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Full text of "Mittheilungen der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien am eidg ..."

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Mitteilungen 



der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien 
am Mg. Polytechnikum in Zürich. 



1. Heft: 

Methoden und Resultate der Prüfung natürlicher 
und kunstlicher Bausteine. 

Bearbeitet von 

Ii. Tetmajer 

Ingenieur, Professor der Bauschule, Vorstand der Anstalt nur Prüfling 
von Baumaterialien am eidg. Polytechnikum etc. 





ZÜRXGB. " 


Commissionsverlag von MEYER & ZELLER. 


1884. 



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Druck von Zürcher & Furrer in Zürich. 



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Inhal tsverzeichniss. 



Seite 

Vorwort III 

Einleitung X 

Methoden und Hülfsmittel der Untersuchung: 

Geologisch-petrographische Bezeichnung XIII 

Die Dichte XIII 

Die Härte XV 

Fähigkeit der Wasseraufnahme XV 

Frost- und Wetterbeständigkeit XVI 

Die Druckfestigkeit XXII 

Protokoll der Prüfung einer natürlichen Bausteinsorte . . XXV 

Protokoll der Prüfung einer künstlichen Bausteinsorte .... XXVIII 
Tabellarische Zusammenstellung der Resultate: 

A. Natürliche Bausteine . . . s 1 

B. Künstliche Bausteine . . 21 

Specielle Untersuchungen der Schweiz. Trümmergesteine ... 30 

Classification der Schweiz. Bausteine 46 

Resultate der Prüfung künstlicher Bausteine 50 

Von der Wirkung des Kalkes in der Ziegelerde 52 

Classification künstlicher Bausteine 56 



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Vorwort. 



Dem Güterverkehre der schweizerischen Eisenbahnen neue, 
vielversprechende Quellen zuzuführen, mochte die unmittelbare 
Veranlassung gewesen sein, dass auf Anregung des energischen 
und thatkräftigen Directors der Schweiz. Centralbahn, weil. 
Dr. Schmidlin, die Schweiz. Eisenbahnverwaltungen im Jahre 
1865 den Beschluss fassten, im Vereine mit den hervor- 
ragendsten Geologen und Vertretern des Baufaches eine per- 
manente Mustersammlung, einen centralen Markt für Bauma- 
terialien in Ölten ins Leben zu rufen, welche dem Techniker 
und Baulustigen jeden Aufschluss zu geben hätte, was das 
Land im Fache der Baumaterialien nach „Beschaffenheit, Grösse, 
Bearbeitung und Kosten zu leisten im Stande ist". Anfänglich 
war allerdings blos eine vorübergehende Ausstellung in Aus- 
sicht genommen; doch knüpfte man an diese die bestimmte 
Erwartung, sie werde sich bald zu einem ständigen Markte 
für Schweiz. Baumaterialien entwickeln. 

Dem Unternehmen einen gehörigen Nachdruck zu geben, 
gelangte das Initiativ-Comit£ mit einem Gesuche an die h. 
Bundesbehörden, die Mittel zur Anschaffung einer passenden 
Maschine zur Erprobung der Festigkeitsverhältnisse der Bau- 
materialien zu bewilligen, welche in Verbindung mit der, in 
mächtigem Aufschwünge begriffenen polytechnischen Schule 
der Schweiz, den Bedürfhissen des Landes, sowie zur Förderung 
des technologischen Unterrichts an der Schule, zu dienen hätte. 

Es ist wohl hauptsächlich dem einlässlichen Gutachten 
des Präsidenten des h. Schweiz. Schulrathes, des Herrn Dr. 
C. Kappeier zu verdanken, dass der h. Bundesrath auf das 
Gesuch des Initiativ-Comitd's einzutreten beschloss und bei der 



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VI Vorwort. 

Bundesversammlung die Bewilligung der nöthigen Mittel zur 
Anschaffung einer, ausdrücklich für die polytechnische Schule 
bestimmten Baumaterialprüfungsmaschine erwirkte. 

Im Jahre 1866 ist denn eine der ersten, nach Werder's 
System erbauten Universalfestigkeitsmaschinen angekauft und 
mit Rücksicht auf ihren nächsten Zweck, mit Rücksicht auf 
die angestrebte Werthschätzung der Baumaterialien der Oltener 
Ausstellung, in der Hauptwerkstätte der Schweiz. Centralbahn 
in Ölten aufgestellt worden. Zum Versuchsleiter war der 
Professor der Ingenieur-Wissenschaften am Polytechnikum, 
weil. Dr. C. Culmann erwählt. 

Mit grossem Eifer und seltenem Scharfblick leitete Cul- 
mann die oft mühsamen Arbeiten in Ölten. In einem Zeit- 
räume von Oc tober 1866 bis November 1871 führte er an 
unterschiedlichen Eisenbahn- und Brückenmaterialien, an Bron- 
zen, künstlichen und natürlichen Bausteinen 437 Einzelversuche 
aus, unter welchen die Prüfung der Kettenglieder der Altener 
Kettenbrücke über die Thur besondere Beachtung verdienen. 

Die materiellen Erfolge der Baumaterialienausstellung in 
Ölten haben die Erwartungen nicht erreicht und wie voraus- 
zusehen war, hatte sich auch ein Geschäftsverkehr in grossem 
Style nicht entwickelt. Immerhin war die Oltener Ausstellung 
von nicht zu unterschätzendem Nutzen für die Kenntniss des 
Reichthums der Schweiz an Baumaterialien jeder Art. Die 
sorgfältige, gründliche, sachlich vortrefflich angelegte und 
durchgeführte Catalogisirung der Ausstellungsobjecte von 
Albert Müller hat wohl wesentlich mit dazu beigetragen, 
die werthvollen Producte der Schweiz. Steinindustrie, die in 
einzelnen Cantonen heute mehr als je berufen ist, eine Quelle 
des Erwerbs, des nationalen Wohlstandes zu werden, in weitern 
Kreisen bekannt zu machen. 

Die Oltener Ausstellung ging zu Ende; der projectirte 
centrale Markt für Baumaterialien hatte sich nicht realisirt; 
die Anträge zur Vornahme von Festigkeitsproben liefen immer 
spärlicher ein, bis schliesslich die Centralbahn der Eidgenossen- 
schaft das Local der Festigkeitsmaschine kündigte und dieselbe 



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Vorwort. VII 

vertragsgemäss in Zürich dem Staate zur weitern Verfügung 
stellte. 

Im Jahre 1877 wurde die eidg. Festigkeitsmaschine pro- 
visorisch in einem Gebäude der Stadt Zürich montirt, lediglich 
um die für die Pariser Weltausstellung bestimmten Sortimente 
natürlicher Bausteine der Schweiz einer Prüfung der Druck- 
festigkeit zu unterziehen. Auf Anregung und Betrieb des ver- 
dienstvollen Präsidenten des Vereins Schweiz. Ingenieure und 
Architecten, des Herrn Ingenieur Dr. Bürkli-Ziegler, sind 
denn auch Steinmuster in Würfelform aus allen Gauen des 
Landes zur Prüfung eingelaufen und hat Ingenieur H. v. Muralt 
in uneigennütziger Weise unternommen, die Versuche durch- 
zuführen und die gewonnenen Resultate zusammenzustellen. 

Ein definitives Placement der eidg. Festigkeitsmaschine 
war erst im Jahre 1879 möglich, als die Bundesversammlung 
die hiezu erforderlichen Geldmittel bewilligt hatte. Auf dem 
Areale der Schweiz. Nordostbahn, in unmittelbarer Nähe der 
Werkstätten, leider zwischen stark befahrenen Geleisen, ist ein 
Neubau aufgeführt, die inzwischen mit zahlreichen Messwerk- 
zeugen, Einspannvorrichtungen und sonstigen Apparaten aus- 
gerüstete Festigkeitsmaschine montirt und in betriebsfähigen 
Zustand versetzt worden. Ein Reglement normirt die Art der 
Benützung und die Berechnung der Gebührenbeträge für aus- 
geführte Versuche. 

Mit 1. Januar 1880 ist die Direction der neu gegründeten 
Anstalt an den Berichterstatter übergegangen. Aus den Ein- 
nahmsüberschüssen der ersten Betriebsjahre der Anstalt sind 
zu den, lediglich zur Prüfung von Metallen und Bauholz- 
sorten bestimmten Installationen am Bahnhofe der Schweiz. 
Nordostbahn, Einrichtungen zur Prüfung hydraulischer Binde- 
mittel, sowie anlässlich der Ausstellungsarbeiten auch Festig- 
keitsmaschinen für specielle Zwecke, Maschinen und Gerät- 
schaften zur Appretur und Prüfung natürlicher und künstlicher 
Bausteine nebst allerlei physikalischen Instrumenten und Appa- 
raten angeschafft und in geeigneten Localitäten des Polytechni- 
kums untergebracht worden. Ein weiterer, die Leistungsfähigkeit 



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vm Vorwort. 

und den Werth der Arbeiten bestimmender Fortschritt lag 
im Engagement ständiger Arbeiter. Ohne gut geschulte, stän- 
dige Bedienung ist das eidg. Festigkeitsinstitut selbst auf der 
Höhe von Prüfungsstationen nicht zu erhalten, die bekanntlich 
nach bestehenden Normen schablonenmässig erledigen, was 
etwa anlässlich zufälliger Bauthätigkeit von Behörden, Privaten 
oder durch commercielle Interessen einzelner Industrieller 
bedingt zur Prüfung geliefert wird, obschon wir aus eigener 
Erfahrung bestätigen müssen, dass selbst Prüfungsstationen 
correct und zuverlässig nur dann arbeiten können, wenn sie 
neben zweckdienlichen Einrichtungen über ein zuverlässiges, 
tüchtig geschultes Personal verfügen. 

In harmonischer Verbindung mit der obersten technischen 
Lehranstalt hat die eidg. Festigkeitsanstalt auf allen Gebieten, 
wo es sich um Ausbeutung und Verwerthung von Rohmaterialien 
des Landes handelt, wo es darauf ankommt, neue Quellen des 
Nationalwohlstandes aufzuschliessen oder solchen zu einer ge- 
deihlichen Entwicklung zu verhelfen, eine besondere Mission 
vor sich. Die Bedeutung des Schweiz. Festigkeitsinstitutes für 
das Baugewerbe und die einschlägigen industriellen Branchen 
ist durch Männer wie Rob. Moser, Dr. K. Bürkli-Ziegler u. a. 
bei verschiedenen Veranlassungen eingehend erörtert worden; 
ihre Bestrebungen werden von den Behörden und der Techniker- 
schaft des Landes gewürdigt und nicht selten in kräftiger 
Weise gefördert. Lediglich diesem Umstände ist es zu ver- 
danken, dass das relativ junge Institut eine Reihe von Resul- 
taten aufzuweisen hat, die auch jenseits der Landesgrenzen 
eine wohlwollende Aufnahme und Berücksichtigung fanden. 

Ueber die Thätigkeit der eidg. Anstalt zur Prüfung von 
Baumaterialien werden jährlich Berichte zu Händen des h. 
Schweiz. Schulrathes erstattet. Resultate von technischem oder 
rein wissenschaftlichem Interesse gelangen in der „Schweiz. 
Bauzeitung" (Redactor Herr Ingenieur Waldner in Zürich) zur 
Veröffentlichung. Den mehrfach laut gewordenen Wünschen 
nach einer systematischen Zusammenstellung der gewonnenen 
Resultate zu entsprechen, ist der Vorstand der Festigkeits- 



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Vorwort. IX 

anstalt beauftragt, in zwangslosen Heften zeitweise Publicationen 
unter dem Titel: 

„Mittheilungen der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien am 
Schweiz. Polytechnikum in Zürich" 

zu machen, von welchen hier das erste Heft „Methoden und 
Resultate der Prüfung natürlicher und künstlicher Bau- 
steine 14 vorliegt. In einem folgenden Hefte sollen die Re- 
sultate der Prüfung der Schweiz. Bauhölzer behandelt werden, 
welchem wir weitere Hefte über Cemente, Eisen und Stahl 
u. s. w. anzuschliessen beabsichtigen. Möge das Unternehmen 
eine freundliche Aufnahme und wohlwollende Beurtheilung 
finden. 

Zürich, im Februar 1884. 

Der Vorstand. 



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Einleitung. 



Prüfung der natürlichen und künstlichen 
Bausteine der Schweiz. 



Einleitung. 

Obschon kaum 5 Jahre verstrichen sind, seitH. v. Muralt 
die Eingangs angeführten Festigkeits versuche an natürlichen 
und künstlichen Bausteinen der Schweiz durchgeführt hatte, 
musste doch der Antrag der Fachexperten der Gruppe 
„ Baumaterialien * der letztjährigen Landesausstellung auf 
Wiederholung der Steinversuche um so lebhafter begrüsst 
werden, als die Muralt'schen Versuche das relative Werth- 
verhältniss der Bausteine der Schweiz , verglichen unter sich 
wie mit gleichartigen Materialien der Nachbarstaaten, gestört 
und durch die, oft bis um das dreifache zu niedrig gefundenen 
Festigkeitszahlen einzelne Steinbruchbesitzer directe geschädigt 
hatten. 

Auf das Baugewerbe konnten die niedrigen Versuchs- 
resultate keine nachtheiligen Einflüsse üben; ebensowenig be- 
einilussten sie den Verkehr mit den Nachbarstaaten. Für ge- 
wöhnliche Bausteinsorten besitzen wir im Auslande derzeit 
keine belangreichen Absatzgebiete und die werthvollen Species 
sind, unbekümmert um die angeblichen Festigkeitsverhältnisse, 
theils wegen ihrer vortrefflichen Verwendbarkeit für specielle 
technische Zwecke, theils in Folge ihrer monumentalen oder 
decorativen Wirkung nach wie vor geschätzte Handelsartikel 
geblieben. In wissenschaftlichen Kreisen der Nachbarstaaten, 
wo die Muralt'schen Versuche besprochen wurden, waren auch 
die Ursachen der geringen Zahlenwerthe sehr wohl bekannt 
und das ungünstige Licht ist nicht, wie anderwärts behauptet 
wurde, auf die Bausteine der Schweiz sondern lediglich auf 
die Art der Versuchsausführung gefallen. 



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Einleitung. XI 

Auf Ordre der der Anstalt zur Prüfung von Baumateria- 
lien vorgesetzten Behörden hatte dieselbe für sämmtliche, 
im Interesse der Landesausstellung durchgeführten Versuche 
Programme entworfen und diese den HH. Fachexperten vor- 
gelegt. Speciell für die Prüfung der natürlichen und künst- 
lichen Bausteine sind zwei, nämlich ein umfassenderes und ein 
reducirtes, lediglich auf eine gewöhnliche Qualitätsbestimmung 
der Bausteine gerichtetes Programm, abgefasst worden. Aus 
naheliegenden Gründen fand das reducirte Programm keinen 
Anklang; das umfassende Arbeitsprogramm hatte sich als 
unausführbar erwiesen, obschon mit Rücksicht auf den Personal- 
bestand und die Einrichtungen der Anstalt, mit Rücksicht auf 
den financiellen Stand des Unternehmens und die stark vor- 
gerückte Zeit eine Reihe der wichtigsten Bestimmungen von 
vorneherein aufgegeben wurden. Schliesslich blieb nichts 
übrig, als die projectirten Untersuchungen auf: 

die geologische und petrographische Bezeich- 
nung (Beschaffenheit der Oberfläche bei künstlichen 
Bausteinen), 
die scheinbare Dichteund die specifischen oder 

Volumengewichte, 
diemineralogische Härte (bei homogenen, natürlichen 

Bausteinen), 
die Wasseraufnahme (Porosität) , schliesslich auf 
die Druckfestigkeit in natürlich feuchtem, bei Sand- 
steinen, oolithisch-erdigen Kalksteinen, sowie bei sämmt- 
lichen künstlichen Bausteinen auch in wassergesättigtem 
Zustande, zu beschränken. 
Der Materialbedarf zu vorstehend angeführten Unter- 
suchungen war auf 4, bei Sandsteinen und kreideartigen Kalk- 
steinen auf 8 Würfel von 8, beziehungsweise 10 cm Kanten- 
länge nebst 3 gesunden, hellklingenden Handstücken (Schroppen), 
— bei künstlichen Bausteinen auf 20 Stück per Sorte festgestellt. 
Die Materialbeschaffung, welche in erster Linie den 
HH. Fachexperten oblag, war eine äusserst mühsame. Sowohl 
von Seiten der Schweiz. Ziegler als auch der Steinbruchbesitzer 
ist dem Unternehmen eine auffallige Gleichgültigkeit, in ein- 
zelnen Fällen sogar ein Misstrauen entgegengebracht worden. 
Im Verhalten der Steinbruchbesitzer sprach sich eine völlige 
Ermüdung, in so rascher Aufeinanderfolge neuerdings Material 
und Beiträge zu Festigkeitsproben zu liefern, unverkennbar aus. 
Auch das Vertrauen zu den Proben war ernstlich erschüttert 
und ihr Werth, ihre Bedeutung selbst im Kreise der Schweiz. 



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XÜ Einleitung. 

Ziegler vollständig verkannt. Während anlässlich der Oltener 
und der Pariser Ausstellung Versuchsmaterial in reichlichem 
Maasse floss, war die Betheiligung bei der letztjährigen Landes- 
ausstellung eine so spärliche, dass Material zu einer ansehn- 
lichen Anzahl von Versuchen käuflich erworben werden musste, 
nur um den Catalog einigermassen zu vervollständigen. 

Wenn es schon bei dem stark reducirten Programme 
der Prüfungsarbeiten schwer hielt, das Versuchsmaterial und 
die nöthigen Geldmittel zu beschaffen, so wäre das Resultat 
aller Bemühungen wahrcheinlich noch kläglicher, die Betheiligung 
noch geringfügiger ausgefallen, wenn der Umfang der Arbeiten 
und damit die Prüfungskosten vermehrt worden wären. Die 
disponiblen Geldmittel reichten ungeachtet des namhaften 
Staatsbeitrags an die Kosten der Ausstellungsarbeiten nicht 
aus, um neben den chemisch-analytischen Arbeiten, die die 
Untersuchungen der Schweiz. Bindemittel forderten, auch 
noch Arbeiten zur Feststellung des Gehalts schädlicher Aus- 
witterungsproducte zur Bestimmung der chemischen Zusammen- 
setzung solcher Gesteinsarten vorzunehmen, die möglicher Weise 
auch ausserhalb des Baugewerbes Verwendung finden könnten. 
Auch die Prüfung des Verhaltens verdächtiger Steine gegen 
Frost und Temperaturwechsel musste unterbleiben, obschon 
gerade die Frost- und Wetterbeständigkeit unzweifelhaft zu 
den technisch wichtigsten Eigenschaften der Bausteine gehört. 
Die Agenden, unter deren Einfluss die allmälige Zerstörung 
der Cohaesion der Steine erfolgt, in Laboratorien tadellos 
nachzubilden, dürfte kaum gelingen. Hierin liegt ein Grund 
mehr, jene Factoren möglichst einlässlich zu prüfen, welche 
die Dauerhaftigkeit eines Materials voraussichtlich beeinflussen. 
Als solche sind die Dichte, die Volumenge wichte, die 
Porosität und die Cohaesion, ausgedrückt durch die 
Festigkeitsverhältnisse des Materials, zu bezeichnen und ist auf 
diese der Schwerpunkt der Untersuchungen gefallen. Bei Sand- 
steinen, die nach Ad ie einen erheblichen linearen Ausdehnungs- 
coefficienten zu besitzen scheinen, wird neben obigen Eigen- 
schaften die Menge und Qualität der Kittsubstanz eine wesent- 
liche Rolle spielen, wenngleich möglicher Weise geologische 
Verhältnisse während der Kittung beziehungsweise während 
der Erhärtung der Kittsubstanz ihr späteres Verhalten beein- 
flussen und das Urtheil trüben können. Die Qualität der 
Kittsubstanz zu characterisiren bezweckt die Erhebung der 
Festigkeitsverhältnisse der Sandsteine in wassergesättigtem 
Zustande. 



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Methoden und Hülfsmittel. XIH 

Bei Aufstellung des Programms für die Prüfung der künst- 
lichen Bausteine war das Bestreben massgebend, neben den 
physikalischen Eigenschaften, die Einflüsse der Stractur, con- 
structiver Verhaltnisse sowie die Wirkung zufälliger Beimen- 
gungen der Ziegelerde auf die Festigkeitsverhältnisse der Steine 
festzustellen. Die Behandlung der Steine im Wasser, insbe- 
sondere die Bestimmung der Festigkeitsverhältnisse der wasser- 
gesättigten Bausteine zielte lediglich auf eine Beschleunigung 
und zahlengemässe Darlegung der Wirkung des Kalkes im 
Ziegelthone. Unser Bemühen, in den Rahmen der Unter- 
suchungen auch eine Werthbestimmung der Thonlager in ähn- 
licher Weise wie dies mit den Mergellagern der Schweiz 
theilweise geschehen ist, zu verbinden, scheiterte in Folge ab- 
lehnenden Verhaltens der interessirten Kreise. Dem nachträg- 
lichen Ansuchen einzelner Ziegler zur Vornahme solcher Unter- 
suchungen konnte schlechterdings nicht mehr entsprochen werden. 

Methoden und Hülfsmittel der Untersuchungen. 

Geologisch-petrographische Bezeichnung. 
(Beschaffenheit der Oberfläche der künstlichen Bausteine.) 

Die geologisch-petrographische Bezeichnung wurde an 
Hand einer geologischen Karte der Schweiz an den, für die 
Ausstellung bestimmten, nun dei Baumaterialiensammlung des 
eidg. Polytechnikums einverleibten Steinplatten vorgenommen. 
Herr Prof. A. Heim hatte in sehr verdankenswerther Bereit- 
willigkeit die geologischen und im Vereine mit dem Vortande 
der Anstalt auch die petrographischen Bezeichnungen vollzogen. 

Die Aussenbesichtigung der künstlichen Bausteine bezog 
sich auf Bezeichnung der Steingattung, auf Feststellung der 
Abmessungen, Controle der Formen, Angabe der Farbe und 
sonstige Beschaffenheit der Oberfläche. 

Die Dichte. 
Die Dichte der Substanz eines festen Körpers ist als Ver- 
hältniss seines Trocken-Gewichtes zum Gewichte des Wassers, 
welches das Volumen der Substanz zu verdrängen vermag, definirt. 
Die Dichte poröser Körper, und als solche müssen füglich die 
künstlichen und mit wenigen Ausnahmen auch die natürlichen 
Bausteine angesehen werden, zu ermitteln, müsssten dieselben 
in staubfein zerkleinertem Zustande dem Versuche unterworfen 
werden. Die Resultate dieser ziemlich umständlichen Messung 
besitzen indessen lediglich wissenschaftliches Interesse; wir haben 



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XIV Methoden und Hülfsmittel. 

uns mit Rücksicht auf die disponible Zeit entschlossen, die Bau- 
steine in Form kleiner Handstücke zur Dichtebestimmung zu 
verwenden. Die so gewonnenen Zahlen müssen von der wirk- 
lichen Dichte um so mehr abweichen, je poröser das Material 
ist; umgekehrt werden die Resultate mit der Dichte, und weil 
unter Zugrundelegung zusammengehöriger Gewichts- und Vo- 
lumeneinheiten die Dichte und das specifische Gewicht com- 
pacter Körper durch die gleichen Zahlen ausgedrückt werden, 
auch mit den direct erhobenen specifischen Gewichten desto 
besser übereinstimmen, je geringer die Wasseraufhahme, d. h. 
je compacter, massiger das Material der Prüfungsobjecte ist. 
Die nach Umständen an grösseren oder kleinern Handstücken 
erhobene „scheinbare Dichte" wurde mittelst hydro- 
statischer Wage bestimmt. Zu diesem Ende wurde für jedes 
Prüfungsobject das Trocken-Gewicht und der Gewichtsverlust 
im Wasser, d. i. das Gewicht des scheinbar verdrängten Wassers, 
ermittelt. Taucht man einen porösen Körper an der hydro- 
statischen Waage unter Wasser, so bedarf es, wie directe Ver- 
suche lehren, oft längere Zeit, bis ein bleibendes Gleichgewicht 
eintritt, obschon auch in diesem Falle eine vollständige Füllung 
der Hohlräume mit Wasser nicht angenommen werden kann. 
Bei Sandsteinen haben wir selbst nach 12 stündiger Beobach- 
tungsdauer noch nennenswerthe Gewichtsverluste constatirt und 
gestützt auf diese Erfahrung beschlossen, das ziemlich zahl- 
reiche Material — von jeder zur Prüfung gestellten Stein- 
gattung 3 Stück — in wassergesättigtem Zustande zur Bestim- 
mung des Gewichtes des verdrängten Wassers zu verwenden. 
Die Prüfungsobjecte wurden zur Befestigung an der hydro- 
statischen Waage hergerichtet, in lufttrockenem Zustande ge- 
wogen, hierauf in einem entsprechenden Gefäss zunächst par- 
tiell, später gänzlich unter Wasser gesetzt. Die Dauer der 
Wasserlagerung variirte naturgemäss mit der Materialbeschaffen- 
heit; im allgemeinen blieben die Prüfungsobjecte so lange unter 
Wasser, als noch eine Wasseraufnahme constatirt werden konnte. 

Bezeichnet : 
G das Gewicht des Versuchsobjects, 
G x seinen Gewichtsverlust im Wasser, d. h. das Gewicht des 

scheinbar verdrängten Wassers, dann beträgt die scheinbare 

Dichte des Körpers q 

Die technisch wichtigen specifischen Gewichte (Ge- 
wichte der Volumeneinheit) der natürlichen Bausteine wurden 



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Methoden und Hülfsmittel. XV 

aus dem direct erhobenen Volumen und den Gewichten der 
Steinmuster in lufttrockenem Zustande abgeleitet. Die Rech- 
nungsergebnisse sind aus Gründen der unvermeidlichen Un- 
regelmässigkeiten der Form in der zweiten Decimale unsicher. 
Wo die Appretur der Stein muster zu wünschen übrig liess, 
ist die Berechnung des specifischen Gewichtes unterlassen 
worden. 

Genaue Volumengewichte lassen sich an unregelmässig 
begrenzten Steinstücken durch Feststellung der Volumina mittelst 
passender Volumometer und Anwendung von Paraffinüber- 
zügen leicht gewinnen. Bei den nachträglichen Untersuchungen 
der schweizerischen Trümmergesteine fand denn auch diese 
Methode umfassende Verwendung. 

Die Härte. 

Die Härte und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische 
Einwirkung einer Gesteinsart sind für die Beurtheilung der 
Bearbeitungsfähigkeit und der Verwendbarkeit für specielle 
Zwecke (Strassenpflaster, Mühlsteine etc.) von hoher Bedeutung 
und derzeit nicht genügend untersucht. Die mineralogische 
Härtebestimmung nach der Kritzmethode mittelst der Mohr'- 
schen Scala gewährt zwar ein bestimmtes Urtheil über die 
Härte der einzelnen Mineralcomponenten, characterisirt jedoch 
die durchschnittliche Härte und Widerstandsfähigkeit zusammen- 
gesetzter Gesteinsarten gegen Angriffe der Steinhauerwerkzeuge 
ebensowenig, als gegen andere mechanische Einwirkungen. Bei 
homogenen, aus einem Minerale bestehenden Gesteinsarten bleibt 
die Kritzmethode immer noch die sicherste und zuverlässigste 
Methode der Härtebestimmung; sie wurde deshalb auch bei 
Anlass der Ausstellungsarbeiten ausschliesslich benützt. Von 
einer Härtebestimmung zusammengesetzter Gesteinsarten musste 
Umgang genommen werden. 

Die Fähigkeit der Wasseraufnahme. 

Die Bestimmung der Fähigkeit der Wasseraufnahme der 
Gewichts- oder Volumeneinheit einer bestimmten Baustein- 
gattung ist schon deshalb bedeutungsvoll, weil sie die die 
Dauerhaftigkeit beeinflussende Porosität des Materials kenn- 
zeichnet. Hauenschild empfiehlt nach Lang den zu prüfen- 
den Stein bei ioo° C. zu trocknen, nach erfolgter Abkühlung 
zu wägen, hierauf in dem Pressraum einer hydraulischen Presse 
einem Wasserdrucke von 3 Atmosphären auszusetzen. Nach 



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XVI Methoden und Hülfsmittel. 

i Stunde seien die Poren zuverlässig mit Wasser gefüllt. Eine 
zweite Wägung liefert in der Gewichtszunahme das Quantum 
des aufgenommenen Wasser' s und ergibt, in Procenten des 
Trockengewichts ausgedrückt, den sog« „Porositätscoefficienten" 
des Materials. 

Genaue Porositätscoefficienten bestimmen wir in folgen- 
der Weise: 

Das Versuchsobject wird bei ioo° C. getrocknet und nach 
erfolgter Abkühlung gewogen. Hierauf wird das Volumen 
des Körpers durch Eintauchen in geschmolzenes Paraffin und 
rasches Herausheben volumetrisch unter Anbringung einer Cor- 
rectur für den Paraffin-Ueberzug bestimmt. Aus der Dichte 
und dem Gesammtvolumen des Körpers berechnen sich die 
Porenräume, somit der gesuchte Porositätscoefficient. Die 
beschriebene Methode bedingt die Kenntniss der wirk- 
lichen Dichte des Materials und ist wegen der Volumen- 
bestimmung ziemlich zeitraubend. Bei der Kürze der dis- 
poniblen Zeit, innerhalb der die Prüfung der Bausteine für die 
Landesausstellung erledigt sein musste, war eine genaue Er- 
hebung der Dichte und Porosität unmöglich; wir beschränkten 
uns daher auf folgendes Näherungsverfahren: 

Die in lufttrockenem Zustande gewogenen Handstücke, 
bei künstlichen Bausteinen je 5 Steine, wurden in ein passen- 
des Gefäss placirt, aus welchem sie Wasser anfänglich capillar 
aufnehmen konnten. Nach Massgabe des Aufsteigens der Feuch- 
tigkeit wurde Wasser in das Gefäss nachgefüllt, bis schliess- 
lich die Versuchsstücke gänzlich unter Wasser erschienen. Hier 
blieben sie solange, als eine Gewichtszunahme noch zu con- 
statiren war. Die totale Gewichtszunahme wurde schliesslich 
in Procenten des ursprünglichen Gewichts berechnet und folgen- 
den tabellarischen Zusammenstellungen einverleibt. 

Anlässlich der nachträglichen Untersuchungen der Schweiz. 
Trümmergesteine sind die wirklichen Dichten und die genauen 
Porositätscoefficienten nach vorstehend beschriebener 
Methode ermittelt und als solche in den tabellarischen Zu- 
sammenstellungen auf Seite 30 eingetragen worden. 

Frost- und Wetterbeständigkeit. 

Unter Frost- und Wetterbeständigkeit versteht man einer- 
seits das Widerstandsvermögen der künstlichen und natürlichen 
Bausteine gegen Dislocation der kleinsten Theilchen durch 
Gefrieren der Porenfeuchtigkeit, durch Wechsel von Trocken- 
heit und Nässe, durch wechselnde Temperatur oder einseitige, 



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Methoden und Hülfsmittel. XVII 

partielle Erwärmung, anderseits die Widerstandsfähigkeit gegen 
chemische Einwirkungen der Atmosphärilien; dies sind die 
Agentien, welche die Dauerhaftigkeit der Bausteine schädlich 
beeinflussen und allmälig fortschreitend die Zerstörung ihrer 
Cohaesion hervorrufen können. 

Ueber das Wesen und Bedeutung der Frost- und Wetter- 
beständigkeit sagt Hauenschild in einem interessanten 
Vortrage „über Wetter- und Frostbeständigkeit der 
Baumaterialien und über Mittel dieselben zu er- 
zielen" (Notizbl. des Ziegler- und Kalkbrenner-Vereins 1884, 
I. Heft.) folgendes: 

Der Begriff der Wetterbeständigkeit der Baumaterialien 
kann der Natur der Sache nach nur eine relative, nie eine 
absolute Widerstandsfähigkeit gegen die zerstörenden Einflüsse 
der Atmosphärilien bedeuten. Es gibt eben gar nichts so 
Beständiges in der Natur, das nicht endlich solchen Verän- 
derungen unterliegen würde, welche es als Baumaterial nicht 
mehr geeignet erscheinen lassen. Selbst das starrste und an- 
scheinend absolut widerstandsfähige Gestein, der Quarz, wider- 
steht nicht den gesteigerten Einwirkungen der Naturkräfte, 
und zerfressene Kristalle von Bergkristall, durch Feuer zer- 
sprungene Quarzite sowie die unendliche Menge von Quarzsand 
auf der Oberfläche der Erde und am Boden der Gewässer 
beweisen dies zur Genüge. Aber nicht bloss gesteigerte 
Einwirkung, sondern auch veränderte Einwirkung der natür- 
lichen zerstörenden Agentien bewirkt, dass sogenannte absolut 
wetterbeständige Materialien dem Verfalle entgegengehen. Die 
in Aegypten durch Jahrtausende in glänzender Politur strahlen- 
den Syenit-Obelisken und Säulen zeigen jetzt schon, nachdem 
sie nur verhältnissmässig kurze Zeit in das feuchte europäische 
Klima verpflanzt sind, deutliche Spuren von beginnender Zer- 
störung. Die beiden Säulen auf dem Markusplatze in Venedig 
sind ein schlagendes Beispiel dafür. Ebenso zeigt ein Blick 
auf die herrlichen, plastischen Gebilde der griechischen Kunst, 
wie tiefgreifend an vielen klassischen Statuen die Einwirkung 
der Atmosphärilien auf die einst blendende Aussenseite der- 
selben eingewirkt hat. Hässliche pockenartige Narben und 
Grübchen verunstalten gerade die berühmtesten Gebilde hel- 
lenischen Marmors, welche in dem geschützten Tempel und 
in der reinen Luft von Hellas ungezählte Jahrhunderte makel- 
los überdauert hatten. Das Stumpfwerden der Konturen der 
Sandsteingebilde, das Abblättern der Ziegel-Architektur sind 
allbekannte leidige Thatsachen. 



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XVIII Methoden und Hülfsmittel. 

Und doch haben viele Baumaterialien eine verhältniss- 
mässig sehr befriedigende Widerstandsfähigkeit gezeigt und 
unter günstigen Umständen allen Ansprüchen auf Dauer ent- 
sprochen. 

Diese Widerstandsfähigkeit entspringt einerseits der natür- 
lichen Beschaffenheit, also den chemischen und physikalischen 
Eigenschaften, andererseits den Umständen, unter denen sie 
sich befinden. 

Wäre es uns möglich, oder erlaubten es die Kosten der 
Umformung, so würden wir das Gebiet des wetterbeständigen 
Baumaterials auf nur wenige Arten natürlichen Baumaterials 
beschränken und gerade dadurch würden eine gewisse Ein- 
seitigkeit und Eintönigkeit der Architektur unbedingt erfolgen. 
Jedoch ist die Forderung höchster Widerstandsfähigkeit nicht 
eine so zwingende; im Gegentheile ist die Leichtigkeit der 
Formgebung mindestens ebenso wichtig wie die Widerstands- 
fähigkeit. Und desshalb hat sich die Fabrikation künstlichen 
Baumaterials seit allen Zeiten und überall so ausserordentlich 
mannigfaltig entwickelt. Aber ein gewisses, dem jeweiligen 
Zwecke entsprechendes Maass von Wetterbeständigkeit muss 
doch stets gefordert und eingehalten werden. In unserem 
mitteleuropäischen Klima sind diese Anforderungen höhere und 
strengere als im sonnigen Süden. Ich zweifle sehr, ob das 
römische Pantheon sich in Hamburg bis auf den heutigen Tag 
erhalten hätte, wenn es aus den gleichen Baumaterialien daselbst 
aufgeführt worden wäre. 

In erster Linie müssen wir Widerstandsfähigkeit gegen 
Frost und Feuchtigkeit fordern. Desshalb fällt bei uns die 
Frostbeständigkeit mit der Wetterbeständigkeit zusammen und 
wir können getrost sagen, „ein Material, welches völlig frost- 
beständig ist, genügt, eine entsprechende Festigkeit voraus- 
gesetzt, den meisten gewöhnlichen Anforderungen auf Dauer. u 
Frostproben werden durch systematischen Wechsel von 
Aufthauen und Gefrieren wassergesättigter Versuchsobjecte unter 
Benutzung der Winterkälte oder künstlicher Kältemischungen 
durchgeführt. 

Herr Brard empfiehlt eine Nachahmung der Frost- 
wirkung durch Krystallisation einer gesättigten Glaubersalz- 
lösung. Brard's Verfahren besteht in folgendem: 

1. Man wähle die Probestücke im Steinbruche so aus, dass 
man verdächtige, wechselnde Structur und Farbe zeigende 
nimmt. 



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Methoden und Hülfsmittel. XIX 

2. Man forme daraus scharfkantige Würfel von 3 bis 5 cm 
Seitenlänge; unregelmässige oder rundliche Stücke geben 
keine deutlichen Resultate (?), zersprungene zu ungünstige. 

3. Man wäge nach vorherigem Austrocknen bei 100 C. die 
Würfel und bezeichne sie genau. 

4. Man löse in einer entsprechenden Menge kalten Wassers 
so viel Glaubersalz auf, dass es eine vollkommen ge- 
sättigte Lösung gibt in welcher noch einige Krystalle 
sich befinden. 

5. Man koche die Lösung zum starken Aufwallen und gebe 
Probekörper hinein, so dass sie sämmtlich bedeckt werden 
und koche circa 30 Minuten fort. 

6. Dann nehme man die Würfel heraus, hänge jeden mit 
einer Schnur an einem Stäbchen auf und stelle unter jeden 
Würfel ein Becherglas mit so viel vorher von dem Boden- 
satz decantirter Lösung, dass der Würfel beim Eintauchen 
davon bedeckt wird. 

7. In normaler, nicht feuchter Zimmertemperatur zeigen sich 
je nach der Porosität früher oder später, meist in einem 
Tage, rasch verwitternde Krystalle; diese werden sofort 
nach dem Auftreten wieder durch Eintauchen in die Lö- 
sung während einiger Minuten entfernt und dann wieder 
zur Krystallisation aufgehängt. Die Krystallbildung er- 
folgt immer rascher; man kann manche Steine 5 bis 6mal 
des Tages eintauchen. 

8. Dieses Eintauchen setze man wenigstens 6 Tage lang fort, 
jedoch so, dass jeder Stein gleichviel Krystallisation liefert. 

9. Frostbeständige Steine erleiden keinen Substanzverlust, oder 
doch nur ganz geringen; nicht über 1 höchstens 2 °/o. 
Zerfrierbare zerfallen entweder in Stücken oder Platten und 
verlieren bei jeder Krystallisation neuerdings Theilchen, 
welche am Ende der Probe nach sorgfältiger Auswaschung 
mit destillirtem Wasser und Trocknen bei 100 C. gewogen 
und auf das Gewicht des Würfels in Procenten berechnet 
werden. 

Ueber den Werth der Methode gehen die Ansichten weit 
auseinander. Hauenschild sagt (Handb. der Architectur, 
S. 88) darüber folgendes: 

„Hericart de Thury in Paris, welcher als General-In- 
spector der Steinbrüche eine grosse Zahl commissioneller Ver- 
suche ausführen Hess, vertritt entschieden die Brauchbarkeit 
dieser Methode. Verfasser möchte aus eigener Erfahrung 
hierüber nur constatiren, dass entschieden zerfrierbare Steine 



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XX Methoden und Hülfsmittel. 

sicher der Probe unterliegen, dass aber auch einerseits gut 
haltbare Steine erhebliche Substanzverluste erleiden können 
und dass diese Substanzverluste anderseits im geraden Ver- 
hältnisse mit der Porosität wachsen, hingegen mit zunehmen- 
der Zugfestigkeit etwas abnehmen." 

Hofrath Fuchs spricht der Methode jede Bedeutung kurz- 
weg ab; um jedoch die Wirkung der Krystallisation des 
Glaubersalzes aus eigener Anschauung kennen zu lernen, haben 
wir einen Keuper-Sandstein und zwei Würfel aus Süsswasser- 
Molasse (Berner) den Proben unterworfen und diese circa 3 Mo- 
nate lang, jedoch unregelmässig, fortgeführt. Die Untersuchung 
ist schliesslich aufgegeben worden, als Prof. Dr. Lunge den 
Nachweis lieferte, dass mit der Krystallisation des Glauber- 
salzes eine Volumenverminderung, eine Contraction verbunden 
ist. Wenn dessenungeachtet verschiedene Beobachter die 
Brauchbarkeit der Methode experimentell durch Ablösungen 
von einzelnen Körpertheilchen erweisen, so müssen fragliche 
Ablösungen andern Ursachen als der Wirkung der Krystallisation 
des Glaubersalzes zuzuschreiben sein. 

Im Januarheft der „Nouvelles annales des ponts et chaus- 
sees" vom lauf. Jahre macht Herr Ingenieur A. Braun den 
Vorschlag, zur Ermittlung der Frostbeständigkeit eines Bau- 
steines als Maassstab die Expansionskraft des in den Poren im 
Momente der Eisbildung enthaltenen Wassers zu benützen und 
diese mit der mittlem Zugfestigkeit des Materials zu ver- 
gleichen. Es wäre nach Braun ein Steinmaterial nicht frost- 
beständig, wenn seine mittlere Zugfestigkeit kleiner gefunden 
würde als die Energie des Wassers im Augenblicke der Eis- 
bildung beträgt, welches bei vollständiger Sättigung der Poren 
der Stein aufzunehmen vermag. Bezeichnet 

a einen Sicherheitscoefficienten, nach Hodgkinson = Vs 
der Zugfestigkeit (?), 

c^nach Braun einen Coefficienten des „gestörten Gleich- 
gewichts" (?), 

ß die Zugfestigkeit in ig pro cm 2 (welche? trocken 0. nass), 

33>68 ig mtr. die von 1 ig Wasser von o° zur Eisbildung 
von o° erforderliche mechanische Arbeit, 

m die pro cm z des Materials enthaltene Wassermenge, dann 
soll nach Braun 

[1 — (« + «i)]/*= 33,68 m 
sein, sofern der Stein frostbeständig sei. 
Der Vorschlag des Herrn Braun ist sehr bestechend. 
Abgesehen von den problematischen Coefficienten ist seine 



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Methoden und Hülfsmittel. XXI 

Gleichung nicht homogen. Links Festigkeit, rechts Arbeit. 
Letztere ist deshalb unrichtig, weil der Uebergang des Wassers 
in festen Zustand nicht bei o° und gewöhnlichem Barometer- 
stand, sondern oft bei viel geringerer Temperatur und hohem 
Drucke vor sich geht, die frei werdende Wärmemenge somit 
als Differenz der Schmelzwärmen zu berechnen wäre. Ueberdies 
kann von der frei werdenden Wärmemenge blos ein Theil in 
mechanische Arbeit umgesetzt und zur Zerstörung der Cohäsion 
des Materials benützt werden, weil ein bestimmter Theil dieser 
Wärme an das umliegende Medium abgegeben werden muss. 
Hauenschild bezeichnet neuerdings, gestützt auf seine 
zahlreichen Versuche mit deutschen Sandsteinen und öster- 
reichischen Kalkoolithen, eine minimale Zugfestigkeit 
von 6, — resp. eine Druckfestigkeit von yokg pro cm 2 
in feuchtem Zustande des Materials als unterste Grenze, bei 
welcher der Stein entschieden frostunbeständig ist. Er steht 
hierin mit uns auf gleichem Boden, wenn schon wir in der 
Form und, wie wir glauben, auch in der Allgemeinheit der Aus- 
drucksweise wesentlich von einander abweichen. Wieder- 
holungen zu vermeiden, verweisen wir auf die speciellen Unter- 
suchungen der schweizerischen Trümmergesteine Seite 30 dieses 
Heftes und führen hier bloss summarisch an, dass wir die 
durch Festigkeit, Porosität und physikalisch-chemische Be- 
schaffenheit des Gefüges, (bei Sandsteinen der Kittsubstanz) be- 
dingten Frost- und Wetterbeständigkeit eines Materials durch 
eine minimale Druckfestigkeit im trockenen Zustande, 
bei einem bestimmten, maximalen Werth des sog. 
Beständigkeits coefficienten ausdrücken, welcher durch 
das Verhältniss der Festigkeit des Steinmaterials in völlig wasser- 
gesättigtem Zustande zur Trockenfestigkeit repräsentirt wird. 
Ein werthvolles, bisher nicht angezogenes Hülfsmittel zur 
Kenntniss des Verhaltens der schweizerischen Bausteine be- 
züglich Frost- und Wetterbeständigkeit liegt in der Statistik. 
Es wäre eine eben so schöne als nützliche Aufgabe des Vereins 
Schweiz. Ingenieure und Architecten, wenn dieser nach einheit- 
lichem Muster eine Statistik der kleinern oder grössern, in 
Verwitterung begriffenen Objecte des Landes, in seinen Sec- 
tionen anlegen und den Grad der Verwitterung durch Festig- 
keitsproben fesstellen lassen möchte. Die Untersuchung ver- 
dächtiger Steine älterer Bauwerke haben insbesondere dann 
grosses Interesse, wenn die Bezugsquellen der Steine bekannt 
sind. Solche Untersuchungen sind auch in der eidg. Festig- 
keitsanstalt vereinzelt beantragt worden; leider konnten in den 



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xxn 



Methoden und Hülfsmittel. 



meisten Fällen die Steinbrüche mit Sicherheit nicht angegeben 
werden. So beantragte Herr Architect E. Stetler in Bern 
gelegentlich der Erörterung der Reconstroctionsfrage des Berner 
Domes 3 Serien von Festigkeitsproben mit Steinen, die dem 
Münsterthurme in verschiedenen Höhen entnommen waren. 
Folgende Zusammenstellung enthält die betreffenden Resultate : 



Sorte: 

Bezugsquelle: 



Stockeren oder 
Ostermundigen. 
in einer Höhe von 



B. 

Steinbrüche am Gurten. 



in einer Höhe von in einer Höhe von 



d«.«k ä An «. mnmmAM . c. 30 m der Südwest- 45 m der nördlichen c.$om der Südwest 
rro De entnommen: kä« An-M.*:»» Tnn^^i^ ri M li^n i nnM .pi^ h« 



Farbe und Structur: 
Specif. Gewicht: 



liehen Aussenseite 
des Thurmes. 

hellgelblich-grau 

mittelkörnig. 

2,28 



Innenseite des 
Thurmes. 

blau-grau 

feinkörnig. 

2,29 



.3° 
liehen Innenseite des 
Thurmes. 

bläulich-grau 

zieml. feinkörnig. 

2,24 



Mittl. Druckfestigkeit: ai6 kg pro cm*, 462,5 kg pro cm 2 , 322,0 kg pro cm 9 



Maximum: 
Minimum: 



288,3 
202,0 



516,0 „ 
400,0 „ 



348,o , 
285,0 , 



Die Druckfestigkeit. 

Die Druckfestigkeit der natürlichen Bausteine ist an 
Würfeln von ursprünglich 10, — bei härtern Steinsorten an 
solchen mit 8 cm Kantenlänge bestimmt worden. Nach Bau- 
schinger's Vorgange sind auch hier die Druckflächen der 
Würfel auf einer kleinen, mittelst einer Gaskraftmaschine an- 
getriebenen Hobelmaschine eben und parallel abgehobelt wor- 
den. Zur Entfernung der rohen Unebenheiten dienten meist 
mit Küpfer'scher Masse gehärtnete Stahlwerkzeuge; die völlige 
Ebenheit und der Parallelismus der Druckflächen ist durch 
Anwendung eines Diamantwerkzeugs erreicht worden. Die 
Druckflächen waren ausnahmslos Lagerflächen. 

Die programmgemässen Erhebungen der Druckfestigkeit 
künstlicher Bausteine erstreckten sich auf Handschlag und Ma- 
schinenvollsteine, auf senkrecht und parallel zum Lager ge- 
lochte Ziegel jeder Art. Das gesammte Material einheitlich 
zu behandeln zwang von der sonst üblichen Entnahme kleiner 
würfelförmiger Versuchskörper aus dem ganzen Stein abzu- 
weichen. An der Würfelform musste schon wegen der Ver- 
gleichung der Festigkeitsverhältnisse der Ziegel mit andern 
Baustoffen festgehalten werden; es blieb somit nichts übrig 
als die Steine mittelst Säge zu hälften, die zusammengehörigen 
Theile mit Portland-Cement auf einander zu kitten und die so 
gewonnenen Körper durch auf die Druckflächen aufgetragene 
Cementschichten, die in einer aus abgehobelten, gusseisernen 



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Methoden und Hfllfsmittel. XXHI 

Platten gebildeten Lehre mit Leichtigkeit eben und parallel 
geschliffen werden konnten, zu Würfeln zu ergänzen. Damit 
war, der Normalstein von 25 : iz : 6 cm vorausgesetzt, die Ein- 
heit in der Form und Behandlung des gesammten Versuchs- 
materials gewonnen, die neben der Würfelform auch die Vor- 
theile eines unmittelbaren Anschlusses an das Mauerwerk sowie 
die Möglichkeit der Feststellung der relativen Werthverhältnisse 
der verschiedenen Sorten von Voll-, Loch- und Hohlsteinen 
bei Verarbeitung der gleichen Thonerde ein und derselben 
Fabrik, für sich hat. Die manigfachen durch die beschriebene 
Art der Verarbeitung des Prüfungsmaterials gewonnenen Resul- 
tate haben die Berechtigung derselben erwiesen und uns zum 
Festhalten der gewählten Methode bei künftigen Versuchen 
bestimmt. 

Von jeder Gattung natürlicher Bausteine sind in luft- 
trockenem wie in wassergesättigtem Zustande stets 3 Probe- 
körper der Druckprobe unterworfen worden. Von den künst- 
lichen Bausteinen gelangten 10 Stück zur Prüfung der Druck- 
festigkeit in lufttrockenem Zustande, während 5 Steine zur 
Bestimmung der Wasseraufnahme verwendet, hierauf zu Probe- 
körpern der Druckfestigkeit hergerichtet, abermals unter Wasser 
gesetzt und nach 14 — 2otägiger Wasserlagerung der Druckprobe 
unterworfen wurden. Ein Abtrocknen der Steine an der Luft 
vor der Probe fand nicht statt. 

Zur Druckprobe der natürlichen und künstlichen Bau- 
steine diente eine, nach Dr. W. MichaSlis' Angaben con- 
struirte, bei Brink-Hübner in Mannheim gebaute hydraulische 
Presse ohne Pumpe mit 120,000 J# disponiblem Druck. Die 
Ablesung des Druckes geschieht an Manometern. Es sind im 
Ganzen 3 solcher Manometer vorhanden, von welchen der 
mittlere, mit 30 cm Durchmesser, zur Controle dient und ab- 
gestellt werden kann. Von den seitlich angebrachten Mano- 
metern läuft das eine ununterbrochen und reicht bis auf 300 
Atmosphären, während das andere für kleine Pressungen dient 
und mittelst Absperrventil arretirt werden kann. Zur Bedienung 
der Presse gehört 1 Mann. Die Einspannung der Probekörper 
geschieht centrisch zwischen beweglich mit Kugellagern ver- 
sehenen Druckplatten ohne Blei oder die sonst üblichen Papp- 
unterlagen. 

Der Bruch trat fast ausnahmslos plötzlich ein. Sowie 
die Zerstörung begann, bleibt der Manometerzeiger einen Mo- 
ment stehen, um sodann je nach der Cohaesionsbeschaffenheit 
des Materials plötzlich oder allmählig beschleunigt in die nor- 



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XXIV Methoden und Hülfsmittel. 

male Nullstellung zurückzukehren. Spröde und harte Bausteine 
sind meist unter lebhaften Detonationen, — Sandsteine, ooli- 
thisch-erdige Kalksteine u. d. m. lautlos zerfallen. 

In der Nähe der Bruchbelastungen sind bei spröden Stein- 
gattungen Kantenabsplitterungen, mitunter auch schalenförmige 
Ablösungen aus den Würfelflächen vorgekommen, die indessen 
völlig localer Natur, mit der Zermalmung des Materials nichts 
gemein haben. 

Die oft beobachteten und protocollirten Momente des 
Rissigwerdens und Zerfallens künstlicher und natür- 
licher Bausteine fielen bei unsern Versuchen zusammen. Risse- 
bildungen vor der eigentlichen Zermalmung sind stets Zeichen 
ungenügender Appretur der Versuchskörper und sollten Ver- 
suchsresultate mit solchen Obiecten überhaupt nicht angeführt 
werden. Tadellos appretirte Probekörper zeigen stets den cha- 
racteristischen, doppelpyramidalen Bruch mit guterhaltenen 
Druckflächen; nur spröde, harte Steine sind unter Zurücklassung 
kleiner, pyramidaler Kerne plötzlich in zahllose Splitter zerfallen. 

Bezüglich des Einflusses der Form der Probekörper 
konnten in der eidg. Festigkeitsanstalt bisher keinerlei Ver- 
suche von Belang ausgeführt werden. Auf Antrag der Herren 
Mühlethaler & Sohn, Steinlieferanten in Kirchberg, 
Bern, sind die Unterschiede der Festigkeitszahlen einer ziem- 
lich feinkörnigen Molasse aus dem Steinbruche „Rappen- 
fluh" bei Oberburg, in Würfel und Cylinderform bei gleicher 
Höhe und gleichem Querschnittsinhalte, festgestellt worden. 
Die Versuche ergaben: 

Würfel- Cylinder- 

festigkeit. festigkeit. 

kg pro cm* kg pro cm* 

im Mittel aus 4 Versuchen 309,4 330,0 

dabei betrug das Maximum: 322,4 347,5 

das Minimum: 290,0 295,0 

Die Zermalmungskraft eines Würfels reduciit auf die 
Einheit (cm 2 ) seiner Querschnittsfläche gibt die „Druck- 
festigkeit", den sog. Druckmodul des Materials. Bei 
Loch- und Hohlsteinen sind die Löcher und Hohlräume von der 
totalen Druckfläche nicht in Abzug gebracht worden. 

Zur Orientirung, namentlich um den Prüfungsvorgang der 
natürlichen und künstlichen Bausteine darzulegen, lassen wir 
hier zwei Protocolle folgen, wie solche anlässlich der Aus- 
stellungsarbeiten den betheiligten Ausstellern und den Herren 
Fachexperten übermittelt wurden. 



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XXV 



Protokoll No. 3099. 



Natürliche Bausteine 

aus dem Bruche Rothgrube in Oberburg, 

im April 1883 zur Prüfung beantragt von 

Herrn N. Mühlethaler & Sohn, Baumeister in 

Kirchberg, Ct. Bern. 



Von den eingelieferten: 

8 Stück Würfeln 

gelangen 3 Würfel in lufttrockenem, 3 Stück Würfel in schein- 
bar vollkommen wassergesättigtem Zustande mit abgehobelten 
Druckflächen (Lagerflächen) centrisch zwischen bewegliche 
Druckplatten ohne Unterlagen auf die Baumaterialprüfungs- 
maschine. 

Die Erhebung der scheinbaren Dichte, des Härtegrades 
und der Fähigkeit der Wasseraufnahme erfolgt an den mit- 
gelieferten Handstücken (Schroppen). 



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XXVI Protokoll. 

I. Geologische und petregraphische Bezeichnung. 

Bläulich-grauer, feinkörniger Sandstein, Marine Molasse. 

2. Scheinbare Dichte und Volumengewicht 

Die Dichte des Materials betragt im Mittel aus zwei Versuchen: 
y = 2,41 
das Volumengewicht (Gewicht der Cubikeinheit des Materials) wurde im 
Mittel aus 3 Versuchen zu: 

<f = 2,25 gefunden. 

3. Härtegrad. 

Das gestellte Material hat nach der Mohs'schen Scala 
den Härtegrad — gezeigt, 
(die Härte war hier nicht bestimmbar). 

4. Wasseraufnahme. 



No. 


beim 
Eintreffen 


Gewicht 

Stunden 

auf heissen 
Bisenplatten 
getrocknet 


der Probestücke 

24 | 6 X 24 | 8 X 24 
Stunden im Wasser gelegen 


Wasscr- 

aufnahme 

pro 
Versuchs- 
stück 




Kilogramm 


1 
2 
3 


2,279 
2,276 
2,354 


— 


2,358 
2,362 
2,442 


2,370 
2,370 
2,458 


2,370 
2,370 
2,460 


0,091 
0,094 
0,106 


Summa : 
Mittel: 


6,909 
2,303 


— 


7,162 
2,387 


7,198 
2,399 


7,200 
2,400 


0,291 
0,097 



Das Maximum der Wasseraufnahme pro 1 kg Steingewicht wurde 
nach 8 X 24 Stunden erreicht und beträgt im Mittel aus 3 Versuchen 
0,042 kg d. h. 4,2 Prozent. 



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Protokoll. 
5. Resultate der Festigkeitsproben. 



XXVII 



Stein 



No. 



£-8 



PQ 



Abmessungen 

C1H 



V ja 

in 



Bruch- 
belastung 

total pr. cm % 



Bemerkungen 



2,324 
2,308 
2,310 





Natürlich feucht 














in 




allm&lig 


10,0 


10,1 


10,1 


101,0 


41,6 


411,9 


ge- 
steigert 


10,1 


10,2 


10,0 


103,0 


28,8 


279,6 




10,14 


10,2 


9,98 


103,4 


41,2 


398,6 




Summa : 




1090,1 








Mi 


ttel: 




363,4 



Pyramidales Zerfallen. 

P 



kg pro cm % 




\*~fo *» 



Bemerkungen : Vor dem ziemlich plötzlich erfolgten Zerfallen der Probekörper 
traten Kantenablösungen nicht auf. 



inwi 


isse: 


rges 


ättij 


ftem 


LZust 


ande 


allm&lig 


9,8 


10,0 


9,8 


98,0 


23,6 


240 


ge- 
steigert 


10,0 


10,0 


9,8 


100,0 


36,8 


363 




10,0 


10,1 


9,9 


101,0 


31,2 


308,9 


Summa : 




916,9 








Mi 


ttel: 




305,6 




kg pro ent 



Bemerkungen: — 



Zürich, den 2f, April 1883. 



Für die eidg. Anstalt zur Prüfung ron BaomaUrialien, 
Der Vorstand: 

Tetmajer. 



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XXVIII 



Protokoll No. 3198. 



Gewöhnl. Lochsteine 

aus der mechanischen Backsteinfabrik in Wiedikon bei Zürich, 
beantragt zur Prüfung im März 1883. 



Von den zur Verfügung gestellten: 
17 Stück Lochsteinen 
gelangen 5 Stück in vollkommen wassergesättigtem, 10 Stück 
in lufttrockenem Zustande angenähert in Würfelform mit egali- 
sirten Druckflächen centrisch zwischen bewegliche Druckplatten 
ohne Unterlagen auf die Baumaterialprüfungsmaschine. Sämmt- 
liche Steine sind durch Sägen gehälftet und wurden zusammen- 
gehörige Stücke mittelst einer 3 mm dicken Fuge aus reinem 
Portland -Cement aufeinander gekittet. Die Druckflächen sind 
eben und parallel ; sie wurden gleichfalls aus reinem Portland- 
Cement hergestellt. 



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Protokoll. XXIX 

Eesultate der Prüfung. 

1. Aussenbesichtigung. 

Lochsteine mit 17 circa 1,5 cm weiten Löcdern J_ zur Lagerfläche, 
Format schwach 25/12/6 cm, Flächen eben, Kanten entsprechend scharf, 
Farbe hellgelb. 

2. Scheinbare Dichte. 

Die Dichte des Materials betragt im Mittel aus 2 Versuchen: 
Y = 2,63. 

3. Gewicht der Steine. 

Das Gewicht der Steine beträgt im Durchschnitt aus zwei Wägungen 
von je 20 Stück 

pro Stein: 2,34 kg. 

4. Wasseraufnahme und Druckfestigkeit in wassergesättigtem Zustande. 



No. 


G 

beim 
Eintreffen 


ewicht d 

....Stunden 
auf beissen 
Eisenplatten 
getrocknet 


er Probestücke 

24 1 13 X 24 1 15 X 24 
Stunden im Wasser gelegen 


Wasser- 
aufnahme 

pro 
Versuchs- 
stück 


Druck- 
festigkeit 
kg pro cm* 




Ki logramm 


1 
2 
3 
4 
5 


2,295 
2,340 
2,281 
2,270 
2,308 


— 


2,820 
2,902 
2,823 
2,717 
2,846 


2,891 
2,984 
2,896 
2,778 
2,917 


2,894 
2,988 
2,898 
2,782 
2,920 


0,599 
0,648 
0,617 
0,512 
0,612 


296 
396 
373 
368 
438 


Summa: 
Mittel: 


11,494 
2,299 


— 


14,108 
2,821 


14,466 
2,893 


14,482 
2,896 


2,988 
0,598 


1,871 
374 



Das Maximum der Wasseraufnahme pro 1 kg Steingewicht wurde 
nach 15 X 24 Stunden erreicht und beträgt im Mittel aus 5 Versuchen 
0,261 kg d. h. 26,1 Prozent. 



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XXX 



Protokoll. 

5. Resultate der Festigkeitsproben. 



Stein 
No. 


Art 

der 

Belastung 


Abc 
b 


nessun 
cm 

c 


gen 
h 


«II 


Bru 
belas 

k 
total 


ich- 
;tung 

g 

pr.«w* 


Bemerkungen 














in 






1 




11,7 


12,0 


13,2 


140,5 


36,8 


262,0 


Pyramidales Zerfallen. 


2 

3 




12,0 
11,9 


11,6 
12,2 


13,5 
13,1 


139,2 
145,1 


48,8 
38,0 


350,0 
261,5 




n v 






i' ] Ä 


4 


h0 

9 
a 

9 


12,0 
11,6 


11,5 
12,2 


13,0 
13,0 


138,1 
141,5 


44,8 
47,4 


324,0 
334,0 






5 


R) \V 


6 




11,7 


11,9 


13,0 


139,1 


46,4 


333,0 


""*- i/jf— —J 


7 
















Fehlerhaft. 


8 
9 




12,2 
11,5 


12,6 
12,0 


13,1 
13,2 


153,8 
138,0 


41,6 
40,4 


270,0 
292,0 


Material der Steine voll- 
kommen homogen , fein- 
kornig bis dicht, stellen- 
weise Beginn der Sinter- 
ung; Farbe hellgelb. 


10 




11,5 


12,1 


13,2 


139,0 


44,0 
iimma: 


316,0 






S 


2742,5 


kg pro cm % 












Im 


Mittel: 


304,5 


n 


n n 



Zürich, den 16. April 1883. 



Für die eidg. Anstalt zur Prüfung tob Baumaterialien, 
Der Vorstand: 

Tetmajer. 



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Tabellarische Zusammenstellung 
der Resultate. 



A. Natürliche Bausteine. 



Die genaue Bezeichnung der Lage des Steinbruches, resp. 

der Verladestation sind dem Special-Catalog der Gruppe XVIII der 

Schweiz. Landesausstellung entnommen. 







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Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



ElgentMImer 

(Pächter) 



I. Granitartige 

Canton 

1 Wohlen a. d. Reuss M. Comolli, Bremgarten 



Osogna 



Canton 

Gem. Osogna (M. Antonini in Wasen, Uri) 



Canton 

3 Wasenerwald bei Gurtnellen Bezirk Uri 



Canton 



Collombey, 

Gemeinde Collombey-Murraz 

Muguet au Rochey, 

Gemeinde Monthey 



Societe des Carrieres de St. Triphon 
et de Collombey 

Breganti & Cie., Monthey 



Canton 



7 

8 

9 

10 



Neuenhof im Limmatthal, 
Station Wettingen 

Eckwyl bei Mägenwyl 

Meiengrün, Othmarsingen 

Mägenwyl im Berg 

idem 



n. Trümmer- 



J. Schädler- Widmer 



J. Widmer in Othmarsingen 

J. Ackermann- Würz in Othmarsingen 

Jos. Fischer in Dottikon 

idem 



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3 — 



Geologische 



Petrographische 



Bezeichnung 



Alter 



Farbe 



5 



5? 2* 



2 ^ 

* o 



Wasscr- 

auf nähme 



Gewichts- 
o/o 



Gesteine. 

Aargan. 

ErnUischeBlOcUel *"»£& I "*« I " 



2,48 2,45 0,5 



Gesteine. 



Marine Molasse 

Marine Molasse 
Marine Molasse 

Molasse 
Marine Molasse 



Muschelsandstein 

Grobk. Muschel- 
sandstein 

Muschelsandstein 

Mittelk. Sandstein 

Grobk. Muschel- 
sandstein 



Druck- 
festigkeit 
\nkgpr.cmt 
trocken 
(nass) 



1418 



Teaain. 

Primär Antigorio-Gneiss hellgrau — 2,68 2,68 0,37 1058 



1742 







Uri. 










Protogin 


Gneiss-Granit 


hellgrau — 


2,63 1 - 


0,5 






Wallis. 




Erratische Blöcke 


Gneiss-Granit 


grau 


— 


2,68 


2,59 


0,4 


Erratische Blöcke 


Gneiss-Granit 


grau 


- 


2,67 


— 


0,51 



1S60 
1005 



Aargan 


L. 








gelbl.-grau 


— 


2,51 


2,37 


1,9 


grau 


— 


2,58 


2,55 


1,5 


grau 


— 


2,56 


— 


2,1 


hellgrau 


— 


2,58 


— 


3,35 


grau 


— 


2,61 


2,55 


1.5 



846 

985 
863 
611 
500 



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- 4 




EigenthDmtr 

(Pachter) 



11 

12 
13 

14 
15 



Mftgenwyl im Berg 
idem 

Gügglenberg, 

Gemeinde Othmarsingen 

Würenlos am Haselberg 
(Würenlos) 

Maiengrün bei Mägen wyl 



Jos. Fischer in Dottikon 
idem 

Friedrich Marti in Othmarsingen 

Job. Moser in Würenlos 
Bernhard Seiler, Mägenwyl 



Clinton 



16 
17 
18 
19 
20 

21 

22 



23 
24 
25 



Lutzenberg bei Rorschach 

Lutzenberg, 
Gemeinde Wienachten 

idem 

Wienachten 

Lippenrüti, Gem. Wolfhalden, 
Station Rheineck 

Scheinenhaus Bühler, 
Station St. Gallen 

Hargarten, Gem. Stein, 
Station Herisau 



Bartolome Benziger in Wienachten 

Joh. Bischof in Grub im Dorf 
(St. Gallen) 

idem 
Niederer in Wienachten 
Joh. Ulrich B&nziger 

Joh. Fisch in Buhler 

Joseph Longoni in Herisau 



Rappenfluh, 
Gem. Oberburg bei Burgdorf 

idem 

Osterxnundigen, 
Gemeinde Bolligen 



Canton 

Niclaus Mühlethaler Sohn, Kirchberg 

idem 

Aktiengesellschaft für die Steinbrüche 
von Ostermundigen 



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- 5 - 



Geologische 



Petrographische 



Bc 


Zeichnung 




Alter 


Nama 


Farbe 


Molasse 


Ziemlich feink. 
Sandstein 


grau 


Marine Molasse 


Muschelsandstein 


grau 


Marine Molasse 


Muschelsandstein 


grau 


Marine Molassc 


Muschelsandstein 


gelbl.-grau 


Marine Molasse 


Muschelsandstein 


hell- 
gelbl.-grau 



Appenzell. 



Molasse 

A Untere Süss- 
wassermolasse 

B Untere Süss- 
wassermolasse 

| Unt. Susswasscr 
; Molasse 

Unt. Süss wasser 
Molasse 

Unt. Süsswasser 
i Molasse 

! 

; Marine Molasse 



I 



Molasse 

idem 

Marine Molasse 



Mittelk. Sandstein 
Feink. Sandstein 
Mittelk. Sandstein 
Mittelk. Sandstein 

Mittelk. Sandstein 
Feink. Sandstein 

Feink. Sandstein 



Feink. Sandstein 
Mittelk. Sandstein 
Feink. Sandstein 



X 

£ 


W 

o 

II 

3 


• -*3 


Wasser- 
aufnahme 

in 

" Gcwichto- 

% 


— 


2,57 


2,36 


3,5 


— 


2,50 


2,50 


1,9 


— 


2,61 


— 


1.5 


— 


2,50 


2,50 


2,6 


— 


2,54 


2,39 


2,1 



Druck- 
festigkeit 
inA^pr.«* 1 
trocken 
(nass) 



grünlich- 
grau 


— 


2,62 


2,45 


24 


bläul.-grau 


— 


2,60 


2,50 


2,6 


hellgrau 


— 


2,64 


2,49 


1,8 


hellgrau 


— 


2,64 


2,43 


2,4 


grau 


— 


2,53 


2,38 


2,5 


grau 


— 


2,75 


2,75 


0,9 


dunkel- 
grau 


— 


2,73 


2,70 


0,27 



Bern« 



298 

540 

649 

632 
389 



505 
535 
755 

716 

405 
1634 

1898 



gelbl.-grau 


— 


2,50 


2,30 


5,5 


317 

(162) 


bläul.-grau 


— 


2,41 


2,25 


4,2 


363 

(306) 


bläul.-grau 


— 


2,54 


2,21 


5,2 


325 

(191) 



Digitized by VjOOQIC 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



Elgenthflmer 

(Pächter) 



26 

27 

28 

29 

30 

31 

32 
33 



34 
35 

36 

37 

38 

39 

40 
41 



Ostermundigen, 
Gemeinde Bolligen 

Oberburg an der Emme 
bei Burgdorf 

idem 

Hof Harnischgut, 
Gem. Bolligen, Stat. Schönbühl 

Stockern 

Ostermundigenberg 

(Station Ostermundigen) 

idem 



Aktiengesellschaft für die Steinbrüche 
von Ostermundigen 

Joh. Tomi in Oberburg 
(Gebrüder Lütbi in Burgdorf 

idem 

Johannes Reber in Bolligen 

Bäber in Stockern 

Jacob Zimmermann 

idem 
Thöni, Gebr., in Meiringen 



Macconnens (Gläne), 
Station Villaz-St Pierre 

Champotey, Gem. Echarlens 
(Gruyere) Station Bulle 

Attalens (Veveyse), 
Station Palezieux 



Canton 

Francois Beaud, Macconnens 

Jules Deschenaux 
(Joseph Belora, Echarlens) 

Michel Carminati, Attalens 



Bochemard, Gem. Seiry (Broye) 
Station Estavayer 

Vaulruz (Gruyere) 

Ursy (Gläne), 
Station Vauderens 

Beauregard, Gem. Freiburg 

idem 



Ed. Dubey, fils, Seiry 

Maurice Borcard (Alfred Masset, Vaulruz) 

Gemeinde Ursy (Alphonse Vaucher) 

Claude Winkler & J. Fischer, Freiburg 
idem 



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7 - 



Geologische Petrographische 

Bezeichnung 



Alter 



Name 



Farbe 



?£ 

^"H. 



3? 



Wasser- 
aufnahme 



Gewichts- 
o/o 



Druck- 
festigkeit 
in kg^v.cm x 
trocken 

(naas) 



Marine Molasse 

Marine Molasse 

idem 
Marine Molasse 
Marine Molasse 
Marine Molasse 

idem 



Feink. Sandstein 

Mittelk. Sandstein 

idem 

Mittelk. Sandstein 

Mittelk. Sandstein 

Mittelk. Sandstein 

idem 
Schiefer 



gelbl.-grau 

hell- 
gelbl.-grau 

bläul.-grau 

gelbl.-grau 

grünlich- 
grau 

gelbl.-grau 
bläul.-grau 



2,53 

2,54 
2,52 
2,59 
2,53 
2,57 
2,50 



2,31 


5,4 


2,22 


5,7 


2,19 


5,8 


2,27 


5,5 


2,20 


6,3 


2,27 


5,3 


2,28 


5,5 



Freiburg. 



> Marine Molasse 

Marine Molasse 
(Gres de Ralligen) 

Unt Süsswasser 

Molasse 

(tertiaire Gres 

d'Attalens) 

Marine Molasse 

Marine Molasse 
(Gres de Ralligen) 

I Marine Molasse 

I Marine Molasse 
i Marine Molasse 



Mittelk. Sandstein 

Feink. Sandstein 

Mittelkörniger 
compacter 
Sandstein 

Grobk. Muschel- 
sandstein 

Sandstein 
mittl. KorngrÖsse 

Feink. Sandstein 

Feink. Sandstein 
Feink. Sandstein 



graul.-gelb 


— 


2,54 


2,22 


6,7 


hellgrau 


— 


2,67 


— 


0,59 


grau 


— 


2,71 


2,65 


0,8 


grünlich- 
grau 


— 


2,60 


2,41 


0,96 


grau 


— 


2,62 


2,40 


1,7 


grau und 
blau 


— 


2,51 


2,27 


5,6 


gelblich- 
grau 


— 


2,52 


2,24 


5,4 


bläul.-grau 


— 


2,54 


2,22 


6,0 



306 

(181) 

230 

(88) 

144 

(85.6) 

(132) 
203 

268 

(181) 

327 

(185) 



m 

884 

1629 

448 
1101 

215 

306 

(170) 
355 

(200) 



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- 8 - 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



Eigesthttnter 

(Pächter) 



42 

43 

44 

45 

46 

47 

48 
49 

50 



51 
52 
53 

54 



Booterberg, Gem. Root, 
Station Gisikon 

Dierikon am Rooterberg, 
Station Gisikon 



Altorf-Reiath, 

Station Schaffhausen 

Oberhallauer-Berg, 
Station Neunkirch 

idem 

Sewisteinbruch, 

Gemeinde Schieitheim 

idem 
idem 



Canton 

Ignaz Herzog & Sohn in Root 

Joseph Meier in Luzern 

Canton 

Wittwe Doli in Altorf 

Gem. Oberhallau, H. Graf in Oberhallau 

idem 

Gebrüder Stamm in Schieitheim 

idem 
idem 



Canton 



Wallisberg, Freienbach, 

Stat. Piaffikon u. Richters weil 



Buchen bei Staad 

Bolligen, Stat. Schmerikon 

Schlipf; Gem. Thal, Stat. Staad 

Oberbollingen, Gem. Jona, 
Station Schmerikon 



Gregor Nötzli, Freienbach 

Canton 

Valentin Bftrlocher in Buchen 

Joseph Feurer in Bollingen 

Joh. Conrad Gasser in Buchen b. Staad 



Küster & Murer in Oberbollingen 



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— 9 - 



Geologische Petrographische 

Bezeichnung 



Alter 



Name 



Farbe 



*} o 



Wasscr- 
aufnahme 



Gewichts- 
o/ 



Druck- 
festigkeit 
in k/rpr. cm* 
trocken 
(nass) 



Marine Molasse 
Marine Molasse 



Feink. Sandstein 
Mittelk. Sandstein 



Luxem 


• 








bläul.-grau 


— 


2,66 


2,60 


1,40 


bläul.-grau 


— 


2,63 


2,56 


1,95 



Schaffhausen. 



Marine Molasse 

Keuper 

| idem 

i 

Keuper 

idem 
idem 



Marine Molasse 



Molasse 

, Marine Molasse 

Molasse 

Molasse 



Muschelsandstein 

Ziemlich feink. 
Sandstein 

idem 

Mittelk. Sandstein 

idem 
idem 



hellgelb 


— 


2,27 


2,04 


4,1 


hellgelb- 
lich-grau 


— 


2,43 


2,02 


8,1 


röthlich- 
braun 


— 


2,48 


2,22 


4,6 


gelbL-grau 


— 


2,49 


2,18 


5,5 


röthl.-grau 


— 


2,48 


2,27 


4,6 


rothbraun 


— 


2,51 


2,17 


6,7 



Schwyz« 



Mittelk. Sandstein 



grau 



2,63 



2,48 



Ht. Gallen. 



Mittelk. Sandstein 
Mittelk. Sandstein 
Mittelk. Sandstein 

Mittelk. Sandstein 



2,0 



grau 


— 


2,61 


2,32 


2,2 


grau 


— 


2,58 


2,38 


2,4 


blaugrau 


— 


2,60 


2,38 


2,7 


gelbgrau 


— 


2,55 


2,34 


3,2 



(611) 

709 

(489) 



96 

(115) 

277 

(186) 

427 

(270) 

273 

(233) 

413 

(324) 

273 



097 



580 
011 
508 

447 



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10 - 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



Eigentümer 

(Pächter) 



55 
56 

57 

58 
59 
60 
61 

62 
63 
64 

65 

66 
67 
68 



Wolfhaag, 
Gem. Degersheim, Stat. Flawyl 

Abtwil Station Winkeln 



Oberbollingen, Gem. Jona, 
Stat. Schmerikon 

Ulisbach, Gem. Wattwyl 

Buchberg bei Buchen, 
Gemeinde Staad (Rheinthal) 

Meyerhof, St. Margrethen 

Vadura-Pfäfers, 
Gem. Pfafers, Stat. Ragaz 

Zwischen Ragaz und 
Dorf Pfafers, Station Ragaz 

Scheftenau bei Wattwyl 

Oberbollingen, Gem. Jona 
Station Schmerikon 

TJznaberg, 
Gem. Uznach, Stat. Schmerikon 

Mels am Seezbach und auf 
dem Kasteishügel 

idem 
St. Margrethen 



Wittwe Lehner in Wolfhaag 

Sekretair Giger in Abtwil, Gaiserwald 
(B. Stärkle, Bezirksrichter, Winkeln) 

Wolfgang Meier in Oberbollingen 

Huldr. Meyer 

Gemeinde Staad (Valentin Raggenbaas) 

Büesch & Eugster 

Ortsgemeinde Pfafers 
(Schiefertafelfabrik Engy in Ragaz) 

Leonh. Weber in Ragaz 

Mathias Sttfheli und J. Zwingli 

Michael Vogt in Nuolen (Schwyz) 

Wenk & Küster in Schmerikon 

Leonhard Zimmermann & Söhne, 
Mels 

idem 
Aug. Rüesch in St. Margrethen 



Canton 



69 



Weidli 
am Walchwylerberg, 
Gemeinde Walchwyl 



J. 0. Fuog in Zug 



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- 11 - 



Geologische 

Be 

Alter 


Petrographit 
Zeichnung 

Name 


che 
Färb« 


u 

X 


£ 
'S* 


«.3 

> V 

o 


Wasser- 
aufnahme 

in 
Gewichts- 


Druck- 

fcstigkeit 

mkfpr.cm* 

trocken 

(nass) 


Mittel-Tertiär 


Feinkörnige 
Nagelfluh 


bunt 


— 


2,71 


2,70 


0,26 


1443 


Mittel-Tertiär 


Grobkörnige 
Nagelfluh 


bunt 












Molasse 


Grobk. Sandstein 


röthlich 
hellgrau 


— 


2,57 


2,40 


2,9 


573 


Um. Sfisswasser- 
molasse 


Sandstein 


hell- 
gelbl.-grau 


— 


2,55 


2,34 


4,1 


447 

(289) 


Marine Molasse 


Feink. Sandstein 


blaugrau 


— 


2,60 


2,55 


2,4 


689 


Unt. Süsswasser- 
molasse 


Grobk. Sandstein 


grau 


— 


2,53 


2,36 


2,1 


583 

(415) 


Eocen (Flysch) 


Kalkiger 
Thonschiefer 


schwarz 


2-3 


2,76 


2,63 


0,16 


1358 

(1109) 


Eocen (Flysch) 


Kalkiger 
Thonschiefer 


schwarz 












Unt Süsswasser- 
molasse 


Grobk. Sandstein 


grau 


— 


2,60 


2,36 


2,3 


519 

(443) 


Molasse 


Grobk. Sandstein 


hellgrau 


— 


2,55 


2,38 


2,6 


684 


1 Unt. Süsswasser- 
molasse 


Mittelk. Sandstein 


hellgrau 


— 


2,57 


2,46 


2,1 


785 

(632) 


Verrucano 
(Sernifit) 


Quarzit- 
Conglomerat 


röthlich 


— 


2,71 


2,62 


0,0 


953 


i idem 


idem 


gelblich- 
grün 


— 


2,68 


2,57 


0,0 


1048 


Unt Süsswasser- 
molasse 


Grobk. Sandstein 


hellgrau 


— 


2,52 


2,34 


3,0 


544 


Zug. 






Molasse 


Feinkörniger 
Sandstein 


grau 


— 


2,60 


2,51 


1,0 


869 



Digitized by VjOOQIC 



- 12 - 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



EigenthUmer 

(Pächter) 



70 
71 
72 



Graissrain, 
l ! /s — 2 Stunden von Zug 

Gemeinde Walchwyl, 

Station Zug 

Am Gubel, Menzingen, 
Station Zug 



Cajetan Henggeler 

(Henggeler & Guggenbühl) 

Dagobert Keiser in Zug 
Joseph Weber am Gubel 



73 



m. Kalk- 



Canton 



Veitheim, Station Wildegg 



Zschokke & Cie. in Aarau 



Canton 



74 

75 
76 

77 



Laufen im Birsthai (Jurabahn) 

idem 

Laufen im Birsthai 

Beuchenette bei Biel 
(Station Reuchenette) 



Bachofen & Spieße in Basel 

idem 
Leonhard Friedrich in Basel 



Bauunternehmer £. Ritter-Egger 
in Biel 



Canton 



78 



79 



La Biondeneire, 

Gemeinde Chatel St. Denis, 
Station Palezieux 

Les Pornys, Gem. La Villette 
(Gruyere) 



Erben von Ignace Grenoud 
(Casimir Chillier, Chätel St. Denis) 

Claude Oremion (Pharisaz, Gillard & Cie., 
Rstavannens) 



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13 - 



Geologische 



Petrographischc 



Alter 



Bezeichnung 
Name 



Farbe 



s ! 



o 

* o 



Wasser- 
aufnahme 



Gewichts- 



Druck- 
festigkeit 
in kg pr. cm* 
trocken 
(nass) 



l'nt. Süss wasser 
i Molasse 

i 

! Marine Molasse 

! Unt. Süsswasser 
Molasse 



Mittelk. Sandstein 



Mittelk. Sandstein 



Mittelgrobk. 
Sandstein 



hellgrau 

bläul.-grau 

hellgrau 



2,56 
2,66 
2,59 



2,41 
2,61 



Steine. 



Malm, 
jurassisch 



Malm, 
jurassisch 

idem 

Malm, 
jurassisch 

Malm, 
jurassisch 



Malm, 
jurassisch 

Malm, 
jurassisch 



Oolithischer 
Kalkstein 



Weiss- 

marmorirter, 

oolith. Kalkstein 



idem 

Oolithischer bis 
dichter Kalkstein 

Dichter 

feingeaderter 

Kalkstein 



Dichter 
Kalkstein 

Dichter 

marmorirter 

Kalkstein 



Freibnrg* 



hellbraun- 
grau 

hellbraun! 
grau 



2,71 

2,69 



2,70 
2,65 



1,97 

1,3 

1,7 



Aargai 

hellgelb 


1* 

5 


2,66 


2,50 


5,1 



Bern* 










hellgelb 


4 


2,69 


2,60 


0,9 


idem 


4 


2,70 


2,62 


0,9 


gelblich- 
braun 


4 


2,70 


2,70 


0,35 


hellbraun 


4—5 


2,70 


2,70 


0,23 



0,12 
0,1 



610 

(436) 

608 

605 

(529) 



974 



1076 

1384 
11*25 

1612 



1678 



1229 



i \ „." '• '*7qf%Jb; 



- 14 - 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



EJgenthQmer 

(Pächter) 



80 

81 
82 

83 
84 
85 

86 
87 
88 

89 

90 
91 



Grandvillars (Gruyere) 



Gemeinde Grandvillars 
(Pharisaz, Gillard & Cie., Estavannens) 



Canton 



La Boche, Gem. Couvet 

Vue des Alpes, 
Mont d'Amin, Gem. Cernier 

Hauterive (St. Blaise) 

Boinot bei Chaux-de-fonds 

Montandon, Val de Travers 



Alphonse Borel (Louis Borel) 

Gemeinde Cernier 
(Jean Baptiste Grassi ä Cernier) 

Societe technique, Neuchätel 

Joseph Verseil 

Erbschaft von Blanc (Joseph Maulini) 



Canton 



Hofstetten bei Neuhausen 

Gehrenbuch 

bei Hemmenthai (Schaffhausen) 

Gaisberg bei Schaffhausen 



Albert Buhrer in Schaff hausen 

Christian Leu in Hemmenthai 

Fr. Bossi in Schaffhausen 



Canton 



Oberbuchsiten (Egerkingen) 

Solothurn 
Solothurn 



Gemeinde Oberbuchsiten 
(Arnold von Arx, in Ölten) 



Gemeinde Solothurn (Bargetzi-Bohrer) 
Bargetzi-Schmid 



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- 15 - 



Geologische Petrographische 

Bescichnung 



Alter 



Farbe 



X 

5 



So- 
tt p 



> v 
O 



Wasser- 
aufnahme 



Gewichta- 

•/o 



Druck- 
festigkeit 
in ^pr.t« 1 
trocken 
(nass) 



Malm, 
jurassisch 



Dogger, 
jurassisch 

Malm, 
jurassisch 

Neocomien, 
jurassisch 

Malm, 
jurassisch 

Urgonien 

Kreideformation) 

jurassisch 



Malm, jurassisch 

Malm, jurassisch 
i 
Malm, jurassisch 



Malm, 
jurassisch 

Malm, 
jurassisch 

Malm, 
jurassisch 



Dichter marmor. 
Kalkstein 



hellbraun! 
grau 



6-7 



2,70 



2,70 



Neuenbürg* 



Oolithischer 
Kalkstein 

Dichter Kalkstein 

Zoogener, 

oolithischer 

Kalkstein 

Oolithischer bis 
dichter Kalkstein 

Erdiger 

oolithischer 

Kalkstein 



roth 


4 


2,67 


2,67 





hellbraun 


3-4 


2,71 


— 


0,15 


gelb 


2 


2,57 


2,50 


34 


hellbraun 


6 


2,70 


2,70 


0,36 


gelblich - 
weiss 


1-2 


2,54 


2,04 


10,7 



Schaffhausen. 



Dichter Kalkstein 
Dichter Kalkstein 
Dichter Kalkstein 



hellgelb 


3—4 


2,68 


2,66 


1,3 


hell- 
gelblich- 
grau 


4 


2,65 


2,59 


0,7 


hellgelb 


4 


2,70 


2,70 


0,5 



Solothnra. 



Dichter Oolith- 
Kalkstein 

Dichter Nerinaen- 

Kalkstein 
(Meerschnecken) 

Dichter Nerinäen- 
Kalkstein 



hellgrau 
geädert 


4-5 


2,69 


— 


0,29 


hellgrau 


3-4 


2,70 


2,68 


0,30 


hellgrau 


4 


2,69 


2,66 


0,37 



1570 



1351 

1963 

474 

(228) 

1363 
133,9 



1422 
1386 
1177 

1139,7 

1084 
1034 



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16 - 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



ElgenthOmer 

(Pächter) 



92 

93 
94 
95 



96 

97 

98 
99 

100 
101 
102 



103 

104 
105 



Lommiswyl 

idem 
idem 
idem 



Gemeinde Bellach 
(Peter Fröhlicher & Cie. in Lommiswyl) 

idem 

idem 

idem 



Canton 



Bazenheid, Gem. Kirchberg 
an der Thur (Stat. Bazenheid) 

Siten im Fly bei Weesen 



Isligetein bei Ragaz 
Isligstein bei Ragaz 

Wallenstatt 



Gem. Wartau Am Schollberg 

zwischen Trübbach und Sargans, 
Verladestation Trübbach 

Libingen bei Mosnang, 
Station Bütschweil 



Canton St. Gallen 
(Jon. Bapt. Moosberger, in Bazenheid) 

Ortsgemeinde Weesen 
(Heinrich Hösli in Glarus) 

Ortsgemeinde Ragaz (G. Koller in Ragaz) 

Ortsgemeinde Ragaz 
(Max Näff in Rheineck) 

Marmorbrüche und Cementfabrik 
Wallenstatt 



Ortsgemeinde Wartau 



Steiger & Kuhn in Flawyl 



Canton 



Villeneuve, Mont Arvel 

Agiez, Bezirk Orbe 
idem 



Berger freres in Villeneuve 

Chamorel & Southwell in Lausanne 
idem 



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- 17 - 



Geologische 



Petrographische 



Bezeichnung 



Alter 



Farbe 



o 2. 



O 

2 < 
* o 



Wasser- 
aufnahme 



Gewichts- 
•/o 



Druck- 
festigkeit | 
in kg^x.cmß. 
trocken 
(nass) 



Malm, 
jurassisch 

idem 

idem 

idem 



Dichter Nerinäen- 
Kalkstein 

idem 

idem 

idem 



B hellgelb 

C gelb 
D gelb 
E gelb 



3-4 

3-4 
3-4 
3-4 



2,70 

2,69 
2,69 
2,70 



2,66 

2,67 
2,67 
2,68 



St. Gallen. 



Valangien, alpin 
Kreideformation) 

Eocenformation, 
alpin 

i Eocenformation, 
! alpin 

Malm, alpin 



Malm, alpin 



Kalktuff 

Echinodermen 
Kalkstein 

Dichter 

Nummuliten- 

Kalkstein 

idem 



Dichter Quintner- 
Kalkstein 



Dichter Kalkstein 



Kalktuff 



Lias, alpin 

! 

Urgonien 
'Kreideformation) 
1 jurassisch 

idem 



Dichte Echino- 
dermen- Breccie 

Oolithischer 

erdiger 

Kalkstein 

idem 
(blancroyal) 



Waadt. 

röthlich- 
braun 

gelblich- 
weiss 



idem 



4-5 

1-2 
2-3 



2,73 

2,59 
2,59 



2,73 

2,30 
2.40 



0,19 

0,29 
0,26 
0,29 



10,0 
9,15 



gelb 


3—4 


2,21 


1,65 


13,4 


graulich- 
braun 


4-5 


2,70 


2,70 





schwarz 

m. weissen 

Adern 


4 


2,72 


2,70 


0,26 


idem 


4 


2,72 


2,70 


0,26 


schwarz 


5-6 


2,71 


2,71 


0,39 


schwarz, 

weiss 
geädert 


3-4 


2,71 


2,70 


0,8 


gelb 


— 


2,37 


1,71 


7,4 



1407 

1555 
1081 
1092 



00,6 

1787 

1146 I 
1140 

1354 
1*07 



96,5 

(123,4) 



962 

148 

(62,2) 

257 

(141,8) 



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- 18 - 



Nr. 



Lage des Bruches 

(Verladestation) 



Eigentümer 

(Pachter) 



106 
107 

108 



109 

110 
111 
112 
113 

114 



Ghamblon bei Yverdon 
St. Triphon, Gem. Ollon 

idem 



Emile Xiandry in Yverdon 

Societe des Carrieres 
de St. Triphon et de Collombey 

idem 



Canton 



Murraz, Stat. St. Triphon 



Collombey, 
Gem. Collombey- Murraz 

Collombey 

(Monthey und St Triphon) 

idem 



Oranges 
Rive droite du Rhone 



Bloch, Bovet A de. in Monthey 



Societe des Carrieres 
de St. Triphon et de Collombey I 

Gemeinde Collombey (P. M. Delavallaz) 
idem 



Usine de Grandchamps pres Veytaux Vaud, ; 
Joseph Sollioz & Cie. in Sitten 



Canton 



Höll, 

Gem. Neuheim und Menzingen 

(Station Zug) 



Gebr. Joseph Leonz & Joseph Schxnid' 
in Baar 



115 



Lägern, Gem. Sünikon 
(Dielsdorf) 



Canton 



Lägera-Steinbrach-Aktiengesellschaft 
Regensberg» 



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- 19 - 



I Geologische 



Petrographische 



Bezeichnung 



Farbe 



o 

$ o 



Wasser- 
aufnahme 



Gewichts- 



Druck- 
festigkeit 
in kg^TAm* 
trocken 
(nass) 



Neocomien, 
jurassisch 

Lias, alpin 
idem 



Alpin 
Sekundär- 
Kalkstein 

Sekundär- 
Kalkstein 

idem 



idem 
Trias 



Malm, 
jurassisch 



Fleckiger, 
späthiger Kalkst. 

Dichter geäderter 
Kalkstein 

idem 



gelblich- 
braun 

schwarz 



idem 



5-6 
5-6 

4-5 



2,70 
2,71 

2,68 



2,68 
2,67 

2,45 



Wallis. 



Dichter 

Kalkstein, 

geädert 

Gesprenkelter 
späthiger Kalkst. 

Späthiger Kalkst. 

Echinodermen- 

Breccie 

idem 

Dichter weisser 
Gyps, Alabaster 



Kalktuff 



Dichter 
Kalkstein 



Zürich. 



hellbraun 



2,67 



2,61 



0,3 






0,2 



1075 
1575 



(St. Anne) 
dunkel- 










grau, 
weiss 


4-5 


2,73 


2,70 


0,18 


gewölkt 










röthlich- 
grau 


4-5 


2,71 


2,69 





hellgrau 


3-4 


2,70 


2,64 





dunkel- 
violett 


3-4 


2,73 


2,66 





weiss 


2-3 


2,28 


2,25 


— 



Zug. 


— 


2,53 


1,57 


13,7 



15*20 
1377 
1850 
432,5 

870 

1766 



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Tabellarische Zusammenstellung 
der Resultate. 



B. Künstliche Bausteine. 



Digitized by VjOOQIC 



Nr. 



Firma 



Abmessung 



Dampfziegelei Heurieth, 
Aussersihl bei Zürich 



I* Handsteine. 

25,0 : 12,0 : 6,0 



Staats-Bergwerks- Verwaltung 
Käpfnach bei Horgen 

J. J. Keller, Ziegeleien Teufen und 
Neftenbach, Stat. Einbrach und Pfungen 



Mechanische Backsteinfabrik Zürich 



Thonwaaren- u. Klinkersteinfabrik 
Tänikon bei. Aadorf 

Ziegelei Albishof in Wiedikon b. Zürich 
(R. & E. Blattmann) 

idem 



24,5 : 11,8 : 5,5 

24,0 : 11,0 : 6,0 

24,5 : 11,0 : 6,0 

25,0 : 12,5 : 5,5 

28,0 : 13,5 : 6,0 
25,0 : 12,0 : 6,0 



9 

10 

11 
12 



Thonwaarenfabrik Allschwil 
Passavant-Iselin in Basel 
Station Basel und St. Ludwig 

idem 



II* Haschinen- 

25,5 : 12,5 : 6,0 



J. Schmidheini, Ziegelei Heerbrugg u. 
Espenmoos (Rheinthal) Stat. St. Fiden 

idem 

Societe technique in Neuenburg 



25,0 : 12,0 : 6,0 

25,5 : 12,0 : 6,5 

idem 
27,0 : 9,0 : 5,0 



Mauersteine 



Mauersteine 



Kaminsteine 



Digitized by VjOOQIC 



- 23 - 



Faite 



n 






?6 

2,3*8 



Druckfestigkeit in kg pro o»» 



trocken 



Direh- Maxi- Mini- 
lehiltt raum mum 



wassergesättigt 



Direh- Maxi- Mini- 
tehilftt mum mum 



I* Handsteine* 



röthlichgelb — 



roth 



hellgelb 

weisslichgelb 

hell 
weisslichgelb 

hellgelblich 



— 


2,55 


25,6 


190 


238 


141 


123 


159 


1,96 


2,50 


28,1 


254 


293 


220 


23* 


268 


2,38 


2,89 


11,8 


233 


261 


194 


218 


265 


2,48 


2,53 


24,8 


935 


282 


149 


215 


261 


2,34 


2,56 


23,3 


102 


232 


171 


216 


278 


2,19 


3,46 


31,5 


03 


195 


67 


06 


118 


2,17 


2,49 


29,3 


113 


139 


90 


06 


124 



-Tollsteine* 



98 

194 

190 

168 

179 

84 
69 



roth 

röthlichgelb 

roth 

hellgelb 
roth 



2,30 


3,50 


13,0 


204 


347 


206 


264 


274 


2,24 


2,83 


19,2 


440 


531 


388 


377 


426 


2,31 


3,09 


20,0 


374 


445 


316 


320 


363 


2,36 


2,96 


25,1 


400 


500 


232 


230 


308 


2,29 


2,00 


11,4 


243 


409 


136 


318 


384 



253 

335 

249 

179 
220 



Digitized by VjOOQIC 



- 24 - 



Nr. 



Firma 



Abmessung 

in cm 



Benennung 

beziehungsweise 



Abmessungen der 
Löcher 



13 
14 

15 

16 
17 

18 



Societe technique in Neuenburg 

Ziegel- u. Thonwaarenfabrik Emmishofen 

(Noppel & Würtemberger) 

Schiffsstation Constanz 

Ziegelfabrik z. Ziegelhof, 
Hörn bei Rorscbach (Gk A. Bourry) 

Hector Egger's Ziegelfabrik Nebikon 

idem 



Dampfziegelei Heurieth, 

Aussersihl bei Zürich 



19 



20 



21 
22 

23 
24 



21,5 : 10,5 : 5,5 
25,0 : 12,0 : 6,0 

25,5 : 12,5 : 6,5 

22,0 : 11,0 : 6,0 
23,0 : 11,0 : 6,5 

25,0 : 12,0 : 6,0 



Verblendsteine 



Mauersteine 



Mauersteine 

Verblendsteine 

Hinter- 
mauerungssteine 

Mauersteine 



J. J. Keller, 

Ziegeleien Teufen und Neftenbach, 

Stationen Einbrach und Pfungen 



HI* Nachgepresste 

24,0 : 11,5 : 6,0 



Fd. Curchod & de., tuilier, 
in Bussigny b. Lausanne 



26,5 : 12,0 : 6,0 



IT. Lochgteine. 



Ziegelei Dynhard (A. Berlinger) 



Dampfziegelei Heurieth, 
Aussersihl bei Zürich 



J. J. Keller, Ziegeleien Teufen und 
Neftenbach, Stat Einbrach u. Pfungen 

idem 



23,0 : 11,5 : 6,5 
25,0 : 12,0 : 6,0 

24,5 : 11,5 : 6,0 
24,0 : 11,0 : 6,0 



Verblendsteine 



Verblender 



17 ä 1,0 cm 
Durchmesser 



17 ä 1,5 cm 
Durchmesser 

17 ä 1,5 cm 
Durchmesser 



Digitized by VjOOQIC 



25 



Farbe 



roth 



röthlich- 
gelblich 



roth 

dunkelroth 
roth 

hellgelb 



dunkelroth 



roth 



ö=r 



2,25 

(3,27*) 

2,57 



2,22 

2,29 
2,29 

2,30 



3 «■ 



2,07 

(2,15*) 



3,30 

3,63 

2,48 
2,66 

2,70 



£B8 



18,8 

(7,8*) 



21,8 

16,9 

13,2 
17,6 

22,6 



Druckfestigkeit in kg pro cm* 



trocken 



Dirch- Maxi- Mini- 
seknitt mum mum 



128 

(164*) 

337 



215 

261 
227 

285 



151 

(171*) 

472 



290 

389 
280 

312 



90 

(109*) 



208 

171 

147 
199 

185 



wassergesättigt 



Dnrch- Maxi- 
seh litt mum 



177 

(14«*) 

280 



183 
207 

219 



Tollsteine* 



A. Senkrecht durchlöcherte Steine* 

hellroth 

hellgelb 

hellgelb 
dunkelroth 

*) Kontroiversuch mit einer neuen Sendung Steine. 



214 

(166*) 

320 



206 
222 

242 



Mini- 
mum 



143 

(133*) 

224 



137 

189 

165 



2,34 


2,96 


9,3 


267 


324 


196 


218 


322 


2,34 


3,80 


— 


291 


388 


190 


- 


— 



154 



2,59 


2,60 


22,1 


336 


431 


279 


819 


367 


2,32 


2,55 


26,6 


320 


376 


211 


241 


279 


2,35 


2,39 


20,4 


338 


383 


272 


240 


302 


2,32 


2,82 


9,3 


380 


485 


210 


323 


348 



256 

180 

198 
269 



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- 26 - 



Nr. 



Firma 



Abmessung 



Amahl und 

Abmessungen der 

Löcher 



25 
26 
27 

28 

29 
30 

31 
32 

33 
34 

35 

36 

37 

38 



Mechanische Backsteinfabrik Zürich 

idem 

idem 

Thonwaarenfabrik Allschwil 
Passavant-Iselin in Basel 
Station Basel und St. Ludwig 

idem 

Thonwaaren- u. Klinkersteinfabrik 
Tänikon bei Aadorf 

Ziegelei Albishof i. Wiedikon b. Zürich 
(R. & E. Blattmann) 

idem 



25,0 : 12,0 : 6,0 
25,0 : 12,0 : 6,0 
25,0 : 12,0 : 6,0 

24,0 : 11,5 : 5,5 

24,0 : 11,5 : 5,5 
24,5 : 12,5 : 6,2 

28,0 : 13,5 : 6,0 
25,0 : 12,0 : 6,0 



17 ä 1,5 cm 
Durchmesser 



IT. Lochsteine. 



Ziegelei Dynhard (A. Berlinger) 

Fd. Curchod & Cie., tuilier 
in Bussigny b. Lausanne 

J. J. Keller, Ziegeleien Teufen und 
Neftenbach, Stat. Embrach u. Pfungen 

Staats-Bergwerks- Verwaltung 
Käpfnach bei Horgen 

J. J. Keller, Ziegeleien Teufen und 
Neftenbach, Stat. Embrach u. Pfungen 

Mechanische Backsteinfabrik Zürich 



25,0 : 12,5 : 6,5 
28,0 : 15,0 : 12,0 

23,0 : 11,5 : 5,5 

25,0 : 12,0 : 8,0 

22,5 : 11,5 : 6,0 
25,0 : 12,0 : 6,0 



3ä2,0u.8äl,6<rw 
Durchmesser 



17 ä 2,0 cm 
Durchmesser 

14 ä 1,5 cm 
Durchmesser 



2 ä 3,0 : 2,0 cm 

9 in 3 Etagen 
ä 2,0 : 3,0 cm 



5 ä 2,5 : 2,5 cm 



4 in 2 Etagen 
a 1,5 : 3,0 cm 



2 ä 3,0 : 3,0 cm 

3 ä 2,0 : 2,0 cm 



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— 27 — 



i Farbe 



"SO 

• » 
CO* 

3 -* 



giS-g 

« a ■» 



Druckfestigkeit in kg pro «»» 



trocken 



Dirch- Maxi- 
Schnitt mum 



Mini- 
mum 



wassergesättigt 



Darek* Maxi- 
schnitt mum 



Mini- 
mum 



hellgelb 

, hellgelb 
roth 

roth 

| hellgelb 

hell 
weisslichgelb 

hell 
weisslichgelb 

i 

hellgelblich 



2,48 

2,22 

2,33 
2,30 

2,28 
2,30 



2,34 
2,34 
2,57 

2,65 

2,20 
2,44 

3,00 
2,25 



12,5 
26,1 
18,7 

2,6 
16,2 

24,6 

29,5 
31,7 



255 
804 
840 

270 
582 

214 

141 
158 



311 
350 
405 

345 
685 

286 

177 

200 



193 

261,5 

284 

212 
411 

167 

114 
112 



294 
874 

282 

247 

459 

227 

200 
139 



338 
438 
296 

290 
506 

261 

226 
180 



B. Horizontal durchlöcherte Steine. 



hellroth 
gelb 

dunkelroth 

roth 

dunkelroth 
hellgelb 



2,63 


2,75 


19,0 


204 


257 


78 


217 


251 


2,37 


2,54 


18,9 


105 


135 


74 


102 


139 


2,32 


2,13 


6,8 


136 


203 


96 


190 


210 


— 


2,90 


22,0 


79 


95 


64 


09 


109 


2,36 


2,12 


8,5 


135 


302 


105 


151 


159 


2,51 


2,18 


23,4 


105 


147 


71 


100 


123 



271 
296 
268 

211 
380 

187 

161 
112 

144 
62 

178 

90 

145 

48 



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- 88 - 



Nr. 



Firma 



Abmessung 



Anzahl und 
Abmessungen der 



39 

40 
41 

42 

43 

44 
45 
46 



Thonwaarenfabrik Allschwil 
Passavant-Iselin in Basel 
Station Basel und St. Ludwig 

Societe technique in Neuenburg 

idem 

Thonwaaren- u. Klinkersteinfabrik 
Tänikon bei Aadorf 

E. Walcher-Luchsinger, 

Mechanische Backsteinfabrik Schännis 

idem 

idem 

Hector Egger's Ziegelfabrik Nebikon 



25,0 : 12,0 : 6,5 

30,0 : 10,5 : 6,0 
31,0 : 11,5 : 4,0 

24,6 : 12,0 : 6,5 

25,0 : 12,0 : 6,0 

25,0 : 12,0 : 6,0 
24,0 : 11,5 : 6,5 
24,0 : 12,0 : 6,0 



2 ä 3,0 : 2,5 cm 

2 ä 2,6 : 3,0 cm 

3 ä 4,5 : 2,0 cm 

2 ä 2,5 : 3,5 cm 



2 ä 0,1 cm 
Durchmesser 

2 ä 3 cm 

Durchmesser 

3 ä 2,5 cm 
Durchmesser 

3 ä 3,0 : 2,0 cm 



V. Cementateine. 



47 
48 

49 
50 
51 



Bausteinfabrik Solothurn 

Gesellschaft der 
Ludw. von Roll'schen Eisenwerke 

in Choindez 

Staats-Bergwerks- Verwaltung 
ELäpfhach bei Horgen 

idem 



Rüge & Cie., Cementsteinfabrik 
Altstetten bei Zürich 



24,0 : 12,0 : 6,0 
24,0 : 11,5 : 5,5 

25,0 : 12,0 : 6,5 
25,0 : 12,0 : 6,5 



25,0 : 12,0 : 6,0 

( * •) 



Cementsteine 



Schlackensteine 



Cementsteine 

Cementsteine 
Verblender 

Cementsteine 

( » *) 



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- 29 - 





CO 

n 

3 


"So 

2.S- 

a "• 


og 

? » 7 

o — 
5"3 




Druckfestigkeil 


in kg pro cm % 




Farbe 


trocken 


wassergesättigt 


i 


Direh- 

■ehaltt 


Maxi- 
mum 


Mini- 
mum 


Direh- 
tchnitt 


Maxi- 
mura 


Mini- 
mum 


roth 


2,27 


2,80 


15,5 


169 


192 


130 


96 


136 


73 


roth 


2,29 


2,21 


14,2 


122 


179 


75 


109 


124 


96 


roth 


2,38 


2,12 


12,6 


80 


138 


48 


82 


105 


65 


i 

hellgelb 


2,43 


2,14 


25,2 


90 


153 


65 


104 


150 


52 


roth 


2,40 


3,00 


15,6 


437 


545 


276 


231 


273 


126 


roth 


— 


2,62 


13,4 


193 


244 


145 


109 


122 


90 


1 roth 


2,40 


2,62 


15,3 


945 


416 


186 


185 


250 


118 


dunkelroth 

i 


2,31 


2,20 


13,1 


112 


158 


90 


107 


123 


93 i 






V 


• Cen 


dental 


teilte. 




i 


grau 


2,36 


3,33 


— 


70 


103 


54 


— 


— 


— 


grau 


2,28 


3,55 


8,1 


990 


355 


237 


177 


209 


143 


gelblichgrau 


2,27 


4,20 


1,9 


209 


243 


174 


189 


202 


166 


dunkelgrau 


2,40 


4,15 


2,3 


142 


175 


121 


195 


149 


115 


grau 

( - ) 


2,43 


4,27 


3,1 


»08 

(291*) 


352 

(806*) 


282 

(282*) 


186 

(237*) 


209 

(252*) 


160 

(210*) 



*) Kontrolverauch mit Steinen einer 2. Lieferung. 



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- 30 - 



Specielle Untersuchungen der Schweiz. Trümmer- 
gesteine. 

Nach Abwicklung der mehrfach erwähnten Ausstellungs- 
arbeiten hat der Berichterstatter, behufs schärferer Kenn- 
zeichnung der petrographisch-physikalischen Eigenschaften der 
Schweiz. Sandsteine, eine Reihe specieller Untersuchungen ein- 
geleitet, deren Resultate um so wichtiger sind, als sie einer- 
seits die anlässlich der Ausführung der Ausstellungsarbeiten 
gewonnenen Gesichtspunkte hinsichtlich der Möglichkeit bestä- 
tigen, die Frostbeständigkeit eines Materials auf mechanischem 
Wege zu bestimmen und zahlengemäss auszudrücken, ander- 
seits die Bahnen ebnen, auf welchen voraussichtlich wirksame 
Conservirungsmittel verwittern ngsfähiger, resp. in Verwitterung 
begriffener Sandsteine zu finden sind. 

Die Frage nach einem einigermassen zuverlässigen Ver- 
fahren zur Charakterisirung des Beständigkeitsverhältnisses 
eines Materials ist wohl so alt als die Baukunst selbst. Viele 
unserer ehrwürdigen Denkmäler der Gothik und Renaissance, 
aber auch so manche Bauwerke aus jüngst verflossener Zeit 
würden sicherlich aus anderem Materiale erstellt worden 
sein, hätte man ihr nachmaliges Schicksal geahnt und über 
Mittel verfügt, das muthmassliche Verhalten der Materialien 
bei Einwirkung wechselnder Feuchtigkeit und Frostes zu be- 
stimmen. 

Was der Bautechniker in erster Linie bedarf, ist die 
Entscheidung, ob ein bestimmtes, in einem spec. Anwendungs- 
falle in Aussicht genommenes Material ohne Gefahr einer 
vorzeitigen Zerstörung (absolut Beständiges giebt es ja über- 
haupt nicht) verwendet werden könne, ob bei der Verwendung 
besondere Vorsichtsmassregeln geboten sind, oder ob die An- 
wendung des Materials wegen entschiedener Unbeständigkeit 
sich auf den innern Ausbau zu beschränken habe. In zweiter 
Linie liegt es im Interesse der Steinindustrie sowie der mit 



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— 31 — 

ihr verbundenen Branchen des Baugewerbes, Mittel zu finden, 
die ohne Aenderung der Farbe und äussern Beschaffenheit des 
Materials seine Widerstandsfähigkeit gegen Frost und Wetter- 
schäden erhöhen. 

Unsere Erfahrungen und anderweitig ausgeführte Frost- 
versuche sprechen unzweifelhaft dafür, dass das gewählte 
Verfahren die obwaltenden Verhältnisse mit genügender Schärfe 
und Zuverlässigkeit charakterisirt, und daher auch umgekehrt 
in den Stand setzt, den Wirkungsgrad eines vorgeschlagenen 
Conservirungsmittels zu prüfen und zu beurtheilen. 

Aus vorstehend Gesagtem möchte bereits zur Genüge 
hervorgehen, dass es sich lediglich um den mechanischen 
Vorgang der Frostwirkung handeln kann, wenn wir versuchen, 
die Beständigkeit eines Materials auf rein mechanischem 
Wege, zahlengemäss auszudrücken. Alle chemischen Agentien, 
die die Dauer der Dienstleistung schädlich beeinflussen, seine 
vorzeitige Zerstörung hervorrufen oder doch beschleunigen 
können, fallen hier ausser Betracht und bilden Gegenstand 
einer Erörterung, die von der Wirkung des kristallisirenden 
Wassers getrennt werden muss. Nachstehende Betrachtungen 
beziehen sich ausschliesslich auf mehr oder weniger poröse 
Bausteine, also auf die Trümmergesteine überhaupt, sowie 
auf die oolithisch-erdigen Kalksteine. Die nennenswerthen 
Schäden, die durch Wirkung der Kristallisation des Wassers 
an scheinbar compacten Gesteinsarten beobachetet werden, 
sind stets auf vorhandene Lager, Adern, nachträglich ausgefüllte 
Zerklüftungen zurückzuführen, die sich durch Ansehen der 
Bank erkennen lassen, ohne dass man zu Handstücken seine 
Zuflucht zu nehmen brauchte. 

Die zahlreichen, an kleinern und grössern Objekten aller 
Art beobachteten Verwitterungserscheinungen lassen sich auf 
die Wirkung der Kristallisation des capillar festgehaltenen 
Wassers, der Porenfeuchtigkeit zurückführen. Der Vorgang 
ist folgender: 

An Stellen ein und desselben Steines, wo das capillar 
festgehaltene Wasser der Porenräume durch Zugluft und un- 
mittelbare Einwirkung der Sonnenstrahlen nicht genügend 
intensiv verdunsten kann resp. durch Nachsickerung sich er- 
neuert, entsteht eine Lockerung des materialen Gefüges, eine 
Reduktion der Cohaesion durch Expansion des sein Volumen 
vergrösserten Körpers, hauptsächlich aber durch Erweichen 
der Kittsubstanz (der Sandsteine) oder der Körpermasse selbst 
(oolithischen, erdigen Kalksteine). Trifft das durchfeuchtete 



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— 32 - 

Material eine Frost Wirkung, so werden an jenen Stellen des 
Steines, wo die Porenfeuchtigkeit der Oberfläche zunächst 
sitzt, von Aussen nach Innen fortschreitend kleine Körper- 
theilchen abgelöst, so oft die Expansionskraft des Eises grösser 
ist, als die Zugfestigkeit des erweichten Materials. Da nun 
durch Erweichung der Kittsubstanz beziehungsweise der Grund- 
masse des Materials selbst Zug- wie Druckfestigkeit gleich- 
massig alterirt werden, anderseits das Verhältniss von Zug zu 
Druck für das gleiche Material constant sein muss, so ist 
klar, dass bei Beurtheilung der Sachlage die bäutechnisch 
ungleich wichtigere, leichter bestimmbare Druckfestigkeit für 
die Zugfestigkeit substituirt werden kann, so ferne nur dem 
Verhältnisse beider in der schliesslichen Relation der Frost- 
beständigkeit gebührend Rechnung getragen wird. 

Zur Charakteristik der Frostbeständigkeit eines Trümmer- 
gesteines oder eines porösen, oolithisch-erdigen Kalksteins ist es 
nur nöthig, die Porosität, Fähigkeit der Wasseraufnahme und 
das Mass des Erweichens in einer gedrängten Form auszu- 
drücken ; gleichzeitig die Cohaesion des Materials, bei welcher 
Ablösungen einzelner Körperpartikelchen ausgeschlossen bleiben, 
durch hinreichende Festigkeitszahlen auszudrücken. Porosität, 
Fähigkeit der Wasseraufnahme und das Mass der Erweichung 
gelangen summarisch in der Grösse des Verhältnisses der 
Festigkeit in wassergesättigtem Zustande zur Trockenfestigkeit 
voll und ganz zum Ausdrucke. Wir finden mit Rücksicht 
auf die Gefahr, die im Erweichen des Kittmaterials oder der 
Grundmasse eines Materials selbst liegt, die Berechtigung, 
das fragliche Verhältniss als Beständigkeitscoef ficient 
zu definiren und die Qualität, den Werth eines Materials: 

1. durch eine angemessene minimale Druck- 
festigkeit (in trockenem Zustande) 

2. durch einen minimalen Bestand igkeits- 
coefficienten 

auszudrücken. 

Die Feststellung der Grenzwerthe für den Festigkeits- 
und Beständigkeitscoef ficienten kann entweder cx- 
perimental durch Frostversuche, oder in Anlehnung an die 
Erfahrung erfolgen. Den erstgenannten Weg hat Hauen- 
schild betreten und die Richtigkeit und Zuverlässigkeit unserer 
Ausdrucks weise an Kalkoolithen in natürlichem, verfrierbarem 
und imprägnirtem Zustande nachgewiesen. Wir haben uns mit 
Rücksicht auf die Unmöglichkeit der Erprobung sämmtlicher 
Species der Gruppe Trümmergesteine, mit Rücksicht auf die 



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massgebende Bedeutung der directen Erfahrungen, an die letztern 
angelehnt und darauf unsere Classification der Bausteine basirt. 
Bevor wir auf die Begründung der speciellen Qualitäts- 
ansätze schreiten, sei gestattet, aus der Reihe der beobachteten 
Verwitterungserscheinungen einige kennzeichnende Fälle heraus- 
zugreifen, an welchen die Rolle, die das capillare Wasser 
in fraglicher Sache spielt, besonders ausgeprägt erscheint. 

Eine ziemlich häufig beobachtete Erscheinung ist die Ver- 
witterung der Balkon- und Hängeplatten stark vorladender 
Gesimse. Das Regen- oder Schneewasser sickert durch den 
Stein und sammelt sich in den Poren der untern Steinhälfte. 
Während die dem Wind und Wetter direct ausgesetzte obere 
Steinfläche dank der immer wieder eintretenden Trocknung 
und Erhärtung gut erhalten erscheint, bleibt die Cohaesion 
des Materials in den wassergesättigten Theilen suspendirt und 
für die schädliche Frostwirkung empfänglich. Dadurch erklären 
sich die Ablösungen der untern Flächen der Balkon- und Ge- 
simsplatten; daher das Herabfallen der untern Kiefer der 
Löwenköpfe auf der Attika des eidg. Polytechnikums, u. d. m. 

Eine Reihe von Stützmauern, wahrscheinlich ohne rechte 
Sickeranlagen , zeigen folgende Verwitterungserscheinungen. 
Einzelne Binder, die muthmasslich auf die ganze Stützmauer- 
stärke durchgreifen, sind zerstört, lösen sich bei Berührung in 
Sand auf, während die anliegenden Nachbarsteine angefressen 
erscheinen. Diese Erscheinung, die Herr Oberingenieur Rob. 
Moser an den Berner Stützmauern zuerst beobachtet hat, 
kommt auch bei Backsteinmauern vor, wo jedoch gewöhnlich 
eine grössere Anzahl in Verband stehender Steine in Ab- 
blätterung begriffen erscheinen, während benachbarte Partien 
vollkommen intact sind. Hier hat man es offenbar mit der 
combinirten Wasser-Frostwirkung, wie vorher, zu thun. Das 
Wasser wird durch capillare Canäle der Mörtelfugen oder 
der Steinmasse aus der Hinterfüllung öder aus dem Wasser, 
welches gelegentlich auf der rückwärtigen Wandfläche der 
Mauer abfliesst, gesogen festgehalten und bereitet durch Er- 
weichen der Kittsubstanz resp. der Ziegelmasse den Effect der 
Frost Wirkung energisch vor. 

Stützmauer-Deckel zeigen oft interessante Verwitterungs- 
erscheinungen. Gewöhnlich tritt die Verwitterung an den 
untern Deckelflächen zwischen Wassernase und Auflagerfläche 
ein. Am häufigsten beginnt der Steinfrass an der Stossfuge 
der Deckel und erscheinen sodann in der Regel beide an- 
stossenden Steine von der Fuge weg angegriffen. Fig. 1 



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— 34 — 

und 3 zeigen" derartige Verwitterungserscheinungen an Deckeln 
einer Garten-Mauer in Zürich. 







1 



Fig. I 



Fig. 2 



Durch den Grad der Verwitterung, namentlich durch die 
Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, bietet das Hauptgebäude 
des Schweiz. Polytechnikums besonderes Interesse und reich- 
liches Material zum Studium. Fast sämmtliche der vor- 
handenen Verwitterungsschäden sind durch Erweichen der Kitt- 
substanz des verwendeten Sandsteins bedingte Frostschäden; 
einzelne Erscheinungen möchten auch dafür sprechen, dass 

die feinern Details wahrschein- 
lich in Folge der zerstörenden 
Einwirkung der Steinhauerwcrk- 
zeuge auch gegen Frostschäden 
empfindlicher sind, als die 
kräftigen Gliederungen. Fig. 3 
stellt eine der Ecken an den 
Thüren des Hauptportals dar. 
Man sieht, die verticale Stoss- 
fuge saugt Wasser von den Stein- 
platten, mit welchen das Podest 
der Freitreppe vor dem Eingang 
eingedeckt wurde. Der Stein 
nimmt capillar Wasser auf, er- 
weicht und verfriert von Aussen 
nach Innen fortschreitend in der 
Ausdehnung, als Wasser einzu- 
dringen vermag. 




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— 35 - 

Fig. 4 gibt die perspectivische Ansicht einer Ecke vom 
Mittelbau der Hauptfa9ade des Polytechnikums. Der in 
Fig. 5 und 6 in ursprünglichem und jetzigem Zustande dar- 
gestellte Rundstab mit dem anschliessenden Profil zeigt an 
der Oberfläche, die der Einwirkung von Wind und Wetter 
direct exponirt ist, nirgends den geringsten Schaden; das 
Material ist hart und sogar mit einiger Vegetation bewuchert. 
Die Wassernase ist wenig tief und klein; das abfliessende 
Wasser wird, statt abzutropfen, an der Wassernase theilweisc 
capillar aufgesogen und netzt mit dem direct durchsickernden 
Wasser die unter dem Rundstab liegenden, gedeckten Theile 
des Profils, sie sind fast durchwegs stellenweise bis zur Un- 
kenntlichkeit verwittert, weil hier das Wasser in Folge Durch- 
sickerung sich erneuert und Dank der geschützten Lage des 
Profils nicht in dem Masse als an der Oberfläche des Rund- 
stabes verdunsten konnte. 




Fig. 7 und 8 stellen ein Profil über dem Sockel der 
Hauptfacade in ursprünglichem und jetzigem Zustande dar. 

Man sieht die Fläche, auf der das Wasser rasch ab- 
fliessen konnte, intact, während an der untern Partie des 



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- 36 — 

kleinen Rundstabes, von unten aufwärts fortschreitend, die 
Verwitterung soweit gediegen ist, dass bei einfacher Berührung 
des Profils das Material oft in widerstandslosen Sand zerfallt. 




Fi*. 5 





Fig. 7 



Fig. 8 



Besonderes Interesse bietet Fig. 9. Hier ist das be- 
sprochene Sockelgesimse in perspectivischer Ansicht nochmals 
wiedergegeben. Die Stossfuge der Bossenquadern über dem 
Gesimse führt das an der Maueroberfläche abfliessende Regen- 



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- 37 — 

wasser auf das Profil. In der Ausdehnung, auf welcher sich 
das abfliessende Wasser erstreckt, sieht man das Gesimse gut 
erhalten, während die anstossenden Theile (vergl. Fig. 10 und 
11) desselben stark verwittert erscheinen. Die gleiche Er- 
scheinung wiederholt sich ■ mehrfach an der Facade, so dass 
man sicher ist, nichts „Zufälliges" vor sich zu haben. An 
solchen Stellen , wo capillares Wasser aufgenommen und fest- 
gehalten werden konnte, treten auch hier Verwitterungen 
unverkennbar auf, doch sind sie weder so tief greifend noch 
so umfassend, als an den benachbarten Stellen. Die Ursache 
der Conservirung der Gesimspartie unter der Stossfuge lässt 

sich blos durch die 
Mf Annahme erklären, 
dass hier Kalk des 
Mörtels ausgelaugt 
und in den Poren des 
Steines in Form von 
kohlensaurem Kalk 
abgelagert wurde, 
welcher einerseits die 
Poren füllt, ander- 
seits die Kittkraft der 
Kittsubstanz erhöht. 
Für diese Erklärung 
spricht auch der 
Umstand , dass die 
Conservirung wirk- 
lich nur oberfläch- 
||licher Natur ist, 
^ indem an einzel- 
b nen , besonders 
^ ausgeprägtenStel- 
i len die Oberfläche 
1 des Profils scha- 
^ lenartig aussieht 
^ u.theilweise schon 
^ angefressene Par- 
tien des Steines 
deckt. 




Fig. 9 





Fig. io 



Fig. ii 



Aus all' den angeführten Verwitterungserscheinungen, die 
durch ähnliche, täglich zu beobachtende Beispiele beliebig 
vermehrt werden können, geht des Bestimmtesten hervor, 



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dass das Mass des Erweichens des Kittstoffs der Sandsteine, 
beziehungsweise der Grundmasse oolithisch-erdiger Kalksteine, 
eine erste und wesentliche Bedingung für den Erfolg der Frost- 
wirkung angesehen werden muss; jede Qualitätsbestimmung 
eines porösen Materials ohne zahlengemässen Ausweis der 
Fähigkeit des Erweichens im Wasser hat somit auch nur 
zweifelhaften Werth. 

Hinsichtlich der Verwitterung künstlicher Verblendsteine 
fehlen uns die nöthigen Erfahrungen; doch scheinen einzelne 
Beispiele, wie die schon genannte Stützmauer am Zürich- 
berg, diverse Auswitterungen an Bauwerken der Berliner 
Stadtbahn, insbesondere anstellen der Pfeiler, welche in der 
Nähe der Entwässerungen liegen, darauf hin zu deuten, dass 
hier die Verhältnisse ganz ähnlich liegen müssen. 

Kehren wir nun zur Frage der Qualitätsansätze der 
Trümmergesteine selbst zurück. Zur Controle und Bestätigung 
der gewonnenen Anschauungen hat der Berichtertatter einige 
Lieferanten solcher Steine, die bekanntermassen frost- und 
wetterbeständig sind und anlässlich der Ausstellungsarbeiten 
in wassergesättigtem Zustande nicht geprüft werden konnten, 
eingeladen, Material zu nachträglichen Festigkeitsproben ein- 
zusenden. Mit verdankenswerther Bereitwilligkeit haben sich 
denn auch mehrere Lieferanten der aargauischen und appen- 
zeller marinen und untern Süsswassermolasse mit Versuchs- 
material eingefunden und damit zur Klarstellung fraglicher 
Verhältnisse wesentlich beigetragen. 

Neben besagten Festigkeitsproben sind sowohl an den 
hiezu speciell gelieferten Materialien als auch an sämmtlichen 
von den Ausstellungsarbeiten zurückbehaltenen Bruchstücken 
der Categorie „Trümmergesteine a die wirklichen Dichten, 
specifischen Gewichte, Porositätscoefficienten und 
die chemischen Zusammensetzungen ermittelt worden. 
Letztere sollen die Kittsubstanz, die Ursache ihrer Erweichung, 
näher kennzeichnen und den Weg bahnen, auf welchem 
chemisch wirksame Conservirungsmittel zur Erhöhung der 
Widerstandsfähigkeit gegen Frostschäden zweifelhafter Sand- 
steine zu finden sind. Dass die allgemein verbreitete An- 
schauung, es seien lediglich Sandsteine mit vorwiegend thoniger 
Kittsubstanz dem Erweichen und somit den Frostschäden aus- 
gesetzt, keine durchgreifende Bestätigung fand, darf als 
interessantes Nebenresultat dieser Untersuchungen angesehen 
werden. In der That erweichen Sandsteine mit kalkiger Kitt- 
substanz ebenso schnell und leicht und sind damit den Gefahren 



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der Frostwirkung ebenso ausgesetzt als diejenigen, deren Kitt- 
stoff hauptsächlich thoniger Beschaffenheit ist. 

Wie nachstehende tabellarische Zusammensetzungen zeigen, 
sind die Sandsteine auf ihren Gehält an Kieselsäure (Sand + 
aufschliessbare SiO Ä ), Eisenoxyd und Thonerde, kohlensauren 
Kalk (Magnesia wurde als Kalk berechnet), sowie an Wasser -f- 
Bitumen in der Festigkeitsanstalt quantitativ analysirt worden. 
Die Bestimmungen erfolgen wie folgt: 

Eine ordentliche Durchschnittsprobe entsprechend zer- 
kleinerter Substanz wurde mit verdünnter Salzsäure behandelt, 
15 Min. gekocht, abfiltrirt, der Rückstand nass verbrannt und als 
Sandsubstanz gewogen. Im Filtrat bestimmte man durch 
Füllung mit kohlensäurefreiem Ammoniak Eisenoxyd + 
Thonerde zusammen. In besondern Proben sind die Kohlen- 
säure (volumometflsch) und das Wasser -f- Bitumen bestimmt 
worden, wobei erstere an Kalk gebunden als kohlensaurer 
Kalk berechnet wurde. Die Trennung der aufschliessbaren 
Kieselsäure vom Sande ist blos in einzelnen Fällen durch- 
geführt worden; die Durchführung dieser ziemlich umständ- 
lichen Arbeit lag ausserhalb dem Rahmen der Untersuchung, 
weil nicht eruirt werden konnte, ob die so bestimmte Kiesel- 
säure als Silicat wirklich die Kittsubstanz bildet. 

Zu den vortrefflichsten, durch ihre bekannte und allgemein 
anerkannte hohe Frost- und Wetterbeständigkeit ausgezeich- 
neten Materialien gehört vor allem die marine Molasse, der 
Muschelsandstein des Cantons Aargau. 

Die uns eingesandten Probekörper zeigen 
Beständigkeitscoefficienten 17 = 0,68, 0,866, 0,954, 0,854. 

Die ebenfalls als vorzüglich bekannten Appenzeller 
Steine konnten leider nur in 3 Sorten geprüft werden. Ver- 
gleicht man jedoch die Trockenfestigkeiten der übrigen Num- 
mern, so erhellt zur Genüge, dass die untersuchten Repräsen- 
tanten in 2 Fällen in ihrer Trockenfestigkeit ziemlich bedeu- 
tend unter den übrigen stehend, die Gruppe der Appenzeller 
Steine mindestens nicht zu günstig charakterisiren. 

Ihr Beständigkeitscoefficient betrug: 

7] = 0,864, 0,756, 0,953. 

Sehr gute Steine liefern einzelne Brüche des Cantons 
St. Gallen. 

So die Bolliger-Brüche; für diese finden 

wir *; = 0,855 

Uznach-Schmerikoner-Brüche rj = 0,808 
St. Margarethener-Brüche ?; — 0,712 



'. DigitizedbyVJjPC 



- 40 — 

Sehr gut bewährt gelten die Sandsteine vom Gubel 
bei Menzingen (rj = 0,875), ferner der ziemlich feinkörnige, 
gelblich-röthliche Kruper von Schieitheim, welcher wegen 
seiner Zähigkeit und namhaften Wetterbeständigkeit aus den 
guten Lagern zu Bildhauerarbeiten benützt wird. Bei frag- 
lichem Material finden wir 17 = 0,854; die Kittsubstanz dieses 
Materials ist vorwiegend kieseliger Natur. 

Vergleicht man in nebenstehender Zusammenstellung die 
Fundorte der Trümmergesteine, deren Beständigkeitscoefficient 
zwischen 0,7 und 0,6 liegt, so wird man finden, es sind dies 
unsere weichern Molasse Sandsteine, die Dank ihrer leichten 
Formbarkeit und massenhaftem Vorkommen mit zu den werth- 
vollsten Bausteinen der Schweiz gehören, bei der Verwendung 
jedoch schon einige Aufmerksamkeit und Sorgfalt in der Be- 
handlung fordern. Zwischen t] = 0,6 und <$5 liegen dagegen 
solche Materialien, die unverputzt nur zum innern Ausbau 
Verwendung finden sollten, soferne nicht durch Anwendung 
bestimmter Conservirungsmittel ihre zweifelhafte Frostbe- 
ständigkeit erhöht wird. 

In Uebereinstimmung mit den practischen Erfahrungen 
theilen wir nach Massgabe der Fähigkeit, im Wasser zu er- 
härten, die Trümmergesteine in 3, die oolithisch-erdigen Kalk- 
steine in 2 Klassen, nämlich: 

Trümmer- ool. Kalk- 
gesteine steine 

I. Klasse: minimal. Beständigkeitscoefficient rj = 0,75 17 = 0,75 

II. Klasse: * = 0,60 = 0,60 
III. Klasse: „ » = 0,5° — 

Hauenschild, welcher in neuester Zeit unter Benützung 
directer Frostwirkungen umfassende Versuche mit Kessler' 
sehen Conservirungsmitteln auszuführen Gelegenheit hatte, 
bestätigt obige Ansätze direct. Während der von ihm unter- 
suchte Kalkoolith von Riva mit einem Beständigkeitscoefficienten 
von r t = 0,63 noch entschieden verfriert und nach ca. 10- 
maligem Gefrieren schon einen nennenswerthen Rückgang des 
Festigkeits- und Beständigkeitscoefficienten zeigt, zeigt ander- 
seits imprägnirt Coefficienten rj = 0,77 bis 0,92 und tadel- 
loses Verhalten gegen Frost. Folgende Zusammenstellung 
enthält einen Auszug der Hauenschild'schen Resultate: 



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41 



Wasserauf- Zugfestigkeit Coefficient Druckfestigkeit Cocfficient 





nähme °/o 


trocken 


nass 


n 


trocker 


1 nass 


V 


Nicht imprägnirt 


7,0 


II 


7 


0,64 


IOO 


I20 


0,63 


Nach lomaligem Ge- 
















frieren . . . . 


8,5 


IO 


4 


0,40 


169 


85 


0,50 


Stark imprägnirt mi 


t 














Aluminium Fluo- 
















Silikat . . . 


7i36 


39 


32 


0,83 


350 


316 


0,91 


IMOäSgCoU ICDCI1 Dil 

Aluminium - Fluo 
















Silikat . . . 


7,o 


28 


24 


0,86 


200 


183 


0,92 


Imprägnirt mit Ku- 
















pfer -Fluo- Silika 


t 7,4 


32 


26 


0,81 


356 


300 


0,85 


Imprägnirt m. Eisen 
















Fluo-Silikat . 


. 7,5 


27 


20 


0,74 


*7S 


2IO 


o,77 


Imprägnirt mit Blei- 
















Fluo-Silikat . 


6,4 


19 


'7 


0,91 


230 


213 


0,92 



In folgender Zusammenstellung geben wir die Resultate 
der speciellen Untersuchungen der schw. Trümmergesteine. 
Besserer Uebersicht willen sind diesen die früher ermittelten 
scheinbaren Dichten und Trockenfestigkeiten auf Druck bei- 
gegeben. Ebenso sind die Bestand igkeitscoefficienten rj grösseren- 
theils aus den Ergebnissen der Ausstellungsarbeiten abgeleitet. 
Neu sind die Bestimmungen 

der wirklichen Dichten, 

der spec. Gewichte, 

der Porosität; ferner 

der chemischen Analysen, 
nachträglichen Festigkeitsversuche, 
hier auf die spec. Gewichte aufmerksam; sie sind, weil unab- 
hängig von der Form der Versuchsobjecte abgeleitet, genauer 
als die in den tabellarischen Zusammenstellungen Seite 3—13 
angegebenen Werthe. 



sowie die Ergebnisse der 
Insbesondere machen wir 



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- 42 - 



L 


Lage 


ElganthQmar 


Gealogiaohaa 


Patrographiacha 






das Bruches 


(Pächter) 


Altar 


Bezeichnung 










Canton 




1 
2 


bei Mägenwyl 


J. Widmer 

vi 


Marine Molasse 


Muschelsandstein 

n 




3 


in Othmarsingen 


* 
J. Acker mann- Wirz 


n 


ii 




o 
6 

7 
8 


bei Mägenwyl 


» 
Jos. Fischer 




» 

i» 




n 

bei Würenlos 


Jos. Moser 




w 




9 


bei Mägenwyl 


Bernh. Seiler 


n 


w 










Canton 




10 


bei Rorschach 


Bart. Benziger 


Molasse 


mittelk. Sandstein 




11 


bei Wienachten 


Joh. Bischof 


Unt. Süss w. -Molasse 


feink. Sandstein 




12 


M 


n 


n 


mittelk. Sandstein 




13 


in Wie nachten 


Joh. Niederer 


n 


n 




14 


Gem. Wolfhalden 


Joh. Ulr. Bänziger 


« 


n 




15 


» 


ii 


ff 


« 




16 


w 


n 


ff 


ff 




17 


in Bühler 


Joh. Fisch 


„ 


feink. Sandst. (?) 




18 


bei Herisau 


Jos. Longoni 


Marine m Molasse 


feink. Sandstein 










Canton 




19 


Gem. Oberburg 


Nie. Mühlethaler 


Molassse 


feink. Sandstein 




20 


ii 


n 


n 


mittelk. Sandstein 




21 


Ostermundigen 


Actiengesellschaft 


Marine Molasse 


feink. Sandstein 




22 


n 


ii 


V 


n 




23 


Gem. Oberburg 


Joh. Tomi 


n 


mittelk. Sandstein 




24 


Gem. Bolligen 


Joh. Reber 


n 


n 




25 


in Stockern 


Joh. Räber 


n 


n 




26 


Ostermundigen 


Jac. Zimmermann 


n 


1» 




27 


n 


ff 


ff 


ff 










Canton 




28 


Gem. Echarlens 


Jul. Deschenaux 


Marine Molasse 


feink. Sandstein 




29 


in Attalens 


Mich. Carminati 


Unt. Sfl ssw. -Molasse 


mittelk. Sandstein 




30 


in Vaulruz 


Maur. Borcard 


Marine Molasse 


• 




31 


Gem. Freiburg 


A. Winkler & J.Fischer 


n 


feink. Sandstein 




32 


n 


w 


ii 


ii 





Digitized by VjOOQIC 



- 43 — 



Ftrbe 


Dichte 


< 

3- 

9» 

8 


CO 

2.3» 

o £ 

8 


-.0 

„© CO 


u 

e ' 


Chem 


. Zusammensetzung 


Druckfestigkeit 

trocken 
kg pro cm % 


CO 
o <* 
o £ 

? S: 

- 2. 
•s 5 


< 

| 

S" 

er 


• 

o 

E 

5 

V 

p 


c 52. 


sr 5" 

o , o 

s+§ 
a. $ 




i 


2.S- 


Aargau. 










grau 


2,68 


2,51 


1,08 


2,65 


1,0 


1,9 


38,3°/o 


4,07» 


58,7% 


0,l°/o 


935,0 


— 


gelblich 


2,66 


— 


— 


2,39 


10,5 


2,5 


31,1 


1,5 


65,6 


3,1 


361,5 


0,68 : 


, bläulich 


2,69 


— 


— 


2,68 


0,5 


1,6 


37,5 


2,3 


58,7 


2,5 


1000,0 


0,866; 


grau 


2,67 


2,56 


— 


— 


— 


2,1 


— 


— 


— 


— 


863,0 


— i 


grau 


2,68 


— 


— 


2.45 


9,0 


1,6 


25,6 


1,6 


71,1 


1,2 


589,2 


0,954 | 


hellgrau 


2,67 


2,58 


1,03 


2,40 


10,0 


3,35 


23,0 


2,0 


76,2 


0,3 


611,0 


— 


grau 


2,67 


— ' 


— 


2,44 


9,0 


1,6 


30,2 


1,4 


68,2 


1,7 


422,3 


0,884 


hellgrau 


2,64 


2,50 


1,09 


2,44 


7,5 


2,6 


25,9 


1,4 


71,9 


0,6 


632,0 


— 


' hellgelblichgrau 


2,65 


2,54 


1,04 


2,42 


9,0 


2,1 


27,2 


1,1 


72,0 


0,9 


389,0 


— 


Appenzell. 










grünlichgrau 


2,66 


2,62 


1,015 


2,41 


9,5 


2,1 


75,1 


2,5 


21,5 


0,4 


505,0 


— 


bläulichgrau 


— 


2,60 


— 


-- 


— 


2,6 


— 


— 


— 


— 


535,0 


— 


hellgrau 


— 


2,64 


— 


— 


— 


1,8 


— 


— 


— 


— 


755,0 


— 


n 


— 


2,64 


— 


— 


— 


2,4 


— 


— 


— 


— 


716,0 


— 


grau 


2,63 


2,53 


1,04 


2,34 


13,0 


2,5 


83,6 


2,5 


11,8 


1,3 


405,0 


— 


bläulichgrau 


2,62 


— 


— 


2,41 


8,0 


0,9 


84,1 


1,8 


13,2 


1,2 


469,5 


0,864 


gelblichgrau 


2,60 


— 


— 


2,35 


12,0 


1,8 


86,6 


1,8 


9,9 


1,6 


389,5 


0,756 


grau 


2,68 


— 


— 


2,63 


2,0 


0,9 


2,2 


28,1 


70,2 


0,2 


1634,0 


— 


dunkelgrau 


2.73 


2,73 


1,00 


2,70 


1,0 


0,27 


28,6 


3,4 


65,0 


0,4 


1398,0 


0,953 


Bern. 










gelblichgrau 


2,68 


2,50 


1,07 


2,10 


21,7 


5,5 


69,9 


4,3 


25,1 


1,4 


317,0 


0,512 


bläulichgrau 


2,69 


2,41? 


1,11? 


2,25 


17,4 


4,2 


74,4 


3,1 


20,7 


1,3 


363,0 


0,844 . 


bläulichgrau 


2,65 


2,54 


1,04 


2,17 


18,2 


5,2 


73,4 


4,2 


18,8 


1,1 


325,0 


0,595 


1 gelblichgrau 


2,68 


2,53 


1,06 


2,19 


13,5 


5,4 


74,4 


3,6 


18,9 


0,9 


306,0 


0,591 1 


1 hellgelblichgrau 


2,60 


2,54 


1,02 


2,17 


16,6 


5,7 


71,3 


3,8 


25,0 


0,5 


230,0 


0,373 


| gelblichgrau 


2,62 


2,59 


1,01 


2,23 


15,0 


5,5 


72,4 


3.3 


23,7 • 


0,8 


279,0 


0,475 


grünlichgrau 


2,68 


2,53 


1,06 


2,16 


19,5 


6,3 


71,0 


2,8 


25,3 


1,7 


203,0 


i 


gelblichgrau 


2,67 


2,57 


1,04 


2,27 


15,0 


5,3 


72,3 


3,7 


21,3 


1,8 


268,0 


0,676 


bläulichgrau 

i 


2,69 


2,50 


1,07 


2,26 


16,0 


5,5 


72,5 


3,0 


22,8 


1,8 


327,0 


0.567 


Freibarg. 










hellgrau 





2,67 











0,59 


74,1 


7,1 


18,5 


1,0 


884,0 


— 


i grau 


2,70 


2,71 


1,00 


2,61 


3,7 


0,80 


36,0 


2,7 


59,1 


0,4 


1629,0 


— 


1 grau 


2,68 


2,62 


1,022 


2,43 


9,4 


1,70 


67,6 


4,1 


25,9 


1,1 


1101,0 


— 


gelblichgrau 


2,74 


2,52 


1,09 


2,23 


18,7 


5,40 


66,9 


3,5 


27,0 


1,3 


306,0 


0,556 


| bläulicbgrau 

i 


2,79 


2,54 


1,10 


2,17 


22,3 


6,00 


70,5 


2,7 


25,2 


0,4 


355,0 


0,564 



Digitized by VjOOQIC 



- 44 — 



Nr.. 

4M 



L M e 



Eifeitklatr 

(P4chter) 



Camtom 



33 I Gem. Root 

34 Gem. Dierikon 



Ign. Herzog & Sohn 
Jos. Meier 



Marine Molasse 



1 feink. Sandstein 
mittelk. Sandstein 



Camton 



35 


Gem. Oberhallau 


H. Graf 


3f5 


* 


n 


37 


Gem. Schieitheim 


Gebr. Stamm 


38 


•♦ 




39 


„ 


w 



Keuper 



z. feink. Sandstein 

w 

mittelk. Sandstein 



40 | Gem. Freienbach 



Camton 

Gregor Nötzli | Marine Molasse | mittelk. Sandstein 



Canton 



Buchen b. Staad 

Gem. Bolligen 

Buchen b. Staad 

Oberbolligen 

Wolfhaag bei 

Degersheim 

Gem. Wattwyl 

Buchen b. Staad 

St. Margarethen 

Scheftenau bei 

Wattwyl 

Oberbolligen 

Uznach 

bei Schmerikon 

Mels 



Gem. Walchwyl 
Gaisrain b. Zug 
Gem. Walchwyl 
Am Gubel, Mcniingen 



Val. Bärlocher 

Jos. Furrer 

Joh. Con. Gasser 

Küster & Murer 

Wittwe Lehner 

Huldr. Mejer 

Valentin Raggenbas 

Ruesch & Eugster 

M. Stäheli & J. Zwingli 

Mich. Vogt 
Wenk & Küster 

L. Zimmermann & Söhne 



J. C. Fuog 

Cajetan Henggeler 

Dagobert Reiser 

Jos. Weber 



Molasse 

Marine Molasse 

Molasse 

Mittel-Tertiär 

Unt. Süssw.-Molasse 

Marine Molasse 
Unt Süssw.-Molasse 



Molasse 
Unt. Süssw.-Molasse 

Verrucano 



mittelk. Sandstein 

n 

» 

feink. Nagelfluh 
feink. Sandstein | 

n 

grobk. Sandstein 



I 



mittelk. Sandstein 
Quarzit-CoB£l<mertt 



Canton 



Molasse 
Unt. Süssw.-Molasse 

Marine Molasse 
Unt. Süssw.-Molasse 



feink. Sandstein 
mittelk. Sandstein 



Digitized by VjOOQIC 



45 



Ftrke 



CG 

1K 



-.0 

= 3 



9 " 
SS 

3-3 



Chtm. Zusammensetzung 



p es 



F+l 

2 * 



II 



2.S- 



•232 
3R-S 



w 
o " 

?l 

«'S. 

-S ff 



Iiiicerii. 

bläulichgrau |2,70|2,66|1,015|2,52| 9,711,4 I — 

|2,73|2,63|l,037|2,48| 9,2|1,95| — 



Sehaffhausen. 



gelblichgrau 
röthlichbraun 
gelblichgrau 
röthlicbgrau 
rothbraun 



2,54 


2,43 


1,045 


1,96 


22,9 


8,1 


95,4% 


2,20% 


Spirei 


2,1% 


277,0 


2,57 


2,48 


1,036 


2,17 


12,5 


4,6 


90,5 


4,70 


2,2% 


2,4 


427,0 


2,58 


2,49 


1,035 


2,02 


21,4 


5,5 


90,4 


5,10 


2,9 


1,1 


273,0 


2,61 


2,48 


1,050 


2,17 


16,9 


4,6 


88,9 


5,40 


1,8 


2,1 


413,0 


2,62 


2,51 


1,044 


2,04 


21,0 


6,7 


91,0 


4,50 


2,0 


W 


273,0 



— I 899,010,681 

— | 709,0|0,600 



0,672 
0,632 
0,854 
0,784 



grau 



grau 



|2,76|2,63|1,05 |2,48|10,0|2,0 |73,2 | 4,7 
St. Gallen* 



|22,1 |1,4 | 697,0| - 



blaugrau 

gelblichgrau 

bunt 

gelblichgrau 

bläulichgrau 

grau 



hellgrau 



röthlich 



2,65 
2,66 
2,66 
2,63 
2,73 


2,61 
2,58 
2,60 
2,55 
2,71 


1,015 
1,030 
1,025 
1,030 
1,010 


2,28 
2,35 
2,38 
2,30 
2,65 


14,0 
11,7 
10,6 
12,6 
2,9 


2,2 
2,4 
2,7 
3,2 
0,2 


69,7 
79,5 
70,5 
91,5 

89,7 


3,3 
2,3 
2,7 
1,6 
0,9 


26,5 

17,3 

25,4 

7,0 

6,2 


1,3 
1,4 
0,9 
0,6 
2,5 


536,0 
611,0 
568,0 
447,0 
1443,0 


2,68 
2,66 
2,65 
2,66 


2,55 
2,60 
2,53 
2,60 


1,050 
1,024 
1,045 
1,024 


2,31 
2,51 
2,33 
2,28 


14,0 

5,7 

12,1 

14,3 


4,1 
2,4 
2,1 
2,3 


88,4 
58,3 
82,4 
88,3 


1,5 

22,4 

2,4 

2,3 


8,7 
20,3 
14,5 

8,5 


1,5 
0,6 
0,4 
0,5 


447,0 
689,0 
583,0 
519,0 


2,62 
2,61 


2,55 
2,57 


1,026 
1,016 


2,43 
2,41 


7,3 

7,7 


2,6 
2,1 


79,4 
83,0 


0,8 

2,4 


17,9 
14,3 


1,3 
1,1 


664,0 
785,0 


2,73 


2,71 


1,010 


2,58 


5,5 


0,0 


94,3 


1,1 


3,6 


0,6 


953,0 



0,646 

0,712 
0,855 



0,808 



Zug. 



grau 

bellgrau 

bläulichgrau 

hellgrau 



2,61 


2,60 


1,00 


2,53 


3,0 


1,0 


80,8 


44 


17,0 


0,5 


869,0 


2,68 


2,56 


1,045 


2,32 


13,5 


1,9786,9 


1,6 


11,7 


0,2 


610,0 


2,65 


2,66 


1,00 


2,54 


4,2 


1,30 84,4 


3,0 


11,5 


1,4 


608,0 


2,65 


2,59 


1,025 


2,45 


5,5 


1,70 


87,2 


1,9 


9,1 


1,0 


605,0 



0,716 
0,875 



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- 46 - 

Anschliessend an vorstehende Zusammenstellungen der 
bisherigen Versuchsergebnisse lassen wir den Entwurf einer 
Classification der schweizerischen Bausteine folgen. Leider ist es 
bisher .nicht gelungen, neben Verwendbarkeit, Festigkeit, theil- 
weise auch Frostbeständigkeit, die Bildsamkeit durch eine 
Werthziffer ausgedrückt, in die Classification der natürlichen 
Bausteine einzuführen. Die angestellten Versuche durch Stoss- 
arbeit, welche mehr oder weniger den Bearbeitungskosten 
proportional zu setzen wäre, die Bildsamkeit auszudrücken, 
haben derzeit kein brauchbares Resultat ergeben. Aber auch 
ohne diesen wichtigen Factor hat die vorliegende Classification 
gegenüber der jetzt bestehenden ohne Zweifel den Vortheil, 
dass sie den Techniker bei Auswahl seines Constructionsmaterials 
veranlasst, mehr als dies bisher geschah, neben Festigkeits- 
verhältnissen jene Eigenschaften zahlengemäss festzustellen, 
die den Bestand eines Bauwerkes thunlichst zu sichern im 
Stande sind. 



Classification der Schweiz. Bausteine. 
I. Granitartige Gesteine. 

Hierher gehören: 

Granit, Gneiss-Granit, Gneiss, Diorit, Syenit, die Porphyre, 

Glimmerschiefer etc. 

1. Qualität. 

Polirbar, regelmässig körnig, je nach Gesteinsart wech- 
selnd gut zu bearbeiten ; verwendbar zu monumentalen Bauten 
und Denkmälern jeder Art zu Treppenstufen, Sockel, Consolen, 
Säulen etc. 

Minimale Druckfestigkeit 1000 kg per cm 2 . 

2. Qualität. 

Nicht polirbar, mittel- bis feinkörnig, relativ gut zu be- 
arbeiten, daher zu Bruch- und Hausteinmauerwerk bei Luft- und 
Wasserbauten jeder Art, ferner zu Säulen, Consolen, Treppen, 
Trottoirrandsteinen etc. verwendbar. 

Minimale Druckfestigkeit 1000 kg per cm 2 . 

3. Qualität. 

a) Nicht polirbar; mit dem Meissel schwer oder gar nicht 
zu bearbeiten, somit ausschliesslich nur als Pflaster und 
Chaussirungsmaterial brauchbar. 

Minimale Druckfestigkeit 1600 kg per cm 2 . 



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— 47 - 

b) Nicht polirbar, grobkörnig oder porphyrisch, meist 
gut zu bearbeiten. 

Minimale Druckfestigkeit 700 kg per cm 2 . 



II. Trümmergesteine. 

Hierher gehören: 
Conglomerate, Breccien, Sandsteine, Schiefer etc. 

1. Qualität Beständigkeitscoefficient min. rj = 0,75 

a) Polirbar, hart, je nach Materialbeschaffenheit wechselnd 
gut zu bearbeiten. Geschliffen und polirt meist von brillanter 
Wirkung, daher zu monumentalen Bauten jeder Art, zu Denk- 
mälern, Säulen, Balustern, Treppen, Winddecorationen, sowie 
zu Luxusgegenständen, Möbeln etc. verwendbar. 

Minimale Druckfestigkeit 1000 kg per cm 2 . 

b) nicht polirbar, je nach Dichte, Korngrösse und Beschaf- 
fenheit der Kittsubstanz wechselnd gut zu bearbeiten. Wegen 
namhafter Frost- und Wetterbeständigkeit zu Bauten an der Luft 
wie unter Wasser, zu glattem und bossirtem Quadermauer- 
werk jeder Art, zu Lagerquadern für Eisenconstructionen und 
Maschinen, zu Treppenstufen, Consolen, Thür- und Fenster- 
einfassungen, in den weichern aber zähen, feinkörnigen Sorten 
zu Bildhauerarbeiten verwendbar. 

Die minimalen Druckfestigkeiten betragen: 

für Breccien, Conglomerate, für compacte, 
harte, mittel- bis feinkörnige Sand- 
steine überhaupt 1000 kg pro cm 2 . 

für Muschelsandsteine (marine Molasse) . 500 kg pro cm 2 . 

für mittelharte , mittel- bis feinkörnige 

Molasse, Bunt- und Keupersandsteine 400 kg pro cm 2 . 

2. Qualität. Beständigkeitscoefficient min. r\ = 0,6. 
Nicht polirbar, grob- bis feinkörnig, meist mittelhart; 

ziemlich leicht zu bearbeiten. Wegen befriedigender Wetter- 
beständigkeit für alle Bauwerke an der Luft, insbesondere für 
Civilbauten aller Art verwendbar. 

Die minimalen Druckfestigkeiten betragen: 
für jüngere Breccien, Conglomerate, für 

mittelharte , grob- bis mittelkörnige 

Sandsteine überhaupt 500 kg pro cm 2 . 

für weichere Muschelsandsteine (marine 

Molasse) 350 kg pro cm 2 . 



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- 48 - 

3. Qualität. Beständigkeit scoefßcient min. i) = 0,5. 

Nicht polirbar, mittel- bis feinkörnig, leicht zu 
bearbeiten, säg- und drehbar, vorwiegend nur im Hoch- 
bau zu verwenden. Wegen zweifelhafter Frost- und Wetter- 
beständigkeit, unverputzt an der Wetterseite mit grosser Vor- 
sicht, unter Anwendung aller nöthigen Schutzmassregeln zu 
verarbeiten. Am Sockel, sowie in feinern Details und expo- 
nirten Constructionstheilen der Wetterseite ohne Conservirungs- 
mittel nicht anzuwenden. Für den innern Ausbau, für Details, 
die keiner Abnützung unterworfen sind, für Säulen, Baluster, 
Thüreinfassung vorzüglich geeignet. 

Die minimalen Druckfestigkeiten betragen: 
für mittelharte Molasse-Sandsteine . . . 350 kg pro cm 2 . 
für weiche Molasse-Sandsteine .... 200 kg pro cm 2 . 
Sandsteine unter y = 0,5 und 200 kg Druckfestigkeit in 
trockenem Zustande, werden nicht weiter classificirt. 

III. Kalksteine. . 

Hierher gehören : 

Alle krystallinisch körnigen Kalksteine (Marmor), die dichten 

und kreideartigen, oolithischen Kalksteine, der Kalktuff 

und der Alabaster. 

1. Qualität. 

Polirbare Marmore und dichte Kalksteine, wechselnd gut 
zu bearbeiten. Geschliffen und polirt oft von brillanter Wir- 
kung, daher zu monumentalen Bauten jeder Art, zu Denkmälern, 
Säulen, Baluster, Treppen, Wanddecorationen etc. verwendbar. 

Die minimalen Druckfestigkeiten betragen: 
für die härtern Kalksteine dieser Categorie 1000 kg pro cm 2 , 
für die mittelharten Kalksteine 800 kg pro cm 2 , 

für den compacten, ungeaderten Alabaster 400 kg pro cm 2 . 

2. Qualität. 

Nicht polirbare, oolithische bis dichte Kalksteine, je nach 
der Dichte und Sprödigkeit mehr oder weniger gut zu be- 
arbeiten. Wegen namhafter Frost- und Wetterbeständigkeit 
zu Bauten an der Luft wie unter Wasser, zu glattem und 
bossirtem Quadergemäuer jeder Art, zu Lagerquadern für Eisen- 
constructionen und Maschinen, zu Treppen, Consolen, Brunnen- 
trögen u. v. m. verwendbar. 



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— 49 — 

Die minimalen Druckfestigkeiten betragen: 
für die härtern Kalksteine dieser Categorie 1 ooo kg pro cm 2 , 
für die mittelharten Kalksteine 800 kg pro cm 2 , 

für mittelharte, oolithisch-erdige Kalksteine hat 

bei einem minimalen Beständigkeits- 

coefficienten von ij = 0,75 die minimale 

Druckfestigkeit 400 kg pro cm 2 

zu betragen. 

3. Qualität. 

a) Nicht polirbar; mit dem Meissel nur schwer zu be- 
arbeiten, somit ausschliesslich nur als Pflaster und Chaussirungs- 
material verwendbar. 

Minimale Druckfestigkeit 1600 kg pro cm 2 . 

b) Nicht polirbar. oolithisch-erdig , weich, dreh- und 
sägbar. Wegen zweifelhafter Frostbeständigkeit sind die 
erdigen Kalkoolithe dieser Categorie vorwiegend zum innern 
Ausbau, für Details ohne Abnützung zu verwenden. An der 
Wetterseite sind dieselben durch Anstrich oder Imprägnirung 
mit wirksamen Conservirungsmitteln gegen Frostschäden zu 
sichern. 

Bei einem Beständigkeitscoefficienten min. ij = 0,6 
hat die minimale Druckfestigkeit = zookgip.cm 2 

zu betragen. 

Erdige Kalkoolithe unter r\ = 0,6 und 200 kg Druck- 
festigkeit in trockenem Zustande, werden nicht weiter classificirt. 



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50 - 



Resultate der Prüfung künstlicher Bausteine. 

In der Reihe der Untersuchungen, welche die eidg. An- 
stalt zur Prüfung von Baumaterialien seit ihrer Eröffnung zu 
erledigen hatte, nehmen diejenigen der künstlichen Bausteine, 
speciell der Erzeugnisse der Schweiz. Ziegelfabriken, die unter- 
geordnetste Stellung ein. Die Anträge zur Vornahme der 
Prüfung von künstlichen Bausteinen waren überaus selten und 
reduciren sich im Ganzen auf die Feststellung der Druck- 
festigkeit der Fabrikate von vier schweizerischen und einer 
rumänischen Ziegelei, sowie der Schlackensteine von Choindez. 
Selbst anlässlich der Arbeiten für die Schweiz. Landesaus- 
stellung haben blos 15 Ziegeleien mit zusammen 44 Nummern, 
die sich auf Hand- und Maschinenvollsteine, sowie auf Loch- 
steine mit verticalen (Lochsteine) und horizontalen (Hohlsteine) 
Löchern vertheilen, Antheil genommen, obschon fragliche Ar- 
beiten mit einer sehr namhaften Staatssubvention durchgeführt 
wurden. Zu eigentlichen Studienzwecken ist die eidg. Festigkeits- 
anstalt blos ein einziges Mal und zwar durch Herrn Bourry, 
Ziegeleibesitzer in Hörn bei Rorschach benützt worden, welcher 
in einer grössern Versuchsserie Material seiner verschiedenen 
Thonschichten verarbeiten und die Unterschiede der Festig- 
keiten gewöhnlicher Handsteine, Maschinensteine, sowie nach- 
gepresster Verblender feststellen Hess. Das passive Verhalten 
der Schweiz. Ziegler in Frage der Prüfung ihrer Erzeugnisse 
ist einestheils durch die schwierigen Verhältnisse, in welchen 
sich die Thonindustrie unseres, an natürlichen Baumaterialien 
aller Art so reichen Landes befindet, wohl erklärlich, ander- 
seits scheinen der Brennstoffmangel, Höhe der Arbeitslöhne, 
namentlich die Tarifverhältnisse unserer Bahnen dafür zu 
sprechen, dass unsere Ziegel industrie blos durch rationellen 
Betrieb und qualitativ vorzüglicher Waare lebensfähig zu er- 
halten ist. Lassen wir alle Fragen, die mit der Structur, 
Porosität, die mit der physikalisch-chemischen Beschaffenheit 
des Rohmaterials zusammenhängen und einlässlicher Studien 



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— 51 — 

und Verbesserungen fähig sind, abseits, so treten in eigenstem 
Interesse Forderungen an den Ziegler, jenen rein mechanisch- 
constructiven Verhältnissen nachzuforschen, die die Prosperität 
des Geschäfts in hohem Grade beeinflussen und sich dahin 
präcisiren lassen, Waaren herzustellen, die bei entsprechenden 
Festigkeiten minimalen Materialaufwand verbinden. Seitdem 
unsere Versuche dargelegt haben, dass senkrecht durchlöcherte 
Steine durchschnittlich wesentlich fester sind als Vollsteine 
des nämlichen Materials, ist der Werth des Vollsteines als 
Constructionsmaterial entsprechend gesunken. Wie weit man die 
Stärke der Löcher steigern kann, wie weit also das Stein- 
gewicht, somit der Kohlenaufwand sich reduciren lässt, ist 
selbst bei der gedrängten Lage, in der unsere Thonindustrie 
sich befindet, nachzuspüren Niemandem eingefallen. Als Hohl- 
steine, d. h. Lochsteine, gelocht parallel zur Lagerfläche, tauch- 
ten anlässlich der Ausstellungsarbeiten die drolligsten, oft 
äusserst unzweckmässigen Formen auf und doch kann kaum 
Zweifel herrschen, dass auch hierfür eine der Thonbeschaffen- 
heit angemessene Manigfaltigkeit der Profilformen existiren 
muss, für welche die vorgeschriebene Festigkeit durch einen 
minimalen Materialaufwand zu erreichen ist. Die Wichtigkeit 
der Structurverhältnisse auf die Beständigkeit des Ziegels gegen 
Frost und Wetterschäden ist ziemlich allgemein anerkannt, 
obschon auch hierüber einlässliche , vergleichende Versuche 
zur Klarstellung der obwaltenden Verhältnisse fehlen. Ohne 
uns in Details dieser hochwichtigen Angelegenheit einzulassen, 
constatiren wir mit Vergnügen, dass die ausländische Con- 
currenz der Fabrikation der Dachsteine in letzten Jahren wesent- 
liche Dienste leistete und unsere Fachmänner zur Vervoll- 
kommnung der einheimischen Fabrikate dieser Art angespornt 
hatte. Diesem Streben verdanken wir den Eggimann'schen, 
sowie den Passavanfschen Dachstein, die ganz prächtige Dächer 
geben und Dank ihrer Fabrikationsart einen namhaften Fort- 
schritt repräsentiren. Es ist kaum zu bezweifeln, dass sich 
unsere Ziegler nun auch mit der Frage der Dichtigkeit d. h. 
Wasserundurchlässigkeit der Dachsteine mehr befassen werden, 
als dies bisher geschah. Während auf dem Gebiete der 
Fabrikation der Dachsteine in der Schweiz namhafte Fort- 
schritte zu verzeichnen sind, bleibt in der Richtung der Fabri- 
kation der Mauersteine ein Stillstand zu constatiren, welcher 
in ökonomischer Hinsicht keine guten Früchte zu tragen scheint. 
Es ist zu wünschen, dass die Schweiz. Ziegler mehr mit der 
eidg. Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien Fühlung gewinnen, 



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um die, die Prosperität ihrer Industrie so wesentlich mit beein- 
flussenden Faktoren einer nähern Prüfung unterziehen zu können. 
Auch in rein bautechnischer Hinsicht erreichen die bisher 
erzielten Resultate die berechtigten Erwartungen nicht. Ins- 
besondere bot sich keine genügende Gelegenheit, um Anhalts- 
punkte zur Beurtheilung der Widerstandsfähigkeit künstlicher 
Bausteine gegen Einwirkung der Atmosphäralien zu gewinnen 
und das Abhängigkeitsverhältniss der Würfelfestigkeit zu 
Prismenfestigkeiten mit Berücksichtigung der in Praxi benützten 
Mörtelsorten und variablen Prismenhöhen, festzustellen. Mit 
einem Worte, in Frage der Wahl der zulässigen Material- 
inanspruchnahme unserer Constructionen in künstlichen Bau- 
steinen bleibt der Anstalt noch ein weites Feld der Thätigkeit 
offen. 

Von der Wirkung des Kalkes in der Ziegelerde. 

Der Kalk in unserm bisherigen Prüfungsmateriale kam, 
entsprechend seinem Vorkommen im Ziegelthone, entweder in 
Form mehr oder weniger grobkörniger, isolirter Einsprengunge 
oder in feinster, das Material gleichmässig durchsetzender 
Vertheilung vor. Während ersterer als Aetzkalk in Berührung 
mit Wasser sich zu Kalkhydrat löschte und durch Volumen- 
vergrösserung die von Producenten wie Consumenten gleich 
gefürchteten bekannten Erscheinungen hervorrief, wirkte der 
Kalk in feinster Vertheilung offenbar aufschliessend auf die 
im Thone enthaltene Kieselsäure und paralysirte die dunkel- 
roth färbende Wirkung des Eisenoxyds. Bei genügend ge- 
steigerter Temperatur scheint die Aufschliessung sehr intensiv 
vor sich zu gehen, wobei die Bildung von Silicaten, ähnlich 
wie beim Scharf brand der Cementmergel, nicht ausgeschlossen 
ist. Thatsache ist, dass, während gargebrannte, nicht gesinterte, 
kalkarme oder kalkfreie Ziegelthone unter Wasser an Cohäsion 
mitunter sehr erheblich einbüssen, mit der Zeit sogar völlig 
zerfallen können, schon bei relativ schwach gebrannten kalk- 
haltigen Ziegeln eine cementirende Wirkung d. i. eine Steigerung 
der Festigkeit eintritt, sobald dieselben unter Wasser gesetzt 
werden. 

Das Material der ersten Versuchsreihe, an der wir zahlen- 
mässig die cementirende Wirkung des Kalkes im Ziegelthone 
nachweisen konnten, hat die mechanische Backsteinfabrik in 
Wiedikon bei Zürich geliefert. Diese, durch ihre Thätigkeit 
um die Hebung der Thonindustrie in der Ostschweiz verdiente 



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- 53 — 

Fabrik baut ein Thonlager ab, welches im wesentlichen aus 
3 mächtigen, völlig horizontal gelagerten Schichten (Ziegelei 
in Binz) besteht, die nach Prof. Dr. Bolley die folgenden Zu- 
sammensetzungen besitzen : 



Schichte: 


obere: 


mittlere: 


untere: 


Beschaffenheit : 


fett, gelb 


mager, blau 


fett, blau 


Kieselsäure : 


43,5 °/o 


41,3% 


39,5 % 


Thonerde : 


9«7 


12,1 


n,4 


Kisenoxyd : 


12,9 


8,o 


io,8 


Kohlensaurer Kalk: 


23,9 


334 


29>3 



Bei Anlass einer Arbeit des Herrn Prof. Dr. Lunge sind 
Analysen des anstossenden Thonlagers (im Thiergarten), auf 
welchem die neue Ziegelfabrik der Gesellschaft errichtet 
wurde, ausgeführt worden. Die Schichten dieses Lagers liegen 
nicht mehr so regelmässig , wie die erstgenannten , indessen 
kann kein Zweifel sein, dass sie gleichen Alters sind. Nach 
Lunge ist die Zusammensetzung der wichtigsten Schichte 
folgende: (Wir geben hier nur einen Auszug der Analysen 
wieder). 



Schichte: 


obere: 


untere (3. Schicht): 


Beschaffenheit : 


fett, gelb 


fett, blau 


Kieselsäure : 


42,39 7° 


38,25 % 


Thonerde : 


18,16 


12,44 


Eisenoxyd : 


3,66 


o,73 


Kohlensaurer Kalk 


: 23,68 


27,80 



Obschon die vorliegenden chemischen Analysen in ein- 
zelnen Stoffen sehr weit auseinander liegen, so kann doch 
mit Sicherheit angenommen werden, dass die Fabrik in ihrer 
regelrechten Mischung über 25% kohlensauren Kalk, also 
eine Kalkmenge verarbeitet, deren Brauchbarkeit zur Ziegel- 
fabrication man in Frage stellen möchte. Thatsächlich ver- 
hält sich die Sache anders. Die untere Schicht des Thon- 
lagers in Binz wurde bereits vor mehreren Jahrhunderten unter 
dem Namen „Lochlehm tf ausgebeutet und auch zur Dachstein- 
fabrication verwendet. Solche Dachsteine existiren heute noch 
(z. B. vom Siechenhause St. Jacob an der Sihl in Zürich.) 
Scharf gebrannte Steine der Backsteinfabrik Wiedikon sind 
wiederholt mit sehr gutem Erfolg sogar zu Wasserbauten ver- 
wendet worden, (so in der Milchfabrik zu Cham ; zur Wölbung 
eines Betriebscanales der Maschinenfabrik von Rieter in Töss ; 
zu Wasserreservoiren in Zürich, Winterthur, Basel etc.) 



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- 54 — 

Die Erfahrungen der Fabrik stimmen mit den schätz- 
baren Mittheilungen des Herrn Olschewsky völlig überein. 
Das kalkhaltige Material steht im Feuer ganz gut, so lange 
die Ofentemperatur jene Grenzen nicht überschreitet, bei 
welchen die erdig-körnige Structur des Schwachbrandes in 
eine porcellanartige, immerhin poröse, mehr oder weniger 
scharfe Masse überzugehen beginnt. Bis an diese Grenze muss 
die Temperatur gesteigert werden, da sonst die Steine, wie 
Beispiele aus der Praxis lehren, durch Temperaturwechsel, so- 
wie durch wechselnde Nässe und Frostwirkung gern abblättern. 
(Stützmauer am Garten beim Spiegelhof am Zürichberg.) Bei 
noch gesteigerter Temperatur tritt jedoch leicht ein Drücken 
und Versetzen der Steine auf; sie verlieren, ohne eigentlich 
zu klinkern, die Form. Alle Erfahrungen stimmen auch darin 
überein, dass die Führung des Feuers viel Geschick und 
grosse Achtsamkeit des Brenners verlangt. 

Die Feststellung der cementirenden Wirkung der auf- 
geschlossenen resp. verbindungsfähigen Kieselsäure gelingt 
regelmässig; man hat bloss darauf zu achten, dass zur Probe 
in lufttrockenem und in wassergesättigtem Zustande gleich- 
massig gebrannte Steine Verwendung finden. Folgende Zu- 
sammenstellung gibt in tabellarischer Form eine Uebersicht 
über fragliche Verhältnisse und bedarf keiner näheren Erläute- 
ruug. Wir bemerken nur, dass bei der dritten Versuchsserie 
mit Lochsteinen der mechanischen Backsteinfabrik in Zürich 
für die Druckprobe in lufttrockenem Zustande durchweg 
schärfer gebrannte Ziegel als für die Wasserprobe verwendet 
wurden. Erstere hatten eine ausgesprochen grünlich-gelbe, 
die letzteren vorwiegend eine röthlich-gelbe Farbe. Die Structur 
sämmtlicher Steine war annähernd die gleiche. 

Die Zahlenwerthe der nachstehenden Tabelle sprechen 
in unzweideutiger Weise die cementirende Wirkung der durch 
den Kalk aufgeschlossenen Kieselsäure aus und scheinen die 
Hinfälligkeit der oft laut gewordenen Ansichten über den 
Werth kalkreicher Thone zur Ziegelfabrikation zu widerlegen. 
Ueber den technischen Werth der Kalkwirkung im Ziegelthone 
müssen wir uns so lange eines bestimmten Urtheils enthalten, 
als die im Zuge befindlichen, auf die Dauer mehrerer Jahre 
ausgedehnten Untersuchungen nicht vollständig abgeschlossen 
sind, obgleich aus den bisherigen Ergebnissen hervorgehen 
möchte , dass durch künstliche Kalkzuschläge zu Thonerde 
und zu kieselsäurereichen Ziegelerden Steine mit vorzüglicher 
Eignung für Wasser- und Cloakenbauten, Kanäle und Wasser- 
reservoire etc. etc. gewonnen werden können. 



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Sämmtl. Steine der Versuchsserien Nr. 3-7 ET ^j *g •• 
gehören der nämlichen Lieferung an. .ie § SS «3 

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— 56 — 



Classification künstlicher Bausteine. 

Die Manigfaltigkeit der Anordnungen sowie die vielen, 
die Steinqualität beeinflussenden Factoren machen die Classifi- 
cation künstl. Bausteine zu einer besonders schwierigen Aufgabe 
und sind wohl Ursache, dass sämmtliche derzeit bekannte Classifi- 
cationen kaum der Erwähnung werth sind. Sie laufen auf die Fest- 
stellung der Festigkeitsverhältnisse für bestimmte Qualitäts- 
classen hinaus und ordnen die Steine einfach nach der Grösse 
ihres Tragvermögens ohne jegliche Rücksicht auf ihre sonstigen 
Beschaffenheiten, die wohl mehr als die Festigkeit, die Eignung 
zur Verwendung in gegebenem Falle bestimmen. Nach den 
bestehenden Classificationen rangirt ein unhomogener, geäderter 
oder gefleckter, mit einem Worte ein ganz ordinärer Hinter- 
mauerungsstein Dank seiner hohen Trocken-Festigkeit vor dem 
schönen, homogenen, gleichmässig gefärbten Verblender; er 
kann bei einer zweifelhaften Verwendbarkeit zu Bauten unter 
der Erde vor einem Steine rangiren, der durch die Fähigkeit 
im Wasser zu erhärten, zu Bauten aller Art, insbesondere 
in feuchter Atmosphäre oder unter Wasser verwendbar und 
damit besonders werthvoll erscheint. Auf Farbe, Structur, 
Widerstandsfähigkeit gegen Einwirkung der Atmosphäralien, ins- 
besondere des Frostes, ist etwelche Rücksicht nirgends genommen, 
und doch sind dies Factoren, deren Berechtigung im Rahmen 
einer sachgemässen Classification kaum Jemand beanstanden 
wird. Allerdings liegen die Verhältnisse beim künstlichen 
Baustein keineswegs so einfach und naheliegend als bei dem 
natürlichen Baustein und wird desshalb wohl auch kaum ge- 
lingen, allen berechtigten Factoren gebührend Rechnung zu 
tragen. Was man in einer Classification der Bausteine zu- 
nächst anzustreben hat, ist, die quantitative Feststellung jener 
Eigenschaften, welche nach dem Stande unseres heutigen 
Wissens einen Stein zur Verwendung in gegebenem An- 
wendungsfalle geeignet erscheinen lassen, damit an Hand dieser 
Feststellungen jeder Baubeflissene sein Material zweckent- 
sprechend auszulesen und zu verwenden im Stande ist. Hat 
beispielsweise Jemand eine Stützmauer, die Wind und Wetter 
ausgesetzt, den schädlichen Einflüssen der capillaren Durch- 
feuchtung unterworfen ist, in Backsteinen herzustellen, so soll 
die Classification es gestatten, das Material möglichst correct 
zu wählen ; sie soll Anleitung geben, nach welchen Richtungen 
hin den Stein zu prüfen, und welche Summe von Eigenschaften 



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— 57 — 

derselbe aufweisen müsse, um möglichst rationell verwendet 
zu werden. Eine Classification, die diesen Anforderungen ge- 
nügt, hat ihre Berechtigung und wird sowohl dem Baugewerbe, 
als der Thonwaarenindustrie überhaupt gute Dienste leisten. 
Ob es je gelingt eine Classification in dem skizzirten Um- 
fange herzustellen, ist nicht zu entscheiden. Soviel ist indessen 
gewiss, dass wir heute noch sehr weit vom Ziele unserer 
diesbezüglichen Wünsche stehen, und vorliegendes Material zu 
den ersten Grundlagen derselben kaum genügt. 

Ueber die Frost- und Wetterbeständigkeit künstlicher 
Bausteine liegen ziemlich umfassende Erfahrungsresultate vor, 
allein das aufgespeicherte Material im Sinne unserer Arbeit zu 
verwenden, ist desshalb nicht möglich, weil zur Zeit der Ver- 
wendung desselben in der Regel gar keine, oder doch ganz 
einseitige Prüfungen vorgenommen wurden, die keine Schluss- 
folgerungen gestatten. Auch sind die Ursachen des vorzeitigen 
Ruins der Backsteine sehr manigfaltig und im voraus schwer 
zu erkennen. In der Regel findet die Zerstörung durch eine 
der folgenden Ursachen statt: 

i) Erweichen der Masse des Steines durch capillar festge- 
haltenes Wasser und nachherigem Hinzutritt kräftiger 
Frostwirkungen. 

2) Abblättern der Steine von lamellarer Structur (bei trocken 
erzeugten Steinen und relativem Schwachbrand), durch 
wechselnde Trockenheit und Nässe. 

3) Abblättern der Steine durch auswitternde Salze (schwefel- 
saures Kali und Natron). 

4) Zerstörung der Steine durch Volumenvergrösserung, sich 
allmälig löschender Kalkeinsprenglinge oder Oxydation 
von Schwefelmetallen. 

Zweifellos ist das Mass der Fähigkeit des Erweichens 
im Wasser, sowie die lamellare Structur von der grössten 
Wichtigkeit für den Bestand des Materials; insbesondere sind 
relativ schwach gebrannte Steine mit lamellarer Structur für 
die combinirte Wasser-Frostwirkung sehr empfänglich. Dass 
Festigkeitsproben in wassergesättigtem Material für die Kenn- 
zeichnung der fraglichen Verhältnisse von ausschlaggebender 
Bedeutung sind, liegt auf der Hand. Das Verhältniss der 
Festigkeit in wassergesättigtem Zustande zur Trockenfestigkeit, 
also unser „Beständigkeitscoef ficient a (tj) bringt auch 
bei der Prüfung des Werthverhältnisses künstlicher Bausteine 
die Porosität, Fähigkeit der Wasser aufnähme, die 
Fähigkeit und das Mass des Erweichens der Masse 

8 



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58 — 



summarisch zum Ausdrucke und erscheint somit auch hier als 
berechtigter Qualitätsmesser. 

In folgender Zusammenstellung geben wir ein Bild 
über die bisher an Schweiz. Ziegelmaterial bestimmten Werthe 



Nr. 



Firma 



Farbe 

der 
Steine 



Vollsteine 



Hand.jMaach. 
Steine 



Lochsteine 



vertic. J borixo. 
gelocht 



Mittel 

n 



Courchod & Co. in Bussigny 
Dampfziegelei Heurieth in Ausser- 

sihl 

Dampfziegelei Heurieth in Ausser- 

sihl 

Hector Egger's Ziegelfabrik, 

Nebikon 

Hector Egger's Ziegelfabrik, 

Nebikon 

J. J. Keller in Teufen (Ct. Zürich) 

J. J. Keller in Teufen (Ct. Zürich) 

Mechanische Backsteinfabrik 
Zürich 

Mechanische Backsteinfabrik 
Zürich 

Passavant-Iselin in Basel . . 

Passavant-Iselin in Basel . . 

J. Schmiedheini, Ziegelei Heer- 
brugg 

J. Schmiedheini, Ziegelei Heer- 
brugg 

Societ£ technique in Neuen- 
burg 

Staatsbergwerk Käpfnach(Zürich) 

Thonwaaren- und Klinkerfabrik 
Tänikon 

Ziegelei Albishof in Wiedikon . 

Ziegelei und Thonwaarenfabrik 
Emishofen 

Ziegelei Dynhardt (A. Berlinger) 
Winterthur 

Walcher-Luchsinger in Schännis 



gelb 
röthl.- 
gelb 
hell- 
gelb 

roth 

dunk.- 
roth 
rosa 

dunk.- 
roth 
gelb- 
lich 

roth 

roth 

röthl.- 

gelb 

roth 
gelb 

roth 

roth 
weissl, 
gelb 
gelb- 
lich 

gelb- 
lich 
hell- 
roth 

roth 



0,65 



0,93 
0,91 



0,92 

1,12 

1,04 
0,85 



0,77 
0,91 
0,70 

0,82 



0,90 
0,84 

0,86 

0,60 

(1,31 
11,38 



0,75 



0,85 

fl,15 
[1,26 

0,83 

0,91 

0,79 



0,83 



1,06 

[1,42 

[0,88 



0,95 



1.06 



0,95 



fl,40 
11,12 

0,95 



(0,60) 



(0,89) 
1,03 
1,25 

1,15 



1,06 

0,53 
0,56 
A76 



1,06 

0,72 

0,93 
0,70 

[0,83 
11,26 

1,07 

0,83 
0,90 
0,82 

0,86 

0,60 

1,24 
1,08 
1,11 

(1,23 

10,86 

0,83 

1,00 

(0,55 
10,76 



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- 59 - 

des Coefficienten rj. Man sieht in einzelnen Fällen eine merk- 
würdige Uebereinstimmung des fraglichen Coefficienten für 
Erzeugnisse der gleichen Ziegelei. Mit der Thonsorte, der 
Mischung verschiedener Thonsorten, sowie mit der Intensität 
des Brandes variirt naturgemäss auch der Werth von rj. Die 
Variation ist ziemlich bedeutend und gewährt dadurch den 
Vortheil eines relativ scharfen Urtheils. 

Auf Grund vorstehend entwickelter Anschauungen basirt 
die folgende Classification der Backsteine. 

1. Qualität. 
Minimaler Beständigkeit scoeffident rj = 0,9. 

Hierher gehören: 

a) Verblendsteine mit homogener Masse, gleichartiger 
Farbe, geradlinigen und scharfen Kanten, ebenen Flächen 
und übereinstimmenden Abmessungen. Die minimale Druck- 
festigkeit hat zu betragen: 

für Maschinenvollsteine 350 kg pro cm 2 

für Loch st eine 300 kg pro cm 2 . 

b) Gewöhnliche Mauersteine mit angemessen scharfen 
Kanten und ebenen Flächen ; sie sind wegen namhafter Wider- 
standsfähigkeit in durchfeuchtetem Zustande zu allen Bauten 
an der Luft wie unter Wasser verwendbar. Die minimale 
Druckfestigkeit hat zu betragen: 

für Handsteine 200 kg pro cm 2 

für Maschinensteine 250 kg pro cm 2 

für Lochsteine 300 kg pro cm 2 . 

2. Qualität. 
Beständigkeitscoefficient rj zwischen 0,5 bis 0,9. 

Hierher gehören: 
Sämmtliche Backsteinsorten, die lediglich im Hochbau 
für verputztes Mauerwerk aller Art, wie Umfassungs- und 
Scheidemauern, Gewölbe etc. Verwendung finden. Die mini- 
male Festigkeit hat zu betragen: 

für Handschlag (Handsteine) 150 kg pro cm 2 

für Maschinensteine 200 kg pro cm 2 

für Lochsteine 2 50 kg pro cm 2 

für Hohlsteine (horizontal gelocht) 100 kg pro cm 2 . 
Cementsteine sind derzeit nicht genügend untersucht, 
um classificirt zu werden. 

££*-£$ v 



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Mittheilungen 



der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien 
am eidg. Polytechnikum in Zürich. 



2. Heft: 

Methoden und Resultate der Prüfung 
der Schweiz. Bauhölzer. 

Bearbeitet v von 

E. Tetmajer 

Ingenieur, Professor der Bauschule, Vorstand der Ansialt nur Prüfung 
von Baumaterialien am eidg. Polytechnikum etc. 



ZÜRICH. 

Comraissionsverlag von MEYER & ZELLER. 
1884. 



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Druck von ZÜRCHER & FURRER in Zürich. 



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Vorwort. 



Dem Mühe walten des Herrn Nationalrath Oberst Meister, 
Chef der Fachexperten der Gruppe 18 (Baumaterialien), ins- 
besondere der Opferwilligkeit des schw. Handels- und Land- 
wirth. Departements ist es zu verdanken, dass bei Anlass unserer 
Landesausstellung der eidg. Festigkeitsanstalt möglich wurde 
neben den künstlichen und natürlichen Bausteinen, hydraul. 
Bindemitteln und anderen Baustoffen auch die Schweiz. Bau- 
hölzer einer einlässlichen Prüfung zu unterziehen. Die Eigen- 
artigkeit der gewonnenen Resultate, welche in erster Linie im 
Special-Catalog der Gruppe 18 niedergelegt sind, veranlasste 
diese Separat- Ausgabe , in welcher eingehender als dies im 
Special-Catalog möglich war, die Programm-Entwicklung, die 
Versuchsausführung, sowie die Begründung der Methode der 
Qualitätsbestimmung beschrieben sind. Um Jedermann Einsicht 
in den Gang der Untersuchungen und in den absoluten Werth 
der Resultate zu geben, nahmen wir überdies Veranlassung 
ein complettes Protocoll, wie solche den betheiligten Forst- 
behörden und Verwaltungen in Form von Ausfertigungen zu- 
gestellt wurden, zum Abdrucke zu bringen. 



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Inhalts- Verzeichniss. 



Seite 

Einleitung 1 

Methoden und Hülfsmittel der Untersuchungen. 

Scheinbare Dichte, spec. Gewichte, Wassergehalt 7 

Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse 9 

Methode der Qualitätsbestimmung der Bauhölzer 16 

Protocoll der Prüfung einer Holzsorte • 20 

Zusammenstellung der Resultate. 

Uebersichtstabelle 34 

Zugfestigkeit 38 

Druckfestigkeit 39 

Knickungsfestigkeit 41 

Scherfestigkeit 45 

Biegungsfestigkeit .... 46 

General-Zusammenstellung 48 



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Prüfung der schweizerischen Bauhölzer. 



Einleitung. 

Die Prüfung der Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse 
der schweizerischen Bauhölzer bildet einen wesentlichen Be- 
standteil der im Interesse der schweizerischen Landesausstel- 
lung ausgeführten Gesammtarbeiten des eidgenössischen Festig- 
keitsinstitut's. Einerseits sind es die difficilen Vorbereitungen, 
die schwierigen meist sehr zeitraubenden Messungen, dann aber 
die langwierigen Berechnungen der Resultate, die ganz abge- 
sehen von ihrem innern Werthe, die fraglichen Arbeiten zu 
den nennenswerthesten Leistungen der Anstalt stempeln. 

Das Reglement der Prüfung der schweizerischen Bau- 
hölzer ist mit Rücksicht auf die Bedeutung der ganzen Arbeit 
als Compromiss der bautechnischen und forstwirthschaftlichen 
Interessen hervorgegangen. Bei Abfassung des Reglements 
waren wir von der Tendenz geleitet, einerseits dem Techniker 
zur Dimensionirung seiner Holzconstructionen nützliche Festig- 
keitscoefficienten zu liefern, gleichzeitig aber in möglichst ein- 
gehender und umfassender Weise die Festigkeitsverhältnisse 
der verschiedenen Theile des Stammes und soweit möglich 
auch ihre Abhängigkeitsverhältnisse von klimatischen und geo- 
gnostischen Verhältnissen klar zu legen und wenn schon aus 
vorliegender Arbeit einige, vielleicht bemerkenswerthe Resultate 
hervorgehen, so kann sie doch keineswegs als abgeschlossen 
bezeichnet werden — ja sie ist ungeachtet ihres Umfangs zu 
wenig umfassend um selbst gewisse forstwirthschaftliche Tages- 
fragen in endgültiger Weise zu erledigen. Mit positiver Ge- 
wissheit springt aus den ausgeführten Untersuchungen zunächst 
blos die Thatsache hervor, dass auf dem betretenen Boden 
jene Fragen objeetiv studirt und beantwortet werden können 



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2 Einleitung. 

und es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass in wohlverstandenem 
Interesse einer rationellen Beforstung unserer Gauen und Ge- 
birge sowohl das eidgenössische Forstinspcctorat wie auch die 
cantonalen und communalen Forstverwaltungen des Landes Hand 
dazu bieten werden, um gemeinsam mit dem eidgenössischen 
Festigkeitsinstitute Fragen, die in ihren Consequenzen vitale 
volkswirtschaftliche Landesinteressen tangiren, näher zu er- 
örtern. 

Bei Entwurf des Reglements für die Prüfung der schweize- 
rischen Bauhölzer waren in erster Linie bautechnische Rück- 
sichten massgebend; um jedoch jede Einseitigkeit zu vermeiden 
und speciellen Bedürfnissen der Forstleute gebührend Rechnung 
zu tragen, ist der erste Reglemententwurf dem Vorstande der 
Forstschule des eidgenössischen Polytechnikums, Herrn Professor 
Landolt zur Durchsicht und Correctur unterbreitet worden; 
Herr Professor Landolt hat denn auch mit verdankenswerther 
Bereitwilligkeit die Durchsicht und Berichtigung vorgenommen 
und konnte der so bereinigte Entwurf dem Gruppenchef der 
Fachexperten der Gruppe „Baumaterialien der schweizerischen 
Landesausstellung" zur Verfügung gestellt werden. Zur Orien- 
tirung lassen wir hier fragliches Reglement folgen: 

§ i. 

Zur Ermittlung der Elasticitäts-, Zähigkeits- und Festig- 
keitsverhältnisse der wichtigsten Bauhölzer werden: 

Zug-, Druck-, Knickungs-, Scher- und Biegeproben 
ausgeführt. 

8 3. 

Zur Prüfung gelangen: 

Die Fichte, Weisstanne, Föhre, Lärche und 
Eiche. 

§3- 

Zur Erforschung des Einflusses klimatischer und geo- 
gnostischer Verhältnisse des Standorts sind die Versuche aus- 
zudehnen : 

Auf Nord- und Südgehänge, auf Höhenlagen von unter 
und über 1300 m und auf Molasse-, Kalk-, Thonschiefer- und 
Granit- resp. Gneissböden. 

Von Fichte und Weisstanne sind jeweilen Versuchsstücke, 
sowol von südlichen, wie nördlichen Lagen einzusenden. 

Die zu prüfenden Holzsorten sind im Monate December 
des laufenden Jahres aus geschlossenen 80 — 100 jährigen Be- 



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Einleitung. 3 

ständen zu entnehmen, und ist das zu prüfende Material, 
sofort nach der Fällung und Zurichtung, in Kisten verpackt, 
bis spätestens den 15. Januar 1883 an die Forstverwaltung 
der Stadt Zürich, Adresse: Sihlamt Zürich, abzuliefern. 

§5. 
Sämmtliche Versuchsstücke sind aus der Stamm-Mitte, 
d. h. der halben Höhe bis zur Krone gerechnet, zu entnehmen ; 
sie sollen von normaler Qualität und möglichst vollkommen 
appretirt und genau bezeichnet zum Versandt gebracht werden. 
Die Bezeichnung hat durch, auf die gestellten Versuchsstücke 
sorgfaltig befestigte Zettel zu geschehen, auf welchen enthalten 
sein muss: 

1. Holzart; 

2. Angabe des Alters, Schlagzeit; 

3. Standort (Süd- oder Nordhang, Höhe über dem Meer); 

4. Bezeichnung des Bodens, auf dem das Versuchsstück 
gestanden hat; 

5. Firma des Ausstellers. 



§ 6 - 
Die Kosten der Prüfung werden, laut Beschluss der, der 
eidgenössischen Festigkeitsanstalt vorgesetzten Behörden, um 
50 °/o der reglementarischen Taxen ermässigt und fallen dem 
Aussteller zur Last. Die Zahlungsmodalitäten werden durch 
Vereinbarung mit den Fachexperten der Gruppe XVIII fest- 
gestellt. 

§ 7. «*■_'■ 

Die Zugfestigkeit soll an 
prismatischen Stücken von 4 cm Dicke, 
10 cm Breite und 50 cm Länge er- 
hoben werden. Aus jedem zu prü- 
fenden Stamme ist nach Anleitung 
nebenstehender Skizze: 

1 Stück aus dem Centrum, 

je 1 Stück im Abstand von 10 cm 
vom Mittelstück herauszuschneiden. 

§ 8. 
Zur Ermittlung der Druckfestigkeit, und behufs 
Feststellung der Abnahme derselben mit wachsender Länge 
der Versuchsstücke, sind von sämmtlichen Holzsorten 




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Einleitung. 

***• *• i. a Stück Würfel von 10 cm 

Kantenlänge vom reifen Holz 
zu beiden Seiten des Markes, 
nämlich No. 2 und 4 und 1 
Stück Würfel aus der Stamm- 
mitte No. 1, 
2. 4 Stück prismatische Stäbe 
No. 2, 3, 4, 5 von 10 /io cm 
Querschnitt und je einer Länge 
von 50, 100, 150 und 200 cm 
zu liefern. Die letztern Stücke 
sind wie die Würfel bei 1 vom 
reifen Holz zu beiden Seiten 
des Markes herauszuarbeiten. 

Alle diese Stücke sind aus dem gleichen Stamme auszu- 
schneiden, und zwar zum Theil unmittelbar unterhalb, zum 
Theil unmittelbar oberhalb der in § 7 bezeichneten Versuchs- 
stücke. 

§9- 

Für die Ermittlung der Biegungsfestigkeit sind 
von jeder Holzart drei prismatische Versuchsstückc quadratischen 
Querschnitts von 10 cm Seitenlänge und 160 cm Prismenlänge 
einzusenden. Fragliche Versuchsobjecte sind aus den gleichen 
Partien des Stammes wie die Stücke § 8, No. 1 zu ent- 
nehmen. 

§ 10. 

Für Ausstellungszwecke ist schliesslich von jedem Stamm 
ein scheibenförmiger Schnitt von 4 cm Dicke mit Rinde und 
einer sauber abgehobelten Seite zu liefern. 

§ 11. 

Nach durchgeführter Untersuchung wird den Ausstellern 
ein genaues Protocoll über die Ergebnisse derselben über- 
mittelt werden. 

Wie aus vorstehendem Reglement erhellt, sind mit Aus- 
schluss der Versuchskörper für die Zugfestigkeit, für welche 
in Ermanglung eigener Erfahrungen der Bauschinger'sche Normal- 
stab adoptirt wurde, durchwegs prismatische Balken von 
quadratischem Querschnitt mit 10 cm Seitenlänge normirt 
worden. Dadurch ist eine Einheit in die gesammte Lieferung 
des Versuchsmaterials gelangt, die trotz der unausweichlichen 
Variationen der Querschnittsdimensionen, directe Vergleichungen 
und Schlussfolgerungen gestattet. Die Art der Entnahme der 



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Einleitung. 5 

Versuchskörper aus dem Stamme, vergl. Fig. 1 und 2, be- 
zweckt die Erhebung der Elasticitäts- und Festigkeitsverhält- 
nisse des Holzes in verschiedenen Theilen desselben. Im 
Grossen und Ganzen war unser Bemühen dahin gerichtet, noch 
bautüchtiges Holz, also Holz in möglichst grossen, im Bau- 
fache noch üblichen Dimensionen den Versuchen zu unter- 
werfen, ohne dass dadurch die vergleichende Untersuchung, 
die Prüfung der Festigkeitsverhältnisse an verschiedenen Stellen 
der Querschnitte vereitelt worden wäre. Bei Wahl der Nor- 
maldimensionen von 10 X 10 cm war ferner die Erwägung 
ausschlaggebend, es sei wünschenswerth mit Rücksicht auf 
Entscheidungen in Streitfallen, die Einheit derart festzustellen, 
dass sich aus dem Streitobjecte aller Wahrscheinlichkeit gemäss 
mindestens ein entsprechendes Prüfungsobject gewinnen lässt. 

Correcte Ausdrücke für die Zähigkeitsverhältnisse unserer 
Baumaterialien fehlen fast gänzlich, und da die Festigkeits- 
und Elasticitätsverhältnisse allein die Qualität des Holzes 
ebensowenig wie diejenige des Eisens kennzeichnen, schien 
es wichtig, beim Entwurf des Reglements unter gebührender 
Wahrung der Einheit der Dimensionen auf eine gleichartige 
Lieferung des Versuchsmaterials zur Feststellung seiner Leistungs- 
fähigkeit, seines Arbeitsvermögens hinzuarbeiten, welches die 
unterschiedlichen Bauholzsorten muthmasslich in natürlicher, un- 
gezwungener Weise zu classificiren gestatten würde. Wir wählen 
hiezu die Biegungsarbeit, wie solche mit einigem Erfolg auch 
bei der Feststellung der Qualität von Gusseisen in Anwendung 
gebracht wurde. Dass wir abweichend von der absoluten Festig- 
keit (vergl. Eisen und Stahl, S. 15 u. f.) hier die Biegungs- 
festigkeit zum Ausgangspunkte unserer Untersuchungen er- 
wählten, findet ihre Begründung einerseits in der Bedeutung, 
die die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegen Biegung in 
unseren Bauwerken einnimmt, dann aber in dem Umstände, 
dass die Deformation relativ erheblich, die Bestimmung der 
Elemente des Arbeitsdiagramms eine sichere, exactere zu werden 
versprach, als dies unter Zugrundelegung der Deformations- 
arbeit irgend einer andern Festigkeitsart möglich schien. 

Wir verkannten hierbei keinen Augenblick die Schwierig- 
keiten der angestrebten Qualitätsbestimmung, zumalen die 
Festigkeits- und Zähigkeitsverhältnisse des Materials von zu- 
fälligem Feuchtigkeitsgrade desselben in hohem Maasse ab- 
hängen, welcher an und für sich rasch und mit einiger Sicherheit 
nur ziemlich umständlich erhältlich ist. Immerhin blieb uns 
nach reiflicher Ueberlegung der obwaltenden Verhältnisse keine 



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6 Einleitung. 

andere Wahl, und da das Versuchsmaterial mit Ausschluss 
der für den Termin der Eröflhung der Landesausstellung 
fertig geprüften Versuchs-Serien in lufttrockenem Zustande 
den Proben unterworfen wurde, so werden die gewonnenen 
Zahlenwerthe Anhaltepunkte für die Beurtheilung in zweifel- 
haften Fällen geben, jedenfalls aber eine Vergleichung des 
Arbeitswerthes der unterschiedlichen Bauholzsorten ermöglichen. 
Mit besonderer Rücksicht auf diese Verhältnisse sind denn auch 
parallel den Biegungsproben Versuche zur Feststellung des 
Wassergehalts der der Biegung unterworfenen Objecte aus- 
geführt worden. Von der Bestimmung des Feuchtigkeitsgrades 
der Versuchsobjecte der Zug-, Druck-, Knickungs- und Scher- 
festigkeit musste schon aus Gründen der grossen Anzahl der 
Versuchsstücke Abstand genommen werden. 

Dank der Bemühungen des Chefs der Fachexperten der 
Gruppe XVIII, des Herrn Nationalrath Oberst Meister, sind 
im ganzen 31 — wovon 30 programmgemäß complete Serien 
von Prüfungsobjecten fast gleichzeitig in der eidgen. Festig- 
keitsanstalt eingelaufen. Jede Serie, aus der Mitte des zu Bau- 
zwecken tauglichen Theiles eines und desselben Stammes 
entnommen, besteht aus: 

a) 3 Versuchsstücken für die Zugfestigkeit 
„ „ „ Druckfestigkeit 

„ r « Knickungsfestigkeit 

„ „ „ Scherfestigkeit 

r „ r Biegungsfestigkeit; aus letz- 

r zur Bestimmung der scheinbaren 

Dichte entnommen. 
Summa 19 Versuchsstücke. Rechnet man zu dieser Summe 
entsprechend den Biegungsprismen 3 Versuche zur Feststellung 
des Feuchtigkeitsgrades, so ergibt vorstehende Zusammen- 
stellung 22 Einzelversuche pro Serie, somit Total 660 Versuche. 

Von den eingelieferten Versuchs-Serien fallen: 
9 Serien auf die Weisstanne, und zwar: 

3 Serien von über — , 6 Serien von u n t e r 1 300 Mtr. ü. M. 
11 „ „ Rothtanne, und zwar: 

5 Serien von über — , 6 Serien von unter 1300 Mtr. ü. M. 
2 „ „ Föhre, und zwar: 

— Serien von über — ,2 Serien von unter 1300 Mtr. ü. M. 
5 „ n Lärche, und zwar: 

3 Serien von über — ,2 Serien von u n t e r 1 300 Mtr. ü. M. 
2 „ „ . Eiche, gewachsen unter 1300 Mtr. ü. M. 

1 „ » Buche, gewachsen unter 1300 Mtr. ü. M. 





h) 


3 




c) 


4 




d) 


3 




e) 


3 


tern 


sine 


L: 




f) 


3 



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Methoden und Hülfsmittel. 7 

Aus vorstehender Zusammenstellung geht zunächst hervor, 
dass mit Ausschluss der Weiss- und Rothtanne das Versuchs- 
material zur Beurtheilung des Einflusses der Höhenlage des 
Standortes auf die Holzqualität, nicht genügen konnte. In 
weit grösserem Masstabe macht sich die Unzulänglichkeit des 
Materials geltend, soferne man an Hand der gewonnenen 
Resultate den Versuch macht, den Einfluss der geognostischen 
Verhältnisse, des Wachsthums etc. zu prüfen. Man erkennt 
im voraus, es genüge das gelieferte Material trotz des nam- 
haften Umfangs der gesammten Arbeit zur Erörterung forst- 
wirthschaftlicher Fragen nicht. Dringend wünschenswerth scheint 
es daher durch fortgesetzte Untersuchungen das betretene Gebiet 
weiter aufzuschliessen und fühlen wir uns veranlasst hier 
schon hervorzuheben, es möchte den derzeit gewonnenen Re- 
sultaten blos relativer Werth beigemessen werden ; wir behalten 
uns vor, die nachfolgenden Zahlenwerthe an Hand späterer 
Versuche zu berichtigen und zu ergänzen. 



Methoden und Hülfsmittel der Untersuchungen. 

a) Scheinbare Dichte, specifisches oder Yolumengewicht, 
Wassergehalt. 

Die scheinbare Dichte (y), das Verhältniss des 
Holzgewichts zum Gewichte des durch die Holzfaser scheinbar 
verdrängten Wassers ist mittelst hydrostatischer Waage, durch 
Ermittlung des Gewichtsverlustes eines entsprechend beschwerten 
grösseren Prisma's (10 X10X15 bis 20 cm) ermittelt worden. 
Die Versuchsstücke, in lufttrockenem Zustande vorangehend 
gewogen, wurden in ein entsprechendes Gefäss placirt, aus 
welchem Wasser capillar aufgesogen wurde. Nach Massgabe 
der Wasseraufnahme wurde das Gefäss nachgefüllt, bis 
schliesslich (nach circa 8 Tagen) die Versuchskörper gänz- 
lich unter Wasser erschienen; sie blieben hier so lange, als 
noch eine Wasseraufnahme Consta tirt wurde. In völlig wasser- 
gesättigtem Zustande ist der Gewichtsverlust des Prüfungs- 
objectes erhoben und daraus seine scheinbare Dichte 
berechnet worden. Die so gewonnenen Zahlen nehmen für 
sich blos den Werth roher Annäherungen in Anspruch, denn 
einmal ist aus physiologischen Gründen nicht anzunehmen, 
dass die Holzzellen sich mit Wasser vollständig füllen, dann 



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8 Methoden und Hülfsmittel. 

aber ändert sich das Volumen der Holzfasern durch die Wasser- 
aufnahme, während gleichzeitig aus dem Zellgewebe vegeta- 
bilische und mineralische Substanzen ausgelaugt werden. 

Technisch wichtiger als die Dichte ist das spe ei- 
nsehe oder Volumengewicht d. h. das Gewicht der 
Cubikeinheit einer bestimmten Holzsorte. Das fragliche Volumen- 
gewicht wurde aus den Gewichten möglichst sorgfältig appretirter 
Prismen von 10 X 10 X 50 cm Stärke, deren Volumen aus 
den Abmessungen berechnet wurden, abgeleitet; der Quotient 
der Prismengewichte durch die respectiven Volumina gab die 
gesuchten Volumengewichte; sie wurden in der Folge mit d 
bezeichnet. 

Der Wassergehalt sämmtlicher, der Biegung unter- 
worfenen Prüfungsobjecte, ist aus feinen, splitterförmigen Hobel- 
spänen in einem zu diesem Zwecke eigens hergestellten Apparat 
ermittelt worden. Eine Trockenkammer aus Weissblech mit 
Thermometer und Bunsen'schem Gasregulator versehen, wurde 
zur Aufnahme von 10 Stück in 2 übereinander liegenden Reihen 
placirten, dünnwandigen, circa 2,5 — 2,8 cm weiten Glasröhren 
von 20 cm Länge eingerichtet. Die Glasröhren der unteren 
Reihe sind fix und mit einander derart verbunden, dass sie 
eine Art Schlangenrohre bilden; die Glasröhren der obern 
Reihe dienen zur Aufnahme der zu prüfenden Holzspäne und 
stehen einerseits mit dem Schlangenrohr, anderseits mit einem 
Körting'schen Wasserstrahlapparat derart in Verbindung, dass 
beim Anlassen desselben die im Schlangenrohr vorgewärmte 
Luft durch die Holzspäne gesogen und abgeführt wurde. Um 
wasserfreie Luft in den Vorwärmer zu bringen, ist das freie 
Ende des Schlangenrohr's mit einer, mit concentrirter Schwefel- 
säure gefüllten Waschflasche verbunden worden. Die Tempe- 
ratur der Trockenkammer schwankte zwischen 118— 12 5 C. 
Dieser Temperatur sind die Holzspäne circa 10 Stunden lang 
exponirt worden. Wiederholte Controlwägungen zeigten, dass 
ohne Spuren von Trockendestillation die Späne nach 10-stündiger 
Exposition keine Gewichtsverluste mehr erlitten. Aus dem 
Gewichtsverlust der Späne berechnet sich der procentuale 
Wassergehalt des Holzes wie er in den beobachteten Grenz- 
werthen den Protokoll-Ausfertigungen einverleibt wurde. Die 
beschriebene Methode der Feuchtigkeitsbestimmung leidet an 
einem Uebelstande, der mit der Späneerzeugung zusammen- 
hängt; erfahrungsgemäss verdunstet während der Späneerzeugung 
mit Hobel oder Raspel bereits etwas Wasser und zwar mit 
der Feinheit der Zerkleinerung in steigendem Verhältnisse. 



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Methoden und Hülfsmittel. 



9 



Es ist daher den Resultaten relativer Werth beizumessen und 
dürfte der absolute Feuchtigkeitsgrad um 1 — 2 °/o höher an- 
zunehmen sein. 



b) Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse. 

Die Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse sämmtlicher 
Versuchsstücke sind auf der uns zu Gebote stehenden Werder- 
schen, mit den Bauschinger'schen Messwerkzeugen ausgerüsteten 
Universalfestigkeitsmaschine geprüft worden. Sowohl Maschine 
als Messwerkzeuge sind allgemein bekannt; kleinere Abände- 
rungen an diesen Apparaten sind zu unerheblich, um eine weit- 
läufige Beschreibung und Abbildung derselben zu rechtfertigen. 
Zur Orientirung im Allgemeinen beschränken wir uns hier 
lediglich auf eine kurze Darlegung der Art der Versuchsaus- 
führung und beginnen: 



Mit der Zugprobe. 



Die Zugfestigkeit sämmtlicher, der Prüfung unterworfenen 
Bauholzsorten wurde an Bauschinger'schen Normalstäben, ver- 
gleiche Fig. 3 erhoben. Das mittlere, prismatische Schaft- 
stück von 0.5—0,7 cm Dicke, 3,0 — 4,0 cm Breite erhielt 
6,o — 6,5 cm Länge una diente auf einer Länge von meist 
5,0 cm zur Feststellung der Dehnungen bei allmälig, gesteiger- 
ten Belastungen. Die Zurichtung der Normalstäbe bot mannig- 



-19f- 



AM.....* 



M--4V 




19,S- 



.52,0.. 



i 



fache Schwierigkeit. Die Bedingungen, dass Faser- und Zug- 
richtung zusammenfällen und die Flächen der Jahresringe auf 
dem mittleren Schaftstück oder dessen Nähe nicht ausschiefern, 
waren kaum zu erreichen und doch üben bei den kleinen 
Querschnittsabmessungen der Versuchstäbe die geringfügigsten 
Mängel oft beträchtlichen Einfluss auf das Endresultat. Alle 
unsere Erfahrungen stimmen darin überein, dass namentlich 
bei lockerwüchsigem Holz, also bei Holz mit relativ weiten 
Jahresringen und geringem Herbstholz, die Querschnittsabmes- 



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10 Methoden und HülfsmitteL 

sungen zu klein gewählt wurden, um zuverlässige Resultate zu 
erzielen. 

Die Dehnungen sind äusserst gering und lassen sich blos 
mit feinen Messwerkzeugen bestimmen; sie sind bald über- 
haupt variable, bald fast constant gefunden worden, so dass 
in vielen Fällen eine Elasticitäts- resp. Proportionalitätsgrenze 
nicht zu finden war. Die Erhebung der Dehnungsverhältnisse 
mit dem Bauschinger'schen Spiegelapparat war überdies mit 
den grössten Schwierigkeiten verbunden. Der Parallelschraub- 
stock des Spiegelapparats sitzt nicht genügend sicher und fest 
auf dem schmalen Versuchstab, um wirklich tadellose Beob- 
achtungen zu ermöglichen. Ueberdies lassen sich die Dehnungen 
mit dem genannten Apparate blos bis zum Eintritt der meist 
frühzeitig erfolgten Splitterablösungen verfolgen. Ein mehr 
oder weniger heftiges Knistern deutet die fraglichen Ablösungen 
an; sie treten in der Regel genügend' heftig auf, um die 
Spiegelchen zu verstellen und die Aufnahme der Dehnungen 
bis zum Bruche zu vereiteln. Einerseits sind es die Unsicher- 
heiten in der Bestimmung der absoluten Festigkeit selbst, — 
dann die Schwierigkeiten der Erhebung der Dehnungen bis 
zum Bruch, die die Feststellung der Deformationsarbeit der 
Zugfestigkeit hinderten und voraussichtlich auch künftighin 
einer Qualitätsbestimmung vom Boden der Zugfestigkeit hinder- 
lich in den Weg treten werden. 

Die Zahl der ausgeführten Zugproben pro Serie dürfte 
die oben angedeuteten Unsicherheiten der Festigkeitszahlen 
einigermassen compendiren; die gefundenen mittleren Zug- 
festigkeiten darf jeder Constructeur seinen Rechnungen ruhig 
zu Grunde legen, während der Forstmann den relativen Werth 
dieser Festigkeiten im Centrum und seitlich demselben den 
Zusammenstellungen entnehmen kann. Für das reife Holz 
seitlich der Stamm-Mitte sind, wo überhaupt möglich war, die 
Elasticitäts- und Grenzmoduli, die specifischen Arbeiten an den 
resp. Elasticitätsgrenzen bestimmt und der Protocoll-Ausfer- 
tigung einverleibt worden. 

Die Brucherscheinung selbst variirt mit jedem Einzelver- 
such. Im Allgemeinen darf man sagen, dass das gesunde, 
astfreie, nicht gar zu weitringige Holz seitlich der Stamm- 
Mitte einen meist langgestreckten, splittrig-zackigen Bruch er- 
gibt; bei weichen, lockerwüchsigen Holzsorten wird der Bruch 
meist massig zackig, wenig, fast gar nicht splittrig ausfallen. 
Die Versuchsstücke aus der Stamm-Mitte zerreissen meist kurz- 



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Methoden und Hülfsmittel. 



11 



zackig bis stumpf oder, in Folge der zufälligen Lage des 
Markes, völlig unregelmässig. 

Ungeachtet des gefingen Schaftquerschnitts der Normal- 
stäbe und des durch die Art der Einspannung auf die Köpfe 
derselben (vide Fig. 3) bedingten Druckes ist wiederholt vorge- 
kommen, dass die Cohäsion durch Ueberwindung der Scher- 
festigkeit der Holzfasern im Einspannkopfe gelöst wurde. 

Die Druckprobe. 

Die Druckfestigkeit der Bauhölzer in der Faserrichtung 
wurde an Würfeln von ca. 10 cm Kantenlänge ermittelt; von 
der Druckfestigkeit senkrecht zur Faserrichtung ist aus Gründen 
ihrer sehr untergeordneten bautechnischen Bedeutung Abstand 
genommen worden. Die Zurichtung der Würfel ging leicht 
und sicher vor sich; die Seitenflächen sind eben abgehobelt, 
die Druckflächen eben und parallel gehobelt oder zugefeilt 
worden. Mittelst eines genauen Anschlagwinkels und einer 
Schublehre wurde die Appretur der Würfel controllirt. Die 
Einspannung der Versuchskörper erfolgte centrisch zwischen 
ebenen, mit Kugellagern versehenen Druckplatten auf der 
Werder'schen Maschine. Die Belastungen wurden allmälig 
bis zur Grenze gesteigert, bei welcher die Zerstörung der Co- 
häsion des Materials begann; sie war durch Abfallen der Waage 
der Festigkeits-Maschine stets scharf gekennzeichnet. Die 
Zerstörung selbst ist völlig localer Natur und besteht in einem 
Ineinanderschieben der Fasern, welches gehörig gesteigert, 
keilartig wirkt und schliesslich das Versuchsobject spalten 
kann. Ein eigentliches Zermalmen konnte nicht erzielt werden. 

Fig. 4- 



frrft 




t 

Bei astfreiem, gut appretirtem Holz tritt die Zerstörung fast 
gleichzeitig auf den freien Bewegungsflächen der Würfel sicht- 
bar auf; sonst erscheint sie in der Regel zunächst an Stellen, 
die durch Astknoten geschwächt sind. Jeder Astknoten, er 



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12 Methoden und Hülfsmittel. 

mag gut oder weniger befriedigend verwachsen sein, übt grossen 
Einfluss auf das Resultat. Astfreies Holz bleibt ein frommer 
Wunsch des Baugewerbes — es erschien daher auch im vor- 
liegenden Falle eine besondere Auswahl des Materials in dieser 
Hinsicht nicht gerechtfertigt und erklärt dieser Umstand theil- 
weise jene Widersprüche der Festigkeitsverhältnisse, auf welche 
wir gelegentlich der Beschreibung der Knickungsversuche zu- 
rückkehren müssen. 

Fig. s . In Fig. 4 geben wir einige typische Arten 

der Zerstörung durch Druckwirkungen. Bei 
Hartholz werden mitunter keilförmige Körper 
seitlich herausgepreßt und nehmen die defor- 
mirten Prüfungsobjecte Formen an, die an 
die Doppelpyramiden unserer künstlichen und 
natürlichen Bausteine etc. erinnern, vergleiche 
Fig 5- 

Zur Erhebung der Bestimmungselemente 
der Elasticitätsverhältnisse des Holzes für 
Druck wurde in jeder Versuchsserie das 50 cm lange Prisma 
aus reifem Holz seitlich der Stamm -Mitte mit besonderer 
Sorgfalt appretirt, in den Druckapparat der Werder'schen 
Maschine gespannt. Auf die sphäroidal gelagerten Druckplatten 
des Apparats sind gusseiserne Aufsätze angeschraubt worden, 
die auf ca. 1,2 cm Tiefe zur Aufnahme gehobelter 1.8 cm 
starker Scheiben eingedreht wurden. Vor jedem Versuch sind 
die fraglichen Scheiben auf die Prismenenden centrisch aufge- 
schraubt worden und es konnte nun das so armirte Prüfungs- 
object bequem und exact in die Axe des Druckapparats ein- 
gehängt werden. 

Die Verkürzungen sind mittelst des Bauschinger'schen 
Spiegelapparats gemessen worden, welcher sich während der 
ganzen Dauer der Beobachtung vortrefflich bewährte und ins- 
besondere den Werth der Messung der Verkürzungen zweier 
gegenüberliegender Fasern zu schätzen lehrte. 

Sämmtliche Messungen sind direct protokollirt und um- 
corrigirt in die Protokoll-Ausfertigungen eingetragen worden. 



Knickungsprobe. 

Der Rahmen dieser Arbeit gestattet nicht derjenigen Ver- 
suche zu gedenken, welche mit ebenso viel Mühe als Zeitauf- 
wand probeweise ausgeführt wurden, um den Knickungsvor- 



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Methoden und Hülfsmittel. 13 

gang näher zu studiren. Wir dürfen diese Bemühungen hier 
um so mehr umgehen als irgend wie nennenswerthe Resultate 
überhaupt nicht erzielt wurden. Die Ursachen dieser negativen 
Ergebnisse scheinen in der Unhomogenität des Materials, vor 
allem im Einflüsse der Astknoten zu liegen ; sie nöthigten uns 
schliesslich, die Druckproben wie sie am 50 cm Prisma ausge- 
führt wurden, mit der Modification zu wiederholen, dass hier 
von der Messung der elastischen Verkürzung Abstand genommen 
wurde. Der Druckapparat, die Art der Armirung der Prismen- 
enden etc. blieb nach wie vor die gleiche. Jedes Prüfungs- 
object in die Maschine gehängt ist zunächst auf 5 tn belastet, 
die Stellschrauben der Druckplatten satt, d. h. derart ange- 
zogen worden, dass eine Bewegung der Lagerflächen aus- 
geschlossen war und nun ist allmälig steigernd so lange 
Druck geübt worden, bis. entweder eine Durchbiegung oder 
Materialzerstörung durch locale Ineinanderpressung der Fasern 
ohne vorangehende Durchbiegung eingetreten ist. Protokollirt 
wurde stets die Grösse und Richtung der Durchbiegung be- 
ziehungsweise die Lage jener Querschnitte, in welchen ein In- 
einanderpressen der Fasern constatirt wurde. Sämmtliche Er- 
hebungen sind den Protokoll- Ausfertigungen einverleibt worden 
und bedürfen keiner weitern Erläuterung. 



Die Scherfestigkeit. 

Die häufige, oft erhebliche Ausnützung der Scherfestigkeit 
des Materials unserer Holzconstructionen dürfte die Bestimmung 
der Scherfestigkeit jener Bauholzsorten, die so eingehenden 
Untersuchungen unterzogen wurden, als nützliche Ergänzung 
der gesammten Arbeit erscheinen lassen. 

Den Scherproben sind sauber bearbeitete Scheiben von 
10 X 10 cm Querschnitt und 4,5 — 5,5 cm Dicke unterworfen 
worden. Die eine der Scheiben gehört der Stamm-Mitte an, 
während die beiden andern aus reifem Holz seitlich der 
Stamm-Mitte entnommen sind. 

Der bekannte Scherapparat der Werder'schen Maschine 
ist für vorliegenden Zweck umgestaltet worden. Die Scher- 
fläche, sowie die Schneide des angreifenden Werkzeugs sind 
eben; letztere hat auf eine Länge von 20 cm eine vertikale, 
rechtwinklig begrenzte Angriffsfläche von 2 cm Höhe. Das 
Prüfungsobject wird durch eine vorgelegte Lasche gegen 
Verdrehung während des Angriffs gesichert. 



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14 



Methoden und Hülfsmittel. 



Für jede der 30 zur Prüfung gelieferten Serien sind 6 
Scherversuche ausgeführt worden; von diesen fallen 2 Ver- 
suche auf die Scheibe der Stamm-Mitte, die übrigen auf das 
reife Holz seitlich derselben. Fig. 6 stellt die besagten 
Scheiben und die Lage der Schnittflächen dar ; man sieht, dass 
der Schnitt der Scheiben aus seitlichem Holz einmal in der 
Richtung der Jahresringe, — dann nahezu normal zu diesen 
geführt wurde. Die Scherrichtung war in allen Fällen die 
gleiche, nämlich parallel der Stamm- Axe, also in der Faser- 
richtung. 

Fig. 6a. Fig. 6b. Fig. 6c. 



10 cm 




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In der Regel ging die Zerstörung des Materials plötzlich 
vor sich; das angreifende Werkzeug presste sich mehr oder 
weniger in die Holzscheibe ein und begleitet von einem hör- 
baren Ruck trat Trennung der Theile auf. 

Die Form und Beschaffenheit der Scherflächen variirt 
mit der Lage der Schnittrichtungen. Fand das Scheren in 
der Richtung der Jahresringe statt, so trat die Trennung 
längs mehr oder weniger glatten, den Jahresringen ent- 
sprechenden, cylindrischen Flächen auf. Wurde dagegen der 
Schnitt im Sinne der Fig. 6 c senkrecht zu den Jahresringen 
geführt, so erschien die Schnittfläche sägeartig gezahnt und 
meist rauh; die Prüfungsobjecte aus der Stamm-Mitte zeigten 
bald die eine, bald die andere der erwähnten Scherflächen- 
beschaffenheit. Oft sind dieselben völlig unregelmässig, tief 
greifend zackig ausgefallen. 



Die Biegungsfestigkeit. 

Zu Biegungsversuchen sind die in § 9 des Reglements 
systemisirten Prismen und zwar pro Serie je ein Balken aus 
der Stamm-Mitte, zwei solche aus reifem Holz seitlich der 
Stamm-Mitte verwendet worden. Die Kraftäusserung ist bei 
Prüfung der letztgenannten Balken derart erfolgt, dass die der 



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Methoden und Hülfsmittel. 



15 



Stamm-Mitte benachbarten Fasern, vergl. Fig. 7 einmal der 
gespannten, das andere Mal der gepressten Balkenseite ange- 
hörten. Die Lagerung der Balken geschah auf keilförmigen, 
gusseisernen Lagerklötzen, welche auf die alten Werder'schen 
Pendellager aufgesteckt und durch kräftige Stellschrauben un- 
wandelbar fixirt wurden. Die Stützweite betrug durchwegs 
1,50 m. Der Angriff erfolgte auf die Balkenmitte. Um schäd- 
liche Eindrücke der cylindrisch abgerundeten Schneiden zu 
vermeiden, sind an der Angriffstelle der Kraft wie an den 
Auflagerklötzen nussbaumene Unterlagsscheiben von ca. 8 cm 
Breite und 1 cm Dicke eingelegt worden. 






Zur Messung der elastischen Durchbiegungen dienten 
Bauschinger's Gradbogen apparate. Von diesen ist der eine in der 
Kraftrichtung in der Balkenmitte, die beiden andern an den 
Auflagerstellen in entgegengesetzter Richtung montirt worden. 
Diese Anordnung gestattete die absoluten Durchbiegungen des 
belasteten Balkens recht genau zu erheben, also die Elastici- 
täts- und Grenzmoduli, sowie die specifische Arbeit an der 
Elasticitätsgrenze zu berechnen. 

Zur Aufnahme der Biegungspfeile der bis zum Bruch 
gesteigerten Belastungen, also zur Messung des einen der Ele- 
mente der Arbeitsdiagramme der Biegungsfestigkeit ist ein 
einfacher, cylindrischer Masstab mit Millimetertheilung und 
Nonius verwendet worden. Nach Erledigung der Elasticitäts- 
messung wurden die Gradbogen apparate* demontirt und mit 
besagtem Masstabe weiter gearbeitet. Die Beobachtung mit 
diesem einfachen Messwerkzeug ging ganz befriedigend vor 
sich; es konnte bei einiger Achtsamkeit sogar die Durchbie- 
gung im Augenblicke des Bruchs festgestellt und in die Pro- 
tokoll-Ausfertigungen eingetragen werden. Die Ablesung auf 
den Gradbögen resp. am Nonius des Masstabes geschah stets 
im Momente, als die Libellenluftblase des Wagebalkens der 
Werder'schen Maschine einspielte. Auf eine bestimmte Dauer 



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16 Methoden und Hülfsmittel. 

der Einwirkung konnte wegen der kurzen Frist, innerhalb 
welcher die gesammte Arbeit fertig gestellt werden musste, 
keine Rücksicht genommen werden. 

Die Zerstörung der Cohäsion erfolgte ausnahmslos durch 
Reissen der gespannten Fasern. Locale Ineinanderschiebungen 
der Fasern der comprimirten Balkenseite sind nur in einzelnen 
Fällen beobachtet. Es möchte diese Erscheinung um so auf- 
fallender sein, als die Druckfestigkeit des Holzes kaum die 
Hälfte der Zugfestigkeit erreicht, demnach zu erwarten wäre, 
dass die gepressten Fasern sich ineinanderschieben, bevor die 
gespannten reissen. Die Elasticitätsmoduli für Zug und Druck 
unserer Bauhölzer zeigen meist unerhebliche Differenzen; es 
werden daher die Dehnungen resp. Verkürzungen der äusser- 
sten Fasern für den gleichen Belastungsfall wenig von einander 
verschieden, d. h. die neutralen Fasern, entsprechend der 
Theorie der Elasticität, Schwerpunktsfasern sein. Jenseits der 
Elasticitätsgrenze scheinen die neutralen Fasern sich gegen 
die gepressten, äussersten Fasern hin zu verschieben. Un- 
zweifelhaft weisen die Brucherscheinungen auf den zweifelhaften 
Werth der Biegungsformeln jenseits der Elasticitätsgrenze, und 
können daher die mit diesen Formeln berechneten Spannungs- 
grössen beim Bruch nur den Werth roher Annäherungen für 
sich in Anspruch nehmen. 

Je nach dem Grade der Feuchtigkeit, Güte der Appretur 
und nach der zufälligen Lage der Astknoten war die Bruch- 
erscheinung verschieden. Feuchtes Lärchen-, Buchen- und 
Eichenholz konnte überhaupt zu keinem Bruche gebracht werden ; 
es schieferten oder splitterten die gespannten Fasern lagen- 
weise ab; allein ein durchgreifender Bruch war nicht zu er- 
zielen. In der Regel war der Bruch durch Ausschieferung 
der Jahresringe auf der gespannten Balkenseite, oder durch 
Astknoten geschwächte Stellen geleitet und fiel in solchen 
Fällen unregelmässig aus. 

c) Methode der QualitätsbeBtimmung der Bauhölzer. 

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Eignung einer 
bestimmten Holzart zu baulichen Zwecken durch die Fähig- 
keit, gegebene Belastungen mit Sicherheit dauernd aufzu- 
nehmen und zu übertragen, bedingt ist. 

Abstrahirt man von der Dauer des Holzes, welche Fall 
für Fall durch zweckdienliche Auslese, richtige Behandlung, 
durch Schutzmassregeln oder Imprägnirung hinreichend ge- 



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Methoden und Hulfsmittel. 17 

sichert werden kann, so bleibt als entscheidendes Moment 
bei Beurtheilung der Verwendbarkeit einer Holzart für bau- 
technische Zwecke neben der Festigkeit nur noch das Maass 
der durch ihre Zähigkeit bedingte Leistungsfähigkeit 
übrig. 

Aus Vorangehendem erhellt zur Genüge, dass mit Aus- 
schluss der Zugfestigkeit, der Feststellung der Festigkeits- 
verhältnisse einer Holzart keine nennenswerthen Schwierigkeiten 
im Wege stehen; allein diese enthalten keinerlei Kriterium 
für den Zähigkeitsgrad und damit für die Sicherheit und Zu- 
verlässigkeit des Materials und wenn zugegeben werden muss, 
dass die durch die Zähigkeitsverhältnisse eines Materials ge- 
botene Sicherheit namentlich bei dynamisch belasteten und 
damit manchen unberechenbaren Zufälligkeiten unterworfenen 
Constructionen von ausschlaggebender Wichtigkeit ist, so wird 
man anderseits die Bedeutung einer Methode der Qualitäts- 
bestimmung nicht verkennen, welche für den jeweiligen Grad 
vorhandener Zähigkeit die Leistungsfähigkeit des Materials durch 
einen leicht bestimmbaren Zahlenwerth auszudrücken gestattet. 
Die ausgeführten 90 Versuche sprechen zweifellos dafür, dass 
in der Arbeitscapacität der Biegungsfestigkeit, 
vergleiche S. 5, ein vortreffliches Mittel zur Feststellung der 
Leistungsfähigkeit gefunden ist, welches nicht allein den vor- 
handenen Zähigkeitsgrad, sondern auch jegliche, die Zähigkeits- 
verhältnisse des Holzes beeinflussenden Umstände in unver- 
kennbarer Weise zum Ansdrucke bringt. Dabei ist die frag- 
liche Arbeitscapacität durch Ausmaass eines Diagramms 
erhältlich, welches aus den bis zum Bruch gesteigerten Be- 
lastungen und zugehörigen Durchbiegungen eines normalen 
Prüfungsobjects in der Art gebildet wird, dass man zum 
jeweiligen Biegungspfeil als Abscisse rechtwinklig die corre- 
spondirende Belastung als Ordinate aufträgt und die so ge- 
fundene! Punkte durch einen continuirlichen Linienzug ver- 
bindet. Der Inhalt des so construirten Diagramms stellt den 
Werth der Biegungsarbeit des Balkens d. h. 



-f r .* 



dar, worin P die Kraft, ds das Wegelement des Angriffspunktes 
bedeutet; das Maass dieser Arbeit muss durch Schlag oder 
allmälig gesteigerte Belastung verrichtet, d. h. das Arbeits- 
vermögen überwunden werden, soll eine Trennung der Theile, 
ein Bruch des Balkens erzielt werden. 

2 



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18 Methoden und^Hülfsmittel. 

Der durch den Inhalt des Diagramms ausgewiesene Ar- 
beitswerth wird zur Erzeugung einer theils mehr oder weniger 
elastischen, theils vom Zähigkeitsgrade des Materials abhängi- 
gen Deformation verwendet. Der erste Theil ist stets der 
kleinere und tritt massgebend blos in solchen Fällen auf, wo 
das Holz, sei es durch einen exceptionellen Grad der Trocken- 
heit, durch den Einfluss schädlicher Astknoten oder durch eine, 
der Holzart eigenthümliche Sprödigkeit sich auszeichnet. Der 
natürliche, oder durch künstliche Hülfsmittel erhöhte Zähig- 
keitsgrad einer Holzsorte macht sich lediglich in der Ver- 
grösserung des zweiten Theiles der Deformationsarbeit gel- 
tend, das Diagramm erscheint langgestreckt. 

Die Form des Diagramms berechtigt schon zu Schluss- 
folgerungen ; sie gestattet, zerlegt in einzelne Theile, ein zutreffen- 
des Urtheii hinsichtlich der Leistungsfähigkeit in den verschie- 
denen Phasen des Versuches; indessen ist eine Gliederung der 
Deformationsarbeit nicht rathsam und für die schliessliche Be- 
urtheilung der Qualität völlig gleichgültig, welchen Antheil 
die elastische, — welchen die durch die Zähigkeit des Materials 
bedingte Deformation an der gesammten Biegungsarbeit nimmt. 

Bezeichnet man mit /o den Biegungspfeil des Balkens 
beim Bruch, mit B die Bruchkraft desselben, so stellt das Pro- 
duct /o . B den Inhalt des, dem Biegungsdiagramm umschrie- 
benen Rechtecks dar. Ein Bruchtheil dieses Inhalts gibt den 
Inhalt A der Arbeitsfläche, welche man somit durch 

A = r\ . /o . B 

ausdrücken kann, worin i) den Coefficienten der Biegungsarbeit 
bezeichnet. Vom Boden der Arbeitscapacität der relativen Festig- 
keit des Holzes gelangen wir zu dem nämlichen Ausdrucke, 
wie bei der Behandlung der Qualitätsfrage zäher Eisen- und 
Stahlsorten. Während sich jedoch dort für die absolute Festigkeit 
der Coefficient rj als nahezu const. erwies, kann hier von einer 
Constanz des Coefficienten selbst bei ein und der gleichen Holzart 
keine Rede sein. Derselbe ändert sich mit dem Zähigkeits- 
grade des Materials; er ist desto kleiner (sinkt bis auf 0,5), 
je geringer der Arbeitswerth, je grösser der Grad der Sprödig- 
keit und Brüchigkeit ist; umgekehrt wächst der absolute Werth 
des Coefficienten mit zunehmender Zähigkeit des Materials und 
erreicht eine Grösse von 0,8—0,85; vergleiche Resultate der 
Biegungsfestigkeit S. 46-47. Da nun rj auch für Holz des gleichen 
Stammes selbst näherungsweise nicht als constant angesehen 
werden kann, so ist auch weder die absolute Grösse des 



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Methoden und Hülfsmittel. ' 19 

Biegungspfeils, noch das Pro du et aus Biegungspfeil und 
Bruchkraft zur Qualitätsbestimmung massgebend und bleibt 
somit nichts anderes übrig, als Fall für Fall den thatsäch- 
lichen Werth der Biegungsarbeit A in tn cm ausgedrückt der 
Beurtheilung zu Grunde zu legen. 

Fassen wir das vorstehend Entwickelte zusammen, so 
kann man sagen, dass zur Beurtheilung des Werth- 
verhältnisses der Bauhölzer unter sich sowie zur 
Vergleichung des Holzes aus verschiedenen Thei- 
len des Stammes das Maass der Arbeitscapacitä t 
der Biegungsfestigkeit (stets unter Zugrundelegung 
einheitlicher Prüfungsobjecte) massgebend sei; 
sie stellt eine durch Festigkeit und gleichzeitige 
Zähigkeit bedingte Zahl dar, die unter sonst 
gleichen Umständen sich sowohl mit der Zähig- 
keit als anderseits mit der Festigkeit ändern 
kann. Ist das Holz spröde, brüchig d.h. elastisch, 
fest aber nicht zähebiegsam, so wird sein Ar- 
beitswerth gering ausfallen; umgekehrt kanndas 
Arbeitsvermögen erheblich werden, wenn das 
Material neben geringer Bruchfestigkeit grosse 
Zähigkeit und Biegsamkeit besitzt. Ein Maximum 
der Biegungsarbeit wird durch Vereinigung mög- 
lichst grosser Festigkeit und Zähigkeit resulti- 
ren; es erscheint daher die Grösse der Biegungs- 
arbeit als wohlberechtigter Qualitätsmesser des 
Holzes. 

Da nun für das Baugewerbe einerseits die Festigkeit, 
in gleichem Maasse anderseits die Leistungsfähigkeit des Holzes 
in Betracht fallen, so empfehlen wir die Qualitätsbestimmungen 
principiell auf Festsetzung 

1) einer minimalen Biegungsfestigkeit, gleich* 
zeitig 

2) einer minimalen Arbeitscapacität der Bie- 
gungsfestigkeit zu basiren. 



Zur Orientirung, namentlich um das Messungsverfahren 
bei Prüfung der verschiedenen Festigkeitsarten darzulegen, 
lassen wir ein vollständiges Protokoll folgen, wie solches in 
Form einer Ausfertigung den betheiligten Behörden und Ver- 
waltungen übermittelt wird, und bemerken hiezu, dass sämmt- 
liche Zahlenwerthe den directen Beobachtungen entsprechen 
also uncorrigirt sind. 



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20 Protokollauszug. 



Protokoll Nr. 3501. 



Lärche sign. A 

der Forstverwaltung des Cantons St. Gallen, Bezirksforstamt 

Sargans. 



Nr. 1. 

Geolog. Bezeichnung des Standortes: Tiefgründiger 
Lehm der Flyschformation. 

Oertliche Lage des Standortes: Westabhang, Staatswald 
Valur. 

Höhenlage des Standortes: 700 m über Meer. 

Alter des Holzes: 70 Jahre. 

Beschaffenheit: In der Jugend sehr weitringig mit wenig 
Herbstholz; später engringig mit relativ viel Herbstholz. 

Scheinbare Dichte y = 0,65 

Volumengewicht d= 0,64 tn pro cm 9 . 



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Protokollauszug-. 



21 



Zugfestigkeit. 

Prüfungsobject : Prisma seitlich der Stamm-Mitte entnommen ; vollkommen 

astfrei. 



Querschnittsfläche . 


F=S. 


c = 2,31 cm*. 


Beobachtete Stablänge / = 4,8 cm. 


M. 


r 


Spiege 

M 

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5 
3 

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1 links 

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1 rechts 

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BS.« S 


B 
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u 

55 

Q 


Bemerkungen 


2 




17,00 

18,10 
17,39 

18,58 
17,75 

18,72 


1,10 
+0,39 

1,58 
+0,75 

1,72 


25,00 

24,21 
25,11 

24,40 
25,30 

24,28 


0,79 
-0,11 

0,60 
—0,30 

0,72 


1,89 


1,89 

1,90 

1,99 
1,09 
1,03 
0,85 
1,09 
0,93 
0,93 
1*10 
1,07 
1,01 
0,97 
1,05 
1,04 
1,24 


Faser links bildet das 
compacte dichte Holz 
eines Jahresringes. Fa- 
ser rechts ist lockeres 




Vit 

■/>. 


+0,28 
2,18 


Frühjahrsholz. 




V» 

V» 


+0,45 
2,44 


pro Vis in : 0,995. 




V« 


19,30 


2,30 


23,77 


1,23 


3,53 






V» 
V« 


19,81 
20,30 


2,81 
3,30 


23,25 

22,89' 


1,75 
2,11 


4,56 
5,41 


Mittel : 0,97. 




V» 


20,80 
21,26 


3,80 
4,26 


22,30 
21,83 


2,70 
3,17 


6,50 
7,43 






,0 /u 


21,73 
22,25 
22,77 
23,23 


4,73 
5,25 
5,77 
6,23 


21,37 
20,79 
20,24 
19,69 


3,63 
4,21 
4,76 
5,31 


8,36 

9,46 

10,53 

11,54 


Muthm. Grenze. 
Nicht scharf ausgespr. 




w /u 


23,69 


6,69 


19,18 


5,82 


12,51 


. Mittel : 1,01. 




"/!« 


24,17 


7,17 


18,61 


6,39 


13,56 






1,00 


24,61 
25,25 


7,61 

8,25 


18,01 
17,41 


6,99 
7,59 


14,60 
15,84 






V" 





Elastische Dehnung pro '/* t* 

Elasticitätsmodul 

Grenzmodul 

Spec Arbeit an der Elast.-Grenze 
Zugfestigkeit 



J/= 0,001977 cm. 

€ = 131,5 tn pro cm*. 

y = 0,243 tn pro cm*. 

a = 0,000217. 

ß = 0,758 in pro cm*. 



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Protokollauszug. 

Zugfestigkeit. 
Zugrichtung parallel zur Faser. 



M. 


Belastung 
in tn 

P 


Dimensionen 

b C 


§3 11 


ß 
Zugfestigkeit 
tn pro cm*. 


Bemerkungen. 


3 


Prüfungsobject: Prisma seitlich der Stamm-Mitte 




entnommen. 




— 


3,31 0,7 


2,31 


— 


Langgestreckter, wenig splittriger 




1,75 


Zerrissen 




0,750 


Bruch. 


4 


Prüfungsobject: Prisma seitlich der Stamm-Mitte 




entnommen. 




— 


2,69 0,65 


1,75 


— 


Langgestreckter, wenig splittriger 




1,87 


Zerrissen 




1,070 


Bruch. 


5 


Prüfungsobject: Prisma aus der Stamm-Mitte 




entnommen. 




— 


3,30 0,67 


2,21 


— 


Kurzzackiger Bruch. 




0,44 


Zerrissen 




0,199 





Resultate: 

Zugfestigkeit für die Stamm-Mitte ß c = 0,199 in P ro cm *- 

Zugfestigkeit f. d. reife Holz seitl. d. Mitte ß s = 0,914 ^ „ „ 
Mittlere Zugfestigkeit ß m = 0,676 „ „ 



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P rotokollauszug. 



23 



Druckfestigkeit. 
Druckrichtung parallel zur Faser. 



M 



2' 



Dimensionen in cm 



2 a II 



Ol 

■ä|8 

O « o. 



Bemerkungen. 



27,5 



Prüfungsobject: Würfel aus der Stamm-Mitte. 
9,9 I 9,9 I 10,0 I 98,0 
Beginn der Zerstörung 



0,281 



Prüfungsobject: Würfel aus reifem Holz seitlich 
der Stamm-Mitte. 



37,75 



9,7 9,9 10,0 96,0 
Beginn der Zerstörung 



0,393 



Prüfungsobject: Würfel aus reifem Holz seitlich 
der Stamm-Mitte. 



42,5 



9,8 9,9 10,0 97,0 
Beginn der Zerstörung 



0,438 



Die Zerstörung der Probekörper besteht in localem Ineinander- 
schieben der Fasern. 



Druckfestigkeit für die Stamm-Mitte ß c = 0,281 In pro cm*. 
Druckfestigkeit f. d. reife Holz seitl. d. Mitte ß s = 0,4 1 6 „ „ „ 
Mittlere Druckfestigkeit ßm= 0,371 „ „ „ 



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24 



Protokollauszug. 



Druckfestigkeit. 

Prüfungsobject : Aus reifem Holz seitlich der Stamm-Mitte 

entnommen. 

Querschnittsfläche: F= b ,c = 9,88 X 9 . 88 = 97,6. 

Totale Prismenlänge: ^ = 50,0; beobachtete Prismenlänge 

/ = 20,0 cm. 





hr> 


Spiegel links 


Spiegel rechts 


U (3 






M 


Belastun: 
1 in in 
P 


o 

9 

s 

< 


b0 m 


B 

3 

8 
3 

< 


ba ^ 

gl 


a.s tu« 

gavg 


8 
S 


Bemerkungen. 


9 


0,5 


30,00* 




13,00 






8,53 






5,5 


25,23 


4,77 


16,76 


3,76 


8,53 








— 










— 




> Mittel: 8,50. 
pro i in: 1,70. 




0,5 


30,00 


0,00 


13,00 


0,00 


0,00 


8,47 , 
1,55] 






5,5 


25,24 


4,76 


16,71 


3,71 


8,47 






6,5 


24,49 


5,51 


17,51 


4,51 


10,02 


Mittel: 1,585. 
















1,62 1 






7,5 


23,71 


6,29 


18,35 


5,35 


11,64 


1,58 






8,5 


22,97 


7,03 


19,19 


6,19 


14,22 


1,60 
1,57 


■ Mittel: 1,590. 




9,5 


22,20 


7,80 


20,02 


7,02 


14,82 






10,5 


2#,50 


8,50 


20,89 


7,89 


16,39 


















1,56 






11,5 


20,78 


9,22 


21,73 


8,73 


17,95 


1,63 
1,59 
1,61 
1,63 






12,5 


20,02 


9,98 


22,60 


9,60 


19,58 






13,5 


19,30 


10,70 


23,47 


10,47 


21,17 


Mittel: 1,60. 




14,5 


18,56 


11,44 


24,34 


11,34 


22,78 


Proportionalitäts- resp. 
Electricitäts- Grenze. 




15,5 


17,80 


12,20 


25,21 


12,21 


24,41 


1,64 
1,68 






16,5 


17,07 


12,93 


26,12 


13,12 


26,05 






17,5 


16,30 


13,70 


27,03 


14,03 


27,73 


















1,67 






18,5 


15,55 


14,45 


27,95 


14,95 


29,40 


1,69 






19,5 


14,80 


15,20 


28,89 


15,89 


31,09 







dbyVJ 1 



Protokollauszug. 



25 



M 



CO ( 

CO c* 



Spiegel links 






Spiegel rechts 



t?i 



8 Ü b*S 
g'o.« 5 
3(0 *a- 






Bemerkungen 



19,5 
20,5 

0,5 



14,80 
14,05 

29,80 



15,20 
15,95 

+0,20 



28,89 
29,80 

13,20 



15,89 
16,80 

+0,20 



31,09 
32,75 

+0,40 



1,66 



Bei 37,50 in Belastung beginnt die Zerstörung durch 
Ineinanderschieben der Fasern in der Nähe der Stab-Mitte ; 
das Holz spaltet in der Längsrichtung und nimmt schliess- 
lich folgende Form an: 



Fig. 8. 




Elastische Verkürzung des Prisma's 

pro 1 tn Belastung dl 

Elasticitätsmodul e 

Grenzmodul y 

Druckfestigkeit ß 

Spec. Arbeit an der Elast.-Grenze a 



0,001625 cm. 
126,0 tn pro cm 2 . 
0,148 tn pro cm 2 . 
0,384 tn pro cm 2 . 
0,0000875. 



Digitized by VjOOQIC 



26 



Protokollauszug. 



Knickungsfestigkeit. 

Prüfungsobjecte : Prismatische Stäbe aus dem reifen Holz seitlich der Stamm- 
Mitte herausgeschnitten. 



J* 



Vi t 

SS 



& 



Dimensionen 
in cm 



jjSlI 



o> 



ft.|*. 



u Z 



j2o 



8 

•S 

e 



lO 



11 



12 



13 



37,50 



9,98 9,88 50,0 

Keine Durch- 
biegung 



97,6 



0,384 



Bei 37)5 in Belastung beginnt die Zerstörung 
des Materials durch Ineinanderschieben der Fasern in 
Nähe der Stabmitte. 



31,25 



9,9 | 9,9 | 99,9 
Durchbiegung 



98,0 



0,319 



0,000249 



1,304 



Bei 31,25 in findet eine geringe Durchbiegung 
statt. Die Zerstörung des Materials erfolgt durch In- 
einanderschieben der Fasern der comprimirten , durch 
Astknoten geschwächten Seite. Der zerstörte Querschnitt 
liegt ca. im Drittel der Balkenlänge. 



26,25 



9,8 1 10,0 1149,7 
Durchbiegung 



98,0 



0,268 



0,000197 



1,552 



Bei 26 7* '* Belastung beginnt die Durchbiegung 
des Balkens; derselbe nimmt angenähert die Form der 
Sinuslinie an. Die Zerstörung des Materials erfolgt 
durch Ineinanderpressen der Fasern in der Balkenmitte 
und ca. im Drittel. 



24,75 



9,8 1 10,0 |200,0 
Durchbiegung 



98,0 



0,252 



0,000130 



1,651 



Bei 24 '/* in Belastung beginnt die Durchbiegung 
und unmittelbar darauf die Zerstörung nahe der Balken- 
mitte. Deformation ähnlich wie bei No. 10. 



Astiges Holz. 



Astiges Holz. 



Kleiner 
Astknoten. 



Digitized by VjOOQIC 



Protokollauszug. 



27 



Scherfestigkeit. 
Kraftrichtung parallel zur Faser. 



co GL 

cd c 

2"- 



Dimensionen 
in cm 2 



5 1 
•8-k, 



'S c 



Bemerkungen 



14 



0,00 
4,12 



0,00 
3,75 



Prüfungsobject: Aus der Stamm-Mitte. 
0,082 



9,80 5,15 
Abscheren 



50,4 




9,84 5,12 
Abscheren 



50,4 



0,074 



Fig. 9 . 



Probestück mit Astknoten. 



15 



Prüfungsobject: Seitlich der Stamm-Mitte. (Seitenstück.) 



0,00 
4,25 



9,84 5,08 
Abscheren 



50,00 



0,085 




Fig. io. 



.incrn<__. 



0,00 | 9,83 | 5,05 | 49,6 



Die Ablösung erfolgt längst den 
Flächen der Jahresringe. 



16 



4,25 | Abscheren | | 0,086 1 

Prüfungsobject: Seitlich der Stamm-Mitte. 
(Seitenstück.) 

0,00 

0,065 



3,38 
4,80 



10,0 5,17 
Abscheren 

9,96 I 5,17 
Abscheren 



51,7 
51,5 



0,087 




Scherfestigkeit für die Stamm-Mitte Oc = 0,078 in pro cm 9 * 

Scherfestigkeit für das reife Holz, seitlich der Mitte Os = 0,081 in pro cm 9 » 
Mittlere Scherfestigkeit a m = 0,079 * n P ro C7K%m 



Digitized by VjOOQIC 



Protokollauszug. 

Biegungsfestigkeit. 
Kraftwirkung durch eine concentrirte Einzellast auf die 

Balkenmitte. 

Prüfungsobject : Aus der Stamm-Mitte. Reich an kleinen 

Astknoten. Trockenrissig. 

Inhalt des gefahrlichen Querschnitts F = b . c = 96,22 cm 1 . 

Trägheitsmoment / = 792,2 cm 4 . 

Totale Prismenlänge /o = 160,0 cm; Stützweite / = 150,0 cm. 

Wassergehalt = 10,6 °/o. 



M 


Belastung 
in tn 

P 


Mittlerer 
Zeiger 

Vio cm 


Rechter 
Zeiger 
Vio cm 


Linker 
Zeiger 
Vio cm 


Summe der 

Seitenzeiger 

Vio cm 


V» Summe der 

Seitenzeiger 

Vio cm 


Durch- 
biegung / 
Vio cm 


ii 

5- 


Bemerkungen. 


17 




34,00 
32,40 


18,00 
,53 


18,00 
,31 


0,84 


0,42 


1,18 


1,12 
1,34 


Versuchsstück 
hat sich wind- 
schief gezogen. 




Vi 


30,86 
29,23 
33,02 


19,20 
19,64 
19,25 


,48 

,62 

18,30 


1,68 
2,26 
1,55 


0,84 
1,13 
0,77 


2,30 

3,64 

+0,21 


Kracht! 
Die grossen 
Veränderungen 
der S.-Zeiger 
rühren vom 
Schliessen der 
Trockenrisse 




Vi 


29,19 


19,74 


,62 


2,36 


1,18 


3,63 




her. 




V» 


33,11 


19,32 


,28 


1,60 


0,80 


+0,09 








•/• 


29,16 


,80 


,61 


2,41 


1,20 


3,64 


1,10 
1,33 
1,36 
1,53 
1,42 
1,56 






Vi 


27,76 
26,34 


20,30 
20,40 


,70 
,78 


3,00 
3,18 


1,50 
1,59 


4,74 
6,07 


Wahrscheinliche 

Elasticitats- 

Grense. 




1,00 


24,85 


20,58 


,87 


3,45 


1,72 


7,43 






l'A 


23,15 


20,83 


,96 


3,79 


1,89 


8,96 






i 2 /i 


21,59 


21,02 


19,04 


4,06 


2,03 


10,38 






iVi 


19,88 


21,21 


,13 


4,34 


2,17 


11,94 






v. 


31,63 
E 


20,17 
lasticitä 


18,49 
tsgrenze 


2,66 
\ übersc 


1,33 

:hritten. 


+1^04 







Digitized by VjOOQIC 



Protokollauszug:. 



29 



Elemente des Biegungsdiagramms. 



Belastung 

P in 

0,00 

0,50 

1,00 

,25 

,50 

,75 



Durchbiegung 
f cm 



Differenz 



0,46 
0,98 
1,26 

1,55 

1,80 nicht mehr getragen. 



0,53 
0,28 
0,29 



(0,56) 
(0,58) 



1,70 tn Bruch. Der Balken ist auf halbe Stärke 

durchgebrochen. 



Diagramm der Biegungsarbeit. 

Fig. 12. 
2*- 




Elast. Durchbiegung pro 0,125 tn . /o 

Elasticitätsmodul 6 

Durchbiegung an der Elasticitätsgrenze /1 

Grenzmodul y 

Durchbiegung beim Bruch ..../« 
Biegungsfestigkeit (Bruchmodul) . . ß 
Arbeitscapacität bei Biegung bis z. Bruch A 
Coefficient des Biegungsdiagramms tj 



0,1160 cm. 
95,63 tn pro cm 2 . 
0,696 cm. 
0,176 tn pro cm*. 
1,80 cm. 
■ 0,400 tn pro cm 2 . 
1,687 tn cm. 
0,55. 



Digitized by VjOOQIC 



30 



Protokollauszug. 



Biegungsfestigkeit. 

Kraftwirkung durch eine concentrirte Einzellast auf die 

Balkenmitte. 

Prüfungsobject : Seitenstück mit zahlreichen kleinen Astknoten 

auf der gedrückten Seite. 
Inhalt des gefahrlichen Querschnitts F = 6 .c = 97,71 cm 2 . 

Trägheitsmoment / = 801,3 cm*. 

Totale Prismenlänge /o = 159,9 cm ; Stützweite / = 150,0 cm. 

Wassergehalt = 12,4%. 



J& 


Belastung 
in tn 

P 


Mittlerer 
Zeiger 
Vio cm 


Rechter 
Zeiger 
Vio cm 


Linker 
Zeiger 
Vio cm 


Summe der 

Seitenzeiger 

Vio cm 


JjU 


Durch- 
biegung f 
Vio cm 


8 * 


Bemerkungen. 


18 


4 A 


34,00 
32,93 
31,81 


18,00 
,15 
,31 


18,00 
,21 
,37 


0,36 
0,68 


0,18 
0,34 


0,89 
1,85 


0,89 
0,96 
0,92 


- Mittel: 0,92. 




»/• 


30,79 


,42 


,46 


0,88 


0,44 


2,77 






Vi 
Vi 

Vi 


33,87 
30,73 

29,79 


18,14 
,43 

,50 


18,05 
,47 

,52 


0,19 
0,90 

1,02 


0,09 
0,45 

0,51 


+0,04 
2,82 

3,70 


0,88 
0,94 
0,94 






Vi 


28,80 


,56 


,57 


1,18 


0,56 


4,64 






1,0 


27,81 


,62 


,61 


1,23 


0,61 


5,58 






Vi 

1,00 

i l /i 


33,68 
27,82 

26,88 


18,23 
,63 

,68 


18,12 
,60 

,63 


0,35 
1,23 

1,31 


0,17 
0,61 

0,65 


+0,15 
5,57 

6,47 


0,90 
0,99 


Elast Grenze. 




iVi 


25,85 


,73 


,66 


1,39 


0,69 


7,46 






i'/i 


24,88 


,79 


,68 


1,47 


0,73 


8,49 


1,03 
0,94 
1,09 
1,13 
1,10 


Mitte.: <$• 




iVi 


23,80 


,83 


,72 


1,55 


0,77 


9,43 






iVi 


22,66 


,90 


,75 


1,65 


0,82 


10,52 






iVs 
IV« 


21,60 
20,36 


,93 
18,97 


,78 
18,82 


1,71 
1,79 


0,85 
0,89 


11,65 
12,75 






Vi 

Elastic 


32,94 
iitäts- & 


18,41 
. Propoi 


18,23 
'tionalit 


0,64 
ütsgrenz 


0,32 
e ist üt 


+0J4 
>erschri 


Ken. 





Digitized by VjOOQIC 



Protokollauszug. 
Elemente des Biegungsdiagramms. 



31 



Belastung 
P in 
0,00 



0,50 
1,00 

,35 

,50 

,75 
2,00 

,35 
,50 

,75 
2,90 



Durchbiegung 
f cm 



0,36 

o,75 
0,94 

M3 
1,33 

1,53 
1,78 
3,15 
3,75 



Differenz 

0,36 



o>39 




0,19 


(0,36) 


0,19 


(0,36) 


0,19 


(0,36) 


0,20 


(0,40) 


0,26 


(0,52) 


o,37 


(0,74) 


0,60 


(1,20) 



4,00 Plötzlicher Bruch der gespannten Fasern. 

Diagramm der Biegungsarbeit. 
Fig. 13. 

1 




Elast. Durchbiegung pro 0,125 tn . /o =0,0903 cm. 

Elasticitatsmodul e = 121,42 /w pro cm 2 . 

Durchbiegung an der Elasticitätsgrenze /1 =0,813 cm > 

Grenzmodul y = 0,261 tn pro cm 2 . 

Durchbiegung beim Bruch ..../«= 4,00 cm. 

Biegungsfestigkeit (Bruchmodul) . . ß = 0,673 *" P ro <*»*• 

Arbeitscapacität bei Biegung bis z. Bruch A =8,109 tn cm. 

Coefficient des Biegungsdiagramms rj =0,70. 



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32 



Protokollauszug. 



Biegungsfestigkeit. 

Kraftwirkung durch eine concentrirte Einzellast auf die 

Balkenmitte. 

Prüfungsobject : Seitenstücke, mit zahlreichen kleinen 

Astknoten auf der gedrückten Seite. 

Inhalt des gefahrlichen Querschnitts F = b . c = 97,71 cm 9 . 

Trägheitsmoment / = 798,1 cm*. 

Totale Prismenlänge / = 159,9 cm ; Stützweite /= 150,0 cm. 

Wassergehalt = 11,0%. 



M 


Belastung 
i in tn 

1 P 


Mittlerer 
Zeiger 
! /io cm 


Rechter 
Zeiger 

Vio cm 


Linker 
Zeiger 

Vio cm 


Summe der 

Seitenzeiger 

Vio cm 


t u 
TD V 

i 8 § 

o 

3k 

CO*- 

<co 


Durch- 
biegung f 
Vio cm 


(8 2 

5- 


Bemerkungen. 


19 


■/• 


34,00 


18,00 


18,00 








0,92 
0,94 
0,93 






7* 


32,91 


18,27 


,07 


0,34 


0,17 


0,92 






V« 


31,83 


18,50 


,13 


0,63 


0,31 


1,86 






•/• 


30,85 


,61 


,16 


0,77 


0,38 


2,77 






•/• 


33,70 


18,40 


18,03 


0,43 


0,21 


+0,09 








•/• 


30,89 


,62 


,18 


0,80 


0,40 


2,71 


0,93 






•/• 


29,91 


,68 


,22 


0,90 


0,45 


3,64 


0,95 
0,99 






Vt 


28,92 


,73 


,26 


0,99 


0,49 


4,59 


Mutmassliche 
Electr.-Grenze. 




1,00 


27,88 


,78 


,30 


1,08 


0,54 


5,58 








Vi 


33,39 


18,51 


18,07 


0,58 


0,29 


+0,32 








1,00 


27,76 


,79 


,32 


1,11 


0,55 


5,69 


0,98 






iVi 


26,75 


,82 


,35 


1,17 


0,58 


6,67 


1,03 
1,08 
1,08 
1,18 
1,19 






1% 


25,67 


,87 


,39 


1,26 


0,63 


7,70 






IV. 


24,55 


,91 


,44 


1,35 


0,67 


8,78 






IVi 


23,44 


,94 


,47 


1,41 


0,70 


9,86 






IV. 


22,21 


,98 


,52 


1,50 


0,75 


11,04 






IVi 


20,99 


19,02 


,55 


1,57 


0,78 


12,23 






Vi 


32,51 


18,60 


18,17 


0,77 


0.38 


+1,11 




Ueberschritten. 



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Protokoflauäzug. 



Elemente des Biegungsdiagramms. 



Belastung Durchbiegung Differenz 



33 



P in 


f cm 


. *f 




0,00 


— 


o,37 




0,50 * 


o,37 


0,38 




1,00 


0,75 










0,19 


(0,38) 


,25 


0,94 


0,20 


(<M°) 


,50 


1,14 


0,20 


(0,40) 


' ,75 


1,34 


0,22 


(°,44) 


2,00 


1,56 






,25 


1,86 


0,30 
0,42 


(0,60) 
(0,84) kracht 


,50 


2,28 




w 


,75 


(2,75) 


nicht mehr 


getragen. 



2,70 plötzlicher Bruch der gespannten Fasern. 
Diagramm der Biegungsarbeit. 

Fig. 14. 




Elast. Durchbiegung pro 0,125 tn . /o = 0,090 cm. 

Elasticitätsmodul 6 = 122,36 /«pro cm 2 . 

Durchbiegung an der Elasticitätsgrenze /1 = 0,630 cm. 

Grenzmodul y = 0,203 /« P ro cm *- 

Durchbiegung beim Bruch . . . . / 2 = 2,75 cm. 
Biegungsfestigkeit (Bruchmodul) . . ß — 0,628 tn pro cm 2 . 
Arbeitscapacität bei Biegung bis z. Bruch A = 4,375 in cm. 
Coefficient des Biegungsdiagramms tj = 0,59. 

3 



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34 Resultate. 



Zusammenstellung 

Mit Ausnahme der Hölzer von Graubündten, welche wegen Unzu- 
die sämmtlichen der Prüfung unterzogenen Stämme pro- 



No. Einssnder: Bezeichnung des Standortes: Oertl. Lege: Höhenlage: Alter: 

Forstvarwaltüao Föhre (Kiefer, 

1. Ct. Aargau Brauner Jura, Oolith . . . N-O-Hang 530 tn 85 Jahre 

2. Stadt Zürich Süsswasser-Molasse .... S-Hang 560 „ 82 



Rothtanne (Fichte, 

1. Ct. Bern Oberer Jura, lehmiger Kalk- 

boden N-Hang 900 m 125 Jahre 

2. n „ Oberer Jura, steiniger Kalk- 

boden S-Hang 830 „ 116 „ 

13. Stadt Zürich Süsswasser-Molasse .... N-Hang 540 „ 95 „ 

4. Ct. Aargau Brauner Jura, Oolith . . . N-O-Hang 520 « 95 

5. Ct. St. Gallen Tiefgründiger Lehm, Flysch- 

formation W-Hang 950 „ 80 „ 

6. „ w Tiefgründiger Lehm, Flysch- 

formation N-Hang 1200 „ 75 

7. „ w Flachgründiger Lehm, Flysch- 

formation W-Hang 1400 * 80 „ 

8. „ „ Tiefgründiger, etwas sandiger 

Lehm der Flyschformation S-O-Hang 1500 „ 95 * 

9. Ct. Graubündten Thonschiefer N-Hang 1400 „ 120 , 

10. „ „ Gneissboden S-Hang 1300 „ 95 „ 

1.*) „ „ Humusarmer Granitboden . N-W-Hang 1440 „ 195 



*) Ausnahmsweise im Januar geschlagen. 



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Resultate. .35 



der Resultate. 

gänglichkeit des Gebirges im März 1883 geschlagen wurden, sind 
grammgemäss in der zweiten Hälfte des December 1882 gefällt. 

Beschaffen»» des Helzes (nach Prof. B h i e r) : dÄI' gewicht \ *"*$£?*?' 
pinus sylvestris). 
In der Jugend weitringig, wenig H-holz**), später 

engringiger mit viel H-holz 0,70 0,600 14,1—20,1 % 

In der Jugend weitringig ; gleichmässig ; später 
engringig mit ziemlich viel H-holz . . 0,57 — circa 25% 

Summa : 1,27 — 

Mittel : 0,63 — 

abies excelsa). 

In der Jugend sehr weitringig mit wenig H-holz 0,46 0,416 11,8—13,6 % 

Gleichmassig engringig mit viel H-holz . . 0,47 0,433 11,1—11,6 % 

In der Jugend weitringig mit massig H-holz, 

später engringiger 0,51 — circa 25% 

In der Jugend weitringig mit wenig H-holz, 

später engringiger mit mehr H-holz . . . 0,58 0,485 12,5—13,0 % 

Weitringig, wenig H-holz, ziemlich gleich- 
mässig 0,49 0,4H 13,4—13,8% 

Weitringig, sehr wenig H-holz, ziemlich gleich- 
massig 0,51 0,370 13,7—16,3% 

Gleichmässig, weitringig, wenig H-holz . . 0,43 0,410 13,8—14,8% 

Weitringig, in der Jugend engringiger, ziemlich 

gleichmässig 0,60 0,400 13,8— 14,6 o/ 

Sehr engringig und gleichmässig mit relativ 

viel H-holz 0,50 0,430 13,6—15,1% 

In der Jugend ziemlich weitringig, später enger 

mit relativ wenig H-holz 0,50 0,400 14,6—15,7 % 

Sehr engringig, einseitig breitringiger , mit 

relativ viel H-holz 0,56 0,444 18,8—21,1 % 

Summa: 5,61 4,199 

Mittel: 0,51 0,420 

*) Erhoben an den Biegungsstncken. **) H-Holz = Herbsthol*. 



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36 Resultate. 

No. Einsender: Bezeichnung des Standortes: Oerti. Lege: Höhenlage: Alter: 

Fwlt¥lrwaltunfl WelMtAime (Edeltanne, 

1. Ct Bern Nagelfluh N-Hang 590 m 110 Jahre 

2. „ „ Oberer Jura S-Hang 570 „110 

3. Stadt Zürich Süsswasser-Molasse .... N-Hang 530 „ 90 „ 

4. Ct. Aargau Flachgründig, mager, geröllig 

brauner Jura (Nagelfluh) N-Hang 523 „ 90 „ 

5. „ „ Flachgründig, mager, geröllig 

brauner Jura (Nagelfluh) S-Hang 638 „ 83 „ 

6. Ct. St. Gallen Tiefgründiger Lehm d. Flysch- 

formation W-Hang 900 * 85 „ 

7. „ w Tiefgründiger Lehm d. Flysch- 

formation W-Hang 1500 „ 170*) „ 

8. „ „ Tiefgründiger Lehm d. Flysch- 

formation N-Hang 1500 » 85 „ 

9. w ' „ Ziemlich tiefgründiger y etwas 

sandiger Lehm der Flyschf. S-O-Hang 1500 „ 100 „ 

Lärohe 

1. Stadt Zürich Süsswasser-Molasse .... S-Hang 380 tn 85 Jahre 

2. Ct. St. Gallen Tiefgründiger Lehm d. Flysch- 

formation W-Hang 700 „ 70 w 

3. „ „ Tiefgründiger Lehm d. Flysch- 

formation N-Hang 1400 „ 90 „ 

4. Ct. Graubündten Kalkboden N-Hang 1400 „115 * 

5. „ „ Gneissboden S-Hang 1500 „ 105 • 



1. Ct. Bern 

2. Ct. Aargau 



Thonboden, Tertiär 
Brauner Jura, Oolith. 



Elche 

N-Hang 410 m 105 Jahre 
N-O-Hang 440 „ 107 „ 



Stadt Zürich Süsswasser-Molasse 



Buohe 

N-Hang 620 m 100 Jahre 



*) 90 Jahre unterdrückt. 



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Resultate. 37 

•~.»k.M*..k*» <i«» u«i»«<,- 8cheinb. Volumen- Fouohtlgkeits- 

Beschaffenheit dos Holzes. 0lchU: BOwlcht: Qra " d: +) 

abies pectinata). 
Gleichmassig, engringig, ziemlich viel H-holz 0,57 0,447 11,4-— 13,4 % 

1. d. Jug. sehr weitringig m. relativ wenig H-holz, 

später engringiger mit relativ viel H-holz . 0,51 0,438 13,7—16,0 % 

Gleichmässig, später engringiger mit ziemlich 

viel H-holz 0,62 — ' circa 25% 

Gleichmässig weitringig, in der Jugend etwas 

engringiger, viel H-holz 0,50 0,411 11,5-12,2% 

In der Jugend engringig, plötzlich weitringig 

mit wenig H-holz 0,61 0,437 12,5— 12,8% 

Gleichmassig weitringig mit zieml. viel H-holz 0,57 0,426 13,0—13,3 % 

In der Jug. engringig, später weitringiger mit 

viel H-holz 0,61 0,456 10,4—14,6 % 

Weitringig, gleichmässig mit viel H-holz . . 0,58 0,480 12,8—14,7 % 

Sehr weitringig mit wenig H-holz .... 0,52 0,365 12,3—14,0% 

Summa : 5,65 3,460 

Mittel: 0,565 0,432 
(larix europaea). 

In d. Jug. sehr weitringig mit wenig H-holz, 

später engringiger mit relativ viel H-holz 0,62 — circa 25% 

In d. Jug. sehr weitringig mit wenig H-holz, 

später engringiger mit relativ viel H-holz 0,65 0,640 10,6—12,4% 

In d. Jugend etwas weitringig, später gleich- 
mässig engringig mit viel H-holz .... 0,71 0,643 16,9—20,8 % 
I. d. Jug. weitringig, später immer engringiger, 

viel H-holz. 2—3 cm Splint 0,66 0,624 15,1—16,2 % 

1* d. J u £- weitringig, später gleichmässig eng» 
ringig mit viel H-holz. 3 cm Splint . . 0,60 0,500 15,3—16,6% 

Summa: 3,24 2,407 
Mittel: 0,65 0,602 
(Quercus robur). 

Sehr gleichmässig, splintfreies Holz . . . 0,90 0,740 19,9—25,0% 

Sehr gleichmässig, splintfreies Holz . . . 0,90 0,827 23,1—26,3% 

Summa : 1,80 1,567 

Mittel: 0,90 0,783 
(Fagus sylvatica). 

Sehr gleichmässig, in der Jug. weitringig mit 
relativ ziemlich viel H-holz 0,90 0,750 circa 35 % 

♦) Erhoben an den Biegungsstücken. **) H-Holi = Herbstholz, 



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38 Resultate. 

Zugfestigkeit. 
Parallel zur Faserrichtung. 



erhoben an einem 

Versuchsstück aus 

reifem Holz seitlich 

der Stammmitte; 



In folgender Zusammenstellung bezeichnet: 

e in in pro cm 2 den Elasticitätsmodul 

y r „ „ „ den Grenzmodul 

ß „ „ „ „. den Zugmodul 

o die spec. Arbeit an der Elast- 
Grenze 
ferner bedeutet: 

ß c den Zugmodul für das Stamm-Centrum, aus 1 Versuch, 

ß s den Zugmodul für reifes seitliches Holz, im Mittel aus 
2 Versuchen, 

ß m den mittleren Zugmodul = — — 



Föhre (Kiefer). 

Nr. e y a ß ß c ß s ßm 

1 102,7 0,461 0,001036 0,990 0,419 0,990 0,798 

2 137,5 - — 0,843 0,210 0,858 0,642 

General-Mittel: 

120,1 0,461(?) 0,001036(?) 0,916 0,314 0,924 0,720 



Rothtanne (Fichte). 



1 


116,0 


2 


185,6 


3 


161,2 


4 


182,8 


5 


125,5 


6 


82,1 


7 


114,2 


8 


121,4 


9 


82,5 





129,5 


1 


119,4 



0,807 


0,290 


0,799 


0,629 


0,918 


0,394 


0,790 


0,658 


1,200 


0,394 


1,340 


1,030 


1,248 


0,425 


0,966 


0,786 


0,625 


0,300 


0,659 


0,540 


0,290 


0,293 


0,331 


0,318 


0,401 


0,322 


0,414 


0,383 


0,617 


0,436 


0,601 


0,546 


0,604 


0,329 


0,616 


0,520 


0,631 


0,494 


0,648 


0,597 


0,785 


0,455 


0,701 


0,619 



0,524 0,000754 



0,239 0,000235 

0,159 0,000105 

General- Mittel: 
129,11 0,307(?) 0,000365(?) 0,738 0,376 0,624 0,602 



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Resultate. 


. 




i 








Weiflflt&nne. 








Nr. 


e 


y 


a 


ß 


ßc 


ßs 


ßm 


1 


130,6 


0,308 


0,000363 


0,723 


0,333 


0,817 


0,656 


2 


113,5 


0,296 


0,000386 


0,800 


0,295 


0,715 


0,575 


3 


112,3 


0,266 


0,000315 


0,462 


0,341 


0,413 


0,389 


4 


88,5 


0,190 


0,000205 


0,476 


0,377 


0,798 


0,658 


5 


166,5 


0,394 


0,000465 


1,180 


0,658 


0,870 


0,799 


6 


95,8 


— 


— 


0,496 


0,376 


0,383 


0,380 


7 


107,2 


— 


— 


0,836 


— 


0,758 


— 


8 


92,0 


0,293 


0,000467 


0,785 


0,366 


0,644 


0,552 


9 


— 


— 


Genera 


0,195 
1-Mitt 


0,178 

el: 


0,299 


0,259 




113,9 


0,291 


0,000367 


0,661 


0,365 


0,644 


0,533 








Lftrohe. 








1 


165,8 


0,655 


0,001215 


1,370 


0,361 


1,370 


1,034 


2 


131,3 


0,243 


0,000217 


0,758 


0,199 


0,914 


0,676 


3 


98,6 


0,451 


0,000670 


0,810 


0,322 


0,775, 


0,625 


4 


122,6 


0,316 


0,000407 


0,921 


0,425 


0,722 


0,623 


5 


131,2 


0,320 


0,000391 


0,961 


0,377 


0.700 


0,592 



39 



General-Mittel: 
129,9 0,397 0,000580 0,964 0,337 0,896 0,710 



126,2 
90,4 



0,560 
0,393 



108,3 0,476 



Elohe. 

0,001240 1,120 0,672 
0,000862 0,658 0,915 
General-Mittel: 
0,001051 0,889 0,793 



1,090 
0,869 



0,944 
0,884 



0,979 0,964 



Buohe. 

180,0 0,581 0,000940 1,730 



0,570 1,720 1,340 



Druckfestigkeit. 
Parallel zur Faserrichtung. 
In folgender Zusammenstellung bezeichnet: 



* in in pro cm* den Elasticitätsmodul 
/„ „ n „ den Grenzmodul 
ß » „ „ „ den Druckmodul 
a die spec. Arbeit an der Elast. Grenze 



erhoben an einem 
5ocmlangenPrisma 
aus reifem Holz seit- 
lich d. Stamm-Mitte; 



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40 Resultate. 



ferner bedeutet: 
ß c den Druckmodul für das Stamm-Centrum aus \ 

einem Versuch ( erhoben an 

ß s den Druckmodul für seitliches Holz im f Würfeln. 

Mittel aus zwei Versuchen J 



FUN (Kiefer). 
Nr. e y a ß 

1 — — — 0,251 

2 118,8 0,146 0,0000893 0,206 

General-Mittel: 
118,8(?) 0,146(?) 0,0000893(?) 0,228 

Rothtanne (Fichte). 

1 103,0 0,152 0,0001130 0,289 

2 153,5 0,133 0,0000575 0,319 

3 122,0 0,112 0,0000514 0,265 

4 152,1 0,141 0,0000650 0,388 

5 109,0 0,132 0,0000798 0,324 

6 83,6 0,132 0,0001040 0,237 

7 82,7 0,109 0,0000723 0,274 

8 76,8 0,120 0,0000934 0,198 

9 111,5 0,131 0.0000766 0,262 

10 106,5 0,129 0,0000780 0,273 

11 119,4 0,150 0,0000939 0,287 

General-Mittel: 
110,90 0,131 0,0000804 0,283 

Weiflitanne. 

1 132,5 0,120 0,0000541 0,359 0,394 0,374 0,381 

2 119,7 0,125 0,0000652 0,312 0,266 0,340 0,315 

3 118,0 — — 0,182 0,185 0,198 0,194 

4 77,3 0,124 0,0000990 0,302 0,318 0,312 0,315 

5 89,7 0,122 0,0000840 0,304 0,327 0,315 0,319 

6 94,5 0,118 0,0000736 0,260 0,240 0,240 0,240 

7 87,4 0,103 0,0000670 0,291 0,275 0,264 0,268 

8 92,5 0,120 0,0000774 0,258 0,281 0,286 0,284 

9 90,0 0,087 0,0000424 0,269 0,227 0,234 0,232 

General-Mittel: 

100,2 0,115 0,0000703 0,282 0,279 0,285 0,283 



ßc 


ßs 


ßm 


0,268 


0,265 


0,266 


0,219 


0,229 


0,226 


0,293 


0,247 


0,246 


0,250 


0,264 


0,259 


0,290 


0,357 


0,335 


0,214 


0,286 


0,262 


0,339 


0,378 


0,365 


0,256 


0,293 


0,281 


0,227 


0,206 


0,213 


0,266 


0,285 


0,279 


0,255 


0,268 


0,261 


0,250 


0,240 


0,244 


0,234 


0,239 


0,237 


0,325 


0,298 


0,307 


0,264 


0,283 


0,276 



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Resultate. 






41 








Lärche. 








Nr. 


e 


y 


ß 


ßc 


ßs 


ßm 


1 


93,2 


0,112 


0,0000677 0,263 


0,195 


0,296 


0,262 


2 


126,0 


0,148 


0,0000876 0,384 


0,281 


0,416 


0,371 


3 


129,0 


0,117 


0,0000534 0,352 


0,369 


0,390 


0,383 


4 


104,6 


0,115 


0,0000632 0,270 


0,269 


0,316 


0,301 


5 


119,4 


0,120 


0,0000601 0,292 
General-Mittel: 


0,274 


0,293 


0,287 




114,4 


0,122 


0,0000664 0,312 
Eiohe. 


0,278 


0,342 


0,321 


1 


101,9 


0,140 


0,0000962 0,337 


0,304 


0,349 


0,334 


2 


103,6 


0,157 


0,0001195 0,319 
General-Mittel: 


0,343 


0,358 


0,353 




102,7 


0,148 


00001078 0,328 
Buohe. 


0,323 


0,353 


0,343 


1 


168,5 


0,102 


0,0000306 0,304 


0,294 


0,333 


0,320 



Knickungsfestigkeit. 

Zu den interessantesten, bautechnisch wohl auch zu den 
wichtigsten Holz versuchen zählen die Streb- oder Knickungs- 
proben. Wie bereits aus dem Reglement, vergl. Seite 4, 
erhellt, wurden in jeder Versuchsserie Druckproben an Würfeln 
mit 10 cm Kantenlänge sowie an Prismen mit circa. 100 cm 2 
Querschnittsfläche und' 50, 100, 150 und 200 cm Länge in der 
Absicht ausgeführt, das Gesetz der Abnahme der Druckfestig- 
keit mit wachsender Prismenlänge festzustellen. Bekanntlich 
hat Prof. Bauschinger einlässliche Knickungsversuche in München, 
sowie bei Anlass der Nürnberger Ausstellung ausgeführt und 
gut übereinstimmende Resultate erzielt. Bauschinger spannte 
die Balken mit senkrecht zur Axe begrenzten Stirnflächen auf 
bewegliche, mit Kugellager versehene Druckplatten und steigerte 
die Belastungen allmälig bis zum Bruch. 

So weit möglich Wiederholungen zu vermeiden, dann 
aber veranlasst, die Knickungserscheinungen, Arten der Form- 
veränderungen etc. kennen zu lernen, beabsichtigten wir, 
eine Zahl der disponiblen Versuchsreihen mit beiderseitig 



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42 Resultate. 

fixirten, mit einseitig fixirten, schliesslich mit beiderseitig be- 
weglichen Druckplatten, wie sie die Werder'sche Maschine 
besitzt, den Knickungsproben zu unterwerfen. Vorläufige Ver- 
suche lehrten indessen, dass die Unterschiede im Tragvermögen 
bei den unterschiedlichen Befestigungsarten der Prüfungsobjecte 
durch den Einfluss der Unhomogenität, namentlich durch den 
Einfluss der Astknoten völlig verdeckt werden und die Kugel- 
lager nach der ersten Einstellung (5 tu) bis nahe zum Mo- 
mente, wo die Zerstörung des Materials beginnt, fast unbe- 
weglich bleiben. 

Aus der Reihe der vorläufigen Knickungs versuche seien 
hier folgende angeführt: 

Fichte, 195 Jahre alt. 1 440 m ü. M. von Graubündten. 
Querschnitt 10X10= 100 cm 2 ; Prismenlänge = 199,4 cm. Ast- 
freies Holz. Bewegliche Druckplatten ; Knickungskraft: P = 29,0 /;/. 
Durchbiegung nach Süden und oben; grösste Durchbiegung 
66 cm von einem Prismenende. 

Fichte, 195 Jahre alt, etc. etc. (aus dem gleichen Stamm 
wie vorher). Querschnitt 10,1 X 9,7 cm = 98,0 cm 2 ; Prismen- 
länge 199,8 cm. Astknotig. Feste Druckplatten ; Knickungskraß: 
P = 29,0 tn. Geringe Durchbiegung ; Ineinanderpressen der 
Fasern in der Nähe eines grössern Astknotens. 

Fichte von Bergün. 

Querschnitt 9,9 X 9,5 cm = 94.0 cm 2 ; Prismenlänge = 
199,0 cm. Schwach astknotig. Bewegliche Druckplatten; Knickungs- 
kraft P = 32,0 tn. Schwache Durchbiegung; 20 cm von einem 
Prismenende findet Ineinanderpressen der Fasern bei einem 
Astknoten statt. 

Fichte von Bergün. 

Querschnitt 10 X 9,5 cm = 95,0 cm 2 ; Prismenlänge = 
198,5 cm. Schwach astknotig. Feste Druckplatten; Knickungskraft 
p = 33,5 tn. Schwache Durchbiegung ; 1,20 von einem Prismen- 
ende findet Ineinanderschieben der Fasern bei einem Astknoten 
statt. 

Fichte von Klosters. 

Querschnitt 10 X 10 cm = 100 cm 2 ; Prismenlänge =130 cm. 
Mit kleinen Astknoten versehen. Bewegliche Druckplatten ; Knickungs- 
kraft P==33,5 tn. Keine Durchbiegung; 26 cm von einem 
Prismenende tritt Ineinanderschieben der Fasern auf. 



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Resultate. 43 

Fichte von Klosters. 

Querschnitt 10 X 10 cm = 100 cm 2 ; Prismenlänge = 1 30 cm; 
wie vorhin. Feste Druckplatten ; Knickungskraft P = 35,5 /;/. 
Schwache Durchbiegung; Ineinanderpressen der Fasern an 
mehreren Stellen u. s. w. 

In der Regel entsprach die Deformation der erwarteten 
Sinusoide nicht, und selbst wo Durchbiegungen auftraten, 
fiel der meist beanspruchte Querschnitt nur ausnahmsweise 
(bei astfreiem Laubholz u. z. bei der Eiche und Buche) in 
die Stabmitte. In mehreren Fällen war die Durchbiegung 
dem Beginne der Zerstörung gefolgt, und konnte nicht als 
eigentliche Knickungserscheinung angesehen werden. Die Zer- 
störung selbst ging stets in der Nähe der Astknoten vor sich, 
im Falle der Durchbiegung auf der comprimirten Balkenseite, 
und bestand wie bereits auf Seite 13 angeführt, im Inein- 
anderschieben der Fasern. Sonderbarer Weise ist selbst bei 
Balken mit erheblicher Durchbiegung ein Zerreissen der ge- 
spannten Fasern nicht vorgekommen. 

In Würdigung der Sachlage haben wir sämmtliche Ver- 
suche mit arretirten Druckplatten nach der auf Seite 13 be- 
schriebenen Methode der Einspannung durchgeführt. Die ge- 
wonnenen Resultate lassen sich jedoch nicht direct auf den 
Knickungsfall mit unwandelbarer Tangente an der Befestigungs- 
stelle (eingemauerte Pfostenende) übertragen; sie entsprechen 
vielmehr den thatsächlichen Verhältnissen, unter welchen die 
meisten richtig gelagerten Streben in unsern Holzconstructionen 
arbeiten. 

Ein weiterer Beleg für die oben ausgesprochene Ansicht 
möchte ungeachtet der abweichenden Behandlung der Druck- 
platten, in der sehr befriedigenden Uebereinstimmung liegen, 
welche die Knickungsconstanten 17 der Formeln: 



ß*= ßä- , l 2 =ßä ^_ Fl 2 = *± 

1 + tjjf r 1 + rj— n 

für relativ gleich langes Holz nach Bauschingers und unsern 
Versuchen zeigen. 

Folgende Tabelle gibt eine Zusammenstellung der Bau- 
schinger'schen Versuchsresultate : 



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46 Resultate. 

coefficienten n erfolgen und eine Controlle der Zulässigkeit 
des erwählten Festigkeitscoefficienten nach der Gleichung 

Qä Qä 

9*= _j_ /2 = -x- FP 
1 + V j* l + r i — 

auszuführen sein, worin 

Qddie, einer bestimmten Holzsorte entsprechende, zu- 
lässige Inanspruchnahme auf Druck, 
k den minimalen Trägheitshalbmesser, — also 
/ das minimale Trägheitsmoment des Querschnitts be- 
züglich seiner Schwerpunktsaxe bedeutet. 

Scherfestigkeit 
in der Faserrichtung. 

In folgender Zusammenstellung bedeutet: 
a c in tn pro cm % die Scherfestigkeit für 

das Stamm-Centrum. 
a s in tn pro cm 2 die Scherfestigkeit für 

reifes Holz seitlich der Stamm-Mitte. 



Mittel aus 2 resp. 
4 Versuchen. 



*» — 


6 




c ov/UciiL^u^rvtii 






. 


Föhre (Kiefer) 




fr. 


tf. 




0* 


<*m 


1 


0,064 




0,064 


0,064 


2 


— 




0,057 


0,057 




G 


eneral 


-Mittel: 






0,064 (?) 




0,060 


0,061 






Weisstanne. 




1 


0,071 




0,065 


0,067 


2 


0,061 




0,069 


0,067 


3 


0,056 




0,046 


0,050 


4 


0,074 




0,068 


0,071 


5 


0,056 




0,075 


0,069 


6 


0,058 




0,057 


0,058 


7 


0,061 




0,062 


0,062 


8 


0,062 




0,066 


0,065 


9 


0,053 




0,062 


0,058 




General- 


Mittel: 






0,061 




0,06S 


0,063 



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Resultate. 






Bothtanne (Fichte). 


o,o66 






0,067 


0,067 
0,066 






0,073 
0,067 


0,053 
0,080 






0,067 
0,068 


0,071 
0,077 
0,062 






0,072 
0,069 
0,060 


0,060 






0,057 


General- 


■M 


ittel: 


0,067 






0,066 



47 



1 0,066 0,067 v o,o66 
2 

3 

4 0,067 0,073 0,071 

5 0,066 0,067 0,066 

6 0,053 0,067 0,062 

7 0,086 0,068 0,074 

8 0,071 0,072 0,071 

9 0,077 0,069 0,072 

10 0,062 0,060 0.061 

11 0,060 0,057 0,058 



0,067 



L&rohe. 



1 

2 

3 
4 

5 


0,064 0,073 
0,078 0,081 
0,076 0,069 
0,073 °>°79 
0,057 0,068 




General-Mittel: 




0,070 0,074 



0,070 

0,079 
0,071 

0,077 

0,064 
0,079 



Eiohe. 

1 0,075 0,071 0,073 

2 0,076 0,080 0,078 

General-Mittel: 
0,075 0,075 0,075 



Buohe. 

0,079 0,088 0,085 



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48 Resultate. 

In nebenstehender General-Zusammenstellung der Resul- 
tate, vergl. Tabelle No. 1 geben wir speciell in den fett ge- 
druckten Ziffern Festigkeitscoeflicienten für bautechnische 
Zwecke, während die übrigen Zahlenwerthe vorwiegend in 
forstwirtschaftlicher Richtung Interesse bieten. Nach wie vor 
bezeichnet darin: 

e in tn pro cm 2 den Elasticitätsmodul. 
y „ „ „ „ den Grenzmodul (spec. 

Tragkraft an der Elast. Grenze.) 
ß in tn pro cm 2 den Festigkeitsmodul 

für Zug, Druck und Biegung; speciell: 
ß c in tn pro cm 2 den Festigkeitsmodul 

für das Stamm-Centrum (Mittelstück). 
ß s in tn pro cm 2 den Festigkeitsmodul 

für seitliches Holz (Seitenstück). 

ßc ■+■ 2 ß s 
ßm = — in /«pro cm 8 den mittleren Festigkeit s- 

modul. Ferner bezeichnet: 

a c in tn pro cm 2 den Schermodul für das 
Stamm-Centrum (Mittelstück). 

o s in tn pro cm 2 den Schermodul für seit- 
liches Holz (Seitenstück). 

a m = — . — * in tn pro cm 2 den mittleren Schermodul. 
6 

a die speci fische Arbeit an der Elasti- 

citätsgrenze. 
A in tn cm die Deformationsarbeit beim 

Bruch, schliesslich 
n in°/o denFeuchtigkeitsgrad desHolzes. 

An die beiliegende Zusammenstellung der Resultate knüpfen 
sich eine Reihe ebenso interessanter als namentlich forstwirt- 
schaftlich belangreicher Schlussfolgerungen. Bevor wir jedoch 
an die Deutung der Zahlenwerthe schreiten, sei gestattet, noch- 
mals hervorzuheben, dass die gewonnenen Resultate keine end- 
gültige Erledigung forstwirtschaftlicher Fragen bean- 
spruchen und die Qualitätszahlen der unterschiedlichen Bauholz- 
Sorten als Näherungswerthe anzusehen sind, welche wir in 
Verbindung mit der zu errichtenden forstlichen Versuchstation 
gelegentlich zu berichtigen und zu ergänzen hoffen. 



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Resultate. 49 

Unter den Festigkeitszahlen sind es diejenigen der Zug- 
festigkeiten, namentlich die zugehörigen Elasticitäts- und Grenz- 
moduli, die vermöge der Formgebung der Probekörper, Art 
ihrer Einspannung und Messung der Dehnungsverhältnisse, die 
relativ grössten Unsicherheiten enthalten, daher auch bei Dis- 
cussion der Fragen der Qualitätsbestimmung, der Bestimmung 
der relativen Werthverhältnisse der Bauholzsorten nur in 2. 
Linie zulässig sind. Ueberhaupt sind die Elasticitäts- und 
Grenzmoduli der Hölzer ähnlich denjenigen des Eisens und 
des Stahl's für die Qualität nicht kennzeichnend, und dürfen 
hier füglich ausser Betracht fallen. 

Für bautechnische Zwecke sind sämmtliche Resultate 
brauchbar; sie sind jedenfalls zuverlässiger und richtiger, als 
die meisten in unsern Lehrbüchern enthaltenen Angaben. 

Was zunächst die Festigkeitsverhältnisse des Holzes in 
verschiedenen Stellen des Querschnitts betrifft, so lehrt schon 
ein oberflächlicher Vergleich der Zahlenwerthe der Tabelle I, 
dass das Holz der Stamm-Mitte selbst bei Stämmen im Alter 
des vorliegenden Versuchsmaterials, gleichviel ob aus Höhen 
über oder unter 1300 m, durchweg schwächer ist als das reife 
Holz seitlich der Stamm-Mitte. Folgende tabellarische Zu- 
sammenstellung gibt in übersichtlicher Weise die relativen 
Aenderungen der fraglichen Festigkeitsverhältnisse. Sämmtliche 
Festigkeitszahleh und Arbeitswerthe der Bauhölzer für die 
Stamm-Mitte sind = 1 gesetzt und darnach die Werthver- 
hältnisse für das reife, seitliche Holz berechnet. Dabei stellt 
4- Vorzeichen den WachsUium j der FestigkeU des seitHchen 

Holzes gegenüber jenem der Stamm-Mitte dar. 



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50 



Resultate. 



Bezeichnung 
der 


Zug 


Druck 


Scheren 


Biegung 


Holzsorte 


ßs 


ßs 


Os 


ßs 


A 


Föhre .... 


+ 2.94 


-1.18 


(?) 


+ 1.10 


+ 1.26 


Weisstanne . . 


+ we 


+ 1.02 


+ 1.08 


+ 1.11 


+ 1.42 


über 1300 m . . 


+ 2.20 


+ 1.00 


+ 1.07 


+ 1.10 


+ 1.29 


unter 1300 m . . 


+ 1.67 


+ 1.03 


+ 1.00 


+ 1.12 


+ 1.48 


Kothtanne . . 


+ 1.06 


+ 1.08 


— 1.01 


+ 1.0$ 


+ 1.88 


über 1300 m . . 


+ 1.46 


+ 1.00 


— 1.09 


-1.06 


+ 1.01 


unter 1300 m . . 


+ 1.85 


+ 1.13 


+ 1.08 


+ 1.16 


+ 1.92 


Lärche .... 


+ 2.65 


+ 1.28 


+ 1.06 


+ 1.80 


+ 1.5$ 


über 1300 m . . 


+ 1.95 


+ 1.09 


-1.04 


+ 1.12 


+ 1.38 


unter 1300 m . . 


+ 4.07 


+ 1.49 


+ 1.09 


+ 1.67 


+ 1.73 


Eiche .... 


+ 1.28 


+ 1.0» 


+ 1.00 


+ 1.06 


- 1.08- 


Buche .... 


+ $.02* 


+ 1.18 


+ 1.11 


+ 1.02 


— 1.08 


Mittel für: 












Nadelholz . . . 


+ 2.27 


+ 1.11 


+ 1.04 


+ 1.16 


+ 1.89 


Laubholz .... 


+ 2.12 


+ 1.11 


+ 1.05 


+ 1.04 


— 1.08 



Vorliegende Zusammenstellung lässt erkennen, dass en 
g6n£ral die Nadelhölzer in der Stamm-Mitte sowohl an Festig- 
keit als Zähigkeit wesentliche Einbusse erleiden; so ist die 
Biegungsfestigkeit des seitlichen Holzes der Nadelhölzer um 
16 °/o, die Leistungsfähigkeit um 39 °/° grösser als für die 
Stamm-Mitte. 

Wichtig scheint die Beobachtung, dass Rothtanne ge- 
wachsen über 1300 m im Kern eine nur unerhebliche Einbusse 
ihres Nutzwerthes erleidet, während dies bei der Weisstanne 
in wesentlich höherem Masse der Fall ist. Die Laubhölzer 
verlieren an Festigkeit relativ weniger als Nadelhölzer; die 
Leistungsfähigkeit ist für Holz der Stamm-Mitte und seitlich 
derselben im Mittel nicht wesentlich verschieden. Die Zahlen- 
werthe der nebenstehenden Zusammenstellung, sowie die Coef- 
ficienten der Biegungsfestigkeiten für die Stamm-Mitte, oder 



* Unsicher. 



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Resultate. 



51 



für Holz gebogen gegen die Mitte, sprechen im Vergleiche 
mit den Coefficienten für Biegung von der Stamm-Mitte, vergl. 
Tab. I, deutlich dafür, dass unter gleichen Verhält- 
nissen in jedem Bauwerke dem seitlichen Holz 
der Vorzug gebührt, und dass bei relativ bean- 
spruchten Balken darauf zu achten sei, dass die 
Fasern der gespannten Balkenseite nicht der 
mittleren Partie des Stammes angehören. 

Nach ihren Festigkeitsverhältnissen rangiren die geprüften 
Bauhölzer in folgender Weise: 



Nr. 


Zugfestigkeit 


Druckfestigkeit 


Scherfestigkeit 


Biegungs- 
festigkeit 


I. 


Weisstanne 


Föhre 


Föhre 


Föhre 


IL 


Rothtanne 


Rothtanne 


Weisstanne 


Rothtanne 


III. 


Lärche 


Weisstanne 


Rothtanne 


Weisstanne 


IV. 


Föhre 


Lärche 


Lärche 


Lärche 


V. 


Eiche 


Buche 


Eiche 


Eiche 


VI. 


Buche 


Eiche 


Buche 


Buche 



Die vergleichende Zusammenstellung der Generalmittel 
der Resultate, vergl. Tab. II, enthält unter A der Columne 
„mittlere Biegungsfestigkeit" die relativen Arbeits- 
werthe der Schweiz. Bauhölzer. Den kleinsten Arbeitswerth 
zeigt die Föhre; setzt man denselben = 1,0, so erscheint bei 
einem Wassergehalt von 11 — 20 % (lufttrockenes Holz) 
der Arbeitswerth der Weisstanne um 19 / grösser; 

„ „ der Rothtanne „ 26% „ 

„ „ der Lärche „ 66% » 

der Eiche „ 97% * 

Der Arbeitswerth der Buche ist wegen höherem Wasser- 
gehalt unsicher; immerhin weist ihr ihre Werthziffer in der 
Reihe der Schweiz. Bauhölzer einen Platz neben der Eiche an. 
Die Resultate der Prüfung der fraglichen Buche (Rothbuche) 
sprechen ferner für eine viel grössere, technische Verwend- 
barkeit derselben als z. Z. angenommen wird, so ferne nur 
ihre Dauer durch entsprechende Imprägnirung gesichert ist. 

Aus dem Vergleiche der Mittelwerthe der Festigkeits- 
zahlen, Schweiz. Bauhölzer gewachsen über und unter 1 300 m 
ü. M., geht ferner das bedeutungsvolle Resultat hervor, dass 
mit Rücksicht der durch alle Festigkeitsarten 
übereinstimmenden Abnahme der Werthzahlen 



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52 Resultate. 

* 
der Weisstanne gewachsen über 1300 m, die 
Weisstanne dem Hügellande resp. Gebirgen unter 
1300 m angehört und vorwiegend dort zu pflegen 
ist. Die gleiche Zusammenstellung weist ebenso überein- 
stimmend auf die Notwendigkeit hin, für Qualitätsbau- 
holz nördliche Gehänge mit Weisstanne zu bewalden und 
umgekehrt für wichtige bauliche Zwecke die 
Weisstanne von nördlichen Gehängen zu beziehen. 

In theilweise anderem Lichte erscheint die Qualität der 
Rothtanne; ein Blick auf die vergleichende Zusammen- 
stellung der Mittelwerthe der erhobenen Festigkeitszahlen, 
lässt sowohl in der absoluten Grösse der Zahlenwerthe als 
im Wechsel des Vorzeichens erkennen, dass innerhalb der 
Grenzen von 500 — 1500 m ü. M. die Höhenlage des 
Standortes auf die Qualität derRothtanne keinen 
sehr wesentlichenEinfluss ausübt. Da jedoch die 
Arbeitscapacität derRothtanne gewachsen unter 
1300 m ü. M. um 22 °/o geringer ist als das Mittel 
derRothtanne gewachsen über 1300 w, so erscheint 
dieselbe als Baum des Gebirges und ist vor- 
wiegend dort zu pflanzen, wo die Weisstanne 
kein Qualitätsholz mehr gibt. Nördliche Gehänge 
liefern ein zuverlässigeres, besseres Holz der 
Rothtanne ais südliche Gehänge, indessen ist der 
Unterschied der örtlichen Lage bei der Roth- 
tanne nicht so bedeutend als bei derWeisstanne. 

Was schliesslich die Lärche betrifft, so scheint die- 
selbe, wie die Weisstanne unter 1300 m, besseres Holz 
zu liefern; die Unterschiede in den Werthzahlen 
der nördlichen und südlichen Gehänge sprechen 
auch bei der Lärche zu Gunsten der nördlichen 
Gehänge; die ausgewiesene Leistungsfähigkeit 
des Holzes ist wahrscheinlich in Folge des grös- 
seren Feuchtigkeitsgrades fast die gleiche. 

Die Föhre, Eiche und Buche sind in zu geringer Anzahl 
von Exemplaren der Prüfung unterworfen worden um in 
forstwirtschaftlicher Hinsicht Schlussfolgerungen zu gestatten. 
Hier bleibt weiteren Forschungen ein weites Feld offen ; möge 
dasselbe zum Vortheile der Schweiz. Forstwirtschaft gehörig 
ausgebeutet werden. 



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SCHWEIZ BAUZRITUNC 



Zur Frage der Knickung 

v.Prof. I.. T< 



ZUSAMMENSTELLT 



der Knick 



Weisatanne. 




Rothtarinfe . 




Ahscissen * Balken in cm. 
Massstab /m.m -2cm. 



n, 



estigkeit der Bauhölzer 

lajer in Zürich. 



g der Resultate 



IGSPROBEN. 



Lärche u. Föhre, 




EiöheitBuche. 



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Mittheilungen 



der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien 

am eidg. Polytechnikum in Zürich. 



3. Heft: 

Methoden und Resultate der Prüfung 
von Eisen und Stahl und anderer Metalle. 

Zusammengestellt von 
Ii. Tetmajer 

JnftnUnr, Professor am tUg. PolyUcMmkum, Verstand der Anstalt 
nr Prüfung von Baumaterialien etc. 



Mit 8 Tafeln und 38 Textfiguren. 



• Jt 7 r; 






Commissions-Verlag von- Meyer & Zeller in Zürich. 
Druck von Zürcher and Purrer in Zürich. 

1886. 



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Inhaltsverzeichniss. 



Seite 
Vorwort. 

Einleitung (1884) 1 

1. Methoden und Hülfsmittel der Untersuchungen: 

a. Specif. Gewicht 2 

b. Die chemische Analyse 2 

c. Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse .... 4 

Die Zugprobe . . . 4 

Beispiel einer umfassenden Qualitätsprobe ... 11 

Beispiel zweier reduclrten Qualitätsproben ... 12 

d. Methode der Qualitätsbestimmung zäher Constructions- 

Materialien 13 

Classificationsvorschläge des Vereins deutscher Bahn Ver- 
waltungen 26 

Princip der Classification vom Boden der Arbeitscapacität 

des Materials • 29 

Braun's Versuche 38 

2. Einfluss der Form und Abmessungen der Normalstäbe 

auf das Resultat der Qualitätsbestimmung . . . 41 

3. Wertb der Zerreissprobe zur Qualitätsbestimmung 

der Metalle (Constructionsmetalle) 42 

Ursachen der wechselnden Ergebnisse der Zerreissprobe 

bei Stahlscbienen 43 

L Abtheilung. Eisen und Stahl (1884). 

Einheitliche Nomenclatur 54 

Classification des kohlenstoffhaltigen Eisens . 56 

I. Gruppe: Constructionsmaterialien ..... 60 

II. Gruppe: Eisenbahnmaterialien 66 

Specielle Qualitäts vor Schriften für Brücken u. Hochbau- 

Constructionen 70 

f. Gruppe : Resultate d. Festigkeitsproben m. Constructionsmaterialien 
(1885). 

1. Gusseisen 73 

2. Flusseisen (1. Theil: Diverses) 73 

3. Schweiss- und flusseiserne Drahtseile .... 75 

4. Werth des Thomas-Flussschmiedeisens als Coristructions- 

Material 79 



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IV 

Seite 

Das Material (Fabricationsverhältnisse) 82 

Verarbeitung des Materials 86 

Ausführung der Untersuchung (Methoden): 

a. Qüalitätsprojtt 88 

b. Kaltbiegeprobe 91 

c. Warmbiegeprobe 92 

d. Schweissprobe (Schweissbarkeit) 98 

e. Härteprobe (Härtbarkeit) 94 

f. Biegeprobe an ganzen Gebrauchstücken .... 95 

g. Schlagprobe f . . . 98 

h. Proben auf Lochbarkeit 100 

Beispiel; Protocoll einer Versuchsserie .... 106 

Resultate der Zerreissproben (Qualitätsprobe) . . . . 120 
Zusammenstellung der specificirten Arbeitswerthe, Völligkeits- 

coefficienten etc. etc. 124 

Resultate der Kaltbiegeproben 126 

,. „ Warmbiegeproben 128 

„ „ Schweissproben . 130 

„ „ Härteproben 132 

,, „ Biegeproben 134 

„ „ Schlagproben 136 

„ „ Lochungsproben 140 

Uebersjchtszusammenstellungen: 

I. Qualität des Materials an sich ...... 142 

II. „ des fertigen Productes „ . . . . 144 

Von der zulässigen Inanspruchnahme relativ beanspruchter 

I Träger 148 

Tabellen zur Berechnung der deutschen Normalprofile . 152 

5. Versuche über die Abnahme der Zugfestigkeit von Drahtseilen 

und einzelnen Drähten in Folge der Biegung . , . 162 

6. Prüfung der Kettenglieder der Freiburger Drahtseilbrücke . 168 

7. Resultate der Prüfung der Materialqualität und der Scher- 

festigkeit des Nieteisens 172 

Resultate der Scherproben ...... 173 

Resultate der Zerreissproben ...... 176 

8. Resultate der Qualitätsbestimmungen einiger Constructionsbleche 

(Schiffs-, Brücken- und Kesselbleche) . . . . 179 

9. Einfluss der Lochung auf die Festigkeitsverhältnisse von Fluss- 

und Schweisseisen , 188 

A. Flusseisen < 189 

B. Schweisseisen , 192 

IQ. Versuche über die Festigkeit von Nietverbindungen . 202 



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Seite 

ii. Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Stab-, Flach-, 

Rundeisen und Winkeleisen 207 

Resultate einiger Qualitätsproben mit Stabeisen . 207 

„ n 11 » Flacheisen . . 209 
„ „ „ ., Rundeisen . . 212 
„ „ „ „ Winkeleisen . . ■ 213 
II. Gruppe : Resultate der Festigkeitsproben mit Eisenbahn- 
Materialien : 
i. Gusseisen 215 

2. Flusseisen (resp. Stahl) 215 

3. Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Flusseisen- 

schwellen, Wagenachsen, Radbandagen, Laschen und 
Kleineisen 216 

4. Zusammenstellung der Resultate der chemischen Analysen 

und zugehörigen Zerreissproben .... 220 

5. Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Schienenstahl 224 

6. Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Flussstahl- 

schienen, die im Betriebe gutes bezw. schlechtes Ver- 
halten zeigten 230 

7. Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe 284 

Ueber die Schienenbiegeprobe 238 

8. Nachtrag. Resultate einiger Qualitätsproben mit Stahl- 

schienen . . 252 

n. Abtheilung. Bronoe und Kupfer. 

1. Resultate der Untersuchung des Einflusses der Com- 

pression nach Uchatius auf das 8 % Kanonenmetall 253 

2. Resultate der Prüfung der Elasticitäts- und Festigkeits- 

verhältnisse der uncomprimirten Kanonenbronce . 255 

3. Resultate der Prüfung der Elasticitäts- und Festigkeitsver- 

hältnisse einer Manganbronce 257 

4. Der Stauchapparat und seine Anwendung 257 

5. Qualitätsproben mit Kupfer 260 



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Vorwort. 



Das vorliegende. 3. Heft der Mittheilungen der „Anstalt 
zur Prüfung von Baumaterialien am schweizer- 
Polytechnikum" ist eine weitere Ausführung der im Jahre 
1883 vom Schweiz. Ingenieur- und Architecten-Verein heraus- 
gegebenen Broschüre über: . 

Einheitliche Nomenclatur 

und 

Classification von Bau- und Constructionsmaterialien. 

I. Theil: Eisen und Stahl. 

Es enthält neben einer kurzen Beschreibung der Prüfungs- 
methoden, Maschinen und Messwerkzeuge, diejenigen der bis- 
her gewonnenen Versuchsresultate in der Metallbranche, welche 
allgemeines Interesse besitzen und für die, Seitens der Auftrag- 
geber, kein ausdrücklicher Vorbehalt gegen Publication vorlag. 
Die meisten der vorliegenden Resultate sind also Ergebnisse 
in der Anstalt beantragter Festigkeitsyersuche, an welche sich 
wissenschaftliche Untersuchungen in der einen oder anderen 
Richtung knüpfen. Für Rechnung der Anstalt konnten selbst- 
ständige Untersuchungen in der Metallbranche nur ausnahms- 
weise und dann in bescheidenem Umfange durchgeführt werden, 
denn einmal absorbirten Arbeiten auf anderen Gebieten die 
Einrichtungen der Anstalt in hohem Masse, dann aber genügen 
die verfügbaren Mittel zur Inangriffnahme grösserer wissen- 
schaftlicher Untersuchungen in dieser Richtung nicht. Das 
eidgen. Festigkeitsinstitut ist eben lediglich Prüfungsstation 
und mit Versuchsanstalten der Nachbarstaaten, die über ge- 
nügendes Personal, ausgiebige Hülfsmittel und entsprechende 
Einrichtungen verfügen, nicht in gleiche Linie zu stellen. 

Die unbefriedigende Anordnung des Stoffes, sowie manche 
Wiederholungen waren durch den Umstand bedingt, dass der 
hier benutzte Satz grösseren Theils aus älteren, in der „Schweiz. 



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VIII 

Bauzeitung" (Redaktor A. Waldner) erschienenen Abhandlungen 
oder aus anderen selbstständigen Broschüren und Berichten 
herrührt und nicht wesentlich verändert werden konnte. Auch 
war es nicht thunlich, den uns überlassenen Satz Jahre lang 
stehen zu lassen. So kam es, dass insbesondere der rnhalt 
des ersten und ältesten Theiles der Broschüre durch neuere 
Untersuchungen theil weise modificirt, zu nachträglichen Berich- 
tigungen und einzelnen unumgänglichen Wiederholungen führte. 

Bezüglich des grösseren Theils bekannten Inhalts vor- 
liegender Broschüre haben wir folgende Bemerkungen: 

Die Methode der Qualitätsbestimmung eines Constructions- 
metalles durch einen der Deformationsarbeit des Materials an- 
genähert proportionalen Zahlenwerth hat in wissenschaftlichen 
Kreisen Beachtung, mitunter auch Anerkennung gefunden. 
Aber auch Männer von Fach, Eisenhüttentechniker im Lande, 
sowie jenseits der Landesgrenzen haben die Sache aufgegriffen 
und in Wort und Schrift behandelt. Das Zutreffendste, was 
bezüglich der Frage der Qualitätsbestimmung der Construc- 
tionsmetalle vom Boden der Arbeitscapacität Seitens der Oppo- 
sition vorgebracht wurde, hat unzweifelhaft der verdiente Eisen- 
hütten- und Festigkeitstechniker Prof. Rieh. Ackerman im 
„Ingeniörs-föreningens Förhandlingar" Stockholm 
(1885) ausgesprochen, indem er sagt: 

n Diese Norm (d.i. die von Wöhler eingeführte Summe aus Zug- 
festigkeit und Contraction) der Qualitätsbestimmung macht freilich Anspruch 
auf Wissenschaftlichkeit, es ist aber höchst merkwürdig, dass sie als wissen- 
schaftlich angesehen werden kann. Zum Wenigsten kann wol nicht in Ab- 
rede gestellt werden, dass die von Professor Tetmajer in Zürich empfohlene 
Norm in dieser Beziehung viel höher steht; dieselbe basirt auf dem Pro- 
duete der Zerreissungsbelastung und den Dehnungsprocenten und gibt in 
Folge davon einen relativen Werth der bei der Zerreissung geleisteten 
Arbeit. — Wenn aber auch diese Qualitätsbestimmung durch ihre wirkliche 
Wissenschaftlichkeit grosse Vorzüge vor der von den deutschen Bahnen 
beliebten hat, so ist doch auch Tetmajer sehr oft weit von zufriedenstellen- 
den Resultaten entfernt, und behaupte ich meinerseits, dass ich nicht die 
geringste Aussicht erblicke, dass man je zufriedenstellende Normen für die 
Bestimmung der Güte des Eisens feststellen könne, die mit Vortheil sich 
anwenden lassen bei allen für die verschiedensten Zwecke bestimmten Eisen- 
sorten; man wird vielmehr fort und fort in den verschiedenen Fällen ver- 
schiedene Werthbestimmungsmethoden für die Güte des Eisens zu benutzen 
haben. 



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Fasses wir «ueret des Fall Ins Auge, der Ar die schwedische Eisen- 
industrie am nächsten Hegt, d. •• die Zwecke, zu denen schwedisches Eisen 
«meist verwendet wird : die verschiedenen Arten der Kleineiaenfahrication, 
so ist es fiJr die Mehrzahl derselben von geringer Bedeutung, ob' seine 
Festigkeit ein wenig grösser oder geringer; der Ueberpreis der dazu ver- 
wendeten Eisensorte wird vielmehr bedungen, theils durch Freisein von 
Unarten, mit anderen Worten : durch seine Brauchbarkeit für die betreffende 
Fabricatton, die zahlreichen Ausschuss ausschlieft, theils durch seine Zähig- 
keit, Dichtheit und Gleichförmigkeit, die indess viel sicherer beurtheik 
werden nach für jeden Fall angepassten einfachen Schmiede-, Biege« und 
Torsionsproben als nach Zerreissproben. 

Wie unanwendbar vor allen Dingen die WÖhler'sche Zahl für solches 
Eisen ist, geht sofort daraus hervor, dass das reinste schwedische Eisen 
nach Ihr tiefer stehen würde, als Eisen, welches auf dem Weltmarkte kaum 
mit halb so hohem Preise bezahlt wird. Tetmajer's Scala gibt allerdings 
weniger grosse Abweichungen von den vom Weltmarkte bestimmten wirk- 
lichen Werthen, aber auch sie lässt keineswegs einem für Verarbeitungs- 
zwecke guten Eisen volle Ehre widerfahren. 

Allerdings sind diese Methoden der Qualitätsbestimmung nicht für 
solche Eisensorten, wie sie vorherrschend in Schweden erzeugt werden, 
sondern vielmehr auf Eisen und Stahl zu Constmctionszwecken und zu 
Eisenbahnmaterial berechnet worden. Aber auch hier darf man sie nur mit 
Vorsicht anwenden und ältere, vergleichsweise einfache, practische Proben 
können oftmals viel bessere Anleitung zur Beurtbeilung der Güte des Pro- 
ductes abgeben." 

Im Wesentlichen stimmen wir den Ausführungen des 
Herrn Prof. Äckerman vollständig bei. Sofem die sog. 
Materialqualität, die Summe der technisch-wichtigen Eigen- 
schaften eines Materials bezeichnen soll, wird es zweifellos 
niemals gelingen, sie durch eine Zahl auszudrücken. Allein 
unsere Qualitätsbestimmung strebt dies auch gar nicht an. Sie 
soll lediglich nur die Leistungsfähigkeit eines Constructions- 
Materials bei statischen oder dynamischen Inanspruchnahmen 
zuverlässiger kennzeichnen, als dies durch die bisherigen Me- 
thoden der Qualitätsbestimmung geschah. 

Bezüglich Äckerman 's Ausführungen bleibt zu be- 
merken, dass das reine, zähe, für manche Verarbeitungs- 
zwecke fast unersetzliche schwedische Eisen, dank seiner 
exceptionellen Weichheit, keineswegs zu jenen Constructions- 
eisen zählt, die doppelten Marktpreis beanspruchen. Bei Con- 
structionseisen fällt der Schwerpunkt mit Recht auf die Festig- 
keitsverhältnisse, welchen sich ein hinreichendes Mass von 



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Zähigkeit zuzugesellen hat. Festigkeit und Zähigkeit bilden 
aber jene Elemente, die vereint mit Naturnoth wendigkeit in 
der Qualitätsbestimmung vom Boden der Arbeitscapacität zum 
Ausdrucke gelangen und dadurch den inneren Werth der Me- 
thode begründen. Auch ist die Qualitätsbestimmung durch 
das der Arbeitscapacität angenähert proportionale Product aus 
specifischer Zugfestigkeit in die relative Dehnung nach Bruch 
für die tägliche Praxis bestimmt. Zu wissenschaftlichen Zwecken, 
vergl. beispielsweise die „relative Werthbestimmung 
des Fluss- und Schweisseisens a Seite 79 u. f. dieses 
Heftes, benutzen auch wir die Arbeitsdiagramme direct, ob- 
schon die Constanz des Völligkeitscoefficienten die Verwendung 
des genannten Productes sehr wol rechtfertigen würde! 

Wöhler hält die Contraction für den allein seligmachen- 
den Zähigkeitsfactor. Und obschon nicht in Abrede gestellt 
werden kann, dass bei zähen Constructionsmetallen der Zähig- 
keitsgrad durch die Einschnürung an der Zerreissungsstelle 
näherungsweise zum Ausdrucke gelangt, so ist sie doch weit 
entfernt davon einen brauchbaren Zähigkeitsmesser der Bau- 
stoffe überhaupt (z. B. bei Gusseisen, Holz etc.) abzugeben. 

In richtiger Erkenntniss der Sachlage hat denn auch die 
Münchener Conferenz zur Vereinbarung einheitlicher Prüfungs- 
methoden die Ermittelung der Arbeitscapacität der Baustoffe 
empfohlen und diese speciell für Gusseisen*) und Holz**) als 
Werthmesser bezeichnet. Dass das schmiedbare Eisen hier keine 
Ausnahme macht und machen kann, ist kaum zu bezweifeln. 
Es scheint somit lediglich nur eine Frage der Zeit zu sein, 
wann die Qualitätsbestimmung vom Boden der Arbeitscapacität 
allgemein anerkannt und benutzt werden wird. 

Bei Durchsicht unserer Vorschläge für das schmiedbare 
Constructionseisen werden zunächst in der Ausdrucksweise des 
Qualitätscoefficienten durchgreifende Aenderungen wahrge- 
nommen werden. Nach Kenntnissnahme der einschlägigen, 
älteren Arbeiten des Hrn. Professor Bergrath Jenny in Wien 
haben wir Veranlassung genommen, uns der von ihm gewählten 
Ausdrucksweise (Arbeitsvermögen der cubischen Einheit) zu 
nähern und drücken unseren Qualitätscoefficienten nun durch 
c = ß . A aus, worin 

Ä Bruchkraft in / __ Verlängerung 

Querschnittsinhalt in cm 2 ' Ursprüngliche Länge 

bedeutet. 



*) **) Vergl. Mittheilung des mech. techn. Laboratoriums. J. Bau- 
schinger, 14. Heft, Seite 192; 207. 



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XI 

Anzudeuten, dass als Krafteinheit die / (ä 1000 kg), als 
Längeneinheit der cm gewählt sind, haben wir unsere frühere 
Bezeichnung /°/o durch Um ersetzt. Aber auch bezüglich der 
Grösse der einzelnen Ansätze werden einige, den Fortschritten 
unserer Kenntnisse angemessene Abänderungen angetroffen 
werden. Das Ganze ist derart geordnet, dass Jedermann in 
den Stand gesetzt wird, im gegebenen Falle die speciellen 
Vorschriften für die Qualitätsprobe der Zusammenstellung ohne 
Weiteres zu entnehmen. Anderseits muss betont werden, dass 
die vorliegenden Ansätze die älteren Qualitätsproben, wie z. B. 
die Schmied- und Stauchproben, die Lochungsproben, die 
Schweiss-, Temper- und Härteproben, die man dem gegebenen 
Bedürfnisse anzupassen hat, keineswegs ersetzen oder entbehr- 
lich machen. So z. B. bei Beurtheilung der Qualität des Niet- 
eisens; Zerreissproben sind hier nützlich, die in unseren An- 
sätzen auch berücksichtigte Stauchprobe geradezu unentbehr- 
lich, denn nur sie vermag mit Sicherheit zu constatiren, 
ob das Material genügend homogen, zähe, frei von Schweiss- 
näthen etc. ist, um tadellose Nietköpfe zu geben. Auch muss 
hervorgehoben werden, dass neben der Qualitätsprobe an sich 
die in neuester Zeit speciell in Deutschland arg vernachlässigte 
Erprobung des Productes an ganzen Gebrauchsstücken mit 
ausschlaggebendem Character durchzuführen ist. Versuche mit 
ganzen Gebrauchsstücken fordern einheitliche Prüfungsmaschi- 
nen und werden Producenten von Materialien, die regelmässigen 
Proben dieser Art unterworfen sind, die Frage der maschinellen 
Vorkehrungen behufs einheitlicher Vornahme solcher Versuche 
im eigensten Interesse je eher zu prüfen und dafür zu sorgen 
haben, dass die bestehenden, in dieser Richtung meist unbe- 
friedigenden Zustände ein baldiges Ende finden. 

Bei Durchsicht unserer Prüfungs- und Qualitätsvorschläge 
für Eisenbahn- und andere Constructionsmaterialien in Fluss- 
eisen wird ferner die Einführung der chemischen Zusammen- 
setzung auffallen. t)er Vorschlag, die schädlichen Beimen- 
gungen des schmiedbaren Flusseisens nach Oben einzugrenzen, 
dürfte in manchen Kreisen nicht mit Unrecht Bedenken er- 
wecken. Gestützt auf die bisherigen Erfahrungen werden wir 
indessen an diesen Vorschriften so lange festhalten, als nicht 
experimentell im Grossen der Nachweis erbracht sein wird, 
dass es gelungen sei, schmiedbares Flusseisen herzustellen, 
dessen Zuverlässigkeit ungeachtet der chemischen Zusammen- 
setzung, ausser allem Zweifel stehe. 



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w 

Die Frequenz des eidg. FcstigkeitsiflStitutes nimmt von 
Jahr zu Jahr in erfreulicher Weise zu. Bei der an sich an- 
gestrengten Lehrthätigkeit des Vorstandes und in' Ermangelung 
eines ständigen Assistenten, war die Bewältigung aller Arbeiten 
bloss durch zeitweise Beddenstung ehemaliger Schüler des eidg. 
Polytechnikums möglich. Wir nehmen mit Vergnügen diesen 
Anlass wahr, um der Dienstleistungen der Herren Ingenieure 
C Lau »ein, Gähwyler und Smalenburg mit Anerkennung 
zu gedenken. 

Dass es möglich wurde, in der einen' oder anderen Rich- 
tung Beiträge zur Kenntniss der Elasticitäts- und Festigkeite- 
verhältftisse der wichtigsten aller modernen Constructions- 
materialien zu liefern, ist dem aufmunternden Entgegenkommen 
der Technikerschaft des Landes, ror Allem aber den hohen 
Schul- und Bundesbehörden zu danken, die nicht müde werden, 
zum- Ausbau des Institutes stets neue Opfer zu bringen. 

Die typographischen Arbeiten vorliegender Broschüre be- 
sorgte die Officin der Herren Zürcher &. Furrer in Zürich. 
Sie hat durchwegs Vorzügliches geleistet und kann zu ähn- 
lichen Arbeiten füglich Jedermann bestens empfohlen werden. 

Zürich, im Januar 1886. 

Dter Vorstand. 



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Methoden und Resultate der Prüfung der Metalle. 



Einleitung* 

Die bisherigen Anträge zur Vornahme von Festigkeitsproben 
mit Metallen liefen sporadisch in der Regel anlässlich einzelner 
Uebernahmen von Eisenbahnmaterialien oder bei Bezug von Con- 
structionsmaterial für grössere Ausführungen im Civil, Brücken- 
und Maschinenbaufache ein. Anträge dieser Art beschränken sich 
stets auf die einfache, sog. reducirte Qualitätsprobe; sie sind 
meist eiliger Natur und werden, sofern am gelieferten Versuchs- 
materiale keine Appreturen nöthig sind, schon bei den jetzigen 
Einrichtungen der Anstalt umgehend erledigt. 

Ausnahmsweise wurden von einzelnen Maschinenfabriken, 
Bahnverwaltungen, vom technischen Inspectorat Schweiz. Eisen- 
bahnen und von* eidg. Militärbehörden Anträge zur Prüfung der 
Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse verschiedener Metalle 
eingereicht, die in die Categorie der umfassenden Quali- 
tätsprobe gehören. Neben den mechanischen Qualitätsproben 
wurden in neuester Zeit auch chemische Analysen bestimmter 
Materialsorten gefordert; der Vorstand des eidg. Festigkeits- 
institutes hat darauf hin mit competenten Fachmännern Ab- 
kommen getroffen, um bei massigen Tarifansätzen auch für die 
Zukunft jegliche einschlägigen chemisch-analytischen Arbeiten 
annehmen und ausführen lassen zu können. 

Neben den eigentlichen Qualitäts proben liefen aller- 
dings blos vereinzelte Anträge zur Vornahme von Festigkeits- 
proben mit fertigen Brücken- und Maschinenbestandtheilen, mit 
ungetheilten Eisenbahnbetriebsmaterialien, mit Ketten, Draht- 
seilen u. s. w. ein, welche gewöhnlich Fall für Fall nach einem 
im Voraus vereinbarten Arbeitsprogramm erledigt wurden. 



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2 Methoden und Hülfsmittel. Specif. Gewicht. 

Ketten und Seile bedürfen indessen keiner besondern Verein- 
barung, weil die Art und Weise der Prüfung derselben bereits 
eine bestimmte Gestaltung angenommen hat, die bis auf weiteres 
beibehalten werden kann. 

Von den technisch wichtigen Metallen sind der Zeit aus- 
schliesslich das Eisen in seinen unterschiedlichen Kohlungs- 
graden, sowie das Kupfer und einige Legirungen desselben 
zur Prüfung gelangt. Demgemäss sollen auch die Resultate der 
ausgeführten Festigkeitsproben in zwei Abtheilungen, nämlich : 
I. Abtheilung: Eisen. 

IL „ Kupfer und Legirungen, 

zusammengefasst werden. Die Unterabteilungen entsprechen 
der, vom Schweiz. Ingenieur- und Architecten-Verein angenom- 
menen Classification dieser Materialien. 



Methoden und Hülfsmittel der Untersuchungen. 

a) Specifisches Gewicht (Dichte). 

Das speeifische Gewicht oder die Dichte (unter zu Grunde- 
legung zusammengehöriger Gewichts- und Volumeneinheiten 
werden spec. Gewicht und Dichte compacter Körper durch die 
gleichen Zahlen ausgedrückt) werden mittels hydrostatischer 
Wage oder an Hand passender Volumometer ermittelt. Im 
ersten Falle bestimmt man den Gewichtsverlust im Wasser, — 
in letzterem Falle das Volumen des verdrängten Wassers direct; 
der Quotient aus Gewicht durch das Volumen des Körpers, also 

G 

?= V 

stellt das spec. Gewicht dar und wird in tn pro w 8 ausge- 
drückt. 

b. Die chemische Analyse (nach Dr. Treadwell). 

Zur Zeit sind durch Vermittlung des eidg. Festigkeits- 
institutes in der Metallbranche blos Stahlanalysen und zwar 
Schienenstahl mehrerer Schweiz. Eisenbahnen ausgeführt worden. 
Wie aus nachstehenden Zusammenstellungen erhellt, wurde der 
Schienenstahl aul seinen Gehalt an Kohlenstoff (C), Phosphor 
(P), Schwefel (S), Silicium (Si) und Mangan (Mn) quanti- 



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Chemische Analyse. 3 

tativ analysirt; säm ratliche Bestimmungen sind doppelt ausge- 
führt, die angeführten Zahlen erscheinen somit als Mittelwerthe 
aus zwei Versuchen. 

Der Kohlenstoff wurde bestimmt durch Zersetzen der 
mit Aether gewaschenen Drehspäne mit Kupferchlorid-Chlor- 
ammonium. Der ausgeschiedene Kohlenstoff wurde sodann 
nach der durch Fresenius modificirten Ullgren'schen Methode 
mit Chromsäure verbrannt, das gebildete Kohlendioxyd in Kali- 
bimstein aufgefangen, gewogen und daraus der Kohlenstoff 
berechnet. 

Bestimmung des Siliciums und des Phosphors. Eine 
gewogene Menge Drehspäne wurden in Salpetersäure fspec. 
Gew. 1,20) gelöst; die Lösung mit Ammonnitrat versetzt, im 
Sandbade zur Trockne eingedampft und schliesslich über einer 
Flamme geglüht, bis die Nitrate vollständig zersetzt waren. 
Der trockene Rückstand wurde sodann mit concentirter Salz- 
säure behandelt, die Kieselsäure filtrirt, geglüht, mit Natrium- 
carbonat aufgeschlossen und aus der Schmelze das Silicium 
als Kieselsäure bestimmt. 

Aus dem Filterreste der Kieselsäure ist die Phosphorsäure 
nach A. A. Blair's Methode bestimmt worden. Die Eisenlösung 
wurde mit saurem Ammonsulfit reducirt, etwas Eisenchlorid 
hinzugefügt, mit Ammonacetat gefällt und filtrirt. Der Nieder- 
schlag, welcher den Phosphor als phosphorsaures Eisen enthält, 
wurde in Salzsäure gelöst, mit Citronensäure versetzt, die Phos- 
phorsäure mit Magnesiamixtur gefällt, geglüht, gewogen und 
daraus der Phosphor berechnet. 

In einer besondern Probe wurde der Schwefel und das 
Mangan bestimmt. Der Schwefel wurde nach Landolt's 
Methode ermittelt. Eine gewogene Portion Drehspäne wurde 
in Salzsäure gelöst und die sich entwickelnden Gase in Brom- 
salzsäure aufgefangen. Der in Schwefelsäure verwandelte Schwefel 
wurde sodann mit Chlorbarium gefällt, das Bariumsulfat ge- 
wogen. 

Der beim Lösen des Eisens zurückgebliebene Rückstand 
wurde filtrirt, getrocknet, mit Soda und Salpeter geschmolzen, 
mit Salzsäure behandelt und die möglicher Weise noch vor- 
handenen Spuren von Schwefelsäure mit Chlorbarium gefällt, 
gewogen und zur obigen Bariumsulfat-Menge addirt. Aus dem 
gesammten Bariumsulfat wurde schliesslich der Schwefel be- 
rechnet. 

Die «alzsaure Lösung diente zur Bestimmung des Man- 
gans nach Pattinson's Methode. Zu diesem Ende wurde 



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4 Methoden und Hulfsmittel. 

die Einlösung, welche ca. 5 gr. Eisen enthielt, mit Salpeter- 
säure oxidirt, mit Caliumcarbonat fast neutralisirt ; die Lösung, 
welcher 4 gr. Caliumcarbonat, 30 cm* Chlorkalklösung (15 Gr. 
in 1 Liter), dann nochmals 4 gr. Caliumcarbonat beigefügt 
wurde, ist mit siedendem Wasser auf ca. 500 cm* verdünnt 
worden. Der Niederschlag, welcher das gesammte Mangan als 
Manganbioxyd enthält, wurde filtrirt und mit Ferrosulfatlösung 
titrirt. Aus der verbrauchten Menge der Ferrosulfatlösung wurde 
das Mangan berechnet. 

c. Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse. 

Wie bereits im Vorworte Erwähnung geschah, dient im 
eidg. Festigkeitsinstitute zur Feststellung der Elasticitäts- und 
Festigkeitsverhältnisse der Metalle die mit Bauschinger's Mess- 
werkzeugen ausgerüstete Werder'sche Festigkeitsmaschine. Ma- 
schine und Messwerkzeuge sind allgemein bekannt, die kleinen 
Abänderungen zu unerheblich, um einlässliche Beschreibungen 
der Apparate zu motiviren. Ebenso ist bekannt, dass mit der 
entsprechend ausgerüsteten Maschine innerhalb ihrer disponiblen 
Tragfähigkeit von iuotn, Zug-. Druck-, Knickungs-, Bruch-, resp. 
Biegungs- und Torsionsproben, sowohl an besondern, kleinen 
Probekörpern, als an fertigen Objecten, an grössern Maschinen- 
und Bruchbestandtheilen etc. ausgeführt werden können. Eine 
einlässliche Darstellung der Versuchsausführung in den unter- 
schiedlichen Fällen würde zu weit führen ; wir beschränken uns 
daher auf die Beschreibung derjenigen Festigkeitsproben, welche 
nach der heutigen Auffassung und dem Stande der Frage der 
Qualitätsbestimmung überhaupt in Beziehung stehen. Immerhin 
soll, soweit zum Verständniss nöthig, anlässlich der Zusammen- 
stellung der Resultate Fall für Fall das Nothvendigste über 
Befestigungsarten, Versuchsausführung und specielle Beobach- 
tungen ausgeführt werden. 

Die Zugprobe. 

Gegenwärtig wird die Zugprobe fast ausschliesslich zur 
Qualitätsbestimmung der Metalle benützt. Wir führen dieselbe 
sowohl an runden als rectangulären Normalstäben, deren Form 
und Länge einerseits mit der Form und Beschaffenheit des ge- 
lieferten Versuchsmaterials, dann aber von der Art der bean- 
tragten Qualitätsprobe abhängig ist. Ueber Form und Inhalt 
des Querschnitts des Probestabes lässt sich in vielen Fällen 



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Elasticitäts- u. Festigkeits Verhältnisse. 5 

nicht verfügen; er ist von vorneherein bestimmt. Leider üben 
Form und Grösse des Querschnitts etwelchen, bei verschiedenen 
Metallsorten, verschiedenen Einfluss auf die, selbst mittelst der 
nämlichen Maschine erhobenen Werthzahlen aus. 

Ein die Qualität, mit ihr die Festigkeitszahlen eines Mate- 
rials beeinflussender Factor liegt ferner sowohl in dem Grade 
der Durcharbeitung während der Fabrikation als auch in der Be- 
handlung des Materials bei Entnahme und Zurichtung der Probe- 
körper. Wir haben diesen Factoren so gut, als dies bei dem 
heutigen Stande der Versuchsausführung überhaupt thunlich. in 
den speciellen Vorschriften Rechnung getragen. 

Zur absoluten Qualitätsbestimmung der Metalle sollten 
diese durch Hämmern, Walzen oder Ziehen und nachheriges 
Ausglühen in normale Form und normalen Zustand gebracht 
werden. Dadurch wird annähernd gleicher Grad der Durch- 
arbeitung und der nämliche physikalische Zustand des Ver- 
suchsmaterials sich ergeben. Professor Dr. H artig legt auf 
den physikalischen Zustand der Probekörper mit Recht ganz 
besonderes Gewicht (vergl. Civilingenieur XXX. Band. 2. Heft) 
und schlägt vor, zur Erforschung der Qualität und Classification 
der Eisensorten nach der spec. Zerreissungsarbeit, das Versuchs- 
material in Draht umzuwandeln, welcher sodann auszuglühen 
und allmählig abzukühlen wäre. 

Für die Erforschung der Einflüsse fremder Beimengungen 
der Metalle ist der gleiche Grad der Durcharbeitung und 
der nämliche physikalische Zustand des Versuchsmaterials 
unerlässlich und es wäre sehr zu wünschen, dass ein grösseres 
Werk oder eine Versuchsanstalt Hartig's Vorschlag praktisch 
erproben würde. 

Für den täglichen Bedarf hat die angebahnte Qualitäts- 
bestimmung wenig Werth; hier muss mit dem Materiale ge- 
rechnet werden, wie es aus den letzten Zügen der Fertigwalzen, 
nach dem letzten Hammerschlage als fertige Handelswaare im 
Constructionsfache Verwendung findet; der physikalische Zu- 
stand und der Grad der Durcharbeitung bei der Verarbeitung 
und während der Dienstleistung ist und bleibt massgebend. 
Das Mass an Festigkeit und Arbeitsfähigkeit, welches ein Mate- 
rial bei der Verwendung und nach Ablauf einer längern Dienst- 
periode noch besitzt, wird nach wie vor durch Festigkeitsproben 
zahlengemäss auszuweisen bleiben; dass jede Aenderung des 
physikalischen Zustandes des Materials das Urtheil über Festig- 
keit und Arbeitscapacität eines in längerem Dienste gestan- 
denen Materials trüben müsste, liegt auf der Hand. 



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6 Methoden und Hülfsmittel. 

Zu „reducirten Qualitätsproben" mit Rundstäben 
benützen wir einen der in Fig. 1 — 4 dargestellten Normal- 
stäbe. In der Regel lässt sich aus dem zu prüfenden Material 
irgend einer der Normalstäbe kalt herausarbeiten; schwächere 





'-/<?-> 


"?""■ 




i 


t 
I. 



-— 15 



Fig. 1. 



E3-EEE 



- 210" 
-290 - 



J--V5— 4 



Fig. 2. 



-2f- 



Bffi 



• SSO- 
■300 - 



Fig. 3- 




Fig. 4. 





*-— 25 — * 








T- 
<*> 


25— »1 




<a 


— 


J 






-* 


«y' 


! 


' \ ... . 






*- 




— 32 


0- 




i 



4-kantige, 6-kantige und Rundeisen etc. erhalten angestauchte 
Köpfe; dabei müssen die Schäfte der Versuchsstäbe so weit 
nachgedreht werden, dass der Einfluss der Stauchung ver- 
schwindet. 



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Qual 



Elasticitäts- u. Festigkeitsverhältnisse. 7 

Für Elasticitätsmessung, also zur „umfassenden 
itätsprobe" ist eine Stablänge von 40 — 45 cm nöthig. 




Flachstäbe erhalten die in Fig. 6 dargestellte Form. Auf 
eine Länge von 25 cm ist der Flachstab versuchsgerecht her- 
zurichten, gleichviel ob daran Elasticitätsmessungen vorzunehmen 
sind oder nicht. Die Durchmesser der Bohrlöcher mit abge- 
fasten Rändern richten sich nach der Stärke des Versuchsstabes, 
für welchen die Bruchfläche 3,0 — 3.5 cm 2 betragen sollte. Im All- 
gemeinen wird man sich bei Anfertigung der Probestäbe an die 
Verhältnisszahlen der Fig. 6 anlehnen und zur Berechnung der 
minimalen Bohrlochdurchmesser doppelschnittige Scherflächen 
anzunehmen haben. 

Fig. 6. 



M d \ 



<-o- 



i> 



S\ 



25 cm 



ad 



~^V 



Stab- und Quadrateisen erhalten die Fig. 7 darge- 
stellte Form; die Befestigung geschieht mittelst keilförmiger 
Stahlgebisse, die in gefräste Nuthen des Versuchsstabes eingreifen. 



+2b* 



m 



Fig. 7. 

6 



iM 



.25 Clii- 



Die Einspannung der Rundstäbe erfolgt in stählernen, in 
Kugelschalen beweglich gelagerten Büchsen. Flachstäbe mit 
Ausschluss schmaler Flacheisen, Stab- und Quadrateisen werden 
am Dorn zerrissen. Die früher häufig verwendete Befestigung 
mittelst Stahlgebissen wird bloss in solchen Fällen benutzt, wo 
anderweitige Hülfsmittel nicht mehr ausreichen. 



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8 Methoden und Hülfemittel. 

Vor der Einspannung wird jeder tadellos appretirte Ver- 
suchsstab in der Regel einseitig angerissen und mittelst einer 
kleinen Theilmaschine von cm zu cm gekörnt. Bei Schweisseisen, 
namentlich bei Blechproben, ist das Anreissen und Körnen zweier 
gegenüberliegender Begrenzungsflächen rathsam. 

Die Art der Versuchsausführung, namentlich die Dauer der 
Krafteinwirkung übt auf das Endresultat oft erheblichen Einfluss 
aus. Diesem Umstand Rechnung tragend, wird bei Qual:täts- 
bestimmungen der Metalle anfänglich, d. h. bis zum Morrente, 
wo erhebliche Dehnungen beginnen, die Belastungen 3 /«-weise 
gesteigert. Vom Dehnungs-Beginn belasten wir 1 ///-weise 
bis die Dehnung 5 °/o der ursprünglichen, zu 10,0 cm angenom- 
menen Stablänge erreicht. Im Intervalle von 5 und 10 °/o 
Dehnung wird die Belastung l /i /«-, über io°/o Dehnung l / 4 '""» 
in der Nähe des Bruches l /s /«-weise gesteigert. Selbstrerständ- 
lich wird die Belastung bis zum Erreichen der grössten Trag- 
kraft gesteigert und diese als Bruchkraft registrirt. Letztere 
ist geringer als die grösste während eines Versuches auftretende 
Spannung. 

Auf eine bestimmte Dauer der Einwirkung konnte bisher 
keine Rücksicht genommen werden ; man steigerte die Belastung 
der Wagschale der Werder'schen Maschine jedesmal, so oft die 
Luftblase der Libelle am Wagebalken einspielte. Die den Be- 
lastungen correspondirenden Dehnungen werden principiell 
immer erhoben und protocollirt. Die Messung der Dehnung er- 
folgt mittelst eines Zirkels und Transversal massstabes stets un- 
mittelbar vor jeder Neubelastung. Als Bruchdehnung ist die 
procentuale Dehnung nach Bruch angesehen, gemessen und 
protocollirt worden. Bei zähen Constructionsmaterialien konnte 
ein nennenswerther Unterschied zwischen den Dehnungen des 
Stabes unmittelbar vor und nach erfolgtem Bruch nicht con- 
statirt werden. 

Auf Grund umfassender, mittelst selbstregierenden Appa- 
raten an Gespinnsten, Fischbein und Metallen angestellten Ver- 
suchen gelangt Hr. Prof. Dr. Hartig in Dresden zu folgenden 
Definitionen der Bruchspannung und Bruchdehnung: 

„Bruchspannuhg ist die höchste, während des Zerreis- 
sungsversuches überhaupt auftretende Spannung des Probestabes. - 

„Bruchdehnung ist die gesammte Verlängerung des 
Probestückes im Augenblick der höchsten Anspannung dessel- 
ben." II artig bemerkt hiezu (Civilingr. Bd. XXX, Heft 2): 
„Bei Annahme dieser Erklärung entsprechen sich beide Be- 
griffe genau, sie gelten für denselben Zeitpunkt. Die Bruch- 



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Elasticitäts- u. Festigkeitsverhältnisse, 9 

Spannung ist die einzige Ursache der Bruchdehnung und diese 
die gesammte Wirkung der Bruchspannung; es wird keinerlei 
Moment herbeigezogen, welches hinter der Bruchgrenze liegende 
Vorgänge betrifft, Vorgänge, die gar nicht mehr auf das ganze 
Versuchsobject bezogen werden dürfen.** 

Hart ig eliminirt damit alle localen Erscheinungen aus 
den, die Materialqualität kennzeichnenden Zahlenwerthen und 
können wir uns um so mehr diesen Definitionen anschliessen, 
als sie theilweise auch unserer Rechnungsweise entsprechen. 
Es wäre sehr zu wünschen, dass in dieser Richtung je eher 
eine Einheit erzielt würde. 

Unsern Beobachtungen gemäss gehört auch nach Ueber- 
windung des maximalen Cohaesionswiderstandes (der maximalen 
Tragkraft) zur völligen Trennung der Theile stets eine be- 
stimmte Kraftwirkung, die Bruchkraft unserer Defini- 
tionen. Die vorhandene potentielle Energie der Maschine allein 
genügte zur Herbeiführung des Bruches von Eisen und Stahl 
nicht. Bekanntlich liefert die Werder'sche Maschine die eigent- 
liche Bruchspannung (B) nicht, was wir beobachten ist die 
höchste, während eines Versuches auftretende Spannung (maxi- 
male Tragkraft T); sie wird als Bruchspannung (T=B) in 
die weitere Rechnung eingeführt (vergl. Seite 21). Hier stehen 
wir mit Hart ig auf gleichem Boden. Bezüglich der Bruch- 
dehnung ist dies allerdings nicht der Fall. Um das Locale 
der Contractionsstelle zu eliminiren haben wir schon vor Jahren 
versucht die Dehnung im Momente des Beginns der Contraction 
festzustellen. Die Versuche waren nur theilweise von Erfolg 
und haben die Schwierigkeiten und Unsicherheiten in der Fest- 
stellung der zusammengehörigen Werthe der maximalen 
Tragkraft (T) und Dehnung (Jl) bei Verwendung der jetzt 
üblichen Festigkeits-Maschinen veranlasst an der Dehnung beim 
Bruch festzuhalten (siehe Seite 15). Damit ist allerdings das 
Locale der Sache mit in das Resultat verwoben; weil jedoch 
das schliessliche Urtheil auf die Dehnungsverhältnisse eines 
ursprünglichen 20 cm langen Versuchsstabes abgestellt wird, 
so kann die obwaltende Differenz practisch keinen nennens- 
werthen Einfluss üben. 

Nach Ueberschreiten der grösstenTragkraft des Ma- 
terials tritt bei Metallen an einer, durch Unhomogenität, locale 
Weichheit bedingten Stelle eine, mehr oder weniger erhebliche 
Einschnürung, eine Quercontraction des Versuchs- 
stabes ein, bis plötzlich, oft unter starken Detonationen, die 
Trennung der Theile erfolgt. Die Intensität der Contraction 



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10 Methoden und Hülfsmittel. 

wechselt mit der Metallsorte ; bei Eisen und Stahl ist dieselbe 
namentlich in der weichen und zähen Marke meist sehr stark 
ausgeprägt. Die Contracti'onsersch einungen selbst sind entweder 
auf ein relativ kurzes Stabstück beschränkt, oder erstrecken sich, 
wie Fig. 8 zeigt, auf ein längeres Stabstück ; in letzterem Falle 
wächst das procentuale Maass der Dehnung mit wachsender Con- 
Fig. 8. traction, während in ersterem Falle 

l^^^l ^i ^-^sb;^^ sich °ft Widersprüche zwischen 
§jj|j|l^j^^*^|^||j^^3 Dehnung und Quercontraction er- 
j j ! geben. So kann bei gleicher Festig- 

• j ! keit ein bestimmtes Material bei 

| i ' ii i-.-^ 5= 4 JfaB ,ju^ i grosser Contraction eine relativ ge- 

fggjjg^jjjgm^mtiiii^ij^^^ ringe Dehnung und umgekehrt 

liefern und damit das Locale 
der ganzen Contractions-Erscheinung entsprechend 
zum Ausdrucke bringen. Um die Contractionserscheinung zu 
characterisiren, geben wir Fall für Fall die Bruch-Dehnungen 
des Stabes pro 10 und 20 cm ursprüngliche Stablänge, Bruch- 
stelle eingeschlossen, sowie das Verhältniss dieser Dehnungen 
an; die Variation dieser Zahlen, vergleiche die Zusammen- 
stellung der Resultate, lassen Abnormitäten leicht erkennen. 

Bei umfassenden Qualitätsproben geht der Bestimmung des 
eigentlichen Dehnungsbeginns die Messung der Elasticitäts- Ver- 
hältnisse voraus. Wir benützen hiezu, wie bereits erwähnt, die 
Bauschinger'schen Messwerkzeuge, bestimmen mit diesen einer- 
seits die Grenze der elastischen, den Belastungen 
proportionalen Dehnungen (Elasticitäts- oder Propor- 
tionalitätsgrenze) sowie anderseits das Maass der elasti- 
schen Dehnung pro Einheit der Belastung, respec- 
tive die Grenz-Kraft und correspondirende Dehnung und 
berechnen daraus sowohl 

den Elasticitätsmodul (tn pro cm 2 ) als auch 

den Grenzmodul (In pro cm 2 , specif. Spannung an der 
Elasticitäts- oder Proportionalitäts-Grenze). 

Zur näheren Orientirung und Einsichtnahme in den Gang 
der Untersuchungen lassen wir zwei Ausfertigungen, wie solche 
den Antragstellen von umfassenden oder reducirten Qualitäts- 
proben mit Metallen zugestellt werden, hier folgen. 



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Umfassende Qualitätsprobe. 

Prot. Nr. 1702. 



11 



i Ursprung!. 
; Querschnitt 



P ! d 

1 

tu I cm 



F 

cm» 



3,77 



,99 



),A0 2,19 
1,09 

Li' KiaitieittUgreiie 



Dehnungen pro 



/ 

cm 



14 



+ 



1 

i 

3,pn 

0^ + 

-— 1 Proporiioialitili- 
* jrenxe. 



3,-s 1 Spiegel »usirt das 
. {JeiiekUfeld. 

4« r 1 

o*» I I 

* feriu der Strohig 



lloo, 

lU!hInnugd.TWJe! 



cm 



1000 



0,00 
1,70 



0,00 
1,78 



0,08 
0,05 
0,05 
0,04 



0,20 
5,41 
0,»5 

0,9S 

0,88 
0,04 



0,80 

9,00 



1,09 
1,28 



cm 



10,o 



10,o 



cm 



,0 



0,0 

0,o 

0,22 

0,41 
0,82 
0,84 

1,11 

1,40 
1,77 
2,20 
2,7. 
3,88 

4,ii 



Bemerkungen 



Rundstab sign. Ai ; Bronze dem Bodenstück eines 15 cm 
Positionsgeschützrohres entnommen. 



Staboberfläche tadellos. 
Mittlere, elastische Dehnung pro 0,5 in : 
./ 7=0,001715««. 

Elasticitätsmodul * = ^t^h = "«> ** I™ ™\ 






Grenzmodul 

Spannung b. 
Streck-Beginn 

Zugfestigkeit ß = 

Deformationsarbeit A = 

Specif. Def.-Arbeit « = 

Bruchdehnung 

pro 10 cm 
Bruchdehnung 

pro 20 cm 
Verhältniss beider 



1,12 
8,77 

5,50 

3,77 

U,3S 

' 3,77 

A 
37,7 



V 

de 
Fe 



= 0,298 „ „ 

= 1,46 „ „ 

= 3,02 „ „ 
= 49,40 tn cm, 
= 1,31 „ „ 

= 52,0°/o. 

= 49,0%. 
= 1,06. 

= 1,78 cm. 
= 2,49 cm\ 



Contraction * < P = 3 ' 77 3>7 ^ 49 . 100 = 34,0 °/o. 

Bruchfläche fast homogen, wenig porös, stark zackig, 
goldgelb glänzend. 

Staboberfläche stark deformirt, wellig-schuppig, fein an- 
rissig. 




(Arbeitsdiagramm vergl. Fig. 11, Seite 34.) 



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12 Reducirte Qualitätsprobe. 

Prot. Nr. 3901. Prot. Nr. 3902. 



Ursprüngl. 
Querschnitt 



d 

cm 



F 

cm* 



J/o 

pro 

10 cm 

cm 



Bemerkungen 



Querschnitt 



d 

cm 



F 

cm* 



J/o 

pro 

10 cm 

cm 



Bemerkungen 






J4L 



Rundstab Nr. 24. 

9/l9 Aus d. Kopfe einer 



K 



0,oo 


2,oi 


3,17 


0,0 


2,00 






0,o 


4,oo 






0,o 


6,00 
8,00 






0,o 

0,0 


10,oo 






0,o 


12,oo 






0,0 


14,00 


0,ii 


15,00 






0,20 


16,oo 
17,00 






0,82 
0,46 


,60 






0,60 


18,00 






0,57 


,50 






0,72 


19,00 






0,96 


,26 






1,26 


19,60 


Brucl 
St 


l nah 

abmit 


e der 
te. 



■ffl im Betrieb gebroch. 
* *^ Plussstahl -Schiene 
kalt hcrausgearbeit. 
Lieferant: Osnabrück. 
Eingelegt: Mai 1875. 
Wegen Querbruch ausran- 
girt im October 1875. 
Staboberfläche rein. 

Beginn der Streckung. 

A 



W 



EH 



~.57ö.. 




d c = 1,42 cm 
F c = 1,58 etn* 



Spannung b.Streck-Beginn? = 4,10/» pro cm 2 
Zugfestigkeit ß = 6,15 „ „ n 

Deformationsarbeit A = 45,5 tn cm 

Specif. Deform.-Arbeit « = 1,43 „ „ 
Bruchdehnung pro 10 cm U — 26 % 

„ „ 20 cm ^2 = 20,5% 

Quercontraction (/> =50,3% 

Qualitätscoefficient c = 1,26 

Bruchfläche fast homogen, matt, grau, central- 

strahlig, fehlerfrei. 
Staboberfläche vollkommen intact. 



0,00 


2 } oi 


3,17 


0,o 


2,00 






0,o 


4,00 






0,0 


6,00 






0,0 


8,00 






0,o 


10,00 






0,o 


12,00 






0,o 


13,oo 






0,o 


14,oo 


0,12 


15,oo 






0,14 


16,oo 






0,25 


17,00 






0,85 


18,oo 






0,46 


,60 






0,52 


19,00 






0.65 


,50 






0,85 


,75 






1,02 


20,00 
20,i2 


Brucl 

St 


1 nah 
abmit 


1* 

e der 
te. 



Rundstab Nr. 25. 

201 tot Aus dem Kopfe «"in«- 

■ - ■* . .y...; 4 g" im Betriebe gebroch. 

"~~* "'"'"* > * i Fluss- Stahl -Schiene 

"' kalt herausgearbeit 

Lieferant: Osnabrück. 
Eingelegt: Mai 1875. 
Wegen Querbruch ausran- 
girt im Mai 1881. 



Beginn der Streckung. 




d c = 1,46 cm 
Fe = 1,67 cm* 



Spannung b. Streck-Beginn q = 4,26 tn pro cm % 
Zugfestigkeit ß = 6,34 „ „ . 

Deformationsarbeit A = 46,6 tn cm 

Specif. Deform.-Arbeit « = 1,47 „ „ 
Bruchdehnung pro 10 cm Xi = 24,5 % 
„ 20«» ^2 = 20,0% 
Quercontraction <f =47,3% 

Qualitätscoefficient c — 1,27 

Bruchfläche zeigt einen centralen, matten Kern; 
das Umliegende ist krystallinisch, ziem- 
lich feinkörnig, schwach glänzend. 
Staboberfläche vollkommen intact. 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 13 



d. Von den Qualitätsbestimmungen zäher Constructions-Metalle 
insbesondere des Eisens. 

Bis auf die neueste Zeit suchte man den Sicherheitsgrad 
einer Eisenconstruction durch möglichst hoch geschraubte For- 
derungen der Bruchfestigkeit des Materials zu erhöhen. Häufig 
entbehrten die Submissionsbedingungen bei Lieferung von Con- 
structionsmaterial zu Maschinen, Brücken, Eisenbahn- und Hoch- 
bauzwecken bestimmte Vorschriften hinsichtlich der mit der 
gewünschten Festigkeit zu verbindenden Zähigkeit, und wo Be- 
stimmungen in dieser Richtung angesetzt waren, sind dieselben 
meist roher Natur, manchen Zufälligkeiten preisgegeben oder 
so schwer zu controliren, dass ihr practischer Werth mindestens 
zweifelhaft erscheint. 

Die altern Bedingnisshefte für Ein lieferungen enthielten 
Qualitätsvorschriften, welche, abgesehen von manchen speciellen 
Zwecken dienenden, rein mechanischen, heute noch keineswegs 
einheitlich organisirten Schlag-, Biege- oder Schweissproben, in 
schönen Phrasen und der Feststellung möglichst hoher Zugfestig- 
keiten culminirten. Solchen Vorschriften lag stillschweigend die 
Annahme zu Grunde, die erforderliche, respective die wünsch- 
bare Zähigkeit werde als Eigenschaft des Materials in allen 
Fällen mitgeliefert. 

Ueber den Werth solcher Vorschriften kann kein Zweifel 
bestehen, seitdem das Holzkohleneisen wenigstens für den Mas- 
senconsum nur mehr historische Bedeutung besitzt und strengere, 
exactere Qualitätsproben an Maschinen, Brücken und Eisenbahn- 
materialien ausgeführt wurden; wir constatiren. dass man in 
richtiger Erkenntniss der Unzulänglichkeit der älteren Qualitäts- 
ansätze neuester Zeit mit förmlicher Hast das Hergebrachte zu 
^beseitigen und durch die, den modernen Anschauungen ent- 
sprechenden Vorschriften zu ersetzen bestrebt ist. Dass dabei 
manches Nützliche eingeflochten, manches sicherlich Werthvolle 
aus ungenügender Sachkenntniss, oder aus Gründen mehr oder 
weniger berechtigten Misstrauens aus den Submissionsbeding- 
ungen hinausgefallen, kann nicht befremden, obschon gerade das 
unserer Ansicht gemäss etwas übereilte, in mancher Hinsicht 
einseitige Verfahren jene lebhafte Agitation anfachte, die die 
bezüglichen Verhandlungen unserer Tage kennzeichnet. 

Abstrahiren wir vorläufig von den älteren Schlag- und 
Kalt- oder Warmbiegeproben und der Feststellung der für die 
Materialqualität nicht characteristischen absoluten Grenz- und 



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14 Methoden und Hülfsmittel. 

Zugfestigkeit, so bleiben die beiden jetzt üblichen Qualitäts- 
bestimmungsmethoden, nämlich 

1) Festsetzung der minima Contraction oder 
a) „ „ „ Dehnung beim 

oder nach Bruch näher zu beleuchten übrig. 

Der erste Standpunkt war bisher durch den Verband 
deutscher Architecten- und Ingenieur- Vereine und durch den 
Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen vertreten. In neuester 
Zeit hat die mit der Bearbeitung der Normalbestimmungen für 
Lieferung von Eisenconstructionen betraute Commission des 
sächsischen Ingenieur- und Architecten- Vereins (HH. Centner, 
Ehrhardt, Fränkel und Fritzsche) dem Verbände deutscher In- 
genieur und Architecten-Vereine die Qualitätsbestimmung nach 
dem, zuerst von uns benützten Princip des Arbeitsvermögens zur 
Annahme empfohlen. Der Verein deutscher Eisenbahnverwal- 
tungen acceptirte den sog. Wöhler'schen Qualitätscoefficienten, 
bestehend aus: 

n = Bruch in Kilo pro mm 2 -f- Contraction in °/o 

und fordert, dass bei Submissionen unter Zugrundelegung von 
bestimmten, für die unterschiedlichen Zwecke verschieden ge- 
wählten, minimalen Ansätzen von Zugfestigkeit und Contraction, 
der Ausweis geliefert werde, dass die Summe der aus dem 
Versuch hervorgegangenen Grössen (absolute Festigkeit und 
Contraction) mindestens eine Zahl n erreicht, die grösser als 
die Summe der riormirten Minima von Festigkeit und Contrac- 
tion sei. 

Zweck dieser Zusatzbestimmung war die Einschränkung 
des Spielraums bei Ausführung einer Lieferung, indem dadurch 
Qualitäten in Nähe der gleichzeitigen Minima beider Grössen 
ausgeschlossen wurden. 

Den zweiten Standpunkt nehmen die deutschen Producenten 
ein, obschon in ihren Classifications- Vorschlägen die Berechti- 
gung der Contraction zugestanden wird; die Ansätze lauten 
meist auf 

minima Zugfest.igke.it, minima Contraction oder 
minima Dehnung. 

Den Werth dieser Standpunkte einigermassen zu beleuch- 
ten, sei Zweck folgender Zeilen. 

Was zunächst die von Kirkaldy und Wohl er aufge- 
brachte und vertretene Contraction, d. h. die Abmindemng 
des ursprünglichen Stabquerschnittes an der Bruchstelle, als 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 15 

Zähigkeitsmesser betrifft, so kann in voller Uebereinstimmung 
mit Wöhler's wiederholt auch als Argument gegen unsere 
Auffassung der Frage der Qualitätsbestimmung geltend gemach- 
ten Anschauungen als feststehend angesehen werden, dass durch 
Contraction die Zähigkeit des Materials zum Ausdruck gebracht 
werde. Auch theilen wir Wöhler's Ansicht, es werde die 
Zähigkeit nur an der Zerreissungs-Stelle erschöpft und könne 
daher nur dort gemessen werden, obschon vom Standpunkte 
des Constructeurs das Maass Zähigkeit, weiches das Material 
nach Ueberwindung seiner maximalen Tragkraft, nach Auf- 
brauch seines bis an dieser Grenze disponiblen Arbeitsver- 
mögens noch besitzt, gleichgültig sein kann. Von diesem Ge- 
sichtspunkte suchten wir schon vor Jahren das Locale der Sache, 
namentlich die nach Localisirung der Bruchstelle auftretende und 
sicherlich auch nur diese local arbeitende Stelle characterisirende 
Dehnung auch aus unsern Arbeitsdiagrammen zu eliminiren, wie sie 
neuerdings durch Hrn. Ingr. Jenny u. Hartig in Anregung gebracht 
wurde. Es sei gestattet vorgreifend hier schon anzuführen, dass 
die Abweichung von diesem Standpunkte durch .zwei Umstände 
geboten schien. Einmal musste uns daran liegen, eine unter 
allen Umständen leicht und unabhängig von speciellen maschi- 
nellen Einrichtungen durchführbare Methode zu schaffen, wo- 
durch sie allein mit Hoffnung auf einigen Erfolg ernstlich in 
den Kampf mit den bestehenden so eminent praktischen Ver- 
fahren treten konnte. Es darf hier nicht aus dem Auge gelassen 
werden, dass in der ganzen Frage der Qualitätsbestimmungen 
zäher Constructions-Materialien es sich keineswegs um Methoden 
für physikalische Laboratorien, sondern um solche für den prak- 
tischen Alltagsgebrauch handelt, die jeder technisch gebildete 
Ingenieur, sei es nun Producent oder Uebernahmscommissär an 
Ort und Stelle sofort und mit den disponiblen Vorrichtungen 
auszuführen im Stande sei. Dieser Umstand war in erster Linie 
massgebend dafür, dass wir das Maass der Dehnung nach Bruch 
in den Rahmen unserer Rechnungen aufgenommen haben. Ueber- 
dies schien wichtig, das Maass der Arbeit kennen zu lernen, 
welches ein Probestab bedarf, um effective Trennung der Theile 
zu erzeugen. Würde man den Arbeitsaufwand bis zur Errei- 
chung des maximalen Cohäsionswiderstandes der Rechnung zu 
Grunde legen, so würde an dem Princip unseres Verfahrens 
nichts, wohl aber an den angenommenen Zahlenwerthen geän- 
dert werden. 

Auch nach Kenntnissnahme der neuesten Brauns'schen Ver- 
suche, auf die wir später zurückkehren, sind wir der Ansicht, 



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16 Methoden und Hülfsmittel. 

dass Contraction der Bruchstelle die Zähigkeit — aber auch nur 
die locale Zähigkeit des Materials zum Ausdruck bringt, allein 
als Qualitätsmesser für das Material überhaupt kann sie nur 
bei vollkommen homogenem, fehlerfreiem Constructionsmate- 
rial (vergl. unten die Resultate unserer Bronce- Versuche) dienen, 
welches herzustellen zur Zeit blos auf dem Papiere gelungen 
ist. Jede durch Unhomogenität des Materials bedingte locale 
Weichheit ändert im selben Verhältnisse die Grösse des eigent- 
lichen Durchschnittswerthes der Contraction, als sie durch fast 
unvermeidliche Materialfehler nachtheilig beeinflusst wird, ohne 
dadurch das Arbeitsvermögen des Materials in dem Maasse zu 
beeinträchtigen, dass daraus eine berechtigte Schlussfolgerung 
auf die Unbrauchbarkeit des Fabricats resultiren könnte. Es 
ist ein weiteres Verdienst Bauschinger's in diese Sache 
Licht gebracht zu haben. Bauschinger verglich die seiner 
Zeit zur Gewinnung der Grundlage für eine Classification von 
Eisen und Stahl eingelieferten 893 Normalstäbe bezüglich des 
Einflusses gewisser Materialfehler auf Festigkeit und Contrac- 
tion und gelangt zu folgenden, in Nürnberg zur Ausstellung 
gebrachten, in der Generalversammlung des Vereins deutscher 
Hüttenleute (Januar 1883) durch Herrn Director Brauns vor- 
gelegten Resultaten: 

„Die am häufigsten vorkommenden Fehler sind die sogen. Gussblasen 
und die oft nur sehr kleinen „porösen Stellen* 1 . Die drei ersten Abtheilungen 
A, B, C des Tableaus zeigen, wie gross der Unterschied des Einflusses dieser 
beiden Fehlerarten auf Festigkeit und Zähigkeit (Querschnitts-Contraction) 
des Materials ist. In der ersten Abtheilung, A, die drei ersten Reihen um- 
fassend, sind Bruchflächen mit Gussblasen den fehlerlosen aus dem gleichen 
Betriebsstück gegenüber gestellt. Man sieht, dass die Gussblasen, selbst 
wenn sie eine so bedeutende Grösse erreichen, wie beim letzten Stück der 
3. Reihe, die Festigkeit fast gar nicht beeinträchtigen. Die Contraction des 
Querschnittes leidet bei grösseren Gussblasen, oder wenn dieselben nahe am 
Rande sitzen, bedeutender, bei kleineren fast gar nicht, besonders wenn sie 
in der Mitte sitzen ; aber auch in jenen äussersten Fällen wird die Contraction 
selten so weit herabgedrückt, dass die bekannten Lieferungsbedingungen oder 
Qualitätsvorschriften nicht mehr erfüllt wurden. 

Wesentlich anders stellt sich der Einfluss der „porösen Stellen" 
heraus (s. Abtheilung B in der 4. und in der oberen Hälfte der 5. Reihe), 
welche, wie ich glaube, von ungenügender Mischung des Materials herrühren. 
Zwar auf die Festigkeit ist ihr Binfluss immerhin auch nur gering, aber 
die Contraction drücken sie so bedeutend herab, dass infolge davon die 
Probestäbe in der Regel weit unter den Qualitätsvorschriften bleiben, be- 
sonders wenn diese porösen Stellen, seien sie dann auch noch so klein, am 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 17 

Rande der Bruchfläche liegen. Manchmal scheinen solche kleine, am Rande 
liegende Fehler allerdings auch von fehlerhafter Bearbeitung des Probestabes 
herzurühren, von kleinen Riefen beim Abdrehen, die besonders beim harten 
Material sehr schädlich sind 

Weniger häufig als die bisher besprochenen Fehler „sind sehnige 
Stellen* 4 , die meistens am Rande, hie und da aber auch in der Mitte vor- 
kommen (s. Abtheilung F in der unteren Hälfte der 12. und in der 13. Reihe). 
Sie verringern die Festigkeit fast nicht, die Contraction aber meistens stark 

Aus dem an der Hand obiger Erläuterungen angestellten Studium der 
beiden Tableaux, besonders des zweiten, geht zunächst hervor, dass die von 
Wöhler eingeführte Methode der Materialprüfung durch Ermittelung der 
Zugfestigkeit und der Bruchquerschnitts-Contraction ausserordentlich streng 
ist und zwar besonders infolge der Hereinbeziehung der letzteren als Maass 
für die Zähigkeit. Infolge der gleichen Anstrengung aller gleich grossen 
Querschnitte eines gezogenen Stabes wird der Bruch sicher allemal an d e r 
Stelle stattfinden, wo die Festigkeit durch einen, wenn auch noch so kleinen 
Fehler geschwächt ist, und dieser Fehler übt dann nicht bloss auf die Festig- 
keit, sondern vielmehr noch auf die Querschnitts-Contraction einen nach- 
theiligen Einfluss aus, zumal wenn er eine poröse Stelle ist und dazu noch 
gerade am Rande liegt. 

Nun scheint es auf der einen Seite sehr schwer zu sein, Eisenbahn- 
betriebsstücke ganz fehlerlos herzustellen, wie die oben nachgewiesene 
Häufigkeit der Fehler zeigen dürfte (63,3 °/o der Versuchsstäbe waren mehr 
oder weniger fehlerhaft) ; auf der andern Seite kann aber auch nicht geleugnet 
werden, dass so kleine Fehler, wie viele der sogen, porösen Stellen und 
die meisten Gussblasen, so schädlich sie in dem kleinen Querschnitt des 
Versuchsstabes wirken mögen, in dem grossen Querschnitt des ganzen Be- 
triebsstückes kaum einen Nachtheil haben können, wenn sie nur nicht zu 
häufig auftreten. Desshalb musste den zunächst Betheiligten, den Producenten, 
die Wöhler'sche Prüfungsmethode als gar zu rigoros erscheinen, wie sie denn 
in der That in der Hand eines weniger erfahrenen und pedantischen Ab- 
nehmers zu unerträglichen Plackereien für den Fabrikanten führen kann. 
Dagegen ist hervorzuheben, dass gerade das grösste Verdienst der Wöhler'- 
schen Prüfungsmethode in der Herbeiziehung der Zähigkeit des Ma- 
terials zur Beurtheilung der Qualität desselben liegt und dass es haupt- 
sächlich ihr zu verdanken ist, dass wir heute fast mehr Nachdruck auf die 
Forderung grösserer Weichheit oder Zähigkeit der Eisenbahn-Betriebsstücke 
legen, als auf grosse Festigkeit. Auch ist nicht zu verkennen, dass die strenge 
und namentlich zur Entdeckung der Fehler so geeignete Methode zu sorg- 
faltigerer Fabrication angespornt hat, zur Aufsuchung von Verfahren zur 
Vermeidung von Gussblasen, porösen Stellen u. dergl. u 

In voller Uebereinstimmung mit Bausch inger's Resul- 

2 



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18 Methoden und Hülfsmittel. 

taten stehen unsere bisher gesammelten Erfahrungen; während 
einerseits Festigkeit und Dehnung nur in relativ geringem Maasse 
durch Blasen oder mehr weniger centrale poröse, ich nenne 
sie „schwammige Stellen", nachtheilig beeinflusst werden, 
wird Contraction wesentlich abgemindert; anderseits erhöht sich 
ihr Werth unverhältnissmässig gegenüber der Dehnung, wenn 
der Versuchstab localweichere Stellen besitzt. Die Summe 
dieser Erscheinungen ist es, die uns zur Behauptung führt, dass 
Contraction etwas ganz Locales und der Ausdruck ist der 
durch Unhomogenität bedingten Weichheit des Materials, die 
somit nicht mit der wünschbaren Zuverlässigkeit und Correctheit 
als Zähigkeitsmesser des Erzeugnisses überhaupt gelten kann. 
Anders verhält sich die Sache hinsichtlich der Dehnung. 
1 Sie ist gleich der Festigkeit im allgemeinen weniger, ganz be- 
sonders bei den weichern, zähern, also gerade werthvollen Con- 
structionsmaterialien wesentlich weniger empfindlich gegen 
kleinere Materialfehler, als die Contraction und besitzt den 
grossen Vortheil, die Gleichmässigkeit des Fabricats zum Aus- 
drucke zu bringen. Ihre Grösse hängt lediglich vom Zähigkeits- 
resp. Sprödigkeitsgrade des Materials ab. Aus den zahlreichen 
Versuchen Wöhler's, Bauschinger's, StynVs, Aeckermann's, sowie 
aus eigenen Erfahrungen, geht unzweifelhaft hervor, dass mit 
wachsender Zähigkeit die Festigkeit abnimmt, die Dehnung und 
Quercontraction wächst. Ohne Dehnung keine Quercontraction ; 
wäre das kohlenstoffhaltige Constructionsmaterial vollkommen 
homogen, so würde wie bei der Bronze, vgl. Seite 36, eine gleich- 
massige Quercontraction des ganzen Versuchstabes eintreten und 
die Bruchstelle könnte im ungünstigsten Falle nur um wenige 
Procente mehr Abnahme des ursprünglichen Querschnitts zeigen, 
als alle übrigen Stabquerschnitte. Neben der leichteren und 
sichern Bestimmungsfähigkeit hat die Dehnung der Contraction 
gegenüber noch den grossen Vortheil, der Arbeitscapacität des 
Materials bis zu einem bestimmten Grade proportional zu sein. 
Dem unantastbaren, gesetzmässigen Abhängigkeitsverhält- 
niss der absoluten Festigkeit und Dehnung, wonach mit wach- 
sender Festigkeit die Dehnung abnimmt, widerspricht das in Nach- 
lebung des uralten Usus von Seiten der deutschen Eisenhüttenleute 
adoptirte Verfahren der Garantieleistung durch constante, mini- 
male Dehnungen. Es liegt ein innerer Widerspruch in dem Ver- 
fahren für verschiedene Kohlungsgrade des Eisens die gleiche 
Dehnung anzusetzen und möchte die W r öhler'sche Zusatzbestim- 
mung, durch welche Materialien mit gleichzeitig minimalen Zug- 
festigkeiten und Contractionen ausgeschlossen werden, der Ueber- 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 19 

zeugung entsprungen sein, dass mit Abnahme der Festigkeit 
Dehnung und Contraction selbstredend im Grossen und Ganzen 
wachsen, somit die Qualitätsgrenzen für Dehnung oder Contrac- 
tion, nicht parallel der Abscissenaxe, begrenzt sein können. 

Völlig anders gestaltet sich die Sachlage, wenn man bei 
Beurtheilung der Qualität eines Constructionsmaterials von seiner 
Arbeitscapacität ausgeht. 

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einer bestimmten 
Materialsorte (z. B. Sclrweissschmiedeisen) diejenige Species die 
grösste Bruchsicherheit (bei dynamischen Belastungen, wieder- 
holten Anstrengungen, Stössen etc.) gewähren wird, welche die 
grössere Zähigkeit besitzt. Zähigkeit lässt sich zahlenmässig. 
wie wir bereits sahen, schwer correct ausdrücken. So viel ist 
indessen sicher, dass der zum Bruche erforderliche Arbeitsauf- 
wand mit dem Zähigkeitsgrade des Materials sich nahezu pro- 
portional verändert. Soll durch Schlag oder allmälige Belastung 
Bruch erfolgen, so muss die Arbeitscapacität des Materials, also 
sein Widerstandsvermögen, bedingt durch Festigkeit und Zähig- 
keit, überwunden werden; dabei ist die fragliche Arbeitscapa- 
cität durch Ausmaass eines Diagramms erhältlich, welches aus 
den beobachteten Belastungen und Dehnungen in der Art ge- 
bildet wird, dass man zu den Längenänderungen als Abscissen, 
die correspondirenden Belastungen als Ordinaten aufträgt und 
die so gefundenen Punkte durch einen continuirlichen Linien- 
zug verbindet. Zweckmässig construirte Festigkeits-Maschinen 
zeichnen das Arbeitsdiagramm automatisch und sparen die nicht 
mühelose Aufnahme der Diagrammelemente. 

Der Inhalt des Diagramms stellt den Werth des Aus- 
druckes 



-/ 



P.ds, 

worin: 

P die Kraft, 

äs das Wegelement des Angriffspunktes 

bedeutet. Denkt man das eine Stabende (Marke) festgehalten, 
am andern Ende (Marke) den Angriffspunkt der Kraft gelegen, 
so wird bei successiver bis zum Bruch des Stabes gesteigerter 
Belastung eine Arbeit A gleich dem Inhalte des Didgramms ver- 
richtet, die in erster Linie zur Erzeugung der Deformationen 
des Probekörpers aufgebraucht wird. Welcher Theil dieser 



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20 



Methoden und Hülfsmittel. 



Arbeit innerhalb der Elasticitätsgrenze, welcher jenseits der- 
selben, welcher auf Wärmeentwicklung, magnetische Zustands- 
änderungen etc. etc. entfällt, ist für die schwebende Frage 
völlig gleichgültig und liegt der Grund für Trennung dieser 
Effecte von der gesammten Deformationsarbeit umsoweniger 
vor, als beim Bruch einer Construction durch allmählig ge- 
steigerte Belastungen oder plötzliche Kraftwirkungen ähnliche 
Erscheinungen auftreten müssen. Im Uebrigen wäre die Ein- 
führung von Correcturen wegen molekularen Zustandsänderungen, 
angesichts «der übrigen Unsicherheiten, die die Natur der Sache 
mit sich bringt, wahrscheinlich einer Messung von Secunden 
mittelst Schwarzwälder Uhr gleich werth ig. 

Fig. 9 stellt ein mittelst Pohlmeyer's Maschine selbstthätig 
aufgenommenes Arbeitsdiagramm dar; es bezieht sich auf einen 
Stab 

von der Länge = 25 cm, 

vom Querschnitt 4,90 cm 2 . 



Fig. 9. 



Gtn 



f I 



TV 



TkBrn 



± 



Bezeichnet nun: 

JV die Dehnung an der Elasticitätsgrenze, 
G die Grenzkraft, 
T die max. Tragkraft des Stabes, 
JV 4 die correspondirende Dehnung; 
ferner B die Bruchkraft, 

JV" die Dehnung nach Bruch; 

dann wird der Arbeitsaufwand bei Streckung des Stabes bis an 
seine Elasticitätsgrenze 

jf = — GJV, 

2 

bei Dehnung bis zur max. Tragkraft 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 21 

A" = r/T . (Jl" — Jl') betragen, wobei: 

„ T-+-G , 1 , G . A 
1/ 1 > — - — also rj > h -=; ist, 

da jenseits der Elasticitätsgrenze die Dehnungen in grösseren 
Proportionen wachsen, als die Kraftüberschüsse über der Grenz- 
kraft. 

Tritt nach Ueberwindung der max. Tragkraft eine locale 
Contraction des Stabes auf, so wird schliesslich Bruch durch 5, 
durch einen relativ kleinen Theil der Tragkraft T erzeugt. Immer- 
hin wird dabei ein Arbeitsaufwand im Betrage von: 

A'" = IT . {Jl»' — Jl") 

nöthig, wobei aus ähnlichen Gründen, wie vorher: 

T > — oder £ > h -=. 

2 2 2i 

Für zähe Materialien wäre somit der zur vorwiegenden Tren- 
nung der Theile erforderliche Arbeitsaufwand 

A\ = A' + ^" + Ä" 
oder 

jh =±GJl? + T[ii{Jl" - JJV) -f- £ (^/'" - ^H] 

In diesem Ausdrucke ist die elastische Längenänderung zi/' 
gegenüber der bleibenden Dehnung verschwindend, kann 
also = o gesetzt werden, und es reducirt sich vorstehende 
Gleichung auf: 

Ax = A" + Ä" = T[r] Jl" + l(Jl"' — Jl")]. 

Die Erfahrung lehrt, dass die Dehnungen Jl" resp. JV" von 
der Form und den gewählten Abmessungen der Versuchsstücke 
abhängig ist; zur Vergleichung der Qualitäten verschiedener 
Eisensorten hat man daher den Versuchsstücken unbedingt 
gleiche Form und Dimensionen zu ertheilen. 

Unter Voraussetzung einheitlicher Versuchsstücke können 
nun auf experimentellem Wege Ai, T und die Dehnungen be- 
stimmt und auf Grund der Resultate zweier Versuche gleicher 
Art die unbekannten Coefficienten tj und £ ermittelt werden. 

Für gewöhnliche Bedürfnisse der Praxis wird man 
Jl" = Jl" 4 = Jl der Bruchdehnung des Normalstabes und 
T=B setzen dürfen und den s. g. „Völligkeits-Coeff i- 
cienten" tj durch Versuche fest zu stellen haben. 



; ' Digiizedby GpÖgle 



22 Methoden und Hfilfsmittel. 

Für zähe Constructionsmaterialien ist die Arbeitscapacität 
eines allmälig bis zum Bruch gespannten Versuchsstabes von 

F cm 2 Querschnitt 

/ cm Länge näherungsweise durch 
A = r] . B . dl ausgedrückt. Mithinwäre die specifische Arbeits- 
capacität pro Volumeneinheit 

a = tj . . = t] . ß . X (in tn und cm) 

oder nach Dr. Hart ig, diejenige pro Gewichtseinheit 

B dl 
a 4 = rj . — — = rf . ß . X (in tn und cm) 

sofern y das specifische Gewicht des Versuchsmaterials be- 
zeichnet. Der Zeit liegen bloss bezüglich der Grösse des 
Völligkeitscoefficienten i] Versuchsresultate vor, wesshalb wir 
uns im Folgenden ausschliesslich mit der Arbeitscapacität des 
Materials bezogen auf die Volumeneinheit befassen werden. 

Der Ausdruck: 

A = r)BJl 
liefert, wie bereits oben angeführt, Näherungswerthe für die 
Arbeitscapacität des Materials, die der Wirklichkeit desto näher 
fallen, je geringer der Arbeitsaufwand während der Contraction 
gewesen ist. Hinsichtlich des Coefficienten ij ist anzuführen, 
dass dieser für die verschiedenen Constructions- und Eisenbahn- 
materialien voraussichtlich nur wenig schwankt; sein Werth 
hängt lediglich mit der chemischen Zusammensetzung und der 
mechanischen Behandlung des Materials während seiner Fabri- 
cation zusammen, ist also unter sonst gleichen Verhältnissen 
verschieden bei homogenen und packetirten Materialien, ver- 
schieden bei solchen, die bei hoher oder relativ niedriger Tempe- 
ratur erzeugt, geschmiedet oder gewalzt wurden. 

Im Grossen und Ganzen ist jedoch t] für die 
gleiche Materialgattung als COHStant anzusehen. 
Damit wäre, den Nachweis dieser Constanz vor- 
behalten, dargethan, dass das Arbeitsvermögen 
einer Eisen- oder Stahl-Gattung einfach dem Pro- 
ducte aus Bruchkraft (max. Tragkraft) in Dehnung 
beim Bruch proportional ist. 

Wir lassen nun auszugsweise die Zusammenstellung einiger 
Versuche, nämlich: 

1. mit Stahlschienen, 

2. mit Rundeisen (Nietmaterial), 

3. mit Winkeleisen (Brückenmaterial) 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 23 

in der Absicht folgen, um daran die Constanz von tj und die 
Beziehungen des Arbeitsvermögens des Materials zur Contrac- 
tion klar zu legen. Die Versuche mit Kanonenbronze vgl. S. 31 
und Stahlschienen sind an Rundstäben von 3,7. cm 2 , das Rund- 
eisennietmaterial an Stäben von 2,1 bis 2,4 cm 2 , die Winkeleisen 
an Versuchsstäben von 1,9 bis 2,2 cm 2 Querschnittfläche ausge- 
führt worden. Dabei betrug die beobachtete, ursprüngliche 
Stablänge durchwegs 10 cm; die Abweichung von der jetzt 
üblichen Stablänge von 20 cm war durch die Länge des uns zur 
Prüfung eingesandten Materials bedingt. 

In folgenden Zusammenstellungen bezeichnet: 

e in / pro cm 2 den Elasticitätsmodul, 



ß 



„ „ „ Grenzmodul, 
„ „ die Zugfestigkeit. 
X den Dehnungscoefficienten = der relativen Längenän- 
derung, bezogen auf 10cm ursprüngliche Stablänge; dem- 
nach ist: 

10 X = dl, die absolute Dehnung nach Bruch, 
100 X = Xi durch Dehnung in °/o „ „ 

<jp der Contractionscoefficient = dem Verhältniss der Quer- 
schnittsabminderung zur ursprünglichen Querschnitt- 
fläche an der Bruchstelle. Es ist also: 

100 <p = (jpi die Contraction in %; 
a der specif. Arbeitscoefficient (Arbeit pro Volumeneinheit). 
ßi -+- <jpi ist der Wöhler'sche Qualitätscoefficient, also die Summe 
aus Bruchmodul in Kilo pro mm 2 und Contraction in °/°- 

Resultate einiger Zerreissungsproben. 

Flussstahl-Schienen. 



Prot.- 
Nr. 




ß* 


V 


X 


et 


a 

1,10 


n 


1316 


Gute Hoffn.-Hüttc 


6,90 


0,06 


0,07 


0,66 


0,81 


1317 


Bochum 


4,61 


0,57 


0,88 


1,41 


2,47 


0,93 


1890 


Gute Hoffn.-Hütte 


6,80 


0,10 


0,14 


0,88 


8,35 


0,89 


1391 


Osnabrück 


6,55 


0,42 


0,24 


1,43 


3,40 


0,92 


1392 


Phönix 


5,70 


0,40 


0,26 


1,37 


8,43 


0,91 


1393 


Phönix 


5,70 


0,32 


0,25 


1.29 


4,03 


0,91 


1398 


Hösch 


5,27 


0,41 


0,30 


1,44 


3,51 


0,91 


1399 


Hösch 


5,10 


0,45 


0,26 


1,22 


2,71 


0,92 


1400 


Hösch 


5,75 


0,19 


0,23 


1,19 


6,26 


0,90 


1401 


Hösch 


5,75 


0,30 


0,26 


1,34 


4,46 


0,90 


140« 


Gute Hoffn.-Hütte 


6,40 


0,38 


0,26 


1,56 


4,11 


0,93 


1724 


Gute Hoffn.-HtUtc 


5,40 


0,31 


0,27 


1,32 


4,26 


0,91 


1725 


Gute Hoffn.-Hüttc 


5,10 


0,33 


0,24 


1,11 


8,33 


0,90 












Im Mittel: 


0,903 












Maximum: 


0,98 












Minimum: 


0,81 



Digitized by VjOOQIC 



24 



Methoden und Hülfsmittel. 



Rundeisen (Nietmaterial). 



Prot.- 



Nr. 


c * 




H* 




y 


i* 


<f> vi + 0i 


■ . J^c7r*cmci*7*gc7f 


1229 


2070 


1,56 


4,06 


0,27 


0,54 


1,00 


1,85 


0,0105 


0,91 Feinsehue 


1280 


2150 


1,53 
















1231 


— 


— 


8,78 


0,28 


0,54 










1232 


— 


— 


3,55 


0,27 


0,54 










1234 


— 


— 


3,82 


0,27 


0,48 


0,82 


1,92 


0,0165 


0,89 


1235 


— 


— 


3,68 


0,26 


0,49 


0,84 


1,72 


0,0098 


0,88 


1236 


— 


— 


3,40 


0,24 


0,37 








mittelgrob, ungi. 


1302 


— 


— 


3,75 


— 


0,22 


— 


— 


— 


— 


1803 


2070 


1,54 


3,85 


0,21 


0,27 


— 


— 


— 


— abnorm, Bruch 


1304 


2090 


1,51 


3,80 


0,28 


0,48 


0,94 


2,19 


0,0116 


0,88 Feinaehne 


1305 


2100 


1,52 


3,51 


0,25 


0,50 


0,76 


1,52 


0,0089 


0,86 


1306 


2060 


1,51 


3,50 


— 


— 








. , unganz 


1531 


— 


— 


3,84 


0,21 


0,45 


0,74 


1,65 


0,0089 


0,92 normal 


1532 


— 


— 


4,14 


0,21 


0,29 


0,80 


2,76 


0,0113 


0,92 ku resehnig 


1533 


— 


— 


Ml 


0,26 


0,43 


0,96 


2,22 


0,0114 


0,90 normal 


1534 


— 


— 


3,62 


0,25 


0,45 


0,81 


0,80 


0,0098 


0,90 


1535 


— 


— 


4,06 


0,26 


0,50 


0,96 


1,92 


0,0106 


0,91 


1536 






3,90 












— abnorm. Bruch 


1537 


— 


— 


8,89 


0,25 


0,41 


0,87 


2,12 


0,0109 


0,90 Feinsehne 


1538 


— 


— 


3,94 


0,26 


0,49 


0,92 


1,88 


0,0104 


0,90 


1786 


— 


— 


3,93 


0,17 


0,39 


0,61 


1,56 


0,0078 


0,91 theilw. körnig 


1787 


— 


— 


3,62 


0,17 


0,29 


— 


— 


— 


— unganz 


1788 


2126 


1,23 


3,68 


0,21 


0,49 


0,69 


1,41 


0,0079 


0,89 Feinschne 


1789 


— 


— 


3,45 


0,20 


0,28 


— 


— 


— 


— ung., theilw. körn. 


1790 


2130 


1,29 


8,70 


0,24 


0,48 


0,83 


1,78 


— 


0,93 Normalsehne 


1791 


2113 


1,23 


4,05 


0,12 


0,31 


— 


— 


— 


— kurz, porös 


1826 






8,63 












— abn. Bruch 


1827 


— 


' — 


4,00 


0,19 


0,39 


0,695 


1,78 


0,0088 


0,91 Feinschne 


1828 


— 


— 


4,06 


0,22 


0,44 


0,79 


1,79 


0,0093 


0,89 


1829 


— 


— 


4,00 


0,25 


0,42 


0,89 


2,12 


0,0108 


0,89 


1830 


— 


— 


3,35 


0,23 


0,43 


0,675 


1,57 


0,0088 


0,88 schwammig 


1831 


— 


— 


4,11 


0,24 


0,46 


0,89 


1,94 


0,0102 


0,90 feinsehnig 


1879* 


— 


— 


3,72 


0,24 


0,63 








. 


1880* 


— 


— 


3,30 


0,24 


0,52 


0,70 


1,34 


0,0082 


0,89 


1881* 


— 


— 


3,62 


0,12 


0,46 


0,37 






0,86 lokal, weicht 


1882* 


— 


— 


3,26 


0,16 


0,49 


0,47 


0,96 


0,0058 


0,90 F 


1883* 


— 


.— 


8,40 


0,15 


0,38 


0,44 


1,57 


0,0061 


0,86 Sehne, schwamm. 


1884* 


~* ~ 




3,44 


0,19 


0,50 


0,58 
Im 


1,16 
Mittel 


0,0069 


0>89 ! lokal, weich" 
0,894 














Maximum 




0,93 














Minimum 




0,86 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 



25 



Winkeleisen. 





c 


7 


P 




T 


u 


y 


<fl+ßl 


f/ joc rrtcj km 7*g cn 


1156 


2080 


1,42 


3,68 


0,17 


0,21 


0,52 


2,48 


0,0091 


0,87 normal 


1157 


2020 


1,67 


3,75 


0,18 


0,20 


0,60 


3,00 


0,0108 


0,91 


1238 


2000 


1,63 


3,66 


0,16 


0,16 


0,48 


3,00 


0,0091 


0,85 


1245 


2110 


1,63 


3,82 


0,17 


0,19 


0,60 


3,15 


0,0105 


0,92 


1585* 


— 


— 


3,59 


0,11 


0,17 


0,39 


2,30 


0,0074 


0,90 kurzsehnig 


1586* 


— 


— 


3,47 


0,11 


0,15 


0,33 


2,20 


0,0066 


0,90 


1587* 


— 


— 


3,68 


0,14 


0,14 


0,46 


3,28 


0,0091 


0,91 


1590* 


— 


— 


3,68 


0,10 


0,12 


0,34 


2,83 


0,0070 


0,92 kurz, theilw. körn. 


1600* 


— 


— 


8,50 


0,14 


0,18 


0,44 


2,44 


0,0083 


0,90 kurzsehn ig 


1608* 


— 


— 


3,07 


0,04 


0,09 


0,11 


— 


— 


0,90 unganz 


1604* 


— 


— 


3,74 


0,008 


0,005 


0,04 


— 


— 


— krystallkörnig 


1611* 


— 


— 


3,45 


0,09 


0,11 


0,29 


2,55 


0,0062 


0,91 normalsehnig 


1612* 


— 


— 


4,00 


0,19 


0,18 


0,67 


8,72 


0,0116 


0,92 normal 


1618* 


— 


er __ 


3,48 


0,09 


0,15 


0,28 


1,86 


0,0056 


0,90 kurzsehnig 


1866* 


— 


?' ~~ 


3,81 


0,09 


0,15 


0,30 


2,00 


0,0086 


0,87 grobsehnig 


1867* 


— 


o 

sr 


3,80 


0,16 


0,21 


0,54 


2,57 


0,0092 


0,92 sehn., thlw. körn. 


1868* 


— 


ß - 


3,83 


0,11 


0,13 


0,37 


2,85 


0,0072 


0,91 . 


1869* 


— 


W — 


3,90 


0,13 


0,17 


0,48 


2,83 


0,0086 


0,94 sehnig 


1870* 


— 


8 - 


3,66 


0,11 


0,16 


0,39 


2,44 


0,0074 


0,92 „ 


1871* 


— 


— 


3,18 


0,03 


0,10 


0,08 


— 


— 


0,90 unganz 


1872* 


— 


— 


8,28 


0,02 


0,08 


0,07 


— 


— 


0,92 


187S* 


— 


— 


3,45 


0,06 


0,08 


0,21 


2,68 


0,0050 


0,94 kurzsehnig 


1879 


— 


— 


3,66 


0,15 


0,17 


0,50 


2,95 


0,0094 


0,91 normalsehnig 


1900 


— 


— 


3.44 


0,11 


0,17 


0,38 


1,94 


0,0065 


0,85 kurzschnig 


1903 






3,66 












— Bruch am Kopf 


1906 


— 


— 


3,68 


0,21 


0,21 


0,68 


3,24 


0,0118 


0,91 normalsehnig 


1907 


— 


— 


3,74 


0,14 


0,16 


0,48 


3,00 


0,0090 


0,92 


1908 


— 


— 


3,90 


0,18 


0,18 


0,62 


4,77 


0,0119 


0,94 


1975 


— 


— 


3,50 


— 


0,16 


— 


— 


_ 


— 


1987 


1990 


1,55 


3,60 


0,18 


0,20 


0,62 


3,10 


0,0111 


0,93 


1989 


1890 


1,58 


3,43 


0,12 


0,18 


0,36 


2,00 


0,0069 


0,89 sehnig 


1990 


1915 


1,22 


3,03 


0,08 


0,13 


0,21 


1,62 


0,0049 


0,91 unganz, sehnig 














Im Mittel: 




0,907 














Maximum 




0,94 














Minimum: 




0,85 



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26 Methoden und Hülfsmittel. 

Vergleichungen der Resultate unserer spätem Festigkeits- 
versuche bestätigen die „Constanz" des Erfahrungscoefficienten tj ; 
sie weisen auch darauf hin, dass im grossen Ganzen die 
Variation dieses Coefficienten selbst bei ver- 
schiedenen Sorten der gleichen Materialgattung 
practisch ohne Belang sei, dass sich folglich die 
unterschiedlichen, auf dem heutigen Eisenmarkte 
befindlichen Materialsorten vom Boden der Ar- 
beitscapacität gruppenweise zusammenfassend 
einheitlich behandelnund ohne Widersprüche oder 
Unzukömmlichkeiten ordnen lassen. 

Bevor wir die neue Methode der Classification von Eisen 
und Stahl näher beleuchten, sei gestattet, mit wenigen Worten 
auf die Mängel derjenigen einzutreten, welche auf zahlreichen, 
sorgfältig durchgeführten Versuchen der deutschen Eisenbahn- 
verwaltungen gründet, und die Dank ihrer Einfachheit und 
Uebersichtlichkeit eine Zeit lang bestimmt erscheint, an Stelle 
bisheriger Willkür zu treten. 

Bekanntlich empfahl die technische Commission des Vereins 
deutscher Bahnverwaltungen zu einer staatlich anerkannten 
Classification von Eisen und Stahl folgende Bestimmungen zur 
Annahme : 



A. Bessemerstahl, Chissstahl, Martinsstahl, 

als Constructionsmaterial für Eisenbahnschienen, Achsen, 
Radbandagen etc. 

I. Qualität 
mit drei Unterabtheilungen. 

a) hart, b) mittel, c) weich. 
Min. Zerreissungsfestigkeit in hg pro mm* 65 55 45 

Min. Contraction in °/o (als Maass der 

Zähigkeit) 25 */o 35 0/0 45% 

Um zu dieser Qualität gerechnet zu werden, muss das 
Material die beiden zusammengehörigen Zahlen mindestens er- 
reichen oder überschreiten. Dabei muss die Bruchfläche gleich- 
massig sein und in den zerrissenen Stäben dürfen sich weder 
Quer- noch Längsrisse zeigen. 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 27 

IL Qualität 
mit zwei Unterabtheilungen. 

a) härtere b) weichere Sorte 

Min. Zerreissungsfestigkeit 55 45 kg pro mtn % 

Min. Contraction 20 /o 30% 

Für Bruchfläche und Risse gelten gleiche Vorschriften 
wie bei Qualität I. 

B. Stabelsen. 

I. Qualität. 

Min. Zerreissungsfestigkeit 38 kg pro mm 2 
Min. Contraction ... 40% 

IL Qualität. 
Min. Zerreissungsfestigkeit 35 kg pro mm 9 
Min. Contraction . . . 25°/o 

0. Elsenbleoh. 

1. Qualität. 

a) in der Walzrichtung b) quer sur Wäisrichtung 
Min. Zerreissungsfestigkeit 36 kgjpro mm % 32 kg pro mm 1 

Min. Contraction . . . . 25% 15% 

U. Qualität. 

Min. Zerreissungsfestigkeit 33 kg pro mm* 30 kg pro mm* 

Min. Contraction . . . . 15% 9% 

Das Stabeisen sowohl als das Eisenblech darf sich nach 
dem Zerreissen weder unganz noch an der Oberfläche brüchig 
zeigen. 

Abgesehen von den Folgen, die die Einführung eines von 
Zufälligkeiten abhängigen, also unzuverlässigen Bestimmungs- 
elementes in das System der Classification nach sich ziehen 
musste. lässt auch die Methode der Bildung und Art der Ein- 
grenzung bestimmter Qualitätsclassen von rein technischem Stand- 
punkte in ziemlich hohem Grade unbefriedigt und insofern zu 
wünschen übrig, als eine Reihe geschätzter, für manche Verwen- 
dungszwecke geradezu unentbehrlicher Marken in dem Rahmen 



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28 Methoden und HQlfsmittel. 

dieser Classification keinen Platz finden. Wir erinnern beispiels- 
weise nur an schwedisches Nietmaterial, das seiner Festigkeit 
wegen in die IL, seiner Zähigkeit halber in die I, Qualitätsciasse 
des Stabeisens eingereiht werden müsste, obschon ernstlich kaum 
Jemand die Primaqualität dieses Materials in Frage stellen dürfte. 
Der Unzulänglichkeit der Classification, der Unmöglich- 
keit, berechtigten Forderungen spezieller Verwendungszwecke 
im Rahmen der einmal angesetzten Qualitätsclassen zu genügen, 
ist wohl hauptsächlich zuzuschreiben, dass mit Umgehung der 
in der Classification niedergelegten Ansätze, durch Beschluss- 
fassung der am 28. und 29. Juli 1879 zu Salzburg abgehaltenen 
Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahnverwal- 
tungen, die folgenden Qualitätsvorschriften den Vereinsverwal- 
tungen zur Anwendung bei Submissionen empfohlen wurden. 

a) Flussstahlachsen b) Flussstahlschienen 
Min. Zerreissungsfestigkeit . . 50 kg 50 kg pro mm* 

Min. Contraction 30% 20 /o 

Für die Bestimmung der Qualität sind beide Eigenschaften 
nöthig u. z. sind die beiden gefundenen Zahlen (absolute Festig- 
keit und Contraction) zu addiren und müssen mindestens 

90 85 ergeben. 
c) Flusssiahl-Locomotivradrei/en c*) Tender- u. Wagenrad- 

(nicht gebremst) reifen 

Min. Zerreissungsfestigkeit 60 kg 45 kg pro mm* 

Min. Contraction . . . . 25^/0 35 °/o 
Summe beider Zahlen hat 

mindestens .... 90 90 zu ergeben. 

Ohne die Bedeutung und den Werth der umfassenden Ar- 
beiten um eine staatlich anerkannte Classification von Eisen und 
Stahl in Deutschland zu unterschätzen oder das Verdienst zu 
verkennen, das sich durch Anregung der ganzen Angelegenheit, 
Einführung schärferer und exacterer Submissionsbedingungen, 
durch die Beeinflussung der Entwickelung der Eisenindustrie der 
Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen erwarb, vermochten 
wir nach einlässlicher Prüfung des Sachverhalts weder der 
Methode noch der Art der Durchführung der fraglichen Classi- 
fication beizupflichten, und suchen vom Boden des Arbeitsver- 
mögens des Materials eine universelle Classification des Eisens 
und Stahls zu schaffen, die zwanglos speciellen Anforderungen 
jeder Art genügt und Dank ihrer Einfachheit und Uebersicht- 
lichkeit die ersten Bedingungen ihrer Lebensfähigkeit in sich trägt. 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 29 

i 

Das Grundprincip der neuen Cla ssenbildung 
fürbestimmteMaterialgattungen (Schweiss- und Fluss- 
eisen) besteht, im Gegensatze zu der bisherigen 
Uebung, im Zusammenfassen der Materialsorten 
gleicher Arbeitscapacität; es erscheinen daher 
die einzelnen Qualitätsclassen durch den Inbegriff 
gleichwerthiger Qualitätsindividuen bestimm- 
ter, erfahrungsgemäss angenommener und somit 
zeitweise zu revidirenderMinimalansätze des Ar- 
beitsvermögens eingegrenzt. Jede Qualitätsciasse 
besitzt einen sie characterisirenden Qualitäts- 
coefficienten und wird die Eignung eines Indivi- 
duums dieserClasse zur Verwendung in bestimm- 
tem Falle durch Festsetzung eines wünschbaren 
Festigkeitsgrades ausgedrückt. Umgekehrt erhal- 
ten Submissionsbedingungen zur Fixirung der 
Materialqualität, die Angabe der Qualitäts- und 
Festigkeitscoefficienten, wonach der Producent, 
vollständig orientirt, die nöthigen Maassregeln 
zur Erzeugung der gewünschten Qualität zu er- 
greifen vermag. 

Zur Erläuterung des Gesagten diene Folgendes: 

Die specifische Arbeitscapacität eines Materials war durch 
a = tj . ß X ausgedrückt, worin : 
a nach vorstehender Definition für die Grenze einer 

Classe, 
rj für sämmtliche Classen einer Materialgattung con- 
stant anzusehen ist, 
mithin reducirt sich für die Grenze einer Qualitätsciasse obige 
Gleichung, da: 

a min 

= const. = c gesetzt werden kann, 

V 

auf : - c=*ß.l. 

Der Qualitätscoefficient einer Classe c wird 
in erster Linie von der Qualität der verarbeiteten Rohstoffe, 
ihrer chemischen Zusammensetzung, von der Fabrikationsme- 
thode, von den mechanischen Einwirkungen, Höhe der Tempe- 
ratur u. d. m., denen eine Materialgattung während der Er- 
zeugung und Formgebung ausgesetzt ist, abhängen und muss 
auf Grund statistischer Erhebungen und einheitlich durchge- 



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30 Methoden und Hülfsmittel. 

führter Festigkeitsversuche empirisch, durch ein Compromiss 
zwischen Producenten und Consumenten, entsprechend der Ent- 
wicklungsphase, den Fortschritten der Eisenindustrie, zeitweise 
festgestellt werden. 

Das Abhängigkeitsverhältniss der Zugfestig- 
keit ß t pro cm 2 und des Dehnungscoefficienten X, 

(-y- d. i. die relative Längenänderung bezogen auf 20 cm ursprüng- 
liche Stablänge) lässt eine einfache geometrische 
Interpretation zu. Die Gleichung c = ß.X stellt 
nämlich eine Hyperbel, bezogen auf ihre Asym- 
ptoten als Axen des erwählten Coordinatensystems, 
dar. Es werden somit in jeder Qualitätsclasse 
Individuen gleicher Arbeitscapacität auf ähn- 
lichen und ähnlich gelegenen Hyperbeln liegen, 
also Hyperbelstücke die Grenzlinien der einzel- 
nen Qualitätsclassen bilden. 

Wie bereits erwähnt, wird die Festsetzung der Grösse 
unserer Qualitätscoefficienten c, und der Festigkeitsverhält- 
nisse für bestimmte Materialsorten nach Uebereinkunft der 
Producenten und Consumenten zeitweise zu erfolgen haben. 
Um jedoch der Sache den nöthigen Vorschub zu leisten, haben 
wir die uns disponiblen Versuchsresultate einiger Experimen- 
tatoren in beiliegender Tafel zusammengestellt und mit Rück- 
sicht auf berechtigte Wünsche der Eisenbahnverwaltungen und 
der Eisen-Hüttenleute einen Entwurf der Classification von 
Eisen und Stahl ausgearbeitet. 

Bevor auf eine Besprechung der vorgeschlagenen Qualitäts- 
ansätze für Eisen und Stahl näher eingetreten werden könnte, 
scheint es wünschbar, eine Vergleichung der Aenderungen vorzu- 
nehmen, die unser Qualitätscoefficient c, die Contraction und 
die Wöhler'sche Summe erleidet, wenn das Versuchsmaterial 
vorangehend verschiedenartigen, mechanischen Einwirkungen aus- 
gesetzt war. 

Leider ist unser disponibles Material gerade in dieser 
Hinsicht nothdürftig. Eine Wöhler'sche Maschine für wieder- 
holte Anstrengungen steht nicht zu unserer Verfügung, obschon 
der Ausbau unserer Methode Beobachtungen in dieser Richtung 
dringend wünschbar erscheinen lässt. 

Im Einklang mit anderweitigen Beobachtungen sind wir 
der Ansicht, dass durch wiederholte Anstrengungen die absolute 
Festigkeit unbedeutend verändert, die Elasticitätsgrenze erhöht 
und das Arbeitsvermögen des Materials abgemindert werde: es 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 31 

wird allmählig spröde (häufige Erscheinung bei Kesselblechen) 
und in dem Maasse widerstandslos gegen dynamische Effecte, 
in welchem das Material an ursprünglicher Arbeitscapacität 
verloren hat. Mit abnehmender Intensität der wiederholten 
Anstrengungen wird die Aenderung der Elasticitätsgrenze und 
des Arbeitsvermögens verzögert, d. h. die Häufigkeit der An- 
strengung zur Erreichung bestimmter Aenderungen eines und 
desselben Materials erhöht. Wahrscheinlich lässt sich eine Grenze 
finden, innerhalb deren jede praktisch noch so grosse Zahl 
wiederholter Anstrengungen keine wesentliche Aenderung an 
der Materialbeschaffenheit mehr übt. Dass die specifische An- 
strengung an dieser Grenze bei Aufstellung von Formeln zur 
Dimensionenberechnung von Bauconstructionen nützlich ver- 
werthet werden könnte, ist einleuchtend. 

Anderseits wird die Abnahme der ursprünglichen Ar- 
beitscapacität (Inhalt des Arbeitsdiagramms) durch wiederholte 
Anstrengungen, erzeugt auf der Wöhler'schen Maschine oder 
durch factische Dienstleistung in einem Bauwerke, Anhalte- 
punkte zur Bestimmung der Dauer der Dienstleistung oder des 
Zeitpunktes der Auswechslung des Materials bieten. Dass unsere 
Qualitätszahl in dieser Richtung sicherer, zuverlässiger ar- 
beitet als alle bisherigen Qualitätsmesser, wollen wir an fol- 
genden Bronze- Versuchen erläutern. 

Im Auftrage des Chefs des Schweiz. Artilleriebureaus 
hatten wir im Jahre 1881 Gelegenheit, eine Serie umfassender 
Festigkeits versuche mit einer 7,9 procent. Kanonenbronze auszu- 
führen. Die Resultate dieser Versuche sind, abgesehen davon, 
dass sie einen klaren Einblick in das Wesen der Wirkung der 
Compressionsdorne bei Dichtung der Geschützrohrwandungen 
nach Uchatius Verfahren ermöglichen, durch den Umstand von 
besonderem Werth, dass sie die Unsicherheiten der Qualitäts- 
bestimmung zäher Constructionsmaterialien vom Boden der 
Contraction und der problematischen Summe aus Zerreissungs- 
festigkeit und Contraction zum Ausdrucke bringen. 

Die fraglichen Festigkeitsversuche sind an cylindrischen 
Stäben von 2,19 cm Durchmesser ausgeführt; die Länge der Ver- 
suchsstäbe betrug 40, ausnahmsweise 30 cm. Die cylindrischen 
Schäfte der Stäbe begrenzten sphäroidale Köpfe, die bei Ein- 
lagerung in entsprechend geformte Befestigungsbüchsen des Zug- 
apparats ein selbstthätiges Einstellen in die Axe beziehungsweise 
in die Zugsrichtung gestatteten. Die Versuchsstäbe wurden aus 
einem 15 cm Geschützrohr herausgearbeitet, welches bei Rütschi 
in Aarau im Jahre 1880 gegossen und nach erfolgter Appretur 



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32 



Methoden und Hülfsmittel. 



während der Procedur des Durchtreibens der Compressionsdorne 
rissig wurde. Beim Guss platzte die Coquille ; längs des Risses 
trat eine zinnreiche Ader zum Vorschein, die sich bei der Com- 
pression öffnete und zum Ausschusse des Rohres führte. Auf 

Fig. 10. 




Ordre des Chefs des Schweiz. Artilleriebureaus ist nun das 
noch intacte Geschützrohr nach Anleitung obenstehender Skizze, 
vergleiche Fig. 10, in Ringstücke zerlegt worden, aus welchen 
schliesslich die in Frage stehenden Versuchsstücke heraus- 
gearbeitet wurden. 

Da nun die Prüfungsresultate der Probestücke der ein- 
zelnen Ringe fast vollständig übereinstimmen, so beschränken 
wir uns auf die Mittheilung der Ergebnisse der interessantesten 
Serien, nämlich der Prüfungsresultate der Versuchsstücke A und 
B, die dem Boden- und Zapfenstücke des Geschützrohres an- 
gehören. Die vorgenommenen Messungen bezweckten in erster 
Linie die Feststellung der Veränderungen der Elasticitäts- und 
Festigkeitsverhältnisse des Materials durch Einwirkung der. Com- 
pressionsdorne; indessen ist auf die Erhebung der Elemente der 
Arbeitsdiagramme, wie dies bei uns principiell immer ge- 
schieht, besonderes Gewicht gelegt worden, und sind denn 
auch jenseits der Elasticitätsgrenze Belastungen und correspon- 
dirende Dehnungen beobachtet und protokollirt worden. 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 



33 





Protokoll Nr. 1J02. 






Ursprüngl. Stab 


Dehnung 


Belastung 


Durchmesser 


Querschnitt 


^//o v&cm pro 
10 £#f 


P.tn 


dem 


Fem* 


urspr. Stablänge 


0,00 | 


2,19 


3)77 


0,00 


4,00 | 






0,00 


5,oo') | 








6,00 M 

,50 * 






0,22 
0,41 


7,00 ^ 






0,62 


.50 d 






0,84 


8,00 & 






1,11 


,5o | 






1,40 


9,00 g 






i,77 









2,20 


10,00 u 






2,72 


»50 1 






3,33 


11,00 n 






4>n 


ii,38') ~ 









Staboberfläche stark deformirt, schuppig, fein anrissig. 
Bruchfläche fast homogen, wenig porös, stark zackig, goldgelb 
glänzend. 





Protokoll Nr. 1704. 




Belastung 

P.tn 


Ursgrün 
Durchmesser 


gl. Stab 
Querschnitt 
Fem* 


Dehnung 

^//o in^j» pro 

10 £?» 

urspr. Stablänge 


0,00 1 


2,19 


3,77 


0,00 


7,00 -g 






0,00 


8,00 w 






0,02 


9,00 d l 






0,04 


IOjOO 1 ) SlS 
7 'ort 
CO 3 e 

11,00 8 8 
2«; "« 






0,07 
0,13 
o,54 
o,77 


> 75 •&! 

11,88*) «S 






1,04 
i>39 



Staboberfläche wenig schuppig, fast vollkommen und rissfrei. 
Bruch fläche kurz, wenig zackig, fast dicht ; wegen Zinnausscheidungen 
unhomogen; massig glänzend. 

3 



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34 



Methoden und HQlfsmittel. 



Die Belastung entnahm man der Waage der Werder'schen 
Festigkeitsmaschine, während die correspondirende Dehnung vor 
wie nach dem Bruche mittelst Zirkel und Transvcrsalmasstab 
bestimmt wurde. Zur Zeit gestatten unsere Einrichtungen 
nicht, die Dehnung im Momente des Bruches zu fixiren. Für 
zähe Constructionsmaterialien sind übrigens diese Dehnungen 
sicherlich ohne Bedeutung; sie können von den Dehnungen 
nach Bruch nicht wesentlich, jedenfalls nicht genügend ver- 
schieden sein, um im Arbeitsdiagramme irgend einen merk- 
lichen Einfluss auszuüben, während dies bei härtern, sprödem 
Materialien zweifelsohne der Fall sein wird. 

Auf Seite 33 geben wir auszugsweise die erhobenen 
Bestimmungselemente der Arbeitsdiagramme zweier Versuchs- 
stäbe aus dem Bodenstücke des Geschützrohres. Wie die 
Nummerirung, vergl. Fig. 1 o, andeutet, gehört A\ dem äusseren 
Umfang, As der Bohrung an, welche durch Eintreiben jener 
Compressionsdorne wiederholt gedichtet wurde. 

Unter zu Grundelegung der genannten Bestimmungsele- 
mente sind nun die in Fig. 1 1 und 1 2 dargestellten Arbeitsdia- 

Fig. 11. 




gramme construirt und mittelst Planimeter ausgemessen worden. 
Die eingrenzenden Endcoordinaten der Arbeitsflächen ent- 
sprechen den Bruchbelastungen und Dehnungen nach Bruch. In 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 



35 



Ermangelung belangreicher, localer Contractionen, wie solche 
weichen Eisen- und Stahlsorten eigen thüml ich sind, ist hier die 
durch Einführung obiger Endcoordinaten in das Diagramm in 
Rechnung gebrachte Ungenauigkeit selbst auf die Grösse des 
Coefficienten tj ohne nennenswerthen Einfluss. 



Fig. ta. 
Prot. No. 1704 




IM 



ItjBS t 



Al- 



le, c 



In beschriebener Weise wurden nun für sämmtliche Ver- 
suche die respectiven Diagramme construirt und ausgemessen. 
Die Ermittelungen der Elasticitätsmodule e, der specifischen 
Grenzbelastungen (Grenzmodule, Belastung der Flächeneinheit 
an der Elasticitätsgrenze) y, der specifischen Bruchbelastungen 
(Bruchmodule) ß, sowie der Dehnungen nach Bruch: Xi und 
fo (bezogen auf 10 resp. 20 cm ursprünglicher Stablänge) be- 
dürfen keiner weiteren Erwähnung. Aus dem Arbeitsvermögen 
A jedes einzelnen Stabes berechnet man auch ohne Weiteres 
die specifische Arbeitscapacität : a = AjFl und der Coefficient 1] ; 
die Ermittelung der procentualen Contractionen der Bruchquer- 
schnitte ist in Folge der unregelmässigen, wellenförmigschuppigen 
Beschaffenheit der Oberflächen der äusserst zähen Broncestäbe 
schwierig und unzuverlässig. Wiederholte Messungen ergaben 



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36 Methoden und Hülfsmittel. 

stets differirende Resultate. Eine irgendwie befriedigende Ueber- 
einstimmung konnte schliesslich durch Berechnung der Inhalte 
der Bruchflächen aus den Abwickelungen der Bruchquerschnitt- 
peripherien erzielt werden. 

Ganz abgesehen von der oft sehr unsicheren Ermittelung 
der Contraction, abgesehen ferner vom Umstände, dass sie mit 
der Leistungsfähigkeit, dem Arbeitsvermögen des Materials nur in 
Ausnahmsfällen in directer Beziehung steht, gewöhnlich aber 
locale Zähigkeitsverhältnisse zum Ausdrucke bringt, ist weder 
sie, noch die Wohler'sche Qualitätszahl geeignet, allfällige Ver- 
änderungen der ursprünglichen Arbeitscapacität des Materials, 
die durch mechanische Einwirkungen, Erschütterungen, wieder- 
holte Anstrengungen etc. verursacht wurden, genügend zu kenn- 
zeichnen. 

Vergleichungen der Resultate der Prüfung des Materials 
der Umfassung des Geschützrohres und desjenigen der Bohrung, 
die durch Wirkung der Compressionsdorne eine moleculare Ver- 
änderung erlitt, stellen die Brauchbarkeit der Contractions- 
methode zur Beurtheilung dieser Effecte zum Mindesten in ein 
zweifelhaftes Licht. Wir lassen in tabellarischer Zusammen- 
stellung die Resultate der mehrfach erwähnten Proben folgen: 

Versuchs stück Sign. A; aus dem Bodenstück des Geschützrohrs. 

Ai A% A* Ai Ab As 

Elasticitätsmodul t = 1169 1064 1092 HOB 1121 1139 / pr. cm* 

Spcc. Grenzbelastung y = 0,297 0,662 0,898 0,898 0,967 0,297 . m . 

m Bruchbelastung ß = 2,97 8,11 8,19 8,06 8,08 3,16 . • . 

Dehnungen p. io cm Stabl. Xi = 62,0 61,30 15,60 10,80 49,80 64,10 «/o 

. ao . . Xi = 49,0 48,80 14,60 10,60 46,00 69,69 „ 

Inhalt des Arbeitsdiagr. A = 49,40 49,70 17,30 11,10 48,00 62,60 / cm 

Spec. Arbeitscapacität « = 1,31 1,32 0,47 0,296 1,27 1,58 - - ■ 

Völligkcitscoefficient i; = 0,86 0,83 0,94 0,90 0,83 0,83 * • - 

Contr. d. Bruchquerschn. </. = 34,0 34,0 12,5 10,9 34,00 43,0 »/o 

Min. Qucrschnittscontract. r/i = 29,2 29,2 9,3 8,2 25#) 34,0 . 



Versuchsstäbe aus dem Zapfenstück, Sign. B. 





Bx 


Ä 


Bs 


Ä 


Elasticitätsmodul 


e = 1151 


1127 


1124 


1150 / pr. cm* 


Specif. Grenzbelastung 


y = 0,43 


0,875 


0,89 


0,30 m . „ 


„ Bruchbelastung 


ß = 3,24 


3,19 


3,26 


Oj2& rt rt t» 



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Von den Qualitätsbestimmungen etc. 37 



B\ 


Bi 


Bt 


Ä 


Dehng. p. i o cm urspr. Stabl. X\ = 49,4 


16i2 


17,2 


56,5 % 


„ „ ao „ „ „ X% = 46,2 


14,3 


18,0 


52,2 „ 


Inhalt des Arbeitsdiagr. A = 4,99 


1,83 


1,90 


5,90 / cm 


Specif. Arbeitscapacität « = 1,31 


0,49 


0,51 


1,56 . „ 


Völligkeitscoefficient ?; = 0,82 


0,95 


0,90 


0,85 


Contr. d. Bruchquerschn. y> == 3,48 


1,82 


1,82 


4,18 % 


Minim. Querschnittscontr. yi = 3,08 


0,99 


1,22 


3,40 „ 



Ein Blick auf vorstehende Zusammenstellung lässt erkennen, 
dass sämmtliche Versuchsstäbe bei der allmählig gesteigerten 
Belastung sich sehr gleichmässig streckten und contrahirten. 
Der Bruch ging auch stets plötzlich vor sich, so dass der Moment 
des Beginns localer Einschnürungen nicht beobachtet werden 
konnte. Die Unterschiede der minimalen Querschnittscontrac- 
tionen gegenüber den Contractionen der Bruchquerschnitte sind 
unbedeutend, von Aug aus oft kaum wahrnehmbar. Wir haben 
es also mit einem Material zu thun, welches durch seine Homo- 
genität und gleichmässige Streckung Contractionen liefern musste, 
die dem Arbeitsaufwand nahezu proportional sind. In der That 
finden wir in vorstehender Columne eine überraschende Ueber- 
einstimmung zwischen den Werthen A und q>, die auf den ersten 
Blick eher für als gegen die Contraction spricht. Bildet man 
jedoch die procentualen Abminderungen der Arbeitscapacitäten 
und Contractionen der äussern Versuchsstäbe im Vergleiche zu 
denjenigen der Bohrung, so findet man Abweichungen , die von 
vornherein jede Hoffnung ziemlich illusorisch erscheinen lassen, 
durch die Contraction das Maass der Abnahme der Arbeitsfähig- 
keit eines Materials nach einer bestimmten Dauer der Dienst- 
leistung beurtheilen zu können. 

Vergleichungen d. Stäbe Am. As A%u.As A5U.A4 A*u.Ai B1U.B2 Btu.Bt 
ergeben Abminderungen 

des Arbeitsvermögens: 65°/o 65,2% 77% 82,2% 63,4% 67,7% 

der Contraction: 63,3% 63,3% 68% 74,5% 47,7% 56,5% 

d. WöMcSschen Quaiiis. 30,3% 31,8% 36,2% 44,5% 25,4% 31,6,% 

Tetmafer-s Qualitätsc. 62,2% 68,8% 79,5% 84,0% 67,5% 70,0% 

Während also die Contraction im Verhältnisse zu den Ab- 
minderungen des Arbeitswerthes zwischen 2,7 und 26,8%, die 
Wühlerische Qualitätszahl zwischen 45,9 und 6o°/o schwankt, 
bewegt sich unser Qualitätscoefficient c in den Grenzen von 1 ,8 
und 6,1%, welche noch wesentlich enger gezogen werden 
könnten, sofern man in der Rechnung mittlere Coefficienten rj 
berücksichtigen würde. 



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38 Methoden und Hülfsmittel. 

Eine weitere Versuchsserie, die geeignet ist den Zusam- 
menhang zwischen Arbeitscapacität und Contraotion zu illustri- 
ren, ist durch Herrn Director Brauns in der Generalversamm- 
lung deutscher Hüttenleute bekannt gemacht worden. Im Januar- 
Hefte des Organs der Hüttenleute vom Jahre 1882, in „Eisen 
und Stahl" ist der anziehende Vortrag Brauns, sowie die im 
Eingange angeführte Arbeit Bauschinger's veröffentlicht. 

Herr Director Brauns geht von der Ansicht aus, „dass 
die Qualität von Eisen und Stahl um so besser, 
al so die Widerstandsfähigkeit gegenjedeÄrt der 
Beanspruchung um so grösser wird, je mehr das 
Material verarbeitet ist, d. h. je mehr der Quer- 
schnitt desselben durch zweckmässige Bearbei- 
tung mit Hammer od er Walze in warmem Zustande 
verringertwird." Diese* Anschauung ist wohl für Schweiss- 
eisen allgemein anerkannt; allein sie auch auf Flusseisen un- 
verändert in gleichem Umfange zu übertragen, scheint nicht 
ganz gerechtfertigt. Jedenfalls sprechen die Brauns'schen Ver- 
suche selbst mehr gegen als für seine Ansicht. Die Wirkung 
des Herabarbe itens des warmen, Schweisseisens auf geringere 
Querschnittsabmessungen ist in erster Linie im Dichten und 
einer Art mechanischer Feinung, die im Ueberführen des Korns 
in Sehne, in der Bildung einer feinfadigen oder blättrigen Structur 
besteht, zu suchen. Beim Flusseisen, namentlich in den höher 
gekohlten Marken, lallt diese Art mechanischer- Feinung dahin 
und obschon die Dichte und Zuverlässigkeit des Materials durch 
zweckmässige mechanische Bearbeitung in warmem Zustande 
unstreitig erhöht wird, sind wir doch der Ansicht, dass beim 
Herabarbeiten des Gussblockes auf 60 oder 70 °/° seines 
ursprünglichen Querschnitts das meiste zur Erhöhung der 
Qualität von Flusseisen geleistet ist und geht gerade aus 
Brauns Versuchen hervor, wie durch die weitere Verarbeitung 
auf 80 ja 95 °/o keine wesentliche Aenderung in der Material- 
qualität resultirte. 

Wir lassen die Brauns'schen Versuchsresultate folgen: 

I. Serie. 

„Die Versuchsstäbe sind in der Weise herge- 
stellt, dass der eine Theil des Stückes um 65 °/o 
des ursprünglichen Querschnitts, deranliegende 
Theil um 85, 90 und 95% herabgeschmiedet ist. 



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Von den Qualitätsbestimmüngen etc. 



Darauf sind beide kalt auf das gleiche Maass ab- 
gearbeitet und die Stäbe aufderZerreissmaschine 
probirt." 



Verarbeitung 


Festigkeit 


Oeltnung 


Contractu»! 


QuaüL-Coeflicient 


in % 


in pr. cm* 


in°/op.2or»* 


in °/o 




c 






• 


Gruppe 1. 








65 


4,77 


25,0 


54,2 




1,19 




85 


5>*o 


«18,7 


41,8 


— 


0,985 


— 


65 


4,99 


24,0 


47,2 




1,199 




90 


5,03 


23,5 


46,6 


— 


1,18 


— 


65 • 


4,89 


23,0 


27,1 (?) 




1,125 




95 


5>io 


21,25 


47,3 




1,08 


— 






Gruppe 2. 








65 


6,39 


H,5 


3<M 




0,925 




85 


6,41 


14,5 


25,9 


— 


0,930 


+ 


65 


6,03 


15,0 


35,o 




0,905 




85 


6,38 


15,0 


37,o 


+ 


o,Q55 


+ 


65 


6,17 


17,0 


32,9 




1,05 




95 


6,53 


*3iS 


32,8 


+ 


0,88 


— 






Gruppe 3. 








65 


4,8i 


21,75 


42,5 




1,05 




«5 


5,io 


29,75 


44, * 


+ 


1,06 


+ 


65 


4,86 


21,0 


42,7 




1,02 




90 


5,20 


19,5 


42,0 


— 


1,015 


— 


65 


4,77 


22,5 


41,2 




1,07 




95 


5,56 


18,0 


40,8 


— 


1,00 


— 






Gruppe 4. 








65 


4,59 


20,5 


46>o 




0,94 




85 


4,86 


17,0 


49,0 


+ 


0,828 


— 


65 


4,7o 


23,5 


48,4 




1,105 




90 


5,io 


20,0 


40,6 


— 


1,020 


— 


65 


4,83 


23,0 


46,7 




i,i 1 




95 


5,13 


22,0 


48,1 


+ 


i,'3 


+ 






Gruppe 5. 








65 


4,72 


22,0 


36,0 




1,04 




00 


5,30 


20,5 


46,1 


+ 


1,09 


+ 


65 


5,oo 


22,25 


36,0 




1,112 




95 


5,3° 


20,5 


4 6 , 1 


+ 


1,09 


— 



Digitized by VjOOQIC 



40 



Methoden und Hülfsmittel. 



IL Serie. 

„Die Versuchsstäbe sind gewonnen, indem die 
Stücke um 60 °/o des ursprünglichen Querschnitts 
warm her abgearbeitet und dann kalt in 3 gleiche 
Theile getheilt sind. Einer dieserTheile ist ohne 
weitere Verarbeitung in warmem Zustande durch 
Hobeln undFeilen auf dasMaass des Zerreisssta- 
bes gebracht, ein zweiter ist warm um weitere 
20 °/o, ein dritter ebenso um »weitere 30% herab- 
geschmiedet und sind beide hierauf kalt zu Zer- 
reissstäbcn zugerichtet." 

Von den Probestücken, der folgenden Gruppen 1 und 2, 
sind die um 60° herabgeschmiedeten und warm appretirten 
Versuchsstäbe von der Vergleichung ausgeschlossen. 



Verarbeitung 


Festigkeit 


Dehnung 


Contraction 


Qualil-Mcient 


in % 


/ pro cm 2 


in /op.20£*w 


in % 


c 






Gruppe 1. 


60 


5>o6 


22,7 


4*,7 








80 


5,44 


i9, 2 5 


43,o 




1,05 




90 


5,66 


16,00 


42,0 


— 


0,905 


— 






Gruppe 2. 


60 


5,03 


«3i7 


53,6 








80 


5,oo 


i9,5 


52,1 




0,975 




90 


5,33 


14,0 


47,4 


— — 


0,75 


— 



Die vorstehenden Versuche bestätigen zunächst: 

1) Durch die fast vollständige Uebereinstimmung der Art 
der Aenderungen der Contraction und unseres Qualitätscoeffi- 
cienten, die unseren Entwickelungen zu Grunde liegenden An- 
schauungen, wonach die Arbeitscapacität eines Constructions- 
materials sich mit dem Zähigkeitsgrade ändere. 

2) Im Gegensatze zu Herrn Brauns, welcher durch die 
scheinbar gesetzlosen Veränderungen der Werthe der Contrac- 
tion die Schlussfolgerung macht, „dass entweder die Con- 
traction überhaupt in keinerlei Beziehungen zur 
Qualität steht, oder es wirken Umstände auf die- 
selbe, welche sich bis jetzt noch unserer Wahr- 
nehmung entziehen* — führt die Vergleichung des Arbeits- 
coefficienten c und Contractionen zu dem bestimmten Resultat, 



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Einfluss der Form und Abmessungen etc. 41 

dass. hier Dank der getroffenen Materialauslese und sorgfältigen 
Behandlung der Probekörper die Zähigkeit des Materials bei 
verhältnissmässig geringen Schwankungen zum Ausdrucke kam, 
und dass, wie übrigens vorauszusehen war, die Festigkeit zu-, 
die Dehnung gesetzmässig abnehmen, die Contraction aber inner- 
halb ihrer Unzuverlässigkeits-Grenzen nahezu unverändert bleiben 
musste, weil der Arbeitswerth der flusseisernen Probekörper bei 
dem gewählten Grade der Verarbeitung, von 65 bis 95 °/° s ^ cn 
eben nicht wesentlich verändern konnte; wir sind überzeugt, 
dass die Probestücke dieser Versuchsserien auf einem Biege- 
apparat oder unter einem Schlagwerk ziemlich gleichartiges 
Verhalten gezeigt haben würden. 



Einfluss der Form und Abmessung der Normalstabe 
auf das Resultat der Qualitätsbestimmung. 

Bezüglich des Einflusses der Form und Abmessungen der 
Versuchsstäbe auf die Ergebnisse der Qualitätsbestimmung 
duich Zerreissungsversuche liegen nur wenige, zur Entscheidung 
dieser Frage ungenügende Erfahrungen vor. Insbesondere fehlen 
vergleichende Versuchsresultate mit Probestäben mit rectangu- 
lären und quadratischen Querschnittsflächen. 

Zur Zeit der Anschaffung der Befestigungsmittel für die 
in Fig. 1 bis 4 dargestellten Normal-Rundstäbe haben wir 
3 Versuchsserien mit Material dreier, längere Zeit im Betriebe 
gestandener Flussschienen der gleichen Lieferung, ausgeführt. 
Die Schienenköpfe sind in üblicher Weise durch Stanzen vom 
Stege getrennt, hierauf aus jedem Schienenkopfe, entsprechend 
der Stärke der cylindrischen Schäfte der Probestäbe von 
d = 2,5, 2,0, 1,5 und 1,0 cm, Versuchsstäbe herausgedreht und 
versuchsgerecht hergerichtet worden. Das Ergebniss der 
Zerreissproben mit diesen Stäben enthält folgende Zusammen- 
stellung : 



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42 



Methoden und Hülfsmittel. 



u 

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O 3 


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VKtU 


Bemerkungen 


1. Serie. 


Material einer Flussstahlschiene. 


3,5 


4» 70 


6,31 


45,8 


21,4 


108,9 


ii35 


Bruch fl. tadellos; Staboberfl. intact. 


2,0 


4,62 


6,45 


47,4 


18,6 


111,9 


1,20 


r> w » w 


i)5 


4,80 


6,64 


47,2 


18,0 


H3,6 


1,19 


t, « n *i 


i,o 


4,77 


6,69 


48,2 


14,8 


"5,i 


o>99 


n 1, t» 1» 


2. Serie. 


Material einer 2. Flussstahlschiene. 


2,5 


4,18 


5,78 


50,4 


21,8 


108,2 


1,26 


Bruchfl. tadellos; Staboberfl. intact 


2,0 


4,00 


5,8i 


5i,° 


20,7 


109,1 


1,20 


» « » « 


hS 


4)23 


5,86 


5i,8 


20,8 


110,4 


1,22 


« « yi « 


i,o 


4,01 


5)67 


47,7? 




104,4 


— 


Bruchstelle in Nähed. Einspannkopfes 


3. Serie. 


Material einer 3. Flussstahlschiene. 


2,5'; 


4,26 


5,95 


5h7 


22,0 


111,2 


i)3i 


Bruchfl. tadellos; Staboberfl. intact. 


2,0 ! 


4,30 


5,97 


52,4 


21,1 


112,1 


1,26 . 


n n » » 


i,5 


4,»9 


6,00 


52,5 


21,5 


112,5 


1,29 


1) « 1) « 


i,o 


4,24 


6,09 


51,0 


21,2 


111,9 


1,29 


» » II » 



Die in Serie 1 und 3 gewonnenen Resultate scheinen 
darauf hinzuweisen, dass mit abnehmender Stabdicke die Festig- 
keit etwas zu, die Dehnung entsprechend etwas abgenommen 
habe. Serie 2 ist nicht complet, zeigt jedoch im Grossen und 
Ganzen ähnliche Verhältnisse. Die Unterschiede sind indessen 
nicht so wesentlich, dass die Benutzung schwächerer Dimen- 
sionen bei Qualitätsproben von Flusseisen zu Trugschlüssen 
Veranlassung gäbe. Bei Schweisseisen dürften die Verhältnisse 
wohl wesentlich anders liegen ; Versuchsresultate liegen nicht vor. 



Werth der Zerreissungsprobe zur Qualitätsbestimmung 
der Metalle. 

Ueber den Werth der Zerreissungsprobe zur Qualitäts- 
bestimmung der Metalle ist das Urtheil der Sachverständigen 
einhellig. Keine andere Probe vermag die technisch wichtig- 
sten Eigenschaften, nämlich Festigkeit und Arbeitsver- 
mögen bedingt durch den Grad gleichzeitiger Festigkeit und 
Zähigkeit so correct und eindeutig auszudrücken, als die Zer- 
reissungsprobe. Gleichwohl hat man mehr als eine Veranlassung, 



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Werth der Zerreissungsprobe etc. 43 

neben der reinen Qualitätsbestimmung durch die Zerreissprobe 
auch jene Proben gelten zu lassen, die die Verarbeitungs- 
fähigkeit bei verschiedenen Temperaturen, das Verhalten des 
Materials im fertigen Product oder in der fertigen Construction 
näher kennzeichnen. Von besonderem Werthe müssen dabei 
jene Proben bezeichnet werden, bei welchen die Inanspruch- 
nahme während der thatsächlichen Dienstleistung die thunlichste 
Nachbildung findet. Hierher gehören insbesondere: 
die Schmied- und Schweissprobe, 
die B i e g e p r o b e im kalten und warmen Zustand, 
endlich die Schlag- und Dauer probe. 

Die Zerreissungsprobe in Verbindung mit diesen mecha- 
nischen Qualitätsproben, beziehungsweise mit systematisch durch- 
geführten Dauerproben (bei wiederholten Anstrengungen) ver- 
mag allein Aufschluss und Material zu liefern, um früher oder 
später diejenigen Eigenschaften der Constructionsmaterialien 
näher zu präcisiren, die im Grunde genommen jeder specielle 
Verwendungszweck verlangt. Von diesem Gesichtspunkte sind 
auch die hier niedergelegten Vorschriften und Qualitätsansätze 
zu beurtheilen; sie nehmen für sich keineswegs den Werth 
einer endgültigen Erledigung in Anspruch. Vielmehr bleibt es 
dringend geboten, diese Ansätze und Vorschriften entsprechend 
den Fortschritten unserer Kenntnisse, entsprechend den Fort- 
schritten der Industrie und des Baugewerbes zeitweise zu re- 
vidiren, zu berichtigen und zu ergänzen. 

Wie wichtig es ist, neben der Zerreissungsprobe die me- 
chanischen Qualitätsproben am fertigen Product parallel durch- 
zuführen, beweist neuerdings die auf Anregung der Schweiz. 
Eisenbahntechniker-Conferenz unter sehr namhafter Betheiligung 
der Schweiz. Nordostbahn, der Jura - Bern -Luzern-Bahn, der 
St. Gotthard- und Central bahn im eidg. Festigkeitsinstitute durch- 
geführte Untersuchung von Flussstahlschienen. 

Im Laufe dieses Jahres sind nämlich in einer grösseren 
Anzahl, vergleiche die bezügliche Zusammenstellung der Re- 
sultate, theils gut bewährte, theils im Betriebe gebrochene 
oder gespaltene Schienen der Schweiz. Eisenbahnen zu Zer- 
reissungsversuchen in die eidg. Festigkeitsanstalt abgeliefert 
worden. Die Resultate der Proben waren höchst bemerkens- 
werth und sehr wohl dazu angethan, im Kreise unserer Eisen- 
bahntechniker allerlei Bedenken zu erwecken, die Zerreissungs- 
probe zu verurtheilen und den Stab über Wohl er 's und 
unsere Methode der Qualitätsbestimmung zu brechen. Bei 
fraglichen Versuchen wurde die übrigens schon mehrfach be- 



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44 Methoden und Hülfsmittel. 

obachtete Thatsache constatirt, dass anerkannt brüchige 
Schienen meist tadellose Zerreissungsproben geben, 
während umgekehrt Schienen mit gutem Verhalten im 
Geleise oft ganz schlechte Resultate liefern. Die an 
im Betriebe gebrochenen, oder am Material brüchiger Schienen 
ausgeführten Versuche sind durchwegs sehr günstig ausgefallen. 
Die Festigkeitszahlen liegen in der Nähe von 6,0 tn pro cw 2 , 
die Wöhler'sche Summe meist über 95, der Arbeitscoefficient c 
in der Nähe von 1 ,00 tn cm. Dabei sind die Bruchflächen fehler- 
frei, fast homogen, grau matt, sammetartig, oft gerändert. 

Dass im Betriebe gut bewährte Flussstahlschienen auch 
bei der Zerreissungsprobe gewöhnlich gute Resultate ergaben 
ist selbstverständlich. Besondere Aufmerksamkeit verdient da- 
her lediglich die Thatsache, dass solche Schienen bei der Zer- 
reissungsprobe auch zweifelhafte oder ganz schlechte Ergebnisse 
liefern können, weil darin eine Quelle von Trugschlüssen liegt, 
die unberechtigter Weise den Producenten schädigen kann. Es 
hat sich nämlich herausgestellt, dass gut bewährte Schienen, 
Schienen von angemessener Festigkeit nicht selten weder die 
erwartete Contraction noch die erhoffte Dehnung ergeben. Die 
Bruchflächen zeigen mitunter Blasen; oft waren diese mit freiem 
Auge kaum wahrnehmbar. In einzelnen Fällen erschien die 
Bruchfläche scheinbar homogen, mittelkörnig, oft strahlig nach 
einem Punkte in Nähe der Stabperipherie ; stets sah die Bruch- 
fiäche hell weisslich glänzend aus. 

Diese Widersprüche der Zerreissungsproben aufzuklären 
bildete den Gegenstand unserer nächsten Bestrebungen. Von 
vorneherein musste daran festgehalten werden, dass ein Material, 
welches lebendigen, dynamischen Kräften, den so ungünstig 
wiederholten Anstrengungen thatsächlich Widerstand leistet, 
auch bei der Zerreissungsprobe ein entsprechendes Maass von 
Arbeitsvermögen ausweisen müsse und dass die consta- 
tirten Widersprüche in Structurverhältnissen des Materials zu 
suchen seien, die weder die Zerreissprobe noch die chemische 
Analyse aufzuschliessen vermag Es blieb somit nichts anderes 
übrig, als die Fabrikation, namentlich die Einflüsse fremder 
Beimengungen auf die Structurverhältnisse der Stahlblöcke und 
die Walzarbeit näher zu verfolgen. 

Den ersten Anhaltspunkt zu den weitern Studien bot das 
Ergebniss der parallel mit den Festigkeitsproben durch Herrn 
Dr. Treadwell im eidg. Polytechnikum ausgeführten Stahl- 
analysen, die wir hier im Auszuge folgen lassen. 



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Werth der Zerreissungsprobe etc. 



45 



Ja 


IC 

o 

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WO 

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Je 

Q 


£ CO 


y 

Hz 

O 


Bemerkungen 


I 


o,45 6 


0,449 


0,097 


0,105 


0,056 


6,62 


7,9 


9,o 


74,1 


o,59 


gutes Verhalten. 


2 


0,414 


0,463 


0,041 


0,099 


0,076 


6,08 


3o,5 


19,1' 


91,3 


1,16 


befried. Verhalten. 


3 


0,210 


0,368 


0,032 


0,038 


0,066 


4,46 


5o,5 


24,5 


95,* 


1,09 


gutes Verhalten. 


4 


0,241 


0,465 


0,061 


0,083 


0,089 


5,02 


43,3 


23,2 


93,5 


1,16 


befried. Verhalten . 


5 


0,271 


0,372 


0,036 


0,059 


0,069 


5,85 


39,3 


21,5 


98,0 


1,26 


gutes Verhalten. 


6 


0,285 


0,322 


0,184 


0,077 


0,053 


5,76 


40,3 


21,8 


97,9 


1,25 j 


befried-Verhalten. 


7 


o,336 


0,615 


0,078 


0,063 


0.052 


5,47 


43,3 


20,5 


98,0 


1,12 


gutes Verhalten. 














6,36 


6,5 


7,9 


7o,i 


0,50 


gleiche Schiene. 


8 


0,112 


0,439 


0,010 


0,l60 


0,063 


4,94 


13,8 


15,0 


63,2 


0,74 1 

gleiche Schiene. 

1,12 r 














5,oo 


35,6 


22,5 


85,6 


9 


o,474 


0,589 


0,033 


0,099 


0,079 


6,01 


4,2 


3->3 


64,3 


0,20 1 gutes Verhalten. 

0,43 /gleiche Schiene. 














6,13 


4,3 


7,i 


65,6 


IO 












5,79 


7,7 


9,7 


65,6 


0,56 ^gleiche Lieferung. 
I,IO /gleiche Schiene. 














5,9i 


19,8 


18,7 


78,9 


II 


0,267 


0,501 


0,134 


0,105 


0,045 


5,74 


4o,7 


24,0 


98,i 


I 18 1 

' Igleiche Schiene. 
1,32/ 














5,8o 


42,0 


22,7 


100,0 


12 


0,284 


0,587 


o,339 


0,013 


0,075 


5,52 


44,5 


22,9 


99,7 


1.26 1 wenig Brüche, 

\ häufig gespalten. 
1,32 /gleiche Schiene 














5,56 


46,0 


23,7 


101,6 


«3 


orfH 


0,557 


0,033 


0,093 


0,131 


5,84 


35,9 


21,1 


94,3 


1,23 \ abgelaufen. 
1,04 /gleiche Schiene. 














5,9o 


32,4 


17,7 


91,4 


14 


0,210 


0,675 


0,612 


0,098 


o,o82J|5,9i 


49,2 


24,0 


108,3 


1,42 1 Querbruch. 
1,28 /gleiche Schiene. 














6,09 


46,8 


21,0 


107,7 


*5 


0,113 


0,869 


o,754 


0,l62 


0,102- 


6,86 


42,3 


19,1 


110,9 


1,31 1 Querbruch. 

1,22 /gleiche Schiene. 














6,73 


46,4 


18,2 


"3,7 


16 


0,190 


0,583 


0,234 


0,085 


0,077 


5,76 


45, 2 


23i 6 


102,8 


1,36 


Querbruch. 














6,00 


41,3 


23,8 


101,3 


|i,43 


gleiche Schiene. 


17 


0,184 


0,902 


0,973 


0,096 


0,070 


7,07 


25,9 


16,9 


96,6 


M9 


Querbruch. 


18 


0,231 


0,852 


o,533 


0,091 


0,053 


7,22 


32,4 


18,8 


104,6 


1,36 


Querbruch. 


19 


0,244 


0,554 


0,268 


0,089 


0,052 


6,lO 


7,5 


6,0 


68,5 


o,37 


gutes Verhalten. 














6,32 


21,6 


16,0 


84,8 


I,OI /gleiche Schiene. 


20 


,398 


0,786 


o,393 


0,168 


0,028 


8,04 

7,65 
7,8o 


27,1 
36,6 


16,7 
17,7 


107,5 
114,6 


1,34 j Querbruch. 

— Vgleichc Schiene. 
1,38 |aehr brüchig. 


21 


0,169 


0,359 


0,693 


0,08l 


0,088 


7,07 


18,3 


15,2 


89,0 


x ,°7 iQuerbruch. 

1,33 /gleiche Schiene. 














7,19 


36,6 


18,5 


108,5 


22 


0,123 


0,464 


0,619 


0,088 


0,145 


6,33 


39,2 


19,3 


102,5 


1,22 ^abgelaufen. 












I 


6,30 


3i,2 


16,9 


94,2 


1,06 


[gleiche Schiene. 



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46 



Methoden und Hülfsmittel. 



Aus vorstehender Zusammenstellung erhellt, dass Schienen 
mit gutem oder doch befriedigendem Verhalten im Betriebe, 
mit oft widersprechendem Verhalten bei Zerreissungsproben 
aus relativ reinem Manganstahl erzeugt sind. Der Silicium- 
gehalt steigt ausnahmsweise auf 0.2 °/o, bleibt jedoch in der 
Regel unter o, 1 °/°- Der Phosphor- und Schwefelgehalt liegen 
gebührend unter 0,1 °/o. Im Gegensatz hiezu stehen die brü- 
chigen, zum Spalten geneigten Flussstahlschienen; sie zeigen 
bei wechselndem Mangan und meist niedrigem Kohlenstoff- 
gehalt durchwegs grössere Mengen Silicium, wobei der Phos- 
phor nicht selten über 0,1 °/o steigt. Hier haben wir es 
offenbar mit dem s. g. Siliciumstahl zu thun. 

Die Manganstahl-Schienen 1 bis 6 unserer Zusammen- 
stellung rühren aus deutschen Stahlwerken her; Sorte 1 und 
2 liegt seit 1874, 3 und 4 sowie 5 und 6 seit 1882 auf einer 
Gebirgsbahn mit sehr lebhaftem Verkehr. Bei Auswahl der 
Prüfungsobjecte waren die Bahningenieure beauftragt, Schienen, 
die besonders gut erhalten und solche, die besonders abge- 
nützt erschienen, dem Geleise zu entnehmen und sind die 
ersten mit ungeraden, die letztern mit geraden Nummern be- 
zeichnet worden. 

Völlig übereinstimmende Erfahrungen liegen aus Finn- 
land vor. Anlässlich einer im Jahre 1879 und 1880 erfolgten 
Uebernahme von Flussstahlschienen der finnländischen Staats- 
bahn, war der Verfasser beauftragt, die Zerreissungsproben 
auszuführen. Das Material, theils Hämatit-, theils Thomas- 
Gilchrist-Stahl ist, wie ein Blick auf die folgende Zusammen- 
stellung lehrt, ein hochgekohlter Manganstahl von 




Digitized by VjOOQIC 



Werth der Zerreissungsprobe etc. 



47 



ausgezeichneter Qualität. Die nach unseren Begriffen sehr 
strengen, im Werke ausgeführten Schlagproben bestätigen die 
Qualitätsergebnisse unserer Versuche insoferne, als unter dem 
Schlagwerke trotz Wendung der Schienen, Brüche nicht er- 
zielt wurden. 

Die ganze Lieferung im Betrag von 38 000 Stück ist 
verlegt und seit ca. 3 */2 Jahren im Dienstzustande. Unge- 
achtet der nordischen Kälte ist bis zur Stunde eine einzige 
dieser Schienen gebrochen und konnte ein eigentlicher Ver- 
schleiss durch Abnützung, offenbar in Folge des relativ geringen 
Verkehrs, derzeit noch nicht constatirt werden. 

Wie ausserordentlich zähe und fest der reine Manganstahl 
ist, beweisen die Proben, die anlässlich einer Uebernahme 
von 8200 / leichter d. h. 22,4 km schwerer Schienen der 
finnländischen Staatsbahn, kürzlich ausgeführt wurden. Herr 
Ing. Frosterus schreibt uns hierüber: 

„Die vorgeschriebene Schlagprobe war ein Schlag von 
1 / aus 3 tn Höhe bei 1 m freier Auflagerweite. Ich begnügte 
mich niemals mit einem Schlage, sondern kehrte die Schiene 
immer um und gab einen zweiten Schlag auf den dünnen 
Fuss, wiederholte die Procedur sogar mehrmals. Ich führte 
im Ganzen 456 solcher Proben aus, d. h. 1 % der Lieferung. 
Dabei brach keine einzige dieser Schienen." Die gleich- 
zeitig vorgenommenen chemischen Analysen und Zerreissungs- 
proben ergaben dabei folgende Resultate (Auszug): 



ABi 




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a 

V 




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6 
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5 


Q.d 


m 


I 


0,390 


0,800 


0,028 


0,035 


0,060 


7,30 


42,2 


20,0 


115,2 


1,46 


2 


13,2 


Keia Bruch. 


2 


0,300 


0,910 


0,040 


0,060 


0,080 


6,06 


40,2 


23,0 


100,8 


»,39 


4 


11,1 


« 


3 


0,320 


0,850 


0,050 


0,050 


0,060 


5,81 


44,2 


23,0 


102,3 


1,34 


2 


13,5 


n 


4 


o,34o 


0,890 


0,060 


0,050 


0,070 


5,47 


44,2 


23,0 


98,9 


1,26 


2 


15,0 


n 


5 


0,300 


— 


0,020 


0,050 


0,070 


6,04 


46,2 


25,0 


106,6 


i,5i 


4 


11,6 


n 


6 


0,300 


0,760 


0,030 


0,050 


0,070 


6,74 


5o,o 


25,0 


117,4 


1,72 


3 


9,1 


n 


7 


0,320 


0,760 


0,050 


0,050 


0,070 


6,00 


46,2 


25,0 


106,2 


1,50 


2 


14,2 


n 


8 












6,04 


46,2 


24,5! 


106,6 


1,23! 


4 


9,5 


1» 



Diese aussergewöhnlich hohen Qualitätszahlen sind erklär- 
lich, wenn man vernimmt, dass aus jedem Gussblocke 8 Stück 
8 m Schienen gewalzt wurden ! 



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48 



Methoden und Hülfsmittel. 



Auch hinsichtlich des Verhaltens der Siliciumstahl- 
schienen liegen aus Finnland unseren Erfahrungen analoge 
Beobachtungen vor. Stahlschienen mit einem Gehalt an: 
Kohlenstoff von 0,106 bis 0,144%; Mangan von 0.592 
bis 0,828 °/o, Silicium von 0,423 bis 0.435 °/o haben keine 
günstigen Resultate ergeben. „Wir haben, schreibt unser 
Gewährsmann, eine nicht unbedeutende Menge von Brüchen, 
wobei die Schienen geneigt sind zum Spalten." 

Auf einer andern finnländischen Bahn sind vom 18. Januar 
bis 18. Juni d. J. bei sehr mildem Winter 56 Schienenbrüche 
vorgekommen. Herr Ingenieur Frosterus hatte 1 6 Stück dieser 
Schienen näher geprüft und findet neben sehr bedenklichem 
Verhalten unter dem Schlagwerke die folgenden, ebenfalls im 
Auszuge hier mitgetheilten Resultate: 



* 




« 

C 
V 


1 

c 
23 


a 

ja 
CO 


u 


fr 
O 

J= 


B 

3 

3 

V 


*** 


e 


s: 

c — 

U 


e 

|2 
p 


-ü « 

v 6 

3S 


31« 


Bemerkungen 


X 


0,380 


0,100 


0*390 


0,100 


— 


6,47 


43,8 


20,5 


108,5 


1,32 


Bruch biiin 2. Schlag. 


2 


— 


— 


0,230 


0,118 


— 


6,16 


40,0 


20,5 


101,6 


1,26 


,, „ 1. „ 


3 


— 


0,100 


0,235 


0,083 


— 


6,16 


47,5 


21,0 


109,1 


1,29 


.. ., 1. » in 3 St. 


4 


0,360 


— 


0,290 


0,139 


— 


6,16 


47,5 


21,5 


109,1 


1,32 


» ii '• 11 11 


5 


0,34«> 


0,150 


0,475 


0,138 


— 


7,13 


28,0 


18,0 


99,3 


1,28 


11 11 *• „ 


6 


— 


0,2 50 


0,290 


0,143 


0,250 


6,80 


40,0 


18,5 


108,0 


1,26 


11 11 *• 11 


7 


— 


0,200 


0,365 


0,143 


0,20 


7,46 


40,0 


20,0 


114,6 


1,49 


„b. I.Schi, in mibrtrt St. 


8 


— 


0,150 


0,480 


0,140 


0,20 


6,47 


36,0 


20,0 


100,7 


1,29 


„ „ 3 Stockt. 



Abstrahirt man vom Einflüsse des Phosphors auf die 
Brüchigkeit des Materials, so lassen sich im übrigen all' die 
interessanten Erscheinungen und Widersprüche aus den Struc- 
turverhältnissen, welche die Gussblöcke, sei es durch fremde 
Beimengungen, sei es durch Temperaturverhältnisse des Metall- 
bades beim Abguss oder während der weitern Verarbeitung 
annehmen können, in natürlichster Weise erklären. 

Bekanntlich ist das weichste und reinste Flusseisen das 
relativ blasenreichste; das kohlenstoffarme , reine Metall ver- 
hält sich unruhig beim Abgüsse und liefert in Folge seines 
Gehaltes an Gasen und Oxyden stark poröse, oft löchrige 
Gussblöcke. Zur Entfernung der Gase und Reduction der 
Oxyde stehen dem Ilüttenmanne mechanische und chemische 



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Werth der Zerreissungsproben. 49 

Hülfsmittel zur Verfügung. Zu letztem, die wohl die ge- 
bräuchlichsten sind, gehören der Kohlenstoff, das Mangan 
und das Silicium. Jedes dieser Mittel vermag in der That 
das von Haus aus blasige Flussmetall zu dichten. Hält man 
fest, dass der reinste gleichzeitig der beste und zuverlässigste 
Constructionsstahl ist, so folgt naturgemäss, dass bei Verhüttung 
entsprechend reiner Rohmaterialien es als Ideal der Bessemerei 
bleiben wird, die Charge abzubrechen, sobald der gewünschte 
Kohlungsgrad erreicht ist, dem Metallbade blos jene Minima 
an fremden Stoffen beizugeben, die zur weitern Verarbeitung 
nöthig sind und die allfällig noch vorhandenen Blasen durch 
ein möglichst kräftiges Durcharbeiten des Materials unschädlich 
zu machen. Aus practischen Gründen pflegt man jedoch bis 
zur Grenze der Entkohlung, bei basischer Zustellung behufs 
Entphosphorung des Metalles noch weiter zu blasen, das 
Metallbad durch Zuschläge auf den gewünschten Grad zurück- 
zukohlen und gleichzeitig zu dichten. Dabei kann als feststehend 
angenommen werden, dass im Allgemeinen das Mangan als 
solches oder in Verbindung mit dem Kohlenstoffe der 
Zuschläge (Spiegeleisen, Ferromangan) die Blasen des erstar- 
renden Ingots nach Innen treibt, das Metall also von Aussen 
nach Innen dichtet, während das Silicium geradezu entgegen- 
gesetzt wirkt Nach Beobachtungen des Herrn Ing. Sattmann 
(Eisen und Stahl 1884, Nr. 5, S. 266) scheint auch die Temperatur 
des Stahlbades beim Abgüsse ähnlich zu wirken. Während 
beim heiss gegossenen Stahl die Bläschen sich in Nähe der 
Ingotoberfläche gruppiren, gibt der richtig temperirte Stahl 
Blöcke mit dichtem Kern und einem 3 und mehr cm dichten 
äussern Ring. 

Beiliegende Tafel soll im Bilde die beschriebenen Structur- 
verhältnisse der chemisch gedichteten Gussstahlblöcke veran- 
schaulichen. Fig. 1 stellt die Bruchfläche eines Gussblockes 
dar, dessen äusserer Blasenkranz in Folge geringen Silicium- 
zusatzes eine wespennestartige Structur angenommen hat ohne 
im übrigen die Structurverhältnisse des Gussblockes ohne Zu- 
satz der nämlichen Charge wesentlich zu verändern. Der Guss- 
block zeigt zahlreiche, über die ganze Querschnittfläche zer- 
streut situirte Blasen, in der Mitte einen ausgesprochenen Lunker. 

Der Kohlenstoff des Blockes beträgt ca. 0,14%; der 
aus dem Zusatz berechnete Siliciumgehalt 0,057%. 

Fig. 3 stellt die Bruchfläche eines Ingots mit ca. 0,32% 
Kohlenstoff (Schienenstahl) und 0,2% berechneten Silicium- 
gehalt dar. Man sieht, der Gussblock ist fast dicht ; die Blascn- 



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50 Methoden und HQlfsmittel. 

zone, reducirt auf zahlreiche kleine Poren, umrahmt den In- 
got und sitzt hart am Umfang der Bruchfläche. Zwischen der 
Chargenzusammensetzung der Gussblöcke Fig. 1 und 3 liegt 
jene des in Fig. 2 abgebildeten Gussblockes. Der Kern des- 
selben ist vollkommen dicht und erscheint dieser dichte Kern 
umgeben von bienenzellenartig langgestreckten Blasenräumen, 
von welchen nur einzelne an die Oberfläche des Ingots reichen. 
Fig. 4 gibt die Bruchfläche eines mit Silicium vollkommen 
gedichteten Ingots. Der berechnete Silicium- und Mangange- 
halt beträgt 0,7 °/o respective 0,76 °/o. Eine Analyse des Mate- 
rials ergab: 

C == 0,34 °/o; Si = 0432 °/o; Mn = 0,688 °/o. Die Diffe- 
renz an Si und Mn wurde offenbar zur Reduction der Oxyde 
verbraucht und ging in Schlacke. 

In Fig. 5 und 6 stellen wir Brüche von Manganstahl- 
blöcken dar. In beiden Fällen sieht man den Blasenkranz 
parallel den Coquillenwandflächen nach Innen gerückt. Der 
Kern ist nicht vollkommen dicht, während der 6 — 7 cm starke 
Ring vollkommen blasenfrei erscheint. Der aus dem Zuschlag 
berechnete Gehalt 

an Si und Mn beträgt: 
bei Fig. 5 : 0,035 °/o, 0,870%. 

„ B 6: 0,040 „ 0,710 „ 

Ein durch Mn vollkommen gedichteter Stahlblock war 
in Photographie nicht erhältlich. Die demselben entnommenen 
Späne ergaben einen 

St-, Mw-Gehalt von 

0,016 °/o, 0,827 °/o. 

Aus Vorstehendem erhellt, dass sowohl durch Si- als Mtt- 
Zusätze dichte Stahlblöcke erzielt werden können. Da jedoch 
die Menge der Oxyde als auch die Reaction der Zuschläge 
keineswegs bei jeder Charge die nämliche ist und man ohne 
die Ingots zu kratzen und zu brechen mit Sicherheit nicht er- 
kennen kann, ob man es mit einer partiellen oder vollkommenen 
Silicium- oder Manganwirkung zu thun hat, so bleibt die Ge- 
fahr, blasigen Stahl in die Schiene zu bekommen, in keinem 
Falle gänzlich ausgeschlossen. Während aber Silicium-Zuschläge 
die Blasen an die Umfassungsflächen der Stahlblöcke treiben, 
daher unganze Laufflächen und was hinsichtlich der Bruch- 
gefahr der Schiene noch belangreicher ist, in den meist bean- 
spruchten Fasern einen unganzen Fuss geben können, tritt die 
Blasenzone beim Manganstahl nach der Ingomitte und kann 
dort wohl noch auf das Resultat der Zerre issungsprobe, nie- 



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Werth der Zerreissungsproben. 51 

mals aber auf den Werth und die Haltbarkeit des fertigen 
Productes Einfluss üben. Bringt man schliesslich das Mass 
der Durcharbeitung des Stahlblocks zur Schiene und die Lage 
der gestreckten Silicium-Blasen in Anschlag, und berücksichtigt, 
dass derzeit die Probestäbe zu Zerreissungsversuchen aus der 
Mitte der Kopffläche herausgearbeitet werden, so muss jeder- 
mann einleuchten, wesshalb brüchige, oder im Betriebe ge- 
brochene Schienen in der Regel brillante Zerreissungsproben 
liefern ! 

Es würde zu weit führen auch auf das Verhalten des 
Mangan- und Siliciumstahrs im Feuer und unter der Walze 
hier näher einzutreten. Unerwähnt darf jedoch nicht bleiben, 
dass der Siliciumstahl die hohe Temperatur des Manganstahl's 
nicht verträgt, somit alle Nachtheile in sich birgt, die der 
relativ kalten Walzerei eigenthümlich sind. Der Siliciumstahl 
bedingt grosse Gewandtheit und Aufmerksamkeit der Feuer- 
haltung im Rollofen wie im Schweissofen. Warme Silicium- 
stahlblöcke werden schon beim Vorblocken gerne Kanten- und 
und Flächenrissig und können die feinen, verwalzten, an der 
Schienenoberfläche kaum wahrnehmbaren Haarrisse mit zur 
Brüchigkeit der Silicium-Schiene beitragen. 

All' dies sind bekannte, dem Hüttenmanne geläufige That- 
sachen. Sie sprechen offenkundig gegen jedes einseitige Dec- 
retiren von Lieferungsbedingungen und warnen vor übertriebener 
Steigerung der Qualitätsvorschriften (nicht zu verwechseln mit 
den Qualitätsvorschriften für fertige Waare), die den Fabri- 
canten zwingen, zum Nachtheile der öffentlichen Sicherheit, 
zu künstlichen Hülfsmitteln Zuflucht zu nehmen, um seine Er- 
zeugnisse der Gefahr der Zurückweisung zu entreissen. Wir 
haben alle Ursache, den Versicherungen einzelner, objeetiv 
denkender Hüttenmänner Glauben zu schenken., dass die Werke 
°ft gegen ihr eigenstes Interesse, je nach dem Standpunkte 
der Bahnverwaltung und des Uebernahmsbeamten bald auf 
gute Schienen, bald lediglich auf gute Zerreissungsproben 
zu arbeiten bemüssigt sind. 

Aus vorstehender Darlegung erhellt zur Genüge, dass die 
anlässlich der Discussion der Resultate unserer Festigkeitsproben, 
der Methode und den Qualitätsansätzen gemachten Vorwürfe 
vollständig unbegründet sind. Im Gegentheil müsste jede 
Methode der Qualitätsbestimmung als herzlich schlecht be- 
zeichnet werden, die Verhältnisse, wie die vorliegenden, nicht 
mit der nöthigen Zuverlässigkeit zur Geltung brächte. Nicht 
die Methode, wohl aber die Art ihrer Benutzung und die 



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52 Methoden und HOlfsmittel. 

Urtheilsfällung sind falsch. Man hüte sich vor jedem einsei- 
tigen Vorgehen und prüfe die Schiene, der oft hunderte von 
Menschenleben anvertraut sind, so einlässlich und weitgehend 
als überhaupt möglich. Die Zeireissungsprobe bleibt zur Fest- 
stellung der Materialqualität unerlässlich ; weil sie jedoch das 
fertige Product nicht mit der nöthigen Sicherheit zu kenn- 
zeichnen vermag, wird der wohl organisirten Schlagprobe im 
Sinne unseres Gutachtens an die Generalversammlung des 
Schweiz. Ingenieur- und Architecten- Vereins vom Jahre 1883 
bis auf Weiteres eine massgebende Bedeutung beizumessen sein. 
Es ist selbstverständlich, dass Schienen einer Charge, die in 
jeder Hinsicht tadelloses Verhalten zeigen, unbeanstandet zu 
übernehmen sind. Die Uebernahme hätte aber auch dann 
Platz zu greifen, wenn die Schienen, wie dies bei Manganstahl 
vorkommen kann, neben wechselnd guten Zerreissproben, durch- 
wegs günstige Schlagproben ergeben. Die Zerreissprobe allein 
kann derzeit kein sicheres Kriterium für den Werth der 
Schiene beanspruchen. Vollends werthlos. den Producenten 
unberechtigter Weise schädigend, ist die neuerdings aufgetauchte 
Mikrobensucherei in den Bruchstücken von Zerreissungsproben. 
An Stelle dieses zweifelhaften Verfahrens zur Aufklärung der 
Widersprüche der Zerreissproben scheint es viel rathsamer, 
sachlich ungleich correcter die Schiene selbst hinsichtlich ihres 
Verhaltens gegen lebendige Kräfte, insbesondere Schlag- und 
Stosswirkungen gründlich zu untersuchen. 

Auch die Art der Entnahme von Probestäben zu Zerreis- 
sungsversuchen, die bekanntlich ganz willkürlich aus der Mitte 
des Schienenkopfes erfolgt, bedarf im Interesse der richtigen 
Beurtheilung der obwaltenden Verhältnisse, einer gründlichen 
Reform. Durch die Zerreissprobe sollte doch mindestens con- 
statirt werden, ob der der Abnützung unterworfene Theil der 
Kopffläche und die meist beanspruchten Fasern des Schienen- 
fusses gesundes Material von vorgeschriebener Qualität ent- 
halten. Es empfiehlt sich daher, vom jetzigen Usus abzu- 
weichen und aus jeder zur Probe bestimmten Schiene Flach- 
stäbe mit 2,5 bis 3.5 cm 2 Querschnittsfläche, aus der unmittel- 
baren Nähe der Lauffläche und der äussersten Fasern des Fusses 
herauszuarbeiten und an diesem die Qualitätsprobe auszuführen. 
Damit umgeht man die eventuell vorhandene Zone der Mangan- 
blasen, tritt dafür in jene der gefährlichen Silicium- resp. heissen 
Stahl-Blasen und gewinnt den Vortheil. ein zuverlässiges Mate- 
rial zur Beurtheilung des Zusammenhangs zwischen der Mate- 
rialqualität und den Effecten der Schlagv ersuche , zwischen 



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Werth der Zerreissungsproben. 53 

Materialqualität und dem Verschleiss der Schiene durch Ab- 
nutzung, Quetschungen etc. etc. zu erhalten. 

Bei Abfassung von Pflichtheften für Lieferung von Eisen- 
bahn materialien sollte all' diesen Beobachtungen gebührend 
Rechnung getragen werden. Insbesondere wäre anzurathen, 
die schädliche Beimengung, an Silicium, Phosphor und Schwefel, 
durch Feststellung einer zulässigen obeni Grenze, wofür etwa 
0,1% anzusetzen wäre, einzudämmen; die Nachweisleistung 
des Einhaltens dieser Grenze müssen wir aus Gründen, die jeder 
Schmied kennt, der Qualitätsprobe gleichwerthig bezeichnen. 
Hinsichtlich der Härtungs- und Dichtungsmittel, also bezüglich 
des für Schienen wünschbaren Procentzusatzes an Kohlenstoff 
und Mangan enthalten wir uns, angesichts der widersprechenden 
Erfahrungen, die über die Abnützung weicher und harter 
Schienen vorliegen, derzeit jeder Kundgebung. 



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54 I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 

I. Abtheilung. 

Eisen und Stahl. 



Einheitliche Nomenclatur 
des technisch verwertbaren kohlenstoffhaltigen Eisens. 



Die durchgreifenden Veränderungen, die die Fabrication 
specieller Sorten des kohlenstoffhaltigen Eisens durch Erfindung 
des Bessemer- und Thomas-Gilchist-Processes, sowie durch Ein- 
führung des Siemens-Martin- Verfahrens erlitt, machten eine neue, 
die Art der Herstellung und die Beschaffenheit des Products 
kennzeichnende Nomenclatur nöthig. Sie ist gelegentlich der 
Ausstellung zu Philadelphia durch das internationale Comite. 
bestehend aus den Herren 

Holley & Egleston, Vertreter Amerikas, 
L. Bell, „ Englands, 

Prof. Grüner, „ Frankreichs, 

Beckermann, „ . Schwedens, 

Prof. P. v. Tunner, „ Oesterreichs, 

Bgr. Dr. Wedding, „ Deutschlands 

entworfen und seither in den meisten Eisen producirenden und 
consumiren den Ländern adoptirt worden; es bleibt zu wünschen, 
dass auch in der Schweiz die gleiche Nomenclatur allgemein 
benützt werde. 

Die Grundlage der neuen Nomenclatur bildet die Ueber- 
einkunft, dass 

1. alle schmiedbaren Verbindungen des Eisens mit den ge- 
wöhnlichen Bestandtheilen, welche aus erweichten Massen 
oder Packeten oder in irgend einer Form und Gestalt 
ausserhalb des flüssigen Zustandes dargestellt worden sind, 
sich nicht merklich härten und tengern lassen, 



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Einheitliche Nomenclatur. 55 

und die gewöhnlich dem ähnlich sind, was bisher als 
Schmiedeisen bezeichnet worden ist, sollen in Zukunft 
Schweisseisen (Weld iron, fer soude) genannt werden; 

2. Verbindungen der soeben bezeichneten Art, welche aus 
irgend einer Ursache gehärtet und getengert werden können, 
welche sonach ähnlich dem sind, was bisher Puddelstahl 
genannt wird, sollen in Zukunft als Schweissstabl (Weld steel, 
acier soudd) bezeichnet werden; 

3. alle Verbindungen des Eisens mit den gewöhnlichen Be- 
standteilen, welche in flüssigem Zustande in schmiedbare 
Massen gegossen worden sind und die .nicht merklich 
gehärtet werden können, sollen in Zukunft mit dem Namen 
Flusseisen (Ingot iron, fer fondu) belegt werden; 

4. alle Verbindungen der zuletzt bezeichneten Art, welche sich 
aus irgend einem Grunde härten lassen, sollen fortan 
als Flussstabl (Ingot steel, acier fondu) bezeichnet werden. 

Nach Annahme der vorstehenden Bezeichnungen ordnen sich 
die gebräuchlichen Eisenarten nach ihrer Herstellungsweise wie 
folgt: 

a) Roheisen, unmittelbar aus dem Hochofen hergestelltes 

Eisen. 
h) Gusseisen, umgeschmolzenes Roheisen. 

c) Schweisseisen umfasst: Renneisen, Herdfrischeisen, Puddel- 
eisen, geschweisstes Packeteisen; überhaupt Schmied- 
eisen und Walzeisen. 

d) Schweissstahl umfasst : Rennstahl, Herd frischstahl, Puddel- 
stahl, Cementstahl, Gärbstahl. 

e) Flusseisen umfasst: Bessemer- und Thomas-Gilchist- 
Eisen, Siemens-Martin-Eisen. 

f) Flussstahl umfasst: Bessemer- und Thomas-Gilchist- 
Stahl, Siemens-Martin-Stahl, Tiegelgussstahl. 



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56 I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 



Classification des kohlenstoffhaltigen Eisens. 



Im Anschluss an die vorstehende Nomenclatur lassen wir 
den Entwurf einer, nach der Verwendungsart und der phy- 
sikalischen Beschaffenheit des kohlenstoffhaltigen Eisens ge- 
ordneten Classification folgen. 

Bei Abfassung vorliegenden Entwurfs war der leitende 
Gedanke das Bestreben, eine systematische Gruppirung der 
unterschiedlichen, im Handel befindlichen Eisensorten zu liefern 
und anschliessend hieran den vielfachen von Seiten unserer 
Technikerschaft gestellten Begehren nach brauchbaren Qualitäts- 
ansätzen für Submissionszwecke, zu entsprechen. 

Das Material in inniger Beziehung mit seiner heutigen 
Verwendung zu ordnen schien um so rathsamer, als einerseits 
innerhalb dem Rahmen einer Classification nach Qualitäts- 
Classen speciellen Anforderungen nicht entsprochen werden 
konnte, anderseits die Nachtheile und laut gewordenen Bedenken 
hinsichtlich des Einflusses einer starren Classification nach 
Qualitäten auf die Entwickelung der Eisenindustrie und des 
Baugewerbes dahin fallen. 

Wir empfehlen, das technisch verwerthbare Eisen in drei 
Hauptgruppen zu bringen, nämlich: 

I. Oonstruotionsmateilalien. 

Gruppe I umfasse die im Maschinen-, Brücken- und Hoch- 
bau verwendeten Eisensorten, die. Materialien der Dampfkessel, 
Leitungsröhren, Drahtseile etc. etc., also alle Eisen- und Stahl- 
sorten solcher Constructionen, welche wiederholten mehr oder 
weniger dynamischen Belastungen ausgesetzt, neben Festigkeit 
ein besonderes Maass von Zähigkeit fordern. 

ZI. Eisenbahnmaterlallen. 

Hieher gehören vom Eisenbahn-Oberbau die Schienen, 
Schwellen, Schienenbefestigungsmittel; vom Rollmaterial die 
Wagenachsen, Radbandagen etc. Gruppe n umfasst Mate- 
rialien, welche durch ihre specielle Verwendungsart gleich- 
falls neben Festigkeit ein zweckdienliches Maass von Zähigkeit 
fordern, um einerseits die Bruchgefahr, anderseits die Abnützung 
auf ein Minimum zu reduciren. 



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Classification. 57 

Zu. Bpeoielle Handelimaterlallen. 

In diese Gruppe gehören alle unter I und II nicht auf- 
geführten Eisensorten; sie dienen entweder speciellen Zwecken, 
wie Fasseisen, Dach-, Verkleidungs-, Reservoirbleche, Messer-, 
Sensen-, Werkzeugstahl, oder sie werden aus Gründen leichter 
Formgebung, Widerstandsfähigkeit gegen Einflüsse der Atmo- 
sphärilien u. d. m. zu decorativen, baulichen und gewerblichen 
Zwecken, also zu Geländern, Treppen, Einfriedungen, Schlosser- 
waaren, .Möbeln verwendet. 

Handelsmaterialien dieser Art fallen hier ausser Betracht 
und werden nicht weiter angeführt. 

Die Eintheilung vorstehender Gruppen erfolgt im Sinne 
der einheitlichen Nomenclatur nach 3, durch die Art ihrer 
Erzeugung und die physikalischen Eigenschaften der Eisen- 
sorten characterisirten Richtungen, nämlich nach: 

1. Gusseisen, 

2. Flusseisen, 

ß. Schweisseisen. 

Dabei berücksichtigen wir vorwiegend das Gusseisen, den 
Fluss-Stahl und das Schweiss-Schmiedeisen , da einerseits der 
Schweiss-Stahl, zur Massenproduction weniger geeignet, durch 
den Fluss-Stahl allmälig vom Eisenmarkte verdrängt wurde, 
anderseits das Fluss-Schmiedeisen aus Gründen der relativ 
kostspieligen Herstellung und seiner noch zweifelhaften 
Schweissbarkeit sich der Zeit keiner ausgedehnten Anwendung 
erfreut. Indessen sei bemerkt, dass schweissbare und nicht 
härtbare Fluss-Schmiedeisensorten hinsichtlich Festigkeit und 
Zähigkeit die besten Schweisseisenmarken übertreffen. 

Zusammenfassend würde sich also die Classification wie 
folgt gestalten: 

I. Gruppe. Oonstruotionsmaterlalien. 

1. Gusseisen. 

a) Bau- und Maschinenguss. 

b) Hartguss. 

2. Flusseisen. 

a) Fluss-Stabeisen. 

b) Flusseisenblech. 

c) Flusseisendraht. 



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58 I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 

ß. Scbweisseisen. 

a) Stab- und Rundeisen. 

b) Flach- und Fat^oneisen. 

c) Eisenblech. 

d) Eisen draht. 

ZI. Gruppe. EUenbahnmaterlallen. 

i. Guss eisen. 
Identisch mit I, 1. 

2. Flusseisen. 

a) Schienen. 

b) Schwellen. 

c) Wagenachsen. 

d) Radbandagen. 

e) Laschen und Unterlagsplatten. 

f) Bleche. 

ß. Scbweisseisen. 

a) Schwellen. 

b) Schienenbefestigungsmittel. 

Unter zu Grundelegung der einheitlichen Nomenclatur und 
Gruppirung des kohlenstoffhaltigen Eisen gestalten sich nun 
die Qualitätsansätze wie folgt: 

A. Bohweisseisen, 

mit vier Qualitätsclassen. 

I. Qualität. 

Qualitätscoefficient c = 0,70 tn cm 

IL Qualität. 
Qualitätscoefficient c = 0,4s tn cm 

m. Qualität. 
Qualitätscoefficient c = 0,30 tn cm 

IV. Qualität. 
Qualitätscoefficient c = 0,18 tn cm 

B. Flusseisen, 

vorläufig mit einer Qualitätsciasse für das Fluss-Schmiedeisen 
und den Flussstahl. 

Qualitätscoefficient c = 0,90 tn cm 



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Classification. 59 

Hinsichtlich der Qualitätsansätze für das Schweisseisen ist 
nichts Bemerkenswerthes anzuführen. Die Bildung der Qualitäts- 
classen nach Anzahl und Höhe der eingrenzenden Qualitäts- 
coefficienten ist billigen Forderungen angepasst und entspricht 
im grossen Ganzen dem Stande des Eisenhüttenwesens unserer 
Tage. Im Vergleich mit den Ansätzen der deutschen Hütten- 
leute werden einige Abweichungen zu Gunsten der consumirenden 
Kreise wahrgenommen werden, was indessen um so weniger 
befremden kann, als die fraglichen Ansätze das specifische 
Interesse der genannten Hüttenleute auszudrücken bestimmt sind. 
Indessen sind die Abweichungen nicht erheblich. 

Anders verhält sich die Sache mit dem Flusseisen. Leider 
hat der disponible Raum der beigelegten Tafel nicht gestattet, 
eine Uebersicht über die Lage der weichen Flusseisensorten 
(Flussschmiedeisenbleche, Stabeisensorten etc.) zu geben und 
sehen wir uns daher veranlasst, erläuternd beizufügen, dass 
dieselben vermöge ihrer grössern Zähigkeit und geringern Festig- 
keit das Gros der auf der Tafel 1 angegebenen Punkte natur- 
gemäss nach Links oben ergänzen und ausnahmslos über die 
in die Tafel eingetragene Grenze der Qualitätsciasse (c = 
0,90 tn cm) fallen. 

Während nun graphische Darstellungen der gleichen Ver- 
suche nach Bruchmodul und Contraction keine Gesetzmässigkeit 
an's Licht förderten, erscheint hier durch die Art und die 
Richtung der Gruppirung der Versuchsresultate das Princip 
unserer Classification in grossen Zügen bestätigt. Ein Stück 
einer Hyperbel für die Constante c = 0,90 tn cm unterspannt 
ungezwungen mit nicht unbedeutendem Spielräume das Gros 
dieser Versuchsresultate und darf die angewandte Constante 
um so eher zum Qualitätscoefficienten vorgeschlagen werden, 
als die meisten auf beiliegendem Blatte ver- 
zeichneten Resultate Dehnungen bezüglich Ver- 
suchsstäbe von 24 bis 2 5 cm ursprünglicher Länge 
enthalten, während unser Normalversuchs stab 
nach Vorschlag der deutschen Hüttenleute 20 cm zwischen den 
Körnern misst. 

Im Vergleiche zu den Vorschlägen der deutschen Hütten- 
lehre erscheint dieser Qualitätscoefficient etwas zu hoch ge- 
griffen. Trägt man jedoch die minimalen Dehnungsansätze der 
genannten Hüttentechniker in das gleiche Blatt und bemerkt, 
dass durch diese Ansätze der Consument thatsächlich nahezu 
alles zu übernehmen verpflichtet wird, was überhaupt erzeugt 



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60 I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 

wird, so wird man unsere Abweichungen zum , mindesten be- 
rechtigt finden. 

In den Rahmen vorstehender Classification reihen sich 
nun unsere modernen Constructions- und Eisenbahnmaterialien 
in natürlichster Weise schon desshalb ein, weil speciellen 
Anforderungen und Bedürfnissen durch Festsetzung der Festig- 
keitsverhältnisse jeder Spielraum offen gelassen ist. 

L Gruppe. Constructionsmaterialien. 

z. Gusseisen. 
Für Gusseisen liegen zur Zeit genügende Erfahrungen nicht 
vor, um Qualitätsansätze zu machen. 

2. Flusseisen. 
Zu Constructionszwecken sollte nur solches Flusseisen 
verwendet werden, dessen Kohlenstoffgehalt unter o,i5°/o, 
dessen Phosphor-, Silicium- und Schwefelgehalt unter je o,i°/o 
liegt. 

a) Stabeisen. 
Für Flussstab- und Rundeisen liegen hier keine genügenden 
Erfahrungen vor. 

b) Kesselbleche. 

Die gelieferten Bleche müssen vollkommen rein und 
fehlerfrei gewalzt, also frei von Anrissen, Defecten, eingewalzten 
Schiefer, Blasen, Chamotte etc. sein und sich im kalten Zu- 
stande falten, auf dunkle Kirschrothglut erhitzt, hierauf in 
Wasser von 25 Celsius abgeschreckt, um einen Dorn gleich der 
1 Vafachen Blechstärke um 180 biegen lassen, ohne zu brechen. 

Die Bleche müssen die vorgeschriebenen Maasse bis auf 1 cm 
Toleranz nach Breite und Länge und höchstens 5°/o in der 
Dicke aufweisen. 

Gewichtsdifferenzen bis auf + 3% dürfen beim Verwiegen 
grösserer Partien nicht beanstandet werden. 

Zur Probe auf Zugfestigkeit werden nach Anleitung von 
Fig. 6 und 7 Versuchsstäbe von 3,0 bis 3,5 cm 2 Querschnitt 
und 20 cm Länge zwischen den Körnern kalt herausgearbeitet. 

Für jede Probe sind mindestens zwei Versuchsstücke in 
der Längsrichtung und gleich viel Stäbe quer dazu herzurichten. 

Für die Längsrichtung hat das Material 
einen min. Qualitätscoefficienten von c = 0,90 tcm, 
eine Zugfestigkeit von 3,6 bis 4,6 tn pro cm auszuweisen. 



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Qualitätsansätze für Submissionen. 61 

Für die Querrichtung ist, bei gleicher Festigkeit, der 
Qualitätscoefficient zu: c' = 0,80 in cm anzunehmen. Hinsicht- 
lich der Entnahme und Zurichtung der Probestücke, vergl. 
No. 3, Alinea C. 

c) Flusseisendraht. 

Für Flusseisendraht liegen zur Zeit genügende Erfahrungen 
für Qualitätsansätze nicht vor. 

3. Schweisseisen. 

a) Stab- und Rundeisen. 

1. Nietmaterial, Prima Schraubeneisen. 

Nietmaterial bis 3,0 cm Dicke muss sich kalt um einen 
Dorn mit einem Durchmesser gleich der Rundeisenstärke zu 
einer Schleife biegen, und sollen Stücke von einer Länge gleich 
dem doppelten Durchmesser auf ein Drittel dieser Länge sich 
stauchen lassen, ohne Risse zu zeigen. 

Für Nietmaterial und Prima-Schraubeneisen ist der 
min. Qualitätscoefficient c = 0,70 in cm 

und eine min. Zugfestigkeit von ß = 3,8 / pro cm 9 
maassgebend. Von jeder zu prüfenden Stange sind mindestens 
2 Probestücke kalt herauszuarbeiten. 

2. Gewöhnliches Schrauben-, Stab-, Mutter- und 

Nageleisen, Rundeisen für Maschinen-, Brücken- 

und Dachstuhlbestandtheile. 

Stabeisen von 3,0 bis 5,0 cm Breite auf 2,0 cm Dicke oder 
Rundeisen bis 3,0 cm Dicke sollen sich zu einer Schleife, mit 
einem lichten Durchmesser gleich der doppelten Dicke des 
Eisens biegen lassen. 

Von jeder zu untersuchenden Stange sind mindestens 2 
Probe-Stücke kalt herauszuarbeiten, 
min. Qualitätscoefficient des Materials c = 0,45 in cm 

min. Zugfestigkeit /9 = 3,5 / pro cm 2 

Für Prima Stabeisen über 2,0 cm Dicke, sowie für Rund- 
eisen über 3 cm Durchmesser sind die Qualitätsansätze für 
ordinäre Rund- und Stabeisen maassgebend. 

3. Ordinäre Rund- und Stabeisen. 

min. Qualitätscoefficient c = 0,30 in cm 

min. Zugfestigkeit ß = 3,4 / pro cm 2 . 



* Digiti". dbyC*J©OQ 



62 



I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 



Hinsichtlich Form und Abmessungen der Versuchsstabe für 
die Zerreissungsproben von Rund- und Stabeisen geben im 
Allgemeinen Fig. 1 bis 7 Aufschluss: Dehnungen beziehen 
sich stets auf 20 cm ursprünglicher Stablänge zwischen 
den Körnern. 

b) Fa9oneisen. 
Winkel-, J_, J, "]__, Q und Zoreseisen. 

Die gestellten Faponeisen müssen vollständig glatt und rein 
gewalzt sein, dürfen weder Quer- und Längsrisse, Schlacken- 
nester, Brandstellen, eingewalzte Schiefer oder Chamotte, noch 
Spuren von Schlägen oder Stempelwirkungen der Geradericht- 
maschinen zeigen. 

Sämmtliche Fa9oneisen können bis auf 0,5 cm Toleranz in 
der Länge nach Maass geschnitten verlangt werden. 

Ffa *3> 




Herausgeschnittene Längsstreifen mit abgerundeten Kan- 
ten von 3,0 — 5,0 cm Breite müssen um einen Dorn von 2,6 cm 
Durchmesser nach Maassgabe folgender Tabelle kalt gebogen 
werden können, ohne deutlichen Bruch im metallischen Eisen 
zu ergeben. In keinem Falle darf der zur Biegung zu ver- 
wendende Streifen den Dorn in der Höhe überragen. 



Dicke des Streifens 



Winkel « 



s = 0,8 bis i,i cm 

1,2 „ i,s „ 

1,6 „ 2,0 „ 

2,0 „ 2,5 „ 



5o" 
35° 
25° 
15° 



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Qualitätsansätze für Submissionen. 63 

Für die Zerreissungsprobe, die an kalt herausgearbeiteten 
Versuchsstäben von der Form Fig. 6 oder 7 und einem min. 
Querschnitt des appretirten Theiles von 3—3,5 cm 2 vorge- 
nommen werden soll, ist 

der min. Qualitätscoefficient c = 0,4s tn cm 

min. Zugfestigkeit ß = 3,5 / pro cm 2 

solange maassgebend, als die Stärke der angeführten Eisen- 
sorten 1,8 cm nicht überschreitet. Für letztere sind bei kalt 
herausgearbeiteten Versuchsstäben 

der min. Qualitätscoefficient c = 0,30 tn cm 

min. Zugfestigkeit ß = 3,4 tn pro cm 9 
anzusetzen. 

Von jedem zu probirenden Faconeisen ist ein Stück von 
40 cm Länge abzuschneiden und daraus je nach der Profilform 
2 bis 3 Proben kalt herauszuarbeiten. 

Absolut unstatthaft ist die Feststellung der Qualität eines 
J_, ~L °^ er C Eisens auf Grund einer aus der Stegmitte 
entnommenen Probe. 

c) Bleche. 

1. Kesselbleche. 

Die gelieferten Kesselbleche müssen vollkommen rein 
und fehlerfrei gewalzt, also frei von Anrissen, Blasen, Beulen, 
Schlackennestern oder Brandstellen sein und dürfen keine 
eingewalzten Schiefer oder Chamotte zeigen. 

,Sämmtliche Bleche müssen die vorgeschriebenen Maasse 
bis auf 1 cm Toleranz nach der Breite und Länge und 5 °/o 
in der Dicke nachweisen. 

Gewichtsdifferenzen bis auf + 3 °/° gegenüber der Rech- 
nung dürfen beim Verwiegen grösserer Partien nicht bean- 
standet werden. 

Streifen für die Biegeproben sollen abgerundete Kanten 
und ca. 4 bis 5 cm Breite haben; sie dürfen in keinem Falle 
den zur Biegung verwendeten Dorn in der Höhe überragen. 

In kaltem Zustande um einen Dorn von 2,6 cm Durch- 
messer gebogen, soll der Winkel a, vid. Fig. 5 betragen: 



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64 



I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 





Feuerblech 


Bördelblech 


Mantelblech 


Blechdicke 










Langfaser 


Querfaser 


Langfaser 


Querfascr 


Langfaser 


Querfaser 


0,6 — 0,7 cm 


HO 


90 


80 


50 


50 


30 


0,8 — 0,9 „ 


100 


80 


70 


40 


45 


25 


1,0—1,1 „ 


90 


70 


60 


35 


40 


20 


i»2— 1,3 „ 


80 


60 


50 


30 


35 


15 


i»4— i»S T. 


75 


50 


40 


25 


30 


12 


1,6—1,7 „ 


70 


40 


35 


20 


25 


IO 


1,8—1,9 » 


65 


35 


30 


15 


20 


8 


3,0— 2,1 „ 


60 


30 


25 


IO 


»5 


5 



180 
150 

120° 
HO 

8o° 



Für die Warmbiegeprobe , die in Kirschroth warmem 
Zustande zu erfolgen hat, gelten folgende Ansätze: 
für Feuerblech in der Langfaser: 180 

Querfaser : 
für Bördelblech in der Langfaser: 
Querfaser : 
für Mantelblech in der Langfaser: 
Querfaser : 

Ein Streifen gilt als gebrochen, wenn sich an der Biegungs- 
stelle deutlicher Bruch im metallischen Eisen zeigt. 

Zur Probe auf Zugfestigkeit sollen nach Anleitung der 
Fig. 6 oder 7 Versuchsstäbe von 3,0 — 3,5 cm % Querschnitt und 
20 cm Länge zwischen den Körnern kalt und zwar derart aus 
einem entsprechend breiteren Streifen herausgearbeitet werden, 
dass die Wirkung des Scheerschnittes oder Aushauens zuver- 
lässig beseitigt ist. 

Aus jeder zu probirenden Blechtafel sind mindestens zwei 
Versuchsstücke in der Walzrichtung, gleichviel Stücke quer 
dazu kalt herauszuarbeiten. 



für die Langfaser: 
für die Querfaser: 

für die Langfaser: 
für die Querfaser: 



Für Feuerblech: 
min. Qualitätscoefiicient 

min. Zugfestigkeit 
Red. min. Qualitätscoefiicient 

min. Zugfestigkeit 
Für Bördelblech: 
min. ' Qualitätscoefiicient 

min. Zugfestigkeit 
Red. min. Qualitätscoefficient 
min. Zugfestigkeit 



c = 0,70 in cm 
ß = 3 »5 ** pro cm 2 
& = 0,43 in cm 
ß = 3>3 ** P ro cm* 

c ==■ cs45 in cm 
ß = 3,4 in pro cm* 
c* = 0,28 in cm 
ß =. 3,2 in pro cm* 



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Qualitätsansätze für Submissionen. 



65 



Für Mantelblech: 
für die Langfaser: min. Qualitätscoefficient 

min. Zugfestigkeit 
für die Querfaser: Red. min. Qualitätscoefficient 

min. Zugfestigkeit 



c = 0,26 in cm 
ß = 3,2 in pro cm 9 
c* = 0,15 in cm 
ß = 2,9 in pro cm* 



2. Universaleisen. 
Zur Probe auf Zugfestigkeit werden aus jedem zu prü- 
fenden Universal-Eisen 2 Versuchsstäbe für die Längsrichtung 
nach Anleitung Fig. 6 kalt herausgearbeitet. Dieselben erhalten 
auf eine Länge von mindestens 20 cm 3,0 bis 3,5 cm* Quer- 
schnitt. Bis zu einer Dicke des Universaleisens von 1,6 cm sind 
folgende Ansätze einzuhalten: 

min. Qualitätscoefficient c = 0,45 tn cm 

min. Zugfestigkeit ß = 3,5 tn °/o 

3. Trägerbleche. 
Hierher gehören sämmtliche Bleche mit einer ausgespro- 
chenen Längsrichtung, wie Gurtungsbleche, Stehbleche genie- 
teter Blechbalken, Knotenbleche, Well- und andere Belags- 
bleche von höchstens 1,6 cm Dicke. 

Aus Blechtafeln kalt herausgearbeitete Probestäbe von 
4,0 bis 5,0 cm Breite mit abgerundeten Kanten müssen um 
einen Dorn von 2,6 cm folgende Biegung aushalten, vid. Fig. 13: 



Blechdicke 


Für die Walzrichtung 


Für die Querrichtung 


1 j = 0,8 bis i,i cm 


« = 50 


»5° 


1,2 „ 1,4 „ 


40° 


2O 


1,6 „ 2,0 „ 


3o° 


»5° 


2,1 » 2,5 „ 

1 


2O 


io° 



In keinem Falle dürfen die zur Probe verwendeten Streifen 
in der Höhe den Biegungsdorn überragen. 

Zur Probe auf Zugfestigkeit werden nach Anleitung Fig. 6 
oder 7 Versuchsstäbe von 3,0 — 3,5 cm 2 Querschnittfläche und einer 
Länge von 20 cm zwischen den Körnern geliefert. Von jeder 
zu prüfenden Blechtafel sind für die Längs- und Querrichtung 
2 Probestäbe kalt herauszuarbeiten. 

Für die Zugrichtung parallel zur Faser soll: 
der min. Qualitätscoefficient c = 0,45 tn cm 

minimale Zugfestigkeit ß = 3,4 tn betragen. 

ö 



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66 I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 

Von einer Qualificirung der Bleche über 1,6 cm Dicke 
wird, wegen der Unmöglichkeit gleich werthiger Durcharbeitung 
unter der Walze, zur Zeit Abstand genommen. 

Für Bleche mit schiefen Wandspannungen, also für Steh- 
bleche. Mittelrippen genieteten Vollwandträger sind Festigkeit 
und Qualitätscoefficient für die Querrichtung vorzuschreiben. 
Als maassgebend wird angenommen: 
, a) für Bleche, deren Länge die 1 Y2 fache mittlere Breite nicht 
überschreitet : 

ein Qualitätscoefficient c = 0,15 In cm 
minimale Zugfestigkeit ß = 3,0 tn pro cm % . 
b) Für Bleche, deren Länge grösser ist, die 1 */« fache mitt- 
lere Breite: 

ein min. Qualitätscoefficient c = 0,10 tn cm 
minimale Zugfestigkeit ß = 3,8 tn pro cm 2 . 

II. Gruppe. Eisenbahnmaterialien. 

1. Gusseisen. 

Vid. I. Gruppe, Art. 1. 

a. Flusseisen. 

Vid. I. Gruppe, Art. 2, lin. a und b. 

c) Flussstahlschienen. 

Die gestellten Schienen müssen vollkommen rein und glatt, 
vor allem symmetrisch zur Mittellinie gewalzt sein ; sie dürfen 
keine Fehler, also keine Quer- und Längsrisse, Brandstellen, 
Spuren von Nacharbeiten, wie Verstemmen, Ausmeissein, Ver- 
kitten schadhafter Stellen oder Spuren der Stempelwirkungen 
der Geraderichtmaschinen zeigen. 

In der Schienenhöhe sind Abweichungen von + 0,50 mm, 
am Schienenfusse + 1. mm zulässig ; ebenso ist eine Abweichung 
der vorgeschriebenen Schienenlänge von höchstens + 3 mm zu 
gestatten. Gewichtsunterschiede von + 3 °/o gegen die Rechnung 
sollen beim Verwiegen grösserer Partien nicht beanstandet 
werden. 

Zur Ermittlung der Materialqualität ist mindestens 7*°/° der 
gestellten oder gleichzeitig fabricirten Schienenpartien, bei kleinem 
Theil- oder Nachlieferungen ein Stück auszuwählen und fol- 
genden Proben zu unterwerfen: 



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Qualitätsansätze für Submissionen. 67 

Schlagproben sollen nur mit Schienenstücken ausge- 
führt werden, welche nicht geklingt oder gebohrt und deren 
Enden nicht über l f* m über die Auflagsstellen hinausreichen. 

a). Schienen von über 30 kg pro 1. Meter und 
über 13,0 cm Höhe sollen 2 Schläge mit einem Fall- 
bär von 600 kg aus einer Höhe von 5 tn bei 1 m freien 
Auflagern ohne Bruch aushalten. 

b) Schienen von 27,5 bis 30 kg pro 1. Meter und 
circa 12,0 cm Höhe 2 Schläge mit einem Fallbär von 
600 kg aus einer Höhe von 3,25 m bei 1 m freien Auf- 
lagern ohne Bruch. 

c) Schienen von 23 bis 27 kg pro 1. Meter und 
circa 11,0 cm Höhe 2 Schläge mit einem Fallbär von 
600 kg aus einer Höhe von 2,5 m bei 1 m freien Auflagern 
ohne Bruch. 

d) Schienen im Gewichte von 20 bis 24 kg pro 
1. Meter und circa 10,0 cm Höhe 2 Schläge mit 
einem Fallbär von 600 kg aus einer Höhe von 2,0 m bei 
1 m freien Auflagern ohne Bruch. 

Zur Probe auf Zugfestigkeit ist aus jeder zu prüfenden 
Schiene nach Anleitung Fig. 7 aus der unmittelbaren Nähe 
der Lauffläche und den äussersten Theilen des Fusses, je ein 
Stück kalt herauszuarbeiten, wobei die Trennung des Kopfes 
und Fusses vom Schienensteg durch Fraisen oder Stanzen zu 
geschehen hat. 

Maassgebend sind: 

min. Qualitätscoefficient c = 0,90 tn cm 

Zugfestigkeit ß = 5,0 bis 6.5 / pro cm 2 . 

d) Flusseisenschwellen. 

Allgemeine Bestimmungen hinsichtlich Beschaffenheit der 
Oberfläche vide „ Flussstahlschienen". 

Zur Ermittlung der Materialqualität ist mindestens V2°/o 
der zur Abnahme gestellten oder gleichzeitig fabricirten Schienen- 
partien, bei kleinen Theil- oder Nachlieferungen ein Stück aus- 
zuwählen. Von jeder zu prüfenden Schwelle sind nach Anleitung 
von Fig. 6 oder 7 zwei Probestäbe kalt herauszuarbeiten. 

Maassgebend sind: 
min. Qualitätscoefficient c = 0,90 /« cm 

Zugfestigkeit ß = 4,0 bis 5,5 tu pro cm 1 . 



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68 t. Abtheilung. Eisen und Stahl. 

e) Flussstahlradreifen. 

Aeussere Beschaffenheit wie bei Flussstahlschienen. 

Zur Ermittlung der Materialqualität ist mindestens 1 /2 °/o der 
gestellten oder gleichzeitig fabricirten Radreifenpartien, bei 
kleinern Theil- oder Nachlieferungen ein Stück auszuwählen und 
folgenden Proben zu unterwerfen: 

Schlagprobe. Die Radreifen müssen ohne Bruch drei 
Schläge eines Fallbär's von 600 kg aus einer Höhe von 5 m 
aushalten. 

Zur Probe auf Zugfestigkeit sind aus jedem zu prüfenden 
Radreifen nach Anleitung der Fig. 7 2 Versuchsstücke aus der 
unmittelbaren Nähe der Laufflächen herauszuarbeiten. Zu diesem 
Ende werden die herausgestanzten oder gefrästen Stücke bei 
einer gleichmässigen Kirschrothglüh-Hitze unter Hammerschlägen 
oder einer Presse gerade gestreckt und hieraufmöglichst all- 
mälig abgekühlt. 

Für die Materialqualität sind maassgebend: 
min. Qualitätscoefficient c = 0,90 tn cm 
Zugfestigkeit: 

Für Radreifen, die durch Bremsen gestellt werden: 
ß = 4.5 — 5,5 t pro cm*. 

Für Radreifen, die nicht durch Bremsen gestellt werden: 
ß = 5,o — 6,5 t pro cm 2 . 

f) Flussstahlachsen. 

Ausser Beschaffenheit ähnlich wie bei Schienen. 
Die zur Fabrication von Flussstahlachsen zu verwendenden 
Gussblöcke sollen stets vorgeschmiedet werden. 

Zur Ermittlung der Materialqualität ist mindestens 1 /s°/o der 
gestellten oder gleichzeitig fabricirten Achsen — bei kleinern 
Theil- oder Nachlieferungen ein Stück auszuwählen und folgenden 
Proben zu unterwerfen : 

Schlagprobe. Unter fortwährendem Wenden soll die 
Achse sechs Schläge mit einem Fallbär von 600 &£ bei 1,5 m 
freien Auflagern aushalten und zwar: 

2 Schläge aus 4 m Höhe 
2 „ „ 4V*w „ 

1 Schlag „ 5 m „ 



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Qualitätsansätze für Submissionen. 69 

Zur Probe auf Zugfestigkeit sind nach Anleitung der 
Fig. 3 bis 5 aus jeder zu prüfenden Achse 2 Versuchsstäbe kalt 
herauszuarbeiten. Massgebend sind : 

min. Qualitätscoefficient c = 0,90/« cm 
Zugfestigkeit ß == 4,6 — 5,6/ pro cm 2 . 

g) Flussstahllaschen und Unterlagt platten. 

Allgemeine Bestimmungen hinsichtlich Beschaffenheit der 
Oberfläche und Qualitätsansätze für die Zugprobe wie bei 
Schienen. 

3. Schweisselsen. 
a) Eisenbahnschwellen. 

Zur Fabrication von Schwellen ist ein zähes und sehniges 
Schweissschmiedeisen zu verwenden. Die gelieferten Lang- und 
Querschwellen müssen vollkommen rein und glatt gewalzt sein, 
dürfen also keine Risse, Beulen, Blasen, Schlackennester oder 
Brandstellen zeigen. 

Die vorgeschriebenen Abmessungen sind bei Langschwellen 
wie bei Schienen einzuhalten, bei Querschwellen ist in der 
Längenrichtung eine Toleranz von 1,5 cm zu gewähren. 

Beim Verwiegen grösserer Partien sind Gewichtsunter- 
schiede von ± 3 °/o gegenüber den Rechnungen nicht zu be- 
anstanden. 

Zur Ermittlung der Materialqualität ist mindestens */* °/° der 
gestellten oder gleichzeitig fabricirten Schwellenpartien , bei 
kleinern Theil- oder Nachlieferungen ein Stück auszuwählen. 

Für die Zerreissungsprobe sind die Bestimmungen der 
Faconeisen I, 3, b massgebend. 

b) Schienenbefestigungsmittel, 

wie Laschen, Unterlagsplatten, Laschenbolzen. 

gewöhnliche und Schraubennägel. 

Die gestellten Schienenbefestigungsmittel dürfen keine 
Fehler, Risse, Brandstellen, Barte etc. zeigen und müssen voll- 
kommen rein und scharfkantig aus gutem sehnigem Schweiss- 
schmiedeisen hergestellt sein. 

Die Laschen und Unterlagsplatten, sowie die an diesen 
anzubringenden Löcher dürfen nach Form, Grösse und Lage von 
der Xormalzeichnung nicht abweichen. 



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70 I. Abtheilung. Bisen und Stahl. 

Für Laschen wird für Längenmaass, sowie hinsichtlich des 
Gewichts bei Verwiegung grösserer Partien die bei Schienen 
angegebene Toleranz gewährt. 

Zur Ermittlung der Qualität und Güte der Verarbeitung 
des Materials der Schienenbefestigungsmittel werden Zerreis- 
sungs- sowie die gewöhnlichen Biege- und Bruchproben aus- 
geführt. Der Fabricant sei verpflichtet, von jeder Gattung des 
zu Schienenbefestigungsmitteln zu verarbeitenden Materials vier 
Musterstücke von 50 cm Länge vor Beginn der Fabrication zu 
liefern. Zur Controle der Gleichartigkeit der Materialqualität 
ist 2 — 4 °/ 00 ^er gestellten Schienenbefestigungsmittel auszu- 
wählen und den besagten Proben zu unterwerfen. 

Für die Materialqualität bleibt bei 

Unterlagsplatten 

min. Qualitätscoefficient c = 0,30 tn cm 

min. Zugfestigkeit ß = 3,2/« pro cm 2 . 

Laschen, Laschenbolzen und Nägel 

min. Qualitätscoefficient c =- 0,45 tn cm 

min. Zugfestigkeit ß = 3,5 tn pro cm 2 massgebend. 



Specielle Qualitätsvorschriften 
für Brücken- und Hochbauconstructionen. 

Die sämmtlichen zur Untersuchung und Entnahme der 
Proben gelieferten Eisensorten müssen aus sehnigem, gut 
geschweisstem Schmiedeeisen hergestellt sein. Die Oberfläche 
derselben muss vor allem ganz, möglichst glatt und sauber 
gewalzt sein. Die vom unvermeidlichen Verschleiss der Walzen 
herrührenden Nähte und rauhe Stellen werden nicht bean- 
standet ; dagegen werden sämmtliche mit Blasen, Beulen, ober- 
flächlichen Anrissen, Schweiss- und Brandstellen, sowie mit 
eingewalzten Schiefern, Chamotte und Asche, ferner mit ver- 
kitteten, schadhaften Stellen angetroffene Stücke von der 
weitern Verwendung ausgeschlossen und bleiben bis zur Vol- 
lendung der Uebernahme aufbewahrt. 

Das zu Brücken und Dachstuhlconstructionen zu verwen- 
dende Material hat im Minimum die nachstehenden Festigkeits- 



Digitized by VjOOQI.6 



Specielle Qualitätsvorschriften etc. 71 

zahlen und Qualitätscoefficienten aufzuweisen, wobei der 
Qualitätscoefficient das Product der Zugfestigkeit in tn pro cm 2 
ursprüngliche Querschnittfläche des Versuchsstabes in dessen 
relative Dehnung nach Bruch, bezogen auf eine ursprüngliche 
Stablänge von 20 cm zwischen den Körnern, bedeutet. 

1. Niet- und Schraubenmaterial: 
Zugfestigkeit ß — 3,8 tn pro cm 2 , 

Qualitätscoefficient c = 0,70 tn cm, 

dabei darf die Scherfestigkeit nicht unter 3 /* der Zugfestigkeit 

sinken. 

2. Rund- und Stabeisen, Faconeisen 
wie L .L jD C ""L 1 und Zoreseisen sowie Universal- 
eisen bis 1,6 cm Dicke. 
Zugfestigkeit ß = 3,5 tn pro cm 2 , 

Qualitätscoefficient c =0,45 tn cm. 

3. Trägerbleche. 

bis zu 1,6 cm Dicke. 

a. Für die Längsrichtung. 

Zugfestigkeit ß = 3,4 tn pro cm 2 , 

Qualitätscoefficient c = 0,45 tn cm. 

b. Für die Querrichtung 

für Bleche, deren Länge die 1V2 fache mittlere Breite nicht 

überschreitet : 

Zugfestigkeit ß = 3,0 tn pro cm 2 

Qualitätscoefficient c = 0,15 tn cm. 

Für Bleche, deren Länge grösser ist als die 1 1 /% fache mittlere 
Breite : 

Zugfestigkeit ß = 2,8 tn pro cm 2 , 

Qualitätscoefficient c = 10 tn cm. 

Für Strassenbrücken , wo finanzielle Rücksichten ver- 
bunden mit untergeordneter Bedeutung des Objectes die Ver- 
wendung geringerer Eisensorten nothwendig machen, sind 
nachfolgende Zahlen als äusserste Grenzen zulässig. 

1. Niet- und Schraubeneisen. 
Zugfestigkeit ß = 3,6 tn pro cm 2 

Qualitätscoefficient ' c = 0,70 tn cm, 

dabei darf die Scherfestigkeit nicht unter 3 /* der Zugfestigkeit 

sinken. 



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72 I. Abtheilung. Eisen und Stahl. 

2. Stab- und Rundeisen. 
Zugfestigkeit ß = 3,4 tn pro cm 2 

Qualitätscoefficient c =0,38 tn cm. 

3. F a 9 o n e i s e n wie L, -L T, L» "" L u n d 
Zoreseisen, sowie Universaleisen unter 1,5 cm Dicke. 
Zugfestigkeit ß = 3,2 /« pro cw 2 , 

Qualitätscoefficient c =0,38 /« cm. 

4. Uni versal- Eisen 
bis zu 1,6 cm Dicke: 
Zugfestigkeit ß = 3,2 tn pro c/w 2 , 

Qualitätscoefficient c =0,38 tn cm. 

5. Trägerbleche 
bis zu 1,6 cm Dicke: 

a. Für die Längsrichtung: 
Zugfestigkeit ß = 3,2 tn pro cm 2 , 
Qualitätscoefficient c = 0,36 tn cm. 

b. Für die Querrichtung: 

Für Bleche, deren Länge die 1V2 fache mittlere Breite 
nicht überschreitet: 

Zugfestigkeit ß = 2,8 tn pro cm 2 , 

Qualitätscoefficient c = 0,10 /// cm. 

Für Bleche , deren Länge grösser ist als die 1 Y2 fache 
mittlere Breite: 

Zugfestigkeit ß = 2,8 /// pro cm 2 , 

Qualitätscoefficient c = 0,05 tn cm. 

Für sämmtliche Brückenbleche, die schiefe Wandspann- 
ungen aufzunehmen haben, sind Zugfestigkeit und Qualitäts- 
coefficient für die Querrichtung in die Pflichthefte aufzu- 
nehmen. 



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I. Gruppe. 
Resultate der Festigkeitsproben mit Constructionsmaterialien. 



1. Oasseisen. 

(Methode der Qualitätsbestimmung und die bisherigen Resultate der Festig- 
keitsproben mit Gusseisen bleiben einer spätem Publication vorbehalten.) 

2. Flusseisen. 

In folgender Zusammenstellung geben wir die Resultate einiger 
Qualitätsproben mit Constructionsmaterialien aus Flusseisen. No. 1 bis 
incl. 26 sind Ergebnisse älterer Versuche ; das als Constructions-Flusseisen 
bezeichnete Versuchsmaterial gehört vorwiegend in die Categorie „ Fluss- 
stahl a . Versuche mit Flussschmiedeisen, mit jenem zähen, weichen Fluss- 
eisen, welches als Bau- und Constructionsmaterial dient, wollen wir am 
Schlüsse dieser Zusammenstellung getrennt behandeln. 



X 


Lieferant 


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1 6 


•Ui 


Bemerkungen 


Rund- und Stab-Flusseisen (resp. Stahl). 


Antragsteller: Escher WjSS & Co. in Zürich. 


1 


Fr. Krupp, Essen 


— 


4,90 


— 


60,o 


27,2 


— 


— 


109,0 


— 


No. 1,2,3. Überschmied. * 
i Grenzmod. y *» 2jm tn 


2 do. 


— 


5,ot) 


— 


53,o 


29,i 


~ 


— 


103,0 


— 


| pro cm*. 
jElasticit.-Modul e = 
[ 2144,0 /i» pro cm*. 


1 




















3 do.*) 


— 


4,65 


— 


47,o 


30,o 


— 


— 


93,5 


— 


*) Elast-Mod.unsicher 


4|v.RoirscheEisen- 


— 


5,51 


— 


45,2 


27,2 


— 





100,3 


— 




5: werke, Gerlafing. 


— 


5,48 


— 


— 


— 


— 





— 


~ 


Bruch au der Befesti- 
gungsstelle 


(j. Bochumer- Verein 


4,io 


5,75 


1,40 


35,2 


21,5 


16,4 


1,31 


92,7 


0,94 




«| do. 


3,98 


5,70 


1,43 


32,o 


20,6 


15.5 


1,82 


89,o 


0,88 




* do. 


4,27 


5,95 


1,39 


32,4 


18,i 


15,1 


1,20 


91,9 


0,90 




S» HQttenw. Motala 


— 


5,18 


— 


65,6 


28,2 


21,6 


1,80 


116,o 


1,10 


lokal weich. 


10 


_ 


4,98 


— 


55,6 


30,o 


24,9 


1,20 


105,4 


1,24 




11 . 


— 


4,38 


— 


57,5 


35,3 


25,7 


1,87 


100,8 


1,12 




läj 


— 


4,36 


— 


58,o 


30,o 


26,7 


1,12 


101,6 


1,16 




13 1 ' 


— 


4,29 


— 


40,o 


20,o 


17,3 


1,16 


82,9 


0,74 


fehlerhaft, blasig. 


U 


1 


— 


4,57 


— 


54,3 


30,o 


26,7 


1,12 


100,o 


1,22 





Digitized by VjOOQIC 



74 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



\ 


Lieferant 


i/. - * 




i 

i 

21 
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L 

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5— 


H " L 

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g E 

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iL 

n - = 


Bemerkungen 


i 


Antragsteller: Gebrüder Sulzer in Winterthur. 


15 


Unbekannt 


4,n 


5,80 


1,41 


53,6 


27,4 


22,2 


1,231111,6 


1,29 1 


16 




3,68 


4,73 


1,28 


61,2 


26,4 


18,5 


1,46|108,5 


0,85 1 lokal weich. 




Antragsteller: Prof. G. Veith in Zürich. 


17 


Unbekannt 


— 


5,83 


— 


51o 


18,2 


— 


— 


109,3 


— 


gebrochene Schub- 
stangen - Schrauben 
bolzen. 


18 




— 


4,24 


— 


53,8 


27,0 


— 


— 


96,2 


— 


do. 


- 


Antragsteller: Hauswirth & Kupfer in Zürich. 


19 


Unbekannt 


4,60 


8,15 


1,77 


1,6 


c.4,o 


c.4,o 


C.1,0 


83,1 


C.0,33 


Tiegelguss-Stahl. 


20 
21 




4,33 
4,90 


7,95 
7,75 


1,83 
1,58 


0,9 

26,5 


C.3,8 
12,4 


C.3,8 
10,3 


C.1,0 
1,20 


80,4 
104,o 


C.0,32 
0,80 


Präparirt mit Küpfer'- 
scher Masse. 


22 




4,88 


7,79 


1,77 


18,8 


10,4 


8,6 


1,22 


96,7 


0,67 


do. 


Antragsteller: Cantonsbaumeister Gohl in St. Gallen. 


23 


Unbekannt 


3,64 


5,30 


1,45 147,1 


24,0 


21,9 


1,101100,1 


1,16 1 


24 




3,89 


5,31 


1,37 1 47,5 


21,2* 


18,0* 


l,17|l00,6 


0,96* 1 *) unsicher. 


Antragstelle 


;r: Haupt werkstatte der Schweiz. N. 0. B. in Zürich. 


25 
26 


Fr. Krupp, Essen 


— 


4,87 
4,90 


— 


35,5 
13,o 


27,o 
20,6 


— 


-184,2 
- 1 62,o 


— 1 Kesselblech. 

— 1 (Querrichtöng.) 


Antragsteller: Schweiz. Locomotivfabrik in Winterthur. 


271 Fr. Krupp, Essen 


2,47 


3,71 


1,50 


62,9 


37,4 


30,3 


1,23 


100,7 


1,14 


Kesselblech (Martin ). 


28! 


3,02 


3,85 


1,90 


56,7 


30,4 


23,5 


1,29 


95,2 


1,17 


do. geschweisst. 


29 




2,43 


3,75 


1,54 


62,8 


37,8 


29,3 


1,28 


100,3 


1,10 


Längsrichtung. 


30 




2,85 


3,70 


1,57 


65,2 


38,8 


31,8 


1,22 


102,2 


1,18 


do. 


81 




2,46 


3,75 


1,52 


62,9 


38,8 


28,8 


1,35 


100,4 


1,08 




32 




2,53 


3,86 


1,52 


27,6 


24,4 


— 


— 


66,2 


— 


Querrichtung. 


33 




2,76 


4,21 


1,53 


45,o 


34,2 


— 


— 


87,i 


— 


Längsrichtung. 


34 




2,28 


3,59 


1,57 


65,2 


40,6 


— 


— 


I01,o 


— 


do. 


35 




2,64 


4,03 


1,53 


60,9 


37,4 


— 


— 


101,2 


— 


do. 



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Resultate der Drahtseilproben. 75 

3. Schwein- und flusseiserne Drahtseile. 
Die Befestigung der Drahtseile. 

Die häufig wiederkehrenden Aufträge zur Prüfung der 
Festigkeit von Drahtseilen veranlassten eine Befestigung der- 
selben zu suchen, welche die Anstrengung des Seiles ohne Locke- 
rung oder drahtweisen Bruch an der Befestigungsstelle soweit 
zu steigern ermöglicht, dass schliesslich litzenweiser Bruch 
(gleichzeitiges Reissen von 2 oder mehreren Litzen) an der that- 
sächlich schwächsten Stelle des Drahtseiles eintritt. 

Der disponible Raum gestattet nicht, auf die verschie- 
denen, in dieser Richtung ausgeführten Versuche einzutreten; 
es sei blos erwähnt, dass weder das amerikanische, strahlen- 
förmige Verkeilen der Seilenden, Klemmen der Einzeldrähte 
zwischen den innern Wandflächen entsprechend gehöhlter Be- 
festigungsbüchsen und auf das Seil gezogener Klemmringe noch 
der einfache Verguss der aufgedrehten Seilenden sich bewährte. 
Die wünschbare Gleichmässigkeit der Anstrengung der einzelnen 
Drähte im Seil war bei den bezeichneten Befestigungsraethoden 
nicht zu erreichen. Kleine Verbiegungen der Drähte an der 
Befestigungsstelle und das durch Aufdrehung des Seiles bei 
Belastungen in der Nähe der Bruchgrenze auftretende Tor- 
sionsmoment waren Ursache des anfänglich „drahtweisen 
Reissens" der Seile in Befestigungsbüchsen oder in deren 
unmittelbaren Nähe. 

Da das Torsionsmoment — als Folge des Aufdrehens 
des Seiles — bei intensiven Anstrengungen nicht behoben 
werden kann, musste der Schwerpunkt auf eine möglichst gleich- 
massige Inanspruchnahme, eine widerstandsfähige Fassung der 
Litzen und die nöthige Schonung der Drähte während der Pro- 
cedur der Befestigung, fallen. 

Eine absolut gleichmässige Inanspruchnahme der Litzen 
und Drähte ist aus Constructionsgründen wefter bei den sog. 
Patent- noch bei den gewöhnlichen Seilen mit metallischer 
Seele zu erreichen. Selbst die sorgfältigste Fabrication ver- 
mag keine vollkommen gleichartige Lagerung der Litzen zu 
liefern. Besitzen die Litzen metall. Seelen, um welche eine An- 
zahl weiterer Drähte gewunden erscheinen, so ist wegen der 
Verschiedenheit der Länge der Drähte der Litzenseelen und 
ihrer Umhüllung, ferner wegen der Möglichkeit kleiner Lagen- 
änderungen der letzteren, eine gleichmässige Lastvertheilung 
auf sämmtliche Litzendrähte kaum zu erzielen. Eine befriedi- 
gende Befestigung der Seilenden bezweckt also lediglich die 



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76 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Verlegung der Bruchstelle der Drähte aus den Befestigungs- 
büchsen nach der schwächsten Stelle des Seiles, die Verlegung 
der Zeit ihres Auftretens in Nähe des theoretischen Seilrisses. 
Wir betrachten einen Seilversuch stets als gelungen, so ferne 
gleichzeitig a oder mehrere Litzen des Drahtseils zwischen den 
Einspannköpfen reissen und keine einzelnen Drahtrisse voran- 
gehend constatirt werden. 

Die Befestigung geschieht durch Verguss mit einer Lager- 
composition aus 80 Theilen Zn, 10 Theilen Cu und 10 Theilen 
An. Zu diesem Zwecke werden die Enden des zu befestigenden 
Seiles auf eine gehörige Länge von Theer und fettigen Stoffen 
mit ätherischen Substanzen gereinigt und mit Scheidewasser 
geäzt. Zur Verhütung jeder Lagenänderung der Litzen während 
der folgenden Manipulationen umspinnt man das zu prüfende 
Seilstück ca 30 cm. vom Ende mit weichem, gereinigtem Eisen- 
draht möglichst kräftig und öffnet hierauf die zu fassenden 
Seilenden, um die Hanfseelen des Seiles zu entfernen und die 
Verzinnung der einzelnen Drähte vorzunehmen. Da Gewicht 
darauf zu legen ist, dass das unaufgewundene Seil durch die 
Composition noch möglichst innig und kräftig gefasst werde, hat 
die Verzinnung sich auch auf den Drahtwickel und das benach- 
barte Stück des unaufgedrehten Seils zu erstrecken. 

Je sorgfältiger diese Operation ausgeführt wird, desto zu- 
verlässiger fallt die Befestigung des Seiles aus, indem das Auf- 
ziehen der Befestigungsbüchse, das Umbiegen der Drahtenden, 
Einziehen des so gebildeten Knotens in die Bohrung der Be- 
festigungsbüchsen und schliesslich der Verguss mit Leichtigkeit 
correct ausgeführt werden kann. 



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Resultate der Drahtseil proben, 77 

Resultate der Drahtseilproben. 



M 



Lieferant 



Seilcoustructton 



3 

3 



Seil 



Süß 

OB" 






1*8 

21.8 









ha- °- 

Cj- - 
3 O O 

63U 
XU0. 

Ö 



Bemerkungen 



Antragsteller: Technisches Inspectorat Schweiz. Eisenbahnen, Bern. 



l|Stein, Douj. /Belfort 
2 Lausanne-Ouchyb. I 



- . 



Giessbachbahn 
Lausanne-Ouchyb. 



!» L.-0. u. Laus. -Gar, 

10 Stahl von Creusot 

11 - » , 

12|engl. Tigelgussst. 

ISj . 
14! „ 
IS - 



(i. Iml I C. GilukuO- 
Lausanne-Ouchyb. 



lHfs. 


6äl9D. 


114 


c.Sß 


— 


0,22 


4,33 


7,38 


— 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.3,3 


— 


0,22 


4,38 


7,50 


— 


— 


lälOD. 


19 


— 


— 


0,20 


0,60 


14,50 


C. 1,0 


lHfs. 


5äl4D. 


70 


C.2,85 


— 


0,20 


2,20 


11,40 


c. 2,0 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


c.3,oo 


— 


0,20 


3,58 


11,70 


C. 2,3 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.2,80 


— 


0,18 


2,89 


11,10 


C. 2,4 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.2,80 


— 


0,18 


2,89 


11,50 


C. 2,4 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


c.3,io 


— 


0,20 


3,58 


10,90 


C. 2,5 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.2,6 


— 


0,174 


2,71 


8,76 


C 2,2 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.2,26 


— 


0,174 


2,71 


8,72 


C.2,2 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


? 


— 


0,195 


3,40 


13,14 


C.3,2 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


? 


— 


0,197 


3,48 


11,58 


C. 3,8 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


? 


— 


0,197 


3,48 


11,50 


C. 3,6 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


? 


— 


0,195 


3,40 


9,95 


C. 1,8 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


? 


— 


0,195 


3,40 


9,14 


C 1,4 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


c.3,o 


3,215 


0,20 


3,58 


14,00 


c.2,o 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.2,8 


2,580 


0,18-2,0 


3,23 


10,31 


C.2,8 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.2,8 


2,580 


0,18-2,0 


3,24 


9,44 


c. 2,1 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


c.3,o 


3,210 


— 


2,45* 


14,01 


C. 1,7 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


c.3,o 


3,210 


— 


2,45* 


15,15 


C.2,4 



\ Drathw.ReiiB.R-d.Bcf.-8t. 



das gl. 8tahldrahtaeil. 

Litse eine* nach 1/t-jfthr. 

Dnstlstg. geriss.8tah1drht». 

8tabldrahtseil. 



Istahldrahteell. 

f S. Versuch ; gleiche Seil. 
Stahldrahtseil; die einucl. 
Litsen trugen 11,9 tn. 

Iausr. Sthldrs., d. gl. Seil. 
Riss hart e. d. Befestgst. 
RIm nahe a. d. Befestgst. 

1(acler trcmp4). 
wabrsch. d. g. 8thldrhts. 
l(acier non trempe). 



gehbt.lL.trugl7,s tn p.cmi. 

Ieusrang. Stahldrahtseil, 
das gleiche Seil. 
! stark abgen.*) unsicher. 
das gleiche SelL 



Antragsteller: E. Krupg, Director der Steinbrüche Ton Saillon. 

21 unbekannt |!Hfs.|6ä6Sch.|2l6|c.4,55| — || 0,15 | 3,80 | 7,87 1 C. 3,5 |Petentseil; Elsendraht. 



Antragsteller: Gebr. Lincke, Techn. Bureau, Zürich. 



22;G.Heckel,St.Johan. 

23 
24 
25 
26 
27 



lHfs. 


7ä 7D. 


49 


C.2,8 


— 


0,21 


1,69 


5,61 


C. 1,8 


lHfs. 


6ä 6D. 


36 


C.1,6 


— 


0,14 


0,54 


11,50 


C.2,4 


lHfs. 


6ä 7D. 


42 


C.1,4 


— 


0,12 


0,48 


5,54 


C. 1,4 


lHfs. 


6ä 7D. 


42 


C.1,2 


— 


0,10 


0,83 


4,85 


c. 13,0 


lHfs. 


6ällD. 


66 


C.1,1 


— 


0,10 


0,51 


11,61 


C.2,6 


lHfs. 


6ä 7D. 


42 


C.0,9 


— 


0,16 


0,84 


5,17 


c.2,i 



Patents.Flusseis. bL weich. 
Tigelgussstahl, mittelhart. 
Holakohlenels. blk. weich. 
Flussst. ausgegl. sehr alhe. 
Patente. Tigelgussst. geh. 
Patent«, schwed. Eis. weh. 



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78 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



A& 


Lieferant 


Seilconstruction 

g 3 
c .2 «JS 

W J Q 


Seil 


Draht-Durch- 
messer 
d in cm 


1 Eflfecttver Seil- j 
1 querschnitt 
i F cm» \ 




J5 

c g u 


Bemerkungen 



Antragsteller: Bauinspector Gremaud, Freiburg. 

Material der Freiburger Hängebrücke. Prima Schweisseisen aus den von Roirschen 

Eisenwerken zu Gerlafingen. 



28 
29 
30 
31 



Blösch-Neuhs., Biel. 



— 


t 


6 


— 


— , 


0,88 


0,61 


8,80 


C. 0,8 


— 


— 


6 


— 


— 


0,88 


0,51 


7,80 


— 


— 


— 


6 


— 


— 


0,38 


0,61 


7,40 


C. 0,5 


— 


— 


6 


— 


— 


0,88 


0,61 


7,80 


— 



Bündel (Parallel) -Seil. 
Coatraction der einaeta 
Drahte: S4— 41 •/*. 



Antragsteller: Ingenieur RIggenbach in Ölten. 



32 
33 
34 
35 
36 
37 



Feiten & Guillaume, 
Mühlheim b. Köln. 



lHfs. 


7äl9D. 


133 


C.3,2 


3,68 


0,19 


3,77 


12,6 


C. 2,5 


lHfs. 


7äl9D. 


133 


C.3,2 


3,68 


0,19 


3,77 


12,75 


C. 1,6 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.3,5 


3,8 (?) 


0,20 


3,58 


15,92 


c. 3,0 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


C.3,5 


3,8 (?) 


0,20 


3,58 


15,78 


C.2,8 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


— 


4,31 


0,24 


5,15 


12,77 


C. 2,5 


lHfs. 


6äl9D. 


114 


— 


4,81 


0,24 


5,16 


12,97 


c. 3,0 



}Tfgf lffuaaataJhldrabU. der 
TerrttetrOlioabahn. 
Controlprobe. 

}T<tel«-tiaa*tahl. 
Controlprobe 
(Tigelgnaaatalil. 
Controlprobc. 



38 
39 
40 
41 
42 
43 



Antragsteller: Oechslin zum Mandelbaum, Schaffhausen 
Oechslin, Schaff hs 



lHfs. 


8ä 9D. 


72 


C.1,06 


0,66 


0,11 


0,680 


6,6 


c 4,0 


lHfs. 


8ä 9D. 


72 


C.1,06 


0,66 


0,11 


0,680 


6,24 


C 4,2 


lHfs. 


8ä 9D. 


72 


C.1,1 


0,59 


0,io 


0,565 


7,29 


C. 3,4 


lHfs. 


8ä 9D. 


72 


C.1,1 


0,69 


0,10 


0,666 


7,51 


c 4,0 


lHfs. 


6ä 8D. 


48 


C.2,2 


1,52 


0,20 


1,610 


11,76 


C.2,8 


lHfs. 


6ä 8D. 


48 


C.2,2 


1,52 


0,20 


1,610 


11,67 


C.3,4 



iKUendraht. 
Controlprobe. 
}BUendraht. 
Controlprob«. 
ITifalgneeatahl. 
Controlprobe. 



44 
45 



Feiten & Guillaume, 
Mühlheim b. Köln. 



Antragsteller: H. K&gi & Comp, in Winterthur. 



lHfs. 
lHfs. 



6äl6D. 
6äl6D. 



c.3,o 
c.3,o 



2,79 
2,79 



0,20 
0,20 



3,014 
3,014 



12,6 
12,2 



C.3,2 
C.3,2 



TlgaUjnaastahldrahta. 
GQtach-Lusernbaaa. 



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Der Werth des Thomas-Flussschmiedeisens 
als Constructionsmaterial. 



Im Herbste 1884 stellten die Herren: 

Gebr. Stumm, Neunkircher Eisenwerk bei Saarbrücken 

in der eidg. Festigkeitsanstalt den Antrag zur Vornahme einer 
vergleichenden Werthbestimmung einer Reihe deutscher Normal- 
profile in Fluss- und Schweissschmiedeisen. Der Berichterstatter 
begrüsste diese zeitgemässe Initiative des Werkes um so freu- 
diger, als bei einer angemessenen Verallgemeinerung des An- 
trags sich die seltene Gelegenheit bot, das Thomasflussschmied- 
eisen als Constructionsmaterial überhaupt einer wertschätzenden 
Prüfung zu unterwerfen. Dass der Antrag der Herren Gebr. 
Stumm als ein „zeitgemässer" bezeichnet werden darf, 
unterliegt wol keinem Zweifel. Täglich mehren sich die An- 
wendungsgebiete des Thomaseisens, ohne dass sein Werthver- 
hältniss experimentell festgestellt worden wäre. Die zahlreichen, 
in den unterschiedlichen, technischen Zeitschriften veröffent- 
lichten Resultate von Festigkeitsversuchen mit diesem Material 
sind in der Regel zu wenig umfassend, oder es fehlt der An- 
schluss an das Schweisseisen, wodurch allein eine Vergleichung 
möglich wird. Diesen Umständen ist wol zuzuschreiben, dass 
fragliche Versuchsresultate dem Flussschmiedeisen als Con- 
structionsmaterial, insbesondere als Material für Hoch- und 
Brückenbauten, die Bahnen zu ebnen nicht vermochten; sie 
waren nicht im Stande, die Zweifel zu zerstreuen, die die 
wiederholt constatirten Unzuverlässigkeiten stahlartiger Fluss- 
eisensorten, der relativ geringe Nutzeffect genieteter Träger 
dieser Art, naturgemäss erzeugten und die man als angebliche 
Eigentümlichkeit der körnigen Structur des Materials auch 
auf das Thomas-Flussschmiedeisen auszudehnen keinen Anstand 
nahm. 

Anlässlich eines Besuchs in Neunkirchen sind im Vereine 
mit Herrn Rob. Erhardt, Oberingenieur des Neunkirchner 
Eisenwerks, die Grundzüge des Programms der in Aussicht 
genommenen Arbeiten vereinbart worden, welches der Bericht- 
erstatter mit Rücksicht auf eine thunlichst weitgehende Werth* 



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80 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Schätzung des Flussschmiedeisens weiter bearbeitet und schliess- 
lich der Direction des genannten Werkes vorgelegt hatte. Leider 
gestatteten es die Zeitverhältnisse nicht, das Programm in 
seinem ganzen Umfange zur Ausführung zu bringen ; immerhin 
ist dem Entgegenkommen und der namhaften Opferwilligkeit 
des Werkes zu danken, dass es gelungen ist, die Untersuchung 
soweit zu führen, als zur entschiedenen, jeden Zweifel ab- 
schliessenden Kennzeichnung und Werthschätzung des Thomas- 
Flussschmiedeisens nöthig schien. 

Das gesammte Versuchsmaterial stellten die HH. Gebr. 
Stumm programmgemäss in Form von mehrere Meter langen 
Trägerstücken zu unserer Verfügung. Nach Anleitung der Be- 
stimmungen des Programms wurden nun aus sämmtlichen 
Trägern Versuchstäbe zur Feststellung der Materialqualität im 
Werke selbst herausgearbeitet, während die übrig gebliebenen 
Stücke zur Prüfung der Elasticitäts-, Festigkeits- und Zähigkeits- 
verhältnisse der ganzen Gebrauchstücke im eidg. Festigkeits- 
institute Verwendung fanden. 

Aus Vorstehendem geht bereits hervor, dass das gesammte 
Versuchsmaterial, u. z. parallel Fluss- und Schweissschmied- 
eisen, nach folgenden Richtungen geprüft wurde: 



I. Qualität des Materials an sich. 

Mit Rücksicht auf die Verschiedenheit der verwendeten 
Materialien* Art der Packetirung, mit Rücksicht auf den Einfluss 
der verschiedenen Arbeit der Walzen in verschiedenen Theilen 
des Profils, wurde die Feststellung der Materialqualität, Träger 
für Träger sowohl auf das Material der Flanschen als der 
Stege ausgedehnt. Die Prüfung der Materialqualität geschah: 

a) durch die übliche Zerreissprobe. 

b) „ Kaltbiegeproben (Proben auf Kaltbruch). 

c) „ Warmbiegeproben (Proben auf Rothbruch). 

d) „ Schweissproben (Proben zur Feststellung der Schweiss- 

barkeit). 

e) „ Ilärtproben (Proben zur Feststellung der Härtbarkeit). 

II. Qualität des fertigen Productes. 

Die Qualität des fertigen Productes wurde an ganzen 
Gebrauchstücken mit thunlichster Berücksichtigung ihrer spe- 
ciellen Verwendungsart ermittelt. Dies geschah: 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 81 

a) durch Feststellung der Elasticität und Biegungsfestigkeit 

(Biegeproben). 

b) durch Feststellung der Widerstandsfähigkeit gegen Stoss- 

wirkungen (Schlagproben) u. z. : 

an normalen, unbeschädigten Gebrauchstücken, 

an absichtlich beschädigten „ „ 

c) durch Feststellung des Einflusses der Lochungsmethoden auf 

die Festigkeitsverhältnisse des Materials (Lochungs- 
proben). 
Nach vorstehendem Schema ist die Qualität des Materials 
und der Werth der ganzen Gebrauchstücke der deutschen 
Normalprofile von 10 cm bis und mit 24 cm Höhe (Profil 
No. 10 bis No. 24) in Thomas Fluss- und Schweissschmied- 
eisen bestimmt worden. Es ist somit Versuchsmaterial zu 30, 
programmgemäss complettcn Versuchsserien in das eidg. 
Festigkeitsinstitut abgeliefert worden, welches sich auf die 
unterschiedlichen Specialproben folgendermassen vertheilt: 
120 Versuchsstücke auf die übliche Qualitätsprobe; 
120 „ „ r Kaltbiegeprobe ; 

120 „ » r Warmbiegeprobe ; 

60 „ r r Schweissprobe ; 

30 r „ „ Biegeprobe; 

30 „ „ „ Schlagprobe ; demnach gaben 

die oben angeführten 30 Versuchsserien im Sinne 

des Programm's 480 Einzelversuche; 

Hiezu kommen: die Härteproben mit 16 r r 

die Schlagproben an 
beschädigten Ge- 
brauchstücken . . 10 „ r 
die Lochungsproben 

mit 26 „ „ 

endlich die unterschiedlichen 

Controlversuche mit 24 r r 

somit erreichte vorliegende Untersuchung 

total 556 Einzelversuche. 

Im Monat November 1884 begann die Lieferung des Ver- 
suchsmaterials und gleichzeitig mit dieser die Ausführung der 
Untersuchungen. Bis auf die Biegeproben mit ganzen Ge- 
brauchstücken haben sich bei der Ausführung der Versuche 
keine nennenswerthen Schwierigkeiten ergeben ; blos die Biege- 
probe, wir kehren bei Besprechung der Prüfungsmethoden 
auf diese zurück, gab anfänglich widersprechende Resultate, 

6 



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82 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

so dass der Berichterstatter Veranlassung nahm, 6 Biegever- 
suche, von welchen 4 in der Position „Control- Versuche 44 ein- 
verleibt sind, im mech.-techn. Laboratorium der polyt. Hoch- 
schule zu München zur Controle ausführen zu lassen. Der 
Berichterstatter begrüsste in dieser Sache den Vorsteher des 
genannten Institutes, Herrn Prof. J. Bausch inger, welcher 
mit schätzbarer Collegialität unserem Ansuchen entsprach und 
uns sowohl dadurch als auch durch die ausgewiesene Ueber- 
einstimmung der erzielten Resultate zu bleibendem Danke ver- 
pflichtete. 

Das Material. 

Schweissschmiedeisen. Zur Fabrication der Schweiss- 
eisenträger dient auf den Werken der Hrn. Gebr. Stumm 
ein als Brückcnqualität bezeichnetes, zähes, durchwegs sehniges 
Puddeleisen. welches in doppelt geschweisstem Zustande 
durch eine 

Zugfestigkeit von 3,5 — 3,8 tn pro cm 2 ; 

Dehnung n. B. j6 — 24% pro 20 cm ursp. Stablänge, 

Contraction von 20 — 40 °/o 
characterisirt ist. 

Das Constructionseisen dieser Qualität innerhalb der dem 
Schweisseisen anhaftenden unvermeidlichen Schwankungen zu 
erhalten, wird durch die geringe Grösse des Einsatzes, durch 
die sorgfältige Führung und Ueberwachung des Puddelprocesses, 
hauptsächlich aber durch die ebenso sorgfaltige wie stramm 
durchgeführte Sortage der Erzeugnisse der Puddelhütte er- 
reicht. Dadurch allein ist es möglich, Rohschienen bestimmter 
Qualität, entsprechend den Anforderungen an die fertige Waare, 
der weitern Verarbeitung zuzuführen, somit thatsächlich Pro- 
duete bestimmter Durchschnittsqualität auch dann zu erzeugen, 
wenn die Rohmaterialien an und für sich keinen Anspruch 
auf höhere Qualität machen können. 

Der Hauptsache nach verhüttet das Puddelwerk der Gebr. 
Stumm ein Minette-Roheisen eigener Schmelzung. Bei den 
gegenwärtigen Roheisenpreisen wird indessen beim Puddeln 
auf Brückeneisen pro 210 kg theils melirten, theils weissen 
Minette-Roheisens 15 kg Spiegeleisen eingesetzt. Folgende 
Zusammenstellung gibt die Durchschnittsanalysen dieser Roh- 
eisensorten : 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 





Mlnette-I 


Lobelien 


flpiegeleiften 




melirt 


weiss 


Siegener 


c 


3,8—3,0%; 


3,6-2,8%; 


4,4%; 


Si 


0,6—0,7 „ 


0,5 — 0,6 „ 


0,2 „ 


P 


i,9 % 


1,9 % 


0,07 „ 


S 


0,09 „ 


0,09 „ 


Spuren 


Mn 


0,2 „ 


0,2 „ 


8—10,0% 


Cu 


— 


— 


0,3 » 



Der hohe Phosphorgehalt des Einsatzeisens, die Schwierig- 
keit der Entphosphorung desselben bei der gewöhnlichen 
Puddelfrischerei bedingt, dass einerseits der Herd mit thunlichst 
Phosphor freien, wenig Kieselsäure führenden Eisensteinen 
(Rotheisensteinstufen v. d. Lahn) garnirt, der Boden mit einem 
Gemenge von Walzsinter, Hammerschlag etc. und einer mög- 
lichst garen Schlacke bedeckt wird, wobei letzterer zur Er- 
höhung des Mangangehaltes ein i8%iges Braunsteinpulver in 
der Höhe von 4 — 5 % des Einsatzes beigegeben wird. Der 
Puddelprocess verläuft namentlich was die äusseren Erschei- 
nungen, Dauer der Charge, Ausbringen, Brennstoffaufwand an- 
betrifft, völlig normal ; auch ist selbstverständlich, dass schliess- 
lich auf ein kräftiges Durcharbeiten der Luppen besonderes 
Gewicht gelegt wird. Die Luppen werden in üblicher Weise 
unter Dampfhämmern gezängt und ohne Unterbruch in einem 
benachbarten Luppenwalzwerk zu Rohschienen ausgewalzt 
Von jeder Charge werden zur Controle sämmtliche Rohschienen 
in kaltem Zustande gebrochen und erfolgt auf Grundlage dieser 
ersten Festigkeits- resp. Qualitätsprobe das vorerwähnte Sor- 
tiren des Ergebnisses der Charge. 

Die Rohschienen der Brückenqualität sind sehnig, mit 
etwas Feinkorn durchsetzt und noch ziemlich schlackenreich ; 
in doppelt geschweisstem Zustande tritt durchgreifendes Korn 
überhaupt nicht mehr auf und gehören grob-körnige, kalt- 
brüchige Einlagerungen zu seltenen Vorkommnissen. Die 
doppelt geschweissten Rohschienen der fraglichen Eisenqualität 
besitzen einen sehr geringen Kohlenstoffgehalt und bleibt der 
Phosphorgehalt unter 0,4%. Späne der Schweisseisenträger 
unseres Versuchsmaterials ergaben nach 2 vom Hüttenchemiker, 
Hrn. Bormann ausgeführten, gut übereinstimmenden Analysen: 

C Si P S Mn Cu 

0,014 %; °» 12 5 %; °>385 %; 0,027 %; 0,095 %; 0,021 %. 

Flussschmiedeisen. Die tief greifenden Verände- 



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84 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

rungen, welche das Eisenhüttenwesen durch Erfindung des 
Bessemerprocesses erlitt, haben durch Hinzutritt des Thomas- 
processes eine hochwichtige Ergänzung gefunden. Ganz abge- 
sehen davon, dass das Thomasiren eine Reihe ausgedehnter 
Eisen erzdistricte neu belebte, der modernen Entwicklung der 
Eisenindustrie zugänglich machte, verdanken wir dem Thomas- 
process die Möglichkeit der Massenfabrication eines Materials, 
welches bei angenähert gleicher Festigkeit, durch seine Homo- 
genität und den weit überlegenen Zähigkeitsgrad berufen 
scheint, dem Schweissschmiedeisen die bisherige Superiorität 
als Constructionsmaterial abzunehmen; unsere bisherigen Ver- 
suchsresultate sprechen zweifellos dafür, dass man im Thomas- 
flussschmiedeisen ein ungleich hochwerthigeres Constructions- 
material besitzt. Diese Erfahrung bezieht sich indessen zu- 
nächstausdrücklich nur auf das niedrig gekohlte, reine Thomas- 
eisen und hat ohne besondere Nachweislieferung auf das weiche, 
mehr oder weniger siiicirte Flusseisen, sowie auf den weichen 
Stahl überhaupt keine Anwendung. 

Zur Fabrication von Querschwellen, Trägern u. a. Waaren 
wird, auf den Werken der Hrn. Gebr. Stumm zu Neunkirchen 
ein Thomasflussschmiedeisen verwendet, welches durch eine 
ausserordentliche Reinheit , angemessene Festigkeit und eine 
hochgradige Zähigkeit characterisirt ist. Die chemische Zu- 
sammensetzung und die massgebenden Festigkeitsverhältnisse 
schwanken bei diesem Metall innerhalb folgender Grenze: 

Kohlenstoff: 0,06 — 0,10%; Zugfestigkeit: 3,8 — 4,4 /«pro cm 2 . 

Silicium: 0,01 — 0,05 „ Dehnungn.B. 22 — 30 /opro 20cm 

Phosphor: 0,06 — 0,10 „ Contraction : 40—60 r 
Schwefel: 0,03—0,04 T 
Mangan: 0,35—0,50 „ 

Die Möglichkeit, das Thomasflussschmiedeisen innerhalb 
vorstehender Grenzen der Schwankungen der chemischen 
Zusammensetzung und der Festigkeitsverhältnisse zu erhalten, 
liegt in der Natur des Processes selbst. Bei der unum- 
gänglich nöthigen Sorgfalt der Führung der Charge, bei 
einem geregelten, chargenweisen Sortiren der Gussblöcke ist man 
beim Thomasiren weit sicherer als bei irgend einer andern 
Frischmethode, Qualitäten von zuverlässiger Zähigkeit zu er- 
zeugen und diese bestimmten Verwendungszwecken zuzuführen. 

Analog dem Bessemern ist auch beim Thomasiren das 
Einsatzeisen nach Grösse und Qualität fast constant. In der 
Entkohlungsperiode geht das Si gänzlich in die Schlacke, der 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 85 

C-Gehalt wird auf- ein Minimum von 0,02 bis 0,025 % redu- 
cirt, während beim Nachblasen der P-Gehalt soweit verbrennt, 
dass der durch die Zuschläge ins Metallbad wieder eingebrachte 
Phosphor die gesammte Phosphormenge nicht über die Grenze 
der Zulässigkeit erhebt. Die Summe aller fremden, durch den 
Zuschlag eingeführten Beimengungen ist für das Flussschmied- 
eisen ein Minimum. Der Zuschlag dient hauptsächlich zur 
Reduction der Oxyde, zum Dichten der Ingots — bei Stahl* 
Sorten zur Rückkohlung des Metallbades auf den gewünschten 
Härtegrad. Da jedoch die Temperatur des Einsatzeisens, die 
Zusammensetzung der Charge nicht stets genau übereinstimmen 
kann, da ferner die Reaction der Zuschläge auch nicht immer 
völlig gleichartig vor sich geht, so wird für Constructions- 
zwecke von vorneherein auf ein derart niedrig gekohltes Fluss- 
eisen gearbeitet, dass die unvermeidlichen Schwankungen in 
der schliesslichen Zusammensetzung der Charge, namentlich 
der Kohlenstoffgehalt des Metallbades unter der Grenze bleiben, 
wo das Product die Eigenschaften des Stahls annimmt und die 
Zuverlässigkeit zu schwanken beginnt. Was füglich durch die 
exacte Führung des Processes nicht zu erreichen ist, wird durch 
die chargenweise Sortage, wie sie bei Gebr. Stumm einge- 
führt ist, erreicht. 

In Neunkirchen wird nach dem Thomasverfahren Stahl 
wie Flussschmiedeisen aus einem Roheisen mit folgender 
Durchschnittszusammensetzung erblasen : 

C Si P S Mn 

3,0 %; 0,8 %; 2,5%; 0,07 °/o; 2,0%. 

Zur Erzeugung der basischen Schlacke bringt man pro 
8.2 in Einsatz 1,5 In gebrannten Kalk in den Converter. Eine der 
Chargen, aus welcher grösseren Theils die Versuchsträger gewalzt 
wurden, war nach 540 Secunden Blasens entkohlt, nach weitern 
245 Secunden hinreichend entphosphort. Nach Bormann hatte 
das Bad jetzt, im Mittel aus zwei übereinstimmenden Analysen, 
folgende Zusammensetzung : 

C Si P S Mn Cu 

0,022%; 0,000 °/o; 0,060%; 0,042%; 0,250%; 0,009%. 

Nach Zusatz von: Mn C Si P 

35 H Spiegeleisen mit : 11 ,0 % ; 5,50 % ;• 0,40 % ; 0,09 %. 

30 „ Ferromangan mit 70,0 „ 6,00 „ 0,90 „ 0,25 „ 

10 » » 3°>° » 6 >°o » °>75 „ 0,20 „ 

75 kg Reductionsmitteln trat eine kurze, lebhafte Reaction 



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86 



IL Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



ein; nach Ablauf einiger Minuten wurde die Schlacke abge- 
gossen, der Converter seines Inhalts entleert und zu Ingots 
vergossen. Im Mittel aus zwei übereinstimmenden Analysen 
des Hüttenchemikers, Hrn. Bormann, zeigen die Flusseisen- 
träger dieser Charge folgende Zusammensetzung: 

C Si P S Mn Cu 

,0,070 %; o,oio°/o; o,o8o°/o; 0,043%; 0,465%; 0,018%; 



Die Verarbeitung des Materials. 

Zur Herstellung der schweisseisernen Träger wurden die 
auf Packetlänge geschnittenen Rohschienen nach Anleitung 
nebenstehender Skizzen, Fig 14. und 15 packetirt. Fig. 14 gibt 

Fig. 14. 






1.5 






K-y 



'////////■/. 'VA//// //,.//,//, '//,////.•'/, y-y//////,y/-\ 







< -4 -x 



10- 



.**r+-.4 



speciell das Packet der Normalprofile von 10 bis incl. 19 cm 
Höhe; Fig. 15 stellt dagegen das Packet der Profile von 20 

Fig- 15. 







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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 87 

bis 24 cm Höhe dar. Man sieht, dass mit Ausnahme der vier 
Eckstäbe der Packete, die zur Erzeugung zuverlässig gesunder, 
scharfer Flanschenkanten d. h. Fussspitzen dienen, somit aus 
doppelt geschweisstem Eisen gebildet sind, die Packete aus 
Rohschienen bestehen, die nach dem Principe Voll auf Fug 
aufgebaut erscheinen. Bios der Kern der Packete enthält Ab- 
falle der Trägerfabrication. Im Durchschnitt weisen die Packete 

c. 80 % Luppeneisen (Rohschienen), 
c. 10 °/o doppelt geschw. Eisen, und 
c. 10 °/o Abfälle auf. 

Der auf einigen Werken zur Erzeugung dünnflüssiger 
Schweissschlacke übliche Anstrich der Packetstäbe mit einem 
löslichen Silicate, findet auf dem Stumm'schen Eisenwerke 
desshalb keine Anwendung, weil die Rohschienen im Puddel- 
werk genügend saftig hergestellt, bezüglich Schweissung ein 
zuverlässiges Resultat geben. 

Das Wärmen der abgebundenen Packete geschieht in 
Neunkirchen theils in Unterwind-, theils in Regenerativgas- 
schweissöfen, die bezüglich der Schweisstemperatur gleich gute 
Resultate geben sollen. 

Zur Fabrication der Flusseisenträger von 10 bis incl. 
19 cm Höhe wurden bisher Gussblöcke mit quadratischem 
Querschnitt verwendet; am untern Ende misst die Kante 
des Ingotquerschnitts 23,5 cm. Für die übrigen Profile dienten 
Ingots mit rechteckigem Querschnitt mit 23,5 auf 28,8 cm am 
untern Ende. Verwechslungen, wie eine solche bei der Walzung 
unseres Versuchsmaterials in einem Falle auch vorgekommen 
ist (vergl. Flusseisen, Profil No. 1 3 der folgenden Zusammen- 
stellung), ein für alle mal zu verhüten, wird das weiche, 
zähe Thomas -Constructionsflusseisen fortan in Coquillen be- 
sonderer Form gegossen. 

Die Gussblöcke gelangen nach der Gattung des Fabricats 
und dem Stande der Betriebsverhältnisse verschieden, meist 
aber kalt ins Walzwerk und werden hier theils in Rollöfen 
mit Gasfeuerung, theils in Regenerativgasöfen bis zur Hellroth- 
gluth erhitzt. 

Ein Vorschmieden der Ingots und Packete findet nicht 
statt; sie gelangen aus dem Feuer direct unter die Walze, 
welche in den ersten Zügen genügend Druck besitzt, um 
erstere zu dichten, letztere zu schweissen. Gewalzt wurden 
die Normalprofile No. 10 bis 19 auf einer Triowalze, die Pro- 
file No. 20 aufwärts auf einer Reversirstrecke. Weil den 



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88 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Gussblöcken in den ersten Stichen nicht der gleiche Druck er- 
theilt werden kann, wie ihn die mit Hohlräumen durchsetzten, 
faconnirten Schweisseisenpackete vertragen, so erhält der Guss- 
block mehr Stiche als das entsprechende Packet. So pas- 
sirten die 

Sohweisseisentr&ger Flusseisentr&ger 
No. 10 — 19 No. 20 — 24 No. 10 — 19 No. 20 — 24 

im Trio: 15 Stiche — 17 Stiche — 

i. d. Reversirstrecke : — 9 Stiche — iß Stiebe. 

Bis auf den ersten Stich der Reversirstrecke, welcher, um 
den Schweisseisenpacketen den nöthigen Druck zu geben, be- 
sonders eingedreht wurde, sind die Züge im Trio und der 
Reversirstrecke für Fluss- und Schweisseisenträger die gleichen. 

Sämmtliche Träger wurden in einer Hitze und zwai in 
Längen von 15 bis 20 m gewalzt. 

Die Exactität und Reinheit der Walzung sowie die Güte 
der Geraderichtarbeit Hess bei den Schweisseisenträgern nichts 
zu wünschen übrig. Die Flusseisenträger waren anfänglich 
ungenügend genau gerichtet. Das der Hauptsache nach später 
gelieferte Versuchsmaterial war übrigens auch in Flusseisen 
tadellos. 



Ausführung der Untersuchungen. 

a. Die Qualitätsprobe. 

In der Einleitung wurde bereits darauf hingewiesen, dass 
zur Feststellung der Materialqualität, des Einflusses der Art 
der Packetirung, ferner behufs Feststellung der verschiedenen 
Fig. 16. Arbeit der Walze in verschiedenen Theilen des Pro- 
fils, von sämmtlichen Trägern sowohl Flanschen als 
entsprechende Theile des Steges zur Probe beige- 
zogen wurden. Fig. 16 soll die Art der Entnahme 
der Probestäbe aus den Profilen vergegenwärtigen. 
Sie ist in der That bei allen höheren Profilen im Sinne 
nebenstehender Figur erfolgt; nur bei den Profilen 
mit geringer Höhe konnten die Flachstäbe aus dem 
Stege nicht übereinander, sondern neben einander, 
also aus einem Streifen in der Richtung der Träger- 
axe, entnommen werden. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 89 

Fig- 17 gibt die Form und Dimensionen der Flachstäbe, 
aus welchen nach Anleitung der Fig. 18 die Probestäbe her- 

Fig. 17. Fig. 18. 



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i.« 



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ausgearbeitet wurden. Der Schaft der Probestäbe wurde von 
Hand auf constante Abmessungen gebracht und blank abge- 
schlichtet. Die Enden wurden senkrecht zur Stabaxe u. z. der- 
art angefräst, dass die Zähne der keilförmigen, zur Befestigung 
des Flachstabes dienenden Stahlbacken die Fräsefurchen mög- 
lichst vollkommen ausfüllten. 

Im Ganzen wurden zur Qualitätsprobe aus jedem Profil: 
2 Stäbe aus den Flanschen 
2 „ „ dem Stege 
herausgearbeitet. Von diesen diente je ein Versuchsstab zur 
Feststellung der Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse (um- 
fassende Qualitätsprobe), während der andere zur Controle der 
technisch wichtigsten, aus dem ersten Versuch hervorgegan- 
genen Zahlenwerthe Verwendung fand. 

Sämmtliche Qualitätsproben wurden auf der uns dispo- 
niblen Werder 'sehen Festigkeitsmaschine ausgeführt. Die 
Ermittlung der Elasticitätsverhältnisse geschah auch diesmal 
mittelst des bekannten Bauschinger 'sehen Spiegelapparates. 
Der Gang der Beobachtung war kurz folgender: 

Nach Verification des Instrumentes, Controle auf todten 
Gang etc. ist die Messung der elastischen Dehnungen, und zwar 
nach Bauschinger stets zweier gegenüberliegender Fasern, 
ausgeführt worden. Hierauf wurde auf ca. l /s tn genau die- 
jenige Belastung des Probestabes ermittelt, bei welcher die 
erheblichen, bleibenden Dehnungen beginnen ; wir haben diesen 
Moment der Beobachtungsreihe in gewohnter Weise als „Deh- 
nungsbeginn oder Streckgrenze* protocollirt. Von 
der Streckgrenze bis zum Momente wo die Wage der Wer- 
der'schen Maschine zu sinken beginnt, sind in angemessenen 
Intervallen die den Belastungen correspondirenden Dehnungen 
eines Stabstückes von ursprünglich 10 cm Länge erhoben 
worden. Auf eine bestimmte Dauer der Einwirkung konnte 
keine Rücksicht genommen werden d. h. die Dehnung wurde 
vor Auflegen weiterer Gewichte stets gemessen, sobald die Luft- 
blase der Libelle der Wer de r'schen Wage einspielte. Aus den 
Belastungen und correspondirenden Dehnungen sind Fall für Fall 



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90 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

die Arbeitsdiagramme der Zerreissungsfestigkeit construirt und 
hierauf planimetrisch ausgemessen worden. Der Moment des 
Sinkens der Wage der Wer d einsehen Maschine ist so genau 
als möglich festgestellt, und in diesem Momente die Länge 
des Stabes zwischen den Körnern (Bruchstelle eingeschlossen) 
gemessen worden. Dessen ungeachtet zeigen diese Dehnungen, 
welche Prof. Dr. Hartig als eigentliche Bruchdehnungen be- 
zeichnet haben will, selbst bei völlig gleichwerthigem Materiale 
sehr erhebliche Schwankungen, so dass wir auf diese abzu- 
stellen nicht vermochten. Bemerkenswerth ist dabei noch der 
Umstand, dass in mehreren Fällen die Einschnürung des Probe- 
stabes schon sichtbar war, bevor der Stand des Wagebalkens 
eine Aenderung erfahren hätte. Die Einrichtungen und Hülfs- 
mittel des eidg. Festigkeitsinstitutes gestatteten somit auch an- 
lässlich vorliegender Arbeit nicht, das Locale der Brucherschein- 
ungen aus der Rechnung zu eliminiren. 

Es ist wohl kaum nöthig, besonders darauf aufmerksam 
zu machen, dass die Dehnungen nach Bruch — bezogen auf 
10 und 20 cm ursprüngliche Stablänge — nicht 'durch Messung 
des Abstands bestimmter Marken bei zusammengestossenen 
Bruchstücken erfolgte, sondern dass diese auf den Stabfrag- 
menten an Hand einer, auf eine der Flachseiten des Versuchs- 
stabes vorangehend angebrachten cw-Theilung derart geschah, 
dass die Bruchfläche näherungsweise in der Mitte der ange- 
nommenen, ursprünglichen Stablänge von 10 resp. 20 cm fiel. 

Die Contraction war bei Flusseisen wegen der Form, 
bei Schweisseisen in einzelnen Fällen wegen Form oder Lage 
der Bruchfläche mit Sicherheit nicht zu bestimmen. Zufolge 
der doppeltconvexen Form der Bruchflächen der Flusseisen- 
stäbe ist deren Dicke mittelst eines Mikrometers an 5 Stellen 
gemessen und das Mittel als massgebende Dicke in die weitere 
Rechnung eingeflochten worden. 

Der Bruch der Flusseisenstäbe erfolgte in einzelnen 
Fällen sichtbar, zuerst in der Mitte der Flachseiten und pflanzte 
sich von hier nach den schmalen Stabseiten hin fort. In Folge 
dessen tritt an den Schmalseiten eine Nachstreckung ein, deren 
Grösse sich sehr wohl feststellen lässt. Wir haben diese Nach- 
streckung, als völlig seeundärer Natur, nicht weiter berück- 
sichtigt. 

Der Bruch der Schweisseisenstäbe fiel sehr mannigfach 
aus. Durch Schweiss- und andere Materialfehler bedingt, 
begann der Bruch nicht selten an einer der Kanten des 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 91 

Probestabes, wodurch dieser mitunter eine sichelförmige 
Krümmung angenommen hatte. 

Die Beschaffenheit der Oberfläche der Probestäbe nach 
Bruch war gleichfalls sehr verschieden. Die Flusseisenstäbe 
blieben durchweg vollkommen intact ; von den Schweisseisen- 
stäben waren jene der Trägerflansche bis auf einige mehr oder 
weniger geöffnete Schweissnäthe gut erhalten; sie war meist 
frei von Querrissen. Dagegen zeigten die Proben aus dem Steg, 
durch zahlreiche kleine Schlackennester deutlich ausgeprägten 
Unterbruch der durchlaufenden Faser; die Staboberfläche 
wurde rauh, unrein, oft schuppig und nicht selten stark quer- 
rissig. 

b) Kaltbiege-Proben (Probe auf Kaltbruch). 

Zu Kaltbiegeproben sind analog der Qualitätsprobe nach 
Anleitung der Fig. 16 aus den Flanschen und dem Stege je 
2 Flachstäbe von 5 cm Breite, vergl. Fig. 17, kalt herausge- 
arbeitet worden. Die Flachstäbe aus den Trägerflanschen sind 
einseitig soweit nachgehobelt worden, dass schliesslich die den 
Fluss- und Schweisseisen-Profilen gleicher Höhe entnommenen 
Probestäbe gleiche Stärke (Dicke) zeigten. Die Versuchs- 
stäbe mit abgerundeten Kanten sind in einem, mit Grad- 
bogen versehenen Kaltbiegeapparat von Mohr & Feder- 
haff in Mannheim, um einen Dorn von 2,6 cm Durchmesser, 
zunächst auf 95 — 100 maschinell gebogen, hierauf, soferne 
metallischer Bruch nicht schon vorher constatirt wurde, von 
Hand mittelst angemessen schweren Vorschlaghämmern auf 
einer starren, gusseissernen Unterlage gefaltet worden. 

Principiell ist mittelst Biegeapparat oder von Hand der 
Versuchsstab solange gebogen worden, bis metallischer 
Querbruch eintrat. Das oft schon bei 50 eingetretene Oeffnen 
der Schweissnäthe konnte lediglich nur als Maassstab für die 
Güte der Schweissung, nicht aber auch für die der Materialqualität 
angesehen werden. Sämmtliche Erscheinungen, sowohl das 
Oeffnen der Schweissnäthe, als das Auftreten des effectiven 
Bruchs sind beobachtet und in Protokollen zahlenmässig wieder- 
gegeben worden. 

Brüche des Flusseisens sind bei der Kaltbiegeprobe über- 
haupt nicht vorgekommen; mit Ausnahme eines Stabes hat 
das Schweisseisen der Trägerflanschen die gleiche Probe eben- 
falls vollkommen bestanden. Dagegen zeigen die gefalteten 
Proben aus dem Steg der Schweisseisenträger mit geringen 



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92 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Ausnahmen mehr oder weniger erhebliche Querrisse (vergl. 
die Zusammenstellung der Resultate). 

c) Warmbiegeprobe (Probe auf Rothbruch). 

Analog den Kaltbiegeproben sind auch zu Warmbiege- 
proben nach Anleitung der Fig. 16 aus den Flanschen und 
Stegen der Profile je 2 Probestäbe von 5 cm Breite, vergl. 
Fig. 17, herausgearbeitet und in nämlicher Weise, wie die Kalt- 
biegeproben, versuchsgerecht hergerichtet worden. Sämmt- 
liche Stäbe wurden sodann in einem kleinen Glühofen suc- 
cessive auf Rothgluth gebracht, um einen Dorn von 2,6 cm 
Durchmesser von Hand allmälig gebogen, gefaltet und schliess- 
lich mittelst gewöhnlicher Vorschlaghämmer zusammen ge- 
schlagen. 

Im Allgemeinen sind bei dieser Procedur die gleichen 
Erscheinungen wie bei den Kaltbiegeproben beobachtet worden. 
Beim Flusseisen überhaupt, sowie bei den aus den Flanschen 
der Schweisseisenträger entnommenen Proben konnten Brüche 
nicht erzielt werden. Die Schweissnäthe öffneten sich wol 
auch, allein das Oeffnen trat später als bei den Kaltbiege- 
proben, meist erst beim Falten auf. Die Warmbiegeprobe 
hat das Stegmaterial der Schweisseisenträger ähnlich der Kalt- 
biegeprobe bestanden. Mehr oder weniger tief greifende Quer- 
risse traten beim Falten in der Regel auf (vergl. die folgenden 
Zusammenstellungen). 

d) Schweisaprobe (Probe auf Schweissbarkeit). 

Das zur Fabrication von Trägern verwendete Thomasfluss- 
und das Schweissschmiedeisen bezüglich der Güte der Schweiss- 
barkeit zu prüfen, bezweckt die Schweissprobe. Bekanntlich 
existirt derzeit keine Norm, keine brauchbare Scala, die den 
Grad der Schweissbarkeit des schmiedbaren Eisens zahlen- 
mässig auszudrücken gestatten würde. Bei den mannigfachen 
Umständen, die die Güte der Schweissung ein und desselben 
Eisens beeinflussen, dürften auch Schweissscalen von zweifel- 
haftem Werthe bleiben, dies um so mehr als mit wachsender 
Reinheit und Zähigkeit des Materials die absolute Schweiss- 
barkeit keineswegs wächst. 

Zur Prüfung der Schweissbarkeit des Eisens eignet sich 
die Zerreissprobe ganz vorzüglich. Hr. Oberingr. Erhardt 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



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hat denn auch nach Anleitung der 
Fig. 16 aus jedem Träger 2 
Stäbe theils aus der Flansche, 
theils aus dem Stege heraus- 
arbeiten, in der Mitte durch- 
hauen und die so gewonnenen 
Stücke nach Fig. 19 durch ein 
^p OT und denselben Schmied zu- 

'*" I9 " sammenschweissen lassen. Die 

Procedur der Schweissung war in jeder Beziehung normal. Nach 
vorangegangener Zurichtung der Enden der zu schweissenden 
Stücke ertheilte man denselben in einem offenen Schmiedefeuer 
die nöthige Schweisshitze, schlug die Schweissschlacke ab und 
vereinigte die Stücke unter Einwirkung gewöhnlicher Hand- 
hämmer. Als Schweissmittel diente Quarzsand. 

Die geschweissten Stäbe wurden nachträglich in die üb- 
liche Zerreissform gebracht. Auf die Bearbeitung der Ober- 
flächen der geschweissten Versuchstäbe ist insofern besonderes 
Gewicht gelegt worden, als dass, um Stäbe mit tadelloser 
Beschaffenheit der Oberflächen zu versenden, der bearbeitete 
Schaft der Versuchstäbe solange immer wieder abgezogen 
wurde, bis die letzten Spuren der Seh we issfläche verschwanden. 
Daher konnte es auch nur ausnahmsweise vorkommen, dass 
die Umrisse der Schwe issfläche, dort wo sie auf der Breitseite 
des Probestabes ausschiefert, sichtbar waren. 

Bei derBeurthcilung der Güte der Schweissbarkeit kommen 
folgende Gesichtspunkte in Betracht: 

1. die Anzahl der mit dem gleichen Materiale in ge- 
schweisstem und ungeschweisstem Zustande ausge- 
führten Einzelversuche ; 

2. die procentuale Anzahl der mit Schweissfehlern, ver- 
brannten Stellen angetroffenen Probestücke; 

3. die procentuale Anzahl der ausserhalb der Grenzen der 
Schweissfläche zerrissenen Stäbe: 

4. die procentuale Aenderung der ursprünglichen Zug- 
festigkeit und Arbeitscapacität des Materials durch die 
Schweissung. Da nun aber die Schweissung die Festig- 
keit und Zähigkeitsverhältnisse des ursprünglichen 
Materials nur local beeinflusst, die genannten Eigen- 
schaften des Materials somit auch nur an der Schweiss- 
stelle und deren unmittelbarer Nähe in Betracht fallen. 



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94 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

konnte die appretirte Stablänge, vergl. Fig. 19, auf 
16 cm. reducirt werden. 
Zugfestigkeit und die Arbeitscapacität des Materials für 
eine Stablänge von 10 cm., Schweiss- und Bruchstelle einge- 
schlossen, sind in üblicher Weise, vergl. alin. a dieser Nummer, 
festgestellt worden. 

e Härtprobe (Probe auf Härtbarkeit). 

Neben der Güte der Schweissbarkeit bildet der Grad der 
Härtbarkeit des schmiedbaren Eisens das Criterium zu seiner 
Classification. Bekanntlich bezeichnet man als „Schmiedeisen" 
dasjenige schmiedbare Eisen, welches gut schweissbar und 
nicht härtbar ist. Absolut nicht härtbares Eisen gibt es wohl 
kaum ; nach unsern Versuchen erleidet selbst ein weiches Holz- 
kohleneisen durch Härtung eine, wenn gleich nur oberflächliche 
Zustandsänderung. Aller Wahrscheinlichkeit nach besteht ein 
allmäligei Uebergang von der oberflächlichen zur durch- 
greifenden, den Stahl charakterisirenden Härtbarkeit des schmied- 
baren Eisens; allein die Abstufungen und Grenzen innerhalb 
welchen das Eisen als Schmiedeisen oder Stahl zu bezeichnen 
sei, sind derzeit noch weitern Forschungen vorbehalten. Aus 
diesen Gründen hat unsere Härtprobe blos den Zweck das 
relative Maass, die relative Grösse der Härtbarkeit der zur 
Trägerfabrikation in Neunkirchen verwendeten Eisensorten 
zu bestimmen, ohne im Uebrigen auf die Entscheidung einzu- 
treten, ob durch den ausgewiesenen Grad der Härtbarkeit, das 
Thomasflusseisen mit Recht in die Categorie des „Schmied- 
eisens" zählt. 

Zur zahlenmässigen Feststellung der Grösse der physi- 
kalischen Zustandsänderung des auf Hellrothgluth erhitzten, 
hierauf in kaltem Wasser plötzlich abgeschreckten Stumm- 
sehen Trägereisens liess der Berichterstatter aus einer Reihe 
Fluss- und schweisseiserner Träger, nach Anleitung von Fig. 16 
und Fig. 17 theils aus dem Steg theils aus den Flanschen 
Zerreissproben herausarbeiten, abschrecken und hierauf in regel- 
rechter Weise appretiren. Durch das Härtnen und die nachträg- 
liche Bearbeitung des Versuchstabes sollte die Kruste, der Effekt 
der Procedur des Härtnens von Schweissschmiedeisen entfernt 
werden. Bei gleicher Behandlung des Flusseisens, die Grösse 
der Aenderung seiner ursprünglichen Festigkeit und Arbeits- 
capacität zu ermitteln, bezweckt, wie bereits erwähnt, die ein- 
geleitete Härtprobe. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 95 



f) Die Biegeprobe mit ganzen Gebrauchatücken. 

In der Kette unserer Untersuchungen* spielt die Biege- 
probe an ganzen Gebrauchstücken wohl die hervorragendste 
Rolle; ihr fällt die Aufgabe zu, die Resultate der übrigen, 
lediglich auf Kennzeichnung der Materialqualität abzielenden 
Versuche zu bestätigen und gleichzeitig Festigkeitscoefficienten 
für das Baugewerbe zu liefern. 

Die Wahl der Grösse der zulässigen Inanspruchnahme des 
Materials in den äussersten Fasern der relativ beanspruchten 
Träger, wie solche insbesondere auch in den unterschiedlichen 
Albums der Eisenhüttenwerke zu finden sind, entbehrt jeder 
Begründung. Die angesetzten Coefficienten basiren nicht auf 
Versuchen ; man hätte sonst erkennen müssen, dass die Elasti- 
citäts- und Festigkeitsverhältnisse der Träger in bestimmten 
Verhältnissen zur Schwierigkeit der Fabrikation stehen, somit 
durch jene Faktoren, die die Güte der Schweissung, den Grad 
der Durcharbeitung des Materials etc. beeinflussen, mit be- 
einflusst werden. Aus unsern Versuchen geht unzweifelhaft 
hervor, dass mit wachsender Profilhöhe die Elasticitäts- und 
Festigkeitsverhältnisse abnehmen und wenn schon speciell das 
Maass der Abnahme der Biegungsfestigkeit (Spannung bei d. max. 
Belastung) wohl zum Theil durch die Art der Probeausfüh- 
rung bedingt ist, so ist doch die Variation der genannten Werth- 
zahlen immerhin so gross, dass von constanten zulässigen 
Spannungscoefficienten, gleich ob mit bestimmter Sicherheit 
gegen Elasticitätsgrenze oder gegen Bruch (max. Biegspannung) 
schlechterdings keine Rede sein kann. 

Bei Anlass der Programmentwicklung drängte sich in 
erster Linie die Frage der Länge der Biegeproben zur Ent- 
scheidung auf. Unsere maschinellen Einrichtungen gestatten 
Biegeversuche blos durch concentrirte Belastungen auszuführen ; 
nun ist aber klar, dass diese Belastungsart eine vorzeitige, locale 
Deformation des Steges nach sich ziehen muss, wenn die Träger- 
höhe zur Stützweite nicht in einem bestimmten, wir wollen 
sagen (für die angenommene Schmiedenbreite an der Angriff- 
stelle der Kraft) im günstigsten Verhältnisse steht. Die 
Weitläufigkeit der Bestimmung der günstigsten Verhältnisse 
für sämmtliche zur Prüfung beantragten Profile, die Wahr- 
scheinlichkeit, dass diese Verhältnisse für Fluss- und Schweiss- 
eisen nicht übereinstimmen, schliesslich die nachträglich con- 
statirte Vermuthung, wonach in Folge von Fabrikationsverhält- 



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96 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

nissen vorzeitige Verbiegungen überhaupt nicht zu vermeiden 
sind, veranlasste dass sämmtliche Biegeversuche an 1,70 m. 
langen Trägerabschnitten ausgeführt wurden. 

Die Lagerung der Träger geschah auf keilförmigen, cylin- 
drisch abgerundeten, gusseisernen Lagerklötzen, die auf die 
alten Pendel der Wer der 7 sehen Maschine aufgesteckt und 
durch kräftige Stellschrauben unwandelbar fixirt wurden. Die 
Stützweite betrug durchweg 1,5 m. Der Kraftangriff erfolgte 
auf die Balkenmitte concentrirt. Schädliche Eindrücke der keil- 
förmigen Schneide des mittlern, gegen das Prüfungsobjekt 
gepressten Wagens zu vermeiden, wurde nach etlichen Ver- 
suchen eine ebene mit abgerundeten Kanten versehene Schneide 
von 8 cm. Breite angenommen und bei sämmtlichen Biege- 
proben beibehalten. 

Zur Messung der elastischen Durchbiegungen dienten 
Bauschinge r's Gradbogenapparate. Von diesen wurde der 
eine in der Richtung der Kraftäusserung in der Trägermitte, 
die beiden andern an den Auflagerstellen in entgegenge- 
setzter Richtung montirt. Diese Anordnung gestattete die ab- 
soluten Durchbiegungen des Trägers für die jeweilige Bela- 
stung recht genau zu erheben, somit die Elasticitäts- und Grenz- 
moduli sowie die Biegungsarbeit an der Elasticitätsgrenze zu 
berechnen. 

Zur Aufnahme der Biegungspfeile jenseits der Elastizitäts- 
grenze, also zur Messung des einen der Elemente der Arbeits- 
diagramme der Biegungsfestigkeit, wurde ein einfacher, cyün- 
drischer Maassstab mit Millimetertheilung und entsprechenden 
Nonius für 0,i mm. verwendet. Nach jeweiliger Erledigung 
der Elasticitätsmessung wurden die Gradbogenapparate de- 
montirt und konnte mit besagtem Maassstabe weiter gearbeitet 
werden. 

Auf bestimmte Dauer der Krafteinwirkung ist keine Rück- 
sicht genommen worden; die Ablesungen auf den Gradbögen, 
beziehungsweise auf dem Nonius des Maassstabes geschah 
ähnlich wie bei der Qualitätsprobe im Momente, wo die Luft- 
blase der Libelle des Wagebalkens der Werder- Maschine 
einspielte. 

Eine Zerstörung der Materialcohaesion durch Bruch konnte 
weder bei den Fluss- noch Schweisseisenträgern erzielt werden. 
Selbst das Oeffhen der Schweissnähte der Flanschen der ge- 
schweissten Träger war, hauptsächlich wohl in Folge des meist 
relativ geringen Biegungspfeils, welchen die Probe ergab, nur 
ausnahmsweise bei einigen hohen Profilen zu consteatirn. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 97 

Im Allgemeinen verhielten sich Fluss- wie Schweisseisen- 
träger gegen gewaltsame Durchbiegung jenseits der Elasticitäts- 
grenze ganz ähnlich. Bis zu einem, beim Flusseisen schärfer 
als beim Schweisseisen ausgesprochenen Momente wuchsen 
die Durchbiegungen unerheblich. Von diesem Momente, welcher 
mit der „Streckgrenze" der Zerreissprobe correspondirt, 
und als Bieggrenze bezeichnet wurde, wachsen die Durch- 
biegungen unverhältnissmässig oft auch unregelmässig gegen 
die Grenze, wo der Träger in Folge Verbiegung des Steges 
sein Tragvermögen verliert. Diese Grenze, die als Fliess- 
grenze bezeichnet werden könnte, war durch Sinken der 
Wage ziemlich scharf ausgesprochen. Die Belastung des Trägers 
an der Fliessgrenze diente zur Berechnung derMaximal-Faser- 
spannungen nach der bekannten, im Grunde genommen 
blos innerhalb der Elasticitätsgrenze gültigen Biegungsformel. 
Von einer Biegungsfestigkeit konnte, wie bereits erwähnt, 
nicht die Rede sein, weil eine effective Trennung der Theile, 
ein Bruch nicht zu erzielen war. 

Die Verbiegung des Steges, die das Windschiefwerden 
des Stabes nach sich zog, trat local in Nähe der Angriff- 
stelle der Kraft auf und war insbesondere bei den hohen 
Profilen deutlich ausgeprägt. Bei gleicher Stützweite, gleicher 
Profilhöhe und gleichem Material, mit einem Worte unter sonst 
gleichen Verhältnissen erschien die besagte Verbiegung des 
Steges desto später, also bei einer desto höhern Faserspannung, 
je exacter die Walzung und die Geraderichtarbeit des Trägers 
gewesen. Geringe Abweichungen der grossen Hauptträgheitsaxe 
des Profils von der Kraftrichtung, Abweichungen die bei langen 
Stäben in praxi aus Fabrikationsgründen kaum zu vermeiden 
sind, verursachen, dass, sowohl bei hohen als niedrigen 
Profilen, bei Trägern in Fluss- oder Schweisseisen die 
bereits mehrfach erwähnten Verbiegungen des Steges sich vor- 
zeitig, oft schon bald nach Ueberschreiten der Bieggrenze ein- 
stellen. Bei exact gewalzten und gut gerichteten Trägern, tritt 
unter Einwirkung concentrirter Belastungen der Steg in eine 
Art labilen Gleichgewichtszustandes, in welchem er sich nach 
oben oder unten ausbiegen könnte, sofern nicht die Construction 
des Biegeapparates die Richtung der Durchbiegung bestimmen 
würde, wie dies beispielsweise bei der Werder'schen Maschine 
der Fall ist. Die Belastungsgrösse, welche zur Herbeiführung des 
besagten labilen Gleichgewichtszustandes des Steges erforderlich 
ist, hängt in erster Linie von der Form und Stärke des Steges 
selbst ab ; sie wird durch die Belastungslänge (Schneidenbreite) 

7 



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98 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

beeinflusst und ist im übrigen sowohl von der Materialbe- 
schaffenheit, als insbesondere auch vom Verhältnisse der 
Trägerhöhe zur Stützweite, abhängig. 

Weil all' die Umstände, die die vorzeitige Verbiegung 
des Steges beeinflussen, auch die Grösse der maximalen 
Biegungsspannungen, insbesondere auch die Biegungs- 
arbeit nachtheilig beeinflussen, so können weder jene, noch 
diese als zuverlässiger Werthmesser der Träger gelten. 
Aus diesen Gründen ist es auch kaum zulässig, die hier 
erhobenen max. Biegungsspannungen zu verallge- 
meinern und zur Feststellung der Grösse der zu- 
lässigen Inanspruchnahme relativ beanspruchter Träger 
überhaupt zu verwerthen. In dieser Hinsicht bleibt die Elasti- 
citätsgrenze, weil von all' den vorstehend entwickelten Ver- 
hältnissen völlig unabhängig, maassgebend und werden die 
vom Boden des Grenzmoduls (specif. Faserspannung an 
der Elasticitätsgrenze) festgestellten zulässigen Spannungs- 
coefficienten nicht allein für den Fall der concentrirten. 
sondern auch für den ungleich wichtigern der gletchmässig ver- 
teilten Belastung, somit allgemeine Gültigkeit haben. 

Ungeachtet der im Vorstehenden entwickelten, mit der Art 
der Probeausführung zusammenhängenden ungünstigen Ver- 
hältnisse hat die Biegeprobe an ganzen Gebrauchsstücken das 
hochwerthigere Material als solches unzweifelhaft gekennzeichnet; 
die Elasticitäts- und Festigkeits Verhältnisse sowie die durch die 
Biegungsarbeit ausgewiesene Leistungsfähigkeit der Träger ist 
in Uebereinstimmung mit der Qualitätsprobe zu Gunsten des 
Flusseisens ausgefallen. Die Resultate der Schweissproben 
fanden in der Biegeprobe mit ganzen Gebrauchsstücken eine 
entsprechende Bestätigung. (Weiteres vergl. die Zusammen- 
stellung der Resultate.) 



g) Die Schlagprobe. 

Die Schlagprobe an ganzen Gebrauchsstücken bezweckt die 
Erprobung der Bruchsicherheit, der Zuverlässigkeit des Materials 
gegenüber selbst ausnahmsweise intensiven Stoss- und Schlag- 
wirkungen. Wir hatten dieselbe, vergl. die Einleitung, in 
zweifacher Form ausgeführt, nämlich : 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 99 

i. an gewöhnlichen Gebrauchsstücken, 
2. an solchen Träger- Abschnitten , deren eine Flansche 
durch Ansägen oder scharfes Anhauen mittelst Kreuzmeisel 
absichtlich beschädigt worden war. 

Die erst angeführte Probe bezweckt, im Sinne vorstehender 
Auseinandersetzungen, die Prüfung der Bruchsicherheit des 
Materials überhaupt, während Probe z dem Einflüsse zufälliger. 
Beschädigungen der Träger Rechnung tragen soll. Zu diesem 
Ende wurden die gespannten Flanschen sämmtlicher Prüfungs- 
objecte der a. Kategorie auf die ganze Breite entweder auf ca. 
1,5 mm Tiefe angesägt oder auf ca. 2,o mm Tiefe scharf an- 
gehauen. * 

In Ermangelung eines eigenen Schlagapparats mussten 
sämmtliche Proben auf dem entsprechend reconstruirten 
Schienenschlagwerke der Schweiz. Nordost- Bahn ausgeführt 
werden. Bezüglich der Construction und Ausrüstung dieses 
Schlagwerks diene folgende Bemerkung: 

Auf einem ca. 1,5 m in den Boden greifenden Beton- 
klotze ist ein aus starkem Doppel- J Eisen zuzammengenieteter 
Rahmen angebracht, der die beiden keilförmig abgerundeten 
Auflagerschneiden trägt. Seitlich dieser Schneiden wurden 
dreieckförmige, aus Stahlblech und Winkeleiscn gebildete 
Führungsrahmen an das Gestelle genietet, welche das zwischen- 
geschobene, auf den Lagerschneiden aufgesetzte Prüfungsobject 
gegen Umkippen sichern sollten. Mittelst hölzenen, leicht ange- 
triebenen Keilen wurde jedes Probestück zwischen die Führungs- 
backen vertical eingeklemmt. Die Distanz der Auflagerschneiden 
betrug genau l.o m. 

Die Schlagproben mit Trägern von 10 bis incl. 16 cm 
Höhe sind mit einem Rammbär von 300 kg, alle übrigen mit 
einem solchen von 500 kg Gewicht ausgeführt worden. Die 
abgerundeten Aufschlagflächen der Rammbäre hatten 3 cm 
Breite. Die Führung der Rammbäre war und blieb auch nach 
Einlegen kleiner U-Eisen, in welchen die angegossnen Lappen 
der Rammbäre spielten, mangelhaft. Diesem Umstände ist 
hauptsächlich zu danken, dass die Träger mitunter schon vor- 
zeitig aus der Verticalebene gewichen und windschief ge- 
worden sind. Die Fallhöhe somit die pro Schlag geleistete 
Arbeit ist proportional dem Widerstandsmomente des be- 
treffenden Profils angenommen und Profil für Profil für das 
Gewicht des verwendeten Rammbärs vorangehend berechnet 
worden. Als Ausgangsquote diente beim D. N. P. Schweiss- 



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100 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

eisen Nr. 24 die Fallhöhe von 2 m entsprechend einer Arbeit 
von l,o tum, bei welcher erfahningsgemäss die Schweissnäthe 
der Flanschen beim ersten Schlag noch geschlossen blieben. 
Jeder Träger erhielt 2 Schläge aus der berechneten, ferner 
soviel Schläge aus der doppelten Höhe, als nöthig war, um 
den Träger sei es durch Bruch oder Windschiefe völlig un- 
brauchbar zu machen. Nach den ersten beiden, womöglich 
noch nach dem 3. Schlage ist die Durchbiegung an der unteren 
Trägerflansche gemessen und protokollirt worden. Nach jedem 
Schlage wurde der Träger untersucht und sein Zustand kurz 
beschrieben. Dem Auftreten der ersten Brucherscheinung 
(metallischer Bruch) wurde besondere Aufmerksamkeit ge- 
schenkt und ist die Arbeit zur Erzielung metallischen Bruches 
als maassgebend angesehen worden. 

Absichtlich wurden sämmtliche Schlagproben während der 
Frost-Tage des Januars 1. J. ausgeführt. Der Boden war schnee- 
bedeckt und gefroren ; die Lufttemperatur schwankte zwischen 
+ 2° C. 

Die Maass- und Gewichtsv erhältnisse sämmtlicher zur 
Prüfung eingesandten Profile, sowie die auf die Schlagprobe 
bezüglichen Angaben sind auf Taf. III übersichtlich zusammen- 
gestellt und bedürfen wohl keiner weitern Erläuterung. (Ueber 
die gewonnenen Resultate, vergl. die folg. Zusammenstellungen.) 



h) Proben auf Lochbarkeit. 

Der Einfluss der verschiedenen Lochungsmethoden auf die 
Festigkeitsverhältnisse ist beim Schweisseisen geschweige denn 
beim Flusseisen noch immer nicht genügend abgeklärt. Der 
Berichterstatter hat daher Veranlassung genommen, das Bohren 
und Stanzen gegeneinander sowie im Vergleiche zur Festig- 
keit des ungelochten Materials im Rahmen der vorliegenden 
Untersuchung, soweit als die disponiblen Mittel und das Ver- 
suchsmaterial reichte, abzuwägen. 

Zu diesem Ende wurden meist ausrangirte Biegeproben, 
also die mehrfach erwähnten 1,70 tn langen Trägerabschnitte 
in der bekannten Maschinenfabrik von Escher-Wyss & Comp, 
in Zürich gehälftet und behufs Verstärkung auf die Enden der 
gewonnenen Stücke Laschen aufgenietet. Die so armirten Ver- 
suchstäbe wurden nun theils durch Bohren, theils durch Stanzen 



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Werth des Thoraasflusseisens als Constructionsmaterial. 101 

gelocht, worauf nach Anleitung untenstehender Fig. 30 Flanschen 




Fig. ao. 

und ein Theil des Steges weggefräst wurden. Von jedem ur- 
sprünglich 1,70 m langen Barren sind also zwei Probestäbe 
in genau gleicher Weise hergestellt worden; der eine dieser 
Stäbe gelangte ohne Weiteres, — der andere stets in ent- 
sprechend ausgeglühtem Zustande zur Probe. Bei einzelnen 
Stäben mit gestanzten Löchern wurden diese unmittelbar vor 
dem Versuch um 1 mm ausgerieben. 

Auf diese Weise erhielt man zur Vergleichung : 
die Festigkeit des ungelochten Materials (aus der vorange- 
gangenen Qualitätsprobe) 
„ „ des gestanzten, nicht ausgeglühten 

« » „ „ und „ Materials. 

Ferner : 
die Festigkeit des Materials mit gestanzten und nachträglich 
ausgeriebenen Löchern. 
„ „ des gebohrten, nicht ausgeglühten 

und „ Materials. 

Zur Untersuchung wurde hauptsächlich das Flusseisen bei- 
gezogen; des Vergleichs wegen fand indessen auch dasSchweiss- 
eisen Berücksichtigung. Die Proben mit letzterm sind jedoch 
wegen der höchst wechselnden Beschaffenheit des Stegmaterials 
von geringerem Interesse, und die gewonnenen Resultate zur 
Vergleichung nicht unbedingt brauchbar. 

Sämmtliche Löcher erhielten 2,5 cm Durchmesser. Der 
Durchmesser des Stempels und der Matrize der Stanzmaschine 
betrug 2,50 resp. 2,60 cm. 

Die gebohrten Löcher waren durchweg tadellos ; die ge- 
stanzten zeigten mehr oder weniger starke Schiefer. Die Ober- 
fläche der gestanzten, nicht ausgeglühten Probestäbe in Fluss- 
eisen zeigte in einigen Fällen eine merkwürdige Zeichnung. 
Man sah scharf ausgeprägt zwei Systeme gekrümmter Linien- 
züge, die vom Lochumfang ausgehend, auf der Staboberfläche 



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102 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



allmälig verliefen und die oft mit mehr oder weniger auf- 
fallender Regelmässigkeit, insbesondere in der Nähe des Loches, 
sich unter einem Winkel von ca. 90 schnitten. In Fig. 21 
geben wir die Abbildung eines seitlichen, in Fig. 22 diejenige 
eines mittleren Loches mit den angrenzenden Linienzügen. 




Fig. 21. 



Fig. 22. 



(Bezüglich der Resultate der "Lochungsproben vgl. die 
folgenden Zusammenstellungen). 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 103 



Zur näheren Orientirung, namentlich um das Messver- 
fahren, den Gang der Beobachtung darzulegen, lassen wir eine 
complete Protokoll- Ausfertigung, wie solche den Auftraggebern, 
den Hrn. Geb. Stumm in Neunkirchen übermittelt wurden, hier 
folgen. Wir erwählten hiezu die Ausfertigung der am Fluss- 
und Schweisseisen-Träger von 19 cm Höhe gewonnenen Ver- 
suchsresultate. Das deutsche Normalprofil Nr. 19 steht ziemlich 
an der Grenze der mittelhohen Profile. Mit dem Materiale 
dieser Träger wurden Härtproben nicht ausgeführt; auch zu 
Schlagproben mit beschädigten Flanschen fand das Profil Nr. 19 
keine Verwendung. Dagegen sind mit diesem mehrere Lochungs- 
proben, vgl. die bezügliche Zusammenstellung der Resultate, 
ausgeführt, die im Rahmen der folgenden Ausfertigung lediglich 
aus Gründen der Reduktion des Umfangs der ganzen Arbeit 
nicht weiter angeführt werden. Die Arbeitsdiagramme der 
Zerreiss- und Biegeproben befinden sich auf Taf. IV ; die Dis- 
position derselben lässt auf den ersten Blick das Werthver- 
hältniss des Fluss- und Schweisseisens in den Flanschen und 
im Stege, ferner in geschweisstem und ungeschweisstem Zu- 
stande, erkennen. Fassbar tritt hier die Ueberlegenheit des 
Flusseisens gegenüber dem Schweisseisen auf. Aus den Dia- 
grammen der Schweissproben geht die interessante, übrigens 
bekannte Thatsache hervor, dass durch Schweissung und 
damit verbundene Schmiedearbeit das ursprüngliche Werth- 
verhältniss gut schweissbaren Schweisseisens mitunter gehoben, 
die Qualität verbessert werden kann. 

Die einzelnen Figuren der Tafel tragen die Nummern 
der Protokoll- Ausfertigung beigeschrieben, auf die sie sich be- 
ziehen, und bedürfen somit keiner weitern Erläuterung. 

Folgende Zusammenstellung gibt eine Uebersicht der 
wichtigsten, in der Protokoll-Ausfertigung gebrauchten Be- 
zeichnungen : 

Qualitätsprobe : 

e in /// per cm 2 bezeichnet den Elasticitätsmodul; er ist 

P .1 
berechnet aus e = ., - worin: 

JLF .*- '-- 



* * "Die ized byAjOÖQ 



104 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

P die Kraft (gleich i tn); / die beobachtete Stablänge (=15 cm)' 
dl die der Kraft P correspondirende Verlängerung und 
F den ursprünglichen Querschnitts-Inhalt des Stabes be- 
zeichnet. Ferner bedeutet: 

y in tn pro cm 2 Grenzmodul (specif. Spannung an der Elasti- 
citätsgrenze) ; 

q in tn pro cm 2 die specif. Spannung an der Streckgrenze; 

ß die Zugfestigkeit des Materials. Ebenso: 

A in tn cm die Deformationsarbeit eines Stabstückes von 
10 cm ursp. Länge; sie wurde durch Ausmaass des zuge- 
gehörigen Arbeitsdiagramms bestimmt. 

a ist die specif. Deformationsarbeit (bezogen auf die Volumen- 
einheit des Probestabes). 

c des Verfassers Qualitätscoefficient = dem Produkte aus specif. 
Zugfestigkeit in die relative Dehnung nach Bruch, bezogen 
auf 20 cm urspr. Stellung. 

Biegeprobe. 

e in tn pro cm 2 ist der Elasticitätsmodul derBiegungs- 

1 ?/ s 
festigkeit; er wurde aus e = — - j—z berechnet, worin: 

P die concentrirte Belastung der Balkenmitte (P = 1,0 tn), 
l die lichte Spannweite (/ = 150 cm), 
/ in cm die der Belastung P correspondirende Durchbiegung. 

endlich 
/ in cm den Trägheitsmoment des Profils bezeichnet, 
y in tn pro cm 2 bedeutet die Spannung der äussersten Fasern 

an der Elasticitätsgrenze ; 
q in tn pro cm 2 bedeutet die Spannung der äussersten Fasern 

an der Bieggrenze; 
ß in tn pro cm 2 bedeutet die Spannung der äussersten Fasern 

bei der Maximaltragkraft. 
Diese Grössen wurden selbstredend aus der Biegungsformel: 

o = — berechnet, worin: 

M in tn cm das betreffende Angriffsmoment, 
W in cm das angebliche Widerstandsmoment des Profils be- 
zeichnet. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 105 



Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien 

am schweizerischen Polytechnikum in Zürich. 



Mit Schreiben vom 16. September 1884 beantragte die 
Direction des Stumm' sehen Eisenwerkes in Neunkirchen bei 
Saarbrücken die vergleichende Werthbestimmung einer Reihe 
deutscher Normalprofile in Flll88- und Schweisseisen. 

Das uns zur Disposition gestellte Material wurde Profil 
für Profil nach folgenden Richtungen geprüft: 

l Qualität des Materials im Stege und Flanschen der 
Träger u. z. : 

a. durch Feststellung der Zugfestigkeit: 

b. durch Kaltbiegeproben ; 

c. durch Warmbiegeproben ; 

d. durch Schweissproben ; 

e. durch Härtproben. 

2. Qualität des fertigen Productes an ganzen Gebrauch- 
stücken : 

a. durch Feststellung der Elasticität und Biegungs- 
festigkeit ; 

b. durch Feststellung der Widerstandsfähigkeit gegen 
Stosswirkungen ; 

c. durch Feststellung der Lochbarkeit des Materials. 



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106 



II. Abthg. Resultate der Festigkeitsproben. 



M 1. Zugfestigkeit Flusseisen. 

Umfassende Qualitätsprobe. 
Prüfungsobject : aus der Flansche eines flusseisernen Trägers, deutsch. 

N.-Profil No. 19 entnommen. 
Querschnittsfläche : F = b . c = 2,98 . ? 75 = 2,24 cm 2 . 



Bilastung 


ursprüng- 
licher 




Dehnungen pro 




P 


Quir- 
sehnitt 
. P 

cm* 


/ 


cm 


mir. 


A 


:-//<, 


mir. 


Bemerkungen 




cm 


1000 




cm 


cm 






0,00 
2,oo 


2,24 


15,0 

+ 


0,00 

6,08 


6,08 
6,06 
1,51 








Flachstab sign. : FZA. 
Staboberfläche: blank, tadellos. 


0,oo 


0,08 




2,oo 




+ 


6,09 








Mittlere elast. Dehnung pro 1 In Bela- 


0,oo 


0,04 


stung Jl = 0,00308 cm. 


,50 






1,55 


1,50 
1,58 
1,52 










1,00 






3,05 








Elasticitätsgrenze liegt bei 4,75 tn. 


,50 






4,58 








Streckgrenze liegt bei 5,80/». 


2,00 






6,10 


1,56 










,w 






7,66 


1,54 
1,56 










3,00 






9,20 








Dimensionen des Bruchquerschnitts: 


,w 






10,75 


1,55 








bc = 2,08 cm 


4,00 






12,80 


1,58 








c c = 0,50 cm 


,50 




+ 


13,88 
15,69 




Elast .-Crpnift 


Fc= 1,02 cm 2 


5,00 




1,86 








Elastizitätsmodul . . * = 2174 tn pro cm J 


0,00 


0,41 


Grenzmodul . . . y= 2, 12 „ , „ 


















Spannung a. d. 


0,oo 


2,24 








10,oo 


0,00 




Streck-Grenze . . q= 2,59 , „ „ 


5,oo 












0,00 




Zugfestigkeit . . . fl= 4,02 , „ „ 


,50 












0,00 




DeformationsarbeH . A = 27,80 in tn cm 


,75 












0,00 




Specrf. Def.-Arbeit . « = 1,94 „ n „ 


,80 




Str 


eckgre 


uze 








Bruchdehnung pro 






6,00 












0,27 




10 cm . . . . Xi = 34,0 in % 


,50 












0,87 




Bruchdehnung pro 


7,00 












0,46 




20 cm . . . . Xt = 26,5 , „ 


,50 












0,65 




Contraction . . . </> = 54,5 „ „ 


8,00 












1,86 




Qualitätscoefficient . c = 1,07 in tn cm 


,50 












1,28 




Bruchfläche bis auf 4 kleine, körnige Ein- 


,W 












1,77 




lagerungen homogen ; sehnig. 


9,00 


Wagt 


s fallt 


ab 






2,60 




Staboberfläche nach Bruch vollkommen 


9,oo 


Brucl 


i. 












intakt. 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



107 



M 2. Zugfestigkeit Schweisseisen. 

Umfassende Qualitätsprobe. 

Prüfungsobject: aus der Flansche eines schweisseisernen Trägers, deutsch. 

N.-Profil No. 19 entnommen. 
Querschnittsfläche : F = b . c = 2,97 . 0,78 = 2,82 cm 2 . 



laiastug 


jrsprQllfl- 
lichtr 


Dehnungen pro 




P 

in 

i 


Qvtr- 

schnitt 

F 


/ 
cm 


cm 
1000 


Wir. 


/o 
cm 


cm 


Die 


Bemerkungen 


0,00 


2,82 


15,0 


0,09 


4,96 
4,98 
1,63 








Flachstab sign.: SZA 


2,oo 




+ 
+ 


4,96 








Staboberfläche: blank, zeigt einzelne 


0,00 

2,oo 


0,02 
4,95 


Schweissnäthe, sonst tadellos. 
Mittlere elast. Dehnung pro 1 tn Bela- 


0,oo 


0,08 


stung /i l = 0,00383 cm. 


,50 






1,66 


1,68 








Elast. Grenze liegt bei 3,25 in 


1,00 
>50 

2,00 






3,88 
4,97 
6,65 


1,64 
1,68 
1,66 
1,67 








Streckgrenze liegt bei 5,38 tn 


>*>! 




8,81 








Dimensionen des Bruchquerschnitts: 


3,oo i 




9,98 
11,85 


1,87 


Elast 


.-Grenze 


Sc = 2,70 cm 


,50 










cc = 0,66 cm 


4,00 




+ 


14,12 


2,27 








Fe = 1,78 cm* 


0,00 


0,65 


Elasticitätsmodul . « =1941 tn pro cm 2 


















Grenzmodul . . . y = 1,40 „ „ 9 


















Spannung a. d. Streck- 


















Grenze . . . q= 2,32 w n ,, 


0,00 


2,82 








10,0 


0,oo 




Zugfestigkeit . . . fi= 3,67 „ „ „ 


4,00 












0,oo 




Deformationsarbeit . A = 13,6 in tn cm 


5,00 












0,oo 




Specif. Def.-Arbett . «= 0,59 „ „ „ 


1» 




Streckgre 


nze 




0,oo 

0,09 




Bruchdehnung pro 


,50 






10 cm . . . . Xi = 18,0 in % 


6,00 












0,20 




Bruchdehnung pro 


,50 












0,83 




20 cm . . . . X* = 16,5 „ „ 


7.oo 












0,48 




Contraction . . . y = 23,8 „ „ 


,50 












0,68 




Qual'rtätscoefficient . c= 0,6i in tn cm 


8,00 












1,03 




Bruchfläche sehnig mit einigen körnigen 


,» 












1,82 




Einlagerungen. 


,50 


Wag 


i fällt ab 






1,60 




Staboberfläche nach Bruch stark kanten- 


8.50 


Brut 


h. 










rissig; in Folge dessen beginnt Bruch 


















an einer Kante. 



Digitized by VjOOQIC 



108 



II. Abthg. Resultate der Festigkeitsproben. 



M 3. Zugfestigkeit Flusseisen. 

Umfassende Qualitätsprobe. 

Prüfungsobject : aus dem Stege eines flusseisernen Trägers, deutsch. 
N. -Profil No. 19 entnommen. 
Querschnittsfläche: F = b . c = 2,98 . 0,6? = 2,oo cm*, 



Bilistuag 


Ursprung* 
liehir 


Dehnungen pro 




P 
in 


Quir- 

sehnitt 

F 

cm* 


/ 


em 


Diff. 


A 


/*/o 


Dlff. 


Bemerkungen 


cm 


iööö 




cm 


cm 






0,oo 


2,00 


15,0 


0,00 


5,88 
5,88 








Flachstab sign.: F*ZB. 


1,50 






5,88 








Staboberfläche: blank, tadellos. 


0,oo 

1,60 


0,oo 

5,88 


Mittlere elast. Dehnung pro 1 in Bela- 


2,00 






7,ii 


1,78 
1,80 
1.78 








stung Jl = 0,0086 cm. 


,60 






8,91 








Elast-Grenze liegt bei 4,75 in 


3,00 






10,69 


1,87 








Streckgrenze liegt bei 6,12 in 


,60 






12,56 


1,88 
1,81 
1,95 
1,99 










4,00 






14,89 










,60 






16,90 
18,15 

20,u 








Elastizitätsgrenze. 


5,00 






Dimensionen des Bruchquerschnitts: 


,60 














b c = 2,16 cm 


6,00 
















cc = 0,42 cm 

Fe = 0,91 cm* 
Elasticltätsmodul . e = 2083 in pro cm* 
Grenzmodul . . . y= 2,87 n „ „ 
Spannung a. d. 


t oo 


2,00 








10,00 


0,00 




Streck-Grenze . q= 3,06 w „ , 


6,00 












0,00 




Zugfestigkeit . . . ß= 4,44 n , „ 


.12 








nze 




0,29 


0,22 


Deformationsarbeit . A = 25,36 in in cm 
Specif. Def.-Arbeit . « = 1,26 „ „ . 


J 1 * 
,95 




Streckgre 


,60 












0,27 


0,05 


Bruchdehnung pro 


7,00 












0,40 


0,13 


10 cm . . . . h = 30,o in °/o 


,60 












0,68 


0,23 


Bruchdehnung pro 


8,oo 












0,62 


0,19 


20 cm . . . . X* = 24,o „ , 


,60 












1.« 


0,40 


Contraction . . . y = 54,6 » , 


,75 












1,60 


0,88 


QuaTrtätscoefficient . c = 1,07 in in cm 


,88 


Wage fallt ab 






2,40 


0,80 


Bruchfläche homogen, fehlerfrei, ge- 


8,88 


Bruch. 










rändert. 


















Staboberfläche nach Bruch vollkommen 


















intakt. 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



109 



M. 4. Zugfestigkeit. Schweisseisen. 

Umfassende Qualitätsprobe. 

Prüfungsobject : aus dem Stege eines schweisseisernen Trägers, deutsch. 

N. -Profil No. 19 entnommen. 
Querschnittsfläche: F = b . c = 2,98 . 0,7 = 2,09 cm % . 



lursprflng- 
klastug lichir 


Dehnungen pro 




p 1 Qnr- 

r schattt 

in "** 


/ 


AN 


Dlff. 


A 


^A 


Dlff. 


Bemerkungen 




cm* 


cm 


1ÖÖÖ 




cm 


r«f 


II 


0,00 


2,09 


15,o 


Q,oo 


5,io 

5,73 








Flachstab sign,: S r ZB. 


1,50 






5,70 








Staboberlläche : ist nicht ganz sauber, 


0,00 


0,oo 


sonst normal. 


1,50 ' 




5»73 










Mittlere elast, Dehnung pro 1 in Bela- 


0,00 


+ 


0,01 


1,1)1 








stung .■// — 0,0088 cm. 


«50 






\m 












1,00 






3,84 


1,61 








Elast, -Grenze liegt bei 2,2& tH, 


,50 






5,74 


1,90 
1,86 
2,04 








Streckgrenze liegt bei 4,88 in, 


2,00 






7,eo 

0,61 








El as ti c ha tsgrenze. 


,50 








3,00 






11,89 


2,18 
2,29 










,50 ! 


+ 


1 i -i 








Dimensioner» des Bruchquerschnilts : 


0,oo . 


0,65 


VC == fi|85 CWf 


















C C = Ojfla CT» 


















.F c ta l,öo &m* 


















Elastizitätsmodul . t = IS8Q fa pro cm* 


















Grenzmodul . . . y — l,o8 H „ „ 


0,oo 


2,09 








10,00 


0,00 


0,00 


Spannung a. d. 


3,50 












0,no 


Streck -Grenze . . q = 2,09 „ „ „ 


4,00 












0,oo 


0,oo 
0,oo 


Zugfestigkeit . , . ß= 3,w # „ t 


,» 












0,1» 


Deformaläonsarbeit , . / = 6,70 in /# r« 


.38 




C*-» 




nze 






0,07 


Specif. D ei -Arbeit , « = 0,82 w m m 


,ao 




otrecKgrc 




,50 












0,07 


0,12 


Bruchdehnung pro 


5,00 












0,19 


10 cm . . . . Xi = 11,6 in % 


,50 












0,87 


0,18 
0,19 


Bruchdehnung pro 


6,00 












0,56 


20 cm . . . . lt = 11,8 „ „ 


,50 












0,90 


0,84 
0,20 


Contraction . . . ip = 13,9 „ „ 


J5 


Wage fallt 'ab 






1,10 


Qualitätscoefficient . * = 0,86 in /* <•»* 


6,75 


Bruch. 










Bruchfläche kurz sehnig. 


















Staboberfläche nach Bruch feinschuppig, 


















rauh, zahlreiche kleine Anrisse. 



Digitized by VjOOQIC 



110 



II. Abthg. Resultate der Festigkeitsproben. 



M. 5. Zugfestigkeit M. 6. 

Reducirte Qualitätsprobe. 

Flusseisen. Schweisseisen. 

Probe entnommen der Flansche eines deutsch. Normalprofils No. 19. 



Be- 


Dimensionen 


Qutr- 


Dihming 




Bi- 


Dimensionen 


Qoir- 


DtfaRung 


~ 


lastung 

P 


b 


e 


schaitt 

F 


pro 


Bemerkungen 


listuag 

P 


b 


c 


schaitt 
F 


pro 


Bemerkungen 


tn 


cm 


cm 


cm* 


10 cm 




tn 


cm 


cm 


cm» 


10 cm 




0,00 


2,99 


0,74 


2,21 


0,00 


Flachstab sign. 


0,00 


2,97 


0,71 


2 % n 


0,00 


Flachstab sign. 


4,00 








0,00 


FZA 


3,oo 








0,00 


SZA 


5,oo 








0,00 


SUboMicheUdello«. 


4,oo 








0,00 


SUkkrIiche itniL 


.75 








0,00 
0,20 


Streckgrenze 


,50 










Streckgrenze 


,••» 




0,06 


6,00 






,50 








0,85 




0,00 








0,21 




7,00 








0,49 


Dimensionen 


,50 








0,82 


Dimensionen 


,50 








0,65 


des Bruch- 


6,00 








0,50 


des Bruch- 


8,00 

,50 
,80 

8,00 


Wag 
Bruc 


e fall 
h 


: ab 


0,91 
1,42 
2,50 


querschnits : 

bc = 2,0 cm 
c c = 0,41 cm 
F c = 0,82 cm % 


,50 

7,00 

,25 
7,25 


Wag 
Bruc 


e fölli 
h 


ab 


0,76 
1,24 
2,08 


querschnitts: 

bc = 2,«o cm 
c c = 0,59 cm 
Fe = 1,53 cm 1 


Spanr 


iung an dei 




Spannung an der 




Streck-Grenze . q= 2,66 in pro cm 9 


Streck-Grenze 


q= 2,00 tn pro cur 


Zügfestigkeit .../?= 3,99 „ „ „ 


Zugfestigkeit . . . 


ß= 3,44 , , . 


Deformationsarbeit . A = 30,oo in tn cm 


Deformationsarbeit . 


A = 14,00 in tn cm 


Specif.-Def. -Arbeit . «=1,86,,, 


Specif. Def.-Arbeit . 


«= 0,66 , , „ 


Bruchdehnung pro 


Bruchdehnung pro 




10 cm ... . h = 36,o in % 


10 cm ... . 


*i = 21,0 in % 


Bruchdehnung pro 


Bruchdehnung pro 




20 cm ... . Xt = 28,5 , , 


20 cm ... . 


Xi = 18,5 , , 


Contraction . . . </* = 63,o , „ 


Contraction . . . 


(f = 27,5 „ „ 


Qualltätscoefficient . c = 1,14 in tn cm 


Qualitätscoefficient . 


c = 0,64 in tn cm 


Bruchfläche homogen, fehlerfrei, sehnig 


Bruchfläche sehnig, mit einigen Schlacken- 


Staboberfläche vollkommen intakt 


resten 








Staboberfläche unrein 


; einseitig zahlreiche 




*) unsicher. 


Schweissnäthe, sowie einige Querrisse 














VC 


rhand 


en. 









Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



111 



Ja 7. Zugfestigkeit «Aß. 8. 

Reducirte Qualitätsprobe. 
Flusseisen. Schweisseisen. 

Probe entnommen dem Stege eines deutsch. Normalprofils No. 19. 



b* | Dimensionen 


«Dir- 


Oihinng 




Bi- 


Dimensionen 


Quw- 


Oiboang 


— 


P 


b 


c 


schnitt 
P 


pro 


Bemerkungen 


lattmo 

P 


b 


c 


tchoitt 
P 


pro 


Bemerkungen 


tn 


cm 


cm 


cm* 


tocm 




tn 


cm 


cm 


cm* 


10 cm 




»,00 


2,98 


0,68 


2,03 


0,00 


Flachstab sign. 


0,00 


2,98 


0,69 


2,06 


0,00 


Flachstab sign. 


-1,00 








0,00 


FZB. 


3,00 








0,00 


SCB. 


ö,00 






0,00 


Staboberficfaetadellot. 


4,00 








0,00 


SUMorUche lonil. 


«),00 , 






0,00 




,1* 










Streckgrenze. 






,» 










Streckgrenze. 


,25 








0,11 










,50 








0,28 




,50 








0,15 




7,00 








0,40 




5,00 








0,27 




.*> ■ 






0,68 


Dimensionen 


,50 








0,48 


Dimensionen 


*,00 






0,80 


des Bruch- 


6,00 








0,65 


des Bruch- 


*o 






1,20 


querschnitts : 


,» 








0,81 


querschnitts. 


,75 








1,70 


Sc = 2,16 cm 


,50 








1,07 


be = 2,85 cm 


9,00 


Wage fölh ab 


2,70 


c c = 0,44 cm 


,70 


Wage fallt ab 


1,25 


c c = 0,62 cm 


9,00 


Bruc 


b 






F c = 0,»5 cm* 


6,70 


Bruc 


h 






F c = 1,77 cm* 



*) unsicher. 



Spannung an der 


Spannung an der 


Streckgrenze . . q = 3,oa tn pro cm* 


Streck-Grenze . q = 2,oo tn pro cm* 


Zugfestigkeit . . . /?= 4,43 „ „ „ 


Zugfestigkeit . . . ß= 3,25 „ „ , 


Deformationsarbeit . A = 27,oo in tn cm 


Deformationsarbeit . A = 8,00 in tn cm 


Specif. Def.- Arbeit . «= l,ss „ „ , 


Specif. Def.-Arbeit . « = 0,89 „ „ „ 


Bruchdehnung pro 


Bruchdehnung pro 


10 cm ... . Xi = 32,o in */o 


10 cm . . . . Xi = 13,5 in °/o 


Bruchdehnung pro 


Bruchdehnung pro 


20 cm ... . A 2 = 27,o „ „ 


20 cm ... . A 8 = 12,7 „ „ 


Contraction . . . </* = 53,2 , , 


Contraction . . . y = 14,i n „ 


QualHät8Coefficient . c= 1,20 * , 


Qualitätscoefficient . c = 0,4i in tn cm 


Bruchfläche homogen; flachgewalzte Blase 


Bruchfläche kurz sehnig, deutlich geschichtet. 


sichtbar; sehnig. 


Staboberfläche unrein, zahlreiche kleine 


Staboberfläche vollkommen intakt. 


Schuppchen, stellenweise auch Anrisse. 



Digitized by VjOOQIC 



112 



II. Abthg. Resultate der Festigkeitsproben. 



Kaltbiege-Probe. 

Ausgeführt bei c. -f- 2° C. Lufttemperatur. 
Flusseisen. Schweisseisen. 





Dimensionen 


Bliguogt- 






Dimensionen 


ftiigungs- 




M. 


b 


c 


Wiakil 


Bemerkungen 


M. 


b 


c 


Wirttl 


Bemerkungen 




cm 


cm 


«° 






cm 


cm 


a* 





Proben entnommen der Flansche eines deutschen Normalprofils No. 19. 



10 



5 f io 


1%18 




Bis 


95° 


4,87 


1,18 






Bis 


95° 



Flachstab sign. FKA 

maschinell gebo- 
gen , sodann von 
Hand gefaltet (180°); 
ohne Bruch. 



Flachstab sign. F C K A 
maschinell gebogen, 

sodann ausrangirt, 

ohne Bruch. 



13 



14 



5,06 



5,07 



1,09 

Bis 



1,10 

Bis 



55° 



42« 



Flachstab sign. SKA 

maschinell gebo- 
gen; wegen Quer- 
rissen ausrangirt. 



Flachstab sign. S e KA 

maschinell gebogen; 
wegen Querrissen 
ausrangirt 



Proben entnommen dem Stege eines deutschen Normalprofils No. 19. 



11 



12 



5 10 


0,7« 






Bis 


95° 


4.97 


0,78 




T,WI 


Bis 


95° 



Flachstab sign. F KB 
maschinell gebo- 
gen, sodann von 
Hand gefaltet ; ohne 
Bruch. 



Flachstab sign. F e KB 

maschinell gebogen 
und ausrangirt, 
ohne Bruch. 



15 



16 



5,05 



5,05 



0,78 

Bis 



0,78 
Bis 



83° 



95° 



Flachstab sign. SKB 
maschinell gebo- 
gen, wegen Quer- 
rissen ausrangirt. 



Flachstab sign. S c KB 

maschinell gebogen, 
sodann von Hand 
gefaltet ; zeigt 

Querrisse. 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



113 



Warmbiege-Probe. 

Ausgeführt in rothwarmem Zustande der Probekörper. 
Flusseisen. Schweisseisen. 





Dimensionen 


BiiguBQS- 






Dimensionen 


Biigungs- 




M. 





e 


Wiikil 


Bemerkungen 


M. 


b 


c 


Wlakil 


Bemerkungen 




cm 


cm 


a* 






cm 


cm 


«° 





Proben entnommen der Flansche eines deutschen Normalprofils No. 19. 



17 



18 



4,87 



5,ii 



1,13 



1,10 



Rachstab sign. F WA 

Von Hand gefaltet, 
ohne Bruch. 



Flachstab sign.F WA 
Alles wie vorher. 



21 



22 



5,08 



5,12 



1,06 



1,10 



Flachstab sign. S WA 

Von Hand gefaltet, 
wobei sich die 
Seh weiss nath öffnet. 



Flachstab sign.S.WA 

Alles wie vorher. 



Proben entnommen dem Stege eines deutschen Normalprofils No. 19. 



19 



20 



5,io 



5,oo 



0,31 



0,71 



Flachstab sign. FWB 

Von Hand gefaltet, 
ohne Bruch. 



Flachstab sign.F.WB 
Alles wie vorher. 



23 



24 



5,08 



5,04 



0,72 



0,72 



Flachstabsign.SWB 

Von Hand gefaltet; 
beim letzten Schla- 
ge querrissig. 



Flachstab sign. S C WB 

Von Hand gefaltet, 
beim letzten Schla- 
ge stark querrissig. 



Digitized by VjOOQIC 



114 



M 25. 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Schweissprobe. M. 26. 

Reducirte Qualitätsprobe. 
Flusseisen. Schweisseisen. 

Probe entnommen dem Stege eines deutsch. Normalprofils No. 19. 



Be- 


Dimensionen 


Quer- 


Dehnung 




Be- 


Dimensionen 


Quer- 


OehBtNig 




lastung 

P 


b 


c 


schnitt 

P 


pro 


Bemerkungen 


lastung 

P 


b 


c 


schnitt 

P 


pro 


Bemerkungen 


tn 


cm 


Cm 


cm* 1 10 cm 




tn 


cm 


cm 


cm* 


10 cm 




0,00 


3,21 


0,67 


2,15 


0,00 


Flachstab sign. 


0,00 


3,17 


0,67 


2,12 


0,00 


Flachstab sign. 


5,00 








0,00 


FSB. 


3,00 








0,00 


SSB. 


6,00 








0,oo 


Staboberfläche 
normal. 


4,00 








0,00 


Staboberfläche 
normal 


7,oo 








0,00 
0,00 




,50 
,75 








0,00 


Streckgrenze. 


,50 


















,60 










Streckgrenze. 


5,00 








0,09 










,™ 








0,28 




,50 








0,27 




8,00 








0,40 




6,00 








0,40 




,50 








0,61 




,50 








0,58 




9,00 








0,70 


Dimensionen 


7,00 








0,89 


Dimensionen 


,50 








0,92 


des Bruch- 


,15 


Wage fallt ab. 


1,20 


des Bruch- 


10,oo 








1,34 


querschnitts: 


7,15 


Bruch. 




querschnitts: 


,25 








2,04 


b c = 2,58 cm 












bc = 3,oo cm 


,38 


Wage fallt ab. 


2,30 


c c = 0,53 cm 












Cc = 0,61 cm 


10,38 


Bruch. 




F c = 1,33 cm 2 








• 




Fe = 1,83 cm* 


Spam 


iung an der 


Spannung an der 




Streck-Grenze . . <>= 3,5s/* pro cm* 


Streckgrenze 


Q = 2,24 tn pro cur 


Zugfestigkeit .../* = 4,83 » 9 „ 


Zugfestigkeit . . 


ß= 3,37 „ , , 


Deformationsarbeit . A = 23,«> in tn cm 


Deformationsarbeit 


A = 7,85 in tn cm 


SpecH. Def.- Arbeit . « = l,io „ ,, „ 


Specif. Def.-Arbeit 


«= 0,87 „ „ „ 


Bruchdehnung pro 


Bruchdehnung pro 




10 «* .... ^i = 25,0 in °/ 


10 cm 


ii = 12,5 in °/o 


Contraction ....(/= 36 „ „ 


Contraction .... 


? = 13,7 . , 


Bruchfläche zeigt nahe der Staboberfläche 


Bruchfläche lässt na 


le der Staboberfläche 


die Schweissnath. 


die Schweissnath e 


rkennen. 


Staboberfläche in Nabe der Bruchstelle an- 


Staboberfläche bis auf wenige Anrisse in 


rissig. Bruchstelle liegt im Drittel der 


Nähe der Bruchstel 


le intakt. Bruchstelle 


Stablänge, wo Schweissfl. ausschiefert. 


liegt in der Stabmi 


tte, wo Schweissfläche 














sc 


tieinb: 


ir aus 


schief 


ert. 





Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



115 



M. 27. Schweissprobe. M. 28. 

Reducirte Qualitätsprobe. 
Flusseisen. Schweisseisen. 

Probe entnommen dem Stege eines deutsch. Normalprofils No. 19. 



Ba- 


Dimensionen 


g««-- 


OihiMfl 





Bi- 


Dimensionen 


«uir- 


Oihaong 




ustil! 

P 


b 


c 


schnitt 
F 


Alo 
pro 


Bemerkungen 


lattttig 

P 


b 


c 


schnitt 
F 


Jlo 

pro 


Bemerkungen 


tn 


cm 


cm 


cm* 


10 cm 




tn 


cm 


cm 


cm* 


10 cm 




0,oo 


3,86 


0,6O 


2,01 


0,00 


Flachstab sign. 


0,00 


3,16 


0,68 


1,W 


0,00 


Flachstab sign. 


5.00 








0,00 


F C SB. 


3,00 








0,00 


S C SB. 


6 t oo 








0,00 


Staboberflache 
normal. 


4,00 








0,00 


Staboberfläche 
normal. 


,*> 








0,00 




,26 








0,00 




,70 








Streckgrenze. 


,88 










Streckgrenze. 






7,00 ; 






0,28 




,60 








0,06 




,50 








0,44 




5,00 








0,19 




<\oo 








0,57 


Dimensionen 


,60 








0,85 


Dimensionen 


.so 








0,77 


des Bruch- 


6,00 








0,60 


des Bruch- 


9,00 






1,10 


querschnitts: 


,50 








0,77 


querschnitts: 


,» 








1,68 


b<* = 2,90 cm 


>» 








1,08 


6 C = 2,90 cm 


,38 


Wage fallt ab. 


2,04 


cc* = 0,60 cm 


,80 


Wage fallt ab. 


1,20 


c c = 0,65 cm 


9,38 


Bruch, von einer 




-Fe* = 1,46 cm* 


6,80 


Bruch, von einer 


Fe = 1,59 cm 2 


Kante ausgehend 








Kante ausgehend 






allmählig. 








zieml. plötzlich. 






Spannung an dor 


Spannung an der 


Streck-Grenze . t> = 3,88 in pro cm 2 


Streck-Grenze . q = 2,so tn pro cm 2 


Zugfestigkeit . . . /J= 4,m , „ „ 


Zugfestigkeit .../* = 3,42 „ „ „ 


Deformationsarbeit . A = 19,eo in in cm 


Deformationsarbeit . A = 8,66 in /« «* 


Spee'rf. Def.-Arbeit . « = 0,97 „ „ „ 


SpecH. Def.-Arbelt . « = 0,44 „ w „ 


Bruchdehnung pro 


Bruchdehnung pro 


10 cm .... JU =s 23,0 in °/o 


10 cm ... . h = 14,o in °/ 


Contraction . . . 7* = — „ 9 


Contraction . . . 7=20,0 „ „ 


firuehfläche zeigt in diagonaler Richtung die 


Bruchfläche kurz sehnig. Schweissfehler. 


Schweissnath. Schweissfehler. 


Schlackenrest nahe einer Kante. 


Stabeberfläche vollkommen intakt, Bruch- 


Staboberfläche intakt bis auf eine defekte 


stelle He] 


£t in der Stabmitte. 

r; Bruchfläche schräge, unregelmässig. 


Stelle, längs einer Kante, wo Bruch be- 


•) 


iinsiche 


ginnt. 



Digitized by VjOOQI.6 



116 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



M. 29. Biegungsfestigkeit «AS. 30. 

Erprobt an 1,7 m langen Abschnitten des deutsch. Normalprofils No. 19. 

Stützweite: / = 1,5 m. Trägheitsmoment: / = 1779. 

Widerstandsmoment: W = 187,0 in cm. 

Flusseisen. Schweisseisen. 

Elasticitätsmessung. 



Bi- 

Ustuno 
P 
tn 



0,00 

2,oo 
4,00 
6,oo 



0,oo 
6,oo 
7,oo 
8,oo 
9,oo 
10,oo 

11,00 



0,oo 

11,00 
,25 
,60 

12,00 

,50 

13,00 



0,oo 



Durchbiegung 



Dlffiniz 



0,00 
2,18 
4,38 
6,58 



+0,o« 

6,67 
7,68 
8,76 
9,87 
10,98 
12,09 



-fO,06 
12,16 



12,64 
13,33 
14,13 
14,97 



+0,51 



2,18 
2,20 
2,20 

6,55 

1," 
1,08 

1," 
1,11 
1,11 

12,10 

0,48 
0,69 
0,80 
0,84 



Spannung 
dir 

iusserstin 
Fast» 
Qtn 

pro cm 9 



0,00 
0,40 
0,80 
1,20 

1,20 
1,40 
1,60 
1,80 
2,00 
2,20 

2,20 

Elasl.-Gr. 

2,30 
2,40 
2,51 
2,61 



Bemerkungen 



Barren sign.FB 19 
Barren ist gut 
gerichtet; Ober- 
fläche giebt zu 
keinen Bemer- 
kungen Veran- 
lassung. 

Mittlere elastische 
Durchbiegung 
pro 1 tn Be- 
lastung : 

f = 0,0221 cm 

Elastici tätsgrenze 
liegt bei 11,26/» 



Bi 

Ustung 
P 
tn 



Durchbiegung 
Diffirinz 



0,00 
2,00 
4,00 



0,00 
4,00 

,60 

5,00 

,50 

6,00 

,25 
,60 

7,00 

,60 



0,00 

7,50 

8,00 

,50 



0,00 



0,oo 

2,40 
4,83 



-0,06 
4,77 
5,38 

6,00 

6,62 
7,22 



7,86 
8,52 
9,17 



+0,42 

9,94 

10,59 

11,29 



+0,72 



2,40 
2,48 



0,61 
0,62 
0,62 
0,60 

0,64 
0,66 
0,65 

9,52 
0,66 
0,70 



SpMRU*| 

dir 

lussirttii 

Faun 

Qtn 
pro cm* 



0,00 
0,40 
0,80 

0,80 
0,90 
1,00 
1,10 
1,20 

Elast.-Gr. 

1,30 
1,40 
1,60 

1,60 
1,60 
1,70 



Bemerkungen 



Barren sign. SB 19 
Barren ist be- 
friedigend ge- 
nau gerichtet 



Mittlere elastische 
Durchbiegung 
pro 1 tn Be- 
lastung: 
f = 0,024 cm 

Elasticitatsgrenze 
liegt bei 6,25 tn 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thoinasflusseisens als Constructioosmaterial. 



117 



Flusseisen. 



Schweisseisen. 



Elemente der Arbeitsdiagramme. 



lutwg 

P 
tn 



Durchbiegung 



cm 



dffs 
Biflirnz 



Spannuig 

dir 

lanirttii 

Fasirn 

{>tn 
pro cm* 



Bemerkungen 



Be- 
lastung 
P 
tn 



Durchbiegung 



/0 

cm 



Differinz 



SpaHnung 

der 
iMierttsi 

Fasirn 

Qtn 

pro cm* 



Bemerkungen 



0,oo 0,oo 
5,oo, 0,ii 



10,oo 
13,oo 
14,oo 
15,oo 



0,28 
0,29 
0,92 



0,38 
,50, 0,4« 



16,00 


1,40 


,50 


1,65 


17,00 


2,14 


,50 


2,74 


18,oo 


3,24 



,50, 3,82 

,to] 4,15 

18,88 4,80 



0,11 
0,n 

0,07 
0,08 
0,06 
0,08 
0,94 
0,26 
0,40 
0,60 
0,50 
0,58 
0,88 
0,15 



0,oo 

1,00 

2,00 

2,61 
2,81 



3,oi 
3,n 

3,21 
3,81 
3,41 
3,51 
3,61 
3,71 
3,76 



Fortsetzung von 
Pag. 116, No. 29 



Bieggrenze liegt 
bei 14,25 tn 



Wage fällt ab 



Elast-Modul der 
Biegungsfestigkeit . 

Faserspannung an der 
Elastizitätsgrenze . 

Faserspannung an der 
Bieggrenze ■ • • 

Faserspannung bei der 
max. Tragkraft . . 

Durchbiegung bei der 
max. Tragkraft . . 

Oeform.-Arbeit bei der 
max. Tragkraft . . 



e== 1787/» pro cm 2 
y= 2,25 „ „ „ 

?= 2,86 Ä „ „ 
ß= 3,79 „ „ „ 

/o = 4,80 cm 
A = 71,oo tn cm 



Bemerkung : Bei 18,88 in Belastung beginnt 
der Steg des Trägers sich nach aufwärts 
zu biegen; Wage fällt ab; Träger wird 
ohne Bruch ausrangirt. 



0,oo 
2,oo 
4,oo 
6,oo 
8,oo 
9,oo 

,50 

10,oo 

,50 

11,00 

,50 

12,00 

,50 

13,00 

,50 

14,00 

,50 

15,00 

,50 

16,00 

,50 
16,75 



0,oo 

0,05 

0,10 

0,145 

0,210 

0,25 

0.27 

0,29 

0,82 

0,35 

0,89 

0,48 

0,47 

0,55 

0,72 

0,98 

1,17 

1,48 

1,72 

2,04 

2,55 

3,00 



0,05 

0,05 

0,045 

0,065 

0,04 

0,02 

0,02 

0,03 



0,03 
0,04 
0,04 
0,04 
0,08 
0,17 
0,21 
0,24 
0,26 
0,29 
0,82 
0,61 
0,45 



0,00 
0,40 
0,80 
1,20 
1,60 
1,80 
1,90 
2,00 

2,10 

2,20 
2,80 
2,41 
2,51 
2,61 
2,71 
2,81 
2,91 

3,01 
3,11 

3,21 
3,31 



Fortsetzung von 
Pag. 116, No. 30 



Bieggrenze liegt 
bei 10,50 in 



Wage fällt ab 



Elast-Modul der 
Biegungsfestigkeit . 

Faserspannung an der 
Elasticitätsgrenze . 

Faserspannung an der 
Bieggrenze . . . 

Faserspannung bei der 
max. Tragkraft . . 

Durchbiegung bei der 
max. Tragkraft . . 

Deform.-Arbeit bei der 
max. Tragkraft. . 

Bemerkung: Bei 16,76 tn verbiegt sich der 
Steg des Trägers nach oben; Wage fällt 
ab; der Träger wird ohne Bruch aus- 
rangirt. 



e = 1647 tn pro cm 2 


/= 1,25 „ 


9 » 


(>= 2,io „ 


1» » 


/*= 3,86 . 


11 * 


yb = 3,oo cm 




A = 41,75 in 


cm 



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118 



EL Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Schlagproben. 



Ausgeführt mit 1,70 m langen Abschnitten eines deutsch. N.-Profils No. 19. 
Stützweite: / == 1,0 m. Fallgewicht: G = 0,50 /». 

Flusseisen. 



laufende 

M 


Anzahl 

der 
Schläge 


Fallhöhl 
h 
m 


Durch- 
biegung 

/ 
mm 


Arbeits! 
m 

Einzeln 


eistung 
tn 

Total 


Bemerkungen 


81 


1 


1,05 


7,o 


0,53 




Träger vollkommen intakt. 




2 


1,05 


14,o 


0,53. 




Steg in der Nähe der Aufschlagfläche ver- 
bogen. 




3 


2,10 


— 


1,05 




Träger gerade geblieben. 




4 


2,10 


— 


1,05 




Träger schwach windschief. 




5 


2,10 




1,05 


4,21 


Träger windschief; obere Flansche quer- 
rissig. 



Schweisseisen. 



laufende 


Anzahl 


FillhAhi 


Durch- 
biegung 

/ 
mm 


Arbeitsleistung 


— 


M. 


der 
Schläge 


Ä 
m 


m 
Einzeln 


tn 
Total 


Bemerkungen 


32 


1 


1,05 


7,0 


0,53 




Träger vollkommen intakt. 




2 


1,05 


17,o 


0,58 


1,06 


Metallischer Bruch des Steges in Nähe der 
Aufschlagfläche. 




3 


2,10 




1,05 




Steg in Nähe beider Flanschen längsrissig. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 119 

Tabellarische 
Zusammenstellung der Resultate. 



Uebersicht : 

Tabelle 1 enthält: Die Resultate der Zerreissproben 
mit Material der Trägerflanschen. 

„ 2 „ Die Resultate der Zerreissproben 

mit Material der Trägerstege. Mit 
Ausschluss der Elasticitäts- und Grenz- 
module sind sämmtliche Zahlen der Tab. 
1 u. a Mittelwerthe aus z Versuchen. 

„ 3 „ Eine Zusammenstellung specif. 

Arbeitswerthe , Qualitäts- und 
Völligkeitscoefficienten der Zer- 
reissprobe. Sämmtliche Zahlen dieser 
Tabelle sind Mittelw. aus 2 Versuchen. 

„ 4 „ Die Resultate d. Kaltbiegeproben. 

„ 5 „ Die Result. d. Warmbiegeproben. 

„ 6 „ Die Resultate d. Schweissproben. 

•Sämmtliche Zahlen dieser Tabelle sind 
Mittelwerthe aus 2 Versuchen. 

7 „ Die Resultate der Härtproben. 

„ 8 „ Die Resultate der Biegeproben an 

ganzen Gebrauchstücken. 

„ q „ Die Resultate der Schlagproben. 

„ 10 „ Die Resultate einiger Schlag- 

proben, ausgeführt an beschädigten 
Gebrauchstücken. 

„ 11 „ Die Resultate d. Lochungsproben. 



Digitized by VjOOQIC 



120 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Resultate der Zerreiss- 

Versuchstäbe sind aus den Flanschen 



Deutsches 

Horn.-Prif. 

No. 



Material 




£ in in 
pro cm* 



Zo 8 - 
fettitkiit 

ßtn 
pro cm* 



Dehnungen nach 
Bruch in % pro 
10 cm ao cm 



Con- 

traction 

in o/o 



24 
23 
22 

21 
20 
19 
18 
17 
16 
15 
14 
13 
12 
11 
10 



Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 



2101,0 
1966,0 

2078,o 
1950,o 

2072,o 
1925,o 

2085,o 
1996,o 

2128,o 
2088,o 

2174,0 
1941,o 

2150,o 
2140,o 

2077,0 
2022,o 

2088,0 
2095,o 

2139,o 
2019,o 

2162,o 
2100,o 

2053 
2099 

2130 
2082 

2100 
2016 

2125 

2088 



2,18 
1,32 

2,25 
1,48 

2,82 
1,57 

2,22 
1,27 

2,16 
1,47 

2,12 
1,40 

2,19 
1,84 

2,28 
1,81 

2,24 
1,56 

2,16 
1,40 

2,46 
1,56 

2,77 
1,44 

2,88 
1,66 

2,15 
1,48 

2,81 
1,41 



2,56 
2,88 

2,65 
2,41 

2,62 
2,80 

2,57 
2,49 

2,59 
2,27 

2,62 
2,16 

2,54 
2,86 

2,74 
2,37 

2,71 
2,82 

2,82 
2,44 

3,06 
2,78 

3,55 
2,60 

2,97 
2,50 

2,86 
2,68 

3,16 
2,69 



3,98 
3,74 

4,05 
8,66 

4,12 
3,59 

4,16 
3,77 

4,12 
3,62 

4,00 

3,55 

3,94 
3,76 

4,21 
3,64 

4,17 
3,80 

4,21 
3,80 

4,44 
3,99 

5,26 
3,88 

4,29 
8,80 

4,07 

4,00 

4,60 
3,80 



31,7 

29,6 

36,6 

28,7 

36,5 

28,o 

32,7 
22,9 

30,o 
22,5 

35,o 

19,5 

33,5 
28,5 

32,7 
25,7 

31,6 

29,8 

34,5 
27,i 

33,4 

27,9 

28,4 
27,o 

31,6 

25,8 

32,o 
26,7 

28,5 

16,8 



25,7 
24,3 

29,i 
23,5 

30,4 
23,8 

25,5 
24,2 

26,i 

21,6 

27,5 

17,5 

25,7 
24,2 

25.5 

21,4 

26,7 
25,6 

28,i 
23,7 

26,9 
23,4 

22,7 

22,8 

26,i 

21,7 

24,7 

21,3 

24,o 

15,6 



60,o 
40,7 

60,4 
37,2 

59,6 
33,2 

61,3 

36,2 

57,9 
24,4 

58,7 
25,4 

58,i 
32,4 

50,9 
33,5 

58,7 
36,8 

61,9 

33,9 

57,4 
33,7 

45,o 
30,2 

59,i 
30,9 

60,7 
40,o 

51,9 

22* 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Tbomasflussdsens als Constructionsmaterial. 

Proben (Qualitätsproben), 
der Profile kalt herausgearbeitet. 



121 



Ansahen der Bruchfläche 



Beschaffenheit der Staboberfläche 
nach Bruoh 



fast homogen, fehlerfrei, sehnig, 
normalsehnig. 

homogen, fehlerfrei, sehnig. 

sehnig, normal, kleine Schweissfehler. 

in der Mitte feinkörnig, sonst sehnig, 
sehnig, mit einigen körnigen Einlagerungen. 

fehlerfrei, fast homogen, sehnig, 
sehnig mit einigen Schweissfehlern. 

fehlerfrei, vorwiegend sehnig, 
sehnig, schlecht geschweisst. 

fehlerfrei, last homogen, sehnig. 

sehnig mit kleinen Schlackeneinlagerungen. 

fehlerfrei, vorwiegend sehnig. [ungen. 

sehnig; i. i Falle m. wen. körnigen Einlager- 
fehlerfrei, vorwiegend sehnig, 
normalsehnig. 

fehlerfrei, normalsehnig, 
sehnig, normal. 

fehlerfrei, normalsehnig. 
» » 

fehlerfrei, normalsehnig, 
normaisehnig, locale Schweissfehler. 

theilw. körn., sonst Tendenz z.Sehne (stahlart.) 
normalsehnig. 

fehlerfrei, normalsehnig, 
sehnig, kleine Schweissfehler. 

fehlerfrei, normalsehnig, 
normalsehnig. 

fehlerfrei, normalsehnig, 
blättrig sehnig; normal. 



vollkommen intakt. [querrissig, 

zeigt Seh weissnäthe, ist stellenweise schwach 

vollkommen intakt, 
vollkommen intakt. 

vollkommen intakt. [anrissig, 

zeigt Schweissnäthe, ist stellenweise schwach 

vollkommen intakt. [kommen intakt, 

zeigt einige Schweissnäthe, sonst voll- 
vollkommen intakt, 
zeigt grosse offene Schweissnäthe. 

vollkommen intakt, 
unrein, kantenrissig. 

vollkommen intakt. 

bis auf einige Kantenrisse intakt. 

vollkommen intakt. 

local schwach querrissig, sonst intakt. 

vollkommen intakt. 

zeigt einige Schweissnäthe, sonst intakt. 

vollkommen intakt. 

zeigt einige Schweissnäthe, sonst intakt. 

vollkommen intakt. 

längs einer Faser querrissig, sonst intakt. 

vollkommen intakt. 

fast vollkommen intakt, local anrissig. 

vollkommen intakt. 

zeigt Schweissnäthe, schwach querrissig. 

vollkommen intakt. 



vollkommen intakt. 

längs einer Faser schwach anrissig , sonst 
intakt 



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122 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Resultate der Zerreiss- 

Versuchstäbe sind aus den Stegen 



Deutscht* 

Horm.-Prof. 

No. 



Material 



Elisticitäts- 

ModHl 
« in in 
pro cm* 



Spannung an der 



El.-6riua 

Y in 
pro cm* 



Strtck-Gr. 

Q in 
pro cm* 



Zug- 
fistigkait 

ß in 
pro cm* 



Dehnungen nach 
Bruch in °/o pro 



10 cm 



20 cm 
X* 



Con- 

tracrion 

in% 



24 
23 
22 
21 
20 
19 
18 
17 
16 
15 
14 
13 
12 
11 
10 



Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 



2143,0 
1973,o 

2086,o 
1972,o 

2074,o 
1936,o 

2123,o 
2000,o 

2108,o 
2060,o 

2083,o 
1889,o 

2089,o 
2070,o 

1979 
2067 

2066 
1987 

2111 
2064 

2127 

2068 

2156 
2117 

2191 



2022 
1971 

2111 
1967 



2,77 

1,48 

2,62 
1,88 

2,88 
1,07 

2,88 
1,81 

2,87 
1,66 

2,87 
1,08 

2,20 
1,45 

2,26 
1,18 

2,61 
1,66 

2,46 
1,40 

2,05 
1,22 

2,91 
1,82 

2,78 
1,48 

2,88 
2,04 

3,27 

1,48 



3,09 
2,42 

3,12 
2,28 

3,12 
2,29 

8,11 

2,49 

3,08 
2,81 

3,07 
2,04 

2,92 
2,80 

3,08 
2,85 

3,09 
2,08 

3,29 
2,45 

2,99 
2,32 

3,84 
2,51 

3,76 
2,86 

3,80 
2,75 

3,38 
2,56 



4,60 
3,47 

4,62 
3,89 

4,69 
3,40 

4,48 
3.61 

4,67 
3,46 

4,48 
3,24 

4,29 
3,54 

4,68 
3,48 

4,79 
3,48 

4,68 
3,89 

4,66 
3,59 

5,56 
3,66 

4,98 
3,18 

4,61 
3,77 

4.81 
3,52 



32,6 
12,1 

32,4 

13,5 
31,5 

15,1 
27,6 

14,2 

34,o 
9,0 

31,o 

12,5 

31,5 
15,8 

29,8 

11,2 

27,8 
13,o 

29,5 

8,8 

31,1 

11,3 

26,0 
IIa 

30,7 
9,i 

25,9 

10,8 

28,6 
10,i 



26,i 

11,8 

25,8 

12,2 

24,o 

13,8 

22,6 
13,o 

27,4 

8* 

25,6 

11,9 

25,7 

14,6 

24,i 

10,8 

21,9 
11,8 

24,0 
26,o 

10,4 

20,4 

9,5 

26,6 

7,6 

19,6 
9,6 

21,9 
8,7 



55,6 

14,5 

51,6 
15,9 

52,0 

16,6 

49,s 

15,2 

49,8 
15* 

53,6 
14,o 

56,7 

15,9 

51,8 
15,6 

49,i 
14* 

52,7 

14,5 

54,o 

17,6 

44,i 
14* 

55,7 
13,i 

52,o 
27,9 

52,9 
17* 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 123 

• Proben (Qualitätsproben). Tab. 2. 

der Profile kalt herausgearbeitet. 



Ansehen der Bruchfläche 



Beschaffenheit der Staboberfläche 
nach Bruch 



fehlerfrei, fast homogen, vorwieg, sehnig, 
meist kurzsehnig, stellenweise unganz, 

Schweissfchler. 
fehlerfrei, theilweise sehnig, thlw. körnig, 
sehnig mit kleinen Schweissfehlern. 

a.d.schmal.Seite feinkörn.sonst lamellar-sehn. 
blättrig-sehnig m. einig. körn.£inlagerungen. 

in einem Falle fehlerhaft, sonst normal, 
blättrig-sehnig, s t eilen w. kurz, Schweissfehler. 

lamellar, vorw. sehnig ; zeigt verwalzte Blasen, 
blättrige Sehne mit Schweissfehlern. 

\ homogen ; fast fehlerfrei, vorwiegend sehnig. 
I kurzsehnig, deutlich geschichtet. 

fast homogen, fehlerfrei, vorwiegend sehnig, 
blättrig-sehnig, stellenweise kurz. 

fast homogen, zeigt platt gewalzte Blase, 
blättrig-sehnig, stellenweise kurz. 

fehlerfrei, normalsehnig, 
blättrig-sehnig. 

lamellar, normalsehnig, 
blättrig-sehnig, zeigt Schweissfehler. 

schwach lamellar; normalsehnig, fehlerfrei, 
blättrig-sehnig, zeigt Schweissfehler. 

theilweise körnig, theilw. sehnig (stahlartig), 
blättri g-kurzsehnig. 

fehlerfrei, lamellar, sehnig, 
blättrig-sehnig; local unganz. 

fehlerfrei, sehnig, 
blättrig-sehnig. 

schwach lamellar, fehlerfrei, sehnig, 
blättrig-sehnig, local unganz. 



vollkommen intakt. 

unrein; rauh; meist leicht querrissig. 

vollkommen intakt. 

unrein, rauh, stellenweise querrissig. 

vollkommen intakt. 

unrein, rauh, stellenwieinschuppig, querrissig. 

vollkommen intakt. 

unrein, rauh, feinschiefr., stellenw. querrissig. 

vollkommen intakt 

Off. Schweissnäthe aus ungenüg. Schweissung. 

vollkommen intakt. 

unrein, rauh, feinschupp., stellenw. f. querriss. 

vollkommen intakt. 

unrein, raub, leicht schuppig, stellenw Anrissig. 

vollkommen intakt. 

rauh, unrein, stellenweise anrissig. 

vollkommen intakt. 

rauh, unrein, stellenweise leicht anrissig. 

vollkommen intakt. 

rauh, unrein, schuppig, leicht querrissig. 

vollkommen intakt. 

rauh, unrein, schuppig, local querrissig. 

vollkommen intakt. 

unrein, rauh, stellenweise fein querrissig. 

vollkommen intakt. 

unrein, rauh, schuppig, anrissig. 

vollkommen intakt, 
unrein, schwach schuppig. 

vollkommen intakt, 
ziemlich gut erhalten. 



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124 II. Abth Resultate der Festigkeitsproben. 

Zusammenstellung der 

Flusseisen. Qualitäts- und Völligkeits- 

Flansche Steg 



Diutsehis 

Normal-Profil 

No. 


Specif. Da- 

formatiins- 

Arbait ' 

« 
In u.ctH 


Qual 
coeffic 
C 
pro 
10 cm 
Co 


itäts- 
ienten 

pro 

ao cm 

C 


Ver- 

hältnis9 

C 

6b 


VOIIigktHs- 
cttfficient 

n 


Specif. Dt- 

fonnatiiM- 

Arbtit 

« 
in u. cm 


Qual 
coeffic 
C 
pro 
io cm 
Co 


ttäts 
ienten 

pro 

20 cm 

C 


Ver- 

hältniss 

Co 

C 


Ylll'rgkiits- 
CMfficiiet 


10 


1,21 


1,31 


1,11 


1,18 


0,93 


1,82 


1,88 


1,11 


1>24 


0,96 , 


11 


1,25 


1,80 


1,00 


1,80 


0,96 


1,09 


1,19 


0,91 


1,31 


0,91 


12 


1,26 


1,86 


1,12 


1,20 


0,93 


1,« 


1,58 


1,32 


1,16 


0,94 


13 


1,88 


1,49 


1,19 


1,25 


0,92 


1,34 


1,26 


1,02 


1,28 


1 
0,92 


14 


1,40 


1,48 


1,19 


1,1* 


0,94 


1,39 


1,45 


1,21 


1,20 


0,96 


15 


1,87 


1,45 


1,18 


1,28 


0,94 


1,31 


1,88 


1,12 


1,23 


0,95 


16 


1,28 


1,82 


1,12 


1,18 


0,98 


1,23 


1,88 


1,04 


1,28 


0,92 


17 


1,27 


1,88 


1,07 


. 1,28 


0,92 


1,29 


1,40 


1,18 


1,24 


0,92 


18 


1,21 


1,81 


1,01 


1,80 


0,92 


1,24 


1,85 


1,10 


1,23 


0,92 


19 


1,80 


1,40 


1,10 


1,27 


0,93 


1,2« 


1,87 


1,13 


1,21 


0,91 


20 


1,11 


1,28 


1,08 


1,14 


0,90 


1,46 


1,59 


1,28 


1,24 


0,92 


21 


1,18 


1,85 


1,06 


1,27 


0,87 


1,18 


1,22 


1,00 


1,22 


0,99 


22 


1,42 


1,50 


1,25 


1,20 


0,91 


1,38 


1,47 


1,12 


1,31 


0,94 


23 


1,87 


1,48 


1,18 


1,25 


0,92 


1,37 


1,50 


1,19 


1,26 


0,91 


24 


1,11 


1,24 


1,01 


1,23 


0,89 


1,34 


1,47 


1,17 


1,26 


0,91 


Summa 


19,07 


20,50 


16,67 


18,52 


13,81 


19,62 


20,89 


16,85 


18,61 


13,95 


Mittel 


1,27 


1,37 


1,11 


1," 


0,92 


1,81 


1,39 


1,18 


1,24 


0,98 



Digitized by VjOOQI.6 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



125 



specif. Arbeitswerthe. 

coefficienten der Zerreissproben. 
Flansche 



Tab. 3. 

Schweisseisen. 

Steg 



j 1 
Diotichts 

' lermal-rtifil 

j No. 

1 


Specif. Di- 

farmtioK- 
Arbiit 

« 

In u.cm 


Qual 
coeffic 
C 
pro 
io cm 
Co 


itäts- 
ienten 

pro 

ao cm 

C 


Ver- 

bältniss 

C 

a 


VOMigkiits- 
eoifficiint 

n 


Spicif. De- 

fornations- 

Arbiit 

« 

tnu.cm 


Qual 
coeffic 
C 
pro 
io cm 
Co 


itäts- 
ienten 

pro 

20 cm 

C 


Ver- 
haltniss 

Q 
c 


Völliokeits- 
cotfficiMt 

n 


10 


0,75* 


0,86* 


0,80* 


1,07* 


0,87* 


0,33 


0,85 


0,81 


1,13 


0,94 


11 


1,04 


1,06 


0,85 


1,25 


0,98 


0,38 


0,41 


0,36 


1,14 


0,93 


12 


0,93 


0,98 


0,82 


1,19 


0,95 


0,27 


0,28 


0,24 


1,17 


0,96 


13 


0,95 


1,22 


0,99 


1,23 


0,92 


0,36 


0,40 


0,35 


1,16 


0,90 


i 

1 14 

i 


IM 


1," 


0,93 


1,19 


0,94 


0,35 


0,40 


0,87 


1,08 


0,87 


15 


0,98 


1,03 


0,90 


1,14 


0,95 


0,25* 


0,27* 


0,23* 


1,17* 


0,93* 


16 


1,03 


1,11 


0,97 


1,14 


0,93 


0,88 


0,44 


0,40 


1,10 


0,86 


17 


0,86 


0,98 


0,78 


1,1» 


0,92 


0,38 


0,38 


0,86 


1,05 


0,87 


18 


0,99 


1,07 


0,98 


1,1» 


0,92 


0,48 


0,54 


0,52 


1,04 


0,89 


19 


0,62 


0,69 


0,62 


1,11 


0,90 


0,35 


0,40 


0,88 


1,05 


0,87 


20 


0,74 


0,81 


0,78 


1,04 


0,91 


0,27* 


0,30* 


0,27* 


1,11* 


0,90* 


21 


0,97 


1,05 


0,91 


1,15 


0,92 


0,46 


0,51 


0,46 


1,11 


0,90 


22 


0,93 


1,00 


0,83 


1,20 


0,98 


0,43 


0,61 


0,45 


1,18 


0,84 


23 

I 


1,00 


1,06 


0,86 


1,23 


0,94 


0,40 


0,45 


0,41 


1,10 


0,89 


24 


1,01 


1,10 


0,91 


1,21 


0,92 


0,66* 


0,69* 


0,66* 


1,06 


0,94* 


. Summa 


13,84 


15,08 


12,88 


17,49 


13,90 


5,69 


6,33 


5,76 


16,59 


13,49 


i Mittel 


0,92 


1,00 


0,85 


1,16 


0,94 


0,87 


0,42 


0,38 


1,11 


0,90 



*) ein Versuch. 



Digitized by VjOOQIC 



126 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Flusseisen. 



Resultate der 



Diutsch. 
Nirm.-Prof. 


Ort der 
Entnahme 


Qtitrschfl.-AbmtssuniiM 
du Prebestabis 

w cm 


Beobachtung. 


No. 


der Probe 


Briits 


Dieka 




24 


Flansche 


4,95 


1,23 


Bis 95° maschinell gebogen, hierauf v. Hand gefaltet, ohne Brud 




Steg 


4,95 


0,84 


»95° > » > »»»» 


23 


Flansche 


5,00 


1,33 


Bis 95° maschinell gebogen, hierauf v. Iland gefaltet, ohne Braci 




Steg 


5,10 


0,82 


» 95° » » > » > » > 


22 


Flansche 


5,00 


1,23 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brud 




Steg 


5,00 


0,83 


» 95° » » » » » » » 


21 


Flansche 


5,io 


1,25 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Bruch 


Steg 


5,oo 


0,77 


» 95° » » » » » > > 


20 


Flansche 


5,oo 


0,98 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Urach 




Steg 


5,08 


0,72 


> 95° » » > » » » > 


19 


Flansche 


5,io 


1,18 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Bruch 




Steg 


5,io 


0,72 


> 95° » » » » » » * 


18 


Flansche 


4,92 


1,05 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Bruch 




Steg 


5,03 


0,67 


» 95° » » » » » » > 


17 


Flansche 


5,08 


1,00 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brück 


Steg 


4,95 


0,65 


> 95° » > » » » > > 




Flansche 


5,00 


0,95 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brucfc 


16 


Steg 


5,05 


0,64 


> 95° » » » » » * * 




Flansche 


5,03 


0,67 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Bruch 


15 


Steg 


5,08 


0,61 


»95° > » » »>»» 




Flansche 


5,04 


0,86 


Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brud 


14 


Steg 


5,09 


0,57 


» 95° » » » » > » * 




Flansche 


4,98 


0,79 


Bis 94° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brud 


13 


Steg 


5,00 


0,50 


» 94° » > » » > » > 


12 


Flansche 


4,98 


0,76 


Bis 94° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brud 




Steg 


5,00 


0,61 


> 94° » » » > » » » 


11 


Flansche 


5,00 


0,64 


Bis 94° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brud 




Steg 


5,06 


0,48 


> 94° » » » » » > > 


10 


Flansche 


4,97 


0,49 


Bis 94° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, ohne Brud 




Steg 


5,05 


0,48 


» 94° » > > » » » » 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial 

Kaltbiege-Froben. 



127 

Tab. 4. 

Schweisseisen. 



Ho. 



Ort der 
Entnahme 
der Probe 



Qusrtdioitts- 



dtsProbittabis 

in cm 
Briiti I Oicki 



Beobachtung. 



21 



Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Sieg 

Flansche 
Steg 

Mansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 



5,04 
4,96 

4,94 
5,04 

5,00 
5,oo 

5,10 

4,82 
5,20 

5,00 

5,06 

5,05 

5,02 
4,96 

5,00 
5,00 

5,05 
5,08 

5,00 
5,10 

5,oo 

4,95 

5,00 
5,10 

4,97 

5,00 
5,00 

5,14 

4,95 
5,06 



1.« 

0,86 

1,28 
0,83 

1,24 
0,81 

1,25 
0,76 

0,91 
0,74 

1,09 
0,78 

1,05 
0,68 

0,97 
0,66 

0,98 
0,68 

0,78 
0,57 

0,84 
0,57 

0,76 
0,53 

0,76 
0,61 

0,69 
0,47 

0,49 
0.48 



Bei 70° öffn. d. Schweissnath, bis 96° masch.w. geb. hierauf v. H. gefaL ohne Br. 
» 96° maschinell gebogen, hierauf v. H. gefaltet, Probe fein querrissig. 

Bei 70°öffh. d. Schweissnath, bis 95* masch.w. geb. hierauf v. H. gefal. ohne Br. 
Bis 95° maschinell gebogen, hierauf v. H. gefaltet, Probe wird querrissig. 

Bei 65° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch. w. geb. hierauf v. H. gefaL ohne Br. 
Bis 95° maschinell gebogen, sodann v. Hand gefaltet, Probe anrissig. 

Bei 58° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch. w. geb., hierauf, v. H. gefaL, Stab 
Bis 95° masch. gelnjgen, sodann v. H. gefaltet, Probe querrissig, [anrissig.] 

Bei 25° öffn. d. Schweissnath. bis 95° masch. w. geb.hierauf v. H. gefaL ohne Br. 
Bis 95° masch. gebogen, sodann v.H. gefaltet, Probe wird hierbei querrissig. 

Bis 55° maschinell gebogen, Probe wird quer rissig. 
» 83° » » » > » 

Bei 50° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch.w. geb. sodann v. 1 1. gefal. ohne Br. 
Bis 95° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, Probe wird querrissig. 

Bei 60° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch.w. geb. sodann v. H. gefal. ohne Br. 
Bis 95° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, Probe wird querrissig. 

Bei 60° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch. w. geb. sodann v. H. gefal. ohne Br. 
Bis 95° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, Probe wird querrissig. 

Bei 60° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch.w. geb. sodann v. H. gefal. ohue Br. 
Bis 95° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, Probe wird querrissig. 

Bei 55° öffn. d. Schweissnath, bis 95° masch. geb., sodann v. H. gefal., ohne Br. 
Bis 94° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, Probe wird querrissig. 

Bis 94° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, ohne Bruch. 
» 94° > » » » » Probe wird querrissig. 

Bis 94° masch. gebogen, sodann v. II. gefaltet, ohne Bruch. 
> 94° » » » » > Probe wird querrissig. 

Bis 94° masch. gebogen, sodann v. H. gefaltet, ohne Bruch. 

* 94° » » » » » » » 

Bis 94° masch. gebog. sodann v. H. gefal. ohne Br., Schweissn. kaum merklich. 
» 94° » » » » Probe zeigt Spuren von Querrissen. 



masch. w. geb. = maschinell weiter gebogen ; v. H. = von Hand, 



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128 



Flusseisen. 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Resultate der 



Diutsch. 
Nsrn.-Prif. 


Ort der 
Entnahme 


Qumchn.-AbmMMflH 

das Probistibes 

in cm 


Bemerkung. 


No. 


der Probe 


Bniti 


Oieki 




24 


Flansche 


5,ii 


1,91 


In hellrothwarmem Zustande v. Hand gefaltet, ohne Bruch. 




Steg 


5,06 


0,84 


> > » » » > > 


23 


Flansche 


5,io 


1,86 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, ohne Bruch. 




Steg 


4,97 


0,88 


> » » » » » » 


22 


Flansche 


5,oo 


1,94 


In hellrothw. Zustande v. Hand genutet, ohne Bruch. 




Steg 


4,98 


0,88 


» > » > » » » 


21 


Flansche 


5,06 


1,26 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probestab blieb intad 




Steg 


5,08 


0,76 


»» »»» »»» 


20 


Flansche 


4,96 


1,07 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probestab blieb iniafl 




Steg 


4,64 


0,71 


>» »»» »»» 


19 


Flansche 


4,97 


1,18 


In hellrothw. Zustande v. Hand genutet, Probestab blieb intacj 




Steg 


5,10 


0,71 


»> > » » > »> 


18 


Flansche 


5,00 


1,07 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probestab blieb iniad 


Steg 


5,00 


0,67 


»» »»» »»» 


17 


Flansche 


5,00 


1,08 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probestab blieb intad 

»» » > » > » » 




Steg 


4,96 


0,66 


16 


Flansche 


4,9« 


0,97 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 




Steg 


5,07 


0,64 


»> » » » »»» 


15 


Flansche 


4,96 


0,78 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 




Steg 


5,00 


0,61 


» » » » »»»» 


14 


Flansche 


5,00 


0,86 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 




Steg 


5,00 


0,57 


„» » »>»»» 


13 


Flansche 


5,02 


0,78 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 




Steg 


5,11 


0,60 


»» > »»»>» 


12 


Flansche 


5,oo 


0,77 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 


Steg 


5,00 


0,51 


»> » > » » » > 


11 


Flansche 


5,08 


0,68 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 


Steg 


4,96 


0,47 


» » » »»»>> 


10 


Flansche 


4,97 


0,56 


In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Probe blieb intact. 




Steg 


4,9t 


0,48 


»» » » > »»»! 

1 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 129 

Warmbiege-Probe. Tab. s. 

Schweisseisen. 



tfStft. I 

a-taf. 
No. I 



Ort der 
Entnahme 
der Probe 



QutnchD.-AbnusuDgtn 

dit Pribntabis 

ii cm 



Breit« 



Dickt 



Bemerkungen. 



Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 



5,io 

4,95 

5 oo 
5,oo 

5,oi 

4,98 

5,04 
5,04 

5,14 
4,97 

5,06 
5,04 

4,96 

5,00 
5,00 

5,07 
5,04 

5,00 

4,98 

5,10 

5,04 

5,00 
5,00 

5,06 
5,12 

5,00 

5,08 
5,05 

4,96 

5,00 



1.» 

0,65 

1,25 
0,82 

1,24 
0,81 

1,28 

0,75 

0,92 
0,76 

1 } 08 
0,72 

1,06 
0,69 

0,98 
0,66 

0,94 
0,64 

0,82 
0,57 

0,84 
0,58 

0,80 
0,52 

0,69 
0,50 

0,68 
0,46 

0,54 
0,49 



In hellrothw.*) Zustv. H. gefal. Schweissnath offen, schwach querrissig 
» > » » > Probestab stark querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnath offen. 
» » » » » Probestab querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnath offen. 

> » » » » Probestab wird querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnath offen. 
» » » > > Probestab wird querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 
» » » > » Probestal) schw. anrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 
» > > » t Probestab stark querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 
» » » » > Probe querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 

> » > » » Probestab schw. querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 

> > » » * Probe wird stark querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 
» » » »i Probe wird schw. querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 
» » » » » Probe wird querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 
» » » » » Probe wird querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. H. gefaltet, Sclr.v.-Näthe offen, Pr. querrissig. 
» » » > » Probe wird querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe offen. 

> > » » » Probestab wird querrissig. 

In hellrothw. Zustande v. Hand gefaltet, Schweissnäthe kaum sichtbar. 
» > » » » Probestab wird querrissig. 

9 



*) w. Zust. v. H. gefal. = wannen Zustand von Hand gefaltet. 



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130 

Flusseisen. 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Resultate der 



Deutsches 

Norm.-Prof. 

No. 



Ort der 
Entnahme 

der 
Probestäbe 



Beschaffenheit 

der 
Materialgattung 



Spannung 
in dir 

Streck-fir. 
o tn 

pro m> 



Zug- 
festigkeit 

ß tn 
pro cm* 



Dihnung 
n. Bruch 
pro 
10 cm 
l in o/o 



Con- 

traction 
(f> in Wo 



Spacif. Do 
Yormations 

Arbait 
« in tn 

u. cm 



Bemerkungen 
bezüglich d. geschw. Proben 



24 
23 
22 
21 
20 
19 
18 
17 
16 
15 
14 
14 
13 

12 

11 

10 



Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Flansche 
Steg 

Steg 

Steg 

Flansche 



ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 



ungeschweisst 
geschweisst 



ungeschweisst 
geschweisst 



ungeschweisst 
geschweisst 



3,09 
2 t 8l 

3,12 
3,59 

3,12 
3,47 

3,11 

3,83 

3,03 
3,08 

3,07 
3,43 

2,92 
3,28 

3,08 
3,38 

3,09 
3,39 

3,29 
3,26 

2,99 
3,35 

3,06 
2,82 

3,84 

3 } oi 



3,76 
3,48 



3,80 
2,53 



3,61 
2,91 



4,50 
4,48 

4,82 
4,98 

4,69 
4,94 

4,43 
4,43 

4,67 
4,67 

4,43 
4,74 

4,29 
4,64 

4,68 
4,74 

4,79 
4,87 

4,68 
4,58 

4,66 
4,67 

4,44 
4,26 

5,56 
4,68 



4,98 
4,40 



4,61 
4,09 



4,60 
4,09 



32,6 
23,8 

32,4 
19,i 

31,5 

26,5 
27,5 

11,7 

34,0 

26,5 

31,o 
24,o 

31,5 

16,o 
29,8 

16,5 

27,8 

21,5 

29,5 

20,4 

81,i 
22,8 

33,4 

18,2 

26,0 
27,o 



30,7 

13,9 



25,9 
25,8 



28,5 

9,8 



55,5 
39,o 

51,6 

? 

52,o 
49,o 

49,3 

16,7 

49,8 
48,3 

53,6 
36,o 

56,7 
27,o 

51,3 

27,o 

49,1 
c42,o 

52,7 

30,5 

54,o 
56,4 

57,4 
c.32,o 

44,i 
48,9 



55,7 
34,o 



52,o 
52,6 



51,9 

25,2 



1,34 
0,95 

1,87 
0,85 

1,38 
1,23 

1,13 
0,48 

1,46 
1,15 

1,29 
1,02 

1,24 
0,67 

1,29 
0,71 

1,28 
0,98 

1,81 
0,87 

1,39 
0,98 

1,40 
0,71 

1,84 
1,14 



1,44 
0,61 



1,09 
0,97 



1,21 
0,87 



BrnehstcUe liegt In beld. Filier 
Sil einem Ende der geachweisstrv 
Stelle (wo die Schwelssnath an* 
schiefert.) 

Genau wie bei Flusseisen 
No. 24. 



id. 



id. 



Sehr gut geschweisst; In eisen 
Felle Hegt die Bruche. aua*#r- 
haih der geschweissten 6ielle. 

Bruchfliehe liegt In einem Falle 
in d. Mitte, im andern am Ende 
der geschweissten Stelle. 

Grober Scbwelasfehler in einem 
Falle, Im andern Falle eine 
verbrannte SteUe vorhanden. 



Ein grober Seh weiss fehl er. 



Bruchflache liegt in einem Fall« 
ausserhalb der geach-welaeten 
Stelle. 

Genau wie bei Plusseisen 
No. 24. 

Brucbfl. Hegt ausserhalb d 
geschweissten Stelle. 

Bruchfläche liegt am Ende 
der geschweisst en Stelle. 

Sehr gut geachw. ; Bruch«, liegt 
in einem Falle innerhalb, im 
andern a. Ende d. geachw. Stell« 



In einem Falle eine ver- 
brannte Stelle vorhanden. 



Bruchflache Hegt in beld.FZllra 
ausserhalb der geachw. Stelle. 



In einem Falle grober Schweiav 
fehler vorhanden; Im andern 
liegt d. Bruch flache anaserhalb 
der geschweissten Stelle. 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



Schweissproben. 



131 
Tab. 6. 
Schweisseisen. 



Ort der 
Entnahme 

der 
Probestabe 



Beschaffenheit 

der 
Materialgattung 



Spannung 
an dir 

Strnek-Gr. 
l> in 

pro cm* 



Zug- 

(•stigkiit 

ß in 

pro cm* 



Dihnung 
n. Bruch 

pro 
10 cm 
X in o/o 



Con 
traction 
(f in o/o 



Spncif. Di- 

(onnatiint- 

Arbnit 

« in tn 
u. cm 



Bemerkungen 
bezuglich d. geschw. Proben 



Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 
Steg 

Flansche 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 
Steg 

Flansche 



ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 

ungeschweisst 
geschweisst 



2,42 
2,89 

2,28 
2,26 

2,29 

2,31 

2,49 
2,65 

2,31 
2,41 

2,04 
2,22 

2,80 
2,82 

2,85 
2,51 

2,08 
2,81 

2,45 
2,88 

2,82 
2,86 

2,78 
2,51 

2,60 
2,42 

2,51 
2,18 

2,50 
2,82 

2,86 
2,24 

2,66 
2,60 

2,76 
2,80 

2,59 
2,54 



3,47 
3,71 

3,89 
3,71 

3,40 
3,47 

3,51 
3,84 

3,45 
3,61 

3,24 
3,89 

3,54 
3,38 

3,48 
3,70 

3,48 
3,45 

3,89 
3,39 

3,59 
3,56 

3,99 
3,78 

3,88 
3,66 

3,66 
3,48 

3,80 
3,66 

3,18 
3,08 

4,00 

3,56 

3,77 
3,52 

3,80 
3,64 



11,8 

15,1 

13,5 

22,0 

15,i 
9,o 

14,2 
12,5 

9,o 
13,o 

12,5 
13,2 

15,3 
10,9 

11,2 

15,1 
13,o 

11,7 

8,8 
8,7 

11,3 
15,4 

27,9 

13,8 

27,0 
22,2 

H,i 

10,8 

25,8 
25,o 

9,1 

7,4 

26,7 

9,6 
10,8 

13,0 

16,8 
11,9 



14,5 
22,2 

15,9 

24,7 

16,6 

13,0 

15,2 
17,8 

15,8 

23,o 
14,o 

16,8 

15,9 
15,2 

15,5 

26,7 

14,8 
19,9 

14,5 
19,5 

17,6 
21,2 

33,7 
c.21,i 

30,2 
c 30,o 

14,8 
18,4 

30,9 
33,8 

13,i 

13,8 

40,o 
20,8 

27,9 

21,6 

22,8 

18,7 



0,89 
0,49 

0,40 
0,74 

0,48 
0,27 

0,48 
0,43 

0,27 
0,48 

0,85 
0,40 

0,48 
0,85 

0,88 
0,50 

0,88 
0,35 

0,25 
0,26 

0,35 
0,51 

1,04 
0,44 

0,95 
0,76 

0,86 
0,34 

0,93 
0,86 

0,27 
0,21 

1,08 
0,81 

0,88 
0,40 

0,69 
0,41 



Gute Schweissung. 



Wie b. Schweisseisen No. 24. 



In beiden Fällen Schweiss- 
fehler vorhanden. 

In einem Falle grobe Schwein- 
fehler, im andern Falle liegt d. 
Bruchfl. auaeerh. d. geschw. Stelle 

In beiden Fällen grobe 
Schweissfehler vorhanden. 

Kl. 8chwelufehler ; Bruchfl. liegt 
in einem Falle a.Ende d. geschw. 
8telle (wo Schweisafl. suMchlef.) 

In einem Falle eine verbr. 
Stelle vorhanden. 

Bruchfläche liegt in beiden 
Fällen ausserhalb der geschw. 
Stelle. 

Grober Schweissfehler, Bruchfl. 
liegt in einem Falle unterhalb 
der geschweiftsten 8tellc. 

Bruchstelle liegt in einem Falle 
ausserhalb, im andern am Ende 
der geschweissten Stelle. 

Bruchflache liegt innerhalb der 
geschweissten 8telle. 



Bruch flache Hegt am Ende der 
geschweissten Stelle. 



Bruchfläche Hegt ausserhalb der 
geschweissten 8teUe. 



Bruchfläche Hegt am Ende der 
Schweissfläche. 



Bruchfllche Hegt ausserhalb der 
geschweissten Stolle. 



Bruchfläche Hegt sm Ende der 
Schweissfllche. 



Bruchfläche Hegt in beid. Flllen 
ausserhalb d. geschw. Stelle. 



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132 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Flusseisen. 



Resultate der 



Deutsch, 

Normal- 

Profil 

No. 



Ort der 
Entnahme 
der Probe 



Be- 
schaffenheit 
des 
Materials 



Spannung 
an dor 
Streck- 
gronzo 
{> tn 

pro cm* 



Zug- 
festigkeit 

ß tn 
pro cm* 



Dohnung 
■ach Brach 



p.Ho» 



p.2l cm 



Con- 
tractu 
<f io°/o 



Spie. 

Deform.* 
Arbeit 
a tn 
u. cm 



Bemerkungen 
bezüglich der Härteproben 



24 
24 
20 
20 
16 
13 
12 
10 



Steg 

Flansche 

Steg 

Flansche 

Flansche 

Steg 

Flansche 

Flansche 



ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 



3,09 
4,40 

2,*b 
4,oo 

3,08 
3,98 

2,59 
3,80 

2,71 
4,50 

3,84 
5,25 

2,97 

4,00 

3,16 
3,82 



4,50 
6,49 

3,93 
5,96 

4,67 
5,57 

4,12 
4,98 

4,17 

7,00 

5,56 

7,87 

4,29 
5,82 

4,60 
5,90 



32,6 

16,6 

31,7 
15,2 

34,0 

22,0 

30,0 
18,o 

31,6 

26,o 
?,* 

31,6 
15,8 

28,5 

13,4 



26,1 

8,8 

25,7 

9,8 

27,4 
14,i 

26,i 

10,8 

26,7 
20,4 

4,8 

26,i 

11,5 

24,0 

9,3 



55,5 
47,o 

60,o 
37,9 

49,8 



57,9 
57,6 

58,7 



44,i 
24,6 

59,i 



51,9 
51,2 



1,84 
1,04 

1,11 
0,88 

1,46 
1,19 

1,11 
0,87 

1,23 

1,34 
0,55 

1,26 
0,89 

1,21 
0,77 



local weich, Bruchfläche 
schwach lamellar, sehnig. 

Bmchfl. theilw. körnig, 
theilw. sehnig. 

local weich, Bruch 
zackig, sehnig. 

local weich, Bruchfläche 
normal-sehnig. 

Bruch am Stabende. 

Bruchfl. theilw. körnig, 
stahlartig. 

Bruch unregelmässig, 
normal-sehnig. 

local weich, Bruchfläche ; 
sehnig, normal. 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Construcüonsmaterial. 



133 



Härtproben. 



Tab. 7. 
Schweisseisen. 



Spannung 
an dir 
Strick- 
grinzi 
(> tn 
pro cm* 



Dorisch- 
Itnul- 

Prefii 
No. 



Ort der 
Entnahme 
der Probe 



Be- 
schaffenheit 
de« 
Materials 



Zug- 
fistigkiit 

ß in 
pro cm» 



DibnuDg 
nach Bruch 



p.10 cm 
*ti«°/o 



p.28cm 
A»inO/ 



Con- 
tractu 



Spie. 
Deform.- 
Arboit 
a tn 

U.CWI 



Bemerkungen 
bezuglich der Härteproben 



24 
23 

20 
20 
16 
13 
12 
10 



Steg 

Flansche 

Flansche 

Flansche 

Flansche 

Steg 

Flansche 

Flansche 



angehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 

ungehärtet 
gehärtet 



2,42 
2,7« 

2,41 
2,51 

2,27 
2,57 

2,27 
2,34 

2,32 
2,60 

2,51 
2,66 

2,50 
2,68 

2,59 
2,69 



3,«7 
3,99 

3,66 
3,70 

3,62 
4,21 

3,62 
3,82 

3,80 
4,43 

3,66 
3,50 

3,80 
4,12 

3,80 
3,95 



12,1 

12,8 

28,7 
25,2 

22,5 

22,8 

22,5 
23,6 

29,8 
23,8 

ll,i 

25,8 
21,o 

16,8 
15,6 



11,8 
11,0 

20,5 
19,0 

21,6 

17,1 

21,6 
18,4 

25,6 
20,i 

9,5 
21,7 

17,o 

15,5 

10,o 



14,5 
16,8 

87,2 
36,3 

24,4 
32,8 

24,4 
33,4 

36,8 
20,9 

14,8 

30,9 
33,3 

22,8 

21,6 



0,89 
0,45 

1,00 
0,87 

0,74 
0,84 

0,74 
0,84 

1,03 
1,00 

0,36 

0,93 
0,80 

0.69 
0,59 



Bruchfl. blättrig -seimig, 
normal. 



Bruchfl. normal-sehnig. 
Alles wie vorher. 

Alles wie vorher. 

Bruchfl . normal - sehnig 
mit einer härtern Partie. 

Schweissfehler. 

Bruchfl. normal -sehnig. 

Bruchfl. blättrig -sehnig. 



Digitized by VjOOQIC 



134 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Resultate dei 



Dtutschts 

Norm.-Prof. 


Material 


Stfltc- 
weite 


Durchbiegt» 

Elasticitäts-Grtnz» 


ig bei de 

Biaggrinzt 


r 
maxJragkf. 


Elutldtats- 
Modul 


Biegungsspannangrn 
in tn pro cm* bei der 


No. 




in ro 


cm 
pro i,o tn 


cm 
Total 


cm 


cm 


tn pro cm* 


El.-Sriui 


Bitfl- 
Braut 


■IL 

IraHrift 


24 


Flusseisen 


1,50 


0,0098 


0,1813 


0,28 


2,82 


1673 


l,w 


2,68 


3,67 


Schweisseisen 


0,0099 


0,1386 


0,29 


2,54 


1656 


1,42 


2,52 


3,57 


23 


Flusseisen 


1,50 


0,0120 


0,1808 


0,82 


1,68 


1761 


1,95 


2,89 


3,43 


Schweisseisen 


0,0119 


0,1486 


0,28 


4,90 


1624 


1,« 


2,19 


3,73 


22 


Flusseisen 
Schweisseisen 


1,50 


0,0128 
0,0185 


0,224 
0,169 


0,80 
0,28 


3,50 
2,20 


1777 
1686 


2,83 
1,67 


3,00 

2,20 


4,19 
3,27 


21 


Flusseisen 
Schweisseisen 


1,50 


0,0152 
0,0161 


0,2048 
0,1526 


0,26 
0,24 


1,88 
1,86 


1792 
1692 


2,06 
1,45 


2,51 
2,21 


3,43 
3,21 


20 


Flusseisen 
Schweisseisen 


1,50 


0,0186 
0,0191 


0,2135 
0,1620 


0,28 
0,24 


3,60 
2,30 


1752 

1706 


2,00 
1,47 


2,60 
2,17 


3,69 
3,47 


19 


Flusseisen 


1,50 


0,0221 


0,2490 


0,83 


4,30 


1787 


2,25 


2,86 


3,79 


Schweisseisen 


0,0240 


0,1500 


0,31 


3,00 


1647 


1,25 


2,10 


3,36 


18 


Flusseisen 
Schweisseisen 


1,50 


0,0260 
0,0297 


0,2661 
0,2005 


0,84 
0,35 


4,30 
3,25 


1855 
1621 


2,37 
1,56 


2,89 
2,87 


3,63 
3,47 


17 


Flusseisen 


1,50 


0,0822 


0,2418 


0,88 


4,68 


1855 


2,02 


2,90 


4,04 


Schweisseisen 


0,0388 


0,1856 


0,32 


3,80 


1767 


1,« 


2,36 


3,64 


16 


Flusseisen 


1,50 


0,0390 


0,8022 


0,50 


7,64 


1907 


2,46 


3,18 


4,» 


Schweisseisen 


0,0410 


0,2359 


0,36 


4,58 


1814 


1,88 


2,62 


3,49 


15 


Flusseisen 
Schweisseisen 


1,50 


0,0496 
0,0505 


0,8848 
0,1894 


0,45 
0,84 


7,40 
6,78 


1908 
1874 


2,56 
1,42 


3,22 
2,87 


4,26 
3,69 


14 


Flusseisen 


1,50 


0,0611 


0,3591 


0,47 


8,85 


1983 


2,66 


3,29 


4,42 


Schweisseisen 


0,0650 


0,2523 


0,42 


7,io 


1869 


1,W 


2,66 


3,97 


13 


Flusseisen 


1,50 


0,0847 


0,4132 


0,56 


9,28 


1883 


2,70 


3,46 


4,98 


Schweisseisen 


0,0883 


0,2542 


0,89 


6,66 


1806 


1,59 


2,35 


3,73 


12 


Flusseisen 


1,50 


0,1087 


0,3936 


0,63 


11,00 


1954 


2,47 


3,23 


4,34 


Schweisseisen 


0,1175 


0,3088 


0,47 


10,10 


1808 


1,79 


2,55 


3,91 


11 


Flusseisen 


1,50 


0,1469 


0,4231 


0,60 


9,60 


1986 


2,46 


3,10 


3,97 


Schweisseisen 


0,1531 


0,2878 


0,50 


7,83 


1906 


1,61 


2,57 


4,07 


10 


Flusseisen 


1,50 


0,1986 


0,4458 


0,5* 


9,40 


2111 


2,51 


3,27 


4,50 , 


Schweiflfeisen 


0,2113 


0,3048 


0,54 


7,92 


1934 


1,57 


2,87 


3,W 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 135 

Biegeproben. Tab. 8. 



Oiffirtu in 
Biistta d. Flussiisiis 



total 



»" 7o 



Bemerkungen 



13,3 
-89,5 

49,4 

1,8 

28,0 
29,3 

15,7 
14,7 

45,7 

15,6 

20,6 
32,5 

13,7 

10,6 

8,3 



15,4 

-68,3 

51,9 

5,0 

41,8 
41,8 

25,9 
25,o 
50,5 
21,4 
27,7 
45,1 

21,5 

26,5 
24,8 



Bei 35 tn verbiegt sich der Steg; Träger wird windschief, 
»34/i»» »»» » > » 

Bei 29,0 tn bläht sich der Steg lokal aufwärts; Träger wird windschief. 

» 31,5 /»»»»»> » »» » 

Bei 31,4 tn verbiegt sich der Steg; Träger wird windschief. 

» 24,5 tn sinkt die Wage in Folge Verbiegung des Steges. 

Bei 22,5 in bläht sich der Steg nach oben; Träger wird windschief. 

» 21 ,25 in sinkt d. Wage in Folge Deform, d. Steges ; Träger w. windschief. 

Bei 21,85 tn bläht sich der Steg aufwärts; Träger wird windschief. 

» 20,0 /*»»»» » »» » 

Bei 18,88 tn biegt sich der Steg aufwärts; Träger wird windschief 

» 16,75 /*»»»» » »> > 

Bei 15,75 tn bläht sich der Steg lokal aufwärts; Träger wird windschief. 

» 15,oo /»»»»»» » »> » 

Bei 15,00 tn bläht sich der Steg aufwärts; Träger wird windschief 

» 13,5 /#»»»» » »» » 

Bei 13,5 tn bläht sich der Steg aufwärts ; Träger wird allmälig windschief. 

Bei 11,0 tn » » » » » » » » » 

Bei 1 1 ,85 tn gespannte Flansche steigt i . FolgeVerbieg. d. Steg.; Trag. w. windsch. 

» 9,75 tn bläht sich der Steg aufwärts, gespannte Flansche steigt. 

Bei 9,75 tn bläht sich der Steg aufwärts; Träger wird windschief. 

» 8,75 /»»»»» » »> » 

Bei 9,0 tn bläht sich der Steg aufwärts; Träger wird windschief. 

» 6,76 /»»»»» » »> » 

Bei 6,88 in wird der Träger, in Folge Verbiegung des Steges, windschief. 

» 5,75 tn bläht sich der Steg aufwärts; Träger wird windschief. 

Bei 4,64 in verbiegt sich der Steg; gepresste Flansche wird S-förmig. 

» 4,76 tn » » » » Träger wird windschief. 

Bei 4,18 tn steigt d. Steg u. <L gedrückte Flansche aufwärts, Trag. w. windsch. 

» 3,68 tn verbiegt sich der Steg; Träger wird windschief. 



Digitized by VjOOQIC 



136 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Resultate der 



Profil 




Fall- 


Fallhöhe in m 


Anzahl 


Durchbiegung 
in mm beim 


Geleistete 


Differeni 


Na. 


Material 


Gewicht 
in tn 


beim 1. u. 
2. Schlag 


nii dm 
folgiodin 
Schllgon 


der 
Schläge 


i. 
Schlag 


2. 

Sohlag 


Arbeit in 
m tn 


absolut 


zu 
Gunsica 


24 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


2,o 


4,o 


4 
2 


6,5 
7,0 


14,5 
17,0 


6,0 
2,o 


4,o 


66,6 


23 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


1,78 


3.56 


4 
2 


7,0 
7,0 


14,0 
17,0 


5,84 
1,78 


3,56 


66,6 


22 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


1,58 


3,16 


3 
2 


8,0 
8,o 


15,0 
18,o 


3,16 
1,58 


1,58 


50,o 


21 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


1,88 


2,76 


5 
1 


7,o 
7,o 


14,o 
14,o 


5,52 
0,69 


4,83 


87,5 


20 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


1,21 


2,42 


4 
2 


6,o 
7,o 


14,o 
15,o 


3,62 
1,20 


2,42 


66,6 


19 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


1,05 


2,10 


5 
2 


7,o 
7,o 


14,o 
17,o 


4,21 
1,06 


3,15 


74,8 

- 1 


18 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


0,91 


1,82 


4 
2 


7,o 
7,o 


14,o 
17,o 


2,78 
0,91 


1,82 


66,6 


17 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,50 


0,78 


1,56 


4 
2 


8,o 
9,o 


18,o 
21,o 


2,84 

0,78 


1,56 


66,6 


16 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


1,11 


2,22 


4 
3 


9,o 
10,o 


18,o 
20,o 


1,98 
1,82 


0,66 


33,3 


15 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


0,98 


1,86 


4 
3 


10,o 

9,5 


19,o 

19,6 


1,68 
1,12 


0,56 


33,3 


14 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


0,77 


1,54 


4 
3 


10,o 

10,5 


18,o 
20,5 


1,88 
0,92 


0,46 


33,3 


13 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


0,64 


1,28 


4 
3 


10,o 

11,0 


21,o 
22,o 


1,U 

0,76 


0,88 


33,s 


12 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


0,52 


1,04 


4 
3 


10,o 
13,o 


20,o 
24,o 


0,98 
0,62 


0,81 


33,8 


11 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


0,42 


0,48 


4 
4 


12,o 
13,o 


23,o 
27,o 


0,75 
0,75 


0,0 


0,0! 


10 


Flusseisen 
Schweisseisen 


0,80 


0,84 


0,68 


4 
4 


9,o 
10,o 


18,o 
20,o 


0,60 
0,60 


0,o 


0,o 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 137 

Bchlagproben. T ^. 9. 

i Bemerkungen. 



Nach dem 4. Schlag ist der Steg in Nähe der Aufschlagfläche gebrochen. 

Nach dem 2. Schlag zeigt der Steg in Nähe der Aufschlagfläche einen Längsriss, Schweissn. offen. 

Nach dem 4. Schlag: met. Bruch in Steg und Flansche in der Aufschlagfläche. 
» » 2. > Steg in Nähe der Aufschlagfläche verbogen u. längsrissig, Schweissn. offen. 

Nach dem 3. Schlag: Steg in Nähe der Aufschlagfläche verbogen, quer- und längsrissig. 
>»2. »>>>> » » u. längsrissig, Schweissn. off. 

Nach dem 5. Schlag: Träger intact, stark windschief. 

> »I. » Steg des Trägers schwach windschief und längsrissig, Schweissnath offen. 

Nach dem 4. Schlag: Träger intact, stark windschief. 

> » 2. » Schweissnath offen, Steg verbogen, in Nähe der Aufschlagfl. schwach anrissig. 

Nach dem 5. Schlag: Träger windschief, Flansche in der Aufschlagfläche querrissig. 
» » 2. » Schweissnath offen, Steg in Nähe der Aufschlagfl. verbogen, längsrissig. 

Nach dem 4; Schlag: Träger stark windschief, vollkommen intact. 
» » 2. » Schweissnath offen, Steg verbogen, längsrissig in Nähe der Aufschlagfläche. 

Nach dem 4. Schlag: Träger intact, stark windschief. 
» » 2. » Schweissnath offen, Steg in Nähe der Aufschlagfl. verbogen, fein längsrissig. 

! Nach dem 4. Schlag: Träger vollkommen intact, stark windschief. 

> » 3. » Steg in Nähe der Aufschlagfl. verbogen, fein längsrissig, Schweissnath offen. 

Nach dem 4. Schlag: Träger vollkommen intact, stark windschief. 
» » 3. » Steg stark verbogen, in Nähe beider Flanschen längsrissig. 

Nach dem 4. Schlag: Träger windschief, Steg in Nähe d. Aufschlagfl. stark verbogen, längsrissig. 

> » 3. > Träger windsch., Steg i. Nähe d. Aufschlagfl. stark verb. längr. Schweissn. off. 

Nach dem 4. Schlag: Träger windschief, Steg in Nähe d. Aufschlagfl. stark verbogen, längsrissig. 
» » 3. » » > »»»>> » » » 

Nach dem 4. Schlag : Träger stark windschief, sonst intact. 

»3- » » * * »» 

Nach dem 4. Schlag: Träger stark windschief, vollkommen intact. 

> » 4. » » » » » » 

Nach dem 4. Schlag: Träger stark windschief, vollkommen intact. 



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138 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Resultate einiger 

Ausgeführt an 



Deutsch 
N»rn.-Prof. 

No. 



Material 



Beschaffenheit 
des Versuchstückes 



Fall- 
gewicht 
in tn 



Fallhöhe in 

hin 1. u. 

2. Schlaf 



bii im 

folgendM 
Schlag» 



Suamt- 



Schllfli 



24 



23 



20 



17 



16 



15 



Flusseisen 
Schweisseisea 



Flusseisen 



Flusseisen 
Schweisseisen 

Flusseisen 
Schweisseisen 



Schweisseisen 



Flusseisen 
Schweisseisen 



Gespannte Tragerflansche 
auf 1 ,5 mm Tiefe durchgesägt 

Gespannte Trägerflansche 
auf i , 5 mm Tiefe durchgesägt 

Gespannte Trägerflansche auf 
2,o mmTief. durchgemeisselt 

Gespannte Trägerflansche auf 
1,5 mm Tiefe durchgesägt 

Gespannte Trägerflansche auf 
2,0 mm Tief, durchgemeisselt 

Gespannte Trägerflansche auf 
i ,5 mm Tief, durchgemeisselt 



0,M) 
0,50 
0,50 
0,50 
0,80 
0,80 



2,0 



1,78 



1,21 



0,78 



1,11 



0,98 



4,0 



3,5« 



2,42 



1,56 



2,22 



1,86 



4 

2 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 139 

Schlagproben. Tab. 10. 

beschädigten Gebrauchsstücken. 



Bemerkungen. 



Nach dem 4. Schlag: Steg i. Nähe d. Aufschlag fl. stark verbogen, fein anrissig, Träger windschief 
» » 2. » Steg in Nähe der Aufschlagt), verbogen, längsrissig, n. d. 4. Schlag windsch. 



Nach dem 4. Schlag: Träger vollkommen intact, windschief. 

Nach dem 4. Schlag: Steg in Nähe der Aulschlagfläche stark verbogen, anrissig. Träger 

windschief, Meisselfurche erweitert, rissfrei. 
Nach dem 2. Schlag: Steg verbogen und längsrissig, beim 4. Schlag Steg längs- und 

querrissig, die angehauene Flansche längs der Furche zur Hälfte durchgerissen. 

' Nach dem 5. Schlag: Bruch des Trägers von der Sägefurche ausgehend. 

1 > »2. > Steg verbogen, in der Nähe der Aufschlagfläche längsrissig, n. d. 

I 4. Schi. Sägefurche merklich erweitert, anrissig, Träger ist windschief. 

1 

Nach dem 3. Schlage: Steg verbogen, Träger intact aber windschief, Meisselfurche erweitert, 
einseitig anrissig. 
I 
t 

- Nach dem 4. Schlag: Steg verbogen, Träger intact, windschief. Meisselfurche erweitert, 
an einer Kante schwach anrissig. 

Beim 2. Schlag gerader, plötzlicher Bruch der angehauenen Flansche und des Steges. 



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140 


IL Abth. 


Resultate der Festigkeitsproben. 


















Resultate der 






Beschaffenheit 


Ursprüngliche 


Zagfestigkeit 

der Lochnath in 

tn pro cm % 


a 


Material 


des 
Materials 


der 
Lochleibung 


Fosti|kiit 
tn fr. cm* 


Dihiuig 
ii o/ pri 
ao cm 


Cia- 

trictioi 
in% 


bei 

gestanzt. Löchern | 

ab- | «*Q4.» 

8011,1 ; Fwtlrk't'j 


24 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


schiefirig 


4,50 


26,1 


55,5 


3,67 

4,75 


- 20,; 
+ 5,« 


22 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


schiefrig 


4,6» 


24,0 


52,o 


3,89 
5,09 


-27,7 


21 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


schiefrig 


4,43 


22,6 


49,8 


3,62 
4,77 


— 20,5 
+ 7, 


18 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


schiefrig 

» 


4,29 


25,7 


56,7 


3,66 
4,84 


- U,7 

-f- 12.« 


24 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


sämmtliche Löcher 
um i «*«* ansgerieben 


4,60 


26,i 


55,5 


4,66 
4,69 


+ Li 
+ U 


18 


Plusscisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


sämmtliche Löcher 
um I mm ausgerieben 


4,2» 


25,7 


56,7 


4,71 
4,71 


+ 9 S 5 


24 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


rein, Lochränder 
scharf 


4,50 


26,i 


55,5 


— 


1 


22 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


rein, Lochränder 
scharf 


4,6» 


24,o 


52,o 


— 




19 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


rein, Lochränder 
scharf 


4,43 


25,5 


53,6 


— 


— 


19 


Flusseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


rein, Lochränder 
scharf 


4,43 


25,5 


53,6 


— 


— 


19 


Schweisseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


rein, Lochränder 
scharf 


3,24 


11,9 


14,o 


— 


— 


24 


Schweisseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


rein, Lochränder 
scharf 


3,47 


11.» 


U,6 


2,64 
3,18 


— 26,8 

- 8,4 


19 


Schweisseisen 


nicht ausgeglüht 
ausgeglüht 


sämmtliche Löcher 
um I mm ausgerieben 


3,24 


U,» 


14,o 


3,14 
3,32 


- 3,1 
+ 2,5 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



141 



Lochungsproben. 



Tab. 11. 



Zugfestigkeit 

der Lochnath in 

tu pro cm* 

bei 

gebohrt. Löchern 

% dar 
anprftag-1. 



Bemerkungen- 



- 1,8 

+ o.» 

+ 14,6 

+ 13,4 

+ 13,7 

+ 13,8 

+ 3,6 

+ 8,« 

+ 3,4 

+ 8,8 



Bei 3,31 tn pro cm* der Lochnaht treten unter Knall, von der Leibung 2 benachbarter Löcher, 
Risse auf; Bruchfläche körnig, hellglänzend. 

Unter erhebl. Dehnungtritt Bruch v. e. seit!. Loche ausgehend ein, Bruchfl. laraeil ar, sehnig, norm. 

Bei 3,31 tn pro cm 1 der Lochnath treten unter Knall von der Leitung 2 benachbarter Löcher 
Risse auf; Bruchfläche körnig, hellglänzend. 

Unter starker Dehnung tritt Bruch v. mittl. Loch ausgehend ein ; Bruchfl. lamellar, sehnig, norm. 

Bei 3,28 tn pro cm % der Lochnath treten von der Leibung sämmtlicher Löcher ausgehend 

nacheinander Risse auf; Bruchfläche körnig. 
Unter starker Dehnung u. Qucrcontraction trittBruchein ; Bruchfl. lamellar, vorwiegend sehnig. 

Bei 3,63 tn pro cm* der Lochnath treten 2 Risse an der Leibung des mittleren Loches auf; 
Bruchfläche körnig, hellglänzend. 

Unter starker Dehnung und Quercontraction tritt Bruch von einem seitlichen Loch aus- 
gehend ein; Bruchfläche normal-sehnig. 

Riss beginnt beim mittleren Loch, Bruchfläche normal-sehnig. 

Riss beginnt gleichzeitig an der Leibung eines seitlichen und des mittleren Loches; Bruch- 

fläche lamellar, sehnig, normal. 
Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt Bruch vom mittleren Loch aus ein; 

Bruchfläche lamellar, sehnig. 
Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt Bruch vom mittleren Loch aus ein; 

Bruchfläche lamellar, sehnig. 
Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt vom mittleren Loch aus Bruch ein; 

Bruchfläche normal-sehnig. 
Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt von einem seitlichen Loch aus Bruch 

ein; Bruchfläche normal-sehnig. 

Alles wie vorher; Bruchfläche theilweise (einseitig) körnig, theilweisc lamellar, normal- 
sehnig. 

Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt Bruch ein ; Bruchfl. lamellar, normal - 

sehnig, zeigt verwalzte Blasen. 
Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt Bruch ein; Bruchfläche lamellar, 

normal-sehnig, zeigt verwalzte Blasen. 

Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt Bruch vom mittleren Loch aus ein ; 

Bruchfläche normal-sehnig. 
Unter erheblicher Dehnung und Quercontraction tritt Bruch vom mittleren Loch aus ein; 

Bruchfläche normal-sehnig. 

Bruch beginnt von einem seitlichen Loch aus; Bruchfläche blättrig-sehnig. 



Riss beginnt gleichzeitig zu beiden Seiten des mittleren Loches; Bruchfläche bis auf die 

körnige Umfassung eines seitlichen Loches, sehnig. 
Riss beginnt gleichzeitig vom mittleren und einem seitlichen Loch aus; Bruchfl. sehnig. 

Bruch beginnt von einem seitlichen Loch aus; Bruchfläche blättrig-sehnig. 



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142 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Am Schlüsse vorstehender Darlegung der Resultate unserer 
Untersuchungen lassen wir besserer Uebersicht willen, in ge- 
drängter Form noch vergleichende Zusammenstellungen der 
gewonnenen Resultate folgen. 



I. Qualität des Materials. 

a. Vergleichende ZQSimnengtellnDg der Hittelwerthe der Zerreissprobeo. 
Bezeichnung Flusseisen Schweisseisen 

Ort der Entnahme der Proben . Flaiseka Steg FUnich« 8teir 

Anzahl der ausgeführten Proben 30 30 30 30 Stück 

Elasticitätsmodul 2110,9 2099,9 2035,1 2053,1 In pro cm* 

Grenzmodul 2,81 2,61 1,44 1,89 > 

Spannung an der Streckgrenze . 2,80 3,21 2,44 2,86 » 

Zugfestigkeit 4,24 4,69 3,76 3,46 > 

Specifische Deformationsarbeit . 1,27 1,81 0,91 0,86 in u. cm 

Dehnung nach Bruch pro 10 cm 32,6 29,9 25,7 11,8 in °/o 

> » » » 20 » 26,8 24,i 22,8 10,7 » 

Contraction 57,4 52,0 32,7 16,2 » 

b. Vergleichende Zusammenstellung der Resultate der Kaltbiegeprobeo. 
Bezeichnung Flusseisen Schweisseisen 

Ort der, Entnahme der Proben . . . Flanicke Steg Flanicke Steg 

Anzahl der ausgeführten Proben ... 30 30 30 30 Stück 
Anzahl der maschinell bis 95° gebogenen, 

inzwischen gebrochenen Stäbe ... — — 1 1 
Anzahl der beim Falten (Umschlagprobe) 

gebrochenen Stäbe*) — — 1 13 

c. Vergleichet ZasanmeDstellMg der Resultate der Warabiegeproben. 

Bezeichnung Flusseisen Schweisseisen 

Ort der Entnahme der Proben . . . Flanscke Steg FUiscke Steg 
Anzahl der ausgefiihrten Proben ... 30 30 30 30 Stück 
Anzahl der von Hand gefalteten, in- 
zwischen gebrochenen Stäbe*) ... — — 2 15 

*) Metallischer Bruch. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 143 

d. Vergleiebeode Zusammenstellung der Resultate der Schweissproben. 

Bezeichnung Flusseisen Schweisseisen 

Gesammtanzahl der ausgeführten Schweissproben 30 30 Stück 

Schlecht geschweisste Proben (Proben mit groben 

Schweissfehlern) 16,6 % 23,s % 

Besonders gut geschweisste Proben (Bruchflächen 

ausserhalb der geschweissten Stelle) . . . 20,0 % 36,6 % 

Im Vergleiche zum ungeschweissten 
Material beträgt: 

die Abnahme ( — ) der Spannungen 

an der Streckgrenze .... im Mittel: — 0,6% — 2,4 % 

die Abnahme (— ) der Zugfestigkeit » » — 1,9 % — 0,4 % 

die Abnahme ( — ) der Dehnungen 

pro 10 cm > > — 33,1 °/o —10,4% 

die Abnahme ( — ) der speci fischen 

Deformationsarbeit > » — 35,1 % — 13,7 % 

Bei Beurtheilung vorstehender Zahlenwerthe ist vor Augen 
zu behalten, dass die Aenderung der Dehnungsverhältnisse und 
damit der Deformationsarbeiten der Zugfestigkeit des ge- 
schweissten Flusseisens mehr das Verfahren, die Art als die 
Güte der Schweissung charakterisirt. Da die Schweissung von 
Hand unter Anwendung gewöhnlicher Handhämmer erfolgte, 
so war auch nicht zu vermeiden, dass die Schmiede die ge- 
schweissten Stücke bei abnehmender Temperatur richteten, 
streckten, kurz überschmiedeten. Bekanntlich ist aber das 
Flusseisen gegen mechanische Einwirkungen sehr empfindlich 
(vgl. auch Braun's Vortrag, Eisen und Stahl, 1882); jeder 
Hammerschlag vermindert die Ductilität und erhöht die Festig- 
keit des Materials local an der betreffenden Stelle. (Ein- 
wirkungen dieser Art treten bei der Zugprobe reliefartig aus 
dem umliegenden Metalle zum Voi schein. Kupfer zeigt ähn- 
liches Verhalten.) Wahrscheinlich ist die erhebliche Abnahme 
der Dehnungsfähigkeit der geschweissten Versuchstäbe in Fluss- 
eisen grösserentheils diesem Umstände zuzuschreiben. Das 
Schweisseisen ist in dieser Hinsicht viel weniger empfindlich. 



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144 II. Abtheilung. Resultate der Festigkeitsproben. 

e. Vergleichende Zusammenstellung der Resolute' der Härtproben. 

Bezeichnung gg" •■ggf* 
Gesammtanzahl der ausgeführten Härtproben 8 Stück 8 Stück 
Im Vergleiche m. d. ungehärt. Materiale beträgt: 
die mittl. Zunahme ( -j-) der Spannung . . . a.cL Streckgrenze-!- 39,3 °/o + 8,0 °/o 
» » » » » Zugfestigkeit . > » > -|- 38,6 * + 7,8 » 
» > » » » Dehnung p. io an » » » — 49,5 » — 6,4 » 
» » » » » Dehnung p. 20 <r*K » » » — 61,8 » — 17,» » 
> » » » » Contraction . . » » > — 23,4 » — 6,2 » 
» » » » > spec. Deformations- 
arbeit . . . » » > — 29,7 » — 1,8 > 

Mit Bruchstücken der gehärteten Zerreissproben sind genau 
in der auf S. 91 bezeichneten Art noch Kaltbiegeproben aus- 
geführt worden, welche folgende Resultate ergaben: 

Gesammtanzahl der ausgeführten Proben . . . • . . 10 Stück 10 Stück 
Anzahl der maschinell bis 95 ° gebogenen, inzwischen 

gebrochenen Stäbe 2*) » 7*) » 

Anzahl der während dem Falten gebrochenen Stäbe . . — » 2 » 

Das Falten von Hand haben ertragen 8 » l » 

IL Qualität des fertigen Productes. 

a. DarekchDitts-ResiilUte der Biegeproben. 

Auf beigehefteter Taf. V haben wir die Resultate der 
Biegeproben mit ganzen Gebrauchstücken in Fluss- und Schweiss- 
eisen graphisch dargestellt. Jedem Profil wurde eine Vertikale 
zugewiesen, auf welche in beliebig gewählten Maasstäben <Jer 
Elasticitätsmodul, Grenzmodul, Spannung an der Streckgrenze 
und Max. Biege-Spannung aufgetragen wurden. Durch schwarz 
ausgezogene Linienzüge erscheinen die gleichartigen Werth- 
zahlen der Biegeproben verbunden. Auf den ersten Blick 
lässt diese Darstellung erkennen, dass mit dem Grade der 
Durcharbeitung des Materials unter der Walze sowohl die 
Elasticitäts- als Festigkeitsverhältnisse der Träger wachsen. 

Durchschnittsresultate für den täglichen Gebrauch zu ge- 
winnen, haben wir die in Taf. V roth dargestellten Abgleichungs- 
linien eingetragen und an Hand dieser die nachstehenden 
Durchschnittsresultate festgestellt. 



*) Die einzelnen Biegungswinkel betrugen beim Flusseisen: 55°, 57°; 
beim Schweisseisen: 51°, 55°, 70°, 74°, 75°, 76° und 86°. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



145 



Tabellarische Zusammenstellung 

der Durchschnitts- Resultate der Biegeproben. 



btutschts 




Flutstistn 






Schwelsselsen. 




Noraal- 
Profil 
No. 


Etasticitats- 

Modul 
ttnvr.cm* 


Spannung 

an dor 

Elast.-Gronzo 

Y in 

pro cm* 


Spannung 
an dor 

Bioggroozo 
Q tn 

pro cm* 


Spannung 
b»i dor 

max. Tragkr. 
ß tn 
pro cm* j 


Elasticitats- 

Modul 

6 tn 

pro cm* 


Spannung 
an dor 

Elast.- Grinzi 
y tn 

pro cm 1 


Spannung 
an dir 

Bioggronzs 
{> tn 

pro cm* 


Spannung 

boi dor 

max. Tragkr. 

ß tn 

pro cm* 


10 


2000 


2,70 


3,50 


4,50 


1930 


1,70 


2,60 


4,05 


11 


1981 


2,65 


3,48 


4,43 


1908 


1,68 


2,57 


3,99 


12 


1962 


2,60 


3,86 


4,36 


1886 


1,66 


2,54 


3,92 


13 


1942 


2,55 


3,28 


4,28 


1864 


1,64 


2,50 


3,86 


14 


1928 


2,50 


3,21 


4,21 


1841 


1,61 


2,47 


3,79 


15 


1904 


2,45 


3,14 


4,14 


1819 


1,59 


2,44 


3,73 


16 


1884 


2,40 


3,07 


4,07 


1797 


1,57 


2,41 


3,66 


17 


1865 


2,35 


3,00 


4,00 


1775 


1,55 


2,37 


3,60 


18 


1846 


2,80 


2,93 


3,98 


1753 


1,58 


2,34 


3,54 


19 


1826 


2,25 


2,86 


3,86 


173t 


1,51 


2,31 


3,47 


20 


1807 


2,20 


2,78 


3,78 


1709 


1,49 


2,28 


3,41 


21 


1788 


2,15 


2,71 


3,71 


1686 


1,46 


2,25 


3,84 


22 


1769 


2,10 


2,64 


3,64 


1664 


1,44 


2,21 


3,28 


23 


1749 


2,05 


2,67 


3,57 


1642 


1,« 


2,18 


3,21 


24 ' 


1730 


2,00 


2,50 


3,50 


1620 


1,40 


2,15 


3,15 


26») 




1,25*) 








1,38*) 







b. Resolute der Schlagproben. 

Bezüglich der zahlenmässigen Resultate der Schlagpro ben 
mit normalen und theilweise beschädigten Gehrauchstücken 
verweisen wir, Wiederholungen zu vermeiden, auf die Zu- 
sammenstellungen aufS. 136 — 139. Aus diesen geht unzweifel- 
haft hervor, dass: 

1. Das Thomas-Flusseisen die dynamischen Be- 
lastungen, insbesondere zufällige Stoss Wirkungen, mit 
mindestens gleicher Zuverlässigkeit als dasSchweiss- 
eisen aufzunehmen und zu übertragen vermag. In 
specieller Anwendung auf das gewalzte Trägermaterial ist die 
nicht unwichtige Thatsache anzuführen, dass wahrscheinlich 
in Folge Homogenität, gepaart mit der ausgewiesenen quali- 
tativen Ueberlegenheit des Flusseisens im Stege, die Widerstands- 
fähigkeit und die relative Bruchsicherheit der Flusseisenträger 
mit wachsender Profilhöhe ebenfalls wächst. 



*) Durch Interpolation bestimmt. 



10 



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146 IL Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

2. Dass kleine, zufällige Beschädigungen, Fehler 
etc. beim reinen, weichen Thomaseisen bezüglich 
Stabilität und Sicherheit einer Construction keine 
grössere Gefahr als beim Schweisseisen nach sich 
ziehen. 

c. Vergleiche ZüsammensUllQDg der Resolute der Lechigsyrebei. 

Bezeichnung: Flusseisen Schweissetsen 

Gesammtanzahl der ausgeführten Proben .... 

Anzahl der Proben mit gestanztem Material . . . 

» » » » gebohrtem » ... 

Abnahme ( — ) der ursprünglichen Zugfestigkeit durch 

Stanzen des Flusseisens, im Mittel: 

im Maximum: 
Abnahme ( — ) der urspr. Zugfestigkeit des gestanzten 
und ausgeglühten Flusseisens, im Mittel: 

im Maximum: 
Abnahme ( — ) der urspr. Zugfestigkeit durch Bohren 
des Flusseisens, im Mittel: 

im Maximum: 
Abnahme ( — ) der urspr. Zugfestigkeit des gebohrten 
und ausgeglühten Flusseisens, im Mittel: 

im Maximum: 
Abnahme ( — ) der urspr. Zugfestigkeit des gestanzten 

und ausgeriebenen Flusseisens, im Mittel: 
Abnahme ( — ) der urspr. Zugfestigkeit des gestanzten, 
ausgeglühten und ausgeriebenen Flusseisens, 
im Mittel: 

Der scheinbare Widerspruch, welcher aus vorstehender 
Zusammenstellung in Folge Zunahme der ursprünglichen Zug- 
festigkeit des Flusseisens durch Stanzen und Ausglühen oder 
Ausreiben, ferner durch die Procedur des Bohrens resultirt, 
findet darin seine Erklärung, dass zur Feststellung der ur- 
sprünglichen Festigkeit Probestäbe mit blank abgeschlich- 
teten Oberflächen benutzt wurden, während das Versuchsmaterial 
der Lochungsproben auf den Breitseiten die ursprüngliche, härtere 
Kruste trug. Mit Rücksicht hierauf kann man sagen: 

1. Durch Stanzen des Flusseisens wird seine 
ursprüngliche Zugfestigkeit abgemindert; die Grösse 
der Abminderung hängt wahrscheinlich vom Verhältnisse des 
Lochdurchmessers zur Stärke des Flusseisens, ferner vom Ver- 
hältnisse des Stempels zum Durchmesser der Matrize der 
Stanzmaschine ab. Nach unsern Versuchen kann die fragliche 
Abminderung c. 30% der ursprünglichen Festigkeit betragen. 



20 Stück 


6 Stück 


12 


> 


4 > 


8 


» 


2 > 







20,9%; 




— 


27,7 » 




+ 


8,6%; 




+ 


12,8 » 




+ 


7,6o/o; 




+ 


14,5 » 




+ 


7,8%; 




+ 


13,4 » 




+ 


5,6%; 




+ 


6,8 » 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 147 

Die Brucherscheinungen der gestanzten, un ausgeglühten and nicht ausgc- 
riebenen Proben waren dieselben. Bei einer bestimmten Belastung ertönten in Folge 
plötzlicher, von den Lochlei bangen aasgehender Rissbildungen mehr oder weniger 
intensive Knalleffectc. Die Proben gestatteten hierauf noeh eine massige Steigerung 
der Belastungen und zerrissen meist plötzlich ohne Co ntractlonsersch einungen. Die 
Bruchflächen dieser Proben zeigten in der Regel körniges Gefüge. Die zuerst an- 
gerissenen Theile des Bruchquerschnitts waren stets körnig, hellglänzend und er- 
schienen umrahmt durch eine graue, matte, sehnige Zone. Die Länge dieser Partien 
schwankte zwischen 3—4 mm. Die seitlichen Figuren Nr. 1. 2, 3 und 4 auf der 
Tafel Nr. VI sollten einige der beschriebenen Bruchflächen zeigen. Leider ist der 
Lichtdruck nicht genügend sauber und scharf ausgefallen, um die Structurverhiiltnisse 
dieser Bruchflächen unterscheiden zu können. 

2. Auf Grundlage der übereinstimmenden Bruch- 
erscheinungen kann als feststehend angesehen werden, 
dass durch Stanzen das Flusseisen am Lochumfange 
comprimirt, somit spröde wird, daher auch hier 
reissen muss, bevor die durchschnittliche Zug- 
festigkeit des Materials erreicht ist. Bestätigt wird 
diese Anschauung durch die Thatsache, dass 

3. Durch Ausglühen des gestanzten Flusseisens 
oder durch gleichmässiges Ausreiben der gestanzten 
Löcher um 1 mm die ursprüngliche Festigkeit des 
Materials wieder hergestellt wird. 

4. Durch Bohren wird die Festigkeit des Thomas- 
Flusseisens nicht alterirt. 

Die gleiche Sachlage beim Schweisseisen konnte in Er- 
mangelung ausreichenden Versuchsmaterials nicht festgestellt 
werden. 

Die beigehefteten Lichtdruck-Tafeln Nr. VI,VII & VIII sollen 
einen Ueberblick über das gesammte Versuchsmaterial geben. 

Taf. VI zeigt zunächst zwei Tabletten mit Stäben der 
Qualitätsproben; auf der einen Tablette sind Probestäbe aus 
dem Flusseisen-, auf der andern aus dem Schweisseisen- 
profil Nr. 24 zusammengestellt. Fig. 1 dieser Tabletten zeigt 
eine Schweissprobe ; Fig. 2 und 3 die Zerreissproben aus der 
Flansche; Fig. 4 und 5 diejenigen aus dem Stege des Profils. 
Analog stellen Fig. 6 und 8 die Kalt-, resp. die Warmbiege- 
probe mit Flanschen, — Fig. 7 und 9 diejenige mit Steg- 
material dar. 

Fig. 1, 2, 3 und 4 der Taf. VI geben die schon früher 
erwähnten Bruchflächen einiger Lochungsproben mit Fluss- 
eisen. Fig. 5 und 6 gibt die Ansicht zweier gestanzten und 
ausgeglühten, — Fig. 7 einer gestanzten, unausgeglühten, jedoch 
ausgeriebenen Lochungsprobe. Vom höchsten Interesse sind 
die durch Abfallen des Glühspans auf den Breitseiten sämmt- 
licher über 20 cm breiten Lochungsproben selbstthätig er- 
schienenen Spannungstrajectorien. 



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148 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Fig. 12 stellt eine gebohrte, ausgeglühte, Fig. 13 eine 
gebohrte, nicht ausgeglühte, Fig. 14 eine gestanzte, unaus- 
geglühte und nicht ausgeriebene Lochungsprobe dar. 

Fig. 8 und 9, sowie Fig. 10 und 11 sind Biegeproben mit 
ganzen Gebrauchstücken. 

Taf. VII gibt die Ansicht einer Auswahl von Schlag- 
proben; man sieht, dass sämmtliche Flusseisenproben (Fig. 1, 
4, 5, 7, 9 un d ll ), obschon stark gefaltet und durchgebogen, 
rissfrei geblieben sind, während die Schweissproben (Fig. 2, 
3, 6, 8, 10 und 12) in der Regel in der Nähe der beiden Ueber- 
gangsstellen des Steges in die Flanschen metallischen Bruch 
zeigen; selbstredend dominirt von diesen Brüchen stets der- 
jenige in Nähe der Aufschlagflächen des Rammbärs. 

Taf. VIII gibt schliesslich ein Bild über die unter dem 
Dampfhammer im Werke ausgeführten Kaltproben, durch 
welche in erster Linie die Zuverlässigkeit und die ausser- 
gewöhnlichen Zähigkeitsverhältnisse des Flusseisens zur An- 
schauung gelangen. 

Von der zulässigen Inanspruchnahme relativ 

beanspruchter X Träger. 

In Ermanglung ausreichender Biegeproben mit ganzen 
Gebrauchstücken wurde bisher ziemlich allgemein die zulässige 
Inanspruchnahme relativ beanspruchter Träger vom Boden 
der Zugfestigkeit des Flanschenmaterials abgeleitet; man rechnete 
mit bestimmter Sicherheit gegen Bruch durch Zerreissen der 
gespannten Trägerflansche. Die Grösse dieser Zugfestigkeiten, 
weit mehr noch die benützten Sicherheitsgrade, zeigen eine 
bunte Verschiedenheit und selbst Werke mit angenähert gleich- 
wertigen Fabrikaten geben im Zahlenmateriale ihrer Profil- 
albums derart abweichende Angaben, dass unter Zugrunde- 
legung derselben die Stabilität und Sicherheit ein und des- 
selben Objectes je nach der Wahl des Albums sehr verschieden 
ausfallen kann. 

. Dass die zur Feststellung der zulässigen Inanspruchnahme 
und Belastungsverhältnisse der Träger erforderlichen Werth- 
zahlen experimentel an ganzen Gebrauchstücken u. z. unter 
thunlichster Berücksichtigung der Art der Inanspruchnahme 
des Materials bei dessen hauptsächlichster Verwendung zu be- 
stimmen sind, bedarf keiner weitern Begründung. Aus diesem 
Grunde können auch die zahlreichen Tabellenwerke über die 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 149 

Tragfähigkeiten der Doppel t~T Träger, die ohne Biegeversuche 
auf Grundlage von Zerreissungsproben aufgebaut sind, kaum mehr 
als den Werth eines Nothbehelfs für sich in Anspruch nehmen. 

Im Sinne der Ausführungen auf S. 98 ist es auch nicht 
zulässig, die max. Biegungsspannungen unserer Versuchs- 
reihen oder Ergebnisse ähnlicher Versuche zu verallgemeinern 
und zur Bestimmung der Grösse der zulässigen Inanspruch- 
nahme der Träger zu Grunde zu legen, so lange durch die 
Formgebung der Profile, durch die Exactität der Walzung, der 
Geraderichtarbeit und durch die Art der Versuchsausführung 
die Möglichkeit localer, vorzeitiger Verbiegungen nicht aus- 
geschlossen wird. Da aber diese Forderungen kaum zu er- 
füllen sind, so wird voraussichtlich auch künftighin nichts 
anderes übrig bleiben, als zur Bestimmung der zulässigen In- 
anspruchnahme der Träger die specif. Faserspannung an 
der Elasticitätsgrenze zu benützen. 

Principiell lässt sich gegen dieses Verfahren so lange 
nichts einwenden, als neben der Feststellung der Elasticitäts- 
grenze auch das qualitative Werthverhältniss des Constructions- 
materials selbst, Fall für Fall ermittelt und angegeben wird. 
Die Höhe der Elasticitätsgrenze allein verdient kein Vertrauen; 
sie wird blos durch den Nachweis werthvoll, dass das Material 
vermöge seiner Zähigkeit und Leistungsfähigkeit diejenige 
Sicherheit gewährt, die wir füglich von jedem Constructions- 
materiale in erster Linie fordern müssen. Bei gleicher Festig- 
keit, gleicher Arbeitscapacität und differirender Elasticitäts- 
grenze gestattet das Material mit höherer Elasticitätsgrenze 
auch eine höhere Inanspruchnahme, weil seine sog. Ursprungs- 
festigkeit, innerhalb welcher jede noch so häufig wieder- 
kehrende Inanspruchnahme die Zerstörung des Materials nicht 
mehr erzeugen kann, ebenfalls höher liegen muss. Wenn aber 
bei einem Materiale nicht nur die Elasticitätsgrenze, sondern 
auch Zähigkeit und Leistungsfähigkeit, insbesondere die Wider- 
standsfähigkeit gegen dynamische Belastungen, Schlag- und 
Stosswirkungen höher als bei einem andern Constructions- 
material gleicher Gattung gefunden wird, so darf ersteres 
als das „hochwerthigere* bezeichnet und unter sonst 
gleichen Verhältnissen höher beansprucht werden. 

Aus vorstehenden Versuchsresultaten geht zweifellos her- 
vor, dass das Stumm 'sehe Thomas-Flusseisen sämmtliche 
Bedingungen erfüllt, um gegenüber dem Schweisseisen der 
Brückenqualität als „hochwerthiger" bezeichnet und kräftiger 
beansprucht zu werden. 



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150 IL Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Zur statischen Berechnung der Träger in Fluss- oder 
Schweisseisen empfehlen wir die Anwendung gleicher 
Sicherheitsgrade u. z. 

Bei Hochbauten mit ausschliesslich 

ruhender Belastung 1,4 fache Sicherheit gegen Elast.-Grenze 

Bei Hochbauten mit wechselnder 

stossfreier Belastung . ... 1,7 » » » » » 

Bei Hoch- u. Brückenbauten mit mas- 
sigen Erschütterungen . ... 2,0 » » » » * 

Bei Hoch- u. Brückenhauten mit hef- 
tigen Erschütterungen . ... 2,5 » » » » » 

Fachmännern gegenüber ist es kaum nöthig, besonders 
darauf hinzuweisen, dass unter Zugrundelegung vorstehender 
Sicherheitsgrade zulässige Spannungscoefficienten gewonnen wer- 
den, die sich für Schweisseisen mit den jetzt üblichen Usus im 
Grossen und Ganzen befriedigend decken. Folgende Zusammen- 
stellung diene zur Orientirung für Constructeure, die mit Vor- 
liebe die bestehenden Albums der Hüttenwerke gebrauchen. 

Bezeichnung: 6ebr. Stumm (1884); Burbach (Lauteru. Ritter) 1885. 

Angenommene mittlere Zugfestigkeit 

des Materials 3,60/» pro cm* 3,60 tn pro cm* 

Sicherheitsgrad gegen Bruch (?) 3,6 4,5 6,0 3,0 4,0 5,0 
Zulassige Inanspruchnahme der Trä- 
ger, tn pro cm 2 1.00 0,80 O,60 1,20 0,90 0,72 

Die angenommene Festigkeit von 3,6 In pro cm 2 trifft als max. Biegungs- 
spannung filr Schweissen beim deutsch. Normal-Profil No. 17 ein, vergleiche 
Seite 145. Die mittlere Spannung an der Elasticitäts-Grenze beträgt beim 

gleichen Profil 1,55 tn pro ctn* 

Demnach arbeiten obige Werke mit 
einer Sicherheit gegen Elasticitäts- 
Grenze von 1,55 1,94 2,58 1,29 1,72 2,15 

Vergleicht man unsere Ansätze mit jenen der Gebr. 
Stumm und der Burbacher-Hütte, so erkennt man. dass 
sie ziemlich in der Mitte liegen und dass daher die mit diesen 
Sicherheitsgraden berechneten Tabellen mindestens jenes Ver- 
trauen und Beachtung verdienen, welches man bisher dem un- 
begründeten Zahlenmateriale der unterschiedlichen Profilalbums 
entgegengebracht hatte. 

Folgende Zusammenstellung gibt die zulässigen Inanspruch- 
nahmen der deutschen Normalprofile in Fluss- und Schweiss- 
eisen ; sie sind in Folge der Veränderlichkeit der Biegspannungen 
an der Klasticitätsgrenze ebenfalls veränderlich ausgefallen. 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



151 



Tabellarische Zusammenstellung 

der zulässigen Inanspruchnahme, tn pro cm 2 , der deutschen Normalprofile 

in Fluss- u. Schweisseisen 

bei constanter Sicherheit gegen Elasticitätsgrenze. 





Flusselsen 


Schweisseisen 


Deutsches 

Ronn.-Pref. 

No. 


bei 
fester 

Belastung 


Sicherh 
gen Elast 

1.» 

b. wechselnd. 

stoßfreier 

Belastung 


dtsgrad 
citltsgren 

2,o 
b. Beiastgnn. 

mit 
minsifren 
ErschOttergn. 


ze 

»,« 
b. Belastgen. 

mit 
heftigen 

ErschOttergn. 


8 e 
1,« 

bei 
feater 

Belastung 


Sicherhi 
gen Elast 

1,' 

b.wechselnil. 

stossfreier 

Belastung 


sitsgrad 
icitfttsgren 
2,o 

b. Belastgen. 

mit 
misRlgen 
ErschOttergn. 


ze 

*,* 

b. Bnlastgen. 

mit 
heftigen 

ErschOttergn. 


10 


1,93 


1,59 


1,35 


1,08 


1,21 


1,0 


0,85 


0,68 


11 


1,89 


1,56 


1,32 


1,06 


1,20 


0,99 


0,84 


0,67 


12 


1,86 


1,53 


1,30 


1,04 


1,19 


0,98 


0,88 


0,66 


13 


1,82 


1,50 


1,27 


1,02 


1,17 


0,96 


0,82 


0,66 


14 


1,78 


1.« 


1^25 


l,eo 


1,15 


0,95 


0,80 


0,64 


15 


1,74 


1,U 


1,22 


0,98 


1,13 


0,93 


0,79 


0,64 


16 


1,71 


1,41 


1,20 


0,96 


1,12 


0,92 


0,78 


0,63 


17 


1,68 


1,38 


1,17 


0,94 


1,11 


0,91 


0,77 


0,62 


18 


1,64 


1,35 


1,15 


0,92 


1,09 


0,90 


0,76 


0,61 


19 


1,61 


1,38 


1,12 


0,90 


1,08 


0,89 


0,75 


0,60 


20 


1,57 


1,29 


1,10 


0,88 


1,06 


0,88 


0,74 


0,60 


21 


1,53 


1,26 


1,07 


0,86 


1,04 


0,86 


0,73 


0,58 


22 


1,50 


1,23 


1,05 


0,84 


1,03 


0,85 


0,72 


0,58 


23 


1,46 


1,21 


1,02 


0,82 


1,01 


0,83 


0,71 


0,67 


24 


1,43 


1,18 


1,00 


0,80 


1,00 


0,82 


0,70 


0,56 


26* 


1,36* 


1,12* 


0,95* 


0,76* 


0,97* 


0,80* 


0,68* 


0,54* 



Unter Zugrundelegung vorstehender „zulässiger Span- 
nungscoefficienten" wurden schliesslich die folgenden Ta- 
bellen berechnet. 

Speciell gibt Tabelle Nr. \z die Dimensionen, Quer- 
schnitte, Gewichte, Trägheits- und Widerstandsmomente, sowie 
die zulässigen Momente der innern Spannung der wichtigsten 
relativ beanspruchten Normalprofile Nr. 10 bis incl. 26; sie 
ist allgemein gültig und wird sowohl bei Dimensionirung von 
Brücken als Hochbauconstructionen gute Dienste leisten. 

Die Tabellen Nr. 13, 14, 15 und 16 sind Jedermann 
selbstverständlich, und bedürfen keiner nähern Erklärung. 



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152 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Deutsche 

Dinensieiei, ((iemhuitte, Gewichte, Trigheitsameite, WidentaidnMieDte, 

Bei 1,4, 1,7, 2,0 2,5 facher Sicher- 



Profil 

No. 



10 



11 



12 



13 



14 



15 



16 



17 



Dimensionen 

der Profile 

in cm 



5,o 



5,4 



6,t 



6,« 



7* 



7* 



7,8 



0.M 



13 



0,M 



0^» 



0,« 



17 



Quer- 
schnitt 
in cm % 



10,69 



12,36 



14,27 



16,19 



18,85 



20,50 



22,90 



25,40 



Gewicht 

in kg 
p.lfd.m 



8,3 



9,6 



11,1 



12,6 



14,3 



16,0 



17,9 



19,8 



Trägheits- 
moment 
in cm 



172,0 



241,0 



331,o 



441,o 



579,o 



743,o 



945,o 



1177,o 



Wider- 
stands- 
moment 
in cm 



34,4 



43,8 



55,1 



67,8 



82,7 



99,o 



118,0 



139,0 



Sicher- 
heits- 
grad 



Moment der 
Biegungsspannungen 

in tn cm 
Schwelst* 



Flusseisen 



1,4 
M 

2,0 
2 fi 

1,4 

1.» 

2,0 
2.» 

M 

1,7 

2,0 

2,5 

1,4 

1,7 

2,o 

2,5 

1,4 
1,7 

2,o 

2,5 

1,4 
1,7 

2,0 

2,5 

1*4 
1,7 

2,o 

2,5 

1,4 
1,7 
2,0 
2,5 



38,6 
34,4 
29,2 
23,4 

52,6 
43,4 

36,8 
29,8 

65,6 
54,o 
45,7 
33,3 

79,3 
65,i 
55,6 
44,7 

95,1 
78,6 
66,2 
52,9 

111,9 

92,i 
78,2 
63,4 

132,2 

108,6 
92,o 
74,8 

154,3 

126,5 

107,o 

86,2 



66,4 
54,7 
46,4 
37,i 

82,8 
68,3 
57 T 8 
46,4 

102,5 

84,3 

71,6 

57,3 
123,4 

101,7 

86,1 
69,1 

147,2 

121,6 

103,4 

82,7 

172,s 

142,6 

120,8 

97,o 

201,8 
166,4 

141,6 
113,3 

233,5 

191,8 

162,6 
130,7 



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Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 



153 



Normalprofile. 

und die zulässigen Momente der innen Spannungen eiliger J Träger. 

heit gegen Elasticitätsgrenze. -ZVo 12. 



Dimensionen 

der Profile 

in cm 



18 



8,1 1 



19 8,«| 



20 9,« 



21 



22 



23 



24 



26 



9,»l 



10,1 1 



10,8 I 



1M| 



18 



19 
0,is 



0,w 



0,m 



23 

0^4 



24 
0^7 



26 
0,M 



Quer- 
schnitt 
in cm % 



30,7 



33,7 



36,6 



39,8 



42,9 



46,4 



53,7 



Gewicht 

in kg 
p. lfd. m 



21,9 



24,o 



26,2 



28,5 



31,o 



33,5 



36,2 



41,9 



Trägheits- 
moment 
in cm 



1460,0 



1779,0 



2162,o 



2587,o 



3090 f o 



3642,o 



4288,o 



5798,o 



Wider- 
Stands- 
moment 
in cm 

162,0 



187,o 



216,o 



246,o 



281,o " 



317,o 



357,o 



446,o 



Sicher- 
heits- 
grad 

1,4 
1,7 
2,0 
2,5 

1,4 

1,7 
2,0 
2,5 

1,4 

1,7 

2,0 

2,5 

1,4 
1,7 
2,0 
2,5 

1,4 
1,7 
2,0 
2,5 

1,4 
1,7 
2,0 
2,5 

1,4 

1,7 

2,0 
2,5 

1,4 
1,7 

2,0 

2,5 



Zulässige Momente 

der Biegungsspannungen 

in tn cm 

•tar n—~ 



176,6 
145,8 
123,i 
'98,8 

202,o 
166,4 
140,2 

112,2 

229,o 
190,i 
159,8 
129,6 

255,8 

211,6 

179,6 
142,7 

289,4 
238 : 8 
202,s 
163,o 

320,2 
263,i 
225,i 
180,7 

357 ? o 
292,7 
249,9 
199,9 

432,6 
356,8 
303,3 
240,8 



265,7 

218,7 
186,3 
149,o 

301,i 
246,8 
209,4 
168,3 

339,i 
278,6 
237,6 
190,i 

376,4 
310,o 
263,2 

211,6 

421,5 
345,6 
295,o 
236,o 

462,8 
383,6 
323,3 
259,9 

510,5 
421,2 
357,o 
285,6 

606,6 
499,5 
423,7 
339,o 



Digitized by VjOOQIC 



154 

Flusseisen. 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Deutsche 

Mmmfeiei, qoerMhiitte, Gewichte, Trägheitumneite, 



Profil 
No. 


Dimensionen 

der Profile 

in cm 


Quer- 
schnitt 
in cm 


.S 8 

o 


Trägheits- 
moment 
in cm 


Widerstands- 
moment 
in cm 


Sicherheits- 
grad 


Zulässige, 




1,0 


1* 


2,0 | 2,6 














1,4 


5,311 


2,361 


1,328 


0,850 


10 


I 10 1 


10,69 


8,3 


172,o 


34,4 


1,7 

2,0 


4,376 
3,715 


1,945 
1,651 


1,094 
0,929 


0,700 




* 1 5- 1 


0*94 














2,5 


2,972 


1,321 


0,743 


0,475 














1,4 


6,622 


2,948 


1,656 


1,060 


11 


1 ii I 

« ■ ■ 


12,36 


9,6 


241,o 


43,8 


1,7 

2,0 


5,466 
4,625 


2,429 
2,056 


1,366 
1,156 


0.874 




•°| j. 1 


0,740 














2,5 


3,714 


1,651 


0,928 


0,594 














M 


8,199 


3,644 


2,050 


1-312 | 


12 


1 i2 1 


14,27 


11,1 


331,o 


55,i 


1,7 

2,0 


6,744 
5,730 


2,997 
2,547 


1,686 
1,432 


1,079 




"1 5- 1 


0,916 


• 












2,5 
1,4 


4,584 
9,872 


2,037 
4,387 


1,146 
2,468 


0,733 
1,579 


13 


1 13 1 


16,19 


12,6 


441,o 


67,8 


1,7 

2,0 


8.136 
6,888 


3,616 
3,061 


2,034 
1,722 


1,302 




"1 * 1 


1,102 














2,5 

1,4 


5,532 
11,776 


2,459 
5,234 


1,383 
2,944 


0,885 

1,884 


14 


1 M 1 


18,35 


14,3 


579,o 


82,7 


1,7 

2,0 


9,725 
8,270 


4,322 
3,675 


2,431 
2,067 


1,556 




* K 

1 o | 


1,323 














2,5 


6,616 


2,940 


1,654 


1,058 














1,4 


13,781 


6,125 


3,445 


2,205 


15 


15 1 


20,50 


16,0 


743,o 


99,o 


1,7 

2,0 


11,405 
9,662 


5,069 
4,294 


2,851 
2,416 


1,825 




^1 8 1 


1,546 














2,5 


7,762 


3,450 


1,940 


1,242 














1,4 


16,142 


7,174 


4,036 ; 2,583 


16 


« 1 16 1 


22,90 


17,9 


945,o 


118,o 


1,7 

2,0 


13,310 
11,328 


6,005 
5,035 


3,828 
2,832 


2,iso 




-1 K 1 


1.812 














2,5 


9,062 


4,028 


2,266 


1,450 














1,4 


18,682 


8,303 


4,670 


2,989 


17 


1 17 1 


25,40 


19,8 


1177,o 


139,o 


1,7 

2,0 


15,346 

13,010 


6,820 

5,782 


3,836 
3,253 


2,455 


"1 ' 1 


2,082 














2,5 


10,453 


4,646 


2,613 


1,672 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 155 

Normalprofile. Flusseisen. 

Widerstandsmomente und die zulässigen Belastungen einiger I Eisen. No. 13. 



gleichmäMiff vertheilte Belastungen in tn p. 1. m bei freier Auflage und einer 
Entfernung der Stützpunkte von Metern: 



i 3,o 


3,5 


4,0 


4,5 


5,0 


5,5 


6,0 


6,5 


7,0 


7,5 


8,0 


8,5 


9,0 


9,6 


10,0 


0,590 


0,434 


0,382 


0,262 


0,212 


0,175 


0,157 


0,126 


0,108 


0,094 


0,088 


0,073 


0,065 


0,059 


0,053 


0,486 


0,357 


0,273 


0,216 


0,175 


0,145 


0,121 


0,108 


0,089 


0,078 


0,068 


0,060 


0,054 


0,048 


0,044 


0,413 


0,303 


0,232 


0,183 


0,149 


0,123 


0,103 


0,088 


0,076 


0,066 


0,058 


0,051 


0,046 


0,041 


0,037 


0,330 


0,243 


0,186 


0,147 


0,119 


0,098 


0,082 


0,070 


0,O61 


0,053 


0,046 


0,041 


0,037 


0,088 


0,030 


0,736 


0,541 


0,414 


0,327 


0,265 


0,219 


0,184 


0,157 


0,136 


0,118 


0,103 


0,092 


0,082 


0,073 


0,O66 


; 0,607 


0,446 


0,342 


0,270 


0,219 


0,181 


0,152 


0,129 


0,111 


0,097 


0,085 


0.076 


0,067 


0,061 


0,055 


0,514 


0,377 


0,289 


0,228 


0,185 


0,153 


0,128 


0,109 


0,O94 


0,082 


0,072 


0,064 


0,057 


0,051 


0,046 


0,413 


0,303 


0,232 


0,188 


0,148 


0,123 


0,103 


0,088 


0,076 


0,066 


0,058 


0,051 


0,046 


0,041 


0,037 


0,911 


0,669 


0,512 


0,4O5 


0,328 


0,271 


0,228 


0,194 


0,167 


0,146 


0,128 


0,113 


0,101 


0,091 


0,082 


0,749 


0,550 


0,421 


0,833 


0,270 


0,223 


0,187 


0.160 


0,138 


0,12O 


0,105 


0,093 


0,088 


0,075 


0,O67 


, 0,637 


0,468 


0,358 


0,283 


0,229 


0,189 


0,159 


0,136 


0,117 


0,102 


0,089 


0,079 


0,071 


0,063 


0,057 


0,509 


0,374 


0,286 


0,226 


0,183 


0,151 


0,127 


0,108 


0,093 


0,081 


0,072 


0,068 


0,056 


0,051 


0,046 


1,097 


0,806 


0,617 


0,487 


0,395 


0,326 


0,274 


0,234 


0,201 


0,175 


0,154 


0,137 


0,122 


0,109 


0,099 


1 0,904 


0,664 


0,508 


0,402 


0,825 


0,269 


0.226 


0,192 


0,166 


0,145 


0,127 


0,113 


0,100 


0,090 


0,081 


0,765 


0,562 


0,430 


0,34O 


0,275 


0,228 


0,191 


0,163 


0,140 


0,122 


0,108 


0,095 


0,085 


0,076 


0,069 


0,615 


0,452 


0,346 


0,273 


0,221 


0,183 


0,154 


0,131 


0,113 


0,098 


0,086 


0,076 


0,068 


0,061 


0,055 


1,308 


0,961 


0,736 


0,581 


0,471 


0,889 


0,327 


0,279 


0,240 


0,2O9 


0,184 


0,163 


0,145 


0,180 


0,118 


1 1,081 


0,794 


0,608 


0,480 


0,389 


0,821 


0.270 


0,230 


0,198 


0,178 


0.152 


0,135 


0,120 


0,108 


0,O97 


' 0,919 


0,675 


0,517 


0,408 


0,381 


0,273 


0,230 


0,196 


0,169 


0,147 


0,129 


0,114 


0,102 


0,092 


0,O83 


0,735 


0,540 


0,418 


0,327 


0,265 


0,219 


0,184 


0,157 


0,135 


0,118 


0,108 


0,091 


0,082 


0,078 


0,066 


1.531 


1,125 


0,861 


0,680 


0,551 


0,455 


0,883 


0,826 


0.281 


0,245 


0,215 


0,191 


0,170 


0,158 


0,138 


. 1,267 


0,931 


0,713 


0,563 


0.456 


0,377 


0,317 


0,270 


0,233 


0,203 


0,178 


0,158 


0,141 


0,126 


0,114 


j 1,074 


0,789 


0,604 


0,477 


0,386 


0,319 


0,268 


0,229 


0,197 


0,172 


0,151 


0,134 


0,119 


0,107 


0,097 


0,862 


0,634 


0,485 


0,883 


0,310 


0.256 


0,216 


0,184 


0,158 


0,138 


0,121 


0,107 


0,O96 


0,086 


0,078 


1,794 


1,318 


1,009 


0,797 


0,646 


0,534 


0,448 


0,882 


0,329 


0,287 


0,252 


0,223 


0,199 


0,179 


0,161 


1,479 


1,086 


0,832 


0,657 


0,532 


0,440 


0,370 


0,315 


0,272 


0,287 


0.2O8 


0,184 


0,164 


0,147 


0,133 


1,259 


0,925 


0,708 


0,559 


0.453 


0,374 


0,315 


0,268 


0,231 


0,201 


0,177 


0,157 


0,140 


0,125 


0,113 


1.007 


0,740 


0,566 


0,447 


0,362 


0,299 


0,252 


0,214 


0,18» 


0,161 


0,142 


0,125 


0,112 


0,100 


0,O91 


2,076 


1,525 


1,168 


0,922 


0,747 


0,617 


0,519 


0,442 


0,381 


0,332 


0,292 


0,258 


0,231 


0,207 


0,187 


1,705 


1,253 


0,959 


0,758 


0,614 


0,507 


0,426 


0.368 


0,313 


0.273 


0,240 


0,212 


0.189 


0,170 


0,158 


1,446 


1,062 


0,813 


0,642 


0,52O 


0,430 


0,361 


0,308 


0,265 


0,231 


0,203 


0,18O 


0,161 


0,144 


0,180 


1.161 


0,853 


0,653 


0,516 


0,418 


0,345 


0,290 


0,247 


0,213 


0,186 


0,163 


0,145 


0,129 


0,116 


0,104 



*'\ 



Diqitiz^'d by 



p^Gc ogle 



156 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Flusseisen. Deutsche 

Dimensionen, Querschnitte, Gewichte, Trägheitsnonente, Widerstands- 



Profil 
No. 



18 



19 



20 



21 



22 



23 



24 



Dimensionen 

der Profile 

in cm 



^ 


1 18 1 


ao 


I • 1 

1 © 1 


•- 


1 19 1 


00 


1 * 1 




■ dl 


ö * 


1 20 1 


Oft 


I * 1 
1 © 1 


* 


1 21 1 


0» 


1 * I 

1 © 1 


«B 


1 22 1 


» 


I i 1 


n. 


1 23 1 


w* 


I * 1 
1 © 1 


• 


1 24 1 


w* 


6 - 1 

1 © 1 


•»_ 


1 26 1 


"•* 


1 1 1 



(Quer- 
schnitt 
in cm 2 



30,7 



33,7 



36,6 



42,9 



46,4 



53,7 



.5 fi 

Ja ^-j 

3 



21,9 



24,0 



26,2 



31 t o 



33,6 



36,2 



41,9 



Trägheits- 
moment 
in cm 



1460,0 



1779,0 



2162,0 



2587,0 



3090,o 



3642,o 



4288.0 



5798,0 



So« 

«« &> R 

11 = 



162.0 



187,o 



216,0 



246,0 



281,o 



317,o 



357,0 



446,0 



1,* 

1.7 

2,o 

2,5 

1,4 

1.» 

2,o 
2,» 

1,4 
1.» 
2,o 

2,5 

1,4 
1.7 
2,0 
2,5 

1.4 
M 

2.0 
2,5 

1,4 

1,7 

2,0 
2,5 

1,4 
1.7 

2,o 

2,5 

1,4 
1,7 

2,o 

2,5 



ZuÜksnige, 



1.0 



21,254 
17,496 
14,904 
11,928 

24,086 
19,747 
16,755 
13,464 

27,180 
22,291 
19.008 
15,206 

30 t no 

24,797 
21,058 
16,925 

33,720 
27,650 
23,604 
18,888 

37,026 
30,686 
25,867 
20,795 

40,841 
33,701 
28,560 
22,84* 

48,525 
39,962 
33,896 

27,117 



1.5 


2,0 


9,446 


5,314 


7,776 


4,374 


6,624 


3,726 


5,299 


2,981 


10,705 


6,021 


8,776 


4,937 


7,447 


4,189 


5,984 


3,366 


12,058 


6,782 


9,907 


5,573 


8,448 


4,752 


6,758 


3,802 


13,382 


7,528 


11,021 


6,199 


9,859 


5,264 


7,522 


4,231 


14,987 


8,430 


12,289 


6,913 


10,491 


5.901 


8,892 


4,721 


16,456 


9,256 


13.638 


7,671 


11.496 


6,467 


9,242 


5,199 


18,151 


10,210 


14,978 


8,425 


12,693 


7,140 


10,155 


5,712 


21,566 


12,131 


17,761 


9,990 


15,065 


8,474 


12,052 


6,779 



2.5 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 157 

Normalprofile. Flusseisen, 

memente und die zulässigen Belastungen einiger J Eisen. No. 14. 



gleichmiUsig- vertheilte Belastungen in tn p. 1. m bei freier Auflage und einer 
Entfernung 1 der Stützpunkte von Metern : 



I 3 '° 


3,5 


4,o 


4.5 


5,0 


5,5 


6,0 


6,5 


7,0 


7,5 


8,0 


8,5 


9,0 


9,6 


10,0 


| 2,362 


1,735 


1,328 


1,050 


0,850 


0,708 


0,590 


0,503 


0,434 


0,378 


0,332 


0,294 


0,262 


0,235 


0,212 


1,944 


1,428 


1,098 


0,864 


0,700 


0,578 


0,486 


0.414 


0,357 


0,311 


0,263 


0,242 


0,216 


0,194 


0,175 


j 1,656 


1,217 


0,931 


0,786 


0,596 


0,498 


0,414 


0,358 


0,304 


0,265 


0,233 


0,206 


0,184 


0,165 


0,149 


1,325 


0,973 


0,745 


0,589 


0,477 


0,394 


0,331 


0,282 


0,243 


0,212 


0,186 


0,165 


0,147 


0,132 


0,119 


i _ 

| 2,676 


1.966 


1,505 


1.189 


0,968 


0,796 


0,669 


0,670 


0,491 


0,428 


0,376 


0,338 


0,297 


0,267 


0,241 


2,194 


1,612 


1,234 


0,975 


0,790 


0,658 


0,548 


0,467 


0,403 


0,351 


0,309 


0,278 


0,244 


0,219 


0,197 


i 1,862 


1.368 


1,047 


0,827 


0,670 


0,554 


0,465 


0,396 


0,342 


0.298 


0,262 


0,232 


0,207 


0,186 


0,167 


, 1.496 


1,099 


0,841 


0,665 


0,588 


0,445 


0,374 


0,319 


0,275 


0,239 


0,210 


0,186 


0,166 


0,149 


0,135 


, 3.014 


2,215 


1,696 


1,340 


1,085 


0,897 


0,754 


0,642 


0,554 


0,482 


0,424 


0,875 


0,335 


0,801 


0,271 


1 2,229 


1,820 


1,398 


1,101 


0,892 


0,737 


0,619 


0,528 


0,455 


0,896 


0,348 


0,808 


0,275 


0,247 


0,223 


i 
2,112 


1,552 


1,188 


0,989 


0,760 


0,628 


0,528 


0,45O 


0,388 


0,338 


0,297 


0,263 


0,235 


0.211 


0,190 


1,690 


1,241 


0,950 


0,751 


0,608 


0,503 


0,422 


0,860 


0,310 


0,270 


0,238 


0,210 


0,188 


0,168 


0,152 


1 3.346 


2,458 


1,882 


1,487 


1,204 


0.995 


0,886 


0,713 


0.614 


0,585 


0,470 


0,417 


0,372 


0,334 


0,301 


| 2,755 


2,024 


1,550 


1,224 


0,992 


0,820 


0,689 


0,587 


0,506 


0,441 


0,387 


: 848 


0,806 


0,275 


0,248 


' 2.340 


1,719 


1,816 


1.040 


0,842 


0,696 


0,586 


0,498 


0,430 


0,374 


0.829 


0,291 


0,260 


0,238 


0,210 


1 880 


1,882 


1,058 


0,836 


0,677 


0,559 


0,470 


0,400 


0,846 


0,801 


0,264 


0,234 


0,209 


0,187 


0,169 


1 

. 3,747 


2,753 


2,108 


1.665 


1,849 


1.115 


0,937 


0,798 


0,688 


0,599 


0,527 


0,467 


0,416 


0,374 


0,837 


3,072 


2,257 


1,728 


1,365 


1,106 


0,914 


0,768 


0,654 


0,564 


0,491 


0,432 


0,383 


0,341 


0,306 


0,276 


2,623 


1,927 


1,475 


1,166 


0,944 


0,780 


0,656 


0,659 


0,482 


0,420 


0,369 


0,827 


0,291 


0,261 


0,236 


2.098 


1,541 


1,180 


0,932 


0,755 


0,624 


0,524 


0,447 


0.385 


0,836 


0,295 


0,261 


0,233 


0,209 


0,189 


4,114 


3,022 


2,314 


1,828 


1,481 


1,224 


1,028 


0,876 


0,756 


0,658 


0,578 


0,512 


0,457 


0,410 


0,870 


: 3,409 


2,505 


1,918 


1,515 


1,227 


1,014 


0,852 


0,726 


0,626 


0,545 


0,479 


0,425 


0,879 


0,340 


0,307 


1 2,874 


2,112 


1,617 


1,277 


1,035 


0,855 


0,718 


0,612 


0,628 


0,460 


0,404 


0,368 


0,319 


0,287 


0,259 


2.311 


1.697 


1,800 


1,027 


0,832 


0.687 


0,578 


0,492 


0,424 


0,370 


0,325 


0,288 


0,257 


0,230 


0,208 


4,538 


3,334 


2,552 


2,017 


1,634 


1,350 


1,134 


0,967 


0,833 


0,726 


0,638 


0,565 


0,604 


0,452 


0,408 


3,74 4 


2,751 


2,106 


1,664 


1,848 


1,114 


0,936 


0.798 


0,688 


0,599 


0,527 


0,466 


0,416 


0,373 


0,837 


3,173 


2,831 


1,785 


1,410 


1,142 


0,944 


0,798 


0,676 


0,583 


0,608 


0,446 


0,895 


0,362 


0,816 


0,286 


2,539 


1,865 


1,428 


1,128 


0,914 


0,765 


0,635 


0,541 


0,466 


0.4O6 


0,867 


0,316 


0,282 


0,268 


0,228 


5,392 


3,961 


3,033 


2,396 


1,941 


1,604 


1,348 


1,148 


0,990 


0,868 


0,758 


0,672 


0,599 


0,538 


0,485 


4,440 


3,262 


2,498 


1,973 


1,598 


1,321 


1,110 


0,946 


0,815 


0,710 


0,624 


0,663 


0,493 


0,443 


0,400 


3,766 


2,767 


2,118 


1,674 


1,856 


1,120 


0,941 


0,802 


0,692 


0,602 


0,630 


0,469 


0,418 


0,375 


0,339 


3,013 


2,214 


1,695 


1,839 


1,085 


0,896 


0,758 


0,642 


0,553 


0,482 


0,424 


0,375 


0,885 


0,300 


0,271 



Digitized by VjOOQIC 



158 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Schweisseisen. Deutsche 

Dimension«]!, Querschnitte, Gewichte, Trägheitsmomente. 



Profil 
No. 



10 



11 



12 



13 



14 



15 



16 



17 



Dimensionen 

der Profile 

in cm 



© 


l 10 l 


iß 


I * I 

1 © 1 




1 n 1 


»o 


1 \ I 

1 © 1 


•. 


1 12 1 


>n 


* 1 

1 o 1 


•t 


1 1S 1 


<o 


2 1 

1 o | 


* 


| . 14 | 


CO 


1 S - 1 
1 o | 




1 15 1 


f» 


1 % i 

1 © 1 




1 16 1 


t- 


1 8 I 

1 © | 


*. 


1 17 1 


b- 


* I 

1 o | 



Quer- 
schnitt 
in cm 



10,6 



12,36 



14,27 



16,19 



18,35 



20,50 



22,90 



25,40 



.2 g 

I - 

'E A 

o 



8,8 



9,6 



11,1 



12,6 



14,3 



16,0 



17,9 



19,8 



Trägheits- 
moment 
in cm 



172,0 



241,0 



331,o 



441,o 



579,o 



743,o 



945,o 



1177,o 



5 ö sä 



34,4 



43,8 



55,i 



67,8 



99,o 



118,o 



1&9,o 



M 
1,' 
2,o 
2,5 

U 

1.7 

2.o 

2,5 

1,4 

1,7 

2,o 

2,5 

1.« 

1,7 

2,0 

2,5 

h* 

1,7 

2,0 

2,5 

1.4 
1,7 

2,0 

2,5 

1,4 
1,7 

2,o 

2,5 

1.4 
1.7 

2,0 

2.5 



1,0 


1,5 


3,880 


1,480 


2,752 


1,223 


2,339 


1,040 


1,871 


0,882 


4,205 


1,869 


3,469 


1,542 


2,943 


1,308 


2,348 


1,043 


5,245 


2,331 


4,320 


1,920 


3,659 


1,626 


2,909 


1,293 


6,846 


2,820 


5,207 


2,314 


4,448 


1,977 


3,580 


1,591 


7,608 


3,381 


6,285 


2,793 


5,293 


2.352 


4,234 


1,882 


8,950 


3,978 


7,366 


3,274 


6,257 


2,781 


5,069 


2,253 


10,578 


4,699 


8,685 


3,860 


7.863 


3,272 


5,947 


2,643 


12,343 


5,485 


10,119 


4,497 


8.562 


3,805 


6,894 


3,064 



2.o 2,5 



0,832 ; 
0,688 
0,585 
0,468 

1,051 
0,867 
0,736 
0,587 

1,311 
1,080 
0,915 
0,727 

1,586 
1,302 
1,112 
0,895 

1,902 
1,571 
1,328 
1,058 

2,287 
1,841 
1,564 
1,267 

2,643 
2,171 
1,841 
1,487 

3,086 
2,530 
2,141 
1,724 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 159 

Normalprofile. Schweisseisen. 

Widerotudsnmnente und die zulässigen Mästungen einiger I Bisen. jNo. 15. 



gleichmäMiff vertheilte Belastungen in fn p. 1. m bei freier Auflage und einer 
Entfernung 1 der Stützpunkte von Metern: 



| 3,0 


3,5 


4,0 


4,5 


5,0 


5,5 


6,0 


6,6 


7,o 


7,5 


8,0 


8,5 


9,0 


9,5 


10,0 


1 0,370 


0,272 


0,208 


0,164 


0,183 


0,110 


0,092 


0,079 


0,068 


0,069 


0,O52 


0,046 


0,041 


0,087 


0,033 


0,306 


0,225 


0,172 


0,136 


0,110 


0,091 


0,076 


0,065 


0,O56 


0,049 


0,048 


0,038 


0,084 


0,030 


0,027 


1 0,2*0 


0,191 


0,146 


0,115 


0,093 


0,077 


0,065 


0,055 


0,048 


0,041 


0,036 


0,032 


0,029 


0,026 


0,023 


I 0,208 


0,158 


0,117 


0,092 


0,075 


0,062 


0,052 


0,044 


0,088 


0,088 


0,O29 


0,026 


0,023 


0,021 


0,019 


0,467 


0,343 


0,263 


0,208 


0,168 


0,139 


0,117 


0,099 


0,086 


0,075 


0,066 


0,058 


0,062 


0,046 


0,042 


0,385 


0,283 


0,217 


0,171 


0,139 


0,115 


0,096 


0,082 


0,071 


0,062 


0,064 


0,048 


0,043 


0,038 


0,036 


; 0,327 


0,240 


0,184 


0,145 


0,118 


0,097 


0,082 


0,070 


0,O6O 


0,062 


0,046 


0,041 


0,036 


0,033 


0,029 


I 0,261 


0,192 


0,147 


0,116 


0,094 


0,078 


0,085 


0,055 


0,048 


0,042 


0,087 


0,032 


0,O29 


0,O26 


0,O28 


0,583 


0,428 


0,328 


0,259 


0,210 


0,173 


0,146 


0,124 


0,107 


0,093 


0,082 


0,073 


0,065 


0,058 


0,062 


0,480 


0,353 


0,270 


0.213 


0,173 


0,143 


0,120 


0,102 


0,088 


0,077 


0,067 


0,060 


0,053 


0,048 


0,043 


0,406 


0,299 


0,229 


0,181 


0,146 


0,121 


0,102 


0,066 


0.O75 


0,066 


0,067 


0,061 


0,045 


0,040 


0.O36 


0,323 

1 


0,287 


0,182 


0,144 


0,116 


0,096 


0,081 


0,069 


0,069 


0,052 


0,045 


0,040 


0,086 


0,032 


0,029 


j 0,705 


0,518 


0,397 


0.313 


0,254 


0,210 


0,176 


0,150 


0,129 


0,113 


0,O99 


0,088 


0,078 


0.070 


0,063 


! 0.578 


0,425 


0,325 


0.257 


0,208 


0,172 


0,145 


0,128 


0,106 


0,092 


0,081 


0,072 


0,064 


0,058 


0,O52 


; 0.494 


0,363 


0,278 


0.22O 


0,178 


0,147 


0,123 


0,105 


0,091 


0,079 


0,069 


0,061 


0,055 


0,049 


0,O44 


0,398 


0,292 


0,224 


0,177 


0,143 


0,118 


0,099 


0,085 


0,073 


0,064 


0,056 


0,049 


0,044 


0,040 


0,086 


0,845 


0,621 


0,475 


0,876 


0,3O4 


0,261 


0,211 


0,180 


0,156 


0,135 


0,119 


0,105 


0,094 


0,084 


0,076 


0,698 


0,513 


0,898 


0.810 


0,261 


0,2O8 


0,174 


0,149 


0,128 


0,112 


0,098 


0,087 


0,077 


0,070 


0,068 


| 0,388 


0,432 


0,381 


0,261 


0,212 


0,175 


0,147 


0,125 


0,108 


0,094 


0,083 


0,073 


0,065 


0,069 


0,058 


1 O,470 


0,846 


0,265 


0,209 


0,169 


0,140 


0,118 


0,100 


0,086 


0,075 


0,066 


0,059 


0,052 


0,047 


0,042 


0,994 


0,730 


0,559 


0,442 


0,358 


0,296 


0,249 


0,212 


0,188 


0,159 


0,140 


0,124 


0,110 


0,099 


0,089 


' 0,818 


0,601 


0,460 


0,864 


0,295 


0,243 


0,2O5 


0,174 


0,150 


0,131 


0,115 


0,102 


0,091 


0,082 


0,074 


0,695 


0,511 


0,891 


0,3O9 


0,250 


0,207 


0,174 


0,148 


0,128 


0,111 


0,098 


0,086 


0,077 


0,069 


0,062 


0,563 


0,414 


0,317 


0,250 


0,203 


0,167 


0,141 


0,12O 


0,103 


0,090 


0,079 


0,070 


0,062 


0,066 


0,051 


1,175 


0,863 


0,661 


0,522 


0,423 


0,349 


0,294 


0,250 


0,216 


0,188 


0,165 


0,146 


0,180 


0,117 


0,106 


0,903 


0,709 


0,543 


0,429 


0,347 


0,287 


0,241 


0,205 


0,177 


0,154 


0,186 


0,120 


0,107 


0,096 


0,087 


0,818 


0,601 


0,460 


0,864 


0,294 


0,243 


0,2O4 


0,174 


0,16O 


0,181 


0,115 


0,102 


0,091 


(»,081 


0,074 


1 0,661 


0,485 


0,372 


0,294 


0,288 


0,197 


0,165 


0,141 


0,121 


0,106 


0,O98 


0,082 


0,078 


0,066 


0,059 


1 1.371 


1,008 


0,771 


0,609 


0,494 


0,408 


0,843 


0,292 


0,252 


0,219 


0,193 


0,171 


0,162 


0,187 


0,123 


1.124 


0,826 


0,632 


0,500 


0,405 


0,334 


0,281 


0,239 


0,206 


0,180 


0,168 


0,140 


0,125 


0,112 


0,101 


0.951 


0,699 


0,535 


0,423 


0,342 


0,283 


0,238 


0,2O3 


0,175 


0162 


0,134 


0,118 


0,106 


0,095 


0,086 


0,7ff, 


0,563 


0,431 


0,840 


0,276 


0,228 


0,191 


0,163 


0,141 


0,122 


0,108 


0,096 


0,085 


0,076 


0,069 



Digitized by VjOOQIC 



160 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Schweisseisen. Deutsche 

Dimensionen, Querschnitte, Gewichte, Trägheitsmomente, WidentuduuMieite. 



Profil 
No. 



Dimensionen 

der Profile 

in cm 



Quer- 
schnitt 
in cm 2 



-IS 

'S £ 



Trägheits- 
moment 
in cm 



4 „ 

I 8 g 
•S I -s 



Sicher- 
heits- 
grad 



Zvlässige, 



l.o 



1.5 2,0 2,5 



18 



19 



20 



21 



22 



23 



24 



26 



m 


1 18 1 


oo 

« 


1 % 1 

1 o 1 

1 19 1 




I 1 1 

1 © 1 

1 20 1 




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1 21 1 




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1 w 1 


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1 24 I 


1-« 


«l 1 

1 © 1 

1 20 1 


^ 


* 1 

1 © 1 



28,0 



30,7 



33,7 



36,6 



39,8 



42.9 



46,4 



53,7 



21,9 



24,o 



26,2 



28,5 



31,o 



33,5 



36,2 



41,9 



1460 



1779 



2162 



2587 



3090 



3642 



4288 



5798 



162 t o 



187,o 



216,0 



246,0 



281,o 



3L7,o 



357,o 



446,0 



1,4 
1,7 

2.o 

2,5 
1.4 

2o 

2,5 

1,4 
1,7 

2,o 

2,5 

1,4 
1,7 

2,o 

2,5 

1,4 
1,7 

2,0 

2,5 

1,4 
1,7 

2,0 

2,5 

1,4 
1,7 

2,0 

2,5 

1,4 

1,7 

2,o 

2,5 



14,126 

11,664 

9,850 

7,906 

16,157 

13,314 

11,220 

8,976 

18,817 
15,206 
12,787 
10,368 

20,467 
16,925 
14,366 
11,414 

23,154 
19,108 
16,186 
13,038 

25,614 
21,049 
18,006 
14,455 

28.560 
23,419 
19,992 
15,994 

34,610 
28,544 
24,262 
19,267 



6,278 
5,184 
4,378 
3,514 

7,181 
5,917 
4.987 
3,989 

8,141 
6,758 
5,683 
4,608 

9.096 
7,522 
6,385 
5,073 

10,291 
8,492 
7,194 
5,795 

11,384 
9,855 
8,002 
6.424 

12,693 

10,406 

8,885 

7,108 

15,382 

12,686 

10,783 

8,563 



3,532 
2,916 
2,462 
1,976 

4,039 
3,329 
2.805 
2,244 

4,579 
3,802 
3,197 
2,592 

5,117 
4.231 
3,592 
2,854 

5,789 
4,777 
4,046 
3,260 

6,403 
5,262 
4,501 
3,614 

7,140 
5,855 
4,998 
3,998 

8,652 
7,136 
6.066 
4,817 



2,260 
1,86« 
1 .576 
1,2* 

2,5sO 

2,130 
1,795 
1,436 

2,931 
2.433 
2,046 
1,639 

3,273 
2,70S 
2,299 
1,8*6 

3,7* 
3,067 

2,590 

2,0*« 

4.09* 
3,36* 
2,8*1 
2,313 

4,570 
3,747 
3.199 
2,559 

5,537 
4,567 
3.882 
3,083 



Digitized by VjOOQIC 



Werth des Thomasflusseisens als Constructionsmaterial. 161 

Normalprofile Schweisseisen. 

Inrehbiegnngen uad die zulässigen Belastungen einiger J Eisen. 



grlel oh mawlg vertheilte Belastungen inittp. lfd. m bei freier Auflag:« und einer 
Entfernung; der Sttttepunkte von Metern: 



i 


3,o 


3,5 


4.o 


4,5 


5,0 


5,5 


6,0 


6,5 


7,0 


7,5 


8,0 


8.5 


9,0 


9,5 


10,0 


1.570 


1,153 


0,883 


0.698 


0,565 


0,467 


0,392 


0,834 


0,288 


0,251 


0,221 


0,195 


0,174 


0,156 


0,141 


1,296 


0,952 


0,729 


0,576 


0,466 


0.385 


0,324 


0,276 


0,238 


0,207 


0,182 


0,161 


0,144 


0,129 


0,117 


I 1,094 


0,804 


0,616 


0,486 


0,394 


326 


0,278 


0,283 


0,201 


0,175 


0,154 


0,136 


0,122 


0,109 


0,O98 


1 0,878 


0,645 


0,494 


0,390 


0,316 


0,261 


0,220 


0,187 


0,161 


0,140 


0,128 


0,109 


0,097 


0,087 


0,079 


i 1,795 


1,319 


1,010 


0,798 


0,646 


0,534 


0,449 


0,382 


0,33O 0,287 


0,252 


0,224 


0.199 


0,179 


0,161 


1 1 
1,479 


1,087 


0,832 


0,657 


0,532 


0,440 


0,370 


0,315 


0,272 


0,237 


0,208 


0,184 


0,164 


0,147 


0,138 




1,247 


0,916 


0,701 


0,554 


0,449 


0,871 


0,312 


0,2655 


0,229 


0,199 


0,175 


0,155 


0,138 


0,124 


0,112 




0,997 


0.733 


0,561 


0.443 


0,359 


0,297 


0,249 


0,212 


0,188 


.0,159 


0,140 


0,124 


0,111 


0,099 


0,090 




2,035 


1,495 


1,145 


0,904' 


0,733 


0,605 


0,509 


0,433 


0,874 


0,326 


0,286 


0,253 


0,226 


0,203 


0,183 


| 1,690 


1,241 


0.95O 


0,751 


0,608 


0,503 


0,422 


0,860 


0,810 


0J27O 


0,238 


0,210 


0,188 


0,168 


0,152 


1 1,421 


1,044 


0,799 


0.681 


0,511 


0.423 


0,855 


0,3O8 


0,261 


0,227 


0.2OO 


0,177 


0,158 


0,142 


0,128 


1,152 

i 


0,846 


0,648 


0,512 


0,415 


0,843 


0,288 


0,245 


0,211 


0,184 


0,162 


0,143 


0,128 


0,115 


0,104 


2.274 


1,671 


1,279 


0,011 


0.819 


0,677 


0,568 


0,484 


0,418 

7 


0,364 


0,52O 


0.288 


0,253 


0,227 


0,205 




1,880 


1,382 


1,058 


0,836 


0,677 


0,559 


0,470 


0,400 


0,345 


0,801 


0,264 


0,234 


0,209 


0,187 


0,169 




1,596 


1,173 


0,898 


0,709 


0,575 


0,475 


0.399 


0,340 


0.293 


0,255 


0,224 


0,199 


0,177 


0.159 


0,144 




1.268 


0,932 


0.713 


0,564 


0,456 


0,377 


0.317 


0.27O 


0,238 


0,2OS 


0,178 


0,158 


0,141 


0,126 


0,114 




2,573 


1.890 


u« 


1.143 


0,926 


0,765 


0,643 


0,548 


0,472 


0,412 


0,362 


0,320 


0,286 


0,256 


0,231 




2,123 


1,560 


1,194 


0,944 


0,764 


0,632 


0,531 


0.452 


0,390 


0.34O 


0*>8 


0,264 


0,236 


0.212 


0,191 




1,798 


1,321 


1,012 


(»,799 


0,647 


0.535 


0,450 


0,383 


0,330 


0.288 


0,253 


,0.224 


0.2OO 


0,179 


0,162 




1,449 


1,064 


0,815 


0,644 


0.521 


0,431 


0,362 


0,3O9 


0,266 


0,232 


0,204 


0,180 


0,161 


0,144 


0,13O 


2,846 


2.091 


1,601 


1,265 


1,024 


0,847 


0,711 


0,606 


0,523 


0,455 


0,400 


0,354 


0.316 


0,284 


0.256 


1 2.339 


1.718 


1,315 


1,039 


0,842 


0,696 


0,585 


0,498 


0,429 


0,374 


0,829 


0,291 


0,260 


0,233 ' 0,210 




2,001 


1,470 


1,123 


0,889 


0,720 


0,595 


0.5OO 


0.426 


0,367 


0,820 


0,281 


0,249 


0,222 


0,199 , 0,18O 

i 




1,606 


1.180 


0,903 


0,714 


0,578 


0,478 


0,401 


0,342 


0,295 


0.257 


0,226 


0.2OO 


0.178 


0,160 0,144 




3,173 


2,331 


1,785 


1,410 


1,142 


0,944 


0,799 


0,676 


0,583 


0,5O8 


0,446 


0,395 


0,352 


0,316 


0,286 


2,602 


1.912 


1,464 


1,156 


0.937 


0,774 


0,65O 


0.554 


0,478 


0,461 


0,366 


0,324 


0.289 


0,259 


0,234 




2,221 


1,632 


1,249 


0,987 


0.800 


0,661 


0.555 


0.473 


0,408 


0,355 


0,312 


0,277 


0,247 


0,221 


0,200 




1,777 


1,306 


1,000 


0,790 


0,640 


0,529 


0,444 


0,378 


0.826 


284 


0.25O 


0,221 


0,197 


0,177 


0,16O 




3,845 


2,825 


2,163 


1.709 


1,384 


1,144 


0,961 


0,819 


0,706 


0,615 


0,541 


0,479 


0,427 


0,383 


0,243 




3,171 


2.330 


1,784 


1,409 


1,142 


0,944 


0.793 


0,675 


0.582 0,507 


0,446 


0,395 


0,352 


0,316' 0,285 




2,696 


1,981 


1,516 


1.198 


0.970 


0,802 


0,674 


0.574 


J0,495 0,431 


0.379 


0,336 


0,299 


0,269 1 0,243 




2,141 


1,573 


1,204 


0,951 


0,771 


0,637 


0,535 


0,456 


0,393 


0,342 


0,301 


0,266 


0,238 


0,213 
11 


0,193 



Digitized by VjOOQIC 



162 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Versuche 

Ober die Abnahme der Zugfestigkeit von Drahtseilen 

und einzelnen Drähten infolge der Biegung, 

auf Veranlassung des technischen Eisenbahn - Inspectorates 

ausgeführt im Herbste 1885 
durch Hrn. Contr.-Ing. Glauser in Zürich. 



Zweck dieser Versuche, welche noch nicht als abgeschlossen 
zu betrachten sind, ist die Erlangung von Erfahrungswerthen 
über die Zugfestigkeit gebogener Drahtseile im Vergleich zur 
Festigkeit derselben Materialien bei gerader Streckung. 

Das practische Interesse dieser Frage liegt zunächst in 
ihrem Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit der in der 
Schweiz immer zahlreicher in's Leben tretenden Seilbahnen. 
Es hat bis jetzt an Anhaltspunkten für die Beurtheilung der 
Anstrengungen, welche die Drahtseile bei ihren Biegungen über 
die Umleitungs- und Führungsrollen erleiden' fast gänzlich 
gefehlt. 

Die gewünschte Biegung wird bei diesen Versuchen durch 
eine besonders hergestellte Einspannungsvorrichtung erzeugt; 
dieselbe besteht im Wesentlichen aus einer für die gemein- 
schaftliche Fassung beider Seil-Enden geeigneten Vergusshülse 
und einer Rollencombination, gefasst zwischen zwei gekreuzten 
Laschenpaaren, deren eines an den beweglichen Zugapparat 
der Festigkeitsmaschine angehängt wird. Durch Anwendung 
von Rollen verschiedener Durchmesser und Verstellung der 
gegenseitigen Lage derselben im Apparat lassen sich die Be- 
dingungen- der Biegung in verschiedener Weise moduliren. Zu 
bisherigen Versuchen kamen nur folgende 2 Dispositionen zur 
Anwendung (vergl. Fig. 23 und 24): 

Die Versuche waren folgende: 



Nr. 



Bruch- 
belast. 

kg 



Dehnung 
Bruch 

in °/oo der 
freien Länge 



Bruchstelle 



III 

Serie I. Juni 1.—5. 
Altes Drahtseil der Zürcher Wasserwerke, 20 mm 
dick, bestehend aus 7 Litzen, jede aus 7 Drähten von 2 mm 
Dicke und Hanfseele, 
Ganzer Metallquerschnitt des einfachen Seils = 153,9 mm2 - 



Digitized by VjOOQIC 



Versuche über d. Abnahme d. Zugfestigkeit v. Drahtseilen etc. 163 
Fig. 23. 




Fig. 24. 




1 


18 750 


— 


2 


19 250 


— 


3 


19 000 


— 


Mittel 


19 000 


— 



8 620 



Biegung nach Fig. 23. 

zunächst der Vergusshülse. 

Idem. 

Idem. 

Gerade Streckung. 
j zunächst der Vergusshülse. 



Digitized by VjOOQIC 



164 



II Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Die Lage der Bruchstelle beweist nur, dass der Einfluss 
der Biegung geringer war als die durch die Hitze des Ver- 
gusses bewirkte Schwächung des alten, in seiner Structur wahr- 
scheinlich veränderten Seils. 



Serie H. Sept. 14. — 25. 

Neues Drahtseil aus Bessemer Stahl von Oechslin 
in Schaffhausen 16 mm. dick, bestehend aus 5 Litzen, jede aus 
6 Drähten von 2 mm Dicke und Hanfseele, und centraler 
Hanfseele. 

Metallquerschnitt des einfachen Seils = 94,2 mm 2 . 

Biegung nach Fig. 23. 

3 obere Litzen auf unterer Rolle. 

2 untere Litzen am untern Tangirungs- 
punkt. des grossen Rades. 

ganzes Seil an oberer Rolle. 

3 untere Litzen an oberer Rolle. 



5 


10 750 


20 


6 


10 250 


22 


7 • 


10 750 


29 


8 


10 350 


25 


Mittel 


10 530 


24 



alle Mal auf Rollen. 



9 


5 200 


20 


10 


4 900 


15 


1 1 


5 125 


H 


ittel 


5 070 


16 



Gerade Streckung. 
2 Litzen 6 cm vom Verguss. 



Die geringere Festigkeit des geraden gegenüber dem 
gebogenen Seil ist vielleicht auf eine etwas stärkere Drehung 
des Seil-Endes, von welchem letztere 3 geraden Proben ent- 
nommen worden sind, zurückzuführen. Als Ersatz dieser 3 
Versuche wurden daher folgende angestellt mit Seilstücken, 
welche schon bei den Biegungsproben gedient hatten, welche 
dort aber, wegen ihrer Lage auf dem grossen Rad (dessen 
Nuth mit Leder gefüttert ist) vermuthlich noch nicht gelitten 
hatten. 



1 Litze 78 cm vom Verguss. 

2 „ 9 8 « 

1 r IO . 



12 
13 
14 


5 375 
5 375 
5 500 


17 
15 
20 


ittel 


5 420 


17 



Digitized by VjOOQI.6 



Versuche über d. Abnahme d. Zugfestigkeit v. Drahtseilen etc. 



165 



Hienach hätten bei den Versuchen 5 — 8 die gebogenen 
Seile gegenüber den geraden eine um ß °/o geringere Festigkeit 
gehabt. 

Serie IH. September 29 — October 16. 

Stahldraht 5 mm dick, Querschnitt 19,63 mm 2 . 

Biegung nach Fig. 2}. 

Tangirungspunkt oben am grossen Rad. 
52 cm von oberer Rolle. 
9 r „ unterer „ 

1 mal auf Rollen, 2 mal daneben. 

Biegung nach Fig. 24. 

36 cm von oberer Rolle. 

102 „ 

30 n » r> r 



15 
16 

17 


3 455 
3 470 
3 495 


15 
15 


Mittel 


3 473 


15 



18 

19 
20 


3 45o 
3 375 
3400 


11 
10 


Mittel 


3408 


10 



o mal auf Rollen, 3 mal daneben. 

Gerade Streckung. 
20 cm vom Verguss. 

38 n n t 

26 „ 



Serie IV. October 12 — 16. 

Stahldraht von Blösch-Neuhaus in Biel. Dicke 4,4 mm. 
Querschnitt 15,20 mm 2 . 

34 cm von unterer Rolle 
o - „ oberer 



21 

22 
23 


1 725 
1 700 
1 660 


13 
12 
11 


Mittel 


1 695 


12 



24 


2 660 


11 


25 


2 790 


9 


26 


2 725 


9 


27 


2 690 


10 


28 


2 745 


12 


29 


2 800 


10 


30 


2 690 


11 


3i 


2 79° 


9 


32 


2 720 


11 


33 


2 725 


10 


34 


2 670 


11 


35 


2 725 


11 


Mittel 


2 727 


10 



65 

o 

28 

o 
o 

9 
52 
22 

54 
o 



unterer 

unterer 

oberer 

unterer 

oberer 

unterer 

oberer 

oberer 

unterer 

unterer 



(am Verguss). 



5 mal auf Rollen, 7 mal daneben. 



Digitized by VjOOQIC 



166 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



36 


2 750 


7 


37 


2 620 


8 


38 


2 740 


9 


39 


2 740 


9 


40 


2 645 


7 


41 


2 625 


8 


42 


2 750 


7 


43 


2 665 


9 


44 


2 620 


7 


45 


2 662 


8 


46 


2 650 


9 


47 


2 580 


10 


Mittel 


2 671 


8 



Biegung nach Fig. 24. 

80 cm von oberer Rolle. 
31 „ „ oberer r 

50 r r oberer r 
67 * „ oberer „ 
44 „ „ unterer „ 

141 r „ unterer „ 
am unteren Tangirungspunkt des Um- 
leitungs-Rades. 
29 cm von oberer Rolle, 
o „ „ unterer r ' 

51 r „ unterer r ("am Verguss). 
185 „ r oberer r 

17 r r unterer r 



2 mal auf Rollen, 10 mal daneben. 

Gerade Streckung. 

7 cm vom Verguss. 

30 * » 

11 « r 

19 fi r 

19 r. r, 

7 r r v 

38 r « r 

9 >• * 

* 7 r »» r> 

57 « r r " 

48 * * 



Ein Einfluss der Biegung ist also bei den Proben mit 
einzelnen Drähten in keinem Falle erkennbar. Im Gegentheil 
haben die gebogenen Drähte durchweg mehr getragen, als die 
geraden. Hieran mag allerdings schuld sein, dass in den 
kleinen Kräften, welche zur Zerreissung einzelner Drähte ge- 
hören, die Unvollkommenheiten des Apparates zu sehr in den 
Vordergrund treten. Namentlich war es bis dahin nicht ge- 
lungen, die Reibung, welche sich der Bewegung des Etn- 
spannungsapparates entgegensetzt, ganz zu beseitigen. Zwar 
konnte eine ziemlich gute Ausgleichung der Spannung durch 
selbstthätige Drehung der Rollen an den beiden Zweigen des 
Drahtes mittelst Vergleichung der Tonhöhen constatirt werden. 



48 


1 290 


6 


49 


1 305 


8 


50 


1 280 


— 


5i 


1 400 


8 


52 


1 275 


6 


53 


1 300 


9 


54 


1 270 


6 


55 


1 295 


— 


56 


1 340 


7 


57 


1 280 


6 


58 


1 295 


8 


59 


1 275 


7 


Mittel 


1 300 


• 7 



Digitized by VjOOQIC 



Versuche über d. Abnahme d. Zugfestigkeit v. Drahtseilen etc. 167 

Dagegen hat offenbar die translatorische Bewegung des Appa- 
rates trotz seiner Auflagerung auf Walzen einen gewissen, zwar 
kleinen, Widerstand zu überwinden gehabt, um welchen die 
Waage die Spannung des gebogenen Drahtes zu hoch an- 
gegeben hat. 

Um gerade diesen Punkt noch aufzuklären, wurde eine 
weitere Versuchsreihe angestellt, indem ein gleicher Draht wie 
bei Serie IV der Biegung nach Fig. 24 unterworfen wurde, 
und zwar die eine Hälfte der Proben unter gleicher Auflagerung 
wie bisher, die andere Hälfte unter vollständig frei pendelnder 
Aufhängung des ganzen Einspannungsapparates. Es ergaben sich : 

Serie Y. Oct. 19 und Nov. 4. 

Stahldraht 4,4 mm wie bei IV. 

Biegung nach Fig. 24. 

Bei Lagerung auf Wallen. 

cm von unterer Rolle. 
158 „ „ oberer „ 

39 „ „ unterer „ 

8 „ „ unterer „ 

130 „ „ oberer „ 

15 „ r oberer „ 

1 mal auf Rolle, 5 mal daneben. 



60 


2 705 


10 


61 


2 715 


9 


62 


2 650 


11 


63 


2 685 


11 


64 


2 720 


10 


65. 


2 670 


10 


ittel 


2 691 


10 



66 


2 660 


11 


67 


(2 200) 


— 


68 


2 660 


10 


69 


2 670 


10 


70 


2 730 


9 


71 


2 660 


7 


Mittel 


2 676 


9 



Bei Aufhängung. 

24 cm von unterer Rolle. 
(52 „ „ oberer „ ). Bruch im 
Verguss, daher Versuch zu cassiren. 
o cm von oberer Rolle, 
o „ „ oberer „ 
o r „ unterer „ 
51 „ „ unterer „ Br. neb. Verg. 



3 mal auf Rollen, 2 mal daneben. 

Es ergibt sich hieraus bei Biegung nach Fig. 24 eine 
Reibung von 15 kg. Bei Biegung nach Fig. 52 mag die Reibung 
im Verhältniss des grösseren Gewichtes des Rollenapparates 
mehr betragen haben, sie käme in diesem Fall auf 23 kg. 

Immerhin genügen diese Beträge, wenn sie als Correc- 
tionen an den Messungsresultaten in Rechnung gebracht werden, 
noch nicht, um das befremdende Gesammtergebniss der Einzel- 



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168 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

drahtproben zu ändern, dass nämlich die durch den Biegungs- 
apparat geschlungenen Drähte mehr getragen haben als die 
gerade gestreckten. 

Dass die Biegungsspannungen von ganz untergeordnetem 
Einfluss geblieben sind, beweist übrigens schon die Lage der 
Brüche, welche in fast allen Versuchsreihen in der Mehrzahl, 
statt auf den Rollen, zwischen denselben eingetreten sind. 

Bevor auf diese Ergebnisse practische Schlüsse oder theo- 
retische Betrachtungen gegründet werden können, wird es aller- 
dings nothwendig sein, sie durch eine grössere Zahl von Ver- 
suchen noch besser zu erhärten. 



Prüfung der Kettenglieder der Freiburger Drahtseilbrocke. 

Ausgeführt im Auftrage des Hrn. Bauinspector 

Ing. A. Gremaud in Freiburg. 

Anlässlich der Consolidirungsarbeiten der grossen Freiburger 
Hängebrücke (Grand-Pont suspendu), beantragte Herr Bau- 
inspector A. Gremaud die Prüfung der Qualität der zur Veranke- 
rung der Drahtseile zu verwendenden Kettenglieder. Es han- 
delte sich hier keineswegs um die stückweise Erprobung sämmt- 
licher Kettenglieder, wie das s. Z. durch die HH. Prof. Cul- 
mann und Ing. Paur beim Bau der Altener Kettenbrücke 
über die Thur geschah, sondern einmal um Feststellung der 
Qualität der zur Fabrication der Kettenglieder verwendeten 
Eisensorte, dann aber um Prüfung der Güte der Schweissung 
beziehungsweise um Feststellung der Einflüsse, die die Art 
der Erzeugung der Kettenglied Öhre auf die ursprüngliche Ma- 
terialbeschaffenheit sowie auf die Solidität der Kettenglieder 
selbst, nach sich gezogen haben möchte. 

Die Festigkeits- und Zähigkeitsverhältnisse und damit der 
Werth eines Kettengliedes für Brückenbauzwecke hängt neben 
der Qualität der zur Herstellung desselben verwendeten Eisen- 
sorte in erster Linie wohl von Fabricationsverhältnissen, 
insbesondere von der Art und Weise ab, wie die Oehre des 
Kettengliedes erzeugt werden. Bevor wir auf die Beschreibung 
der Probeausführung und der dabei erzielten Resultate ein- 
treten, scheint es daher angemessen die Fabricationsverhältnisse 
unseres Versuchsmaterials kurz zu beleuchten ; dies um so mehr, 
als hier ein Fabricationsweg eingeschlagen wurde, der von vorne- 
herein Gewähr dafür bietet, dass kein schädliches Ausschiefern 



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Prüfung der Kettenglieder der Freiburger Brücke. 



169 



von quer das Schaftstück des Kettengliedes durchsetzenden 
Seh weissstellen (Schweissnähte) vorkommen kann, dass vielmehr 
die Fasern des Schaftstückes von einem zum andern Ende des 
Kettengliedes mit mehr oder weniger belangreichen Verschie- 
bungen aus der Axe in Nähe der Oehre, durchlaufen müssen. 
Die fraglichen Kettenglieder der Frei burger-Hänge- 
brücke sind auf dem von RolTschen Eisenwerke zu Ger- 
lafingen in folgender Weise erzeugt worden: 

Vorerst wurden Flachstücke gewalzt, 
deren Breite und Dicke um ca. 3 mm stärker 
angenommen war, als sie das fertige Ketten- 
glied aufzuweisen hatte. Fig. 25 stellt den 
Querschnitt des Packets dieser Fachstäbe 
dar. Sämmtliche im richtigen Verband auf- 
geschichteten Stäbe des Packetes waren 
durchgehende Luppenstäbe der Gerla- 
iinger Holzkohlenqualität. Die Packete er- 
hielten saftige Schweisshitze und wurden 
derart in die Züge des Flacheisenwalzwerkes gesteckt, dass der 
Walzendruck senkrecht zur Lagerfuge der Lappenstäbe aus- 
geübt wurde. 

Die so gewonnenen Flachstäbe wurden sodann auf ent- 
sprechende Länge abgeschnitten und auf die Enden dieser Ab- 





Fig. 25. 
* IQ/h M-Jj,t-ß 




*fl 


1 


A 




1 


i 




1 






1 






1 


1 




1 


20 




1 






1 






i 




*fl 


1 






« 17/»--. 


* 





Fig. 26. 



3 



schnitte zur Bil- 
dung der Oehre. 
vgl. Fig. 26, kurze 
Stücke der gleichen 
Flachstäbe, also 
aus gleichem Mate- 
riale aufgelegt. Die 
eine starke Schweiss- 
auf die Flachschiene 



verstärkten Stabenden erhielten nun 
hitze, um die aufgelegten Plättchen 
aufzuschweissen und gleichzeitig die vorgeschriebene Form 
der Oehre der Kettenglieder aus dem Stabende herauszuschmie- 
den. Man benutzte hiezu einen raschgehenden, in nächster Nähe 
des Schweissofens situirten Dampfhammer, dessen Ambos eine 
dem Kettengiiedöhre entsprechend geformte Stahlmatritze trug. 
Die ganze Procedur ging anstandslos vor sich; Ausschussstücke 
sind nicht vorgekommen, blos die Matritzen haben unter den 
kräftigen Hammerschlägen stark gelitten und mussten fleissig 
ausgewechselt werden. 

Nach der beschriebenen Manipulation wurden die Ketten- 
gliedsöhre in gewöhnlichen Schmiedeeisenfeuern nachgeputzt 



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170 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Fig. 27. 



und an Hand starker Blechschablonen genau dimensionirt. Wegen 
des unvermeidlichen Abbrands an den Uebergangstellen von 
Oehr in Schaft wurden, wie oben erwähnt, die Flachstäbe 
(Schaftstücke) ursprünglich stärker gehalten und mussten nach- 
träglich in roth warmem Zustande auf die vorgeschriebenen 
Dimensionen nachgestreckt werden. Sämmtliche Löcher der 
Kettengliedöhre wurden an Hand einer Normallehre auf dem 
Werke, jedoch um einige Millimeter kleiner gebohrt so dass 
das genaue Einpassen der Bolzen an Ort und Stelle durch die 
Bauunternehmung besorgt werden musste. 

Behufs Vornahme der Eingangs angeführten Festigkeits- 
proben, sind zwei 1,2 cm lange Kettenglieder in die eidgen. 

Festigkeitsan- 
stalt eingelie- 
fert worden. 
Von diesen ist 
das eine unge- 
theilt also im 

Anlieferungszustande zwischen Doppellaschen gespannt und 

zerrissen wor- 
den, vgl. Fig. 2 7, 
während das 
andere Ketten- 
glied nach An- 
leitung von 
Fig. 28 derart 

in 3 Theile zerlegt wurde, dass 2 Kopf- oder Oehrstücke mit 
den Schweissstellen und ein Schaftstück ohne Schweissnath zur 

Fig. 30. 




Fig. 28. 



(£ 



NM 






NS3 



1:20 




O 



V 



-T 



\ 



~y 



:\ 



1 : 1U 



O 



Prüfung der Materialbeschaffenheit verwendet werden konnten. 
Fig. 29 gibt die Form und Art der Entnahme der Probe- 
stücke aus den Kopfstücken des Kettengliedes. 

Die Ergebnisse der Zerreissproben enthält folgende Ta- 
belle: 



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Prüfung der Kettenglieder der Freiburger Brücke. 



171 



I». 


Bezeichnung 


Elasticitits- 
nidul 


Grenz- 
modal 


Zug- 
festigkeit 


Contractioi 
dis Bruch- 
qiimchiittis 


Dehnung 
u. Bruch 


Bemerkungen 






t pra cm* 


tp" cm* 


tiTt cm* 


in °/o 


in % 




1 


Ungethlt. Kettenglied 


— 


1,74 (?) 


3,10 


c.8,a 


11,6 


Bruch a. d. Seh weiss- 
[stelle. 


2 


Kopfstück No. i 


2130 


1,44 


3,15 


14,4 


11,» 


Br.an derSchweissst. 


3 


Mittelstück No. 2 


1990 


1,60 


3,69 


40,6 


25,0 


normal. 


4 


Kopfstück No, 3 


2040 


1,51 


3,55 


24,6 


22,8 


wie bei No. 2. 




Mittel aus 2 und 4 . 


2 085 


1,48 


3,35 


19,5 


17,3 






Mittel aus 1. 2 und 4 


— 


— 


3,23 


13,9 


14,5 





Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Versuche 
3, 3 und 4 beträgt zu Folge der Procedur der Oehr- 



Nr, 
bildung : 

1. Die Abnahme des Elasticitätsmod. 

2. „ „ des Grenzmoduls 

3. m n der Zugfestigkeit 

4. „ „ der Contraction 

5. n „ der Dehnung n. Bruch — 30,8 /o 

Folgende Wahrnehmung verdient hier noch hervorge- 
hoben zu werden. Der Versuch mit dem ungetheilten Ketten* 
gliede ergab nämlich, dass gleichzeitig mit der Festigkeits- 
grenze (Zugfestigkeit) an der Uebergangsstelle von Oehr in 



+ 4,7 °/o d. ungeschw. Eisens (Mittelst.) 

- 6,7% « 

— 51,97° 1» 



Fig. 30. 




Schaft des Kettengliedes, auch 
die Festigkeitsgrenze der Ketten- 
gliedöhre (Bruchfestigkeit), er- 
reicht wurde. Wäre der Riss 
des Kettengliedes nicht an der 
genannten Uebergangsstelle ein- 
getreten, so würde dieser zu- 
verlässig und ohne nennens- 
werthe Mehrbelastung im einen 
der Oehre erfolgt sein, denn in der Nähe der Stellen, wo der 
Spannungswechsel der Lochleibungen liegt, sind beidseitig, 
vergl. Fig. 30, feine Anrisse, der deutlich ausgeprägte Beginn 
metallischen Querbruchs, aufgetreten. 

Bei 8,0 cm Bohrlochdurchmesser und 1.88 cm Kettenglied- 
stärke betrug die Projection der gepressten Lochleibung: 
F = 8,0 . 1,88 = 15,04 cm 2 ; 

Der äussere Durchmesser der Kettengliedöhre betrug 25 cm. 



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172 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

zerrissen ist das Kettenglied bei P= 72,5 tn; somit erreicht 
der Stauchdruck einen mittleren Werth von: 

a 9 = = 4,82 tn pro cm* 

15,04 

Da nun die mittlere Zugfestigkeit des Kettengliedes zu 
ß = 3,25 tn pro m 2 angenommen werden darf, so erhält man 
die Relation: 

<r* = 1,48 ß, 
welche vorläufig bei Dimension irung von Kettengliedbolzen 
zu berüchsicktigen wäre. In diesem Falle hätte man für ß 
einfach die zulässige Zugspannung des Kettengliedes einzu- 
setzen, um in a„ den zulässigen Stauchdruck zu erhalten 

Die Wichtigkeit dieser Sache lässt weitere Versuche zur 
Feststellung des Abhängigkeitsverhältnisses des Stauchdruckes, 
der Bruchfestigkeit der Oehre und der absoluten Festigkeit des 
Materials der Kettenglieder dringend erwünscht erscheinen. 



Resultate der Prüfung der Materialqualität und der Scherfestigkeit 
des Nieteisens. 

Neben der Grösse der Scherfestigkeit bestimmt der 
Zähigkeit und Homogenität eines Rundeisens seine Eignung 
für Nietzwecke. Zähigkeit gepaart mit Homogenität bedingen 
die Fähigkeit eines Materials, einerseits beim Pressen der Setz- 
köpfe, dann beim Schliessen der Nietung rissfreie, gesunde, 
saubere Schliessköpfe zu geben, die der Inanspruchnahme in 
Folge Contraction durch Abkühlung dauernd zu widerstehen 
vermögen. Zähigkeit und Homogenität bestimmen die Material- 
pualität, welche sich jedoch mit dem Begriffe jener Material- 
qualität, die aus der Anforderung gegebene statische oder 
dynamische Anstrengungen mit Sicherheit dauernd zu über- 
tragen abgeleitet wird, nicht völlig deckt. Ein Rundeisen kann 
an Hand der modernen Qualitätsprobe eine namhafte Zähigkeit 
zeigen ohne gleichzeitig denjenigen Grad von Homogenität zu 
besitzen, welcher nöthig ist, um tadellose Nietköpfe zugeben; 
mit andern Worten, die Qualität des Nieteisens lässt sich nach 
Art der Qualitätsbestimmung von Constructionseisen zahlmässig 
nicht ausdrücken und werden nach wie vor die alten Biege-, 
Schmied- und Stauchproben in kaltem und warmem Zustande 
des Materials in dieser Hinsicht ausschlaggebend bleiben. Um 
jedoch einerseits nicht übermässig weiches, anderseits zu hartes 



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Resultate der Prüfung von Nieteisen. 173 

Material zu erhalten, werden Proben zur Bestimmung der 
Grösse der Scherfestigkeit nothwendig, Zerreissproben nütz- 
lich sein. 

Zur Ermittlung der Scherfestigkeit des Nietmateriars 
dient in der eidgen. Festigkeitsanstalt ein Apparat, welcher 
im Wesentlichen aus einer zwischen Doppellaschen geführten 
schmiedeisernen Platte besteht, die durch Stellschrauben fixirt, 
zur Aufnahme eines massigen, ringförmigen Schmiedzeuges 
dient. Die äusseren Laschen sind ebenfalls gelocht und zur 
Aufnahme der Seitenstücke des Werkzeugs eingerichtet. Letz- 
tere schleifen auf dem ringförmigen Mittelstück und sind mit- 
telst dreier Schrauben gegen seitliche Ausweichung gesichert. 
Das mittlere Schneidzeug, sowie die correspondirenden Seiten- 
stücke bilden eine Garnitur des Scherapparats; sie ist aus 
gehärtetem Tiegelgussstahl erzeugt und besitzt in der Mitte eine 
Bohrung zur Aufnahme des Schaftes des auf seine Scherfestig- 
keit zu prüfenden Niets, welcher satt in die Bohrung des 
Werkzeuges eingepasst werden muss. 

Die Anstalt besitzt im Ganzen 6 complete Garnituren 
zum Scherapparat, so dass Nieten von 1,8 bis 2,8 cm Durch- 
messer hinsichtlich Scherfestigkeit geprüft werden können. 

Der so adjustirte Scherapparat wird an die Werder'sche 
Maschine gehängt und zunächst auf allfällig vorhandene Rei- 
bungsverhältnisse geprüft. Gewöhnlich wird das Mass der 
Reibung der Laschen, des Werkzeuges etc. bei Beginn und am 
Schlüsse einer Untersuchung bestimmt, um die erhobenen Festig- 
keitszahlen nach Massgabe der angetroffenen Reibungsverhält- 
nisse nachträglich zu corrigiren. 



Resultate der Scherproben. 

Ausgeführt im Auftrage der Bauleitung der untern Baseler 
Rheinbrücke. (Hr. Ing. Bringolf.) 

1. Serie. Material: Schweisseisen. 

1 ,5 cm Nieten ; Scherfestigkeit 'im Mittel aus 4 Versuchen . . a = 2,95 in pro cm % 

im Maximum : = 3,15 „ „ „ 
„ Minimum : = 2,59 „ „ „ 

1,8 cm Nieten; Scherfestigkeit im Mittel aus 6 Versuchen . . a = 2,82 in pro cm 1 

im Maximum : = 2.90 „ r „ 
„ Minimum : = 2,74 „ r r 



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174 . II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

2,1 cm Nieten ; Scherfestigkeit 'im Mittel aus 4 Versuchen . . a = 2,78 in pro cm* 

im Maximum: = 2,95 „ „ „ 
„ Minimum : = 2,66 „ „ „ 
2,5 cm Nieten ; Scherfestigkeit im Mittel aus 3 Versuchen . . a = 2,91 /» pro cm* 

im Maximum: = 8,03 „ ,. „ 
„ Minimum : = 2,79 „ „ „ 

2. Serie. Material: Schweisseisen. 

1 ,5 c;» Nieten ; Scherfestigkeit im Mittel aus 9 Versuchen : . a = S,15 /* pro £**- 

im Maximum : = 3,45 „ „ „ 
„ Minimum : = 2,90 , „ „ 
1,8 <:*» Nieten; Scherfestigkeit im Mittel aus 14 Versuchen . . a = 2,91 /« pro cm* 

im Maximum ; = 3,ig „ „ „ 
„ Minimum : = 2,80 9 , „ 
2,5 cm Nieten ; Scherfestigkeit im Mittel aus 9 Versuchen . . a = 2,86 tn pro cm * 

im Maximum : = 2,96 „ „ 
n Minimum : = 2,63 „ „ „ 

3. Serie. 

2,1 cm Nieten ; Scherfestigkeit im Mittel aus 22 Versuchen . . a = 2.91 tn pro cm 2 

im Maximum : = 3,22 „ „ , 
„ Minimum : = 2,73 „ „ 

Scherversuche mit Nietmaterial bei der Gemüsebrücke in Zürich. 
Ausgeführt im Auftrage des Hrn. Bürkli-Ziegler, d. Z. Stadting. 

Material: Schweisseisen. 
2,0 cm Niet. u. Schraub. ; Scherfestigk, im Mittel aus 10 Vers, a =■ S,02 in pro cm 2 

im Maximum : = 3,44 _ ., „ 
„ Miniraum : = 2,64 n „ n 

Scherversuche mit Kesselnieten. Ausgeführt im Auftrage der 
Herren Gebr. Sul^er in Winterthur. 

1,7 cm Schweisseis.-Niet. ; Scherfestigk. im Mitt. aus 3 Vers, a = &,82 tn pro cm % 

im Maximum : = 3,39 r n „ 
r Minimum : =3,19 „ „ „ 

1 ,7 cm Fluss eisen- Nieten \ Scherfestigk. im Mitt. aus 3 Vers, a = S,i2 tn pro cm- 

im Maximum: =3,26 r „ „ 
„ Minimum : = 2,92 „ „ „ 

2,4 tw* Schweisseis.-Niet. ; Scherfestigk. im Mitt. aus 3 Vers, a = 3,oo A* pro r»i 8 

im Maximum: =3,07 „ „ „ 
, Minimum : =2,97 „ „ „ 

2,4 ^»f Flusseisen- Nieten ; Scherfestigk. im Mitt aus 3 Vers, a = S,w /* pro cm 9 

im Maximum : = 3,25 r „ „ 
„ Minimum : = 2,95 « „ „ 



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Resultate der Prüfung von Nieteisen. 175 

Scherversuche mit Kesselnieten, aus schwedischem Flusseisen. 
Ausgeführt im Auftrage des Hrn. Walter Ernst in Winterthur. 

1.7 cm Flusseisen- Nieten ; Scherfestigk. im Mitt. aus 3 Vers, a = 3.16 in pro ctn* 

im Maximum : = 3,20 „ „ „ 
„ Minimum : =3,15 „ „ fl 

Scherversuche; Auftrag des Hrn. JE". Bosshard in Näfels. 
Material: Schwe isseisen. 

1.8 ein Nieten; Scherfestigkeit im Mittel . . . . a = 2,98 /» pro cm* 

im Maximum . . = 3,02 „ „ 
im Minimum . . = 2,95 „ „ „ 



In nachstehender Zusammenstellung geben wir eine Ueber- 
sicht über die Ergebnisse der Zerreissproben mit Rundeisen, 
welche zur Erzeugung der Nieten für die untere Baseler Brücke 
verwendet wurden. Der damalige Bauleiter, Hr. Ing. Brin- 
golf, hatte Gewicht darauf gelegt, dass das zur Erzeugung 
der Nieten zu verwendende Material vorangehend auf seine 
Qualität geprüft werde. Zu diesem Ende wählte Hr. Bringolf 
vom Lager der Nietlieferanten, der IIH. Martini & Comp, 
in Frauenfeld, Rundstäbe verschiedener Stärke aus, Hess diese 
versuchsgerecht appretiren und in der eidg. Festigkeitsanstalt 
auf Qualität prüfen. Leider hatten diese Stäbe meist eine 
Gebrauchslänge von 15 — 18 cm, wesshalb die Dehnungen nach 
Bruch blos auf 10 cm ursprünglicher Stablänge bestimmt werden 
konnten. 



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176 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Durch- 
messer 
cm 



Zug. 
festigkt. 
/ pro cm* 



Streck-) Con- | Dehn. n. Bruch 
pro 20 cm 

o/o 



I 
grenze traction | pro 10 cm 



/pro cm 9 ' °h 



I 



<Vo 



Bemerkungen. 





Antragsteller 


Bauleitung 


der untern 










Nietmaterial „S 


1 


1.77 


4,06 


2,40 


54,0 


27,o 


— 


2 


1,99 


— 


— 


— 


— 


— 


3 


1,48 


3,78 


— 


54 o 


'23,o 


— 


4 


1,80 


3,55 


— 


54,o 


27,o 


— 


5 


1,98 


3,82 


2,35 j 


48o 


27,o 




r, 


1,46 


3,68 


— 


49,o 


26,o 


-— 


7 


1,99 


3,40 


— 


37,o 


24,o 


— 


8 


1,60 


3,75 


— 


22,o 


— 


_ 


9 


2.00 


3,85 


— 


27,o 


21,o 




10 


1.98 


3,80 


— 


43,o 


28,o 




11 


1,49 


3,51 




50,o 


25,o 




12 


1,81 


3,50 




— 


— 


— 


13 


1,67 


3,84 


2,25 


44.8 


21,2 


— 


14 


1,72 


4,14 


2,26 


28,9 


21,1 


— 


15 


1,75 


4,n 


2,55 


43.o 


25,6 


— 


16 


1.72 


3,62 


2,27 


44,6 


24,8 


i — 


17 


1,71 


4.06 


2 50 


49,9 


25,8 


; — 


18 


1,74 


3,90 


2,66 


— 




, — 


10 


1,74 


3,89 


2,42 


40,7 


24,6 


i ■"■" 


20 


1,7* 


3,94 


2,45 


49,2 


25,7 


— 


21 


1,74 


3,93 


2,62 


39,o 


17,o 


1 — 


22 


1,73 


3,62 


2,30 


29,o 


17,o 


| — 


23 


1,73 


3,68 


2,34 


48,6 


20,6 


1 


24 


1.72 


3.45 


— 


28,o 


19,6 


— 


25 


1,75 


3,70 


1 ~~ 


47,8 


24,o 


\ — 


26 


1,73 


4,05 




30,6 


11.8 




27 


1,66 


4,00 


2,43 


39,0 


18,6 


— 


28 


1,66 


4,06 


2,43 


43,5 


22 t o 


— 


29 


1,66 


4,oo 


2,43 


41,6 


25,o 


i 
i 


30 


1,66 


3,55 


1 2.20 


42,5 


23,o 


| — 


31 


1,66 


4,10 


2,66 


46,o 


24,o 


1 — 



Baseler Rheinbrftcke (Hr. Ing. Bringolf). 
ch weis sei sen"*. 

Elast.-Mod € — 2 070; Grenzmodul : 7 = l t i*/* pro cm- 

. «=2150; » ;' = i,m. . . 

feinsehnig. 



ziemlich grob sehnig; unganz. 

Bruch am Stabende. 

abnorm. Bruch; £ — 2070 in ; y = 1,m tn pro cm*. 

feinsehnig ( — 2 090 • T = l,u . . 

localweich f = 2 100 - }' = l,ss . . . 

unganz * = 2060 . ;' = l,si . - 

2 deutl. Längsspalten (Schweissnäthe). 
kurzsehnig; deutlich geschichtet. 

normal; mit einigen körnigen Einlagerungen. 

abnormal; Bruch am Stabende. 

norm. ; Bruchfläche deutl. geschieht., zeigtSch weUsnäüv 

normal; ähnlich wie vorher. 

Material theil weise körnig. 

unganz; Schwcissfehler. 

fein sehnig; f = 2 126 tn\ y = l,ts /» pro cm*. 

Material unhomogen, theilweise körnig; querrissig. 

normal; ( =2 130/«; }' = 1,»/» prof« 

Mater, sehnig; querrissig i = 2 133 . y = l,ts . . . 

feinsehnig; geschichtet; Schweissnäthe sichtbar. 



schwammig, weich. 



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Resultate der Prüfung von Nieteisen. 



177 





Durch- 


Zag- 


Streck- 


Con- 


Dehn, n, Bruch 






I«. 


messer 


festigkt. 


grenze 


traction 


prolOffli 


pro 20 cm 


Bemerk u n g e n. 






cm 


/ pro cm* 


/ pro cm* 


o/o 


o/o 


o/o 







Antragsteller: Stadtbauamt Zürich (Stadtingenieur Bürkli- Ziegler), 
Nieten und Schraubeneisen der Gemüsebrücke in Zürich. Material „Schweisseisen" 



feinsehnig, 
local weich, 
schwammig, kurzsehnig, localweich. 

ähnlich wie vorher. 
Schraubeneisen. 

fehlerhaft. 

feinsehnig; ßchweissfehler. 
. ungern, zähe-weich (Schwedisch?) 



1,« 


3,72 


2,60 


53,0 


23,6 


— 


Mi 


3,30 


2,24 


52,0 


24,3 


— 


1,36 


3,62 


2.59 


46,o 


12,o 


— 


1,38 


3,26 


2,17 


48,5 


16,5 


— 


1.42 


3,40 


2,37 


38,o 


14,8 


— 


1,41 


3,44 


2,40 


49,6 


19,4 


— 


1,81 


3,86 


2,64 


53,7 


21,6 


— 


1,81 


3 f 90 


2,64 


32,o 


16,» 


— 


1,81 


3,33 


2,06 


56,o 


24,8 


— 


1,81 


3,28 


1,86 


70,o 


24,o 


— 



0,98 
0,99 
0,98 
0,99 
0,98 
0,99 
0,99 
0,89 
1,98 
1,»7 
1,49 
1,49 
0,99 
0,98 
1,98 
1,99 
1,48 
1,48 
0,99 
1,00 



4,10 

3,90 
4,40 
4,82 

4,00 

3,76 

4,10 

3,90 
3,80 
3,87 
3,60 
3,50 
4,41 
3,86 
4,46 
4,34 
4,48 
4,42 
4,48 
4,27 



Antragsteller ; 
Nieteisen ; 
2,66 34,o 

2,73 40,0 

33,o 

33,o 

48,o 

36,o*) 

40,o 

34,o 

46,6 

49,o 

41,4 

50,5 

40,o 

56,o 

65,2 

60,4 

66,3 

68,o 

51,9 

42.7 



2,73 
2,66 
2,72 
2,78 
2,70 
2,64 
2,92 
2,90 
3,38 

3,00 

3,12 
3,14 
2,99 
3,06 



Martini 

Material : 

17,5 

15,0 
12,o 

13,6 



25,8 
28,2 
22,7 
22,6 



27,8 

31,7 

23,8 

19,5 

23,2 

24.6 



15,o 

17,5 

20,7 
22,i 

18,o 
18,i 



21,4 
24,i 
29,8 
24,5 

17,3 
15,5 



•) unsicher. 



& Comp, in Frauenfeld. 
„Seh weisseisen". 
normalsehnig. 



sehnig. 

Bruch am Stabende 

normal. 

normalsehnig. 

Bruch am Stabende. 

•t t» ii 

Dehnungen unsicher. 

n ii 

Plusseisenartig. 



12 



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178 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Vergleicht man die in vorstehender Zusammenstellung 
ausgewiesene Zugfestigkeit mit der correspondirenden Scher- 
festigkeit (vergl. insbesondere die Versuche mit Nietmaterial 
der unteren Baseler Rheinbrücke), so findet man, dass das 
Verhältniss von: 

Scherfestigkeit . , Q . , ., 
— — - — . - . zwischen 74 und 4 / 5 
Zugfestigkeit 

schwankt. Im Allgemeinen steht der Werth des Verhältnisses 
näher an 4 /s als an s /* un( * nähert sich dem Verhältnisse von 
V» in dem Masse, als die Zugfestigkeit des Materials wächst. 



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Resultate d. Qualitätsbestimmung einiger Constructionsbleche. 179 



Resultate der Qualitätsbestimmungen einiger Constructionsbleche. 

(Waggon-, Schiffs-, Brücken- und Kesselbleche.) 



Herkunft 

des 
Materials. 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbroito 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm* 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm* 



Con- 
traction 

• o/ 



Dehn. n. Bruch 
pro 10 cm pro 20 cm 

o/o o/o 



Qialitats- 
ColfficiORt 
n.Titmajir 



Bemerkungen 



Antragsteller: Schweiz. Industrie-Gesellschaft, Schaffhausen. 
Material : Schweisseisen. 



Hayange 


0,8 


2,48 


2,68 


3,82 


11.4 


13,2 


12,1 


0,46 


De Wendel 


i» 


2,49 


2,57 


3,64 


10,8 


8,7 


7.5 


0,28 


&Co. 


n 


2,48 


2,60 


3,79 


U,4 


19,0 


15,o 


0,57 




n 


2,49 


2,57 


3,61 


11,8 


8,o 


7,9 


0,28 




0,8 


1,88 


2,69 


3,81 


14,o 


7,4 


6,4 


0,24 




i» 


1,92 


2,62 


3,58 


21,o 


11,8 


10,o 


0,36 




0,8 


2,53 


— 


3,18 


8,7 


2,5 


1,5 


0,05 




n 


» 


~ 


3,38 


6,4 


5,2 


4,7 


0,16 




1,0 


2,47 


2,75 


4,88 


29,2 


16,0 


14,0 


0,63 




rt 


2,48 


2,55 


3,93 


12,2 


13,6 


11,8 


0,44 




n 


2,48 


2,56 


3,85 


9,1 


11,0 


9,8 


0,47 




> 


2,48 


2,82 


3,78 


14,9 


11,6 


8,2 


0,31 




1,0 


2,53 


2,22 


3,02 


14,5 


10,2 


7,9 


0,28 




» 


2,58 


2,10 


2,75 


11,6 


4,6 


3,9 


0,11 




1,0 


2,40 


_ 


2,73 


2,9 


1,6 


1,1 


0,03 




» 


2,50 


— 


2,85 


4,3 


1,9 


1,5 


0,04 




1,4 


2,58 


— 


3,24 


3,3 


0,5 


0,8 


0,01 




n 


2,54 


— 


3,17 


4,9 


2,6 


2,4 


0,08 




1,5 


2,48 


2,67 


3,80 





12,7 


11,8 


0,45 ' 




w 


2,49 


2,88 


3,58 


9,5 


H,7 


9,9 


0,85 




ff 


2,48 


2,40 


3,65 


19,1 


13,0 


10,0 


0,37 




a 


2,50 


2,40 


3,03 


6,1 


5,5 


4,5 


0,14 



sehnig; geschichtet. 
Querrichtung. 
sehnig; normal. 
Qtierrichtung. 

Sehne m. i k.Schicht. 
sehn. m.körn.Einlag. 

Querrichtung. 



normalsehnig. 
Querrichtung, 
normalschntg. 
Querrichtung. 

sehn.; Schweissfehl. 
Querrichtung. 



sehn. ; Schweissfehl. 
Querrichtung, 
sehnig. 
Querrichtung, 



Digitized b.y VjOO^ 



180 



II. Abtb. Resultate der Festigkeitsproben. 



Ho. 



Herkunft 

des 
Materials 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbroito 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm 2 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm* 



Con- 
traction 

o/o 



Dehn. n. Bruch 



pro 10 cm 
o/o 



pro 20 cm 
o/o 



Qualitats- 
CoCffrcioot 
e. Titmajir 



Bemerkungen 



23 
24 
25 
26 

27 
28 
29 
30 

31 
32 
33 
34 

35 
36 
37 

38 
39 
40 

41 
42 
43 
44 

45 
46 
47 

48 

49 
50 
51 



Antragsteller: Escher Wy&S & Co«, Maschinenfabrik, Zürich. 
Material : Schweisseisen; ordinäre Schiffsbekleidungsbleche. 



angeblich v. 


0,3 


3,97 


— 


3,35 


10,6 


— 


4,5 


0,15 


Hayange. 


» 


3,87 


— 


2,97 


3,1 


— 


0,3 


0,09 


„ 


n 


3,97 


— 


3,25 


7,1 


— 


3,2 


0,10 


» 


S 


3,98 


— 


2,31 


3,6 


— 


0,8 


0,02 


3» 


0,4 


4,41 


— 


2,70 





— 


2,7 


0,06 


„ 


n 


4,40 


— 


2,84 


— 


— 


5,8 


0,16 


* 


» 


4,41 


— 


2,36 


— 


— 


0,7 


0,02 


• n 


i» 


4,45 


— 


2,54 


— 


— 


1,5 


0,04 


* 


0,5 


3,98 


— 


2,45 


— 


— 


— 


— 


n 


n 


3,78 


— 


2,70 


6,5 


- 


3,0 


0,06 


n 


n 


4,10 


— 


2,81 


6,6 


— 


2,o 


0,06 


- 


n 


3,98 


— 


2,82 


8,5 


— 


2,5 


0.07 


i» 


0,5 


4,40 


— 


2,98 


— 


— 


6,4 


0,19 


w 


n 


4,43 


— 


2,44 


— 


— 


0,5 


0,01 




n 


4,89 


— 


2,50 


— 


— 


0,4 


0,01 


* 


0,55 


4,02 


— 


3,16 


11,5 


— 


4,5 


0,14 


W 


V 


3,95 


— 


4,01 


6,3 


— 


6,o 


0,24 


•\ 


ff 


3,98 


— 


2,57 


0,0 


— 


0,5 


0,01 


W 


0,6 


4,38 


— 


2,86 


— 


— 


5,5 


0,16 


W 


» 


4,40 


— 


2,70 


— 


— 


5,0 


0,18 


n 


„ 


4,87 


— 


3,20 


— 


_ 


5,1 


0,16 


- 


1» 


4,88 


— 


2,52 


— 


— 


0,5 


0,01 




0,6 


4,40 


— 


2,75 





— 


3,1 


0,09 


w 


Tl 


4,40 


— 


2,69 


— 


— 


3,6 


0,10 


W 


W 


4,39 


— 


2,65 


— 


— 


2,5 


0,07 


» 


H 


4,39 


— 


2,43 


— 


— 


1,7 


0,04 


(neue Serie.) 


0,6 


4,41 





2,78 








5,0 


0,14 


w 


1» 


4,40 


— 


2,74 


— 


— 


6,0 


0,16 


» 


» 


4,40 


— 


2,84 


— 


— 


5,2 


0,15 



kurssehnig. 
Querrichtung, 
kurzsehnig. 
Querrichtung. 

fehlerhaft. 

sehnig. 

Querrichtung. 



Bruch am Kopf. 

fehlerhaft. 

Querrichtung. 



sehnig, zaoktg. 
Querrichtung. 

kurzsehnig, 
theil weise körnig. 
Querrichtung. 

kurzsehnig. 

n 

sehnig. 
Querrichtung. 

kurzsehnig. 

>» 
Querrichtung. 

ii 

Probe autgeglüht 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. Qualitätsbestimmung einiger Constructionsblecbe. 181 



It. 



Herkunft 

des 
Materials 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbreite 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm* 



Zug- 
fes tigkt. 
t pro cro 1 



Con- 

traction 

o/o 



Dehn. n. Bruch 



pro 10 cm 

o/o 



pro 20 cto 

o/o 



Qualitits- 
Celfficioot 
B.Titmajir 



Bemerkungen 



52 
53 
54 
55 

56 
57 
58 
59 
60 
61 
62 

64 
65 

66 
67 

69 
70 
71 
72 

73 
74 



Antragsteller: Escher Wj88 £ Co-, Maschinenfabrik, Zürich. 



(Staboberfl. 
gefeilt) 



0,6 


4,39 


— 


2,84 


— 


— 


3,6 


0,io 


r. 


4,88 


— 


2,67 


— 


— 


4 f o 


0,11 


» 


4,40 


— 


2,65 


— 


— 


2,7 


0,07 


» 


4,40 


— 


2,61 


— 


— 


2,5 


0,07 


0,e 


4,41 





2,93 








3,5 


0,10 


» 


4,41 


— 


2,84 


— 


— 


4,1 


0,12 


» 


4,42 


— 


2,88 


— 


— 


5,o 


0,14 


i» 


4,42 


— 


3,03 


— 


— 


6,2 


0,19 


» 


4,40 


— 


2,46 


— 


— 


0,4 


0,01 


„ 


4,40 


.__ 


2,75 


— 


— 


0,8 


0,02 


» 


4,40 


— 


2,60 


— 


— 


1,0 


0,03 



unautgeglflht. 

„ ; Querricht. 



Oberfläche unbcarb. 

ausgeglüht 

„ gefeilt. 
Querricht. ; unbearb. 
„ gefeilt. 



Material eines Trajectkahnes der kg. wörtemb. Staatsbahnen. 



Hayange 


0,6 


5,00 


— 


3,90 


46,5 


33,i 


26,6 


1,08 


de Wendel 


» 


5,oo 


— 


3,87 


45,7 


33,2 


26,6 


1,03 


& Co. 


n 


5,oo 


— 


3,87 


45,7 


32,8 


24,9 


0.96 


i» 


0,6 


3,51 





3,86 





11,4 


9,3 


0,31 


n 


» 


3,51 


— 


3,50 


30,5 


21,0 


18,8 


0,66 


r» 


n 


5,00 


— . 


3,95 


— 


18,8 


14,4 


0,47 


n 


0,7 


5,oo 


— 


4,00 


46,5 


36,2 


30,1 


1,20 


n 


ff 


5,oo 


— 


4,18 


44,o 


32,4 


25,i 


1,04 


» 


w 


3,50 


— 


3,92 


50,5 


31,6 


24,i 


0,94 


n 


ff 


3,50 


— 


4,80 


50,2 


26,4 


20,9 


0,90 


Hayange 


0,T 


4,40 





2,81 





— 


5,o 


0,14 


de Wendel &C. 


ff 


4,40 


— 


2,83 


— 


— 


1,7 


0,04 



homogen. 
Querrichtung. 



fehlerhaft. 
Querrichtung. 



homogen, sehnig. 
Querrichtung, 
homogen. 
Querrichtung. 

sehnig. 
Querrichtung. 



Antragsteller: Stadtbauamt Zürich (Stadting. Bürkli-Zügler). 
Brückenbleche. (Material der Gemüsebrücke Zürich.) Material: Schweisseisen. 



75 

76 

77 

78 
79 



Unbekannt. 



0,8O 


2,11 


2,48 


3,86 


4,4 


4,7 


— 


— 


» 


1J2 


— 


2,74 


4,5 


3,2 


— 


— 


n 


1,94 


— 


2,49 


3,9 


1,7 


— 


— 


0,8 


2,01 


2,60 


2,94 


5,6 


2,4 





— 


n 


1,92 


2,72 


3,14 


4,5 


3,9 


— 


— 



sehn.m.Schl.-nest. ") 
Querrichtung. 



— — sehn. m. körn. Einlag. 



•) Schi. = Schlacken. 



Digitized by VjOOQIC 



182 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



It. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbniti 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm* 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm* 



Con- 
traction 



Dehn. n. Bruch 



pr« 10 cm 



pro SO cm 
o/o 



Qulitati- 
Colfficiiat 
i.Totmjtr 



Bemerkungen 



Antragsteller: Stadtbauamt Zürich (Stadting. Bürkli- Ziegler). 



80 
81 

82 



88 

84 
85 
86 
87 
88 



89 
90 
91 

92 
93 
94 

95 

96 
97 

98 

99 

100 

101 

102 

103 
104 



0,8 


1,66 


2,96 


3,62 


8,9 


7,1 


— - 


— 


n 


1,89 


— 


3,84 


5,7 


3,i 


— 


— 


» 


2,50 


2,80 


3,54 


19,7 


7,o 


— 


— 



— — sehn. m. körn. Einlag. 



sehnig. 



Antragsteller: Bauleitung der untern Baseler Brücke (Hr. Ing. Bringolf). 









Material: Seh 


weisseisen. 






Hayange 


0,9 


2,4 


2,84 


3,78 


14,5 


13,4 


— 


— 


fi 


r> 


1,8 


— 


3,72 


12,8 


12,0 


— 


— 


n 


l,o 


1,29 


2,90 


3,88 


13,2 


16,9 


— 


— 


i» 


l,o 


1,82 


— 


3,18 


8,6 


4,o 


_ 


— 


Phönix a. Rh. 


1,0 


1,86 


— 


3,66 


14,8 


12,o 


— 


— 




1,0 


1,27 


— 


3.56 


11,8 


8,0 


— 


— 



— seh nie. 



unganz ; Seh weissfh I. 
sehnig. 
„ m. Seh lack ennest. 



Antragsteller: Direction der Quaibauten, Zürich (Quaiing. Bürkli- ZügUr). 
Gurtungs bleche. Material: Schweisseisen. 

normalsehnig. 



normalsehnig 
Bruch am Kopf, 
normalsehnig. 



Dilling.-Hütte 


1,0 


C. 3,6 


— 


3,70 


29,7 


— 


15,6 


0,57 


an der Saar 


n 


1» 


— 


3,66 


22,4 


— 


16,0 


0,57 




n 


3,54 


2,38 


3,40 


19,o 


18,8 


U,4 


0,49 


» 


1,0 


C. 3,5 


— 


3,86 


39,6 


— 


15,o 


0,58 




n 


n 


— 


4,02 


— 


— 


— 


— 




n 


3,64 


2,47 


8,44 


20,8 


20,2 


18,5 


0,68 


n 


0,8 


c 4,00 


— 


3,72 


40,1 


— 


16,1 


0,60 


n 


« 


II 


— 


3,42 


35,3 


— 


16,1 


0,55 


n 


n 


4.oi 


2,42 


3,49 


25,5 


20,8 


17,9 


0,62 


n 


1,2 


c 4,oo 





3,59 


25,8 





15,3 


0,55 


» 


n 


n 


— 


3,62 


25,9 


— 


18,0 


0,66 


1» 


i» 


4,02 




3,42 


24,4 


19,6 


15,8 


0,64 




1,0 


C.3,5 





3,41 


18,8 





15,o 


0,51 








— 


3,60 


20,i 


— 


19,1 


0,67 




n 


w 





3,52 


19,6 





16,5 


0,58 




>i 




— 


3,46 


19,9 


— 


16,5 


0,67 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. Qualitatsbestunmufig einiger Constructionsblecbe. 183 



I*. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbriiti 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pri cm* 



Zug- 
fest ig kt. 
t pri cm* 



Con- 

traction 

o/ 



Dehn. n. Bruch 



pri 10 cm 

o/o 



pri 20 cm 

o/ 



Quilftlts- 
Colfficieit 
B.Tttmijor 



Bemerkungen 



Antragsteller : Direction der Quaibauten, Zürich (Quaiing. Bürkti- Ziegler). 



105 
106 

107 
108 

109 
110 
111 
112 
113 
114 

115 
116 
117 
118 
119 
120 

121 
122 
123 
124 
125 
126 

127 
128 
129 
130 
131 

132' 

i 

i 

133J 

134 
135 



1,0 


C. 3,6 


— 


3,62 


— 


— 


16,8 


0,59 






— 


3,66 


23,6 


— 


19,4 


0,71 


w 







3,63 


25.4 





18,4 


0,65 






— 


3,72 


25,5 


— 


23,6 


0,88 



normalsehnig. 





Stehb 


ech e. 


Material: Sc 


hwe isseisen. 


Dilling.-HQtte 


1,0 


C. 3,5 


— 


3,74 


18,6 


— 


15,0 


0,66 


an der Saar 


1» 


n 


— 


3,94 


15,8 


— 


12,5 


0,49 




1,0 


3,54 


2,48 


3,40 


— 


21,3 


19,0 


0,66 




» 


C. 3,5 


— 


3,02 


5,5 


— 


4,9 


0,15 




» 




— 


3,39 


4,3 


— 


3,o 


0,io 




n 


3,56 


2,48 (?) 


2,82 


14,0 


2,8 


2,o 


0,06 


« 


1,0 


C. 3,50 





4,12 


16,4 


— 


11,5 


0,47 




» 


n 


— 


3,64 


31,o 


— 


16,6 


0,60 




» 


3,56 


2,60 


3,63 


23,4*) 


15,4*) 


12,3*) 


0,45*) 




„ 


C. 3,5 


— 


2,80 


6,6 


— 


5,0 


0,14 




» 


i» 


— 


3,66 


13,6 


— 


12,o 


0,44 




1» 


4,00 


3,00 


3,89 


(?) 


8,7*) 


8,4*) 


0,32 *) 


i» 


1,0 


c. 4,o 





3,69 


25,0 





21,0 


0,78 




n 




— 


3,45 


26,8 


— 


22,o 


0,76 




i» 


4,02 


2,25 


3,29 


22,7 


19,4 


16,4 


0,54 




n 




— 


3,00 


9,5 


— 


6,3 


0,19 




* 




— 


3,03 


6,2 


— 


6,6 


0,20 




» 


4,oi 


2,51 


3.08 


8,6 


5,0 


3,9 


0,12 


n 


1,0 


c. 4,o 


. 


3,36 


18,6 





16,o 


0,64 




* 


ii 


— 


3,86 


18,3 


__ 


15,o 


0,50 




n 


4,oi 


2,52 


3,55 


20,9 


19,i 


18,2 


0,61 




* 


c. 4,o 


— 


2,92 


5,6 


— 


5,i 


0,15 




» 


n 


— 


3,20 


6,2 


— 


6,» 


0,22 




1» 


4,02 


2,44 


2,91 


6.0 


4,8 


4,2 


0,12 


■ » 


1.0 


c. 4,0 





3,54 


27,6 





20,o 


0,71 




M 


w 


— 


3,47 


16,7 


— 


24,o 


0,83 




» 


n 


— 


2,90 


8,8 


— 


6,9 


0,20 



normalsehnig. 

M 

Br. an. e. ung. Stelln. 
Querrichtung. 



normalsehnig. 

n 
*)unsich.Br.Stbende. 
Querrichtung. 

*)unsich.Br.Stbende. 

normalsehnig. 



Querrichtung. 

M 

zackig. 

normalsehnig, 
»i 

Querrichtung, 
i, 
ii 

normalsehnig. 

,i 

Querrichtung. 



Digitized by VjOOQIC 



184 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



It. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbnito 

der 
Probe 



Sireck- 
grenze 
t priem* 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm 9 



Con- 

traction 

•/o 



Dehn. n. Bruch 



pro 10 cm 



pro 20 cm 



Qualitati- 
Colfficioot 
o. Totaajor 



Bemerkungen 



136 
137 
138 
139 
140 

141 
142 
143 
144 
145 
146 
147 
148 

149 
150 
151 
152 

153 
154 
155 
156 
157 
158 
159 
160 



161 
162 
163 
164 
165 
166 



Antragsteller: Direction der Quaibauten, Zürich (Quaiing. Bürkli- Ziegler) 

Querrichtung, 
normalsehnig. 

Querrichtung. 



normalsehnig. 

Br. a. d. befest. Stell« 
Querrichtung (?). 





1.0 


c. 4,0 


— 


3,30 


12,3 


— 


9,1 


0,80 


Dilling.-Hütte 


ii 


C 3,5 


— 


3,47 


27,3 


— 


20.5 


0,71 


an der Saar 


* 


n 


— 


3,78 


27,8 


— 


20,6 


0,78 


i» 


» 


r 


— 


3,18 


— 


— 


6,4 


0,20 




n 


* 


— 


3,17 


— 


— 


4,i 


0,13 


« 


1,0 


C. 3,5 


— 


3,58 


18,o 


— 


17,4 


0,62 




n 


fl 


— 


3,65 


20,7 


— 


21,2 


0,77 




f» 


3,90 


— 


3,56 


— 


— 


— 


— 




n 


3,94 


2,48 


3,42 


4,8 


10,6 


10,3 


0,35 




» 


C. 3,6 


— 


3,42 


— 


— 


9,6 


0,33 




» 


» 


— 


3,46 


— 


— 


8,7 


0,30 




n 


3,76 


2,54 


2,86 


0,0 


3,8 


3,1 


0,09 




n 


3,84 


2,76 


2,95 


2,7 


1,6 


1* 


0,04 


r 


1,0 


C. 3,5 


— 


3,82 


24,9 


— 


20,0 


0,66 




n 




— 


3,80 


29,o 


— 


17,5 


0,66 




n 




— 


2,77 


0,o 


— 


4,o 


0,11 




» 




— 


3,28 


3,9 


— 


5,6 


0,18 


n 


1,0 


C 3,5 


— 


3,40 


28,2 


— 


23.5 


0,80 








— 


3,40 


25,o 


— 


25,o 


0,85 








t — 


2,92 


11,9 


— 


7,5 


0,22 








' — 


2,81 


9,9 


— 


7,i 


0,20 




»» 


3,95 


2,50 


3,72 


13,4 


10,9 


9,3 


0.35 






4,00 


2,12 


3,38 


11,5 


16,5 


14,8 


0,48 






3,74 


2,36 


3,15 


6,3 


6,8 


5,9 


0,19 






3,59 


2,87 


3,15 


5,5 


3.3 


2,6 


0,08 



Antragsteller: Escher Wy88 & Co., Maschinenfabrik, Zürich. 
Kesselbleche. Material: Seh weisseisen. 



Schalke, 

Grillo, Funke 

& Co. 



1,1 


4,99 


2,54 


3,71 


31,6 


29,4 


— 


— 


1,2 


5,00 


2,56 


3,66 


30,6 


28,o 


— 


— 


1,2 


3,00 


2,57 


3.71 


18,9 


18,0 


— 


— 


1.2 


3,00 


2,55 


3,64 


17,9 


19,5 


— 


— 


1.2 


3,30 


2,52 


3,48 


37,0 


23,5 


— 


— 


1,2 


3,40 


2,43 


3,40 


31,9 


17,o 


— 


— 



normalsehnig. 

»t 
Querrichtung. 

„ 

normalschnig. 

i, 
Querrichtung. 

t, 
normal sehn ig. 

ii 
Querrichtung. 

ii 

normalschnig. 

,i 
Querrichtung. 

ii 
Staboberfl. abgehob 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. Qualitätsbestimmung einiger Constructionsblecbe. 185 



Herkunft 

I 
L.i. ' des 

| Materials. 



Dicke 

des 

Bleches 

cm 



Nutzbreito 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm* 



Zug- 
festigkt. 
t pro ciri* 



Con- 
traction 

o/o 



Dehn. n. Bruch 



pro 10 cm 

o/o 



pro 20 cm 



Qualitats- 
Coifficient 

n. Tetmajir 



Bemerkungen 



3* 1 



Antragsteller: Werkstättenleitung der Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



Unbekannt 



Material ; Schweisseisen. 



l,o 


3,50 


2,12 


3,44 


8,4 


14,5 1 


13,9 


0,48 


1,0 


2,54 


— 


5,37 


26,7 


9,2 


5,9 


0,32 


1.0 


2,57 


4,96 


5,32 


38,5 


10,3 1 


7,1 


0,38 



deutlichgeschichlet. 
sehnig; geschichtet, 
vorwiegend körnig. 



Antragsteller : Schweiz. Locomotivfabrik, Winterthur. 
Material: Schweisseisen. 



■70| 

7 V 
72 

73 
71 
75 

>7»; 

177 



Fr. Krupp 
in Essen 



1,07 


2,50 


1,70 


3,00 


27,0 


24,8 


21,4 


0,64 






2,50 


3,03 


16,3 


12,9 


H,o 


0,33 


0,76 


2,43 


2,29 


3,62 


40,o 


28,2 


23.7 


0,86 






1,90 


3,39 


29,6 


22,2 


19,9 


0,67 


0,97 


2,46 


2,51 


3,93 


38,o 


25,4 


18,7 


0,73 






2,59 


3,82 


40,2 


27,8 


20,7 


0,79 


0,89 


2,46 


2,05 


3,70 


40,2 


26,2 


,20,3 


0,75 


0,79 


2,41 


2,76 


3,90 


32,6 


24,o 


19,2 


0,75 



Thürblech; sehnig. 

„ Quer rieht. 

„ sehnig. 

„ Quer rieht 

Sattelblech; sehnig. 

»> n 

Mantelblech. 
Cylinderblech. 



Antragsteller: Gebr. Sulzer, Maschinenfabrik, Winterthur. 
Ordinäres Kesselschalenblech. Material : Schweisseisen. 



17S Grillo, Funke! 0,8 
179&Co.,Schalke 



180 
181 

182 
183 

1S1 
185 

18<> 
187 

188 
189 



0,8 


2,96 


2,25 


3,30 


12,4 




2,96 


2,15 


3,21 


14,4 


l,o 


2,92 


2,70 


3,73 


19,2 




3,02 


2,61 


3,56 


23,1 


!•• 


2,89 


2,37 


3,40 


13,7 




2,88 


2,44 


3,38 


10,4 


1.« 


2,86 


2,47 


3,33 


12,9 




2,87 


2,38 


3,32 


14,3 


1,* 


2.88 


2,41 


3,32 


11,6 




2,84 


2,29 


3,08 


11,6 


1,4 


2,98 


2,62 


4,08 


54,i 




2,90 


2,86 


3,91 


24,3 



uns. 


uns. 


uns. »m unsicher. 


9,o 


0,29 




15,7 


0,58 


blättrig -sehnig. 


18,5 


0,66 


i, »i 


11,1 


0,38 


sehnig. 


9,5 


0,32 


„ unganz. 


9,6 


0,32 


sehnig. 


11,0 


0,37 


» 


9,0 


0,30 


sehnig. 


8,8 


0,27 


ii 


17,o 


0,69 


normal. 


14,o 


0,55 


Probe man gl. appret. 



12* 



Digitized by VjOOQI.6 



186 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



So. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbnito 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm* 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm* 



Con- 
traction 

o/o 



Dehn. n. Bruch 



pro 10 cm 

o/o 



pro 20 $ro 

o/ 



Qualitats- 
Cilfficient 
n. Titmajor 



Bemerkungen 



Antragsteller: Gebr. Sulz er, Maschinenfabrik, Winterthur. 
Material : Schweisseisen. 



190 
191 

192 
193 

194 
195 

196 
197 

198 
199 

200 
201 



202 
203 

204 

205 
206 
207 
208 
209 
210 
211 
212 
213 



(Styrum- 


1,5 


2,86 


2,20 


3,18 


9,9 


— 


7,7 


0,24 


Blech) 




2,85 


2,26 


3,18 


13,2 


— 


8,0 


0,25 


Grillo, Funke 


1,5 


3,05 


2,20 


3,15 


14,6 


12,0 


11,7 


0,37 


& Co., Schalke 




3,04 


2,36 


3,44 


15,2 


15,o 


13,5 


0,47 




1,6 


2,87 


2,02 


2,92 


9,9 





6,9 


0,2O 






2.87 


2,ii 


2,71 


7,6 


— 


4,5 


0,12 




1,6 


2,88 


2,27 


3,42 


16,2 





12,7 


0,43 






2,87 


2,32 


3,58 


11,5 


— 


12,7 


0,44 


n 


1,6 


3,05 


2,41 


3,34 


c. 15,o 





12,5 


0,42 






3,05 


2,87 


3,40 


c. 14,o 


— 


11,0 


0,87 


»i 


1,7 


3,02 


2,16 


3,20 


c. 10,o 


— 


8,0 


0,26 






3,02 


2,19 


3,23 


11,8 


— 


8,5 


0,27 



Antragsteller: Schweiz. Locomotivfabrik, Winterthur. 
Material : Flussstahl (resp. .Flusseisen). 



Unbekannt 



Motala 

Fr. Krupp 
in Essen 



sehnig. 



kurzsehnig. 



sehnig, 
unganz. 

sehnig. 



blättrig-sehnig. 



sehnig; kurz. 



1,2 


2,45 


3,32 


5,21 


51,4 


28,4 


23,2 


1,21 




2,46 


3,88 


5,35 


47,6 


30,o 


22,4 


1,20 


1,1 


2,51 


3,00 


4,55 


47,0 


25,o 


20,7 


0,94 


1,0 


2,37 


2,35 


3,70 


65,2 


38,8 


31,8 


1,18 




2,36 


2,46 


3,75 


62,9 


38,8 


28,8 


1,08 


1,1 


2,43 


2,47 


3,71 


62,9 


37,4 


30,3 


1,14 




2,49 


3,02 


3,85 


56,7 


30,4 


23,5 


1.17 




2,46 


2,43 


3,75 


62,8 


37,8 


29,3 


1,10 


1,16 


2,31 


2,28 


3,59 


65,2 


40,6 


_ 


— 


1,18 


2,47 


2,64 


4,03 


60,9 


37,4 


— 


— 


1,2 


2,47 


2,53 


3,86 


27,6 


24,4 


— 


— • 




2,47 


2,76 


4,21 


45,o 


34,2 


— 


— 



Längsrichtung. 
Querrichlung. 

Plusseisen. 

Flussetsen ; hoiiio",'. 



(geschweisst.) 
Flusseisen. 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. Qualitätsbestimmung einiger Constructionsbleche. 187 



Herkunft 

des 
Materials 



Dicke 

des 
Bleches 

cm 



Nutzbnlti 

der 
Probe 

cm 



Streck- 
grenze 
t pro cm 1 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm* 



Con- 
traction 



Dehn. n. Bruch 



pro 10 cm 

o/o 



pro 20 cm 

o/o 



Quaittats- 
ColffieioRt 
n.Iotmajer 



Bemerk ungen 



Antragsteller: Schweiz. Locomotirfabrik, Winterthur. 
Material : Schweisseisen. 



MlGrillo, Funke 
!14 &Co.,Scha1ke 



1.1 


c.2,60 


2,82 


3,72 


30,8 


22.5 


18,2 


0.60 


w 


i» 


2,82 


3.61 


18,0 


13,o 


12,5 


0,46 


l.t 


m 


2,41 


3,96 


25,9 


21,o 


17,5 


0,69 


n 


* 


2,28 


3,81 


16,4 


12,8 


10.o 


0,86 


1,2 


n 


2,54 


4,09 


35,6 


27,5 


23,7 


0,47 


m 


- 


2,22 


3,68 


23,5 


19,8 


15,6 


0,57 


M 




2,48 


4.oo 


27,5 


24,2 


19,6 


0.78 


w 


fl 


2,50 


3,72 


17,7 


13,6 


11,5 


0>4» 



Längsrichtung. 
Querrichtung. 

Längsrichtung. 
Qucrrichtung. 

Längsrichtung. 
Querrichtung. 

Längsrichtung. 
Querrichtung. 



Digitized by VjOOQIC 



188 II. Abth. Resultate d. Festigkeitsprob. Einfluss d. Lochung 

Einfluss der Lochung 
auf die Festigkeitsverhältnisse von Fluss- und Schweisseisen. 



Die Einflüsse der unterschiedlichen Lochungsaiten auf 
die Festigkeitsverhältnisse des Fluss- und Schweisseisens sind 
ungeachtet der zahlreichen, bisher ausgeführten Untersuchungen, 
noch nicht endgültig festgestellt. Aus den Versuchsresultaten 
einzelner Experimentatoren scheint die Gleichwerthigkeit des 
Stanzens und Bohrens von Schweisseisen hervorzugehen, während 
andere Versuche oft erhebliche Abminderungen der ursprüng- 
lichen Festigkeitsverhältnisse des Schweisseisens durch Stanzen 
zeigen. Nicht selten begegnet man in ein und derselben Ver- 
suchsreihe wechselnden Angaben über den Einfluss einer be- 
stimmten Lochungsmethode. Ohne Zweifel rühren diese Wider- 
sprüche von Unhomogenitäten des Versuchsmaterials her oder 
sie sind durch die Beschaffenheit des Werkzeugs, Verhältniss 
des Lochdurchmessers zur Blechstärke, oft durch andere, äussere 
Zufälligkeiten bedingt. Auch die Art der Herstellung und 
Einspannung der Probekörper ist von nicht zu unterschätzendem 
Einflüsse auf das Endergebniss. Der Grund aber, wesshalb 
die z. Z. veröffentlichten Versuchsresultate zur Beurtheilung 
der obwaltenden Verhältnisse mit Vorsicht zu benutzen sind, 
liegt hauptsächlich darin, dass die Form und Appretur 
der Probekörper keine einheitliche ist, obschon nicht unbekannt 
geblieben sein konnte, dass die Form und die Art der Zu- 
richtung der Probekörper die Festigkeitsverhältnisse ein und 
desselben Materials in dem Masse alteriren, als sie die Bildung 
der Contraction beeinflussen. Unter sonst gleichen Verhält- 
nissen ist ein Loch in der Mitte der Breitseite eines Stabes 
mit zwei halben Löchern am Rande nicht gleichwerthig. Ebenso 
wenig ist die Lochdispositum nach Fig. 20 statisch gleich- 
bedeutend mit zwei ganzen, symmetrisch zur Stabaxe angeord- 
neten Löchern. 

Das Flusseisen, welches gegen mechanische Einwirkungen 
jeder Art empfindlicher als Schweisseisen ist, bringt, Dank 
seiner Dichte und Homogenität, die erwähnten Verhältnisse 
unzweideutig zum Ausdrucke. So finden wir die scheinbar 
widersinnige Thatsache, dass die absolute Festigkeit des ge- 
lochten Flusseisens, gleichviel ob dasselbe gebohrt, gestanzt 
und ausgerieben, oder gestanzt und ausgeglüht worden war, 



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auf die Festigkeitsverhältnisse v. Fluss- u. Schweisseisen. 



189 



um 4 — io°/o grösser als diejenige des ungelochten Materials. 
Aehnliche Verhältnisse sind bei Schweisseisen auch möglich, 
und waren diese nicht nur nicht regelmässig, sondern sehr 
selten beobachtet worden, so liegt dies thcils an der Porosität, 
Unhpmogenität, kurz an der physikalischen Beschaffenheit des 
Materials, durch welche dasselbe mechanischen Einwirkungen 
gegenüber weniger empfindlich wird, theils aber an den Qua- 
litätsschwankungen in gleichem Stücke, welche die Einflüsse 
der Lochungsart, der Form und Behandlung des Probekörpers 
theilweise oder gänzlich zu decken im Stande sind. 

Angesichts dieser Verhältnisse haben wir uns entschlossen, 
der Frage des Einflusses der Lochungsmethoden auf die Festig- 
keitsverhältnisse des Eisens näher zu treten ; dies konnte jedoch 
nur geschehen, nachdem der Chef der rühmlichst bekannten 
Maschinenfabrik von Escher, Wyss & Co. in Zürich, Herr 
Ingenieur Naville, hülfreiche Hand geboten und den haupt- 
sächlichsten Theil der Kosten für die Herstellung der Versuchs- 
körper übernommen hatte. 



a. Flusseisen. 

Resultate der Lochungsproben mit weichem Thomas-Flusseisen. 

Anlässlich der relativen Werthbestimmung des Flusseisens 
als Constructions-Material haben wir eine Reihe von Proben 
auf Lochbarkeit des Flusseisens ausgeführt (vergl. insbesondere 
S. 100 u. d. f. dieses Heftes), welche hier besserer Uebersicht 
willen mit einigen Erläuterungen wiedergegeben werden sollen. 

Sämmtliche Probekörper hatten die durch Fig. 20 dar- 
gestellte Form; der Lochdurchmesser wurde zu 2,5 cm fest- 
gestellt. Der Durchmesser des Stempels und der Matrize der 
Stanzmaschine betrug 2.50 beziehungsweise 2,60 cm. 





Beschaffenheit 


Ursprüngliche 


Virhaitniss 


Zugfostifkiit dor 




1© 


des 1 der 


Zug- 


Dehn. 


Con- 


Lochdurch- 


Lochnath t pro cm 2 


Bemer- 




Materials Lochleib. 


festigtet. 
/ pro cm* 


in 0/0 
pro 20 etn 


traction 
in % 


mitsor zur 
Blechstarke 


™«\Z U L 


kungen 


a) Gestanzte Löcher. 


1 


B. lllftgl. 


whiefrig 


4,50 


26,1 


55,5 


2 67 


3,57 


— 20,7 


Vgl. Seite 


2 


ausgeglüht 


1» 


« 


» 


T) 


» 


4,75 


+ 5,« 


140-141. 


3 


■. tmgegl. 


m 


4,69 


24,o 


52,o 


3,08 


3,39 


- 27,7 




4 


im?eglüht 


n 


n 


n 


w 


n 


5,09 


+ 8,6 





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190 



II. Abth. Resultate d. Festigkeitsprob. Einfluss d. Lochung 



lo. 



Beschaffenheit 



des 
Materials 



der 
Lochleib, 



Ursprüngliche 



Zug- 
festigkt. 
t pro cm* 



Dehn. 

in o/o 

pro 20 c*» 



Con- 

traction 

in % 



Verhältnis! 
Lochdorch 
mosser zur 
Blechstärki 



Zugfestigkeit dir 
Lochoath t pro cm* 



absolut 



»/•dir 
urspr. F. 



Bemer- 
kungen ' 



a) Gestanzte Löcher. 



10 

11 
12 



b. aasgegl. 


« 


4,48 


22,6 


49,8 


3,20 


3,62 


-20,5 


angegilbt 


i» 


w 


fi 


9 


n 


4.77 


f 7,7 


a. aasgegl. 


n 


4,29 


25,7 


56,7' 


3,61 


3,66 


— 14,7 


easgegliht 


» 


*» 


n 


ii 


n 


4,84 


4-12,8 


o. aaigegl. 


UcherlmiB 


4,50 


26,1 


55,5 


2,57 


4,55 


+ l,i 


aaigeglaht 


angerieben 


1» 


w 


»» 


w 


4,69 


+ 4,2 


b. aasgegl. 


Löcher 1mm 


4,89 


25,7 


56,7 


3,61 


4,71 


+ 9,5 


aasgeglaht 


aasgeriebea 


» 


n 


i» 


n 


4,71 


+ 9,5 









b) 


Gebo 


hrte Löcher. 




13 


a. aaigfgl. 


reia, Loch- 


4,50 


26,1 


55,5 


2,67 


4.« 


- 1,3 


14 


ausgeglüht 


riad. scharf 


T» 


n 


i» 


» 


4,64 


+ o.» 


15 


n. aasgegl. 


reia, Loch- 


4,69 


24,0 


52,o 


3,08 


5,87 


f 14,5 


16 


ausgeglüht 


raad. scharf 


n 


» 


» 


1» 


5,M 


+ 13,4 


17 


a. aasgegl. 


reia, Loch- 


4,48 


25,5 


53,6 


3,47 


5,04 


+ 18,7 


18 


aasgeglaht 


ränd. scharf 


n 


*• 


»» 


n 


5,08 


+ 13.» 


19 


a. aasgegl. 


reis, Loch- 


4,48 


25,5 


53,6 


3,47 


4,5» 


+ 3,« 


20 


aBsgeglfiht 


riad. scharf 




»» 


n 


w 


4,5» 


+ 3,e 



Vgl. Seite 
140-141. 



Den scheinbaren Widerspruch, der in der Zunahme der 
ursprünglichen Zugfestigkeit des Flusseisens durch Stanzen und 
Ausglühen oder Ausreiben, sowie durch die Procedur des 
Bohrens liegt, glaubten wir zunächst dem Umstände zuzu- 
schreiben, dass zur Herstellung der ursprünglichen Festigkeit 
des Materials Probestäbe mit blank abgeschlichteten Ober- 
flächen benutzt wurden, während die Breitseiten des Versuchs- 
materials der Lochungsproben die ursprüngliche, härtere Kruste 
trugen. Später ausgeführte Controll-Proben haben indessen 
dargethan, dass, speciell beim Flusseisen, das Abschlichten 
der Staboberflächen keine nennenswerthe Aenderung in den 
ursprünglichen Festigkeitseigenschaften des Materials nach sich 



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auf die Festigkeitsverhältnisse v. Fluss- u. Schweisseisen. 191 

zieht, dass somit die auffällige Steigerung der Festigkeit des 
gelochten Fiusseisens eine gesetzmässige Erscheinung und wahr- 
scheinlich der Ausdruck folgender Verhältnisse sei: 

Die Bruchflächen von Flachstäben zäher, homogener Eisen- 
sorten zeigen biconvexe Formen; ihre Dicke (Stärke) nimmt 
gegen die Mitte der Breitseiten hin ab. Bei weichen Fluss- 
eisensorten tritt diese Abnahme in erheblichem Masse auf. 
Bei Schweisseisen variirt die Form der Bruchflächen; im 
Allgemeinen ist sie ebenfalls, wenngleich schwach biconvex. 
Hieraus geht hervor, dass bei Flachstäben die Bedingungen 
zur Bildung der Contraction nicht gleichartig vertheilt sind, 
dass die Schmalseiten mit ihren Ecken die Bildung der Con- 
traction erschweren. An breiten Flachstäben lässt sich diese 
Erscheinung recht gut verfolgen und hatten wir wiederholt 
Gelegenheit die Contraction und darauf folgende Rissbildung 
ausgehend auf der Stabmitte, zu beobachten. Well nun die 
Umstände, welche die freie Ausbildung der Contraction hindern, 
die Festigkeit des Materials, wenn auch nur local, erhöhen 
müssen, so ist klar, dass ein auf der Mitte der Breitseite ge- 
lochtes Flacheisen eine andere, von der Zugfestigkeit des un- 
gelochten, oder mit zwei Halblöchern am Rand versehenen 
Flachstabes des gleichen Materials, verschiedene Festigkeit 
aufweisen müsse. Dies gilt zunächst für das homogene, 
dichte Flusseisen. Bezüglich der Sachlage beim weichen 
Schweisseisen, vgl. die Resultate der Versuchsserie B. 

Vergleichende ZnssmiMDstelliDg der Resultate der Uehnngsproben mit Flssseisen. 

Anzahl der ausgeführten Proben 20 Stück. 

„ n Proben mit gestanzten Löchern .... 

> » « » gebohrten w .... 

Abnahme ( — ) der ursprünglichen Zugfestigkeit des Materials: 

durch Stanzen . . im Mittel: 

im Maximum: 
durch Stanzen und Ausglühen im Mittel: 

im Maximum: 
durch Bohren . im Mittel : 

im Maximum: 
durch Bohren und Ausglühen im Mittel: 

im Maximum: 

durch Stanzen und Ausreiben im Mittel : 

„ S t a n z., A u s g 1 ü h. u. A u s r e i b. im Mittel : 



12 


„ 




8 


n 







20,. 


•/• 


— 


27,7 


% 


+ 


8,. 


•/• 


+ 


12,, 


•/• 


+ 


U 


7. 


+ 


14,5 


•/• 


+ 


7,. 


% 


+ 


13,4 


% 


+ 


5,. 


•/• 


+ 


«,. 


•/• 



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192 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. Einfluss d. Lochung. 

Hieraus folgt nun: 

1. Durch Stanzen des Flusseisens wiid seine 
ursprüngliche Zugfestigkeit bis auf ca. 30% abge- 
mindert. 

a. Auf Grundlage der übereinstimmenden Bruch- 
erscheinungen kann als feststehend angesehen werden, 
dass durch Stanzen das Flusseisen am Lochumfange 
comprimirt, somit spröde wird, daher auch hier zu- 
erst reissen muss, bevor die durchschnittliche Zug- 
festigkeit des Materials erreicht ist. 

3. Durch Ausglühen und gleichmässiges Aus- 
reiben der gestanzten Löcher um 1 mm, wird die 
Sprödigkeit am Lochumfang aufgehoben und die ur- 
sprüngliche Zuverlässigkeit des Materials wieder 
hergestellt. 

4. Dur.ch Bohren, Stanzen und Ausglühen, oder 
Stanzen und Ausreiben der Löcher wird die urprüng- 
liche Zugfestigkeit des Materials nicht abgemindert, 
sie kann vielmehr erhöht werden. 

B. Bohweisseisen. 

Resultate einiger Lochungsproben mit schweisseisemen 
Kesselblechen. 

Antragssteiler: Gtobr« Snlzer, Maschinenfabrik, Winterthur. 



1«. 



NimiMlIi 
Blech- 
stärke 
in cm 



Ursprüngliche 



ZiiB- 
futiflkiit 
ifltpr.cmt 



in °/o 
pro 20 cm 



Con- 
traction 
in «/> 



Beschaffenheit 



des 
Materials 



der 
Lochleibung 



l 



Virhlltn.d. 
LocMurch- 
mossors z, 

Blochstlrfci 



Zugfestigkeit 
d. Lochnath 







t pro cm* 
absolut 



ifl 0/0 dir 
urtp. Fost. 



Bemerkungen 



1,2 
1,2 

1,4 
1,4 

1,6 
1,« 



3,88 



3,21 



3,47 



13,6 



11,6 



13,8 



10,8 



8,9 



12,7 



gestanzt 
gebohrt 

gestanzt 
gebohrt 

gestanzt 
gebohrt 



schiefrig 



sdriefr., nriwig 



lieBÜeh »ober 



1,66 



1,60 



1,81 



3,29 
3,26 

2,73 
3,26 

3,26 
3,05 



+ 1,8 

- 2,i 



Sämmtliche Zahlen srt 
Mittel aus 2 Versucht 



-14, 
+ 1.« 

— 6,5 

- 12,i 



,9 Form der Probe körp 
entspricht der Fig. 1 



Zur Prüfung des relativen Werthes der üblichen Lqchungs- 
methoden hat das eidgen. Festigkeitsinstitut durch Vermittlung 
der IIH. Escher, Wyss & Co. in Zürich 3 Stück Kessel- 
bleche, Low-Moor-Qualität, bei Grillo, Funke & Co. in Schalke 



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auf die Festigkeits Verhältnisse v. Fluss- u. Schweisseisen. 193 

angekauft. Jede Blech tafel hatte bei 3 m Länge, 1,5 m Breite 
und nominell 0,8 cm Dicke. Eine dieser Blechtafeln diente zur 
Erzeugung solcher Probekörper, die durch Stanzen — , die 
andere, die durch Bohren gelocht wurden. Die dritte Blech- 
tafel bleibt für weitere Versuche disponibel. 

Die Art der Zerlegung der Bleche, die Entnahme und 
Appretur der Probekörper war durch ein besonderes Regle- 
ment geordnet. Zur näheren Orientirung lassen wir einige 
Punkte dieses Reglements auszugsweise hier folgen: 

„Jedes Blech wird durch Fraisen oder Hobeln, in 6 je 
0,5 m lange und 1,5 m breite Streifen zerlegt." 

„Die abgetrennten Streifen ein und derselben Blechtafel 
werden in einem Flammofen einer gleichmässigen Dunkelroth- 
Glühhitze ausgesetzt und hierauf geradegerichtet. Dabei dürfen 
keinerlei ,. die Molekularbeschaffenheit des Materials beein- 
flussende, mechanische Einwirkungen erfolgen. Die Anwendung 
von Metallhämmern ist beim Geraderichten der Streifen nicht 
statthaft." 

„Die geradegerichteten, vom Glühspahn befreiten Streifen 
werden nach Anleitung der eingelieferten Zeichnung exact ein- 
getheilt, angerissen und die herauszuarbeitenden Versuchstücke 
fortlaufend numerirt. Jeder Streifen gibt 11 solcher Versuch- 
Stücke." 

„Die sämmtlichen, zur Befestigung der Versuchstäbe die- 
nenden Löcher sind zu bohren und die scharfen Ränder der 
Bohrlöcher mittelst der Reibahle zu brechen." 

„Die Lochung geschieht auf der Axe jedes Streifens nach 
Anleitung der eingelieferten Zeichnung und es erhalten am 

Str. Nr. I sämmtl. Löcher 0,8 cm Durchmesser; Lochdurchmesser = l,o fache Bl. -Stärke; 

Str. Nr. II 1,2 „ „ „ = 1,5 „ „ 

Str. Nr. III , 1,6 „ „ „ = 2,0 „ , 

Str. Nr. IV „ 2,o „ „ m = 2,5 „ 

„ _ _ „ i der einen Hälfte 0,7 cm Durchm. u. werden auf 0,8 cm ausgerieben ; 

Str. Nr. V „ n { , ., H 

[ „ andern „ 1,1 „ „ „ „ „ 1,2 « „ 

c.- v, vr /der einen Hälfte 1,5 „ . „ 1,6 „ „ 

011. wr. vi , „. rt 

l „ andern „ 1,9 „ „ « ». * 2,0 „ „ 

„Nach erfolgter Lochung eines Streifens wird, nach An- 
leitung der eingelieferten Zeichnung, die Zerlegung desselben 
in einzelne Versuchstücke ausgeführt. Sie hat durch Fraisen 
oder Hobeln zu geschehen; die Anwendung der Schere ist 
nicht statthaft." 

13 



Digitized b-y VjOOQIC 



194 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. Einfluss d. Lochung 

„Nach erfolgter Zerlegung der Streifen in Probekörper 
werden die gelochten Individuen der einen Hälfte der Streifen 
Nr. I, II, III und IV nochmals gleichzeitig ausgeglüht und diese 
mit den unausgeglühten ohne weitere Appretur in der eidg. 
Festigkeitsanstalt abgeliefert. u 

„Es ist streng darauf zu sehen, dass nach der Lochung 
und Zerlegung der Streifen in Probekörper, diese keinerlei 
beschönigende Nachappreturen erfahren, welche das Endresultat 
der Proben beeinflussen, somit das Urtheil trüben könnten. a 

Zu vorstehendem Auszuge des Reglements fügen wir fol- 
gende Bemerkungen bei: 

Die Maschinenfabrik von Escher, Wyss & Co. hatte 
die sämmtlichen 132 Stück Probekörper programmgemäss mit 
der nöthigen Sorgfalt hergestellt. Ausschussstücke sind weder 
in Folge Materialfehler noch wegen mangelhafter Appretur 
vorgekommen. Die breiten, mit 1 oder 2 Zwischenlöchern ver- 
sehenen Proben zeigten in einigen Fällen kleine Abweichungen 
von der symmetrischen Lochanordnung. Bei solchen Proben 
ist denn auch der Riss von einem seitlichen Halbloch aus- 
gegangen und das Ergebniss lag meist unter dem Durchschnitte 
der gelochten, gleichartig behandelten Proben. 

Das zum Stanzen verwendete Werkzeug ist auf Anord- 
nung des Werkstättenchefs der genannten Maschinenfabrik, des 
Hrn. E. King, extra hergestellt worden. Die Weite der Ma- 
trize war constant gleich dem Durchmesser des Stempels 
-h 0,4 bis 0,5 mm gewählt. 

Eine Besichtigung der gestanzten und um 1,0 mm aus- 
geriebenen Proben (Streifen Nr. V und VI) der Blechtafel A 
hat ergeben, dass bei den, mit einem Stempeldurchmesser 
gleich den 1,0- und i r 5fachen Blechstärke gelochten Proben 
durch Ausreiben des Loches um 1,0 mm die Spuren der Stanz- 
wirkung in der Lochleibung nicht gänzlich beseitigt wurden. 
Die Festigkeitszahlen solcher Stücke fielen regelmässig geringer, 
als diejenigen der ungelochten Proben aus. Angesichts dieser 
Verhältnisse hatten wir Veranlassung genommen, die Löcher 
einer Reihe von Probekörpern, vergl. folgende Zusammen- 
stellung der Resultate, um einen weitern Millimeter auszureiben, 
so dass die Streifen Nr. V und VI der Tafel A. folgende 
Versuchstücke lieferten : 
2 Proben gestanzt auf 0,7 cm u. ausgerieben auf 0,8 cm; [d = ä + 0,i cm] 

2 n ' . » 0,7 , „ „ „ 0,9 w [^=^0+0,2 w ] 

2 , „ „ 1,1 „ '„ » n 1,2, [<*=* + 0,1 „] 

2 w n n 1,1 * „ n . M » \d = <t + 0,2 „ ] 



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auf die Festigkeitsverhältnisse v. Fhiss- u. Schweisseisen. 195 

2 Proben gestanzt auf 1,5 cm u. ausgerieben auf 1,6 cm ; [d = d -\- 0,1 cm] 

2 « „ . 1,5 „ „ „ „ 1,7 „ [d=d + 0,2 „ ] 

2 - „ * U „ „ „ , 2,o „ [rf = d + 0,i , ] 

2 . « » 1,» , . „ , 2,1 „ [^=^ + 0,2„] 

Bezüglich der Zerlegung der 2. Versuchstafel, der Platte B, 
gilt wörtlich das von der Tafel A Gesagte. Sämmtliche Löcher 
wurden entsprechend der i,o-, i,5-, 2,0- und 2,5 fachen Blech- 
stärke gebohrt. Die gelochten Proben der Streifen I, II, III 
und IV wurden zur Hälfte ausgeglüht und gelangten sämmt- 
liche Stäbe ohne weitere Appretur auf die Festigkeitsmaschine. 
Sämmtliche Probekörper waren soweit thunlich vom Glühspahn 
befreit, sie trugen die ursprüngliche Walzhaut und die durch 
Bohren erzeugten Barte. 

Die Streifen V und VI der Tafel B waren ursprünglich 
bestimmt den Einfluss des Ausreibens und Ausfeilens der 
gebohrten Löcher zu prüfen. Zufolge eines Missverständnisses 
sind die sämmtlichen Löcher der Streifen V und VI, vgl. die 
Zusammenstellung, zunächst auf beziehungsweise 0,8, 1,2. 1.6 
und 2,0 cm Lochweite gebohrt und sodann um 0,1 cm aus- 
gerieben worden. Es blieb somit nichts anderes übrig, als 
die eine Hälfte der gegen Ordre ausgeriebenen Proben nach- 
träglich um einen weitern 0,1 cm ausfeilen zu lassen, so dass 
Platte B, Nr. V und VI, schliesslich folgende Probestücke 
lieferte : 

8 Proben gebohrt auf d und ausgerieben auf d + 0,1 cm 
8 * m , d , ausgefeilt „ d -j- 0,2 , 

Folgende Tabellen enthalten in übersichtlicher Zusammen- 
stellung das gesammte Zahlenmaterial der oben beschriebenen 
Versuchsreihen. 



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196 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. Einfluss d. Lochung 

Zusammenstellung der Resultate der Zerreiss- 



Streifen 
Nr. 



Probe Nr. 3. 



Streck- 
grenze 
tpr.cm* 



Zug- 
festig- 
keit 

/ pr.cm* 



pr. 20 cm 
in % 



Con- 

traction 

in °/o 



Qualität«- 

ColfflciORt 
«ach 

Titaajir. 



Probe Nr. 6 



Streck- 
grenze 
/pr.cm* 



Zug- 
festig- 
keit 
/ pr. cm* 



pr.aocm 
in 0/0 



Con- 
traction 

in 0/0 



Qulittts- 

Catfftcioit 

■ach 

Totaijit. 



Taf. A. 



1. 
11. 
in. 

IV. 

v. 

VI. 
Mittel : 



2,86 


4,15 


21,6 


40,o 


0,90 


3,04 


4,87 


21,7 


39,s 


0,95 


2,97 


4,18 


24,8 


40,o 


1,02 


3,16 


4,80 


26,7 


37,8 


1 

1,15 


3,17 


4,88 


21,7 


36,8 


0,92 


3,28 


4,46 


22,7 


36,8 


1,01 


2,97 


4,19 


22.2 


33,8 


0,98 


3,19 


4,40 


20,o 


33,5 


0,88 


8,01 


4,15 


27,6 


37,o 


1," 


3,14 


4,46 


22,o 


33,9 


0,99 


2,96 


4,10 


24,0 


86,9 


0,98 


3,20 


4,50 


21,o 


32,2 


0,95 


2,99 


4,17 


28,6 


37,8 


0,98 


3,17 


4,41 


22,4 


35,5 


0,99 



Taf. B. 



I. 


2,76 


3,90 


24,6 


46,4 


0,96 


2,69 


4,00 


26,6 


43,o 


1,06 


II. 


2,90 


4,06 


25,0 


41,5 


1,01 


2,85 


4,16 


28,2 


43,7 


1," 


in. 


2,81 


4,22 


27,9 


42,8 


1,18 


8,04 


4,88 


23,5 


41,2 


1,02 


IV. 


2,85 


4,18 


25,5 


42,o 


1,06 


3,16 


4,89 


29,8 


42,8 


1,80 


V. 


2,94 


4,27 


26,6 


40,8 


1,18 


2,95 


4,81 


23,2 


40,2 


1,08 


VI. 


3,07 


4,28 


27,5 


41,5 


1,16 


2,88 


4,80 


27,8 


40,8 


1,20 


Mittel: 


2,89 


4,14 


26,i 


42,6 


1,09 


2,92 


4,25 


26,5 


41,9 


1,18 



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auf die Festigkeitsverhältnisse von Fluss- u. Schweisseisen. 

Proben des ungelochten Materials. 



197 



Probe Nr. 9 



Durchschnitt. 



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Streck- 
grenze 
tpr.cm* 



Zug- 
festig- 
keit 
/ pr. cm* 



pr. aöem 
in 0/0 



Con- 

traction 

in 0/0 



Qualität*- 

Colfflciiit 

lach 
Totnajar. 



2,67 
3,09 
3,12 
2,90 
2,98 
2,89 



Taf. A. 



8,90 


27,4 


41,4 


1,07 


2,86 


4,14 


23,6 


40,2 


4,16 


26,o 


39,4 


1,08 


3,07 


4,21 


25,8 


38,9 


4,10 


23,7 


88,« 


0,97 


8,19 


4,26 


22,7 


37,2 


4,02 


23,i 


35,7 


0,98 


3,02 


4,20 


21,8 


34,8 


4,oo 


20,o 


31,7 


0,80 


3,08 


4,20 


23,2 


34,2 


8,90 


23* 


83,9 


0,92 


3,02 


4,17 


22,9 


34,8 


4,02 


24,o 


36,8 


0,96 


3,08 


4,20 


28,8 


36,6 



0,97 
1,08 
0,97 
0,91 
0,97 
0,92 



2,98 



2,72 
2,88 
2,96 
2,96 
2,82 
2,77 
2,86 



0,97. 



Taf. B. 



4,06 


26,0 


43,6 


1,06 


2,72 


3,98 


25,7 


44,8 


4,20 


24,4 


45,o 


1,06 


2,88 


4,14 


25,8 


43,4 


4,26 


24,0 


83,9 


1,02 


2,94 


4,27 


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39,8 


4,27 


28,8 


39,4 


1,21 


2,99 


4,28 


27,9 


41,8 


4,06 


24,9 


39,8 


1,01 


2,90 


4,21 


24,9 


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4,07 


24,8 


87,8 


1,01 


2,89 


4,20 


26,7 


39,9 


4,16 


25,4 


39,7 


1,06 


2,89 


4,18 


26,o 


41,4 



1,02 
1,07 
1,07 
1,1» 
1.06 

1,1« 
1,09 



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200 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. Einfluss d. Lochung 

Aus vorstehender Zusammenstellung geht nun hervor: 

1) Die Festigkeitsverhältnisse der Schweisseisen- 
bleche sind selbst in ein und derselben Richtung (Längs- 
richtung) veränderlich. Sie sind in der Blechmitte Maxima 
und nehmen nach den beiden Rändern hin ziemlich gleich- 
massig ab. Die Grösse der Festigkeitsunterschiede kann 
die durch die Lochung und die nachträgliche Behandlung 
der gelochten Platten bedingten Veränderungen theilweise, 
unter Umständen gänzlich verdecken. 

2) Mit wachsender Festigkeit nehmen im allgemeinen 
Dehnung und Contraction ab ; der Qualitätscoefficient bleibt 
ziemlich constant. In der Blechmitte, wo die Rohschienen 
der Packete vorwiegend gestreckt (bei Blechen mit aus- 
gesprochener Längsrichtung) werden, ist der Qualitäts- 
coefficient grösser als in der Nähe der Ränder. 

3) Durch Stanzen verliert das Material an Festig- 
keit. Der Verlust an Festigkeit wächst mit abnehmender 
Stärke zur Lochweite. Bei einer Lochweite gleich der 
Blechstärke beträgt der Verlust selbst bei einem so vor- 
züglichen Materiale als das vorliegende immer noch ca. 
20°/o der urspr. Festigkeit. 

4) Durch Ausglühen gestanzter Bleche kann der Festig- 
keitsverlust nach Massgabe seiner Grösse, theilweise oder 
gänzlich aufgehoben werden. Die Grenze, bei welcher durch 
Ausglühen die ursprüngliche Festigkeit des ungelochten 
Bleches wieder hergestellt werden kann, liegt beim Ver- 
hältnisse der Loch weite (d) zur Blechstärke (s) =1,5. Aus 
vorstehender Zusammenstellung geht hervor, dass 

j (<| i>5» durch Ausglühen ge- j nicht mehr erreicht, 
bei — l = \ stanzter Bleche, die urspr. \ hergestellt, 
s [>\ Festigkeit I erhöht wird. 

5) Durch die Procedur des Ausglühens gestanzter 
Bleche kann eine Festigkeitssteigerung um ca. 17% er- 
zielt werden. 

6) Durch Au&reiben gestanzter Löcher lässt sich nach 
Massgabe der Locherweiterung der Festigkeitsverlust theil- 
weise oder gänzlich aufheben. Die Grenze, bei welcher 
durch Ausreiben, um 0,2 cm die ursprüngliche Festigkeit 
des ungelochten Materials wieder hergestellt werden kann, 
liegt annäherungsweise beim Verhältnisse der Lochweite 
(d) zur Blechstärke (s) =1,5. Da selbst bei Verhält- 



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auf die Festigkeitsverhältnisse von FIuss- u. Schweisseisen. 201 

nissen von — = 2,5 das Ausreiben von 0,1 cm unter Um- 
ständen nicht mehr genügt, hat man zur Beseitigung der 
schädlichen Stanzenwirkung die Lochleibung so lange 
nachzureiben, bis die Wandungen sauber, keinerlei Spuren 
der Stanzwirkung mehr zeigen. 

7) Durch gänzliches Ausreiben der durch Stanzen 
erzeugten Beschädigung am Lochumfang (0,1 — 0,3 cm) 
wird die Festigkeit des ungelochten Materials bis auf 
ca. 8°A erhöht. 

8) Durch Bohren tritt ein Festigkeitsverlust des Ma- 
terials selbst bei einem Verhältnisse von Lochweite zu 
Blechstärke = i,o nicht mehr in dem Masse auf, dass 
eine Abnahme der Festigkeit des ungelochten Materials 
constatirt werden könnte. 

9) Gebohrtes Material zeigt eine Erhöhung der ur- 
sprünglichen Festigkeit von 3 bis 12, im Mittel von 8,3 °/o. 
Der Zuwachs an Festigkeit nimmt mit wachsendem Ver- 
hältnisse der Lochweite zur Blechstärke ebenfalls zu. 

10) Durch Ausglühen der gebohrten Bleche wird eine 
weitere Festigkeitssteigerung erzielt. Sie ist desto grösser, 
je nachtheiliger der Einfluss des Bohrens gewesen. Der 
Effect des Ausglühens gebohrter Bleche wächst also mit 
abnehmendem Verhältnisse der Lochweite zur Blechstärke. 
Durch Bohren und Ausglühen lässt sich die Festigkeit 
des ungelochten Bleches bis ca. 12,5, im Mittel um ca. 
io°/o erhöhen. 

11) Das Ausreiben gebohrter Löcher ist zwecklos. Da- 
gegen steigert das Ausfeilen der Bohrlöcher die Festigkeit 
des gebohrten und damit auch diejenige des ungelochten 
Materials. Die Festigkeitssteigerungen des ausgefeilten 
gegenüber dem einfachgebohrten resp. ausgeriebenen 
Material beträgt im Maximum 3,6 °/°> so dass gebohrte 
und nachgefeilte (ca. 0,1 cm) Bleche um 8,3 bis 14,3, 
im Mittel ca. io°/o stärker sind als die ungelochten. 

12) Vorstehende Resultate gelten zunächst für unser 
Versuchsmaterial, prima Qualität. Die Entschei- 
dung, ob und in welchem Masse die hier gewonnenen 
Resultate auf stärkere und minderwerthigere Blech- 
marken zu übertragen sind, bleibt weiteren Versuchen 
vorbehalten. 



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202 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Versuche Ober die Festigkeit von Nietverbindungen. 



Festigkeitsproben mit Nietverbindungen sind im eidgen. 
Festigkeitsinstitute in grösserer Anzahl ausgeführt worden, und 
wenn dieser wichtige Gegenstand hier blos berührt werden 
soll, so geschieht dies aus dem Grunde, weil sich, im Sinne 
des Reglements der Anstalt, die Herren Antragsteller das Recht 
der Veröffentlichung der gewonnenen Resultate vorbehalten 
hatten. Indessen konnten wir mit Stillschweigen die bisherigen 
Versuche mit Nietverbindungen schon aus dem Grunde nicht 
übergehen, weil wir jede Gelegenheit wahrnehmen müssen, 
die uns der Ausführung der von uns s. Z. angeregten, syste- 
matischen Prüfung der Nietverbindungen nähert. Durch Ver- 
öffentlichung einiger Versuchsergebnisse wird es schon möglich 
auf die Schwächen unserer Niettheorie und insbesondere darauf 
hinzuweisen, dass ohne genügend umfassende, planmässige 
Untersuchungen, ohne zahlenmässige Feststellung aller, die 
Festigkeitsverhältnisse einer Nietverbindung beeinflussenden 
Factoren, die Berichtigung unserer Kenntnisse in dieser Rich- 
tung nicht zu erreichen sei. Anderseits sprechen die nach- 
stehend zusammengestellten Versuchsresultate auch dafür, dass 
bei Verwerthung der bislang bekannt gewordenen Resultate 
einschlagender Festigkeitsversuche, die Art der Erzeugung, 
Form und Dimensionen der Probekörper in den Kreis der Er- 
wägungen zu ziehen sei, soferne man unhomogene Factoren 
der Rechnung ferne halten will. : - 

Folgende Zusammenstellung enthält die Resultate solcher 
Versuche aus der Categorie der Festigkeitsproben mit Ueber- 
plattungen, bei welchen nahezu gleiche Festigkeit der Nietung 
gegen Abscheren und Reissen des Bleches angetroffen wurde. 
Von 10 paarweise zusammengehörenden Probekörpern sind 8 
durch Abscheren der Nieten zum Bruche gebracht worden. 
Sämmtliche Nieten zeigten ausgesprochene Schnitt- und Scher- 
flächen und steckten in theilweise länglich gestreckten Löchern, 
welche in der Richtung der Nietnath mehr oder weniger an- 
rissig waren. Bei den meisten Bruchstücken der Probekörper, 



Digitized by VjOOQIC 



Versuche über die Festigkeit von Nietverbindungen. 



203 




•f" 
j 

| 



-* 



«*• 



Fi * 3 1 - vgl. Fig. 31, wo frag- 

liche Verhältnisse in 

grösserem Massstabe 
wiedergegeben sind, wa- 
ren die Anrisse so be- 
deutend, dass zur Lösung 
der Verbindung durch 
Zerreissen der Bleche 
in der Nietnath, eine 
geringfügige Mehr- 
belastung ausgereicht 
haben würde. 

Zur näheren Orien- 
tirung geben wir die 
Form und Abmessungen, 
Lochdurchmesser und 
nominelle Blechstärken 
sowie im Mittel aus 2 Versuchen die ursprünglichen Werth- 
zahlen der Versuchsmaterialien. 



K— • 






*,* 



-10, t> 






Digitized by VjOOQIC 



Form und Abmessungen 
der Probekörper 



Loch- 
dwxbaissir 

cm 



Niminilli 
Blichst Irtt 

cm ' 



Ziigfistifkoit | Dohiunft | CtntrtctiM 

des ursp. Blech-Materials, 
«pro em* °/o °/q 









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2,0 
2,0 



2.« 
2.« 



2.« 
2,1 



2,6 

2.6 



2.« 
2,« 



l,o 
l,o 



M 
1.« 



1,4 



1.« 
1.« 



1.« 
1,« 



3,«6 
3,66 



4,00 
4,oo 



4,oo 
4,oo 



3,67 
3,67 



3,68 
3,46 



21,8 

21.» 



c. 39,0 
c. 39,o 



c. 39,o 
c. 39,o 



c. 14,6 
c. 14,6 



13,6 
18,8 



17,i 
17,i 



15,6 
15,6 



15,& 

15,6 



11,7 
11,7 



12,7 
12,7 

Summe : 
Mittel: 



Digitized by VjOOQIC 



Die Lösung der Nietung 
erfolgte durch: 



Mittlere Inanspruchnahme 
der Bleche dc ^icten d. Loch- 
t pro dm* Ieibungen 



Verlust an Festigkeit 

d. Bleche d. Nieten 

in % in °/o 



Wirkungsgrad 

d. Vernietung 

thiontljch faetisch 



Abscheren der Nieten . 

Summe : 
Mittel: 



Abscheren der Nieten . 

*i « n ■ • 

Summe : 
Mittel: 



Abscheren der Nieten . 

« w * • 

Summe : 
Mittel : 



Abscheren der Nieten 
Reissen des Bleches 



Abscheren der Nieten . 
Reissen des Bleches 

General 



3,81 
3,86 



6.66 
3,33 



4,07 
4,15 



8,32 

4,11 



3,26 
3,53 



6,79 
3,89 



2,68 
2,46 



1,91 
1,82 

Summe : 
- Mittel : 



3,74 
3,81 



5,68 
5,69 



9.8 

8,2 



-f-20,6 
+ 22,9 



0,68 
0,68 



7,55 
3,78 



11,82 
5,66 



17,5 

8,8 



43,5 

+ 21,8 



1,26 
0,68 



3,62 
3,77 



4.68 
4,79 



+ l,' 
+ 3,7 



+ 16,7 
+ 21,6 



0,70 
0,70 



7.89 
3,69 



9,42 
4,71 



5,4 
+ 2,7 



38,8 
+ 19,2 



1,40 
0,70 



3,55 
3,76 



4,45 
4,80 



18,5 
11,7 



+ 14,5 
+ 21,8 



0,70 
0,70 



7,81 
3,66 



9,25 
4,63 



30,2 

15,1 



35,8 

+ 17,9 



1,40 
0,70 



3,77 

(«,48) 



4,68 

(4,85) 



— 22,0 

(- 27,o) 



+ 21,6 



0,78 
0,78 



3,74 

(3,59) 



3,86 
(3,66) 



29,76 
3,72 



38,48 
4,81 



-45,2 

(- 46,7) 

Summe: 
Mittel : 



+ 20,7 



0,75 
0,75 



159,9 
+ 20,o 



0,91 
0,92 



1,88 
0,92 



1,01 
1,03 



2,04 
1,02 



0,81 
0,88 



1,69 
0,84 



0,78 
0,73 



0,55 
0,52 



Digitized by VjOOQIC 



206 II. Abth. Resultate der reducirten Qualitätsprobe 

Die vorstehende Zusammenstellung enthebt uns jeglichen 
Commentars. Man sieht, die übliche Theorie der Nietverbin- 
dungen stimmt mit der Wirklichkeit schlecht überein. Der 
Einfluss der Verbiegung auf die Zugfestigkeit hängt offenbar 
in erster Linie von der Materialqualität, in zweiter Linie 
von der Nietanordnung ab und sollte für verschiedene Blech- 
stärken, insbesondere für verschiedene Blechqualitäten, an Hand 
einheitlich geformter Probekörper experimentell bestimmt 
werden. .Ferner geht schon aus vorstehender Zusammenstellung 
klar hervor, dass die scheinbare Scherfestigkeit des Niet- 
materials bei Ueberplattungen wesentlich grösser als die abso- 
lute ist, und dass sie angenähert der Zugfestigkeit des Niet- 
eisens gleichgesetzt werden kann. Der scheinbare Stauch- 
druck (Druck auf die Lochleitung), bei welchem Rissbildung 
der Bleche in Ueberplattungen auftreten, schwankt zwischen 
3,86 und 5,69 / pro cm 2 . Diese Schwankung spricht dafür, 
dass die beobachteten Anrisse der Bleche in der Richtung 
der Nietnath dem Zusammenwirken mehrerer Factoren zuzu- 
schreiben sei, von welchem der Stauchdruck nicht der aus- 
schlaggebende sein kann. Endlich geht aus dem ausgewiesenen 
Wirkungsgrade der Vernietung die Notwendigkeit hervor, 
anlässlich ähnlicher Arbeiten einheitlich geformte Probekörper 
zu Grunde zu legen, die aus ganzen Nietungen herausgear- 
beitet sein sollten. 



Digitized by VjOOQIC 



einiger Stab-, Flach- und Rundeisen. 



207 



Resultate der reducirten Qualitätsprobe einiger Stab-, Flach- 
und Rundeisen. 



Aufträge zur Vornahme der Qualitätsbestimmung von 
Stab-, Flach- und Constructionsrundeisen sind in der eidgenös- 
sischen Festigkeitsanstalt bisher ziemlich zahlreich eingelaufen. 
Die meisten der gewonnenen Resultate eignen sich indessen 
zur Veröffentlichung nicht, denn häufig waren Angaben über 
ursprüngliche Abmessungen, Herkunft und Verwendungszweck 
des Materials nicht erhältlich, oder es dienten die Versuche 
speciellen Zwecken und haben somit lediglich für den Auftrag- 
geber Interesse. 

Eine Reihe von Qualitätsproben mit Stab- und Rundeisen 
verschiedener Stärke dürfte hier schon aus dem Grunde am 
Platze sein, weil solche Proben relativ selten ausgeführt wur- 
den, die Qualitätsverhältnisse dieser, meist zur weiteren Ver- 
arbeitung bestimmten Eisensorte, für welche übrigens die 
Hüttenwerke Qualitätsgarantien unseres Wissens nicht unbe- 
dingt leisten, wenig bekannt sind. 

A. Resultate einiger Qualitätaproben mit Stabeiaen. 



lo. 


Herkunft 

des 
Materials. 


Ursp. Dimension 

cm 
Dicke 1 Breite 


Streck - 
grense 
/pr. cm* 


Zug- 
festigkt. 
/ pr. cm* 


Con- 

traction 

in °/o 


Dehn, n 
pr.10 cm 

o/o 


. Bruch 
pr.20 cm 

o/o 


Qualitats- 
Colfficient 

nach 
Tetmajtr. 


Bemerkungen. 



Auftraggeber: Schweiz. Industrie-Gesellschaft, Neuhausen. 









Material 


: Seh 


weisseisen. 






Siegen 


3,i 


3,6 


— 


3,76 


22,o 


19,o 


17,8 


0,65 


m 


3,2 


3.2 


— 


3,84 


22,4 


20,4 


16,o 


0,61 


n 


3,2 


3,6 


— 


3,75 


28,i 


23,6 


20,8 


0,76 


•» 


3,7 


3,8 


— 


3,81 


22,8 


19,8 


16,4 


0,68 


Ars a. d. Mosel 


4,0 


10,0 





3,86 


20,i 


17,9 


16,o 


0,58 


» 


4,o 


lO.o 


— 


3,82 


23,5 


25,0 


21,7 


0,72 


n 


4.5 


8,o 


— 


3,46 


27,o 


24,2 


20,6 


0,71 


Wasseral- 


2,2 


4,2 





8,88 


36,5 


26,5 


21,8 


0,84 


fingen 


2,2 


4,2 


— 


3,89 


34,6 


27,4 


24,i 


0,94 


n 


4,0 


7,o 


— 


3,62 


33,4 


32,4 


26,2 


0,95 


» 


4,o 


7,o 


— 


3,65 


86,7 


27,5 


20,9 


0,76 



normalsehnig, 
localweich. 

»i 
stellenweise körnig. 

stellenweise körnig, 
normal. 



normal. 



Digitized by VjOOQIC 



208 



II. Abth. Resultate der reducirten Qualitätsprobe 



Herkunft 

des 
Materials. 



Ursp. Dimension 
an 

Dicke I Breite 



Streck- 
grenze 
/ pr. cm 9 



Zug- 
festigkt. 
/ pr. cm* 



Con- 

traction 

in o/o 



Dehn. n. Bruch 
pr. 10 cm 

«>/o 



pr.SOa 

o/o 



Qualitlts- 
Colfficiut 

MCh 
Tetnajor. 



Bemerkungen. 



Auftraggeber: Schwell« Industrie-Gesellschaft, Neuhausen. 



12 
13 
14 

15 
16 

17 

18 

19 
20 

21 
22 

23 
24 

25 



Neher's Söhne 
Laufen 



27 


w 


28 


« 


29 


n 


30 


* 


31 


II 


32 


11 


33 


» 


34 


n 


35 


* 



1,6 


3 } o 


-*) 


3,08 


26,1 


22o 


19,i 


0,69 


1,» 


3,0 


— 


4,11 


22,7 


18,7 


14,7 


0,60 


1,5 


3,o 


— 


3,69 


30,4 


19,4 


16,4 


0,60 


u 


3,i 


— 


3,96 


31,4 


21,8 


18,0 


0,71 


n 


w 


— 


4,oo 


30,1 


22,5 


17,6 


0,71 


1,» 


4,o 


— 


3,75 


24,2 


23,i 


18,o 


0,67 


w 


ti 


— 


8,70 


I8,i 


17,i 


14,4 


0,58 


1,5 


4,i 


— 


3,86 


38,6 


28,i 


24,4 


0,94 


» 


« 


— 


3,95 


40,9 


21,5 


16,7 


0,66 


1,8 


5,5 


— 


3,56 


24,5 


20,i 


16,5 


0,59 


« 


w 


— 


3,52 


26,2 


16,o 


13,8 


0,47 


2,o 


5,0 


— 


3,88 


15,8 


12,7 


11,4 


0,89 


n 


» 


— 


3,50 


22,5 


21,6 


19,8 


0,69 


2,o 


5,0 


— 


3,54 


32,7 


24,8 


16,8 


0,60 


•» 


W 


— 


3,66 


37,8 


25,8 


19,0 


0,68 


2,o 


6,o 


— 


8,74 


23,o 


27,2 


21,5 


0,80 


w 


1» 


— 


3,80 


(?) 13,5 


20,o 


20,0 


0,76 


2,o 


6,0 


— 


4,15 


22,0 


11.0 


9,o 


0,41 


» 


„ 


— 


3,97 


29,7 


18,o 


14,7 


0,58 


2,5 


11,5 


— 


2,96 


9,6 


8,8 


8,1 


0,24 


t» 


« 


— 


3,46 


13,7 


17,8 


16,i 


0,55 


2,8 


3,6 


— 


3,75 


34,8 


28,1 


23,8 


0,87 


w 


» 


— 


3,74 


33,7 


29,6 


24,8 


0,98 


4,4 


8,0 


— 


3,68 


39,o 


28,9 


17,8 


0,63 



normal. 



normal. 



normal. 



normal, 
mangelh. appretirL 

kurssehnig. 



fehlerhaft (?). 



normal. 



normal. 

(?) 



fehlerhaft. 



normal. 



local weich. 



•) Bei diesen aus den Jahren i88a— 1883 herrührenden Versuchen, sind die Streekgrenien nicht ral 
genflgcnder Scharfe ermittelt worden. ] 



Digitized by VjOOQIC 



einiger Stab-, Flach- und Rundeisen. 



209 



B. Resultate einiger Qualitätsproben mit Flacheisen. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Ursp. Dimension 

cm 
Dicke 1 Breite 



Streck- 
grenze 
/ pr. cmß 



Zug. 
festigkt. 
/ pr. cm* 



Con* 

traction 

in % 



Dehn. n. Bruch 



pr. 10 cm 

o/o 



pr.SOcm 
o/o 



Qualitlts- 
Celfficiint 

nach 
Titmajir. 



Bemerkungen. 



Auftraggeber: Schweiz« 
Material 



Neher's Söhne 
Laufen. 



Ars a. d. Mosel 



Industrie-Gesellschaft, Neuhausen. 
: Schweisseisen. 



0,86 


8,7 


2,66 


3,83 


15,6 


16,2 


14,i 


0,54 


» 


» 


2,48 


3,48 


14,9 


ll,t 


10,3 


0,36 


0,90 


5,4 


2,90 


3,87 


19,4 


18,8 


16,9 


0,65 


n 


ff 


2,98 


3,91 


19,9 


17,7 


15,8 


0,62 


l.o 


6,0 


2,78 


3,94 


14,6 


13,2 


11,6 


0,45 


w 


« 


2,79 


3,78 


14,9 


16,0 


14,2 


0,54 


1,0 


7,o 


— 


3,88 


15,6 


12,2 


10,9 


0,41 


» 


« 


~ 


3,90 


17,1 


17,4 


16,0 


0,62 


1,0 


7,5 


2,76 


3,86 


18,5 


18,5 


16,2 


0,62 


Tl 


ff 


2,90 


3,87 


19,4 


16,9 


13,2 


0,51 


1,0 


7,5 


— 


3,86 


20,1 


21,1 


19 f o 


0,74 


1,0 


10,o 


2.80 


3,77 


17,2 


13,8 


13,5 


0,61 


ff 


•» 


2,72 


3,58 


6,5 


7,1 


5,9 


0,21 


n 


ff 


— 


3.68 


14,1 


11,5 


10,2 


0,88 


* 


ff 


— 


3,72 


11,9 


H,T 


11,5 


0,43 


i* 


ff 


— 


3,74 


14,8 


19,2 


15,9 


0,59 


i» 


ff 


2,66 


3,81 


14,8 


15,9 


15,2 


0,58 


» 


ff 


— 


8,72 


23,8 


21,0 


17,8 


0,64 


» 


ff 


— 


3,78 


20,2 


18,5 


16,6 


0,68 


1,5 


7,5 


— 


3,70 


25,7 


26,i 


21,8 


0,81 


n 


ff 


— 


3,77 


27,i 


— 


20,7 


0,78 


0,8 


5,1 


2,40 


3,66 


28,7 


20,8 


16,5 


0,61 


» 


ff 


2,40 


3,72 


20,2 


19,5 


19,8 


0,72 


*» 


ff 


2,85 


3,54 


24,8 


19,8 


19,7 


0,70 


rr 


u 


2,40 


3,75 


29,6 


20,8 


19,4 


0,73 


» 


n 


2,46 


3,68 


27,5 


17,5 


17,2 


0,62 


11 


n 


2,52 


3,77 


28,2 


21,1 


18,2 


0,68 



fehlerhaft 
kurz. 



normal. 



normal. 



14 



Digitized by VjOOglC 



210 



II. Abth. Resultate der reducirten Quaütätsprobe 



It. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Ursp. Dimension 

cm 
Dicke I Breite 



Streck- 
grenze 
/pr.rsw" 



Zug- 
festigkt. 
/pr. cm* 



Con- 

traction 
in °/o 



Dehn. n. Bruch 



pr. 10 cm 

o/ 



pr. 20 cm 

o/ 



QMÜUts- 
Colfficiont 

•uk 
Tolnajer. 



Bemerkungen. 



28 
29 
30 
31 
32 
33 

34 
35 
36 
37 

38 



40 
41 

42 
43 

44 
45 



46 
47 
48 
49 
50 
51 
52 
53 

54 
55 
56 
57 

58 



Auftraggeber: Schweif. Industrie-Gesellschaft, Neuhausen. 



Ars a. d. Mosel 



deWendel&C. 
Hayange 



1,05 


6.» 


— 


3,97 


24,o 


17,9 


17,1 


0,68 


i» 


11 


— 


3,66 


39,2 


25,5 


19,4 


0,71 


w 


H 


— 


3,78 


31,2 


23,i 


18,6' 


0,70 


»1 


n 


— 


3,66 


35,o 


26,8 


21,9 


0,78 


„ 


„ 


— 


3,96 


39,2 


19,6 


17,8 


0,69 


« 


t» 


— 


3,82 


31,i 


19,4 


15,2 


0,69 


1.05 


8,o 


— 


3,26 


8,7 


7,o 


4,9 


0,16 


„ 


i» 


— 


3,03 


7,4 


4,5 


4,6 


0,14 


*» 


» 


— 


3,47 


16,7 


13,9 


11,9 


0,41 


- 


« 


— 


3,66 


24,8 


13,9 


11,6 


0,89 


Ij05 


15,o 


— 


3,79 


7,9 


4,4 


3,0 


0,11 


» 


« 


— 


3,81 


9,0 


5,4 


4,6 


0,18 


0,8 


10,7 


— 


3,76 


6,6 


4,1 


• 3,5 


0,18 


* 


« 


— 


3,70 


9,5 


5,8 


4,4 


0,17 


1,0 


10,7 


2,49 


3,41 


13.4 


9,2 


7,7 


0,26 


n 


w 


.2,69 


3,44 


I0,o 


6,8 


6,1 


0,21 


1.» 


10,8 


3,00 


4,04 


19,8 


15,5 


12,7 


0,51 


- 


» 


2,54 


4,08 


20,5 


18,3 


17.0 


0,68 



normal. 



kurz; dunkel. 



(?) 
(?) 

t heil weise körnig. 



Oberfläche anris>i f - 



theil weise körnig. 



Auftraggeber: Direction der Quaibanten, Zürich. (Quaiingr. Bürkli- Ziegler \) 



Gebr. Stumm 
Neunkirchen 



Gebr. Stumm 



0,75 


6,6 


2,57 . 


3,80 


16,8 


13,9 


13,2 


0,50 


n 


6,5 


2,68 


3,74 


17,3 


16,8 


14,5 


0,54 


0,75 


12,0 


3,80 


4,08 


16,1 


13,4 


12,8 


0,50 


w 


12,o 


3,14 


4,01 


24,i 


18,4 


14,7 


0,59 


0,80 


6,5 


2,78 


3,84 


29,4 


23,1 


19,8 


0,76 


* 


6,5 


2,76 


3,82 


22,6 


21,8 


19,8 


0,74 


(?) 


P) 


— 


3,78 


19,o 


20,8 


18,4 


0,69 


(?) 


P) 


— 


3,71 


23,4 


18,i 


17,7 


0,66 


0,8 


28,5 


2,62 


3,55 


16,o 


16,5 


15,2 


0,54 


» 


» 


2,76 


3,53 


10,7 


12,4 


12,4 


0,44 


0,8 


40,o 


3,00 


3,75 


18,i 


13,9 


12,0 


0,45 


n 


n 


2,90 


3,76 


16,i 


18,0 


17,2 


0,65 


0,8 


28,5 


2,74 


3,89 


8,8 


8,1 


7,8 


0,25 



sehnig. 



Schanzengraben 
brücke. 

Universale!*«!. 



(unganz) Unir.-Eit. 



Digitized by VjOOQIC 



einiger Stab-, Flach- und Rundeisen. 



211 



Herkunft 

des 
Materials. 



Ursp. Dimension 

cm 
Dicke I Breite 



Streck- 
grenze 
/pr.c«* 



Zug- 
festigkt. 
/ pr. cm* 



Con- 

traction 

in % 



Dehn. n. Bruch 



pr.10* 

o/o 



pr.20ow 

o/o 



Qualität«- 

Cilfficient 

nach 
Tttmjtr. 



Bemerkungen. 



Auftraggeber: Directton der Quaibauten, Zürich. (Quaiingr. Bürkli- Ziegler) 



0,s 


28.5 


2,82 


3,78 


18,6 


19,5 


18,0 


0,68 


l.o 


35,o 


2,48 


3,71 


26,5 


24,5 


23,7 


0,86 


1) 


ii 


2,48 


3,86 


17,9 


22,4 


21,o 


0,81 


1,0 


42.5 


2,58 


3,60 


19,8 


18,7 


17,» 


0,65 


w 


n 


2,52 


3,52 


20,4 


15,0 


13,8 


0,48 



(unganz) Univ.-Eis. 



Auftraggeber : Baudepartement Basel-Stadt (Cant. Ingr. Bringolf.) 
Material der Wiesenbrücke. 



64 Gebr. Stumm 


1,2 


25,0 1 - 


3,69 


36.5 


16,o 


13,5 


65 


1,2 


45,o 1 — 


3,60 


43,8 


(12,2)* 


(10,8) 



0,50 I Universaleisen. 
— I localweich. 



Auftraggeber: St. Gallische Bheincorrection, Rhetneck. (Oberingr. Wey.) 
Material der Salezer Brücke. 



Unbekannt 


(?) 


(?) 1 2,55 


3,65 


13,8 


14,7 


12,5 


i» 


*» 


* 1 2,60 


3,75 


5,7 


(9,6)* 


(8,8)* 



0,46 I Gurtungsblech, 
onskler | Stehblech (körnig). 



Auftraggeber: Baudepartement Basel-Stadt (Ingr. Bringolf.) 



Material der untern Rheinbrücke. 



68 
69 
70 
71 
72 



Gebr. Stumm 


(?) 


(?) 


2,78 


3,76 


22,8 


17,4 


— 


— 


n 


(?) 


(?) 


2,55 


3 88 


15,9 


15,7 


— 


— 


fl 


(?) 


(?) 


— 


4,01 


9,B 


6,8 


— 


— 


deWendel &Co. 


— 


— 


— 


3,86 


10,8 


11,8 


— 


— 


Hayange 


— 


— 


— 


3,40 


17,0 


12,0 


— 


— 



Placheisen. 
theilweise körnig. 



unsicher. 



Digitized by VjOOQIC 



212 



II. Abth. Resultate der reducirten Qualitätsprobe 



C. Resultate einiger Qualitätsproben mit Rundeinen. 



1 
2 

3 
4 

5 
6 

7 

8 

9 

10 



11 
12 
13 



14 
15 
16 
17 



18 
19 



20 
21 
22 
23 



JU. 


Herkunft 

des 
Materials. 


Durchmesser . 

in cm 

ursprünfll. Ib. d. Probo 


Streck- 
grenze 
t pr. cm* 


Zug- 
festigkt. 
t pr. cm* 


Con- 

traction 

in °/o 


Dehn. n. Bruch ' 
pr.10 cm pr.20em 

o/o o/o 


Qillitlti- 

Wfficiiit 

■ich 

Totnajir. 


Bemerkungen. 



Auftraggeber: Schweiz. Industrie-Gesellschaft, Neuhausen. 



Wasseral- 
fingen 



Unbekannt 



2,5 


1,87 


— 


3,59 


48,1 


32,i 


23,7 


0,85 


» 


•» 


— 


3,60 


45,7 


28,8 


20,8 


0,75 


2,9 


1,87 


— 


3,72 


39,5 


24,6 


20,5 


0,76 


n 


• » 


— 


3.77 


38,4 


24,8 


18,2 


0,69 


4,o 


2,48 


— 


3,78 


33,8 


28,2 


22,6 


0,84 


w 


» 


— 


3,64 


39,2 


30,4 


23,9 


0,87 


(?) 


2,51 


— 


3,77 


32,8 


24,o 


19,o 


0,72 


* 


n 


— 


3,81 


32,8 


23,o 


18,8 


0,70 


n 


„ 


— 


8,58 


53,6 


35,2 


27,9 


1,00 


*i 


» 


— 


3,54 


42,4 


30,7 


25,8 


0,91 



normal. 



schwedisch. 



(?) 



Auftraggeber: Direction der von Roll'sche Eisenwerke, Gerlafingen. 



Gerlaüngen 



3,3 


1,98 


1,80 


3,27 


53,5 


34,2 


27,9 


0,91 


3,9 


2,50 


1,94 


3,82 


53,7 


36,o 


28,3 


0,94 


4,2 


2,50 


1,83 


3,20 


52,0 


35,5 


29,o 


0,98 



normalsehnig. 



Auftraggeber: Schweiz. Industrie -Gesellschaft, Neuhausen. 



Angeblich 
Siegen 



Unbekannt 



(?) 


2,46 


2,84 


4,18 


43,4 


28,o 


21,5 


0,89 


Tl 


n 


2,84 


4,11 


43,8 


31,7 


23,7 


0,97 


n 


n 


— 


4,26 


37,2 


20,7 


17,i 


0,78 


n 


w 


— 


3.98 


40,7 


20,5 


16,5 


0,66 



normalsehnig 



Auftraggeber: Martini & Co., Frauenfeld. 



(?) 



0,98 
0,99 



2,66 

2,73 



4,10 

3,90 



34,0 
40,o 



17,5 

15,o 



0,72 
0,59 



Antragsteller: you Roll'sche Eisenwerke, 



Gerlafingen — — — 



— 


— 


— 


3,67 


52,7 


— 


33,o 


1.« 


— 


— 


— 


3,41 


27,8 


— 


18,3 


0,62 


— 


— 


— 


3,71 


28,8 


— 


23,9 


0,89 


— 


— 


— 


3,69 


27,8 


— 


22,5 


0,83 



normal, 
local weich. 



Prima. 

a. Qualität. 

3- 

schwedisch. 



' Digitizedby VjOOQIC 



einiger Stab-, Flach- und Rundeisen. 213 

D. Resultate einiger Qualitätsproben mit Winkeleisen. 



i 


Herkunft 


Dimensionen 


Streck- 


Zug- 


Con- 


Dehn. n. Bruch 


Qualität»- 




u. : 


des 


der 


grenze 


festigkt. 


traction 


pr.lOem 


pr.20 cm 


Coltticlut 
uck 


Bemerkungen. 


i 


Materials. 


Winkel, cm 


t pr. cm* 


«pr. cm 1 


in °/o 


o/o 


o/o 


Titnajor. 





Auftraggeber: Direction der flnnländigchen Staatsbahnen. (Ingr. Gummerus) 



Unbekannt 



(?) 



3,59 
3,56 



18,8 
19,9 



20,o 
20,7 



IJ* - 2199 t\ 
ty- i,64« F 
normalsehnig. 



Auftraggeber: Bandepartement Basel-Stadt. (Ingr. Bringolf.) 
* Material der untern Rheinbrücke. 



3 | Gebr. Stumm 

4 : Neunkirchen 
5' 

6 

7 

8 

9 
10 
11 
12 
13 



14 i 

15 ' 
16 



(?) 
8,o: 8,0:0,» 



2,42 


3,68 


21,0 


16,5 


— 


— 


2,55 


3,75 


20,8 


17,8 


— 


— 


2,58 


8,88 


16,6 


15,0 


— 


— 


2,48 


8,44 


17,0 


11,8 


— 


— 


2,55 


3.62 


16,i 


11,8 


— 


— 


2,78 


3,76 


22,8 


17,4 


— 


— 


2,52 


3,88 


21,i 


20,6 


— 


— 


2,75 


3,74 


15,7 


14,2 


— 


— 


2,85 


3,60 


20,o 


18,4 


— 


— 


2,81 


8,48 


18,4 


12,0 


— 


— 


2,80 


3,82 


19,8 


17,0 


— 


— 



Material der Wiesenbrücke, Basel. 



6,0 : 6,0 : (?) 


— 


3,77 


46,0 


28,5 


21,o 


0,79 


1» »1 t» 


— 


3,83 


39.o 


24,2 


19,1 


0J8 


L2,o:12,o:l,2 


— 


3,85 


40,4 


27,p 


21,i 


0,77 



normalsehnig. 



Staboberfl. anrissig. 

kurz. 

normalsehnig. 



— Schweissfehler. 



normalsehnig. 



17 


Unbekannt 


18 


ii 


19 


i» 


20 


>i 


21 


99 


22 


99 


23 


»f 


24 


V 


52 


♦1 



Auftraggeber: Stadtbauamt Zürich. (Stadtingr. Bürkli- Ziegler.) 
Material der Gemüsebrücke, Zürich. 

— sehnig. 



8,o: 8,0 :0.» 


2,40 


3,50 


17,7 


13,9 


— 


— 


9,o : 9,0 : (?) 


2,80 


3,81 


15,0 


9,2 


— 


— - 


>» 91 11 


2,75 


3,80 


21,7 


15,5 


— 


— 


H »» »» 


2,80 


3,83 


13,8 


10,7 


— 


— 


9,0 : 9,o:l,o 


2,68 


8,07 


8,6 


4,0 


— 


— 


>! )» V 


— 


3,74 


0,5 


0,8 


— 


— 


10,o ; 8,o:l,o 


— 


3.28 


7,7 


2,4 


— 


— - 


10,o : 10,o : l t o 


2,87 


3,90 


16,9 


13,2 


— 


— 


99 99 91 


2,80 


3,86 


16,0 


11,4 


— 


— 



theilweise körnig, 
unganz, 
körnig; grob, 
fehlerhaft 



Digitized by VjOOQIC 



214 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Herkunft 

des 
Materials. 



Dimensionen 

der 
Winkel, cm 



Streck- 
grenze 
t pr. cm 9 



Zag- 
festigkt. 
tpr.ctn* 



Con- 
traction 

in °/o 



Dehn. n. Bruch 



pr.lOero 

•/o 



pi\*©e 



QMilttts- 

Colfficitit 

»eh 
Titmajir. 



Bemerkungen. 



27 



80 
81 



32 
88 
84 
35 
36 
37 
38 
39 
40 



Auftraggeber: Stadtbaliamt Zürich. (Stadtingr. Bürkli- Ziegler.) 



Unbekannt 



10,0:10,0:1,0 



2,82 


3,59 


16,7 


10,9 


— 


— 


2,49 


3.47 


15,8 


10,6 


-— 


— 


2,64 


3,68 


13,5 


13,7 


— 


— 


2,60 


3,45 


10,8 


8,8 


— 


— 


2,88 


4,00 


17,8 


18,7 


— 


— 


2,60 


3,48 


15,2 


9,8 


— 


— 



kurzsehnig. 

theil weise körnig. 



normal, 
kurzsehnig. 



Auftraggeber: Direction der Quaibauten, Zürich. (Quaiingr. Bürkli- Ziegler.) 
Material der Quaibrücke. 



Gebr. Stumm 
Neunkirchen 



7,0 : 
8,0 : 



7,0 : 0,8 

8,o:0,9 



12,o:l2,o:l,2 

»> i* i» 

(?) 
(?) 



2,81 


3,47 


18,9 


16,6 


13,9 


0,48 


2,45 


3,62 


18,4 


14,0 


H,5 


0,58 


2,57 


3,62 


20,2 


23,2 


21,5 


0,78 


2,50 


3,65 


19,9 


19,7 


15,9 


0,58 


2,40 


3,65 


14,4 


16,o 


14,8 


0,54 


2,40 


3,66 


18,0 


18,o 


17,4 


0,64 


2,42 


3,56 


17,8 


19,o 


18,9 


0,67 


2,86 


8,57 


21,4 


18,9 


17,1 


0,61 


2,86 


3,56 


17,8 


18,i 


17,5 


0,62 



normalsehnig. 



Digitized by VjOOQI.6 



Resultate der Festigkeitsproben mit Eisenbahn-Materialien. 215 



IL Gruppe. 
Resultate der Festigkeitsproben mit Eisenbahn-Materialien. 



1. Gusseisen. 

In der Gruppe „Eisenbahnmaterial* 4 sind Qualitätsproben 
mif Gusseisen nicht beantragt worden. 



2. Flugseisen. 

Folgende Zusammenstellung enthält die Resultate einer 
Reihe reducirter Qualitätsproben (Zerre issungsproben), aus- 
geführt an Eisenbahn-Materialien und zwar an 

Querschwellen, 

Wagen- und Locomotivaxen, 

Radbandagen, 

Schienen, Laschen und 

Kleineisen in Flusseisen oder Stahl. 

Das Material sämmtlicher Querschwellen, Laschen, theil- 
weise auch das Material der Schienen (Lauffläche, Fuss) wurde 
an Flachstäben von der Form Fig. 6 und 7 Seite 7 geprüft. 
Die Querschnittsfläche der Stäbe betrug ca. 3,0 bis 3,5 cm 2 , 
ihre Dicke schwankt zwischen 1,0 bis 1,4 cm. 

Ax und Bandagen sowie Schienmaterial bei Entnahme 
der Proben aus der Kopfmitte, wurde an Normalstäben Fig. 3 



Digitized by VjOOQIC 



216 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



und 4 Seite 6 erprobt. Die Befestigung geschah in Büchsen 
mit Kugellagerung. Zur Prüfung diente ausschliesslich die 
Werder'sche Universal-Maschine. 

Sämmtliche * Angaben über Verhalten im Betriebe sind 
wörtlich den Mittheilungen der betreffenden Bahnverwaltungen 
entnommen, und theilweise durch Organe derselben controlirt. 
Die chemischen Analysen wurden durch Herrn Prof. D. Tread- 
well im chemisch-analytischen Laboratorium des eidg. Poly- 
technikums ausgeführt, lieber die angewandte Methode siehe 
Seite 2 und ff. 



Resultate der reducirten Qualitätsproben mit 
Flusseisenschwellen, Wagenachsen, Badbandagen, Laschen 

und Kleineisen. 



I« 


Gegenstand 


Lieferant 


Jahr 
dir 
Liefe- 
rung 


N 

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5 

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1 B 


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o» 


Bemerkungen 


Antragsteller: Schweiz* Nord-Ost-Bahn. 


1 
2 


Quer- 
schwellen 


Rhein. Stahl- 
werke in Ruhrort 


1884 


3,00 

3,44 


4,75 
5,40 


1,58 
1,57 


51,0 
34,o 


26,0 
25,5 


23,0 

21,5 


1,18 
1,18 


98,6 
88,0 


1,09 
1,16 


Plusseisen. 


3 








3,12 


5,09 


1,68 


42,8 


26,o 


20,5 


1,27 


93,7 


1,04 




4 








3,42 


5,35 


1,56 


40,6 


24,5 


18,9 


1,29 


94,i 


1,01 




5 








3,15 


4,78 


1,52 


39,6 


31,2 


23,6 


1,32 


87,4 


1,13 


kleine Blase. 


6 








2,89 


4,41 


1,53 


52,o 


32,9 


26,7 


1,28 


96,1 


1,18 




7 








3,09 


4,68 


1,52 


48,5 


29,9 


24,2 


1,24 


95,3 


1,13 




8 
9 








3,00 
3,00 


4,53 
4,41 


1,51 
1,47 


53,3 
49,8 


31,5 

26,3 


26,i 
21,o 


1,11 
1,25 


98,6 
93,9 


1,18 
0,98 


körnige Einlage- 
rung. 


10 








3,io 


4,52 


1,46 


49,i 


29,8 


24,9 


1,19 


94,3 


1,13 


11 








3,io 


4,69 


1,51 


46,6 


29,8 


24,4 


1,23 


93,5 


1,U 




12 








3,15 


4,77 


1,52 


50,6 


32,6 


28,i 


1,16 


98,3 


1,34 




13 








3,07 


4,70 


1,53 


46,8 


28,7 


24,i 


1,19 


93,3 


1,13 




14 








2,82 


4,36 


1,55 


48,5 


32,i 


27,2 


1.18 


92,i 


1,19 




15 








2,76 


4,41 


1,60 


•50,i 


30,o 


24,7 


1,21 


94,2 


1,09 




16 








2,75 


4,53 


1,64 


48,8 


32,2 


26,9 


1,20 


94,i 


1,« 





Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. reduc. Qualitätsproben m. Flusseisenschwellen etc. 217 



So 


Gegenstand 


Lieferant 


Jahr 

dir 

Liifi- 

rung 


V 

■8 8 


bOO. 

3 


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1* 

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3 
5 

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2! .5 


Bemerkungen 








Cr 


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5» 


.B 


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O» 




Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 


17 


Qucr- 
sch wellen 


Rhein. Stahl- 


1885 


3,03 


5,00 


1,65 


44,0 


23,4 


18,5 


1,26 


94,o 


0,93 


Plusseisen. 


18 


werke in Ruhrort 




3,15 


4,95 


1,57 


50,o 


30,2 


25,1 


1,20 


99,5 


1,24 




19 






3,29 


4,80 


1,46 


49,3 


32,o 


26,o 


1,23 


97,8 


1,25 




20! 






2,97 


4,74 


1,71 


48,6 


27,2 


22,4 


1,21 


96,o 


1,06 




21, 






3,08 


4,83 


1,57 


50,2 


25,8 


20,o 


1,29 


98,5 


0,97 




22 






3,10 


5,00 


1,61 


42,9 


27,2 


21,6 


1,26 


92,9 


1,08 




23 

i 






3,68 


5,65 


1,58 


40,3 


25,9 


20,9 


1,24 


96,8 


1,18 


b. Abladen gebr. 


24 








3,61 


5,68 


1,57 


9,2 


7,4 


7,4 


1,00 


66,o 


0,42 


* 


25 








4,02 


6,16 


1,58 


35,8 


25,s" 


20,3 


1,25 


97,3 


1,25 


querriss. angetr. 


26 








3,90 


6,00 


1,54 


38,4 


23,8 


19,6 


1,21 


98,4 


1,17 


* » 


27 


Querschw. 


Rhein. Stahl- 


1885 


3,90 


5,81 


1,« 


39,7 


26,o 


22,0 


1,18 


97,8 


1,28 


querriss. angetr. 


28 




werke in Ruhrort 




3,85 


5,80 


1,61 


36,2 


25,5 


20,8 


1,22 


94,2 


1,21 


• 


29 


Querschw. 


»i » 




2,78 


4,12 


1,51 


57,0 


27,3 


22,o 


1,24 


98,2 


0,90 


Flusseisen. 


30! 






2,89 


4,30 


1,49 


56,o 


25,6 


20,2 


1,26 


99,o 


0,87 




31 








2,88 


4,25 


1,48 


55,o 


28,4 


23,o 


1,23 


97,6 


0,98 




32 








3,00 


4,38 


1,44 


53,6 


27,o 


20,o 


1,35 


96,9 


0,87 


« 


33 








2,86 


4,19 


1,46 


59,5 


29,9 


22,5 


1,33 


101,4 


0,94 


„ 


34 








2,73 


3,92 


1,44 


63,6 


30,i 


23,6 


1,28 


102,8 


0,93 


m 


35 








2,69 


4,04 


1,50 


64,6 


31,7 


26,3 


1,21 


104,5 


1,06 


m 


36 








2,78 


4,14 


1,49 


59,3 


30,6 


23,3 


1,81 


100,7 


0,96 




37 








2,72 


3,97 


1,46 


60,o 


28,7 


22,9 


1,25 


99,7 


0,91 


9 


38 








2,80 


4,10 


1,47 


61,o 


26,o 


20,2 


1,29 


102,o 


0,82 


m 


39 


Querschw. 


Bochumer Verein 


1885 


3,22 


4,95 


1,54 


39,3 


28,4 


22,2 


1,28 


88,8 


1,10 




Antragsteller: Schweiz. Oberpostdirection. 


40 


Bisnb.-Post- 


? ? 


1881 


2,35 


4,83 


1,84 


47,o 


27,8 


— 


— 


90,8 


— 


/ körnige, weissl. 
\ Einlagerungen 


41 


Wagenachs. 






2,33 


4,28 


1,82 


45,o 


30,o 


— 


— 


87,8 


— 


42 








2,85 


4,28 


1,82 


53,6 


29,o 


— 


— 


96,8 


— 


local weich. 


43 








2,35 


4,34 


1,84 


49,o 


28,o 


— 


— 


92,4 


— 


t Präparirt mit 
l Küpfer'srher 
l Masse. 
Plussstahl. 


44; 






3,05 


4,86 


1,59 


45,3 


25,5 


— 


— 


93,9 


— 


45 


Wagenachse 
Eisnb.-Post- 
Wagenachs. 


Schweiz. Centralbafin 


1883 


3,90 


5,50 


1,41 


51,o 


27,o 


23,o 


1,17 


106,o 


1,26 


46 


Union Dortmund 


1883 


3,88 


5,76 


1,48 


39,6 


30,o 


21,7 


1,88 


97,2 


1,25 




47 






1884 


2,98 


5,64 


1,89 


35,8 


19,o 


16,o 


1,18 


92,2 


0,90 




48 








2,90 


5,55 


1,91 


35,4 


21,5 


19,5 


1,10 


90,9 


1,08 




49 








2,94 


5,58 


1,90 


34,8 


20,o 


16,5 


1,21 


90,6 


0,92 




50 








2,86 


5,46 


1,81 


36,o 


24,o 


21,o 


1,14 


90,6 


1,15 





Digitized by VjOOQIC 



218 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Gegenstand 



Lieferant 



Jahr 
der 
Litfi- 



«JQJC/ 



?! 

3 

•SQ. 



c e 






-8 



£ B 
3 B 

«0 3 
£C0 



h o C 



Bemerkungen 



Antragsteller: Inspectorat Schweiz. Eisenbahnen. 



51 
52 
53 
54 

55 
56 



57 

58 

59 
60 
61 

62 
63 

64 
65 
66 
61 

68 



70 
71 

72 
73 
74 
75 
76 
77 



Radbandag. 
im Betriebe 
gebrochen 



Radbandag. 



Radbandag. 
im Betriebe 
gebrochen 



ausrangirt 



Radbandag. 



Laschen. 



Spursch.- 
Material 



KJemmpl.- 
Matenal 



Laschen 



1883 


4,35 


6.20 


1,43 


44,7 


24,8 


18,7 


1,38 


106,7 


1,16 




4,08 


6,00 


1,47 


47,1 


22,8 


16,1 


1,38 


107,1 


0,97 




2,46 


4,44 


1,80 


12,i 


10,7 


9,4 


1,14 


56,5 


0,42 




2,48 


4,80 


1,88 


12,2 


11,2 


9,8 


1.20 


60,2 


0,45 



blasig, 
blasig. 



Antragsteller: Schweiz. Centralbahn. 



1883| 4,05 
4,oo 



6,05 

6,oo 



1,49 
1,50 



50,3 
47,0 



26,3 

27,o 



22,i 

21,3 



1,191110,8 
1,27|107,0 



1,84 I 
1,28 | 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



Fr. Krupp, Essen 



1883 


— 


8,90 


















6,33 


9,25 


1,46 


31,0 


— 


10,5 


— 


123,5 


0,97 


1885 


4,14 


7,40 


1,79 


26,8 


17,8 


14,4 


1,23 


100,8 


1,07 




4,14 


7,04 


1,70 


29,5 


14,6 


11,8 


1,28 


99,9 


0,88 




4,04 


7,80 


1,81 


26,8 


19,6 


16,8 


1,17 


99,3 


1.» 



Br. a. Stabende, 
die gl. Bandage. 

Tiegelgussstahl. 



Antragsteller: Fritz Marti, Winterthnr. 



Union Dortmund 



1885| 3,80 

3,80 



6,57 
7,13 



1,73 
1,88 



32,2 
25,4 



23,6 

20,8 



19,6 
17,8 



1,201 97,9 



l,n| 96,7 



1,29 I 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



Rhein. Stahlwerke 
Ruhrort 



Roth & Schüler 



Rhein. Stahl- 
werke in Ruhrort 



1884 


3,oo 


4,69 


1,56 


50,1 


29,2 


23,8 


1,28 


97,0 


1,12 1 




3,oo 


4.86 


1,62 


46,2 


26,3 


22,8 


1,15 


94,8 


1,11 




3,06 


5,00 


1,63 


44,8 


27,9 


23,9 


1,17 


94,3 


1,20 




3,02 


4,86 


1,61 


44,8 


26,7 


22,i 


1,21 


93,4 


1,07 


1884 


2,82 


4,40 


1,56 


56,0 


25,9 


21,6 


1,16 


100,o 


0,95 




2,84 


4,45 


1,57 


52,3 


23,8 


20,2 


1,15 


96,8 


0,90 


1884 


3,11 


4,40 


1,41 


56,7 


27,o 


22,i 


1,22 


100,7 


0,97 




3,11 


4,43 


1,42 


57,3 


30,5 


24,7 


1,28 


101,8 


1,09 


1885 


2,94 


5,02 


1,71 


53,5 


27,8 


20,7 


1,34 


103,7 


1,04 




2,97 


5,17 


1,74 


47,1 


28,8 


22,6 


1,27 


98,8 


1,17 




2,91 


5,06 


1,73 


55,1 


28,5 


21,2 


1,84 


105,6 


1,07 




3,13 


5,28 


1,67 


52,8 


28,6 


22,2 


1,29 


105,i 


1,16 




3,02 


5,10 


1,69 


57,5 


81,o 


23,2 


1,33 


108,5 


1,18 




2,90 


5,06 


1,72 


50,9 


27,7 


22,9 


1,21 


101,5 


1,16 



Plusseisen. 



Flasseisen. 
Stahl. 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. reduc. Qualitätsproben m. Flusseisenschwellen etc. 219 



Gegenstand 



Lieferant 



Jahr 
der 
Litte- 
mag 






Je 

= -»* 
N 






bfiC 

§8 
-2 



boS 

c *» 

■€8 

V 



Zt\Zt 



5 e 
■s B 



* 2 a 



Bemerkungen 



Antragsteller : Jura-Bern-Luzern-Bahn. 



78; 

70 | 

i 

81 

*2 
83 

i 

84 
85 
8*5 



Locomotiv- 
Bandage 



Fr. Krupp, Essen 



1885 


6,50 


9,61 


1,48 


18,0 


— 


9,2 


— 


114,1 


0,88 




6,63 ,9,66 


1,46 


19,o 


— 


8,0 


— 


115,6 


0,77 




6,64 


9,64 


1,45 


18,o 


- 


8,i 


— 


114,4 


0,78 


fi 


3,82 


7,57 


1,98 


25,5 





14,8 


_ 


101,2 


1,12 




3,75 


7,24 


1,93 


25,5 


— 


16,2 


— 


97,9 


1,18 




3,66 


7,37 


2,00 


26,3 


— 


16,2 


— 


100,0 


1,20 


9 


4,21 


7,89 


1,87 


23,2 





8,5 





102,1 


0,67 




4,u 


8,09 


1,95 


25,5 


— 


11,0 


— 


106,4 


0,89 




4,84 


8,42 


1,94 


24,7 


— 


10,0 


- 


108,9 


0,84 



im Betriebe ge- 
brochen. 



keine Erfhrgen. 



keine Erfhrgen. 



87 1 Lrocomotiv 
S J Waggon- 
Bandagen 
89 Loc-Ach*e 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 

Phönix 



11885 


4,07 


6,88 


1,68 


42,6 


26.5 


20,7 


1,28 


110,9 


1,41 


1 


4,80 


6,94 


1,61 


46,1 


28,4 


22,2 


1,28 


115,5 


1,54 


1 


3,69 


5,86 


1,59 


53,4 


32,4 


25,2 


1,28 


112,0 


1,47 



fehlerfrei. 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



90 Querschw. 

91 

92 

93 

94 j Querschw. 

95| 
96 
97 
98 
99 



100 
101 
102 
103 
104 



Waggon- 
Achse 



Rhein. Stahlwerke 
Ruhrort 



Gebr. Stumm 
Neunkirchen 



Bochum 
F. Krupp 



1885 


2,88 


4.90 


1,70 


38,7 


25,5 


21,2 


1,21 


87,7 


1,03 




2,69 


4,40 


1,68 


48,8 


28,4 


23.2 


1,22 


92,8 


1,02 




2,70 


4,42 


1,64 


47,9 


28,6 


24,9 


1,15 


92,1 


1,10 




2,70 


4,44 


1,64 


51,1 


24,8 


21,6 


1,15 


95,5 


0,96 


1886 


2,93 


4,42 


1,51 


48,9 


32,8 


26,2 


1,28 


93.1 


1,16 




3,12 


4,57 


1,47 


42,4 


29,6 


24,8 


1,19 


88,1 


1,13 




2.61 


4,10 


1,57 


63,i 


36,2 


28,i 


1,29 


I04,i 


1,15 




3,20 


4,63 


1,45 


38,o 


28,8 


23,8 


1,21 


84,8 


1,10 




2,71 


4,15 


1,53 


62,8 


39,8 


31,4 


1,27 


104,3 


1,80 




2,84 


4,89 


1,54 


45,5 


28,9 


23,9 


1,21 


89,4 


1,05 


1886 


3,46 


5,67 


1,64 


53.6 


28,8 


22,4 


1,29 


110,3 


1,27 


(?) 


4,01 


5,61 


1,54 


43,6 


22,6 


18,5 


1,22 


99,7 


1,04 




3,07 


5,78 


1,88 


38,o 


21,6 


16,8 


1,22 


95,o 


0,97 




3,07 


5,40 


1,76 


35,7 


14,5 


11,5 


1,26 


89,7 


0,62 




4,27 


6,21 


1,46 


5,7 


4,o 


3.5 


1,12 


67,8 


0,22 



Plusseisen, 
fehlerfrei. 



Plusseisen. 



Plusssuhl, 
ausrangirte 
Achse 



fehlerhaft. 



Digitized by VjOOQI.6 



220 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Zusammenstellung der Resultate der chemischen Analysen und 

der zugehörigen Zerreissungsproben von Flussstahlschienen und einiger 

Flusseisenschwellen •). 



K? 


Verhalten im Betrieb 


e 

c 
_g 
je 

i 


- 

i 

i 

3? 


E 

E 

"dB 


3 

Ja 
— 

Um 


a 

n 




1 

I* 

ü 

fr 


tri* 

Es 


5 e 
:= e 


- 

o 


Bemerkungen 


1 


keine Brüche 


0,270 


0,780 


0,05* j ö,05O 0,210 


0,40 


42,9 


22,o 


107,8 


1,43 


Thomas-Stahl, 


2 


seit 18H0/81 


0,4Ot> 


l» t 7M> 


0,040 ,0,0*0 0,220 


6,oi 


32,o ' 


20,i 


92,i 


It» 


F 


3 


im Betriebe 


f\240 


0,730 O t 06Ü : O4Ü 0,110 


ö,2fi 


45* 


25,4 


97,9 


1,34 


• 


4 


gutes Verhalten 


0,330 


0,800 


0,020 


0,060 


0,130 


6,52 


43,2 


20,4 


108,4 


1,33 


r 


5 




0,410 


1,400 


0,050 


0,040 


0,100 


6,19 


35,o 


20,6 


96,9 


1,28 


Hämatit-Stahl. 


6 




0,400 


1,010 


0,050 


0,040 


0,110 


6,45 


43,2 


19,8 


107,7 


1,28 


F 


7 




0,420 


0,980 


0,050 


0,030 


0,080 


6,45 


42,4 


20,i 


106,9 


1,30 


w 


8 




0,870 


1,010 


0,080 


0,050 


0,080 


6,42 


44,o 


19,4 


108,2 


1,25 


» 


9 


gutes Verhalten 


0,456 


0,449 


0,097 


0,105 


0,056 


6,62 


7,9 


9,o 


74,i 


0,56 


keine Brüche. 


10 


relativ abgenützt 


0,414 


0,463 


0,041 


0,099 


0,076 


6,08 


30,5 


19,i 


91,3 


1,16 


r w 


11 


gutes Verhalten 


0,210 


0,868 


0,082 


0,038 


0,066 


4,46 


50,5 


24,5 


95,1 


1,09 


n » 


12 


relativ abgenützt 


0,241 


0,465 


0,061 


0,088 


0,089 


5,02 


43,3 


23,2 


93,5 


1,16 


w 


13 


gutes Verhalten 


0,271 


0,872 0,036 0,059 


0,069 


5,85 


39,3 


21,5 


97,8 


1,26 


>• » 


14 


relativ abgenützt 


0,285 


0,322 


0,184 0,077 


0,058 


5,76 


40,3 


21,8 


97,9 


1,26 


n w 


15 
16 


gutes Verhalten 


0,886 


0,615 


0,078 


0,068 


0,052 


5,47 
6,86 


43,3 

6,5 


20,5 

7,9 


98,o 
70,i 


1,12 
0,50 


l die gleiche Schiene 


17 


1» * 


0,112 


0,427 


0,010 


0,160 0,063 


4,94 


13,8 


15,o 


63,2 


0.74 


}. . . 


18 


» * 










5,00 


35,6 


22,6 


85.6 


1,18 


19 


» * 


0,474 


0,589 


0,088 


0,099 


0,079 


6,01 


4,2 


3,8 


64,8 


0,20 


)• • • 


20 


» 1» 












6,18 


4,3 


7,i 


65,6 


0,44 


21 
22 


keine Klagen 


0,109 


0,682 


0,610 


0,109 


0,080 


6,02 
5,67 


48,8 
50,2 


21,9 

22,8 


109,o 
106,9 


1,32 
1,26 


l kleine Lieferung:. 


23 
24 


Brüche und zahl- 
reiche Spaltungen 


0,267 


0,501 


0,134 


0,105 


0,045 


5,74 
5,80 


40,7 
42,o 


24,o 
22,7 


98,i 
100,o 


1,88 
1,82 


\ die gleiche Schien« 


25 


keine Klagen 


t),284 


0,587 


0,889 


0,113 


0,075 


5,52 


44,5 


22,9 


99,7 


1,26 


)• • • 


26 














5,56 


46,o 


23,7 


101,6 


1,32 


27 


einzelne Brüche 


0,270 


0,622 


0,127 


0,066 


0,064 


5,50 


41,8 


21,8 


96.8 


1,20 


}• - • 


28 


und Spaltungen 












5,57 


48,2 


24,i 


103,9 


1,34 


29 


keine Erfahrungen 


0,189 


0,506 


0,280 


0,071 


0,054 


5,25 


49,6 


24,2 


102,1 


1,27 




30 


Querbruch 


0,281 


0,852 


0,538 


0,091 


0,053 


7,22 


32,4 


18,8 


104,6 


1,36 




31 


keine Erfahrungen 


0,211 


0,565 


0,067 


0,098 


0,087 


5,40 


34.o 


21,5 


88,o 


1,16 


Querschwelle 


32 














5,85. 


40,6 


18,9 


94,i 


1,01 





(Hr. 



*) Ausgeführt auf Veranlassung der Schweiz. N.-O.-B. (Hr. 
Ingr. SUckelbtrgcr) und St. Gotthardbahn (Hr. Ingr. Kufiftr). 



Ingr. Bosch), der Schweiz, J.-B.-L.-Bahe 



Digitized by VjOOQIC 



Zusammenstellung der Resultate der chemischen Analysen etc. 221 



1«. 


Verhalt«» im Betrieb 


* 
5 

a 
u 

2 

D 


s 

6 

e 

i 


E 


i* 

c 

M 

t 

E 


B 
| 
u 


fr* 

Nl = 


- " 

l-s 






ij 


d 

m 


Bemerkungen 


33 


keine Erfahrungen 


0,180 


0,502 


0,025 


0,088 1 0,093 


5,09 {42,8 


20,5 


93,7 


1,04 


Querschwelle, 


34 














4,75 


51,0 


23,a 


98,5 


1,09 


„ 


35 
36 


» 


0,368 


0,876 


0,016 


0,070 


0,031 


5,95 
5,87 


45,5 

46,9 


19,8 

21,7 


105,o 
105,6 


1,18 
1,27 


l die gleiche Schiene 


37 

38 


» 


0,273 


0,347 


0,011 


0,046 


0,070 


5,54 
4,90 


20,5 
23,6 


18,6 
19,5 


75,9 
72,6 


1,03 


1 fehlerhaft, Blase 
/ die gleiche Schiene 
1 kleine Blase. 


39 
40 


abgelaufen 


0,314 


0,557 0,033 


0,093 


0,131 


5,84 

5,90 


35,9 
32,4 


21,1 

17,7 


94,3 

91,4 


1,23 
1,04 


1 % 
> die gleiche Schiene 


41 


Querbruch 


0,210 


0,675 0,612 


0,098 


0,082 


5,91 


49,2 


24,o 


108,8 


1,42 


l 


42 














6,09 


46,8 21,o 


107,7 


1,28 


In» * 


43 


Quetschung am 


0,286 


0,461 


0,053 1 0,073 


0,081 


6,00 


10,4 


10,7 


70,4 


0,64 


1 Blase. 

J die gleiche Schiene 


44 


Stossende 












5,98 


28,7 


16,5 


88,5 


0,99 


45 


abgelaufen 


0,135 


0,822 


0,737 


0,122 


0,113 


6,68 


45,2 


20,6 


112,o 


1,38 


In » » 


46 














6,68 


48,8 


23,o 


115,6 


1,54 


47 


gespalten 


0,124 


0,869 


0,754 


0,162 


0,102 


6,86 


42,3 


19,i 


110,9 


1,31 


). . . 


48 














6,73 


46,4 


18,2 


113,7 


1,22 


49 


Querbruch 


0,169 


0,359 


0,693 


0,081 


0,088 


7,07 


18,3 


15,2 


89,0 


1,07 


I 1» tl 1* 


50 














7,19 !36,6 


18,5 


108,5 ' 1,33 


51 


abgelaufen 


0,123 


0,464 


0,619 


0,145 


0,088 


6,83 1 39,2 


19,3 


102,5! 1,22 


I » w n 


52 














6,30 


31,2 


16,9 


94,2 | 1,06 


53 


Querbruch und 


0,143 


0,362 


0,058 


0,103 


0,083 


5,18 


50,7 


24,3 


102.5J 1,26 


( n n *■ 


54 


Abschieferung 












5,18 


35,7 


24,2 


87,5 


1,25 


55 


Querbruch 


0,190 


0,583 


0,234 


0,085 


0,077 


5,76 


45,2 


23,6 


102,8 


1,36 


| » n tt. 


50 














6,00 


41,3 


23,8 


101,3 1,43 


57 


* 


0,184 


0,902 


0,973 


0,096 


0,070 


7,07 


25,9 


16,9 


96,6 1,19 




58 


* 


0,232 


0,852,0,533 


0,091 


0,053 


7,22 


32,4 


18,8 


104,6; 1.36 




59 


„ 


0,250 


0,702 0,299 


0,082 


0,056 


6,17 


44,8 


20,4 


106,51 1,26 


f » i> 1» 


60 






| 






6,32 


43,5 


19,5 


106,7' 1,23 


61 


gutes Verhalten 


0,244 0,554 


0,268 


0,089 


0,052 


6,10 


7,5 


6,o 


68,5: 0,37 


}. . . 


62 














6,32 


21,6 


16,o 84,8 


1,01 


63 

64 


Querbruch 


0,398 


0,786 


0,398 


0,168 


0,028 


7,80 
8,04 
7,65 


36,6 
27,i 


17,7|114,6 

16,7 |107,5 


1,38 
1,34 


1 sehr brüchig. 

> die gleiche Schiene 

j Bruch a. Stabende 


66 


Querbruch 


0,282 1 0,619 


0,289 


0,131 


0,038 


6,23 


48,5 


20,7 110,8 


1,29 


1 brüchig. 

| die gleiche Schiene 


67 




1 








6,23 


4H,5 


20,2 


108,8 


1,26 


68 


keine Erfahrungen. 


0,246 ,0,474 


0,055 


0,052 


0,074 


5,58 


44,6 


23,2 


100,4 


1,29 


In» t» 


69 














5,60 


41,8 


23,i 


97,8 


1,29 



Digitizsdby VjOO 



222 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



II. 


Verhalten im Betrieb 


o 

3 


c 

z 

i 




k 1 

i I 2 
I" : * 


'Z fc 


e c 

O" - 

u 


n 


: = 


rl 


Bemerk trafen 










1 


tC 


gp. 


M 




a 




70 


sehr gut bewährt 


0,444 


0,611 


0,080 


0,073 


0,088 


5,91 ; 8,2 


8,3 1 67,3 0,49 


I Kopfmitte. 


71 














5,88 27,2 


12,0 86,o, 0,7i 


i Lauffläche.«) 


72 














5,72 


32,0 


16,5 


89,2 0,94 


1 Fuss. 


78 


beim Abladen ge- 


0,230 


0,565 


0,020 


0,105 


0,068 


5,41 


10,8 


11,4 


64,9^ 0,62 


\ Kopfmitte. 

1 Controle am Werk. 


74 


brochen 












5,83 


11,6 ' 9,8 


69,9, 0,57 


75 
76 


keine Erfahrungen 


0,189 


0,506 


0,280 


0,071 


0,054 


5,34 
5,25 


48,0,22,0 
49,6 24,2 


101,4 1.17 
102,1 1.27 


\ Controle am Werk 


77 
78 


» r> 


0,222 


0,592 


0,279 


0,081 


0,069 


5,84 1 47,9 23,1 
5,25 42,4 20,1 


101,3 1,23 
94,9 1,06 


> Controle am Werk. 


79 


n » 


0,214 


0,556 


0,339 


0,076 


0,061 


5.20 


51,9 


l : 
25,o 103,9! 1,30 

1 


am Werke ausgef. 


80 
81 


» n 


0,190 


0,583 


0,829 


0,083 


0,063 


5,25 
5,29 


54,1 
56,4 


21,5 106,6 
23,3 109,3 


1,13 
1,23 


\ Controle am Werk. 


82 


* " 


0,272 


0,626 


0,451 


0,081 


0,073 


5,86 


36,9 


22,8 90,5 1 1,22 


am Werke aa«gef. 


83 




0,287 10,714 


0,369 


0,081 0,045 


5,42 


48,8 ,21,9 jl03,o| 1,19 


r> w *■ 


84 




0,274 


0,458 


0,126 


0,089 0,056 


5,28 


45,2 21,3! 98,o 1,12 


• » * 


85 
86 


T» 1» 


0,249 


0,594 


0,424 


0,078 


0,072 


5.50 49,7 

5,35 ' 56,6 


-.2,7 104,7 
22,3 110,1 


1,25 
1,19 


> Controle am Werk. 


87 


n ?» 


0,889 


0,724 


0,365 


0,081 


0,051 


5,30 ' 48,1 


21,5 


101,1 


1,14 


am Werke ausgef. 


88 




0,269 


0,629 


0,486 


0,074 


0,051 


5,42 


50,5 


22,i 


104,7 


1,20 


* W 1» 


89 


n » 


0,226 


0,554 


0,417 


0,061 


0,033 


5,26 


37,6 


20,9 


90,2 


1,10 


Lauffläche. 


90 














5,42 


39,4 


23,2 


93,6 


1,26 


Fuss. 


91 


r» n 


0,838 


0,466 


0,242 


0,066 


0,049 


5,33 


44,3 


22,2 


97,6 


1,18 


Fuss. 


92 














5,32 


36,2 


23,6 


89,4 


1,26 


Lauffläche. 



•) fehlerhaft. 



Digitized by VjOOQIC 



Zusammenstellung der Resultate der chemischen Analysen etc. 



223 



1». 


Verhalten im Betrieb 




1 

e 

M 


& 

1 

£ 


§ 


p 
§■ 

B 

— 

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I T ■ 

3 

0» 


Bemerk ungtn 




m 


keine Erfahrungen 


0,^95 


0^0«» 


0,om 


0,067 


0^44 


6,30 


20,0 


15 t o 


83,8 


G,tt8 


FllS3. 




04 












6jt& 


30,3 


21,8 


100,8 


1,04 


Küpfmitic. 




95 


„ 


"-Ü&9 


0,887 


0,i3ü 


0,057,0, isa 


5,47 


— 


21,7 


— 


1,10 


Voll achten c 




07 


keine Erfahrungen*; 


0,1(46 


0,874 


Ü.oou 


0,078 0,05« 


6,uo 


43,3 


20,o 


103,3 


1,24 


Lauf fläche 














0,02 


44,3 


19,9 


104,5 


1,20 


Fus*. 




DS 


i» m 


(M*i 


0,803 


0,008 


0,107 0,O&3 


5,78 


37,i 


18,o 


94,9 


1,04 


Lauffläche. 




M 














5,&8 


41,8 


19,2 


100,o 


IfH 


Fu«, 




100 


Tf H 


O f HB8 


0,849 


0,114 


0,063 


0,i>38 


6,04 


44,2 


18,g 


104,3 


1,10 


Lauffläche. 




101 














6,12 


44,a 


18,5 


105,8 


1,13 


Fuss. 




102 


sehr gut bewahrt 


0,&ai 


0,002 


0,(wü 


0,087 


0,074 


7,io 


30.5 


18,o 


101,5 


1,28 


1-j'iUJ.i. li. 




103 














6,50 


39 ,5 


20,3 


104,& 


1,3t 


Koptmitt* , 




104 














7 h jr< 


22,4 


20,7 


94,9 


1,50 


Steg. 




105 














6,ao 


31 y o 


20,o 


99,o 


1,36 


Fu*ä. 




106 


" w » 


Ü,h*5 


T 463 


0,130 


0,OflBj0,O?9 


4,»5 


39,a 


22,2 


88,8 


1,10 


Quentch welle **)♦ 




107 


keine Erfahrungen 


0,178 


0,589 


0,133 


0,046 1 0,050 


4,74 


48,6 


22,4 


96,o 


1,06 


, 




108 


beim Abladen i 
gebrochen \ 


0,227 


0,550 


0,006 


0,1900,066 


5,65 


40,3 


20,9 


96,8 


1,18 




, 




109 


0,308 


0,656 


0,003 


0,253 0,067 


5,68 


9,2 


7,4 


66,o 


0,42 




, 




110 


keine Erfahrungen 


0,062 


0,479 


0,007 


0,089 0,073 


4,12 


57,o 


22,0 


98,2 


0,90 




• 




111 


*» » 


0,059 


0,487 


0,006 


0,062 0,047 


4,04 


64,i 


26,3 


104,5 


1,06 




■ 




112 


gebrochen 


0,225 


0,620 


0,006 


0,320 


0,102 


6,15 


35,8 


20,3 


97,3 


1.25 








113 














6,00 


38,4 


19,6 


98,4 


1,17 




• 




114 


„ 


0,214 


0,618 


0,010 


0,172 


0,070 


5,81 


39,7 


22,o 


97,8 


1,28 




, 




115 














5,80 


36,2 


20,8 


94,2 


1,21 




» 




116 


keine Erfahrungen 


0,093 


0,542 


0,008 


0,045 


0,032 


4,10 


63,i 


28,i 


104,i 


1,15 









*) Schienen dieser Zusammensetzung haben a Schlage auf den Kopf aus io m Höhe und 6oo kg Füll- 
gewicht ertragen ohne Bruch. ••) Die sämmt liehen Quersch wellenproben datiren aus den Jahren 1884— 1 886. 



Digitized by VjOOQIC 



224 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Resultate der redueirt. Qualitätsproben mit Schienenstahl. 



Lieferant 



Jahr 
dir 
Liefe- 
rung 






?8 

J.e 



8 



ü 



c ~ b« 

-{c 



■S8S- 
0*5 



C 8 

£(0 



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Ö § Vi 






Bemerkungen 



Antragsteller: Finnländische Staatsbahn. 



3 
4 
5 
6 

7 

8 

9 

10 



11 
12 

13 
14 



Bolkow, Vaughan 
& C, Middlesbro 



Gut.Hoftnungshtt. 

Bochumer- Verein 
Stahlwrk. Osnabr. 

Phönix a R. 



Hösch i. Dortmund 



18801 — 



6,16 
6,19 



35,5 
35,o 



24,4 
27,5 



19,6 

20,7 



- I 97,i 

— I 96,9 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



Antragsteller: Schweiz« Emmenthalbahn. 



1,21 JVorzugl.bewährt 

1,28 [ 





4,46 


6,90 


1,55 


6,3 


7,4 


— 


— 


75,3 


— 




4,88 


6,80 


1,55 


10,3 


13,8 


— 


— 


78,3 


— 




2,80 


4,61 


1,65 


57,1 


32,9 


— 


— 


103,2 


— 




4,82 


6,51 


1,51 


43,5 


24,9 


— 


— 


108,6 


— 




4,63 


6,55 


1,41 


42,0 


23,6 


— 


— 


107,5 


— 


1879 


— 


5,62 


— 


47,6 


29,6 


— 


— 


103,8 


— 




3,77 


5,81 


1,54 


50,8 


28,8 


23,o 


1,25 


108,9 


1,84 




3,80 


5,17 


1,54 


48,3 


26,o 


22,6 


1,16 


107,0 


1,82 



1880 


3,05 


5,27 


1,73 


41,0 


30,0 


— 


— 


93,7 


— 


•n 


3,05 


5,10 


1,67 


45,3 


26,o 


— 


— 


96,8 


— 


n 


3,60 


5,75 


1,60 


19,4 


22,8 


— 


— 


108,9 


1,34 


n 


3,60 


5,75 


1,60 


30,o 


26,3 


— 


— 


107,o 


1,82 



15 
16 
17 
18 
19 
20 
21 
22 
23 
24 
25 
26 



Bochumer- Verein 



Union Dortmund 



:) 



Antragsteller 


Schweiz 


• Nord-Ost-Bahn. 




1881 


3,29 


5,40 


1,64 


31,8 


26,7 


— 


— 


85,8 


— 


n 


3,20 


5,35 


1,67 


33,4 


24,8 


— 


— 


86,9 


— 


n 


3,32 


5,59 


1,69 


27,9 


23,2 


— 


— 


83,8 


— 


n 


3,85 


5,59 


1,67 


13,o 


13,9 


— 


— 


68,9 


— 


1881 


3,51 


6,16 


1,75 


28,o 


21,2 


18,o 


1,18 


89,6 


l,n 


n 


3.51 


6,11 


1,74 


29,3 


25,2 


21,4 


1,18 


90,4 


1,81 


i» 


2,71 


4,78 


1,76 


21,7 


17,5 


10,5 


1,67 


69,5 


0,60 


n 


2,71 


4,78 


1,76 


19,4 


16,8 


15,6 


1,08 


67,2 


0,75 


n 


3,54 


5,60 


1,58 


19,5 


19,i 


17,0 


1.12 


75,5. 


0,95 


n 


3,47 


5,62 


1,62 


28,8 


23,5 


21,o 


1,12 


85,o 


1,18 


n 


2,99 


4,92 


1,65 


28,8 


24,o 


22,2 


1,08 


78,o 


1,09 


n 


3,00 


5,34 


1,78 


26,o 


22,2 


19,8 


1,12 


79,4 


1,06 



d. gl. Schiene 



1» T» 

Blase. 



d. gl. Schiene 



Plötzlicher 

Bruch. 



Plötzlicher 

Bruch. 



Plötzlicher 

Bruch. 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Schienenstahl. 



225 



Lieferant 



Uhr 
dir. 
Liefe- 
rung 






SS 



•«5.J 0/ 



S OJ 






■s*ff 

■5So- 

QO.S 



3 E 
1 E 



BS-»* 



Bemerkungen 



Antragsteller: Finnländische Staatsbahn. 



27 Bolkow, Vaughan 

28 etC.,Middlesbro 
29 
30 
81 
32 
33, 
34! 



1881 


3,88 


6,49 


1,67 


42,9 


28,7 


21,8 


1,31 


107,8 


1,41 


n 


3,27 


6,01 


1,84 


32,0 


24,o 


20,i 


1,19 


92,1 


1,21 


yt 


2,86 


5,26 


1,84 


45,3 


32,5 


25,5 


1,27 


97,9 


1,34 


n 


3,88 


6,52 


1,68 


43,2 


26,4 


20,4 


1,29 


108,4 


1,33 


« 


3,47 


6,45 


1.86 


43,2 


26,o 


19,8 


1,81 


107,7 


1,28 


„ 


3,47 


6,45 


1,86 


42,4 


26,2 


20,2 


1,30 


106,9 i 1,30 


« 


3,30 


6,42 


1,95 


44,0 


23,3 


19,4 


1,20 


108,2 


1,25 


„ 


3,88 


6,58 


1,70 


42,4 


25,5 


19,5 


1,31 


108,2 


1,28 



Sehr gut bewährt 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



35 
36 
37 
38 
39 
40 
41 
42 



Union Dortmund 



1882 


2,96 


5,46 


1,85 


38,0 


26,2 


21,6 


1,21 


92,6 


1,18 


n 


3,03 


5,46 


1,80 


37,o 


24,3 


16,2 


1,50 


91,6 


0,88 


» 


2,97 


5,63 


1,88 


20,6 


20,6 


18,3 


1,13 


76,9 


1,08 


n 


3,13 


5,63 


1,80 


21,o 


19,2 


16,8 


1,H 


77,3 


0,95 


n 


3,60 


6,47 


1,78 


36,4 


24,o 


21,6 


1,11 


101,i 


1,40 


n 


3,44 


6,48 


1,87 


36,4 


22,8 


19,0 


1,17 


101,2 


1,23 


i» 


3,66 


6,33 


1,73 


27,7 


22,6 


19,8 


1,14 


91,o 


1 ,25 


« 


3,73 


6,37 


1,71 


26,3 


17,5 


15,o 


1,17 


90,o 


0,96 



d. gl. Schiene 



} 
}• 
»■ 
I- 



43 
44 
45 
46 
47 



Antragsteller: Oehler & Zschokke, Wildeck. 



Usine de Creuzot 



1882 


3,86 


6,80 


1,76 


50,0 


22,9 


18,9 


1,21 


118,0 


1,29 


n 


4,06 


6,75 


1,66 


49,0 


22,2 


19,2 


1,16 


116,5 


1,80 


* 


3,26 


6,00 


1,84 


52,0 


25,3 


19,4 


1,30 


112,0 


1,16 


rf 


4,83 


8,10 


1,68 


45,4 


18,3 


14,9 


1,24 


126,4 


1,21 


» 


4,91 


8,10 


1,65 


42,0 


15,8 


12,8 


1,23 


123,0 


1,04 



Schiene wiegt 
4,8 kg p. 1. m 



[Schiene wiegt 
7,14 kg p. 1. m 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



48 Bochumer- Verein 

49 

50 

51 

52 

53 

54 



1883 


3,02 


5,13 


1,69 


37,0 


25,5 


21,o 


1,21 


88,3 


1,08 


n 


3,02 


5,21 


1,72 


36,o 


25,3 


21,6 


1,17 


KS,i 


1,13 


n 


3,10 


5,38 


1,74 


38,o 


25,7 


21,6 


1,19 


91,8 


1,16 


„ 


3,34 


5,60 


1,68 


36,o 


27,o 


22,9 


1,18 


92,0 


1,28 


„ 


3,35 


5,« 


1,63 


33,6 


26,4 


22,6 


1,17 


8«,i 


1,23 


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3,35 


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II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



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90 
91 



Bochum er- Verein 



Gebr. Stumm 
Probelieferung 



AF. F. Longwy 
Probelieferung 



Antragsteller 


. Schweiz« Nord-Ost-Bahn. 




1883 


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1884 


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1884 


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1884 


2,66 


5,54 


2,08 


20,5 


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18,6 


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75,9 


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Lauffläche. 

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Fuss. 



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Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Schienenstahl. 



227 



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Bemerkungen 




Antragstellei 


*: Piräe-Peleponfese-Bahn (Ingr. Paur, Zürich). 


92 


Bochum.-Verein 


1884 


3,32 


5,34 


1,61 


47,9 


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1,29 


100,9 


1,08 






Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn, 


98 


Bochum.-Verein 


1884 


3,02 


5,54 


1,83 


42,9 


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1,20 


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1,17 


local weich. 


108 


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1,01 


Kopfmitte. 


109 


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Lauffläche. 


110 


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1,25 


Fuss. 


111 


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Kopfmitte. 


112 






3,10 


5,32 


1,72 


36,2 


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23,6 


1,15 


89,4 


1,26 


Lauffläche. 


113 






3,14 


5,33 


1,70 


44,3 


27,6 


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1,24 


97,6 


1,18 


Fuss. 


114 


Rh. Stahlwerke 


1884 


3,50 


5,58 


1,59 


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30,6 


23,2 


1,32 


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1,29 


Vollschiene. 


115 


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116 


DeWendeletCo. 


1884 


3,83 


6,32 


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9,9 


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Lauffläche. 


117 


Hayange 


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3,35 


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21,8 


18,1 


1,20 


100,8 


1,11 


Kopfmitte. 


118 






3,72 


6,30 


1,69 


20,6 


18,o 


15,6 


1,15 


83,6 


0,98 


Fuss. 


119 


Bochum.-Verein 


1884 


3,48 


5,65 


1,62 


40,3 


27,8 


23,i 


1,20 


96,8 


1,31 


Lauffläche. 


120 






3,51 


5,62 


1,60 


43,o 


26,3 


20,9 


1,26 


99,2 


1,17 


Kopfmitte. 


121 






3,58 


6,01 


1,68 


41,7 


27,6 


22,2 


1,24 


101,8 


1,33 


Fuss. 



Digitized by VjOOQI.6 



228 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



122 
123 

124 
125 

126 
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128 
129 

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145 

146 
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148 
149 



Lieferant 



Jahr 
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Bochum.-Verein 



Gebr. Stumm 
Neunkirchen 



Antragsteller: Schweiz« Nord-Ost-Bahn. 

1884 



1885 



1885 



2,97 
3,05 

3,57 
3,44 

3,42 
3,43 

3,89 

3,54 

3,57 
3,58 

3,71 
3,65 

3,61 
3,68 

3,68 
3,58 



5,88 


— 


35,9 


26,8 


20,9 


1,26 


89,7 


1,12 


5,48 


— 


44,0 


30,3 


24,7 


1,23 


98,3 


1,34 


5,29 


1,78 


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30,8 


21,o 


1,47 


102,9 


1,11 


5,28 


1,71 


51,7 


29,8 


22,9 


1,30 


104,0 


1,20 


6,11 


1,71 


36,5 


24,o 


19,o 


1,26 


97,6 


1,16 


5,91 


1,72 


45,6 


26,8 


20.4 


1,31 


104,7 


1,21 


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45,7 


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19,6 


1,35 


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21,8 


1,25 


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1,27 


6,00 


1,77 


43,3 


27,o 


20,6 


1,31 


103,3 


1,24 


5,53 




49,7 




20,7 




105,o 


1,14 


6,02 


1,70 


44,3 


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19,9 


1,31 


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1,20 


5,81 




49,7 




20,7 




107,8 


1,20 


5,92 


1,66 


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20,5 


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20,5 




105,2 


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52,o 




18,o 




110,7 


1,06 


5,93 


1,60 


34,8 


24,o 


19,3 


1,24 


94,i 


1,15 


5,53 


- 


40,o 




21,o 




95,3 


1,16 


5,97 


1,64 


46,9 


25,7 


19,7 


1,30 


106,6 


1,18 


5,97 




55,5 




21,5 




115,2 


1,28 


6,02 


1,67 


42,9 


22,04 


17,o 


1,32 


103,1 


1,02 


6,02 




42,4 




17,5 




102,6 


1,05 


6,07 


1,65 


47,8 


26,2 


20,5 


1,28 


108,o 


1,24 


5,92 




50,8 




21,o 




109,5 


1,24 


5,99 


1,63 


42,i 


24,6 


19,o 


1,30 


102,o 


1,14 


5,98 




43,3 




19,o 




103,i 


1,14 


6,07 


1,70 


44,4 


25,5 


19,2 


1,33 


105,i 


1,17 


6,14 




46,5 




20,o 




107,9 


1,23 



Bemerkungen 



Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Puss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche, » 

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Lauffläche, 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Schienenstahl. 



229 



Lieferant 



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Bemerkungen 



Gebr. Stumm 
Neunkirchen 



Antragsteller : 


Schweiz 


. Nord-Ost-Bahn. 




1885 


3,57 


5,78 


1,62 


37,1 


22,5 


18,o 


1,25 


94,9 


1,04 






6,14 




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20,o 




102,1 


1,28 




3,58 


5,98 


1,66 


41,8 


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19,2 


1,35 


100,6 


1,14 






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46,5 




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1,31 




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22,5 


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1,26 


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1,19 




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6,13 


1,61 


44,4 


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16,9 


1,21 


105,7 


1,04 






6,16 




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1,28 




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1,63 


33,8 


22,4 


17,5 


1,28 


91,6 


1,01 






6,30 




43,3 




21,o 




106,8 


1,32 




3,66 


5,96 


1,63 


35,7 


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17,9 


1,28 


95,3 


1,07 






6,06 




45,6 




21,5 




106,2 


1,30 




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20,5 


16,9 


1,21 


96,1 


1,00 






5,97 




49,5 




19,o 




109,2 


1,13 




3,44 


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37,1 


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17,6 


1,25 


96,6 


1,05 






5.85 




51,1 




20,o 




109,6 


1,17 




3,43 


5,94 


1,73 


43,2 


24,4 


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1,86 


102,6 


1,06 






6,06 




43,8 




18,5 




103,9 


1,12 




3,42 


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1,74 


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24,4 


18,5 


1,82 


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1,10 






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20,5 




100,8 


1,14 




3,49 


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1,73 


44,2 


23,7 


18,2 


1,30 


104,6 


1,10 






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36,6 




19,0 




95,4 


1,12 




3,72 


6,12 


1,65 


44,6 


24,o 


18,5 


1,30 


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1,13 






6,00 




50,9 




19,0 




110,9 


1,14 




3,59 


6,05 


1,69 


40,8 


23,2 


17,6 


1,82 


101,3 


1,06 






6,06 




44,o 




20,o 




104,6 


1,21 




3,71 


6,06 


1.63 


47,8 


23,9 


17,3 


1,38 


108,4 


1,05 






6,06 




52,5 




20,o 




113,1 


1,21 



Lauffläche. 

n 

Fuss. 

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Lauffläche. 
Fuss. 

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Fuss. 

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Lauffläche. 
Fuss. 



Digitized by VjOOQIC 



230 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Resultate der reducirten Qualitätsproben mit Flussstahlschienen, welche im Betriebe 
gutes beziehungsweise schlechtes Verhalten zeigten. 

Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn ; Jnra-Bern-Luzern-Bahn ; St. öotthardbahn ; 

Schweiz. Centralbahn. 





Sämmtliche Proben sind aus der 


Kopfmitte der 


Stahlschienen 


herausgedreht. 


* 


Dkmucit 


Verhaken im 
Betrieb 


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Bemerk u&gcn 


1 

2 
3 


3j. 
13J.3M. 


gut (unbeschädigt) 
gut bewährt 


2,62 
2,62 
4,02 


4,70 
4,65 
6,43 


1,79 
1,77 
1,60 


29,3 
39,4 
42,4 


24,8 

27,0 
24,0 


21,4 
22,4 

19,5 


1,16 
1,20 
1,23 


76,3 

85,9 

106,7 


1,01 
1,04 
1,25 


Material nicht völlig 
homogen; Bruchfl 
zeigen kleine wei»>- 
Einlagerungen. 


4 


« 


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4,10 


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20,6 


1,23 


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1,32 




5 


1J- 


keine Erfahrung. 


3,67 


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1,56 


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21,3 


19,i 


1,11 


77,8 


1,09 




6 


*» 


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3,67 


5,70 


1,55 


45,5 


29,o 


24,7 


1,17 


102,5 


1,41 




7 


HJ. 


zeigen Quetschgn. 


2,97 


4,60 


1,55 


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23,5 


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1,08 




8 


n 


n 


3,22 


4,73 


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24,5 


19,o 


1,29 


95,3 


0,90 




9 


1J- 


keine Erfahrung. 


3,67 


5,90 


1,61 


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21,5 


19,2 


1,12 


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1,13 




10 


« 


ii 


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5,86 


1,60 


27,9 


23,o 


20,5 


1,12 


86,5 


1,20 




11 


10 J. 


brüchig 


4,55 


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1,41 


48,7 


25,o 


19,5 


1,28 


113,i 


1,26 


Silicium-Schiene 


12 


n 


V 


4,55 


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1,43 


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24,5 


19,o 


1,29 


111,4 


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* 


13 
14 
15 


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besonders gut 

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3,97 
3,96 
3,94 


6,52 
6,62 
6,26 


1,64 
1,67 
1,59 


7,9 
6,2 


9,o 
9,o 

7,5 


9,o 
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6,8 


1,00 
1,00 
1,10 


73,1 
74,i 

68,8 


0,59 
0,60 
0,43 


1 Mangan stahl 
(die gleiche Schirm 


16 

.7 
18 


n 


bes. abgenützt 

n 


3,55 
3,55 
3,65 


6,16 
6,08 
6,08 


1,74 
1,71 
1,67 


31,1 
34,4 
30,5 


21,6 

23,0 
23,2 


18,8 

20,2 
19,1 


1,15 
1,14 
1,22 


92,7 
95,2 

91,3 


1,16 
1,23 
1,16 


1 Manganstahl 
[die gleiche Schiene 


19 
20 
21 


2J.3M. 

n 
rt 


besonders gut 


3,00 
3,02 
2,97 


4,52 
4,44 
4,46 


1,51 
1,47 
1,50 


40,4 

41,2 

50,5 


26,o 
27,5 
29,5 


21,6 

23,o 
24,5 


1,20 
1,20 
1,20 


85,6 
85,6 
95,1 


0,98 
1,02 
1,09 


i Manganstahl 
[die gleiche Schiene 


22 
23 
24 


n 
rt 
n 


bes. abgenützt 


3,44 
3,40 
3,38 


5,02 

5,01 

4,99 


1,46 
1,47 
1,48 


43,3 
37,o 
44,8 


29,5 
25,o 
29,5 


23,2 
20,5 
23,3 


1,27 
1,22 
1,27 


93,5 

87,i 
94,7 


1,16 
1,03 
1,16 


1 Manganstahl 
j die gleiche Schiene 


25 
26 
27 


n 


besonders gut 

1» 


3,55 
3,55 
3,60 


5,85 
5,84 
5,90 


1,65 
1,65 
1,64 


39,5 
42,o 
42,8 


26,i 
24,2 
25,7 


21,5 
19,7 

22,2 


1,21 
1,23 
1,16 


98,o 

100,4 
101,8 


1,26 

1,1* 
1,31 


1 Manganstahl 
[die gleiche Schiene 


28 
29 
30 


n 
n 


bes. abgenützt 


3,34 
3,34 
3,34 


5,84 
5,76 
5,89 


1,75 
1,72 
1,76 


40,5 
40,3 
37,6 


23,5 
24,5 

26,6 


18,i 

21,8 
21,6 


1,30 
1,12 
1,23 


98,9 
97,9 
96,5 


1,06 
1,26 
1,27 


1 Manganstahl 
[die gleiche Schiene 


31 
32 


9J. 

n 


gutes Verhalten, 
keine Brüche 

9 


3,30 
3,65 


5,47 
6,36 


1,66 
1,75 


43,3 

6,5 


25,9 

8,5 


20,5 

7,» 


1,26 
1,07 


98,o 
70,i 


1,12 
0,50 


\ Manganstahl 
|Ä— 0,078 ;/>« 0,0t3 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. reducirt. Qualitätsproben m. Flussstahlschienen etc. 231 



V 


Dienst Kit 


Verhalten im 
Betrieb 


11 

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Bemerkungen 


33 
34 


!)J. 


gutes Verhalten, 
keine Brüche 


3,94 
3,58 


6,01 

6,13 


1,53 
1,71 


4,2 
4,3 


3,4 

8,2 


3,3 

7,1 


1,00 
1,15 


64,3 
65,6 


0,20 
0,44 


> die gleiche Schiene. 


35 


n 


n 


3,57 


5,79 


1,62 


7,7 


11,2 


9,7 


1,15 


65,6 


0,56 


}. . . 


30 


» 


w 


3,43 


5,91 


1,73 


19,8 


19,4 


18,7 


1,03 


78,9 


1,11 


37 


w 


keine Klagen 


4,35 


6,02 


1,38 


48,8 


28,4 


21,9 


1,29 


109,o 


1,32 


i Silicium Schiene. 


38 


w 


n 


4,16 


5,67 


1,86 


50,2 


29,8 


22,3 


1,34 


106,9 


1,26 


39 


n 


V 


4,42 


6,02 


1,86 


49,8 


28,8 


22,o 


1,31 


110,o 


1,32 


10 


8J. 


Querbrüche 


3,35 


5,74 


1,71 


40,7 


29,4 


24,o 


1,22 


98,i 


1,88 


1 Si - 0,134 %; 
> P - 0,105 %i 
J die gleiche Schiene. 


41 


» 


und zahlreiche 


3,45 


5,80 


1,66 


42,o 


28,5 


22,7 


1,25 


100,o 


1,32 


12 


n 


Spaltungen 


3,49 


5,73 


1,64 


44,i 


28,8 


22,2 


1,29 


101,4 


1,27 


| « v n 


43 


* 


n 


3,49 


5,75 


1,65 


43,i 


28,8 


22,7 


1,27 


100,6 


1,31 


44 


r» 


w 


3,24 


5,46 


1,69 


47,6 


30,8 


24,7 


1,25 


102,2 


1,35 


}. . .. 


45 


n 


T» 


3,54 


5,53 


1,56 


46,8 


27,5 


23,9 


1,15 


102,i 


1,82 


46 


« 


„' 


3,71 


5,84 


1,58 


42,4 


26,4 


20,4 


1,29 


100,8 


lil» 


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AI 


„ 


»1 


3,80 


5,84 


1,54 


29,4 


25,6 


21,4 


1,19 


87,8 


1,25 


48 


4 J. 6 M. 


einzelne Querbr. 


3,26 


5,11 


1,57 


48,8 


30,4 


24,i 


1,26 


99,4 


1,23 


}• • • 


40 


n 


u. Spaltungen 


3,08 


5,00 


1,65 


49,9 


30,9 


24,4 


1,27 


99,9 


1,22 


50 


4J- 


n 


3,02 


4,94 


1,63 


51,8 


34,6 


27,4 


1,26 


101,2 


1,35 


). . . 


51 


T> 


» 


3,13 


5,01 


1,60 


51,8 


33,9 


26,5 


1,28 


101,9 


1,33 


52 

63 
54 


* 

1J. 


keine Erfahrung. 


3,40 
3,40 
3,70 


5,50 
5,57 
5,95 


1,62 
1,64 
1,61 


41,8 

48,2 
52,o 


28,3 

31,2 

30,2 


21,8 

24,i 
23,2 


1,30 
1,29 
1,30 


96,8 
103,9 

111,5 


1,20 
li84 
1,88 


1 St » 0,127%; 
\ P « 0,066 °/o. 
J die gleiche Schiene. 

I • 


55 


„ 


»» 


3,82 


6,07 


1,59 


46,o 


29,i 


23,4 


1,24 


106,7 


1,42 


56 
57 

58 
50 


7J- 


Querbr. u. zahl- 
reiche Spaltung, 
keine Klagen wegen 
Brüchigkeit 


3,92 
3,96 
3,39 
3,39 


5,67 
6,07 
5,52 
5,56 


1,45 
1,53 
1,63 
1,64 


10,o 

12,2 

44,5 
46,o 


10,i 

13,9 

29,o 
30,8 


9,7 
14,2 

22,9 
23,7 


1,04 

? 
1,27 
1,28 


66,7 
72,9 
99,7 

101,6 


0,55 
0,86 
1,26 
1,32 


> die gleiche Schiene. 

\ Si ~ 0,389 °/o; 
\ P «. 0,013 °/o. 
J die gleiche Schiene. 


60 


H 


m 


3,57 


5,68 


1,58 


47,6 


31,8 


25,i 


1,27 


103,9 


1,41 


1 


61 
62 
63 


3J. 


bisher keine Klagen 
wegen Brüchigkeit 

H 


3,52 
3,20 
3,20 


5,55 
5,29 
5,24 


1,57 
1,65 
1,«4 


46,7 
47,6 
47,o 


29,5 
29,6 
30,6 


23,o 
23,8 

24,6 


1,28 
1,24 
1,24 


102,2 

100,5 

99,4 


1,28 
1,26 
1,29 


1 

} ■ 


64 
65 


11 


n 


3,80 
3,90 


6,18 
6,40 


1,68 
1,64 


44,o 
36,2 


27,4 
25,9 


21,7 

20,9 


1,26 
1,24 


105,8 

100,2 


1,84 
1,34 


> diegleiche Schiene. 


66 


W 


n 


3,24 


5,57 


1,72 


45,i 


28,3 


22,5 


1,26 


100,8 


1,25 


\ 


67 


w 


„ 


3,26 


5,61 


1,72 


44,7 


27,8 


22,o 


1,26 


100,8 


1,23 


t r> n * 


68 


n 


„ 


3,77 


5,80 


1,54 


45,6 


29,5 


23,4 


1,26 


103,6 


1,86 


|. . . 


69 


- 


« 


3,68 


5,90 


1,60 


45,2 


27,8 


22,4 


1,24 


104,2 


1,32 



Digitized by VjOOQIC 



232 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



» 


Dirnntieit 


VerhitUrti im 
Brtrieb 




-3» 
«8 

TL 


5 

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B 

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5,9 

5,0 


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7,2 

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u 
O 

> 


f 1 




rt « 3 

es- 
a 


Bemerkungen 


70 
71 




keine Erfahrung. 


3,46 
3,48 


5,24 
4,94 


1,51 
1,42 


7,1 

5,5 


1,00 
1,00 


58,3 
54,4 


0,37 
0,27 


> die gleiche Schienr 


72 


Tt 


^ 


3,26 


4,94 


1,51 


13,8 


16,2 


15,0 


1,08 


63,2 


0,74 


)• • • 


73 






3,26 


5,00 


1,56 


35,6 


26,5 


22,5 


1,18 


85,6 


1,12 


74 


6J.6M. 


abgelaufen 


— 


5,84 


— 


35,9 


25,2 


21,i 


1,19 


94,3 


1,23 


1 &' = 0,033 ° o; 
\ P = 0,093 ° a. 
> die gleiche Schien** 


75 


n 


„ 


— 


5,90 


— 


32,4 


25,8 


20,2 


1,28 


91,4 


1,19 


76 


2J.2M. 


Querbruch 


— 


5,91 


— 


49,2 


30,o 


24,o 


1,25 


108,3 


1,42 


\ Si « 0,61! °o; 
i/> ■ 0.098 ° o. 


77 


* 


„ 


— 


6,09 


— 


46,8 


27,o 


21,o 


1,28 


107,7 


1,28 


j die gleiche Schien.- 


78 
79 


8J.5M. 

9 


abgelaufen 


— 


6,68 
6,68 


— 


45,2 

48,8 


25,8 
29,o 


20,6 
23,o 


1,25 
1,26 


112,o 

115,6 


1,88 
1,54 


\ Si - 0,7J7 0«; 
> P — 0,122 ' o, 
) die gleiche Schient 


80 


5J.10M. 


gespalten 


~ 


6,86 


— 


42.3 


23,7 


19,i 


1,24 


110,9 


1,31 


\ Si = 6,754 o«; 
\ P = 0.162 ° «. 
J die gleiche Schiene 


81 


* 


r> 


— 


6,78 


— 


46,4 


23,8 


18,2 


1,81 


113,7 


1,22 


82 
83 


IM. 


Querbruch 
Abschieferung 


3,48 
3,48 


5,18 
5,18 


1,49 
1,49 


50,7 
35,7 


30,3 
28,o 


24,3 
24,2 


1,25 
1,16 


102,5 
87,5 


1,26 
1,25 


> die gleiche Schien- 


84 


4M. 


Querbruch 


3,47 


5,76 


1,66 


45,2 


29,6 


23,6 


1,25 


102,8 


1,36 


\ Si ■= 0,2*4 *•*; 
\ P -» 0,085 "o. 
1 die gleiche Schiene 


85 






3,53 


6,00 


1,70 


41,8 


26,2 


23,8 


1,10 


101,3 


1,43 


86 


5M. 


' \ 


5,00 


7,50 


1,50 


41,o 


21,7 


18,9 


1,15 


116,o 


1,42 


harte Schiene. Si = 
0,07« °'o; /»s-O.We « 


87 


2M. 


„ 


4,75 


7,07 


1,49 


25,9 


19,o 


16,9 


1,12 


96,6 


1,19 


harte Schiene. 


88 
89 


2J.3M. 


r 


3,95 
4,75 


6,47 
7,22 


1,64 
1,52 


45,8 
32,4 


26,8 
22,6 


21,6 

18,8 


1,24 
1,20 


110,5 

104,6 


1,40 
1,36 


1 sehr harte Schien-- 
i Si - 0,i*J °o. 


90 
91 


7J.6M. 


W 


3,00 
3,oo 


5,76 
5,91 


1,92 
1,97 


39,i 
31,o 


28,i 
23,2 


22,9 
20,6 


1,23 
1,13 


96,7 
90,i 


1,32 
1,22 


> die gleiche 8chiene 


92 


6J.9M. 


abgelaufen. Bruch 


3,84 


5,01 


1,50 


50,3 


31,3 


24,4 


1,28 


100,4 


1,22 


)• • - 


93 


vt 


am Fuss 


3,82 


5,00 


1,51 


43,e ; 29,o 


24,o 


1,21 


93,6 


1,20 


94 
95 
96 


12J.6M. 
12J.6M. 


Querbruch 
beim Abladen neuer- 
dings gebrochen 
Querbruch 


4,93 

4,78 


8,04 
7,65 

7,80 


1,63 
1,63 


27,i 
36,6 


18,4 

20,5 


16,7 

17,7 


1,10 
1,16 


107,5 

114,6 


1,34 
1,38 


1 , „ 

> am Einspannkopfr 
1 gebrochen 
8i « 0.S9* o,o; 


97 


3M. 


w 


4,15 


6,08 


l,« 


49,o 


26,8 


20,6 


1,30 


109,8 


1,25 


\ Sillcium-SUhl 

J die gleiche Schiene 


98 




„ 


4,80 


6,21 


1,45 


50,4 


22,o 


19,o 


1,16 


112,5 


1,18 


99 


5M. 


„ 


4,10 


6,15 


1,50 


50,3 


26,o 


20,5 


1,26 


111,8 


1,26 


)• • - 


100 


vt 


„ 


4,88 


6,25 


1,43 


43,5 


25,1 


19,8 


1,27 


106,0 


1,24 


101 


6J. 


„ 


4,26 


6,34 


1,49 


47,3 


24,r, 


20,o 


1,22 


110,7 


1,27 


}• ■ • 


102 






4,26 


6,47 


1,52 


47,8 


25,o 


20,o 


1,25 


112,0 


1,29 


103 
104 


2J.9M. 


' 


4,99 
5,15 


7,<ft 

7,19 


1,42 
1,40 


18,3 

36,6 


18,2 

22,5 


15,2 
18,5 


1,20 
1,22 


89,o 
108,5 


1,07 
1,33 


\ Si « 0,6MO.o; 
\ P — 0,081 o o. 
J die gleiche Schi« n 


105 


8J.2M. 


gespalten 


4,79 


6,57 


1,37 


51,o 


26,5 


20,2 


1,31 


116,7 


1,33 


\ Sillcium-Stahl 

J die gleiche Schirnr 


106 






4,75 


6,59 


1,39 


45,8 


24,4 


19,6 


1.24 


111,7 


1,29 



Digitized by VjOOQIC 



Resultate d. reducirt. Qualitätsproben m. Flussstahlschienen etc. 233 



1* 


Dienttxeit 


Verhaken im 
Betrieb 

■ 


61 

1 £ 


iE 

TL 


* 

V 
> 


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11 

M 

a- 


| 

c 
ü 

JE 

5 


S S 

? e 


ist 

IL -" 


Bemerkungen 


107 


3J.3M. 


Querbruch 


4,62 


6,37 


1,38 


48,2 


23,2 


17,9 


1,29 


111,9 


1,14 


Slllcium-Stahl 

die gleiche Schiene 


108 
100 


8J.7M. 

» 


gespalten 


4,63 


6,49 


1,40 


42,6 


23,i 


19,2 


1,20 


107,5 


1,25 


1 Während der Probe 
> spaltet d. Versuchs- 


110 


8 J. 7 M. 


w 


4,77 


6,52 


1,37 


48,2 


22,6 


18,7 


1,21 


113,4 


1,22 


1 stab in a Hälften. 
1 die gleiche Schiene 


111 


4J.3M. 


Querbruch 


4,70 


6,31 


1,84 


45,8 


26,8 


21,4 


1,25 


108,9 


1,85 


| Sihclum Stahl 


112 


n 


* 


4,62 


6,45 


1,40 


47,4 


23,9 


18,6 


1,28 


111,9 


1,20 


Idie gleiche Schiene 


113 


n 


r» 


4,80 


6,60 


1,88 


47,2 


21,4 


18,0 


1,19 


113,2 


1,19 


1 


114 


4J.10M. 


Querbruch 


4,18 


5,78 


1,38 


50,4 


28,2 


21,8 


1,29 


108,2 


1,26 


l 


115 


n 


n 


4,00 


5,81 


1,45 


51,o 


26,7 


20,7 


1,29 


109,1 


1,20 


i i» • ii 


116 


M 


n 


4,24 


5,86 


1,38 


51,8 


26,i 


20,8 


1,25 


110,4 


1,22 


1 


117 


IM. 


Querbruch 


4,26 


5,95 


1,40 


51,7 


28,4 


22,0 


1,29 


111,2 


1,81 


i 


118 


* 


n 


4,80 


5,97 


1,89 


52,4 


28,o 


21,i 


1,82 


112,1 


1,26 


f 1» ■ w 


119 


w 


n 


4,88 


6,00 


1,38 


52,5 


26,2 


21,5 


1,22 


112,5 


1,29 


1 


120 


4J.9M. 


Quetschung 


3,47 


6,00 


1,78 


10,4 


11,0 


10,7 


1,08 


70,4 


0,64 


\ Blase 

[ManqanStahi 

J die gleiche Schiene 


121 


T» 


n 


3,50 


5,98 


1,71 


28,7 


20,o- 


16,5 


1,21 


88,5 


0,99 


122 


5J.4M. 


gespalten am 


3,47 


5,92 


1,72 


19,8 


19,o 


16,2 


1,17 


79,o 


0,96 


Uw " 


123 


n 


Stossende 


4,14 


5,80 


1,40 


3,0 


4,6 


4,6 


1,00 


61,o 


0,27 


| Bruch am Stabende 

1 Blase 

\ die gleiche Schiene 

/fehlerhaft, Blase 


124 


5J.4M. 


* 


3,80 


6,27 


1,65 


25,8 


20,4 


17,0 


1,20 


88,5 


1,07 


125 


» 


n 


3,67 


5,20 


1,46 


4,2 


3,4 


3,2 


1,06 


56,2 


0,17 


126 


3J.11M. 


Querbruch 


3,90 


6,17 


1,58 


44,8 


25,8 


20,4 


1,26 


106,5 


1,26 


\ Sillclum-Stahl 

l«-«,ttl«/o; 
J P — 0,082%. 


127 


m 


n 


4,07 


6,82 


1,55 


43,5 


'22,i 


19,6 


1,13 


106,7 


1,23 


128 


4J.2M. 


gut bewährt 


4,00 


6,10 


1,52 


7,5 


6,o 


6,o 


1,00 


68,5 


0,37 


1«- 9,268 o/o; 
J P - 0.089°/o. 


129 


« 


n 


— 


6,82 


— 


21,6 


17,4 


16,o 


1,08 


84,8 


1,01 


130 


5J. 


Querbruch 




















| Bruch a. Einspannk. 
J-die gleiche Schiene 


131 


II 


n 


3,95 


6,45 


1,63 


26,1 


23,2 


19,5 


1,19 


90,6 


1,26 


132 


II 


* 


3,98 


6,42 


1,62 


38,i 


24,o 


19,7 


1,22 


102,3 


1,26 


133 


n 


* 




















| Bruch a.Einspannk. 


134 


n 


« 


4,26 


6,09 


1,43 


4,o 


— 


— 


— 


64,9 


— 


\ die gleiche Schiene 


135 


* 


n 


4,30 


5,60 


1,30 


2,o 


— 


— 


— 


58,o 


— 


1 Bruch am Stabende 


136 


12J.3M. 


Querbruch 


4,00 


6,23 


1,56 


48,5 


25,4 


20,7 


1.28 


110,8 


1,29 


\ Si - 0,289 <>/•; 
\P -0,131°/«. 
J die gleiche Schiene 


137 


» 


* 


4,10 


6,23 


1,52 


46,4 


25,4 


20,2 


1,26 


108,7 


1,26 


138 


ii j. 


Querbruch 


3,75 


6,02 


1,61 


32,4 


24,2 


18,2 


1,33 


92,6 


1,10 




139 
140 


3 J. 4 M. 

» 




4,26 
4,14 


6,65 
6,29 


1,54 
1,52 


49,3 
48,2 


27,o 
26,4 


2l,o 
20,9 


1,27 
1,26 


114,8 

lll,i 


1,38 
1,31 


> die gleiche Schiene 


141 


1 J. 7 M. 


Querbruch 


3,35 


5,50 


1,64 


46,8 


28,5 


23,o 


1,24 


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234 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 

Werth der Schienenbiegeprobe 



Im September der Jahre 1884 un< * 1885 tagte in München 
eine Conferenz zur Vereinbarung einheitlicher Prüfungsmetho- 
den von Bau- und Constructionsmaterialien, welche unter andern 
auch die Frage der Anforderungen, die vom Standpunkte des 
Betriebs an Eisenbahnschienen zu stellen sind, in den Kreis 
der Erörterungen zog und diejenigen Prüfungsmethoden bezeich- 
nete, durch welche das Vorhandensein jener Eigenschaften nach 
dem heutigen Stande unserer Kenntnisse und Erfahrungen am 
schärfsten und zuverlässigsten constatirt werden kann. 

Mit der gleichen Frage beschäftigte sich im letzten Quar- 
tale des verflossenen Jahres auch die bahntechnische Commis- 
sion der Conferenz Schweiz. Eisenbahntechniker, und erwählte 
in den Herren L. Bosch, Oberingenieur- Adjunkt der schw. 
Nord-Ost-Bahn, und St ickelberger, Bureau-Chef der J.-B. -L.- 
Bahn eine Subcommission, die die schwebende Angelegenheit 
näher zu prüfen und über den Befund Bericht zu erstatten hatte. 

Genannte Subcommission setzte sich mit dem Chef des 
eidg. Festigkeitsinstitutes in Beziehung. Mehrere im Schweiz. 
Polytechnikum abgehaltene Berathungen dienten zur Abklärung 
der Sachlage und führten schliesslich zu einem Elaborate der 
Herren Bosch und Stickelberger, welches die bahntech- 
nische Commission für die Mitglieder de'r Schweiz. Eisenbahn- 
techniker-Conferenz in Druck zu legen beschloss. 

Die Gesichtspunkte, welche anlässlich äer Verhandlungen 
im Polytechnikum zu Zürich aufgetaucht sind, bieten wenig 
Neues. Im Grossen und Ganzen decken sie sich mit jenen 
^ Anschauungen, welche die Herren Bosch und Stickelberger 
anlässlich der Bearbeitung der Bedingnisshefte für einheitliche 
Lieferung und Prüfung von Eisenbahnschienen (1883) zum Aus- 
drucke brachten, beziehungsweise welche aus den Verhand- 
lungen der Münchener Conferenz und den Arbeiten des Ver- 
fassers bekannt sind. Wenn wir dessenungeachtet hier auf 
fraglichen Gegenstand zurückgreifen, so geschieht es lediglich, 
um jene Versuche näher zu besprechen, welche auf Anregung 
des Verfassers in wohlverstandenem Interesse der schweizeri- 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 235 

sehen Eisenbahnverwaltungen, durch die Herren Bosch und 
St ickelb erger veranlasst, zunächst und insbesondere die Prü- 
fung des Werthes der von der Münchener Conferenz auf- 
gegriffenen und wieder in den Vordergrund gestellten Biege- 
probe an ganzen Gebrauchstücken anstreben. Die Herren 
Bosch und Stickelberger stimmten übrigens mit dem Ver- 
fasser in der Ueberzeugung überein, dass die zur Wert- 
schätzung der Biegeprobe eingeleitete 'Untersuchung, in Erman- 
gelung ausreichender Mittel, das Niveau einer rohen Annähe- 
rung kaum überragen werde. Auch sollten bei diesem Anlasse 
ausschliesslich solche Messungen vorgenommen werden, die 
auch bei Uebernahmen, also bei einer allfälligen Verwerthung 
der gewonnenen Resultate, auf jedem Werke ohne weiteres 
ausführbar bleiben. 

Vom Stande des Betriebs pflegt man an Stahlschienen 
folgende Anforderungen zu stellen: 

1. Sicherheit gegen jegliche, die Betriebssicher- 
heit gefährdende Beschädigungen; 
a. Möglichst grosse Widerstandsfähigkeit gegen 
Verschleiss durch Abnützung. 

Die Beschädigungen der Stahlschienen — und nur mit 
solchen haben wir es hier zu thun — , bestehen in: 

a) Querbrüchen, 

b) Längsrissen und Abspaltungen, 

c) Quetschungen. 

Querbrüche von Stahlschienen treten entweder zufällig 
vereinzelt, oder mit einer gewissen Regelmässigkeit auf. 
Erste re werden zurückgeführt auf eine zufällig irrthümliche 
Zusammensetzung einer Charge, auf locale Sprödigkeiten , zu- 
fällige Lage der Blasenzone der Ingots oder auf locale Be- 
schädigungen durch unzweckmässige Behandlung der Schienen 
beim Abkühlen, Geraderichten, Auf- und Abladen, sowie ins- 
besondere beim Biegen behufs Einlegen in Curven. Mitunter 
sind Querbrüche mit alten Anrissen beobachtet. Individuen 
einer irrthümlich zusammengesetzten Charge, Schienen mit 
localen Fehlern und Beschädigungen brechen oft vor dem Ein- 
legen oder in der ersten Periode ihrer Dienstleistung. Die 
mitunter beobachtete Abnahme der Schienenbrüche in späterem 
Alter möchte vielleicht durch ähnliche Verhältnisse ihre Er- 
klärung finden. 

Brüchigkeit der Stahlschienen mit mehr oder weniger 
regelmässigem Character, Brüchigkeit beim Eintritt kalter 



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236 II.Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Witterung wird im Stahl durch ein gleichzeitiges Vorhanden- 
sein relativ erheblicher Kohlenstoff- und Phosphormengen er- 
zeugt. Anderseits zeigt der kohlenstoffarme, mehr oder weniger 
phosphorreiche Silicium-Stahl neben Querbrüchigkeit eine un- 
zweideutig ausgeprägte Neigung zu Spaltungen, während der 
reine mit Mangan gedichtete Kohlenstoffstahl selbst in harten 
Marken (z. B. Sheffield -Stahl schienen der J.-B.-L.-Bahn mit 
0,4 — 0,52% C.) und extremen klimatischen Verhältnissen (z. B. 
Finnland) weder Brüchigkeit noch Tendenz zu Spaltungen, Ab- 
blätterung u. d. m. zeigt. 

Längsrisse, Abspaltungen treten bei Stahlschienen 
entweder in Folge verwalzter Lunker auf, oder sie scheinen 
durch die sogen, partielle Silicium-Wirkung bedingt zu sein. 

Verwalzte Lunker kommen meist bei weichem, unruhi- 
gem Stahl und dann nur an einem Ende der Schiene vor. 
Durch Enden der ausgewalzten Stäbe fallen die unganzen End- 
stücke in der Regel weg (uns ist blos einmal vorgekommen, 
dass ein Probestab beim Zerreissen in der Längsrichtung in 
2 symmetrische Hälften zerfiel; die Probe war der Kopfmitte 
eines Schienen-Endstückes entnommen); es zählen daher ver- 
walzte Lunker in fertigen Schienen zu grossen Seltenheiten. 
Abspaltungen der Schienenköpfe kommen an jeder Stelle, 
bald in der Schienenmitte, bald an den Enden localisirt vor. 
Sie treten erst nach einigen Jahren der Dienstleistung der 
Schienen auf und erstrecken sich nicht selten auf 1,0 m Länge. 
Die Ursache dieser Erscheinung möchte vielleicht in folgenden 
Verhältnissen liegen: 

Unrichtige Gusstemperatur (nach Sattmann) oder eine 
unvollkommene Siliciumwirkung veranlassen eine bienenzellen- 
artige Absonderung der Blasencomplexe in Nähe der Ingot- 
oberfläche. Durch den Walzprocess oder durch die auftreten- 
den Gasspannungen können die an sich dünnen Scheidewände 
der Porenzellen zerstört werden und entstehen oxydirte, dunkel- 
gefärbte Spaltungs- oder Trennungsflächen mit oft erheblicher 
Längsausdehnung. Abgespaltene Schienenkopfstücke zeigen 
an den Laufflächen, anderseits an den Schultern oder dem 
obersten Theile des Steges schmale Streifen metallischen 
Bruches. Längs diesen schmalen Streifen bleibt das abgespal- 
tene Stück mit dem übrigen Schienenmaterial in metallischem 
Contact, bis durch .Abnützung des Schienenkopfes die Stärke 
des Verbindungsstreifens soweit abgemindert ist, dass relativ 
geringfügige Ursachen die, genannten Abspaltungen herbei- 
führen. 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 237 

Quetschungen von Stahlschienen beobachtet man meist 
an den Schienenstössen ; sie haben in der Regel mit der Be- 
schaffenheit des Schienenmaterials nichts gemein. 

Zur Verhütung der die Betriebssicherheit der Stahlschienen 
gefährdenden Beschädigungen (Quer- und Längsbrüchigkeit, 
Tendenz zu Abspaltungen) empfiehlt sich bis auf Weiteres: 

1. Die schädlichen, fremden Beimengungen des 
Materials, insbesondere den Phosphor- und Siliciumgehalt 
durch ein zulässiges Maximum einzugrenzen. Da einerseits 
Kohlenstoff, anderseits Phosphor und Silicium sich wechsel- 
seitig ausschliessen , so könnte der zulässige Phosphor- und 
Siliciumgehalt auch durch Feststellung eines minimalen Kohlen- 
stoffgehalts, der sich mit der wünschbaren Schärfe angemessen 
rasch bestimmen lässt, normirt werden, wie dies seit einigen 
Jahren mit gutem Erfolge bei Uebernahmen von Radbandagen 
auf den belgischen Staatsbahnen geschieht. (Vergl. Seite 53, 
sowie den Nachtrag auf Seite 69.) 

2. Die Controle auf Brüchigkeit durch Schlag- 
proben auf einheitlichen Schlagwerken auszuführen (specielle 
Vorschriften vergl. Seite 67). Empfehlenswerth sind ferner: 

3. Zur Feststellung der Materialbeschaffqnheit in den 
äussersten Fasern des Profils Aetz- oder Zerreissproben. (Vgl. 
„Eisen und Stahl" Jahrg. 6, Seite 149; ferner die Beschluss- 
fassungen der Münchener Conferenz. Qualitätsvorschriften für 
Zerreissproben mit massgebendem Character siehe Seite 67 
dieses Heftes.) 

Die zweite wesentliche Anforderung an Stahlschienen be- 
trifft die Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiss durch 
vorzeitige Abnützung. Zu Vorschriften in dieser Hinsicht 
fehlen noch sichere Anhaltspunkte. Ja selbst die Frage, ob 
weiche oder härtere Schienen vortheilhafter seien, ist derzeit 
noch nicht ausgetragen. Neuere Erfahrungen, insbesondere 
jene der französischen P.-L.-M.-Bahn haben das namentlich in 
Deutschland vertretene Princip „weich auf weich" zu fahren 
in's Schwanken gebracht. Unserer Ansicht nach ist die Frage 
nach dem zweckmässigsten Härtegrade des Schienenstahls blos 
an Hand geordneter Schienen- und Verkehrsstatistiken in Ver- 
bindung mit Probestrecken auszutragen, in welchen Schienen 
bestimmter Chargen, also Individuen bekannter chemisch- 
physicalischer Beschaffenheit während angemessen langer Zeit 
beobachtet und ihre Abnützungen durch Aufnahme der Mass- 
und Gewichtsveränderungen festgestellt werden. 



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238 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Zur Messung der Härte des Schienenstahls bedarf man 
in erster Linie einer passenden Einheit, welche bekanntlich 
derzeit ebenfalls noch fehlt. 

In Ermangelung einer zuverlässigen Methode zur unmittel- 
baren Härtebestimmung des Schienenstahls ist anlässlich der 
Münchener Conferenz mehrfach auf die, insbesondere auch in 
Frankreich zur Härtebestimmung der Stahlschienen vielfach 
benützte Biegeprobe verwiesen worden. Es wurde angeführt, 
dass unter sonst gleichen Umständen die Biegungsfähigkeit 
der Schiene sich mit dem Härtegrade des Materials ändere, 
dass man somit in der einheitlich organisirten Biegeprobe ein 
ausreichendes Mittel zur näherungsweisen Härtebestimmung der 
Stahlschienen erlangen könne. 

Den Werth und die Bedeutung der Biegeprobe näher 
zu prüfen sind uns: 

von Seiten der Schweiz. N.-O.-Bahn (Ingr. Bosch) 
„ „ «St. Gotthardbahn (Ingr. Kupfer) 

„ „ „ J.-B.-Luzembahn (Ing. Stickel berger) 

„ „ „ Schweiz. Centralbahn (Obering. Hui) 

Summa 71 Stück 
1,4 m lange Abschnitte von Schienen mit theilweise bekanntem 
Verhalten im Betriebe zur Verfügung gestellt worden, welche 
zunächst auf der Werder'schen Festigkeitsmaschine der Biege- 
probe unterworfen wurden. 

Bezüglich Programm, Prüfungsvorgang und Zusammen- 
stellung der gewonnenen Resultate dienen folgende Bemer- 
kungen : 

Der Kraftangriff erfolgte mittelst einer auf 3,0 cm Durch- 
messer abgerundeten Schneide auf die Kopfmitte der auf 1,0 m 
freigelagerten Schiene. Zur Messung der Durchbiegung diente 
derauf Seite 96 beschriebene, cylindrische Massstab mit 1,0 mm 
Theilung und 0,1 mm Nonius. Bezüglich der äussern Erschei- 
nung bei den Versuchen haben wir den Auseinandersetzungen 
auf Seite 97 nur wenig beizufügen. Die Bieggrenze wurde 
mittelst des genannten Massstabs als derjenige Moment einer 
Versuchsreihe bestimmt, nach deren Ueberschreiten der Ver- 
suchsstab eine erhebliche, vorwiegend bleibende Durchbiegung 
ergab. Zur Feststellung dieser Grenze musste analog, wie 
bei Ermittlung der Elasticitäts- resp. Proportionalitätsgrenze, 
nach wie vor Ueberschreiten derselben, auf die Ausgangs- 
belastung zurückgegangen werden. 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 239 

Principiell wurde zu jeder Belastung die coifespondirende 
Durchbiegung aufgenommen, das Diagramm der Biegungsarbeit 
construirt und mittelst eines Planimeters ausgemessen. In nach- 
folgenden Zusammenstellungen geben wir in cm t ausgedrückt : 

a) die Deformationsarbeit der Schienen an der Bieg- 
grenze ; 

b) die Deformationsarbeit der Schienen bei 35 In 
Belastung. 

Jenseits 35 trt hat das Mass der Deformationsarbeit aus 
dem Grunde wenig Bedeutung, weil oft schon bald nach Ueber- 
schreiten dieser Belastung Verlegungen, das Windschiefwerden 
der Schienen eintrat. 

Die Durchbiegung an der Bieggrenze sowie bei 35 in 
Belastung haben wir als „absolute" Durchbiegung der Ver- 
suchsobjecte den Tabellen einverleibt. Besserer Vergleichung 
willen fügten wir die „relative" Durchbiegung bei, welche 
sich für ein Trägheitsmoment / = 1000 in cm nach: 



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/ = /• 

berechnet, wenn 

f die absolute Durchbiegung; 

/ das factische Trägheitsmoment des Profils bedeutet. 

Vorstehende Formel liefert innerhalb der Bieggrenze 
ziemlich genaue, jenseits derselben nur rohe Näherungswerthe 
für die relative Durchbiegung. 

Stellt in cmt ausgedrückt 

A Q die absolute, durch Ausmass des Biegungsdiagramms 
erhobene Deformationsarbeit einer Schiene, bezeichnet nach 
wie vor 

/ das Trägheitsmoment ihrer Profilflächc, so wird nähe- 
rungsweise 

A = A« . 



h 
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die relative, in unserem Falle auf ein Trägheitsmoment- 
/ = 1000 in cm bezogene Deformationsarbeit der Schiene 
geben, welche wir Vergleichungswillen den folgenden Zu- 
sammenstellungen beigefügt haben. 



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II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 241 

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II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 243 

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244 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Die Zusammenstellungen sind genügend übersichtlich und 
bedürfen keiner weitern Erläuterung. Bios hinsichtlich der 
Columne „Verhalten im Betriebe" sei folgende Bemerkung 
gestattet : 

Die Angaben dieser Columne sind von zweifelhaftem 
Werthe, weil sie sich weder auf das Verhalten der Versuchs- 
objecte beziehen noch vom Verhalten solcher Schienen ab- 
geleitet sind, die mit den geprüften Objekten ein und derselben 
Charge entstammen. Fragliche Angaben drücken das Gesammt- 
verhalten einer Lieferung aus, welches durch die mechanischen 
Eigenschaften einiger, beliebig herausgegriffenen Schienen nicht 
zuverlässig gekennzeichnet werden kann. Auch sollten Schienen- 
brüche sowie die Grösse der Abnützung zahl enmässig, letz- 
tere reducirt auf eine bestimmte Verkehrs-Einheit ausgedrückt 
werden. Ungeachtet ihres zweifelhaften Werthes lassen wir 
indessen besagte Angaben stehen, weil durch sie im Grossen 
und Ganzen das Abhängigkeitsverhältniss zwischen dem Ver- 
halten der Schienen im Betriebe und den Ergebnissen der 
Biegeprobe einigermassen zum Ausdrucke gelangt, und die- 
selbe dadurch mehr oder weniger rechtfertigt. 

Die Resultate der Biegeproben sind in mehrfacher Be- 
ziehung von Interesse. Vor Allem bestätigen sie die- Erwartung, 
es werde unter sonst gleichen Verhältnissen die Biegungsfähigkeit 
der Stahlschienen je nach Beschaffenheit des Materials sehr 
verschieden ausfallen. Mit wachsender Widerstandsfähigkeit 
des Materials gegen gewaltsame Formveränderung wächst in 
der That Elasticität und Bieggrenze und nimmt der ßiegungs- 
pfeil und die Deformationsarbeit der Schiene bei irgend einer 
Belastung jenseits der Bieggrenze, bei welcher jedoch sowohl 
Bruch als der Beginn der Verbiegung (Windschiefwerden) zu- 
verlässig ausgeschlossen sind, entsprechend ab. Je weicher und 
zäher das Material, je grösser unter sonst gleichen Verhältnissen 
die Deformationsarbeit. Für unser Versuchsmaterial wurde 
letztere sowohl für die jeweilige Bieggrenze, für eine Belastung 
von 35,0 tn als auch für den Bruch oder den deutlich aus- 
gesprochenen Beginn der Verwindung (angezeigt durch den 
Rückgang der Luftblase der Libelle des Werder'schen Wage- 
balkens) bestimmt. Die Deformationsarbeit für die Bieggrenze 
ist für die grosse Praxis zu wenig characteristisch, diejenige 
beim Bruch, resp. bei Beginn der Verwindung musste wegen 
des Einflusses der Zufälligkeiten, die die vorzeitige Verwindung 
des Stabes bedingen (vergl, auch Seite 97 des Heftes,) als zur 
Vergleichung überhaupt unbrauchbar fallen gelassen werden. 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 



245 



Dagegen bringt die Deformationsarbeit (näherungsweise den 
Biegungspfeil) bei einer zwischenliegenden Belastung, die Wider- 
standsfähigkeit des Materials gegen Durchbiegung des Stabes, 
und soferne diese mit der Härte des Materials zusammenhängt, 
die Härteverhältnisse derselben vortrefflich zum Ausdrucke. 




35,.fo 



F«g. 37- 

In vorstehender Figur, Fig. 37, sind die Deformationsdia- 
gramme einiger Biegeproben mit Stahlschienen der schweizer. 
Centralbahn dargestellt. Es bezeichnet auf der Abscissenaxe o 
den Ausgangspunkt resp. Coordinaten-Ursprung für das betref- 
fende Diagramm. Die gemeinsame End-Ordinate entspricht 
der angenommenen Grenzbelastung von 35,0 tn. Es gehört: 
Diagramm Biegeprobe Biegepfeil Def. -Arbeit 

No. zur No. für welche der in cm die in icm 



1 


67 


2 


52 


3 


51 


4 


60 


5 


54 


6 


56 



5,61 


154,2 


3,29 


93,3 


3,H 


90,8 


2,14 


59,9 


1,48 


41,8 


0,67 


9,9 beträgt. 


Lies beti 


-ägt somit das 



Der grösste Werth des Biegepfeiles 
9,6 fache, die grösste Deformationsarbeit das 15,5 fache der 
kleinsten. Man sieht, dass der Pfeil der Biegungsarbeit nicht 
proportional ist, dass aber Biegungspfeil, wie insbesondere die 
Deformationsarbeit der Interpolation weite Spielräume bieten 
und dass somit die hier entwickelte Methode der Bestimmung 
der Stahlqualität für Schienenzwecke sich ganz besonders dann 
empfehlen wird, wenn für die bisherige Annahme, die Defor- 
mabilität des Schienenstahls verändere sich proportional dem 
Härtegrade des Materials, früher oder später ein exacter Beweis 
erbracht werden sollte. Wir sind der Ansicht, dass fragliche Nach- 
weislieferung blos durch Versuche im Grossen, an Hand jahre- 
langer Beobachtungen entsprechend eingerichteter Probestrecken 



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246 II. Abtb. Resultate der Festigkeitsproben. 

geleistet werden kann. Wir werden in dieser Ansicht durch 
die Ergebnisse umfassender Versuche, die Härte unseres Schiene n- 
stahlmaterials durch den Widerstand bei dessen maschineller 
Bearbeitung zahlenmässig auszudrücken und dadurch eine Re- 
lation zwischen Härte und Biegungsfahigkeit zu schaffen bestärkt. 
Wir fanden nämlich, dass innerhalb der Härteunterschiede 
unseres Versuchsmaterials, der Effect der mechanischen Bear- 
beitung bei sonst gleichen Verhältnissen, nicht die gesuchte 
Härte, wohl aber die Güte des Werkzeugs zum Ausdrucke 
bringe, und dass bei ein und demselben Werkzeug die Leistung 
den Härtegrad nicht genügend scharf kennzeichne um eine 
widerspruchlose, zutreffende Schlussfolgerung zu gestatten. 

Vielfach wird angenommen, die Grösse der Zugfestigkeit 
des Stahlmaterials bringe seine Dichte, insbesondere den Härte- 
grad und damit den Widerstand gegen Abnützung zum Aus- 
drucke. Auch wir haben uns die Frage nach den Beziehungen 
zwischen den Resultaten der Biegeproben und denjenigen der 
modernen Qualitätsprobe vorlegen und ihre Beantwortung, so 
weit dies unsere bescheidenen Mittel gestatten, in den Kreis 
unserer Untersuchungen ziehen müssen. Zu diesem Ende Hessen 
wir aus 18, der vorangehend der Biegeprobe unterworfenen 
Schienenabschnitte, je einen normalen Rundstab aus der Kopf- 
mitte, sowie einen Flachstab von c. 2,80 X i,a cm Querschnitt 
aus der Lauffläche in üblicher Weise herausarbeiten. Bei der 
Auswahl des Versuchsmaterials ist auf die extremen Resultate 
der Biegeprobe, auf eine genügende Zahl abstufender Zwischen- 
glieder, sowie auf solche Schien-Individuen, die bei der Biege- 
probe ein auffallendes Verhalten gezeigt hatten, gebührend 
Rücksicht genommen worden. 

Die tabellarische Zusammenstellung auf Seite 248 und 
249 gibt ein Bild über die gewonnenen Resultate. 

Aus der genannten Zusammenstellung erhellt, dass mit 
wachsender Widerstandsfähigkeit gegen gewaltsame Durch- 
biegung des Schienenstahls, im Allgemeinen Streckgrenze und 
Zugfestigkeit des Materials wachsen, Contraction und Dehnungen 
abnehmen. Die Aenderungen dieser Grössen sind Dank dem 
schädlichen Einflüsse, den kleine Unhomogenitäten , Fehler 
etc. in der an sich geringen Profilfläche des Probestabes aus- 
machen, keineswegs so regelmässig und entschieden als die- 
jenigen der Ergebnisse der Biegeproben. Bei den Zerreiss- 
proben liegen die Grenzwerthe der Festigkeit zwischen 4,3 
und 7,1 tn pro cm*, während bei den gleichen Materialien und 
der angenommenen Belastung von 35 tn der Biegungspfeil 



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Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 247 

zwischen 0,51 und 8,10, die relative Deformationsarbeit zwischen 
8,9 und 247,9 Um schwankt, somit wesentlich besser als die 
unsichere Zugfestigkeit geeignet ist, zur Feststellung jener 
Härte Verhältnisse benutzt zu werden, die vom Standpunkt der 
ßetriebs-Oeconomie erwünscht erscheinen muss. 

Bei Durchsicht der Zusammenstellungen der Resultate 
der Biegeproben überrascht zunächst die relativ grosse Zahl 
der während der Versuche gebrochenen Schienenabschnitte. 
Auf 71 Biegeproben entfallen 8 d. h. 11,3% solcher Brüche. 
Die Ursache dieser Brüchigkeit der Stahlschienen aufzuklären 
liessen wir aus 5 der gebrochenen Schienenabschnitte Zerreiss- 
proben u. z. ähnlich wie vorher, je einen Rundstab aus der 
Kopfmitte und einen Flachstab aus der Lauffläche heraus- 
arbeiten, gleichzeitig aber auch die chemischen Analysen der 
Materialien anfertigen. Folgende Zusammenstellung gibt nähern 
Aufschluss über den Befund dieser speciellen Untersuchung: 

v a. Ergebnisse der chemischen Analysen 

ausgeführt durch Prof. Dr. Treadwell. 



Laif. 


No.d.Blefje- 


Kohlenstoff 


Mangan 


Sillcium Phosphor 


Schwell 


No. 


Probe 


in °/o 


in % 


in °lo 


in °/o 


in •/<> 


1 


13 


0,441 


0,854 


0,167 


0,111 


0,088 


2 


32 


0,292 


0,522 


0,101 


0,182 


0,068 


3 


44 


0,183 


0,648 


0,006 


0,219 


0,058 


4 


47 


0,269 


0,589 


0,006 


0,220 


0,048 


5 


71 


0,267 


0,598 


0,007 


0,109 


0,054 






b. Ergebnisse der 


Zerreissproben. 






Lauf. 


Ort. dir Eitiahnt 


Strickgriazt 


Ziiffutifllfit 


Csütractiti BihauiQ ii 0/0 


(Ml. Cllff. 


Bintrkuot 


No. 


der Probe 


/ pro cm* 


/ pro cm* 


in 0/0 pro 20 cm 


i.Titmayir 




1. 


Lauffläche 


3,18 


5,87 


24,9 18,5 


1,09 


— 




Kopfmitte 


3,25 


5,95 


40,9 21,5 


1,28 


— 


2. 


Lauffläche 


3,91 


5,99 


37,0 20,i 


1,20 


— 




Kopfmitte 


3,89 


5,95 


44,o 20,i 


1,*> 


— 


3. 


Lauffläche 


3,00 


5,20 


12,o 10,o 


0,52 


unganz 




Kopfmitte 


3,10 


5,70 


29,o 18,5 


1,05 




4. 


Lauffläche 


2,99 


3,64 


0,o 3 f o 


0,11 


blasig 




Kopfmitte 


3,62 


4,24 


0,0 3.7 


0,15 


n 


5. 


Lauffläche 


3,19 


4,83 


5,9 5,8 


0,25 


w 




Kopfmitte 


3,45 


5,40 


10,7 10,8 


0,58 


n 



Die chemische Zusammensetzung erklärt das Verhalten 
der betreffenden Schienen bei den Biegeproben und weist 
neuerdings auf die Notwendigkeit, die fremden, schädlichen 



Digitized by VjOOQIC 



248 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Vergleichende Zusammen- 
einiger Biege- und Zerreiss- 





Schienen 


Träg- 


Wider- 


Belas- 


Durch- 


Durch- 


Defor. 


Arbeit 


Ort der Ent- 








heits- 


stands- 


tung 


biegung cm 


biegung cm 


cm t 




K 
























nahme der ! 




Gewicht 


Höhe 


Moment 


/ 


absolut 


rolath 


absolut 


rolativ 


absollt 


relativ 


1 




kg).\.m 


cm 


in cm 


an der Bieggrenze. 


bei 35 / 


Belastung. 


Zugprobe, i 


1 


35,74 


13 9 oo 


1025,0 


155,0 


38,0 


0,56 


0,57 


0,50 


0,51 


8,7 


8,9 


Lauffläche 


2 
























Kopfmitte 


3 


35,74 


13 T oo 


1025,o 


155,o 


34,0 


0,47 


0,48 


0,52 


0,58 


9,i 


9,3 


Lauffläche 


4 
























Kopfmitte 


5 


36,80 


13,oo 


1033,0 


156,6 


35,5 


0,60 


0,62 


0,55 


0,57 


9,6 


9,9 


Lauffläche 


6 
























Kopfmitte 


7 


36,60 


13,oo 


1044,5 


158,5 


33,o 


0,49 


0.51 


0,62 


0,65 


13,5 


14,1 


Lauffläche 


8 
























Kopfmitte 


9 


33,45 


12,75 


894,o 


139,8 


31,o 


0,52 


0,46 


0,99 


0,88 


24,0 


21,4 


Lauffläche 


10 
























yKopfmitte 


11 


36,10 


13,oo 


968,5 


146,9 


30,o 


0,44 


0,48 


1,06 


1,08 


28,8 


27,4 


Lauffläche 


12 
























Kopfmitte 


13 


36,60 


13,oo 


1044,5 


158,5 


32,o 


0,47 


0,49 


1,88 


1,39 


36,o 


37,e 


Lauffläche 


14 
























Kopfmitte 


15 


36,00 


13,oo 


1030,o 


157,8 


28,o 


0,40 


0,41 


1,4» 


1,53 


42,o 


43,2 


Lauffläche 


16 
























Kopfmitte 


17 


36,oo 


13,oo 


1030,o 


157,8 


27,o 


0,41 


0,42 


1,64 


1,69 


44,5 


45,8 


Lauffläche 


18 
























Kopfmitte 1 


19 


37,25 


13,oo 


1031,8 


156.0 


28,o 


0,48 


0,44 


1,69 


1,78 


48,2 


48,8 


Lauffläche 


20 
























Kopfmitte 


21 


36,80 


13,oo 


1033,8 


156,6 


28,5 


0,49 


0,51 


2,07 


2,14 


58,o 


59,9 


Lauffläche 


22 
























Kopfmitte i 


23 


33,45 


12,75 


894,0 


139,8 


25,o 


0,41 


0,37 


2,11 


1,89 


58,o 


51,9 


Lauffläche | 


24 
























Kopfmitte ! 


25 


33,45 


12,75 


894,o 


139,o 


25,o 


0,42 


0,37 


3,00 


2,68 


^87,5 


78,2 


Lauffläche 


26 
























Kopfmitte 


27* 


36,80* 


12,80* 


1020,o* 


— 


27,5 


0,55 


0,56 


3,28 


3,29 


92,o 


93,8 


Lauffläche 


28 
























Kopfmitte 


29 


33,45 


12,75 


894,o 


139,o 


24,o 


0,89 


0,35 


3,96 


3,54 


114,5 


102,5 


Lauffläche 


30 ' 
























Kopfmitte 


31 


33,45 


12,75 


894,o 


139,o 


23,o 


0,85 


0,31 


5,17 


4,68 


152,o 


136,o 


Lauffläche 


32 
























Kopfmitte \ 


33 


36,80 


13,00 


1033,8 


156,6 


22,5 


0,48 


0,44 


5,76 


5,95 


161,5 


167,o 


Lauffläche 


34 
























Kopfmitte : 


35 


36,60 


13,00 


1044,5 


158,5 


22,5 


0,88 


0,84 


7,75 


8,10 


237,o 


247,9 


Lauffläche 


36 
























Kopfmittc 



*) Schiene war um 0,3 cm abgelaufen. 



Digitized by VjOOQIC 



Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 249 



tt'ellung der Resultate. 

'roben mit Stahlschienen. 



Streck- 


Zug- 


Con- 


Deh 


lung 


1 
Qualität«-: 






grenze 

t 


festig- 
keit 


trac- 
tion 


P 
io cm 


ro 
20 cm 


CoBfflcimt 
nach 


Bemerkungen 




pro cm* 


tp. cm* 


o/o 


0/0 


o/o 


Titmajir. 






4,75 


6,50 


48,0 


26,5 


21,4 


1,89 


Siliciumstahl; fehlerfrei. 




4,85 


6,60 


48,5 


27,6 


20,8 


1,38 


f> » 




4,46 


7,06 


33,2 


20,4 


16,0 


1,13 


Fehlerfrei. 




4,06 


6,71 


40,6 


28,2 


20,9 


1,40 


„ 




4,21 


5,95 


48,8 


25,o 


19,7 


1,17 


C= 0,i«° ; o; jVi* = o,7«°/o; &*= 0,«rf>/o; P—0^fo 


S=0fi*Plo. 


4,46 


6,25 


51,o 


27,2 


20,6 


1,29 






4^15 


6,50 


40,6 


25,o 


20,3 


1,30 






4,05 


5,46 


48,o 


4,o 


4,o 


0,22 


Schwammig-poröse Stelle am Stabrand. 




4,55 


6,80 


42,5 


24,8 


20,i 


1,37 


Fehlerfrei. 




4,00 


6,43 


47,6 


29,o 


22,o 


1,41 


t» 




4,18 


7,10 


30,5 


22,o 


18,o 


1,27 


C = 0,moP/o ; hin = 0,«rfVo ; Si = 0,o«P/o ; />= 0,o«o/o ; 


S =0,074Vo. 


3.46 


6,50 


39,5 


24,o 


20,8 


1,82 


» » « n 


. 


3,91 


5,99 


37,o 


25,8 


20,i 


1,20 


| Bruchfläche zeigt eine hellglänzende Partie. 
f C = o,«rf\ o ; Mn = Opafilo ; St — 0,ioio/o ; P = 0,tu»Vo ; 




3.89 


5,95 


44,4 


25,6 


20,i 


1,20 


5 = 0/ä%. 


3,50 


5,80 


49,5 


29,4 


24,o 


1,89 


Fehlerfrei. 




3,66 


6,08 


45,o 


30,5 


25,4 


1,54 


i» 




3,43 


6,20 


32,3 


24,8 


20,2 


1,25 


r 




3,50 


6,38 


5,5 


7,6 


6,8 


0,43 


Manganstahl. 




3.18 


5,87 


24,9 


21,7 


18,5 


1,09 


1 Bmchfläche zeigt eine kleine poröse Stelle. 




3,25 


5,95 


40,9 


26,8 


21,5 


1,28 




3,50 


5,46 


36,i 


26,7 


21,9 


1,19 « 


C= 0,44i°/o; Mn = 0^m°/o; ä'= 0,i«°/o; /*= 0,ttt% 


S = 0j*Mo. 


3,28 


5,50 


38,8 


26,8 


22,0 


1,21 


C = O^/o; Mn = o,«M°/o ; St = Oft**, o ; P= 0,ni% 


6 , = 0,o»°/o. 


3,70 


6,10 


31,i 


27,6 


22,o 


1,34 






3,68 


6,19 


46,6 


28,o 


21,5 


1,33 






2,99 


3,64 


— 


— - 


— 


— 


\ C = 0,taWo ; Mn = OpaPlo; St = 0,»*°/o; P= 0,t»y>'o; 
') Plötzlicher Bruch; Bruchfläche unganz ••). 


5' = 0,mbP/o. 


3,62 


4,24 


— 


— 


— 


— 




3,62 


4,33 


— 


— 


— 


— 


<\ Plötzlicher Bruch. 

] C= 0,»i°/o ; Mn = 0,*^ o ; St = 0,o*>A> ; P= 0,tM°. o 




2,89 


4,61 


47,5 


30,o 


23,1 


1,07 


S — Optfio. 


3,30 


5,51 


42,o 


28,7 


23,8 


1,28 






3,13 


5,48 


39,o 


27,9 


21,9 


1,19 






3,35 


4,88 


11,7 


12,9 


12,o 


0,58 


Blasig-schwammig "*). 




3,34 


4,65 


2,8 


3,o 


8,o 


0,14 


r r> 




2,70 


4,90 


29,2 


24,5 


20,2 


0,99 


1 Bruchfläche zeigt hellglänzende Einlagerungen. 
) C= 0,*i°/o; Mn = 0,«^/o; S(= 0/xrt'o; P= 0,ow<>/'o; 




2,69 


4,97 


19,3 


17,7 


15,1 


0,75 


5=0,ou°/o. 


3,30 


4,38 


61,5 


30,8 


21,2 


0,98 


localweich. 






3^4 


4,45 


52,5 


35,5 


28,5 


1,27 


normal; fehlerfrei. 





•*) Die Blasen des Gussblocks retchen bis auf i,o cm unter die Lauffläche. Probestäbe No. 25 und 31 
An normale Dicke (1,2 cm), enthielten aber noch eine Reihe einseitig situirter, schwammig-poröser Stellen, 
ztere treten besonders zahlreich in den aus der Schienen kopfmittc entnommenen Proben auf. 



16* 



ogle 



250 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Beimengungen des Schienenstahls durch Feststellung zulässiger, 
oberer Grenze einzudämmen. Bemerkenswerth ist übrigens die 
früher schon constatirte Thatsache, dass fehlerhaft zusammen- 
gesetztes, an sich brüchiges Material brillante Zerreissproben 
liefert, somit zu Trugschlüssen Veranlassung geben kann. 50% 
der vorstehenden Zerreissproben sind tadellos, während die 
chemische Analyse und das Verhalten der Schienen bei den 
Kaltbiegeproben über den Werth des Materials kaum Zweifel 
übrig lassen. 

Die an ganzen, tadellos gewalzten, fehlerfreien Gebrauch- 
stücken ausgeführte Biegeprobe gibt somit in der Deforma- 
tionsarbeit, angenähert im Biegungspfeil bei einer bestimmten 
Belastung jenseits der Bieggrenze, bei welcher jegliche Ver-' 
minderung des Stabes noch zuverlässig ausgeschlossen ist 
nicht nur ein charakteristisches Bild über jene Verhältnisse, 
die die Biegungsfahigkeit (möglicher Weise die Härte und 
Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiss durch Abnutzung) des 
Materials beeinflussen, sondern gestattet durch Beobachtung des 
Verhaltens des Stabes bei den weiter bis zur gänzlichen Verwin- 
dung gesteigerten Belastungen ein zutreffenderes Urtheil bezüglich 
Materialbeschaffenheit (Qualität) zu gewinnen, als dies an Hand 
der modernen Zerreissprobe möglich scheint. 

Endgültige Vorschriften zu Biegeproben können derzeit 
nicht gegeben werden. Immerhin müssen wir den mit der 
Abfassung der Pflichthefte betrauten technischen Organen 
unserer Bahnverwaltung rathen, die Biegeprobe auf den Werken 
fortan u. z. nicht wie das sonst üblich, mit einem bestimmten 
Procentsatz der gestellten Waare, sondern Chargen weise an 
tadellosen, exact gerade gerichteten Schienenenden (Abfall) 
vornehmen zu lassen. Wird bei diesem Prüfungsvorgange eine 
verbummelte Charge angetroffen, so stellt man diese dem Pro- 
ducenten zur Verfügung. Man entgeht dem Spiele des blinden 
Zufalls und wird dadurch weder den Fabrikanten schädigen, 
noch Waare kaufen, die eine Gefährdung der öffentlichen Sicher- 
heit in sich birgt. 

Bfegeproben wären folgender Massen zu organisiren: 

a) ZurBiegeprobesind nur tadellose, sorgfältig 
gerichtete Schienabschnitte von ca. 1,3 m Länge 
zu verwenden; 

b) die freie Stützweite soll 1,0 m betragen; 

c) Die Auflagerung der zu prüfenden Schienab- 
schnitte hat auf stählernen, mit 3,0 cm Durch- 
messer abgerundeten Schneiden zu erfolgen. 



Digitized by VjOOQIC 



Ueber die Anforderungen an Eisenbahnschienen im Betriebe. 251 

Gleiche Form und Abmessung ist auch der Angriffsschneide 
zu geben. 

d) Der Kraftangriff erfolgt auf die Kopfmitte. 

e) Bei einer Spannung von 3,0 / pro cm 2 in der 
äussern Faser des Profils darf eine merkliche, 
bleibende Durchbiegung des Stabes nicht ein- 
treten. Zur Controle belaste man den Stab während 
10 Minuten mit 

W . 
P = 12,0-y in /, 

wenn W das Widerstandsmoment des Profils und / die 
Stützweite in cm bezeichnet. Nagh Wegnahme der Be- 
lastung muss der Stab seine ursprüngliche Form wieder 
annehmen. 

f) Hierauf steigere man die Belastung allmälig 
bis zu einer Spannung von 5,0 / pro cm 2 der 
äussersten Faser des Profils und erhebe wo 
immer möglich automatisch Durchbiegung 
und die Deformationsarbeit des Stabes bei 
dieser Belastung. 

Bezeichnet nach wie vor 
W in cm das Widerstandsmoment des Schienprofils. 
/ in cm (= 100) die Stützweite des Prüfungsobjectes, 
so ist nach ^Erledigung der sub e) vorgeschriebenen Con- 
trole, die Belastung der Schiene bis auf: 

W . 
P = 20,0 y in / 

zu steigern, inzwischen das Diagramm der Biegungsarbeit 
(oder dessen Elemente) und schliesslich der totale 
Biegungspfeil aufzunehmen. 
g)Die Belastung ist hierauf bis zum ausge- 
sprochenenBeginnderVerwindungdesStabes 
zu steigern. Dabei darf einBruch derSchiene 
nich t eintreten. 



Digitized by VjOOQIC 



252 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Nachtrag 

zu den reducirten Qualitätsproben mit Schienenstahl; Seite 229. 



Ms 



Lieferant 



Jihs 
dir 

Lilfi-, 
rung 



Ct/ 



St 
Je 

5- 






u 

o 
U 

9* 






ß ° Cl 
« u 5T 






8 8 

3 e 
«o a 



t>:= e 



Bemerkungen 



Antragsteller: Schweiz. Nord-Ost-Bahn. 



178 
179 

180 
181 

182 
183 

184 
185 

186 
187 

188 
189 

190 
191 

192 
193 

194 
195 

196 
197 



De Wendel & Co. 
Hayange. 



1886 


3,60 


6.65 


1,85 


34,9 


18,8 


14,4 


1,30 


101,4 


0,96 




2.78 


6,30 


2,81 


34,7 


19,5 


15,2 


1,28 


97,7 


0,96 


» 


3,77 


7,00 


1,86 


30,2 


18,8 


15,6 


1,20 


100,2 


1,07 




3,74 


6,60 


1,76 


35,3 


20,6 


15,9 


1,29 


101,8 


1,05 


» 


4,75 


7,40 


1,56 


35,8 


15,6 


13,3 


1,17 


109,8 


0,98 




3,98 


6,90 


1,73 


42,9 


20,6 


15,7 


1,81 


111,9 


1,08 


» 


3,76 


6,58 


1,74 


24,4 


15,o 


12,9 


1,16 


89,7 


0,84 




3,78 


6,45 


1,73 


44,i 


23,9 


16,9 


1,41 


108,6 


1,09 


* 


4,00 


7,12 


1,78 


33,5 


19,9 


15,8 


1,26 


104,7 


1,13 




3,58 


6,70 


1,87 


32,i 


20,3 


15,8 


1,28 


99,i 


1,06 


n 


3,84 


7,10 


1,85 


30,i 


22,o 


I8.0 


1,22 


101,i 


1,28 




3,82 


6,78 


1,77 


35,8 


24,8 


20,4 


l,li 


103,1 


1,88 


r 


3,78 


7,01 


1,85 


uniich. 


19,4 


15,9 


1,22 


DBiieh. 


1,12 




3.88 


6,91 


1,80 


31,6 


22,5 


19,4 


1,16 


100,7 


1,34 


n 


3,69 


6,64 


1,80 


11,8 


11,2 


10,8 


1,04 


78,2 


0,72 




3,66 


6,58 


1,80 


32,5 


23,2 


18,6 


1,25 


98,8 


1,22 


» 


3,68 


6,79 


1,84 


26,5 


20,8 


16,8 


1,24 


94,4 


1,U 




3,64 


6,67 


1,83 


36,4 


25,5 


20,7 


1,23 


103,i 


1,88 


ff 


3,82 


6,79 


1,78 


18.3 


18,o 


17,0 


1,06 


86,2 


1,15 




3,75 


6,67 


1,78 


32,5 


23,5 


20,7 


1,13 


99,2 


1,38 



Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fusa. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 

Lauffläche. 
Fuss. 



Die Schienen der Probe Nr. 178, 179 und 184, 185 entstammen 
der nämlichen Charge. Das Material dieser Schienen sowie dasjenige 
der Proben Nr. 186 und 187 wurde hier analysirt und ergab im Mittel 
aus 2 Versuchen für: 

Nr. Kohlenstoff Mangan Silicium Phosphor Schwefel 
178 u. 184 : 0,509 °/o 0,779 °/o 0,on °/o 0,096% 0,03i°/o 

186 U. 187 : 0,481 °/o 0,776 °/o 0,008 °/o 0,098°/o 0,038 °/o 



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Bronce und Kupfer. 253 



IL Abtheilung. 

Bronce und Kupfer. 



Aus der Reihe der Festigkeitsproben mit Bronce und 
Kupfer, die im Laufe der letzten Jahre im eidgen. Festigkeits- 
institute ausgeführt wurden, verdienen blos einige wenige ver- 
öffentlicht zu werden. Zu diesen gehören vor allem die 
auf Antrag des Hrn. Oberstlt. Roth, Schiessofficier der Eid- 
genossenschaft, mit einer ca. 8°/° Kanonenbronce der schwei- 
zerischen Artillerie zu wiederholten Malen ausgeführten Ver- 
suche. Die eine Serie dieser Versuche, vgl. Seite 31 dieses 
^Heftes, bezweckte die Feststellung der Wirkung der Compres- 
sionsdorne bei Dichtung der Rohrwandungen nach dem Ucha- 
tius' sehen Verfahren, während die andere lediglich zur nähern 
Prüfung der Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse des un- 
comprimirten Materials an verschiedenen Stellen des Geschützes 

diente. 

« 

1. Resultate der Untersuchung 

des Einflusses der Compression nach Uchatius 

auf das 8 % Kancnenmetall. 

Ueber die Art der Entnahme, Appretur, sowie über die 
Art der Einspannung der Probekörper und die Methode der 
Prüfung ihrer Elasticitäts- und Festigkeitsverhältnisse ist auf 
Seite 33 bis 35 Näheres mitgetheilt. Fig. 10 gibt insbeson- 
dere Aufschluss über die Lage und Bezeichnung der Proben 
im Geschützrohr. Man sieht, die alphabetische Reihenfolge 
der Buchstaben bezeichnet die Lage der Ringe im Rohr, aus 
welchen die Proben herausgearbeitet wurden. A gehört dem 
Bodenstück, B dem Zapfenstück an. Hierauf folgen die Ringe 
C, D und schliesslich E, welch' letzterer der Rohrmündung 
angehört. Die Ringe D und E lieferten wegen der relativ 
geringen Wandstärke des Geschützrohrs in der Nähe der Mün- 
dung blos zwei diametral situirte Proben, während das Boden- 
stück A deren 6 herauszuarbeiten gestattete. 



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254 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



In folgender Zusammenstellung der Resultate gibt die 
mittlere Doppellinie die Lage der Bohrung des Geschützes an. 
Die Numeration ist derart gewählt, dass I beziehungsweise r 
die Proben eines Ringes aus der Nähe der Bohrung, II resp. III 
die Proben aus der Nähe der Rohroberfläche bezeichnen. 



Bezeichnung 



III 



III* 



Bing Sign. A (Bodenstuck). 



Elasticitätsmodul t t pr. cm % 
Grenzmodul yt „ „ 

Streckgrenze at „ „ 

Zugfestigkeit ßt „ „ 

Dehnung pr. 10 cm X\ in °/o 
„ 20 cm X* in ü /o 
Spec. Arbeitscapac. « in / cm. 



1159,0 


1064,0 


1092,0 


1105,0 


1121,0 


1139,0 


0,80 


0,56 


0,8O 


| 0,80 

1 


0,87 


0,3O 


2,07 


3,11 


3,19 


3,05 


3,08 


3,15 


52,o 


51,8 


15,6 


10,8 


49,8 


64,i 


49,o 


48,8 


14,6 


10,6 


46,0 


59,6 


1,81 


1,82 


0,47 


0,80 


1,27 


1,58 



Ring Sign. B (Zapfenstück). 



Elasticitätsmodul t t pr. cm 2 

Grenzmodul yt „ „ 

Streckgrenze at „ , 

Zugfestigkeit ßt „ „ 

Dehnung pr. 10 cm X\ in °/o 

„ 20 cm X* in % 
Spec. Arbeitscapac, « in / cm. 





1151,0 


1127,0 


ill24,o 


1150,0 




0,« 


0,88 


0,89 


0,30 




3,24 


3,19 


3,26 


3,25 




49,4 


16,2 


17,2 


56,5 




46,2 


14,3 


18,0 


52,2 




1,31 


0,49 


| 0,51 


1,59 



Bing sign. C. 



Elasticitätsmodul c t pr. cm 2 
Grenzmodul yt „ „ 

Streckgrenze at „ „ 

Zugfestigkeit ßt „ „ 

Dehnung pr. 10 cm Xi in °/o 
n „20 cm X2 in % 
Spec. Arbeitscapac. « in / cm. 





1133,0 


1145,0 


1146,0 


1141,0 




0,48 


0,89 


0,93 


0,87 




3,27 


3,25 


3,26 


3,26 




62,0 


21,8 | 


20,5 


56,6 




61,2 


20,4 i 


19,2 


56,0 




1,70 


0,64 i 


0,61 


1,52 



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Bronce und Kupfer. 



255 



Bezeichnung 



III 



III* 



Bing sign. D. 



Elasticitätsmodul t t pr. cm 2 
Grenzmodul yt „ 

Streckgrenze <j/ „ „ 

Zugfestigkeit ßt „ „ 

Dehnung pr. 10 «» X\ in °/o 
„ 20<:»* h in % 
Spec. Arbeitscapac. « in / £7». 







1152,0 


,1145,0 








0,50 


0,43 


1 






3,38 


3,29 








61,5 


54,7 








58,9 1] 52,4 








1,73 


1,53 





Bing* sign. B. 



Elasticitätsmodul i t pr. cm % 

Grenzmodul yt „ „ 

Streckgrenze at „ „ 

Zugfestigkeit /*/ „ „ 

Dehnung pr. 10 cm k\ in °/o 

„ 20 cm h in % 

Spec. Arbeitscapac. « in / cm. 



1121,0 11111,0 
0,30 |! 0,37 

3,22 !] 3,24 



53,9 
49,8 

1,44 



59,3 
54 o 

1,65 



Bemerkung. Die Ringe D und E sind offenbar nicht fertig coraprimirt; 
Ring E scheint überhaupt nicht comprimirt zu sein. 

2. Prüfung der Elasticitäts- und Festigkeitsver- 
hältnisse der uncomprimirten Kanonenbronce. 

Zur Feststellung der Elasticitäts- und Festigkeitsverhält- 
nisse des uncomprimirten Kanonenmetalls an extremen Stellen 
des Geschützrohrs, liess Hr. Oberstlt. Roth von z abgedrehten, 
bereits noch ungebohrten 15 cm Positionsgeschützen je eine 
Vollscheibe an der Rohrmündung, eine andere am Bodenstück 
abstechen und aus diesen Zerreissproben herausarbeiten. Jede 
Vollscheibe von der Mündung gab 4, diejenige vom Boden 6 
Probekörper. Die Entnahme der Probekörper geschah trans- 
versal zur Rohraxe, d. h. die Ebene der Axen aller aus einer 
Scheibe herausgeschnittenen Probestäbe stand senkrecht zur 
Rohraxe. In folgenden Zusammenstellungen der Resultate sind 
nach wie vor mit I und I* die Probestäbe einer Scheibe ent- 
nommen seitlich dem Centrum (Scheibenmitte), mit II und II* 
die folgenden, mit III und III* die meist ganz kurzen Stäbe 
nächst der Rohrwand bezeichnet. Die mit * bezeichneten 
Proben hatte Hr. Prof. Bauschinger die Güte der Controle 
willen auszuführen. 



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256 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



Bezeichnung 



III II 



III« 



Geschützrohr Nr. 1. 



a. Bodenstttek. 



Elasticitätsmodul e t pr. cm 2 
Grenzmodul y „ „ „ 

Streckgrenze a „ „ „ 

Zugfestigkeit ß „ „ „ 

Dehnung pr. 10 cm X\ in °/o 
. 20 „ X* m n 
Contract. (angenähert) </< „ , 



-t) 


1190,0* 


1151,01 


1176,o 


1210,o 


-t) 


0,72* 


0,52* 


0,59 


0,74 


1,30 


1,20* 


1,10* 


1,13 


1,21 


3,80 


3,84* 


3,17* 


3,28 


3,28 


66,7 


70,0* 


55,6* 


62.8 


61,60 


61,4 


69,8* 


52,0*1 


58,2 


55,8 


60,0 


61,o* 


51,o* i 


52,2 


60.7 



Streckgrenze 
Zugfestigkeit 
Dehnung pr. 10 cm 

- « 20 „ 
Contract. (angenähert) (f „ 



b. Mündungsstttek. 

a t pr. cm 2 

ß« n * 

Xi in °/o 

^2 n « 





(nniicher) 


1,53 


1,53 


(aBsicher) 




3,70 


3,53 


3,53 


3,66, 




-t) 


54,3 


53,7 


-t) 




-t) 


52,2 


50,3 


~t) 




54,6 


49,9 


49,9 


55,8 



-t) 
-t) 

1,30 
3,30 

54,0 
47,5 
59.2 



Positionsgeschtitz Nr. 2. 
a. Bodenstttek. 



Elasticitätsmodul 


€ t pr. 


cm* 


Grenzmodul 


y w « 


n 


Streckgrenze 


a« „ 


y> 


Zugfestigkeit 


ß v n 


n 


Dehnung pro 10 cm 2 Xi in 


•/• 


„ 20 


h n 


* 


Contract. (angenähert) <f> „ 


« 



— 


1160,o' 


1168,o» 


i 1200,o 


1132,o 


— 


0,72* 


0,52* 


0,57 


0,76 


1,44 


1,20* 


1,10* 


1." 


1,20 


3,14 


3,25* 


3,07* 


3,08 


3,25 


60,5 


58,2* 


51,9* 


53,0 


65,1 


55,2 


52,7* 


45,7* 


48,7 


62,9 


61,7 


66,0* 


65,0* 


57,9 


67,5 



b. Mündungsstttck. 



Streckgrenze er / pr. cm 2 

Zugfestigkeit ß n n „ 

Dehnung pr. 10 cm X\ in •/o 

■ - 20 „ U , n 

Contraction tf, „ „ 





1,66 


1,61 


1,57 


1,77 




3,66 


3,61 


3,60 


3.66 




-t) 


61,2 


57,9 


-t) 




-t) 


60,3 


54,9 


-t) 




51a 


46,9 


50,6 


55,» 



1,44 
3,12 

38,7 
34,8 
46,» 



t) Wegen Kürze der Stäbe zur Messung nicht geeignet« 



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Bronce und Kupfer. 



257 



3. Resultate der Prüfung 

der Elasticitats- und FestigkeitsverhUtnisse 

einer Manganbronce. 



» 


Lieferant 


O 3 ^ 

2 ° 2 

1 


N 


Streck- II 

grenze 1 

/ pro cm* II 


a 


c 
t c 

O 

U 


Dflhiuig in /o 
pro 

tocm \aocm 


Bemerkungen 


Antragsteller: Oberst Bluntschli, Zürich. 


1 


C. Heusler, Gebr. 


1443,0 


0,65 


C. 1,10 


2,7. 


42,8 


38,9 


32,t 1 


Poröse Stelle im Bruch 


2 


Bonn. 


1393,0 


0,86 


C. 1,40 


2,98 


41,o 


31,9 


28,i 1 


Kern porös. 


3 




1357 ; o 


0,87 


C 1,41 


2,93 


39,6 


31,4 


27,2 1 


Porös. Stelle im Bruch 


4 




1353,o 


0,77 


C. 1,80 


3,16 


41,8 


36,9 


31,4 j 


?• uns» 



4. Der Stauchapparat und seine Anwendung. 

MUgetheilt von Hrn. Schenker, Chef der eidg. Munitionscontrole. 

Die Messung der bei der Verbrennung der Pulverladung 
in Geschützen und Gewehren entstehenden Spannung oder Gas- 
druck geschieht in der Schweiz wie in den meisten Staaten mit 
dem sog. Stauchapparat, crusher gange oder ecraseur von Noble. 
|p Die einfache und wenig Raum bean- 

spruchende Einrichtung, die Leichtigkeit der 
1 Anbringung und bequeme Handhabung geben 
diesem vor andern zu gleichem Zweck con- 
struirten Apparaten den Vorzug. Der Stauch- 
apparat besteht aus dem Stempel A, dem 
Kupfercylinder B und dem Centrirring C, vergl. 
Fig. 38. Der Stempel aus gehärtetem Stahl ge- 
fertigt, geht schliessend in seiner Führung und 
ist nach hinten mit einer Verstärkung versehen. 
Man gibt dem Stempel in der Regel einen 
Durchmesser von 11,1 mm, dessen Querschnitt 
beträgt dann 0.9675 Quadratcentimeter und 
F, s* 38# entspricht" ein Kilogramm Druck somit stets 

einer Atmosphäre = 1,033 kg pro cm 2 . 

Der Durchmesser des Stempels kann aber auch kleiner 
oder grösser gewählt werden, je nachdem es für den speciellen 




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258 II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 

Fall seiner Anwendung zweckmässig erscheint. In diesem Fall 
berechnet sich der Gasdruck, wenn P den Druck und d den 
Durchmesser des Stempels bedeutet: 

± P P 

7= -zz — in kg = 1,233 -5=- in Atmosphären pro cm 2 . 

TZ 

Die Kupfercylinder haben für die gewöhnlichen Gasdruck- 
messungen einen Durchmesser von 10 mm und eine Höhe von 
15 mm. Bei sehr grossem oder auch kleinem Druck können 
diese Dimensionen entsprechend modificirt, bei sehr kleinem 
Druck eventuell durch Bieicylinder ersetzt werden. 

Die Centrirung wird durch einen passenden Kautschuk- 
ring oder auch durch eine Spiralfeder bewirkt und soll die 
Axe des Kupfercylinders in die Verlängerung der Axe des 
Stempels fallen. 

Für den Gebrauch wird der Apparat in die Bodenparthie 
oder Seitenwandung der Waffe mit der für jeden speciellen 
Fall erforderlichen Modifikation eingepasst; das Princip des 
Apparates bleibt sich aber immer das gleiche. Der Stempel 
muss fest gegen den Kupfercylinder anliegen, da sonst die 
Wirkung eine stossartige und die Messung fehlerhaft würde. 
Durch Aufstreichen von Fett auf den Stempel soll das Ein- 
dringen der Pulvergase zum Kupfercylinder verhindert werden. 
Beim Schuss drücken die Gase auf den Stempel und durch 
diesen auf den Kupfercylinder, der dadurch eine Verkürzung 
erleidet. Aus der gefundenen Verkürzung des Cylinders durch 
Nachmessen der Höhe oder Länge vor und nach dem Schuss 
wird dann auf den in der Waffe herrschenden Druck geschlossen. 

Zur Beurtheilung des stattgefundenen Druckes oder Gas- 
spannung wurden nun eine Anzahl solcher Kupfercylinder bei 
wachsendem Druck z. B. 200, 400, 600 u. s. f. Kilogr. mittelst 
der Werder'schen Festigkeitsmaschine gepresst resp. gestaucht 
und die dadurch bewirkten Verkürzungen bestimmt. Aus den 
erhaltenen Resultaten wurde dann durch Interpolation oder 
auf graphischem Wege der Zwischenwerth berechnet und in 
eine Tabelle zusammengestellt, aus der ohne Weiteres für jede 
gefundene Verkürzung der entsprechende Druck abgelesen 
werden kann. (Eine auf angegebene Weise angefertigte Ta- 
belle folgt am Schlüsse.) 

Die für die gewöhnlichen Druckmessungen in Waffen 
zur Verwendung kommenden Kupfercylinder werden zudem 
noch bis nahezu auf den zu erwartenden Druck z. B. 1000, 
1500, 1800 Atmosphären vorgepresst. Beim Schuss ergibt 



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Bror.ce und Kupfer. 



259 



sich dann noch eine weitere Verkürzung, zu der aus der Tabelle 
der zugehörige Ueberdruck bestimmt wird. Diesen addirt zum 
geübten Druck der Vorpressung ergibt ajsdann den im Geschütz 
oder Gewehr thätig gewesenen Gesammtdruck. 

Das für die Cylinder in Verwendung kommende Kupfer 
soll von bester Qualität und sorgfältig ausgeglüht sein. Weil 
jedoch das Metall verschiedener Lieferungen nicht immer von 
absolut gleicher Beschaffenheit, erscheint es angezeigt, bei jeder 
Lieferung durch Pressen einer Anzahl Cylinder bei wachsendem 
Drück die aufgestellte Tabelle zu verificiren. 

Wie bei der Erzeugung der Kupfercylinder, so auch 
bei den Versuchen resp. deren Pressungen ist darauf zu achten, 
dass deren Druckflächen immer parallel zu einander bleiben. 

Tabelle für den Stauchapparat 

mit Stempel von 11,1 mm Durchmesser und Kupfercylinder von 15 mm Länge 
und 10 mm Durchmesser. 



Verkürzung 

dir Kupfircylindir 

mm 


Druck in kg 
und Atm. 


Differenz 


1 Verkürzung 
1 dir Kupfircylindir 
mm 


Druck in kg 
und Atm. 


Differenz 


0,1 


380 


— 


i 2 >* 


2310 


60 


0.2 


550 


170 


2,5 


2370 


60 


0,3 


680 


130 


2,6 


2430 


60 


0,4 


790 


110 


2,1, 


. 2490 


60 


0,5 


890 


100 


2,8 


2550 


60 


r 6 


980 


90 


2,9 

; 3,0 


2610 


60 


0.7 


1070 


90 


2070 


60 


0,8 


1160 


90 


1 3,i 


2730 


60 


0,9 


1245 


85 


; 3.1 


2790 . 


60 


1,0 


1330 


85 


3.3 


2850 


60 


1,1 


1415 


85 


3,4 


2910 


60 


12 


1495 


80 


3.5 


2970 


60 


1,3 


1575 


80 


3,6 


3030 


60 


U 


1650 


75 


3,7 


3090 


60 


1,5 


1720 


70 


3.8 


3150 


60 


1,6 


1790 


70 


! 3,9 


3205 


55 


1,7 


1860 


70 


i 4,o 


3260 


55 


1,8 


1925 


65 


4,1 


3315 


55 


1,9 


1990 


65 


4,2 


3370 


55 


2,0 


2055 . 


65 


4,3 


3425 


55 


2.1 


2120 


65 


4,4 


3480 


55 


2,2 


2185 


65 


4,5 


3535 


55 


2,3 


2250 


65 


— 


— 


— 



Digitized by VjOOQIC 



260 



II. Abth. Resultate der Festigkeitsproben. 



5. Qualitätiproben mit Kupfer. 

Kupfer u. z. in Rundstab- als auch in Blechform ent- 
sprechend der Verwendung des Materials zu Stehbolzen und 
Feuerbüchsen der Locomotiven wurde im eidg. Festigkeits- 
institut wiederholt zur Prüfung der Qualität eingereicht. Speciell 
hat die Schweiz. Locomotiv- und Maschinenfabrik 
in Winterthur, die ihren Bedarf an Kupfer von der r Societe 
pour la fabrication des metaux" (ancien J. J. Laveissiere et fils) 
bezieht, grössere Lieferungen der letzten Jahre regelmässig 
auf Qualität prüfen lassen. Die gewonnenen Resultate sind 
nahezu identisch, wesshalb wir uns auf Angabe einiger Grenz- 
und Durchschnittswerthe derselben beschränken dürfen. Fol- 
gende Zusammenstellung soll den Grad der GLeichmässigkeit 
des Materials einer Lieferung geben, wobei wir bemerken, 
dass bei zu verschiedenen Zeiten gelieferten Waaren in quali- 
tativer Beziehung wohl Abweichungen angetroffen wurden, die 
jedoch wesentlich geringfügiger als diejenigen sind, die wir 
bei Eisen und Stahl zu beobachten Gelegenheit hatten. 

Resultate der Prüfung von Stangenkupfer. 

Stehbolzenmaterial der Locomotiven der „Alta Italia u . 



tt 


Lieferant 


l-s 2 


11 

1 s 


C 
(4 © 

t e 

a 


Dehnungen 
in % 

p. 11 cm p. 21 c m 


s r 

.15 H 
i*« 1 


Bemerkungen 



Antragsteller: Schweiz, Locomotirfabrik, Winterthur. 



Societe p. 1. fabri- 
cation des metaux 
ä Paris. 



0,98 


2,24 


62,6 


48,o 


39,o' 


0,98 


2,84 


64,6 


48,5 


40,o 


, 0,98 


2,22 


59,5 


55 t o 


46,o 


1 0,98 


2,22 


65,9 


50,o 


42,o 


, 0,98 


2,25 


65,3 


54,5 


43,o 



39,0 ,! 0,87 !l Mater, fehlerfrei 



1,02;! 

I 0,93 |' 

0,97 jj 



Bei ca. ao Versuchen mit Kupfer in Rundstäben 
(Stehbolzenmaterial) fanden wir 
im Mittel: 
im Maximum: 
im Minimum: 

Kupferbleche (Feuerbüchs-Material) ergaben 

| im Mittel |; 1,02 | 2,30 | 52,o | 52,o | 44,o || l,oo |, 



0,95 


2,20 


61,0 


51,o 


41,5 F 0,92 ' 


' 1,20 


2,85 


66,0 


56,o 


46,o !| 1,06 ' 


0,88 


2,13 


50,5 


38,5 


30,0 |, 0,64 |l 



••.' V'Digitiztdby GoOgle 









Digitized by VjOOQIC 



SCHWEIZ. BAUZEITUNG. 



Zur Frage der Qualitätsbestin 

Von Prof. L. TE 





Fi£. i. 



Fi 



Silicium und Mang 




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Masstab ca. '/r» 



urning von Flussstahlschienen. 



1884. BAND IV. 



MAJER in Zürich. 





mstahlblock- Brüche. 






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Fiff. 6. 



J. BAECKMANN 



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Resultate einiger 

# ausgefC 

bauschincJerTwöhler, 




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• Stabeisen (gewalzt) 

'labeisen (gehämmert) 
o Kesselblech 



: Flach*undFh(on£iserv 

L/ICJITIZCQ Dy VJ V/ V/X lv 



3,2t. 3,3 3,4 3.5 3.6 3,7 3,8 3.9 4.o *,18 4*t. '6,2t. 5.3 5.4 



Fiusseisen 



estigkeitsproben 

irt von 

.CKERMANN &TETMAJER 



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25, 

24, 
23, 
22, 
21. 
20. 



18, 



nntüiens MinimaL-Dehmutg 

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i4. 



13, 



12, 



Legende: 



a • Schienen' 

o BpäreiferL (WöhUrj 

a tfadreifen, (Bauschinger) 



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5.5 5.« 5.7 5,8 5.9 6,o 6.1 6.2 6.3 6* 6.5 6.6 8,7t. 















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Tat. VIII. 



oben mit Flusseisenträgern. 










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