leg. 55; dat
10 Geh, /*. ia ; isset, dat eme wat 5 inghesynne myns huses is my ieghen
wedderstotes (si quid adversitatis) gheworden vnde wedderstrubbich.
toqueme etc. 1 Mos, 43, 38 (L,). Anh. e. Elacid. f. 71^; teghen den
wedderstreven , schw. v. under- wedderstrubbighen Saulum. B, der
streben. Dat id nicht wesen mochte Byen f. 94A.
sunder goddes schickinghe, dar he 10 wedderstrnviiige, f. das Sträuben,
nicht wedderstrevenkonde.Äorwerö^d. die Widersetzlichkeit, d. w. deerHolt-
wedderstrevich, adj. tviderstrebend, satorum. Lerbeck § 61.
rebellis. Voce. We deme rade daran weddertale, f. Gegenrede, sunder
wederstrevich werde vnde des nicht widertale (1324). Nies. Beür. 1^296;
don en wolde etc. Brschto, R. 70, 15 sunder der gilde weddertal. ders.
108 ; van den bösen arghen, de my Münst. Urk. 3, 269 ; sunder wedder-
wedderstreuich ghewesen synt etc. talle des anderen, de gulde hedde,
V. h. Ilieron. /, c. 77; in dem 784 wedder quit kopen, so oft he welle,
jar worden de Sassen aver wedder- das. 3, 119; gramschap (Zam^ Er-
strevich (rebellare). Magd. Seh. Chr. 20 büterung) pleghet te wassen bi der
29y 13; wedderstrewich vnd vnhor- weddertale. ^. der sonden f, 120^.
sam dem paveste. Freckenh. Leg. 69. weddertemelik, -lick, adj. u. adv.
— Dajgu das leibst, wedderstrevicheit. uneiemlich, indecens. Vnde ein iewe-
Jerem. 35. überschr. (H.) lik heft dem anderen sine husfroa-
wedderstrevinge, /. Widerstreben, 25 wen weddertemlich(t) beslapen. Proc,
rebelHo. de weren sake der wedder- Belials f. E3.
strevinge, wente se hadden alle cri- weddertemieheit, /. ünjgiendiehkeü.
sten . . vordelget. Magd. Seh. Chr. Ock so is de hellesche forste in gro-
50, 5. ter wedertemicheit geseten Tp den
wedderstridich, aä;. streitend gegen, 30 altar godes. Proc. Bdiais f. E2,
fciderspänstig , rebellis. Dief. Wor weddertoeh, m. Zurückßiehen. ane
wyf beholt de overen band, Dat se allen weddertoch (absque retracta*
lichte werd darvan Wedderstridig tione). 1 Sam. 14, 39.
jegen den man. Laiendoctrin. 90. weddertolne. teloneum in redito
wedder strider, m. Gegenstreiter, 35 (1278). Hans. Urk. (v. Höhlbaum) 1,
Feind, also enen wedderstryder der nr. 807.
hilgen kerken van Rome unde also weddertreden, st. v. zurücktreten.
eynen ketter. Komer 180^. God let de sunne weddertreden (re-
wedderstromich ? Welk knoken- gredi). Eike v. B. 46.
houwer sik bosliken lecht weder syne 40 weddertaeh, n. Gegeneeugnis. Van
cumpen vnd em wederstromich is, so slichter clage vnde weddertuge. Were
heite wi deme, dat he syne schäme dat also, dat en deme anderen schalt
bynnen eyner mantyd sal vorkopen geue mit ener suchten clage, he schal
(1311). Fidic. 1, 63. (Zu lesen : wed- eme nen eder ia seggen, et ne were
derstrevich, oder wedderstruvich?) 46 also, dat de andere dat betughen
wedderstrnven, sch(n. v. refl. sich muclite, dat he der sake vnschuldich
dagegen sträuben, als vnghetemet volk si. Big. St. B, p. 164, 17.
so wedderstruueden se (die Höltsaten) wedderval, m. Unfaü, Widerwär-
sik vnde wolden neyn joch dregen. tigkeit. j. teghen-spoed , adversos
Lerbeck § 6t 50 casus. KU. he (der Bathnumn) scheide
WEDDERVANK 639 WEDDERWENDICH
to den hilgen sweren, dat he de orsacken antögen. Hüg, Lanäbr. c, 59;
breve holde in aller macht, unde dat wedderfochten de adel etc.
qaeme dar jenich wedderval yn, so Kanteow 217.
wolden se dat vrighgelt wedergeven. weddervechtich, adj, bestreitbar^ zu
Liib. Chr, 2, 344; (der von der Welt 5 bekämpfen, des monnykes wedder-
Abgeschiedene Jcann Gotte beßer dienen) fechtige leer (von dem Fegefeuer).
wente des arbeydes, der sorghe vnde Nies. Beitr. 1, 171.
des weddervalles is so vele, dat ome weddervechtinge, f. Widerstand.
weddersteit in der werlde, dat etc. slote, hofestede . . hebben wie ge-
Eccles. fd. 63^. 10 weltliken vnd ane wederfechtinge over-
wedderrank, m. Here Jhesu, de wunnen. Lünted^ Stiftsf. 24 N. ; ol-
du wol vor (vorher) wüstest dinen dinches was dat cruce eyne vnere
hilligen ende vnde dinen wedder- aller mysdeders . . Nu bistu eyne
vanck van der bösen werlt to dinen seghinge vnde eyne weddervechtinge
hemmelschen ganck to dinen vader. is vor alle boeßheyt. ^). d. Sammitt. III.
0GB. B. 88^. (wedderwank, Zurück- weddervertich, adj. mdertoärtig
gang?) (= wedderwerdich?). Se vermodeden
weddervaren, st. v. widerfahren. sik neines weddervertigen (nihil ad-
hir umme hebbe ik betrachtet dat versi). B. d. Rieht. 8, 11 (H.).
heil miner sele, of mi de dot weder 20 weddepvrevelicheit, f. Frevel^ zur
vert (1407). lAvl. Urk. nr. 1728; en Wiedervergeltung^ Rache verübt. Wmme
konde nen lik ofte recht weddervaren. dat ok krych vnde wedderwreuelicheit
Komer ISöc; do ward vordreuen bi- vormeden bliue. Cod. Brdb. /, 21^
schop C. nnde dat weddervor eme 490.
twye an desseme jare. das. 56^. — 26 weddervriginge, /'. Einlösung (einer
trans. underfahren (zukommen) laßen. Rente). Wanner wy dessen wedder-
Wordin auer vnser beide scedelude kop vnde weddervriginge don wuUen,
der rechte tweyschelich, welkerem scholen wy dat en vorkundigen eyn
rechte vnde partye denne vnse leuen verndel jares touorne (1460). Fcdcks
getruwen bistunden, de scolde recht 30 Staatsb. Magaz. 8, 677.
vtholden, vnde scolde deme dat we- wedderwaringe, /*. Widerwärtigkeit^
dervaren, dat ome to gescheiden were Feindseligkeit, uns hulpe unde by-
bynnen deme negesten mande (1401). stant wil doen, op dat wy der vorscr.
^idend. 9, nr. 114. wederwaringe quit, entslagen . . much-
weddervart, f. Rückfahrt^ Rück- 35 ten werden. Ben. 441.
tceg. In der weddervart wart koning wedderwech, m. Rückweg, vortert
R. gevangen. Magd. 8ch. Chr. 123, 4. . . 1 gülden to Gr. in dem wedder-
weddervechten, st. v. eig. die Arme wege. Klempin, Diplom. Beitr. 570.
hin und her bewegen, wat dan dat wedderwenden, schw. v. rückgängig
(obgleich) dyt kynt allynges (l. all- 40 machen, dat de sulve schipher K.
nyges, so eben) geboren was, so re- sinen vruchtluden (Befrachtern) lo-
kedet syne ermeke uth und weder vede to segelende . . und vakene dat
vocht, wat et mochte. Münst. Chr. wederwende, dar grote twidracht
h 93. dagegen kämpfen, anfechten. tusschen en und em sik vakene van
de ordele. ör. Weisth. 5, 119 ; weert 45 vorhoof (1390). Livl. Urk. nr. 1290.
sake, dat ymant dusse landen . . wedderwendich , adj. w. werden,
hinder ofte schaden dede, dat willen rückgängig werden, zurückgehen. Do
wy nah unser macht weder fechten sulues hadde myn here eyn red (Ritt)
(1420). Ben. 210; wehr ein testament anlechcht, dat wedderwendich ward
wcdderfechten will, de moth billige 50 (1381). Sudend. 5, S. 229, 35; also
WEDDERWERDICH 640 WEDDERWESSELINGE
ging de reise nicht vort . . also wart wessle ghegeuen . . eyne halne marck
dat Yolk wedderwendich. Magd, Seh, pennyncgeldes erffliger renthe uthe
Chr, 408^ 29, des Stades rossemolen. Dortm. Url.
wedderwerdich, adj, toiderwärtig ; 2, nr. 445; bes. in Beeug auf leib-
Gegner^ Feind^ adversarius, contra- 5 eigne Personen, Wente se hebben
rius. KU, scholen nicht an syek ne- uns bewiset wedderwesael, als vor
men, hanthaven edder entholden je- Alken gaven se Eersten van den
nigerlei wedderwerdigen effibe vor- Borstel to ener wessele. Vogts Mon.
redere. Ahtsiyhher I, nr. 153; dem ined. 11^ p, 464; na dem dat din
h. romischen ryke . . wedderwardich, 10 mader gewiszelt si to dines vadiT
wrevelich unde unhorsam lange tiid heren, unde du de wederweszle ge*
geweset sint etc. (1438). Hans, Reo, tagen machst, ofte da den dar dinst-
/P, S. 153. man sist, dar din vader dinstman
wedderwerdicheit, f. Widerwärtig- was. RicMst, Landr, e. 24^ § 3; dat
keit^ adversitas, contrarietas. KiL 15 ich hebbe vorcoft mynen wulscüldi-
En beschach vel vnere vnde wedder- ghen egenen man vor twe scillinghe
werdicheit van etliken groten bansen. vnde dre mark . . vnd vor eyne mark
F. olden u, nyen Gade f. B 3, vor dee wederwessele. De twe scil-
wcdderwcpe, f, Gegenwehr. Weret linghe . . heuet my Clawns betalet
denne, dat se mit jemande tho wit- 20 vor dessen coop vnde wederwessele.
liker wedderwere vnde apenbarer Old, ürk. v. 1361; dat ik unde myne
veide kamen mosten (1538), Dithm, eruen hebt Yorkoft Taleken, Curdes
Urlcb. S. 108; im gerichtl, Sinne: Ver- dochter, dar Hugo vns vore heft ghe-
theidigung, Einrede des Beklagten, ghenen eyne wederwessle to vnsen
dat des antwerders behelp und wed- 25 wyllen vnde eyne summen gheldes.
dcrwere dar entjegen nicht bestan Old, Urk. v, 1416; dat wy hebbet
möge etc. Bunge, Gesch. d, Ger, W, vryg ghelaten vp cne wederwessele
p, 102, Hinrike, Hanneken sone, vnde de
wedderwerpen, st, v. zurückwerfen. vorg. wederwessele mach de vorg.
„gekaufte Sachen wegen Fehler zurück- 30 Hinrik van vns kopen vnde losen myd
gehen.** Dähnert, Ük so schal neen vSr rinsschen güldenen, vnde dan
dutsch kopman was kopen, dat enes wille wy unde schuUet eme gheaen
wederworpen is (1393). LivL Urk, enen guden vrygbreflF. Old, ürk. v.
nr, 2926 ; unreine, finnige vndt po- 1472 ; dat de vrouwe Anne heflfl vns
ckige schwine an den frantzosen, 35 quyt, ledich vnde loes gescholden
schape edder lemmere werpet de vnde gelathet . . van allen egen-
koeper dem vorkoepere wedder, wan domes rechte . . vor eyne summen
lie des Schadens endtwabr werdt. geldes, myt sodanen vnderschede, oft
Büg. Landbr, c. 81, S, 332, Wobbeke beraden werde in eyn eghen
wedderwessele, /. Gegentausch, 40 erue offt gueth, dar se eghen vp
Aequivalent, De vurste schal och queme, den sal men vrou Annen epe
vns vridegut ghoven ghegen dat gude wedderwessele betalen. Old. Ürk.
dorp Lüttere . . mit mugelikcr wi- t?. 1523.
derwesle, of men de vint (1318), wedderwesselinge, f. = wedder-
Sudend. /, nr, 302 ; hir vor (für diese 45 wessel. Dat wy hebben vortegen
beiden Höfe) hefil my de provest in vnd vorlathen vnsze wulschuldige
wedderwessele gedan eynen wüsten maget Taleken, dede my van rnszeo
hoS (1488). Lüneb. ürk, XV, S. 199 ; gnedigen hern yn wedderwesselinge
vort hebbt dey borgermeystere vor gedan is etc. Old, ürk, v. 1537; Nota
dit huys tho eyner rechten weder- so bene van der wedderwesselinghe . ,
WEDDERWER(R)ICH 641 WEDDESCHAT
Item al de egen ladefJ8emeghede,de Robeke genck to Monster to weder-
wy Yorwesselt myn. gn. h. edder wyllen den klnsener. Münst. Chr. i,
janckeren, szo schall de genne yna 170.
geaen yyff nyge marck, tho 21 grote wedderwordieh, adj. vnde vmme
ein yder marck; de persone, de van 5 ein wedderwordieh wort (" Tri(26ru;or^^^
vus tuth, behordt dat gelt den oon- striden. N. Bus 2^ 45.
ventu tho geuen, exempli gratia, wedderwrake, f. Gegenrache^ Bachey
alse Alerdt Hodes dochter Taleke die man zw Vergeltung ausübt. Wert
gaff yns dat gelt. Nota bene. Item en vorklaghet vor ghericbte unde wel
in den Wardenborger caspel ysset 10 he den kleghere weder Yorklaghen
szo nyn recht myt der wedderwesse- Stander stede, so mot he sin recht
linge; dar geuet se nyne V nyge dar to don (eidlich versichern)^ dat
marck alse de anderen, men se gouen it nen wcderwrako ne si. Gosl. Stat.
1 daler yor de ynvardt, exempli gra- 74^ 14 ; sunder w. Münst. Chr. 1,
tia. Do Gerdt tho Westerholten syne 15 133; dar ne scolde me nener wed-
sone Johan vrygede, gaff he den con- derwrake umme don, sunder dar heb-
Tentu Yor de invart syner yrouwen ben de stede ghemenliken twene
43 grote, cum gratia, idt solde eyn schedeman to koren etc. (1360). Urk.
daler wesen hebben. Oldenb. (Klost.) d. hist V. f. Niiders. ö, 8. 340 ; dar en
Urk. um 1550. 20 schuUe v/y an beiden sidi?n mit nener
wedderwer(r)ich , adj. rebellis. wederwrake to kernen (1396). Sw-
1 Esra 4y 12 (H.). wederwerigh, re- dend. 8, nr. 242.
bellisy repugnans. KU. wedderwrakinge, f. w. der con-
wedderwille, m. was gegen meinen « scientien d. i. Gewißensangst. Weish.
Wmen geschieht, Widerwärtigkeit; 25 Sal. 17, 11.
u. die Empfindung davon: Ärger. weddesate, Unterpfand^ vgl. säte.
weddermod Yel wedderwille, contra- dat ik hebbe zatet unde zette vor
rietas, adversitas. Voc. Engelh. Doch enen rechten weddezait Claweze
swigede de esel stille. Dat was dem Bücke unde zinen rechten anerven
orse wederwille, Dat he dar nicht 30 elyen stucke landes etc. Brem. Urk.
ne redede weder. Gerh.v. M. 59,28 ; v. 1404. Brem. WB. 5, 212,
Daryan was vyl na (beinahe) der stat weddesehat, m. Geld oder Gtä als
wederwille unde grot moycheit unt- wedde gegeben^ d. h. als Pfands Pfand-
stan. Lüb. Chr. J, 422; gheven 150 geld, Pfandschiüing, Pfandbesitz,
mark • . yor schaden, smaheth, wyd- 35 wiederlosbares Pfandgut. So wor en
derwyllen unde allerhande scycht, man yerdhinget ofte yerkoft ofte tho
die uns yan on gesehen ist an der weddescate set widerweghene sin erye
borg to Grone (1329). Gott. Urk. I, enen manne edher twen . . ofte se
nr. 115; dusse forste let in korter twidrachtich thar umme werdhen, so
tyt groth Yordreet ynde wedderwillen. 49 we dhan dhen ersten kop edher dhen
Falcks Staatsb. Magaz. 9, 359; uppe ersten weddescat tughen mach, dhe
dat da duldich syst in allen wedder- scal dhen kop edher den weddescat
willen ; dat gerichte, dat du oyer my beholden (1303). Brem. Stat. 105
Yorhengest in alle mynem wedder- (Big. St. B. p. 63, 9); so we so
willen. Wiggert 1, S, 53 ; unde do 46 deme anderen wat louet yppe sin
starf he yan wedderwillen (Ärger). ghut, es it up erue, so is it wedde-
Kortier 569^; . . dat gy got bidden, schat ; sint it oc kledere oder anders
dat he my gheye rechte dult wedder weleker hande ghut, dat si dar en
alle hanne drofnissen ynde wedder- den anderen an wiset, so es et oc
wyllen desser werlt. Old. GB. A. 145; 50 weddesehat • , Stedet auer de gene,
imitlaMtyd. WOrtwbnoli. Y. 41
WEDDESCHATTEN 642 WEDE WIDE
des de weddeschat is, dat dat ghnt ick mede tor witlicheit einen wedde*
kumt nan der siede, dar it eme ghe- schatsbrief yp 600 mar ck Indende,
wist was, oder dat it uan deme, dar den min son Samuel den vorwesem
it na is, ghewandelet wert in ander S. Niclas kercken als creditoren geaen
ghut, so ne es et nen weddeschat. 5 moth. Gentehow XIII^ I, 156.
IM, B. 320; vgl. 453; set iemant weAieüItlffMerichtskifd^'iehöräe,
deme anderen sin schep vnde seghe- witlick zy, dat qwemen vor de er-
let dar na anderswor mit deme schepe samen heren N. N. weddeheren vor
vnde norkoft dat schep, so ne es nen de weddetafelen dat gantze ampt der
weddeschat ; mer kumpt dat schep 10 bernsteen paternostermaker etc. £iü.
an de Trauene, so es et auer wedde- Z, R. 354.
schat, alse it was, er et seghelede, weddewagen, m. Pfandwagen?
d. h. während der Fahrt riM das ( Schwerlich richtig ; vieüeicfUsuweAe'f
Pfandrecht, das. 321; dat wy hebben ein Wagen, dessen Seitenieitem von
ghezäd vnde zatet vnde lated an de 15 weden geflochten sind?), mit einem
were vor een pand vnde vor eene weddewagen dustholtes thor vnringe,
(? eenen ?) wedeschäd . « eyne wisch. vnnd die rungen nicht hoher ^0
Old, Urk. V. 1396; vnde dit vorbe- sein, dan die rhader (1530). Gr.
nomede gud möge wi edder vnse Weisth. 5, 124. (Vgl. wedehagen.)
eruen lozen, welke tid dat wi willen, 20 weddichy adj. au wedde verpflieUetj
alse weddeschattes recht is. Hahn, straffällig. He is dem hillygen nke
ürk. 2, 76. „Im Bremischen Bitter- ind dem hemeliken gerichte brokich
recht wird dadurch das in der Erb- vnd weddich geworden (1441). Nies.
Schaft vorhandene baare Geld und Beitr. 2, 98.
Ääivschulden bedeutet. 8. Tit. I § 2. 26 wede, Wide, f. (gedrehter) Ariel,
lit. 0.« Brem. WB. 5, 212. Strang, mhd. wide, wit; restis. Voce,
weddesehatten, schw. v. als Pfand vimen. 1 Voc. W. — (In einem Wum-
besiteen. He scheide nerghen wonn- segen:) dat gi (Würmer) vorswinden
achtich wesen in deme stiebte tho alse de band, dede wede wand, diir
Bremen, noch slote in deme stiebte 30 me den hilgen Christum mede bani
weddeschatten, noch dar in komen Wolf. Mscr. 23, 3 f. 12S>; gebun-
(1376). Stad. Arch. 1, 120; dat lant den mit weden. Judith 6, 8 {H.); do
to Gelren, welke he hadde gewedde- nimpt de duvel eine eyken wede und
schattet (quod habuit pignori) van schortet en (den Mönch)^ alse mit
den olden hartigen van Gelren. Chr. 85 einem gordele, darmit up. Protest,
Sei 292, 11; etlyke (slote vnde Gl. eu B. V. f. 162; rnien (Buihen)
stede) weren ere vederlike erve, et- uthe dem werdere, dar weden af
lyke hadden se ghekofft unde sum- wurden tho der Stellinge. jBrem.JaAfi.
melke hadden se gheweddeschattet. 2, 278; item vor 1 vore strukestbo
Lüb. Chr. 2, 145; slot, dat he wedde- 40 weden 1 gr. das. 2, 280; bes. eum
schattet hadde (früher: dat eme Hängen gebraucht. Sve nachtes ge-
umme ene grote summen gheldes houwen gras stelet, dat sal man rich-
ward ghedan). Korner 234^. ten mit der weden. Ssp. II, 28, 3
weddeschattesbrSf, m. Pfand- (vgl. II, 39, 1); steelt de molner
Urkunde, Einen wcddeschattesbreiff 45 suluen yn der molen, wart dat to em
ludende vp ein hundert gülden vnnd gebracht (bewiesen), men richtet to
vehr gülden ierliker renthe . . vnd em mit der wSde, dat ys, men henget
den anderen weddeschattesbreiff ock en an den galgen. Ndd. Beektsb, f.
vp einhundert gülden munthe. Mekl. 154 ; hadde he alle tyd repe nnde
Jahrbb, 27, 66; Oct. 27 vorsegelde so weden by sik (^mm Henken). Körner
WEDE 643 WEDEBEN
SOSf^; he gaf on allen openbare sine to Aken. Brem. O. Q. 146, Vgl. ge-
holde onde einen yrede, sunder enem wede.
wart gelovet de wede d, h. eum Tode wede, m. ciUs. widu (lignum). Woid.
am Galgen bestimmt. Zeno v. 1308 ; Uppe deme wede (HOI0 su schlagen).
bi der weden, bei Strafe des H&ngens. 5 Ostfries, ürh. nr. 370; ansproke, de
Grimm^ B. A. 684 ; per restem, quod wy an dem vreschen wede (bei Varel
Tolgariter dioitur bi der weden. a. d. Jade)^ id sy de Oster- offte
Hanov. St. B. 497; (1356). Z. f. Westerwede, gehat hebben (1475).
Nieders. 1876^ S. 27; to lesten wart das. nr. 725; beleghen im vreschen
dar gelauet eyn vrede By deme halse 10 wede. Brem. ürh. 1485; des holtes
Tnde by der weden. Harteb. 251^^, f. haluen, de wede genompt (bei Dd-
59t^; de sworen eynen vrede by der metihorst). Old. v, 1528; bath de
weden to holdende, dat etc. Abel 199; droste, dath se synen gn. mochten
na ga ik to der weden, komme ich geuen de mäste de vp deme wede
an den Galgen (sagt der Fuchs, der 15 etc. In ders. Urk.; item so wyllen
unten in dem einen Eimer des Brun- wy allen luden bynnen vresken palen
neiis siürt). Gerh. v. M. 92, 24; De bruken laten ere . . gued, daer sze
weden in den hals hengen. Brschw. recht tho hebben in den wede, vnde
SekichÜ. 216; und doen eme (dem den wede bescermen vnde nyne
Friedensrichter) einen seyll edder 20 heren daer in tho stedene noch her-
wede umme synen hals unde hangen licheyt daer inne tho gunnende wesen
eme an den negesten bome, den gy vnde de wede by Bustringer lande
gehaven mögen. Mascov^ not. jur. tho bliuende. Old. Urk. v. 1420.
Brunsvic. app. p. 66; (adelliche Bau- Hieher ? vnde moghen de (gefällten
ber) worden dorch ordeel vordomet 26 Bäume) enwech voren, wanne unde
nmme vredebrack . . de versehe, aver- war id en effene kompt, sonder yeni-
qoatlick sure wyde to schmeckende, gherleye hinder . . vnde ik vnde mine
Heimar Kock in Dreyers Nebenstunden eruen scbuUen vnde willen en schep-
p. 166; er habe wol eher gesehen, pen op den vsen weghe vri, weyde
daß einer den anderen eine wyde 30 vri, wede vri, in vnde vt (1379). Lüb.
gedrehet hadde, woran er selbst ge- Urk, 4, nr. 361; weden vry, weyde
hangen worden. Spangenberg chronic, vry, weghe vry vnde hude vry (das
Mansf. p. 316. Ude ßu bringen) . . euer dat myn
wede , n. aits. geuuede, 1. Klei- wente in den menen herwech (1391).
düng, wy sint, keyser, to dy ghesant 35 das. 4^ nr. 541.
van den pawes, dat du uns dost dat wede, wet, Waid, sandix. Voce.
keyserlike wede, also krönen, vinghe- wed, sandix, is krud, dar de laken-
ren unde purpuren . . He (der Kaiser) maker blauwe mede varwen. Herbar.
leet sik bringhen de krönen unde f. 8öh. — Van eneme vate wedes III
keyserlike wede . . He toch dat an 40 penninghe, van einer mese wedes VI
etc. Lüb. Chr. J, 10; do toch he penninghe. Hamb. B. 80; de farwer,
(Kaiser Karl IV.) an mit er (der so mit mede vnd wede farvenn. Lüb.
Kaiserin) sin keiserlike wede. das. Z. B. 488; vnde welk man swarte
I, 300; (de paves Bonifacius) wi- ghemenghede laken maken wyl, de
sede sie (auf dem Concü zu Born) 45 schal de wulle half in wede laten
in sineme wede mit einer infulen veruen. Ood. Brdb, 7, 15, 149.
als en paves in cathedra, das. Jf, wedeben, n. altfr, widuben, wede-
175. — 2. das Geweilide, die Heilig- ben;isZ.vidbein,ap5.vidobaii, /ScÄZwySeZ-
ihüiner^ Bdiquien^ alts. uuihetha. bein. s.Bichth.s.v. — spacula, wede-
Unde men wisede do dat wede 50 ben u. subircus (?). Dief. n. gl. sub-
41*
WEDEKE DOKE 644 WEDEM(E) WEME
ursum. Voce. W. subarsa. Brevä, (bei de wedell genomedt wuide. Benner
Dief. s, V. subursa , eyn wedeken, ^, 5J2. Vgl. die „ Widd^ bei Jener u.
wd verlesen oder versehrieben). — Borchwede, jäzt Burgwedd in Ban-
fregit suum crus sive wedeben. Strals. tiover. ürh d. Stadt Hann. nr. 167,
Verfestungsb. nr. 94; magistro Bru- 5 Vgl. auch: de cempe to den wedelen^
noni pro cura unius, qui cecidit de de dar lighen oyer der Ödeme bi der
equo et fregit wedebeen. Hamb. Elmenoe . . vortmer umme de cempe^
Kämmerei'R. i, S. 95. de dar lighen over den wedelen beken
wedeke doke, mit Waid gefärbte etc. (1341). Lüneb. ürk. i, nr. 401.
Tücher. Item so schall in alle den 10 wedeman (jn$ wedde^, m. Richter.
kramen nen louwant veile wesen sun- = wedehere, weddehere. He sal <kt
der wedeke doke. Lüb. Z. R. 313. bewysen myt enen rechter ofte wede-
wedehagen, adj. Item wart em man ofte twe buren guedea gheruch-
(dem Prior von Ztcdle) ghewiset ein tes. Richth. 316^ § 11.
wedehaghen waghen, de sal gaen 15 wedem(e), weme, aUfr. withama,
twischen s. Peter un s. Jacobe . . wethem, wathem, aUh. widumo, mhd.
de waghen sal hebben veer pagen. wideme. Dotation^ dos, (dotalidam);
Gr. Weisth. 5, 83. (s. wedde wagen.) bes. Dotation für die Kirche, geisl-
wedehoppe, m. Wiedehopf. 3 Mos. liehe (unbetoeglichc) Güter^ spec. das
11, 8 (H.); wi lesen, dat somighe 20 Pfarrhaus, parrochia. Voc, W. ple-
voghele, als ere olderen olt werden bania. Voc. Kid. dos, wedeme Tel
ende er vederen vorlesen, so denen parhoff. Voc. Engelh. domus parro-
se em weder, se halen spise ende chiaUs. Dief. — Vnde wy (Si^aneäe
soken arsedie, alse de wedehoppen. von Nassau) schallen dar gensliken
Boh d. Byen f. 130c. 25 vnbeworen mede sin . « Tnde Tosem
wedel = wede, TFa2ä. „Eine ddenb. heren dat laten, de wile he leaet,
Urk. V. 1528 sagt : Die drei Bauer- yngekrenget vnser wedemen ynde lif-
schaften Rittrum, Nehrstede und GeveS' tncht (1404). Sudend. 9, nr. 250 \
husen hebben den wede [den Wald, De rat wart des to rade myt der
aus welchem die jetzige nauerschaft 80 witheit, dat eyn yeweUc borgher, de
Wehe entstanden ist] aver de twe- byonen Bremen wonen wel, wonen
hundert jare in rousam gebruck ge- schal uppe wicbelde binnen ODser
hadt. In derselben ü. unrd den drei stad, id ne sy, dat ere welke tab
Bauerschaften von Seiten der Landes- anstervens weghene edder van Ijj-
herrschaft bei höchster Strafe geboten, 85 tucht nu yegenwordich wes hebbe in
dat se sik des wedel [soU heißen weddeme (1407). Brem. I^at. 83; oen
Wedels/ nicht undermaten. Also ist unse borghere scal na dessem dage
wedel = wede. Wahrscheinlich ist we- wonen uppe wedeme, id en sehe na
del Abkürzung von wedelo, wie un- rade des radcs, unde wanner deme
eählige Ortsnamen auf -1 aus einer 40 80 schut, so scholen se schoten, wa-
altern Form -lo (loh = lucus) ent- ken unde borgherwerk don gbelik
standen sind.^ Leverkus. wedel heißen anderen unsen borgeren (7^^^^). eii^>
auch sonst Forsten, z. B. nodtwedel 463\ so scolen de vorbescreTene ga-
bei Verden, Gr. Weisth, 3, 227; keine- der ewigliken bliuen to dem gades-
wedel, bei Gifhorn. das. 236; auch 45 huse to Gr., nicht to der kerkeo,
Weiden, (früheres Waldland? Bruch- sunder to dem wedeme. Ztsckr. /.
land? vadum, quod dicitur Agrimes • Nieders. 1849, S. 63; se branden op
widil. Adam v. Br. 2, 15^); de de korken mit den wedemen (ü^^/
borgerweide (to Bremen) wente to Dithm. Urkb. S. 38 ; in -welkeme hm
dem wator, so vor Walle gelegen und 50 ok en pape wonet, it si en wedeme
WEDEMHUS 645 WEDER
oder nen etc. Gosh Stat 50^ 35; de scowerte ynde de loere vnde de
a. . . Yorbrande en suverlik dorp bi witgherere gheaet to herwede . . al-
Lubeke, atbgenomen de wedeme, de lerleye raschap (Gerätschaft), dar
blef nnyorbrant. IM. Chr. 2, 396 ; men dat leder mede wedet. Wigands
in der wedemen« Bäsmn. Deichr, bei 6 Arch. 2^ 43; so we scomakere is to
Westph. 3, 1756; de capellan vorlep Hamb., dhe scal dat ledher smeren,
de wedeme in nachtslapender tit unde ynde solen smeren vnde wedhen vnde
let se leddig stan. Hamb. Chr. 54 ; och aaste negen. Hamb. Z. B. p. 274.
alles wat dar geschult in conyenten, weden = winden ? (Not) alzo du an
cloestern und weemen, is alle dub- lo deme cruce ledest Vnde do di umme
belt (nenA. die Büßt). Ostfr. L. B. de zule wededest etc. Parad. 98^ 7.
III^ 31; van daer (nenH. der Kirche) weden, adj. van Weiden, It. 4 0.
in de weme . . Als nu de weme an- vor 2 wytte weden korve yppe dat
gesteken wurt etc. Ben. 166. Noch rathus (1481). Z. f. Nieders. 1871,
1668 gtbräuiMich, wo es in e. Old. 16 S. 106.
Utk. heißt : So geschehen zu Zwi- wedengarn. Lüb. ürh 2, 1035^ n. 1.
schenahn in der wedeme. weder, wedder, wSr, tn. Widder, u.
wedemhfts, n. Pfarrhaus, so wie Hammel, aries castratus. Do nam he
nachtes dath godes huis barnet off (der Löwe) darto (zur Jagd) den bok,
dat wedemhuis, so etc. Bichth. 31, 20 den weder unde de ko etc. Gerh. v.
Anm. 9; he hefft neue betalinge kon- , M. 6, 4; dar (auf Cypern) sint wilde
nen erlangen, sunder spottesche weder (arietes silvestres), de men
worde . . darto swarliken verwundet nicht kan^ vangen wen mit lebarden.
vnd okn hefft dar nen kerckhoff noch Beschr. d, heil. Landes f. 12^ ; in
wedemhusz helpen können, dar he 25 eyner nacht quam eyn deif to den
nen Uk iffte rechte kan vor vorlan- schapeskouen vnde stal eynen weder,
ghen (1546). Dühm. ürkb. 8. 124; Dial. Greg. 199; so wan Isegrim
dat wedemhus schalen de yisitatores hadde ein kalf, eine zegen, einen
besichtigen . . Dat caspel is schul- weder, einen ram etc. B. V. 2017;
dich de wedeme mit dorntze, came- so nym enes wedders leueren so het alse
ren, koken, keller, hone, soet, schäne, se vte deme wedder kumpt, vnde sla
stellen, backhus, hakelwerck tho bu- de so het vmme de oren vnd vmme
wen. Pomm, Kirchen-Ordn, f. 98\ dat vorhouet. Bost. Areneib. f. 4^;
weden, weiden, schw. v. gäten, ün- an borge setten een tunne beers ende
iraut ausraufen, runcare, weyden, 85 enen vetten weer. Bichth. 272, § 3.
gbeden (inutiles herbas). Dief. n. gl. Als Zeichen des Thierkreises : de
t(m aus. ags. wiod, weod, Unkraut, sunne was do in ariete in dem teiken,
^gl. weed. (Noch jetzt gebräuchlich.) dat is in dem weder. Magd. Seh. Chr.
Item so gaf ik ut 7 s. den vrowen, 304, 28.
de den kol wededen (1412). Wism. 40 weder, wedder, wfer, n. 1. Wäter.
&^. S, Spir. f 9. — überh. reinigen. Dat weder was klar. B. V. 5 ; dat
i, B, vlas, intervellere linum. Uoffm. wedder was heet. Lüb. Chr. 2,167;
FinM. 1, 163. (nicht bloß von dem im dat benam en nod wedders unde
Fdde stehenden Flachse, e. B. In wyndes (1373). Hans. Bec. 2, 59, 2;
deme suluen daghe brachte men den 45 du hefst were unde winde gesturet.
juncfrowen van den susteren vlaes, Brem. Gebetb. (nr, 26) f. 131. —
welker nycht wol was ghewedet, dat 2. Gewitter, dat weder slocli ene
sulue weiden de susteren ropen vnn (a fulmine percussus est). Eike v, B.
vusten [wußten] dar gar weynichyan. 74; dar na wart ein grot weder, dat
^gghert f. 64^); als Arbeit am Leder? 50 sloch bome und lüde, veh unde koren.
WEDER 646 WEDEBDAOE
Magd. 8ch. Chr. 89^ 1; It. 1 s. ge- do sede he, ja. Lüb, Chr. 2, 135; be
gheuen deme pulsanten, dede ladde yragede eme, wer em ock der sake
jeghen dat wedder. Wism. St. Jür- noch wal dechtrch were. Jfiifi^. Our.
gens Beg. v. 1515 f. 11h; vnde vze 1, 168; wehr datselve so geschehn
leve here god yns bedruuet het myt 5 is, dair en khan ick nicht weider
syme weder, vnser closter to slaghen von schriven. das. 2^ 311; he w<rfde
etc. (1385). Lüneb. Urk. F, nr. 353; de warheit dar van weten, were dat
das hillige weter sloch in drei huser. so were. Bothos Chr. f. 114 ; ik wü
Münst. Chr. 3^ 144 ; dat hillige weder sein, wer he sik ök wille weren.
dede groten schaden in dissem jär. lo Sündenf. 1902. — //. adv. in dii-
Kerhh. v. 290. jundiven S&teen: entweder — oder.
weder, wedder, wSr, (wer), dlts. tynsguet is wedder eygen erue edder
huethar. 1. conj. 1. in (directen oder leen. Ssp. III^ 79, GL — toeder —
indirecten) Doppelfragen : ob; eig. toeU noch (die Negation im ersten Gliede
ches von beiden, utrum ; (vgl. an we- 16 fehlt), Eva, ik kan wer smecken ed-
der Sit, an beiden Seiten, utrimque. der mken. Sündenf. 995; se konde
He vant sin Tolk an weder sit to- wer vorwert edder to rugge gän.
schüchtert, aerstreut, in dem walde. B. V. 1150; desse hadde nenerleye
Zenov. 1536.); im aweiten Gliede steht gaue van der nature, wer wyßheit
eder (ider), edder, oder und ofte. 20 edder gude sprake. Denscke Krön,
So we koft hevet renthe in enem f. Q8.
erve . . dhe renthe, wedher men dhe weder-, wedder-, wedders-, wer-
scole geven tho eneme halven iare dage, Wettertage, d. h. die Zeit, ico
idher tho eneme helen (1303). Brem. (nach dem Winter) toieder beßeres
Stat. 134; wedder schal me halden 25 Wetter eintritt, dah. besonders JFVuÄ-
dyt bescreuen recht edder de olde lingsjifeit. De stede hadden deme rade
vnbewerdegewanheit?/S5p, //, ^ff. öZ; van dem Sunde ghelovet, also vro
do sprak s. Pawel: wer schal he (der alse yd queme to wederdaghe, dat
unbekannte Gott) mynsche wesen ed- me riden unde wanken mochte, so
der gheyst? Old. Evangel, B. f. 117h; 80 wolden se der stad to hulpe komeiL
dar hadden se sunderke wickunge Lüb. Chr. 2, 204; L. R. scal L. unt-
na, wer se striden scheiden edder wiken (mit einem Bau), also de rad
nicht. Magd. Seh. Chr. 19, 8 ; wer wille ghesproken hef t, so it erst to weder-
gy nu lever hebben, ene körte vede dagen kumt (1342). Brschw. Deged.
oflfte ene lange vede ? Münst. Chr. 85 B. ; wetet, dat wy den tollen, de by
1, 162; wer dat he bleve effte etc. uns upgheboret is van wedderdagben
Ps. 55 (H.) Überschr.; so war eyn wente s. MichaeUs dach, hebben gbe-
man den anderen scult geuet vmme sant etc. (1362). Hans. Urk. II, S.
sin erue, wedder (sei es daß) (Var. 513; wur de steynwech tobroken is,
efte) het eme to weddescatte hebbe 40 den schal me boten by wedersdagben.
ghesat ofte verkoft, des ne sal de Brschw. B. 134, 78; dat juwe gn,
voget nicht weidigen, he ne etc. Big. to wedderßdagen eynen fruntliekcnn
St. B. 65, 13. — 2. in einfacher dach up lechlike stede vndt tidt wol-
Frage: ob. Do antworde emePylatus: den uthsticken etc. Dithm. Urk. 96;
wer byn ick ein iode? Brefn. k. geb. 45 sobalde averst de wederdage aen-
f. 174h; do vraghede her H., wer men quemen. Ben. 280 u. 526; so balde
ome de solven breve van rechte scolde de weerdage in der vasten anquemen.
gicht (irgendwie) lesen etc. Brem. das. 581; sobalde de weerdage an-
Stat. 179; de borger wert ghevraget, quemen, tooch E. wedder vor Stick-
wor he bi siner klage bly ven wolde ; 50 hülsen int eerste van der fasten, das.
WEDERHANE 647 WEDEWESLE
584; he wjlle dem also volchachtich bula (auch Vogd BtUo, oder PirOy
wezen alze vro, dat yt to wederdagen Pirol gen. u. s.). S. Dief. s. v. oriolus
kome (1124). Ostfr. ürk. nr. 327 (in u. galbula u. Nemnich s. v. auch
der darauf folgenden Urk. fast gleichen ictura. Breoih u. tereus. Hör, belg.
Inhaltes heißt es: zo vro alse paschen 5 7, 20; ferner: weede-wael, geel-ghorse,
negest vorbi isj; by guden samers galgalus, chlorion, icterus etc. Kü.
tjAt vnd by weddersdagen (1553). Droselen vnde nachtegalen, Galander
Wisnt. Zeugeb. f. 149. vnde wedewalen etc. Harteb. 226 f27 .
wederhane, m. Wetterhahn^ ceru- wedewe, -uwe, f Witwe. Ene we-
cos, ceruchus. 1 Voc. W. u. Dief. lo duwe quam to eme. Dial. Gr. 177;
Tentilogium. Voc, Engdh. Dusdaene in dem eyrsten yare (der Ehe) wart
(die iingestadigen) slachten den weder- se weduwe. das. 224; weddewen unde
hane. De vp den iorn pleghet to weisen. LÜb, Bodend. v. 637; sin
staene. Sp. der sonden^ f. 109K dochter, de wedewe sat. Lüb. Chr.
wedermakersehe/. Wettermacherin. 15 1, 54 ; de kerke blef wedewe (ohne
mulier tempestates excitans incanta- Bischof) wente in desse tid. das. 2,
tionibus. Kü. ; Oberh. Zauberin^ saga, 541.
pharmaceutria. ders. Ick meine nicht wedewelik, adj. tvittwenlich. se sy
de landtstrike, olde weddermaker- seten bleven yn crem weddewelken
sehen vnd graue yngelerde monicks- 20 stole (habe sich niclU wieder verhei-
esely de quid pro quo, opium pro apio ratet). Halb. Urk. v. 1460.
geuen etc. Omcken, f. 41^. wedewere, m. Wittwer. so war is
weierwandelinge, f. altfr. weder- en wedewere oder en wedewe, de
wondlonga, Wetterwandelung ^ d. i. kindere hebbet etc. Lüb. R. 264;
„eine eugeheüte Wunde, die beim ein- 25 nen wedewer mach ein wyff nemen,
tretenden Witterungswechsel schnter et, ^ sundern he do dat tho wetende syner
Richth. s. V. Wibo heft Siben myt kinder f runden etc. das. 345; die
en ateen potte eyn blaw oghe wor- weduen ende die wedeuaren, die gha-
pen, dar scal he vor to boete heb- den hebben ghehadt etc. Sp. d. kerst
ben XI lichte gl. . . vnde wederwan- 80 gd. f. 203\
delynge des oghes scal iaer vnde wedewersehe, wedewesche, f.
dach staen. Emd. Bußb. f. 14^ ; D. Witwe. Wanner id also bewant weer,
M. husfrowe scal T. to boete geuen dat men (bei einem Aufgebot oder
vor ene wunde vp er houet veftich klockenslach) der olden luede vnde
hebte gl. vnde III, vor wedderwande- 35 der weduerschen nycht vntberen en
lynge scal se hebben XII lichte gl. künde, dat sal men em so tytlike
das. 17h; wedderwandeliuge vnde an- tovoeren laeten weten, dat se ander
der gebreck sali staen eyn jaer vnde luede mögen wynnen, de voer em wt
dach. das. f. 20; men vindet weder- trecken. Wigands Arch. 3, 32; ok
wandelinge in vyff steden, im hoe- 40 ifft eyn wedewesche werde in dessem
vede, ogen, halse, lyve und gemechte. werke, de mach des vort bruken, so
Ostfr. L. R. III^ 65. (Si homo ab lange se sek verändert. Heimst. Krön.
alio ita in caput percussus fuerit, ut p. 220 (in e. Zunftrolle). Die Form
nee frigus nee calorem pro uulneris wedewesche findet sich auch Botho /•
impatientia sufferre possit, ter IV 45 104 (Leibn. 5, 329).
solidi componantur . . Additio sa- wedewesle, Schierling, cicuta. Wolf.
pientom ad leg. fris. Tit. III § 22. Mscr. 60, f. 17h; wedewisle. das. f.
Richth. S. XL.) 30; scherlink, wodescherne, wede-
wedescherne, s. wodescherne. wesle. Voc. Strals. ; wedewespel (? —
wedewal, der Vogel Oriolus Gal- 50 wessel?), weydewespel, wedescher-
WEDEWINDE 648 WEGELAGEN
lingk , weydescherne. Den vrouwen etc. Liib. Chr. 2^ 166 ; wolden se ok
Yorgheyt alles mannes lust, de ore nicht vorder spreken; wat wege were,
brüste vnde ere ysbeen mit deme wolde wol wege bliven. Lab. Beform,
sape (dieses Krautes) vackene kolt 17. u. h. So auch en wege. De som-
bestriken . . Dat sulue helpet den 5 mer was noch nicht en wege. LeSbn.
mansnamen, de gheme kusch wesen 3^ 228.
willet. Herbar. f. ?6h. (Vgl. wode- w6ge, f. Wiege, cuna, conabulam.
scheme). Voc. Engdh. It rök dar yaste na der
wedewinde, Name für verschiedene wegen, Ik hadde vilna den döt ge-
Kräuter. 1. Epheu. wedewinde vel 10 kregen. It. V. 5969.
iflof, hedera. Voc. Halberst. hedera. wegebode, f. Wagdmde. eyn iewe-
Voc. cop. (Hör. belg. 7, 18). u. Dief. lick goltsmit schal syn werck, dat
s. V. — 2. Zaunwinde (convolvulus he maket, tekenen laten mit der stadt
sepium); wedewynde, volubilis alba, tekenn vnde syn egene teyken dar
Yolubilis minor. Herbar. f. 86o; u. 16 by slan na vthwisinge der ta£felea,
Dief. s. V. herba yolubilis. — 3. li- de de radt hefit laten hangen in de
gustrum . . wedewinde yel megede wegebodenn. Lüb. Z. R. 215.
blome. Voc. Engelh. u. Wolf. Mscr. wegebrede, W^erich^ WegebreU.
60 f. 22 u. Dief. s. v. — 4. Schier- Plantago major. S. Dief. s. v. u. s. r.
ling. cicuta, dat is wedewinde. Wolf. 20 centinodia, amoglossa ; (wegeblede,
Mscr. 23j 3 f. 21h. S. über diesen Voc. Engelh. dagegen wegebrede s. v.
Pflaneetinamen (wedewinde , wege- plantago). — S» Regel zum Goth. Are-
winde, wedewe) Regd^ Goth. Areneib. neib. 2, 23, u. Schüler, Z. Thier- u.
2, f 23. — Welche Pflanee mit der Kräuterb. I, 31&.
w. gemeint ist, läßt sich nicht immer 25 wegel, weigel, Wedeln Büschel,
feststellen; wenn im Goth. Areneib. Qttast (um Windeug zu machen)^ u.
der Zusatz steht yan den bomen, so Wurfschaufel, yentilabrum, eyn we-
meint Regel, sei überall hedera helix gel yel eyn worfschuppel. 2 Voc. W.
gemeint. In der Stdle Gerh. v. M. u. Locc. flabrum, weygel. Voc. Engelk.
26, 34 : de hert . . quam an enen 30 flagellum. ders. (= flabellum, wadil,
dicken dorn, daran beworen sine hörn wedel, weygel, wegel, quast, puster.
mit dem brämdore so bewunden, mit Dief. s.v. vgl. auch s.v. yenticapiom);
wedewinden ök yerbunden, dat se auch = fusum d. i. yentilabrum, quod
nicht komen üt ne künden ist es wöl fit de folys armorum (ramorum?);
2!aunmnde* Dagegen in der Stelle 85 instr. leprosorum. ders. n. gh
Wolf. Mscr. 23, 3 f 21h ist es detit- wegelage, Wegeilagerung, insidiae.
lieh Schierling, wie aus dem weiteren Dief. Quicunque yim alioai intoleiit
Zusatz hervorgeht : cicuta, dat is wede* seu ipsidias posuerit, que yulgo wege-
winde, ynde is eyn krut vtermaten läge dicitur. LacomH. II, nr. 6%;
kolt . . drunke eyn mynsche dat crud, 40 vmme yngerichte, welkerhande dat
he moste steruen . . dyt crud dranck sy, dotslach edder wunden, heyme-
de grote Socrates. soke edder wegelage. Ndd. BecUsb.
wedicb, Enterich, anetarius. Voc, f. 90; alle yorsate ynde weghelaghe
rerum. wäting, Nd. Korresp. Bl. 3, ynde huyssoke etc. Seib. ürk. nr.
30. „wetik, wätik, Enterich.'' Dähn. 45 719, 101.
YfiiA&erTky n. Ifhstrument zum gäten. wegelagen, schw. v. einem den
sarculum, nociyas herbas eyellere, Weg verlegen, nachstellen, auflauern,
wedhysern. BrevU. insidiari. Se (Eva) schal yordruckea
wege, adv. = wech, weg, fort. Do diu hoyet unde du (Schlange) wege-
Juncker J. weghe was, do quemen 50 lögest der frowen schrede (S(kriU).
WEGELAGEREN 649 WEGEN
Hanao. Mser. 1, 84, 8. J35^; wey lingen, des de wegene marck holt
deine anderen wegelagede etc. Gr. teyn marck in der schrodinge vnde
Weisth, d, J28; eyn morder, de deme achte loet saluers in der gude. Behr»
anderen wegelaget, mach eyn iewe- Urh. i, 119. — 6. niederjriehen (vom
liker doden. Ndd. Bechtsb. f. 95; wey 5 Gewichte). Dat benedigede cruce di tu
eme sinen borghere weghelaget efte der erde woch, vnde di zere an bei-
mit ghewalt huyssoket etc. Seib. Urh. den waden sluch. Parad. 5^b, 20;
nr. 719, 136. he denket vp de borden godes swar,
(we^), weeUageren, schw. v. nach- de Christam den heren to der erde
stdlen. vnde du (Schlange) salst sy- lo woech. Josef, V. d. 7 Tods. v. 401.
nen hacken wechlageren. Disput, to — c. büH.: erwägen, achten, ponde-
Oldersum f. 4. rare. Scheide ik dat nicht achten
we^elank. eyn wegelang sal hol- unde wegen? 0GB. A. 106; deyt he
den dVs voytes mer, unde maket we des nicht, also dat he en islik word
eynen graven an der wegelangen her, 16 sines beydes (Gebetes) nicht ne wey-
den aal he graven yn den veirde- ghet, so vorleset he de vrucht sines
halben voyte. Gott. tfrk. 15 J. beydes. Ecdes. f. 29^; unde de (pri-
wegeliky adj. beweglich, alle sines vilegia) hebbe wy mid gansem vlite
godes wegelic und umbiwegelic (1331). unde andacht gheluttered unde ghe-
Brem.Stat.173; alle ghut . . weghelk 20 weghen (1377). Stidend. 5, nr. HO;
unde unbeweghelk. Pyl, Pomm. Ge- vortmer woghen se, wo de greue van
fieal. IIj S. 142; so mach he vort Seh. mit eren in der säte wesen
vorgheuen sin wechlike gud, weme(n) moghe etc. das. 8, nr. 91 ; handelden
he wil. Liib. B. 298, Anm. 13, de sake myd groter klokheit unde
wegen (weigen), st. v. 1. intrans. 25 woghen dar anne, wad darane to
wiegen, schwer sein. Dat solt woch weghene stund. Komer 226^ ; dat du
to veirdehalven lispunt unde int ge- den vruchten goddes mere wogest
meine to dren lispunden min, dan wan myne hulde. das. 65d ; uppe dat
appe den secken stont gescreven, men depliker alle sake to sinen (d. i.
dat doch na der scrift to Revele solde do sinnen) nemen unde wol gewegen wor-
hebbe gewegen etc. (1405). Livl. Urh. den, so hebben etc. (1441). Hans,
nr. 1655; de neppe weren grot unde Bec. IP, S. 362; dar woghen unde
runt unde wegen beter wan hundert betrachteden de stede vil merckliken
punt J^ tt.^Z. ^5^; to deme lesten, etc. Komer 244^; do woghe wi dat
do see sich neues trostes meer Tor- 85 wol in beiden tziden, dat etc. (1387).
hopeden, do dachten se, wo dat swa- Lüb. ürk. 4, nr. 481 ; al de pine,
reste woghe meyst. Korner 252c. — de ic lide, en wege ic so sere nicht
IL Irans, a. wägen (wiegen), librare, also dat ick mynen schepper vortor-
tratinare. Voc. Engelh. Desse vel- net hebbe. Hord. 38; ic wroge mi
scherie (jsu kleines Gewicht, zu kurze 40 umme dat ic so seer gbeweghen hebbe
EUe) dorfF he nicht beteren, sunder de deine werke etc. das. 121; doch
he werde vp der schynbaren dat be- so en heft de strenghe man N. voghet
grepen, also dat he mede (damit) des lantfredes, den vrede to bescher-
wege effte meto; were ok de mate mende nicht rechte gbeweghen noch
effte wicht groter offte lenger, dar 45 angeseyn de nod des landes (1383).
he sik mede to woghe effte in meto Gott. ürk. 1, nr. 306; alse se den
etc. Lüb. B. 311, Anm. 4 ; de (ge)we- breff gelesen vnde ouerwegen, so hed-
gene oder gewogene mark häufig in den se vor dat beste ghewegen in
Müwfbestimimungen, e. B. an guden Lubeke to rydende (1416). Lüb. Urtc.
Rostker wittenpenningen vnd schil- 50 5, S. 610; Hans. Bec. 4, 448; des
WEGEN 650 WEGEN
worden eyns . . manschnp unde stede, gen mochte, Br. d. dir, 97; Laetaa-
unde wogent vor dat beste gedan tius sprect, dat got den menschen
und geraden sin, dat men etc. Zug niet en heeft willen maken rond als
gegen Jühnde p. 8; ringe wegen, eenkloet, daer om dat he sik mochte
parvi pendere, facere. Doch wil ik 6 weghen, roeren, boegen alle litmate.
dat rynge wegen. Eschenburg 8, 243; EMe Staet f, 2?^. — Intrans. sich
de wecht grote sunde kleine. Lüb. Do- bewegen, toackdn. Su, na hebbe wy
dend. v. 13; he woch gar kleine gehört, dat de cederbom des pan-
("= verachtede) de erste gebort. 1 Mos. dises gewegget heuet ynde nicht ge-
J25, 34 (H,); ein sunder wecht yaken lo uallen en is, yp dat wy krancken
sine sunde ser licht. Gl, eu R, V, 11^ angst kregen van syner waginge ynde
7; Ggs. hoge w. nu wy des also betruwenisse van einer stanthalticheit
hoghe wughen etc. (1387). Hans. Rec. Dial. Greg. 183^ ; dat wegghent des
2, 407. — ReH. sik w., sich belaufen. tanden (Zahnes, bei einem Schlag auf
Vnd willen infallen to T. ynd die 16 den Mund) steyt in eyn recht Emi.
fiande wegen sick vp vyff hundert Bußb. f. 77^,
gewappnet. Fiäidn^ Diptam. Beitr. . . wegen, an irgend einer SUUe;
4^ 8. 63. eig. Gen. Phir. van wech; es wird
wegen (weigen), weggen, schw. v. aber oft so behandelt, als wäre es ein
bewegen, heben, von der Stelle rühren. 20 Sing. fem. (seltener mase.) oder ds
aUs. uuegian. Dat he mechtich were büde es mü dem veraufgehenden Ad-
einer sinne unde en markpunt we- jediv ein Wort. He hadde an gcdra-
ghen mochte, do he sin testament gen, dat se twier wegen (an swei
makede. Lüb. R. 298; yiftich par Stellen) roven wolden. Magd. 5cA.
ossen en mochten den steyn nicht 26 Chr. 324, 16; beider wegene; wat
wegghen van der stelle. Diel. Greg. dar ghewunnen werde an beyder we-
140; help my de bordeweghen, Maria! ghene, dat schal men an beyder we-
Parad. 114\ 26; he (Äntiochus) ghene like buten (1341). Lüb. Urk.
mende, he wolde de berghe weghen, IP, nr.732; ettelker wegen, alicahi.
Yorbeden dem hemmel wynt vnde 80 1 Voc. W. hie und da. R. V. 3926;
reghen. Josef, V. d. 7 Tods, v. 1146; Gl. zu I, 11; somelker wegen, an
wy liggen bir . . wachteude . . oft etlichen Stellen, by s. Niclaus dage
uns de wynt wegen unde vorthelpen do stoden somelcker wegen blaawe
wolde (1436). Hans. Rec. IP, 8. 38; komeblomen in dem velde. Bdhcs
(Vlenspegel stieß den wolff um, da $6 Chr. z. J. 1425 ; Magd. Seh. Ckr.
lach he vnde wegde geinen fuss. 378, 14 ff.; iowelker wegen (1443).
Eülensp. 46^). hin u. her bewegen, Faleks Staatsb. Magaz. 8, 667; wel-
schütteln. Se weggeden dy to ere ker wegen. Leibn. 3, 400 (gedrudä
hovede mit unsjmne unde mit torne. steht fehlerhaft melker w.^ ; menger
Brem. nds. Gebetb. f. 48; he heft syn 40 wegene. Lüb. Chr. 2, 541; (Vidi),
houet yp di ghewegben (gheweghet?). dat se dreuen mangher weghene dar
Mered. B. d. Kon. 8. 216; bes. war- se wolden (1395). Sudend. 8, nr. 54;
fein, yentilare, wegen. 1 Voc. W. wei- alderwegen, überall. R. V. 4963; ahe-
gen. Voc. L. Efte de gerste up der wegen. Münst. Chr. 2^ 439; unde
dele geweget werde. Jes. 30, 24 (H.); 46 sande allerweghene umme helper.
god wert se weyen (ventilabit) over Komer 98b; veler wegen, an viden
dat water. 1 B. d. Kön. 14, 15 (H). SteUen. Renner, Brem. Chr. 1, 38b.
— Refl. He lach vnmechtich synes Bes. bemerkenswert ist anderwegen,
lychames, also dat he sick sunder ander wech (encn anderen wech),
bulpe van andern luden nicht weg- 60 anderswo. Nimt ienech man hir en
WEGEN 651 WEGENGELT
echte ^rif, de anderswar en echte wif werest hoch geresen in state . . St.
heuet (Varr.: de enen andern vech; Peters stede van godes wegen gehol-
unde he ein anderwegen). Lüh B. den etc. Lüb. Dodend. v. 171 ; al bin
250; ein misdeder, de mit loggen . . ik ein bischop van godes wegen, das.
wert los gegeven, desse schal nicht 5 367; uppe dat noch welke ander sake
menen, dat god nicht en yinden kan mochte wol werden entrichtet . . Van
ein anderwegen (^n nicht anderswo^ wegen des landes, der stede unde der
etft anderes mal finden kann), edder borge, das, 514; do velen de ratgeven
dat eme sine missedät nicht ein an- to, den hadde Iring gelt gegeven van
derwegen wert Yorgulden. Wente er 10 Irinfrides wegene. Magd, Seh. Chr.
he sik dar yor hot, sendet eme got 16, 16; yan hungers wegen let he
over ein anderwegen ein unlucke. not. B. V. 5744; van Gerlinds we-
Gl. £fu B. V. III, 14; daraf is in gende (1330). Brem. Stat. 218; yan
anderwech vele mer bescreven. Lüb. diner weghen. Sündenf. v. 238; van
Chr. 1, 56; unde quemen dorch en 15 miner wegen (ex nomine meo). 1 8am.
anderwech (anderswo, nicM durch das 25, 5 (H.) ; van siner weghene. Lüb.
gat, dm/reh welches sie eingebrochen Chr. 1, 143; van der euer wegen . •
waren) wedder uth der landwere. van der andern wegen, auf der einen
das. 2, 3 ; vortmer budet de raed, — auf der anderen Seite (1341). West-
dat nemant in desser stad wonen sal 20 phal. 3, 1757; vnde wat so mit rechte
anders dan gastes wise, de eynen dar delet wert, dat sal stede wesen
anderen wech mit wpxe besitlik ed- an beyder wegene (beiderseits; Var.:
der borger sy. Big. Burspr. (Big. an beydenth hal£fenn^. üi^.jSt. i{. S^;
St. B. 226) ; dat my desse H. over- kum van der wegen (deshalb) nicht
last dede to Deventer off en ander- 25 wedder. Sündenf, 3294; van der we-
wech (1437). Hans. Bec. IP, S. 35; gen, dat etc. Lüb. Chr. 2, 11 u. 401;
up dat se et hir ock nicht under de van der testamentes weghen. Lüb. B.
voite en treden, wu se enen anderen 298, Anm. 13; Saul is dorch siner
wech (anderswo) hebben gedaen. sunde wegen vordreuen. De 7 Dod-
Münst. Chr. 2, 432 (dagegen: ande- 80 sunde f. 2h; to unser stad weghen
ren wegen, das. 2, 292). Auch gleich : (eum Behuf e, jsum Besten unser Stadt).
nuzl. Wiliemant an sineme vrien erue Brem. Stat. 157; bidden, dat gy we-
wikbelde uerkopen, de ne schal it sen willen up unse unde unBe[r] rike
nicht mer euer weghene (eig, an einer weghene u. weruen unser besten
Stdle) uerkopen . . uerkoft iement 35 (1394). Hans. Bec. 4, 164.
twiger weghene wicbelde an eneme wdgen, schw. v, unegen. cunare.
erue, dat scal men richten like dufte Voc. Engdh. Nu weget he deme du-
(Diebstahl). Lüb,B.368f; darvmme vel syne kyndere. Lüb, Chr. 2, 426.
duncket id myk nicht gelik (billig) we^ener, m. der da wägt, ponde-
wezen, dat gy hulpe van myk esschen 40 rator. Sprichw, Sal. 16, 2.
enen anderen wech, vnde hebbet er we^ener,m. Wagner,Wagenmacher.
(früher) myk nicht so gedan, also currifex. Voc. Old, VI kr. Tylen we-
gy myk suluen secht hebben (1395). genere, dat he der lantgreuinnen
Sudend. 8, nr. 2. wagen wedder makede (1397). Su-
we^en (wegene, webende), präpos, 45 dend. 8, S. 237; (haueren), de kofte
gew. in Verbindung mit van — w.; ek af Heneken dem weghenere ("1595^.
eig. (wie das vorhergeh, Wort) Gen, das, 8, S. 374, 7; en wegener knecht,
Flur.; aber häufig als Sing. Fem. an- WagnergeseUe (1476). Cod. Brdb. I,
gesehen; wegen, auf Veranlaßung, in 1, 195,
Hinsicht, ffon Seiten, her pawest, du 50 wegengelt, n. Wagegeld, vnde wat
WEGENPRESTER 652 WEGESTÜRINGE
dar van wert to wegengelde, dat gy wegers, flabellum. Dief. = weger,
(die Wagemeister) dat suluen in des wegel.
rades kesten schuven. Brschw. Urhb, wegerste« Superl. (ssu einem ver-
1, 231^ 6. lomen Pos. wege, vortheähaft, nütz-
wdgenprftster, u, -ridder, Priester 5 lich^ mhd. wsege). optimus. Dief.
oder Ritter^ der es schon in der Wiege (Comp, weghor, potior, melior, potius,
foird (durch Simonie). To kanonike melius. KU.) — Dat wolde god nicht,
me maket mannich kint . . Wegben- sint Loas, der wegersten eyn^ is mank
ridder sint in Bemerlande, weghen- den Greken. Bist. Troj. f. Fl; iuwe
prester in dem wyndelbande etc. 10 sone (Söhne) vn de wegersten sint
Josefe F. d. 7 Tods, v. 2650. iw vermort. das. Hl; de mechtige-
weger, m. Wäger ^ der (beeidigte) sten Vnde wegersten. das. J3b; also
Stadttväger, libripens. Chytr. ein we- bestedigeden ok de Troyanischen ere
ger, ein dreger etc. Lüb. Dodend. v. wegirsten mit eeren na eren seden.
1096; de zwome weger (1439). Hans. 15 das. Eh; dat alle to orem besten vod
Bec. IPy S. 237. weigersten gekart wart. Magd. Sek.
(weger), weiger, m. (Fächerer)^ Chr. 334^ 13; de oldesten unde wc-
Worfschaufeler. Su . . ick wil senden gesten (d. i. wegersten) der Birger
in Babilonien de weygere. Jerem. 51y 2. (1436). Hans. Reo. IP^ S. 89.
weger, weiger, weier, m. ^FttcÄcr;, 20 wegesehede, -scheide, f. Wege-
Worfschaufel (um Getreide von Spreu scheiAsy trivium. Jes. 15, 3 (H.). dlts,
eu reinigen), iiberh. Instrument, um uueg-sceth. Wert sake, dat de hant-
Luftaug zu erregen, ventilabrum, we- dedige nene herberge enhedde, so
ger vel worpschuflFele. 1 Voc. W. Dief. sali de rychter gan op eyne wege-
n. gl. (wegger, der Focher eines 25 Schede und kuden (künden) en ver
Frauenzimmers. Strodtm.) III olde orde in dem lande etc. WigandsÄrch.
wSger, ene kiste sunder lit. Wism. V, 75; den (vor das Femgericht zu
Inv. /. 128 (u. 114); Y boltkannen, ladenden) sal man an veir orden des
1 weyer, 1 luttich moldeken. das. f. landes, oesten, suyden, westen vnd
150; 6 d. vor einen weier (Feuer- 80 noerden an die wegescheiden ?er-
wedel?) geuen in die kirche. Wism. boeden. Seib. Urk. nr. 938, 13; se
Rechn. v. 1583; de weiger (ventila- vunden dat volen gebunden in der
brum) is in siner band. Matth. 3, 12 wegescheden. Marc. 11, 4 (H.) ; vnde
(H.). — Jeizt bezeichnet w. ^^die Korn- reden to samende in euer heyde, Dar
fegemühle, die durch Windzug das 85 vunden se twe wegescheyde . . Eeset,
hineingeworfene Korn vom Spreu rei- welken wech gy willen riden. Harteb.
nigt."" Stürenb. Vgl. wegel. 252h, f. 61b.
wegeringe ? vor de äderen (Not- wegeschedinge, f. Wegsdieide. eyne
tem) steke vnde bete nym eyne wort, haut (Wegweiser) an der wegescbei-
de het dragentea, de sede in eteke 40 dynge« Funtgr. f. 17h; ga in der
vnde drink, altohand varet de vor- stunde der nacht in de wegeschedin-
ghiftnisse von dy, so schaltu weghe- ghe myt deme breve. Kamer 6dc.
ringe malen vnde leygen ouer den wegester, f. Weguwiserin. 0 alre
bete. Wdf. Mscr. 23, 3 f. 77. wiseste weghester aller dogeden, ewige
wegerlik = weigerlik, s. u. wider- 45 wisheit etc. Hordl. 80h.
strebend. (Alle penitencien sind den wegesttch, (taut. Zszg.) Wegsteig.
Reichen zu schwer) Dus cranc so doet vnde van beyden syden des ouers
sie rycheit wesen, Sie mochten hem waes et brockaftich (sumpfig) vnde
wegerlike holden, Dat sie verbitten neyne weghestech. Lerbeck § 48.
noch vercolden. S^. der sonden, f. 31h. 50 wegestnringe, f. Wegelenkung,
WEGGE WIGGE 653 WEIDEBÜDEL
Wegwei9ung. De (sedige vroawe), als dem Brot (Wecke) ausgewirkt toird.
se wt ghaet, noch borsten noch hals De beckere gheuet to herwede . .
ondeckety noch de hoyke van den den dechtroch vnde dat wegghebred
boeuede en doet, mer de dat acnsicht etc. Wigands Arch. 11^ 43.
decket vnde nauwelic een oghe, dat 5 weggebri, m. Brei von weggen.
men to der weghesturinghe behouet, s, bri.
ondecket etc. B. v. d, joncfr, f. 90. wehertich, ac^j. thörichty unvemünf-
^^Sfi^9 wigge, m. ei$r. iCet7, cuneus; %, vecors. Ynde se sprak to deme
dann (wie häufig das Gebäck nach der wehertigen (vecordi). Sprichw. Sal.
Farm benannt ist^ vgl. stute, klaw6n), 10 7, 7 (H.); (Lüb.: wemodighen) ; dat
keilförmiges Gebäck mit hervorstehen- sint ghecke kinder vnde wehertich
den SpUssen^ Spitesemmel, Wecke^ von (insipientes sunt et vecordes). Jerem.
Weisen gebacken. De becker, de i, J2J3 (L.); traurig^ betrübt, vakene
wegge backen wil, de sal semmelen, vnde vele straffende dynen vorreder
schonroggen vnde spysebrot by dem 15 Judam, deme du ok in dat leste
weiten brode hebben. Big. St. B. drouelik ynde weeherdig dat genet-
2J31^ 83; 226^ 98; wann de vreite tede brod hefst gegeuen. Sp. d. Do-
ein marck gilt, so sali die wegge wi- gede f. 258 (vgl. vecordia, wemodi-
gen ein silverpunt. Gr. Weisth. 3, cheit vel drovicheit. Voc. L.).
28; de wegge scal wegen 7 lot. Leibn, 20 weide, f. WeidCy pascua. Voce.
3^ 445; einen Witten wegge (1490). aUs. uueitha. Nahrung, se (de hönre)
Nies, BeUr. 2^ 144; dar äff sal he gingen dar baten dem schüre umme
geven miner vruwen marschalke 5 ere weide bi der mure. B. V. 1640.
^®S8®9 eynen juwelicken van eme weide, n. Eingeweide. Ichteswelken
heUinghe. Kindl. 2^ 358; ock des 25 ere weide vthtagen wort vnde wor-
avendes scal se geven enen itliken den dreuen jcgen de erde vnd dor
kranken eyn pulment van amedom dat lyff eynen pael. Ichteswelke tho-
. . dar to itliken eynen weggen mit howen se in allen st&cken. Falcks
botteren. Brem. WB. i, 15; geven Staatsb. Magae. 9, 346.
einen islyken armen tninschen beer 80 . . weide, weit, -malf (vgl. ander-
unde broth, alse twe luttike wigge weide). . • vnde was so grot dur tyd,
ofte enen penning roggen, als dat dat dat kom verweyt (^ima2^ so vele
deme bouwmestern evenst kumpt galt alse vor. Engelh. Chr. 400^ u. 300^;
(1501). Cassel^ Brem. 2, 512; it. II von Kayn is ghegheuen seuen vol-
s. vor bete wegghen den armen vnde 35 dich wrake, auer von Lamech schal
backnechten. Wism. H, Geist Reg. se syn seuentich weyt seuen weruen,
V. 1531 (noch heute übliches Gebädc, dat is GCCCXG weruen. das. f. 2^;
nur nicht immer keilföt'mig^ welches von den Troyen worden erslagen
bes. am Dienstag vor Aschermittwoch dusent weyt ses dusent unde etc.
gegeßen wird); ock en schal nen 40 das. 12^; do wart ok von eyme an-
brudegaem in dagen des lofften de dern here Maxencius keyser, neghen-
brut besenden mit hekeden, wine, weyt rathere, achteweyt des landes
beten weggen etc. Monum. Liv. 4^ vader, seuenweit ouerwinner der von
253. — J^ichw. De wegge is upge- Armenien, vifweyt der von Parsien.
guten wente an den timpen . . Dat 45 das. 18; Attila hadde in sime here
schaltu in solker wise vorstän : Din vifweyt hundert dusent wepenere etc.
Icvent heft einen endo unde is vor- das. 28 u. h. in diesem B.
gän. Lüb. Dodend. v. 808; vgl. Vorl. weidebadel, Jagdtasche^ (Bettel-
San 996. sack). Und dat em yo nicht wes
weggebret, n. Weckebret^ Brä, auf 50 mochte entbreken, so nam de duvel
WEIDE- WEDELIK 654 WEIDEN
des broders ("= Mönches) hemmede, achte ghebleven, So mochte ve wej de-
neyede ydt under und bayen tho, liken leven. Hanov. Mscr. J, 84^ &
snidt midden ein hol! daryn und ma- 413h ; wi willen hir w. leyen. iSCft-
kede em eynen weidebudel effte gar- denf, 2383; alle de van oudwunnen
dian. Protest. Gl. eu R. V, f. 162 6 gude weydeliken leuet, de scholet
a. E. gestenet werden. Serm.tvang,f.212^;
weide-, wedelik, (u, weiderlik; vgh (Salomos Tempel) was weideUken to
schedelik u. schederlik), adj. L Jäger- gemaket (bereitet). Mered. B. dL Kon.
mäßig^ jagdlich. Hir hören tu jagit- 134; Adamas unde ok brigillus grat
hunde, winde, stowere, haueken unde lo an golde weideliken stat. Vruwenloff
alsodane wedelike vogel^. GL eu Ssp. v. 76 (Bruns^ S. 128).
III, 47^2; hauecke vnd alle wede- weideman, P2tcr. weidelade, Jager.
licke YOgelle. Ndd. Rechtsb. f. 56^. Item (vns to holdende) eynen weyde-
— 2. stattlich^ schon; vgl, Mhd. W. man mit eynen perde, de ms honre,
u. Weigand s. v. elegans, pulcher, 15 hasen vnde soden weydewark ra
weidelik. Voc. Engelh. speciosus, stolt, (fange) vnde vtrichte na vnser lost:
fin, vrisch, we-, weydelick. Dief. n. vnde wat de weydelude van vnde
gl. — Schone, weydelik alse Tristram. erwaruen, dat scuUen se to hone
Josefe V. d. 7 Tods. v. 5515 ; we ley- brynghen (1435). Scheidt^ v. Add p.
sen, dat en woldich senate hadde 20 131; Gott. ürk. 11^ nr. 172; Fächer
eyne weydelke dochter vnde dar was (vgl. weideschep). 4 kr. Henneken
en weydelik iungheling in der stat, weydemanne to vischetughe (1397).
de hadde de iuncvrowen leif. Ecdes. Sudend. 8, S. 240.
eu Sir. 26^ 8; de zele leet he . . weidemest, n. Jagdmeßer. is hee
vorroten vnde achtet dat weydelyke 25 een messer smede knecht, hee schal
bylde godes nicht. Liib. Gebetb. f. smeden eyn gud weydemes[t], een
Gc7; se (Maria) sach dy in der gud stekemest vnde en gud b[r]ot-
staltnisse enes suverliken weyderliken mest. Monum. Liv. 4, 307 ; de mest-
kindekens vor sick liggende. Brem. maker scholen smeden (als Meister-
lib. pr. f. 6 ; ik lyke dy, Maria, der 80 stück) eyn spisetipock . . vnde 1 weyde-
vrouwen fara (Sara?), der alderwey- mest na der olden wyse. Wism.
derlikesten. Lüb. Gebetb. 11^ f. M8^; SchmiedeanUsb. (16 Jahrh.); is he
do was ene ververliche ertbevynge, eyn messersmed, schall he (als Mei-
dar weydelike stede, sloete, dorpe sterstück machen) eyn tafel- und
gans vorgengen. Münst. Chr. 1, 131; 35 weydemest. Gott. Urk. 1517.
alse men de bute delen scheide, we- weiden, schw. v. ausioeiden^ exen-
ren der dudeschen perde, weidelicke terare. Diefenb. n. gl. s. v. weide
(praeelecti) hingste, im talle 1800. dussen visch. Tob. 6, 6 (H.).
Westphal. 5, 135 ; (eine schöne Frau) weiden , schw. v. auf die Weide
to den siden smal, te mate lang, se 40 führen^ pascere. Jesus sprak to s.
hedde einen weydeliken gang. Eschen-- Peter : weide mine cristenheit Lüb.
bürg S. 269; dat weydelike slot Ho en- Badend, v. 392; schäpken to weiden,
sten. Korner 226^; der Prussen ho- das. 395.
vetman hete her K., ein weidlicher weiden, schw. v. (mü Falken äc.)
und dapper krigesmann. Renner^ Livh 45 jagen. . . gebeten de vinckeler, nmme
Eist. p. 74. den willen, he plach gerne vogel to
weideliken, adv. schön^ herrlich. vanghen unde na honren to weyden.
Du (0 Seele) werest my to euer vrou- Bothos Chr. f. 50 ; binnen den vrede
wen ghegheven, Und ik din maget ging ein Döring an der Unstmt mit
beschreven . . Were wy in sulker 50 sinem haveke weiden. Magd. Seh. Chr.
WEIDESCHEP 665 WEIGEREN
16j 25 ; he red gherne weydende myt windes dat dar weiget. Br. d. Ens,
den valken. Serm. evang. f. 163^. 24; it wejgede 8o groten starken
weidesebep, n. ZaAn ("jetim Ft^cA^n^, storm. Brem, G. Q. 141; ok weyede
phaselas, waidling, w. schep. Diefenb. it vele stormes. Lüb. Chr. 2^ 343;
8. ü. ok schallet . . dat hol . . dupe 5 (so grot wint), dat bi N. weiden all
(Tiefe) beholden, wan dat in zomer amme bome mit den wortelen; ok de
daghen is . . eyn weydeschep over kloktorn to N. mit al den klocken
dat streff, dat dre man dreghen mach. weide van der stede 16 vote etc.
Hanov. 8t. ü. 341; 1 galden vor eyn das. I, 282; de mast weygede entwe.
weydeschep (1410). Sudend, 8, S. 236. 10 Dial Gr. 210h. — 2. trans. alles
weidespil , n. Waidwerh, Jägerei. holtes tho brukende, also also id de
Item vp den twelften artikel, alz he wint weyet (1380). Lüb. Urk. 3. nr.
schryft, so bespreket he vnse vader- 368.
zaten jacht vnde weydespil in den weien = vade. Lüb. R. 340, Anm. 6.
kerspel to X. Dar sprek ik weder, 15 weierich = weigerich, weigerlich,
dat ich in de vorgemelde kerspelen ungehorsam, unnd doch eynn ider
gyn weydespil besproken en hebbe, dar inne angehorsam onnd weyerich
want de wiltforst dar myn is (1400). ertoget. White, Wullenw. ^, 367.
Nies. Münst. Urk. 5, 8. 330. weiffeieren 9 schw. v. sich schnell
weidevogel, m. Jagdvogel (Falke 20 hin u. her bewegen. Na der missen,
etc.). nnde so vele stoverhunde unde wen se (de papen) in der kerken
weydevogele. Korner 519^. weiffeieren gaen, so vrethen se dat
weidewerk, n. Ausübung der Jagd, lebendighe vleesch eer, wen dat, dat
Waidwerk. Were aver, dat we ap ghesaden is. Bus 2, 61.
dem genanten holtbleke weydewer- 25 weiger, s. weger.
eken weiden, welkes weydewerckes weigeren, wegeren» weieren, schw.
dat were, dat möge we don etc. C^^'^^>)* t^. verweigern; wegern, negare. Voc.
Quedl. Urk. nr. 289; he (de kluse- Engdh. mit Gen. der Sache. Men
nere) gynk uth syner cluss up syn weygert vns der spyse. Locc. Erz.
weidewerk. Lüb. Chr. 2, 386; mit 30 29; sie weigerden to der tit des
ienigbim wedewerke darna (nach wil- strides. Brem. G. Q. 103; gi weiger-
den Hühnern) Bikn(1432). Gott. Urk. den mi aller gnade. Lüb. Chr. 1,12;
II, nr. 156; grave Edsard heft sin en wart gheweyghert des sacramen-
lager to L. geslagen vnde leet beide tes. das. 2, 180; des geleides wordt
drosten sik to 6. nederslaen, de nu 85 cm geweigert. Münst. Chr. 1, 309;
yast oor weidewerck und schatge- und vorclagede de scheppen, dat se
veerde mit se hielden. Ben. 487; na om rechtes hedden geweigert. Magd.
Lasen in den water to waden, Dat Sd^. Chr. 292, 17. — ahsd. he wei-
is neyn gudt weydewarck. Koker, gerde unde sprak. 1 Mos. 48, 19;
8. 367. 40 wente et nicht en temet, dat ik di
weidewerken, schw. v. das Waid- weigere. 1 B. d. Kon. 2, 20 (H.);
werk ausüben, jagen. Item die prawest he bat so vlytlyken vnd sprack se
schal vnd mag yagen lathen vnnd so hertlyke an, he en wolde ock
weidewerken lathen tho wather vnnd nicht geweigert wesen, se moste em
tho lande. Cod. Brdb. L 3, 116; 45 dat klenode leynen. Freckenh. Leg.
weidewerken, howiren (d. i. hoveren) 46; unde seden, dat wy erst bezeu
was jawe art (der Tod zum Junker). (besehen) wolden, off etc. . . unde
Bert. Todtent. v. 283. weygherden ome aver. Hanov. St. R.
weimj ¥ftigt% 1. intr. wehen, ÜATe, 537; men de bischup weyerde em
pDsten vel weigen. Voc. W. Wat 50 uppe de tyd. Korner 46^.
WEIGERHAFTICH 656 WEKE
weigerhafüeh, adj. der sich weigert. pensas weken appellamiu, in restan-
Were he denne rechtes weigerhafftichi rum et recompensatioaem laboris et
wüsten sick de rad denne furder na expensarum factarum, ymmo etiam
gebore wol to holden. Gott. Urk. 11^ propter census siue hure angmenta-
nr. 398. 5 tionem et excrescentiam, idem Jo. de
weigerlik, weigerik, Wegerich, adj. Billerb. et omnes sni veri et legitimi
sik w. maken, sich weigern. De bro* heredes ipsum ins quod videntor ha*
der makede sik nicht lange weige- bere in eisdem mansis et agris ven-
rieh. Lüb. Chr. J2, 676; se mackeden dendi resignandi et donandi cuicam-
sick weigerlich rechte to antworden. lo que uel quibuscunque placet quacnm-
Westphal. 3^ 153. — De Dithmar- que etiam causa vrgente liberam et
sehen befunden sick dadt tho donde plenariam babebunt facultatem. Im
beswerlich unde weigerlich (Var. wei- Wortregister: „weken expensas appel-
gerich). das. 3^ 119; und makeden lamus, quas fecit aliquis liberando
sick Wegerich und wolden grave 15 agros (ab omni impetitione).^ Urk.
Gherde nicht huldigen (1470). Bei- d, Bisth, Lüb. 1, 351 v. J. 1293;
mar Kock in Falcks StcuUsb, Magae, Echardus Slabrucghe de Tomeyesfelt
7, 115 ; de borgermeister makeden dat IX marcas a festo Michaelis vltra
sick weigerich . . und makede sick annum, et postea dabit quolibet Mi-
tho riden wegerich. Lüb. Reform, 108. 20 chaelis VII marc. per tres annos con-
weigwint, m. (stark wehender) tigue sequentes, quibus finitis ster-
Wind; mhd. wiwinti, turbo, vis ?en- coracio, que weke dicitur, erit mor-
torum. Vnde de geist vnses leuendes tua; Helmicus de Boyceneborch et
wert gestrouwet in de lucht, alse eyn Jac. de Buga dant VUI m&rc. den.
weigwint yu de wulken. Proc. Belials 25 de agris, sitis — , quos colent per
f. M5K V annos, quibus finitis weke erit mor-
weinbnte = wagenbote, Äusbeße- tua, et agri ad ciuitatem reuertentnr
rung des Wagens. Preterea cives de in eo valore, vt tunc reperientur:
G. possunt incidere weinb&te in silva Lüb. Urk. 2^ 1060 in d. Kämmereilutk
Brunestorp (1197). Z. d. Ilare-V. 11^ 80 v. 1316 bis 1338. Et si domini camera-
S. 93; ad opus weinbuthe conceditur rii ex tunc ipsi dictas terras dimittere
ibidem singulis annis singulis tantum diucius noluerint, hoc sibi per qua-
incidere einen halven wagen (1203). tuor annos intimabunt, et tunc dicte
das. S. 95. terre et weke ciuitati vacabunt pe-
wSky adj. weich, weystu nicht, dat 35 nitus. Sed pro edificiis in duabos
scriuer weke hende han? Eschenb. curiis tunc constructis sibi fieri debet,
S. 249 ; mit aller holting, wegk, hart quicquid duo domini consules, quomm
vnd droge , so idt de wint roret vnum ipsi camerarii et reliquum ipse
(1514). Kamptz Urk. nr. 40; mit Albertus eligent, sibi dixerint racio-
ackern, buseben, weck unde hardt 40 nabiliter faciendum, si per se noa
(1501). Z. f. 8. U. L. Gesch. 11^ 167; poterunt alias concordare. das. 1075
ein weik (milder) winter. Magd. Seh. n. 70. Ein im Jahr 1343 erhße-
Chr. 38f 2; im Januario was it ein nes Beeret (Urk. i, 723) latäet dahin:
weke wedder. Neoc. 2^ 383 (jetzt gew. „ Wir Bathmänner von Lübeck «r-
nur vom Thauwetter verstanden). 45 künden allen denen ^ so da Äcker bauen
weke. messwekinghe. Verum quia in den unserer Stadt gehörigen Der-
memoratus Job. de Billerbeke circa /ern, daß sie bei Strafe 50 Math Säber
prelibatos mansos et agros fecit ex- von jetzt an nur noch U)Shreni dreier
pensas satis graues, sicud patet, ipsos Jahre des Düngers und der Mist-
deliberando et exonerando, quas ex- 50 weichung, so wie auch dessen^ was sie
WEKE WIKE 667 WEKE (WIKE)
■
stmst auf diese Äcker verwendet, sieh weke , vom Waßer eingerißenes
SH bedienen haben (quod ab illo tem- Loch, Brake. De seluige floet de yor-
pore per tres annos immediate se- dorff de dyck hyre in Ostringe vnde
quentes complete fraerentur stercori- Wangerlande . . vnd insunderheith
zacionibus ac moUificacionibus suis 6 warden de dyke in Bustringen so
ac aliis somptibus ac laboribus in jämerlich vordoruen vnd so weke ofte
ipsos agros connersis). Denn nach kolke gebraken, also dath junchere
Äbkntf dieser drei Jahre wollen wir Edo mit groter beswar de nauolgende
diese Aecker mim Besten unserer Stadt II jar tho dykende hade. Old. Ghroni-
frei mit vollem Bechte wieder an uns lo hens. J, 156. (Verschrieben für wele?)
nehmen u. s. w.^ Vgl, Pauli, LOb. weke (wike), /*. (selten m'), I.Docht
Zustände eu Anf. des 14 Jahrh. 13. in einer Lampe, funale, licmen, ellych-
weke, wike , m. (selten f.) das nion, bes. das Linament eur Offenhät-
Weichen, Zurückgehen, Flucht. Dat tung einer Wunde; ags. vecce u. veoca,
schip wek over de siden . . do den 15 engl. wick. Vergl. Dief. s. w. ma-
weke Segen de hovetlade der andern lagma, turunda. „Das Karpei der
schepe etc. LUb. Chr. 2, 555; de Wundärzte'^. Dahn. jetet auch noch
adel hadde den wecke wol 4 mile wieke gerannt, linamentum, ein weke,
van der Name. Monum. Liv. 4\ 108 ; den man in de wunde steckt. Chytr.
Tnde indeme 6. deme rechte den 20 Vnde stek eyne weken in de wun-
rogge vnde weke geven. Sass. u. den, zo du depste kanst. B. d. Ärsted.
UUst. B. 46, 1 ; vnde hir nicht thor f. 79 ; vnde make dar weken a£f vnde
stede erschinet, dem rechte den weke stek de yppe de grund in de fistelen.
Tnde rugge gift. das. 111; sehr häufig Best. Areneib. 24^; steck dar io vlas
den (de) weke nemen, fliehen, alse 25 in (in die Fistel) lik enen weken.
nemet dem voghele volghen kan, de Goth. Areneib. f. 28^^, 22; myt euer
in sneller vludit de wike nemet, also weken van vlasse. das. 28^^, 18; steck
etc. Ecdes. f. 174^; dar brachte he dar yn ene weke van vlasse. das.
mennigen in grote not, So dat se 32^, 6; stek denne dey weyken dar
nemen van eme de weke. Harteb. 242^, 30 inne. Wdf. Msc. 23, 3, f. 62h; na-
f. 48^; unde twei borgermesters ne- derwort wortelen make alse eynen
men den weke. na der Oldenstad. weycken in eyne wunden. Herbar. f.
Brschw. Schichtb. 224; de hertoge 59; Pessarium ys eyne weke eynes
nam den weke unde thoch enwech vingers lanck, ghelick einem tappen,
(1492). Z. f. Nieders. 1863, 214. — 35 den bruken de vrouwen in erer he-
In bUM. Anwendung : Do se (die zank- meliken stede unde manne nicht.
süchtige Frau) den weke nicht en Men teppeken, de dar stoelgenge
gaf (nicht nachgab, bei ihrer Behaup- bringen, bruken de vrouwen vnde ock
iung blieb), do snet he er de tungen de manne achter to dem sterte yn.
af. Gerh. v. M. 28, 49 ; in welkem 40 G. d. Sunth. c. 82. — 2. Lunte. Do
werde (der Antwort auf die Frage drungen de Colschen eynen armen
der Schlange) machlichte Eva deme geuangenen man dar to, dat he meiste
gbeyste einen weke ghaff, dar he do lauen vnd sweren, dat he weide we-
aldns vp antworde. Locc. Ere. f. 8h; ken in Seyst leggen an VI ende der
sende (sprach Moses) al dar hen, 45 stat etc. . . Do wort em geraden,
wene du wult, wente ik en byn nicht dat he de lunten lechte etc. Seib.
redesalich, unde he mende aldus, so Qm. 2, 357; vgl. 365 u. 390; ind
wolde he io eynen weke kryghen, also (die Gräfin) is myt oem eyns wor-
dat he desses gheverdes mochte led- den, dat hye soulde luyde krygen,
dich stau. das. f. 28b. 50 dye bynnen D. weicken lochten . .
Mtttolnl»aTd. WOrtorbQoh. Y. 42
WEKE 658 WEKEN(E) WEKE
vnd heben dair gewillicht (tcülich ge- weken, schw. v, 1. Irans, weich
fnacJdy bewogen) vier knechte, dyo Jye machen , erweichen. ciUs. geuueicdn.
weicken . . leiggen sonlden. Item Item ok schal nemand vissche we-
den hebn sye gelaefit vur yeder weicke ken (die harten Stockfische gum Klein-
tho leiggen 5 goltgulden etc. (1506). 5 verkauf weich machen) sunder de ho-
Fahne, Dortm. II, nr. 271; J. H. dar kere (1499). Stader Ärch. 1, US
ohre Bchepe sach, He venck her S. (vgl. vischweker); ock en schall ne-
met siner jacht, In de ander schepe men nynerleye vischerie weken mit
Stack he de weke. De snlvesten kalke (1469). Brem, Stat. 685; de
wurden gans verbrannt. Z. f. Lüb. lo rad der stad L. hefft to lefFmode
Oesch. 2, 98, 18. eren ghemenen borgheren, dede snl-
weke, f. Weiche, Ort, wo man et- ven neyn droge vischwerk dhagelikes
tcas erweicht. Dut kumt vaken, dat weken konen, twen eren deneren be-
ein deme anderen de rode in de weke lenet . . ore morthen . . to wekende.
leit, de one sulvest vor den ars smit. 15 Lüb. Z. R. 453 ; scholde synen fulen
Brschw. Schichtb. 21. herinck vorkopen vnd weyken sinen
wekebrdt, n. „ein altes Eßen, be- fulen visch. Wism. Brief v. 1530;
stehend aus Brotschnitten, worüber hertoge H. wekede de braden unde
warme Fleischbrühe mit Fett herge- tokkerde (zögerte) dar ok mede van
goßen wurde.'*^ Br. Wb. 5, 221; ofEa 20 einer tyd to der anderen. Brschw.
Serfusio. Voc. Engdh.; eyn weke- Schichtb. 159. — 2. inir. weich wer-
rod. i. e. panis humectatus. Dief. den, Thauwetter werden, darna vor
n. gl. 8. V. De dar hedde eyn weke- Lichtmessen began it to wekende.
broet im lyve, de offwachtede wol de Brem. G. Q. 138.
eyer vladen. Kcher, S. 363; du schalt 26 wekeii(e), weke, f. Woche. Nach
drinken to neuer stunde, de wile de der kauelen vnde lotte so gaff he
spise noch is in dinem munde, sun- enem ysliken (prestere) ene wekene
der in dem vate make wekebrot (in syner stede. De achte wekene de
vasis offare decet), dat alle to der haddeAbdias. Lüb. Passionalf.l22<^;
hovescheit bort Wiggert 2, 15. 30 in deme sulven jare in der wekene
wekel(i)keni adv. wöchentlich. Den to pinxten. Lüb. Chr. 1, 154 ; da
Bcolden de pernere holden alle we- (Ostertag) bouen tri[t]st (übertriffst)
kelken eine vigilien. Arch. f. Nteders. alle daghene der wekene. Van d,
1849f 8. 63. Festen f. 109; van not wegene, dar
wekelikes, aäv. wöchenUich. dre 85 vmme dat sie in den vrekeix(WoA€n'
vodere bemeholtes alle wekelikes &e^6^ beleghen was. Hall. Schoppenckr.
(1355). Marienr. Urk. nr. 339 ; eyne f. 55^; de wivere, de in den weken
ewige misse alle wekelikes up den kindelbedde (Wochenhindbett) gele-
dinfidach holden. Gott. Urk. II, nr. gen etc. (1529). Balt. Stud. 18, 1,
224 Änm. 2; wekelike£ (Var.: we- 40 175; Greteke M. hefft geSegt, 0e
kelinges) twige offte eyne£ tom wei- scholde in de weken, darumme is 0e
nigesten (1513). Brschw. Urk. /, nicht vorhorth (1551). Z. f. Nteders.
nr. 130. 1867, S. 241; hefstu touerie gedreuen
wekelink, -linge, -linges, adv. wo- in den sos weken (den 6 Wochen der
chentlich. hebdomatim, wekelink. Dief. 45 Kindbetterinnen) ? Licht d. Sede, f.
alle wekeling 1 pen. Fidic. 1, 43; 25a; binnen oren (der Frau) ses we-
alle wekeling des sonnabendes. das. ken. Engelh. C^r. 428 ; vortmer zate
50; alle wekelinghe. dod. Brdb. I, wy, dat nyman zenden offt brengen
6f 65 ; myth vigilien vnde zelemissen zal kost offt vryn , de wile dat de
wekelinghes eyns. das. /, 15, 436. 50 ses wecke waert, der vrouwen in den
WEKENHERE 659 WELDAGE
kindelbedde. Nies^rt^ Münst. Utk, 3^ weges von Modena gekommeB, habein
& -ÖOJ. — Im adv. Gebr. n. (?) ein sich vnder des Türeken lande^ wol
kopman mit syn deener vortehren zehen wekesees von ihnen, neun si*
des weecks in der herberge 4 gulde gell erhoben. Kanteow 307. Das
10 st&ver etc. Friese^ Bekenkunst 5 W. mrä wöl skandinavischen Ur-
S. 24. Sprungs sein (schwed. wikawecku sjö).
wekenbere, m. Wochenherr (der Nach Breusing (Seebuch^ S. XL f.)
Priester^ der die Woche hat). (Jalenb. loäre eine wekesees e^tm 4 Seemeilen
Uri. IX, nr. 269. und eine grote wekesees 5 Seemeüen;
wek6(ii)ldn, n. Wochenlohn (der lo eine sichere Worterklärung ist Us jetet
mehr gade mondage feiert als die 4 noch nicht gefunden. (Eine Glosse in
bewilligten) schal vor ein idern dach Diefn.gl. intestinum tenue vel vesica,
ein wekelhon thor straffe geven. Hamb eyn wekenzees ist wd versetet u. an
Z. B. 40y 21. eine falsche Stelle geraUhen.)
weken-, weketal, Wochenmhl. Item 15 w^kliftlt, n. Weichhdß. Vordmer
schal nemand knechte meden by we- die marckenoten . . moegen honwen
ketalen, umhentveise, men to halven weikholt tho ehrer vüringe, alse iss
oft to gantzen jaren. Lüb. Z. B. 233; eisen und bercken, hagebocken, wi*
wanne we desse deghedinge vp sey- den und allerhand weckholt> ane eken
den eder se vns, so scholden see vns 20 unde boeken. Kindl. Beitr. 3, 383.
gheuen na wekentale (pro rata ? ahn- wdkiieheit, f. Weichlichkeit, Zart-
lieh wie na mantale?), wes vns van heit. weklicheit, wen euer gar nichtes
den vorgescr. C marken boren mochte kan edder wil lyden, mollitia. Chytr.
(1395). Sudend. 6, nr. 17. weklik, adj. weichlieh, eaH. Nu is
wekenwoker, n. Wochenumchefi 25 de iunghe zer w6klik unde krank.
d. h. Zinsen^ wochenweise berechnet. Hans. Gesch. Bl. 1874, 64.
De de geldt up schaden (d. h Zins) wM, n. ags. hveol, engl, wheel.
doen edder uthlenen und wekenwo- Bad (bes. I^nnrad in jeteigem Ge-
ker darup nemen, datt schal . . brauch; daAer welendreier, Drechsler,
bottverdich tho wrogende sin (1540). 80 nach dein hauptsächlichsten Dinge,
Dühm. L. B. p. 186. das er verfertigt, so benannt). We
wekesees, ein (nautisches, in der dat gades hues yn brect . . so sal
Ostsee heimisches) Langenmaß. weke- he van rechte dat noertolde tree ende
sees, leuca (d. i. miliare gallicum, dat neghenspakede (neunspeiehige)
Lieue). Voc. Locc. u. W. Ebenso 85 veel, dat is dat rat, hebben = ihn
Brevü. Item van Valsterbode to soll man rädern, engl, to crush by
Bornholm dat sint 14 weke sees, se wheel. Bichth. 30, 14.
sint grot. Seebuch, p. 53, 15; p. 54 wSl, n. NonnenscMeier (velum).
u. häufig. Unde dit schip blef ver- vgl. wiggel. Strodtm. Do se der hil-
teyn weke sees van Kevele bi deme 40 lighen nunnen weel vnwyslicke van
slote Rasborge. Lüb. Chr. 2, 317; oren anghesichte dede, blenkedeore
dar is eyne have twe weckesees by anghesichte klarer dan enighe vlamme.
oesten der Nese, de heth Hyltunge. B. d. Byen f 242o.
Hans. Gesch. Bl. 1876, 8. 81; not- wdldage, (vgl. rikedage, sukedage,
slange, darmit men en weke sees konde 45 wedage u. a.), herrliches Leben. Hyr
reken etc. Hövd ürk. 42; 20 weke by mach eyn ytlick berve man mer-
sehes uth dem haven. das. 45; am cken, wat weldage (im iron. Sinn)
frytag conversionis Pauli a. 1497, dat se uth Monster dreff. Münst. Chr.
als H. B. gesigelt ist von Modena 1, 273; vnd hielden den gantzen
nach Gandien vnd fast hundert meile 50 dach einen herliken praß mit eten,
42*
WELDE 660 WELDEMEISTEB
drincken, speien, dantzen vnd allen liken in des keyscrs hant vnde
weeldagen. Kantaatc 54; vgl 21 u. weide vnde walt Engdh. Chr. f.
164; up dat ehre kinder nicht dorcb 163c.
welldage nnde leddiggang vordorven. wSIde, wele, w£l, f. ^und «. WM-
Neoc. i, US6 ; von weeldag' up dem 6 sein, Lusty Üppigkeit^ Übermuth, ahd.
ise iobrickt de esel sin been. Waüjs^ wela, wola, cUts. welo (bonum, copia
WuUentv. 2^ 350 (in e. Lüb. Liede bonorum, opes). deliciae. Dief. (Ihs
van 1534). d ist entweder angeschoben oder das
weide, f. (und n.) GewdU. Hirumme de entspricht dem -heit, vgl. schonde,
wort eme (dem Kaiser) raden, dat 10 wärde, wonde u. a,) — AI weide des
he sine weide eineme truwen manne vlesches vergaet snellike. HorU. 155;
iür to lande beuole« Chr. d. norddb. vnde leerde em deser werlde weide
Sachs. 20 ; wat gy myt weide hebben to schuwen. Leben d. h. Frane. 69 ;
ghedan, Dat latet myt rechte nu to 69; beyde nicht (o Seele) gevodet
gähn. Schaeksp. f. 5^; he mach de 15 to werden van dessen weelden. Br.
weide myt weide vordriuen. das. f. d. Eus. 48; de ewige weide« B. d.
112. — De Yorsprake scheide an- Byen f. 236o; en preister, de seer
klagen den herenn ynn namen des ryke was ende in velen weelden le-
koninkliken weldes. lAib. Chr. 2^ 674; uede. B. d. Byen f. 184^; (es siin-
bes. QewdIMhätigTceity -ihat. He vor 20 digen gegen das 10. Gebot) die groete
mit eme beere uppe de Langbarden weide (im Sp. d. erist. minschen C2
umme weide, de se deden wedder woldage) hebben ende armer Inede
dat rike. das. i, 116; desse ritter nicht en dencken. Trad. über die 10
dede grote unredelke weide in iunc- Gebb. ; Jhesus is ene weelde der her-
frouwen unde yrouwen. das. 2,364; 25 ten. Pass. Chr. 179^; he brachte de
overdadicheit unde weide. JEhns. Rec. saligen seilen in den paradise der
JP, 8. 296 ; ock umme eine weide, weelden. das. 143; in groter weelden
de eyn borger doyt, dar en hebbe so dweelt der man, Dat alder bryngt
wy nicht mer ane den sestich bremer uns krankheyt aBn. Wigands Arch.
scillinge (1367). Nies. Beitr. 2^ 522; 80 5, 39; were dat ein van der selschup
ock wert» dat ynze borgere ene weide sin gudt ovel thobrachte in unnutter
deden, de mögen ze beteren myt kost efte in dabelie efte in horerie
zestych hoUeden (hohlen) Bremere van weels wegen. Lüb. R. 558; kei-
schillinghe. Old. ürk. v. 1420 ; so en serinne . . den licham hefsta ge-
schall ick (der Ämtmann) ghynen 85 holden in vullem wele, Danzen, reien
borger vp dat sloth then vmme eynen unde to anderem speie Hefstu di ge-
nedderslach offte eyne weide. Old. ovet etc. Lüb. Dodend. v. 261 ; ik wjl
U. V. 1523; nemant mach mit wor- ghan ynde aueruloyen mit weleden.
den weide doen. Old. TT. v. 1433; Fred. Sal. 2, 1 (L.); vnde mit wele
he en scal vns binnen des neue weide io avervloyen. das. v. 25; dar uns neen
don an gude noch an ghulde (1311). weel efte overmud tu drift (1392).
Sudend. J, nr. 221. Häufig mü walt Hans. Rec. 4, 64.
und wolt verbunden. Du deist mi wdldelik, adj. weide, Lusi^ erregend.
weide unde wolt. Sed. Tr. 15 ; vnde Der iongher meghede spise sal wa]>
wolden em vntfaren mit weide vnd 45 mosekyn wesen, vnde wat weldelic
mit wolde (1375). Lüb. ürk. 4, nr. is, dat sal men rekenen vor fenyn.
280 ; vnze YOghedye mit allen rechte, B. v. d. joncfr. f. 72^.
myt rychte, mit weide vnde mit wolde weldemeister , m. GewaUmeist^r,
(d. h. mü voller VogtsgewdU). Old. Befehlshaber. So meisten die welde-
Urk, V. 1377; unde gaff zick ganz- 50 meisters (der Wiedertäufer) mit den
WELDENER 661 WELDICHEIT
irsten alle nacht die wacke verwaren. den welderen, de den rojß uade ge-
Münst Chr. 2, 21. weide gedain hebben (1454). Wi"
weldener^ woldener, m. der Getoalt gands Arch. i, 59.
üUj mit Getoalt ettms durchsetzen mU^ vceldich, woldieh, adj. 1. gewaltig^
im guten u. im hosen Sinne, du Maria 5 mächtig^ Gewalt habend^ vornehm. Wan
alleyne werdich werest, dat du dro- se iw leden (führen) vor de welde-
ghest den weldenere (=z Herrn) des ghen, so en denket nicht etc. Old.
hemmels unde der erden. J?rem. nds. Evangdienb. f. 102 ; weisen vnde
Betb. f. 65b ; up dat wi mögen in vnsinnighe lüde mögen nicht entlenen
gudem frede sitten unde nene wel- lo ane willen erer weldighen. Summa
deners manch uns dulden. Lunden. Joh. f, 60o ; (P.) de wart dar na wel-
R. § 68 u. Dithm. B. Q.p. 229; he dich bi der koninginne yan Bab. Magd.
beklagede (verlclagte) en vor ejnen Seh. Chr. 9, 18; min here Karl, de
weldener (Geuxütthater). Münst. Chr. ichteswanne weldich was unde nn
1^ 172; royers unde weldeners up 15 siner herschaft berovet is. das. 41,
den Straten (praedones et injuria- 28 ; koning Fr. wart woldich des ro-
teres)« Westphal. 5, 83; her gogreve, mischen rikes oyer al. das. 143^12;
desse man claghet iu ynde deme her- de woldegeste yorste. das. 30y 5;
toghen ouer synen weldenere, de eme weldich in des rikes rade. Lab. Chr.
dat sin heft af gherouet mit ghewelde. 20 i, 246 ; ynde ouer dat slot schöllet
Wigands Arch. II, 36; de eyn sulff se woldich wesen alle tyd. Sudend.
richter ynde eyn weldener wolde sin 2, nr. 450; he scal ok minne vnde
vnde wesen an roue, an brande etc. rechtes ouer ys woldich wesen. das.
Cod. Brdbg. 7, i7, 481; yortmer 5, nr. 42; do helt he scholen up yan
vraghe gi . « wo die clegher die walt 25 der kunst unde kroch weldighe scho-
uppe sinen weldener bringhen scolde lere also Constantium, de en abbet
to rechte. Hir up spreke wy: ghe- was. Korner 5da; heft oldinges dat
schege eyme ghewalt . . dar scal he weidigeste unde dat mechtigeste rike
sinen woldener umme sculdighen. wesen. das. 40o; sette en myt weldi-
Siend. Urtheüsb. S. 103. — dat ryke 80 ger haut an des paweses stul. das.
der hemmele lidet ghewalt, vnde de 92^; se reyseden ut an weldegher
weldeners werden dat krighen, dat band an des hertegen land. Lüb. Chr.
is, alle de sik an doen gewalt vmme 2, 7 ; he scheide dar nicht kamen
dat ewyghe levent, de werden dat myt weldeger hant na yyendes wyse.
entikngen. B. d, Profec, 74; Lüb. 85 das. 2, 339; de weidige hoep (Ge-
iJodend. 1511; dobelere, woldenere, wolthaufe). Ben. 689; dat se nicht
valsche rychtere. Emd. Mscr. nr. 129 lenger konen den weidigen hupen
f. 11 ; nomede den greven enen rover vppholden etc. MeJd. Jahrb. 16, 38;
unde enen woldener der kerken. Kor- mit weldeker walt. das. 16, 226. —
ner 130h ; so de woldiger darover ge- 40 2. gewaUthätig. Soe wel syne weidige
wundiget werde . . des en scholdem[e] handt steect an gbeestelike personen.
neyne broke liden. Brschw. Urk. i, Richth. 312 § 1; o& dat yelle (fide,
257, 84. geschähe), dat die weldighe hant byr
weider, m. der Gewalt übt. unde enboven jenich wald wolde bewysen,
bereveden ene siner titliken walt. 45 dat schal de ganse ghemente . •
Desser weider, de dit deden, was een vorkeren (1431). Ostfr. Urh. nr.
hovetman N. Lüb. Chr. 1, 379; unde 398.
so seiden landwere, schlaige, knycke weldlcheit, f. Gewalt, Macht. Ood
unde landvesten den najegeren to mit zyner ewyghen weldicheit. 0GB.
erer behoiff open . . stain, unde nicht 50 A. 139; do mochte dine (des Schöp-
WELDICHEIT 662 WELEN
fe/fs) weldicbeit scouwen. Sündenf. the ratmaniie weldegcTn in sin erre
J260 ; wetet, dat ut klokheit vlut alle unde so scal he dat opbeden also
weldicbeit uude grote rycheit. Laien- alse thes Stades recht is« das. 77; Tnd
döctr. f. 191. — Als Titel: juwer bot up dru dingh, dat sy an irstor-
woldicheit. Körner 193\ 5 uen was . . tu deme vierden dinghe
weldieheit == welicheit, Lust^ Ver- wart or geyanden, dat man sie des
gniigen. De weldicbeit (voluptas) is waldigen schal von rechtes weghene.
ynuorsadelic (tmerscUÜich), B. v. ä, hall. Schöppenb. f. 23; knmpt den
jonfifr. f. 29. jene (der ein Depositum hatj dessen
wel-9 woldiehliken, weide-, wolde- lO Herausgabe verlangt wird) tu der
liken, adv. mit Gewalt^ auf gewaU- dradden clage nicht vor . . so yint
sameWeise^ eigenmächtig. Se satten me, me scoles eme (dem Kläger)
sik weldichliken weder den biscbop. weidigen. Richtst. Landr. c. U
Lab. Chron. i, 131; begant weldich- § 3.
liken to regnerende. Korner 174^^; i6 wele, wfil, m. eine vom Waßer
ynde is dat dem rade witlek, dat he ausgespülte Tiefe (am Deiche) j aUs.
en slegber vnde en vechter is vnde uuäl , ags. rael, gurges, vorago. —
dat weldeliken breke, so etc. Lüb. a. 1554 was eyn grote beuinge vnde
B. 538; vnde gheit (der Angeklagte) vn weder van storme vnde wyndevnde
en wech weldeliken vnde wert dynk- 20 eyn grote wloet der water, vnde vor-
vluchtich, de walt sal he beteren. dorff vele dyke in allen landen . .
dßs. 519. (Hamb. R. 50y 4; weldel- vnde do snlues breken twe grote
ken; Varr. weldichliken, weldeliken); wele by olde Goedenser karkhane, de
bedden den hulpen striden uppe de, enewel up der suder sidt, de ander up
de se woldichliken sochten. Sudaid. 25 der norder sydt. Old. Chronikens. I,
0, S. 275; beschüldighe wii se, dat 477; vnd is vp S. Antonius nacht
se woldelken mit wapender band ghe- mit grotem storm vnd unweder gantz
toghen sint vppe etc. (1404), Sudend. vordorven . . also dat in Wangerland
d, S. 355f 38. grote wele sint ingebraken. das. t
weldigeOi adv. getoaltiglich. hadde so 706; weret sake, dat de dyk sticht
kayser Arnulfus weldighen under si- a£Fbreke, edder wele ofite kule in-
ner baut Beyern, Svaven etc. Kor- hrdken (1443). Faldcs Staatsb. Magas.
ner 43^. 8, 667 ; vnde de (klocke) vor van deme
weidigen, waldigen, sdiw. v. 1. be- klocktorne nedder by deme karckhaue
waUigen. Gy salt em wal weidigen. 85 in einen depen weel. das. 9, 69S;
Münst. Chr. i, 160. — 2. als Rechts- vnde so makede des&lue vloet 1 1 wele
ausdru^: in Gewalt geben^ in recht- klein vnde groth. das. P, 720. Sehr
liehen Besüg seteen^ gericMiches Ei- häufig bei Neocor. z. B. i , 220 f ;
genthumsrecht jem. susprechen. So 2^ 387 u. 397. (in dem Gl. „ein He-
wese wicbelede obbeden (upbeden) 40 fes Loch^ welches das durch den Deid
wil, dhat men eme weldeghen sqal, gebrochene Waßer hinter dem Deiche
dbe scal it upbeden to ver echte din- wühlt und mit Waßer gefüllt surück-
ghen (1303). Brem. Stat. 140; dhit lässt."" Vgl. auch Brem. WB. s. c.
scolde waren also langhe , want it u. s. v. kolk).
(ein ssu Pfände gegebenes Grundstück) 45 welen, s^w. v. in weiden sein,
ghelost wurde ether eme ghewelde- seine Lust woran haben. Das (vcit
ghed wurde to sineme eghendome. ein Maulwurf) licht de blinde (Reiche)
das. 75; ne vunde men nicht so yele vnd versmoort Int erdsche goet, daer
in dhen were, dhat men theme cla- he in weilt Und na der zielen zere
ghere mochte ghelden, so scolen ene 50 queilt, Want des vracken (Habgieri-
WELEN 663 WELIGEN
gen) leuen is al quäle. 8p. der sonden sehen, welighen knechten. Lüb. Chr.
/*. ^ic. woKlich^ fröhlich und guter 2, 272; also me vastet, so schal me
Dinge^ au^^aßen sein. (Vom hrei- des ayendes nicht also vele drinken,
ßefiden Berge) eine müs he do telede. wente me mach ok wol mit gudeme
Van lachen al dat welede, dat sik 5 dranke den licham alto welich ma-
van des berges tucht dar bevoren ken. Hanov, Mscr. J, 84^ 8. 175^;
hadde vrucht. Aesop. 8. 83. ungenadighe prelaten, welighe mon-
weleSy schw. v, welk werden, trock- nike (werden in der HoUe am härte-
nen ^^wdk werden, dat gras welet.^ sten bestraft). Haroi. 98; we iw, de
Dähnert. Br. WB. 5. 224. De bo- lo gy mechtich vnde welich ghewest sin
nen worden gantz grone geschneden in eten vnde drinken. Proc. Bdiais
. . konden nicht welen unnd vam f. M. 5; vulen bouen, yungen wSli-
velde kamen. Neoc. 2, 377. gen Ifiden . . schal men dat b^delen
irelfte, wilfte, (Ihigelh.) wulfte, nicht gestaden. Pomm. B. Ordnung
». Gewölbe, testudo. Voce. — wat i6 f 92^; de here de weligen wyue be-
boven den weifte was, alse re- dwank; Vor alle wollust wert gym
Tenther, der presters kamere, dat stank, Vor welighe daghe des liues
vorbrende tomale; dat weifte bleflf plage. Josef, V. d. 7 Tods, v.5273;
alleyne stände. Lüb. Chr. 2, 600 ; Job zine kindere hadden welige dage.
Ok so uele capitel vnde slutstene als 20 das.7051. — Allitterierend mit wilde
men tbome nygen werke (Kirchen- verbunden: wante se (die 8eele) is
bauj bedemet vnde scholen vngehou- wylde vnde welich, des scal se de re-
wen wesen vnde szo vele schinckel delicheit dwyngen. 8erm. evang. f.
als men tho sess welfftea behouet etc. 232^.
Oid. 27rX;. t;. i5()^ ; (item dat gerichte 25 welicheit, f. Wohligkeit, innere
malen laten yn [dat] weifte. Old. ü. Lust, MutunUe, Ausgelaßenheü. Höre
V. 1512); en schenke tafele van 10 gi, wu se (die Mause) van welicheit
tafelen unde ghinghen bet an dat pipen? B. V 1046; se geven em
welfite. Wigands Arch. L H. 2. 8. (König Wensd) schult, dat he neme
127 ; wi bevruchten uns vor inval- so war siner welicheit unde vorsumede
lent der weifte (1403). Livl. Urk. recht unde richte. Lüb. Chr. 1, 362;
fftr. 1618; so schal men den kelick wente he sik seiden ovede in ritter-
nemen to hulpe der kerckeu bu- liker ere, mer in lichtverdicheit unde
wete als to deme wulffte, dat men in welicheit. das. 1, 393; su den
noch schal buwen laten. Old. U. v. 85 mynschen, de het ghehopet in der
1531. welecheyd sines rikdomcs ! Ecdes. f.
welicb, adj. wohlig, muthunllig, 221c ; yele lüde, de ere lichamme
der vor lauter Lust sich nicht zu laßen castiget in der vasten vnde na pa-
weiß, munter, (im bösen une im guten sehen sik wedder gheuet to aller
Sinne), petulans. Voc. Kiel — Like 40 wollust vnde welicheit. 8erm. evang.
nicht den welighen perden, De biten f. 86^; wente de walvisch speien efte
unde slan mit den voten. Josef, V. tumelen wil vmme siner welicheyt
d. 7 Tods. 1366; vnde were lyk enem willen in deme meere, so blest he
welyghen perde, dat men lichtliken szo grote bulghen vor sick, szo dat
mochte ryden, wen em de thom an 45 van synes stormes weghen vakene
gedhan were. Denscke Krön. f. P2^; schepe vorghan. Sp. d. Dogede
to Paris was ein rike man, de gink f. 33.
up der Straten welich unde vet vnde weligen , schw. v. wohlig, üppig
vorbolgens modes. Zuchtb. f. 5h; he sein. Gy en scholet nicht de sunde
hadde bestellet en klen boet mit kar- 50 regneren edder weligen laten in ja-
WELINGE «64 WELK
wem lichame« Sertn. emng. f. JS18c; spreken to male, dat stat an me ridh
(oder = weidigen, Gewalt haben^ ge- tere welk irme he he erat geren
icaltig sein?). wille. Klaget si ok to male, dat etat
welinge, f. das Welkwerden^ Dörren. an me richtere, welk uren (welkeren.
Vgl. Br. WB, 5, 2M s. v. weelen; 5 Old.Hs.)\!LeevhoTexiyn}le. Ssp.1^61,
Dat gras ligt in der wele, liegt u. 2; vnde die rad en knnde hir nenen
welket. A. 1567 . . eine gruwliche vromen ane pronen, men groten sca-
mueß, so mechtigen schaden gedaen, den welk erer den sie holpen. Brem.
dat twischen dem schniden under der G. Q. 93 ; he was eyn ridder des ge-
wehling de mneß alleß upgefreten. 10 Ionen, eyn starck vechter tegen de
Neocor. 2^ 25L^ vngelouigen, welkers (cnjus) gescutte
welinge, /*. Ubermuth? Se achten nicht achterwert en genck. Br. d.
noch pawstes edder keisers gebod . . Eus. 54 ; B. H., welkes (cujus) mede-
Se vorvolgen de geistliken sunder hulper geworden is ein, de etc.
spot, efte id gulde ein gebot, Solk 15 Münst. Chr. 2^ 430; welkere nnae
welinge können se maken. v. Lüiencr. god. Gl. jsu R. F. i, 21; welkere
i, 471y 12. geistlichen, das. Gl. i, 14; welkere
welinge. Durchfahrt an der Flan- werde, das. 1 Vorr. ; welkor (cujus)
derseite bei der Insel Wakheren. D, geckes kledere nu vele drageo.
Se leten syk mit eren schepen in de 20 Nd. Jahrb. 3, S. 23; welc man, welc
welynge by Vlissynge. iöi. Chr. 2^ borger, häufig in Gesetjsen ; welkem
345. ^ unsem borgere de YOghet to uu-
welk (welic, wellec, u. mit ausge- rechte wat afscattet etc. Go^.Stat.
stoßenem 1 wek, wik, z. B. wik sint 84^ 5. (so gew. ; seltener mÜ Genetiv^
de 10 gebode vnses heren? Seel.Tr. 26 z. B. sterft vser borghere weUic
7)^ ftect. welker, und welker (welkor), [1303 J. Brem. Stat. 139; welkem un-
ftect* welkeres, adj. Pron. 1. fragend ser borghere etc.) — Häufig tritt vor
u. im Ausruf. In welker wis schal und nach welk(er) ein de oder dat
ik des beginnen? B. V. 930; welk m, wodurch gewissermaßen welk mir
duvel heftjubodengesant? das. 6036. 30 eu einem Relativzeichen fserabgedrückt
— 2. indefin. irgend welch. Somige wird. De Vormunden scholen darrmme
hebben gewant, dat de helle sy in loten vnder sik, welker de dat recht
welker stede der erden. Didl. Gr. scheide doen. Liib. B. 422; welkere
248; welke wile, einige Zeit. Leibn. knaken de du sust etc. Komer 26^;
3^ 188; Flur, einige, erer welik. Liib. 35 en scipper is to hus gekamen, wel-
Chr. i, 219; is de, up den din ordel kem dem was geuamen scip vnde
geit, din here odder mach odder man, gud. Hamb. Chr. 86; welke de dar
so vrag, oft tu up desser welk dor- wonen (qui habitant). 2 Chron. 19^
vest ordel vinden. Bichtst. Landr. iO('H.^; welkor also dat Aaron horde
c. 48 § 1; he lep, dar he welke honre 40 (quod cum audivisset). 2 Mas. 32,5
wiste. jR. V. 808. — 3. relat. u. indir. (H.) ; den welken rat (quod eonsi-
Fragepr. Aldus brochten se en tor lium). Jes. 19, 17; der welker werke
porten van Jerusalem, dar se mit (quorum opera) in dunkerheiden sint
em jegen de muren lepen, dat he Jes. 29^ 15; in den welken den (in
wedder to rugge vil, welker (uHis) 45 (quibus) du gearbeydet best Jes.
em utermaten we dede. Brem. kerck. 47, 12; der welker (quorum) wcge
geb. f 87h; enne man, de gift enne vorkeret sint. Sprichw. Sal. 2, 15;
hamel eder ses schillinghe penninghe, dat welke (quod). Hiob 6, 6; dat
welker man wel (1343). Sudend. Urkb. welck ene andere suster sach. Munst.
11^ nr. 54; biddet twene man vor- so Chr. 2, 422^ dat men uns unse
WELKHENT 665 WELLEN
breye solde weder leveren, dat welck J311 ; enen sclypsteyn myt ener hol-
se gedaen tiebben. das, 2^ 428 ; een ten welen ynde enen myt ener iseren
abt, de welke bete Joban. Sp. der wellen; nocb ene iseren willc mit
Sonden f. 6%; dat welke (= quod) ener bolten schiuen. das. f. 128; rade
gerne dede de olde. das. f. 62d; 5 (Bäder) unde wellen. Gosl. Bergges.
Bcriftare, mids der welker ic aal tu- § 175; cylinderförmige Beisigbündel.
ghen etc. das. f. 54c ; sogar: des pro virgulis, staken unde wellen.
welke geist (cujus spiritus) is in den JRechn. v. 1400. Oött. Urk. J, nr. 385.
naseholeren. Jes. 2, 22 (H.). — Auch „ein Stück Bundhole oder Stangenholz;
tritt statt de ein Demonstrat. Fron, ein^ 10 auch ein Bund solches Holzes.^ Scham-
3. B. bercb, in welkem om (in quo) hach.
god wol bevellet to wonen. Ps. 68, 17. welle = Quelle; (von wellen; ahn-
welkkeBt, welkest, adv. wohin? lieh wie söt von seden); also = bul-
(nach wdchem Ende, s. Gr. Gr. 3, litio, ebuUitio, tumor aquae buUieutis.
218 a. 2). De man vrage, oft em 16 Bas W. ist noch in lebendigem Ge-
de here icbt scole besceiden, welkent brauche.
dat id dorp gelegen si. Bichtst. Lehnr. wellen^ schw. v. zusammenschweißen.
7 ß 2; wen de ogben nicbt en seen „Ist bei den Schmieden Eisenstücke
(im Tode) welk beut wultu den vlen? zusammenarbeiten, welled tüg, zusam-
0GB. A. f. 86; dat se in vsen lan- 20 mengesetztes Eisenzeug. *^ Bohnert. —
den yelicb yaren, riden ynde keren Vor alle wellede tuigb, wo idt dar
mogben, welkbend se willen (1364). breckt, dar idt wellet is, id sy egge-
Lüb. Urk. 3, nr. 496; welk bend tuicb edder ander, dar motb de
wille gy yaren ? Korner 29g ; id ward scbmidt yorandt (?) werden. Büg.
en yormeldet, welk bend be was ge- 25 Landbr. c. 113.
reden. LOb. Chr. 2, 602. wellen, schw. v. aufkochen, auf-
welker, m. WoXker, fuUo, 1 Voc. brausen, buUire. 3 Voc. W. u. Bief.
W. It. V d. Hildebrande dem wel- So dat kint wert entfangen, so is id
kere. Sudend. 8, 377, 39. seuen dage melk ; dar na seuen dage
welkerleie, welcher Art. so vrage, so blot; VII dage wellet id tosamende,
welkerleie ^Farr. wat der leye; wat- VII dagbe scbippet id sek. Wolf.
könne) sculde be gelden scole. Bichtst. MsCr. 23, 3 f. 132. trans. aufwalleti
Landr. c. 10 § 3. machen. Wellen kan des duuels spil
yirelkem, schw. v. = weltern, walzen. den bouen ere blot ; Dat in dem lutken
welkern vel weltern, yolvere. Voc. S6 tone (Zehe) is, dat mot bouen yt.
Efigelh. — Sachs. Weltchr. S. 306; Josef, V. d. 7 Tods. 2432; bes. von
vgl. Mundart. 2, 392, 28. Bingen, die man nur eben aufkochen
welkieh = welk, welkicb man in läßt (zu einer dünnen Brühe), bes.
eme gericbte setbe butben der staidt mit einer Zuthat. Vnde sud (siede)
etc. Fahne, Bortm. II, nr. 178. 40 id alle in watere ynde so scbaltu
welle, wille, f. alles was cylinder- siggen (seihen) dat water vnde ne-
rund ist, Walze (MüMenwelle, Brun- men denne witten win vnde welle
nentveUe etc.); occabulum, een welle, den mit pepere vnde mengbe dat
daermen die groten cluten mede alle tosamende. Wdf. Mscr. 23, 3
brect. Bief. n. gl. volvolus, lignum 45 f. 96; vnde nim denne cipoUen vnde
teres instar cylindri, quo voluto aequa- welle sey mit olye eder mit smalte,
tar solum, occa. KU. welle, impen- das. 56^; vnde riue den kese vnde
dibulum, in quo campana pendet. sede in oldem mede in der dicke,
Brevil. — II slypstene, de ene dar- alse be ene mit mele macb wellen.
▼an mydt der welle. Wism. Inv. f. 50 das. 78^; deme de tbene sweren vnde
WELLENLEPEL 666 WELTERN
de kenebacken swellen, de welle bar- ket unde begheten de vieiide dar-
tram in guden wyne. Goth. Areneüb. mede. Kamer JSdTb; parmenmitwa-
f. 88^^ 12; 80 drinc dar to cegen ter, dar men wolde wellinge in see-
inelc, de mit glogindigen stale ge- den und dem fiende im storme ander
wellet si. Germ, 23^ 63. 5 ogen geten. Renner, Brem. Chr. s. J.
wellenlepel, m. der s. g. Heerd- 1547; se hebben den boene (Zimmer-
spieße welcher am vorderen Ende ge- boden) baven dael gebraken, dat men
wohnlich eine Löffdform hat, um da- dar met seeden wellinge daele mochte
mit die Schlacken vom Heerde der geten unde mit stenen werpen. Ben,
Schmiede zu nehmen. Vgl. Seiberte 10 695 ; se richteden alle oer dinck mit
UrTc. 765^ 3. teerkrantsen to, so dan (soden ?) wel-
Weilern, schw. v, ^wellere, ein etwa linge, leten steene up den wal dragen
handbreites, faustdickes, rundes oder etc. das. 550.
gespaltenes Stück Höh, welches mit welp (welpen)i wolp, n. das Junge
Stroh und Lehm überzogen zur Aus- 15 (bes. eines Hundes oder eines Löwen),
füllung des Baumes zwischen den alts. huelp. catulus, eyn wolpen eynes
Deckbalken dient, wellern, (den Baum juwelken deres. Diefenb. n. gl. s. v.
zwischen den Balken der Decke) mit de wolppe, de dar etet van dem diske
gelegten welleren aw^/ttZie».^ Schamb. der heren. 0GB. B. 65b; ik krepe
It. 8 ß. S. vor 4 dage to donekende 30 wolpes wise ynder der tafelen dyner
(tünchen) unde to wellerende de eze willicheyt« das. 161; dat se (dit
unde in deme scorsteyne (1482). Z. Hündin) vodde ore welpe. Gerh. v.
f. Niedere. 1871, S. 146. — Jetzt ge- M. 9, 18; ik (der Fuchs) kan dem
Schicht es gewohnlich mit Bohr (Beith), wulve ök wol behelpen, dat be ge-
das mit Lehm beschmiert wird, oder 25 dan wert als ein welpen Mit ener
mit runden Strohbüscheln. Vgl. Wei- nigen büt. das. 55, 88; dat welp des
gand. louwen. Nahum 2, 12 (H.) ; lewe^ de
wellerwant, (in Fachwerk ge- mit sinen breschene de oren siner
mauerte) mit wellern ausgefüllte Lehm- welpene vervullet in erer yerweckinge.
wand. Eyn wellerwant ghink twischen 80 Hord. 118 ; alse eines louwen wolp.
den deren twen • . de hebben se Jes. 5, 29 (H.); bertoge EQnrik dat
gliebroken . . unde buweden an de wolp. Bothos Chr. f. 123 u. 4; de
stede eyne grote muren (1377). wolpen der louwen lyggen bet in den
Zlschr. d. HarZ'V. f. Gesch. 1870, drudden dach dot, dat (bis daß) de
S. 202. 35 louwe vormiddelst sinem lade ynde
wellinge (welgen, weljen), f. Auf- brassche sine jungen vorwecket Lab,
AöcÄwn^r, coctio, wellinge. Dief. dünne Passiofi. f. 240c.
Brühe, Brei, Suppe, pulmentum. Voc. welpeken, wolpeken, Demin. zu
HoXberst. polenta, pap of wellinghe welp. catellus. Als eyn welpeken
van meel. Dief. n. gl. jusculum, puls, 40 bleken. Old. Miss. 67^; dat wolpken
pulticula. KU. (Jetzt gew. von Hafer- des lowen. 1 Mos. 49, 9 (H); ek
oder Gerstenschleim, Jusculum ex lope to dy ghelick eynem wolpken
hordeo vel auena; jusculum hordea- vnde beghere, dat ek krighe de
ceum. Chytr.) Weme dar swymet kromeken, dede vallen van dynem
(der schwindlig wird), de en schal 45 dische. Van d. festen f. 111.
nicht vele baden, vnde holden syn welter, eine Art Hunäy litiscua
houet waim vnde maken beer wel- Voce, (canis, natus ex lupo et cane,
linge van roggenmele. Goth. Arzneib. bracco etc. Dief.)
f. 20\ 21 ; hadden . . veler beten weltern, Woltern, waltem, schw. 9.
wellinghe (kochendes Waßer) ghema- 50 ufälzen. Dat schreyn und dat sarich,
WEL- WOLTERINGE 667 WEMODICH
dar myn olde vule licham sal in wer- gheuet to herwede alle bylen vnde
den geweitert und gelacht, dat etc. barden ynde neayere (d. i^ nevegere)
FVe^enh. Leg. 78; en engel welterde vnde wemele, decele vnde kimyseren.
den sten van dem grave. Pass. Chr. Wigands Ärch. 11^ 42; Storue eyn
144^; he welterde sik hyr vnde dar. 6 man, die amptsrecht hedde . . gyft
Mersd. B. d. Kon. 185; de dar wol- eyn herweide, dat is scapene wandt
tert (volvit) den stein. Sprichw, Salom. vnd syn handtgetoawe, eyne byle,
26^ 37 (K); he (der h. Bernhard) eynen wiemell, die men myt eyner
toch sik al naked ut unde wolterde handt dregen mach vnd eyne kisten.
sik in enem dombusche. Sed. Tr. lo Gr. Weisth. 5, 147^ 13.
154; da welterst dy im dreck als wemen, schw, v. De gülden bock-
ein swyn. Soest. Dan. 87; he wol- stave maken wil, so sal men nemen
terde sik vp der erden van groteme kriten und wemen de, nnd don dar
angeste. Lüb. Passional f. 38^. — to safferan etc. Item wan men gnl-
Intrans. alse verne alse de vols van 15 den edder sulven (l. sulvem?) kop-
der warp nederwort waltert. Gosl. perscrifft overstriken will, so sal men
Bergges. § 125 ; my dachte, dat ein nemen pemes (Bims) an wemen dat
brot walterde. Bickter 7, 13 (H.); und don dar eyeswit to etc. Oerm.
gewoltert in blöd. Judith 14^ 4; lat 18^ 282, Anm. — Ist es das vom
one ethen piUelen von smalte ghema- 20 Tmth. versfeichnete wemen, quetzen,
ket, dey ghewelter[t] syn an pepere. wenden, vulnerare? oder ist wriuen
Wolf. Mscr. 23, 3 f. 42. (eerreihen) m lesen?
wel-y wolteringe, f. (eig. Wälzung) wemodeliken, adv. jammernd. Dar
Pfuhl, Pfätjse, worin sich die Schweine de stede unde de gemeyne copman
wälsen, volutabrum. De hund keret 25 unser henze wemodeliken over clagen
wedder to siner spienghe vnde de etc. Oött. ürk. II, nr, 153.
wasschen soeghe in de wolteringhe wemodieh, adf;. 1. tief betrübt ; txJier
des dreckes. 2 Petr. 2, 22 (L.). Sckmere, der sich auch im /dreien
welve, n. Gewölbe, testudo. Voc. Luft macht, jammernd, gemebondus.
Locc. Yel ein steinen pilre in an 80 Voc. Engelh. u, Dief. (es sagt daher
der steinen bruggen und dar velen mehr als das bloß die Sedenstimmung
twe welve mede. Magd. Sdi. Chr. beeeichnenäe hochd. wehmiithig). Van
375, 9 ; to deme welue up S. Mar- dessem stänke (daß sie ünreinigkeHm
tens torne. Leibn. 3, 452, 12. Vgl. in seinen Mund goßen) wart he
weifte. S. 663. 86 (CJhrislus) so wemodich van horten,
welven, schw. v. wölben, pumpe in dat he sehen tor stunt dot to bljnren.
dem weißten keller (1576). Wism. Pass. Chr. 34; he neghede dat hovet
Kirchenb. 108. up syne hylghen wemodighen borst.
welvestdny m. Gewölbestein, cumu- das. 74h; dat böse volc lep umme
los lapidum, dictorum welvesten 40 dat cruce, dar de wemodyghe Jhesus
(13U3). Livl. ürk. nr. 931, 7; welue- so derlick ane henc. efow. 78b. —
steyn (gedr. steht weinest.) betalt men 2. Tdeinmiithig, verzagt, schwach, ve-
ghelik den mursteyn. Ftdic. 1, 29. cors. Voc. Old. u. Dief. pusillanimis.
weme, contrah. aus wedeme. KU. De wemoidech is van horten
wemel, wimeli Bohrer für große 45 (excors), bUued nicht an der wisheyd.
Nägel, weme (wemel?), j. spycker- Ecdes.f.22d (Sir. 6, 21); welkrich-
boor, terebra, terebellum; wemelen, tere wemoidich is, also dat he deyt
perforare terebra. KU. engl, wimble. wedder recht dorch den vrochten des,
Vgl. wemen, quetzen, wenden, vul- de bouen om is, de deyt siner zele
nerare. Teuth. — De timmerlude so we. das. f. 29^; de man is en mynsche,
WEMODICHEIT 668 WENDELMEB
de stark is van ghemoite vnde klok mot . . vurmiddelst YurBmaunge, tut-
ynde wys; de vruwe is de kranke achtunge . . entholden etc. das. i\
wemoideghe danke, das. 242c. 116. concr. trauriges Schicksal, nn-
wemodickeit, f. 1. Betrübnis^ Leid. salde unde wemöt. Körner 34h; des-
de hebben ihesum so leff in wedder- 6 ses wemodes (hujus cladis) si ge-
stände vnde in wemodicheit (tribu- weset ein hovetman (auctor) etc. C%f.
latione) eres herten, als want en Sd. 36^ 6.
luckliken vortgeyt. Navölg. II, 11; wen = wente.
des vntuchteghen ghaue maket we- wen, wenne, s. wan.
modicheit der oghen (tabescere facit lo wendehoike, (itnperat. Büäung: eig.
oculos). Eccles. f. 114^ (Sir. 18, 18). Wende-den-Mantel), der den Manid
— 2. Kleinmiähigkeit, vecordia. 1 (hoike, heike) nach dem Winde dreht^
Voc. W. u. Lief, wemoidicheid schal Br. WB. 2, 644. — Umme dessul-
en islik salch man miden, wente der ven willen moiede sik Erik Krumdick
wemoidicheit Yolghet mede droifnisse 16 gantz sehr, de do thor tidt eine
in desser werld. das, 29c. wendehoicke was. Westphal. 5, 157;
Vfemoiigm, adv. klagend Jammernd. van desser veide worden de borger
Dat strik lep to. Hinze begunde to in anderen steden wendeheiken ge-
ropen do wemodigen mit einem dro- beten. Brschw. Schichtb, 73 ; dar nah,
vigen gelate. R. V. 1075. 20 wo de borgher van Stendal vnd Oster-
wem5t| m. Schmerz, tiefe Traurig- borg quemen, worden se behonslaget
keit; oft weniger innere Trauer als vnd angeropen in allen steden Wende-
von außen her erregter Verdruß, vgl. hoike vnd Earrenberger. Cod. Brdb.
Unwille, vecordia. Voce. Markgreve 7, 14, 351; und de Honnoverschen
Fr. quam in wemut unde melanco- 25 den wendeheiken gelick. Lünizd^
lyen, also dat he unstede ward in ' Stiftsf. 166, 184 ; lat dei van Bnm-
allen dingen. Des reden em syn rad, swick wendeheiken wesen. das. 251,
dat he toge in Vranken, uppe dat 17; doctor Gripto . . her Wende-
he sinen wemud vorghete. Lüb. Chr. hoike. R. F. 4157.
2, 331; starf de bischup van wemode 30 wende-isern, epigarium. Voc OUL
unde van melancolien. Korner 83^ ; d. i, epigergium. Dief. fulcrum foca-
in sodanem wemode vnde droffenisse rium; ferrum, quod sustinet ipem;
vnde venckenisse starff he. Faicks sonst brantrode oder brantyseren ge-
Staatsb. Mag. 9, 360; vnde nam or- ndnnt.
loff vnde gyng wedder na hus in 35 wendeler, m. Wanderer, wendeler,
grotem wemode. Emd. Mscr. nr. 139 pelegrym. Teuth. Do he to den do-
f. 2 ; so bidde wi ju, dat gi des (auf ster genck, quam em an eyn ander
den Störfang in die Nu zu fahren) wendeler, de mit sick spise droch,
vorbat nicht en steden . . groten de he in den wege etten wolde. Bwl
schaden und wemod dar mede to vor- 40 6r. 162 ; Uerumstr eicher. vntemelyke
midende (1409). Livl. Urh. nr. 1793; herbergen myt wendelern vnde trug-
so bevruchte wi uns, dat de kopman lern. Nies. Münst. Urh. 3, 219.
des vurder in vordret und wemod wendelmer, n. das rings um die
mochte komen (1410). das. nr. 1830 ; Erde sich windende Weltmeer. Disse
to jenigem vordrete, troiss, vnwillen 45 werlit is al vmme beulaten vnde is
ofite wemoedt . . ock sodanen twist recht rund vnd is vmme beulaten
unde wemoedt gensliken möge henge- mit deme wendelmeere, dar inne
lecht werden. Monum. Liv. 4^ 244 ; swommet dat erdrike alse de dodder
bekennen, dat tuysschen . . sich sware in deme eighe. Lucidar. f. 6. Bofer
gebrecke, bytterhet,tuist,mhoigge,we- 60 in Pf. Oerm. 14^ 208.
WENDEN 669 WENDISCH
weMden, schto. v. 1. intrans. sich wendevl^sch , n. Fleisch^ welches
wenden^ (sich) umkehren, unde dat die Wendenschlächter (d. i. die Oroß-
ander schyp . . weendede vort vnde händler mit Fleisch) verkauften, s.
leep by Thoden. Hans. Gesch. Bl. Zober z. Strcds. Chr. 1, 397. den
1876^ S. 81; in kort do he vth gre- s 24 Aug. 1562 leth ick dat erste wende-
ken wende, Do hadde sine gewalt fleisch kopen. Gentekow 19^ 160.
oek eyn ende. Schip v. Narrag. f. 85^; wendich, adj. wendich werden, um-
bis £u einem gewissen Punkte gehen kehren. 1 fert. vorterden N. vnde
«. dann sich wenden, aufhören. Se andere mir frowen knechte, do se
hengeden vor sik einen douk (Tuch)^ 10 deynden mynem junchern vnd to
de wende van den lenden umme de Nordhem wendich worden (1397).
TOte. Bciho z. J. 1350; vnde dat Sudend. 9, S. 236; darna . . hadden
(roet Purpuren cleth, das sie Jesu sek de van Gothingen in der nacht
anzogen) was achter lanck, men voer mit oren vrunden unde deneren, der
was id so kort, dat id em nouwe 15 doch nicht vele en was, utghemaket
wende beth an de knee. Pass. v. Jhesu unde wolden oren Tyenden schaden
II. Mar. f. 138; Januarius beghinnet ghedan hebben, unde worden doch
an der besnidinge vnses heren i . vnde wendich unde do se weder wolden
wendet twe dage na lechtmessen. to der stad to 6. riden etc. Gott. ürk.
December beghynnet an S. Andreas 20 J/, S. 457; dewile sick ein merck-
dage vnde wendet an nyen jares lyge yersammelunge van lantzknech-
auende. Wolf. Mscr. 23, 3 f 104 u. ten up de egede unses stifitz Mun-
5; der stad recht wend alzo verne ster entholden, UDde to besorgen,
alze ore v^weyde went vnde de laut- wanner se wendich werden, villycht
were. Brschw. ürk. J, 103^ 10; unde 25 sick in vnse stift begeven etc. Kindl.
ne willet one (den Verfesteten) nicht Beitr. i, 263.
liden also vere als ore dam went wendisch, adj. wendisch, den Wen-
unde ore rennebome. Hanov. St. R. den angehörig. Ok schal he van vnbe-
493; also verne also vse cinghelen ruchteghen, erliken, framen luden
wendet (1330). Sudend. J, nr. 479 ; 30 vtghekamen wesen vnde ghebaren
alse verne aJse de graven wenden van alle synen vSr anen, de nicht
(1337). das. I, nr. 608 u. so häufig wendes, nicht lynenwefers . . synt
zur Bezeichnung einer Grenze. — ghe wesen. Mehl. Jahrbb. 13, 352;
2, trans. alse he den rugge wende, voder vnder den hoyken schall keyne
do was de mynsche vorswunden. 86 jErowespersohne dragen, sye sy dan
Körner 68^; abwenden, nu hevet up echte vnd rechte dudesk vnd keyner
alle juwe hende, dat got dat grote wendischen art etc. Cod. Brdb. 1,
stervent wende. Magd. Seh. Chr. 205, 25, 362; und so werden häufig die-
19 (mit Dativ: dat got dussem star- jenigen , welche wendischer Abkunft
ven wende, strecket ut juwe arme. 40 sind, von dem Zutritt zu Ämtern,
Botho z. J. 1350) ; abwendig machen. Gilden etc. ausgeschloßen. vgl. Lüb.
de pawes sande sinen cardenal, dat Z. B. 199. 259. 398. 404. — kaume
he den bischop . . scheide wenden nicht beduden dy? Lovestu, wer ik
van koning Philippe, das. 124, 16; wendisch si? d. h. kein deutsch ver-
übersetzen, fit hebreesch unde grek- 45 stehe? nicht verständlich spreche? (sagt
scher sprake in dat latin gewent. Lucifer zu Satan). Redent. Sp. 1119.
Lüb. Dodend. v. 1580. — im Wentland liegend, wy olderlude
wenden, adv. (= wennen) woher. der ampte der smede der sosz wen-
van wenden, v(m u^o, (unde) etc. Hans. desschen stede, alse Lubeke, Ham-
Ree. 4, 508. 50 borch, Rostock, Stralessundt, Wysmar
WENE 670 WENKEN
vnde Luneborch. Lüb, Z. R. 446 u. twingen unde grot scheil vort vao
sonst häufig. kam twischen etc. Brsehtc, Sehichib,
wene? Geschundst? struma, wene, f. 38, ( Wd verlesen oder verschieben.)
est in flacco (?) corpore. Brevü. wcngep? 8 gr. vor de wenghere
wenelik, wenlik, adj. weinend. 5 upthovorende unde uppe dat raethns
Maria stunt vil drovelik . . bydeme tho dreghene. Brem. Jahrb. 2, 300;
cruce wenelik. Korner J2J21c; int dcusu die Bern. S. 375: „ Wd dassdhe^
twolfifte schal de bicht wenelik, sor- toas nodhjetet in der Steinmetesprache
ghelik vnde bytter syn. Liib. Gebetb. ,winkere, windkehr^ heißi^ nemlick
f. Dd3h; do Cristus in de helle trad, 10 die Unter sätee unter ProfUirungen^ dif
do rep dat hilghe volk, dat an der Sockel, au^ denen die Gliederung an
helle was, myt wenliker stempne. tenstern oder Thüren aufsteigt.^?
Van d. Festen f. 99; men horde einen KU. erklärt: wengher, sie. scamnum
weinlichen schrei. Weish. Salom, 18^ prae foribus.
10 (H.). (wenliken schrei. L.; flebi- 15 wenholt? (ueiuiadespersoneschol-
lis planctus. Vulg.) de ein amt hebben) Over dat word
wenen, weinen, schw. v. weinen^ geholden na wenholte, wente maik
flere. Voce, wenent der ogen. Gl. eu drang sik darto. Brsehw. Sckichtb.
li. V. J, 17; myt weyne[n]den, vor- f. 93.
kereden oghen. Brem. nds. Gebetb. 20 wenich, weinick, adf. Mein, De
f. 139. poggen (die zweite Plage Eg^ptens)
wenen, wennen, schw. v. 1. gewöh- weren dryerhande. De eyne de was
nen. Men secht van juw, dat gi et- dar vthe dem watere; de andere was
like junge weltlike kinner gewönnet dar weynich unde scharp ; de dridde
hebben etlike psalmen to singende 25 de was grot vnde vul fenynes. Locc.
vp dudesch. Hamb. Chr. 503; abge- Ere. f. 2S^; de enghele vorwundern
wohnen, scheide men de scholrekens zik der verhandelinge der prestere
nicht kastien unde wennen se van in deme altare, also ze dar CristoiD
eren tuscherien, nummermer lereden eschet in den weynyghen schyn des
se todegen. R. V. 254. — 2. ent- 30 brodes. Aw. 19h; de weinigen saken
wohnen (von der Mutterbrust), ob richten (minora judicare). 2 Mos. ISy
(d. i. ab) lactare, wenen. Die f. n. gl. 22 (U); juwen weinigen kinderen
u. Engelh. ghewent, ablactatus. Voc. (parvulis vestris). 7 Mos. i, 39 (H.).
Halberst. Se blef tho hues also lan- — adv. weinich volkes. Magd. Seh.
ghe, dat se dat kint ghewenet hadde. 85 Chr. 8, 13; de borgere van Magd.
Merzd. B. d. Kon. f. 3; wen se de willen weinich umme juwen willen
kindere wennet hadde, so vodede se dön. das. 231, 20; wenich efte vele.
de vp mit grouer spise. Passional f. R. V. 2687; Reinke wart wedder ein
138^; ik wU nicht gan so lange dat weinich vro. das. 1978; he ("der niete
dat kint gewent werde (ablactetur). 40 hat) wert gerekent mankt den riken
1 Sam. I, 22 (H.); na twen jaren, weinich efte nicht. Liib. Doäenä, r.
als he (der Sohn der Griseldis) ghe- 70; ein weynich, eine kurze Zeit.
wennet wart. Griseldis f. 72. Komer 98^.
wenen, schw. v. ujohnen, gew. wo- wenken, schw. v. winken^ nutare.
nen. Se wende, wo he were ein 46 Voc. W. De dar wenket mit den
gherdener etc. Oldenb. Evang. Buch oghen, de smedet nicht gudes (an-
f.59h; al (obgleich) wenetdes dumme nuens oculis fabricat iniqua). ]&:dcs.
lüde. Lehnr. /, 68 § 7. f. i74a (Sir. 27, 25); wenckemymit
wenetwingen ? Trübsal? . . darvan dinen ogen, vnd hebbe se stedes vp
Tele kretes upstan was . . dar wene- so my. Smaltzing f. 28^.
WEN- WEINLICHEIT 671 WENTE
wte-9 weinliclieiti f. Weinen, mit VI d. vor wennegelt deme swyn-
groter weinltcheit ropen. Hcrol. 99. herden. Wism, H. Geist Reg, 1531.
wenne, s, wan, wende, wente. Went, TTewde, sclavus. VocEngelh.
weane, wennen, woher, wan wene Vielfach von mancJien Rechten ausge-
(unde) si gi? 1 Mos. 29^ 4 (H.); van 5 schloßen^ js. B. galt sein Zeugnis nicht
wennen he dar komen were. Kor- über bla unde blot (dat mot iewelik
ner 3äo. man wol thughen . . sunder de we-
wenne = wen, wan. nede. Lüb. R. 11^ CX); mußte Leib-
wemieke, wenke, wanke, f. „ein göU zahlen also manich punt alse en
grober Weiberrock armer Letäe, der 10 went (slayus) vorkoft, also manighen
gemeiniglich halb toöllen und halb penning vortollet he . . vnde io vor
leinen ist.^ Br. WB. 5, 230; eyn de- sin houet scal he gheuen enen pen-
kene edder eyn wenneke, lodix ; linea ning. das. 7, GXVII; hatte keinen
vestis, weuneke. Voc. Luneb, veile, Zutritt eu den Ämtern u. Gilden etc,
wenneke, penula. 7 Voc. W. vestis 15 wente, wante, winte, adv. (präp.)
linea feminarum, anabolodium. 3 Voc. u. conj. bis. wente des avendes. Jos.
W. — Es scheint aber überhaupt ein 8, 29 (H.) ; van deme morghen wente
grobes KleidungsstUcky Kittel (kedel, des avendes. Brem. nds. Betb. f. 132;
anaboladium. Teuth.) auch für Männer wente an de tit. Ssp. I, 49; wente
n« heeeiehnen. Wanner dat de pro- 20 an unse tid. Magd. Seh. i, 12; went
cessien schegen vmme de stat, so an de Lippe, das. 26, 21; wente to
ginck se (die h. Elisabeth) barnot Fritzlar, das. 25, 7; wente to der
vnde hadde ane ene wenneken. IMb. doet to. Leben d. h. tranz. f. 151;
Pässional f. 271^^; se reypen myt van winachten wente to paschen,
spyte van der muren unde betten 25 Körner 23^; wente vor den spiker.
(hießen) heren Otten wenneken bi- R. F. 1498; vorwunt wente in den
schop. Als he dat bor de, sachte he dot. das. 1579; ick was ein becker
weder: so wyl ick hyr so lange lig- wente her, bis jetzt. RedentSp. 1359;
gen, dat se my enen rock geven. hebben or weide in rechten geweren
Münst. Chr. 1, 163 ; vor VII eilen 30 beholden wente her. Magd. &A. Chr.
lakens to wenneken unde scherten 304^5; wente her to. Richtst. Lehnr.
twen kokenjungens. Lippische Rechn. c. 15 § 4 ; alles rechtes, de ek wente
V. 1511; it. 1V> 0- Buntinge vor 1 herto dar an ghehad hebbe. Hanov.
wenneken (1480). Z. f. Nieder s. 1871^ St. R. 214 ; wente noch, bis jetzt.
8. 224; vmme dat he Gransyns 86 Du best vram wesen wente noch,
knechte hadde namen synen rutynk Red. 8p. 180; wente nu to. Dial.
vnde 1 sak vnde 1 wenneke vnd an- Greg. 235h ; wente itzunder her.
der cleder. Lib. proscr. Wism. 106; Brschw. Neust. Deged. B. 1528 f. 12;
I wenneke myt enen par knutte(r)de wente her itzunder. das. 1534 f. 48.
hafeen. Wtsm. Inv. ; 1 hoyken et 1 40 — conj. (mit u. ohne dat). Denet em
wenke. das. f. 37; hir heft ein grot vrolyke, went se gegeten hebben.
parti (der BetÜerfamilie) de wanken Leb. d. h. Franz. f. 115^; so mut
utgetagen. Lauremb. i, 351; it. iVs he (der Richter) sin warden, wente
8. Bontinge (der enthauptet umrde) he weder kome. Ssp. i, 28; he or-
vor I wenneken (als Armensünder- 45 loghede up ene, wante de vader starf.
kleid?) (1489). Z. f. Nieder s. 1868, Lüb. Chr. 1, 74; also lange wynte
8. 212. wy etc. (1357). Bar. Urh. nr. 32;
wennegelt. „Weinne-geld i^f arrha wente dat he quam. Kamer 18^;
des Sehwetnhirten^damit er die Schweine wente dat se quemen. R. V. 1679.
zur Weide gewöhne (?).'' Strodtm. It. 60 yrente, adv. u. canj. (vgl. aticA wan
WENTEGÜT 672 WEPE
u. wan), aUs. hoanda. 1. denn. De will. Big. St. R. S. 237^ 89 (Burspr.
stunde des dodes is beter wan der a. d. Anf. des 16 Jahrh,), — ffVgl.
gebort, Wente denne (denn dann) ga Barthöld, Gesch. der Hansa^ (Lpz.
wi to dem lone vort. Lüb. Dodend, 1862), 11^ & 244^ w. Sartarius^ Gesek,
V. 28; waket unde bedet . . wente 5 des Hans. Bundes II, 8. 534 u. 691,
gi wetten nicht de stunde etc. das. wonach unter wenthe - TToaren nicht
129 u. h. — 2. weil, ok, wente he stapelpflichtige, vorzugsweise TFetn,
dudesch ghebaren was, so gaf he etc. Bier und Hering, zu verstehen sind^
Körner 1 7c ; wente denne (= quoniam) Napiershy,
en gerichte wert van dren personen, 10 wentelen, schw. v. 1. trans. wälzen.
dat is yan deme richtere unde van volutare. Dief. n. gl. yolvere. Kä,
deme clegere unde van deme ant- Ten lesten quam daer een boue ende
werdere, wente nen man in deme greep dat bedde bi beden hoken
gerichte dagen edder antwerden ne (Ecken) ende wentelde dat dode
mach, dar ne si en richtere, dar- 15 licham yp dat stro. B. d. Byen f.
ymme wil wi alder erst yan deme f. 98^. — 2. intr. sich wälzen^ rcUen.
richtere secgen. Richtst. Landr. c. 1 Do dat houet yan den lycham ghe-
§ 1 ; wente wol = wol dat, obgleich. houen was . . wentelde dat honet
— 3. daß (quod). wise my huden dy, dalewert yan den berghe in den dal.
wente du bist god yan Israhel ynde 20 das. f. 17?h; de soghe wentelen leuer
ik bin din knecht. Mered. B. d. Kon. in den drecke dan in den blomen.
164, — 4. aber (quidem. Dief.). Wan das. f. 184h.
(denn) wi gherne kernen badden, ynde wentelinge, f. das Waisen, Rollen.
dorsten van yruchten weghen ynser De hund keret wedder to siner spien-
heren nicht komen; wente nemet dat 25 ghe vnde de gewasschen suw in de
yor nenen Unwillen ; gy weted wol wentelinge des dreckes (yolutabrum).
etc. (1402). Sudend. 9, nr. 155; we 2 Betr. 2, 22 (C; Lüb.: wolteringe).
en kunnen nü nycht komen tho yuw wep-, wependorn, m. Hagebutten'
yppe desse kortbe tyd yan vnmacht bäum; wilde Rose, rosa canina. Dan-
weghen, wente we willen doch dun, 30 neil s. v. bedegar, wiltrose, vel wip-
wat lant vnde lüde vnde yse heren dorn. Mones Anz. 4, 239, 95 u. Brevil,
dun (1395). das. 8^ nr. 23; se men- wepdorn , bodegar. Voc. Halberst.
den, dat de seien der lichamme schol- haybuttenbom vel sleedorn, comas.
den wanken ; wente (denn) also de Voc. Brem, cornus, wepdorne. 1 Voc.
heydenen heten de geiste; wan se 85 K. wepeke. 2 Voc. K. wepenbom.
noch in dem lichamme wereu, so Voc. Locc, en wependorne. 1 Voc. W.
heten se de Schemen ; wente denne wopekenbom. 2 Voc. W. ein sleedorn
(aber dann) so heten se de geiste, yel hagewepenbom. Voc. Locc. hage-
wente se vlogen in den hemmel. Lüb. butte. Voc. JEngelh. ekelenter, is kruet
Passionalf.67c; sus worden de schape 40 asse yunk wepdorn, akelter. VocStrals.
Gristi yan en geplucket, gemelket . . f. 25. Vgl. Dief. s. v. — Abraham
wente (aber) Jesus so nicht en bedet. sach achter rugghe eenen ram twi-
Liib. Dodend. v. 400. sehen deme wepdorne henghende.
wentegüt ? Id hebbenn de hense- 1 Mos. 22, 13 (L. ; H. : sach einen
stede ordineert, dat nemandt in de 45 bock hengen in einem wependom-
hense behorende sali syn gut senden husche. Vidg.: inter vepres).
. . dan dejennen alleine, de in |der wepe, Hagebutte, (contra calculum)
hense sindt behorende, behaluen . . vnde so vel wachandelenberen
wentegudt, als whin, bher, heringk, vnd der roden wepen, de dar Tp
mach men senden, ahn weme menn so deme hagedome wassen, disse stot
WEPEKEN 673 WERDE WERT
tosamene etc. Weif. Mscr. 60j f. werade, als sodan (Kloster-) junc-
139^. frowen vnd susteren temeUck is.
wepeken, arbatum. Dief. n, gl. Seih. ürh. nr. 983.
wepener^fn. Gewappneter, Kämpfer. werbe? Dei^ 2 Septbr. 1590 sindt
He leet sammelen guder wepener, rid- 5 groisse hagelstene gefallen, so groiss
dernndeknapen, 800. Zrü&. C%r. i, jf^; angefer als werben und berkelinge.
dusent wepener toperden. da^.Jf,^^^; Münst. Chr. 3, 114.
Wi hebben verslagen de tal der we- werde, adj. mi is w. to, ich freue
pener (recensuimus numerum pugna- mich über etwas, mir ist etwas
torum). 4 Mos. 31, 49 (H.); Jepte 10 vgl. unwerde. Aman (Haman) deme
(Jephtha) was ein gar stark wepener. was sere werde hiir to (sur EifUadung)
Leibn. 3, 200 ; sin (Christi) wepener, vnde gynk to hus vnde sammelde al
de dar by om bleff, dat was Maria. sin yolck. Seel. Tr. 87.
Bäfiov. Mscr. 2, 84 S. 408 ; vele des werde, wert, f. Wert. Vortmer so
markgreven riddere und wepenere 15 schal men schriven an alle munte,
worden erslagen. Magd. Seh. Chr. dat wy willen slaan penninghe van
161, 29 ; vnde waes gheworden eyn VI ynde van III vnde hole penninghe,
armiger, dat ys eyn wepener efte also dat nemant uppe de werde
wapendregereftevorerkoningkEarels. desser vorbenomeden munte sla.
Lerbeck § 38; were ok, dat wy to 20 Münsirec. v. 1420 ; szo idt (das Silber)
zamende wes vorworuen an vanghe- ock in der werde nicht werde befun-
neo, an name, dat scolde wy buten den, schal he dat suluer smolten
vnde delen na mantale wapender laten (1511). Euss.4ivl. ürh. p, 274^;
lüde, den schütten to rekene vor de dar laken tho borge doen vnd
eynen wepere (d. i. wepenere) vnde 25 den dorden pennink bouen de wehrde
twe, de vp eren eghenen perden ridet geuen. Dühm. L. E. p. 185; dat he
mit borsten vnde mid yseren hoden (der lifgedingesbref) yn allen synen
vor eynen wepenere etc. Old. Urh. artickeln . . by macht vnd in werden
V. 1398. ock vnuorbraken schall blinen. Kleist.
weppe ? 8 s. vor eyn nye klenke 80 Urh. 249; (Meisterstücke) also to ma-
myt eyner weppen vnde eynen vor- ken, dat se mögen von den older-
tinneden hantgrepel bauen tho siner lüden by werden erkant werden,
studerkamer (1577). S. Mar. Geb. B. Hamb, Z. R. p. 191, 11; soe sal desse
(Wism.) breflf machtlos vnde van gynre werde
wepzagelen, schw. v. mit dem zagel 85 syn (1452). Nies. Münst. Urh. 6, S.
(sagel), dem Schwänze wedeln, schweif- 31 ; den breff late wy in synen wer-
wedeln; mhd. weibezegelen. He (der den ynwerden berowen. M(mum. Liv.
Hund) frSude sick mit synen sterte 4^, 190 u. so häufiger asgndetisch. —
weptzagelnde. Tobias 11, 9(11.); alsze Mankt anderen prelaten was ik hoch
de lystyghe vos eynen mynschen tho 40 bi wert. Lüb. Dodend. v. 286. — und
wepetzaghelt. Sp. d. Dogede f. 29; sust dat gudt unvordorven in guder
wanner id (dat vnreyne vlesch) eme werde (= were?) holden (1537). Z.
tho lachet edder wepezaghelt vor- /. S. ü. L. I, 97. — Würde. 0 wer-
middelst vnordeutliker lust. das, f. 31. dicheyt euer alle werde 1 F. hül. Hie-
wSr, s. wedder, weder u. were, 45 ronym. I, c. 105; de keiser kussede
werre. up de erde unde entfenk den segen
werade? Beschäftigung, Har^ mit groter werde, d. h. mit der dem
tierung ? mögen se sick erneren mit Segen gebührenden Achtung. Zeno v.
arbeide erer hende, mit spinnen, mit 1486; (hoher) Stand, se syn geistlik
weuen . . vnd ander arbeide vnd so edder wemtlik, in welkeme stade
lUtltliitodtrd. WSflnbiieli. Y, ^
WERDELIKEN 674 WERDEN
edder werden se syn. Cod. Bräb. /, havene etc. Münerec. v, 14J34; so
19,373; kouivikliche weidQ, als Titel: werd my myn mund Yordomesde
Majestät; häufig. (condemnabit). Hieb 9, 20 (H.); ik
werdein = wardein, der Schäteer, werde upstande unde werde amme
Wertbestimmer. Lüb. Z. R. 304. 5 gande (surgam et circumibo). Hohd,
werielliken^ adv. auf würdige Weise. 3, 2 (H.); war se dat hebbet edder
(dat cleed der doighede) dar se moi- in tokomenden tiden hebbende wer-
ghen inne stan vor dem altare godes det (1392). Lüneb. Urk. XF, S. 116;
weerdelken. Ecdes. 96h; gy prester, kindere, de se gegenwardich hadden
nemet to iuk dat cleed der ynscbuld, 10 und in tokamenden tiden hebbende
so moighe gy werdelken stan vor si- worden (werden ?). Leibn. 3^ 178 ;
nem altare. das. 261^; juwer besehe- isset dat du mi vro sokende werst
denheit gheue wy to kennende, dat (si me quaesiveris). Hieb 7y21(H,).
wy iuwen brief werdeliken (mit ge- JDa nun aber das de ger% bes. am
bührender Ächtung) hebben yntfangen 15 Ende abgeworfen wird (I^ 469), so
(1376). Lüb. Urk. 4^ 8. 318. entstehen Formen, die scheinbar In-
werden, st. v. werden, geschehen; finitive, in der That aber Partic^ien
alts. werthan. 1. 1. selbständig, dar sind. Vgl. Gr. Chr. 4, 181 ff. Der
wart nicht van, daraus ward nichts. adderen tunge schal on werden doden
jB. f. 607; mit Dat. im Theü werden, 20 (occidet). Hieb 20, 16; wi weren pre-
bekommer^. lath se my werden, gib dighende, dat gy worden liden drofe-
sie mir. Römer 110c ; de drudde nisse. 1 Thess. 3, 4 (H.); im fall
dochter wart hertich Hinrike deme hertodi L. one menliche erven vor-
louwen. das. 97c ; wowol se ju nicht sterven worde. Leibn. 3, 220; he (der
sin geworden. B. V. 4869. — 2. mit 25 Erzengd Michael) wert entekerste
prädik. Adj. u. Subst. se worden des doden . . he is ok de gene, de in
recht, bekamen Recht. Leibn. 3, 192; dem jungeste dage werd vor brin-
du most min gelik werden. Lüb. Do- gende dat cruce Gristi. Lüb. Passio-
dend. v. 116; yan dusdanigen hilli- nal f. 228c ; ik werde dy mynen en-
gen mans en darfi me nicht vragen, 80 gel sendende, de dynen wech berej-
off se in der tyt der yeruolginge ock dende wert. Aber gleich darauf: su
mertelers mochten geworden hebben. ik werde dy mynen engel senden, de
Dial. Greg. 202h. — 11. als HiUfs- dy werd bewarende. das. 235c, —
verbum, vgl. Or. Gr. 4, 4 u. Koseg. b. das Imperf. mit Part. Präs. diefä
in Höfers Z. f. W. d. Spr. 3, 190 f., 35 ^w«» Ausdrude des Anfanges und der
a. eur Umschreibung des Futurs (u. Fortdauer einer Handlung. He wart
des dondition.). Ik werde gande wenende, fieng an eu weinen, brach
(vadam). Hieb 10, 21 (H.); koninge in Thränen aus. Brem. G. Q. 87; se
werden gaende ut dinen lenden. 1 wurden sik underlanges slande. das.
Mos. 35 j 11 (H.) ; dat lant, dat ik 40 157 ; de nunnen wurden untwakende.
hebbe gegeven Abraham, werde ik Br. d. Cir. 96h; de pallas wart ber-
gevende di. das. v. 12 ; gha myt ome nende, gerieth in Brand. LeUm. 3^
(Isaak) uppe eynen berch, den ik dy 218; se wurden schelende mank sik.
wizende werde. Locc. Ere. f. 15h; Lüb. Chr. 1, 116; do wart he sick
darna warstu seende. Korner 68c ; 45 erschreckende ?nde wart weynende.
huden ward god reyne makende syn V. hill. Hieron. 3, c. 4 ; vnde wor-
Volk. das. 35^; desse nygge penning den sik alle yoruerende ynde wunder
unde munte, de me nu slande wert nemende. das. c. 90 u. h. Das d oder
in Denem. . . . (redere, Bäthe) de da de fehlt auch hier häufig. Petrus wart
idle jar werden komende to Eopen- 60 scrigen also sere. Ansdm. v. 430;
WERDEIN 675 WERDERINGE
he wart schryene. Diai. Oreg. 808; p. 65. — Vidfach in Zusatnmen-
se wart denken, das. 16&>; van den settfungen.
gelade wart de ebdisse wakene. Br. werder, Schätzung? We en wegh
d. Cir. 92h; de torne wart bernen. vloghe, er de strit verloren werde,
Fries. Ärch. i, 319; dor der sake 5 des lif unde gut sal in der Stades
willen wurden schelen de koningh haynt stan . . och sal men den de
unde de bischop. Liib, Chr. 1, 109; werder nicht holden . . Weret och,
de tunge, de lange stum ghewest dat we mit yoersaten drinne bleue,
hadde, wart spreken. Dicd. Greg. 180; wan et tho stride queme, sin lif etc.
se (die Tochter Pharaos) werde wa- 10 vnde men sal en de werder nicht
sehen. 8 Mos. 2^ 5 (H.) u. h. — holden etc. (1362). Wigands Ärch.
c. fnit Part. Perf. 0ur Umschreibung IV, 269.
des Passivs. Beispiele überall. Be- werderen, schw. v. den Wert he-
merkenswert: dat vur wart vorswun- stimmen^ taxieren^ schäteen, estimare.
den (ignis est absorptus). 4 Mos. 11^ 15 Voce. Aldus wurden de ghudere wer-
2 (H.). — werden im Fwt. ist sehr derd uppe 25,000 mark. Lüb. Chr.
sdten. Din thokomende säet wert 2, 323; unde dat (was eine jede Stadt
werden pelegrimen. 1 Mos. 15^ 13 leisten sollte) ward gewerderd na is-
(H.); al we dar vorgut dat minsch- liker stad vermöge, das. 2^383; vnde
like biet, des blot wert werden ge- 20 dat buw scholen werderen twe bed-
goten. 1 Mos. 5, 6 (H.). (Luther ge- derue man etc. (1394). Lab. Urk. 4,
braucht in diesem IhUe gerne : unll.) nr. 604 ; vnde wil he (der Schuldner)
werden = werdigen, wert achten. denne des noch nicht gelden vp deme
vnd de rad vnd de borgere scholen verden dynge, so scal de vaget mit
vna eren vnd werden rnd vorderen, 25 twen borgeren gan in des mannes
wor se mögen. Cod. Brdb. /, 21, 241. hus vnde werderen so vele van des
werder, m. und n. Insd ; jedes von maus gude in syn gelt, also eme
Waßer umgd^ene Stück Land, insula, boret. Flensb. St. R. § 65. — Bildl.:
mediamnis. Voce. The ratmanne ne was dit vorsten dat (fürstliche That)
scolen gheven noch vorkopen then so edder nycht, dat werdere en ander,
werthere benethen ther brugge ether Lüb. Chr. 2^ 375.
nenen werthere, the ther stad is(1303). wer- , warderinge , f. ( Wert-)
Brem. Stat. 48; vnses closters wer- schätjsung. Dat scheide men borgen
der, de gelegen is by etc. Old. Urk. na werderinge des rades van Luneb.
V. 1451; he (Heinr, d. L.) droch mit 35 Magd. Seh. Chr. 394^ 30; na rede-
greven Alve . . overen, dat he eme lyker achtinge vnde werderinge. Cod.
dat werder unde de borch up let. Brdb. J, 15, 400; so schole wy de
Lüb. Chr. i, 46; unde sach dat brede boke (Bücher) na vnser beyder vrunde
werder ligghen twischen twen wate- werderinghe, säte vnde werderent
ren. Korner 94c; dat gantze werder 40 betalen. Calenb. Urk. 5, nr. 842;
(die Insd Rügen), das. 39^^; ik hebbe (genommenes Gut soll man) gelden na
vorkoft dat werder. Hanov. St. R. der werdunge (Var. werderunge), dat
219; eck sende up juwer herscap it jene werderet, die it verloren
dat werder (1356). Urk. d. St. Hanov. hevet ; jene die ne minnere die werde-
nr. 351; to den vorben. landen mid 45 runge mit sinem eide. S^. 3, 47^ 1;
allen eren tobehoringen, werderen, de kooplueden leeten sik bedunken,
olanden etc. Old. Urk. v. 1460; do de eischinge (Forderung) were nicht
seden de oldesten, dat en witlik was, de vyffte werderinge der goedem ge-
wo dat dar were en werder, dat lickmatisch. Ben. 148; van een war-
hete de Henwerder. Hanib. Z, R. 50 deringe (Preisbestimmung) allerlei
WERDES 676 WERE
fruchten ; ene tunne botters golt 24 ghelt. Wigands Arck. 5, H, d, 8. 26;
Jochim dalers. das. 745; na billicher und berichteden alle schelinge in
warderinge der vorordneten bysittere. desser wis, dat men de wessele wed-
Wiechm. alts. mekl. Lit 2, 53. der buwen scholde und de munte
-werdes, -wardes, -tvärts. vorwer- 5 werdigen, als vor gededinget was.
des, achterwerdes. Leben d. h. Fran0. Magd. Seh. Chr. 311^ 1. — wert hoi-
f. 146b; ypwerdes ynde nederwerdes. ten^ ehren, nnde ene eren nnde wer-
das. 150b. dighen wolde. Kamer 27b; jewelik
werdiehy adj. t4nlrdig, wert. He is minsche is dartho yorbunden, dat he
goddes rikes nicht werdich. Lüb. Do- 10 de prester sal vorderen, eren vnd
dend. v. 1222 ; de werdigen prelaten. werdigen. TSdd. Bechtsb. f. 26b. —
das. V. 405; unse werdige orde. das. refl. sich für wert erachten^ die Gnade
V. 611 ; was en man, de werdich an haben^ dignari. Se begonden on to
to seende was (sehenswert) umme biddende, dat he sik werdigen wolde
syner groten mistaldicheyt willen. 15 to entpfangende. Tob. 12, 6 (H.); da
Komet 72^. scholt bidden, dat god sik werdige
werdicheit, f. Würde. Deme gaf (dignetur) dy to hulpe to komen.
he do de werdicheyt des keyserdomes. Navdg. J, 16.
Korner 37e^; do worpen se ene van werdinge, /*. Wertschätsung. gel-
siner werdicheit. das. 43b; also wun- 20 den na der werdunge. Ssp. 3, 47^
nen se do mit nyer werdicheit nyer 1 ; ein iedermann sal syns gnedes
vorsten namen (der Oraf v. Jülich werdinge vorhen weten und acht
wwrde Markgraf, der Chraf v. Geldern hebben. Ostfr. L. R. 11^ 295; na
Herzog). Lüb. Öhr. 2, 244 ; wat Stades werdinge twyer vnser vnde twyger
offte werdicheit zy zynt. Cöd. Brdb. 25 orer manne. Hoyer, Urk. I, nr. 519,
/, 19, 387; myt groter er vnd wer- werdinne, /*. Wirtin, die dem Haus-
dicheit. Slagghert 114; Festlichkeit, wesen vorsteht, bes. Hausfrau, Gattin,
Pomp. Körner 193\ Ver (Frau) Jutte, dusses Dyderiches
werdicUlken, adv. auf würdige elighe werdinne (1361). Scheidt, r.
Weise. Se hebben in velen doigeden 80 Adel p, 48; ek Hinrik Nodup vnde
werdichliken gebloit. Lüb, Dodend. Ilse syn elike werdynne (1372). das,
V. 1638. p. 300; eft en man mer bedde hedde,
werdie, f. Wert. Wo men de weer- alse he mit siner werdinnen heft be-
dye van jeder broke (idt sy in mfinte, slapen. Dithm. L. R. II, § 144; se
mate oder gewichte) vinden sali. 35 schoten 14 bussen los, wodurch Jeben
Friese, Bekenkunst. 8. 45. sine werdinne, de de groth swanger
werdigen, schw. v. den Wert be- was, mit dem kinde vam levende tom
stimmen , taxieren , wardieren. De dode quam (1509). Dühm. ürk. p.
perde, de me der stadt holden schal, 99; na rade vnde vulbort myner
de schal de rad werdeghen, iowelk pert 40 werdynnen vnde myner ldudeT(W7),
umme sin gelt. Brschw. ürk. 1,122; Urk. d. h. Geist- Hosp. eu Bostodc;
de klegere scal it (das verlorne Gut) Clawes Eibecke unde syn werdyxme^
werdighen also gut alse dat was. Hans Wyghe unde syn werdynne etc.
Gosl. Stat. 70, 4; se schal inbringen Hamb. Z. B. 236.
(bei der Erbtheüung mit den Kinderen) 46 were, adj. (wahrhaft), jmverUfiig^ \
ere liftucht unde de schal me wer- treu. He was getruwe und were Unde
digen to dem erve unde also mid den was eyn recht richtere. Brandan r.
kinderen like delen. das. 11, 7; de 1051; sollen reden (versprechen) rmi ,
(wapene) scolen tuene man van deme loben dem rade truvre, were ondt I
rade . . werdegen unde zetten uppe 50 horsam thu sinde. Cod. Brdb. I, P, 411.
WERE 677 WERE
were = werre, Wirrung^ Unruhe^ ein berachtet man, so mach he nyne
Streit. Vele word maket vele weres were hebben, men he scal de[n] thvch
mangh den luden. Ecdes, f. 53d; vele doghen myt tuelf vnberuchteden In-
weres maket he (de siner wort nicht den (1363). Lüb. ürk. 5, 8. 159; dat
schonen wil) in deme volke, dar kif 5 wille wy to gründe holden zunder
vnde hat af komen mach. das. f. 549>, ienegherleye hulperede edder were
were, f. 1. Wehre, Vertheidigung, (1414). Pomm. Gesch. Denkm. 1, 8.
defensio. Ne ghen borghere uan L. 317; (vgl. wert en borgher schulde-
schal uan rechte hereuart uaren, ghet, de en ynberuchtet man is, de
danne to siner were schal he stan 10 mach sik weren mit twelf borgheren«
Tnde weren sine stat. Lüb. R. 338; das. 8. 216); heft aver de man were,
mit stride dede he manlike were so were he jo gud unde ere. Richtst.
tegen dat hispansche here. Flos u. Lehnr. c. 15, 7; u. c. 27, 7. —
'Bl. V. 12; dar begrep he de were (ver- 2. concr. alles was dient, um Wider-
theidigte sich) so langhe, dat eme de 15 stand zu leisten. Dat slot was nicht
borghere tho hulpe quemen. Lüb, Chr. wol bewart beyde mit volke vnde myt
J, 46 ; sik to der were setten. das. were. Lüb. Chr. 2, 187; nemant mach
2^ 185; mit den (Sweden) leden id were edder wapen mit sik dregen in
de Vitalien in de were unde stridden dat gildehus (1400). Livl. UrJc. nr.
mit en« das. 2, 568; des deden ze 20 1519; ane wapen unde ane were.
em eyn wedderstand vnde zetten sik Korner 35^; swert ne sal he (der
in de were (1675). Lüb. Urk. 4, nr. yronebode) nicht vuren noch neue
280; alze he claghet, dat wy den were. 8sp. 3, 56, 2; van were unde
beschedenen tal uses Yolkes alze herwede, Waffen u. Rüstung. Wiechm.
dusent ghewapent, tho der were des 25 nüd. dltnds, Lit. 1, 38; (Zum Heer-
krighes nicht v&l en hadden (1373). gewette gehört) alle weyr, de tho euer
Hans. Rec. 2, 59; hieven de Fran- hant hoeren. Cod. trad.Westf. 1,191;
soysere alleweghe in groter were vnde alle bestallinghe yan block-
(leisteten tapfem Widerstand). Korner huszen vnd weren vor sloten vnd in
14 j9 ; al or (der bösen, zanksüchtigen 80 kercken. Old. ürk. v. 1471 ; Balthasar
Frau) sin de stunt na were, was he vormerckede, dat de grave van Oost-
in bogen, so was se ere, was he ere, freslant . . steen up der weer leet
so was se in bogen. Gerh. v. M. 28, dragen. Ben. 726; dat dyt ere opene
5; to ener tit sach he mit ere Ok slot schal wesen . . vnde moghen ere
enen man, de se ane were (ohne daß 85 were (Besatzung) dar vp legghen
sie Widerstand leistete) do beide hei- (1391). Lüb. ürk. 4, nr. 529; be-
sede unde kuste. das. 36, 6; do se stelleden ere stede unde slote mit
(die Wolfe) to holte quemen, do vre- starker were. Korner 239^ ; vortmer
ten se se (die ihnen als Geiseln ge- so schickede wi unse were (= Flotte)
bunden übergebenen Hunde) sunder 40 ut to der seewart (1399). Livl. ürk.
were. das. 32, 33; wat de gebut an nr, 1486; alse ju wol witlik is, wo
dissem wolde, dat men dat sunder wi alle wege vullenkomeliken de weer
were (ohne Widerstreben) holde. Äesop in de see gelecht hebben na eischende
2, 26. — Im Jurist. 8inne: Verthei- der stede (1402). das. nr. 1602, 22;
digungsmittel, Abwehr, bes. die Ein- 45 Fischwehre, also dat nyeman weir
redEe im Process. (8. Homeyer in den (gurgustia) in de Lyra sal maken.
Gl.) wert ein ynberuchtet man schul- das. nr. 248; die vischerie der were
deghet vmme mysdat, des he vorsake, unde der nette in der vluyt der
des mach he vnschuldich werden vor Winda. das. nr. 536, 3; ipsum flumen
sinen heren solftuelfte . . is he ouer 50 cum piscatiune et gurgustio, quod
WERE 678 WERE
were dicitur (1256). Hawib. ürk. J, rechte bestellede were (li4?). DUhm,
S. 507 u. 551. Utk. 8. 41; wor se uns nicht d&n
were, (gewere), f. 1. Gewährleistung, hebben de rechten bestelleden vere.
welche der Veräußerer gegen den Er- das. 8. 52. — 2. das Innehaben (de-
Werber übernimmt. Swe oc den an- 6 tentio), Gewahrsam, Besita u. Besüß-
dren göth an sine were let, er het recht. 8o häufig in weren (geweren)
yplate, he sal ene in der were vor- hebben oder holden, in Besüjs haben;
stan . . .swen he siner warschap be- s. Homeyers Gl. e. Ssp. wente he is
darf. Wirt aver eme de were ghe- in dem rechten, an ja heft he de ol-
broken mit rechte, he sal eme sin 10 desten were. Äesop 19, 21; sdbst
göd weder geuen. Ssp. i, 9, 5 (Old. röflike (ge)were, Besita durch Baul
Cod.); swe so copinghe becant, de erworben. 8sp. II, 25, t — „Die
sal dor recht gewere sin des he uor- Mten pflegten in den Kaufbriefen die
koft heuet; wente he is def, de der Beyworter bey diesem Worte^ eu dest^
kopinge becant unde de der ghewere 15 mdhr Versicherung des Eigenthums,
besect. das. 3, 4, 2 ; Gewährleistung, sehr zu häufen. Z. B. nnd latet y e-
cautio judicialis, welche der Kläger genwartigen in dessem breye dit vor-
oder die streitenden Parteien bu ge- schreven gad in ere hebbende, besit-
wissen Zwecken eu leisten haben. Swe tende, egelike, brokeüke were etc/
so dor ungherichte beclaghet wirt, 20 Brem. WB. 5, 187; vgl. außer den
de bidde to erst der ghewere; de Steilen im 8sp. noch: ghenet nnde
wile de were ungelovet is, so mach lated an were myd banden vnde myd
de claghere betören sine claghe unde munden. Old. Ürk. v. 1373; vortjget
darna nicht. 8sp. 3, 14, 2 (dassu die vnde laten in de were hem etc. ^.
Gl.: dat is dar tu gud, datdi cleger 25 IJrk. v. 1401; dat wy hebben ghe-
mut di der clage geweren, dat di en zated vnde zetted ynde in makdke,
ander umme de sake nicht en scul- bezittene, brukene, hebbene, Tpbome
dige. Tum anderen is id dar tu gud, were ghelaten vnsen tegheden to etc.
dat he de clage nicht verbeteren en Old. Urh v. 1421; also de sulaen
mach^; das. 1, 63, 2; 2, 15; 2, 16, 80 guder Wilken to lene ghehat Tnde
1; do wart en gherichte gheheghet in lenschen weren beseten hebben.
vppe deme radhus, dar de were wart Old. Urk. v. 1465; also dat N. an
ghewillekoret van beyden partyen. lenesschen weren ghehaed hebben.
Wigands Arch. II, 17; dar de were Old. Urk. v. 1473; wanner wy ein
wart ghewillekoret vnde en richte 35 edder mehr slote, alsz he dan van
gheheghet. das. II, 23 (beidemal, wo vns in pandeschen wehren hefft, in-
von einer Anklage wegen egenschap loszen. Old. Urk. v. 1466; ynde dar
die Bede ist.); desser sculde (AnTda- to dat laut to N. so se dat van der
gen) eschede de rad van H. eyne herschupp rede in pendeschen weren
rechte were, vnde antworden na der 40 hebben, vor ere egene to beholdende
were (nachdem sie geschehen) to des- etc. Brem. ürk. v. 1471; u. so h. in
sen sculden etc. (1393). Sudend. 8, Urkk. im Plural, bes. in späteren. —
8. 78, 7; alze de rad van Luneb. 3. Besitz in concretem Sinne, bes.
vns schuldeghen der schulde, escke Haus und Hof. Dhe handadighe dhat
we ene were (1396). das. 8, 8. 155; 45 is, so wor en mit ther openbaren
na der were is dit vnse antwerde. scult . . begrepen wert, unde ofte he
das. ; Desser sculde eschede de rad dhuve efte rof an einen weren he?et,
to H. ene rechte were ; vnde de were dhar he selren then slotel tho dreghet
deden on Otte vnde Brant etc. (1393). (1303). Brem. Stat. 167 f. (vgl. Ssp, II,
das. 8^ 8. 78, 34; vd escheden ene 50 35); herberghet en man lade unde
WERE 679 WEREBOTE
sleit erer ea dhen anderen dot ane Fries. Ar eh. 1^ 465; item buten Els-
des werdhes ecult binnen sinen weren ylete heft de herscup ene waste were,
• . dbe werth scal is bliven ane sca- de plach 10 honre gheaen. das. 462.
dhen. das. 107; area decimalis dicta — In stillen oder hemeliken weren
t^utonice eine tenthafftich wehre 5 ist s, v. a. in der Stille^ heimlich. In
{'1338). Nies. Münst. Urh. 4, S. 37; oren stillen weren vindet se (de wi-
ilc hebbe en sen laten allent wes ik sen, die zu schweigen verstehen) alles-
in myneme hus hebbe vnd dar is weyme guden räd. Ecdes. f. 128^;
nicht in miner were, dat ik en nicht de mester wil dat kind leren hoi-
ghewiset hebbe. Merzd. B. d. Kon. 10 nescheyd vnde tucht, also dat he
J819; de moder is gast in des sones tachtich sy an synen danken , . also
geweren« Ssp. i, 20, 7 ; Swe wilde dat he in sinen stillen weren nicht
der heghen wil . . de sal se an sinen en denke, dat vor luden schendich
nrrocbten weren hebben. d(xs. 2^ 62^ weyre to spreykene. das. f. 106^; de
3 (Old. Hs.); so wor en borghere I6 van der Schulenborg berichteden my
• . beclaghet wert binnen ver benken ernstaftigen in hemelken weren, wo
unde also yere kumt in that richte, dat unse here van Luneborg etc.
dhar men richten scal uten weren (1387). Sudend. 6^ nr. 192.
d. h, atis dem Vermögen des Beklag- were, m. = gewere, Gewährsmann.
ten die Bezahlung bewirken^ unde kome 20 Vnde willen ehn vnd oren erven des
en ander unde spreke, dhe varende wedderkopes bekennych ynd eyn were
have in dhen weren, dhe si sin echt- sin (1471). Cod. Brdb. J, 17, 144;
liken eghen etc. (1303). Brem. Stat. thut ein uppe sinen heren edder we-
95 ; den (ratman der verklagt ist umme ren unde scal he dene vorebringen,
scalt und nach zweimaliger Aufforde- 25 vnde hinderet den heren oder den
rung nicht zahlt) scolen de ratman weren echte not, darmede en verlust
na den lesten verteyn nachten richten he nicht. Oosl. Bergges. § 29 ; vnde
Ute den weren unde den broke oc willet des • . Henrikes vnde siner
richten ute den weren. da^. S. 87 erren rechte herre vnde were wesen,
u. 511; panden ute den weren. das. 80 wor vnde wanne on des noud is
516; Hof Stätte. Myn hus mit der were (1346). Sudend. 11^ nr. 158; unde
(= wurt) de dar to höret, mit allen schal us des en were wesen (1356).
timmeren, de dar yppe stat etc. Old. TJrk. d. Stadt Hann. nr. 355; unde
Urh. V. 1438; vnse wurd vnde were, willen ome dez lene bekennich wesen
by des kerckhoues muren belegen . . $5 unde sin here unde were sin, wur
alze de were myt aller rechticheit unde wan . ome des nod is (1393).
. . betunet ynde begrepen is. Old. Gott. Urh. J, nr. 349.
Urh. V. 1456; (husen), de nu vp de were, f. Währung, umme der lu-
were gebuwet syn etc. Old. Urh. v. besehen mark ene ewige, beständige
1460; hebbe verkofft . . ein heel land 40 enkede were unde werde to makende.
to R. . • beide hus unde were darto Hamb. Chr. 344 ; umme densulven
(1376). Brem, WB. 5, 188 ; mit der ergedachten unsen Schillingen by zi-
heelen were van dem dorpe an lenge ner rechten were to beholdene, so
unde brede, alse se begrepen is mit is vorramet etc. Münzrec. v. 1463;
graven etc. (1398). das. ; Item de 45 ok was de slach (der Münze) van
herschup heft ene yrie were ghe- were also snode wurden etc. Halberst.
leghen vor W., de yan den deken Urk. nr. 527.
gehütet (getauscht) is mit der were, werehote^ f. Strafe für Nichtleistung
de bi Gherlige Sw. licht, dar wan- der gewere. Swelich man vor gerichte
daghes Oltman Br. vppe wonede. so vorderet sodane sake, dar he ene
WEREBROEE 680 WEBEN
were umme loven mot, lovet he de, Wahrung hat. Vgl. weremaiic, were-
unde kumpt dar na en ander, unde silver. vorkoft vor 3 mark weregel-
Yorderet de sulven sake, unde ne des, alle jarlikes uttogevende (1353).
mach de , de de were lovet hef t, ürk. v. ^ctterl, nr. 123 ; eynen ver-
ghenen nicht af wisen mit rechte, 6 dingh werengeldes. das.; 4 mark
he mot sine vorderinghe laten mit weregeldes jarlikes tynses (1385).
ener werebote . . werebote is sin Usenb. Urk. nr. 253; (ein Hof ver-
vordere hant, dar he de were mede kauft für) 162 msak'weTgeldes (1361),
lovede, oder sin halve wereghelt. Haiher st. Urk. nr. 521; de stad gift
Ssp. II j 15, 1 (Oldenb. Es.); de mot 10 deme perrere to s. Benedicto alle jar
dat betören mit werebote. LeUm. 3j seuen mark wergheldes, dat he scal
538, 35. halden ene missen alle daghe, de het
werebroke, Brüche, Geldstrafe der borghere misse. Stadtb. d. MA
für Erschlagung (oder tödtliche Ver- 74, XIIL — Vgl. über were, wer-
letzung) eines Mannes , = weregelt. 15 gelt, wermark, wersilver etc. das. 75.
wan einer auff einen hoffe geschla- wer(h)afticli, -aehtieli, adj. wehr-
gen wurde, das ehr dauon stürbe, haß. Dar sint boden ut gesand to
so gehöre dem guitshern der wehr- vorsammelende alle dat werafüch is
broieke . . der wehrbruche sey drei in deme lande. Lüb. Chr. 2j 53; dat
pfund dem guthern, sonst aber ge- 20 erer worden by 33 weraftich. Komer
höret die straffe dem gohhern. Or. 21^; malk sal seinen vppe de wake
Weisth. 3, 226; (in dem Capitd von (Wacht) komen, of (oder) he aal daer
schlaen und verwanden), wehrbröke, enen weerachtigen man senden, de
were so mannigen trede, up so man- so groet sy, dat men dar mede vnl-
nige gewalt, ein jeder walt 60 schil- 25 doen mach myt den hamsche to velde
ling. Brem. Stat. 565; oft jenich to trecken. Wigands Ärch. 3, 33;
schade schege twischen vnszen land- den dam schalmen nicht vestenen
luden . . id were an wundighen ( Var. noch werhaftich maken (1346). Sih
wundinghe), doetslage, weetbroke dend. II. nr. 189.
("Far. weerbroke), misztadelinge^Far. 30 werehdUy n. Wehrhaus (Bergfried,
miszhandelinge) des landrechtes, dat h^^emer Thurm, propugnaculum.
schall men richten (1399). Sudend. 9, Diefenb. n. gl. s. v.). werehuse, pro-
nr. 20. pugnacula. Hohd. 4, 4; (he besät)
weregelt, n. ;,compositio homicidii, dat werhus thor Bredenvord, her-
der Breis des (erschlagenen) Mannes; 85 lycheyt, vriggrascap etc. (1353).
wer, homo, goth. vair, altn. verr." Kindl. 3, 427.
Chr. R. A. Vgl. mangelt, //, S. 24; weremark, Mark von richtiger WSk-
ags. manböt u. leodgeld. Die Ab- rung. also dat eyne islike mark schal
leitung von weren (wehren), die die beholden teyndehalf lot fynes suluers,
Glosse gibt: eyn wergelt heth dorch 40 dat scholen wermarke sin nnde de
dat also dat me sick darmede weren weremarke schollen gelden glik den
mach (gu I, 65) ist au verwerfen. — vertich schillink penningen etc. Müm-
Später auch der Breis des Lebens rec. v. 1408 in Magd. Seh. Chr. 328,
überhaupt. „Es begreift sich, da es Anm. 3; het vorkoft einen lodighen
den Breis des Lebens überhaupt aus- 45 ver dingh gheldes ewigher gulde . .
drückt, wie auch von einem Wergdd vor achte wermark (1364). ürk, v.
der Frauen, ja der Vögel u. Thiere Stottert, nr. 138.
(Ssp. 3, 51) die Bede sein konnte.'' weren = werren. ze (wermoJe)
J. Gr. l. l. verdryfit, wat in dem maghen werende
weregelt, n. Geld, das die richtige 50 is. Wolf. Mscr. 60 f. 93; zuke, de
WEBEN 681 WERGERICHTE
yn der blazen werende is. das. 95 werent = warent, Getcährstnann.
w. ö, und wille desses sulven hoves hem
weren, sehto. v. alts. werian. 1, weh- Henrike rechte werent wesen to allen
reny hindern. Dar vore mot men se tiden etc. (1357), ürJc. d. Stadt Hann.
wol panden; weret se dat pant weder 5 nr. 361.
recht etc. S$p. 2^ 28, 4 ; disse plas- werentlik = werltlik. Eyn abdisse
mekers werden dat (die Aussöhnung) van E. sal regalye van en (d. röm,
und wolden neue berichtinge hebben. Konige) nemen ome (umme) werent-
Magd. Seh. Chr. 309, 11; unde hin- lickes- unde leengudes (15 Jh.).
derden dat myt werender band. Lüb. 10 Kindl. 2^ 154; Cod. Brdb, /, 19,372.
Chr. 2, 223; bestalleden dat wick- werescap, f. 1. Gewährschaft. Sve
beide L. unde wunnen dat myt we- dem anderen gut in siner were let,
render band d. h. mit Sturm. Korner ir he 't ime up late, he sal ine in
236^; Sprichu),: werender band werd der gewere vorstan, dewile he 't ime
ummer räd (Qualibet in villa manus 15 nicht upgelaten ne bevet, svenne he
il faciens valet illa). Kiel. Mscr. nr. siner werscap (warschap. Cod. Old.)
114y f. 39. — scaden weren, abweh- bedarf. Ssp. J, 9, 5; nimt en herre
ren. Riehtst. Lehnr. Prooem. § 1. — sinen manne gut . . oder untvalt he
2. vertheidigen. Ne ghen borgbere ime der werscap, erfüllt er die Ver-
van L. schal uan rechte hereuart 20 tretungspflicht nicht, als he ime mit
uaren, danne to siner were schal he rechte geweren sal etc. Lehnr. Art.
stan ynde weren sine stat. Lüb. R. 49 § 1; nu gi siner (des Herren)
338; he werede da sin laut. Lüb. werscap, dat is, siner bekantnisse,
Chr. i, 248. — 3. eine Wehr an- bederven. Riehtst. Lehnr. c. 29, 4. —
legen. Und ouch so moege eyn ider 25 2. die wehrhaften Leute, dorch die
vor synem lande in eyns anderen werehaften lüde (Var. wereschaft).
wather floegelen und weren. Gr. Ssp. 3, 8.
Weisih. 5, 45. — Refl. wultu di 6k weresilver, Süber(geld) von rieh-
weren, dat is nicht vele wert. Lüb. tiger Währung. Hebben ghesat (ver-
Dodend. v. 1189; alsus en kone wi so pfändet) ene hove landes vor 18 mark
uns des dodes nicht weren. das. v. wersilveres (1351). ürk. v. Stottert.
1676; sik sines lives unde siner ere. nr. 117; es ist eyne halve marc in-
Richtst. Landr. c. 40, §4; de wile gheldes ("Uen^e^ weresilvers vor tbeyn
sik de man weret (sich erwehrt) ant- marc des sulven silyers gekauft, Hai-
werdes etc. Ssp. 3, 30, 1; deme kem- 35 berst. ürk. nr, 505; vgl. nr. 525; dat
pen sik to werende. das. 1, 39. we alle jar . . scollet geven deme
weren, schw. v. die Gewahr Über- vorsten, dede biscop is to Halberst.
nehmen, dafür einstehen. Vnde het veftich mark wersulvers to vrunt-
ome ghelouet, hie wille ome schicken scap unde to leve (1326). Quedl. ürk.
ISn ynde scrift vnde wolde on weren, 40 /, 103.
alset eyn recht is. HaU. Schöppenb. wcrewort, d. i. wederwort, Wider-
f. 109^; eneme euer sake w. Riehtst. wort, sunder allerleie wedersprake
Landr. c. 14, 7 u. ö. — Refl. sik w. vnde were wort. Maltjs. ürk. 2, 173;
in den hilligen, eidlich versichern. den unsen ok nicht ghestaden . .
mot sik ein jewelic weren in den 45 ieniger werewort, lettinghe effte in-
hilligen (im Text: sik begripen mit dracht, darmede se de sake in eynen
sineme edhe; Var. ein jeder schwe- vortoch edder vorwildent geschoven«
ren), wen men den rad umme settet Gott. ürk. II, nr. 335.
etc. IM. R. 270, Anm. 9. — S. auch wergerichte , n. Gericht über
geweren u. waren. 50 Tödtung? Geschege it, dat up des
WERICH 682 WEBE WABE
hofheren have edder im huse einer mark unser stad weringe. (Tosl. 8tat.
worde to tode geslagen, denn hefft 3y 23. — 2. Qvt, für tcdches man
de hoffherrn binnen den veer weken, weringe übernimmt. De berichteden
da dat erste gerichte benompt, dat vns, dat dusse tunne heringes schal-
wergericbte, averss dat hogeste und 5 bacb were • . ynde neynes guden
sideste negest daran heft de torn to koopmannes weringe (= gut) en sy
Bleckede. Gr. Weisth. 3, 230. (1390). Lüb. Urk. 4, nr. 522; aUe
werieh, adj. die were habend; in sulver, dat in unseme lande gbeyd
der Verbindung werich unde weldicb unde weringe wesen scbal d. h. die
(woldich) d. h. in rechtlichem, vcUem lo richtige Währung haben soll, schal be-
Besitze, Dese here van Loen sat in holden de mark etc. (1382), Gott.
der herscap van L. brukelich, werich Urk. J, nr. 301.
und weldicb und restelich (1353). weringe = werringe. Der suluen
Kindl. 3, 427; so schuUen her L. ghulde schäl ich em waren de tit yt;
unde L. dat slot dussen ergenomden 15 vp dat hir njn weringhe in en kome,
in ore were weder antworden, also so heb ich myn ingheseghel gehenget
dat se des werich vnde woldich sin in dessen bref (1348). Lünd>. Urk.
etc. (1396). Sudend. 8, 8. 110, 36; VII, S. 309.
zo schole wy unde willet en de her- werk, wark, n. 1. Werk, Thätig-
schup, slot unde vogbedie jo wedder 20 J^t Arbeit. He dede eme werk,
antworden werich unde weldicb, ed- machte ihm eu schaffen, brockte ihn
der en dat ghelt wedder gheven in Noth. B. V. 6349; sin valle werk
(1375). Cassel, Urk. 178; 500 mark hehhen mit, genug damit £futhun haben.
. . de we on betalen schullen vnbe- das. 208; ob sie einen menschen doit
kümmert geistlikes edder werlikes 25 schloigen, dair en mackeden sie gein
gerichtes, also dat se des werich werck mehr af, machte ihnen nickt
unde woldich sin (1403). Scheidt, v. mehr Mühe, war ihnen nicht schwerer,
Adel p. 153; so dat wy vnses slotes ofte sie einen bunt doit schloigen.
werich vnde weldicb mögen sin. Old. Münst. Chr. 2, 122; naturlike werke,
Urk. V. 1431; vnde willet den werck- 30 Begattung. Korner 68^; 120^; wente
mesteren eynen radman tho schip- he unmechtich was to eliken werken,
pen vtbeme rade, de myt den werck- das. 171^. — to werke bringen, be-
mesteren werich vnde weldicb wesen treiben, in Gang oder eu Stande brin-
schall (die volle Gewalt haben) to gen. Gedenket an dat sulve, wo
donde vnde to latende etc. Rolle der 35 Reinke dat to werke brachte unde
Bäcker eu Oldenb. v. 1362. — vom 6k dref. B. F. 1862; de koplude
Gdde: die (richtige) were, Währung, brecht en ere were to werke, so dat
habend. Item scal men vns alle iar Eniphof en nicht don konde. Bomb.
200»gude wereghe rynsche gülden Chr. 23; de ghave de hadde dekey-
gheuen (1435). Scheidt, v. Adel p. 132. 40 ser umme gunste willen des mark-
weringe, /. 1. Währung. In dem greven to werke ghebrocht vul gheme.
1300 und 90 jare begunnen iserne Korner 204^; to werke gknoderko-
penninge, scherve . . van maniger- men, an die Arbeit gehn, etwas an-
leie munte genge werden in dusser fangen eu thun, eur Thätigkeit kom-
stad . . do leit M. so grote nod van 45 men. Wen man kumpt mit en (den
weringe wegen, dat etc. Magd. Seh, Freßern) to werke . . to velde, d. h.
Chr. 290, 22; dar na (1401) begun- kömmt man an die Kriegsarbeü, so
neu bischop A., de domheren . . up moten hervor de schamelen beide,
to nemen eine nie weringe und leten B. V. 4752; dar quemen see mji
pennige slan etc. das. 298, 19; eyne 00 den vyenden to werke. Korner 247i;
WERK WARE 683 WERK WARK
daraner sint de stede erst mit ohme apom, locnlamentam, immenh&seken.
(König Christiem) int werk gekamen Chytr, 393; brisca, dat werk, dat an
d. h. in Kampf gerathen. Hamb. Chr. deme honyge is. 1 Voc. Kid,; was-
JS^; wo scolde ik (der Bauer) so al- werk. 1 Voc. W. (bei Dief. falsch
rede sterven, ik wil noch anders to 6 waswert statt waswerc.) Unde men
werke gän mit den gerwen. Lüb. Do- secht, dat de Bremers dat warck,
dend. v. 1166; swt Ausführung hom- dar uth dat honnich genamen was
fi%en, Desse böse npsate quam nicht und sick de Lyren nicht konden tho
to werke, wente id wart vermeldet nutte maken, by hopen im lande ge-
deme rade. LOb. Chr. ^, 155. — 10 funden und also groth guth an wasse
2. concr. das Gearbeitete^ Product der erlanget hedden. Renner^ Lid, Eist.
Arbeit, eddele gesteinte unde güldene p.l7; wagen geladen myt wasse unde
werk. R. V. 2473; häufig in den wercke unde ok mit heringe . . ok
ZunftroUen^ bes. in Zusammens.^ e. B. weren in dem wercke unde wasse
glasewerk, malewerk u. a., auch spe- 15 beslagen grote summen geldes. Lüb.
cieU das Meisterstück. Wenn eynn Chr. JS, 242 ; nemen se enen groten
knecht unses amptes wyll synes sulves cogghen myd wasse unde werke.
werden unde up dat werk, so wont- Korner 220h u. h. — ^. = werp, Kette^
licky gbewisefc werdt, de schall den Aufimg der Weber, licium, est filum
mesteren gheven twe stoveken wyns. 20 innodatum tele, ein werke. 1 Voc. W.
Unnde wen denne dat werck besehnn liciare, werken. 2 Voc. W. 1 wefer-
unnde gudt ghekent is, so etc. Hamb. stel myt enem heden wercke. Wism,
Z. E. p. 126. — In der müüär. Inv. f. 217. — 7. Werg, werck van
Sprache ein (meist holsemes) Belage- vlasse, stuppa. Dief. n, gl, werke.
rungswerkaeug. Des schole wy vol- 25 2 Voc. W. werk vel beide (Hede),
gen mit sestich mannen vp orsen . . stuppa. Voc, JBngelh. — 8. die Ge-
mit einer vliden (d. i. bliden) vnd sammtheit der in einem bestimmten
eiueme wercke (1329). Scheidt,v.Adel; Zweige Arbeitenden^ Oewerk, Innung^
Ynde die stat quam en to hulpe myt Güde, Zunft, Neman mach sik jnnin-
bliden, bussen, wercken, schermen etc. 80 ghe noch werkes vnderwinden, he ne
Brem. O. Q. 146; unde dreven de do et mit der mestere vnde mit der
heren af unde vorbranden de werke. werken orloue. Brschw. ürJcb, 1, 24,
Magd. Seh. Chr. 131, 1; dat drivende 54 u. 117, 194; so scolen se beboden
werk, s. driven. — Stockwerk eines de mester der werken. Cod. Brdb. I,
Baues. Dar (von dem zurückbehaltenen 55 3, 381 ; gyne vundelinge noch hoer-
Gelde) buwede hie do van twe werck kinder noch papenkindere en sal men
van deme syden torne. Brem. G. Q. in yenige gilde to werke setten, zur
88. — 4. als Kunstausdruck der Pelzer Arbeit zulaßev, in die Gilde aufneh-
und Kürschner: Pele(werk). De pel- men. Nies. MünstUrk. 3,265; werde
tzere gheuet to herwede . . war men 40 he darna brokaftich, denne schal he
dat werk mede plecht to redende. beteren deme rade mit teyn'schillin-
Wigands Arch, II, 43; 2 timmer gen unde deme werke mit ses pen-
werkes. Mem. Dunckelg. f. 2h; hoy- ningen (1375). Hamb. Z. B, p. 22
ken mit werke gefedert. Z. f. Lüb. u. 274; syn oder dat werk eschen,
Gesch, 2, 512; myt den schonen war- 46 Aufnahme in die Innung begehren.
ken van Sweden Dar wylle wy uns das. p. 23 f. (u. Monum. Liv, 4, 316);
mede cleden. Josef, V. d. 7 Tods. v. dat werk orloven, die Aufnahme ge-
2976. — Vgl. Hans. Rec. 4, 16. — statten ; dat werk unde burschop win-
5. Bienenwerk, -gewerk, die (ausge- nen etc. Monum, Liv. 4, 307; dee
pressten) Honigwaben, favus , cella 50 twee, dee lest in vnse cumpanye ko-
WEBEELDAGH 684 WERKEN
men synt, scholen schenken wente ichtes mit den handen. Br. d. Ok.
to der tyd, dat dar andere lüde in 9S^; alle dat he (Gott) wil, heft he
dat werk komen. das, 4^ 306 u. A. gewrocht. Br, d. Eus. JS^; homot
Vielfach in Zusammens. nnde gud . . hebben mennighen lan-
werkeldaeh, m, Arbeitstag^ Wochen- 5 den we wracht. Josef, V, d, 7 Tods,
tag, feria dies, feriata. Voc, Engelh. v. 1280; de slange wrachte an eme
Des hilgen dages schal he gode de- untruwe etc. 72. F. 4731; woraf he
nen • . Darumme is de hilge dach werken mochte ein helve (Äxtstid).
van gode ingesat, Wente den werkel- Gerh. v, M, 33, 19; swelk man sinen
dach hefstu nene tit gehat. Lüb. Do- lO yiant sterket, let unde schaden de
dend. v. 1400, sik sulven werket, das. v. 48 ; werde
werkeldit, f. Handlung, die man enem minschen ene wunde gewracht
an Wochentagen verrichtet, vorhat van velen minschen. Lilb. R. 320;
mer schal ejn iowelk medegeselle desulve H. M. wrogte Glas de wun-
(des Schtvanenordens) alle feste vnser 15 den in syn ho?et. Hamb. Chr. 374;
liuen frowen . . mit gantzer innicheit dat blot der gewrogten wanden af
ynde werdicheit eren vnde viren, vnde to wischende, das, 351 ; den dot, den
alle werkeldat vermyden. Cod. Brdb. dar en wyff hadde gewracht, den hefft
5, 2, 26L dar vorjaget en wyff. Brem. kerck.
werken 9 adj. von werk (Werg), 20 geb. 140^; deme hilligen gheiste, de
heeden. vnd sy (die Weber) schoten uns wrachte den ewigen vrede, dem
nemen van der reken tu wefelone, sy ere. Brem. nds. Beddf^ 81; La-
it sy vlessen oder werken, teyn pen- cifer, hef dy to der helle, de du dy
ninge. Fidic. 1, 264. sulvest befst gewracht. Sündenf. 528;
werken, (warken), wirken, wurken, 25 verfertigen, sprikt jene dar weder, ojf
unr. V, Brät, wrachte, wrochte ; Part. it laken is, he hebbe 't geworcht laten
gewracht, -wrocht, -worcht, -wercht. ( Var. selver gewracht). Ssp. II, 36;
Auch im Präs. zuweilen umgestellt: 3; hadde gelert ^rfcrn^^ werken gul-
wrecht (= werket) u. wracht. 1. intr. den stucke unde syden want. Komer
unrJcen, arbeiten, thätig sein. De rouere so 171^; he hadde en halsgold unde en
unde de deue unde de gene, de mit orgold wol gewrocht mit gimmen.
em wrachten. Horol. 96h; bes. von Eike v. B. 578; bearbeiten, besteUen
der weiblichen Arbeit, sticken, weben. (Acker etc.). sve so wirkt (Varr. eret,
texere, wurken, stricken. Dief. n. gl. pluget, bowet) enes anderen mannes
weven vel werken. Voc. Locc. Sarda- 35 lant. Ssp. II, 46, 1; des mannes sat,
napal neyde alze en wif, he wrachte de he mit siner ploch werkt, das.
alze en wif. Seel. Tr. 162; sus lange //, 58, 2; weret, dat der sat mer
hebbe ik (de bagine) mi erneret mit were eder mer an deme ackere ghe-
der Spillen, Darto hebbe ik geknuttet wercht were, wenne alse me id on
unde gewracht etc. Lüb. Dodend. 40 nu antwerdet . . dat wi en de sat
1211. — 2, trans. durch Thätigkeit vnde den werchten acker betalen
hervorbringen, (be-, er-, auswirken), weiden etc. (1349). Sudend. II, nr.
machen, mit den verschiedensten Ob- 339; = bewerken, mit einem werk
jeden. Ik bin in deme vadere . . gy umgeben , einhegen , einjBäunen. St e
mögen des wol louen by dem werke, 45 wilde dier hegen wil buten banvorsten,
de he in my wrecht. Serm. evang. f. die sal sie binnen sinen geworchten
93h; de leue en kan nicht leddich (Var. beworchten) geweren hebben.
wesen, wente se wracht grote dingh, Ssp. II, 62, 3. — Befl. sich bemühen
wan se is; wracht se nicht, so en is um ettcas, streben nach, thäJtig sein für
id nene leue. das. 1549.; se wrochte 6o oder gegen, efte jenegerhande geist-
WERKER 685 WERKNOTE
üke achte nnd gewalt sick wolde ein Schmaus^ den der Handwerker beim
wercken an desse yicarie, so mögen Meistertoerden geben mußte.^ Wiechm,
de leenheren volmechtich wesen . . aUs. nM» Lit. ly 37; it. dat in den
dit hovetgelt keren unde wenden in ampten scholen alle koste nabliven,
de ere godes, wor en dat allir nut- 5 ane de werckkoste, de schal baven
test dnnket (1399). Livl. Urk. nr. twe maltydt vnd IV richten nicht
1489; nnd hir enkegen so werkeden wesen« Büteow. Ruhest. 6^ 13.
sich de prelaten tomale hertliken etc. werkman, m. Handwerksmeister.
Münst. Chr. i, 1J23. opifex, operarius. Voc. Engdh. ok
werker, m. Arbeiter, to werkeren lo mach jewelik werkman twe leerjungen
des ackers (aratores) setten. 1 Sam. tosetten . . ok en sal nen werkman
8^1JS; god is dar ein principal manck synen knecht yppet lant senden to
Tode ein vnseentlik werker. Navdlg. arbeyden tegens des amptes yulbort.
4f 1. Manum. lAv. 4^ 317 ; überh. Arbeiter.
werk- (wark-) garn, n. Garn von 15 vnd de werkman is werdich sines
werk (n. 6) gemacht, item vorthert lones. Perik. f. 70^ (Tvmath. 5, 18).
warckgame dat schal nen reper slan werkmester, m. Innungs-^ GUden-
tho kabelen, to waterthowen, anders Vorsteher, radt und dhe sworen sampt
nergent to men tho trossen. Lüb. Z. olderlude des kopmanß und meynheit
i2. 382 („getJieerte Kabeltaue^ die ge- 20 und warckmestere aller ampte und
braucht u. wieder aufgelöst sind.^ gilde. JSanov. St. B. 128; we to deme
Wehrm.). werkmestere gekoren wert, dee sal
werkinge, f. Thätigkeit^ Wirksam- syn recht (Eid) dar to doen, dat
keit. nemend konde merken, wer yd hee de cumpanye in allen dingen
was de werkinghe godes, edder wer 25 vortsetten wilie ynde nicht to rugge.
yd was droch des duvels. Lüb. Chr. Monum. Liv, 4^ 318 u. s. häufig in
2^ 206; yan des duvels werkinghe. ZunftrcUen. — Auch: Kirchenvor-
Korner 131h; yorborghene werkinghe steher. Vor desse, de hir nayolgen,
der naturen des blixemes. das. 184^; sette ik di, du werkmester, ersten
unde wy yorsaken . . yor us, use 80 an, Wente du geistlike goder most
erren . . hulpe alles rechtes . • wer- yorstan ; in etliken landen hetet men
kinghe, utnemynghe, beschermynghe, di ein yorstender der kerken etc.
dar desse bref mach mede werden LÜb. Dodend. v. 1135 ff.; a. 1434
ghebroken etc« S. H. L. Urk. Ily . . prouisor meyster Peter Stolpe;
538. 86 it. dama 1439 wart S. N. kercken
werkklocke, f. Arbeitsglocke. Vort upghelecht ynde ghemuret. Dit leth
80 ne schal nymant ienegerleye gud don Peter Stolp, werkmester, ynde
kopen buten der porten efte yte der plach wandaghes to wesende en rick
porten ghan ymme copenscbop to grofismyt. Wism. Cop. St. Nicol. f. 18.
driuende, behaluen yte den schepen, 40 werknote, -genote, m. (Handwerks-)
ynde dar ne schal nymant yt kopen Innungsgenoße^ AnUsgenoße. En io-
yor werkklocken. Big. Bursp. v. 1384. welk borghere mach sek spreken in
(Big. S^. B. p. 207,) enen kop, icht he to mate kumpt,
werkknecht = amtknecht, Hand- de wile men dar umme kopslaget
werksgeselU. Vortmer so schal nemant 45 mit simme werkenoten und anders
in unsem ampte hebben mer knechte mit nemende. Hanov. St. B, 308 ;
den twe werkknechte unde enen jun- so wat en wercknothe deme ande«
gen edder twe junghen unde enen ren loyet in ysern wercke, dat schal
werkknecht. Hamb. Z. B. p. 112^ 10. he eme holden (1375). Hamb. Z. R
werkkoste^ /*. „Meistersdimaus^uHjH 50 JP* 251; meyster e, olderlude ynde ge*
WERKPLEGER 686 WERLT WERLDE
meyne werkgenoten ynses obgnanten = werren gehört es sehweriiehj da ja
Werkes. Fidic. 2, 230. jeder Husten^ nicht tioß der veraUde^
werkpleger, m. ,^DerOeld an einem hindernd und störend ist,)
Bergwerke hat.^ Frisch. — Is en des w^rliken, adv. = wärliken. ,up
berges scriuere vnde nimpt he orlof 5 wene schal ik der mede sein?' (von
vnde blift me ome penninge sculdich tcem söU ich die Belohnung ertoarten?)
Tnde wert he dar na en werkpleghere De walf sprak: werliken appe mi.
Ynde ghift he denne penninge ut etc. Gerh. v. M, 8, 26. u. werlich. Min
Gosl. Bergges. § 64; welk werkple- here was mi werlich holt. Lüb. Do-
gere eder ander man, de penninge heft 10 dend, v. 1261.
an delen etc. das. § 58. werlds, adj, ohne Wehr, do mosten
werkstede, f. Werkstätte, w. hol- uth der stad gan de soldener mjt
den. Hamb. Z. R. p. 34, 2; uphol- erem harnsche unde myt erer were
den. das. p. 42. — Aver de van Meydeb. unde leggen dat nppe de erden ror
lethen er grave geschutte affgahn 15 deme hertegen unde werloss gan tho
und wiseden se dermate yan der lande. Lüb. Chr. 2, 353; sik werlos
warckstede, dat idt en grote kunst geven, die Waffen niederlegen^ die Ver-
worth arm, koppe und live wedder theidigung aufgeben. Dat de Vresen
bi ein tho bringen, v. Hövel, Chr. 7. so drade sik werlos geven, dat hadde
werktoawe, n. Arbeitsgerät. It. dat 20 twyerleye sake. das. 2, 348 ; unde
werktowe, dat denet tom amte der makeden dat volk (die Einwohner der
apengeter. Wism. Inv. f. 46. Stadt durch fortgesetztes Stürmen) so
werkvat. tegula, latte vel est illud, mode, dat se sik werloss geven unde
quot (d. i. quod) sutor nominat werk- begerden gnade, das. 2, 253; ok
uat. Brevil. (hd, werckvaz, nd. swart-, 25 scry ve gy, dat syck de juwe werloss
swertvat. Dief en- latte vel ein geven unde ere were van syck wor-
swartevat. 1 Voc. W. mit dem lat. pen. Pomm. Gesch. D. 4, 58. — Also
Verse: vas operis tegula, domui dat worden vormodet werloser wise de
tSgula tectum). — celiaca sunt vasa eddelen vorsten. Lüb. Chr. 2^ 4.
argentariis convenientia, werkuate. so werlt, werlde, (warlt, warlit), f.
ders. Welt; alts. werolt. In allen Bedetih
werkvinster, w, „Laden^ Werk- tungen^ die das Wort in älterer und
steüenfenster ; denn der Ärbeitsraum neuerer Zeit hat. Der werlde stai
u. die VerkaufssteUe waren im MÄ. Lüb. Dodend. v. 1216; der werlde
meistens beisammen. Man arbeitete 85 sterven. das. v. 15; sik van der werlde
vielfach bei ganz offenem Fenster^ fast keren. das. 1043; in dusser werlde.
Judb auf der Straße.^ Rüdiger, de Magd. Seh. Chr. 69, 24; dar stunt
schal dat wedden mit . . tein schil- inne, wo god de werlde wolde vorgän
linghen, also vaken alse he syn werck- laten. das. 206, 12 ; hadde ik minen
vinster up- unde todeit. Hamb. Z. R. 40 tröst an de werlde geleit. Lüb. Do-
p. 181, 20. dend. v. 1225; de werlt mostu na
werlik = werltlik, adj. weltlich. vorlaten. das. 642; Origenes wis-
in gheystlykeme rechte . • in wer- sagede, dat ses werlde solden wesen, .
likeme rechte. Lüb. Chr. 2, 22; ghest- de werlt bi dusent jaren up genomea
lick unde werlik (1396). Sudend. 8, 45 (gerechnet). Ssp. /, 3, 1; al de werlt,
Ä 155 u. h. jedermann. B. V. 442. — de mene
werlik, adj. dauernd (zu weren, werlt, die Laienschaft. Aldus vor-
Währen, dauern)? Ok is it (lok) ghud ghadderde he van papen, van mone-
weder den olden werliken hoysten. ken, van clostervrowen grot gut, unde
Weif. Mscr. 23^ 3 f. 32. (Zu weren 50 van der menen werlde krech he ok
WEKLTLICHEIT 687 WEBPEN WAKPEN
antelliken schat. Lüb. Chr. 1, 229; ofte darbeneden. Mer werpet men
ydelicheyt dysser werljd. LÜb. Gehetb. boven Vs last, he sal mede gelden
f. Blh ff. h. — darna als dat vur allet, dat dar gheworpen wert. Big.
denne is gbeghaen ouer alle de St. K p. 196; u. 199 (18 § 2).
warl(n)d vnd bauen alle bergbe etc. 5 werpen, warpen, st v. werfen. He
Sp. d, Sammitt, i, c. 7. rep : sla, warp, vange unde stek ! i2.
(werft-) wertlicheit, f. Weltlichkeü, V. 1487; R. werp etlike Tische van
dat swert der wertlicheit is dem der karen. das, 188; he warp mi tor
rom. koninge van gode bevolen. erden, das. 3334; men warp se (die
Thiersi^^ Vervem. 65; belehnen mit 10 uneüchtigen Weiber) van den luden,
sines furstendomes regalia unde wert- d, h. verstieß sie. Magd. Seh. Chr.
licheit Gott. Urk. 11^ nr. 80. 18^ 26; des warp de pawes ene van
werft-, wertlik, adj. welüich. werlt- deme stiebte. Korner 240^ ; de kor-
like dinge. 22. V. 4039; wertlike ide- yorsten dachten ene (Heinr. 4) van
licheit. Lüb. Dodend. v. 258; de abdye 15 deme rike to werpende. das. 74t^;
is ghevryet van aller wertlicher schat- synen torn uppe ene gheworpen hadde.
tinghe. Kindl. 2, 154. das. lOOc; he (Lothar) vorsammelde
weritwise, adj. in den Äugen der en grot stark beer unde toeh in
WeU (oder in den Dingen dieser Welt?) Dennemarken jeghen den konning
erfahren. Ho (tvie) werltwys sy de 20 Magnum, sunder he wart leyder ghe-
man, Dus de niet dencken wil vm worpen myt eneme byghordele vul
steruen, Sal leuende em seluen ver- gülden (ließ sich bestechen), das. 93^;
deruen. Sp, der senden f. 51^. de van Nurenberghe de worpen see
wermede u. wermpte, s. warmede. (die Hussiten) myt twelf dusent gul-
wennen, schw, v. wärmen. £k kan 26 dene. das. 250c ; Ladung über Bord
se (die Jungen) wermen unde baden. werfen (in Seenoth)^ gut werpen. Big.
Gerh. v,^ M. 21, 9. St. B. 125. 126. 199 ; wat gued ghe-
werminge, f, Wärme, In der luch- worpen wert dorch noet willen in der
teren syden der borst voleden de zee, dat worpene gued schal dat schip
meystere noch wermynghe noch be- so unde dat beholde gued ghelden, alse
weghinghe. Komer 96^. dat in deme markete ghecostet heuet,
wernen, s. warnen. vnde de schiphere en schal van deme
wernisse, f. Wirrnis^ Streit. Na worpenen gude neuen vrucht (Fracht--
eme wart in dem rike grot wernisse. geld) hebben. da^. 200. — Kunst-
Lüb. Chr. J, 128; dat eyne wernisse 36 ausdruck der Weberei: die Kette^ den
is geschin in der stad tu Br. Cod. Aufzug^ warp, werp, machen, liciare
Brdb. /, 8, 259; Hindernis. Were (licere), werpen vel weflfelen. 1 Voc.
ok, dat ienich hinder, wernisse edder W. (warfiF machen), wefelen, werpen,
brok werde in dussem houe, so etc. warpen. Dief. s, w. — Im Handel:
Scheidt, v. Adel p. 379. 40 den Preis herunterwerfen^ -seteen. De
werpede, n. Werft, d. i. Einschlag, Luneborger warpen, dat it scande is,
Eintrag (der Weber), vor dat hun- al under 6 h. (d. i. Pfund) de wage
dert lenewandes H d., vor den sten (Gewicht von 120 U Wolle). Brem.
garnes 1 d. vor dat werpede 1 d. ürh. v. 1567. — Befl. alsus worden
Leibn. 3^ 440, X. 45 de unhorsamen ores heren, dar se
werpegelt, n. Geld (Entschädigung) sik to geworpen hadden, (dem sie
für das Auswerfen von Ladung in sich angeschloßen hatten) berovet.
Seenoth. En schepman en gelt nicht Magd. Seh. Chr. 335^ 9 ; se worpen sik
van siner voringe (s. oben) tho werpe- tosamene an partien, thaten sich eur
gelde, so wanne me werpet Vs last 60 sammen in Parteien, das. 204^ 19}
WERPINGE 688 WERT
do warp sik to hope en groth volk (d. i, der im klagen hat); swene defnne
der murlude. Korner 37^; do worpen wat werre, de heve sin dinc aus
sick de Romere to hope unde slogen he spreke etc. Richtst. Lanär, e. ^
etc. das. 60^ u. h. — Und klagede, § 1; dat eme nicht ne war. Eike v.
wo dat P. em togelecht hedde, dat 5 Repg. 123; he vrochte, et scholde
se em sin schip bi nachte duftliken ome to der sele werren (: entrerren),
entsegelt hedden, des nicht en is, eft he ot (dat hilgedöm) Tan dar
wente se sik ute nnser havene wor- wedder neme. Eberh. Reimchr.v.643 ;
pen (abeogen^ die Anker lichteten) des alle de sake, de dar van dessem or-
morgens bi lichteme dage (1390). lo loghe werrende is deme vursten W.
Livh UrTc, nr, 1290; wo Dathon unde tu vs . . vnde wat vs werreode is
Abyron sik wedder Moyses worpen, tu deme koninghe (1342). Lab, Urk,
sich aufwarfen gegen. 4 Mos. 16 (H) IP, nr. 749; worre och ieneghen
Überschr. sinen vmnde tu vs ghicht (irgend
werpinge = werpegelt. Ein scip- 15 etwas). Meld. ürJc. nr. 2903; 0 we,
man ne geldet nicht van siner vo- dat it so mangen werret, de des (was
ringhe tho werpinghe (to) ener halver Ehre u. was Laster bringt) ne hevet
last Rig. St. R. p. 126; (vgl. S. 196: nein underscheiti Gerh. v. M. 26, 50;
en schepman en gelt nicht van siner svat tvischen vns ynde ene werrende
Yoringe tho werpegelde etc.). Brem. 20 was, dat Iberichtet is (1306). MM.
Stat. 300. UrTc. nr. 3066 ; vnde weme wes we-
werre, wer, gew. n. Wirnis, Streit, rende is, dat binnen dessen lantvrede
Unruhe. Do wart gehangen Arnold, up ghestan is, de mach dat yorcla-
de dat werre makede uuder dem ghen etc. Sudend. 5, 8. 29, 45. —
pavese vnde den Romeren. Eike v. 25 Refl. = sik bewerren, sich worein «er-
R. 563; dar wolde den werre unde wickeln, sich womit eu thun machen.
vordret van kamen. Leibn. 3, 227; gude lüde unde vrunde der stad hed-
war ouervlodicheyt is, dar iskyff vnde den sik gerne dar inne waren (Var,
werre. Ravenst. f. 51^ ; Otto van Br. beworen). Magd. Seh. Chr. 309, 10.
de in sinen dagen vele kriges ma- 30 werren = weren, schäteen, adden.
kede unde werres. Lüb. Chr. 1, 364; gy scholen hebben broderlike leue
vmme tweinge vnde vmme werren, vnde gy scholen iw werren vnder eyn-
die lange twischen en hevet gewesen ander. Ravenst. f. 28c (Rom. 12, 10;
vmme gut (1290). Z. d. Hare-V. 5, „In der Achtung thut euch unter ein-
476; dat we ene gantze sone hebbet 35 ander euvor.^ de Wette.)
gedan mit den bürgeren van Br. werringe, f. = werre. vmme dye
vmme allerhand werre, de vnder vns werringhe, dar wye vmme inriden
was. Brschw. Urk. 1, 20; Busse von mit N. N. Mehl. Urk. nr. 3424.
S. hadde eynen werren mit der stat wers, s. wirs.
to Quedel., de quam alsus to. Ho- 40 werspipe, f. Querpfeife. Münst. Chr.
meyer, Stadtb. d. MA. 69; Do sede 2, 168.
J. to ome, he makede dit wer twi- werssadel, m. QuersaUd, Frauen-
sehen usem juncherenunde US. J?r5cAtt7. sattel. Die koningin hadde ouck ein
Chr. 1, 109, 23 ; nu en kan ik (Adam) kloepper (Pferd) tho gerüstet mit
nichtes nichtes mer, Unde sterve in 45 einem werssadel. Münst. Chr. 2, 91.
grotem bitteren wer. Sündenf. v. 1611. wert, m. 1. Wirt, Hausherr, gegen-
werren, st. v. entgegen sein. Wir- über einem Gaste, hospes. He (der
nis schaffen, schaden, hindern, stören. Tod) sparet wer wert efte gast. Lüb.
wem vel schelen, nocere. Voc. En- Dodend. v. 1414; sime werde, dar
gdh. Hir na clage, wene wat werre 50 he geherberget is, deme sal die man
WERT 689 WERTE WERT
helpen wedder allir manlikeme. Ssp. 201 ; werwart (wohin) ic my kerede,
3, 78f 7; herberget en man lüde so vant. ic rouwen. Haröl. 145^; ick
unde sleit en den anderen dot . . de en wüste spien werwaert (wohin ich
inrert aal is bliven ane schaden, das. speien sdUe). Spieg. der sonden f.
3^ 91y 1; bringhet en gast sin gut in 5 94<^; ende (en prelate, wanneer he
en woste hus, dar nen wert inne ne wtreisen wolde) bat den heren, dat
is« Gosh Stat. 66^ 23 ; ik wil sin iuwe he em in allen dingen wtwert ende
werf dessen avent. B, V. 974. — wederwert (%in w. jerwräci^ beschirmen
J2. Eheherr ^ paterfamilias. Voc. Engdh. wolde. Bök d. Byen f, 108o. — Oew.
versmadende dat bedde dines werdes. 10 mit der Präp, to oder na verbunden.
4 Mos. 5, 19 (S.); Hanses Werlitzes De hoppenere ghift utwort yan deme
husyrowe quam in geheghet dingh waghene ver penninghe, van der karen
Ynde begauede Hanse, orme werde, twe to hus wort. Hanov. St. B. 486 ;
alle dat sy het. Hau. Schöppenb. f. to hus wert. Br. d. Cir. 81 ; na hus-
1 ; dama nympt de weddewe ere mor- 15 wert. Sündenf. 3824 ; to uns wert.
gengave, icht ore wert or de gege- Locc. JEre. f. 3 ; ofte wy enghe sake
Ten heft des morgens, do etc. Bruns^ begherende weren to iuwert etc.
Beür. z. d. d. Becht. p. 172; Geyse (1376). Lüb. Urk. 4, S. 320; also
Vegels, itteswanne eylik husyruwe id to dem avende wert genck. Br. d.
Henrik Vegils . . heft uns to wetende 20 dr. 102^ ; to der zeewert. Brem. G.
gedan, dat Hans Vegel, itteswanne Q. 89; tor zewart. Lüb. Chr. 2,322;
Bone Henrik Vegels, ores werdes vor- to der sewort. Seib. Urh. 719^ 132;
benompt, af gegan sy von dodes we- thor sehewart. Eanteow 36 ; to weide
gen. Gott. Urk. J, nr. 309. — 3. Herr wert (ad pastum). Hieb 39, 4 (H.);
überh. Efft en enen beruchteden hunt 25 unde lepen to holtwart in. Komer
hedde unde dede he schaden, den iI7<l; to deme westen ward, äa^.^^c;
schal de wert beteren. Dithm. L. B. to landewart. Hans. Bec. IP, S. 280;
§ 106 ; id is ock (aber), dat dat vee to middewertz. Neoc. i, 180 ; to dem
bemchtet were, so schal de wert den suden wert (ad austrum). Hieb 39,
schaden beteren. das. II, § 92; mit 80 26; to water wert. Brem. Stat. 694;
des quam de here, de wert. B. V. to Vresche wert (nach Friesland).
5129; J. K. hefft mith (bei) H. E. das. 693 ; ioB.omewAvd. Korner 222^;
sine erlike handtwerck vnd backwerck to Venedye unde to Jherusalem wart.
. . vthgelert, dat em sin wert H. E. das. 105^^; to der helle wart. das. 22d
wet nicht tho beschuldigen (1584). 85 u. h. ; van neden ward. das. 223^ ;
Wism. Bäckeramtsb. waer ock eyn dynck tho pyne wart
wert, adj. wert, dignus. dyner wer- drepet. Ssp. I, 5 7, Gl.
den personen. Korner 227^; se (mine werte, wert, f. Würze, d. i. die
provene) is wol verteinhundert gülden atis Malz und Hopfen bereitete Flüßig-
wert. Lüb. Dodend. v. 651 ; uppe vif 40 keit, welche durch Gährung in Bier
dusent gülden wert. Zbrner 125^^; ä2>eryeA^. braxium,braxinium. FocJE^-
he were wert des snodesten dodes. gelh. 3 Voc. W. u. Lief. s. v. worte oft
das. 181h; dat alle de bode des pa- meddigh hier, gesoden mout (Malz).
weses scheiden unmechtich wesen Kü. ; cerevisia mustea. ders. — wörd.
unde nichtes wert. das. 76c ; minen 45 Bohnert ; wert, ^das zum Abdampfen
gildebroderen was ik lef unde wert. aus dem ersten Keßel in den zweiten
Lüb. Dodend. v. 1074. übergefüllte Bier.'^ Schambach, bri-
-wert, -wart, -wort, -toärts. In sica, wert. Wolf. Mscr. 60, f. 32;
vielen Zusammensetzungen: herwert risia, weert, grut. Dief. — By der
unde derwert, hin u. her. Dioi. Greg. 50 wegen stont eyn kettel myt heter
lattalatodtrd. WtetMbnoh. Y. 44
WERTSCHAP 690 WERF WARF
wert, dar dat kint rokelose in voll. (die Engel mögen dich bringen) in
Freckenh. Leg. I, 37; also störte de de werschop der ewigen salicheit
(Brau-) panne ymme vnd gleed van Wiggert i, 53. — cancr. Speiseschravik.
dem Stapel ynd de heete weerte de VIII g. Hanse vor eyn slot an mir
vorbrennede Sweines Pens ein kind. 5 frowen weyrschep (1397), Sudtnd^S^
Bichth. 570, § 2. — disponere ad 8. 234.
blictrendum, stellen also me gest to wert-, wersehoppen, schw. v. tciTt-
der werd deyt, Dief. n. gl. — Etyck Schäften d. h. Gastereien halten. He
van beyre make alsus : nym gud beyer (der reiche Mann im Evangdium)
wert alse betest erst äff geslagen is. 10 werschopede alle dage syrlike. Did,
Herhar. f. 73h; a. 1526 ys ghesettet Chr. 237; (von demselben:) he wer-
in dat brwhus eyn nyge wert trocb. scopede dagelix. Br. d. Eus. 13^;
Slagghert f. 59k et, drink, werschoppe. Luc. 12^ 19
wert-, wer-9 (war-)8ehap, f. u. n. (H); dat wy werschoppen an der
(Ben. 771 u. b.) Gasterei, Betvirtung, 15 overTlodicheyt der gotliken sadicheyt.
EßsfUchkeit, bes. Hocheeit (s. Kopp- 0GB. B. 25 ; dye ere gut oeuele to
mann, in d. Hans. Gesch. Bl. 1876, brenghet mit hoeueren, mit werscha-
8. 202 f.) convivium. Voce. Se (die pen, myt rydene, yagene etc. F. d.
Beichen) bereiden wertscape anderen X geb. f. 10^.
riken luden. Br. d. Etiseb. 17^; so 20 wersehopespenninge. (Festpfen-
blide, als of he to der wertscap gan ning.) Item in feste beati Johäimis
solde« das. 81^; in eynen dage ma- baptiste quatuor solidos denarionim.
keden syne olderen eren nabers eyne qui dicuntur werscbapespenninge
werscap. Diai. Greg. 128; id is better (1341). Wigands Arch. HI, 145.
to gane to den huse des schryens 25 werts-, wartslik, adj. tceltlich. llit
dan to den huse des werschapes. wartslikeme dwange . . unde nmme
das. 218^; de keiser sprak, de papen wertsliker penningeschult (1471).
hedden mer wertschop wen hillicheit. Dithm, ürk. 8. 62.
Magd. 8ch. Chr. 107, 29; keiser Otte wertwere, f. Wertwahrung, tcirh
dede sine wertschop (Hochjgeit) mit 80 licher Wert, so dat de Brunswyksche
der juncfruwen van Greken. das. 61, penning scholde gelden einen pennig
1; van deme brudegamme, de ene weder, unde de ander utmunte na
gheladen hadde to siner wertschup. orer werdwere. Brschw.Schichtb.f.74.
Äorner^id; vnd hadde syn wertschop werf, warf, engl, wharf. 1. ton
ynd hochtyt to dem Berlyn. Cod. 35 Erde aufgeworfener Hügel zur Sicher-
Brdb. 4, 1, 202 ; it. des sondages heit gegen Überschwemmungen, fast =
thor wertschop szo sali de bruth vor worp u. wurt. ( Vgl. die vielen mit
IX in der kerken wesen . . ynde des werf, worp, wurt eusammenges. Orts-
auendes sollen sze tho bedde sin vor namen.) Genügte die Erdaufschütiung
VI. Monum. Liv. 4, 248 ; dre son- 40 nicht, so wurde anderes Material vtr-
dage vor dat wertschup soll man den wandt. Sue och nies enen werf, dhe
brutschat vorkundigen lathen. Jev. uppe dhe balghe roret, wel maken,
Urh. a. d. 16 Jahrh.; de koningh dhen scal he van stene maken, vot
vraghede em, we en to riddere ma- he oc uppe den stenennen werif set-
kede . . wor he sine husvrowen 45 ten edder buwen wel, dat scal stenen
neme unde wor de werstap (l. werscap) wesen (1303). Brem. Stat. 31; we ok
were. Lüb. Chr. 1, 101; de werschop , nyges enen werf, de up de balghe
dines hilligen lichams (Fronleich- voret, wil maken etc. (1433). das.
namsfest). 0GB. B. 89; de pasch- 464; eyn iewelic schal sinen werf
liken werschop (Ostern), das. 109; 50 maken by der Wesser vnd des a?en-
WERF WARF 691 WERF WARF
des toslnten . . und des morgens ock richte (1452). Nies. Münst. 6j S. 34 ;
nicht er uppsluten . . we ock dar heft gebeden vmb eynen man vth
entgegen vorhardede, scal na der tydt den ganzen gemeinen werffe. Or,
nenen open wer£f mer hebben (1489). Weisth. 5, 108; dat ordel is N.
das. 658. — 2. bes. die erhöhte Haus- 5 beuoUen vnd heft nach erkentnisse
stelle^ Hofplate. Dat hus myt tobe- vnd boneile des gemeynen werfs in-
horinge des werues. Old, Urk. v. gebracht etc. das. 109.
1447; dat hus und ok dat blote werflf werf, warf (werft), n. „Gewerbe'' j
dar by. Dieselbe Urk. — Furken werfiF, d. h. Thätigkeit, Geschäft^ bes. Auf-
dar he vppe wonet . . in Gherken 10 trag, Botschaft^ negocium. Voce. —
Werne liggen 2 stucke (Landes). Old. W^at is diu werf? (quod est opus
JJrk.v. 1428; des klosters schomaker tuum?) Jonas i, 8 (H.); nu segge
hefft Tor dem closter einen frien up, wat is din werf? SStwden/'. v. 55P5;
kroich, de behusunge mit sampt dem in iowelikem werke ofte werve. Eöm.
weme vnd einen kleinen garden hört 15 16^ 2 (H.) ; se gingen ut dem rade-
dem kloster tho. Old. Urk. v. 1577. stole, malk wur he werf hedde (eu
— ungeferlich in de 400, welche sich thun hatte). Leibn. 3, 237; dar hadde
up einem plane bi twen hüsern, so he werf alse Meibom to Aken, nem-
mit water unde moß ummegeven, up lieh: nichts. B. V. 2781; Irn&id sede
ehre sprake eine werve genant, be- 20 on der boden werf. Magd. Seh. Chr.
Testiget etc. Neoc. 2, 201. 13, 34; se boden den pawes dat werf,
werf, warf, n. Versammlung, alts. richteten ihre Botschaft beim Pabste
hnarf, congregatio, bes. die eu einer aus. das. 30, 27; vnde sande ene
richterlichen Thätigkeit, sei es als (Julian) in walsche laut, dat werff
Richter selbst, oder als Zuschauer (im 25 toch Julianus klokeliken ynde strenge-
Ufnstande) Erschienenen; Gericht. liken. LÜb. Passional f. 130^; dat
Waerso een dyckrechter een schon- werf dede de bischup. Körner 61h;
winge lath uet seggen off war£f holt, dat de voget des landes ryden scheide
so etc. Eichth. 371 § 25; waersoe des landes werf, dar varlicheyt ane
men der rechteren (Richter) enich so was. das. 38o; desse sendeboden han-
doet slaet, daerse oeren werf leggen delden vele werves van des koninghes
etc. das. 301 § 1; soe we so in den weghene. das. 228d; starf to D. in
warve dere redgen man enyghe doede werve des menen gudes. das. 216^;
iofte dene warff myt käse (Streit) he leidede de nagelaten vorstinnen
ende vechten tostoerde etc. (Lat. 85 in dat laut to Holsten ut deme lande
Text: si qui in cetu publice consulum to Doringen, dar se werves wysz
hominem bcciderint vel cetum inpug- hadde gewesen. Chr. Sei, 252, 9 ;
nando disturbaverint etc.) das. 284 sines weryes, adv. W^anneer syk aver
§5; yrede sal men deme warve ghefogede, dat Helmerik sines werves
('Farr. ringe, Volke, samenunge,kreize) 40 (um seines Geschäftes wülen) in de
beden. Ssp. I, 63, 4;. binnen den stad to Bremen qweme etc. (1460).
warf komen, vor Gericht, das. II, 12, Ostfries. Urk. nr. 765; he plach in
15 ; vnd so mach de gogreve komen,^ der dageringe up to stände . . ock
seif derde . • vnd syn gerichte span- dat he sus sines werves gink (propter
nen vnde kleden vnd dan syn perdt 45 naturae suae commodum superfluum
binden an den schwarten pael vor rejiciendo). Westphal. 3, 87. — Bes.
dem gerichtstoel vnd so veer dat pert häufig dat werf werven, den Auftrag,
vmme gaen mach mit der halteren Botschaft etc. ausrichten u. vollführen.
gebunden an den pael, so ver mach dat werf werve ik ute sinem munde.
die warf gaen vnd staen vor den ge- 60 Sündenf. 2343; de borghermestere
44*
WERVE 692 WERVEN WARVEN
worven ere werf, unde dat werf ne- uen. Seib. Urh nr. 765, 2 (= wer-
men de domheren gatliken to sik« vel).
IM. Chr. 2^ 213; unde warf dar sin wenrel, Wirhd (an der Spinäd),
warf. das. 2, 236; he warff sin warff „das Stück des Spinnrades^ das auf
apenbar, dat eme bevalen was. Westph. 5 der l^ndd sich unmiUdlnr hinter
3^ 157 u. sonst h der ^tde befindet.^ Danneü. verti-
..werve, (werven), worve, werf, cellus, een werue (weruel) aen die
Zahladverbien angehängt: . . mal. — spille. Dief. n. gl. spillewervel, Terti-
aus. huarba, vices; ags. hvearf, culum, verticillam. £i{. — Eyn garne-
hvyrf. — enwerff unde anderwerff lo winde, eyn haspell, eyn rocke, spin-
(1438). Hans. Bec. IP^ S. 210; seven- dein, weruel, gordel, badel etc. Wi-
werf. Ssp. 3, 42, 4; anderwerve . . gands Arch. 5, 72; He moste mj
mannichwerve. Br. d. Eus. 15; dre- halen beyde wocken unde spülen,
werve. Diah Greg. 215; seswarve. Den wervel sochte he my under der
Eike V. R. 24; dusentworve. OQB. 15 bank. Fastnachtssp. 972^ 28; Lange
Ä. 106; mit hundert werye dusenden my den wocken I ick wyl spynnen,
to perde, LÜb. Chr. i, 8; zeventich Soeke my den werwel und de spylle
werven schönere wen de zunne. Brem. aldar tho. das. 974, 15; wocken, war-
nds. Beib. 148^; wo werve (toie oft) vel un spylle, de hören to der vroa-
dref ik di ut minen horten 1 0GB. 20 wen warke. Koker 8. 333; Instr.
Ä. 108; dat allet sal stan, also wy beim Tauschlagen („das kopfährdiehe^
lest warf tho Sust daraf gesproken hölzerne Geräbh mit drei Binnen^ Sixf
hebben (1341). Nies. Beitr. 3, 300; das die 3 eu drehenden Stränge des
de anderen twe breve nu lestwerff Taties hinlaufen.^ Rüdiger). Daren
entfangen (1437). Hans. Bec. IP^ S. 25 scal ock neman van baste seelrepe
104; folgender werfi^ in der Folge. slaan uppe wervelen. Hamb. Z. R
Neoe. I, 203. — overwerf, mehrere- 202; Wirbel (an Gefäßen)^ junctura.
male? welche gewiseden ordels ick Voc. Engelh. De hantgrepele unde
ouerwerfverfolchgefraget. ffr.TFeis^A. wervele (der Kannen etc.) suUen we-
3^ 117; dewile de ordele overwerf 80 sen half van tene (Zinn) und half
verfolch gefraget vnd nemantz er- van blye (1380). Livl. Urk. nr. 1161
scheuen , de se wedderfochten etc. werven, warven, st. v. alts. huer-
das. d, 119 ; des ordels ick fulbaert van, eig. sich drehen ; dann bUdl. ihätig
(vulbort) yragede eyne werf, ander sein^ betreiben, ausrichten^ verhandele,
werf, derdewerf, tom negeden male 85 agere. 1, ohne Obj. De bode warf
overwerf. das. 123; des gewiseden ötmodichliken, richtete demüthig seine
ordels hebben wy vthforderinge ge- Botschaft aus^ unde sprak. Magd. Sek.
daen besz yn den negenden maell Chr. 41, 27; und sanden einen bor-
auerwerff. das. 108. Oder gehört es, ger in dat here to den vorsten; de
wie namentlich in den leteten Bei- 40 warf also, dat de borger leiten bid-
spiden^ au werf, Versammlung? s. den. das. 183^ 12; dar na warf men
overwerf, Bd. III, S. 286. umme des markgreven losunge. das.
werve, 1. Haspel? Weife? gerno- 157, 32; ik bin bekant (bekenne),
dium. Voc. Engelh. u. Voce. W, — dat ik unde her Job. dar twischen
2. spondylus, (hd. wirtel), est ala- 45 wurven und in eyn gut vast bestaot
brum et est lapillus pendens in fusa brachten, dat sodane lüde etc. (1409). \
(fuso?). Gemma (in Hör. bdg. 7, 37); Ostfr. Urh. nr. 216. — 2. mä OJj.
gomellus (l. glomellus^, werve, est ausrichten, vollführen, bes. einen Auf-
nodus iste, qui intenditur fuso. trag, eine Botschaft etc. de konmg
Brevü. — wocken, spülen vnde wer- 50 sande sinen broder mit vele Volkes
WERTEN WARVEN 693 WERVESMAN
to Sweden , de klene dar worven, edder weruen edder bnwen. Ärch. f.
wenig ausrichteten. Lüb. Chr. J, 189; Gesch. d. Hertf. 8. H. L. J, 74; de
de koning van Denem. toch to Swe- helffte des dar vorder (weiter) ge-
den mit yele yolkes, dar he do vil wunnen vnd geworaen werde. Mark.
klene vromen warf. das. i, 186; unde 6 UrTc. v. 1448; im Jurist. Sinne: sich
wat om de rad bevelet to wervende bemühen etwas eu erlangen^ ansuchen
. . dat he dat tr aweliken werve. (bei der Obrigkeit), um irgend ein Recht
Brschw. Chr. i, 3J25, Änm. 5 (vgl. eu klangen. Wanner sie sich veran-
Brschiß. Urk, J, 16?^ 77); ok is de deren, bestaiden ofi dat gnth over-
rad berichtet, se en werven use beste lo geven, moiten se an den schnltheiss
nerghen. das. 47^ 19 ; du hevest mer wynnen and werven. Or. Weisth. d,
nnttes woruen etc. Didl. Greg. 183; 52; item wanne ein man ofiFfce fraw
he warf sinen willen in Lumberdien mit dem hoffscholz gewonnen oder
etc. Lüb. Chr. i, 58; do hie synen geworven hebben • • so sollen sie
willen hadde woruen. Brem. G. Q. 15 leggen oem drey alby in seinen hoit
SS; de ritter warf sine bodeschap. und empfangen also die gewunnen
Magd. ^ih. Chr. 74, 13; de (rydende handt. das.
scryuer) schal ryden des rades werflf werver, m. Betreiber^ der ein werf
bnten der stad vnde weruen des rades ausrichtet, sendebaide, werver, am-
werff bynnen unde buten der stad. 20 baxiator, negociator, orator. Teuth.
Brschw. Urkb. 7, 168, 78; heft ok . Die (der) heft uns gelovet sundirlinge
welk, de to rade plecht to ghande, gut werver dar to to s^n (1378).
wat to weruende vor dem rade, de Hans. Rec. 2^ 411; bekenne, dat ik
schal syn werf sittende weruen, dar hebbe eyn weruere vnde eyn bode
schal de nedderste bank to denen. 25 wesen twysghen etc. Sudend. 3^ nr.
Brem. Denkb. 18 (u. so häufig dat 137.
werf werven) ; werft (erzeugt) he kin- wer-v^rdink, ein verdink von rieh-
dere etc. Gosl. Stat. 12, 25; oflft he tiger Währung. Vgl. wermarke, wer-
(der in das Spital aufgenommene pennink, wersilver. — He scal sylue
Kranke) weder so gesunt werde, dat 80 myt synes abbedes orloue nemen enne
he sick gaende vnde staende broit wer verding vor syn arveyt vnde scal
to weruen (erwerben) buten huses alle wekenlikes lesen ene selmyssen
behelpen künde. Fahne, Bortm. IIj . . he scal ock des suluen daghes
nr. 269. — Häufig werven to oder gheuen ene halue mark wersylueres
an jem., df. h einen Auftrag, Botschaft 35 to den almosen armen luden (1332).
de. bei oder an jem. ausrichten. Item Bsenb. Urk. nr. 233; (hebbet geghe-
het he to manigen tiden weruen to ven seven morghene landes deme
Eden Wummeken, (durch Botschaften godeshuse s. Laur.) Aver de wile we
de. bei ihm betreiben), dat etc. Brem. leven, vnlle we on dar vore gheven
G. Q. 142; vnde bidden, wes H. tho 40 alle jar enen werverding tinses etc*
juw weruet van vnserwegen tho des- (1358). Urk. v. Stottert, nr. 130.
Bern ende, dat gy em des ghentzliken wervesam, adj. thätig. bewilen sint
loven etc. Fidicin, Dipl. Beitr. 4, S. se (de vormundere) nicht, so vlitich
80 (Berlin, ürkk. 8. 55 u. 280) ; welk unde so weruesam . . also dar to
vorbenomede persenant (Parlementär, 45 boret etc. Lüb. R. 295.
Herold) ok do an uns warff, also dat wervesman , m. Geschäftsführer^
etc. (1440). Hans. Rec. IP, S. 320. Unterhändler, Bote, bynnen der tyd,
— In der aUitter. Verbindung winnen dat desse deghedynghe staad , so
unde werven; were ok, dat wy dat schal neyman des anderen boden
slod nicht wedder kunnen winnen 50 efte werueslude hinderen edder scha-
WERVEVENSTER 694 WESEBOM
den etc. (1391), Lüb, Urk. d^nr. 538; len des gelike mede don (1395). Smtr
unde de werveslude scholden den dend. S, nr. 5; idt schal d&rbi bli-
eren weddersegghen etc. Corner i^i?b. yen, wes se beseggen. Urk, v.1334;
werveyenster, n. Schiebe-^ Dreh- wes deme konninge danket gut, dat
fenster. item dat nen dat weryevin- s is billik, dat men also döt. K V,
ster unsses closters den armen luden 3503. — JS. Indef. dtoas. wen god
na der maltyd oppslute und openlate ene bewecht wes to donde. Lüb. Chr.
wente to der vespertyd ene de al- ^, 429 ; dede wil hebben icht gewin^
missen mede to dhelen na sette unsses de möt dar jo wes umme dön. iL
Ordens (1494). Lyßmanns Nachr. d. lo F. 1551; her Lupart, boret mi wes
Klost. Meding S. 81. mede. das. 3485.
werfhenge, Hänge (Krampe), Bie- wescher = wischer. reynigben die
gel-^ SchHeßhaJcen ? Pro ferramentis : ziele (Sede) mitten bessern ende mit-
46 ß. vor werfhenghe, slothe super ten wescher der bychten. Sp. d. kerst
coquinam. Hamb. Kämmer. JRechn. l^S. 15 gel. f. 162^.
111 ; 4^1% AT 4 ß. vor slote, halsyserne, wescher, weske, weseke, iZei^-,
slotele et vor ankere et werfhenghe Mantelsack, Beutel, (aus wätsak etitst.
ad domum judicii« das. 153; Pro duo- vgl. Schmeüer 4, 202; Kuhns Zeüsehr.
bus werfhenghe, uno vorken et duo- i, 249 u. mhd. WB. ^b, 4). De sach
bus krucken 18 D. 8. 343. 20 tho Stettin einen kopman, de hadde
wervinge, warvinge, (werfonge. eine[n] wescher mit gelde. Käntsow
Münst. Chr. 2, 312.) f. Geschäft, Thä- ' 156; einen wetzscher mit gelde. Pomer.
tigkeit. Ben. 841 u. h. uns wart ock 2^ 327. (der einen wetzker voll gul-
wol so von ferlinges warninge vnde din vnter dem arm vor yhm her
warvynge (Botschaft, Mittheilung) ge- 25 fuerete. Lotend. Beb. Irank, S. 203,
dan, dat he archwillich up uns were. £fu nr. 588); 1 weczke vnd noch II
Zug g. Jühnde, 8. 17. vate. Wism. Inv. f. 134; ene witzche
werf-, warfstede, /*. Warf stelle, d.h. vorslaten. das. f. 112; weseke, ein
die 8telle, wo Haus u. Hof (Garten) Beutel, Renzel. Bahn,
steht. He heflft eine grafit mit ein 30 wescherie, f. Schwäteerei. (Vgl.
porthusz vmme sine warfstede maken weschen, sax. garrire, nugari. KiL)
lathen etc. (M. Ghronikens. I, 755; (he hebbe anghest) dat he kome in
de werfstede eres tegethoues . . sco- quaed gherochte vnde in snoide sagbe
len wy vryg brukende wesen ene ichte wescherie. Ecdes. f. 882^
nyge capellen vnde enen kerckhoflf 36 wescherinne , f- Wäscherin. Do
dar vp tho buwende. Old. Urk. v. 1489. wart de moder der brodere wescher-
werffrede, m. Gerichtsfriede. De ynne. Korner 172h,
warffrede (pax cetus) des warues wese, m. Waise, orphanus. god is
wäret ofte duret enen naturliken dach den wezen ein hulper. Br. d. Eus.
al wt. Richth. 285, § 8. 40 ^4b ; so welic man vormunt wert we-
werftenbom, Webebaum,licia,toriu.m. dewen ofte wesen etc. Big. St. R 8t
Voc. Engdh. wese, f. Wiese, wese vel irische,
wes, 1. Rel. sehr häufig als Nom. pratum. Voc. Engdh. enen acker
u. Acc. (wie des, nichtes, iemaodes, landes unde ene wesen (1346). Su-
nemandes etc.) z. B. unde vorher- 45 dend. II, nr. 157; alle holt vnde
den by Insterborg, wes dar was etc. wese, alle wisch, alle brüke, alle wa-
Lüb. Chr. 1, 305; wes vs vse heren tere etc. Wism, Urk. v. 1346.
beten to donde vnde wes land unde wesebdm, m. Wissbaum ^ Bindet-
lüde meynliken don, dar wille we bäum, der auf ein Fuder Heu, Korn
nicht inholden (unterlaßen), we wil- 50 etc. der Länge nach gelegt und fest-
WESEKE 695 WESEN
geschnürt mrdj um das Heu etc. vor weseliken, adv. wirklich^ in der
dem Herabfallen eu schützen. (Ein That de weselken unde van rechte
Komet) alse ein gröt wesebom. Chr. in juwen rad nicht en höret. Kor-
der nordelb. Sachsen^ p. 105; it. so ner?3&; gebührend. dsLiumme de suhen
kofte ik II wesebome vnde II wa- 5 unse official unde notarien sik ok te-
ghendystelen (1410). Wism. Beg. S. gen den rad unde borgere lickliken
Spir. f. 9; die afspleet sal wedder unde weseliken halden unde neynen
gelden in die sale (den Haupthof), kifif soken schullen. Gott. Urh. ZZ,
up dat die here den weesbome möge nr. 303^ 37; de sick tuchtliken, we-
folgen, dat he siner renthen nich ver- 10 selicken unde presterlicken bilden*
lustig en werde. Qr. Weisth. 5, 31. das. nr. J275, 135.
(Zu wisse, restis? Voc. cqp. Hör. weselken, n. TFie^d. mustela, wes-
helg. 7, 19.) selken. Voc. Engelh. weüelken. Teuth.
weseke, Dem. eu wese, Waise. Den (Basiliscus) dat is seer ein vorgyfiT-
wedewen vnde den weeseken schaltu 15 tich böse worm, wente he mit synem
nicht schadende wesen. 2 Mos. 22, gesiebte dodet alle mynschen vnde
22 (L.) ; darumme de weseken vnde deerte, wen he se an suet, ane dat
wedewenklaghen. Äd. Pro/ec.J/, 55a. weßelken. De 7 Dodsünde f. 10. —
weseke (wesche), f. Häschen, d. i. JR. V. 1772. 6561.
Vater Schwester, amita. Voc. Engelh. 20 wesemfid-, munt, Wismut, plum-
Beke Cordes, vnse wezeke. Old. UrJc. bum cinereum, wesemoth, conterfein,
V. 1461; enes veddere eder moddere mithan. Chytr. 77; it. neyn glase-
eder ohm eder weseke. Gosl. Stat. werter schal myt vormengedeme tynne
2, 32 ; Maria grotede ere leven wes- eddere wesemunde sundem allene myt
ken Elysabet. Brem. GB. (nr. 26) 25 clareme tynne de venster loden. MUt-
f. 108h; als se (Maria) heemsochte hoff 205 in der Lüneb. Maler- u. Gla-
Elizabeth ore wesche. Lerbeck § 192 serroUe v. 1497.
(W.); myn weseke Jans van Grone, wesen, unr. v. Präs. ik bin (dial.
clostervruwe to Wende (1371). Gott. bün, sün) ; 5 Plur. sint binnen, js. B.
Urh. nr. 264 ; in e. Testam. der Ol- so nempt 30 grote noten, Nüße, de foll
gard nagelaten wedewe des jungen en goet binen; laet se dan in schon
Bothen sind zu Erben eingesetzt: ore watter so lange seden, dat se mor
suster kindere Alheide Arendes, be- binen. Ostfr. KocKb. — sinnen (stets
geven closterjuncfruwe etc. u. diese bei Ben.). — Conj. wese (u. si);
Alheide bezeichnet die Olgard nage- 35 Imp. wes, weset (u. sit) ; Prät. was,
laten wedewe des junghen Bothen weren ; Partie, (ge)wesen und (ge)we-
als ihre zelighere leve weske. Z. f. set (z. B. id was geweset. Lüb. Chr.
N. Sachs. 1867, S. 167 u. 165. 2, 5 u. 375; he hadde ghevanghen
wesele, Wiesel, dat dey rüde (ruta) weset. das. 2, 50); Perf. mit hebben
ghut is vor vorghiftnisse, dat bewise[t] 40 und sin. — Darmede solen de haut-
dey wesele ; wan dey tut is, dat se dedeghen vorwunnen wesen ende syn
schuUet vechten, so ghat sey vnde in allen rechten (1347). Nies.Beitr.
etet rüden, so en moghen ome dey .2, 5i^; wes sorchuoldich! Dial.Greg.
slanghen nicht schaden. Wolf. Mscr. 189h; wes lange gesunt! B. V. 6572;
23, 3 f. 37; de weselen (mustela). 45 weset wilkomen! das. 5944; des du-
3 Mos. 11, 29 (H). vels wesen. Theoph. 1, 770; wat is
weselik, adj. wesentlich; gebühr- id myt dy, leve vader? wie geht es
lieh. Eyn erbare vrowe weselikes dir? Korner 61h; in der Kaufmanns-
(gesetzten) olders. Fahne, Dortm. II, spräche : schuldig sein, mit Dat. Item
S. 344. 50 noch is he my up nie 1 L af . Mem.
WESEN 696 WESEN(T)
Dunckelg. f. 133^; de is my 3 mark. (at illi, licet dubii, seciiDtar tarnen).
Hans. Gesch. Bl. 1874^ S. 64; myn Eike v. Bepg. 578; sargen^ schützen
ghelt, dat he my is. das. S. 68 ; umme (hes. zur Abwehr gegen Angriffe), ver-
de 10 mark, de ik ja bin. das, 8. hüten, Se beghereden, dat se dar?or
71; byn ik er (der krogerschen) der 5 wereD, dat de etat Lubek umbeswaret
penninge twe, se schreyget balde : bleve. Lüb. Chr. 2, 154 ; unde beden
Waffen etc. Nd, Jahrb. 1877^ S. 68. deheren, dat se ok darror waren onde
Mit dem Particip Präs. umschreibend^ weren en behulpelik, dat de rad Tan L.
um das Andauern der Handlung leb- reddelicheit dede. das.; aldns was
hafter auszudrücken. Gr. Chr. 4, 5 10 de rad darvor, dat id nicht en schach.
(vgl. werden). Ick bidde juw, dat gy das. 2, 155 ; desse untruwe Toraam
willen twiden my Ener bede, der ick konynk Karl unde mende, he wolde
biddende sy. Harteb. f. 49^^; dar scho- darvor wesen, unde ret up dat slot
len ze myner wartende syn. Bedent. Nyekopinghe. das. 2^ 193. Vgl. ok
Sp. 671; is desset nicht de rede, de 15 schole we (der AU) ome (dem Prä-
wy to dy spreken in Egipten, do wy bendar) vor eyne stete wesen (ihm
segghende weren, wike van uns? 2 eine Stätte besorgen) in vnsem vor-
Mos. 14^ 12 (L.); vnde desuluen werke, dar he slapen möge. Lüneh.
scholen ok yorghuldet wesen, vnde Urk. VII, nr. 816. u. eben vor, IV^
schollen hebbende wesen ere bauenste 20 S. 306. — wesen to. dar hadde den
dele bedecket mit gholde. das. 26^ mynschen so wunderliken nicht to
32, — Das d, de des Part, ist häufig wesen (hauen sich nicht so geumndert
abgeworfefu Yarende have, dhar se über)^ also en was to deme monnicke.
beyde geldes van wachtene syn Korner 72^. — were dat, uwe es der
(1303). Brem. Stat.96; Salomon was 25 Fall, daß, wenn etc., sehr häufig eur
herschen (erat regnans). 1 B. d. Kon. Einleitung von Bedingungssätzen.
4, 1 (H.); efte sin hovet to den wol- wesen, n. Inf. subst. Wesen, Sein,
ken roren is (nubes tetigerit). Hiob Stand, wes Standes oder wesens de
20, 6 (H.); als nu de greve na dem sy. Wiechm. mkl. altnds. Lit. 2, 60;
holde des dages was reysen etc. Münst. 80 alle de in de henze behoren, id sin
Chr, 1, 156; ick byn fruntliken van dy sturmans, schipmans, bosmans off van
rades begeren. das. 1, 274 u. h. — wat state dat se zun efte wesens etc,
Mü Präpos. dama wesen, sich um (1436). Hans. Bec. IP, S. 83. —
etwas Mühe geben. Unde begherde, dat Zustand, Lage, in deme wesen ver-
de rad dar na were, dat em syn schip 85 ginghen yeer yar. Grisddis f. 7S^.
myt den guderen wedder werde. Vgl. auch wesent.
Lüb. Chr. 2, 152; unde loveden, dat wesen(t), n. l.das Sein (die Wiri-
se myt alleme vlite dama wesen wol- lichJceU). de allenen den namen unde
den, dat id nicht mer en schege. nicht dat wesent eines dinges geven.
das. 2, 201; darumme wesen, daran 40 Körner 183^. — 2. Stelle, wo äwas
liegen, gelegen sein. Wer ju icht dar- ist, sich aufhalt ; überh. Ort. uppe
umme, dat etc. Theoph. J, 438 ; desse der Ribenborch plach de olde her-
berden (thaten so) myt crem volke, toghen Erikes vader sin legheronde
wo en dar nicht umme were. Lüb, sin wesent to hebbende. Lüb. Chr.
Chr. 2, 43; were eme wat umme de 45 1, 284; Cayn buwede eyn wesent,
dre ryke, so scheide he to en komen. eine stat etc. Josef, V. d. 7 Tods,
das. 2, 79; das. 237; (dar) Tore wesen, 5151; und hie euch geyne wanynge
vor einer Sache stehen, nicht wißen, uHiS noch roick noch wesen en hed. SeA.
dabei zu thun ist. Lange waren se Urk. nr. 904, 4; wj willen sprekens
des Yore, se yolgeden ime doch mede 50 plegen; se ghingen in eyn hemelich
WESENT 697 WESSELBRUNIT
wesen etc. narteb.26U (f.VS^); Dar wesentUk, adj, seiend, beständig^
na quam he up en wunnecblik we- fest, de jenige, so sich wallen huss*
sent . . dar motten eme twe junghe- lieh und wesentlich in der stadt Bre-
ÜDgh etc. Sed. Tr. 36; hevet en en men alss gehorsame borgers wed-
wesent ghemedet in emme huse, dar 6 derumb begeven etc. Benner 2^ 213^ ;
he sin kern oder ander ding inne in geweren und wesenlichen bawe
heft, unde selye up der were nicht halden. Cod. Brdb. /, d, 186; vgl. 25^
ne wonet. Oosl Stat. 21, 30 ; vgl 22y 158.
16; ne wel he des nicht don (nicht we8e(n)wa8, n. WiesentDOchs. we
schworen, daß ein Verfesteter nicht in 10 hebbet vorsat 10 hove unde dat we-
seinem Hause sei), so scal he deme senwas, dat darto höret etc. (1384).
kleghere staden ine to sokene in 6ött. Urk. I, nr. 310; med wese-
aUen sinen wesenden unde winkelen. wasse, water, weyde etc. (1335). das.
4w. 59, 39; vgl. Frisch 2, 44^: nr. 134.
wesent» ein Zimmer oder Teil des Ge- 15 weserbdm, m. = wesebom. . . er
häudes, pars aedificii. — 3. Bestand. soll macht haben wieder auf den hof
de wile (so lange) Honovere in we- zu ziehen ; ist er aber so weit voraus,
sende is. Hanov. St. B. 478; ouerein dass ein weserbaum könnte hinter
komen . . dat mit den djken (Teichen), den wagen durch geworfen werden,
de dar gerede gemaket syn vnd vor 20 so soll er davon bleiben. Chr. Weisth.
oghen stan, in dem wesende, d. h. 3, 310.
in dem bereits bestehenden Vertrage, wes(h)aftigeii) adv. im Wesen, Sein
Tordracht vnd vorschriuinge, so dar begründet, von (innerer) Natur, also
berede oner begrepen vnd geghan geistlike unde lifflike dink, de wes-
i^t, by bliuen schall (1476). Scheidt, 25 aftigen nicht eygens en hebben un-
V. Add p. 510; in wesende holden, derlank, sunder van tovalle sint se
(sehr h,), in seinem Zustande erhalten. eyn. Körner 183ä.
wente de naturliken kreffte, de den we8ke=wescher(wätsak). Iweske
licham in deme wesende scholen hol- vnde 1 slot-tasszeke (Tasche). Wism.
den, vorlesen syck myt der natur- 80 Inv. f. 167; 1 weczke vnd noch III
liken bitte dor de swethole. Bew. v. vate. das. f. 134 ; ene witz(c)he vor-
i Pest. c. 1; begere ick, de sulven slaten. das. f. 112.
vicarie in crem wesende werde ge- Wesseke, (Wesche), Koseform eu
holden (1515). Lyßmanns Nachr. v. Wasm6t('TracA5WfrfA). WessekeKese-
^lost. Meding, Ä 94 ; de glase unde 85 ling, in Urkk. Wasmod, Magd. Seh.
yinstere voort staende te holden unde Chr. 1, 175. Anm. 2.
in wesende. Leitfaden, p, 31 ; so heb- Wessel, Koseform für Werner. In
ben wy eynen clussener angenomet dussem jare (1063) wart gesät van
• • (de) dy demme und dy bruggen dem keiser Hinrick dem veerden de
vorhat in wesen unde wesenden hol- 40 achte ertzebischop to Magdeborch,
den schal. Cod. Brdb. 1, 9, 175. unde de het bischopp Werner efte
wesent, m. Büffelochs, bubulus, Wessel. Bothos Chr. f. 100.
bo8 siluester. Brevü. ahd. wisent; wesselbret, n. Zahltisch der Wechs-
quoddam animal, quod bubalus latine ler. De wesselere gheuet to herwede
et theutonice wesent dicitur. Wism. 46 dat wesselbred, sine Scalen etc. Wi-
ürJc. V. 1364; Des en was (bei Sa- gan^fi Arch, II, 42.
^omo) nen tal van rinderen, van we- vtesselbru- (-bop)nit? bunt ? (mixtus
senden, van elenden, vanherten, van pannus, mixtus brugensis?). N, ten.(e-
^den . . (to siner kokene). Sed. tur, ist schuldig) 2 brug. pa, (Tuch v.
^*'* 167. 50 Brügge) en grün unde en wessel-
WESSELE WISSELE 698 WESTERHEMDE
bomit, pro 42 mr. Lawrentz p, 49; dat ammet wesselen. Gr. Weistk 3,
N. ten. 1 viridem pannum brug. et 55 ; uess dem hoff wesselen. das. 64.
unum staroghe; it. unum brug. pan- wesseler, m. Wechsler^ campsor.
num wesselbornit pro 21 m. das, 50; Voce.
W. unum vesselbrunit brug. pro 21m. 5 wesselinge, f. Vertauschung. wi
das. hebben to eyner erflikeu wesselinge
wessele, wlssele, f. 1. Wechsel^ vorbutet unde ummegesatt twe houe
Tauseh. hebbe ene wessele unde bute etc. (1488). Lüneb. Urib. XF, &1^;
gedan. Old. Urk. v. 1447; dat wy hebben ghemaket ene wesselinge ofle
hebben vorkoft vnsen vulschuldigen, 10 ene b&te (1456). Ostfries. Urk. nr.
eghenen knecht vnde dat yp eyne 706.
ghewontlike wessel. Old. Urk. v. 1498; wesselink, der statt eines andern
dit selve recht hadden ok die denst- eintritt (van Leibeignen)^ Stellvertreter.
man went an den biscop Wichmanne Der scholtiss en sali noch en mag
van Megedeburch, dat di sone behilt 15 geinen hoeffesmenschen yry ind los
des vader recht unde die dochter der geven sunder wesseling. Gr. Weisth.
müder unde horden na in, of sie 3^ 66 ; sie sollen einen wesselink in
dienstlude weren. Do ne bedorfte die Stadt stellen zur stund (wenn ein
man neuer wesle under den dinst- „hoeffesman" eine andre Herrschaft
mannen. Ssp. III^ 73^ 2; kopet ane 20 erwählt) man für man, ind vraw vur
suluer vnde ane allen wyssel win vraw. das. 3, 64.
vnde melck. Bavenst. f. 78^ (Jes. 55) ; wesselrede , f. Wechselrede^ G^
wente se hebben uns bewieset wed- sprach^ Hin- u. Herreden. Hans. Rec.
derwessel, als vor Alken gaven se 4, J200.
Karsten (ewei leibeigne Personen) to 26 wesselwort, n. Wechselwert^ Streit.
euer wessele. Vogts Mon. ined. 11^ dar suluen fyllen vele wesselwort Tp
p. 464; wu ment myt der wessel den dach. Monum. Liv. 4*^ 198 u, 9.
(Austausch von Hörigen gegen andere) westen, contr. aus wetsten, Weis-
holt. Cod. trad. Westf. i, 195. — stein^ cos. l ankerstok, II westene
2. Wechslerbank, worumme ledestu 30 etc. Wism, Inv. f. 13.
min gut nicht tor wessele? Luc.l9, 23 ; westerbar, der mit den% Westerltemit
we olt ghelt hedde, de scheide dat bekleidete Täufling? oder = wester-
bringen up de wessel, deme scheide hemde, westerwede ? Maria alzo eyn
me denne gheven twe nye Crossen westerbär Reynighe uns myt dyner
vor dre olde. Lüb. Gir. 2^ 92. — 35 reynicheyt, de hyr to sunden mannich
Häufig in Urk. in feig. Verbindung : iar Hebbet leyder wesen bereyt. 0GB.
X mark . • also te (Bremen) vor der Ä. 142.
wessele an tale unde muüte gynge westerhemde, n. Tät^ingskleid,
unde geve sint; oder als se up der Chrisamhemd. so schal he merken,
wessele an golde unde wichte ghinge 40 dat he an dem daghe (der Taufe)
unde gheve sint. — Wechslergeschäft. • hefft angetoghen eyn cleyn keppeken
bevol en (den Juden) de besten am- eftte westerhemde myt den theken
meto sines rikes, also tollen, wessele des h. crüces ghetekent. Lere v. d.
(als Übers, von maut?;. Lüb. Chr. 1^ Dope f. 8^; de dopeldock edder dat
296 u. Korner 202^; als Gebäude: 45 westerhemede. das. f. 9^; 1 wester-
Ok moghen se de wesle meren mit hemde (im Nachlaß einer Frau).
zedelen, vensteren, leden unde wo- Wism. Inv. f. 14. — S. Weigand s, v.
ningen (1382). Gott. Urk. J, nr. 302. Vgl Bohnert: „Das weiße Hemd der
wesselen, schw. v. wechseln, cam- Täuflitige in alten Zeiten ; it. der weiße
bire. Voce. ; Leibeigne vertauschen : in 00 Überrock der Prediger an einigen
WESTERHÜVE 699 WETEN WETTEN
Orten bei Verreichung des Abend- yorsten, hem unde stede gherichten.
mafo.^ Gott. Urk. II, nr. 134 (in e.. Bund-
westerlinve, Taußauie; =weBter- nisse der Städte Goslar, Magd.^Brschw.,
hemde. westerhuyve of cleit, vestis Halle u. a. im J. 1429).
baptismalis. Teuth. dat vyfte (bei der s wet, f. Gosets. (In niederh Schrif-
Taufe) is eyn westerhuue. By deser ten.)
huaen is beteykent dat cleet der on- wSt, Waid; sandix, eyn krut, dar
noselheit Sp. d. herst. gel. f. 175. me dat wand mede yerwet. Diefenb.
westem, adj. westlich. Vgl. Gr. n. gl. s. v.; wet, herba fullonum. 1
Gr. 2, 181. We mit deme kopmanne lo Voc. W. Vgl. wede.
kopslaget, de van westen vth Hol- (wSt-) weed-, weydasehe, cinerea
land knmpt offte Tth anderen weste- clavellati. Tetäh. cinerea ex ossibaa
ren lande etc. Dithtn. B. Q. § 39; animalium combuatia, vulgo cinerea
he lede de schar twischen Ai unde clavellati (Gesner) et cinerea ex pinn,
Bethel weaterhalff (auf d. westlichen 15 abiete, aut aimiU arbore reainifera,
Seite). Hanov. Mscr. 7, 84, S.334^. cinerea amigmatici. Kü. pottaache.
westersee, f. Nordsee. Leibn. 3, Dief — Im Zolltarif für Hoya: dat
204; Westphal. 5, 117; Lüb. Chr. 2, vad wedaachen IVolde groten. Brem.
204 u. s.; darto arbeiden, dat nene Denkb. 25. Vgl. Ducange: c. clavati,
rouerye in der Weaterzee bi dem 20 <iui ^^ ^^^^ ^^ siccata et combuati
Schagen vnde Vrealandea aiden entata conficiuntur, cendre de gravelea;
(i398). Falcks Staatsb. Magae. 8, 649; alii vocant cinerea clayellatoa.
ynde aegelden auer dat Britannier wete, weite, m. Weisen, aUs. huneti*
mer, dat ia de weaterzee. das. 9, 347. ire (der dagewerchten) weregelt is
westert (vgl. ostert^ , adv. west- 25 en barch yul weitea. Ssp. III, 45, 8 ;
tcärts. Darnach toech he weatert hen dea weeten. ÄpoJcal. 18, 13 (H.).
unde her. Ben. 685 u. 160. wete, 1. schriftliche Kunde, Mit-
westerwede, n. Taufgewand. Den theilung, Urkunde, renunciatio, aigni-
fermedoek moghen ok ander kindere ficatio. KU. ao hebbe ick (der Bich-
dar na nutten ynde bederuen recht 30 ter) den wedderdel dar by lathen
als den dopeldock edder dat wester- dagen, inholde folgender yoraegelder
wede. Summa Joh. f. 66^. wete etc. Old. UrJc. v. 1527; vp be-
westfelisch, -faliscb, adj, westfälisch. gerthe Joat Eorfifea yorwytte ick rich-
weder dat weatfelsche ouel (es steht ter iuw allen einen ateuelichen yor-
als Species des yallenden oder boaen 35 wiaaeden richtedach dorch duaae myne
ouels) nym awalen ynde anit on de yorsegelde ynde rechte richtea wete,
houede äff ynde nym dat blöd etc. huden datum under geachreuen etc.
Wdf. Mscr. 23, 3 f. 83h. — Vort- In ders, UrJc. — 2. Zeuge, aitfr. wita,
mer alae itteawelke lüde una, unae achall hirumme Sweater hebben twe
borgere edder de unae moygen 40 fremde wethe, de acholet sweren ynd
mit hemelkem, westphaleschen edder tugen etc. Old. Urk. v. 1519.
anderen utwendighen gherichten, dar- weten, wetten , st. v. Präs. ik wet
up hebbe wy vordraghen uns, alae (weit), Brät, wiste, wuate, Part, (ge-)
de yrygreyen, neyn gerichte uppe der weten, (ge)wuat, -wist. cUts. uuitan.
osteren aiden der Weaaere hebben 45 Dit wet ik, dat etc. Lüb. Dodend.
scheiden; wol dat sik itteawelke yor- 842; dar en wet ik nicht ein wort
sten unde andre lüde darin gegeyen yan. das. 1370; andere atede, der ik
hebben, ao wille wy yna doch in de by namen nicht en weit. Korner 1889k ;
westphaleschen gerichte nicht geyen, du bist besecht, dattu west (d. i.
sonder wy willen bliyen by unsir 50 wetest) yan Lampen dode. B. V.
WETEN WETTEN 700 WETEN WETTEN
5525 ; dat weten noch juwe besten kost to wetende eyne tonne lub. beer»
man« d(t8.5?; dat wetten wol al desse vor twe Schillinge brot etc. lASb. Z.
heren. das, 100; unde wüste nicht B.JSOO; ..dod witligk, dat wi weren
anders (ertoartete nichts anderes) men npp enem daghe . . by dem dorppe
den döt. das. 1226; der sake (v(m 6 to B. ymme s. Johannis daghe vet-
der Sache) mot nement weten, wente ten to middensomere (1404). Sudend,
nen minsche schal weten sinen dot. 9, nr. 258. — 2. im Sinne haben^ die
Alex, (bei Bruns) 362; men ne wiste Gedanken auf etwas richten (fastuie
by der tyt van anders nenen bere menen). use yyent nambermer to
to seggende. Brem. G. Q. 69 ; anders lo werden nnde ore beste to wettene,
hadde yt nement gewist. das, 92; dewyle he levede. Brschtv. Chr. 1,29^
hadde ik dat geweten, ik hadde 13; de ene des anderen beste to we-
lever etc. Brem. lib, pr. 99^^; ik en tende (1398). Hans, Bec. 4, 449 ; eine
hebbe dat wente her to nicht geweten. ziemlich häufige Formel: für ihr Bestes^
Bichtst. Lehnr. c. 15, §4; do dat 15 ihren Vortheü bestrebt sfu sein. F^I.
Earlo to wetende wart. Komer 26<!^; beweten. — dat were gud, dat de
wi don juw fnintliken weten, wo wi copman . . lete lesen de composiden
mit dem heren Olrike wente up des- unde vriheden, de de coopman t Ani-
sen dagh anderes nicht weten dan werpen van den heren heft, umme
leve unde fruntscop (1466). Ostfries. 20 sick yderman dar na te wetene fda-
TJrTc. nr. 835 ; Moses dede dat Dauid mit jedermann sich darnach richte),
wedder to weten. Proc. Bd. f. Ji^; Leitf. p, 24; ok moghen de Bremer
so schal he by de mesters kamen kennynghe weten (für Seeseichen scr-
vnde laten one dat to wetende wer- gen?) vnde capynge 'zetten edder
den« Lüb. Z, B. 383; krichstu wat 25 tunnen legghen vppe der Meilern
to wetten gisteren, wo drade kumt (Sandhavik vor der Weser), Brem. Urk,
dat mankt de lüde. Lüb. Dodend. v. v, 1410. — 3, im Jurist. Sprachge-
1242; nach bidden, begeren bloßer brauch: were dat en schiphere zyn
Inf. (ohne to^: wi begheren juw we- schip verlöre unde gud wolde bergen
ten, dat etc. Gott. TJrTc, II, nr. 160; 8o unde en ander schiphere eme wolde
Z, f, N. Sachs, 1855, S. 163; Unde helpen, unde de schipmannes nicht
bidde juw gnade wetten, dat etc. en wolden, zo en schollen de schip-
das, 176 ; Gott, UrJc. II, nr. 307; mans ere broke nicht weten (d, k
Jahrb, f, S. H, L. Landesk, 6, 248; sie sollen arbiträrer Strafe unterliegen),
mit prädik. Adj. de sik schuldich 85 unde men schall ze up dat lant zet-
wusten. Komer 211^ ; ik wet nemende ten unde neen gut man en schal se
so getruwe. B. V. 2454 ; hie ne wiste meer tho der zee voran. Emb,
van der stad van Bremen men all Schiffsr, in Brem. Stat, 301 u, f. —
gut (lauter gutes). Brem. G. Q. 80. beschwören, altfr, wita. Is em sin
— to weten oder bloß weten, nemlich, 40 schoff entforet bi dage, so schall be
frs, ä savoir. Se vrageden bysunder, sinen schoff weten allykewol mit twolf
ofte he de genne were, umme wes mannen, d, h, eidlich beweisen, daß
willen syn vader, to weten Herodes esderseineist, I^lthm. L,B.II^§162;
Ascalonita, alle de kinder dede do- de dar recht wert (wer Bedit be-
den. Pass. Chr. 46; alst ghenskede is kommt in einem Bechtsstreit), de sM
der negeden stunde, to weten de sinen schaden weten vnd vnkoste myt
Vesper, das, 84; umme en van beyden 12 mannen, das. I, § 38; vgl, § 62;
van vunnisse (Urtheü) qwyt to wysen, se sollen eren scaden weten mit
to weten Jhesum ofte BaiTabam. das, twolff erliken mannen etc. (1480).
49h; ock schal he geven eyne mester- 50 Dühm. Urk. S. 84; hieher? welk
WETEN 701 WETEREN
denstman eynem borghere schuldich Wigands Arch. F, 60; die meisters
is, he schal one vorclaghen vordem van cirurgien, de wetens vnde wil-
marschalke myt wettene. Brschw. lens die luede yorsumen. Trad, üb.
Urh. I, 104^ 14 ; welk man dem an- d. 10 Geh. 7a u. 7b.
deren schuldich is, he schal one twe 5 wetent, n. Inf. subst Wißen. Wor
-warne vorbeden vnde to dem drid- he avers des artickels neyn wetent
den male myt wettene. das. 104^ 16 drege, schal he ook insunderheit
(oder ist es = weddene ?) nicht mer gefragt werden. BaU. Stud.
weteBi adj, d. i. wetende, toißend^ 18^ i, 16 J3; de wile den on N. N.
verständig. Item bistn weten ynde 10 offentlick in der unschult befunden,
klok, so synt dy de sunde vele swa- dat he von dem vorloren budel und
rer vnde groter. Lüb. Gebetb. Ff 4; wes dor inne gewesen, nein wethent
he menet, he sy allene so kloek gedragen (1545). Brschw. Neust.
Ynd yn allen dingen wetene genoech. Deged. f. 140.
Schip V. Narrag. f. 61h. 15 weteren (dweteren), ^c&u;. t;. umher-
wetenhaftich, cidj. verständig. Sve- schweifen. Wente wen se ut ten in
lieh borghere sine kindere (h)afdelet de jacht, so liggen se wol ein mante
vor deme richtere vnde vor weten- in der jacht in den wolden unde in
hafti(n)ghen borgheren etc. Homeyer, den knien efte bergen mit eren pau-
Stadtb. d. MA. 51^ 5. 20 Innen, unde wetert van der enen
wetenheit, wetenicheit, f. Wißen. stede in de anderen mit den hunden
It en is nicht in unser wetenheit, unde mit den yalken. Ltidolf v. S.
we dat gelecht hadde in unse bu- c. 12^ 8. 31 ; derselbe nach der Rost.
dele. 1 Mos. 43^ 22; wetenheit unde Hs. f. 28^ (von den Bolewini, d. i.
wisheit. Sprichw. Sal. 2^ 6 (H.); de 25 Beduinen): ynde wetert hir ynde dar
bom der wethenycheit beyde gut unde dat se ynderwile komen bi riueren
qnath. Locc. Ere. f. 5; de wisheit ynde wateren (bei Koseg. c. 21, 8. 51
gheuet wetenecheyd (seien tiam) unde findet sich diese Steüe nicht.); dowart
vomuft. Ecdes. f. 2c. Als n. (?) yan he weterende in der werlt unde toch
dat holt des wetenheides guedes ynde dO to deme losten to sinem ymnde etc.
quades . . dar eth nicht äff. Disp. Körner 16^; de sake, wor se (de
to Oldersum f. 3. Secanen, d. i. Zigeuner) aldus umme
wete(ii)pennink, m. syn. mit Friede- weterden yan deme enen lande to
büße (Gerichtsgebühr beim Friedeudr- deme anderen, was etc. Lüb.,CJhr. 2,
ken). Syat so en man dem anderen 85 496.» — Vgl. ynd seine kinder mus-
gift an egene oder euer yrowen yor- sen yon einem zum andern etliche
koft bynnen wichbelde, dar sal men in der statt ynnd etliche auf dem
sie in wisen mit scepen ordelen, und lande 'herummer dweteren. Sastrow
sie solen dar up geyen ire wetepen- i, 99; Der 8chwärmer Pet. Süleke
ninge etc. Wichbelder. Art. 30^ 1; ok 40 sagte a. 1558 in seiner Predigt au
en konen wy des anders nicht yol- Stralsund: ik bin daryan gegan und
gen, wante wy kriegen nicht wedder in dem widen yelde mit groter be-
unses rechten hoyedstoles yan den, kummernisse ummegedwetert. s. Pet.
dat uns genomen unde entyeliget Suleke, von Tamms, Strals. 1837^ 8.
is9 nergent na den weten penning 45 5; in Pommern hört man noch jetzt
(d. h.?). Pomm. Gesch. B. 4^ 49. dwetern; in Meld, weitern, herüm-
wetens, adv. mit Wißen. Wetens weitern.
oixmue\j&n& (1386). Cassd^ Urk.483; weteren, schw. v. 1. abwäßem.
were dat also, dat yemant dat ge- wente myn land en weterd in den
leyde wettens of wreyelychen breke. 50 ziel nicht (hat seine Abwäßerung nicht
WETEBINGE 702 WEVEL
nach diesem Siele) unde gy in eyner wetik, Enterich, mas anas. BüUoic.
andern veitmark. Dan. v. Büren Buhest. S, 67. Vgl, wedik.
Denkelb. ad. a. 1505. — JS. wäßem^ wetrat, „Bichtrad. Die Famük
eu trinken geben, adaquare. 3 Voc. v. Kardorf führt drei mit Zacken oder
W. Ik drank vnde weterde mine ka- 5 Messern besetzte Bäder im Scküde.
mele. 1 Mos. 24^ 46 (H.); item gae- Bei der Beglaubigung einer v. Kar-
Yen sie een oeck macht und recht darfschen Urkunde nennt der Baik
oere beesten up de gemeinde to wei- der Stadt Malchin am 11 Mai 1423
den und to wetteren* Schüren 96; in der Beglauhigungsformd diese Bäder
ynd de gades acker vnd garden dorch lo wetrade: ,in deme Schilde standen
dat blodt der marteler moth gewe- dre wetrade^ Vgl. Mascha Gesch. d.
tert vnd fruchtbar gemaket werden. Familie v. Kardorff.^ Milth. v. Lisch.
Gryse, Slüters Leb. f. J2^; dar men wetten, schw. v. wetzen^ scharfen.
de kesserlinge vele wetert, dar denckt En islik wettede sine plochiseren.
man wer to seden efte to braden. 15 Merzd. B. d. Kon. 24; se wetteden
Koker, S. 341. ere tene. Ps. 35, 16 (H.); de heische
weteringe, f. 1. Abwäßerung, satan heft syne tenen jegen dy ge-
Waßerlauf, Graben. Mit watern, wa- wettet. Brem. GB. (nr. 26) g. 145;
tervlyte, weteringen, wesen, weyde he wette sine tunge up ene. E. v.
etc. Cod. Brdb. /, 4,308; sosz stucke 20 Bepg. 533.
landes mit aller rechticheit, dyke, wettestSn, m. Wetzstein. De hart-
dämme, husche, weyde, wetteringe scherere gheuet to herwede . . slip-
etc. Old. ürk. v. 1483; mit mohr- stene vnde wettestene, dar se ere
grauen, wetteringe, allen grauen etc. towe (Werkzeuge) mede scharp ma-
Old. Urk. V. 1537; dyke, dämme, 25 keden, Wigands Ärch. II, 44.
sluse, syle, weteringhe. Staphorst I, weve, n. Gewebe, wefe maken (telam
4, 373; van wegen, Stegen, wettrin- ordiri). Jes. 30, 1 (H.); dat weve,
gen. Dithm. L. B. p. 202; und ist dat men darin sleyt, dat schal sjn
desülvige weg by der groten wette- van guder h«jrvest wuUe. Lüb. Z. K
ringe dahl ummegeleidet. (1627). 30 495.
Faicks Staatsb. Mag. 7, 763; ene wevel, Einschlag, trama, weuel
vertel landes in der wetteringe (bei vel ynslach. Dief, u. s. v. subtegmen.
Bremen, vgl.Br.WB. 5, £07) (1429). (wevelgarn, 1 Voc. W.); weffel vel
Geisel, Brem. 2, 212; dat wart do werpe, stamen, tela. Voc. Engelh.
ock mede gesonet, dat hie dar by 35 wevel, licium, filum in tela. ders, —
der weyde noch tor weteringe nicht Dat wevel moghen se mengben mjt
mer buwen noch wonen scolde. Brem. witter lamwuUen. Lüb. Z. R 490;
G. Q. 86. — 2. Wäßerung, Tränkung. was dat weffel ghycht to lank, sagt
So scholen de bure an deme vor- der diebische Weber, so nam ik dar
screuen see hebben vryge weterynghe 40 af den bygank. Bedent. Sp. 1516; vor
eren perden, kugen, schapen . . vnde groff wefel tho grempelen vnde vp
all eren vee to ewygher tyd (1404). tho howende vnde tho krassen 5 d.
Maltz. Urk. 2, 454; drencke, wete- (1585). Wism. WMenweberslaiuL
rynge, adaquamen. Teuth. — 3. Wäße- wevel, m. Käfer, bes. Kornkäfer.
rung, Waßersnoth. In dussem jare 45 aUs. wiuel, Ad. Wibd, curcuUo. Düf.
was stedes grot weteringe. Leibn. 3, wevel, crabro, scarrabaeus. Teuih.
268^. crabo, peertsvliege, hurnes, breme,
weterken,n. TTä/Serfciw. Vndewolde wibel, scherne weuel. Dief. n. gl —
ouer eyn kleyn weterken vnde en konde Vgl. Schiüer, Z. Th. u. Kr. B. IJh
dar nicht ouer. Engelh. Chr. f. 42. 50 s.v. schambull; Gr.Mythol. 655 f —
WEVELEN 703 WICHELIE
De kunne der weuele is mennigher- wibbenen? muß gleichsein = wik-
hande. De ene kunne swemmet in beide. Wanner dat de dochter äff
den water, dat ander kunne krupet beraden sint und de sonne äff gedelt,
Tp der eerden, dat derde blyuet in wat dan van den alderen versterven,
der eerden, dat veerde vlocht in der 5 dat boren se alle gelike van wibbe-
lucht. B. d. Byen /. 249^; den wulf nen (hei Thiersch: wibbenden) gude,
ein wevel slapen vant . . in den hin- van varender have und van wedde-
dem he em krop etc. Aesop 4, 1; schatte. Fahnen Dortm. III^ S, 41.
van deme deve unde wevele. Gerh. wichbar, ac^j, mannbar? Dieselve
V. M. Fab. 35; van dem wulve unde 10 medekens weren alt eilf, twelf . . iair.
wevele. das. Fab. 49. Sie weren noch kinder und noch nicht
wevelen, weffelen, schw. v. den tho oeren iaren khomen, dat sie nicht
Einschlag machen, weivelen, wevelen, wichber en weren. So mosten diesel-
indragen, inwerpen, ordiri u. liciare. ven medekens ouck meune nemen
1 Voc. W. u. Engelh. 15 etc. Münst. Chr. 2^ 72.
wevelsbone , Wibbelbohne , Meine wichel, f. Weide^ salix. lö de dufte
Saubohne, vor de gycht nym dat smer myn den alse vorgeschreuen is (1 M.
von eyneme katere, schapentalch, 8 /^), so schal men den deef mit
weuelsbonen, rogen mel etc. Wolf. roden slan vmme eine wichelen buten
Mscr. 23, 3 f. 64h. 20 dykes (1498). Billwerd. B. § 25;
wevelstripich, adj. webestreifich. welc man heft wichchelen stände
Vgl, Frisch 2^ 426o, Wat laken dat vppe deme pramgraven, de scolen
weuelstrypich is vnd anders geyn ge- wassen dre jar. Lüb. Z. B. 208 ; a.
gebreck en hefft, dar sal men dat 1524 wordt de Wichelenborch ge-
meyste eynde, dat segelbair (siegel- 25 buwet bi der weser up St. Steffen
6ar, mit dem Siegel als Zeichen der van wichelen unde anderen bömen.
Güte versehn werden darf) is, äff se- Benner z. d. J. ; men will achten,
gelen vnd syn brocke twelff penninck- dat darher so vel schöner avetbome
ge. i, Dortm . 3, 235. (Obstbäume), ock wichelbome utgin-
wevelter, Bremse, asilus. Voc. Locc. 30 gen. Neoc. 2, 374.
weven, weben, texere. Part, ge- wichelen, schw. v. zaubern, wahr-
weuen. Pass. Chr. 254. u. gewefet. sagen, = wicken ; ags. viglian, ario-
wevcr, m. Weber, textor. lari. boeten, toveren . . wichelen,
weverscbntte, Webekamm, pecten, auguriari, incantare etc. Teuth. Die
ein kam , weverschutte. 1 Voc. W. 85 ghene, die omghaen mit touerie ende
wevespole. 2 Voc. W. em (sich) onderwinden waer te seg-
wevepstel, n. WebegesteU, Webstuhl. ghen ende wichelen, die breken dat
1 weferstel mydt enem heden wercke. eerste ghebodt. Sp. d. cristen gel, f.
Wism. Inv. f. 217. 132h; Got. gebot, gy en sollen nicht
wevete, n. Gewebe, dat wevete. 40 wychelen off den dromen gelouen.
Jes. 59, 6 (K). JDial. Greg. 252.
wcvetowe, w. Webergeräthschaft, wichelep, w. Wahrsager, =^mcker.
Webstuhl, textilis. 1 Voc. W. de ol- In dessen worden wert clarlike be-
derlude der wanthmakers sollen vp wiset, wo ser de drome to vorsmane
dem wefetowe de laken, so dar ge- 45 syn, de den wichelers to geuoget
wefet werden, besen etc. iw6. Z. Ä.5ÖP. werden. JDial. Greg. 252; Pharaonis
wewindeblome, ligustrum. Voc. En- wicheler hefstu upgeblasen. Dan. v.
gelh. (wedewinde. Dief. s. v.; wede- Soest p. 15; de wychelers (augures)
winde vel megedebloipe. Engelh. im des hemmeis. Jes. 47, 13; 57, 3(L.).
Gott. Mscr.) 50 wichelie, wiehelinge, f. Wahr-
WICH(H)IMTE 704 WICHSCHEPEL
sager ei j Zauberei. (Oegen das 1. Ge- wichmannes to bniken wolde, de
bot sündigen) die myt valschen wy- wichman scalde sweren, dat he orer
cken, droemen . • offte wychelie omme den dingen hedde ghewesen « . wolde
ghaen. Tract, über die 10 Gebb. f,J8^; de wichman also sweren, so moste
(de) wichelyen vnd toueryen, quaden 5 de gast dar tyegen enes wichmanoes
ungelouen manck dat voIk segeden broken, icht he sek der ding vieren
etc. Freckefik. Leg. 70 ; se sollen pro- (erwehren) wolde. Hanav. St. B. 309.
pheteren valsche yision vnde logen- wichschepel, (wik-, wibschepel, wit-
achtighe wichelige vnde bedrechnisse schepel, wischpel, wischel, wispel],
des herten. Br. d, Eus. 54^; welck 10 We^?)- Scheffel^ Wispd^ ein größeres
vruwe dusse ses suluen dynck (drop- (Getre%de)maß, 10 Scheffel enihaUend.
Word, s. Johannes krudt, bybot u. s. w.) corus (chorus). ad decanatam . . U
gewyget by oren kindelbedde heft, magnas mensuras annone, que wich-
der en mach neyn touerige, neyn skepel appellantur (1191). Lisch, Utk
wichelinghe . . schaden. Herbar. f. 15 3, p. 48^ n. 7 ; sex magnas mensu-
33^; se hadden menege wichlinge ras siliginis, que wigariter wigske-
(auspicia), nnde plagen oc to lottende pele dicuntur (1195). Staph. 1, 578;
etc. Eike v. R. 586. Hamb. Urk, nr. 311; triginta men-
wich(h)imte, Weih(?)himten^(Groß' snras, que uulgo wiscepel nomin&n-
himten?) ein größeres Trock€n-( Korn-) 20 iur (1212). das. 387; (chori), qui
maß; vgl, wichschepel. — Duodecim vulgo wichschepelen dicuntur. Lisch,
mensuras siliginis, que wichemethe Urh. 5, p. 88, n. 28 u. 29 ; de choro
Yulgariter dicuntur (1291). MeU. Urk. tritici, qui wichschepele appell&tar
nr. 2112; quatuor quadrantes sili- etc. (1251). Staph. 1, n. 573; chori,
ginis, que wigariter dicuntur wichem- 25 proprio wischepele. Homeyer^ St. Bu-
ten. Old. Urk. V. 1329; 35 seh. lub. eher d. M.Ä. 63; van jowelker hoie
vor 5 wichimten hoppen, den wichim- anderhalven meydeburschen wische-
ten vor 7 seh. it. X m. 10 sc. vor pel wetes (1290). Z. d. HarzV. 5,
17 wichimten roggen (1385). Sudend. 476; (duos choros), scilicet wicsce-
5, nr. 228; nemen . . C wichempten 30 pele quinque choros siliginis, wyschel
rogghen, koste XVlIIschillingeCi^^^;. wigariter dictos (1321). S. H. L. Urk.
das. 8, nr. 148; wichhimten steht 2^ p. 45, n. 43; unde worden dhar
immer im Fruchtregister des Klosters (bei einem Kaufmann) oc ghevanden
Walesrode (1542). Lüneb. Urk. XV, twe stricschepele ofte twe wiscepele.
S. 262. „Nach Wedekind (Noten 3 35 unde dhe ene minre unde dhe an-
p. 148) bedeutet Wichhimten nichts an- dere grottere . . so is he mit ther
ders als Wispel, chorus, quadrans, mate en dhef (1303). Brem. Stai.
u. wird jetzt zu 40 Himten Neu- 134;vficschefe\e.das.301; s^chUrmie
braunschw. Maaße gerechnet. Da in drittich witschepel gharsten. Calenb-
in der Urk. v. 1358, zu welcher Wede- 40 Urk. 3, nr. 795 ; enen witschepel kornes
kind diese Bemerkung macht, 5 wichem- (Var. einen winspel schepel). Brem.
meten zu 3 M. 12 seh. secundum Stat. 293; vth to richtende alle yare
vulgarem hujus patrie computum be- vor twe roden landes enen withschepel
rechnet werden, so scheint der Wich- haueren der korken tho Bernde. Oid.
himpten allerdings ein dem Wispel 45 Urk.v.l520; ein wischspei korns. Magä-
ähr^iches Maaß gewesen zu sein.^ Seh. Chr. 196, 14; wischpel. 1 B.d.
V. Äspem 1, 157. Kon. 4, 22; 6,10 (K); wispel. Esfck.
wichman, m. Bewohnereines wikes, 45 (mehreremal) ; van jewelker wispel
Bürger. Sprekt en borghere enen soltes Leibn. 3, 225. Die ÄhleUung
gast an mit tughen, dar he enes 50 des W. wihschepel (witschepel ist 1^
WICHT 705 WICHT(E)
mr duirch einen Schreüh oäer Lese- vorschonet mochte werden. Olä, Chro-
fehler aus wicschepel entstanden) ist nikens. Jf, 1?3; neyii, sprack se, des
unklar. — Weih-scheffd wird es van (die Oötter anzubeten) en do ick
Frisck u. a. wiedergegeben^ also auf nycht, Dyue afgode sint des duuels
irkn^mheneuriickgefiihrt; (ein Schef- 5 wicht. S. Dorotheen pass. f, 4; do
/ä, wie er der Kirche eu liefern ist?); spreken de yil bösen wichte (die
es ist aber merkwürdig^ daß niemals Juden^ die Christum eu Pilatus führ-
wigelschepel vorkommt; andere brin- ten) etc« Änselm v. 658; wo böse en
gen es mit wik (Stadt^ Burg) in Ver- wicht he was. Liib. Chr. 2^ 386;
bindung^ wie es ja auch borchschepele lo wenn ik see de bösen wichte, de so
gibt und ein borchmate. (S. Mawrer^ bosliken gevloen hebben. Magd. Seh.
Gesch, d. Städteverf. I, 110.) Daß Chr. 255, 7; rep lüde: wur bistu,
wispel aber eine Contraction af4S wi- Lentfrit (des Ritters Knecht), böse
schepel ist, geht daraus hervor, daß wicht, en halestu min ors nicht?
die Voce. (e. B. 2 Voc. W. u. JDief.) 15 Gerh. v. M. 87, 57; wart he (der
corus (chorus) durch wispel wieder- mit Pfauenfedern geschmückte Babe)
geben, u. daß aus einer späteren deutsch schentliken vordreven . . unde is ein
abgefaßten ZoUrdlle (urspr. latein. v. böse wicht sint bleven. das. 54, 63;
J. 1251 de choro tritici etc. qui wich- du rechte, böse, snode wicht, das. v.
schepele appellatur, duos solides da- 20 49; swich, du hose, unechte wycht.
bunt etc.) heißt : en wispel wethen Korner 2239^ ; schemeden se (die über
etc. II schillinghe ; en wispel gersten denVorrang streitenden Jünger Christi)
etc. Hamb. ürk. 668. Das Maß geht syk vor gode nycht, dat se spreken
äeuüich hervor aus einem Begister also ander duUe wycht ? Josef, V. d.
über die Einkünfte des Hamb. Cap. 26 7 Tods. v. 1307; du dumme wicht.
(erste Hälfte des 14 J.), worin es Gerh. v. M. 2, 7; wen ik dy (das
heißt: Das Dorf K. zaKUfür ömansi, Bier rummeldossz) kan hauen nicht,
von jedem 6 modios sil. u. 1 mod. so byn ik gar eyn blöder wicht. Su-
aYene, also zusammen 30 mod. sil. dend. 9, 8. 126, 22; ynd dar under
u. 5 mod. av. Die summa siliginis 80 sollen ze de vndersaten vnde armen
fear III chori, demnach sind III chori wychtere, aldar in deme ampte ge-
= 30 modii; I chorus = 10 mod. setten, by eren rechten laten vnde
u. s. Nach V. Aspern, 1, 152 ff. beholden. Cid. Urk. v. 1483; twe
wicht, adj. gewichtig, schwer. Dar- arme wuchter wolden so gerne tohope
umme des beginne nicht, wat dynen 85 (ewei junge Leute, die gerne einander
kreften is to wicht. Aesop, 8. 83. geheiratet hätten). Cid. Urk. v. 1542;
wicht (wacht), n. 8ache, Ding, von Frauen: (noch jetzt heißen in
dts. uuiht ; von Personen mit Verach- Ostfriesland die Kinder weiblichen
tung oder Mitleid gesagt, oft mit ad- Geschlechtes wichter, s. 8türenb. s. v.)
jeäivischen Zusätzen (böse, snode, arm 40 vnd mine armen wichter (die Fräu-
u. s. w.). — Ok 80 ne hebbe des lein von Jever) in den staken gewor-
mesters namen nicht, Bistu van kunst pen. Old. Chronikens. 1, 173.
en wicht (nee sine re cupias nomen wieht(e), f. Gewicht. So we scro-
habere magistri). Wiggert 2, 23; dar dere (8chneider) wesen wil in unser
Tmme (weil sie ihre 8ünden gleich 45 stad, de scal untvangen dat want,
beichten) kan men se (die Priester) dat he sniden scal, by der wicht.
nicht richten Den leygen lieh (gleich) Dar scolen wachscale wesen, vnde
Tnde ander wichten. Josef, V. d. 7 weghen mit lode, unde scolen dat
Tods. V. 5782; dare mit den de wich- snedene kleet weder antwurden under
ier und gemene man ore leuenth 50 der selven wicht (1303). Brem. Stat.
MttMiitodard. WOrlnbiioli. T. 45
WICHTEKEN 706 WICKSTERISCH
28; we schullen vns dar ane bewa- solde werden. Eike v. 22. 1S2; dar
ren, dat de wichte war sy. Ecdes. na (na der yogele ylacht) wickeden
f. 2S8^; unde bestelleden den becke- se tokomende ding. Magd. 8ch. Cht.
ren eine wicht, wat ein ider ardt 19^ 5; do bat on de koninginne, dat
brodes wegen scheide. Liib. Chr. 2^ 5 he or wicken (gedr. witken, noch der
689; ik (der Hoher) gheckede se myt häufigen Verwendung von ck tfiuitk,
der wichte. Bedent. Sp. 1585 ; mit $. III, 8. 394) wolde eta Akx. (iei
der wichte. Chr. d, norddb. Sachs. Bruns) S, 337; vnde in deme (Sedier)
p. 51; in der wichte. Eeech. i, 10 plecht he to wikkende. 1 Mos. 44, 5
(H.); weren se (die Anstifter) ock 10 (L.); welcks (Hom) de pape alle jar
medde manck den olderluden . .den yul gedrenckis plach tho gieten Tod
scheide men wichte unde wage vor- darvth wicken des folgenden jahres
beyden (d. h. vom Handel ausschHe- fracht edder vnfruchtbaricheit etc.
ßen) vnde alle nerynge entsetten. Kantjsfow 52. — Das W. ist noch in
Monum. lAv, 4*, 30. — Als n. Vele 15 lebendigem Gehrauche.
beyt (beßer) steit to dreyghende dat wieker, m. Wahrsager^ dinnator.
sware sand, dat vele solt vnde en Dief. ariolus. 1 Voc. W. De wik-
grot wichte ysernes (massam ferri), kere unde de hosen wive. Redent. Sp.
wen dat men den unkloken mynschen 1142 ; ock yan den wyckers schole
lide. Ecdes. f. 147^. 20 gy nichtes vraghen. 3 Mos. 19, 31 (L).
wiehteken, Dem. au wicht, als Be- wickerie) f. Wahrsagerei, Wahr-
Zeichnung der Geister. . . so ne schaltu sagekunst. He was klock vnde wys
nicht louen an de guden holden noch in der wickerie. Lüb. Passiand f.
an de wikkere noch an de ghuden 174^; touerie, wickerie, vlok, loy-
wichteken. Seel. Tr. 15. 26 ghene, droighene is or (dem bösen
wichtetnnge, f. das Zünglein in Weibe) like nye. Ecdes. f. 164c ; wete
der Wage, libripens. Voc. W. u. Locc. gy nicht, dat mynes neen gheiik
wiehtieh, -icht, adj. 1. was gewogen is in der kunst der wickerie? i
wird. Mit anderen wichtigen gude. Mos. 44, 15 (L.); vnde sick ouen
das nach Gewicht verkauft wird, rame 30 in touerie, in wickerie, in unnatur-
malk sines besten. Stader Arch. 1, like böte vnde in wichelyghe. Sp. d.
143. — 2. gewichtig, schwer. We na Dogede f. 224; hefstu recht gelovet
desser tyt mer penninghe sleyt in sunder jennigherhande wickerie . .
unser stat, de scal se slan also lo- So is di de hemmel bereit. Lüb. Do-
dich unde also wichticht, also hir 35 dend. v. 1204.
yore screyen steit. Brem. Stat. S. 66. wickersehe, f. Wahrsagerin, augu-
wicke = welke, (wilke). Vnde riatrix. Dief. n. gl. — 1 Sam. 28.
mit wicken twen (vorhergenannten Überschr. (H.); was in deme dorpe
Scheidesleuten) he tovald, dar schal . . ene wickerscbe unde toversche.
dat recht hin gan (1356). Dieph. 40 Körner 67a.
Urk. nr. 60. wickinge, f. T^^r^o^««^, divinatio.
wicken, schw. v. wahrsagen; wi- Jerem. 14, 14 (H.); dar (oa dem
cken, auguriari, divinare. Voc. En- lope des manen) hadden se sun-
gelh. wicken in der hant van den derke wikuDge (d. i, wickinge) na,
lineghen, ciromantica. 2 Voc. Kiel. 45 wer (ob) se striden scheiden edder
ags. viccian, fascinare. — Do let he nicht. Magd. Seh. Chr. 19, 8.
alle de wysen tho samede komen, wicksterisch, adj. säubernd, knuff-
de scheiden wykken, wot van des- loek vnd wörmete, so gecrütziget
seme sone scheide werden. Sed. Tr. (mit e. Kreuze versehen)^ edder na
24 ; he wickede eme, dat he keisere eo erer (der segeners) wycksterischen
WIDAÜWE 707 WIDERUNGE
art jB yngesegnet. Ghryse, L. B. wyde syde dorch de lant. Theoph, 11^
fr. 47. 572; dat yolk quam to dem feste
widauwe? God sprac in yisione van veren landen wyde vnd syde.
(to Jheremyen): Ick hebbe gegeuen Freckenh. Leg. 79; nur Verstärkung:
di huden Als yserne colamne der 6 bei weitem, viel, dat des koninghes
sieden . . Oft god van eene widauwe beer wide eme to stark was. Korner
maecte Ene columne wel geraecte, JSddh.
Hocht men se niet doen ter orbare, wide, /*• Weite, amplitudo. Voce.
Daer noot yan eenre colamne wäre? Ein ichlik lantstrate sal to rechte
Sp. d. Sonden f. 4J3h( über sehr.: Jonghe lo bebben in die wide achte vute . • En
moghen em niet troesten yp de yan stich sal to rechte bebben dre yute
gode weren yercoren). in die wide. Wichbelder. Art. 113;
wide, f. Weide^ salix. Brevil. — der cruce weren achte in de lenge
onde weret, dat dar wyden in den und negen in de wyde (1544), Lyß-
OYeren (der Leyne) wassen weren, 15 manm Nachr. v. Klost. Meding^ S.
de den ylote hinderden, de möge we 147.
ok afhouwen (1373). Gott. Urk. I, widen, schw. v. weiten^ weit machen,
wr. 271; de bome he alle begunde erweitern, ampliare. Voce. Vnde werde
Boken, de dannen . . de elren, widen dem grauen (Kanäle) behuf ynde not
unde linden. Oerh. v. M. 33, 13 ; 20 yurder to dupende, to widende ynde
m;d dem holte, dat to den wischen erde mede to dammende etc. (1402).
höret ynde dat daranne wasset beyde Lub. Urk. 5, nr. 56. Bildl.: Des
eken, elren ynde wyden etc. Old. mynschen herte wert ghewydet, Deme
Urk. V. 1437; Peter Lymberch (1422 dat gud sere to glydet. Josef, V. d.
Freigraf der St. Münster) nam Ro- 25 7 Tods. v. 2816.
beken und henck enne an ene wyden. widen , adv. von Weidenhöle. De
Münst. Chr. 1, 171; her B. sendet ekene raed holdet dat hues der ere,
iuw hierin yerschloten 2 butepennick dat od nicht ne yalle, de widene rad
tho bekantnid, dat he nicht heft ach- kan dem hus der ere nen fundamente
ter wyden geholden. Lüntsd, Stiftsf. so gheuen. (de ekene raed is, den de
34 Anm.; man do men scheide tho wisen gheuen . . den widenen raed
Btorme gan, Do gingen se hinder de gheuet, de yan losem herten sin),
widen stan, Im storm segen se de Eccles.f.l48^, Hieher? et (possunt)
blinden, Hinder den widen mocht secare ligna tantum ad edificia; de-
inen se finden. das.251,95(vgl.\i\x^); 85 suptus yiam possunt incidere widen-
80 balde einen buren de luhn be- ghen (1197. Brschw.) Z. d. Harz-V.
stundt ynde de dfluelsche lust an- 11 (1878), 8. 93.
quam, hefffc he den katen an de wyde widenholt, n. Weidenhole. Salomo
gebunden ('= an den Nagel gehenkt, hadde mer durbars holtes, den dar
aufgegd>en), sick yp ynde daruan ge- 40 widens holtes wasset in deme broke.
maket (um eu wallfahrten). Gryse, Mered. B. d. Kon. f. 147; he hefft
Spegelf.K2h. = wede ; wyden, yi- yorkoflft enen orth yan der ghole,
tÜia, restes, yincula. Hoffm. Final. dar men widenholt inne steit ynde
1, 8. 163. nyn eken edder ander nutte holt.
wide, adj. weit, groß, de rät were 45 Old. Urk. v. 1480; . . hoye, die to
alrede wide noch. Brschw. Schichtb. den yorwerken boret, mit wischen
f. 86. ynde mit widholte (1290). Ztschr. d.
Wide, adv. weit, alle wulye, de he Hare-V. 5, 476.
vant yeme unde wide. Gerh. v. M. wider ange, f, (= wedderinge),
32, 17; He yolgede eme altohant 50 Widerwärtigkeit, Streit, wederinghe,
45*
WIDERWEGENE 708 WI(G)ELBISCHOP
contrarietas. KU. ock ander wide- deren landen vnde steden van dem
rnnge dar uth errisen werde. KincU. gemeynen yolke gescheith, nicbti
i, ä75; in keinerleie widerunge ka- plichtig böte tdoin (1525). Kva,
men. RussAiü. Urk. S. 276; tho Beitr. 1,142; sy maeckden yan alles
wedderwillen und wyderinge kamen. 5 oeren beeren een ber und legerden
Waits, Wullenw. 2,371; dar mit alle sieb bard by eyn, die sieb fast 17-
widerung, kricb und unbeil vorboedet derwegen umb die 8tad bergelegert
wurde. Renner, Livl. Histar. Ä 380. badden. Schüren 238.
widerwegene, adv. nach (vielen) wie, wige. Weihe, milvas. D&t
verschiedenen Seiten hin, (fast z=z) d- 10 lam vlfid den wulf, de dune den
lenthalben, dem lat dis- entsprechend. bauik, dat kuken de wigen. Sem.
(„anderweit^, Brem. WB. 5, 249; evang. f. 140^; gi stan alle uppe enes
yfWeit in der Fremde. An vielen ent- scbepee bodeme ; geyt dat waier in
legenen Orten^. Bahn. Beide Erklär^ dat scbep, nement kan enwech ko-
ungen sind nicht genau.) — vlucbt 15 men sunder scbaden; ed mochte ok
wyderwegen, difiFugium; widerwegen wol itlik andacbt wesen, dat se gheme
soecken, disquirere. Teuth. So wor wolden, dat de wye wedder qoeme
en man verdbinget ofte yerkoft ofte boven de kuken. Leibn. 3, 254. (Der
tbo weddescate set widerwegbene sin . Vogel gilt, tvie der Adler^ Gr. Mi/tk
erye enen manne edber twen . . ofte 20 ßOO, als Ereeuger des Windes; befieht
se twidracbticb tbar umme werdben, sich darauf die Bezeichnung wiwint
we dban dben ersten kop edber dben im Bergischen = Sturmtvind?)
ersten weddeseat tugben macb, dbe wien, wigen, schw. v. weihen, hei-
scal tben kop edber dben weddeseat ligen. Bonifacius wiede on koning.
bebolden (d. h. wenn e. Mann sein 25 Magd. Seh. Chr. 22, 16; to koninge.
(jrut verdingt eic. an mehrere Personen) das. 23, 4; de Sassen wieden bome
(1303). Brem. Stat. 105 u. 363 ; d)enso und ganze wolde oren gode to eren.
Big. St. R. p. 63, 9, wo die Var. das. 18, 31; men wiede dat vlesch
allerwegen steht; (im Lüb. R. III, uppe dem markede. das. 312, 15;
249 fehlt der Zusatz widerwegene^; ao (Hinric yan Bocbolte) de warde wiet
be (JPhüipp 2. V. Frhr.) let tosamende in dem dorne mit groter ere. IM.
laden de cardinale, de widerwegbene Chr. 1, 208 ; de alrede (schon) to
delet werden. IAA. Chr. 1, 205; dea der epistolen wyet was ("oJ^ episteler),
badde be umme bulpe sand wider- Korner 174^; wigedeKaroIum ineren
wegbene. das. 1, 245; eyn vrowes- 35 keyser. das. 27^; my duchte guet,
name blift stedicbliker in erem buse dat men de korken wygen scheide,
wen eyn man, ynde byrumme dat de Dial, Greg. 204 ; ga in eyne wygede
man so widerwegene wanket (reist, karken. 0GB. B. 212^; we dar ster-
geht), so yelt be 6k yakener in grot- uet yan des torneyes weghen, den
ter sunde wen dat wyf. ^. d. Do- 40 schal me in neener wieden stede
gede f. 158; so bebben sie alle an- grauen. Summa Joh. f. 142ä.
siege gemacket . . und bebben it wigant, m. Held. s. mhd. WB. s. r.
wiederwege yersoicbt mit alle dem Vnde (EUasar) lep to vnde stak dat
ienen, dat si bedenken konden. Münst. elepbant dorch , de vrome wygant
Chr. 2, 185; als nu so der burger 45 Sp. d. menschl. Sal. f. 46h.
in der schanzen beft gesetten und wi(g)elbi8chop, m. Weihbischef j
beft widerwegen (hin u. her) gedacht. sufiraganeus. Umme disse wiunge
das. 2, 195; [wy] versehen uns ock der kerkbove moste de stad sunder-
der overfarynge sodanen uproirs in liken geyen dem wielbiscbope wol
unser stad, also widerwegen in an- 60 60 schock cruzegroscben. Magd. SA*
WIGELBREP 709 WIE
Chr. 312, 17; in deme euluen iare wigelstön, m. Weihstein^ (Gefäße
wart ghewiget die kercke der pre- Napf für Weihwaßer^ Aqniminsijivimi).
deker brodere van dem biscupe Hin- und slogen (in den Klöstern) kästen
rike yan Pomisanyen, dem wigelbis- und bencke entwey und ock klocken
scupe. Brem. G. Q. 75. 6 und wigilsteyne. GöU. Urk. II, nr.
wigelbrif, m. Weihbrief (ein von 225. (oder. Tauf stein?)
der Geistlichkeit gesegneter Brief , der wigelvladen, Weihkuchen (Fest-
gegen allerlei Übel schützen soll?). kuchen, Oster- Fladen etc.). Item ex-
1 tidehock (Gebetbuch) vnde 1 ander posuit V wytte deme bekkere vor
bock vnde enen wigelbref. Wism. lo wiggelvladen to backende (1428).
Invent. f. 116. Wism. Urk.; 1 s. vor krudebroth,
wigelbrOt, n. Weihbrot (von der II s. vor wygelvladen, 1 s. vor viregghe,
Geistlichkeit gesegnet, oder — wol rieh- Wism. St. Jürg. Reg. v. 1515 f. 14.
tiger — Brot zu den geweihten Tagen^ wigel-, wigewater, n. Weihwaßer^
Festbrot?). In paschavende öV» s. 15 aqua benedicta. Dief. Wedder dat
vor krude, 6 s, vor wigelbrod (1381). vallent ouele. Wen de mynsche val-
Sudend. 5, S. 225. ("F^T. wigelvladen.) len is, so sta to sinen voten vnde
¥nge(l)ketel, m. Weihkeßel. Demin. ghet em wigelwater in de luchteren
III badehode, 1 klenen wygeketelle- haut vnde sprek: ik ghete hirin wi-
ken. Wism. Inv. f. 260. 20 gelwater, in den namen vnses heren
wigelquast, Weihquast^ spersorium. J. Chr., de gebaren wart to Beth-
Voc. Locc. aspergillum sacrum. Kü. lehem. Vnde ghet em wigelwater
wigelschottel, Weihschüßel (d. h. vnder de ogen vnde sprek: „ik ghete
große Schüßd? vgl. wichhimten, -sehe- * di wigelwater vnder dat antlat in
pel). lagana. 1 Voc. W. u. Dief. (Dabei 20 den namen vnses heren, de ghemar-
der V.: In feste pasche portantur la- tert wart to Jherusalem.* So grip
gSLUAleincQ. Brevü. u. s., um den unter- den minschen bi sime gordele vnde
schied von l1igsjiSkU.l^gAmim [Kuchen] the ene up in den namen vnses he-
ßu bezeichnen). Also hebben de Ha- ren, de vpstunt van dode. So holde
delers ere geste wilkamen gebeten 30 den mynschen so lange, dat he sik
(die Landsknechte, die in Hadeln ein- vorsinne ; kanstu ene allene nicht
fielen, aber zurückgeschlagen umrden) holden, so nym enen, de di helpe
vnd de scinken vorgesettet, dat en vnde lat den mynschen des man-
de leker dar alle dage nicht na ste- dages, des frigdages vnde des sen-
ken schal. To sodaner wigelscottel S6 auendes jo ene helen myssen boren
Bcal en alle dage nicht lusten to vnde lat den prester s. Johannes
kamen. Hamb. Chr. 183. ewangelium ouer em lesen. Bostock.
wigelse, wielse, Weihung, geistliche Arzneib. f. 60k
Würde (deren es 7 gibt). Wort ock wiggelen» schw. v. hin u. her sich
ein klarck, de dree of veer wyelsen 40 bewegen, nicht fest sein, swancken,
hefiFt, geslagen up hilligen platzen. wiggelen etc. labasco etc. Teuth.
Gstfr. L. B. III, 30; de kinner, de wiginge, f. Weihung. Also my-
aldus vorgescreven sinnen geteelt, dede dat ene part dat ander . . unde
de sinnen to allen wyelsen und erf- wolden neue v^ygynghe van em ne-
guederen tho untfangen. das. II, 23; 46 men ; men se hadden eynen suffra-
de men een wiegelsche (ein koster ganum, de wygede to deme Grypes-
off accolitus genant) heft, (der nur wolde dorch hetent des capittels.
eine Weihung hat, neml. ein Küster), Lüb. Chr. 2, 424.
dootgeslagen, de schall mit 36 mark wik, f, (See)bucht. sinus. Chytr.
geboetet wurden. Ben. 128. 60 van der wyk van Revele bet to R.
WIE 710 WIEBELDB
Sedf. p. 54 j 30; nu besorge wi (in dar en wigbolde. Lab. Chr. 1, U;
Riga) uns wol, dat de wig (d. i. wik) do branden se dat wikbelde.. dtrna
dar mit (hei) ju (in Bevdl) sere be- stormeden se dat slot. das. 2, 26;
vresende were, alse dat de segelacie unde wan om af dat slot Homborch
van hir ut wol also drade alse van 6 unde dat wikbelde darvore. da«. ^,M;
ju sehen möge (1410). Livl. ürk. nr. (twe buze) de beleghen zynt to der
18J20 ; so lach dar eyn groth hoUyck vorderen band alzme van deme wk-
in ene wyck tusschen etc. Hans. beide gheyd vp dat sclod (1409),
Gesch. Bl 1876, S. 84. Sudend. 9, S. 207, 18. — Dann 2.
wtky das Weichen, Entweichung. iq ein befestigter Ort. ok vorgink (durch
Dattu den voet stakest yn den stock, ein Erdbeben) Tyrus de stad, Archas
dar neyn wik efte vdlozinge en ys. dat wigbelde. Lüb. Chr. ly 81; greie
Lerheck § 79. Hinric was in dat wigbelde komen to
wik, f. und n. Bezeichnung eines Segheberghe wol mit twen hundert
(festen) Ortes, einer Stadt, ahd. vnh. 15 mannen, das. 1^ 254; unde qaemen
De stede unde de wiche (d. i. wike). yor dat slot Razeborgh unde beghyn-
Leibn. 3, 46; burrychtere der wyck den dat to stormende. Des reyse-
to Loningen. Old. Urk. v, 1471; in den de yn woners des stedekens unde
unde buten des wykes to Dinklage. dat reyseghe volk van dem slote te-
Old. Uri. V. 1560; in der wyck to 20 8^^^ ^e Lubeschen over de brugghe;
Dinklagen. Old. ürk. v. 1569. (wiek sunder alze se seghen de veelhejt
Loningen wird in Acten aus der der vyende, do beghunden se wedder
zweiten Hälfte des 18 J. immer mit to vleende na deme wicbelde . . und
wiegbolt gleichgestellt.) Vgl. Neoc. i, • vele vordrunken van den ynwaoers
9: wick ein olt dudesch wort unde 25 des wicbeldes. das. 2, 7; unde bestal-
80 vele als eine vestinge. lede en wigbelde Vredeborg. He stech
wikbelde, n. (wicbilede, -bilethe, over de muren to en in unde wan id.
-belede, -belethe, wigbilithe, wigbo- das. 2, 463 ; dar uppe (auf dem See)
ledhe, wicbolde, wigbold, wibbold, licht dat wikbilde Motze, das. 2, lil;
wibbelde.) Weichbild. Der Ursprung 30 unde beleden dat (wigbelde Stratze-
des W. ist noch nicht sicher ermittelt; horch tn efer JUiari^ unde begunden dat
mit Sicherheit darf man aber anneh- to stormende (wurden aber eurückgt-
men, daß es mit beide = imago nichts schlagen); do se sogen de manheit
zu thun hat. Vielleicht hat Techen der inwonere des stedeken, se . . to-
(Euhns Z. 12, 42 ff.) Recht, der 86 gen wedder torugge. das. 2, 503 f.
meint, daß es ursprünglich „Kriegs- Wie in dem letzten Beispiele wikbelde
bauwerk, Befestigung^ bedeute, als = stedeken ist, so wird es auch s(msi
Zus. von wik (wich), Krieg, und einem gebraucht im Gegensatz einerseits £u
verloren gegangenen beide, Bauwerk, einer (größeren) Stadt, (was men en
dessen Stamm sich noch finde in dem 40 vnkbelde, dar de kopman syn legher
engl to build. Daß es 1. eine Be- hadde. Körner 136d; by desses bi-
festigung (u. zwar Vorbefestigung) be- schuppes tyd wart Bremen erst nmme
deutet, ist sicher, castellum in den ghemuret, vor was id en wicbelde
Voce, Ok scal ed ere wille wesen, ghewest. das. 57d; se bleven in den
dat we vor dat hus (Schloß) en wie- 45 wichweiden Hebron [in oppidis]. 2
beide buwen vnde we moghet in Sam. 2, 3 [H.J; wert in den steden
creme richte soken stene, kalc vnde oder in den wikbelden, dar unse
sand to vsem buwe (1327), Sudend. recht is, geuunden iemende enordel
I, nr. 428; ok bouwede de greve etc. Lub. R. 275; und sonst häufy
Alf dat hus to Plone unde makede 50 = oppidum), als auch zu einem (aß^
WIKBELDE 711 WIKBELDE
nen) Dorfe. de sack (Vorstaät von odder it ne were vor gerichte redet
Brsehw.) dat was do neyn wiokbelde, (gelobt). Richtst. Landr. c. 45, § 5 ;
dat was eyn vorblek ( Varflecken, Vor- vgl. wikbelderecht. — 5. innerhalb
Stadt) vor der horch. Bothos Chr. f, des wikheldes belegenes Grundstück
153. — 3. Begräfusung des Stadt- 6 (erve). Vgl. Donandt, Brenn. Jahrb.
gdneteSy Stadibesfirk (der Bayon^ das 5, 120; Ne hadde he (der einem an-
Glads um das wikbelde). Si aUquis dem etwas schtddet) the pande (die
infra mareluam civitatis vel wichbilde man viotten ofte voren mag, d. h. be-
se intromiserit etc. (um 1250). Lüb. weglich sind), nicht, so mach he eme
Dri. /, nr. 165; infra terminos opi- 10 setten wichbelethe (Immobil), dat twe
dales qui wicbilede vulgariter appel- warve al so gut si also the sculde is
lantur (1252). Nies. Beitr. 2, 501 ; . . Dhe (themet gheset is) dhe scal up-
soghedan recht, alse we hebbet in boren tins ether the vnicht van theme
vnser stad, alsoghedan hebbe we wicbelethe . . Wonede he oc dar inne,
also verre alse nnse wicbelde reket 15 so etc. (1303). Brem. Stat. 74; eyn
vnde wäret ^Farr.: vnsesveldeswey de yewelic borgher, de bynnen Bremen
keret ; als er veitmarket vnde vriheit wonen wel, schal wonen uppe wik-
vnde ere lantwere keret). Lüb. B. beide binnen der stad. Ock en schal
S46; wert ienich borghere buten der nen borgher vorhuren, vortynsen ed-
stades marke ofte wicbelde dot ghe- 20 der anders laten wicbelde gheestliken
slaghen etc. das. 289; so we sin erve luden (1409). das. S. 83; so worl)or-
verkopen wil, that binnen dhesser ghere sin, dhe en wicbeledhe hebbet
Btat onde binnen thessen wicbelde tho semmene unde en van dhen an-
beleghen is (Var. bynnen disser stad deren wel, dhe ghene, dhe van den
marke) (1303). Brem. Stat. 104; swat 25 anderen wel, dhe scal binnen enen
binnen wicbelethe gheschen is, thar manedhe dhat erve setten umme like
the vrone gheyt. das. 71 ; (erve ether vele penninge ; dhe andere dhe scal
god) dhat buten wicbelethe leghen is. dharna kesen, wedher he dhe pen-
<^. 75; alle arch, dat dar schut an ninge nemenedherghevenwilleumme
der stad velde, dat dar gebeten is 30 dhat wicbeledhe (1303). das. 93. —
wickbelde. ScUesw. St. B. § 17. Vgl. 6. Gkrund-Bente, -Zins (worttins).
qui ueritatem aliquam probare uel „Man umging es (das kanonische
testificari debuerint, septa sui domi- Becht, welches Geld auf Zinsen eu
cäii infra munitionem ciuitatis (d. h. verleihen verbot) durch den Benten-
binnen wikbelde) continebunt. Lüb. 85 kauf. Wer Geld brauchte und es an-
B. /, 67. (Bach, S. 206). — 4. das geliehen erhalten konnte, verkaufte die
^^cht, das innerhalb des wikheldes bedungenen Zinsen als jährliche Ben-^
giU. jura, quod dicitur wigbeleth, ten, und zwar aus Hegenden oder ste-
^iel, Stadtb. (1264-89) S. 15; id juris, henden Erben. Hierbei kamen ganz
quod vulgo wicbilede dicitur (1201). 40 von selbst die Bestimmungen des Wig-
Westfäl. Urk. III, nr. 3; cujuscun- bdderechtes in Anwendung; manver-
qua mulier sub jure civili, quod vulgo lieh sein Geld nach Wigbelderecht,
wycbeleth vocatur, mortua fuerit und das wigbelde, dessen eigentliche
(1206), Cassel, Urk. 113; so spreken Bedeutung niemand mehr kannte (?),
itvelke lüde, it si wicbeldes recht, 45 glitt in die Bedeutung Bente hinüber,
dat me scole mit tugen winnen oder d. h. wikbelde ward kurz gesagt für
'weren. Des is nicht. Wen me ne wikbeldegelt (-rente).^ Techen l. l.
^ach in wicbelde tu rechte nene scult Wert eneme manne en hus oder en
winnen mit tugen wen na doder haut, wort uan erue . . vnde doit dat hus
odder vif sciUinge vordindes lones, 50 of de wort to wicbelde (^Far. to gelde),
WIKBELDE GOT 712 WIKENSCHOP
dat wicbelde ne mach he nicht uor- to wichbelde rechte, unde datur sen-
copeny he ne legge dat ghelt vorth sus (d. i. census) annuatim etc. LH.
an andere rente. Lüb. R. 266; von E. 7, 87(8. 212) (u. Wism. ÄUeiik
wicbelde weder to copende. Dor ene 33); so war en man ene wort heuet
ghemene nut to handes na deme gro- 6 to wicbelde rechte, ne gift he mu
ten brande (von 1276) wart dat rech[t] tinses nicht vertein nacht na paschen
ghemaket, dat al dat wikbelde ghelt, etc. (Var. wor ene wanet in wikbd-
dat vord mer to queme, men weder den uppe ener wort etc.). dtu* Ih
kopen mochte io vmme also vele alse 308 (8, 308). „Den Gläubiger in das
it gekoft wart. das. 310 ; wil en man 10 Erbe des Schtädners inweldigen to
lecghen ene muren, deme schal hei- wikboldes rechte, ist^ ihn in den eigen-
pen sin nabur; gift den de nabur thümlichen Besitz eines verschuldelen
wicbelde uan siner wort, vnde ne is Erbes in der 8tadt durch ^enUieke
den he so heuedich nicht uan gude, OeuHjdt einsetzen; welches ehemaUs
dat he eme icht helpen moghe, de 15 nach dem vierten echteding geschähe.^
man deme he gift wortins, schal eme Br. WB. 5, 2; auch die Rente^ Zins,
lenen neghen mark penninghe; dar- Aßi/S^ ^o: pensionem, quod dicitorwig-
ymme schal he geuen iarlekes achte bel[d]erecht. Kid. Stadib. 8. 35.
schillinghe mer to tinse . . wanne he wike, Docht in einer Lcnnpe^ oder
de neghen mark weder gift, so sint de 20 eusammengedrehbe Charpie^ in mt
achte Schillinge wicbeldes ledech vnde Wunde gesteckt, een wiekci vt in rnl-
los. das. 8. 330; wil en man dhe nere ponitur. Voc. eop. in Her. bdg.
wichbelde ofte wortins gift van sime 7, 20. — 8. die Voce, unter iaiale,
erue, vrien sin erue van deme tinse, stipula, licmen, ellychnion u. unUr
de schal etc. 8. 361. 25 turunda. 8. weke.
wikbelde gSt, Weichbüd-Gat. Ggs. wiken, st. v. weichen, wiken Tel
varende göt. Se richtet ok vmme rumen. cedere. Voc. Engdh. ünde
wikbelde got, dat hir ghelegen is, bin in der not bi ja gebleven, vaken
dat sint hus, gharden, tyns, de in wan etlike van ju weken. R. V. 4321;
husen eder in gharden ghelegen is. 80 nicht schal he van hir wiken eite
Wigands Ar eh. 11^ 10; Wat he auer gän. das. 5623; ik wolde wiken si-
beholt, wicbelde god vnde varende neme torn. das. 5751 ; unde wek en-
god vnde erue etc. das. 11^ 46 ; Darna wech unde seghelde over to Danske.
schal se (die Wittwe, die sich uneder Lüb. Chr. 2^ 75 ; de ridene wike
verheiratet) delen mit den kinderen 85 deme wagene, de gande deme ridene.
allerleye varende gut vnde al wicbelde 8sp. 2^ 59, 3; Versieht leisten, also
gut, dat sy hus, gharden eder tyns, dat se syn vnd hebben geweken mit
allerleye erue gut vellet vppe de vrihem willen van aller gerechtigkeü
rechten eruen. das. des landes (1498). Blüd^er, ÜrÜnr.
wikbelder, m. Bürger (Bewohner) 40 525.
eines wikbeldes. Don witlik, dat wi wikenbloek, Abu>eisepfalil9 Item
unse sere leven wicbildere (praedi- 8 seh. vor wykenblokke to hauwende.
lectos oppidanos) van der Narwe mit Z. f. Nieders. 1867, 8. 177.
der sulven wicbildes veitmarke nemen wikensehop, f. das Weichen, Er-
under unser beschuttinge (1345). 45 greifung der Flucht, sik in de w.
Livl. ürk. nr. 834. geven, entfliehen. H. W. heft tot-
wikbelderecht , n. allgem. Stadt- vesten laten H. K. vnde syne mede-
recht ; spec. das Recht, unter welchem hulper, darumme dat se synen kloaer
man wikbelde gibt und nimmt, Erb- em Stelen vnde hebbet sik gheaeo
jginscontract. Quicumque habet aream 50 in ene wykenschop. Lib. prosor.Wism.
WIKQRAVE 713 WILDE WILT
107 (Strdls. Verfest, B.nr. 676); Ynde vnd eindracht sochte. Rost. Chr. v.
hebben syk ghegheuen in ene yuUe- 1310-14^ S. 21 (Schroeter: unkriege-
camen wykenschup. das. 108. risch. Ist aber nicht wittlos, unver-
wik^ave, Stadtvogt ? actum Minde ständig^ eu lesen ?).
in curia wichgrauii Mindensis ("i^did^. 5 wtk-, wiehspel, n. Kriegesspiel,
Scheidt^ v. Ädd p. 58. — Vgl. Maurer, Seharmüteel. Do so langhe sie had-
Geseh. d. Städteverf. 1, HO. den besocht weder de borghere al-
wik-, wSk(h)afkieh werden, die lerleye wichspeles unde denen yro-
Fluehi ergreifen. Welck minsche weck- men dar worren, . . do toghen se
aStich werdt by nachtslapender tidt 10 yan dennen. Lüb. Chr. i, JS06.
nmme schult etc. Lüb. R. 467y Änm. wlkroget, Stadtvogt, nisi soli ad-
1; o£Ft iemant van beiden siden wik- Tocato civitatis, qui dicitur wick-yogt.
aftich wurde, dar iemant to achter Pufend. S. 155.
were, den wikaftegen schal nement wilbere ? Van wylbere vnd wyllen
leyden unde entholden. Lilb, Chr. 2, 15 al vnser erven (ex bene placito et
i08; dar he umme vor recht yor- voluntate omnium heredum etc.). TFt-
klaget, is he wykafitich geworden gandsArch. III. H.3. S. 44. (=iwil-
(1536). Bithfn. Urk. S. 123. köre?).
wtk-y wtchhftSy n. Kriegshaus, Ge- wilde, wilt, adj. 1. wild, nicht
laude jm Kriegsewecken ; propugna- 20 heimisch oder eahm, umherstreifend.
colum. Dief; „ein halb rundes oder vele wilder deren ene' grote schar.
ein eckiges, in die Stadtmauer einge- R. V. 1774; wat vlesch it si, wilt
fiigtes thurmartiges Gebäude, diente edder tam. das, 283; ore genge sint
mü Geschiitzen versehen eur Verthei- wilde (vagi sunt gressus). S^ichw.
digung der Mauern und Stadtthore; 25 Sal. 5, 6 (H.); wilde wage s. wage*
mitunier sswr einstweiligen ünterbrin' Büdl.: men die wyle szie . . thom
gung von Gefangenen,^ Techen in handele gekamen, hedde hie szust,
jEuAns Ztschr. 12, 42. dat me de szo me wol plecht, int wilde hen ge-
stadt mit muren, wikhuser unde tor- secht, dat hie etc. Wism, Zeugeb,
Den bevestigede. Urk. bei Dähnert; 80 1551, p, 12; berichten, dat gadeshusz
se leten los de bussen uppe den yn dehßen wilden lopen (wüden,
wichhusen unde uppe dem dore unde wüsten Zeitläuften) groten schaden
schoten to like mer wen 20 wepe- geleden hefft. Wism. Br. v, 1494, —
nere to der erden. Lüb. Chr. 2,503; 2. fremd, unbekannt (vgl, j,unldfremd^).
de Wismarschen kregen vele hundert 85 Wes mit rade milde (auf verständige
gefangen, also dat alle thorne unde Weise freigebig), so en wert di ere
wikhuse fidl der gefangen gesettet nummer wilde. Rathsvers. der Thiere
worden, das. 1, 473; weren ok do v. 4 (Bruns, S. 135); wattat wort
de borghere uppe den wichhusen. (caminata) sprekt, dat ys my wylde.
Korner 234c. 40 Lerbeck § 185; die eer guet . . to
wikinge, f. VereichUeistung, Ces- brynghen . . die yan wilden spysen oS
sion. Vor welke wykinge vnd aftre- dranck yerderuen. V, den 10 Gelb, f.
dinge he£ft N. in getalden gelde ge- 10^; dar schal van uns werden gema-
geuen 1300 M. (1498). Blücher Urk. ket ein mynsche . . de staltenisse is iuk
w. 525. 45 allen wilde. Sünden f v. 805; wat
wiklos? Desse rede vnd dergliken, mach men loven in den apen, wen
de thom krige vnd vordarue gespra- dat so wilde (sonderbar, ungestalt)
ken, behageden der wicklosen men- unde vorschapen der ne mochte up
heit wol vnnd beth wen de gude vor- al der erden van godes creature wer-
stendige radt des rades, dede yrede so den. Gerh. v. M. 40, 50; dat die
WILDE 714 WILDWAS
ertzebisschop . . naem andere wilde wilden, s^w. v. utkhentnifen;
(fremde^ ungehörige) wege van erbee- büdl. von Sinnen sein, dwasen fei
dingen. Schüren 208; wante dem wilden, vagari. Dief.
rike van Denem. grot schade toko- wildewasse, Rückgrat^ spina doni.
men is van weghen der mennigerleye 5 dltfr. waldewaxe; (dorch de haU-
wilden (unstäten) legfaeren, de de sene, woldewaxe). pro nervo colli
copman hebben in Denemarkes siden i. e. waldewaxa. Richth, 85. n. 7 it.
uppe den Schonreisen (1442). Hans. 84^ 14, Man rechnet sie jnoischen den
Rec. IP^ S. 606. — 3. im mardl. ewei Ohren und längs des Rückens
Sinne: ungebunden, ungezügelt, Sitten- 10 bis auf die Lenden herab, das. 306,18,
los. (eyn wüst, wilde, vnstete mensche, Vgl. Grimm, Gr. 3, 407 ; copadiam,
vagus. Dief.). De wilde sele (anima weltewahso, wildi faso (quod in collo
dissoluta). Sprichw. Sal. 19, 15 (H.); bouis jacet; so Graff 3^ 705); schleg-
die eer guet tobrynghen myt wilder vel lendbrat, slontbrade, slasbroten.
gheselscap. Van den 10 Gebb. f. 10^; 16 Diefenb. gl. s. v.; wildiwahse (AUd,
Na em (Bischof Albr. v. Magd.) wart Bü. 2, 195) ; eyn brade, eyn stucke
koren greve Ganther van Zwartze- vleysches. ders, not>. gl. s. v. — Ge-
horch, vyl junk noch unde wylde. schege ienigh man wondinge an den
Lüb. Chr. 2, 465; een ionghelinck wilde wasse, dat hy daer af lam worde
wilde ende lichtuerdich. B. d. Byen 20 in den beenen of in den armen, ofte
/*. 237, an ienigen synen leden daer van ge-
wilde, Mutterstute ; solche wurden lempt of gekrencket worde . . so sal*
mit den Füllen oft wie unlde Pferde men elck pnndt boeten na lantrecht
behandelt und zur freieren Bewegung Richth. 281 § 28; 318 § 27.
in die Wälder gejagt. Vgl. Lisch im 25 wildicheit, /. Wildheit, Ausgelaßen-
Arch. f. meU. Landesk. 1855, S. 684. heit. darvan dat se (Maria Magd.)
(de equis indomitis, qui in vulgari grot beruchtet was mank allen myn-
vocabulo stotperde et wilde perde sehen van erer groten schonheyt . .
dicuntur 1321. Calenb. Urk. VII, nr. vnde besanderghen van groter wyl-
114). a. 1503 is im heinholte dat ao dicheit vnde ydelheit in mennigen
hus af . . vnd darin vier drachtiche snnden etc. V. d. Wege d. Crutsesf.
wilden vnd vier auerjariche valen E5; de wildicheit der vrouwen. Kor-
vorbrandt. Strais. Chr. 2, 60 ; kompt ner 17^; bod em to, dat se by hor-
in seine koppele, darin er seine stoet sam van erer wildicheit leten etc. das.
oder wilden gaende hette. Sastrow 3, 35 ßla; strafiede he vele misbehelicheyt
56; vnd sonderlich sollen vnsere ampt- unde wildicheit beyde der vorsten
leute vf die wilden pferde, da0 die unde prelaten. das. 30^; van on-
wilden rechter zeit besprungen, vnd cuusheit coemt hoerdom, auerspil . .
die hengste ordentlich zugelassen, wildicheit etc. Sp. d. kerst. gd. f.
auch die jungen vohlen, von was 40 122.
hingsten oder modern, in welchem wllddk, n. NonnenscUeier. velum
jähre die gefallen sint . . guetten (sanctimonialium), een wieldoeck der
vleiD und achtung haben. Amtsordn. nunnen. Dief. n. gl. ; velnm, wildoch
des Herz. Hans Albrecht v. 28 Mai (der h. Agathe) droghen se teghen
1567. 45 dat vur unde dat vur vorgink dar-
wilde, f. das ümherstreifen. Des van. LudcJf v. 8. c. 5. Vgl. wiggel,
landes here begunde to jagen, mit ein Nonnenschleier. Strodtm.
wilde (= wild) sine hunde lepen. wildwis, der sich närrisch stdU.
Gerh. v. M. 16, 29 (Seelmann interp. Sprichw. Nemand so dwas alze ^1-
begunde to jagen mit wilde, sine h.). 50 dwas (Hoffm. willens dwas) ; Stultior
WILE 715 WILLE
eat ficttis fataas quam non ita dicttis. leued (1395). Sudend. 8, nr. 39; schal
.Sf^. Mscr. nr. 114 f. 32\ stan vnder yns al de wyle dat wy
wfle, f. Weüe^ Zßü. aits. huuila. lyuet deis. 4^ nr. 186; der wyle dat
Alse de Höhten dat Yornemen, dat wy levet (1400). Nies. Beür. 2^ 331;
lie alsQS lange wile stille lach etc. 5 der wile he dat hadde (1472). das.
Lüb. Chr. 2^ 18 ; lange wile se hir 2^ 470 ; derwyle dat ik kochelen wel
ummekeven. R. V.4987; unde quam etc. Theoph. 400.
in einer körten wile vilna eine mile. wilen, schio. v. toeüen, säumen, eö-
das. 795; nu hebbet beide gude wilen. gem. eyn kloster is schedeliker den
Sündenf. 922; ein gude wyle, geravme 10 landen alse veer roffhusere, de rouers
Zeit. Schüren 205; blef in der lucht holden yo yp vnde men hefib ein
behanghen ene gude wile. Körner 26^; vpseent vp de suluige, de monicke
unde Yorde on to Lentzen, ein wile ouerst wilen nummermer vnde halent
darna to Dannenberch. Magd. Sek. vnde dregent sunder underlaet in.
Chr. 151^ 31; ene wile tides, eine 15 Disput, to Oldersum f. 31.
ZeiÜang. dar up he ene wyltydes wilen(e), (wilenSr), adv. vor Zeüen^
(paullttlum) was tho vreden. Chr. Sd. einst^ ^weüand''. Ein hert stunt wilen
250f 11; Bernardinus hadde mit den in der weide etc. Oerh. v* M. 61^ 1;
Tederen to L. syne meenschop eyne der kleinen kese ein rave ök vant
wyltydes. Passionai f. 206; vnde bleef 20 einen wilen (einen der Käse fand einst
by ere ene wyle tydes. das. 2?4\; e. R.)^ das. 13^ 11; Eatharine, wilne
greye D. was • . wyle tyds ein yer- saligen Hinrichs nagelatene dochter.
wairer des stichtes to Osenb. Schü- Fahne^ 11^ 323; alz wilne der er-
ren 51; ynd satt ein weill thides etc. same N. das. 238; ich Mechtilt wilen
Z. f. vaterl. Gesch. 7, 374; alle wile, 25 greuinne etc. Seiberta Urk. nr. 350;
eine ZeiÜang^ eine geraume Zeit. Do Dus schynt ciaer, dat se (die unwür-
was dar een so grot storm myt sehe- dig das AbendmaJd empfangen) mis-
tende . . dat warede al wile . . tom doen meer, Dan de joden deden wilen
lesten etc. Brem. G. Q. 104; he or- eer. Sp. der sonden f. 43d; als ick
loghede uppe den pawes alle wile. 30 dat yan wilner der hoegebornen junc-
Liib. Chr. Ij 131 u. 269; do se de fraw . . yan Gleye hebbe muntlik
(Gefangenen) hadden alle wyle ge- hören yertellen. Schüren^ Vorr. XIII;
holden, do schatteden se se unde leten hertog Johan yan Gleye, nu ter tyd
se los. das. 2^ 31. — (al) de wile leyende, wilnere hertogen Alfs sone.
(dat), der wile (dat), adv. u. conj. 35 das. 89; wilener dages, früher, dyt
ufderdeSy die Zeit über^ interea; wäh- dat hir steyt, dat helt man wilner
renddes^ solange als bis. — So we daghes anders. Ssp. 11^ 16 Gl.
desse scrift lest, de mach de wile wilge, f. Weide ^ salix; willige,
ledichghanc yordriyen. Lüb. Chr. i, salix. Hör. belg. 7, 38, Hanck op
3; de keiser was de wile to Pullen. 40 dine orgelen in den wilgen. £r. d.
Magd. Seh. Chr. 151^ 27; al de wile EtiS. 56; die (Anschüße) mögen sy
dat de stadt nicht gewunnen is, so ar- poten end setten mit wilgen, als dat
beide wi to yorgeyes to winnende gewontlich is. Laccmti. Arch. i, 201.
ander stede. Lub. Chr. i, 137; de wille, m. Wiüe. Döt to den munt;
wile de keiser darmede beworen was, 46 dat is myn wille. Theqph. i, 9 ; juwe
do etc. Magd. Seh. Chr. 59, 20; de wille de sehe. R. V. 937; Absicht,
wile de yrowe nenne anderen gaden Verlangen, Wunsch. Des (deshalb)
ne nimt, so is se irer hindere yor- möt na di de jene weryen, des wille
munt. (S^osl. Stat. 16, 23; alle de up dine schone steit (der Hahn jsum
wile, dat wy beide edder ynser eyn 50 Edelstein). Gerh. v. M. i, 17; dar
WILLE 716 WILLE
he schaffede all synen wyllen (ad mjt groten willen. Grisdäis f. 68;
Vota 8ua successit). Chr. Sd, 304; se deneden eme to willen (gem).
so dat 86 dar eren willen nicht schaf- Korver 85^; he bot eme zo: weret
fen konden. das. 76; desse knechte em to danke, he wolde em Danuts-
(die Grraf Gerd ausgesandt hatte) schsS" 5 cum to der hant schicken. Dit nam
feden nenen willen (erreicMen nicht de soldan to willen (nahm es gerne
ihre Absicht), wente de wynter quam an, stimmte eu) unde bot em zo we-
altohantan. LÜb, Chr. 2, 418; de van der. Lüb. Chr. i, 180; welck de edel
Rodys behelden eren willen unde slo- furste vnd syner genaden son groit
gen dem Türken baven 11000 man 10 yan den van Soest to wyllen nemen.
af. das. 2, 416; he heft alle synen Seib. Qu. 2^ 318; konde we jawer
willen beholden (es ist ihm nach anwisinghe noch gheneten, dat neme
Wunsch gegangen). Korner 75b; wo we vor willen. Sudend. 4, nr. 194,14;
de Hamborger den Denen groten vnde spreken mit ome, darumme dat
schaden deden unde wedder de De- 16 he dat ghedan hadde, dat en neme
nen eren willen behelden. das. 2379k; wy vor neynen willen, d. h. sehen es
vorherde dat land gansliken . . unde ungern. Hanov. St. B. 537; so ne
behelt yan dem lande alle synen wil- schuUe we tus mit den ghenen neyne
len. das. 25^; de keyser wan do wis freden . • we ne hebben B., sine
Meylan unde warf sinen willen in 20 eruen . . ore vorscreven summen gel*
Lumbardie. Lüb. Chr. 1, 58; in deme des betalet efte en hebben oren wil-
iare 1369 do treckeden de stede der len (^istimmung) (1395). Sudend. 8,
coplude mit groter macht in Denem. nr. 33 ; he vulbordede nouwen dorch
unde vorworven al eren willen. De bede des greven sunder willen (under-
coplude wunnen do copenhaven etc. 26 wülig, ungern). Lüb. Chr. 1, 433;
das. 1, 292; unde darna wolde he he (ein Ausgewiesener) schal nicht
komen yn dat land unde werken al wedder in komen, sunder he hebbe
sinen willen etc. das. 2, 19 ; se was der heren willen (2!ustimmung) ynde
in den willen (beabsichtigte), dat etc. des clegers. LÜb. M. 316^ Anm. 8;
Miinst. Chr. 1, 137; alse he des in 80 so lange se (die Lüneburger) nynen
willen was (eu thun in Begriff war). willen hadden myd den Lubeschen
Lüb. Chr. 1, 138; umme den willen unde myt den Hamborgheren, bo
dat, deshalb, weil; sehr h, — umme scheide ere solt vorvestet blyven in
minen (minent) willen etc., mea causa synen landen. Lüb. Chr. 2, 351; konde
etc. — dorch . . willen etc. — wil- 86 hie die (3 oder 4 ut der meenheyt)
len hebben (driveu) mit, rem habere to Tullen willen hebben, sie scolden
cum. Do quam ein yunghelink de eme die ganczen meenheit wol to
hadde sinen willen mit ere (Susanna). willen (geneigt) maken. Brem. G. Q.
B. d, Frofeden I, f. 56^; he wolde 94 ; wy willen allen schaden wedder-
tovoren sinen willen mit eer hebben. 40 leghen unde na willen (eur Zufrie-
Korner 50^; unde dreven alle dree dmheü) entrichten (1384). LünA.
eren willen myt er. das. 234a Zu- ürh. XV, S. 137; de uns na willen
neigung, Zustimmung, ik wil di leve wol betalet sind. das. 144; ock wat
unde willen beden. Sündenf. 860; ere schepe de unsse borger buwen laten,
unde willen bewisen. das. 2324; desse 45 de en scholen se nicht vorkopen byn-
bewiseden eme hir willen an unde nen 6 yaren sunder orlefi des rades
twiden eme. Lüb. Chr. 1, 285; aldus . . und scholen glyckwol unser bu-
wysede he (der König) de stede van mestevm\ien(Zustimmung, Erlaubnis)
syk ane willen unde vruntschop. das. hehhen (1489). Brem. Stat.690; gude
2, 185; dat lavede em dat mene volk 50 wille. se moghen dat hus eneme Tsa
WILLE 717 WILLEKOR
lesetene manne vor ore penninghe meisters willen maken. das. 255
satten, weme dat se willen, vnde dat u. h.
8cal Tse gude wille wesen d. h. tvir willebar^ culj. willig^ gern. Wente
haben nichts dagegen, sind das eu- wy Synt . . ßo yoreinighet, dat wy
frieden (1349). Sudend. II, nr. 339; 5 wyllebar wyllen lyflf vnd gudt vor-
80 mochten se sek snluen helpen van leßen. Dithm. Urh 114.
ynsem slote • . dat scholde ynse gude willebref 9 Consensbrief, Eintcü'
wille sin (1398). das. 8, 8. 309, 21; ligungsschein. ock wil ik em auer
gudes willen, gutunUig^ ohne Zwang. dith guth eyn willebref schaffen van
Se geyen om de stat gudes willen. 10 der herschop etc. Cod. Brdb. /, i,
Bothos Chr. f. 145; dar af worden 208; Aisdan yan synen gnaden eynen
de Sassen deme koninge ghudes wil- yullenkamen wylbreff, so des van noi-
len. Lab. (Jhr.ly 35: auch: absichtlich. den sy, to erlangen. Old. ürh. v.
einer, den ick der nhamen hir gudes 1504; ynd will henfurder van wolge-
willens ehre halven schone. Neoc. 1, 15 dachter miner gn. frowchen vp szo-
98. — Besonders eu merken ist die dane vorkoffte landt eynen genoich-
häufige Redeweise: willen maken, d. h, aftigen wylbreff yon e. g. yorsegelt
befriedigen^ zufrieden stellen^ sich aus- erlangen. Old. U. v. 1540 ; willebref
gleichen mit^ gew. mit Oen. Vnde an N. vppe den ström vnde vere to
gheyt he von dennen ynde en ant- 20 N. to yorlenende weme he wil (1473).
wordet nicht na rechte, eder he en Ftklcks Staatsb. Magaz. 8, 709.
make willen, men volghet ome mit willekome, -komen, adj. willhom-
rechte. Oosl. Bergges. § 44 ; de berch- men. sy willekome, Korner 34^; öm
mester en darf neuer grouen mate Brun, wilkome möge gi wesen. B. V.
orlouen . . men en betale ome de 25 525; sit mi wilkomen (: vromen). das.
mate erst, de men ome dar vore 963.
Bcaldich is, eder en make sinen wil- willekome, m. das WiUJcommen.
len dar vmme, dat ome noghe. das. unde sande eme . . to syme wille-
§ 95; unde hieven dsLV (im Einlager) kome etc. Korner 24c ; ein großer
80 langhe, dat se des rades willen so Becher, der dem eintretenden Gesellen
makeden. Liib. Chr. 2, 299; dar ant- zugetrunken wurde. Vgl. Dähnert.
worde to de rad . . dat her Otte Dem scholen de meisterknapen den
erst makede willen des hertighen willkommen bringen ; so he en nicht
yan Bart . . aldus konde Otto den vthdrincket, schall he einen schilhngk
hertighen nicht tovreden setten. das. $6 daruor geuen. Wism. Kürschnergesel-
2, 182; unde schal sweren uter stad lenrolle 1480; den wilkom drinken.
to wesende ene mile weghes, so langhe Hamb, Z. B. p. 40; eth schall ock
went he dat gheld al ghegheven hebbe, kein geselle den wilkome tho drin-
eder des rades willen darumme ghe- ckenn vorschmadenn. Szo hie averst
maket hebbe. Hanov. St. R. 354; de 40 densulvenn tho drinckenn nicht vor-
beiden broder sint vorgeweken vnde mag, szo mag hie one loszbidden.
hebben noch der herschop noch der Hamb, Z, B. Nachtragt S, 60^ 14.
frunde willen ghemaket (für den von willekomen, schw. v, bewülkommen.
ihnen Erschlagenen). Sass. u. Holst. Auer se worden so wylkomet, dat
jR. 34^ 4; offibe jenich knecht syneme 45 se weder fleen mosten. Sexb. Q^. 2^
mester entginge er siner rechten tydt 370.
. . dat de nergen yor knechte des willekdr, m. freiwillige Ent-
amptes entholden werden, se en ka- Schließung, freier Wüle^ arbitrium.
men denne ersten wedder unde ma- Voce. It is der lantlude vri wilkore,
ken willen« Lab. Z. B. 197; des so dat se gogreven kesen etc. Ssp. I^
WILLEKORBREP 718 WiLLEMOÖEN
56; do sprak de bischop desse wort jnoungen versprechen^ geloben. Dospr&k
mit vriem wilkore. Magd, 8ch. Chr. de biscop disse wort mit yriem wil-
194^ 20; ock haddestu den vryen köre: . . ik wilkore hir Tor dnssem
willekoer to donde, wat dy best be- hilgen likamme unses heren etc. Magd.
haghede. ^. Birg. Openb. f. 130; 5 Seh. Chr. 195, 20; dit ghesette scal
EinmUigung^ Zustimmung^ (gericht- iowelc nye radman aldus willekoreo,
Hohes) Versprechen. Svat so die bur- wan he erst in den rad kernet etc.
mester schept des dorpes vromen mit Hanov. St. B. 324 ; alle vnde itlike
wilkore der merren menie der bure, pancte vorg. hebbe wy gelauet Tnde
dat ne mach die minre deil nicht 10 wyllekort. Old, ürh. v. 1467; Tode
wederreden. Ssp. II, 55; aller lofte laue vnde wylckore darvmme Tor my
ynde wylkore, de se vor my ghedan etc. Old. ürh. v. 1533; de makede
hebben. Old. Urk. v. 1466 ; ein durch tuschen en enen vrede, willekoret bi
gegenseitige MnuMligung entstandener groteme gude. Lüb. Chr. i, 159; be-
Vertrag. He brack den willekor unde 16 lieben, festsetzen, entscheiden (als ar-
Yordracht. Leibn. 3, 187; unde ma- biter), seine Zustimmung geben, bestä-
kede myt eme (dem Teufel) enen yor- tigen. Willet de sesman wat nyges
bund unde wilkore, were dat etc. setten eder willekoren dem berch-
Kamer 59^; so hebbe ick eyn vor- werke to gude etc. Ghd. Bergges.
drach ofite wylkoer gemaket myt etc. 20 § 147; (wy schedesheren) seggen,
Old. ürk. V. 1528 ; we einen wilkor willekoren unde utspreken . . so hyma
deit wedder den anderen, dat he em screuen steit. Lüb. Chr. 2^ 255; irj
wedder antworden schal etc. Old. N. u. N. to Lubeke unde to Sweryn
ürk. V. 1433 ; se makeden enen wil- bisschoppe, wylkorde . . unde beste-
kore, dat nen man scheide körn voren 26 degede schedesheren. das. 2, J254;
Ute dem lande by groter pine. Lüb. unde we willekoret se to likeme
Chr. 1, 194; überh. Beliebung, Fest- rechte an deme vorbenomeden gude
Setzung, Bestimmung, StattU, (bes. (1347). ürk. d. Stadt Bann. nr. 248;
durch Bath u. Bürgerschaft belieht). he (der Richter) ne mut ok nen ge-
Ock en scholen de werckmestere ny- 80 bot . . noch nen recht uppe*t land
nerleye morgensproke ofiPt willekore setten, it ne willekore dat land (be-
don etc. Old. ürk. v. 1362; were liebe es, gebe seine Zustimmung). Ssp.
dat die voghet anders icht richten 3, 91, 3.
wolde, den der stad willkore vnde willelds, adj. mü freiem Willen.
bescreuen recht were etc. Brem. G. 86 ^^. ö^»" diese Zus. mü -los Gr. Gr.
Q. 77; der stad eghene wilkore vnde 2,565 f. ik en begheer anders nicht,
recht, das. 78; des gafi die voghet dan ik arme wiUeloes van mynre mo-
ouer sie ordel vnde recht, dat sie der scedede. Mnd. Ged. 7 v. 207.
lyff vnde gut ghebroken hedden na willemate ? Aldermalk schal wille
creme egenen willkore. das. 113; 40 iiiate gheuen vnd nemand en schal
desse wilkore unde settinge de scolen menkop gheuen. Lünd>. St. R. 33,
unses heren recht nicht mynneren 20. (l. vulle?)
(1433). Brem. Stat. 446. willemoden, schw. v. nocA 6gnem
willekdrbrdf , m. EinunUigungs- GhUdünken handeln. . . dan wer men
schein. Wy wyllen setten enen an- 46 sulckes iummerst vthflucht sochte . .
dem guden man in des doden stede, stunde aftonemende, dat men gesyn-
de en lave ynde swere in eneme net were myt J. F. 6. to wilmodende.
willekorbreve . . dessen breff myt to Old. ürk. v. 1513; oS euch einer wil-
holdene. Old. ürk. v. 1454. meiden wolde unde wolde sin erre
willekoren^ schw. v. freiwillig, un- 60 ind guit nicht entfangen nach dosseo
WILLEMOT 719 WILLEN WELLEN
Mem haeves rechte, dei selvige gue- Dial. Greg. J308b ; heddest da ghewilt
der mach unser gn. her indiDgen. offerhande. OQB. C, 140. — Das
Barmer Urk. p. 31. Präs. tvird häufig eum Ausdruck des
willemOt, m. freier Wille ^ freies FtUurs gebraucht, min levent en wil
Belieben^ freier Antrieb (zum Guten 5 nicht lange duren. Lüb. Dodend. v.
wie ssum Bösen). Vgl. mötwille. De 366; dit wil mi alle feilen, das, 419 ;
uth Willem mode efte nth spotte ik hebbe schände gedän der koning-
dem gheloaen to na spreken. Sp. d. innen, dat se spade wil yorwinnen.
crist. mensch, c. 11; dat selue unse 12. V. 1416; got, de alle dink recht
neue Tan Oldenborch oick allet myth 10 wil Ionen, das. 1971; de wil nicht
zyneme swinden schrifften affsleyt in lange eyn koepman syn. De yele yth
meynonge synes wylmoedes dar ynne ghyfft vnde nympt nicht yn. Schip
to gebrucken. Old, Urk. v. 1517; men v. Narrag. f. 78; so wy nw irfaren
denketh zynes wilmodes na alszo vor de summe des geldes, als id kosten
ieghen uns to brukende. Malte. Urk. 15 wil, sick hoger belopen werdet etc.
4^ 226. Gen, adv. freiwillig^ cAskht- Jahrb. f. S. H. L. Landesk. 6, 248.
lieh. Do one dat werder (Bhodus) Das Prät. unrd zur Bildung von Con-
willemodes gegeven was, do legeden düiotuüsäteen verwandt („würde^);
de brodere des ordens ere hovet- vgl. engl, would. Dat wolde ik em
clo8ter dar. Ludcif v. 8. c. S, S. 64; 20 gunnen, mochte ik beholden dat min,
we dat wilmodes vorsumet (si quis darmede wolde ik tovreden sin. Lüb.
hoc sponte nieglexerit). MeM. Urk. nr. Dodend. v. 77; mochte ik darmede
384; beholdet neyne sunde willen- vristen min leven, altomalen wolde
müdes in iuwem herten. Bavenst. f. ik se (de morgengave) darumme ge-
1769k ; und se vorgetten dat edder 25 ven. da^. ^^7; wer jumment in juwem
Torsomen dat willemodes (1400). LitH. hope, dem wolde ik geven myn lyf
ürk. nr. 1519, 17; wi sint schuldich to kope . . ik wolde syn knecht syn.
des dodes, alzo dikke wi gheuen Theoph. i, 461 ; hadden se to Danske
quade bilde willemudes. Parad. f. ib; komen, so wolde (wären sie . . so
war twei brodere borgermestere we- ao würde) de rad genomen hebben dat
ren, dat dar ein wilmodes ("/reiUTiZIi^^ halye gud. LÜb. Chr. 2, 354; were
aftreden wolde. Brschw, Schidktb. it so, se wolde wol klagen. B. V.
f. 52. 3770; auch dient es daeUy um ein
willen, wellen, tiitr. t;. troK^. Präs. ^^Pflegen^ eu beeeichnen, wie engl.
ik wil, w'el, du wult, wolt (wultu), 35 would. De myt den neppen schenken
he wil, wel etc. Imper. wil nicht scolde, neyn licht he in der haut
drouich wesen. Diäl. Greg. 158; wil hebben wolde (weil der Edelstein
(wiUe) nicht wenen. Tob. 5, 18 u. 10^ Licht gab). Flos u. Bl. 257; ein deils
6 (H.); en wilt iw nicht entseyn luede wolden sagen, die propheten
(fürchten). Dial, Greg. 185h; set, gne- 40 hedden sie yordrencken laten, ein
dige here, wilt dit yorstän. B. F. deil wolden sagen etc. Münst. Chr.
2556. Cofij. Präs. it ga mi dar na, 2^ 65; auch so im Präs. etlike wil-
wo it Wille, das. 1274; ik bidde di, len seggen, dat etc. Korner 56^; men
dat du mi . . willest yrien yan etc. de anderen cronicken willen segghen,
Lüb. Dodend. v. 1230 ; de in sodanem 45 dat etc. das. 45^. — Mit Inf. Perf.
State is, dar he nicht in steryen wille (s. Gr. Gr. 4, 171). N. N. sint yor-
(: volle), das. 142; allet dat ik welle vestet, dat ze H. anverdegheden , •
Theoph. i, 817; Prät. wolde. wen du vnde wolden ene hebben dot gesla-
woldes etc. Lüb. Chr. i, 10; Part. gen. Lib. proscr. Wism. 26; desse
gewolt u. gewilt. ik hebbe gewilt dat. 60 galeyden nam Pawel Beneke . • unde
WILLEN (WELLEN) 720 WILLICHETT
wolde dat (gut) gebrocht hebben to gen. Se willeden yan beyden parten
Danske. Liä>. Chr. J8, 354; were he vor eyn open gerichte se Tan ander
nicht 80 starke dar komen, so wol- to setten (1478), Lünd>. UrVb. XV,
den (würden) de vorsten enen nyen 8. 198; wy wellenen (concedimiu)
koning hebben koren weder den kei- 6 oen, dat etc. Wigands Arch. 4^ 18.
ser, unde wolden ene . • hebben willendes, adv. ahsiehUick^ frei-
bracht to Aken uppe den stol. das. toiUig^ sponte. wente ik haeste ock
i, J2Ö7; he (der Teufel) wolde se der anderen hilligen manne werke
hebben geschant, men he hadde des to vertellene, so late ick eyn ded
nene macht. Hartehok 2369^ f, 39^; lo van synen werken al willendes na.
do se den stoven wolden schindet Dial. (jt. 175^; vnde wart willendes
hebben. Brschw. Chr. 1, 49, 24; se eyne körte tyt eygen, vppe dat etc.
wolden R. yrslaghen hebben vnde H. das. 179; elk mensche misdoet wil-
welden se vanghen hebben. das. 65^ lents. Sp, der sanden f. 16^.
1; den abbet wolde he hebben to 16 wiilendich, adj. freiwillig^ äbstekt-
bischope maket Magd. Seh. Chr. 59^ lieh, wiilendich sundigen. N. Bus
19 ; disse wolden de borger unde de 2^ 36.
stad Yorderyet hebben. das. 260^ 26; willens, willes, adv. freiuMig. Dat
und wolden getogen hebben wente loen is meerre, dat nicht ghedwon-
up de Elve und wolden Krakawe heb- 20 ghen en wert, mer willens gheoffeit
ben vorbrant. das. 276 y 27 u. ö. — V. d. joncfr. f. 23; die willens vcr-
In elliptischen Wendungen: Blankflos ghet of versumt de penitencien etc.
siner doch nicht en wolde; Se hadde ^. d. her st. gd. f. 149^; kumt arer
Flosse lef . . dat se des koninges jene willes (Varr. willens, willendes,
wolde nicht (jmm Manne haben). Flos 26 willinges) vor gherichte etc. Ssp. 2, 36,
u. Bl. 278; wat wille gy my? (von 2; wülens u. wetens, mit Wüten u.
mir). Kamer 110^; wol dat andere Wißen. die meisters van cirurgien, de
kroniken willen (sc. seggen), dat he wetens unde willens die laede ^Terro-
storyen sy. das. 144^^; dat was ein men. Tractal über d. 10 Qebb. 7a; 7^;
teken, dat sik god over on hadde so 11^ u. ö. ; se hebben de schrift eres wil*
Torbermet ; men wil ok, dat sine kno- lens und gefallens (d. h. nach ihrem
ken sweten, wenn ein pawes sal wer- Belieben) uthgelecht. Münst. (Jkr. 2,
den. Magd, Seh. Chr. 72, 2. — Mit 281.
Präpas. Nen van en in de kokene willich, adj, 1. unUig^ freundliA,
wolde. jR. V. 6642; de siede en wol- 35 geneigt, kere wedder to dinem wol
den dar nicht to, nicht daran, Lüb. willigen vader. 0GB. B. 66; brockte
Ckr, 2, 129; vgl, das, 2^ 230; 354; to hope twe hundert dusent Tolkes,
unde anders wolde he nerne to. das. wente dat gantze laut eme willich
2, 327 ; dar en wolden de van Lu- was. Korner 194^; auch von Sachen:
beke nicht to ynde meenden etc. 40 he en hadde ock nuy (nie) wilügen
(1405). Lüb, Urk, F, nr. 146; do se dach in dussem lande. Münst, Chr.
dat slot nicht wynnen konden, do i, 283. — 2. freiwillig. Dusse bi-
wolden se em to (ihn^ den Herzog^ schop was arm, so dat he vor einen
angreifen, an ihn kommen) mit vor- prediker gink in deme lande alse de
rethnisse. Lüb. Chr. i, 306; dar ne- 45 willigen armen. Bothos Chr. f. 88;
men se do, wat dar mede wolde. Kor- scheide wi leven alse willige armen?
ner 37^; de Denen wolden nicht dar- CH. Bur, Ij 805; horsam, knschheit
under, dat se seggen wolden de gu- und willich armot* Magd, Seh, Chr.
dere to betalende. Lüb. Chr. 2, 252. 396, 36.
willen, (wellen), schw. v. einunUi- 60 willielieit. To bekantnisse vnde to
WILLICHLIK 721 WILSTER
willycheit, dat desse dyngh aldus willigen, schw. v. willig machen^
Yor 118 gesehen sint, hebbe wy vser bewegen wozu, voluntarium facilem-
stad ingezegel vor dessen breff ge- que facere. KU. vnd heben dair ge-
henget. Kardorif^ Urh 294 nr, XVI. willicht vier knechte (die Lunten eu
(l. wiüicheit?) 5 legen) (1506). Fahne, Dortm. II, nr.
willichlik, adj. freiunUig. dosse JS70.
willichlike bedioghe (Bitte) erer stad. willinge, f. Einwilligung, up bei-
Kamer 144c ; erwünscht (non invitus). der part wyllynghe in der goithe
Nn steit an de dagh, den ick lange degher unde alle vorsonet (1519),
hebbe begert, vnd de wyllichlyke tyt 10 Stottert Urh. nr, 307,
vnser verwandelinge naket sick. Fre- willinges, adv, mit Witten^ absicht-
ckenh. Leg. 80. lieh, Ik bekene^ dat ick nicht wil-
williehÜken, adv. freiwillig^ gem^ lyngs hebbe vd ghelaten veel groter
lubenter. De he vseme conuente wil- daet, de iuwe veder vuUenbrogt heb-
lichliken heft tho borghe gheleghen. 15 bet etc. Lerbeck § 6; nummans so
Cod. Brdb. I^ 22, 196; vnde lauede geck als eyn willinges geck. Tunnic.
dem konynghe dat willychlykenn nr, 801.
gheme tho donde. Eist. Trqj, f. A2; wilnarre, m. absichtlicher^ freiwü-
beide vnd willichlyke gegeuen is an- liger Narr, Wol (wer) itzundes mith
geneme. Tunnic, nr. 508. 20 der werlt wil genesen, De moth som-
willieluaede. j^Das Geld oder die tides ein wylnarre wesen. Protest. Gl.
Gabe^ womit man sich jemands guten zu R. F. f. 158; vgl. wildwäs.
Willen sucht eu erwerben^ e. E, das wils, wilsch, Wds^ ostrum, piscis.
Geschenk^ so man jemand bringt^ wenn Voc, Engelh. mulbns (l. mnllus). Voc.
er wegen nicht erfolgter Bezahlung 25 Old. wusch. Jahrb. d. nd. V. /, 8. 19.
Geduld haben soll; oder wenn man wilsälde, oAä. hvvilsälida, mM vnl-
von ihm Geld leihen will; it, Bestechung saldo. Schicksalsgöttin^ das durch die
oberkeiilicher Persofien. Insonderheit wile (Zeit^ Stunde der Geburt) be-
das Geld, welches ein neuer Haus- stimmte Schicksal. Si segghen, dat
wirth bei Antretung der Stelle oder 30 dye wilsalden enen angescepen heb-
des Landes dem Gutsherrn geben muß, ben, moet hem overgan, tsi ghoet
laudeminm. mede ist hier so viel als of quad. Seel, Tr, (hoUänd. Text) f.
Miete ^ Geschenk, freiwillige Gabe.^ 8; im mnd, Text ist wilsalden in wis-
Brem, WB. 5, 258. — (Bei solchen saldo umgeändert. Wo men nicht
ehelichen Verlöbnissen . .) sollen die 35 louen schal an de wissalden. Wat de
willigmede gäntzlich verboten sein. • wissalde enem mynschen geschapen
Corp. Const. Oldenb. II. 5, 5; Ver- heft, dat mot eme io ouerghan. SeeL
Ordnung wegen aufhebung und ver- Tr. 17, — Ik weit dat wol, wat vns
bot der gerahde, hergewette und ver- de wissalden bescherd hebben, also
sprechung der willichmede (1642). 40 vns dat ok is ouer gegan . . wultu
doLS. II, nr. 29, S. 32; willen die denne nicht louen, dat de wyssalden
Ziehung der gerahde u. hergewette nicht en sint? — Do ant werde de
. . gäntzlich aufgehebet, so wie auch oldervader . . it is ynmogelik, dat
vor deme der willigmede halber er- ichteswat sehe sunder de wissalden,
gangene Verordnung nochmals bestä- 45 Lüb, Passional f. 289^ u, c.
tiget haben, mit der ferneren er- wilsam, adj. eu Willen, lieb, don,
kläruDg . . daß diejenigen, so willig- dat der erwerdighen stat leef^ vrome-
mede versprechen u. annehmen, mit liken vnde wylsam were. Cod. Brdb.
willkührlicher straffe beleget werden I, 19, 293,
sollen, das. 50 wilster, n. Stück des (Arm-) Ge-
lUttolniadttd. Wörterbuch. V. 4$
WILT 722 WILTWARE
schmeides. myner saliger moder smyde wan es de heren nicht behoTen, dat
. . int erste: eyn wüster vpp de scho- moghe wy kopen vnde houwen dat etc.
ren, is bände breedt, vnde ein hant- Lüb. Z. R, J20i ; spise . . van her-
wilster vnde so vele knope, schillen ten, van binden, unde andere wilt-
( Muscheln) vnde fangen alse dair tbo 5 brät (: sat). 22. V, 5959; boven alle
boret. Old, ürk. v. 1495; ver gold wiltbret Prise ik muse, de smecken
wilster. Old, ürk, v, 1461; noch II bet. das. 1023; oyc so en sal nam-
golde wilster, X stuck bockstave by mant mit willrede (l. wilbrede; t^i.
de wilster vm de bände. Old, Urk. Dief. carnes ferine, wilbrede, u.
V. 1581 ; item so beb ick 1 gordel, 10 Zeüschr, f, LÜb. Gesch. 2^ 519) dinen
de steyt vor 20 arnske gülden, dat binnen den drin dagben. dat de brujt-
geve ik to Ostringevelde . . item zo locht wart. Seih. Urk. nr. 719 (3, S,
heb ik 1 golt wylster . . dat steyt 417).
vor 1 5 arnske gülden etc. (1452), wiltliken, adv. toüd^ unbebaut. Men
Ostfries, ürk. nr, 652. 15 de stede was wiltliken schapen unde
wilt = de wile dat. wilt we dat allenen den wilden deerten wonlikeo.
Bodo bebbet (1347), Sudend. ürk. Körner ?6\
11^ nr. 220 ; ok was use herre vor wiltloftich, adj, wüd laufend ; bM.
der stad, wilt se de jamerliken schiebt ock na legenheyt desser wyltlofitigen
handelden und se alle noch leveden. 20 tyd etc. MeM. Jahrbb, 16^ 45,
Brschw, Chr. 358^ 26 ; wilt de vor- wiltmodich, adj. von wüdeni Sinne.
ben. N. N. levet (1394). v. Stemanny woe wildmoedicb und ongeboerlick
Schlesw. ürk. nr. 17; wo it in der der ertzbisschop t. Colne met oem
stad Munster beft gestan, wilt de • . umbgink. Schüren 211.
belegeringe dar was. Hamb. Chr. 72; 26 wiltnisse, f. Wildnis. Ein deil
wilt dat. under desser tid, ¥dld dat quam to Prutzen, dat was ein wilt-
de stede bi koningk Erike weren. nisse. Magd. Seh. Chr. 10, 2.
Korner 2519.; (de wilt se junck we- wiltschnren, sehw. v. umhersehv:^-
ren. das. 50d); wilt datt so buten fen. (dat wedderlofte, Bürgschaft)
gingen, ging he binnen. Strals. Chr. 80 bet se (de mechtegben man) ghandc
1, 135. maket, also dat se wiltschurende ghao
wilt, n. Wild, fera, wilt. 1 Voc. bebbet in dem vromeden volke (re-
W. (vel wiltbrat. Voc, Locc.) promissio potentes migrare feeit et
wiltbane, f. Wüdbahn. forestum, vagati sunt in gentibus aUenis). Eedes,
vulgariter dictum wiltban etc. Wi- 36 f. 181^ (Sir. 29, 25); ga nicht wilt-
gands Arch. 7, 183; wy verpendet schurende in der Straten (ne oberra-
de berschap van den Ahns . . alle veris in plateis). das. f. 48c (Sir. 9,
renthe, gulde, vyschery, wiltbanen, 7); orer (der früheren Soldaten) vel
verval vnd vpkominge etc. (1400). ok wilt sdiuren gink, sunder hoseo
Nies. Beitr, 2, 408; alle tenden groff 40 unde scho. Leibn. 5, 116 (wo: wint-
vnd smael, alle wiltforst vnd wilt- schüren hink gedruckt steht).
banen etc. (1406). das. 2, 413 ; bunde wiltvank, m. Fang des Wildes^Jagd.
hebt myner olderen jeger voer (vor- myd vischerie, wiltfange etc. Gott.
her, früher) vnd de myne na (nach- ürk. II, nr. 14.
her, später) gelegt in guderen, daer 46 wiltforst, m. Forst, Wald, in dm
de wiltbane und wiltforst myn is man Wüd jagt, vnd mögen iagen io
(1400). Nies, Münst. ürk. 5, S. 329. vnsen wiltforste wanner dat wy willet
wiltbrat, -bret, wilbrede, n. Braten (1355). Nies. Münst. Urk. 5, S, 211
vom Wüde (Wüdpret). carnes ferine. wiltware, Wild(Fde)waTe. wilt-
Voc. Engelh. Wan dar wiltbrad kumpt, 50 wäre alse otter, vosse vnd was des
WILTWERK 723 WIN
alle gewesen. Utk. v. 1530 (Schwer. hängen und eu bewahren, carpago,
Arch.), vleschwime. Voc. Locc. carnarium,
wiltwerk, -wark, n. Wüd. ynde wieme. Dief, suspensiva. Voc. JEngelh.
ouede sik in wiltwarck to iaghen. Des morgens, do he sach an den wi-
Griseldis f. 6?^; eyn grave . . de f> meu^missede he (der Bestohlene) yeere
reyt jagen an den hart na wiltwarcke siden speckes. Ecdes. f. 162^; ein
etc. Ahd 86; Pdewerh. de korseners geslachtet vet swin, wor dat hangede
klageden over de koplude unde kra- an eineme wime. Jß. V,201; ervlisch,
mers nnde witgervers, wu se bunt- dat se in den wimen hadde. Hanib.
werk linde wiltwerk kofden unde vor- lo Chr. 88 ; se nemen er ylesch unde
kofden. Brschw. Schichtb. f. 85; de speck van den wimen. Chr. d. norddb.
to H. wonaftich is, mach sulven ghe- Sachs. 75; we in syne koken nicht
ren to synem behove . . allerleye wyl slachten, De hefft gerne eynen
^v^iltwerk. Hanov. St. B. 474. weusten wymen. Komer^ S. 339.
wilvarty f. Willfährigkeit, id en 15 wimel, (großer) Bohrer^ s. wemel.
sj vnd schehe mit vnser beider parth wimeteken? unde 12 hermelen
willfarth vnd willen. Dithm. Urk.109. wymeteken, IV« timber lasten wyme-
wilf, Wechsel. Vgl.Stürenb.S.328. teken. Hans. Bec. 4, 16.
(2 haben) einen ewigen einflicken . . wimpel, s. wumpel.
wilff ynde wessel gestifft vnd gema- 20 win, n. u, m. Gewinn. We scolen
ket (folgt die nähere Angabe des se nicht van dem slote wisen, we en
Tausches). Old. ürk. v. 1548. S, auch hebben en dat win . • widdergeuen
das flg. Wart. (1325). Sudend. /, nr. 407; vnde
wilveBi schw. v. tauschen. Item ick schal wyn vpboren na mantal wa-
hebbe myth Tiarth Rensten gewil- 25 pender lüde, de he dar mede heft
leaeth vmme lanth, so dath he my (1397). Sudend. S, S. 302, 5; u. 3,
hefft gedaen 39c vor 32c ynde 3 V2 grase nr. 170; dat win bedroch ene. Lüb.
groden etc. ynde de wilf schall staen Chr. 2^ 62; eyn islik denket up sinen
tho ewighen tiden. Old. ürk. v. 1504. wyn, na gude steit erer aller sin,
wilvinge, f. Tausch, vnde mith 80 Josef V. d. 7 Tods. v. 2591 ; over
einander ein ewige, vaste vnde vnwed- mate rike syn, Is der sele ein engest-
derropeliche wiluinge auer I2V2 grase lik wyn. Laiend. f. 134d; yppe win
landes beramet, derogestalt, dat etc. unde vorles. Lüb. Urk. 2, 675 u. sonst
Old. Urk. V. 1579. h.; vppe vnsze win vnde vromen.
wilwicke (?), erobium. Voc. Hai- zh Sudend. 5, nr. 30; syne drofnisse
berst. (erobium, brobus, wicke, vogel- methegede de grote wyn (Sieg) vnde
wicke. Dief.) de grote dotslag der tilauorum. Ler-
wiman = winman. Nemandt schall beck § 82. — Wer wyn (s. winnen^
dem wymanne entghaen mit dem win- vnd werff doit, is mym gn. heren 6
gelde, he en de dat mit sinen willen 40 albus etc. Z. d. Berg. V. P, 41 (nFar-
(1498). Brem, Stat. 659; och geft di mel für: das Hofesrecht in der vorge-
w^man in tu schroden (Weinfäßer in schriebenen Weise erwerben.'^ Woeste.).
den Keller su rollen) von den gan- wto, m. Wein, wyn ghedruncken
tzen vate 32 pen. Fidic. 1, 22. — ouer de mate, Maket dicke den myn-
Auch == caupo. Voce. 45 sehen in sinem late, Ghelik euer wil-
wüne, m. Latten- oder Stangen- den apen. De etc. Schaeksp. f. 50;
gerüst (hönerwime , Sit/sstange für körte win, nach Brem. WB. 4, 1020;
Hühner. Münst. Chr. 5, 163) ; bes. 5, 260 gemeiner^ geringer Wein ; nach
in der Küche oder im Schornstein^ Brinckm. 1, 1102: Wein^ der in Tdet-
um den Fleischvorrath daran aufeu- 50 ^ten Fäßem kam^ oder Perigordwein^
46*
WINÄCHTEN 724 WINDE
oder wdkrsd^inlicher $, v. a. klene- nachtstage bis eum Tage der K 3 Kö-
win, kleinewein, (vinum honorarium. nige so. S. Grotefeml. Früher, sdbst
Dief.)^ von dem nur genippt und der bis ins 16 Jahrh. hinein^ begann das
den Fürsten und Großen als Ehren- neue Jahr mü Weihnachten^ s. HaUaus
wein credenzt umrde. Kohl in Breni. 5 63 u. Lisch eum Mkl, ürk. nr. 4579.
Jahrbb. 5, 1J20 meint, es wären dar- Gegeuen na der gebort Christi ?iise8
unter im Gegensatz isu den rheinischen herrn vefiteynhunderdt, darnha imme
Weinen sowd die deutschen Weine aus anfange des souenden jars, am tage
Franken als at4ch die französischen^ Steffani martiris in den hilgen wi-
spanischen und italienischen Weine eu 10 nachtenn. d. h. also nach unserer Zeü-
verstehen ; deswegen so genannt , weü rechnung 26 Decbr. 1506. Oertz. ürh
sie anfänglich neben dem Eheinwein 2^ 330 ; balde im anfange disses jares
in Ideinen Quantitäten erschienen u. (1531) des fiydages na dem Christ-
selten getrunken wurden^ also für den dage in den wynnachten, welckes
Handel geringfügig waren. — Da indes 15 sonst van etlyken noch thom ende
kortewine von jedermann verkauft wer- des vorganden jares gerekent N.
den durften, scheint es doch ein ge- Gryse, Eist. v. d. lere etc. Slüten,
meiner Wein zu sein, wie denn auch f. H. 1.
sein Verkaufspreis geringe ist. a. 1370 winbere, Weinbeere, acinos, win-
do wurden de rad van Br. mid der 20 ber-kernen. Dief.; wynbeer of wyn-
wittecheyt des to rade, dat neen man druyffkoerh. T^h. winberen bla[<l]
schal vele (feü) lopen laten wyn byn* vel kerne, oocumen (sie). Voc Oidenb.
nen Br. ane körten wyn (mit Aus- wtnberme, Weinhefen. Is ouer, dat
ncJmie des kurzen W.) behalven (als nedden den mynschen a£F gheyt alsze
nur) de wynmestere de de rad dar 25 water geschapen edder alse winberme
to zet heft. Brem. Stat. 21 ; nen bor* . • dat is en quad teken. B. d. Arsted.
ger schal vele lopen laten wyne byn- f. 27^.
nen Br. sunder körte wyne, de mach winbrä (mhd. wintbrä), Augbroi^
he upsteken de quarten« (quarte wyns, (Haarrand des Auges); gew. im Plur.
vini quartarius et sextarius. Kit.) to 30 winbra(e)n, wiubranen, der dann auck
ver swaren unde hogher nicht, uth- als Sing, gebraucht wird, winbran,
gesproken maluiesye unde romenye. cilium, supercilium. Voc. Engdk.;
das. 478; ock en schal nemend clae- winbran, winbranshar. Voc. Loce.;
reth leggken van kortem wine to vor- weynbronen. Voc. Oldenb. — He wert
kopende. das. 8. 660; dachte, dat 35 hebben rot haer vnde grothe wyn-
nen copman van der hensze zal mo- braen. Schaph. EjoX. f. 19; voghe
gen körte wyne, komende van westen, (kleine) wynbraen. das. f. 30^ (ogen-
tappen uppe de olde axisze (1442). brauen, das. f. 93); ,se bewegede
Hans. Eec. IP, 8. 512. — lange win. nicht eyns ere wynbranen ene an to
seyger (kahnig^ s. oben s. v. seger) 40 seende. Denscke Krön. f. G8h; de
wyn, de lanck ys (sich lang jsieht, Faden taggen (Zacken der Domenkrone) we-
aiehtj wie dies wd verdorbener Wein reu alzo langk, dath se uth synen
thut). Hamb. Kakeb. C. V. winbranen steken. Brem. lib. pr. 85^;
winachten, (eig. Dat. Plur.) m. de vnkuscheyd des wyues werd aito
Weihnachten, unde helt synen wy- 45 wol bekant in den winbranen erer
nachten etc. Körner 24o; bleuen se oghen. Ecdes. f. 168^ (Sir. 26 ^ 12);
beyde ouer den winachten etc. das. al sin har sines hovedes unde siDer
62d; he quam to Lubeke in deme winbranen. Korner 189o.
winachten. Lüb. Chr. 1, 140. Es hieß winde. Winde ; trochlea, ergata;
übrigens auch der Zeitraum vom Weih- so twe winden to den armborsten (1439).
WINDE-AS(SE) 725 WINDELSTEN
Ostfries, Urk. nr. 509; (vgl. windas- dicta pro vendendis panibus expo-
booghe, windbnghe, arcus, qui troch- nendis (1364), Lüb, Z, R. 525; ok
leatenditnr. KiL), Schaukel? grave schal nen borgher se (kannen ketele
Johan was noch so kindtlik, dat he etc.) vppe syn vynster edder wynde-
tbo Berendt Scharharss huse, dar de 5 lagen selten veyle to hebben, men
moder in tor herberge lach, mit den bynnen synem hns. Lih, arbür, dv.
jungen plach in der winden to fah- Rost, f, 14^; Item sal nemant scho
ren. Renner 2^ 90, vtsetten vppe dee wyndelagen des
winde-a8(8e) , windas, RoUe zum hilligen dages, eer dar predeket is
Winden, trochlea, rechamus. KU, 10 to s. Peter. Monum. Liv. 4, 314;
carchesia. Dief, S, wintas. ock en schall nemanth yn der stat
windeehtich, adj, windig (blähend?). bnwenn schüre ofifte dubbelde winde-
ventosns. KU, wedder den kolden lagen in yynsteren, dar neine gewesth
windechtigen magen. Herb, f, Tb. synn vnnd vp de strate hanghen ane
winde-, Windel-, winnegelt, n. Geld is vorloflf des rades. Lüb. Z, R, 466;
für die Benutzung der Winden oder ok so hebbe wy gesatt, dat de • .
Krähne beim Ein- und Ausladen der brodere op hilligen dage nit en sol-
Schiffe, omnia mercimonia, que in len ere windelaten (l. . . lagen) vff
vasis concluduntur, in nostra statione sluten vnde wäre darvp . . feyle heb-
que innauigantur, non soluent winde- 20 ben (1428), Seib, Urk, nr. 924.
gelt (1278). Hans, Urk. II, S, 112; windeldOk, n, WindeUuch. Cristi
80 welk man seine sin schip schepet, windeldoke. Korner 26b,
de ne ghift nen windeghelt. Hamb, windelken, Hdewurm. teredo.
iJ. 79, 16 (Brem, Stat. 295; Rig, St. Jahrb. d. nd, V. I, 18 u. 43 (vgl.
Ä 124 u. 196, wo winnegelt steht); 25 fnhd. wintworm).
so wat in nnde nth geschepet wert windeise, n. was man eum Winden
mit des schipheren touwe (poleyde. gebraucht (Röhr, Stroh etc.). VII olde
Big. St. JB. 197), des windegeldes stole sunder wyndelsze. Wism. Inv.
schal he hebben den dridden deil. f. 159 (vgl. II olde stnle mit stro
das. 80; so we se wint en scip tho 30 ghewunden. das, f. 162); 1 windels,
der sewort ane undersceyt (ohne vor- dar men hode afi maket. das. f. 125.
herige Verabredung oder Bestimmung), windelsSl, n. Seil, Band eum Win-
dheme scipheren scal me de vracht den. windelsei, fascia. Voc. HaJberst.
half geven unde dhat windelgelt dhe (winsel, j. kindsdoeken, d, h. Windeln^
belfte, dhe anderen helfte beydhe 35 cunabula, fasciae. Kü.)
dher scipyracht unde dhes windel- windelsn$r, f Schnur /mm binden,
geldes scal men geren , welke tit windelsnoer, haersnoer, redimicnlum.
he tho dhem markedhe kumt (1303), Voc, Engelh,
Brem. Stat. 143 ; ok scal men gheuen windelst^n, m. 1. die gewundene
to Schonewert . . van euer last le- 40 Muschel, Schneckenhaus, centes. 1 u.
degher tunnen enen penningh in vnde 3 Voc. W, u, Dief, Cochlea, ders. —
enen penningh vt, dat de schipmanne 2. gewundene (steinerne) Treppe, Wen-
bearbeidet in vnde vt vor ere winne- deltreppe. Vgl. Lisch in den Mdd.
ghelt (1350). Lüb, Urk, 3, nr, 112; Jahrb. 5, 13 u, 40; Vnde nam de
nu heft et kostet dar tho 13 sol. tho 45 vlucht in den- torn vnde leep den
vrucht unde to wyneghelde etc. Lau- windelsteen vp. Melusina f, 53 ; an
rent. p. 52. den tempel (Salomonis) was ok ge-
windelage, ^ Windducht, eine Fen- maket eyn windelsteyn, dat de lüde
stereinfaßung oder ein kleiner Aus- mochten in den tempel gan. Han.
bau.'' Wehrm. fenestra, windelaghen so Mscr. I, 84, S, 370^; de dore der
WINDEMAN 726 WINGELT
middelsten siden was an der wand so finden wy, dat he mit rechte Ter-
der rechter siden des huses, vnde folget iss tho den ersten dinge, also
ghink dorch enen wyndelsten vp in dohn ock in continenti de andern bey-
de middelkamere. 1 Kon. 6, 8 (L, ; den männer mit glick thosamen geleg-
auch Luther); Zum Meisterstück des 5 ten bänden und winden thom andern
Maurers gehört auch ein windeisten. mahl. FalcJcs StaeUsb. Magaz. 6^ 614;
Lüb. Z. i2. S33 ; grave J. let ein nye dehlen, Urkunden und winden ock,
hus mit eenen wind eiste en bouwen. dat solck sin edt stede und faste
"Ben. 671; it heft ein boger torn mit bliven schall . . und nimbt also de
einem windeisten an dem kerkhave 10 . . ein dingeswinde darup. das. 6,635.
gestaen. Neoc. i, J830; Thurm mit windeworp, (Locc. Erz. 4^)y wiit-
einer Wendeltreppe, coclea. Pf. Germ. worp, winneworp, (Jes. 2^ 20. H.),
18, 49; he let buwen enen wendel- Maultour f, talpa. Jes. 2, 20; bilio.
sten böge. Sachs. Weltchr. 121, 45. eyn wyntworp. Diefenb. n. gl. s. r.;
windem&n, (Windmonat?) October. 15 weme de vame vtbreken, de neme
Kratise in Pf. Germ. 16, 91. (sonst wintworpe vnde berne de in eyneme
wynmaend, October, q. d. vindemialis nyen erden gropen. Wdf. Mscr. 23,
mensis ; dagegen wind-maend [u. win- 3 f. 85^ ; bynt dar enes brandes wint-
delmaendy Noyember ; quibusdamDe- worpes puluer up, dat dodet ok de
cember q. d. mensis ventosus. KU.) 20 fisteln. Bost. Ärzneib. 25^; rmme
winden, st. v. drehen, winden, wi- antobedende wyntworpe (Coln: molt-
ckdn. (dat kint), dat ik hir nu in worme) vnde Yledermuse. Jes. 2,
desse doke winde. Lüb. Dodend. v. 20 (L.).
1426; also wunden see ere zeghele windroste, m. Aufseher über den
(zogen auf) unde voren etc. Korner 25 Wein, Besorger, Schaffer. architri-
217c ; do he Adam üt der belle want clinus. Voc. Halberst.
(heraufzog). 0GB. A. 42; tom lösten windrdf, -vel, Weintraube ; ein win-
want hie ene middes entwey myt druff (botrus). Hohel. 1, 14 (H.); de
einem härenen sele. Brem. G. Q. 127; drughen eynen wyndruffel an eme
armborste winden, mit der Winde 30 bome ghebunden. Sp. d. minschl. Sah
spannen. Hamb. Z. E. p. 5; se mo- f. 42^; he waschet syne stolen in
ghendathir unde dar wynden(^dreAßn^, deme blude dei; wyndrufelen. Episl.
ik kan nycht wars an eren reden Samusl. 339^ (1 Mos. 49, U).
vinden. Bedetit. Sp. 1022. — Intr. wine, m. olts. uuini, mhd. wine,
sich drehen, sich verschieben. De kei- 85 Geliebter. Rebecca erkande wol, dat
ser sal ime (dem Pabste) den stege- se der baden here to wine (= nm
rep halden, dur dat de sadel nicht jlfannß^scholde hebben. Jäcinov.Jlfecr.
en winde. Ssp. I, 1. I, 84. S. 271h.
winden, schw. v. bezeugen. Vgl. be- winelik, adj. weinlich, von Wein.
winden u. dingswinde. Dieße 6 man- 40 aqua yinei saporis, des wynnelken
ner, de [ding]höringe hier genomet smackcs. Nd. Jahrb. 1878, S. 63.
sin, und de de clager tho jeder lagdage winerne, f. Weinernte. 3 Mos.25, 5.
tho tilgen biddet, de geven sick en winerner, m. Winzer, vindemiator.
ander de hände u. seggen de ersten Jerem. 49, 9; Obadja 1, 5 (H.).
twe: nahdem wy geboret u. gesehen 45 wingarde, m. Weingarten, Wein-
hebben, dat N. jegen N. sin dehl berg, vinea. verwüste . . alle de wyn-
und klage van N. schuldt gesettet garden. Komer 168^.
hefft, thom ersten mahl, und dat ge- wingelt, n. Weingeld. 1. Accise
richtlich verfolget, he averst ehm von Wein. — 2. Gdd zum Ankauf
nicht bethalet effte voll gedahn hefft, 50 von Wein, TrinkgeUC. Vgl. bergelt
WINHERE 727 WINKELER
x&ec aliquos premissorum sua yena- Winkel, m, Winkel, Ecke, Seite,
tdone gravabit (der Bischof von Mün- Ime duchte, we he sege enen man
sier) . • vel 8( rvitiis aut vecturis seu gan hir unde dar . . he sprach : we
yngheld etc. (1424), Niesert, Münst, geit hir alsus umbe de winkele an
Urh. 7, S. 169, — 3, = winköp, 5 diser tit nachtis? Eike v. E. 561;
Sändgdd beim Verkauf oder Tausch greue Ghert was do stolt synes mo-
dnes Leibeige^ien, Vgl, winköp. Dar des, syne winkele hadden do vele
(heim Verkauf eines Leibeignen) redes gudes. Falcks Staatsb, Mag. 9,
^0€r entfangen hebben ynse wynghelt, 80J2; suchten de winkele (Verstecke)
so gewontlik is. Old, Urk, v, 1498; 10 der stratenrovers. JSTorner^JZöa, • bringt
vor ene summe gnldemen to wyngelde iement ienich stucke to winkele
vnde vor de wederwessele. Old. Urk, (schafft er es bei Seite), dat to deme
V. 1537; Handgeld für gerichtliche herwede hört, dat scal he weder brin-
Ausfertigungen. schien to gevene vp gen. Brschw, Urk. /, 25, 4 ; de an-
sinen schaden vnd vmb syn temlik 15 dere lepen to winkele (in die Ecke,
wyngelt (1529), Nies, Beitr, 1, 159; bei Seite), wor se sick huden (ver-
eft se des nicht eyu richteschin vmme stecken) konden. Lüb, Chr. 2, 251;
ere wynghelt mochten geneten. Old, wat he sick nu to winkele tut (sich
Urk. V, 1550; oflft wy richter des versteckt), wan he geste komen sut.
nicht schuldich weren vmbe vnse 20 Zeno v. 1047; brachte one in den
temliche wyengelth ehm einen schien halen winkel (d. h. brachte ihn bei
tho geuen. Old, Urk. v, 1565, Seite?) vnd nam ohme al sin suluer-
wfnhere, m. Weinherr, der den smide. Hamb, Chr, 47; bildl.: V&r-
Bathswein zu besargen hat, Yan den steck, Betrügerei. Hirumme dat de
wynheren. Vortmer settet de rad 25 kopenschop vele winkel heft, dar
orer twene vte orem hope to dem sware sunde ynne syn, so raden vele
wyne^ dat heten wynheren. Ore am- lerer, dat de cristen sodane neringe
mecht is dyt (fdgt die genaue Angabe nicht scolden bruken. Bruns Beitr.
etc.). Brschw, Urk, 1, 150; vnde de p, 191; winkel soken, betrügliclie Aus-
yenne, de van vnses rades kumpanen 80 flüchte suchen , WinkeUüge machen.
alle iar to wynheren ghekoren wer- unde leten de borgere, de sich rechtes
det, schullet eme de rente van dem vorstunden, dar over sitten; de be-
wynne vnser stad wynkellers vnuor- gunden de ladebreve overwegen und
togherd gheuen (1398), Sudend, 8, to metende na dem rechte, und soch-
nr, 224, 35 ten winkele in dem Sassenrechte, de
wtnholti n. Bebe, s, winstavel. der men vor (früher) vor nicht hadde vor-
stad van Bunne (Bonn) dingeden se slagen. Magd. Seh. Chr, 226, 19; ik
also grot af, up dat se er wynholt bin gewest ein minsche gans brek-
nicht nedder houwen. Lüb, Chr. 1, lik; darto hebbe ik mannigen winkel
354. — sodane salsem make van al- 40 gesocht. Der werkmester £fum Tode.
lerhande dinghe, dat suren smak Lüb, Dodend. v, 1109,
heft, als dat krude van deme wyn- winkelder, Weinkeller, Debisschop
holte, suren (laß säuern?). Goth.Ars- van Colne genck in des Stades wyn-
neib, f, 72\ 2, (Nach Regd s. v. kelder unde leyth syck guetliken doen.
vielleicht ligustrum vulgare.) 45 Münst. Chr. 1, 250.
winhof, I». Weinhof, -garten, he winkeler, m. der einen winkel, d. h.
nimt juwe besten winhave (vineas). Laden (wie noch gebräuchlich ist, s.
Merzd, B, d. Km, 14 ; Naboth, de Stürenb.) hat, Kleinkrämer. Ein win-
hadde ligghen enen wynhof by des ckeler vorsnit ein laken van 42 eilen
koninghes winhave. das. 170, so etc. Friese, Rekenk. S, 22; ickmoet
WINKELHOLT 728 WINKOP
de methode van ein winckelier vol- an met tasten vnd wolde he sy oael tu
gen; dann wenner he etwas hefift winkelwart bringen met gewalt vnd
Yorkofft, so schencket he tho mehrer di frouwe sich werde . . vnd wände
contentement an den koper ein lint en, di frouwe lidet darvmme noch
(Band) oder wat em sonst dienlyckst 6 ban noch geistlich recht. Fidic. 1,148,
is, vor ein thogave. das, 173, winken, schw, v. die Augen seUie-
winkelholt, n. Hohy womit man ßen, connivere. Voce. (Man sagt noA
die Winkel mißt, Eichtschnur, gnome. heute: ich habe diese Nacht ieinen
Voc. Engelh. Dar synt de wege ganz wink in den Äugen gehabt^ d. A. kk
krum, dar dat wynkelholt wart ge- lo habe nicht schlafen können.) (Der
socht Köker S. 862 ; de steder heb- Fuchs sagt zum Hahne :) wen he
ben geandtwerdet, dat se nicht thor (euer Vater) sank spade unde vro,
disputation, men dat se na lüde des so dede he de ogen to; . . beiden
Yordrages tho Hamborch de confir- gi dat ök na sinem sede, gut werde
mation van k. Matt, entfangen schol- 15 juwe sank darmede. Dem hauen was
den, averst de Denschen hebben des tom love leve . . he höf up to win*
winkelholtes so vele gehouwen (d. h, kende unde sank etc. Gerh. v. M.
Winkelzüge gemacht^ Ausflüchte ge- 46^ 39; gi segget recht, we ök to
sucht), dat de heren der stede vor- winkende denne plecht, alse he schal
geves dat gelt vortheren mosten, t;. 20 van rechte sein, dem mach dar wcl
Hövel^ Chr. 13. let af geschein. das. 66, — Vgl.
winkelmät, n. Winkelmaße gnomon. wenken.
Brevü. winkdp, m. Weinkauf, mercipotus.
winkelslotsten, m. Winkel-, Eck-^ Vgl. litkop, berkop; urspr. der Wein,
Schlußstein. In dessem zalighen daghe 25 äer als Zeichen des abgesehloßenen
(der Beschneidung) begundestu to be- Vertrages als arrha confirmatona von
wysende, dattu bist de wynkelslot- den Betheüigten und Zeugen getrun-
steu, de vorenet dat iodesche unde ken umrde; presentes fuerunt testes,
dat heydensche volk. Hanov. Gebeth. qui ob evidenciam premissorum bi-
J, 77. S. 63. 80 berunt winum, quod vulgariter dici-
winkelsten, m. Eckstein, lapis an- tur winkop (1272). Westf. Urk. 111,
gularis. ("CAn^^w«^ is de winkeisteyn, nr.^920; so wanner eyn bruytloffi
de an syner merter gheworpen wart verramet wert (ein neiratscantraä
van velen luden. Van den festen f. 83; abgeschloßen wird), en sal men ny-
aldus is dat paternoster eyn winkel- 35 mande to wynkope an ¥ryne vorder
steyn aller doget vnde wisheyt, dar vorsetten dan itlichem eyn mengelen.
an to samende ghesloten is de olde Borst. Stat. 189; vortmer so en sal
ee vnde de nye. Rost. Andachtsb. neyman van der Stades weghen to
f. 11\ wyncop ghelden bouen eyn veirdel
winkelvetieh. (Bie Böttcher soUen 40 wyns vp eynen coep. das. 187; so we
nicht verwenden) schratspleten holt, so deme anderen gift des hileghen
wormstekene, wynkelvetich edder dor- gheystes penninch vp enen koop oder
wassene. Lüb. Z. R. 175. (l. winkel- vp en louede, dat is also stede, alse
retich, . . rißig ^ das winklige Riße hat; he hebbe den litkop gegheven. Da-
vgl. winkelräät, ein winkliger Ein- 45 für in einer andern Recension: oft
schnitt oder Riß in einem Kleidungs- dar en winkop vp ghedruncken sy.
stück. Stürenb.). Lüb. R. 306; vnde drinken se wyn-
wiakelwaTtjiovr.^winkelwärts.d.h. kop vnde gift dar neu gelt vp, we
bei Seite, in ein Versteck. Auer grepe des nicht holden wil, de betale den
eyn pape eyne frouwe vnhoueschen 00 wyncop. Flensb. St. R. ß 38; (t^
WINKOP 729 WINKOPESPENNINK
drinket se ok in eyn teken der ko- hebben vryg gelaten vnsen vulschul-
penacup eynen winkop etc. ScJdesto. dighen eghenen knecht vor enen mo-
Si, ü. § 67); rechtes kopes gekoft, geliken wynekoep. Old, ürk. v. 1481;
Torlaten und wedder innewiset und vnd dartho schall vns de vorgen.
settet, wyscop (?) und wyncop segent 5 prouest geuen . . de helfiFte Tan allen
und druncken vor dem ganzen rade erfdelen, herweden, lenpenningen vnd
und menheit (1468). Faicks Staatsb. wynkope, de em werden, went he
Magas, 7, 141 ; ek bekenne (sagt ein egene lüde vorwesselt. Old, ürk. v.
Verbrecher)^ dat vns gelt darvmme 1455. Bei den Güden bezeichnet es
louet ys, dat wy mit des doden bände 10 ouch die von den neu Aufgenommenen
den breyf beseghelden vnde goten ad convivium eu zahlenden Unkosten,
ome den vrinkop in den hals. Engelh. Wen wer den winkope doeit, schal
Chr. f. 204. Der Wein konnte aber men de tafeln decken unde geven
auch durch ein anderes Getränke veer richte. Kramerrolle v. 1339.
(Bier)^ auch durch Geld und andere 15 Brem. Jahrb. 2^ 503. — Vgl, Gr, R.
Sachen ersetzt werden^ so daß sich Ä. 191 ; Walter, Deutsche Bechtsgesch,
schließlich die Bedeutung abschwächte § 558; Maurer, Gesch. des Städtew.
zu Handgeld. 3 mark gegeven her 3, 568;,Brem. Jahrb,2,319 ff,; Mekl.
M., do he dede de wynkope, vor wyn Jahrbb. 5, 165 ff.
und beer (1471). Faicks Staatsb. Mag. 20 wtnkopesbSr, n. Bier, als Wein-
9, 463; Do geven wy em 1 gr. tho kauf getrunken. Item 8 seh. to wyn-
bere tho wynkope. Brem. Jahrbb. 2^ kopesbere, also dat tempelhuss vor-
273; it. 1 gr. tho wyncope, do wy koft wort. MeU. Jahrb. 29, 12.
myt eme vordroghen umme den mu- wtnkopeslnde, Leuie, die beim Wein-
scbelenkalhk tho vorende. das. 2, 277; 25 kaufe zugegen gewesen sind^ als Zeu-
tho deme ersten, do wy se (de mur- gen. Dat raatlude ofte winkopeslude
mesters) wunnen (mietheten)^ do gheve tüghen moghen vorwort. Big. St. B.
wy em 2 gr. tho wyncope. das. 2^ p. 145, 9; ande hiir weren an unde
287; 1 m. vor ein reep wandes, tho over als rechte winekopesl&de N. N.,
winkope. das. 2, 299; wel ene knecht 80 de dit mede segen unde horden etc.
of maget wint, ende se die wynkop (1440). Ostfries. Urk. nr. 514 ; Wyn-
ontfangen, soe sint se schuldich to kopeslude moghen wol tughen enen
denen. BiclUh. 270 § 10; vgl. Gr. kop, dar se hebbet ouer ghewesen
Weisth. 3f 199; unde dar to vor ver vnde wynkop gedrunken. Wigands
unde derstigehalven gülden und der 85 Arch. II, 30; hyr weren an vnde
frowen se0 eilen leydesches wandes auer deghedynges vnde wynkopes lüde
to eynen tabberte vor eynen wynkop etc. Old. Urk. 1?. 1416; alle koep
(1493), Bar. Urk. nr. 70; vnde syner schal stau by den winkopesluden.
vencknisse ein fruntlich ende ghesla- Dithm. L. B. § 38; secht he neyn
gen, so dat he den greuen . . schall 40 to deme kope, so bescherme he sick
vorneigen vnde betalen veerdehalfi myt den wynkopesluden. ScJUesw. St.
dusent gülden vnde de wynkopp schal B. § 67; is dat we eyn schip huret
syn twe hundert gülden. Old. Urk. vnde dar wynkopeslude auer heft etc.
V. 1486; alle koepe, de 3 stige marck das. § 68.
unde dar beneden sin, schölen ge- 45 winkopespennink, m. Gebühren bei
ven tho winkop 3 seh., 100 m. schö- der Aufnahme in eine Innung. H.'s
len geven 8 ß. u. s. w. Lunden. B. sone hefft de winkopespenninghe ghe-
§ 69. — . Im bes. hieß so die Geld- ven. Z. f. Nieders. 1878, S. 127; wat
Zahlung an den Herrn für die Irei- dar valt van broke unde van win-
laßung etc. eines Leibeignen. Dat wy 50 kopespenninghen, dat schal men vort-
WINKÖSTE 730 WINNEN (WINDEN)
gan laten dem kopmanne to hulpe etwas erlangen; lant winnen, urbar
to orer guido (1379). das. S. 135. machen^ beackern, colere agrum. KU,
winköste. „ Wein und Bier^ das Sve so unrechten wech sleit over ge-
ein neuer Stadtbedienter seinen Game" wunnen land (Varr, geeret^ geyrucb-
raden auf dem Stadtkeller spendiren 5 tet). Ssp. II, J27, 4; ernten, ik bidde
mußte, wenn er den Eid gethan hatte. ^ ju . . könne gi mynen armen luden
Dähn. los helpen . . unde helpen en rer-
winlach, Weingdag, winlage hol- teynacht dages (Frist), dat de armea
den, bacchanalia celebrare. Chr, Set. stümpere ere körne winnen moghen
31J8,^ 13. 10 (1387), Sudend, 6, nr. 188; ok so
winlik, adv. au gewinnen. De stat schal de vodermarschalk dat houw
en is mit gewalt nicht wol winlich. winnen laten vnde schal dat namad
Münst. Chr. 2, 177; wor de stad vtdon (d. h. verpachten) (1400). Lab.
krank unde winlik was. Korner 252^. Urk. 4, nr. 708. — kint winnen, er-
winman, m. 1. Wineer. Ik byn 15 zeugen, gignere. Dalingh (heute) hefft
eyn wynstok . . ynde myn vader is yns de schone juncfrowe den erüken
eyn wynman. Speg. d. minsch. sal. f. (herrlichen) sonen (Christum) wun-
65. — 2. der die Aufsicht etc. über nen. OGB. B. 26^; myn leue vader,
den Wein hat. Vgl. wiman. Is to de my gewunnen heuest in der werit.
wetene, dat men de wiinlude ok plecht 20 Horöl. 100; men is schuldich wer-
kten tor audiencie te komen etc. dichede Vader unde moder, de tos
Leitfaden etc. S. 13, 8. — 3.=, caupo. ter weit wonnen, Sp. der sanden f.
Voce. 103c ; woerde we besproken, dat he
winmester, m. Aufseher über den nicht echte geboren were, de mach
Wein. Dosulves (1298) weren wyn- 26 . . tugen mit twen berven luden, de
mestere der Stades her Joh. unde etc. sweren, dat eth witlich si, dat de
Lüb. Chr. 1, 413. mensch gewunnen und geboren si in
winne. (neteler) de dar sitten in rechter echtschop. Fahne^ Dortm. 3j
der heren winne. Lüb. Z. R. 330. p. 57; wint se lant etc. Ssp. I, 36;
(Die Nädler hatten ihre Verkaufs- SO nimt de sone wif . . unde wint sone
stellen unter einem Schwibbogen am bi ir. das. i, 5, 1. — 2. überwinden.
Markt. Diese Stelle hieß: derberen &robern,besiegen(imwiflrMichenKan^fe
winne, ein von dem vormaligen Vogt- oder im ßechtsstreite). De Sassen
oder Echtding hergenommener Aus- wunnen de stad. Magd. Seh. Chr. S,
druck. Reimar Kock sagt in der Be- S6 3; de borge, das. 15, 12; unde want
Schreibung dieses Gerichts : ein erbar vele stede unde slote. Komer 142^;
raedt averst stahn des bieten hove- desse Richard want unde bedwanck
des under den himmol vnd winnen Apulien. das. 43^; unde wunnen den
dat recht wedder an, welkes thovoren gantzen hupen (der yyende). das.
twee efte dree weken ys geslaten 40 24l9k; wanner vnse here . . ynde rad
wesen. Wehrm. eu d. St.) . • dat sclot weder winden weiden,
winmes (-mens). Spiseden (bei einer dar scole wy to helpen nach al ynser
Hochzeit) des sondages wildbradt, macht, ynde wanner dat sclot dan
bodtlinger flesch, wynmess, braden. weder wunden wurde, zo scal malk
De[s] mandages ossenflesch, witte 45 by zinem ghelde . . bliuen (1399).
karteten, wynmenß, braden, botren Sudend. 9, nr. 17; in der klage ge-
und kese (1537). Seifart 1, 141. (Der wunnen sin, d. h. vor Gericht über-
Herausg. Weinmuß??). umnden, besiegt. Überführt sein, in
winnen (winden), st. v. alts. uuin- der klage. Ssp. 2, 9, 1; in der scult
nan. 1. durch Mühe u. Anstrcfigung 60 das. 2, 11, 1 u. s.; mit rechte winnen
WINNEN (WINDEN) 731 WINNEN (WINDEN)
(überführen). Hans, Bee. 4^ 539 ; Do goldener vant, de he wan mit sineme
ledde men em vor dat gerichte und gelde. JB. F. J2009; (in dieser Bc-
wan em myt ordele unde mit rechte deutung noch vielfach in Gebrauch;
(brachte ihn eur Verurtheilung) und namentlich: Gesinde Yrinneu.) seschul-
leyten em sin hovet affslaen. Münst, 5 len ok de wagen thor stad behuff
Chr. 1, 171; und boclagede em (den sulven . . wynnen unde vordingen
er in Nothvoehr erschlagen hatte) vor umme redelik Ion. Hanov. St, 22. 476;
eynen vi^eldener. Und do he em ge- beeste int gras winnen (jsu weiden
wunnen hadde . . hew men den do- annehmen gegen Lohn). Ostfr. L. li.
den menschen dat hovet afif. das. 10 3^ 97; manscap (Lehnseid) mut die
172 ; und beclageden Haken vor ey- man uppen hilgen behalden, der ime
nen moerder . . unde sechten, se die herre besäet ; selven mut he aver
vrolden Haken wynnen unde beleyden de hilgen winnen (acquirere, herbei-
alsze recht were voer eynen moer- schaffen; man pflegte sie gegen Gebühr
der. das. 254 ; durch gerichtliches Ver- 15 aus einer Kirche zu entlehnen). Lehnr.
fahren erlangen^ s. Homeyer, Gl. z. Art. 64 § 2; vortmer so scheide de
Ssp, — 3. erwerben, durch Kauf sulue her C. (ammechtman euer all
Miete oder sonst. Welk ervegut uppe vnse land) vns winnen (verschaffen)
enne is gheerft, dat het sin ervegut ; vppe 200 idder vppe 300 mark, vnde
dat he aver ghekoft hevet, dat het 20 wenne he dat ghedan hedde vnde
sin wunnene gut. Gosl. Stat. 26,36; vns de redeliken berekende, so scheide
so we en scip wint edher hurt('A6tier^) we ome dat wedder gheuen (1395),
thogeghen dhen anderen etc. (1303). Sudend. 8, nr. 90 ; dessed heft Br.
Brem.Stat.135; wint en man en schip voged mynem heren Albr« hertogen
van deme anderen, dat he des bruke 26 to Sassen gewunnen (angeschafft) van
to somerdagen, kumt he den in de dage to dage sodder des sondags in
hauene, dar he dat schip wan, so is groten vastelauendes dage (folgen die
it ledich deme, dhar het van hadde Ausgaben) (1381). Sudend. 5, nr. 193;
wannen. Lüb. R. 357; so welic man elck licht van eneme punde wasses,
prame winnet eder andere lättike 80 dar de schafferschen de selemyssen
scepe etc. Big. St. B. p. 199, 1; dat mede winnen seien. Mdd.JahrÜ). 10,
er wagemester, ofit wie die waghe 67. — 4. überh. in den Besitz von
alhyr to Duisten van en wynnet, sali etwas kommen (auch ohne Anstrengung).
desse puncte hailden. Dorst, Stat. winne din swert (Luth.: zeuch aus)
192; vgl. 178; item dat nyn borger 36 unde dode mi! 1 Sam. 31, 4 (H.);
den anderen sal ute sinen winne win- do vor Gr. up unde wolde sik weren.
nen (aus dem was er einmal gemietet So wan Dr. ein mes (Messer) und
oder geheuert hat^ durch überbieten sloch Gr. dot. Münst. Chr. 1, 171;
heraustreiben? vgl. üthuren). (1389). winnet se auer swerde eder messede
Nies. Münst. ürk. 3, S. 217; wanner 40 eder barden unde dot dar scaden
schipheren gewunnen (geheuert, ge- mede. Gosl. Bergges. § 193; hulde.
mietet) werden in havenen etc. (1410). B. V. 2078 u. mit ähnl. Abstr. h. —
Livl. ürk. nr. 1829; tho dem ersten, Se wunnen vuchticheit ute eren oren
do wy se (de murmesters) wunnen, unde kresemeden dar ere kindere
do gheve wy em 2 gr. tho wyncope. 46 mede. Korner 75^; dat amt (gilde)
Brem. Jahrb. 2, 287; welk man den winnen, d. h, das Becht erlangen ein
andern to arbeyde wint vnde ome (zünftiges) Handwerk ausüben zu dür-
sinen berkop dar vp ghift, de man mot fen. Eyn unecht sone, de sek wol
ome arbeyden unde denen. Gosl. handelet, de mach wol gylde winnen.
Bergges. § 177; dar he mannigen 60 Brschw. ürk, /, 117, 200 u. s,; Vnde
WINNER 732 WINRATE(N)
[eft] me des na der tid tor warde p, 201^ 8; Vit tf pro lineo instm-
kweme (hinter die Wahrheit Jcäme, er- mento et pro wenninghe et aliis di-
führe)^ dat de schade dem litmate vereis instrumentis provenientibus ad
nene lemnisse makede, so schal de navem. Hamb. Kämmerei-R. i, 8, 440.
gönne, de den schaden wunnen (d. h. 5 winnunge, f, Gewinn, In Mojses
das Bußgeld empfanget^) heth, dem ee was ock geboden sonder hopeoe
andern sin ghelt wedder geuen, dat yenniger winninge to leuende. Sptg,
he bauen den ochsuneliken schaden d. Dog, f. 228^; und wat damn
wunnen unde bort hefiFt; darto schal velle to winninge. Leibn. 3^ 459,43;
de genne, de den schaden wunnen 10 we den schat, de om beaolen is, wol
beft, dem richte beteren 90 seh. bewaret, also dat . . he in vrame-
Dithm. L. R. 11^ Art, 56^ § 2; (da- slaghe den oken kan vnde bringhet
gegen: offt dar jumment in vnseme de winninghe vp den disch sines
lande were, dede schaden hadde wun- heren, de etc. Ecdes. f. 214d; wyn-
nen [verursacht]? lifläick ynde de is ninghe unde vorlust schulle wy an
gönne, de den schaden kregen hadde, beyden syden staen. Laurent 8, 69;
storue hen etc. das. 11^ Art. 61 u. 62.) unde yk hebbe dat ghelt ander han-
winner, m. Gewinner. Dat is gantz den uppe unser beyder wynninghe
neyn gud wynre, De da stedes un unde eventure (1426). Hans, ßcsci.
yummer vorlüst. Koker, 8. 332; Se 20 Bl. 1874, 8. 61; queme eme enkop-
(die Handwerker) satten under ande- man an, dar he mochte mede win-
ren gesotten in dit stucke: we in der ninge stän (= köpslän). Cl. Bur 765;
vorsten rade wer edder ore cleiding umb wynninge geit de pape an dat
neme edder or winner were, d. h. für altaer. Tunnic. nr. 335.
sie, in ihrem Auftrage, um sie eu he- 25 wtnperse, f. Weinpresse, Kelter,
reichern, Gewinn erstrebte, thätig wäre, torcular. Nehem. 13, 15 (H). 0 wm-
(etwa wie 8Maven des Alterthums oder perse reine, du heft ene perset ut
Hörige des M. A). Magd. Seh. Chr. Parad. 47h, 12 ; du (Christus) stun-
172, 6; Landmann, colonus. Kü. dest an der winpersen Bludich vao
winne (winner?), een ackerman vel 80 der schetelen wente to den Tersen.
een winne, accola; agricola, lantwinne. das. 99, 17; wu is dyn klSd so rod,
Voc, cop. (Hör. bdg. 7, 16). Vgl. win- also eynes, de an der wynperczen
ninge, cultura. Dief. — Ed en gheyt ghetreden heft. Epist. Samud.f.3fi;
nen gericfate ouer de winners (d. h.?) de lutken ratlude mosten den groten
in den weghen, wan se sek werpet 86 or wynpersen natreden. JBrscfc«.
mit strengen, mit spilen etc. Gosl. Sehichtb. 89. (d. h. der Kleine Bath
Bergges. § 193. wurde auf Grundlage des Becesses
winnnnge, wenninge, „dünne Seile, ebenso purificiert wie der große.)
welche um Schiffstauwerk, zum Schutße wtnraye(n), m. Weinstoek, titis,
desselben, gewunden werden, jetjfftSchie- 40 Dief. De bloyende wynraue is der
majinsgarn genannt.^ Wehrm. Item natur der slanghen entyeghen. B. d.
so scholen ock nene segelmaker to Profec. I, f. 52h; du ('CÄm^^ bloye-
kope hebben marlinge, husinge, wyn- dest alse eyn wynraven. 0GB. B.
nunge, zegelgarne to der schipper be- 156; dyn husfrouwe ys also en over-
huff. Liäf. Z, B. 386; it. exposui 45 vlodich wynraven in dynen syden des
8 mr. ad meam partem de duabus huses. Brem. kerck. geb. 14h; rade
kabelen et tov et hären et winningen. (Noah) plantede wynrauen. 1 Mos.
Laurent p. 65; ein hundert wynninghe, 9, 20; in desseme wyngarden wassen
de men up den koop maket, scal wynravene mennigerleie. Ludolfv.S,
hebben 25 marctpunt Hamh. Z. B. 50 c. 10 ; Aprill byn ick genant, De wyn-
WINROPER 733 WINT
ra£Fen ick besnyde dorch alle landt. 1 d. ZdUarif der Margar, v. Plan-
ScJiaph. Kai. f. 10^; wynravens ran- dem 1262. in Fahne^ Dortm. Urkb.
ken gebrant to puluere und loghe 1, 44; = Bimstein? pumex. ok mo-
daraff gemaket is ok gud (gegen ged de piltzere kopen wynsteyn ene
Kopfweh). Rost. Areneib. f, ^a. 6 tunnen edder meer uade delen den
winroper, m. der den Wein aus- winsteyn under sik (1302). Urk. d, h,
ruft^ ausÜetet (mm Verkaufe), Wein- Ver. f. Nieders. S, nr. 248^.
vereapfer. Item deme wynropere, winstock, Weide eum Binden des
deme lopere . . ghifft me yyff elen Weinstockes, wynstock of crued, siler.
swartHerdewykerwand ("i^dS/ £rem. lo Aurora grammaJt. Vgl. Dief. s. v.:
Denkb. S. 83 u. 85. — caupo, win- wasserweid, weinrebenpandt, rebsteck,
coper, wintepper. 1 Voc. W. winroper. wingartstock.
3 Voc, W.; winrofier, -roper, -reufier. wfntelge, m. Rehzweig. Ik bidde
Dief. dy, o wäre wynraven, dat du uns,
winsehrodeii, «c&tr. t;. TFetn 5cAro- 15 dyne wyntelghen, willest begheten.
ten^ s. schroden. L. Z. receptus est Brem, nds. Betb. 164 u. 0GB. B. 156^.
per dominos meos ad officium win- wintf m. Windhund, wint, canis
scrodend (als Weinschröter) (1343). est, velter. Voc. Engelh. leporarius,
Wism. RathswiUekürb. f. 96. ein wint. 1 Voc. W. eyn stouer vel
Winsen, sc?*w. v. wiehern (unnseln). 20 wint. Voc. Locc. — winde unde bra-
Ein iowelk heft to der husfrouwen cken. Ssp. 2, 61^ 3 ; winde unde has
sines negesten gewinset (binniebat). (he88e)hunde. das. 3, 47y 2; 1 fert.
Jerem. 5, 8 (H.). eynem boden, de brachte mir frowen
winspel. „ Wispd. Ein Getreide- drey winde von minem herren (1399).
maß von ewei JUrömt (ein Drömt 12 26 Sudend. S, S. 238 ; mit twen have-
Scheffd).*^ Bahn. S. wichschepel. ken und mit twen winden. 6rr. TTm^A.
wüistavely m. Weinstock, an den 3, 31.
die Rebe gebunden ist. De herre be- wint = wente.
halt de sat unde nicht den stoppe], wint, m. Wind, myn holt . . alse
noch die winstavele ( Varr. winstocke, 30 dat nu iegenwardich steid vnd dar-
weinstauden, winsteckin), wante se in ynne gewassen is vnd noch wassende
der erde stan unde to den winholte wert, hoch vnde siide, vnd alse dat
gebunden sin. Ssp. II, 58, 3. de wynd beweyd (1420). Blücher Urk.
win8t(e), n. u. m. Gewinn, Wy nr. 390; alle holt houwen, alse id
schuUeh unses sulues bäte unde winst 35 de wint weyet (1380). Lüb. Urk. 4,
nicht anseyn. /^. d. crist. f. 70t^; des S. 414; mit weiden, holtinge, week
anderen dages na dem winste (Siege). vnd hardt, so ith de windt rogeth
Westphal. 3, 97; oft in der jacht vnd bogeth. Kardorff Urk. 329; mit
god almechtich winste vnde vordell holten . . so eth de winth roreth.
geuenei denne sollich winste thosa- 40 Arensb. Urk. 116; vgl. über diese For-
mende nethende etc. Old. Urk. v. mein Gr. R. A. 38. — Unde en is-
1492; unde wy schullen unses sulues lick reet synen wech na den veer
bäte unde winst nicht anseyn. Sp. d. wynden. Körner 245^; dar dreef de
crist. ghd. 70^^; unde wes dar over scuthe vor wynde vnd vor waghe
ys Tan wynste, dat schole wy like 45 (1358). Urk. im Schwer. Arch.; to
delen (1426). Hans. Gesch. Bl. 1674, gaen vor wynt, vor wagen. Lieder
S. 60 ; der Beckers redelicher wynsth. aus d. Münst. 30, 4 ; se schicken den
Z. f. Lub. Gesch. 1, 387. hoiken na wind unde wagen, v. Li-
wtnstin, (Weinstein) = Hare? liener. I, 486, 17. (Vgl. wage.) —
centenum rasine, quo dicitur wynsten 50 De vele unwonliken unde unvornem-
WINTAPPE 734 WINTERLINGE
like wort spreken, dar se den wynd wind nedergeworpen heuet, und an-
mede slan unde ere stempne sulven fruchtbar holt howen. Seib. ürk nr.
nicht vornemen. Korner 160^; dat 776; Wen se (die Schemen) nicht
alle ere schone waerde vnd schriuent en hebbet ghepandet, so moghen ge
wynt in de lucht geslagen sy. Seib, 5 verkopen einen wintbraken of ein
Qm. 2^ 331 ; lat my dyt exempel nicht voder roden, wel et we kopen. Gr.
Yorgeten unde in den wint slan. 3 Weisth, 3^ 84; so mannichmail de
Brem. Qeheth. 136; dat is my recht gemeinen menne de windbrocke
so ein wint (wie gar nichts). Theoph, delen, dem schulten dre voder holtes
i, 653 ; Bedent. ^. 653; under den lo to yoren. das. 3^ J211 ; alszo de lad
wint komen, etwas merken. Do be- geboden hefft, dat nymand scheide
ghunden de hertoghen echter de howen eyken vnd elrenholt behaluen
houede to hope stekende teghen den wyntbraek. Cod. Brdb. /, 14^ 310,
konink ; des quam he my t behendi- wintbrakich, adj. windbriichig. alle
cheyt vnder den wynt vnde verbodede 15 wyntbrokich holth . . mögen sie hou-
se to sik vnde venk se do mit vor- wen etc. Calenb. Urk. 8^ nr. 908.
retnisse. Densche Krön. f. VS; dit wintdivere, m. Wirbelwind. ..onde
quam koningh Woldemar ynder den was so stark wintdwere, dat he ni-
wint. Hamb. Chr. 200; des kam de dervalde grote waltbome. E. v. Bepg.
bischop under den wint. Lünted^ 20 5^^-
Stiftsf. 164^ 85; vnd quemestu wes wintepper, m. Weinvereapfer. de
vnder wind. De d. Schlömer C^b. winteppere (caupo) werd nicht ghe-
wtntappe. broca, quoddam vas rechtuerdeghet van den sunden eines
magnum uel wyntappe. Brevü. Bent- mundes. Ecdes. f. 1708^.
hem. Vgl. Dief. s. v. 25 winterdaeh, m. Wintertag. in win-
wintarmborst, eine große Armbrust^ terdagen (=iim Winter). Korner lOlK
welche vermittelst einer (Bad-) Winde winterlage, f. Winteraufenthalt.
(B.TmborQtemude) gespannt lüurde. Vgl. Se konden nicht ere kernen dorch
Koppmann, Hamb. Kämmer. B. i, der winterlage de se hadden bi Rome.
XLIX. Magister H. balistarius dabit 30 Lüb. Chr. I, 125; vortmer schollen
civitati 20 balistas, de quibus erunt neue schipper van der heuse segelen,
4 magno . . que wintarmbruste no- de winterlaghe mit eren schepen ge-
minantur, et 10 rucarmbruste et 6 legen hebben, vor cathedra Petri.
Btegereparmbruste (1307). Hamb. Z. Lüb. B. 563; id en mach ock nen
J2. 2; (im J. 1362 waren in camera 35 schiphere zin schip vor S. Martens
eu Greifswalde) super theatrum YIII dage upieggen to winterlage« Hamh.
balistae dictae wintarborste, quatuor Schiffer. (Brem. Stat. 295); ok sal
strepalesy et XXVII dorsales. Pyl^ nemant van buten der hense winter-
Bomm. Gesch. Denkm. 3^ 146. läge liggen in jeniger hense stad,
winta8(8e), WindeUock^ BMe zum 40 vnd weret dat jenich maeu sodanige
Winden, troclea, trochea. Dief. u. lüde winterdage herbergede, de solde
Hör. belg. 7, 17. 20. 6 s. dem via- betören X noblen. (Big. Burspr.)
schendreier vor einen groten trysse- Big. St. B. 226, 84.
block thom wintasse (1538). Wism. ^ winterlank, adv. in diesem Winter;
St. Jürgens Beg. (S. winde-as.) 45 vgl. järlank u. Winterlinge. De Da-
wintbrak(e), -broke, WindbrtMh, deschen ligghen noch to P. gheuan-
das vom Winde gefällte Hde. Gr. B. ghen, werden se winterlank nicht
A. 507. — So moget se holt howen gheloset etc. (1363). Hans. ürk. II,
to erme timmere . . vnd moghet ok S. 514.
alle windbraken, dat is holt so de 60 winterlioge, adv. in diesem Winter;
WINTERTIT 735 WINWAS
vgl. dalink, järlink etc. Dat en yewe- neib. f. 18h, 25 u. Rost. Arzneib,
]ick spreken scal mit sinem rade vnde f. 13^.
dat wedder inbringhen ten neghesten wintlast? oghen water to bernende
daghe, de van den steden winter- von dussen craden: osteke, confra-
linghe gheholden wert (1369). Hans, 6 sieu, wegheblederen, wintlust, wilde
Urh. II 8. 664. slen etc. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 99h.
winterttty Winterzeit. adv. des win- wint(t)akel9 Tau (Geräth) zum
tertydes . . des somertydes etc. Fidic. Winden, en wyntakel . . en wyntas.
1, 43. Wism. Inv. f. 246; gode starke kor-
wintervalligen, schw. v. unnter- lo dele vnde windtakel in dem schepe
feigen^ wintervallich bestellen, den to holdende. Denische See-B. c. 54.
Acker zur Übertvinterung aufbrechefi. wintvank, m. Worfschaufd. venti-
Offt en man hadde acker to hure . . labrum, wintfank. Brevü. u. Voc. Hol-
vnde he winterualligede ene, vnde herst. — Instrument, um den Wind
de acker werde em nicht vpgesecht 15 aufzufangen (windvanck van de or-
touoren, so schalme den lansten ge- ghelen, epistomium; obstaculum venti.
uen vor de winterualge vor dat sehe- KU.); an der Uhr: 2 daler geuen
pels saed achte penning. Dithm. L. dem klensmede vor den groten seier
B. II, Art. 105. den windtfanck tho makende (1569).
wintervare, m. der zur Winterszeit 20 Wism. St. Marien Geb. Beg.
fährt (vofi Martini bis Pfingsten). wintwake, eine wake, durch den
were dat sake, dat he dat erste wa- Wind verursacht? cistarsis, wintwake.
ter vorlege, so schal he heten en Brevü. (Vgl. cristnla, wintwehe . . vel
somervare; . . vorsumet he dat leste wake. Dief.)
water, so schal he heten en winter- 25 wintworm, als eine der Plagen Egyp-
vare (1346). Livl. Urh. nr. 842; so- tens genannt in der Überschr. des 2
meruare vnde winteruare so wanne Mos. c. 6 (H.).
86 comet in dhe Ny (Newa)^ so seien wintworp, bilio. Brevil. s. winde-
se oldermanne kesen (1225). Schra worp.
des deutschen Hofes zu Nowgorod, so winvindep, w. Weinfinder^ -unter^
Hans. Urk, 11^ 18. sucher. Item sali men dem kopmanne
winterwedderiDge, f. Winterweiter. to Novgarden scriven, dat men sette
De winterwedderinge, de hatt sich winvinders, und we den win vorvel-
dith jähr (1593) also hart anholden, sehet mit water efte mit ander vel-
dat men aver i0 van der Wißmer S6 scherie . . de sal hebben gebroken
beth up Femeren gähn konde. v. Havel, L mark. (1405). Livl. Urk. nr. 1656,
Chr. 54. 5. (Vgl. lechtvinder.)
wintiseren, n. SturmhaJcen (an den winvore, Weinfuhre (-fuder?). Tol-
Fensiem). 6 m. vor henge, wind- len eder gheld van wynvoeren en
yseren etc. (1560). Wism. Nie. Geb. 40 solle wy nycht nemen, dan dat van
Beg. ; 28 m. vor wintyseren, vor ba- oeldes gewontlick ys gewesen (1457).
gensmide, vor schrancke in der ka- Wigands Arch. 11^ 355. — eine Ab-
meren vor de vinsteren etc. (1562). gäbe, debet familia sive hiemanni
das.; it. bagenschmide, windtiseren solvere cellerario II soL leves, qui
etc. (1598). Hamb. Z. B. p. 257. 46 dicuntur winvore et III sol. et III
wintkop, m. Schröpfkopf, ventosa. den. qui dicuntur rennepenninge. VII
Is eyn steyn in dat ore gefalle[n] denar. leves qui dicuntur winvore et
so nyge dat honet vp de suluen sy- corenvore. Pick, Monatsschr. 5, S. 54.
den vnde holt em enen wyntkop (Abgabe von der Weinernte?)
jegen dat ore vnde etc. Gothqer Arz- 50 winwas, n. uhis an Wein gewachsen
WmWERK 736 WIPPE
ist (vgl. hoiwas). Ok scholen alle de gebawet; hat weinig genutzet. Z. d,
de arbeyden to wynwasse vnde to Berg. O. V. 11^ 149.
hoppen . . vrede hebben (1398). Su- wippe (wuppe), f. der Augenliid,
dend. 8, nr. 234. wo etwas in Gefahr ist das Gfetei-
winwerk? Dat vorebenomede ghelt 5 getoicht eu verlieren^ (ap der wippe
dat scal me nemen van deme win- stan, eu fallen drohen); wippe, pre-
werke vnde dhene tins, dene man ceps, veloz vel precipicium. Brecü.
Yor dat sulue ghelt gift, dene scalme conor. jede Vorrichtung^ die zum wip-
gheuen van deme winwerke. Brschw. pen dient; Schaukel (= schockrede,
UrTch. Ij 34. 10 Schocker), ein über eine Unterlage im
winwort (Weinun4r0?)i alfecia, Schwerpunkt unter stütetes^ im Gieick-
winworth. Cdm. Voc. gewicht gdegtes Rde oder Brä, auf
w!p, wipe, m. Bündel, bes. von dessen beiden Enden sich ewei sdsen
Stroh, auch als Fackel dienend, fax, u. einander in die Höhe u. wieder
wipe. Dief. s. v. dorne wypen, spi- 15 herunterbewegen; eine jede Masdiiiit
naram fasces. Hoffm. Findl. 1, 163 ; oder Schwengel, der an beiden Enden
wyp van holt of van stroe lanck ge- wechselsweise auf u. niedergeht; toi-
banden. Teuth. Stek enen wip stroes leno, ciconia, pertica putealis. Kä,;
in enen budel also grot also eyn hen- zum Armbrustspannen : oach sollen
nen ey vnde lecke den claret dar- 20 ^^ ^^^ Thoron, Elbing . . echUche
dore, so wert he gud. Bast. Arzneib. stat 1 armborstwinde vnde IUI wip-
f. 68^ ; vor dat water samene dyner pen haben (1395). Styffe, Bidrag 11,
pisse eynen ketel vul vnde virynt dar 2; wippe unde winde. Hans. Bec. 4,
wipe in von roggenstroe. Wolf. Mscr. 253; vgl. Koppmann, Hamb. Kämmer.
23, 3 f. 72; vnde stecket einen wyp 25 B. 1, S. XCIX; Maschine, um Güter
stro mit vfier in den auen. Gryse, ins Schiff und aus demselben eu brin-
L. Sp. fr, 92; de domprovest sy gen; als Werkeeug des Webers, mpfe,
disem holting ein bistender . . sine sapa, alze de linen wever hebben.
kohlgarten mit wipen, roden, stacken Voc. KU u. W. wuppe. Dief. n.gl.;
tho beteren in deser marcke berech- 30 Schneügalgen (Brette), patibnlum tol-
tiget (1556). Gr. Weisth. 3, 320. — lenonis instar constractam, farcilla.
Als Zeichen einer Schenke etc. avS" KU. It. de juramentis ... et de
gehängt. Vgl. Brem. WB. s. v, — malis uerbis etc. Quando duo boni
Sprichw.: Dede wol deyd, darfnenen super aliquotestimoniamperhibuerint,
wyp vthenghen (non pendet signa, 35 hie supra wippam in penam peccati
qui laude facit digna). Kiel Mscr, locari debeat et reponi (1395). Wism,
nr. 114, f. 22. Bürgerspr. 24, 13; 27, 14. „wippe
wiparmborst, Armbrust, die mit eine Strafe, welche darin bestand, daß
der wippe gespannt wird, = wintarm- ein Verbrecher (in einem Korbe) ins
borst, schoten myt bussen unde wyp- 40 Waßer getaucht wurde. In Wismar
armborsten unde worpen myt blyden fand wegen schweren Fluchens sie
etc. Korner 177d. häufig am Hafen statt. Die Strafe
wipe-, wope-y wepeken. cornus, des Schupf ens unterscheidet sich da-
arbutum. Voce. durch , daß bei diesem die \ Unter-
wipgalge, m. SchneUgalgen, y^um 45 tauchung in faules Waßer geschah (f)'^
Verbrecher an den Händen, die auf Burm. im Gl. 156; „ein Käfigt, wor-
den Bücken gebunden waren, in die inn sonderlich Oartendiehe Sichernd
Höhe ffu schnellen und vAeder nieder- ins Waßer gdaßen und in die Hohe
foUen eu laßen,^ Weigand. F^/. wippe. geeogen werden.^ Strodtm. S. 288;
a. 1612 ist (eu Essen) ein wipgalge 50 (vgl. „^pr einm in einen bescUoße»
WIPPEHAKEN 737 WIKS WERS
Garten steiget^ den eaU man in den pen unde haken, dar de wyren inne
Korb setsen^ [1502]. Wigand^ Wetel, henghen (1448). Brschw. Kämmereir.
Beär. 1, 353.); (zweirädrige) Sture- das. 2, 744.
harre, die, wenn ein Bieget wegge- wiren, schw. v. mit Eisenäraht ver-
schoben wird, hinten niederßUt und 5 sehen. 10 0. vor de venster to wyren
die Ladung ausschüttet. Br. WB. 5, unde to verwen. Brschw. Kämmereir.
305. Ynd hebben also dnssen gronth v. 1448 (bei Brinckm. 2, 738).
mit groter swereheith ghemaket, vnd wirdk, -rik, -rek, Weihrauch, thus,
de erde mit haluen wagen, dat men wirok. 1 Voc. W. wan de mynsche
eine wippe nomet, mit orem liue ge- 10 amechtich wert, so nym wirick vnde
[halet]. Old. Ghranikens. J, 231. mastix. Herbar. f. 98; se offerden
wippehaken, m. der Haken eu einer wirek, mirren unde golt. Harteb. 185
(Armbrust) wippe? Nemen se us f. ^a.
vor Q. use pyle unde 1 wippenhaken. wiroken, -reken, schw. v. Weih-
Brschw. Omt. 1, 67, 11. 15 rauch brennen, adolere. 1 Voc. Kiel.
wippen, schw. v. 1. intrans. sich u. Dief. Nadab vnde Abyu weren
auf unli nieder bewegen, wippen, swan- wes ghedrunken vnde wolden vor
cken (neutraliter nutare). Tys beter gode wyroken vnde dat vur sloch
by der vlen to sittende wen by dem vth deme wyrokvate etc. Sp. der Sam-
yalcen to wippende (est pax viUana 20 ^'^^ I^ ^* ^/ ^^^ ^^ oldiuges yeren
melior quam pugna romana). Kid. gram, vnde dit was na vorlope der
Mscr. nr. 114 f. 37; up sollen (Sohlen) ee Deue vnde rouere, dat weren twe:
drftge ofte up trippen künde man wokenere vnde de wyreken (d. h. den
durch die Dovert wippen. Kerkh. v. Götzen opfern?) wolde. Josef, V. d.
75 (bezieht sich auf das Aufschnellen 25 7 Tods. v. 3963. (lat. merces furis,
beim Springen von einem halb los lie- ysurarii . . et prostibuli non syt tui).
genden Steine auf den andern. Woeste.) wirok-, (rik)vat, n. Weihrauchfaß.
— 2. Irans, etwas mit cfer wippe thun; wirokvat, fchuribulum. 1 Voc. W. myt
z. B. schaukeln, auf- u. niederheben, wyrichvaten. Korner 230^; nem to
mit der wippe bestrafen, „einen von 30 dy eyn wirikvat. Bavenst. f. 5c,
seiner Stelle herabbringen.^ Bahn. wirs , wers , compar. aUs. wirs,
wipperive, wisperive. f,Ich ver- schlecMer, niedriger. Jewelk man mach
mag diesen in dßm Goth. Arzneib. kampes weigeren deme, de wers ge-
häufig vorkommenden Pflanzennamen boren is denne he. Ssp. I, 63, 3; 3,
sonst nirgends ncuihzuweiseny noch seine 35 72 (Old. Hs.); spreken se, he si wers
Bedeutung eu bestimmen; er scheint geboren etc. Richtst. L. R. c. 24,
getheilt werden zu müßen wipper-ive, § 10; schlimmer, edele lüde werden
ufid würde dann eine dem Taxus oder se geslaghen. De kündet vele wers
dem Epheu ähnliche Pflanze bezeich' vordraghen wanne grove lüde, werden
nen. Die Form wisperive kömmt nur 40 dadurch schlimmer verletzt, können es
ein einziges Mal vor und scheint auf weniger ertragen. Anselm v. 198; do
einem Schreibfehler zu beruhen.'' K. wart em vele wers. Sed. Tr. 212;
Regel, Goth. Arzneib. s. v. vnde (die Blutflüßige) künde van erer
wire 9 y. Metalldraht ; etwas, das (der Ärzte) nummende sund werden,
von Metaüdräht gemacht ist. X Ü gele 45 men ere wart yo de wers. Serm.
wyren. Invent. v. 1565; Item 3 mark evang. f. 228ä. — Zuw. statt des
to den baruoten brodern to eyner Superlativs, he vorherede dat lant
viren vor unse venster in der ker- unde dede deme koninghe, also he
ken. Brschw. Testam. v. 1451 (bei wers künde. Lab. Chr. 1, 80; unde
Brinckm. 2, 738) ; 2 ß. vor 1 kram- 50 deden en, also se wers mochten, das.
imtAbitoderd. WOrtorbnoh. V. 47
WmSBOM 738 Wß WßE
1, 372; vgl. 2, J977. — Auch in der (sicher genug) ne is, de mot borghen
Form werscher, a. B. . . vnde sun- setten. God, Stat, 74^ 31; so wor
dighen jeghen em. Dyt deyt ome en borghere kamt binnen Ter benken
werscber, de one vorsmat io dem unde lete en erve nnde will dhes wisse
hemmelryke, wan de one doden yp 5 noch werden, d. h, von Seiten des
deme ertrike. Sp. d, menschl, Sai. Gerichtes Bestätigung erhalten ete.
f. 48h. (1303). Brem. Stat. 98; vorsete he
wirsbdiiy m.? Haicedonia sunt dhat bot dre daghe, se scolen eme
apud forum. Significatur hac voce sinen broke wis maken laten mit pan-
tranquillitas et silentium, quem ad 10 den ofte mit penninghe etc. das. 19.
modum et illa westphalica voce, cum wis, (wise), adj. weiscy Jdug^ sa-
ajunt: na wassen de wirsbome. Hofm. piens, wys vel clok. Vbe. Engdk,
Final. 1, 79. Set, dat gi sit wis unde vrot. R F.
wirvelsSk, an der Drehkrankheit 460. 936; he is yan rade wis unde
leidend? (Wer in Wesel krankes Vieh 15 yröt. das. 3468; mi sede eins ein
verkauft^ z. B.) schap, die wiryelsyke wis man. das. 2974 ; yorne sen nnde
weren (soU kein Fleisch mehr schlach- lange denken, dat is der wysen he-
ten). Wigands Arch. IV, 407. melke rad. Lüb. Chr. 2, 379. - wiä
wis, wisse, adj. siche^\ fest, gewiß, maken u. wis werden heißt 1. rer-
certus. Hold dat wisse ynde lat dat 20 sichern, vergewißem, bdehren u. er-
ynwisse syn, so handelestu dy suluen fahren, inne werden, Maket se dusses
wol. Ecdes. f. 115h - wisse gheit yor wis (belehrt sie hierüber)^ in w&tte
ynwisse. Agric. (Lotend. S. 24); ynde - mate de mynsche wedder yorloset
ys eine grote dorheit, wisse mit ynge- werde. Sündenf. 2742; da sali en
wissem wesselen, wo geringe ock dat 26 (den Engel) yinden yort paradis;
wisse^sy. das.; en wis teken. Korner bidde en, dat he dy make wüs, wo
29c; dit sint de stucke, de we settet langhe ik noch schole myssen den
vor wisse warheit (1396). Sudend. 8, olye der untfarmenissen etc. V. HdUe
8. 174, 36; bynnen wisser tit. das. des h. cruzes v. 60 (Jahrb. d. nd. F.
Z. 11; seker unde wis. Lüb. Dodend. 30 1876, 8. 89); des (daß er ins Waßer
V. 61 ; he heft to syiinen genomen gefallen) sindt 2 aalsteckers wie0 ge-
den gemeynen sproke, so men secht, worden, de hebben ohne redden wol-
dat nicht wissers up erden is wen len. Sass. u. Heilst. R. 121; wan de
de doed unde nicht unwissers wen lüde dat wys worden, dat wy godes
de stunde des dodes (1494). Lüneb. 35 wort forden umb geld, wy würden
Urk. XV, 8. 221; do kroch se in unser saken quit. Soest. Dan. 8. 24.
wis yorstant (sichere Erfahrung). Lüb. Es läßt sich indes manchmal nicU
Chr. 2, 328; dar bin ik wis ane mit Sicherheit darthun^ ob das wis
(davon bin ich überzeugt). Geffcken, sapiens oder certus ist. — 2. jem.
8. 165; unde he was na syme synne 40 etuHis „weis^ machen^ aufheften, auf-^
der stad so wis (nenilich : daß er sie binden (vgl. yrot maken). Constr. mit
erobere), Komer 49^; dat wet he wol Dat. der P. u. Oen. d. Sache (oder
unde is des wis. R. V. 1317; beslud mit e. Nebensatze), nnde (der Ver-
ene in eneme klostere . . so bistu räther) makede den wepeneren des
syneral wysz. Komer 118h; drowetwe 45 wys, wo he van achterto de vyende
dem anderen tho mordtbernende efte wolde bestriden. Lüb. Chr. 2, 542;
tho mordende, den schal men so lange en wart yorbadet unde wis ghems-
holden, dat he dat wiss make, dat na ket vormiddelst einem yorreder dat
den worden neinewerckeyoIgen(l^P8/ etc. das. 2, 231; dat heyelenlnden
Billw. R. § 59; we nich wis noch 50 des WiS makede, dat he de here
WISCH 739 WISCHEN
were. JEomer 145c ; se vorkereden Bßme (1311). Sudend. UrhI,nr.JS19;
dat ordel unde makeden der men- keiser Karl benachtede an einer
heyt des wis, dat se de sake vor wische* Bothos Chr. f. 29; ofte eneme
deme koninghe ghewunnen hadden* manne sin kom edder wisk uppeetiet
das. 226^; se makeden dem (volke) 5 werde (vom herumstreifenden Vieh).
wiss etc. Renner^ Brem, Chr. 2, 26; Dt^Afn. i2. i, § ^^; dat how der wische.
der gemeinte etc. das. 2y 26^; men Micha i, 12 (H,); aldus wolden de
mot jo dem volck wat wys macken. Ditmerschen desulren wisk meyen.
Soest. Dan. 51; N. muste betalen, Lüb. Chr. 2, 232; de handadige
dat he tho H. Karstens fruw thon 10 scheide in wische vnde weide, holdt
bedde gegaen, vnd ehr wie0 ge- vnde felde, in buschk vnde broke,
maket, he wer ehr mann, 6 mark vp wegen vnde Stegen, in karken
(1582). Fäleks Staatsh. Mag. 9, 774 ; vnde klusen firedelos gelecht sin. 8ass.
oder Acc. der Pers. maket se wys, u. Holst, R. 154. — Als n. (?) unde
ghy precket (prediget) umb nicht. 15 van den druddehalven morgen wisches
Soest. Dan. S. 18; und hadde dat darzuluestikchter der kerken druttich
gemein volck des wiess gemacket, so Schill, pacht. Höfer^ Zeitschr. f. d.
seiden sie ouck verlost werden. Münst. Wiß. d. Spr. 4^ 212.
Chr. 2, 185. — Plur. de wisesten, wisch-, wisblee, n. Wiesenfläche,
die (rechis)verständigsten ausderBür- 20 -räum. Leue her, gi scolt weten, dat
gerschafty die in gewissen Fällen der ek van iuk to lene hebbe twe wis-
Rath eueieht. Do worden de me- blec, de sint gheleghen bi deme
nen ratmanne vnde de wisesten van dorpe to Limbere, der het en de
disser stad to rade: so we etc. Rig. grote kople, dat ander de Intteke
St. R. 60, 2; et ne sal neyn rid- 25 kople etc. (1345). Sudend. Urk. II,
der wonen binnen dessen wicbelde, nr. 90; vgl. Caienb. Urk. 8, nr. 134
dat hebet de wisesten . . wilkoret. von 1375; hebbet vorkoft eyn wisch-
das. 61, 5 ; de wisesten vnde de mene blek, dat de Stene betet, vnd eyn
rad etc. das. 62, 6; ok heft sik de bleck dar sulues, dat etc. (1337).
rat vordregen myt eren wisesten, dat 30 Maricnr. Urk. nr. 302 u. 304; heft
nen radman ut der witheyt schal enen katen, wor tho 1 hove landes,
mer eytswome wesen. Brem. StcU. twe wischbleke etc. Sass. u. Holst.
489; Gosl. Stai. 101, 4. Vgl. de witti- R. 55, 7; ein wischblek, belegen etc.
gesten. Cod. Brdb. I, 6, HO; wy hebbet ge-
wiseli, m. (Stroh)msch, blas, schoff, 35 laten unsem brodere to ener rechten
eyn wisch, dar [me] mede lachtet, liftucht . . dre wyschblecke, geleghen
i. fax, facola. Diefenb. n. gl. s. v. in der Gelteren wysk etc. (1444).
vnde vand enen, de hadde enen her- Grupen, Hanov. orig. p. 8.
nenden wiszk in der haut . . mit wischeldach, der 2. Januar. Des
deme bemenden wische reed he (in 40 wonsdaghes na kerstes dach; it. des
der Dunkelheit) den rechten wech. sonnendaghes dar na, do wischeldach
Alex. f. 27; Strohwisch tvird ausge- was (1368). Hans. Reo. 3, p. 282;
steckt als Zeichen der Markt/seit. Vor- des zonnendaghes na nyeyaers dach,
koper, hoken vnd geste scolen vp den do wysscheldach was (1370). das. p.
market nicht kopen, di wile di wisgh 45 328, Anm. 4; des manendaghes na
&t steket Fidic. 1, 46. nyejaers dach, do wyscheldach was
wisch, wisk(e), f. Wiese, in prato, (1380). das. (In Stadtrechnungen von
quod vnlgo dicitur wisch (1179). Cod. Deventer. S. Koppmann. Jahrb. d. ndd.
Brdb. II, 442; Ok heft he sine V. I, S. 112.)
wische in der wisch, de dar betet de 50 wischen , schw. v. eüig gehen,
47*
WISCHEN 740 WIS(E)
sMüpfen. Vgl. hochä. ent-wischen. koninck is aner alle Tolck, dat god
(Bas W. müßte toöhi dgenUich wit- an deme cmce vorwarft vnde Ti-
schen heißen^ van der Interj. wits, loset heft. so steyt em de wyse in
witscht ^in einem HuH^ vgl. Frisch dem nacken, dorch dat he aUeyne
2^ 463^; u. Dahnert^ S. 554: dat 5 vnder anderen laden ynde^nderan-
hett he as 'n wits, das Juxt er in der deren eddelen steynen alleyne de
Geschmndigheit ; wits! was he weg.") auerste is. dat is daramme dath syn
Van böser lade rade, de mit logen nacke, dath is eyn deel synes lykes,
her ande dar wischen. Leibn. 3y 168\ dat he nycht bewaren kan. Unde al
11; de borgere sin hinder dem rat- lo syn heyl schal he beaelen den wy-
hase hervor gewischet, das. 3, 184; sen, dat is dede vnder allen eddelen
se sinnen to gewischel Ben. 71 u. steynen, dat is vnder anderen hilgen,
h.; wischet de khoning ilich vth der neynen eddelerren heft de em Te-
stat. Kantzoiw 40; böse lade, de mit lick wesen mach. Dat is de wyse,
logenen her unde hen wischen. Eberh, 16 de eyne moder heft ane vader vnde
Bemchr. v. 1753. de eynen vader heft ane moder. jS^.
wischen, schw. v. wischen, he vor- ///, 60. Ol.
deckede de tränen myt sinem man- wise, m. Weisd, rex apiam. De
tele, dar he sick mede wischede. derthe, dede dar mydden an dem
Körner 38ä; reinigen. Item 3 seh. 20 lyve tohope zint ghezat, de wize is
deme sulven vor dat richteswert drye der eyn here, deme volghet dat imme.
to wysschende. Ztschr. f. Nieders. Locc. Ere. f. 5b. Vgl. Brem. WB,
1867, S. 197; 3 ß. Märten swert- ö, 273.
fegere vor dat richteswert to wys- wi8(e)9 f. Art und Weise. In wel-
schende (1483). das. 1868, 8. 215 u. 25 ker wis schal ik des beginnen? R
223. V 930; lyker wys, wu etc., gleiA
Wtschepel, s. wichschepeL als ob. Lüb. Chr. 2, 261; na einer
Wischern = wischen, eüen. do wise (nach einer u. dersdben Weise)
wisscherde se drade in dat has vnde werden se (die Vornehmen) geboren
besloet den heren dar baten. 8oü, 30 alse de anderen. Lab, Dodend. 0.
Meistere f. B3^; Als ehr in de kam- 1619; in der vallen wise (wenn sie
mer lieft den konninck za soechen, sich voü getrunken hat) is se (die
wischert ehr (der König) achter der trunksüchtige Frau) vul des toms,
doren hen. Münst. Chr. 3^ 232; do der schendighen rede. Ecdes. f, 168^;
wischerde de koninck hervor (Hero- 35 Loth hadde des wines in ouermate
des)^ schwöret den megedeken ein ghedrunken vndo beslSp in der vollen
eedt. Husp. enihov. Joh.; unde enen wise sine dochtere. das. 189^; onde
stöt deme amen gaf, dat ome sin (der Preis) stunt so bi einer wise Tan
hovet wischerde af . Gerh. v. M. 89^ 26. pingsten went to heremissen. Magä.
wise = wese, unio, der Edelstein 40 Seh. Chr. 410, 20; roggens was to
in der deutschen Krone, mhd. weise. göder wise (woJdfeü) genöch. Kerh-
so henget me om (dem Kaiser bei hoerd 112; doller wise, temerarie
seiner Krönung durch den Pabst) de (nach jetzigem Sprachgebrauch omA
kröne auer dat houet vnde vp deme zuweilen = temere, absichtslos); ?elen
swickbagen dar steyt eyn cruce, dat 46 doller wise up de perde (uHurfen siA
heft eyn hörne to dem anthlathe auf die Pferde) vnde jageden etc.
vnde den anderen to deme nacken Monum. Liv. 4\ 113; unde levede
vnde hynden steyt eyne wyse, de so nach der wise der Sarracenen nnde
heth, vnde dyt beteykent vns, dat vorvolghede sander wise (maßlos) de
he des schall denken, dat he eyn 50 armen cristen. Lab. Chr. 1, 158;
WISEL 741 WISEN
Ynde die erczebischup H. en konde unde dat mos Tordrivet dat für. Bs.
eme (dem die Stadt belagernden Grafen) jsu Brandetib. (Prag, der RUteraka-
80 to wys (auf ahnliche Art) nicht demie 1878). Mitth. von Köpke.
weder don, wente etc. Brem. G. Q. wiselik, ac^. = weselik, gebührend.
94 ; keyser H. begunde eyn dorpp to 5 se schallen unse slote so lange in
buwen unde wart gebeten na dem weren beholden, dat on de obgen.
water, dat dar nach (d. t. noch) dorch summe goldes 10,000 mit dem vor-
hea vlut unde het de Gose ; na der ger. wiselikem schaden (Zinse) betald
wise (später?) is dat wort vorlenghet weren. Gott. Urk. II, nr. 180, 220.
vnde het Gosseier. Bothos Chr. f. 66. 10 Vgl. unweselik.
— Häufig verbunden wise unde wege, «wiselOs, adj. führerlos. Do Holo-
xr. B. unde dar hadden se wyse unde fernes irslagen wart Tan Judith, do
weghe to ghevunden, wo se deme was dat here wiselos. Magd. Seh. Gir.
don wolden. Lüb, Chr. 2, 148; sehr 9, 16; de hunde de lepen wislos over
häufig mit vorausgehendem Genitiv (mit 15 al. E. v. Bepg. 93.
oder ohne in^ = auf die Weise, als. wisen, sdiw. v. 1. weise werden.
He wende in den kloster gastes wise. De kinder, de so tytlik wisen (i« e.
DioH. Greg. 244; andere vrilude sint praemature sapiunt), de leven nicht
lantseten gebeten und komet und lange oder et werden gecke dar ut.
Taret gasteswise. Ssp. 3, 45, 6; he 20 Hoffm. lindl. 1, 79; (lupus piluni
quam in pelegrimes wise. Lilb. Chr. mutat, non mentem; cognatum illi
1, 101 ; Abraham was pelegrimes wys Westphalico :) he gryset, er he wyset.
in Geraris. 1 Mos. 20, 1 (H.); komet das.; also dit kint noch cleyne was
de sake Tor den rat gherichtes wyse vnde lach in der weygen, do u. s. w.
(Var. in rechtes wyse). Lüb, R. 429; 25 Darna do dyt kynt begunde to wy-
Tor deme richter in richtes wise ge- sende, do etc. Lüb. Passion, f. 9(k;
Traget Torsaken se nummer der war- weme gud auenture entegen wracht,
heit. Lüb. Chr. 1, 193; renthe geTen de mach elden unde wysen. Josef,
in almissen wise. das. 2, 257; indes V. d. 7 Tods. v. 178. — 2. factü.
kernen to dem rade her F. unde twe 80 weise machen. Tele Tragens wyset ser.
ander bederve man in rades wise. Tunnic. nr. 1084.
Magd. jScä. Chr. 316, 15; vnd dar- wisen, schw. v. (selten st). 1. weir
umb raitzwys mit Tulborde ingesat sen, eeigen. He wisede mi under der
(1502). Fahne, Dortm. II, nr. 269; kappen ein klet Tan här.. R. V. 368;
deme se dat bekande in bichtes wise. 36 wiset de to wege, de dar na Tragen.
Körner 43h; do tu id, dat se (Jutta) das. 1616; do de Tan Lubeke dat
paweseswise moste ghan processien. Tornemen, de wiseden se also wedder
das. 29^; u. so in vielfachen andern to hus (d. h. schlugen sie zurück).
Verbindungen, z. B. klagewys to er- dat se dar do nicht mer en quemen.
kennen gCTcn. Ben. 164; wat mor- 40 Korner 198^^; se sanden na deme
derswiese geschutt. das. 775; geleides bischope Tau L. up dat radhus unde
wise. das. 788; edes wise (eidlich). wyseden em dar den rad leddich.
Leitf. p. 20; in richtes wise, gerichts- Lüb. Chr. 2, 6; he wisede enen bref
weise, förmlich. Lüb. Chr. 1, 303. — mit des koninges ingesegele, das. 1,
pandes wise; werTes wise u. a. 45 381; Tude wes uns alle segel Tnd
wisel = misel (s. oben), Aussatz; breue. Monum. lAv. 4\ 195; dem
= Tur, Bothlauf, s. s. v. weder den horeiyeger wyset men mit Tingeren
wisel nem epe gestoten . . were [it] na. Tunnic, nr. 1152 ; ok sali nemand
ut der tid, dat men epe nicht künde dem anderen in ernsten mode up sin
gehebben , zo nem inkbir (Ingwer) 60 moder wiesen (niedrige oder unehdiche
WISEN 742 WISHETT
Geburt vonoerfen?); kroge he dar seinen Herrn anweisen, so aal be
wat ayer, mot he beholden (1400), (der Lehnsträger bei einer Lefttis-
Livl. Urk. nr. 1520. = underwisen. emet^erung) bidden den overen her-
Dhar (van dem ererbten Vermögen) ren, dat he ime dat gut lie oder in
scal se ere kinder af handelen (be- 6 wise, dat he 't mit also groten eren
handeln^ versorgen), also alse er ere hebben möge, also he ^t hadde Ton
(Ehre) wiset (1303). Brem. Stat. 22. sime erren herren. Lehnr. Art. 25^
— Refl, sich er-, austveisen^ sich zei- § 1 ; svene die herre binnen jar onde
gen. he wisede sik to wesen wolge- dage niergen ne wiset mit eines sei-
meit. B. F. 6259; de syek wysede 10 yqs mnnde, sint he der wisnnge an
enen ghestliken man to wesende (sich in hevet gegert, den ne mut hie sint
ausgd für). Komer IIS^. — 2. im niergen wisen unde sal ime dat gut
Jurist. Sinne: a. ein Urtheü (Weis- selve lien. das. § 2..
thum) abgeben, urtheüen ; (aberkennen ; wiser, 1. Weiser^ Varseiger. wiser
ifuerkennen ; Ain-, wegweisen). (Der 16 dusses breves (1421). Wigands Arek.
Bichter) wisede, dat se vry unde loes ß, 300 u. h. — 2. Wiesd^ Bienenkönigin.
gengen. Br. d. Cur. 90; die richter Bahn. ü. Schambach. — 3. Zeige-
yordomet sich seinen, als he ovel fingcr, wiser, index, primus digitus,
wyset. Tunnic. nr. 1113; di is twei- Voc. W. de wyser, dar me plecht
werf gewiset dat recht. R. V. 4659; 20 mede to wisende. (Es ist von den 5
dat recht wise ik nu snel. das. 4725; Fingern die Bede: de domo, de vy-
men sal gene brocke daer van nemen, ser, de myddelinghe, de arstedyer^
eer die wysheit van den lande die de orlink). Serm. evang. f. 192»^.
sake geclaert ende gewyset heuet. wtslieit, f, Weisheit; concr. :=de
Bichth. 528^ § 30; daer de raidt de 25 wisesten, die verständigsten aus der
ordele over wisede. Münst. Chr. i, Bürgerschaft; s. eben F, 8. 739. Wj
278; dar wart gewiset ,vor recht. burgermester vnde rad, de wysheit
das. 1^ 170 u. so h. in Weisthümern; van der meyaheit vnde de gemeynheit
ok wisede de rad her Magnus unde van der stad to Brakle (1343). Wi-
den borgher tho vorlykende (sprach SO gands Arch. F, 164 ; soe juwe er-
das Urtheü^ man solle etc.) unde vo- samen wysheyden der beider stede
ghede dar to twe borghermestere, Bremen vnde Hamborch hebben to
de se vorlyken scheiden yn vrunt- erkennen. Old, ürk. v. 1497; worde
schup. Lüb. Ghr, 2^ 136 ; scheide mi daer pantweygeringo gedaen . . soe
ein rover wisen (verurtheüen) tom 35 sal die schulte den clager ende den
dode ? B. F. 4634. 4698 ; he wart schuldygen die sake leggen ende ver-
gewiset van aller ere, darto in einen sthen (fristen) tot den naester lot-
schendigen döt. das. 1839; man ne tinghe vp die wysheyt van den lande;
sal niemanne von sinen geweren wi- ende daer enbynnen salmen gene
sen, sie ne si ime afgewunnen mit 40 brocke daer van nemen, eer die wys-
rechte. Lehnr. Art. 38 § 4 ; of egen heyt van den lande de sake geclaert
des rikes gut wert . . den man, ende gewyset heuet. Bichth. 528^ § 30,
die 't to lene hevet, ne mach man wisheit, f = wissenheit, Sicher-
von der volge nicht wisen. das. 71^ heit (für eine Forderung)^ Bürgschaft,
§ 7; bes. den Eigenthümer in sein Gut 45 Garantie, Caution. Desse dre marc
einweisen. Den klegero sal die herre geldes (die Deneke uptonemen hat)
wisen in die gewere des gudes. das. de mögen de van Ylseneborch weder-
43 § 1; wisen unde weren in de were kopen umme XXVII marc lediges
des hoyes. Gr. Weisth. 3, 55. — silyeres, unde Deneke de schal brn-
b. verweisen, den Mann an jem. als 50 ken einer wisheyt met Eylardes we-
WISKE 743 WISSE
dewen etc. (1336). Ilsenb. ürk. nr. currere. TetUh. Dief. s. v. yagari.
230; deme wille we de silven were, (Vgl. wispelhaftich, so werden Leute
wisheit unde breve gheven (1334). genannt^ die sich viel bewegen und
GaU. ürk. /, nr. 132; men sal be- dock nichts ausrichten. Strodtm.;
taelen . . vnde daer wisheit vor doen, 5 wispelsteerten, cercopissare, motare
daer borgermeisteren vnde den scepe- caudam; wispel-duerigh, wispel-tuyte,
nen an genoeghe. Wigands Arch. 3^ homo mobilis, inconstans. Kü. wispe-
44; Tnd möge dar borgenn vnd wiss- 1er, vagator. Teuth.) So wispelde de
heitt Yor settenn. Big. St. R. p. 16; hnnd mit dem starte. R. V. 5109;
so Trag, we dit gelden (beeaJden) 10 (von Schlangen :) die Zunge hin u. her
scole. So vintme, de it ordel vorlnst. bewegen^ eischen^ sibilare. 2 Voc. W.
So Trag, wat wisheit ( Var. wyssent) Als Gestus des Hohnes : se (die bösen
du dar vor hebben scolest. Richtst. Geister) hebbet wyspelt vnde mit den
Landr. 49 § 4. tenen grenen, dat hört to dem plause
wiske, K(ah? Item 1 0. deme 15 (Jat«oA^e»r) vor de sunde. &rm. emi^.
scerpenrichtere vor de wyske van f. 206a ; he schal wispelen (sibilabit)
dem huseken (Abtritt) to bringende. in spotterie vp alle ere plaghe. Jerem.
Z. f. Nieders. 1867, S. 186; 1 ß. deme 50, 13 (L. u. C); säuseln. Vnde nha
scerpenrichtere vor de wyske van alle dSssem kam eyne sote stymme,
dem huseken uppe deme radhuse to ao vnde eyn sacht gerune alse eyn wys-
bringende (1481). das. 1868, S. 206, peln vnde yn dem kam de here.
wisliky adj. weislich. Do wolde de Taulers Pred. f. 130 ; lispdn. wispe-
drudde wisliker vortvaren etc. Kor- lenfde], blesus. Brevü. Benth. —
ner 19J8h; dat is ok wislik (Text: Siehe auch wlispelen.
bilUklik), dat de man van sik do 26 wispelinge, f. Zischen, w. der slan-
vorspan etc. Richtst. Lehnr. c. 10. gen. iVeish. Salom. 17, 9 (H.).
Anm. 103. wisredich, adj. der eu reden ver-
wislikeu, adv. gewis. certe, wer- steht, disertus. IHef.
liken vel wisliken. 1 Voc. W. wissage, m. Weissager, Wahrsager.
wispel, wispelgud, ^^. u. sulf mester). 30 praesagus, prophete. Voc. Engdh.
de borghere to Luneb. nemet vppe Do sede he sinen drom eneme wys-
sik twintichdusent mark to betalende saghen. Denscke Krön. f. B2; Heiy-
van eren sculden mit enem sunder- mandus en wyssaghe, Schrift aldus
liken schote • . van erem statplich- sunder vrage. Schaeksp. f. 24.
tighen gude, dat neue pannen noch 35 wissalde, s. wilsalde.
wispele sint etc. (1396), Sudend. 8, wisse, wis, adv. sicher, fest. Settet
S. 145y 37. de ledder wisse an, ik wil en holden
wispely ein großes Getreidemaß, alse ein man. R. V. 1217; unde slöch
1 wispel is tein schepel. Hamb. Re- wisse, das. 3795; kau he, he wert
iensb, v. 1630, S. 189; entst, auswich- 40 ju wisse bedregen. das. 464; gy scho-
schepel, welches s. len mit my bliven an myner bedruf-
wispel y Bremse, Hummd etc. nisse, darumme beschede ik iu dat
oestrum, en wyspel vel en bromete. hemmelrike al wisse. Hanov. Mscr.
1 Kid. V. (= wispe, wespe, s. Dief. I, 84, S. 406^; lath vns wisse er-
s. V.; vgl. wispele, eyn vespe. Voc. 45 varen, dat etc. SmaUeing f. 14^; nu
Old,; wispe, vespis. 1 Kiel. V,) ik dat höre unde merke it wis, dat
wispel, das Zischen, sibilus. 2 u. etc. R. V. 1027.
3 Voc. W. u. Dief. wisse , /*. Wißen, Kenntnis. Mit
wispelen, schw. v. sich hin und her beder partyen wisse (scitu) oft inid
bewegen^ weddn. vagari, divagari, dis- 60 rechte sunder ere wysse (vel per jus
WISSEBODE 744 WISSENHEIT
siae scitu). Nies. Beitr. 2^ 295, Vgl. sunderlyke wyBsend dvn myt lonede,
wist. breuen vnde volghe (1353). LSb. ürk
wissebode, m. BevcUmächtigter. s. d, S. 159; vnde louede dem konDin-
bode, 7, S. 367 f, Dat he eyn wis ghe vele penninghe vnde settede eme
bode was unde nen Speyer (Spion)j dat 5 dar wyssene Yor etc. Denseke Krön.
hefft he bewiset mit etc. (1440). f. 85; dar to sali hei eme yerseckein
Hans. Rec. IPj 8. 321; binnen ses und wissen daer vor doen etc. Fahne^
weken darna, wanne wi des van dem Dortm. 3^ 4ß.
proueste edder van dem conuente wissenen, wisseiit sehw. v. wia
ofte van eren wissen boden ghemanet 10 machen^ befestigen^ eusichem^ garan-
werden (1376). Scheidt^ v. Adel p. tieren. Ik ben des trostes myner zele
332; dyckrechters sullen tot allen dar ane (an der SdbsterkentUnis) ghe-
maenden dyckschouwinge den by em wisset. Ecdes. f. 266^; unde niakede
selven of by oeren wissen boden. ene evenunghe, also dat de koning
Bichth. 521 § 9. 15 van Denem. wissede den Holstan achte
wisseil) s. wissenen. dusent lodighe mark snlvers to deme,
Wissel (Yistula, Viscla), Weichsel. dat he en hadde vore gheven. Lüb.
Lüb. Chr. 2j 134 u. ö. Chr. ly 262; und solden den Tan M.
wisselbere, f. Weichselkirsche^ 100 mark dar ave entrichten unde
ZwißeWeere^Hcijsfkirsche^'pxmiusSiiviam. 20 300 mark scolde me one wissen mit
. . kertzeberen (Kirschen) ^ wissel- usen frunden upp S. Martens dftg
beren, der so en wille wy nicht vor- (1381). Brinckm. 2^ 738; allent dat
gheten. Locc. Erz. /*. 6. dar van kumpt und kamen mach,
wisselbdm, m. schwarze Sauer- dat schall dat siechte utdreghen und
Jcirsche^ Weichsdbaum. Die geschwom 25 darto scholen se unsem lande wissen
lassen fragen, worauf sie sollen pfan- 60 mark. Dithm. L. B. §3. — unde
den gehen? Darauf erkant: auf die wissende unde lovede us eynen vrede.
eichbäume, buchenbäume, holtecke- Brschw. Chr. 1,50^1; vnde den rad-
bäume und wisselbäumc (1659). Gr. mannen der stad to L. ene rechte
Weisth. 3, 304; weiselbäume und 30 orveide vnde ene gantze soene . .
höltjnbäume. das. 302^ 28, — ahd. vuUenkomeliken wissen (1354). Lüb.
wihsela, mhd. wihsel. ürh. 5, nr. 201 ; ik wil den pawese
wisselik, adv. sicher, fest, und bid- horsam sin unde wil to hant den
den ju dar wisselich up denken, dat yrede wissent hebben. Magd. Sek
gi den kopman warnen (1400). Livl. 35 Chr. 31^ 3 ; dit deden se in eynem
ürh. nr. 1553. — wisseliken, asser- wissenden vrede. Brschw. Chr. i, 39^
tive. 1 Voc. W. 23; in eneme bezeghelden wyssenen
wissende, wi8sen(e), f. = wissen- vreden (1378). Lüneb. Urk. i/, nr.
heit, Sicherheit^ Garantie^ Caution. 920; bynnen wyssenden vnd vor-
Ynde on alsodane wissende don, also 40 breueden vrede (1397). Sudend. 8^
we on ghedan hebben (132?). 8u- 8. 204, 6; enen dach thu nemende,
dend. /, nr. 428; de scolde ok vsem den wy mid uzer aller vulbord sc-
heren also ghude wyssende don, alse men unde wissenden (1366). ürk. d.
we eme ghedan hebbet (1343). das. 8t. Hanover nr. 438.
11^ nr. 27 \ to euer wissende hebbe 45 wissenheit, f. Sicherheit, Garantie,
wi en vse vrunt geset (1342). das. cautio. Voc. Engelh. To vurder wis-
//, nr. 8; de scolde deme rade eyne senheit hebbe wy unse rechten inge-
bewaringe vnde eyne wissende dun, segelegehenget an dessen bref^'ii'^^J.
dat he se vor vnvoghe beware. das. Lüneb. UrJcb. XV, S. 178; tomerer
///, nr. 181, 7; u. h. das.; de scolen 50 vorwaringhe unde wissenheyt hebbe
WISSENINGE 745 WIST
ick myn ingesegel an dat spacinm so scolen ze sick des veften daghes
dussesbrevesghedrucketlaten ("^^56*/ entledighen vnde setten dar ersten
das. jS. 194; to merer wyssenheit wissingbe vor. SMesw. St. R. §84;
hebbe wy to borgen gesät dusse na- to wissingbe unde to pande. Lüb.
gescreuen etc. (137JS.) Scheidt^ v.Add 6 Chr, ly 381; tbo groterme Ionen vnde
p. 300; dnsses in obrknnde, wetben- merer wissinge. MeU, Jahrb. 16^ 240;
beit, wissenbeit, tncbnisse nnd war- tbo ener beteren wessingbe vnde war-
beit hebben wy etc. (1524). DUhm. beyt. Lüneb. Urk. VII, nr. 509. —
B. Q. p. 200; so scolen se (Kläger „^o vele scbaltu (schuldest du) my-
u. Vogt) ene (den Angeklagten) . .uppe 10 neme beren?" unde be sede: ^bun-
sodane wissenbeyt to borgbe don, dat dert kannen olyes.^ Demo sede be:
se des seker sin, dat be weder in- „^J^ dyne wissinge vnde scrifi vef-
kome. Gosl. Stat. 44, 28; men scal ticb^ (im lat. Text: caucionem u.
sodane wissenbeyt van eme nemen, darüber geschrieben : dyne breue, dyn
dat men des wis si, dat be de klagbe 16 rekenstok). 8erm. evang. f. 183^,
vulvordere. das. 45 , 12 ; w. don. wisnnge, f. 1. Urtheil. — 2. Wei-
das. 78, 7; w. wisen unde seggen. sung, Erweisung, Becognitioth. Dabi-
Gl. ßu R. F. 1, 4. — we . . willet mus de molendino conventui . . in
de (gbulde) mit sodaner wissenet dar festo Pascbe sex denarios, ex quo-
an setten etc. (1330). Sudend. 1, nr. 20 dam jure, quodwisungedicitur ("1^95^.
479; vode to ener groteren wisne- Wigands Arch. II, 102. — 3. Ver-
beyt so sette ik en to borgben mine Weisung des Mannes an seinen Herrn.
TTunt. das. II, nr. 401; mit desser Lehnr. 15, § 2 u. 3 u. ö.
langben (31 J. 6 W. 3 T.) vryen, wist = vorwist. Haec sunt iura
redeliken were besittingbe beft be 25 silvanorum. quod si quis ex servien-
(der Bürger) syn vrye recbt gbebracbt tibus pretium, quod vulgo wist vo-
an ene wissenbeyd (Überschr. in ene catur, cuiquam eorum detulerit, in
sekerbeyt) des recbtes, also dat be quocumque loco eum viderit, ipsum
schal ledycb syn aller anclage van absque iudice libere comprebendet.
egbenscbap. Wigands Arch. II, 11. 30 Gosl. Stat. 115, 32; 46, 27; hieher?
Yosseninge = wissinge, Garantie. welk man dele beft an deme bergbe
so scbolde we se vnd de ere . . vor . . vnde sine redinge nicbt en dede
schaden vnd vnuogbe bewaren vnd to dren wisten vnde dat ome dat
en des wontlike wisseninge don, dar verkündiget were van deme bercb-
se ane vorwaret weren (1397). Lüb. S5 mestem to buse vnd to boue . .
Urh. 4, nr. 661. brocbte de siner redinge nicbt to der
Wissewort, dictamnus. Dief. (dip- verden wist . . des del scbuUen led-
tannnm vel errosia, wiswort. Wolf. dich vnde los vorvallen sin an de
Mscr. 60 f. 32). to dem magben euere bereu. Gosl, Bergges. § 211
nym esula minor vnde wisse word 40 (oder ist vrist 0U lesen?).
al like vele etc. Wolf. Mscr. 23, 3 wist, f. (u. n.) Wißen. vnde deden
f. 109. dat alle wegbe na erer macht vnde
wissinj^e = wissenbeit. Vnde were, na erer v^st mit goden truwen. Wi-
dat be van dem slote orlegben weide gands Arch. 2, 9 ; wy willen de stat . .
vnde sinen ammecbtman dar sette, 45 mit rade vorhegben . . na vser wist
de scbolde vs des wis werden mit vnde na vser macht mit guden truwen.
redeliker vnde mogheliker wissinge, das. 2, 10; mit user beyder wyste
dat he vs . . vor schaden bewaren (1370). Nies. Beitr. 2, 310; vnde se
weide. Sudefid. 3, nr. 147, 41 ; isset, en schun vns nicbt beschedeghen . .
datze neyn seggen to der scbuldinghe, 50 myt erer wist vnde vulbord (1396).
WIT 746 WIT
Sudend, 8, nr. 151 ; mit godem offen- ind witzen etc. LaeomU. 3, w.
baireu orloffe, wist ind willen. Seib. 684),
Urk. n. 893; mit wale vurdachtigen wit, (= wet), f. u. n. Oesetg. Woe-
moden, synnen ind witzen, gesondes ker is verboeden in der older wyt.
lyues . . mit rechter wiste, unbetwon- 6 Sp. d. kerst, gel. f. 112; na den rechte
gen etc. LacanM. 3, nr. 684 ; de gn- der older vrjt. das. 113 ; na den
den heren wolden gerne im wisten rechte des olden wyts. das. 113^;
(Gewissheit) ssin vnde wolden ok nich (die Pharisäer) ghebieden y na der
gerne im unwisten ssin etc. Monum. wit te leuen, mer etc. das, f. 169.
Liv. 4\ 167. 10 wit, adj. cdts. huit, weiß. 1159
wtty adj. toeit^ amplus. Voce. Mit wart begrepen die orde to Lyffland,
Schärpen tannen (Zähnen) unde wi- des de borghere to Bremen een grot
den munden. jB. V. 3338; dat holt anheuent weren. Dar de borghere
. . upgeklovet einer eleu wit. das. sunderghe vryheit van hebben to
620; wol dat (obgleich) unse orde is 16 ewigen tiden, dat sie moghen den
wit, bret unde gröt etc. Lab. Dodend. witten mantel dreghen lyck erer rit-
V. 516. terschup. Brem. G. Q. 63; dat witte
wit, (= wide) adv. weit, branden van dem eige, albugo. 1 Voc. W.;
dorch de lant hen wyd unde bret. wyt acker unde swarte säet (vom
Karner 114^; unde vorherede dat 20 Würfelspiel). Licht d. Seele f. 33^;
land wyd unde langk myt vure etc. witte vrouwen, lamiae, UhhMinneH^
das. 52^. Gespenster, de witten vrowen (lamiae»
wit (= wet), Waid, with, sandix, Vulg.; Drache^ Luih.; = Schakale)
herba. Brevü. hebben afdekket ere tytten. Jerem.
wit, witte, m. (Witz) Verstand. 26 ^, 3 (L.); (es sündigen gegen das
Yulheit (ebrietas) vordervet sinne unde 1. Gebot) die gelouen hebben in den
wit. Tunnic. nr. 909 ; do quemen de guden holden offte witten vronwen,
enghele . . myt groter darheyt . . nachtmaren etc. Trad. über die 10
de benemen uns witte undo sinne. Gebb. f. 3^; Dreyers Sand. 2^ 879;
Bedent. Sp. 934; vmme de maghet, 80 vgl. wit(te) vrouwe, lamia, larva,8aga,
de yk mynne, se bereuet my wytte incantatrix, Sibylla alba. Kü. m. Dm/.
vnde synne. Vaient. u. Namelos 1869 s. v. penates; witten donderdach,
(Stockh. Hs.) ; witte vnde rechte rede- grüne Donnerstag. S. /, 540; witte
licheyt De benympt de drunckenheit. sondach, dominica in albis, gew. der
Schaeksp. f. 79; mit guden witten. 86 Sonntag Invocavit oder Judiea. 5.
Harteb. 2369.^ f. 39^ u. ö. — . . swe- Haltaus Jahrz. 213 f.; des sondages
reu, dat se scolen de penninge be- vor Palmen, den man nennet den wit-
waren na witte unde na sinne . . ten sondach (1402). Sudend. 9. nr.
unde de ?er ratman scolen andere 152; dagegen: Sonntag (^itasimodo-
ver ratman kesen na witte unde na 40 genüi: dat nige upsate scholde angan
sinne (1323). Hanov. St. B. 165; Z. na dem witten sondage, achte dage
f. Nieders. 1878, S. 123; by witte na paschen. Brschw. Schichib. 143.
unde by synne. das. 474; also se best Vgl. witten sondagh, sioamb. domi-
kunnen na witten unde na sinne. nica in albis; octava paschae, a can-
das. 458; dat se dat ordel delden 46 didis vestibus, quibus veteres octo
na eren witten vnd na eren sinnen. diebus a sabbatho paschae usqae ad
Seibertz Urk. 3^ nr. 540; na alle sabbathum sequens solent post bap-
vnsir witte vnd redeligen conscien- tismum uti; flandr. dominica pente*
cien. Cod. Brdb. i, 14^ 339. (mit costes. KU. witte stocken trugen Bett-
wole vurdachtigen moden , synnen 60 Icr^ Hulfsbedürftige. Des mo^ens
Wrr WITTE 747 WITE
wurden se (die Kriegsgefangenen) los witz nnder de houke. Hans, See.
gelaten . . und en wüte stocke in JP, 94.
de handt gegeven. Benner ^ lAvl. Ohr, witammecht, das WeißanU^ gew.
328; Thom eersten musten se (die album officium, wird hei dem Dom-
Westfriesen) hertoch Albert eenen 5 capitd eu Bremen im 13 Jahrh. eine
Yoetval doen und witte stocken in der ewolf obedientiae oder höheren
obre banden bebben, om genade tho Trabenden genannt^ vom Komplex ge-
bidden mit bieten hoyeden etc. Ben. wisset Güter und Bechte^ welche dem
473; aber auch Zeichen der Amts- Obedientiar ssur Ntäanießung angewic-
gewalt. Ein geschworen frohne soll 10 sen sind, Ehmck^ Brem. ÜrJcb. 1, 101.
so frei sein, dat hei sali dragen Das auch bei andern Dom- oder Stifts-
enen witten stok und soll dan gebott kirchen vorkommende album officium
und verbot! heischen« Gr. Weisth. 3^ hatte für die Beschaffung der Testes
68; Lacombl. III^ nr. 384^ S. 303; lineae oder superpellicia au sorgen,
von Münzen : weiß, ohne Zusatg von 16 s. Wümans, Westf. Urhb. III, nr.
Kupfer ; silberhaltig (vgl. swart). pen- 1427. Vgl. Qui recipit bastum (baton),
ninge sal die montere halden pun- cellerarius sibi dabit duos solides et
dich unde even swar vnde gelike wit. officians albi officii sibi dabit alios
Ssp. II, ä6f 3; Dre hundert lodege tres solides (15 J.). Nies. Münst.
mark wyt unde wichtich . . in lodi- 20 Urk. 7, S. 418.
gen zulvere, dat wyt und wichtig si witb^n, n. = wedeben, Schlüßel-
(1380). Gassei, Urk. 63; in ghuden, bein. Dat witbeen (Var. wydebeen)
ledigen, witten und wichtigen zulvere entwey 6 Schilling. Ostfr. L. B. III, 73.
^i575/ &w. i77; 2 mark Witten ghel- witbrouwer, m. Weißbierbrauer.
des. Brem. Jahrb. 3, 406 ; daher de 25 De wittbrouwer sind (bei der Theurung
witte (sc. pennink), Weißpfenning. 1596) in den radt gedrungen, dat ir
Stader Ar eh. 1, 168; Dithm. Urk. 65 ber up 6 pf. mochte gesettet werden,
u. ö. — Sprichw. wit is gau (schnell) welchs ein erb. radt abgeschlagen,
besmit. Brem. Mscr. De rodtbrouwer hebben sich gesper-
wit, witte, weißes Tuch, als Kleider- so ret und ken 4 pf. ber brouwen wol-
sloff. It. II eleu Wittes io de eleu len. v. Hövel, Chr. 66.
vmbe XXI hessche sol. dat wart wite, f. alts. witi, mhd. wi^e, Vor-
iuncfrowen Eatherinen (1397). Su- umrf, Tadel, imputatio. Se wolden
dend.8, 8.227; 6 seh. vor witt unde ere wit (Var. vorwit) nicht lenger
sardoik tho smyttende. Lipp. Bechn. S5 liden. Chr. d. nordelb. Sachs, p. 103;
v. 1509; VI sol. vor V verdel Gokke- dat ik hebbe gesproken, dat schal
sehen witten; Uli sol. Tor 1 eleu bliven unvorbroken . . des wil ik
Gokkesches witten mynem gn. Junker (Gott) hebben neine wite. Sündenf,
unter hozen. das. v. 1458. — mit dem v. 3712; wy hopen, du (Gott) gevest
Witten beraden, eine den patricischen 40 uns neine wite. das. 301 ; were ok,
Geschlechtern eigenthündiche Äusjifeich- dat se scolden vmme der teyn mark
nung. wit bezeichnet wol einen weißen vtghift ienghe wit eder ansprake li-
Manlel oder Brusttuch oder dergl. den etc. (1346). Sudend. Urkb. II,
De mit dem witten beraden werden, nr. 179; se schuUen des ane wite
mögen hyrtho noch einen witten kra- 45 unde ane schaden bliuen (1342). das.
gen na eres Standes gelegenheit mit- II, nr. 11 ; schude en yenich schade
bringen. Lüb. Urk. v. 1582 (Hans. . . zo mochten se geistlikes rechtes
Gesch. Bl. 1872y S. 116); it. TV« ane uuse wyte bruken to erer be-
quarter half swartz . . it. 3Vs gar- scherminge unde to erhalinge eres
den (= yards) bruns; 3Vs garden 50 schaden etc. (1392). Lüneb. ürib.
WITE 748 WUEN
»
XF, jS, 146; suDder myner eraen Brem. Utk. v. 1421 in Brem. WB,
. . wite, maninge o£fte ansprake. 5, 280 f.
Wistn. Urh. v. 1489 ; ane wite wesen, witebnsse, Büchse au dem witegeli
keinen Vortcurf eu leiden haben. a. 1502 ward beleved de witebosse
Brschto. Urkb. 1, 46, 33; des schalle 5 van 4 borgermesteren unde deme
gy van uns • • ane alle wite wesen rade, so dat oldingea hadde gewesen.
. unde ewichliken nodlos bliuen (1406). Also we to spade kumpt, brickt l
Brinckm, 2^ 744; scheghe id . . dat zwaren; we de uthe blivet, 2 zwareD,
en der slote genich afghewunnen id en sy, dat men vorbadet sy by
werde, dat schal en ane wyt wezen lo duppelder wite. Denkb. 0. Büren; a.
(1375). LÜb. Urk. 4, 26? ; jem. ane 1 508 is de witebusse angestalt unde
wite hebben, ihm keinen Vorwurf belevet apt nyge; so we to spade
machen, so en wolde wy unsen bor- kumpt bynnen eyner stunde, schal
germester dar umme in neyner wyte gheven 1 zuaren ; unde na eyner
hebben. Hanov. St. R. 642; den rad 15 stunde 2 zuaren; unde we uthe bliTet,
to schuldegende eder in jeniger wite schal gheven 4 zuaren • • unde ao
darvmme hebben (1396). Sudend. S, schal dubbelde wythe nu hir namak
nr. 92. — So wanne man stevene kun* syn 8 zwaren . . unde me schal alle
diget, we so de vorsumet, he betere dage, wen me to rade gheit, wythe
V kunen ; wirt ok de stevene gekun- 20 nemen. Brem. WB. 5, 465.
diget bi dere hogesten wite, we de witegelt, s. unier wite.
vorsumet, de betere X kunen. lAvl. witegen, sehw. v. wahrsagen, aüfr.
Urk. nr. 2730, 6. (oder zum folg. W.?) witgia, witiga, o^^. vitegian. augurare,
wite, Nebenf. zu wedde ? Versamm- witighen, wicken, divinare. IHef. wit-
lung unter Androhung von Strafgeld? 26 tighen. KU. Daher: witeger (witiger,
Wo men wythe scal leggen unde wittegher), augur, haruspez. Bie(.
wythegelt uthgeven unde upboeren. n. gl.
— Wanner de borghermestere, dem witehere, m. „witeheren heißen die
de wite bord to leggende, ene withe vier ältesten Eathsherren, nändiek aus
mit sinen heren, de myt eme sitten, so jedem Bathsquartiere der erste.'' Br,
de he dartho behebben kan, vorramet WB. 5, 280. S. unter wite.
unde locht . . so schal de withehere witel? Item viff vedderbedde vnde
enen isliken personen, de to rade viff hovetpole vnde dree oerko^sen
gheyt, de den up dat radhus kumpt unde veer par laken unde eyn pol-
undo up dem radhuse is, alze men 35 laken unde veer sclichte wytel unde
de docken lud, de men to rade twe dicke wytel unde eyn nygge dop-
plecht to ludene, gheven enen witten ; pet tafellaken (1466). Ostfr. Urh. iif .
unde welk radman, de to spade kumpt 846.
. . de radmanne scholen en jewelik witen, st. v. vorwerfen^ vorrücken,
den witeheren geveu enen witten. 40 mhd. wijen; witen vel vorwiten, im-
We ok vorsumede unde nicht up dat putare. Voc. Engdh. Wite uns diser
hus, alze de withe gelecht were, sunde nicht (ne imponas nobis hoc
queme, . . de scholen gheven eyn peccatum). 4 Mos. 13^ 11 (H.); here,
iewelik den witeheren twe witte, unde wyed en nicht diese sunde, se weten
den broke schal de witehere vort 45 nicht wat ze doen. iSjp. d. Sarnmitt.
to hulpe hebben mede to ghevende // in e. Gebete an St. St^han.; unde
unde to delende alze vorscreven is. bat, dat men Egherde dat io nicht
Unde nement schal withegelt up- witen scolde. LiUf. Chr. i, 348; wytet
boren, he en hebbe zinen broke, dat anders nemende. das. 2^ 565;
den he plichtich werö, to vorn betalt. eo 0 we, wat hevet men mi gewetenl
WlTBRlNGfi U9 WITjElf
ich bin der dat unschuldech. Sachs. sten, der Bürgerausschuß, der mit dem
WeUchr. 142, 20; vnde scun edder Bath über die Angelegenheiten der
ne willet dat nummer meer witen Stadt verhandelt. Wy, borghermestere,
edder wreken. Sudend. 3, nr. 162; radmanne vnde de gantze witheit der
dat wy de [dinch, de sehen sint] 5 stad Bremen. Brem. Urk. v, 1416 u. h.
nicht witen noch wreken scolen. Hayer Die witheit (gewissermaßen die N(h
Urk. J, nr. 112; vnde 1). en schall tabeln, bes. tool die Bechtsverständigen)
dat noch wyten offte wreken. Brem. bildet einen Theü des gesammten Bathes
Urk. V. 1433; u. so h. — mit Präpos. und steht mit diesem der menheit^ß^en-
dat wy sodaner twidracht vppe den 10 über, dat de borgermestere vnde
snluen Olrick, lande, lüde vnde on- gantze witheit to Bremen mit vul-
dersaete nicht willen witen, wreken borde der meynheit (der gesummten
etc. Old. Urk. v. 1442; efFte se dat Bürgerschaft) my gedan hebben etc.
wete (die Schuld schöbe) up enen un- Brem. Urk. v. 1419; de ersamen bor-
schuldigen etc. Dithm. L. B. § 225 ; 15 germesteren vnd de gantze wytheit
vnde schollen vnde willen de nicht der stat Bremen myd willen vnd vul-
haten ofiFte veyden, noch an sze wit- bort der menheyt. Brem. Urk. v. 1419;
then offike wreken. Old. Urk. v. 1545. (wenn die 4 aus edlen 24 ausgelosten
Auch mit Acc* d. Person, wo es in radheren sich über die Wahl eines
die Bedeutung von „beschuldigen, be- 20 verstorbenen oder ausgetretenen Baths-
strafen'' ÜbergeM. Ood wil uns ewich- herm nicht einigen können) so scal
Uk nicht witen, Adams schult wil he men en des morghens enen to loten
qwiten. Sündenf. 3904 ; wo vngelik ute der gantzen witheit (1433). Brem.
is dat richte godesi Mannich entgelt Stat. 447; anno 1370 do wurden de
enes ynnigen (= enigen) bodes, man- 25 r^d van Bremen mid der wittecheyt
nich se to male ouer trid, vngelick des to rade, dat etc. das. 20; 1349
de here de sunder wit Josef, V. d. wurden de ratmanne unser stad mit
7 Tods. V. 5686. der witheyt des to rade etc. das. 87;
witeri]lge=weteringe, Wäßerung? ok heft sik de rat vordregen myt
Nymant en sal heriuk vtwasschen 30 eren wisesten, dat nen radtman ut
noch vter witerincge verkopen (da der witheyt schal mer eytsworne we-
dies ein Privilegium der Butterver- sen (1433). das. 489; de gantze ge-
käufer ist), thhne, Dortm. 3, 213. meinheit quam up dat rathus vor de
witgerwer»- gerer, m. Weißgerber. witheit Benner z. J. 1529.
albi cerdones, qui witgherwer dicun- 35 wilholt, n. Weißhole (Ggs. eken-
tur (1325). Mdd. Urk. nr, 4608; de holt). Efft eneme sin ekenholt werde
scowerten vnde de loere (Bothgerber) afigehowen, de schal betheren deme
vnde de witgherere . . desse gheuet cleghere 90 seh. . . efft eneme manne
to herwede etc. Wigands Arch, 2, 43. sin witholt affjgehouwen werde, de
withaftieh, adj. (eu wit = wet), 40 schal betheren 8 seh. Dithm. L, B.
gesetzmäßig, legitimus, buten echt- § 141.
schap ende buten withaftich hylic witjen, schw. v. weiß machen; von
(Ehe). Sp. d. kerst. gd. f. 135^; on- Bäumen: die Binde, den Bast ab-
cunscheit is altoes doetsunde buten schälen, wenn einer befunden würde,
withaftich hylic. das, ; dat seste sa- 45 der einen heister witjede, wie hoch
crament is withaftich hilic. das. f. derselbe soll gestrafet werden? man
173h. solle dem thäter das eingeweide aus
Williame, lina, rethe piscium, wit- dem leibe schneiden und daran
harne. Brevil. knüpfen, und ihn so lange umb den
witheit, wittieheit = de wittige- 50 heister herumjagen, bis er wieder
WITINK 750 WitLiKEN
bewunden wird (1720). Chr. Weisth. 3^ dön oder maken, hunä (und jm wißeu)
285 u. 302; wanne einer einen heister thun; revelare. Voc. Oidenb. — Häufig
wickede (d. i. wittede) etc. das, 3f verbunden kundigen unde witlik don.
288 (in einer neueren Fassung : wenn — Dem rade was witlik, der Roth
jemand einen eichen bäum wiss machte 6 umßte. Brem, G, Q. 100; dem dar
oder verderbte etc. das. 3, 299). witlik wes van were. lfa$r<2. SA. Chr,
witink, eine Art Meiner Fische. 304^ 10; witlik unde openbar. das,
cyprinus alburnus. „uekerley, eine 303, 27; sach he an sineme autlate
Art Fische, die man auch witinka enkede warteken, de em witlik weren.
nennet.^ Dähn. asellus mollis. KU. 10 Karner 209^^; ere (der bevormunddim
amia. I}ief. S. auch witteke. Schüler, Kinder) gud en scal sik ok nicht
Z. Thiei' u. Kr. B. 3, S. 23. ergheren, id en were also, dat gnd
witlicheit, f. Wißenheü, Kenntnis, enen witliken (offenbaren, nackweis-
Kunde um etu?as, Bezeugung. He (der baren) scaden neme, de ane des ?or-
Orden) scheide neu orleghe analan 15 munden schult to queme (1433).
ane witlicheit unde vulbort des ko- Brem. Stat. 456; witlike schuldenote.
nynges. Liä). Chr. 2, 297; 2^ 113; Fries. Arch. 1, 314; bekenne biemit,
dit reces ward besegelt uppe wit- dat ick warer witlicher schult schul-
licheyt van den heren etc. das. 2, dig bin. Sastrow 1, 90; vrouwe Mech-
388; witlicheit vnde kundicheit sun- 20 telt, onser lyeuen ghesellyiinen ende
der redelike wort heft den luden witliker bedghenoten to oerre lyf-
clene ghevromet. Wigands Arch. 2^ tucht etc. LaconM. 3, nr. 457 ; weret,
8; mid wolbedachteneme gantzen vcy- dat we to witliker veide qaemen
gen willen vnde sekerer witlicheit (1381). 6ött. ürk. I, nr. 296; myd
(1447). Dühm. UrJe. p, 33; se hed- 26 vnsen witliken vyenden (1395). Sur
den wol ene protestatien ifte witlicheit dend. 8, S. 27, 32; ofif die menlike
(Erklärung) van gedan. das. 39; die gebeert (d. i. der Sohn) aflivich wurde
tagen hedden ire witlicheit tho nier sonder wittlike gebuert, so sali de
malen gesecht. Wism. Zeugeb.v. 1542 ; halve herscap wedder fallen op Zwe-
vrageden, oft de0e vorbuthinge witlik 30 der . . of sake wer, dat Zweder af-
were dem dinge, beden van uns livich wurde und jonfer Johanne wiU-
darop witlicheit etc. Z. f. Gesch. v. like geboert hadde etc. (1393). Nies.
S. H. L. 3 (1872), 8. 108; vnde lo- Beür. 2, 204. — 2. — wittich. Dar
ven an desseme breve to tuchnisse kumpt vele quades van deme wjd,
vnd wytlicheyt vnde vuUenkomen or- 35 By deme nemant mach wytiick syn.
künde. Arch. f. Nieders. 1842, S. 55; Schip v. Narrag. f. 37; dat wy mit
tu eyner witlicheyt vnd betughynghe. gudem willen . . dorch witlike vnd
Cod. Brdb. I, 6, 29; to wytterlicheit redelike sake hebbet ghegheuen vnse
(d. i. witlicheit) al desscr dink heb- slot etc. Hoyer, ürk. I, nr. 220.
ben wy vnse insegel beugen laten etc. 40 witlike(n)9 adv. offenbar, ik weit
(1417). Falcks Staatsb. Magae. 8, 98; witlike (certissime scio). 1 Sam. 24,
Styffe, Bidr. 2, 296. — Erkenntlich- 21 ; de witliken beseten (besäßen)
keü (JRecognüion). woU (wer) in vnse provene. Korner 81h ; numment en
ampt wil, do gifft en hal£f tunne bers sal gekronet werden, de yn den stryde
und ein maltidt tho einer wittlicheit 45 stryt, ten sy, dat he witteliken stridde.
vnses amptes. Brschw. Schichib. 196. Br. d. Eus. f. 6; sine olderen scho-
witlik, adj. 1. (ßu unßen), bekannt, lent (das Kind) witlike vmme den
kund, offenbar, notorisch, witlik si, broke tuchteghen mit deme besimen.
dat etc. häufig im Eingange von Ver- Lüb. B. 278.
Ordnungen u. Bekanntmachungen ; w. 50 witliken, schw. v. kund thun. Twe
WITLINK 761 WITSCBOP
manthe thovoren den dach unde stede impetere uoluerit iuramento duorum
TDS Bcriftlich to wytlickende (1488). ciuium Bremensium, qui vulgariter
Dithm. TJrkb. 8. 86; vnde irfaren withman dicuntur, poterunt eadem
wy icht, dat jw entegen ys, willen bona potius in iudicio obtinere etc.
wy jw wytlikenn. Brem, Denkb. 131, 5 Brem. Urk. v. 1233; up dusse suluen
witlinky schw. hwitling, engl, whi- forme hebben de vorgahnde bischuppe
ting, (Weißling)^ [eine Art Berger der stadt Bremen obre privilegia
Fische] Stockfisch; gadus merlangus, confarmiret, behalven dat in gahr
Nemnich; stipicus. 2 Voc, W. — Vor olden breven vor, dat wordt rathman
VI bunth droghes vissches wytlynck 10 wittmanne geschreuen steit. Renner
ghenom^th. Wism. St. Jürg, Reg, v, z, J. 1512, (Im Brem, WB, 5, 254
1515 f, 15; unde will ohme geven toird falsch wickmanne gelesen,)
ther kost un ther hulpe . . alle veren- witmericli, adj. (durch das Gerücht)
dell jares twe tunnen botteren, dre weit bekannt, alsoe dat dat gerächt
tannen beringe, dre stucke witling 15 und lof . . in veelen landen wytt-
unde dre schippunt kese. Vogts Mon. merich wardt. Schüren 120.
ined. I, 476; ock en schal me neuen witmericheit, f, Berühmtheit, fa-
Ryperr wytlingk packen in veerkan- mositas. 1 Voc. Kiel,
tighe stucke na der wise alse Vre- witmOs, Mandelmilch, lactatum,
sehen wyttlingh, sunder eynen ideren 20 wit mues, (mandelmilch). Dief. weyt-
wytiingh upp sine packing und schi- moes. Voc. Old.
ckinge lathen. Brem, Stat. 713; ein witsamicheit, f. Weisheit^ Verstand,
man van Stade is . . in enem euer De dridde gave des h. geistes is wit-
. . gelopen, in meninge in Denne- samicheit, darmede vordryven wy den
marke to lopen vmme witlink und 25 tom der unwitticheit. Hanov. Mscr.
mggen to kopen. Hamb, Chr. 118; /, 84^ S, 369^; u. Speg. d. menschl.
iVs thonne herings, 1 kipp witlings sidich, f, 10h.
(1511). Lüneb. Urk. F, nr, 591; 1 witsehop, wisehop, f. Wißenschaft,
tunnen heringes, 1 stucke witlinges Kunde^ ( Vor-^ Mit)wißen. So we enes
etc. Old, Urk. v. 1565, 80 anderen mannes pram nemet sunder
witlnft, Weitläuftigkeü. Ouerst sine witschap etc. Lüb. B, 313; eroe
dorch velerleie vorlengeringe vnde were to wetende wurden, dat die rat
witlast (l, witluft), ßo gy dar inue ene darmede vordachte, dat hie rad
gesocht, hebben gy . . vorsumet etc. vnde witscup dar mede hebben scolde,
(1508). Hoyer^ Urk. /, nr. 1219. 35 dat die borgere vangen wurden. Brem.
wtUnftich, adj. weitläuftig^ lange O. Q. 89; ane sine witscap unde vor-
dauernd. Dan de handel heft syck säte. Hanov. St. R, 391; schal sik
wytluftich begeven . . erstlich mit der missedat unschuldigh maken,
langer und breder disputation aver rades, dades unde wischop (1414).
8 dage durende etc. Wait0^ WuUenw. 40 Lüb. Urk, Vy S. 541; stilliken sun-
1, 400; witlick sy, dat in den schwa- der wischop siner vrunde. Körner
ren, twistigen und wittlufitigen saken 41^; dat he myd guden willen, wys-
der Airsten etc. Neoc. i, 528 ; so de schop vnde vulbord synes sones hefft
schedesrichtere allenthalven nicht vorkofft etc. Old. Urk. v. 1423; he
avereindragen konden, sonderen im 45 scal et mit des andern witscafht don
schedende wittlofftich worden etc. (1329). Sudend, i, nr. 460. — Be-
das. 529. eeugung^ Zeugnis. Hir vmme schult
witnaBy m. einer aus dem Bathe^ dusse twolve mit willen or witscup
der witheit? Si qnis ipsos ciuesBre- seggen. Sündenf. 2812; to merer be-
menses super illis bonis communitatis 60 kanthnysae der warheyt heb ick myn
WitSCHOPBOK 752 WITTELDACH
ingesegell medde an dessen bref tor wichte ynde witte. das. nr. 221; nnde
vythschop doen hangen. OZd. ürk. (de geteheren saUen) vorwaren, dat
V. 1537; den brieff hat her J. E. de mantemester dat soluer helde in
zar wittschaft vorsigelt. Sastrow 1^ 90. alsodaner witte alse de rad ome dat
witschopbdk, n. liber recognitio- 5 beuolen hedde. Brschto. Urkb. i, 158;
num. Hans. Gesch. Bl. 1872, S. 194. to dem ersten schal dy genante N. N.
witschopheit, f. = witschup oder in vnse statt Brand, upp vnsen shidi
witlicheit. Nimbt de vader ein ander Brand, penninge vnd scherff, io die
wiff, uor den brndtlachtsdagen geue mark suluers upp solk witt ynd körn
he den kinderen ehre moderliche eme 10 munten vnd sLfthn laten etc. Cod,
edder gude wittsschupheit, wouehle Brdb. /, 5, 367.
ein ieueiiche kindt schall hebben etc. witte (= wete), Urkunde^ Doch-
Apenr. St. R. c. 4 (Flensb. 1^. R. ment. Vgl. Brem. WB. 5, 209, 5. Or-
§ 2 : edder do gude witlicheit etc. ; künde mynes gerichtes segel hir ned-
latein. Text: vel nominet sub testi- 15 den vppet spacium dusser witte ge-
monio sufficienti, quanta portio etc.) drucket. Old. Urk. v. 1527.
witte. pur witte lachen, d. h.? witteke, «em Meiner Weißfisch,
In disser tydt schreff hertoch Olrich cyprinus albumus." Wehrm. De an-
yn de stad vnd was quantwis quadt, gele schal men mit anders nenen
dat men synen broder hedde so licht- 20 Tisschen azen, man allene mit steke-
lik yngelaten, he wolde eck so ka- linge, krabben, kulinge ynde wittike.
men myt krigesmacht. Den 7 hornung Lüb. Z. R. 480; wittke, aqualogia
quam hertoch 0. ock yn de Stadt . • (Uekelei?). Voc. Oldenb.; witeke, acn-
hertoch Johan heldt vp dem marked, leyB,(Uek€iei?),piscis. BrevU. S.auch
den syn her broder yn quam. Don 25 witink.
se by eynander quemen, lacheden se wittel-, wittendaeliy m. = witte
pur wytte vnd weren myt eynander sondach. Eine Abgabe, die an diesem
vordragen, also dat de Stadt scheide Tage geleistet wurde, ^Tempus, quod
geuen yderen fursten 60 dusent fl. est circa festum paschale, quo rustici
Rost. Chr. f. 61^. (Ist es vielleicht 30 solentovadominissuisafierre.'^ Brem,
verderbt aus bore wat, gar sehr? Vgl. Mscr. „Eine Abgabe an die Prediger
das ndl. bore wat, das aber nur im um Ostern an Eiern, Brod u. s. ir.
negativen [ironischen] Sinne j^sehr Soll von dem dominica in albis so ge-
wenig^ voreukommen seheint. Vgl. nannt werden.^ IWin, Itemdepröuen
auch das mhd. bore im Mhd, W. u. 36 vp wynachten an gelde, w&rsten,
bei Lexer ; ferner Gr. Gr. 2, 550 f.) schincken, brodt na gewonlikem caspel
witte, m, Weißpfenning, albus, die rechte, de witteldach vp paschen dem
kleinste SUberscheidemüniie, „ur- coster, darvan vorehret he dem par-
sprünglich jede weißgesottene Münze herren etc. Fomm. Kirchen-Ordn. f.
ist eigentlich eine eben so allgemeine 40 98; mit alleme rechte, mit smalen
Benennung als Pfenning; auch Sechs- tegheden, myt konynges tinse, mit
linge wurden Witten von 6 Pfenningen wittendage etc. (1355), Sudend. 9,
genannt.^ Grautoff, Verm. Sehr. 5, S. 133, 35; dar tho schall de meyer
147. Der Wert ist daher vielfach ver- iarlikes synen afftegeden geuen, ock
schieden. 45 den wittendach vnde hoffdenst dar
witte, f. Weiße; von Münzen: van entrichten. (Hd. Urk. v. 1514;
SübergehaU, Feinheit, Ses hundert myd vnsen twen stucken landes, myd
marc lodighes silueres hildensemscher hofdenste, myt wyttendaghe. OU. ü-
witte vnde wichte (1311). Sudend. v. 1422; vnde de ver vnde twintich
ürkb. /, nr. 218; brunswikescher 50 grote wittendach, vastelauendes ho-
WrrTELECHTICH 753 WITWATER
nere etc. (Xd, Utk. v. 1458 ; vnde sten borger twe mede sendeu ut den
▼orkoSien den wittendach, den de schepen unde ut dem rade . . der
Suer im Wastenlande jarlickes hefffc. stad Halle rechticheit under to wi-
ObZ. Urh. V. 1545; it. 9 gude, de sende. Magd. Seh. Chr. 364, 3; Ek
wittendage gheuen. Fries. Ärch. 1, 486. 5 Agnete hebbe ghesad myn testament
wittelechtich, adj. weißlieh. Wylt by mynen wittigen sinnen etc. (1414).
cedoar is wyttellechttich. Herbar. ürk. v. Stolterl. nr. 185; de wittige-
f. 21^. sten ist eine Bezeichnung der rechts-
Witten, 5e&ti;. t;. weißmachen, eXheixe. verständigen Mitglieder des Bathes
Voc. Engelh, ynde sehen als eyn 10 selbst oder die vom Rathe zugezogen
gbewittet wand. Lerbeck §4; weiß sind (discretiores, prndentes). Dasse
sieden (von Münzen). Item wanner ordele synt beschreuen van der menen
de munter sodanen penning edder stat willen vnde van [den] wittige-
scbilling gescrodet unde geplettet sten des rades van Hamborch. Lüb.
heft uppe XCIIII Schillinge edder 15 ü. 459; do wort de mene rate vnde
stucke, so schal he sinen munteheren de wittighesten van der stat to rade
sodanne geplettede scrodinge vor- etc. das. 460; 1295 sanden de rat-
bringen . • wanner de plettinge edder manne na den schepen und spreken :
scrodinghe wert recht gevunden, so wi sint to rade worden mit unsen
YorloYcn de munteheren dat to wit- 20 wittigesten borgeren, dat etc. Magd.
tende unde dar na to muntende, unde Seh. Chr. 177, 15 ; vgl. Frensdorff^
wanner sodane penning edder schil- Die Stadtverf. Lübecks 201 f.; v.
ling gewittet unde al berede is, so Maurer^ Gesch. d. Städteverf. in D.
schal de munter sodane geld den 3, 212 ff.
munteheren up antworden in ghe- 26 wittieh = witlik, bekannt? nach-
wichte, so dat behort etc. Münzrec. deme de sake wittieh synt unde Tele
V. 1441 (vgl. Bec. v. 1398. Grautoff, ankleves an sick hebben. LÜb. Chr.
Verm. Sehr. 3, 190, wo witmaken 2, 256 (oder ist wichtich zu lesen?),
gebraucht ist.) ; den Feingehalt etc. wittieheit, f. Weiße, he was schi-
besiimmen. Unde (unser gesworene so nende in der witticheit der kuscheit.
wesler) scal weslen golt, sylver unde Lüb. Passion, f. 180^.
gelt . . unde ut unde in weren unde wittieheit, f. Wißen , Kunde, to
wytten (gedr. wyckeu). Wigands Arch. merer tuchnisse grot^r warheit unde
3^ H. 4, S. 191. Yordir mede witticheit hebbe wy etc.
wittenschaft, f. Wißen. dwilenn sö (1447). Ostfr. Urk. nr. 586.
alle obgedachte clausell mit vnser wittigen, schw. v. zu wißen thun,
guder wittenschaft ergangen etc. (Hd. kund thun. Als den pawest was ge-
Urk. v. 1562. wittiget, dat he ein greve yan Ger-
wittieh, adj. (witzig), verständig. manien were. Münst. Chr. 1, 244;
ener, de ycht menet wyttich to syn, 40 dat wort em gewittiget. das. 285.
De ys fatuus, de gheuatter myn. wittinen, dromones, nayes longae.
Schip V. Narrag. f. 3^; mennigeme Chytr. 221.
dunket, he were wittieh gern, Vnd wittinge, f. (Weißsieden), Bestim-
ys doch eyn goe0 hyr alze vern. das. f. mung des Feingehaltes. De wyttinge
59 ; wittige, bedarve unde unberüch- 45 unde de werunge sylveres unde gol-
tigde lüde etc. (1537). Hamb. Z. B. des ut unde in de scal men nemen
p. 183; und vordrogen sik, dat se und geven vor unseme gesworenen
twe van Halle orer wittegesten bor- wesselere. Wigands Arch. 3, H. 4,
ger scheiden upsenden; des gelik S. 191.
wolden de van Magd, orer wittege- 60 vntwater. Is he (de duue) buten
BUttelaiedwd. Wtotarbuch. V, 43
WITWEIDICH 754 WIVEN
yp ghebroken ynde ser, so nym wit- reyde prister is oddet dy so nog-
water ynde blank gleden water vnde hafltich von olders vnde van schrifile
menge it vnde wrif to samende. Wolf. wegin so witczig is, dat he bjonen
Mscr, J23, 3 f. 116. eynen yare prister werden möge.
wltweidich, adj. herumschweifend. 5 Fidic. ^, 230; und do besanden de
We wil hebben en gud hoivesch ghe- borger de witzigesten der atad, de
lät, de weyse nicht witweydich mit sik rechtes vorwusten. Magd. Sek.
sinen oghen, wente dat is en teken Chr, 225^ 30.
der vnwetenecheyd, wen en mynsche Winnie, wiing6,wigiiige,/'.TFi»ftttii^.
so keygherende gheyd in den Straten, lo wiunge der kerckhove. Magd.Sch.Ckr,
Eccles. f. 48c ; dat is gut, dat en 312^16; to der capellen wiinge quam
mynsche stede vnde nicht witweydech debischop. das. 269, 16; dom-wiginge.
sy, sunder dat he bliue by sek suluen das. 249^ 7; kark-wiginge. 0GB. B.
vnde moighe sek suluen leuen. das. 213; na der tyt, dat he den orden
183^; (noch jetid gebräuchlich im 15 der hilligen wy ginge annam. Did.
Sinne von: viel verkehrend und darum Greg. 223; Hinrik gaf den Romeren
viel aufwendend). Beim Teuth. steht dorch siner wigunge willen de borch
witweldich (unier wylt u. wyltlick), Tusc. Magd. Seh. Chr. 121^ 17; so
multivagus; ist dies = witweidich? wor ein pape kumpt vor unses heran
witwerk, n. weißes Pelewerk. Als 20 vagede tho richte, de nene wyginghe
wil ein rath ernstlick, dat henforder en hevet, keine Weihe^ geHstUAe
de perlen an hoyken vnd stricken, Würde, deren es 7 gibt etc. (1433).
ock dat witwerck rnd foder gentz- Brem. Stat. 541; wo darstu predl-
lich schall affgeschafft syn (1587). ken, nu du nyne wyginge en heuest?
Wism. Hochsf. Ordn.; och schall hen- 26 Dial. Greg. 134h.
furder keinen frouwen . . mardern wif, n. Plur. wive (selten wiver,
vorlouet syn, denn alleine in gemel- B. V. 3995); allgemeine Besfeichnung
ten beiden ersten stenden; witwercks des weiblichen Geschlechtes; bes. Ehe-
tho uorbremen schall denen thoge- weib. Beispiele iü^eraU.
laten syn, de ydt bethero gehadt heb- 30 wivededinge, Weibergesekwäig.
ben. das. ; 1 roth Engelsch witwerkes Syne ynnighe huisvrouwe berispede
hoike (mit Pelz besetist?) ane smide em (der an Sonn- u. Festtagen tu
etc. Wism. Inu, f. 118. — Ist dat jagen pflegte) vake, mer he en achte
Yfiiie dasselbe? in Lüb. Verordnungen des nicht ende heldet vor wynededinge.
findet sich öfter: ene brut, de dat 35 Bok d. Byen f. 221K (hoehd. Weiber'
Witte mit kricht. Oder ist es (nach täding).
Koseg. in Balt. Stud. 15^ 2, 287) ein wiyekricli, bulmago, herba* Voe.
feiner kostbarer weißer Kragen um die Engelh. Is de watersucht van kolder
Schultern? sake, zo nym en krud, dat het dach
witwort, Wittewort, Weißwurz. 40 vnde nacht . . so nym ok en kmd,
Convallaria Polygonatum. (Wer an dat het wyuekrich. B. d. Ärsted. f.
Verdauungsbeschwerdenleidet) de neme 67 ; marrubium het seghemynte edder
• . eselmyn, vnde wyttewort allike wyuekrich vnde het ok in latine
vele etc. Goth. Areneib. f 39\ 4; prassium. das. f. 135.
du schalt nemen witwort dey worte- 45 vriven, schw. v. ein Weib nehmen^
len vnde droghen dey (qui exire non heiraten. Sin broder Gert nam dat
potest). Wolf. Mscr. 23, 3 f. 68h ; laut van der Marke in und wolde daer
auch = elleborum. Wolf. Mscr. 60 up wiven. Münst. Chr. 2, 1&? ; waer-
f. 103c ; vgl. Die f. s. v. soe een man twie wiuet ende beyde
witzieh = wittich. (clerike) de al- 60 tyden kynder teet of winth etc. Bidäh.
WIVEREDE 755 WLATEN
304^ § 3 ; wer sake, dat he wiwede dat schal he beteren mit synes sulaes
Tnd neyme eine borgerschen. Nies. lyue. Lüb. B, 533,
Münsi. Urk. 3^ S. 116; wultu böge wifrät, Gerade (Bade). . . muliebres
wyven etc. Aesap, 17, 19; wyuestu, reliquiae, que vulgo wifrad nomi-
so wert dy sorge angaen. Schip v. 5 nantur (1206). Hamb. ürk, 7, S. 313,
Narrag. f. 56. — Befl, sich beweiben. wifrSf, m, Weibesraab. Wifrof unde
de sik ymme siner bozen last wyllen tenenslach dud beyde nicht sachte.
hadde so slimmeliken wyuet. Denscke Lüb. Chr. 2^ 391.
Krön. f. G*. wtfvdr (= wives vor), Weiberweise.
wiverede,/*. Weiberrede. Sprichw.: 10 WyflFor schytfor, dat is yo ein old
wyverede schitworde. Tunnic. nr. 976. word. Nd. Jahrb. 5, 16.
wivericli = wivekrich ? (Gegen wiwort, Weihvmrz. Wor me smo-
Waßersucht) nym eyne wort, de het ket mit wyworten, Dar werden gerne
wiuerich. Wolf. Mscr, 23^ 3 f. 67b, ogen togedrückt. Eoker, S, 344.
wiveriky tn. Weiberich^ einer^ der 15 wizenblomen, neufar, vicenblomen,
Weibern gehorcht^ unier dem Pan- wizenblomen. Wolf. Mscr. 60 f.30d;
toffel steht. Du scalt wesen en men- u. camomillum. das. f. 29d.
lik man, du ne scalt nen wyuerik wlaber? topefactus (mit rother
wesen, alzo dat du ene böse hut Dinte übergeschrieben). 3 Voc. W.
latest raden (herrschen) over di. Seel. 20 wlack, adj. lau^ tepidus. 3 Voc. W.
Tr. 161. egelidus. Dief. n. gl. wlak sin, te-
wivernwe, f. Weiberreue, achterna pere. 1 Voc. W. wlack maken, tepe-
is wiveruwe. Bed. ^. 1631; narouwe facere. Voc. Luneb. ags. vlaec. —
is wyverou. Tunnic, nr, 790; als he vnde baden denne (im Herbste) ock
vam huse (Schloß, das er den Bussen 25 nicht myt wlakkeme water. Boh d.
übergeben hatte) af toch, wenede he, Arst, f. 97^; Ik wolde, dattu werest
dat de unchristen dit hus scheiden warm edder gantz kalt, Auer de wyle
besitten. Ja, dit was wive ruwe, he dattu so wlack wult sin, So miss-
scholde by tiden dar to gedacht heb- hagestu der seien myn. Schip v.
ben . . so were dat hus sin geble- SO Narrag. f. 125 (Apocdl. 5, 15); dar
ven. Benners Livl. Histor. S. 187. vmme vorwinne wy seiden vuUen-
wif-, wiyesknnney s. kunne. Vgl. komichliken vnse ghebreke vnde
mankunne. sunde, men wy bliuen tomale kolt
wiTCsname (vgl. vrouwesname). vnde wlack. NavcHg. /, 11; dat kon-
Umschreibung für wif. So we begre- 85 nik Ladewich sere wlak unde trach
pen wert mit iemendes dochter oder wart to beschermende dat rike. Kor-
Dichten oder mit ienegheme wiues- ner 181\ — Vgl. Gr. W. s. v. flack.
namen etc. Lüb. B. 337, wlaeken, schw. v. lau werden, te-
wifhalve) f. die weibliche Seite^ pesco, ik beginne to wlackene. Voc.
Linie. Were . dat gut gekamen in de 40 Oldenb.
wifhalve. Dithm. L. B. § 163. wlackwarm, adj. lauwarm. Darvan
wiflicheit, f. pudenda muliebria. ghenuttet alle mael eyn halff drincke-
• « ut einer frouwen wiflicheit (vulva). glass vul, wlackwarm. Hort. San. 270.
Hieb 38, 8 (H.). wlaten, schw. v. ekeln, Etzliche
wtflik , adj, weiblich, in wyfliker 45 soeffen dorch die larven (bei den Auf-
wyse. Korner 209h; dat kumpt al gügen am Fastelabend), etzliche het-
van wifliker art (stammt von Weibern ten tzinnen pfiffen in halse hangen,
her). Bruns, Ged. 124, 12. dardorch sie soegen, und wan sie
wifndt, f. Notheüchtigung, So we ufihelten zu soegen, was alsdan in
myt eyner wyfBot begrepen wert . • 60 der pfiffen blief, solchs foU wedder
48*
WLETE 756 WO WÜ
in de kannen oder becher, das es gelich al6 men nicht lichtlich die ale
einen wlaten mochte, der darna dar- venge, men hebbe dan thoyom dat
aus drincken moste. Münst, Chr. 3^ 33, water gewlomet etc. Neoc. 2^ 163, —
wlete, Wunde. j^wlete, Narbe^ 2. trübe sein. Dut vlet drovet imde
Wunde.^ Dähn. zint voruestet dar 5 wlomet, dat ik is drinken nicht en
vmme, dat se N. N. hebben anghe- mach« Gerh. v, M. 2, 24.
wrocht enen benbreke vnde ene wie- wlomich, adj. trübe, dat me aver
ten, vnde en oge ud steken (1392). al drunke ut eynem reynen borne
Lib. proscr. Wism. f. 31; vor de wan (aber nicht?) ut einem wlomi-
wlethen im angesichte 6 fi. Rüg. 10 ghen revere. Korner 18h; Des men-
Landbr. c. 29. sehen leuen is anders niet dan eene
wlispen, schw. v. lispeln^ mit der cleyge (d. i, klei-ich, dreckig) vbe-
Zunge beim Sprechen anstoßen^ balbu- mighe zee. Eckte Staet f. 50.
tire. Voc. Engelh. u. Dief. wlispende, wlominge, f. das Aufgerükrtsein^
blesus. 1 Voc. Kiel, eyn wlisper. 15 Trübung, turbatio. De engel godes
Dief. wlispellen[de], blesus. i Fbc. W. quam in dat water unde itwartwa-
wlispich, ad)', einer der lispelt, bal- gende, unde swe so quam in dat wa-
bus, blesus. Dief. ter na des wateres wlominge erst,
wldm, (idj. trübe^ turbidus, wlom. swelker hande suke so he hadde,
Voc. Engdh. wloum , nicht schir. 20 darvan wart he "sunt Sachs. WeU-
Diefenb. wlom, unklar, feculentus. chron. 124^ 3.
Hoffm. Findl. i, 164; wlam. Voc. wo, wo, adv. u. conj. 1. wie; in
Locc. „flöhm, flohm.'^ Strodtm.p.57. der Frage u. im Ausruf. Wo steit
welk beir dat sur, schalich edder it nu? B. V.657; wo mach dat sin?
also wlom were, dat sek nicht konde 25 das. 4511 ; de man godes began ene
scheiden . . dat en scheide gy nicht to scheldene . . wu is de bosheyt
to slan. Brschw. ürkb. 1,230; vnde gegan in dynen bösem? Didl. Chreg.
hefst wloem gemaket de watere myt 166; wo? en bystu nicht eyn van den
dynen voten. Proc. Belials f. El^; jangheren? Old.Evangd. Buehf.49h;
wenner dat meer droue wert effte 80 wo? en sach ik di nicht? das. 50?
wlomich van grotem vnwedder vnde wo slim se sin, wo eislik se sen I R.
stormede. G. d.Sunth. c.40; erluchte V. 6075; wo vaken gink he nmme
huden my vyl armen in den bulghen de muren bi nachte 1 das. 341 u. sonst
desses wlumeghen meres etc. Lüb. h. vor Adj. u. Adv. — 2. relativisch
Gebetf. f. X5h ; iserne artze de wart 86 (indir. Frage), it is noch etliken wol
dar ghekoket van der zunne van vn- kunt, wo gi mit R. makeden vorbunt
reynem zuluer vnde yan wlomen B. V. 166; he yragede, wo (une, um
sweuele. Locc. Ers. f. 7; (der eckte welchen Preis) se dat volen geven
Balsam muß Mar sein;) is aver dar wolde. das. 3788. u. h. mü folg, dat:
ichtes wlomes . . inne, so is he ge- 40 ik spreke ök, wo dat ein esel unde
yelschet. Wiggert 2, 80. ein hunt deneden beide etc. das.
wlomen, sdkw. v. 1. trübe machen, 5102 ; schouwe, wo dat eyn werüikar
turbare. Yo mer den dreck me wlo- ridder syn lyff waget yppe de rede,
meth unde roreth, yo de unreiner dat he beheghelik sy in gnaden sy-
wart he. Locc. Era. 7b; de ritende 45 nes koninges. V. hiü. Hieron. /, c
wulue, den dat unschuldighe lam dat 42; in dem boke steit geschreven,
water ylomet. Bus f. 109^; ik hebbe wo dat etc. Liäf. Dodend. v. 1534;
neuen mynschen, de my bringe in juwe breue vnder uelen worden ynne-
den dyk (Bethsaida), wan dat water holdende, wo dat gy etc. (1425).
wert gevlomet. Serm. evang. f. 45c; 50 Buss.-livl. Urh. Ä iS5»; vnd togeden
wo WU 757 WOCKE
an, wo dat B6 etc. Kant0aw 310. — 4S7; wodoch so schal eine vrowe
wo — ofte, ob — oder. Zo merke, wo barmhertich wesen. Gl. su R. V, J,
de Buke yan overscherighen blöde sy, 3L — Blift nicht ungewroken, wo
ofte yan anderer vuchticheyt. Bok d. it ga (wie es auch gehe), R. V. 68;
Arst. /. 10; ynde schal merken, wo 6 it ga mi darna, wo it wille. das.
de puls drade edder langsamen . . 1274 ; wo it 6k si etc. das. 1272 u.
sla. d^. f. 20. — 3. in Vergleichungs- h. — 5. t» Bedingungssätzen : für
säisen : wo — wo, je — desto. Wo den JPoB, daß^ wenn^ wofern. Dat se
hoger graet, wo swarer yal. Br. d. dat slot boden to gevende, wo se
Cir. 124^; wo he groter is, wo he lo yelich mochten afiieen. Komer 208^;
sick de mer in allen dingen yerot- dusent güldene to untfangende, wo
modigen sal. das. 124 ; (bekoringe), he wolde wedder teen in sinen orden.
WU se neyger syn, wu se schedelyker das. 204ä ; dat de borghere rede
sin. Br. d. Eus. 118; ynde wo he weren ene to entfangende, wo he
dat nower ynde yakener oyerdencket, 15 syck en wolde toghen na keyserUker
wo he mer bedrovet wert. Navölg. wyse. das. 59a; wo sie do (wenn sie
8. 42; wo de menschen mer gracien damois) die baden nicht en hedden
heuet, wo he otmodygher is. Lehen gebrant, so hedden sie altomale wol
des h. Franz. 79; wo dat he mer en wech gekomen. Brem. O. Q. 152;
yruchtet, wo dat he merbyddet. das.; 20 her Manricias gaff dat euer . . dat
wo er . . wo Icyer. Hans. Rec. IP^ die stad eme nene hnlpe en dede,
8. 161. — als ob. dat id scheyn, wo wo sie ock deme erczebiscuppe nene
alle de stat solde yerbernen. Dial. hulpe en deden. das. 93; so geye
Greg. 139; ik dede, wo ik wolde gotnngeyal, wo mi Reinke icht honen
krepen dar dore. R. V. 1547; ik let 26 schal. R. V. 468; so mote ik nummer
mi danken, wo ik se kende. das. dragen swert, wo ik dit sos nicht
6924. — 4. in Concessivsätsen : ob- en holde, das. 895. — 6. = rdat.
gleich^ meist mit folgendem wol, doch Pron. ymme en pert edder ymme
oder ök (wie sehr auch). De keiser, quek, wo yd sy (Var. dat sy watter-
wu he was en beiden, zo hadde he 80 leye), welches es sei. Lüb. R. 404.
de cristen so lef als sin eghene yolk« Wobbeke, Koseform eu Walburgis.
Lüb. Gir. i, 157; iodoch wo hose A. 1380 Job. Meteier; item Walburgi
en wicht he was . . wo bösen wicht et Margarete, sororibusmeis; a. 1395:
ik was. das. 2^ 386; wowol he dat Hinricas Meteier, Johannis frater;
ungeme dede. Magd. Seh. Chr. 75, 85 it. do Wobbeken et Greteken, scro-
ti; wa wol he doch etc. das. 353^ ribas meis. Zusatz eu von Melle.
12; wo wol he was in groter not. woch, Interj. wehe, wochl Komer
R. V. 1225; wowol dat der yele hir 46^; manchmal o wel o wochl
sin. das. 1708; wowol dat etc. Magd. wocke, der Stocks um welchen der
Seh. Chr. 335^ 19; ik offer di al myne 40 au spinnende Flachs (disse) gewickelt
guden werke, wodoch se sere klene wird; der eingebundene Flachs am
syn (qaamyis yalde pauca). Navdg. Rocken; Spinnrocken, colus. Voce.;
p. 252; wo doch ik bin geschendet pensum. Voc. Oldenb. — set (ihr
grof. R. V. 872; wie das lat. qaam- Frauen) na der yodinge unde swy-
quam, indes. He wolde nicht yulbor- 45 get stille, Unde radet oyer wecken,
den, wo doch dorch bede des greyen warye ande spille. Hoffm. Final. 1^
Sander wyllen (ungern) noawen yal- S. 69; ore wif weren menliker mit
bordede. LOb. Chr. i, 433 ; he brachte oren wecken, wen de borger mit oren
ander sik de stad Labek, wo doch s werden. Magd. Seh. Chr. 321, 22;
en geyende priyilegia. das. i, 434 u. 60 yele yroawen de schawet oren wecken
WOCKENBLAT 758 WODESCHERNE
Un spTnt myt der sülveren spylle. wodanicheit, /. Beschaffenheit, Qua-
Koker, 8. 375. lität, Dat (die Ausstoßung aus den 2i)
wockenblat, n. dünne u. glatte en scholde dem jennen an sinen eren
Pappe, Pergament, oder Wachstuch, nnde wudanicheit vnschedelyk syo.
um den Flachs auf dem Spinnrocken 5 Brschw. ürh. I, 259, 103; ellic werck
zusammenzuhalten; auch wockenbref. entfanghet syne (des Werkmeisters)
S, Schamb. jp. 303 ; oolifolium. Voce. wodanicheit. Anh. zum Elucid. 67*;
4 tf blaw garn, 34 wockenblede etc. na gelegenheit unde wodanicheit der
Wism. Inv. v. 1566. sake. (Hassen, V. Lüb. Vogte zu Scäo-
wo-, wndän, wndanne, wogedftn, lo tzen, S. 5 u. h. ; W. schal deme kinde
adj.(unegethan), wie beschaffen, qxxsAis. nach wodanicheit des bruthschattes
Voce, wodanne bin ik? ^ Chr. 2, 5 dat ingedompte werden laten. Wism.
(H.); vnde (Maria) dachte, wodane Zeugeb. p, 312; de tal unde wodani-
dat de grot (Gruß) were. Lüb. Pas- cheit (Quantität u. (jualüät) sodaner
sionäl f. 73d ; it si der vrowen mede- 16 gudere (1453). Ostfr. ürk. nr. 658.
gifiFt, oder woghedan gut se hebben. woden, schw. v. wüten, furere. Lief,
Lüb. R. 251; wodane wi8(e), wie, Dusse swyn beduden de fraczigen
quemadmodum. We gelt vorkoft an mynschen, de in dem wodenden mere
synera erue, de schal dat scryuen dusser werlde mit der fraczheit sick
laten in der stad bok, wudanne wys 20 vordrinken. De 7 Dodsunde f. 33.
AAtheiAtYorkojßQ. Brschw. R. 128,6; wodendnnk, wodendangel, Schier-
wodane wys ik dat schicke to minem ling, wodendunk, aconitum. Voc. (X-
vrede, dorch etc. Navdlg. 3, 13; unde denb. wodendunck. Chyträus 503.
underwysede de meenheyt, wodane- etlike vorgifiFtige krüdere sint dem
wys dat de borghermester etc. Lüb. 26 minschen ein dödtlick vorgifit, alse
(jhr. 2, 11; unde sede der meinheit, cicuta Wodendungel, dar man etlike
wodanewys dat he etc. Ludolf v. S. lüde tho Athenen hefft plegen henne
c. 15; in wodanerwis etc. Br. d. tho richtende. Meiger, de panurgia
Weish.11,9; wogedane wis. Calenb. lamiarum sagarum. Hamb. 1587. I,
Urk. 3, nr. 727. 80 c. 6. — S. SchiUer, Z. Th. u. Kr.
wodane, f. Beschaffenheit. . . vnde B. 1, 12 (dunk = stercus? vgl. wode-
betere den schaden in deme husze scherne.) u. -Ho/er, in P/*. Germ, iö, 2^.
gedan, na wodane vnde na grote der wodens-, woensdaeh, m. Wodans-
daet etc. Schlesw. St. R. § 65. tag, d. i. der Mittwoch, engl, wodnes-
wodänheit, f. ==■ wodanicheit. Vnde 35 day, wensday. Gr. Mythol. 114. — In
ok vorscheden [heflfst] de wodanheit deme iare van vnses heren bort
des vorlopes des ghantzen iares myt MGCLXX des wodensdage[8] vor s.
hette, myt kulde etc. 1^. d. Sammitt. Felicianes dage, do etc. (Varr. guden-
I, c. 7. dages; veerden dages; mitweckens).
woisLniebj adj. wie beschaffen, qn&lis. 40 Big. St. R. p. 60; Dat he scal bei
Ick denke, wodanich ick wanner in un wodensdage Tor de ratmanne ko-
den closter was. Dial. Greg. 126; men (der Mittwoch ist der Gerichts-
wodanich de chore der engele sint tag) unde beteren sinen broke (1334).
unde wudanich de geselscap der seyle Brem, Stat. 189; die richtere mach
is etc. das. 209; se heft my gemaket 45 alle weecke setten einen rechtdach
loflo0 unde erloß, wodanich mine ol- des woensdages. Richth. 272, Änm.
deren nicht in vortyden synt gevun- 7; ghegheven in den jaer ("I^-^i^ des
den. Lüb. Chr. 2, 393; wudanige wones daghes na Reminiscere. OMfr.
kracht der leyffte hadde sin herte. Urkb. nr. 288. Vgl. gudensdach.
Dial. Greg. 214. 50 wodescherne, Schierling, dcata.
WOGEN 759 WOL WAL
l}ief. ebenoB, est herba. 3 Voc. W. spet. Men Uet yan einem inncker
(wedesch here. Dief. s. v,) wode- Scharhanse vnde Deueschen ripsrap-
Bcherne = wedewesle. Voc, Strdls. per, so mit dem jodischen wokerspete
woydeschere, cicuta. Voc, Engelh, — herumme getummelt. OrysCy L. B.
Bei JBruns Beür. 8. 45 ist statt wode- 5 fr. 43 Fib.
Sterne wodesceme eu lesen; (schäm wol = wel, pron, fragend reUxt.
s. oben JF, 51). — Vgl, SchiUer^ Z, w. indef. wer. wol kan dar üt wat
Th. u. Kr. B. 7, 12; Grimm^ Myth. godes lesen? Vwl. Son 504; wol da
145. spreket, ein dink to warende. Lüb.
wo^en, adj. gewogen. He gaf Hin- lo R, 342 ^ Änm. 2; wol den anderen
rike Tan Sassen dat rike vor den bi den hären toge etc. (1334). Brem.
▼ersten, de ome altomale wogen weren. Stat. 188 ; ick vraghe van iuw, wol
Leibn. 5, 266b, vorede iuw in de vryheyt, wol deelde
wekener, seltener wokerer, m. vor iuw entwey dat water, wol gaf
Wucherer j fenerator. Voce. Van den 16 iuw de ee etc. St. Birg. Openb. f. 74;
wokeneren. Sp, d.Dog.f. 228b; apen- he sy wol he sy etc. Rüg. Pomm.
bare wokerers. JDithm. R. Q. p.l80; Gesch. 4, 317; he were wol he were.
wokeners, das. p. 181; die goene, die Hanib. Chr. 125; weret, dat se wol
tot burgermeister . . gekairen wur- (irgendwer) wolde avervallen. Chr.
den, en suUen geynne dotslegere, 20 Sei. 360, 18; ysset sake, dat dar wol
eebreckere, wuekenner wesen. Wi- baven deit, de schall etc. LOb. Z. R.
gands Ärch. 5, 33. 229.
woker, wnker, m. Ertrag von aus- wol, wal, (wolle, z. B. wolle wa-
geliehenem Qdde^ Zins, usura, fenus. pent. Lab. Chr. 1^ 232; wale, wail),
Voce. Dat hovetgüd (Capital) vnd 26 adv. 1. als Interj. mit anderen Adv.
woker hebbe ek gheloved . . tu be- wol her, wol her, wol wol her, alle
talende, wanne se des nicht enberen duvelsche her, wolher ut der helle 1
willen (1347). Quedl. Urk. I, nr. 148; Redent. 8p. 371; wol her! Brem. G.
vgl. nr. 156; vor woker unde vor Q. 144; he sprak: gi ritter, wol hir
hovetgüd. Brschw. Chr. 2, 146, Anm. 30 an ! it wil hir an ein stormen gan,
JS; up woker vorborgen. Lilb. Do- ein iederman do dat beste! v. Li-
dend. v. 1007; woker nemen up Jen- liencr. J, 224^ 18; wol hen, wol hen,
nich pant. das. 1199 ; unde die joden leven ghesellen ! vrouwe wy vns in
Bcolen . • sich eres wuckerers began drunkenheit, in vnkuscheyt etc. Leb.
unde scolen ghewaren den Ihuden 86 d. h. Hieran. 98^; wol hen, sprack
also eyn islich bederue mensche mut Valentin to haut, So wert hir vns
dun (1322). Cod. Brdb. /, 9, 20. eyn stryt bekant Harteb. 254\ f.
wokeren, schw. v. touchern^ usu- 64b; wol hen, so moste wi uns hol-
rare, fenerari. Voce. — sehr euneh- den in jw alzo in unsen openbaren
men. dar wart do tohant eyn lop 40 vient. Körner 238^; wal hen, mach
van deme volke unde de lop is so dyt nicht anders syn. Lied. a. d.
sere gewokert, dat de lüde ut allen Münsterl. 29^ 2; wol umme, wol
riken komen. Komer 209c; hir van her, wat wil hir werden? Lüb.
wokerde mangk dem volke vel hates. Dodend. 1257. — wöl^ gut, bene. mi
Leibn. 3, 422. 46 is wol to, mir behagt etwas; Ach,
wokerlik, adj. wucherhaft. (Es sün- hir is my so wol to, dat noch schal
digen gegen das 7. Gebot) die woker- werden geboren ein nie siechte (nend.
like voerwerde (Contracte) maken. Christtts). Sündenf. 3049; hir was
Tract. über d. 10 Gebb. f. 9b. deme rade wol to. Brem. G. Q. 93;
wokerspet, Wucherspieß; vgl. ioden- 60 des is se (eine fromme^ fleißige Frau)
WOL WAL 760 WOL WAL
lef ynde wert allen yromen laden, vermuthlich^ tDahrsekeinUch^ tforaiiu-
den to dem like wol is, die das Becht sichtlich. Bischop to werden dat
lieb haben. Ecdes. zu Sir, 26^ 16, — mochte mi ök noch wol besehen,
£n yewelick mochte mit eme wol to, Wolde de döt noch lenger hebben
konnte gut mit ihm at^Jcommen, sich 6 mit wi oyersen. Liib. Dodend. €63;
vertragen, Brem. G, Q, 135. — Mo- unde hefstu den riken gerichtet so
ghen se sik vnder des vorliken, wol den armen, so wil sik got diner wol
ynde ghut (bene est); moghen se erbarmen, das. 716; daher in Candi-
nicht etc. Monum.Liv, 4^183; wante tiofial- u, Concessivsätzen: ik sede it
et genge em wall oder ouell. Fre- 10 wol (ich würde es sagen) , men it
ckenh. Leg, 42; wer de sentencie were to lank. R. V. 425; he makede
vnde ordel recht sy edder vnrecht, wol ein lant to nichte. das. 3514;
wol edder offel, gud edder qwad. bes, mit al, allen (s. al). eschedeo
Heimst. Krön, p. 53; Sprichw. als it dat sine yrunt . . dat scholde de
wol wil (dum sors arridet), so kalyet 16 voghet wederdon, al were he wol
de osse. Tunnic, nr. 43, — wol don, (wenn er auch schon) van der voghe-
die Güte haben, so freundlich sein ; die komen. Gosl. Stat. 84 j 18 u. 6.
mit folg, unde. he sprak to sines — 2. conj, obgleich^ obwdl^ mit fd-
yaders knechte : do wal ynd sage my gendem dat, c^ auch ohne dat. wol
rechte. Eschenburg, S. 237; und leden 20 dat he yul sunde was, doch so wart
sie bidden, dat se wol deden und he etc. Korner 59^; he wart gbe-
dat se unse solt weder geyen (1397), yrouwet, wol dat he hadde ghedacbt
Livl, ürh, nr. 2935; se beden ene, in torne etc. das. 34^; wol dat der
dat he wol dede und betalede em rosen blick wunlik is, doch ys des
ere gud. Lüb. Chr. 2, 151; do bede 25 dornes scharpheyt ynlydelik. ^. d.
wy se yort, dat se wol deden und Dogede f. 49; bischop G. kreich
Banden 2 yan en an den koningh gnade, wol dat se nicht stede bleif.
(1379). Hans. Rec, 2, 241 ; (gebeden), Magd. Seh. Chr. 72, 16 ; wol dat id
ick solde doch so woU don ynd ne- was in der stillen weke, denne ach-
ment (das Geld) ohme mede etc. 80 ten se dat nicht. Slagghert Chr. f.
Brem. ürh. v. 1576; yck bydde frunt- 55b; woldoch dat he wüste • . dar
lyck, dat gy wolden doch so wol don yalscbeyt ynder wezen, so nam he
und wolden uns doch noch Vs last doch etc. Denscke Krön. f. D3; wol
rogghen senden (1564), Falcks N. dan dat etc. Old, Chronikens. 2^242;
Staatsb. Mag. 2^ 906. u, h,; bes. in 35 sin ors was ok mate stark, Wol ko-
Briefen. — also wol . . also, sowöl . . stede ot yeftehalye mark. Gerh. v.
cds auch, also wol de grotesten also M. 87, 68; Dideric sprac do sacht-
de kleinesten. 2 Chr. 36, 18 (H,); modelike, wol was he tornich an sime
he so wol also gi. R. V. 157. — horten. Eike v. R. 580; wol ne was
etu^a, ungefähr, bes. bei Zahl- u Zeit- 40 he nicht gewapent, he ylo iodoch
angaben, Ericht he neuen ossen, he nicht, das. 530; wol steruet se etc.
nimt wol ein swin efte ein pär gose. Lüneb, St, R. 4y 1; wol hebbe de
Lüb. Badend, v. 1179; ok hebbe ik here. Richth. Lehnr, c. 30^ § 3; wo!
geseiet wol XVIII scheppel körn. doch se edel sint creaturen, so sint
das. 1172 ; se (de proyene) is wol yer- 45 se doch anders yan naturen. Sündenf.
teinhundert gülden wert. das. 651. 157, — weSL? unde de hertoghe van
u, h, — woler, irgend einmal früher, Beyereu ne dorste to Vrancken?ort
wol scholde ik wol eir hebben ge- do nicht komen yor den keiser, wol
sproken etc. Sündenf, 2095; ik hebbe he yornam, dat de keiser yore warnet
wol er bi nachte gän. R. V. 6288. — 50 was. Lüb. Chr. 1, 257.
WOL 761 WOLDEBERGEN
w^l, «• TToU, Freuäe, Dyn (der wolbrukin^e, f. guter Gebrauch.
Maria) wol was do (bei Christi Lei- Cristus wysede vns eynen heymliken
den) ghewandelt an ein we. 0GB, voetstych to dem ewigen leueude.
A. 2S^. Dat is de wolbrukinge des dodes . .
wdl, (eu wolen, unihlen?)^ Wühlerei^ 6 de scheker to der rechten band vor-
Aufruhr, Streit. Plang to maken unde warff dorch wolbrukynge sines dodes
waul (: paul = pol, Pfütee)^ dat kan vorgeuinge. Funtgr, f. 23,
wol eyn scblym duvendop (duden- woldage, Ggs. wedage, Glücke Heü^
dop ?). Koker, 8. 319 ; Makeplang Freude, deliciae. Voce. Ick enhebbe
(d. «. Störenfried) und Magerkol ge- lO nicht, dat ick dick wedder gheve vor
maket hebben einen woU; wil god, desse groten goede vnde woldage.
it werd gewroken. v. Liliencr. 5, nr. 0GB. JB. 21^; mennich wünschet
327, 3. vaken yn siner noet Efifte van wol-
wolbedaelit, adj. Mug, schlau. - dagen eyn dinck kleyn efifte groet.
Reinke vos ser wol bedacht. R. V. 15 Schip v. Narrag. f. 48}>; de woldage
805; dit dede ik mit wolbedachten godes. 2 Maccab. 1 (Überschr.) (H.).
sinnen, das, 4946; den wolbedachten, woldftt, f. 1. das WoMthun, bene-
kloken rad. Karner 140^. ficontia, waldat. Dief. n. gl. Vmme
wolbehage, f. Gefallen, De rad vorstliker doget fnde woldat willen
Da der wolbehaghe godes treydet 20 (1392). Lüneb, Urk, XV, 8. 145;
böuen allen rad. Ecdes. f. 231d ; wat alze he (Salomo) na ok vormereth
dy tokomet, is altomale in der wol- (berühmt) wart oyer alle de lant in
behaghe (bene placito) des hoighe- kostlicheit, in woldat (Freigebigkeit ?)
sten godes. das, 23^ (Sir. 41, 6); unde in rikedaghe, also quam do to
na rade unde na wolbehagede der 25 eme de konyngynne van Saba. Locc.
suluen radmanne. MeU. JcJirbb. 14, Ere. f. 46. — 2, Wohlthat, benefactum,
202. Vmme manichuoldigen denst vnde
wolbeider, der lange wartet, lang- waldaet, de de borgere vns hebbet
müthig. longanimus. Voc. Engelh. gedaen etc. (1437). Wigands Arch.
Wdbepff, Wolbep, Walpurgis. Na 80 2, 356; woldat de en wart ne vor-
sunte Wolberghe daghe (1 Mai). LOb. loren. Bed. Sp. 150; der woldat ward
Chr. ly 271; to s. Wolberghe. Hanav. darna gedacht alse de struß denkt
St. B. 473; en jewelick man schal syner eyer. Lüb. Chr. 2, 331.
sin barnsch wysen also gud alse em woldebergen, schw. v. Gewaltthätig-
togesettet is vppe S. Wolbern dach. 35 keit verüben. 2 ß. Ludeke Glawes,
Dühm. L. B. II, Art. 205. Vgl, dat he woldeberget vor dem roden
Schambach s. v. wolper. kloster (e, öffentlichen Frauenhause
wolbeval, n. Wohlgefallen. Jod. in Brschw.). Brschw, Cämmer. B. v.
Speg. 29; Ps. 106 (105), 4 (H.). 1460 (Brinckm. 2, 739); also hertich
wolbevallen, Wohlgefallen, ene wol- 40 Hinrick vornam, dat Pribizlaus truwe-
bevallende rede. Esther c. 14 (H.), los gheworden was unde so wolden-
wolbevellieb, acfj, wohlgefällig, een berghede in deme wendeschen lande,
w^olbeuellich raet (consilium bene- he wart sere grymmich. Korner f,
placitum). Sir. 40, 25 (L.). 104^; na grotem schaden, de se ar-
wolbevellicbeit , f, Wohlgefallen, 45 men lüden togevöget hadden, sint se
beneplacitum. Ps. 89 (88), 18 (H.). in den Stilhorne gefallen vnd bet in
wolbewerned ? Ok na encm gr&ven den hervest darinne gelegen und ge-
sinne so is vele beyter vnde (l. de?) woldenberget. Hamb. Chr. 339. (8.
reyne wolbewernede doid wen de Krause in d. Hamb. Z. f. Gesch. 2^
langhe suke. Ecdes. f. 185d. 50 678.)
WOLDEDICH 762 WOLKENBORST
woldedich, adj, wdhlth&tig^ günstig. (vgl. woUatende). Ein seer
Desse planete (Jupiter) is woldedich waelgelaten, stedich mann. Sdm-
van naturen unde he is eyn yrunth ren 44.
alle der gheystlicheit. Locc. Erz. f. wolgemeit, adj. fröhlich. He wi-
1; dat dat volk gbemenliken milde ^ sede sik to wesen wolgemeit. R. V.
was unde woldedich den pelegrimen. 6259. 6783.
Korner 40o. wolgesprake, adj. beredt. En wol-
woldemeine, s. waldemeine. gesprake man (facundissimus). Sachs.
wolden, schw. v. walten, de duvel Weltchr. (Eike v, R.) 103, 15.
mote siner wolden. R. V. 4448; de ^^ wolgeval,n. WdgefaUen. yndedrsr
desser sake moten wolden. Schaeksp. gen eyn vorbolgen wolgeual mit velen
f. 66. laster worden. MM. Jahrbb. 15^ 112.
woldenberger, m. der GewalttMtig' wolhebbende, adj. wohthabend.
Jceü verübt, Friedebrecher. Wil ennich Halue frie kosten don wolhebbende
man synen dif, rouer, morder, sjnen 1^ borgere, vornheme kramer. StraU.
vorvesten man, velscher, touerer, vor- Hocke. Ordn. v. 1570, S. 154.
gifter . . he sal en vorbringen vor wölken, wölke, aÜs. wolcan, (urspr.
gericbte alse eynen woldenberger nur n., später mit wechselndem Oenus).
vnd selfrichter met geruchte vnd met Wölke. Alle de dage, de dat wölken
der handtheftige daet, di schinbaer 20 stunt. 4 Mos. 9, 18 (H.); de soke
is etc. Fidic. i, 155. des wolkens. J3 Mos. 13, 22 (H.);
woldener, weldicb, s. weldener, eyn stempne sprak nt deme wol-
weldich ken. Old. Evangelienb. f. 25; de
woldSnich, adj. dienstfertig, dem lut de ute deme wölken gink« Kar-
(Könige Kanut) Adolfus altyd was 26 ner 184^^; by none tyd brack en wol-
waldenich myt gheleyde dorch syn ken. d(ns. 88ä; to jungest quam en
land. Lerbeck § 63. wölken. Eike v. R. 538 ; dama quam
wolen , schw. v. wühlen, fodere, en wölken . . unde nicht lank darna
wolen also de swin. Voc. Engelh. u. ward he schinende also de sunne.
Diefenb. n. gl. de sogen schonen 80 das. 539; ik see enen klenen wölken
de perlen nicht unde wolen se umme .. de sticht vp van dem mere. Merzd.
mit dem drecke in de goten. Brschw. B. d. Kon. 164; einen wölken. Jes.
Schichtb. 21; rogen wedderumme vp 4, 5 (H.); de here schal upstigen
den olden stanck, wolen und weiteren up eine lichte wölken. Jes. 19, 1 (U.);
sick darin. Gryse, Speg. f. Uu2h; 35 dunkere herten, de bedunkert sin
nemen de mäste van den olden sehe- mit der wölken der sunde. Br. d.
pen, de see senken wolden vor dat Eus. 12; wor blift he mit siner wol-
Beveshol, unde woleden de harde ken? Jodensp. f. 14; ut einer düster
tosamende etc. Korner 248h. wölken. Hiob 38, 1 (H.). — Als Be-
wotgedegen, adj. wolgerathen, treff- 40 Zeichnung einer Frauentracht: gqpuffie
lieh, greue Alf quam dem koning Kragen. (Mägde seilen nicht tragen:)
Kanuto dar entjegen mit so menni- vormouwen edder vpgestukede jopen,
gem ridder wolgedegen etc. Hamb. auch keine wulken ym den hals.
Chr. 194, 25. Wism. Verordn. v. 1579.
wolgebere, adj. (wol geiberdend), 45 wolkenborst, -brüst, f. WoOceih
von schicklichem Benehmen. Ick be- bruch. irdranc Isleve van ener wol-
uele dy schilt vnde sper, Du bist kenborst. Eike v. R. 466; dar na
myn ritter wolgeber etc. Harteb. 241h, vel ein wolkenborst to N. unde vor-
f 47h. drenkede . . vele lüde. Magd. Seh.
wolgelaten, adj. wohl aussehend 50 Chr. 125, 13; ein wolkeubrust vel in
WOLKENVAR 763 WOLMECHTICH
Flanderen. das, 86^ 13; bildlich: Ik wollnsticlieit, f. hohe Lust, de ore
(Maria) byn der gnade eyn grot dage in wollusticheit etens vnde drin-
wolkenborst. 0GB, Ä, 141, ckens hebben to gebracht. Proc, Bei,
wolkenvar, adj, wdkenfarbig. wol- f, M5,
kennar vnde dycke. Schaph.Kahf.dß^^. 6 wollüstigen, schw. v. 1, Irans, er-
"wolkomen, willkofnmen. Deboverye götaen, erfreuen^ delectare. Ps. 30
stofferen kan, is wolkomen. Tunnic. (^9)^ 1. du best mi wolgelustiget.
nr. 687. Ps, 92, 5 (H.); unde dat he de rech-
wolknse (walkuse), -kntze, -knsse, ten wollustige (oblectabit justos) myt
-kantse, ein Fisch, ispergus. Lief, lo sinerbarmeherticheyt. jS'iV.55, ^5('L./
ein wolkutze. 1 Voc. W. wolkusze. — 2. intrans, sich ergSteen. Se was
Brevü. walkantze(=:kuntze)-kutze?). van 15 jaren unde woUustigede in
3 Voc. W. (SU kuse, Keule?). (Von dem huse erer amme. Pass. Chr. 270.
einem bösen Weibe:) vnd vth v8rgiflF- wolmacht, f. gesunde Kraft^ Oe-
tiger boßheit dem framen mann nflm- 15 sundheit. De wäre vrund bliuet vrund
mer ein gudt wordt gyfft, sondern . . in der vnmacht sowol also in wol-
em dagelick to dische ein groth vath macht. Ecdes. f. 149^ ; en valsch
Tull stekelinge, wolkusen vnd kreuete kumpan de vrouwet sek mit sinem
vpdrecht vnde also vorsettet, dat em vrunde in der wolmacht, auer he
de jÄche vnder ogen fl&cht. Oryse, 20 werd om wedder, wen id om vnghe-
L. B. fr. 41 Q2h. rade gheyd. das. 210c (Sir. 37, 4);
wollateii(de), adj. was wohl läßt, volghe nicht in dyner wolmacht (forti-
anständig. Syner sede unde wollatene tudine) der snoden woUust dines her-
tuchticheyt. Korner 31^. ten. das. f, 12c; de rikdom der na-
wolludech, adj. wdlautend. Alse 25 ture is en (d. i. in) suntheyd, sterke,
in dem orghelenwerke de pipen in scheine vnde wolmacht des liues. das.
dem lüde moiten endrechtich sin, /*. 86^; de wolmacht (Fülle) des gu-
schal dat enen soiten woUudeghen des bringhet en dar nicht to (to wal-
klank van sek gheuen, also etc. len van enem lande in dat andere),
Ecdes. f, 191\ 30 sunder dat groite armoide. das. f.
Wollust, f. höhe Lust, hohe Freude, 209c ; les dyt bet (Gebet) vaken in
in gutem Sinne : Owe, ik hebbe di- dyner wolmacht vnde lat dy dat noch
nen (Gottes) eddelen woUust nicht vele vakener lesen in dynem dod-
bekant Vnde ok minen leven zuten bedde. Sp, d. Dogede f, 268; is en
heilant. Parad. 101, 11; ghelik eynem 85 borghere ane echte wif unde kindere,
vetten brode, dat dar wallusten schal de mach setten sin testament by wol-
gheuen den koninghen to ethende. macht efte in sime varbedde. Hanov.
Locc. Erz. f. 2ß\i, St. B. 386; häufig in Testamenten:
Wollüsten, schw. v. wolgef allen, by wolmacht synes lyues; by aller
Wan id ome beqwem kummet vnd 40 wolmacht; by guder wolmacht; by
wollustet. Cod, Brdb. 7, 14, 402, — wolmacht unde redelicheit siner sinne.
Refl. sik Wollüsten, delectari. Ps. 37 u, ä.
(36), 4 (H), wolmatieh, adj. das rechte Maß
woUnstiek, adj. (hohe) Lust, Freude haltend, de wolmateghe zede (Sitte),
erregend; liebreizend. Benediget si 45 de sik in doigheden vtwiset. Ecdes.
de vrucht dines (der Maria) wollusti- f. 3^.
gen, zuten lichammes. Parad, fin.; wolmechtich, adj. gesund, kräftig.
Du schone wollustige juncvrowe (die Got . . beware iuwe werdicheit sund
h. Dorothea), bekere dy vnde anbede unde walmechtig to langen tyden etc.
vnse gode. Liib. Passion, f. 64K 50 Urk. d. hans. Stahlhofes eu Lond. 83 ;
WOLME(I)NICH 764 WOLTEREN
ik N. N. sund unde stark van live wolscUneBde, aäj. gjänsend^ herr-
unde walmecbtich unser sjnne etc. lieh, dede weren 7an gaden wat
(1350). Z, f. N. Sachs. 1858, S. 72 ; scbynenden seden. Lerbedc § 14.
de homod is alle tyd by den wol- wolsprekende, adj, beredt, en wol-
mechtighen, wen se ok dat gud mit 5 sprekende, gheleret vorste. Karner
der wolmacht hebben. Ecdes. f. 231d. 140^; vnde mit Tertullo, deme wol-
wolme(i)iiichy adj. woltneinend, auf- sprekenden (orator). Apasi. Gesch.
richtig. Eine cristlike, wollnienige, 24, 1 (L.).
ewige Yorstentnisse, contract . . be- wolstaldicheit, f. WcigestaUheU,
leveth. Burmeister ^ Beitr. e, Gesch. 10 Sck&nheit(Ggs.m\%%\^dAc\i&it). schon*
Europ, 182. heit vnde walstaldicheit synes lyoes.
wolme(i)]iinge, f. gute Meinung, Lerbeck § 163; se wüste dat wol,
Aufrichtigkeit. Wat was dutte ein dat god mer behegelicbeit hadde to
schone unde wy^lik gesette! over de der inwendigen Schönheit wan toder
wolmeining van grünt des horten 16 vtwendygen wolstaldicheit. Uib. Pas-
was nicht so. Brschw. Schichtb. 197. siofud f. 55».
wolmerbant, eine Flachssorte? De wolstaltenisse, f. WblgestaltheU.
sadelmakersche tulit Vs ferndel wol- Matth. 9, 16 (H.).
merband (1532). Wism. Prot. wolstant, m. gutes Verhältnis, wi
wolmoge = wolmacht. Effte se 20 hebben mit ohrer seligen her Tader
ock berede willen sin, nha ehrem in allen naberliken wolstande (gutem
wolmoge den cristen mitgenaten in Einvernehmen) g(&^%i&fi. Benner 2,109.
ehrer nottrofft tho helpen. Neoc. 2, wolstock, (runder) Hdepfiock? (eu
121 (wol mögen = valere. de ar- wellen ?). Item 22 sware vor elren-
men, de gesundt sin und wol mögen, 25 holt, dar men de boghen af makede
möten sick nicht Schemen etc. das. unde wolstocke afhow. Brem. Jahrb.
2, 120; wolmogend, gesund. Urk. 2, 277; item 2 gr. Yor 1 voder sleet
Gott. V. 1388). tho wolstocken unde tho kylen. das.
wolmogelicheit, f. = wolmacht. 278. Vgl. woltowe.
na syner wolmoghelicheyt. Komer 80 wolt = walt u. weide.
238&. wolt, m. Wald, men sach de wolde
wolp, s. welp. unde velde grone stan. 12. F. 2; in
wolnemen, wd (nicht übel) auf- deme wolde edder up deme velde.
nehmen. Darumme int walnemen van das. 3216; eyn mure der andern was
ju heren der sake gelegenheyt gherne 85 so vern, dat grote wolde dar twiscben
wolden warachtich underrichten weren. Flos u. Blankfl. 713; men-
(1441). Hans. Rec. IP, S. 331. nych vogel syt in eynem bure, He
wolradich, adj. wol berathen, klug. sete lever in dem wylden wolde. Koker,
noch vorstendich noch wolradich noch 8. 349. — Als n. De sone (der eine
stark. Serm. evang. f. 3\ 40 Sohn eines Wucherers) vntfenc de
wolrat = walrat. ambra. Dief. rycheit groot (nach dem Tode des
De gude wolrad is gryseleclitich vnde Vaters) . . de ander was wech ge-
leth sick nicht weyck wryuen also treden int wolt und wolde heremite
wasz. Herbar. f. 85. werden. Sp. d. sonden f. 50^.
wolrukende, adj. wolriechend. wol- 46 woltape, m. Waldaffe, bever, otter
rukende boven alle sinamomen. 12. unde los, merkatten unde woltapen.
V. 4969; unde up den XXX dach Pf. Germ. 13, 474, 19; ejn woltape
na synen doede do was he (der h. un eyn bracke De gelyket syck altes
Ludger) wolrukende. Münst. Chr. nicht. Koker, S. 369.
1> 97. 50 Vfoltereiii schw. v. wälMen. vol-
WÖLTESTEN 765 WOLVAREN
vere, volutare. Voe. Strais. 8. wel- woltyat? twe voltvat (Tar. walt-
teren. yat) asschen. Brem. Stat. 293; van
w^ltestön, -block 9 m. Walzstein^ enem woltvate (aschen). das. 296.
-Hock, damit men ein acker edder woltvire, f. Feiern (Aufhören) des
deelen even maket, ein walter. vol- 5 Ärbeüens der woltwerchten. Alse
valas^ cylindras. Chytr. 58. dicke alse id woldvire is auendes na
woltexe, WdlA-y Holzaxt? Mekl. howertid etc. GosL Bergges. § 3.
Jahrbb. 16^ 90. woltwater, n. Waßersgetoalt. (M.
wolt(li)afticIi, adj. bewaldet En ürJc. v. 1525.
hoch woltaftich berch. Komer^ f. 76\ 10 woltwepchte , d. %. Waldarbeiter,
woltbayer, m. Waldhafer? (einem silvanus. De rad der stad to Goslere
Kloster wird verpfändet) to Wyttow is to rade gheworden mit endrech-
an deme wolthaueren vefteyn mark tiglier vnlbort der koplude unde der
gheldes vnde darsulues twelf dromet woltwerchten unde der ghelden der
wolthayeren. Behr. Urk. 4^ 18. 15 selven stat, dat etc. Gosl. Stat, i, 1 f. ;
yroltink, d, i. woltdink, Wald-^ Holz- in enes woltwerchten huse noch hoye
gericht, Judicium, quod holtinc et ne scal men ire werklude noch kol-
woltinc dicitur (1247). Westfäl Urk. mestere beselten noch bekomeren.
///, 9tr« 481. das. 66 ^ 3; de drifhere mach yp io-
yrolfanany Plur. woltlude. = wolt* 20 welken woltwerchten beholden so yele
wercbte (silvanus). Gosl. Bergges. driflones, alse ome mach boren to
ß 144 u. 146; eyn iowelk woltman gheuende van veir weken vor sin bly
eder berchman moghet oren knech- to driuende. Gosl. Bergges. § 157;
ten anevare 8nydendrelakene('Jf^P()^. de here der hutten scal torechte
Höhlbaum^ Hans. Urk. nr. 1071^ S. 371. 25 deme woltwerchten, de ome de hut-
woltmestery Waldmeister^ asperula ten afgemedet heft, buwen laten to
odorata. Yultu hebben krutbeer, so der hutten wes dar not is. das. § 174.
nym dust, klomer vnde woltmester, woltwerk, n. das Arbeiten im
vnd dusser dryerleye crud ok in bun- Walde. Det scal wesen vmme sodane
deken, ynde do in dat beer. AUes 30 sake, de an berchwerk oder an hutte-
Becept aus d. 15 Jahrh. Nd. Jahrb. werck eder an woltwerk treden. Gosl.
1879^ S. 90. Bergges. § 142; we deme huttenheren
woltOBate, zum Adj. gewordenes sculdich blift vnde des woltwerkes
Adv. gemäßigt^ Maß haltend. In dem afgheyt, deme mach de huttehere
mand februario plante rozen in wol- 35 sine scult afvorderen. das. § 160.
tomate vette vuchte erde. Herbar. f. woltwespe, f. bombir, quoddam
66h; in woltomater vuchticheit. das. volatile. Brevil.
71; swertelen wortelen snyd in wol- wolvare, f. Wdfahrt, herrliches
tomate dünne schyuen. das. 73^. Leben^ Glück. Benedyge myn liff ynde
woltosse, m. Waidochse. De wolt- 40 myne zele, myn hus vnde myn hoff
0886 ys solker nature, wen men em unde alle mine wolvare. Brem, kerck.
eyn sware bürden vp lecht wedder geb. f. 70^; gif my dat brot der ruwe,
sinen wyllen vnde nature, so ertornet dat kese ik vth vor alle ouervlodi-
he gar seer vnde velt vnder der cheit vnde woluare. Serm. evang. f.
bürde nedder vp dat ertryke. De 7 45 ^7a; wo sware is em (dem reichen
Dodsunde f. 29. Manne) also greselyke pyne to li-
woltowe? desgelickenn schal men dende, de also groter wSlvär was
idt ock holdenn (nend. dem Eigen- bewonen. das. f. 163^; konincklike
thümer verbleiben) mith dem stelholte wolvaer. Mnd. Ged. S. 44^ v. 12.
vnnd woltonwenn. Lüb. Z. B. 334. 60 wolyaren, schw. v. Glück haben.
WOLVAREN(DE) 766 WONEK
•
Hefstu gesworen by gode, dattu nnm- (de stede) alle wonafüch (Ggs. woste).
mer raeer wolvarest, dat is gantz Korner 19K
varlik. Licht d. S. f. J26^; uppe dat wone, m, Wahn^ VerdacJd. Se ent-
dat wolvaren (Glück^ Segen)^ orbor leyden sik des wones myt rechte
ynde profyt des ghemenen guden . . 5 (eidlich). Lüb, Chr. J2, 208.
nicht werde vorhindert. Gott. Urk. wone, f. = woninge, Wohnung?
11^ nr. 267 ^ 57. — herrlich leben. Et gheuel, dat or olders mit or van
Mordet dat vette kalf, vppe dat wy Collen toghen mitter wone ende qne-
eten vnde woluaren. Serm. evang. men to Louen in Brabant. B.d.Byen
f. ö3h. 10 /. 173d.
wolvaren(de), adj.part. wolfahrefid, wone, ein ins Eis gehaltene Öffnung,
glücklich. Got almechtich beware ju syn. mit wake. (Der Baths-Hsek-
en gesundheit unde wolvaren to al- meister) schal ock de graven und
1er tyd (1441). Hans. Rec. IP, S. dike des wintheres bewaren mit
376; Yfo\YB,rende dsige^Wohlfahrt. (vgl. 15 woenen und waken to houwen. GöU.
rikedage u. a.) In den lyden an- Urk. 11^ S. 413. Vgl. Mundart 5, J6*.
ropt men gode dicke, den men in wone = wonede, Gewohnheit.
wolvarcnden dagen dicke vorget. wonde, (wonede), wonte, wone, /.
Engelh. Chr. f. 408. Gewohnheit. Dat is ein sede unde
wolvarieh, adj. willfahrig, vnd wol- 20 wonde. Eanov. Mscr. /, 84, S. 274;
den siner f. gn. woluarich in rade so to Rüden wonde unde recht is.
vnd tüchnissin sin na erem denen Wigands Arch. I, H. i, S. 44; djt
vormoegen. Monum, Liv. 4^, 23. synt de rechte vnde wonde des stich-
wolvart, f. Wolfahrt. Des gemenen tes van 6. Seit. Urk. nr. 903; na
Volkes wolvart. Lüb. Dodend. v, 694; 25 wonnede guder lüde (1385). Nies.
bod em by creme lyve unde by al Beitr. 2^ 74; alze wunde unde recht
erer wolvart. Korner 100c; god . . is (1366). Kindl. 5, 467; na zede-
de iuw spare lange wol mögend in liker wonte. Hoyer Urk. i, nr. 540;
seliger wolvart. Urk. v. Gott. v. J. na olden rechte unde wonthe. Münst.
1388; wolde mit alle siner wolpfart 80 Chr. I, 277; na older wahute und
(Vermögen) eine were sin. Wism. sede. Brem. Stat. 568; so lat one
Zeugeb. v. 1536. — herrliches Leben. uns begraven nach unsem (?) wone.
wolvart unde herdage (epulum et JifimenftZ. d05; vmme der groten euer-
festos dies). 4 Mos. 10^ 10 (H.). dedighen sede vnde wone willen.
wolwillich, adj. wölwoUend, bene- 85 Denscke Krön. f. S3^.
volus. 1 Voc. W. mitis. 3 Voc. W. wonen, schw. v. gewöhnen^ con-
God is barmhertich vnde wolwillich suescere. Dief.
vnde berede to Yorgeuende. Van den wonen, schw. v. 1. wohnen. Mit
Festen i, 127; 0 hilge engel goddes, enem manne wonde ein drake etc.
myn wolwillige leider (ductor). Wig- 40 Gerh. v. M. 41^ 1; ein bür wonet
gert i, 43. hir etc. R, V. 577. — 2. bewohnen.
wolwillicheit, f. WölwoUen. Du Dat lant, dat se woneden mit einau-
(Gott) bist ein borne der wolwillicheit. der. 1 Mos. 13^ 6 (H.).
Van d. Festen f. 113h, wonen, (wnnen, wanen), schw. v.
wonachtich = wonhaftich , wohn- 45 glauben^ meinen^ wonen, opinari, esti-
haß. N. nu wonachtich to Reborch mare. Voc. W. u. Locc. ervareu, wo-
etc. (1342). Sudend. 11^ nr. 11; so nen, harren vff zweiffol, percontari.
wye met uns wonechtich were etc. Dief. Besette de borghere enes an-
(1386). Wigand Wetd. Beitr. 3, 300; deren gastes gut, in deme wane, d&t
bewohnt oder bewohnbar, unde bleven 60 he wunde (Varr. wonede, meynde),
WONENTHAFTICH 76? WONLIKEN
dat dat gut sin were etc. Oosl. Stat. woniffe = waninge, Wohnung.
S6^ 28 ; den (gefangenen Wartislav) Throni netet uose wonige, Dat rede
^wonde sin broder to losende mit un- ik sunder besconige. Sündenf. 369;
gheToghe. Lüb. Chr. i, 50; he wonde he heft en (den pardis) om ter wo-
alwars. Seel. Tr. 26 u, 17; ik woine, 5 nige geven. das, 93.
dat wol de eerste doghet sy, dat eyn woninge, /. Aufenthalt^ Wohnung.
isynsche sture siner tunghen. Eccles. unde heft dat burscap unde woninghe
/". 11^; nemet schal woinen, dat de ( Auf enthaUsr echt) vorboret. Eanov.
riken alle van gode voruloket sin. St, E. 492; (bewohnbare) Gebäude.
das. 229t^; ik woue, it si min den ein 10 unde sende up juwer edelen herschop
jar. Gerh. v. M. 2,41; wone gi des, bi dissem breve en hus in der stad
dat se neder riete ? das. 29, 79; dat to Honovere mid siner ghansen wo-
schalt du wonen (putato) to neuer ninghe . . dat hus mid siner wurd
vrist, dat he di quat wille in arger unde woninge (1359), Urk. d. St.
list. Wiggert 2, 13. — wunstu, were 15 Hanov. nr, 383; Äbthcilung^ Fach
min rike hir, mine denstlude scolden eines Schrankes. de vyff wonynge
etc. Anselm v. 593; vgl. 271. schappe, de achterstucke de scholen
wonenthaftieli, adj. wohnhaft (gew. wesen dre elen lanck. Lüb. Z. R, 252;
wonachticb). sone scalmen neynen dat drudde meisterstuck (des Kisten-
man, de in der stad to Driburch is 20 machers) en schap mit vyff wohnin-
borgher vnde wonenthaftich is, umme gen mit enem binnenschappe. Hamb.
nenen gheystliken broke laden vor Z. R. p, 138, 25; it. ein schap mit
nenen arcbidiaken . . dan vor den 2, 3 oder 4 wonungen. Corp, const.
kercheren to Driburch (1345). Wi- Oldenb. IV, nr. 43 (S, 93),
gands Arch. II, 362. 26 wonstd d. i. wonstede, Wohnstätte,
woner, m. Einwohner. Item bre- Wohnung (vgl. bedste = bedstede).
ken 8yne(DideLubben) woDre(^= £/n- Van den erdschen husen secht dus
terthanen) ene kercken in deme lande de mester Tulius: Ym dat so cort
to Wurden etc. Brem, G. Q. 142, is smenschen leuen, Heft em hyr na-
wOBbeit, f. das Wohnen, Aufenthalt. 30 ture gegeven De wonste als een
unde geven eme vrye wonbeid in der voderdack Eene wile te rustene in
stad. Liib. Chr. 2, 297; weten schole dat Ynd niet als eene bliuende stede.
gy, wo my dat lant dar hefft to ge- Sp. der sonden f, 30^; Die ziele mach
dwungen by (bei Strafe) der wonheit ock wesen wel Ghenaemt een gheest-
unde by myne gude, unde so vere 85 lik hemei Vnd de woenste godes ock
alse ik in den lande bliven wolde, mede. das. f. 19^.
dat ik mot mede then vor Witmunde won-, wontlik, adj. gewöhnlich. Na
(1417). Ostfries. Urk, nr. 256. older wouheit voren de copman unde
wonbeit, wontheit, f. Gewohnheit, de vischere vppe den heringvank unde
sede, wonheyt, vryheit, priuilegie. 40 deden wonliken vlit darto, dat etc.
Brem. G. Q, 111; dat men uns gra- Lüb. Chr. 2, 540; to wonliker vnde
ven (begraben) und began schal na behorlicker tydt . . to wanliker tydt.
wontliker wonheit des closters (1410). Schaph. Kai, 71^ ; to wontliken ty-
Lyßmanns Nachr. v. Klost. Meding, den. das. 70^; na wontliker wise . .
S. 45; werdt idt ebne van wanheit 45 so dat wontlyk is. Z. f. Lüb. Gesch.
wegenn altes nicht sur. Klempin, 2, 363 u. h, — behelt ock koningk
Dipl. Beitr. 480; herkomen wonthei- K. eyn deel der Vresen by sick, by
den. Gott. Urk, II, nr, 335, 190; als namen . . dede snel weren vnde le-
eyn alt wontheyt was. ünnaer Freibr. gales, dat ys wontlick. Lerbeck § 11.
(v. 1346) Art. 12. 50 won-, woiitlik(cii), adv. auf gewohn-
WOPEKEN 768 WORGEN
liehe Weise, gewohnter Weise, regel- gheste vorste, dar alle herschup af
mäßig, woneliken. Körner 76^ ; Alse is. Ecdes. 263^.
luen nicht wontliken to stole gheit, wordinge, f. die jsum Ausbeßem
alse men tho voran plach. Schaph. des Dammes nothige Erde. Vorimer
Käl. 71^ ; ock scholen se den seehe- 6 de wordinghe des dammes, de vse
strandt wontliken frye holden. Lüb. olderen hadden koft vp dem velde
Chr, 1, 477. to B. Oerteen, ürh. J, 8. ISl; die
wopeken vel hageputten, arbutum. ganze Stelle wird in einer Urk. v.
Voc. Engelh. (u. wepeken). 1530 über denselben Gegenstand um-
wopen = wapen, Waffe, Augusti- lo schrieben: dat ertryke tho nutte vnd
nus secht : Beware dine wopeue van behoff des dammes. — Mitleid, wur-
buten, also dat dine quaet sprckende ting. S. Haltaus p. 2134^ wo ein Bei-
tunge niet beweghet en werde to spid von 1434: item das man keinen
lasier dynes naesten. B. d, Byen f. mist oder ander wurtung Tonn erde
146^ ; staet vp ende nemet twe wo- 15 mehr soll führenn gegen denn pre-
pene ende helpet my. das. f. 146d gell (eu Königsberg),
(vgl. he sal wopenen de creature to worgel = worgelinge. Ock sint
wrake der viande. das. 149a), se guet tho den wunden, alze de an-
wopp-ende, n. ? ob woll den armen dere sommer appele, de worgel mer
luden . . vorgunstiget dat gespildede 20 hebben. Herbar. f. 1.
körn van dem acker tho samlen etc. worgelik u. worgelhafüek , adj.
, . sondern tho den hocken ghan ynd eusammeneiehend^ herbe (van Speisen,
de woppende van den garuen sny- bes. von Obst), worgelik, stipticus.
den. Wism. Copiar. v. 1569. 1 Voc. W. u. Dief. (worgelhaftich.
wopse, f. Wespe (umgesetzt wie 25 Voc. Engelh.) rumpich in dem munde.
gespe (u. gepse). noth hebben van 2 Voc. W.
bremsen, wopsen edder flegen. Renner worgelinge,/'. das Zusammenstehen
i, 29h, (des Schlundes), Herbigkeü. Appele,
wor = wer (weder), aldus wart de ock sommer appele heten, de en
de borgher gevraghet, wor (ob) he 30 luttick worgelinge vnde ruuselinge in
by syner klaghe blyven wolde. Lüb. deme munde maken vnde nicht drade
Chr. 2, 135; du schalt merken, wor voruulen . . de sint gudt seken luden.
(ob) de mynsche vet edder mager , . Herb. f. 1 Vgl. ^wörgenge, eine Art
sy. Bok d. Arsted. f. 20h, von saftlosen u. herben Birnen; wor-
wor = war, 1. wohin? wo? — 35 gen wird voreugsioeise von solchen
2. indefin. irgendwo, de greve hadde Birnen gesagt.*^ Danneil, worgh-
eme drouwet, queme he wor boven peyren (Würgbimen), pyra Btrangu-
em, he wolde ene henghen. Lüb. Chr. lantia, stringentia gulam. KU.
i, 278. worgen, schw. v. 1. intr. würgen^
worch, adj. müde, träge, fessus, 40 ersticken^ mühevdU (wie erstickend)
segnis. alts. worig, ahd. wuorag, ags. schlucken. Do se nouwe de spise to
verig, engl, weary. S. Grimm^ Kl. den munde ghebracht hadden, wor-
Schr. 4, 389, Dcts Wort erscheint ghede de ene haesteliken ende ver-
nur in der Braunschweiger Reim- kerede de ogen ende starf. JB. d.
Chronik (: borch). Mehrere Stellen ver- 45 Byen f. 146h; 0 wat schöns gades
langen indes die Bedeutung: übereilt ^ denstes wert dachlikes vuUenbracht,
schnell, hastig. S. Strauch im Gl. wat groter iubeleringe, dar syngen
wopder? Se legghen ome ("CAm^o^ cantores myt viff stemmen, nu so
to de worder der herschup, dar he hoch, dat se worgen willen, denne
den vorstendom ane het alse de hoi- 60 so syde, ofit se wenen wolden etc.
WOBKMEST 769 WORMODE
F. M. u. nyen gade f. D?; wan gen unde vele anderes böses wor-
schriuer vnde rater grypen an Eynen metes to wonende plach. Körner 30^;
ryken suchten buresman, De mod de vele wormetes, dat dar mede komen
leuer ghegetten han, Ja, scholde he was. Engdh. Chr. f. 40b.
oek gan0 worgen daran. 8chip v. 5 wormetieli, adj, tourmstichig. De
Narrag. f. 118. — JS. trans. erwürgen. dat cleit koft, de besee sjnen kop
unde let ene in deme tome worgen. to Toren . . wente he en mach dat
Liib. Chr. I, 381; he ward ghewor- want nicht wedder up werpen, sän-
get van synen egenen mannen. Lerbeck der id sy wormetich. I^ensb. St. R.
§ 161. 10 § 36; wormadich. Apenr. 8t. R. e. 39.
workmest, Werhnesser (der Schu- wormhol, n. Wurmloch. So ock
ster). alisorium, cultellns sutoris. 3 jenioh van dessen breven in tho-
Voc. W. u. Dief. knmpstigen tyden . . wormhöler krege
workorsen, Zusammena. von korse, edder dorch water . . beschediget
=:work-kor8e. JZum herwede ^eAori^: 15 worde etc. Testam. v. 1663.
zine besten hoyken unde hosen, zine wormholt, n. von Würmern ange-
koghelen, zine workorsen unde zinen freßenes Heia. (Die Meister sollen)
rock etc. (1354). Old. Stat. in Brem. kein spint noch wormholt (verarbei-
Stat. 825. ten). Kiel Böttcher-B. 8. H. L. Jahrb.
wom, m. Wurm^ jedes sich tcurm- 20 ii, 117.
artig bewegende GesiMpf^ Schlange etc. wormkrftt, n. WurmJcraut, Samen
Nach äUem Glauben rühren die mei- von tanacetum vulgare. Hans. Bec,
sten Krankheiten von Würmern her^ 2, 236 ; it. den kindern 1 krumstert
die sidi in den leidenden Theüen be- to wormcrude. Lipp. Bechn. v. 1458.
finden söUen^ bes. im Gehirn, wedder 25 „Am festesten haftet dieser für vide
den worm, de in deme koppe ys etc. verschiedene Kräuter geltende Name
Goth. Ärsneib. f. 65h; 1 perd, dat k;oZ an Artemisiajudaica, San tonium.^
at de worm und was houetsek. Brschw. Begel^ Goth. Areneib. II, 8. 25.
Cämmer. B. (Brinckm. 2, 740). — wormmel, n. Wurmmehl, caries,
Alzo leet sy dy, worm, dyt vlesch to 80 est putredo. Voc. Engelh. teredo.
etende ynde dyt been to brekende Diefenb.
vnde dyt blot to drinkende, alzo un- wer- (wer-, war-) mode, -mote,
ser leuen vrowen s. Marien was, do -mede, -mete, wermode, Wermuth.
86 ere leue kynt an deme galghen wormte, (wärmte), wormote, absynth.
des cruces hangende sach etc. (In 35 Voc. Strals. wermede. Herbar. f. 85b;
e. Wurmsegen.) Goth, Araneib. f. 100h, Absinthium het wormete, dat sap is
wonneshovet, n. Schlangenkopf. gut vor de worme in deme lyue,
unde (wer Goldschmidtsmeister wer- drift de worme vth den oren. Id be-
den unU) schal maken eyn güldene wäret de boke, want vnde holt vor
vingern mit wormeshoveden etc. Harnb. 40 de worme langhe iare vnde ok vor
Z. B. p. 97. muse. Wen me wormeten mit olie
wormete, n. Gewürm. By der tyt bradet vnde saluet dat lyff dar mede,
in deme somer do was een grot plage zo bewaret id den mynschen vor de
. « dat de lucht was so vul wormete, vlo etc. Boh d. Arsted. f. 117; dar
also dat de rupen unde de loof- 45 wart em gheven gallen, etyk unde
vorsehe vlogen so dicht, dat kume wormode. Serm. evang. f. 40^^; in dat
de lüde künden dardor wanderen etc. mynschlike herte seyet he dat quade
Liib. Chr. 1, 310; do one dat wor- säet, dat is nettelen der afgunsticheit,
mete al gemene stak. Gerh. v. M. 39^ wormete des tomes, vnde de scherf-
180; dar men (nur) äderen unde slan- 50 lodiken der vnkuscheit, de dar stynkt,
mtflntodod. WOrtorbueli. Y. 49
WORMSIDE 770 WORP
alse se deyt. das, f. 39h; alzo vor- gede ynde de brede, wo dath in der
byttert in erer zele als aloe, wormo- rullea begrepen is. Lub. Z. R 309;
den, etyk ynde gallen. Sp. d, 8am- ock scholen de geschwome eyn jeder
mitt. f, ^a. — Von WermtUh wttrde lacken yp dem towe besehen, dar-
auch Bier u. Wein gemacht: V thonne 5 mitt idt sine worpe, genge ynde fe-
olden bers, 1 yate vermodes bers deme alle hebbe (1560). Wism. Baiks-
(1511). Lüneb. TJrk. F, nr. 591 ; vgl. tviUküreb. f. 60. — eine Zahl von i
nr. 682; wörmtenwyn, absinthites. Stück ^ Viereahl. Twe par schollen
Chytr. 452. — 8. die Weise der Be- het eyn worp ; LX worp maket eyn
reitung des warmetenbeeres in einem 10 tall. Cod. trad. Westf, 1, 202; bes,
alten Becepte Nd. Jahrb. 1879 ^ 8. 90. in der Münerechnung. „Nicht sdten
wormside , f. Seide (der Seiden- ist in dieser ZeU (Mitte des 15 Jh.)
raupe) (Ggs. bömside). 26 k. yor schon die Wurfrechnung; besonders
lannengolt ynde yor wormsyden, de 0ählte man die Witten nach Würfen;
braichte Stutz yon Colne (1397). 15 den Wurf immer eu 4 Stück.^ Crrauiofft
Sudend. 8, 8. 223; bombycinns, dat Eist. Sehr. 5, 150; vgl. 128 f. --
yth wormsyden gemaket ys. Chytr. ezaminatio,quotalboscontinaitmarca
273. puri. De sclurodinghe yan Lubeke holt
wormslagen, sich winden wie ein 44 worpe unde 3 witte; de beholt
Wurm, wormslagen alse eyn worm 20 in deme vnre unam marcam pari
sik wynt [ynde lopet yan der enen (1384). Hans. Bec. 2^ 341; welke
siden up de andere]. Voc. Strals. penning scal hebben na der scro-
wormstekete, Wurmstich, ynde dinghe L worpe unde in der gnde
ofte hir inne . . in tokamen tiden (d. h. Korn) XII lod. Müneree. v.
yorsumnisse schege an dem ingesegel, 25 1410; ok hebbe wy uns myd iuwen
wormstekete etc. Cod. Brdb. /, 21, munter um de schrodinghe vordre-
21^ 379. (wormstekent. das. 21, 399.) gen, also dat se schal hebben yefte
wormwort, frasia (d. i. eufrasia). halveu worp unde yeertich, und wanne
Voc. Halberst. u. Dief. se wyt ghemaket is, dat se denne
wopp, m. Wurf. Brün moste yan 30 yuUen yyff und yeertigh worpe make
mannigem stein den worp entfangen up de mark (1387). Münsrec
up sin lif. B. V. 743; we de pen- (Grautoff, Eist Sehr. 5, 187J; unde
nynge up dem hauwe (Heu) telt, dar de wegen mark der soslinghe scal
hefft de worp nenen klanck. Koker^ holden elven loet unde en quentyn
8. 341; Stelle, wo das Netz ausge- 36 an sulyere, vnde dar schal men up
worfen ist. Welk man uppe des an- scroden twe unde yertegheste halyen
deren worp werpet, de schal dat be- worp, er it wit wert, unde alse it
teren mit 6 pennynghen etc. (1375). wit is, so schal it holden twe ynde
Hamb. Z. B. p. 63, 20; von Thieren: yertygh worpe. Desses schal wesen
soviel auf einmal geworfen, d. i. ge- 40 Uli soslinghe yor den worp. 'Muns-
boren wird, de mutte (Sau) mit dem rec. v. 1424; dat de nye mark, als
nechstem worpe. Gr. Weisth. 3, 206; 36 worpe vor eyne mark, solde genge
in der Weberei: Kette, Aufzug. De unde geve syn (1437). Hans, Bec.
yorschrevene twierleye lakene schullet IP, 8. 118; einer ys schuldich 12
hebben like gbud worp twosghen bey- 45 reyal 25 i.\ de wil he betalen mit
den egghen, een islik van sinem dubbelden Schillingen, 4 in einem
gharne. Harnb. Z. B. 306, 14; thom worp; ys de frage, wo yele worpe
andern (sollen de olderlude der wanth- he dohn moth? Hamib. B^ensb. v.
makers besen), dat idt de worpe vnd 1630, 8. 108. Doch ist Wurf aifcA eine
de fedem in den worpen he£Pt de len- 60 ZcM von 3 oder 6 oder iUferh. einer
WOBP 771 WORPTAFELE
Heineren Mehrheit, ys de frage, wo worper = worpel, Würfel. Item
veel wSrpe an grossen, an dubbelden alle handtwercke hebben hilligen, de
Schillingen he . . teilen moeth, wenn ere teken yn den banden dregen . .
6 grossen edder 4 dubbelde schil- Ick hape, de wSrpermakers vnde de
linge in einem worpe getellet wer- 5 spitzbouen werden ock drade eynen
den? das. 8, 104, — Vgl. Frisch: hilligen krygen. V. ölden u, nyen
eine ZcM von gleichgüUigen (d, i. Gade f. E^.
gleichwertigen) Miinsen^ die man auf worpel, m. Würfel. Do sloch de
einmahl aus der Hand im Zählen worpel um (das bisherige Glück ver^
werfen kann (2^ 460a); Brinckm. ^, 10 ließ ihn) unde Otte de Torlos den
740: in Braunschweig 3, in Pommern strid. Korner 144^; 97o; men sprickt:
4 Stü^. Dabei cUs Beispiel: und so wor de abt de wSrpel drecht, dar
Yele vathe also in den olden tollen hebben de broder gud spelent. Gryse,
getelt wart, so mennich nye worp Speg. f. C3.
unde olde worp telt me. ZoUb. v. 15 wor-, worpelen, siJiw. v. würfeln.
1412; aus dem freilich nicht die Größe Weret dat jemant lodder edder ge-
oder Menge eines Wurfes klar u^d; rende in de Stadt kerne ynde dorch
Woeste (Z.d, Berg. Gesch. V. P, S. 8): synes gylendes willen gelt nheme
^Nds. sind 3 Bist&n Flachs^ 3 Jpfd ynde wolde eynen guden nian vor-
ein worp.^ — Unbestimmt ist worp 20 bönen mit worden oder myt daden,
in fclgg. Beisp. In eneme klenen led- werde he darumme tuchtiget (bekäme
deren budel ghefunden II kordelaten, er Schläge) ynde escbede beteringe
1 engelotten, II yngerske gülden • . (eine Geldbuße)^ me schall ohme dre
XVI worppe ynde 1 stuckhe densk worpell in de hant dohn, al0o men-
geld. Wism. Inv. f. 184; an Prusken 26 nig oge he warpelt, ßo mennigen pen-
klappholte 4 stucke, noch an Bleke- nigk schal me ohme geuen (1641).
meschen bolthe lU klene ynde XX Luve, Ztschr. i, H. 3, S. 33. (S.
worpe. das. f. 289. — Inder Grafschaft Bodemeyer^ 8. 168 f. ; Lüneb. 8t. B.
Wernigerode galt auch die Bechnung 8. 29.)
fioeA worpen« „So heißt es im Beg. so worpelere, m. Würfler ^ Würfd-
V. 1480^ f. 259>: in campo Schowen: Spieler. Decius, dat sprekt in dude-
isti edam dant IUI den. Halberst. scheme worpelere eder bolere« Engelh.
cum quolibet modio ; f. 27: hie dant Chr. f 14h. (S. Lief. s. v. decius,
IUI Halb« cum quolibet modio. Dann worpel, terlink.)
werden die Zinsleute einedn aufgeführt 85 worpelstSn, m. Würfü. De worp-
und ist bemerkt: dedit de worpe oder tafelen unde worpelsten, Wert yor
ieneiut de "worpe.^ Müth. V.E.Jacobs. des duyels altare sen. Josefe V. d.
— Vgl. census est de quolibet jugere 7 Tods. v. 2345.
onus modius crescentis et quattuor worpenet, n. Wurfnete. cum hamis
denarii Halberstadenses [2 den. Gosl. 40 et cum paruis seu minutis retibus,
seu worpe (1521)1 (1527), Usehb. theutonice worppenette et stakenette
Urk. 11^ S. 397; daeu die Anm.: „de dictis etc. MeU. ürk. nr. 3293.
yrorpe, seil. 3 ß. gab jeder mit worpe, worp-, wortafele, f. (u. n. ?) Wurf-
nempe 16 den. — dedit aycnam 3V« tafd^ Spielbrett (zum Würfelspiel^
modios yor de worpe 1 480, 2 grosses 45 Trictac etc.). alea, ein worptafele.
mariales loco iactus dedit Lud. Eoler Bief. — a. 1379 Tylse Morman: N.
(1616 B. frum.). Die worp pflegt nur gheue ik myn güldene worptafel mit
bei den Fruehtgefäüen berechnet eu enem güldenen yyngheren. Zusate stu
werden (et 3 den. de modio dicitur t;. Melle; de speleden myt güldenen
de worpe lööS).*' 60 worpelen uppe eyme güldene worp-
49*
WOBPTAFELEN 772 WORT
tafEelen. Kwner 5da; so welic bor- stelen and to wrangen« lÄeä. a. d.
ghere döbelet . . the scal gheven Münsterl. 19, 5.
tiier stat teyn scbillinghe unde wat worstelin^e, f. das Bingen^ Inctatio.
he mit thesseme speie wannen hevet Gelyk dat een man, Die nye cledere
np me wortafle ("FatT. wartafle, worp- 6 badde an, Nod^ worstelingbe ane
tafelen etc.) (1303). Brem. Stat. 41; name Thegen die vt den drecke quame
and (Capistrano) predigede so scharp, etc. Speg. d, senden f. IS^,
dat men om alle worptafelen . . wert, n. Wort. Dine groten wort
brochte. Magd. Seh. Chr. 392, 9; helpen di nicht eine bonen. LOb.
ok en schall he (der Castdlan auf lo Dodend. v, 1300; dar en wet ik nicht
der Kaisenoarth in Ooslar) neyn ein wort van. das. 1370; dat he en
dobbelspel hegen ane worpdafelenspel. gnt word vor eme spreke. Komer
Z. d. Harsf'Ver. 1871, 8. lU; worp- 101^; ande Yorstant dat lant klok-
tafifel ys des dduels boek. Schip v. liken ande let eyn gad wort (guten
Narrag. f. 116; wortaffel ys des 15 Euf) na. das. 180^; deme dat wort
ddaels tydeboek, Dat botzelspel ys bevolen was (ßu sprechen atrfgetragen
dat gradaal, Dat kardenspyl ys des war), das. S04c ; also was en doctor,
dnaels diumal. das. f. 116^. Merk- deme dat word bevolen was des ko-
wärdig ist die SteRe ; He (Phüipp v. nynges. Lub. Chr. 2, 288 ; wente wi
Frtmhr. 1179) vorbot sin yolk ovel ao latest spreken vnde. to werde weren
sprekent ande eede nppe schaghtafe- mit etc. (1396). Sttf/fe, Bidrag II,
len oder wortafelen; van wen he dat 37; die rad van Bremen hefft myt
horde, de leet he warpen in dat en (den Hamburgern) een deel to
water. Lüb. Chr. jf, 59. werde wesen ( Warte geweehsdt, Wort-
worptafelen, sehw. v. auf dem 25 wechsd gehabt wegen des Vorranges).
Wurfbrett spielen. De veng en over Brem. Q. Q. 119; mit den se sin to
deme wortafelen, dar he spelede mit worden gekomen , one dasse dinge
eneme riddere. LOb. Chr. 1, 129 ; die yorgegeven ande se gebeden. GöU.
nme ghelt o£f ghewin speien . . do- Urk. II, nr. 368; dat wort holden,
belen, karnaffelen, worptafelen etc. 30 Sprecher, Vorsitsender sein, borger-
Tract. über die 10 Geb. fd. 4^. mester to Labeke her J. Pleskouwe
worsty f. Wurst. B. V. 75. 86 vnd die heelt dat word. Brem. G.
u. ö. Q. 119; wan die van Lubeke vpstan-
worstebogely Instrument (von aus- den, van sake edder van clage we-
gehohitem Hörne) sfum Wurststopfen. 35 gene , so heelt her N. Hemeling (der
obliculam, instrom. ad farcienda sal- Bremer) alle wege dat wort vor den
sasia. Dief, n. gl. u. Voc. W.; stylas Hamborgheren. das. 120; de borger-
fartorius. ders. meistere, de dat wort heilt. Magd.
worstelen, schw. v. ringen, lactari. Seh. Chr. 319, 18; aldas koren de
agonisare. Voce, ende sloghen dat 40 borgher enen, de er word helt vor
wyf also seer, dat or dat bloet van se alle. Lüb. Chr. 2, 285; die Aus-
den lyae vloyde ende se en beiden laßung einer Partei; mit Gren. das
nicht yp van slane, hent dat se soe Wort für jem. führen, seine Sache
langhe worstelde, dat se de doer führen, holt he (de vorsprake) enes
yp kreech ende dar vth spranck. B. 46 klegheres wort vp enen man, de nenes
d. Byen f. 188h; ick hebbe gheseen vorspraken neten mot . . dhe man,
in den dansen een alte ydelen wyff, dhe kleghere is, schal eme ghenen
de na den danse vnschemelic wor- ver schUlinghe. Holt aaer he enes
stelde mit enen oaerspeler. das. 221e ; mannes wort vmme broke, de eme
se begunden also ernstlicke to wor- 60 in sine sant gheit, dar af schal he
WORT WÜRT 778 WORTHOLDER
nemen achte seh. Mer holt he enes were eyn besloten wortegarden. 1^.
mannes wort ymme sake, de eme an d. menscM. Scd. f. 9.
ainen hals gheit, dar af boret eme wortehof , m. Krautgarten. Ich
to en marck penninghe. Lüb. i2. 359 sach in enem wortehoue, De . . myd
f.; here her richtere, ic bidde enes 5 blomen was durchstreyt etc. Esch^.
mannesy de min wort spreke. Richtst. 8, 234.
Landr. e. 2^ § 1; dr. M. Meyer, de wortel, f, Wurael, radiz. swar ge-
myn (des Hereogs) wort plecht to bure en nie dorp besettet van wil-
holdende (1516). Lyßmanns Nachr. der wortelen etc. d. h. sich auf neuem
V. Kl. Meding S. 103. Ebenso enes lo Boden (als nie gebure) anbauen^ vom
wort spreken. So war en man nor Ausroden des wilden Bodens anfan^
deme richte des anderen wort sprekt gend, radicitus. Ssp. 3^ 79^ 1.
oder gesproken heuet (d. i. vorsprake wortelen, schw. v. wurzeln. Desser
ist)^ uppe de sulven sake ne mach twyer twedracht is so depe gewor-
he nen tuch wesen. Lüb. R. 275; 15 telt. Komer 183^.
et ne sal oc neyn man, de des iares wortemisse, f. Wursmesse d. i. das
in deme rade is, eines mannes wort lest der Krautweihung^ Himmelfahrt
spreken, de eme yromede is. Rig. Maria, 15 Äug. Twischen hir vnde
ä. R. 93 j 29; wort hebben mit, sich vnser vrowen daghe to wortemissen
besprechen mit jem. unde dar hadde 20 (1331). Sudend. Urh. J, nr. 515; ghe-
he ok Word mede (mü dem Rathe gheuen . . des neysten midwekens
von Lüb.). Lab. Chr. 2^ 231; unde na vnser yrowen wortmissen (1343).
begherden, dat se word mochten heb- das. II, nr. 48; to wortmissen (unser
ben myt den heren etc. das. 2, 214; leiren frowen, als sei to hemel Yoer)
mit Gen. d. 8. sfugestehen, sich daeu 26 is Yordenet die gense tegede. Ssp.
bekennen, se wolden des neen wort 11^ 58^ 2.
hebben. das. 2^ 108. — im werde werte-, wnrtwiguige,-wuige,-wi]ie9
wesen, worthaltend sein, de her bur- f. Wwreweihe^ Simmdfahrt Mariä^
germeister im werde synde etc. Z, 15 Äug. unser Yrowen dach, also
f. Lüb. Oesch. 1, 387. — Als fem. ? 80 men de werte wiget. 8. Haltaus
De mensche en leeft niet allene Bi Jahrseitb. 8. 125 f.; up unser leven
den brode, mer bi der woord, De fruwen dach wortwigunge. Gott. Urh.
Yten mond gods comet Yoort. 1^. der II, nr. 180, 99; des anderen dages
Sonden f. S^. na Yuser frowen dage wortewiginge.
wert, wnrt, f. Wure, (Gewüra), 36 Cod. Brdb. /, 7, 473; to vser leuen
(wdlriechendes) Kraut, werte, species, Yrowen daghe wSrtwynghe (1395).
aroma. Voc. Engdh. nym eyne wort, Sudend. 8, nr. 60 ; nach Ynser Yrowen
de het etc. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 67h daghe tu wurtewyhe. Cod. Brdb. i,
u. h.; Maria Magd, vnde Salomee 14, 98.
koften werte (aromata). PerHcop. f. 3; 40 wortghend. De testium produc-
(so groten stank) dat roke Yan allen tione cum una litis contestacione,
warten künde des nicht Yordriven. quod dicitur wortghend, sibi (sc. pro-
Lüb. Chr. 1, 24; wan se (de dar locutori) denarii sex ministrentur.
allererst . Yon den ieghern geschoten Burm. Wism. Älterth. in der Rette
werden) der wurt (iserenhard) eten, 45 der prolocutores t;. J. 1335; Mekl.
so werden se des schotes anich. Weif. Urh. nr. 5562 (m gen, jen [jehen] ?
Mscr. 23, 3 f. 52h. s. eben II, 8. 56).
wort = wurt, s. u. wortholder, -helder, m. Wort-
worterarde(B), m. Wure-, Kraut- haiter, Sprecher Des hefft do de
garten. De (Salomo) sprak, dat Maria 50 wordthelder des rades to den bor-
WORTOEIGER 774 WOTINQE
gern gesecht etc. OSU. ürk. 11^ nr. — übertr, wert sake, dat de lie£ftiicht
378^ 373. gantz wöste storye, dat is, wenn
wortseiger, m. Schtoätaer. Wat wil mann unde fniwe bede sterbet. Or.
dnsse wordseiger (<nreppX6Yo^, Vtdg. : Weisth. 3, 197; Hermen Tole stak
seminator verborum; Luth.: Letter- seinen broder int woste lif (in den
hübe) Seggen? Apost. Gesch. 17, 18. bloßen [9 J Leib), Hamb. Chr. 180. — so
wortvor drager , m. Wortführer. lach wüste dat bischopdom yan Ol-
Wism. Zeugeh. v. 1524. denbargh . . leddich sander bischnp.
wd8(e), n. „W008, der Schaum von Körner 72c.
siedenden Dingen.^ Dähn. (vgl. wosen, lo w$sten, wüsten, sehw. v. verumsten^
aqua buUiente descrescente aliam in- wüst machen. Vortmer bflsscbe, dye
fundere. KU.) . . vnde to snide id to den hoeven horent, dye aal ich
(die Schlange) to stucken vnd lat id beschermen und nicht woesten noch
sere seden, dat woys schal men drin- woesten laten (1404). Kindl, Hörigk.
ken, so spyet men de kroden vt dem 16 515^ 2; unde wustede den (Werder)
büke. Wolf. Mscr. 23^3 f. 103; weme myd roae unde myd brande. ^Homb.
syn houet we deit von kulde, nym ürJc. /, S. 671.
lorberen vnde polleyen, dat schal he wdstenie, f. Wüstung^ Wüstenei^
lange seden in watere vnde late de Einöde, eine wostenie grot unde lanL
wosen vte dem grope gan to dem 20 R. V. 473.
houede also lange, dat he swete wdsteninge, -nnge, f. Wüstung^
darna. das. f. 86^; bildl.: so bliflt Wüstenei, dre acker landes gelegen
he (der Betrunkene) liggende in dem yp der wostenynge (1397). , Sudend.
woze (uHis er ausgespieen hai)^ Vor S, 8. 249; wostenunge. 1 Mas. 21^
sineme munde wasset en roze, Des 25 15 (H.).
is wol euer guden eleu langk. Josef wdsticlieit, /. Wustheitj Wuste^
r. d. 7 Tods. v. 7199. (Vgl auch yastitas. Jes. 13, 9 (K).
wosen, iü/erschäumen , biidl. schurr- wSstine, f. Wüste. Ick bin in wil-
m^, rasen, wösen; ein unister Mensch, len die woestyne to buwen (eu he-
wröser. Strodtm.; woosen, in culinis 80 wohnen), so lange ick leue. Echte
familiäre, qua ahena spumantia; Staet f. 63.
WOO0 accipitur etiam moraliter: he wästinge, f. dass. yastitas. Jes. 1,
sudt [siedet] in synen eigenem woose. 7 (H.). yastationes, que wostinge yo-
Bützow. Buhest. 8, 68.) cantur (1269). Kindl. 2, 280. (Daeu
wdste, wuste, ac^j. wüst, öde, un- 86 die Anm.: Unter wostinge verstand
bebatU. de duuel hedde dar nu ma- man hauptsächlich die Verwüstung des
nich yar ynne wont ynde dar ymme Gehölzes in der Mark, auf dem Hofe
wer dat hues woste gebleuen. Dial. und den zugehörigen Erben. Diese
Gr. 180; hie legede alle die Straten u?ar so wenig dem Pfandinhaber als
wüste, dat vnse borghere nergen yt 40 dem, welcher die Erbfeige und Erb-
wanken mochten. Brem. G. Q. 94; recht [eryetale] daran hatte, erlaubt;
nicht yerne lach eine woste borch. alles mußte bei der gemeinen Mark-
B. F. 1137; Merszborch dat wart u. Hofsprache verabredet werden.)
wedder w[o]yste, went dat keyser woten, schw. v. wüthen. Wo de
Henrik to quam. Bothos Chr. f. 28; 46 Russen . . gebrandt und gewoetet
unde en stat starf (in Folge der Pest) hebben. Benner, Lid. Hist. p. 325.
al wüste. Lüb. CJhr. 1, 265; unbe- wotenkeit (wntenheit), f. Wuih,
wohnt, wat woste is, idt sy hues offte rabies. Westphal. 3, 149 u. 151.
bode, dar£P nene wacht geven. Lub. wotinge, wntinge, f. Wu£k, rabies.
B. 559. woste wurde s. unter wurt. 60 Westphal. 3, 11.
WRACHT 775 WRAKE
wraeht, f. Wirkung^ Thätigkeit ? der, men me schal dat wedder geaen,
O werde bord (Gehurt) ane er (früher) d. h, sie veraichten gegenseitig auf
ghehorde nyecheyt . . de de enghel das Strandrecht (1426). Bichth. 579,
kundighet, des oversten kraft over- § 9; dat alle angeslagene (an den
schemet, de hilghe ghest yan over- 6 Strand geworfene), roerlose, wrack,
körnende wracLt der iuncvrowe lovet drift . . der oaericheit vorfallen. Oid.
etc. Hanov. Qebeib. 1, 77, S. 51. Urk. r. 1565;. alle angestrandede
wrak, wraek, adj, untauglich, he- schepe, wrack, drift vnnd flogguider.
schädigt, altfrs. wrac. — vrac (brac), Ändere Oid. Urk, desselb, Jahres ; slot
imbecUlus, defectus. Voc. Oldenh. — lo Lutken Tondem, stad mit ackern
eis Subst. das als schlecht ausge- wischen . . molenstromen, infloten
schoßene. wrack, improbus, rejiculus, vnde vtfloten, wrack, seevuntb etc.
vilis; dicitur de mercibus quibusdam (1470). Falcks Staatsh. Mag. 6, 686;
minus probis; sax. brack. KU. Vgl. de wracke alle dar vorsunken etc.
Gr. WB. s. V. brack. Häufig mit is Lüiencr. 3, nr. 398, 12.
dem als schlecht ausgeschoßenen Gegen- wrake, f. die Prüfung der Waren
Stande eusammengesetzt. — Item 3^/s nach ihrer Güte, tom dorden ghefien
seh. vor 1 Yoder wrackes (ausge- sze de gheschyckeden wor (d. i. vor)
schoßene Steine), de tome olden ber- van der wracke, dat ydt dar ock
keller komen was. Z. f. Niedere. 20 nycht recht mede tho ghynghe, datt
1867, S. 195; it. 3V« seh. vor 6 voder de wracke nycht recht yn creme
wracksteyn vor de bodelie to forende. suanghe ghynghe vnde fellycht dar
das. 199; vgl. das. 1871, S. 148 ti. mochte by myssgehandellt werden.
150; den wraghherinck . . den schal Mmum. Liv. 4^, 78; de beyden ar-
men to rugge vthe der rege setten. 25 tyckelle van der vahge (d. i. waghe)
Lüb. Z. B. 237; einer kofft 23 schip- vnde der wracke van asghe vnde teer,
punt grove keese, darunder sint 10 tf dar vp gheantuordett: eyn rat de
wracken. Friese, Bekenk. S.99; einer rede offer (sei Herr; s. raden over)
kofft 12000 delen, darunder sint 3000 de waghe ynde ock de wracke, vnde
wracken, das. 99; 8 hundert 5 styge so Bse borden dar van alle ynkumpst,
dehlen, darunder synt 7 styge 12 datt sze de weghers vnde de wrackers
wrackdehlen, kosten de guden ein dar tho beiden, dat sze eynen yderen
hundert 36 •% 4 0, vnde de wra- recht woghen vnde ock recht wracke-
cken dat stucke 4 0, wo veel an den etc. da^. 7P; hennep to derwrake
gelde? Hamb, Bekensb. v. 1630, f. 95 rein maken, d. h. so daß sie bei der
99; it. 11 hundert . . kese, darunder wrake besteht, das. S. 120.
synt 2 hundert wrackkese etc. das. wrake, f. Bache, Strafe. Lovesta
& 100; in der winterwuUe is eyn den hilgen ichteswat. Gerne schaltu
cintener und achtiges unde wrack- lesten dat, Uppe dat nicht godes
gudes. Brschw. Urk. v. 1504. — bes. 40 wrake Dek sla mit ungemake. Wig-
van einem beschädigten, durch Siran- gert 2, 13, 40; de dar ök upboret
düng etc. untauglich gewordenen Schiff, dat Ion, dat he nicht vordenet. Dem
tf. deshalb dem Strandrecht verfallen. wert wedderumme de sulve wrake
Van allen schipbrokeghen ghude, id vorlenet, d. h. wird ebenso bestraft
heite wrak edder seevunt, edder wo 45 werden. Lüb. Dodend. v. 1392; dat
it heyte (1368). Urk. d. St. Hanov. se in dessen leuene in der menschen
nr. 451 ; item syn wy eins geworden, oghen wrake entfaen sollen vor erer
dat tuischen vnsen landen nen wrack boesheyt etc. IHal. Greg. 191^; wat
wesen schal, alse schepe vnde ander wy besitten, dat der armen is, dar-
gut vth dem einen harde in dat an- 60 yan sollen se wrake ropen in den
WRAEELIN6E 776 WBAXGIBICHEIT
dage des ordels. Br. d. IlusA. JS6. — beze vnse gut Tiide wrake dat etc.
als n.? Se beroveden de stat in dem Lüb. TJrk.3^ 8,840; Bcholdesta rnjne
wrake des lasters orer suster. 1 Mos. mate wraken ? Wiechm. nüd. aUnds.
34, Sfr (K). Lü. 2, 93; in der Jurist. Spröde:
wrakelingey Klammern? (= wran- 6 verwerfen^ jpurückweisen (einen Zeu-
gelinge, zu wränge?) (izemes), dar gen). He (ein Angekläffter) wehre
men af snedede de Stangen to den sick mit 8 naberen, 4 up ider side
balken, grote wrakelinge to den . . so mach he 3 menner wraken,
sperete (SparrtoerJc). Brem. Jahrb. und sweren bi den hilligen, dat se
2^ 314. 10 sin sine unfninde, und so schall men
wraken, wraeken, schw. v. für ander 3 menner nemen in der stede.
wrack erWäre», verwerfen ; wraken Apenr. St. R. c. 65 ; Flensb. St. JB. €0.
vel unneme maken, vilipendere. Voc. wraken, schw. v, feUem, quälen.
Engdh. u. Dief. n. gl. wraecken, la- (Vgl. wreyken ut de haut, extorquere.
steren, blameren. Teuth. — desse 15 KU.) Unde alse de rade Toningese
doghede wil vnse keyser Gristus so- in der hechte hadden unde de ore
ken in syneme pennynge, in vnser darto gheschicket hadden, dede Ton-
sele; vynt he der nicht, he wraket ningese in dem stocke (cippo) wra-
ene also enen valschen pennyngh. keden, dat ome sin ghemechto bre-
Serm. evang. f. ä38o; es ist bes. das 20 ken mochte, dat he van wedage uppe
Amt des wrakers, die Waren auf ihre my sede, dat my liff unde ere galt
Güte SU untersuchen und das Schlechte etc. (1426). Z. f. Niedere. 1655, 8.
auszusondern, over een ghedreghen, 145. = wreken, rächen, strafen.
dat me dat bodykholt (Böttcherhöla) wert idt godt nu noch an der seien
wraken schal, also [me] giwerlde dan 25 wraken (: gespraken), dat were gantz
heft (1368). Bans. Urk. II, S. 625; swar to betrachten,
ock en schal nement nyn bremer wraker, m. der Beamte, der das
beer uthforen to water wert, id en wraken su thun hat. Ein mekeler,
sy thoYoren geprovet van den pro- ein wraker, ein meter etc. Lüb. Do-
veren, unde were sake, dat id em 80 dend. v. 1161; hir wert tomale grot
ghewraket (für schlecht erklärt) wur- gebrek gevunden an dem bogenholte,
de, dat en schall nement foren laten dat nu ut Prusen is gecomen unde
tor seewardt (1489). Brem. Stat. 694; jue wraker hebben gewraket; darvan
mit dem olden unde wrakeden bering grote schände unde schade were ge-
scholen se (die Verkäufer) stan by 85 comen, were ik nicht hir gewest
der stegelen. das. 684; den herinck (1436). Hans. See. IP, S. 57; de
schal me wraken vnde thirkelen (sir- wrackers wrackeden dem enne dorch
kein ? die beste Sorte %Durde mit einem gunst, dem andern dorch gyffte vnde
doppelten Kreise bezeichnet)^ er me ghaffe. Monum. Liv. 4^, 78; wat
ene in de Stadt foret (1511). Russ.- 40 (nenü. Hanf) die suinge nicht lydeu
livl. Urk. S. 2479k; (Holz) tor Lumse mach, schall durch den wracker mytt
. . geringet unde wol gewraket. vlytte besichtiget werden, dar mit
Hirsch, Banz. Handdsg. p. 178 u. keyn bederch (l. bedroch) dar ihnne
598; (15)42 do wart erstmals ge- gebruket etc. das. 121.
prouet up der nigen kamer. Ynd 45 wrakgiricheit, f. Bachgier. Allent
worden den dach tein bruw (Braue) wat ick gesundiget hebbe jegen myne
frig gekaut vnd twe gewraket. Hamb. negesten myt torne, afgunste unde
Chr. 188; vortmer so synt wy (die wrakgyrycheyt. Brem. OB. nr. 26,
Krämer) des begherende, dat nement S. 69; egene leue, wrackgyricheit,
van ammeten in vsen kram ga vnde so nydt, grimme etc. Bost. Bedeb. f. 25.
WRAMPACHTICH 777 WRANK
wranpaektieh, adij. getcunden^ Jacob wrangede mit dem engeh San.
hrumm. tortaosas. Voc. Strals. 8. Mscr. i, 84^ 8, 276; uppe dat se
wrimpen. speien, alse steken, dansen, wrangen.
wränge,/! ein gewrungenes^ gewun- Br. d. Eus. 18h; Se (Rebeeka) the-
denes oder gehagenes Bing, So heißen 5 lede twey sone to like, dede sik un-
beim Schiffsbau gebogene Holeer Wran- der twischen in der orer ghebort
gen^ tvo man Boden-^ Beck-, Flur-^ begrepen hadden, also ift ze hedden
Spiegelwrangen hat, Prolignis: ploghe ghewranghet in orer moder Ijye«
Tor elrene latten. Pro wrangen 28 Locc, Ere, f. 17; min zele het ghe-
sch. Hamb, Kämmerei-Rechn. /, 8, 51; 10 wranghet mit der wisheyd. Ecdes.
1 ff vor wrangen, das. 133; 29 seh. /'. 268^; Lange ynde vele mot ein
vor wranghen. das, 123; De van La- minsche mit sik suluen stryden ynde
bech do met der macht andrungen, wrangen, eer he sik suluen kan yor-
den Hollanders de wrangen (Schiffs- winnen. Navölg, 2, 9; grep ene in
holeer^ -spliUer) um de oren sprun- 16 syne arme unde begant mit eme to
gen. V, Lüiencr, 5, wr. 263, In der wranghende. Korner 21^; Sprichw,:
Heraldik: Todieman yoren up der Myt starken dwasen is quad wran-
einen siden einen halyen schwarten ghend. Kid, Mscr, nr, 114, f. 30,
adeler und soß wrangen geel unde wranger, m, Ringer, Die ghe-
schwart gemenget up der andern si- 20 drancke als wijn ende hier syn to
den, de spitzen daelwertz. Neoc, i, mael behende wrangers; want wann-
240. — Als Pflanzenname: Winde^ eer si mit den luden wrangen, so
convolyulus sepium, wränge, /. winde, holt he (l, se) hem de yoete, dat si
yolubilis, smilax leyis. £«2. u. schorfte, niet gaen of staen können. Echte
wranghe, cassuta, angina lini, yulgo 25 Staet f. 49; Jacob, dat dudet so vele
cuscuta. ders. campanula, scandulaca. alze een wrangher. 1 Mos. 35, 10 (L.
Bief. in der Gl.),
wränge, adj, 1. (von Schweinen etc.) wrank, m. 1. das Ringen, De key-
mit dem wrank behaftet. (Bie ylesc- l^er yorlede syn bände wranck (Hände-
houwer sollen kein runt ofthe swyn 80 ringen), Leth de frouwe (die von
slachten, das) de mort sleet . . ofte seinem Bruder verleumdet war) yan-
de wränge is (1420). Nies. Münst. gen ane eren danck. Odav, f. 4;
ürk, 3, S. 224. — 2, herbe, bitter Kampf, Streit, Desse wranck was
(von Geschmack), wrangh, wranck yan olden saken. Lüb, Chr. 1, 380;
yan smaeck; adstringens, austerus, 85 in deme sulyen iare yorhof sik mis-
asper gustu; wrangen, astringere. behegelicheit unde wrank der men-
Kü. BUdl.: De soen ynd zyn wyf heit iegen den raat. das, 1, 304;
ten beghinne Droeghen ten yader darna mach he sie euenen, ofte ie-
(der seinem Sohne alles überlaßen nich wranc under en is. Lüb. R, 285;
hatte) grote minne, Welk ghedurende 40 umme de tinse, dar de groteste wrang
bleef ynlanghe, Want de joncfrouw ane was. Brschw. Schichth. f. 215 u.
waert so wranghe, Dat er misquam 204; allen yerborgenen wrangk yth-
al dat se (l. he) sprac. So dat men raden. Old. ürk, v, 1499; mach he
en vter camer stac Speg, der senden bewisen, dat it (ein Todtschlag) yan
f. 103^. 45 ungelucke tu komen si unde dat he
wrangelstede, f. Stelle, wo man yor nene[nj wranck mit em ne hedde
ringt, palisma. Voc, W, etc. Richtst. Landr, 44, Anm, 44.
wrangen, schw. v. ringen, pale- — 2. Name einer Krankheit {jMigmd)',
strare. Voc. W. luctari. Voc, Engelh. bei den Schweinen: Schweinebräune,
To Jacob quam de engel godes und 6o porrigo (infirmitas porcorum), koghe,
WBANEEBÜT 778 WREDEL
wrangh. Teuth. Vgl. Dief. u. Kuhn^ deren Ufdertanen Ländereien^ Gärten
Ztschr. 4, 3 p. 180; vofi Pferden: und Wiesen ufngeben sind.^ Wigands
wen syck dat pert myt dem sterte Arch. 5, 160; „im oUgem, Sinne hei-
wryfft, 80 hefft dat in dem munde ßen aUe Befriedigungen oder Abscn-
den wrang. Koker^ S. 338. 5 derungen eines PritxUeigenthumes van
wrankkrut, n, Schwär g-^ Nieswurz. den gemeinen Gründen wrechten; m
wrangkrudt edder elleborus niger. hes. Sinne ober die adlichen Befänge^
Lüb. Z. R. 292; do leth sik Alex. die von der niederen Geriekt^rkeit
bringen des waters, dat was alszo ausgenommen sind und der Begel nach
bitter alsze eleborus edder wranccrud. 10 kein in der Gegend mü der Jagd be-
Alex, f. 40; ononis spinosa. Cat. rechtigter mit seiner Jagd berühren
Rost. f. C; en waraftige arssedyge darf. Die Heuerleute auf solchen
vor perde, swyne, koyge, gose. Ne- Gründen heißen wrechtenleute, ar-
met seuenbam, wyn rüden, wrangen- röder, weiner, wordener." Klönirup.
krut, negenkrachten vnde backet dat 15 Gefraget, oft einer, de in der marke
to boppe etc. Mitth. d. h. Ver, su nicht gesetten, oft de ock möge in
Osnabr. 1850^ 172; vgl. Ar eh. f. der mark hagen ederwrechte toslaen?
Gesch. d. Hersogth. Bremen u. Ver- Gr. Weisth. 5, 118; do sindt die glinde
den 1869, S. 313; u. Schüler^ Z. Th. unde wrechte neddergelecht Münst.
u. Kr. jB. 5, 31)}. 20 Chr. 5, 135; aldar syne thune unde
wrase, m. Rasen ^ cespes, wrase, wr achten opgebroken, welke tone
torflf. Diefenb. n. gl, s, v. Eyn wrase ofte wruchten syne edele liefden
vefitich vote langk unde verteyne ymme vreden willen vor der bemt
breyd unde ses Yote dick, dat vore gevestet nnde enen boem darvor ge-
Ute der erde van siner stidde vift 25 hangen. Nies. Beitr. 2^ 114; Ynd so
unde twintich yote. Bothos Chr. f. jemandt einich dussholt to noitwen-
34; E. V. Repg. 268; men mochte diger betteringe syner wrechten hoa-
wol lernen unde wrasen graven up wen worde etc. das. 2^ 146; oer hu-
der Gotting-marke. Gott. ürk. v. 1409. singe vnde wonninge, so also ae de
wratte, f (eine Erhöhung auf der so nu ter tyt in besitte, in mneren nnde
Haut)^ Waree, Blatter, Pustd. wratte, in wruchten hebben. Wigands Arch.
Verruca, mirmicea, porrum. Teuth. 3, 36; in thunen, wrechten und gra-
u.Dief. UmgesetjstfüryfSLTie. ^wratte, ven holden. Old. ürk, v. 1560; in
eine Wartze, Wratee.^ Bahn. Dit is wrechte bringen. Old. ü. v. 1607;
de ee . . der upspringeden wratten 35 in heggen unde wregten. Old. ü. v.
(erumpentium papularum ; Luth. : Aus- 1626.
säte). 3 Mos. 14, 57 (H.). wrechtnnge, f. Einzäunung, in
wrechte, wrnchte (eu werken ; vgl. wrechtunge bringen, einzäunen. Old.
bewerken u. afwerken. Marquard ürk. v. 1627.
quam in geheget ding vnd begauede 40 wredel, wreidel, m. „der Binde-
Hermanne Langen eyn blek van syme bäum (Knebel), womit ein Bündd jbu-
garden, dat bouen syner schune lyt samme^igedreht oder vermittelst der
vnd mit eyner wand af geworcht Spannkette das aufgeladene HoUs auf
[abgezäunt] is. Hall. Schöppenb. f. dem HoUuxigen festgebunden wird;
138). — Zaun, Einfriedigung^ ge- 46 ein langer und dicker Knüppel, brei-
wrecht, beslaiten stede, septum. Teuth. len, vreilen, wreilen, vermittelt eines
^TFä^ ^ind wrechten? Solches sind hreils fest zusammendrehen.^ Schamb.
Hecken und Zäune^ auch aufgeworfene s. v, breil. In Lippe-Detm. breoel,
und mit Schlag- oder üntergeholz be- s. Mundart. 6, 54; Kuhns Ztsckr. 10,
pfUmzete Watte (= knicke), womit 60 73 ; vgl. ags. vridhan. In Meü. :
WREDELINGE 779 WREMPICH
wreudeln, msammendrehen ; wreudel- Josefe F. d. 7 Tods, v, 3229; des
knüppel, huree Stäche, mit denen man ghelykes so en schal yck noch en
die Latten auf Scheunen u. «. w. mit- wil spreken, veyden noch wr^ken up
telst einer wede durch Zusammen- jenege lande. Fries. Arch. i, 127;
drehen an die Sparren befestigt; man 5 dat he des Wulues doidt ahn unsen
thut dies, um die Nagd ssu sparen. gn. hern nummermher haten, reken,
Twe groyne staken, eynen to eynem wreken edder dar vmb spreken wil-
wredele, de wyntbraken, de he vpp len etc. Old. Urh. v. 1548; van gode
sinen tragen hedde gheuatet, mede wert alle quät gewroken. Sündenf.
to hope eft to gadder wredende. Seib. 10 v, 30; id wart swarlike gewrocken
Qu. i, 110. in den quaden, dat se etc. Dial.
wredelinge (wroidelinge), was man Greg. 230\ — Befl. wente he sek
£um wredeln, wreudelen nöthig hat. genoch hadde gewroken. Magd. Seh.
Ein muehrmeister, so einen nien Chr. 16, 17; dat he syk wreke euer
geuell edder ein nie hindergebuwte 16 syne yyende. Epist. Sam. 32^; over
mohret vnd de wroidelinge viid led- dat closter hadde syk god oldinghes
der darby holdtt, schall hebben tho sere ghewraken in sodaner wise etc.
drinckgelde 1 m. Wism. Ordnung der Korner 18ä ; do wolde he sik wreken
in Taglohn Arbeitenden, 16 Jh. nppe de stad. das. 158^; wolden sik
wreden, schw. v, wret sein, cmdo, 20 wreken wedder den hertighen. das.
wreden. Voc. Oldenb. crudere, wre- 22ö<i.
den, wreyden. Dief. wreker, m. Bacher, ultor. Ps. S,
wredich = wröt, sevus. Voc. En- 3; 5 Mos. 18, 19 (K).
gdh. wrekerne, adj. eur Sache geneigt.
wrekelds, adj. der Bache, Strafe 26 Du bist eyn strenge, wrekerne ghod.
überlaßen. (Vgl. über diese Zus. mit IM. Oebetb. f 03^^; de nicht en
-los Or. Chr. 2, 566. Vgl. willelös). vruchten de alweldigen, wrekerne
De endten, de men nicht waren leth hant godes. Serm. evang. f. 43ä; yor-
buthen der lüde vanck (Ertrag, Korn), middelst der wrekeren hant godes.
de scolen wrekelos gelecht sin. Dithm. so Liib. Passionai f. 228b ; id is en loi-
B. Q. p. 236. ghenhaftich strafinge in dem torne
wreken, st. v. aits. uurican, rächen^ defs] hastege[n] wrekerne[n] (contu-
Dit wrok de jange koning mit rechte. meliosi) mynschen. Ecdes. f. 124A
Liib. Chr. 1, 59; ze ne wüsten nene (Sir. 19, 28).
hulpe mer in gode, de . . se wruk 86 wreklik, adj. rächend, to dem
in deme neghesten iare. das. 1, 157; wrekliken (ultorem) koninge. Hos.
de koning wrak on wol. Magd. Seh. 5, 13.
Chr. 35, 16; god wrok schinbarliken wrempen, wrimpen, schw. v. (das
an dem monnike de bosheit. das. Gesicht) eusammeneiehen, rümpfen,
188, 10; unde den mord wrok god 40 vultum pervertere, wrempen, schrem-
na grofliken an den boven. Korner pen, also wenne me suren drang
46h; do wroken se eren schaden uppe drinket. DiefenK n. gl. rultus; u.
den Yisdom, de des orleghes en sake Teuthon. wrimpen in spotte, valgiare.
weren. Liib. Chr, 2, 145; do dede Dief os distorquere. KU. We den
ik eyne sunde myt vnknschet, de dar 45 beren mit siege wil bedrauwen, de
ropt in den hemmel: wrek, here, dar£f nicht stan un wrympen. Koher
wrek! Emd. Mscr. f. 9; Jezi (Elisas S. 346.
Diener) des goldes sere vorsok. De wrempich, adj. verdreht, rümpfig.
here an eme de logene wrok, De wrempech, distortus. Voc. Locc. u.
spittal bestunt eme sere to male. 60 1 Voc. W.
WBENSGH 780 WBETLIKEN
wrenscli) adj. (eig. mekemi) Irüi/ir sprak etc. Marti. B. d. Köm. 187
stigf von Pferden, perd dat wrensch (gedr. steht falseh wrec); de dochter
is. Ssp. 11^ 47y 3. mynes Volkes is wreet (cradelis) ake
wrenschen, wrinschen, sckw, v. een Btruss in der wiltenisee. Jerem.
wiehern, hinnire. Was pert alder h 4^ 3 u^ h. — Spriehw. Wrede worde
erst wrenschede, de scholde dat rike maken kyflF, gude tobreken yn. Timme
beholden. Loce. Ere. 53h; en stark nr. 647; wrede stabben, secht men,
gheyl perd wrinschet vnder enem is- stahn am lengesten. Qryse^ Wedew.
liken, de vp em sit. JEccles. f. 196c; Sp. K. fin. — (ScXUe dies Spriehw.
dat pert wrynschede so greseliken 10 richtig sein ? NidU wracke od. wracke
etc. Komer 67b ; dat pert began mit st. ? Vgl, Dähn. s. v. wrack.)
yngemettenen schruten vnde wren- wretbeit, wredieheiti f. ChroMsasn-
sehen to bewisene, dattet neyn wiff Jceit^ Wildheit^ Härte^ Strenge. De
dregen en wolde. DioZ. Oreg. 17Sb; wreetheit des mannes (füror Tiri)
dat ors van hoverdicheit bolt *¥an 15 schal nicht sparen in dem daghe der
torne wrenschede. Gerh. v. M. 59^ wrake. Sp. d. Dogede f. 212 ; proter-
26; nnde der perde wrenschent horde vitas, dat is wredheit in torne. das,
me twe dachvart lank. Korner 2(A; 233; wredheit vnde onerdadicheit
als nn de anderen perde na de moer- das. 249; in deme horten des honer-
perde (Mutterpferde) wrenscheden etc. 20 digen is nyd vnde hath vnde wret-
Ben. 102; een jewelike wrenschede heyt. Navclg. /, e. 7; de bar (Bär)
na der hnßvrowen sines neghesten. vorgat sine wretheit vnde aloch ot-
Jerem. 5, 7; von Bären: wy scholen modeliken syn honet neder. JDial.
wrenschen (rugiemus) also baren. Oreg. 165h; de wyle hee lenende,
Jes. 59y 11 (L. u. JB.) ; von Schwei- 26 neyn wredheit, neyn strufheik voraam
nen : dat vnreine swin wrenschet myt de cleryzye. Lerbeck § 87; alaxo dat
Indem halse. N. Bus 2^ 81. wi annemen leue vor hat, ghutUcheyt
wrSt, wrede, adj. dUs. uureth, vor wredicheit. LOb. GAdb. f. C3b;
grausam, wüd, heftig^ erbittert^ böse. sloch he drade Tth synem herten de
arduus, wret, strenghe. Dief. wrede, 80 wredicheit, de he hadde tegea dat
trux. Voc. Engelh. — Vgl. Gr. WB. kynt. Freckenh. Leg. 55; wowol dat
s. V. böse, 5. — De was vnrecht vnde it gescheen is mit groter wredicheit
wreet Unde dede mennygen mynschen vnd vorachtinge der domheren etc.
leet. Schaeksp. f 2h ; wreet unde böse. Hanib. Chr. 563.
das. f. 10h u. 24 ; nydich vnde wret 86 wrStlik, adj, grausam, «rild, heftig,
gegen den {ronwen. Schaph. Kai. 50h ; De wandelinge der sede, de böse
den bösen bistu (o Tod) scarp vnde vnde wretlik sin. Navclg. J, 17; aolck
wreet. Sp. d. Dogede f. 164; hart werck tho hindern mit gewalt, Heb-
nnd wrede. Waite^ WuUenw. 2, 343 ben sich wretlick angestalt» To del-
19 ; eyn Gotte (Gothe) was vnmensch- 40 gen vth den christendom. Benner
like wret tegen alle geistlike mans Chr. f. C3.
. . unde pynede eynen husman mit wretliken, adv. grausam, heftig,
ser wreden pinen. Dial. Greg. 171h; strenge. Wo vaste unde wo wretliken
to einen dode sochten se den aller- de here Jesus genegelt wart an dat
wredesten baren, de syne lede (Glie- 46 cruze. Wiggert 1, 54; sta dar na
der) wretliken toschorren scholde. vlitelyken, stra£Fe wretliken, bidde,
das. 185h; wreder wen ein kat. Gerh. berispe etc. 2 Tim. 4, 2 (L. und C);
V. M. 3, 43 ; ick was up mi sulven vnde wat hindert id, off se eyne körte
gram unde wret. Br. d. Euseb. 4h ; tyt wretliken steruen etc. Dial. Greg.
do ward Naam wret (iratus) vnd 60 230h; a. 1046 toech keyser Hinrich
WMCa WRIGE 781 WRINGEN
in Italien und wurde van den Römern wrackelen, nicht fest, wackelig sitaen;
wredeliken (mit Erbitterung) entfan- wriggeln, ettoas wackelig machen;
gen. Benner^ Brem. Chr. 1, 3S^. wruckeln, wackeln. Bahn. ti. Brem.
wrieh, wri^e, adj. verdreht^ bildl. : WB. u. wricken, eine Art £fu rudern,
wirrig oder auch trotjrig. We myt den 6 ein Buder am Hintertheil eines Bootes
brömsen wyl stryden, dem wart de hin u. her bewegen).
kop wol draden wryge. Koker 8. 307; wrigen, helfen, förderlich sein, wri-
ende do he dat vake mit wunder- ghen vel gunnen, favere. Voc. Engelh.
licker maneren weder haelde, was u. JDief To diner bosbeit wille wi
dar ene oelde iuncfer wrych yan lo nicht wrigen. Sündenf 521.
gheeate (wirrsinnig). Dese began wrimp, Schandpfahl, kaeck, wrimp,
ersten in er selven to grimmen van mediastinus. Teuthon.
alte groten brande der ynnicheit ende wringen, st. v. zusammendrehen,
wart beuende in al oren leden etc« winden. He wringet (stringit) sinen
Bok d. Byen f. 218c ; de borgere 15 stert. Hiob 49, 17 (H.); do wrangh
unde de stad yan Vreden weren he syne haut. Korner 79c; se wrun-
heren Otten und synen yrunden un- gen ere hende. Parad. 36, 30; de
wyllich und wrig to in der vede, de an em nicht komen konden, de ste-
he hadde mit etc. Münst. Chr. 1, ken ere glevyen unde peken to em
159; wo men den bür methia (bittet), 20 unde wrongen dar syn bare umme.
wo em de hals wryger sit (rusticus Boss. Chr. 19; Se, wo dyn here steit
oratus cristam Sublimat in auras). in den groten iamer bunden an de
Tunnic. nr. 23 (vgl. den Namen sule sick wringende alze ein worme-
Glawes Wrichhals, im HaU. Schoppenb. ken yan den groten siegen. Brem.
f. 144h u. s. Teuth. hat wrichhals, 25 lib. pr. 84^; su, wu dat lam steyt
aber ohne Erklärung); se seen de unde wringet sick van bittereme smer-
spise mit wrigen ogen an. Koene, ten. Pass. Chr. 189^; alse nu wranck
B. Helj. 8. 404; s. Woeste in Zachers em dat serighe licham, als nu was
Zeitschr. 6, 8. 213. — Vgl. auch he stille unde als nu was he lut.
Büteow. Buhest. 3, 58: wregeln,mur- so ^^- 87; ere iunckfroweliken hende
murare, semper contrarius esse, se in ein gewrungen. Brem. lib. pr. 116;
geiht immer unde wregelt ; habent eine dornege kröne om an sin hovet
et sartores netricesque eene WregeU gewrungen. Ostersp. 196; durch Zu*
naht, h. e. per acus transversas. sammendrehen etc. machen, verur-
wrieh, m. Trotz, Zorn, Erbitterung 35 Sachen, en olt pyls yan vertich lap-
(jBU wrigen, di£ferre? Voc. Engelh.). pen De wrynghet nene grote bulen.
So dat bischop G. dut yorvor, dat Koker, 8. 334; mester L* . . were
dar wrich vnde yntruwe hyr midde vel beter to hus gebleven . « it hadde
was etc. Bothos Chr. f. 180; to lösten ome alle nene bledderen ghewrungen«
wart he (der gefangene Markgraf) 40 Lüiencr. 3, nr. 395, 14; du schalt
los mit listen; wente de wrich was se (die Arche) to hope wringen,
starke in dem krige mit den dom- Sündenf. v. 1717 ; bes. durch ein Tuch
herren unde der manschop. das. f. etc. drücken u. so bereiten; (wringen
179; ordele unde krych, dat is eyn vel utdrucken, exprimere. Foc.JBn^^lA.)
wrych, nym man hen unde swych. 46 toie es beim Käsemachen, Bereitung
Koker, S. 302. von Fruchtsäften etc. geschieht, colare,
wriek-wraek. Darmit gink hei eigen, reinigen, dor enen dok wrin-
den wrick den wrack, Na Bremen ghen. 1 Voc. W. u. Dief. — Et post
leit he gliden, d. h. er gieng wackdig. hoc per pannum debet colari vel
Henndße Knecht 5, 4 (vgl. wraggeln, so wringhen. Weif. Mscr. 60 f. 93; knof-
WmST 782 WBOGEUK
lok ghestot myt coriander vnd myt sin spot, de ander unde dat küit
wyne vnde dat gewrungen verdryfit wreten vor sie dat cruce d. h. sie
eyne zuke, de het menfresia. das. bekreusigten sich. Sachs. WdUkr. 8.
94c ; knoflok my t ghanze smolte ghe- J205, 38.
nomen vnde vor in dat ore ghewrun- 5 wriven, st, v. reiben. Do de hiUige
gen, dat helpet, weme ze sweren. man den doeck afgenomen hadde,
das. ; we varske (frische) melck hefft wrefF he des doden angesichte lange
un laff, de mag wol gude keyse mit den stubbe, dat he vergaddert
wryngen. Koker ^ S. 362; worste wryn- hadde. Do de dode man lange ge-
gen dorch den boggel dat könnet wol 10 wreuen was etc. Didl. Greg. 195 ;
de kok unde de kUter. das. 341. — se wreven eme kr&t in sin eine ör.
Überh. drücken^ pressen. De scho R. V. 6715; he nam assche vnde
wringet (urget, premit). Hoffm. Findl. wref se dar vp (auf das Brevier).
Jf, 164 ; een islik weeth best, wor em Leben d. h. Frans. 88b; vnde let sine
de scho wringhet. Kiel. Mscr.* nr. 15 wunden wriuen mit softe. Xä&. Pas-
114^ f. 25; dusse schoe is nye ende sion.f.999k; dama wriue dat in eneme
suuerlik, mer uwer geen en weet, mosere. B(^ d. Arsted. f. 4(Jh; dem
waer mi de schoe wringhet, dan ick domprovest (gehört bam Todesfall
aliene. Echte Staet f. 4; warp vth^ einer Frau) alle geboget salver ond
dat dy van bynnen knaghet, dat dy 20 alle laken, daer de schere nicht hefil
wringhet ende dy mishaghet. B. d. duer gaen, alle wreven (d. h. £um
Byen f. 224d; dat kan nicht alto /Rinnen fertig gemachtes?) flasa. Gr.
harde wryngen, dat nicht altosere Weisth. d, 197.
kyllet (schmeret). Kcker, S. 366. wriver, Beiber, Beibtuch. 6 pf.
wrist, f. (?) Bafulicurjsd. ags. vrist, 26 vor Vs eUen brunswikes wit (weißes
aUfr. wriust. De repe sneden dor Tuch) . . to eynem wriuer. BrsÄw.
vel unde vlisk dyner wriste. Brem. Kämmer. Bechn. v. 1466.
lib. pr. 35. wro^e, wr6ch, f. Anklage^ Buge.
writ. Absalon vorlos den stryt, heimelick hörde he (de vos) disse
Unde wolde rönnen dor enen wryt, 80 rede des wulves, synes vyandes wroch.
Des perdes vote en do vordrogen, Aesop^ 16, 42; de archedyaken wort
Syne bare umme enen telgen siegen. seer benowet myt den wroghen der
Josef V. d. 7 Tods. v. 4713. (Ist consciencien. B. d. Byen f. 168b;
damit eu vergleichen: write, eine unde vorneme ek wat, dat weder se
Menge Stengel^ die aus einer oder 85 were, dat ek darvan rechte wroghe
mehreren Wuredn bei einander aus- don wille. Z. f. Nieders. 1878, S.123;
geschoßen sind? Bahn.) die Prüfung der Müneen, Gemäße,
writ, wret, Unwüle, Verdruß. Bahn. Gewichte etc.^ Bestrafung der faisA
Vmme allen vpstot, scelynghe vnd befundenen. Eyn raid to Mynden hefil
wret, den H. G. ghehat heft myt 40 de wroge vnde werdertnge des gel-
deme rade (1386). Cod. Brdb. J, 5, 403. des. Brem. Denkb. 126. — Geldbuße
(= wrok? vielleicht wrec 0U lesen?) für Pflichtverktgung. Brem. WB.o,
de write, oder dat writ, Schreiben^ ^P5; dessetverdendel van der wroghe.
Brief, Dokument etc. (In Schrift- Hanov. St. JB. 279.
stücken aus England geschrieben). 46 wroge-, wrdchlik, adf. rSgbar.
Hans. Bec. IP, S. 29. 30. 33. 89. 93. . . unde scholen sick bespreken, wat
u. s. dar wrochlik is na lüde des edictes.
writen, st. v. älts. uuritan, reißen; Dithm. B. Q. p. 244; wat wrögUch
schreiben, eeichnen. Do hegende it wa0, brachten de vort caspel, dat
sere donren(de) ; de ene man dref oo den sententierde. JVeoc. i, 361.
WROGEN 783 WROGER
wrogen, wragen , sehto, v. aUs. belegen, weil er denselben gar nicht ge-
Qurögian. 1. rügen, anklagen, anschul- macht hat, sondern als einen herrenlosen
digen, accusare, denunciare. Voc. En- Deich liegen laßen. Br, WB. 5, 295.
gdh. Joseph wrogede sine brodere Von den ürtheilsfindern: up solken
to einem yader umme de allererge- 5 bevel des richters so eschct de or-
sten missedaet. 1 Mos. 37, 2 (H.); delsman des heren gesworen gude-
wroghe dy snluen vnde entscbuldighe manne to sik und tredt mit en af,
ander lade. Sp. d, Dogede f. 199; wroget mit en de sake, unde wes se
min conscientie (samwitticbeit) wroget dar to rechte rinden, dat bringet de
mi ist eine sehr Mufig vorkommende 10 ordelsman wedder in. Bunge, Gesch.
Redeweise, s. B. Wiggert 1, 54; Lüb. d. Ger. W. p. 102. — 2. Gewichte,
Dodend. 687; Mem. Bunckelg. f. 11^ Gemäße etc. nachsehen, ob sie richtig
tt. s. — De du (Christus) van den sind. Wanner ein vesting is, so sal
joden mit logen unde falschen tugen men wrogen scheppel, beker, kannen
wordest gewroget. Wiggert 1, 54 ; ik I6 unde alle gewichte. Gr. Weisth. 3,
bin gewroget mit loggen vor ja yan ^5; die mete (der da mäße) met
den quaden. 22. F. 4278; wat di wer- scheppelen ungewroigt undungebrant
like richter richtet, dat en derf man (nicht mit dem Brandeeichen , als
Tor den geistliken richter nicht "wrd- Zeichen der Richtigkeit, versehen), den
gen. Fidic.l, 111; in iewelkem voget- 20 men darober fünde, die brocket etc.
dinge sal iewelk burmester wrugen das. 3, 28; ob einer einen himpten
((Jod. Old. wrogen) alle de etc. Ssp. hedde und wehre van dem gogreven
I, 2, 4; be3. wird es von der Thätig- unde achtesmanne gewroget, ynd
keit der öffentlichen Beamten gesagt, worde darnach wedder verringert,
die auf die ErftUlung der gesetelichen 26 wes des sin brocke sy. das. 3, 317;
Vorschriften eu achten und jede Über- yulle mate, de dar recht unde wro-
tretung angujseigen oder auch, falls sie get is. Büteow. Ruhest. 6, 11; de dar
Strafgewalt besitzen, SU bestrajfen haben. begehrende is sine tunnen, schepel
Twe prestere weren dar to gesät, . . tho kempende ynde tho wrogende,
dat se alle lüde wrogen scheiden, de 80 (d, h. daß sie gekempet und gewro-
ouer dat echte treden. Seel. Tr.l75; get werden) etc. Dithm. L. R.p.221;
de scherne wrogen erst dey yene, unde eyn itlich kemerer schal in sy-
de gehowet hadden in Tudorper holt- ner kemeryge wroghen den kündych-
marke spaeckholt , spelderen etc. breff erst an dem rade, an den bor-
Item dar na de yene, de buten des 35 gheren vnde an den ghasten (1455).
holtgreven wetten ynde willen to seck Brem. Denkb. 113.
genomen in de mast vromede swyne wroger, m. Rüger, Ankläger. Des
etc. Gr. Weisth. 3, 92 ; dessen eyd wrogers edh yor dem sende. Brschw.
sweren de sendwroger: wat mek hir Chr. 1, 12, 28; de wroegher (beim
bynnen dusser tyd, dat ek wrSgher 40 Sende) sal wroegen al datter wroech-
byn to wetende wert, dat witlik vnde bar is. Richth. 314 § 18. — Bi<i in
openbar is weder ghod vnde weder die neuere Zeit heißen wröger die-
de kristenheyt, dat myne wrSghe an- jenigen, welche von Amtswegen nach-
rSrende is, dat ek dat vor dem zende zusehen haben, ob die Verkäufer rieh-
wroghen wille. Brschw. ürk. I, 98, 46 tiges Maß und Gewicht gebrauchen,
62; ock scholen bi dem bauen ge- oder ob sonst noch Pdizeiwidrigkeiten
schreuen broke gestrafEet vnde wro- vorkommen. Idt schall ock nyemandts
get werden etc. Dithm. R. 185; enen to beddelen vorgundt ader vom wro-
dik heerloos wr6gen, den Eigenthümer ger gestadett werden, he hebbe dhann
eines Deiehpfandes mit einer Gddbuße 50 vom erbaren rade nrloiff nnde eyn
WROGINGE 784 WÜDEMETE
teicken etc. OöU. Urk. v. 1530. — wrokinge, f. Zank, Streit, wi heb-
In schlimmem Sinne: Verräther. Simon, ben yornomen, dat wrokinge is ta-
ein wroger des geldes unde des vft- sehen L. M. und K. yan B. alse amme
derlandes. J2 Maccdb, 4, 1 (H.). dat ungerach, dat hür to wintere
wroginge, f. Anklage. Pilatus zede 5 schach tuschen en beiden . . des heft
ene: welk ys de wroginge, de gy L. bekant, dat alle dink Torliket si
bringhet wedder dessen mynschen? etc. (1398), Livl. Urk. nr. 1475.
Brem. kerck. geb. f. 174; nemande wrcstelen, schw. v. = worstelen,
unrechte wroghynge to done. Richth. ringen; wrastelen, wratselen, worste-
145; dar de worm der wroghynghe 10 len. KU. De rese sprancktho Geffroy
ynser sunde . . nummer steruet. 1^. vnde wrosstelden to samen ynde gre-
d. Sammitt, J, 1 (in der Erklär, der pen sik herde an^ so lange dat en
7. Bitte); weer ymant, die die werck- beyden de adem begande tho vergan.
meister verspreken wil (auf sie schim- Melusina f. 48^.
pfen) umb wrogingen . . die sie van 15 wrote, m. Maulwurf. De mol edder
oirs amptz wegen op eren eedt gedain wrote . . den schonen brink lelik
hedn etc. Z. d. Berg. Gesch. V, 9, 96. maket mit swarten erden , maket
wroidelinge, s. wredelinge. grote bulten. Owg. 277 (Korne z.
wrdk, wruk, m. StreU, Zwietracht. Hd. 1241).
wrock, j. wronck, simultas. Kü. vor- 20 wroten, schw. v. ags. yrotjan, mü
sonede dar den olden vrok (d. i. der Schnauze (dem Rüssd) at^wühlen.
wrok) unde twedracht. Korner 213^^; suffodere rostro humum. Kä. wm-
was grod twidracht twischen . . unde ten der vercken, grayen. Teuth. u.
den wrock konde nemant yorliken. Dief. s, v. yerrere. — Een gyrych
dcLS. 13(A}; de wat wrokkes up den 25 mensche geliket enen moltworpe, de
rat hadden. das. 210c; mit beden ynd nycbt en gelouet, dat daer anders
beger, dat se allen ynfrede, wruck, enyge schat sy, ofte icht beters sy,
twist ynd ynwyllen . . bileggen, yp- dan yn de erde to wroten ynde dar
hauen ynd dempen muchten (1537). ynne to wonen. Ld>en d. h. Franz.
Wism. Zeuget, p. 417. — Hieher ist 80 149h; de vracke (Gierige) is gelike
wol eu eichen: de loueden gode des, den moll (Maulwurf)^ De zyne ge-
dat he (Lucifer) yorworpen was, dar nochte heft in der erden hoU, Blinde-
(l. de) under den hemelschen buren linghe wroet yoort ynd yoort. Sp. der
makede wroghen ynde ynsture. v. d. sonden f. 31c ; so de dieck des win-
Hagen^ Germ. 10^ S. 170. 85 ters . . gewroet werden van den
wroken, schw. v. zanken^ streiten. schwinen. Ostfr. Deichr. c. i, § 20.
Vgl Brem. WB. 5, 292. s. v. wra- — Vgl Br. WB. 5, 301.
ken 2. — Disser stucke was yele, wrnehte, s. wrechte.
dar de bischop mit den borgeren wuehein, eine kleine Münze, an
umme wrokede wente in dat 77 jar. 40 dubbelden wucheyn, ider yor XIII dn.
Magd. ScA. Chr. 269, 12; dat wy Nies. Beitr. 2, 545; ind gafi yem
uns dan wrogden um den kör. Theoph. yp dye handt yyfitiehn pennynch off
J, 142. (Ist noch im Oidenb. ein be- dry wuycheyen (sie). Fahncy Dortm.
kanntes Wort; wrok-dik, tumulus Urk. II, nr. 271.
rixae, um den gestritten wird, z. B. bei 45 wnchtems (wuchtenis?). Suset di
Zetel ; yon kiifi- und wrockteichen, de oren, nym eyne gallen yon eynem
d. h. solchen Deichflagen, deren sich schape wuchtems ynde do dar to
niemand annehmen unU, die einer dem yruwen melk etc. Wdf. Mscr. 23, 3
andern zuschiebt. Corp. Const. Oidenb. f. 88^. (Schreibfehler?)
11^ nr. 136, p. 265.) 50 wndeiiete = wedemete, geisUickes
WÜLLfi 785 WULST
QAStude. Dat de vorbenomede Th. Jahrb. 3, 8. 66. — J2. caner. ein
dere Toresprokenen gheystliker lüde Wöllenarbeüer^ Walker^ fullo. Dief.
bawe eder wudemete nicht nar bu- u. Brem. Voc.
wen noch grauen ne scal den dre wollene, verbascum. koninges-
Yote (1321). Marienr. Urk. nr. 231. 6 kertze, wuUene, tapsus barbatus.
walle, f. WoUe, Ein dorchdreue- Herbar, f. 48. Wede emorroides heft
ner, drehariger schalck, so in de • . de sede wuUene in wyne in eynen
wuUe gefaruet. N. Gryse, L. B. fr. erden gropen vnde late den swademe
IP, Bog. Ee; vgl. Brem. WB. 5,12; van neddene vp gan. das.
dör de wuUe farvet wesen, sehr ver- lo wuUenere, walner, m. WoUebereiter,
schlagen, ein listiger Fuchs sein. — Wollenweber. De wllenere ghevet to
Wen se willen einander in der wuUe herwede etc. Wigands Arch. II, 41 ;
wesen (bildi. sich eau^en), so moten die snider unde wulner knechte . .
[se] jo watt vrsache soken an beiden solches verdroet den wulneren. Münst.
parten. Wism. Protoc. v. 1570. 15 Chr. 5, 45; der wulner oder wandt-
wallen, schw. v. die WoUe attö- maker. das. 3, 106.
zupfen, up ein schäp ein kreie vlöch, wallenkaape, tn. TuchmachergeseU.
der wuUe se ome vele üttöch • . To It. noch 4 s. yor eyn myddelick
lesten sprak dat schap : Yrouwe kra, (Mütelleiche) van enem wuUenknap-
de wulfhunt ligget ju vil na, gi moch- 20 pen, ghenometh Wenth. Wism. 8t.
ten on ök gerne wullen, went he heft Jürg. Beg. v. 1517, f. 6; do he mit
hares wol de vuUen. Gerh. v. M. 58, 9. (bei) ome vor einen wullenknapen
wollen, adj. in Wolle gehüllt ; „ein denede. Brschw. Urk. v. 1513; to
schlecht TrauerUeid.^ Frisch 2, 456. holden einen gemeinen raid mit wul-
leide af sin koninglike gewat unde 25 lenknapen und anderen unflaid. Xi-
toch ut sine scho und ging wullen liencr. 3, nr. 394, 22.
unde barvot (penitentium more) in wallenparer, m. der offideU die
de stat vor den bischop. Magd. Seh. WöUe besieht, von deme wullinpurer
Chr.49,3; 60^23; se ghinghenskchte 2 mark, von deme hoppenmetere
daghe umme de stad (Jerusalem) 30 iVs M. (15. Jh.). Gott. Urk. II, nr.
wallen unde barfot. LOb. Chr. 1, 8; 401.
wallen unde barvotes. Münst. Chr. wallensleger, m. WoUbereiter, lani-
1, 258. {ex. 1 Voc. W.
wallenboge, m. 1. Gerät der WöU- wallenwerk, n. das Gewerk (And)
bereiter (Hutmacher); „eine 6-^7 F. 36 der Wdlweber. Den mesteren van
lange ^nge von leichtem Hole mit dem wuUenwercke hyr suluest. Cod.
dazwischen gespannter Darmsaite, durch Brdb. I, 25, 118; van bedes weghen
welche das Haar in die Hohe ge- der olderlude, werkmestere . . des
schneUt^ aufgelockert u. gesäubert wird.** wullenwerkes to N. N. Meld. Jahrbb.
Sanders, und snarden mit dem wul- 40 13, 351.
bogen. Brschw. Schichtb. f. 54 ; Ja- waln, umgesetzt für wlum, wlome,
cobus • • wart met deme wullenboge turbidus. Voe. Halberst.
gedodet. Engdh. Chr. f. 3 ; Also quam walst = vulst, volste. Do he mit
dar en lopende vnde grep enen wul- vnsen denren by de rouere quam
lenbogen vnde sloch enen groten 45 vnde ere wulst (die Urk. ist an dieser
slach vppe syn hillige houet, dat sin Stelle verletzt, doch scheint nichts an-
bregen dar vt vlot. Lüb. Passional deres gelesen werden zukönnen. D.H.),
f. 107^; do kam eyn loppende myt alse G. van PL . • vnde de anderen,
eynem wuUenbSghen unde sloch ome . • do hadden se rouet vpter Straten
(Jacob, min.) syn hovet entwe. Nd. m (1397). Lüb. Urk. 4, nr. 659.
lilttelDlad«rd. WOrterbnob. V. QQ
WÜLSTER 786 WÜLVESMAK
wnlsier? duodena coriorum, qae tung haben alle jar in y&der hoyges,
dicuntur Yulster8(= wulsters?). Hati^. to paschen enen wulff van den bek-
ürt. V. HöJdbaum J, S. 146. (wlsters. keren, etc. Greif sw. St. Verf. 41^ 3;
Lappenb.) L. sende mi einen groten wolff tom
wnlf, m. 1. Wolf. I^ichw. de een 5 nien jare. N. Oentßkow 12^ 2^ 60;
wulf den andern niet bit, Mer de vgl. Höfer in Pf. Germ. 15^ 82. —
eene bunt den andern torit. Speg. 4, „Ein Behältnis in der Darre^ we-
der Sonden f. ll?c; de eine wulff vrit durch die Hüee aus der Darrenröhre
jo vam andern nicht Neoc. 2^ 380; in der ganeen Darre verbreitet wird.
man darf den wulf nicht nömen, t' is lo Es ist ein Mauerwerk, so recht mitten
in den hilligen dagen. Brem. Mscr. in der Darre steht^ aber von dem
(Vgl. Nd. Korrespondent. 1878, S. Mauerwerk der Darre aUenthaiben 1
28: Ein Pastor hiess Job. Wul£^ sein Fuß breit absteht und im kleinen der
Schnitze kam umb Weihnachten zu Darre selbst gleicht. Der Weif hat
ihm; sagt: Guten Morgen, Herr Un- i6 ein schreges Dach von Steinm und in
derth, ich mag den Schelm nicht schien 4 Seitenwänden sind Öffnungen^
nennen, es ist im Zwölften, u. Gr. durch welche die Hitse aus dem Wolf
Mythd. 899; 134; 634); sik betern in die eigentliche Darre dringt.'^ Ja-
als een jung wulf; wen man van'm cöbsen^ technd. Wörterb. (1781) s. r.
wulf sprikt, is he dar; mit dem wulf 20 sonst die dam und darin beffndlicheu
moet men hulen. das. ; ein ider seie also genahmten wolff allemahl fleü^ig
wol tho, dat de wulf nich dorch den außfegen und reinigen la0en. Wism.
Stegen bite. Liliencr. 3, 329^ 21; s. Feuer-Ordn. v. 1665; auch sonst eine
eben Stege, lllj 375; Wolf sf eil. ent- (transportable?) Feuerungsanlage. 1
fangen yan Havenborg 5 wolffe. Mem. 26 panne myt den iseren ynde sunder
Dunckelg. f Tb. — 2. Name einer de wolwe (1449). Wism. Inv. f. 38
Krankheüy bickars. — wolf, ein wetag, u. f. 43 ; de wolwe vnder der pannen
pena in coxa, Dief. s. v. lupus; inter- (1451). das.; ene kopern kelle, euen
trigo, attritus, de wulff am hinder- wuUeff vnder der pannen (1523),
sten, wen einer de hudt dorch rydet 80 das. f. 125; 4 stucke iszeren, 5 fothe
edder geit. Chtftr. 342; reit -wolf, tho Wolfen, 1 suker (1540). das. f.
Intertrigo. Dief. 8. auch das. s. v. 234.
paratrimma und bubo. Wedder den wnlYeleie, arnica« Voc. Strals. wul-
Wulff nym etc. Rost. Areneib. f. 54^; dit vesdistel. Dief.
sap (dach vnde nacht) benimmt ok S5 ymlYesehuAe? Lederschürtfe? Y seh
dat gebrek perpetes efte perpestio- und III Crossen vor II wulveshaden.
menus genömet, dat is eyn swere, Lippische Rechn. v. 1409. (Oder ist
de dat flesch an dem lichamme vor- es „WdfshatWy die eu Dedcen^ Ma-
teret, vnde kumpt van der vorbran- tratjsenetc.gebraucMumrde? ejj^I. wolf,
den colera vnde is arger wen de 40^'. wolfs-pels; u. wolfsmantel, pels-
kreuet ; ock nömet me dat den wulff. rock, mastruca, diphthera. Kä. u.
Hort. Sanit. c. 384. — 3. ein Gebäck. 1 wolwes deken, it. I arrasches de-
„In Stralsund werden vor Ostern die ken. Wism. Inv. f. 44; III howet-
Osterwolfe für alle Familien gebacken. poUe, II dekene vnde ene wolves de-
Es sind Brote aus Weijgenmehl, welche 45 kene. das. f. 125.)
4 Zipfel haben. Die Zipfel soUen die wnlvesmän, Wcifsmorwi d. i. De-
4 Füße des Wolfes vorstellen.'^ H. cember. Krause in Pf. Germ. 16, 91.
PröMe, Unser Vaterland 1, 352; de (wolfsmaend, December, q. d. luparius
kumpan des rades, deme de tolle . • mensis, quod scilicet lupi tum atro-
bevfden wert scU für seine Mühwalr- 50 cius gressentur [?]. Kü.)
WÜLVESMELK 787 WUNDEN
wulyesmelk, eine Pflanze^ die einen settet doch untoretene w&mpel und
milchweißen Saft hat^ esula major. hovetdoke upp. Lyßmanns Nachr. v.
Voc. Strals. tithymallas. Nym water Kloster Meding^ S. 264 ; Tbamar nam
sem eder 8ulfat eder wuluesmelk eder einen wumpel (Vtdg. theristrum). 1
osteken dusser crude eyn vnde stot 5 Mos, 38, 4; dyne wangen de synt
in eyneme mosere etc. Weif, Mscr. appelroet, dyn munt de steyt na
23^ 3 f, 117, eneme wumpele. Brem, näs, Befb. f.
wnlyieb, adj. von Wolfen^ wölfisch. 32; et ne mach neyn vrowe copen
Bischope, de dat loen der armen mit got ane eren vormunt . . sunder wim-
wuluigen kenebacken vorslynden. Br, 10 pele unde strickitte. Big. 8t. 22. jp.
d. Cir. 109. 107; it. noch I wempel, it. noch I
wulflevinge? Tighen dat, dat de westerhemde. Wism. Inv. f. 45. —
woltlude behorich sint den vorsteren 2, lange, schmale, schleierähnliche
to Jacht . . moghet se yisschen vnde Fahne, Banner. Se slugen se in de
iaghen wild to orer kumpenye des 16 vlucht unde nemen en twe hoftbanren
iares dryges vnde moghet sek wulf- unde twe wumpel myt s. Andreas
leuinge ane winden, wor se dat vin- cruce getekent. Lüb. Chr. 2, 365 ; 25
det. Oosl. Bergges. § 210. wympelle van heren unde van bor-
wnlf seise, eig. Wölfssense, = Wolfs- geren. Münst. Chr. 1, 124 ; oflF vnse
eisen., cassula, wolfseisen. Brevü, (vgl. 20 banner oder wympell in dem velde
Dief. s. V. wolfseges, -sense[n], fer- were etc. Seib. Urh. nr. 952; auch
mm, cum quo Yulnerantur lup[p]i). als n. Und sogen dat wimpel. Z. d.
wammen gades (gas, gans), d. i. Berg, Oesch. V. 9, 29.
wunden gades (godes). wnmpelule, f. Schleiereule. JR. F.
wnmpel, wimpel, m. 1. Schleier, 25 III^ 4, Gl,
als KopßedecJcung, pepulum. Voce. wunde, f. Wunde; häufige Ver-
wumpele vel sleyger, vitta. Die f. u. sicherungs-, Betheurungsformel: same
Voc. Oldenb. vitta, pepulum sponsa- de wyf wunden godes. Theoph, 1, 345;
tile. Voc, Engelh. — Pro tribus peplis, vielfach verderbt, s. B. wummen ga-
que dicuntur wumpele (1327). MeU. 80 des! Joch.Schlu F5b; J3b; wummen
ürÄ;. nr. ^^70; we ok hir brinkt oder gatenl das. F2; wummengatken !
maket hovetkledere, alse doke vnde das. L2b; wummen gans! Stynchin
wumpele, de mot he wol ganz vor- 56, 1,
kopen. Gosl. Stat, 103, 26; dhe vrou- wunden, wonden, schw. v. verwun-
wen moten wol dreghen kruse vn 35 den. So war en man ghewont (" Far.
stripede wumpele mid enem slighten ghewundet) wert mit egghagtighen
bokerey Tan zyden. Dar en schal wapenen etc. Liib, R, 285; vnde wun-
neen ghold neen suluer inghewracht deden ene wente in den dot (1375).
wesen; dar en schöllet ok neue vor- Lüb. Urh. IV, S. 300; wart he ge-
hauene deer edder parlen vppe we- 40 wont vnde ghelemet. Russ.-livl. Urh.
sen. Sudend. 5, nr. 45; welk man S, 135h; dat men de doden grove
vppe Vc mark heft in wickbelde, des und de gewundedon heilede. Magd.
wyflf unde dochtere moghen wol Seh, Chr. 15, 1; vele wundeder lüde,
wumppelle dregen. Ndd. Rechtsb. f. Komer 127^; überh. verletzen, de
148^ ; vnde (die Königin) nam des 45 plancken vnde crucebome ne schal
(l. den) allerdurbarsten wumpel van men nicht schedeliken wunden. MeU.
erem houede vnde lede em den in Urh. nr. 3582. — de erde wunden,
schot. Denscke Krön. f. G3h; thor umkehren, umgrabefi. Binnen ses we-
mahltit käme gy (Laienschwestern) ken na dem drittigesten sal se (die
mit toreten s warten wumpelen, . . 60 Witwe) mit dem gebu rumen, so dat
60»
WUNDENKRUT 788 WÜNDERWERUK
86 de erde nicht ne wunde (Varr, dut wanderde alle man, wente alle-
wende, umbwende). Ssfp, J, 20^ 2. man de sach dut. Bothos Chr. f, 125.
WQndenkrfit, n. consolida. Voc. — Refl, Dat so edele juncvrowe deme
Engdh. — wondkruyd, Solidago; /. marscalke dor gudes willen gheyen
smeer-wortel, crassula major, fabaria, 5 wart, yil manegh eme des wunderde,
faba crassa. Kü. Lüb. Chr. i, 182; alle wnnderden
wunder, n. Wunder, al den heren sik van (über) Reinkes worden. R.
dede dat wunder, vertounderten sich V. 4434. — ///. trans. wunderbares^
darüber^ dat etc. R. V. 1807; hir seltsames^ ungewöhnliches thun. In
hadde se gröt wunder af. das. 2848; lo den seven vrien kunsten plach ik jo
de ridder vnde de yrowe nemen wun- to wunderen. Lüb. Dodend. v. 925;
der dar afiP. 8ov. Meistere f. D3^; binnen der tid, dat he mit den bor-
he (König Wenzel) hadde vele wun- geren alsus wunderde und groten
ders, seltsame Dinge^ gedreven. Magd. schaden dede, reit he in de stad.
Seh. Chr. 291, 7. Zur Verstärkung 16 Magd. Seh. Chr. 193, 18.
vor Adj. u. Adv. unsse broder van wunder(h)aftich , adj. wunderbar.
Bremen is en wunder wol sprekende Wo gar wundera£ftich, erwerdich is
man. Brem. G. Q. 81; ein wunderen got in synen hilligen. Navolg. 3, c. 12.
grot beere. Lüb. Chr. i, 414; strit. wunderik, wnnderk, adj. verwun-
das. 415, Vgl. Grimm, Gr. 2, 555. 20 derlich, wunderbar. Dat zute lachent
wunder, adj. wunderbar. eine do Den luden wunderik was. Parad,
furstinne van wunderer Schönheit. 62, 33; wunderic is dit to redende.
Kantzow 96; vnder welcken allen Lüb. Chr. 1, 105; hertoghe Hinrick
syn Schwert dat wunderste was. dii5.55. geheyten de wunderke. Bothos Chr.
wunderen, schw. v. I. unpers. mit 25 /. 181^; dyne (Gottes) werke sin to
Dat. d. P. und Gen. d. S. wunder- male wunderek. Ecdes. f. 242^; dat
bar sein, wunderbar dünken. Also duchte ene wesen eyn wunderich siebt
rikeliken, dat des deme riddere wun- Harteb. 257«^ (f. 67^^); dar he dat
derde der herlicheit vnde des ge- volk wunderker wys vth den vedde-
makes. Brem. G. Q. 71; do de here 80 ren schuddede. Chr. Sd. 334, 19. —
dar quam, des wunderde en allen in Dajsu adv. wunderken. ghar wunder-
deme lande. Lüb. Chr. 1,173; unde ken gheschicket. Komer 33c.
dref daruth enen rof so grot, dat wunderinge, f. Verwunderung. De
manigheme des wunderde. das. 1, nature begheret to werkende, dar lof
250; vele, de en horden, den wun- 35 vnde wunderinge afi komet. NavcHg,
derde siner lere. Cid. Evangelienb. 3, 59; also weren se in wunderinge,
f. 13; do begunde dem koninge sere bet de processien geschein was.
to wunderne. Seel. Tr. 10 ; den Fran- Brschw. Schichtb. 148.
ken begunde sere to wunderen, do wunderlik, adj. uMnderbar. Dat
se Segen etc. Magd. Seh. Chr. 15, 40 (goldene) vlues was wunderlykwiß be-
24 ; die Sache auch durch Präpos. u. wart van dem gode Mars. Hist. Troj.
abhängigen Satz: noch wundert ma- f. Al^; dit hadde den luden wud-
nighen umme den am. Lüb. Chr. 1, derlik (setsfte die Leute in Verwun-
230; den minschen wundert nu, wo derung). Magd. Seh. Chr. 301, 2. —
dat mach tokomen . . ok wundert 45 u. adv. wunderliken. Hir was deme
en, dat etc. Lüb. Dodend. v. 1463. kokemester wunderliken to (wunderte
— //. pers. so dat syner wysheit sich darüber). Korner 191^ ; ock, wo
vele lüde wunderden. Münst. Chr. 1, rechte wunderliken is mi to sinne !
94; des wunderden alle, de dat se- Lüb. Dodend. v. 233.
ghen. Leb. Alex. (Bruns) 8. 365; 50 wunderwerlik (?), a^. wunderbar.
WUNDERWISE 789 WURDEN
Dit wnnderwerlike rnchte. Korinef cheyt mennygher hande blomen vnde
158^, grazes. da«, f. 3\
wnnderwise, adv. auf tounderbare wunsam, adj. toannesam, freiiden'
Weise. Godes zone, de so wunderwis reich. 0 wunsame, vrolike nacht !
komen bist. Hanav, Oebetb. J, 77^ 6 Hanov. GebetK I, 75, 8. 148.
S. 22. wunsaiiiieheit, f. Wonne, vnde si
wandigen, schw. v. verwunden. Sin (die Sterne) lachten em mit wun-
(des Gerieten) werdt, deme was sin samecheit, der sie makede. Perik. f.
doet leet, de grep Jons swerdt vnde 25 (Baruch 3^ 25).
wundigede Teten wedder. Falcks 10 wnnseheii, schw. v. umnschen wun-
StacUsb. Magae. 9, 707; so de wol- sehe in twiuelmode nicht des dodes.
diger daroTer gewundiget werde etc. Ecdes. f. ^a; se wünschen en (ihnen)
Brsehw. Urk. I, 257^ 84. des dodes. Seel. Tr. 103; se wun-
wnndinge, f. Verwundung, hevet scheden sik sulven den döt. R. V.
groten schaden, smaheit unde hon 16 ^77^; np disse twistinge einen guden
dan in dingtale unses godes . . und und wunscheden ende (exoptatus finis)
an vengnissen, wundinge und vor- tho erlangen etc. Westphal. 3, 153.
der[y]nis8e ihres lives (1358). Bar. wnnstach = wodens-, godensdach.
ürh. nr. 35. 1607 vf wundsztag war der erste
wnnlik, adj. wonniglich^ hohe Lust 20 tag Monatz Junii neuven calenders
bereitend. Des toghen se van en we- (also ein Freitag ?). Old. UrJe. v. 1607.
der ieghen Damascum up enen wun- wnntkrnde, n. Wundkraut (Vero-
liken camp, dar yunden se voders nica officinalis), filago. Dief. gren-
unde weyde ennuch eren perden. singk vnde holwort vnde wuntkrude
Lüb. Chr. i, 185; wol dat ((gleich) 26 in bere gesoden, dat droghet vnde
der rosen blick wunUk is, doch ys holet sere dat vuer. Ooth. Armeib.
des domes scharpheyt vnlydelik. Sp. f. 98^. 31. Vgl. wundenkrüt.
d. Dogede f. 49; wachtet an deme want8Cherling=wutscherling.Nym
vunliken sale, went jw got sulven wndscherlinghe, de is ok gud vor de
hale. Sedent. 8p. 751. . 80 podegram. Wdf. Mscr. 23, 5, /. 102.
wanne, ^. Wofine, hohe Lust. 0 wurien^vforieUi schw. v. eine Wurt^
du begerlike dach (Weihnachten) lat wort auf werfen. Yan der wordinghe
uns de dechtnisse dyner wunere (d. i. dat rect. Dat si witlic, so we wor-
wundere) myt enen soten herten be- den wil, werdet he hogher denne
denken unde de wnne dyner wer- 86 enen vuot bouen sinen nabur, he
dicheyt also vorsmeken, dat etc. Brem. schal lecghen uppe sie ene muren etc.
h. geb. f. 146h; mit groter wilfheri- Lüb. R. 329; vgl. 452; eft en man
cheit vnd wunne der vnderdanen. wolde sine wurt hogher wurden vnde
Kantzow 114. wil em sin nabur nicht to steden, so
wnnne, sum Oraswuchs bestimmtes 40 mach he wurden lik sinem nabur.
Land. Als Var. fsu huve in Lehnr. das. 329^ Anm. 7; welck man syn
Art. 65f § 22; ein wunne, die un- husz hoger worden will wen eme
gebawen ist, als Erklärung von wort borth, de schal dat wedden myt
in der neuen Ol. 8. Homeyer im Gl. 60 sz; ane dat were sake, dat he
(Das W. ist wd nur hochdeutsch.) 46 syn husz nye buwen wolde, so mach
wnnnicheit, /*. = wunne. De vrunde he worden na derhogede syner brant-
godes hebben hyr in disseme leuende muren; wente de hegest muret, de
veer grote wunicheyt vnde vrolicheyt. mot io bauene blyuen. das. 443^ Anm.
Sp. d. Samüt. f. 3^; (der du die Erde 2 ; vmb de gemenheid der veweide
gekleidet hast) myt lustygher wunni- 60 . • dar schut vns ok to kort an, dar
WÜRDENER 790 WÜRTGELT
hebben de van Rige by ynsern ge- hus yppe gestan hadden etc. (1371),
denken eyn grot stucke vp gewurdet, Sudend. 4, nr, 71; ynde van der
vnde yp gebuwet houe, garden ynd wurd, dar dat hus yppe steit. Old.
wonynge, ynde beworden de weyde Ürk. v. 1439; desse krigh was ymme
noch yort alle dage ynde bethunen 5 dat slot to H., dat des hertogen is
yus dar buthen (1430). Monum, Liv. yan Brunswik, mer de wurt (Grund
4^ 223. und Boden) sprak an de bischop
(?mrdener), wordener, f^i. feiroi^ner yan Halberst. Lüb. Chr. I, 390; de
einar wurt. Ok mud me id (dat bu- wurde, de yan den grauen ynde kol-
wete) em (des de wort sin is) ersten 10 hSuen ghemaket werdet, de scolen
beden, er id de wordener yorkopen ynser stath to boren. Old. Urk. v.
mach. Lüb. B. 308y Änm, 8. 1345; unde dar scal he eme vor
wnrtf wort, f. urspr. wol jede (na- scriven laten de ersten gulde in dem
türliche oder Tcünstliche) Erhöhung^ huse efte in der wurd efte garden
die Sicherheit und Schute gegen auf- 15 . . woren ok welke lüde, de wüste
steigendes Waßer gewähren soü ; stamm-- worde edder hoye hadden, . . de erer
verwandt mit werder (daher findet sich en bebuwen wolde etc. St<id. Stat. 7,
auch Bichtst. Lehnr. c. 7 ß 2 u. das. 21; we ok worde hadde yppe deme
0. 5 für ene benomede wort die Var. dämme . . de worde mach he . .
werder) ; dann bes. die Stätte für 20 buwen mit sodan holtene buwe, also-
(landwirthschaftliche) Gebäude oder men vppe den dorpen to hebbende
Platz eum Hausbau; überh. jede Hof - plecht (1346). Sudend. Ily nr. 189;
Stätte^ bes. eine eingezäunte^ sie sei be- wel he der word bruken to yruch-
baut oder nichts deren es mehrere bei tende edder to bebuwende. In ders.
einem Gute geben kann. Omnes pos- 26 ürk.; ok heft disse kerke eyne ey-
sessiones, quae teutonice wuorde yo- ghene yrye word, de yry is van aller
cantur, quae infra fossam yestram yoghedie . . disse word heft ok acht-
continentur, unius juris sunt ; de pos- word in holte, in delegrase ynde in
sessione, quae wuorth dicitur, quod aller nyt like den anderen baren
justum est, faciat. Gr. Weisth.3,73f.; 30 (1311). Sudend. /, nr. 219; wy heb-
Quandam aream, yulgariter dictam ben avergegeven ynde vorlaten eine
en wurth, quam quondam Job. in- wurdt offte ein stucke gelegen uppe
habitavit et excoluit (1346). 8. H. L. den Ledenser yelde (1456). Cassel^
Urk. J, 240; vnum quartale cum ürk. 541; ynze gud tho N. myt
area adjacente, que wlgariter dicitur 35 ackere, myt wurden, myd wischen,
wrt. Old, ürk. v. 1344; ene word myd weyden etc. Old. ürk. v. 141?
(Var. hoyestat, geworchte hovestat; u. so h. — Hof, Aufenthaltsort^ Woh-
lat. area, fundus), dar man enen wa- nung. Nene wort (Var. hoyestat;
gen uppe wenden möge. Ssp. /, 34, lat. nullam curiam) ne bedarf he (der
1; hof unde wurt (Va^ir. hoyestat; 40 König) benomen an sinen degedin-
wort id est wüste hofestadt). das. II, gen, wenne swar die koning open-
48, 5; min hus unde huses word ge- bare degedinget, dar is de hof. Lehnr.
legen in der Gutraars strate. Gott. Art. 72; (vgl. die keiserwort sfu Gas-
Urk. V. 1424; ene wurth in den lar; Ztschr. d. Hare-Ver. v. 1871,
dorpe tho Edewecht mit huze vnde 45 100 ff.); en benomede wurt (Varr.
schüren ynde allen tymbere, dat dar hofstat; woninge). Lelmr. 65 § 3.
yppe steyt vnde alzo de wurd mit wupt, Wure, Geunirjs, s. wort,
thunen begrepen is. Old. ürk. v. 1393; WTlpt-, W0Ptgelt=württin8. Vmme
alle die kempe unde wurde. Brem. dat wort- ader ewych gelt, welcker
G, Q. 85 ; in den wurden, dar de 50 de herren van capittell vth etlickenn
WÜBTPENNINK 791 WÜTSCHERRE
worden ynde huszer der borgere . . de mark neghen mark suluers. das.
jaerlix gebor dt etc. Old. ürk. v. 1537. 309; ik mot dar van (von dem ge-
wurt-, wortpennink, m. = wort- "kauften Hause) geven to wortins alle
tins. denarii areales. Nies. Beitr. jar 4V8 mark. Mem. Dunckelg.f. 25^;
2^ 449; wes dat hus is, de dar 5 de eghendom des gantzen ertbode-
inne mach graven unde breken mit mes der stad to W. de is juwe; hir
rechte, de scal de wortpenninghe umme is de word tyns juwe ouer
gheven. Gosl. SkU. 23, 1. de gantzen stad. Calenb. Urk. 9,
wart-, wortrdm, m. Baum, Platz S. 125.
einer w. — midt Peter Klensmidts 10 wusch = wisch. Vnde wen de
vnd Peter Kubers beiden wurdtrumes lüde (in Troja) slepen, dat he eynen
Ynd hofiPte etc. Otd. Urk. v, 1608. wusch entfengede, dat scheide en ein
wnrt-, wort-, wortins, Abgabe von teiken syn to der stat to kamende.
einer wurt, Grundzins, census area- Eist. Troj. f. U. 4.
rum. Hanov. St. B. 137; So war en 15 wath. We ein kind wil kersten
man ene wort heuet to wicbelde (taufen) lathen, de schall ock men
rechte, ne gift he sines tinses nicht yeer richte gheven unde darneven
vertein nacht na Paschen . . wil de clarete schencken vnde ock nener-
man dat Yorderen, des de worttins hande wuth gheven, uthgesproken
sin is, de geue, de vp der wort is, de 20 appele, uothe unde beren (1450).
weddet deme richtere uer schillinghe Brem. Stat. 743. (Verlesen für oueth,
vnde schal den worttins ghelden twe Obst?)
schat (d. i. doppelt) etc. Lüb. B, 308; watseherre, watscherlink, Sckier-
so wor en man uan dem anderen ling, cicuta. Voce. (vgl. wodescheme).
eine wort to worttinse nemet sunder 25 Tho der mochte swuls . . dey neme
vorewort, wil he den worttins weder dat sap van vutscherren, olye, etick
copeu, he schal eme gheuen io vor etc. WcHf. Mscr. 23, 3, f, 62.
Z
Der Buchstabe z, insofern er dem dem es auch in der Schrift regellos
mhd. und nhd. z entspricht, ist dem wechselt; nur in Fremdwörtern unrd
Mnd. fremd, weil es noch auf der aUs. ^h häufig , aber durchaus nicM immer,
Lautstufe steht, wo t = z ist; ge- z angewandt. Vgl. Nerger, Gr. § 67.
schrieben wird allerdings z (sz, dz, tz. Es sind daher alle mit z anlautende
selten c), es hat dann aber den Laut Worter unter s zu suchen,
des (weichen wie des harten) s, mi^
1
'k\,'i r.'n^^-.^