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Full text of "Mélanges Chabaneau. Festschrift Camille Chabaneau zur vollendung seines 75. lebensjahres 4. märz 1906, dargebracht von seinen schülern, freunden und verehrern"

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Mélanges Chabaneau. 


Volume offert 


à 


Camille Chabaneau 
à l'occasion du 75 anniversaire de sa naissance 
(4 mars 1906) 
par 


ses élèves, ses amis et ses admirateurs. 


Erlangen. 
Fr. Junge, Libraire-Editeur. 
1907. ” 








Mélanges Chabaneau. 


Festschrift 


Camille Chabaneau 
zur Vollendung seines 75. Lebensjahres 


4. März 1906 


dargebracht von 


seinen Schülern, Freunden und Verehrern. 





131806 





K.B.Hof- und Unte..Bucherucherei von Junge & Bohn In Krlangen. 





Mélanges Chabaneau. 


Volume offert 


à 


Camille Chabaneau 


à l’occasion du 75 anniversaire de sa naissance 
(4 mars 1906) 
par 


ses élèves, ses amis et ses admirateurs. 


Erlangen. 
Fr. Junge, Libraire-Editeur. 
1907. - * 



















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Mélanges Chabaneau. 


Festschrift 


Camille Chabaneau 


zur Vollendung seines 75. Lebensjahres 
4. März 1906 


dargebracht von 


seinen Schülern, Freunden und Verehrern. 





131806 





X.B. Hof- und Univ.-Buchdrucherei von Junge & Sohn Im Erlangen. 


Vorwort. 


Da bei der grossen Zahl der Teilnehmer an der Festschrift 
für Camille Chabaneau es unmöglich war, in der kurzen Zeit 
von einem Vierteljahr, welche bis zum Geburtstag des Meisters 
blieb, den ganzen vorliegenden Band zum Abschluss zu bringen, 
so wurden dem Jubilar durch den vorbereitenden Ausschuss die 
bis dahin fertig gedruckten Bogen der Festschrift, 8. 1—117, 
mit einem provisorischen Vorbericht überreicht, enthaltend die 
nachstehende Adresse, zugleich mit einem Brief von F. Mistral 


im Original, der hier zwischen Seite VIII und IX in Reproduktion 
folgt. 


Verebrter Herr Professor! 
Lieber Freund! 


Der Tag, an welchem Sie 75 Jahre Ihres arbeitsreichen 
Lebens vollenden, ist uns eine willkommene Gelegenheit, Ihnen 
auszusprechen, welche Gefühle warmer Hochschätzung und herz- 
licher Dankbarkeit wir für Sie empfinden. 

Im Gange Ihres äusseren Lebens ursprünglich der Wissen- 
schaft fernstehend, sind Sie durch innerste Neigung unseren 
romanischen Studien zugeführt worden. Nachdem schon die 
Histoire et Théorie de la Conjugaison française die gewissen- 
hafte Methodik Ihres Arbeitens erwiesen hatte, errichteten Sie 
durch die limousinische Grammatik, der ersten wahrhaft wissen- 
schaftlichen und noch immer unübertroffenen Darstellung eines 
lebenden südfranzösischen Dialektes, sich und der von der 





Mélanges Chabaneau. 


Volume offert 


à 


Camille Chabaneau 
à l’occasion du 75: anniversaire de sa naissance 
(4 mars 1906) 
pes 


ses élèves, ses amis et ses admirateurs. 


Erlangen. 
Fr. Junge, Libraire-Editeur. 
1907. * 





























Mélanges Chabaneau. 


Festschrift 


Camille Chabaneau 


zur Vollendung seines 75. Lebensjahres 
4. März 1906 


dargebracht von 


seinen Schülern, Freunden und Verehrern. 





131806 





KB. Hofe und Untv.-Ruchärucherel von Junge & Bob In Erlangen. 


VI Glñckwunsch des vorbereitenden Ausschusses 


geliebten Mutter erlernten heimischen Mundart ein dauerndes 
Denkmal. Eine grosse Zahl umfangreicher und kleinerer Ar- 
beiten, unter denen wir nur die wertvollen Beiträge zur Histoire 
générale de Languedoc hervorheben wollen, haben Ihnen seit- 
dem längst die erste Stelle unter den Kennern provenzalischer 
Sprache und Literatur gesichert, und niemand anders als Ihnen 
konnte die ehrwürdige Universität Montpellier den neugegründeten 
Lehrstuhl anvertrauen, von welchem Sie während eines Viertel- 
jahrhunderts eine segensreiche Wirksamkeit ausgeübt haben. 

Doch nicht nur den Erfolgen des Gelehrten gilt unser 
Beifall. Auch durch die Art Ihres selbstlosen, stets nur der 
Sache zugekehrten Wirkens, durch die warme Güte Ihres 
Herzens, welche ein jeder, der Ihrem stillen Kreise nahen 
durfte oder der sich von fern her Beistand suchend an Sie 
wandte, kennen gelernt hat, sind Sie uns ein Vorbild und das 
Ziel herzlicher Verehrung geworden. 


Wir erinnern uns heute mit Dankbarkeit alles dessen, was 
Sie für uns getan haben und was Sie für uns sind, und sprechen 
den Wunsch und die frohe Hoffnung aus, dass Sie Ihrer Wissen- 
schaft, Ihren Freunden, Schülern und Verehrern noch lange 
Jahre in rüstigster Kraft erhalten bleiben. 


Der vorbereitende Ausschuss. 


Cher et honoré Maitre, 
Cher ami, 


Le jour de votre soixante-quinzième anniversaire nous offre 
une occasion bienvenue de vous adresser l'hommage de notre 
profonde estime et de notre sincère reconnaissance, 

Etranger d'abord à la science par la carrière où vous étiez 
entré, un penchant secret et puissant vous a entrainé vers nos 
études romanes. Tout de suite vous avez montré, par votre Histoire 





ven Glückwunsch des vorbereitenden Ausschusses 


L. Constans, Prof. à l'Université d’Aix-Marseille, 

Dr. J. Cornu, Prof. a. d, Universität Graz. 

Dott. V. Creseini, Prof. nell’ Universitä di Padova, 

F. Desmoulin, Peintre-graveur, Paris, 

Dott. Fr, D’Oyidio, Prof. nell’ Universitä di Napoli. 

Dr. W. Foerster, Prof, a. d. Universität Bonn. 

M. Grammont, Prof. à l'Université de Montpellier, 

Dr. @. @röber, Prof, a. d. Universität Strassburg i. E. 

Dr. A, @. van Hamel, Prof. a. d. Universität Groningen. 

A. Jeanroy, Prof. à l'Université de Toulouse. 

E. Langlois, Prof. à l'Université de Lille. 

Dr. E. Levy, Prof. a. d, Universität Freiburg i. B. 

Fr. Mistral à Maillane, 

Dott. E. Monaei, Prof. nell’ Università di Roma, 

Dr. H. Morf, Prof. a. d. Akademie für Sozial- und Handels- 
wissenschaften, Frankfurt a. M. 

Dott. F. Noyati, Prof. nell’ Accademia seientifico-letteraria di 
Milano. 

Dott. E. @. Parodi, Prof. nel R. Istituto di Studj superiori di 
Firenze. 

L.-G. Pélissier, Prof. à l'Université de Montpellier. 

Dott. P, Rajna, Prof. nel R. Istituto di Studj superiori di Firenze. 

Dott. R. Renier, Prof. nell’ Università di Torino. 

Dott. A. Restori, Prof. nell’ Università di Torino. 

E. Rigal, Prof. à l’Université de Montpellier. 

Dott. €, Salvioni, Prof. nell’ Accademia scientifico-letteraria di 
Milano. 

Dr. E. Stengel, Prof. a. d. Universität Greifswald. 

Dr. A. Stimming, Prof. a. d. Universität Göttingen. 

Dr. H. Suchier, Prof. a. d. Universität Halle a. S. 

H. Teulié, Bibliothécaire de l’Université de Rennes. 

A. Thomas, Prof. 4 l'Université de Paris. 

Dr. A. Tobler, Prof. a. d. Universität Berlin. 

Dr. K. Yollmöller, Universitätsprofessor a. D. in Dresden. 

Dr, R. Zenker, Prof. a. d. Universität Rostock i. M. 











Text der Tabula gratulatorin IX 


Später folgte dann die Tabula gratulatoria, welche nach- 

stehenden Wortlaut hat: 
A Monsieur Camille Chabaneau, 
Professeur honoraire à l'Université de Montpellier. 

Les soussignés, vos élèves, vos amis ou vos admirateurs, 
vous prient d'agréer, à l'occasion du soixante-quinzième anniver- 
saire de votre naissance, l'hommage de leur profonde sympathie. 

Voilà plus d'un demi-siècle que vous avez choisi pour champ 
d'études la philologie romane, à une époque où ces études étaient 
encore peu en honneur; vous avez contribué pour une large part 
à défricher ce champ et vous avez marqué d'une empreinte 
ineffaçable le domaine que vous vous étiez assigné, Vous avez 
trouvé le premier les lois qui dominent l'histoire en apparence 
confuse de la conjugaison française, et vous avez montré à quel 
besoin de clarté et d'unité la langue française, image du génie 
de la nation, avait instinctivement obéi. Un hasard bienveillant 
vous a fait naître dans une contrée qui fut le berceau de la 
poésie ,limousine* — appelée plus tard „provengale* — et vous 
avez pu entendre dès votre enfance la langue d'Arnaut de Ma- 
reuil et d'Arnaut Daniel, à peine changée par les ans. Aussi 
avez-vous consacré de préférence votre activité, qui aurait 
‘pu s'exercer avec le même éclat dans tout autre domaine de la 
philologie romane, à mieux faire connaître la poésie des trou- 
badours. Une méthode rigoureuse, une critique sévère vous 
permis de retrouver plus d'une fois leur pensée exacte 
la poussière des manuscrits, ou de détruire les légendes qui 
sötaient accumuldes autour de leurs noms. Si cette poésie, dont 
l'influence sur les littératures modernes fut si profonde, est 


peine connue et mieux goûtée, c'est principalement 
à vos travaux quelle le doit. 
[amour de la vérité, la recherche désintéressée ont été 


mobiles de votre activité scientifique. La ,cor- 





x Text der Tabula gratulatorin 


tesia® et la ,mesura* ont fait le charme de vos relations: c'est 
à l'ensemble de ces qualités que les soussignés ont tenu à rendre 
hommage, en faisant les vœux les plus sincères pour que de 
longs et heureux jours vous soient encore réservés; ce sera toute 
joie pour eux et tout profit pour les études dont vous restez un 
des plus éminents représentants. 


Verzeichnis der Teilnehmer an der Ehrung 
Chabaneaus. 


1. Durch Mitarbeit an der Festschrift. 


J. Anglade, Maître de Conferences à l'Université de Nancy. 

Dr. C. Appel, Professor an der Universität Breslau. 

Dr. G. Baist, Professor an der Universität Freiburg i. B, 

J. Bédier, Professeur au Collège de France, à Paris, 

Dr, D. Behrens, Professor an der Universität Giessen, 

G. Bertoni, Professeur à l'Université de Fribourg (Suisse). 

Dott, L, Biadene, Professore nell’Universitä di Pisa, 

E. Bourciez, Professeur à l'Université de Bordeaux. 

F. Brunot, Professeur à l'Université de Paris. 

F. Castets, Doyen honoraire de la Faculté des Lettres de l'Université de 
Montpellier, 

G. Cirot, Chargé de cours à l'Université de Bordeaux. 

L. Clédat, Doyen de lu Faculté des Lettres de l'Université de Lyon. 

Dr. W. Cloetta, Professor an der Universität Jena. 

L. Constans, Professeur à l'Université d'Aix-Marseille. 

Dr. J. Cornu, Professor an der Universität Graz. 

J- Coulet, Chargé de Cours à l'Université de Montpellier, 

Dr. A. Counson, Lektor an der Universität Halle a. 8. 

V. Crescini, Professore nell' Università di Padova. 

A. Dauzat, à Paris. 

Dr. J. Dejeanne à Bagnères-de-Bigorre, 

F. Desmoulin, Peintre-graveur, à Paris, 

J- Ducamin, à Mont-de-Marsan. 

L. A. Dujarric-Descombes, Vice-président du Bournat, à Périgueux. 

C. Fabre, Directeur de l'Ecole Normale du Puy. 

Dr. W. Foerster, Professor an der Universität Bonn. 

Dr. L. Gauchat, Professor an der Universität Bern, 





Teilnehmerverzeichnis 


Dott. E. Gorra, Professors nell'Università di Pavin. 

M. Grammont, Professeur à l'Université de Montpellier, 

Dr. G. Gröber, Professor an der Universität Strassburg à E 

Dot C. P. E. Guarnerio, Professore nella R. Universitä di Pavia. 

Dr. A. G. van Hamel, Professor an der Universität Groningen, 

A. Jeanroy, Professeur à l'Université de Toulouse. 

Dr. L. Jordan, Privatdozent an der Universität München. 

Dr. Adolf Kolsen, Dozent an der kgl. Technischen Hochschule in Aachen, 

L. Lambert, Vice-président de In Société des Langues Romanes, à Cette, 

L. Lamouche, Major de la Gendarmerie ottomane, à Salonique (Turquie). 

E. Langlois, Professeur à l'Université de Lille. 

E. Lefèvre, à Marseille. 

J- Leite de Vasconcellos, Direktor do Museu Ethnologico Portuguez, 
Lisbon. 

A. Leroux, Archiviste de la Haute-Vienne, à Limoges. 

Dott, €. De Lollis, Professore nel! Università di Roma. 

Dr. W. Meyer-Lübke, Professor an der Universität Wien, 

E. Meynial, Professeur à l'Université de Montpellier, 

F. Mistral, à Maillane. 

A. Morel-Fatio, Secrétaire de l'Ecole des Chartes, à Paris. 

Dr. ©. Nobiling in Süo Paulo. 

Dott. F. Novati, Professore nell’ Accademia scientifico-letterarin di Milano. 

Dr. K. Nyrop, Professor an der Universität Kopenhagen. 

Dr. H. O. Östberg, Privatdozent an der Universität Upsala. 

Dott. E. G. Parodi, Professore nel R. Istituto di Studi superiori di Firenze, 

L.-G. Pélissier, Professeur à l'Université de Montpellier. 

J. J. Pépouey, Abbé, à Bagnères-de-Bigorre. 

Dr. D. Pétrof, Privatdozent an der Universität St Petersburg. 

Dott. P. Rajna, Professore nel R. Istituto di Studi superiori di Firenze, 

E. Rigal, Professeur à l'Université de Montpellier. 

E. Ritter, Professeur à l'Université de Genève. 

J- Ronjat, Baile du Félibrige, à Vienne, 

M. Roques, Chargé de Cours à l'Université de Paris, 

L. Sainéan, à Paris. 

Dr. J. J. Salverda de Grave, Professor an der Univ 

Dott. C: Salvioni, Professore nell’ Accademia scientifico-leti ei 

Dr. A. Sanchez Moguel, Cutedrätico en ln Universidad de Mudrid. 

J. Saroihandy, Professeur au Lycée Hoche, à Versailles, 

Dr. B. Schädel, Privatdozent an der Universität Halle a. S. 

Dr. R. Schevill, Professor in the University of New-Haven (Conn.). 





xu Teilnehmerverzeichnis. 


Dr. ©. Schultz-Gora, Professor an der Universität Königsberg i. Pr. 
Dr. E. Staaff, Privatdozent an der Universität Upsala. 

Dr. E. Stengel, Professor an der Universität Greifswald. 

Dr. A. Stimming, Professor an der Universität Göttingen. 

Dr. H. Suchier, Professor an der Universität Halle a. 8. 

Dr. W. Suchier, in Halle a 8. 

Doit. L. Suttina, Direttore della Bibliografia Dantesen in Padova, 
H. Teulié, Bibliothécaire de la Bibliothèque universitaire de Rennos, 
A. Thomas, Professeur à l'Université de Paris, 

Dr, A. Tobler, Professor an der Universität Berlin, 

Dr. J. Ulrich, Professor an der Universität Zürich. 

H. Vaganay, Bibliothéenire des Facultés catholiques de Lyon. 

J. Veran, Homme de lettres, à Paris, v 

Dr. K. Vollmöller, Universitätsprofossor a. D. in Dresden. 

Dr. B. Wiese, Professor an der Universität Halle a. 5. 

Dr. F. Wulff, Professor an der Universität Lund, 

Dr. R. Zenker, Professor an der Universität Rostock i. M. 

Dot. N. Zingarelli, Professore nel’ Università di Palermo, 


Il. Durch Bezug der Festschrift. 


J- Acher, à Paris, 

Dr. H. Andresen, Professor an der Universität Münster i. W. 

J. Anglade, Maître de Conférences à l'Université de Nancy. 

Société historique et archéologique de la Charente, à Angoulême, 

Dr. C. Appel, Professor an der Universität Breslau. 

P. Aubry, Archiviste paléographe, à Paris. 

R. Benoit, Félibre, à Périgueux. 

H. Bernès, Professeur de Rhétorique supérieure au Lycée Lakanal, 
à Paris. 

J: Berthelé, Archiviste de l'Hérault, à Mon 

G. Bertoni, Professeur à l'Université de 

A. Bertuch, Professor, in Frankfurt a. M. 

A. Blanc, Professur au Collège de Cette. ‘ 

M. Bonnet, Professeur à l'Université de Montpellier. 

Bibliothèque Universitaire de Bordeaux. 

E. Bourciez, Professeur à l'Université de Bordeaux. 

L. Brandin, Professeur à l'Université de Londres. 

©. Braunfels, Kgl. Spanischer Konsul, in Frankfurt a. M. 

F. Brunot, Profeseur à l'Université de Paris. 

Kgl. Ungarische Universitätsbibliothek in Budapest. 





"Teilnchmerverzeichnis. 


Academia Romäna in Bukarest. 

H. Champion, Libraire-Éditeur, à Paris 

G. Cirot, Chargé de cours à l'Université de Bordeaux, 

L. Clédat, Doyen de In Faculté des Lettres de l'Université de Lyon. 
P. Constant, Proviseur du Lycée de Bourges. 

C. Couderc, Conservateur-Adjoint à la Bibliothèque Nationale, à Paris, 
Dr. A. Counson, Lektor an der Universität Halle a. S. 

J. Daniel, Vice-président du Bournat, à Périgueux. 

Dr. J. Dejeanne, à Bagnères-de-Bigorre, 

F. Desmoulin, Peintre-graveur, à Paris, 

Bibliothèque Universitaire de Dijon. 

J- Ducamin, à Mont-de-Marsan. 

L. A. Dujarric-Descombes, Vice-président du Bournat, à Périgueux, 
A. Dusolier, Questeur du Sénat, à Paris. 

Dr. K. von Ettmayer, Professor an der Universität Freiburg (Schweiz). 
C. Fabre, Directeur de l'Ecole Normale du Puy. 

Dr. A. Farinelli, Professor an der Universität Innsbruck. 

Dr, J. Fastenrath, Hofrat, in Cöln a. Rh. 

Ch. Flahault, Professeur à l'Université de Montpellier. 

Dr. W. Foerster, Professor an der Universität Bonn. 

P. Gachon, Doyen de la Faeulté des Lettres de l'Université de Montpellier. 
Dr. L. Gauchat, Professor an der Universität Bern. 

Dr. J. Geddes, Professor in Boston University (Mass). 

Dr. P. A. Geijer, Professor an der Universität Upsala. 

A. Glaize, Professeur à l'Université de Montpellier. 

Ch. H. Grandgent, Professor in Harvard University, Cambridge. 
Dott €. P. E. Guarnerio, Professore nella R. Università di Pavin. 
Dr. ©. Hennicke, Professor an der Oberrealschule in Bremen, 

P. Horluc, Professeur au Lycée de Lyon. 

E. Huguet, Professeur à l'Université de Caen. 

Dr. J. U. Jarnik, Professor an der böhmischen Universität Prag. 

J. Jeanjaquet, Professcur à l'Académie de Neuchâtel. 


an der Universität Freiburg i.B. 
es de la Haute Vienne, à Limoges, 





XIV Teilnehmervorzoichnis, 


Bibliothèque communale de Limoges. 

E. Meynial, Professeur à l'Université de Montpellier, 

Dr. C. Michaëlis de Vasconcellos in Porto, 

Dott. E. Monaci, Professore nell’Universitä di Roma. 

Académie des Sciences et Lettres de Montpellier 

Société Archéologique de Montpellier. 

Société des Langues Romanes de Montpellier. 

A. Morel-Fatio, Secrétaire de l'Ecole des Chartes, à Paris. 

A. Mouzin, Félibre majoral, Assesseur de Provence, Président du Flourège 
provençal, à Avignon. 

Commission Archéologique de Narbonne. 

Académie des Sciences et Lettres de Nimes. 

L.-G. Pélissier, Professeur à l'Université de Montpellier. 

J- J. Pépouey, Abbé, à Bagnères-do-Bigorre, 

Bibliothèque des Archives de la Dordogne, à Périgueux. 

Bibliothèque Municipale de Périgueux. 

L'Ecole félibréenne du Périgord (Le Bournat) à Périgueux. 

Dr. D. Pétrof, Privatdozent an der Universität St, Petersburg. 

F. Pignarre, Professeur au Collège de St. Germain-en-Laye. 

Dr, A. Pillet, Privatdozent an der Universität Breslau. 

Dott. P. Rajna, Professore nel R. Istituto di Studi superiori di Firenze, 

Dott. R. Renier, Professore nell’ Università di Torino. 

Bibliothèque Universitaire de Rennes. 

Dott A. Restori, Professore nell' Università di Messina. 

E. Rigal, Professeur à l'Université de Montpellier. 

E. Ritter, Professeur à l'Université de Genève, 

Dr. E. Rodhe, Privatdozent an der Hochschule in Göteborg. 

J. Ronjat, Baile du Félibrige, à Vienne, 

M. Roques, Chargé de Cours à l'Université de Paris. 

Dott, V. Rossi, Professore nel’ Università di Pavia. 

Dr. K. Sachs, Professor in Brandenburg a, H. 

A. Salmon, in Reading. 

Dr. J. J. Salverda de Grave, Professor an der Universität Leiden. 

J. Saroihandy, Professeur au Lycée Hoche, à Versailles. 

Dr. B. Schädel, Privatdozent an der Universität Halle a. S. 

Dr. R. Schevill, Professor in the University of New-Haven (Conn.). 

Dr. F! E. Schneegans, Professor an der Universität Heidelberg. 

Dr. O. Schultz-Gora, Professor an der Universität Königsberg i. Pr. 

L. Simon, Félibre, à Périgueux. 

Dr. E. Staaff, Privatdozent an der Universität Upsnla. 





Toïlnebmerverzeichnis. 


Dr. E. Stengel, Professor an der Universität Greifswald, 

Dr. A. Stimming, Professor an der Universität Göttingen. 

H. Teulié, Bibliothécaire de la Bibliothèque universitaire de Rennes. 
Dr. G, Thurau, Privatdozent an der Universität Königsberg |. Pr. 
Dr. A. Tobler, Professor un der Universität Berlin. 

Ben C. de Tourtoulon, à Aix-en-Provence, 

Romanisches Seminar an der Universität Tübingen. 
Biblioteca Nazionale di San Marco in Venedig. 

J- Vianey, Professeur à l'Université de Montpellier, 

Dr. J. Vising, Professor an der Hochschule in Göteborg. 

Dr. K. Vollmöller, Universitätsprofessor n. D. in Dresden. 

Dr, €. Voretzsch, Professor an der Universität Tübingen. 

Dr. C. Wahlund, Professor an der Universität Upsala. 

Dr. A. Wallensköld, Professor an der Universität Helsingfors 
Dr, B. Wiese, Professor an der Universität Halle a. 8. 

Dr. L. Wiese, Privatdozent an der Universität Münster i. W. 

Dr. F. Wulff, Professor an der Universität Lund. 

Dr. A. Zauner, Privatdozent an der Universität Wien. 

Dr. H. Zschalig, Professor in Dresden, 


II. Durch Beitrag zu den Kosten der Tabula gratulatoria 


Société historique de Gascogne, à Auch. 

Bacquié-Fonade, Félibre, à Toulouse. 

G. Balland, Bibliothécaire de la Bibliothèque Universitaire de Dijon. 
Ch. Barbier, Professeur au Lycée du Mans. 

Ben F. Bethune, Professeur à l'Université de Louvain, 

H. Bouichère, Professeur au Lycée de Tunis. 

Dr. E. G. W. Braunholtz, Professor in the University of Cambridge. 
F. Braunschvig, Professeur au Lycée de Montpellier. . 

M. Bréal, Membre de l'Institut, à Paris. 

Dr. H. Breymann, Professor an der Universität München, 
Camélat, Fölibre majoral à Arrens. 

J. Charmont, Professeur à l'Université de Montpellier. 

A. Debidour, Inspecteur général de l'Insruction publique, à Paris 
Dr. M. Dusolier, à Paris, 

F. Fabrège, à Montpellier. 

Dr. M. Friedwagner, Professor an der Universität Czernowitz. 

E. Galzin, Professeur au Lycée d’Auch. 

Dr. E. Gaufinez, Professor an der Universität Bonn. 





XVI Teilnchmerverzeichnis. 


A. Gautier, Professeur au Lycée de Toulouse. 

Goiny, Professeur au Lycée de Montpellier. 

Dr. H. Heiss in München, 

Isnard, Archiviste des Basses-Alpes, à Digne. 

Dr. A. Kissner, Professor an der Universität Marburg L H. 

©. Milhaud, à Montpellier. 

Dr. À, Mirus, Hofrat, Rechtsanwalt und königl. sächs, Notar in Leianig i. 8. 

F. Mistral, à Maillane, 

Dr. H. Morf, Professor an der Akademie für Sozial- und Handelswissen- 
schaften in Frankfurt a. M. 

Dr. F. Neumann, Geh. Hofrat, Professor an der Universität Heidelberg. 

Dr. A. Pakscher, Direktor der Berlitz School of Languages in Dresden. 

V. Pla, Professeur au Lycée de Montpellier, 

Mme. Ponton, à Paris. 

A. Puech, Professeur à l'Université de Paris, 

E. Rigolage, à Montreuil, 

J. Roucaute, Principal du Collège de Pézenas, 

P. de Rouville, Doyen honoraire de la Faculté des Sciences de Montpellier. 

E. Roy, Professeur à l'Université de Dijon. 

S. Santy, Receveur de l'enregistrement, à St, Etienne (Loire). 

Dr. H. Schneegans, Professor an der Universität Würzburg. 

Dr. G. Steffens, Privatdozent an der Universität Bonn. 

Dr. E. Stollreither, Sekretär an der k. Hof- and Staatsbibliothek in München. 

A. Tissègre, Professeur au Lycée de Bordenux. 

J. Trojan, Redakteur des „Kladderadatsch“ in Berlin. 

Dr. A. Ullrich, K. Inspektor und Rektor der städt. höheren Mädchenschule 
in Nürnberg. 

Dr. H. Varnhagen, Professor an der Universität Erlangen. 

Dr. E. Wechssler, Professor an der Universität Marburg. 

Dr. W. v. Wurzbach, in Wien. 

Dr, W. v. Zingerle, Professor an der Universität Innsbruck. 


Ihrer aller Namen sind auf der Tabula gratulatoria ver- 
einigt. 
Bonn, 


Drasden; Juli 1907. 


Wendelin Foerster. 
Karl Vollmöller. 











ü Wenle!iu Fuerster 6 


rmina. quodlibet ex cereis 
yéwientibus deponens largire 
Und + ver den re aller Anwesenden stieg richtig eine Wachs- 
kerze suf die Fiedel nieder. Veller Eutrüsteug wird sie vom Küster 
Gerkard. ‚der Zaubsrei sieht. wieder an ihre Stelle gebracht. 
lus qui prius 
pete ire, 
. Dominus 
yréist Gott, der 
ie Geschenk der 





N 









































pielmann aber gibt urter Frenieriräcen 
Spenderin wieder z 
Die à Zusam 
Wie dert Jesus 
mare. [nr w: 





gen liegt klar 
is die Kerze ihrem 
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her auf den 
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act den Altar 
wiederholt. 
wird derselbe 
Übertreibung 
chere Genois- 
» Wunder von 
XI. Jahrh, 
Hs. des 
zze Kemyilation 
. „br aus den 

zu zese'zte. 























7 Le saint Vou de Luques 7 
wortiber die Literatur!) der s. Chundelle d'Arras, welch letztere noch im 
XIX. Jabrb. ein Epos hervorgebracht hat (La Ch. d’A., poème en 18 
chants, par de Laurens, Paris 1807) einzusehen ist. Doch besteht 
keinerlei Zusammenhang zwischen diesem Palladium der Atrechter 
Spielmannsgilde und unserem Spielmannsmirakel. 

Wohl findet sich eine offenkundige Anspielung auf dieses in einem 
Epos des XII. Jahrh., nämlich in Aliscans und war seit 1870, seit 
der Ausgabe der Anciens Poètes de la France bekannt, wo sie nach 
zwei Pariser Hss. (d und f) in den Anmerkungen S. 297—301 abge- 
druckt war, wozu noch die Variante einer dritten Hs. auf S, XCV nach- 


1) Vgl. U. Chevalier, Répertoire des Sources Ilistoriques du M. A. Topo- 
Bibliographie, Montbéliard 1894, Sp. 225 fig. und L. Gautier 1. e. 170 fig. 
E. Lauglois verdanke ich ausser Verweis auf Revuc Archéologique X. XI. 
‚1850. 1851) und Guesnon, La C'handelle d’Arras (Mém. de l'Acad. d. 
sciences ete. d'Arras, 2, Série, Bd. XXX (1899) 8. 79. „C'est une sorte 
de traduction, du 13. siècle, en fr. de la prétendue charte latine“, die schon 
in Gnill. Gazet, Histoire de la S. Chandelle 1594 erwähnt wird, noch die 
wichtigsten Angaben aus dem eben genannten Bilchlein. Das Wunder ist 
mit samedi 25 nai 1105 datiert und als Beweise werden angefithrt: La pierre 
tombale de l'évêque Lambert (} 1105) (qui représente la vierge, deux jong- 
leurs, l'évêque, un ange, des malades) et dont l'inscription se termine pas ces 
mots... huic episcopo et duobus joculatoribus, Ithero et Normanno, B, Maria 
in hac ecclesia apparuit, dans ei candelam per quam sanantur ardentes igne malo. 
I ajoute qu'un autre évêque d'Arras a relaté ces évènements dans une charte en 
Van 1133. qu’un autre encore renourile la charte en 1241 et que copie de cette 
dernitre est conservée aux Archives de la Confrérie. Inwiefern all diese Suchen 
beglaubigt sind, insbesondere wie alt der Grabstein in Wirklichkeit war, kann 
ich nicht ermitteln. — Ich führe all dies an, um eine zeitliche Vergleichung der 
drei Legenden zu veranstalten. Dass Kocamadour (1101170, «. 

















‘ext und 


Ss Wendelin Foerster 8 


getragen ist. Jetzt liegt die Stelle im kritischen Text der Tlulle’schen 
Ausgabe!) vor, den ich hier folgen lasse (S. 260): 
4515" Prodon ne doit jougleor escouter, 
S'il ne li veut por Dieu del sien douner: 
Car il ne set autrement labourer. 
De son service ne se peut il clamer?): 
Son ne li dene, a tant le laise ester. 
Au vout de Luque le püés esprover. 
Ki li jeta el mostier son soler; 
Puis le covint eierement racater?. 

Ich schliesse mit einer dritten und letzten Stelle, wo das Schuh- 
mirakel von Lucca mit der Kerze von Arras zusammen erwähnt ist; 
8. Jubinal, Jengleurs et Trouvères 1835 S. 167 des Taboureurs): 

La douce mere Dieu ama son de viele. 

A Arras la eité fist cortoisie bele: 

Aus juuglevrs dena sainte digne chandele, 

Que n’osereit porter Je prieur de la Cele. 

Autre bonté lor fist, bien le puis racunter: 

Uns jouglerres chanteit pur 















a gent deporter, 
ne vilains ne li vaut riens doner, 
int veu de Lust 
anmerkt: ZU > 










dena son soller. 
esta crucinix dont la face 
. ser le portrait que 
“dant qu'il meditait 
Le saint vou était 















Stellen kntipfen unser Schub- 
dus aber auch sonst in Frank- 
les bezeugt noch folgende 


nérakel au 
reich sc 











Il 54 «Kalles) soi 
ess L - cestoit à cel tans; 
Es . \ Jerusalem, mit 
welchen Pat nr w 5 Die Nennung 
des N \ 5 





keinen Zweifel 





rache, P. Rasch. 
> gewiesen und 








ta Wendelin Fuerster 10 





der jede gewtinschte Auskuntterteilt! . Es 
fremd, diesen Ste lier zu ersch 
dass der ! 





ztm>inem Zweck auch völlig 
en: für meinen Zweck genligt es, wenn 
mit der Ur! erde ven Lucra in allen 
5 ist es Nikodemus, der 
re» Ineditums, das 
à wohl als eine 
ünglich. was in 
ren und ver- 
cdemus, ge- 




























ia zweien 
zst Kollege 


iem ich 


r 





einer 
Bilder 






11 Le saint Vou de Luques il 


rade als er den Kopf schnitzen soll, der Schlaf, und als er aus demselben 
erwacht, ist durch ein Wunder (Engel) der Kopf fertig. Das Kreuz kommt 
dann auf wunderbarem Wege übers Meer von Joppe nach dem Hafen von 
Luni'). von wo es 732 nach Lucca gelangt. — Der Turiner Text lässt 
gleichfalls am Kopf des Kruzifixes ein Wunder geschebn, da der 
b. Geist eingreift und einen Buckel (d. h. offeubar eine kleine Erhöhung) 
auf der Nase, die Nikodemus beseitigen will, stehn zu lassen befiehlt. 
Dass das Gesicht des Volto irgend eine Verunstaltung zeigen soll, 
kann ich nirgends finden; doch spricht daftir, dass es schon im MA. 
wegen seiner Hässlichkeit angegriffen wurde: vgl. den wtitenden Aus- 
fall des Franziskunermönchs in der 73. Novelle Saechettis, welche 
Stelle ich in der Anm. zu V. 373 unseres Textes abdrucke?). 

Die heutigen Beschreibungen des Volto verraten hierliber gar nichts. 
Eine Beschreibung des heutigen Volto gibt ausser Guerra noch Wüscher- 
Becchi, Anz. f. Schweiz. Altert.-Kunde N. F. II (1%) 8.120, wo sich 








befindet, hat Gervasius v. Tilbury, Otia Imp. übernommen, den Abklatach des Leibes 
Christi auf einem Leintuch, also Wiederholung der älteren Vermika; über ibre 
Glaubhattigkeit ist Muratori, Antich. Ital. Dies. XXVII und Lami, Novelle lett. an. 
1. 7 zu vergleichen. -- Diese Lexendo lebt noch heutzutage mit allen Einzel- 
heiten und mitsamt dem Schuhmirakel unter dem Volke von Lucea und Um- 
gebung; s. R. Nerucei in Pitrös Arch. p. lo studio d. trad. pop. XV (1896), 
52-525; vgl. noch ebenda VII (1858 , worauf mich Fr. Novati verwies. 
Interessant ist darin die wiederholte Bemerkung, dass das Volto von Anfang an 
iberall Schrecken einflüsst. Hauch oggi aleunoerede, che non si pu yuardarla 
tinmagine), perchè 0 si morirebbe 0 ci verrebhero iyuai. Dies soll auch Napoleon 
195 passiert sein: appena scoperta la faccia ordini che fosse subito rieoperta 

tendo sustenerne la vista. — Über das Volto selbst sagt der Verf. de tisu 
Anın. 3}: Sulvo la cenerasione che se w'ha à una brutta figura in leyno 
arilieo di color cioccolata, di stite bizantino, essendo contitta sulla croce con 



























45 Le saint Vou de Luques 45 


sichert das Schubmirakel auf alle Fälle für das Volto in Lucea'), 
und zwar lange vor der Zeit Paganellos. 

Es gibt auch noch andere Zeugnisse, aber sie sind alle, wenn wir 
vom nächsten absehen, recht spät. Das nächste ist ein Wandgemälde 
in Parma, von dem ich eine Bleistiftzeichnung des Kollegen Clemen 
vor mir habe. Dasselbe, von den Fachleuten in den Anfang des 
XIV. Jahrhs. gesetzt, entspricht ganz genau dem Volto von Lucca 
(bloss der Kopf en face, die Manipeln auf den Armeln fehlen, es hat aber 
schon die Fransen am untern Saum der Tunika, die auf dem römischen 
Kupferstich v. 1723 fehlen) und hat auch dessen lauptmerkmal, den 
Reifen mit den lilienartigen Enden, der wie ein Kranz das Kruzifix 
umgibt?), so dass jeder Zweifel ausgeschlossen ist. Rechts (d. h. auf 
dem Bilde links; ich denke mich bei Beschreibungen von Bildern stets 
in die Stellung der dargestellten Figur) kniet ein bärtiger Spielmann, 
der vor dem Bild fiedelt®). Die nächsten Zeugnisse sind das Lttbecker 
Passional vom J. 1492*) und der Holzschnitt des Hans Burgk- 
maier, der um 1500 datiert wird. Auf beiden befindet sich der 
fiedelnde Spielmann. Mit dem letzten Bild hat es aber eine eigene 
Bewandtnis. Während nämlich (s. die verkleinerte Abbildung bei 
Schnürer IV, 24) inmitten des Holzschnittes, gerade quer über dem Kopf 
des Geigers, eine viereckig eingeruhmte Inschrift sich befindet: DIE 
BILDNVS ZV LVCA, die bis zu der rechten Kerze reicht, lautet die 
Überschrift dagegen: „SANTKVEMMERNVS“ und an dem Rande des 
Bildes liest man die im XVI. Jahrh. oft wiederkehrende Form der 
Kümmernislegende°). Schntirer IV, 31 meint, das Rätsel könne wohl 


1) Vgl. noch Schnürer IV, 29: „Schon aus dem XII. Jahrh. sehen wir die 
Geigerscene dargestellt auf einem franz. Elfenbeiu-Triptichon®, mit Verweis auf 
Bonvenne, Revue de l'art chrétien X (1866) 119fg. 

2) Siehe darüber ausführlich Guerra S. 27 und kurz Schnürer IV, 29. 








18 Wendelin Foerster 18 


ein König) in slindiger Liebe erglüht, die sich aber so verunstaltet, dass 
sie dem Vater Abschen erregt. Dies geschieht in der Sage in den 
zahlreichen Versionen auf sehr verschiedene Weise, z. B. durch Ab- 
schneiden einer Hand oder beider Hände, eine andere verunstaltet sich 
derart, dass sie einer Aussätzigen ähnelt u. dgl. Der Sagensto” ist 
übersichtlich behandelt worden von H. Suchier in seiner Ausgabe der 
Manekine (1889) S. XXIH—LXXXI, wo die h. Kümmernis für den 
ersten Teil des Stoffes nachzutragen ist. Auch der alte, aus den ver- 
schiedensten Motiven zusammengestoppelte Roman von Apollonius 
von Tyrus gehört in seinem Anfang hierher, wie ich binzuftige; vgl. 
noch Rhode, griech, Roman (1876) 420, Anm. (Mitte). — In unserem 
Falle geschah es nun dadurch, dass die Tochter einen Mannsbart be- 
kommt, der ja durch das Volto als Grundlage eben erklärt werden 
musste, Bärtige heilige Frauen kannte ja das Volk längst: „es kannte 
auch die Legenden von den heil. Jangfrauen Paula und Gulla, die zum 
Schutze ihrer Jungfräulichkeit bärtig wurden und erklärte sich den 
Bart der Königstochter ebenso“, bemerkt Weinhold a. a. O. 8. 3231); 
denn du dus Volto eine Künigskrone trägt, 80 hatte man die bärtige 
Tochter zu einer Königstochter gemacht. Im Laufe der Zeit bekommt 
sie nach und nach auch ein Mädchengesicht, wirkliche Frauenkleidung 
und weibliche Formen. 

Ergebnis: Die Spielmannslegende, welche mit der h. Käimmernis 
schon bei ihrem ersten Erscheinen in Verbindung gebracht ist, ist ebenso 
von dem Volto, zu dem sie ursprünglich gehört, geholt und nur aus 
geliehen, wie der ganze äussere Habitus der Heiligen, deren Bilder 
anfangs sogar den charakteristischen „Reifen“ des Volto aufweisen. 
Dass die Spielmannsfassung der Kilmmernis die spätere, die des Volto 
die ältere ist, zeigt schon der Zusatz der Kümmernis, dass der Geiger 
den Schuh dem Goldschmied verkaufen will, der ihn des Diebstahls 
bezichtigt, weshalb er zum Tode verurteilt und nur durch das noch- 
malige Schubgeschenk gerettet wird. Dies ist ein fremdes, anders wo- 
her geholtes Motiv — ein späterer Zusatz und eigentlich Ersatz für 
den Bischof des Turiner Textes und für den Küster von Rocamadour?). 


1) Über weibliche bürtige Heilige ist H. Usener, Legenden der Pelagia, 
Bonn 1869 (gütiger Hinweis von H. Suchior) 8. XV. XVI. XVII. und bes. XXIII, 
einzusehen (Venus barbata), wo ein anderer Zusammenhang angenommen wird. 

2) Dieser fremde Zusatz findet sich auch in der heutigen Ortslegende von 
Lucca (R. Nerucei in Pitr®s Arch, XV 1, c.), die auch sonst noch spätere, fremde 
Entlehnungen (2. B. die Ochsen mit dem Karren, also wie bei der h. Notburga 
in Eben beim Achensee) enthält. Es frägt sich, woher und wie er nach Lucen ge- 
"kommen ist, Denn der alte Tenor dieser Legendo (s. den im Anhang veröffentlichten 





2 Wendelin Foerster 20 


Legende anderswo her hatte, Dagegen ist ohne weiteres anzunehmen, dass 
Gürres seinen Spielmann direkt dem Kernerschen nachgebildet hat. Er verlegt 
die Szene nach Mainz und zwar in eine Muttergotteskapelle. Der Vorgang 
ist genau derselbe wie der Kornersche. 


Y. Der heilige Genesins. 


Während die Turiner Fassung durch den Nikodemus und dus 
Schuhwnnder mit dem Volto in Lucca zusammenhängt, bat dieselbe 
einen Schluss, der sie von allen anderen Fassungen scharf scheidet: 
sie isst ihren Spielmann als Bekenner der Gottheit Christi seinen 
Glauben mit dem Tode besiegeln. Genois wird enthauptet und sein 
Leichnam in Rom aufbewahrt, als heilige Reliquie. 

Unser Spielmann ist also ein Bekenner und Märtyrer und so kann kein 
Zweifel sein, dass wir in ihm den h. Genesius') zu erkennen haben, 
worauf schon der Name Genois, prov. Geneis hinweist”). Der Gedanke, 


1) Über diesen Heiligen besitzen wir eine grosse, schr zerstreute Literatur, 
die miihsam gesammelt, kritisch gesichtet und bearbeitet vorliegt in einer ge- 
diegenen, reich dokumentierten Arbeit von Bertha von der Lage, auf die 
mich Kollege Schrörs aufmerksam gemacht hat (sie fehlt im Hinrichsschen 
Katalog und im Schulachriftenverzeichnis): Studien zur Û 
Wisseuschaftliche Beilage zum Jahresbericht der Charlottenschnle*), Berlin 1898, 
40 S. 4°. Ein II. Teil erschien im nächsten Jahre (1899) ebendaselbst und be- 
handelt das Genesiusmotiv in der schönen Literatur (vom Genesiusspiel des, 
XV. Jahrh, bis zur Berliner Oper Weingartners 1892). Am Schluss Nachtrige 
zum L Teil und zwar 8.20—28. Ich zitiere sie mit v. d. Lage I und IL. Nach 


auch im Mit. in der Form Genisiws. spi A 

zwischen Genes und Genis, ersteres später auch als 

dns wohl an Genistus angelehnt worden ist. Most 

(1895), S38fg. hat (offenbar ans den franz, 

sius benannten Ortsnamen Frankreich 

‚gesammelt (vgl. v. d. Lage II, 20fg): Ge }, "Genier, Géniës (22); 
Geneys (1), Genès (17), daneben Genest, Geneys Der Lautregel nach 


®) Durch die Güte des Direktors Prof. Hofmeister konnte ich dieselbe 
einsehen. 
**) Es gab verschiedene Heilige dieses Namens. 





2 Wendelin Foorster 22 


XII, Jahrb. geschrieben hat (s. weiter unten), lehrt das Vorkommen 
des Namens Geneis in der Trobadorhs. ©. Dass diese gerade ihren 
Namen aus der grossen Turiner Kompilation geholt haben sollte, ist 
doch unwahrscheinlich, Zudem sind im Turiner Texte die verschiedensten 
und darunter auch ältere Stoffe verarbeitet. 

An sich ist ju der Einfall eines dichtenden Spielmanns (und es 
hat deren sicher viele gegeben), seinen so geschmähten und verachteten 
Stand durch die Identifizierung des Spielmanns mit einem Heiligen, 
der ja olmedies Schutzpatron der Spielleute war, ebenso zu heben, 
wie ein anderer begabterer und glücklicher Dichter dies in dem 

Unserer lieben Frau getan hat, ein nahe liegender. Aber dass 
eben er die Identifikation vorgenommen haben sollte, wird dadurch 
unwahrscheinlich, dass gerade im Gebiet der Stadt Lucca es Kirchen 
des b. Genesins gub, was schon Tillemont, Mémoires pour servir l'hist. 
‚ecel, (1782) IV, 490 bemerkt (dans le pays de Luque). V.d. Lage 
1, 17, Anm, 19 Mübrt zwei Kirchen des Lucensischen an, die beide „i2 
26 Agosto‘) d'ogni anno la memoria di S. Genesio detto comunemente 
S, Ginese feiern®). „Florentinius in seinen Anmerkungen zum Martyrol. 
Romanum erzählt am 25. August von dem Flecken Bargecchia im 
Luconsischen, dass dort eine dem h. Genesius geweihte Kirche sei, 
deren vefustae imagines auf den Schauspieler deuten.“?) Es lag also 
doch nicht so weit ab, an eine Verquickung des Genesins mit dem 
Volto zu denken. Wann und wo dies geschehen, wird sich ohne einen 
glücklichen Fund wohl nie feststellen Iassen. Dass es schon in Lucca 
selbat geschehen, ist zwar wenig wahrscheinlich, aber nicht unmöglich. 
Der naheliegende Einwurf, dass zwar der Spielmann in der ürtlichen 

von Lacca weiterlebt, seine Identifizierung mit dem 

h. Genesius aber in Vergessenheit geraten ist, würde nicht stüren. Das 
grosse, viele Wunder wirkende Heiligtum von Lucca und ganz Toscana, 
das einen Weltrufgenoss und obendrein auf der grossen Heerstrasse der 
lag, konnte einen zweiten Heiligen und Wundertäter, der 

im Verhältnis zum Volto nur eine ganz unbedeutende Rolle spielen konnte, 
auf die Dauer nicht vertragen. So bliebe der Spielmann allein übrig. 

Die geschichtliche Entwicklung der Spielmannslegende 
stelle ich mir so vor: Der erste Anlass (in rielen Fällen eine bestimmte, 
einzelne Begebeuheit) entzicht sich aus leicht begreiflichen Gründen 


À) Dies ist der Frsttag des mischen Aurio and Heiligen, der ihn vom 
andern Heiligen des Namens unterscheiden 

A) Über andere Kirchen und Orte S Ginendo in Tonkanas v.& Lage IL 21. 

& v à Lage L 1 





a Wendelin Foerstor 2 


Ortslogende vom Vollo santo in Lucca zurlickzufihren, wornach der 
‚ganze Körper des Gekreuzigten zwar von Nikodemus, der Kopf aber, 
also insbesondere das ‚Antlitz‘, durch ein Wunder gebildet worden ist. 
Doch haben wir gesehen, dass volt schon altfranzösisch jedes Bildnis 
iiberh, bedeuten konnte. Derartige Kruzifixe wurden dann auch nach- 
gebildet und werden öfter erwähnt, s. Laborde, Glossaire français du 
M.-A, 1872 8. v. Vaudeluques: „Sanctus Vultus de Luca ou Lucensis, 
sainet Voult de Lugques, par contraction Vaudeluques, et par altération 
Vaudelu et Godelu. Il y a là une de ces erreurs que tout le monde signale, 
qua personnene corrige. La sainte Face de la Véronique, le Vera icon!) de 
Rome était célèbre; le Christ en eroix, de Lucques, sculpture attribuée à 
Nicodème, le devint à son tour. Des imitations de celui-ci furent portées de 
tous côtés, et bien qu'elles représentassent une figure entière, on la confondit 
avec la Sainte-Face et on lui donna le nom de Saint- Voult (de vudtus visage), 
qui désignait la Sainte-Face de Rome, et qui anrait dû lui être réservée?). 
La copie qu'on avait exposée dans l'église du Saint-Sépulere, à Paris, 


1) Diese schon von Nicot (1573) vorgetragene Etymologie ist, wie sich 
leicht zolgen Lässt, unhaltbar. 

9) Dieses Fohlers macht sich nlimlich Roquefort in seinem Glossaire schuldig 
nv. Fonst: Zum cire qui Gil aux sortilèges an nl 


AS 88 2 da wir ein near Fa fr din D dv mr fig. o 





Wendelin Foerster 


Ainsy que Lombars et Romains 

Ils portent ungz cheveulx de laine, 
Tous propres, pignez [et] bien paingz, 
Pour jouer une Magdaleine; 

En priant que tres bonne estraine 

Vous (veuille) oetroye le vaudelueque, 
Et qu'il veuille envoyer] la teigne 

A ceulx qui ont telle perrucque '). 

Wie man sieht, ist das Wort jedesmal anders gebraucht; an der 
ersten Stelle heisst es Stutzer — ‚sich wie ein Stutzer benebmen‘, an 
der zweiten hat es die Grundbedeutung, nämlich das heilige, seiner 
Wauderkraft wegen verehrte Kruzifix von Lucen. 

Le Duchat hat die richtige Erklärung hiermit gefunden, während 
Ménage (I, 682 s. v. godelureau) mit einem Stamm god-, den er auf 
gaud-ere zurüickführt, arbeitete. Littré (1874) hat dann das nahe- 
liegende und in der Bedeutung ‚Stutzer, Geck‘ übereinstimmende Wort 
godelureau damit zusammengehalten und wiederholt Le Duchats Er- 
klärung, ohne ihn selbst zu erwälnen. S. v. godelureau schreibt er: 

. Bourg. gaudelurö, galwrö, jeune homme libertin. Ce mot 
paraît être un diminutif de Vaudelu ou Godelu, nom que le peuple 
donnait à une copie, exposée dans l'église du Saint-Sépulere à Paris, du 
saint voult de Lucques, s. vultus de Luca, c'est-à-dire le Christ en 
eroix de Lucques, sculpture attribuée à Nicodème (De Laborde, Emauz*) 
p- 534). Par une raison inconnue, cette figure avait donné lieu, dans 
le XVe siècle, à une acception très-voisine de celle de godelureau: 
Tranche de (sic) Vaudelusque, Coquillart p.172 (= das obige Zitat bei 
Le Duchat, Roquefort, d’Herieault und Godefr.). 

Littré zitiert dann unter Hist. nach Lacurne (Hs. der Nat. Bibl. 
Paris) eine Stelle aus Contes d’Eutrapel und eine andere aus Nef des 
Fols und zwar jedesmal unter dem Stichwort gaudelureau. Der gedruckte 
Lacurne hat dies Wort überhaupt nicht; er hat die erste Stelle unter 
godelureau, die zweite unter galureau, 

Wenn auch godelureau bei Nieot und Cotgrave fehlen, so steht doch 
goguelureau bei dem letzteren und goguelu bei beiden. Nicot 
erklürt goguelu mit gloriosus, Cotgrave mit ‚Proud, cocket, scornefull, 
braggard, vaine-glorious; that makes more state upon him then becomes 
him und goguelureau ‚A proud coxcombe; one thats of no worth at all, 
‚how well soever he thinke of himselfe‘, 


1) Aus dem Monologue des Perrucques, Bibl. Elz. II, 293 (um 1478 ge- 
schricben). . 
2) So zitiert er sein Gloss. fo. au M.-A. 





673 Le saint Vou de Luques br 


Die von selbst einleuchtende Le Duchatsche Ableitung des 
Wortes godelu (und natürlich auch des neufranz. godelurean) hat 
merkwürdiger Weise sonst kein Glück gehabt. Sie ist ganz über- 
sehen worden und von niemand mehr erwähnt worden. Zwar Diez 
bat unser Wort nicht behandelt, aber Scheler Diet. Eiym. 8 schreibt: 
@odelureau, au XV siècle goguelureau, mot de fantaisie, difficile à 
analyser. Le plus simple est d'y voir une composition des radicaux god 
(eoy. godailler) et lur (d'où luron)'). La forme ancienne godelereau 

d'y voir un dérivé de godelier, mot très supposable 
comme dérivé de goder, mentionné sous godailler. On trouve au 
nen fait sans doute sous l'influence de gogue, 

(Rabelais). Der letzte Satz liesse sich anbüren, da ja 

| gögue angelehnt, gewiss hätte goguelureau geben können. 

‚sahen und hier besonders betont werden muss, ist gode/u 

. Das duneben existierende goguelu ist vielmehr erst 

worden, Dazu kommt, dass auch die Bedeutungen 
ee stimmen würden; denn godelw ist nur der 
ee der ‚eitle, prahlerische Mensch‘, während alles 
mit dem Stamm gog(u)- gebildete, diese Bedeutung sie hat; all die 

fu)- heissen stets etwas, was mit ‚Schlemmen‘, ‚Freude‘ 


re Nun heisst aber goguelu ?) selbst (and 
heidende) schon in alter Zeit nur ‚Laffe, Prabler‘*), hat 


o durch blosse Angleichung des zweiten Konsonanten 

‚entstanden sein aus dem älteren godelu, das sicher aus 

‚anden ist; vgl. die Angleichung des ersten Kons. an 

\dumbtlo ans dambile, 8. Zischr. 29,9. 238. Gerade in 
;s häufig geschehen. 


is confondu avec galureau, mot de l'ancien 
qui est encore employé par Sorel sous la 


ch ein altfr. galureau nicht finden kann. Kein 
Glossar kennt es, auch meine Sammlungen geben 


noëlt im Diet, Gön. (zwar als vieilli), wo doch so 
ter fchlen. Er ist dort mit content de lui, 
jz(er Kerl); Spötter (ich halte letzteres für 


Godefroy. 
nplar ist von 1578) steht bloss goguelu. 





28 Wendolin Focrstor 3 


es nicht, Soviel ich aus allem erschen kann, ist das Wort vorher nur 
einmal und zwar nur sus dem XVI, Jabrb. belegt, eben in jener Stelle aus 
dem ,Narrenschifl', die zuerst Lacurne aus der Hs. und Godefroy später 
aus dem Druck 1590 desselben Textes gezogen hat. Ich hulte das Wort 
für eine spätere, östliche, rein lantlich entwickelte Form aus dem ur- 

godelureau: denn östlich wird vortoniges o <a, ulso gade- 
lureaw, ganz tonloses # in dem Tonwellental schwindet in späterer 
Zeit, also in phonetischer Schrift ga(d)iur-eau < galüro. 

Ich gebe zu, dass bei der nunmehr sicheren Gleichung godelu(rean) 
< vaudelufreau) das Suffix -reau < rel, -rëllu noch nicht erklärt ist. 
Ist es eine scherzhafte, spöttische Verkleinerungsform? Ich meine wohl; 
mir wenigstens passt der Hinweis auf /uron (ein Zure existiert nicht) 
wenig, da dies Wort immer in gutem Sinne gebraucht ist, was bei gode- 
lureau nicht der Fall ist. Vgl. über das Verkleinerungssuffix -/r-ëllus 
Diez Gr. 11° 367. Warum gerade bei diesem Wort das Diminutiv nötig 
war, davon gleich im folgenden. 

Es bleibt nun noch übrig, die Bedeutungsentwicklung zu 
bestimmen. Wer sich öfter eingehend und selbständig, von den land- 
läufigen Erklärungen sich loslösend,mitder jetztso gepriesenenSemantik 
befasst hat, weiss, dass diese neue ‚Wissenschaft‘ ein eigenes Ding ist 
und dass hier ‚Einzelgesetze‘ suchen zu wollen, nur dem Fernstehenden 
einfallen kann. Zumal bei konkreten Dingen ist ohne Hilfe von sach- 
lichen oder geschichtlichen Erklärungen, Beschreibungen, kurz 
von gesicherten Tatsachen, in der Regel gar nichts zu machen. Jedes 
solche Wort hat seine eigene Geschichte und es kann dann, wenn diese 
nicht überliefert ist, meistens die Brücke nicht gefunden werden. Man 
tappt dann einfach herum. Ein schönes Beispiel dafür ist das franz. 
scier, altfr. seier, offenkundig lat. secare. Aber dies heisst ‚schneiden‘, 
während seier ‚gägen‘ heisst! Und scie heisst überhaupt nur ‚Säge‘! 
Und alle Wörterbücher ordnen die Bedeutungsfolge in folgender Weise: 
1. sägen 2. mit der Sichel mähen. Dass dies unmöglich ist, muss jeder, 
auch ohne Semantik, einsehen, aber man ging, wie oft in solchen Fällen, 

daran vorbei. Gillirons glänzender Aufsatz‘) löst auf die 
einfachste Art das Rätsel, und es konnte nur von jemand gelüst werden, 
der die (mir, der ich auf dem Lande geboren und meine Kindheit ver- 
bracht habe, und auch unsern Fachleuten ganz unbekannt gebliebene) 
gezähnte Sichel kannte. Ihm war nun sofort alles klar. Man ge- 
brauchte also secare zuerst allgemein »ls ‚schneiden‘, dann wird es nach 

2) Gilliéron et Mongin, Scier dans la Gaule Romaine du Sud et de l'Est 
Paris 1908. 





29 Le saint Von de Luques 29 


und nach eingeschränkt auf das blosse Frachtschneiden, das damals, 
wo es keine Sensen gab, mit der Handsichel geschah; dazu wurden 
in Frankreich gezähnte Sicheln gebraucht, daher später diesSchneiden 
‚Sichel auf dus Sägen übertragen wird‘). — Und 
wenn wir nicht für (wer ‚töten‘ das entscheidende fuer le feu über- 
liefert hätten, würde man sich wohl bei der Erklärung, tutare ‚sichern‘ 
habe sich zu ‚töten‘ entwickelt, indem man bei Sicherung seines 
Lebens den Gegner tötet, wahrscheinlich beruhigen. 

In unserm Fall ist zwar eine solche Überlieferung nicht vorhanden, 
aber doch lässt sich der eigentliche Suchverhalt aus der genauen 
Kenntnis des Volto erklären. Dasselbe ist im Laufe der Zeit mit den 
kostbarsten Gewändern aus Seide mit Goldstickerei?), mit Geschmeide 

. So konnte man leicht 


‚geschmückt, aufgepntzt wie ein Vaudeluque‘®), und ihn im Laufe Er 
un zu nennen. Das Fremdwort war inzwischen 
zu eaudelu, (rodelu), godelu (durch Angleichung goguelu) geworden, und 

1 Diminativeuffix -rel{us endlich godelwreau gebildet, 

‚das Grandwort verdrüngte. Dass aber ein Verkleine- 

war, wird demjenigen einleuchten, der sich erinnert, 

‚ also wohl auch der Pariser Vaudelu, ein grosses, 


— weit über Mannesgrösse ist*), daher für einen 
„Vaudeluk-chen“ passen konnte. 


VAL Das Ineditum der Tariner Handschrift. 


D (8.2) gesehn, dass in der Hs. G der zwölfsilbigen 
zmeur ein zehnsilbiger Prolog verausgeht, der in 
Kreuzauffindung, 2. das Kruzifix mit dem Spiel- 


"Weise die Wörterbilcher, die derartige oder ähnliche 
'n noch nicht kenuen konnten, nicht für E. verant- 


Est richement habillé ei fort regardé, comme le 
h scheint, dass dem zweiten Zitat (Schluss des 


25 hat das Krenz (Eichenholz) 4 m 34 em X 2 m 
2 m 25 cm bis zur Ferse, oder, da die Füsse herab- 
m 2 m 50 om. 





30 Wondélin Foerster 80 


mann Genois und 3. Mohammed. Der letztere ist, um das hier zu er- 
ledigen, als Mittel eingeschoben, um die Erkrankung des römischen 
Kaisers zu erklären, die hier als Strafgericht Gottes für seine moham- 
medanische Ketzerei dargestellt ist. Für die Spielmannsepisode (2) 
weiss ich keinen Anluss anzugeben, während für den Fall, dass dieselbe 
einmal in den Plan aufgenommen worden war, sich die Kreuzauffindung 
unschwer ergab. Denn da eine Kruzifixverfertigung dem Nicodemus 
zugeschreiben wird (s. oben S. 3), das Gnadenbild von Lucea aber auf 
denselben Nikodemus zurlickgebt, (s. oben S. 10), so war die Begründung 
und Aufnahme von 1. sofort gegeben. 

Da aber für 2 kein Anlass zu finden, ist es wohl besser, 1. als 
zuerst gewollt und geplant anzunehmen, eben weil dann 2 leicht 
folgen konnte. Nun findet sich in der eigentlichen Venjance ja keine 
Beziehung zum Kreuze Christi, sondern nur zum Tuchabklatsch der 
Veronika. Da aber diese mit der Kreuzigung doch nahe zusammenhängt, 
so mag 1 und damit dann auch 2 in den Prolog gekommen sein. 

Eine genaue Inhaltsangabe des Prologs (Zeilen 1—402 unseres 

Textes) hat, wie bemerkt, Heinzel a. a. O. gegeben — ich sehe daher 
von einer solchen ab und lasse beide Texte 1 und 2 hier in getreuem 
Abdruck nach der Turiner Hs. G folgen. 1. ist recht summarisch 
behandelt; wegen seiner Quellen s. Heinzel a. a. 0. 8. 62 fg. 

Vorher noch einige kurze Bemerkungen über die Sprache des 
Dichters. Für diese ist aus den fast gereimten Assonanzen, die ja noch 
weniger abwerfen als Reimpaare, wenig zu erschliessen. Ich habe 
die Mohammedepisode (M.) noch mitherangezogen, die sicher demselben 
Verf. angehört. Am meisten fällt auf die Verstummung des weiblichen e, 
so Gris (Grecia) 26. ne’ 47, conguis 37, cresfiené’ 62, mesereu’ 188, seeld 
M. 37, wozu man noch aportés 135, und crestien® M. 60 zählen kann, falls 
Übereinstimmung des Objekts, die ja wahrscheinlich ist, angenommen 
wird. Im Innern der Zeile prumier’ loi M. 98. Damit werden wir nach dem 
Norden verwiesen, wozu dann alles andere stimmt: 4 (Pron.) 362. neben 
moi 164. soi 142; doi (zwei) 149, im Versinnern no (nostre) 161. 312, 
M.86. Die Silbenzählung sichert aidront 341, empreres 396. M. 105 gegen 
averés 165 (vgl. arés 883). Die spätere Zeit spiegelt sich wieder in 
lui?) in i-Assonanz 34, in der Unterdrückung vortoniger Hiatusvokale 
vraie 145, armures 135. eumes 84, eustes 332, behourdis 17, desjuner 446, 
denen freilich noch zahlreichere Fälle wie esbateis 18. veïsmes 78. pèus- 
mes 118. arestäu 170. esläu 173. counëu 184. soëler 482 u. 8. f. gegen- 
überstehen, Das Part. deschieus 486 kann sowohl mundartliches dechfut 


1) Vgl. die Schreibung cellé — (ui) 487. 





Le ssint Vou de Luques 31 


späiteres deeh(e)u sein‘). 4. Ps. meist -ons, aber avoumes 115. 
Le prices ı pewis 337 und Vokabeln wie maisement 234, die nach 
derselben Gegend hinweisen. Dorthin gehört aber auch der Schreiber, 
für den natürlich die Kennzeichen reichlicher fliessen. Dazu kommt chieus 
(= eils und ciels M. 142.145; vgl. chié 147), couvient (Pf.) 110, abrievés 
134.186, rieu 180 (Assonanz freilich ru), otro(i) 84, do(u) 442, gla(i)ve 880, 
gen tumer 299, frument 276, puins 79, sanner ‚bluten‘ 379, va(!)roit 
111, engui 869 (neben schi 395), die vielen ausl. € wie detrenchiet 40. 
‚eongiet 7. loiiet 74. u. a. Ich erwähne noch peule 338, peulle M. 73, inz 
(= enz) M. 79, solaus M. 16, recharche M. 112, solail492, oraille 10. 91. 
Dass wir aber nicht in der Pikardie sind trotz der erwähnten Eigenheiten 
und der vielen ch (aus e — #8) u. &., zeigt schon die Assonanzmischung 
von en und an. Während wir so zwischen der Pikardie und Wallonie 
uus befinden, kommen uns zur genaueren Bestimmung die Schreibungen 
tieres 382, ceustes (coste) 112, ceurent (currunt) 167, ceur (currit) 284, 
lie Perf. mesimes 88. messistes 161. fesistes 163. presistes, besonders 
die 4. Pf. der A-verba auf -awmes?) (das also auf lat. aufi)mus 
muss) 79. 83, 85, 86. 109. 117. 120. 307. 311. zu Hilfe. 
halber füge ich noch an commanc 1, Ps. 458, vie 
; sons 14. creiens 103. poriens 108 neben fussons 119. 
FH 8. Kj. puisse 333 und puist 596, Zur Schreibung 
vi oiselait M. 66. Mit stümmem fremden / findet sich baudrel 
290, 227. kann auch espieu darstellen, Neben häufigem 
t sich cit 400 in i-Assonanz; vgl. meine Besserung 169. Ich 
mit alee (iluec) 29. Die Verstümmelungen Jhersalem, Nicos 
;) sind in den Anm, angeführt. Gris ‚Griechenland! ist 
z gesichert. 

geliüren Verf. und Schreiber dem westlichen Hennegau 
lässt sich irgend genauer nicht feststellen. Irgend eine 
Bi "Anhalt geben könnte, findet sich nicht. So sind 
die Sprache — diese weisst das Gedicht 
Jahrh. zu. Jedenfalls ist es jünger als die Venjance. 
geführten sprachlichen Einzelheiten sind zu spär- 

zu gestatten. 


die Assonanz #, in der genti(l)s 352 steht, gegen eine 
die dem Schreiber freilich geläufig ist. Die Stelle 
nm. zu 496, 
‚und R. Jungbluth, Sprachliche Untersuchung der... 
R.F.X (= Bonner Dissertation 1898) S. 649; vgl. jetzt 
778 Anm. 





Wendelin Foerster 


VIII. Der Text. 
(Turin L IT 14) 


[f. 7b] ASPAZIEN a l'emperere apellé: 
„Biaus fis, dist il, envers moi entendés! 
Je vous doins Roume, s'en serés eouronnds, 
Et vous, Davis, ma file en menrés.#“ 
5 Et dist Davis: „Si soit con dit avds.“ 
Dont fait Eluinne maintenant monter, 
La prent congiet a chiaus de la cilé; 
Jusqu’a Burluite ne se vot urester, 
En .i. dromont en est tantost montés, 
10 Il et Elainne et ses riches barnds. 
Nagent et siglent, si orent bon oré, 
En Gresse sunt maintenant arive, 
Tout droit vers Troies ont lor chemin torné. 
La espousa Elainne o le vis cler. 
15 T I rois de Gresse, qui tant fu de grant pris, 
À espousee Elaine o le cler vis. 
Par dedens Troies furent li behurdis 
Et li tournois et li esbateïs. 
La prime nuit qu'il jut avoecques I(u)i, 
20 Si engenra le baron saint Rustis 
Qufi] peres fu roi Ustasse de Tis, 
Qui peres fu roi Flore le Hungris, 
Qufi] taions fu Charlon de saint Denis, 
Pere sa mere Bertain o le cler vis. 
% Et l'antre nuit sonja l’empereis 
Que elle estoit dela la mer de Gris 


Am unters Rand der vorigen Spalte stand die Rubrik: Chi faut U rou- 
mans de nostre dame et la soufranche ih'u æpist:, Si coumenche la venganche, 
Mit unserer Zeile 1 beginnt also nach der Absicht des Verfassers unserer 
Redaktion der eigentliobe Roman der Venjance, deren Prolog also untrennbar mit 
ihr gedacht ist. 

1. Vesparien Stengel. — 4. fille] file Hs — Hiatus — 6. monter] —1, 
Stengel las esmonter, Die Entscheidung ist schwer: sollte er ein so seltenes 
Kompositum nichts ahnend eingesetzt haben, — sollte ich es übersehen haben? 
Die Abschrift A. Grafs, die Hoinel benutzte, ist in Wien geblieben und muss 
sich in Heinzels Nachlass finden. — 21. Qui] @. — 28, Qui] @. 





Le saint Vou de Luques 


Hors (de) Jhersalem par desous j. lniris. 
Joseph et Cosme et Jacob li floris 
Alec trouvoient la erois, u Dex fa mis; 
30 Et lendemain le dist au roi David. 
Li rois de Gresse ne fu mie abaubis, 
Ains asambla ses gens et ses amis 
A ‚xxx. [M] de ebevaliers eslis 
Sans chiaus a piet, qui erent avoce lui. 
30 Pusaa la mer, s'ariva en Aussi, 
Yne cité que tenaient Juïs. 
Par sa grant force li bons rois l'a conquis, 
Baptissa fames et enfançons petis, 
Chil qui ne font dou tout a son plaisir 
40 Furent tantost detrenchiet et ocis, 
RE est David en Aussit arivés, 
En un palais qui(s) sist desus lu mer, 
La s'est li rois maintenant ostelés, 
Il et Elaine et ses riches barnés. 
45 Il se desurment, assis sont a disner. 
Aprés mangier font les napes oster 
Et puis s'en vont dormir et reposer. 
A miënuit, quant coe eurent chanté, 
Ot prisonniers rois Davis desmenter. 
50 Son lit a fait depicier et oster 
Et les asselles depichier et froër. 
‚X. chevaliers a fait jus avaler, 
Les prisonniers a fuit sus ameuer, 
1 furent eine trestout d'un parenté. 
55 Leur blanches barbes leur passe[nt] le baudrel. 
Parmi les mailles des blans haubers safrés 
Leur saut li peus des flans et des costés, 
Mout blanc estoient, s'ont les iex enfosés. 
Li rois de Gresse les prent a conjurer 
rl soll zweisilbig sein wie 187, während es sonst dreisilbig ist: 
= rit 273. Zur Vorstiimmelung von Eigennamen nus metri- 
vgl. Nieos 381 statt Nieodemms. — 38. "IX: — 46. Die Spalte 
 Ensi que dauid li rois de gresse se herbega en aussi et 
Es folgt eine Miniatur: fünf Männer im Maschenhemd, 
Bir hinter einem eiseruem Bett, jo dessen Mitte 
zu sehen; davor rechts steht der König mit 
— 55, Ben Hs,, also wohl baudrel gemeint, mit 


3 





Wendelin Forster 


60 Que il li dient toute la verité, 
Quel gent il sont ne de quel roiaute, 

S'il sunt Jaïs ou gent erestiené. 
Li .i. respont, qui bien fu avisés: 
„Nous sons Juis, ja mar le mesquerrés, 

65 Fil Hounestasse, la contesse au vis cler, 
Qui Dex rendi ses mains quant il fu nes. 
Chou est Joseph que vous ici veés, 

Et Josaphus et Cosmes li senés.“ 
Li rois lentent, tout a le sane mild. 

70 „Signour, dist il, or vous voel eonjurer 
De celui Dieu qui tout bien puet douner, 
Que vons me dites tonte ln verité, 
Pour quoi vous fustes en la chartre avalé, 
Ensi loiiet par delés che piler“. 

75 Et dist Joseph: „Aparmain le surés. 
Je vi Jhesu et prendre et atraper, 
Moi et cil ‚ij. qui sunt de m’amiste, 
Et li veïsmes tantost les puins noër, 
Nous eine l'alaumes Pilate demander, 

80 Moi et mes freres que vous ichi vois, 
Ne le nous vorent li traïtour douner 
Tres qu'a celle eure qu’i l'eurent lapidé. 
Puis leur ralaumes encore demander. 
L’otro en eumes, si leur en seumes gre. 

85 Et nous l’alaumes tuntost de erois oster, 
Si l'en portaumes tout droit en la cité, 
En un sareu de fin marbre listé, 

La le mesimes mout bien envolepé 
De dras de soie, de palle d’outremer, 

90 Je fis .ij. eirges devant lui embraser 
De mon avoir e’avoje conquesté, 

Rois Herchefljaus le fist la nuit garder 
A son lingnage et a son parenté. 
A miönuit en fu Jhesus alés 

95 Et fu de mort li dous resuseitös. 

Par les miracles qu'il avoit tant moustré 
Vi jou et seuc et cru par verité 

Que c'estoit chieus qui nos devoit sauver. 
Je retournai pour la erois enterrer; 





Le saint Vou de Luques 


100 Mes quant je due en Jhersalem entrer, 
Juïs estoient sour leur chevaus montés. 
Dont escria li quens Salimaudrés, 

Se nons creiens par fine verité 

Que che fu ehieus [qui] le mont doit sauver. 
105 Et jou dis dont: Oil, par verité. 

Adont issirent Juis de la cité, 

Qufi] nous chachierent par tertres et par pres. 

Quant nous veïmes que ne poriens durer, 

Nous retournaumes les fraius abandounés, 

110 Si nos couvient et combatre et capler, 
J'en ocis tant, que varoit li celers? 
Jusques as censtes en fui ensanglentés, 
Nous fumes pris, ne pelismes durer, 

En ceste chartre fumes chi avalé, 

115 Trente ans et plus i avoumes esté. 
Puis n'i veimes lumiere ne clarté, 

Ne ne munjaumes ne de pain ne de ble, 
Ne ne belimes d’iaue ne de claré. 
Bien sai piech'a i fussons trespassé, 

120 Mes tant priaumes le roi de majesté 
Qu'il nous laisast tant vivre et tant durer 
Que nous fussons en fons rengeneré. 

Car je sai bien par fine verité: 

Nus ne puet Dieu en la fache esgarder, 
125 Puis que il fu desus la erois clüés, 

S'il n'est es fous baptiziés et levés. 

Or vous requier (je) sainte crestienté.“ 

Et dist Davis: „Signour, et vous l'arés.“ 

Lors fist uns fons beneir et sacrer. 

130 1 entrent ens cil ki l'ont desire. 

Onques leur nons ne vorent remuër. 

Quant issent hors, ne sunt mie esfraé, 

Il ne demandent a boire n'a disner, 
26 Er ma où courans et > 


ui que il sont eschapé. 
Gresse a fait sa gent armer, 
107. @. — 187. ihrl'm hier dreisilbig, s. zu 27, 
ge 





Wendelin Foorster 


140 Es chevaus montent les escus neoles. 
AVIS chevauche lui quatrime de rois, 
Et .XV. contes qui tenoient de soi 
Leurs bours, leur villes, leur chastiaus et manoirs, 
A .XXX. [.M.| de chevaliers grigois. 
145 S'en va Davis querre In vraie crois. 
Ançois qu'il l'aient, sera grans li desrois. 
Quant Juïs oient nouvelle des Grigois, 
A crestiaus montent cha .Il., cha ‚Ill. 
Li fil Erode i sunt venu tout .IL; 
150 C'est Acillais et Asillans li rois. 
Et Davis hurte le destrier orchanois, 
Qui plus tost va que nus oisinus qui soit, 
Lache le hiaume, dont li ors reluisoit 
Et l’escharbouele qui tonte flanboioit, 
155 Qui eut esté Alisandre le roi, 
Que toute nuit son ost en conduissoit, 
Tourne sa langue, si a parlé grigois, 
Et quant il vit que nus ne l'entendoit, 
Ebrieu parla, que bien parler savoit, 
160 „Ahi, dist il, fel traïtres revois, 
Pour quoi messites no droit signour en crois ? 
Champions sui noviaus a celui roi 
Que vous fesistes ln eus tant de desroi. 
Prenés les armes et venés contre moi! 
165 Tant con je vive, averés le tournoi.“ 
UANT Juïs voient que Grigois sunt venu, 
As armes ceurent li anemi Jhesu. 
Sounent chil graille, chil olifant mena, 
Par la cité #armerent et puis s'en sont issu, 
170 De hors les murs se sant arestetl. 
La voïssiés flamboiier tant eson, 
Et tant pigno[n] qui est a or batn. 
Grigois saut d'armes prieid et eslel, 
Desirant sunt qu'il les aient fera. 
175 Ni eut parolle de nulle part tenu. 
Tant con chevaus peurent courre menu, 
Se vont fonir a force et a vertu, 
144 EEE — LAN desrois Auf Rasa, — IRA este alisandre auf Rasur. — 
107. Tree, — AO reboës — MER Bassor Omi 





Lo saint Vou de Luques 


Froissent ces lanches et froisent chil escn. 
La vetssiés tant Juïs estendu, 

180 Dou sane des cors courarent grant li r[ie]u. 
Li rois s’eserie: „E! Elainne, ou es tu? 
ler te vantas au grant palais volu 
Ca la prumiere venjanche de Jhesu 
Seroient, dame, vo grant cop counell. 

185 Point ne vos voi, si eu sui esperdus.“ 
Pour quoi le haste la dame de vertus? 
Che dist l'estoire que elle ne puet plus 
äij. eschielles de la gent meserett 
A trespassé, el poing le brane tout nu, 

190 Et se combat as Juïs sous les murs, 

Et il li lanchent maint grant quarel agu; 
Plus de .L. en ot en son esen. 

Desons li ont son destrier confandu. 

La dame chiet, se remest sa vertus. 

195 Lors saut em piés, s'abrache son escu, 
Eotre Juïs a fier estour rendu. 

Puis #’eserin: „Rois de Gresse, ou es tu? 
Hui pers la riens que tu amoies plus.“ 
Celle parolle entent Nicodemus, 

200 Il et Joseph d'Afrijmathie qui fa. 

Les chevaus broeent, cesenns tient son esen, 
Davis i vient et .XXX. de ses drus. 

Lors deseendi, n'i a plus atendu. 

Lors li dist: „Dame, mout m’aves irasen. 

205 TILAINNE dame, ce dist li rois vallans, 

Et u presistes ore le hardement 
Que vous venistes devant Jherusalem 
Ensi armee sus vo destrier courant? 
Alés ariere en Hausit le poissant! 

210 Se vous perdoie, mont seroie dolans. 
Dex! que diroient Alesins et Bertrans, 

Li bers Sevrins et Jehans du Latra[ijn 
Et Bounifases, li papes Inocens!“ 
„Ahi, dist elle, mauvais rois recreuns, 

215 Pour quoi iroie en Ausit reposant, 

Quant je voi chi de mes ancmis tant, 


206. CLAINNE. — 912. latrain oder latram (Hs, latramı). 





Wendelin Foorster 


Qui le mien pere Jhesu, le roi poissant, 
Mirent en crois et le batirent tant, 
Et li perchierent les costes et les flans 
220 D'an roit espiel et ferré et trenchant, 
Ne place a Dieu qui ne fant ne ne ment, 
Que je retourne jamais en mon vivant, 
Se seront mi drap de mes plaies sanglant. 
Et que diront li petit et li grant 
225 Aprés ma mort, que j'en arai fait tant? 
Blasıne n’en aie d’oume qu’et esstent, 
Ne nus jougleres mauvaisement n'en chant. 
Et se je muir a che coumenchement, 
Li angle m'ame em porteront chantant, 
230 Peu vous ramenbre dou saint baptisement 
Que vous fist Dex dedens Troie la grant: 
Baptiza vous entre vous et vo gent. 
Or li rendés hui mout mauvaisement; 

Car vos chevaus ceur hui mout maisement. 
235 Pensés de vous, bons rois, traire a garant, 
Que je croi bien, de moi est il noient; 

Car mes mamelles gisent ja en mon san.“ 
A hycest mot lait eoure l’auferant, 
En la grant presse se feri maintenant, 
240 Destre a senestre va Juïs detrenchant. 
Qui qu'elle ataint, n'a de mort nul garant. 
Et quant le voit li fors rois Asillans, 
Li fis Erode, li bastars soudoians, 
Le destrier broche et met l'escu avant, 
245 Et fiert la dame en son pis de devant. 
Armes qu’el’ ot ne li o[n]t nul garant, 
Parmi le cors li met l’espiel trenchant, 
Que il Padente par desus l’auferant, 
Qu'en son costé l'en remet un espan. 
250 Et la reine ne se va esmaiant 
De nulle angousse que elle va sentant, 
A... muins lieve Joiouse le vaillant, 
Et va ferir le fort roi Asillant, 
L'iaume li trenche, la coife par devant, 


228. Yunächemt, — 229. em porteront mame. — 246. quil. 





Le saint Vou de Luques 


255 Jusques ou pis le va tont pourfendant, 
Mort le tresbuche [si] tres hastivement 
Que a sa boiste n'a nul reco(f)vrement, 
Que que nus chante en fable n'en roumans, 
En celle boiste fu tous li remanans 
260 Dou disne baime dont Deux ot oins les fluns. 
Je ne di mie, ne soit de tel semblant. 
Et la roine le va apercevant: 
Lors prent la boiste, si le va desfrumant, 
Trueve le basme, si s’en va tost oindant. 
265 Elle gari, si sen va joïssant, 
Et li tronchons li va don cors issant, 
La dame eserie: „Bons rois, pongniés avant! 
Desconfi sunt li Juïs mesereant !“ 
Grigois desrengent les escus embrachant, 
270 Et Herchelaus qui les va redoutant 
Souna j. graille, Juïs vont retournant. 
Et la roïne laisse courre le blane, 
Si les enchause jusqu’en Jherusalem. 
Au rentrer ens en i ot de mors tant, 
275 Ne les nombrast nus hons qui soit vivans. 
Frument les portes, es erestiaus vont montant. 
Li rois de Gresse soune son olifant, 
Ses gens apelle et les va asamblant, 
XX. [M.] Juïs a mort en mi le champ. 
280 Lors s'en tournerent Grigois tout maintenant, 
Vers Olivete en vont tout cheminant. 
Quant il i vinrent, tenrement vont plorant. 
Nicodemus parla prumierement: 
„Davis, dist il, entendés mon samblant! 
285 Veschi le mont dont je vous parlai tant. 
AVID, dist il, pour Dieu, or m’entendes! 
Vesci le mont dont je vous ai parlé. 
A hice mot qu'il fu cha amenés 
Li dous Jhesus que tant devons amer, 
290 1 eut une herbe de mout grant dignité, 
Que Mandeglore oi puis apeller. 
Elle eroissoit sus terre par vreté 


i En. M 
260. dir, 278. dirim. — 219. XX, aber 903 dj 





Wendelin Foerster 


Et avoit piés et muins et bouce et nes. 
Dex li donna tel grasce de parler, 
295 Qu'elle eseria oiunt tout 1& barné: 
„On te mainrie on, dous rois de majesté ? 
Le tien martire ne me lai regarder.“ 
Lors vie la terre fendre et esquarteler, 
La mandeglore vi en terre tumer. 
Vi jou ensi fendre et esquarteler, 
Quant li clers sans li sali don coste. 
4j. mile oisiaus vi sus che mont pasmer, 
Et la bruïne en eontremont lever, 
305 L'uns Juis l'antre ne pooit regarder. 
Quant Jhesus fu oeis et labités, 
Encor l’alaumes Pilate demander. 
Douna le nous, si li en seumes gre. 
Adonc Valaumes tantost de erois oster 
810 Et ou sepuere et metre et poser; 
Nous retournaumes pour la crois enterrer. 
Fasons no gent cha desus demorer 
Pour la montaigne espler et garder, 
Et salons voir, se le poons trouver.“ 
815 Ou tertre sunt jusqu'a :xx. tout monté, 
Tant ont partout et quis et roirwardé 
Et en la terre et fony et hüé, 
Que la crois truevent, si ont le eri levé. 
Encore estoit li fus ensanglentés 
320 Conme au jour que il i fu clüés. 
L'oudeur sentirent es bouches et es nes 
Dou disne sanc dont il fu arosés. 
Dont dis David: „Signour, or m’entendes! 
Nous ne savons la fine verité, 
325 Se c'est li fus ou Jhesus fu elüés. 
Viengnent avant maintenant li navre! 
Se chou est il, il sera esprouvé. 
De la tresdigne erois ont as plaies hurté 
Et il [i] furent gari et trespassé. 
380 Dont dist Davis: ,Dous rois de majesté, 
Or voi jou bien vostre grande umisté(s). 
A, fel Juis! c'eustes vous empensé! 





Wendelin Foerster 


Tout le primier a fait Nieodemus: 
Quant ot mis sus et l'argent et l'asur, 
Garde a son nes et voit qu'il fu bogus, 
375 Oster en vot, mes ne plot a Jhesu, 
Li sains Espirs est on vu descendus: 
nNicodemus, dist il, n'en taille plus! 
Se plus m’adoises ne de fer ne de fust, 
Je sannerai si comme fist Jhesus, 
380 Quant de la glave fu ou costé ferus.“ 
Nicos l’entent, mout en fu esperdus, 
IL chiet a tiere maintenant estendus. 
Quant se redraiche, si est u vou venus, 
Si li baisa les piés cent fois et plus. 
885 ATICODEMUS « fait le eruchefis, 
Les autres deus a fait li rois David, 
Puis les jeterent ens en la mefr] de Gris. 
L’uns ariva droitement a Brandis, 
La le trouva li barons sains Bertins, 
390 Freres Elainne, et le ber saint Sevrin. 
L'autre passa et a Roume s'en vint, 


Et l’autre aprés droitement en Pontis. 
La le trouva li bers sains Walleris, 
La est servis et fu tout puissedi. 

895 A hice jour, que je vous di ichi, 
Avoir le vot l’empreres de Paris, 
Roïs Tripalicles qui ocist saint Denis; 


welches? Nach dem vorausgehenden hätten Nikodemus und seine Genossen 
das Gesicht Christi niederschreiben (364) oder vielleicht zeichnen sollen, 
Diese Zeichnung sollte wohl vom Schreiber gemeint sein. Allein vuitus 
= volt, vout, vou kınn, wenn auch der Schreiber es im fg. paarmal mit ou 
schreibt, nicht in à ansonieren. Und was soll das sinnlose s im Auslaut? 
doch 8. auch vous im Oblig. Z. 489, 441, 468. Ich möchte daher darin ein ver- 
lesenes ebenus sehen, das kostbare und dauerhafte Holz, aus dem die drei 
Kruzifixo geschnitzt wären, und das im MA. schr geschätzt war. Es ist be- 
kannt, dass das Kruzifix In Lucca aus dunklem Holz geschnitzt Dann 
ist im folgenden eine Lilcko; denn Tout le premier 372 hat im voransgehenden 
keine Beziehung, während der Schreiber es auf vu (871) bezogen hat, Es stand 
wohl ursprünglich da: Le premier eou, indom wir vou als Synonym von erwcafis 
361, 385 fassen, wie es im fg. 376, 383 tatsächlich gebraucht wird, — 376. om 
u, 383 u wow, 898 uus, aber 408, 482, 439, 455, 461,468, 172 vous, 422, 464 vou, 
— 396. lempel Ha.; ebenso oben 8. 3 Anm, 1 im Mohammed 105, 








si Wendelin Foerster 


Mes pour s'amour voel celli aourer.“ 
{81%b] Trait sa vielle et prent a vieler, 
Devant le vous commencha a chanter, 
440 Li sains Espirs coumenche a avaler, 
Qui le vous fait parler et remuër. 
Il a tantost le piet do clou osté, 
Estent son piet, jeta li son soler 
D'or et d'argent, a pieres pointuré(s). 
445 Chieus le rechut, si l'en a merchie. 
„Peres“, dist il, „or m'irai desjuner.* 
Quant chil le voient, qui i sont asamblé, 
Levesque vount quere de la cite, 

Et dist: ,Jenois, savés que vous ferds? 
400 Je vons commant et pri que li rendés. 
S'aprés le voet rendre et rejeter, 

Dont est il drois que ne vous soit ostés“. 
Et dist li autres: „I ne puet miex parler.“ 
Le soler ont au saint vou reporté(r), 

465 F4 li vous ost de grant ire embrasés, 
Le soler prent, ariere l'a jeté, 
Puis li a dit: ,Ne te soit mes ostés! 
Je le commane a vous qui ci estés, 

Que il ne soit chierement comparé“ 
460 Et dist Jenois: „Biaus dous signour, veds! 
Vous veds bien que li vons a parlé.* 
Dist li evesques: „Mout faites a lüer. 

Mout preudous estes, tous nos avés passé. 

Et si vous plest, le soler nous vendes.“ 
400 Et dist Jenois: „Sire, or le prendés, 

Et je n'en voel fors que vo volenté.* 

Bien deus ces livres et plus li ont douné. 

Au saint vous a reporté son soler. 

Et dist Genois: „I n'est point rachatés. 


AST, coli) im Siam von celui — 468 fg. ist nicht gut Sberliefert. Wer 
? Jedenfalls nicht Geneis, ds er sich sofort be- 
preiswärdig ausgelist worden. Also vielleicht der 
statt a 468 im den Text su setzen wäre). 
En ae ar ia ne ait 
Spiclanss abkaufen? Sonst milsate son (er gebört ja jetzt 
de stobn; on Ist matürlich ont, dss + vor fr. Kons stumm, 
— AMI zeigt, dass LES nicht arme. 





Le saint Vou de Lauques 


470 D'or et d'argent on lor soler comblé, 
Et Jenois l'a ariere reporté. 

Et li vous a son piet en haut levé, 
Met le ou ele et si l'a reelöe, 

Le chief eneline comme hons trespassés: 
475 Plus devint palles que riens de mere ne(s) 
Li sains Espirs s'en estoit retournés, 

Con li solaus resuche sa clarté 
Et comme iaues rentrent toutes en mer. 
Et Jenois fait un disner aprester 
480 De son avoir que Dex li ot presté. 
Les povres gens manda de la cité, 
Mengier les fait et mout bien soeler, 
Le remanant de l'argent a douné 
Pour l'amour Dieu, le roi de majesté. 

485 Pour nul avoir ne voet estre encombrés, 
Ne ne voet estre deschiens des iretés. 
Puis prent congiet et si sen est alés. 
Mont le eonvoie la gent de la cité, 

Et quant il l'ont perdu et adiré, 

490 Baisent lu terre, par ou il est passés, 
Et chieus s’en va, a Dieu a son pensé. 

- Qnant vint au vespre, an solail esconssé, 
Bongres tronya en un pullais listé, 
Qui tonte jour le fissent vieler. 

495 Quant vint au vespre c'on dut aler souper, 
En une chaus mainnent le menestrel. 
Lors li eommandefat] qu'il die sen penser: 
_ „Örois tu celui qui se laisa pener 
Ens en la crois et ferir et navrer ?* 


dieser Zeile béginnt die Spalte 82 a mit folgender Rubrik: Ensi 
douna sen sorler au anenestrel, und darauf folgt eine 
‚steht in der Mitte, tiber demselben ein queres Dach, 
überragt ist, darin zwei Glocken hängen. 
Haar und blonden Vollbart. Rechts vom Kreuz steht ein 
hinter ihm das Volk, Männer und Weiber. Links vom 
aus) steht der Spielmann, auch blond, klein, ohne 
n Fiedel, die er in der linken Hand, unter das Kinn 
n Fiodelbogen erhoben hält, während die rechte Hand den 

-Ohrist mit dem rechten Fuss Ihm zuwirft. 

Hs. mit einer neuen (falschen) Initiain, 





Wendelin Foerster 


500 „On®, dist il, „tous i est mes pensers.“ 
Et dist li j.: ,Fel glous desmesurés, 
Onques ne fu li rois de majesté, 

Qui en tel guise se laisa demener.“ 

Adont l'athacent a .j. mout grant piler, 
505 D’epines ont son gent cors devoré, 

Et en aprés li ont le chief copé 

Et ceste chose se vous ne m'en creés, 

Li cors en gist a Roume la cité 

En cler argent et en or esmeré. 


Anmerkungen, 


1. Unverständlich. Vespasian ist ja der Kaiser, sein Sohn ist Titus: dieser 
allein kann in Z. 2 gemeint sein, — Da Vaspazien viersilbig ist, stimmt auch 
der Vers nicht. Dem Sinne nach, aber zu gewaltsam, könnte es heissen: 
Vaspasiens a Titus apellé; vgl, im vorhergehenden: De la venganche vous diroie 
Que fist li rois Vespaziens Et Titus li bons chevaliers Qui tant fu sages et 
priviés, Ilotses peres s'en alerent et Jherusalem escillerent u. ». f., 3. Stengel 22, 

wenn das merkwürdige empere (statt emperere) 
Z. 896 echt ist, hier ohne j gowaltsume Änderung bessern: Vaspasien a 
Tempere (oder Pemp. a) apellé. — Vaspazien, Vaspasien mit a ist übrigens die 
gewöhnliche Form der Gralromane, 

4. David, König von Troja, Christ; vgl. Heinzel a. a. O. 18 fg. 31. 42. — 
fille] dus ist Ellaine 6, die hier als Tochter des römischen Kaisers erscheint; 
Heinzel 12. 

6. monter] —1. Das Stengelsche esmonter kann ich nicht belegen und wüsste 
auch nicht, was ein *armontare bedeuten soll. Henschel freilich hat esmonter, 
monter Waekernagel p. 49. Die Stelle lautet: (ich habe der Minne wegen viel 
Miübe und Plage ertragen, und das sollte mir gelohnt werden) Et se mes cuers 
est en hault leu monteis, per amors est mains haus hom esmonteis., Ki plux 
hault tent, de gringnor joie est sire, Wie man sicht, ist esmonteis — einfachem 
monteis, und wenn man bedenkt, dass das Kompositum amonter eines der 
gebräuchlichsten Verba ist (ich verweise bloss auf Godefroy) und zwar im Sinne 
des einfachen monter, und dass os die bekannte (östliche) Berner He, ist, 80 ist 
sicher, dass dies esmonteis nichts anderes als das mundartlich umgelautete 
französische amontes Ist. — Ich möchte [de] maintenant vorschlagen, oder [tout] 
m. was ja 280 vorkommt, Sonst könnte man auch umstellen: Zlainne fait 
dont maintenant monter. 

8. Barlaite] die bekannte Hafenstadt Barletta, 

20. fg. Über den heiligen Rustis, seinen Sohn Ustasse (Eustachius) von 


*) Die Bosichungen zu Soghelijn und Orendel s. bei Heinzel a. a. 0. 
Unser Text ist älter, 





Le saint Von de Luques 4 
angen. Mit dem nngrischon König Flore stehen wir 


Jhersalem (ob so oder Jhursalem zu lesen, lässt sich 

kennt ner ihrl'm) dreisilbig zählen (dass es beliebig 

wird, babe ich schon einmal vor lauger Zeit aus- 

wir doch eine Silbe zu viel. Es ist de zu streichen, da sich 

hors auch nach und nach zum Vorwort entwickelt hat; vgl. auch weiter unten 
170 Dehors les murs, und vgl. zu 197. 


Dre 
= Schreiber bezeichnet die Tausende nicht, wie es sonst 


Begel ist, mit übergeschriebenen w = M, sondern mit einem über die Ziffern ge- 
e Querstrich; doch s. V. L. zu 279, 
Aussi, 41 Aussit, 216, 346 Ausit eine Hafenstadt, s. Heinzel 17. 39. 
im alten Alexiusleben 185 (Alsis, Arsis, Axis, Aussis, 
Edesss, heute Urfa, denkt man sofort; allein es liegt weit tief 
kann also nicht gemeint sein. Eine ähnlich klingende Hafen- 
iste kann ich nieht finden. 

‚ Anastasia; zu der bekannten Legende der händelosen 

Pseudoevangelien 8, 51 (91) und Heinzel 64. 
kehrt im fg. nicht wieder; man erwartet statt dessen 


nen herchelaus ausgeschrieben, ist Arche- 


| #6 aport zu lesen; allein unser Text (8. die sprach- 
kt das weibliche -e ebenso wie der Schreiber. 


Asillans] 242, 263. Söhne des Herodes; man denkt an 
142. 65. 

Allein dies h. ‚stumpf, rebois, fem. reboisse, rebosche 

ist das bei felon gewöhnlich stehende reveit, revoit 


im Vorausgehenden zu erzählen, dass Helena wie 
f teilnimmt; vgl. zu kämpfenden Weibern, Heinzel 





48 Wendelin Foerster 48 


188. —1; vielleicht fehlt ein Adverb, z, B, Car, Que oder Ja, wenn nicht 
trois in quortorse oder &. zu Ändern jet, ' 

211. 2. Beachte die Eigennamen. Nach 389 ist der Bruder Holenas der 
h. Bertin, Sevrin steht auch 390. 

293. Bessere: Sierent „bis“ (Futur). 

227. Die Rolandstelle ist also noch lebendig. 

242 s, zu 150, 

249. remet] wohl = remest und nicht remet, wenn auch dies letzteres sich 
auch halten liesse, 

260. baime] dieser Wunderbalsam ist aus dem Fierabras wohl bekannt; 
vel. Heinzel 54 und Fr. Gralromane 75. 

288, Ahice mot] könnte oder soll vielleicht heissen: ‚Bei diesom Wort oder 
Punkt < in der Erzählung >‘, wenn darin nicht ein verdorbencs A éeest mofn]t 
steckt, worauf dann folgen müsste: quant il fu amenés. 

291. mandegloire] Heinzel 64. 5. 

206. labités] vgl. lapide 82. 

310. Hiatus. 

316, roirwardé] ich kann nichts anderes als rewardé finden, was hier 
passen könnte. Es gibt ein riorewarder (in die Nachhnt setzen), das in der 
Mundart zu rier oder vortonig rer werden kann; aber die Bedentung stimmt 
nicht, 

320, Hiatus, vielleicht Coume a ce jour. 

828, Alexandriner, Kürze: De digne oder sainte Crois, die keinen Artikel 
braucht. 

342 Hiatus, 

318. Zu dem spontanen Glockengeläute, Heinzel 53, 55, 

364. Die drei Augenzeugen sollen also aus dem Gedächtnis das Aussehen 
(la samblanee) Christi aufzeichnen (metre en escrit) und darnach sollen die 
drei Kreuze geschnitzt werden, Nach der Legende soll Nikodemus selbst aus 
der eigenen Erinnerung (er hat ja Christum ebenso gekannt) dies tun, während 
nach Andern der gekreuzigte Leib mit einem grossen Leintuch ganz zugedeckt 
worden ist, das den Leib in genanem Abdruck festhielt; vgl. Zinteum tam amplum 
et exiensum, quod tota crucifizi corporis effigies in linteo est expressa . .. ad 
eujus similitudinem et ewemplar Nicodemus vultum Lucanum effgiavit angt 
Gerv. v. Tilb. ]. ec, 8. 967, offenbar eine zwoite Auflage der viel ältereren Veronika- 
logende. 

3. fg. Das Kruzifix in Lucen entspricht nicht ganz dieser Schilderung (#. 
oben 8, 11). Der Leib ist aus Cedernholz und mit reichen Kleidern überzogen, Von 
einer Bemalung kann ich in den Beschreibungen nichts finden; ebensowenig von 
einer unregelmässigen Nase, die auch die Abbildungen des Volto nicht verraten. 
Doch muss E. unbedingt dran sein; dies lehrt sehr drastisch die Stelle in Fr. 
Saochettis 78. Novelle (XIV. Jahrh.), wo der Franziskanermönch unter dem Ge- 
lächter seiner Zuhörer in der Kirche predigon konnte: Non & fatta << la faccia 
di Oristo > come la faccia del Volto Santo che à cola, che ben ci vegno a erepare, 
se Cristo fu cos fatto. Vgl, die Einl. 8.11. Dass das Gesicht jedenfalls Schrecken 
‚eingeflöiast hat, Nast die Schilderung des Volto durch Gervasius von Tilbarg erraten: 





49 Lo saint Von de Luques 4 


lud sane non erit omittendum, quod Vultus Lucanus oculos tenet apertas et terri- 
Diles ostendit, quod ad figuram pertinet. Sicut enim leo rex omnium ferarum, 
cum dormit, oculas aperit, ... . ita Christus nunguam non sune potestatis virtutem 
sed malis terribilem ostendit (Otia Imperialia II, xxıv (Hannover 1707, 

8. 968). Vgl. oben 8. 10, Ann, 2, — Die fg. Stelle Buoncompaguo's 
l. ©. 8. 89) könnte leicht zur Annahme einer Bemalung der Holzschnitzerei ver- 
leiten: postmodum . . varietate colorum totam substantimm deauravit, aber das 
unmittelbar fg. zeigt, dass os sich nur um Kusseren Ausputz durch eins Edel- 
steinkrone und einen kostbaren Gürtel handelt, 

R 883, vow ,Kruxifix*, So wird en oft gebraucht (s. oben in der Varia leetio 
die Bomerkung zu 371), Nur in der allgemeinen Bedeutung als „Kruzifix* überhaupt 
findet es sich im usedierten Cristal (468), wo der jungs Held, dem von einer 
‚holdem Maid getrliumt hatte, des Morgens frlih A la glise vait por orrer Et al 
int volt ala conter Le songe qu'il ven avoit. Natürlich findet sich auch oft 
Im lat, ewlius im Sinne von erweijicus, s. Ducange #. v., wo gute Beispiele für 
wultuws ind cout zu finden sind im Sion „jedes Bildnis‘; mehrmals auch beides: 
wultus seu crucifieus, =, B. die Stellen bei Schnürer III, 2, 

887, Über das ins Meer werfen, ». Heinzel 87. 89 fg. 

"858, Brandis] Brindisl. Was aus dom Kreuz geworden, weiss ich nicht, 
(Guerra kexät solche Voltl nur moch In Palermo und Sirolo (heute in Numana), 


891. muss interpoliert sein oder wenigstons verdorben. Wenn drei Kreuze 
verfertigt worden sind, und eines nach Brindisi 388 kommt, das zweite nach 
Rom 391 und ein anderes nach Ponthieu 392 und endlich das ,dritte* (li tiers 400) 
nach Lucen kommt, s0 gibt das zusammen vier! Wenn also 391 nicht inter- 
p Ist, so ist er verdorben; es kann ju die Fortsetzung der Geschichte 

sein, das von Brindisi nach Rom gekommen wäre oder H.; 


; 'Bs ist dies das berühmte Krusifix in Rue (Arrond. Abbeville) in 
(Dép. Somme), tiber das Ducange #. v. Vultus einzusehen ist: Æjus- 
Volto in Lucen) etiam crucifixi Christi effigies conspicitur apud 
in Pontivo, Picardiae pago, a Nicodemo perinde confecta, ut ereditur, 
em videre est apud Malbrancum lib, 7 de Morinis cap, 11 et 
Dazu stimmt auch die Erwähnung des h. Walarlus, des ersten 
en Abtei 8. Valery ®. Somme (7. Jhd.) und wir wundern uns 
dem Norden Frankreichs stammende Verfasser unserer Er- 

s Heiligtum in Rue kannte, 
ir bekannten Legende des Pariser Bischofs u. Mirtyrers, des 
‚keinen König Triparieles (oder Triparides); er wird wohl 
‚ende von Rue vorkommen. Doch vgl. Mabillon Iter ital. 


Orueifixi efigiem videre est in uno e sacellis Monasteri 
(wonach also auch hier ein ähnliches Kreuz gezeigt wurde), 
Pontivo, ..., quam illi a Nieodemo confectam 
- 479. 289 und 501 fg. 
ist zu bessern, was in der vorigen Zeile steht. 
| ‚der Wirklichkeit; ey des Volto. 





50 Wendelin Foerster 50 


409. Der uralte Wallfahrtaort Santiago de Compostela, 

428. piés et maine troués] d. h. eowohl die Hände als die Füsse sind an- 
genagelt. Es orhebt sich dann die Schwierigkeit, wie das Volto den Schuh, 
den os am festgenagelten Fuss hatte, dem Spielmann zuwerfen konnte, da der 
Fuss chen festgenagelt war. Schnürer III 174, 3) bemerkt seinerseits betroffs der 
Füsse: „Unnatürlich ist auch die Durchnagelung des rechten Fusses. Wie sollte 
von dem durchnagelten Fuss der Schuh heruntergeworfon worden sein? Da sind 
diejenigen Darstellungen natürlicher, welche, wie dns Münchner Einblatt von 
Hans Burgkmaier, die Füsse frei schweben lassen,“ Allein der Dichter hatte 
eine andere, sehr einfache Lösung; 442 fg.: il a tantost le piet do clou osté, Estent 
‚son piet, jeta là son soler; vgl. noch 456 und 472. 8. Auch auf unserm Miniatur- 
bild (s. zu 482) ist der linke Fuss angenagelt, der rechte aber ausgestreckt, zwar 
frei, aber der freie Nagel auf dem Kreuz abgebildet. — Das Volto in Lucca 
selbst scheint nach den mir zugänglichen Abbildungen keine Nägel in den Filssen 
zu haben, Zwar auf dem Liehtdruck des heutigen Volto gehen die Fransen der 
Tunika so tief, dass man nur die vordere Schulhälfte sieht, also den Teil vor 
dem Riet. Allein auf dem römischen Kupferstich von 1728 sieht man den Schul 
bis zum Knöchel — man sicht keinen Nagel. Im Gegensatz zu dieser meiner 
Beobachtung behauptet der vorzüglich unterrichtete Wüscher-Becchi 1. e. 120 
„jeden Fuss besonders durchbohrt“. Der auch in Lucca seine Beschreibung 
sammelnde R. Nerucei (Arch. p. 1. Trad, pop. XV, 525, Anm. 8) behauptet figura 
(der aus schokoladenbraunem Holz geschnitzte Leib) , . essendo confitta sulla 
croce con quattro chiodi. Die Lösung des Rätsels bringt Fr. P. Luiso, der in 
Luces selbst nicht nur von einem der wenigen Sterblichen, die das Volto überhaupt 
gesehen (or wird bloss zweimal jährlich ausgestellt und die frommen Verehrer 
miissen ziemlich rasch an Ihm vorüiberziehen), sondern von Jemand, der vor 
Jahren die oberste Erlaubnis bekam, das entkleidete Volto im Urzustande nicht 
nur zu sehen, sondern sogar abzuzeichnen: I piedi piombano naturalmente uno 
accanto all altro: hanno al collo ciascuno un foro: si suppone che i chiodi fossero 
stati tolti, quando si vollero adattare le scarpe di argento. 

485, = Si „Sor, 

486, le] den leibhaftigen Christus, im Gegensatz zu 497 celli (— celui) 
d. h. das Volto. 

444. (soler) d'or «t d'argent pointuré] die heutigen Schuhe des Volto sind 
von Silber. So wenigstens lautet Guorra’s Beschreibung; so auch Wüscher-Becchi 
1. e. 121, dasselbe besagt die hochwichtige Quelle Luiso’s. Schon Buoncompagno 
(Anfang des XII. Jahrh,) spricht wiederholt von argentei subtellares, Im 
schroffen Widerspruch lautet dazu Norucei’s gleichfalls in Lucen geholte In- 
formation: Le pianelle (Art Hausschuhe) del V. 8. sono tempestate di gemme .. .1 
sono di stoffa calzate nei piedi nudi. 

448, Nach dieser Zeile muss eine Lücke angesetzt werden, worin die An- 
kunft des Bischofs erzählt wurde, 

451. Hiatus, 

408. Et dist li autres] wer? Ausser dem Bischof und dem Spielmann (dieser 
ist ausgeschlossen) ist nur noch das Volk da. Also ist zu bessern: Dient Ti 





52 Wendelin Foerster 52 


Genois a, Jonois, 

Grosse 12. 15. 31. 59. 189. 197. 977. 
352; &. Gris, 

Grigols 147. 166. 178. 269, 280, 348. 
846. 


Gris, Griechenland 26, 887; s. Gresso, 

Hausit s. Ausei, 

Hercheaus 92. Hercholaus 270, 

Hounostasse 65, 

Hungrie 2%, 

Jacob 28. 

Jaque 409. 

Jehan de Latran 212. 

Jenois 410. 449, 460. 465. 475. 479. 
Genois 469, 

Jherusalem, Jhe(u)rsalem 27, 100. 187. 
207. 273, 

Jhesu, Jhesus 94. 167. 183. 217. 289. 
806. 825, 375. 879, Jhesuerist 568, 

Inocons 218, 

Joinse 252. 

Josaphus 68. 

Joseph 28. 67, 75. 363, 


Joseph d’Arimathie 200. 

Juïs 86. 62. 64. 101. 106, 147. 179. 190. 
196. 240, 268. 271. 279. 306, 332, 

Latran 212, 

Luques 400, 408. 

Mandeglore 291. 299. 

Nicodemus 199. 283, 862, 372. 377. 880, 
401. Nieos 381. 

Nicos #. Nicodemus. 

Olivete (mont) 281. 

Pilate 79. 307. 843, 

Pontis 892, 

Roume 3. 340, 391, 608, 

Rue 39. 

Rustis 20. 

Salimau(n?)drés 102. 

Sevrins 212. 390, 

'Tis 21; 8. E, Langlois, Noms s. v. 

Triparicles 397. 

Troie 231. Troies 18, 17. 

Ustasso 21. 

Vaspaxion 1, 839, 

Walleris 393. 


Anhang. 


Die lateinische Spielmannslegende im Leboinus-Anhang. 
Von 
Gustav Schnürer in Freiburg, Schweiz. 


Da ich zu meiner lebhaften Freude den voranstehenden, für die 
Entwicklung der Volto-Santo-Legende sehr wertvollen Beitrag schon 
im Satz kennen lernen konnte, bentitze ich die angebotene Gastfreund- 
‚schaft, um hier einen, so viel ich weiss, unbekannten lateinischen Text 
zum erstenmal zu veröffentlichen, den mir 2 Handschriften in Lucca 
boten: A— Archivio di Steto di Lucea Bibl. mss. 110 und C = Archi- 
vio eapitolare di Lucca Nr. 16 aus dem 13, Jahrh. Er steht dort im 
Anbang zu der Geschichte des Volto Santo von Leboin unter vielen 
andern Wundern. Der Text von A ist vielfach besser, z. T. aber viel- 
leicht infolge stilistischer Korrekturen. 





Lo saint Vou de Luques 68 


Dem Inhalt nach gleich wird die Legende erzählt in dem Büchlein: 
Della origine, invenzione e traslazione del prezioso simulaero di Gesù 
Crocifisso detto comunemente 11 Volto Santo. Narrazione redalta da 
un euo divoto ed al medesimo Volto Santo dedicuta e consagrata (Lucca, 
Presso Francesco Baroni 1848) p. 32. Dort wird die Erzählung zeitlich 
fixiert: „Governava la Chiesa di Lucca il Vescovo Paganello e correva 
l'anno del S. 1282, quando nel mese di aprile , . .“ und am Schluss 
heisst es, dass die Umstehenden dem Geiger so viel Geld gaben, duss 
er mehr als genug hatte für seine Reise nach Jerusalem. Woher diese 
Zusätze kommen, vermochte ich noch nicht festzustellen. Leider ist 
auf das anonyme Wallfohrtsbüchlein nicht viel zu geben, so lange es 
uns allein als Zeugnis dient. — Mit Herrn Prof, Foerster stimme ich . 
darin überein, duss schon das Fehlen der spüter eine grosse Rolle 
spielenden Gerichtsszene diese Form der Legende als die ältere erweist. 
Ob hingegen der Spielmaun Genesius schon ursprünglich mit der 
Legende verbunden gewesen ist, möchte ich bezweifeln; doch eröffnet 
sich damit den Legendenforschern ein neues interessantes Gebiet. 


De caleiamento sancti vullus argenteo cuidam paupero mirabiliter oblato, 


lad quoque, quod omnipotens Deus itidem por reverendissimum saneti 
valtus signum patenter operari dignatus est, sub silentii taciturnitato minime 
videtur. Juvenis quidam de purtibus Gallis ad dominicum 
sepalchrum Jerosollmam proficisei desiderans, quia gloriosum sanctissimi vultus 
Sguum veram salvatoris formam et ymaginem repraesontare seplus audicrat, 
por Lueam transire facturus iter mentis instituit proposito, ut illius exprossam 
‚sernerot similitudinem, ad cuius sepulerum omui se desiderio pracparabat. Nacta 
Itaque opportunitate signo erueis munitus Lucam peregrinus advenit et tanto 
desiderii ardebat amore, ut inm stare non posset, donee sine dilatione ad matri- 
cam ecelesiam beati Martini solliciter perrenit. Mox autem, ut infra cappellamn 
teverendissimi vultus se cum multitudine peregrinorum devotissime rocepit et 
verissimnm formam atque ymaginem salvatoris corporels inspexit oculis, gaudens 
‚# oxultans se in oratione prostravit‘). Ubi cum diutius oraret et in ea porse- 
Ferarot®), tauto Ipsius cepit interius amore fagrare*), enius certissimam ymaginem 
eriering‘) conspieore licebat, quod Iaerimis uberrimis fnciem et pectus exsurgeret 
ey stans etiam tanto in oratione persistebat attentus, ut a mirifice erueis 
‚venlorum aciem nullatenus deflectere vellet. Denique vero videns copiosam 
multitudinem, que de divorsis mundi climatibus®) pro almifice®) crucis 
convencrat, nd snnetissimum vultus”) pedem humillime cum suis 
‚muneribus pauper rebus sed meritis dives, quasi qui ante allos vacna 


‚Oz prassentavit. — 2) C:diutius [ex del] perseveraret. — 3) A:frag- 
en 4) Crex te, — 5) Arcligmatibus, — 6) C : maguifice, — 7) C: vultum. — 





54 Wondelin Foorster 54 


manu accederet, se existimang indignum verecundus, quid ageret, dubitare cepit. 
Recurrens Itaque nd musieum instrumentum, quod lacerto tenebat appensum, et 
quod poterat donum sue scilicet modulatlonis laudes vice muneris offerre cuplene, 
ad honorom sunctissime erucia hymnos tanta dulcedine eantare cepit, ut omnium 
adstantium nimia deleetatione!) demulceret auditum. Omnipotens autom Deus 
qui cordium seeretorum verus est scruptator”), nd tantam sui servi fidem et 
plissimam in sanctissimi vultus venerabile signum devotionem benigne respiciens, 
superflua sollicitudinis dubitatione diutius eundem detinere noluit, sed eue gratie 
donum potenter IT atque mirabiliter obstendere dignatus est, Illico enim, quod 
est”) mirabiliter dietum, argenteum calceamentum de destro sancti vultus pede 
sols Dei potontia procal exiliens in gremium cecidit cantantie, Tuno vero juvenis 
tanto stupefactus miraculo, multo timore, quod ncciderat, recogitans vehementer 
atque reverenter ammirabatur, muneris siquidem magnitudinem, datoris magni- 

* ficontiam et altissimi Doi tam miram considerans potentiam, quidnam agerot, 
infra se dubius cogitare copit. Distrahitur ad divorsa, sod mentis ammiratione 
stopidus, quid consilii caperet, tune extitit incertus. Exiens itaque de cappella, 
in partem ecclesie secessit. Ubi cum diutius multa secum revolveret, tandem, 
siout creditur, inspiratione divina Inspiratus, regressus est In cappellam et ad) 
‚glorlosissimi vultus podem, quod prius vorebatur inops, suppliciter et cum omni 
humilitate accedens argenteum illud enleiamentum divina sibi gratia largitum 
omnipotenti Deo ibidem ad honorem sancte erucis munna®) obtalit, Quod insigne 
miraculum eopiosn multitudo peregrinorum et ali quam plurimi, qui de locls 
finitimis orationis causa convenerant, manifestissime cernentes in salyatoris laudes 
voces attollunt, ad quorum clamores omnis adeurrit eivitas, Fit nndique popu- 
Jorum concursus*), virorum atque wulierum, omnipotenti Deo gratins et laudes 
réferentium, quod per mirificum saneti vultus signum talia’) suis fidolibus 
voluit obstendere miracula. Ut autem huius tanti miraculi nullo tempore menti- 
bus audientium serupulus nasceretur*) dubitationis, sed posteris perpetuum®) 
remaneret indiciam, divina actum est!) dispensatione, quod calceamentum illud 
destro reverendissime crucis pedi ulterius apte non adhesit et nullo humano 
artificio ita sleut prins adaptare potuit, 


1) C:suavitate, — 2) O: inspector, — 8) est: vacat in C. — 4) ad: vacat 
in ©. — 5) munus : vacat in ©, — 6) C:accursus, — 7) C:ta[nta] suis volobat 
obstendere mirabilia. — 8) C:innasceretur. — 9) perpetuum: vacat in A, — 
10) C:esse. 





55 Le saint Von de Luques 55 


Zum Schluss ist es mir eine dringende und ganz besonders an- 
genehme Pflicht, den zahlreichen in- und ausländischen Mitarbeitern, 
die mir in irgend einer Weise behilflich gewesen sind, verbindlich zu 
danken. Nur so ist es möglich geworden, diese Arbeit in einer schier 
unglaublich kurzen Zeit nicht nur abzufassen, sondern auch auszu- 
drucken. Der recht fern liegende Gegenstand brachte es mit sich, 
dass unsere Bibliothek selbstverständlich in keiner Weise gerüstet war. 
Durch die werktätige Hilfsbereitschaft so vieler Freunde, Fachgenossen 
und anderer Gelehrten und Bibliothekare ist es doch gelungen, das 
notwendigste zusammenzubringen. Meinen innigen Dank! Es sind 
dies die Herren: Prof. Büchi-Freiburg (Schweiz), Cav. Carta, Di- 
rektor der Biblioteca Estense in Modena, Prof. P. Clemen-Bonn, 
Direktor Hofmeister-Berlin, Prof. E. Langlois-Lille, Prof. Fr. P. 
Luiso-Lucca, Bibliothekar Dr. Möltzner Berlin, Prof. Novati- 
Mailand, Prof. Rajna-Florenz, Prof. Schntirer-Freiburg (Schweiz), 
Prof. Schrörs-Bonn, Privatdozent Fr. Schultz-Bonn, Prof. Fr. 
Stolz-Innsbruck, Prof. H. Suchier-Halle, Prof. Thomas-Paris, 
Prof. Zemp-Zürich. Ich darf auch Herrn stud. Jos. Menge nicht 
vergessen, der mir bei der Beschaffung vieler Bticher stets an die Hand 
gegangen ist. Und ohne die grosse Leistungsfähigkeit der vortrefi- 
lichen Druckerei wär’ ich doch noch nicht fertig geworden! 





Inhaltsverzeichnis, 





II. Die Spielmannslegende und das s. Vou de Luques I in Frankreich 


Boite 
I. Die Turiuer Spielmannsversion . . . EEE ONE | 
5 
Ill. Das Volto Santo in Lucen 9 


IV. Das Spielmannswunder . 14 
V. Der heilige Genesius . . . Pa a ee 
VI. Die Herkunft des franz. dodeloresa . 8 
VII. Das Ineditum der Turiner Handschrift . . 2 
VIIL Der Text . 82 
Anmerkungen . . 46 


Anhang: Die lateinische Apieimsanslogende.1 im | Leboins- Anhang von 
G. Schnürer in Freiburg, Schw. . . . . . . . . . . . . . . DR 


Ein Beitrag zur Textüberlieferung 
des 


Romanz de saint Fanuel et de sainte Anne et de Nostre 
Dame et de Nostre Segnor et de ses Apostres. 


Von 


E. Stengel in Greifwald. 


Zu Z. 597—982 der wertvollen Ausgabe der altfranzösischen 
Dichtung über die Voreltern und das Leben Christi, welche Sie, 
hochverehrter Kollege und Freund, zunächst nach und nach in der 
Revne des langues romanes und dann im Sonderdruck 1889 aus einer 
Hs. der Universität Montpellier veröffentlicht haben, will nach- 
stehender Beitrag die varia lectio einer Anzahl Hss. zusammenstellen 
um dadurch eine weitere Aufklärung des verworrenen Hss.-Verhält- 
nisses anbahnen zu helfen. Er verzeichnet zunächst die Lesarten 
der Turiner Hs. (T), welche mit Z. 597 einsetzt. Ich entnehme sie 
einer vor vielen Jahren von mir angefertigten Kollation mit Ihrer 
Ausgabe. Weiterhin vermag ich eine vollständige Variantensammlung 
der Hss. in Bern (B), Donaueschingen (D) und Paris bibl. nat. 1768 (M) 
zu geben. Sie beruht auf der Abschrift von B und den Kollationen 
von D und M dazu, welche der in jugendlichem Alter 1879 ver- 
siorbene Dr. J. H. Meister angefertigt und ans seinem Nachlasse 
Kollege Gröber mir seinerzeit überlassen hatte. Mein damaliges 
Versprechen, die mit vielem Fleiss und grosser Sorgfalt hergestellte 

au verwerten, vermochte ich leider bis jetzt nicht 
einzulösen. Herangezogen habe ich ferner das in der Pariser Hs. 
bibl nat. 409 enthaltene Gedicht „Le mariage Nostre Dame“ (K), 
ans welchem Reinsch in seinem Buch: „Die Pseudo-Evangelien von 
Jesu und Marias Kindheit“ Halle 1879 8. 78, die 415 ersten Verse 
abgedruckt hat, Z. 5—146 dieses Textes ergaben sich nämlich als 
Mentisch mit: Z. 871 —974 unserer Gedichtstelle. Auch die Ver- 
gkichang von Waces Conception Notre-Dame“ (W) erwies sich als 





58 E. Stengel. 2 


erforderlich. Von diesem Gedicht stand mir leider nur die Ausgabe 
von G. Mancel u. G. S. Trebutien (Caen 1842) zur Verfügung. 
Endlich verwertete ich natürlich die aus 5 weiteren Hss. unseres 
Textes abgedruckten Auszüge, nämlich die aus der Pariser Hs. bibl. 
nat. 1533 (L) von Reinsch L ce. 8. 43—46 mitgeteilten, und die ans den 
Hss, in Grenoble (C), Cambridge Fitzwilliam Museum (vormals Hamilton 
n° 273 und noch früher im Besitze von D. Carpentier (F), London 
Brit. Mus. additional 15606 (H) und Paris bibl. de l’Arsenal 5201 (0) 
von P. Meyer in den Bänden XVI und XXV ausgehobenen Stellen. 
Gänzlich bei Seite gelassen mussten aber werden die Hss. Ashburnham» 
place 171, Rennes 147, Arras 139 (jetzt 657) und Paris bibl. nat. 2815, 
Verzeichnet sind die Lesarten € für Z. 706—16 (Ro XVI 217u.) 
731—34 (eb. 218) 757—846 (eb. XXV 560f.) 843—919 (eb. XVI 
218—20), F für Z. 609—12, 681—2, 695—7, 714496102, 715—16, 
79193, 814—16, 944, 963—66 (Stellen im Glossarium medise et 
infimae latinitatis s. ed. Chabaneau $. 189—41) und für Z. 757—78 
(Ro XXV 548), 805—50 (eb. 549 Sp.2f.), 851—68 (eb. 547 Z. 15—32) 
875—94 (eb. 550, 19—26), H für Z. 598—609, 675—708, 872—88 
(eb. Ro XVI 286), K für Z. 871—974 (Reinsch L c. 8. 78ff.), 
L für Z. 608—6 (nach einer Kopie, die Z, 35—602 fehlen in dieser 
Hs), 851-940 (Reinsch L e 8. 43ff.), © für Z. 875—903 (Ro XVI 
45,19—81). Von W wurden verglichen: S.9 Z. 19# — 8.15 Z. 7 mit 
den Plaszeilen nach 714 aus D, S. 38 Z. 3— 8.42 Z 7 mit 899— 958, 
Die Varia lectio ergibt, dass LM gemeinsam Z. 35—598 aus: 
lassen, dass DF vielfach gemeinsame Zusätze und Lesarten haben 
(dazu treten auch HO), dass CK ebenfalls enger zusammengehören, 
dass endlich Wace vom Verfasser unseres Gedichtes sowoll wie von 
einzelnen Hss., besonders von DFH und CK stark ausgeschrieben 
worden ist Demnächst hoffe ich den Apparat vervollständigen und 
dann das Hss.-Verhältnis noch präziser feststellen zu können. 
Greifwald, im Januar 1906. E. Stengel, 


597—602 fehlen L, — 98 M (In beiden Hss. fehlen ebenso 35—598, 
34 Inutet: Et com sa mere engenuï M Et saint Jehan baptistre ausi L)— 
598 raconte BDH tesmoigne AT — 600 estoire (chose AT) — 
601.2 fehlen B — 601 quit THM croy DA, bien i repaireron T 

b. r. AMM a. b. i revenrons D — 605.6 wmgestelt BD — 

set on HM savons MAL; Et mout estoit de grant renom D — 

voit a non (estoit ses nons 1) — 607 fame (moillier B) — 
apelee (iert a. A estoit nommee M) — 609 Andui (Mais 





60 E. Stengel. 4 


661 Les gens B Tout (Que) cil AD — 662 Et qui le (—el) temple ja 
horoient B Et damediex hi aoroient D — 663 Toz li siecles 
(peuples D) s'en mervilla (se porpensa A) — 664—66 u. 668 fehlen 
TBDM — 669 Que il (trop D) avoit (Quant a. il M) mal (Que 
malement a B Et pense mal a A) esploitist — 670 il avoit dieu 
(d. havoit si D il a d. si B) — 671 II (Atant A) s'en ala (revai M va 
A) a (en T) — 672 troeve (trova BD) — 673 en un (lor T) lit — 
674 Si com trovommes (trovames M nous trovons T) en escrit (l'e. 
M) DMT Ce nous raconte li escrit B — 675 Et ce dit la letre 
lisant M Adonc ce trovons nos L H — 676 Dont (Lors M La D 
1 H) fu engenrés s. Jehant TBMDH — 677 Chou est la fine verités 
TBDHM — 678 Que nus hom miexdres ne fu nés B Que onques ne fut 
(O. ne fut hons) m. n. DH O. h. ne fu angandrez M — 679 Fors 
damedieu (Jesu-Crist B, F. que Jesu T) — 680 Le roi (Jesu A) — 
681 dex (1H) — 682 Et grant diex quant il (grans dolours q. T) 
fu penez (q. fu tormentez DF) — 683 Mais il le (ly D) souffri (il 
8. mort H) bonement (doucement B) — 684 sa (la DA) gent — 
685—88 fehlen T, — 86 B — 686 Et (Qui M) les grans peines i 
soffroient (p. enduroient A) — 687 Qui en enfer erent (Quar touz 
1y monz estoit D) dampné BMHD — 688 Por (Par A) sa mort (s'amor HM) 
furent racheté (Qui par son sanc fut rachetez D) — 689 Et par 
une (ceille DH) virgene (digne A sainte D) pucele — 690 Qui 
moult (tant T) par fu cortoise (iert saintime A) et bele (Onques nus 
hom ne vit tant b. B Don nostres sirez fit s’enceilleD) — 691 Qui 
(Que HM Elle TB) fu fille (£ fut HM estoit D) a cel (un T, a celui A) 
baron — 695.6 umgestellt TBDH — 695 L'escriptare ci (loi D, 
As escris l'orrés T) tesmongnier (Mas ne li vot dex otroïer H) — 
696 Que -XII- anz fu MA Fu -XII- a. © -VII- a. fu il H 
Longuement fa BD; vgl. W 11, 1 — 69% C'onques (Onques A) ne (n’an M) 
pot TBAM C'o. peüst H Qu'i ne porent DF — 698 Ce ne fu pas le 
(mie a) dieu commant TM Tant que fut den conmandement H Molt 
en avoit (furent D) son (le A leur D) cuer dolant BAD — 699.700 
umgestellt D — 699 Et sainte Agne en fu molt (estoit H) marrie 
BAH S. A. en fu m. esmarie (marrie) TD An s. A. conguit Marie 
M — 700 En (A M) tristonr atourne sa (ont torné lor B hont usé 
1. DA) vie (Dolante triste et esbaie H) — 701 Car (Quant M) lor 
(Et ly D) voisin erent (furent D) felon — 702 Si (Et T Qui D) 
disoient (dient tout T dient M distrent H) par contenchon (conteneion 
MH) — 7034 Vgl.W 12, 15. 16. — 703 Qu'il (Que M) ne doivent 
{Digne n’estoient d' H) el temple entrer — 704 offrande (-dres T) — 
705 Ne (Por B) — 706 fehlt M; Joachins estoit (Ciz J. fut D) — 








62 E. Stengel. 6 


loiamment (L. et bien W 12) s'entramerent, 41 Devant dieu et devant 
la gent 42 Se demenerent saintement, 43 Par bone foy sens vilenie 
(Sanz malvaistié et sanz folie W 14) 44 Mout demenerent sainte 
(bone W 13) vie. 45 L'un a (vers) l'autre se guermentoit (vergondoit 
W11,8), 46 Ne sorent au quel il prenoit (Ne savoient el quel 
pechoit W 4) 47 D’avoir enfant; et quant (q. il W 5) ce virent, 
48 A nostre seigneur un (sire leur W 6) ven firent: 49 Se fille ou 
fil (fl ou fille W 7) havoir povoient, 50 Qu'a (A W 8) son servise 
le metroient (folgen 59. 60 W) 51 Et au temple servir donront 
(= W 11) 52 Le premier enfant qu’il (premerain e. c' W 12) havront. 
53 D’avoir enfant c'est (iert W 14) leur entente, 54 Lor dessierier 
et leur atante (= W 13). 55 Une feste cel(ui) an gardoient 56 Que 
Iy Juift lors celebroient (vgl. W 10, 15—8), 57 Et fut lor (Ce iert la 
W 19) dedicacion 58 Qui fat ou (dou W 20) temple Salomon. 
59 18b: Quant il orent a dieu (A damedien ont ce W 9) promis 
60 Qu’a (A) son servise seroit (sera W 10) mis, 61 A ceille feste 
s'asambloient (— W 21) 62 Et tuit a lor temple portoient (Tout al. 
t. siaportoient W 22) 63 Et lor offrandes et (Leur veus leur offrende 
W 23) lor dons (don) 64 Et (Si) façoient lor oroisons (orison W 24). 
65 Jonchin a la feste ala (— W 12, 1), 66 O ses voisins s'acompeigna 
(=W2) 67 Pour dien prier et pour orer (= W8) 68 Et pour 
s'offrande presenter (— W 4). 69 Joachins vint o ses paranz (= W5) 
70 Au temple dieu, sy entra ens (=W 6). 71 Ysaac (Isaquar W 7) 
leur (qui) avesques estoit 72 Qui (Et) dou temple guare estoit (la cure 
avoit W 8). 73 Quant Joachins dut approchier (Q. Joachim wit 
aprochié W 9) 74 De l'anté et s’offrande baillier (Et de l'ofrir 
appareillié W 10), 75 Voiant les Juis (Quant le voit, par non W 11) 
l'apela: 76 „N’alez (-er W 2) avant,“ dit il „esta! 77 Que par nous 
wert t' (De vos n'iert pas W 13) offrande prise 78 Ne dedessus 
l'autel asise (Ne doit estre sor a. mise W 14). 79 19a: Va ta voie, 
fai d’antre nous (=W 17)!“ 80 Joachins respont tonz (moult W 18) 
hontous: 81 „Qu’ei je mesfait nostre seignour (Qu'ai forfait vers mon 
criator W 13, 3) 82 Le roy dou ciel mon creatour (Que doie perdre 
la sene amor W 4), 88 Ne envers vous? Dites vertez! (N'ai forfait 
en nule manière W 5) 84 Quant noz offrandes ne prenez (Que 
m'offrende soit mise arriere W 6).4 85 Et ly avesques (Isacar li W 7) 
ha respondu: 86 „Joachins, encour n’ey (je n’ai pas W 8) veht 
87 Ta folie ne ton pechié (= W 10) 88 Ne ton maul (Ton meffait 
W 9) ne ta mauvaistié; 89 Mas tu sez bien que dieux ha dit (qu'il 
est escrit W 11) 90 En nostre loy selonc l'escrit (que diex a dit 
W 12): 91 Qui semence ne pourtera (getera W 13) 92 Que ja devent 





LA Zur Textüberlieferung d. Rom. de s. Fanuel, 63 


dieu ne (En Israel maudit W 14) sera. 93 Enfant apellons la (nos 
19) semence, 94 Icele est (Et ce e. la W 16) nostre sentence 
Den MATDD QE md a) 95 Et tu n'as 
e. encore W 23) angenré, 96 Pour ce vous ha il destiné 

mostré W 14, 1 Je vos di et c’est verité F, folgen 

wı. | 97 Que In mandigon (malichons F, La maleigon W 13, 22) 
Bere (desour F Que avenue ert sor W 21) 
toy, 99 195: Et hons brahainz ne doit pourter (entrer F Ne doit 
pas h. b. ester W 14, 4) 100 O ceus qui pueent engenrer (= FW 6); 
quant vous un enfant aroiz (Q.[tu] un e. averas F Q. tu e. eü 
Be Rene rene van (Au temple vien si offerras 
103 Et J{ojachins respont ytant (J. a respondu tant W 8): 
De (se W 9) n'ey enfant. (105, 6 umgestellt 

8 W) 105 Se brahains suis, ce poise moy, (= W 12) 

pour (par W 18) mon pechié, ce croy; 107 En dieu 

‚eu est, quant enfant n° (qu'e. n'en W 10) ey; 108 Quant lui pleira, 
dieu p. je  W 11) arey.“ 109 Joachins n'y fit pas 


M 19) sa moillier 115 Pour la gent qui hont esconté() 
de sa voisineté W 20) 116 Qui avec lui orent (Q. avoient 
‚estö(e); 117 Quar il (Se) cremoit, 8’ (se W 2) o eus 
euns ne ly reprovat (= W 3) 119 20w: Ice que l 
avesques ly dit, 120 Quant s'offrande 1y (il s'o. W 5) 
22 fehlen W; vgl. 113.14) 121 Il ne vot mie repairer 
Lo sa moillier, 123 Pour seulement ceille (ceste 

n 124 Ne vot (sait W 7) repairer en maison. 
Rices hom ert (est F, R. estoit D) — TG folgen BD 
1 „Par les montaignes del pais 2 Erent (Furent) 
ae 17-30 weichen ab € +. Ro XVI 217) — 
Joachins — 718 la montaigne (pasture B) — 
Ga c. T) se poist (Pour soy c. s'il povoit De la 
on l'avesques vers lui mesprit D) — 720 apele 
M — 721 belle suer (ma pelle T) — 
— 723 Je (G' TBA S' D) irai nos (am. A 


'en Jeurs alez D Atant s'en va dans J. A) — 
a pasture B) en est tornez (alés BM, toz enclins 





64 ‘ £, Stengel. 8 


A) — 729 Quant ot montee (puiee A, Q. est venus en B Jonchins 
est en D) lu montaigne — 730 Ses bestes vit (rueve M) aval (b. 
furent en D) la plaigne (Ou li pastourel sont engraingne B) — 
731 Et dien qui tout puet justisier © — 732 Ses bon(s) amis 
n’oblie mie M Son ami ne vout oublier © — 733 -T de ses angles 
(Dieu “T° saint ange D) li tramist — 734 Qui (Se A) li noncha (A 
lai parla D) et si (qui T) ly dist (Q. li anonchs et li d, C) — 
235 arreste toi (ami A, entent a moi TC) — 736 Drece ton chief 
parole a moi (mi A, Lieve t. cief et je l'en proi T) — 737 Messages 
(-gier AC) sui a cel (s. nostre TM) signor — 738 reclaimes (aproies 
M deprife]s D) — 740 Par moi te mande (Il te commande et) jel te 
di TA Il te mande (Messaiges sui M) je le te di BDM — 742 Va 
t'ent en (a BM) ton hostel (ta maison T, A ton ostel t'en va A) ariere 
(Que tu feiz gay en arriere D); folgen D: 1 A ton ostel t'en va errant, 
2 A ta fame fay biau semblant! 8 Dieux un tel enfant te donra 
4 Que damedieus mout amera. (Fol. 747.8) — 743—46 stehen nach 
105 (747—54 fehlen) D — 744 Si comme dex (Nostre sires B) l'a 
commandé (Je te dy bien par verité D) — 745 encontreras (troveras 
M) — 746 Ensamble (Avoecques T E. o B) li te conceras (soi 
converseras A, Seiches tu bien ja n'i faudras D) — 747.8 umgestellt 
B; vgl. 742-4+3.4 D — 747 Dex te donra (Si engenras T) — 
748 Cui nostre sire (Que Jesus Cris T) amera tant (Ens en T- lit 
priveement B) — 749 Qui BM Ele AT — 750 dedens (el ciel A) 
— 751.2 umgestellt M; vgl. 788.4 — 75% Infers brisiés et viollés 
TBM — 753.4 vgl. 1844-12 B — 753 Et racaté li pecheour TM 
Et geté fors li p. B S’en getera les dolferJeus A — 754 Qui el fen 
(Qu'en infer T) ardent nuit et jor BMT — 755 Ne metés mie 
(Nen m. pas D vgl. 743, Ne tenez p. M Qui aloient A) en (a M) 
nonchaloir (oublier T) — 756 Je ne puis plus chi (ei pl. BD, Ne 
p. p. ici A) remanoir (atargier T) — 757.8 fehlen B — 257 Li 
sains angles s’en est tornés TCMDF — 758 Et Joachim i (il M si 
A) est (J. est ilec C) remés (Sy est remese la clartez DF)— 759 Joachins 
(Qui bien ont € Il a b. A) of (Qui ot oie T Bien retient tote M) la 
parole — 760 Il (Sy D Qu'il F) ne la tint mie (onques TC) a (par 
DM por FC) fole BTCFDM — 761 Ains (C’ains M Il DF) a guerpie 
(Atant a guerpi A) la (sa CM) pasture (campaigne T) — 762 Si 
s'en alai (fui B) grant alelire MCAB Les bestez et la norriture DEF 
Ou il avoit moult longe plaigne T — 763 Vers (En A) la porte de 
Nazarel (-eth B -et M) TCABM Sy est venuz en (a) Nazaret (-iel) 
DE — 764 Quant il i vint (fu M, A trové qi A) — 765.66 nur 
in A — 767 Car (Que C Quant M Et F) 8. Anne li vint (vient M, S. A. ly 








66 E. Btengol. 10 


782 Si conduira les siens (Si ic. ses A Sy aidera tonz sezD) amis — 
783.4 fehlen D; vgl. 751.2 — 783 Par li fu li mons racatés TBMC 
— 84 Infers brisiés TBMC; folgen B: 1 Et geté fors li pecheor 
2 Qui en fen ardent nuit et jor (vgl 753.4) — 785.6 Quar touz di 
monz seroit dampnez Se (ne) par ly n’estoit rachetez D — 785 Que 
dameldiex (Car Jesu-Cris BA) les (lou M nos A) racata (en geta B) 
— 786 Qui en son ventre (la virge B) s'esconsa (se cocha M) — 
787—94 fehlen B — 787 I (Si C) les (lou M) TCM Dieux nous DA 
— 788 Et du (de son DA) sane qu'il'espandi (respandi M, qui issy D qu’en 
fa trait A) hors — 789 De la plaie sous (de M) le mamelle "PCM Sy fat 
la p. souz (La p. dedesouz) l'eisseille DA — 790 Quant le feri (Que 
on ly fit D) desons l’aisselle (souz [lés] la mamele AD) — 791 Longis 
qui de Grece fü (fa de G.T des ce qu'il fu A) nez — 792 Ains n'ot 
vai (N'avoit veü A Avugle fat DF) c'est veritez (bien le savez DF 
en ses ads T) — 793 le raluma (l'enluminn A) — 794 De ces 
pechie[z] merey eria D — 795.6 ersetzt in D durch: 1 Et Jesu-Oriz 
ly pardona 2 Et sa grace [aussy] ly dona 8 Tot autresic face il nous 4 Au 
Jour que mestier en arons — 796 mete T — 797 Dans (CizD) — 799 Et 
5. Agne (8. À. si T) — 800 Altelis (Arfeüs T Salomas D) — 801 De 
velui (D'icelni A) ot (rot CA) ele une fille (un enfant D) — 802 Qui 
assiment ot (Qu’a. ot a B Q. ausi ot a T) non Marie (Q: M. hot 
nom a, D) — 803 Ciz Salomas sy se morut D — 804 Car (Que 
MCD) dex ne (nel B) volt (C..ne plot deu M) — 806 Et Cleophas 
le responsa (Et C. leur [Cleofeüs] Vesposa DA) — 807 rot BMC 
ot ATDF — 808 Qui Marie ot non (ot n. M. F) — 809.10 fehlen TCM 
— 809 ces AB les DF — 810 Et de grant (De la dieu DF) grace 
(joie B) ABDF — &f{ porta (en porta BAC) — 812 Jesu-Crist 
nostre (le grant BC, Le roy du ciaul le DF) creatour (salveor ABCM — 
813.4 umgestellt mit 815.6 T — 813 Et celle qui après (L'autre q. 
enaprès F) — 814 Celle (Eille DB) fa femme Zebedee TMBFD Qui 
d’Alpheüs fut engendree A Z. fu donnee © — 815.16 wmgestellt 
BDF — 815 Che nous raconte |’ (conte sainte BA) escripture TCABM 
Fame ne fit tel engendrehure (engierure) DF — 816 Cele (Elle MCD 
Qu'ele T) fist bonne (belle M) noureture (portehure DF); folgen 8 Zeilen F (s. 
RoXXVY 549 Sp. 2) — 819 Cy il (Cil dui B) furent cy (Soens furent il 
chest € S'an f. né cil M) dui (De li f. né cil T) enfant — 820 Que 
(Et ATM) damediex (Jesu-Cris TC) les (par BC, Q. nostrez sirez DE) 
ama tant — 821 Por la bonté qu’ (le bien qui T) en has estoit 
(avoient B avoit AD savoit F) — 822 Et (Que M) que il lor (les T) 
apartenoit (aparentoit T apartenoient B) CBMT Et q. a (en) aus a. 
(apercevoit) FA Et pour ce que aus a. D — 823.4 jehlen TM — 





u Zur Textliterlieferung d. Rom. de s. Fannel, 6? 


1823 Car (Que Oil erent (Et il [chil] furent DF) fil de (C. il estoient f, A) 
s'antain — 824 Si cousin estoient (Et andui sy c. DF) — 825—28 fehl 
DE — 825 fü (ert TO) — 828 Et (Ou M) on (l'en C) le troeve (Ou 
nous le trouvons B) en son (en l''TM en BC) escrit — 829 Ains (Qu’aine 
A One () eis (sainz DFC) — 830 Dont il elist (Parquoi il ait B) 
deu (D. il d. heüst D) coroucié (D. il daüst den correcier M D, dieus 
dat estre courechiés F; folgen 8 Zeilen F (s. Ro XXV 549 Sp. 2) — 
831 Et quant diex (Et dien q. C) en la (Q. Jesu-Cris en BA) erois 
“estoit (Au jour que dieux fut mis en c. DF); /olst: Quant fut 
engoissens et déstrois D — 832 Et (Ou M Que F Qui B) le (son A) 
martyre sostenoit; folgt: Sa douce meir[e] regardoit D — 833.4 
nur in A — 835 Qu'il ot un elo (les clox M) parmi (Quant on li ot 
lavé D) les piés (Quant des Juïs fnt clofichez D Quant Juis l'orent 
itraveillié F Et fu en son costé percié A) — 837 Si tost comme 
il le resgarda T — 839 Que il le gardast castement (gardoit 
doucemant D, Quil leg. molt saintement F Qu’ou [O €] li eonversast 
© BAC) — 840 Et il si (se M) fist (Et si f. il C Et la servit D) 
mont doucement (dignement DF devotement €) — 841 I (Qu'il C Oil A) 
frchastesiele (et ele BC et elle ert To la À) vergine (Eille est [ert] virge 
ee il ert virges] DF) — 842 Si com (Il est M) la flors 
rose sur B, Plus que la rose [n’est la fleur] sor FD Ausi con 
rue 843—6 
fehlen D — 844 Tout cil qui par (Qui par verai [vraie] DF) — 
845 requerroit (-oient © M -ont B) — 846 S’an lor (ses DF) pechiés 
ne ranchesoient (rechaoïit DF demorront B, De son pechié pardon 
aroit A) — 847.8 nur in À — 849.50 umgestellt DF — 849 Toit 
» fussent (Trestout lor soit A Que tout li fust T Et sy 

pechie DE) — 850 Et tout li (lor M) pecié (Et li p. tuit B Et 
Ior mesfez tous € Sy mesfait fussent DF Et a l'ame tot A) pardonné; 
Plgen 4 Zeilen À (s. Ro XXV 550) D (Varianten D: Ausic quite 
comme 3 Quant 4 En sainz fons fut regenerez) — 851—%4 sind 
durch 18 verschiedene Zeilm ersetzt FO (s. Ro XXF 550 w XVI 45), 
nach Zeile 14 in F interpoliert (s. Ro XXV 547) 

fehlen auch D — 851 Qui den (li B) ainme (ainment F, 

Pärfitemant (véraiement M) ABUFLMT — 852 Et 

ee nn ne tant ne quant BM) — 853 

oi (Or escontés de dieu T) parler — 854 Or (Si 

(face pais AL) si (et BL) lait aler (Qui en volés oïr 

rn Ceus qui n'ont eure de l’oir (ne velent retenir M) 

les cuers pour retenir T) — 856 Ne des paroles (Et qui 
es want a De ra 





68 © E. Stongel. 12 


pour oïf P Comment dieu se vont contenir © — 857 Des (Les T) 
enfances qu'il fist (qu’i fait M) en terre (La parole qu'il dist en tant 
B) — 858 Quant li ‘IT: roi l’alerent querre (Q. li roi l'a, querant 
B) — 860 On (Quant BC) sa doce mere en (m. BTM) gisoit — 
8612 fehlen B — 861 Quant (Et CL) li estoile s’aparut (la grant 
estoille a. 0) — 862 Por (Par M De C) — 863 Je (Ja F) vos 
(Je CMB) en (l'en B) dirai tel (ja t. CB la t. M) parole — 865 
certes (voir T) — 867 pañst (seiist TB) — 868 De Jesu-Crist 
(damedien FL) — 869.70 fehlen T — 869 Et (Que B) tuit cil qui 
den (Et cil q. Jesu L) ameront (q. le chanteront A) — 8%0 Molt 
volentiers (docement M) l'esconteront (Plus doucement deu ameront A) 
— 871 ‘XII: (Quatre K Trois € A terse L) anz — 873 est entree 
(fa portee Ct fut menee K 5) — 874 folgen 25 Zeilen € (s. Ro XVI 219; 
ul W S 28f) — 875.6 umgestellt € — 875 tint (tient BFM) 
son (IL TDF) — 876 Si (Et HK) commença (-ce HM) deu a 
(El temple estoit por dieu C) proier (Dieu c. a deprier BFO) — 877—80 
fehlen FHO — 877 Dedenz (Ens en BM) son cuer (Bien deprioit €) 
‘parfitement (pitensement CK) — 878 Diex la regarda (la garda 
molt M l'esgarda m. T) — 879.80 umgestellt BDLM — 879 Ly rois 
dou ciel nostres (Hi rois T, Li dous r. dou e. li B) sauvere (Nostre 
creator nostre pere A Por la simplece qui [qu’Jen lui iere fert] KC) — 
880 Qu'il en voloit (Car [Que] de y vot DL En vost dé la K Et 
vont de ly C); folgen K 15.6 — 881 Li ciex parti et aovri (entrovri 
TCK, ovrit et departit H p. li ciel ovrit 0) — 882 Et uns sains angles 
en issi (descendi B) TDB S. Gabriels (Uns s. angres LHK) en descendi 
ACFHKLMO — 883.4 nur in À — 885.6 fehlen FHO — 886 Molt 
i fu grande la (Forment il geta |F, regeta] grant CK) clartés — 
887 Que (Quant A) li sains angles (Lis. a. quant CK) i geta (entra 
ACK, Dedans lou temple s'en antra H El t. grant clarté jeta FO) 
— 888 Qui (Quant TL Et 0) le (chest FO) salut (Que avecques CK 
Mont grant clarté H) li (i FH) aporta (Que Jesu-Criz [nostres sires D] 
i envoin MAD) — 889. fehlen H, 89992 FO, 889.90 umgestellt 
mit 891.2 CK — 889 entendés TCK escoutez BALM oyez tuit D 
— 890 li augles (l'a. li K li angle a A) dit — 891.2 fehlen B — 
‚891 Quant il (Q. CK) aporta (Ciz ha apourté D) le (le dous C) 
mesage — 892 A la pucelle (nostre dame D la virge AK) qui ert 
(est L fut DMC tant fu AK) sage — 898 Il (Si FO) li (IK Et 
si W S. 88,8) dist — 894 De la deu grace (la g. d. ACK) raemplie 
(replenie CKLW 38, 4) — 895.6 fehlenD — 895 Et (Que M) tu soies (Sor 
totes es OK) bien (bonn TBL) eüree (Et benoite et essaucie W 38,8) 
— 896 Seur toutes fames ies proisie W 38, 7 Des l’eure que fus 





13 Zur Textüborlieferung d. Rom, de s. Fannol. 69 


engendree CH — 897 Et li tiens fruis soit (Sor tous soit tes f. A): 
beneis (f. beneoiz soit W 38, 6; Et beneoit soit le ton fruit CK) — 
898 Ensamble o (E. O Avecques CK) toi est Jesu-Cris (Diex nostre 
sire avec toi soit W 38, 5) — 899-912 fehlen CK — 899 S. Marie 
ot (La virge ot mout 0) grant paor (La v. mont se mervoilla D — 
900 Quant ele vit la (si L) grant luor (De la clarté que il geta D) 
— 901.2 fehlen D — 904 Que li s. angles li (i TL) geta (Q. li a. 
enlumina A) — 903 Qui (Que 0) onques mes dit (fait O, Co. m. 
fuite M) ne li fu (Mout se mervoilla dou salu D) — 904 Se li dit 
sires qui es tn M — 905 Qui as geté si (si as jeté T) grant clarté 
(Q. tel clarté m'as cy getee D Q. cest salu m'as aporté A) — 
Molt us mon euer (Mon c. a tot M) espoënté (Formant en suis 
espovantes D) — 907 Ly sainz anges la regarda D — 908 Molt 
doucement l'a confortee (la conforta D, D. l'a resconf- T) — 909 Marie 
(pucele A) 910.11 mur in A — 912 De la dieu grasse (la g: d. 
D, Del saint esprit es A) raemplie (replenie L es emplie M) — 
913.4 fehlen D — 913 Quant (Car ATL) dex est descenduz en (Li 
sains espirs est dedens B Sa mere veut fere de CK) toi — 914 de 
par (bien par TM) moi; folgen 18 (20) Zeiten C (s. Ro XVI 2191) K 
35-56 =W 5. 38,9—22 u. 8. 39,5.6 — 915 Tu concevras ‘I: fl 
(etsi BD enfant T, As concen T° filz que tu K) avras = W 39, 7 
— 916 Et virge (Verge M) et (Et virgene T) mere enfanteras 
(enfant ars T W 39,8); folgen 2 Zeilen LMB (in B umgestellt), 
welche auch nach 932 als Pluszeilen 11.12 in WD stehen: 1. Et verge 
aprös et verge avant (a. v. devant B) 2 Et verge alaiteras (anfanteras!’ 
=, V.a. ton B)enfant — folgen K 59—62 — 917.8 fehlen B — 917 
Virgene (Mere W 39, 9) pure virgene (mere AD, V. m. p. K M. v. 
— 918 fehlt K, Tes flus ert flus au roi (dert del 
pére W 39,10 sera li roys DL s. dex le À s. fiz a | M) autisme 
(Ton fix che sera dien meisme C) — 919.20 fehlen BML, orsetxt durch 
912 DT — 919 De sa (ta K) bonté (biauté D) puet on (len CW) 
bien (molt: AW 39, 11) dire — 920 fehlt K, Des roys iert rois des 
en: hiert des r. sires de sire D — folgen 
DK 65—70, deren erste beide auch W 39,18.4 stehen: 
z hiert et de toy naistra D Toz jors iert sanz fin (Rois iert 
Re En 2 Sa poësté touz jours durra D Sa p. 
HW 3 Il vuet que ses peuples soit (Et tout son peuple 
(leur) pechiez et de tons (leur) maus DK 5 Si croient 
LR ee de verité K — 921—26 stehen DK nach 
"AT a W 40,21) croire lente — 922 Ves la 
'T — 923 Qui (Si B) lone tens (longues W 40,23) 





30 à E, Stengel, ii 


a brehaigne (b. a K) esté — 924 Et (Que M) enfant a tant (Et mout ae, 
TDK) desirré (= W 41,1); folgen K 91.92: Tant a son euer & dieu 
tenu, Que son desir est avenu — 925 Conceü a (Or a conchut ATD) 
= W 41,2 — 926 ert (est BKL); folgen 941.2 B, 2 Pluszeilen M 
(om Rande nachgetragen) K 95.6: 1 Par non sera Jehanz nomez (J. iert 
p: n. apelö) 2 Dex l’a Zacharie mandé, jeruer 2 Plusreilen: D 26b 
3,4 K 97.8 W 39, 15.6: La vierge n'iert (n'est K) pas en (n’ot 
mie W) dotence 2 Que dieus n’ait partout sa (plaist p. a W n'a. 
bien sur toz K) poissanee — 927 Sainte Marie (La s. vierge K) — 
928 Comment iert (est LK) ce (Sire por dien T) or (cor T car BK) le me 
di 929 Ja nen ge onques nul (Car je n'oï 0. B Quant je ne ois 0, D 
Quant o. n’espousai K Je n’oi 0, espous L) baron (Ja ne connui ge ©, 
hom A) — 930 Nea(vers BML) homme (N'a h. n’oi AK) conversion 
— 9812 fehlen D, stehen nach 936 LMTKW, mit 935.6 hinter den 
Pluszeilen zu 926 K — 931 Il n'est costume qu’ (N’e c. que) enfant 
ait AW 40,7 Virgene comment enfant ara (enfantera B) TLMB 
Comment dist ele coceyray" (enfanterai) K 101 W 89,19; jolgé: 
Ne en quel maniere (En q. guise) enfant avray K 102 W 39,20 — 
932 Fame qi a home ne vait AW 40,8 Qui ains (C'onqnes T Come 
L Qu'a. M) a (vers B) h. n’atoucha (n’aprocha B ne habitai M, Ki 
ah. n’en ai parlé W39,21 Quant onques ne fu violee K 103; folgt: 
Ne de nul home conversee K 104 Et tenir veil ma chasteté W 89,22; 
folgen weiter 8 (4 oder 12) Plusteilen D (nach 936) K 105—8 W 40, 
9—20: 1 Ly sainz anges (Saint Gabriel K) li respondi DWK 105 
2 Sainte (Douce K) vierge n’est (n° iert D) pas ensy DWK 106 
3 Ly sainz espirs en toy venra (Sainz e. en t descendra) DW 4Et 
dedenz toy s’esconsera (La vertu dien t’aombrera) DW (5—8 = 
W 40, 13—16) 9 Virges et vierge enfanteras (Vierge et meire enfant 
avras D) WDK 107 10 Et ainsi (ansi W, Vierge es et D) vierge 
concevras K 108 WD 11 Et vierge après et vierge avant DW 
12 Et vierge enffanteras 1’ (alaiteras) enfant DW (9-12 sy 915.6 
und 916ab BLM) — 933.4 fehlen T, sind umgestellt mit 935.6 B, 
vorauf gehen K 75—77, nach folgen K 80—82, (K 75—82 stehen nach 
930 und vor 937) — 933 A damedieu me sui donee (vouee A) BLMA 
Que a dieu me sui plevie K 78 — 934 Ma (Et A) chasteé li ai 
voee (donnes A, Ma virginité garderai K 79) — 935.6 stehen nach den 
Pluszeilen zu 926 DEW 39, 17. 18 — 935 Mais la meniere voel (La 
m. Y. bien A) savoir — 936 Com virge puet (p. v. T pourra v. K) 
enfant avoir (Comment v. puist remanoir W 39, 18 D) — 937—49 
fehlen W — 937 Sains Gabriaus dist (Ly anges d. D G. à. mount M Et li 
& d. mout K) doucement — 938 Dieus fera son (Cil qui je faz A) 





45 Zur Textüberlieferung d. Rom, de #. Fanuel, 


commandement — 939 Qui de toi velt (De t. rs DR 
mere (De ton corps et; sa volenté K) — 940 Il 
D en (me 


que vent meihl 942 Diex (Bien A) gardera 

ta ch :(Gandes iert ta virginité W) — 943 Ele (Cele B) respont 

De Pas VE EMigrant dar (Les vierge dist p. 

g. amour K 109) — 945.6 fallen DIW — 945 tot (a K):son — 

946 Car je Yaim molt et sel (l'aime m. a M le voeil m. et A le v. 

et laK) desir — 947 Ensi m'avingne cou (Ainsi soit il comme A) tu 

soit ainsi con tu le K) dis — 94958 fehlen T, 99—54B, 

K 115.6: Seignours il est verité pure Je le treuve 

en sainte escripture — 949 Qui tout a fait (Oiz q. t. f, [set] MA) 

tont woit tout (et v. et D) ot — 950 Et ciel (Ciel D) et Sr 
mer anclout- (aclot A, Qui mer et t. et c. enclot W 41, 18) — 

fehlen M — 951 Qui voit (est AW) dehors et voit (qi es À qui 2. 

14) dedenz — 952 Qui (Et) fait les pluies (1. p. fet A); folgen 

WAl, 16.17 — 953—8 ersetzt durch D 27a 3—10 W 41, 19—42, 7 

K 118. 147. 11928: 1 Or sachez bien lor pot on (S. que por voir 

puet I'en W Por verité le vous puis K 118) dire 2 Ciz devint sers 

3. d. eil W) qui estoit sire DK 117 W 8 Cil qui ne pooit mort soufrir 

41,21 4 Deyint hom qu'il ne pust morir W42,1 5 Dieux devint 

L ee DK119W 6 De riens n’estoit il soffritonz D Si 

‚x Et si n’en ert pas) besoingnos W Pour nous oster 

SK 7 D’enfer ou tretouz alion K121 8 Si tost com 

on K 122 9 Mas dieux par nous pechiez (besoinz W) 

. por n. p. si le fist K 10 Et de son sanc nous rachetit 

(Qui) de la mort nous rainsist KW 11 De la mort d’enfer 

feu) perdurable DW Je di de la m. p. K 12 Et de la baillie 

on K) au deable DWK 13 Quant l(ÿange ot parlé a Marie K 

127 14 Qui de dien estoit replanie K 128 — 954 Et si otroi (Se 

À son commandement AM — 957 Fu ele sans plus (tantost 

(sempres ensegnie [enpregnie] AW 41,7) BMAW — 

erg celestial lignie AW41,8 BM — 959.60 

— 959 Li sainz anges (Tout maintenant K) s'en est tornez 

Atant en e. l'a & T — 960 Si TMA Lors K — 

hen nach 980 D — 961 Du saint angle lairons ester 

‚ laisserons de l'angle e. A Or lairons de la verge e. 

k De Jesu-Crist (D'autre chose A) vaurons parler; folgen: 

ent en la virgene se mist TBMDK 2 Li escripture le (Si 





72 E. Stengel, 16 


com Ye. M) nous dist TBM Ce nous recomte ly escrit D Par le salu 
que l'ange dist K 3 Par le destre orelle i (P. la gree del chief B) 
entra TBDK 4 Quant en la virgene s’ (Ens en la v. et B) esconsa 
TBD Jesu quant il si enombra K — 963 autresi (ensement T) — 
964 Quant (Con TD) li solax est eschaufés (haut levez A bel et 
cler K) — 965 Et (Que M Con F) il tresperce (trepasse F se flert 
par K) la verrière — 966 fehlt M La ou eille est la plus (e. p. D'Ou 
ele e, onques p. T Quant 0, p. ele e. B) entiere — 967.8 fehlen K 
— 967 Si com li solaus vient (Et li s. iv. T Et li s. revient BD) 
et va — 968 Et (Ne M) li verriere mal n'en a (n'en a 
m. M, Qe ja nul maul ne ly fera D) — 969.70 fehlen  — 969 Et 
(Que M Quant K) — 970 Et (Que M Com B) — 971 Trestout antre- 
si (Tout ausi et plus) sainement (Tout autresi sans corrumpance K) — 
972 Ce sachiés vos (S. v. bien T) veraiement (seürement AM tout 
vraiement T bien v. B b. sanz dotance K) — 973 Entra (Se mist B) 
Jesus ou cors (S’esconsa dex dedens A S’aombra d. on corps K) Marie 
— 974 n’en (nou D nel K) — 975—982 fehlen K — 975 A icest 
(icel T cel MA) terme (A ice jour D) que j'ai di(s)t (jou di T je vos 
di MA vos dison D) — 976 S’une fame (dame T) n’eüst mari 
(baron D) — 978.9 fehlen M — 978 Ele fust prise (On la preit 


de D) maintenant — 979 Si fust lués (leurs D dont T) arse et (ou 
D, Nel gardast ne fast A) lapidee — 980 Tous li avoirs (Trestous 
li ors T) d'ane contree (Quar eille helist sa loy fausee D) — 981.82 
fehlen D — 981 Ne l'en (la B) peuist mie (N’est riens qui la p. A) 
garir — 982 Qui ne li (Que ne l’am) esteüst morir BM Que li ne 
(Qu'il ne la) covenist m. TA. 





74 J. J. Pöponoy 2 


Le sentiment de la signification de -u final atone = -ülum a dû 
se perdre très anciennement); en effet on a eru devoir ajouter à plu- 
sieurs de ces mots, déjà diminutifs par leur origine, un autre diminutif 
en -w, tonique celui-ci et = lat. -ônem. L’addition de ce suffixe est 
une preuve de plus de l'existence de u atone — ulum; car elle fait repa- 
raitre 2 qui, final, était tombé, Ainsi pdroülum avait donné pärbu(l), 
ef. ital, pérvolo, devenu vite pérbu, qui existe encore et désigne un tout 
petit enfant mort, de l’un ou l'autre sexe. En quelques villages même, 
il y a eu pour ce mot restriction de sens, et il ne s'y applique guère 
plus qu'aux petits enfants morte sans baptéme. Or, à eûté de ee mot 
pérbu, d'usage commun, on tronve un parbuld avec u final accentué — 
*parvulônem. M Dejeanne, à qui je dois plusienrs antres indications 
précieuses, m’a signalé un ms. de 16052) règlant l'enterrement des 
adultes et des petits enfants, où ce mot se trouve. Après les divers 
articles, qui concernent l'enterrement des grandes personnes, on lit le titre 
suivant: los estatuts deus parbolos, 

A côté de parbulté = *parvulönem, il faut signaler Adau — *fatälum - 
Iutio, gnöme, -et haduld — *fatulönem, petit lutin; 

pépu = *päppülum, insecte, et quelquefois fantôme, — dérivé de pdpo 
= *päppam, coléoptère, principalement hanneton, et papulé = *pappu- 
lönem, eoceinelle. 


-U=-ulum permet de découvrir: 
1. Forigine de noms 
a) d'arbres, tels que Arizu?) = *fräxülum pour *fraxi(nhdum, 
frêne; céssu, chöene—*chssülum, probablement déformation de*cassi(n)ulum 
on *eässnülum. On rencontre aussi ces mots comme noms propres de 
famille: Céssou, Fréchou (Frezo, dans les anciens mse.), Ducdsse, Du- 


1) M. lePr. A. Jeanroy, utilisant des renseignements fournis par M. J. Ducamin, 
avait déjà signalé -u atone = ülum pour le gascon de Nogaro (Gers), dans 
une note additionnelle à son étude sur les Dérivés de «Vimen» en provençal 
et en français. (V. Annales du Midi VII, 1895, p. 139.) J'ignorais complè- 
tement cette note au moment où cet article a êté écrit; j'ai plaisir à y renvoyer 
les Técteurs. Pour no pus abuser de l'hospitalité des Rom. Forsch. jo n'ai mi 
donné la liste complète, assez longue, des mots on -u atone dans le dialecte 
bagnérais, ni discuté quelques mots dont Vorigine -ülum est douteuse: v. g. 
bühw, taupe, plus fröquemment buhd — *bufönem. Des loentions obscures telles 
que gnirgu-gnärgu, flisou-fläseu ete, qu'on eroirait de simples onomato- 
pées, auraient mérité de courtes observations. Peut-être y reviendrai-je en 
essayant aussi de préciser la question de date pour la chute de 4 final, déjà 
indiquée dans la note substantielle de M. le Pr. A. Jennroy., 

2) Archives municipales de Bagnères-de-Bigorre, ancien fonda, linsse dix- 

Nr, 40. 
8) x =ch dans la prononciation. 





78 Dr. Dejoanne 2 


Dans la suite de ce début, deux mots doivent être forcément 
admis, mar et sol, la mer et le soleil. Sol termine le vers!), 

Atra est selon moi une faute de copiste. 

atra = etra — e terra. — Dans les aubes, la mer accompagne 
parfois la terre’). Que peut faire le soleil apparaissant sur la mer 
et ln terre, sinon les éclairer ? 

Comme le veut M. Marchot, s0/ est le sujet d'un verbe représenté 
dans le texte par umet ou par éumet, à moins qu'il n'y ait encore une 
erreur du copiste, ce qui n’a rien d'impossible, Voyons d'abord umet 
et fumer, 

Umet mar e terra sol. Le soleil rend humide la mer et la terre 
— le soleil fait apparaître la rosée du matin sur In mer et la terre. 
— Peu probable, 

Tumet mar e terre sol. — Ce seruit le parfait du verbe Zuma, que 
l'on trouve encore dans le Sud-Ouest du domuine provençal avec le 
sens de cosser, donner de la tête”). (Diet, de Sauvages, Mistral, Lespy.) 

Le vers serait: 

Lalba par tumet mar e terra sol, 
L'aube appnrait, le soleil u frappé Ia mer et la terre (de ses rayons). 

M. Gorra rejette umet et fumet et propose Zune el mar, s'appuyant 
sur l'alba de B. de la Sala‘) M. Anglade fait remarquer avec raison 
„que e/, art. masculin et mar, mase. sont plutôt rares“. Cette correction 
me paraît difficilement acceptable, ainsi que le passage de Poy du 
second vers dans le premier. 

Comme le veut M. Gorra, le # aurait été primitivement un 4 On 
aurait alors Zumet, ou Zummet „a éclairé“, Le soleil a éclairé la mer et 
la terre, — 

Je n'ai pas trouvé de verbe Zuma dans les Dictionnaires. En tout 
cas, soit fumet, soit dumef, donneraient des sens bien voisins. 


2ème Vers, 


Poy pasa bigil*). — M. Gorra a eu le premier le mérite de 
déterminer le sens de pasa bigil. Avant de connaître son travail, j'étais 


1) Cf. A. Riese, Anthologie latine, Leipzig 1858—1870, vol. IL p. 66 
et us, n°681. Extulit Oceano aureus igniferum sol. 

2) Riese 1. c. n° 686: Exoritur Phoebus perfundens luce nitonte 

Et marin ot terras stelliferumque polum. 

3) Caligo torræ selnditur — Porcussn solis spiculo, (Æterna coli gloria, 
feria sexta ad Inudos) citée aussi par M. Gorra. 

4) Bartsch, Lesebuch, p. 101. 

6) Diet, Honorat, s. v. vigil. 





3 Sur ’Aubo bilingne du Ms. Vatican Reg. 1462 7 


arrivé sensiblement au même résultat. M. Gorra rapproche avec 
raison bigil du speculator et du preco de lu 1 et de la 2e strophes: 
— In „gaite” on le „sereno“ passe. Sans plus insister, je renvoie au 
chapitre dans lequel M. Gorra étudie ces deux mots. 

Miraclar tenebras, Le sens est évidemment trausparent, ,Cedunt 
denébree lumini,“ mais comment l'expliquer‘ M. Gorra propose: Mira 
clar [las] tenebras. Cette correction paraît risquée à M. Anglade, 

Je proposerai pour miraclar tenebras = viran clar tenebras, — clar 
pris adverbialement, „les ténèbres tournent,“ se changent en clarté, 
Je propose sous toutes réserves le texte suivant: 

Lalba par tumet mar e terra sol 
Poy pasu bigil, viran clar tenebras. 


„Laube paraît, le soleil frappe (de ses rayons) la mer et la terre; 
puis passe la „gaite*; les ténèbres so changent en clarté ou la clarté 
suceède aux ténèbres.“ 

Dans ce texte roman, on ne trouve qu'un seul article, peut-être 
introduit postérieurement; sur les quatre propositions, trois fois le verbe 
précède le sujet, On est done en présence de tournures latines et 
certains mots s0/, bigil, ont conservé la forme primitive, Je n'ai 
irouy& wigil que dans le Diet, de Honorat. La trame de ces deux vers 
est certainement latine 1). 

M Jeanroy?) a reproduit la pièce entière et l'a fait suivre de 

t fort intéressantes auxquelles je renvoie. Elle se compose 
de {rois strophes comprenant chacune trois vers latins et notre refrain, 
M Vabbé Pépouey me dit que ces vers latins sont des trimètres 
frochafques cutalectiques. Chacun renferme onze syllabes. Autant que 
Jen puis juger, cette poésie latine a un mérite réel; les expressions 
Phubus, Aurora, la font remonter à une époque relativement ancienne. 

M: Jeanroy®) dit que cette pièce ,n'est peut-être qu'une allégorie 
pieuse.= Cette hypothèse rendrait compte de la formation du refrain 
du des répons dans la suite des temps, Les clercs chantaient les vers 

latins et les fidèles, après eux, reprenaient le refrain qui, primitivement 
Iafin, serait devenu peu à peu inintelligible et aurait insensiblement 
une forme vulgaire ou romane, soit par le fait des fidèles, soit 
par celui des clercs. Les mots lutins qui n’ont point passé dans le 


2) J'apprends par une citation de M. Gorra que M.Rajna avait émis cette 
Dé longtemps avant moi dans un travail, que je n'ai pu consulter (Studj de 
fl vum I, 67-89). 

2) Origines de la poésie lyrique en France, p. 78, 


TES ES 


we 








82 À. Jeanroy 2 


Ce qui restait du texte a paru néanmoins assez explicite pour que 
l'on erüt possible de dater la pièce: Raynouard, adoptant l'opinion de 
Millot’), déclare que l'auteur „y déplore les malheurs de la croisade 
où périt St. Louis“, Tous les savants qui ont eu à mentionner cette 
pièce s'étaient, jusqu'à ces derniers temps, ralliés unanimement à cette 
opinion?), Je viens d'apprendre, par une note de la récente dissertation 
de M, K. Lewent sur les chansons de croisade provengales*), qu’elle 
ayait été combattue, il y a une quinzaine d'années, par M. Schindler 
dans tn travail que je n'avais jamais réussi à consulter. Selon M. 
Schindler, le sirventés d’Austore doit être rapporté, non à la croisade 
de 1270, mais à celle de 1250, C'est aussi à ce résultat que m'avait 
conduit un nouvel examen de la pièce. 

En revoyant avee soin le manuscrit, j'ai constaté qu'il restait de 
la strophe V une partie appréciable, et il m’a semblé possible de restituer, 
presque à coup sûr, les parties manquantes de cette strophe et de la 
première#). On verra que cette restitution appuie pleinement l'opinion 
de M. Schindler, 

Voici d’abord le texte de la pièce, que je ferai suivre, à l’usage.des 
non-provengalistes, d'une traduction littérale. 

L [Af!] Dieus! per qu’as fa[ch]a tan gran maflez]a 
De nostre roy franfeJes larc e cortos 
Quan] as sufert quaital [ajnt' aja preza? 
4 Qu'elh [ponhava cum] servir te pogues, 


1) Histoire littéraire des Tronbadours, II, 430. 

2) Diez (Leben und Werke, 2° &d, p. 484) reproduit à pen près los tarmes 
mêmes de Raynouard. — „Ü’est à l'occasion de la mort de St. Louis et des 
calamités qui venaient d’accabler les chrétiens de la Palestine, au moment où 
le poète composait son sirvente*, dit Emeric-David (Histoire littéraire XIX, 
605), dans te phrase dont je laisse à d’autres le soin de débrouiller la con- 
struction. Emerie-David, qui appelle le poète ,Austore“, cite et traduit los 
wors 1—2, 9—16, 19-20, 22—28, 41—42. La faute de lecture clergia pour 
elercia, qu'il a empruntée à Rayhouard, montre clairement qu’il n’a pas recouru 
au manuserit, — Of, encore P. Meyer (Bibliothèque de l'Ecole des Chartes, 
1869, p. 280), Chabaneau (Biographies des Troubadours, p. 197), Angiade 
(Le Troubadour Guirant Riquier, p. 61, n. 1et 174, n. 6). 

8) Das altprovenzalische Kreuzlied (Rom. Forsch. XXI), p. 7, 2. 1, 

4) Du nom même du poète il n’est resté à In rubrique que les quatre 
dornières lettres (rlac); mais ce nom se lit en entier dans les deux tables qui 
ouvrent le volume (fol. XV et XX) sous la forme Austore daorlhac. 

1 Le vers est complet, sous cette forme même, à la table par 
noms d'auteurs (fol. XV, vo), — 2 Peut-être faut-il corriger frances 
en franc e, — 12 L's finale de empres a été coupée. — 21 seruagan, — 
28 uencutz. — 39 foram turex. 





84 A. Jeanroy = 4 


w'efforgait de te servir de toute sa puissance et mettait cœnr et savoir à te 
servir nuit et jour, qui se peinait uniquement à dire et à faire chose qui te 
plüt? Mauvaise récompense lui en as tu octroyéo. 

I, Ah! belle troupe gracieuse et courtoike, qui passätes la mer en si bel 
équipement, nous ne vous verrons donc jamais revenir en ce pays! J'en ai grand 
chagrin et le deuil s’en est répandu par le monde. Maudite soit Alexandrie, 
maudit le clergé, maudits les Tures qui ont fait échouer votre entreprise”): grand 
‚ort «ut Dieu do leur en donner le pouvoir, 

U, Je vois Chrétienté mise À mal; je ne crois pas que nous ayons jamais 
éprouvé telle perte. Et c'est bien raison qu'on cesse de croire en Dieu et que 
nous adorions Mahomet là où il est, Tervagant et sa compagnie, puisque Dieu 
et eaiute Marie veulent que nous soyons vaincus contre tout droit et que les 
mécréants remportent tout l'honneur, 

IV. Je voudrais que l'emperéur eût pris la croix et que l'empire restät À 
son fils, et que se tint avec lui la nation française contre les clercs perfides en 
qui règne Non-Fol, qui ont tué Prix et Chevalerie, tué toute courtoisie, et 
s'inquiètent peu du malaise des autres, pourvu qu’eux-mömes puissent so reposer 
dans les délices. 

V. Ah! vaillant roi, si tu avais la largesse d'Alexandre qui conquit le 
monde entier, tu vengerais la grande honte que tu as soufferte. Ah! qu’il te 
souvionne de Charles et du Marquis”), de Girart et de ses victoires, Noblo roi, 
sil en souvenait, bientôt les Tures félons seraient en ton pouvoir, car Dieu fait 
à ferme vouloir bon secours‘), 

VI. Saint Pierre tint la voie droite, mais le pape dövie, Ini et les cleres 
perfides qu'il tient en son pouvoir et qui pour argent font vouloir le mal & 
beaucoup de gens. 

Je ferai remarquer d'abord que, s'il s'agissait de la croisade de 
1270, la mention d'Alexandrie (v. 13) serait bien singulière. Elle est 
tonte naturelle, au contraire, s'il est ici question de l'expédition de 
1249—50; non point que les croisés aient éprouvé quelque échee à 
Alexandrie®), mais il est naturel que cette ville si connue représente 
ici l'Egypte tout entière. Mais c’est surtout la strophe IV qui me 


1) Le mot „anta ost, à peu près assuré par le v. 85. M. Lewent (op, 
cit. p 7, n. L) propose aussi anta, 

2) Ou „qui vous ont fait rester Ih-bas®, 

8) ©. à-d, Guillaume au Court-Nez. Ces trois allusions à des héros épiques 
sont à ajouter à celles que M. Birch-Hirschfeld a mentionnées dans un livre 
bien connu. 

4) I y a quelque natveté à suggérer à Louis IX captif ce moyen de réparer 
‚sen désastres, Ilost difficile de trouver un exemple plus topique de la tyrannie 
du lien commun dans la littérature provençale. 

6) Le roi avait songé d'abord à attaqner Alexandrie, mais il se rangen à 
l'avis du Comte de Poitiers, que, „pour tuer le serpent il fallait lui écraser la 
tôte* et il marcha sur le Caire (Joinville, éd. de Wailly, $ 188). 





5 Le troubadour Austore d'Aurillac et son sirventés sur La septième Croisade 85 


paraît probante: en 1270 y avait-il réellement un empereur?  Richart 
de Cornouailles et Alfonse de Castille se disputaient, assez mollement 
du reste, les prérogatives impériales, satisfaits, semble-t-il, d'un titre 
purement platonique, Ni l'an ni l'autre n'eut la moindre velléité d'aller 
venger Louis IX, et nul dans la chrétienté n'y compta’). En 1250 au 
contraire toutes les paroles du poète s'expliquent à merveille ?). 
Frédérie II n'avait-il pas, depuis son expédition de 1228—9, maintes 
fois promis de retourner en Terre-Sainte et maintes fois différé l’accom- 

de son vœu??) Il eût été tout naturel, en ce cas, qu'il laissät 
le pouvoir à son fils Conrad, qui, né en 1228, avait alors l'âge d'homme‘). 
Notre poète, animé, comme la plupart de ses confrères, d'un fervent 
esprit gibelin, souhaite un peu natvement la conclusion d'une alliance 
franco-allemande contre l'Eglise. Cette alliance était, du vivant de 
St. Louis, infiniment pen probable; mais ce vers est curieux en ce 
qu'il mous montre que la politique du saint roi n/obtenait pas, surtout 
au midi sans doute, toutes les approbations. Quant à la colère du 
poëte contre les clercs, elle a le tort de s'exprimer en termes trop 
vagues, hérités peut-être des tronbadours du temps de la Croisade®), 
mais elle s'explique parfaitement. Le pape n'avait-il pas à, plusieurs 
réprises, essayé d'armer la chrétienté, la France surtout, contre l'empe- 


zear®), de détourner contre lui les forces imposantes que Louis IX, plus 
dévoué à la cause chrétienne que le pape lui-même, avait préparées 
contre le soudan d'Egypte?) De semblables invectives contre les 
cleres retentissaient alors dans toute l'Allemagne®) et dans les villes 
gibelines d’Italie, et notre troubadour n'était pas le premier sans 


1) Une expédition anglaise partit bien pour la Torre-Sainte en 1970, mais 
elle était conduite par Edouard, fils de Henri III, non par Richart (voy, Rœh- 
rieht, Geschichte des Königreichs Jerusalem, p. 957). 

2) Je rappelle que In défaite de Mansourah ost du 6 avril et que Frédéric 
rio le 18 novembre. Notre sirvontés se trouve ainsi très exactement 


8) Zeller, Histoire d'Allemagne, V, 385, 382, 886, 396. 

4) On pouvait craindre qu’ Innocent IV ne profität de l'absence de Fré- 
ris pour déposséder le jeune Conrad; lo poète au v. 26 exprime sa sympathie 
pour In dynastie des Hohenstaufen. 

5} Quelques vors de Bornart Sicart (Raynouard, IV, 192) rappellent:d’une 
Bçon sante ceux d’Austore d'Aurillac: Aguelis an l'aondansa — Ela gran 
benanansa .. ; Non avfe]ts cobeytate, — Sofrets greu malanansa — E vistes 


‚ Histoire d'Allemagne, V, 406. 
Y, 455. 





86 A. Jenvroy ; 6 


doute qui eût opposé à Suint Pierre ses indignes successeurs, plus avides 
de ricliesses que soueieux du bien des âmes). 
Je ne veux pas insister sur la strophe V, puisqu'ane partie en est 
Mais on remarquera que ce qui reste du vers 38 ne 
peut s'appliquer qu'à un personnage vivant, et que le vérs 40 fait aussi 
très nettement allusion à la possibilité d’ane revanche. 


Il me reste à dire quelques mots de l'auteur de cet éloquent 
sirventés. Emeric-David se borne à déclarer que „son histoire est 
complètement inconnue“, M. Chabaneau propose dubitativement de 
l'identifier avec un Austore d'Ornac (Hérault), qui fut consul de Mont- 
pellier en 1252. Mais il faudrait supposer que la forme Aor/hae dans 
le manuscrit est fautive, supposition inutile, car cette forme. désigne 
constamment à cette époque la ville d’Aurillac?). Nous connaissons 
précisément une famille „d’Aorlhae“ on „d’Orlhac“, où, à partir de la 
fin du XIIe siècle, le prénom de notre troubadour fat héréditaire dans 
la branche aînée. Ce prénom fut porté au cours du XIIIe siècle par 
trois personnages sur lesquels nous ayons quelques renseignements, Le 
premier nous est connu par une sentence arbitrale prononcée par l'abbé 
de Maurs, entre l'abbaye d'Aurillac et nobilem virum Astorgium de 
Aureliaco®). Sur lui et ses descendants on trouvera quelques indications, 
que je me borne à résumer, dans deux historiens locaux, H.de Barran 
et Deribier du Chatelett). Cet Austorc (que le premier de ces 
deux historiens nomme Austore V et le second Austore IV) fit en 1236 
bommage de Tenières au comte de Toulouse. Il eut, entre autres en- 
fants, deux fils, Austore (VI selon de Barrau, V selon Deribier) et 
Durand, L’ains confirme en 1258 les donations faites à l'abbaye de 


1) D semble que ç'afé été un mot d'ordre dans le énmp gibélin de reprocher 
au élergé ses richessés, &a vie luxueuse at mondaine (voyez le passage d'une lettre 
de Pierre des Vignes oîté dans Zeller, op, éit,, VI, 898), On retrouve ces mêmes 
reproches dans le sirventés de Calega Panzau (1268) publ. Annales du Midi, 
XV, 147. 

2) Voyez Ib texte de l'acte éité plus loih. Je pense, comme M. Thomas 
(Atnales du Midi, VII, 497, m. 2) qu'il vaut mieux couper d'Aorlhac que da 
Orlhac, ao devant être une notation du son au (Aureliacum), 

8) Acte imprimé par M, A. Thomas dans Annales du Midi, VAL, 486. 

4) De Barrau, Docnménts historiques #t généalogiques sur les famillos 
et les hommes remarquables du Rouergue (Rodez, 1855), tome I, p. 122—8. — 
Deribior du Chatelet, Dictionnaire historique et statistique du Cantal, 
(Aurillne, 1859) t, I, p. 96—7, Je fais sûivre des initiales de chacun los ren- 
soignements qui leur sont empruntés. Je remercie M. l'abbé L. Rigal d'avoir 
bien voulu consulter pour moi ces deux ouvrages que je n'avais pa trouver ici, 





7 Letroubadour Austore d'Aurillac et son sirventös sat la soptième Croisade 87 


Bonneyal pur son père (B.) et testa en 1259; par une transaction 
passée en 1260 entre sa veuve et son frère nous savons qu'il mourut 
avant cette date; selon D. C, il aurait trouvé la mort en Afrique au 
cours d'une croisade. 

Son fils, Austore (VII selon B., VI D. C.) nous est connu par des 
actes de 1261 à 1285 (analysés plus complètement par D. C. que par 
B.). Il en résulte qu'il était encore mineur en 1260 (B.) et qu'il prit 
la eroix en 1270 (D. C.)*); l'acte de 1285 est son testament, C'est 
naturellement à Ini qu'u été attribué notre sirventés, puisqu'on datait 
celui-ci, sur lu foi de Millot et de l'Histoire littéraire, de 1270%). Il 
est évident, d'après ce qui vient d'être dit, que la pièce n'est pas de 
Ini, mais bien de son père. 

Comme l'u déjà fait remarquer M. P. Meyer?), ce sirventés est 
calqué, quant au rythme et aux rimes, sur une chanson de Peirol 
(M'entencio ai tot ’en un vers mesa) qui avait déjà été imitée dans 
plusieurs pièces de caracière satirique ou politique‘). Lui-même a 
dü wvoir un certain retentissement, car il a été imité à son tour: on 
en retrouve non seulement les rimes, mais quelques idées essentielles, 
dans le célèbre sirventés qu'an ,chevalier du Temple“ composa en 1265 
à propos de la prise de Césarée par les Turcs®). Le templier en effet, 
comme le chevalier rouergat, donne à ses contemporains le conseil 
ironique de se convertir à la foi de Mahomet, et, comme lui encore, il 
Wélève contre le pape et les cleres qui ,vendent Dieu pour argent“, et 


on des conquêtes en Italie que secourir les chrétiens 


7 1) Anglade (op. Anglade (op, eit, p. 174, n. 6) renvole sur ce fait à Dom Bou- 
quet XX, 306, 308; mals je n'ai rien trouvé là qui y soit relatif. M. Anglade 
(id. et p. 181, m. 2) analyse quelques-uns des actes on question. 

» 2) C'est c6 que font notamment la Biographie universelle (Paris, Michaud 
Bil; art, Austau d’Orlkac) et les deux historiens que je viens de citer. C’est 
abe: remonte Ia graphie Austau que la Biographie reproduit scrupu- 


littéraire, XXXIT, 69; of. Maus, Peire Cardenal’s Strophenbau, 


8) Histoire 
ee 8. 
ve ts Troubadour Bertran d'Alamanon p. 64) il faut ajouter encore Lu- 

is, D'un sirventés mes granz volontatz presa (dans Bertoni, 1 Trovatori 


colles qui ont été citées par M. M Meyer, Maus et Salverda de 


d Choix, IV, 181. Le manusorit Campori nous 3 récemment 
nom de ce singulier religieux: il #’appelait Ricaut Bonomel 
rt ste Rime provenzali, p. 25. [Extrait des Studi romanzi, ne. 2]; 





Altfranzösische Motette in Handschriften deutscher 
Bibliotheken. 


Von 


Albert Stimming in Güttingen. 


Gaston Raynaud hat in seiner Sammlung altfranzösischer Motette!), 
zum grössten Teil auf der berühmten Liederbandschrift von Mont- 
pellier beruht, auch noch andere Handschriften benutzt, und zwar 
ausser 7 Pariser 4 ausländische, nämlich 2 Oxforder (Douce 139 
er eine Londoner (Brit. Mas. add. 30091) und eine römische 
(Nat. Christ, 1490). Deutschland ist hier also nicht vertreten, und 


doch besitzen unsere Bibliotheken ebenfalls eine nicht unbedeutende 
Zahl von französischen Motetten, welche, so weit mir bekannt ist, sich 
auf vier Handschriften verteilen, über die ich im folgenden einige Mit- 
keilungen machen möchte. 


1. Die Bamberger Handschrift. 


Die Handschrift?) gehört der Stiftsbibliothek zu Bamberg (Bibliotheca 
Reverendiesimi Capituli Bambergensis) und trägt die Bezeichnung Ed. 
IN, 6. Sie stammt nach der Schrift vermutlich aus dem Anfange des 
1. Jahrhunderts und besteht aus 2 Teilen. „Der zweite Teil?) enthält 


) Reeuell de motets français des XIe et XIIIe siècles, publiés d’après les 
muuserits, avec Introduction, notes, variantes ot glossaires par Gaston Raynaud, 
iris ano étude sur la musique au siècle de Saint Louis par Henri Lavoix 
fh, 2 B, Paris 1881-83 (Bibliothèque française du moyen-äge 1—11). 

Sie wird an verschiedenen Stellen von Wilhelm Meyer, der auch mich 
ent: f dieselbe aufmerksam gemacht hat, erwähnt, nämlich 1. Die Buchataben- 

; der sogenannten gothischen Schrift, Abh. der Ges. der Wiss. zu 

, 8. 5-6; 2. Der Ursprung des Motetts. Nachrichten der Ges. der 

1696, 118 — Gesammelte Abhandlungen 1905 II, 303 u. 315, 
 Hel, W. Meyer, Die Buchstabenverbindungen, 8. 6. 





90 Albert Stimming 2 


Magistri Ameri (oder Aumeri) Praotien artis musicae, Der Prolog 
beginnt: „Licet mibi ipsi in omni scientia nimis sim insufficiens® und 
gibt die willkommene Angabe, „ego Amerus presbyter Angliens elerieus 
et familiaris patris domini Octoboni S. Adriani dyac. eardinalis (1276 
als Hadrian V Papst) in domo eiusdem anno dom, 1271 mense Augusti 
compilavi.“ Diese, wie es scheint, noch unbekannte und schon der 
Datierung wegen wichtige Abhandlung beginnt „Quia Graeci fuerunt 
primi inventores“. 

Der erste Teil der Handschrift umfasst 64 Pergament-Blätter in 
Quartformat, von denen jedoch die beiden letzten frei geblieben sind. 
Die übrigen 62 Blätter, d. h. 124 Seiten, sind in je 2 oder 8 Kolonnen 
geteilt, und jede Kolonne enthält 10 Reihen Noten mit je 5 Notenlinien 
nebet untergeschriebenem Text. Drei Kolonnen befinden sich auf 6 auf 
einanderfolgenden Seiten, nämlich Blatt 31b bis Blatt 34a, alle Seiten 
vor- und nachher haben deren zwei. Bei letzteren werden die ersten 
9 Reihen von den Oberstimmen eingenommen, während die unterste dem 
Tenor überlassen bleibt, der hier stets lateinisch ist. In einem einzigen 
Falle, auf Blatt 57b, sind 2 verschiedene Tenore untereinander an- 
gegeben, es sind hier also die beiden letzten Reihen damit ausgefüllt. 
Wo dagegen 8 Kolonnen vorhanden sind, ist die dritte fir den Tenor 
bestimmt, und zwar ist er hier stets französisch. 

Der Text jeder Stimme beginnt mit einem farbigen Anfangsbuch- 
staben, und zwar abwechselnd mit einem blauen oder roten, sodass 
jedes Motett entweder 2 rote oder 2 blaue Initialen und je einen von 
der entsprechenden anderen Farbe aufweist. Nur das Gedicht mit 
2 Tenoren hat von jeder Farbe zwei. 

Die Handschrift enthält im ganzen 100 vollständige Motette, und 
die Sammlung ist wohl absichtlich auf diese Zahl beschränkt worden, 
da, wie oben erwähnt, der verfügbare Raum nicht voll ausgentizt 
worden ist, Alle Motette haben je 2 Oberstimmen, und zwar sind 
letztere in 44 Fällen beide lateinisch, in 47 Füllen beide französisch, 
achtmal, nämlich bei Nr. 26, 32, 36, 47, 62, 67, 68 und 88, ist die erste 
französisch, die zweite lateinisch, und bei Nr. 88 ist das Verhältnis der 
beiden Sprachen das umgekehrte. 

Wenn der Tenor lateinisch ist, so ist der Text niemals woll- 
ständig ungegeben, sondern stets durch ein bis drei Anfungsworte 
angedentet, während die Noten vollständig aufgezeichnet sind. Haben 
auf einer Seite 2 Motette Platz gefunden, so steht der Tenor des 
oberen Motetts am Fuss der linken, der des unteren am ‚Fuss der 
rechten Kolonne.  Umfasst ein Motett den unteren Teil einer Seite und 
die ganze folgende, sa besteht die zehnte Reihe der letzteren nur aus 





92 Albert Stimming 4 


lösers bestimmt, wozu noch 2 Hymnen auf sein Kreuz kommen. Von 
den Heiligen ist nur Katharina mit einem besonderen Gebete, Nikolaus 
mit einem Lobgesang vertreten; ein Gedicht bezieht sich auf den 
bethleemitischen Kindermord, in 2 andern wird der Tod angeredet, und 
eins ist ein Schmähgedicht gegen die Juden. Die übrigen, zu denen 
auch das unten als Probe mitgeteilte gehört, beziehen sich auf Gegen- 
stände der Morul oder andere didaktische Stoffe; unter ihnen beschäftigt 
sich eins mit den schlechten Geistlichen, zwei mit den Juristen, darunter 
eins speziell mit den Advokaten. Die meisten dieser Gedichte finden 
sich auch, z. T. in etwas anderen Fassungen, in den bereits gedruckt 
vorliegenden Sammlungen lateinischer geistlicher Lieder von Mone, 
Coussemaker, Dreves u. a, 

Von den 106 französischen Gedichten sind nur 2 religiöse, nämlich 
Gebete an die heilige Jungfrau, den „Stern des Meeres und die Königin 
der Welt“, in welchen sie um Fürbitte bei ihrem Sohn angefleht wird. 
Unter den weltlichen beziehen sich nicht weniger als 13 auf das Leben 
der Hirten. Der Dichter erzählt, wie er eine Hirtin trifft und um ihre 
Liebe wirbt; oder ein Schäfer klagt ihm unter Tränen, dass seine Marot 
sich einem anderen zugewandt; oder er hürt, wie wieder ein anderer 
sich laut rühmt, dass er in den Armen seiner Geliebten geruht habe; 
oder Robin berichtet, wie er seiner Liebsten, die einen Kuss von ihm 
verlangt, diesen törichter Weise verweigert habe, Andere Pastorellen 
geben Schilderungen des Lebens der Schäfer und Schäferinnen, 

Den Pastorellen stehen andere Dichtungen epischen Charakters 
nahe, die man mit einem modernen Ausdruck Romanzen genannt hat. 
In einem klagt die schöne Ealis, dass ihre Mutter sie wegen ihres 
Liebhabers schlage; in einem anderen begegnet der Dichter einem 
jungen Mädchen, welches darüber trauert, dass ihr Schatz sie vergessen, 
und bietet sich ihr als Ersatz an; in einem weiteren beobachtet er die 
Zusammenkunft zweier Liebender. 

Unter den rein Iyrischen Stücken gibt eins dem Schmerz über die 
Schlechtigkeit der Zeit Ausdruck, in einem zweiten macht der Dichter 
seinem Zorn gegen die Verläumder Luft, die ihm vielSchaden und Schmerz 
bereiten; ein drittes enthält einen heftigen Ausfall gegen die Frauen. 
Einige weitere beschäftigen sich mit den Freuden des täglichen Lebens, 
teils indem sie nach Arteines Colin Muset das Essen und Trinken, den 
Sang und die Liebe feiern, teils das lustige Leben anderer fröhlicher 
Kumpane schildern. 

Eine besondere Beachtung verdienen solche Lieder, die jungen 
Mädchen in den Mund gelegt werden, deren 8 vorhanden sind. 
3 jener Mädchen sind Nonnen, und alle 3 schnen sich nach Freiheit, 





4 Albert Stimming 6 


oder Schlaf finden. Aber selbst diese Leiden können ihn nicht von 
seiner Dame abwendig machen, ja er erträgt seine Qualen gern, da 
durch diese seine Liebe nur immer wächst, 

Ganz einzeln kommt allerdings auch ein Gefühl des Unmutes oder 
des Zornes zum Durehbruch, Die Dame freue sich sogar, ruft er 
schmerzerfüllt aus, über seine Pein, s0 dass sein einziger Trost in der 
Hoffnung auf Rache bestehe, 

Schliesslich sind noch solche Gedichte vorhanden, welche sich auf 
die Trennung der Liebenden beziehen. 3 derselben enthalten Worte, 
welche der Dichter beim Abschied an seine Dame richtet; 2 andere 
sind in der Zeit nach der Trennung entstanden und spiegeln deutlich 
die dadurch hervorgerufene betrübte Stimmung des Dichters wieder. 

Die in einem Moteit vereinigten Lieder zeigen keineswegs immer 
den gleichen Inhalt oder den gleichen Charakter, geradeso wie je auch 
verschiedensprachige Gedichte zusammengefügt worden sind. So er- 
‚scheint z. B. eine Romanze neben einem Hymnus auf die Liebe, ein 
religiöses Gedicht neben einem Liebeslied, eine Pastorelle neben einer 
Klage über die Sehlechtigkeit der Zeit, und ähnliche Unterschiede 
weisen auch die Bestandteile anderer Motette auf, 

Auch die dialektische Form der Lieder bietet kein einheitliches 
Bild, sodass mit Sicherheit anzunehmen ist, dass verschiedene Dichter 
bei der Abfassung beteiligt gewesen sind. Den Namen kennen wir nur 
bei den beiden Liedern eines Motetts (Nr. 24), weil diese unter den 
sicheren Dichtungen des bekannten Adam de la Hale verzeichnet sind. 
Daher hat der Verfasser auch mit dem in beiden vorkommenden Adam 
unzweifelhaft sich selbst gemeint. 

Was nun den Text unserer Handschrift betrifft, so ergibt ein Ver- 
gleich mit der von Montpellier, dass jener in den Füllen, wo er ab- 
weicht, eine bessere, dem Originale näher stehende Fussung aufweist‘). 
De die Handschrift ausserdem einige sonst überhaupt noch nicht be- 
kannte und auch, wie es scheint, anderswo nicht überlieferte Lieder 
enthält, so verdient die Sammlung sehr wohl eine Ausgabe, und eine 
solche wird daher demnächst in den Veröffentliehungen der Gesellschaft 
für romanische Literatur erscheinen, Als Probe teile ich das Motett 
Nr. 11 mit, das aus einer französischen und einer lateinischen Ober- 
stimme, sowie einem lateinischen Tenor besteht. Das französische Ge- 
dicht kommt sonst nicht vor. 


1) Auch Wilhelm Meyer (Die Buchstabenverbindungen S. 6) erklärt: „Der 
Handschrift... . in Montpellier . . . steht diese Bamberger Handschrift an Um- 
fang nach, allein sie ist etwas älter und demgemäss etwas reiner überliefert 
als die von Montpellier.“ 





Meet Stimming 8 
virorum de corrupto ecclesiue statu 
Mathiue Flacii Ilyrici 1557. Basilene 
mn — à f. 193— 263. Chansons Françaises, tant 
aan Inioquo (l. laïques). — Allem Anscheine nach, auch 
wu sobliessen, früher im Besitze von Flacins. — 
Ausserdem findet sich zwischen S. 54 und 56 des Katalogs 
Wiedergabe von Bl. 144b und 145a. 
Le tà muet über die Handschrift folgende Angaben: „Franzö- 
Herkunft und aus dem XIII. Jahrhundert, zihlt 253 Pergament- 
18 x 188 cm, Blatt 122b unten bezeugen die Buchstaben M. 
© À Eluulia als einstigen Besitzer. Der Anfang der Handschrift ist 
Fol, 1—31 enthalten mehrstimmige Sätze mit unterlegten 
human Prosalexten. Die Handschrift wird durch Initialen in mehrere 
Abteilungen gegliedert, Die erste fol. 31a bis 46b enthält Lieder mit 
hobilumigonr Satz: 

Sulvakarla hodio . + . - . 31a Veri floris sub figura . . . 39b 
Die Chrlati voritas . . : . 3 Quis tibi Christe meritas . 40b 

ue ab nren . . . Quid tu 

© Maria Ve 


Vracaul nontri temporis er: 
Lediw Sion uberrimas 
Nuturan Deus regulis. . . 
Quude virgo virginum 


Ywinchen diesen Liedern steht fol. 112b und ab Pater und Ave 
it awolstimmigem Satz. Die folgenden beiden Abteilungen bringen eine 
tue Anal lateinischer Texte, aber von al 

Strophe, weshalb ein detailliertes Anfangsverzeichnis hier weg- 
hlellıh Mol, 1865 bis 188b und fol. 195a bis zum Schlusse französische 
Lieder, alle mit nur einer Strophe Text, die erstere Serie mit zwei-, die 
‚lotstors mit einstimmigen Weisen.“ 

Der von beiden Berichterstattern erwähnte 


1) Guldo Maria Dreves, Analecta Hymnlca medii Aovi XX. Leipzig 1896 
8-1. . 





98 Albert Stimming 10 


sischen Gedichte, das jetzt die beiden Seiten des Blattes 134 füllt, fehlt 
der Anfang; es beginnt mit den Worten: „amis ma dounee samor bouche 
© grant savor pleine de doucor euz uers face uermeillete de froiche 
coulor“, Der Schluss lautet: „Bien sui ge ie ne uiurai fors tant semplus 
cum li plera“. Darauf der Tenor mit dem Text Agmina. Die Ober- 
stimme ist ein französisches Lied, das auch in einer Pariser Handschrift 
(Ars. Bibl. 6351) aufbewahrt wird und von Raynaud (Rec. de Motets II, 
41—2) abgedruckt ist. Der Anfang lautet dort: 


Quant froidure trait a fin 
Eneontre la seson, 

Que chantent en leur latin 
Par bois cil oiseillon, 

Et verdissent cil gardin, 
Lors si [est bien] raison 

Que je chant de euer tres fin, 
Quar j'ai bone achoison, 

Quant cele por qui je chant 
M'a donee s’amonr: 

Bouche o grant sayour 
Plaine de dougour, 


Euz vers, face vermeillete 
De fresche coulor. 


Für das erste Wort unseres Textes „amis“ findet sich dort also 
nichts Entsprechendes; es gibt auch keinen Sinn. Im übrigen ergibt 
ein Vergleich der beiden Fassungen, dass bei uns die ersten 9 Verse 
fehlen, und dass der Text der Pariser Handschrift in mehreren Punkten 
der bessere ist. 

Ausser diesem unvollständigen Liede finden sich aber auf den folgen- 
den Blättern noch 4 weitere, von denen 2 eigenttimlicher Weise noch 
einmal an einer anderen Stelle in unserer Handschrift vorkommen, 
nämlich: „Se j'ai ame, N’en doi estre blasmé“ mit dem Tenor Ex semine 
(Blatt 1864 und b) auch Blatt 27a, und das darauf folgende: „Mout 
est foux qi fame croit“ mit dem Tenor Do (Blatt 136b und 137a) noch 
auf Blatt 238n. 

Weiter ist folgendes zu bemerken. Während auf der Vorderseite von 
Blatt 145 sich ein lateinisches Lied und der Anfang eines zweiten , Benedicta 
regia virgo vonerabilis“, befindet, steht am Rande neben der ersten Zeile 
mit roter Tinte: „Quant voi la rose“. Und genau so auf der Rückseite 
desselben Blattes: ,[L'Jautrier joir“, auf Blatt 146a: „Mult est fons“, 
und auf Blatt 187: „Laiu tet en mai“. 





A1 Altfranzüsischo Mototte in Handschriften deutscher Bibliotheken 09 


Ebenso hat aber auch der zweite Abschnitt, der, wie erwähnt, franzö- 
sische Texte enthält, eine Ausnshme aufzuweisen. Das 12. Motett 
b bis 2064) besteht nämlich aus einem lateinischen Gedicht 
t vellus pluvium) und einem französischen (Quant nest 
ia for en la pree) als Oberstimmen und einem lateinischen Tenor 
(Tongwam). Im übrigen sind von Blatt 193a an die Oberstimmen aus- 
‚schliesslich französisch. Das erste Lied beginnt mit einer schönen gold, 
blau und rot verzierten Initiale und den Worten: „Encontre le tans de 
pascor qe {uit amapt moinent joie et baudor“; es findet sich u. a, auch 
in den Handschriften von Bamberg und Montpellier, ist daher von 
Raynaud (I, 71 sq.) bereits herausgegeben. Dieser französische Ab- 
schnitt enthält 114 Motette, unter deuen 23 aus je 2 Oberstimmen be- 
sieben, nämlich Nr. 1—17, 19—23 und Nr. 56. Letzteres hat zwar 
scheinbar nur eine, weil der Kopist keinen Zwischenraum zwischen 
den beiden Liedern „Cele m'a la mort dounee“ und „Nus ne get les 
mans, s'il n’aime“ gelassen hat, Das Motett Nr. 18 ist das einzige, welches 
3 Oberstimmen aufzuweisen hat; die übrigen 90 haben deren nur eine, 
An Blatt 210 schliesst sich inhaltlich unmittelbar Blatt 212 an; 
das Blatt 211 besteht aus einem schmalen Streifen Pergament, dessen 
LT Segen die Worte enthält: „ment sages sui si m'en repent. 
.ou..lum* Diese Worte bilden den fehlenden Schluss von 
ET welcher Jantet: ,C'est la rose et le lis Dessonz tont antre 
Si mi tendrai sagement Se j'ai amé fole“. Demnach hätte jener 

Blatt 215 und 216 eingefigt werden müssen. 
ist hervorzuheben, dass noch deutlich Anzeichen dafür zu 
sind, dass auch der französische Abschnitt aus mehreren 
an besteht, die daher vielleicht verschiedenen Quellen entnommen 
nämlich die französischen Oberstimmen bis Blatt 215b 
Anordnung niedergeschrieben sind, beginnen die folgen- 
(Blatt 216a bis 2224) der Reihenfolge nach mit den 
en des Alphabets von A bis T, einschliesslich K (Ki lei- 
s’amie, Nr. 33), worauf noch 2 neue Abteilungen, die eben- 
eh geordnet sind, folgen; die erste (Blatt 222a bis 248a), 
“die Buchstaben C, D, E etwas vermischt sind, zühlt 59 Ge- 
#s also gewöhnlich mehrere derselben mit dem gleichen 
innen; z. B. ist A und D mit je 5 Sticken vertreten, 
"mit 9 u. #. w,, während dagegen kein Gedicht mit G, 

nur je eins mit B, F, N, O. 

jung, die den Schluss der Handschrift einnimmt 
3b), ist offenbar nieht zu Ende geführt worden; sie 
Lieder, die mit A beginnen, ebenso Oh mit B, 2 





400 Albert Stimming 12 


wit D, und daranf folgt gleich „Par pou li euers ne me partit und 
als letztes ,S'aucans m'ont par lor envie a tort blasme*. 

Die Tenore sind wie in der Bamberger Handschrift fast immer nur 
kurz angedeutet, sei es durch ein Stichwort, sei es durch mehrere, ja 
ab und zu nur durch eine Silbe, z. B. Do (Nr. 3, 75, 102), Ne (Nr. 19 
und 50), Lo (Nr. 77), Go (Nr. 87, 89, 98, 111), Tan (Nr. 114). Einen 
umfangreicheren Text hut nur ein Tenor, nämlich der von Nr. 56: Alle- 
luya! Hodie Maria virgo celos ascendit; gaudete quia cum Christo regnat. 
Dagegen fehlen Tenor und Noten ganz bei Nr. 86, Der Tenor ist, s0- 
weit er erkennbar angegeben ist, stets lateinisch, mit einziger Ausnahme 
der beiden Motette 20 und 21, die einen französischen Text im Tenor 
haben, der infolgedessen auch wieder ganz mitgeteilt wird. 

Auf dem letzten Blatt 258 sind bei der Rückseite nur 2 Reihen 
ganz und eine weitere etwa zu drei Vierteln mit Text und Noten an- 
gefüllt Den Rest der Seite nehmen leere Notenlinien ein. 

Die Gesamtsumme der in der Handschrift enthaltenen französischen 
Lieder beträgt 142; da jedoch, wie wir gesehen, einige zweimal vorkommen, 
und zwar 6, so sind in Wirklichkeit nur 136 verschiedene vorhanden. Der 
Inhalt unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der Bamberger 

sodass wir darauf nicht im einzelnen einzugehen brauchen, 


Handschrift, 

Unter den 136 französischen Liedern sind 37 aus anderen Handschriften 
nicht bekannt und noch nicht herausgegeben. Ich werde diese im An- 
bang zu der Ausgabe der Bamberger Handschrift abdrucken. Als 
Probe teile ich das folgende mit, das auf Blatt 251b aufgezeichnet ist. 


a 
Deduisant m’aloie ier mein 
Seur la rive de Seine, 
Tant ge es prez vinc Saint Germain, 
Si cum voie m’ameine, 
La trais fille a un vilain, 
Mes n’et pas vilaine, 
Corse ot gent et avenant, 
Doux ris, souef aleine, 
Euz ot vers et bien assis; 


M'est de vostre pris, 
Por vostre mentiau blo 





13 _ Altfranzösische Motette in Handschriften deutscher Bibliotheken 101 


Ne feroie pis, 
Foi ge doi Saint Pou; 


8. Die Münchener Bruchstücke‘), 


"Während die bisher behandelten Handschriften vollständig und un- 

versehrt auf uns gekommen sind, haben sich von den nunmehr zu 

nur einzelne Trümmer erhalten. Die Münchener Hof- 

und Staatsbibliothek besitzt seit dem Jahre 1873 vier Pergamentblätter 

in Duodezformat, mit der Signatur Cod. gallo-roman, 42 verschen, von 

denen vielleicht zwei ursprünglich aufeinanderfolgten, daher aus 3 

(möglicherweise auch aus 4) verschiedenen Stellen einer sonst verlorenen 
nn stammen. 

Jedes dieser 4 Blätter enthält 12 Reihen Noten auf je 4 Linien 

mit darunter gelegtem französischen Text, und daran schliessen sich 

Noten mit Tenorbezeichnung. Also haben wir es auch hier 

za tun, und zwar sind diese sämtlich zweistimmig. Wenn 

ü ‚Abschluss der Oberstimme der noch übrigbleibende freie Raum 

En ne nicht ganz für den Tenor ausreichte, so wurde je nach 

is ne die ganze folgende Reihe oder nur der zweite Teil 

derselben zu Hilfe genommen. In letzterem Falle stand für die Ober- 

stimme des folgenden Liedes nur noch der erste Teil der Reihe zur 


de ‚Rückseiten von Blatt 2 und 3 sind nicht vollständig ausgenutzt 
we Jene weist nur 9 Reihen Noten mit französischem Text, d.h. 

der Oberstimme, und den Anfang des Tenors auf, die zehnte iu ihrem 
ersten Viertel den Rest des Tenors. Auf Bl. 3b befinden sich sogar 
mur drei Reihen Noten, von denen 2"), von der Oberstimme, der Rest 
von dem Tenor eingenommen wird. 

Die französischen Lieder beginnen immer mit einer farbigen, ab- 
wechselnd roten oder blauen Initiale, und auch der darauf folgende 
Buchstabe zeigt stets die grosse Form. Die Initialen sind z. T. ver- 
Blast; in einem Falle, bei dem ersten Liede auf Bl. 3a, ist dieselbe 
Sgar ganz vergessen worden. Die Schrift ist im ganzen sauber und 


u See 
_ 1) Mein Kollege Wilhelm Meyer hat mir die in seinem Bositzo befindlichen 
Püotographien der Bruchstücke freunillichst zur Benutzung überlassen, 





102 Albert Stimming 14 


klar, doch ist sie au einzelnen Stellen etwas blass, un anderen, be- 
sonders am unteren Teil von Bl. 4a und b, verwischt, daher schwer 
zu lesen, 

Oben auf Blatt 1a beginnt auch ein Motett „Manoir me fet en 
folie“, und so schliessen sich auf diesem Blatte noch drei weitere und 
der Anfang eines vierten „Avueges tel Marion i a pastoriaus au. Mit 
Blatt 2 verhält es sich ebenso; die drei ersten Motette sind ganz vor- 
handen, das letzte, ulso das vierte „Fole acostumance* ist nicht 
ganz zu Ende geführt, sondern endet mitten in einem Worte, Auch 
das 3. und dus 4. Blatt beginnt mit einem vollständigen Motett 
„[JJa por longue desirree“ und „Toz seus chevauchai“, und da, wie 
oben erwähnt, die Rückseite von Bl. 8 nur z. T. benutzt ist, so sind 
die Motette dieses Blattes alle zu Ende geführt, während am Schluss 
von Bl. 4b wiederum eins unvollendet abgebrochen ist. Die beiden 
letzten Blätter enthalten 6 ganze Motette und ein Bruchstück, so dass 
der Gesamtbestand der Handschrift an französischen Liedern sich auf 
13 vollständig und 3 nur teilweise überlieferte beläuft. 

Von den Tenoren eind 3 verloren gegangen; 4 mal erscheint die 
Bezeichnung Manere, dreimal Ne, je zweimal Lux magna und Omnes, 
endlich je einmul Et Jherusalem und Hodie, 

Die Fragmente sind schon 1873, also gleich nachdem sie der 
Münchener Bibliothek einverleibt waren, von K. Hofmann abgedruckt 
worden'), und es ist auffällig, dass G. Raynaud sie nicht gekannt, 
wenigstens in seiner Ausgabe nicht benutzt hat. Vielleicht ist ihm die 
Veröffentlichung darum entgangen, weil Hofmann den Ausdruck ,Motette* 
nicht verwandt hat. In einem der Lieder (9,7) braucht der Dichter 
selbst von seinem Werke den Ausdruck „deschant“, 

Hofmann hielt die französischen Texte für Unica. Heute wissen 
wir, dass mehrere derselben auch in anderen Handschriften aufbewahrt 
sind. Mit Benutzung dieser anderen Fassungen werde ich dieselben, 
da sie nicht in der Bamberger Handschrift vorkommen, ebenfalls in 
dem oben erwähnten Anbang neu herausgeben. 


4. Die Darmstädter Bruchstücke). 


Auch auf der Grossherzoglich Hessischen Hofbibliothek zu Darm- 
stadt befinden sich mehrere Bruchstücke von alten Motettensammlungen, 


1) Sitzungsberichte der phalosophisch-philologischen und historischen Klasse 
der k. b. Akademie der Wissenschaften zu München. Jahrgang 1873, 8. 8349-57. 

2) Wilhelm Meyer erwähnt diesolben in seinen „Fragmenta Burana* 
Göttingen 1901, 8. 19, Anm. — Er besitzt von ihnen Photographien, die ich 
habe benutzen dürfen, 





15 Altfranzösische Motette in Handschriften deutscher Bibliotheken 103 


darunter einige, die aus mehreren Pergamentstreifen zusammengesetzt 
sind, welche von alten Buchdeckeln losgelöst worden waren. Diese 
hat Wilhelm Meyer entdeckt und in der richtigen Reihenfolge zusammen- 
gefügt. Die Bruchstücke tragen die Nummern 3471 und 3472, enthalten 
aber fast ausschliesslich lateinische Stücke; nur ein Motett in Nr. 3471 
besteht aus einer Oberstimme mit französischem und einer solchen mit 
lateinischem Text. Die beiden Stimmen sind in zwei Kolonnen neben 
einander niedergeschrieben: das französische links, das lateinische rechts, 
und beide sind mit grossen roten Initialen geziert. Da indessen der 
untere Teil des Blattes weggeschnitten ist, 80 ist auf der Vorderseite 
nur der Anfang, auf der Rückseite nur ein anderes Sttck der beiden 
Stimmen erhalten, von dem französischen Texte auf der Vorderseite: 

Douche dame par 

amors virge mere au roi 

sourain por allegier ma dolor 

ss le cuer trop uain. 

Auf der Rückseite: 

creatour a cui on doit 

toute amor mont tourne en 

chantant te proierui de cuer 

urai dame enuers ton fil. 

Da sich dasselbe Lied jedoch auch in den Handschriften von Bam- 
berg, Montpellier und Rom befindet (G. Raynaud, Recueil I, 125 und 
IL 129), so kann das Fehlende mit deren Hilfe ergänzt werden. Roth 
bat auf unser Bruchstück zuerst aufmerksam gemacht (Mitteilungen aus 
altfranzösischen u. s w. Handschriften der Darmstädter Hofbibliothek, 
Rom. Forsch. VI, 199) und auch die ersten Zeilen abgedruckt. 





Phonétique française. 
Par 
Jules Cornu à Graz. 


Chute de la voyelle finale, 
I 


Pour bien saisir comment l'atone finale est venue à tomber, il ne 
faut pas oublier que le langage ne se compose pas de mots isolés, mais 
de mots unis par des procédés syntactiques et rhythmiques. L'atone 
finale est tombée d'abord dans le corps de la phrase, s'est maintenue 
plus longtemps à la pause. Le tosean, beaucoup mieux que les autres 
langues romanes, nous permet de déterminer les cas où l’atone se 
maintient et ceux où elle se supprime. Toutes les voyelles finales qui 
sonnent à la pause peuvent ou doivent s'amuir dans le parler eontinu. 

… Le qui provient de l'A, e dont la valeur n’a pas été nécessairement 
la même à toutes les époques de la langue, se maintient et l'orthographe 
continue à l'écrire, quoique souvent il ne sonne plus. Dans l’ancienne 
langue il y a déjà quelques exemples de l'amuissement de le. Il ne 
suffit pas de les citer, mais il vaut la peine de montrer dans quelles 
conditions l'e s'armuit. Dès les plus anciens textes le pluriel de l’article 
féminin ne diffère pas du pluriel de l’article masculin: 

lé 7 (7 tr 

*ales mains } ne se rencontrent plus, 
*enles mains 


‘as mains 

- es mains. 
D tesetechones dans cinq passages du Psautier de Monte- 
‚48.1 49.21. 28) on trouve une douzaine de fois 
ans les Quatre livres des Rois on lit cestes wiles p. 107, 





106 Jules Cornu 2 


cestes meimes paroles p.265, cestes genz p.418. Le Roland en revanche 
a déjà ces paroles, 

NOSTRAS et VOSTRAS proelitiques sont devenus nos et vor en 
passant par les formes hypothétiques nostres *nostes *nosts vostres 
*vostes “oosts. Le Psautier de Montebourg où la forme pleine icestes 
est encore en usage ne connaît que noz et voz: noz oreilles 48. 1, noz 
mains 43.22, les noz levres 11.4, les voz mains 57. 2. 

Il ya des textes qui ont les formes e? els au lieu des formes pleines 
ele eles. Le pronom étant d'ordinaire proelitique, la chute de la terminaison 
s'explique aisément, 

Quelques adverbes se rencontrent de fort bonne heure avec et sans e. 
Le Psuutier de Montebourg cependant n partont ore, des ore, uncore, 
que cos adverbes soient proclitiques ou non. Dans les Quatre livres 
des Rois la graphie ore, quand le mot est proclitique, est de beaucoup 
In plus fréquente. Il y a une foule d'exemples tels que ore nus aïe 
p. 89, ore nus aturnums p. 50, ore te pri p. 56. En ne tenant pas 
compte do ceux où or est devant un mot commençant par une voyelle 
ot où il vaudrait mieux écrire ore ou or, il y en a fort peu vu l'étendue 
da texte, une douzaine peut-être, qui présentent la forme or: or vus 
hastes p. 80, or m'entent p. 66, or te tais, bele suer p. 164 Le même 
texte a toujours des ore et encore, que ces adverbes soient proclitiques 
où non; à la pause la forme pleine ore est la seule employée: que di 
falt ore fors sul le regne? p. 70, vei ore u est la lance le rei p. 104, 
mult poz ore e plus purras p. 106. Dans la Vie de Saint Alexis où 
l'adverbe or est très sonvent au commencement du vers il manque des 
exemples de ore à la pause. A la césure, c’est-à-dire à Ia pause, la 
Chanson de Roland a ore: 

divrez m'en ore le guant e le bastun 247; 
Vi a la leçon: 
or m'en donez le guant et le baston, 
et or est la forme qu'on trouve au commencement du vers dans plusieurs 
passages: 
or sachiez peirement 784, 
or vos où jo parler 08, 
or se dorment li Franc 2521. 
Les vers du même texte (27 179 SM) qui ont ore se rétablissent en 
lisant or. Dans la Vie de Saint Gile par Guillaume de Berneville, 
texte anglo-normand du XU* siècle, l'emploi de ar et ers est conforme 
À ces données On y rencontre il est vrai quelques exemples de ore 
au commencement da vers, mais ils sont tons très «isès à corriger. 





Phonétique française 


L'Alexis a encor au vers 360: 

net conoümes n’encor net conoissoms ; 
le Roland uncor au vers 156: 

uncor purrat guarir; 
mais comme on peut s'y attendre, uncore à l'assonance, c'esl à dire à 
la pause: 

sun cumpaignun Gerier ocit uncore 1580. 
Il ya dans le Roland neuf laisses en 9, quelques unes assez longues, 
of wncor eût trouvé sa place, si cette forme avait été employée à 
la puuse. 

Lores qui ne se rencontre ni dans l’Alexis ni dans le Roland est 
la seule forme employée dans le Psautier de Montebourg et dans les 
Quatre livres des Rois, qu'il soit proclitique ou non. Je remurquerai 
en que dans le Paautier de Montebourg lores est toujours 

Guillaume de Berneville ne connaît que Zores, qu'il fant 
restituer aussi au vers 2698: 

Lors plurent e grant e petit. 
Lores qui est lu leçon du manuscrit doit être maintenu, C'est e que 
les éditeurs wuraient dû retrancher. 

Les deux adverbes duer et mar étaient plus anciennement mare et 
buere. Je ne me souviens pus d'avoir rencontré buere, mais mare est 
fréquent dans le Roland, où il est toujours proclitique: tant mare 
fustes, ber 360 2221, tant mare fus 1561, Zi emperere tant mare vus 
nurrit 1860, dient paien: Si mare fumes net 2146, Dans d'autres 
passages on lit mar: ja mar crerez Marsilie 196, ja mar crerez brieun 
220, Carles li magnes mar vus laissat as pors 1949, sire cumpainz, tant 
mar fustes hardiz 2028. Mar est aussi la forme de la Vie de Saint 
Alexis, v. 497: mar te portai bels filz, mais on ne la trouve que dans 
Leseul passage; d'est celle anssi des Quatre livres des Rois, où on lit 
mar vendrad mais devant mei p. 85, mar Pociras p. 108, mar te 
mariras p. 164. Derant les mots commençant par une voyelle il 
nundrait mieux écrire mare ou mar. 

UNQYAM a donné les formes wikes onques et une one. Unkes 

rencontre à la pause, et souvent aussi sans qu'il y ait pause. 
one à sa place au commencement du vers ou après la césure, 
N ı pause. L’Alexis a once dans deux passages: 


‚pwis cel di nes contint liedement 140, 


N 


(vw.238 243 435 536 602) on lit ongues. Dans 





108 Jules Cornu L 


le Roland on rencontre unkes à la rime et dans le corps du vers; 
une est mis au commencement du vers, plus rarement après la césure: 
unc mais nuls hom en tere n'en vit plus 1040, 
trenchet l'eschine, une ni out quis juinture 1333, 
une nel sunast se ne fust cumbatant 1769, 
unc einz ne puis 3394, 
une ne vi gent ki si fust combatant 8516. 
L'ancien français possédait encore d'autres formes qui semblent 
provenir également de UNQVAM: ainques ains (ainz) ainc. Ainsi que 
la provençale ane qui pourrait avoir passé par *aunc, elles demandent 
une base *ANQVA dont l'origine n'est pus en tout point claire. 
Quoique les formes fores et hores manquent aux plus anciens 
textes français, elles pourraient néanmoins avoir précédé fors et hors 
qui sont le plus souvent proclitiques. Le provençal a fora foras jors. 
Ajontons à ces exemples la préposition chies (chies son oste, en 
chies son oste, a chies nos), prov. chas (chas lui, chas vos, Ev. de St. 
Jean XIV 23 26) que ceux qui cherchent midi à quatorze heures tirent 
d'une base *CASU aussi problématique que peu vraisemblable. Car 
comme préposition chies étant toujours proclitique, la chute de la voyelle 
atone n'offre rien d’extraordinuire, 
Il y a des formes verbales qui ont perdu le avant la chute du £, 
A côté de puisset, puissed, puisse on rencontre assez souvent puist dans 
Deus te puist salver! Deus vos puist craventer! par exemple. Puist 
étant proclitique, la chute de l'e n'a rien d'étonnant. 
Dans les plus anciens textes français la troisième personne de 
Vimparfait du verbe estre répondant au latin ERAT a deux formes dont 
l'emploi n'est point arbitraire. La Vie de Saint Alexis permet de 
montrer clairement quelle place avait chacune d'elles. Æret est à 
l'ussonnance ou à la césure, c'est-à-dire à la pause: 
quer feit à eret e justise ed amour 2, 
coms fut de Rome, del mielz qui donc i eret 17, 
Quant il go sourent qued il foïz s'en eret 108, 
quels om esteit ne de quel terre il eret 240, 
U chanceliers, oui li mestiers en eret 876, 
€ co lowr dist de quels parens il eret 380; 

ert en revanche est proclitique : 
mais lui ert tart qued il s'en fust tornez 65, 
sainte eseriture ço ert ses conseilliers 258. 

Même emploi de eri aux vers 3 301 319. Il n'y a qu’un passage 
qui soit en désaccord avec les vors que nons venons de citer: 





Phonétique française 409 


tot li amanvet quanque besoinz li ert 233. 

Dans la Chanson de Roland l'imparfuit est rarement employé. Ni 
eret ni ert ne se rencontre À l'assonnance où il y a trois ou quatre fois 
le futur dert. Le vers 719: 

sunjat qu'il eret as graignurs porz de Sizer 

et les vers 880 et 1214: 

icil ert frere al rei Marsiliun 
dielinguent eret et ert de Ia même manière que l'Alexis, ce que fait 
aussi le Lapidaire A, où on lit, v. 17: 

Neruns fut de Rume emperere 

en cel tens que li reis ere, 
mais il y a ert au v. 116: 

une altre ra ke est tachée 

cüme s'el’ ert de sance tuchée, 
et au v. 391: 


par dreit sereit en grant cherté 
se il wen ert si grant plenté. 
Dans Brandan on trouve ere À In rime, c’est-à-dire à la pause, aux 
vers 86 222 441 988. Mais dans le même texte on voit aux vers 
1642 et 1670 ert rimer avec pert PARET, et ailleurs, vv. 169 268 656, 


dans Je corps du vers, on lit & la pause la même forme. Ces derniers 
passiges prouvent que de bonne heure l'anglo-normand ne savait plus 
distinguer l'emploi de ere et de ert. Ert, beaucoup plus souvent 
employé que ere, a fini par être seul en usage. Dans le seul passage 
du Psautier de Montebourg où er£ se rencontre, il est employé correcte 
ment iluee tremblerent de crieme u nen ert crieme 18.9; il l'est aussi 
dans des passages des Quatre livres des Rois tels que il rt malade/s] 
p. 7, il ert venuz p. 228, il ert guariz p. 418, mais ne l’est plus dans 
dis ert p. 161, evesques ert p. 408, la reine Jezabel entrad en 
la chambre u li reis ert p.830, Wace est d'accord avec ces textes. 
Dans les onze mille vers du Roman de Rou, où l’on ne rencontre que 
lores, qu'il soit proclitique ou non, où or et encor sont à la proclise, 
re et encore à la pause, mais rarement, er? (ou feré) est la seule forme 
4 employe et toujours dans le corps du vers. La senle exception 
6012 où ere rime avec /rere. Villehardouin en revanche 

mé semble employer que ere. 
Dans Crestien de Troyes les formes de limparfait qui répondent 
À limparfait latin sont comparativement rares. Cependant il ya dans 
‚Eree assez de passages qui prouvent qu'il en usait comme l'auteur de 
VAlesis. A la rime on lit ire: 





Jules Cornu 


Je feroie de vos m’amie, 
#il vos pleisoit et bel vos ere 3326, 
. « . cil desarmez iere 4047, 
Eree . .. ses nies iere 6880. 
Cette même forme devrait se trouver aussi au vers 6518; 
morz fu ses pere li rois 
qui viauz dert et de grant aage, 
et peut-être faut-il la rétablir, Dans le discours continu on trouve par- 
tout sert et des nombreux passages où dert est employé il suffira de citer: 
toz li tainz en iert cheuz 3978, 
cil estoit vers et cist iert sors 6322, 
il iert mout biaus et avenanz 6276. 

Le champenois Rustebuef a les formes ere, iere et ert, dont l'emploi 
est le même que dans Crestiien de Troyes. Er? qui est la forme la 
plus fréquente est toujours proclitique. On la rencontre dans une 
trentaine de passages. Nous n'en mentionnerons qu'un seul où se 
rencontre ert à côté de iere: 

L'evesques ert d'autre maniere: 

que covoiteus ne eschars n'iere 36, 44. 
Jere a sa place à la rime, ainsi que le montrent les vers 86.44 2.6 
23.90 28.44 80.115 40.99 157.41 119.605 42.562 54.496, 55.297 
56. 557. 845. 2028, ou à la eésure, comme il ressort des passages plus 
clairsemés que voici: 

se pelite iere, or est plus corte 44.134, 

ele i iere sor la pesance 

de cels qui edier li devoient 56. 1251, 
auxquels nous em ajouterons trois autres où la forme iere pourrait 
aisément être rétablie: 

sanz orgueil ere et sanz envie 41. 68, 

li freres son seignor vivoit 

qui jones hom ert, et si voit 

Fotrage que l'en sa suer fet 66. 1047, 

preudom ert et bons crestiens 56. 1687. 

Quant à ere, il ne se rencontre que dans trois vers de la pièce 

trente-cinquième où il rime avec mere: 
molt fu a malese la mere 
qui ne savoit ou sa fille ere 198, 
et puis li conta qui ele ere 230, 
car sage dame et cortoise ere 305. 





Phonétique française ait 


Aussi ne suis-je pas sûr que l'auteur en soit Rustebnef, qui n signé 
si souvent, comme on sait, celles qui lai appartiennent 
Quant à la seconde personne du singulier de limparfait dont je 
m'ai rien dit, on peut supposer que l'emploi des formes eres ers ieres 
si elles ont toutes été en nues aura été le même que celui de 
ere je ne connais pas de textes où elles 
qu'il soit aisé d'en fournir la preuve. 
nu us let, la troisième personne du singulier 
eatif présent du verbe Jaier, dans les troisièmes personnes du 
singulier du subjonetif seit soit, ait, dans if -oit de l'imparfait et 
us et dans -out -ot de l'imparfait normand de la con- 
en -er et -ier, prouve que l’atone est tombée de bonne heure. 
textes qui donnent pwisset et puist, eret et ert, avaient seiet et 
Rd, je n'hésiterais pas à regarder ces dernières formes 
celles qui furent d'abord employées à la pause et je dirais que, 
d'auxiliaires par excellence, seiet et aiet, esteiet et aveiet ont 
ent perdre l'e, qui, comme le prouve fazet des Serments, y 
ancien que dans chose, donet, conservet, écrits encore cosa, dunat, 
en L’apocope del’e que ne connaît ni l'Eulalie qui a sostendreiet ni 
le Fragment de Valenciennes où on lit encore aief, saveiet, doceiet, sis 
penteiet, metreiet, astreiet, fereict, se serait communiquée petit à petit 
f troisièmes personnes du singulier de l’imparfait et du con- 
nnel, même à la terminaison normande -out -ot. 
… D'après la dernière édition de la Vie de Saint Alexis publiée par 
Gaston Paris, Paris 1908, aies daus quatre passages que je eiterai plus 
Join serait la leçon à rétablir ou à maintenir. Mais aiet s'accordant 
mal avec seif, aveit, aveit, esteit, deveit et serveit, seules formes employées 
‚por l'auteur de l’Alexis, j'ai de la peine à croire que la leçon préférée 
Jar Gaston Paris dans les vers suivants soit la bonne: 
… …. Se tuit li prient que d'els aiet mercit 185, 
ve go li prient que d'els aiet mercit 508, 
e si di prient que d'els aiet mercit 599, 
mi vient enfers de nule enfermetet 
- quant il Fapelet sempres n’aiet santet 567. 
nd mie de er, 571 ue don L mer où 
nt irréprochable et le changement de ait en aiet n'étant que 
a ‘par la leçon de L. au vers 508, il n'y a pas de 
«ln rejeter. Les vers 185 508 599 semblent au 
aiet qui est la leçon de L. dans le deuxième 
185 L. a: que de els ait mercit et P. kil ait de 
aussi la leçon de P, au vers 325 





412 Jules Cornu 


et il respunent que nul de els nel set, 
vers qui est dans L.: 

ieil respondent que neuls dels nel set. 
Les premières pages du Psautier de Montebourg ayant fréquemment 
la graphie de els, on peutä bon droit supposer que l’auteur de l'Alexis 
ne connaissait pas encore la prononciation d'els et qu'il a écrit aux 
vers 185 508 599 que de els ait mercit. 

L'e qui provient de l'A est tombé plus tard que celui qui répond 
aux autres voyelles, Dans icestes choses par exemple l'e est plus ancien 
que dans iceste chose; c'est la raison pourquoi icestes choses a pu devenir 
icez choses, tandis que iceste chose s'est maintenu. Nostra terra a gardé 
plus longtemps l'a que nostras terras qui est noz terres dès les plus 
anciens textes. On a vraisemblablement prononcé plus longtemps l’a de 
l'impératif de porter que celui de la seconde, troisième personne du 
singulier et troisième personne du pluriel de l'indicatif présent et l'on 
aura dit porta, mais portes portet portent. Il en aura été de même 
au subjonctif présent d’un verbe tel que vendre, qui a dû se conjuguer 
une fois venda vendes vendet vendent. 


LA 


Lu avant de tomber est devenu +. Cet 2 s'est maintenu plus 
longtemps que celui qui provenait de « Que l'e remonte à E où qu'il 
soit l'uffaiblissement de l'U, il n’est pas tombé non plus dans tous les 
mots de la langue en même temps. Les consonnes avoisinantes, parfois 
aussi la fréquence de certaines expressions, ont dû bâter ou retarder 
la chute de la finale atone. L'histoire du génitif et du datif masculin 
allemand nous fournit des données plus sûres quant à l’amuÿssement 
de l’atone que ne le feraient des formes hypothétiques. On rencontre 
dès le douzième siècle des exemples da génitif et du datif où Te est 
tombé. Il y en a d'autres bien plus nombreux où il se maintient et 
d'autres où sa suppression est facultative. Cf. Paul, Mittelhochdentsche 
Grammatik? $$118et120. On peut par conséquent supposer qu'en français, 
avant sa chute definitive qui aura duré des siècles, il y ait eu des cas 
en grand nombre où tantôt lo sonnait et tantôt ne sonnait pas. 

Les problèmes les plus attrayants de l’histoire des langues sont 
les infractions aux lois reconnues, (est la conjugaison, comme on 
peut s'y attendre, qui surtout en est riche. L’e qui provient de l'e 
et de l'u du gallo-roman est maintenu dans la conjugaison française 
où l'on présumerait qu'il dût tomber comme dans la provençale. Aussi 
je crois qu'il est à propos de parler iei de cette singularité dont on n'a 





9 Phonétique française 113 


donné jusqu'à ce jour aucune raison qui me satisfasse. Sont en 
desaccord avec le développement du français les formes que voici des 


verbes esire, faire et dire: 


somes prov. sem 


estes n geiz 
Jumes nom 
Justes „ fotz 
Jaimes „ faim 
Jaites „ Jaitz 
dimes 


dites n dit; 
la terminaison -omes, prov. -am -em dans 
alomes prov. 


veomes 5 
partomes n 
avromes 
serciromess nm 


annam 
vezem 
partem 
aurem 
servirem ; 


la terminaison de l'imparfait et du conditionnel -iowes, dialectal 


-iemes, Prov. -iam: 


avriomes Rol. 391, avriemes ; 
la terminaison de la première et deuxième personne plurielle du parfait 


-ames -astes (prov. -em -gz): 
plorames 
plorastes 

-imes -istes DTOV. -im -itz: 
partimes 
partisles 
vimes 


0 
( 


prov. 


n 


prov. 


plorem = vendgm) 
plorgtz = vendete) 


partim 
partitz 
vim 





11 Phonétique française 115 


d'unciens textes bas-latins, provençaux et français, p. 180) nous offrent 
encore des vestiges de -mes en provençal. 

e <U s'est maintenu aussi dans l’adverbe primes, écrit primos dans 
le 8. Léger, v. 6 (Primos didrai vos dels honors), adverbe qui n’est 
rien autre que le nominatif latin PRIMUS. Ce sont aussi des nominatifs, 
débris de la syntaxe latine, qui sont la base de premiers, volentiers, 
enviz, Ladverbe primes n'a jamais perdu l'e et si je disais que l'emploi 
à Is pause, tel qu'on le rencontre au vers 691 du Voyage de Charle- 
magne: Ci} comencerat primes, a empêché le développement d'une 
forme monosyllabique, je dirais plus que je ne puis affirmer. 

Les terminaisons assez régulières qu'offrent la déclinaison et la 
conjugaison dès les plus anciens textes français sauf les Quatre livres 
des Rois qui ont encore beaucoup de graphies archaïques sont le résultat 
d'une longue élaboration. 

Comme l'ont remarqué W. Meyer-Lübke et W. Fürster, Zeit- 
sehrift für rom. Philologie XII p. 526 & XIII p. 542, certains groupes 
de consonnes maintiennent l'e qui provient de lu. SCAMNU est devenu 
eschame eschamme et SOMNU some somme, Damno des Serments a 
passé par dame pour devenir dam dan qui se rencontre de très bonne 
heure; damz à fud granz lit-on dans le St. Léger, v.b1. Cette forme est en 
apparence irrégulière et n'a pu se produire que dans le discours continu. 

DOMNU aurait dü donner dome domme lorsqu'il était employé isolé- 
ment; il ya des textes, ainsi que l’a montré W. Förster à l'endroit cité, 
qui ont gardé des traces de cette forme, mais le mot étant d'ordinaire 
proelitique, il subit un traitement particulier; dame, qui est la forme 
que DOMNU proclitique aurait dû donner, perd la finale devant les 
mots commençant par une voyelle et devant ceux qui commencent par 
une eonsonne. On lit dam Eufeniien au vers 816 de l'Alexis, dam 
Azarias dans l'imitation du Cantique des Cantiques et dam Geifreit au vers 
3806 du Roland. Les textes moins anciens ont les graphies dan dant. 
Le mot, comme on sait, est fonjours accompagné d'un titre ou d'un 
nom propre. Il serait possible aussi que le vocatif DOMNE qui a dû 
étre d'an usage très fréquent et a donné le provençal dom don!) fût 
pour quelque chose dans le développement des formes françaises dom 
dam dan dant: Car il est clair que IE de DOMNE est tombé bien 

mes + 


-pastourelle de Marcabrun L'autrier iost’una scbissa on lit cinq 
fois don sans variantes d'importance, Aussi n’y a-t-il pas de raison 
comme fait W. Meyer-Lübke, Gramm. II, p. 10, que le 
wocatif dom de l'Evangile de Saint Jean vienne de ce que le traducteur a voulu 
16 latin DOMINE. 
g* 





116 Jules Coran 12 


plus facilement et aussi bien plus tôt que l'e qui répondait aux 
voyelles finales de DOMNUS DOMNU DOMNI DOMNOS. 

Dame dans dame deu, dame dieu semble mal s'accorder avec ces 
données, mais il ne faut pus oublier qu'il n'a pas la même base. C'est 
un mot d'origine suvante, issu de l'église, comme le prouve In gruphie 
danme deu de l’Alexis et du Roland; damne deu remonte à damine deu 
qu'on lit deux fois dans le texte que W. Fürster a fait entrer duns la 
nouvelle édition de l’Altfranzösisches Übungsbuch, p. 171-174, sous 
le titre de Formel zum Gottesurteil et a été précédé par domine deu dont 
le Saint Léger aux vers 1 et 127 offre deux exemples, 

L'e <u s’est maintenu aussi dans oume < olme et orme, forme que 
Meyer-Lübke regarde comme empruntée au franco-provençal, dans 
Guillelme, helme, chalme chaume < *CALEME CALOMU CALAMU, 
ane ALNU. 

L'e de l'accusatif des deux nombres feore fevres, aredre arcdres, 
preveire preveires, altre altres a dû être une fois 0, Il est à supposer 
que dedre, salvedre, faitre, duitre ont été prononcés *duitro, *faitro, 
*salvedro, *ledro. La terminaison assourdie a fini par se confondre 
avec le de medre, pedre, fredre. Quoique les preuves écrites nous fassent 
défaut, il est vraisemblable que dans la déclinaison de mots tels que 
PANIS et ROMANUS, MORTALIS et PALUS, VILIS et BELLUS, 
VALLIS et CABALLUS les atones ne se sont ni assourdies en 2 ni 
sont tombées en même temps. Selon la consonne ou le groupe de eou- 
sonnes qui les précédait, elles ont été supprimées les unes plus tôt, 
les autres plus tard. Les Serments de Strasbourg de l'an 842 nous 
offrent un état de langue qui, quoique imparfaitement, confirme ces 
données. 11 y a encore quelques exemples de l'o, réduit plus tard ene. 

Le Jonas connu aussi sous le nom de Fragment de Valenciennes 
a encore deux formes dont la légitimité après notre exposé ne saurait 
être mise en discussion: cheve CAPU(T) et verme. Avant de devenir 
chief, forme dont l'f n'est pas contemporain de celui de mef qui est 
plus ancien, ce mot a dû passer par chier chieve chiev, Cf. quev des 
vers 125 158 229 du Saint Léger, graphie qui doit sans doute être 
lue kiev, et chiee du Lapidaire A, v. 200 (à coté de chief v. 465); où 
l'on rencontre non seulement ou OVU v. 652, mais aussi nov maneres 
v. 828, grevment v. 688, sa nature griev est deprendre v. 823. Aussi 
n'y at-il aucune raison pour adopter l'explication tentée par Kosch- 
witz, Commentar zu den ältesten französischen Sprachdenkmälern 
p- 132, d'après laquelle cheve qu'il compare à plaid des Serments 
serait une graphie imparfaite pour che, Pour expliquer verme 
du Jonas, il est bien inutile & mon avis d’invoquer l'influence de 





Phonétique française 417 


13 

terme et de charme, c'est à dire d'invoquer l'analogie où elle n'a 
que faire, puis que aucune parenté de sens ne relie ces mots entr'eux. 
Mieux vaut rapprocher rerme, prov. verme, de damno des Serments et 
supposer que le groupe rın a pu retarder l’apocope de le. Des exemples 
tout pareils sont les graphies Jermeled et enfermeted dans l'Alexis 
et les Quatre livres des Rois. Ce ne sont pas des mots savants, mais 
ceux d'où proviennent fert# et enferté. La comparaison de verme 
du Jonas avec ferme, charme, et germe qu'on pourrait ajouter, 
cloche du reste. Terme remonte à une base TERMENU où l’atone 
devait se maintenir, et charme et germe ne peuvent avoir pour bases 
CARMEN et GERMEN dont ln est tombé de fort bonne heure. Les 
tirer de CARMINE et de GERMINE serait faire fausse route, comme le 
montrent les formes lecaim estraim nom < LEVAME *ISTRAME NOME. 
Si charın et germ — le prov. a germ et germe — ont existé, ces formes 
ont été remplacées par germe et charme qui se rattachaient mieux à 
charmer et germer. 

Cet exposé suffira à prouver qu'il serait faux d'admettre que l' 
provenant de le, de li et de 15, de lo et de l'u, soit tombé simul- 
tandment dans tous les mots, quelque fût la place qu'ils oceupassent 
dans ln phrase, après les consonnes simples, après les consonnes doubles 
et apres les groupes de consonnes. L’s qui provient de l'e gallo-roman 
est fomb& plus töt que celui qui provient de 17 — I, de l'o on de In, 
si ces dernières voyelles se distinguaient encore. Cet o a dû se main- 
tenir plus longtemps quand il était suivi de s ou de # que lorsqu'il 
était final. 11 y a en vraisemblablement des hésitations qui peuvent 

—— L'imuissement de l'atone a donné au français et au provençal 

_ sr en ce point les deux langues suivent In même marche — un 

enractöre éminemment oxytonique. La chute de lo <A qu'on ren- 

contre de très bonne heure dans quelques rares exemples a pris 

"extension et nombre de mots qui ont un » final, écrit 

eBoßfaphe en usage, se terminent aujourd’hui pour une 

par une consonne. Comme il ressort d'une obser- 

ation même superficielle du langage parlé, cette chute de lo s'opère 

de nos jours dans les mêmes conditions qu'en ancien français, À la 

gg ferme que dans le disconrs continu. Mais si je voulais 

rie menu les partieulurit&s qu'offrent le muintien et la chute 

“bien an delà des bornes que je me suis données et trai- 

1 que d'autres sont mieux à même que moi d'approfondir. 
rs. 
nr > 





L'orijine limousine de Marcial d'Auvergne. 


Par 
Antoine Thomas à Paris. 


On » beaucou peerit sur la vie et les euvres de Marcial d'Auvergne, 
l'élégant poèle et prosateur de la fin du qinzième sièele; la segonde 
édicion du Répertoire des sources historiques du Moyen Age (Bio-biblio- 
graphie) d'Ulysse Chevalier, qi vient de paraitre, ne mencione pas moins 
de 25 articles ou notices le concernant, et cète bibliografie est déja ariérée 
puisq'éle n'a pu conaitre et citer un tres inportant mémoire deM. Piaget, 
publié dans le n° de juillet 1905 de la Romania, p. 416—428, dont 
les conclusions tendent a retirer définitivement a Marcial d'Auvergne la 
paternité de l'Amant rendu cordelier a l'observance d'Amour. Mais, s'il 
senble iavoir beaucoup de déchet dans tout ce q'on a écrit, il n'en reste 
pas moins qe maitre Marcial, de par les Vigilles de Charles VII et les 
Arrestz d'Aniowr, conserve une place onorable dans l'istoire litéraire 
de la France. 

Dans ce recueil dédié a Camille Chabaneau, que sa naissance 
come ses travaus ratachent a l'anciène province de Limousin, il m'a 
senbl& q'il pouvait i avoir place pour un court mémoire destiné a 
démontrer qe Marcial d'Auvergne apartenait a une famille dont le 
avait qité Limojes pour venir se fixer a Paris. Qelge mince 
qe puisse paraitre, au point de vue de l'istoire litéraire proprement 
dite, le résultat de mes recherches, il sufit geje le croie assuré pour me 
persuader qe l'aimable et savant maitre daignera lui faire bon acueil 
etprendre plaisir a suivre dans les documents autentiges ce provignement 
parisien. d’une vieille souche limousine qui ne peut qe rehausser le 
patrimoine intellectuel de notre chère province. 

Dans sa Bibliotheque françoise, inprimée en 1584, François Grudé, 
sieur de la Croix du Maine, a consacré a notre auteur une courte 
notice qi comence par ces mots: „Martial d'Auvergne, Procureur au 


= _ 





120 Antoine Thomas 2 


Parlement de Paris l'an 1480, natif de Lymosin, encores qu'il s’appellast 
Martial d'Auvergne) . . .“ 

Cète afirmacion de La Croix du Maine, dénuée de preuves, n'a 
jénéralement pas trouvé un bon acueil ches les biografes postérieurs. 
On s'est dit que l'orijine limousine atribuée a notre poète était une 
sinple ipotèse de La Croix du Maine et n'avait d'autre fondement qe le 
prénon de Marcial qi est, come chacun suit, le non révéré de 
l'apotre du Limousin*). Abandonant le prénon du poète pour s'atacher 
a son non de famille, on supose gratuitement q'il était de souche 
anvergnate*). Les Limonsins eus mömes n'osent pas le revendiger 
pour un des leurs, aucun document positif n'ayant été encore mis au 
jour a l'apui du dire de La Croix du Maine. 

L’ome qi a le miens conu le passé de la capitale du Limousin, 
dont il n'a pu maleureusement écrire l'istoire dans tonte son anpleur, 
le regrété Louis Guibert (+ 14 janvier 1904), #est exprimé incidament, 
a deus reprises, sur le sujet qi nous intéresse, et il l'a fait en termes 
assés diférents. 


En 1887, dans son livre intitulé Chélucet (Limojes, Ducourtieux), 
il disait, a propos de la charje de juje de la cour et juridiceion de 
Chulucet: „Oette charge paraît être très longtemps demeurée dans 


une famille de petite robe, très connue à Limoges et à laquelle on doit 
vraisemblablement un des plus aimables poètes du XV° siècle, Audoin 
d'Auvergne l’occupe dès 1425 ou 1428. En 1469, vénérable et scientifique 
personne maître Martial d'Auvergne est juge de la cour et juridiction 
de Chälueet . . 9.4 


En 1902, dans ses Documents, analyses de pièces, extraits et notes 
relatifs à l'histoire municipale des deux villes de Limoges, tome IT), 
p. 190, note 2, il a écrit, a propos de la famille d'Auvergne: , Famille 
d'hommes de loi, dont les membres: juges, avocats, notaires, grefliers, 
huissiers, sergents, sont souvent mentionnés depuis le quatorzième sièele 
dans nos doeuments Limousins. On a prétendu que le poète célèbre 
Marlial d'Auvergne, l'auteur des Arrêts d'Amour et des Figiles de 


1) Paje 312 de l'édicion orijinale. 

2) Voyez notament les observacions de La Monnoye dans l'édicion de La 
Croix du Maine due a Rigoley de Juvigny, Paris 1772, t, II, p. 92—98. 

8) Tele est l'opinion d'Anatole de Montaiglon dans sa préface de PAmant 
rendu cordelier, p. X, note, 

4) Op. laud., p. 96. 

5) Ce tome II forme le t. VII de In série des Archives anciennes publiées 
par la Societé des archives historiques du Limousin (Limojes, Ducourtieux). 





12 Antoine Thomas 4 


parfaire les eingante ans d'exercice qi lui sont atribués, En aucun 
cas on ne saurait identifier le poëte avee un amonime qi était notaire 
au Chatelet en 1487 et en 1440, d'après des documents d'archives co- 
muniqés a Anatole de Montaiglon par M. Eugène Lelong. „Ce pourrait être 
son père“, dit prudament l'éditeur de l'Amant rendu cordelier*), en par- 
lant de l'omonime, 

Pour qi conait les abitudes de nos pères, il ne doit pas i avoir 
de doute a ce sujet. Le notaire du Chatelet de 1437 était en mème 
tens procureur au Parlement, come le fut son fir après lui Le 
premier document ou je P’uie rencontré avec cète qalité dans les 
archives de la Cour souveraine est daté du 19 juillet 1438: maitre Marcial 
d'Auvergne i figure a titre de curateur „en ceste cause“ doné par 
la Cour a Jaque Benoit, mineur, qi plaidait conjointement avec son 
frère Matien, contre son cousin Jan Benoit au sujet de la succession 
de leur grand-père eomun Matieu Benoit, marchand et chanjeur de 
Limojes, décédé en 1415»). 

On le retrouve de tens en tens dans les anées suivantes, et 
l'on ne peut s’enpécher de relever un fait significatif, a savoir q'il 
est en gelge sorte le procureur atitré des jens de Limojes et du 
Limousin qi ont des afaires au Palais: le 15 septenbre 1439, par 


exenple, d'un certain Guillaume de la Colerie, contre qi il ia apel 
d'un jujement rendu par le sénéchal de Limousin’). L’ande suivante, 
frère lie Boudaud, dominienin, maitre en téolojie, qi avait eu de 
graves démélés avee l'évège de Limojes et qi avait passé des prisons 
de la Concierjerie du Palais dans cèles du chapitre de Paris, est élarji 
par ordre de la Cour et „a eslen son domicile en l’ostel de maistre 


1) Amant rendu cordelier, p. X, note. 

2) Rejistres du Conseil du parlement de Paris, Arch, Nat, X!A 1482, 
fol. 86 r%; „Entre Jehan Benoist, mineur de XXV ans, maistre Marcial Bermondet 
et Lienart David, ses onrateurs, . . . et Mathieu et Jehan (lire: Jaques) Be- 
noistz, freres, icelui Mathieu curateur du dit Jaques, mineur d’ans, et maistre 
Marcial d'Auvergne, procureur ou dit parlement, eurateur donné par la court 
aud. Jaques en ceste cause ...* Cf. un aret du 13 nout 1440, qi débnte 
ainsi: „Cum in certa causa mota et pendente in nostra parlamenti curia inter 
Johannem Benedieti et magistrum Marcialem Bermondeti, Leonardum David, 
ejus euratores, ac magistrum Johannem Gabier, ipsi Johanni Benedicti per 
dictam curiam ad hanc causam curatorem datum, nctores et conquerentes . . , 
ex uma parte, et Mattheum et Jacobum Benedieti, fratres, et magistrum Mar- 
cislem d'Auvergne, euratorem ecinm datum dieto Jacobo . . . ex alters.“ (Arch, 
Nat. X'A 70, fol. 235 v°). 

8) Matinöos du parlement, Arch, Nat. X!A 4798, fol. 120. 





124 Antoine Thomas 6 


„boucher de la Grande Boucherie“ des 1405 '), et un omonime, pro- 
bublement son fis, qalifié come lui, „boucher de la Grand Boucherie“ 
et en outre „monnoyer de la monnoie de Paris“ en 1461-1462: ce 
dernier fat constituè prisonier a la fin de 1461 pour injures a la Cour 
des Aides: son avocat fait valoir qe c'est ung tres bon marchant et 
a femme et six enflans et plusieurs varlez et serviteurs“"). Il n'i a 
aucune vraisenblance a chercher dans cöte famille parisiène le ber- 
ceau de muitre Marcial I d'Auvergne, et on nous permètra de porter 
nos regards duns une autre direccion a lagèle nous convient les 
ataches limousines dument atestées du procureur du Parlement. 


On saitge pendant la durée de la dominacion anglaise a Paris, 
Charle VII instala a Poitiers un parlement qi i fonceiona de 1418 u 
1486 et qi fut transporté a Paris lorsqe la capitale fut rentrée dans 
Vobeissanee, Or nous tronvons dans les rejistres du parlement de Poitiers 
un Marcial d'Auvergne, résidant a La Rochèle en 1426—1429, dans 
legel nous somes amenés, pour des raisons q'on vera, a reconaitre 
le père de Marcial II d'Auvergne, le poète. Qe le lecteur nous per- 
mète d'abord de lui placer sous les ieus les documents qe nous avons 
réunis sur ce Marcial d'Auvergne et sur son frère Raimond. 


5 décenbre 1416, Entre Marcial d'Auvergne, appelant, d'une part, et le 
procureur du Roy et Regnaut Muynart, sergent du Roy, intimez, d'autre part. 
Appoinctié est que les proeureurs desdietes parties verront se le procès est par 
escript et en vondront prima die. (Plaidoiries du parlement de Poitiers, Arch. 
Nat, X!A 9198, fol. 223.) 


23 döcenbre 1426. Entre Marcial d'Auvergne, appelant, et le procureur 
du Roy, a savoir se le procès est par escript. La Court le fern veolr par 
aucuns des conscillers d’icelle qui en feront leur raport a ladiets Court pour 
en estre appolncti& comme de raison (ibid,, fol, 298). 


2 janvier 1427. Entre Marcial d'Auvergne, appelant du lieutenant 
du gouverneur de In Kochelle, d'ans part, et le procureur du Roy et Regnaut 
Maynart, sergent du Roy, d'autre part. Après que la court a dit que le procès 
ost par escript, les parties ont conclut par icelui en eas d'appel, et est icolui 
procès receu pour juger am bene vel male fuit appellatum, et petuntur emenda et 
expense (ibid., fol. 284 vo). 


Lundi XXIe jour de fevrier l'an mil CCCC XXVIJ, Vaily et Jouvenel 
presidens . . . 


1) Rejistres du Chatelot analisés par Caille du Fourny, Bibl. Nat. Coll. 
Clairambault, 765, p. 16, 146, 154, 258 etc. 
2) Rejlstres de la Cour des Aides, Arch. Nat, Z'A 24, fol. 98 vo et 114 re, 





f L'orijine limousine de Mareial d'Auvergne 1% 


… Entre Rayman d'Auvergne, appaut de malstre Raoul Klincenn‘), licuton, 

du gouverneur de la Rote, d'une part, et le procureur du Roy, d'autre part. 
Morant pour Raymon d'Auvergne dit que au pourchaz du procureur du 
Boy et pour certain debat que Marsnult d'Auvergne, son frere, avoit a um 
appelé Marsault Vidal), le ditMarsault d'Auvergne fat emprisonné, et, enr ilestoit 
elere, fat repeté de par l'arcodiaere d'Aulnis, ledit Raymon a ce present et poursui- 
de In quele poursuite le dit lieuten. commenda a Almery 
—Broutille et Donisot Saincte, sergens du Roy, qu'ilz le menassent en prison. 
Raymon où sppells, a quoy vouldrent deforer les sergens, mais le leuten, par 
dessus l'appel de rechief leur commanda qu'ils le préinasont ot omprisonnnasent, 
‚en disant a iceulx sergens, qui s'en excusoïent disans qu'il avoit appellé, que le 
prison de par le Deable. Mis y fut pur les die sergens, ot vint 
et lui fut dit que, "il vouloit que le leuten. le delivrast, il convenoit 
a l'appel. Raymon distqu'il estolt content de renoncer pourven 
amende, et ainsi eu celle condiclon et metu carceris ot a fin 
ré il y renonçs. Après), le lienten. donna sa sentence et condemna 
Mursault d'Auvergne en certaine amende, et au regart de Raymon dist qu'il 
ne trumvoit charge contre lui ot qu'il le delivroit sans autre amende que pour 
ia renoneiseion LX ». Or dit Raymon que de la rononciacion il a empetr& 
rellevement pour icelle non obstant pourauir l'appel, le quel il n bien relevé et 
presents ou fait presenter l'adjournement au lieuten., qui se tint pour adjourné, 
minis n'a peu avoir son executoire seellé, combien que signé fust du clerc ou 
greffier, et disait le avelleur que ja ne le seelleroit so le signet du Heut, n'y 
stoit preimlerement mis, dont Raymon ne pot finer, et ainsi demoura, et pour 

ee Ini a convenu faire autre nouvelle impetracion, que ramaine a fait, et en 
; aléas conclut bien appelé et demande despens, offre 
prouver #5" dit: qu'l appela le VI jour de mars MCCCCXXV, et dit que co 

V'emprisonnement, 

—Habateau pour le procureur du Roy dit que lend, d'Auvergue sont bri- 
me Maynart, sergent du Roy, exploitoit au dit lien de La 
a requeste de sire Jehan Le Bonrsior par vertu de certalnes lettres 
‚eourt du gouverneur sur Mareial Vidal pour certaine somme de 
bien confessoit In debte, mais il ala incontinent a son 
‚ apporta lottros de respit; le sergent dist qu’il n’avoit cognois- 
et quil ne surserroit et quist Marcial ailleurs remede, et voyant 
Vidal le sergent prenoit par execucion draps Hinges, elle ala 


| d'argent et les bailla au sergent pour y asseoir son exeeucion; 


te plutot elimeau que elinceau; mais je corije parce q'il s'ajit 
fut maire de La Rochöle en 1431 et qi s'apèle éfective- 
(voyez l'Hist. de La Rochelle d'Amos Barbot, 


il était aussi un Limousin abitant La Rochèle: sa 
avait épousé en secondes noces Gautier Pradvau, le 
b ‚des consuls de Limojes condana n mort et qi 
e ANS eptéabre 1426 (Voy. ln notice de Lonis Guibert sur 





126 Antoine Thomas 8 


le sergent demanda a qui elles ostoieut; la femme respondi qu'il ne lui en 
chalist et qu'elle les garantiroit, La aurvindrent lesd, Marsault et Raymon 
d'Auvergne, et de fait le dit Marsault se prist au dit sergent et lui osta les 
diotes trois taxes d'argent et les ballla au dit Raymon d'Auvergne, son frere, 
qui les prist et rotint, et pour ce que le sergent crioit „A l’ayde au Roy!*, 
icelui Raymon ferma la fenestre, que on ne peust ouir le cry de la rue: toutes 
voies vindrent les volsins a l'ayde, et adonc, quant le sergent se vit fort, il 
mist la main a Marsault d'Auvergne et le mena prisonnier es prisons du Roy. 
In eujus contemptum le dit Raymon usoit de -grossos paroles ot disoit que 
ainsi ne demourroit pas, et ala querir le promoteur ou official de l'arcediacre, 
lequel avec icelui Raymon vindrent en jugement requerir de par l'arcediacre 
que Marsault fust rendu comme clerc, au moins la detencion; le lieuten, dist 
que attendissent un peu, et tantost vint Maynart, qui avoit fait l'exploit et 
information ou relacion par la quele Raymon estoit trouvé coulpable, non pas 
tant quo son frere, ot pour ce le licuten. mist la main a lui et commands a 
Broutills et Sninete qu'ils le menassent en prison. Adone appella icelui Ray- 
mon, mais ja la main estoit mise, si fut mené en prison, et aussi la matiere le 
requerolt, Et le lendemain lui demanda sil se tenoit pour exempt; respondit 
Raymon: „Ouyl, par appel. „Mais le lieuten. ja estant sur le pont a soy en 
aler, Raymon lui envoya dire qu'il renongoit et de fait renonga en jugement a 
son dit appel, presens plus[ieurs] tesmoins et liberalment, et se submiat au 
Jugement et ordonnance du dit (fol. 27 ve] leuten. et volt prendre droit par 
les deposicions des tesmoins qui avolent esté prosens, et en fut passé acte ou 
instrument; et dit que ce fut le IX jour de mars COCCXXV. Dit qu'il fut 
élargi et que le procureur du Roy fist sa demande contre Marsault et contre 
Raymon qui defendirent et y eut replique, duplique et enqueste receue a 
juger et jour a oyr droit, et le XI jour du dit mois, comparens en jugement 
icelles parties, le lieuten. donna sa santence pur laquele il condemna Marsault a 
reintegrer la main du Roy des dietes taxes et en amende de vingt livres au 
Roy et dix livres envers le dit sergent et a tenir prison ou il appartendroit; 
et au regart de Raymon, consideré qu'il avoit estè prisonnier et y avoit fait 
aucunes mises, il le delivra, non pas que pourtant il fust trouvé innocent, mais 
pour renonelacion et pour tout payeroït LX &. t, . . . Conclut que il n'est a rece- 
voir, alias est l'appellacion deserte, au moins a il mal appellé, offre prouver, 
nie et demande despens. 

Morant pour l'appelant dit qu'il y a attemptaz, informacion et adjourne- 
went sur iceulx contre le lieuten., Broutille et Saincte , ... Dit que du cas 
Amposé a Marsault d'Auvergne Raymon estoit innocent . . „ mals fut seulement 


cet épisode sanglant dans Récits de l'histoire du Limousin, Limojos, 1885, 
p. 271—284), On lit dans le rej. des plaidoiries du parlement de Poitiers, a 
ln date du 20 mai 1427 (X'A 9198, fol. 270 vo): „Entre Valere Vidal, vefve 
de Gaultier Pradeau, et Marcial Vidal, frere d'icelle demoiselle, et les consuls 
de Limoges ... Dit que Marcial ala de Limoges demourer a La Rochelle et 
que Valere fut premierement marice a maistre Jehan Pons . . .* 





9 L'orijine limousine de Mareial d'Auvergne. 427 


le dit emprisonnement de volonté et en faveur de Boursier et de Triolou et 
in eontempisum de ce que Baymon poursuivoit pour son frere .,. Conelut 
qu'il fait s recevoir ... Le procureur du Roy recite le contenu de l'informa- 
sion sur attemptaz et s'en rapporte a la Court, mals I} lui semble qu'il n’en y 
= point, 

Jouvenel pour Elingau') et pour Broutille et Saincte emploie le propos 
du procureur du Roy et dit qu'il n'y a nuls attemptaz ... 

Apoinctié est que la Court verra lectres, exploiz, sentence, Informaclon et 
tout ce quo les parties mettront devers la Court, et au Conseil’); ot ent 
enjoint aux procureums des parties que aujourduy mottent coque y veulent mettre 
(ibid., X'A 9199 p. fol. 27 ro et ve). 


Venredi Ve jour d'aoust l'an mil CCCOXXIX, de relevee. Le Tur.., 
De Raymon d'Auvergne contre la ville de la Rochelle: a mardi; et est defense 
falete a ceux de la ville qu'ilz ne mesfncent a Raymon ne a ses consors 
(ibid, X3A 9199, fol. 191 et 192). 


Mardi IVe jour d'aoust l'an mil CCCCXXIX. Vaily , .. 

Entre Haymon d'Auvergne, comparent en personne, appellant et demandeur 
en cas d'exebs et d'attemptaz, et le procureur du Roy nostre sire, au regart 
desattemptas, d'une part, et le procureur de maire et eschevins de la ville de 
La Rochelle, appellez, Jehan Le Boursier*), maistre Jehan Meriau et maistre 
Estienne Brun, defendeurs es attomptaz, d'autre part, 

Vray pour Raymon dit qu'il est un bon marchant, sanz mesfnit ne mes- 
dit, natif de Limoges, et que le XXII jour d'avril M COCOXXVIIT il ala en 
pelerinage, et en retournant et passant par Taunuy Charante*), le bastart de 
Maugiser et autres le prirent et menerent oultre la riviere; le bastart lui dit 
que c'estoit a requeste de Pierre Viau, puis lui dirent qu’il estoit en grant 
peril et qu'ils le baillerolent a Jehan de la Roche) ou an seigneur de Laigle®), 


1) Ms, elinenu; ef. el dessus p. 125, note 1. 

2) Le seul rejistre du Conseil du parlement siéjant a Poitiers qi se soit 
conservé (KA 9184) va du 14 novenbre 1491 au 5 novenbre 1436. La suite 
de Vafsire m'est inconue; je n'ai rien trouvé dans le rejistro d’arets 
X'A 9191, qi va du 12 janvier 1426 au 24 décenbro 1429. 

de La Rochèle en 1423, 1428 et 1450, Jan Le Boursier, sei- 
gneur d'Esternay, joua un certain role dans le gouvernement de Charle VII; voyez 
sa notice dans Rainguet, Biogr. Saintongeaise, p. 118, et surtout l'Histoire de 
Charles VII de Du Fresne de Beaucourt. 

4) Anjourdui Tonnay-Charente, chef liou de canton de l’arr. de Rochefort. 
5) Célébre capitaine de l'époge, de In famille de La Rochefoucauld, selgneur 
E et de Mussidan, sur legel j'ai publié, en 1889, un inportant do- 

Ben 1431 (Rev. historique, XL, 16-78). 
Biois ou de Bretagne, gouveroeur de la viconté de Limojes 
Olivier et alors &nemi acharné des bourjois du chateau de 
Jean de Laigle et les bourgeois de Limoges, dans 

ac. hist. et arch. du Limousin, XXXI, 71 et I. 





128 Antoine Thomas 40 


qui le raençonneroit, et que ceulx de In ville en seroient joyeux, car il avoit 
antrellois appellé de Jehan de Treolon') et Authoine Saur?), du temps qu'ils 
estoient maires, et aussi de maistre Estienne Brun, procureur, et de malstre 
Jehan Meriau, soubzmaire, et tant le menacerent qu'il convint qu'il composast 
a X escus, une aumuce de cinq oscuz et un tixu de deux escuz, et par tant le 
remonerent a Taunay. Et dit que ses freres lui eserivirent qu'il se gardast et 
qu'il estoit espié, et en passant par an village lui fut dit que nagaires estolent 
passez gens qui le queroient, et en un autre lieu plus pres de La Rochelle en 
apperceut, si s'avança ct arriva a la porte de Saint Nicolas de La Rochelle, 
cuida entrer par icelle; on lui dist qu'il n'y entreroit ja; il dit qu'il avoit 
rien mosfait, et vint son frere et s'aviserent que le dit Raymon alnst par une 
autre porte; ainsi le fist. Dist qu'il et son frere furent mandez par Jehan Le 
Boursier et autres de l'esch{ev]inage (fol. 192 vo) après pluseurs paroles qu'ilz 
avoient eues; ot vouloient les aucuns que’ on le gettast on l'eaue ete. Dit que 
Le Boursier lui demanda comment il avoit est& tant hardi d'entrer en In ville: 
il respondi qu'il n'avoit meffait, ne defendu ne lui avoit este, et s'aucune defense 
ou interdicelon y avoit, il n'avoit esté ouiz ne appollez; bien avoit esté mena- 
ciez; et leur dist oultre que autrefois avoit appellé et [estoit} exempt d'eulx. 
Boursier jura grant serement que, s'il n'y avoit que lui, ille getteroit par dessus 
les murs en la mer; en oultre il dist que Kaymon iroit en prison, dont il 
appolla; par dessus lequel appel et en attemptant ilz le baillerent a 119 out 
sergents du Roy a le mener en prison, et fut mené que on faisoit aval la ville 
les feuz pour la saint Johan, ot mis en prison, Conelut bien appellé tout 
pertinent; conclut aussi 4 roparacion des attemptaz et pour ce lui faire amende 
honorable et profitable de Ile escuz ou tant que raison ete. soit comme 
officiers ou comme singuliers, avoc dommages ot interostz etdespens; offre prouver, 
Procurator Regis nichil dicit de presenti. 

Les defendeurs vendront au lendemain de la saint Martin d'iver dire ce 
qu'il appartendra, et leur est defendu que a Raymon ne meffacent ne facent 
meffaire en corps ne en biens pendant l’exempeion par appel, et qu'ilz ne lui 
empeschent l’entree et issue de la ville de La Rochelle, 

(Arch, Nat., X'A 9199, fol. 192 r0 et v°, — La suite de l'afairé n'a laissé 
aucune trace dans le rejistre.) 


Je ne veus retenir des documents reproduits ci dessus qe ce fait: 
des le comencement de l’anée 1426 deus frères, Raimond et Marcial 
d'Auvergne, natifs de Limojes, étaient établis a La Rochèle*), et de 


1) Jan du Trello ou du Troulon, maire de La Rochèle en 1425 et 1482 
Amos Barbot, op. laud., I, 291 et 298). 

9) Maire de La Rochèle on 1422 (ibid, 1, 286). 

8) Les d'Auvergne n'étaient pas les seuls Limousins qi nbitassent La 
Rochôle au comencement du rögne de Charle VIT; ji ai déja signalé Marcial Vidal 
(paje 125,note 2); j'itrouvo encore Guillaume Moulin, qi i faisait en 1423 le comerce des 
vins avec la Flandre: ,Dicebat quod ipse, bonus ot legalis mercator de villa 
Lemovicensi oriundus, anno MCOCOXXII in dicta villa de Rupella morabatur* 
(Are. Nat. X!A 9192, fol, 208, 16 septenbre 1430). 





4 L'orijine limousine de Mareial d'Auvergne 129 


ces dens frères l'un, Raimond, élait marchand, iandis ge l'autre, Mar- 
gial, était clerc. Étant done les relacions peu amicales q'ils i avaient 
avee les autorités constituées, il est assez naturel de suposer qe Mar- 
eial aura été chercher fortune ailleurs et q'il sera venu s'établir a 
Paris au moment ou ln cour de Parlement qita Poitiers pour regagner 
Ia capitale du royaume (1436). Il ia de grandes vraisenblances a ce 
d'Auvergne qe nous trouvons a Paris, en 1437, come 
du Chatelet, puis come procureur, soit le mème Marciul 
d'Auvergne dont mous ayons constaté la présence come sinple clerc“, 
en 1426—1429, w La Rochèle: ainsi s'explige tout natarèlement la 
clientèle Limousine de Marcial I d'Auvergne de Paris, clientèle dont 
érita; come on peut s'en convaincre par l'étude des archives du Parlement 
ir Cour des Aides, Marcial II d'Auvergne, le poète. 
“Si maintenant nous voulions préciser la place q'il convient d'assigner 
a Marcial 1 d'Auvergne dans les cadres de la famille Limousine d’Au- 
vergne, nous nous heurterions a des dificultés insurmontables, le hasard 
ne mous ayant conservé aucun document de nature a nous édifier conplè- 


- Ce qi est bien certain, c'est ge puralèlement aus deus Marcial 
d'Auvergne de Paris, nous tronvons des Marcial d'Auvergne fixés a Li- 
mojes et qlil faut se garder de confondre avec eus. 

— Mallet de Viriville a signalé depuis longiens un „Marsal d’Au- 
ergnel a qi l'Écurie du Daufin achete en 1422 „ung ronein rouen 
sur fleur de pescher“, et qi dona gitunce le 22 juillet des mile livres 
tournois fixées pour le pris dece cheval, mais il s'est trop haté de faire 
de ee „Marsal® le père de l'auteur des Vigilles de Charles VII?) 
Cestlui ge nous retrouvons vraisenblablement dans un procès porté 

apel du sénéchal de Limousin devant le Parlement de Paris qi 

t sur Vafaire l'aret suivant, a la date du 10 septenbre 1440: 
a a quadam sentencia per locumtenentem senoscalli nostri Lemoviconsis 
Marcialin de Alvernia, actoris, contra Johannem de Sandellis®), 
racine quinguaginta rogalium auri summe per dietum netorem 


en de Paris de la Nouvelle Biographie générale, XXIII, 
Hpublié en 1860). Ce cheval fut doné par le Daufin a Jan de 
Sandelles, maitre de In monaie de Fijac, encore un Limousin (Arch. Nat, 


RK 58, fol. 521). Je note ge le même rejistre, au fol. 223 vo, mencione un 
ser = um autre Limousin q'il ap&le „Gautier Perdriau 
mourant = Limoges*: c'est le fameus ,traitre*, décapité en 1426, dont j'ai 

es même Jan de Sandelles suqol le Daufin avait fait présent 


cheval achetö de Marsal d'Auvergne. 
Eemaaléche Forschungen XXIIL. 1, 





Antoine Thomas 42 


prodiok defeusoris tradite pro endem per dietum defensorem pro Ipso 

ut aus nomine magistro Regnerio de Boullegny') solvenda ipsique de 

male soluta, ut dicebat actor, ad quam summan sibi restitucndam 

fotor prodietum defensorem et in ipsius expensis condemnari pecierat 

por quam diotus locumtenens predictum defensorem ad supradictam quinqua- 

ana rogalium auri summam, super on ‚XI. librarum turonensin summam una 

Qu uno rogali aureo deductis, dieto netori restituendam et in emenda justicie 

no In ejusdém netoris expensis condemnaverat, fuisset pro parte dicti defensoris 

a0 nontram Parlamenti curiam appellatum, auditis igitur in dicta curia nostra 

partibun antedictis . .. per judielum dicte curie nostre dietum fuit predietum 
loeumtonontem bene judicasse et dictum defensorem male appellasse . : , 

Pronunciatum X# die septembrie anno millesimo COCCe, XLe, 
Cambray. 

Ce Marcial d'Auvergne de Limojes portait le titre de ,maitre“ 
come celui de Paris, bien que l'aret n'en fasse pas mencion: en éfet 
nous retrouvons l'intitulé de cet aret dans le rejistre du Conseil du 
Parlement X'A 1482, fol. 150, sous la forme suivante: „Inter magistrum 
Marcialem de Alvernia et Johannem de Sandelles“. 11 avait un frère 
nomé Audouin, qalifié aussi de „maitre“*), et une seur noméc Agnès. 

Plus tard, nous constatons encore a Limojes l'existence de deus 
Marcial d'Auvergne distinets et qi sont vraisenblablement ses fs: 
l'an est a la fois, en 1469, juje on sénéchal de Chalucet et avocat 
fiscal du roien Limousin, puis plus tard (1485, 1489, 1492) juje civil des 
consuls du chateau de Limojes’); Pautre, sur le conte dugel nous 
somes moins bien informés, dit Marcial d'Auvergne Ze jeune, était en 
février 1471, secrétaire de l'évège de Limojes*). 

Cote énuméracion fastidieuse n'aurait èle d'autre résultat ge de 
montrer au milieu de quels écueils un biografe eonsciencieus doit 
dirijer sa barge q’ele ne serait pas conplètement inutile. 

Mais il est tens de qiter Limojes pour revenir a Paris. Jefinirai en pu- 
bliant un inportant document qi nous fait conaitre avec la plus 
grande précision les descendants immédiats de Marcial II d'Auvergne, 
le seul personnje de la famille dont l'istoire litéraire proprement 
dité ait # tenir conte, et qi nous consolera un peu de l'incertitude 
qi subsiste encore sur ses ascendants. J'en dois la conaissance a 


1) Rognier de Boullegni était receveur jénéral des finances royales, 

2) C'est vraisenblablement cet Audonin qi exerçait a Limojes, des 1425 
ou 1428, les fonceions de juje de Chalucet (Voy. L. Guibert, Chälucet, p. 96). 

8) Voyez L. Guibert, Chdlucet, p, 96, et le mème dans los Arch. hist. 
du Limousin, Archives anciennes, VII, p. 144, 172 et 190. 

4) Coll. des Doc. inédits, Mélanges hist., I, 686; ete mencion a étè relevée 
par Vallot de Viriville dans la Nour. Biogr. générale, 





43 L'orijine limousine de Marelal d'Auvergne 431 


M, B. de Mandrot, a qi l'istoire du qinzieme siècle a tant d'obli- 
gacions ‘). 

Le 7 mui 1500, maitre Marcial d'Auvergne avait prété a la vile 
de Paris une some de 35 livres tournois ; la vile la renboursa a ses 
éritiers trois ans après sa mort, c'est a dire en 1511. Ses éritiers 
étaient ses trois fis survivants, a savoir: maitre Guillaume, procureur 
du roi en l'élection de Paris; maitre Germain, débile d’entendement; 
Louis, controleur du grenier a sel de Monfort-l'Amauri; enfin deus enfants 
mineurs d'un fis prédécédé (maitre Marcial d'Auvergne le jeune), Ma- 
guelone et François, Maguelone est un joli non, pas comun, et 
qui siet bien a la petite-fille de l'auteur des Arreste d'Amour, En 
présence d'une tèle lignée, il faut rapeler qe Gaston Paris a cru 
trouver dans les euvres mömes de Marcial d'Auvergne Ja preuve q'il 
m'avait pas d'enfants au moment ou il conposait les Louanges de la 
Wierge: si son induecion est juste, il i a la un inportant indice pour ln 
cronolojie des euvres de notre auteur, 


28 décenbre 1611. ÆRenboursement aus éritiers de maitre Marcial d'Auvergne 
d'une some prétée par lui a la vile de Paris le 7 mai 1500, 

Autres remboursemens faiz par co present réceveur a cause de l'emprunt mis 
ot levé par deliberation de conseil sur les habitans de la ville de Paris en 
Vannes finie mil Ve pour subvenir a partie de l'ottroy de vingt mil livres tourn, 
faict par icelle ville au Roy nostre sire par forme de prest lors par luy requis 
pour subvenir s ses grans et urgens affaires, dont plus ample mencion est faicte 
où compte d'icelle auneo, los d. remboursemens faictz en la maniere qui 
s'ensuit... 

Aux enfans et heritiers de feu maistre Marcial d'Auvergne, en son vivant 
procureur en parlement, la somme de trente clnq livres tourn. pour les rem- 
hourser de pareille somme par led. deffunet prestee a lad. ville, des led, 
septieame jour de may l'an devantd, mil V°, pour pareillement subvenir au 
‚prest ey dessus moncionné, comme il appert tant par la recepte ..... que par 
une eedulle de recongnaissance . . . en vertu de laquelle et des "Tettres de 
mandement sur ce de mesd. srs dounees soubz leurs signetz le XXIILJe jour du 
d. mois de decembre ond. an mil Ve XI ce present receveur a payee, bailles 
+ delivroe n M* Guillaume d'Auvergne, procureur du Roy nostre sire en l'elec- 
tion de Paris, tant en son nom que comme curateur pourven par justice a la 
‚personne et biens de maistre Germain d'Auvergne son frere, debile de son 
entendement, et encores comme 80y disant procureur et faisant et portant fort 


1) Note de la table alfabétiqe qi termine l'édicion du Journal de Jean 

de Roye, 11, 448, Dans cète note il i a une indicacion irréfléchie, a savoir qe 

‘d'Auvergne était dit aussi Marcial Robinet: en réalité, Marcial Robinet 

“et um procureur au Parlement qi n'a do comun avec Marcial d'Auvergne 
qe son prénon de Marcial, 


wu 


g* 





132 Antoine Thomas 44 


en ceste partie de Loys d'Auvergne aussy son frere, contrerolleur du grenier 
a sel de Montfort l'Amaulry, par lequel il promect faire ratiffier etavoir agreable 
le contenu cy après toutes fois que requis en sera, et noble homme Pierre 
de Soubz le Four, s* de Damppont, ou nom et comme tuteur et curateur de 
Maguelonne et François d'Auvergne, enfans mineurs d’ans de feu Me Marclal 
d'Auvergne le jeune et de Marie de Bricy jadis sa femme, a present femme 
dud. Pierre de Soubz le Four et horitiers d'icelluy deffunet leur pere, lead. Mes 
Guillaume, Germain et Loys d'Auvergne, freres dud. feu Me Marcial et heritiers 
soulz ot pour le tout avec lesd. mineurs, comme representans leurd, pere, icelle 
somme de XXXV L t, comme par leur quictance oscripte au doz d’icelluy man- 
dement appert, pour cocy lesd. XXXV I. t. val. XXVILJ L p. 
(Bibl. Nat,, frang. 11687, fol. 19 ro, 14 vo et 15 ro.) 





Le fabliau du jaloux et de l'ange Gabriel. 
Publié par Jakob Ulrich à Zürich. 


Ce fabliau assez gai est tiré du ms. 160 de la bibliothèque de la ville 
de Pérouse, auquel j'ai emprunté le fabliau du jaloux, publié dans les 
Mélanges Ascoli (pp. 7—25) et dont il présente les traits linguistiques 
toscans-vénitiens ou toscans-émiliens. 

L'archange Gabriel joue un rôle assez douteux dans plusieurs 
nouvelles italiennes, où les prêtres sont intéressés; je ne me rappelle 
pas d'avoir lu notre thème autre part, 

Un petit glossaire suit le texte. 


u Hora inttenda giaschuno geloxo 
E tutty quily ch’eno in galoxia, 


Et yo ve dirö d’ano moltto aghuroxo 
E de una bela dona ch'elo avia; 

E de guardarla li era si pensoxo, 
Averla in brage el vero no li paria; 
De geloxia li era si vestitto, 

Pit eh’alttro homo elo n'iera fornitto. 


Quelo bonomo era piligarro 

E per posere la soa dons guardare 

La façea stare desopra a uno solarro 

Et elo staya desotto a lavorare, 

E tuito el ventto ch’entra de çenaro, 

Da quela dona no porave andare. 

L'uso de la schala tignia bene seratto; 
Insia e inttrava per uno porttelo da latto. 


La dona se fe uno dy a uno porttelino, 

A una finestra ch'é disopra la via. 

Pasô ly uno prette che li fe uno bela inchino 
E la done lo salutto li rendia. 

Non sen achorse el geloxo mischino 





Jakob Ulrich 


Che a quel(o) punto mortta l'averia. 
La dona se pensé senga falanga, 
Chome a quel(o) priette se posea dare per manga, 


Et in suxo lo letto ela si gettöe 

E forttementte si se lamenttava, 

E lo geloxo che [I] lamentto ascholttöe, 
Su per le schale ratto se ne andava, 
E a jagere ch’elo la rittrovöe; 
Chorttesementte si l'adomandava 

E ei ly disy: «Ho dolge anima mia, 
Eite in piagere nula chosa che sin?» 


Ed ela dise a luy: «Maritto verace, 

Yo te ne dirago la chaxonne. 

Va tosto per uno priette, #’el te piage, 
Ch’io mi sentto a mula chondigione, 
Menamene uno che no sia falage, 

E te va preso a chottale maxone, 

In doso portta una chappa xbiancheçatta,» 
E mandé per quelo che l'4 saludatta. 


Disse el geloxo: «Io si volio andare, 

Po eh’el te piage, moltto volonttiery.» 
Andö a la ghiesa per lo priette trovare; 
A schachy gugbava sopra uno tavoliery. 
Chorttexementte se’] prexe a saluttare 

E poi li ehonttö quelo che fo mistierry. 
Et elo priette s’achorse del chonvinentte; 
Andé chom lo geloxo amanttinentte, 


E lo geloxo se n’andö su per le schale 
E lo priette segho in chompagnia, 

Non batte hoxelo si fortte li ale, 
Chome al geloxo hogny ponso li battea. 
Trové la dona in mego del solarre 
Suxo uno richo letto ch’el’ avea, 

El priette li doné uno belo salutto 

Et ela rispoxe: ‚Ben sia vinutto.‘ 

Dise el geloxo: ,Misiere, hora seditte 

E hoderitte gio ch’ela vole chonttare.‘ 
Respoxe el prielte: «Uno pocho ve parttitty; 





Le fabliau du jaloux et de l'ange Gabriel. 


La dona e my lasatti raxonare,» 

Bespoxe el geloxo: ‚Falatto l'avritty, 

Che solo siegho ve la lassy stare, 

Che, se mio padre resusittasse, 

No me fidaria, se Chripsto me ne preghasse. 


Respoxe el priette: «Cia non & huxanga; 

Si tu 1& stiessy a scholttare, aria verghognia 
Hor no abiatty nula dubittança; 

In verittä de my nom ve bixognia; 

A my vinisty per si gram fidança, 

Ch'io no sono homo de dire mengognia. 
Statte uno pocho da partte a sedere; 

La dona e my bene porÿ vederre.» 


E lo geloxo se fo delunghatto 

Fuorsy tri pasy delungho da[l] letto, 
El priette chon la dona si & parlatto; 
Dise: «Madona, ditte el vostro difetto.» 
Respoxe quela dal vixo roxatto: 
„Enttro le vostre brage yo me remetto, 


Che me insigniasy qualche chondigione, 
Ch'io husisse de questa ria prexone.» 


Respoxe el priette: «Madona, vuy ben ditty; 
Io ve ehontarago tutto el fatto. 

A questo vostro maritto vuy diritty 

Che ve sentitty al chore un mal baratto. 

De gloria si prexo vuy l’avitty, 

Ch’elo vel chrederä al primo tratto, 

Ditty che l'ançelo Chabriele vi vene a parlare, 
Che in anima e in chorpo ve ne vole porttare. 


E vuy deritty pure che chusy sia, 
Genttile madona piena di bonttade, 
Et io girö per vuy in fede mia, 

Solo in sta notte in bona verittade. 
No] saperä may persona che sin 

Da la mia partte in bona lieltade. 
Da mega notte vuy ve livaritty 

E io sarô quelo angelo che trovaritte.‘ 





Jakob Ulrich 


E lo priette la chonfesione li ebe ditta 
E poy da ln dona si se departtia. 

Ela remaxe chomo stramorttitta, 

Digen che’l chapo fortte li dolea, 

E lo geloxo li dige: «Dolge mia vitta, 
Ette in piaxere nula chosa che sia ?» 
Ela rispoxe: ‚Ho dolge amor mio belo, 
Porttare me ne vole l’angelo Chabriello. 


Perho, maritto mio, hor te chonfortta, 
D'un’ alttra dona tu te pensaray, 

Che l'ançelo Chabriel me n’a fatto achortta 
Ch'elo me ne portarri che nol saperay. 
Perho, maritto mio, sera bene la portta, 
Tutte le chiave a latto te metteray. 

Ma l'ançelo m’& promeso a la mia vitta 
Ch’elo me ne porttard bela e vestitta.‘ 


Dise lo geloxo: «Bene lo volio vedere, 
Se iln] nula guixa yo te poré guardare. 
Né dy né notte no volio dormire.» 


Inchonttinentty se chorse ad armare 

E dise: «Se nisuno homo vederé vignire, 
De questa spada el chonvirä provare.» 
Se volitte hodire chomo ela andé via, 
Se m’ascholtady per vostra chortexia. 


Tutta quiela notte stette armatto, 

Inttorno a{1] letto tuttora guardando, 

Se nisuno homo li avese trovatto, 

Datto li averebe chomo fose in bando. 

Ma pure dal sono si fo pure abarbiatto; 
Poxe çoxo el schapo e a dio l’arichomando. 
Quando "la vide ch'eli era adormendatto, 
Vestise im fugha e parttissely da latto. 


E quela moltto tosto fo vestitta 

De tutte chose che li fagea mistiery, 
Chalgatta e guntta e tutta ben fornitta, 
E tolse giolie che aven nel forgiery. 
Fese al porttelo sopra la via mestra, 
Guardé de sotto e vide el bagaliery. 





Le fabliau du jaloux et de l'ange Gabriel. 


Per quelo portielo da latto se n'andava 
E moltto presto lo priette l'abraçava. 


E la mattina a rischiarare del giorno 

Quelo buom geloxo si se resenttia, 

E guardando quela che 4 lo vixo adorno, 

In nula parte atrovare no la pottia, 

E dise: Hoime laso, che bene fatto [4] rittorno 
Quelo angelo Chabrielo ch'ela digen. 

Tolse moneda senga demorare, 

Che per Y’anima de la soa dona volen dare. 


A lo suo priette se n’andö subittamente 

E si ly parlé chon gram dolorre; 

Preghando ly digen dolgemente: 

Misiere mio, per lo vostro honore 

Toly quisty dinary e pregha dio honipottentte 
Che a l’angelo Chabriel metta in chore, 
Ch'elo me volia rendere la dona mia, 

Che pure stanotte se la 'n portté vin. 


Tutte le alttre ghiexie elo 4 gerchatto, 
Quantte i n’era denttro a la gittade; 
E a giaschuno priette moneda i & datto, 
a tutty: «Per la mia dona preghatte!» 
E tanto andé ch'el fo rittornado 
Al priette che la tigniea in verittade, 
Dise el geloxo: ‚Misiere, bem stiatty.‘ 
Rispoxe el priette: ‚Vuy bene vigniatty.‘ 


Disse el çeloxo: ‚Misiere, hora tolitty 
Quisty dinary da la partte de dio, 

E l'ançgelo Chabriele ne pregharitty 

Ch’elo me debia rendere l’amor mio.‘ 
Respoxe el priette: ‚Misiere, hora intenditty 
Per chortexia gio che dire volio yo: 

‚Se piu moneda me volitty dare, 

(Bene) farô la vostra dona rittornare‘. 


167) tanto] tando. 





Jakob Ulrich 


Digea lo priette: ‚Misiere, hone notte 

El me chonviene stare in oragione, 
Quela vostra dona sentte de gram botte, 
A ora u hora ä de gram chustione.' 

Nom s’'achorgen el geloxo de la motte, 
Ohe’l priette a lie dava in quela staxone. 
«Rittornatty da my da domano a hotto,» 
Perho che l'avea tenutta gia dei di hotto. 


El geloxo si livö quela mattina 

In quelo gorno che’ priette li à detto. 

Et andö a la ghiexia chon gram dottrina 

E quela notte nom dormy ne[l] letto. 

Dise lo priette: ‚Madona min fina, 

Gio ché io dirô [non] viegnia a difetto; 

Al vostro maritto el ve chonviene rittornare,' 
E vestÿ l'aschoxe de drietto a l’alttare. 


XXIV. 185 E poy averse le portte del santto 
E lo geloxo denttro li fo inttrato. 
Dise lo priette; ‚Che 4 tu fatto tunto? 
Inchonttinentty ch’el fo aparatto, 
Da uno latto, da l'alttro chantto 
À quela dona che Ini a gigniatto; 
Et ela usy fuora chom gram rixo 
E dise: ‚Tratta m’avitte dal paradixo,‘ 


GLOSSAIRE. 


abarbiato 125 aveuglé hozelo 61 oiseau 

aghurozo 3 heureux insir 16 sortir 

atrovar 140 trouver sil 

bagaliere 184 bachelier, jeune homme motte, la 178 jou de mot, plaisanterie 
baratto 84 affaire mischino 21 pauvre, malheureux 
bonomo 9 bonhomme misuno 123 quelque 

çalozia 2 jalousio ponse 52 pouls, nerf 
chonvignente 47 situation posere 10 pouvoir 

gigniare 190 faire signe se 120 afr. se, allem. s0 

gunto 181 peut-être genta — ceinte siegho 62 avec elle 

delunghatto 73 éloigné abianchegiato 39 blanc 

falança 23 faute 





Le sort du radical dans la dérivation française: 


Par 
Kr, Nyrop à Copenhague. 


1. Les suffixes s'ajoutent ordinairement au mot primitif sans que 
celui-ei se change: faindant — fainéantise, journal — journalisnre ; mais il 
arrivé aussi que le mot primitif subisse différents changements; ils 
affectent: 

1° La voyelle radicale du primitif, qui peut se changer: poil — pelage 
panier —panerée, etc.; voir notre Grammaire historique, 1°, $ 297, ss. 

2 La voyelle finale, qui peut tomber: Sahara — saharien. 

8° La consonne finale, qui peut se changer: arc — archet. 

4° La terminaison, qui peut disparaître: marmot — marmaille, ou 
être confondue avec une autre: fabac — tabatière. 

Nous étudierons ici seulement les changements que subissent les 
voyelles et les consonnes finales et la chute de la terminaison. 


A. Voyelles finales. 

2. Les voyelles finales peuvent étre atones (chèvre) ou aecentuées. 
Les voyelles accentuées peuvent être orales (Charivari, Figaro, Sahara) 
où nasales (charbon, voisin). Il faut examiner ces différents cas à part. 

3. Vorsitz arose Comme voyelle atone finale le français ne possède 

Ve féminin. Cette voyelle, ordinairement muette dans la langue 

disparaît toujours devant le suffixe: chèvre — chevron, maître — 

Moiirise, paysage — paysagiste, ete. 11 disparaît également quand il est 

Gr. hist., 1, 8283; II, $$ 52, 279): Cervantes— cervan- 

Ingres — ingriste. Ardennes — ardennois. Nantes — 

Rennes — rennais. Tarbes — tarbéen. Troyes — troyen. Vin- 

eincenmois. 

Be m. L'e se conserve graphiquement dans certains cas après g: 

ange — orge — orgeat, rouge — rougeaud, ete. 


4 Vorsıuns accmwrußss omazxs. Pour les mots qui finissent par 
us royelle secentuée orale, il y a trois possibilités. 





140 Kr. Nyrop 2 


1° La voyelle peut tomber. Ce phénomène s’observe surtout dans 
la langue moderne avec les mots d'emprunt: Panama — panamiste. 

2° La voyelle reste, et il se produit un hiatus: bleu— blewätre, hardi 
— hardiesse, joli — joliet ; café — caféine, revue — revuiste, ete, Henri 
— henriade. 

3° La voyelle peut rester, et le suffixe est élargi d’une consonne: 
tableau— tableautin, etc. Pour ce phénomène nous nous permettons de 
renvoyer à notre étude dans les Bausteine. 

5. Chute de la voyelle finale. Examinons d’abord les cas où In 
voyelle finale du radical est différente de la voyelle initiale du suffixe. 
Les voyelles exposées à tomber sont a, €, i, w. 

1° A. — Exemples: Alhambra — alhambresque. Bamboula — bam- 
boulesque. Blidah — blidien. Canada — canadien. Diva — diviste (Vil- 
latte). Gambetta — gambettiste, gambeltiser. Golgatha — golgather 
(Villatte) Himalaya — himalayen (O. Mirbeau, Le jardin des supplices, 
p. 202). Panama — panaméen, panamiste. Polka — polker. Saba — 
sabfen. Sahara — saharien. Spinoza — spinozisme, Vendzudla — véné- 
zuélien. Zola — zolisme, zoliste, 

Cas ısoris. Dans quelques rares mots on garde l’a comme dans 
Volta— voltaïque. Zolatesque, de Zola, x été modelé sur so/datesque. 

Dousixrs. On hésite entre bouddhaïsme, bouddhaïste et bouddhisme, 
bouddhiste, 

2 E — Exemples: café — cafier. Chevé — cheviste. Delcasse — del- 
cassisme, Charité — charitable; nécessité — nécessiteux, vérité — véritable. 

Cas 101és. Dans les dérivés de café la langue actuelle conserve 
Ve: caféier (qui tend à remplacer cafier), caféière, caféine; comp. cafe- 
tier avec une consonne analogique, De thé on a tiré théière et thétière. 

8 1 (N). — Exemples: Charivari — charivaresque; Garibaldi — 

il ; Nancy — nancéen, etc. 

4° 0. — Exemples: Esperanto — espérantiste.  Gigolo — gigolette 
(Gr. hist, TI, 8 451). Figaro — figaresque, figariste, figariser. 

Cns 18o1ës. On conserve l'o et admet l’hiatus dans jingo — jingoïsme, 
zemistoo — zemstvoïste. De Hugo on u tiré hugolätre, hugolesque hugo- 


6. Nous citerons à part les quelques exemples qui présentent la 
rencontre de denx voyelles identiques. Si la voyelle finale du radical 
est la même que la voyelle initiale du suffixe il y a fusion des deux 
voyelles (voir Gr. hist. 1, $ 287). 

1° a+a> a: abracadabru + ant > abracadabrant ; Zola + être > 
Zolätre. 

2 j+i>y: charivari — charivarique, samedi — samediste. Gassendi 





3 Le sort du radical dans la dérivation française 1H 


— gassendiste, Tahiti — tahitien. Ajoutons Bovary — bovarysme; dandy 
— dandysme (ou dandisme). 
3° 0+02> 0: Hugo — hugolätre. 
de uw u: cowrbatu — courbature; nerf féru — nerf-férure; ver- 
— vermoulure. 

7. Vorzuues accexruëns xasaues. Les voyelles nasales [&], [5]. [@] 
perdent leur nasulité et redeviennent orales (comp. Gr. hist, TI, $ 448, 2). 
Ce changement n'est pas noté par l'orthographe. 

1° [@]devient[an]: charlatan — charlatanisme, paysan — paysannerie; 

2, [6] devient [on]: éonbon — bonbonnière ; charbon — charbonnage, 


£ 3 patron — patronner, elc.; 
3° [@] devient [yn]: run — rundtre, brunet ; opportun — opportu- 
iste, ete. 

8. Le sort de la voyelle nasale [#] est plus compliqué. Voici les 

Zur cas qui se présentent : 
1° [2] (aim) > [am]: faim — affamé, vfr, raim — ramée, ramure ; 

> [2] (ain) > [an]: mondain — mondanite; 

3° [€] (ain) > [en]: souverain — souveraineté ; 

4° [à] Cain) > [on]: grain — grenier ; 

Ge [ö] (ein) > [en]: frein — effréné ; 

6° [2] (in) > [in]: bouquin — bouquiner, bouguiniste ; coquin — coqui- 
nerie ; voisin — voisinage. 

B. Consonnes finales. 


9. C. Théoriquement les dérivés des mots en c devraient présenter 
e [k], ch {/], © [s], selon que le suffixe en gallo-roman commençait par 
© (w), aoue(f). En effet, on trouve à côté ‚de arc les vieilles formes 
étymologiques archier (-arius), archié (-atum) et arcel (-ellum), 
arceler, mais cet état de choses n'est pas général à cause de l'influence 
tronblante de l’analogie qui agit de plusieurs manières: 
1: Grâce à l'emploi plus fréquent de ch, qui figure aussi au 
féminin (Gr. hist, II, $ 417), ce son s'est ordinairement généralisé aux 
us dela des formes comme archet (-ittus), vfr. archeier 

(-izare), ete. 

“2 Sous l'influence du primitif, Vexplosive finale peut rester sans 
‚ehangement: arc— arguet. La plupart de ces dérivés sont relativement 


© 8 Enfin sur le modèle de are — arceau, l'explosive est parfois dans 
les dérivés récents remplacée par c [s]: jone — joncer. 
nés quelques exemples des différents traitements 
€ final: 





142 Kr, Nyrop 4 


1° Passage (analogique) de ce a ch: Bac — bachot. Blanc — blanchet, 
blanchette, blancheur, blanchir, vfr, blanchoier ete. (comp. les formes 
régulières blanchaille, blanchard, blanchätre). Coy— cochet, Croe — 
crochet, erochu, Die — duché, duchesse, Jone — jonchaie, jonchet (comp. 
Joncher, jonchée, jonchère). Roc — rochet. Sac — sachée, sachet. Sec — 
vfr. sechéce. Tronc — tronchet. 

2° Maintien de l'explosive: Bec — bécard, bécasse, béquelte, béqueter, 
béquille et béquer, béquée, béquet (qui ont remplacé bechier, bechiée, 
bechiet). Blanc — blanquet, banquette, blanquier. Roc — rocaille (autre- 
fois rochaille). Roc (persan rokh)— roquer. Comp. Bismarck — bis- 
marckien, Lubeck — lubeckois. Maroe — marocain, ete. Offenbach — 
offenbachie, offenbachiste, offenbachiser. 

3° Passage de e [k]ä e [s]: Balzac — balzacien, Condillae — condil- 
lacien, Comp. musique — musicien. De jonc, J. K. Huysmans a tiré se joncer. 

4° Passage de c à g [g]: zine — zingage, #ingueur, 

5 Échange entre e et g [3]. A côté de clerc on avait elergie, 
clergié, clergise, clerjois elergil; sur l'origine du 9, voir Gr. hist. I, 
$ 401, 2. Comp. haubere (haubert) — haubergeon. 

1. F. Sur le sort de cette spirante sourde il faut remarquer: 

1° Dans tous les dérivés anciens le f final est régulièrement rem- 
placé par un v (comp. Gr, hist, I, $$ 449, 450, 2; etIl, $408). Exem- 
ples: bœuf — bouvet, bouvier, bouvillon ; canif — canivet ; chef — achever ; 
chetif — vir. chetiveté ; vir. ef — avette; exclusif — exclusivisme ; juif — 
Jjuiverie; naïf — naïveté; neuf — neuvième; oisif — oisiveté, ete. 

2° Depuis longtemps la sourde du mot primitif s'introduit, spora- 
diquement, dans le dérivé, A côté de reuvième et suavet on trouve ainsi 
neufieme (Noel du Fail, II, 239, 279) et swafet, qui gardent la finale des 
primitifs neuf et sugf (suavem); comp. Gr. hist., I, $ 450, 2. 

3° Les dérivés tout récents conservent la sourde: bœuf — bœufer, 
chef — chefferie, soif — soiffard, soiffer, suif — suiffeux. 

4e Dovnxers, Dans un seul cas, on garde l'ancienne forme à côté 
de la moderne. De swif on a tiré d'abord suiver, employé encore dans 
Vargot des marins (voir les poésies de Jean Richepin), et plus récem- 
ment (Acad. 1835) suifer, 

12. 6. Iexplosive a été introduite dans les dérivés populaires de 
Tong (comp. Gr. hist,, II, $ 418): longaille, longuet, longueur. On trouve 
la chuintante [3] dans Zonger. Comp. Cherbourg — cherbourgeois, Ham- 
bourg — hambourgeois, Pétersbourg — pitersbourgeois, ete.; nous avons 
rencontré slesvigeois à côté de slesvicois. 

13. GN. La nasale mouillée [ü] est remplacée par la nasale dentale | 
{n] dans Boulogne — boulon(n)ais, Cologne — colonais, | 





Le sort du radical dans In dérivation française 143 


L est remplacé par u devant une consonne (Gr. hist, 1, 8342): 
… cheval— chevaucher, féal — féauté, loyal — loyauté, principal — princi- 
; Un pareil balancement entre [0] et [al] se trouve dans bureau 
fourneau — fournaliste (ouvrior — pâtissier). Comment expliquer 
curieux? Est-ce que buraliste (de bureaw) se serait modelé sur 
(4 eûté de journamx)? 
N. Un m analogique s'est introduit dans quelques dérivés de 
en -ain et -in. 
Sur le modèle de faim — afamé se sont réglés étain — étamer 
(la ecte serait éfagner) et plain (pour pelain) — plamée, plamer. 
latin on avait tiré en ancien français Zatimier; il fant pro- 
admettre une influence de mots tels que venin (pour penim, 
purent nd altération de venenum) — venimeux, envenimer, sain 
(vr. sain, saïm) — ensimer, essimer. 
2A >. Au p (orthographigue) de loup correspond un ev dans les 
; douvat, louvet, louveteau, louvetier, ete. 
: # final de enfant est remplacé par c dans l'ancien dimi- 
; done, ce mot n'est pas une formation française, il doit 
un *infantionem. 


©, Chute de la terminaison, 


suffixe peut s'ajouter au radical dépouillé de sa terminaison. 
as dont on constate le plus souvent la chute sont -us, 
ie, -ier, -is, -on, -ot. En devant former un dérivé nou- 
par éliminer ces syllabes qu'on a regardées, à tort 
des suffixes. 
> manière on a pu tirer marmaille de murmot, quoiqu'il n'y 
dicale marme, tout comme on a créé en latin vul- 
eôté de rancor, et en français moderne frimaire 
Ces cas nous présentent le phénomène enrieux, d'une 
d’une composition. 
* série d'exemples montrant l'apocope de la terminaison. 
Bocage (ce qui est écrasé avec le bocard). 
— thomiste, la Revue thomiste, 


rare: Le même che s'ob- 
; de quelques noms propres; de Chevreau on u 
ceau, clemenciste (Gazette de France), mais le 





14 Kr. Nyrop 6 


\ 
Courrier de Vaugelas (X, 11) rejette cette forme et demande clémen 
celiste (1). Les habitants de Landerneau s'appellent Landerniens. 

«se: dragée — drageoir, dragiste. 

«er: diner — dinette (le substantif diner a été traité comme le verbe). 

“el: cadet — cadichon ; fouet — fouailler ; violet — violâtre ; de Flo- 
quet on a tiré le verbe foquer; de Musset, Mussaillon, de Peyronnet, 
Peyronéide; de Turcaret, turcarien. 

eux: oiseus (otiosus) a été remplacé par oisi/; on avait dans lu 
vieille langue oisance, oiserie. 

“ie: bougie — bougeoir; Marie — marotte, Chimie — chimique; féérie 
— fétrique; fantaisie — fantaisiste, ironie — ironisme, ete.; comp. ci- 
dessus, $ 6. 

»ier: bätonnier — bätonnat ; leorier — levron; officier — offieiat ; vir. 
pautonnier — pautonnaille. 

«in: lapin — lapereau, 

“on: aigron (forme dialectale de heron) — aigrette; garnison — 
garnisaire (l'a emporté sur garnisonnaire); million — milliasse; pennon 
panneton (pour penneton). 

-ond: pudibond — pudibard, faussement pudibond (L. Larchey). 

«ot: javelot — javeline ; marmot — marmaille. 

20. Nous eiterons à part les quelques exemples où il y a rencontre 
de deux syllabes homophones. Dans ce cas, qui paraît assez rare, il 
y & suppression de l’une des syllabes (Gr. hist. 1, $ 514): 

analyse-+ -iste > analyste (voir A. Tobler, Beiträge, I, p. 144). 

décrépit + -itude (forme élargie de -tude, employée dans exactitude, 
ete.) > décrépitude. 

Delyannis + iste > delyanniste (Le Courrien européen, 30 juin 1905, 
p. 13). 

21. Dans les noms propres dérivés la chute d'une ou de plusieurs 
syllabes finales est un phénomène assez ordinaire; ce qui s'explique 
par le caractère hypocoristique de plusieurs de ces dérivés (ef. Gr, hist., 
I, $ 121). Exemples: 

Auberi — Auberon. Catherine — Catin, Cato. Madeleine — Made- 
ton. Marguerite — Margot. Michel — Michon. Musset — Mussaillon (em- 
ployé par G. Sand). Nicolas — Nicolin, Colin. Pierrot — Pierrette. 
Robert — Robin. Suzanne — Suzelte, Suzon. 

22. Rappelons en dernier lieu les dérivés formés à l'aide du suf- 
fixe argotique -o devant lequel toute terminaison tombe: camarade — 
camaro, invalide — invalo, propriétaire — proprio, ete. 





Quelques observations sur les Mots d'emprunt. 
Par 
1. 1. Salverda de Grave à Leide. 


Je voudrais réunir lei, en l'honneur du savant éminent à qui tous 
ceux qui se sont occupés du provençal doivent tant, quelques obser- 
vations générales sur les mots d'emprunt, que m'a suggérées l'étude 
des mois français en néerlandais, et que je développerai dans un travail 
sur „Les Mots français en néerlandais“, qui paraîtra dans quelques 
RE 

Jusqu'à présent on a consacré aux mots d'emprunt dans plusieurs 
langues des études plus ou moins approfondies, mais on n'a pas encore, 
que je sache, essayé de placer ensemble tous les mots qu'une langue 
doit & l'étranger. C'est ce que j'ai entrepris pour les mots français en 
hollandais, en premier lieu pour me rendre compte de l'influence que 
le frangais x eue sur ma langue maternelle, et puis aussi dans le but 
de mieux connaître le phénomène de l'emprunt. 

Si, pour répondre à la première question, je dus m'attacher sur- 
ont aux mots qui marquent des idées ou des objets nouveaux pour nous 
et que nous avons empruntés en même temps que ces idées et ces objets, il 
n'en était pas de même pour la solution de la seconde. En effet, 
noi de plus naturel que la conservation du nom étranger pour l'objet 

Si l'emprunt en était resté là, il n'y aurait pas de problème. 

Seulement, ilyaen outre, dans chaque langne, des mots ke qui 

dénomination à des idées et à des objets qui, à l'époque 

existaient depuis longtemps, quelquefois même de tout 

no qui emprüntait. Et ce sont ces mote:là qui offrent 

pour 1a question plus générale que je m'étais posée. 

Ba fleur al doué ane place à part dans le groupement que j'ai 

fait des mots français qui, depuis le 18° siècle (date du début de notre 

literature) jusqu'à nos jours, sont venus en Hollande. Ce n'est pas 
Momantsche Forschungen KXIM. 1. 10 


| 





146 J. J. Salverda de Grave 2 


ici le lieu de rendre compte de la méthode que j'ai suivie en recueillant ces 
mots ni de décrire les difficultés qu'on éprouve souvent constater quels sont 
les mots qui sont réellement entrés dans la langue. Qu'il suffise de 
dire brièvement de quelle façon j'ai groupé ceux que j'ai eru pouvoir 
admettre dans mes listes. 

Mon point de départ a été celui-ci: plus l’idée exprimée par l'objet 
est individuelle, personnelle, plus il prouve en faveur de linfluence 
française. La ligne à suivre était font indiquée: en commençant par 
les mots qui ont une signification très impersonnelle, et qui intéressent 
les hommes en général, je descends de plus en plus vers lindi- 
vidu: les différents groupes sont disposés en manière d'entonnoir, ou si 
l'on veut, de nasse, Après les mots d'art et de science, qui ont un 
caractère presque international, je distingue deux groupes principaux: 
La vie publique de l'homme et L'homme dans la vie privée. 
Il y a entre ces deux groupes une séparation bien nette. Le premier 
comprend les mots qui se rapportent à l'homme comme citoyen et 
comme membre de la société et se subdivise d’après les terrains 
sur lesquels s'exerce son activité; il a un caractère collectif, surtout dans 
la première rubrique (Politique, Juridiction, Armée, ete.); la seconde 
est déjà moins officielle (Commerce, Industrie, Vie des champs, ete.) et 
approche du second groupe. Celui-ci comprend les mots de la vie 
intime, et ici encore les cercles se rétrécissent à mesure qu'on avance. 
D'abord il y a les mots qui se rapportent à la vie extérieure de 
l’homme (Maison, Nourriture, Vêtements, Jeux, Amusements, ete.); ce sont 
en grande partie des noms pour des objets nouveaux pour nous, eur 
pour Parrangement de notre vie extérieure nous devons beaucoup aux 
Français. Je passe alors à l'homme dans ses rapports avec les 
autres hommes, et voici quelles sont les rubriques que je distingue: 
Assistance et querelle, Amour (bonté) et haine (orgueil, hostilité), Énergie 
(sévérité) et faiblesse (souplesse), Politesse (respect, bonnes manières) et 
impolitesse (mauvaises manières), Sérieux (fidélité) et frivolité (mau- 
vaise foi). Les mots qui composent ces rubriques désignent done la 
manifestation extérieure du caractère de l'homme; ils ont deux faces, 
l'an tourné au dehors, l’autre du côté de la vie intérieure. Il me sem- 
blait utile de faire une catégorie spéciale des mots qui expriment des 
rapports verbaux, pour bien faire ressortir combien un peuple qui 
possède une grande facilité d’&loeution, comme les Français, transmet 
à un people qui par sa nature est plus silencieuse, de termes désignant 
les nuances de la parole; on voit alors que sous ce rapport notre 
éducation a été en grande partie faite par les Français. Dans cette 


catégorie j'ai établi les divisions suivantes: Jnterjections, Salutations, 








L: Quelques observations sur les Mots d'emprunt 4147 


Titres, Mots de la conversation (mots qui servent à renforcer la pensée etc.), 
Flatterie ei offense (invectives), Encouragement et désapprobation. Avec 
la rubrique suivante le cercle devient plus étroit: je m'y ocoupe de 
A, et je cite d'abord les termes qui se rapportent & son 

(son physique, les conditions de sa vie), pour arriver enfin 

aux mots) désignant les qualités d'esprit, de cœur et de carue- 
tere qui, pour constituer la plus petite de toutes les classes, n’en sont 
les plus intéressants à étudier. Ilest vrai que, entre ces der- 

niers mots et ceux mentionnés plus haut qui désignent en même temps 
du caractère et le caractère lui-même, le besoin de 

ba établi une séparation trop rigoureuse; dans la réalité 

de mots se eonfondent souvent; l'unique différence 

c'est que dans des mots comme loyal, cordial ce sont les actions 


mme de l’homme, ce qui fait qu'ils désignent plutôt 
Je ni tandis que des mots comme triste, caprice sont 
en état d'âme, D'ailleurs, ai-je besoin d'ajouter que 

du genre de celle que j'ai faite doit nécessairement 
pécher par trop de rigueur? La nature ne connaît pas ces séparations 
meiten et absolues. C'est ce qui explique unssi pourquoi il m'a fallu 
> groupe de termes ,généraux", qui ne 36 laissent 


part parce qu'ils ont chez nous un emploi très étendu 
de déterminer la plus ancienne signification qu'ils 


i dorénavant de côté les mots qui sont venus ici avec 
objets nouveaux, et qu'on pourrait appeler „techni- 
| tenir exclusivement aux mots plus personnels qui 

ou des objets déjà connus chez nous et que je 


= ana un certain nombre de eonelusions, d’un 

abord, et aussi en partie d'un intérêt plus général. Je 
ue très brièvement des premières. 

ppe d'abord, quand on embrasse d'un coup d'œil d'en- 

français non-techniques en hollandais, c'est que, con- 

tendrait, les termes qui ont un sens défavo- 

moins nombreux que les autres. Comme les 

+ être empruntés surtout par les classes les plus 

a cultivées de la société, on eroirait qu'ils auraient 

dé mondanit& et que, par suite, ceux qui marquent 

litesse ete. seraient supérieurs en nombre. De 

jrait à ne pas trouver de mots qui désignent les 

10* 


ee 





148 J. J. Salverda de Grave 4 


„mauyaises manières“, les Français étant universellement reconnns 
pour des „magistri eleguntiae*, Pourtant on trouve autant de 
termes pour les „bonnes“ que pour les „mauvaises manières“, L'ex- 
plication de ce fait doit être celle-ci: les Français ne nous ont pas 
transmis tel ou tel usage de la vie mondaine, mais ils nous ont 
ouvert les yeux pour la différence qu'il y a entre les bonnes et les mau- 
vaises façons de se conduire dans le monde, Et cette explication est 
corroborée par un mot appartenant à une tout autre rubrique, c'est-à- 
dire blond. Comme les cheveux blonds étaient l'apanage des Germains, 
il semble étrange que nous employions un mot français pour les carac- 
tériser, Ne serait-ce pas que l'on ne se rend compte d’une particularité 
qu'à la suite d'une comparaison, et que c'est chez les Français qu'on 
s'est d'abord aperçu de la nuance spéciale qui distingue le plus souvent 
les cheveux des peuples du Nord de ceux des Méridionaux ? 

Les conclusions plus générales que permettent les listes résultent 
d'une comparaison des mots français empruntés par le néerlandais avec 
ceux qu'ont empruntés d'autres peuples. Cette comparaison ne saurait 
être vraiment définitive tant que nous ne possédons pas de relevés aussi 
complets que possible des mots français en allemand, en anglais ete, 
Je l'ai entreprise pourtant, et elle m'a conduit à un résultat assez 
curieux. 

Parmi les mots français en allemand relevés en grand nombre par 
F. Rümelin'), il y en a euviron 300 qu'on peut considérer comme non- 
techniques; or de ces 300 il n'y en a que 42 que le hollandais n’em- 
ploie pas; tous les autres, done les six septièmes, sont usités chez 
nous aussi. La différence la plus caractéristique est que nous avons 
plus de mots ,généraux"; il est vrai que quelques-uns s’en retrouvent 
à la periode du moyen haut-allemand. Voici ce que j'ai fait pour la 
comparaison de l'anglais. Dans l’Introduction to English, French and 
German Phonetics de Mlle. Laura Soames*) un chapitre consacré aux 
mots étrangers, contient une liste de plusieurs de ces mots; j'y ai 
compté les mots français non-techniques, et j'ai constaté que les? sont 
employés en hollandais également, Quant au suédois, mon ami M. Alfred 
Nordfelt, qui s’oceupe de l'influence française sur sa langue, m’a &erit 
qu'il avait été frappé par la grande ressemblance que présente l'en- 
semble des mots français employés dans son pays et en Hollande. 

J'ai essayé de confirmer et de préciser ces résultats en comparantentre 
eux les mots français employés dans les parlers locaux allemands et néer- 


1) Die Berechtigung der Fremdwörter, Freiburg i. B. 1887. 
2) London, 1899, 





6 Quelques observations sur los Mots d'emprunt 149 


landais; il va de soi que, puisque ces patois représentent la vraie langue 
parlée, ils sont da plus haut intérêt pour l'étude des mois non-tech- 
niques, J'ai eu le bonheur de pouvoir me servir de plusieurs mono- 
graphies importantes dont je cite en note les titres’). Les parlers qui 
» sont traités appurtiennent à des parties différentes de l'Allemagne, 
qui ont eu avec la France des rapports très différents entre eux. En effet, 
Forbach a appartenu à la France de 1735 à 1870, la contrée 
‚du Roer touche au pays wallon, et dans le Palatinat et à Berg et environs 
‚des colons parlant français se sont établis à diverses époques; par contre 
le Mecklembourg est trop éloigné de la France pour qu'on puisse supposer 
des rapports étroits entre sa population et les Français”). Il faut done 
‚que la manière dont les mots français sont entrés dans ces parlers soit 
‚bien diverse. Nous sommes d'autant plus frappés de la grande 
ressemblance que présente le choix des mots empruntés dans ces diffé- 
“rentes contrées. (Je ne peux pas donner jei les preuves de cette assertion, 
parce qu'il me fündroit alors imprimer au long les tableaux comparés 
‚des différents emprunts.) Or, si nous rapprochons ces mots de ceux 
qui s’emploient dans des parlers locaux hollandais, nous constatons 
également qu'il y a beaucoup de mots identiques. Et enfin, voici ce 
que nous apprend la comparaison de ces patois allemands avec le 
néerlandais: les mots qui ne se rencontrent qu'en Allemagne se rappor- 
tent à ceux qu'on trouve ehez nous aussi, dans M. comme 1:24, dans 
‚N. comme 1:24, dans R. comme 1:24, dans F. (où je n’ai compté 
que les adjectifs et les verbes) comme 1:4, pour les adjectifs, comme 
1:3%, pour les verbes. On voit que F. se rapproche le plus du chiffre 
‚que nous avons trouvé pour les mots français en allemand, ce qui s’ex- 

“plique par les rapports intimes que cette localité a eus avec la France. 

Pour les autres, la fraction est à peu près la même. Pourtant, leur 
a ] 


“ Fe Französisches im Mecklenburgischen Platt und in den Nachbar- 
des Realprogymnasiums zu Delitach) T. 1,1897; T. IE, 
1898 (M). — J. Leithaeuser, Gallieismen in niederrheinischen Mundarten (aire: 
zu Barmen). T.T, 1891; D. II, 1894 (N). — L, Florax, 
Roergebietes (Jahresbericht 
rogymnasium der Stadt Viersen), 1893 (R). — Ph. Keiper, Französische 
in der Pfale und Französisches im Pfälser Volkemund, Kaisers- 
M. Besler, Die Forbacher Mundart und ihre französischen 

resbericht der Renlschule in Forbach, Lothringen), 1900 (F). 
à dessein ‚que je ne fais pas mention de l'oceupation du pays sous 
Denis init qu'on attache trop d'importance à ce fait passager. En 
même quo chez nous, la grande masse des mots français 


Ynleni eatrön arant cntte époque. 





450 J. J. Salverda de Grave 6 


situation géographique exelut la supposition qu'ils alent conna ces 
mots par l'intermédiaire l'un de l'autre: tous ont dû puiser indépen- 
damment dans le français, 

Tout cela nous conduit nécessairement à cette conclusion que, chez les 
peuples germaniques, il ya des idées qu'on exprime de préférence par un mot 
français, sans que cette idée soit particulièrement française. Et, quoi- 
qu'on ne voie pas pourquoi des idées comme „plaisir“ et „triste“, qui 
sont rendus chez nous et ailleurs par des mots français, étuient plutôt 
désignées pour cela que d'autres, le fait que cet emploi n’est pas isolé 
et se produit indépendamment sur plus d'un point, ne peut pas être 
l'effet du hasard. 

A mon avis, il faut distinguer entre l'occasion qui a fait qu'an mot 
s'introduit dans un pays étranger, et In cause qui fait qu'il s'y établit défini- 
tivement, Or, pour le problème de l'emprunt, seuls les mots qui 
restent dans la langue étrangère importent, Tandis que les événements 
historiques, les rapports commerciaux et littéraires ete. qui ont donné 
lieu à l'emprunt sont d'un intérêt secondaire — d'ailleurs ils échappent 
le plus souvent à nos investigations — le fait essentiel et capital 
c'est que les étrangers font leur le mot emprunté Or, la compa- 
raison de tout à l'heure nous a mis en présence de ces mots dont le 
séjour à l'étranger est devenu définitif; elle nous apprend que le succès 
que certains termes ont hors de leur patrie est la résultante de con- 
ditions que nous ne pouvons encore déterminer complètement, mais 
dont l'existence ne peut être mise en doute. 

Quelles sont ces conditions? 

Dans un important article‘) M. Alfred Nordfelt a résumé ainsi les 
causes qui déterminent l'emprunt des mots français: 1. Une idée ou 
une chose française conserve son nom; 2. contact personnel entre les 
Français et une population limitrophe; 8. euphömisme; 4. la France est su- 
périeure sous de certains rapports, a, en culture, et par conséquent b. en 
fixité de langue; 5. influence politique; 6. harmonie et souplesse de la 
langue française; 7. prestige du latin. 

Cette division ne me satisfait pas complètement; elle ne tient pas 
assez compte de la distinction que j'ai cru devoir faire entre l’occa- 
sions de l'emprunt et sa cause, Qu'un peuple d'une haute cul- 
ture exerce de l'influence sur les autres, rien de plus vrai; mais cette 
observation ne sert qu'à déterminer le terrain de l'emprunt. Au con- 
traire, par exemple le besoin de l'enphémisme, voilà qui, à lui seul, 


1) Om Franska Länord i Svenskan, dans „Nyfilologiska Süllskapets À 
Stockholm Publikation“, 1901, p. 55. 





7 Quelques observations sur les Mots d'emprunt 151 
suffit à expliquer la présence de certains mots dans une langue 


Voici comment je vois les faits. 

1. Occasions qui amènent l’emprunt: Contact personnel, liens poli- 
tiques, rapports litieraires. J'ai déjà dit que le plus souvent il est 
impossible de déterminer pour un mot l'occasion par laquelle il s’est introduit 
dans un milieu nouveau. Seuls les mots empruntés A une époque très an- 
tienne permettent quelquefois une séparation entre ceux qui sont dus 
au contact personnel et ceux qui sont entrés par la voie des livres; 
c'est que les premiers portent souvent une marque dialectale que n'ont 
pas les autres. Les mots politiques se distinguent souvent par leur 
signification, et je prends ici „politique“ dans un seus très large: 
termes militaires, juridiques. Mais en dehors de ces moyens très peu 
précis, il n'y a que le hasard qui nous permette quelquefois 
de "connaître l'occusion de l'emprunt, Voici un exemple curieux, Nous 

memoriseren au sens de apprendre par cœur“. D’après 
Godefroy le mot mémoriser se rencontre dans un texte français de 1488, 
au sens de „eomme&morer“ et est actuellement connu dans la Suisse 
romande avec la signification d'apprendre par cœur“. Le mot néer- 
landais ne saurait être rattuché au terme signalé en 1488; il n'a pas 
la möme signification et, en outre, il est très récent chez nous. Par 
contre, le sens que mémoriser a de nos jours dans la Suisse romande 
est exactement celui du mot hollandais. Maintenant, quand on songe 
que depuis longtemps des jeunes gens hollandais qui veulent se faire 
pasteur de l'église Wallonne en Hollande, ont en Suisse pour se per- 
fectionnér dans l'usage du français, il n'est pas trop hardi d’attri- 
buer à leur entremise l'introduction du mot mémoriser en 
Hollande. Ceterme devait être familier à de futurs pasteurs qui s'in- 
féressent naturellement à la question de savoir s'il vaut mieux ap- 
prendre par cœur les sermons ou bien les livrer aux surprises de lim- 
provisation. Voilà done ce qui a amené l'emprunt, Mais qu'est-ce 
‚qui est canse que le mot est sorti de ce milieu restreint et qu'il a pris 
reine chez nous? La réponse à cette question relève d’un autre ordre 
L auxquels nous passons maintenant. 

“2: Causes qui rendent l'emprunt définitif, Je ne me suis jamais 
caché que l'état actuel de l'étude des mots d'emprunt ne me per- 
mettrait que d'en entrevoir quelques-unes. ei encore seule une étude 
comparée basée sur des relevés complets de mots étrangers dans difé- 
rentes langues, pourra un jour donner des résultats définitifs. Voici 
les quatre causes que j'ai pu constater: a. L'idée ou l'objet désignés par 
le mot étranger, n'avaient pas de nom chez nous. Je n’insiste pas sur 





152 3. I: Sulverda de Grave 8 


ce cas, qui n'a de l'intérêt que pour la connaissance de la langue et 
du pays qui emprunte; b. Celui qui parle éprouve le besoin d'exprimer 
les nuances de sa pensée avec plus de précision que ne le lui per- 
mettent les mots indigènes, Il ne s'ensuit pas nécessairement que la 
langue qui fournit les nouveaux mots est plus riche que celle qui em- 
prunte; le fait d’être un mot étranger, inusité d’abord, suffit souvent 
à Ini faire exprimer la nuance voulue: ainsi souple et tendre s'em- 
ploient chez nous à côté de lenig et mager, et énoncent une idée d’ele- 
gauce pour laquelle nous n'avons pas de terme spécial en hollandais. 
Et si tante est devenu chez nous, et duns tant de langues, le nom 
seul employé, c'est sans doute parce que primitivement ce mot, par son 
origine étrangère, exprimait une nuance de caresse ou de politesse. 
Dans les invectives, si fréquents parmi les mots d'emprunt‘), le mot 
étranger renchérit sur le terme indigène; on sait que c’est surtout pour 
ces espèces de mots, dont le sens s'affaiblit vite, qu’on éprouve le besoin 
de renforcer; aussi le cas est fréquent qu'un mot injurieux d'origine 
étrangère est remplacé par un autre terme de même provenance, Or, 
c'est parce que si souvent les mots étrangers expriment les nuances 
les plus délicates de notre pensée qu'on les emploie surtont dans la 
langue familière, qui sert de véhicule à nos pensées les plus personnelles 
et les plus intimes; la langue officielle, qui s'adresse à plusieurs per- 
sonnes & la fois, en contiendra beaucoup moins, parce que les pensées 
qu'elle exprime sontplus générales, e. La langue étrangère emploie un seul 
mot là où celle qui emprunte se sert d’une périphrase. C’est le cas du 
mot memoriseren dont il a été question tout à l'heure, En effet, en 
hollandais comme dans le français de France, l’action d’,apprendre par 
cœur“ est désignée par plus d'un mot. Les termes français qui sont entrés 
en hollandais fournissent beaucoup d’antresexemples dececus. Notamment, 
nous affectionnons des mots français pour des idées abstraites, collectives 
et générales, et il y en a qui sont devenus tout à fait hollandais. Je 
cite d'abord les mots nombreux en age, id et ment; ces suffixes sont 
même devenus vivants chez nous, Et tandis que rival n’a eu chez 
nous qu'une existence éphémère, rivalité y est le seul terme nsite 
pour exprimer cette idée, Puis, il y a lieu de signaler l'emploi 
fréquent de mots français dans les inscriptions et les titres: 
parmi les termes de commerce un nombre considérable ne servent 
qu'à désigner différentes espèces de commerce et différentes caté- 
gories de commerçants, I] est à remarquer que les suffixes iste 


1) VoyezSchnehardt, dans Zeitschr f: rom. Phil, XX VII, 129: Ein Schimpf- 
wort wird besonders leicht aus der Fremde eingeführt*. 





9 Quelques observations sur les Mots d'emprunt 153 


et ier sont également devenus vivants chez nous; or, très souvent 
ils servent justement à former des noms collectifs pour certains 
groupes de personnes. Et puisque ces cinq suffixes ont pris une si 
grande place, non seulement chez nous, mais aussi chez d’autres peuples 
germaniques, on a le droit d'attribuer la fréquence de ces mots et de 
ces suffixes au fait que les Germains par leur caractère individualiste 
manquaient de termes collectifs; et que, lorsque plus tard ils en ont 
éprouvé le besoin, ils les ont empruntés au peuple qui, plus que tout 
autre, aime les idées générales, les synthèses, les généralisations et 
les grands groupements. d. Le mot est introduit par éuphémisme. 


Une observation qui, si je ne me trompe, se dégage des pages 
précédentes est que toute guerre à outrance fuite aux mots étrangers 
doit être inutile. lei, pas plus qu'ailleurs, les efforts des hommes pour 
entraver l’évolution de la langue ne sont proportionnés aux résultats 
obtenus. Et si l'on réussit à faire accepter quelquefois un mot indi- 
gène à la place du terme emprunté, cela prouve simplement que ce 
dernier ne se trouve pas dans une des conditions qui déterminent la 
fixation d’un mot d'emprunt dans un milieu étranger. 





La plainte du Soldat espagnol. 
Par 
A. Morel-Fatio à Paris. 


Cette petite composition, d'une forme assez heureuse et d’un certain 
intérêt historique, se trouve transerite au fol. 225 d'un recueil de poésies 
espagnoles des XVI* et XVII® siècles de la Bibliothèque nationale de 
Paris (Fonds Esp. 873). L'auteur anonyme l’a intitulée ,Curta del 
soldudo“; c'est „Queja del soldado“ qu'il fallait dire, car il s'agit ici 
des griefs d'une victime du gouvernement de Philippe Il, du règne 
de la bureaucratie qui succéda au règne militaire et guerrier du grand 


. Charles Quint, non seulement se servait des soldats, mais 
il les honorait et les gratifinit, parce que la confraternité des armes les 
Jui rendait chers et qu'il avait de naissance le goût de la „milice®, 
Philippe I au contraire est essentiellement un „eivil“, et malgré une 
certaine aptitude dans ga jeunesse pour les exercices chevaleresques, 
que notent complaisamment ses biographes, jamais il n'eut ce qu'on 
appelle l'esprit militaire, jamais il ne profita des occasions qui s'offrirent 
à lui, je ne dis pas de commander à des soldats, mais même de se 
montrer et de parader à leur tête. Il fallut l'invasion du Portugal en 
1580 pour V’arracher à ses papiers et le contraindre, vu la proximité 
da pays conquis, à prendre contuct avec l'armée et ses chefs, Mais 
ce contact dura peu; aussitôt la conquête assurée, le roi revint à ses 
liaeses et au travail de bureau avec ses secrétaires. Cette aversion 
de Philippe II pour les choses de la guerre, ce manque de sympathie 
pour le soldat étaient vivement ressentis par ceux qui, après avoir servi 
et combattu, n’obtenaient que difficilement les récompenses qu’ils pen- 
saïent avoir mérilées. Les mémoriaux, les pétitions, les requêtes pleu- 
waient et s'amoncelaient sur les tables des commis des chancelleries qui 
Lez qu'un conp d'œil distrait; rarement le cri des suppliants 

T squ'aux oreilles du roi. 





106 A. Morel-Fatio 2 


Nous possédons de l'époque à laquelle appartient la composition 
qu'on va lire un morceau très caractéristique, la lettre d'un capitaine 
Baralona à Philippe I, écrite peu de temps après le désastre de 
Djerbah (1560) et qui est une protestation véhémente contre la pré- 
pondérance de l'élément eivil dans l'État, l'abandon dans lequel on 
laisse les soldats et le dédain dont ils ont à souffrir de la part de 
ceux que leur propre intérêt et le besoin de conserver ce qu'ils possèdent 
devraient rendre plus équitables envers leurs defenseurs'). 

A la milice, dit Barahona, revient de droit la première place dans 
notre société, eur il n'y a en Espagne prince, gentilhomme ou hidalgo 
qui ne rougisse si on lui dit que ses ancêtres n'ont pus suivi la guerre. 
Sans doute les autres professions ont leur utilité, celle du docteur pour 
expliquer la loi, du notaire pour rédiger le contract et de l'avocat pour 
défendre la cause de l'ignorant ou de l’absent, mais ces professions ne 
sont pas à ce point indispensables que nous ne puissions vivre en paix 
et confortablement avec la dixième partie des gens de robe qui existent 
aujourd'hui, et de cette façon les procès seruient moins embrouillés et 
les lois sans tant de gloses qui les obseurcissent. Plût au ciel que 
nous nous fussions contentés de cette rusticité (rustiqueza) qui distinguait 
nos ancêtres! Et quand bien même nous aurions quelques lettres 
en moins et qu'on nous appellerait barbares, qu'importe? L'essentiel 
ne consiste-t-il pas à vivre chrötiennement et à observer les préceptes 
de Dieu pour savoir se eonduire? L'antique vigueur se perd, Nous 
qui passions jadis pour la nation la plus robuste, la plus belliqueuse 
et la plus avide d'honneur, nous nous éféminons et nous none dérobons 
à la peine et au danger. Cela tient à ce qu'on n'honore plus la 
vertu et le courage et que les récompenses vont aux vicieux et aux 
läches. Partout dans les conseils de la monarchie, on ne songe qu'à 
rabaisser la milice, à diminuer la solde des soldats et à les priver 
des faveurs royales. Entre temps, les gens de robe s’enrichissent; il 
n'est bachelier ou tabellion qui, grâce à quelque emploi bien rétribué, 
ne fonde un majorat ou ne laisse des rentes à ses enfants. Et pour- 
tant: qui a chassé les Mores d'Espagne, qui a découvert les Indes, qui 
a mis tant de richesses en Espagne, qui a conquis les états d'Italie et 
défendu ceux de Flandre? A coup sûr, ce n’est pas le bachelier avec 
ses rubriques, ni le notaire avee ses plumes, ni les galunts avec leurs 
devises. Et en terminant, Barahona s’indigne du trnitement infligé aux 
malheureux défenseurs de l'ile de Djerbah qu'on charge d’opprobre 


1) Coleeeiön de documentos inéditos para In hixtorin de España, t, L., 
p. 232 à 251. 





3 La plainte du Soldat espagnol 457 


au lien de les secourir, Quiconque a participé à l'expédition, dit-il, est 
tenu ponr infime (los de los Gelves estän despedidos por ruines). Encore 
faudrait-il distinguer les courageux des läches, et quel merveilleux moyen 
pour exeiter les autres à s’enfermer dans la Goulette on dans Oran et 
partout où il s'agit de peiner et de combattre! 

La „Curta del soldado“, d'une date, on va le voir, un pen plus 
récente que la lettre de Barahona, renouvelle les mêmes plaintes et les 
mêmes récriminations, Dans l'introduction, qui est en quintillas comme 
la conclusion, l'auteur s'en prend d'abord aux ,secrétairest, A l'urmée 
des plumitifs qui cireonviennent le roi et l'empêchent d'entendre les 
doléances si justifiées de ses soldats. Tout peut se supporter pour le 
service du roi, sauf de „mourir aux mains des secrétaires“, qui d'un 
coup de revers de plume blessent plus cruellement que des épées fran- 
çaises, et dont le no hay Jugart) ou le no hay dispusiciön, dits sur un 
ton de commandement aussi bref que celui de l'officier, arrêtent net le 
sollieiteur et lui ôtent tout espoir d'obtenir justice. Il ne reste done 
'qu’ä faire appel au roi lui-même et à implorer sa elémence: telle est 
la teneur de la première partie de la supplique. 

Le romance qui suit précise les griefs déjà exposés, ou plutôt, et 
c'est ee qui en fait le: prix, désigne par leurs propres noms les ministres 
tenus pour hostiles aux pauvres soldats rentrés au pays tout fourbus de 
In guerre. Des trois secrétaires ici mentionnés, le plus connu est Fran- 
eisco de Eraso, ancien serviteur de Charles Quint et que cet empereur 
recommanda chaudement à Philippe II. Sous le nouveau souverain, Eraso 
fut d'ubord secrétaire de la Chambre, puis le roi l’éleva à la dignité de 
Conseiller d'État et le gratifin d'une commanderie de l'ordre de Cala- 
frava; il mourut âgé et après une carrière bien remplie le 8 décembre 
1570%. Le second secrétaire, Diego de Vargas, avait été aussi légué 
par l'empereur à son fils qui lui confia la secrétairerie d'Italie. „Eraso 
x Vargas eran los preferidos, encomendados y abonados por el Empe- 
rador al Rey“, dit Cabrera de Cördoba®). Diego de Vargas, qui 
appartenait & une noble maison du royaume de Tolède, fit un beau 
mariage, il ous une D» Ana Maurique et reçut comme Eraso une 


De En formule par laquelle les Conseils renvoyaient les solliciteurs: 
non, ammette la dimanda, rispondono: no hay lugar; le quali 
che non si vuol far altro, e quello [che richiede la riposta] 
tutto privo di speranza® (Alberi, Le Belazioni degli ambasciatori 
rie I. VOL V, p. 118). 
Alvarez y Baena, Hijos do Madrid, Madrid 1790, t. II, p. 87. 
Felipe IT, éd. de Madrid, 1876, t. I, p. 38. 





158 A. Morel-Fatio 4 


commanderie de Calatrava!). A sa mort, dont j'ignore la date, sa charge 
pasen à son neveu Clemente Gaytan de Vargas, quiest le troisième 
secrétaire ici nommé et qui du vivant de son oncle remplissait sans 
doute quelque autre emploi de chancellerie?) Ce Gaytan, marié à une 
Ds Franeisca de Vargas, mournt en 1577; sa femme et lui furent 
enterrés dans une chapelle du monastère de San Gerönimo de Madrid. 
L'inscription du tombeau du secrétaire d'État est ainsi conçue: Aqui 
esté sepultado Clomente Gaytan de Vargas, secretario del Consejo de 
Italia de Felipe II Rey de Castilla: falleci6 d 6 de Agosto 15773). 

Après avoir transerit les noms abhorrös des trois ennemis de la 
milice, l'auteur du romance invoque une série de grands capitaines de 
l'époque, d'hommes de guerre, patrons nés du soldat, et dont il estime 
que l'intercession en sa faveur pourrait être efficace. Tous ces person- 
mages ont plus ou moins marqué dans l'histoire militaire du règne de 
Philippe II et quelques-uns sont célèbres. Tel le premier, D. Alvaro 
de Sande, défenseur malheureux de l'ile de Djerbah, que Bruntöme 
qualifie de „fort brave, vaillant et digne maistre de camp“, et qui après 
la capitulation demeura plusieurs annés captif à Constantinople; il dnt sa 
mise en liberté à l'intercession du roi de France Charles IX #) et termina sa 
carrière comme castellano de Milan, où il mourut le 20 octobre 15785). 
Viennent ensuite trois mestres de camp fameux: D. Sancho de Londoño, 
D, Gonzalo de Bracamonte et Julian Romero, qui accompagnèrent 
le due d’Albe aux Pays Bas en 1567 et s'illustrèrent dans les campagnes 
de Flandre. Le dernier, soldat de fortune, que le roi dispensa de faire 
des preuves pour entrer dans l'ordre de Saint-Jacques, mourut près de 
Crémone en 1577 tandis qu'il conduisait des renforts à Don Juan 
d’Autriche®), Après, l’auteur nomme le grand due d’Albe — „notre 
père“ comme l’appelsient ses soldats, ce dont témoigne aussi Bran- 
töme?) — puis deux membres de la famille du due, son fils naturel, 
le grand prieur de l'ordre de Malte, D. Fernando de Toledo, et son 

1) L. de Salazar y Castro, Casa de Lara, t. 1, p. 542 et t. II, p. 854. 

2) L. de Salazar y Castro, Casa de Lara, t. III, p. 298. 

3) Antonio Ponz, Viage de España, Madrid, 1776, t, V, p. 17. 

4) Cesäreo Fernändez Duro, Estudios histöricos del reinado de Felipe II, 
Madrid, 1890, p. 58. 

5) Felice Calvi, Storia del castello di Milano detto di Porta Giovia, 
Milano, 8. d., p. 624. 

6) Cabrera, Historia de Felipe IL, t. II, p. 421 et 431. 

7) „Deux braves vieux soldatz me dirent une fois parlant de luy: Ha 
Senor! el buen padre de los soldados es inwerto* (Œuvres, dd. Lalanne, t. I, 
p. 115). 





5 La plainte du Soldat espagnol 159 


beau-frère et cousin, D. Antonio Enriquez, aussi prieur de Malte, 
Un autre Toledo est D. Garein, marquis de Villafranca, le grand marin 
qu'illustrèrent le „secours de Malte“ et d'autres campagnes; l'épithète 
de codicioso que lui applique le romance vise sans doute les richesses 
qu'il avait accumulées dans ses emplois de vice-roi et de chef d'escadre. 
Notre soldat implore aussi un petit-fils du Grand Capitaine, D, Gonzalo 
Fernändez de Cordoba, troisième due de Sesa, un des hommes 
les plus généreux de son temps et qui se ruina à force de libéralités 
et d'aumônes, ce que rappelle évidemment ce vers de la pièce: ,Y aun 
él se puede quexar“. Ce fut à ce grand seigneur bienfaisant que 
Cervantes dut une si belle attestation de ses services!) J'ai gardé 
pour la fin „don Enrrique, castellano de Milan“, personnage moins 
connu que les autres, mais dont la mention ici peut servir à dater 
spproximativement lu pièce, Si l'on considère en effet que ce D. Enri- 
que Enriquez fut pourvu de lu charge de gouverneur de la citadelle 
de Milan en 1565*) et qu'au commencement de sa requête l'auteur 
s'adresse, après le roi, à „Madame Isabelle“, c'est-à-dire à Élisabeth 
de Valois, troisième femme de Philippe II, qui mourut le 8 octobre 
1568, il faut nécessairement en conclure que la ,Carta del soldado* a 
été écrite entre ces deux dates. 

Pour finir, il y aurait lieu de rapprocher de la nôtre une autre 
supplique de soldat, que Durän a recueillie dans son Romancero general 
sons le Nr. 1739 et qui commence ainsi: 

Mirando estaba ol retrato 
Del rey Felipe Tercero, 
Donde armado le pintaron, 
Un pobre soldado viejo , . . 

Ce soldat là ne parle qu'au portrait du roi, il n'ose même pas 

s'approcher de ses ministres, tellement il est convaineu qu'on l'éconduira : 
Pintado, señor, os hablo 
Porque hablo sin porteros; 
Que por vos no temf lanzas, 
Y en vuestra guarda las temo. 


Mais ceite précaution ne le sauve pas. Sous le troisième Philippe, 
la milice jouit d'un moindre prestige encore que précédemment, et 
V'invalide qui exhibe ses blessures et crie sa misère ne peut même pas 
compter sur l'hüspice que Philippe IT promettait dansla Carta‘. On le 


1) Navarrete, Vida de Corvantes, Madrid, 1819, p. 318. 
2) Feliee Calvi, Storia del castello di Milano, p. 524. 





460 


traite en mendiant importun et suspect; l'alguuzil le prend au eollet et 
le mène en prison. 


A. Morel-Fatio 6 


Liegö en esto un alguncil 
Y echöle mano, diciendo 


Que por vagamundo y pobre 
Le mandaban estar proso, 
La transcription de la „Carta del soldado“ dans le ms. de la 
Bibliothèque nationale semble assez satisfaisante. J'ai corrigé çà et là 
quelques fantes contre le sens ou la mesure du vers, en indiquant en 


note leg leçons du manuscrit. 


Carta del soldado, 


Catholicn Magestad, 
Por servir estoy perdido, 
Con grande negossidad, 
Cargado de enformedad, 

5 De seys males convatido, 


Viejo, pobre, estropendo, 
Fuora de mi natural, 
De parientes olvidado, 
Mi patrimonio gastado, 
10 Y agora no ay que hercdar, 


No me pessa dello, Rey, 
Ni dello tengo pessar, 
Que por el y por la ley 
Y por Madama Ysavel 
15 Mucho mas se ha de passar, 


Mas pessame de venir 
De la guerra de contrarios 
Manco y arto de servir, 
Para venir a morir 
20 A manos de secretarios, 


Que hieren de unos rreveses 
Con la pluma en las espaldas; 
Poloando en los traveses, 
No dan tales cuchilladas 
25 Con sus espadas Franceses; 


1 Ms. Catholica Real Magestad. 
25 Ms. Que con espadas Franceses. 


Como los visoños finos 
Que sin dezir: „donde vaa*? 
Por matar los enemigos 
Matan sus proplos amigos, 
30 Hiriendolos por detras. 


Son tan diestros on la guerra 
Yen ol arte militar 
Que, por dezir; „eierra, clerrat, 
Al combatir de la guerra, 
35 Dizen ellos: „no a lugar*. 


Sin tocar a rrecoger 
Dizen: „marche el escuadron*, 
Y al tiempo de arremeter, 
Sin yr a reconosger, 
40 Dizen: „no ay dispusiçion.* 


Mas despues que esta rrendida 
La tierra por el combate, 
Esto ya es cosa savida 
Que a ninguno dan la vida 
45 Si no es hombre de rrescate, 


Yo no lo puedo sufrir 
Ni pasar por su sentengia; 
Por no lo ver ni oyr, 
Señor, me quiero rrendir 
60 A vuestra rreal clemençia. 





La plainte du soldat espagnol 


Si me quisieren matar, 
Aqui estoy a su mandado, 
Y, si no, mandäme dar 
Con que pueda sustentar 

55 La vida como soldado; 

Que passar tanta pobreza 
Quien ha perdido la sangre 
Por servir a Vuestra Alteza, 
No es easo de gentileza 

60 Dexalle morir de hambre. 


Muerta queda la miliçia, 
Que yo In vide matar 
Alla en el valle de Vargas 
Y en el campo de Gaytan; 
75 Por las florestas de Eraso 
Lastima es de la mirar. 
A los muertos comen perros, 
Que no ay do los enterrar, 
Y a los mancos y heridos 
80 Nadio los quiere curar; 
Del dolor de las heridas 
No hazen sino gritar, 
Linmando los capitanes 
Que los vengan ayudar: 
85 A don Alvaro de Sande, 
Animoso en pelear, 


Suplieo a su Magestad, 
Como esendo y peto fuerte 
De toda la christiandad, 

Que con su mano rreal 
65 Me de la vida o la muerte; 

Que muero si no me suelta, 
Señor Rey, de aqueste transe; 
Por Napoles y Gaeta, 

Camino de la Goleta, 
70 Voy diziendo este rromance. 


100 Y aun ol se puede quexar; 
Quexanso al buen duque d’ Alva, 
Nuestro padre general, 

AI gran prior Don Antonio, 
Su primo hermauo carnal. 

105 Todos tionen compassion 
De vernos tan mal passar. 
Mas al fin rrespondio el Rey 
Como buen rrey liveral: 

„Qu’ es aquesto, mis soldados? 

110 Quien os ha tratado mal? 

Yo no soy dello contento, 
Antes rregivo possar. 

Yo quiero que todos vivan 
Conforme a su calidad; 

116 Pero al fin este negogio 
Yo lo he de romediar, 

Con mandar que a los heridos 
Se les haga un ospital, 
En yglesins entredales, 

120 En vosques y Escurial, 

Puos que han perdido la sangre 
Por la yglesia sustentar.“ 


‚Anda, vete, memorlal, 

A la Magostad del Rey, 
125 Y en llogando a su bondud 
Dirasle con humildad: 
nSeñor, miserere mei.“ 





Le jeu du Roi qui ne ment et le jeu 
du Roi et de la Reine. 


Par 
Ernest Langlois. 


Le jeu du Roi qui ne ment!) semble avoir été l'an des diver- 
tissements favoris des salons au XIHe et au XIVe siècle 11 est fré- 
quemment cité dans la littérature de cette époque. Deux des plus 
aneieng témoignages de son existence sont celui des Tournois de Chau- 
venci, écrit par Jacques Bretel, en 1285, et celui d'un jeu-parti de la 
seconde moitié du XIIIe siècle. 

Le poème de J. Bretel ne fournit aueun renseignement sur la nature 
du jeu; il montre pourtant dans quel milieu il était en honneur. Des 
chevaliers et des dames sont réunis à l’occasion d’un tournoi: 


Par tout maine l'en grant deduit 
En parler et en divers gious: 

Cis qui plus set veut dire mieus; 
De ça karolent, et oil dancent; 

Li vrai amant d’Amors demandent; 
Et ll autres en determine 

Le gieu del Roi, de la Roïne, 
Et est fait par commandement; 

Li tiers geue au Roi qui ne ment; 
Et li autres d’amors consoile, 

Qui les loinus amis esvoile?). 


Lallasion du jeu-parti, aussi peu explicite que la mention précédente, 
laisse toutefois deviner qu'au Roi qui ne ment l'esprit de répartie 
Était une qualité appréciée chez les acteurs: 


1) On pout se demander si la forme primitive de ce nom m'était pas „au Roi 
ei ne ment* (ment à l'impératif). 
2) Vers 204464 de l'édition H, Delmotte: Les Tournois de Chauvenci ..… 
par Jacques Bretex. Mons, 1835, in -8°. gi 





Ernest Langlois 


Je ne puis viser n'entendre 

Qu'il ne vous coviogne aprendre 

Du jeu au Roy qui ne ment, 

Pour mieus respondre briement (v. 45—48):). 


On trouve de plus amples renseignements dans le Sentier battu, 
de Jean de Condé?), dont on peut placer la composition entre 1310 et 
1840. L'auteur de cette biuette, voulant ajouter du sel au récit d’un 
bon mot qui circulait de son temps, s'avisa de lui donner pour cadre le 
jeu du Roi qui ne ment; idée ingénieuse, muis moins plaisante que 
la méprise des critiques modernes qui, prenant un fableau pour parole 
d'évangile, se sont indignés des grossièretés rebutantes qu'on se per- 
mettait jadis dans les cercles des grands seigneurs et des grandes 
dames. Done ces grands seigneurs et ces grandes dames étant assemblés, 
comme dans le poème de J. Bretel, à l'ocension d'un tournoi, les che- 
valiers 

Une fois ierent en donnoi 

Entre dames et damoiselles ; 

De cointes i ot et de belles, 

De pluiseurs deduis s'entremistrent, 
Et tant qu'une roïne fistrent 

Pour jouer au Roy qui ne ment, 
Ele s'en savoit finement 
Entremotre do commander 

Et de demandes domander, 

Qu’ele fert bien parlans et faitice; 
De maniere estoit bele et rice, 
Pluiseurs demandes demanda 

Et sn volenté comanda, 

Tant que vint a un chevalier . . . 


Question de la reine, réponse du chevalier, répartie blessante de 
la jeune fille. 
Après n'en fu point pris respis; 
Tantost a un autre rala 
Et d'autre matire parla . .. 
Et quant 1 gous tant duré bt 
Que demandé ot tot entour 
La roïne, chaseuns au tour 
Li rodemanda, c'est usages. 
Ses cuers ostoit soutis et sages: 


1) Revue des langues romanes, 1897, page 869. 

2) Plusieurs fois publié, notamment par A. Scheler, Dits et Contes de 
Baudouin et de Jean de Condé, III, p. 299, et par A. de Montaiglon et G. 
Raynaud, Recueil général et complet des Fabliaux, II, p. 247. 





Le jeu du Roi qui ne ment et le jeu du Roi et de la Reine 165 


Chascun respondi sagement, 
Sans ponser, sans atargement, 
Quant li tours au chevalier vint, 
De ln rampome li sonvint; 
Volenté ot de revengier . . . 

Le chevalier pose à la reine une question, et sur la réponse qu'elle 

Ini fait, il la cingle d'ane riposte cuisante, si bien 
Que cele en fu forment hontense 
Qui devant estoit couvoitease 
De chose demander et dire 
De quoi les autres feist rire . . » 

Beaucoup plus complets et plus précis que les détails incidemment 
fournis par Jean de Condé sur la marche du jeu sont ceux qu'on trouve 
duns le très médioere, mais curieux roman, encore inédit, des Voeux 
du Paon, poème qui a, en outre, l'avantage de pouvoir être daté. On 
sait qu'il füt écrit par Jacques de Longuyon, pour Thiébaut de Bar, 
évêque de Liège, tué à Rome le 29 mai 1812; qu'il se tronvait déjà 
en librairie au commencement de septembre 1318, et qu'après cette date 
l'auteur put encore y insérer une allusion à la mort de l'empereur 
Henri VII, survenue en Italie le 24 août 13131). Ce roman est donc, 
selon toute vraisemblance, antérieur au Sentier battu. Si Jacques de 
Longuyon s'était proposé d'enseigner par l'exemple les règles du jeu, 
il n'aurait pas été plus explicite, 

Je publie l'épisode du Roi qui ne ment d’après le manuscrit de 
Ia Bibliothèque Nationale, fr. 24385 (fol. 146°—1472), en supprimant 
quelques dialogues qui n’ajoutent rien à l'exposition du sujet. Cinq 
personnes seulement, sans qu'on doive attacher aucune signification à 
ee nombre, sont en scène, deux jeunes seigneurs et trois jeunes filles 
Bétis, qui est élu roi; le „Baudrain®, qui dirige le jeu; Ydorus, amie 
de Bétis; Edeas, amie du Buudrain; Fezonnas, sœur de Bétis. 

Cil qui sont demourez alorent süoir jus 

Sour les tapis de soie et seur les jons menus, 
Et se sont fet entr'eus et demandes et jus, 
Enquestes et respons, prieres et saluz 
D'Amours et de ses biens et de ses loiaus druz; 
Et au Roy qui ne ment fu Betis esleilz, 
Parmi le serement Dyane et Nepturnuz 

Qu'il sera droituriors, puis qu'il est au desuz. 
Quant il fu roys ontr'eus, tantost l'a Ydorus 
Cointement couronné de jons et de festus; 


1) Voy. Romania, XXI, page 81, note 2, et XXIV, pages 576—81. 





Ernest Langlois 


Puis si a commandé que bien soit entendus. 
Le seigneur contrefet, amont s'ost ostenduz, 
Et puis a demandé premiers [a] Edelir, 
Par la force du jeu ou tant a de vertuz, 
S'elle sentoit d’Amors les maus ne les argus. 
„Sire*, dist la pucele, ,encor nes al sentuz, 
Mais de trés douz pensers ai ne sai quanz oliz, 
— Par Dieu, dist Fezonnas, „petit vaut cest esouz. 
„Et vous*, ce dist li roys, „belle suer Fezonnus, 
Avez or point d'ami, foi que devez Marcus, 
Nostre dieu souverain, qui noz a porveliz? 
— Sire*, dist la pucele, „ne sul Gauter ne Hus; 
Nus ne me veut amer, ne je n’en aime nus.“ 
Et quant li roys l’ontent, si s’est aporcotis 
C'ans poins de jalousie i entoit acourus, 

Quant Betis voit sa suor Fezonne o le cors gent 
Qui ranposne Edens, si en rit bonnement, 
Le Baudrai[n] apela, si li dist colement: 
„Biaus sire, or tiont a vous a ce commoncemont, 
Par la force du jeu où nus hom ne se prent, 
Que dites veritö vostre roy qui ne ment 
La ou vous pensez plus par amors loialment, 
— Sire“, dist li Baudrains, „par le haut serement 
De vostre royauté et du couronnement, 
Et par la foy que doy Amors premierement . . . 


Le Baudraiu confesse qu'il aime Edeas; il offre son cœur à la jeune 
fille, qui l’accepte. 


„Par Dieu“, ce dist li rois, „on cost acointement 
Ne voi rienz fors amour et douz acordement.“ 
Lors regarda sus destre et dist moult humblement: 
„Belle dame Ydorus, dirons nous ensement? 

Ouïl de moic part, de vous ne sai comment, 

Hé! doux cuer enseigniez d’aneur parfetement, 
Confortez vostre ami d'un seul otrojement. 

— Sire*, dist la pucele, „je n’ai nul pensement 
Que jo deviogne amie de parler seulement; 

Quant je ferai Potroi, c'ert si trés franchement 
Qu’avoee le don dourai euer et cors et talent... 


Après un dialogue entre Ydorus, le roi et le Baudrain, la jeune 
fille donne son cœur, ,sanz nul retraiement“, à Bétis, Ensuite 


Le Baudrain a la foste de rechief commencie: 
„Sire“, fet il au roy, „en ceste seignorie 





Le jou du Roi qui ne ment et le jeu du Roi et de la Reine 


Vous convient confesser a vostre baronnie, 

Nous avons en costume en Badro et en Medie, 
Puis que gens sont ensamble assis eu compaignie, 
Et on i veut jouer au Roy qui ne ment mie, 
Si tost con li roys a demandé sa meanie, 

SI reveulent savoir aucun poi do sa vie; 

Assez li demande on ot snvoir et folie.“ 

Et li roys Il respont que a chascun l’otrie, 
„Bians sire, or vous demant par vostre cortoisie, 
Et par ln royauté qui vous ost encharchie, 

Que vous me dites voir, ni ait losengerie, 

Li quieus des ‘Il: vous a plus de joie envoie, 

De veoir vis a vis la trés belle Ydorie, 

Pour qui loyal amor vous destraint et mostrie, 

Ou li trés doux pensors touz sous sanz compaignie ?* 


Le roi répond et dialogue avec le Baudrain. Puis: 
„Dame“, dist li Baudrains, „or poez demander 
Au roy oe qu'il vox plest, ear bien s’en set meller 
De raison e de droit respondre et bien prouver’), 
Ma dame Fozonnas, venez au roy parler. 
— Sire*, dist la pucele, „oe ne doi je vaer“, 
Lors drece en sousriant son douz vlalre cler, 
Qu'ele ot bel et bien fet pour gens onamourer: 
sSire", dist elle au roy, „nel me devez celer, 
Par la foy que devez » voz barons porter, 
Et la haute coronne dont vous vi couronner, 
Or me dites le voir, ne me devez fausser, 
Quieus “IE: choses vous font plus de bien en amer . ., 


Le roi répond. Ensuite: 
Quant dame Fezonnas ot tout dit son plesir 
‚Au Roy qui pas ne ment ne pas ne doit mentir, 
Dont parla Edets par sens et par loisir: 
„Sire“, dist elle au roy, „ne me doy plus tesir; 
Or vous voell demander, gardez vous de faillir, 
Se ja vous puisse Amors nul service merir, 
Quiens “I: choses vous font plus de doleur sentir 
Ens el mestier d’Amors et ens el parauivir? 


Et li Bandrains fu sages, wi ot gent parleour, 
Ydorus regarda a In fresche coulour: 
Dame, dist li vassaus, ,venue estes au tour; 


1) Je donne ce vers d'après le ms. Bibl. Nat. fr. 791; il ost dans le ms, 
fr. 24386 De respondre et don et de reison prouver, 





Ernest Langlois 


Or pocz demander, bien on avoz loisour, 

— Bire*, dist Ydorus, „volentiers m'i atour.* 

Lors apela le roy et ami et selgnor, 

Comme celle qui aot du socle le meillour, 

Savoir volt a ce cop de son sens la temour: 
nAmist, dist la puccle, „foi que devez honour, 

Et le gentil royanme, et ceus qui sont entour, 
“IL: choses me nommez dont je sui on esrour: 
Les ‘IE: plus soufisanz a garder bonne amour, 

Et qui miens la maintionent en force et en vigour, 


Réponse du roi. 


L'amour, naturellement, fournissait le thème habituel des questions 
échungées entre le Roi qui ne ment et ses sujets des deux sexes, et 
& plus d’un joueur l'occasion & dû puraître propice, comme dans les 
Voeux du Paon, de dévoiler sa flamme à qui l'avait allumée. Ce 
n'est pas seulement dans les romans qu'on voit l'interrogatoire porter 
sur les secrets les plus intimes du cœur; om jounit „pour dire verité 
du nom de s'amie“; c'est la dame de la Tour-Landry qui nous l’apprend 
dans le livre éerit par son mari pour l'éducation de leurs filles: 


Dont il advint une fois que tout plain de chevaliers et de dames jouoient 
au Roy qui no ment pour dire verité du nom de s'amic; si me dist un et 
me jura trop fort que c’estoit moy, et qu'il m’amoit plus que dame du monde, Et 
je lui demanday s'il y avoit gueres qu'il lui estoit pris, et il dist qu'il y avoit 
bien deux ans, et oncques mals ne me l'avoit osé dire. Et je lui respondy que 
ce n’entoit riens de estre si tost ospris, et que co n'ostoit que nn pou de temp- 
tacion, et qu'il alast a Veglise et preist de l’enue benoiste et deist son Ave Maria 
et sa Pater nostre, et il luy seroit tantost passé, car ces amours estoient trop 
nouvelles. Et il mo domanda comment; et je lui deis que nul amoureux ne le 
doit dire a s'amie jusqués a ia fin de ‘VII: ans ot domy, et pour ce n’ostoit quo 
un pou de temptacion. Lors il me euidn arglier et trouver ses raysons, quant 
je lui dis bien hault: „Veez que dist eest chevallier! II dit que il n'a que deux 
ans que il ayme une dame.“ Et lors il me pris que je m'en tousse, et en bonne 
foy onques puis ne m'en parla’). 

Il ressort toutefois des dernières paroles de la dame de la Tour- 
Landry que c'est à voix basse que son soupirant lui déclara son amour, 

C'est en 1372 que, fut terminé le Livre des Enseignements, et 
l'anecdote contée par la femme de l'auteur peut se rapporter à 
une époque de vingt ou trente ans antérieure; mais dans le Joli 


1) Le livre du chevalier de la Tour-Landry, pour l’enseignement de ses 
filles, publié . . . par A. de Montaiglon, page 261 (Paris, 1854, in -16°). 





1 Le jeu du Roi qui ne ment et le jeu du Roi et de la Reine 169 


Buisson de Jeunesse, de Froissart, terminé probablement en 1374*), 
le jeu du Roi qui ne ment figure encore parmi les distractions 
de la haute société: 

Puissedi au Roy qui ne ment 

Juames nous moult longement (v. 4427—28), 


En ce temps, ce n'étaient plus seulement les jeunes gens en âge 
de „donoier“ qui se plaisaient à ce divertissement; dans un autre de 
ses poèmes, l'Espinette amoureuse?), Froissart le mentionne: 


Juiens nous au Roy qui ne ment (v. 220) 
parmi les 


jus des enfans 
Tels qu'il prendent dessous douze ans (v. 149—50), 

Il ne dit malheureusement pas quelles questions se posaient cos 
bambins, 

De certaines analogies, à mon avis purement fortuites, qu'il a 
constatées entre la 64° nouvelle de Bonaventure des Périers et le Sentier 
battu, M. Guy a conclu que le jeu du Roi qui ne ment existait en- 
core, au moins sans le nom, au XVIe siècle); mais, au contraire, le 
stratagème iné, dans la nouvelle, par „une femme inventive“, qui 
„lavoit de longue main pensé“, prouve précisément que Bonaventure 
des Périers ignorait le jeu, on que, s'il en avait rencontré la mention 
dans quelque texte ancien, il le supposait inconnu de ses contem- 


Dans le jeu de Robin e! Marion, d'Adam Le Boseu*), écrit pro- 
bablement vers 1282, quatre pastourenux et deux pastourelles étant 
réunis dans les champs, l'un d'eux propose de jouer as Rois et as 
Roines (v. 442); ses compagnons préfèrent le jeu de Saint Cosme, 


1) Frolssart date le songe qui fait l'objet de son poème de In dernière nuit 
de novembre 1373 (v. 89-60 de l'édition Scheler, Œuvres de Froissart. Poösies, 
I. Bruxelles, 1871, in -8). 

2) Ibid, LL 

3) H. Guy, Essai eur la vie et les œuvres littéraires du trouvère Adam de 
le Hale, p.522 (Paris, 1898, in -8%). On pourrait citer des traits de ressemblance 
plus frappants entre cotte nouvelle ct le 28e fableau du Recueil de G. Raymond 
et A. Montaiglon (t, I, p. 304). 
> 4) E. Langlois, Le Jeu de Robin et Marion (Paris, 1895, in -12%), — Jo 
profite de l'occasion qui m'est donnée lei de mentionner Adam d'Arras, pour 
noter, sans d'ailleurs risquer ancune identification, que les commissaires de 
MUniversité de Paris, chargés en 1282 de contrôler les loyers des étudiants, ont 
aan la maison d'un Adam d'Arras, sise rue Galande, et composée 


de cinq chambres. 
À 





170 Ernest Langlois 8 


mais bientôt les jeunes filles trouvent que ce dernier jeu „est trop lais“, 
et l'on revient à la première proposition: 

Je vuoil, o Gautier le Tostu, 

Jouer as Rois ot as Roïnes, 

Et je ferai demandes fines 

Se vous me volés faire roi (v. 495—498). 

Un roi est tiré au sort; on le ,lève haut“, et Perrette le ,couronne“ 
de son „capel de festus“. Il mande à sa „court“ succossivement les 
trois autres bergers, puis les deux bergères, et adresse à chacun d'eux 
une question: 

A Gautier: 

Di mi: Fus tu onques jalous? . . . 
— Oil, sire, pour un mastin 

Que j'oï hurter, l'autre fie, 

A l'uis de lo cambre mamie; 

Si en souspechonai un homme. 

A Robin, il fait „une demande laide“ : 

Quant une beste naist 
A quoi sés tu qu'elle est femelle? 

Il ordonne ensuite au même de ,souhaidier sen voloir“, et comme 
Robin n'ose pas exprimer son voeu, le roi, qui a deviné ses désirs, lui 
commande d’embrasser Marion. 

A Huart: 

Quel viande tu aimes mieus? 

A Perrette: 

Or di, 


Par chelle foi que tu dois mi, 

Le plus grant joie c’ainc elisses 
D’Amours, en quel lieu que tu fussos . . . 
— Sire, volentiers le dirai: 

Par foi, chou est quant mes amis, 

Qui en mi cuer et cors a mis, 

Tient a mi as cans compaignie, " 

Les mes brebis, sans vilenie, 

Plusours fois, menu et souvent. 


Di mi, Marotelle, 
Combien tu aimes Robinet, 
Men cousin, chel joli vallet. 
Honie soit qui mentira! 
— Par fol, je n'en mentirai ja. 
Je l'aim, sire, d'amour si vraie 
Que je n'aim tant brebis que j'aie, 
Nes cheli qui a aignelé, 





Le jeu du Roi qui ne ment et le jou du Roi et de la Reine 171 


Sur ces entrefaites, un loup emporte une brebis de Marion, Robin 
le poursuit, et le jeu cesse; on ne voit pas ei le roi devait à son tour 
être questionné, 

Il n'est pas douteux que ce jeu des bergers ne soit celui du Roi 
qui ne ment; aussi, malgré la différence des noms, n'a-t-on pas man- 
qué de l'identifier avec celui qui sert de cadre au fableau du Sentier 
battu*), Ce rapprochement eût été légitime si l'on n'y avait pas fait 
entrer le ludus de Rege et Regina, placé par le synode de Wor- 
cester dans la catégorie des jeux déshonnêtes, et si l'on n'avait pas 
considéré comme synonymes les trois expressions: au Roi et à In 
Reine, aux Rois et aux Reines, au Roi quine ment?), Aucun 
des auteurs qui ont commis cette confusion n'avait sans doute présents 
à l'esprit les vers cités ci-dessus des Tournois de Chauvenci. Monmerqué 
et Michel, dans leur édition de Robin et Marion, notent déjà que la 
défense du synode „parait se rapporter au jeu dont il est ici question“, 
c'est à dire à celui des paysans dans la pièce d'Adam®). La similitude 
des noms de Rege et Regina, as Rois et as RoYnes, justifiait ce 
rapprochement, exprimé dans une forme dubitative. Mais il ne fallait 
pas aller plus loin dans cette voie, ni supprimer les points d’inter- 


Les statuts du synode de Worcester (1240) ont été publiés par 
David Wilkins, au tome I de ses Conciliu Magnae Britanniae et Hiberniae 
(Londres, 1737, 4 vol. in-fol.); le paragraphe 38 énumère un certain 
nombre de divertissements que les autorités ecclésiastiques jugent des- 
honnêtes; parmi ces jeux figure un ludus de Rege et Regina: 
Prohibemus etiam clericis ne intersint Iudis inhonestis, vel 
choreis, vel ludant ad aleas vel taxillos; nec sustineant 
ludos fieri de Rege et Regina, nec arietes levari, nec pa- 
lestras publicas fieri. 

Du Cange, qui reproduit ce paragraphe dans son lexique, aurait vu 
volontiers, dans le jeu du Roi et de la Reine, le jeu de cartes, 
#'il avait été certain que son invention fût aussi ancienne: Videtur 


1) Les traits communs entre le jeu dans Robin et Marion et celui des 
Wow du Paon sont plus nombreux, plus significatifs, et s'étendent au détail: 
Comparer, parexemple, dé part et d’autre, l'élévation du roi, son couronnement 
de „festus“, fait par une des jeunes filles, ete. 

2) J. Bédier, Revue des Deux Mondes, 15 juin 1890; Les Fabliaux, p. 398 
—389 (Paris, 1898, in -8°); E. Langlois, ouv. cité, p. 141; H. Guy, ouv. cité, 

522. 
= 3) Théâtre français au moyen âge . .. par L. J. N. Monmorqué et F. Michel, 
p: 120 (Paris, 1842, in -8°). 





172 Ernest Langlois 10 


annai ludus quem vulgo Chartarum dieimus, siquidem ex 
aotate notus fuerit (au mot ludus) Paul Lacroix a été moins 
réservé sur ce point: „Les cartes étaient en usage bien avant l'année 
1892, à laquelle on a prétendu fixer leur invention: le synode de 
Woreester, en 1240, défend aux cleres les jeux deshonnêtes, et entre 
autres celui du roi et de la reine!).® 

En réalité, les actes du synode de Worcester, si souvent cités, ne 
nous apprennent rien du jeu dn Roi et de la Reine, sinon qu'il 
existait en Angleterre avant le milieu du XIII siècle, et qu'il y était 
mal vu du haut clergé. Je crois d'ailleurs qu’on interprète inexactement 
ln volonté du synode lorsqu'on restreint aux eleros l'interdiction de ce 
jeu. La formule nee sustineant fieri me paraît avoir une portée 
plus étendue, 

La senle autre mention que je connaisse d'un jeu dont le nom soit 
exaetement le même se trouve dans les vers de J. Bretel que j'ai 
reproduits en tête de cet article. S'agit-il dans les deux textes du 
même jeu? C'est possible, vraisemblable si l'on vent, mais pas certain, 
Quoi qu'il en soit, J. Bretel établit une distinction formelle entre le jeu 
du Roi et de la Reine et celui du Roi qui ne ment. 

Mais comment concilier ce témoignage des Tournois de Chauvenci 
avec celui de Robin et Marion qui confond les deux jeux? Ces poèmes 
sont contemporains, à un an ou deux près; leurs auteurs sont originaires, 
sinon de la même ville, tout au moins de lu même région. En réponse 
à cette question, je hasarde une hypothèse, tout en me rendant compte 
du danger auquel je m’expose, en face de lecteurs mieux documentés 
que moi, J’ineline 4 voir dans l'expression as Rois et us Roines, 
‘employée par Adam pour désigner le jeu du Roi qui ne ment, une 
intention du poète: un quiproquo de paysans qui donnent à une chose 
qui n’est pas de leur monde le nom d’une chose similaire qu'ils con- 
naissent peut-être mieux. D’autres traits, provenant de la même source 
de comique, se retrouvent dans la pièce. Je ne veux pas parler ici de 
la confusion que fait Marion entre les mots „ane“ et „asne“, „hairon“ 
et „berenc“, ni rappeler qu'elle ignore „ce que chevalier sont“ et 
„quelle beste“ est l'oiseau qu'ils portent sur leur poing („sour vo main“), 
ou qu'elle prend le chaperon du faucon pour une „teste de cuir“: ces 
plaisanteries sont d'une nature un peu différente. Mais je eiterai les 
trois vers suivants du récit que fait la bergère de su rencontre avec 


1) L’Origine des cartes à jouer, Paris, 1835, p. 5 (cité par Monmerqué et 
Michel, Théâtre français, p. 120). 





11 Le jeu du Roi qui ne ment et le jeu du Roi et de la Reine 173 


le chevalier, et je noterai au préalable que ce dernier a déjà dit à 
Marion qu'il est „chevalier“ et que son oiseau est un , faucon“: 

Ichi fu uns hons a keval 

Qui avoit cauchie une moufle, 

Et portoit aussi c'un escoufle 

Sour sen poing . . . (v. 126—29). 

Si la paysanne confond un chevalier avec un homme à cheval, un 
faucon avec un milan, des gants avec des moufles, elle peut bien con- 
fondre le jeu du Roi qui ne ment avec celui du Roi et de la 
Reine. 

Puisque je suis sur la voie des hypothèses, je m’y aventure de 
quelques pas encore. Les bergers appellent leur jeu, non pas au Roi 
et à la Reine, mais aux Rois et aux Reines. L'expression se 
présente deux fois dans le poème, et chaque fois le pluriel est assuré 
par la rime. S'il faut s'arrêter à cette minime variante, on peut y voif 
un nouveau trait de paysannerie. 

Conclusions: 1° On tire des textes ci-dessus réunis une connais- 
sance exacte du jeu du Roi qui ne ment; 2 l’un de ces textes 
empêche d'identifier ce jeu avec celui du Roi et de la Reine; 3° Le 
nom as Rois et as Roïnes, donné au jeu du Roi qui ne ment 
dans Robin et Marion, peut être un quiproquo intentionnel. 





Förmas verbaes arcaicas no Leal Conselheiro de 
el-rei D. Duarte. 


Por 
1. Leite de Vasconcellos, Lisboa. 

O Leal Conselheiro, redigido entre 1428 e 1488:), comp3e-se nño 
s6 de dissertaçües e notus feitas pelo proprio rei, mas de trechos ex- 
trahidos por elle de diversas fontes. A esie ültimo proposito dix 
D, Duarte: „Fiz tralladar em el alguûs capitallos doutros livros, por me 
parecer que fariam declaraçom e ajuda no que serevin“. I acrescenta 
bonradamente: ,no comego delles se mostra donde cada hun he tirado®?), 

Di-se, porém, 0 caso que nalguns dos trechos trasladados se en- 


eontram certas férmas verbaes que näo pertencem 4 linguagem litte- 
raria do tempo, sobretudo 4 de D. Duarte, mas que pertencem à de 
tempos anteriores. 
Por exemplo, no cap. XL, que contém muitos passos da Biblia, 16-se: 
m » » peendengs, da qual falla o Apostollo, dizendo assy: Fuzede 
peendenga, e convertedevos, porque sejam destroidos vossos pecados, E sam 
Joham Bautista, messageiro de Nosso Senhor, diz: Fazede peendença, 


1) Vid. a introducgäo do Visc. de Santarem & ed. de Roquete, Paris 1454, 
p- XV. — A od. de 1854 6 meramente a de 1842, com o augmento das pag. 
310a a 8104, que contém o cap. LV, que escapon na ed, de 1842; em virtade 
d'isso, ha dois capp. com o n° LV, quando o segundo LV devis ser LVI. Existe 
ainda ontro &rro na numeraçüo dos capitulos, pois se repete o ne LVII, devendo 
0 sogundo LVII ser LVIII; a partir do segundo LVII (inclusive), p. 319, em 
dennte, ha-de juntar-se uma unidade a cada capitulo, para que a numeragüo 
que certa. — Alem da citada ed. de 1842 (que, direi de passagem, 6 muito 
Imperfeita, a julgar do confronto que estabeleci entre ella 6 © ms, original na 
Bibliothees Nacional de Paris), ha uma de 1848, feita om Lisbon na Typographin 
Kollandiana, Com respeito ao valor d'esta edigäo, direi apenas que ella, nog 
logares em que eollacionei.a de Roquete com 0 ms, & superior a esta. 

2) Pag. 9. 





176 J. Leite de Vasconcellos 2 


e achegarsed o reyno de Deos. E diz mais, ..: Arredaderos de mym, 
os que obrades maldades, ca o Senhor ouvyo a voz do mew choro. . 
E mayormente em &menda de eustumes, ca diz: Arredude ho mal das 
vossas cuydaçoôes de meus olhos, cessade ja de fazerdes mal, aprendede 
a fazer bein, buscade juyzo, acorrede ao apressado, julgade o orfom, de- 
Jendede a vehuva, e provademe, diz o Senhor: se forem os vossos pe- 
cados assy como carvom, embranguecerom assy como neve, e se forem 
vermelhos assy como sanguynha, serom assy como lüa branca. E ainda 
nas vezes se gaanha perdom dos pecados per rogos dos sanctos, onde 
diz sam Joam Apostollo: Quem sabe que seu irmaao pecon pecado, de- 
mandade por el mercee, e darlhe ha Deos vyda“ '), 

Ao passo que D. Duarte, na sua lingoa corrente, usa nas 2 pessons 
do plural férmas syneopadas, — podelloees 3, filhay 5, dizee 63, lou- 
vees 712, Jazees 84, assanhae 97, queiraes 97, olharees 141, temperaae 141, 
Jagaaes 141, desejees 141, ponhaaes 141, compraaes 142, avisaae 142, 
devees 142, ele, —, nos trechos transcritos encontra-se: fazede, con- 
vertede, arredade, obrades, cessade, aprendede, buscade, acorrede, jul- 
gade, defendede, provade, demandade V&-se que neste caso el-rei, on 
por devogäo para com os velhos textos, ou por commodidade, conservou 
08 arcaismos que encontrou nelles. Curioso & notar que noutro passo 
do mesmo eapitulo, tambem numa transeripçño, se 1& dizees, podees, a 
par de podedes, o que prova que a förgu do häbito fez aqui duas vezes 
adoptar as förmas syneopadas em vez das plenas, que de certo estavam 
no original. 

Para cabal demonstraçio do men asserto, allegarei ainda tres ea- 
pitulos em que a mesma particularidade se observa. 

No cap. VII, que & transcripçño de uma homilia de S. Gregorio*), 
lese: notade, consiirade, preegade (duas vezes). No cap. LXXXVIIL 
(eorrig. LXXXIX), que € transeripgao da Regra Pastoral do mesmo 
santo®), lése: dizede, morades, podedes, sejades, opremedes, possades, 
achades. No cap. LXXXIX (corrig. LR), tirado da referida obra, l&-se: 
parade mentes, façades. 

Em todos os logares citados se deve entender que D. Duarte se 


servin de nntigas tradueçes portuguesas, © que mio traduziu direc- 
tamente dos originaes, Juntamente com as fôrmas syncopadas dos 


1) Para esta © outras transeripçèes sirvo-me da od. de 1842—1854, por ser 
a mais oommum. 

2) smandel aqui tralladar parte de häa omilia sun da festa de Assun- 
gom“. Pg. 49. 

8) „vos mando a quy tralladar dons capitullos do dicto livro pastoral que 
fez sam Gregorio*, Pi. 420. 





3 Formas verbaes arcalens no Leal Conselheiro de el-rei D, Duarto 477 


verbos eu podia assinalar outros arcaismos, mas foi men intuito agora 
referir-me 86 & conjugag&o, 

Confrontando estes textos com outros contemporaneos e de epocas 
anteriores e posteriores, chega-se ä mesma conclusio: isto &, que a 
substituigäo das fömas plenas pelas syncopadas se operou no primeiro 
quartel do seculo XV. Na Demanda do Santo Graal, que deve ser dos 
meados do see, XIV, x 2* pess, do pl. acaba em -des'), No Livro de 
Esopo ou Fabulario Português, que, quanto 4 epoca da Jingongem, fica 
entre a Demanda © o Leal Conselheiro”), 80 uma vez se encontra -ces; 
© muis é sempre -des. Na Chronica de Guiné de Gomes Eannes?), que 
chega até o anno de 1448, a 2* pess. acaba em -waes, -ees ete, Em 
documentos de D. Duarte como rei (1433—1438), lôse: dizeis, lei- 
zasseis*). Em doce. meridionaes de 1402 l6-se: conhecedes, solvades, 
consintades, digades*). Em docc. de 1410, da mesma proveniencia, 16-56 
tenhaes*), a par de „comprades e façades comprir“"), embora os ultimos 
exemplos constituam förmas estereotypadas; mas ainda em 1418 se 
encontra leixedes*), Förmas estereotypadas de chancelaria se en- 
contram alé muito depois, por ex. 1462 „hunde al nom fagades“*), 
e em 1483 sabede"); a prova de que isto säo fürmas estereotypadas 
estä em que no citado doc. de 1483 se lé, em linguagem commum, cum- 
praaes, goardees, fagaaes, Em docc. de 1443 e 1448 encontrei ainda 
ajades, possades, citedes, fazede; mas estes documentos so do Minho 
€ tem caracter dialectal (tambem nelles se 18 bigario, promiçias)"), e 
alem d'isso num de 1457, lavrado pelo mesmo escrivio que lavrou 
o de 1448, lé-se ffazerees „fareis“, ja com a syncope. 

À partieularidade que assignalei no Lea! Conselheiro ereio que näo 
foi ainda assignaluda pelos que se tem occupado d'elle. Por no ter 


1) Hist, dos Cavalleiros da Mesa Redonda « da demanda do Santo Graall, 
ed, de Reinhardatoettner, Berlin 1887. Näo pude verificar todos 08 exem- 
plos; no emtanto -des & correntissimo. 

2) Comecei a publicä-lo no vol. VIII da Revista Lusitana. 

3) Ed. do Visc. da Carreira, Paris 1841, Tambem näo pude verificar todos 
os exemplos; mas a syncope & muito usada. 





178 J. Leite de Vasconcellos 4 


comprehendido esta distincçäo entre o texto propriamente de D. Duarte 
e 08 textos arcaicos nelle intercalados, foi que o Sr. F. Adolfo Coelho 
na Theoria da Conjugagao em Lat. e Portug., Lisboa 1870, p. 29—30, 
deu precisamente os citados arcaismos do Lea! Conselheiro como prova 
de que na obra de D. Duarte havia ainda coexistencia de förmas syn- 
copadas e näo syncopadas, — quando estas, como fiz ver, säo mais 


antigas. 


Quelques ballatas de Pétrarque non admises dans 
les recueils de 1356 et de 1366. 


Par 
Fredrik Wulff à Lund. 


Le précieux ms, Vat, lat, 3196, dont l'existence à Padoue et l'anto- 
graphie ont été reconnues dès 1518—25 par Vellutello et qui est entré 
au Vatican en 1604, consiste d'un mélange de bonnes copies ou trans- 
criptions intermédiaires et de simples abbozsi ou brouillons, dont on 
pent dater quelques-uns de 1835 ou 1336 au moins, jusqu'à la mort 
de Pétrarque en 1374. Je laisse de côté les feuillets 17—20, Les 
ff. 1—16, numérotés probablement par le dernier possesseur particulier, 
Fulvio Orsini 1581—1600, avaient eu, au temps de Pietro Bembo 1530—59, 
et jusqu'à l'acquisition d’Orsini le 2 mars 1581, un tout autre ordre, 
celui qui nous a été indiqué par l'intelligent petrarchista qui, depuis 
l'étude de M. Carl Appel‘), est connu sous le nom du „eollation- 
nateur“ du ms. Casanatensis 924, Cet ordre intermédiaire, dont M. 
Quarts a montré la raison d'être, n'était point celui suivi par Pétrar- 
que soit en ébauchant ou en copiant, soit en ordonnant ses deux prin 
cipales éditions des Rerum vulgarium fragmenta, c'est-ä-dire de son 
Canzoniere, à savoir le recueil des années 1856—59 („le prodrome“, 
selon l'expression de Mussafia), représenté par le *Chig. 176, et le recueil 
de 1366—74, conservé dans le ms. sur vélin Vat. 3195. Mais cet ordre 
intermédiaire a une grande importance pour celui qui voudra enfin entre- 
prendre une édition vraiment critique et compétente des abbozzi; je 


1) Je renvoie à Appel, Zur Entwickelung ete, Halle 1891; Nino Quarta, 
Studi sul testo ete,, Napoli 1902; P. de Nolhac, Facsimilés et appendices; 
Pakscher, Zs. f. R. Ph. X (1886), p. 217; Mussafia, Dei codici ote.; Salvo-Cozzo, 
Giorn, stor, della lett. it. XXX (1897), p. 405; et encore & Appel, dans l'Archlv 
de Horrig 1905, p. 464, où il a rendu compte de la publication de MM. Giorgi 
et Bicardi, Abbozei di rime edite ed inedite di Francesco Petrarca, Perugia 1906. 

12% 


ii 





180 Fredrik Wulf 2 


le reproduis d'après M. Quarta: 3, 12, 11, 16, 5, 7, 4, 10, 1, 2, 9, 13, 
8, 14, 15, 6. Aujourd'hui tous les feuillets sont détachés, mais il 
paraît assuré qu'encore au temps de Fulvio Orsini, ou du moins jusqu'à 
la mort de Bembo, en 1559, la plupart formaient encore des feuillets 
doubles, ainsi 1—2, 10—9, 7—8, et au temps de Pétrarque 16—16, 
5—6, 11—12, et d'autres, On devra examiner aussi l'ordre de la colla- 
tion de Beccudelli, du ms. Parmensis 1636, de Daniello. Je ne peux 
pas m'en occuper ici. M. Appel est l'homme pour le faire, et il s'en 
est déjà occupé. 

On vient de publier en Italie‘) une intéressante trouvaille qui 
élargit un peu notre connaissance de ce scartafaccio de Pétrarque, 
en nous fournissant deux nouveaux feuillets de parchemin, dont chacun 
a laissé l'une de ses deux pages en blanc, Ils ont été trouvés dans 
la reliure du Casanatensis 924, et il est évident que le collationnateur 
s'en est servi pour copier em entier les morceaux autographes qu'il 
a vos, de son temps, dans les abbozzi, mais qui n'étaient pas dans son 
médiocre exemplaire de la vulgate — c'est-à-dire dans le Canzoniere 
issu du me, Vat, 8195 — qu'il complétait. L'an des feuillets, ,B“, tient 
évidemment son premier son., Se Phebo, du fol, 10 r. (n° 3); le second, 
Quando talora, du fol, 10 v. (où il est seul); le troisième, Pi volte il 
di, du fol. 9 r. (n° 1); enfin, puisqu'il lui restait encore une bonne 
moitié de son feuillet (qui à coup sûr était le dernier du collationnateur), 
il y donne les trois premiers et les deux derniers vers d'une dallata, 
Pétrarque séparait soigneusement les feuillets réservés pour les ballatas, 
canzones, madrigaux, sestines, des feuillets réservés pour les sonnets, 
et je crois que le collationnateur a place ici, en dernier lien, ce frag- 
ment rien que pour être complet. Voici ce fragment tel quel: 

Amor, che’ pace il tuo regno gouerni! Pon fine a l'aspra guerra ch’i' sostegno, 

Së chi non pera per sonerchio sdegno &c. Et in fine: 

A uol servir, a vol placer m'ingegno, E quel poco eh’i’ son, da voi mi tegno. 


+ 
4 

Le feuillet „B“ a done eu affaire à deux feuillets, 10 et 9, de 
notre Vat. lat. 8196, et encore à un feuillet de canzones etc. perdu 
pour nous, peut-être un de ceux que Beccadelli dit avoir vus à Rome 
vers 1540, chez Baldasarre da Pescia. 

1) Giorgio Sicardi, Abbozzi ete.; les feuillets („A* et „B*) ont été ropro- 
duits dans le Tome II, tav. 56, de l'Arebivio paloogr. it. Je m'en suis tenu à 
l'article de M. Appel qui a tiré parti de tout ce qu'il y a d'atile dans la pabli- 
cation italienne A ce propos, — Cf. mon post-seriptum ! 





8 Quelques ballatas do Pétrarque non admises dans les recueils, 181 


Le feuillet „A“ donne d’abord trois sonnets, 1. /O prjuoue, 2. In 
oielo, in aria, 3. L'oro e le perle e à bei fioretti e Terbat); ensuite trois 
ballatas complètes, dont la première nous était connue depuis l'éd. de 
Giunti en1522; la seconde était inconnue; la troisième n'est autre chose que 
la ball. refusée Amor che'n cielo du fol. 14 v. Je crois que le collation- 
nateur a copié les deux premières, au moins, d'un même fouillet de 
Hballatas, feuillet où il a pu y avoir aussi une transcription de la troi- 
sième. (Le debut du 1 sonnet est p. -€. /N/woue ones/ta]ti), 

Au-dessous de ces trois ballatas, au bas du feuillet ,A%, se trouve 
la note Hec in ordine, qui fait l'objet principal de ce petit article. Il 
s'agit d'abord de trouver la place qu'oceupait probablement cette note 
dans le scartafaccio. Le plus naturel serait de supposer, semble-t-il, 
qu'elle fat écrite par Pétrarque au bas de la page 14 v., au-dessous 
de cette autre note du 1 janv. 1860: Hec uidetur proximior perfectioni. 
Mais on voit que là il n'y a jamais eu de place pour une seconde anno- 
tation, car dès le jour où Pétrarque se servait de ce coin du fol. 14 
pour transerire la fin de la ball. Amor, che'n cielo et la note Hec widetur 
‚prozimior ete, ce feuillet manquait d'un quart, la partie inférieure 
gauche du verso et la partie inférieure droite du rec/o7) ayant été 
enlevée. 

On pourrait aussi à bon droit se demander si cette note Hec in ordine 
etc, ne s'est pas une fois trouvée au haut de cette même page 14 v. 
La partie supérieure de cette page est lacérée, et il a pu en être enlevé 
un bandeau large de deux ou trois centimètres. Pétrarque aimait ces 
notes additionnelles, on le suit. Muis je préfère supposer que cette 
note sur „Confortinus“ se trouvait an bas d'une page (comme il y en 
à une p. ex. à lu page 3 verso, écrite environ 1859, et dont la fin a 


1} Om sait qu'il y a dans le Canzoniere (no 46 de l'éd. diplomatique du 

Wat 3195 de M. Modigliani) un autre sonnet L'oro € le perle (fol. 7 v. des ab- 

bozai); c'est le premier eollationné par Daniello, et — chose étrange — Danicllo 
0 pas celui du feuillet „A*, ou du moins n’en dit rien, 

2) Au recto, l'écriture semble descendre plus bas qu'au verso. C'est dans 

"gauche du fol. 14r. que je crois lire ceck, ayant rapport à la ball. in 

IQuand'io ereden qu'il transcrivait là lo 1er sopt. 1848, et dont il s’est oceupé 

1866 et le 31 oct. 1868: Hoc seripsi non aduertens quod esset trans- 

Quérens et inueniens composui principia (?) complurium (?) h [odie 

18567]. Notons que cette ballata no fut pas admise dans le recueil 

*Chig. 176), sans doute parce qu'elle avait été exploitée pour 

bio, mais surtout parco que Pétrarque a dû trouver la forme de 

peu convenable, Mais en 1368 il ne put la sacrifier, et elle 

31%. 





182 Fredrik Wulff 4 


été lacérée par l'usage, ce qui est arrivé ailleurs dans ces abbozzi); c'est 
qu'en effet l’annotation Hec in ordine manque de sa fin, et cependant 
je crois que le collationnateur n'a dû voir que très peu de mots de 
plus que nous, je veux dire que ce qui a été coupé après sa collation 
se réduit & un ou deux mots; si tontefois il n'a pas continué sur un 
autre feuillet, perdu pour nous. 

Voici maintenant le contenu actuel du fol. 14 v. Tont d’abord 
Pétrarque pense écrire 1849, mais — le jour de Noël étant pour lui le 
jour du nouvel-an — il s'arrête après avoir écrit les trois chiffres 134. 
I les efface et recommence: ‘1350 decembris. 26 inter meridiem et 
nonam. sabato. pro Confortino. (Pour nous, l'année est encore 1349). 

Suit un morceau de trois lignes et demie, c'est la première ébauche 
d'une ballata: 

(Gentil (alto) sommo desire)*) Moue dal cielo il mio dolce desire, 


11 efface tout ce débnt et continue: Dal cielo scende quel dolce desire, 
Il s’ayise qu'il faut mettre ce nouveau debut à la tête de la ligne, 
efface tout ce qu'il a écrit, et recommence: 
Dal cielo scende quel dolce desiro (Che'nfiamma la mia mente €) poi 
l'acqueta, Ond’& pensosa o lieta: 
Conuen ch'or si rallegre ed or sospire, 


Il s'arrête là et substitue, au-dessus des paroles que j'ai mises 
entre ( ): Ch’accende l'alma [mia]. 

Quatre jours après, il recommence encore une fois, ayant soin 
d’urranger les vers de façon & ce qu'on voie tout de suite qu'il est 
question d'une ballata, non pas d'une canzone?). 


Decembris 30° mereurit. cadem hora, scilicet inter meridiem et nonam. 
1. Amor, che’ n cielo en (cor) gentile®) core alborghi, 
2. Tu vedi gli’ nfammati miei desiri: 
3 De! Sosterrai che mai sempre sospiri? 
4. Altera donna col benigno sguardo 
5. (Solleuwa) (Sollieua tantoi miet) Leua talor sl’! mio ponsier da terra 
6, Che de’ begli occhi suoi molto mi lodo. 
LA Ma dogliomi del peso ond’ io son tardo®) 


1) J'écris dans l'ordre que Pétrarque a éerit, et je mets en ( } ce qu'il a 
souligné où Diffé an fur ct à mosure qu'il corrigeait. 

2) II écrit les canzones 33 vers, les sonnots 2-2 vers, les ballatas 
2-+1 vers par ligne. J'écris selon l'usage moderne, 

3) 1 oublie d'exponctuer le, comme il avait oublié ci-dessus de répéter mia. 

4) Le sept, 1848 il disait, fol, 14r., dans la ball. Amor, quand’so: E lei che 
so n'& gita Seguir non posso; ch’ ella nol consente, — De même dans le frag- 





Quelques ballatas de Pétrarque non adwises dans les recueils, 183 


8. A seguire il mio bene, e uiuo in guerra 
9, Co Palma rebellante, 

10. Rompi, Signor, questo intricato nodot 
11. E pregho ch'e’miei passi in parte giri 

12. Oue in pace perfecta al fin respiri. 


Deux jours plus tard, pour nous le jour du nonvel-an 1350, il en 
fait une nouvelle transeription, légèrement modifiée, 


Veneris “1° Januaris, eadem hora. 


1. Amor, ch'en cielo en gentil core alberghi 
E quanto & di valore al mondo inspliri], 
Acqueta?) I’ nflammati miei (desiri) sonpiri® 

Altera donna con si dolce sguardo 

Lena (falora il mio pensier) il graue pensier talor d{a terra]*) 
Che lodar mi connen degli occhi suoi; 
Ma dogliomi del (peso) nodo ond'io son tardo 
A seguire il mio bene, e uiuo [in] guforra), 
Coll'alma rebellante a’ messi tuol, 
Signor, che solo intendi tutto e puoli]! 
(Pregoti) (Piacciati) Pur “pero ch'o' miei passi in parte giri 
One in pace perfecta al fin respiri. 

Il est notable que la copie du XVI: siècle que le collationnateur du 
Casanatensis nous donne s'accorde si bien avec cette dernière forme 
de la ballata, qu'on est amené à supposer que sa copie a été faite sur 
cette même transcription®), ce qui n’est pas sang importance. 


ment Amore, in pianto (le ébauche du Che debb’ io, fol. 13 r., sept. 1948): E 
di neguir colei. Cf. Che debb’ io (1348) v.5: E uolendo seguire; enfin, plus loin 
dans la même canzone (laquelle a justement supplanté ln ballata, refusée dès 
lors pour longtemps): Tal che, s'altri mi serra Lungo tempo il camin di sogui- 
farls, Quel ch'Amor meco parla Sol mi ritien ch’io non recida il nodo. Com- 
parons & cola encore le son. Quella che 1 giovenil: v. 4 Con mio dolor d’un bel 
nodo mi seinse Ne poi noua belleza l’alma strinse . .. Bon uolse quoi, che 
‚co begli oechi aprilla, Con altra chiaus riprouar suo ingegno, Ma noun rote 
"secchio augel non prende. Et pur fui in dubbio fra Caribdi e Seilla, Et passai 
le sirene in sordo legno Ouer come huom ch’ ascolta © nulla intende (fol. 4 v.). 
ont cela appartient à l'époque 1848—60, 
1) Il prend ce mot dans sa 1re ébauche ci-dessus, v. 2. 

… 2) répète encore une fois da terra: la marge droite avait été déchirée 


8 mei; au v, 5 Leual graue penser tallor; au v. 7 il omet modo; 

suoi, faute évidente pour tuoi; au v. 11 il semble ne pas avoir 

‚eorrection Pur spero, puisqu'il se contente de donner les 
abandonnées par Pétrarque. C'est sa Sue ballata du Casanat, 





184 Fredrik. Walt 6 


Et c'est & droite, dessous pace perfecta, que Pétrarque écrit aussitôt 
d'une main élégante cette appréciation, sans doute le 1 janvier 1350: 


Hee uidetur proximior perfectionfi]. 

Il a donc comparé cette ballata à quelque autre pièce antérieure. 
J'ose affirmer que c'est avec deux, ou même p.-& trois?), ballatas qu'il 
l'a comparée. Car voici ce que nous révèle la nouvelle note sur Confor- 
tinus, celle que le fol. „A“ du collationnateur donne immédiatement 
après son vers 12, Oue in pace perfetta (sie) al fin respiri: 

Hec*) in ordine retrogrado, ad litteram nisi fallor nt hie sunt, dictaui anno 
isto pro Confortiuo®), et unum aliud posten, quod non curani perficere. Ex his 
autem*) elegit (sic) [Dominus? Confortinus?]") ipse ultimum, quod hic est 
primum®), Scripsi hoc ne elaberet[ur] in totum que magna [?] . .. 

Je traduis: „Ces [deux ou trois?] ballatas, je les ai composées 
en l'ordre inverse, mais littéralement, je crois, comme elles se lisent 
ici, cette année-là [13497] pour Confortinus, et plus tard [après le 
1 jauv. 1350??] encore une autre balluta qu'alors je ne pris pas le soin 
d'achever [ici]. De ces ballatas il se décida lui-même pour la dernière, 
celle qui dans ces feuillets [?] se trouve être la première, Je fais 
cette annotation [?] afin de garantir contre un oubli complet . . .# 


Si on ne peut douter de ce que le Confortinus de cette note est 
le même pour lequel Pétrarque fit et refit, environ le 1 janv. 1350, la 
ball. Amor chen cielo, il est évident aussi que cette ballata est l'une 
de celles qu'il avait offertes à son choix. Quelles sont les autres? 
Probablement les deux ballatas qui se trouvent copiées en premier lieu, 
après les trois sonnets inconnus, sur le fol. „A“ du collationnateur. Je 
les donne ici selon l’article de M. Appel: 


1) La 8ne serait alors la ball. Amor, quand'io credea. Mais je ne crois 
pas qu'on doive attirer ici cette ballata qui ne parle que de sa Laure. 

2) Ou bien has, mals point hoc, car il y a un trait, non pas un point. 

8) Il semble avoir écrit -juo, mais en comparant la note qui se trouve au 
haut da fol, 14 v., du 26 déc, 1349, on voit qu'il faut bien comprendre Con- 
Sortino; car là ln de Confortino a sa forme finale, 

4) Je crois bien qu'il y a autem; ou blen duobus? 

5) II semble manquer quelque chose, pout-être un nom abrégé et découpé 
par le relieur, J'ai pu comparer, après coup, l'édition de MM. Giorgi et Sicardi, 
mais cela ne change rien. 

6) Il serait étonnant que Confortinus ait choisi autre chose que ce que lo 
maître recommändait. Mais on sait que son ,Dominus“ était quelquefois diffi- 
eile, p.ex, pour le son. Tal cavalier et Quella che gli animali, fol. 16 (de l'année 
1987); là il s'agit du cardinal Colonna. 





Quelques ballatas de Pétrarque non admises dans les recueils, 185 


Ne 1. 1. Nova?) bellozza in habito gentile 
3. Volse il mio core a l'amorosa schiora, 
8 Ove’l mal si sostene el ben si spera.”) 
4. Gir mi convene, e star, com’ altri vole, 
Poi ch’al vago penser fa posto un freno 
Di dolei sdegni e di piotosi sguardi. 
El chiaro nome e’1 suon de le parole 
De la mia Donna, e' bel viso sereno, 
Son le faville, Amor, di che’ 1 cor mardi. 
L'pur spero mercè, quanto che tardi, 
Uhë ben [ch] ella si mostre acerba o fora, 
Humile amante vince donna altera, 


L'amorose faville 6 '1 dolce lumo 
De’ be’ vostri occhi, onde la mente ho piena, 
Fanno la vita mia sempre*) serena, 

[0 Donna, l'alto viaggio ond’ io m' Ingegno 
Meritar vostra gratia humilemente, 
Con sun durezza m’averia gid stancho, 
Se non eh Amor dal bel viso lucente 
Si fa mia scorta et infallibil segno, 
Mostrandose nel bel nero © nel bianco; 
Onde sospira il disioso fianco 
E riprende valor, che’ n alto il mena, 
Vincendo ogni contrario che l'affrenn. 


Suit, comme n° 8, la ball. Amor che’ n cielo, mais nous avons vu 
que la recommandation Hec uidetur proximior perfectioni a 646 supplantée 
par Hec in ordine ete. 

La ballata Amor che'n cielo, du 1 janv. 1850, doit étre la dernière 
composée, à l'exception de laliud wnum qu'il avait ébauché (mais pas 
encore achevé) postes. Car on ne voudra pas soutenir que le prozimior 


1) Archiv ete, p- 467—8, où je ronvole le lecteur; la première de ces 
ballatas était connue depuis 1522 (l'éd. Giunti), 

2) CH. Te frag. Felice stato du fol. 18r: Ove'! ben s’amn ... Ove in pace 

LE RE per virtute honore (181), 48); le noua bellesa du sono 

M giorenil v. 5, sans doute de cette même époque 1948—50. 

Pétrarque avait écrit, probablement dans la transeription vue par 

troppo. Sur ce mot il fait un renvoi pour le corriger en 

cette intéressante date: Non placet; 1360 Jovis. 15. octobris 


Eve aia papiro vieina sempre, et hoc placet. Error fuit hic. 
u va une cedula portant troppo et une meilleure trans- 


sempre „ici“? — 11 faut étudier A ce propos encore le son. Aspro 
2 "à Parme; non pas & Padoue, du 20 sept, au 2 oct, 1350, 
eu s n it lo voyage à Florence et Rome. J'en parle dans mon livre 


Bssase 


BE 


2 1 
2 
8. 
4 
5 
6 
7 
& 
9 
10. 
il, 
12. 





186 Fredrik Wulff 8 


perfectioni de la comparaison vise seulement la transcription du 1 janv, 
par rapport à celle du 80 dée.? Mais la dernière composée se lit, dit 
Pétrarque, ‚en sens inverse’, c'est-à-dire en premier lieu, ‚dans ces 
papiers, Je suppose done que les deux ballatas Nova et L'amorose 
se trouvaient transcrites ‚apres‘, sur un feuillet voisin de notre 14; si 
toutefois il ne faut pas croire que Pétrarque ait copié Amor, che’ n 
cielo une troisième fois dans ces papiers, et qu'alors le feuillet vu 
et copié par le collationnateur (avant ou après 1580?) ait contenu en 
effet les trois ballatas toutes ensembles, mais que celui-ci en aura 
changé lui-même l'ordre, selon l'indication fournie par la note Hec in 
ordine ou Hec widetur. 

Je n'ose pas prendre une décision à la hâte, mais je veux bien 
chercher cet aliud unum quod non curavit perficere. Et je crois l'avoir 
trouvée, cette ballata. Au dernier feuillet (,B“) du Casanatensis, celui 
qui contient In copie de {rois sonnets connus des abbozzi'), le collation- 
nateur transcrit une pièce, un complément“, qui assurément n'a pas été 
pris duns un feuillet contenant des sonnets. Je suppose que ce 
complément se lisait là où le collationnateur a placé la ball. Amor 
che n cielo et la grande note, C’est le début et Ia fin („Zt in fine“) de 
la bullata Amore, in pace, qui m'intéresse singulièrement et dont 
Pétrarque avait écrit ailleurs dans ces abbozzi le reste, les vers 
du milieu. Qu'on regarde le fol. 18 r. et le fragment Chè le subite 
lagrime! J'ai cru, avec M. Nino Quarta et d’autres?), que c'était „les 
terzines d'un sonnet, adressé probablement à son cher évêque de Lombez, 
celui auquel il adressait (vers 1361—66?) le sonnet Mai non vedranno*, 
Je suis de plus en plus persuadé aujourd’hui que c’est un fragment de 
ballata, écrite 2-41, tandis que le fragment Amore, in pianto, écrit 
3 4-3, s'annonce tout de suite comme une canzone: et j'ose proposer 
le suivant raccommodage. Si j'ai encore la hardiesse de prendre au 
fragment délaissé du 17 mai 1348 son premier vers pour en faire le 
y. 10 de cette ballata, c’est qu'il me faut nne rime en -ore après le 
v. 9 et une apostrophe au Signore pour faire accepter le passage 
du fe pron. singulier (v. 8, où il parle à Amore) au pluriel voi du 
v. 11, où il ne peut guère parler qu'à sa Donna ou à son Seigneur, 
N'oublions pas que le vers Felice stato a bien dû mériter d'être gardé*), 

1) A savoir Se Phebo qui est le n° 8 du fol. 10 r, Quando talora qui 
est le seul du fol. 10 v., ot Piü volte il di qui est le promier du fol. 9 r. 

2) Mestien y voyait un fragment de canzone. Voy, sur ce fragment et 
l'annotation y attachée mon mémoire Che debb' io far, Lund, 1901, p. & 

3) Ne elaberetwr in totum! Du reste, co mélange de toi et de vous a 
bien suffi pour l’exclure ou pour le laisser inachevé. 





9 Quolques ballatas de Pétrarque non admises dans les recueils. 187 


— c'était le vers qui l'avait préoccupé au moment (1319,48) où il 
reçut de Socrate l'annonce du plus grand deuil de sa vie, Voici 
mon essai de raccommodage, — placet experiri: 
1. Amor, che'n pace il tuo reguo governi! 
Pon fine a Paspra guerra ch’ }’sostegno, 
S1 ch’ non pera por soverchio sdegno* 
EChé le subite lagrime ch’ io vidi, 

Dopo un dolce sospir(o), nel suo bel viso, 

Mi fur gran pegno del pietoso core: 

Chi prova intende, © ben ch’ altro sin aviso 

A te, che forso ti oontenti e ridi, 

Pur, — chi non piange non sa che sia amore.] 

? [Felice stato, aver glusto Signore!} 

A voi servir, a voi piacer m’ ingegno, 

E quel poco eh'i son, da voi mi tegno, 

On voit qu'ainsi la suite des rimes est identique avec celle de la 
ball. L'amorose: a bb cde dee [e]bb. La ballata est une adulation faite 
pour les oreilles de son seigneur, de son Confortinus. Mais qui 
est-il, ce Confortinus? Pétrarque donnait tous les jours des ,petits 
noms“, et de très grands noms aussi, à ses amis, C’est ainsi que j'ai 
essayé d'identifier le mystérieux Bastardinus avec Boccaccio, à 
condition que celui-ci fût en effet un bâtard“, ce qui n'est pas prouvé! 
Avant de connaître la note Hec in ordine et ces nouvelles ballatas, je 
penchais à voir dans „Confortinum“ le masque d'une certaine donna 
Pietosa e gentile qu'on entrevoit dans la canzone Amor, se vuoi (qui est 

partie de cette même année 1849, selon mon opinion!), dans le 

'ardente nodo, contemporain à peu près de cette canzone, dans 

sonnet Quella che’! giovenil, et une ou deux pièces encore; car je 

is forcé d'admettre, en dépit que j'en aie, qu'entre 1348 et 1350 
Pétrarque semble avoir passé par une courte épisode amoureuse ou 
e, une seule, et qui faillit mettre en danger notre futur Can- 
zoniero. Je tiens que ses plus belles poésies sont assez tardives!) et toutes 
inspirées par ses remords et par son grand amour. C’est l'année 1850 
en est le dernier terme, et il a très bien pu composer, malade à Rome, 

, son déchirant vo pensando, octobre-décembre 1350. 

tas, Confortinus est un homme, ipse elegit! Son 

Colonna était mort depuis sept. 1341, le roi Robert depuis 

cardinal Colonna depuis l'été 1348, Luchino Visconti 

janv. 1849. 11 ne lui restait alors d'autre seigneur puissant 

[ ‚Carrara, celui dont il enregistrera le meurtre la veille de 


BEBomnpmmpgt 





188 Fredrik Wulf 10 


Noël 1360°). Et c'est, je crois, de Jacobus Carrariensis qu'il s'agit 
(7 18/00). 

Mais ily a une très sérieuse difficulté à surmonter ici. On lit au 
fol. 13 r., en connexion immédiate, paraît-il, avec le fragment Chè le 
subite, la date: 30 nov. 1349; et il y parle déjà de memoriam Jacobi 
intensam, A cette date, le due n'était point des morts, et ni la plainte 
ni la transcription du fragment ne saurait avoir rapport à lui. Re- 
gardons cette date récalcitrante de son scartafaccio! Il écrit: 

1349. novembris -80- inter nonam et vesperas. [—] Occurrit hodie (et (h) nudius 
tertius, dum infra se) ante Jucem. propter memorlam Jacobi intensam. Licet 
ultimo accersitam [!] ad oxpollendum [?] minime decorum Philippi &e. Fietum 
residuum propter ultimum verbum. 

Que veut dire d’abord ce fietum residuum? J'ose dire: le début et 
la fin de la ballata en question Amore, in pace etc. Et Yultimum 
uerbum? Je crois qu'il désigne ainsi la fin, le mot le plus important, 
de la ballata qui était prozimior perfectioni, Amore, in eielo qu'il 
avait composée, n'est-ce pas, en dernier lieu, le 30 décembre 1349 et 
le 1° janvier 1350, mais avant de compléter ‚unum aliud‘: 

v. 12, Que in puce perfetta al fin respiri. 

Si j'ai raison en cela, notre ballata raccommodée serait son adiud 
unum, postea compositum (?), quod non curauit [hie] perficere. Mais pour 
pouvoir soutenir cela, il faut nécessairement supposer que la date 
30 novembre 1349 se rapporte uniquement à la transcription de 
ce fragment Chè le subite. On voit très bien que Pétrarque a fait 
plus d'un effort pour exprimer sa pensée dans la note, et l'on voit 
très bien qu'il n’y a pas réussi. Regardons-la encore une fois, et lisons 
ce qu'il a écrit au-dessus des mots qu'il vient d'effacer, ceux que ci- 
dessus j'ai mis en parenthèses rondes: 

pridie transeripsi. Infrascriptam cantfionem? ou -Henam?] 

D'abord, la ponctuation de ees lignes me semble bizarre. Infra- 
seriplam me fait l'effet d'une explication. On voudrait aussi lire Re- 
seriptam (ef. le rescripsi eam de la marge droite du fol 12 r.), mais 
en tout cas le point reste après pridie transcripsi, et il y » même un 
petit trait vertical après Occurrithodie, Et qu'est-ce que le minime decorum 
Philippi peut avoir à faire ici? S'il était possible que Jictum residuum 
ete. fût la seule de ces phrases qui ait rapport au fragment Chè Ze subite 
la chose serait plus claire; mais l'essentiel est bien la douloureuse 


1) Je suppose que c'ost À Parme, non point & Padoue, qu'il en parle dans 
son fenillet des morts, feuillet qui fut attaché au Virgile (de l’Ambrosienne) 
vers 1361—63 seulement, Voy. mon livre suédois, 





1 Quelques ballatas de Pétrarque non admises dans los recueils. 189 


mémoire de son Jacobus duquel il s'était tant promis, et je ne vois 
pas moyen de l'attacher à cette date 18%/,,49. Il est arrivé à Pé- 
trarque plus d'une fois d'écrire une date, et ensuite de s'arrêter là sans 
continuer; mais ici, sur ce feuillet plein de souvenir, il aurait bien dû 
être plus explicite et donner la véritable date de l'addition Occwrrit ete. 
Peut-être le mot accersitam (?) ou Philippi, nous fournira un jour la 
solution. Il fout examiner l'encre aussi. 

Quant au derniers mots que (2) magna (2), je renonce & toute sup- 
position, Mais probablement le ne elaberetur est aualogue à ce Ne 
labatur, continui*) ad cedulam, au fol. 2. v., qui touche la conservation 
de la canz. Standomi et qui est daté le 18 octobre 1368; peut-être 
s'agit-il, ici comme là, d'une cedula plus quam triennio hic inclusa. 

Je reviendrai ailleurs à la question de savoir pourquoi Pétrarque 
a exclu de son recueil, même après 1360, ces compositions dont plus 
d'une me paraît digne de l'honneur d'y étre admise. 

En tout cas ’annotation Hec in ordine ne doit pas être antérieure 
& l'année 1356, ou 1360, et c'est alors que j'aimerais aussi à dater 
l'addition Occcurrit hodie ete, laquelle il fant séparer de la date du 
„30 novembre 1349“, qui ne touche que Ch& le subite ete. 

En finissant je prie notre vieux maître de regarder d'un œil favo- 
rable cette humble contribution au recueil Chabaneau. 


Post-seriptum, le 26 mars 1906. J'ai pu lire il y a quelques jours scule- 
ment l'intéressant article de M. Flaminio Pellegrini sur le sujet actuel (Giorn, 
stor. ete. 1905, p. 459). Je wai pourtant rien à changer, si ce n'est que 
Jaccepterals le début du premier des sonnets retrouvés [NJuoue onesfta]ti, 
au lien de (0 prjuoue onesti. On s’étonners que M. Pellegrini réfère l’abbozzo 
de ln ball, Amor che'n cielo à l'année 1850 (pour nous) et qu'il ne voie pas 
que le „ie janv.“ (où Pétrarque l'a recommencée pour la 8m fois) appartient 
à l'année 1300, non point à l'année 1851, comme il est répété deux fois à In 
p. 365. MM. Appel, de Nolhac et moi nous avons constaté depuis longtemps 
que Pétrarque commençait l'année au jour de Noël, le 26 décembre. La date 
en question, déc, 1849 et janv. 1350, est importante. Fr, W. 


1) On conti? 





Chanfon de la complanta et desolafion dé paitré. 
Par 
Eugene Ritter à Genève. 


David Piaget (1580-1644) était un ecclésiastique genevois') qui 
aimait les études historiques, et qui a laissé, entre autres manuscrits, 
deux recueils de documents relatifs à l'histoire de Genève, où cette 
chanson se trouve écrite de sa main’), 

De l'auteur, on ne connaît que le nom. Mais la chanson date 
évidemment des premiers temps de la Réforme dans la Suisse romande, 
c'est-à-dire du second quart du seizième siècle. 

Cette chanson, qui est an très ancien débris de la littérature 
pstoise?), offre aussi un intérêt historique, comme spécimen de polé- 
mique religieuse, Elle est un témoignage trop fidèle du sans-gêne 
choquant avec lequel on attaguait la foi des fidèles de l'Eglise catho- 
lique. 


Chanfon de la complanta et desolafion dé paitré. 
1. Notron Evéque nai pa béqué 
É dy de bale reyson 
E coudé dire dé messe 
E ne di que dé chanfon 


1) M. Louis Dufour-Vernes a esquissé la biographie de David Piaget 
(Balletin de l'institut genevois, tome XXV, pages 356 et suivantes). Ofr. Mé- 
moires de la Société genevoise d'histoire, tome XXII, page 246. - 

2) Bibliothèque de la Société de lecture de Genève, volume 130 des 
brochures generoisen, fs 174 et 175, — Bibliothèque de Grenoble, ms. n° 916. 
Ces deux manuserits n'ont que des différences Insignifiantes, sauf au 6° couplet. 

8) Vers le même temps, Jacques Gruet, qui sans doute est l'auteur d'un 
picard en patois qui fat affiché le 27 juin 1547 à la chaire de la cathédrale 
de Genbve (Bulletin de l'institut genevois, tome XXXIV, pages 3 et 4) avait 
comporé contre le due de Savoie une „time en patoys* qui ne nous a pas été 
conservée. (Mémoires de l'Institut genevois, tome XVI, page 71.) 





Eugène Ritter 


5 E denne à la ponvre gen 
Dé perdon per leu zargen 
E fa de to a sa guisa 
De parady marchandisa 

le bon hom 


Notre Evêque n'est pas bête: il dit de belles raisons. Il croit 
(euide) dire des messes, et ne dit que des chansons. Il donne à la 
pauvre gent des pardons pour leur argent, et fait de tont à su guise: 
de paradis, marchandise! — Le bon homme! 


IL. 10 Ne son ty pa bin infamou 
De dépesy noutra Ley 
Cetou Luther detestablon 
Que von contre noutra fey 
No lou farin teny quey 
15 San tan publiy leu ley 
Per san quele nay pa tala 
Que la noutra qué tan bala 
Verdondon 


Ne sontils pas bien infümes (dit l'évêque, ou plutôt: disent les 


membres du elergé catholique) de déposer notre loi (religion) ces luthé- 
riens (Luthers) détestables, qui vont contre notre foil Nous les ferons 
tenir eois, sans tant publier leur loi, parce qu'elle n'est pas telle que 
la nôtre, qui est tant belle. — Verdondon! 


II. Noutron Di a meillen grafe 
20 De preu che le leu n'a pa 
A no bin megi se lasse 
Et beire son san & par 
No le tegnin anfrema 
Deguien Y’armair' à la cla 
25 En una boita tan bala 
O no Iy in fay sa salla 
to du lon 


Notre Dieu a meilleure grâce de beancoup que le leur (il ya 
ici une anacoluthe, et la phrase se termine comme si elle avait autre- 
ment commencé) a une grâce que le leur n’a pas. Il se laisse bien 
manger à nous, et boire son sang à part. Nous le tenons enfermé à 
clé dans l'armoire, en une tant belle boîte, où nous lui avons fait sa 
salle (sa demeure; il y reste) tout du long. 





Chanfon de la eomplanta et desolafion dé paitré 


IV. Noutra messe qu'é tan degné 
Y l'apalon folera 
30 Et de touté noutr& mené 
Que nou facin à l'oute 
Et de no dire to ma 
Ne s'en savon deporta 
May no ronton la cervala 
35 A forcé dé carquevella*) 
Verdondon 
„Notre messe, qui est tant digne, ils l'appellent une folie. Et 
de (rire de) toutes nos mines que nous faisons à l'autel, et de nous 
dire toutes mauvaises paroles: ils ne savent pas s'en déporter, mais 
ils nous rompent la cervelle à force de discuter. — Verdondon! 
Ve Lou san que à l'églaisé 
Idolé leu zon mey nom 
Et nontre santé reliqué 
40 Dion qu'et abusion 
Que ne leu zuffré dé don 
Ne gagné min de pardon 
Mai va contré la parola 
Du Papa qu'et bonn’ et bala 
45 Ce di-ton 
Les saints que (nous honorons) à l’église, ils leur ont mis nom: 
idoles. Et nos saintes reliques, ils disent que c'est chose qui abuse 
(le peuple; que celui) qui ne leur offre point de dons, ne gagne pas 
moins de pardons. Mais (cela) va contre la parole du Pape, qui est 
bonne et belle“ — Ce dit-on! 
VL No lou zin tan lassin faré 
Qui no zon du to detrueÿ 
En praigean cet’ Evangilou 
Que va contre noutr! Edé 
A) Je n'ai retrouvé ce verbe nulle part; mais le substantif correspondant 
se lit dans une petite pièce dramatique et allégorique, représentée à Genève 
en 1581, pe a été publiée dans les Mémoires de la Société d'histoire de 
pages 21 et suivantes, d'après une copie de David Piaget 


ein ten dans le manuscrit précité de la Société de Lecture, for 292 et 
suivants. 


\ Le 8e esparvier: 
Poules et poussains ont des orcilles: 
ns Ainsi, oyans nos carquevelles, 
x Se sauvent parmi ce sarment. 
Remsnische Forschungen EXIT. I. 





Eugène Ritter 


50 No zavion preu de credé!) 
No viquion san contred& 
Avoy quaqué Damouysalla 
Fausse mariaye u pussalla 

Cet tot on 


„Nous les avons tant laissés fuire, qu'ils nous ont du tout 
(totalement) détruits, en pröchant cet Evangile qui va contre notre Edit. 
Nous avions beaucoup de crédit, nous vivions sans contredit (sans que 
personne s'y opposät, chacun) avec quelque demoiselle: qu'elle fût 
mariée ou pucelle, — c'est tout un. 


VIL. 55 No fasion tojor gran cheira 
Et ne travaillivon ran 
Seno megi et bin beyré 
Devesa de quaqué ran 
Sauta dansi en perpouan 

60 Tojor d'argean a plan pouan 
Far un tor permy la vellu 
Per baizi quaqué femalla 
San zet bon 


„Nous faisions toujours grand’ chère, et ne travaillions rien: sinon 
manger et bien boire, deviser de quelque chose, sauter, danser en 
pourpoint; toujours d'argent à plein poing; faire un tour parmi la ville 
pour baiser quelque femelle: — ga est bon! 


VIN. Per mio vivré a noutron aizou 
65 Pa maria no n'étion 
Mai de tota la paroché 
Lé plé balé no zavion 
Por que mariaye étion 
Bin no lé zantretegnion 
70 Leu fasan unna gonnalla 
De quaque façon novala 
Verdondon 


„Pour mieux vivre à notre aise, nous n'étions pas mariés; mais 
nous avions les plus belles de tonte lu paroisse, parce qu'elles étaient 
mariées. Nous les entretenions bien, leur faisant (cadeau d’) une 
gonnelle (robe) de quelque façon nouvelle. — Verdondon! 


1) Ce vers manque au manuscrit de Genève; dans celui de Grenoble, il 
est placé après le vers suivant: ec qui n'est évidemment pas sa place, 





Chanfon de ia complanta et desolafion dé paitré 


IX. De chain d'isé et de garsé 
Avion gran provesion 
75 Et de batar pren per fare 
Una gran procession 
Cety tran plé ne faein 
Laissa ey ne meu pa bin 
Per cela Ley qué tan balla 
80 Que no tegneyn en la malla 
Bribondon 
„Nous avions grande provision de chiens, d'oiseaux et de garces, 
et assez de bâtards pour faire une grande procession. Nous ne faisons 
plus ce train. Las! il ne meut (il ne va) pus bien pour cette loi 
(évangélique) qui est tant belle, que nous tenions (cachée) en la 
malle, — Bribondon! 


x. © qu’an depy de l'affaré 
Que ny avion plé tou su 
No zeussion apprey à faré 
85 Quaque borsa u tissu 
No sein bein la to dessu 
To lou ma no tombon su 
Per to on dy ma dé praitré 


Lo zapallan larre et traitré 
90 San qui son 


„Oh! que nous avons dépit de l'affaire, (de ce) que nous ne 
Vayons pas su plus tôt! Nous eussions appris à faire quelque bourse, 
on quelque tissu. Nous sommes bien, là! tont dessus nous tombent sus 
tous les maux. Partout on dit (du) mal des prêtres, les appelant lar- 
rons et traîtres . . .“ — Ce qu'ils sont! 


XL Se cety tan dure guairou 
Je crey qué no zancreitra 
Noutron Di qu’et en larmairou 
On matin delozera 

95 Mai bin on le gardera 
Qué ne sey megia dé ra 
Per san qué na zin d’offrande 
Man a Paque qu'a Chalande 
Bribondon 


„Si ce temps dure guëres, je crois qu'il nous sera pénible (zan- 
treitra—enitalien: rincreseerä). Notre Dieu qui est en l'armoire, délogera 
À 198 





196 Eugène Rittor 6 


un matin. Mais on le gardera (nous le garderons) bien, (afin) qu'il 
ne soit mangé des rats, parce qu'il n'a plus d'offrandes, moins (encore) 
à Pâques qu'à Chalande (Noël). — Bribondon! 


XII. 100 D’argean torch& et chandeylé 

Plé on ne noz uflrera 
Tote noutre censé et renté 
Du to on no zoutera 
Don travailli no fudra 

105 A man que megi vudra 
Et lassy la maqueralla 
Qu'allave queri la balla 

Bribondon 


„On ne nous offrira plus d’argeht, de torches, de chandelles. Toutes 
nos censes (revenus) et rentes, on nous les ôtera totalement. Done il 
nous faudra travailler — au moins celui qui voudra manger, — et 
abandonner la maquerelle qui allait quérir la belle, — Bribondon! 


Xu, No zavion bonn’ espérancé 
110 A l’Amperiu et u Rey 
Quey farion groussa vengeansé 
De Luther et de sa fey 
Y on bin fay leu dayvey 
Per mantegny noutra Ley 
115 Noutron fay va à l'empire 
Per san n’et à no à1) rire 
Plorin don 


„Nous avions bonne espérance à l'Empereur et au Roi (Charles- 
Quint et François premier) qu'ils feraient grosse vengeance de Luther 
et de sa foi, — (avec ironie) Ils ont bien fait leur devoir, pour-main- 
tenir notre loil Pour ça, ce n'est pas à nous à rire. — Pleurons donel* 


Par Jeh, des Prez (ms. de Genève). — Par Dom Jehan des Pres 
(ms. de Grenoble). 
Je n'ai retrouvé nulle part le nom de ee Jean des Prés. 


1) Le ms. de Genève a omis ce secoml à. 





Zur Metrik der Sancta Fides. 


Von 
€. Appel iu Breslau, 


Drei Juhre sind vergangen, seitdem uns Leite de Vasconcellos von 
dem kostbaren Funde, der ihm auf der Leydener Universitätsbibliothek 
gegliickt ist, unterrichtete, Er hat den Text der heiligen Fides, be- 
gleitet von wertvollen Notizen, in der Romania XXXI 177 ff. mitge- 
teilt. Aber die ausführliche Arbeit, die er zu gleicher Zeit versprach, 
ist noeh immer nicht erschienen. Da mag es denn gestattet sein den 
lehrreichen Anmerkungen, die Thomas im Journal des Savants 1908, 
587 0, hat drucken lassen, noch einige weitere Bemerkungen hinzu- 
zuftgen, welche für jene zu erwartende Ausgabe des verdienstvollen 
Entdeckers als kleiner Beitrag dienen mögen, 

Die Form des Denkmals, von der hier allein gesprochen werden 
s0H, scheint zunächst nicht von sonderlichem Interesse. Das Gedicht 
zerfällt in 55 Laissen ungleicher Länge, deren achtsilbige Verse durch 
Reim gebunden werden. Der Boethius strebt bekanntlich gleichfalls 
der Bindung durch den Reim zu, erreicht ihn aber nicht immer, son- 
dern bleibt nicht selten bei der Assonanz stehen. Erscheint in dieser 
Hinsicht also die historisch jüngere Fides auch metrisch auf einem 
moderneren Standpunkt, so zeigt ihre Mundart in der Art des Reimens, 
wenn ich nicht irre, doch einen archaischeren Zug: 

Die Zahl der verschiedenen Reimendungen ist recht beträchtlich, 
Die 55 Laissen verteilen sich auf 39 Reime (35 männliche und 4 weib- 
liehe)®). Von diesen 39 Endungen scheinen nun freilich zwei zuammen- 
re — 


1) Es inde 
ad 7, 16. ar 18, 47.48 qu 46 gsen 2 
aus 44 sus 49 a 2a 
uz 4 818.55 en 14 i 32 
él 10 ent 26. 50. 61 ia a 
er 8 entz 29 in 1 





198 ©. Appel 2 


zufallen: pn und ent, denn schon im Boethius ist das 4 des Auslantes 
hinter n gefallen: epsamen 15, iutiamen 17, mandamen 18 u. s. w., und 
Wilhelm von Poitiers reimt (Companho, faray v. 2) sen „Sinn“ mit 
corinen, joven etc. 

Die Reimwörter der in Betracht kommenden Laissen sind: 

XIV XXVI L LI 
Agen talent fraudolent 
bon sen cent prendent 
Jasen cruent viriament 
ofen il piment 
ven (vendit) corrent present 
pren sent gent 
pen pudent vedent 
encen ü dolent 
soen guarniment 

L 8. W. We 

Es fällt sogleich in die Augen, dass die Reimwörter der 14. Laisse 
auf ursprlingliches -nn- oder -nd- ausgehen, während die der anderen ein 
etymologisches -t- zeigen!). 

Fazen v, 134 (Tals obras va per tot fazen) ist Gerundium, macht 
also keine Ausnahme, während corrent 536, pudent 538, (wie ardente 
289, convinents 292) Partizipien sind. 

Der 14. Laisse schliesst sich die 38. an. Ihre Reimwürter sind afan, 
engan, ann, gran, Aran (bask. aran „Tal“), an (3. Conj. Praes. von anar), 
dran, Johan, dazu dieGerundia firan und faillan, schliesslich famejan, das 
Partizip zu sein scheint (387 Erss l’uns la spada flamejan), aber nach 
Analogie der anderen Reime doeh wohl als Gerundium aufzufassen 
ist. Man wird auf Grund dieser Reimreihen in Zweifel ziehen, was 
Elise Richter kürzlich, Literaturblatt für germ. u. rom. Phil. 1905, 
295, unter Berufung auf Meyer-Lübke III 584, behauptete, dass ein 
lautlicher Unterschied zwischen Partizip Praes, und Gerandium im 
Provenzalischen nicht bestanden habe. Er war ursprünglich hierebensowohl 
wie im Italienischen vorhanden, ging aber verloren, als £ in der Aus- 
lautsgruppe -nt verstummte, ein Prozess, der aber damals in der 
ir 23, 24 gt 87 or 46 
is 3 m 6.52, 58 ps 81 ailla 64 55 
iu 40 ons 3 oz %0 ana 3 
a 1 pr ii ud 19 gra u 
gi 27 pra us 36.48 ura 41. 42. 
Sechsmal haben zwei ee Laissen den gleichen Reim: 24. 42 
48. 51, 58. 56. 

1) Der Copist, welcher v. 85 Agent (Aginnum) schreibt, steht auf anderem 
phonetischen Standpunkt als der Dichter, 





Zur Metrik der Saneta Fides 199 


Heimat der S* Fides noch nicht vollzogen war, es übrigens im Dep. 
Hs Alpes und in Teilen von Gers, H® Garonne, Ariège etc. noch heut 
nieht ist, s. Atlas ling. ce. 56, 232, 614 etc. Bemerkenswert ist dann 
aber, dass lor vedent 545 die Form des Partizipium zeigt, also eine 
Verwirrung der Konstruktion auf alle Fälle schon hier eingetreten ist, 
veranlasst durch das ursprüngliche Nebeneinander des partizipialen 
und des gerundialen Ausdrucks. Im Boethius werden Gerundium und 
Partizip, da das? verstummt war, nicht mehr lautlich unterschieden, aber 
es mag traditionelle Schreibung sein, wenn 9 Fällen von anava ditan, 
vai franen u. 8. w. (78, 99, 104, 114, 118, 147, 155, 198, 240) nur 
zwei mit -t (anavan dicent 145, van dissent 197) gegenüberstehen. 
Laisse 3 und 31 halten pus wand 98 getrennt, während schon im 
Bocthius, Laisse 4 und später beim Grafen von Poitiers (Farai un vers) 
und bei Cercamon (Puois nostre temps) beide Endungen zusammen- 
füllen, Das bewegliche n ist hier also nicht spurlos geschwunden. 
Ebensowenig aber füllt es mit festem # zusammen, wie die Laissen 
38 pr ber 5, 32 (ax) und andererseits Laisse 1 (in) gegentiber 
eisen. 
© umstrittene Frage nach der inneren Gliederung des Achtsilbners 
ea auch durch die S® Fides der Entscheidung kaum näher ge- 
bracht. Die grosse Mehrzahl der Verse zeigt einen Akzent auf der vierten 
‚Silbe. Unter den ersten 200 Versen machen nur 32 eine Ausnahme, und 
12 von diesen lassen wenigstens eine Cäsur nach der vierten Silbe zu. 
Trotz der grossen Zahl der unstreitig auf der vierten Silbe betonten 
Verse wird die gegentiberstehende Zahl der Ausnahmen gentigen die 
konstitutive Bedeutung jenes Akzentes für den Achtsilbner zu leugnen, 
vielmehr diese Cisur mit Tobler (Versban + 8. 110) „mehr als etwas 
aus der Natur des Verses und der Sprache ungesucht und ungewollt 
“hervorgehendes® hinzustellen. Wenn von den ersten 100 Versen des 
nur 71, von den ersten 100 Versen der Flamenca nur 68 
‚vierten Silbe huben, so wird man diese prozentuale 
ht sowohl aus einer Aenderung metrischer Grundsätze, 
s. der. ARE Geschmeidigkeit der Sprache in der späteren 


& 10, 11. 18. 14. 19, 21. 23. 28. 34.86.54. 56. 
8. 7. 16. 94 25. 97. 29. 38. 39. 40.41.46. 47. 18.51.52, 
17. 22, 91. 32. 86. 42. 45, 





200 ©. Appel 4 


Es ist unverkennbar, dass nicht nur durch Zufall alle Laissen eine 
ungerade Zahl von Versen haben, und es wird sich verlohnen zu anter- 
suchen, ob unser Gedicht mit dem hier hervortretenden metrischen 
Prinzip allein steht oder nicht. 
Die Zahl der Werke, die wir unmittelbar mit der S* Fides ver- 
gleichen können, ist nicht eben gross. Von den ältesten Denkmälern 
des Französischen, die in Achtsilbnern verfasst sind, zeigt die Passion 
bekanntlich vierzeilige, der Leodegar sechszeilige Strophen, beide in 
paarweis assonierenden Versen. 
In assonierenden Luissen ungleicher Verszahl dagegen sind das 
Alexanderfragment und Gormont und Isembart geschrieben. Vom 
Alexander sind 15 Laissen erhalten. Hiervon haben 
6 Verse: Lainse 4, 5.8, 12. 18. 14, 15. 
7 6. 

8 18,7 9, 10. 1. 
10 2. 

also nur eine Laisse ungerade Verszahl. 

Gormont und Isembart ist sehr schlecht überliefert. Wenn wir 
von der ersten und letzten, unvollständig erhaltenen Laisse absehen, 
huben wir 21 Luissen, Von ihnen zählen (ohne den vierzeiligen Refrain, 
der den Laissen 2, 3, 4, 6, 7 folgt): 

4 Verse: Laisse 21. 

8 16. 

10 12. 20, 
15 

16 

18 

19 
20 
= 6. 7. 

16. 

Auch | hier wird man den Eindruck gewinnen, dass die eine Gattung 
der Laissen, die geradzahligen, die herrschende ist. Die beiden längsten 
Laissen wird man zudem, als am ehesten eine Fehlerquelle enthaltend, 
ausser Betracht lassen dürfen. Hinzu kommt eine Unsicherheit der 
Überlieferung zwischen der 16. und 17. Luisse. Die Handschrift Hisst 
die 17. mit v. 597 beginnen. Aber der vorhergehende Vers fehlt 
und der Zusammenhang sagt nicht, ob dieser Vers zur 16. oder zur 
17. Laisse gehört hat. Nehmen wir an, dass die 17. mit ihm begann, 
s0 bleiben, abgeschen von den beiden längsten, von den 21 Laissen nur 
noch zwei mit ungeraden Vergen übrig. Aber auch ohne diese Annahme 
wird ein Prinzip geradzahliger Laissen im Gormont als ein wahrschein- 


lich zugrunde liegendes gelten dürfen. 


® 
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à 
FE 


pévRe 


14. 

10, 
8. 

11. 


BERBEESE 


» 
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Zur Metrik der Sanotu Fides 201 


Der Anlass für ein solches Prinzip, wenn wir es zugestehen wollen, 
‚muss natürlich in der Form des musikalischen Vortrages dieser Dich- 
tungen liegen. Dass die S* Fides zur gesungenen Rezitation bestimmt 
war, geht vor allem aus v. 31—88 bervor: E sivos plax est nostre sons, 
Aisi con! guidal primers tons, Eu la vos cantarei en dons. Auch v. 83 
‚heisst es vom Gedicht: tal con ligez e con cantaz, und im letzten Vers: 
Del tor cantar jam pren nualla, So ist denn das dizer a lei francesca 
w. 20 als ein singendes Sagen zu verstehen, und wenn hier auf ein 
französisches Vorbild dafir verwiesen wird, werden wir an den Leode- 
gur, den Gregorius, auch an die Passion und Brandan denken. Dass 
auch diese gesungen wurden, sagt wenigstens für den Leodegar sogleich 
dessen Beginn: In sw'amor cantomps dels sanz Quae por li augrent 
grane aan; Et or est temps et si est biens Quae nos cantumps de Sant 
Lethgier. Wie waren die Melodien dieser Gedichte beschaffen? Meines 
Wissens ist von keinem von ihnen die Singweise überliefert. Die Tat- 
sache, dass die vier genannten ultfranzösischen Gedichte in Verspaaren 
abgefasst sind, lässt uns vielleicht schliessen, dass auch ihre Melodie 
zwei Verse umfasste, aber doch nur vielleicht, denn meine die Trobudor- 
weisen behandelnde Anmerkung zu Le Brunee (oder Brunene)') Tobler- 
band 8. 54f, und sodann die Arbeiten Restoris und Schlägers haben 
‚gezeigt, wie unsicher die Schlüsse von der metrischen auf die musi- 
kalische Form ausfallen. 

Dass dagegen beim Vortrag erzählender Dichtungen in Laissen éiner 
Assonanz die Wiederkehr desselben rezitativischen Sätzchens für jeden 
Vers das übliche war, hat Suchier (Zeitschrift 19,373) daraus als wahr- 
‚scheinlich erschlossen, dass die Singweise des Audigier in Robin und 
Marion nur durch eine Versreihe bezeichnet wird. Auch für den Strophen- 
körper der Romanze, deren musikalische Gestalt wir mit derjenigen der 
epischen Laissendichtung vermutlich am nächsten vergleichen, ja viel- 
leicht nahezu identifizieren können?), hat Schlüger Wiederholung der- 
‚selben musikalischen Phrase für jeden Vers als Grundform angenommen. 
Ist dies aber auch in der Tat, wenn nicht der einzig ursprünglich 

1) Ihm ohne jeder Bedenken Uc Brumene zu nennen, kann ich mich trotz 

ven Kritikers Unfehlbarkeit noch immer nicht entschliegen, wonn die s0 
ent -enc in einer an Zahl der anderen fast gleichen, an Wert aber 

Gruppe von Handschriften durch ein seltenes -ec oder, 


vereinzelt, durch ein offenbar aus ec entstandencs -et ersetzt wird. 
9) Man vergleiche jetzt die Laisse der Chanson de Willelme und ihren 
10, z.B. mit der Rowanze Bartsch 1 2: 10,2 10a 10,n... 4b 10b. 
‚In dieser Chanson bisweilen auch der Laisse voranzustehen 
nicht irre machen, denn auch für die Romanze werden wir 


der Form des Refrains annehmen dürfen. 


{ 





202 ©, Appel 6 


vorhandene, so doch jedenfulls der einfuchste Grundtypus des epischen 
Vortrags bei 10- oder 12 silbigen Versen, so finden wir doch auch schon 
bei diesen Langversen in den Romanzen daneben einen zweiten Typus, 
welcher erst der Vereinigung von zwei Versen eine musikalische Phrase 
zuteilt, So hat die Romanze Bele Doette dem metrischen Schema 
10a 10a 102 10a (4b 10b) gegenüber dus musikalische a b a b (C)!). 

Und diese Form, welche bei Gedichten längeren Versmasses mög- 
lich war, scheint bei denen in kürzeren Versen die natürliche gewesen 
zu sein. So finden wir sie z, Bin der Romanze Oriolanz (Bartsch I 10), 
deren musikalisches Schema lautet: ababe-+de, gegenüber dem met- 
rischenSchema auaaaB_B, ‚Achtsilbner, und wir finden siein den Laissen 
des Aucassin:ababab...e gegenüber metrisch Ta 7a Ta Ta Ta Ta...4,b. 

Auf regelmässige Wiederkehr eines zweizeiligen musikalischen 
Sützchens scheint nun auch durchaus das Prinzip nur gerader oder 
nur ungerader Verszahl der Laissen zu weisen, welches wir in der 
8» Fides konstatieren und im Alexander undGormont glaubten annehmen 
zu dürfen. Bei gerader Zahl der Verse ging dann natürlich die Zahl 
der Wiederholungen der Melodie in der Zahl der Verse glatt auf, 
während bei ungerader Zahl noch Hinzufigung eines eigenen melo- 
dischen Sätzchens für den Schlussvers vorauszusetzen ist, wie wir ein 
solches Sützchen ja auch um Ende des Strophenkörpers in der Romanze 
Oriolanz finden. Man darf vermuten, dass jeder Laisse schliesslich 
noch ein musikalischer Refrain folgte, wie ihn das Rolandslied andentet, 

Kann das, was sich hier als ein Grundsatz des musikalischen Aufbaus 
gewisser epischer Luissen zu ergeben scheint, nun auch als ein Prinzip 
der Textkritik nutzbar gemacht werden? Leider wohl nicht in zahl- 
reichen Fällen; hier und da aber vielleicht doch. 

Wir sahen, dass nur eine der 15 Laissen des Alexander un- 
gerade Verszabl hat. Es liegt nahe, auch hier die gerade Zahl herzustellen. 
Etwa einen der vorhandenen Verse in der 6, Laisse zu streichen, daran 
ist wicht zu denken, Wohl aber kann man versucht werden, einen 
Vers hinzuzufügen. Gegentiber der romanischen Strophe: 

Et prist moylier dun vos say dir 

40 qual pot sub cel genzor inusir, 
sur Alexandre, al rey d'Epir, 
qui hane no degnet d’estor fugir 
ne ad enperadur servir, 
Olimpias, donna gentil, 

45 dun Alexandre genuit, 

steht bei Lamprecht: 

1) Siche die Melodien im Anhang der Arbeit Schlägers (Forschungen zur 

romanischen Philologie für Hermann Suchier). 





Z Zur Metrik der Sancta Fides 


Philippus der nam vin wib, er ne wolde worden undertän 

di trüch einen vil hérlichen lib. nie neheineme kuninge; 

ih magô, wi ir name was: daz sagih à âne Iugene: 

si hiz di seöne Olympias; er ne wolde ouh ze neheinen ziten 

dhu was Aloxandris müter, von aturmen noh von striten 

di frowe heto einen brûder, nie nchoïne wis geilthen, 

der was ouh Alexander genant; swi ine sine dinc dä irgthen; 

ze Persien het er daz lant. er was ein tärlicher degen 

der was ein furste alnd getän, und wolde rehter herschefte plegen. 
"Der, inhaltlich freilich bedeutungslose, Vers: das sugih 4 dne 

dugene scheint 80 genau ein in die Assonanz der romanischen Strophe 


hineinpassendes 
echo vos die tot senz mentir 


wiederzugeben, dass man gern geneigt sein wird diesen Vers zwischen 
v. 42 und 43 einzuschieben. 

Der so mangelhaften Überlieferung des Gormont gegentiber ver- 
sagt freilich das vorausgesetzte Prinzip, und um s0 mehr da schon die 
erste Laisse, bei der man versuchen könnte es anzuwenden, die 22. 
nicht weniger als 15 Verse zählt, die Möglichkeiten der Änderung also 
50 vielfache sind, dass jede Wahrscheinlichkeit im einzelnen dahinfällt!). 
Und scheitert nicht jeder Versuch solcher Textkritik, und damit viel- 
leicht sogar unsere ganze Vermutung über die Art des musikalischen 
Aufbaus kurzversiger Laissenstrophen, am Text von Aucassin und 
Nicolete? Hier ist die zweiversige melodische Phrase überliefert, 
und doch scheint die Verszahl der Tiraden ohne jede Regel zu sein. 
Wir haben abgesehen vom Refrain: 

9 Verse in Stück 33. 19 Verse in Stlick 7. 17. 

12 a 18. 19, 

u . 26, 20. 86. a 5. 4. 

5 36 39. 

17 . v 41 1. 

18 N. 
also sogar eine Mehrzahl von Tiraden ungerader Verse, mit denen sich 
der Spielmann beim Vortrag, wir wissen nicht wie, abzufinden hatte. 
‚Aber in der Tat ist uns der Grad der Zuverlässigkeit auch dieser Text- 


1) Man könnte z, B. mit gutem Recht gleich den 3. Vers der Strophe 

streichen wollen, der mit dem ersten in flagrantem Widerspruch steht: 

Paien se fuient tat a un; 

e Isombarz est remasus, 

dous mil paien ensembl’od lui. 
Von diesen 2000 Heiden ist auch im kurzen Rest des Gedichtes nicht mehr die 
Rede, Irgend welche Sicherheit für diese Korrektur wird man aber nicht bonn- 
spruchen wollen. 





204 ©. Appel 8 


überlieferung durchaus unbekannt, Suchier hat es für nötig gefunden 
nicht weniger als 6 der Tiradenschlüsse ganz umzugestalten, weil sie 
die von ihm, gewiss mit Recht, angenommene Einheit der Assonanz 
verletzen. Das spricht nicht für die Treue der Abschrift, und ebenso 
wie am Schluss mag sich auch im Innern der Laissen eine Menge von 
Fehlern eingeschlichen haben. Es ist immerhin bemerkenswert, dass 
z. B, gleich im 3. Sick der Vers Nicolete est cointe et gaie, unver- 
mittelt wie er jetzt steht, so wenig in den Mund der Mntter Aucassing 
passt, dass man unwillkürlich nach einer Gedankenverbindung sucht, 
dass im Stück 15 der Vers Jel te di, et tu l'entens der einzige ist, der 
gegen die pikardische Assonanz @ verstösst, und duss er zugleich 
seinem Inhalt nach ganz überflissig ist. Aber wer wollte es wohl im 
Ernst nnternehmen sich auf so schwankem Boden vorzuwagen? 

Der hypothetische Charakter aller Vermutungen fiber den musi- 
kalischen Vortrag der epischen Dichtung kann bei dem mangelhaften 
Material, über das wir verfügen, leider nicht verkannt werden, Der 
zugleich so vorsichlige und so scharfsinnige Gelehrte, für dessen Augen 
diese Zeilen in Dankbarkeit und Ehrerbietung zuerst bestimmt sind, 
wird aber seine Aufmerksamkeit auch dem ditrfligsten Wegzeichen, 
welches etwa eine kurze Strecke in dieses dunkle Gebiet hineinleiten 


kann, gern zuwenden wollen. 





La signification philosophique du „Satyre“ 
de Victor Hugo. 
Par 
Eugène Rigal à Montpellier. 


I. 


Dans un remarquable article consacré dès 1859 à la Légende 
des Siteles®), le eritique Émile Montégnt rendait pleine justice à 
une partie de ce chef d'oeuvre de Victor Hugo; mais il ajoutait: „Je 
mai rien dit et ne veux rien dire de certaines apocalypses auxquelles 
Hugo attache probablement un grand prix, mais que je me permets de 
frouver obseures, non plus que de certaines conceptions, telles que le 


Satyre, que je me permets de trouver mal venues, informes, pour 
tout dire.“ 


Personne aujourd'hui n'oserait plus qualifer d'informe un poème 
comme le Satyre, qui compte parmi les plus magnifiques et les plus 
puissants de son auteur. Mais il est vrai que la conception en est 
assez complexe et l'intention assez mystérieuse, pour qu'on ait discuté 
ei pour qu'on puisse discuter encore sur la vraie portée de l'œuvre. 
Aussi, après avoir essayé, il y a quelques années?), de caractériser le 
Satyre, trouvè-je maintenant que jé n'ai pas tout dit, que je n'ai 
peut-être, pas dit l'essentiel, Dans les pages que j'ai écrites à ce sujet 
un surtout m'inspire des serupnles®): „Quelle est done la foi 
de Hugo? On a montré le poète oscillant sans cesse entre le panthéisme, 
c'est à dire la confusion de la nature et de Dieu, et la croyance à un 
Dieu personnel distinct de la nature; mais il y a là quelque exagération. 


1) Bevu # deux Mondes, 15 octobre 1859. L'article a été reproduit 
dans les Mélanges critiques d'Émile Montégut, t. I. 

2) VoirVietor Hugo poète épique, 1900, in -18, p. 87—89, 96, 300-301 
et 


8) Victor Hugo po&te épique, p. 96-97. 





206 Eugène Rigal 2 


Le Satyre, dont la conclusion est incontestablement panthéiste, est 
avant tout (je l'ai dit) un symbole du génie de la renaissance, non une 
manifestation des sentiments propres de Hugo ... Le panthéisme, 
qui a séduit tant de grands esprits dans notre siècle, sil a pu par 
instants séduire aussi notre poète, a laissé intacte sa croyance à un 
Dien personnel; les rares vers panthéistes de Hugo sont en contradiction 
avec ce qui les entoure, et il n’y a là le plus souvent que des imprudences 
d'expression.“ 

Il y a tout à la fois dans ces lignes une assertion que, de plus en 
plus, je erois exacte, et une assertion que je juge actuellement erronée, 

De plus en plus, je crois que Victor Hugo n’a jamais été pantheiste 
et — j'irai plas loin — que le panthéisme, s’il a parfois, à son insu, inspiré 
l'imagination du poète, n'est jamais nettement entré dans sa pensée. 
Je n'en veux pour preuve que le poème Dieu, à peine antérieur à la 
Légende (1855) et si important pour qui veut connaître les songeries 
et les croyances de Victor Hugo. Parmi les conceptions philosophiques 
ou religieuses que le poète classe selon l'ordre de leur valeur croissante 
et qu'il nous fait présenter par un étre symbolique, nous trouvons le 
manicheisme, en un rang infime — et ceci montre bien comme on a aussi 
exagéré le munichéieme de V. Hugo —; mais du panthéisme il n'est 
nullement question. La liste des doctrines qui nous sont successivement 
exposées est la suivante: l'athéisme (la chauve-souris), — le scepti- 
cisme (le hibou), — le manichéisme (le corbeau), — le paganisme (le 
vautour), — le mosaïsme (l'aigle), — le christianisme (le griffon), 
— le rationalisme (l'ange), — ce qui n'a pas encore de nom (la 
lumière), 

Dans l'exposition, faite par l'ange, du rationalisme religieux, se 
trouve une de ces imprudences d'expression que je signalais tout à 
l'heure. Le vers 


Tous les êtres sont Dieu; tous les ots sont la mer!) 


paraît bien être, à qui le lit isolé, un vers nettement panthéiste. Mais 
qu'on lise tout le passage, et l'on verra que Dieu est un être personnel 
et distinct, devant lequel — et c’est ce que le poète a voulu dire — 
tous les êtres sont égaux comme sont égaux les flots de la mer. 

Tout ceci n'empécherait pas que le Satyre, s'il est un pur „sym- 
bole du génie de la renaissance“, aboutit à une ,conclusion ineon- 
testablement panthéiste®. Seulement, en est-il ainsi? Il ne sera saus 
doute pas inutile de l'examiner & nouvean. 


1) Dieu, II, 7, vers 872 (p. 208 de l'édition définitive in -18). 





La signification philosophique du „Satyre* de Victor Hugo 9207 


Il. 


A coupsûr, Vietor Hugo, quand il a éerit le Satyre, se proposait 
pour but de donner une peinture symbolique du XVIe siècle, vu par 
certains de ses côtés; et ce but, il ne laisse pas de l'avoir atteint, 

A la section de la Légende que forme à lui seul le Satyre ila 
donné pour titre: ,Seizième siècle: Renaissance, — Paganisme,® 
IL ayait essayé d'abord de ces titres, peut-être plus expressifs et plus 
heureux: „Seiziöme siècle: le mythe — le monde — le poème 
païen retrouvé“ Et, en effet, le scizième siècle, après des essais 
estimables tentés dans les siècles antérieurs, a été la résurrection du 
monde païen, du poème païen, du mythe païen, etil était naturel 
de composer en son honneur un symbole mythologique. 

Le XVI siècle a été aussi la résurrection de ce qu'on a appelé 
l'éternel paganisme“, et il a réagi contre le christianisme en r&hubilitant 
la chair et la vie; — il a réagi contre lui en s'attachant passionné- 
ment à l'univers, qu'il a agrandi par la science; — il a réagi contre 
Jui en concevant un progrès qui aurait la terre même pour théâtre: et 
il était done naturel de le représenter par ce satyre, si grossièrement 
sensuel d'abord et si avide de vivre, comme un personnage de Rabelais, 
mais dont la poésie est si enflammée ensuite, et qui se révolte contre 
les vieilles croyances, et qui annonce l'émancipation de l'homme, et qui 
adore le monde, l'univers, le Tout. 

Enfin l'agrandissement même de l'univers par la science comportait 
une modification des idées religieuses. Aux âmes ébranlées plusieurs 
directions se sont offertes, et l’une d'elles conduisait au panihéisme, où 
le XVI sieele aurait pu arriver, si le christianisme n'avait eu assez de 
force pour l'arrêter. Par là le XVIe siècle offre quelques rapports avec 
la fin du paganisme, où le stoïcisme, par exemple, invoque comme de 
comimodes symboles les anciennes divinités, mais adopte le panthéisme ; 
où, & la faveur d'un jeu de mots, un modeste dien champêtre devient 
le grand Tout (mär) et est célébré par la poésie alexandrine. C'est 

tonte semblable qui se produit & la fin du poème 
de Victor Hugo; un simple satyre y devient Pan, le Tout, et force 
Jupiter à à 'ineliner dévant nit): 


1) Didde de faire ehanter par un petit dieu champêtre la vie universelle 
et de transformer ensuite ce dieu de façon à faire des diverses parties de 
L'univers des membres de son vaste corps, cotte idée pourrait avoir été suggérée 
À Hugo par le onzième des Hymnes orphiques: ,J'invoque Pan, dieu puissant, 
dieu pastoral} Pat, V'ensemble de l'univers, le ciel, la mer, la terre souveraine 
ar qi ‚car ee sont là les membres de Pan; ... dien dont les 





Eugène Rigal 


Tout en parlant ainsi, le satyre devint 
Démesuré; plus grand d'abord que Polyphème, 
Puis plus grand que Typhon qui hurle et qui blasphème 
Et qui heurte ses poings ainsl que des marteaux, 
Puis plus grand que Titan, puis plus grand que l’Athos; 
L'espace immense entra dans cetto forme noire; 
Et, comme le marin voit croître un promontoire, 
Les dieux dressés voyaient grandir l'être effrayant . .. 
Sa poitrine terrible était pleine d'étoiles. 
U cria: 
«L'avenir, tel que les cieux le font, 
C'est l'élargissement dans l'infini sans fond, 
C'est l'esprit pénétrant de tontes parts In chose! 
On mutile l'effet on limitant la cause; 
Monde, tout le mal vient de la forme des dieux. 
On fait du ténébreux avec le radieux; 
Pourquoi mettre au-dessus de l'Être des fantômes? 
Les elartés, les éthers, ne sont pas des royaumes, 
Place au fourmillement éternel des cieux noirs, 
Des cieux bleus, des midis, des aurores, des soirs! 
Place à l'atome saint qui brûle ou qui ruisselle! 
Place au rayonnement de l'âme universelle! 
Un roi c'est de la guerre, un diou c’est de la nuit, 
Liberté, vie et foi sur le dogme détruit! 
Partout une lumière et partout un génie! 
Azur! tout s'entendre, tout étant l'harmonie! 
L’azur du ciel sera l'apaisement des loups. 
Place à Tout! je suis Pan; Jupiter! à genoux!). 


I, 


Dans ces beaux vers, tout est-il également nécessité par le sym- 
bole? et tout est-il également destiné à caractériser le XVI siècle ? 
Est-ce en songeant au Contr'un ou aux Vindiciaecontratyrannos 
que V, Hugo a écrit: „Un roi c'est de la guerre“? et à qui songeait-il 
donc en écrivant: „Partout une lumière et partout un géniel* Quand, 
plus haut, le Satyre maudit l'oppression monarchique ou religieuse, 
quand il célèbre le progrès, et parfois dans les mêmes termes que le 
poète de Plein ciel, il se peut bien encore qu'il exprime en quelque 
façon la pensée et le génie du XVIe siècle, mais surtont ce qu'il ex- 


accords mélodieux célébrent la vie universelle; dieu aux mille noms, 
maître souverain du monde, qui fait naître tont, qui engendre tout.“ s 

1) Légende des sièeles, XXI, IV, Vers 682—689 et 708—726; 4. III 
p. 228, 





5 La signifiention philosophique du „Satyre* de Victor Hugo 209 


prime profondément, c’est la pensée et le génie même de Victor 
Hugo. à N 
Et des lors, on ne peut pas être trop étonné si la croyance à un 
dieu personnel ineffable et inconnaissable, eroyance si chère à l'auteur 
de la Fin de Satan, de Dieu, de Tout le passé et Tout l'avenir, 
trouve aussi sa place dans les paroles du Satyre. On peut hésiter à 
la reconnaître dans ces vers, où les mots un autre et l'Inconnu 
sublime (avec une majuscule) semblent bien pourtant ne pouvoir 
s'appliquer à l'âme universelle du dénouement: 

Qui sait si quelque jour on ne te verra pas’), 

Fier, suprême, atteler les forces de l'abime, 

Et, dérobant l'éclair à YInconnu sublime, 

Lier ce char d’un autre à deux chevaux à toi? 


Mais comment pourrait-on interpréter dans un sens panthéiste In 
première partie de la section V:l'Étoilé, et notamment les vers que 


Les dieux, los fléaux, coux d'à présent, ceux d'ensuite, 
Traversent ma lueur et sont la même fuite, 
Je suis témoin que tout disparaît. Quelqu'un est, 
Mais colui-là, jamais l’homme ne le connaît, 
L'humanité suppose, ébauche, essaie, approche; 
Elle fagonne un marbre, elle taille une roche 
Et fait une statue et dit: ce sera lui, 
L'homme reste devant cette pierre ébloui; 
Et tous les à peu près, quels qu'ils soient, ont des prêtres. 
Quelqu'un! C'est ainsi que Victor Hugo aime à désigner le dien, 
inconnu mais certain, devant lequel il s'incline. Quelqu'an met le 
hola, dit un titre de la Lögende?); 
Au dessus de tout homme, et quoiqu'on puisse faire, 
i Quelqu'un est toujours Dieu, quelqu'an est toujours père, 
dit don Jayme dans la Paternité*); et nous lisons de même en divers 
passages du poème Dieu: 
De tout temps, les douteurs, les incroyants, les forts, 
Ont appelé Quelqu'un, quoique restés dehors. 
(1,2: Vere 1-3; 9.28) 
Et ce hibou parlait devant lui, sans rien voir . 
Et l'œil fixe, attontif, sans louer, sans huer, 


2) Il s'adresse au .misérable homme, fait pour la révolte sainte*, Section 
IV, Vers 588 et 586—589. 
2) Nils & I, p. 185. de l'édition définitive in +18. 
2) Légende des siècles, XXI, Vers 260—1, t. II, p. 284. 
Romauishe Forschungen XXIIE. 1. 





Eugène Rigal 


Disait: 
QUELQU'UN) est là. J'ai senti remuer, 
(U, 2, Vers 16-22; p. 86:) 
L'être mortel médite et songe avec effrol 
En attendant qu'un jour quelqu'an dise: c'est moi, 
(Kt, 3, Vers 804 p. 40.) 


Cependant il faut bien un axe à co qu’on voit, 
Et, quelque chose étant, il faut que quelqu'un soit. 
(1, 8, Vers 415; p. 109.) 

Tous ces à peu près qui ont des prêtres, et qui nous cachent 
l'Être indéfinissuble et suprême, ne sont-ce pas les dieux successifs que 
les voix et les apparitions font connuître au poète de Dieu? et n’est- 
ce pas pour lui permettre de connaître enfin ce quelqu’un, qui seul 
véritablement existe, que la Mort, à la dernière page du poème, touche 
du doigt le front da songenr?)? N'est-ce pas de la même conception 
que procédent, dans la Légende des siècles, la méditation l'Homme), 
et, mieux encore, le beau poème le Temple‘), où, pour que „IBtre 
iguoré, mais oertain“ ne puisse être confondu avec les à peu près 
inventés par l'homme, le poète lui élève une statue aussi imposante et 
aussi mystérieuse que l'idée même de cet Être. 

D'autres textes de Hugo pourraient être appelés ici en témoignage; 
mais il en est deux surtout dont il importe de se souvenir, parce qu'ils 
offrent avec le Satyre les rapports les plus évidents: c'est, dans le 
poème Dieu, la section où le Vantour nous expose le paganisme); 
et c’est, dans la seconde série de la Légende des siècles (parue 
en 1877), le puissant poème du Titant). 

Entre le chant du Satyre et la confidence du Vautour il serait 
facile de noter des différences intéressantes. Mais, en somme, le Vau- 
tour nous fait du monde païen la même description que le Satyre. 
Comme lui, il nous montre le monde sortant du chaos; — la nature 
frémissante d'une „impudeur farouche“ et sacrée; — la terre vaineue, 
écrasée par des dieux infimes; — ces dieux rapetissant l'univers, parce 

1) C'est le texte même de Vietor Hugo qui donne le mot en capitales, 

? Alors levant un bras et d'un pan de son voile 

Couvrant tous les objets terrestres disparus, 
N me toucha le front du doigt. 
Et jo mourus. 

8) Légende des siéeles, XLIL, t. III; voir notamment la page 228. 

4) Légende des siècles, XLIH, t, IL, p. 227 aqq. 

5) Dien, II, 4, p. 119 sqq. 

6) Légende des siècles, IV, Entre Géants ct Dieux, t. I, 
p. 81 099. 





7 La signification philosophique du „Satyre® de Victor Hugo 21 


qu'en eux se rupetisse la conception des causes premièrest); — l'homme 
faible, opprimé, guetl par la douleur et par le crime; — mais le 
progrès acheté pour l'homme par le sublime dévouement de Prométhée: 


Il a voulu sacrer la terre, ouvrir les yeux, 
Mettre lo piod de l'homme à l'échelle des cieux, 
Soumettre In nature et que l'homme In mêne, 
Diminuer les dieux de In croissanoe humaine, 
Couvrir les cœurs d'un pan de l’azur étoilé*). 


Et ce progrès, qu'est-ce qui le rend possible, sinon le fait qu'il est, 
comme il est dit dans Plein ciel®), „la grande révolte obéissant à 
Dieu®? Ce progrès, à quoi aboutira-t-il, sinon à unir en quelque mesure 
Vhumanité à la divinité? C'est ce que dit, en terminant, le Vautour, 
qu'Orphée a instruit après lui avoir fait lâcher par ses chants, qui 
étaient des hymnes et qui étaient des prières, le flanc rongé de Prométhée: 

Orphée en me quittant m'a dit cette parole: 

„Eire ailé, l'aile monte aux cieux. Rappelle-tol 

„Que vouloir est la force et qu'atteindre est la loi. 
L'obstacle est IA; sans doute il attend qu'on le brise. 
„Ce qu'a fait Prométhée est fait; la flamme est prise. 
„Elle est sur terre, elle est quelque part; l'homme peut 
„La retrouver; grandir, vivre, exister, s'il veut! 

“S'il sait penser, gravir, creuser, saisir, étroindre, 
+871 ne laisse jamais le saint flambeau s'éteindre, 
S'il so souvient qu'il peut, puisque l'idée a Ini, 
„Allumer quelque chose en lui de plus que lui, 

«Qu'il doit lutter, que l'aube est une délivrance, 

„Et qu'avoir le flambeau, c'est avoir l'espérance; 
„Car deux rayons d'en haut composent la olarté, 

„Et l'un est la puissance, et l'autre est la beauté.*#) 


Le poème Dieu n’a point été revu par son auteur, et ces vers 
sont loin d'avoir la netteté qui est ordinaire aux vers du poète. Il 
semble cependant que mon interprétation ne peut faire de doute: c'est 
parce que l'homme a en lui, à quelque degré que ce soit, une puissance 
et une beauté latentes, qu'il pourra s'élever vers celui qui est la puis- 


1) On mutile l'effet en limitant la cause; 
Monde, tout le mal vient de la forme des dieux. 
Ce Batyre, IV, vors T12—718; t TEE, p. 28.) 
II est des dieux. Ils sont les dieux, mais non les causes, 


(Dieu, II, 4, vers 27; p. 120.) 
2) Dieu, II, 4, 412-416; p. 135. 
9) Légende des siècles, LVII, IL, vers 36; & IV, p. 226. 
4) Dieu, II, 4, 431-445. eye 


u 





212 Eugène Rigal 8 


sance ot la beauté supr&mes; l’avant-dernier vers, qui contient une in- 
version, doit être analysé ainsi: „Car deux rayons composent la clurté 
d'en haut"; et, qu'il s'agisse bien d'une clarté divine, extérieure à la 
nature même, c'est ce que prouve la réplique du poète. Cet „Empe- 
doele de Dieu“, qui cherche Dieu partout, füt-ce au bord de tous les 
gouffres, et qui n’interroge que sur Dien les êtres symboliques qui lui 
apparaissent, le voilà qui tressaille à ce mot de clarté: 

— 0 vautour, dans la nuit sans fond qui nous assiège, 

Où done est Ia clarté dont tu parles? criai-je, — 

J'attendais la réponse, il avait disparu, 

La petite épopée du Titan ne saurait, à l’égal de l'épisode du 
Vautour, former un pendant et comme une variante du Satyre. Mais 
les deux premières sections: Sur l'Olympe et Sous l’Olympe, résu- 
ment fidèlement tout ce que le Satyre ou le vaulour nous ont appris 
sur l'âge d'or primitif, sur la victoire et l'infamie des dieux, sur le 
supplice de la Terre et des Titans, sur la misère des hommes; le héros 
du poème est un ennemi des Dieux comme le Satyre; et les ressem- 
blances de détail sont aussi frappantes que nombreuses entre le poème 
de 1859 et celui de 1877). Or, quelle est la conclusion du Titan? 
Quand le Titan Phtos, enchaîné sous l’Olympe, a brisé ses chaînes, il 


creuse la terre (la terre des anciens, qui n'est pas ronde): il arrive au 


1) I. Le Satyre, I, 86—88: 

Béant, il regardait passer, comme un essaim 
De molles nudités sans fin continuées, 
Toutes ces déités que nous nommons nuées. 


Le Titan, VI, 401—402: 
Ces blancheurs sont des lacs de rayons; ces nuées 
Sont des créations sans fin continuèes. 


Il, Le Satyre, I, 187—188: 
Et même la elameur du triste lac Stymphale, 
Partie horrible et rauque, arrivait triomphale, 
Le Titan, IH, 232: 
Dans l'Olympe où le eri du monde arrivait chant, 
UI. Le Satyre, 1, 216—218: 
L'éclnt de rire fou monta jusqu'aux étoiles, 
SI joyeux, qu'un géant enchaîné sur le mont 
Loya la tête et dit: — Quol crimo font-ils done? 
Le Titan, IV, 284—285 (of, VI, 435—437): 
Par moments il s'arrête, il écoute il entend 
Sur sa tête les dieux rire, et pleurer la terre. 





g La signification philosophique du „Satyre“ de Victor Hugo 213 


plus monstrueux chaos; puis, faisant un nouvel effort, il „se baisse, 
étreint un bloc et l'écarte. — O vertige!® il est en face de la lumière, 
en face du vrai: 

© stupour! il finit par distinguer au fond 

De ce gouffre où le jour avec la nuit ne fond, 

A travers l'épaisseur d’une brume éternelle, 

Dans on ne sait quelle ombre énorme , une prunelle. 
Et, reparaissant devant les dieux effruyés, il leur crie, terrible: O Dieux, 
il est un Dieu’). 

Ainsi se termine ce symbole mythologique si étroitement apparenté 

au Satyre: par l'opposition, chère à Hugo, entre les religions et la 
religion, et par l'affirmation d'un Dieu personnel. 


IV. 


Des rapprochements el des explications qui précédent une eonelusion 
me paraît se dégager nettement: avant de se transformer pour devenir 
une démonstration vivante du pantheisme, le Satyre nous invite lui-même 
à croire à un Dieu ineffable et personnel. Qu'est-ce à dire? et faut-il 
voir là une contradiction grossière ou, tout au moins, naïve? 

C'est sans doute ce que penseraient les critiques pour lesquels la 
„melapbysique rudimentaire“ de Hugo est un étrange amalgame de 
pantheisme, de manichéisme et de déisme; mais à ces critiques nous 
avons déjà répondu incidemment. C'est encore ce que pense l’auteur 
d'une étude sur la Mythologie classique chez les poètes mo- 
dernes, M. Gustave Fougeres®); dans le Satyre, dit-il, le mythe est 
pour Victor Hugo „un moyen ... de faire une profession de foi de 
métaphysique poétique, où se mélent, en une combinaison fort hétéroclite, 
un wague pantheisme, du déisme et le culte de la Nature“. Mais, d’une 
part, entre le culte de la Nature et le panthéisme je ne vois pus que 


IV. Le Satyre, 1, 267: 
L'aigle, qui soul n'avait pas ri, dressa la töte. 
Le Titan VI, 449—450: 
L'aigle ouvrit son œil fauve où l'âpre éclair palpite, 
Et sembla regarder du côté de la fuite. 
Y. Le Satyre, IL 459: 
— II est beau, murmura Vénus épouvantée, 
Le Titan, V, 815: 
Comme, ainsi formidable, il plairait à Vénus! 
1) V, 865; VI, 431—494 et 464. 
2) Revue universitaire, 12e année, t, II, 1908, p. 142, 





214 Eugine Rigal a 10 


l'accord soit difficile, et, d'autre part, le panthéieme et le deisme eux- 
mêmes sont, dans le Satyre, assez aisément conciliables, 

Que reprochait le Satyre aux dieux du paganisme? Prenant 
d'avance à son compte les arguments du Prométhée d'Eschyle, ceux 
des Pères de l'Église, eeux de Chateaubriand), ceux de certains savants 
ou philosophes?), il leur reprochait d’opprimer l’homme et la Nature, 
d'être pour eux des corrupteurs, de barrer la route à la fois à lu 
grande poésie et à la libre science. En face d'eux il fallait que la 
Nature se dressät et qu'elle revendiquät son autonomie sacrée. De là 
la révolte du Satyro?); de là sa transformation; de là le pantheisme 
du poème. Sur un point, M. Fougères u raison: ee panthéisme est 
vague; ou plutôt, il est tout relatif, il est provisoire, Il signifie que le 
monde a sa vie propre vis à vis des dieux et qu'il se passe des dieux 
avec avantage; mais il ne veut pas dire que le monde se puisse passer 
d'un Dieu, dont au contraire il tient sa vie même, 

Schopenhauer a dit: „Le panthéieme n’est qu'un athéisme poli. 
La vérité du panthéisme consiste dans la suppression de l'opposition 
dualiste entre Dieu et le monde, duns la constatation que le monde 
exiele en vertu de su force interne et pur lui-même. La proposition 
panthéiste: Dieu et le monde ne font qu'un est un détour poli pour 


signifier au seigneur Dieu son congé“4), — Ce n'est pas au seigneur 
Dieu, mais aux seigneurs Dieux que signifie leur congé le panthéisme 
du Satyre. Comme „on mutile l'effet en limitant la cause“ et comme 
„tont le mal vient de la forme des dieux“, le progrés est grand déjà, 


1) Génie du Christianisme, 2° partio, livre IV, chapitre Ier, 

2) Voir les arguments pour ét contre l'influence antiscientifique du poly- 
théfume grec dans G, Milhaud, la Selence grecque et la science moderne 
Études sur le pensée scientifique chez les grecs ot chez les mo- 
dernes. Paris, 1906, in-18,) 

3) Le même sentiment de révolte anime, dans la Légende des siècles, 
toute la section IV, qui porte pour titre général: Entre géants et dieux, 
et qui se termine par le poème déiste du Titan: 

1 (POlympe) raille le grand Pan, croyant l'avoir tué. 

(Paroles de géant, vers 19; &, I, p. 75.) 
Ds font la guerre à Pan, à l'être, au gouffre, aux chosos . . . 
La terre avait une âme ot les dieux l'ont tuée, 

(Los temps paniques, vers T4 et 1015 4. I, D. 10 et 80.) 

Et dire que les dieux sont là-haut triomphants! 
Et que In terre est tout, et qu'ils ont pris la terre! 

(be Titan, vers 89-005 4. I, D. 202.) 

4) Cité par E, Hacckel, les Enigmes de l'univers, Paris, #.d., in. -12, 
p- 833, 





1 La signifiention philosophique du „Satyre* de Victor Hugo 215 


qui consiste à élargir le divin et à étendre la cause jusqu'à ce que 
Victor Hugo appelle ailleurs improprement l’Infini. 

Ou se rappelle la fin de cette pièce: Abime, qui forme l'épilogue 
de la Légende des siècles, Successivement l'homme, la Terre, 
Saturne, le Soleil . . . font sonner bien haut leur grandeur, et, quand 
les Nébuleuses elles mêmes ont parlé, l'Infini écrase d’un mot tant 
de prétentieuses apologies: 

L'Être multiple vit dans mon unité sombre, 


„L’ötre multiple vit duns mon unité sombre“: c’est, en substance, 
ce que dit le Satyre alors qu'il est devenu Pan; et, comme à l'Infini de 
In pièce Abime, Dieu pourrait répondre au Satyre: 

Jo n'aurais qu'à souffler, et tout serait de l'ombre :). 

Seulement, l'Infini de la pièce Abime n'était autre chose que la 
création, l'univers, et n'impliquait en aucune mesure le pantheisme. 
I y a, au contraire, du panthéisme dans le Satyre, un panthéisme 
historique et symbolique, un panthéisme qui marque une étape dans 
ia transformation nécessaire des religions imparfaites en religion. De 
cette religion sainte le Sutyre, comme le poète, tient à réserver les 
droits. 

Et c'est ainsi que s'explique l'apparente contradiction que nous 


avons tenu à signaler dans le poème. 


1) Légende des siècles, LXI, vers 226—296 ; t. IV, p. 268. 





Reliquie sarde del Condizionale perifrastico col 
Perfetto di habere. 


Por 
Pier Enea Guarnerio in Pavia. 


Ognun aa che nella maggior parte delle lingue romanze il futuro 
passato 0, per denominarlo da una delle sue prineipali funzioni, il con- 
dizionale dei verbi risulta da una perifrasi composta dall’ infinito del 
verbo e dalle desinenze dell’ imperfetto di habere, mentre invece & 
particolarmente propria del forentino, del senese e dell’ italiano letterario 
la forma perifrastiea oltenuta con 1’ infinito del verbo e le desinenze del 
perfetto di babere, v, Meyer-Lübke, GR. II 402, 


Anche in Sardegna il cumpidanese odierno serba fede all’ imper- 
fetto di babere, checchè ne sin della sua formazione‘), a eni fa sus- 
seguire |’ infinito con la preposizione a; onde dice emw, fasta, fat, emus, 
estis, iant a amai. Lil logudorese odierno, quantunque abbia una for- 
mazione sua propria, sostituendo ad habere il verbo debere, & sempre 
dell! imperfetto che si serve per premettere all’ iofinito, usando la peri- 
frasi dia, dias, diat, diamus, diasis, diant amare*). Ma diverse erano 
le eondizioni in antico © infatti le carte campidanesi dei see. XI, XII, 
e XI testö edite dal Solmi), non chè la Carta de Logu*) ci conser- 
vano aleuni ayanzi della combinazione: perfetto di habere + infinito, 
onde l'acamp, viene ad nceostarsi per questo rispetio al fiorentino. 


. A) Non fisporta infatti tener qui conto che le desinenze dell imperfetto 
camp: attunle risultano da una commistione di quelle dell’ imperf. e del perf. lat., 
efr. Hofmann, Die logudores. und campidanes. Mundart, p. 192. 

2). Soltanto con essere si trova sostituito l’imperf. congiunt. di debere; 
diere -eres -erei -eremus -erefis -erent essere, v. Hofmann p. 186 e Spano, Ort. 1.99 n. 
8) Le Carte volgari dell’ Archivio Arcivescovile di Cagliari, estr. dall’ Ar- 
‚ehivio storico italiano, Firenze 1906, la oui illustrazione sarä da me pubblicata 
prossimamente negli Studi romanzi del Monaci. 
4) Bosta o Guarnerio, La Carta de Logu; ostr. dagli Studi Sassaresi, 
Au. IT, fan 1° 6 2°, Sassari, Dessi, 1904-01. 





218 Pier Enen Guarnerio 2 


Bisogun anzitutto ricordare che nelle earte campidanesi, accanto a 
searse tracce di altri perfetti, quali: kersit IX 5 ‘volle’, coberssi IX 5 
‘copersi', parsit XVII 2 ‘parve', posit VIII 4, positi VIII 2 ‘pose’, batusi 
XII 4, XIII 10 ‘portai', tennit XL4, “tenne', bennit IX 8, ‘venne’, fegi IIT1, 
XVI 5, f'egit XIV 10 ‚feei, fece’, se ne incontra un'ampia serie uscenti 
in -éi alla 1* pers. sing. e -édi alla 3* pers. sing., come: bogeimi XIIL5 
€ bogedi XVII 12 ‘mi levai, levö', cambiei XIII G e cambiedi IX 6 ‘cam- 
biai, cambiö', campanieimi XVI 4 e campaniedisi XIV 12 ‘mi accordai, 
si aecordd’, kertei XUL 6, XIV 12 “litigai, clonpeilli LU 2 ‘gli compif, 
comindiedi IX 6 ‘comincid', conporei III 2 ‘comperai’, donedi XIII 5, 7, 
XVI 4 ‘dond', eleuedisi in pala IX 10 ‘si ussunse', fraigei IX 5 ‘fabbri- 
cai’, iscapedi XI 1 ‘scampi', inredi XIII 10 ‘giurd', lassei XVI 5 e lassedi 
XVII 6 ‚lasciai, Inscid, naredimi XVIL3 ‘mi disse”, penedentiedi XIII 8 
*confessd’, pregedi XVIII 5 ‚pregö', segei XVII 10 ‘separai’, subercledi 
XIV 18 ‚sopravranzd’, torredi XIII 10 Hornd’, tramudei XVL2 ‚cambiai'; 
a cni possiamo aggiungere per la 3* pers. plur. kerferunt XVII 4 ‘vollero”. 

A tutta prima vien fatto di pensare che codeste desinenze -ei, -edi 
siano foggiate sulle eorrispondenti voci del perfetto di dare, che sono 
dei X 2, XIII 9, XIV 6 ece. e dedi IV 2,3, 4, VIIL2, XIII 2, XIV 5 ecc. 
Ma se la 1° pers. sing. dei continua a fil di norma dedi, cosi come 
pei 112, XXI5 pede (con ein i- diragion campidanese), sarebbe errore 
il eredere che la 3* pers. sing. dedi sia la continuazione di dedit, 
poichè forme come afiliessi XII 12 presuppongono afıliet + si, e di- 
mostrano che si tratta di un'useita -#, cui si aggiunse l’-{ paragogico 
cosi earatteristico nel territorio cnmpidanese, onde -A#-+i e poi per lo 
seadimento della sorda intervocalica a sonora: -édi; la 8° pers. sing. 
dedi dunque sarà eguale adet+i. Il lat. dedit avrebbe dato dedit + à 
e con la normale caduta del" d* primario, qui agevolata altresi dalla 
ripetizione d—d, sarebbe riuseito a deit + i, e dédyre ci conserva la 
carta sarda in earatteri greei, lin. 2, insieme con dépredle lin. 17. 

All'incontro le desinenze -£i, -edi, cosi largamente diffuse nelle carte 
campidanesi, sono dovute, a mio avviso, all’ analogia di quelle dei verbi 
in-i’). Infatti le stesse carte ci mostrano pidii XII 2, XVII 2 ‘chics’, 
moriit XIIL 12° mori', batiit XVIII 6 ‘portö', ne’ quali si riflettono normal- 
mente -ivi, -ivit, e accanto a loro anche clompilli IX 7, XHI 9, XVII 
8,8, 10, 11, ece. ‘gli compf"”), dove la desinenza originaria - si contrae 


1) Cfr, in it. il perfetto debole 4, #, donde gli aualogici -ai, -6, che 
promossero alla Jor volta -4, -é, M.-L. It, Gr. trad. 210. 

2) Con cui passi kerrimillu XII 9, che à indubbiamente una 1» pers. sing, 
essendo soguita dal pronome em ‘me lo volli io'; quasi kerri, che resta isolata 





3  Reliquie sardo del Condizionale porifrastioo col Perfetto di Adbere 219 


inf, a contatto della particella pronominale che le si affigge, © ker- 
fidimi XV 2 ‘mi volle' proveniente da *kerfit + à, oltre u kerfirunt 
X113, XVII 8 ‘vollero’, per la 3 pers, plur. Siha dunque pei verbi in 
=i le desinenze «fi 0 -i per la 1x pers. sing., -fit 0 -fdi (=#t +1) per 
la 89 sing. e -frunt per la 8° plur., su cui si foggiö con l’uscita -us ca- 
ratteristien della 14 pers. pl., la desinenza di questa: -irus, p. es. fegirus 
XVI5 ‘fucemmo”, plachirus IX 5 ‘compiacemmo', binüissirus XIV 5, 
XVII 4 ‘benedieemmo’. Ora, allo stesso modo si ebbero pei verbi in -e 
le desinenze -éi, -édi, -érunt. Nè si pud supporre che la 1* pers. sing. 
nscisse in -#, donde con 1’-i paragogico: -éi, perchè la supposizione è 
contraddetta dalla regolare costanza delle forme in -ei; mentre invece, 
se si lraltusse di fenomeno epitetico, potrebbe a volte incontrarsi qualche 
forma senza 1'-i, il che non accade*). 

Dalla conjugazione in -« siffutte desinenze si propagarono a quella 
in -a, come dimostruno gli esempi riportati, e qui pud darsi che il 
legiltimo dei < dedi abbia ayuto la sua parte di azione in codesta pro- 

b ed esso stesso ne subi alla sua volta l’influsso nella forma- 
zione della 3° pers. sing. dedi = det + i, come dieemmo. E tanta fu 
I'efficacin analogica che non vi sfuggi neppure il verbo habere, onde 
meeanto alle legittime forme apit XIII 10, 12, esito regolare di babuit, 
cost come apo di habeo, apat di ha beat, Carta gr. no 11, énera 27, 
i testi campidanesi ei attestano edi per la 8° pers. sing. e enti per la 
8» plur,, oltre la euriosa forma epi XVII 4 per la 1* pers. sing, da 
hebuj, e pare un eompromesso tra apit ed edi. 

Codeste forme di perfetto occorrono preeisamente combinate con 
degli infiniti allo scopo di formare dei condizionali, come si vede 
dagli esempi, che, a miglior chiarezza, qui allego per disteso, tutti dalle 
carte originali. Se non chè per intenderne il senso, gioverà fare qualche 
osservazione sulla loro funzione sintattica. Comincio dagli esempi, ai 
quali eorrisponde pure in italiano il condizionale: XVI 2 (1217): Lt 

ad serbus de cadadia, eum filius et filias issoru, et cantu 

aenta fatus et cantu enti fairi ece. —e me li diedero a servi interi (di 
n giorno), coi figli e le figlie loro e con quanto avevano fatto e 

ecc.; e meglio diremmo in sintassi italiana ‘avrebbero fatto’ 


di perfetto più comuni del verbo kerri XVIII 6 quaerere 
’spagn., che ho addotte nel testo. 
vero, accanto a roapourén Carta gr. 14, Aacod 4, cho pare ts pers. 
rö essendo in fine di riga, l'y potrebbe anche essere coneunto e sfuggito alla 
L s pol caso Leremi XIII 10, che & invece 34 pers. sing., ma & in 
on In particella pronominale, e sarä — kertét + mi; cfr. demilloi 





2x) Pier Enea Guarnerlo 4 


dipendendo da una proposizione di tempo passato, — XVII 11 (1217): 
Et comporei ad Gregu de Pizzolu, in sa villa de Calzu, ladus de qua- 
turu arburis de nugi, des calis s'edi') seberari s'omini miu, ki Uoy epi 
mandari =e comperai da Greco di Pizzolu, nella villa di Calzu, meta 
di quattro alberi di noce, dei quali si sceglierebbe (0 si avrebbe scello) il 
mio uomo che vi manderei (o vi avrei mandato) eec. — XIX 3 (1225): 
Et si perunu tempus illoi bolint torrari hominis ad istori in cussa billa, 
sus cantu Uloi anti istari, tolu sas arrasonis et issas cergas, Kenti debiri 
J'airi de personi o de causa adssu regnu . . ., lotu llas fazzant ad su 
donnu miu sanctu Jorgi de Suelli —e se mai (vi) vogliano tornare degli 
uomini a stare in codesta villa, quanti vi staranno tutti gli obblighi e le 
prestazioni, ehe dovrebbero fare di persona o di cosa al regno . . „ 
tutte le facciano al mio signore 8. Giorgio di Suelli, 

In altri casi la medesima formazione si trova in una funzione sin- 
tattica, nella quale l’italiano userebbe l’imperfetto congiuntivo o addi- 
rittara |’ imperfetto indicativo, eorrispondendo essa ad una proposizione 
condixionale, di eui non è espressa la condizione, come non necessuria, 
poichè non si mette in dubbio In realtà della conseguenza. P. es. XIII 10 
(1215): Et kertemi Jorgi Depuri de parti de iudigi, pro Jorgi de Mar- 
gini et pro sas sorris, K'enti essiri muniarius. Et ego batusi a corona 
a donna Museu de Serra, filia de donnu Barusoni Mannu, ki ‘lus aeda 
dadus a sanctu Jorgi a serbus de cadadie, et carta fata e bullada. Et 
issa posit a donnu Petru de Sii su ienniru a torrari berbu de parti sua. 
Et kertarunt illi de parti de indigi pro Jurgia Cueu, aba de Jorgi de 
Margini et de ssorris, Kedi essiri muniaria; et issi torrebi berbu de parti 
de donna Muscu sa sogra, ca „Jurgia Cueu non udi muniaria, antis fudi 
ankilla de padri min“. „E mi mosse lite Giorgio Lepori in nome del giu- 
dice, per Giorgio di Margine e per le sorelle, che erano servi onerarii* 
(gravati di oneri o prestazioni), cioë „sostenendo che se fosse vera la sun 
affermazione, sarebbero onerarii, e siccome era vera, cost lo erano“, 
E continuando il eurioso processo: „io presentai al tribunale donna 
Museu di Serra, figlia di donno Barusone Mannu, che li aveva dati a 
S. Giorgio come servi interi e la carta fatta e bollata, Ed essa incaricd 
donno Pietro di Sii suo genero di rispondere in nome suo. E gli mos- 
sero lité in nome del giudice per Giorgia Cuen, avola di Giorgio di Mar- 
gine e delle sorelle che era oneraria; € quegli rispose da parte di 
donna Museu sua suoeera che: — Giorgia Cucu non fu oneraria; anzi fa 
serva di mio padre.# 

1) 11 Solmi stampa fedi, ma che fosse dia leggere s'edi, come io congetturaro, 
mi eonfermö egli stesso privatamente, dopo che volle, dietro mia richiesta, veri- 
ficare il testo sulla pergamens originale, 





= 


5 Reliquie sarde del Condixionale perifrastieo col Perfetta di habere 221 


… Occorre infine la perifrasi di cui si discorre, in casi in cui essendo 
m una proposizione dipendente retta da un pronome relativo o da una 
eongiunzione di tempo, l’italiano vi suole sostituire | imperfetto con- 
giuntivo. P, es. XIIL5 (1215): in campaniu et in combentu de mandiarisilla 

iss cusla binia, pro ki 'li kertaa, in bida sua, et daa Kedi morri donnu 
Saltoro, airisilla sanctu Jorgi = con l'accordo e il patto che egli si 
godesse in sua vita questu vigna, per la quale gli movevo lite, e ducchè 
fosse morto (veramente: morrebbe) donno Saltoro'), l’avesse $. Giorgio. 
— ibid.9: Et comporeilli a donna Pretiosa ... omnia cantu aeda in sa 
billa de Sigii, et suu et de serbus suus, plazeas et terras et binia ... 
et omnia causa ki edi airi perdidu o ki ell'enti airi leuadu 0 minimadu 
de su cantu debeda airi?) depus parentis suus —e comperai da donna 
Preziosa ,. . tutto quanto aveva nella villa di Sigii, e di sua proprietä 
e de’ suoi servi, poderi e terre e vigne .. . e ogni cosa che avesse per- 
duto o che le avessero portato via o diminuito di quanto doveva avere 
‚dopo à suoi parenti. — XVII 6 (1217): «4 deilli sa binia de s'iligi de 
Sancti Jorgi, pro mandiarisilla cantu edi esseri biu, et daa g'adi morri, 
turritsi sanctu Jorgi ad sa binia sua = e gli diedi la vigna dell’ elce di 
8. Giorgio, perché la godesse finchè fosse vivo e dacch& morrä, si torni 
8. Giorgio in possesso della sua vignn. — XVIII (1217): ef nos... 
ordinarus ki non iurarit perunu homini in sanctu Jorgi de Suelli 
pro perunu kertu nin campaniu ki balirit minus de C sollus junuinus, 
non adpressandu su pro kedi kertari = e ordinammo che nessuno 
giurasse in nome di S. Giorgio di Suelli per nessuna lite nè transazione 
che valesse meno di C soldi genovesi, non calcolando quello per ei 
facesse lite. 
La Carta de Logs non mostra che due esempi della formazione 
tica col perfetto di habere e ci sono attestati dalla più antiea 
‚edizione di essa (della fine del see, XV), che, come ben giudicd il Besta 
nella sua Ilfustrazione p. 5, ha il valore quasi di un manoseritto, e di 
cui, per quanto si sa, non esiste che una solu copia nella biblioteca del 
aaa eut di Alghero. Entrambi i casi, riuseiti oscuri al Besta, 
furono da ini corretti nel testo, collocando in nota la forma che eragli 
data dell’ Edizione. Ora & proprio questa che va ripristinata; e nella 
loro veste originaria ecco i due esempi, che corrispondono a quelli in 
BE —__ —— 
4) Potrebbe in ital. avorsi invece il futuro ‘dacchè morrä' © anche nei 
nostri testi, XVII 6, ni trova: daa g’adi morri, che & appunto future. 

2) Noterole questo imperf. di debere + l'inf, che qui assume l'ufficio di 

‚un vero © proprio condisionale e preannunzia la formazione del log. od., che, 
Mi = mi “à diat aere < debebat habere, 





222 Pier Enen Guarnerio 6 


eni In sintassi italiana userebbe l'imperf. congiuntivo. Al$ XXV e.10r: 
[Et si alcuna personi] baturet carta de nottariu u eorona qui esseret 
falea et usarit illa maliciosamenti cognoscendo eusu qui adj /batirj 
ch'edi essere') falsa, siat tentu et misidu in pregioni] = E se aleuno 
presentasse al tribunale una carta di notaio che fosse falsa e l'usasse 
in mala fede, sapendo colui che la presenterà che fosse falsa, sia 
arrestato e incarcerato. E al $ LIT e. 17r: siat tenudo su curadore de 
Muguirelli torrare /sa possessione qui] "li fudi lenada /et intendat sa] 
rexone /ad ambas partis et das ch’edi esser*) definidu su kertu, cussa 
possessioni deppiat /dare ad icussa persone qui lat auir binchidu] 
= sin tenuto il curatore di restituire la possessione che gli fu tolta, 
e ascolti lu ragione da ambe le parti e dacchè fosse definita la lite, 
debba dare eodesta possessione a chi l’ayr& vinta, 


1) 1 Besta stampa: qui esseret. 
2) id. id.: das dat esser. 





Quelques mots peu connus, 
Par 
Hugues Vaganay à Lyon. 
1. 


Les formes inventoriées par M. Godefroy ou ses collaborateurs ne 
figurent pus tontes en titres courants dans les dix volumes du Dic- 
tionnsire de l'ancienne langue française: il est donc assez 
malaise d'affirmer la présence ou l'absence d'un vocable médiéval dans 
cet immense répertoire; aussi les quelques mots qui suivent ont-ils été 
peut-être recueillis sons une autre graphie. Ils sont extraits de la 
traduction française de l'encyclopédie bien connue des médiévistes com- 


posée par le franeiscain anglais Barthelemy de Glanville au milieu du 
XIVe siècle, le De proprietatibus rerum traduite en 1872 par Jehan 
Corbichon, moine augustin et dont l'édition princeps, imprimée à Lyon 
en 1482 fut revue par Pierre Ferget (ou Farget), moine du même ordre. 
Je n'aïpu voir l'article de l'Histoire littéraire, t XXX, p.34—88, 
sur Corbichon, maisle Manuel du Libraire indique quatorze éditions 
de sa traduction de 1482 à 1556, et il semble bien que M. Godefroy 
ait reculé devant le nombre de ces éditions tout autant que devant la 
longueur de l'ouvrage. 

Dans le Dictionnaire se trouvent cités de l’œuvre de Corbichon 
1 manuserit: Richel 22588 (v° Atenuir, thisique, eto.), 3 éditions: Vérard 
(v° Secondier: une note fait remarquer que le ms. porte Secondaire), 
1485 (+° Ululle), 1486 (v° Plantunier), 1622 (v° Subsolan: „Fergets [sie] 
Prop. des choses). Mais le dépouillement en a été fait d'une façon 
assez sommaire et seulement, semble-t-il, pour les premières pages de 
chacune de ces éditions: les variantes de ces diverses éditions entre 
elles restent à tre établies. Ainsi aux chapitres xi et xii du Livre ii, 
mous lisons les adjectifs „memoratif“ et „operatif“ qui, s'ils se rencon- 
trent dans l'œuvre originale de Corbichon, sont de date antérieure aux 
citations du Dictionnaire. 





224 Hugues Vaganay 2 


L'exemplaire que j'ai sous les yeux a pour titre Le proprietaire 
des choses tresviile et prouffitable aux corps hu- || mains auce 
aucunes additions nouuellement adioustees || cestassauoir U Les vertus 
et proprietez des enues arlificiel-||les et des herbes d Les 
natinitez des hommes et des femmes || selon les .xij.signes. I Et 
plusieurs recepies contre aucunes || maladies. (Item vngremede 
tresvtile contre fieure pesti-||lentieuse et autre maniere 
depidimye approuue par plusieurs || docteurs en medecine. — Les parties 
rubriquées sont ici en italique. 

La seconde colonne du f. BB 6 contient, au dessus de la marque 
de Jehan Petit, l'explicit suivant. 

Cestuy liure des proprietez des choses || fat translate de latin en 
francois Jan de || grace mil. COCIsxij. par le comman- || dement du tres- 
crestien roy de france || Charles le quint de se nom regnant||en ce 
temps paisiblement. Et le translata || son petit et humble chapellain 
frere iehan corbichon || de loräre sainct augustin maistre en theologie || de 
la grace et promocion dudit prince et seigneur || tresexcellent. Et y est 
adiouste les vertus et || proprietez des herbes et des eaues artificielles. 
|| Les natiuitez des hommes et des femmes et aucunes || receptes tresvtilles. 
Auee vng sonerain reme-||de contre fieure pestilentieuse. Imprime 
nouuel- || lement a Paris Lan de grace mil cinq cens et dix || le .xv. iour 
de Nouembre, Pour Jehan petit et || Michel lenoir libraires Jurez en 
Iuniuersite de | paris demourans en la rue sainet Jaques. 

Afin de faciliter les comparaisons avec les éditions antérieures à 
celle-ci de 1510 et avec celles qui furent publiées jusqu'en 1556, les 
indications renvoient aux chapitres et aux livres Les additions qui 
suivent le livre xix portent le titre des chapitres. Les mots sont 
partagés en deux séries: I, ceux qui ne paraissent pas avoir été recueillis 
par ML Godefroy; II, ceux pour lesquels il ne cite pas d'exemple tiré 
de Corbichon (ou de Farget). 


L 


Aherder, s', — La peau est tellement ioincte a celle qui est dessoubz 
que on ne la peult pas de legier traire ne escorcher et par 
especial es ayes des mains et es plantes des piedz pour les nerfz 
qui si aherdent sicomme dit constantin. V, Ixiii. 

Alebastre. — Alebastre sicomme dit ysidore est vne blanche pierre 
entreiectee de diuerses couleurs. XVI, ii. 

Alopisie. — Maladie especiale qui est appellee alopisie par laquelle 
maladie il chiet vne partie des cheneulx par deuant, V, Ixvi, 





3 Quelques mots peu connus 225 


Aluyne. — Les figues cuytes en vin auec alnyne gucrissent de ydropisie. 
XVI, xxxvi. 

Ambolisme. — Aulounesfoys lan de la lune est lan de lambolisme et est 
ambolisme pour la croissance que lan du soleil a sur lan de la 
lane. IX, iii. — Godefroy (I, 254) a ambolismere avee renvoi à 
(II, 34) Embolismere, où il donne un exemple de Corbichon. 

Amoistir. — Quant on menge souuent [du beurre] ilamoistist lestomne 
et lasche le ventre. XIX, Ixxiii. 

Amolir. Amollir. — [La moisteur] est de sa nature cause de amollir 
les choses dures . . . si purge et nettoye . . . en amolissant 
les parties par où elle passe. IV, iii, 

Amphorisme. — Comme dit Galien sur les amphorismes. IV, iii. — 
Sicomme dit Ypocras es amphorismes. IX, v. 

Analencie, — Ilz sont troys especes de epilencie ... Lune est appellee 
epileneie et Jautre analencie et lantre cathulencie, Epileneie 
est ou chief de la matiere qui est au cerueau, Analencie est 
de la matiere qui est en lestomac . . . Cathaleneie vient de In 
matiere qui est es extremitez du corps. VII, ix. 

Antome. — Demoeritus si dit que lame est vng esperit comme sont les 
petites parties que on appelle antomes comme sont les petites 
‚ehosettes que nous voyons monter et descendre dedens le ray du 
souleil. II, iii. 

Apeticer. Appeticer. Appeticier. — On salle le beurre pour mieulx 
‘garder et pour apeticer sa moisteur par la seicheresse du 
sel... quant le beurre est trop vieil sa saueur appetice et 
son odeur aussi. XIX, Ixxiii. — Tel souffre a vertu de attraire 
et de degaster de soubtiler et appeticier les humeurs. XVI, 
xeii. — La fieure sapetice, VII, lüi, 

Appetitif. — A lame croissant quatre choses sont necessaires pour son 
seruice cestassauoir la vertu appetitine qui prent ce qui est 
mecessaire ou nourrisement pour la croissance. La vertu digestiue 
qui est au nourrisement separe ce qui est nuysable. La vertu 
retentine qui retient le nourrisement . . . la vertu expulsiue qui 
bonte hors ce qui n’est pas conuenable. III, vil. 

Appréhensif. — Ceste ame sensitine a double puissance cestassauoir lu 
‘puissance apprehensiue et la puissance de mouuoir. Il, ix. 

Avellene. — Les noix de couldre que on appelle auellenes sont sau- 

- lüages an regard des grosses noix francoises. XVII, evii. 

Avortir. — Se il tonne ou espartist quant la perle se commence a 
former elle auortist et va a neant sicomme dit le lapidaire. 
XVI, Ixil. — Godefroy I, 29, a les formes Abortir et Advortir. 

Eumanische Forschungen IXIIL. 3, 15 





226 Hugues Vaganay | 


Bolievre. — Ceste mierre . . . amende les gencines et garist la roigne 
des bolieures. XVI, Ci. 

Curdiacapassion. — Ceste eane [de fleur de romarin] .., vault à 
cardiacapassion qui est adire trembleur de cueur, (Eane de 
fleur de romarin, f. AA i.) 

Cathalencie, — Voir Analencie, 

Confortatif. — Ces pierres ont vne vertu confortatiue de leur nature. 
XVI, li. 

Conservatif, — La vertu memoratiue si est vne puissance consernatine 
par Inquelle nous gardons les especes des choses qui nous sont 
presentees par les sens, III, xi. 

Deuiller, se. — Se les nerfz qui sont es costes sont sans douleur cest 
bon signe et se ilz se deuillent ou se retrayent cest mauluais 
signe, V, xxxi, 

Dialie. — Ceste eaue [de fleur de romarin] . . . guerist du chanere et 
des fistules et ratiffie les mauuaises dialies et les seiche, (Eaue 
de fleur de romarin, f. AA i.) 

Digestif. — Voir Appetitif. 

Dissintere. — Le flux de ventre qui est appelle dissintere. IX, v. 

Elephantin. — Ceulx qui ont la mesellerie elephantine ont la couleur 
perse et la face ainsi comme plomb, VII, Ixiiii, — Godefroy, 
VII, 16, qui cite ce même chapitre, ve Renardin, a oublié d'inscrire 
Elephantin et Serpentin qui suivent dans Corbichon. 

Emoroides. — Les emoroides sont veines qui yssent da perluys de 
dessoubz. VII, liii. 

Endescription. — Toutes ces diffinitions qui sont donnees de lame si sont 
ensemble comprinses comme vne endescription generale par 
damascene en son premier livre des sentences III, ii, 

Endouleir, 8. — Par lu melodie de la voix sendouleissent toutes 
manieres de labeurs. XIX, exxxii. 

Eoraciner, #. — La plante de la vigne est ainsi appellee pour la vertu 
que elle a de soy tost enraciner sicomme dit ysidore. XVI, 
elxziiüi. 

öpilencie. — Du hault mal que on appelle epilencie VI, ix. — 
Voir Annlencie. 

Eunemitie. — Quant le mouton regarde la balance . . . cest signe de 
parfaicte ennemitie. VII, ix. 

Escorpion, — Aulcun venin est froitetseesicomme de lescorpion. VI, Ixvi. 

Espesser. — Loenure et lefeet principal de seicheresse si est seicher 
mais elle a moult deffectz secondiers sicomme espesser et 
enasprir, III, ii. 


nn. 









5 Quelques mots peu connus 997 


Esternuer. — Se le malade de fieure esternue lesternuer est mauluais 
signe, VI, x. 

Expulsif. — Voir Appetitif. 

Extimatif. — La vertu extimatiue ou la raison sensitiue qui est tout 
vng si est vne puissance par laquelle lame si a sens de soy 
garder de ce qni luy est nuysible et de ce qui luy est delectable, 
Il, xi. 

Frenatique. — Lame raisonnable est empeschee en toutes ces œuures 
sicomme il appert es Iunatiques et es frenatiques qui nont 
point dusaige de raison. III, xxii. 

Fruger. — Sans moiteur la terre ne peult fruger. III, iii. 

Gubieuse. — La gabieuse est moult bonne herbe. (Les verlus des 
herbes. Gabieuse f. AA vw.) 

Glaix, — Glaix est moult bonne herbe pour la toux, (Ibid.) 

Glapduleus. — La tierce partie de la chair est assemblee et amonselee 
ensemble ainsi comme glans et est appellee chair glanduleuse, 
VI, Isii, 

Griefyer, — Le foye de chieure griefue ceste maladie, VI, x. 

Grossesse. Grosseté. — Seicheresse ... degaste Ihnmenr quelle treuue 
qui est cause de gresse est de grossesse. III, ii, — Le 
poulse se varie es femmes grosses selon diuers temps de leur 
_grossete. II, xxiiii. 

Hanir, — Dit yaidere que quatre choses sont considerees en vng bon 
‚et noble cheual cestassauoir la facon la beanlte le hanir et la 
eoleur. XVIII, xxxvi. 

Hastereau. — La tierce est la partie de derriere que on appelle en 
francoys le hastereau et en latin les phisiciens lappellent 
oceipnt. V, iii. 

Ligueal} — Belon yaidore il est moult de manieres de nombres dont 
lung est appelle nombre diseret ou diuise . . . Lautre nombre 
est appelle nombre continu ... et tel nombre est appelle nombre 
ligneal. XIX, oxxvi 

Mal terminable. — Moisteur . .. de sa nature elle est mouuant et 
‚eonllant et mal terminable quant est de soy. III, iüi. 

Memoratif. — Voir Conservatif. — Godefroy, V, 228, n'a qu’un exemple 

de Brantôme. 


Mieroleve. — On couppe deux foys lan les branches de cestuy arbre 
mais auant que on les coppe la goute en yet de sa volente ainsi 
- comme sueur, Et est ceste gonte la meilleure et est appellee 
_ mieroleve sicomme dit plinius et ysidore. XVII, ci. 
Mierre. — Mierre est vng arbre qui croist en arabie. dt 
1 * 





228 Huguos Vaganay 6 


Musteau. — La facon du bon cheual est que il ait le corps ferme . . . 
la poitrine large et le musteau de tout le corps gros et espes. 
XVII, xxxvii. 

Nettoyement. — En ceste feste estoit expiation qui vault autant adire 
comme nettoyement car parce lame estoit nettoyee. IX, xxxiii, 

Noncorporel. — Lame est vne substance vitant et simple noncor- 
porelle inuisible aux yeulx corporelz. II, ii. 

Ostruce. — Ostruce est prinse du langage grec selon ysidore ostruce 
a le corps dune beste et les plumes dung oyseau. XI, xxxiiii, — 
Godefroy, V, 660, a Ostrucesse d'après E. Deschamps. 

Ponyret, — Toutes vignes hayent les nauetz les choux etles pourretz, 
XVIL, elxxili. 

Recapitulation. — De la recapitulation de ce qui est dit. XIX, 
exlvii. 

Redrecier. — Redrecier les nerfs et les membres qui sont blesser. 
III, v. 

Rehumer. — Plinius dit au vi. chapitre du xxxiii. liure de son œuvre 
que le paon rehume sa fiente quant il a faicte par enuie de 
Ihomme, XI, xsxii, 

Roigneux. — Les ongles deuiennent gros et bossus et ainsi comme 
roigneux. VI, Ixiii. 

Secondine, — Ceste toille qui est deuant loeil se ioinet auee la secon- 
dine qui est derriere. V, v. 

Seicheresse, — Le poulse ... est aneunesfois dur pour la seicheresse 
des veines la ou il passe. II, xxii, — Seicheresse est autant 
adire comme sans ius ou sans humeur, III, ii. 

Serpentin. — Ceulx qui ont la mesellerie serpentine ont . . . le euir 
mol et pasle et enfle, VII, Ixiüi. 

Solan. — Le premier des quatre ventz principaux est appelle soub- 
sol ... et de ce vient le vent qui est appelle subsolan pource 
quil est ne soubz le soleil . . . Le vent solan est attrempe en 
chaleur. XI, iii, 

Sonbsol. — Voir Solan. 

Soubtiler. — Tel souffre a vertu de attraire et de degaster de soub- 
tiler et appeticier les humeurs. XVI, xeii. 

Tempestieux. — Le vent est appelle austre pource que il puise leaue 
et est chault et moiste et tempestieux. XI, ii. 

Transmuable, — Selon sainet Gregoire la chair est moult transmuable 
et par consequent legiere a corrompre et eneline a pourriture. 
VI, Ixii. 

Triplieite. — Chescune planette en sa propre maison a v vertus et ou 





Quelques mots pou connus 229 


de son exaltation elle en a quatre et en la maison de sa 
triplieite elle en a troys. VIII, ix. 

Ultrin. — Ce vent [soubsol] en a deux aultres qui luy sont adioins dont 
lung est vers septentrion et est appelle vent vltrin. XI, iii, 

Villesse. — Elles [les loeustes] nuysent plus en jeunesse que en villesse. 
XH, xxv. . 

Ydacite. — Ydacite est une pierre precieuse qui est inune en couleur. 
XV, xeix. 

Ydropisie. — Voir Aluyne, 

Ymaginacion. — En ceste vie on ne le [Dieu] peult droictement cong- 
noisire sinon par le fait de ses œuures combien que par yma- 
ginacion il soit deseript en moult de figures. I, .v. 

Ymaginatif, — La vertu memorative . . . retient et garde en son tresor 
les choses qui sont comprinses par la vertu ymaginatiue et 
par la vertu extimatiue, III, x. 

Ymbre, — La pluye est appellee ymbre pour ce que elle se boit dedans 
la terre. XI, vi. 

Yrachite, — Yrachite est vne pierre . . . et dit on que elle vault 
contre le venin, XVI, e. 

Zimech. — Zimechiest vne pierre ou vne voyne de terre dont on fait 
lasır sicomme dit le lapidaire, XVI, ci. 

Zivgnite, — Zinguite est vne pierre qui a couleur de voirre. XVI, ci, 

Zitual. — Zitual est vne espice chaulde et seiche. XVII, exeili, 

Zuere. — Zuere est en latin appelle zucara et est fait des roscaulx 
pres du nil. XVI, exeiüii. 


II. 
Apertif (Eau nu fort, f. AA i). Enflation (Eaue de fort, f, AA i). 
Enfermeté 1, ü. 
Entrecil V, ix. . 
Fistuler (Eaue de fort, f. AA i). 
Fleumatique II, iii. 
Formatif HU, ii. 
Frenesienx (De la melisse, f. AA iii). 
Froncié XVII, xevii. 
+ Fructiferant XIL, v. 
Fumosité III, xx. 
Gargarisme (Eaue de fort, f. AA i). 
Doloir, verbe XVII, Cr, Gencratif HI, viii. 
vi Maistrie VAL, xvii. 


Enasprir III, iii, Medicinable XVII, exvlii. 





230 


Melancolieus XVI, ci. 
Memoratif III, xi. 
Mesellerie VII, Ixiiii. 
Meureté XVII, Cxitii. 
Mondificatif (Pour faire lauements, 
:f. AA if). 
Moustelle XII, xxxiii. 
Mouvable III, iii, 
Muablet& III, viü. 
Naturien IIII, x. 
Nocturnal VII, xi. 
Noireté II, v. 
Nutritif II, 
Odorer VII, 
Operatif II, xü. 
Pardurableté II, ii. 
Penne XII, xxxilii. 
Pestilentieus (Explicit). 
Poissonnet XI, xxvi. 
Prenosticable (Contre la peste, f. 
BB ii). 


Hugues Vaganay 


Profondesse XIX, exxvii. 
Prospectif III, xvii. 
Pruyne XI, ix. 

Puantise V, xvi. 
Reconseiller XIX, exlvii. 
Refroider XII, i. 
Repairer XI, xxxvii. 
Retargier III, iii. 
Retentif III, vi. 
Rondesse V, xviii. 
Saultereaulx XI, xxv. 
Seicheresse IH, xxili. 
Sonnable III, xvit, 
Spondille V, xxxii. 
Sufficient XIX, xi. 
Trembleur III, x. 
Trenchoison XVII, ex 
Turbation VII, xxxix. 
Uller XIT, xxxvii. 
Ydropique XIX, Ixiiil, 


2. 


Un autre ouvrage qui ne semble pas avoir retenu l'attention de 
M. Godefroy ou de ses collaborateurs est celui qui est bizarrement 
intitulé au tome VI, pape 736, ,René BENOIST, Vie de J. C., éd. 
1599* et qui n'est autre que Le grant vita christi, ouvrage bien connu 
et qui fut très lu an XVIe siècle dans la traduction de frère Guillaume 
Lemenand,. Je n’ai su relever qu'une citation, à la page 297 du deuxième 
tome du Complément avec un renvoi à un manuscrit „De Vita 
Christi B. N. 181% Un examen sommaire de l'édition de 1544 m’a 
fourni cinq mots qui ne paraissent pas avoir été signalés par M. Gode- 
froy, et pour trois autres, un exemple plus ancien que celui où ceux 
cités dans le Dictionnaire, 


1. 


Alleviatif, — [L’oignement apporté par Marie Magdaleine] C’estoit une 
liqueur trésprécieuse que avoit nature confortative de réfrigération 
médicinable et alléviative de lasseté. II, xlv, 2° col. 

Aymeur. — Le saulveur est nay: c'est à dire, le aymeur, le pareur 
de salut: qui est Christ. I, 20, 2 col. 





9 Quelques mots peu connus 231 


Hayeau. — La parolle de dieu est comparée au haveau ct clavean 
du pescheur. HE, 66, 3° col. 

Minoration. — La décollation de sainet Jehan fut démonstrance de la 
minoration de la renommée que le peuple avoit de luy. I, 
161, 2 col. 

Roverentement. — Maintenant les disciples . . . regardent humblement 
et révérentement en toute intention et affection de pensée leur 
bon muistre. I, 96, 2° col. 


Il. 
Immutabilité. — 11 est participant de nostre mutabilité: affin qu'il nous 
feist participannt [sic] de son immutabilité. I, Chapitre ix 
(éd. citée, I, p. xix, 4° col). — God. (Suppl. I, 785) a un 
exemple tiré de la traduction de Théodoret par Mathée, dont le 
1ère édition est de Poictiers 1544. (Voir la Bouralière, L’Im- 
primerie à Poitiers au XVIe siècle, p. 101.) 
Inconvönient, adj. — Ces cinq disciples estoient aux occupacions bien 
ineonvönientes et bien humbles. I. Chap. xxx (éd. citée, I, 
p. Ixvi, 2e col.) — God. (IV, 566) a un exemple tiré de Guill. du 
Bellay, éd. de 1569. 
Sanllement. — Par laquelle dance et saultement lu fille pleust à 
Hérode. I. Chap. Ixvi (éd. citée, I, p. Cli, 1° col.). — God. (VI, 
327), a deux exemples dutés de 1582 et 1549, or, l'édition princeps 
de Lemenand est de 1487 et il est assez probable que ce mot s'y 
trouve déjà. 
3. 


Tous ces vocables devaient sans donte être compris dans le „vor 
lümé qui contiendra la langue particulière à la dernière partie du 
XVesiècle, au XVIe siècle . . .“, volume que M. Godefroy promettait 
en 1889, en tête du tome VI de son Dictionnaire. La mort ne lui 
permit point d'achever son œuvre, tout comme elle a interrompu les 
travaux lexicographiques de M. Delboulle, qui s’annonçaient comme un 
Arès copieux complément des dix volumes du Dictionnaire. L'un et 
l'autre auraient largement utilisé un de leurs prédécesseurs: Autonio 
de Lebrija dont le lexique latin-espagnol fut transformé en lexique 
latin-frangais dès les premières années du XVIe siècle!). L'édition que 
j'ai eue entre les mains est intitulée. 


1) Pour diverses éditions, voir Ch. Beaulieux, Liste des dictionnaires, 
loxiques ct vocabulaires français antérieurs au ,Thresor* de 
Nicot (Paris, 1904), — M. Ch, Beaulieux n'a pas connu l'édition de 1519. 





292 Hugues Vaganay 10 


Vocabularius Nebrissensis 

a Aelij Anthonij Nebrissensis Grammatiei Lexicd .i. dietionarium 
nuperrime ex hispaniense in gullieh traductum eloquium: eù à plurimis 
additionibus a papa & hugone excerptis, Predientoribus eloquentiam 
seu verbi copiam optätibus neend & ceteris tironibus ter minorum ex- 
planationem seire volentibus summe per necessarium. Habes insuper 
studiose leetor complura vt legendo cognoscere poteris acenrate castigata, 

Grande Marque au nom de 
PIERRE GAVDOVL 
«1 Venundanter parrhisiis in Olauso Brunelli sub siguo, Ciriei. 
Et à la fin 
FE. [OC Cv] 

a Finis vocubularius Aelij Antho 
ni) Nebrissensis nupperrime eû multis 
additionibus Impressus Parisij an 
no Millesimo quingentesimo decimo 
nono die vero mösis Augusti vnde- 
eimo. 

Le dépouillement des 58 premiers feuillets m'a fourni les mots 
suivants qui manquent au Dictionnaire, ou pour lesquels Godefroy 
ne fournit qu'un exemple postérieur. 

Abouvyer, desjoindre le beuf. Abiugare bovem, a 1 c. — God, I, 33, 
d'après Nicot et Cotgrave. 

Acoursement, Decurtatio, e 4 e. 

Acourser, diminuer, Decurro, as, e 4 c. 

Acnir parfaictement, aguiser. Exacuo, is, g 5 a. 

Adversative (conjunetion), mais, At, b 8 a. 

Afflictement, adv. Efflictim, f. 7 a. 

Aigrure et amerture, Amaritudo. a 6e. — God., Suppl. I, 54 renvoie 
à Palsgrave qui est de 1530. 

Aplaniement. Complanatio, onis à 3 b. 

Aseriber ou bailler, députer, destenir. Deputo, as e 7 b. 

Assourdement. Exudatio, onis. g 8 b. — God. I, 454, n’a que le verbe 
Assourdre, 

Attenuriement. Extenuatio, onis. g 7 d. 

Batailleux. Belliger. b 6 a. 

Bavariens. Peuple d'Allemagne, Boij. b 7 b, 

Bienparlant (qui preste V’oreille est). Affabilis a 4 c, 

Blanchure et netteté (avoir). Candieo, as. © 2 b. 

Bouviere (la), ou lieu aux bœufz Editus bovis. f 6 d. 





1 Quelques mots peu connus 


Cartaginien. Carchedonins. © 2 a. 

Conduciblement, pourfitement, ady. Conducibiliter. d 4 d, 

Conglutination. Asphaltum. b 2 ce. — God, Suppl. II, 156, « le mot 
avee un exemple tiré de la Mer des hystoires, mais dans un 
autre sens, 

Continamment ou chastement. Continenter, d 6 d. 

Contre passion, Antipatin. a 7 eo. 

Contreposition. Antithesis. a 7 d. 

Contrinité de la bouche. Bucca, ce. b 8 a. 

Copieur, Antigraphus. a 7e. 

Cornemusier (ung). Ascales, b 2 b. — God, Suppl I, 202, a un 
exemple tiré de F. Julyot Elegies de la belle fille [1557]. 

Crediblement. Credibiliter. ei a. 

Creuse ou couverture d’une noix (la). Calix, eis. € 1 d. 

Deconforteur, desoluteur. Desolator, e 7 c. — God., II, 563 a De- 
sconforteur, d'après le Gloss. de Conches. 

Defoullement, surmontement, Conculcatio, d 4 co. 

Degabeur, moqueur, Delusor, oris. e 6 C. 

Demeslement. f 1 d. 

Deprimement ou anyentement. Exinanitio, g 6 ©. 

Desolateur. — Voir Deconforteur. — God. Suppl. II, 349, a un 
exemple tiré de S. François de Sales. 

Desrachable, desliable. Extricabilis, e. g 8 a. 

Destineement, adv. aceidentalement. Fataliter. b 1 d, 

Destructivement, adv. Extirpitus. g 7 d. 

Detribuement, dispensation. Dispensatio, onis. f 8 a. 

Dorier. Faber orarius. g 8 c. 

Doullamment, adv. Dolenter. f 4 co. 

Dubieux. Dubiosus, a, um. f5b, 

Edoler. Edolo, as, avi. f 6 d. 

Emblanchissement. g 5 b. 

Encorporement Corporatio. d 8 b. 

Enlaydement. Devenustatio, e 8 b. 

Escharvisseur ou truffeur. Carinator. c 3 b. 

Eseonssois (penple). Asticoti. b 3 c. 

0 adv. Controversin. d 7 a. 

Fabulateur (ung poete). Aesopus. a 4 €. — God,, III, 693, a deux 
exemples, l'un de 1548 et l'autre de 1578. 

Fabulosité. Fabulositas, tis, g 8 ce. — God., Suppl. IE, 589, a un 
exemple tiré de Le Maire de Belges. 

Faire moitte, plonvoir. Austro, as, b 4 b. 





234 Hugues Vaganay 12 


Froidureux. Alsciosi. a 6 b. — God., IV, 155, a deux exemples l'un 
de Marot et l'autre de Brantöme, 

Genevoys. Alemanni. a 5 d. 

Greillement, tenurement, adv. Exilitus. g 6 ce. 

Immansuet, saulvage, cruel. Efferus, a, um. Ta. 

Inconsonsnce. Asymphonia. b 3 a. 

Indueteur on enhorteur. Exhortator. g 6 b. 

Juratif (ung adverbe). Aedepol, a 3 d. 

Laboureure, eultiveure. Cultura, re. e2 a. 

Ludificateur, enchanteur. Faseinator, ori. h ic. 

Ludification, enchantement. Effueinatio. f 6 d. 

Ludifieation, incantation. Faseinatio, onis. h 1 ec. 

Ludifier, enchanter. Effacino, as, f 6 d. 

Mesprisement, adv. Contemptim. à Ge. 

Naquissement, Exortus, us. g 6 d. 

Paillardir. Adolescentior, aris, a 3b, — God., V, 690, n'a qu'un renvoi 
à Palsgrave. 

Paillarder. Adultero et adulteror. a 3 e. — God., V, 690, n'a qu'un sens 
différent et au Suppl, III, 255, trois exemples de ce sens tirds 
de Villon, Lestoille et un document d'archives de 1596. 

Pourftement, — Voir Condueiblement. 

Rasement (mesurer), adv. Demetior, eris. e 6 b. — God. VI, 607 a 
un exemple tiré de Tahureau. 

Rationatif (argument). Epicherena, atis g 2 b 

Recouvreur. Architectus. b 1 a, 

Rompable, Cecaraminos. © 5 b. — God., VII, 232, a un exemple 
de 1555. 

Superinduetion, torchure, eonjunction, enduysure. Delinimentum ti, e6a. 

Torchure. — Voir Superinduction. 

Tricheux, fraudeux. Dolosus, a, um, (4 c. 

Ventruse. Ampulla. a 6 d. 





L’amuissement de s, », / explosifs dans la Basse 
Auvergne. 
Par 
Albert Dauzat à Paris. 


L’amuissement de s, r, / explosifs, que j'ai étudié sur place, pendant 
plusieurs années consécutives, en explorant commune par commune le 
sud du département du Puy-de-Dôme), donne lieu à des phénomènes inté- 
réssants et complexes, dont les antécédents linguistiques sont parfois 
assez difficiles à reconstituer. Cet amuïssement, comme on le verra 
plus loin, remonte en effet au quinzième siècle: or dans cette région, 
les textes de cette époque, en langue vulgaire, sont extrêmement rares 
et fortement imprégnés de la double influence de la tradition et de 
l'orthographe française. 

Toutefois l'étude minutieuse de l'ensemble de ces patois permet 
de dégager une synthèse de tous les faits complexes catalogués chemin 
faisant. IL est nécessaire d'étudier en même temps l’amuissement de 
s, de r, et de /, car ces phénomènes sont solidaires; ils se sont produits 
dans des conditions analogues, et ont donné lieu aux mêmes évolutions. 

Je mets à part, bien entendu, la vocalisation de ! en w, qui est 
antérieure de plusieurs siècles à ces phénomènes, et qui n'a affecté, 
dans la région, que ! précédent une consonne (et non Z final). Je laisse 
également de côté le cas où l'une des consonnes en question précède 
“ne consonne sonore. — Je m'attacherai spécialement à l'étude des 


produits phonétiques issus de l'amuïssement. 


2) La région que j'ai explorée comprend l'arrondissement d'Issoiro, moins 
les cantons d'Ardes et de Besse (partie), le sud de l'arrondissement de Clermont 
Ferrand de l'ouest à l'est, le sud-ouest de l'arrondissement d'Awbert, et une petite 
region, contiguë à In précédente, au nord-ouest du département de In Haute- 
Loire, jusqu'à Brioude, 





236 Albert Dauzat 2 


Voici quelles sont les conditions linguistiques de l'amuissement. 
Les trois consonnes s'amuïssent toujours lorsqu'elles sont finales, et r 
lorsqu'il précède immédiatement un des groupes br, pr, gr, kr, dr, tr; 
en outre, s s’amuït devant %, {, p, dans tout le nord et l'est de la 
région: Ia limite phonétique de ce phénomène conpe le territoire en 
deux, du nord-ouest au sud-est, en dessinant une large courbe dont la 
convexité est lournée vers le nord-estt), Aucun intermédiaire entre les 
deux territoires nettement tranchés: ici s (+ k, t, p) très net et nulle- 
ment ébranlé, là amuï depuis plusieurs siècles. 

Les produits de l’amuÿssement de ces diverses consounes sont 
souvent — mais pas toujours — identiques pour un patois donné. 
Mais leurs évolutions sont toujours similaires. Il faut en conelure que 
la production de ces phénomènes n’a pas été tonjours simultanée, 

Pour une même consonne, il y a en souvent plusieurs périodes 
d'amufssement, Ainsi lamuïssement de s devant les consonnes sonores 
— que je n'étudierai pas — ne s’est pas produit à la même époque que 
devant k, 4, p. — On peut également affirmer qu'il ya en deux périodes 
pour l'amuÿssement de r final. Dans l'intervalle, l'e, dans de nombreux 
patois, s'était changé en a devant tout » explosif, Or on constate 
que Yamuissement de r s’est produit tantôt avant, tantôt après le pas- 
sage de e à a: ainai zer(t) s'est tantôt amuï à l'étape ver, lantôt à 
l'étape var. Le deuxième amuïssement a affecté les r qui, non finals 
lors du premier amuïssement, létaient devenus dans l'intervalle (comme 
vert, ver), et ceux qui avaient été rétablis pour des raisons analogi- 

2). 
La similitude des évolutions accomplies par les produits de l'amuisse- 
ment de s, de r et de /, prouvent que ces phénomènes ont un anté- 
cédent commun: s, r, / explosifs se sont également amuïs en y. On 


1) J'ai donne le tracé précis de cette limite dans un rapport publié par 
l'Annuire de l'Ecole des Hautes Etudes (année 1901 p. 188—141), 

2) L'observation des phénomènes d'amuÿssement est compliquée par de 
nombreux phénomènes analogiques, dont voici les principaux: 1° r final rétabli 
dans des adjectifs ou substantifs, soit par analogie avec des formes du féminin 
ou da pluriel, soit pour des causes dues à In phonétique syntactique — 20 dis- 
parition analogique de s final du pluriel d’après le singulier, partout après une 
voyelle finale tonique, presque partont pour les atones en e, et dans une région impor 
tanto pour les atones en -a — 3° Extension au singulier de nombreuses formes 
À 1 vocalisé en w, d'après les pluriels où I s'était réguliéremont vocalisé en w 
devant s final, (Of A. Dauzat, Morphologie du patois de Vinzelles, p. 96 
et sq8.) 





8 L'amuissement de s, r, L explosifs dans la Basse Auvergne 237 


trouve beytias, geype (bestias, guespa) dans un manuscrit clermontois 
‚de 1477 que jui en l'occasion de publier‘). 

Le passage de s à y est physiologiquement bien expliqué: il s'est 
effectué par l'intermédiaire d'une gutturale spirante, M. l'abbé Rousse. 
lot a étudié toute la gamme des sons entre # et y dans le sud et le 
sud-est de la France”). 

L’amufssement de Zen y, qui s'est accomplie évidemment par l'inter- 
médiaire d'un ! dorsal, n'a rien de surprenant dang-la Basse-Auvergne 
où le mouillement — ou la palatalisation — des consonnes (et notam- 
ment de Z) est extrêmement fréquent. Quelques siècles auparavant, Z 
devant consonne avait suivi pour s'amuïr une voie toute différente, en 
se vocalisant en 1. 

Quant au passage de r à y, je ne chercherai pas à en donner les 
raisons physiologiques: je constate simplement qu'il est indiscutable- 
ment établi dans la région. 

* 
* + 

Quelle que soit son origine, l'y s'est vocalisé en formant une 
diphtongue avec lu voyelle précédente. La nature de cette voyelle 
entre ici en jeu pour déterminer la formation et l'évolution de la 


‚Une première évolution — mais ee west pas la plus fréquente — 
amène y à. La diphtongue suit alors un développement analogue 
— souvent identique — à celui de la diphtongue romane similaire dont 
le second élément était un ;. 


Voiei les ens où ce changement a lieu: 


Après #, sporadiquement dans un certain nombre de patois, où la 
diphtongue gi peut arriver à l'étape ; (par l'intermédiaire ei) (évolution 
suivie par la diphtongue romane si dans un grand nombre de parlers 
de la région). Pérignat dit fsetei "(chastgl, et toutes les finales en el); 
Moriat tsästei (chustel, ete.); Moissat Jätei (chastel, ete. ); les Martres de 
Veyre pri (pres), dyinrikre (dimercre, dimeicre), tjto et mois similaires 
ne ); St. Vietor-la-Riviere bj (del), djenÿ (gençst) ete. 

Le phénomène est général (sauf à l'ouest) après !’e fermé, La 
diphtongue fusionne partout avec la diphtongue romane gi et peut, 


1} Morphologie du patois de Vinzelles, p. 248 à 264. — On n'observe jamais, 
dans cette rögion, do différence dans l'amuïssement de s devant consonne suivant 
que cetté consonne est k, t ou p. 

2) Les modifications phonétiques du langage dans le parler dune famille 
de Cellefrowin, p. 225 et sqs, et L'e devant k, t, p. (Etudes romanes dédiées 
& Gaston Paris, p. 475—485.) 





238 Albert Dauzat 4 


comme elle, s'ouvrir en gi, ou se réduire à j: ergsta aboutit a krfitg 
(Les Martres ete.), kréifg (Cunlhat. „.), krité (Vinzelles et environs); 
clere est kéygi à Vinzelles, ete. 

Enfin le passage de y à à se constate après ü dans le sud de la 
région; l'accent glisse sur li, l'ü devient semi-eonsonne, et peut même 
être expulsé après labiale: Vinzelles dit rièlésa (ruscha), budititsa 
(*boduscha'), mikiye (muscle, devenu *muicle, *mivikle), 

* 
* * 

Le passage de y à & est plus fréquent, Il est possible que dans 
beaucoup de cas, sinon dans tous, l'y soit devenu directement & sans 
passer par l'intermédiaire #. Car dans plusieurs patois, par exemple, 
où la diphtongue romane ai est restée intacte, ay aboutit à de. Il est 
bien évident, ainsi, qu'à Saint-Alyre, où on dit aujourd'hui encore 
‚pdire, mire, à côté de pdg (pas), pas + *pay n'a jamais fusionné avec 
la diphtongue romane ai. 

1° La diphtongue dont l' forme le second élément, ne s’est con- 
servée intacte que dans peu d’endroits. dé est conservé à Saint-Alyre, 
Champngnat le Jeune et quelques autres communes de la région: pde 
(pas) et mots similaires; tsdtde (chantar) et toutes les finales en ar, ete, 

Après g, la diphtongue fe passe à fa dans quelques patois de 


l'ouest: evéa (iver(n)), etc. au Mont-Dore; {sästéa (chastel), ete. à Murat 
le Quaire. 


2° Plus souvent Pe attire À lui l'accent. La diphtongue de, devenue 
ef, passe alors à ré, ye: ceci à l'ouest. Ou a ainsi éyééo (testa, et mots 
similaires) à Bourg-Lastic, Savennes, Eygurande; fsätyé (chastel > 
*chastée) etc. à Rochefort. 

Après un a, deux cas peuvent se présenter. Généralement, après 
le glissement d'accent, a disparaît purement et simplement — phéno- 
mène bien connu, Le fait se produit dans tout le nord-est, où l'on 
rencontre les formes tsdtf (chantar), et tous les inf. en ar; réfse (vachas), 
et tous les pluriels en as; kye (clar) et mots similaires; pe (pas); de 
à Cunlhat (ce! — ceal*) etc. 

Dans quelques patois au nord, a passe à o puis à « après les 
consonnes labiales. Ainsi les Martres disent tspufiof, dog ete. (chawfar, 
amar), en face de fsätf ete.; pie (pas) à eôté de me (nas); rdbiee, 
füvoe (rabas, favas) en regard de vdtsg, etc. 

3° Voici le traitement le plus fréquent. La diphtongue se contracte 


1) Cf. Vartiele bodosca dans la Romania, annèe 1905, p. 298. 
2) C'est un des rares exemples où ce mot ot les mots similaires n'aient 
pas été rofaits au singulier sur lo modèlo des formes en eaus du pluriel. 





5 L’amuissement de s, r, explosifs dans In Basse Anvergne 239 


en conservant l'accent sur la première voyelle; le second élément dis- 
paraît, mais sa présence sncienue est aftestée*): dans la plupart des 
patois, la première voyelle est traitée autrement que lorsqu'elle a 
évolué librement. 

Tantöt la voyelle est longue, tandis qu'elle est brève lorsqu'elle 
est soustraite à toute influence: le centre et l’ouest disent fsäld 
(chastel....), tsäba (chdmbas, et toutes les finales atones en as), tandis 
que a atone #’abrège normalement en à, 9. Vinzelles dit dftya, 1êti 
(bestia, tésta) ... en face de sftà, silä (asgta, vla)... ya 
généralement fusion pour les finales toniques qui sont uniformément 
brèves: on dit 40/5, pré (chastel, pres) . . . comme pf (pe) ete. 

Ailleurs on observe une différence de timbre. On a, à Cnnlhat et 
aux environs, £ pour e+y (de s, r, 2), tandis que # reste ouvert 
dans les autres conditions. A Vic-le-Comte et dans quelques patois plus 
au nord, 9 abontit normalement a #, tandis que, combiné avec le produit 
de l'amuïssement de r, il devient i: flér y est Ji etc. 

Labsorption du second élément par le premier est générale dans 
le centre et Vest après g, dans l’ouest après ç 9. Après 9, elle se 
présente partout à la finale, sauf dans le nord. 

Dans de nombreux patois, oy et py non final fusionnent en une 
diphtongue qui se confond presque partout avec l'ancienne diphtongue 
romane ow, en subissant les mêmes évolutions. Il est A présumer que 
oy a passé à ou par l'intermédiaire de: mais, pour l'affirmer, il fau- 
drait avoir la confirmation physiologique de ce phénomène. 

Après 1’, l'y disparaît toujours sans laisser de trace. 

1) Notamment par les formes anciennes beytias, geype, de Clermont dont j'ai 


parlé: il se trouve précisément que dans cotte région (Clermont et environs) 
on a en l'évolution fy-» fe g, et l'on dit aujourd'hui bééyo ete. 





Gloses catalanes de Munich. 
Par 
1. Saroïhandy à Versailles, 


Le Ms. 63 du fonds espagnol de la Bibliothèque royale de Munich 
est une grammaire latine, écrite au XIVe oa au XV" siècle dans un pays 
de langue catalane. En voici le début: 

Gratin summi artificis incipit ars gramatices disponitiva intellectus ad 
scieneian latinliter editas propter quas secundarie & propter deum primarie legi 
& adisei debet. 

Ars ista in tres partes dividitur generales in quarum prima tractatur de 
Yariatione quatuor principioram specialium per terminationes respectu sunrum 
rarionım proprietatum vel modorum signifieandi s[eilicet] generis, numeri & 
persone ete. 

In secunda de tribus prineipiis gramatice specificis ex quibus por rospeetum 
proprietatum unius concordatum & proportionatum proprietatibus alius vel all- 
arm omnis ordo eongrus componitur. 

In tertin de quantitate vel mensura literarum & sillabarum dietionis in 
online proferendi, Quelibet predietarum partium subdividitur per rubriens gene- 
rales et generales rubrice per speeinles & speciales rubrice per terminationes 
literales vel sententinles & terminationes generales per speciales siefut] prima 
pars subdividitur in partes quatuor, Prima e[nim] de signis, secunda de gene- 
ralibas regulis generis per respectum proprietatis significandi et de diffinitionibus 
et regulis regiminis & variationis declinationibus et conjugationis; tertin de 
septem declinationibus et earum generibus per respectum ad terminationes et 
labitudines eausales; quarta de quatuor conjugationibus quarum quolibet sub- 
dividitar ut pfertinet] ad bonum sensum, Et sic de secunda et tertin ei 
prineipalibus suo modo. 

I, 


Ce livre, antérieur à la Grammaire de Nebrija, ne peut manquer 
d'avoir son intérêt pour l'histoire de l’Humanisme dans la Péninsule 
ibérique, mais c'est à un autre point de vue que nous voulons l'étudier 
ici: On y frouve, surtout aux chapitres de la déclinaison et de la 

Hemsalsebe Forshungen XXL. 1. 16 





242 ; J. Saroïhandy 2 


conjugaison, de longues listes de mots traduits en langue vulgaire. 
La présence de ces gloses, d'un genre particulier, qui ne sont pas écrites 
en marge, mais qui font partie du texte même, avait été autrefois signalée 
sur un feuillet de garde du Ms. et l'auteur du Catalogue imprimé a 
fait remarquer depuis, que ce sont des gloses entalanes'), En effet, des 
mots tels que nofari, demoni, savi; temple, centre, digne; camp, alt, 
rich, poderös; mild, timö, cami, märge, ne se rencontreraient pas en 
Espagne, en dehors du domaine catalan. Comparez encore des pluriels 
comme coses, anys, vells, ciulats ou des infinitifs comme rebre, mordre, 
tendre, caure, jaure, seure, veure. Mais il est inutile de multiplier les 
exemples, 

IL faut dire tout de suite qu'à côté de ces gloses catalanes, il en 
est d'autres, tout aussi nombreuses, qui sont exclusivement espagnoles. 
Telles sont perdiz, razdn, mano, pino, neroio, trigo, mundo, juego, puerta, 
siempre, miércoles, piélago. De plus, si nous examinons avec soin les 
éléments espagnols, nous ne tardons pas à reconnaître qu’un petit nombre 
d'entre eux appartiennent à cette variété de l'espagnol, encore peu 
étudiée jusqu'ici, que l'on parlait autrefois dans tout l'Aragon. Tels 
sont très certainement gielo, feito et dereito?), Puisqu'il en est ainsi, 


1) On lit au ve du 2e feuillet de garde: Gramatica linguæ latins cum 
interpretatione plurium vocum sermone hispanico antiquo conseripta. Sæe, XIV. 

L'auteur du tome VII des Codices manuscripti Bibliothocae regise mona- 
cencis (1858), déerit ainsi notre Grammaire, Art, 617 (Hisp. 68): ,Cod, membr, 
XV s. 57 foin -de, Ex. Bibl, Palat.“ Il donne le titre: Ars grammaticos ... 
et ajoute: eum interpretationibus catalonicis, 

Le ms. provient de Mannheim et n’a en réalité que 56 folios (on a sauté 
dans Ia numération de 32 A 84). Lo Catalogue des ınas, a été imprimé avec 
une préface de Carolus Halm, bibliothec® regis præfcctus, mais à en croire une 
note au crayon que j'ai lue sur l'exemplaire mis, dans la salle, à la disposition 
du publie, Georgius M. Thomas en serait le véritable auteur. 

2) A côté de feito 41 vob (ane. est. fecho), dereito 18 b (cast. derecho), 
on trouve aussi peita 6 vob (cast. pecha), Le g du latin golu n'est jamais 
tombé en aragonais comme dans le cast. yelo. L'ancien gielo 14 vo est devenu 
chelo dans les dialectes modernes. Peut-être jugo 10 ve (actuellement hugo ou 
‚chubo) est-il un mot du même genre, au lieu du east. yugo. Des mots comme 
plorar, plegar, inflar dans lesquels le groupe latin a été conservé À l'initiale et 
en syllabe intérieure après consonne, sont aussi bien catalans qu'aragonais. 
Cependant plover 31 (cast. lover — catal, ploure) peut-être considéré comme 
aragonais. Cp. encore clamar 80 et 34 b, dans le sens d'appeler (cast, Hamar) 
et enplir 37 vo ot 49 vo (cast. henchir). Le catalan dit platôt umplir et cridar. 

Dans les renvois faits aux follos du ms., qui sont écrits sur deux colonnes, 
Jj'indique le verso (vo) et la colonne de droite (b). Je n'indique ni le recto ni 
la colonne de gauche (a). 





FE 
! 


4 Gloses catalanes de Munich 243 


nous sommes assez naturellement amenés à penser que le manuserit de 
Munich n’est pas originaire de la Catulogne, mais de ces pays aragonais 
qui se trouvent sur la frontière de la Catalogne et où l'on a toujours 
parlé un dialeete local tenant de très près au catalan. Etant donné 
que In ville de Monzon est la seule de eette contrée dont il soit fait 
mention dans le texte, il ne serait pas déraisonnable de croire que c'est 
de là que provient le Manuscrit‘). Quoiqu'il en soit, les Aragonais de 
la frontière catalane parlaient aussi bien le catalan que l'aragonais et 
nous ne devons pas être surpris si dans notre texte les deux langues 
sont constamment mélées. Bien des fois, le même mot se présente à 
nous sous deux formes différentes. On relève poch et poco, or et oro, 
jus et juso, sogre et suegro, corn et cuerno, fora et fuera, terra et tierra, 
nela et miela, elm et yelmo, cel et cielo, pare et padre, anar et andar, 
fet et feito, altre et otro, aquells el aquellos, servit et servido*). 


u, 


- Mant entalanes qu'aragonaises, les gloses de Munich sont au nombre 
d'environ 1500, mais la plupart d'entre elles n'ont aucun intérêt, Nous 
nous bornerons à relever celles qui, à un titre quelconque, méritent de 
fixer notre attention’). Tout d'abord, parlons de l'orthographe. 

‚Li et ln mouillés, comme aujourd'hui en catalan, sont le plus 
généralement notés par 77 et par ny: banyo, manyana, tenyir, Alla, 
ovella, treballar, agullat); mais à linitiale, 7 n'est jamais redoublée dans 
l'écriture. On a constamment lop, luny, lit, let, legir au lieu de Zop, 


1) Montisonus: Moncon 18 b; c'est & dire Monçon: la cédille a été oubliée 
comme dans encalcar 27 vo b, capucar 82 ve, au lieu de encalçar, gapuçar. Cf. 
encore bardica, 12 vo b, enderecar 82, esforcarse 29. 

2) Comparez encore Pere (Pedro), servent (sirvient), penes (penas), axi 

, garrafer (garrofera), cor (coraçon), illa (insula), pendre (tomar), especcjar 
r), exilar (esterrar) et, ce qui ost plus curieux: engendrado del cel, 
LE won otro, 14 v° b; la festa de ramos, 18 b; de buen grado permetre, 
„es bo, 56. Le latin cassis, 17 est glosö par filat et par yelmo. 
en. lalssons de côté, en général, les mots, anciens ou modernen, dûment 
tés dans les dictionnaires catnlans ou espagnols. Pour le catalan, nous 
en servis du Diccionari de la Uengua catalana de Pere Labernia. 
» À 1864 et 1865, 2 vol. et du petit Dictionnaire de Saura dont 
Serra a donné récemment une nouvelle édition: Diccionari catald- 
castelld Barcelone 1904. 

4) Les graphics telles que reyla, IL vo, annoG, esmonhecar, 27 ve b, batalıa 
ee 11, bulhir 29 b, desfalhiment 10 v°, mautilha 6 b, envermelhir 29 b, 

‘exceptions. Notez encore molier 6 vo et melior 8 vo b. 

16* 





24 J. Saroïhandy 4 


lung, it, Uet, Uegir*). On écrit presque toujours, à la façon latine, 
sperar, spina, studiar, stampa, scola, serivir, au lieu de esperar, espina, 
estudiar, estampa, escola, escrivir?). Le son du j, devant a et 0, dans 
un petit nombre de cas, est représenté par g: strigol 11 b, pour estri- 
Jol; sobrepugar 29 v°, pour sobrepujar ; rosegar 31 ve b, pour rossejar ; 
Jjutgar 27 v° b, pour jutjar. Comparez encore méga 7 b, au lieu de 
mitja®). Devant les labiales, » tient souvent la place de m: aconpamyar, 
resenblar, confortar*). 11 y a quelques exemples du redoublement des 
lettres: apparecer, sabbado, peccar, offender et, malgré les inconvenients 
de l'emploi de Z pour 7 simple, les exemples en sont assez fréquents: 
vella 13, fillar 29 ve b, sallar 84 v° b, au lieu de sular, filar, vela®). 
Un certain nombre de façons d'écrire dont quelques-unes ne sont qu'ex- 
ceptionnellement employées dans notre manuscrit, ont été reprises de 
nos jours par les réformateurs de l'orthographe catalane: dois 11 we b, 
au lieu de dols; loc 10 et 33 v°, au lieu de loch; sab 3 b (enst. sabe), 
cab 12v° (cast. cabo), agud 18 (cast, agudo), au lieu de agut, cap, sap. 
Comparez encore peleg et gorg 5 v°, au lieu de pélech, gorch. Tout le 
monde, à Barcelone, est d'avis qu'on écrive do, força à la place de 


1) On serait tonté de croire qu'à l'initiale ? n'était pas encore mouillé et 
de fait, la date de co phénomène n'a pas été fixée, Cependant nous ne pouvons 
iei rien conelure de l'orthographe car nous voyons parfois que dans l'intérieur 
des mots et à La finale, un 7 mouillé est représenté par un simple: aguels 39 
à côté de aguells; capdel 11 vo b à côté de capell, castell; balena 4 à cûté de 
ballena. Cp. encore ila 5 ve, pour illa et ali 45 b, au lieu de alé. 

2) II n'est pas probable qu'on ait jamais prononcé comme en italien car les 
exemples avec un € prosthétique sont nombreux. On prononçait certainement 
éstendre, esforgar, estor (= astèr) et cependant on écrivait atendre 82 vo, sforgar 4, 
stor9 a. Le désaccord qui existait entre l'écriture et la prononciation a même 
été cause d’une curieuse méprise: le seribe a éérit neta d'En Stor 10, alors 
qu'il s'agissait de la meta de Nestor. 

8) M. Thomas et M. Paul Moyor ont signalé des graphies semblables en 
provençal, Cp. Romania, Avril 1905, p. 177 ss, 

Entre deux voyelles tg alterne avec g et 4j avec i—j. On trouve feige 
et fege, ouselge, saleatge, linatge 4 côté de juge, corage. Cp. encore metjar et 
mieiar 41b, ou cobelar, sedeiar, verdeiar qui dans In langue moderne sont écrits 
cobejar, sedejar, verdejar. 11 semblerait que la tendance de 47 intervocalique à 
passer à 7, alt, dès cette époque, été trés accentués. 

4) Ces graphies ne sont pas rares non plus dans les anelens textes castillans 
et Yon s'est demandé si elles n'étaient pas une representation exacte de la pronon- 
eintion. Il en coûte cependant de croire que p. ex. enplir, enbolcar aient été 

autrement que emplir, embolcar. 

5) L'rr Intervocalique est au contraire représenté par r simple dans ariba 23 
pour arriba ot poat-ötre ausai dans bare 25, au lien de barra. 





5 Gloses entalanes de Munich 245 


dois et de forsa, mais Vic, poc, blanc rencontrent beaueoup de rési- 
stance et l'on préfère continuer à écrire Vich, poch et Dlanch. Le ms. de 
Munich écrit presque toujours crexer, exir, caxa, cuza, per, grez et ce 
sont là des graphies qui tendent à se généraliser de nos jours à Barce- 
lone. Bien qu'elles y soient conformes à [a prononciation: casa, euéa, 
pes, gres, il n'est pas à souhaiter qu'elles arrivent A supplanter l'ortho- 
graphe traditionnelle caiza, enixa, peix, greix, puisque dans plusieurs 
régions du domaine catalan on prononce réellement caïéa, ouïia, peis 
et greis. Pour finir ces remarques sur l'orthographe, signalons les mots 
suivants qui sont des exemples isolés; Jigera 4, segir 41 b, guabar 
27 velb, sequar 29 ve, cerquar 86 v*, trenquar 28, au lieu de fgwera, 
seguir, gaber, secar, cercar, trencar. Comparez encore, rocha 14 b, 
encha 14, ancha 11 b, porcha 12, matha 13 v°b, pour, roca, cuca, anca, 
porca, mala et cherubi 7, anichilar 27 v°, au lien de querubl!), aniquilar, 
Si maintenant nous groupons les gloses qui offrent au point de vue 

de Ja phonétique quelque particularité, nous trouvons d'abord un petit 
nombre de mots dont la forme ancienne s'est depuis modifiée: renyo 
7 v°, odorar 49 vo, lexar 27 v° b, sont devenus rinyé (ronyé), olorar, 
‚dezar dans la langue moderne. Comparez encore agreviar 82 b, que l'on 
devrait préférer à agraviar, puisqu'il est d'accord avec greu de *grevis. 
Des formes telles que dobrre 20, moirre 84 v° b, folrre ib., divenrres 4 ve, 
‚sont anterieures à doldre, moldre, toldre, divendres, et elles ont été mainte- 
nuesen bien des régions: home 4 vo, lime 5 v° b, vime 8v° et 14, représentent 
sans doute une étape intermédiaire entre les formes plus anciennes homen, 
Tumen, vimen et les formes notuelles kom, Zum et vim; mais il est peu pro- 
bable que dans verdade 4 et seguridade 31 vo, exemples isolés, à côté de 
eseuredat, edat, heredat, cupiditat, ciutat, Ve final ait jamais été prononcé. 
"En ce qui eoncerne les voyelles toniques, il n’y a guère qu'à signaler 

© pour « dans alony 41 ve, noit 18 b, pois 45 v°?). Comparez de 
même à pour e dans vencills 29 vob et psaltiri 5 vob. En ayllabe 
mionë, « pouri, o pour # sont très fréquents: asetiar, fermament, 
teluperar, enclinar| enjuriar, egual, cegonya — soplicar, soposar, moller, 
sans parler de cobrir, collir, cosir, complir, fogir, lozir, nodrir, nozir, 
podrir; sofrir, tondir, destroyr, sacodir, corregir, recebir, redemir, envelir 
que 'on reironve dans tous les anciens textes. Plus rares sont les 
exemples comme disir 29 b et 84 b; ensinyar 49 v°, sustraer 30 b, 
au des formes courantes dezir, ensenyar, sostraer. Même devant une 

1 maintenu à la place dei: feel Gb, studear 28 v°, lantea 


graphie eléachi qu vo (cast. Eliacin) semblerait dénoter une pronon- 


 Eliaqui, 
2) Le cas de ioyves m b (cast. jueves) est assez embarrassant, 





246 J. Saroihandy 6 


9 b, pour Hénlia, estudiar, fiel. Ce sont là sans doute des cas tout à 
fait exceptionnels. Avant la tonique, a passe facilement à e dans une 
ayllabe fermée: rescar, restell, enesprir, estor, temboret au lien de rascar, 
rastell, enasprir, astor, tamboret. Cp. encore relenpagar correspondant 
au cast. relampaguear. L’o atone apparaît également affaibli en e 
dans enguent pour ongüent. 11 subit au contraire une sorte de renforce- 
ment dans enargullar, alifant, auciure, au lieu de enorgullar, olifant, 
ociure, L'élément faible d'une diphthongue tend à disparaître: vison, 
digon, trayçon, justiça, justicer pour vision, lieion, traycion, justicia, 
Justicier. Comparez pascha 4, au lieu de pascua. Le cas de prezar, 
menosprezar, à côté de preciar et menospreciar est un peu différent. 
Notons enfin owcel! 12 v°, 14 et 27 v°, à côté de awcell9 et Ysach 17 v°, au 
lien de Zsaach. Passant aux consonnes, nous trouvons alcıma 32 b, 
‚potridura 6 v°, pour alguna, podridura. Dans dithmenge 18, qui repose 
sur une forme antérieure *didmenge, la sonore a été remplacée par 
une sourde en fin de syllabe. C'est là un phénomène des plus fréquents, 
Voir Grundriss de Gröber I? p.862. La sonore intervocalique est tombéc 
dans oceient 13, pour occident, ruada 17, pour rugada et dans espaordir 85. 
Le catalan moderne dit espavordir à côté de pahor, Le groupe final 
ts est réduit à s dans os 45 vo, pour sos. Entre les éléments du groupe 
‚Fr est venu s'intercaler un e dans soferir 50 vo b et offerir 42, au lieu 
de sofrir, ofrir. Nous citons plus bas berener, au lien de brenar, qui 
est un autre exemple d'une pareille interealation. Notez encore 
presebre 7 v° b, alors que la forme qui a prévalu en espagnol est pescbre 
et renenbrar 41 b, qui fait penser au portugais lembrar. 
Quelques uns des mots relevés dans les gloses pourraient étre des 
mots d'origine étrangère, Tels sont zimera B ve et diphtonge 5 b, peut 
être aussi surreyr 28 b. D'autres appartiennent certainement au cata- 
lun de l'Est: porre 14 ve, scorza 13 v° b, au lien de porche, eworcha; 
rugay 6 v°, faya 14 b, au lieu de rugall, falle, mais surtout facl 14a, 
laer 9 v°, lattons 11, enamigar 88 au lieu de ‚feel, leer (licere), Hetons, 
enemigar (hostio). Dans In région où les gloses ont été écrites l'e et l'a 
atones ne se sont jamais confondus pour abontir à une voyelle nentre 
dont le son rappelle celui de le muet du français et, dans l'écriture a ne 
s'est jamais substitué ae’). Voici d'autres exemples: alanegar 41, au 
lien de alenegar, barrenar 28, au lieu de berenar (brenar). Le Dietion- 


1) On ne doit pas sans doute considérer cifhera 11 b, pour citara comme 
un cas de confusion entre a et e atones. On doit plutôt y voir l'affaiblissement 
de a en €, dans un proparoxyton. Quant à caveg 6 ve b, c'est à dire cévech, 
Instrument qui sert À creuser et que les dictionnaires écrivent cévach, Il est 
assez difficile de dire s'il représente un type “eavicus ou *cavieus. 





Gloses catalaues de Munich 247 


naire de Labernia écrit barenar et alanagar. Comparez, inversement 
emancipat 12 b, pour amancipat et le latin senio 38, au lieu de sanio, 
La presence de ces mots jette encore un peu de lumière sur les origines 
‚de la Grammaire latine conservée à Munich. Si l’exemplaire qui nous 
est parvenu a été éerit en Aragon, sur les frontières de la Catalogne, 
il faut admettre cependant qu'un manuscrit antérieur, provenant d’un 
einige l'Est a servi de modèle!). 


ur 


Les gloses que nous étudions ne nous fournissent sur la morphologie 
e de | maigres renseignements: /o est la forme ordinaire de l’article: 
centre, lo ventre, lo camp, lo sol?). Une 1° p. sg. son (lat. sum) 
me ar une 3° p. ag. telle que penge dans la phrase: 
I que penge en les vigues afumades 6 v°, subsiste encore au- 
hui dans le catalan oceidental. Notez enfin ls adverbial de 
45 v°, ensenps 30 et 31 v°, et rolentes 55 ve. Sur ln 
des mots, les remarques peuvent être un peu plus nom- 
1 semble eee lieu de l'espaguol azero, qui est un dérivé, 
Sm simple azo, nous nit été conservée en aragonais, comme 
is®); esplandir 28 ve, semblerait également représenter, le 
le lu lutin splendere mais, dans estillar 28, au lieu do destilar, 
1 sommes vraisemblablement en présence d’une alternance entre 
deux < préfixes également trés usites. Cp. esterrar et desterrar. On ne 
dec À dans les dictionnaires catalans les substantifs verbaux 
11 vb et s0/s]pita 28, ni les dérivés qui suivent: Bonificable, 
remenbrable, suplicable et prenible 14 (lat capax). Relevons 
EN parmi les adjectifs: troyench 9 b, sobregracios 10 b, glosant 
ris; epicharis; parmi les les substantifs: cobertor 9 vo b, sufzor 6 vo, au lieu 
D 1)0n lit 44 web: Si mob: Studui Castilione et Barchinone, Il est vrai que bien 
noms de lieux sont mentionnés: Babylone, Alexandrie, Rome, Bologne, 
2 on, Lörida, Valence, Tarragone, Majorque, l'Ampourdan, Görone. 
Op. ı eo : Mont Juich, Mont Blanch, Mont Agut, Mont Seguro et Val Corva. 
Uno des gloses a attiré vivement l'attention d'un ancien lecteur, Elle est 
‚Signale deux fois en marge ot rélorée sur un des premiers feuillets de garde. 
West Iulistas que sab l'art d'En Lu, 3 vo. D’autre part, la disposition du Ms, 
tableauxeynoptiques, feraient presque ponserqu'ilest l'œuvre de 
nen majorquin. C’est là du moins l'impression de M, Alf, 
Morel-Fatio qui a pu l'examiner à l'École des Chartes où le Directeur de la Biblio 
ihöque royale de Munich avait eu l'obligeance de l'envoyer en communication. 
2) Notez cependant el martes 18 b, el temps 46 vo: au féminin: Ta liçé, la 
‚mais fo 28: arer sopita da muller. 

Lao (lat, 6s), est fourni par une note d'écriture très fine qui se trouve 

folio de garde 5%. Je n'y ai pas distingué trace d'abréviation, 





Us J. Saroihandy 8 


de coberlora, sulzura, donnés par Labernia; bonea 9 vo, granesa 6 v,, 
pregonesa 5 b, bufament 7 b, odorament 14, frigidura 13 v°, cagalla 
(de cabra) 8 v°, complanyenga 3 v° b, et, parmi les verbes: ‚fullar 28.v®, 
fretureiar 30 et 28 vob, relenpagar 27 v° b, soveneiar 29 vo b, au lieu 
de soriniejar; amenar 31 v°, atrobar 37 v° b, engrisir 29, escomover 
30 et 41 b, escrebantar 31 et 35 v°, esprovar A1 b et5l, sobrestar 29 v+, 
contragirar 36 ve b. Comparez encore entrepretar, resenblar 28 v° et 
degestir 50, au lien de digerir. Quant à l'adverbe a/ony 41 v° il semble 
être perdu dans la langue moderne: à côté de allunyar, on dit toujours 
lluny. Voici deux curieux juxtaposés: benpotent 11 v° b (glosant 
compos et s'opposant par conséquent à impofent) et colencel 36 v° (lat. 
celicula). Comparez encore budell cular T v°, casa meretrical 14, 
pedra foguera 13 v°b, et perill de mar qui est donné comme l'équi- 
valent de sirtis 10 b, caripdis 10 ve, et de spins 14b, c'est à dire 
sphinx. 

Bien que l'étude des mots latins soit en dehors de notre sujet, il 
semble difficile de ne pas nous y arrêter un instant: facio, facis, facit 
sont écrits Juxo, faxis, faxit 42 b; nous avons austur 9, au lieu de astur 
et merendino 28, pour mererdo, La signification attribuée à certains 
mots s'écarte parfois assez sensiblement de celle qui nons est familière: 
felix 14 est traduit par fidèle; costusbb, par canelle; suparus17, par manche 
plissée; conficio 30, par mélanger; polingo 34 b, par enterrer: sero 36 b 
par greffer (op. en espagnol enjertar); leo 29, everto 36 v°, pent-être 
aussi excutio 30 ve b, sont donnés comme signifiant assiéger. Il est 
fort douteux que panthera 4, ait jamais été un loup cervier et figris 
10 vo un serpent; semis faciens semissis 11 v° ne paraît pas davantage 
avoir jamuis siguifñié une ville, on une île, on un peuple, ou une pierre 
précieuse. Après ces erreurs, que penser de {ar 8: foyer, maison et 
trou; de Zedes 9 v®b: chaudière, trompette et maladie, de glis 11 b: 
argile, bardane et grillon‘)? Faut-il voir dans crino regarder 35 ve b 
une confusion entre cerno et xpfve et delos manifestation 5 v° rappelle- 
til daAwaus ??). 

Avant de réunir en un petit lexique les mots intéressants qui n'ont 
pas encore donné lieu à une remarque, nous voudrions signaler ceux 
que l'on peut nvee assez de vraisemblance attribuer à l'aragonais. Ils 
ne sont pas nombreux; spuera 7 v° b (cast. espuela); hier 45 ve (cast. 
ayer); deseyo 36 v° (cast. deseo) op. deseyar 86 vob; meo 14 ve (cast. 

1) Ei hec glis, glitis per arsiella, vel glis faciens glissis in genitivo singulari 
per lapa, cel glis faciens gliris per animal ++ grillo. Cp. plus haut hie glis, grill. 

2) D'autres mots présentent des difficultés; lexis deessa 10 b; pres guardia . 
12 a; Rien porcell 7 vo; eeges bole 9 vo b ete. 





8 Gloses catalanes de Munich 249 


medio); redir DO v° (cast. reir); concludir 32 (cast. concluir); encrudelir 
28 ve b (cast. encruelecer); ferver 28, au lieu de fervir; dizer 42 b et 
mozer 29 v°, à côté de dezir et de nozir. Comparez encore ansera 8 ve 
(east, dnser); arbor 9 (cast. érbol); estella 12 (cast. estrellu); crebantar 
Bi wo (east, quebrantar); enganar 30 b et 49 v° (cast. engañar); raya 
(del sol) 5.b, au lien de rayo; siello 46 e. dans la phrase: em el siello 
(east. sigilo); vellecino 12 (cast. vellocino), à moins que ce ne soit là 
‚une faute de copiste. Parfois la forme de notre texte tient à la fois de 
‚Vespagnol et du catalan: nenguno 14 ve b (ninguno — degé); aminguar 
‚Ave b(menguar — minvar); miesse 17 v° (mies — messe); leyr 34 (leer 
— legir); sosmeter 30 (someter — sosmetre); amoladora 11 ve b (amo- 
ladera — esmoladora). Comparez inversement, firm 28 b (ferm — 
firme), eullara 7 veb (eullera — euchara); mellor 8 vo b (millor — 
mejor); esquerda 3 v* b (esquerra — izquierda); mancip 5 v° b (macip 
— mancebo), someire 28 (sosmetre — someler). La forme aragouaise 
semblerait en d’autres cas, avoir été simplement calquée sur la forme 
tatalane: cascuno 14 ve b, d'après casci, siulo 17 d'après siular; somover 30 
ét trameter d'après somoure et trametre, Quelques unes de ces formations, 
par exemple vexello 17 v°, dont le véritable correspondant aragonnis 

ou bien esseer 50 v° b, forme hybride tenant de ser et 
de esser, Br sans doute qu’ane éphémère vitalité. Voici mainte- 


ER (lat. en ahey, 45 v°b). Il fant lire sans doute ahe hi et 
er de l'ancien castillan afé ou ahf. 

alcavot: entremetteur, (lat, leno alcowot, 24 db). Comparant l'esp. 

alcahuete et le prov. alcavot, on ne peut guère hésiter à rétablir 
‘a, au lieu de 0. 

smar: approcher (lat. insto, 28). Les lettres entre crochets 

proviennent de la résolution d'une abréviation. Peut-être, pour- 

— rait-on lire aussi aprismar. L'aragonais ne connaît pour co mot 

la forme aprohismar. 
‚assieger (lat. obsideo asaiar, 28 vo). On ne connaît plus 


aujourd'hui qu'une forme savante assetiar. 
En (lat, ineus ‚azowra, 12 b). On pourrait lire aussi 
Mot inconnu, qu'on ne retrouve nulle part, 
“tronc d'arbre (lat. strips cana d'arbre, 12 vob). Actuellement 
_ canga ne signifie plus qu'un roseau, 
‚sanlera: chaudière (lat. lebes, 9 vb). On s’attendrait à caldera. 
ure (lat, fenus, 12). 
lat. animadverto, 36 ve). Cp. 41. C'est de ce verbe, 





J. Sarothandy 10 


tombé en désuétude, qu'a dû être tiré le substantif catalan esma, 
correspondant à l'esp. kino. 

espasir: éclater (lat. crepo spasir, 35 vob). Muis le passage paraît 
altéré. 

espord: éperon (lat. calx sporo, 14 b). Le catalan actuel dit espers, 
que l'on écrit ordinairement esparé, Cp. en aragonais, espuera 
et esporön, pe 

falla: torche (lat fax faya, 14 b). Comme nous l'avons dit plus haut, 
le passage de 2! à y n'a guère lieu en catalan que dans quelques 
régions de l'Est; la forme falla (anc. français faille) est encore 
usitée dans les Pyrénées de Lérida. 

fastigar: ennuyer (lat. fastidio, 38). Manque dans les dictionnaires, 
qui donnent cependant fastich, fastigös, fastiguejar, appartenant 
à la même famille. 

fibella: bouele (8 b). On sait que civella est la forme qui a prévala 
en catalan. 

goyar: oser (lat, audeo, 28 v°b), Op. 42 b. A côté de cette forme, 
on trouve gosar, bl. Comparez gojar, dans Labernia. 

lavandera: accoucheuse (lat. obstetrix /auandera d'infants, 14). M. 
A, Thomas me suggère qu'il faut peut-être rétablir Zevandera 
et comparer à l'ital. Zevatrice, ou à allem. heb-amme, 

oyment: onïe. Les cinq sens sont énumérés: vista, oyment, odorament, 
dast et tocament, 14. 

picador: interlocuteur (lat. sermocinator pycador, 9), Ce mot ne 
s'emploie guère actuellement que dans le sens d'écuyer de manège. 

picla: peigne (lat. pecten, 76), Cp. pectanill, ib., qui a le même sens, 
On ne trouve plus maintenant que pinta. 

pua: couverture (lat. teges, 9 vob). Mot inconnu, mais la forme en 
est peut-être altérée. 

rebujar: craindre (lat. paveo, 29 b). Ne signifierait actuellement que 
refuser, répudier, rejeter, 

revolvin: tourbillon (lat. turbo: rebolvin de vent, 6 b). On dit en 
espagnol remolino, d'après lequel a probablement été refait le 
cat. remoli. Notre mot peut se trouver que dans une zöne 
assez ötendne, située entre l'Aragon et la Catalogne, où l'on dit 
camin, molin, au lieu de camino, molino d'une part, et moli, camt 
d'autre part. Nous avons un autre exemple du même genre 
dans maitin, 45 v°, en aragonais maitino et en catalan maiti ou 
mali. 

rehena: Olage (lat. obses senyor orremna, 9). C'est le cast, rehen. 

sallir: bondir (lat. mico, 28 b). Le mot est courant en aragonais. 





it Gloses ontalanes de Munich 261 


sinet: synode (lat. sinodus sine? o aiustament de capellans, 5 b). 

frangolir: avaler (lat. sorbo, 27 vob). Le catalan actuel dit fragar, 
comme l'espagnol. Cp. engullir. 

ve: éruble (lat. acer vet arbre es, 8 v°). Il ne semble pas qu'on puisse 
voir ici abete, Peut-être y-a-t-il eu confusion entre l'érable et 
le bouleau, que l'on nomme en catalan des et bedoll, 

verlola: meuririssure (lat. vibex verlola que fin en la esquena del 
batut, 13 w°b). Le vértola des dictionnaires signifie uniquement 
une petite glande. 

volva: corpuseules en suspension dans l'air (lat. 'athomus volva que 
apar en la raya del sol, 5 b). Semble être le même mot que 
bolbas, par lequel on désigne en moderne catalan les corpuscules 
qui sont en suspension dans les liquides. 

En dressant cette liste de mots, nous nous sommes exclusivement 
placés au point de vue catalan et nous avons inseré ceux qui pou- 
vaient ne pas avoir encore été signalés. Mais, pour la période ancienne 
de la langue, les recueils que nous possédons sont encore très incomplets 
et il est vraisemblable que la plupart des mots cités, se retrouveront, 
empruntés à d'autres sources, dans le Dictionnaire général de la langue 
catalane dont M, Alcover a entrepris la publication, Tel sera certaine- 
mert le cas pour car 45 vo et mostalla 9 v°, qui sont dans Körting et 
que ne donne pas Labernia. Pour ne rien omettre, citons encore armella: 
bracelet, 8b; cadira: tribunal, 7; cardanill : chardon, 6 v°; eincogesma: 
quinquagésime, 4 v°; esglea: église, 3 vo; ferrollat: verrou, 11; Jluvi: 
fleuve, 10 v%; folch: troupeau, 18 v°; genetiu: testicule 5 ve b; hipotesia: 
hypothèse 10 v°; fdola: idole, 5 ve; infant: enfant, 7 ve ct 14; iversos: 
rapide, 8 b; Zinada: lignée, 10; navili: flotte, 11; nen: ni, 14 vo; vos: 
rosée, 11 vb; Sardenya: Sardaigne, 11 ve; bastir: construire, 31; clucar: 
eligner des yeux, 20 b; emviromar: entourer, 34; esmonyecar: amputer, 
27 web; esplicur: déployer, 82 v°; fadejar: dire des fadaises, 27 ve b; 
graponar: xamper, 35 v*; reguardonar: récompenser, 32 b; relonar: 
répéter, 86 veb; torcar: torcher, 3 b, et enfin atenyer: atteindre, 34; 
tenyer: ceindre, 49 v°; fenyir: feindre, 34 b, Nous préférons, dans 
seite Enumdration, nous exposer à pécher par excès, plutôt que par 
défaut, Comme dit le proverbe, mäs vale aqui perderse por una carta 
de mäs que por una carta de menos. 





Anc. prov. cos, $os, chien. 
Par 


Lazare Sainéan à Paris. 


Les langues romanes possèdent, à côté du latin cane, un ou plu- 
sieurs noms d'amitié donnés au chien, d’origine indigène et de) forma 
Yon enfantine, Ces noms hypocoristiques peuvent parfois remonter 
assez haut dans le temps et s'étendre assez loin dans l’espace, ou bien 
ils sont d'une date relativement moderne et d'une circulation purement 
locale. Comme exemple de la dernière catégorie, citons l'hispano- 
portugais perro, chien, qui n'a pas l'air bien vieux et reste limité à 
la péninsule (ses reflets sicilien, sarde et languedocien étant des em- 
prunts). Par contre, l’anc. pr. cos, gos offre un type accompli de la 
première catégorie: il est attesté dès le XII-XIIT® siècle et on en retrouve 
des formes) parallèles sur une vaste extension géographique. 

Voici, les variantes provengales, ancienues ou modernes, avec leurs 
correspondances en roman: 

COS, petit chien (Donat: cotz, parvus canis), mod. coussou, 
il, répondant à l'esp. cozque (cozquillo), it. cuzzo, euccio, Galice 
eneho, ronm. cuf (Banat cute), toutou; 

GOS, chien (Mareabrun, ap. Raynouard: Lo guoz ro’) e 1 lebrier 
gron; Ducange 5, a. 1363: Illa canis mastina uxor sun et gossus 
suus), mod. gous, catal. gos (devenu l'appellatif du chien), it. guzzo, 
gueeio (petit chien), port. gozo (barbet), esp. gosque (gosquillo, 
gosqueeillo); et, principalement, ane. fr. gos, chien (Geste de Liège, 
éd. Scheler, v. 3726: Fel e orguilheus fu plus que ne soit un gos), ou 
gouz (Brun. Latini, Trésor, éd. Chabaille, p. 235: Ilia petiz chiens 
gouz qui sont bons a garder maison); wallon go, dogue, et poitevin 
goual mot dont se servent les bergères pour exciter les chiens à la 


1) Raynouard rend ro par „ronge", au lieu de ,abole“: cf. fr. dial, (Luxem- 
bourg} à raw, il aboie (v. Atlas linguistique, carte aboyer). 





254 Lazare Sainéan 9 


poursuite des chèvres („Ta, barbette! Ta, goual mords-le goual*), ré- 
pondant au bearnais gous-gous! cri pour exciter les chiens les uns 
contre les autres; 

GOSSA, chienne (Mahn, Gedichte, 725, 6: Domna non est d’amor 
fina, C’ama girbaut de maiso, Sa voluntatz ’amastins, Com fai lebrer 
a gossa), mod. gousso, catal. gossa, anc. fr. gosse et gousse 
(Jean de Condé, ap. Ducange: Mastins et gousses et granz viautres); 

GOSSET, petit chien (v. Raynouard), mod. gousset, cntal. 
gosset, anc. fr. gocet; 

GOSSON, id. (Rayn.: goson, roquet), mod. goussou, anc. fr. 
gogon (Florimont, ap. Godefroy: Et de mastin et de gogon Avoit 
moult d’aultres compaignons). 

Le même type se rencontre encore dans l'Europe orientale, chez 
les Albanais (kuts, kuö), les Serbes (kute, f. kutsa) et les Magyars 
(kuszi); et ce qui est plus carastéristique, dans l'Asie occidentale, en 
Perse (koutchak), en Afghanistan et en Hindoustan (kouth, koutha). 

Diez qui, le premier, appella l'attention sur ce nom hypocoristique 
du chien, a été frappé par sa présence en dehors du domaine roman, 
en Illyrie et en Hongrie, présence qu'il paraît expliquer par suite de 
leur voisinage avec l'Italie’). Schuchardt reprit plus tard le problème 
en l'élargissant, comme d'habitude; il admet un point de départ com- 
mun à ces formes éparses du même nom, mais il s’abstient de pré- 
ciser son origine: , L'histoire du mot, eonelut-il, s’éclaireira avec celle 
de la notion qu'il représente“”*). Schrader va plus loin et voit, dans 
les variantes de ce nom bypoeoristique, „la même interjection onoma- 
topéique k u-, laquelle avait fourni, à l'époque préhistorique, le sanserit 
gu-an, chien“*). 

Sans devoir remonter si haut, nous croyons que l'origine du mot 
est plus à notre portée. On a remarqué que les cris, dont on se sert 
pour appeler les animaux, pour les chasser ou exciter, se trouvent être 
& la base de certains de leurs noms hypocoristiques. C'est ainsi que 
plusieurs des noms enfantins du chat remontent à cette origine‘). 
Tâchons d'appliquer le même procédé à l'explication génétique de 
cos, gos. 

Le plus usuel des eris pour chasser ou haler le chien est ess! 
ou gss! On le trouve dans Rabelais (prologue du tiers livre): , Voyez 


1) Dictionnaire étymologique =. v,. enecio. 

2) Zeitschrift für rom. Philol., XV, 96. 

9) Roallexikon des indo-german. Altertums, vol. 1, p. 189. 

4) Voir notre Création métaphorique en français et en roman (dans les 
Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie, Ier fascicule), Halle, 1905. 





Anc. pror, cos, gos, chien 259 


ey le baston ... pour chasser . , . ces mastins cerberieques . . , 
gaz! g222! gaz2222! Davant, davant!“ 

Une transcription plus littéraire est quiss! (d'où prov. mod. 
aquissa, enquissa, haler un chien), ou cuss! (d'où cussa, ncussa, 
id.), esp. euz! On bien, guiss! (d'où le béarnais aguissa, id), à 
cûté de la forme amplifiée euse! (d'où lerhodanien eusez, neusea, id.), 
esp. casel guizg! (d'où enguisgar, haler). 

De là, d’une part, le pr. cos, gos, ct de l'autre, l'esp. cosque, 
gosque, dont la finale avait déjà surpris Diez: „Que signifie que, de 
gosque?* demande-t-il, et Schuchardt de répondre en renvoyant au 
slave kuëïka, chien; mais ce dernier est un diminutif de kuëa (le 
suffixe -Ika ayant à la fois cette fonction etcelle d'un féminin), tandis 
que Ja finale de gosque est en quelque sorte organique (ef. ses dimi- 
natifs). 

Un cri a done été le point de départ de ce nom hypocoristiqne, 
et les diverses modulations de ce eri ont abouti à ses multiples vari- 
untes, L'existence simultanée du mot en Europe et en Asie s'explique 
naturellement par son origine enfantine, origine partout la même, 


Voyons maintenant quel a été le sort ultérieur de ee nom du chien 
dans I ble de la langue, en provençal et en français (le dernier 
étant, À cet égard, le débiteur du premier). Ce côté sémantique n'est 
pas le moins intéressant, 

Tout d'abord, comme la langue rattache habituellement à la notion 
chien tout ce qui est défavorable et excessif, l'ane. prov. cos a le 
sens de gredin (Donat: eutz, vilis persona) et le mod. gonsso, 
chienne, désigne à la fois une femme sale on débauchée, une personne 
liche et la paresse on fainéantise; l'ane. gossa implique encore l'ac- 
éeption d'ordinaire, de commun, de qualité inférieure (Archives histor. 
Gironde, VII, 305: E sera contada tota car gossa per 1 mes); ef. 
le proverbe ane. fr. Charn de chien ne vaut rien. 

… Le pror. mod. gousset, petit chien, s'applique aux plantes qui 
s'acreochent (comme le chien aux passants), notamment à la renoncule, 
… Plus curieuses sont les applications techniques tirées de ce nom. 
Une machine de guerre portait, au moyen âge, le nom de gossa, 
à côté de canlıa (Raimbaut de Vaqueiras, ap. Bartsch, 137: 

Per lor murs a fendre, Fan engenhs e carrels, E calabres tendre, 
Gossas e manganels); le même nom s'applique au chenet (Godefroy 
a pour gossas de chamence), mod. gousset, petit chenet, 
‚sset, gond (Ducange 8. a. 1270: Parietes cum en 





EU Lazare Sais 4 


console (Perveral, ap: Gedeitus- Le lit fut sur guces ais Et li 
gocet sur quatre roues}, à l'instar die vénitien engaolo, prow. mod. 
gouswet, support dune mue à dévider, doi fr gousset, pièce de 


exemple, ont l'apparence de véritubies nains: de là, le sens de l'ane. 
fr goz, unit, propre mälin am cur cammsmé On lis rencontre tantôt 
isoltment (Bree, à Forster, w TMS: Li chevalier va devant toz, Les 
lui sx pacele et som goæ) et tantôt comme cpithète (Durmart le 
Gallois, éd Stuugel « 2D4k- Une grant piece de Mami E rostissoit 
lb mains geces . . .) au sens de courtamË où rammseét}, à l'instar de 
vik enceiolo, petit —Waina) et die sieilien zurzu, bout d'homme. 

Dans le purtzuib du nai qué joe um nüle dans Durmart le 


timoigasges 4 
ment dit du chien. Eu effek, tandis que les images tirées de goz, 
goce,gocet,goçou se rencontrent déjà dans les poèmes épiques da XII" 
au XIe siècle, les métaphores du nom chien paraissent ulterienrement: 
chenille n'est attestée og XHI siele, chenet au XIV”, chien 
(au sens technique) au XVI .. 


3) Focrster, dans son glossaire d'Erce, rapproche goz, male, de lit. 
80220, jabot; et Stengel y voit um dérivé de gueux. 





Les Provençalistes du Velay et M. Camille Chabaneau. 


Par 
C. Fabre au Puy. 


Sommaire. 

L— Lechamp iles études provengales en Velay. — La Canorgwia 
major et la Cour du Puy au XIIe sièele, — Tronbulours, — Garin 
d'Apehier. — Garin:le-Brun, — Guillaume de Saint-Didier. — Pous de 
Capdeuil. — Pierre Cardinal. — Na Castelloza. — Gancerand de Saint- 
Didier. — Austore d'Orlac, — Austorc de Cerreys, 

I. — Ce que nous devons A l'œuvre de M. Chabaneau. -— Biographres 


des Troubadours. — Analyse et qualités de l'ouvrage, — Profit qu'en ont 
tiré os provengalistes du Velay pour l'étude de Guilliume de Snint- 
Didier, de Ia Canorgula major, de la cour du Puy, de Pierre Cardinal, de 
‚Garin-le-Rrun, ste, — Relevé de quelques erreurs. — La Revue des Langues 
romanes. — Deux projets de monuments, — Conclusion, 


L 


La minuscule provinee du Velay a été, au XI et au XIIIe siècle, 
la plus féconde en troubadours. Là, les poètes n’ont pus seulement 
chanté lamour où recherché les artifices d'une poétique qui devait 
provoquer l'admiration de Dante et de Pétrarque et étre longtemps 
célébrée sous les noms de „po&sie courtoise“ et de ,suvoir clus.“ Leurs 
œuvres ont la solidité du caractère tenace et pratique des montagnards 
auxquels elles s'adressuient et prennent presque constamment une valeur 
historique de premier ordre, A ce point de vue, elles sont aussi pré- 
eieuses pour l'historien et pour le philosophe que pour les romauistes 
et méritent une place d'honneur dans les recueils des documents qui 
fout revivre, notre vie nationale avec ses aspirations, ses préjugés, ser 
enthousiasmes et ses dramatiques épreuves. 

"Or, elles doivent cette valeur particulière et leur fécondité à deux 


institutions célèbres qui ont illustré la ville du Puy au moyeu âge et 
Komanlache Forschungen XXI. 1. 17 





258 ©. Fabre 2 


qui sont nées loutes deux du culte qu'on rendait à la Mère de Dieu 
dans Ja fameuse basilique du Mont-Anis. Ces deux institutions sont: 
1° l'école cathédrale du Pay, connue sous le nom d'“Univeraité des 
cleres* ou de Canorguia major, et qui se mit au XIVe siècle sous le 
patronage de Saint Mayol; 2 le tribunal poétique qui est célèbre sous 
le titre de ,Cour de Puy“, et qui a provoqué la création de tant de 
juridictions semblables, non seulement en pays d'Oc, mais dans la 
France d'Or], en Champagne, en Normandie et même en Flandre. 

L'histoire de l'Université de Saint Mayol peut aujourd'hni être 
écrite. Nous connaissons sa constitution, ses règlements, ses biens, les 
noms de ses dayles, de ses dignitaires, de ses maîtres, le nombre de 
ses élèves. La carrière des hommes les plus illustres qu'elle a formés 
est relaiée dans les pages les plus frappantes de l'histoire de l'Eglise, 
dans celles de la jurisprudence et dans les annales des gouvernements 
des peuples, en France, en Angleterre, en Italie et en Espagne, Plus 
de cent documents ou chartes sont sortis de la poussière de ses archives 
et permettent d’ajonter un chapitre modeste, mais des plus instructifs, 
à l'histoire des idées et de l'esprit humain. L'étude des lettres proven- 
çules gagnera à ces découvertes. Elle acquerra par elles la conviction 
concrète que la belle floraison de la poésie provençale n'a pas été un 
simple mouvement spontané, né d'un besoin populaire, ou dû, comme 
on l'a écrit souvent, à la vie brillante et oisive des châteaux féodaux. 
L’eelat si frappant de la littérature méridionale, la perfection et la 
subtilité de son art, proviennent des fortes études littéraires, théologiques 
et musicales que ses grands poètes ont faites dans les foyers de goût 
et de savoir qu'étaient les belles écoles fondées auprès des églises 
importantes et dont quelques-unés sont devenues de célèbres universités. 

Et l'école Saint-Mayol du Puy aura beau avoir eu une réputation 
de courte durée et se transformer, dès le XIVe sicele, en maison destinée 
à former un nombre restreint d'élèves voués à la prötrise. Deux sièeles 
sont parfois une longue période utile dans l'histoire d'une institution 
féconde. Or, pendant deux siècles, le XI et le XIII, l'université du 
Pay a fourni non seulement des hommes éminents à l'Eglise, aux 
arındes, au gouvernement des provinces et des peuples, mais aussi une 
admirable pleïade de poètes instruits et souvent inspirés aux lettres 
profanes. 

La cour poétique du Puy est plus célèbre que l'université de 
Saint-Mayol, mais elle sera toujours moins bien connue: elle n'a pas 
laissé d'archives et a disparu de bonne heure, au début du XIII siècle, 
Ce fat là un des résultats malheureux, entre tant d'autres, de la 
sanglante guerre contre les Albigeois. Néanmoins, son renom, sa 





8 Les Provongalistes du Velay ot M, Camille Chabancan 959 


splendeur et son action sur les lettres provençales ne sont pas ninbles. 
Mont le monde sait qu'elle eut pour „dernier seigneur“ le joyeux moine 
de Montaudon, et que c'est probablement du haut de son siège d'Anis 
que ce spirituel eontinuateur de Pierre d'Auvergne fustigea quinze de 
ses contemporains et décerna la palme de la poésie au donx et triste 
Guillaume de Saint-Didier, C'est à cette cour que le timide Richard 
de Barbézioux demanda de mettre fin à ses tourments d'amour. Le 
courage que nécessitait la direction du mystérieux tribunal avait frappé 
Vimpitoyable comte de Montfort lui-même. Cardinal fera dire, en effet 
dans la „chanson de la Croisade contre les Albigeois“, au farouche 
guerrier de ,l'oriflamme au Lion", dans un de ses moments de déses- 
pérance devant Toulouse: 

Qui no sap cosseil prenre, Dora que l'a mestier, 

Ja a la cort del Poi no prengua Vesparvier. 

Enfin, l'une des plus altachantes des „cento novelle antiche“ 
rappelle un jugement des plus curieux de cette eonr et nous nous 
refusous à croire que tout soit faux dans ce délicieux récit du nou- 
velliste italien. 

"Il est facile de rappeler et de eurnctériser suceinetement l'œuvre 
des poètes qui, dans le Velay, étudièrent l’art d'écrire et de chanter à 
Yuniversit& anieienne ou se formérent dans l'atmosphère d'émulation 
créée par la cour du Pay. 

Dès 1140, Garin d’Apchier, haut seigneur du Gévaudan, riche- 
ment possersionné en Velay, est le confident d'Adélaïde de Savoie, veuve 
a Louis VI, qui a épousé le due de Montmorency en secondes noces, 

gouvernera le royaume de France avec l'abbé Suger pendant la 

sd de 1147. Son biographe le traite de valens e bons trobuire, 
e beis caraliers, (qui) sap d’amor e de domnei. Lui-même nous dit, 
d'ailleurs, dans une de ges premières chansons: 

Eu no m'apel ges Olivier 

Ni Rothlan, que quel s'en dises. 

Mas valer los ere, mantas ves, 

Quan cossir de leïs que n’enquier. 

E non sai el mon cavalier 

Queu adones no'l ereses valer ; 

E volria, tal sieu, aver 

‚A partir regisme 0 empier. 

Hélas! la puissante protectrice mourut en 1154. Le comte de 
Montlaur ravages les terres du manoir d’Apebier; le divoree de Louis VIL 
et d'Aliénor d'Aquitaine démembra le royaume de France et amena 
dans le pays d'Oc, et même en Auvergne et en Gévaudan, le puissant 


17° 





260 ©, Fabre 4 


et rusé Henri Plantagenêt, ennemi du roi de Paris, En vain Garin 
mit-il son talent poétique et sa valeur au service d’Alödarde de Burlatz 
et de Béziers, petite-fille de sa première dame, La vieillesse l'agauillit 
à son tour et son imperlinent jongleur, Comunal, l'aceabla de sarensmes 


grossiers. 
Tart seres mais reis de Fransa! 

lui eria l'impudent, Il fut réduit à se mesurer avec ce rival 
indigne et mourut dans l'obscurité, vers 1180, après avoir été un héros 
de tournois, Son œuvre nous est parvenue mutilée et très incomplète. 
Mais son vers est clair, simple, énergique, parfois enthousiaste, et les 
biographies provençales attribuent à Garin d'Apehier le premier descort 
qui ait été écrit: 

Fetz lo premier descort que anc fos faitz, lo quals comenset 

Quan foills e flors reverdis 
Et aug lo cant del rossignol. 

En tout cas, la renommée de Garin d'Apchier fut assez grande 
pour imposer la nécessité d'an surnom à Garin-le-Brun, L'histoire 
et même la critique litiéraire seraient impuissantes à nous dire à quelle 
époque vivait ce second troubadour, #'il n'avait pas dédié sa fameuse 
tenson fictive Meyzura e Leujairia à Eble de Saignes. Celui-ci, quelque 
obseur qu'il soit, est mentionné duns la satire où Pierre d'Auvergne 
passe en revue les tronbadours, ses contemporains, pour les accabler 
sous ses joyeux sarcasınes. Or, cette satire mentionne Raimbaud, prince 
d'Orange, qui mourut en 1178. Cette date est la seule qui permette 
de savoir quand vécut Garin-le-Brun, dont la carrière est restée ainsi 
dans une demi-pénombre où nous ne voyons quelques lignes indécises 
que par la voie des suppositions. Les biographes provencaux nous disent 
à peine: Fo uns gentils castellans de Veillac . . . e fo bons trobaire; e 
fo a retraire de las domnas co’s deguesson captener, Non fo trobaire 
de vers ni de chansos, mas de tensos. 

Heureusement, l'œuvre de Garin-le-Brun est parvenue en partie 
jusqu'à nous et nous permet de connaître le caractère du poète et 
même une partie de ses voyages. Su tenson le peint gai, accommodant 
galant et sceptique. Le dernier mot n'y reste pas à Meyzura, mais 
bien à Leujairia, qui Ini conseille de faire tout ce qui le tente, d’être 
téméraire pour devenir preux, de s’abandonner au plaiser, à l'ironie, 
à la folie même, et enfin d'être imprévoyant et prodigue: 


Cette douce philosophie conduit le poète à écrire un enseignement 
destiné aux dames. L'œuvre a 050 vers de six pieds, spirituels et 








5 Les Provengalistes du Velay et M. Cumille Chabanean 261 


pleins de grâce. Elle n'en est pas moins fort incomplète. La dame 
de Garin ne songe pas à son mari et à ses enfants. Elle doit simple- 
ment veiller à sa toilette, & ses manières, bien recevoir ses visiteurs, 
distinguer ceux qui méritent des égards, accueillir avec réserve les 
déclarations d'amour, être gaie, courtoise, héberger les jongleurs et les 
troubadours, les charger de présents et retenir leurs plus beaux chants. 
Tel qu'il est cet enseignement est un code spirituel et charmant de la 
courtoisie et de la bonne éducation. 11 donne du rôle de la femme 
dans la société chevaleresque du XII siècle une idée précise. Cent 
ans plus tard, en 1288, Ermengau de Beziers empruntera bien des 
préceptes à Garin-le-Brun et fera passer plus de 100 vers du poète du 
Velay duns son Breviari d' Amor. 

Ainsi, c'est um poète du Puy qui, au milieu de ce XII siècle si 
souvent qualifié d'anarchique, de violent et de barbare, expose dans 
une œuvre didactique de longue haleine, pleine de grâce et de charme, 
Vart subtil d'aimer et de plaire et devient l'arbitre de l'élégance. On 
a souvent reproché aux troubadours de ne pas avoir senti la beauté 
de la nature. Garin-le-Brun commence son œuvre par une description 
da printemps qui pourrait encore inspirer nos romanciers, et il trans- 
porte In seène en pleine Provence, sous le feuillage paisible et pâle 
des oliviers, dans la petite Hellas de l'Occident, c’est-à-dire sur les 
bords ensoleillés de la mer bleue, vers Nimes ou Arles, où au fond 
des ravins ardents des Alpilles, ou bien encore dans la brune corniche 
de Gassin. C'est là qu'il s'adresse à sa dame 

Mentr estava el verger 
Desos un oliver, 
— Et escoltava'l chan 
Que li ausellet fan. 
F ie "conseils de Garin-le-Brun furent mis en pratique à La cour du 
Dauphin d'Auvergne, Robert 1e (1169—1234) par la femme même de 
ce seigneur distingué, la comtesse de Montferrand, qui se laissa célébrer 
«chansons de Guy d’Uisel. Les belles-sœurs de cette noble 
châtelaine suivirent son exemple: Na Sail de Claustra, qui devint baronne 
de Mercœur, reçut les tendres hommages de Peyrol, et Bélissende- 
Marquöze, vicomtesse de Polignac, accepta pour ,cavalier et serviteur“, 
Guillaume de Saint-Didier, un baron du Velay. Les chansons 
d'amour de ce dernier poète sont trop connues pour que nous les 
énumérions: Contentons-nous de dire ici que nous en possédons douze 
ét que d'art da troubadour a subi la même évolution, en dix ans, que 
celui d’Arnaut Daniel. Guillanme a chanté d'abord sur des rythmes 
simples, puis, peu à peu, s'est laissé tenter par les combinaisons rares 





962 €, Fabre 6 


et savantes, Si Arnaut Daniel est l'inventeur de la sextine, Guillaume 
de Saint-Didier, dans sa chanson 

Belh m'es oimais qu'ieu retraia : . 
a trouvé une construction poétique presque aussi ingéniense, et a, sur 
son émule, le mérite d’être resté clair, gracieux et ému. 

On sait de quelle manière presque scanduleuse et tragique fuit le 
roman de la vicomtesse de Polignac et de Guillaume, en 1173. Dès 
lors, Guillaume porta ses hommages à la comtesse de Roussillon, en 
Viennois. Paie, les querelles de l'évêque du Puy et du vicomte de 
Polignae lui firent quitter le Velay pour la Provence et la Catalogne, 
tandis que Bélissende retonrnait en Auvergne pour devenir abbesse de 
l'Eclache, C'est pendant cette période d’exil volontaire que le trou- 
badour se vit décerner le prix de lu poésie par le Moïne de Montaudon, 
en 119, et qu'il écrivit deux chants religieux très hautement inspirés. 
Dans le premier, Aissi cum à sas faissos, il réfuta sincèrement, mais 
sans haine, les croyances albigeoises qui se répandaient dans tout le 
Midi et provoquaient la réunion d’un concile au Puy même. Dans le 
second: Quan vey carer foillas e flors, il rappelait à ses contemporains 
le devoir d'aller au secours des Lieux-Suints, et faisait un éloge 
vibrant du roi de Custille, Alphonse VIII, „qui abaissait les paiens“, 
et qui était un modèle de preis e d'onramen. Peut-être, notre poète 
fut-il un des glorieux vaineus d'Alarcos, en 1195. 

Mais la croisade d'Orient avait séduit l'âme chevaleresque d'un 
autre baron du Velay, Pons de Capdeuil, dès 1188, Les trois chan- 
sons guérrières et religieuses de ce troubadour aux vers parfaits d’har- 
monie sont de hautes pages d'histoire. Dans la première il indique le 
saint devoir de tout chrétien sineire et valide et adresse à la Vierge 
un bymne digne de Dante, Dans la seconde, il convie à la concorde 
les rois de France et d'Angleterre, l'Empereur Frédéric Barberousse et 
le roi de Sicile. „Ce qu'ils se pardonneront ici-bas leur sera pardonné 
au dernier jugement!“ Dans la troisième enfin, il flétrit la lâcheté et 
l'avarice du clergé et annonce qu'il donnera l'exemple, füt-il seul à partir 
pour le saint voyage. 

11 partit, en effet, en 1190, et, au milieu de la fièvre des combats, 
sous le soleil ardent de Ia Syrie, il aurait tronv& le temps de chanter 
les „Amours d'André de France.“ A son retour, il se maria avec 
Jérentone de Vertaizon, prés de Clermont, mais donna son cœur 
à In noble Azalais, baronne de Mercœur, fille de Bernard d'Anduze. 
Ses chants d'amour valent, par la forme et par la délicatesse des 
sentiments, ses enthousiastes chants de guerre. Ils sont nombreux, mais 
ne durèrent pas longtemps. On sait, d’ailleurs, qu'Azalaïs se montra 





7 Les Provengalistes du Velay et M, Camille Chabaneau 263 


réservée ot digne à l'excès, Pons s'éloigna même un moment de sa 
dame pour célébrer, dans son dépit, la belle Audiartz, vicomtesse do 
Marseille, Il fallnt les bons offices de la Dauphine de Montferrand, 
de Marguerite d'Aubusson et de Marie de Ventadour pour faire rentrer 
le poète en grâce auprès d'Azalaïs. Mais celle-ci mourut inopinément, 
dans tout l'éclat de la jeunesse et de la beauté, et Pons, le chevalier 
sans reproche, le héros de lu 3e croisade, fut brutalement dépouillé 
de ses biens et traité de félon par Philippe-Auguste et Guy de Dam- 
pierre, sur les sollicitations de Robert, évêque de Clermont, l'antéchrist 
‚de l'Auvergne, en 1213. Le comte Guy II, dont il avait embrassé la 
cause, subissait le même sort. 

‚A la même date, le plus grand de tous les troubadours, Pierre 
Cardinal, remplissuit déjà le monde des sirventes cinglants où il 
fiétrissuit Simon de Monifort, les rois, les papes, et surtout les prelats 
fanatiques qui couvraient le Midi, l'Auvergne et le Velay même, de 
zuines et de sang. Cette haute figure poétique, qui a fait retentir de 
ses invectives et de ses plaintes les trois premiers quarts du XEIL siècle, 
et qui n'est pas écrasée par une comparaison avec Dante lui-même, 
avait été bien peu connue jusqu'ici, malgré les nombreuses études 
dont elle a été l'objet de la part de Raynouard, de Fauriel, de Diez, 
de la Patria et de Maus. Mais nous paryenons enfin à la saisir dans 
toute son énergie et sa complexité, Cardinal est né au Puy, en 1174, 
L'histoire de sa famille, influente pendant deux siècles, le XIII et le 
XIV, dans l'église d'Anis, est presque terminée. Le poète, comme le 
dituavec précision son biographe et admirateur, Miguel de la Tour, fit 
ses études à ln conorguia major de sa ville natale. Nous avons retrouvé 
le nom d’un de ses maîtres et la mention des dons qu'il fit à l’uni- 
wersités Il y parcournt tout le cycle des fortes études que comportaient 
letrivium et le quadrieium. 1] y devint chapelain de la Sainte-Croix, et 
commença alors à écrire ses sermons. Dans le premier, il adressa à 
la Vierge une hymne que Dante mit plus tard, presque mot pour mot, 
dans la bouche de Saint-Bernard, au Paradis. Le rythme du plus 
long de ces sermons fat popularisé pendant trois siècles par un cantique 
latin, chanté dans le temple du Mont-Anis. Mais les derniers sermons 
(la fable de la pluie et un estribot) sont déjà des sirventes. Le chape- 
- ain de la Sainte-Croix se sépare de l'Eglise, et, séduit par le rêve de 
l'égalité évangélique dans la pauvreté, devient Vaudois, Il quitte la 
-canorguia et se rend à Toulouse où il est secrétaire (eseriva) de Rai- 

— mon VI, en 1204 De Toulouse il passe en Aragon où, de 1209 à 1213, 
il écrit ses premiers sirventes à la louange des persécutés du Midi et 
— contrennnocent LIL et Simon de Montfort. En 1213, il est en Auvergne 





264 ©. Fabre y 8 


où il prend le parti de Guy 11, flétrit les excès de Robert, évêque 
de Clermont, et In politique de Philippe-Auguste, Entre temps, il com- 
pose un plani ému pour les vaincus de Muret et se réjouit de la 
pendaison du comte Baudoin, frère de Raimon VI (mars 1214). Puis 
il revient en Velay, combat l'évêque Robert de Mahun, et réclame 
le supplice du chanoine parricide Estève de Belmont, 

En 1215, il accompagne le jeune Raimon VII au concile de Latran, 
et, de retour de Rome, applaudit à la formation de la ligne qui se 
fonde dans le Venaissin et le marquisat de Provence pour le soutien 
de lu cause des déshérités (Wezeretaz). Il prend part aux combats du 
siège de Beaucaire dans les rangs des cavaliers faidits, et passe à 
Toulouse en 1217. Là, il attaque Folquet de Marseille dans un 
sirventes superbe, puis entonne la mandore de Bertrand de Born pour 
inciter les assiégés à se bien défendre. La mort de Simon de Montfort 
Guin 1218) et la délivrance de la ville lui arrachent des eris apaisés 
d'admiration et d'amour pour lu capitale de Paratge. En 1219, il 
flétrit lu déloyauté et la cruauté que le fils du roi de France, le futur 
Louis VIN, montra au sue de Marmande. 11 avait assisté et pris part 
A presque tous les faits de guerre qui marquerent sur le Rhône et sur 
la Garonne les glorieuses années 1216—1219. 11 étuit done tout désigné 
pour continuer la chanson de Guillem de Tudele. Il continue, en 
effet, cette chanson, et écrit ainsi, parfois dans le dialecte même du 
Velay, près de 7000 vers épiques à Ja gloire des défenseurs de Droit 
et de Parage. 

Dis ce moment, son activité dévorante diminue. Retiré en Argence 
sur des terres que lui a données Raimon VU, il applaudit aux succès 
de ce comte en 1224, et envoie un premier salut d’admiration et de 
sympathie à l'Empereur Frédérie IL Le siège d'Avignon, en 1226, 
le fait passer en Provence, chez Hugues de Buux, et tensonner uvec 
Aimerie de Peguilhan, sous les auspices de Blacatz. La poésio 
désintéressée le séduit un instant et il se moque agréablement des trans- 
ports conventionnels et transis des troubadours amoureux. Mais, en 1287, 
il maudit Henri, le fils ingrat et révolté de Frédéric Il, puis en 1245, 
à l'occusion du concile de Lyon où cet empereur est déposé par Inno- 
cent IV, il aceuse les clercs d'être non des „pusteurs" mais des „bour- 
reaux“ : 

Li elerc si fan pastor 
E son aucisedor. 

La première eroisade de saint Louis l'enconrage un pen; mais il 
s'indigne devant le dénfment où le pape laisse le roi de France. II 
soutientle Dauphin du Viennois dans sa lutte contre l'archevêque d’Embrun. 





CE Les Provonçalistes du Velay et M. Camille Chabaneau 265 


_ Dès ce moment, ses sirvenles deviennent philosophiques; il est 
difficile de leur assigner une date précise. Néanmoins, dans une geste 
de 1257, il attaque encore les eleres, le pape Adrien IV, Lonis IX et 
tous les gouverneurs et officiers du roi envoyés dans le Bas-Langucdoc. 
I se lie d'amitié avec le comte de Rodez, reconnaît enfin les bienfaits 
de l'administration de Saint Louis et reçoit la proteetion de Jayme Ir 
d'Aragon. Il meurt vers 1274, âgé de près de cent ans, comme nous 
l'affirme son biographe, 

» Rarement une littérature a compté un poète plus fécond et qui ait 
pris une part plus active à Ta vie publique de son temps. A ce point 
de vue, Cardinal fait songer non seulement à Dante, mais à Voltaire 
et à Vietor Hugo. Le délicieux J'éibre, Felix Gras, u ressuscité, il 
ya vingt ans, sans s'en douter, dans la littérature provençale moderne, 

Vesprit de Cardinal, avee son beau poème de Toloza, 
… Mandis que Pierre Cardinal maniait ainsi le sirventes violent et 
vengeur, non seulement dans le Velay, mais dans le vaste champ que 
Tai offrnient les luttes fanatiques qui déchiraient tout l'Occident, des 
bords de ’Ebre à la Baltique et des brouillards de la Bretagne jusqu'à 
Palerme et en Palestine, les chants d'amour ne s'étaient point {us dans 
les manoirs du Velay. Na Castelloza, châteluine de Meyronne et 
de Lempdes, adressuit, dès 1225, ses chansons passionnées et tristes à 
l'insensible Armand de Bréon, et méritait le nom de Sapho d'Auvergne. 
Ainsi, Ia poésie courloise persistait duns toute sa perfection au sein de 
nos froides montagnes, et Na Castelloza avait pour confidentes de ses 
peines des dames qui les partageaient. C’ötaient Iseult de Capnion 
‚dans le Gévaudin et Dona N’Almue de Châteauneuf, dans le Rouergne. 

Au même moment, vers 1240, à l’autre extrémité du Velay, Gauce- ° 
rand de Saint-D idier, petit-fils de Guillaume, reprenait les traditions 
ne £a famille, et envoyait des chansons un peu déclamatoires 
comtesse Biétrix, de Viennois. 11 devenait ainsi un émule 
en et de Bertrand d’Alamanon. Il ne nous reste qu'ane pièce, 
d'ailleurs très mutilée, de ce poète. Mais cette chanson en fait supposer 
et nous ne désespérons pas de voir ressuseiter un jour 
Gares éhints de Gancerand de Saint-Didier. 

à Mais Cardinal n'avait pas, même en Velay, le monopole de la 
se et du plank plein de larmes. Les malheurs de Saint 
en 1248, émurent un autre poète du Velay, Austore 


que les historiens de l'Auvergne ont confondu avec 
r d'Aurillue, qui assista à la mort de Suint Louis 





266 6, Fabre 10 


fut armé chevalier qu'en 1267, et ne saurait avoir écrit dix-neuf ans 
auparavant, Il est vrai que Raynouard voit dans son sirventes un 
plank sur la mort de Saint Louis. Mais le sens de la pièce n'est pas 
douteux. Alexandria, c'est-à-dire l'Egypte, y est mentionnée et non 
Tunis. Le poète y invite l'empereur à prendre la croix et & laisser 
l'Empire à son fils. Or, en 1270, il n'y a point d'Empereur. Austore 
désigne par ce mot Frédéric II, qui mourut en 1250 et qui avait offert, 
l'année précédente, à Innocent IV de laisser l'Empire à son fils Conrad 
et de prendre la croix pour aller secourir Louis IX, En réalité, Austore 
était originaire d’Orlac (commune de Pébrac, Haute-Loire). Après 
avoir déploré les malheurs de la croisade de 1248, il se fit Templier, 
et se rendit lui-même en Orient pour combattre les Tures. Hélas! les 
temps héroïques étaient passés. Les Mamelouks, dirigés par le fameux 
El Melik-ed-Daher connu sous le nom de Bibars, vainquirent sncces- 
sivement les Persans, les Arméniens, même les Tartares, puis reprirent 
aux chrétiens Assur, Saleh, et Césarée, en 1265. Austore découragé 
douta de sa foi et de Jésus-Christ. Dans un second sirsentes, calqué 
sur le premier, il déplora tous maux, maudit le royaume de Jéru- 
salem qui ne voulait pas se défendre, prédit que la loi chrétienne serait 
effacée par l'épée du Croissant et du Melicadeser (El Melik-ed-Daher), 
puis revint en Europe et finit ses jours comme maître de droit canonique 
dans le prieuré du Temple au Pay-en-Velay. 

Ausiore d'Orlne se distinguait par l'indication de son lieu d'origine 
d’Austore de Segret (eorr: de Cerreys), un autre troubadour du 
Velay, grand seigneur de la famille de Garin d’Apchier, dont il ne 
nous reste qu’une seule pièce. Celle-ci est un sirventes monorime qui 

- bläme, en 1270, l'abandon de la croisade, après la mort de Saint Louis, 
par Philippe III, le Hardi, etson oncle, Charles d'Anjou, roi de Naples, 


u. 


Avec Austore de Cerreys est close la liste des troubadours du 
Velay. Mais, quelque coneises que soient les notices qui précèdent, ne 
donnent-elles pas une idée merveilleuse de la tâche qu'ont à remplir 
les provengalistes du Velay pour remettre intelligemment au jour une 
œuvre poélique si variée et qui remplit, sans interruption, une période 
de plus d'au siècle? Cette tâche, ils l'ont entreprise résolument il y 
& quatre ans, Ils espèrent fermement pouvoir la mener à bonne fin, 
Mais combien leurs premiers efforts ont été ardus et impuissants! En 
vain avaient-ils recueilli des textes et fouillé à fond les œuvres de 
Millot, de Raynouard, de Mandet, de Diez, de Mahn et même.les essais 





u Les Provengalistes du Velay ct M. Camille Chabancan 267 


de Napolski et de Maus. Ils se trouvaient en présence d'études très 
mméritoires, mais incomplètes, souvent erronées, dépourvues de qualités 
vraiment critiques, et presque toujours contradictoires. Un guide leur 
manquait, et ils ne pouvaient pas saisir, même dans ses lignes essen- 
‚tielles, l'unité du travail auquel ils se vonaient de loutes les forces de 
leur intelligence et de leur cœur. Heureusement, ce guide existait, et 
ils finirent par le trouver dans une partie de l'œavre de M. Camille 
 Chabancan. 


M: Camille Chabaneau, en effet, a publié, dès 1885, dans la nouvelle 
édition de l'Histoire Générale du Languedoc“, les Biographies des 
Troubadours. L'ouvrage a les proportions d'un gros volume. Il 
contient 200 pages, de deux colonnes chacune, imprimées en caractères 
D me Il marque un 
‚sur les ouvrages du même genre, et, en partienlier, 
sur le volume V du choiz de Raynouard qui contenait les mêmes bio- 
graphies, Raynouard n'avait pas indiqué les sources auxquelles il 
ayait puisé, si bien qu'il fallait, pour se servir de son œuvre, admettre 
‘comme exacts et complets. Il n'avait écluiroi ces textes par 
 aueune note historique ou philologique; il étuit ainsi impossible de 
metre la plupart des troubadours dans le milieu social où ils avaient 
veen, ‚Ceux de la même école ne pouvaient pas être logiquement 
“échelonnés dans le temps, ce qui aurait seul permis de distinguer les 
maîtres des disciples et de se rendre compte des évolutions de la langue 
et de Ia poésie. 
— M. Chabaneau saisit admirablement ce triple défaut et le fait dis- 
paraître. Des le début de son étude, il mentionne, en les désignant 
par les sigles de Bartsch, les manuscrits qui contiennent les biographies, 
et indique la confiance qu'ils méritent en rappelant leur date, leur 
filiationet leur contenu. Il distingue les biographies mêmes des razos, 
tandis que Raynouard les avait confondues. Enfin, il ajonte aux bio- 
graphies et aux razos des extraits d'auteurs latins du même temps et 
des récits italiens contemporains ou peu postérieurs, traduits, d’ailleurs 


qui donne à son travail le caractère le plus original et 

le rend éminemment ntile pour le chercheur, c'est le classement même 
des biographies. M. Chabaneau substitue à l'ordre alphabétique suivi 
un classement par régions et par dates, Cette innovation 

groupe les troubadours par écoles, et permet ainsi de saisir 

mt l'histoire de chaenn d'eux, mais l'esprit et l'importance 

al il appartient. C'était bien ce classement qu'il fallait 

} du Velay pour leur permettre de resauseiter 





269 0, Fabre 12 


l'histoire littéraire de leur petite province pendant les belles années 
que nous avons rappélées plus haut. 

En tête de chaque biographie et de chaque razo sont indiqués les 
manuscrits qui les contiennent. Si M. Chabanenu avait noté les folios 
de ces manuscrits, il aurait atteint d'un coup la minutie souvent fati- 
gante des romanistes actuels. Et, quoique l'auteur se défende de présenter 
une édition vraiment critique, il ne manque pas d'indiquer les variantes 
essentielles et de corriger les erreurs qui s'étaient glissées dans le texte 
de Raynouard. Enfin, de nombreuses notes historiques ou géographiques 
très sûres rendent les biographies complètement intelligibles et font 
vivre les troubadours parmi leurs contemporains et les événements de 
leur temps. C’est dans ces notes surtout que se révèle la science de 
l'auteur. Il a lu et retenu tont ce qui concernuit son sujet; il a sur- 
tont fouillé les cartulaires généranx ou particuliers dans lesquels revit 
l'existence quotidienne de nos pères. Il analyse les actes de vente, les 
hommages, les (estaments, les legs, ete., notant tous les noms des témoins 
et des acteurs qui éclairent du moindre jour l'origine ou la vie d’un 
troubadour, celles d'une dame à laquelle est dédiée une chanson, d'un 
mort qu'on pleure dans un plunh ou qu'on attaque dans un sirventes, 
Il donne ainsi une individualité précise à ses personnages, même aux 
simples interlocuteurs qui disentent sur un precepte galant dans une 
tenson sans mérite. 

Gräce à tout cela, le recueil des Biographies des Trou- 
badours devient une histoire merveilleusement attachante et suggestive, 
aussi importante pour la résurrection des mœurs d'un passé lointain 
que pour l'étude des chants dans lesquels nos pères du moyen âge ont 
mis leurs pensées, leurs douleurs, leurs espoirs, leurs enthousiasmes et 
leur idéal esthétique ou moral, Les savants éditeurs de l'Histoire de Dom 
Vaissette ne pouvaient pas désirer, pour le tableau qu'ils avaient à présenter 
de la littérature méridionule, des pages plus soignées et mieux conçues. 

Les biographies mêmes, accompagnées des éclaircissements que nous 
avons décrits, occupent 109 pages et sont suivies d’une table alpha- 
bélique, Mais l'œuvre ne se termine pas là. Dans un copieux appen- 
dice, M. Chabaneau dresse un index de „tous les poètes on auteurs 
provençaux dont les noms nous ont été conservés depuis les origines 
de la langue jusqu'à la fin du quinzième siècle.“ 

Ce second travail, très ingrat pourtant, est digne du premier. 
L'auteur groupe autour du nom de chaque troubadour les dates qui 
déterminent sa vie ou l'apparition de son œuvre. Si ces dates sont 
incertaines, il cite un ou plusieurs contemporains da poète. Il indique 
ensuite si sa biographie nous est parvenue, mentionne, d'après Bartsch, 





# Les Provengalistes du Velsy et M. Camille Chabaneau RI 


"qu'il corrige à l'ocassion, l'importance de ses poésies, et termine par 
‚an index bibliographique qui révèle la seience de l'auteur mieux que 
ous les ouvrages parus jusqu'en 1885 sont sobrement analysés 
dans une courte préface, puis les passages qu'ils contiennent concernant 
‚ebaque troubadour sont clairement indiqués dans la nolice consacrée 
Ace dernier. lei encore, des notes historiques on littéraires nombreuses 
mettent de ia lumière pariout et guident constamment le chercheur. 
Si nous vouliops montrer le profit que les romanistes de tous pays 
‚ont tiré de ce double travail, nous aurions à dresser une longue liste 
‚de savants éminents à qui M. Chabaneao a servi de guide: MM. Restori, 
Thomas, Carl Appel, Constans et même l'illustre et regretté Mussafia 
seraient de frappants exemples de la solidarité qui lie les plus grands 
d'entre nous à M. Chabaneau. Nous nous eoutenterous d'exposer les 
"modestes profits que nous avons retirés nous-mêmes de l'œuvre du 
maître. C'est grâce à son exemple que nous avons adopté une féconde 
méthode de recherches, fouillé le cartulaire des „hommages rendus aux 
évêques du Pay“, celui des Templiers, cenx des abbayes de Chamalitres, 
‚de la Chaise-Dien et de Pébrac. Sur ses indications, nous nous sommes 
servis avec fruit et sans nous égarér de la Gallia christiana et de 
de Raynonard qui avaient provoqué de véritables romans. Mandet, en 
effet, dans ses récits du moyen âge“, avait échafaudé des suppositions 
séduisantes, mais fantaisistes sur le mot Noalhac (corr. Veillac — Velay) 
et fait de Guillaume de Saint-Didier un capitaine routier subalterne 
au service direet des vieomtes de Polignac. En rétablissant le texte 
exact, M. Chabaneau nous a permis de donner au baron de Saint-Didier 
“toute l'indépendance d’an seigneur libre de sou épée et de son hommage. 
Le nom de Saint-Leydier substitué par un copiste à celui de Monpeslier 
“avait aussi induit Mandet et Diez à faire venir à la eour de Guillaume 
‚le tronbadour Ramon de Toulouse. Cette affirmation grandissait notre 
“poète et le faisait vivre à une époque invraisemblable. M. Chabaneau 
2 eorrig& une erreur qu'un seul manuscrit sur quinze avait commise, et 
ramené Guillaume à son rang. Dans la même biographie, les variantes 
“relevées par M. Chabaneau sur le nom de Marguèze de Polignae nous 
ont permis d'identifier enfin cette châtelaine avec Bélissende de Clermont 

“que le maître avait, comme nous, trouvée duns l’histoire. 
Dans la biographie de Pierre Cardinal, M. Chabanenu a donné une 
personnalité précise à Miguel de la Tour, en rappelant Barbieri et 
 Miräboschi. "I a surtoût rendu possible une étude sur l'Université du 
au mot Canorguia le qualificutif major oublié par 





270 €. Fabro 14 


Raynouard, Des lors, il a été possible de déterminer exactement les 
Études faites par Cardinal en sa qualité de chevalier riche qui portait 
„d'Or aux trois chardons liés“, et dont les neveux, Jean et Odon! Car- 
dinal, furent, dans le Chapitre cathédral d’Anis, fordoyens, archidiacres 
ou abbes du Séguret, Cette découverte nous permit, malgré l'avis si 
autorisé de M. P. Meyer, de donner au poète de la „Chanson de la 
Croisade contre les Albigeois“ (2° partie), une naissance digne du eon- 
seiller qui accompagna les comtes de Saint-Gilles, dues de Narbonne 
et marquis de Provence, au concile de Latran. 

C'est à la suite de la biographie de Richard de Barbézieux que 
M. Chubaneau u reproduit Za novella che avenne in Provenza alla corte 
det Po (quando il figliuolo del conte Ramondo si fece cavaliere), Ce 
récit, plein d'imagination et de fantaisie, n'en confirme pas moins ce 
que nous avaient appris sur la Cour du Pay, la biographie du Moine 
de Montaudon et la Chanson de la Croisade contre les Albigeois. La 
physionomie de cette cour se précise done peu à peu, et l'œuvre de 
Cardinal montre que ce grand poète ne dédaignait pas de prendre part 
aux joutes dont elle était juge. 

Même pour les troubadours secondaires, les indications de M. 
Chabaneau sont abondantes et précises. L'œuvre de Garin-le-Brun fait 
soupçonner que ce poële a surtout véeu en Provence, au pays des 
oliviers. M. Chabaneau fait une remarque qui confirme admirablement 
eette interprétation. Il découvre un Garinus Bruni qui, en 1174, fut 
garant, avec Raimon de Baux, Bermon d'Uzès et d'autres seigneurs, 
d'un serment prêté par Bernard-Atton VI, vicomte de Nimes, au comte 
de Toulouse. La date du document s'accorde à merveille avec celle 
que fournit le sirventes de Pierre d'Auvergne. 

M. Chabaneau a aussi identifié le Twre de Mairona, mari de Na 
Castelloza et nous a permis ainsi de rétablir la généalogie de cette 
gracieuse châtelaine, de décrire les évévements au milieu desquels 
elle a véeu et qui jettent un jour très lumineux sur son œuvre. 

M Chabaneau avait aussi trouvé un Petrus Oardinalis, escriva du 
comte de Toulouse en 1204, et cette découverte a confirmé ce que Îles 
siroentes du poète de la Croisade laissaient supposer. 

Cependant, l'œuvre si savante dont nous venons de faire l'analyse 
et un éloge bien modeste contient des erreurs. Nous ne ferons pas de 
la peine au maître en en signalant quelques-unes. 11 a lui-même fait 
sincèrement des aveux d'impuissance devant les texies trop obscurs, 
exprimé de nombreux doutes, et réclamé l'indalgence des lecteurs. Ces 
erreurs mêmes et sa modestie sont done un témoignage écltantiqeils 
conscieme avee laquelle il sacrifie son amour propre à l'intérêt de la vé 





45 Les Provengalistes du Velay et M. Camille Chabanoau ou 


Il ne fait vivre Cardinal que jusqu'en 1290. Et il devait en être 
ainsi en 1885. La portée historique de l'œuvre considérable du Juvénal 
du Puy était alors à peine entrevne. Cardinal était encore qu'un 
adversaire des eleres, un apologiste du comte de Toulouse, un ennemi des 
envahisseurs du Nord, Même Estève de Belmont était considéré comme 
uw lieutenant eruel et rapace de Simon de Montfort, L'œuvre de Car- 
dinal, traitée d'ailleurs d'obscure, n'avait donc plus de sens après de 
traité de Meaux (1229), qui terminait au profit du roi de France le 
drame qui avait ensauglanté le Midi pendant vingt aus. 

M. Chabaneau s'est aussi laissé tromper par Raynouard sur le seus 
du premier sirventes d'Austore d'Orlac (1248). II qualifie cette pièce 
de „planh sur la mort de Saint Louis.“ L'erreur est regrettable non 
seulement au point de vue historique, mais pour la littérature. Dès 
qu'on admet la version de Raynouard, il faut faire, même contre toute 
évidence, deux personnages distincts d’Austore d’Orlae et du Chevalier du 
Temple: L'on sépare ainsi deux œuvres sœurs, de même rythme et de même 
inspiration, dont les historiens comme les romanistes ont senti In valeur. 

Michaud a inséré une traduction du deuxième sirventes dans son 
„Histoire des Croisades“, Il est vrai que ce serapuleux historien n'a 
pas plus expliqué le Melicadeser (= EI Melik-ed-Daher) que Raynou- 
ard et Mandet n’avaient expliqué ceux d’Alerandria et d’emperaire. 

Ces brèves montrent l'atilité qu'il y aurait à faire une 
nouvelle édition de l'œuvre de M. Chabaneau. Les Biographies et 
lindeæ qui les suit, minutieusement revus et mis à jour en ce qui 
concerne la bibliographie et les notes, formeraient pour l'étude des 
œuvres des troubadours le guide le plus utile, le mieux compris et le 
br rt Von pit proposer aux provençalistes de tous pays. 

M. Chabaneau n’a pas seulement rendu des services aux romanistes 
du Velay par su collaboration à ,l'Histoire Générale du Languedoe* 
pre Are de leur petite province. Nous avons trouvé égale- 
ment des leçons précieuses du maître dans sa volumineuse correspondance 
are tous les:  provengalistes de France, d'Allemague et d'Italie, dans 

son de „Jehan de Nostre-Dame*, et surtout dans la „Revue des 
Ei Nous ne saurions entreprendre ici l'éloge de ce 

 universellement connu et à la prospérité duquel M, Chabaneau 
vingt ans ses meilleurs efforts et sa pénétrante 
… Mais nous ne pouvons pas oublier que le recueil contient 

de M. ‚Carl Appel sur Garin-le-Brun (4e série, tome II, 

nbre 1889). M. Chabaneau a lui-même consacré à ce 


m des notes définitives, et ainsi l'œuvre d’un de nos meilleurs 
uy, presque inconnu jusque-là, a la place qui lai est due 





272 ©. Fabre 16 


dans le Parnasse de la Provence et dans celui, plus modeste, mais si 
beau encore, de sa petite patrie. 

„La Revue des Langues romanes“, dans les pages qu'elle consacre 
aux ,diulectes modernes“, a publié un poème de M. Mazat, instituteur 
à Coubon (canton du Puy), et surtout um ouvrage de grand mérite dû 
à la plume si autorisée de M. Doniol, Membre de l'Institnt: „Les patois 
de Ia Basse-Auvergne.“ Ce dernier livre est précieux pour les proven- 
galistes qui cultivent les dialectes actuels. 

Enfin, l'influence morale de M, Chabaneau est aussi grande parfois 
que son autorité scientifique. Son amour profond pour son pays natal 
lui a fait rechercher avec piété tout ce qui touchait à la langue du 
Périgord, etconcevoir un projet que son initiative nous a incités à imiter, 

Dès 1884, il comptait huit troubadours originaires du territoire 
compris aujourd'hui dans les limites du département de la Dordogne, 
et s'écriait avec orgueil: 

„Cette liste est la plus longue qu'on puisse dresser dans un 
département de lu langue d'Oe . :. Sur cette liste figurent quatre des 
plus illustres d’entre tous, et les trois précisément qui sont cités par 
Dante comme les maîtres de l'urt duns chacune des divisions de la 
poésie lyrique, savoir: Arnaut Daniel, Betrand de Born et Girand de 
Borueil. Ce n'est pas un mince sujet de gloire pour le Périgord que 
de compter au nombre de ses enfants des poètes ainsi plucés au sommet 
du Parnasse provençal par leur grand émule de Florence . . . 

„Mais ces troubadours, qui jetèrent autrefois tant d'éclat sur notre 
province, nous les oublions trop aujourd’hui. Soyons fiers, comme nous 
devons l'être, de Montaigne, de Fénelon, de Bugeuud et de Daumenil. 
Je salue avee respect et avec une émotion patriotique, les statues de 
ces hommes illustres; mais je souffre de ne pas voir, à côté d'elles, 
un monument qui rappele aux générations nouvelles des gloires bien 
plus anciennes. Je voudrais qu'on erigeät sur une des places publiques 
de Périgueux, une statue à Bertrand de Born, et que, sur les faces du 
piédestal, cinq bas-reliefs de marbre ou de bronze reproduisissent l'image 
d'autant d'autres troubadours . .. Un pareil monument ferait de 
Périgueux la ville sainte de Ja langue d'Oc, la Mecque où tout bon 
provengaliste, comme tout bon félibre voudrait aller au moins une fois 
en sa vie en pèlerinage, Puisse le vœu que j'exprime être entendu! . … 
Puissé-je ne pas mourir avant d'avoir vu, au milieu d'une députation 
présidée par Frédérie Mistral, de tous ceux qui de Bordeaux à Nice, 
des Baléures à Clermont-Ferrand, parlent netre langue, de tous ceux 
qui, dans le monde civilisé tout entier, en font l'objet de leurs études, 
inangurer ce monument.“ 





17 Les Provengalistes du Velay et M. Camille Chabaneau 273 


Après la lecture de cette page émue, l'auteur du présent article 
disait l'an dernier, duns une conférence publique, à ses confrères de la 
Société des Amis des Arts", et aux autorités départementales et com- 
munales du Puy: 

„Nous avons là un maguifique sujet d'émulation. Ce qui se réulise 
à Périgueux doit Gtre tenté ici. Il n'est pas admissible que le pays 
de La Fayette, de Julien et de Crozatier laisse dormir à jamais, sans 
leur accorder un souvenir sur les belles places ou dans le grand musée 
du Puy, les poètes qui, il y a six cents ans, ont été des premiers 
parmi les meilleurs artistes et les gracieux pionniers à qui nous devons 
l'éveil de la civilisation moderne. Rien de plus varié, de plus élevé 
et de plus parfait que l'œuvre de nos troubadours. Cardinal est, à lni 
seul, un monde de pensées profondes et d’uspirutions désintéressées. 
ll représente, dans un siècle de sanglant fanatisme, le symbole de la 
tolérance, de Ia justice et de la pitié. II est le plus grand de tous 
les troubadours. Pons de Capdeuil est le modèle du chevalier courtois 
et le croisé pieux et brave qui, fidèle à ses convictions, prêche la guerre 
sainte dans des chants parfaits d'inspiration et de forme et va s'illustrer, 
ia lance au poing, sur les champs de bataille de la Syrie contre 
Saladin, Ses armes ont trouvé leur place dans la salle des croisades 
au Musée de Versailles. Guillaume de Suint-Didier est le poète qui 
connaît tous les secrets de l'art et qui est novateur habile, même en 
face d’Arnaut Daniel. Les troubadours secondaires du Velay sont 
dignés, par bien des côtés, de leurs illustres contemporains, et la déli- 
cieuse figure de Na Castelloza répand sur leur groupe modeste tout le 
charme de sa beanté et de sa grâce. 

Je me permets done de faire appel à notre Société et anx 
artistes, si nombreux dans notre ville. Ils s’honoreraient grandement 
ét ils auraient bien mérité de leur petite patrie, s'ils réalisaient au 
Puy le rêve que M. Chabaneau veut réaliser à Périgueux. Quant 
& moi, je dirai, comme le vénéré romaniste: Puissé-je avoir le bonheur 
d'assister à cette apothéose des héros de nos chères études et voir 
Frédéric Mistral venir ici lier le passé au présent en nous disant 
“des vers provençaux modernes en l'honneur de Pierre Cardinal.“ 

"Ainsi; même le rêve final des provençalistes du Velay est dû à M. 
Chabaneau. Aussi, en ce jour de jubilé célébré par tous les romanistes 
de l'Europe, ces modestes chercheurs da Puy envoient-ils au maître 
Nénéré le témoignage respectueux de leur profonde admiration et de, 
leur vive reconnaissance, 


Romanische Forschungen XXL. 1. 





Quelques notices sur Felix de Vega, père de 
Lope de Vega’), 
Par 
Dimitey Pétrof à St. Pétersbourg. 


Les comédies de moeurs de Lope de Vega, ses célèbres comedias 
de eapa y espada, ont-elles quelque valeur autobiographique? Y peut- 
on puiser quelques données sur la vie, sur les idées, sur le caractère 
inême du grand poète? I serait grand temps d'entrer dans ce domaine 
de recherches qui est resté jusqu’à présent à peu près inexploré. D'après 
la parole caructéristique de Mr. Rennert, Lope est une figure des plus 
lnigmatiques, On voudrait pénétrer dans les mystères de cette âme, on 
vondrait registrer tout ce qu'on puisse connaître là-dessus Le champ 
de recherches est immense. Seuls les 21 volumes de Obrus Sueltus 
pourraient donner matière à plusieurs travaux biographiques et psy- 
<hologiques. 

Pendant les dernitres années grâce aux excellents ouvrages de 
Asenjo Barbieri, de M. Rennert et surtout M. Pérez Pastor, auxquels 
il faut ajouter l'article tout récent de M. Alfred Morel-Fatio*), le voile 
qui nous cachait la physionomie de Lope commence à se lever un petit 
eu. Les faits extérieurs de sa vie sont maintenunt plus où moins 
Lünius, mais l’histoire de l'âme du poëte reste un problème à résoudre. 
An moment douné nous ne pouvons pas nous occuper de ce problème 

pas même proposer un plan de recherches. II est clair pour 
(ms ceux qui connaissent la matière, que l'étude définitive de la vie et 
des œuvres de Lope serait au-dessus des forces d'un seul homme, Il 
ft grand temps de eréer ane société littéraire spéciale, vouée à l'étude 


1) Cet article est un des chapitres de notre livre sur ls comédie inédite 
dé Lope de Vega, intitulée Lo que passa en una tarde. Le livre est à paraitre 
‚Pröchainement. Outre les recherches littéraires il contiendra le texte de la 
fumüdie de Lope. 

2) Les origines de Lope de Vega, dans Bulletin Hispauique, 1905, pp.38—63, 

18% 





216 Dimitry Pétrof 2 


de Lope. Nous n'avons qu'à signaler ici quelques petits faits tirés des 
comédies de moeurs qui concernent la biographie du poète en général. 

On connaît peu de choses sur son père, Felix de Vega. Quand 
on parle de lui, on aime à citer des beaux vers de l'épître à l'Amarilis, 
où Lope raconte ses origines. On trouve à peu près les mêmes faits 
duns la Filomenat), À ces dates poétiques il faut ajouter des 
renseignements que nous offrent les contemporains du poète et quelques 
faits tirés des documents juridiques de l'époque, Mais tout cela ne 
constitue qu'une biographie bien maigre. Felix de Vega a été un 
bidalgo de aldea?), un campagnard de la Montagne, de la Valle 
de Carriedo. Sa noblesse est de fraîche date. Selon Montalban, 
Felix de Vega n'a été qu'un hidalgo.de ejecutoria, c'est à dire, 
qu'il s'est acheté son brévet de noblesse. Quant à sa profession, elle 
paraît avoir été celle d'un bordador de imagineria. Voici les 
faits principaux qui nous intéressent, 

Parmi les comédies de moeurs il y en a une qui, selon nous, doit 
avoir quelques rapports à Felix de Vega. C'est La Venganza ventu- 
rosa, publiée dans la Parte X (Madrid 1621). 

Le marquis Lusiñano fait la cour à Felipa, jeune et belle fille 
d'un pauvre, vieux gentilhomme Feliciano. Quand il prie le jeune 
homme d'épouser Felipa, celui-là refuse d'abord et puis lui donne un 
soufflet. Felieiano est trop vieux et trop fuible pour se venger de sa 
propre main. Il écrit à son fils Lisardo, soldat en Portugal, de revenir 
le plus vite possible et de laver l'outrage. Lisardo vient, mais, comme 
il arrive souvent dans les comédies, il tombe amoureux de la belle 
Flora, sœur du marquis. Nous n'avons pas à raconter tous les détails 
de la comédie, construite d'ailleurs d'après le modèle ordinaire de 
Lope®), Il suffit à noter qu'à la fin tout s'arrange bien: marquis épouse 
Felipa, Flora se marie à Lisardo. 

Revenons à Feliciano qui est une figure de belle prestance. On 
sait bien qu’en général les pères dans les comédies de capa y espada 
sont des personnages peu sympathiques. Leur psychologie est banale 
et peu développée. Ils sont tous dans le même genre: des personnes 
à la risée de tout le monde. Tantôt ils s'installent comme des ,guardas 


1) Parte segunda, dans Obras no dramäticas, p. 488, 2 (B. A. Esp. 
v. XXXVIN). 

2) Hidalgos de aldoa, titre d'ane des plus belles comédies de Lope (Parte XII, 
Madrid 1619). 

3) On peut tronver l'analyse eomplèté de la pièce ebez Grillparzer, 
Studien zum spanischen Theater (Werke, XVII, pp. 167—168), ou dans nos Études 
sur Lope de Vega (en mass, v-+458-478), St.Pétensbourg, 1901, pp. 136—141, 





3 Quelques notices sur Felix de Vega, père de Lope de Vega 2 


onydadosas“ de leurs files et de leur honneur, mais à la kague 
ils sent toujours trowpés, bafoués, menés par le nez À La fin du troi- 
sème scte ils n'eut qu'à se résigner et à accepter leur triste sort. 
Tantét co sent des viejos enamorados. rivaux ridicules de leurs 
propres fils!). Feliciano m'est pas de ce troupeau grossier. Il nous 
rappelle le célèbre Pedro Crespo. Il est le seul peut-être qui sache 
conserver les sympathies du lecteur toute la durée de la comédie. Il 
est exempt de dissomances graves qu'en troure dans les figures des 
Arges domestiques. 
Ayant va Lasiñano s'éloigner furtivement de la chambre de Felipa, 

Feliciano commence à se plaindre de som sort inique: 

EI bombre que guardar su honor previene 

con vanas esperanzas engañadas 

en cecritorio de muger, no sabe 

que en cera de su amor le haran la Ilave. 

A gran ventera tengo que estuvicese 

em Portagal agora mi soldado, 

que ai estuvicsse em casa y ne le fuera, 

mil estocadas a su hermana diera 


© Folipa cruel, de que ha servido” 

que alla pretenda honor tu noble hermano, 

si aca le tienes tu tan ofendido, 

que es su cuydado y diligencia en vano; 

guardar castillo en Portugal no ha sido 

de tanta gloria 2 su invencible mano, 

como sera deshonra y maravilla, 

que el fuerte de su honor pierda en Castilla (X, pp. 29, 1—4). 


Il appelle sa fille. Voici ce qui se passe entre eux. 





Gr Dimitry Pétrof 4 


Felipa cherche à se justifier: son adorateur lui a promis de l'épouser. 
De plus elle n'a rien fait contre l'honneur, Puis elle avoue que c'est 
je marquis qui lui fait la cour. Alors le vicillard s'attriste davantage. 
Un amant de si noble famille! Pour sûr il a trompé la pauvre Felipa! 


Felieiano: En pintarmelo tan alto 
me has dado mayor tristeza, 
Mas quisiers que un hidalgo 
de nnestro Iugar dixeras 
de Vizcaya o de Navarra (X, 90, »). 


a uà 


‚Entra, Felips, a dormir, 

si ya es possible que duermas, 

lo que deve de faltar 

para que el alva amanezon, 

que yo me quiero vostir 

y yrme a la misa primera 

que dicen en San Felipo (X, 30, 4). 


Le lendemain de grand matin il se rend chez le marquis. II le 
prie de réparer son tort envers leur famille — d'épouser Felipa. Son 
discours est éloquent et pathétique. Feliciano est avocat et connaît bien 
les ressourses de son métier: 


A noche ya saboys que me rompistes 

las puertas del honor y que llegastes 
donde de mi temor sentido fulstes 

1a casa enfin y el dueño atropellastes, 

en contingencia luego me pusistes 

de dar la muerte a quien por vida amastes. 


Mais le marquis a promis d'épouser sa fille; cela le console . . . 
Et Feliciano continue: 


que 09 Asseguro que, aunque soys tan bueno, 
no estoy de sangre y de nobleza ageno. 
Diome el valle mojor de la montaña 
una torre, una casa solnrioga, 

que en pie mird la destrueeion de España, 

y hasta los tiempos de Filipo lega, 

las heredades quo un arroyo baña, 
dehessa pobre entro Selaya y Vega, 
fueron todo el caudal de mis mayores, 
de algun Rey por ventura sucessores. 

Armas mohosas, lanças y paveses, 

cuelgan de las paredes consumidas, 

donde se encierran ya doradas mieses, 

de cuyo blanco polvo estan vestidas; 





Quelques notices sur Felix de Voga, père de Loupe de Vega 279 


no 08 puedo dar mayores interenses, 

was yo se bien que algun villano Midas 

diera por mi nobleza su riqueza, 

que In virtud os Ia mayor nobleza (pp. 31, +—4 — 35, 1— 2). 


Mais le marquis se moque de ces belles paroles. Il n'éponsera 
jamais Felipa: elle n'est pas son égale. Flora ajoute en outre: 
Es passion 
Destos hidalgos de Asturias 
hazer las casas de España 
de chogas de la montafia, 


Mais le vieux campagnard ne cède pas. Qu'on écoute encore les 
paroles suivantes: 
no ay señor 
sin principio en su valor, 
porque esto es en Dios, no mas, 
Los Reyes hizo la guerra, 
x ellos hizieron Señores, 
por meritos o farores, 
que hazen hombres de In tiers, 
A muchos hizo el dinero, 
porque tambion ay noblezn 
mprada con la riquésza 
que fue baxeza primero 


Se Dee PEN 


El noble solar que heredo 


Ni essas armas deslucidas, 
08508 mohosos arneses, 

essas lançus y paveses, 

de telarañas vestidas, 
quedaran en las montañas, 
que no me aveys vos, acñor, 
tampoco herido el honor, 
que le curen telarañns, 

Ser escudero no espanta 

mi nobleza, mas sera 
despues que en mi casa esta 
por vos In baxoza tanta. 
Que autos que en ella se viern 


no lo daré a rico infame, 
porque nadie me lo Ilame 
en ol valle de Carriedo. 


deshonra tan inhumana, 
se muy bien que vuestra hermana 
mi hija servir pudiers. 


Alors le marquis, piqué par les derniers mots de Feliciano, lui 
donne un soufflet. Très belle est la scène au commencement du second 
nete, où nous assistons à la conversation du père et de la fille des- 
honorés. Le pauvre gentilhomme attend toujours son fils, mais il ne 


vient pas: 


He sospechado que es muerto, 

que no querra la fortuna 

que tenga éspérança alguna, 

que hasta la muerte no hay puerto. 
Tu quitandome el honor, 

y el Marques el de mi cara, 

tu hermano, en quien todo para, 


matandome de dolor. 


No se que tongo de baser, 
© vil perezosn muorte! 





Dimitry Pötrof 


Felipa: Conozco que el trance os fuerte 
en que to has veuido a ver, 
mas si no eres poderoso 
para vengar tus agravios, 
haz lo que los hombres savios, 
adonde cs el mal forgoso, 
Remite a Dios tu venganga, 
ten para el mundo prudencin, 
porque la justa paelencia 
todo quanto quiere aleangn. 

Y si estos son flacos medios, 
mataıne, soñor, a mi (X, 85, 1—3). 

Le temps se passe, et le vengeur attendu si ardemment. n'arrive 
pas. Il est insupportable de rester en Espagne. Feliciano cherche un 
emploi aux Indes (audiencia) et l'obtient. 

Felleiano: Bien te puedes alegrar 

de que esta plaga me den, 

que was en las Jndias la quiero 
que en España, aunque tan graves 
para aquello quo tu sabes, 

que on las Jndias, Felipa, esporo, 
con estar en medio el mar, 

y aver tanta tieren en medio, 
hallara mi mal remedio, 

tan impossible de hallar. 

Tu de España me desticrras, 
aunque no 88 si deshazen 
cuydados que de honra nacen 

Ins distaneias de las tierras, 

On connaît le dénouement: Feliciano se réconcilie ayec le marquis, 
devenu son beau fils, et lui pardonne son outrage. 

Les vers que nous avons analysés contiennent quelques renseigne- 
ments curieux sur Feliciano. 

1. Felieiano est originaire de la Montarfa, de l'actuelle province de 
Santander, Il a une petite propriété (casa solariegu) dans ln vallée 
de Carriedo, entre Selaya et Vega. 

2. La famille de Feliciano, qui n’est qu'un escudero, ne paraît 
pas être noble de nacimiento, quoique la vertu constitue la meilleure 
noblesse. Feliciano ne tient pas au fait que ses ancétres soient con- 
sidérés comme issus du sang royal: por ventura de algun Rey 
sucessores, En tout cas ee fait n'est pas sûr. La famille montagnarde 
n'a pas été annoblie pur un roi pour les hauts faits de guerre, Un 
des aneôtres avait acheté le brévet de In noblesse: c'est l'argent qui 
les a fait gentilshommes. Tel est, selon nous le sens de vers 





Quelques nutices sur Felix de Vega, père de Lope do Vega 281 
A muchos hizo (nobles) el dinero, 


est hors de doute que ces paroles visent Feliciano lui même. 
Mais cette baxeza ne prouve rien contre l'ancieuneté de la famille, 


est indiqué dans les vers 
una torre, una casa solariega 
que en pie miré la destruceion de España 
y hasta los tiempos de Felipo llega. 
On voit déjà que Feliciano nous rappelle beaucoup Felix de Vega. 
‘abord, les origines et les dates géographiques sont les mêmes. Tou- 
jours le Nord de l'Espagne, Vega de Carriedo, noblesse montagnarde. 
Non plus que dans la famille de Felix de Vega, hidalgo de 
executoria, la noblesse de notre Feliciano n’est pas de trop longue 
date. Elle n'est pas d'origine militaire: c'est l'argent qui annoblit cette 
famille. Puis la coïncidence presque complète des noms — Feliciano 
et Felix — nous dit aussi quelque chose. 

3. De plus, un point dont la valeur n’est pas minime. Feliciano, 
pourquoi n’a-t-il pas le caractère odieux des pères de famille? Ne doit- 
om pas expliquer ce fait par l'amour filial de Lope, par la piété 
envers son père, mort depuis longtemps? Cette fois-ci Lope a voulu 
peindre le père espagnol du bon vieux temps, et quelques détails du 

il les a puisé dans ses souvenirs d'enfance. Sans doute l’histoire 
la poésie ne se correspondent pas exactement sur tous les points. 
exemple, Felix Vega qui füt bordador de imagineria et 
homme de piété exemplaire est transformé dans notre pièce en un 
avocat dont la ferveur religieuse n'est pas indiquée du tout. De même 
les faits qui constituent l'intrigue de la comédie penvent ne pas avoir 
anenn fondement historique. Qui ne connaît pas l'imagination féconde 
de Lope de Vega? Pent-être il a inventé toute l'intrigue, peut-être il 
a travaillé sur quelques faits véridiques puisés ailleurs. Peu importe! 
Daus ce cadre poétique Lope a mis quelque chose de l'histoire de son 
père, idéalisée sans doute, mais pas tout à fait imaginaire. 

Sa sympathie pour Feliciano et quelques points essentiels de la 
hiographie du vieillard constituent une présomption assez forte en faveur 
de notre conjecture. 





Camille Chabaneau et les troubadours du Périgord. 
Par 


A. Dujarric-Descombes à Périgueux, 


DI fut un temps où la littérature romane était comme un terrain 
réservé où de rares initiés pouvaient mettre le pied. 11 fallait une 
xolonté bien énergique et Ja proximité d'une grande bibliothèque pour 
étudier cette poésie qui s'épanonit d’une façon si mervoillense au moyen 
âge sur tout le sol de la France méridionale. 

Le publie ne méritait pas tout-a-fait l'accusation d’indifférence 
lancée contre lui. II était pour ainsi dire impossible aux non-spécia- 


listes de se renseigner ailleurs que dans des livres arriérés et très in- 
complets ou dans d'indigestes compilations. 

Notre génération, malgré sa curiosité d’exotisme, accorde un re- 
gard plus complaisant à cette source tant négligée autrefois de notre 
littérature nationale. Il a fallu que le félibrige, en se réclamant de 
ses illustres prédécesseurs les troubadours, vint travailler de toutes 
parts à la renaissance de la langue d'oc. A côté des poètes et des 
prosateurs suscités par lui, il s'est rencontré aussi des linguistes et 
des philologues qui l'ont admirablement secondé dans son expansion. 
A l'impulsion qu'il a donnée l'on a dû la création dans les universités 
de chaires spéciales, où l'on s’est occupé de nos dialectes méridionaux. 
Longtemps avant la fondation de son Bournat, le Périgord avait, dans 
une large mesure, participé à leur relèvement, Deux de ses enfants, 
— lauréats de l'Institut —, ont popularisé, l'un à la faculté des lettres 
de Montpellier, l'autre & celle de Lyon, un enseignement ignoré avant 
eux. J'ai nommé M. Camille Chabaneau et M. Léon Clédat. 

Le premier de ces deux savants dirige, depuis bientôt quatre années, 
les trayanx de notre Ecole félibréenne avec une compétence à laquelle 
je suis heureux de pouvoir rendre ici hommage en lui consaerant ces 
lignes: Mon intention n'est pas d'analyser ces traités de linguisti- 





284 À, Dujarrie- Descombes 2 


que devenus désormais classiques comme la Grammaire limousine') 
ni d'énumérer la longue série de ces onvrages aussi intéressants par 
leur portée historique que recommandables par leurs qualités littéraires 
publiés on commentés par lui. On connaît l'importance de ce bagage 
philologique, qui lui a valu en France et à l'étranger, surtout en Italie 
et en Allemagne, une si légitime réputation. Je veux simplement 
rappeler la part prépondérante qu'il a prise à la vulgarisation de cette 
poésie limousine et périgourdine du moyen fige qui, grâce à sa perfec- 
tion, eut l'insigne honneur d'éveiller l'inspiration lyrique chez les nations 
alors accessibles à une influence littéraire. 

C'est à M. Chabaneau que l'on doit le meilleur exposé des règles 
de l'idiome vulgaire qui, en Éspugne, donne son nom à la langue d’oe, et 
qui est l'un des grands dialectes et l'an des plus nettement caractérisés 
de cette langue. 

La dénomination de limousin, appliquée à la langue commune 
du midi de In France, fat due, non pas à des causes indépendantes 
de lu langue elle-même, comme celle de provençal qui vint de ce que 
au XL, au XHe, et encore parfois au XIII siècles on comprenait sous 
le nom de Provence tout le territoire de l'ancienne Provineia ro- 
mana et même de l’Aquituine, mais à une supériorité alors reconnue 
de ce dialecte. Et M. Chabaneau ajoutait avec raison que la renommée 
des troubadours originaires de la contrée où le limousin était parlé, 
non pus précisément le pays de Limoges même, qui n'en a produit 
aucun de notable, mais surtout ce qui forme aujourd’hui les départe- 
ments de la Dordogne et de la Corrèze, düt aussi beaneoup contribuer 
à rendre ce dialecte illustre entre tous. Il faisait observer que sur 
environ 450 troubadours, dont l'histoire littéraire enregistre les noms, 
vingt au moins naquirent dans le pays circonserit par les limites de 
ces deux déparlements, Parmi ceux-ci Bernart de Ventadour, le plus 
grand nom peut-être de la poésie provençale, et Gaucelm Faydit appartien- 
ment & la Corrère; quatre autres sont dignes avec eux de compter 
parmi les plus fameux qu'on puisse citer: Bertran de Born, le guerrier- 
poète d’Hautefort; Giraut de Borneil, de la paroisse de Saint-Gervais 
d'Excideuil; Arnaut Daniel, de Ribérac, que Dante célèbre comme les 
maîtres de la poésie lyrique dans chacun des grands sujets qu’elle 
peut se proposer, ct Arnaut de Mareuil, le Pétrarque de l'Occitanie*). 

Le Périgord pent donc se vanter à bon droit d'avoir encore très 


1) Voir le rapport que je lui ai consacré dans lo Bulletin de la socièté 
historique et archéologique du Périgord, tome IV, page 127, 

2) Sur la langue romane du midi de la France ou le Proven- 
çal, Toulouse, Privat, 1885, 





3 Camille Chabaneau ot les troubadours de Périgord 285 


grandement aidé à faire du dialecte, qui emprunta son nom à l'ane de 
nos provinces limitrophes, la langue littéraire et classique des provinces 
d'Outre-Loire; en sorte que l’histoire de In littérature limousine et 
périgourdine au moyeu âge ne serait rien moins que l'histoire de la 
littérature dite provençale toute entière, 

Dans un court précis, M. Chabaneau a cité les auteurs qui appar- 
tiennent à notre province par leur naissance ainsi que les ouvrages 
anonymes qu'il savait ou pouvait légitimement supposer y avoir ie 
composés. Dans cette double liste il a compris ce qui est non seule- 
ment du Limousin proprement dit, mais encore de la partie du Périgord 
où se parlait et où se parle encore le dialecte dit limousin, et de plus 
les poètes qui, nés dans les pays voisins de langue d'oïl, Poitou, Saint- 
onge, Angoumois, avaient adopté pour instrument de leurs pensées la 
langue du Limousin'). 

Bertran de Born, Giraut de Borneil et les deux Arnaut tiennent 
une place d'honneur dans cette revue rétrospective des chantres de la 
langue d’oe. «Ces quatre poètes, dit-il, étaient proprement périgour- 
dins; mais le pays des deux premiers dépendait, de leur temps, de 
la vicomté de Limoges; et quant aux deux autres, la langue qu'ils 
parlaient et qu'on parlait autour d'eux ne devait pas différer alors 
plus qu'elle ne le fait aujourd'hui du limousin proprement dit, Arnaut 
de Mareuil, qu'on a pu appeler, non sans quelque exagération, le Tibulle 
de l'Occitanie, est un po&te tendre et délicat, qui rivalise souvent avec 
Bernart de Ventadour, mais qui ne saurait, pour l’ensemble de ses 
œuvres, lui être comparé. Son homonyme et voisin, Arnaut Daniel, a 
en l'honneur, encore inexpliqué pour nous, d'être considéré par Dante 
et Pétrarque comme le type le plus parfait du chantre de l'amour; 
quant à Giraut de Borneil et à Bertran de Born, Dante les a placés, 
avec Arnaut Daniel, mais a bien plus juste titre, au sommet du Par- 
nasse provençal, Bertrun de Born comme poète des batailles, Giraut 
de Borneil comme interprète éloquent des idées de vertu, d'honneur et 
de justice.“ 

"A ces deux derniers jugements nous ne pouvons que sou- 
serire. Nul n'ignore ce que fat Bertran de Born; on connaît moins 
Girant de Borneil, que ses contemporains ou successeurs immédiats 
appelörent le maître des troubadours, et qui mérita ce titre par la 
dignité de sa vie, l'élévation de ses sentiments et la perfection de son art. 

. A ces poètes, que bien peu, parmi ceux des autres provinces de 
la langue d'oc, ont égalés, il ajoute les noms de Bertran de Born le 


1) La langue et ln littérature du Limousin, Montpellier, 1802, 





286 A. Dujarrie-Descombes 4 


fils (1200—1280), dont on possède deux ou trois pièces dans le même 
genre que celles de son père: de Bertran de Preissae, auteur de deux 
pièces dont ane est disputée par d'autres troubadours; de Gausbert de 
Puyeibot, dont on connaît une quinzaine de pièces, moins intéressantes 
que sa biographie; de Guilhem de La Tour, héros d'une touchante 
aventure d'amour, auteur aussi d'une quinzaine de pièces; de Peire de 
Bocignue, dont il reste deux pièces, et de Peire de Vergt, dont on n'a 
qu'une seule chanson, désormuis restitué au Périgord, tous d'un mérite 
moindre. 

Il termine cette liste perigourdine en mentionnant l'auteur anonyme 
du cantique de St. Jean-Baptiste, chanté à Périgueux le jour de la 
fête de ce saint, 

Ce ne fut que vers la fin du XVI® siècle que cette helle langue 
des troubadours de plus en plus comprimée par le progrès de In 
langue française, devint décidément un patois; mais comme on l'a fait 
remarquer, ce patois lui-même est resté tellement pénétré de l'antique 
inspiration qu'il n'a cessé de produire dés poètes et des meilleure. 
Aussi M. Chabanenu, faisant allusion à la renuissance de notre langue 
maternelle, ne manquait pas de nommer le plus digne représentant de 
notre province linguistique dans le mouvement félibréen, Auguste 
Chastanet, auquel le Bournat vient d'élever un buste à Mussidan. 

Indiquer simplement ainsi les noms des principaux écrivains qui 
jetérent sur notre idiome périgourdin un si vif éclat n’a pas suffi à 
l'activité du professeur de langue et de littérature romanes. Des chan- 
sonniers provençaux, conservés dans diverses bibliothèques françaises, 
italiennes ou espagnoles, contenaient les biographies des troubadours 
et formaient dans leur ensemble un «document de premier ordre non 
seulement pour l'histoire de Ja littérature, mais encore et sourtout pour 
celle de la société du midi de la France au moyen âge>. M. Chabaneau 
entreprit la publication de ces biographies. Elles sont presque toutes 
anonymes; mais Hague de St Cire, qui était lui-même troubadour, se 
nommant comme auteur de la vie de Bernart de Ventadour et de celle 
de Savarie de Mauléon, leur docte éditeur incline à penser qu'il en 
avait composé d'autres, peut-être même la plupart de celles qui restent, 
notamment celle de Gausbert de Puycibot. On lui saura gré d'avoir 
interculé ou ajouté dans ce recueil complet de biographies provençales 
des extraits d'auteurs latins du même temps concernant divers trouba- 
dours, et même quelques récits italiens contemporains ou peu posterienrs'). 

1) Les biographios des troubadours en langue provençale 


publiés intégralement pour la promière fois avec une introdue- 
tion et des notes, Tonlouse, Privat, 1885. 





Camille Chabancan et les troubadours du Périgord 287 


Ces biographies sont classées par régions et par dates. C'est sons 
le premier chapitre consacré aux poètes de l'Aquitaine (Guyenne, Gas- 
cogne, Saintonge et Poitou), que nos érudits locaux s'occupant des 
troubadours périgourdins, — et ceux-ci sont nombreux depuis Sail 
d'Escole jusqu'à Guilhem de La Tour, — trouveront à exploiter une 
mine des plus riches. Nous ne devons pas oublier de mentionner 
l'appendice, fruit de recherches personnelles où M. Chabaneau donne 
une liste alphabétique de tous les poètes ou auteurs provençaux dont 
les noms nous ont été conservés depuis les origines de la langue 
jusqu'à la fin du XV* siècle avec indication de leurs œuvres publiées 
ou inédites, et le répertoire méthodique des ouvrages anonymes de la 
littérature provençale, historiques, romanesques ou religieux, au nombre 
desquels il place la traduction perdue de Ia vie latine de 8°, Sucerdos”), 

Pour ajouter encore à l'illustration du Périgord littéraire, notre 
président ne s'est pas contenté de mettre au jour de nouveaux textes 
de nos troubadours®), il a signalé avec une incontestable autorité dans 
les fragments du mystère des Innocents découverts en 1853 lors des 
premières réparations de la busilique de St. Front l'échantillon le plus 
ancien de la poésie dramatique provençale; et, comme la pièce dont 
faisaient partie ces précieux fragments fat jouée à Périgueux au 
XIIle siècle, c'est-à-dire longtemps avant l'époque à laquelle remontent 
les lémoignages les plus reculés que l'on connaisse de semblables re- 
présentations dans les pays de langue d'oc, il en tirait cette conclusion 
si flattense pour les Périgourdins que leur province, comme elle fut in- 
contestablement le berceau de la poésie lyrique et de la poésie narra- 
tive dans la France méridionale, y fut aussi celui de la poésie dra- 
matique*). 

Quelle reconnaissance les amis de la littérature romane ne doivent- 
ils pas au maître dont le labeur persévérant a pu mener & bonne fin 
une œuvre aussi considérable! J'ai essayé d'en donner, à l'intention 
‚de mes jeunes collègues, un abrégé suceinet: j'espère qu'il suffira pour 
leur montrer combien l'Ecole félibréenne du Périgord, si soucieuse du 
maintien de la langue des aïeux, doit être fière d'avoir un tel président. 


I) «ll est bien à souhaiter, — dit-il ailleurs, — que cette traduction en 
vieux périgourdin de l'ouvrage de Hugue de Fleury se retrouve», (Notes 
sur quelques manuscrits provençaux perdus ou égarés, Paris, Mai. 
sonneuve, 1836). 

2)Poësies inédites dos troubadours dn Périgord, Montpellier, 1885. 

nts d'un mystère provençal découverts à Périgueux, 
publiés, traduits et annotés, Périgueux, 1874; avec notes complémen- 
taires dans In Revue les langues romanes (Janvier—avril 1875). 





Herran ou l’Arlot-qui-pleure Eglogue 4° de 
Pey de Garros. 


Par 
J. Ducamin à Mt. de Marsan (Landes). 


Des huit églogues que contiennent, entre autres choses, les Poesias:) 
de Pey de Garros, les plus remarquables sont certainement lu 2° et la 
4*, deux monologues mis, l'un dans la bouche d'un malundrin dans la 
force de l’âge, en pleine activité et en plein succès ct que nous pourrions 
intituler: PArlot-gui-rit; l'autre dans la bouche d'un malandrin condamné 
à Pinaction par la paix, vieilli d'ailleurs et infirme et se préparant à 


mourir de faim sur quelque fumier: l'Arlot-qui-pleure. 

Nous aurions aimé ne point séparer ici ces deux peintures qui si 
naturellement forment diptyque. Mais, pour plusieurs raisous obligé 
de choisir, et voulant donner à nos lecteurs du génie de Garros l’idée, 
sinon la plus juste, du moins la plus favorable, nous leur présenterons 
la seconde, que nous croyons la meilleure. 

Le pittoresque en est moins chargé que celui de la première mais 
aussi est-il moins grossier et de meilleur goût. Le coloris encore en 
est moins monotone, Au lieu de tons uniformément violents et crus, 
& côté de couleurs sombres nous en avons de brillantes et il en est 
même d'intermédiaires. C'est qu'en nous peignant ses misères de 
l'heure présente, Herran évoque ses splendeurs d'autrefois. Quoi de 
plus naturel? Il nous fait ainsi un tableau complet de son existence, 


1) Possias — Gaseonas de Fey de — Garros Laytorès dedicadas a — 
Magniphie e poderos Prin — cep lo Princep de Na — warra son Seño — à 
Tolosa — per Iammes Colomes Impremedo Iurat — de 7 Vniversitat. 1567, Telle 
est la portée du précieux et rare exemplaire qui appartient à M! Ihade, 
fille de l'éditeur de Dastros (chez Tross 18679) et dont nous devons la con- 
naissance et la communication A Mr Jeanroy, C'est à ect oxemplaire qu'est 
emprunté notre texte. 

Bemanlsche Furschungen XXL. 1. 19 





290 J. Dücamin 2 


fort propre, d'ailleurs, à lui gagner nos sympathies qui ne vont guère 
à son rival, l’heureux Mauberdot. Dans le fond c'est le passé, dans 
un lointain qui le poëtise, sans en éteindre l'éclat, trop puissamment 
aviv& par les tristesses et les ombres du premier plan, mais non sans 
en atténuer les horreurs. Devant ces crimes d’ailleurs et pour nous 
les faire perdre de vue davantage encore, passent des souvenirs 
d'enfance qui les expliquent et les excusent'), Enfin tout à fait en 
avant, sous NO yeux, nous avons l'expiation, le présent pitoyable, qui 
crie miséricorde et finit de nous désarmer, tellement il est vrai: 
Que c'est étre innocent que d'être malheureux, 

Pittoresque mieux dosé et plus décent, coloris plus varié, héros 
plus sympathique: voilà déja de sérieux avantages de la quatrième 
églogue sur la seconde. Ce n’est pas tout. Avec Mauberdot Garros 
intervient parfois avec ses souvenirs de pastorales grecques et latines, 
si déplacés dans la bouche de ce si peu idyllique personnage *). 

Il s'est effacé tout à fait devant Herran, jusqu'à lui laisser le soin, 
qu'on aurait cru ne pouvoir incomber qu'au poëte lui même, d'associer 
la nature & ses tristesses. On verra, en se reportant au texte”) avec 
quel naturel, quelle simplicité de moyens, quelle sobriété, notre pauvre 
here s’acquitte de cette difficile mission et produit un effet qui peut 
fort bien faire songer au 5* acte de Cyrano de Bergerac, C'est d’une 
mélancolie moins somptueuse et grandiose, mais plus aigle et plus 
pénétrante. 

Garros n'a d’ailleurs si bien réussi ses portraits de soldats maraudeurs 
que parce qu'il s'inspirait ici de la réalité et peignait ce qu'il voyait, 
comme le fera, quelques anneés plus tard, à l'autre bout de la France 
le Lorrain Jacques Callot. Il y avait, entre les Misères et Malheurs 

1) Garros était calviniste et cela se sent au portrait qu'il nous fait iei 
du curé Daran ét ailleurs de frère Zop et de frère Gasc, Le cas de frère Zop 
est le plus eurieux: après nous avoir dit pls que pendre du passe et du présent 
de cot ermite, il lui fait néanmoins donner à une de ses pénitentes d'excellents 
conseils et qui ont le plus heureux effot. 

9) Par ex. vv. 18—15: 

Plus no vau hene las viuéras 
Ny plus podä las vidaugueras 
Dam nostes aoms maridadas. 

Ou eneore vv. 90—98: 

Au sö dam lo lagét no sun 


E l'arromie goarniz sa clôta. 





B Eglogue 4e de Pey de Garros 24 


de la guerre de ce dernier et maints passages de nos poëles gaseons 
du XVIe et XVI siècles matière à un rapprochement qui a été fort 
bien fait par M° A. Jeanroy'). Les dessins de l’un rendent témoignage 
aux descriptions des autres, car ils pourraient leur servir d'illustrations 
aussi exactement que s'ils eussent été faits pour elles et d'après elles, 
sur commande; comme, par exemple, pour nous borner à un trait de 
notre églogue”), la planche 16 où nous voyons, dans la rue d'un village, 
quatre héritiers des infortunes de Herran, mourir adossés à des fumiers: 
les seules couches un peu molles et un peu chaudes qui leur restassent 
accessibles. Des prêtres viennent là leur porter les derniers secours 
de In religion, qu'ils paraissent recevoir contrits et résignés, 

A ce propos, notons l'absence complète de tout sentiment religieux 
dans ceite Egloga. Cela ne peut qu'étonner de la part d'un traducteur 
des Psaumes, de la part d'un poëte qui déclure dans la dedience de 
sen Poesias’) que s'il avait le génie épique, il ne chanterait point la 
guerre de Troie, mais: 

Zosué, Gedeon, e Samson cantari, 

Los grans amies Dauid e Ionathas diri, 

E ço que noste Diu a obrat hortament 

Per sos bos servidos contra l'Etinica gent; 
et qui encore, dans ses Vers heroiez si volontiers nous parle de Dieu à 
propos des Sylla, des Néron et autres grands criminels de l'Antiquité. 
Ce Dieu eraindrait-il done de s’encanuiller avec les petites gens et les 
pécheurs de basse classe, ses préférés jadis, et ne saurait-il d’ailleurs 
Étre que justicier? Ne sent-on pas encore ici que notre poëte est cal- 
viniste et d'une doctrine un peu dure et aristocratique? Quoi qu'il en 
soit, même du point de vue purement esthétique, il est fâcheux qu’au 
souvenir de ses crimes Herran ne balbutie pas quelque parole de 
remords, et, devant l'excès de ses misères quelque parole d'espoir en 
Dieu et en son infinie miséricorde. 


Yersifieation et orthographe. 


Nous ne pouvons que laisser à l’auteur d’une réédition, fort desirable, 
des œuvres de Garros le soin de faire une étude complète de sa prosodie 
et de son orthographe. Nous nous bornerons à donner ici sur l’une 
et l'autre, quelques notes relatives à notre texte, 


1) Dans un article de la Revue des Pyrénées, 2 trim. 1905, consacré à Guil- 
lanse Ader et intitulé: Une Henriade Gasconne, p. 19—21 du tirage A part. 
2) v. 186-6. 
8) v. 86-88. 
19* 





292 J. Ducamin 


L Versification, 

le Aux vers 123—124, despens et tems assonnent plus qu'ils ne 
riment, Aux vers 19—20 il est possible eneore que Duran ait une n 
dentale et rime assez imparfaitement avec caperan qui a unen gultnrale. 

2° II est quelques mots dont la diérèse est à noter: amarri-ät v. 17, 
esco-ada v. 75, hi-ôlas v. 61, mesti-erau v. 102, nervi-äls v. 14; oli-era 
v. 138, parri-öla v, 136. — Ces diérèses sont indiquées assez souvent, 
mais pas toujours, par un signe que nous rendons par le tréma ot qui 
ressemble à un accent circonflexe dont les deux branches ne se rejoin- 
draient pas complètement, Faut-il comprendre que là ou la diérèse 
n'est pas marquée, elle était conforme à l'usage? Nous ne le eroyons 
pas. Nous avons plutôt ici une de ces inconséquences qui abondent 
dans l'orthographe de Garros. Of. infra. 

3° Relevons aussi quelques synérèses: boe v. 152; hoast v. 58; 
io e ww. 123, 125, 148; soen v. 83. Dans tous ces cas, la synérèse 
devait être conforme à l'usage, sauf peut être dans io g qui, dans l'usage, 
se disait, sans doute: io qu'e. Reste encore wa, monosyllabe aux 
vv. 58, 125 ce qui était probublement régulier, pour si étrange que 
cela paraisse, puisque Garros juge bon d'indiquer la diérèse an v. 117 
et que cette même synérèse se retronye dans duas v. 160, 


IL Orthographe. 


Garros se croyait capable, si les imprimeries lui enssent offert des 
ressources suffisantes d'imaginer: «une orthographie si certaine que le 
plus étrange d'Allemagne n’eût pu faillir de bien lire et prononcer le 
Gascon')». Peut-être se faisait-il illusion. 

1° Il prend à l'orthographe espagnole son à —n mouillée, ce qui 
est un heureux emprunt: v. 15 goasañauan etc. 

2 Il lui prend aussi son x qui, à l'époque, sonnait comme ch français, 
ee qui rend inutile, fort gratuitement, ce même ch: v. 30 greiros = 
greichos; v. bl pux = puch, etc. 

8° Préoceupé, sans doute, comme le seraient encore quelques gas- 
connisants de nos jours, de rattacher nos dinlectes au Grec, il emploie 
un e qui nous paraît un souvenir de l’y et remplace constamment f 
par un ph chargé probablement de nous rappeler le p: v. 89 ç (hadeo) ete. ; 
v. 19 garrophlard; v. 84 phret ete. 

4°.Tont persuadé qu'il est de l'antériorité du gascon par rapport 
au latin”) il n'en tient pas moins compte de l'orthographe de ce dernier: pré- 

1) cité par Michelet p. 14. 

2) Dans son Epistola 2, il parle d'une vieille littérature gasconne disparue 
œuvre des gascons auties, qui avaient notamment écrit de re rustica v. 70—16: 





5 Eglogue de de Pey do Garros 293 


ocenpations étymologiques qui ne s'accordent guère avec des ambitions 
phonétiques. C'est ainsi qu'il maintient le v latin, partout où il sait 
le reconnaître: v. 2 vente; v. 3 mist, ete, S'il écrit v. 72 labetz c'est 
qu'il ne sait pas avoir affaire à vicem. 

5° ll n'est pas toujours conséquent avee lui-même: v, 55 monri; 
v. 119 pourin, alors que ow est écrit d'habitude 0, — v. 14 quant, 
v. 54 gun; v. 107 goarnizon, v. 122 garnizon, ete. 

6° Son accentuation paraît fantsisiste: v. 9 mezera et v. 10 magréra; 
v. 26 éra et v. 44 éra; v. 29 tzia et v. 30 clercia, — Pourquoi l'apo- 
strophe de taleu v. 41? Pour remplacer ln de tan? Mais pourquoi 
encore celle de nos’ antz v.50? Pourquoi v. 142 l'accent de mosserigäs? 

7° Quant à la ponctuation, nous l'avons conservée également, si 
imparfaite qu'elle soit, comme document, et parce que nous ayons 
pensé que notre traduetion indiquait suffisamment comment nous ponctuions 
nons-meme notre texte, 


Egloga 4. 
Herran. 


Las com dromiré jo d'aneyt,  E gadau mes qu'au tems present: 
Lo pe leugé, lo vente vosyt? Ara la praubetat mezera, 
To:m son vist minjado dispost La malanansa, e la magrêra, 10 
De Inges Bonhome ses cost, A hoyt de mas camas huzétz, 

5 Tom son vist goalhard, arpastät E de mos dus bras calametz: 
Deu ben per autru congistat, Manta spizon me gonsañauan 
Amarriät, gras, 6 luzent, Mos bras nerviätz, quant bandauan 


Eglogue 4. 
Ferdinand, . 
Hélas, comment dormirai-jo, moi, cette nuit, le pied léger, le ventre vide}? 
Je me suis vu mangenr dispos de Jacques Bonhomme, sans que cela me coûte 
rien. Je me suis vu gaillard, repu du bien par autrui amasse, vigoureux, gras et lui. 
sant ot gai plus qu'en co temps ci. Maintenant Ja pauvreté ladre, lamaladie etla maigre 
chère ont fait de mes jambes des fuscaux ot des chalumeaux de mes deux bras. Ils 
me gagnaient mainte paie mes bras nerveux lorsque sans rouet ils bandaient 
Et gant a la causa rustica — Ets n'auen descriut la practioa 
Qué per Columella es-estada — Despuz en Latin translatada. 
‚Edition. x. 3: Jo m'son — v. 4: bon home — v. 5: Io m on — 
1) Ces deux vers sont vraisemblablement empruntés à quelque refrain de 
chanson populaire. S'ils étaient de Garros, on ne s'expliquerait guère le ler 
hémistiche du second, qui convient si mal à son vieil écloppé de Horran, 





294 


15 Las balestas ses polejos: 
Que mau hoec arda l’arraujos 
Magisté, qui m'es cap, e cauza, 
Que mon côs ta’ mau s’arrepauzn: 
Aget garrophlard caporan 
20 S'aperaua mossen Duran, 
Et no snbé logi, ny scriue, 
Ny plan parlé, ny mes plan viuo, 
Més damb ago lo perpitos, 
Com vn gat borni despieytos, 
25 Per ouseña noste logät 
A grans dinds ira logät, 
Los bossétz deus pagés curaun, 
E granas collectas tiraua, 
Vn jorn se vantéc n ma tail 
30 Qu'ot hera doctos en clercia 
Totz los enhans de sa crambada, 
Més quo per dessus la moznda 
Cadun mustrés honestetat, 


E 1y portés de gratuitat 
35 Vn bon prezent, jo ly porté 


J. Ducamin 


De carsalada vn gros qourté 
Que lo deiost, quant la minjaus, 
Sur son Broviari talhucaun: 

Més per ago lvnctat groixos 
Era plus lis, no pas plus dos 
Ans ta’ léu que volé parlä 

Nos haz6 do paou tremolä. 

Va iorn, don plan jo m’arrecordi, 
Qu’örn In hesta de sanct Geordi, 
Me myüc a las aubaredas, 

Au prop de nostas pomaredas, 
On, per m’au& sentit a l'alh, 

Et m'arrapéc per mon tubalh, 
E-m tirossec a la lagera 

Deus porez, qui propdenos’autzära, 50 
Pax me bee, per assorelhä 
Mas vestiduras, despulhä 

Ta roule nud, com jo nasen, 
En mala hora, qan no poseu 
Mouri, tapec la mayrolèra 
M’agoc botat on la cuñera; 


40 


55 


los arbalètes. Que feu d'enfer brûle l’enragé maître d'école qui est la cause 
première que mon corps se repose si mal. Ce grand escogriffe de curé s'appe- 
lait monselgneur Duran, Il ne savait ni liro ni écrire, ni bien parler, ni, non 
plus, bien vivre. Mais, avec cols, ce peu disert personnage, irritable comme 
un chat borgne, pour enseigner notre école, était loué A grands frais. Il vidait 
les goussets des villageois et percevait de fortes contributions scolaires. Un 
jour il se fit fort devant ma tante de faire docteurs en clergie tous les enfants 
de sa classe pourvu que, en sus du mois, chacun se monträt bien appris, ot 
lui portät, À titre gracieux, un bon présent. Moi je lui portai un gros quartier 
de pore salé, que l'imposteur, lorsqu'il en mangenit, découpait sur son bréviaire, 
Mais avec cela, l’oint graisseux, avait les lèvres plus lisses, il ne les avait pas 
plus tendres. Au contraire, dès qu'il parlait, il nous faisait trembler de peur. 
Un jour dont je me souviens bien, c'était la fête de Saint-Georges, il me mena 
aux saulaies près de nos plants de pommiers où, pour avoir senti que je sentais 
Vail, il m'agrippa par la crinière et me traîna à la mare aux pores qui était 
près de nous. Puis, pour faire sécher mes vêtements au soleil, il me fit mettre 
aussi misérablement nu que je naquis, A ls male heure, puisque je ne pus mourir 
aussitôt que l’accoucheuse m'eut mis au berceau. Le vilain drôle avec son 


v. 87: quat — v. 49: dû pla — v, 44: sad — v, 49: Em’. — v, 50: 
denos' — 





Eglogue 4e de Pey de Garros 


295 


Lo Tacañ, dam sa mandossana Mantas montañns 6 pujadas, 


Heceaje vn hoastlongeom'uncana 
Don et me borrelöc taument, 

60 Que jo podi ha segrament 
Qu'a granas hiôlas ma sang 
Txarritaua de mon cös blanc, 
E hazé cambié de colo 
E secä l'herba de dolo. 

65 Atau tractät, despux en g& 
No ponsé qu'a horanizé, 
Quuge tems aprop s’amassec 
Gendarmarik, qui passec 
Per noste bourg, & mon borren 

70 S'en anec a huta, ta lou 
Que sentic vengue In tompesta: 
Labetz me semblec que la pesta 
M’aue leixat, 6 tot lo mau 
Passat, n'estimé plus vn clau; 

75 Vn enp-d’esconda vengoc 
Qui per son ragatx me prengoe! 
‚Por aixi, de petit en sus 
Portat € Ins nrmas dessus: 


E mantas riberas passadas: 80 
Tant de neu svu cap m'ès cajuda, 
E tant de ploja m'e beguda: 

Ta soen au seren de la neyt 
Torrat de phret g heyt lo gooyt . 
Tantz bos hostaus e jo pilhats, 85 
Tant de bos homes dosgolhatz, 
Tant de gojas n mau botadas 

Plan dignes [sic] d’osto arrocaptadns: 
Tant de plagns € recebudas, 
E scaramossas sostongudas: 
Mon cos ta mau ès abilhät, 
Qu'et sembla vn critt trauquilhät: 
Prexfit êri de valentiza, 

Iamds tncât de coardiza. 

Italia la cobezejada 

Portaun l'euseña e pajerada, 
Tostem liphre, tostem heytis, 
Labetz jo minjaui pastis, 

En ayga de rosas nudaui, 

Quant en batalha m'en anaui: 100 


90 


coutelas abattit une houssine longue d'une eanne, dont il me battit si fort que 
Je puis faire serment que mon sang giclait de mon corps blanc par grandes 
fioles, faisait changer de couleur ot sécher l'herbe de compassion. Ainsi traité, 
dorénavant je ne songeni qu'à quitter mon nid, Quelque temps après s’amas- 
sörent des gens d'armes qui passérent par notre bourg, et mon bourreau prit 
Ja fuite dès qu'il sentit venir l'orage. Alors il me sembla que la peste m'avait 
lâché ot je ne prisai plus un clou tous mes vieux maux. Un chef d'escouade 
vint qui me prit pour goujat. C'est ainsi que des mon enfance j'ai toujours 
porté les armes. J'ai gravi maintes montagnes, passé maintes rivières. Tant 
de nelge m'est tombée sur la tête et j'ai bu tant de pluie! Si souvent, au 
sercin do la nuit, transi de froid, j'ai fait le guet; j'ai pillé tant de bonnes 
maisons, égorgé tant de bons bourgeois, mis A mal tant de jeunes filles bien 
dignes d'être mariées! J'ai reçu tant de blessures et soutenu d’escarınouches! 
Mon corps est en si mauvais état qu'il semble un crible troué. J'avais nom de 
vaillant, jamais on ne m'accusa de lâcheté. Cette Italie si désirée je l'ai arpentée 
comme ports enseigne, toujours gras, toujours replet. Alors je mangoais du 
pité, nageais dans l'eau de rose, Quand j'allais à In batuille'), javais un tel 


vw. D: ensus — v. 99: ou criét, accentuation douteuse — 
1) On pourrait encore rattacher le v. 100 à la phrase précédente. 





296 


La gloria, e In reputation, 
Me tenguön eu tau devotion, 
Qu'et ine semblaun quo la goerra 
Hos lo solet ben de la terra: 
105 A l'ostin si mau jo passaui, 
A V’yuern m'arrecompensaui, 
Eu mn goarnizon retirat, 
On éri mosseñe aperat: 
Tabs qui m'agos contemplâät 
110 Servit en taula d’an bon plat, 
Vestit en duc, no m'agos ges 
Pres per rustic, ny vilntges: 
Autant me daui de [sie] tonut 
Com den ras, Atau despenut 
115 € [sie] ma joenessa alegrament, 
Ses aue degun pensament, 
Tostem bortuna n'es pas uk, 
E qui no pensa a la vielhul, 
E que de pourin om ven rôssa, 
120 Dauant tems debara en Ja hossa, 
Despux ln patz hoe puplicada, 
E nosta garnison voeytada, 


J. Ducamin 


Io @ trop apres a mos despens 
Qu'es de mau emplegh son tems: 

Io @ portat un pauen moneda, 125 
E quuge habilhament de seda, 
Mös tot ago hoc leu trossat, 

E dam galaphres despensat, 

Aras esclossit, escassit, 

Ahumat, ahamat, lassit, 

Desanat, desagat, dolent, 

Cargat d’eschta, e magolent, 
Gauta-cozut mus-aguzat, 

Clotut deus eillıs, espeluzät, 

Plen de breguent e d’aygarola 135 
Deu monde son la parriöla: 
Tantson denmendre esquilhondrät, 
Qun tapis d’oliern ondrat, 

Ms boca porti tant eixuga 

Que lo tést de l’arrota cruga: 140 
Los enmparös, e las cruzaugas, 

Las mosserigäs e las maugas, 

Las rasiez sonn mon companatge, 
E l'aiga blossa es mon beuratge, 


culte pour la gloire et la réputation qu'il me semblait que la guerre fût l'unique 
bien de ce monde, Si l'été j'avais du mal, je me dédommageais l'hiver, retiré 
dans mn garnison où l'on m’appelait monseigneur, Aussi qui m'eût contemplé 
servi à table d'un bon plat, vêtu en due, ne m'eût point pris pour un paysan 
ni pour un villageois, Je mo moquais du tondu comme du pelé. C'est ainsi 
que j'ai dépensé ma jeunesse joyeusement sans avoir de souci. La fortune n’est 
pas toujours égale, et qui ne pense pas à la vieillesse et que de poulain on 
devient rosse, prématurément descend au tombeau, Depuis que la paix a été 
proclamée et notre garnison licenciée, je n’al que trop appris & mes frais ce 
que c'est quo de mal employer son temps J'ai rapporté quelque argent ot 
quelques effets de soie. Mais tout cela fut vite troussé et dépensé avoc des 
goinfres. Malntenaut sans forces, fin), enfumé, affamé, flétri, épuisé, démoli, 
dolent, chargé de squames et malade, les joues creuses, le nez long, les yeux 
caves, döcati, plein de plagnes rouges et d’humeurs, je suis le rebut du monde. 
Je auis aussi considéré du moindre loqueteux qu'un vieux bouchon d’huilier, 
J'ai la bouche aussi sèche qu’an tesson de cruche cassée, Les champignons 
‚ot les palomets, les mousserons ct les mauves, les racines sont mon fricot, et 
l'eau pure est ma boisson, Je fais la chasse aux escargots à travers les pierres. 


v, 157: mèdre. 





9 Eglogue 4e de Pey de Garros. 


145 Cassi Iymacz per las arröcas, 
Io hey mon pan de Ins pelocas 
Deus porcz assadoratz leixadas, 
Io © minjat totas mas eixadas 


297 


Io ereni que jo m'en iré 155 
Mouri deguens vu hemeré, 
Entretant lo jorn s'es honnt, 


E lo sorelh s'es esconut, 


Au cou dejä sonn las estelas 

Jo m’on vau done entre duastelas, 160 
Dam l'ardit que dauant la man, 
Me qau pagä degia domän, 


Mas pigassas, € herramens, 
160 No sübi podé, laurn mens, 
Io no son pas bon majoran 
Bon boé, ny bon mestierau, 
Ny de malaus costozido, Més com dromirê jo d’aneyt 
Més be serl bon tostado Lo pé lougé, lo vente vooyt: 


Jo me sers comme pain des épluehures que laissent les porcs sole. J'ai mangé 
toutes mes böches, mes cognées et mes outils, Je ne sais pas tailler In vigne, 
Aabonrer encore moins, Je ne suis pas bon berger, bon bouvier ni bon artisan, 
ni garde malade; mais que je serais un bon rôtisseur! J'ai bien peur de m'en 
aller mourir dans un fumier, Entretemps le jour s'est fondu et le soleil s'est 
csché. Au ciel déja sont les étoiles, Jo m'en vais donc entre deux draps, avec 
le linrd quo par avance il me faut payer jusqu'à demain. Mais comment dor- 
mirai-je, moi, cette nuit, le pled léger, le ventre vide! 


Notes. 


Nous avons eru bon de classer ces notes selon l'ordre alphabétique des 
mots qu'elles concernent: ce qui leur donne l'aspect d'un petit vocabulaire, 
Mais un vocabulaire devrait être complet: ce qui n'est pas le ons du nôtre. 
Nous y avons omis tous les mots qui ne nous paraissaient pas avoir le moindre 
besoin de commentaire. Lorsque nous reuvoyons à Mistral ou à Lespy c'est, 
le plus souvent, sans les citer, parce qu'il nous semble que ce sont là deux 
œuvres que tout gasconnisant doit avoir dans sa bibliothèque. Ces notes renfer- 
ment quelques abréviations dont voci la liste et le sens: 


Ader — Poésies de Guillaume Ader, publiées avec notice, traduction et notes “I: 


low Gentilome Gascoun par A. Vignaux . . . “Il: low Catounet Gascoun 
par A. Joanroy; Toulouse, Privat, 1904. 

Archives — Archives de la ville de Lectöure... par P. Druilhet; Paris, Champion; 
Auch, Cocharaux, 1885. 

Comptes consulaires de la ville de Riscle de 1441 à 1407, publiés par P. Parfouru 
et J. de Carsalade du Pont; Paris, Champion; Auch, Cocharaux 1892, 

Costantin — Atlas des champignons comestibles et vénéneux par J. Costantin; 


Paris, Paul Dupont [sans date]. 





298 J. Ducamin 10 


Dastros — Poésies gasconnes recueillies et publiées par F. T.; Paris, Tross, 
1867— 1869; 2 tomos. 

Diction. goner, = Hatzfold, Darmosteter et Thomas, Dictionnaire général de la 
langue française; Paris, Delagravo [mans date] 2 vol. 

Doujat — Le Dicciounari moundi [à la suite des œuvres de Goudelin}. 

Escrig = Diccionario valenciano castellano de D. José Eserig y Martinez, 3% ediciön, 
Valencia, Pascual Aguilar, 1887. 

G. M, = renseignements fournis par Mr Georges Millardet. 

Godefroy = Frédérie Godefroy, lexique de l'ancien français publié par les soins 
de MM. J. Bonnard, Am. Salmon; Paris et Leipzig, Welter, 1908. 
Körting — Lateinisch-romanisches Wörterbuch, zweite Ausgabe; Paderborn, 

Schöningh, 1901 
Lespy = dictionnaire béarnais par V. Lespy et P. Raymond; Montpellier, Hamelin, 
1887. 


Levy — Provensalisches Supplementwörterbuch; Leipzig, Relsland, [en cours do 
publication]. 

Littré = Dictionnaire de la langue française. 

L. 8. — Lanno-Sonbiran, canton de Nogaro (Gers) commune dont je parle le Gascon, 

Michelet = J, Michelet, Poètes Gascons du Gers, depuis le XVIe siècle jusqu'à 
nos jours; Auch, Bouquet, 1901, 

Mistral = Lou Tresor döu Felibrige. 

Visner — Dictiounari moundi dé Jean Doujat empéoutad per G. Visner; Paris, 
Picard; Toulouse, Bibliothèque Toulousaine du Journal „Lö Gril*, 1897. 


abilhat (man), v. 91 — „en mauvais état® — Of. Comptes Consulaires de la 
ville de Riscle p. 696, art. 16: ,. . . venguo lun comissari reau per far 
abilhar e visitar los camis* — faire mettre en bon état. 

ahumat, v. 180 — „enfums* — Nous traduisons littéralement, pour conserver 
Pallitöration. En Gascogne co mot désigne les gens qui restent au coin 
du fen, & se chauffer, soit parce qu'ils sont infirmes, soit parce qu'ils 
sont paresseux: „les propres à rien*. — Comme ces gens là, pour rester 
au coin du feu, ne se mettent pas en grande frais de toilette, ahumat 
signifie oncore: mal vêtu, comme dans ce couplet de noces, chanté zur 
les chemins, par le cortège de la mariée: 

Sourtite, sourtits los ahumats 
Ta béde passa lous pla térats. 

Noces de village en Béarn, Recueil de couplets patois, Orthez 1896 [sans 
nom d'auteur] p. 21. — Appliqué aux animaux, il signifie ceux qui ne 
sont pas em trop bon point, qui n'ont pas le poil luisant, — Relevons 
encore cette définition dans le Dicciounariot que Gassiat a ajouté A son 
recueil de Ou cout dow houéc: „lous ahumats ceux qui restent au logis 
par opposition aux invités des nocos.* — Cf. enfin Lospy, 8. vo, 

amarriat, v. 7 — ,vigouroux* — Ce mot que je ne connais ni par mon usage, 
ni par mes dictionnaires, se retrouve dans Dastros t I, p. XI, v. 1 





Eglogue 4e de Pey de Garros 


Teffle, amarriat & de boun atge, 
escarrabilhat persounatge, 
massip plan brabe & plan gentiou, 
à l'après seguiché l'Estiou . . . 
ot dans Ader, Gent. v, 778: 
Cowm un tawre amarriat, debarat de montaigne 
deguens lou plat pais, ademest d'un troupét, 
se sent lou mes puchant, lou mes hort, lou mes bet... 
Garros fait ce mot de quatre syllabes, Dastros ot Ader do trois. 
arrecaptadns, v. 88 — ,mariéca* — Of. Donjat: „recatta, receler, loger, marier; 
recattado, pourvue, mariéo*; — ot Lospy: recatta. 
arrecompensaui, v. 106 — „dödommagenis“ — Of, Mistral: recoumpensa. 
aygarola, v. 185 — „humeurs“ — Mistral s. vo eigarolo donne notre mot, mais 
avec des sens qui ne conviennent pas ici. Nous traduisons d'après le 
contexte, 
borrelée, +, 59 — „battit“ — Cf. Mistral: bourrela. 
bus homes, v. 88 — ,bons bourgeois* — Cf. Lespy 8. vo: bou, 1. 
breguent, v. 135 — ,plaques rouges“ — Nous prenons notre traduction dans 
l'asage de L.S,, de Duhort (Landes), de Soustons (Landes) où lous brèguens 
[& ouvert et tonique, avce an recul d’accent qui so retrouve ailleurs, par 
ex, dann tréguén ,goujon* ct dans dret ,charrue“] désignent des rongeurs 
accompagnées de démangeaison, qui grandissent pen à peu et paraissent 
se déplacer sous la peau, C'est ce qu'en médecine on appelle: des ery- 
thèmes ou: des plaques erythématiques. Ou emploie aussi parfois co mot, 
mais assez improprement, pour désigner les dartres. Mistral donne 
dreguent avec des sens qui ne nous paraissent point convenir ici, 
enmparös, v. 141 — „champignons* — Cost la psalliota campestris, psallioto 
‚champötre, ou champignon de eouche, Cf. Costantin p. 144. 
cap € enuza, v. 17 — „la cause premitre“ — Cette expression se retrouve dans 
Garros Blegia v. 29—30 où le poëte dit A celle qu'il aime: 
Mes lo cap e causa prumera 
de mon mau es tu, la mia bera, 


Of. Donjat, s. ve cap: „tu és cap é cawso d’aco, tu es l'auteur, In cause, 
Forigine de cela.“ 

clercia, v. 30 — ,clergie“ — au sens de: science. Cf. Littré et Diction. General 
=. vo: elergie; Levy: clercia. — En 1485 le conseil de la ville de Lectoure 
ouvrant un concuurs pour la place de maitre d'école, s'exprime ainsi: 
et am regart dews qui volen las scolas, que metan conclusions a la porta 
de la gleysa, e que lo qui melhor se portara en clercia que lo sian balhadas.*“ 
Archives p. 188, 

eolleetas, v. 28 — „sontributions scolaires* — Cf. Lespy: collecte. 

eonqistat, v. 6 — ,amassé* — Of. Lospy: counquista, 

evstozido, v. 168 — ,garde* — Cf Mistral: coustousidou, A L, S$. coustousi 
= bien soigner, dorloter, être aux petits soins avec quelqu'un. 

erambada, v. 81 — ,clagso“ — Littéralemont: chambrée. Cf. Lespy, Sup.: 





J. Ducamin 12 


crampade; Levy: crampada; Mistral: cambrado. On ne trouve pas chez 
cos autours lo sens de: clause, mais des sons tout voisins qui l'expliquent 
et le justifient, — Notons en Valencien: „cambrer . . , sort de rögent A 
qui le conseil de Valence eonfiait jadis le soin de faire repasser, en 
conférence privée, aux élèves de grammaire et arts, les leçons qui leur 
avaient été faites à l'Université.” Eserig, s. vo, Ce sons no peut guère 
dériver que de cambra = salle de classe, — Cf, encore Littré: „cham- 
brer . . . 5° chambrer qg. un . . . familiörement, prendre quelqu'un à part 
pour le chapitrer ou le catéchiser.® 

cruzaugas, v. 141 — ,palomots® — C'est la russula virescens, russule verdoyante; 
ef, Costantin p. 105 ot 106. Elle s'appelle à L. S. cruago et crugago, ce 
qui nous fait craindre qu'il n'y ait une faute d'impression dans Mistral: 
erusagno, erwagno et dans Costantin p. 106: eruagne, et qu'il ne faille 
lire: crusaguo, cruaguo et eruague. — A Mt de Marsan on dit: crusago. 

dauant In man, v. 161 — „par avance“ — Cf. esp.: de antemano. 

deiost, v. 87 — ,imposteur“ — Cf. Mistral: dejost. 

desagat, v. 131 — ,démoli* — Cf. Mistral: deseiga, F 

desanat, v. 181 — épuisé — Cf. Donjat, 8. vo: ,défait, pâle“; Mistral: 
desana. — A L.S8. ce mot s'applique soit aux gens, soit aux terres, avec 
le sens quo nous lui donnons, — Il ost intéressant de noter que dans les 
Coutumes de Lectoure [copie de 1348] art. 37 desana = döcöder: „Item, 
si algus o alguna cioutadas de Laytora o ciutadana desanaua 0 moria 
ses testament . . # Archives, p. 40 1. 2, Même sens dans un texte de La 
Plume (Lot et Garonne) 1281: ,Empero si desanava del dit Guiraut de 
Galart son filh, ses heret . . .* Annales du Midi 1899 p. 494, L 4. 

desgolhatz, v. 86 — ,égorgés* — Of, esp.: degollar. Lespy ne connait pas ce 
mot, et Doujat, s. vo: degoñilha, et Mistral s. vo degowla 2, ne le con- 
naissent pas avec le sens qu'il a ici. 

despieytos, v. 24 — „irritable* — Cf. Mistral: despichous. Lespy 8. vo: des- 
pieutous ne connaît que le sens de: „qui cause du dépit* que nous avons 
sans doute dans Garros, Pyrrhus v. 86: Hortuna despieytosa — la fortune 
jalouse et qui prend plaisir & dépiter les gens. 

eixadas, v. 148 — bâches“ — Cf. Mistral: eissada, 

eseassit, v. 129 — „fini* — Mr Michelet traduit par: „me trainant sur des 
échasses* et dans cette traduction „Echasses* est sans doute un lapsus 
pour ,béquilles* qui se dit en effet: escassos. Quant aux ,échasses“ ou 
tchancos ou ne se „trains“ point sur elles et, au contraire, il faut être 
fort ingambe pour s'en servir. — Quant à notre sens, il est tiré de usage 
de Vic-Fezensnc (Gers) où escassit se dit d'un homme de constitution 
ruinée. Ce mot me paraît proche parent de l'esp. escaso, du prov,: escars, 
escas, et du vx fes: eschars. 

escata, v. 132 — ,squames* — Cf. Garros Epistola IT, vr. 35—86: 

Tira prumé, tira la grossa busca 
la gau tos oclhs d’escata ples, ohusca . . . 

Le sens n'est pas douteux et est celui que nous trouvons encore & L, S, 
et ailleurs: ,écaille, squame.* Ces squames sont probablement d’origine 





Eglogue de de Pey de Garros 8301 


dartreuse, Of. Mistral: escato et d'autre part dans Littré, =. vo dartre, 
eette phrase d’Ambroise Paré: ,autros ont des dartros squnmeuses aux 
pieds et aux mains* oü l'on remarquera l'épithète ,squamouses* qui 
rappelle notre escata. 

esclossit, v. 129 — „sans forces“ — Faute do mieux, nous assimilons co mot 
au: desplowei, desclousai de Lespy. — (Déscloussi = empêcher une poule 
dé couvor, en l'enfermant ou en la trempant dans l'eau, A# desclowsséchin 
= on empêche une poule de couver; Desclousside = (poule) qui ne veut 
pins couver, à Canenx-et-Réaut (Landes) — G. M.] — ce mot, sigaalé par 
Mr Millardet, ost asscz répandu, mais nous ne pensons pas qu'il ait du rapport 
avec notre texte. Le verbe ciouci, dont il est formé, so trouve dans Doujat. 

espeluzat, v. 194 — ,décati* — Cf. Lespy : cspeluea. 

esquilhondrat, v. 157 — „loqueteux* — Nous y voyons un dérivé de esguindrolh 
„lambeau d'étoife, chiffon“ qui nous est foarni par Garros, Ag 1 v. 46 où 
Guirauda dit en parlant de soldats marandeurs: 

Etz no m'an pas leivat en esquindrolh 
per caperd deus enhans las vergonas, 
Do esquindrolh se sera formé *esguindrolhat et par métathèse, sous l'in- 
fluence, peut-être, du synonyme espelhonndrat, qui existé nn pen partout 
"mir le domaine Gascon: esguilhondrat, 
v. 198 — ,goinfres* — Cf, Doujat: „galhofre, goinfre, grand pendart*; 

Mistral, galafre; et l'usage en waint endroit, 

garrophlard, v. 19 — „grand escogriffe* — Nous voyons, à tout hasard, dans 
ee mot, que nous ne trouvons nulle part, un dérivé de garro, jambe — 
[de garrophlard, rapprocher peut être garrhé, garrhus (s, m.) mutin, 
querelleur* ainsi traduit dans le lexique des Fables causides de La Fon- 
taine, édition de Bayonne. G. M] 

gat boral, v. 4 — „chat borgne* — Ils ont assez mauvaise réputation. Of. 
Lespy 3. ve borni: „ingwiet coum 1 gat borni“ — id. s, ve gat: „feniant 
comm ie gat bormi* — Mistral 8. vo cat: ,barja coume de cat borgne, 
Comme ou voit, où prête aux chats borgnes beancoup de défauts jusques 
et y compris ceux des pies, également borgnes, 

v. 188 — „les joues creuses* — de telle sorte qu'elles semblent se 
toucher et avoir été cousues intérieurement l'une à l’autre, — Mr Micholet 
traduit par „bouche muette“ qui se dirait ,pots cosut*, On n'a jamais 
pris les joues pour l'instrument de la parole. 

ges, v. 111 — „point“ — Cf, Lespy: gees. Ce mot ne doit pas être confondu 
avec le ges que donne Doujat dans l'exelamation: ges paura et qui est 
une altération de: Jésus. 

hemeré, v. 156 — „fumier“ — Dans les Archives p. 67 art. 08: femorers; ibid. 

 p: 181 1. 11 femere et de même 1, 19. Tl s'agit, dans cos passages, de 

dépôts communaux d’ordures — cf. notre Introduction. 

‚hera, v. 80 — „il forait* — [Cotte forme de conditionnel se retrouve en anc, 

à prow: feira, fera, A. Jeanroy] — Cf. sur eotte forme en gascon A. Zauner 

Die Konjugation im Bearnischen dans Zeitschr. f. rom. Phil;t, XX p. 469. 
— Voir un autre exemple dans Garros Eyl. 1 v. 2: 





J. Ducamin 
Avqèra augera, tant es böra 


Si tu Pamauas et t'améra. 

herramens, v. 149 — „outils® — Cf. Mistral: ferramen; Ader, Gent. v. 1785. 

Herran, dans le titre — „Ferdinand® — ,Garros, — dit Mr Michelet p. 50 — 
mous fait dans aa Quatrième le portrait , . . d'un soudard lou Herran, le 
Ferrailleur . . .* — La traduction est ingénieuse et moins prosaÿque que 
In nôtre, mais ne a0 justifie guère ni par l’étymologio ni par l'usage, En 
supposant que Aerra puisse signifier ,ferrailler“, ferruilleur se dirait: 
herraire ou herradou, Quant à l'usage, il nous donne herran soit comme 
adj. au sons de: „gris de fer“ (cf, Lespy: ferran et herran) soit comme 
nom propre au sens de „Ferdinand“ (cf. Mistral: Ferrand). C'est co 
dernier sons que nous avons ici. Garros aime d'aillours à donner comme 
titres à ses églogues los noms des porsonnages qui y figurent: Ægl 2: 
Mauberdot (notons à ce propos que Berdot était employé comme prénom 
4 Lectoure; cf. Archives, Table des noms: Berdot de Lubet); Egl. 8: Menga, 
Rankina; Egl. 6: Chabot, Joana; ete. ete, — Cette forme de Ferdinand 
so retrouve en Catalan et en Espagnol et, par ex, dans lo Foema de 
Ferndn Gonzäles, Ferran s'emploie concurremment avec Fernando, Fernan 
et Fernando, — Herran ou Ferran s'emploie d'ailleurs sur notre domaine soit 
comme prénom, soit comme nom de famille, On le trouvera comme nom 
de famille, plusieurs fois, dans l'Index de A. Du Bourg, Ordre de Malte, 
Histoire du Grand Prieuré de Toulouse. 

heytis, v. 97 — „replet* — CH, fgs. ot prov. faitis ot ital. fatticio: „ben com- 
plesso, di solide membra* Körting 3572. 

hiölas, v. 61 — „fioles* — Cf. Mistral: hiolo, 

hoast, v. 58 — ,houssine* — Cf, Lespy: hoaste, 

huta (s'en anec a), v. 70 — „il prit la fuite“ — Ana-s-en à huto se dit encore 
à L. 8. dans le même sens et sur à Auto s'est formé le verbe ahuta-s 
s'enfuir. 

lages Bonhome, v. 4 — „Jacques Bonhomme* — le type bien connu du paysan 
français, Il est à noter que cette appellation ne se trouve ni dans Doujat 
ni dans Lespy ni dans Mistral, ce qui donnerait à penser qu'elle n’est ni 
d'origine ni d'usage bien méridionaux, 

las, v. 1 — ,hèlas* — Of. Mistral, u. vo 3. Doujat: „Iasseto, hélas, il se dit 
ordinairement par risée.# 

Iassit, v. 130 — flétris — Ci. Mistral: fleche, et l'usage de L. 8.: un frut lassit, 
wo flou lassido. 

liphre, v, 97 — ,grast — Of, Lespy: lifre, 

lis, v. 40 — „lisse* — Donjat: , liés, lisse, poli, uni. Æa-ssen les pots lisses, 
s'en graisser le museau, sen donner à travers les joues. Dono Léreto, 
Dame Lise, la bouche.“ Cette citation aidera, ercyons-nous, à mieux 
comprendre le passage: „ses lèvres étaient plus onctueuses, mais pas sa 
parole.* 

logät, v. 25 — „maison d’&cole* — Nous traduisons d'aprés le contexte. Ce 
mot doit probablement ce sens à ce fait que l'école se faisait dans une 
maison louée par la commune. Cf, A, Breulls Comptes des Consuls de 





Eglogue 4e de Pey de Garros 303 


Montréal du Gers, 1ère partie p. 74, art. 16: „Item plus pague a mie Johan 
de Labadia sus lo logue de l'ostau que fo balhat au macate de l'ascola XVI 8° 
Cf, encore Comptes consulaires de la ville de Riscie p, LXI, par. 8 Ins- 
truction publique: „... C'est seulement à partir de 1487 que reparaît [dans 
les Comptes] une dépense annuelle concernant, non les gages du régent, 
mais le loyer de la maison d'école, loyer qui varie de I à 3 dena. 

lymacz, v. 145 — „osonrgots* — Il s'agit bien ici du limagon ou escargot ot 
non de la limace, quoique Doujat dise s, ve limawc: ,limace, limaçon 
sans coquille“ — Cf. Lespy: limac. AL. S, le limaçon à coquille c'est 
limac où escargol et la limace: lotcho. 

magolent, v. 182 — ,malade* — Of. Mistral: magoulent, avec deux exe, de 
Dastros. 

magrêra, v. 10 — „malgre chère“ — Cf. Lespy: magrère, magrou. 

majorau, v. 151 — „berger® — Cf. Lespy: mayourau; Mistral, majourau 2; 
Ader, Gent. vv. 787, 2014, 2591. Doujat: majowraut ne connaît pas ce sens, 

mandossana, v, 57 — „coutelas“ — Cf, Godefroy: ,mandoucene arme plus courte 
que l'épée et plus longue que la dague, appelée apparemment de Ia sorte, 
suivant Le Duchat, de quelque seigneur espagnol de la maison de Men- 
doce, qui en aurait inventé l’usage.* — Co mot doit désigner lei quelque 
gros couteau de poche, comme ceux dont on se sert à la campagne, 11 
s'est pas probable que mossen Duran, qui était prêtre, portät une épéo. 

mangas, v. 142 — „mauves® — Of, Mistral: maugo. 

mayrolera, v. 55 — ,accoucheuse* — Cf. Lespy mayr 

mestierau, v. 152 — ,artisan“ — Cf. Lespy 8. ve. 

mezera, v. 9 — „ladre* — Cf. Lespy: meset. 

mossen, v. 20 — „monseigneur* — Mistral 8. vo mounsegne: ,titre d'honneur 
que l’on donnait aux saints, aux curés et aux paysans avancés en âge.“ 
— D'autre part nous lisons dans le Diccionario de la Academia española 
18e édit.: „mosen . .. titre que l’on donne aux prêtres dans plusieurs 
provinces*; — et dans Eserig: „mosen . . . aujourd’hui ce titre se donne 
uniquoment aux ecclésiastiques et surtout s'ils ne sont ni docteurs ni 
prébendés.* 

mosserigas, v. 142 — „mousserons“ — Costantin p.51 donne la moussairigo parmi 
les noms vulgaires du tricholoma Georgit, tricholome de la Saint-Georges ou 
mousseron. Mistral et Visner s. vo: moussairigo traduisent par „agarie 
dos haïes* et le tricholome ost en offet uno agaricinde, 

mus-aguzat, v. 188 — „lo nez long“ — parce que le décharnement de ce qui 
l'entoure et sa propre maigreur le font paraître plus long et plus pointu, 

nerviätz, v. 14 — „nerveux“ — Ce mot n'est donné ni par Doujat, ni par Lespy, 
ni par Mistral, 

pages, v. 27 — „paysan“ — Cf. Doujat, Lespy, s. vo. 

parriôla, v. 136 — „rebut* — Nous traduisons d'après le contexte. 

pelocas, v, 146 — ,épluchures“ — Cf. Mistral: pelofo; Lespy: peloque. Ce sont 
exactement les enveloppes soit des céréales (spathes de maïs, balles de 
blé, d'avoine ete.) soit des légumes (gousses de haricots, petits pois, fèves 
etc). Le sens n'est pas: qu'il so fait du pain avec ces pelocas, mais 





J. Ducamin 16 


qu'elles lui tiennent lien de pain, qu'il los mange en guise de pain avec 
son companatge de camparés ot de lymaes. — Il y a probablement là un 
souvenir des siliqwis de la Parabole de l'Enfant Prodigue, Luc 15, 16. — 
[las pélokes — débris, peaux de pommes de terre, ou enveloppes du maïs 
À Canenx-et-Réaut (Landes) — Las pélokos = les enveloppes de maïs à 
Lembeye (Bassos-Pyrénétes). Cf. catalan „pello (m.) = la closca 6 esclofolla 
de la nou, castanya, ametlla; = lat. cortex“ (Lavernia), Cf. Lespy pelou 
et péloque, Cf. peluca, donné comme signifiant „Splucher“ dans le Lexique 
des Fables causides de la Fontaine, édition de Bayonne. Æspélonca = 
éplucher (le maïs par ex. ou les légumes de In soupe) À Canenx-et-Réaut 
(Landes) et à Lemboye (Basses Pyrénées) — 6. M.] 

perpitos, v. 23 — „peu disort* — Ce mot signifie: „qui a la pépie“ maladie 
qui a deux effets 10 fuire boire 29 ewpêcher de parler. 11 n'est dit nulle 
part que mossen Duran soit un ivrogue, mais il est aceusé de ne pas 
savoir parler au v. 22, Do là notre traduction, Il ya ainsi une corres- 
pondance assez exacte entre le v. 22 et len vers 23 et 24, perpilos se 
rapportant à ny plan parlé et despieytos à my mes plan viue, — A L. S,: 
wa pa la perpito=il a la langue bien pendue — Cf. Lespy perpite; 
Mistral: pepido, pepidous. 

Pignssas, v. 149 — ,cognées* — Doujat: ,pigawo colgnse, bache, pigassom, 
hachette, toupie. 

polejes, v. 16 [prononcez: poulejous, oxyton, rimant avec arraujous]) — „ronets 
d'arbalète* — Cf. Lespy poleyoo et les Comptes consulaires de la ville de 
Riscle, glossaire: poleyos, poleyons, poleya, Dans ces mêmes Comptes nous 
lisons p. 102 n. 3 cet extrait d'un réglement de 1469: ,seront leurs 
arbalestes de 18 carreaux ou environ et banderont à 4 poulies ow 2 s'ils 
sont bons bandeux.* — D'où il résulte qu'un arbaldtrier vigoureux faisait 
faire une économie importante de rouets: de là, sans doute, une plus 
haute paie. 

pourin, v. 119 — „poulain® — Il y a dans ce vers un rossouvenir d’un proverbe 
bien connu; of. Ader Catounet XLVIII et In note de Mr A. Jeanroy 
p. 226. 

ragatx, v. 76 — „goujat" — Doujat: „regach, regachou, goujat*. Mistral: ragas. 
Ader, Gent. 909: arregachaille = valetaille d'armée. 

ras, ef. tonut. 

reule, v. 53 — ,misérablement" — Nons voyons dans ce mot la forme gascoune 
de freule qui se trouve dans Donjat et dans Mistral avoc les sens de: 
„mince, téuu, fréle“ assez voisins de celui que nous lui donnons, 

spizon, v. 18 — „paie* —.Cf, Godefroy espison 2: ,gage*. 

taeañ, v. 57 — „vilnin drôle — Cf. Lespy: tacanh. Oe mot revient assez sou- 
vent dans Garros, . 

tapee, v. 65 — ,nussitôt — Ce mot se retrouve assez souvont dans Garros, I 
est encore employé à L. 8. sous la forme: fapè, et dans le möme sens. 

tirossee, v. 49 — „trainn® — Of. Lespy: tirassa; Mistral: tirassa et tirowssa. 

tonut, v. 118 — „tonda* — Nous traduisons littéralement cette expression, sans 
donte synouyme de notre: „se moquer du tiers comme du quart.* 





17 Eglogue 4e de Pey de Garros 305 


trauguilkät, v. 92 — „trone“ — Cf. Doujat s. vo: „tout percé, fendu, troué.“ 
C’est une épithète de nature et peut être une cheville. En tout cas, criet 
suffisait au sens. 

tubalh, v. 48 — ,crinière“ — Nous traduisons d’après le contexte. Cependant 
nous trouvons dans Ader Gent. v. 141: 

Peu d’alesan toustat, tubaillat, loungue couë 

où, dans ce vers tout entier consacré à la robe du cheval et à son poil, 
tubaillat ne peut guère se rapporter que à la crinière, et paraît bien 
signifier: ,à la belle“ ou „a la forte erinière“. 

txarritana, v. 62 — „gielait“ — ALL. S. tcharrita se dit de la poële où bruit 
de l'huile, de la graisse bouillante: la padéno Kétcharrito; Poli, la grècho 
Ké tcharriton. Mistral donne le même sens à charrita. Dans B. Cassaignan, 
Fantesios . .. vocabulaire: „tcharrita: bouillir, gargouiller“. Dans Doujat: 
„charrouta couler à reprises, gargouiller; charroutado, filet de vinaigre, 
huile, ete.; la quantité de liqueur qui coule à une fois de quelque vase; 
Charrot, le bruit que fait une liqueur en tombant à secousses, gargouille- 
ment. Nous en conclurons que &xarrita avait probablement & Lectoure, 
du temps de Garros, le même sens que charrouta à Toulouse du temps 





de Donjat. 

tziä, v. 29 — „tante® — Cf. Ader, Catounet LXXV, 1 et la note de Mr A. Jeanroy 
p. 228. 

ua, v. 117 — „egale“ — Dans ce sens on dit aujourd’hui à L. S.: uèro = 
#unariam. 


vnetat, v. 39 — „oint“ — Garros joue ici sur le double sens de unctat 1° syno- 
nyme de greizos comme dans Egl. 2 v. 78: 
E gant los potz vnctats auré 
De patacs l'hoste pagaré. 
2 oint du Seigneur, prêtre, comme dans Ps. 20, v. 19 (Michelet p. 17): 
Ara pot om creze 
Que-u Seño vengut es nos veze, 
E que de sa maison coelesta, 
A son Vnctat l'aurelha presta. 





Additions et corrections. 





Dans l'interprétation d'aucuns mots gascons qui pourroint apporter 
quelque difficulté que Garros a mise & la suite de sa Pastourade nous 
trouvons les précieux renseignements suivants sur deux mots de notre 


„hioles (v. notes s. vo hiölas) sont les diuers rejalissemens, qui 
sortent d’vne vaine, ou plaie, et d’autre trou, et canal“ — Notre tra- 
duction du v. 61: „par grandes fioles“ doit donc être changeé en: ,à 
grands jets.“ 

„Pparriole (v. notes 8. ve parriôla) c'est un ieu de petits enfans, 
qui comme par mespris getent par sur leur teste leurs bonets, ou autre 
chose, signifiants le mespris, qu'on fait du fruict, pour l’abondance 
qu'on en a.“ — ce qui justifie notre traduction du v. 136. 





La Pourcairouleto‘). 
Légende populaire recueillie en 1864 à Belesta (Ariège). 
Par 


Louis Lambert, 
Directeur honoraire de l'Ecole Nationale de musique, de Montpellier. 























ma-rit s'en ban guer-ro, que lan re - gre - to 


Chi bergo auzi conmplento de Madamo del Fort? 
Sonn marit s'en ban guerro que ln regreto fort, 
A la siéu pauro fenno, de la cale quità. 

«— Bous rocoumandi, maire, ma fenno à pla gardi, 

5 Que li croumpets de raubos tant qu'elo nen bourdrü: 

E à la bostro taulo que la fasquets manjä.» 
Mès al cap de sieis méses sa sogro ni a dit: 

«— N'ai auzidos noubèlos,  fenno, de toun marit: 
N'ai auzidos noubelos que toun marit es mort, 


1) Cf. Damase Arbaud, Chants populaires de la Provence, La Pourcai- 
roleto. T. I, p 91. — Milà y Fontanals. Romancerillo catalan. La noble 
porguera p, 200. — Pelay Briz. Cansons de la terra. La Porquoyrola T. I, 
p. 178. — Horsart de la Villemarqué, Chants populaires de la Bretagne. 
L'épouse du Croise. T. I, p. 239. — Jérome Bujeaud. Chants êt chansons 
populaires des provinces de l'Oucet. Le chant de Joussenume. T. II, p. 215. 

20% 





Louis Lambert 


Te cal cambia de sorto, cal anà gardÿ’s pores. 

Aro, poureairouleto, de sort te cal cambiä; 

Al vaut, sus lou serre, les pores and gardà.> 

Lai crespos © lai raubos si ni a feitos dichà; 

Uno raubo de sargo que ni a feito cargä; 

Alk uaut, sus lou serre, les porcs anà gard. 

Al cap do söt annados marit ben arribä. 

Uno ouro lens de bilo trobe’no feuno à l'ort, 

I demando ount demoro la Madamo del Fort. 
«— Aro, digats madono, que fouchats aquest ort, 

Sabots coussi so porta la Madamo del Fort?» 
«— Elo s'ei pla pourtado, omai s'en porto pla; 

Sonn ome es à la guerro  despoi söt ans passats; 

La troito de sa sogro bé ni a feit un gran tort, 

Quo al cap do sicis méses im feitis gardd's porcs; 

A la siôu pauro norro oertos be n'in fa pla, 

Io pa de In falièro, les pores i fa gardh.» 
=— Aro, digats madono  debets onnt ba gard?» 

«— Al naut, sus lou serre, que À a’n tant gran falgà; 

Achi la pauro fenuo cado joun ba plourà.» 

Le Moussu pren la course, si la ni ba troubà. 

Trobo la pauro fenno sietado sus un ro, 

Que plouro e que souspiro le Guilhaumes del Fort. 
«— Digats, pourcnirouleto, de chi aquestis pores?» 
<— Les pores soun de Guilhaumes, de Guilhaumes del Fort;» 

Non siran poi pus aro, que m'an dit qu'èro mort.» 
«— Digats, pourcairouleto  abets espertinat?» 

«— Nani, mani, moun siro, n’ei pas esportinnt; 

Del pa de la falièro noun podi pas manjà.» 
=— Digats, poureairouleto, boulets pos émbarrà ?> 
«— Nani, nani, moun siro, m’on podi pas and, 

Enearo ai la counoulho que me cal acabä, 

E mès un feich de legno que cal anà coupà,» 

Le Moussu pren l'espazo, si ln n’i ba coup. 

Al fonnze de In serro bé li anguec pourtà. 

«— Digats, pourcairouleto, ount pourri bei loujà? 

Qun loje din la bilo qu'iéu posque demandi ?> 
«— En dintrant din la bilo, que siots dintrat d'abord 

Demandats ount demoro ls Madamo del Fort.» 
«— Azo, digats, Madamo, me pouiribs poi loujü?» 
«— Obé, obé, moun siro, bé boni pouden loujä.s 





La Poareairouleto 


<— Aro, digats, l'oustesso, ia dequé pèr soupà ?» 

<— O, pèr ma fé, moun siro, tout so que bous enldrä; 
De perdics e de calhos, capous entrelardats, » 

Quan fousquée à la taulo, so bèn A rebirà; 
Bets la pourcairouleto que benid d'embarrà, 
Al founze de la salo elo so ba sietà. 
«— Benets, pourcairouloto, À taulo per soupà,.» 
#— Nani, nani, moun siro, nou la cal poi menä, 
A la poureairouleto, airib la malbesà.» 

Le Moussu pren Ia mico, un troi min ba coupä. 
<— Nani, nani, moun siro, nou nÿn cal poi dounà; 
’chi i a pa de falièro, si bol, nen manjarà, 

Si élo nou ne bol post) que ne ba pot dichi.» 
Le Moussu copo uno alo si la min ba pourtä, 

«— Tenets, pourenirouleto, 'chi n’aurets pr sonpä.» 
La treito de sa sogro in courrut rispà. 

«— Dichats, dichats, l’oustesso,  dichats i le manjä.» 

«— O per ma fé, moun siro, l'a pos ameritat, 

’chi i a pa de falièro, si bol n’en manjarà; 
Si élo nou ne bol pos, que ne ba pot dichà.» 

«— Aro, digats, l'onstesso, chi aurei pèr couchà? 

E quno coumpagneto  boui me boulets dounà? 

«— ’chi i a la pourcairouleto, boui la podi dound, 
Que ja nou l'aimi geire, bous la’n poudets menà.» 

«— Aro, poureairouleto, s’en cal an couchä,» 

«— Nani, nani, moun siro, acù se pot poi fü.» 

En dintrant din la crambo, se boutec à plourà, 
De bese que sa sogro la boulib ‘bandounà. 

«— Qu'abets, pourcairouleto,  qu'abets tant à plourh?> 

<— Moun marit es en guerro  denpei sèt ans passats, 
Bel ounou li gardabi, me la cardrä quità; 

La treito de ma sogro aneit me l'a fa fn.» 

«— Calhats, calbats, Madamo, Guilhaume es arribat: 
Ne plourets poi pus aro  vostre malhurous sort, 
Que soun bostre Guilhaumes le Guilhaumes del Fort.» 

«= Gran Diéu; quno noubèlho que recebi aci! 
Cxesid de n’estre béuso  retrobi moun marit!» 
Quan ben la maitinado, les porcs fan que renä. 

«— Oh! Ihebo te, treijasso, bei t'en les alargü.» 


2) On prononce bolpos en un seul mot, avec l'accent très marque sur bol. 





310 Louis Lambert 4 


90 «— Nani, la pourcairouno nou pus lei gardarä; 
Mandats i bostro filho, qu’isu les ai prou gardats. 
Si n’érots poi ma maire i6u bous farid penjà; 
Dins uno tour carrsdo iéu bous farid boutà; 
A ma sor, la trinflanto, bé la farid crem.» 


Variantes. 


13. Le pa de la falièro, les porcs te cal gardà. — 17. En dintrant din la 
bilo, trobo ’no fenno à lort. — 24. Nia feitos e pla feitos, i a feitis gardà’s pores 
— 27. De qun coustat se biro, de qun coustat i ba? — 35. Ia adt ans que lou 
ploure. — 42. Le feichet de la legno, la fusado acabà. — 44. A la mountagno 
basso. — 53... . d’acd nou mancarà. — 55. Quan la pourcairouleto es bengudo 
embarrà. — 64. De perdics e de calhos, un troi nÿn ba ’squird. — 66 ....i ba 
courri doustà. — 72. Quno de bostroi filhos boui me boulets dounà? — 83. Calhats, 
pourcairouleto, bous bèni counsoulà. — 88. Digos, pourcairouleto, nou te bos poi 
Iheb? — Les porcs soun à l’estaple, que nou fan que rend. — 91. Fets i and 
ma sorre. 


Le futur à la place du présent. 
Par 


L. Clédat à Lyon. 


A la fin d'un de ses articles de „Melanges“, si précieus pour 
l'Histoire de notre syntaxe!), M. Tobler examine rapidement l'emploi 
euriens, mais assez rare, du futur à la place du présent. Je voudrais, 
après Ini, présenter quelques observations au sujet de cet emploi. 

On peut, je erois, distinguer trois cas: le futur d'atténuation, le 
fütur d'habitude et le futur de conjecture. 


I. Futur d'atténuation, 


C'est le cas de „Je voudrai descrire . .. La vie saint Tomas“, 
pour „je veus décrire“, lä où, dit M, Tobler, la langue actuelle emploierait 
de préférence ou aussi bien le présent. En réalité, avec vouloir, la 
lingue actuelle n'emploierait pas le futur, mais toujours le présent (ou 
le conditionnel). En présentant la volonté actuelle comme fature, on 
en atténuait l'expression, de même qu'en la présentant comme con- 
ditionnelle dans la forme encore usuelle „je voudrais“. Nous employons 
aujourd'hui, avec une nuance de sens analogue, le futur des verbes 
tels que prier, demander: „je vous demanderai de me passer ce livre.“ 
Et de même, pour introduire une explication, „je vons dirai que . . .# 
(= je dois vous dire que ...), qui ne s'emploie qu'à la première 
personne; il vous dira que n'aurait pas da tout cette valeur. 


U. Futur d'habitude. 


„Un jour il vous fera bonne mine, le lendemain il vous tournera 
le dos“, au lieu de „Un jour il vous fait bonne mine, le lendemain il 
vous tourne les dos“, au sens de „Sa nature est de vous faire un jour 
bonne mine et de vous tourner le dos le lendemain.“ 


1) Premier volume, traduction Kuttner et Sudre, p. 522-335. 





312 L. Clédat 


11 faut d'abord éluguer un des exemples de Tobler: 
Et puis fori on troque et de cha et de la: 
Ja si tros petit coup parmi eus ne ferra, 
Qu'il n'en abate tant com In hache ataindra, 

Le sens n'est pas: „Sa nature est d’abattre du moindre coup ceus 
qu'il atteint On a là un futur ordinaire. Le narrateur se place par 
la pensée, comme il arrive souvent, au milieu des évènements, et il 
annonce que le moindre coup de la hache ainsi maniée va abattre tout 
ce qu'elle atteindra 1). 

Quelle différence y a-t-il entre le présent et le futar d'habitude, et 
entre le futur d'habitude et le futur ordinaire? Comparons: , C'est un 
homme excellent: il rent service même à ses ennemis, — C'est un 
homme excellent, il rendra service même à ses ennemis, — Quand il 
aura suivi cet enseignement moral pendant quelques années, il rendra 
service même à ses ennemis.“ Dans la seconde phrase, il résulte du 
contexte que l'action n'est pas annoncée comme devant se produire, ec 
qui est la signification normale du futur, mais comme powvant se pro- 
duire à l’occasion, cette possibilité résultant de la nature du sujet. 12 
rendra service équivaut alors A: il est capable de rendre service, il est 
homme à rendre service. L'idée de la réalisation future de l'action 
disparaît presque devant celle de la capacité présente de la réaliser. 
Il ÿ a toutefois cette différence avec le présent d'habitude, que le présent 
affırme l'action habituelle, tandisque le futur en indique seulement Ia 
possibilité occasionnelle. Autrement dit, entre #7 rent service et il rendra 
service, il y a la même différence qu'entre „il rent service“ et „il est 
homme à rendre service.“ 


IL Futur de conjecture. 


Ce cas est analogue à celui qu'offrent des phrases telles que „I 
sera venu hier — je snppose qu'il est venu hier.“ Mais les deus cas 
sont seulement analogues. De l'emploi de l'antérieur au futur pour 
une nelion passée, on ne saurait conclure, quoi qu'en dise Tobler, à un 
semploi correspondant du futur à la place du présent“. Car cet emploi 
ne correspondrait pas. Une action présente, aussi bien qu'ane action 
passée, doit être, au point de vue du fatur, exprimée par l’antérieur 
au futur, Il vivra ne peut absolament'pas siguifier: „on verra qu'il vit 
présentement.“ C'est il aura vécu, qui peut avoir cette signification. 

En transformant il est parti hier en il sera parti hier, on 
ne change pas le temps de l’action, on ne change que le point duquel 


1) CL le 2% volume des Vermischte Beiträge, p. 123, 





8 Le futur à la place du présent 313 


on la considère, et qui est exprimé par Vauxilisire if est on à sera. 
Mais en transformant il part en il partira, c'est le temps même de 
l'action qu'on changerait. 

I est parti = cela est, à savoir qu'il partit. L'auxiliaire marque 
la constatation présente d'un fait passé. Dans à sera parti, au sens 
de „je suppose qu'il est parti, on remet cette constatation à l'avenir. On 
peut aussi remettre à l'avenir la signification, dès maintenant acquise, 
mais non encore éclaircie, d’un fait présent ou passé: „Il est parti (ou 
il est absent); qu'est-ce que cela veut dire, ou qu'est-ce que cela 
voudra dire?*  VWouloir dire se met au présent ou au futur 
suivant que la signification demandée est considérée comme pouvant 
être indiquée des maintenant ou comme devant être éelaircie dans 
l'avenir. 

Done, la locntion , vouloir dire* (ou le verbe ; signifier“), qui exprime 
l'interprétation d'un fait présent ou pussé, se met au futur pour la même 
raison que l'auxiliaire, qui exprime une constatation, 

On peut également remettre à l'avenir l'attribution d'un fait, que 
l'on suppose s'être produit, à une cause permanente telle que la divi- 
nité ou la chance: „Ma mauvaise chance fera qu'il aura été averti.“ 
La cause est censée agir rétrospectivement au moment fatur où le fait 
sera établi. Cest ainsi que l'on dit: ,Dieu veuille qu'il ait réussi!“ 
et non: „Dien ait voulu.“ 

Telle est, il me semble, l'explication de l'exemple italien et de 
Vexemple espagnol par lesquels se termine l'article de M. Tobler. Les 
deus exemples français qui y sont joints sont allégués à tort, car ils 
contiennent le futur ordinaire: 

Hay, Judas, tant averas compaignons 
Qui pur avair fount de dieu livraisons. 


Entendez: „tu les auras pour compagnons en enfer, après leur 
mort.“ 
S'or puet If rois conduire son cors a garison, 
Bion savra reclamer Tervagan ot Mahom. 


Ce n'est pas: „on jugera qu’il sait bien invoquer ses dieus“, mais 
réellement: il saura duns l'avenir. Comme lorsqu'on dit: ,S'il réussit 
à vendre une si mauvaise marchandise, il saura bien faire l’article.“ 

L'emploi, avec une valeur conjecturale, des auxiliaires avoir et 
“être au futor, dans „l’anterieur au futur“, a entrainé par abus l'emploi, 


‚avec la même valeur, des verbes avoir et étre, surtout du second. 


Parcs qu'ôn disait i2 sera parti au sens de „je suppose qu'il est 


“partis, où en est venu à dire öl sera malade au sens de „je suppose 





314 L. Clödat fi 


qu'il est malade“ et il aura des ennuis au sens de: „il a, j'imagine, 
des ennuis.“t) 

Ayer dit à ce propos ($ 208, 2, c): „Comme un fait placé dans 
l'avenir est incertain, le futur peut aussi servir à exprimer la pro- 
babilité: I! sera malade.* Ceci est beaucoup trop absolu; il s'agit 
seulement, comme nous venons de l'expliquer, du futur des verbes avoir 
et être. Jamais il courra n'aura le sens de „il court probablement.* 
Et même avec les verbes avoir et être, ce n'est pas toujours qu'on peut 
exprimer par le futur la probabilité d'an état présent. Des auteurs 
étrangers de grammaires françaises croient qu'on peut dire: „naseyez- 
vous, vous serez fatigué. — Vous aurez la bonté de l'appeler, il sera 
dans su chambre®)® pour „vous êtes peut-être fatigué, je crois qu'il est 
dans sa chambre“. Il n’en est rien. Le futur de conjecture ne s'emploie 
qu'à titre explicatif, pour rendre compte d'un fait que l’on vient de 
constater: „Il n'est pas venu: il sera fatigué. — On ne l’a pas trouvé 
au salon: il sera dans sa chambre.“ 


1) Dans la phrase „Voyez-vous venir ce cavalier? Üe sera (ou ce va être 
Pierre“, il y a un véritable futur: quand nous distinguerons ses traits, ce sern 
sans doute Pierre. Il en r&sultern que c’ost actuellement Pierre, mais la supposition 


nétuelle n'est exprimée qu'indiroctement. 
2) Voy. Emile Rodhe, Essais de philologie moderne, I, p. 9. 





No sai que ses... 
Da 
V. Crescini in Padova. 


Nell'apprestare la nuova edizione del mio manualetto provenzale 
m'ingegnai di trarre il più acconcio partito che sapessi dalle osservazioni 
eritiche, ond’aveano onorato la prima reduzione del libro studiosi 
autorevoli, come il Meyer, I’ Appel, il Levy, lo Stengel, il Thomas. Ma 
non tutlo accolsi di eid che m'era stato proposto © suggerito: ripensai 
fra me stesso, pareechio, e disenssi: del quale talor faticoso lavorio 
appena compare la traccia nel testo novissimo, mentre ne fanno testi- 
monianza più manifesta le note, che mi trovo innanzi gli oechi, mano- 
serikte, e che potranno rinscire agli studi provenzali contributo modesto, 
ma non interamente forse spregevole, quando mi sara dato pubblicarle. 

E mi basti ora toccare di quella bizzarria, eui non venne fatto 
all'autore suo stesso di dare altro battesimo che no sai que ses. 

L' Appel non vuole ammettere che nella prosa finale, nel commiato, 
s'abbis a preferire la lezione di M a quella di CR. Nella prima edizione 
avevo riprodotto il testo Meyer, del’ quale crede l'Appel che fosse 
assolutamente migliore l’altro, che si doveva invece alle eure del Bartsch: 
© nella edizione pit recente volli un po’ristudiare anche questo com- 
ponimento per mio conto, su’ codici, tutti e quattro quelli, che ce l’han 
serbato, CMRa. Rispetto alla chiusa fivii per non appagarmi delle ragioni 
dell’ Appel, e per conservare la lezione di M, che riman solo contro 
CR, senza la concorde compagnia di a, il quale à mutilo.:) 


1) Appel, nella Zeitschrift für rom. Phil, XX 888—89, Cf, Meyer, 
Recueil, 178; Bartsch, Chrest. Prov.*, 69; Bartsch-Koschwitz, Chrest. 
Prov,, 72; Appel, Prov. Chrest.’, n. 86, p. 77; Crescini, Man. Prov.*, n, 11, 
p: 218. Vedi pure Grundriss, 389, 28, Dapprima il Bartsch arova seguita 
anch'egli la lez, di M: cf. Prov. Lesebuch, p. 58. Nella didasenlin da me 
premossa al n. 11 avverto che son notevoll i riscontri di Ma. 





316 


Ecco le due lezioni: 


M CR 
Vai, ses nom, © quit demanda e si hom li demanda qui l'a fach, 
qui Va fag, digus li d'en Rambaut, pot dire que cel que sap ben far 
que sup ben far una balla de foudat tota fazenda, quan se vol. 
quan si vol. 


Due sono le obbiezioni dell’ Appel: 

1. Contraddiconsi il battesimo no-sai-que-s’es, conferito al mostri- 
ciattolo curioso, e l’appellativo ses-nom (M), 

2. Le parole di M „digli di messer Rambaldo, che . . .“ derivano 
da tutt’altri che dall’autore, in contrasto come sono con espressioni 
della nota orgogliosa coscienza del principe poeta. 

1. Si badi: il poeta comincia e non sa che sin cid che incomincia: 
verso, strambolto, sirventese: no, nè l’uno nè Valtro: non sa frovar 
nome all'opera sua (v.4): finisce, e battezza la stranissima cosa appunto 
da no sai que es, onde ha comineiato. 

Escotatz, mas no sai que won, 
seinor, 30 que voil comensar , . , 
Er fenise mon non-sni-que-s'es . . . 

La stranissima cosa non ha, non pué avere uno de’'nomi usali: 
bisogna battezzarla „non-so-che-sin“, bisogna nominarla ,senza nome, 
sine titulo. Sono designazioni sinonime, che s'equivalgono, che si con- 
fondono: l'una dunque non esclude l’altra: non c'è contraddizione. Se 
uno non si sa chi sia, à senza nome, & in qualunque modo I’ „anonimo“. 
D’ altronde la parodia riesce ancor pit arguta e piena con la formola 
eonsneta de’ commiati, fatta ridicola da quel nomignolo muovo e con- 
tradditorio: vai, ses-nom . . ., come s'usava dire: vai, chansos . . .'). 

2, Che c'entra qui la coscienza? Non va presa sul serio nessuna 
parte di codesto trastullo. E scherzosa ed ironica & pur essa la lezione 
CR, la quale eontiene una vanteria giullaresca in forma di bisticcio, 
insipida abbastanza, laddove pit ardita e viva e personale riesce l'altra 
chiusa, quella di M, in cui, se proprio cosi piaccia, non manca lo spunto 
dell’ orgoglio, poichè Rambaldo afferma di saper fare una balla de 
Joudat quando voglia: non dunque per ingenita follia, ma per atto di 
volontä burlesca, chè altrimenti, par egli soggiungere, il natural senno 
da follie lo suole anzi preservare. Non si trascuri d’altra parte il fatto 


1) Gf. ‚per es. dello stesso R. d’Aurenga: 
T'en val, chanso.. . 
Mahn, Werke der Tr, I 69, 





3 No sai que s'es ait 


che il principe trovatore si presenta agli uditori in travestimento di 
giullare (v. 41): va da sè pertanto ch'egli chiada il suo scherzo in 
uno seroscio di risa, riconoscendo come fossero una balla de foudat le 
sue cobbole caudate di prosa, che, del resto, aveya annunziate e battez- 
zate secondo quella stramberia ch'erano ed aveun voluto essere, senza 
pretensione che non fosse giocosa in ogni punto, anche nelle linee finali 
dell’ esordio, ove si minaccia un prodigio tanto stravagante che mai 
nulla d'eguale si fosse visto in quel secolo & nel trascorso. 

Sennonchè il presumere di persuadere altrui per la sola virtü delle 
argomentazioni senza l’aiuto di novelle prove, ossia, nel caso presente, 
di nuovi eodiei, sarebbe alla sua volta owdatz più o meno rambaldiana. 
Pur troppo non ho scoperta nessuna redazione incognita del mon-sai 
que-s’es: e mi debbo tener contento d’avere almeno futto intravedere 
che le obbiezioni dell’ Appel non sono perentorie ed inoppugnabili. Ma, 
lasciando stare la chiusa, o che cos’ & questo capriecio, tutt insieme, del 
signore d'Aurenga? Non & agevole, parmi, dappertutto intenderlo: © 
non sarà forse inutile che ci soffermiamo x riguardarlo nel suo com- 
plesso. 

T. Ascoltate, ma non so che si sia, signori, ei6 che vo' cominciare: 
verso, strambotto nè sirventese non &, nè nome non gli 50 trovare: nè 
punto non so come furmelo se tale nol potessi compiere, che mai non 
se ne fosse visto fatto altrettale da uomo nè da femmina in questo 
secolo nè in quell’altro, ch’ & passato. 

U. Sebbene me lo teniate a follia, pertanto non mi potrei lasciar 
di dire il mio talento: non se me ne potrebbe trattenere: tutto quanto 
sara non pregio un poggese in confronto di eiö che adesso vedo e guardo. 
Evi dirö pereht: chè se io eodesta cosa vi avessi incominciata e non 
ve la traessi a capo, me ne avreste in conto di folle: chè pit amerei 
sei denari nel mio pugno che mille soldi in aria. 

[ll trovatore esprime il concetto che piü vale cid che si stringe oggi 
che eiö che si pofrä ottener domani; ed appliea il eoncetto al fatto 
suo: slegli ei limitasse ad incomineiare e non conducesse a fine il suo 
eomponimento strano, non commetterebbe follia? Egli pascerebbe d’ una 
vana promessu il suo pubblico se non compisse l’opera sua, se non 
desse intero eid che ha annunziato. Anche se codest’ opera sark poca 
eosa, varrà sei denari, meglio averla conchiusa, mantenendo la promessa, 
edar eid che si pu, che vanamente illudere, a termini lontani riman- 
dando l'esecuzione dell’opera e non finirla forse mai. Potrebbe 
riuscire assai meglio, valer mille soldi anzi che sei denari; ma quando? 
Domani, posdomani, mai forse: sarehbero mille soldi in aria in cambio 
de’sei denari in mano.] 





318 V. Croscinl 4 


LIL Mai non tema furmi cosa che m’ineregen il mio amico, eid 
gli vo’ chiedere, se al bisogno non mi vuol soccorrere tosto, poichè di 
soccorrermi proferisce con lungo ritardo. Piü facilmente di chi m'ha 
conquiso uon mi pud nessun altro corbellare. Tutto cid dico per una 
donna che mi fa languire con belle parole e eon lunghi indugi, non so 
perchè. Puö piacermi, signori? 

[Se un amico m'offre di darmi aiuto, ma non subito, con sua ecomodità, 
quando che sia, ed avverandosi il bisogno dell’ aiuto non me lo vuol porgere 
tosto, non men’ho a male: lo sapevo. L’amico non manca alla promessa, 
non m’ aven Insingato: nè io son vittima d’una illusione penosa, Chi 
invece a sè m'ha tratto, m’ha conquiso, m’ha fatto suo, quegli m’ inganna. 
E questa tale persona & una donna, che tiene a bada il poeta lunga- 
mente... La lezione cel, v. 28 (seguo e giustifico il mio testo), sta 
forge bene: n& fa mestieri correggere in CMR da cel a ci, secondo 
una mia stessa proposta, perchè il mascolino qui udombra meglio 
l'allusione vaga del poeta, che ancora non vuole indicare chi proprio 
lo abbia ingannato: la indicazione segue dopo, subito dopo, ed allora 
balza innanzi, söllevando il velo dell’ indeterminato aecenno precedente, 
una donna, colei che lusinga e tiene sospeso il poeta, fra vezzi e indugi. 
L'apparizione della donna e lo sbozzo dello stato psicologico del poeta, 
languente nel contrasto delle promesse e de’ differimenti, ci chiariscono 
le oscuritä di tutta la parte che precede. Meglio che i mille soldi fatti 
balenare, i sei denari stretti nella mano: meglio ciö che adesso si vede 
e si possiede che ciö che iampeggia nel futuro.] 

IV. Chè bene son passati quattro mesi, si, e più di mille anni mi 
pare, che m’ha accordato 6 promesso che mi darà ei6 che m’ & più euro. 
Donna, poichè il mio core teneto preso, addoleitemi di dolce l’amaro. 
Dio, aita, in nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti! Dio, che sara? 

[Questa str. svolge cid ch’& accennato nella prosa finale della str. 
precedente: ormai non s'arzigogola più: si parla chiaro: ed un raggio 
limpido si spande su tutto il componimento.] 

V. Ch’io sono per voi gaio, di eruccio pieno: ernecioso, gioioso mi 
fate trovare: e sommene partito da tali tre che nel mondo non ha, 
tranne voi, lor pari: e sono folle cantore di corte, tanto che me se ne 
chiama giullare, Donne, far ne potete a vostro modo, come fece donna 
Aima della spalla, che 1’ inguaind dove le pincque. 

[Chi & eostei? C’& qua sotto un qualche perduto favolello? Od 
ha ragione il Suchier, il quale mi seriveva tempo fa che forse non si 
tratta che d'un bisticeio popolare, press’ a poco del genere di quello 
tedesco del parroco Nolte? Se e'& chi domandi eonsiglio, gli si 
risponde: fai come il parroco Nolte. L'altro vuol sapere che abbia 





5 No sai que ses 319 


fatto il parroco Nolte. Risposta: wie er wollte (,com' egli volle“). Dalla 
stramberia formale si rientra, quando si frughi l’intimo senso, nel giro 
de’ consueti pensieri: il trovatore & pur sempre alle prese con una bella 
ingannatrice.] 

VI. Ora finisco il mio non-so-che-si sia, chè cosi l’ho voluto battez- 
zare: poichè mai non udii nulla d’eguale, ben lo debbo cosi chiamare: 
e dicalo, quando l’avrà appreso, chi se ne voglia dilettare. Vai, senza- 
nome, e chi ti domanda chi t’ha fatto, digli di messere Rambaldo, che 
sa bene fare una balla di follia quando si vuole. 

C’® una parola ove il mio testo non corrisponde a quello del 
Bartsch e dell’ Appel; ed è al v. 13 er da me preferito a es: ma in er 
si accoglie il pensiero dominante della poesia tutta e brilla insieme il 
pregio che, tra molti difetti e corruzioni, tratto tratto il canzoniere a 
disvela, come raggio tra nubi. 





On the Bibliography of the Spanish Comedia. 


By 
Dr. Rudolph Schevill of Yale University (New-Haven). 


Although various scholars of today have made most valuable 
contributions!) to the bibliography ofthe Spanish comedia, nevertheless, 
the vastness of the field still to be covered leaves the largest part of 
the work undone, How great, indeed, not to say insurmountable, is 
the task of making an adequate bibliography of the ‘dramatic art of 
Spain during the siglo de oro, became manifest to me during a recent 
visit made to most of Kike important public Spanish libraries in Europe*). 


1) Among the more Ant outside of the Spanish Peninsula, mention 
may be made of Vollmöller, Morel-Fatio, Stiefel, Restori and Rennert, but their 
articles are scattered in so many publications, that it is by no means an ensy 
task to eollect them all. Bibliographers may possibly deem it wiser in the 
futaro to have less recourse to the older printed material, especially lists or enta- 
logues, notably where they do not mention the whereabonts of a comedia, It 
is of little value to swell the number of titles of plays or volumes which no 
longer exist, and a good rule would be to deal only with the material which 
has come down to us, 

2) Although I visited the chief libraries of Spanish Amerion, I found 
practieally nothing except some autos by Calderön. Comedias probably did 
not ft into the life of the early conquistadores, and when the state of the 
new colonies had become more Bettled, tho vogue of the older comedia had 
passed. Of. my article in Mod. Lan. Notes, May, 1905. In view of the absence 
of comedins in South American libraries, Lope de Vegn’s warning a los que 
Teen mis eseritos con aficion (que algunos hay, sf no en mi patria, 
on Italia y Francia yon las Indias, donde no so atreviö a pasar la 
eavidia) (prélogo to the Peregrino) sounds like an idle bonst, And what 
has become of the plays mentioned by Vera Tassis in the prologue to the Dih 
part of Calderön's comedins (1682): quantas (comedi Imprimes en 
Sevilla para passar a las In as gradtan con el nombre D. 
Pédro (Calderön)? Uf. also D. Juan Ruiz de Alsrcôn y Mendoza, por 
D. L, Fernändez-Guerra y Orbe, Madrid 1871, Ir» Parte, Cap. xvii. 

Bemanische Forschungen XXIII. 1, 21 


r 





322 Rudolph Schevill 2 


After examining, with all the care which a limited time allowed, the 
mass of comedias in manuscript as well as in printed form, I reached 
the following eonelusions which I trust can be made clear in these few 
pages. In the first place, it never will be possible for anyone single- 
handed to overcome successfully all the diffieulties by which the 
monstrous task of writing a complete bibliography of the Spanish 
eomedia is surrounded. It is not alone a matter of classifying and 
introdueing order into a chaotie field of unlimited dimensions; it is a 
question of treating with an equal cireumspection following a plan 
determined beforehand the material which is scattered over Europe in 
both publie and private libraries. To compass this end, it would be 
advisable for a small number of scholars interested in the literature 
. of the Peninenla to coöperate, to survey the field and to allot a portion 
of it to each, before entering upon the study of manuseripts and editions 
together with the score of questions which the subject presents. But 
harmony of method among the various bibliographers is indispensable, 
lest the innumerable discrepancies already in print be multiplied. In 
the second place, the ground must first be cleured of all valueless 
encumbrances, if the material is to be successfully attacked. The process 
of total elimination of a portion of what remains of the comedia may 
meet with some opposition, but I feel convinced that no progress can 
be made before a fairly large number of comedias, manuseript as 
well as printed sueltas, are weeded out!), In the third place, no 
bibliography can ever hope to be final or irrefutable in all of its details. 
A number of enigmas confront one at every turn; the many lacunae 
1) Restori appears to oppose the omission of any suelta whatsoever. Si 
sontestö l’utilitä del costante riferire le indicazioni tipografiche 
delle tante sueltas che ho esaminato; sueltas che, salvole eccezioni, 
non hanno che un valore relativo, Io penso che nel mare magaum 
della bibliografia drammatica spagnuola ogni minuzia giori ete, 
Studj di Fil Rom. VI, 1898, p. 155. An examination of the texts of some of 
the sueltas which I have seen would convince Restori of their utter worth- 
lessness. Among the many thousands which may be seen in Madrid (Bibl. mac, 
and Bibl. munie.), Berlin (Kl. Bibl), London (Brit. Mus.), Parma (Bibl Pal.), 
and Vienna (Kk. Hofbibl.) — not to mention others — there are scores whlch 
commend themselves by no single feature; and this refers to both Mss. and 
printed sueltas, Their condition is a deplorable one; the author may be 
unknown, the text undated, unauthoritative and uuintelligible on account of 
matilations. While there is so much worthier material to be examined in con- 
mection with known playwrights, it will be hard to find scholarship and patience 
united and willing to be snerificed on material which does not bid fair to repay 
the labor required, 





8 On the Bibliography of the Spanish Comedin 323 


which must exist in its compilation will, it can be safely prophesied, 
never be filled ont, though it is to be hoped that many a desired volume, 
now mnknown or inaccessible, will get into the hands of scholars in 
the course of years, possibly when some private libraries in England 
and Spain which are now closed to those who are really interested, 
will admit the wandering student to their treasures, Such diffenlties 
face every bibliographer, however, and should not deter lovers of the 
great literature of Spain from making the necessary beginning. 

The question which naturally arises first is that of a history and 
classification of the manuscripts. Even a slight acquaintance with 
those which one finds in the large libraries would make it evident that 
their career has been a chequered one. The majority of the: truly 
valuable ones, that is, those dating from the first third of the seven- 
teenth century, resembles a battered remnant which has survived some 
great upheaval; while the later ones, chiefly copies, though found in greater 
sbundance, show equally hard usage. Bat not only does their appear- 
ance furnish a elue to their history; this can frequently be completed 
from ample testimony to be gleaned from various sources. It appears, 
at the outset, to have been a custom extremely common among practi- 
eally all writers to endanger the existence of a manuseript by entrust- 
ing it immediately after its composition to some friend. When the 


work chanced to excite a wide-spread interest, copies were quickly 
made, and the contents of many a noted book thus became known 
considerably before its official publication. Only a few examples from 
among the works of some of the most noted men of the century would 
convince one of this fact’). The privilege of reading a tréatise or 
novel still in the bandwriting of the author was of course abused at 
times, and the complaints which have come down to us concerning the 


1) In his prologue al eurioso letor, (Guzman de Alfarache, parte 2a) 
Aleman says; por haber sido prödigo comunicando mis papeles y 
pensamientos, me los cogieron al vuelo, de que viendome (si deeir 
se puede) robado y defraudado, fuè necesario volver de nuevo al 
trabajo etc. The first part of Don Quixote was apparently well known before 
it was printed (ef. Barrera, Nueva Biog. de Lope de Vega, p. 121); and the 
294 part by Avellaneda also indicates an acquaintance with the real 2nd part 
by Cervantes, Quevedo states in the prologue to his sueños (a los que han 
leido y leyeren) edit, of 1629: Tuve facilidad en dar traslados à los 
amigos; .. : ouando porla ganancin que se prometieron ... algunos 
mercaderen extranjeros las pusieron en la publicidad de la imprenta. 
» +. Y porquen zcan lis demasias del hurto que han padecido 
los demäs papeles, #aco de nuevo etc, all of which shows how freoly Mes. 
were eireulated before they were printed. F0 





324 Rudolph Scherill 4 


free use which was made by literary eompetitors of manuseripts in 
cireulation, throw an interesting light upon the history of many Spanish 
books. Bat if manuscripts in general were thus handed ‚over to the 
tender mercies of the author’s friends and enemies alike, none among 
them were manifestly subject to greater vicissitudes than those of the 
playwright. To follow a manuseript after it leaves bis hand, is to 
pursue it through a maze intrieate with bibliographical diffieulties. 
These eonsist, on the one hand, in a study of originals and hastily 
made copies, both of which have been subjected to extended wander- 
ings over {he Peninsula; on the other hand, in questions of original 
authorship, cases of plagiarism together with accusations and recrimi- 
nations on the part of writers, siage managers, printers and booksellers. 
This state of affairs is more or less logical, if the history of the 
theatre is taken into account, By 1600 the playhouse had become the 
chief source of publie amusement and there was an ever-growing demand 
for comedias in all of the important cities of Spain, But it did not 
take the stage-managers long to recognize the fact that in order to 
maintain the popularity of their performances or to swell their audiences, 
it was necessary to offer the public a large variety. Therefore new 
plays were constantly much desired. The demand, no matter how 
great, was always met by the innumerable erowd of poetasters which 
had sprung up; and plays must, as a general thing, have gone 
directly from the writer to the stuge-manuger to be treated thence- 
forward as common property. It is not conceivable that any copy was 
as a rule kept by the author‘). After the licence to act a play had 
been duly obtained?), the latter had to be copied for the actors, in 
which process eutting, condensing and substitution began in order to 
adapt certain seenes to the stage. This is manifest in most 
But the life of a comedia®) was short and it is probable that only 
a few enjoyed suffieient popularity to warrant a recurring series of 
présentations. The manuscripts of a play which had run its course 
were conscquentiy held in little esteem, and were subject thereafter 


1) Cf. Lope’s view: no ha de andar el poeta guardandolas (come: 
dias), y mas quien les da (ä los autores) su mismo original, y ensu 
vida guardü traslado. Prologo sl lector, 17% part of his edllection, 1621 

2) It was probably no difficult matter to obtain some kind of official 
permit to act a play. ef. Schack, Gesch. d, dram. Lit, u. Kunst in Span. II, 185f. 

3) In a letter of Sept. 41h, 1683 (seo Barrera, Nueva Biog, p. 651) Lope 
seems to imply that à fortaight was a long time for the, reproduction of one 
of his plays. An earlier statement (Prol, 11% part, 1618) about comedias 
which were heard setenta veces, must have been applicable to very few. 





5 On the Bibliography of the Spanish Comedia 395 


to one of two fates. They either remained among the repertory of 
the first company and accompanied its wanderings from city to city, 
or they got by dubious channels into the hands of other stage-managers:) 
to be performed where the play was unknown; or they were bought 
by some bookseller who was anxious to throw upon the market a ven- 
ture almost certain to bring highly profitable returns. Owing to the 
ineressing popularity of the comedia, large sales of the latter in 
a printed form were assured. The wanderings of a manuseript, whether 
in autograph or mere copy, may frequently be learned from the 
lieeneia which, when granted by the township*) where the company 
had balted to act, was duly recorded upon the last leaves of the play. 
Once out in the world in this unprotected condition, the remaining 
history of a manuseript can be readily inferred. Most writers have 
left us bitter complaints regarding the treatment which their works 
received, and it was a foregone conelusion, that, whenever a comedia 
which bad fallen into the hands of an unscrupulous company of actors 
and cheap poetusters, which had been mutilated as well as furbished 
up with foreign matter, returned to the original author, he must have 
been a wise father who recognized his own child®). The number of 
comedias which never survived these peregrinations with all their 
wear and fear was undoubtediy very large. Whether it became im- 


possible thereafter for a writer to acknowledge the authorsbip of « 


1) Of. prologo al lector, 17% part of Lope's collection, 

2) Some of the censuras or licencins show that Mss, drifted from one 
Spanish province into another, and even into Portugal. ef. for ex. Gayangos, 
Catal. of the Mas. in the Span. lan. in the Brit. Mus. vol. I, pp. 90, 91: and Paz 
y Melia, Catal, de las piezas de Teatro etc. de la Bibl. Nac, Madrid, 1899); 
Barrers, Nueva Biog., p. 115, n. 1. In his Persiles y Sigiemunda, lib, III, 
cap. 2, Cervantes gives au account of a company of actore who obtain licencia 
to net from the corregidor. 

8) Cf. the valuable testimony in the prologo, 18% part of Lope’s collee- 

1620; el tentro n los lectores in the 15% part, 1621; the prologo, 
Ah part, 1621; and prologo, 21# part, 1635, Even more worthy of con- 
sideration is a passage from a letter by Lope to the Duque de Sessa when he 
had heard that the latter was collecting his Mas.: (1611) No sè si es sobra 
de tiempo 6 falta de gusto juntar V. ex» estos papeles que me 
eseribe; pero de cualquier suerte que fueran, ya que ygnorancias 
mias, on su original por lo menos, porque aunque tengan los nom- 
bres no serän las mismas, pues de partos y ndulterios ya notendrän 
la primera forma que les di en sus prineipios. Barrera, Nueva Biog. 
p- 172. Cf. also vol. IV of Lope's comedias In the Bibl. de Aut. Esp.p. xxl. 
Queredo in his Buscon, lib. II, cap. 9, spouks of the patchwork of current 
comedias, : 





vo Rudolph Schevill 


play because ho failed to recognize it in its garbled form, or because 
of personal pride, is hard to any. Nevertbeless the custom of attri- 
büting a comedin to an author „who never imagined such a thing in 
all bin Iifo®, or to some ingenio de esta corte, resulted directly 
from the treniment described. But the most deplorable consequence of 
the vielsnituden to which manuscripts were subjeeted was their arrival 
In great numbers on the bookseller's stalls where they were exposed 
to publie sale’); from tho latter place — and in what must have been 
a senrooly logible condition, if some extant manuseripts are a eriterion 
— they could get into print without any diffieulty. When a printer had 
issued a consigament of plays, his original copy was no donbt destroyed. 

Of the history of manuseripts a single writer of whom we know 
more than of any other of his day, Lope de Vega, can give the best 


puxale, As regards the career ofthe comedia after it left the author's 
hands, his testimony bears out what has been said above. It sbows 
ospooially Ihat tho rights of the author, stage-manager and bookseller 
were either not very olearly defined, or, if so, only in theory, and not 


sufficiontly protected in practice, It may be said with eertainty that 
Lope did not become aware of the value of his own manuseripis until 
meer Datei Age 6 Dip od Baia En 
preservation of his comedias through the press In this he was 
naturally forestalled by the appearance of unauthorized editions which 
brought from him many expressions of profound disspproval?). Bat 


D M wi poobabèy never de koouz wäh oertaisty wbeiber Loge had aug 
share whaswerer & dome vubemes dé dis endrezve which aggearré Ueber part 
mine, amd which de repliates ae umnatäuriged im mpüte of the Furt That Eher 
eh cnastmnRe te have bem peñntnl Érem orïipial Mas CE fee ex im 
protoge à des lreteres, 4 part, BEBE 

3) CK Bennet, Lie af Loge de Vega, p 19% Busen Suers Bing 
me VER DSL GE Ti Kan 2 apgencs irre, german à ie dook-mèr 


Mn 





T On the Bibliography of the Spanish Comedia 327 


dias and instituted a search for those which had become scattered, 
Many of them, however, must have been handed over to stage-managers 
immediately!) after completion and consequently become an absolute 
loss within a short time”). 

If, therefore, we bear in mind the treutment which the innumerable 
stage-productions received at the outset, the condition of the manu- 
scripts today will be better understood. An attempt to classify them, 
to establish possible relations should be the first task of a comprehen- 
sive bibliography. A practical subdivision of the manuseripts into the 

elasses might be made: (a) unquestioned autographs®); (b) 
doubtful autographs about the handwriting of which there can be no 
certainty. This class is recruited chiefly from those manuseripts which 
have survived the wear and tear of their careers in fragments not 
sufficient to identify them. (e) Copies contemporary with the author, 
which are, to be sure, hard to distinguish at times from (b), the doubt- 
fal autographs, especially in the case of writers of whom little is 
known. But copies are as a rule characterized by a clearer hand, or 
not infrequently bear indications of service in some theatre, Their value 
can often be determined by a comparison with other copies or editions. 
As regards the noted playwrights of the first half of the 17% century 
it would be advisable to make a fourth class (d) of those manu- 


scripts of which it can be asserted that, while not contemporary, they 
are still of the same century. Such a class, made for deserving copies, 


were altempting to get possension of some of Lope’s Mss, in an underhand way, 
the latter must have become a rare object as early as 1617, 

1) Of. the assertion: mas de ciento (comediae), en horas veinticuatro, 
pasaron de las musas al toatro. Egloga & Claudio, 1681. 

2) As regards the deliberate destruction of comedias by the opponents 
of the theatre, the subject has hardly been treated at all, There always existod 
in certain quarters an influential opposition to the stage, a kind of concealed 
movement which rocoived sporadic expression, however, from the earlist times 
through the eightoenth century. Some Vol. mise. (Varia hisp. do comoediis 
1716—90) in the Royal Libr, at Berlin contain the more recent attacks on the 
theatre. A history of this opposition remains to be written. 

8) Unfortunately, even about supposedly gonuine autographs, differences of 
‚opinion may exist. Thus Chorley said of Lo que ha de ser, ,tho original Ms. 
is one ‚of the treasures of the Brit. Mus,“ Fras. Mag. for July, 1859, vol, 60, p. 68. 

rera, Catal. p. 494 calls the play autografa; s0 does Schack, Nachträge, p. 48. 
Yet Renuert, Life ofLope do Vega, p. 311, n. 2, on the authority of Fitzmaurice- 
Kelly, calls it a copy. Morcover, it seoms possible that two authographs of 
‚the anne play should exist. On the comedia, El principe despeñado ef, 
Restori, ZIRPI, vol. 26, 1903, p. 507. 





328 Badolph Schevill 8 


may, through the aid of careful collation, establish the proper sequence 
of manuseripts of which the age and order would otherwise have to 
be loft undeeided. Last, the largest class, (e), embraces mauuseripts of 
the 18% century, They are for the most part prompters books or 
actors! copies which have survived by the thousands. Some are to be 
found in miscellaneous volumes bound together with printed sueltas; 
others are unbound and still tied in bundles or legajos, as they were 


entrusted to him*). It is of course possible that in some one of these 
miscellaneous volumes ar in the legajos a valuable manuseript of some 
lost play, concealed perhaps under a strange title, may be found. I, 


reading of a corrupted portion of a text. But this will 

entail an expenditure of much time and patience, with the results im 
proportion. 

The history of printed comedias and the condition of those which 

form a parallel to the above necount of the vicissitades which 

characterised the career of the manuseripts. In view of the fact that 

many thousands of printed comedias are still extant, the vast majority 

of which are sueltas without any authority for the constitution of a 

text, a bibliography must begin by a very careful selection of ihat 

which recommends itself for purposes of collation As regards the 


1) CE Schack, IL se Pers. y Sigis, IL cap 2, nes 
et in Bibl de Aut Esp: un poeta . - . de propésite con pe recitantes 
dias 





9 On the Bibliography of the Spanish Comedian 329 


proportions, has, been accounted for by the popularity of the comedia 
and by the fact that copies in manuseript were not long lived nor 
sufficient to answer the demand, Consequently the annoyances to which 
playwrights were already subjected by stage-managers because of the 
garbled versions of their plays produced upon the stage, were greatly 
increased when printed versions made their appearanee. Almost every 
writer has testified to the wretched eustoms which obtained among the 
booksellers whose methods were sure to make a single volume as 
imperfect an issue as possible‘), In the first place, doubt may be 
entertained as to the place of publication and the real editor of some 
volumes. Books were thrown on the market with such haste that all 
conditions militated against the issue of a good text, The manuseript, 
aflerreaching the printer in some roundabout way, could not have been 
in any. state very favorable to a clean redaction, With innumerable 
cuts and insertions — as examples still show — with whole pages or 
scenes missing, a manuscript could look forward to no remedy of its 
ailments at the hands of an editor who was anxious to have done with 
the matter at the earliest date and with the least cure and expense, 
The printer set up what he could read and omitted what he failed to 
deeipher, The printed form therefore added to the flaws already in 
the manuseript, misprints, chance punctuation, cheap paper and bad 
ink, Tbis slovenliness contributed more than anything else to the 
medioere character of the average Spanish comedia. Under the cireum- 
stances, the frequently repented complaint of playwrights, that certain 
plays issued under their name were utterly unknown to them, must make 
anyone who examines many volumes of comedias suspicious about 
the authorship of some of them. Garbled or cheap texis yield almost 
nothing, as a consequence, and the bibliographer's only hope lies in 
the fact that training and custom may quickly reveal what texts must 
be discarded and which reserved for collation and correction. 

À classification of all comedias printed up to 1800 is a task 
which above all others would appal the bibliographer who dared 
approach the subject singlehanded. The field may be divided first into 
two general heads, (I) comedias printed originally in some collection, 
in volume form, and (I) comedius printed as sueltus, The latter 
have been frequently gathered and bound together without rhyme or 
reason, but such volumes of miscellaneous contents nevertheless belong 

I) Their complaints, so frequently expressed, may be found in the prologues 
‚or dedieations of their works. In addition to Lope’s prologues, sce also his 
Epistols à Gaspar de Barrionuevo, and Schack, Il, 145 & 821. 





330 Rudolph Schevill 10 


to the second large group. The first subdivision of the collections would 
consist of (a) authorized editions of comedias by a single writer, 
and would embrace such works as Parts nine to twenty-two in- 
clusive of Lope’s collection, the two volumes by Alarcon, the second of 
Guillen de Castro and other similar collections. Critical editions of all 
these are an impossibility before a comprehensive and systematie biblio- 
graphy of the comedia has been aitempted'). The next subdivision 
(b) would include unauthorized collections of a single author. This 
class may occasionally be of use in collating or correcting texts, but 
in those cases in which it contains the only known form in which a 
play has survived, it must be approached with eircumspeetion. For, 
while on the one hand unintelligible passages are generally past all 
remedy when there is but one reading to go by, on the other hand, 
the risk must be avoided of attributing to a certain playwright a 
comedia which may belong to the number of those which he repu- 
diated as spurious. A third subdivision (e) would contain the mixed 
collections of various authors, ineluding those volumes of which the 
title bears but one name, while the contents are from different pens. 
This classification can be more easily carried ont, if the idea of a 
definite sequence and relation in the volumes of collected comedias 


is abandoned. With the exception of parts nine to twenty-two 
inelusive of Lope's collection and most of the series of the comedias 
escogidas (1652—1704), such attempts, as for example that of Münch- 

to hit upon a neat arrangement according to which the 
various volumes of plays issued between 1600 and 1650 form a definite 
sequence, is but so much labor wasted®). The class (e) would resemble 


1) The drawbacks of Barrera’s extraordinary catalogue, which will be felt 
‚chiefy in the future, are the statements based on hearsay and unreliable records, 
and the mention of volumes and titles of plays which no one has over seen. 
Such a bibliography cannot be nndertaken without a large number of systematic 
Vorarbeiten. It is to be greatly regretted that the Academy did not put off 
the pablication of Lope’s works, since no edition can be made definitive at the 
present stage of tbo bibliography of the comedia. Nor is s single reviower 
always in the position to make tbe fitting corrections. Take, ex. gr. the Aca- 
demy’s edit. (Vol, vit), of El Bastardo Mudarra, supposediy printed from an 
authograph and yot fall of mistakes; and then cf. Restor’s review ZIRPh., 
vol. 2 p. 502, in which be makes practically no corrections because be had 
at his disposal neitber Ms. nor the facsimilo which exists, though he was aoquainted 
with it. (ZIRPh. vol. 3, p. 101). 

2) C£ his Über die älteren Samml. Span. Dramen, Wien 1852 
There can of course be no objection to putting together certain volumes in the 





4 On the Bibliography of the Spanish Comedia 881 


(b) in that it could not claim any authority for the reading of its texts, 
The second group (IT) of sueltas is in itself so large, that no single 
human being can hope to deal with it suceessfully'), The comedia 
in this form is still so common, that hundreds can be purchased in the 
streets and shops of Spanish cities. In the libraries they are for the 
most part bound together in volumes which average fifteen Lo twenty 
sueltas each, and collections of this nature include early or late 
plays, as well as good or bad ones; even manuscript and printed come- 
dias are found together. The great majority of these sueltas dates 
from 1700 to 1775 approximately, those from the 17% eentury being 
relatively few in number. Many of them are manifestly parts of 
dismembered volumes of collections, and a reconstruction of the latter 
would only become possible under a scheme of concerted action attempted 
by several persons. It is furthermore my belief that some of the 
sueltas of the 18% century represent a better text than the editions 
of the same plays found in the 17% century collections?). They 
may have been printed from some chance manuseript which had fallen 
into the hands of the editora Many of these sueltas, however, are 
too worthless to deserve any careful attention. 

I have spoken thus far only in a general way of the manuseripts 
and printed eomedius with which a bibliographer will be obliged to 
deal, I shallnow give a specific example of the difficulties that can be 
met with in making out an acenrate record of only a single volume, 
Let us examine the history of the unauthorized primera parte of 


sequence which their titles may indicate, but it is absurd to try to straighten 
out ineonsistencies in the book-trade of the 17! century, or to uccount for 
te date and nature of a volume which was nothing but a bookseller's venture. 
I hope to deal at some future day with the history and relation of the old 
volumes of Comedias. 

1) It is impossible to give here the number of plays which exist in the 
libraries of Europe, because the duplicates will have to be eounted first. In 
the Royal Lib. of Berlin alone there are in the neighborhood of 2000 come- 
dias. Figures in this connection always have something fabulous, Cf. Rostori, 
Stand} di Fil. Rom. VI, p. 7, and L. Riccoboni, Reflex. hist. et crit. sur les diff, 
Théâtres de l'Europe, Paris, 1738, p. 73; Rud. Beer in Wiener Akad. (Phil.- 
hist, Ci. Vol. 120, 1893, VII, p. 28). But numbers should mean nothing in the 
future unless they are based upon a scientific consideration of what oxiats, 

2) Cf: the texts of El Principe Don Carlos by Diego Ximenez de 
Eneiso, the earliest being that of 1634 (Com. de Var. Aut, 28% part, Huesea) 
and the iost recent, a suclta of Valencia, 1773, Sce also my article on Enciso 
in Pub, of tlie Mod, Lang. Assn of Am. for April 1909, 





332 Rudolph Schevill 12 


Lope’s collection. The most recent catalogue of his comedias!) adds 
some interesting items to what has gone before, but in this case also 
it is impossible for one person to cover the entire field and give us a 
critical catalogue of all editions. The consideration of too many problems 
is involved. At the outset, the relation of the editions is very hard to 
establish, since a great deal more must be known about the editors 
and printers. No definitive text can be established without a collation 
of all known issues, for some one of them may bave had as a source 
a version unknown to the others, As regards the first part of Lope's 
collection, there are vouched for, mentioned or imagined in all, 24 edi- 
tions. The earliest date is that conjectured by Salr4*) who thought 
an edition of 1603, probably of Zaragoza, possible. Barrera also 
considered this date a likely one for a first issue at Valencia), and it 
seems to me very probable, that, if as early as February 1604, an 
aprobacion (prefixed to the edition of Valladolid, 1604) speaks of 
comedins ya impresas en Valencia, some edition of 1608 of that 
city may have existed. Schack believed in an issue of 1608 printed 
at Sevilla or Lisbon, perhaps on the strength of some of Lope’s com- 
plaints*). Menéndez Pelayo says of the edition of Valencia of 1604*) — 
the date generally set down as that of this supposed wholly unknown 
first edition — that it was reprinted hasta uueve veces en aquel 
mismo aüo. As no evidence is udduced to bear out this statement, 
there remain three of the ten to be mentioned, one of Madrid, one of 
Valladolid and one of Zaragoza. The first is vary rare and I have 
not seen a copy of it®), That of Valladolid I saw in both the Royal 
Libraries of Berlin and Dresden, and Prof. Rennert has a copy on thin 
side of the water, Tieknor considered it the first edition”). That of 
Zaragoza is mentioned by Salvä as having once belonged to the library 
of Duran and ought therefore be in the National Library of Madrid, 
1 have not seen it. There is no copy of it in the British Museum). 


1) Rennert, Life of Lope de Vogn, Glasgow 1904, p. 417, 

2) Catal. de In bibl. de 8. Vol. I, p. 596. This conjecture may be justified 
further by Lope’s words (iu bis Epis. 4 Gas. de Barr, written 1608—4) which 
refer to such an edition. See p. 428 of Obras no dramat. de L. d. V. Bibl. de 
Aut. Esp. 

3) Catal. del Teatro ant. p. 488, 

4) Nachträge, p. 40. 

5) Obras de Lope de V. publ. p. I. Acad. VII, 1897, p. ix. 

6) Mentioned by Dicze-Volazquez, Gesch. d, Span. Dichtk. p. 881; Schack, 
Il, 691; Barrera, Catal. p. 437. 

7) Tieknor-Julius, I, 597 a. 2 It is also in the Bibl. Roy. do Belgique. 

8) Rennert, p. 424, may have followed Barrera in stating the opposite. 





43 On the Bibliography of the Spanish Comedia 838 


The next edition, that of Valencia of 1605, is not rare, and I have 
examined the copies which exist in the great libraries of Berlin and 
Munich. It is also in the British Museum. Barrera mentions an issue 
of Valladolid of 1605, but I can find no farther details about it. 

An interesting question arises in connection with the next issue 
dated at Antwerp, 1607. Details concerning it may be found in Barrera's 
catalogue, p. 437. To the Spanish bibliographer certain claims made 
by two distinet collectors or editors seemed inconsistent, Now the 
titlepage begins with: las comedias del famoso poeta Lope de 
Vega Curpio. Recopiladas por Bernardo Grassa and then 
adds, agora nuevamente impressas y emendadas, while pre- 
fixed to the plays is a dedication by the bookseller Alonso Perez to 
Don Antonio Ramirez de Padro. In it he says, habiendo llegado 
a mis manosalgunas obras de Lope de Vega yhecho election 
de estas doze comedias — me resolvi a imprimirlas, Ahora 
bien: says Barrera, si Alonso Pérez fué el colector; cômo 
expresa el libro que las recopilô Bernardo Grassa? Rennert:) 
ibinks that Perez merely reprinted Grassa’s edition, „title-puge and 
all“, It seems more likely to me that one Bernardo Grassa of Valenein 
might independently and without difficulty have collected various come- 
dias by Lope*), especially, since the latter had resided for some 
time and written plays in the same city before 1608; that Grassa — 
and probably others also — had published a number of them in 
Valencia, which shortly afterwards reached Alonso Perez either at 
Madrid or Valladolid. The latter selected, (hizo eleecion) of some 
or all of them, and while giving eredit on the title-page to the original 
collector, he himself claims the selection and emendation of those 
presented in this edition. We must remember that no one knows just 
what comedias the supposed issue of Valenein of 1608 or 1604 con- 
tained. The existence of a collection of identieal comedias in that 
volume is inferred from the aprobacion prefixed to other editions and 
dated Valladolid, 17 febrero, 1604. But it merely says, estas doze 
comedias... que han sido impressasen Valencia, And while 
this leads one to consider it likely that the twelve were originally 
printed together, Perez may have got hold of a large number ya 
impressas en Valencia, from which he actually selected these. Is 


3) Life of L, de V. p. 160, 

2) A prologue by Grassa, at least, is mentioned by Salvi, Catal. p. 537, 
but Stiefel says nothing ofit, ZIRPh. vol. 16, 1891, p. 222, though ho is sponking 
of the same edition. 





334 Rudolph Schevill 14 


there therefore a real contradiction in the elaim made by Grassa that 
he had collected the comedias and the claim of Perez, that he had 
made the selection of those offered by him to the publie? 

But a more puzzling feature of the 1607 issne was not notieed by 
Burrera, and this too involves Alonso Perez, bookseller and supposedly 
an intimate friend in later years, of Lope de Vega. The imprint says: 
En Amberes; en casa de Martin Nueio, ete., año eıoıovın. Who 
was this Martin Nucio who in 1607 simply reprints in distant Antwerp 
the Valladolid issue of 1604 with the same title-page and the dedication 
by Alonso Perez to Don Antonio Ramirez de Prado? The bookshop 
of the Nucio family had been founded before 1550*); sales to one 
Martinus Nutius of books printed by Plantin are recorded in 1555-6, 
and in 1565 a sale of books is made to one Philip Nutius or Nuyts, 
which may justify the inference that at the latter date the business 
was no longer in the hands of Martin Nucio. Moreover imprints of 
books for sale en casa de Martin Nueio are common about the 
middle of the 16% century2), while works in Spanish issued by one 
Martin Nueio about 1600 are, as far as I have been able to learn, very rare, 
and differ greatly in character from the edition of 1607. Is it probable, 
therefore, that we are dealing with a bona fide issue made at Ant- 
werp in 1607? But was it at all common or indeed likely, this issuing 
of comedias with a false imprint®)? The complaints of the times 
point in that direction, and on account of the laxity in enforcing the 
laws for the book-trade, many spurious issues are credible. Perez could 
easily prepare for the large demand of the home market an edition 
"just arrived from the Low Countries’, and even if the swindle were 
detected, what harm would result to anyone? Wbat do we know, 
however, of Perez’s reputation? All that can be said definitely of him 
is that he was intimate with Lope de Vega in the later years of his 
life. The evidence for the friendship that existed between the poet 
and the bookseller is somewhat vague, but inasmuch as the latter 
published the former’s works, their connection may have been more 
of the nature of a business relation. Moreover it seems strange that 


1) See Christophe Plantin, Imprimeur Anversois, by Max Rooses, Anvers 
[1882-3], pp. 18, 90, 81, 32, 36, 101; also addenda at close of article. 

2) Three may serve as examples; all Amberes, En casa de Martin 
Nucio, (1) La Celestina ete., 1545; (2) Torres Naharro, Propalladia, 1550; 
(8) Historia Ethiopica de Heliodoro otc. (anon.) 1554 Cf Barrera, Catal. 
pp. 386, 404 & Catal. of. Brit, Mus. 

3) Of. ex. gr. the prologae to Lope's Peregrino (1604), and that prefixed 
to tho Doroten (1682) by Lopez de Aguilar. Soe also Rennert, p. 428, n. 2. 





15 On the Bibliography of the Spanish Comedia 335 


Perez should at this early date, at least, have been so intimate a friend 
of Lope as to publish his plays from originals, and that in spite of 
this fact the poet should repudiate all editions prior to the 9% of his 
collection as unauthorized'). Or was Perez an irresponsible bookseller 
seeking profits for his own purse? That he could be unserupulous is 
shown in one episode which involves no less a personage than the poet 
Quevedo. Perez, it seems, had issued a counterfeit edition of Quevedo's 
Buscon, because its first appearance at Zaragoza (1626) had been 
followed by a profitable sale, Quevedo brought suit against the book- 
seller and won his case. All this happened in 1627*). Had that been 
Perez’s first underhand venture? It may be that it was not; perhaps 
the great sale of Lope's primera parte induced him to try his hand 
at this Antwerp edition, The reasons for such an attempt could have 
been manifold enough. Perez may have wished to forestall the publi- 
cation of the collection by another bookseller and so get the market 
without benring the onus of hostile competition. He may have sold 
with greater profit an edition purporting to come from abroad, He may 
have wished to avoid antugonizing Lope by another uuauthorized issue 
of his comedias at Madrid. 

It is also to be noted that the edition of 1607 has a enrious 
eounterpart in one dated at Milan, 1619 a costa de Juan Baptista 
Bidelli Both contain no entremeses, have the identieal number of 
leaves which correspond page for page, and are of the same size, The 
differences which exist upon the title-pages and in the dedications are 
such as would entail only a change in the preliminary sheet of the 
earlier issue, It is therefore possible that this edition also is not of 
Italian, but of Spanish origin. The dedication, though written in Spanish 
by an Italian bookseller, may have given it the appearance of being 
genuine, and the distant Italian Bidelli probably caused the Spanish 
bookseller no concern®), My doubts about the last two editions are 


1) Cf. n. 2, p. 6. 

2) Cf. Obras do Quevodo, Bibl de Aut. Esp., I, p. ıxvli, n. 8, 486 n. a, 
IN, 4636; Mérimée, Easni sur la vie et les œuvres de F, de Quevedo, Paris, 
1886, p. 96, 107, 849; Ticknor-Julius, makes a misstatement on title of work 
printed, Supplementband, p. 107, a 5. If the documents of this trial could be 
examined, further evidence of Perez’s methods might be found. 

8) Both the 1607 (Antworp) and 1619 (Milan) edit, are in the Royal Libr. 
at Berlin; the former is also in the great libraries of Dresden, Göttingen, Wolfen- 
btittel, Brit. Mus. ete., and the latter in the Royal libr. at Munich, in the Brit. 
Mus. and the Yale libr. Bidelli is mentioned on p. 220 of the Diet. Géogr, 
d'italle ete, par G. Fumagalli, Florence, 1905. 





336 Rudolph Schevill 416 


strengthened by two issues of the 2”! part of Lope's collection, one 
bearing the imprint: en Brusselas, 1611, the other: en Amberes, 
1611, both volumes being precisely alike*), and both dedicated by Perez 
to the same person. The catalogue of the Brit, Museum assumes that 
both were printed at Antwerp. It seems to me that they were issued 
in Spain and that Alonso Perez could give an account of them. Their 
size is that of the 1607 and 1619 editions of the 1” part, all being a 
small 8%. This is consequently a problem to be solved only by a eare- 
fal study of the editors and printers concerned, and a detailed com- 
parison of volumes from their various presses*). 

The popularity of the primera parte must have justified two 
editions of Valladolid in 1609*) An issue of Antwerp 1609, which 
Lord Holland claims to have possessed, may rest upon a misprint, as 
the Brit. Museum possesses no such copy, and confusion with the 1607 
edition probably occusioned the misstatement. Dieze mentions an issue 
of Valencia of 1609*) because he misinterpreted the words of Nicolas 
Antonio, But Dieze does not appeur to be reliable in matters of this 
kind. He adds another edition of the Ist part, of Brusselas, 1611, 
which he claims to have owned. Bat the University library of Goettingen 
which purchased a large number of books out of Dieze’s library after 
his death*), has no such edition. It does, however, possess the 2% part 
of Lope’s collection, dated Brusselas, 1611, so that Dieze may simply 
have confused the two parts. The edition of Milan, 1617, which 
Schack mentions and which has been repeatedly eited after him by 
other bibliographers, is no doubt a misprint for 1619*), the edition 
already mentioned above, An issue of Zaragoza of 1694 is conjectured 


1) Both vols. are in the Berlin libr. where I examined them. It may be asked 
further, why, if these suspiejous vols. are genuine, are there mot more issnes of 
comedias of Antwerp or Milan, than in reality are known? 

2) Cervantes hints at a cooperation among printers. Cf. Don, Q. Il, 
cap. ıxü. Seo also his Pers. y Sigis. IV, cap. 1, for a hit against booksellers. 

3) Cf. Brit, Mus. Catal. and Salvä’s Catal, p. 536; on an edit. of Valladolid 
of 1607, cf. Lord Holland, Account of life ete. of Lope de Vega, II, p. 140, 
London, 1817. 

4) Dieze-Velazquez, p. 881. Antonio’s words are: Valentiae prius (ao 
date), deinde Pincise ... 1609, II, p. 76, Bibl. Nov. 

5) The Manual of the Libr. (1576, p. 74—79) mentions the purchases, 
Dieze lived in Göttingen 1756-84, and died in Mainz 1785, when his excellent 
library was sold at auction, 

6) Cf. Restori, Z{RPh. vol, 26, p. 486. 





417 On the Bibliography of the Spanish Comedian 337 


by Stiefel upon what appears an insufficient basis'), while a well- 
known edition of the same place of 1626 may have been the origin of 
Tieknor’s and, after him, of Barrera's mention of one of 1624. 

What we know with certainty of this primera parte is therefore 
seen Lo be relatively little, and my imperfect summary of the questions 
involved in a single volume of collected comedias may give an idea 
of the abyss of difficulties and confusions which face the bibliographer 
left to his own resources. Finally, an obstacle will always be found 
in the valuelessness of much contemporary testimony. Statements were 
readily made without that evidenee which is indispensable today to 
deduce proper conelusions. It was rather an epoch for idle boasting 
than for self-effacement among literary men, nor was the habit of aceu- 
rate statement deeply ingrained in those upon whom we must at times 
rely most. But coüperation among bibliographers may do much. The 
great drawback, that those interested in the wonderful literature of 
the Peninsula seldom see or hear anything of one another, is enhanced 
by the diffieulty of keeping abreast of contributions seattered through 
reviews which are not in reach of all, And nothing is to be regretted 
more than that any valuuble effort expended upon this boundless field 
should be overlooked and 80 come to nought. 


4) Cf. ZIRPh. vol. 15, p. 228. The edit. of 1626 is in the Berlin libr. I have 
no record of its presence in the Ticknor libr. Soe Rennert, 424. 

Addenda to p. 14: Of some 80 Span. books printed at Antwerp, of which 
I haye a record, only 3 were issued by Martin Nucio IL It is noteworthy, 
moreover, that the edition of 1607 does not have the necessary Privilegio 
for the Low Countries. Cf. e, g. the edit. of Don Quix. pt. I, for the same year, 
Bruselas, 1607; that of Brusclas 1611; pt. II, Bruselas 1616, and the Novelas 
of Cervantes, Bruselas, 1614, all of which have Privilegios for print and sale 
granted by the Couneil of Brussels. 1 am indebted to the kindness of M, Max 
Rooses of the Musaeum Plantin-Moretus at Antwerp for further information 
regarding the Nutins or Nuyts family. The gist of it will be found in the Bio- 
graphie Nat. de Belgique, XVI, ler fase. p. 11M. Brux, 1900. 





Zu Text und Interpretation des „Cancioneiro da Ajuda“, 


Von 


0. Nobiling in S. Paulo. 


Zwei Namen wird jeder, der sich mit der Erforschung der hispa- 
nischen Trobadorpoesie beschäftigt, mit besonderer Dankbarkeit nennen: 
Ernesto Monaci und Carolina Michaëlis de Vasconcellos, Der erstere 
hat vor einem Vierteljahrhundert ein eingehendes Studium des alt- 
portugiesischen Minnesangs überhaupt erst ermöglicht, indem er den 
Inhalt der in Italien aufbewahrten Cancioneiros — den weitaus grössten 
Teil der erhaltenen Denkmäler — durch auch heute noch unschätzbare 
diplomatische Ausgaben?) zugänglich gemacht hat; Frau Dr, Vascon- 
cellos hat uns jetzt die erste wahrhaft kritische Ausgabe der dritten, 
in Portugal aufbewahrten Liederhandschrift, der kleinsten, aber ältesten 
der vorhandenen, geschenkt in einem zweibäindigen Werk 2) von höchster 
Bedeutung, das tatsächlich weit mehr enthält, als der Titel besagt und 
eine Fülle von Fragen beantwortet, die sich an die Werke der portu- 
giesischen Minnesänger, ihre Sprache, die Person der Dichter, die Ab- 

und vieles andre knlipfen, wie es andererseits ein weites 
Feld eröffnet für fernere Forschungen und viele Mitarbeiter auf Jahre 
hinaus in Arbeit setzen wird. Mir scheint, die beste Art, seine Dank- 
barkeit für die empfangene Gabe zu beweisen, ist, sich an dieser Mit- 
arbeit zu beteiligen und sein Scherflein beizutragen zur Kenntnis dieser 
hochwichtigen Sprach- und Literatarepoche. Zum Text der 310 Lieder, 
die Frau Vasconcellos aus der portugiesischen, sowie der 157, die sie 


3) 1 enuzoniere portoghese della Biblioteca Vaticana, da Ernesto Monaci. 
Halle a. $., Max Niemeyer, 1875. (—OV.) Il eanzoniere portoghese Collocci- 
Brancuti, da Enrico Molteni (Druck besorgt von Monaci). Halle a. S., Max Nio- 
meyer, 1880. (= CB.) 

2} Cancioneiro da Ajuda. Edigdo critica 6 commentada por Carolina Michaëlis 

os. I u. IL Halle a, S. Max Niemeyer, 1904 (= CA.) 
92% 





mo 0. Nobiling 2 


nn den Inlionlischon Handschriften im ersten Bande ihres Werkes ab- 
nodenokt und mit Binleitung, kritisch-metrischem Kommentar und Über- 
solnung vornohen hat, mache ich im folgenden eine Reihe von Änderungs- 


Die beim Abdruck der Lieder in Anwendung gebrachten ortho- 
vo ıhlsohen Prinxipien sind infolge dor Länge der Zeit, die der Druck 
onpruch nahm, keine ganz einheitlichen, und ich enthalte mich hier 
einen Kritik‘) um ao oher, als man zu einer k 
Orihographio 


de ur Sprache der Lyrik Per den grössten Teil der Halbimel pewunden 
war; mad uwar Hast sich deutlich beudbachéen, wie in dee cents 
Mbnebreduee Sprache und Merk eimm sirengeren Eegelrwume ze 
hovben als in dun ountipes d'onœuke « dr mme. Ich lobe zwei 
Desk beevur, zu deuce de Comvieret unserer Kesacus der From dre 
apomobe kan wind am die, srl ich sehe doder weh aidé bd 
seraamı wind 

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IN An) amd dev Verteilen ze dir < dinde. md ebeuse dem 
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nn — mi pomdideume dem dumme EE — RE 
nn ee Te nd m mn m m 





3 Zu Text und Interpretation des „Cancioneiro dn Ajuda* su 


deuten). Entsprechend lest man aber auch CB 432, 20 wendeo für 
vendeu-o und CA v. 3079 u. 5857 e o sei, wo « keinen rechten Sinn gibt 
und e o meiner Meinung nach Mir ew o steht (für die letztere Stelle 
durch CV 58, 11 bezeugt), ferner CB 218, 13 w'dudeo fer, was Frau 
Vasconcellos CA v. 0288 in verdad', eu 0 sei bessert, Endlich gehört 
"hierher wohl auch CB 114, 18 faly ug für faliu-vos. Man kann kaum 
‚zweifeln, duss in der Sprache des Abschreibers in solchen Fällen, d. h. 
vor satzphonetisch sich eng anschliessendem o, bezw. w, oder v, die 
Diphthonge eu und is zu e und à vereinfacht wurden; dazu ist zu ver- 
gleichen, dass man heute vor unmittelbar folgendem konsonantisch an- 
lautendem Worte e statt ou im Süden und Osten Portugals bis nach 
Dras-os-Montes hinauf, morré statt morreu, partf statt partiu in Alemtejo 
sagt‘); Kein Keim aber spricht dafür, dass der Trobadorsprache, wie 
‚der Lautwandel 00 <ouo, s0 do < duo, to <äuo, ivos <'iuvos bekannt 
‚gewesen sei. Freilich ist zweisilbiges eo im Reim in der gesamten 
‚aport. Minnedichtung äusserst selten — esteo: feo CV 921, 4-7; esteo : 
créo CV 1039, 141; esteo : ereo : candeo CV 1204 Refrain, sind die'einzigen 
Beispiele, die ich anfübren kann —, und von Reimen auf ivos kenne 
ich überhaupt kein Beispiel. 

- Die Lautgruppeinh- des heutigen Portugiesisch hat zwei vergchiedene 
Quellen, In einer Reihe von Wörtern, wie vinha <vineam, ist der Laut 
nk bereits im ältesten Portugiesisch vorhanden; in andern, wie vinho € 
coin, vinha <a <erta < va <vëla <*venibam, hat er sich 
erst später aus dem vorhergehenden Nasalvokal heraus entwiekelt?). 
In den Wörtern der letztern Reihe schwankt die Schreibung der Lieder- 
‚handschrift zwischen 3, iA, ink und in; Frau Vasconcellos hat die 
Sebreibung ink auch hier durchgeführt. Das hätte aber doch nur dann 
seine Berechtigung, wenn wir mit Sicherheit annehmen dürften, dass 
‚die Aussprache bereits bis zum nA fortgeschritten war. Dagegen spricht 
‚die schwankende Schreibung, und die Reime der Cancioneiros sprechen 
‚sicherlich nicht dafür. Einmal (CV 751, 1) findet sich /remosinko im 
Reim zu dizia in einem Liede volkstümlichen Charakters von Joan 
“Zorro: der Reim ist, im Gegensatz zu den tibrigen des Liedes, zweifel- 
‚los unrein und am leichtesten erklärlich, wenn die Aussprache noch 
-7a war, Einmal (CV 415, 3) reimen dormia und venia, woraus man 
auf die Aussprache vêla schliessen könnte; doch handelt es sich um 


an de Vasconcollor, Esquisse d’une dialectologie portugaise, Paris- 
Lisboa 1901, p. 10417. 

2) Vgl. meinen ‚Aufsatz „Die Nusalvokale im ae aaa in den Neueren 
Sprachen, 1902, p. 129-153. 





342 0. Nobiling 4 


eins der Parallelstropheulieder, die überhaupt in der Sprache viel Ab- 
weichendes baben und beispielsweise da, wo sie Assonanz aufweisen, 
keinen Unterschied machen zwischen nasalen und anderen Vokalen!). 
Reime auf altes -inho(s) oder -inka(s) kommen meines Wissens nicht 
vor; nieht wenige Beispiele gibt es dagegen für die lateinischen 
Endungen -inum, bezw. -inos, und -inam, bezw. -inas, Sie reimen im 
allgemeinen nur unter sich; zu der ersteren Endung gesellt sich noch 
mesquinho, mezquinho — Nport. mesquinho (CV 74*, 18; CB 433, 10) 80- 
wie menino, mininho, meninho, minino, menïo — Nport. menino (CV 922, 3; 
1041, 11; 1165, 2; 1156, 3; 1204, 9; CB438, 20), was nichts besonders 
Auffallendes hat; zur lateinischen Endung -inam tritt ausser misguinha 
(CV 1030, 5) und mengnha, menia (CV 26, 21; 866, 9) noch minha 
(CV 1187, 8; 1150, 6), während auch das ältere mia im Reime vor- 
kommt (CV 402, 8). Nur ein einziges Beispiel eines Reimes mit altem 
-inho habe ich auffinden können (CV 912, 18—18 camho: mihö :wihö: 
mykö, d. i. camiho : Miho: eiho: Mÿho): hier wird sich das Eindringen 
des Namens Minho (< Minium) in die Reimfolge erklären wie andere 
unreine Reime (s0 vezes : meses :torneses CV 1058; merecedes : franceses 
1187), die in cantigas d'escarnho e maldizer vereinzelt vorkommen. Nuch 
allem dürfte es, falls man uniformieren will, geraten sein, #70, v7a u. 8. w. 
zu schreiben und die Schreibung nA für Wörter wie vinha < vineam 
und Minko aufzusparen. 

Auf einige Besonderheiten der Schreibung muss ich noch eingehen, 
weil sie gleichfalls nicht ohne Bedeutung für die Lautung der Worte 
sind, Frau Vasconcellos hat geglaubt zwischen betontem und un- 
betontem vos — sowie nos, das seltener ist — unterscheiden zu müssen 
und gründet sich dabei auf den Usus der Liederhandschriften, die 
meistens #9 mit Abbreviatur für die unbetonte und fast immer wos für 
die betonte Form schreiben, insbesondere aber auf die Ajudahandschrift, 
die für die erstere Form häufig wus setzt. So scheidet sie betontes 
vos, nos von unbetonten vus, nus. Hingegen zieht sie nicht die Konse- 
quenz, nun auch ıs allgemein für den Artikel und das Pronomen 8. Plur. 
sowie überhaupt für die unbetonte Endung -0s zu drucken, die von den 
Handschriften sehr häufig durch 9 und nicht ganz selten durch us 
wiedergegeben wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, statt so Gleich- 
lautendes zu trennen, es zu machen, wie Lang in seiner Denisausgabe?), 


1) Ganz anderer Art ist ein Lied, in das Frau Vasconcellos durch Kon- 
jektur (ZIRPh. XXIX, 6, p. 707) den Reim tiia: perfia: Maria erst eingeführt 
hat. Statt fiia bat CV (26,2) diua, wofür vielmehr avia zn lesen ist. 

2) Das Liederbuch des Königs Denis von Portugal, von Henry R, Lang, 
Hallo a. 8, Max Niemeyer, 1894. (= CD.) 





5 Zu Text und Interpretation des ,Cancionciro da Ajuda* 543 


allerdings ohne die nötige Konsequenz, es gemacht hat, und die moderne 
Scheidung sés und vos, nés und nos in den Test einzuführen. Das 
einzige, was uns daran hindern könnte, wäre der Zweifel, ob das o 
der betonten Formen nicht zu damaliger Zeit, dem lat, 3 entsprechend, 
noch geschlossen war. Dieser Zweifel aber wird gehoben durch die 
Reime; denn eos und nos reimen ausser unter sich noch mit cos, bezw. 
‚seinem Kompositum gardacos (CV 336, 91); 904, 82); 926, 11; 941, 11; 
978, 13; 1149, 6; 1108, 19); cos aber muss schon damals, wie das fr. 
oder prov. cors, von dem es stammt, © gehabt haben. Für die Schrei- 
bungen rös— vos, nds— nos würde uuch sprechen, dass wir ebenfalls bei 
den kontrahierten Formen vo-lo, no-lo solche, die unbetont, und solche, 
deren erste Silbe betont ist, zu unterscheiden haben: die letztern wären 
dann #6-lo, né-lo zu schreiben, jenes z. B. CA v. 5821 und 6415. 

Die Herausgeberin hat nun aber ihre Scheidung nicht streng durch- 
geführt, ohne sich doch auch genau an die Vorlage zu halten. Und 
in der Tat ist die Unterscheidung oft schwer, einerseits wegen der Un- 
zuverlässigkeit der handschriftlichen Schreibungen, andererseits weil 
der alte Sprachgebrauch von dem heutigen abweicht. Es gibt in allen 
Handschriften Lieder, ja Gruppen von Liedern — wie CA 258, 271—77, 
284, 285, 288, 206, 299, 300, 356 —, welche die Abbreviatur u9 nur 
ganz vereinzelt oder gar nicht verwenden, offenbar doch, weil die 
Einzelhandschriften, die als letzte Vorlage gedient haben, die Unter- 
scheidung nicht kannten. Zum andern waren die betonten Objekts- 
en nicht, wie heute, nur nach Präposizionen in Gebrauch, und 

die unbetonten standen nicht nor unmittelbar vor oder hinter dem Verb: 
vgl. pero me de fazer | mui grave foi CA v. 3843f. Nun ist aber die 
graphische Scheidung entschieden von praktischem Nutzen, und bei ihrer 
Durchführung werden folgende, aus der Vergleichung der Handschriften 
‚gewonnene Leitsätze dienen können: 1. Wo die Handschriften Abbreviatur 
bieten, ist — abgesehen von direkten Schreibfehlern — die unbetonte 
Form zu setzen. 2. Dativfunktion hat allein die unbetonte Form, die 
betonte nur mit voraufgehender Prüposition a, die allerdings durch 
Synizese mit einem davorstehendem à verschmelzen kann. 8. Die be- 
tonten Formen stehen nicht nur stets nach Prüpositionen, sondern auch 
als direktes Objekt an jeder Stelle des Satzes, wenn wirklicher Nach- 
druck darauf liegt (also z. B. nicht, wenigstens für gewöhnlich, in 
reflexiver Funktion). Mit Hilfe dieser Sätze werden sich am leichtesten 


1) Man lese bayland’ ant’ eles fremosas [en] cos. 
2) Unklar ist mir v.9. Das Reimwort scheint gros zu sein, das doch nur 
aus dem fr.-prov. grys (ist die Münze gemeint?) stammen künute, 





MA 0. Nobiling 6 


alle Schwierigkeiten lösen lassen, Danach würde ich, abweichend von 
der Herausgeberin, die unbetonte Form — nach ihrer Schreibung vus 
— setzen v, 1066; 1200; 1215; 2170; 3303; 3306; 3308; 3710; 3721%); 
3982; 41682); 5736; 5970; 5977 (2mal); 50822); 5997; 6001: 6010; 
6011; 6025; 6026; 6080; 6092; 6097; 6059; 6087; 6106; 6108; 6109; 
6118; 6114; 6122; 6126; 6266; 6269: 6290; 6500; 65192); 6520; 6596; 
66992); 6625 (2mal); 6630; 6862; 7664; 7687; 7980; 7985; 8065; 8066; 
8501; 0296; 0493; 0427; 9636; 10128; 10348 und wohl gleichfalls 
VNSl; 5722; 578; 5729; 6086; 6098; 6858; 6869; 6361; 6364; 6606; 
6807; 7847; 8981, ebenso unbetontes mus v. 93893); 9622. V. 4622 hat 
die Herausg. se vus quiserdes unnötigerweise in se vos quiserdes geändert, 
da vus sehr wohl als Dativus commodi — oder wie man sonst das mehr 


wenigstens nicht notwendiger als in v. 1151 mais ca vus cuidades, wo 
Frau Vasconcellos sie nicht vornimmt. 

Von praktischem Nutzen wäre nicht minder, unbetontes mi, fi, sé 
von betontem wri, 4, sf graphisch zu scheiden. Die ersteren Formen 
finden sich in sämtlichen Handschriften neben me, te, se, und zwar so, 
dass me, te, se überwiegend in Akkusativ-, unbetontes mi, ti, si in Dativ- 


ee 

uuter denen min fast niemals fehlt; 48 ru dar win, 

Fin, wastin, rocin, peiegrin, Merlin und Baguyn (? CV %9, 11 Es 

demnach min und mi gleichberechtigte Formen, und für bandschrifilich 

es verlangt. (Die Heransg. hat bisweilen min stehen lassen, doch er- 

kenat sie selbst die Notwendigkeit der Besserung in der Einleitung an.) 
Ds ein Ti leicht an unrechte Stelle gerät, so kommen zatfrlich 

auch Verschreibengen von min stati des unbetonten mi rer. So ist der 

Dativ und die zabetente Form erforderlich in CA v. 1310 mes me mal 


1) San dem ron, come Les dem oma 
2) Zum wenigsen für das weis eus. 
D mu potmmes jet meezie. 





re Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajuda* 345 


Deus, nen min poss'eu valer, v.1814f. que min queirades | creer la coita 
und v. 7309 où por min fazerdes vos ben, daher min in mi zu bessern, 
Die Herausg. scheint übrigens gegen unbetontes mi eine Abneigung zu 
haben, vielleicht weil die Ajudahandschrift auch in Dativfunktion 
häufiger me setzt. So ändert sie ohne Not v. 1510 das mi des CB in 
me und druckt v. 2584 pois m'i non an conselho de pöer, wo mi statt 
mé das Nattirlichere wäre (zumal CB me bietet), ebenso wie im Refrain 
zu Lied 140 se m’i-ar fezerdes ben (CB m'ar). In v. 495 qual coita 
min faz soffrer, wo die betonte Form an richtiger Stelle zu stehen 
‚scheint, wiirde ich indessen die handschriftlicbe Lesart als coifa min 
interpretieren, do, genau wie Nfr., in solchen Konstruktionen der Dativ 
dem Sprachgebrauch entspricht. 

Während sonst Hiatus sehr gewöhnlich ist, werden unbetontes mi, 
ti, si, æi, Hi, me, te, che, se, ze, Ihe vor Vokal meiner Meinung nach 
nie silbenbildend gebraucht: die Fälle, wo dergleichen vorzukommen 
scheint, sind so gering an Zahl, dass sie auf Schreibfehlern beruhen 
werden. So bietet für CA v. 1696 ei-mi assi mia coil'a endurar CB die 
zweifellos bessere Lesart e ei-m’assi u. 8. w.; in v. 2569 Que muitos que 
mi andan preguntando, wo CB m’andan bietet, wird man à oder son 
hinter mwitos einschieben milssen. Um so weniger ist es gestattet, solche 
Fälle von Hiatus durch Konjektor in den Text hineinzubringen: v. 3506 
lese man statt me /a]v&o sempre coit’e pesar vielmehr me (oder nach 
CB mi) veo sempre coitfa] e pesar, v. 1997 statt de que mfe] eu des 
paguei nach CV 943 de que mi Ih’eu despaguei, und v. 8167 ist statt 
E pois mfe] esta coita fas zu bessern E pois [que] m'esta coita faz. 
VW: 8890 steht como Zhï oj'of falar. Das wäre kein korrekter Acht- 
silbner; die Handschrift aber bietet einen fehlerlosen Text: como !hi eiri of 
cantar, wobei {hi Elison erleidet Ich kann auch für die Textänderung 
der Herausg. keinen anderen Grund entdecken, als dass die nächste 
Zeile mit Diz fortfährt. Aber wenn man das Präsens in solchen Wen- 
‚dungen wirklich so buchstäblich verstehen mtisste, so wäre ja der 
"Widerspruch mit dem vorhergehenden Perfekt of genau s0 gross, ob nun 
a oder „gestern“ dabei steht. 

Im Gegensatz zu dem Pronomen se scheint die Konjunktion se nie- 
BE Elision oder Verschleifung zu erleiden. Auch hier sind der schein- 
‚baren Ausnahmen nur ganz wenige. Zu ihnen gehört nicht CA v. 484 
s'é verdade, da die von der Herausg. unterm Text als gleichfalls zu- 
lässig bezeichnete Lesart se verdad'é sicherlich die riehtige ist, und 
‚ebenso ‚wenig v. 5695 s'é en desden, da der handschriftliche Text genau 
‚so gut gestattet zu lesen se e’n desden. V. 7573 hat die Handschrift 
feu efto poffe fazer, was die Herausg. in s'eu esto posso [per] fazer 


u 





346 0. Nobiling 8 


ändert: unnötigerweise, da se eu esto posso fazer gelesen werden muss. 
V. 7869 steht in der Handschrift mays eela me nö pdar, wo Frau 
Vasconeellos das e von se tilgen möchte, aber se m'ela non perd/üjar 
am besten dem Sprachgebrauch entspricht. V. 8933f. hat die Hand- 
schrift p faremg nos de cuydumen | jograr een deuos a juda ouuer; 
Frau Vasconcellos bessert: per/o] faremos-lo nos, ewido-m'en, | jograr, 
s(e) ende vossajuda ouver'. Befriedigender aber dürfte — mit geringerer 
Änderung — die Lesart sein: per/o] faremos nos d’e/l], cuido-m'eu, 
| jograr, se in de vos ajuda*) ouver, 

Auch Elision oder Verschleifung des e von que findet regelrecht — 
zum wenigsten in eigentlichen höfischen Minneliedern — meiner Meinung 
nach nicht statt. An Beispielen dafür habe ich mir aus dem CA acht 
notiert. Davon erledigen sich aber sofort vier, weil die Form gw' erst 
in den Text hinein korrigiert worden ist. Zu v. 6069 porqu'eu quero 
wird als handschriftliche Lesart angegeben por quei quero, was in 
porque quero zu bessern ist. V. TAS4 Ist membrur, 0. qué Les Les 
starke Anderung des handschriftlichen nébraquo aben heu, wo sicher- 
lich nur das 4 für langes r verlesen ist; man lese also nembrar-vus-d 
ben /heu. Für v. 8457 qu'eu levei bat die Handschrift 7 eu leuei, und 
que eu lässt sich sehr gut beibehalten, wenn man das vorhergehende 
ze efla coita nicht mit Frau Vasconcellos als =’ esta eoita, sondern als 
ze est a coita interpretiert, wo das e von ze, wie erwähnt, im Verse 
nicht mitzählen kann. V. 9449 endlich bessert die Herausg.: Pois ora 
faz [Deus] qu(e)eu viver aqui. Hier scheint allerdings Deus durch den 
Sinn erfordert zu werden; dafür ist aber Pois um so überfllissiger, und 
die Heransg,, die es steben lässt, sieht sich dadurch genötigt, in v. 9452 
ein e, das für das Versmass ohne Belang ist, zu tilgen. Methodisch 
richtiger ist es doch, mit nur einer Änderung zu lesen: Deus ora faz 
que eu viver aqui. Da nun que im Hiatus sehr häufig ist, so wird es 
erlaubt sein, die noch Übrigen Fälle des Gegenteils durch Konjektur 
zu entfernen. V. 7818 ist dies kaum notwendig; denn in que eu sempr(e) 
ei ja a desejar kann das a nach ja schr wohl Verschleifang erleiden; 
es kann aber ebensogut durch einen Abschreiber eingeschmuggelt sein, 
den die selten gewordene Konstruktion ei desejar‘) nicht befriedigte. 


1) Von den Hdss, geschriebene Vokale, die im Verse nicht mitzählen, ziehe 
ich vor, statt durch (), durch einen darunter gesetzten Punkt zu bezeichnen. 

2) Beispiele für diese Konstruktion sind: CA v. 611 owvess ’estar; v. 8827 
ei roger (die Herausg. druckt rogarei); v. 9657 ei eu end ‘al fazer; CB 999, 4 
ei dizer. Ein ganz ähnlicher Fall wie oben findet sich CA v. 3618 f, ei por vos 
Ja [viver, wo ein a, dns man etwa hinter ja einfügen wollte, auf Versmnss wie 
Reim gleicherweise ohne Einfluss bliebe. 





9 Zu Text und Interpretation des „Caneioneiro da Ajuda“ 347 : 


In v. 7781 mentr'ew oer esta sonhor que og'ei ist en für den Sinn völlig 
üherfitissig; in v. 9122 que Zhi quigi tan gran ben, des que a vi ist quigi 
leicht durch die gebräuchlichere Form gwix zu ersetzen; in v. 9281 A 
que, a gran lorto, me vosco mizerou ist vielleicht A que aus dem An- 
fang der vorhergehenden Strophe oder gran aus der folgenden Zeile 
eingedrungen und entweder dieses zu streichen oder A que durch Quen 
zu ersetzen!), 

Es wird, denke ich, nicht als Abschweifung betrachtet werden, 
wenn ich hier auseinandersetze, wie ich die von mir aufgestellten Regeln 
betreffend Elision und Hiatus mit Langs kritischem Text im „Liederbuch 
des Königs Denis“ in Einklang bringe. 

Für me im Hiatus bietet der handschriftliche Text nur ein Beispiel: 
me eu chamo CD v. 1566; doch das Lied, in dem es vorkommt (= 
CV 208) ist auch sonst durch seine Sprache verdächtig, wortiber ich 
mich schon ZfRPh. XXVII, 2, p. 190, ausgelassen habe. Zwei andere 
Fälle hat erst Lang hineinkorrigiert: v. 648 ündert er das handschrift- 
liche senrha sa jm me jura nö ual in den „Berichtigungen und Nachträgen*, 
p: 172, in se me a sa gram mesura nom val; sein erster Gedanke, mu 
vor gram einzuschieben, traf aber das Richtigere. V. 1745 lesen wir: 
El me estava em vos falando, wo die drei ersten Worte aus handschrift- 
lichem Eu me/taua geändert sind. Eu würde allerdings, wie Lang in 
einer Anmerkung erklärt, den Sinn stören, nicht aber Æ u (= und als), 
und es ist zweifellos zu lesen: Æ # m'estava. — V. 949 scheint un- 
betontes mi im Hiatus zu stehen: nom poss’aj’eu mi escolher; da aber 
als Variante des Kodex Colocei-Brancuti mi angegeben wird und über- 
dies noch zweimal in demselben Liede, v. 951 und 955, « für » ver- 
sehrieben ist, so ist sicher stutt ex mi vielmehr en mi zu lesen; vgl. 
v. 744 nom poss'oj'em mi osmar, — Anders ist der Fall von Hiatus 
beim Fürwort se zu beurteilen, dem wir in v. 1789 begegnen: Ela 
trabalha-se, & gram sazom. Die syntaktische Pause erklärt ihn hier 
‚ausreichend. — Die Konjunktion se dagegen findet sich häufig im Hiatus; 
von abweichenden Fällen finde ich nur vier. V. 2288 in einem mangel- 
haft überlieferten Liede se eu ousasse, mais vedes quem; um einen 
korrekten Achtsilbner zu erhalten, würde ich vorschlagen zu lesen: 
se ousasse oder se ousass’eu, V. 2640 Nom a perderd se ouver bom vogado 
'würde gebessert, wenn man für ouver das syntaktisch ebenso berechtigte 
4 setzt; doch ist zu beachten, dass es sich hier um eine cantiga 
@escarnho handelt, in der man vielleicht diese Elision zugeben könnte. 


1) Quen würde in diesem Fall in der nächsten Zeile durch e que fortgeführt, 
ebenso wie In v. 4204. 





548 ©, Nobiling ’ 10 


V. 1601 si veja prazer ist schon von Frau Vasconcellos in siveja prazer*) 
verbessert worden, und in v. 680 se aos mens olhos podedes creer er- 
fordert der Sinn, statt se aos vielmehr e dos zu lesen (als Lesart des 
Kodex Colocci-Brancuti wird « aos augegeben, was vielleicht nur Druck- 
fehler für e dos ist). — Endlich treten neben den ungemein zahlreichen 
Fällen von que im Hiatus die gegenteiligen ganz zurück. V. 1725. hat 
erst Lang die Unregelmässigkeit in den Text hineingetragen; denn statt 
seiner beiden Zeilen Ca demo ler’essa rem que eu der por [tal] enfinta 
fazer of] mentir al ist der Handschrift entsprechend zu lesen: Ca 
demo lev'essa rem que eu der | por enfinta fazer o mentiral, wie ähn- 
lich schon Frau Vasconcellos vorgeschlagen hat’). Auch v. 292 Grave 
vos 4, bem vej'eu qu'é assi ist mit der Handschrift que # zu lesen und 
vielmehr das a von assi mit dem vorhergehenden & zu verschleifen, 
woflr eich Beispiele genug in den Liederbtichern finden. Ebenso braucht 
man in v. 1343f, que el m'ajud'em atam forte | coita nur die handschrift- 
liche Lesart herzustellen: que el! m’ajude a tam forte | coila, um die 
richtige Silbenzuhl zu erhalten, da ajude Elision erleiden kann; auch 
die Konstruktion ist einwandfrei, da dem a tam forte coita ein ao gram 
mal sobejo koordiniert ist. In v. 2139f. al Deus que end’o poder d [hi 
rogu'en ist al mit dem Kodex Colocci-Branenti jedenfalls zu tilgen; und 
in v. 2200 mha madr'é que end’ /6] o poder wird d allerdings vom Sinn 
gefordert, braucht aber nicht eingeschoben, sondern nur an Stelle des 
0 gesetzt zu werden, so gibt mha madr'é que end’d poder einen tadel- 
losen Achtsilbner. Auch v. 53 porgwa rés estä mal ist schwerlich 
richtig, da als Lesart des Kodex Colocei-Brancuti porgne vos estd mal 
verzeichnet wird und darauf auch schon die Schreibung wo des vati- 
kanischen Kodex hinweist. Und v. 35 dürfte statt que a mim serd zu 
lesen sein que mi seri, da auf dem Pronomen kein Nachdruck liegt. 
Es bleiben eine Anzahl von Fällen Gbrig, sämtlich in Frauenliedern : 
eine Gattung, die vielleicht weniger streng sich der Regel fügte als 
die eigentlichen cantiges d'amor. Sicher lassen sich dieselben metrischen 
Gesetze nicht ohne weiteres auf die Parallelstrophenlieder anwenden: 
so bleibt zweifelhaft, ob que 4 v. 1870; 1873; 1875; 1878 und que eu 
v. 2368; 2361; SMS; 2366 ein- oder zweisilbig zu lesen sind. Von den 
anderen Stellen ist nur in v. 1708 do mes amigo que a mi wem und 

1) Fer die Konjunktion se Endet sich die Form si vereinzelt (so CV 505,6 
a cherar man; 1086, 15 si der non quer; 1061, 21 si assi 4); sebr gewöhnlich 
aber ist nie in Beteurungsformein wie der obigen, in denen neben se auch assi 
‚gebraucht wird, mithin sé auch auf Lat. sie zurückgeben kann 

2) Sie belegt such den Reim der: senäer aus den Cantigas der Maria; ich 
füge weitere Beispiele für snägr im Reime hinzn: CV LS 14; 76,4; 1166,22 





41 Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajuda® 349 


v. 2420 ca d'outra sei eu que 0 bem sabia eine Änderung nicht so leicht 
vorzunehmen. V. 1637'que ala liesse sich leicht in que ld ändern; in 
v. 1771 ante que a mim pesar fazer könnte an Stelle von que ursprüng- 
lich ca, die ältere Vergleichungspartikel, gestanden haben, deren a leicht 
mit dem folgenden verschmelzen konnte. Im Liede CXXIV könnte man 
in der Refrainzeile pois que a el praz einen Fünfsilbner, statt mit Lang 
einen Viersilbuer (und entsprechend in der damit reimenden e est‘ o 
men solaz einen Siebensilbner) sehen; und in der zweiten Zeile der 
letzten Strophe que est'é o seu desejo liesse sich, um die Uberzählige 
Silbe zu tilgen, entweder o streichen oder für das handsebriftliche este 
‚statt est’d vielmehr est lesen. Als Resultat bleibt die Regel, dass que 
nieht elidiert wird, von welcher Ausnahmen vorkommen, doch kaum in 
den cantigas d'amor. 

Es ist wahrscheinlich, dass die metrische Behandlung zusammen- 
treffender Vokale im allgemeinen sich mit dem Sprachgebrauch damaliger 
Zeit deckt; denn es gibt keinen Fall von Elision, Zusammenziehung 
oder Hiatus, der nicht auch in der Schrift an irgendeiner Stelle seinen 
Ausdruck fände, Dadurch gewinnen aber die metrischen Regeln noch 
ein besonderes Interesse. So können wir beobachten, duss die phone- 
tische Tendenz der Sprache dahin gebt, unbetontes End-e vor an- 
lautendem Vokal zu elidieren, wie ihr aber die analytische Tendenz 
entgegenwirkt, die nichts anderes ist als dus Streben nach Deutlichkeit, 
und in bestimmten Fällen die Elision verhindert. Beispielsweise ergibt 
die Untersuchung, dass die Präposition de durchweg vor Vokal Elision 
erleidet, und zwar nicht nur vor dem von ihr regierten Substantiv, 
Pronomen, Adverb oder Infinitiv, sondern auch vor dem Subjekt oder 
Objekt eines solchen, erst später folgenden Infinitivs: vgl. d'eu virer 
CD v. 84; d’aquel dia grave veer v, 97, d'em vös cuidar v. 1319; da 
mui gran coita . . . sofrer CV 582, 18; d'amor . . . servir 646, 3. Nur 
vor dem unbeionten Personulpronomen 0, a, os, as bleibt de erhalten 
und bildet metrisch eine Silbe, wofür kein anderer Grund uls eben 
das Streben nach Deutlichkeit ersichtlich ist. Man vergleiche: de a 
veer CD v. 970; 980; de o oïr v. 1441; de o veerdes v. 2448; 2454: de 
as trajer v. 2602. Von diesem Gesichtspunkt aus ungesehen, wird man 
auch gegen den Refrain von CB 235 ca, se o ben dad'é por 0°) servir, 
| 0 servidor deve mays a gracir nichts einzuwenden finden, obwohl ich 
kein anderes Beispiel von por o statt po-lo (oder por lo) anzuführen 
weiss. 

Doch ich kehre zum Text des CA zurlick. Im Anschluss an das 


1 In der ersten der beiden Strophen fehlt dieses a. 





350 0. Nobiling 42 


über que Gesagte bleibt mir noch die Form quen zu besprechen, die wie 
das heutige quem, in der Trobadorsprache als Relativpronomen mit 
Beziehung auf Personen gebraucht wurde, aber, abweichend vom heutigen 
Gebrauch, stets, auch nach Pripositionen, das Korrelativum schon in 
sich schloss: ging ein Wort, auf das es sich bezog, vorher, so hiess 
dus Relativpronomen, auch wenn es sich um Personen handelte, que, 
Diese Besonderheit der alten Sprache wird von der Herausg. nicht 
gentigend beachtet, wenn sie zu v. B9TÖf. se eu por vos moiro, por que 
o sen | perdi vorschlägt, por que in por quen zu ändern, oder v. 7867F. 
emendiert mais non d i tal | a que/n] eu veja d'Amor dizer al, während 
doch das hundschriftliche a que, bezogen auf tal, das einzig mögliche 
ist, oder v. 7987. liest d'un voss’entendedor | viläo, de quen vos sabor 
| avedes, e a quen pedir | foste'-Ia cinta, da doch das handschriftliche 
de 5 und a 5 zweifellos als de que und a que zu lesen ist. Ebenso 
muss es v. 4593, wo die Herausg. druckt mia senhor, per quen®) este 
mal ven, notwendig mit CB heissen m. s., per que m'este mal ven. 

Ferner bin ich mit der Herausg. nicht immer einer Meinung, was 
die Unterscheidung der Präpositionen per und por betrifit, Diese Wörter 
finden sich in den italienischen Handschriften in der grossen Mehrzahl 
der Fälle abgekürzt; die in Betracht kommenden Abkürzungen erklärt 
Monaei?) folgendermassen: 


ÿ im allgemeinen = pr, pre, 
Ps n = per, por, 
? # = per, 
? n = pro, 

5 = 

n 


p 
p = pret), 

1) Sollte hier die Ajudahandschrift nicht quem schreiben? 

2) CV, p. Möf. 

3) Von den von Monaci ebenda aufgezählten Einzelfällen verbessere ich 
die folgenden (eine Zusammenstellung, die von Nutzen sein wird, wenn auch 
manche der Verbesserungen schon von anderen vorgenommen sein mögen): 

P 26,14 = pro (I. por). 27, 16 — per (L por; und ebenso 27, 17). Peer 
111, 14 = poer (1. pöer; der Til ist, wie so häufig, ber den unrichtigen Buch- 
staben goraton). jfora 918, n, = persona[je]® (l. que fora). Pe 14, 13 = par 
(1. gras), pe 26,18 = pres? (L pras; denn Z. 12f, ist zu lesen; Fazede ben 
sempre a quen vus mal fas | e matade min, senhor, poys vus pras). 

Unter p' füge hinzu: cöpo 856, 7 — côpre 0. y’gütou 285, 18 = pregüton. 
senp' 654, 81 = senpr'a. 

# 26,12 =por (L per). pa 25, 3= para (|. pera). pra (1. pa) 589, 10 = 
para ? (l. per; denn das «a ist zu tilgen), 





13 Zn Text und Interpretation des „Cancioneiro da Ajuda* 3541 


Ich weiche von diesen Deutungen, die offenbar für den CB so gut wie 
für den CV gültig sind, nur insofern ab, als ich p’ und pr als die regel- 
mässigen Abklirzungen für por ansehe. Ausserdem zeigt ein Blick auf 
die den diplomatischen Ausgaben beigegebenen Faksimiles, dass Abbre- 
viaturen wie p’und ÿ oft gar nicht zu unterscheiden sind, so dass leicht 
Verwechselungen zwischen pre und por entstehen. Worauf’ es mir aber 
ankommt, ist, dass die verschiedenen Schreibungen für por — wie ich 
sie auffasse — und die für per sich sehr wohl unterscheiden; und wenn 
man daran festhält, findet sich, dass per regelmässig „durch“, auch 
„nach, gemäss“, por dagegen „fir, wegen, um“ bedeutet; ausserdem 
steht per und dafür auch das französische par bei Beteuerungen (per 
oder par Deus — „bei Gott“), por bei Beschwörungen (por Deus = 
„um Gottes willen“). Diese Unterscheidung wird zu konsequent durch- 
geführt, als dass sie nicht der Trobadorsprache angehört haben sollte; 
ich meine daher, sie muss in kritischen Ausgaben durchgeführt werden. 
Ob die Abbreviaturen in der Ajudabandschrift die gleichen sind, ist mir 
unbekannt; aus dem beigegebenen Faksimile von f. 4 r. sehe ich, dass 
die Herausg. in v. 367 und 868 p durch por wiedergibt, ohne eine Be- 
merkung unterm Text hinzazufigen'). Was die kontrahierten Formen 
pe-lo(s), pe-la(s) einerseits und po-lo(s), po-la(s) andererseits angeht, 
so erfahren wir durch Frau Vasconcellos?), dass nur die letzteren in 
der Ajudahandschrift gebraucht werden, 80 dass in diesen Kontraktionen 
das spätere Zusammenfallen der beiden Präpositionen bereits vollendete 
Tatsache gewesen wäre. In den italienischen Handschriften ist das 
jedoch keineswegs der Fall; und da im heutigen Portugiesisch gerade 
die anderen Formen pelo(s), pela(s) die verallgemeinerten sind®), 80 
ist wohl denkbar, dass die Schreibung der Ajudahandschrift auf kasti- 
lianische Schreibergewohnheiten zurückgeführt werden muss. 

Treffen meine Beobachtungen das Richtige, s0 haben wir von der 
Herausg. gedrucktes per durch por zu ersetzen CA v. 228 (por mi — 

æ 517, 14 = por (l. per). ptas 478, 9 — perlas? (l. gtas; denn Z, Bf, ist 
zu lesen: E quantas armas [eJno mundo son | a avessas andan, wo armas 
< animas). 

pr 9, 15 = per (1. por). 

1) Die Abweichungen vom handschriftlichen Text sind nicht vollständig 
registriert: v. 383 steht gedruckt quai averd, wo das Faksimile yllauera (à. i. 
‚doch que Ik'averd) aufweist; v. 388 steht querrei, im Faksimile querey. Auch 
die Angaben der Varlanten aus den italienischen Kodizes sind unvollständig. 

2) p. XXVI, Fussnote 5. 

8) Die in Portugal herrächende Aussprache polo, polu oder plo, plu at 
dafür allerdings nicht beweisend, wohl aber die brasilianische mit geschlossenem 
e oder offenem 5. 





352 0. Nobiling 


um meinetwillen); 37061); 8008; 8077; 10226 und umgekehrt por durch 
per v. 197 per qual guisa — auf welehe Weise); 1012 (2mal); 1210; 
1213 (per que — wodurch); 1568; 1745 (oder mit CB par); 2068°); 
3492 (oder par); 4983 (oder mit CV par); 5824. In v. 8077; 10226°); 
797 ist meine Lesart schon deswegen vorzuziehen, weil sie mit der 
handschriftlichen Überlieferung übereinstimmt; in v, 228; 80084); 1012%; 
1210; 1218; 1568; 1745; 2068; 4983 wird sie wenigstens dureh eine 
der beiden Handschriften gestützt. V. 1916 druckt die Herausg. polo 
gran medo que d'el ei und gibt unterm Text als Variante des CB an 
por 0 g. m. q. d'ela ei; das ist jedoch nicht richtig, da nieht por o, 
sondern po dusteht, und pero (— obgleich) scheint in der Tat einen 
besseren Sinn zu geben. 

Mit der Präposition per darf nieht verwechselt werden das steigernde 
Adverb per, das von lateinischev Wörtern wie permultum, permagnus 
abgezogen ist, aber, soviel ich sehe, in sicheren Beispielen der drei 
Caneioneiros nur unmittelbar vor dem Verb vorkommt, während meistens 
ein Adjektiv oder Adverb, zu dem es dem Sinne nach gehört, vorauf- 
geht. Ich kann mich darum nicht mit der Herausg. einverstanden er- 
klären, wenn sie in v. 281bf. Æ vosso sen, que por en mi errar | vus 
faz tan muito das in beiden Handschriften überlieferte por durch das 
Adverb per ersetzen möchte. Hält man hier die Konstruktion vosso sen 
Jaz por errar en mi (= euer Verstund macht, dass ihr euch gegen mich 
vergeht) für ununnehmbar, so muss man schon eine stärkere Änderung 
vornehmen und entweder por en in contra verwandeln oder etwa por 
streichen und o vor vosso einschieben. 

Als Adverb scheint die Herausg. auch das per zu fassen in v. 4168 
Per mi sei eu o poder; denn sie übersetzt: „Gründlich kenne ich die 
Macht“: mi wäre dann „dativus commodi“,  Doch heisst per mi „aus 
eigener Erfuhrung“, und so hat sie selbst es in v. 9513 Æ esto sei eu 
ben per mi Nbersetzt. 

Der Text, den uns Frau Vasconcellos von Lied 1— 310 gibt, beruht 
im allgemeinen auf der Ajudahandschrift, oft selbst da, wo die Herausg. 


1) Statt Catade, senhor, per vos est’& mal würde ich lesen Catade, senhor, 
por vos este mal; denn erst im Gegensatz zu por vos (= um euretwillen) gibt 
die folgende Zeile ca polo meu non vus venh’eu rogar einen rechten Sinn. 

2) Hier könnte man zweifelhaft sein; denn vor einem Infinitiv berühren sich 
vielfach die Bedeutungen beider Präpositionen, wie überhaupt, wenn sie das 
Mittel (per) oder den Grund (por) bezeichnen. 

8) pre falsche Auflösung von p' wegen der Ähnlielkeit mit ÿ. 

4) Vgl. CV 943, 17, 

5) Doch nur das erstemal, 





15 Zu Text und Interpretation des ,Cancionelro da Ajuda“ 353 


selbst der Lesart des CV oder CB den Vorzug gibt. Dochte möchte mir 
scheinen, dass sie sich in einigen Füllen unnötigerweise von jener ent- 
fernt hat. 

So lesen wir v. 347 devede-lo soffrer, wo lo aus la emendiert int, 
allerdings in Übereinstimmung mit CB. Aber der portugiesische Ab- 
schreiber hat sicherlich gemeint devede-l'a saffrer, was durchaus ein- 
wandfrei ist. £ 

Ferner scheint v. 508f. Æ esto me faz defender | de morte nen 
d'outro pavor die Ajudahandschrift non statt nen zu haben, und auf 
jeden Fall gibt das letztere keinen Sinn. Die Herausg. versieht ihre 

bersetzung „Darum wehre ich mich auch gegen den Tod und gegen 
andere Schrecken“ mit einem Fragezeichen, und in der Tat passt sie 
weder zum Text noch in deu Zusammenhang. Dagegen passt vortreff- 
lich E esto me faz defender | de mort, e non d'outro pavor, Denn der 
Dichter versichert in dem Liede, er teile nicht die Meinung anderer, 
dass die Leiden der Liebe mit dem Tode enden, und schliesst nun mit 
den Worten: „Das macht, dass ich mich gegen den Tod wehre, nicht 
aber gegen andere Schrecken.“ 

In v. 2172f. Senhor, queizo-me con pesar | grande que ei defs] que 
vus vi ist die Einschiebung des s unnötig, da de (das von queixo-me 
abhängt) einen guten Sinn gibt. 

In v. 3166—68 Ca se m’algun ben quisesse fazer, | ja que-quer m'én 
fezera entender | des quand'é que a fülhei por senhor ist statt des quand’d 
que das des quant'd que beider Handschriften (= in der lungen Zeit, 
seitdem) entschieden vorzuziehen: quanto ist Objekt zu d, das ohne 
solches ja keinen Sion gibt. 

In v. 4116f. lesen wir: E {he faça (nämlich Gott der Geliebten) 
atal coita soffrer | qual fas a min e non ous'a diser. Statt ous’a dizer 
hat die Handschrift, wie unter dem Text angegeben, ouso diser (CB 
dagegen nono oyfa im Widerspruch mit dem Veramass); und wenn wir 
ouso dizer lesen, gewinnt die Deutlichkeit (da ous’ auch ousa sein könnte), 
und syntaktisch lässt sich nichts dagegen einwenden, da ousar mit dem 
Infinitif ohne Präposition häufig genug ist. 

In v. 4223 lesen wir: E muito saben, se nunca saber | o per mi 
poden, nen per U/h]'ew dizer. Hier entspricht das eingeschobene À zwar 
der Lesart des CV, aber zum Sion passt per !’ew mindestens ebensogut, 
da das indirekte Objekt /ke (— ihnen) sicher so leicht entbehrt werden 
kann wie das direkte lo (= es). Per lo ist die ältere Form, die neben 
der jüngeren Entwicklungsstufe pe-!v in den Cancioneiros verschiedent- 
lich vorkommt. Dass sie der Trobadorsprache noch angehört hat und 
nieht eiwa bloss archaische Schreibung ist, dafür ist ein besonders 

Basianlsche Forschungen XXIII. 1. 23 





354 0, Nobiling 16 


sprechender Beweis defender-Ilo-iades CB 392, 15f., wo defender am 
Ende des Verses steht und mit /aser reimt. 

Auch in v. 4389. liesse sich die Lesart Æ se non é, nome leixe 
prender | por ela morte zur Not verteidigen. Vorauf geht der Wunsch : 
„Gott möge mir die Gunst meiner Herrin schenken, wenn ich sie wirk- 
lich herzlicher liebe, als je geliebt worden ist!“ Man hätte dann weiter 
zu übersetzen: „Und ist dem nicht so, so möge er mich damitstrafen, 
dass er mich nicht um ihretwillen sterben lässt!“ Die Herausg. hält 
den Text für verderbt und schlägt als Besserung vor E se non esf'é, 
deixe-me prender u.s.w. Sie scheint dabei an v, 4615f. zu denken, 
wo ein anderer Dichter sagt: Jwro-ous eu, fremosu mia senhor | — se 
Deus me leixe de vos ben aver! | e se non, leixe-me por vos morrer! 
— und sie übersetzt: „Ich schwöre es, und der Himmel schenke mir 
euere Gunst, so ich die Wahrheit rede! wo nicht, so schenke er mir 
den Tod!“ Ich freilich würde hier vorziehen zu übersetzen: ,. . . und 
will er das nicht, so schenke er mir den Tod um euretwillen!“ Denn 
worauf kann sich se non beziehen ausser auf den Inhalt des vorher- 
gehenden Verses? Und ebensowenig kann ich mich mit dem obigen 
Besserungsvorschlag einverstanden erklären, da statt se non este es 
doch jedenfalls heissen müsste se esto non &. Will man bessern, so 
bietet vielleicht v. 4395 dazu eine Handhabe, wo nach Angabe der 
Herausg. die Handschrift die nicht dahin gehörigen Worte se {l'a puguer 
(d. i. se Wapuguer) aufweist. Möglicherweise sind diese versehentlich 
aus dem Anfang der Strophe hierher geraten, und wir würden einen 
dem Sinne nach tadellosen Text so herstellen können (ich gebe des 
Zusammenhangs wegen uuch die Schlusszeilen der vorhergehenden 
Strophe): 

me dé seu ben, se l'heu quero melhor 
ca nunca quis no mund'om'a senhor, 

Se Ih'aprouguer! on me leixe prender 
por ela mortel 

In y. 4867 endlich steht se d'ela non ei ben statt des handschrift- 
lichen se d'ela ben non ei, Die Anderung ist vorgenommen, um mit 
pois que eu sei ben in v. 4864 den Reim herzustellen; besser aber wird 
man dies letztere in pois que eu ben sei umstellen und v. 4867 unan- 
getastet lassen: 50 vermeidet man den identischen Reim, wo ibn die 
anderen Strophen nieht aufweisen, und die Wiederholung desselben 
Reimes und Reimworts. 





17 Zu Text und Interpretation des „Cancioneiro da Ajuda“ 365 


Was ich ausserdem zum ersten Band des CA zu sagen habe, reihe 
ich in Anmerkungen auf, mit denen ich den Text begleite, die aber in 
keiner Weise Anspruch erheben erschöpfend zu sein. 

V, 160f. Vos que mi-assi cuitades, mia senhor, | que eu me quite 
de ous ben querer übersetzt die Herausg.: „Ihr, die ihr mich so quält, 
dass ich mich davon lossagen will, euch zu lieben.“ Ich würde statt 
„dass ieh mich davon lossagen will“ des Konjunktivs wegen setzen: 
„damit ich mich davon lossage“, 

V. 194 gran ben per esfé pora') mi. Wie schon erwähnt, muss 
das Adverb per, welches das Adjektiv gran steigert, unmittelbar vor 
dem Verb stehen; es ist daher statt est'& vielmehr este zu lesen, eine 
Verbalform, die zweifellos in der Trobudorsprache existiert hat und 
neben (das ja ursprünglich nur vortonige Entwicklung ist) vor konso- 
nantischem Anlaut gebraucht wurde, während vor Vokal est oder 4 
stand. Die Form este erkennt die Herausg. (p. XXV, Fussn. 1) ans- 
drücklich an; auch findet sie sich im Text v. 15, aber merkwürdiger- 
weise nur hier, Einzuführen wäre sie ausserdem noch in v. 620 (E se 
Westo disser alguen | que este mal); 1078 (mais sei qué este deseÿe cui- 
dado | e como morre u. 5. w.); 2247 (Nen saberei qué x'este mal); 2286 
(E pois que assi este ja); 2527 (Tolhe-mi-o corpo que ja nunca dia | 
esle, nen noite, que aja sabor); 2957 (E se assi non este, mia senhor) ; 
9235 (nen que filh’este de sancta Maria) — wo die Herausgeb. este, 
Este, esté (v. 2597; doch ist der Konjunktiv hier nicht am Plutze) oder 
est druckt. Dies letztere haben die Handschriften an einigen Stellen, 
wo das Metrum este verlangt, offenbar, weil diese Form den Abschreibern 
nicht mehr geläufig war; so CV 1189, 20; CB 184, 15; 198, 17; 208, 11. 

V. 897f. ben me devedes a parcir | ben que vus queira consentir. 
Ich verstehe das nicht. Die einzige Handschrift (CB 77, 19) hat nicht 
queira, sondern gra, was ich in guer'e bessern und übersetzen würde: 
„Wohl misst ihr mir verzeihen und zugute halten die Liebe, die ich 
zu euch hege.“ Die Auslassung des Artikels vor einem Substantiv — 
hier den —, das durch einen Relativsatz näher bestimmt wird, ist schr 
gebräuchlich, ja fast die Regel; parcir kommt als Synouym von 
perdüar auch CV 416, 9; 11 und 438, 7 vor, allerdings zweimal vom 
‚Abschreiber entstellt, das erstemal zu parÿr, das letzte zu partir®). 

3) Pora ist eine seltene Nebenform der Präposition pera (auch para findet 
‚sich in den Hdss. vereinzelt), Pera überwiegt 30 sehr, dass man sich fragen 
kann, ob diese Form nicht in einem endgültigen Text durchzuführen wäre, 

2) Der Sinn lüsst jedoch keinen Zweifel: 416, 8—11 El me cuydava tal 
‚preyt’ a trager | per san juras que lo foss’ew parcir; | €, poys, que vi que m’anı'a 
mentir, | non Ü'ho paroi — und 498, Tf, Meu falan era de vos non parcir, | 
porque eos fostes sen meu grad'enton. 23e 





366 ©. Nobiling 


V. 3884-90, Die Herausg. zweifelt, wie diese Strophe zu über- 
setzen sei. Der Gegenstand des Liedes ist die Fehde, die der Dichter 
der Geliebten anssgt, weil sie ihn von sich verbannt „ond’en söo mu 
natural = wohin ich von Natur und Geburt gehöre“. Er will ihr da- 
für — nach echt ritterlichem Brauch — einen ihrer Mannen rauben. 
Dieser Lehnsmann aber, der dafür sterben soll, ist kein anderer als der 
Dichter selbst, und die dritte Strophe fährt nun fort: „Davor wird sie 
ihm nicht schützen können, wenn sie mir (ihrem Feinde) Böses zufügt; 
denn sterben muss ich doch, und so will ich wenigstens ein Pfand für 
mich zu erlangen suchen und ibr diesen Vasallen rauben, der schuld 
an ihrem Hasse gegen mich ist“ So kasualistisch auch der Gedanken- 
gang und die Spaltung des Liebenden in zwei Personen ist: im den 
treuen Vasallen, dessen 'Tod der Herrin Schaden und Schande bringt, 
und den Feind, der sich rächt, indem er ihr eben diesen Schaden zu- 
fügt, — 80 ist doch der Sinn nicht zweifelhaft. Derselbe Gegenstand 
wird von demselben Dichter in Lied 18 variiert, wo die Herausg. gleich- 
falls zweifelt, ob der Vasall, der mit dem Tode büssen soll, der Dichter 
selbst oder ein Rival sei; mit Unrecht, wie aus dem Inhalt der dritten 
Strophe hervorgeht: „Freilich weiss ich, dass ihr der Verlust dieses 
Lehnsmanns wenig gilt, aber durch seinen Tod wird sie es erfahren! 


Auch ist dies der einzige Schaden, den ich ihr zufligen kaun.“ Das 
Lehnsverhältnis und seine Pflichten liefern dem Minnesänger ja ausser- 
ordentlich häufig Vergleiche und Argumente gegen seine „angestammte 
Herrin“, die den Vasallen nicht im Stiche lassen darf, ihn vor dem Tod 
(aus Liebe) schirmen muss und die Treue bricht, wenn sie selbst an 
seinem Tode schuldig ist. Vgl. noch Lied 53, besonders v. 1341 und 
1345, und in Lied 158 v. 370914. 


V, 5241-36. E Deu-lo sabe! con paror 
viv'e soffresta cuits tal, 
que ei de soffrer pois gran mal. 
E tenh' aquesto por melhor 
d'eu soffrer euita, e veer 
a mia sonhor, e atender 
de poder ir u ela for, ’ 


Ca non 500 eu sabedor 
de per mia morte nen per al 
perder euita, se me non val 
a mui fremosa mia senhor. 
E Deus, se me quiser’ valer 
por min, poi-la ten en poder, 
fard-Ih'aver coita d’amor. 





19 Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajuda* 357 


Frau Vasconcellos' Übersetzung dieser Schlussstrophen von Lied 20 
befriedigt mich nicht. Die beiden vorhergehenden sprechen den Gedanken 
‚aus, dass diejenigen nicht wahrhaft Liebesleid kennen, welche, da sie die 
‚Gunst ihrer Herrin entbehren müssen, reden, als würde ihr Leid durch den 
Tod ein Ende finden: warum sterben sie dann nicht sofort und machen 
ihrem Elend ein Ende? Ich übersetze nun weiter: „Gott weiss, ich 
lebe und leide solches Leid aus Furcht (= con pavor que ei), später 
(d. h. nach dem Tode) grosses Ungliick zu leiden.“ Die folgenden 
Zeilen scheinen mir in der Lesart*ües CA fehlerhaft; denn ver a mia 
senhor und atender de poder ir u ela for lässt sich schwer vereinigen. 
CB (87, 19) hat aber statt ewita e veer eine Variante, die Frau Vascon- 
‚cellos nicht verzeichnet: cuyda weer. Ich nehme nun an, dass vor den 
Buchstaben da das ganz ähnliche da ausgefallen ist, lese v. 528 d'ew 
sofrer, euidand'a veer und Ubersetze weiter: „Und ich halte es für 
besser, dies zu dulden in der Hoffnung auf den Anblick meiner Herrin, 
und auf die Gelegenheit zu warten, zu ihr zu gehn. Denn ich bin nicht 
‚gewiss, dass meine Qual durch den Tod endet oder durch irgend etwas, 
ausser wenn meine Herrin mir beisteht. Will aber Gott mir helfen, 
80 wird er, da er sie in seiner Gewalt hat, ihr Liebesgram um mich ins 
Herz legen.“ Wie man sieht, setze ich hinter valer ein Komma und 
ziehe por min zu coita d'amor. 

V. 0-56. Con vossa coita, mia sonhor, 
ja de tod’al euita perdi; 
ca todo mi aven assl, 
d’esto seede sabedor; 
que non pod’ ome coit(a) aver 
que non aja log’a perder 
des que Ih'outra chega mayor. 

Stait mi in der dritten Zeile haben, wie die Herausg. erklärt, beide 
Kodices me; doch könnte weder mi noch me vor Vokal als Silbe zählen. 
In Wirklichkeit steht im CB Zodome in ein Wort geschrieben, und für 
ca ist sicher caa zu lesen; so erhalten wir, was einen sehr viel besseren 
Sinn ergibt: 

ca [a] tod’ome aven assi 
— desto seede sabedor — 
que non pod'ome eolta aver etc. 

V. 857 que non dormiron muit'ai, Ich würde vorziehen que non 
dormiron, muit'à i. Denn ai mtisste „hier“ bedeuten und ich kenne 
kein Beispiel für diese Bedeutung, 

V. 9551. que m’ei a queizar, se quiser' | lhe pedir algo, u a veer ist 
unannehmbar; denn der eonj. fut, von veer mlisste vir heissen. Die hand- 
schriftliche Lesart ist vielmehr zu interpretieren: /he pedir alg’ou a veer. 





358 ©. Nobiling 20 


V. 1054—57 ante me leixara morrer, | se non por vos, que ei pasor 
| de que têen senhor por mal | que afo] seu ome non val. Aber mal 
kann nicht prädikativer Adjektiv sein, das vielmehr mao, fem. maa 
heissen müsste; es ist hier Substantiv, und an der Lesart beider Hand- 
schriften hätte nichts geändert werden sollen: de que tzen, senhor, por 
mal | de quen a seu ome non val. Die Stelle ist zu übersetzen: „Eher 
würde ich den Tod tiber mich ergehen lassen, wäre es nicht um euret- 
willen; denn ich fürehte, man rechnet es dem ala Unrecht an, der seinem 
Lehnsmann nicht beisteht.“ — Ich”erwihne noch, dass ich den Anfang 
der zweiten Strophe desselben Liedes Aquesto digu'eu, mia senhor, | por 
quanto vus quero dizer nicht übersetzen würde: „Solches sage ich euch, 
weil ich hinzufügen will“, sondern: „Solches sage ich euch aus dem 
Grunde, den ich euch nennen will.“ 

V. 1076f, E saberia d'algun ben-mandado | de que og'en non sdo 
sabedor. Ich kenne kein Wort ben-mendado — ben-fazer als substanti- 
vierter Infinitiveatz ist nicht vergleichbar —, und „gute Botschaft“, wie 
die Herausg. übersetzt, würde don mandado heissen, Vielmehr sind 
ben mandado zwei Wörter; saber mandado de heisst „von etwas wissen, 
Bescheid wissen, Kenntnis haben“ und ist mehr oder weniger synonym 
mit saber parte de (dazu das moderne dar parte de = melden, anzeigen): 
vgl. z. B. CD v. 978. Der Sinn ist also: „Ich wlisste von einem Glück, 
von dem ich heute nicht weiss.“ — Übrigens ist dies nicht die einzige 
Stelle des Liedes, über welche Zweifel bestehen können. 

V. 11881. Mais tolhe-m’en log'aqueste cuidar | vosso bon pres. Ich 
verstehe das #n nicht, da neben dem direkten Objekt agueste enidar 
und dem indirekten mi ein zweites indirektes keinen Platz hat und 
ebensowenig én nähere Bestimmung zu cuidar sein kann, das schon 
durch agueste bestimmt ist. CB hat hier mays tolhemen dagite cuidar. 
In dieser Verszeile, der eine Silbe fehlt, wird en wegen des folgenden 
d statt ende verschrieben sein; wir erhalten so die tadellose Lesart: 
Mais tolhe-m'en/de], d'aqueste cuidar, | vosso bon prez, wovon auch der 
handschriftliche Text des CA sich nur wenig entfernt. 

V. 1194f. Nen como pode al ben desejar | se non de vos ...? 
CB hat — statt al — d'al, was wegen des folgenden de vos vorzu- 
ziehen ist. 

V, 1885—94. Maravilban-so, mia senhor, 
{e cu d'eles) por niun ben 
desejar ou de nulha ren 
eno mundo, se de vos non, 
se Ihes Deus algüa sazon 
aguison de vo-Ihes mostrar, 
ou d'oïren de vos falar. 





a Zu Text und Intorpretation des „Cancioneiro da Ajuda* 350 


Um in diesen Text Sinn zu bringen, sieht sich die Herausg. ge- 
#wungen zu übersetzen, als ständen die Worte e eu d’eles, statt in der 
zweiten Zeile, am Anfang der fünften. Ähnlich verschränkte Wortstellungen 
kommen wohl vereinzelt vor, wo der Versbau dazu zwingt — z. B. in 
‚CA Lied 176, im Anfang der zweiten und dritten Strophe sowie des 
Geleites, oder in CV 672, am Schluss der Strophen —; hier aber ist 
die Annahme einer solchen Vergewaltigung der Sprache tberfitssig. 
Denn CB hat statt dessjar eu vielmehr da/eiare, und auch in der Ajuda- 
handschrift ist, nach Angabe der Herausg., das w ebensogut als n zu 
denten. Man streiche also die Klammern, lese desejaren und nehme 
niun und nwha im Sinne von „irgendein“, da ja der Satz negativen 
‚Sinn hat. Der Sinn der Strophe ist mithin: „Jene wundern sich (dass 
ich mich von der Liebe zu euch nicht freimachen kann), und ich über 
sie, da sie von irgend etwas Glück ersehnen ausser von euch : ob ihnen 
wohl auch Gott je die Gunst gewährt hat, euch zu schen oder von euch 
zu hören.“ 

V. 1519f. todos estes son | os que me non leizan guitar, Für das 
handschriftliche #6 wird wohl ma (d, i. m'én) zu lesen sein, denn me 
guitar (= mich freimachen, aufhören) kann nicht gut des indirekten 
Objekts entbehren. Übrigens ist me zugleich Objekt zu leizan, einer 
syntaktischen Regel zufolge, die Konstruktionen wie me leixan me quitar 
nicht duldet. 

V. 1528f. C'alhi non poderei guarir | nelhur, se 0 provar quiser, 
wie soll man alki (= dort) und nelAur (= irgendwo) vereinen? Auch 
ist alhi nicht die portugiesische Form. Das handschriftliche Calhi ist 
vielmehr als Ca di zu verstehen. Lhi für /his (oder Zhes) ist nicht 
ganz selten: es findet sich CV 685, 24; CB 14, 28 und in den Kontrak- 
‚tionen /'o, a CV 538, 10; 627, 4; CB200, 28; 252, 18. Der Sinn ist: 
„Denn sie (meine Augen, mein Herz und die Liebe) werden mich nirgend- 
‚wo ruhig leben lassen, falls ich es versuchen wollte.“ 

M. 2036 mui grande coita. Statt grande wird vor dem konsonan- 
tisch anlantenden Substantiv fast stets die bei fortschreitendem Ton 
entwickelte Form gran gebraucht — ebenso wie mal statt des zwei- 
silbigen mao, bon statt des zweisilbigen Do, bel statt belo, tercer statt 
terceiro. Für grande in dieser Stellung weiss ich nur vier Beispiele 
zu zitieren: CV 208, 4; 668, 1 und 20; CB 52, 10, wobei noch zu be- 
merken ist, dass die drei ersten Fälle Liedern. angehören, die auch 
sonst sprachliche Merkwürdigkeiten genug aufweisen. Dabei ist statt 
der obigen die Lesart des CB mui grave coita vorzuziehen. 

N. 2054-56 Ch pois vir — assi Deus a mi perdon! — | 0 seu 
fremoso parecer, enton | demo z'o lev'o que Ih'al nembrarä! übersetzt die 





0. Nobiling 22 


: „So wahr Gott mir verzeihen müge, der Teufel soll ihn holen, 

Anblick ihres holden Angesichts etwas anderes in den 

Sion kommt!“ Hier ist „ihn“ nicht richtig; denn das o in æ'o bezieht 

ich zweifellos auf das folgende o que, und demo zi déve o que ist eine 

stehende Formel zur Umschreibung von etwas unendlich Kleinem, 60 

dass der Sinn ist: „Wenn er ihr holdes Antlitz sieht, wird er sicher 
an nichts anderes denken können.“ 

V. 2120—22 (tan gran cuita) que ben mil vezes no dia me den, | 
meus amigos, desvingad'assi | que niun sen nen sentido non ei. Was 
aber soll desviingado sein? Die Heransg. übersetzt es mit „bestraft“; 
eoll Lat. vindicare darin stecken? Das erscheint in den Caneioneiros 
nur in der Form vingar oder vengar; auch würde desringar wohl kaum 
„strafen® heissen. Aus Frau Vasconcellos’ Anmerkungen schliesse ich, 
dass die Ajudabandschrift deswiygad oder deswÿgad aufweist, und 
defmygad las der Herausgeber des CB; der Zusammenhang scheint ein 
Adjektiv im Sinne von mentecapfus zu verlangen: so schlage ich denn 
vor, desjuizad' an die Stelle zu setzen. Die ganze Änderung besteht 
im Grunde nur darin, dass man g mit = vertauscht; z findet sich mit 
9x. B. CV 248, 5 verwechselt. 


V. 2178-83, E queixo-me dos olhos meus 


por end’, nssi Dens me dé ben! 
con medo non se vus queix(e) éa (?) 
mia senhor; nen me queix(o) a Deus 
eu d'esse vosso parecer 

que tanto mal me faz aver! 

Das (?) steht mit vollem Recht da; denn ein Sinn ist ohne ein- 
sehneidende Änderung in die Strophe — trotzdem sie in zwei Hand- 
schriften überliefert ist — nicht hineinzubringen. Ich schlage vor, in 
dem Text des CB das d der ersten Zeile in a und das ze (CA se) der 
dritten in me zu ändern; gize in der vierten und dee//e in der fünften 
sind ofenbare Versehen für Zixo und de//e. Ich lese also: 

E queixo-mg sos olhos meus 
por end’ — assi Deus mi dé ben! 
Con medo non me vus queix’ ên, 
mis senhor, nem me queixg a Deus ete. 
So schliesst sich auch der Anfang der nächsten Strophe E queiro-n'en 
men coroçon ganz natürlich an, 

V. 2658-60 se mon perder’ aqueste sen que ei, | mal-pecado! de que 
non ei pavor | de-o non perder, e o non perderei. Die letzte Zeile hat 
eine Silbe zuviel, da weder de o— vgl. oben p. 13f. — noch e © ver- 
mutlich als einsilbig gelten können; auch erklärt die Herausg. selbst 





23 Zu Text und Interpretation des „Cancioneiro da Ajuda* 361 


‚die Lesart des CB e non perderei für die bessere, Ich halte es für 
(wahrscheinlicher, dass durch frühe Verderbnis doppeltes non in den 
Vers geraten ist, und wirde lesen, was auch den Sinn besser befriedigt: 
de 0 perder, e o non perderei, 

V. 252628 Tolhe-mi-o corpo que ja nunca dia | este‘), nen noite, 
que aja sabor | de min, nen d'al que mi-d mais a tolher. Versmuss, 
Zusammenhang und die Übersetzung der Herausg. selbst verlangen, 
‚dass man infder letzten Zeile interpungiert: de min, nen d'al. Que mi-d 
mais a tolher? 

V,2610—12. Tunto a vi fremoso parecer | e fremoso falar que sol 
mester | non m'ouvera per ren de a veer übersetzt die Herausg.: „Sie 
blickt so hold und spricht so schön, dass man sie gar nicht zu schen 
braucht, um sie zu lieben.“ Sollen wir dem Dichter wirklich einen 
solchen Mangel an Logik zutrauen? Ich übersetze: „. . . dass ich sie 
überhaupt nicht hätte sehen dürfen.“ 

IV. 3142f. Ca, mia senhor, sabedes vos mu) ben | como que ous non 
ei a euslar ren. Hier ist sabedes Konjektur für das avedes beider Hand- 
schrifien; ausserdem hat aber wenigstens CB im Anfang der Zeile statt 
Ca, mia vielmehr Camj: so erhalten wir ohne Änderung die meiner 
Meinung nach durchaus annehmbare Lesart: Ca mi, senhor, avedes vos 
mini ben | como que vus non ei a custar ren. Die Konstruktion des 
Satzes ist zum mindesten nicht erstaunlicher als ein como que (statt 
que) nach sabedes. 

V. 3155—58 (der Dichter spricht von den anderen Frauen, die er 
für seiner Herrin nicht ebenbürtig erklärt hat) Æ se me por aquest'an 
‚desamor, | ajan de seu quen-as loe enton! | Nunca les por én fagan 
se mal non, | ca non faz a min a minha melhor! Abgesehen von der 
‚Sehreibung quen-as, die die Aussprache quênas recht wenig glücklich 
wiedergibt), scheint mir Wort- und Sutztrennung besserungsbedürftig; 
‚ieh ziehe vor: . . . ajan de seu qu&-nas lo’, e enton | nunca Ihes por 
én fagan se mal non! 

Das 134. Lied hat zum Gegenstand die Ungewissheit des Dichters, 
‚ob er zu seiner Herrin gehen soll: denn tut er es, so wird er doch 
‚nieht von seiner Liebe zu sprechen wagen, wird nur kurze Zeit in ihrer 
‚Nähe bleiben und dann davongehen, so betrübt, dass nichts ihn vom 
"Tode reiten kann. „Darum weiss ich mir keinen Rat, nen sei ora ben 


1) 8. oben, p. 17. 

2) Und der aus den Hdss, Ubernommenen Schreibung loe, die schwerlich 
‚der Aussprache entsprochen kann; diese muss vielmehr loue, wo nicht schon 
Jouve ‚gewesen sein. 





302 0. Nobiling A 


| se prove d’ir i, se non (v. 82%05f.). Die Lesart prowse des CB für 
prove (= ich versuchen soll) verwirft Frau Vasconcellos; doch ist sie 
meiner Meinung nach anders aufzufassen: prouue wird nur dadurch 
entstanden sein, duss der erste Grundstrieh nach dem o, der ein 2 vor- 
stellen sollte, zu kurz geriet; und se pro! m'é (= ob es mir ntitzt) ist 
sogar die passendere Lesart; denn es heisst weiter: „So lebe ich und 
grüble und weiss nicht, was ich tun soll; aber freilich, da ich ihr 
meine Liebe nicht gestehen werde, nützt es mir wohl niehts, zu ihrzu 
gehn; aber eins weiss ich“ — und nun kommt der Schluss (v. 8218 
bis 3216) —: 

que morrerei, se a non vir, e qu'én 

soft’ eu tantas coitas tan gran sazom. 

E vöo outre, por quen mo non ten 

por seu! © moir”, assi Dous me pordon! 
Es ist schwer zu begreifen, wie die Herausg. bier die Lesart der Ajuda- 
handsehrift hat der des CB vorziehen können: qu'én wäre eine kaum 
zu stützende Elision (s. oben, p- 8f); por quen, bezogen auf vorher. 
gehendes outre, widerspricht der altportugiesischen Syntax (vgl. oben, 
p- 12), und der ganze Schluss fällt ans dem bisherigen Gedankengang 
heraus, Ich lese, buchstäblich nach CB: 

que morrerei, se a non vir. E quen 

sofren tantas coltas tan gran sazon? 

En, e mon outren, porque mh-o non ten 

por sen; 6 moiro, se Deus mi perdon! 

Das 142. Lied besteht aus drei Strophen, die offenbar gleichen 
Inhalts sind und von der Herausg. so übersetzt werden: „Jean Gareis 
hat (mich?) gefragt, welchen Todes der Tod stürbe. Worauf ich er- 
widert habe: (Refrain) Daran stirbt der Tod, dass Frau Guiomar Affonso 
Gata es ist, welche mich tütet (?).“ — Das ist dunkel genug; schlimmer 
aber ist, dass, wenn die erste Strophe dem Wortlaut nach so verstanden 
werden kann, die übrigen eine andere Übersetzung verlangen. In 
der zweiten heisst es: „Da er mich gefragt hatte, warum ich 80 be- 
kümmert sei, gab ich ihm diesen Bescheid“ — und in der dritten: „Ich 
sprach wu ihm: Ich will meinen Kummer nennen.“ Dementsprechend 
muss der Eingang der ersten Strophe (v. 3375 f.) Preguntou Joan Garcia 
1 da morte de que morria notwendig übersetzt werden: „Joan Garcia 
fragte nach dem Tode, an welchem ich stürbe®, d. i. „was es sei, das 
mich so zu Tode betrübt mache.“ Was heisst nun aber der Refrain 
A morte d'esto se (aa CA; CB: ze) mata: | Guiomar Afonso Gata | est 
a downa que me meta? Wir kommen ohne eine stärkere Textänderung 
nicht aus; die geringste dürfte sein, se durch me zu ersetzen, so dass 





% Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajuda* 363 


der Sinn der Zeile wäre: „Der Tod tötet mich hiermit“. Könnte ich 
rematar in der Bedeutung von „fertig bringen, zu Wege bringen“ nach- 
'weisen*), «0 würde ich vorschlagen, in der ersten Zeile des Refrains zu 
lesen: Amor tod'esto remata. 
Dus 148. Lied hat im CB eine Strophe mehr, die Frau Vasconcellos 
unterm Text folgendermassen wiedergibt: 
Com'e quanto men coragon 

se non en vos den al cuidar 

so vo'-l'eu ousasse mostrar, 

por mesura e por al non 

doer-vus-fndes de mi. 


Sie vermutet, dass den durch fen ersetzt werden mlisse, und übersetzt, 
“wie wenn vor diesem fen noch eine zweite Negation stünde; aber selbst 
dann gäbe ja gwanto keinen Sion. Im CB steht quäto geschrieben, 
und da verschiedentlich a sich als Lesefehler für à und sehr häufig o 
für e findet, so wird jedenfalls Com'é quite und in der nächsten Zeile 
d'en zu lesen sein. Damit erhalten wir einen vortrefflichen Sinn: „Wagte 
ich es euch zu zeigen, wie es meinem Herzen unmöglich ist, an anderes 
als an euch zu denken . . .# — In demselben Liede lauten: 
_w. 3494f. Mais non vus façlo] eu saber | de quanto mal me fas 
amor. Hier fehlt bei dem handschriftlichen faceu saber nicht nur eine 
‚Silbe, die allerdings am leichtesten durch Einfügung des elidierten o 
hergestellt würde, sondern auch ein Wort, von dem das de der folgen- 
den Zeile abhängt. Man wird lesen missen fag'en ren saber. Der 
Ausfall des Wortes ren erklärt sich durch das Abirren des Auges infolge 
der Ähnlichkeit von eu und en. Von diesem Lesefehler stammt offen- 
“bar erst die irriümliche Lesart des CB Mays noug facen Jabedor her, 
indem ein Abschreiber — nattirlich nicht der italienische — Sinn uud 
Versmass herzustellen meinte, allein vergass auf die Reimfolge zu 
achten. 
VW. 3600-602 Æ, mia senhor, como vus eu disser” | esto de vos, des 
quando vus amel, ! todo sabor do mundo perdud’ei übersetzt die Herausg.: 
Aie im der” wie ich euch gesagt; seit ich euch lieb habe, hat alles 
: “in der Welt seinen Reiz verloren.“ Aber, auch abgeschen von 

em ganz überflissig nachschleppenden esto de vos, ich kenne kein Bei- 
m disser „ich habe gesagt“ heisst‘. Der Gebrauch des 


t „endigen*, Eine Stelle, wo rematado „vollendet* bedeutet 
), führt Cortesüo, Subsidios, p. 106, aus Vieira an. 

inde ich v. 567274 übersetzt: „Das schnsüchtige Erinnern 
holdes Angesicht und eure Güte, 80 oft ich Gutes tat, werde 





364 "0. Nobiling 26 


von. fat. ist so ziemlich der heutige, nur dues er sich auch in solchen 
Nebensützen findet, die keine Bedingung oder Vorbedingung ausdrücken. 
80 lesen wir v. 3890 ofi]de como ous eu disser' = „vernehmt, was ich 
euch sagen will“, und v. 4396 do que vus disser = „mit dem, was ich 
euch nennen will“. Die Bedeutung des disser an unserer Stelle wird 
die gleiche sein, nur missen wir esto in estow ändern: keine ‚grosse 
Änderung, da n und w leicht verwechselt und » oder Til vor Konsonant 
ganz ohne Unterschied gebraucht werden. Ich lese also: E, mia senhor 
como ous eu disser | eston de vos: des quando vus amei, | todo sabor do 
mundo perdud'ei. 

V. 3644—46 e no’-no quer'eu én coidar | esto per nulha ren meter, 
| mais por werdade o dizer ‚übersetzt die Herausg.: „Und nicht, um 
etwas zu erfinden, sondern als Wirklichkeit sage ich es.“ Wie kommt 
diese Übersetzung heraus? Ich denke mir, én ist Druckfehler für en: 
dem meter esto en coidor steht o dizer por verdade als Gegensatz gegen- 
über und, meter en cuidar, das auch CV 748, 14") vorkommt, wird heissen 
„als otwas (bloss) Gedachtes hinstellen.“ 

V. 8060*) ca eles æ'o buscaron ben Ubersetze ich nicht mit „gar 
schr haben sie danach verlangt“, sondern „sie haben es sich selbst zu- 
gezogen, sie haben es nicht besser verdient“. Vgl. CD v. 585 und 2058. 

Meine Auffassung des 164. Liedes ist derjenigen der Herausg. ge- 
rade entgegengesetzt. Sie libersetzt die ersten vier Zeilen: „Besser 
habe ich mich an meinen Augen nicht rächen können, als ich getan: 
ich setzte sie matt, indem ich sie dahin führte, von wo aus sie ihre 
Herrin erblicken konnten.“ Ich dagegen übersetze die vierte Zeile 
(v. 3832) levei-os d'u veian sa senhor: „Ich führte sie von dort weg, 
wo sie ihre Herrin sahen.“ Was zunächst die syntaktische Seite der 
Frage betrifft, 30 vermisse ich bei Frau Vasconcellos’, Auffassung der 
zitierten Worte den Ausdruck für die Richtung, wohin die Augen ge- 
führt worden sind. Ich hingegen fasse d'u nicht anders auf als des quando 
und ähnliche häufig gebrauchte Wendungen. Der weitere Inhalt aber 
scheint mir Recht zu geben. Man höre nur die folgende Strophe: „Denn 
sie konnten mir auf keine Weise, ohne ihr treffliches Antlitz zu schauen, 
grosses Leid antun. Was aber tat ich ihnen an? Lerei-os d'u avifan 


ich nicht rerlieren,* wo „so oft ich Gutes tat* einem se eu ben fezer' des Textes 
entspricht. Aber die Worte sind zu desejos non ei de perder zu zichen und zu 
übersetzen: „falls Ich recht handle*. 

1) Ca morrerd — nö-no metg eu en cuydar — | por mi, wo eu als überzählige 
Silbe fallen muss. 

2) Warum steht am Ende dos vorhergehenden Verses ren m'enchal und 
wicht vielmehr ren m'êm chal gedruckt? 





Cri Zu Text und Interpretation dos ,Cancioneiro da Ajuda* 365 


por in—=ich führte sie eben darum von dort weg, wo sie die Herrin 
sahen.“ Und nun vollends die letzte: „Zu der Zeit, da ich ihnen an- 
merkte, dass sie die grösste Lust hatten, die Herrin zu schen, führte 
ich sie, so schwer es mir wurde, von dort weg.“ Freilich muss man 
hier (v. 3844) nicht mit CB levei-os eu ali lesen, wie die Herausg. tut, 
sondern statt ali mit der Ajudahandschrift de ali. Denn welchen Sion 
kann in diesem Zusammenhange „führte ich sie dahin“ geben? Auch 
der Inhalt des Refrains und des Geleites: „Um mich zu rächen, tat ich 
meinen Augen, meinem Herzen und mir selbst weh“ — passt durchaus 
zu meiner Auffassung. 

M. 3947 e tenho-m’end’as coitas por jagado. Der Satz widersteht 
allen Bemühungen, ihn zu konstruieren: tenho-me por pagado ist völlig 
klar, auch noch tenho-m’ende por pagado; aber was soll as coitas für 
ein Satzteil sein? Nun hat CB folgende Worttrennung: fenhomen das 
so dass man mit leichter Besserung lesen kann € fenho-m'eu das coitas 


pagado. 

V.4016€ Æ morte m'é, senhor, per böa fé, | aque ous ar ei Jaquest] 
a dizer. Statt der letzten, in der Ajudahandsehrift fast verwischten 
Zeile ist mit CB zu lesen de que vus ar ei aquest'a dizer. Denn aque 
(eis) ist hier nicht am Platze, und dus de, das Frau Vasconcellos 
beanstanden zu wollen scheint, hat seinen Grund in einer syntaktischen 
Erscheinung, der zufolge ein Subjekt- oder Objektsatz durch de que, 
ein Subjekts- oder Objektsinfinitiv durch de eingeleitet wird. Ich stelle 
hier eine Reihe von Beispielen zusammen, CV 745, 3 por ben tenho de 
que IWaqui ein (Objektsutz); 746, 16f. tenh'eu, de') que o ei ja, | que 
IWE gran ben (Subjektsatz); CA v. 452f. tan grave me foi de soffrer | 
de maver de vos a quitar; v. 8072 serd ben d'eu assi morrer; CV 745, 
If. tenh’eu que dfe] o veer | & mui gran ben; 910, 4 pois me non val 
d'ante tal jwiz ir (Subjektinfinitive); 826, 43. esto vi sempr'e of departir 
(= besprechen) | do muy bon ome de IWa ben saïr | sempr'o que faz; 
870, Bf. ja filharia (=er würde es schon willkommen heissen), se 
mieu quisesse, | de falar migo; 811, 12f. sempre vecery | d’andar triste 
(Objektsinfinitive). Wie weit der Gebrauch von de mit dem Infinitiv 
nach Verben im Aport. geht — viel weiter als in der heutigen Schrift- 
sprache —, bedarf im einzelnen noch der Untersuchung. 

V. 4496 steht gran amor, Auch wenn das genau der Handschrift 
entspricht, würde ich für nötig halten grand’ für gran einzusetzen. 
Ich kenne kein anderes Beispiel von gran vor vokalisch unlautendem 


1) OV ve, 





366 0. Nobiling 28 


V. 4584 per u ra, se ousasse, ald. Hier ist ira wohl Druck- 
febler fr iria; denn das e von ousasse braucht im Verse nicht mitzu- 
zählen. 

V. 4586 catando-la, oder vielmehr statt dessen catando-a, würde 
heissen „indem ich sie ansah“. Ja aber der Zusammenhang lehrt, 
dass der Dichter nur den Weg gesehen hat, auf dem man zum Auf- 
enthaltsort seiner Herrin gelangt, so ist zu lesen catando lé = „indem 
ich dorthin bliekte*. 

V. 4672 E de min an ja mui posfagado, Mui, das nur Konjektur 
für in beiden Handschriften stehendes muito ist, dürfte hier schwerlich 
möglich sein, da es nur als steigerndes Adverb vor einem Adjektiv, 
einem Adverb oder einem adjektivisch oder adverbial gebrauchten 
Partizip steht. Freilich hat in beiden Handschriften der Vers eine Silbe 
zuviel; aber man kann ja Æ im Anfang streichen, wofür CB Que hat. 
Spätere Abschreiber werden an dem Zehnsilbner eine Silbe vermisst 
und sie nach Gutdünken ergänzt haben, wobei zu beachten ist, dass die 
vorhergehende Strophe mit Que, die folgende mit X beginnt. 

V. 4675 e por én 550 mais pouco preçado. Der Vers muss dieselbe 
Silbenzahl haben wie der erwähnte; wir können also die zweisilbige 
Form so nicht stehen lassen. Diese ist ja erst durch analogische 
Anfügung der Präsenspersonalendung o an son € sum entstanden, und 
son (von dem das nport. dialektische so herstammt) kommt in der Tat 
in den Cuncioneiros vereinzelt vor. Vor Vokal, so dass man es durch 
Elision erklären könnte, in CA v. 8428 (handschriftlich /&) und CV 655, 
15°); doch auch vor Konsonant: CA v. 7232 (handschriftlich /com); 
CV 1021, 1°) (handschriftlich s00); CB 360, 19°) (handschriftlich 708). 
Wie man sieht, verhüllen Schreibergewohnheiten — auch /com wird für 
Joom verlesen sein — vielfach das Dasein der Form son, das nichts- 
destoweniger durch die Metrik bewiesen wird. In dem hier vorliegen- 
den Liede schreibt an zwei Stellen die Ajudahandschrift +50, der CB 
dagegen son: ausser an der zitierten noch v. 4664, wo das son achegado 
des CB auch nicht minder annehmbar ist als das söo chegado des CA. 

Die Herausg. bekennt, die grammatische Konstruktion und den Sinn 
des 207. Liedes nicht deatlich zu verstehen; und in der Tat sind Satz- 
bau und Gedankengang in diesem atafinda-Gedicht recht verwickelt. 
Ich drucke es zunächt ab, wobei ich nur in der Interpunktion abweiche, 
und versuche es dann zu erklären. 


1) amor, poys eu son en vosso poder. 
2) Vedes, Picandon, son mararilkade, 
3) que eu som tan alongado. 





29 Za Text und Interpretation des „Cancioneiro da Ajuda* 


Coit' averia, se de mia senhor, 
quando a visse, coldasse aver ben 
e non poder’ ou veé-la per ren, 
pois end’ agora tan gran coita ei 
como, se d'ela ben euidass 'aver, 
non morreris mais pola veer, 
© que non cuido, mentr'eu vivo for, 
nö-no euidel nunca, des que a vi, 
d'aver seu ben; ©, pero est asal, 
ei tan gran coita d’ir u ola & 
como, se d’ela ben cuidass’ arer, 
non möorreria mais pola veer; 
Nen andaria mais lodo de pran 
do que eu ando, porque euidy a ir 
u ela 6, que moiro por servir; 
a assi moiro pola veer ja 
como, #6 d’ela bon cuidass' aver, 
non morreria mals pola veer: 
Poro entendo que faço mal sen 
en desejar meu mal come meu ben. 
Sehen wir uns zuvörderst die drei letzten Zeilen jeder Strophe an, 
so ist ihr Sion offenbar: „Ich habe so grosse Sehnsucht, meine Herrin 
zu sehen, dass ich, wenn ich erwartete Gunst von ihr zu erfahren, keine 
grössere Sehnsucht haben könnte.“ Aver coita de und morrer por sind 
sichtlich synonyme Ausdrlicke; como ist zugleich vergleichend und 
konsekutiv: man könnte auch im Deutschen allenfalls sagen „wie ich 
grössere nicht haben könnte“. Aus diesem Schluss nun muss sich auch 
der Sinn des Anfangs der Strophen ergeben. Es ist, meiner Meinung 
nach, der folgende: „Wohl würde ich schmerzliche Sehnsucht empfinden, 
wenn ich von meiner Herrin, sobald ich sie sehe, Gunst erwartete und 
sie nicht zu schen vermöchte“ (erste Strophe). „Nun gedenke ich sie 
zu sehen, allein Gunst erhoffe ich nicht von ihr“ (zweite und dritte 
Strophe). „Und dabei habe ich so grosse Sehnsucht u. 8. w.“ (Strophen- 
schluss und Refrain). So schliesst sich auch das Geleit ganz folgerichtig 
an: „Obwohl ich begreife, dass ich töricht handle, mein Unheil zu 
wiinsehen, als wäre es mein Heil.“ 

V. 4922f, Pois o vivo mal qu(e) eu soffro, punhei | de o negar über- 
‚setzt die Herausg.: „Da ich stets bestrebt war, mein heisses Wehe zu 
verbergen.“ Aber die Ausdrucksweise 0 vivo mal ist so ungebräuchlich 
wie die Elision von que; und da die Ajudahandschrift das ohne Pankt 
sehreibt, #0, vermute ich, ist statt o vivo zu lesen owvi o und zu über- 
Ê t ich das Weh, das ich erdulde, trug, war ich bestrebt es 





368 0, Nobiliog 40 


zu verbergen.“ Das wird bestätigt dureh die — von Frau Vasconcellos 
nicht verzeichnete — Lesart des CB Poys onuem o mal; d. i, falls das 
m von onwen nicht bloss durch Versehen in den Text geraten ist, Poys 
ouve-m'o mal, wofür zu setzen wäre Poys m'oure 0 mal. 

V. 4955-68 E des À pois, que m'en assi salvasse, | se Deus me 
salve! que nımca o meu | mal mais diria de mia coita eu | a mia sen- 
hor. Ich verstehe das de nicht und halte es für einen Schreibfehler 
statt ni. 

Im 248, Liede ist die Rede von dem Gemeinplatz, dass viel Gutes 
schwerer zu ertragen sei als viel Schlimmes, an den der Diebter nicht 
glaubt. So sagt er v. D481M.: Æ se eu ben de vos podess' aver | ficass’o 
mal que por vos ei a quen | aguesto dis, was ich übersetze: „Und könnte 
ich Gntes von euch erfahren, Herrin, so bleibe das Schlimme, das ich 
um euch leide, dem, der solches sagt!“ Die Herausg. übersetzt: 
# - „ dem, von dem das Sprichwort redet“; ich aber fasse a quen — 
entsprechend dem p. 26 erwähnten d'u — als gleichbedentend ‚mit 
ao 


que, 
V. 57271. E sempr'eu, mia senhor, esto temi | que m’ora dizen de 
vos ander. Die Herausg. scheint dies avûer als Nebenform zu avr zu 
betrachten, was aber doch nicht gut angeht. In dem aw des CV hat 


sie zwar richtig a veer erkannt, aber doch nicht in den Text auf- 
genommen. Indessen ist es zweifellos das richtige: esto temi de vos a 
meer ist — temi a veer esto de vos. 

In dem recht fehlerhaft überlieferten 267. Liede weiss die Herausg. 
dio letzte Strophe (v. 5981—34) nicht herzustellen. Die beiden vorher- 
gehenden lauten in der schliesslich von ihr vorgezogenen Lesart: 

[Nostro Senbor] mo guisou de viver 
na mul gran coits, mentr’oa vivo for, 
quando [me fea] querer ben tal senbor 
que me non quer sol dos olhos catar! 
Quando a vejo, non Ih’ouso dizer 
quê Ihe fiz, ou por qué me quer matar. 
E non me poss’ eu queixar con razon 
d'Awor, nen d’ontre, se me venha ben! 
so non de Deus quo mo tolho o sen 
on mo fazer tal sonbor muit’ amar 
que me non dis en algüa sazon 
què Ihe fs, où por quö me quer matar. 
Eigentlich ist nur die letzte Zeile jeder Strophe Refrainzeile, die sich 
wörtlich wiederholt, und kaun darum in den Strophen, die auf die erste. 
folgen, nach altem Brauch in den Handschriften nur angedeutet oder 





#4 Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajudu* 369 


ganz ausgelassen werden. Dies ist offenbar in der letzten Strophe 
gescheben; der in ihr an vierter Stelle stehende Vers aber, mit dem 
die Herausg. nichts anzufangen weiss, pusst sehr gut unmittelbar vor 
die Refrainzeile, wird daher in Wirklichkeit der fünfte der Strophe 
sein, so dass der vierte vom Abschreiber ausgelassen worden ist, Den 
herzustellen kann nun freilich nur annähernd gelingen; doch glaube ich, 
dass wenigstens der Sinn getroffen wird, wenn wir diese Strophe so lesen: 
E por aquesto nunca perderei 
je mui gran coita, pois assi Deus quer 
que eu queira mui gran ben tal molher, 
[# que rogo que mi queira falar] 
e me dizer, ja que me morrerel, 
què Ihe fiz, ou por qué me quer matar. 

V. 6097f. e que ne punhe ben de [me] quitar | de vos amar. Die 
Einschiebung von me scheint mir unzulässig, da das me vor punhe not- 
wendig Objekt zu guitar sein muss. Der Vers ist in allem dem 6091. 
€ que me punhe mui ben de partir analog gebaut, und somit ist, um 
die ‚Silbenzahl vollzumachen, mui vor ben zu ergünzen, 

Y. 618540. E se trobar, sei ea Ihe pesarä, 

. pois que Ihe pesa de Ihe querer ben; 
e se m’alguen desamar’, prazer-Ih’4 En!) 
d'oïr o mal que me per amor ven. 
E ar pesar a quon me ben quiser, 
por &n non trobo, ca non m’& mester. 
Die Herausg. übersetzt: „Und dichtete ich davon (nämlich von meiner 
Liebe), so würde auch das sie erzürnen, da sie es nicht zufrieden ist, 
dass ich sie liebe. Und hegt irgend jemand Unliebe gegen mich, so 
wird sie ihre Lust daran haben, von dem Leide zu hören, dus mir die 
Liebe bringt. Doch es ärgere, wenn es wolle, die Wahrheit ist, dass 
ich nicht dichte, weil es mir nicht frommt.“ Nun können aber die 
letzten beiden Verse unmöglich diesen Sinn haben. Ein pesar’ — auch 
wenn es für pesara steht — im unabhängigen Satz mit konzessivem 
Sinn? A quen me ben quiser— „wen es wolle“? Por in...ca= 
„darum, weil“? Die beiden Verse geben aber, s0 wie sie da heben, 
überhaupt keinen annehmbaren Sinn. Ich lese folgendermassen : 
E, se trobar, sei ca Ihe pesarä, 
pois que Ihe pesa de Ihe querer ben; 
e, se m’alguen desamar, prazer-Ih’& 
d’oïr o mal que me per amor ven; 
o ar posarä [9] quen me ben quiser: 
por &n non trobo, ea non m'é meter, 
das wohl ein Druckfehler ist, ist zu tilgen. 
XXL. 1, 24 





©. Nobiling 


Das a in der vorletzten Zeile hat die Handschrift nicht geschrieben, 
weil es durch Verschleifung mit dem vorhergehenden 4 verschmilzt. 
Die Übersetzung ist einleuchtend: „Und wenn ich dichte, weiss ich, 
N ae a 
wenn ich einen Feind habe, wird es ihn freuen, von dem Leid zu hören, 
das mir die Liebe be bringt, und schmerzen wird es den, der mein Freund 

: aus allen diesen Gründen dichte ich nicht, denn es bringt mir 
keinen Nutzen.“ 

V, 6801. u ous foron d'agui filhar, | a força de vos elevar übersetzt 
die Herausg.: „als man euch von hinnen führte, um euch mit Gewalt 
zu erhöhen.“ Aber de vor dem Infinitiv kann keinenfalls „um zu“ 
heissen, so dass mir bei dieser Lesart die Stelle unverständlich bleibt. 
Besser scheint mir u eus foron d'aqui filhar | a forga de vos e levar. 
Die Redensart a forga de vos heisst „gegen earen Willen, gewaltsam“: 

CV 871, 16f. a forga de mi parecerey | triste. 

Die von Frau Vasconcellos als Anhang abgedruckten Lieder 311 
bis 467 (v. 6878—10891) stammen nicht aus der 
sondern teils aus dem CB, teils aus dem CV. Die Herstellung eines 
endgültigen Textes stösst hier, da uns fast überall nur eine einzige Ab- 
schrift zu Gebote steht, auf noch grössere Schwierigkeiten. Ich fahre 

fort, 


nun folgenden Lieder (+. 6878-989) sind die 
Bretanha®, mit denen die Liedersammlung des 
Sie stimmen weder in der Versifikation — das wäre be- 
Übersetzungen sind — noch in der Sprache so unbe- 
Bestandteilen der altportugiesischen Cancioneiros 
man x B. die Fälle von Synizese inlantender Vokale, die merkwürdig 
häufig sind, entfernen dürfen? V. 6993 müsste man mas oder géançe, 
x. 6863 merom, v. 6837 gar füen — vel oben, p. 3f. — mit Synisese 
iesem, v. 6975 die vor Vokal unelidiert lassen, um einen korrekten Vers 
zu erhalten: was alles sonst ohne Beispiel ist In allen diesen Fallen 
lasse ich unentschieden, ob za emendieren ist, oder ob Abweichengen 
im Sprache oder Versbsa vorliegen. Ein weaig sicherer gisnbe ich im 
den folgenden drei Emeadszasrersachen zu geben 
vun E se mon m'est(o) büss faner 
— que zei que end vosiale ben —, 
ii per iz zur wa 
B ame vos) en sen poder! 
Suit der ete dr Helen bat CS Æ À mule ni fat der; im 
der Ietzäen Endet sich de Lücke, für Be Fran Vamemcellus © ame 





3 Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajuda* 871 


vos eingesetzt hat, nicht am Anfang, sondern am Ende der Zeile. Die 
sehr starke Textänderung ist zudem sprachlich unhaltbar, da die 
Negation non unmittelbar vor ides oder m'ides stehen müsste. Die ur- 
sprüngliche Lesart ist in der ersten Zeile anscheinend E se m'esto non 
Jazedes, wozu wir einen Reim erhielten, wenn wir in der letzten lesen 
en seu poder [quant avedes]. Da die Personifikation der Liebe ange- 
redet Ha s0 gibt das zwar keinen vorztiglichen, doch einen leid- 
lichen Sinn 


Das 314. Lied (v. 6960—71) — unter den Zais dus vierte — ist, 
wie die Herausg. zugibt, dem Sinne nach unklar, und sein Versmass 
lässt sich unter keine Regel bringen: am schlimmsten steht es um seinen 
elften Vers, der, nach üblicher Weise zu rechnen, drei Silben zuviel 
hat. Die Überlieferung ist schwerlich richtig; da aber ohne stärkere 
Änderung nicht zu helfen ist, so dürfte es methodisch richtiger sein, 
#0 zu emendieren, dass an Sinn und Metrum nichts auszusetzen bleibt, 
Der folgende Restaurationsversuch gibt sich als blosse Vermutung; jede 
nieht bloss orthographische Änderung des überlieferten Textes ist durch 
den Druck bezeichnet: 

Don Amor, eu ca[njt' o choro E poro, se a eu oro 
© todo [mal] me ven d'ali: mui gran dereito fag[o] i; 
da por que eu cant’e choro, ca’), ali u eu don oro, 
€ que por meu mal dia vi. sempre Ihe pec{o]e pedi. 
(Que #’Jela, (e) pois eu demoro 

en seu amor, por Deus de mi 

doa'); ©, #6”) eu demoro 

en tal coita, perder-m'ei j. 


Die Verse sind abwechselnd weibliche und männliche Achtsilbner+), wie 
sie häufig genug nebeneinander begegnen. 

NV. 6984—86 Oy nus devemos [a]legrar, | e est(e) escudo, que Deus 
aqui | trouze, façamo’-lo assi. Das e, dus nur schlecht in den Zusammen- 
hang passt, steht nicht in der Handschrift; vielmehr hat CB im Anfang 
der Zeile Veste statt e este. Ich emendiere anders und lese: Oy nus 
devemos [ajlegrar | d'est escudo, que Deus aqui | troux’, e façamo- 
lo assi, 

N. 1095—97 nembrar-m'-ia | que eu viver non podia, | quand(o) 
ela alkur morava. Die letzten beiden Zeilen lauten im CB ÿ ela nö 


ñ und nicht a, wie Frau Vasconcellos angibt, steht im CB. 
2) CB: Aa m'ceë. 
3) So, nämlich ca//e, nicht ca//, steht im CB. 
. Benennung, die wörtlich zu nehmen ist, gedenke ich an 
zu handeln. — Vgl. noch unten, p. 41. 
24 + 





#72 ©. Nobiling 34 


podia wiuer | Quädalhur moraua. Mit viel geringerer Anderung lässt 

sich aber Sinn und Veremass herstellen, wenn wir daflir lesen; que 

[sen] ela non podia | viver, quand' alhur morava. s 
V, 7228. E, certas, sabiddes | ver amor non dessjei, wo CB Ouir 


sie schlägt unterm Text vor, es in Jarei mui mal zu bessern. Ich 
würde einfach /arei-m’eu mal lesen, gerade wie v. 7534 figi-m'eu mal, 
wo die Horansg. gleichfalls meu druckt. 

V, 7842 E sei de fix que ensandecerei. Statt sei bat die Handschrift 
See; auch ist saber de fix eine Redensart, die ich sonst nicht kenne, 
Dieses fix wird schwerlich etwas anderes sein als eine abweichende 
Schreibung für fs (<Afr, fs, fs), wie Lixbüa für Lisöda; und das ge- 
ratensto dürfte sein, so zu bessern: (E) Seede fis que ensandecerei. Vgl. 
CV 697, 128. ja ben fs estou | d'aver gran coyta; 807, 21 de 0 mon veer. 
son ben fis; CA v. 4595 se eu fosse jis de a veer; und besonders CB 360, 
DM. muy den seede fis | que nunca eu (dafür ja?) sen cuydado | eu 


V. TSF. Pois eu de vos os meus olkos partir, | e 
à ist, so zählt 


V. TION. pois que vus ja semprex | arerei ja [ejno mem 
Die Herazsg. hat mo statt des bandechrifilicben we gesetzt, 





» Zu Text und Interpretation des „Cuneioneiro da Ajuda* 373 


Erfordernissen des Metrums entspricht: es ist prazer-m'ia zu lesen, 
Für fa vos fazer in v. 7422 hat die Handschrift Ai auos fazer, wo mit 
hi auos zweifellos à a vos gemeint ist. Das faser reimt auf poder der 
nächsten Zeile; da aber das hier beginnende Geleit Reime der vorher- 
gehenden Strophe wiederholt und wir einen Reim auf er, nicht auf gr 
brauchen, so ist fazer sicherlich für fezer verschrieben. Über v. 7424 
habe ich schon oben (p. 8) gesprochen; so drucke ich denn die frag- 
lielien Zeilen in meiner Lesart noch einmal hier ab: 
ca, mentr' ou vosso desamor over‘), 
com’ og’ eu el, m{ha senh]or, (e] tever 
vosco tan mal mha fazenda, com’ ou 
tenho con vosco, non [mi serä] greu 
de morrer, e prazer-m’ia mais &n. 
Ca de viver, pois I a vos fezer 
prazer © win do gran colta podèr 
guardar, e vos, nembrar-vus-ä ben-Iheu 
assi de min como se sol do seu 
omen nembrar, depola sa mort’, alguen. 
V. 7667 f. Pero sempre vus eu servi de grado, | o melhor que eu 
söubi [de] fazer. Puläographisch und dem Sinne nach ist es besser, 
die dem letzten Verse im CB fehlende Silbe dadurch zu ergänzen, dass 
man 0 (— „es“, abhüngig von fazer) vor eu einschiebt. Kin Infinitiv 
mit de nach saber ist nicht gebräuchlich; das scheinbare Beispiel dafür 
w. 80576, Que non sei eu esta sazon | de por én conselho pöer verschwindet, 
eobald man mit der Handschrift statt esta vielmehr esfen liest: en 
"sazon de heisst „bei zeiten um . . . zu“. 
V. 1738-41, Ca, coido-m’en, [de] demandar 
que non pode ja mais scor 
© por que om(e) a son poder 
serv'e se non trabalha d'al. 
Voraus geht die Versicherung, dass der Dichter an seine Herrin keine 
Forderung richten werde. Nun übersetzt die Herausg.; „Denn etwas 
zu verlangen kann, so denke ich, niemals der Grund sein, weshalb ein 
Mann nach, Kräften dient und nichts anderes erstrebt.“ Die letzten 
Worte „nichts anderes erstrebt“ geben in diesem Zusammenhang offen- 
bar keinen Sinn; ausserdem ist der handschriftliche Text in den ersten 
beiden Zeilen stark verändert, Statt de demandar und pode ja hut CB 
demandade und podia, und ich weiss nicht, waram wir dus nicht bei: 
behalten können. Ich lese so; 


1} Oh diese Schreibung wirklich der Aussprache entspricht? oder ob dafllr 
‚oudr zu sprochen ist? oder schon ouver, wie sich gleichfalls geschrieben findet? 





©. Nobiling 


Ca, ooido-m'eu, demandad' 6, 

que non podia mais seer, 

© por que ame a seu poder 

serv’ e se non trabalha d'al — 
und übersetze: „Denn, so denke ich, gefordert ist bereits (und ki 
es mehr nicht sein) das, um dessentwillen ein Mensch nach 
dient und nichts anderes erstrebt.“ Das gibt einen guten Sinn, di 
es bedeutet: „Das, was ich durch meine Taten zeige, brauche 
Worten nicht auszudrücken.” Auch hat wohl die Herausg. 
rang nur deshalb vorgenommen, weil sie glaubte, dass die vierte 


a Er 
stört, da, wie die erste und dritte Strophe den Reim a, so die zweite 
vierte den Reim b (auf ér) gemeinsam haben. 


a gere emgentg 
mithin kein Grund vorhanden, von der Lesart der Handschrift abzugehen: 
non me quer leixar ergo morrer, | como leirar-m'en seu poder d'Amor. 

V: 7852. Ed Amor nunc'a ome leal vi, | # vejo eu muilos queizar 
eo mi. Hier ist con wohl nur ein Versehen für come. CB hatcoim, und 


italieniechen Abschriften wirklich vorkommt’). Die Herausg. vermutet, 


CA + 819 dar SUP darf dafür wicht augefübrt werden, da statt Ed Ga cours 
vs praguntarts mindestess ebeusogut goleseu wurden kann wie Z düs come. a.w. 





37 Zu Text und Interpretation des „Caneioneiro da Ajuda* 375 


dass das Wort de/leal versehentlich aus der achtzehnten Zeile des Liedes 
in diese zwanzigste geraten sei. Ist das der Fall, so kommen wir mit 
einer nicht viel bedentenderen Änderung zu der Lesart: E d'Amor nunca 
{s'Jome loar vi, die von allen am besten in den Zusammenhang passt; 
denn es heisst weiter: Por quantos eu vejo d’Amor queizar, | se ar wisse 
quen se loasse in... 

V. 7910f. U hi convin, oera’) de tornar, [ sen ousar veer, E que 
dhi direif Das E ist von der Herausg. in den Text eingeschoben, und 
sen ousar veer gibt keinen rechten Sinn, da ein Objekt zu veer vermisst 
wird. Ich nehme an, dass in fen das n für a verschrieben ist, und 
lese: U Ihi convin, vera de tornar! | Se a ousar veer, que {hi direi? 

V. 8112 Per böa fé, moir'eu con pesar én. Für moir'eu hat CB 
moirer, was ein sehr häufiger Lesefehler für morrer ist. An diesem 
morrer aber etwas zu ändern liegt kein Grund vor, da der Vers die 
Antwort enthält auf die Frage: e ora que farei, | pois gue me vos non 
leizades viver | u vus eu possa, mia senhor, veer? Nach morrer ist 
mitbin aus dem fut. farei das Hilfsverb ei zu ergänzen, wie sich ähn- 
liche Fälle aus den Cancioneiros zur Gentge anführen lassen. Genau 
entspricht das Beispiel CA v.1130—32 Que farei eu . . .? Pois est assi, 
morrer assi; aber die gleiche Erscheinung findet sich auch CA v. 71311. 
viverei, se de min pensar', | ou morrer, se min non amar'; sowie CV 
1186, 14f. este pesar dizer-lo-d | e pois servir e atender. 

V. 8134f. Mais non quis [Deus] que m’eu por in | d’aquesta perda 
podesse guardar. In der ersten der beiden Zeilen fehlen auch nach 
Einschub von Deus noch zwei Silben. Ich schlage vor, Deus nen vos 


V. 8171—73 Ca, senhor, por quanto Deus quis fazer | no mund'a 
molher muil' amar, | vedes, tod'’esto vus eu ei a veer. Ich bekenne, 

s ich die Konstruktion nicht verstehe. Die Herausg. übersetzt: 
‚Herrin, seht an: alles Reizende, was Gott geschaffen hat, dus 
En ‘an einer Frau lieben kann, das erblicke ich an euch.“ Aber 
dean das por vor quanto? Und warum ei @ veer statt vjo, da 

das zweisilbige veer nicht in den Vers passt? Damit por 

gibt, muss man in der zweiten Zeile statt om’en (handschrift- 

= Me verschrieben aus hom oder Aomñ?) vielmehr omen oder ome 
lesen übersetzen: „all das Reizende, um dessentwillen der Mann 
nach Ratschluss die Frau herzlich liebt.“ Für eu ei @ veer hat 


die Handschrift en ey aueer. Ich nehme an, dass ursprünglich eu 
meiauer (d. i. eu vej'aver) dafür dagestanden hat, wobei darch Nach- 


[NI 1) 8. die Bemerkuog-uber oer, p. 85, Fussnote 1. 





376 0, Nobiling 38 


lüssigkeit eines Abschreibers das zweite « ausfiel: damit war das Miss- 
verständnis und die weitere Entstellung schon gegebem ———— 
V. BISIE. nen sei al d'este mundo desejar | se non vos, e muil, e 
sen men grado. Statt e muif, e hat CB ÿ muyce, was sicherlich zu 
losen ist que muit'd. en 
V. 8896-41. Mais, montr'eu vos voor podor’ ° 
e poder noo vosco falar, 
por Dous a min non querer dar 


: „Da Gott mir keine grössere Gunst von euch gewähren 


ich sie (die gewährte Gunst) als solche bin und werde 


quazto Ibn zunea poderei 
center, emyzanto viverei 
pére me zanca pazk'em al 
= mon u 2°) mia coita diser 





39 Zu Text und Interpretation des „Caneioneiro da Ajuda* 377 


weiss ich nicht. Noch nützt es gegen ihn zu lücken.“ Non sei per 
como ist jedoch eine Konstruktion, die ich für unmöglich halte; per como 
kann meiner Meinung nach nur heissen „durch die Art, wie“, „nach 
der Art, wie“. Auch bietet die Handschrift in der zweiten Zeile etwas 
ganz. anderes, nämlich mj nd fey deuida efar (wo a aus e verbessert 
zu sein scheint) cear, Ohne stärkere Änderung kommen wir hier frei- 
lich nicht aus. Aus nd /ey deuida lese ich non se devia oder non se 
deve a heraus: dann muss der Rest der Zeile ein Verb enthalten, 
das etwa „empören“ heisst, Vermutungsweise ergänze ich die Stelle 80: 
Per com’ Amor leixa viver | mi, non se devg à levantar | omen contra el, 

V. 88498. Por quantas vezes m'ela fes chorar | con seus desejos, 
enitanfdo] d'andar. Die letzten drei Worte übersetzt die Herausg. 
„wenn ich abzureisen fürchtete“; doch kenne ich kein Beispiel, wo 
coitar de „fürchten“ hiess. CB hat cuyfädandar; ich nehme an, dass 
der Til, wie so oft, zu Unrecht dusteht und vor dem c das ähnliche e 
ausgefallen ist: e ewitad'andar gibt einen vortrefflichen Sinn. 

V. 8940 non diga el que IWo nulh'omen deu kann nicht, wie die 
Herausg. übersetzt, bedeuten, „dass er hernach nur nicht sage, niemand 
habe ihn ihm geschenkt“. Statt „niemand“ muss es „irgend jemand“ 
heissen; das geht schon aus den folgenden Worten hervor: „Und sollte 
er es sagen, so wird man ihm entgegnen: Gott verderbe den Geber!“ 

V. 8945, Für tenW-o hat CB denhu; das ist doch wohl eher tenh'eu. 

V. 8059 E fazia dereito, ca non al; | e non cuidava que me veesse 
mal. Der letzte Vers hat eine Silbe zuviel, das e im Anfang gibt keinen 
guten Sion, und statt cuidava steht im CB gedruckt cwida(ua). Will 
man trotzdem cwidava halten, so muss das e im Anfang derselben Zeile 
fallen und nach a? ein Doppelpunkt gesetzt werden. Wahrscheinlich 
ist mir aber, dass der ursprüngliche Text war: E faria dereito, ca 
non al, | en non cuidar que me veesse mal, 

V: 8962—64 E por mui gran maravilha terria, | senhor, que ora 
soubesse de qual | guisa mi ben e dereito faria verstehe ich nicht; denn 
es fehlt ein Subjekt zu faria, und das Wort kann doch nicht, wie die 

übersetzt, „geschehen solle“ heissen. , Ich halte das da des 
CB für verschrieben statt ven, zu welchem das Subjekt, nämlich mal, 
ohne Schwierigkeit aus dem Vorhergehenden ergänzt. wird; nach ven 
setze ich ein Komma, und an das nun folgende e dereito faria (= „und 
ich wiirde recht daran tun“) schliesst sich das weitere ca nunca vistes 
maravilha tal ete. vortrefllich an. 

V. 8980 ou fres, où quatro, quaes m'én*) escolher”, Für wahrschein- 


9) Auch die Form &n vor vokalischem Anlaut ist schwerlich zulässig ; dafür 
müsste es rogelrecht end’ heissen. 





78 0, Nobiling 40 


licher als einsilbiges quaes halte ich die Annahme, dass der Til in dem 
ma den CB auf einem Versehen beruht; me escolher ist dann geschrieben 
für gesprochenen m’escolher. - 
V, 8988 come non mi-an por én a desfiar. Das handschriftliche 
come non an) porem adeffiar, wo auj offenbar für am verlesen ist, wird 
am einfachsten emendiert, wenn man come in ca me ändert. Auch passt 
als kausale Konjunktion, die hier erfordert wird, ca besser als come, 
V. 0006. Pois o dia [logo que o sen perdi. Die Konjektur scheint 
mir schr unglücklich und keineswegs im Einklang mit der Übersetzung 
der Horausg.: „Da ich an jenem Tage den Verstand verlor“. CB hat 
Poys o dia... > offen perdi, wo dia von anderer Hand eingefügt 
sohelnt: man braucht es nur durch jwizo oder ein gleichbedentendes 
dreisilbiges Wort zu ersetzen, um Sinn und Metrum Gentige zu tun. 
Lied 401 wird von der Herausg. s0 gedruckt, als wenn hinter dem 
ersten Verse dor zweiten Strophe vier Verse ausgefallen wären und die 
lotston Worte der Abschrift des Liedes in CB Pois que vos den Beginn 
einer nouen Strophe bildeten. Ich sehe zu dem allen keinen Grund, 
fasso vielmehr jene Worte als den Anfang des vierzeiligen, nur das 
orstemal ausgeschriebenen Refrains und lese das Lied folgender- 
mwasson !): 
Eu que grave dia, senhor, que me vus Deus fez[o] veer! 
Un munoa vus on ron roguel que vos quisessedes fazer. 
Pois que vos avedes, senbor. 
tan gran sabor de me matar, 
rogar quer'eu Nostro Senhor 
que vo-lo leixfe] acabar. 
Pois (que) entendo que vus praz,  senhor fremoss, d'eu morrer, 
quer'eu rogar Nostro Senhor que me non leise mais virer. 
Pois que vos [avedes, senbor. 
tan gran sabor de me matar, 
roger quer'eu Nostro Senhor 
que vo-lo leixe acabar}. 
V: LORS. où bella J'esestes | faler, « mite melhor . Die 
Iautet im CB: ma) meld” jalare parecer; die ist 
führt obendrein als steigerndes Adverb vor einem Ad- 





si Za Text und Interpretation dos ,Cancioneiro da Ajuda“ 379 


V. 91501) sobre quantas eu [nunca] püdi veer. Die Konjektur ist 
unannehmbar, da der Vers so eine Silbe zuviel bekommt. Etwa: sobre 
quantas eu pudi [ja] veer, 

V. 9298 Mais quen alongad' end’ viver’ ist keine zulässige Lesart; 
zum mindesten müsste es én statt end’ heissen. Unterm Text schlägt 
die Herausg. die weit bessere Lesart Mais quen end’ a löngi viver' vor. 
Da aber CB hat says quen en da: lon ia wiuer, so wird man das ein- 
fach beibehalten und lesen: Mais quen end'4 lonj’a viver. 

Das 414. Lied (v. 9841—59) bietet mancherlei Auffallendes: die 
Form minha statt der alten mha (vor einem Substantiv*), den sonst 
unerhörten Reim*) -er :-er (esteuer +) : fazer : tolhér), endlich die Bildung 
des „Refrains“*), die ich freilich anders auffasse als die Herausg. Die 
Strophe selbst besteht aus jenen bald männlichen, bald weiblichen Acht- 
silbnern, von denen schon oben (p. 38) ein Beispiel angeführt worden 
ist, die aber hier, wie nicht selten*), ganz unterschiedslos gebraucht 
werden. Der erste Vers des „Refrains“ ist nun, meiner Ansicht nach, 
gleichfalls ein solcher Achtsilbner, der den Reim a der Strophe fort- 
führt, der zweite ein Neunsilbner mit Binnenreim (die zweite Silbe reimt 
mit der neunten). Ich drucke die beiden ersten Strophen ab und lasse 
meine Ansicht für sich selbst sprechen. 


Pois miaha senhor me manda 
que non vas u els estover, 
quero-lh'o eu”) por én fazer, 
pois m’o ela nssi demanda; 
mais non me pöd’ola tolher 
por &n que Ih’eu non quelijra gran ben. 


1) In demselben Liede steht ein Druckfehler; y. 9142 muss es heissen meu 
cuidar statt mi cuïdar, 
Für minha unmittelbar vor dem Substantiv kenne ich nur noch ein 
‚Beispiel: CA v. 9527, wo Indossen die Zeile nicht fehlerlos überliefert ist. 
8) Unreine Reime finden sich überhaupt in cantigas d’amor kaum, Das 
Beispiel für den Reim -is: -iz, das die Herausg. aus einem Lied anderer Gattung 
anführt, list nicht zutreffend, da CA v. 10869 Jis in fs gobessort worden muss, 
. 4) Ein conj. fut, seör’, dou dio Herausg. vorschlägt, dafür einzusetzen, wäre 


) Ich gebrauche, Frau Vasconcellos Beispiel folgend, den Ausdruck 
für das, was eigentlich nur der Abgesang der Strophe ist, weil 
in der Hds. wie ein Refrain abgesotzt ist, 
Bin 00, Lied XII, LXXV, LXXXIV, CI. 
3 weoncelles tilgt irrtümlich dieses, Mir das Vermass unentbehr- 





©. Nobiling 


Por quanto ou d'eln vojo, 
minha senhor me defendet) 
que non vag u ela gntende 
que eu filho gran desejo; 
mais non pöd’ola por onde 

© meu coraçon partir do seu. 

Die Zeilentrennung der Herausg., welche die des CB ist, weicht 
insofern ab, als sie die beiden ersten Silben des Neunsilbners zum vor- 
bergelienden Verse schlägt, so dass ein Zehnsilbner mit einem Sieben- 
silbner reimen wirde, Das ist schwerlich annehmbar, und ebensowenig 
unelidiertes ende vor Vokal im Innern des Verses. — Die 
der dritten Strophe freilich macht Schwierigkeiten; aber auch Frau 
Vasconcellos hat sich hier zu einer Besserung — der Einschiebung von 
os — genötigt gesehen. Ich ändere in der fünften Zeile Ca in E und 
gré in grédo und lese: 

E por quantg eu d’ela entendo 
que non quer que a mais veja, 
ben me praz que ansi seja; 
mais vai-se meu mal sabendo 
e meus olhos me queron[do] 

matar, quando IWa non vou mostrar. 

In der vorletzten Zeile ergänze ich van aus dem vorhergehenden 
vai und üibersetze die drei letzten Zeilen so: „Aber trotzdem wird mein 
Leid offenbar (nicht der Herrin, die es ja nach Zeile 9 schon wissen 
muss, sondern der Welt), und meine Augen töten mich, wenn ich ihnen 
die Herrin nicht zeige.“ 

Auch das 416. Lied (v. 9381—405) kann in der vorliegenden Ge- 
stalt nicht befriedigen und befriedigt auch die Herausg. nicht, Die 
dritte Strophe ist um einen Vers — oder Halbrers — länger als die 
zwei anderen und hat infolgedessen eine veränderte, höchst auffällige 
Reimordnung. Denn während in den ersten beiden Strophen die grad- 
stelligen Verse (der zweite, vierte u.s.w.) in jeder der vierzeiligen 
Strophenhälften reimen, die ungradstelligen (der erste, dritte u.s. w.) 
hingegen reimlos sein können — weshalb man sie auch als erste Halb- 
verse betrachten kann —, lässt sich die dritte Strophe überhaupt nicht 
in Hälften zerlegen, da einerseita der zweite, vierte und sechste Vers, 
andererseits der erste, fünfte, siebente und neunte unter sich reimen: 
und auch dies wird nur durch starke Textäinderungen erreicht, Was 
die sprachliche Seite des vorliegenden Abdrucks angeht, so würde ich 


1) Diese zwei Zeilen stehen im CB in umgekehrter Reihenfolge; Ihre Um- 
stellung ist leicht und für die Regelmässigkelt der Reimordnung notwendig. 





4 Zu Text und Interpretation des ,Caneioneiro da Ajuda* 881 


vorziehen, in v. 9882 statt nos nus das gewühnlichere nus nos zu seizen 
(die Abschrift des Liedes unterscheidet nicht zwischen betontem und 
unbetontem nos), und würde jedenfalls v. 9389 nus partimos für nos 
partimos lesen, da „sich trennen“ Aport. partir-se heisst; v. 0394 ist 
für das handschriftliche de/endando sicher de seu bando zu setzen: 
sempre serei de seu bando heisst „ich werde stets auf seiner Seite stehen, 
für ihn kämpfen oder sprechen“, wie man sich durch Vergleichung 
folgender Stellen überzeugen kann: CV 508, 25') (der Ausdruck ge- 
braucht in bezug auf einen Dr. Eisenbart, der für den König kämpft, 
indem er dessen Gegner umbringt); 918, 2 (in bezug auf einen Frei- 
werber, der für seinen Auftraggeber redet); 965, 6 und 17 gäar de seu 
bando = auf seine Seite ziehen, für sich gewinnen), Ferner ist v. 9401 
für das handschriftliche poor, bezw. poor zu lesen pero 0, genau wie 
Zeile 17 doo* statt doo und Zeile 19 /oor statt /oo geschrieben steht, 

Versuchen wir nun den Bau der drei Strophen in Einklang zu 
bringen, so können wir entweder von den ersten beiden mit ihrer Teilung 
in gleiche Hälflen ausgehen oder von der letzten, was grössere Ände- 
rungen nötig macht. Ich gebe meine beiden Versuche so, dass jede 
Textänderung durch den Druck kenntlich wird: 


L 


De-lo dis, ay amigs, que nus nos de vos partimos, 
fui-se mosco voss' amigo, ©, per quanto nos olmos, 
(A) amigale), e per quanto vimos,  — queredes que vo:lo diga? 
nunoa tan leal amigo  d'amiga vistes, amiga! 

U nes partimos chorando, vos e(t) nos chorando vosco 
o(t) ol, mui 3-no seu grado, ouve-s’enton d'ir con nosco, — 
mais, per quantg eu d’el eonhoseo,  sempre serei do sow bando, 
que, enquanto vos chorastes, nunca el quedou chorando. 

E entava-m’el 08 panos, que eu tragia con doo, 
come vos des i chorava con”) s'apartar (s0or). Mais, pero 0%) 
preguntavant), [el] negö-0; mais a min nö-no nogava, 
© por esto #00 certa, Amiga, que por von chorava, 


IL 


De:lo dis, ay amiga, que nus nos de vos partimos, 
fai-s0 nosco voss’amigo, ©, per quanto nos oimos, 


I) Abgedruckt CA IT, p. 472f. 

2) CB Gra, wofllr man auch por lesen könnte. 

8) Diese drei Worte sind im CB zweimal geschrieben, 

4) Danach findet sich — im Anfang der Zeile — eingeschoben Por que 
ehoraua, was vielleicht ursprünglich eine erklärende Glonse war. 





©. Nobiling 


alyl amig‘, 0 que [podemos  osmar], e per quanto vimos, 
querodes que vo-lo diga ? 
Nunoa tan leal amigo 
U nus partlınos chorando, vos e(t) nos chorando vosco, 
elt) el, mui nöno sou grado,  ouve-s'enton d'ir con nosco, 
[wulto 1hi vun assanliantes]; mais, per quantp eu d'el con 
sempre serel de seu bando, 1 
que, enquauto vos chorastes,  nunca el quedou chorando. 
Come vos des | chorava com s'{aver alparter 300, 
© catava-m'el or panos, quo eu tragia con doo; 1) 
mals, pero © proguntaran por qué chorava, negb-0. 
Mais a min nô-no negava, 
© por esto nüo corta,  amiga, que por vos chorava. 
Man wird, denke ich, finden, dass die bei der zweiten Lesart not- 
wendig gewordenen Einschübe für die Klärung des Sinns nicht gleich- 


CV 509, 18 und 538, 5 vorkommt, 
. MILE. quand'a vos eu ego, | ego eu 5 qwant'og’d mia morfe 


Die letzte Zeile ist Refraïnvers und wird im CB ganz oder 


geschrieben 5 ge, was ich als quen frage 
Rhythmus des Verses als der Sinn gewinnt. 


Die ketzte Suvplhe des 422 Liedes (7. S613—19) gesicht de Heramsp. 
miel befriedigend herstellen za kimnen — wie mur scheint, deshalh, 


X) Diese Yeikden Zeilen and — mach Fran Vamumsellus Beispie? — zur 
dau auch a dur I Sugie wie in dee alu, dur eue und 
der var Enibrers wit deœmmbes Wu enügwe 





45 Zu Text und Interpretation des „Cancioneiro da Ajuda* 388 


weil sie meinte, den Reim a, der den beiden ersten Strophen gemein 
ist, auch hier wiederfinden zu missen, Doch wird es sich um einen 
der häufigen Fälle handeln, wo die zwei ersten Strophen durch ihre 
Reime enger miteinander verbunden sind, während die dritte für sich 
steht. Dann ist die der Strophe fehlende Zeile nicht, wie die Herausg. 
annimmt, die letzte, sondern die vorletzte; am Ende der vorhergehenden 
steht ein sinnloses za//y, von dem ich annehme, dass es aus dem Ende 
der ihr vorhergehenden dahin geraten ist, weil dort ein Reim auf - 
erfordert wird. Nimmt man nun noch an, dass das hier stehende /en 
umgekehrt in die nächste Zeile gehört, s0 lässt sich die Strophe folgender- 
massen herstellen: 
E esto sel eu ben per mi; 

ca vo-lo non digo por al, 

mais porque sei cu ja o mal 

que ven end’a quen (sen) vai-z’assi: 

ca muitas vezes perdi (sen, 

a perdi song, e perdi ben,] 

cativo! porque m'én parti. 


wir aber jenes en ohne weiteres fahren und halten uns 
für die zu erglinzende Zeile nur an v. 911f., so nehmen die letzten 
drei Zeilen etwa folgende Gestalt an: 


ca muitas vozes perdi [ja 
sono € ben, u al non &,] 
eativo! porque m’&n parti. 
V. 9532 mai’-lo meu mal, qu(e) ei, € tal. Die tantologische Wen- 
dung und die Elision von que ist erst durch Konjektur in den Text 
‚bracht: statt der letzten vier Worte hat CB que uyn tal, Über 
ve wird der Til ausgelassen und das » für « verschrieben sein; 
erhalten wir: mai-lo mew mal — quen viu tal? 
428, Lied, einem cantar d’amigo, heisst es: „Ich leide, mein 
und ihr leidet; und ich weiss nicht (Refrain) 
d’eu por vassalo, 0 vos por senhor, 
de nos qual sofre mais coita d’amor* — 
was die Herausg. übersetzt: „Welcher von uns schlimmere Pein erdnldet, 
ob ich, der Vasall, oder ihr der Herr.“ Allein es wäre sehr auffullend, 
wenn hier einmal die Geliebte als Vasall aufträte, und die Konstruktion 
des Satzes erfordert das keineswegs. Zunächst ist ohne weiteres klar, 
dass die Nominativform eu nicht von d’ abhängen kann; vielmehr ist 
hier eine Vermischung zweier Konstruktionen eingetreten: de min . . » 
€ vos, das in dem folgenden de nos wieder aufgenommen wird, und 
en. +. où vos, das eine Art vorausgegangener Apposition zu dem gua/ 


Mn 





584 ©. Nobiling 46 


der nächsten Zeile ist. Die letztere Vorstellung hat offenbar überwogen, 
und genau wie ex und cos als Subjekte, sind por wassalo und por senhor 
als Objekte zu dem Verb sofre geducht, Es ist also zu übersetzen: 
„Welcher von uns schlimmere Pein erduldet, ob ich um meinen Vasallen 
oder ihr um eure Herrin.“ 

V. 9688£, mais o que Ihe farei? | Trager-Ihiei os.panos, (di. dan 
Gotteskleid der Nonnen), mais non o coragon. Da ich fragendes o.que 
in der Trobadorsprache nicht nachweisen kann, würde ich vorziehen, 
nach /arei Doppelpunkt zu setzen und in Gedanken zu ergänzen; „Ist 
das folgende“. Das nicht elidierte hi der nächsten Zeile halte ich für 
unmöglich; auch hat CB Tragerläy eu, wo man nur Ausfall vone vor 
y anzunehmen braucht, um zu erhalten: trager-Ih'ei eu. 

Der Schluss der nächsten Strophe (v. 9642—45) befriedigt mich 
nicht, doch weiss ich etwas Einwandfreies nicht an die Stelle zu setzen; 
der Schluss der letzten dagegen, scheint mir, lässt sich besser gestalten. 
Die Herausg. druckt (v. 9648—51): Et diss'end'ela logo: „Assi me venha 
ben, | como serei guardada! dizer-vo'-lo quer'eu: | se eu trouxer'os panos, 
non dedes por én ren, | ca guerr'ei contra Jésus eno coragon men.“ Für 
diss'end'ela steht CB diffemda, d. i. meiner Meinung nach disse-m'ela. 
Statt der letzten Zeile hat CB: Ca derrey 0 5 y/9 ena coraçon meu. Da 
sich nicht ganz selten in den italienischen Abschriften d für und / 
für r verschrieben findet, so ist meine Emendation eine leichte: ea ferrei 
© contrairo eno coraçon meu, Ausserdem würde ich das Ausrufungs- 
zeichen schon ans Ende der ersten Zeile setzen und como serei guardada 
von dizer-vo-lo abhängig machen. 

V. 9959 findet sich die Form tere;, die sonst in der Trobador- 
sprache nicht nachweisbar ist. Regelmissig hiess es terrei; da aber 
die Bildung des Futurums im Sprachbewusstsein noch lebendig war, s0 
findet sich daneben die rekomponierte Form täerei, 30 (éeerey geschrieben) 
CV 540, 15 (gerade wie guariré statt guarrd CV 829, 18; valeredes statt 
D a ae sea inde 15): Ich würde 
an obiger Stelle unbedingt ferrei setzen. 

V. 10010—12 Irei vef-la e querrei falar | con ousadi(a), e mentr’ela 
catar' | alhur, catarei ela logu'enton. Der Sinn dieses Strophenschlusses 
muss derselbe sein wie der des Schlusses der beiden vorhergehenden 
Strophen, nämlich: „Ich will dorthin gehen, wo meine Herrin ist, und 
will mir Mut fassen, sie anzuschauen, während sie anderswohin blickt.“ 
Der in jenen Strophen vorkommende Ausdruck „sich Mut fassen“ hat 
wohl die Herausg. veranlasst, in die vorliegende das Wort ousadia ein- 
zuführen; doch kann or sich offenbar nur auf das Hinblicken, nicht 
aber auf das Sprechen bexichen; denn ein kühmes Sprechen wiirde 





47 Zu Text und Interpretation des ,Caucioneiro da Ajuda* 385 


doch die Augen der Herrin auf den Sprechenden lenken und das cafar 
alhur verhindern. Statt ousadia hat CV out” dy. am Zeilenende, wobei 
der Herausg. bemerkt, dass das y zweifelhaft ist und auch als ö ge- 
lesen werden kann. Ich schlage vor, dafür outra don’ zu lesen, was 
dem Sinn vollkommen entspricht. 

V. 10017 (Refrainvers) como farei eu tan gran/de] prazer. Da 
die Form grande vor Substantiv nicht in den Text eingeführt werden 
darf (s. oben, p. 21), so ist eher zu emendieren: como farei eu Ja]tan 


prazer. 

V. 10271f. Ora ja non poss’eu ereer | que Deus ao mundo mal non 
quer. Für ao hat CV ou, und die Herausg. scheint darin die dialektische 
Form zu sehen, die im weiteren Verlauf aus ao entstanden ist. Indem 
sie aber dafür die der Trobadorsprache zukommende Form ao einsetzt, 
nimmt sie für diese Einsilbigkeit in Anspruch, wogegen der allgemeine 
Gebrauch spricht. Viel einfucher ist, où in o zu ändern; denn querer 
ben und querer mal werden nicht nur, ihrer ursprünglichen Bedeutung 
enispreebend („wohl wollen, übel wollen“), intrausitiv, sondern mindestens 
ebenso häufig auch transitiv gebraucht, 

V. 10819—21 E tod'ome que mi oir', | sempre verd quen departir 
I en quanto bon prez d'el ficou übersetzt die Herausg.: „Und jedermann, 
der mich anhört, wird einsehen, wenn er nachdenkt, wieviel Ruhm und 
Preis von ihm (Don Telo) übrig geblieben ist.“ Sie nimmt also quen, 
wofür indessen CV 7, d. i. que, hat, im Sinne von „wenn er“, und verd 
bleibt ohne Objekt, da en notwendig von departir' abhängen muss. Da 
nun aber das handschriftliche senpuera ebensogut sempr’averd wie 
sempre verd bedeuten kann und, da es zusammengeschrieben ist, sogar 
wahrscheinlicher das erstere bedeutet, so ziehe ich vor zu lesen E 
tod'ome que mi (oder m'i) oir | sempr’averd que departir | en quanto 
bon pres d’el ficow, was zu übersetzen ist: „Und jedermann, der mich 
anhört, wird Stoff haben, darüber zu reden, wieviel Ruhm von ihm 
übrig geblieben ist.“ Zur Bedeutung von departir vgl. die Stellen; 
CV 826, 43; 998, 8; 1032, 24. 





Su e giu per le biografie provenzali. 
Per 
C. de Lollis in Roma. 


Dopo Jaufr& Rudel, Guglielmo di Cabestaing, Pietro Vidal, Pietro 
d’Alvernia, Giraldo di Borneill, Folchetto di Marsiglia, ecco la volta di 
Bernardo di Ventadorn, Lo Zingarelli') ha dimostrato che i tratti pit 
earatteristiei della sun biografia furono con meravigliosa libertà d’ er- 
menentiea desunti dal testo d’una od altra delle sue poesie. Ha reso 
servigio di mediatore il famoso ?) sirventese di Pietro d’Alvernia Chan- 
tarai d'aquestz trobadors, cosi come, io sospettai, lo rese per la 


biografia di chi ne fu l’autore?) e, sospetto ora, per quella di Pietro 
Rogier. Quando l'Alverniate, in vena di ridere, scrisse che 


... valgra li mais us sautierst) 


1) Stud) medievali diretti de F, Novati e R. Renier, I, 309 sgg. 

2) A conferma della molta e duratura notorietä di eni dové godere 
non sark superfluo notare che un'imitazione di esso ©, oltre il sirventese del 
Momneo di Montaudon, quello di Amerigo di Pegulhan contre la ragazzaglia 
giullaresea che a suo tempo infestava le corti piemontesi. Pit che nel disegno 
generale l'imitazione & evidente nella mossa iniziale, ch’ e’ anche qui una viva 
protesta contro il moltiplicarsi degl’intrusi nell' esereizio dell’ arte trovadoriea: 

Li folh el put el filhol 
creisson trop, 8 no m'es belh; 
el eroy joglaret novelh, 
envejos e mal parlan, 
corron um pauc trop enan, 
© son ja li mordedor 
per un de nos, duy de lor . .. 
(Da Monaci, Testi antichi provenzali, col. 62). 

8) Cfr. Giornale Storico della lettoratura italiana, XLII, 86, 

4) Cito ds Zenker, Peire von Auvergne in Romanische For- 
schungen del Vollmöller, XII, 764. 

25* 





388 €. de Lollia 


dové avere nell'oreechio, oltre all’ intonazione generale, eh'é tra il 
predicatorio e il corale, del canzoniere di Pietro Rogier, la canzone Non 
saidon chant, quarta nell’ edizione dell' Appel. Ba versi di eui molti 
stau da sè e sono in forma interrogativa, proprio come i versetti dei 
testi bibliei; e due di essi 

Mas tot quant es s’aclina vas ls mort, 

que prezas tu tot quan fas? feu no re 
(bellissimo il primo, degno quindi d'esser tenuto a mente) son parafrasi 
di ben noti passi dell’ Ecclesiaste: Omnia pergunt ad unum loeum 
(8, 20); Nonne ad unum loeum properant omnia? (6,6); Vani- 
tas vanitatum, et omnia vanitas (1,2); Quidestquod factum 
est? (1, 9); Quid enim proderit homini de universo labore 
suo? (2, 2). 

Dal sulterio al canonicato il salto era lecito in una poesia giocosa: 
tanto peggio pel biografo se credé di farlo sul serio per conto suo e 
dei suoi lettori'). 

Sta in somma il fatto che il biografo anche sul conto di trovatori 
prineipalissimi fa cost a corlo di notizie che si dovesse industriare a 
premerne dai loro versi e a tesaurizzare avidamente il sirventese di 
Pietro d’ Alvernia, scherzoso già per la dichiurazione stessa dell’ autor 


suo e in ogni modo messo insieme collo stesso criterio che poi il bio- 
grafo cosi Inrgamente adottö per suo conto. 

Dal suo sistema non seppe, non poté uscire, neppure quando si 
trové di fronte a Guglielmo IX. d'Aquitania, principe di grande stato 
e primo fra i trovatori noti. Peggio ancora, nel praticarlo rimase bene 
addietro a quanto avea saputo fare Guglielmo di Malmesbary che dal 
eanzoniere ducale rilevö qualche tratto ben caratteristico. 


1) I versi della stanza contro G. de Borneill 

que sembl' odre sec al solelh 

ab son cantar magre dolen, 

qui es eans do violba portaselh 
non dettero press al biografo; ma anch'essi dovon lasciarsi riportare a versi © 
frasi di poesie del Bornoill, quali: per ne liars; ...c'ades 
magrezise © #00; ... per gen m oc, Volven de tort en 
travers, Plus abronquitz d'un covers (Caux A, ne 7, vv. 10 0 22, 
54-56); al ne 26, vr. 41-42: Ab ma voluntat paurucha, No m'ailaissat 
earn nisanc; al ne 44, v. 34: Magreziso e puois ongrais. Quanto alla 
vecchictts portasecchia mark con un po’ di aforzo venuta fuori dal ben moto 
vers: À penan sal comeusar, là dov'e' detto: ... mi sap bo Quad 
aug dire per conkona Mon sonat rauquet a clar E l'aug a In fon 
portar (Canz. A, ne 01, wv, 11-14), 





Su 0 giä per le biografie provenzali 389 
Ea tutti apparsa ben fondata l'ipotesi del Rajna') che il passo”) 


1) Cfr. Romania VI, 249 sgg. Si direbbe che 118 © non avosse notizin 
di quanto ayen soritto il Rajna allorebé (Über das Leben und die Lieder 
des Troubadours Wilhelm IX., Graf von Poitou, Leipzig, 1882, p. 9) 
espresse l'opinione che il Malmesbury, contemporanco per plü decennj di 
Guglielmo IX, non attinse che a racconti orall. 

2) 11 passo include forse un dato reale di fatto, uno solo: la costruzione 
cioë degli ,habitacula quasdam* nelle adiaconzs di un ,castellam quoddam*: 
non singole camere o celle, ma casupole, cinscuna d’ense „quasi monaste- 
rlolum*, Il nome del castello puö Il Malmesbury averlo a capriccio desunto da 
una poesia di Guglielmo: p. os. da quelln (ediz. Jeanroy, ne I, v. 26) dov' 6 un 
„Niol* cho, rappresentato in scrittura tutta minuscola, differisce solo por Pultima 
lettera dal suo ,Juor*, D'altronde, non mi par da pensare a Niort, ben piü 
che „eastellum quoddam*: tale, anzi, che piû tardi B. de Born dir Riccardo Cuor 
di Leone ,senber de Niort* sonx’ altro. 

Di monache à questione nel ne VII, al v. 21; 

Par queus volhatz motre monja, 
poco men che attiguo ai due 

Morral, pel eap san Gregori, 

Si nom bayz' on cambr'o sotx ram, 

Lingusgglo allora nuovo, sotto ogni rispetto. Non tutto avré capito il 
vecchio eronista, quantunque di padre normanno: che’ l'altro, Olderico Vitale, 
di padre orleanese, di ad, quand’ ebbe d’Inghilterra a passare in Normandia, 
serive (Patrol. Int. vol. 188, col. 982): „Linguam, ut Joseph in Aegypto, quam 
non noveram, audivi®; si perd avré enpito che qui v’ora un’ eseerabile miscela 
di saero © profano; e la sun fantasis, mensa in moto, avrä moltipliente e 
quell'umies „cameretta“ sonante di baci e quell’unica „monaca*. Questa seconda 
moltiplicazione poté consigliargliela la monzione simultanen che di pit donne 
ripetutamente fa iltrovatore: di „N’ Agnes 0 di „N’ Arsen“ al no I, di „N’Agnes* 
© „N’ Ermessen* al no V. 

"Di clausurs, se non propriamente di chiostro, & quostione nel n° IT, il cui 
méeciolo, sin detto di volo, sax il tema popolare della donna vittima di marito 
gelono: 

m uns domna ses olamada de sos gardadors a mei 

. Ans la teno enserrada cada trei. 

Finalmente, & da notare che tro delle nndici poesie di Guglielmo IX a noi 
pervenute Ineominclano colla parola: „Companho . . .*. O non sard questo 
‘innocente vocativo dalla fisonomia schicttamente popolana il cavallo di Troja 
da eut sbucaron fnori gli „audientes* sghignarzanti in coro del Malmesbury, 
‚che poi il Vitale esalta 6 moltiplica in ,reges et magnati atque Christiani 
eoetus*? Re © magnati: ecco | „compagni* o „audientes* naturali del ducn 
d’Aquitania e conte di Poitiors. Son riscontri, s'intonde bene, che non van presi 
ad uno ad uno, ma nella loro somma, 





390 €. de Lollis 


del eronista inglese dove s’attribuisce al degno nonno di Eleonora 
d’ Aquitania la vanteria di costituire un’ „abbatia pellieum“, rispecchiasse 
la bizzarria d'un qualche componimento perduto di Guglielmo stesso. 
E il Jeanroy‘) e' recentemente andato anche oltre proponendo la stessa 
spiegazione per un altro singolarissimo tratto della vita di Guglielmo 
riferito dal Malmesbury. 

Olderico Vitale, un altro inglese (che rimase tale nell’ anima anche 
su suolo normanno) utilizzö assai bene quel tanto ch'egli seppe — e 
non fa forse più di quel che noi oggi sappiamo —") delle poesie di 
Guglielmo: in quanto con bella efficueia mise a contrasto i disastri 
della sua spedizione in Terra Santa e la gaiezza colla quale più tardi, 
poetando, ne rise e fece ridere, 

Che cosa ei offre in cambio il biografo provenzale? 

Finché egli dice che Guglielmo fn „dels majors cortes del mon“ e 
„bons cavalliers d’armas“ e „larcs de dompnejar*), non dice nulla 
di specifico; anzi mette in gioco delle espressioni che son poi le stesse 
per altri baroni dilettanti di poesia, a mo d’esempio pel Delfino 
d’ Alvernia, del quale pure & detto che fu „dels plus eortes del mon, 
e dels lares; el meiller d’armas“*). Nel canzoniere di Guglielmo, cosi 
come noi l'abbiamo, c’ & abbastanza perché il biografo corrivo ad inven- 


1) Poésies de Guillaume IX, comte de Poitiers, in Annales du 
midi, XVIL 166. Di qui le mie citazioni. 

2) Voglio dire che potè conoscere, e forse anche indirettamente, le sole gaie 
rime di Guglielmo che noi oggi conosciamo e, poiché di qualche cosa vi si ride, 
immaginare @ scrivere colla ben nota libertà medievale che vi si ridesse dei 
disastri di Terra Santa, Ma & anche da notare che v' & tra À due cronisti, mei 
passi di eui qui si discorre, qualche somiglianza che colpisce. Ambedue alle 
stravaganze della vita reale e della poesia di Guglielmo assegnano uno stesso 
momento iniziale: il ritorno da Terra Santa; ed ambedue ci mettono sotto gli 
occhj il principe che colle sue grazie trovadoriche trionfa nei lieti e fastosi 
ritrovi. Serive il Malmesbury (Patr, lat. 179, col. 1884): ,... postquam 
de Jerosolyma . .. rediit ... Nugas porro auas, falsa quadam vennstate 
condiens nd facetias revocabat, audientium rictus enchinno distendens*; 
€ passa poi a discorrere della „abbatia pellieum* per terminare con quel 
„santitans*, il eui valore precisöil Rajna. E l'altro (Op. cit. vol. 188, col, 770): 
„ost ad ana reversus; et miserias eaptivitatis suae, ut erat jocundus etlepidus, 
«+. coram regibus et magnatis atque Christianis coetibus, multoties. retulit 
thythmieis versibus, cum facetis modulationibus*, Non si sospetterebbo quasi 
un qualche rapporto di dipendenza tra i due pnssi? 11 Vitale, & bone notarlo, 
scrisse dopo il Malmesbury. 

3) Cfr, Chabancau, Les biographies des Troubadours, p, 6. 

4) Cfr. Chabaneau, op. eit. p. 54, 





5 Su e giü per le biografio provenzali : 391 


tare © più ancora ad esagerare ne arguisse che fa ,dels majors 
frichadors de dompnas“. Che „anet lone lemps per lo mon per 
enganar las dompnas“ & notizia complementare della precedente; ma 
piattosto che delle sie avventure in Oriente') &un’eco di qualche 
verso del grazioso componimento (V) Farai un vers. Ivi il trovatore, 
proprio come quell’altro allegrone dell’ areiprete di Hita in qualcuna 
delle sue deliziose serranas, appare in costume di giramondo in fregola : 

En Alvernhe, part Lemozi, 

M'en aniey totz sols a tapit); 
€ una delle due donne ch’ egli incontra gli dice in termini assai consimili 
a quelli della biografia: 

Mas trop vezem anar pel mon 

De folla gent. 

Insomma, e’'una vera miseria, Forse, perchö esiguo il patrimonio, quello 
almeno soprayvissuto, del trovatore; e, oltre che esiguo, assolutamente 
fuori di quella che fu poi la tradizione gloriosa della poesia trovadorien. 
Ma questo non puö scusare il biografo di non averei dato segno di sapere 
che Guglielmo era stato, fra | trovatori dei quali egli acrivea la vita, il pit 
antico. E ce lo saremmo aspettato da lui che nella biografia di Pietro 
d’ Alvernia non traseura di nolare esser egli stato „lo primiers bons 
frobaire que fo outra mon“. © che non era un merito anche l'esser 
stato il primo di tutti e, come tale, neppur cattivo? 

Un tal particolare ayrebbe avuto una singolare importanza di qua 
dai monti, cioë in Italia, doy'e’ a eredere che Ugo di San Cire scrivesse 
le sue biografie; perché, quand’ egli scriveva, l’Italia si potea dir divenuta 
la seconda patria di quella poesia che avea dietro a sé gid più che 
cento anni di vita gloriosa; ed e’ un fatlo che ancora Dante, di tutto 
eurioso, appuntava gli oechi verso le prime origini di essa, ©, non 
trovando più sieura meta, li fermava su Pietro d'Alvernia come primo 
fra quanti „primitus poetati sunt“?). 


1) Con ei non intendo eseludere che qualche volta il biografo tendosse 
l'orecchio a leggende « tradizioni, Una della prove & nella biografin di P. Vidal 
doré detto che „fo vers que un cavalliers de San Gili li fetz talhar la 
lengua“ (efr. Chabaneau, op. cit, p. 64), Lo Zingarelli, (op. cit. p. 322) 
ragionevolmente suppone che quel particolare inverosinile rinonti ad una libera 
interpretazione della stanza del sirventese del Montaudon a Ini relativa. Ma 
parrebbe cho la loggenda si fosse giä formata quando il biografo provenzale 
serivora. 

2) Ofr. Rajna, op. cit. loc. cit, p. 208. 

3) Ofr. de Vulgari Eloquentia, I, X. 





102 ©. de Lollis 6 


Ma Guglielmo, oltre he trovatore e primo trovatore fra i ricordati, 
fü prinelpe 6 gran principe. Ebbene, Come già rilevava lo Chabaneau’), 
non appoua il biografo vuol fornirei un dato veramente storico, commette 
un grosoluno errore che poi ripeterà nella biografin di Bernardo di. 
Vontadorn, facendo Guglielmo suocero d'una duchessa di Normandis 
che fü figlin di auo figlio o come tule erede degli stati d’Aquitania © 


RE di Guglielmo come Guglielmo c'eran da raccontare la spedizione 
in Oriente, nella quale lo segui grandissimo stuolo di cavalieri e pedoni; 
lo insolenze lanciato in viso all'imperatore di Costantinopoli; gl’ immani 


disustri, oonseguenze, in parte, della sun leggerezza e dai quali egli 
fu ridotto solo © mendico; tutto un insieme che in lui faceva presentire 
N bisnipote Riccardo Cuor di Leone; e poi, dopo il ritorno nella dolce 
Francia, gli adulterj noi quali era anche la voluttà dello scandalo, le 


C'e'ës soommetiere che anche quando non Paresse igsorsio, Dom 

avrobhe dette mulla egti che cnti magramente serisse di Bertran de 
Bora, gel quale cosi riwamente ad elegantemente si farelege® anche 
gen dal Atpi; che della morte di Rambalde di Vagceiras, cos bella 
& Bance AR sue sigwere in terra lontans € selvaggis, parlé da parent 
cremista; ode di Folchette di Marsicha veseume, à qesle dit la csctin 
ai tovatari dupe esse state za lass me Are mel aktre se zım ebe 
ni Be Heike evasques de Tales, € lai el mai“. 

Wr Ugo Ei Sem ra, che dent esere Tante & tune le bingraße 
Mn Roma reve © ame di ee Rarnire i mel, sanieren im als, 
Fur wen dont Tendieni A queen ei vnlle aggrosart <alcbe casa come 
ums sois Weresoa À eue pain al made mènen «cs À enden 
tempo © Res anche malle medcme amäimm car je ardipe à gual- 
abe sigorre Rule) in cui Tale Ten, À Folk, warn agpmuaumdo 


art 





ri Su e giü per le biografie provenzali 393 


una grammatien. E gli parve non ci fosse bisogno — eoseienziositä letteraria 
non ce n’era alatto a quei tempi e puô non essercene neppur oggi per 
chi lavori a cottimo — gli parve non ci fosse bisogno di guardar le 
cose tanto pel sottile. D’altra parte, appuuto perché dové o volle für 
opera didattica, poté, senz’accorgersene, trovarsi sottratto alla preocen- 
pazione di dir cose interessanti e dilettevoli (e'era allora più che adesso 
il pregiudizio che in materia di didattioa il dolee non fosse conciliubile 
coll’ utile) e gravarsi dell’altra di dare a tutte le biografie una certa 
conformità di dimensioni e di tono: anguste quelle, asciutto questo, 
come nei bestiarj che pure trattayvan materia cosi ricen di elementi 
fantastiei, 

Fu uomo, cosi, del sno tempo; e tale restö se pensé non esser cosu 
neppure assurda sforzare in tutti i modi il testo delle poesie; perché 
Ja seolastica autorizzava a cavar dalle parole quel che si volesse, purché 
le forme della logica fossero salve. 

A tutto cid s’aggiunga che le tradizioni orali mal si trapiantano 
di peso per opera d’un solo e per mezzo della serittura fuori del paese 
d'origine; e che quanto alla parte, sia pur solo approssimativamente, 
storica, lontano dal paese suo e dei personaggi di eui gli toccava dis- 
correre non sarä stato possibile al biografo accertare © preeisare, 

Di Jui narra le biografßa — chiunque fosse a seriverla — che 
„tole moiller en Trevisana, gentil e bella, e fez enfans . . .“, e che 
„pois qu'el ae moiller non fetz cansos“. E eid vuol dire che #’italianizzö 
ancora di buona età; e che i ricordi d’ „oltre monti“, per quanto fossero 
quelli della sua patria, gli si dovettero scolorire nella memoria. 

Un irovatore che smetteya di far canzoni, fosse pure per ragioni di 
famiglia, poteva ben essere ineurioso o dimentico di chi fosse stato il 
primo a farne! Ma a chi rifü la storia della poesia provenzale non pu 
mon rincrescere che dalle biografie dei poeti ci sin da spremere poco 
o nulla. 





Bruchstücke einer Handschrift des Conseil von 
Pierre de Fontaines. 
Von 


Walther Suchier in Halle a. 8. 


Im Frühjahr 1900 hatte mir in Montpellier mein verehrter Lehrer 
Herr Prof, Ohabanean ein aus einer Handschrift herrtihrendes doppelten 
Pergamentblatt zur Abschrift überlassen, das er aus dem Nachlass des 
Ende 1899 verstorbenen Prof. Ch. Revillout erhalten hatte, Die beiden zu- 
sammenhängenden Blätter sind jedes 220 mm hoch und 145 mm breit, 
und enthalten auf jeder Seite zwei Spalten zu 30 Zeilen. Die Schrift 
des auf ihnen erhaltenen Textes scheint vom Ende des 13. Jahr- 
hunderts zu sein; die Abschnitte sind durch rote und blaue Initialen 
gekennzeichnet. 

Den Inhalt dieser beiden Blätter bilden zwei Bruchstücke eines 
altfranzösischen juristischen Werkes, des Conseil que Pierres de Fon- 
taines donna a son ami. Sein Verfasser, Pierre de Fontainest), lebte 
zur Zeit Ludwigs des Heiligen. Er war zweimal, 1253 und 1289, Bailli 
des Vermandois und ist in den Jahren 1258, 1259, 1260 und 1266 als 
Mitglied des Pariser Parlaments, des obersten Gerichtshofs des Künig- 
reichs Frankreich, bezetigt; als juristischer Berater des Königs erscheint 
er ausserdem in den Jahren 1256 und 1258. Seinen Conseil hat er, 
vermutlich in den flnfziger Jahren des 13. Jahrhunderts, für den Sohn 
eines hochgestellten Freundes?) zur Belehrung über das Gewohnheits- 
reeht, besonders des Vermandois, verfasst. Doch bildet darin das 


3) Vgl. Histoire littéraire de la France XIX, 1838, S. 191—188; XXI, 1847, 
8. 544—547 und 818848, 

2) Die Überschrift in der Pariser Handsehrift fr. 19758, die als den jungen 
Mann fllr den der Conseil geschrieben sei, Philipp (den Kühnen), den Sohn 
Ludwigs IX., angibt, kan nicht als ursprünglich gelten. 


t 





306 Walther Suchier 


römische Reoht einen überwiegenden Bestandteil, das der Verfasser 
herangezogen hat einmal um Parallelen zu den Bestimmungen der 
Coutumes zu geben, meist aber um diese zu ergänzen. Dabei hat er 
vorsugsweise aus dem zweiten und dritten Buche des Codex Justinianus 
und dem zweiten, vierten und fünften Buche der Digesten geschöpfl'), 
vielleicht durch Vermittlung des von Vacarins’) um 1150 angefertigten 
Auszugs aus Codex und Digesten, 

Das Werk ist herausgegeben von A. J. Marnier (Le Conseil de 
Pierre de Fontaines ou traité de l'ancienne jurisprudence française, 
Paris 1846) auf Grund einer Handschrift aus Troyes, unter Mitteilung 
von Varianten aus sieben weiteren Handschriften (vgl. Marniers Einleitung 
S& XXX—XXXVI). Drei andere Handschriften des Textes zählt Marnier 
S. XXXVII-XLI auf; ich habe noch sechs weitere zuzufligen, eo dass 
im ganzen folgende sicbzehn Handschriften bekannt sind: 

1. Paris, Nationalbibliothek fr. 1225 (alt 7496), Anf. d. 14. Jhs. 
(Marniers Hs. PJ. 

2 Ebd, fr. 1979 (alt 7450**), Ende d. 13. Jhs. [Marniers Hs. T]. 

& Ebd fr. BMD (alt Y822), Ende d. 13. Jhs. [Marniers Hs. BL à 
< À fr. 18988 (alt Supplém. fr. 406), Ende d. 13. Jhs. [Marniers 

& bi fr. 13984 (alt Supplém. fr. 07), Auf. d. 14 Jhs (euvoll- 
ständig am Schlussh 

& Ebd fr. 19768 (alt Saint-Germain Harlay 432), Anf. d 14. Jha 
Dlsreiere He IL 

T. Eh fi. MOSES (alt Saint-Germain Harlay 421) Auf. à 14 hs, 
Dluraèers Hs SL 

S End Near. ang fr 397, LS Ja (Brochstück pou seche Blättern, 
die aber wegen res abweichenden Formats zichis mi dem beiden 
Hiiitera vun Prof Chalanesz za ten haben) 

& End Dour. ang, ft MIR Ende à IS où Auf à M Jhs (ehe 
mals dem Advekasen Seguard à Vakzewzme schöne, vel Marziers 
Dakine S XXNIX-XL) 

MR Vrayes ITI2, LS JE [Grundlage wa Marzites Taxi). 

IL Biuiirer I, Ende à ES Ihe 

22 Re Lime à any dues ie dem Anchrere comme zu Bons 
ws Ant à M As 


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3  Bruchstücke einer Handschrift des Conseil von Pierre de Fontaines 307 


13. Vatican, Reg. Christ. 1451, Ende d. 13. od. Auf. d, 14. Jhs. 
(vgl. Marnier S. XLI—XLIT und E. Lauglois, Notices et extraits 
XXXIH 2, 1889, S. 154; bei B. de Montfaucon, Bibliotheca biblio- 
thecarum manuseriptorum, Paris 1739, I 31 mit der Nr. 790 ange- 
fübrt). 

14. Cheltenham, Bibliothek des Sir Thomas Philipps, Hs. 2841, 
13. Jh. (vgl. Bibliothèque de l'École des chartes XLI, 1880, S. 153 
bis 154). 

15. Hs. der Bibliothek zu Amiens, jetzt verschollen (vgl. Marnier 

8, XXXV), aber gedruckt von Ch. du Fresne, sieur da Cange, Histoire 
de S. Louis, Paris 1668, partie III, S. 73—160. 

16. Hs. Monmerqué, zweite Hälfte d. 13. Jhs. (vgl. Marnier 
S. XXXVI-XXXVIII; wer ist jetziger Besitzer?). 

17. Hs, Chabaneau, Ende d, 13. Jhs, (Bruchstück von zwei 
Blättern). 

Eine weitere Handschrift, über deren Verbleib ich nichts weiss, 
befand sich im Jahre 1536 in Brüssel im Besitz Karls V.; vgl. Compte- 
rendu des séances de la Commission royale d'histoire ou recueil de sea 
bulletins, 3* série, t. XIII, Bruxelles 1872, S. 294. L. Delisle, Le cabinet 
des manuscrits de la Bibliothèque Nationale t. II, Paris 1881, führt 
8. 185 Sp. 1 ebenfalls eine Handschrift des Conseil an, die in den 
Jahren 1373—1424 der Bibliothek des Louvre angehörte; ob diese mit 
einer der oben angeführten Pariser Handschriften identisch ist, vermag 
ich nicht anzugeben. 

Die Stücke des Textes, die auf den beiden oben beschriebenen 
Blättern erhalten sind, entsprechen folgenden Stellen der Ausgube 
Marniers. Das erste Bruchstliek gehört zum XX. Kapitel und umfasst 
den grössten Teil des $ 7, die $$ 8—12 und den Anfang von $ 18 
(Marnier S. 214—219). Das zweite Stick gehört in das XXI. Kapitel 
und bietet daraus den grössten Teil von $ 12, die $$ 13—16 und bricht 
kurz vor dem Ende des $ 17 ab (Marnier 8. 238—242). Das erste 
Brachstück handelt von den osteliers, das zweite von den jugemens. 

Dem Wortlant nach schliesst sich unser Text am nächsten der 
Handschrift fr. 13983 der Pariser Nationalbibliothek an. Ein grösserer 
Unterschied zwischen beiden ist dadurch entstanden, dass der Schreiber 
zu Anfang des zweiten Bruchstlicks mehrere Zeilen übersprungen hat 
(vgl. den Text bei Marnier S. 238—239). 

Ich teile nunmehr den Text der beiden Bruchstticke in diploma- 
tischem Abdrucke mit. Die Abkürzungen sind aufgelöst und kursiv 
gedruckt, Buchstaben, die infolge eines Loches fehlen oder verwischt 
und unleserlich sind, habe ich in eckigen Klammern ergänzt, 





Erstes Blatt. 
[acte Bp, 1] na perdu. eur nil a mannaisement gardees ses 


alıoven el las clone autrui ce ne Je doit pas escuser quil ne les rende. 
onr cost larroëin puet Il meinmen faire. et se eles ont este enblees 
mann In sole n lostélier et mans sn tricherie se couient il quil les rende. 
wi nuounk dumaigen nen auient par cas qui ne puist estre prouuez auant 
ni ums pur force de roubeurs où duutre cas que on j puisse veoir. | 

Cu melumen enten lo ne li osteliers herberge lestrange tot par amors 
am onlol palôr, vf we aucuns vait herbergier chies .. sien ami on 
ollon Jı Mon voluin qui no woit mie osteliers. sil i pert ses choses eles 
no II woront pau rendues so oles no sont fortraites on emblees de celui 
qui Io herlorge où pur en tricherie. et ce meisme jert tenu de lostelier 
po IL vonolt tolu choses (Sp. 2] hors de sa herbergerie 

So II Alu qui ont on bail ou el mainbor son pere [on 1]‘)i sers recoit 
anno ohone #4 nos peros ou ses ali]res si asent apres. il porra estre 
tale om plait II pero on li siren se lu chose nest rendue. ou sil sentre- 
motontannn la volente le pere ou li signeur on porra la chose demander 
portant came || chatels au serf monte se la chose est de tel valor qui 
fortralte out, où mielsme puet ostre dit del filg se il a chatel qui siens 
wolk ale nil mon a point a lai sen preigne qui li bailla sa chose 


hlaooment, ont de tel fait ne pet mie li fils obligier son pere a antrui 
Quant los ohoses sont ombleis chies lostelier bien en puet plaidier 


ÿ 


i 


pl 





5 Bruchstiicke einer Handschrift des Conseil von Pierre de Fontaines 399 


le mesfait de ses serians quel quil soient ou franc ou serf. ne ce nest 
mie tors sil restore lor fais puis que il les a mis en son seruice a son 
perill. mais il ne le te restorra pas autrement sil ne font le dumaige 
en lostel meisme. car sil le font dehors il nen restorra mie, ei sil 
lor dist au comencement del herbergier que chascuns gart bien sa 
chose ou il li baillent ou metent en bones huges et il lor en baillera 
les eles ou il ne lor en respondera in. Je croi sil prennent ensi lostel 
et nel font si come li ostes lor a dit sil i perdent bien sen porra par 
tant oster li ostes. saucune chose ni est pronee de sa tricherie 

Se sers ou fils est tauerniers ou osteliers par la volente son pere 
ou son 

Zweites Blatt. 

[Recto Sp. 1] en la maniere que jai dite. ou se ele nest elere. 
ele soit somee en tele maniere come dit est deuant, lors soit fais juge- 
mens contre le defailleur. ne mie tant seulement de lu saisine mais 
del fons de la quereler). se nest en ce ens la ou li auersaires a eu 
an et ior lu saisine par la defaute laiorne, et a ce sacorde la lois «et 
deerez si com ie croi. et se plais est encontre vilain et franc home sil?) 
de chose de quoi li demanderes vilains doie auoir contremans la deaant 
dite forme doit sommer les defautes. ei sera regarde en tele maniere 
que se li vilains est demanderes les defautes au franc home soient somecs 
par pers si come dit est deuant, et se li frans hom est demandfere]")s 
les defautes au vilain soïent somees par son signeur si come dit est deuant 
por ce que cil est en son seul jugement. car por quoi ne li [Sp. 2] 
donroit on cele meisme forme que li frans hom a tant comea ce, puis 
quil puet avoir autretant de contremans come li frans. et lescriture 
dist que on doit ausi jugier le haut come le bas. et encor ne puist li 
vilains fausser le jugement son signeur nequedent se li doit il droit 
faire. ear se ses contremanderes ne puet faire ses contremans si come 
il auoit comande par aucun cas dauenture qui li auint. et ensi au se- 
cont ef an tiers. ou sil enuoia son plait contremander par essoine de 
son cors sans jor. et il ne fu mie fais par cas dauenture qui auinrent 
au messnigier ei li sires satendi a ce qui mot nen sot. ou mout de 
choses qui pueent auenir au signeur meismes qui a son ior venoit. et 
ni pot parvenir. e por ce que totes tels choses pueent escuser defautes 

{Verso Sp. 1] on ne doit mie si tost come on voit defautes jugier 
de si la que on ait some la defaute en la deuant dite court, car nus 
me doit faire jugement sor chose qui nest certainne 


3) Hier bat der Schreiber einige Zeilen übersprungen. 
2) Ergänze est. 
8) Loch, 





400 Walther Suehier 6 


Quant lune et lautre partie vient auant sans defaute si ne demeure 
pas par eles que li plais ne soit finez ains demeure par le signenr ou 
par les jugeurs que trop est desloiaus chose, car il nest nus qui bien 
ne saiche que la fins des plais ne soit mout en la poeste a la justice. 
car sil bien voloient on ne troueroit nul si hardi qui osast alongier les 
plais mangre enus. si come la lois dist. 

Veons coment on puet ouurer #£ combien on puet delaier lor juge- 
mens et en quel forme. et en quel damaige li home enchieent sil ne 
le font dedens le terme quil ont par nostre vsaige. et sil demeure par 
le signeur veons [Sp. 2] quel damaige il en recoit, et certes de totes 
les choses qui sont mises sor les homes de la court por jugier par 
lassentement des parties soit de barre ou soit de fons de querele pueent 
prendre par nostre vsuge ii. respis chaseun de quinsainne et puis lautre 
de ‚xl. iors. el puis vi, lors et vil. nuis, ei sil lendemain ne rendent 
lor jugement ains le defaillent et delaient ou par poors ou par haine 
ou par eonoitise ou par aucun vilain visce qui puet naistre entre chaîtis 
euers de tel maniere de jugemens par la loi eserite lamenderoit li juges 
qui le terme qui mis i est a finer les plais trespusseroit. sil nanoit 
loial cause de tresp[ass]‘)er le. e2 si seroit aultres]') mis en son. lin 
por jugier, en tele maniere que sil estoit en grant maistrise el en 


grant dig?) 


1) Loch. 
2) Anfang des Wortes dignite. 





Noms épiques entrés dans le vocabulaire commun. 
Par 
Albert Counson à Halle s. 8. 


Les noms de héros de drames ou de romans qui deviennent noms 
communs et désignent tout personnage ayant le caractère dépeint par 
le dramaturge ou le romancier, sont, comme chacun sait, l'an des signes 
les plus sûrs de lu diffusion des œuvres, de la puissance de l'artiste, 
ou du moins de son succès Tartufe et Don Juan, Don Quichote, 
Lovelace, ete., attestent, dans les dictionnaires, la force créatrice de 
Molière, de Cervantes, de Richardson, et d'autres. La littérature 
moderne a enrichi le vocabulaire usuel d'une quantité de types moraux, 
depuis les rudes figures de Sbakespeare jusqu'au fade céladon de 
l'Astrés, et depuis le médiéval Patelin et le germanique ,espiègle“ 
jusqu'au Gavroche de nos jours, L'ancienne poésie narrative, en France, 
a aussi connu cette fortune, et les personnages et les récits de notre 
moyen âge n'ont pas toujours, comme „Rodomont“ et „la discorde au 
camp d’Agramant“, attendu les adaptations de l'Arioste et des Italiens 
pour entrer dans la gloire et dans la popularité. Nous tâcherons un 
jour de réunir et de grouper les souvenirs littéraires que garde le vocu- 
bulaire français; nous nous bornons aujourd’hui, dans ces notes fort 
incomplètes, à rassembler quelques mots, à proposer quelques expli- 
cations, à signaler quelques exemples de noms communs dus à la poésie 
narrative du moyen âge français (épique et autre). A côté des noms 
communs, nous aurons parfois aussi à relever des expressions proverbiales, 
des comparaisons qui sont la première étape de la fiction devenant un terme 
générique. A défaut du groupement idéologique ou historique qui exigerait 
un dépouillement plus étendu, nous suivrons ici l’ordre alphabétique‘). 


1) Il est à peine besoin de dire de quel précieux secours est, pour des 
travaux de ce genre, la savante „Table des noms propres compris dans les 
chansons de geste“ de M. Ernest Langlois (Paris, Bouillon, 10e 

Romanische Forschungen XATIL. 1. 





402 ‚Albert Counson 


Aiot. 

La célébrité de ce personnage épique est attestée dans bien des 
passages réunis par les éditeurs de la chanson de geste (Anciens 
textes). L'un de ces témoignages nous montre le passage du nom 
propre (sous sa forme diminutive) au nom commun; c'était du moins 
l'avis de Baudouin d’Avesnes, Ce Baudouin d’Avesnes, chroniqueur qui 
mourut en 1289, dit déjà: ,Avisse, la fille du roy Charles le Calve, fut 
donnée en mariage à Elye, comte du Mans, lequel fut encachiez de 
France par trayteurs. Et de celuy Elye et Avisse sa femme yssit 
Aioul leur fils, de quy on a maintes fois chanté; et dient encore 
pluseurs pour le present, quant il voient quelque personnage 
de povre et de mechante et petite venue, ainsi comme par 
mocquerie: Vela un bel Aioucquet')l* 

Est-ce le même Aiol qui se retrouve dans l’exelamation railleuse 
du wallon: diow? Ce n'est pas impossible, et nous verrous que le wallon 
a gardé plus d'un souvenir épique. Mais nous ne connaissons pas 
d'intermédiaire attestant l'identité de l'aioucquet du XII siècle et de 
l'iou d'aujourd'hui, qui ont exactement le même emploi. 

André? 

Baudouin de Seboure dit & Blanche: 

Diroient tost ribaut, où aucun fel loudier 


Que seriez un André que je mainne en gibier. 
(Li Romans de B. de 8,, I, 06} Langlois, =. v., note 1.) 


De quel André s'agit-il, et dans quel sens ce nom est-il devenu 
proverbial? 


Arlequin: voir Hellequin. 


Artu (attendre —). 

La croyance des Bretons à la réapparition d'Arthur, qui frappait 
déjà les Français au commencement du XII» siècle, a donné naissance 
à l'expression ironique: attendre, chercher Artu. Arfwrum 
proverbium apud Anglos, ete. (Du Cange s. v.). V.ex. fre. dans Lae. SP. 
La même nuance ironique se trouve dans l'expression: venger Artu, qui 
apparaît à côté d'une autre plus fréquente: venger Foré (voir ce mot). 
Le roman courtois et l'épopée animale ont partagé avec l'épopée propre- 
ment dite la gloire de fournir des types à la langue usuelle, 

Arnaud—Hernaut. 

M. Schultz-Gora (ZRPh., t. 18, p. 181) a déjà relevé ce nom parmi 
d'autres devenus appellatifs, et M. Suchier, dans son édition des „Nar- 

1) Aïol, &d. Normand et Raynaud, Anciens toxtes, 1897, p. XXIV—XXV 
(passage signalé par M. Longnon). 





8 Noms épiques entrés dans le vocabulaire commun 408 


bonais“ (Anciens Textes), t. II, p. LXIII—LXIV, a démontré que la 
conduite burlesque d'Hernaut le Roux (Arnaut) dans la geste avait 
probablement fait passer ee nom propre au sens injurieux du nom 
commun arnaldus vel ribaldus, Toute une série de textes du moyen 
fige donnent un sens méprisant au terme Arnaldus ou filius Arnaldus 
(voir Du Cange 8, v. Arnaldus et jilii Hernaudi), Comme il arrivera 
à Renard, arnaud à même fourni des dérivés: araauder‘) = chercher 
noise à quelqu'un, maltraiter, c'est-à-dire d'abord: se conduire en Arnaud. 
„Le passige le plus ancien parmi ceux que cite Du Cange, dit M. Suchier, 
se trouve dans l'Histoire de Lodi d'Ottone Morena, écrite peu après les 
événements (1159), et réimprimée dans les Monumenta Germ. hist, 
XVI, 611: „Erat autem ibi ad illam obsidionem (Cremne) quedam 
magna societas solummodo pauperum et egenorum tane insimul congre- 
gata, qui derisorie filii Arnaldi appellabantur“ ... D’autres textes 
d'Italie démontrent que ce terme de mépris a été répandu en Italie 
aussi bien qu'en France; on le rencontre même en Palestine (Histoire 
de Jérusalem, cit. Du Cange, de Jacques de Vitry f 1240)“ *). M. Suchier 
considère même comme plausible de rattacher au (erme injurieux d’Ar- 
noldus l'italien axlotto?) et les mots groupés par Diez (et antérieurement 
par Raynouard) sous cette rubrique. 

Déjà le „Dizionario della lingua italiana“ de Tommaseo et Bellini 
donnait arlotto comme étant le provençal arlot. Au lieu de songer à 
l'expliquer par Arles*), les auteurs auraient pu remarquer que les 
premiers exemples donnés (notamment celui de L, Pulei) se rapportaient 
à une époque fort au courant des anciens récits français. 

Les exemples provençaux réunis par Raynouard gardent le sens 
traditionnel (arlot truan; — als arlots et als putans); et le passage en 
ane: fr. qu'il cite nous montre que le mot n'était pas encore tellement 
commun qu'on n'éprouvât plus le besoin de l'expliquer. 

Y a-til un rapport certain entre arnaud et l’a-fr. arnol, ernol, elnol 
(mari troupé, mari complaisant) et la réputation correspondante de 


1) Le Diet. de Lacurne de S.-P, dit du verbe arnauder (maltraiter): „Il 
semble qu'arnauder quelqu'un, c'était le maltraiter, en agir avoc lui comme un 
garnement, comme un homme de l'espèce de ceux qu'on désignait par le nom 
d'Arnaud, on latin Arnaldus ou Arnoldus*. 

2) H, Suchier, éd. des Narbonnais, p. LXL — Je remercie iel mon excellent 
maître de ses bonnes indications. 

8) Et aussi l'anglais Larlot, qui vient certainement de l’ancien français. 

4) „Forse da Aries, dove il Rodano, stagnando, faceva povers e grossolana 
ia gente Quindi siecome Pifocco, Tapino e Vile diventarono nomi di spregio, 
"col Arlotto valse Materialons di stupida trivialitä.* 

26* 





404 Albert Counson 4 


suint Arnould‘)? La signification prise par l'anglais har/ot montre 
que le sens de l'injnre arnaldus sive ribaldus était susceptible de modi- 
fication dans cette voie. 

C'est bien, au moins, l'ardoéto*) d'origine provençale qui semble 
avoir fourni le nom du pierano Arlotto (del secolo XV, fatto proverbiale 
per le sue faoezie; & titolo d'un giornale che sbertava certi Arlotti e 
Arlecchini*), Tommaseo et Bellini) qui existe encore dans diverses 
expressions données notamment par Rigutini. 

Raynouard mentionnait aussi l’ancien catalan arlatz et l'ancien 
espagnol arlotes. 

Le catalan, en effet, présente l'ancien mot arlot (la persona que 
contracta 6 eneubrex als que tenen tractes lagcius à iléeits, 6'Is admet 
en sa casa: Labernia, Diceionari de la llengua catalana) et l'ancien 
mot arlolz (bribo, dropo, c,-ä-d. vagabundo, home despreciable per son 
mal comportament y qualitats); ce dernier (arlot) a servi aussi à former 
le dérivé arloteria. 

Quant au dérivé arnauder, Godefroy le donne comme existant toujours 
en Picardie, et il figure encore en 1855 dans le „Glossaire du centre de Ia 
France“ par le comte Jaubert (— chercher noise, chercher dispute, mal- 
traiter); et le ,Complément du dictionnaire de l'Académie frangaise* de 
L. Barré et Landois (Bruxelles, 1849), interprète le mot arnawder par 
„tourmenter, turlupiner“: ce dernier mot tend à montrer que arniauder 
est sorti de Arnaud comme furlupiner de Turlupin. 

Arlot (fripon, eoquin), arnaud (un débauché, un coquin), arnauder 
(chercher dispute, querelle), sont aussi mentionnés dans le , Dictionnaire 
roman, walon, celtique et tudesque par un Religieux Bénédictin de Ia 
Congrégation de 8. Vannes“ (Bouillon, 1777). 


Baligand. 
Le nom de ce personnage de Roland est resté en wallon‘) dans 
le sens de yaurien, vagabond (mot déjà étudié par Stecher, artiele sur 


1) Déjà le Dict, de Lacurne de S.-P, renvoie, pour ce mot, à Arnaud, qui 
était, dit-il, vraisemblablement, à l'origine, le même que Arnoul (v, exemples 
cités ibid.). 

2) „Per umiltà fatto nome de battesimo, come Guittone, © sim“, dit le 
même Dis. ».v.8 2. 

8) Sur Arlequin, voir Otto Driesen, Der Ursprung dos Harlekin (Berlin, 
Duneker 1904; Forsch. #, n. Litg. v. Muncker, XXV). 

4) Derniérement encore M, Wilmotte (Bulletin de la classe des lettres de 
l'Académie royale de Belgique, 1905, p. 898 à propos du Projet de dictionnaire 
wallon) rappelait que „Baligant est devenu à Liège une injure banale, un 





5 Noms éplques entrés dans le vocabulaire commun 405 


Baligand, Pacolet, Hoslmette dans le Bulletin de la Société liégeoise de 
littérature wallonne, t. II). Il a formé aussi le verbe dérivé baligander 
(vagabonder, se conduire en vaurien): 

Baligand existe encore aujourd'hui comme nom de famille au 
Quesnoy. Il a même existé dans cet emploi en Allemagne, et M. Suchier 
Va relevé à Ratisbonne (der Postdirektor Baligand, dans H, Suchier, 
Über die Quelle Ulrichs von dem Türlin und die älteste Gestult der 
prise d’Orenge, Paderborn 1873, p. 19, note 1). 

11 west pas impossible non plus qu'il y ait quelque rapport entre 
le nom du héros épique et ce mot „buligaut“ (—baligant?) (ancien 
français) que Cotgrave interprète: „an unweldy lubber, great lobcocke, 
huge luske, mishapen lowt, illfavoured flabergullion“ (Godefroy). Si 
l'idée de „lourdaud® n'était, dans ce mot „baligaud“, antérieure à celle 
de „fanfaron“, il faudrait toutefois songer plutôt à le rapprocher de 
„baligot® (frise). Le „baligaut“ (adj. = maussade, impertinent) donné 
dans Lacurne de Suinte-Palaye d’après le Dictionnaire de Nicot est 
évidemment le même mot, 


Bertaud, 
L'étourderie du Bertaud saxon de la légende merovingienne ex- 


plique peut-être le sens que le mot bertaud a pris en français et en 
provençal, comme l’a rappelé M. Suchier (ZRPh., XVIII, 1894, p. 189). 
Déjà M. 0. Schultz-Gora, dans son intéressante étude „Zum Übergang 
von Eigennamen in Appellativa® (ZRPh. XVII, p. 136—137) s'est 
demandé sil y avait dans le nom de bertau (hanneton) ete., le souvenir 
d'un nom d'homme, et il a relevé les divers exemples provençaux 
du mot dertau, bertal, 1] a également mentionné l'italien bertoldo 
(imbéeile), qui semble aussi indiquer que le mot a été appliqué à un 
être borné (ou d'abord étourdi) avant de passer à des noms d'animaux 
(hanneton en prov.; le roi Berthaud — le roitelet dans diverses régions 
de la France). Rolland (Faune populaire de la France II, 289, 
Suchier I. c.) cite le témoignage de Ménage: „Selon Ménage, on dit 
proverbialement qu'un homme ou une femme sont résolus comme Berthaud, 
pour signifier qu'ils sont hardis et entreprenante.“ 


synonyme de vagabond“, M, W. signale aussi (ibid. p. 834) le wallon maion 
(= jeune fille), qui est Marion, devenu nom commun déjà dans Gautier de 
Coiney, Le valet qui se maria à Nostre Dame, v. 190; il renvoie à des cas 
analogues d'anciens mots français dans la Suisse romande, Bulletin, I, 50, 62. 
M. Oscar Grojean, dans l’article qu'il a consneré au Dictionnaire de la langue 
wallonne dans la Belgique artistique et littéraire (1906) relève également l'emploi 
des noms épiques de Basin et Baligan comme Injures en patois liögeois. 





Albert Counson 


Eaumont 
voir Hiaumont. 


Ernaut 
voir Arnaud, 


Fauvel (étriller —) 

= Tromper, flatter. Les exemples de ce terme en français (XIVe—X VIe 
siècle), des images l'ilustrant, de sa diffusion à l'étranger, ont été 
étudiés par Gaston Paris, Le roman de Fauvel (HLFr XXXII, 108—116), 
C'est ln popularité de Fauvel qui a inspiré le poème (p. 116); mais 
cette popularité provient de récits où le cheval ou l'ânesse faure sym- 
bolise la tromperie. L'ancien français a un verbe et un adjectif dérivés 
de ce nom, fawveler et fauvelin. Voir ex. des trois mots dans God. 


Fierabras. 

L'épithète de „Fierabras“, qui a appartenu à plusienrs personnages 
du moyen âge, est, comme on sait, le nom d’un géant fameux dans un 
poème qui porte ce titre et duns diverses chansons de geste. Ce nom 
est devenu synonyme de fanfaron; on a dit: faire le Fierabras comme 
on a dit faire le Roland; puis on a employé fier-a-bras tout seul. 


Forré 
(venger Forré, venger la mort de —), 

Comme l'ont remarqué les divers éditeurs d'A‘o/, l'expression vengier 
Forré se dit d'entreprises téméraires et qui ne se réalisent pas. Forré, 
roi payen de Nobles ou Noples, est tué etreste sans vengeance dans l'épopée 
carolingienne: cf. Foerster, éd. d'Ivain, p. 284, à propos du vers 597: 

Et vos irolz vangier Forre! 
Vengier Artu a parfois, comme on a vu, partagé le malheureux sort 
de vengier Forré. 

Cette expression ironique a été souvent relevée (Paulin Paris, 
Les romans de la Table Ronde, t. 2, p. 401; Freymond, Beiträge, t. I, 
p: 40, note; Tobler, Güttingische Gel. Anz. 1875, p. 1080 à propos de 
l'ouvrage de Lecoultre; Paul Meyer, Notices sur les mas. de Cambridge, 
p. 51, note; voir surtout une liste d'exemples Archiv f. d. St. d. neueren 
Spr. u. Lit, CI, p. 124). 


Flamberge. 
Floberge, fameuse épée de Galien le Restore, d'Anténor, de Maugis, 
de Renaud de Montauban, de Begon (Garin le Loherain), de Rigaut 
(Mort Garin), appelée aussi Froberge, est devenue nom générique 





7 Noms épiques éntres dans le vocabulaire commun 407 


d'épée et s'emploie encore comme telle dans l'expression mettre am- 
berge au vent (la première syllabe du mot s'étant transformée sous 
l'influence de Aamber): v. Dictionnaire général de la langue française, 
Traité de la form. de la L fr., $ 509, 81, et le mot Jlamberge; ef, 
Suchier, „Bedeutungswandel“, Grundriss, p. 802 (et sur le phénomène 
général travaux mentionnés ibid.). 


Foubert. 

nBire dus, je ai non Trubert; 

Bien vos puis tenir por fobert?), 
dit le coquin Trubert au pauvre duc: et le sort des mots a justifié son 
insolence; car, tandis que Zrudert a pris le sens qu'on verra plus loin 
(8. v.), fobert = jobard dans plusieurs textes réunis par Godefroy; ce 
mot a même formé le verbe dérivé foberter, fuberter — tricher (Adam de 
la Halle, cit. God.). Dans Berte aus gruns piés d'Adenès (éd. Scheler, 875) 

„Fol conseil ot fobertit 
M. Langlois considère ce dernier mot comme nom propre „designant 
un homme déloyal“, tandis que Godefroy le range sous la rubrique 
ordinaire (fobert = celui qui se laisse facilement tromper). Le passage 
du sens de „trompeur“ à ,trompé“ pourrait s'expliquer, à la rigueur, 


pat une nuance injurieuse qui se trouve, p. ©, dans lexclamation: „At 
renard“ (voir Renard). Seulement fobert a-t-il été nom propre d'un 
frompeur ou trompé fameux, ou n’est-il qu'un nom commun devenu 
nom propre? 


Galehaut. 
Galeotto fu il libro e chi lo scrisse 
(Dante, Inferno, V, 137) 

disait Francesca en racontant sa faute: le nom de Galehaut‘) était 
done synonyme d'entremetteur d'amour, conformément au rôle que joue 
ce personnage dans les romans de la Table Ronde. Benvenuto d’Imola 
dit en effet que cette expression s'employait de son temps: d'où le 
surnom du ,Décaméron“: Principe Galeotto. Mais cette tradition litté- 
zaire n'a pas été assez populaire pour faire vivre ee nom, dans cette 
acception, dans le vocabulaire italien. 

1) Trubert, Altfranzösischer Schelmenroman dos Douin de Lavesne, éd. 
Jakob Ulrich, Ges. f. rom, Lit., t, 4, Dresden 1904, p. 24, vors 827 et 828, 

2) Galeotto est même mentionné avec Dariolette et Pandarus comme type 
du passage du nom propre au nom générique dans l'article de M. Suchier „Über- 
gang von Eigennamen in Gattungsonmen“ (Grundriss der rom. Ph. de Gröber, 
t 1, 24 éd, p. 839). — Le phénomène général du passage de noms propres au 
sens de noms communs a dt, au surplus, souvent remarqué et étudié (p. e. 
Gustav Krüger, Eigennamen als Gattungsnamen, Progr. Berlin 1901, 4°). 





408 Albert Counson 


Puget Toynbee, dans son étude sur „Dante and the Lancelot 
romance", remarque (Dante studies and researches, p. 2, note 2) à 
propos du fameux vers ainsi traduit: 

A pandar was the book and he who wrote it: 
„Gallehault (not by any means to be confounded with Galahad) was 
the knight who acted as intermediary between Lancelot and Guenever, 
and who, haviog brought them together, urged the Queen to give 
Lancelot the kiss which was the beginning of their guilty love. From 
the part played by Gallehault on this occasion, his name came to be 
used, like that of „Sir Pandarus of Troy“, as a synonym for a pandart, 

Ce dernier héros, le Pandarus du „Roman de Troie“, popularisé, 
par la auite, par Boccace (Filostrato), Chaucer et Shakespeare (Troilus 
et Oressida), Pandarus a donné son nom à l'entremetteur et existe en- 
core dans l'anglais pander, dans son féminin panderess et dans se8 
dérivés panderage, panderism, panderons (panderly Shak.). 

Si l'on considère l'abondance relative de termes comme Galeotto, 
Pandarus, Dariolette (la Dariolette des romans d'Amadis, Régnier a 
même le masculin Dariolet), si l'on songe que Richeut') a joui d'une 
fortune analogue, et que la Macette de Régnier a une célébrité presque 
proverbiale, on verra que l'idée d'entremetteuse est une de celles qui 
ont le plus exercé la pudeur de la langue et l'appellation métaphorique. 
Elle a particulièrement provoqué la recherche de ce que M. A. Tobler 
a défini „rerbliimter Ausdruck® (lire la curieuse et savante étude „Ver- 
blümter Ausdruck und Worispiel in altfranzösischer Rede“, A. Tobler, 
Vermischte Beiträge zur frz. Gramm., II, p. 192 et sv.). 

Remarquons d'ailleurs, encore une fois, que la popularité de Galehaut- 
Galeotto paraît confinée dans le cercle des lettrés. C'est ce nom 
qu'Echegaray a repris, comme titre symbolique, dans sa fameuse pièce 
El gran Galeotto. 

Ganelon. 


La trahison de Ganelon*) est devenue rapidement proverbiale, et ce 
nom a pris l’acception injurieuse qu'a Judas (voir exemples de Colin 

1) Gaston Paris, dans son cours du Collège de France (hiver 1901—1902), 
disait que le nom de Richent était devenu dès le XIIIe siècle synonyme de 
courtisane entremetteuse — conformément au rôle de Richeut dans le fableau 
du XIIs siècle — et rapprochait cette héroïne de la longue lignée qui aboutit 
À la Nana de Zola. 

2) On a rappelé, dans une polémique récente, le passage de Petrus de 
Marea, Marca hispanics, IIl, 306, rapprochant le sort du nom de Ganelon-Wenilo 
de celui qu'aurait eu Bera (Litbl. £ g. u r. Phil, 1906, cal 214, & propos de 
G. Brückner, Das Verbältnis des frz. Rolandslieds zur Turpinschen Chronik u. 
zum Carmen de prodieious Guenoais, dies. Rostock 1906). 





g Noms épiques entrös dans le vocabulaire commun 409 


Muset et d'autres dans Lacurne de Suinte-Palaye; v. aussi Du Cange). 
Tantôt le nom est employé seul dans le sens de traître, tantôt il est ren- 
forcé par ce dernier mot: „traistre Ganelon®, Dans ce dernier emploi il 
existe encore aujourd'hui & Herve (Belgique), me dit M. Georges Doutre- 
pont: 76 Gadèlé (faux Ganelon) se dit d’un traître, d’un curactère faux. 

Ganeloun existe encore en provençal dans le sens de traître. C'est 
à la Provence aussi qu'on a rattaché (Dictionnaire général) le dérivé 
français ganelonnerie, que Littré expliquait, chez Madame de Sévigné, 
par le souvenir des anciens récits français, Mme de Sévigné, écrivant 
le 6 avril 1672 à Mme de Grignan, parle de la ganelonnerie de lu 
conduite de l'évêque de Marseille, Le mot est défiguré par le copiste 
en galonetonnerie (éd. Monmerqué, Grands Ecrivains, t. ILE, p. 12, 
n. 24), ce qui indique apparemment que le mot n'était guère usuel ni 
même généralement compréhensible. Le personnage de Ganelon était 
à coup sûr connu de ceux qui, comme Chapelain et Ménage, lisuient 
les „vieux romans". Mistral (Lou Trestor déu Felibrige) cite un texte 
de 1665 (Chans, Auv.) 

Le murtrèi, le flou, 
Le traître yanelow 

et Mme de Sévigné a pu trouver à la fois ce nom duns l'usage méri- 
dional et dans la tradition érudite 

Y at-il quelque rapport entre Ganelon et l'italien ganellino (avec 
étrange de sufüxes?)? Ce ne serait pas impossible, les jeux de cartes 
gardant parfois des traces d'anciens récits populuires (ainsi le nom 
d'Ogier, conservé dans un nom de carte et dans des rondes d'enfants). 


Girbert. 
Ce personnage a été bien près de devenir le type de l'impie, ‚et 

s'il n'y a pas réussi c'est peut-Ötre en partie à cause de la rareté de 
ee type!) dans la littérature du moyen âge. Dans Gaydon (vers 812 
et suiv.), Riol erie à Gaydon: 

Veuls tu sambler un Girbert qui ja fu, 

Qui querroia contre le roi Jhesu? 

Et. nostre Sires, par la soie vertu, 

Le fist mucier dedens le crues d'un fust. 

Vois tu ces terres et ces haus mons agus? 

Tant i a trés ct pavillons tendus, 

Plus que Girbers pot guerroier Jhesu 

N'auroies tu contre Karlon vertu. 


1) Le type de l'impie proprement dit, au seus moderne, évidemment: car 
rien n'est plus abondant au moyen âge que le „pafen“, 





0 Albert Counson 10 


Puni directement pur le ciel, enmme plus turd Don Juan, Girbert, 
tb célébré dans quelque poème perdu, est cité comme type 
de l'impie dans Le Chevalier au Cygne (éd. Hippeau, p. 186): 
Onques li rois Gierbiers c'on tint pour desréé 
Ne guerroia tant Deu, ne sa crestienté, 
Com ja ferai mais bien en trestot mon ad! 
Cet impio Girbort a été étudié par Pio Rajna, Le origini dell'epo- 
peu francese, p. 172, 
Godiche? 
Oo mot serait-il le nom de l'émir Gaudise de Huon de Bordeaux? 
On a remarqué déjà que oo personnage était resté célèbre dans In 
langue des bateleurs. Mais ce rapprochement de Gaudise et godiche 
(aveo dohange de suffixe) n'a pas parn concluant à M. Voretzsch dans 
le compte reudu qu'il a fait de ma Légende d'Obéron, Archiv fir das 
Studium der nenoren Sprachen und Literaturen, 1904 Le rôle de 
Gaudise") et le sons de godiche se concilient suffisamment. Quant & 
l'expliention quo donnent Littré et le Dictionnaire général de la langue 
française (dérivé de Godon, forme hypocoristique de Claude), elle rattache, 
on dernier lieu, le mot au Claude historique. — Peut-être est-ce le même 
que godiche que contient godemoé („Agerine qu'escamotent les 
de gobelets* et ensuite „vilain petit homme“). 
au XVI sièole la forme en -on: Mitistoire barragonyne 


radienl 
a 

Funfreluche et Gaudichon trounde depuis n'uguere d'une exemplaire 
worte À da main (de Guillaume des Autelz), Lyon 1574. 


Hiaumont. 
Type du Sarasin brave (v. Langlois, 0. a) 


Hernaut: voir Armand. 


Hetlequin. 

Ce diable des higendes da moyen âge et sa ,maïsnie* sont devenus 
ao «Ndırs pour Rurur un nom commen: ei azjoard'bui encore où 
ware en Champague l'expression arms dans le sens de feux follets 
(Otte Driesen, Der Ursprung der Hurlekin p SSL Le perwunage 


1) Koaudiee und road pupañaire par les Uvres de ia Eibiuchèque bieue; et 
aufbaut ink once D doi quustivs de bu dans bee thiètres de marisanettes de 
Lidge qu Kom Mom die Bordes. Créte dermitre dgupie à juai pendant des 
aideles une mens proue, atiuotie pac exemglu par Moataigue: dans ls 
secuude moitié du XVE sole Ins Luabères de In Passe la jugens emeume à 
Viol de Buungugam Mie ide Ur une; ut vo m meurs jmqu'en Bretagne 
LAnatule La Bras. Le Unkkine ceitiquen 





1 Noms épiques entrés dans le vocabulaire commun au 


en question devait devenir plus célèbre sous la forme moderne, italia- 
nisée, d'arlequin (voir son histoire dans l'ouvrage de Driesen). 


Isengrin. 

La première mention de ce personnage de l'épopée animale est, 
comme on sait, l'emploi du nom Isengrin comme injure‘): „Solebat 
autem episcopus eum Jsengrinum irridendo vocare, propter lupinam 
seilicet speciem; sic enim aligni solent appellare lupos. Ait ergo 

. scelestus ad praesulem: Hiccine est dominus Isengrinus repositus?“ 
(Guibert de Nogent, De vita sua, 1. II, e. VII, à propos des {ronbles 
de Laon en 1112.) 

Le mot s’est conservé jusqu’aujourd’hui en flamand dans l'adjectif 
Üzegrinmig (maussade, bourru), si tant est que ce terme d’„Isegrim“, 
qui existe aussi dans la région rhénane, ne soit pas antérieur au type 


épique. 
Olibrius. 
La légende de sainte Marguerite et d'autres récits ont fait passer 
le nom de cet empereur d'Occident au sens que l'on connaît. 


Renard. 

Le héros en chef de l'épopée animale a atteint le comble de la 
popularité, et son nom est l'exemple classique du succès que peut avoir 
un nom propre devenant nom commun. Comme Aiol et Isengrin, il a 
fourni une allocution injurieuse: Au renart — cri qu’on adresse à un 
homme qui a été trompé (Godefroy): „I se mist & crier contre ceux 
qui avoient accordé la treufve; dit que c’estoient des sots et des 
badins, et que desja on attiltroit les petits enfans pour crier apres 
eux au regnard“ (L’Estoile, Mém, 2° p., p. 168). — Des siècles avant 
ce témoignage, renard était devenu synonyme de: rusé, et il avait même 
fourni des dérivés comme renarder (user de finesse), renardet (ruse de 
renard), renardie (ruse de renard, tromperie) et renarderie (ruse de 
renard), faire la renardière (refuser d'aller se battre). Eufu plus 
triomphant que Baudet, Renard a complètement supplanté le mot géné- 

ue it). 
rique (goupit). ER 
Voir Galehaut. 

L'héroïne du plus ancien fableau conservé (voir J. Bedier, Les 

fabliaux, chap. X, 1) a été célèbre au point de devenir, semble-t-il, le 


3) 0X, entre autres G. Paris, La lit. fr, au m. a, 962: „plus loin, il 
semble bien que le nom de Renoul soit employé comme le fut plus tard celui 
de Renard“, 





12 Albert Counson 42 


sujet de tout un petit cycle. M. Bédier (0. een à 
dos allusions et passages où le nom devient un nom générique, On 
lit dans lo Tristan de Thomas (v, 1821 et sv., éd, Bédier, A, T,, t. I, 
p. 846; of. II, p. 4b): 

Or me dites, reine Ysolt, 

Dos quant avez esté Richolt? 

U apreïstes mester 

Do malveis hume si preiser 

E d'une caitive trair? : 

Uno variante du ms. D d’Auberde montre même Richiaus devenu 

absolument nom commun, et M. Ebeling, dans son édition Anberee, 
Altfranzüsisches Fablel (Halle, 1895, p. 86—87, rem. au v, 191) a gronpé 
ot disouté divers autres exemples. 


Rigomer. 
Est-ce co personnage ot les longs récits sur son compte qui ont 
donnd lo mot wallon rigomè (= récit embrouillé)? 
Rotand. 
Le héros par excellence de l'épopée française et sa bravoure ne 
pouyaiont manquer de fournir des expressions proverbiales‘). Outre 


dos mots comme celui qu'on attribue à Jean II („il n'y a plus de 
Roland*), et qui est aussi bien dans Rutebeuf') — il n'y a là qu'une. 
IOADROS = où. tonre Relland: (pluriel an sens de „heran lssieiitg 


won de trudert est, eu ancien français, synonyme de debauch&*), 
D cost put ve rûe D Tobet Dun ee de 
Tue Ce Trubert qui a cent mauvais tours doit avoir été 
EEE Die not 
certaines versions à la soif: „As mort Roland prèsente encore ce sens 





43 Noms épiques entrés dans le vocabulaire commun 413 


célèbre à ce titre, et être devenu une espèce d'Ulespiègle français, ear 
beaucoup plus tard Eustache Deschamps, dans la „Farce de Me Trubert 
et d’Astrongnart“*), appelle Maistre Trubert un avocat retors (dont 
l'histoire est à peu près celle du futur Patelin); Maître Trubert est un 
Ardennais de Saint-Hubert; le père du héros de Douin était d'origine 
brabançonne, de sorte que la patrie de Trubert paraît être le Nord-Est, 

Si frubert ne contient pas le radical*) de érwand, et si on le con- 
sidère comme un nom entièrement germanique, il faut bien admettre 
que le sens péjoratif qu'il a revêtu lui vient d'un triste héros de ce 
nom: car le germanique Trudbert, Thrutbert ete, (voir Foerstemann, 
Altdeutsches Namenbuch, I, 2° éd. 1900, col. 424) ne contient aucun 
élément injurieux, comme ce pourrait être le cas pour fobert. 


Sl est permis de tirer une conclusion de quelques notes fragmentaires, 
on remarquera que ces noms propres devenus proverbiaux attestent pour 
l'ancienne poésie narrative française (épopées, romans et fableaux) une 
diffusion au moins comparable à celle de la littérature moderne: et 
c'était là, à coup sûr, un fait hors de doute. On remarquera aussi 
que les traces de cette diffusion sont plus dans les patois, dans le 
langage et les jeux populaires ou enfantins, que dans le style des lettrés. 
Enfin on voit que les termes typiques sont généralement injurieux et 
péjoratifs, et cela n’a rien de surprenant‘); la variété des vices est 
infiniment plus grande que celle des vertus duns les créations littéraires, 
et la langue retient plus souvent la flétrissure que l’apothéose. 


1) Oeuvres d’Eustache Deschamps (Société des Anciens Textes), VII, 162. 
2) Peut-être celtique, 
3) Voir, en tête du Diet. gén. le Traité, & 36, p. 38. 





Le verbe „Naitre“ en gascon. 
Par 
E. Bourciez à Bordeaux. 


Dans le précieux Atlas linguistique de la France qui est en cours 
de publication, on ne rencontre point le verbe naître: du moins n’est- 
il pas à sa place alphabétique qui eût été entre le N° 894 (nager) et 
le N° 895 (navette). C'est done vraisemblablement qu'il n'a pas été 
recueilli par MM. Gilliéron et Edmont, auxquels il serait fort injuste 
d'en faire un reproche, puisque aussi bien leur enquête ne pouyait pas 
tout embrasser. Cependant, comme d'autre part l'histoire de ce verbe 
offre un intérêt assez grand dans la zone gasconne'), j'ai pensé qu'il 
ne serait pas inutile de donner à ce sujet quelques précisions. 

Dans l'ensemble du domaine roman, c’est essentiellement, je crois, 
le verbe latin naseöre?) qui sert aujourd’hui encore à rendre l'idée de 
„venir au monde, commencer d'être“. En Gascogne au contraire, si 
le mot n'a pas totalement disparu, son emploi s'est du moins restreint 
au cours des siècles dans de singulières proportions, et neche a eu à 
subir la concurrence d'un autre verbe bade ou baze (voir Mistral, 8. v. 
base). D'une façon générale, et avant d'entrer dans le detail, nous 
pouvons dire qu'à l’ouest (c'est-à-dire en Béarn, dans la Bigorre et une 
partie de l’Armagnac, dans les Landes et le Bazadais, mais non 
dans le Bordelais) ce dernier mot est actuellement d'usage courant, 
tandis qu'ailleurs neche a été conservé. 

* me “ 

1) Il va de soi que par „zone gasconne“ j'entends au sens linguistique 
le territoire compris entre la Garonne, les Pyrénées et l'Océan. I faut seule- 
ment y ajouter au sud-est le bassin du Salat et au nord, dans le département 
de la Gironde, l'espace compris entre la Garonne et la Dordogne. 

2) La forme vulgaire nascere (pour le classique rasci) se trouve déjà dans 
Caton, De re rustica, 151,4. 





aid E. Boureiez 


Quo vo verbe bade ou baze (et aussi baye, baje, comme nous le 
vorrons plus loin) représente le latin oudère, voilà qui va de soi: mais 
Il vaut lu peine d’examiner un peu comment s'est faite l'évolution du 
sons Ian plus unclenn textes gascons ne paraissent pas présenter trace 
de où vorho; où no le trouve point notamment dans ceux du Recueil 
do Laohairo, of jo relève uniquement la formule pels nadz e pels a 
node (j 91) dans un document de 1260 rédigé à Bagnères-de-Bigorre 
{1 ont vrai quo nous sommes foi à la limite où s'est précisément con- 
word musodre); puis mus ads e a neyse (p. 80), dans une charte du 
Maraun de 1906, c'est-à-dire en plein pays où a prévalu depuis le type 
vadüre, I laut oopendant que co verbe vadëre ait acquis dès une époque 
lolmtalne uno importance spéciale dans la zone gasconne, car on s’expli- 
quoralt mul autroment los faits postérieurs, Tandis que dans le reste 
do In Gaule IL funionnait plus où moins avec l'énigmatique *anare-alare, 
lui prötant cortalues formes (sudo, vadis, vadit, vadunt, vade, ‘elc:) et 
oomeluant avon lui des puradigmes hybrides, — fait qui du reste m’ 
an Ionnn on Gascogne’), — il faut bien admettre qu'ila € 
pe Il ue existence plus distincte que nulle part ailleurs, Ilest 
jt oxomple qu'une périphrase future vadére-habet est br 2 

RT 


i re, past 
Fehr que RR ware em edit zur exemgle dans le Livre 
de Dax, ah eut msi de KV ace: Eos Prés qui Doyen 


1} 


À Se ce paie ou2 mnt end 24 2 2’ 
= Paule de hate de Bien. amie ER D SE 

CE Ne me ed muni ne Je mé nr ur zur St 
uw dun Dahn Three dns NE x ER 





3 Le Verbe „Naitre“ en gascon air 


damoreran deius La obligation deu diit tornedot (édit. Abbadie, Cou- 
tumier $ 584, p. 127), où nous avons un futur Zayran de formation 
ancienne, comme je le disais, et représentant exactement vadére-habent, 
Lespy (Dietion., s. v. bade) cite de son côté un conditionnel bayré et 
la phrase: Los fruutz que Diu dare a bader, d'après des pièces d'archives 
d'origine béurnaise, mais dont il nindique pas la date exacte, 
3 Insensiblement, l’idée de croître entraînant celle du point initial de 
la croissance, on en est arrivé au sens de „naitre, venir & la Jumitre“, 
C'est done vers la fin du moyen âge seulement que cette spéciulisation 
paraît s'être produite: et d'ailleurs le sens nouveau n'a point évincé 
celui de croître“, car c’est bien avec cette valeur qu'Arnaud de Salette, 
en 1583, a dit dans sa traduction des Psaumes: Cal que ous 
brocs . . . sian romputz — Avantz que d'estaa mes badutz (Ps. 58, 6). 
Le sens même tont général de „devenir“ n'avait pas disparu non plus, 
car nous le retrouvons encore bien plus tard dans les chansons de 
+ De tu pensey bade hoii (Cansou IX, 4; Poésies Béarn. de 
1827, p. 19). Est-ce dans le Béarn proprement dit que s'est développé 
tout d'abord le sens moderne, et de là qu'ensuite il a rayonné dans 
le reste de lu Gascogne? Le fait est possible, car c'est dans cette 
région en tout cas que le verbe s'est annexé la famille de dérivés la 
plus nombreuse, des participes substantivés comme badude, badence 
(naissance), et jusqu'à un adjectif badin (gouyat badiu, enfant qui pousse 
avec vigueur; arrame badibe, branche qui croît). Mais il est sûr d'autre 
part que, même là, le concurrent originel nache n'a pas cédé tont de 
suite le terrain, et la littérature des Noëls en fait foi’). Relativement 
à la lutte des deux mots dans d'autres régions, je remarquerai seule- 
ment qu'au, XVI* siècle le vieux poète de Lectoure Pey de Garros ne 
paraît connaître encore que naysse*). Pendant le XVIIe siècle au con- 
traire, Dastros qui écrivait à Saint-Olar et presque aux confins de la 
zone gasconne, s’est assez fréquemment servi de daze?). Mais vers la 
même époque G. Bédout qui était d’Auch, s'il se sert une fois de ce 
terme dans un Noël (Oustau oun Jesus sort de base. Lou Parterre, 


1) Voir Lespy-Raymond, Dictionnaire Béarn, 8. v. naxe. 

2) Ainsi je relève dans les Psaumes naizensa (Ps. 22, édit. A. Durrieux, 
I, p. 196) et la gent naicedera (ib., p. 200). Dans les Poésies, le parfait nascoc 
(Egl. 5, II, p. 114) et l'expression lo frut en mon carau nascut (Egl. 6, 11, p.182). 

8) Mistral en cite plusieurs exemples (Tresor, 8. v. base). Volei l'identi- 
fiention de quelques passages: Lous auséts & la benesoun ... que joul’héou coûa, 
que joufhéou base (Plaidoyer des Eléments, II, 689, édit. Tross, I, p. 112). — 
Que s'és prumés basut (ib, I, 187, I, p. 70). Cf. encore Plaidoyor, TIL, 180 (I, 





M8 E, Bouroiez 


édit. de 1850, p. 57), emploie pourtant ordinairement neche, Naturelle- 
ment, c'est aussi ce dernier mot que semble seul connaître Guillaume 
Ader, qui était de la région de Lombezt). Il serait superflu d'alléguer 
des exemples plus modernes: nous allons examiner maintenant la 
répartition actuelle des mots en Gascogne, et voir tout le terrain qu'a 
gagné bade. 


Il faut avant tout déterminer l’aire géographique où les formes 
issues de radere règnent aujonrd’hui sans conteste, c'est-à-dire sont 
employées couramment au sens de naître“, Je vais essayer de la 
eireonserire en partant du point où In vallée d'Ossau vient déboucher 
sur le gave de Pau, et je me contenterai d'énumérer les derniers chefs- 
lieux dé cantons où, soit du côté de l'Est, soit du côté du nord ensuite, 
se montre le type vadere®). Ce sont d'abord dans les HAUTES- 
PYRÉNÉES Saint-Pé, Lourdes, Bagnères-de-Bigorre, Tournay, Ærie; 
dans le GERS Miélan, Montesquion, Jégan, Fleurance, Saint-Clar, 
Miradoux; dans le LOT-ET-GARONNE Astaffort, La Plume, Lavardae, 
Damazan, Tonneins, Le Mas-d’Agenais, Meilhan; dans la GIRONDE 
Auros, Langon, Villandraut, Saint-Symphorien; enfin, au nord des 
LANDES Sore, Pissos, Parentis, Les points que j'indique sont aufi- 
samment rapprochés pour qu'en les reliant entre eux on voie se dessiner 
sur une carte la ligne em question; il serait inutile ou même dangereux 
de viser, par une émamération de communes, je suppose, à plus de 
précision, étant donné, surtout quand il #’agit d'un fait lexicographique, 
que l'usage est toujours & la limite un peu flottant et partagé. 

Nous pouvons done poser que dans le territoire enrelopp& par cette 
ligne, puis liraîté d'autre part par l'Océan et In frontière basque, de 
type vadère est absolument dominant aujourd’hui, Dans le reste dela 
zone gasconne, c'est-à-dire au sud-est, à l'est, et au nord-ouest, om 
continue à se servir de naseöre, Je ne veux qu'indiquer sommairement 
les formes revêtues par ee dernier mot. Dans les hautes vallées du 
sud de la Bigorre, à Argelös, à Aucun, à Luz, à Campan, nous trou- 


1) Ainsi je relève dans l'édit. Vignaux et Jeanroy: neche (Catounet, 45, 1} 
nescut (Gentilome, IV, v. 2816). 

2) Les délimitations que je donne ici et dans ln suite de oette notice ze 
fondent en grande partie sur l'enquête que j'ai dirigée en 1895, et dont les ré 
sultats sont consignés dans les dix-sept volumes manuscrits du Recueil des sdiomen 
de la région Gasconne. J'ai d'ailleurs, dans mue certaine mesure, yérifié les 
faits par moi-même ou à l'aide de corrospondants, 2 





5 Le Verbe ,,Naître” en gascon 419 


wong d'abord nache |phon. n458]'); et ç'a été là aussi la forme littéraire 
longtemps usitée en Béarn, mais sortie à présent, je le répète, de 
l'usage populaire. Partout ailleurs à l'Est, nous rencontrons neche 
[fs ou né3;]; sauf cependant dans le Couserans où l'on dit plutôt 
neyche [nfiff], puis duns In Gascogne qui confine à Toulouse et dans 
une partie de la Lomagne où l'on dit naysse [ngisé]. Dans le Borde- 
Inis enfin nous retrouvons neche [ns], puis neyche (nfisf] entre la 
Garonne et la Dordogne. 

Mais il faut aussi, sans plus tarder, revenir sur une partienlarité 
curieuse, et qui paraît en désaccord avec la répartition géographique 
du type vadére telle que je l'ai tracée. A la pointe de Grave, c'est-à- 
dire au nord du Médoc, on retrouve l'usage de bade avec le sens de 
„naltre® dans tout le canton de Saint-Vivien, dans la majeure partie de 
celui de Lesparre, et même un peu plus bas à Verthenil (canton de 
Pauillac). D'où vient le mot dans cette région, — qui par ailleurs 
présente déjà tant d'intéressants problèmes dialectologiques, — et y 
est-il complètement isolé? Je ne le pense pas. En examinant les 
chores d'un peu près, je remarque qu'à l'est du Médoe, sur les bords 
de In Gironde, le type neche (ou neyche) est usité sans exception, et 
c'est bien celui de Bordeaux; je ne me rappelle pas en avoir jamais 
rencontré d'autre dans aucun texte vraiment bordelais*). Au contraire 
dans Ia région solitaire et sauvage du Médoc, du côté des forêts de 
pins et des étangs qui bordent à l’ouest l'Océan, je retrouve çà et là 
des tracés sporadiques de bade: ainsi à Hourtin (c. de Saint-Laurent), 
& Lacanau, Saumos, Le Temple (c. de Oustelnau), et de même au nord 
du bassin d'Arcachon, à Lège, Arès, Andernos (e. d'Audenge). Il est 
vrai que dans le reste de cette contrée à Audenge par exemple, et 
dans tout le canton de la Teste, c'est de neche [nfäg) qu'on se sert: il 
y æ done solution de continuité actuellement, Mais il se peut que le 
type du Bordelais se soit imposé par là à une époque relativement 
récente, et il semble même probable qu'autrefois bade se sera propagé 
dans la région des Landes tout le long de la mer, et jusqu’à la pointe 


1) Conformément à cela le poète Miquéu Camélat, qui est d’Arrens près 
d’Aucup, dit: Zi Diw déra bita de nascut adès (Et Piupiu déra moe Laguta, p.91), 
dans son premier rocueil écrit en idiome local. Un peu plus tard, ayant adopté 
le type de langage béarnais, il a écrit: Badow we hilhote (Béline, LIL, p. 104} 

2) Dans un Noël bordelais, qui doit avoir été composé entre 1600 et 1638, 
et qui set rapporté dans la Chronique de Gaudreteau (t. II, p. 260), jo trouve 
& wrai dire à eûté de naischense l'expression au mounde bai (str. 8). Mais ici 
le verbe est pris simplement au sens de ,vient“, et d'ailleurs In provenance des 
Noëls si facilement colportés reste toujours un peu suspecte, . 

27 





420 E. Boureiez 6 


de Grave: de cette propagation nous ne relevons plus aujourd’hui que 
les étapes un peu discontinues. 


“ * 
* 


J'ai indiqué l'étendue de l'aire géographique que recouvrent actu- 
ellement les formes issues de vadire: mais ces formes quelles sont- 
elles, et quelle est leur répartition? 

Elles sont au nombre de quatre: 1° bade; 2° baze; 3° baye; 4° baje, 
Ocenpons-nous d’abord des deux dernières qui au fond n'en constituent 
qu’ane, et dont on peut dire en gros que ce sont celles du nord de la 
Bigorre et du sud de l'Armagnae, 

Leur territoire peut être délimité à l'aide d'une ligne qu'on fera 
passer à la lisière est du département des BASSES-PYRÉNÉES par 
Lembeye, Montaner; dans les HAUTES-PYRENEES par Ossan, Lourdes, 
Bagnères, Tonrnay, Trie; dans le GERS par Miélan, Montesquion, 
Aignan, Plaisance; et de nouveau enfin dans les HAUTES PYRÉNÉES 
par Castelnan-Rivière-Basse et Maubourguet. On obtient ainsi une 
sorte d’ellipse dont la partie inférieure est occupée par baye’), et la 
partie supérieure (celle du GERS et des cantons de Castelnau et 
Maubourguet) par baje. 

La forme primitive est certainement daye, dont baje n’est qu'une 
sorte d'adaptation phonétique, conforme à la prononciation du sud de 
V'Armagnac, Mais d'où provient baye lui-même? Il est évident qu'il 
n'est pas une forme originelle: c'est un infinitif qui a dû être refait À 
un moment donné sur les formes du futur telles que bayran dont j'ai 
cité plus hant un exemple ancien, et qui est, lui, le représentant régulier 
de vadëre-habent. Je n'ai malheureusement trouvé jusqu'ici dans les 
textes aucun point de repère qui me permette de préciser un peu 
l'époque à laquelle ont commencé les reformations de ce genre. Mais 
ce qui est certain, c'est qu'elles ne se bornent pas à baye; elles s’appli- 
quent aussi à des infinitifs comme ereye, beye (pour credère, vidére), ete.?), 


1) C'est de cette forme naturellement que se servent les poètes de la région. 
Ainsi Nabaillet [Dr Dejennne] qui est de Bagnères écrira dans sx traduction 
des Fables de La Fontaine: Soy bayut esto anado (Le Loup et l’Agnenu, p.87). 
A Gerde qui est tout près de Bagnères, Philadelpho [Mme Riquier] dit de même: 
Æ quand sere baiut en de plagnos (Chansons d'Azur, II, p. 14). Cf. dans ses 
Brumos d'Autouno les formes caye, baye, p. 1; cayudo, p. 17; crêge, p. 95, ete, 

2) On doit aussi, pour la reformation de ces infinitifs, faire entrer en ligne 
de compte l'influence de 1 sg. indie. pr. bey (= video), erey (= *eredio) et du 
subjonetif beya (= videam) qui étaient réguliers. Il est possible que l'évolution 
de vad2re s'en soit également ressentie, 





7 Le Verbe „Naitre“ en gascon 421 


que nous trouvons non seulement en Bigorre, mais beaucoup plus à 
Vest, dans le pays d’Aure, dans le Comminges et le Nébouzan, jusqu'à 
Aspet, Salies-du-Salat, Saint-Gaudens, — c'est-à-dire dans toute une 
région où la persistance du type nascére ne nous permet pas d'entrevoir 
comment y eût évolué vadëre. Ce qui est assez notable encore c'est 
qu'à creye et beye ne correspondent pas dans le sud de l’Armagnae, 
comme on aurait le droit de s'y attendre, des infinitifs *eraje et *beje: 
c'est des formes ereze et deze qu'on continue à se servir par là. 


LI * 
L] 


Restent les deux formes les plus répandues — et celles-là primi- 
tives en un sens — bade et baze, dont je dois indiquer la répartition, 
la première étant à l’ouest celle du Béarn et des Landes maritimes, 
tandis que l'autre est celle de l'Armagnuc et du Buzadais. Je vais 
tracer du reste la ligne approximative qui sépare les deux régions, 
eu allant du sud au nord, et en partant des environs de Lembeye (où 
commence la zone de baye précédemment délimitée). On trouve la 
forme bade dans les BASSES-PYRÉNÉES à Thèze et à Arthez; dans 
les LANDES à Hagetmau et à Saint-Sever; puis la ligne passe entre 
Tartos (bade) et Mont-de-Marsan (baze), entre Morcenx (bade) et Labrit 
(baze); on gagne de là Sabres et Sore qui ont bade, 

Remarquons d’ailleurs que l'opposition entre bade et baze nous 
reporte à un des traits fondamentaux de la phonétique gasconne, si 
fondamental qu'on peut s'étonner qu'il n'ait jamais été mieux mis en 
relief”) Tandis que le d intervocalique a passé dans tout le midi de 
la Gaule à une fricative sonore interdentale, puis de là à + (et le 
premier de ces changements remonte haut, vraisemblablement à l’époque 
de l'Empire romain, comme le montre l'opposition entre le provençal 
suzar et mudar), ce même d est resté intact dans une partie du Sud- 
Ouest. La question est trop complexe pour que j'en aborde iei le 
d6tail?). Cependant comme dans le cas du verbe bude, soit au sud (à 
cause de la diffusion de baye et de neche), soit au nord (à cause éga- 
lement de la diffusion de neche dans le Bordelais), les faits nous sont 
en quelque sorte masqués, je vais au moins prendre un autre mot qui 


1) Le fait par exemple semble avoir jadis échappé à M. Luchaire, et 
M: Meyer-Lübke n’en dit rien non plus dans sa Grammaire. Depuis, M. Zauner 
Va rolev& (Zur Lautgeschichte des Aquitanischen, $ 14), mais les Indications topo- 
graphiques qu'il donne sont insuffisantes. Cf. aussi la brève mention faite par 
Grandgent, Old Provençal, p. 49. 

2) Voir les observations que j'ai présentées à ce sujet dans La Revue Cri- 
tique, année 1898, I, p. 509, 





422 . E. Bourelez | 8 


nous permettra de mieux constater quelle est-actuellement la portion 
do la zone gasconne où d intervocalique conserve un son explosif. 
Prenons, je suppose, Vinfinitif latin sudare: il est représenté en 
Gascogne soit par suda, soit par suza. Or voici en allant du sud-est 
au nord-ouest les derniers chefs-lieux de cantons où je rencontre Ia 
forme suda, Ce sont d'abord dans l'ARIÈGE Castillon; dans la HAUTE- 
GARONNE Salies, Saint-Martory, Cazères, Rieux, Le Fousseret, Bou- 
logne, Montréjeau; dans les HAUTES Labarthe, Bagnères- 
de-Bigorre, Ossun; dans les BASSES-PYRÉNÉES Montaner, Thèze, 
Arthez; dans les LANDES Hagetmau, Saint-Sever, Labrit, Sore; dans 
la GIRONDE Belin, Podensuo, Targon, Créon, Le Carbon-Blane, Saint- 


apparaît la forme swa. Ce sont dans l'ARIÈGE Oust, Saint-Girons, 
Saint-Lisier, Sainte-Croix; dans la HAUTE-GARONNE Montesquieu 
Volvestre, Carbonne, Rieumes, l'Isle-en-Dodou; dans les HAUTES- 
PYRENBES Castolnnn-Magnone, Lannemezan, Tournay, Tarbes, Vic: 


è la 
boy, dej Et je 
DE mes — 
a 


N 
: 
1 
f 
f 





Le vorbe „Naltre"“ en gascon 423 


Quant à la finale, elle est un # (fermé et très bref) dans la majeure 
partie de la zone gasconne, ainsi dans l'Ariège, la Haute-Garonne, le 
Tarn-et-Garonne, le Gers, les Hautes-Pyrénées, Il en est encore de 
même dans les Busses-Pyrénées: toutefois il y a par là des loca- 
lités où le son de cette finale est particulièrement faible, presque 
f, notamment à Aramits, Arthez, Orthez. On a nettement ç en se 
rapprochant de l'embouchure de l'Adour, à Bidache, à Bayonne; et il 
en est de même pour tout le département des Landes®), sauf dans une 
partie de la Chalosse (dad? à Peyrehorade, Mugron, Amon, bass à 
Geaune) et A la lisière est, du côté de Gabarret. La Gironde présente 
badä à la pointe du Médoc; bazÿ seulement à Auros et à Bazas, car 
le reste du Bazadais a plutôt deze, y compris Houeillès, Bouglon et Le 
Mas-d'Agenais qui se trouvent dans le Lot-et-Garonne. 

Je ne veux point insister non plus sur la conjugaison moderne du 
verbe: on en trouvera les éléments indiqués avec une précision suffisante 
dans le Trésor du Félibrige (8. v. base). Il faut ajouter seulement que 
cette conjugaison se conforme au radical de baye dans la région décrite 
plus haut, et aussi qu'en Béarn, à côté de 3 eg. indie, pr. dad, paraît 
encore exister bait: on trouve cette forme notamment dans certains 
Noëls?). 


1) J'ajouterai que cet & final a sporadiquement dans les Landes une ten- 
dance 4 s’offacer complètement, tandis qu'au nord-ouest du département, par 
exemple à Pissos et à Parentis-en-Born, il se renforce au contraire eu @, 

2) Ainsi à ln p. 30 des Cantiques Gascons (Pau, Vignaneour, 1818): Diw 
bait per nous sauba, ete. 





Provenzalische Beichtformel. 
Von 


Hermann Suchier in Halle. 


Als ich in meinen Denkmälern provenzalischer Literatur und Sprache, 
Band I, Halle 1883, S. 98—106, eine Beichtformel zum Abdruck ge- 
bracht hatte, teilte mir Camille Chabaneau mit, ein ähnlicher Text stehe 
in der Handschrift français 11795 der Pariser Nationalbibliothek, wie 
ihm Herr Professor Germain in Montpellier mitgeteilt habe. Chabaneau hat 
darauf diese zweite Beichtformel in der Historie generale de Languedoc 


par Device et Vaissöte, tome X, 1885, 8.102 kurz erwähnt. Auf seine An- 
regung hin schrieb ich den Text ab und gebe ihn hier heraus. Beiden 
Formeln liegt, bis auf ein paar Abweichungen, der selbe lateinische Text 
zu Grunde, den ich freilich nicht te kann; doch sind die beiden 
Übersetzungen von einander 

Die Beichtformel ist hinter den PEER de Montpellier von einer 
Hand des XIII. Jahrhunderts geschrieben. In der selben Gegend, dem 
Département des Hérault, scheint auch die von mir früher herausgegebene 
Fassung aufgezeichnet zu sein. 

Unmittelbar hinter der Beichtformel findet sich in der Handschrift 
11795 der Eintrag: 

m? 00° Ixxxii® [. ix, kl’. decembr. isti scriptores intrauerunt domum 
consulatus [. G. Raseire, P. de... nous. Ar. de Cödoms. Jaë. Meleı. 
Steph’s. Moun'i. Martinus Rubr. 

Die Handschrift ist vom Buchbinder verbunden, indem die Blätter 
elzeii—clzerz hinter das Blatt cexxtr geheftet sind. 

Die lateinischen Überschriften und Stellen im Text habe ich nicht 
beriehtigt, da die Berichtigung fast immer auf der Hand liegt (in- 

u incensu 8 u sw). Die Überschriften sind in der Hand- 





496 Hermann Suchier 
[Bl. clrviti"]. 
Hec est confessio generalis, quam debet facere quilibet fidelis 
semel vel bis in anno et maxime in artieulo mortis. 
1. Var. 1-39). 
In nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Eu fort 


peocaire © non dignes fas ma colpa e ma cofession a dieu nostre senhor 
© a madona sancta Maria maire de nostre senhor Jhesucrist, 


2. De quinque sensibus corporis. 
Val. 3-8. 
A dieu e a vos, car paire, cofes e manifeste que ieu ai fallit e 
offendut dieu nostre senhor motas de vegadas, e m'arma e homes © 
femenas, en totz e ab totz los .v. seus corporals, quez el m'a prestat ni donat, 


3. De quinque sensus. 
Val. 8-8. 


So es en vezer, en auzir, en gostar, en parlar, so es tocatz, que 
perien a tot lo cors, e en odoran. 


4. De vizu et auditu. 
Fol. 9-13. 
En vezer e en auzir ai offendat e pecat, car motas vegadas ai 
vistas e auzidas malvestatz, deslialezas, envejas, bauzias, tracions, € 
motas d’autras folins e malezas non degudas e non legudas e motz pecatz. 


5. De gustu. 
Val. 208208. 

En gostar ai pecat 0 fallit, car ien motas vegadas ai manjat © 
begut que non m'avis obs, e en las horas que non degra. E del trop 
manjar e del trop beure per aventura esdevenion me crapulas € 
ebriötatz © pollucions e movemens de ma carn, /*/ e qu'en parlava 
mais que non degra © que non dizia ni fazia mon orde ab aquel enten- 
dement ni ab aquella derocion que ien degra. 

6. De odoratu. 
Vol. 13—16, 

Ku odorar ai fallit e pecat mantas ves, car ieu me delechava 
eu bonas odors, en flairors don avia aleuns delietz a mon cors e bons sabers. 

1) Diesa Verweise besichen sich anf die in meinem Denkmälern proven- 
aulischer Literatur und Sprache 1 38-106 gedruckte Beichtformel, Die Zählung 
der Puragriphen steht wicht in der Handschrift, 


À, à Hs, mas oarum, hole s sind punktiert. — 6, 2 mon, die Buchstaben om. 
wind won anderer Hamid augesetst. 





Provenzalische Beichtformel 


7. De tactu. 

Val. 16—18. 
En toear ai pecent e fallit motus ves, car tocava o abrassava 0 
baizaya don avis aleuns delietz e bons subers € movemens de mas curns. 


8. De incensu pedum. 
CAE Doi Vol. 18—%6. 
Per anamen de pes eusamen ai fallit mantas ves, car portavon me 
e motas follias e en malezas e en diversas malvestatz, Et en cal que 
manieira ieu peccaire nie fallit ni peceat per aquestz o en aquestz .v. 
sens de mon cors ni per escompreudemen de luxuria ni per anamen 
de mos pes, fas ne ma colpa a dieu nostre senhor © a madona sancta 
Maria e a vos, car paire. 
9. De ‚x. preceptis. 
Vol. IB. 


Cofes a dieu e a vos, car paire, que jen ai pecat e offendut dieu 
nostre senhor en totz & encontra totz los .x. comandamens de la lei. 


10. De primo precepto. 
Val. 29-34. 


| Premieiramens en aquel comandamen que dis Non adorabis 

i lienum; et jen fort peccaire ai mantas ves [Bl. elzviiiir] per 

aventura nostre senhor desconogut e renegat, crezens devins 6 devinas, 

gardans dias e horas, erezen auguradors o encantadors o sallidors 0 

nigromantians, conjuracions o nleunas metzinas, © enaichi avia mais 

de fe en las ereaturas que el nostre ereator dieu, que creet e formet 
tot can es, 


11. De secundo precepto, 
Fol. 3440. 

Eusamen ai pecat € fallit el segon comandamen que dis Non 
aceipies nomen domini dei tui in vanum. Et ieu peccaire ai 
motas ves jurat © passat mos sagramens € mos votz © mos covinens 
e sagramentejat e deseonogut lo benezecte nom de nostre senhor e de 
sa dossa maire nostra dona sancta Marin en van e per nonren, e en 
mot locx donant mal issemple a las nulräs gens. 


2, 1 Hs. pescat, ähnlich 24 — 9, 2 Hs, comands — 10, 5 nigromatians 





Hormann Sachior 


12. De .iil®, precepto. 
Vol. 40-46, 

Eusamen ai fallit e peccat contral ters comandamen que ‘dis 
Momonto ut diom sabati sanctifices; car ieu ai fallit e esvazit e 
enfrais motas vogadas per me o per autre, que fazia alcunas obras © 
las fazia far lo sung dimerge © las sunctas festas dels sieus sans contra 
les establimens de sancta glieiza. E ai motas lajezas, motas follins, 
mots poocatz fatz e dits en aquels sanctes dias. 


13. De .iilie, precepto. 
Vol. 46—53. 

Ai eussamen peccat o fallit contra lo cart /] comandamen que 
dis Honora patrem tuum et matrem tuam. leu peccaire non ni 
portada aquella honor ni aquella revereneia que degra a mon paire 
ournal © esperital 6 a ma maire, car ieu lur ai fag e dig motas vegadas 
Ins enuotz © lurs desplazers, mandats synodi non servando 
neo eis ut decet obodiendo. 


14. De quinto precepto. 
Vol. 53—60. 


Eneontrs lo quin comandamen ai iea peceat eusamen, que dis Non 
voeides; © jeu peccaire ai per aventura mort en mon cor € em ma 
poussa so quem plagra, om plazia destraämen o mort d'alcans bomes © 
d'alcunss femenss, © que pogra donar ajada o altori, que non © volis 
far ni © faxis, per me mi per auires, jen que pogra aver poder e man- 
dames, sym volgees 


18. De vi. precepte. 
ot 6082 
Eamatra le wine comandamen ai peccat mantas ves e fall, que 
ds Neu mercaberis; tar, tm cal que manieira bem © femess bre 
© posse ab su cars per laxuris ostiers matremment, enaissi com em ai 
Êsg wmriss vapaèss per aventura gawwalrı MUR wezamdumen 
15 De vi. precpte. 
VRR 
Cuaëra de wre romans ai pers zone vrzuäse + Salt que 
de Non factes fertam; os per soirs za arms humte m ad 


ER Sg — ER 2 Den, he Dub, het m dm Zune de Zeile 
hé — HA nen — ER 5 age nun — DR 2 aka 


A. 





5 Provenzalische Beichtformel 429 


aleunas femenas ni sostrag per fals dig o per me o per autres sa pro- 
pria cauza o bon nom o bo-/Bi. clxxr]-na fama 0 autras propriag sons 
cansas. 


17. De ‚ville. precepto. 
Vol. 68—73. 

Ensamen contra lo ‚viii. comandamen a peccat e fallit motas ves, que 
dis Non dices contra proximun /sic] tuum falsum testimonium; 
car per ayentura jeu ai mentit ce portat falsas guerentias contra ma 
constientia contra aleuns homes o contra alcunas femenas, per que 
perdien lur cauza o lur fama o lur bons amix o amigas. 


18. De nono precepto. 
Vol. 73-79. 

Contra lo ‚viiii, comandamen ai peceat e fallit motas vegadas, que 
dis Non eoneupieies uxorem proximi tui nee muliermaritum. 
Car per aventura jeu ai eobezejat que volgra aver o tener a mu volon- 
tat las mollers d'aleuns homes, o femenas de religion que devon esser 
espozas de Crist. 

19. De .x°. precepto. 
Vol, 79-84. 

Contra lo .x. eomandamen de la lei ai peccat e fallit motas ves, 
que dis Non eoncupieies rem proximi tui, non servum, non 
ansillam, non bovem, non azinum; e cum nos molas ves per 
aventura ai cobezejat e dezirat aver la propria enuza de mon vezin 0 
de ma vezina 0 son cirven 0 son sers 0 sa serva, son home o sa 
femena, sos bueus 0 sas autras bestias, e amera 0 mais aver a me 
que a 8e. 

20. Coneluzio. 
Val. 84—93. 

E totas aquestas manieiras que ai dichas e autras motas que 
s’entendon o podon en-/"J-tendre en aquestz .x. comandamens que ai ditz 
de la lei que dieus donet a Moÿzen, e Moÿzes al pobol de part de dieu 
nostre senhor, ieu fragils peccaire e cruëls ai offendut dieu nostre senhor 
€ m’arma motas ves. E en cal que manieira jeu aja fallit ni peceat 
en aquestz ni contra aquestz .x. comandamens, fas ne ma colpa e ma 
coffession a dieu nostre senhor e a madona sancta Maria e a vos, car 
paire. 


16, 3 fal — 19, 8 cum nos ist sinnlos — 20, 1 E] Hs. C; 2 lentendon. 


en 





Hermann Suchier 


21. De .vli. operibus carnalibus misericordie. 
Vol. 94—103, 

Sai e eonosc e manifest que jeu ai peccat e fullit motas ves contra 
las ‚vil, carnals obras de miserieordia, que son: albergar los paupres 
de Crist, paicher, abeuzar, vestir, deslieurar los prezes e los encar- 
eeratz, vizitar los malautes, sebellir los morts e seguir a lurs gobonturas. 
E ieu pecenire son avutz necgligens e desconoichens, car non ai complidas 
motas ves aquestas vil. obras carnals de misericordia, que o pogra ben far. 

22. De tribus operibus spiritualibus misericordie, 
Val. 103—105. 

leu eusamen las autras tres obras esperitals de misericordia non 

ai fachas ni complidas, aissi eon degra, con pogra far. 


23. De 4°, opere spirituali. 
Vol. 107—111. 
En la premieira obra esperital ai peccat e fallit; car non ai volgnt 


perdonar motas ves a cels o a cellas, que m'era vejaire que m’ageson 
offendut en fag o en /Bl. clexi] dig per maleza. 


24. De .il°, opere spirituali. 


Vol, 111— 115, 

En la segonda obra esperital de misericordia ai pecent e fallit; 
car non ai castiat ni repres fols homes o follas femenas, cant fazion 
© dizion s0 que non degron o so que era contra nostra fe.o contra 
orde o contra honestat, que o degra o pogra far. 

25. De .lif®. opere spirituali. 
Vol. 115—123. 

En la tersa obra esperital de misericordia ai fallit e peccat; que 
non ai ensenhat ni mostrat de fag ni de dig ni per bona vida ni per 
bons eaptenemens lo ben que ieu pogra ni degra. 

Ben cal que manieira ieu aja fallit ni offendut dien nostre senhor ni 
m’arma en aquestas ‚x. obras de misericordia, fas ne ma colpa e ma cofes- 
sion a dieu nostre senhor e a madona sancta Maria © a vos, car paite. 

26. De .xii, articulis eatolice fidei. 
Vol, 124—139. 

Eussamen, si jou ano fulli ni pecquiei ni duptiei negun temps em 
tota ma vida en aloun © on toix los ‚xil, articles de nostra fe catholioæ; 

21, 1 oonom # denllourat 6 auontatz — 22, 1 Non lousamen 





7 Provenzalische Beichtformel 431 


enaichi con se conten el Oredo in deum, so es: Crei en dieu lo paire tot 
poderos, ereator de cel e de terra; e en Jhesucrist fill devinal, nostre 
senhor, Je cals es cocenputz de sun esperit e natz de sancta Marin 
verge, tormentatz sotz Pons Pilat, crucifigat, mort e sebellit, deichendet 
als enferns, e al ters dia resuseitet de mort, pojet uls cels, sezens /*] 
a la destra de dieu lo paire omnipoten, e d’aqui es venidors jutgar los 
vieus els mortz. Eusamen, si ieu ano duptiei ni non creziei en alcuna 
manieira el sang esperit ni en sanota glieiza catholica ni la comunitat 
dels sains ni la remission dels pecadors ni la resurrexion de nostres 
corses ni en la vida perdurabla que li amie de dieu auran en l'autre 
secgle amen. 

27. Conelusio. 

Val. 139—145. 

Et en cal que manieira ieu ja fallit niuja duptat ni aja offendut 

lo paire el fil el sans esperit, que aquestas tres personas es .i. dieus e 
i. senhers, nostres salyaires, nostre rezemeires, nostre guizaires e nostres 
Jutgaires: fas ne ma colpa a dieu nostre senhor e a madona sancta 
Maria e a vos, car paire. 


28. De vit sacramentis occlesiastieis. 
Vol. 146—156, 

Conose e sai ben que motas ves ai peccat € fallit contra los vi. 
sagramens de sancta glieiza. En baptisme que non aja garduda ni 
servadn ma fe ni ma crezenssn, enaichi con aqui o promis per me al 
sanete baptisme. Penitencia non ai tenguda ni servada, enuichi con 
hom Ia m’avia enjuncha mantas ves, Lo sans sacrifizi, so es lo cors 
de nostre senhor Jhesuerist, non ai avut ni receuput ab aquella reve- 
rencia ni ab aquella honor que degra, /Bl. clxzxiir] Orde non ai gardat 
ni servat ab aquella onestat que degra mi pogra. Matremoni, con- 
firmacion, extrema oncion non ai per aventura crezut ni gardat ni servat 
ab aquella entencion ni ab aquella erezensa que degra. 


29. Coneluzio. 
Pol. 156—159. 
Et en eal que manieira ni forma ni entendemen jeu aja offendut 
ni peceat en aquestz .vil, sagramens de sancta glieiza, fas ne ma colpn 
a dieu nostre senhor e a madona sancta Maria € a vos, car paire. 


126, 8 Orei fehlt 4 dovinal] delunéal 7 al] als 11 savis; dels pecndors] 
viell, zu ändern in dels pocatz. 





Hermann Snchier 


30. De vi. peceatis criminalibus, 
Val. 160—162. 
Ensamen, si ieu ano falli ni pecquiei per aleuns o per totz los ‚vi. 
peccatz criminals, so es per omicidi, per perjuri, per adulteri, per 
sagrilegi, per latroni, per falsa guerentin. 


81. De .vii. peecatis mortalibus. 
Val. 165—167, 

O si hane falli ni pequiei per aleuns o per totz los vil. peceatz 
mortals, so es per erguell, per enveja, per ira, per aceidia, per ava- 
reza, per crapula o per luxuris, fas ne ma colpa a dieu nostre senhor 
© a madona sancta Maria e a vos, car paire. 


32. De continuis peccatis, 


Sai veramen e conose en cert que totz dias pequi e fullix contin- 
vamens, e de nuetz e de jorns, en erguell, en negligentia, en cobezeza, 
en vana gloria, 


38. De superbia. 
Vol. 167—176. 

En erguell ai peccat e pequi € motas maniciras, car ieu me don 
orguell a la vegada de mon linhatge o de mos parens o de /r7 mos 
amix o de ma belleza o de mon legir o de mon cantar o de mon saber 
o de ma dignitat o de mon aministrar, que ho cug miels far que autre 
hom, o per mon orguell son avut desobediens a mos mujors 0 des- 
meézurava 0 apremia per fag o per dig aquels o aquellas, ho o fera 
volontiers, si poges, que vejaire m’era que non o degra far. 


34. De invidia. 
Fol. 176—182. 

En eveja ai peceat motas ves, © pequi en motas manieiras e peegui 
totz jorns, car motas ves ai envejat can vezia alcun ben o aleuna bona 
obra o bona vertut en ome © en femena, ben dir o far ben, quem des- 
plazia, e volgra mais que fos en me que en lui; o can que fos onors 
o profiets d'autre o d’autra, n'avia enveja em desplazia e n'avia dolor 


en mon cor, 


30 vi. durch Rasur aus vi. — 31, 1 han 2 auszera 8 luxiris — 


32, 1 Cai 2oobeze(ra punktiert)za. 3 Auf gloris folgt, punktiert, 7 en nogligencia 
— 38, 7 mera 0 que. 





Provenzalische Beichtformel 


35. De eupiditate, 
Val. 182—187. 
En cobezeza falli e peequi tot jorn e ai motas ve fallit, cobezejan 
o desiran aver aur, argen, anels, peiras precioras, onors, riquezas, 
manentias, aministracions, dignitatz e autras possessions justas e non- 
justus, e ai per cobezeza pres e uyut e retengut contra orde e contra ma 
recgla senes licentia de mos majors, ganren ves, motas cauzas. 


86. De vana gloria. 
Vol. 187—190. 

En vana gloria ai motas ves fallit e pecqui tot jorn, car ieu me 
ai donat, {BE clxæitir] em doni tot jhorn, vana glorin de mon eantar, 
de mon legir, o en rieire o en jogar, dizens esquerns e vanezas, adu- 
lacions, detraecions de mos fraires o d'autres homes, per so que plages 
a las gens, om donava vana gloria, cant hom portava honor o reve- 
rentia om temia om duptava, o cant hom me vezia om vizitava, 0 
cant hom me fazia aleun servizi o ieu lo fazin ad autre home 0 femena, 


37. De negligentia. 
Val. 216—225. 

En negligentia ai fallit e peccat en motas manieiras e failli tot 
jorn; ear can fas mon mestier, non lo fas ab aquella devocion ni ab 
aquel entendemen que deuria, ni garde ni serve mon orde ni ma religion 
ni mon abite ni mon silenci, paupertat, honestat, obediencia, enaichi 
con mon ordes ni ma religion o volria ni promes o ai a dieu nostre 
senhor; pogra aver, o poiris, motas ves ben far o fag far o dir, far 
tener orde, religion e ospitalitat el luec que m’es comandatz, que reman 
per ma negligencia. 

38. Conelusio. 
Vol. 225238, 

Et en cals que manieiras, en cal que forma, en cal que volontat, 
ab eal que deliberacion jeu aja fallit ni peccat ni offendut nostre sen- 
hor ni m’arına, fas ne ma colpa e ma confession a dien nostre senhor 
Jhesacrist e a madona sancta Maria e a vos, car paire, 


39. /*] De lier, virtutibus prineipalibus. 
herr Fol. 229-231. 


Be conose e sai ieu © confes que motas ves ai fallit e pecut en- 
contra las iii, vertutz principals que son e devon esser en me. 


37, 5 mon von anderer Hand zugesetst — 39, 1 Re gonosc. 
Romanische Porsahungen XXI. 1. 28 


ee Per 





Hermann Suchier 


40, De fortitudine. 
Vol. 238240. 
En forsa ai peceat que non ai contrastat als vizis ni als peceatz ni a 
las temptaeions ab la forsa ni ab lo poder que degra. 
41. De sapientia. 
Vol. 232234. 
En sabiëza ai peccat, car non ai fag ni dig so que fazia ni dieia 
ab la sabiöza ni ab la diserecion que degra. 
42. De justieia. 
Fol. 234—238, 


En drechura ai peccat e fullit motas ves, car ieu peceaire motas 
ves ai donat sentencias € correccions € jutgat homes e femenas en fag 
o en dig non segon razon, ni en me mezens non ai punit ni justiziat 
mos peccatz ni mos fallimens ab aquella derechura que degra, ni 


tengutz fora. 
43. De temperantia. 
Vol. 211-243, 
En atempransa ai fallit e peccat motas ves, car non ni avut 


l'atempramen ni la mezura en mos fatz ni en mos ditz que pogra ni 


d 
“is 44. Conclurio. 

Et en cals que manieras jeu ai fallit ni peocat contra aquestas 
Jin. vertutz principals, fas ne ma confession a dieu nostre senhar 
Jhesucrist e a madona sancta Maria e a vos, car paire. 


45. De diversis peccatis eonfesio generalis, 
Vol. 261-271. 

Confessi e manifesti que ieu ai fallit e peccat en effranhemen de 
mos yotz, en covinens, en dejunis, en establimens, en sagra-/Bl, olzwini"] 
-mens, en penitencias, en donans saupudamens mals concels, semenan 
discordias e non pacifians can pogra, e vodan non discretamens a mos 
fillols e a mas fillolas que non ai ensenhat Paternoster ni Credo 
en deum, enaichi con fora tengutz, e que ai destout motas ves a ms 
mainada e ad d’autres que non anesson-a glieiza ni auzisson lur mestier 
de nostre senhor, en donant alonguis e dilacions a plajezes non drechuriei- 
ramens, e ma veritat que ai celada la on la degra manifestar motas ves 

40, 1 En forss] Hs, nur Et 2 Hs. for, sa ist dann auf dem freigeglassenen, 
zu grossen Raume von anderer Hand zugesetzt. — 45, 5 fillos. 8 donat, 9e 
undeutlich, da Loch im Pergament. 





Provenzalische Beichtformel 


46. De .vii. etatibus cum coneluzione. 
Vol. 272284, 

Et en culs que manieiras e en cals que formas e ab cal que 
entendemen ieu aja fallit ni dieu offendut nils sieus ni m’arma ni homes 
ni femenas en alcuna o en alcunas de las .vii. otatz las cals son: i 
fancia, puericia, adolesceneia, juventus, senectus, decre- 
pita etas et senium, s0 es en perpessan, artan, estiman, dizen, fazen, 
conplen, parlan, calan, jogan, rizen, cantan, ligen, dormitan, dormen, 
vellan, anan, estan, viven, pauzan, jazen, manjan, beven, envidan, 
aceullen, en donan, en prenden, tocan, odoran, gostan, auzen © vezen: 
fas ne ma colpa e ma cofession a dieu nostre senhor, al paire e al 
fill e al sang esperit, e a madona saneta Maria, a monsenhor /*7 san 
Michel e a totz los archangels, a san Johan Baptista e a totas las 
patriarcas € las prophetas, a mosenhor san Peire e a san Paule a totz 
los apostols, a mosenhor sang Esteve e a totz los martirs, a mosenhor 
san Martin e a totz los cofesors, a madona sancta Maria Magdalena e 
a totus las verges, e a totz los sans e a totas las sanctas de dieu 
nostre senhor. E a vos, car paire, me ren cofes e colpables dels peccatz 
qu'ieu ai fag ni ditz ni vitz ni auzitz ni consentitz ni pensatz ni cosiratz 
de la ora que fui batejatz entro en aquesta hora, Senher dieus, mia 


colpal Senher dieus, merce ajas de me! Senher dieus, perdona me 
mos peccatz e mos fallimens! Amen. 


46, 2 nil 3 femena 8 ac tullen 9 die 18 martris 15 dieu, u ést zu die 
später zugeschrieben. _ 


Bemerkenswerte Wörter und Wortformen. 

altori 14, 4 Hilfe, gewöhnlich ajutori. 

artar 46, 5 Mistral, unter arta, erklärt das Wort mit „irriter“, 

destruëmen 14, 3 Zerstörung. 

escomprendemen 8, 4 Entflammung, Erregung. 

latroni 30, 3 Diebstahl, sonst gewöhnlich laironici. 

pesse 15, 3 3. Sg. Prs. Subj. von peccar, lat. peccet. 

piajexes 45, 3. Der Sg. liegt vor im afz. plaldeis „Anwalt“, das Godefroy's Diet. 
aus Girart de Rossilhon belegt. Die prov. Form lautet plajes oder plaides, 
nicht plaide wie Raynouard im Lexique roman wnrichtig angesetzt hat, 
und findet sich, ausser an der von Raynouard zitierten Stelle, auch in 
den Gedichten des Guillem Anelier von Toulouse cd, Gisi, Soloth urn 1877, 
8.37 Vers 32: Qar puois noi val plaides c’om hi atraia. 

sallidors 10, 4 entspricht dem asnliadors der Beichtformel in den Denkm. Ver- 
wiesen sei auch auf saludadors, das in der Revue des sociétés savantes 1867, 
I, 8. 296 besprochen und erläutert ist. 

toeatz 3, 1 Tustsinn. Vielleicht aus tocars entstellt. 


28% 





L'idiome limousin dans les chartes, 


les inscriptions, les chroniques. 
Par 
Alfred Leroux de Limoges. 


Il ne saurait être indifférent 4 l'histoire de la littérature provençale 
et il est sûrement utile à l’histoire de la langue de connaître en 
quelle mesure et dans quels cas les idiomes locaux se sont manifestés 
par éerit, Cette rechercbe, nous l’entreprenons ici en complétant, en 
développant, en transformant surtout le tableau suceinet, que nous avons 
publié en 1891, dans ln Revue des langues romanes (XXXV, 408 et ss.), 
des documents d'archives, des inscriptions et des chroniques rédigés 
dans le parler usuel, pendant le moyen âge féodal, sur le territoire de 
la Marche et du Limousin!) Les informations dont nons disposons ne 
nous permettent pas d'étendre plus loin nos investigations. 

Ainsi délimité, le sujet que nous traitons ne saurait plus être tenu 
pour prématuré. Depuis 1891 il a reçu par la publication du Cartulaire 
du consulat de Limoges un appoint considérable de textes datés, Et 
c'est justement à M. Camille Chabaneau que revient le mérite de cette 
savante publication. 


Abbayes et Prieurés. 


C'est une question que l’on peut débattre, de savoir si l'emploi de 
l'idiome vulgaire s'est introduit dans les contrats par les abbayes ou 
par les seigneuries laïques. — A priori on est tenté de croire que c’est 
par les seigneuries, dont les chefs ignoraient le latin non moins pro- 
fondément que leurs tenanciers, 11 semble cependant résulter des docu- 


1) C'est-à-dire le diocèse de Limoges d'avant 1318, correspondant actu- 
ellement aux départements de la Haute-Vienne, de la Creuse et de In Corrèze, 
outre quelques lisières passées au Périgord, à l’Angoumols 4 l'Auvergne etc. 





438 A. Leroux 


ments mi-partis latin et limousin, qui précédent cette innovation qu'il Æ 
vint des abbayes et des prieurés, par cette raison peut-être que 1X 
sation de l'exploitation agricole et de ses conditions juridiques avai @ 
marché plus vite entre les mains des moines qu'entre celles des bai 
féodaux, Si tant de lièves, de censiers et de contrais renoncent au 
latin, c'est que propriétaires et tenanciers entrevoynient déjà qu'il== 
avaient un égal intérêt à se comprendre à chaque reddition de comptes == 
Peut-être même pourrait-on induire de ce renoncement que les moin 
avaient affaire à d'anciens serfs affranchis, qui voulaient voir elair— 
dans leurs obligations. 

Donation du mas Mauger à l'aumônerie de St, Martial de Limoges. 
— XI siècle. 

Publ. par A, Leroux, Doc. histor, sur la Marche et le Limousin, 
I (1885), p. 4. 


Donation du mas de Beaune à l'aumönerie de St. Martial. — XI. sidele, 
Publ, par A. Leroux, Doc, histor, , . . II, p. 5. 


Donation de droits de justice à l'aumônerie de St. Martial, — 
XL siècle (2). 
Publ, par A. Leroux, Doc. histor , . . II, 21. 


Donation de l’église de Rilhac à l'abbaye de St. Martial. — 
XI: siècle (2). 
Publ. par A, Leroux, Doc. hist. . . . II, 22. 


Donation de la terre de Vaux près Bourganeuf au prieuré de 
l'Artige près Limoges. — [vers 1125.] 

"Publ. par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 982, et par M. de Senneville dans son édition du cartulaire 
de l'Artige, Bull, de la Soc. arch. du Limousin, XLVIIL (1900), p: 329. 


Cinq donations faites par les co-seigneurs de Peyrat-le-Château!} 
au prieuré d'Aureil près Limoges, sur diverses terres sises dans la 
Haute-Marche. — Vers 1140, Sc. perdus. 

Pabl. par A. Leroux et A. Thomas, Doc. hist. sur la Marche et le 
Limousin, I (1883), p. 148—158. Cf. le Rec. des fac-similés de l'Ee, 
des chartes, 4° fase. (1887), n° 146, 147 et 148. 

Les éditeurs ont daté ces pièces „vers 1200“, M. de Senneville 
les date „vers 1100“. En réalité, si l'on tient compte des noms de 
personnes, connus par ailleurs, elles sont de 1140 environ, comme nous 
l'avons indiqué déja en reproduisant l'un de ces pièces dans notre 
histoire du Massif central, LIL (1898), p. 5 et 6. 


© 1) Petite localité du canton d'Eymoutiers, à 45 Kil Est de Limoges. 





L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, les chroniques 439 


Donation d'une terre au prieuré de l’Artige -— [vers 1150]. 

Publ. par M. de Senneville dans son édition du cartulaire de l'Artige, 
Bull, de la Soc, arch. du Limousin, XLVIIL (1900), p. 829. 

Don du pré au Vinet, fait au prieuré de l’Artige. — [vers 1180.] 

Publ. par M. de Senneville dans son édition du cartulaire de l'Artige, 
Bull. de la Soc. arch. du Limousin, XLVIII (1900), p. 337. 


Don d'argent aux religieux de Mont-Laront [vers 1180]. 
Pabl. par M. de Senneville, ibid, p. 887. 


Don d'ane rente sur un jardin de St. Junien au prieuré de l'Artige. 
— [Vers 1180.) 

Publ. par M. de Senneyille, ibid., p. 337. r 

Transaction entre David Ardallos et le prieur de St. Gerald) de 
Limoges au sujet de la terre de la Borderie — 1208. Orig. Se. perdu. 

Pobl. par A. Leroux, Rev. des langues rom, XXXV (1891), p.411. 
Cf. C. Chabaneau, La langue et la littér. du Limousin, p. 39 du tirage 
à part. 

Accord pussé entre le chapitre de Solignac et les habitants de la 
ville par devant le vicomte de Limoges, l'abbé de Talle et un chanoine 
de St. Etienne de Limoges, touchant le droit de dîme, — 1218. Orig. 


„I, p. 158. 

Sn semble avoir été passé Sp Es près Limoges. 
A remarquer que les parties contractantes sont gens d'Eglise pour la 
plupart, 

Investiture d’une maison de Limoges par le prieur de St. Gérald 
— 1222. Copie. 

Publ. par A. Leroux, Arch. hist. du Limousin, IV (1892), p. 256. 

Accense perpétuelle par l’abbesse et le monastère de La Règle de 
Limoges de maisons sises à La Chanal, au profil des consuls de la 
cité et de leurs concitoyens représentés par B. Vidal. — 1233. Sc. 


Publ. par Maurice Ardant dans le Bull, de la Soc. arch. du Limou- 
sin, XIV (1864), p. 128, — et de nouveau par Louis Guibert dans les 
Archives histor. du Limousin, VII (1897), p. 18. 


Vente de terre faite aux Cordeliers de Limoges par un certain 
Jacques G. — 1264. Orig. So. perdu. 


I) I s'agit du prieuré de ce nom sis sous les murs de Limoges, 





440 A. Leroux 4 


Publ. par A. Leroux et A. Thomas, Doc. hist... . I, p. 186, Cf. 
le Rec. des fac-simils de l'Ee. des chartes, 4° fase. (1887), n° 145. 


Accord entre le prieur de l'Artige et celui de l'Artige-vieille. — 1489. 
Publ. par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 993. Cf. D. 498. 


A coté des chartes existent des registres dont il faut aussi 
tenir compte. Mais les résultats que nous obtiendrons ne seront que 
partiels. Ils seraient sans doute fort différents si nous possédions les 
cartuluires, les terriers et les lièves des vingt grandes abbayes et des 
nombreux prieurésequi couvraient l'ancien diocèse de Limoges, 

Curtulaire du prieuré de l'Artige!). — XI°—XIIIe siècles. | 

Publ. par M. de Senneville, Bull. de la Soc. arch. du, Limousin, 
XLYVIII (1900), p. 291 et ss. Contient quelques chartes dans l'idiome 
vulgaire, signalées ci-dessus, 

Cartulaire du prieuré de Blessac?). — Fin du XII siècle. En latin, 
avec de très nombreux passages en roman. 

Ces passages ont été publiés par Ant. Thomas, Une Mission philolog. 
dans le dép. de la Creuse (1879, Arch. des missions scientif., 3. série, 
Y, p. 468—471). 


Cartulaire de l'abbaye du Palais-Notre-Dame®). — XII-XIIT siècles. 

Inédit. Au British Museum de Londres, add. mss. 19887; copie du 
XIX® siècle à la Bibl. nat, de Paris, nouv. acq. lat. 225. 

Contient un censier que nons signalons plus loin. 


* ” 
® 


Censier de l'abbaye du Palais-Notre-Dame. — XII siècle. 

Ms. au British Museum, add. 19887. Copie du XIX*8, à la Bibl. 
nat., nouv. aeg. lat, 225. — Signalé par Ant. Thomas, Arch. des missions 
seientif., 3. série, V (1879), p. 460. Of. Techener, Bull, du bibliophile, 
1854, p. 1045. 


Rôle des rentes perçues dans la paroisse de Champnétery par le 
prieuré de l'Artige, — XIV° siècle. 

Signalé par A. Leroux, Inpent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 1030. 


1) En la comm. de St, Léonard, arr. de Limoges. 
2) Cant, et arr. d'Aubusson (Creuse). 
3) En la comm. de Thauron, cant. de Pontarion, arr, de Bourganouf (Creuse). 





5 L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, los chroniques 441 


Liève du prieuré d'Aureil. — 1451. 

Mentionnée par A, Leroux, Invent. des arch, dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 722: À 

Live des rentes dues au prieuré du Bost-las-Mongeas près Limoges. 
— 1465. 

Signalde par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 447. 

Liève des fiefs dépendante de la chapelle Ste Marguerite, fondée 
en l'église St. Pierre du Queyroix à Limoges. — XV* siècle, 

Signalée par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 426. 

Liève des rentes dues au prieuré de Courrieu, paroisse de St. Sym- 
phorien, — 1524. 

Signalée par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 473. 

Registre mi-parti en français et en limousin. 

Terrier du prieuré de Maradennes, paroisse de Queyssac en Bas- 
Limousin. — XVIe siècle. 

Sigualé par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 555. Contient quelques actes en limousin. 


Confréries et Hopitaux. 


Pour que l'emploi par écrit de l’idiome vulgaire se généralist, il 
fallait une condition nouvelle: la formation d'intérêts collectifs dans les 
ugglomerations urbaines, L'innovation que nous étudions se trouve 
done liée en quelque mesure au mouvement communal et corporatif des 
XIIe et XIIIe siècles. 

Or le Limousin a vu fleurir un très grand nombre de confréries 
de dévotion et de charité La seule ville de Limoges en a connu une 
vingtaine. pour une population qui, aux plus beaux temps du moyen- 
âge, n'a jamais dépassé 18.000 âmes. Même elles y apparaissent plus 
tôt DA puisque les premières datent de la fin du XIIe sièele, 
alors qu'en beaucoup d’autres provinces elles n'apparaissent qu'au XIIIe. 

On n'est pas sans éprouver quelque surprise de constater que ces 
confréries, qui sont toutes sous la gouverne du Clergé, renoncent si 
aisément au latin quand il s'agit de rédiger leurs règlements et de 
passer des contrats. Il en faut conclure que l'élément laïque y avait 
la prépondérance et jouissait d'une réelle autonomie en tout ce qui 
regardait In gestion des intérêts matériels. 





442 A. Leroux 6 


Donation faite aux malades de la muison-Dieu de Limoges par 
uoble Foucher de Meiras, chevalier, de la dime assise sur certaine 
maison du Breuil-Maur, et de la borderie appelée Combelandon, — 1207. 
Orig. Se. perdu. R 

Publ. par A. Leroux, et A. Thomas, Doc, hist, . . . I, 157, Cf. le 
Rec, des fac-similés de l'Ec. des Chartes. 4° fase. 1887, n° 142, Brenil- 
Maur et Combelandon sont des lieux-dits auj. disparus. Le chevalier 


Foucher de Meiras n'est pas connu. L'acte a été passé à Limoges 
même, 


Donation à la maison-Dieu de Limoges de trois maisons contigues 
à lu tour Boucherie. — 1218. Orig. Se. perdu. 
Publ. par A. Leroux, Bull. histor. du Ministère (1894), p. 549. 


Vente faite par W. Retgla à la confrérie des Pauvres à vêtir de 
Limoges de 14 sols de rente sur une maison des barrières de Banxatgier 
à Limoges — 1229. Orig. Sc. des consuls, 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist. . . . I, p. 164, 


Vente faite par Pierre Averos aux bailes de la confrérie des Pauvres 
à vötir de Limoges, de 14 sols de rente sur deux maisons sises au- 
dessous de celle de Pierre Buile en la dite ville. — 1250. Orig. Se. 
des consuls. 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist, . . . 1, p. 173. 


Vente faite par les héritiers de Mathieu de Drouille an prieur de 
la muison-Dien de Limoges, de 20 sols de rente sur une maison de 
la barrière de St. Gérald à Limoges. — 1251. Vidimus de 1288. 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist. . . . 1, p. 197. 


Vente faite par Pierre d’Aixe, bourgeois de Limoges, aux bailes 
de la confrérie de N.-D. du Puy établie à Limoges, d’une rente foncière 
de 4 sols sur une maison du quartier des Chauchières, pour le prix de 
4 livres 5 sols. — Février 1251 (n. st. 1252). Orig. Sc. des consuls. 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist. . . . I, p. 174, et de nouveau par 
A. Lascombe dans les Möm. de la Soc. agrie. et scientif, de la Haute- 
Loire au Puy, VII (1894), p. 221. 


Vente faite par Jean Rezis et Guilhelma sa femme, aux bailes de 
Ja confrérie des Pauvres à vêtir de Limoges, d'une rente de 5 sols et 
2 deniers sur la maison d'un nommé Arigot, pour le prix de 110 sols. 
— 1254. Orig. Se, des consuls. 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist, . . . I, p. 176. 


Vente faite par A. de Genaillac à J. de Genuillac, son frère, de 





7  L'idiome limousin dans les charteë, les inscriptions, les chroniques 443 


deux vignes sises à Piégut et Louyat!), sous la réserve d'un cens en 
faveur de la maison-Dieu de Limoges. — Mars 1257 (n. st. 1258). 
Orig. Se. perdu. 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist... . I, p. 179. 


Vente faite par Laurent Maumet, euré de Verneuil, à la confrérie 
de N.-D. du Puy établie à Limoges, de certaines rentes assignées sur 
diverses maisons de cette ville. — 1268. Orig. 

Publ. par A. Leroux, Doc. hist. . . . I, p. 181. 

Cet acte présente cette particularité qu'il est la traduction abrégée 
d’an autre acte latin que nous possédons (impr. id. p. 179). 


Vente faite par A. du Peyrat à la confrérie de N.-D, du Puy établie 
à Limoges, de 16 sols de cens et 3 livres d’accapt. — 1274. Sc. perdu, 

Pabl par ©. N. Allou, Descript. des monuments , , . de la Haute- 
Vienne (1821), p. 868 sous la date erronée de 1254; — par A, Chassaing 
dans les Annales de la Soc. d'agrieult. du Puy, XXVIIL (1867), p. 188; 
— par A. Leroux, Doc, hist. . . . I, p. 189, d'après Allou, — et par 
A. Lascombe dans les Mém. de la Soc. agrie. et scientif. de la Haute- 
Loire au Puy, VIT (1894), p. 220. 

L'original ne se retrouve plus à Limoges. 


# . 
* 


Acte d'institution de la confrérie de N.-D, de Saint-Sauveur en 
l'église St. Martial de Limoges. — 1212. 

Publ. par Roy-Pierrefitte, Notes sur le eulte de la Vierge en Limousin 
(1858, p. 35), d’après une copie de Nadaud prise elle-même sur une 
copie de 1545; — par les éditeurs des Annales de Limoges dites de 
1633 (1872, p. 183), d'après une copie de 1646 prise sur l'original; — 
par A. Leroux, (Rev. des langues romanes, XXXV, 1891, p. 412), d'après 
l'originnl de la Bibl. nat., ms. lat. nouv. acq. 2342, 


Slatats de la confrérie des Pauvres à vêtir de Limoges. — 1380. 
Extraits publ. par A. Leroux, Juvent, des arch. hospit. de Limoges, 
(1887), fonds VIII, B.9 et 10. 


Statuts de la confrérie de N. D, du Puy, à Limoges. — 1495. 

Publ. par A. Lascombes, Annales de la Soc. d'agricult. du Puy, 
AXVII (1867), p. 515 — et pur A. Leroux, Chartes, chroniques et 
mémoriaux (1886), p. 135. 


4) Il y a un hameau de Louyat dans la banlieue de Limoges. Il ny on 
a pas auj. du nom de Viégut. 





A4 A. Leroux 8 


Statuts de la confrérie de la Conception Notre-Dame à Limoges, — 
XVe sibole, avec additions du XVIe 8. 

Publ, par A. Leroux, Arch, histor. du Limousin, IL (1891), p. 66-19. 
Of. L. Guibert, Catal. des mss. de la biblioth. de Limoges (duns le Catal. 
génér, des mes . . . IX, p. 456). 

Ces statuts ne comptent pas moins de 68 articles. 


Statats de la confrérie de N.-D. la Joyeuse ou des Pastoureaux à 
Limoges. — 1481. 

Extraits publ. par A. Leroux, Invent, des arch. hospit, de Limoges, 
(1887), fonds VI, E, 1. 

Statuts de la confrérie de N.-D, le Joyeuse ou des Pastonresux à 
Limoges, — 1490. 

Public. partielle par A, Leroux, Invent. des arch, hospit. de Limoges, 
(1887), fonds VI, B 1; — public. intégrale par le même, Rev. des 
langues romanes (XXXV, 1891, p. 417-428). 

De tous les statuts de ce genre, eeux-ei sont les plus longs puis- 
qu'ils comptent 67 articles. 


Statuts de la confrérie de N.-D, le Joyeuse ou des Pastoureaux. — 
1511-19, (Se continuent en français à partir de 1521.) 


Publ. par M. F. Delage, Bull. de la Soc. arch. du Limousin, LV 
(1906), p. 563-564. 


Statuts de la confrérie de N.-D. de la Conception en l'église de 
St Laurent des Trépassés, à Limoges. — XVI: siècle. 

Extraits publ. par A. Leroux, Invent. des arch. hospit. de Limoges, 
(1887), Ve fonds, B. 2, 

« . 

Comptes des bailes de la confrérie ou charité Ste. Croix de Limoges. 
— Vers 1276. 

Publ, par L. Guibert, Confréries de dévotion et de charité à Limoges 
avant le XV» s. (dans le Cabinet historique, 1884). 

Etat des revenus de la confrérie St. Martial de la Courtine à 
Limoges. — XIII* siècle. 

Publ. par L. Guibert, Bull de la Soc. arch. du Limousin, XXIX 
USD), p 104 

Etat des revenus de la confrérie des Suaires (las rendes de das 
Chaines). — XII" siècle. 

Publ. fragmentair. par L. Guibert, Bull. de le Soc. arck. du Limousin, 
KXIX (ISSU, pe 108 — et intégral. par MC Chabancan, Curtul 
de consulat p MTS 





9  L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, les chroniques 445 


Registre de lu confrérie des Chandelles établie en l'église St. Pierre 
du Queyroix à Limoges. — XIIIe-XVe siècles. 

Publ. partiell. par L. Guibert, Rev. des langues rom. (XXXV, 1895, 
p: 414-416). Of. Chabuneau, La langue et la liter. du Limousin, 
p- 42-44 du tirage à part. 

Ce registre (de 62f.) fut commencé en 1388. 11 contient une liève 
de 1388, des listes de confréres, un court terrier, un inventaire de 
pièces dont quelques-unes sont du XIllea, un relevé de bulles ete. 
Cf. le Catal, des mss. du Grand séminaire de Limoges par L. Guibert 
(1892, n° 96). 

Registre des comptes de la confrérie du Corps de Dieu. — 
1447 et ss. 

Signalé par Ant. Thomas, Invent. des arch. com. de Limoges (1882), 
série GG, 204. 


Liève de la confrérie de N.-D, du Puy à St, Léonard, mi partie en 
latin et en limousin, — XIVe siècle. 

Mentionnée par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(en cours), G. 163. 


Redditions de comptes par les bailes de la confrérie de N.-D. la 
Joyeuse ou des Pastourcaux. — 1518-36 (Se continuent en français à 


partir de 1589. 
Pabl. par M. Frank Delage, Bull. de la Soc. arch. du Limousin, 
LY (1906), 566—577. 


Communes urbaines. 


Plus encore que les abbayes et les confréries, les communes urbaines 
ont été les grands propulseurs de l'idiome local en tant qu'idiome écrit, 
Et il ne pouvait en être autrement. Formées en dehors du clergé, 
souvent même en dépit de lui, les communes se composaient, à l'origine, 
uniquement de petites gens: artisans, cabaretiers, bouchers, marchands, 
bateliers, cultivateurs de la banlieue etc., les vrais créateurs du parler 
populaire, 

En Limousin le mouvement d'affranchissement communal a été faible, 
tardif, sans ampleur. Quand nous aurons nommé Limoges-château, 
Limoges-cité, St. Léonard, St. Junien, Pierrebuffitre, Ussel, Egletons, 
Peyrat-le-château, Brive, Beaulieu, Neuvic, Tulle, Eymoutiers, nous 
aurons épuisé la liste des communes politiques de notre province, 

Le mouvement ne fut guère plus intense dans la Marche démembrée 
de l'ancien Limousiv. En tout cas il fut moins large dans ses effets. 
La Courtine, Bellac, Chenerailles, Ahun, Magnac-Laval, Clairavaux, 





446 A. Leroux 10 


Gouzon, Felletin, Evaux, Le Dorat, Guéret, Chambon et Boussae sont 
les seuls points où il se soit clairement manifesté. 

Si à ces divers noms nous ajoutons ceux de Rochechouart et 
Bourganonf, enclaves poitevines de l'ancien Limousin, nous pouvons faire 
compte d'une trentaine de chartes d'affranchiesement on de privilèges 
pour représenter le mouvement communal sur nn territoire qui ne 
comptait pas moins de 900 paroisses. 

De ces chartes de commune et pièces annexes, la plupart sont en 
latin, quelques-unes en françaist). Une demi-douzaine seulement est 
rédigée dans l'idiome local. Mais il n'est point téméraire de croire que, 
partout où une commune se constitna, fut-ce même sous l'égide d'une 
charte latine, l'usage prévalut immédiatement, auprès de ces pouvoirs 
nouveaux, de rédiger dans l'idiome populaire les actes de leur admini- 
stration, tels que comptes, règlements, décisions ete, C'est sous le 
bénéfice de cette conjecture qu'il est vrai de dire, comme nous l'avons 
fait plus haut, que l'affranchissement communal contribua à introduire 
l'idiome limousin dans la pratique écrite. 

Le document essentiel de cette section, et de tout notre sujet, c'est 
le Cartulaire du consulat de Limoges (appelé jadis, à tort, Premier registre 
consulaire). In 4° de 217 parch., coté AA 1 dans l'Anventaire des 
archives communales de Limoges pas Autoine Thomas (1882), édité par 
M. Chabaneau, Re. des langues romanes, NXXVII (1895), 258 p: 

Les matières y sont pêle-mélées. Dans l'édition qu'il en a donnée, 
M. C. Chabaneau a introduit un peu d'ordre en répartissant ces matières 
sous trois chefs: 

L Mémorial (p. 1 à 104). C'est une série de 262 chartes, non 
datées pour la plupart mais appartenant aux XIII» et XIVe siècles. 
Elles commencent par l'un ou l'autre de ces mots: Conoguda chauza 
sia où Renembransa sia ou Adcordat juz ou Sapehan tuit ou Memorial 
que ou Puteat reritas ge... 

Parmi ces 262 chartes, celles qui sont numérotées 17, 28, 38, 36, 
45, 28, 2, 151, 133 à 166, 168 à 172, 175 à 188, 196 à 198 commencent 
par les mots Cosdumna es en esta vila que et seraient pieux placées 
dans ls seconde section. — Les n° 229 à 254, MS, 256, 260 et 261 sont 
des indications de rentes Le n° 224 est an règlement de police; le 

inventaire de meubles Entre le n° 12 et le n° 13 est une 


Geile d'Eymostiers (1429 =. st) est même le plus aneien texte français 
rédigé dans otre province, d'une façon spustanée. 





A1  L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, les chroniques 447 


IT. Coutumes, ordonnances et statuts (p. 105 à 192), des XIIIe-XVe as. 

Of. ci-dessous — et plus loin la section Corporations de métiers, 

II. Suite du mémorial comprenant: (p. 198 à 222) 34 chartes, entre 
lesquelles trois ordonnances, n° 8, 9, 10; des bans, n° 11, 13, 14, 15, 
17, 27, 28, 29; deux formules de serment, n° 28 et 24; — (p. 228 à 227) 
un calendrier avec notes historiques; — (p.228 à 246) des forléaux de 
1416 à 1685; — (p. 247 à 258) le censier des rentes de la confrérie 
de Suaires. [Cf. ci-dessous la présente section — et plus loin lu section 
Chroniques.] 

* * * 

Coutumes de Limoges-château, rédigées vers 1212, approuvées en 
1361-71, transerites vers 1380 dans le Cartulaire du consulat. 

Publ. par A. Leymarie dans le Limousin historique, I (1888), 577 
4652; — de nouveau par M. C, Chabaneuu, Cartulaire du consulat (1896), 
p. 111-142. 

Ces deux éditions reposent sur le ms. de Limoges. Mais il y a un 
autre ms, aux Arch. départementales de Pau, E, 739, et à la Bibl, nat. 
de Paris, ms. franc, 25219. 

Cf. Louis Guibert, Notes sur les différents textes des coutumes de 
Limoges (Bull. de la Soc. arch. du Limousin, XXXI, 1888, p. 356-365) 
— et Alfred Leroux, Les sources de "hist. du Limousin (même Bulletin, 
XLIV, 1895, p. 168). 

Suite des coutumes de Limoges-château, rédigées à partir de 1867 
jusqu'en 1877. 

Publ. en partie par A. Leymarie, Hist. du Limousin, I (1844), 
p. 370-380 — et intégralement par M. C. Chabaneau, Cartulaire du con- 
sulat (1895), p. 143-154. 


Suite des coutumes de Limoges-château, rédigées à partir de 1416 
jusqu’en 1436. 

Publ. en partie par A. Leymarie, Hist. du Limousin, I (1844), 
p. 381-884 — et intégralement par M. C. Chabanenu, Cartulaire du con- 
sulat (1895), p. 169-176. 

Confirmation par Jean Chandos, lieutenant du roi d'Angleterre, des 
eoutumes de Limoges. — 15 dee. 1361. 

Publ. par L. Guibert, Arch. hist, du Limousin, VII (1897), p. 286. 

Cet note ne porte aucune date de lieu. Il est bien évident cepen- 
dant qu'il fut dressé lors des conférences tenues à Limoges, du 14 au 
16 déc. 1361, entre les commissaires du roi de France, ceux du roi 

et les consuls de Limoges-château, au sujet du traité de 

Brétigny (Cf. ibid. p. 277). 


de 





48 A. Leroux 12 


Franehinon nocordées aux habitants de Roc-Amadour par les abbés 
de Tulle. — 1186, 1223, 1241, 1276 et 1286. Copie- moderne: 

Publ, par M. Clément Simon, Arch. hist. de da Corrèse, 1(1903)}), 
p 17-20, — Celles de 1228 ont été de nouveau publiées par ME. 
Rupio, Roc-Amadour (1904), p. 352. 

Roo-Amadour est situé en Querey (auj: dép. du Lot). Nous laissons 
aux philologues de profession le soin de rechercher one point 
votte particularité a influé sur la langue du document, 


Aoto d'Aimar, agr. de Barmont?), accordant au habitants de sa 
seigneurie ot transorivant à leur usage les coutumes accordées aux 
hommes de Montforrand par le comte Guillaume. — Déc. 1265. 

Copie du XVII 5, d'après la confirmation de 1302, ‘conservée à 
la Bibl. nat, nouv, noq. france. 10065, f. 198 et ss. Cf A. Thomas, 
Mél, d'etymologie frane. (1900), p. 173, note 2. 

Coutumes de Chonerailles (Creuse) — Fév. 1265 (n. st. 1266). 

Publ. par L. Duval, Chartes comm. de la Creuse [1877], p. 1 — et 
Muste du Archives départementales (1878), p. 171, d'après l'acte de 
confirmation de 1979, 

Comme la charte de Barmont celle de Chenerailles reproduit les 
coutumes de Montforrand. 


Contumes de Clairavaux (Creuse). — 1270, 
Pabl. par L. Duval, ibid, p, 37, d'après une copie de 1485. 


— Coutumes d'Egletons (Corrèze). — 1270. 

Publ. par Paul Huot, Bull de la Soc. arch. de Limousis,, VIL 
(ASt, p 5457 — et Bull de la Soc. des lettres de Tialle, II (1880), 
nm 

Franchises roconnues par l'évêque Jean de Cluis aux habitants 
de la ville de Tulle. — 18 mai HS 

Pabl par M. Clèment-Simon, Recherches de Fhist. cine ei uumieip. 
de Tulle, L (NM) p 50 — Cest un rimes de XVII siècle, que 
Tèditeer accompagne d'une tradection francaise. 

Libertés de in ville de Dalle — 1406 

Pol par [OL Lacombe) Bull de da Sue des dires de Till, 


À) Une parte des acte congrès dans ce volume avaX Gi pars dam 
déveces Evruinms da Puits de de Se Let de Be 

D Da 3 comm de Mauss can de Fnlingande, 2= €Atiasmm Creesel 
Ax XP a. a sperme de Maxrs dat zarte die fe de Limages «€ parte 
On dire dr Chommé le Dommngrait à Hart pete sa pete nacre 





L'idiome limousin dans les chartes, los inscriptions, les chroniques 449 


(1879), p. 213-218, Of, A, Hugues, Invent. des arch, comm. de Tulle 
881), série BB. 1, 


Traité d'amitié entre les villes de Martel et Beaulien. — 12 janv. 1241 
a. st. 1942). 
Publ. par O. Lacombe duns le Musée des arch. dép. (1878), p. 197, 
dans le Bull. de la Soc, des lettres de Tulle, 1 (1879), p. 395; — 
ar J. Anglade, dans Rev. des langues rom., XLI (1898), p.572; — par 
‚Ehermitte dans Rapport sur les archives de la Corrèse, 1898, et 
n8 Bull. de la Soc. des études du Lot, XXV (1900), p: 39. 
Transaction entre les habitants de Beanlieu-sur-Ménoire en Bas- 
imousin et le seigueur-abbé du lieu, touchant l'élection des prudhommes. 
Première moitié du XIVe siècle. Minute du temps sur parchemin, 
Pabl. pas A, Leroux, Arch, hist, du Limousin, 1 (1887), p. 276-289, 
© traduetion française. 
Transaction entre les syndics de Tulle et le sieur Etienne Bocal 
our la reconstruction du pont de l'Escurol, — 1468. 
Publ. par M. R. Fage, Bull. archéol, du Ministère (1892), p. 237 
et de nouveau par M. L. de Nussac, Bull, de la Soc, des letires de 
(1908), p. 258. 
Cf. les corrections proposées par les Annales des Midi, 1893, p. 274. 


* “ 
® 


Comptes de dépenses des consuls de Brive. — 1344 ct ss. 
og par A. Hugues, Invent. des arch. comm. de Brive (1891), 


2 des dépenses des consuls de Brive. — 1364 et ss. 

… Signalés ibid., BB. 2. 
Registre de comptabilité des consuls de Brive. — 1844—1374. 
Signalé ibid., série CC, 5. 


Autre registre de comptabilité des consuls de Brive. — 1416 


1480. 

Signalé ibid, CC. 6. 

Pancarte des péages de Limoges. — 1377. 

Publ. par A. Leymarie, Hist. du Limousin, 1 (1844), p. 384-401, 
Bull. de la Soc. arch. du Limousin, I (1846), p. 196; — de nouveau 
ar ©, Chabaneau, Cartul. du consulat, p. 154-166. 

Forlénux de Limoges. — De 1416 à 1635 (en limousin jusqu’en 1545). 
Wemmanische Forschungen XXIII, 1, 29 





450 A. Leroux 44 


Publ par Allou, Monuments de la Haute-Vienne (1821), p. 368, 
extrait; — par A. Leymarie, Le Limousin historique (1888), p. 471-491, 
extrait; — et par M. C. Chabaneau, Cartul. du consulat, p. 228-243, 


Etat des rentes dues au consulat sur diverses maisons de Limoges. 
— Vers 1412, 

Extraits publ. par Ant. Thomas, Invent. des arch. comm. de Limoges 
(1882), série CO, 1. 

Terrier des Aumônes Ste. Croix et Pains de Noel‘). — 1461. 

Extraits publ. par Ant. Thomas, Divené, des arch. comm, de Limoges 
(1882), série GG. 206. 


® * 
* 


L'idiome limousin a êté nsité devant les juridictions laïques des 
villes, dès le XILl® siècle, comme le prouvent les actes suivants: 

Jugement rendu par les consuls de Brive, — 1207, 

Signalé par A. Hugues, Invent, des arch. comm. de Brive (1891), 
série FF. 1. 

Sentence rendue par les consuls de Brive concernant un litige eivil 
& eux soumis par deux citoyens de cette ville. — 1250. Orig. Se. perdu. 

Publ. par M. Clöment-Simon, Arch. hist, de la Corrèze, t.11(1906)”), p.1. 


Impugnations de Guillaume de Boussac”), seigneur d’Üblanges*), 
contre Vaffranchissement prétendu de ses tenaneiers du mas inférieur 
d'Ublanges, — Vers 1430. Orig. 

Publ. par M. Clément-Simon, Arch. hist. de la Corrése, 1 (1908), 
p. 167-171. 


Corporations de métiers. 


Les corporations de métiers étaient autant de petites communautés 
dans la grande. A Limoges elles se sont formées tardivement: du 
moins elles n'ont rédigé que fort avant dans le XIV» siècle, où même 
soulement au XV+, leurs statuts et leurs règlements Elles ont done 
contribué moins efficacement que les confréries de dévotion et de charité 
à promouvoir l'idiome parlé au rang d'idiome éerit. 


1) Autrement dit Terrier des rentes foucières à l'aide desquelles les con- 
als do Limoges faisaient des aumôves, om argent et en nature, Aux pauvres, 
les jours de Ste Croix et de Noël. 

2) Ce volume a para prhcédemment (moins les 30 dernières pages) comme 
tome IX de la vollection des Archives Aist. dw Limousin (Limoges, 1904} 

A) Sur Bowssao (Corrèze), voy. ples loin. 

4) Lieu-dit de la oomm. de Bar, cat de Corrèse, sr. de Tulle (Corrèze). 





45  L'idiome Hmousin dans les chartes, les inscriptions, les chroniques 451 


Règlements des consuls de Limoges pour la monnaie. — 1218. 

Publ. par A, Leymarie, Hist. du Limousin, I (1844), p. 368-370 
— et de nouveau par M. C, Chabaneau, Cartul. du consulat, p. TAet 101, 

Règlement des consuls de Limoges pour les drapiers. — 1897. 

Publ. par M. C. Chabaneau, Curtul. du consulat, p. 192. 

Règlements pour la marque des cuirs, — [1488]. 

Publ. par M. C. Chabanesu, Cartul. de consulat, p. 180-184. 

Règlements des consuls de Limoges pour les crieurs publies (1369), 
les mesureurs de sel (1258 et 1377), les peseurs de draps (1247), les 
poids et mesures (1377) et les péages (1374). 

Publ. par A. Leymarie, Bull. de la Soc. arch. du Limousin, I (1846), 
p. 193-197 — et de nouveau par M. C. Chabaneau, Cartul. du consulat, 
passim. 


Statuts des orfèvres et argentiers de Limoges. — Févr. 1389 (n. 
st. 1390). 

Publ. par A. Leymarie, Limousin hist, IL (1889), p. 43-47; — 
par l'abbé Texier, Dictionn. d’orfeorerie (1857), p. 175; — par L. Guibert, 
Bull. de la Soc, arch. du Limousin, XXXIL (1885), p. 104; — par M. 
E. Rupin, L'œuvre de Limoges (1890), p. 171; — et par M. ©, Chabanean, 


Cartul. du consulat, (1895), p. 185-188. 

L. Guibert les date par erreur de 1894 (n. st. 1395). M. Rupina 
suivi cette leçon. 

Statuts des pintiers de Limoges. — 1394. 

Publ. par A. Leymarie, Limousin historique, II (1839), p. 48—51, 
— et par M. C. Chabaneau, Cartul. du consulat, p. 188—190. 

Statuts des selliers de Limoges. — 1403. 

Publ. par A. Leymarie, Limousin historique, I, p. 24—31, d'après 
une copie moderne. 

Statuts des cordonniers, tanneurs et corroyeurs de Limoges. — 1488, 

‚Publ. par M, C. Chabaneau, Cartul. du Consulat, p. 178—180. 


Bourgeois et Manants. 

En dehors de tonte autorité publique, on rencontre à partir du 
XI siècle un assez grand nombre de contrats entre particuliers (bour- 
geois et manants) où l'idiome local règne en maitre. 

Vente d'une rente faite par G. Constant à Hugues de Martimes près 
de Moutier-Roseille (arrond. d’Aubusson). — Fin du XII* siècle. 

Publ. par Ant, Thomas, Arch. des missions scientif., 3* série, V (1879), 
p- 459, note. La fin de l'acte seule est dans l'idiome vulgaire. 

29* 





452 A. Leroux 


Extraits d'actes rédigés à Limoges dans l'idiome local. — 1202, 
1216, 1280 et 1259. 

Publ. par A. Leroux, Arch. hist, du Limousin, IV (1892), p. 270. 

Accord passé entre W. de Villaivene etS. Arnaud, boucher, touchant 
la redevance qui se lève sur un bane charnier de Limoges. — Janv. 1245 
(n. st. 1248). Orig. So. 

Pabl, par A. Leroux et A, Thomas, Doc. hist... I,p. 170, Of. 
lo ‚Rec. des fac-similés à l'usage de l'Ec. des chartes, 4° fase. (1887), 
n° 149. = 

Donation faite par Guillaume de St, Exupery en faveur d'Hugues 
son frère ot de Pétronille sa sœur, de tous les biens dépendant de 
l'héritage paternel, en retour de quelques concessions — 1249. Orig. 

Publ. dans la Notice généal. sur la famille de St. Exupery (S.nom 
d'auteur. Paris, Jouaust, 1878, p. 67. In 4° tiré à 150 exempl.), aceom- 
pagné d'une traduction française et d'an fac-similé. >: 

L'acte est passé devant le prieur de Brive. 

Vente faite entre deux particuliers de Limoges de vingt setiers de 
rente sur une maison de cette ville, — Fév. 1251 (n. st, 1252). Orig. 
Se, perdu, 

Publ. par A. Leroux, Rev. des langues rom., XXXV (1891), p. 41. 
C£ M.C. Chabanenu, La langue et la littér. du Limousin, p. 89 du tirage 
à part. 

Acte par lequel Gérald Bruneau déclare retenir comme héritier de 
Pierre Champagnol la rente de 40 sols acquise par ce dernier sur Ia 
maison de Mathieu Boutin à Limoges — Mars 1252 (n.st.1273). Orig. 
Se. perdu. 

Publ, par A. Leroux, Chartes, chroniques et mémoriaux . . „ (1886), 
pP. 8. 

Accord par lequel B. de Banxatgier, [bourgeois de Limoges}, cède 
à Laurent Aymerie, bourgeois de La Rochelle, 30 setiers froment de 
rente sur le clos Canadier sis dans la banlieue de Limoges. — 1256. 


Pal par A. Leroux, Dee. dé. bp. AT 





47  Lidiome limousin dans los chartes, les inscriptions, les chroniques 458 


Publ, par A. Leroux, Doc: hist, . . , I, p 181. 


Vente faite par S. Jaucelm à S. Marteu, clerc, d’une rente de 
50 sols sur une maison sise à Limoges, rue Manigue, pour le prix de 
50 livres. — 1266. Orig. Se. perdu. 

Publ, par A. Leroux, Chartes et Chroniques, p. 91. 

C'est par erreur que l'éditeur a corrigé 1266 en 1267. 

Testament d’Audoin Gayon, prêtre de Limoges. — 1482. Copie 
du temps. 2 

Publ. par A. Leroux, Arch. hist. du Limousin, X (1906), p, 340, 
d'après une copie de L. Guibert. 

Les caractères philologiques de ce document donnent à eroire que 
le testateur n'était pas limousin, 

Confrontation d'immeubles situés à Tulle. — Fév. 1501 (n. st. 1502). 

Signalé par A. Vayssière, Invent. des arch. dép. de la Corrèze, 
III (1889), E. 279, 


Partage d'héritage entre frère et soeur. — 1512, 

Signalée par A. Vayssière, Inventdes arch, dép. de la Corrèze, TIL 
(1889), E. 69. 

Accord ‚entre le euré et les seigneurs de Lacelle en Bas-Limousin, 


— XVI: siècle. 
Signale par O. Lacombe, Invent. des arch. dép. de la Corrèze, 
1 (1869), B. 269. 


* 0 
* 


Dans le très riche ensemble de registres de famille et livres de 
raison que possèdent la Marche et le Limousin depuis le XIII siècle, 
six seulement rentrent dans notre cadre. Les autres sont en latin ou, 
le plus souvent, en français. 

Ces six registres proviennent de familles bourgeoises; un septiéme, 
rédigé par un seigneur du Bus-Limousin, figure pour celte raison dans 
la section suivante, 

"Livré de raison d'Etienne Benoist, bourgeois de Limoges — 
1426-1454, avec mentions regressives depuis 1308. 

Publ. par L. Guibert, Bull. de la Soc. arch. du Limousin, XXIX 
(1881), p. 225-318. 


Registre de comptes des sieurs Massiot, bourgeois de St. Léonard. 
— 1481-1490. 

Publ. par L. Guibert, Livres de raison limousine et marchois (1888), 
p- 109. 





464 À. Leroux 


Une purtie seulement des actes de ce registre sont en p 
(1487-86); lo reste est en latin ou en frangais, 

Registre domestique de Guillaume et Hugues de Quinbard, bourg 
do Brive. — 1450-1009, 

Publ, par L. Guibert, Nouv. recueil de reg. domestiques limousins == 
marchois, I, (1805), p. 101-108. 

Ce rogistre avait été commencé en latin; le patois n'app 
qu'en 1489, 

Mémorial des sieurs Roquet, de Beaulieu-sur-Ménoire. — 147% 
à 1596, 

Publ. par L. Guibert, Nowe, recueil . . . I, p. 118-153, 

Une partie des notes de ce mémorial est en latin. 

Cahier-memento de Psanmet Péconnet, notaire à Limoges, — De 
1487 à 1502. 

Publ. par A. Guibert, Livres de raison . . . p. 175-186. 


Noblesse. 


féodaux de nos archives locales sont en général si 
et si pauvres, qu'il est malaisé d'obtenir par eux réponse à 


: En quelle mesure les familles nobles, peu familières 


Douation faite par Renaud, vicomte de Gimel, à Raimond II, vicomte 
de Turenne, de la seigneurie de Gimel pour la reprendre en fief. — 
US Orig. 

Publ par Ch. Justel, Hist. gindal. de la maïson de Turenne. Paris 
ASS) ia P, p. 5-8 des preuves, 

Acooni passé entre Aymerie, vicomte de Rochechesart, Jeanne sa 


LNdter na reproduit que le préambale et La date del'acte Est- 
ce ben d'ulleurs labome Davesin ? 

Leitees de sanveganie sevondèes par be roi d'Angisterrre à ls ville 
de Bualie-sur Mean. — Beaaliwe, je IST 

Pub par M Lheranikie dans Dgourt sur ins archunes des Carrie, SER. 





19  L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, los chroniques 455 


Testament de Raymond Roger, comte de Beaufort et vicomte de 
Turenne, — Bouzols'), 1899. Copie moderne, 

Publ, partielle par Ch. Justel, His. généal. de la maison de Turenne. 
Paris (1645), in P, p.134, — et intégrale, par A. Vayssière, Bull, de la 
Soc. arch. de Brive, VII (1886), p. 360-877. 


Décharge de tailles accordée par Raymond, vicomte de Turenne, à 
Giraud del Mas de Comers. — 1404, 
Publ, par Ch. Justel, Hist. généal. . . . p. 185, 


Contrat de mariage entre membres de familles nobles du Bas- 
Limousin, — 1417. 
Inedit. Arch, particulières de M, de Vandières de Vitrac, à Limoges. 


Quittance délivrée aux consuls d’Ussel par Isabelle, comtesse de 
Ventadour, des frais de perception du droit de souquet. — Ventadour, 
1412. 8e. perdu. 

Publ, par P. Huot, Arch, municip. de la ville d'Ussel [1856], inde, p. 55. 


Quittance d'argent donnée par le seigneur de St. Amand au seig- 
neur de Nonilles en Bas-Limousin. — Février 1437 (n. st. 1438). 

Publ. par M. J. E. Bombal, Bull. de la Soc. des lettres de Tulle, 
XII (1890), p. 95. 


Nomination faite par Pierre, vicomte de Turenne, d'un lieutenant 
en la partie quereinoise de sa vicomté, — St. Oéré, février 1448 (n. 
st. 1444). Orig. Se. 

Publ. par Ch. Justel, Hist, généalog. . . . p. 149. — St. Céré est en 
Querey, tandis que Turenne est en Limousin. Il y aurait à tenir compte 
de ce double fait dans l'étude philologique de ce document. 

Lettre de Louis de Lévis, comte de Ventadour, aux consuls de 
Meymac touchant leurs privilèges. — La Voulte, 19 mars [14732]. 

Publ. par P. Huot, Arch, municip. de la ville d’Ussel, [1856], in de, p.57. 

Testament de Jeun Faulcon, chevalier, seigneur de Thouron et de 
St. Pardoux en Basse-Marche — 1475. Copie du XVIIe s. 

Publ. par Maurice Ardant (?), Bull, de la Soc, arch. du Limousin, 
1 (1846), p. 58-60 — et de nouveau par M. l'abbé Lecler, ibid, XL 
(1892), p. 509-514, avec traduction. 

n 


* 


* 

Cartulaire de la seignenrie de Boussac en Bas-Limousin®), rédigé 
vers le milien du XVe siècle et contenant des chartes du XIIIe, 

1) In castro Bonsolit. 

2) Petite seigneurie sise auj. dans ls comm, de Ste, Fortunade, cant, de 
Tulle (Corrèze). 





456 A. Leroux 20 


Fait auj. partie des archives du château de Bach à M: Clément- 
Simon. C’est un gr. in 4° de 130 feuillets, d'une „bomne écriture, texte 
correct, orthographe uniforme, vocabulaire assez riche“, nous écrit l'auteur. 

Extraits publ. par J. B, Champeval, Bull, de la Soc. arch. de Brive, 
XI (1889), p. 148, sous le nom de cartulaire d’Hublange; — par M. 
Clément-Simon duns Recherches de l'hist, de Tulle (1904), I, p. 111, 
119, 142 et ss, notes, et dans Arch, hist. de la Corréze, 1(1903), p. 167, 
ot II (1905), p. 128-144, où l'on a imprimé par erreur Bounae au lieu 
de Boussac. 

Livre-terrier du seigneur de Chanac') — Fin du XII: siècle. 

Publ. par M, Olément-Simon, Arch. hist. de la Corrèse, 11 (1905), 
p. 20-36. 

Censier de Guy de Ohanac. — 1342-1343°), 

Publ, par A. Leroux, Rev. des langues rom., XXXV (1891), p. 428. 
Of. C. Chabaneau, La langue et la litter, du Limousin, p.56 du tirage 
à part. 

Livre de raison de Bertran de Lur, seigneur de Fressinet en Bas: 
Limousin (?) — 1441-1458, 1 

Inédit, Ms. orig. en la possession de M. Antoine Thomas (de l'Institut). 

C'est le seul registre de comptes, rédigé dans l'idiome vulgaire, qui 
provienne d'une famille noble. 

Deux registres des recettes du receveur de l'évêque de Limoges en 
la chatellenie de St. Léonard. — 1459 et 1461. 

Meutionnés pur A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(en cours), G. 166 et 169, 


Documents ecclésiastiques. 

Que le clergé sit, dès le XILe siècle, recouru à l'idiome vulgaire 
pour la rédaction des contrats où intervenaient des laïques, il n'y a à 
cela rien de surprenant. Il est par contre assez inattendu de le voir 
se servir de ce même idiome pour la rédaction de registres d'un caractère 
purement ecclésiastique, tels que des obituaires et des nécrologes. Nous 
en avons cependant trois exemples. 

Quant à l'emploi de ce même idiome dans la prédication, il était 
certifié depuis longtemps par des témoignages indirects Le sermon 
que nous signalons pour l'année 1457 a la valeur d'une preuve 
directe. 


1) Auf: coms. du vaut. de Tulle (Corrèze). 
9) Ces deux dates reotifient celles de 1545 et 1344 que donne l'éditeur, 





24  L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, les chroniques 457 


Obituaire de l'abbaye de Solignae. — XIII s., mi-parti en latin et 
en limousin. 

Signalé par Aug, Molinier, les Obituaires français, p. 253, 

Nécrologe de l'abbaye de Meymac. — XIVe 8, s 

Extrait publ. par le Gallia christ, II, instr., col. 724 Cf. dom 
J. Boyer, Journal de voyage... (1712), p.250: ,1l y a aussi [A Meymae] 
un ancien livre d’anniversaires en langue limousine. Il commence par 
le mois d'août et finit par celui de juillet, On trouve au commencement 
du livre le vers suivant: Adeif principio sancta Maria meo.* 


Livre des anniversaires du prieuré d’Aureil près Limoges. — 1394. 

Signalé par A. Leroux, Invent. des arch. dép. de la Haute-Vienne 
(1882), D. 719. 

Redigé en latin, ce registre contient cependant quelques notes en 
limousin de l'année 1391 (2) 


Analyse d'un sermon préché à St. Léonard le 3 décembre 1487. 
Publ. par L. Guibert, Livres de raison limousins et marchois (1888), 
p. 113. 


Inseriptions. 

Sil'on pouvait asseoir une affirmation générale sur une preuve 
unique, on serait fondé à dire que l'idiome vulgaire s’est introduit dans 
Pepigraphie de l'orfévrerie limousine avant de s'étaler sur les dalles 
funéraires. C'est en effet par une inscription recueillie sur une plaque 
émaillée du XII, siècle que s'ouvre notre relevé. La faible et tardive 
contribution que les gens de métier ont fournie ci-dessus à notre sujet 
se trouverait de la sorte augmentée par quelques textes des XII et 
XIe siècles. 

XIIe siècle. — L. p. 341; R. p. 97. 

Vers 1250. — L. 332. 

1257. — RL. 43; L. 338°). 


1) Cf. le Bull, de la Soc. arch. du Limousin, XXXI, 384 et 390; XLI, p.629 
et XLVI, p. 235 et ss. 





U | 


1880 — T. 240. 
1420 — T. 254. 
1421 — T. 254. 


XVe siècle — T, 273. 
XVe siècle — L. 342. 
1522 — T. 284. 
1525 — M. t. II, 300. 
XVIe siècle — L. 342. 
Explication des abréviations: 
A = Allou, Deseript. des monumens de la Haute-Vienne, 1821. 
L = Lecler, Inseripf. limousines en langue romane (dans le Bull. — 
de la Soc, arch. du Limousin, XXIX). 
M — Marvaud, Hist. du Bas-Limousin, 1842, 
R = L'œuvre de Limoges, 1890. 
RL = Robert de Lasteyrie, Bull. de la Soc. arch. de Brive, L 
T = Texier, Recueil des inscriptions du Limousin, 1851. 
NB. Les émaux peints, fabriqués à Limoges au XVI» siècle, portent 
presque tous des légendes ou des devises dans l'idiome local. 














Chroniques. 

Plus encore que les statuts de confréries, les relations d'événements 
historiques (rédigées elles aussi par des laïques, sauf un cas ou deux), 
sont les documents où l'idiome populaire se rapproche de Ia langue 
littéraire. Malheureusement ces sortes de documents sont rares, bien 
que, entre toutes les provinces du midi de la France, le Limousin soit 
de beaucoup la plus riche en chroniques. Nous ne pouvons faire état 
ici que des suivantes: 

Relation de l'institution de la fête de la Lunade à Tulle, en 1340. 

Publ. par le P. Beril, la sainte Lunade de saint Jean Baptiste (1630), 
et reprod. par Max. Deloche, Mém. de l’Acad. des inscript., XXXIL 
(1891), > part., p. 146. 

Relation de la prise de Tulle par les Anglais, en 1348. 

Publ. par Baluze, Hist. Tutelensis (1717), col. 717, et reprod. par} 
Max. Deloche, ut supra, p. 149. 

Baluze a proposé de corriger 1348 par 1346, Max. Deloche 
d'avis opposé. 

Petite chronique du consulat de Limoges, de 1370 à 1588. 

Publ. par A. Leroux, Bull, hist. du Ministère (1890), p. 2164 
et reprod. par ©, Chabaneau, Cartul. du consulat (1895), p. 223- 


Relation du passage de Louis XI à Brive en 1468. 


RE 


23 L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, les chroniques 459 


Publ. par Marvaud, Hist, du Bas-Limousin, II (1842), append. E., 
et reprod. dans le Bull, de la Soc. arch. du Limousin, XIX (1869), p.21. 
Cf. le Bull. de la Soc. arch. de Brive, I, 679, et l'Invent, des arch, 
comm. de Brive (1891), FF. 12. 


Petite chronique de St. Martial de Limoges, de 804 à 1870, traduite 
en limousin à la fin du XVe siècle, 

Publ. par Duplès-Agier, Chron. de St. Martial de Limoges (1874), 
p. 148-154. 

Chronique des registres consulaires de Limoges, de 1504 à 1522, 

Voir let. I des dits Aegistres, publié en 1867, p. 1 à 119, passim. 
— Un acte de 1517, relatif à la recluse des Carmes (p. 84 et 85), 
avait &6 publié déjà par A. Leymarie, Hist, du Limousin, I (1844), 
p- All, 

Fragments d'une chronique de Tulle pour les années 1508, 1531 
et 1532. 

Publ. par E. Baluze à lu suite de sa Dissertatio de sanctis Claro, 
Laudo, Ulfardo, Baumaro (1656), et reprod. dans le Bull. de la Soc. 
des lettres de Tulle, TU (1881), p. 326. 


Conelusion. 


L'ensemble des documents limousins que nous avons signalés repré- 
sente quasiment la totalité de ce que nous pouvons espérer connaitre. 
Les archives locales ont été suffisamment fouillées depuis trente ans 
pour ne pouvoir plus réserver de nombreuses surprises à cet égard. Si 
l'on remarque que cet ensemble correspond à peine à la millième partie 
de ee que conservent du moyen-äge ces mêmes archives, on est amené 
à se demander si la proportion entre les documents latins et les docu- 
ments limousins qui furent rédigés chez nous, se trouve ainsi approxi- 
mativement exprimée. — Pour notre part, nous ne le pensons pas. 

Les documents limousins ne sont vraiment abondants qu'au XIIe 
sicele; mais ils ne présentent jamais une très grands variété de formes. 
Seuls les registres de famille et les relations bistoriques offrent un 
caractère plus personnel. 

Le contenu est également peu varié et n’affecte que la langue con- 
eröte, Il ne faudrait done pas chercher dans ces textes l'expression 
‚des sentiments, des idées, ni des doctrines du moyen-äge‘). Prenons- 


1) Les proverbes patois, recueillis en Bas-Limousin par MM. Clément-Simon 
et J.-B. Champeval, sont probablement fort anciens pour la plupart. Mais ils se 
présentent sous une forme moderne, dont la graphie même est sujette à con- 
testation. Nous sommes pour cette double raison contraint de les négliger. 





460 À. Loroux | 24 


les done pour ce qu'ils sont avant tout: des documents de langue, qui 
apportent par surcroît quelques, renseignements précis à l'histoire des 
mœurs et des institutions. 

Quand, au XIe siècle, l'idiome populaire s’enhardit à forcer la porte 
des greffes, il y avait trois siècles déjà qu'il vivait d'une vie consciente 
dans le parler de tous les jours. C'est contre la domination exelusive 
du latin dans les actes publics qu'il allait prendre l'offensive. 

I Iutta durant plus de quatre siècles, sans avoir jamais cause 
gagnée. Vers 1450—1460 un nouvel adversaire se présente: le roman 
du Nord qui, en moins d'un siècle, aura raison et du latin et du limousin, 
De l'offensive & l'égard du latin, l’idiome local passe dès lors à la 
défensive vis-à-vis du frangaie. 

Ce conflit entre les idiomes contemporains se constute fréquemment 
dans les chartes du XII: siècle’) et dans quelques registres. Le cartu- 
laire du prieuré de Blessac en est l'exemple le plus frappant’). Il y 
en a d'autres pour les temps qui suivent: ainsi le terrier du, prieuré 
de St. Léonard, dressé au XV: siècle, est tont entier en latin”): cepen- 
dant on y rencontre une longue mention de 1476 en patois. Le terrier 
de la confrérie de Ste. Catherine à l'Artige-vicille fat commencé en 
français au XVIe siècle‘); mais les noms des confrères et leurs titres, 


qui remplissent plusieurs feuillets, sont encore dans le patois de ce 
temps. : 

Et il n’en était point autrement dans le parler de tous les jours, Nous 
savons qu'en 1338 nn mandement du lieutenant du sénéchal de Périgord 
et Querey fut proclamé à Ussel en Bas-Limousin palam et publics, 
lingua latina et romana®). 

En somme trois centres de rayonnement constatés: Limoges, Tulle 


1) Voy. partieulièrement dans nos Doc, histor. . .. sur la Marche et le 
Limousin (I, p. 148), la pièce n° XXX qui est de 1200 environ; — dans nos 
Chartes et Chroniques, (p.28 etss.), la pièce n° XXII qui est du premier quart 
du XIle sidole; — dans les Arch. hist. du Limousin (X, 856), la lève du XIe 
siècle que nous avons publiée; — et dans nos Chartes du Limousin antérieures 
au X1LIe siècle (publ. par le Bull. de la Soc. des lettres de Tulle, 1900), los pièces 
Vin (Kite s), XV (XIe #), XX (vers 1165), XXII (Xe &) XXVII (1191), XXXI 
(1196). — Cf. certaine donation fnite en 1225 aux chanoines de Moutier-Roseille 
par P.et G, Aubert: elle est en latin avec quelques mots romans à la fin (Bibl. 
nat., ms. frane, 26615, fo 301, d'après M. Ant, Thomas). 

2) Voy. ci-dessus. 

8) Série Il, me prov. 5028, des Arch. dép. de la Haute-Vienne, 

4) Série D, n° 501, des Arch. dép. de la Haute-Vienne. 

5) Huot, Arch. mumicip. d'Ussel, p. 87. L'acte est daté de Brive. 





25  L'idiome limousin dans los chartes, les inscriptions, les chroniques 461 


et Brive, — auxquels nous pouvons, par conjecture, ajouter toutes les 
grosses localités qui ont possédé soit des confréries, soit des consulats, 

A considerer l'importance historique de ces documents limousins, il y 
en a sept ou huit qui se recommandent plus particulièrement à attention 
des romanistes: 

le terrier de la seigneur de Chanae (fin du XII 8.); 

le cartulaire des seigneurs de Boussae (XITI—XVe 58.); 

le transaction entre les habitants de Beaulieu et leur abbé (commt 

du XIV® 8.); 

la coutume des bourgeois de Limoges, avec les ordonnances et 

règlements consécutifs (XIILe—XVe s8.); 

le testament de Raymond Roger, vicomte de Turenne, 1339; 

le livre de raison d’Etienne Benoist, de Limoges, 1426; 

les statuts de la confrérie des Pastoureaux, 1490; 

et, malgré sa date tardive, 

la chronique du consulat de Limoges, 1504—22, 

Un grand mérite de ces textes, c’est que presque tous sont datés, 
Ils aident à suivre, pendant quatre ou cinq siècles, l'évolution des formes 
grammaticules du langage populaire, 

Eu outre, ils ajoutent au vocabulaire de la langue provençale un 
certain nombre de termes concrets que ne fournissent point les textes 
proprement littéraires, on pour lesquels il n'existe point jusqu'ici d’autres 
exemples. Ainsi andeir — trépied, engitar — assigner, manha — chau- 
dronnier, mespesol — mul pesé, greba —châsse incrustée, ete. 

11 faut avouer toutefois que, même en puisant à ces deux sources 
(les documents d'archives et les textes de la littérature), le vocabulaire 
limousin resterait très court si l'on n'avait le droit de le compléter par 
Vapport bien autrement considérable du parler de tons les jours. C'est 
à cette troisième source principalement qu'a puisé Béronie pour son 
Dictionnaire du patois du Bas-Limousin, publié de 1820 à 1822. 





quitte à... sauf à... 
Von 
A. Tobler in Berlin. 


Die ungemein häufigen und, wie mir scheint, immer häufiger 
werdenden Fälle, wo an einen Hanptsatz sich ein durch quitte à ein- 
geführter Infinitiv anschliesst, haben alle das miteinander gemein, dass 
sie zweierlei Geschehn oder Sein als tatsächliche, nebeneinander be- 
stehende in Beziehung zueinander setzen, von denen man hätte denken 
können, das eine wlirde das andere ausschliessen. Jemand verwinschen 
und ihn nebenher um Gefälligkeiten angehn sind Dinge, die sich nicht 


zu vertragen scheinen, die aber unter Umständen einander doch nicht 
im Wege stehen. L. Daudet sagt im Leben seines Vaters ils maudissent 
la presse, quitte à lui demander des services, 112, Das Verhältnis 
zwischen den beiden Dingen, die als einander nieht hindernd hingestellt 
werden, kann verschieden gestaltet sein: das durch den Infinitiv zum 
Ausdruck gebrachte kann das in zweiter Linie sich verwirklichende 
sein, dessen Eintreten man beim Bestehen des andern nicht erwartet 
haben würde, wie in dem eben angeführten Beispiele; in solchem Falle 
gibt im Deutschen etwa die Wendung „was nicht hindert, dass“ oder 
„mit dem Vorbehalte, dass“ das Verhältnis zutreffend wieder. Es kann 
sich aber auch umgekehrt verhalten, das durch das Verbum finitum 
Ausgesagte dasjenige sein, für dessen in Aussicht stehende Verwirk- 
liehung das, was im Infinitiv liegt, ein Hemmnis, eine Erschwerung 
scheinen konnte, in welchem Falle ein „ungehindert dadurch, dass“ 
dem Verhältnisse entspricht: la véritable noblesse, elle le sentait, lui 
ordonnait de tout dire, d’avouer son égarement, quitte à subir, comme 
une punition trop méritée, l'outrage d'un abandon sans merci, Bourget, 
Romans III, 468. Über die zeitliche Folge der zwei Tütigkeiten ist 
damit gar nichts gesagt; namentlich ist in den Fällen zweiter Art, wo 
also der Infinitiv das angibt, was Hindernis etwa werden oder sein 





464 A. Tobler 2 


könnte, dies niemals etwas Abgetanes, Vollendetes, und man findet da- 
her an seiner Stelle wohl niemals den Infinitiv des Hilfsverbums nebst 
Partizip. 

Ich lasse noch eine Anzahl Beispiele folgen und stelle diejenigen 
voran, wo quitte à den Ausdruck für das nicht gehinderte bevorstehende 
Geschehen einführt: elle avait accepté des fleurs, quitte à les jeter eing 
minutes plus tard, Bourget, Recommencements 173; certains professeurs 
conseillent . .. de jeter sur le papier toutes les idées qui arrivent, 
quitte à faire un choix et à garder ce qui est bon dans le deuxième 
jet, Albalat, Art d'écrire 179; i2 écrivait des pages de bonne humeur, 
des billets d'un homme d'action qui s'égaie à travers sa tâche, quitte à 
rester, une fois l'enveloppe fermée, indéfiniment le coude sur la table 
et la tête dans sa main, à regarder dans son propre cœur, Bourget, 
Romans III, 379; elle s'était préparée à recevoir cette déclaration un 
peu en badinant, quitte à s’indigner si Raymond s'exprimait en termes 
trop vifs, eb. 408; l'œuvre est à reprendre depuis les fondements, en 
faisant table rase de presque tout ce qui existe, — quitte, naturellement, 
à tirer partie (L parti) des matériaux anciens, dûment pesés et contrôlés 
(von der erst noch zu schreibenden Geschichte der span. Literatur), 
Groussac, Une énigme litter. IX; es éloges hypertrophiés que la presse 
a coutume d'entasser sur les cercueils de gens très décorés, quitte à 
publier sur eux des échos désagréables dans la semaine suivante, Rev. 
bleue 1904, I, 109b; elle (Mme de Staël) n'avait d'éloges que pour da 
société anglaise, quitte à périr d'ennui à Londres, G. Boissier, Rede vom 
14. Nov. 1904, 5. 12; il se contenta du secrétariat (der Académie des 
Sciences, zu deren Vorsitzendem man ihn hatte machen wollen), quitte 
à transformer la fonction, à en faire comme une surintendance des 
sciences, Laborde-Milaà, Fontenelle 101; Le mariage comme l'adultère, 
à notre époque, c'est le „plaisir des autres, le plaisir des oisifs et des 


Reihe gehürt, „trotzdem, dass wir angesichts ausländischer Natur- 
schönheit in Begeisterung geraten“ oder „was nicht hindert, dass : . 2%), 
Bourget, Voyagousos 164: Suzanne avige le divorce (von ihrem treu- 
losen Gatten), quitte à mourir de chagrin, Pellissier, Études de litt. 





3 quitte à... sauf à... 465 


‚eontemp. II, 94; il se sowvint du soir où l'on avait été au-devant d'eux 
(des Prussiens), quitte à se faire tuer, pour les empêcher de souiller 
Paris, Margueritte, Commune 463 (ungeführ wie düt-on se faire tier); 
Je veux, quitte à en mourir, compléter mon expérience de la valeur 
masculine, Frapié, Maternelle 83; je dirai tout . . . quitle à payer ma 
franchise le prix qu'on voudra, Rev. bleue 1898, II, 24b; à Fribourg on 
est trop enclin à verser dans le détail, quitte à mal discerner l'ensemble 
(etwa — dût-on, pour cela, renoncer aux vues d'ensemble), eb. 1908, 
1, 376b. 

- Man bemerkt beim Betrachten aller dieser Beispiele, die übrigens 
weit entfernt sind, jede Art des Gebrauches des Wortes qwitie zur 
Anschauung zu bringen, duss dieses darin immer in gleicher Gestalt 
erscheint, niemals!) etwa mit dem s des Plurals versehen auftritt, auch 
da nicht, wo man vielleicht denken möchte, es sei auf ein im Plural 
stehendes Substantiv oder Pronomen des Haupteatzes zu beziehen. Und 
daraus wird zu schliessen sein, dass eine solche Beziehung, die in 
manchen Fällen ohne Zweifel denkbar sein würde, in Wirklichkeit nicht 
stattfindet, auch da nicht, wo der Mangel einer Flexion an die Be- 
ziehung aufein einzelnes Seiendes zu denken nicht verwehren würde, 
quitte, das ungeführ mit „ledig, frei“, insbesondere „unangefochten, 
unbeeinträchtigt, unberührt“ oder ähnlichem wiederzugeben sein würde, 
muss sich aber doch auf irgend etwas beziehen, und da dies nicht 
‚etwas Nachfolgendes sein kann, wie dies bei den aus diesem Grunde 
unveränderlichen ei-joint, excepté, plein us. w. der Fall ist, wovon alle 
Grammatiken zur Gentige handeln, es also Vorhergehendes sein muss, 
#0 scheint mir keine andere Beziehung denkbar, als die auf den im 
voranstehenden Satze seinen Ausdruck findenden gesamten Suchverhalt. 
‚Dieser also ist das, was als „unbeeinträchtigt, ungehemmt, unbeschadet“ 
hingestellt wird, und quitte darf somit als neutrales Adjektiv in An- 
spruch genommen werden. Bei der Verbindung von à mit dem Infinitiv, 
die sich hier dem guitte regelmässig anschliesst, tut nicht not, länger 
zu verweilen; sie dient hier, wie auch sonst ganz gewöhnlich, zum Aus- 
‚druck eines neben einem andern bestehenden Sachverhaltes (à regarder 
de plus près, on décourve . . .; À vaincre sans péril, on triomphe sans 
gloire, Corneille), mit der Besonderheit, dass hier — und das kommt 
Anehimtite mm Ausdruck — ein Tun oder Sein als ein solches hin- 


1) Mit „niemals“ ist vielleicht au viel gesagt; aber sehr selten dürften doch 

der Kongruenz sein wie das folgende: ... l'occasion de colères sauvages 

sous lesquelles les deux hommes courbaient le te <omme sous un orage des tropi- 

ques, quittés à maudire ensemble leur despote en jupon vert, Pare Numa 267, 
‚Forschungen XXIIL. 1. 





466 A. Tobler 


gestellt wird, durch das ein vorher angegebenes Tun oder Sein des 
nämlichen Subjektes in seinem Bestande nicht gestört wird. In einzelnen 
Füllen scheint nahe zu liegen, dass man in dem mit à eingeführten. 
Infinitiv eber das Ziel sehe, dem zuzustreben, das zu erreichen Freiheit, 
Möglichkeit gewährt sei; quite hätte alsdann etwa den Sinn von gardant 
toute liberté, possibilité. Aber es scheint mir, quitte à in solchem Sinne 
sei französischem Sprachgebrauche nicht gemäss, der eher powr ver- 
langen würde; es wäre dann ferner Kongruenz von quite mit dem Sub- 
jekte zu erwarten, und solche Auffassung würde auch kaum anders 
als in den Fällen zulässig sein, wo das durch den Infinitiv bezeichnete 
Tan nicht bereits verwirklicht wäre, sondern im Bereiche der Zukunft 
läge. Eine kleine Änderung des Sinnes ergibt sich, wenn in der Redens- 
art, die uns beschäftigt, pour an die Stelle von d tritt, wovon Littré 
unter quitte zwei Beispiele anführt. Das durch den Infinitiv bezeichnete 
‘Jun oder Sein erscheint alsdann gewissermassen als der Preis, um welehen 
das Recht zu dem im Hauptsatz angegebenen, die Freiheit von aller 
Verantwortlichkeit für dieses erkauft wird. Bei dieser Art des Aus- 
dracks noch mehr als bei der hier behandelten möchte man zunächst 
an eine Beziehung des Adjektivs auf dus Subjekt des Verbum finitum 
denken; und es wäre wiinschenswert zu wissen, ob es Fälle gibt, wo 
solche Beziehung durch die Flexion erkennbar wird. 

Die Verwendung von quite im Altfranzösischen fällt mit der heutigen 
so ziemlich zusammen: eine Person nennt man altfranzüsiseh so, wenn sie 
von Verpflichtung, von Verantwortlichkeit befreit ist, eine Sache, wenn mit 
ihrem Besitz oder Gebrauch keine Gegenleistung verknüpft, ein Handel, 
wenn er abgetan, erledigt ist. Wo man heute quite à quitte sagt, ist 
in früherer Zeit quite et quite oder quite quite üblicher, wofür es ältere 
Belege als die bei Littré beigebrachten gibt. Aber dem Gebrauche von 
quitte à mit dem Infinitiv im Altfranzösischen begegnet zu sein, erinnere 
ich mich nicht. 

Von quitte à unterscheidet sich dem Sinne nach sauf à mit dem 
Infinitiv kaum, und in sehr vielen Fällen kann unbedenklich das eine 
mit dem andern vertauscht werden: celles qui ressemblent à Fernande 
se laissent prendre sans savoir pourguoi, sauf à en être au désespoir le 
lendemain, G. Sand, Jacques 151 (was nicht hindert, dass . . .); Rod 
roulait appeler Goncourt un „sensationniste*, sauf à créer le mot pour 
lui (ungehindert dadurch, dass er die Bezeichnung erst erfinden musste), 
Brunot in Petit de Julleville VII, 778; elle de (d. h. le rapprochement) 
discute longuement, sauf à conclure (was sie nicht hindert zu dem 
Schluss zu kommen) qu'on n'en saurait rien conclure avec certitude, 
Jeanroy in der Romania XXXIV, 117; le ministre . . . fombe au niveau 





5 quitte à... sauf à... 467 


d'un administrateur , . . capable de recourir à des moyens violents et 
fllégaux, sauf à abandonner cette ligne de conduite aussitôt après (was 
ihn nicht hindert von dem eingeschlagenen Wege alsbald wieder ab- 
zugehn), Rev. bleue 1905, 11, 31a; vgl. alle signore arride e arriderà 
sempre la missione di consolatrici, salvo poi a tormentare, Cardueci zitiert 
in Canti di G. Leopardi illustrati da M. Scherillo, 1900, S. 295. Und 
wenn es bisweilen scheinen mag, als werde mit dem durch sauf à 
eingeführten Infinitiv ein Vorbehalt ausgesprochen, der das im Haupt- 
satze Ausgesprochene nicht unwesentlich einschrünke, so ändert das 
doch kaum etwas an dem Verhältnis der beiden Bestandteile der ge- 
samten Aussage und wird auch nicht hindern dürfen, die Gleichartigkeit 
der Beziehung des (ebenfalls unflektierten) sauf mit der von quitte und 
die Gleichheit der Bedeutung des den Infinitiv begleitenden à anzu- 
erkennen: »’il vous paraît suffisant de ne faire paraître d'abord qu'une 
partie de la correspondance, sauf à la publier tout entière plus tard, 
vous serez libre de le faire, Sand in der Correspondance de G. Sand 
et d'A. de Musset, S. V; aussi retient-il de leurs procédés tout ce qui 
peut lui servir à cet effet, sauf à en user avec plus de discrétion, Brunot 
in Petit de Julleville VIII, 780. Auch diese Wendung ist, soweit meine 
Kenntnis reicht, dem Altfranzüsischen noch fremd. 





La patria e la data della Santa Fede di Agen. 
Per 
Pio Rajna in Firenze. 


Intorno alla Santa Fede di Agent), cosi insperatamente venu- 
tusi a mettere nel 1901 al posto di un enimmatico frammento, molto 
rimane da snebbiare. Vediamo se ci riesce di schiarire un poco 
qualche punto. 

Nelle dotte e sagaci aue osservazioni del Journal des Savants?), 
il Thomas pone che parrebbe naturale il pensare che l’autore fosse di 
Agen, o dei dintorni?). — Naturale potrebbe parere soltanto prima di 
conoscere il documento e le vicende del eulto della Santa. Non insisto 
sul modo come si parla della città, tale da convenire piuttosto a chi 
ne diséorra-più o men di lontano, anzichè dal luogo stesso, o dalle - 
vieinanze immediate*); immaginando che s’avesse la mente anche ad 
ascoltatori lontani, questa ragione perderebbe assai di forza. Ma va 
considerato che il corpo della martire, o eid che fu ereduto esser tale, 
non era gik in patria nel periodo che importa per noi. Trasferito dal 
vescovo 8. Duleidio, forse al prineipio del secolo quinto, in una chiesa 
da lui appositamente edificata?), verso la fine, pare, del secolo nono 
fu rubato e portato a Conques, nelle parti settentrionali del Rouergue. 
Evidente che: se il rimatore fosse agenese, inveirebbe acerbissimamente 
contro il furto. Invece lo esalta. Detto di un sepolero marmoreo 
dovuto a Dulcidio, soggiunge (v. 432—86): 


1) Romanis, XXXI, 177200. 

2) Nuova Serie, I (1903), 887—845: „La chanson de Saînte Foi.“ 

8) p. 398. 

4) V. 34-87: „Tote temps avez audid asaz Q’Agent fo molt rien elutaz, 
Clauss ab murs et ab vallaz; Garonnal corr per cell un latz.“ Cfr, nella Trans- 
latio altera 5. Fidis ece., Bollandisti, Ott., IH, 295: Sita est ergo supradicta 
wrbs in Gallia Inferiori, quam practerluit fluvius, videlicet Garonna. 

5) Boll, t. eit,, 27073, 289—90, 295, 





Pio Rajna 


Poiss, per una noit molt escura, 
Feiron i dul monge obertura; 
Traisson lo corps per gran gentura; 
A Conchas l’aun sancta © pura, 

E lijun o en eseriptura, 

Questi due ultimi versi cominciano a mettere in vista non troppo 
favorevole anche l'ovvia sostituzione di Conques ad Agen. Essi tut- 
tavia e quelli che li precedono converrebbero assai bene ad altre loca- 
litä della regione, tutta certo superba di possedere un tesoro cosi ine- 
stimabile, Che il nostro poemetto sia legato col culto della Santa © 
non abbia semplicemente uno scopo generico di edificazione religioss, 
pud argomentarsi con grande probabilitä dai rapporti colla fonte donde 
derivè le sue acque. Ed eceo in qual modo. 

Le narrazioni latine che possediamo del martirio di Santa Fede 
si distinguono in due tipi fondamentali, L'uno ci mette innanzi Santa 
Fede soltanto!); l'altro fa intervenire Caprasio, rappresentato quale 
compagno a lei nella morte?). Ora, l'esemplare su eui fu condotta ia 
composizione nostra spettava al secondo tipo. Sennonchè il rimatore, 
dopo aver detto (v. 353—72), conformemente al modello, che Caprasio, 
dall'alto di una roccia dove se ne stava appiattato, vide come la 
fancialla, messa sul fuoco, fosse miracolosamente protetta da un mes- 
saggero celeste?), tace affatto del martirio, da lui, per quella vista, e 
inoltre da Primo e da Felieiano, venutisi ad aggregare, affrontato © 
subito. Che si siano qui materialmente perdute delle lasse, vieta di 
credere il modo come l'esposizione procedet). Eppure Caprasio non 
era un santo da strapazzo. Ad Agen gli era dedicata già nel secolo 
sesto, e, attraverso a ricostruzioni, ha continuato ad essergli dedicata, 
una cospieua basilica®), che ora adempie, e forse adempi già in antico, 
spodestata dipoi, l'uffcio di cattedrale. Il metterlo in disparte indien 
dunque il proposito deliberato di non distrarre l’attenzione da Santa 
Fode, che avremo da rappresentarci venerata e voluta far venerare in 
modo speciale dall'antore, © alla quale sarà stata intitolata una chiesa, 
o un altare perlomeno, con eui egli avesse familiarità. 


9) Boll,, Ott,, NI (glorno 6), pe 28880, 

2) Boll., VIII (giorno 90), 822—25, 8%6—28; Analeota Bollandiana, 1, 496, 
623—25. 

3) Nel latino (p. 824) del messaggero si parla come di una colomba; nel 
volgare esso à un angolo pennuto, ,Blanes qon eolums q'eiss l'an foss naz“ 
(v. 860). 

4) I versi 8378-74 non possono esser Jontani dal verso 362. 

5) Grogorio.di Tours, Hist, Frane., I, VI, e. 12; Boll, Ott, II, 271, 
VIN, 821-2. 





3 La patrin e la data della Santa Fode di Agen 471 


Se questo &, non & tuttavia nel Rouergue che dobbiam trattenerei, 

Nè eiö per seguire il Thomas, che da indizi dialettologiei si sente 
attraito alle rive del Rodano!). Verso ponente ci attirano, allon- 
tanandoei nel tempo stesso dalla troppo settentrionale Rodez e dalla 
regione sun, i versi proemiali 23—26: 

Tota Basconn' ot Aragons, 

E l’encontrada dels Gasoons, 

Sabon quals es nqist canczons, 

E s'es ben vera 'sta razons, 
O'si pretenderä mai che la terza lassa del prologo, e con essa la se- 
conda, nulla provino per il resto dell'opera, perchè rappresentano 
la canzone nostra stessa come cosa già nota e che chi parla ha po- 
tuto sentire egli medesimo? — Non credo che lo scrupolo abbin vers 
consistenza. Il rimatore si mette nei panni del recitatore, uffieio che 
d’altronde puö essere stato adempiuto anche da lui: si confronti il 


v. 454, 
Dizer vos voill, enant gem paus. 


E quegli che, v. 27—28, ndi 
-+... legir a clorczons 
Et a gramadis, a molt bons, 


In eanzone o il contennto suo, © ben tutt’ uno con colui che dice prin- 


cipiando, 


Legir audi sotz oiss un pin 
Del vell temps un libre latin. 


Insomms, pur essendo da deplorare la scubrosità, & lecito fondarsi 
con fiducia molta, se non con piena sicurezzu, sui versi allegati. Che 
si converta in sienrezza la fiducia, o che all’incontro la fiducia stessu 
sin scossa, dipenderä dalla convenienza o sconvenienza con altri indizi 
che vengano a manifestarsi. Orbene: chi si esprime a quel modo, o 
si trova nei territorii indicati, o almeno almeno & loro prossimo. Siamo 
pertanto condotti alla regione pirenaica. 

Cid & poco pur sempre. Quelle designazioni mantengono perfino 
in bilieo la bilancia fra Pal di qua e l’al di là dei Pirenei, additando 
V’Aragona, posta al di là, la Guascogna, al di qua, e lu Basconna, il 
paese Basco, a cayaliere della catena. 11 bilico & tanto perfetto, che 
précisamente il paese gallo-iberico & nominato in primo luogo. Ci si 
domanda, se sin davvero pensabile che la Santa Fede possa essere 
stata composta anche fuori di Francia. — Pensabile sarebbe, non foss' 


1) P. 388—9: „certains traite, notamment lu conservation de l'n enduque, 
sentent les bords du Rhône plutôt que ceux de la Garonne, 





472 Pi Rajna 4 


altro eol riflettere che gli uomini non sono già incatenati al luogo 
natio, e che tra la Francia del sud e la Spagna del nord i rapporli 
erano continui e strettissimi, E il Fauchet, dando notizia del doeu- 
mento, ne reputö addirittura il linguaggio „vieil Espagnol, pour le 
moins Cathalan“?), per motivo dell’esservi detto (v. 15) che la canzone 
„fo de razo espanesca“. Cosa valga qui precisamente razo, a me non 
riesce ben chiaro; dubito futtavia assui che eecedano quei moderni che 
interpretano risolutamente soggetto®). Ma se c’& una discreta pro- 
babilitä che il vocabolo voglia essere riferito anche alla forma, siech& 
sia un seguilare il discorso, anzichè procedere a cosa nettamente di- 
stinta, il soggiungere, 

Non fo de paraulla grezosca, 

Ne do lengus serrazinosca, 


non per questo ne results quanto dal Fauchet si vorrebbe, Specifica- 
mente catalana — per limitarmi a eid che solo pud esser preso in 
eonsiderazione — questa lingua non &. Ne dä subito valida prova la 
regolare osservanza della distinzione morfologica tra il nominativo & 
i ensi obliqui. Perd bisogna che l’epiteto espanesca, in quanto posss 
toecar la favella, venga ad abbraceiare. cosi il mezzogiorno della 
Franciu come le terre iberiche affini: valore nel quale soltunto pud 


d’altronde trovar rifugio chi in raso veda designato il contenuto © 
null'altro, Ne a cotal uso, che l’etnografia e le vieende storiche 
giustificano a gara e che viene a presentarcisi come una delle 
svariate manifestazioni suscitate o favorite dalla mancanza di una 
denominazione stabile per il mezzogiorno della Francia}, man: 
cano riscontri, Menzionata di passaggio l'Zspanogolia di Fredegariv, 
1,5, a eni dà valore l'Æéspania maior che le sta accanto, segnalerd 
totam Citeriorem Hispaniam nel Monaco di Silost): eronista spagnuolo 


1) Recueil de l'origine de la langue et poesie Françoise, ryme et romans, 
a carte 549b nell’edizione delle „Oeuvres“ del 1610. £ 

2) „Asunto“ diee il Mild, Trovad. en Esp., p.62, n. 14; „sujet“ fl Thomas, 
p« 599. 

8) V, Diez, Die Poesie der Troubadours, p. 5—12; Meyer, La langue 
romane du midi de la France et ses différents noms, in Aunnles du Midi, T, 
1—15; Chabancau, Sur la langue romane da midi de la France ou le Pro- 
vençal, nel t, X della nuova edisione dell’Histoire générale de Languedoc, 
p. 168177. 

4) Narra costui di re Ordofio I (España Sagrada, XVII, 291), che duos 
Caroli Regis magnos Duces, Sanctium vidélicet ed Adblum, ferro vinctos in 
earcerem trudit. Quem, nisi Carolus, qui am senio conficiebatur, et posten 
Ludovieus eius filius, neenon et Luctarius eius nepos, postulata eius et munera 





La patrin e lu data della Santa Fode di Agen 473 


e si ritiene serivesse al prineipio del secolo XII. E poiché ciè che 
e per noi & il concetto informatore, non il vocabolo, sarà opportuna- 
rammentato il luogo notissimo dove Alberto da Sistero ehiama 
atalani, per contrapposto ai Francesi — insieme coi Provenzali, 
eui, la ragion politica ei toglierebbe di meravigliarei — gli abitatori del 
nnese, dell’ Alvernia, del Limosino, della Guascognu, e non questi 

di di certo’). Ma proprio Yspani saranno detti da Dante nel De vul- 

‚Bloquentia®) tutti coloro che parlano la lingua d'oc. Ed io ho 
forte sospetto che nel poemetto nostro abbia una comprensivitä 

mdente a quella dell’aggettivo espanesca il sostantivo Hespainna 

y. 115; ginechè non so vedere che motivo li ci sarebbe senza di 
ù per dire che Dioeleziano ne fu signore. 

Alla lingus, anche senza entrare in un esame particolareggiato, 
puö ehiedere qualeosa più di eid che s’è domandato poco addietro. 
ulla per questo rispetto ferma tanto l'attenzione, quanto una forma 
ısolita dell’artieolo che oceorre in pochi luoghi in mezzo alle forme 

Nel verso 41 abbiamo gets mei[s] membras — gels; v. D] as can 
ali v, 86 detz brac e 882 detz cab = del; ed anche v. 278 parrebbe 
renz broil equivalgs ad end, el broil. Ora, forme identiche s’in- 

0, © sono state opportunamente richinmate dal Thomas, in an- 


chi testi spettanti alla Guascogna largamente intesa®); il che collima 
olle eonelusioni a cui già.s’era istradati. E alle voci che ci giungono 
e rare attraverso ai tempi, rispondono in coro le parlate odierne. 

& ben noto, nella zona pirenaica francese, dal Bearn a quella che 
la Contea di Foix, di fronte al femminile era, eras, l'articolo ma- 
no suona ef al singolare, «és al pluralet). Un legame intimo non 
sia qui dubitabile, per quanto si possa questionare e sulle origini®), 


liri festinarent, totam Üiteriorem Hispaniam ad usque Rodanum flumen 
0 et igne devastare intendebat. 
1} Si enpisce troppo bene come, viceversa, i Catalani possano esser chin- 
ti Franehi (Cid, v. 1002) 6 Francesi (Cronien general, V. Dozy, Rech. 
Yhist. ecc., IP, 29, n. 1) dai Castigliani. 
2) I, von, 5, If, xı, 8: passi frantesi dai piü. 
8) p. 841. Che qualche analogia offrano anche carte appartenenti alla 
over si pud qui mettere tranquillamente in disparte. 
4) V. sotto Et, Lespy e Raymond, Dictionnaire Böarnais, e el che Ivi 
eita; € J. Passy, L'origine des Ossalols, fase. 152 della Biblio- 
höque de l'École des Hautes Études, p. 35 sgg. 
» 5) Stanno a contendersi il campo niertemeno che tre etimi: ipse, ille, iste. 
quest’ultimo sard da tener conto anche del suffragio cho alla possi- 
etien della metamorfosi di st in ts, viene, per quanto in modo con- 
o (V. Baist, in Zeitschr. f, roman. Philol,, IX, 146), dalla Spagna. 





74 Pio Rajns 6 


e sull'estensione primitiva (i riscontri maiorebini’) daranno mai indizio 
che il fenomeno fosse comune anche al versante catalano?), e zul 
modo di spiegare le determinazioni specifiche. Insomma, ei si vede 
sempre spinti ai Pirenei, 

Rimaniam nondimeno troppo nel vago, e si vorrebbe uscirne. A 
un paio di esempi, incerti affatto, di mutamento di » in b, che il ritro- 
vatore e pubblicatore del testo eredette di scorgere?) e che tenterebbero 
di allettarci verso ponente, non & da attribuire alcun peso. Pesa bensi 
in senso opposto il v. 115, menzionato da poco ad altro proposito. 
Diocleziano 

Hespniona teg els montz Cerdans, 
Pur dovendosi aver in conto di verosimile che monte Cerdans abbia 
qui ad esser detto in un senso esteso e forse equivalga in digrosso a 
Pirenei (o perchè si menzionerebbero altrimenti a quel modo?), & 
chiaro che la Cerdagna vera e propria non pud da chi parla cosi esser 
molto lontana. Una volta poi che ei siam già condotti a questo punto, 
agisce con forza viepiü intensa un dato, che &, se non erro, il pit 
significativo che la Santa Fede si trovi contenere, L’uffieio di tor- 
mentatori dell’eroica giovinetta & assegnato, senza che i testi latini vi 
diano aleun appiglio, ai Baschi del Paese d’Aran, i quali lo esereitano 


con feroce accanimento (v. 384—85): 


Oiselann! Bascon qe non d'Arau; 
Dizon: Per ren viva non nan! 
Rozzi assai di eicuro erano quei montanari, abitatori della valle 
recondita dove la Garonna ha le sue duplici sorgenti; valle eircondata 
da alte montagne, chiusa da una gola allo stesso suo sbocco. Na- 
tarale dunque che fossero in mala vista’), e perd esposti a vedersi 
addossate delle parti odiose. La cosa tuttavin non poteva seguire altro 
che nei paraggi che li avevan vicini e dove loro accadeva di mostrarsi, 
Cosi noi siam tratti alle sponde stesse dell'Alts Garonna e de'suoi 
affluenti. Cercando ivi qualche località in eni vi fossero ragioni spe- 
einli di devozione per Santa Fede, l'occhio cadrà sul borgo che ne 
prende il nome, a 26 chilometri da Tolosa, nella direzione di sud-est, 
Ma ci sarä di meglio, io penso. Al Puese d’Aran si vorrebbe tenersi 
1) Morel-Fatio, in Grundr. d. roman. Philol., I, 18 od, p. 682, 24 od, 
p. 869; Schädel, Mundartliches aus Mallorea, Halle, 1906, p. 36 e 42 
2) Verso 146 © 279. Dei due esempi uno & dubbio per il Leite de Vas- 
eoncellos modesimo; rispotto all'altro, mandes, efr. Levy, Prov. Suppl.-W., V, 84 
8) „Len Aranals', dieo tuttora il Vivien do Saint-Martin, Nouv, Dietionn. 
do Göogr., 1, 185, 1, + , Mont pauvres, Ignorants, suporstitieux“, 





La patria © la data della Santa Fede di Agen 475 


più stretti: rimanere nella Contea stessa di Comminges, di oui faceva 
parte’), o discostarsene di poco. Cid gioverebbe a chiarire come mai 
al v. 23, col menzionare l'Aragona, si guardi anche al di là dei monti, 
attraverso ai quali condueon più passi. E allora soltanto riuscirebbe 
spiegato pienamente che ivi stesso, in apparente contradizione con 
quanto si direbbe resultare dal v. 384, fra le regioni che 

Sabon quals es aqist canczons, 


la Basconna oceupi il primo posto. O non sono il Comminges e cid 
che gli & contiguo, Basconna essi stessi? Soggiungerd poi che la cosa 
sarebbe desiderabile altresi sotto il rispetto linguistico; dacchè, per 
rure che siano nel testo nostro, le forme insolite dell'articolo aceusano 
un ambiente nel quale l'uso popolare, contro il quale rengiva l'uso 
colto, le aveva abituali Dico solo desiderabile, e per lasciar Inogo 
alla possibilità che vengano da un traserittore, e perch® non & da 
dubitare che la zona dell’ets si sia venuta restringendo. La fuvella 
del piano deve bene aver guadagnato terreno su quella dei monti, 
Geograficamente c'è da tenersi soddisfatti della determinatezza 
conseguita. Resta la questione cronologiea. Come rileya il Thomas?) 
e #’era visto anche dal Leite de Vasconeellos, un termine & segnato 
dall’allusione al miracolo di Ghiberto nei versi 441—44. L’autore 
eonosce i Miracoli di Santa Fede raccolti da Bernardo d’Angers, © 
perlomeno il primo libro, che s’apre appunto col miracolo di Ghiberto, 
seritto da Bernardo, secondo egli afferma, sotto la dettatura del pro- 
tagonista medesimo, nel suo primo pellegrinaggio a Conques, da met- 
tersi intorno al 1010°). Dal luto opposto il limite & segnato in modo 
assai meno netto e sicuro dalla paleografia. Il giudizio del Fauchet, 
o forse piuttosto del Pithon, proprietario del codice, che essu fosse 
stato seritto „il n’y a guieres moins de cinq cens ans“), risponde ben 
pit che non fosse sperabile a quello che oggi stesso s'è portati a 
pronunziare; ma non ha che un vulore approssimativo; e semplice- 
mente approssimativo doveva averlo per chi allora lo esprimeva, come 
indica la rotondità del mezzo millennio. E invero, se la scrittura pud 
appartenere al declinare del secolo XI, nulla vieta di farla discen- 


1) Fino al 1192. Lo afferma, certo dietro buona scorta, il Dictionn. de 
Géogr. citato dianzi, 

2) p. 388. 

8) Seguiranno poi due altre andate, di eui Pultima del 1020; e ciascuna 
occasionerà l'aggiunta di un libro. 

4) Recueil ecc., 1. eit. 





4% Flo Rajs 8 


dere al cominciamento del XII’). N& sopra altro dato che un’ inter- 
pretazione irriflessivamente rigida delle parole del Fauchet si fond 
certo nel secolo XVIII il Falconet, registrando fra i suoi appunti una 
nVie de sainte Fides d'Agen, en vers rimés en langue provençale, 
semblable à la catalane, écrite en 10802), da identificarsi colla nostra. 
11 1080 & bene il resultato della sottrazione materiale dei einquecent' 
anni dalla prima pubblicazione del Recueil de la langue et poesie Fran- 
goise*); e sarà, al pit, mera imprecisione l’essersi espressa la cosa in 
modo, che paia intendersi della composizione dell'opera, eid che il 
Fauchet diceva della traserizione*). Ed anche le parole relative al 
linguaggio vorranno correggere quelle che il de raso espanesca I 5 
gerito all'erudito cinquecentista 5). 

Ma dal contenuto non ci sark proprio da ricavar nulla, oltrein ci 
che #’& detto? — La cronologia, e non la geografia soltanto, dere 
fermar gli occhi sull’asserzione che di Santa Fede, colla Guaseogna 
e col Paese Basco, sa l'Aragona. Sta il fatto che nel 1101 il re 
d’Aragona e Navarra Pietro Sanchez, trovandosi ad us sediare Bar- 
bastro, ad impetrare l’acquisto, oflerse saneto Salvatori et sanctae Fidel 
de Conchis, atque Begont, venerabili abbati, einsdemque loei monachis, unamı 
mechitam, meliorem scilicet quae esset in Barbastro, excepto de sede epi- 
scopali, ad construendum ibi monasterium®), Ottenuta lacittà, ilre dette ese- 
euzione al voto e dotö il monastero, dichiarando inoltre che se a lul o ni 
successori fosse stato concesso di impadronirsi di Lerida e di Saragozza, 
Santa Fede avrebbe ivi avuto tutti i beni wnius Mauri de melioribus, 
e dicendo di far cid we ipse Deus, per meritum spsius, urbes ipsas sanctaë 
restituat christianitati?). Questi voti del re Aragonese non sintendereb- 
bero, se la reputazione della martire d'Agen non fosse gih penetrata 


1) Thomas, p.838: „Le fac-similé .... « montre que Fauchet a ansez bien 
Jugé: il est, en effet, très vraisemblable que l'écriture n'est pas postérieure 
aux premières années du XIl® siècle.“ 

2) L'indicazione & riportata nella Bibliothèque historique de la France, 
I, 286, n. 4412; ma io mi devo contentare di prondorla dal Raynouard, Choix, 
II, CXLVI, in nota. 

8) Con un piccolo e ben compreusibile arrotondamento; dacché Ia prima 
edizione del „Recueil“ & del 1581; e anche la dedica al ro ha la data del 24 
giugno di quell’anno, 

4) Forse Poquivoco non sussiste, se la notizia si considera nel luogo suo, 
Del resto l'écrite ha rispondenza nel Recueil: „un livre eserit à In main, {n'y 
a guieres" ece. 

5) V. qui addietro, p. 472. 

6) Gallia Christiana, I, Instrum,, p. 54; Boll., Ott, III, 288, 

7) Ibid. A 


zz 


LI La patria e ls data della Santa Fede di Agen 477 


in quelle partit); ma chi rifletta che dalla press di Barbastro essa 
w'ebbe di sieuro un grande ineremento, e noti che Barbastro si trova 
appunto sulla strada di eoloro che valichino i passi pirenaiei della 
regione a cui la Santa Fede & sembrata du assegnare?) (ed ecco 
(di rimbalzo un acereseimento di verosimiglianza all'assegnazione), pro- 
penderä a supporre che al dato che di qui tenta di scaturire sia da 

Inseiar libera la via. 
> La Santa Fede sarebbe cosi posteriore al 1101. Ma posteriore 
pud essere di poco?). Se la ricercatezza della rima in -esca era in 
diritto di suseitare qualche serupolo finchè non si eonoscevan che 
due lasse‘), ora che s’ha duvanti l’opera intera, gli serupoli sarebbero 
irragionevoli. Le rime, eonsiderate nell'insieme, non hanno nulla che 
disconvenga all'et arcaiea di eui la ragion paleografica & valida s0- 
stenitrice. E ciö che le rime non vietano, il ritmo propugna. Il poe- 
meito non ha comuni le lasse di versi ottosillabiei che con due altri 
doeumenti gallici: il Gormond et Isembart, e l'Alessandro di 
Alberico di Besançon, molto arcaici entrambi. E messa a confronto 
con essi, la Santa Fede se ne distingue spiecatamente per una 
peculiarità non appariscente, ma assai raggunrdevole. Tutte le cin- 
lasse di cui il poemetto & costituito, contano un numero 
di versi, da 7 a 17°), Da eib deve argomentarsi senza titu- 

In 

8x er preteso trasporto delle reliquie ad un monastero catalano 
nel secolo VII, V. Boll., t cit, 280. 

E)] Barbastro & sul Enno Esera; e risalendo l’Esera ci si conduoe, la- 

nciando il rento, al Puerto de Venasque. 
5) Noto una cireostanza atta ad agglungero alla determinazione geografien 
un altro rincalzo, per quanto tenue, La composizione viene ad ogni modo 4 
eadere nel periodo di un vescovado (1083?—1125?) molto memorabile per il 
Comminges: quello del Bertrando, che consegul poi presto l'onore degli altari 
© che dette nomo alla rinnovata capitale. Si vedano i Bollandisti, Ottobre, 
VI, 1140—1184. Mi spince di non potermi togliere la curiositä di sapere, a 
che santo, prima che a Bertrando, fosse ivi dedicata In cattedrale, sin che Ber- 
trando stesso la fondasse, sin che la restaurasse soltanto. V. ib., p. 1158 
e 1165. 

4) Curioso l'incontro con uno dei documenti piü antichi della lotteratura 
italiana, cioë colla cosiddetta Cantilona di un giullare toscano, v. 25—40 
(Monaci, Crestom. it. dei primi sec., p. 9—10). 

5) Hanno 7 vorsi sctte lasse; 9 verai quindiei; 11 diciassette; 18 dieci; 
45 einque; una sols, le quarantesimaterza, ne novera 17. — Nella cantilena 
nostra ricordata or ora, oui non scema l’opportunitä di un richiamo l’essere 
i versl generalmente ottonart alla maniera italiana (efr. Zeit. f. roman. Philol, 
W, 10-11), gli elementi delle tre lasse sono in numero pari: 10, 14, 16. 





478 Pio Rajna 10 


banza aleuna che ritmicamente e melodieamente le lasse venivano a 
scomporsi in tre, quattro, cinque, sei, sette ed otto coppie, nelle quali 
un verso era tesi, l'altro antitesi, seguite da un verso isolato, ehe 
adempiva l'uffeio di compiere e chiudere. Ci troviamo eosi ad avere 
qualche eosa di analogo alle ben note lasse di decasillabi, terminate 
da un senario. Ma se c’è analogia, c'& anche differenza assai grande, 
siechè la Santa Fede rimane un documento unico. Eppure tutt'altro 
che unica parrebbe volerla rappresentare l'autore, parlandoci di una 
lei francesca (v. 20), giusta la quale essa va recitata. Cid sembra 
indizio che nella letteratura che noi diciumo d'oï! devano esserei state 
altre composizioni foggiate a questa maniera, {utte inghiottite dal 
tempo, Ch& non inelino troppo a credere che sia da riferire anche 
alla struttura ritmica quanto si pone poco dopo (v. 31—33) in boeca 
al recitatore: 

E si vos plaz est nostro sons, 

Alsi conl guidal primers tons, 

Eu la vos cantarei en dons. 
Nel son propendo a veder solo la melodia, verosimilmente trovata ap- 
posta per la Santa Fede. 

Dalla considerazione particolare di questa ritornando poi a quella 
della triade a eui essa appartiene, non mi ratterrd dal manifestare un 
vago sospetto. Le lasse, non le coppie, ebbero forse ad essere un 
tempo il sistema pit comune nell’uso langamente continuato del verso 
di otto sillabe, Le coppie ci rappresenterebbero il nuovo che sosti- 
tuisce l'antico. La successione di cui siam poi testimonï nel dominio 
del verso di dodiei sillabe, avrebbe qui un riscontro anteriore di se- 
coli. Se cosi fosse, eid che si pensa e si dice dell’arcaicità delle lasse 
ottosillubiche, acquisterebbe una concretezza assai maggiore, 


Bloi und Poi. 
Von 


H. 0. Östberg in Upsala. 


Als Ausgangspunkt für das altfranzüsische bloi hat man ziemlich 
lange nach Diez und Muckel!) das germanische bland oder ein *blandi 
(ein ja-Stamm) angeführt, und man hut damit sich begutigen miissen, 
obwohl die Entwicklung von blaud oder blaudi zu bloi wohl niemals 
jemandem besonders klar vorgekommen ist: blaud erklärt nicht das 
fin bloi, blaudi wohl auch kaum, da germanisches di in ÿ zu resul- 
tieren pflegt. 1894 schlägt H, Schuchardt?) mit aller Reserve als 


Ursprung für bloi ein *blavius, *blaujus aus irisch. là (urkelt. blavo -s) 
vor. Dieser von Schuchardt vorgeschlagene Ausgangspunkt für bloi 
wird von André 6. Ott?) akzeptiert. Die meisten, die sich mit dem 
Altfranzösischen beschäftigt haben, dürften indessen auf Grund der 
Bedeutungsgleichheit die Form boi mit blou, bo; blau, bleu; blef zu- 
sammengestellt und nicht haben umhin können, an einen gemeinsamen 
Ursprung für dloi und diese Formen zu denken. Für Em. Walberg#) 
ist diese Bedeutungsrticksicht entscheidend: *blarium als Ursprung für 
bloi wird verworfen und mit Recht, da es in phonetischer Hinsicht 
nicht zufriedenstellt; 5loi wird als eine dialektische Form zu 5lou aus 
germanischem law hingestellt, und als stützende Parallelerscheinungen 
werden die bekannten pou, poi; oe, oie; groe, groie und einige andere 
angeführt. Em; Walberg gesteht selbst zu, dass die Stütze schwach 
ist, lässt aber die Frage bis auf weiteres dahingestellt sein. In der 


1) Die germanischen Elemente cte., S. 118, 

9) ZRPh., S. 489. 

8) Etude sur les couleurs en vieux français, S. 76f. 

4) Sur Blou, Bloi en ancien français, Uppsatser i romansk filologi tilleg- 
made Prof. P. A. Geijer, S. 86f. 





480 H. O. Östberg 2 


Besprechung, die Gaston Paris in der Romania!) diesem Aufsatz ge- 
widmet hat, wird auch darauf hingewiesen, wie die Alternanz, die in 
pou, poi ; oe, oje ele. vorhanden ist, nicht als beweisende Parallele für 
blou — bloi angeführt werden kann; einige der als Stiltze angeführten 
Wörter werden ferner als unzuverlässig und von zweifelhafter Existenz 
bezeichnet; auch der dialektische Charakter von oi wird angezweifelt, 
besonders weil low und oi in denselben Gegenden, ja, bisweilen in 
denselben Texten vorkommen. Alles dies macht es schwer, die 
Gleichung bou—bloi aus germanischem blaw zu akzeptieren. 

Em. Walberg ist es nicht gelungen, die phonetischen Schwierig- 
keiten, die die Form 5loi bietet, zu überwinden, was er lbrigens, wie 
schon angedeutet, selbst zugibt. Wenn aber die Phonetik es schwer 
macht, einen gemeinsamen Ursprung für blou und bloi anzuerkennen, 
s0 macht die Bedeutungsgleichheit, die diesen beiden Formen zukommt, 
und die Em. Walberg so überzeugend nachgewiesen hat, es fast noch 


Im spätlateinischen dları (<germanischem bla) muss », wie in 
ähnlichen allbekannten Fällen, frühzeitig und zwar vor der Zeit des 
Auelautgesctres geschwunden sein und dau ist unter dem Einfluss des 
folgenden Labials zu dlow geworden. Wir haben so in Nom. Sing. 
élous, im Akk. Sing. ölow, im Akk. Plur. blocs Unter dem Zwange 
des Deklinationssystems bildete sich vor der Zeit des Auslautgeseizes 
au diesen Formen leicht ein Nom. Plur. loi auf dieselbe Weise, wie 
wan einst zu duos ein dwi, zu amdos ein amdi bildete oder so vielen 





Meyer-Lübke erklärt, und das mit Recht, eine 
y für c in paucu als die für c in der bekannten 
wenige können, und er 


en leicht einzusehen, dass * poio nicht auf französischen Boden 

ben können: 0, wie u, ist velar, und ce und die daraus ent- 
Reflexe mussten mit Notwendigkeit velar sein und spurlos 

; ebenso wie z. B. Saucona Saône ergeben hat, hätte 

(pou ergeben müssen; die vortonige Stellung des c in dem einen 
die nachtonige in dem anderen ist von keiner Bedentung; 

gt von der Artikulationsstelle ab, die in den beiden Fällen 

he gewesen sein muss. Noch grüssere Schwierigkeiten als *poio 
À poyo: voro wäre c bei Eintritt des Auslautgesetzes noch Ver- 
‚gewesen und zwar wohl stimmloser Verschlusslaut, da mit 

4 das aus demselben resultiert hätte, wohl ein stimmloser velarer 
laut gemeint ist; pawco hätte im Osten paue ergeben, im Westen 
‚zurzeit des Auslautgesetzes vielleicht poyo gehabt, das dann 

I zu poi sich entwickelt hätte. Was dem o eine solche Kraft 
dem u verliehen hätte, einen intervokalischen Verschluss- 

x dem Stimmhaftwerden zu bewahren, ist unbegreiflich, und un- 
(flich ist ferner, wie dieser stimmlose Verschlusslaut, vorausgesetzt 
er möglich gewesen, Engenlaut hätte werden können, da ja 

ti en intervokalischen Verschlusslaute in volkstiimlichen 
rn simmhaft werden, bevor sie in Engenlaute übergehen. Spliter 
‚Meyer-Lübke seine Ansicht in dieser Frage wieder etwas modi- 
zu Raben: bei der Erürterung der Behandlung intervokalischer 
ute in nachtoniger Stellung in Paroxytona sagt er in 

m. der Rom. Sprachen), dass in sekundärem -go g in à re- 
Aber aus diesem -go erwartet man, sofern velarer Vokal 
entweder einen velaren Engenlaut, der zurzeit des Aus- 





482 EL 0. Östberg 


4 
Inutgesetzes verschwunden wäre, oder auch hätte g, wie wir das so 
oft im Westen sehen, als Verschlusslant erhalten blei 
Eintritt des Auslautgesetzes zu ce im Auslaut werden milssen: 
aus pogo entweder pou oder poc. Kurz, pauco lisst sich ebensowenig 
wie paueu von der Gruppe foew, locu, traucu ete. losreissen, und von 
ihm ausgehend kann man nicht zu poi gelangen. Im übrigen versteht 
man nicht recht, weshälb die Form paucd beglinstigt worden wäre; 
paucus war in ältester Zeit wie im Lateinischen ein Adjektiv und kommt 
recht lunge in dieser Funktion vor; für ein Quantitätsadverb wie poi 
wäre ein Ablativ ein überraschender Ausgangspunkt. 

Eine andere Erklärung von poi ist von Suchier‘) versucht worden. 
Da in denselben Texten oft ça, la neben gai ene, lai enz angetroffen 
werden, so könnte gai, lai antevokalische ga, la dagegen antekonso- 
nantische Formen sein; auf die gleiche Weise könnte poi (aus pouj) 
ursprünglich antevokulisch, pou antekonsonantisch gewesen sein. 

Klar ist, dass *powj die Form ist, die zunächst einer Erklärung 
bedarf, und eine solche dürfte, nach dem Vorhergehenden zu schliessen, 
schwer zu geben sein. 

Wenn man also von pauew oder paucö zu keinen anderen Formen 
als den bekannten por, po, pau, peu, poc gelangen kann, so könnte 
man ja poi als nach der Femininform poie gebildet ansehen. Die Frage 
ist dann die, ob diese letztere Form lautgesetzlich oder ob nicht um- 
gekehrt poie von poi gebildet ist. E. Waldner sagt”), nach seinem 
Lehrer Fritz Neumann, dass e (oder g), dem velarer Vokal vorher- 
geht und a folgt, in à resultiert, und Neumann hat später selbst sich 
in derselben Richtung ansgesprochen®). Die meisten Romanisten dürften 
indessen der Ansicht sein, dass e, 9 in den Phonemen auca, auga, gca 
oca, Rca, üga eine velare Artikulation hatten und spurlos geschwunden 
sind Was die Frage erschwert, ist, dass das dahingehörige Material 
nicht sonderlich gross ist. Die Knappheit dieses Materials ist um 80 
fühlbarer, als a als solches nicht mit Notwendigkeit ein vorhergehendes 
€, g nach dem Velum hin verlegt. Eine Vermehrang des Materials, 
das in diesem Fall Gegenstand der Beobachtung gewesen, dürfte daher 
nicht unwillkommen sein. Es setzt uns besser in den Stand, die Be- 
schaffenheit der Artikulation zu beurteilen und zu entscheiden, was in 
den fraglichen Phonemen lautgesetzlich ist und was nicht. Wir führen 
nur ein Beispiel an. 

1) Altfrauz. Gramm. I, 8. 76. 

2) Quellen des parasitischen i im Altfranz., 8. 8, 

8) Lat. auca >altfranz. oie, one und Verwandtes, Festgabe fir Wen- 
delin Förster, 8. 2474 





Bloi und Poi 485 


Eine gewöhnliche Ortsbezeichnung und als solche frühen Datums 
ist in Frankreich Nucaretum (jetzt Norroy, Nauroy, Norrey ete, im 
nördlichen Frankreich, in der Provence gewöhnlich Nogaret). Für 
‚Norroy-le-Sec (Moselle) finden wir 679 die Schreibung Nugaretum, 692 
Nugaredum, 1137 Noeroy, 1260 Noweroit, 1269 Nouorroy, 1429 Nouroy ; 
für Norroy-le- Veneur (im gleichen Departement) findet man 1138 Noeret, 
1231 Nooroie') ete.; für Nawroy (Marne) ungewshr 850 Nueridum, 1197 
Nueroi, 1200 Noeroi, 1882 Noroy ete.‘); für Noroy-sur-Ourey (Aisne) 
1195 Nueroi’). Altere Formen und die modernen Resultate setzen den 
Schwund des e ausser Zweifel. Ebensowenig dürfte Zweifel zu hegen 
sein betreffs der Behandlung des e in Ortsnamen wie Dreux, Bayeux 
(im 12. Jahrhundert Drewes, Baiewes)*). Die Ausgangspunkte Durocas, 
Bajocas sind durch frühe mittelalterliche Belege gesichert: Baiocas 
um 400, Baiogas, Durocas auf merovingischen Münzen’); auch die Ab- 
leitungen sprechen für diese Formen: Durocassinus, Bajocassinus, Die 
modernen Formen der Namen und die mittelalterlichen Belege zeigen, 
dass das c geschwunden ist. 

‚Obwohl die Ortsnamen uns noch mehr Fingerzeige hinsichtlich der 
Behandlung des c im vorliegenden Falle geben, verlassen wir sie doch, 
um uns eine schnelle Übersicht über das Material zu verschaffen, das 
die Sprache im übrigen zu bieten hat, Klur ist, dass wir hier nicht 
Fälle wie foyer < focarium, loyer < locarium heranzuziehen haben; 
fragt man nach der Quelle für à in diesen Wörtern, so kann man 
ebensogut auch nach der Quelle für à z. B. in écuyer < scutarium fragen. 
Wir ziehen auch nicht noie! <nucalem, voiel <vocalem heran, nicht 
wegen der nahe zur Hand liegenden Analogie von noix und voix, 
sondern weil in die ursprünglichen noel und voel à von noieus, voieus 
her eingedrungen sein kann, gleichwie man z. B. liel (<talem) nach 
tieus antriM*). Die Beobachtungen, die hier mitgeteilt werden, beziehen 
sich zunächst auf das mittelalterliche Französisch. 

Von auca ist oe gewöhnlich, oie wohl nur einmal belegt”); von 


1) Zitiert aus Dictionnaire topographique de l'ancien département de la 
Moselle. 

2) Zitiert aus Dictionnaire topographique du département de la Marne. 

8) Dictionnaire topographique du département de 1’ Aisne, 

4) Vgl, jedoch Neumann, a. a. 0. 8. 262, 

5) Holder, Altkeltischer Sprachschatz; D’Arbois de Jubainville, 
Royus Celtique I, 8, 323; Lindström, De obetonade vokalernas bortfall, 
S. 146, 

6) Vgl. Meyer-Lübke, ZRPh. XI, 5.598; Suchier, Altfranz. Gramm, 861. 

?) Bei Brunetto Latini; vgl. Suchier, a. a. O, 8 26, 

81* 





484 H. 0, Üstborg 6 


ranca roe gewöhnlich, roie nur einmal belegt’); von inraucare findet 
sich nur enroer belegt; von *caucare choer (chuer) gewöhnlich, choyer 
wohl nicht während des Mittelalters belegt; von *ertraugare nur estroer 
belegt; von *detraugare detroer gewöhnlich, detroier verhältnismässig 
split und selten. Von Zocare loer gewöhnlich, Zoier selten; von jocare 
wohl nur Joer mit Sicherheit belegt; von focure ‚foer gewöhnlich, fouyer 
split und selten; von focata foee gewöhnlich, Joie spät und wohl nur 
ein paarmal belegt; zu foace, foage, foaille fehlen Nebenformen mit I; 
von vocare voer gewöhnlich, voier 1499; von advocatus nur avoez belegt; 
von vocantem voiant Passion 406 neben voant. Die Wörter auf -Rea 
entbehren durehgehends des i: Zaitue, verrue eto.; ruga rue; sanigui- 
suga <sangsue; fuga <fue neben fuie; nugalius < nualz; von carrucare 
charruer gewöhnlich, charruier selten; von exsucare essuer und esswier; 
von extucare estuer, estuier selten; von -festucare nur effestuer belegt, 
Was einen nicht anders als überraschen kann, falls man Neumanns 
und Waldners Standpunkt einnimmt, ist, dass im grossen und ganzen 
die älteren und gewühulicheren, ja oft die einzig vorhandenen Formen 
auf annlogischem Wege entstanden sein sollten. In dieser Gruppe 
hätten stammverwandte Wörter einen weit grösseren Einfluss ausgellbi, 
als wir sonst gewohnt sind zu beobachten, Schon dies ist geeignet, 
Zweifel an der Richtigkeit des erwähnten Standpunktes zu erwecken. 
Verschiedene der Beispiele und auch die Art, wie sie beurteilt 
worden sind, bedürfen einer Prüfung. Dass, wie Neumann angibt?), 
oe zu einem maskulinen *ou (< *aucu) gebildet wäre, ist wenig wahr- 
scheinlich: auch wenn man annimmt, dass ein *ow einmal im Nord- 
französischen existiert hätte, was ja nicht ganz unmöglich ist, lässt sich 
doch äusserst schwer dieser Form ein Übergewicht über die Feminin- 
form zuerkennen. In einem Aufsatz über Landwirtschaft aus dem 
18. Jahrhundert heisst es: e£ convient que V owwes eyent un garce®); das 
grosse Übergewicht, das bei dieser Art von Haustieren die weiblichen 
Tiere durch eine verständige Wirtschaft erhalten, und die in dem Zitat 
angedeutet wird, macht es mehr als unwahrscheinlich, dass ihre Be- 
nennung von der erwähnten Seite her hat beeinflusst werden können; 
auch sicht man im allgemeinen in den Sprachen, dass beztiglich dieser 
Tiere die Femininbezeichnung es ist, welche herrschend geworden, und 
dass die Maskulinbezeichnung entweder eine ältere oder jüngere Bildung 
zu dieser oder auch anderswoher entlehnt ist. Weit einfacher erscheint 


3) Cotton-Handschr. von Brandan, V. 1264, Rom. St, I, 8.081; nicht in 
der Arsonalliandschr. V. 1916, ZRPh. II, 8. 462. 

2) a. a. 0, 8. 250, 

8) Godefroy, Diet, X, 5, 89, 





1 Bloï und Poi 485 


es, dass ein lautgesetzliches oe durch Einfluss von oiseau zu oie go- 
worden, besonders da man ja doch zu diesem Wort greifen muss, um 
oison anstatt osson <aucione zu erklären, Der Gedanke bei diesen 
Assoziationen ist ja im übrigen kein anderer als der, welcher einmal 
auca an die Stelle von anser treten liess; als oe von seiner eigentlichen 
Sphäre sich losgelöst hatte, lag Anschluss an oiseau nicht so nahe zur 
Hand; man findet daher: Pidow, Familienname, < pectus de auca; Rue 
aux Ours, Strassenname in Paris, früher rue as Oues; Podos (Eure- 
et-Loire), 1430 Pasdoe, 1769 Padoue. Roie steht nicht im Reim und 
ist, wie erwähnt, nur ein einzigesmal belegt; aus einem solchen Fall 
kann man nichts schliessen; i kann analogisch oder am wahrschein- 
liebsten wohl auf Rechnung des Kopisten zu setzen sein, Wenn choyer 
aus einem *cancare lautgesetzlich wäre, wie will man dann erklären, 
dass das Verbum während des ganzen Mittelalters choer heisst? Hier 
gibt es kein Substantiv, durch das man die Abwesenheit des à erklären 
könnte, Im übrigen ist es wenig wahrscheinlich, dass *eaueare der 
Ausgangspunkt ist: es war nicht ebenso leicht zu cavere ein *cavicare 
zu bilden, wie ein *pendicare zu pendere, zu dessen Stamm man 
Nominalbildungen mittelst -ic- hatte; ferner geht es nicht an, dus fran- 
zösische choer und choyer von dem rumänischen cäuta, dem vegliotischen 
cauta und dem milanischen cauf4 < cautare loszureissent), Loier = locare 
könnte leicht von loier <locarium beeinflusst sein, ebenso fouyer — 
focare und foiee von foier < focarium; auf voiant könnte wohl vaiant 
<racantum von Einfluss gewesen sein?); übrigens muss voier (= vider) 
mit voidier < vocitare zusammengehalten werden, gleichwie cuier mit 
cuidier <eogitare; diese beiden Verben zusammen mit doie < digita 
maie <magida bilden ein Problem für sich®). Dass, wie Neumann 
und Waldner annehmen, joer, loer, troer, foer, foee, foage, Joaille, 
Joace, enroer durch die entsprechenden Nomina jou, low, trou, fou, ron 
hervorgerufen wären, könnte ja möglich sein, ist aber kaum wahr- 
scheinlich; besonders macht foace Schwierigkeit, weil es in seiner Be- 
deutung allzu sehr sich von seinem Stammwort entfernt hat). Avoez 
und andere hierher gehörige Wörter mit verschwundenem €, für die 
man eine einigermassen gültige Analogie nicht hat finden können, sind 
als gelehrten Ursprungs oder als Fremdwörter erklärt worden; es ist 
dies offenbar ein Verfahren, das weder auf die Zeit noch auf die Natur 


1) Vgl. Meyor-Lübke, Einführung in das Studium der romanischen 
Sprachwissenschaft, 8. 119; Candréa-Hecht, Romania XXXI, $, 305. 

2) Vgl. G. Paris, Romania XXXI, 8. 617, 

8) Vgl Meyer-Lübke, Gramm. der rom. Sprachen I, $ 681. 

4) Vgl Meyer-Lübke, ZRPh. XI, 8. 538, 





486 H. 0. Östberg 8 


der Schieksale, denen interyokalisches ce vor a ausgesetzt gewesen, 
Rücksicht nimmt: in einem Worte, aufgenommen nach der Zeit, wo 
c vor a in ch überging, ist e geblieben (-vocare > -voguer); zur Zeit 
dieses Überganges ist es ch geworden (vocati < vochiet)*); in einem 
Worte früheren Datums muss c vor derselben Zeit in Engenlaut über- 
gegangen sein: aus advocatu kann nichts anderes als aroet bei velarer 
Lage oder avoiet bei postpulataler Lage werden, aber dies ist die Be- 
handlung des © in volkstümlichen Wörtern, und dass wir aroet und 
nicht avoiet erhalten haben, zeigt, dass die Artikulation des € velar 
gewesen, Avoez, avveor, voer, encroer u. dgl. deshalb für* gelehrte 
Wörter zu erklären, weil das e geschwunden, ist und bleibt unmöglich. 
Nach Neumann und Waldner hätte sich in charrue < carruca, 
rue <ruga u. dgl. ein s einmal aus c entwickelt und wäre dann wegen 
der Homorganität mit # geschwunden. Dies ist nicht anzunehmen: 
wenn & zu der Zeit, um die es sich hier handelt, homorgan mit à ge- 
wesen wäre, d. h. dieselbe Zungenstellung wie # gehabt und nor durch 
die Lippenrundung sich von ihm unterschieden hätte, so wäre sowohl 
die Entstehung eines i aus c, g als auch sein Verschwinden natürlich 
gewesen; aber ebenso nattirlich wäre es auch gewesen, dass € vor 
einem solchen à dieselbe Behandlung wie vor ; erfahren hätte, Dieses 
letztere ist nun nicht geschehen; zurzeit der Assibilierung des c vor i, 
e lag offenbar keine Homorganität vor: eulu <eul, und zurzeit der 
Palatalisierung des e vor a auch nicht: in germanischen Wörtern, die 
nach der Assibilierung des e vor ;, e aufgenommen worden, wird e vor 
ä, e in gleicher Weise wie c vor a behandelt: skina <eschine, scip < 
eschieu, aber e vor u bleibt andauernd unverändert. Bis hinein in die 
Zeit der Palatalisierung des c vor a, d.h. während der Zeit, wo inter- 
vokalisches « in Erbwörtern das Engenlautstudium erreicht haben muss, 
kann man also nicht von einer Homorganität des & und 5 sprechen: 
die Artikulation des @ ist offenbar velar gewesen, und die Entstehung 
eines à aus € ist nicht wahrscheinlich. Alles Übrige, das wir bezüglich 
der älteren Reflexe des # im Französischen erschliessen können?), gibt 
auch an die Hand, dass die Homorganität, zu der man seine Zuflacht 
genommen, nicht existierte oder wenigstens nicht hinreichend gross war, 
um einen Einfluss auf ein i austiben zu können. Unvereinbur mit dieser 
supponierten Homorganität ist auch die Erhaltung von wi aus @-+3 und 
o+i Wohl um einigermassen eine Kollision mit diesen zu vermeiden, 
fügt Neumann hinzu, dass die fragliche Kontraktion stattfindet, „wenn 
1) Natürlich denken wir hier nur an die gemeinfranzösischen Verhältnisse. 
9) Vgl. Meyor-Lubko, Gramm, der rom, Sprachen I, $ 481.; Einführung 
un. w, $, 1796; Nyrop, Gramm. historique de la langue française, & 187. 





9 Bloi nnd Pol 487 


noch ein weiterer Vokal folgt“, Man sieht aber nicht ein, weshalb ein 
folgender Konsonant die Homorganität verringern sollte; cher hätte 
man zu erwarten, dass in gedeckter Silbe die Kontraktion leichter 
geschehen würde als in offener Silbe; das ist wenigstens der Fall bei 
der Kontraktion von@— ei zu e; und es ist auch der Fall gewesen bei 
der Behandlung, die o-+i im Wallonischen zeigt’). Ebenso unwahr- 
scheinlich wie es ist, dass c in den hier in Betracht kommenden Wörtern 
in j resultierte, ebenso unwahrscheinlich ist es auch, dass, wenn ein # 
entstanden, dieses verschwunden wäre. Fhie ist analog nach fuite 
gebildet; dass in esswier, charuier ete. à nicht auf Konto des c zu setzen 
ist, dürfte aus dem Obigen hervorgehen. 

Wenn sich nun offenbar kein Lautgesetz aufstellen lässt, nach 
welchem c in den Phonemen, die hier in Betracht kommen, in resultiert 
hätte, wie soll man dann die Fülle erklären, in denen # auftritt? Wie 
wir oben bereits angedeutet, ist in gewissen Füllen ein Einfluss von 
stammverwandten und bedeutungsverwandten Wörtern höchst wahr- 
scheinlich, ja, ganz sicher, in anderen recht gut denkbar; verschiedene 
Fälle lassen sich indessen nicht gut als auf analogischem Wege ent- 
standen erklären. Behrens ist zwar geneigt, für essuier Ausgleichung 
nach anderen Formen des Verbs anzunehmen ®), aber die Sache scheint 
ung bedenklich: die einzigen Formen, die in Trage kommen könnten, 
sind nämlich die des Präsens Konjunktivi; diese sind indessen selbst 
frühzeitig analogisiert worden, und einen analogischen Einfluss von 
ihnen her anzunehmen, hiesse vielleicht eine grössere Kraft ihnen bei- 
messen als sie jemals besessen haben. Das späte Auftreten und der 
sporadische Charakter des ÿ in diesem Worte, wie in den andern ähn- 
lieben, deutet auf eine andere Erklärung hin, und wir glauben, dass 
man sich nicht täuscht, wenn man in essuyer, charruier, detroier, loier, 
Fouyer, foiee ete., das i als einen Gleitlaut betrachtet, der auf phonetischem 
Wege zwischen den beiden silbischen Vokalen entstanden ist, Zahl- 
reiche Parallelen in dem älteren französisch sprechen fr diese Ansicht: 
loer, loier (<laudare); noer, noier (= ital. notare) ; doer, doier (<.dotare) ; 
avosr, avoier (< *advotare); aloete, aloiete; roele, roiele; rocte, royele; 
broëte, bruyete; truelle, truyelle ; chaer, chaier, choer, choier ; paele, paiele ; 
wohl auch altfr. daer, nenfr. bayer und altfr. deblaer, neufr. deblayer®); 
und andere solche Fälle mehr. In diesen Beispielen, wie auch in den 
oben mehrerwähnten Fällen, tritt das à verhältnismässig spät und 


3) Vgl. Horning, Zur Wallonischen Lautiehre. ZRPh XII, S. 255€ 

2) Eduard Schwan, Gramm, des Altfr., 3, Aufl., 8. 75. 

3) Nyrop., Gramm. historique de la Inngue frangnise, 88 279 und 600; vgl. 
jedoch Körting, Lat.-Rom, Wörterbuch 1150 und J. Ulrich, ZRPh. XXIX, S. 298. 





488 I. 0. Östberg 10 


sporadisch auf, welch letzteres zu einem Teil wohl darauf beruht, dass 
ein Gleitlaut dieser Art nur selten in der Schrift bezeichnet wird. Die 
sprachliche Erscheinung, mit der wir es hier sicher zu tun haben, ist, 
was das ältere Französisch betrifft, nur wenig studiert. Es versteht 
sich von selbst, dass der neu entstandene Laut vollkommen unabhängig 
davon ist, welcher Konsonant einmal den Platz zwischen den beiden 
Vokaleu innegehabt hat, oder ob dort jemals ein Konsonant vorhanden 
gewesen; dagegen ist dieser Laut in höchstem Grade abhängig von 
der Natur der umgebenden Vokale, da er ja bei dem Schritt von dem 
einen zum underen entstanden ist und den Übergang zwischen ihnen 
vermittelt. Für die Phoneme, die uns hier zunicht angehen, wird im 
Wallonischen und Lothringischen oft w (mnver, rowwelle)'), sonst ge- 
wöhnlich $ angetroffen. Soweit man aus älteren Belegen schliessen 
kann, sind es die Lautfolgen oë, wö, in denen ; sich zuerst eingestellt 
hat, um dann bisweilen auch auf Beugungsformen mit anderem Vokal 
an zweiter Stelle tibertragen zu werden; es zeigt dies, welche Selb- 
stündigkeit der Lant erlangen konnte, nachdem er einmal zustande ge- 
kommen. Nur selten findet sich dieses i in moderner Schreibung wieder 
(essuyer, choyer). 

Kehren wir aber nach dieser Übersicht über die Phoneme, die uns 
hier interessieren, zu pauca zurtick. Es ist klar, dass wie man aus 
auca nur 06, 50 aus pauca nur poe erhalten kann; poie muss auf 
analogischen Wege gebildet sein Die Femininform kann also nicht der 
Ausgangspunkt für poi gewesen sein, und da man, wie wir bereits 
gesehen, diese Form nicht aus paucu oder pauco erhalten kann, wird 
man zu dem Glauben leicht hingeführt, dass man es hier mit einem 
Nom. Plur. Mask. zu tun hat: zu den adjektivischen Maskulinformen 
pous im Nom. Sing., pou im Akk. Sing, poos im Akk. Plur. bildete 
sich vor der Zeit des Auslautgesetzes ein poi, das an Stelle des Reflexes 
von pauci trat, da dieser infolge der Behandlung des e vor à den 
anderen Formen des Paradigmas gegenüber zu heterogen wurde. Nach 
den Wirkungen des Auslautgesetzes wurde wiederum dieses poi durch 
Beibehaltung seines i von den übrigen Formen von paucus isoliert, 
lebte aber lange als Nebenform fort, und zu ihm wurde dann poie ete. 
geschaffen. Ein Plural als Ausgangspunkt von poi verträgt sich gut 
mit der Bedeutung und der Verwendung, die es im Altfranzösischen 
oft hat. Infolge von Wendungen, wie poi de Franceis, ist es, wie pote, 
allmählich Adverbium geworden). 


1) Vgl, Meyer-Lübke, Gramm, der rom. Sprachen I, $ 881. 
2) Vgl. Ed. Schwan, ZRPh, XII, 8. 212, 





Ein Lied des Trobadors Guilhem de Cabestanh. 


Von 


Adolf Kolsen in Aachen. 


Während Diez, L. u. W.? 76 meint, wir besässen an Gedichten des 
ITrobadors Guilhem de Cabestanh „nicht mehr als sieben“, verzeichnet 
Bartsch in seinem Grundriss unter Nr. 213,8 noch ein achtes'), das sich 
nur in einer Handschrift findet. Da dasselbe meines Wissens bis jetzt 
im Gegensatze zu den übrigen noch nicht bearbeitet worden ist, so 
glaube ich, indem ich hier das Versäumte nachhole, zu der durch diesen 
Festband beabsichtigten Ehrung unseres Sodre-Tots?) meinerseits ein 


ganz klein wenig beitragen zu können. 


B. Gr. 215, 8. 


Ha. V (Arch. 36, 439). — Das Lied ist eine aus fünf elfzeiligen 
coblas unisonans bestehende Kanzone. Sein Schema ba bb ba 5b 5a 
5b be — 5d De 5f de, wobei a—is, bier, o—enza, d—, e—ors, 
f—ais bedeutet, ist bei Maus hinter Nr. 269 einzuschieben. 


I. Ogan res qu'ieu vis Que mala merce 
‚Nom det alegrier M'a tengut Amors, 
Nim plac flors de lis £ Don mi ven l'esmais 
Ni fruits d'aiglentier. E la greus dolors. 
Ans yau mieg- ausis 
De mieg desirier IL. Be m'a tot conquis 12 
E de benvolenza; Per son domengier 


1) Über noch ein anderes aller Wahrscheinlichkeit nach von G. de Cabestanh 
herrührendes Gedicht s. den Anhang. 

2) ‚en Tuy a tans de bes, Per qu'om lo deu Sobre-Totz apellar' (P. R, de 
Toloza, MW I 137). 

I1Egan 8 for 4 fruit 11 greu. 





Adolf Kolson 


Amors, qui‘ll so fis, Per talan leugier 
Et aman sobrier 15 Qu’ieu de leis auzis 
Et estau aclis Blasm’o reproier; 
Al pejor guerrier; Mas cil del pais 
Qu'ieu ai gran faillenza 18 Son gen vertadier 
Fait, car no’l sove De sa captenenza 
Dels amoros plors, Que so qu'il fa, be 
Qu'era m’es esglais L'es grazit e sors 
Zo quem fon douzors, E voil esre frais 
Ca leis si’onors. 
II. S’els huils abelis 
Amors de primier, , D'aitan m’obezis, 
Mas li plor el vis Si mais non sofier: 
E:1 donz eossirier Volgues que] servis 
Son al cor assis, E, si trop li quier 
D’enveios mestier Lo seu gent cors lis 
Nom par malsabenssa; D'un joi plasentier 
Qu'ieu am mais de re Umil, sa valenza 
Leis don fatz clamors L’adouzis vas me 
E, can non puse mais, L'orguill; que sabors 
Die ne deslausors. M'es que tot joi lais 
Ang que'm vir aillors. 
IV. Tant jorn ai enquis 


Übersetzung. 


I. Nichts, das ich gesehen hätte, verschaffte mir heuer Fröhlichkeit 
noch gefiel mir die Lilienblume oder der Ertrag des wilden Rosen- 
stockes. Vielmehr gehe ich einher halb vernichtet von unerwiderter 
Sehnsuebt und Liebe; denn Minne hat mich erbarmungslos behandelt, 
woher mir die Unruhe erwächst und der arge Schmerz. 

IL Wohl hat Minne mich, der ich ihr treu bin, ganz als ihren 
Vasallen gewonnen und als ausserordentlichen Liebhaber, und ich bin 
dem schlimmsten Widersacher ergeben; habe ich doch grosse Ent- 
täuschung erfahren, da er sich der Liebestränen nicht mehr erinnert, 
80 dass mir jetzt zum Schrecken gereicht, was mir Wonne war. 

II, Wenn in den Augen zunächst Liebe leuchtet, so scheint mir, 
sobald die Tränen im Antlitz und die Liebessorgen (‚die holden Sorgen‘) 
im Herzen sitzen, Klage nicht Sache feindseligen Tuns; denn mehr als 


IL 14 qui elso 19 Fajcar. III 24 Amor 25 elris 26 cossiriers 27 Mson. 
IV 43 uoles refrals. V 68 ques, 





3 Ein Lied des Trobadors Guilhem de Cabostanh 49 


sonst etwas liebe ich die, über die ich mich beschwere; aber wenn ich 
nicht anders kann, tadle ich sie. 

IV. So manchmal wünschte ich mit leichtfertigem Sinn über sie 
einen Tadel oder Vorwurf zu hören, aber ihre Landslente sind hin- 
sichtlich ihres Verhaltens recht wahrhaft, so dass, was sie tut, (ihr) 
gutgeheissen und gepriesen wird, und ich will ergeben sein, so dass es 
ihr zur Ehre gereichen soll. 

V. Käme sie mir doch, wenn sie nicht mehr duldet, (wenigstens) 
insofern entgegen: Möchte sie gestatten, dass ich ihr diene, und wenn 
ich (ihr) ihre hübsche, sanfte, anmutige und gütige Person zu oft einer 
Freude wegen aufsuche, so möge ihre Trefflichkeit ihren Hochmut mir 
gegenüber mildern; denn lieber will ich alle Frende aufgeben als mich 
einer andern zuwenden. 


Anmerkungen. 


6. mieg ist „halb, einseitig, unerwidert“ wie bei Levy, Swb. II 76 
demeg „halb, unvollkommen (fig.)“. Für diese Bedeutung von mieg 
auch zwei Stellen aus Gedichten des Giraut de Bornelh, 

nämlich 242, 51 V Que sai n'es facha la meitatz; Mas de lois no n'ai 
gatge und 58 IL Mas a greu er vera fin’ amistatz, Desqu'en sofranh tota 


d'una meitatz. 

7. Dass die nämliche Adjektivform mieg des v. 6 auf beide hier 
synonym gebrauchte Substantiva verschiedenen Geschlechts, desirier und 
denvolenza, bezogen werden kann, darüber 8. Diez, Gramm. III 95. 

18, faire faillenza „Enttäuschung erfahren“; vgl. Swb. III 402, 9 
Jalhir „in seinen Erwartungen getäuscht werden“. 

28. abelhir „briller® belegt Rayn., Lex. IL 207, 7. 

25. mas „seitdem, nachdem, sobald als“ Swb. V 29, 6. — el ris, 
das zu li plor im Gegensatz stände, gibt keinen Sinn; mit Rilcksicht 
auf els huils und al cor muss wohl in el vis gebessert werden. 

26. douz sind dem Dichter die cossirier; ebenso behauptet er in 
“Gr. 213, 6 E ges maltrait no mi fan espaven, . . . Tug li maltrag mi 
son joy e plazer (MW. I 109). 

29. malsabensa hat bier die von Levy, Swb. V 72 als fraglich ver- 
merkte Bedeutung von malsaber 3) „Äusserung des Missvergnligens, 
Klage*. 

88, deslausor „Tadel“ fehlt noch in den Wörterbichern, 

‚34. ant „so mancher“, s. Appel, Chr, 1, 52; 2, 14, 16. 

42. Für sors „eleve, relevé, exalt6“ weiss Coulet, Montanhagol 
8. 66, Anm. 11 nur ein sicheres Beispiel anzuführen, Hinzuftigen liessen 





492 Adolf Kolsen 4 


sich ausser unserer Stelle noch einige Belege, in denen sich sors von 
G. de Bornelh ebenfalls als Reimwort verwendet findet: 242, 29 IV 
Mas Torgolh, S’ewlh sobredeman, Abais l'avinens cors gentils Ab merce, 
c'aissi m'aura sors, 82 IV. Tan es lo meschaps sors und 62 VII Que 
cel que pogr'enans Far a l'autre socors, Se tenia per sors. 

43. frais steht im Reime statt frait, wie auch frais nach Erd- 
manvedürffer, Reimwörterbuch S. 82 statt érait vorkommt, — Zu der 
Bedeutung des Wortes frais „ergeben, gefügig, sanft“ vgl. Swb. III 588 
franher 1) „jms. Sinn brechen, sich gefügig machen“ und im Lex. 
rom, III 388, 1, 20 refranher ,tempérer, adoueir“; in demselben Sinne 
begegnet frach G. de Bornelh 58 II Meus es lo dans Quit fora frachs 
€ francs e fis, Sim consentis Que l'esperans el bels semblans Me fos 
durans, 

45, obezir „nachgeben, entgegenkommen*; auch nfr. obéir hat noch 
die Bedentung „nachgeben“, 

49. querre ale, de „jd. wegen etw. aufsuchen“, wie bei Levy, Swb. 
111 19, 4 enguerre alc. de „jd. um etw. bitten“, 

50. Auch Bertran de Born (ed. Stimming! Nr, 15, 5) spricht von 
dem cors . .. humil . . . e plazentier der Geliebten. Die attributiven 
Adjektiva plasentier und wmil werden hier durch d'un joi von ihrem 
Beziehungsworte getrennt ; ähnliche Erscheinungen bespricht Stimming, 
B. Born’ zu 42, 18 und Schultz-Gora, Altprov. Elementarbeb, $ 212. 

53. Der Diehter will sagen, andern gegenüber lege seine Dame 
stets Sanflmut, Leutseligkeit und Trefflichkeit an den Tag, während 
sie sich ihm gegenüber hoehmütig benehme; nennt er sie doch deshalb 
im v. 17 schon seinen pejor guerrier. Man vergleiche dazu den Vor- 
warf, den die Comtesse de Die ihrem amie macht, B. Chr 75, 18: 
Mi faits orgoil en digz et en parvensa E si et francs vas totas autras gens. 


Anhang. 


In einer Fussnote zu Diez, L. und W.2 76 weist Bartsch nicht nur 
auf dus hier nunmehr edierte achte Lied des Guilhem de Cabestanh 
hin, sondern ausserdem noch auf „vier Lieder, bei denen die Autor- 
schaft ganz unsicher ist“ Zu diesen im Grundriss hinter Nr. 213 ver- 
zeichneten Gedichten gehört auch Gr. 242, 7 Al plus leu qu'eu sai far 
chansos. Ist nun dieses Lied mit den Hes. CMS Va Giraut de Bornelh 
oder mit ADIK Guilhem de Cubestanh zuzusprechen? 

Die Attribution von ADIK ist nach Grosbers Ansicht (Rom. 
Stud. 11, 668) „fulsch“; er entscheidet sich also für G. de Bornelh als 
den Verfasser des Gedichtes, indem er allerdings S. 412 voraussetzt, 





5 Ein Lied des Trobadors Guilhem de Cabestanh 493 


dass die Hs. H, in welcher das Lied anonym steht (s. Arch, 34, 389 und 
Stadj 5, 481), es gleichfalls Giraut zuschreibe. Auch in der nur den 
Anfangsvers enthaltenden Hs, N* steht es unter Girauts Namen; dass 
indes dieser Attribution nur ein geringer Wert zukomme, geheint mir 
aus Pillets Ausführungen, Arch. 101, 133 hervorzugehen. 

Zur Behebung der seinen Ursprung betreffenden Zweifel gibt uns 
‚dus Gedicht selbst, nach Form und Inhult betrachtet, mehrere Gründe 
an die Hand, welche meines Erachtens für Guilhem de Cabestanh als 
Verfasser ausschlaggebend sind: 

1. Das Schema des Gedichtes ist Sa 7b 8a Tb 8e 8d 8e 8e 
8d. — Die Reime d sind fezes aprezes, pres volgues, estes mires, prezes, 
tarzes, des colgues, plagues preies, pres irlandes, nasques; mithin reimen 
hier offenes und geschlossenes e mit einander. Kann aber ein Gedicht, 
in welchem das der Fall ist, von einem Giraut de Bornelh herrühen, 
der in einem und demselben Liede, in 4 und ebenso in 16, gleichzeitig 
#s- und es-Reihen und in 74 er-, ers- und #r-Reiben in untadeliger Weise 
durchführt‘)? Als Limousiner würde er auch die Reimregeln nicht so 
arg vernachlässigt haben. Bertolome Zorzi, der, wie Levy in seiner 
Ausgabe des Dichters $. 39 zeigt, Reimsilben mit g und e unterschieds- 
los verwendet, war ein Venetianer, und der Dichter des Senher 
n'enfantz (BGr. 461, 219), der veil mit cadeil, pareil reimt, wird nach 
Tobler, Sitzungsberichte der Berliner Akademie von 1900, XVII, 1 ein 
nKatalane gewesen sein“, Nach der provenzalischen Lebensnachrieht 
war nun Guilhem uns gentils castelas del comtat de Rossilhon qu'es del 
rei d'Aragon e que confinava con Cataloingna e con Narbones, und 80 
wird er auch seiner Herkunft gemäss eher für jene ungenauen Reime 
verantwortlich zu machen sein?) als der Reimktinstler aus Limousin. 

2. Wie Guilhem seine Gedichte Gr. 213, 3 und 5 Raimon von Rous- 
sillon gewidmet hat, dem besten seiner Freunde, der en val mais (MW 1, 
112), so ist auch Gr. 242, 7 in fünf von neun Handschriften®) an 
Herrn Raimon gerichtet, que m'es del cor plus pres. Von den zahlreichen 
Gedichten Girauts ist keins einem Raimon zugeeignet. 

3. In der Tornada entbietet der Dichter dem Gönner seinen Gruss 


4) Ein Reimfehler wie derjenige in 242, 76 I Mas sim rendgs Segon mo 
servir merces ist sicherlich nicht ursprünglich und durch Einführung von feses 
für rendgs leicht zu korrigieren. 

2) Allerdings ist Af plus leu wohl eins der ersten Lieder Guilhems, der 
dann, vielleicht von Kunstgenossen aufmerksam gemacht, in spätoren Gedichten 
Fehler, wie sie hier vorkamen, geflissentlich vermieden haben mag. 

8) dir an Raimon C, a Raimon 1, a Raimen X, an R, Ma (dir an $9, diras 
4 AR, diras lim D). 





44 Adolf Kolsen 6 


und moldet Ihmt eu cut Malleon domesgar Plus leu d'un falcon irlandes 
(Mallem AUDIK, malleo 8%, maleon M, al deon R, a leis a). Wie 
nun In dem Geleite En Raimon, la beleza El bes qu'en mi dons es Wa 
sal lansat e pres BOhr 82 dem Yreunde gegentiber die Geliebte er- 
wähnt wird, so soll auch hier gewiss nicht von dem Bezwingen eines 
Obnnors Malle oder von der Unterwerfung einer der Ortschaften dieses 
Namenn welten» den Trobadors die Rede sein, sondern von dem Bändigen 
der spröden Angebototen. Vielleicht weist R das Richtige auf, und es 
Int stuti don don Schreibern niher liegenden Malleon, das sich auch 
wolnom Urprunge (malum leonem) nach für den hier angewendeten 
Vorgleloh oder ein Wortspiel gut zu eignen schien, n’Aldeon zu lesen, 
Don Namen nelner Geliebten empfahl Guilhem den Nengierigen auf 
olnom Taubendttig zu suchen, wo sie ihn ohne Fehl geschrieben finden 
wollten‘), Dienen Kätwels Lösung erwartete Diez, L. u. W.2 78 von den 
Naturkennorn; vlolleicht liegt sie nun viel näher als er dachte, und es 
Int une von don Alas de colon*) der betreffende Name Aldeon einfach 
ubsulonen®). Gosotzt aber, es käme doch Malleo als wirklicher Name 


» E st volets qu'ou vos diga son nom, 
‚In non trobares alas do oolom 
On no trovots eserig sonos falhenza, 
Mais an leler 6 möster oognoscenza, 

(Hffer, Der Trobador G. de Cabestanh, S. 48.) 
letute dem Horausgeher „unverständliche* Vers ist vielleicht zu lesen Mas 
(mV) Inner en monstre convissensa, aber mit Erlaubnis (oder bei Gelegenbeit) 
kch davon Kenntnis, was er daun hier durch Nennung des Namens getan 

Hüffor S. 58 die das Rätsel enthaltende Stropbe wegen 
der vorbergebenden 4 codlas unisonans abweichenden Vers- 
erklärt, was auch Bartsch in seiner Anmerkung zu Diez, 

78 wiederbelt, s0 sei daran erinnert, dass Guilhem sich ähnliche Ver- 
bat zu Schulden kommen lassen: die beiden Geleite MW L 115 
vorletate Strophe an und nicht an die letzte, md dumeibe 
1 LS in den Reimen auf és Einen neuen triflägen 
kohtbeit jemer Strophe wände zum aber die Lisung des scie 
Niels dund die Erwibauzg des 12 errzizmdes Nanens ir einen 
Geddes Gelbe Deuadrisgee greigere win 

À Neben anlomp wel colem bagegaet auch die Form ulm; = A Ben ed 
Saming), S RES Zelte L Qher das af. mm a Gudnfur- 

D Le das Gadiche Ai plus Ana dei Leltweiken des Beimım rue remis, 
ae wor EN gummandea sei mise ud das ar Gr Tertendikrel tèrwesemée 
mod wor Jena me wän dre Beam dre Name dur geliedum Dame indieikt 


337 


I 
{sl 





7 Ein Lied dos Trobadors Guilhem de Cabestanh 495 


oder als senhal der Geliebten in Betracht, so könnte man sich auch 
die dieses Wort bildenden Buchstaben auf den alas de colom zusammen- 
suchen, — Ist aber das Rätsel echt (s. d. Anm. ]) und seine Lösung 
richtig, so wäre auch das ein Beweis daftr, dass Guilhem das die 
Lösung enthaltende Gedicht verfasst hat. 

4. Schon Hüffer weist S. 56 seiner Ausgabe des Trobadors darauf 
bio, dass, wie in Guilhems Gedicht IV (MW 1, 112) auch in dem Liede 
Al plus leu ein Wechsel zwischen achtsilbigen Zeilen mit männlichem 
und sechssilbigen (soll heissen: siebensilbigen) mit weiblichem Schluss 
stattfinde. 


5. Die Veranlassung, Gr. 242, 7 Giraut de Bornelh zuzuschreiben, 

lag wohl in der grossen Ähnlichkeit der Anfangsstrophe des Liedes 

. mit den Eingangsversen von Girauts Gedicht 11, Hier und da wird 

nämlich die Absicht geïussert, ein leichtes Lied zu verfertigen, und die 

Befürchtung ausgesprochen, es etwa nicht zustande bringen zu können 

wegen der Schwierigkeit etwas zu dichten, was alle ohne weiteres ver- 
stehen und lernen könnten. 

Von diesen Gründen dürften schon einige gentigen, betrefis der 
Urheberschaft des Liedes Gr. 242, 7 die bisher vorhanden gewesene 
Unsicherheit zu beseitigen und den Has. ADIK den Vorrang den übrigen 
gegenüber einzuräumen. Auch Huffer hätte das Gedicht, wie aus seiner 
Bemerkung S. 30 hervorgeht, sicherlich schon allein um des zweiten 
Argumentes willen, wenn es sich ihm dargeboten hätte, für seinen 
Dichter Guilhem in Anspruch genommen. 

Jedenfalls wird nun das Lied A/ plus leu in meiner Ausgabe der 
Werke Girauts keinen Platz finden; vielmehr soll es von mir als Ge- 
dicht des Guilhem de Cabestanh an anderer Stelle besonders heraus- 
gegeben werden. 





Einige unedierte Jeux-partis. 
Von 


0. Schultz-Gora in Königsberg i. P 


Nachdem ich im vorigen Jahre in „Bausteine zur romanischen 
Philologie“ (Mussaflaband) vier Jeux-partis aus den vatikanischen Hand- 
schriften fund. reg, Christinue n° 1490 und 1522 (R', R?) veröffentlicht 
habe, möchte ich hier sieben weitere, m. W. bis jetzt noch nicht edierte 
Partures aus denselben Handschriften vorlegen. Fünf von ihnen sind 
Unica, nämlich 1, IH, IV, V, VI, und zwar sind I, III, IV, V nur in 
R? erhalten, wo sie fol. 167a—b, 164d—165n, 168c—169a, 162b—e 
siehen, während VI uns nur in R' fol. 1560c—157a überliefert ist). Die 
Parturell wird ausser von R! fol. 140b—dnoch vonder Arraser Handschrift 
‚gebracht, deren Lesarten mir nicht zur Verfligung stehen. Die Parture VII 
findet sich sowohl in R! fol. 1651d—152b als auch in R? fol. 1661—b; 
gemäss dem im Mussafiabande über beide Handschriften Bemerkten 
habe ich R? zugrunde gelegt und von R! die Sinnes- und Dialekts- 
varianten verzeichnet. Sämtliche sieben Jeux-partis sind bei Raynaud, 
Bibliog. d. chans. frang. unter n° 1122, 1744, 1518, 101, 1280, 958, 
1825 richtig aufgeührt. — Von dem Jeu-parti I ist in der Histoire litte- 
raire XXIII, 756 die Rede; auch wird es von Gröber im Grundriss II, 
1, 8. 963 erwähnt. Das Thema der Parture III wird von Louis Passy 
in der Bibl. de l’ée. de ch. XX, 330 kurz angegeben, ferner werden 
ebenda S. 23, 26 von V die ersten vier Verse und V. 19—24 unter 
Angabe des Themas mitgeteilt, weiterhin von IV die Fragestellung, 
V. 31—6 und 60—4 (ib. S. 27-8), von VI die beiden Verse 9—10 
(ib, 8. 29) und von VII die Fragestellung und V. 29-30 (ib. S. 33). 
Sehliesslich sei noch bemerkt, dass die Oxforder Handschrift auch den 
Wortlaut des Themas von VII (in recht übler Gestalt) verzeichnet 
(Archiv 98, 370). — Der Umstand, dass die Parture I ungleiche Strophen- 


1) Ich bemerke nachtrüglich, dass VI auch noch in der späten Hs. Bern* 
steht (8. Schwan im Ltrbl. A 66). 
Romanische Forschungen XXIII. 32 





498 ©. Schultz-Gora 2 


zahl aufweist, lässt noch nicht den Schluss zu, dass sie etwa nicht 
vollständig überliefert sei, denn auch sonst begegnen zuweilen Jeux- 
partis, in denen die Streitenden nicht gleichmässig zu Worte kommen, 
z. B. Mützner, Altfrz. Lieder n° XLII, XLIV, Scheler, Trouveres 
belges II, 125, 158, R? fol. 152a'), vgl. für das Provenzalische Selbach, 
Das Streitgedicht in der altprov, Lyrik S. 97; falls mich meine Be- 
obachtung nieht täuscht, scheint dies am ehesten einzutreten, wenn der 
erste Interlokutor weniger eine dilemmatische Frage stellt, als vielmehr 
um einen conseil bittet und fragt, was von zwei Dingen er unter be- 
stimmten Verhältnissen tun solle. Es ist das auch verständlich, indem 
eben derjenige, welcher gefragt hat, in einer letzten Strophe erklärt, 
wieer sich dem empfungenen conseil gegenüberstellt und was er zu fun 
entschlossen ist. So verhält sich die Sache auch in unserer Parture I. 

Die beiden ersten Jeux-partis, von denen ne I etwas an den pro- 
venzalischen Strophenwechsel von Aluisina Iselda und Carenza erinnert 
(Prov. Dichter. $, 28), können deshalb ein besonderes Interesse beanspruchen, 
weil hier je zwei Damen miteinander streiten, Nach Raynaud, Bibliogr. 
zu urteilen, gübe es nur eine nordfranzösische Dame, die an einer 
Parture beteiligt wäre, nämlich die damoisele Sainte des Prez, welche 
allein im Autorenregister bei Raynaud aufgeführt ist; es kommen nun 
aber ausser der dame de la Chaucie noch dame Maroie (Marote) und 
dame Margot hinzu. Über diese Verfasserinnen weiss ich wenig genug 
zu sagen. Sainte des Prez und die Dame de la Chaucie werden von 
der Hist. littér. XXII, 756 und von Grüber, Grundr. II, 1, $. 963 der 
Picardie zugewiesen. Die Maroie ist wahrscheinlich mit der Maroie de 
Dregnan de Lille identisch, von welcher nach Raynaud, der irrtümlich 
Dregnan schreibt (1, 241), eine Strophe in Pb’ und Pb}! erhalten ist 
s. n° 1451, und welche von Andrieu Contredit d'Arras in einem Liede 
gefeiert wird, siche Reinhold Schmidt, Die Lieder des Andrien Contredit 
d'Arras S, 49°): Dregnan, oder, wie es bei Contredit heisst, Dergan 
entspricht nach Gröber I. e. 964 und Schmidt $. 6f. dem vlämischen 
Dringham, einer Burg, die, wie letzterer bemerkt, „vor den Mauern der 
Stadt Lille liegt“, In der Margot haben wir wohl dieselbe Margot zu 
erkennen, welche nach Gröber |, c. $. 957 in n° 8 (Bretel-Cuvelier) 


1) Die Parture Porrin d'Angecort — Graf von Anjou, welche auch nur 
fünf Strophen aufweist (Jenuroy, Mél, d'anc. pos. lyr. p.48; Steffens, Die Lieder 
von Perrin d'Angicourt S. 501), kann nicht ohne weiteres hierher gezogen werden, 
da Perrin in der fünften Strophe sich für besiegt erklärt. 

2) Sie wird im Geleit Marote genannt, was zu dem Marote in V. 80 und 
5% unserer Parture IL stimmt, während der erste Vers derselben Maroie im Reime 
aufweist, 





3 Einige unedierte Jeux-purtis 499 


und n° 916 (Bretel-mestre Jehan) als Schiedsrichterin angerufen wird. 
Die erwähnten Namen bürgen uns einigermassen daflr, dass wir es 
nieht mit fingierten, von einem Manne verfassten Partures zu tun haben. 
Auch in einem weiteren zwischen zwei Damen gewechselten Jeu-parti 
aus der Oxforder Handschrift (Ruyn. n° 1962; Archiv 98, 301) wird 
eine derselben mit Namen genannt: Lorete, während in zwei Partures 
derselben Handachrift zwischen Rolant und einer Dame (Rayn. ne 1074, 
1054; Archiv 98, S. 353, 379), sowie in einer weiteren zwischen Pierrot 
und einer Dame (Rayn. n° 878; Archiv 98, 378) kein Name erscheint 
und daher zweifelhaft bleibt, ob die Beteiligung nicht eine supponierte 
sei, und schliesslich das Jeu parti zwischen einer Dame und einem ami 
(Rayn, ne 365; Archiv 41, 847; 98, 378) wohl sicher fingiert ist’). 

An den Partures III—VII sind Jehan Bretel, Grieviler (eigentlich 
Jehan de Grieviler) und Pierrot de Neele beteiligt”) und zwar Bretel, 
der Prince du Puy, an allen, mithin sind dieselben vor dem August 
oder September 1272, wo Bretel starb, verfasst worden, Für Grieviler 
und Pierrot von Neele, die bekanntlich ebenfalls dem arrasischen 
Dichterkreise angehören, sei auf Gröber, Grundr, II, 1, 8. 958 und 
auf das von mir im Mussafinbande Gesagte hingewiesen. — In der 
Parture IV werden als Schiedsrichter Sire Audefroi und Dragon an- 
gerufen. Über den letzteren habe ich gleichfalls am angeführten Orte 
gesprochen, Was Audefroi betrifft, so ist derselbe wahrscheinlich identisch 
mit demjenigen Audefroi, welcher in R!, R? mit Bretel zwei Spiele teilt, 
n° 664 und 1850 bei Raynaud, der diese Nummern im Autorenregister 
unter Audefroi nieht angibt; ferner sendet Bretel ein Lied an ihn, 
n° 1355 (nicht aber auch n° 1091, vel. Gröber Le. S, 958), und 
desgleichen Mahieu de Gant eines (n° 1810; Scheler, Trouverer belges 1, 
134); weiterhin wird er zusammen mit Dragon nicht nur in dem Jeu- 
parti Bretel-Grieviler n° 668 (Grüber, Le. 8. 967), sondern auch in drei 
anderen unedierten Partures Bretel-Grieviler aus R!, R?, nämlich n° 862, 
1034, 1825, zum Schiedsrichter ernannt und erscheint ausserdem noch 
als Schiedsrichter in der Parture Grieviler-Bretel (n° 899), in einer 
weiteren Pierrot-Bretel (n° 297) in der Handschrift von Siena, und 
schliesslich in der unedierten Parture Bretel-Jehan de Vergelai (n° 669). 


1) Es ist gerechtfertigt, wenn Raynaud in diesem Falle keinerlei Andeutung 
von der Verfasserschaft einer Dame macht, nicht aber in den fibrigen Fällen, 
um so weniger, als er doch bei einem Iyrischen Gedichte, in welchem eine 
Dame spricht (ne 517) ein D. (= dame) hinzufügt und auch Dame (une) im 
Antorenregister aufführt, 

2) Wenn Passy 1. c. 83 die Parture VII als anonyme à Grieviler bezeichnet, 
#0 hat er die Überschrift in P? Bretiax a Grieviler nicht borllcksichtigt. 

32% 





500 0. Schulte-Gora 4 


Die bier dargebotenen Jeux-partis dürfen wohl zu den interessanteren 
gerechnet werden; die Themata sind freilich in einigen derselben 
wunderlich genug, allein auch dabei bekundet sich die Gewandtheit der 
arrasischen Dichter auf ergötzliche Weise, 


I. 
Sainte des Prez a la dame de la Chaucie. 


ue ferai je, dame de la Chaucie, 
s'il est ensi c'on me requiert m’amour? 
Conseilliez moi par vostre courtoisie 
el quel des -JL- j'avrai plus grant honnour: 
ou ce que je lesse a celui tout dire 
sa volente, ou ancois l’escondire. 
Par fine amour loez m'ent le meillour, 
amoisele, de la moie partie 
vous loe bien et pour vostre valour 
que vous vueilliez souffrir que cil vous die 
sa volente sans lui metre en errour, 
qu'en lui olant porrez vous bien eslire 
se il vous plaist l'otroi ou le desdire, 
et si savrez s'il dist sens ou folour, 
ame, c'est voirs, mes fame ne doit mie 
home escouter, ains doit avoir paour 
qu'ele ne soit a Noir engignie, 
quar home sont trop grant losengeour 
et leur raisons sevent tant bel descrire 
qu'en eulz ojant puet a cele souffire 
chose, dont tost cherroit en deshonour, 
‚amoisele, poi est de sens garnie 
fame qui chiet pour parole en freour 
d'omme, #'il n'est cheuz en frenesie. 
Bien escouter donne sens et vigour 
de bel parler; ci a bele mestrie. 
Ja pour oïr homme n'iert fame pire, 
sel ne se veult obeir a folour. 
ame, bien voi tost seriez otroie 
80 a home oïr, se veniez a ce tour, 
mes, se Dieu plest, je n'iere ja moquie 


9 ute valor. 





Einige unedierte Jeux-partis 501 


d’omme vivant ne de nuit ne de jour, 

quar de bien fait sevent il tost mesdire. 

Pour ce les vueil au premier desconfire 
35 si que nulz n’ost a moi fere retour. 


IL. 


e vous proi, dame Maroie, 
que respondes contre moi. 
Une dame simple et coie 
est bien amee de foi 
5 et ele aime bien ausi, 
che sachies vous tout de fi, 
mais chil est de tel maniere 
qui l’aime que sa proiiere 
n'ose pas gehir 
10 et si ne puet avenir 
ke ja li fache savoir; 
s'or me volies dire voir: 
s'en doit ele descouvrir, 
u ele s’en doit taisir? 
15 ame Margot, bien vauroie 
droit jugier, sans estreloi. 
Puis q’amours si les maistroie 
qu'il aiment bien ambedoi 
de cuer loiaument, je di: 
20 se chil n’a le ouer hardi 
de dire que il l'ait chiere, 
pas ne doit chele estre fiere, 





1 Einige unedierte Jeux-partis 503 


’amours ne savez -I- troie, 
dame Margot, tres bien loi. 
Chele est fole qi monoie 
prent pour faire a li dannoi, 
75 car point n’a d'amour en li; 
mais qant doi cuer sont saisi 
d’amours qi n’est losengiere, 
bien est cose droituriere 
dire son plaisir 
80 a son ami par desir, 
ains c’on kieche en desespoir. 
Miex vient en joie manoir 
par proier q’ades langir 
par trop taire et puis morir. 


II. 
Bretel a Perrot. 


ierrot de Neele, amis, 
P or me dites verite: 
se vous aviez vo cuer mis 
en dame de grant biaute 
5 qui un autre amer vausist 
et elle vous requesist 
que souffrissiez qu’ele un seul an l’amast 
et vous feist feute et jurast 
qu’aprez cel an de lui amez seriez, 
10 je vous demant se vous l’otrieriez. 


Qire Jehan, mon avis 





0. Schultz-Gors 


trop vous tenroit en vilte. 
Cil fait miex qui l'escondist, 
quar ja tant qu'ele vesquist 
ne seroit jour qu’ele ne s'en moquast, 
et si seriez un an tout plain a gast 
pour autrui preu, dont trop honteuz seriez, 
et ne savez se lan passe verriez. 


iaux sire, li escondis 
m'i nuisist, quar tout son gre 
perdisse, de ce sui fis; 
et s'ele eust volente 
d'autrui amer, n’en feist 
riens c'on li contredeist, 
ains cuit tres bien que ele plus l'amast 
ne ja de ce mon cuer ne s’apesast. 
Le bien d'amours n'iert ja si atargiez, 
quant fin euer l’a, qu'il ne soit bien puiez. 


ierrot, eil est molt sougis 
au jeu qui donne le de, 
et eil qui premiers a pris 
ne se repent, c’est prouve, 
Qui a son mal s'obeist 
faulz est, trop miex li venist 
que sans son gre domagier se lessast, 
pour eschiver c’on ne li reprouvast; 
et d'autre part valent miex, ce sachiez, 
uns nues sollers que -Il- paire de viez. 


suns homs entrepris 
de dete n'avoit trove 
ne arree ne porquis 
paiement a jour nomme, 
miex venroit c’on li souffrist 
jusque a un jour c'on meist 
que li quoitier si qu'il se destornast 
quar s'uns prodom savoit c'on li paiast 
au chief d’un an, s'en seroit il tous liez. 
60 Vies dette est bonne et nouviax malans griez. 


46. le. 49. se. 60, vieux. 





Einige unedierte Joux-partis 


IV. 
Bretiax a Grieriler. 


À de Grieviler, -II- dames sai 

qui font samblant d'amer a leur amans, 
Li uns des -II- veult aler sans delai 
jouster a Gant, moult en est desirans, 
mes sa dame li devee et desfent; 

et li autre fet le commandement 

au sien ami, qui point n'i veult aler, 

qu'il ne laist mie que il n’i voist jouster; 
la quele aime le sien plus eorieument? 


ire Jehan, le voir vous en dirai 

mien ensient, ja n'en serai mentans. 
Cele a assez le euer plus fin et vrai 
qui son ami retient par ses commans, 
quar en jouster a moult d’eneombrement. 
Cele fait bien qui pas ne li consent; 
elle doit bien son ami destourner 
d’un grant peril, s'ele li voit entrer, 
Je di que eele aime plus vraiement. 


ehan, ja ee ne vous otrierai. 
20 ,J Cele qui veult qu'il soit preus et joustans 
li fait assez plus seignori essai; 
pour ee di je que s’amour est plus grans, 
et elle l'aime pour son avancement. 
C'est droite amour; cele aime povrement 
qui le retient, quar on ne doit amer 
fors pour vaillance en son ami prouver. 
Jolivete tient amours en jouvent. 
ire, sachiez que ja ce ne crerai. 
Cele qui est son ami retenans 
aime assez miex, si le vous mousterrai: 
euer amoureus est tous jours desirans 
Wesire avenue ce qu'il aime loiaument. 
Tele amour est sans soupeconnement; 
mes on puet bien en l'autre mal noter: 
35 l'en puet euidier qu’aillours soit son penser, 
ou elle veult faire tont son talent. 


5, dame fehlt. 33. soupocounement. 





11 


10 


15 


25 





Einige unedierte Jeux-partis 507 


de ce qu'il a de sa dame joi, 
ou li vantans qui a joie a failli? 


ire, puis que de m’amie 
mon voloir acomplirai 
et puis si m’en vanterai, 
laidement l’aurai traie 
sans ja 8’onnor recouvrer. 
Cil vault pis aa droit conter 
qui d’amors got et puis s’en vante ausi 
que li vantans qui sans joie a servi. 


pes a ceste fie 
pou sachant veu vous ai. 
Joie d’amours fait tant gai 
le cuer que c’est faerie 
que nulz qui got set celer; 
mes cil qui ne set trouver 
de quoi se vant et dont le fait, je di 
qu'il mesfait plus, quar en vantant menti. 


ire, c'est droite folie 
de bourder a loi de gai, 
mes plus doit avoir cuer vrai 
et celant qui cortoisie 
prent d’amors, bien l'os prouver. 
Menconge ne puet durer, 
mes cil a bien sa dame et lui trai 
qui met en mal le bien qu’il a senti. 


\rieviler, mieulz se eunchie 





0, Schultz-Gora 


qui s'amour fait diffiamer; 

il rent contre douz amer, 
quant son deduit fait avoir vilain eri, 
quar li voir gas sont li plus anemi. 


VI. 
rieviler, del quel doit estre 
li maris plus angoisseus: 
u qant se feme a le prestre 
mis jours -IIII- u -III- u -II- 
d'a li parler par nuit priveement, 
mais il set bien k’encor del tout li ment, 
u qant il set c’une fois l’a baisie 
sans plus n’aine plus ne fu de lui proie? 
i que doi Saint Silvestre, 
sire, tel ju sont honteus 
a mari, mais trop peestre 
est feme qui son espeus 
fait si grant tort que le baisier consent; 
plus li mesfait en cel atouquement 
que s'ajorne avoit toute sa vie 
le prestre et puis menti cascune fie. 


rieviler, hom qui set estre 
et counoist ju perilleus 
euide avoir kauche senestre 
de sa feme, s'ele est teus 
K’ele ait mis jour, kar s'ele le fait lent, 
se pense il que recevra couvent. 
El baisier n’a fors œuvre coumenchie, 
mais au jour metre est presque parfurnie, 
retel, par le roi chelestre 
li baisiers est plus douteus. 
Cil est el chemin a destre 
de faire le ju hideus, 
qui puet baisier et on ne li desfent; 
il doit enidier k'il fera son talent. 
Mais qui met jour et tout ades fausnie, 
bien doit sambler que che soit mokerie. 


46. rent cont ountre, VI. 12. 7 für est. 14. on. 22, gen la En reura ce. 
31. fausuie. 





43 Einige unedierte Jeux-partis 509 


pm quant buis u fenestre 1} 
J treuve ouvers li amoureus, 
35 il est lues entres en l’estre 
celi dont il est sougneus 
pour sa promesse, et, quant puet, il le prent. 
Tant va li pos a l’eve qu'il pourfent. 
Li maris doit avoir plus de haskie 
40 de tel peril que de le baiserie, 


Sg” parole campestre 
dites; asses plus grevens 
est li baisiers, ne puet estre 
cheles en point; c'est li deus 
45 ki le mari doune le mautalent: 
d’estre wihos a ja coumenchement. | 
Mais el jor pris n'a c’un pau de folie; 
bien s'en puet on partir sans vilonie, 


VII. 
Bretiax a Grieviler. 


| 

| 

{| 

Arieviler, dites moi voir; ii 
| 

| 

| 

| 





le quel euidiez vous sans faille 
qui miex vaille 
pour ami faire valoir 
et vivre a mains de bataille: 
ou qu’il faille 
a sa joie recevoir 
pour paour de percevoir, | 
ou qu'il goe en percevance, 








Einige unedierte Jeux-partis 


c'autre erbaille 
i vient par mauves terroir, 
55 Amours pert bien sa semaille 
en l'entraille 
dont le euer veult decevoir. 
On deyroit celui ardoir 
qui met a deshonmorance 
60 ee qu'il aime par sumblance, 


Anmerkungen. 


1, 5-6. Sainte des Proz führt so fort, als ob sie vorher gesagt hätte: 
„welches von beiden soll ich vorziehen?“ 

9, le. Auch auf fol, 159a begegnet in R? eine erste Person Sing, Prüs, 
mit analogischem e: prie (Sire Jehan Bretel, conseill vous prie), wenigstens 
möchte ich hier prie nicht als pri je auffassen, 

14. dist sehe ich als 3. Sing. des Präsens an, welche Zeit durch den 
Zusammenhang verlangt wird. Da + vor wahrscheinlich schon verstummt war, 
so beruht das s hier wie in escondist (III, 25) wohl auf umgekehrter Schreibung, 
hervorgerufen durch die Perfektform dist, wie ja denn auch im Part, Perf, die 
Schreibung dist begegnet, 8. Zwei altfranz. Diehtungen 8. 117 V. 162 

20. Godefroy gibt im Compl, unter soufire nicht die Bedeutung „gefallen“ 
an, welche hier erfordert wird, obgleich schon Burguy sie verzeichnet und 
Scheler im Glossar zu Froissart oft belegt hatte. 

26, mestrie. Der Reim verlangt oinen Ausgang -ire, doch ist mestire männlich, 

28, se halte ich hier wie in III, 45 für einen ethischen Dativ. 

#4. au premier „gleich am Anfang“, „von vornherein®. Godefroy gibt nur 
zwei Bolege aus dem 15. und 16. Jahrhundert, 

I, 12. „sngt mir“, „urteilt“ oder „frage ich“, das sich leicht aus dem 
Zusammenhange ergibt, ist nicht besonders zum Ausdruck gekommen. 

14. Über die Erscheinung, dass bei dilemmatischen Fragen das zweite 
Glied in der Form vines Behauptungsatzes auftritt, haben Tobler VB. 1°, 25, 
Alfred Schulze, Fragesatz 3 165 und Ebeling in den Tobler-Abhandlungen 
8. 345 gehandelt. 

82—3, „warum sollte sie sich 80 erniedrigen*? Godefroy belegt die Form 
aeeillier neben ariler und avilier, doch wird das Ursprlngliche in der zweiten 
Silbe ein ie sein, das auch im Chevalier as -II- espoes begegnet (s. Ausgabe 
von Foerster S. XLIV). 

38, Auch fibertragenes fais begegnet im Plural. — Es lässt sich schwer 
entscheiden, ob bei dem häufigen amours ein Nominativ-s in den Obliquus ein- 
gedrungen sel, oder ob nicht, wie schon Diez Gr. I, 6. Anm. meinte, der 
Ploral sich in den Singular eingemengt habe; jedenfalls überrascht es, wenn 
Leo Wiese in seiner Ausgabe der Lieder des Blondel de Nesle $. 101 Anm. 1 


54. erolst R!. 57. li euers v. decheuoir R'. 58. chelui R', 59. ades houne- 
ranche R'. 60. con q. a. p. samblanche Rt. 





47 Einige unedierte Jeux-partis 513 


88, s'apesast — #’apaisast, 

41-2. Wenn ich recht verstehe, heissen diese Verse: „derjenige ist dem 
Spiel sehr unterworfen (d. b. hat weniger Chancen), welcher den Würfel her- 
gibt“ d. h. welcher den anderen anfangen lässt; vielleicht bestimmte der An- 
fangende die Art des Spiels, wenigstens wäre dabei ein gewisser Nachteil flir 
den zweiten Spieler denkbar, Jedenfalls verbietet es der Zusammenhang, dem 
estre sougis au jew den Sion „dem Spiel ergeben sein“ zuzusprechen, den es 
unzweifelhaft in einem anderen Jen-parti in R! fol. 170a (unediert) hat: Ferri, 
li gius de hazart a qui vous estes sougis vous a fait si droit musart . . . 

48. 8. Ann. zu V. 16. 

45. 8. Anm. zu 1, 28. 

57, li für li begegnet zuweilen in R*, z. B, fol, 1694, — si qu'il se des- 
tornast „so dass er sich abwenden würde“, d. h. überhaupt nicht zahlen würde, 

60. Vgl. wies dete aïde in den Proverbes au vilain ed. Tobler no 29 V, 7. 

IV, 1. Der Vers hat die Cäsur nach der sechsten Silbe, ebenso V. 42. 

6. % bekannter pikardischer Nominatiy, der auch V. 51 wiederkehrt. 

8, Der epischen Cäsur kann man dadurch aus dem Wege gehen, dass man 
pas flir mie einsetzt. 

9. eorieument, Wogen des iew ist zu vergleichen Foerster zum Chev. as -Il- 
esp. 8. XL und Suchier, Altirz. Gr. $ 61. 

29. cele qui est son ami retenans gehört zu den seltenen Beispielen der 
alten Sprache, die das Part. Prüs. mit verbaler Kraft zeigen, 8, Diez, Gr. Il, 257. 

37. Das Dictionnaire göndral und dannch auch Godefroy im Complément 
führen diese Stells als ältesten Beleg für plagwier „heften*, „festmachen* an. 

69. Es liegt ein Anakoluth vor. — soi sentir (de) belegt Godefroy im 
Complöment erst aus spätorer Zeit. 

W, 23, et dont le fait „und es dann tut“ (vgl. VII, 25), d. h, sich rühmt; 
man würde hier eher ein et si „und doch“ erwarten. — je di qu'il mesfait . . .; 
es liegt leichtes Anakoluth vor. 

264. Sinn: Ich gebe zu, dass es töricht ist zu schwindeln wie ein Häher, 
und insofern habt Ihr Recht, wenn Ihr denjenigen tadelt, welcher sich einer 
Gunst rlihınt, die er nicht genossen hat, allein es Ist zu erwägen, dass Ligen 
kurze Beine haben, während derjenige, welcher usw. — Das tertium comparationis 
in dem Vergleich mit dem Häher ist nicht ganz durchsichtig; cs scheint als 
wenn das grundlose Gerede des Prahlenden mit dem lauten Schrei jenes Vogels, 
der etwas an die menschliche Stimme erinnert, in Parallele gesetzt werden soll. 

85—6. Wie mir scheint, hat man es hier mit derjenigen Parataxe von 
Relativsätzen (das Relativ steht beidemale im Nominativ) zu tun, von der 
Mussafia in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie Bd. 145 8, 41 gelegent- 
lich von Flamenea 418#, gesprochen hat; sengfier muss dann die Bedentung 
„Aussern*, „kundtun“ haben, für die mir freilich sonstige Belege aus der alten 
Sprache nicht zur Hand sind, welche aber doch neufranzösches signifier 
haben kann. 

88, fiever im übertragenen Sinne hat schon Mätzner, Altirz. Lieder zu 
XLVI, 82 (honte de blasme fiever) berührt; es begegnet so auch inR? fol, 164c: se 
d'amours ere fieues, de blasme ne de mesdis ne donroie mie "I: pois (ein weiteres 

Romanieshe Forschungen XXII, 3, 83 





544 0. Schultz-Gora 48 


Beispiel, das Littré aus Lacurne anführt, kann ich nicht kontrollieren). Während 
es aber dort eine nähere Bestimmung bei sich hat und sich 80 die Übertragung 
gut erklärt, milsste es an der vorliegenden Stelle „belasten“ im Sinne von „an- 
klagen“, „‚tadeln“ heissen, woftr ich keine Parallelstelle kenne, Oder soll man 
daran denken, für fiever zu schreiben siener, dus für sieuner (s. Anm, zu VII, 46) 
stünde und dessen Bedeutung hier ganz passen würde? 

40, ja tant w’aront nuisi „so sehr haben sie (sc. die vrai tesmoing) nimmer 
geschadet“, Es liegt hier ein weiteres Beispiel für die Verwendung des Futurum 
oxactum an Stelle des Porfectum pracsens vor, von der zuerst Tobler, VB, P, 
258 gehandelt hat, s. auch Meyer-Lübke, Gr. III $ 320 und die Anmerkung V. 39 
des dritten von mir im Mussaßabande herausgegebenen Jeu-parti. Ich benntzo 
die Gelogenheit, um zu bemerken, dass die Stelle selbst, aus deren Anlass ich 
einige fernere Beispiele für die Erscheinung beigebracht habe, nicht dahin ge- 
hört, sondern dass sich hier das Fut, ex. anders erklärt, wie mich Tobler 
mtindlich belehrt hat. — Des Partizips nuisi, das offenbar zu dem Infinitiv musée 
gehört, wird von Nyrop, Gram, hist. II $ 107, 5 gedacht, 

46, „er vergilt Sässes mit Bittorem.* 

% ın die auf Wahres sich gründenden Prahlereien sind die wider- 
wärtigsten®. 

VI, 10#. Grieviler will sagen: Solches Treiben bedoutet auf alle Fälle einen 
Schimpf für den Ehemann, aber die Frau macht sich doch schuldiger, wenn sie 
sich von einem Priester küssen lässt, als . ,. 

11. peestre, das hier offenbar schon den Sinn des nfrz, piètre hat, wird in 
dieser Bedeutung von Godefroy im Compl. erst aus dem 16. Jahrhundert belegt, 

15. ajorner aue. ist eigentlich Rechtsausdruck: „Jemanden einen Termin 
ansagen“; als solchen verzeichnet ihn Godefroy im Compl. nebst ajournement, 
wozu sich noch ein ajourneres aus den Contumes du Beauvaisis od. Salmon 
8 297 gesellt. 

17 ff, Ich verstehe: „ein Mann, der das Wesen (der Menschen) kennt und 
das gefährliche Spiel", d. h. Liebesspiel (vgl. ju Aideus V. 28). Beachtenswert 
scheint mir nicht nur der Umstand zu sein, dass beidemalo kein Artikel zum 
Ausdruck gekommen ist, sondern auch dass estre in absoluter Weise ohne 
nähere Bestimmung auftritt, 

19-90. cuide avoir kauche senestre de sa feme soll doch wohl bedeuten: 
er glaubt bei der Niederkunft seiner Frau, dass das Kind nicht von ihm her- 
rührt, Godefroy verzeichnet im Compl. unter colche nur einen Beleg aus 
späterer Zeit für alitement de la femme pendant l'enfantement. 

21. „denn weun sie ihn (sc. den gewissen Tag) langsam macht (d. I. 
nicht so bald berankommen lässt), so denkt er (se. der Priester) doch, dass...“ 

27. el chemin a desire. Obgleich Baudoin de Conde von einer vertw noble 
et adestre spricht (s Godefroy unter adestre), s0 habe ich doch a destre nicht 
zusammengeschrieben, da auch sonst voie a desire „Weg zur Rechten" (Aïol ed. 
Förster 1187) bogegnot; dass es von da aus zu dem hier vorliegenden Sinne 
„richtig“, „gerade“ kommen konnte, ist leicht verständlich. 

31. fausnie. Über dieses Verb handelt Foerster in einer längeren An- 
merkung zu Alol 6751, 





49 Einige unedierte Joux-partis 515 


37. Die Bezichung von le ergibt sich aus sa promesse: das was sie ihm 
versprochen hat. 

38. tant va li pos a l'eve qu'il pourfent, Zu den zahlreichen Belegen, 
welche Tobler, Prov. au vilain 216, 7 für dieses Spriehwort gibt, und welche 
E. Fehse mit einigen aus dem späteren Mittelalter vermehrt hat (Roman, For- 
schungen ed, Vollmöller XIX, S. 571 ne 181), gesellt sich noch dieser hier, 
welcher im Folgesatz das Verb powrfendre aufweist, das in den ae 
Fassungen nicht zu begegnen scheint, 

41, Einen übertragenen Sinn von campestre, wie er hier mulet) „gering- 
wertig“, kennt Godefroy nicht; man vergleiche die Worte von Pierrot do Neele, 
die auch keine Hochachtung für den Landbewohner bezeugen: Sire Jehan, vous 
parlez A guise de paisant (Jeu-parti Il, 21—2 im Mussafiabande), 

43—4, ne puet estre cheles en point, Ich verstehe: kann nicht in einem 
Punkte (d. h. nicht im geringsten) verdeckt, „bemäntelt werden“, à h, os ist 
eine (weitgehende) Tatsache, während eine nächtliche Verabredung, der weiter 
keine Folge gegeben wird, sich Immer als Scherz hinstellen lässt, 

VII, 17. Mit der Lesart von R? mentir espoir vermag ich nichts anzufnngen 
und habe daher diejenige von R! aufgenommen. Æspoir bedeutet „Vermutung‘, 
„Verdacht“ und besagt hier erheblich mehr als adevinaille (V. 15). 

27. savoir begegnete schon V. 11 als Relmwort, doch heisst es dort Wissen 
mit Bezug auf einen bestimmten Fall, während hier mehr Wissen, Einsicht im 
allgemeinen. 

82. qui bien retaille. Bien steht hier artikellos wie im afrz. avoir bien 
vgl. H. Fredenhagen, Über den Gebrauch des Artikels in der franz. Prosa des 
13. Jahrhunderts S. 40. 

34. „Es liegt in der Art von Gesindel, sich dazu zu versteigen“. Devoir 
hat die hinlänglich bekannte Bedeutung, mit der Schattierung freilich, dass 
hier nicht ausdrücklich ein gewohnheitsmässiges Geschehen bezeichnet werden 
soll. Sbé esmouvoir a begegnet in demselben Sinne, den es hier hat und den 
Godefroy nicht aufführt, in einem anderen "Jeu-parti in R* fol. 170b: ... que 
ja ma fame wesmeust a ce que nuls homs en eust part ne compaignie, 

42, Die genaue Bedeutung von aubunaille scheint mir nicht ganz erkennbar 
zu sein, wiewohl es zweifellos eine Weiterbildung von aubain >*alibanum ist. 
Godefroy führt unter aubenaille unsere Stelle als Beleg für eine Bedeutung talent 
d'acquérir an, während er zu der zweiten Stelle, welche er für dieses Wort 
(aus Adam de la Hale) beibringt, sagt, dass es „Beute“ zu heissen scheine, 
Mit letzterem Sinne kann man zur Not auch hier auskommen : wer nicht grosse 
Habe begehrt, versteht nicht viel von Beute oder etwa von Beutemachen, 
Das « ist natürlich nicht ursprünglich; wegen aubinaille in R! ist die Schreibung 
albin zu vergleichen, die Godefroy im Compl, unter aubain verzeichnet, 

46. sieunailie. Dieses Wort ist mir auderswoher nicht bekannt. Leider 
fehlen die Verse 46—52 in R!, weil das Auge des Kopisten in die folgende 
Strophe abgeirrt ist, dennoch ist an der vorliegenden Wortgestalt nicht zu 
zweifeln, da in dem Jeu-parti zwischen Robert del Caisnoi und Ferri in R! 
(Unieum) auf fol. 164c ein Verb siewner begegnet: Ferri, com plus wit caitis, 
plus est despis "7 sieunes autant Imatus (schreibe com merlus?) sales; danach 

38* 











La métatèse à Plechätel (Aute-Bretagne)"). 
Par 
M. Grammont à Montpellier. 





A Pléchâtel le tipe péréé „prochain® est absolument régulier. 
Selon M. Dottin l’interversion qu’il présente n’est qu'apparente (8161). Il 
formule la règle de la manière suivante ($ 123): , Certains groupes de 
consonnes, dont le second élément est /, r, w, sont disjoints par l’inter- 
calation d’un é; la voyelle qui suit /, r, # se consonantifie devant une 
voyelle si elle est :, 4, u; elle tombe si elle est a, e, o ou si elle n’est 
pas saivie d'une voyelle“. Cela revient à dire que * proëe serait devenu 
*péroët, puis, par chute de l'o, pér&; une voyelle ge serait déve- 
loppée devant l’r, & celle qui suivait la liquide serait tombée; il ni 
aurait donc pas eu de métatèse. 

La question demande à être examinée de près. 

Nous ferons remarquer tont d'abord que le groupe cons. + liquide 
(le seul qui doive être considéré ici) reste absolument intact lorsqu'il 
tombe sur une voyelle ferme, c’est-à-dire autre que s, %, « en iatus 


518 M Grammont 


graë — grand bräyé — brailler 

agraodi — agrandir Fra — fruit 

graté — gratter grabiä — grabuge 

grö — gros graodu — grandeur 

grés — graisse grasifé — égratigner 

gréñpé — grimper grè — grain 

gribuyd — griffonner grösu — grosseur 

grizayé — grisonner grésé — graisger 

era — craie greñsé — grincer 

craëé — cracher grifé — griffer 

erapaw — crapaud ‚gröl — corbeau 

Zw - un eräzunu — barbouillé de craie 
— or opiné 

erät — croître en os = a 

erèfl — crainte erö — creux 

eröp == croupe erösao — croissant 

cropyo — croupion reröt!) — augmenter 

era — eru er — croc 

prä — charogne s croëé — s'accroupir 


prön — prune erusto — croûton 
pré — près péltré — pelletée 
prufi — profit präd — prendre 
trable — trembler prét — prêtre 
trape — tremper prehse — priser 
Irffine — trainer rasé — tracer 


trösi — transi trä$ — tranche 

tripyé — trépied trêñcé — trinquer 

clos — clochette trigar — tricheur 

plé — pluie trötd — trotteur 

fra — franc glisoër — glissoire 

freu — fraîcheur elütyé — eloutier 

fricasé — friture sèrelé — sarcleur 

Dans ces conditions non seulement il ne se développe pas d'4 

entre la consonne & la liquide, mais s'il i en a um originairement à 
cette place, il tombe: 


=) rkört Au Glossaire est une faute d'impression, 





La métatéso à Pléchâtel (Aute-Bretagne) 


eri — quérir blös — beloce 

piñriy — pignerie pilriy — pilerie 

va — voulu Elf — gelif 

L'é, lorsqu'il est tonique (ou l'était à l'époque où se sont accom- 

plis les fénomènes dont nous allons nous occuper), est une voyelle 
ferme comme les autres: 

pré — pré prév — preuve 

tif — trèfle adré — adroit 

payvré — poivrer sèrclé — sareler 

Quand le groupe cons. + lig. est suivi d'une des sonantes À, 4, w 

devant voyelle, il apparaît en effet un € entre la consonne & la li- 
quide, C'est qu'on est alors en présence du tipe v. fr. sanglyer, ou- 
vryer, qui ne subsiste pas, parce qu'à une certaine époque il devient 
impronongable, Il i a deux manières d'éliminer ce gronpe difficile: 
ou bien on consonantifie la sonante, on bien on vocalise la liquide. 
Ce qui détermine l'emploi de l'un ou l'autre procédé, c'est la manière 
de couper les sillabes, ou, si l'on vent, la loi des trois consonnes 
(ef. MSL, VIII, p. 53 sqq.). Dans une langue où fête de pipe se dit 
tét(e) de pipe, sanglyer devient sanglier, owvryer devient oworier et ils 
rejoignent le tipe prier, crier, pour se confondre avec lui; c'est le cas 
du français, Dans une langue où la même locution se dit fêté dfe) 
Pipe ou aura sangwelyer, ouvéryer, & ilia chance que dans cette langue 
prier, crier subissent le même traitement; sanguëlyer, ouvéryer sortent 
immédiatement des formes à liquides sonantes: *sanglyer, *ouvryer. 
Comme ! & r sonants ne peuvent pas avoir sur domaine français 
d'autre timbre que le timbre #, lorsqu'ils dégagent leur voyelle cette 
voyelle est forcément # & c'est la loi des trois consonnes qui détermine 
la place de cet 4 Or à Pléchâtel, M. Dottin l’a noté lui-même ($ 124), 
quand il i a trois consonnes ou davantage, comprises entre deux voyelles 
fermes, c'est entre les deux premières qu'un € est maintenu (ou surgit). 
Voilà pourquoi on dit à Pléchâtel : 


abérya — abri 
bériwé — brouée 
béryér — bruyère 
ebelwi — éblouir 
étéryô — étriers 
féryab — friand 


téricèl — truelle 


abéryé — abriter 

bélivèt — bluette 

beryös — brioche 
écérwël — écrouelles 
feverye — février 

gerwe — grouer 

gerwe — groin 

péryé — prier 

terwé — trouver (trouer) 
téryë — trier 





520 M. Grammont 4 


Ajoutons payuéryér „poivriöre“ qui est nettemient démonstratif 
à côté de payvré „poivrer“ & aussi sèrcéhoér „sareleuse“ qui ne l'est 
pas moins à côté de sèrelé ,sarcleur“, sèrelé „sarcler, 

D'après ce qui vient d'être dit, on ne doit pas être surpris de 
trouver dans le dictionnaire abriyé à côté de abéryë, priyd à cbté de 
péryé, puisque dans les formes de ces verbes qui avaient l'aecent sur 
l'é aucun € ne pouvait se développer devant l'r. Priyé paraît d'ailleurs 
n'être que le mot français empranté récemment, étant donné sa signi- 
fication: „inviter“. De même étrigé „ötriers“ à côté de la forme indi- 
gène étéryô = v. fr. estrieus; erwdzd croisée“ à côté de cérivé „eroix®, 
séreliyé „eerelier“, trwè „irois“ sont aussi formes françaises; je doute 
d'ailleurs qu'on n'entende jamais *térivè, 

Ces préliminaires étaient indispensables pour comprendre le cas 
de périé. Ce n'est pas de *proëè que sort cette forme, puisque 
*proëé ne pouvait que rester intact. Mais *prose est devenu régalière- 
ment *pr&®; dans cette forme l'é est atone, & par là tellement faible 
qu'il se fond en quelque sorte avec Pr, si bien que ce dernier devient 
une espèce d’r voyelle ayant le timbre # & remplissant toute la partie 
vocalique de lu sillabe. C'est un fonème de même nature que celui 
que nous avous rencontré à Bagnères-de-Luchon en sillabe prétonique 
(MSL, XI, p. 84). Comme un 7 n’est pas stable en domaine français, 
à cette fase succède immédiatement celle où I’r & su résonance vocali- 
que se dissocient. La loi de la coupe des sillabes détermine la place 
définitive de cette résonance vocalique, à Pléchâtel comme en gres 
(ef, notre étude intitulée De liquidis sonantibus indagationes 
aliquot, Dijon, 1895). Il i a bien réellement eu métatèse dans ce 
cas à Plöchätel puisque lé de *prese n'est pas tombé & que celui de 
pörsö n’est pas un nouvel € qui se serait développé entre le p et Ir, 
mais que c'est l'é de *prese qui a passé à travers Ir pour se placer 
devant. Ce qui distingue ce genre de métatèse d'autres, tels que celui 
de *pyetne devenant pyente à Bagnires-de-Luchon (MSL, XIL, p. 89), 
c'est que lé a passé à travers l'r, tandis que ln a passé par dessus 
le # pour se placer devant. Voici les principaux exemples de ce tipe 
de métatèse à Pléchâtel: 

abérëé — abrèger bério — breton 
ubérowé — abreuvoir pérné — preneur 
apéréé — approcher Ferdi — froidir 
atörbaye — entrebäiller fertü& — freluches 
bérduy — bredouille Jerziye — frétiller 
bernu — breneux gerle — grêler 





La métatèse à Pléchâtol (Ante-Brotagne) 
gerziy — grésil 


céroas — crevasse 
mècérdi — mercredi 
pérswé — pressoir 
pérzidä — président 
térpiñé — trépigner 
gérnyé — grenier 
érbursé — rebronsser cérsd — cresson 
férdüné — fredonner céroé — crever 
féréè — fretin pérbitér — presbitère 
gérdë — gredin pérnèl — prunelle 
gerld — grelot pövertd — pauvreté 
gérldté — grelotter térsawté — tressauter 

Les impératifs wvér Louvre“, äter „entre“ rentrent dans le même 
tipe, puisqu'ils sortent de *woré, *ätré avec d atone. 

Qu'on ne s'étonne pas de aders „adresse“, éférn ,étrenne“, qui 
sont réguliers puisqu'ils ont l'accent sur l'initiale; le premier est 
d'ailleurs dans une certaine mesure sous la dépendance de adérsé 
nadresser“, & le second sans doute sous celle de *éférné ,étrenner“; 
ce dernier ne figure pas dans le Glossaire, mais il serait bien im- 
prudent d'en conclure qu’il n'existe pas; car ce glossaire est très in- 
complet: rien que dans les cinq pages de textes qui i sont jointes on 
trouverait plus de quinze mots qu'il ne contient pas. Quant A ders 
„bröche*, il est analogique d'après bersü ,Cbréché“, eberde „ebröcher“, 


Une autre preuve que l’# de ‚perse n'est pas un € nouveau déve- 
loppé entre le p & Pr, mais l'é de *pré$é transposé, c’est que dans 
les mots où lr se trouvait originairement en contact avec un fonème 
qui le repousse, la voyelle qui le précédait a passé après lui, où elle 
s'est maintenue, & il ne s’est développé aucun & devant lui. Le seul 
fonème qui repousse le contact de lr à Plöchätel est Ta’); Armare 
„fermer“ i devient */rémer, puis *frémer, puis lé se teinte en u de- 
vant l’m & l'on a en definitive frumé. Autres exemples: 


1) J'ai émis l'ipotèse, dans mon étude sur Le parler de Bagnères-de- 
Luchon (MSL, XII, p. 88), que la propriété pour un fonème de repousser le 
contact de l devait être due non seulement & son mode d’articulation (spi- 
tante) mais en même temps à son point d’artieulation, Le patois de Pléchâtel, 
où la spirante Iabio-nasale m est la seule qui repousse le contact de l'r, con- 
firme d'une mavière élatante cette supposition que j'avais indiquée sans pou- 
voir appuyer sur un seul exemple vraiment démonstratif. 





M. Grammont 


frumayé — fromage Fruma — froment 
Jrumi — fourmi frumyér — fourmilière 

Ces mots, appartenant au vieux fonds populaire de Pléchâtel, ont 
pris cette forme en leur temps & l'ont gardée intacte. D'autres, mots 
d'école ou mi-savants, ont toujours été plus ou moins soumis à l'in- 
fluence du français; d'autres enfin ne sont entrés dans la langue qu'à 
une époque relativement récente, soit qu'ils aient 6té importés direc- 
tement du français soit plus souvent des patois voisins, Bas-Maine et 
quelquefois Normandie. Ces mots gardent autant qu'ils le peuvent 
la forme qu'ils avaient dans la langue d'où ils viennent; mais d'autre 
part ils sont obligés de se conformer suffisamment à l'aspect fonétique 
général de leur famille adoptive pour n'i pas être choquants. Ils trou- 
vent deux modèles à Pléchâtel: le tipe frume & le tipe perse. Le 
premier seul est légitime, mais c'est précisément à celui-là que le senti- 
ment populaire ne s'adresse pas, à cause de son w qui ne peut plus 
naître anjourdui & qui déroute; pers? seul sert de guide. Seule- 
ment Um a gardé à Pléchâtel, quoiqu’avee moins d'intensité qu'anté- 
rieurement, son aversion pour le contact d'un r; il i a donc deux forces 
qui entrent en lutte: le tipe pers@ qui tend à mettre l’r en contact avec 
I'm, & la nature de l'm qui tend à repousser la liquide. C'est tantôt 
l'ane, tantôt l’autre qui trionfe, si bien qu'on peut avoir deux formes 
pour le même mot. Il n'i a pas trace d’ane pareille ésitation pour les 
mots qui appartiennent réellement au tipe pers. Voici les principaux 
exemples: 

prémyé „premier“, mot d'école, & pérmyé; 

frémi ,frémir“, mot français, & fermi; cette dernière forme est 
d'ailleurs celle du Bas-Maine; 

écérmi „agacer, exciter (écremir)* tombait sous l'influence immé- 
diate de écérbiñé „agacer, exciter“; 

gérmiy „miette (gremille)“ est la forme du Bas-Maine; 

écrémé ,écrémer“ est le mot français; 

vérmên „vermine* est le mot français; il a la même forme dans le 
Bas-Maine, & commence d'ailleurs par un v-, 

Il va sans dire qu'il n'i a pas à tenir compte ici des mots em- 
pruntés dans lesquels la voyelle en contact avec Pr n'est pas devenue 
é, comme 

gurmao — gourmand prumné — promener 
dörmi — dormir frimé — frimer 
tramäywer — crémaillère turmaten — térébentine 
furmiywer — fourmilière  cormiyé — cormier 





7 La métatèse À Pléchâtel (Aute-Bretagne) 523 


Ce n'est pas seulement l'absence de métatèse qui montre que ces 
mots ont été empruntés tardivement au français ou influencés par lui; 
c'est en même temps l'état de leurs consonnes ou de leurs voyelles, 
Ainsi 1/0 de dörmi (qui ne figure pas dans le lexique) est un indice 
suffisant de l'influence française, comme le note déjà M. Dottin ($ 148); 
cdrmyé „eormier* est dans des conditions analogues, & d'ailleurs soumis 
à l'influence de cörm „corme“; pour ,fourmilière“ on a vu plus aut la 
forme indigène; etc. 

Enfin grim „gourme (du cheval)“ est un mot français patois 
maladroitement, par le sentiment qu'à cons, + urm français correspond. 
cons. + rum patois; ce sentiment est né du rapport fr. fourmi: pat. frumi, 
mais il est appliqué à faux puisqu'il confond un traitement prétonique 
avec un traitement tonique. Le même modèle a fait naître un senti- 
ment encore plus malavisé, à savoir qu'à cons. +wr du français corres- 
pondrait cons, + ru en patois; c'est ainsi que furbi „fourbis, fourbir* 
et bwrsèt „mäche (boursette)“, empruntés sans doute au Bas-Maine, sont 
devenus frubi & brusèt; la condition du traitement, à savoir la présence 
de I'm, n’a done pas été sentie dans ces deux cas; /urbi est d’ailleurs 
plus employé & a seul des dérivés. 


Cette étude nous amène aux mêmes conclusions que notre article 
sur la Métatèse à Bagnères-de- Luchon (MSL, XII, p.90): „La 
métatèse s'accomplit d'une façon absolument régulière, Elle obéit à 
des formules qui se complètent les unes les autres & se rattachent à 
des principes généraux. Chaque formule qui apparaît dans une 
langue est une loi inévitable pour tout le vocabulaire de cette langue“. 





Il dialetto provenzaleggiante di Roaschia (Cuneo)', 
Di 
€. Salvioni (Milano.) 


In una recentissima nota del von Etimayer sul dialetto proven- 
zaleggiante di Vinadio (Bausteine zur rom. Phil. Festgabe für Adolf 
Mussafia, pp. 211 sgg.)?), il chiaro autore, che del dialetto della valle 
del Gesso non ha potuto avere una diretta notizia, raccoglie perd la 
voce generale secondo cui quel dialetto sarebbe del puro piamontais, 
Veramente la versione della Parabola che per Valdieri accoglie il 
Biondelli (p. 514) poteva sufficientemente istruire il von Ettmayer intorno 
alle eondizioni reali di quella parlata a metä circa il secolo decimonono. 
Le condizioni possono essersi in séguito mutate nel borgo stesso di Valdieri, 
Ma che nella campagna persista una larga vena provenzale, lo prova 
la descrizione che qui segue. In essa, vorrà il lettore soprattutto 
rilevare ciö che 8’ espone ai num. 26 (ka in a), 25 (plar. fem. della 
Is in -es) e 52 (partieipi passati del tipo agé avuto)®). E le risultanze 
a cui si giunge coll’esame de’ suoni e delle forme hanno bella conferma 
dalla materia lessicale. Infatti e pur prescindendo da quanto il lessico 
piemontese giä ha in comune col provenzale, trovo, nel giro de’ pochi 
vocaboli ch’io ho potuto raccogliere, le seguenti consonanze importanti 


1) Valle del Gesso, mandamento di Roceavione, Ronschia giace sull omo- 
nimo torrente che s'immette nel Gesso da sinistra. Le mie note derivano da 
um interrogatorio di due o tre ore eui si sono assoggettati due giovani contadini, 
marito (Pietro Aime) e moglie: illetterato quello, un poco più letterata questa. 
La moglie & stata qualche anno a Nizza e ora insiome al marito passa l'inverno 
a Milano, donde riedono in primarera alla loro terra. 

2) Citerö questo lavoro colla sigla *Ettm,*, La citazione per ‚Morosi', 
rimanda al costui Iavoro sul dial. valdese (Arch, glott. it, XI). La sigla ‚vd. 
vuol dire’ ‚Valdieri‘, L 

8) Nella Parab. di Valdieri, si notano ancora pau poco, e esempi di -p- in 
5; v. il num. 35, e La Lettura I, 716. 





526 €. Salvioni 2 


a vario titolo: dat, camba, artéy dito del piede, éarda aratro (piem. 
elöyra), labrèna salamandra Ettmayer 218, gyas aquila (v. il Mistral 8. 
‚eiglas‘), üvérn (piem. inv-), dyamenja num. 84, fiyöl figlioccio num. 5, 
url capretio, {+ büces labbra, num. 26, löa num. 45, su/éy sole, gsindyes 
num 42, doiya num, 15, prim sottile Ettm, 217. Ricordo ancora le 
forme di pronome dei num, 47 (k-iy, y, = ih), 48, e l'impersonale la 
num. 47. 


I. Annotazioni fonetiche. 


« A. Vocali toniche. 

1. jen, mase., ghianda. — tinti e kenti (vd. tanti canti) plar, di 
tant e kant, 

äy: e bo, sp 80, ve vadit, /e facit, pyé placet, le là, me più 
magis, me muggio, Jet fatto, let latte, féra ghinja (piem. féyra), 
tuméra (piem. tomdyra) tomaja, euojo, géri poco ‚guari‘ (piem. vdyre), 
béza bacia, br£s brache, £yti altri, éyga acqua. (vd, à ho, ‚fe, père 
frère.) 

-ariu a < ey vera: gengy fervéy, küyéy eucchiajo, éra nja’), gnvéra 
neve, müsundra mietitrice, lucciola?) 

do già, tanto proclitico che enfatico (v. Morosi 340). 

2. e. téla, éandéla, stéla, séra, ms mese, savér sapere eee, sféli 
felce, de dito, sg sete, bulf fungo, rey rete, érey tre, sulfy solo, artéy 
dito del piede, ngy nero (fem. néra), cavéy eapelli, freyt -da freddo -a, 
géyza chiesa, garét caleagno, farkét falco, pes pesce, sek secco, sérki 
cerchio, wert verde, sérnes cenere. 

fea pecora, veu vedo, bévu bevo, néva nevica, insém insieme, stréiti 
stringere, féñi tingere, sel segale, véru vetro, séya secchio, urdya, avéya 
(piem. sia ece.), péri pepe, gendori. 

paléta, basjta lucciola®), séka secca, grépya greppia, frésa treccia, 
sésta esta, lénga lingua, /gmna, fon fieno, serén, pygn (fem. pyéna), 
-&n desinenza di 1* plor. L’£ significa il suono torbido dell’e muto françese. 

kist-isi questi, akiy-ikf quelli; — iz aceto, sina cena, cfzi cece -i, 
pais; — byüri = *bluri bere, divûles = *giu- acetosella actdula, 

3. £. fra erat, medi medico, férni genero, térni -a tenero -a, ofrmes 


1) Non so con qual ragione l'Ettm., 216, possa vedere nel nl. Aiuÿ un 
riflesso di areas. 

2) Cosi chinmata, secondo il mio informatore, perché esco quando & maturo 
il grano. Vedi il mio acritto su la Lampyris Italica, p. 16, e Krit. Jahresb. 
IV, p. I, pag. 171. 

8) Cosi adoperano nella famiglia della informatrice; v. Lampyria It. pag, 17 





11 dialetto provenzaleggiante di Rosschia (Cuneo) 527 


gy jeri, qui£y intiero (fem. entéra), mfyri mietere, carfyzes ciliege, 
(e quindi deys dieei), éyei tessere, anf! agnello, miséla mascella, 
térmi termine, ési essere gs est, /néstra, mes -2a 


pietra, free febbre, préei prete, karéya sedia, lési 
Done fronte a pyen plönu, ece.; v. num. 2, eofr. ana- 
ma butén num. 5), fénu tengo, vénu vengo, dent, vén- 


émbri defmbri. 

7 Tri ie 
güla, crus croce, nus vus MOB vos, Zur, kurıina, 
, Jentiy, pyty pidochio, püni pungere, munt monde, 


forbici, e maswéra, messüria, s’inferisce dal 

falee a mano; ewçnt unto, pifnta punta, aficént 
mefza (ch’& poi l'a. fr. nois) e di groétri, al num, 36. 
aneora, 


tutti (ttes tutte), düy, mase., due (fem. dua). 

di sillaba aperta: fök, jök, löa luogo, üe, Jôves giovedi, pyöra 

55 bue, kör euore, skiriyöl seojattolo, fizöl fagiuolo, due ecce- 
zioni, di cui la seconda ritorna pur tra’ valdesi (Morosi 836). 

nov -va, söri sorella, röwa ruota, sköla, pirél pajuolo, fiyél a 
figlioecio -a (Tappolet, Die rom. Verwandtschafisn. 141—2), ninsikes 
moceiuole, mirigles num. 38, köleri avellana (num. 41). 

Nel verbo: pyöei piovere, fréva. 

Day. a nasale, 0:don -na, tron tuono, fulmine, stömi, mi uomo, 
[ma ménya monaca]. 

6. & eomplicato con y mediatamente 0 immediatamente successivo: 
wöy voglio, möy macero, öy occhio, köyi cogliere, föya, möru morior, 
drömu dormio; öli olio, érdi orzo, dei quali fornisce ora una nuova 

ie I’ Herzog, Streitfragen d, rom. Phil. I, 104. 

viré oggi, vıwft -da vuoto -a, Pla cuocero, kwé cuoce, kınfaa 
coscis, mogt notte, kwgt cotto, gt otto. 

Davanti a nasale, in sillaba chinss, si ha 0: pont, front, dirimpetto 
a mnt mondo, lonk -ga, madéna suocera. 

7. ü. stiva slufa (cosi anche a Pavia)?), fartffules patate, coll'f 


3) Di fronte all'aprov. so, abbiamo söy sum (vd. sai; efr. vai voglio). 
esempi piemontesi come böyi bollire, ecc. 
2) Casi analoghi a quello di stiva e tartifules (v. Moyer-Lübke, It. 
Gramm. $ 78) sono i piem. ivola, ugola, © sira cicuta (Camisola) = süva (cfr. 
‚piem, sda Nuove Post. 8. cleüta‘). 





528 C: Salvioni 4 


che si riode in molta parte delle Alpi lombarde; brfia prugna, come in 
Piemonte. . 

8. Dittonghi. dgl cavoli, kgzar), Di au secondario, v. il num. 10, 
e ofr. inoltre faw faggio. Di altri dittonghi secondari, v.inum1, 4, 6, 10, 


B. Vocali alone. 


9. L’iniziale in-, ece., tra consonanti compare come fu ece. o anche 
come N, eiob come nasal sonante: gntéy intiero, nkivé oggl; e efr. 
ancora guvéra neve (ma la nvéra), emséy ‚messere' suocero (ma Zu mséy). 
L’articolo indeterminato spetta pure qui, poichè si riduce a in (efr. ina: 
ina vira una volta, ecc.) quindi a n gn:gn simi o  shmi, ecc.?). 

Suona 4 la vocale che si sviluppa davanti a s impuro preceduto 
da eonsonante: z gstéles le stelle (ma la stéla), z gstnäyes le tenaglie, nos 
geñär ,nostro Signoref, 

E caduto a- in mänia zia (piem. id.), se ho io ragione di vedervi 
amiltjana *mydna *manya?), e in Jirkles num. 88. 

10. Si ha À da anteriore ay (e anche da ey), e analogamente u da 
au:bizdr baciare, fizöl fagiuolo, misfles mascelle, piröl pajuolo, pirin 
padrino, mirina madrina, che fanno fede per anteriori päyri e mäyri 
che vivessero (efr. pairi a Limone, pdire a Vinadio, père, frère, a 
Valdieri) prima degli attuali péri, märi; pla — *pyeyia pinceva, miles 
num, 88; mistin messe, dis da téysi tessere; — ufdn aufunno, usé 
uecello, sup saputo, url! aprile, fudil grembiule, éuséy scarpe, éurf 
(vin. ciabri) capretto. 

Altri à da a protonico in añilér far l’agnello, e in isf aceto, quello 
per assimilazione al #, questo per assimilazione alla tonica. 

N. Assimilazioni da vocale a vocale: izf aceto, giä ricordato, 
skiriyöl scojattolo, sigilin ‚secchiellino‘ num. 19 n, panaséta spazzola 
(da ‚penna‘; efr. piem. pnass spazzatojo, fraciandolo, pnassé spazzare, 
pulire, ece.), bugä bevuto, pyügi piovuto, furdulina forchetta ‚foreellina‘, 
müsuntra mietitrice da *mu-. E qui ancora mürir drümr, küyt colto, 
e forse büvia ‚beveva‘. 

12. Assimilazione della vocal primitiva all’ attigua rer si 
nota in üogrn (ofr. prov. uv-), vungä venuto (ma tengü tenuto), beia 
beveva (?), üvdr less,, kilofrt tetto ‚coperto‘, kind cognato, añilér num. 10. 


1) Cosi anche a Valdieri. Qui poi a col #'accompagan giüe= piem. 99% 
‚gandiu‘. 

2) € ancors in reskwÿta less. ferofy, gs num. Ad. 

3) Si potrebbe auche pensare ad *amift]anea (cfr. Dr 
dell’ Italia meridionale). 





I dialetto provenzaleggiante di Ronschia (Cuneo) 529 


13. sards siero (gen. säsu, piem. soyrds) éaréyzes; tramulér, ma- 
swerft num. 4; mänféy mento. 

pripardr, e gli es. di iato onde al num, 39. 

14. inanum.9, midändesmutande'), nénsÿles noeciuole. — In dyaménfa 
avrem forse* dia-dom-, eio& il fem dia — di (efr. la dia in Bescape). 

15. Esempi per l’espunzione di vocale protonica sono: mnésta mi- 
nestra, fnéstra, fnéra fenile, zmäna settim-, pldya scorza pelle, deiya 
scopa (v. Miscellanen Ascoli 85, e efr. develho* dato dal Mistral come 
proprio delle Alpi Marittime), deémbri, stémbri, stnäyes num. 42, znur 
signore, gnvéra neve, gnvér nevicare, gmafy, ‚messere‘, smocero, féüri 
téut ‚di sopra‘ ‚di sotto‘, dlonk subito, diu dla dello della, tu ‚te lof, 
2 matiy stamane; kartin bara ‚carrettone‘, parséy = pare-séy ‚padre- 
sere‘ nonno (Morosi 376, Tappolet, o. c., 79—80), — Attraverso peöt 
(questa forma si riscontra nel piem.) si giunge poi a co? (allato a pidét) 
piecolo?, 

16. Postonica interna. ffmna, févna, dyaménga domenica, férni 
genero, férni, vérnes, sérnes, pévri, genévri, Iyiri lepre, réri rovere, 
köleri num. 41, dyüri bere, péri prendere, méyri mietere. 

17. La desinenza -ast) si riduce a -es:ures ore, vdées, céntes, dan- 
tdves, ece. Deve trattarsi di un e relatiramente fresco secondo quanto 
regulta dal num. 25. 

Quando -es venga ad esser preceduto da vocale tonica, 1’e scompare 
€ la tonica #’ allunga: seids — *setd-es sedute, brÿs brache, fes pecore, 
ves vides, lös luoghi (num. 45), füs süs tue sue, ms mie, wréfs ortiche, 


1) S'appalesa voce non indigena per il -d-, e chissä del resto che V'é non 
testifichi per *mianda, Cfr. il vald. miändä (vinad, müando Ettm, 216), 
Morosi 341, dove l'Ettm, ha torto di non rieonoseere la nostra base. Il significato 
non fa dubbio, e efr. ancora l'arbed. müddda piccolo alpe dipendente da 
altro alpe. N 

2) L'é di questa forma, © insieme quello del chianaj. vöglia granata (Billi), 
guarentiscono la base con 5. 

8) Cfr. ancora piem. péit e dit, come pée e de (Rendie, Ist. lomb., S, IT, 
vol. XXX, 1612). Questo cosi evidente ragguaglio & rivocato in dubbio dall’ Ettm. 
213, almeno ne’rapporti di éfta © dita ragnzsa (cf. dit e peit ragazzo), che 
sarebbe diverso da peita suo sinonimo. Non conosco cfta nè 1’ Ettm. ei dico 
donde P’abbia. Ma quanto a dita, esso proprio & inscindibile da péita almeno 
per ehi non voglia rendersi schiavo d'un preconcetto. El preconcetto dell’ Ettm. 
& che cftæ sia da mandare col prov. chato e rappresenti come il riflesso 
franeo-prov, di questo; e il éfta cosl spiegato e altri analoghi esompi (l’Ettm, 
non 8’6 avvisto della nota dell’ Ascoli in Arch. glott. II, 128 m.) proverebbero 
ün'antica condizione franeo-provenzale del dialetto piemontese. 

4) E cosl -is:uernes, Gôves; skrives, vês — *oé-es. 

Romanische Forschungen XXIII. 2. 34 





530 ©. Salyioni 6 


stris streghe (sing. stria), skrivis sorivevi, pis piacevi, dantarls = *dan- 
tartes canteresti. Tes, figlie, fü prova del recentissimo ‚flyes. 

18. In quanto una vocal finale, primaria o secondaria, rimanga, e 
non sia -a 0 l'-u della 1* sing. nel verbo, essa ei si offre come -i°). 
Deve perd trattarsi di una condizion di cose secondaria, di un - cioë 
che dipendu da -e immediatamente anteriore (& infatti -e a Vuldieri e 
a Vinadio, ma -ÿ anche a Limone). Solo cosi supponendo, non entre- 
remo in conflitto colla legge del Flechia (Arch, glott, XIV, 111) eiren 
alle ripartizione tra -e e -i nelle regioni dell' alto e del basso Piemonte, 
ra i cast in cui la vocal finale permane son da ricordare: a) quello 
in eui alla vocal finale precede, o precedeva, un nesso consonantico il 
oui secondo elemento sia un x: féri ferro, cdri carro (prov. ferre -i, 
carre -i); véntri, pévri, jenderi, réri rovere, {éri (num, 15; — "sorri 
=super, cfr. sowre nell'ant. pavese), wbri, stembri, nuoémbri, 
defmbri, péri, märi, fréri (onde poi söri; efr. prov. sorre, piem. sûri -e), 
Iyüri lepre, géri guari (piem. väyre), kätri quattro, dyéri bere, méyri 
mietere; köleri num. 41; b) quello di -rn-: /#rni tenero, germi genero; 
c) quello di -i di plurale in alcuni pronomi e aggettivi pronomitali: 
eyli, akisti, akiyi; d) quello degli infiniti forti, dopo caduta la 
sillaba -re:lézi, vier, eco; ©) quello degli sdruccioli ridotti come in 


limi, térmi, ömd, güvi, pénéi pettine, dei asino; püri pulee, sim! eimice, 
sféli felce, num, 25; f) quello de’ pronomi enclitici: sefärmi sedermi, 
pyérii piacergli. 


©. Consonanti. 


19. 3. Jüni aggiungere, Jo gih, Jas lelto delle bestie, pascolo 
alpino, eco. 

sy:bizar bésa num, 1, 10, éaréyza, geysa, fizöl, kamiza. 

sey: misüy — meys-, F 

y: füya, eve. HU: akiyi, kavdy, anfy, bey (ma mil, eql, sing. © 


1) L’-w mi ë dato solo per veru vetro, e lirw ghiro. Quest’ ultimo esempio 
& particolarmento notevole, L’-u ci dice con piena evidenza che doveva per- 
cedero un nesso consonantico, il quale nel caso nostro poteva solo essere gr, 
Siam quindi rleondotti a *ligrw, forma metaplastien per *ligre, nella quale il g- 
di glire appare trasposto dalla prima alla seconda sillabn. E si chiede so 
una tigünle dichiarazione non debba valere per il franc. loër (ofr. noir nigrn). 

2) Un esempio di y secondario in 4 par essere sigilin ‚seechiellino* (efr. 
séya secchio). Ë forse voce accattata dai vieini dialetti (ofr. fie figlio, a Limone, 
e podsa, tracyts, eec., a Vinadio, Ettm, 299). 





Il dialetto provenzaleggiante di Roaschia (Cuneo) 531 


dy ty ey: mdnza manza, nkwey oggi; pulénsa polenta, dove à forse 
una sostituzion di suffisso; cdwses, ecc. 

ni: af anni. 

20. /. Qualche caso di -- in r:kür eulo, péri pulce, siriôña sp. 
d'enforbia, celidonia, che sara voce piemontese 0 Jigure (v. le mie 
Postille e Nuoye Post. 8, ‚chelidönia‘). 

Day. a consonante e quando non venga a w (a, dutra, dat, 
séot, cdwses; votot soffitto, ‚völto‘)’, 8° ha r: vurp, purs polso, tempia, 
Jarktt, marpéres, vurgüü, ar cänta ‚ei cantaf, ar ventri al v-, dar pals 
dal 


p+ 

Finale: kand canale ‚che perd sarà voce importata, -ül: tdıo 
tavolo, dyaw diavolo; mérku mercoledi. 

21. La risoluzione di pl eco. & alla pedemontana. Si tratterä perd, 
almeno quanto a c/ e gl, di semplice importazione del vezzo cisalpino. 
Poieh& qualche esempio superstite prova per un diverso trattamento, 
e in fondo per una più tarda alterazione de'nessi. Allato a car, a 
den ghianda, ünges, ece,, 8’ hanno dunque agyds aquila e géysa chiesa 
(r. il num, 89), e cosi occorrono dérki cerchio, e mdskl maschio?), 

22. 11 r &, come tra i valdesi (v. Morosi 845), di pronuncia faueale, 

Finale nel nesso *éyr, eade: ney nero, inféy intiero, genéy eco, — 
C'è anche ey jeri, ch’ io m'immagino tirato su *anköy oggi (nkwfé). 
mnésta minestra, 

23. n. Come nel piemontese, © faucale la pronuneia di -n prece- 
duto dalla tonica e quella d’ogni nasale che preceda a consonante 
(danp campo, mdyza, ece.); si conserva invece dentale iln della formola 
En +-voc. (lina = piem. léna). 

Per il trattamento du -nu -ne, negli sdruecioli, v. il num. 18. Ma 
la 3* plur. nel verbo conserva il -n: dänten cantant. 

24. v. dv, nov, pyor; luv., eco. 

Fognato in rüri rovere, tétri num. 18. — Vocalizzato, atiraverso 
te, in byiri = *bewri *bévri (efr. cdwra capra), /yiri lepre, e forse in 
üedr less. Anche giviles, num. 33, rappresenta un immediato *gitwl- 
*giol-. 

25. s. Persiste il -s nel numerale seys; ne’ pronomi nus e vis; nei 
nomi dei giorni märtes jôves, vérnes, (onde poi anche Zünes); nella 
2* sing. del verbo (ves— *vd-es, céntes, dantäves, éantarts, vos vuoi, es, 


1) Plur. éyéi ‚altri‘, come in Piemonte, 

2) Questo stadio dell'evoluzione & in altre vallate provenzali © franco- 
provenzali del Piemonte; v. Ettm. 220 (aigio), Morosi 374, Nigra Arch. glott. III, 80, 
Lo stesso Vocab, piem. ha dghia, © vi sarı forse voce alpina, er 

* 





532 ©, Salvioni 8 


ecc.); nel plur, de’ nomi della 1* deelinazione (tres, vdées, ece, à wréjes 
le orecchie, Je £mnes le donne, ece.)'. Tuttavia insieme a numerali 
(ho in realtà degli es. solo per ‚due‘) o a aggettivi di quantitä (ho 
esernpi solo per ‚tanto‘), il -s pud tacere, venendosi cosi, salvo La lun- 
ghezza dell'-a (v. Morosi 347), alle condizioni del valdese : dua vüca 
due vacche, tanfa vdca tante vacche?). — Davanti a voce cominciante 
per -, pud perd tacere il -s dell’articolo :7 réves, | ränes (ma anche 
1 ranes?). 

Per il -s secondario, & da ricondare la sorte degli sdruecioli in *-ze 
(=-ce, num 18). Si pud tuitavia chiedere ge püri e i suoi compagni 
derivino direttamente da anteriore *püris ece., come par essere il caso 
nel valdese (Morosi 352), o non piuttosto dipendano da una generale 
avversione verso la terza sillaba d’uno sdrucciolo primitivo e non uscente 
per -a, o anche e al postutto se non vi si tratti di *püfieu ece. 

26. k. Curioso e per me inesplicalo destäna -ñéy enstagna, custano, 

La palatalizzazione della formola ka*) ha qui luogo nella forma 
di da®):can (ma kdna®), camp (ma kampdsa, per eui v. la nota relativa 
a käfu), édri carro, édwna canape, dat gatto, Cémba gamba, ééwra, 
edwwses, dgl cavolo”), davfy capelli, damis, éandéla, éaria aratro, duri 
capretto, cuséy, [ka casa, kavdl, karéya, e altri]. 

misca, Rudsca®), vdda, Ir düces le labbra (v. Zauner, Namen d. 
Körperteile, num. 19, III), fürca, [ma bénka, byank -ka, sek sékal, 


1) Per la storis di -as nelle vallate provenzali d'Italia, val la pena di 
ricordare bonai buone, lé bruttai vessai d'frammai ‚le brutte engne di donne‘, a 
Limone (Biondelli 515). 

2) Tall esempi ci guarentiscono che debba essere relativamente rocente la 
riduzione di -as in »es; certamente posteriore all’ammutolire del -2. 

8) A Valdieri: al bones, "I bagandres. 

4) C'& un esempio anche di kü in dü, nello scöla onde al num. 37. Gli si 
paragona Il vald, eydiröl, scojattolo, Morosi 350 n. 

5) Ma in una frazione del paese che chiamano ai Barlöt, direbbero, secondo 
i miei informatori, tsan, taat, vätsa, e cosi dealina. Per le circonvicino valll, 
v. La Lettura I, 716. 

6) Questo kdña ritorna a Vinadio, e P’Ettm., 215, vi vedrebbe una voce 
importata. Sonnonchè l’eccezione si ripete altrove, e non solo di quà dal! Alpi 
(p. es nella valle di Chiavenna), ma anche di là, cosi a Tavetsch (Huonder, Vok, 
v. Dissentis, p. 28 dell’ estratto) dove a !'eun stà allato köha (nell’ Engadina 
inveoe: chan e ehagna). Onde sark meglio’vedere nella mancata palatalizzazione 
un procedimento dissimilativo promosso dal #. 

7) Ma kösa (ofr. kuttavia éjsa nel vicino villaggio d’ Entraeque). 

8) Nletterario Roaschia ricostruisce male questa forma indigena, che riverrä 
certo a *Rovaska, 





Il dialetto provenzalegglante di Ronschia (Cunco) 533 


27. g. jalina [ma gal; e cosi garét calcagno]. — dyaména dome- 
niea [ma lonk -ga, zlargär]. 

28. Il trattamento di -g- primario o secondario & alla pedemontana. 
Si notino perd fök, Jük (e Jügd), sambük. Del resto: urtia, sydr, bris 
= “brayes brache, médi, stömi. Noto a parte: löa luogo, cardia aratro, 
megy nücariu; sel segale (piem. seyl); ust agosto; Far faggio'). 

29. æ (e sce sci): kwgsa coscia, téysi tessere, sçys sei (onde poi 
deys dieci), buys bosso, miséles num. 10; pes pesce. 

30. ct. let et, lgut, teyt ‚tetto‘ capanna sull'alpe, stalla, spéytu 
smspettof, wet otto, nwet, Kwgt, [ma & un gallicismo früyta]; profnta, 
mognt, agwent. — pénéi pettine (v. Morosi 351). 

freyt -da. 

31. lo gw. kdtri, aktyi, akisti, kénti, kad—= piem. quad cheto, 
franquillo, kitér tncere, ch’& forse il franc. quitter senza pit; géri 
‚guari‘, éyga acqua, Zéuga lingua. 

32. -gr-. ney nera, entéy -téra, léru, di cui al num. 18 n°). 

33. € j. Condizioni intieramente piemontesi all’ iniziale®): caréyses, 
ei; sivkla, sésta, sérki, ecc.4); — jérni genero, 

Per € intervocalico: Zisdrda lucertola, vus, crus, ecc. In usdl si tratta 
di aué-. — pygri piacere, pyé pince, pia piaceva, ktofri cuocere, Ace 
euoce, kwia coceva.  : 

nd: péñi, téñi, stréñi. 

34. d primario e secondario. Condizioni piemontesi: py4y pidoechio, 
trent tridente, reys radice, ver vedo, dyaménÿa domenica (di-do-, v. 


1) Un esemplare che parrebbe di spettanza di questo numero e che del 
resto il nostro dialetto condivide col piemontese, & dagn frullann. Se & du 
paragonarsi, come pure, col trent. sdagégn pennato, segolo, vi avremo *daañ 
*dajän. Ma potrebbe anche trattarsi dell’ incontro di questo "dajdn con daj (piem., 
prov.). Circa a sdagägn € all’ intiera famiglia, cfr, poi anche lo sp. guadäna 
© v. Schuchardt, Globus, ann. LXXX, 208—9. 

2) La più esatta correspondenza di lirw non va cercata in ngy ma in nera; 
ney, tntéy sono stati tirati sul fominile in base alla norma di masc. #y fem. 
-éra ne riflossi di -ariu -a, 

3) fivüles, acidüla, e du porsi sullo stesso piede del piem. fgrb -bid -bola 
terreno sodo, sodaglin, Innda da *a]gerbu ac-, Il plemontese ha sévora, asivola 
(az-), arsi- (ars-), v. Toppino, Arch. glott. XVI 520, Camisola Flora astese; il 
ligure, axévora (aë), Penzig, Flora pop. ligure. Vedi le mie Nuove Post. 
#. ‚acidula‘, e ora anche Rendic, Ist. Jomb, s. II, vol. XXXIX, 512, dove si chiede 
se alla stossa base (*acid’la) non ritorni anche il franc. oserlle, 

4) A Valdieri, scernè ‚scegliete‘ o il à pare avere conferma da ascid ciö; 
v. Rendic. Ist, lomb. s, II, vol XXXVII, 1060. 





534 ©. Salriont 10 


Deyaux, Essai sur la 1. vulg. du Dauph. sept. 304, Etim. 217), bydt 
-léra canale irrigatorio (Nigra, Arch. glott. XIV, 358), rjwa ruota, 
puarin falcetto ‚potatojo‘, muy mattone (lomb. medéy ece.; v. Gloss. 
d’Arbedo s. ‚medon‘, e in una nota ch'è andata a perdersi s. ‚jöra'; 
Arch, glott. it. XVI 455; e notisi, cirea a ‚matone‘ = ‚maltone' + ‚preta‘, 
che preda 8 adopera per ‚mattone‘ pure nell'ant. e mod, bolognese; v. 
il Gloss. del Frati agli Statuti bolognesi s. ‚preda‘), scöla scodella num. 87 
céyna estena, véyl badile, num. 36, séba — *säba-a (cio® la forma 
di feminile: *sdbata; efr. sdbya a Realdo, in Garnier, Grammaires et 
Vocab. méthodiques des idiomes de Bordighera et Realdo, 88, e sabada 
pur nell' ant. venez.), dnya anitra, -d=-atu -i -a, -Us = -alas, spartiya 
seriminatura, ece.'); — bulé fungo bolëtu, de dito, se sete; rey rete; 
izi aceto. 

-dr-:véru, péra, päri, méri, fréri, (e payr- ece., num. 10), méyri 
mietere, 

Tace il -d in ÿen ghiandu?). 

35. Il -p- viene costantemente a v : avéya, savér, rivér, truvér, luv, 
dyéri, siolla; — -pr- : éduora, éurf, uril aprile. A Valdieri: arridd, ciabni, 
ma fruvà. 


D, Accidenti generali. 


36. Accento. dyüri bevere, /yüri lepre, givdles num. 33n; nivgza 
(num. 4, e vald. nwyzo Morosi 359), kwfnta racconta (monf. mi « 
quintu io conto, e v. Arch. glott. it. XII, 425), guétri gozzo (franc. 
goitre); céyna entena, veyl badile, reys radice, kweys ‚covaticeio‘, dei 
quali v. Rendic. Ist. lomb, s. II, vol. XXXIL, 522 sgg. 

37. Iato. Lo si estirpa coi procedimenti di eui nel precedente 
numero, € inoltre: a) col consonantizzare la prima vocale (!yam letame, 
syar segare, byila betulla, fioln faina, pwarin ‚potatojo‘, ecc.); b) colla 
introduzione di un suono che faciliti il trapasso di una vocale all’ altra 
(rdısa ruota, fiviles num, 36); c) coll’ apostrofe (mun num. 34, pur 
paura, tust agosto, mür maturo, andüra andatura, tajüra piaga, ventulür 
mestolo della polenta, dove -#r & -atore, trent tridente, e forse dan 
num, 28 n). La contrazione di ü-€ in à (efr. il gen. asöfu Parodi, Arch. 
gloit. XVI 127) à in scôla — *skü-fla seodells, cosl come 106 par dare 
ö in argöy orbeitino, quale pur si sia l'origine della voce (v. Grüber's 


1) Vindy Vinadio; e quindi il cognome piém. Vrai. 

2) V. il Mistral s, ‚aglan', e la forma In -n & pure piemontese. V. I voc. 
s. ‚aglan‘ e le versioni della Parabola di Cuneo, Lanzo, Giaglioné, Usseglio, 
Ivrea, Rueglio. Per altre parti d'Italia, v. Arch. glott, it, XVI 285. 





Er U dialetto provenzalegglante di Roaschia (Cuneo) 535 


Zeitsch. XXI, 519—20). Un easo singolare & quello di fra adesso 
hac-höra (v. Rendic. Ist. lomb. s. IL, vol. XXXVII, 582—3). La sola 
spiegazione secondo me possibile, gli & che #’abbin nella voce una 
doppia rimozion d’accento; la prima conduceva a *é-üra o *o-üra o *é- 
üra (ofr. düra öura eura tra i valdesi, Morosi 374, 376, 378, euira da 
*üra a Pramolle, Papanti, e cosi püjr a Palazzo, ib.), e si veniva suc- 
cessivamente a *o-üra ecc., onde poi, mediante l’apostrofe, il sem- 
plice üra. 

38. Assimilazione, Notevole nw- in mt negli esempi mit notte, 
mogsa noce, miofy noce (albero)., Occorron perd anche le forme non 
assimilate. Zéwré téut num. 15, 

Un caso di m-y in m-n (v. Arch, glott. it. XVI, 478 n) ei & forse 
offerto in mififles fragole (num. 10, e ofr. il piem. mieng ‚maggengo‘), 
che diffieilmente si staccherä dal brese. maöle (v. Merlo, I nomi rom. d. 
mesi e d. stagioni 232)’, 

39. Dissimilazione: /énsôles; bédula ‚bellula‘ donnola; géyza per 
“guéyza, chiesa, © forse dodr di cui nel less, E vedi quanto di Adna 
e kampäna si dice al num, 26n. 

40. Metatesi. nr in rn come nello spagnuolo: vérnes venerdi, sémnes 
cenere, férni genero, {érni -a tenero -a. — fgroéy febbrajo; traptin talpa®); 
eduna— *kanva eanape; maña num. 9; /fru num. 18n, 32n. 

41. Epentesi di consonante. V. il num. 37. Allato a küvgrt tetto, 
© & krofrt, cosi come in qualche lessico piemontese (Zalli) si accoglie 
druvert, aperto, insieme a duvert. Il r (r) si ripete dalla coesistenza 
di dörve e dröce (körve e kröve), apparendo druvert come un raccosta- 
mento di duvert a dröve. Il n iniziale richiama il sillabico finale 
di minsöles (anche piem. ninsöla all a Zins-), e v. a tal -proposito 
anche la nota al num. 39. Il r di dntres imposte antae (efr. il lomb, 


1) Ove non s’ammetta la dissimilagione e pur non si voglia staccare In voce 
da ‚maggio', gioverä vodere in mingles un *minyöles ottenuto nel modo che 
ei indicherebbero analoghi esempi allegati in Arch. glott. XVI, 248. 

1) Piem. tar- e trapün. — Non diversa cosa (vi si tratta clob d’una assl- 
milazione del genero di quelle onde si ragiona in Arch. glott. XVI, 892 n) à 
il piem,, prov. e franco-prov. der- darbün, come ben ritengono e il Morosi 359, 
eil Devaux, 0. e., 295. Ne tocen invoce molto infelieemente, a veder mio, l’Ettm. 218. 
II mil. därben, su eui egli s'appoggia, à un errore della 94 ediz. del Banfi, che 
ha giustamente därden nella 1» 0 2%, e cosi il Cherubini. Contribuiva poi a 
trarre in inganno I’ Ettm, la versione per ‚topino‘, ch’& uno de'nomi italiani 
della Airundo riparia, e ei riporta non alla tardigrada ‚talpa‘ wa al velocissimo 
‚topo‘. E balestruccio, sinonimo di topéno e di därden, ci avverte senz’ altro 
‚che quest’ ultima voce sin ,dardot (efr, il valtell, dard balestruccio). [Di darbiün, 
vw. ora Thomas, Romania XXXV, 172—3; di därden ib. 179 e Pier, St. rom. I, 40.] 





536 ©, Salvioni 12 


dnta) si ripete dal nesso che precede (efr. anche il monf.-aless. féndra 
ghianda); e qualche voce #' & immessa nel frane, crayon riducendolo a 
kraoyün. — L'epentesi di vocale & in küleri, avellana, dove le rompe 
l'incomodo nesso /r, cosi come il secondo i di skiriyöl, scojattolo, rompe 
un precedente nesso sk7y- (cfr. il piem. skgryöl eec,, Nigra, Arch. 
glott. XIV, 296). 

42. Prostesi. Si capisce facilmente la ragione del s- in alndyes 
tenaglie (prov. esten-, vinad. itelaius, Etim. 222, dove si tratterà della 
assimilazione di n-2 in Z-2); meno chiara & quella di s/fli felee La 
voce & ora mascolina ed & di quelle che 8’ adoperano prevalentemente 
nel plurale. Onde penso che il s provenga dall'antico plurale feminile 
e rappresenti l'antico articolo (*s /&-). — In vtr, ungere, il »-& anche 
provenzale e lombardo, 

42. Caduta d’ intiera sillaba. cof di eni al num. 15. — kg —=ko/za], 
pronome neutro interrogativo. 


II. Note morfologiche. 

44. Articolo. lu cat, i dat; l'éi, y'azi; la femma, l'uréya. Nel 
fem. plur. il fondamentale *as assume vari atteggiamenti, e cosi ho 
s fés © gs es e Îs fes; ls dmpes, i lamponi, e = dmpes, ecc.:  vist gs 
cures ho visto le capre, porta Le tmivézes porta le noci, ece. V. ancora 
il num. 25. 

Casi obliqui: ar ventri, dar pais. 

45. Nome. Ciö che vi ha di pit importante da notare risulta'dai 
num. 18, 19, 25. — Circa al genere, son mascolini rüri (cosi pure nel 
piem. e prov.), s/fli felce, num. 42, se? segale (anche nel prov.). — 
Un feminile singolare in -a da neutro plurale, & pol Zöa luogo, sito (v. 
Morosi 359, e il Mistral s. ,liogo‘}. 

46. Le tracce di -i s'avvertono nel nome in plur. come kavéy, 
bey, añéy, éavéy, af. Inoltre nel numerale düy (fem. dua), e negli 
aggettivi pronominali e pronomi: ténti, kénti, éyté, tüyt, akisti, akiyi. 

47. Pronomi personali. mt, ti, kyel fem. kiy, nuzéyti, vus, luréyti. 

Atoni: # sa nenf non sa, ar ve va; la vistimenta y gs nôva ‚la veste 
la & nuova‘ 

Il pronome impersonale & la; la néva nevica, la pyor, la slüsya 
lampeggia (s/üsi lampo); v. Arch. glott. it. XI 299, 360. 

48. Dimostrativi: kgst-isf plur kist’ ist, fem. kesta-ysi, kestez-isi, questi 
-a -e; akel-iki akiy' ikt, fem. akela-yki, akglez-iki, quegli -Ili -Ila -e, — 
asg-ist ‚eid‘, ak; (= piem. Zen tirato su sn ‚cid‘) quello, franc. cela, 

kes fies queste ragazze, sy omi questi nomini, = matin slamane. 

49. Possessivi. mg te sg, mey fey sgy; fem. mia tua sta, mis tits sis. 





43 11 dialetto provenzaleggiante di Roaschia (Cuneo) 537 


50. Come in Provenza (v. Koschwitz, Gramm. hist. de la langue 
des Félibres, 83) puö occorrere nen nelle funzioni di inde (efr. vd. 
d'gün à n'en donava nessuno gliene daya; e vedi il corrispondente 
passo nelle altre versioni pedemonto-provenzali del Biondelli). 

Conjugazione. 51. L’infinito & in -dr -ér, -ir. N& verbi forti 

 oeeorrono il tipo col -re conservato (pyéri piacere, kuwfri euocere péri 
prendere’, méyri mietere, byüri bevere) e quello col -re caduto (gsi 
essere, té tingere, ecc.). 

52. Il participio dal tema in gutturale ha parecchi esempi: agü, 
vurgü, purgä potuto, bügü bevuto, pyagü pineiuto, vungiö, tengü, 

Corso. 

supä saputo. 

53. La 1* persona & alla piemontese in -w: vérin vengo, cantdvu; 
vec vedo, der bevo, kw euocio. — La 2* in -s: dantes -féves, skrives 
scrivfs scrivevi, greseri. — La 1° plur. in +7: sg siamo, aufn, seydn era- 
vamo, — 8 plur. mängen, éren. 

54. Singoli verbi. ‚essere‘: söy ses gs sen se sun; éru -es -a seydm 
seyd ren; ési essere. — ‚avere‘: #2) as a aufn avé an; agü. — ‚sapere,: 
se sas sa; savfr; supü, — ‚andare': vu vas vg andén; cong. vôri -ñes. 
— ‚volere‘; vöy vos; vulér; vurgü. — ‚potere‘ si modella interamente 


su ‚volere‘: pöy pas; pulia; pulér; purgl, — ‚vedere‘: vew pes ve; vist. 
— ‚prendere‘: imperat. pren, prend; péri; pres -za’). — ‚piacere‘; pyero 
Dyfs pue pyen; pis piacevi, pla, pyeydn piacevamo; fut pyaré, condiz. 
pyarla; pyeri; pyagh. — ,cuoceret: kurgw 3 kwg; kwla; kugri; kugt. 


II. Appunti lessienli. 


Pongo qui un certo numero di vocaboli che non hanno avuto ocen- 
sione di essere ricordati nelle precedenti pagine. 

alé Ni. 

Den secure. V. Nigra, Arch, glott, XIV, 296; Krit. Jahresber. V, 
p- I, 188. 

drbi abbeveratojo. Körting num. 565, 

artey grös pollice del piede. 

artizin n. d'un arbusto (büsin) che la mia fonte non sa meglio 
precisare. 


1) pere (pèrlu prenderlo, pèrje prendergli) anche a Valdieri, Mi paro si 
possa splogar la forma attraverso *prenre < *penre pere. 

2) Nella proclisi anche à, e quasi a, 

8) Si vorrebbe pres (ofr. mgs mose). 





588 C. Salvioni 14 


bacds truogolo scavato nel tronco d’un albero, À voce provenzo- 
piemontese, e dal Piemonte & poi passata alla Lombardia. Piem. bucds 
truogolo, guazzatojo, pantano, stagno, prov. bachasso pétrin, huche, auge 
pour les bestiaux, mil baédéa e -sa vaso in eni si rigovernano le stoviglie, 
grassume. V, il Diet, gen. & ,bact e ,bâchet, j 

bek punta di montagna. fr, il prov. dee punta di forchetta, 
dente di pettine, sav. b2cd punta di montagna; © si sa che Becco Becca 
& nome frequente di punte di montagna nelle Alpi Graje e Pennine. 

bibôt colchico autunnale. 

blüvéta mirtillo dalle bacche rosse. 

brünka legna secca che ‚salta come il vetro‘; v. forse il Mistral 8. 
‚brounchöu‘, 

drüsa la ricotta non ancora riposta nel saechetto (éaskét). Mistral: 

brousso = ‚massa di latte congulato‘; piem. bross eacio forte (impastato 
con varie droghe)? 

daböta cascina montana edificata in via provvisoris. Prov. cha- e 
cabato, piem. éablt. 

dionk subito. 

fök s adopera anche per ‚focolare‘, 

frikasd fegato, in tutte le accezioni. L’ho udito anche in Val 
Soana, 6 si ritrova al di là dell’Alpi (v. Zauner, die rom. Namen d, 
Körperteile num. 72, II, ©. 4e). Bil termine di eueina francese 
fricassée. 

Jyur alpines Edelweiss. Altrove (Mesolcina, Bergamo), stel' alpina 
‚stella alpina‘, 

jas easeina sull’alpe, pascolo alpino. Distinguono a seconda delle 
stagioni, gas suldn, gas del mes e jas surdn, 

jäsa ghiaccio. 

griñdr ridere, 

Kavdlya coreggiato. Piem., ece.; e v. Zeitschrift für roman. Phil. 
XXIII, 527, 

krig porco. Piem. V. Krit. Juhresb. VII, I, 135. 

künka truogolo costrutto con assi. 

kurnayds corvo. Piem. 

kutin sottana. Piem. koffr gonna. Kürting 5309. 

laoyö ramarro. V. Nigru, Arch. glott. XIV, 369, e quanto della 
proposta del Nigra & detto in Krit. Jahresber. V, I, 135. 

mark brutto, cattivo. Piem., prov. Kürting 5974. 

mérai larice. Etim. 214. 

möles le molli. Piem. möle. 

murydn mirtilli, Certo connesso con mires more, 








15 II dialetto provenzaleggiante di Roaschia (Cuneo) 539 


musca kanina tafano. 

picöt dito mignolo. 

prima primavera. V. Merlo, o. c., 46. 

rdpa grappolo. Piem. 

rgakwgta  acqua che esce dalla brdsa e viene data in cibo alle 
bestie; q. ‚riscotta‘. 

ruzfy rosajo, rosa. 

sanguvdn giugno (San Giovanni), Merlo, o. c., 136. 

santdna luglio (Sant’ Anna). 

saw“ dl éyga cascata. 

slüsi lampo. Piem. E deverbale da slüsydr (piem. slüsye), il quale 
poi non sarà altro che ,sluccicare‘, 

stäbi stalla. 

tron tuono, fulmine. 

tüma formaggio grasso giovine. Nigra, Arch. glott. it. XIV, 289. 

tumbär cadere. 

tundin piatto. 

üvdr accendere. Sara certo *vürdr, num. 12, 24, 49, quasi ‚avvi- 
vare‘, da vivu. Cfr. il piem. viské accendere, engad. invidar, vüdar, id., 
da vita’) L’ü e poi passato alle arizotoniche (üva). 

vésta gonnella. 

votct dla güla palato. Cfr. volto della bocca nell’a. pavano (Ma- 
gagnd, p. 2°, pag. 30 v). 

vrus spezie di alno selvatico. 

zlargdr spandere il fieno. Piem. slarghé distendere, sciorinare, 
spiegare 

1) Anche per ilnostro üvar potrebbe valere la base vita. Avremmo allora 
*vült]är, *vüvär, var. Cosi potrebbe essere e dall’una e dall’ altra base l’avyé 


Ysoré im Moniage Guillaume und im Ogier. 
Von 
W. Cloetta in Jena. 


Für die der Ysoréepisode des Mon. Guill. zugrunde liegende Be- 
lagerung von Paris sind schon verachiedentlich teils geschichtliche, teils 
sagenhafte Parallelen oder Anklänge beigebracht worden. Auch da sieht 
man wieder ganz vage geschichtliche Erinnerungen mit Sagen und 
freien Erfindungen des Dichters gemischt, die natürlich an bestehende 
epische Traditionen angelehnt werden. 

Was nun den Anführer des Belagerungsheeres betrifft, so stimmt 
sein Name mit der geschichtlichen oder sagenhaften Überlieferung eben- 
sowenig wie der Name desjenigen, der diesen feindlichen Anführer im 
Zweikampf erschlägt. Dass jedoch in einem Gedichte über Wilhelm 
die Heldentat diesem zugeschrieben wird, ist selbstverständlich; die vor- 
her von der Sage einer anderen Person beigelegte Besiegung des 
Feindes wird von dem Dichter auf den Helden seines Gesanges über- 
tragen. Aber auch der Name des feindlichen Anführers oder Kämpen 
ist ein neuer; er ist nicht Otto II, nicht ein Germanus quidam°), oder 
unus ex Saronibus*), oder ein nepos ipsius Ottonis®), nicht ein Diine oder 
Nordmanne Huasten, Haustuin oder Hethelwulf‘), sondern ein halb 
sarazenischer, halb sächsischer König namens Ysoré, oder ein Sarazenen- 
könig Madul. 

Der letztere Name findet sich in demjenigen Moniage Guillaume, 
das den IX, Teil der Karlamagnüssaga bildet. Daselbst ist dieser 
Madul ein Bruder des Königs Marsilie, der in Roncevaux besiegt worden 

1) Richer, Hist. TIL, 76. 

2) Chronieon Namnetense [Chronique de Nantes p. p. Ronë Morlet, Paris 1896], 
ep. XXXHI (s, Romania XXVI, 8, 489), 

3) Historia Fraucorum Sononensis, 8, Romania XIX, 386, Anm. 2. 

4) Romania XIX, 3771. 





542 W. Cloetta 2 


war, und von Süden her fällt er in Frankreich ein ($ 3). Dies ist 
jedoch angesichts der wenigstens teilweisen Übereinstimmung der 
beiden französischen Gedichte, die Wilhelm als Mönch besingen, nicht 
als ursprünglich anzusehen, denn es liegt auf der Hand, dass die Karla- 
magnüssaga bei Aufnahme des Moniage Guillaume dieses zum Rolands- 
liede, das sie als VIIL. Teil unmittelbar vorhergehen lässt, in Beziehung 
setzen wollte und daher selbständige Änderungen vornahm. Zu diesen 
gehört oflenbar auch die Vertauschung Ludwigs mit Karl dem Grossen 
und der Umstand, dass die betreffenden Kämpfe in der Karlamag- 
nüssaga nicht gelegentlich einer Belagerung von Paris, sondern in 
‚offener Feldschlacht in nicht näher bestimmter Gegend statifinden. 

Wir halten uns also an die beiden altfranzösischen Epen, in denen 
der Name des feindlichen Anführers Ysoré lautet; diesen Namen gibt : 
auch der französische Prosaroman, und in Ulrichs von Türheim Mönch 
Wilhelm ist der Name in der Form Ysar& ebenfalls bewahrt?). 

Es wirft sich nun die Frage auf, ob dieser Ysoré etwa identisch 
ist mit einem der zahlreichen Ysoré, die sich in anderen Epen finden. 
Aus den gedruckten Epen führt Langlois*) 24 verschiedene Personen 
namens Ysoré an — einschliesslich des „Ysorie“ der Prise de Pampe- 
lune, was ja für die Sprache, in der dieses Gedicht überliefert ist, der- 
selbe Name ist. Aus noch nicht gedruckten Epen liesse sich die Liste 
noch erheblich vermehren. In der Entree de Spagne handelt es sich 
zwar um denselben Träger des betreffenden Namens wie in der Prise 
de Pampelune. Aber in den franeo-italischen Enfances Ogier der Hand- 
schrift XIII der Markusbibliothek heisst der Sultan: „Ysor6* (statt 
Corsuble®), und im Moniage Rainoart finden sich ein oder zwei Bürger- 
meister, die Ysor&. genannt sind*). 

Dazu käme dann noch, ausser dem Ysor& des Moniage Guillaume, 
noch ein Ysoré, der allerdings bei Langlois*) als Insor& verzeichnet ist, 
weil die Handschrift von Tours, nach der Barrois den Ogier veröffentlicht 
hat, dem Namen diese Form gibt. Das Handschriftenverhältnis zeigt aber 
mit aller Bestimmtheit, wie mir Carl Voretzsch freundlichst mitteilt, dass 
der gegen Ende derChevalerie Ogier*) auftretende Sohn des Sachsen- 

1) Die Nerbonesi enthalten die Ysoréepisode nicht. 

2) Ernest Langlois, Table des noms propres de toute nature compris dans les 
chansons de geste imprimées, Paris 1904, 8. 3631, 

3) Vgl. Herrigs Archiv XCIII, 8. 426. 

4) 5. Zts. f. fr. Spr. XXVII, 39. Auf einem Gedächtnisfehler beruht es, 
wonn G. Paris, Orson de Benuvais $. LXXIII, Anm. 2, von einem König Ysoré 
de Monbrane im Huon de Bordeaux apricht, denn der betr. König heisst Yvorin. 

5) a. a. 0. 5. 860, 

6) Vers 12616, 12917. 





3 Yırzk im Neoninge Geifrume weil im Ogier sis 


königs Brehier in dem betreffenden Gedichte Yeoré (oder Isoré) hiess, 
und Insoré eine bloss der Handschrift von Tours eigene Eutstellung ist. 


Lager auf dem nördlichen Seineufer, zwischen Paris und dem Mont- 
martre aufschlägt. Ferner besteht gerade die Elite der Armee aus 


Leibgarde bilden, da sie mit ihm auf dem Montmartre ihr Lager beziehen, 
während der Rest des Heeres in der Ebene vor Paris bleibt (4745, 
ATTAM., 4786, 5401). Natürlich findet auch der Zweikampf zwischen 
Ysoré und Wilhelm auf dem Wege vom Montmartre nach Paris statt; 
bei diesem Wegeliegt auch Bernarts Wohnung, in der Wilhelm übernachtet *). 


1) Vers M4fl.: Assegié lot uns paiens Ysor{és); 
{Fils fu Brejhier, de Sasoigne fu nés. 
[En France vint 0] Sarrasins armés, 
[La mort son] pere vout au roi demander, 
(808) (Que Ogiers ot] en l'angarde tiié. 
Vgl. noch Herrigs Archiv XCVIIL, 57. 

2) Ein Zweifel kann darüber nicht obwalten, und wenn F. Lot das Gegon- 
teil behauptet und von Becker sagt: „il est difficile d'avoir la main plus mal- 
henronse“ (Romania XXVI, 486 Anm. 1), so liegt dns daran, dass or das Mon. 
IE nicht kennt, zu dem die späteren Pariser Lokaltraditionen in Widerspruch 
stehen. Dagegen stimmen diese zum Prosaroman, und das ist eine andere Sache. 
Fi Lot hätte durch die Bemerkungen Schlägers (Herrigs Archiv XCVIIL, 8841) 

dezent ‚aufmerksam werden missen. 





544 W, Oloetta. 4 


Freilich kommt Wilhelm vom Stiden her (über Etampes, 5480) nach 
Paris, und musste er, um an das nördliche Ufer der Seine zu gelangen, 
notwendig über diesen Fluss setzen; aber der Diehter hält es nicht für 
nötig, diesen Umstand besonders zu erwähnen, 

Die Tatsachen genügen wohl um darzutun, dass höchstwahrschein- 
lich auch für das Mon. II Ysor& ursprünglich ein Sachsenkünig war, 
Dass sowohl im Mon, I wie im Mon, II auch Sarazenen im Heere er- 
scheinen, dass diese sogar weitaus die grösste Zahl bilden und im 
Mon. I, so weit es uns erhalten ist, „Sarrasin“ und ,Escler“ (906, 913) 
überhaupt als die einzigen Völkerschaften genannt sind, die das Heer 
Ysorés ausmachen, dass dieser Sachsenkönig selber Mubamedaner ist, 
bei Muhamet schwört (Mon, I 918; Mon. II 4645 u.8.w.), ist ja eben- 
sowenig auffällig, wie dass Brehier selbst in der Chevalerie Ogier 
(9798 fl.) ein Muhamedaner und zugleich König von Sachsen, von ganz 
Afrika, Babylonien und Damaskus ist, und duss sein Heer aus Sarazenen 
besteht. 

Auffällig ist das Verbalten des französischen Prosaromans, das von 
Schläger’) gentigend gekennzeichnet ist und hier daher nur kurz be- 
rübrt werden soll. Während der Prossroman im allgemeinen das 
Mon. II (in einer der Londoner- und der Lavallière-Hs. am nächsten 
kommenden Redaktion) wiedergibt und dementsprechend Ysoré daselbst 
ebenfalls aus „Coymbres* ($ 55, Z. 4) oder aus ,Aufrique et Co- 
nimbres* ($ 65, Z. 22) ist und seinen Vetter Sinagon zu rächen 
kommt, so gilt er daneben stets als der Sohn Brohiers, den Karl der 
Grosse vor Laon durch Ogier töten liess, und findet sich auch 
dreimal die Angabe, dass Ysor& gekommen sei, um diesen seinen von 
Ogier im Dienste Karls des Grossen vor Laon getöteten Vater zu 
rächen ($ 53, Z.20M.; $ 65,2. 22f.; $80,2.7M.). Schon in der in den 
Prosaroman über das Moniage Guillaume eingeschobenen Mailleferepisode 
tritt Ysor& als Sohn Brohiers auf, ist aber daselbst nicht aus ,Coymbres“, 
sondern aus „Yvorie“. Ogier ist im Prosaroman überhaupt oft genannt; 
der König Ludwig betrauert ihn mit am meisten ($ 51, Z. 15M.), und 
die langen Kämpfe, die Ogier gegen Karl den Grossen zu bestehen 
hatte und während deren Brohier Laon belagerte ($ 50, Z. 17f.), sind 
dem Prosaisten wohl bekannt. 

Das merkwürdigste ist aber folgendes. Im Gegensatz zu den beiden 
Epen schlägt Ysoré im Prosaroman sein Lager südlich von Paris auf; 
daselbst ist auch Bernarts Wohnung und findet der berühmte Zwei- 
kampf statt, Im vollen Widerspruch dazu steht nun der weitere Um- 
stand, dass der Prosaroman Ysoré mit seinem Heere in Deutschland 


1) Herrigs Archiv XOVII, 22% 





FEAT] 


Belagerung auf das linke Seineufer vornahm. Wie dem auch sei, 
Zug Ysorés nach Frankreich, wie er im Prosaroman ($ 49f.) beschrieben 
ist, erinnert lebbaft an den Zug Brebiers im Ogier (95%ff.). Auch 
Ysoré kommt mit einer grossen Flotte über Meer und landet in Deutseh- 
land, das er durchzieht und verwüstet. Sodann gelangt er, was aller- 
dings vicht mehr ganz zum Ogier stimmt, über Brabant, Hennegau und 
Picardie vor Paris, an dessen Südseite er sein Lager aufschlägt, 
So weist also der Prosuroman viel mehr und genauere Reminis- 
zenzen aus der Chevalerie Ogier auf, als sie ihm das Moniage I hätte 
dessen Benutzung übrigens sonst auch nicht die 
im Prosaroman zu finden ist. Wir müssen wohl an- 
diese Erinnerungen vom Prosaroman oder dessen Vorlage 
der Chey. Ogier geschöpft sind. Wahrscheinlich hatte sich 
ursprüngliche Überlieferung des Moniage Guillaume, dass der von 
Wilhelm vor Paris besiegte Ysor& der Sohn Brehiers war, dass also 
Wilhelm gewissermassen das Werk Ogiers vollendete, in der epischen 
Tadition erhalten, trotzdem das Mon. II die Dinge wieder verwischt 
hatte. Freilich ist bereits im Original der uns überlieferten Chevalerie 


247), die sonst ziemlich genau zu der von Barrois veröffentlichen Hand- 
schrift von Tours stimmt, hat nämlich den Schluss von Vers 12986 
ab stark geändert. Ysoré wird nicht auch von Ogier erschlagen, 
sondern es gelingt ihm zu entfliehen, worauf erwähnt wird, dass er 
späterhin nach Frankreich zurückkehrte und dem König Ludwig das 


1) Im Mon. 11, 4676 #., findet sich wohl die kurze Angabe, dass Ysoré mit 
seinem Heere auf dem Wege nach Paris das Land verwüstet, aber es ist nicht 
gesagt, um welches Land es sich handelt, und von einer Seefahrt ist gar 
keine Rede. 

9) Horrigs Archiv XOVII, 25, 

Memanlsche Forschungen XXIM. 2, 








Wortgeschichtliches. 
Von 
D. Behrens in Gießen. 


pie, clipant. 
Das Wort begegnet in der Bedeutung ,Müble“. Nach Jonancoux 
pour servir à un glossaire étymol. du pat. picard I, p. 119 be- 
zeichnet man im besonderen so eine Mühle in Amiens. Da an der 
Stelle derselben früher eine Waffenfabrik sich befand, war man auf 
den Gedanken gekommen clipant von lat. clypeus abzuleiten. Es wird 
Jouancoux nicht schwer eine derartige Annahme als unhaltbar zurüick- 
zuweisen, Er selbst macht darauf aufmerksam, dass in demselben 
Stadtteil von Amiens im 15, Jahrhundert eine Mühle stand mit Namen 
elenkain, elinguant; c'est à dire qui clique, qui fait du bruit, qui 
résonne, mot venu du néerlandais klinken, résonner . . . .# Clipant sei 
aus cliquant entstanden mit Übergang von qu in p, wie in pie. colipe 
(st. colique), rue des Parpigniers (neben rue des Parquigniers) und 
spirou schriftfranz. écureuil, *scuriolum). „Il est posssible“, meint 
Jonancoux, „que, par suite d’une corruption identique, le moulin Taillefer 
se soit appelé ch'clépant, celui qui clique, celui qui fait du bruit par 
son tie-tae ou par la nature des divers travaux que nécessitait la 
fabrication des armes quand il y en avait là une manufacture ou une 
fourbisserie. Je donne, on le voit, cette étymologie non comme une 
affirmation positive, bien qu'elle soit fort probable . . .“ Wird man 
auch die Herleitung von clipant aus cliquant nicht für „sehr wahr- 
scheinlich“ halten, so darf man doch einräumen, dass Jonancoux’ Er- 
klärung des Wortes zum Richtigen hinleitet. Dass Mühlen nach dem 
Geräusch benannt werden, welches sie verursachen, begegnet auch 
sonst. Vgl. Grimm 3. Klappermühle: „klappernde mühle, nach Adelung 
eine mahlmühle, sofern sie sich durch ihr klapperndes gerliusch von 
andern mühlen unterscheidet, bei Steinbach, Frisch mola erepax, bei 
35* 





548 D. Behrens 2 


Stieler noch klirzer erepitaculum , . .# S, ib. unter Klatschmühle. Es 
gibt ein vom Schallstamm klip gebildetes mit klappen begrifflich zu- 
sammenfallendes muld, nd. Verbum Klippen (8. u. a. Doornkaat Kool- 
man Ostfries, Wib, 1, 8. 268), das die Grundlage des zur Diskussion 
stehenden pikardischen Wortes sein kann. Zur Gewissheit erhoben wird 
m. E. eine derartige Annahme durch die Tatsache, dass im Dentschen 
als Eigenname von Mühlen neben Klatschmühle, Klitschmühle, Klapper- 
mühle die Bezeichnung Klipmühle vorkommt: zwei schlüsser oder blirge 
haben zu Tennstedt gestanden am Himmelreich bei der Klipmühle 
(J. Chr. Olearius /kür, historien 1,337). S. Grimm We. s. Klipmühle 
und Klatschmühle. 

Was die ältere, von Jouaneoux erwähnte pikardische Mühlenbezeich- 
nung clenkain, clinquant angeht, 80 fehlt es auch dazu auf deutschem 
Sprachgebiet nicht un Parallelen. Ich verweise auf Schiller und Lübben 
Mittelniederd, Wtb. und Grimm Wib. s. Klinke V, wo es aber 
als fraglich hingestellt wird, ob nicht der Name Klingkenmühle mit 
Klinker, Ziegelstein, zusammenhängt, d h. eine aus Klinkern gebante 
Mühle bezeichnet. 

gien, 
Godefroy verzeichnet gien aus J. Lefebvre Respit de la mort und 


fragt, ob es „cep“ bedeute. Die betreffende Stelle bei Lefebvre lantet: 
Quant on veult fouir une vigne 
On ne va mie tout a ligne, 
Il faut fouir de gien en gien. 


Godefroy’s Vermutung trifft nicht das Richtige. Gien bedeutet an 
der angeführten Stelle nicht den Rebstock, sondern einen Streifen Reb- 
land, vielleicht auch einen Fussweg im Rebgarten. Identisch damit 
ist neuwall. gin, das Grandgagnage Diet. I, 5. 2541. folgendermassen 
definiert: „t. de jardiniers (planche, carreau), R, id. (ligne formée par 
des garcleuses, terrain que cette ligne embrasse“, Er fügt hinzu 
„= afr. gin (»duns certaines provinces le gin est un sillon, un espace 
de terrain que chacun suit pour compter les baliveaux dans les boise). 
On voit par le sens du R.et de l'ufr, que le Njamurois] signifie: planche, 
en tant qu'une planche est un alignement. L'expression liégeoise à gin 
(voy à la lettrine) signifie aussi verb.: en ligne“. Vgl. noch Grand- 
gaguage Diet, U, S. XXVIL Das Wort begegnet heute ausser im 
Wallonischen im Pikardischen und im Lothringischen, was auf dentschen 
Ursprung weist. 8. Hécart Diet. rouchi franc.® p. 229: gen espace 
indéterminé de terrain dans un champ, et dont l’&tendu est en raison 
du nombre de sareleuses oceuptes à purger ce champ des herbes 





3 Wortgoschichtliches 549 


étrangères à la culture à la quelle il est destiné. Gin est la ligne 
qu'elles forment, Jouancoux et Devauchelle Ætwdes p. servir à un 
gloss. étymol. du pat. pic. IL, 21 bemerken unter gin: , Ligne de récoltes 
abattue par In faulx; bande de terrain sarclée ou binée: chaque ligne 
ou bande s'appelle gin, Au second sens, le gin est plus ou moins 
large, selon qu'il y a un ou plusieurs ouvriers“. Vgl. ferner Ledieu 
Pet. gloss. du pat. de Démuin 8. v., für das Lothringische u. a. J. Graf 
die germanischen Bestandteile des patois messin, wo gin p. 12f. unter 
diejenigen im patois messin begegnenden Wörter germanischen Ursprungs 
eingereiht wird, welche weder im Altfranzösischen noch im Neufran- 
zösischen vorkommen. Was die Etymologie angeht, so braucht auf eine 
Vermutung Jouaneoux und Devauchelle’s, wonach das französische Wort 
mit germ. gina, gin in schwedisch deginna, niederl. begin etc, zu- 
sammenhängt, nicht eingegangen zu werden. Auf der zweifellos rich- 
tigen Fährte ist Graf, der L c. luxemb. jon, der Strich Arbeit im 
Kornschnitt, hess. jdne, schmalkald. jün, die Reihe, Linie, der Strich 
‚Arbeit, z. B. im Kornschnitt, sowie mhd. j@n heranzieht. Man vergleiche 
zu dem in deutschen Mundarten weitverbreiteten und zweifellos germa- 
nischen Worte noch u. a. Grimm Wtb. jahn, Kluge Etymol. Wi, Jahn. 
Besonders beachtenswert aber ist, dass das Schweitzerische Idiotikon 
II, 431. eine Form mit à (jin) kennt, die den französischen lautlich 
noch mehr entspricht und, was noch wichtiger ist, dass nach der 
gleichen Quelle das germanische Wort auch mit Beziehung auf Reb- 
gelände im Gebrauch ist: „in Weinbergen auch eine feststehende Ab- 
teilung, von bestimmten Masse, ungefähr ein Vierling, durch Graben 
oder Fusswege abgesondert . . . Fussweg im Rebgarten. . .“ Auffallen- 
derweise fehlt es bei L. Gignoux La terminologie du vigneron dans 
les patois de la Suisse romande (Zs. f. rom. Phil. XXVI), scheint 80- 
mit in der romanischen Schweiz heute nicht vorzukommen. 


moquette, 
die Losung des Rehs, wird im Diet, général aus dem achtzehnten 
Jahrhundert zuerst belegt. Die Herkunft wird als nicht bekannt be- 
zeichnet, Littré und Sachs kennen das Wort ausschliesslich im Plural 
und bemerken über die Etymologie nichte. Bei Diez, Scheler und 
Körting fehlt es, Ich vermute darin mit dem Verkleinerungssuffix-efte 
gebildetes mogue, das im Norden des Sprachgebietes wiederholt nach- 
gewiesen ist und eine Art Lebkuchen bedeutet. 8. Grandgagnage 
Diet, II, 130 moke „HU. espèce de macaron qui résiste un peu sous Ja 
dent“, Sigart Gloss? p. 256 bemerkt 8. v. moke „pain d'épice très dur 
coupé en forme de macaron. Les moques nous viennent surtout de 





550 D. Behrens 3 


Gand; mais le mot n'appartient qu'au patois flamand; on ne le trouve 
pas dans les dictionnaires.“ Vgl. noch Semertier, Voc. des boulangers, 
patissiers, confiseurs p. 276 und Vermesse, Dict. du patois de la flandre 
française a. v. moques. Was die Herkunft von moke angeht, so ist Si- 
gart nicht im Recht, wenn er es für in französisch Flandern heimat- 
berechtigt hält. Das Wort ist mit der Sache, die es bezeichnet, aus 
dem niederd. flämischen Gebiet eingedrungen. Vgl. Ch. Doutrepont 
Zs. f. rom. Phil, XXI, 233und das von Doutrepont zitierte Westolaamsch 
Idioticon p.618: „mok, mokke makaronvorming koekje van peperkoek- 
deeg gebakken ...* Im Ostfriesischen begegnet dafür mukke „ein 
kleines rundes Syrupsgebäck, ähnlich wie eine dicke Pfeflernuss, aber 
etwas flacher“, Bei der Übertragung des französischen Diminutirams 
auf die Losung des Rehs konnten Form und Farbe das tertium com- 
parationis abgeben. Im Deutschen nennt man nach Grimm We. U, 
226 die harte, runde und zerbrückelte Entleerung der Ziegen und anderer 
Tiere von der Ähnlichkeit der Gestalt Bohne, bei Schmeller bönlein. 
Aus dem Französischen sei macarons erwähnt, womit man nach Guille- 
maut im Patois von Bresse loubannaise den Pferdemist (vgl. unser 
Rossäpfel) bezeichnet. 

Godefroy verzeichnet afrz. moquet, motte (un moguet de terre) und 
dazu in gleicher Bedeutung das Simplex moque, mocque. Zugrunde 
liegt hier deutsches Mocke Klumpen, alemannisch moke Stück ete. 
S. Grimm Web. VI, 2434, Franck Etymol, Woordenboek 5. y. mokkel 
und vergleiche ausdem Neulothringischen mocoy (Bodensatz, Klümpchen), 
macailles, maguion (Klümpchen) bei Graf die germanischen Bestandteile 
des patois messin p.17. Ob das hier in Frage stehende deutsche Mocke 
mit den vorhin behandelten identisch ist, bleibt den Germanisten iber- 
lassen zu entscheiden, 


ostfr. mouillau. 

In Florent bedeutet (laid) mowillau nach Janel (Essai sur le patois 
de Florent p.267) mauvais sujet, Unmittelbar vorher verzeichnet Janel 
ein Wort mouille, das tas, amas bedeutet. Es ist vielleicht nicht Uber- 
füssig, darauf hinzuweisen, dass das in der Bedeutung scheinbar 
weit „bliegende mouillau eine Ableitung von mouille darstellt. Die 
Übertragung ursprünglicher Sachbezeichnungen auf Personen, wie sie 
hier anzunehmen ist, begegnet öfters auch sonst. Ich eıwähne: 

pikard, moie, das nach Jouancoux und Devauchelle Ætude II, 197 
ausser menle de gerbes, de fagots etc. eine „femme courte de taille et 
très grosse“ bedeutet. S. auch Albin Body Vocabulaire des poissardes 
du pays wallon p. 227: möie, litt. meule de foin, de bled, etc., femme 





5 Wortgeschichtliches 5 


grosse et pleine d'embonpoint; celle dont la rotondité lui permet à 
peine de se mouvoir. 

prov. garbo de civado, une fille, en style familier, S. Mistral Tresor 
8 garbo. 

franz. trognon Apfelgehäuse, Kohlstrunk, nahm in familiärer 
Sprechweise die Bedeutung Mädchen, Püppchen an in Verbindungen 
wie joli petit trognon, mon petit trognon. 

paquet nennt man nach Sachs einen langweiligen, lästigen 
Menschen und auch (s Supplement) ein geschmacklos gekleidetes 
Franenzimmer. Vgl. auch Mistral s. v. paguet (femme mal accoutrée). 

nd. bult, Hücker, Hügel, Haufe, dann auch ein kleines unbehol- 
fenes Kind, Knirps, Zwerg. 

nd. täute bezeichnet ein Mass von 15 Kannen, dann auch ein 
grosses Frauenzimmer. 

In diesem Zusammenhang lassen sich auch nennen: norm, bon- 
sette, petite fille, adolescente (expression un peu péjorative), das 
Fleury Essai s. le pat, norm de la Hague mit bret. beuxik ver- 
gleicht. Es gehört sicher zu douse, hag. bousdée (fente de vache), 
bouset (petit tas d'excréments humains). Vgl. u. a. prov. douset (nach 
Mistral crottin de chèvre on d'âne, excrément und petit bon- 
homme), lyon. bouza (nach N. de Puitspelu bouse und fille indo- 
lente), Petit-Noir bou2’, femme replöte et sans grâce nach F. Richenet); 
wall. flatte nach A. Body Voc. des Poissardes p. 211 litt. bouse de 
vache, dann: femme qui ma ni vigueur ni courage; franz. merde hal- 
tungsloser Mensch, Waschlappen; prov. fais de merdo, grosse femme 
ventrue (s. Mistral 8. fais). Vgl. deutsch Drecklein (Grimm Wib.), 
Drecksack. Wegen gègèl im Patois bournois s. Zs. f. rom. Phil. XXVI, 
8. 112. Weiter abliegt pie. hardeau, hardelle, jeune garçon, jeunc fille 
(8. Jouancoux und Devauchelle Etude s, v.), wall. coide, corde, dann 
gibier de potence (Body I. e.), dem deutsches Strick entspricht. Manches 
liesse sich dem hier angeführten hinzufügen. Weit häufiger ist der um- 
gekehrte Vorgang, die Übertragung von Personenbenennungen auf 
Sachen. Sie liegt beispielsweise vor, wenn im Patois von Bessin (8. 
Joret p. 98. 131) jiydte (fillette) neben mouéyéte einen Garbenhaufen 
bedeutet, wenn im Provenzalischen eine kleine Stecknadel damiselo 
oder im Wallonischen (s. Semertier Voc, des boulangers, patissiers, con- 
‚fiseurs ete.) eine grosse Milchkanne Belle Jihenne genannt wird. Vgl. 
noch Ze, f. franz. Spr. XXVEI', 8.145 zu gégneux, S. 308 zu nounette, 
ib. XXIX’, 8,146 zu moine und weitere Belege bei J. Reinius On /rans- 
ferred appellations of hienian beings (Göteborg 1903. Dissert. von Upsala) 
passim, 





562 D. Behrens 6 


Dass mouille bei Janel nur eine andere Schreibung für mouie (älter 
moie) ist, bedarf kaum der Erwähnung. Dieselbe unhistorische Orto- 
graphie findet sich bei A. Ledieu Petit glossaire du patois de Démuinp. 164: 
mouillette (tas de gerbes de récoltes établis dans les champs) und Mar- 
tellière Glossaire du Vendömois p. 213: mouillette (moyette, petite 
meule de gruin et de fromage). Nicht unerwähnt bleibe hier poitev. 
moujasse, das von Beauchet-Filleau (Æssai sur le pat, poiterin p. 176) 
mit „petit fille qui fait des airs de grande dame, tâtillon, touche à tout 
erklärt wird. Man ist nach dem eben Angeftihrten versucht, das Wort 
zu moie (meta) zu stellen. Vielleicht triflt eine solche Annahme das 
Richtige, wenngleich nicht zu übersehen ist, dass daneben für Getreide- 
haufen moessa, smorssia (s. Benuchet-Filleau 1. c., Lalanne Glossaire 
p. 188) im Gebrauch ist. 

wall. mûne 
begegnet in den von Grandgagnage hernusgegebenen Extraits d'un dict. 
wall. franc. composé en 1798 p. M. Augustin-François Villers 
de Malmédy, p. 73, in der Verbindung one vitu müne: une vieille 
déerépite. Nach Villers verzeichnet es A. Body Vocabulaire des pois 
sardes du pays wallon. Auf die Etymologiegeht keiner der genannten 
Autoren ein. Esist deutsches Muhme, Dusn ist alt: got. *möna, mnd. 


mune und mone neben mome, mittelengl. möne. Vgl. u. a. Kluge Wib.* 
Muhme. Das wallonische Wort stammt selbstverstündlich aus dem Nieder- 
deutschen, wo die Form mit n heute in Cüln, und wohl noch in weiterer 
Verbreitung, sich erhalten hat. S. Hünig Wib. d. Kölner Mundart 
p- 121 Möhn ,Muhme, Tante, auch eine ältere Frau, die ein zum Drei- 
eck gefaltenes Tuch um den Kopf trägt; iron.: ein läppischer, willen- 
loser Mensch“, 


norm. racouée 
wird von Joret Patois du Bessin p. 152 mit „touffes d'herbe qui mon- 
tent en tige dans les herbages et ne sont pas mangées par les besti- 
aux“ umsebrieben und auf nord. raka, engl. to rake (râteler) zurlick- 
geführt. Unerklärt bleibt bei dieser Annahme der Ausgang -ouée des 
normannischen Wortes. Auch dürfte der angenommene Bedeutungs- 
wandel sich schwer erklären lassen. Mir scheint es nicht zweifelhaft, 
dass racouée, das besser racoués geschrieben und von Joret selbst als Mascu- 
lioum Ploralis bezeichnet wird, der Plural zu racouet ist. Racouet ist 
ein aus normannischen Mundarten oft nachgewiesenes Wort, das u, a. 
eine Graspflanze bezeichnet, die wegen der Bildung ihrer Ähre den 
botanischen Namen alopecnrus, deutsch Fuchsschwanz, führt. Vgl. 
Moisy Diet. de pat. norm. p. 539 racowet, espèce de plante graminée 





T Wortgeschichtliches 553 


dont l'épi est tenu et très allongé, poussant duns les foins, les bilde, 
ete, . | on l'appelle aussi vulpin. 8. ferner Joret Flore populaire de 
Normandie p. 209 8. alopecurus agrestis und Littré racouet. Auch 
Sachs verzeichnet dus Wort. In Robin's Efude sur le patois norm. en 
usage dans l'arrondissement de Pont-Audemer liest man p. 334f,: ,racoué 
racouet, flouve odorant. — Cette herbe qui contribue plus que tonte 
autre, selon les botanistes, à donner au foin sa bonne odeur, est peu 
estimée des paysans normands qui lui rapportent (avec raison, ce me 
semble) de mürir trop tôt et d'être déjà désséchée quand les autres 
graminées fleurissent. — On appelle quelquefois de même d'autres 
herbes à épi simple qui poussent au milieu des blés (au vulpin des 
champs par exemple). Ilya des gens qui s'imaginent que le blé quand 
il n'épie pas bien, peut tourner en racous, Ce nom de racoué (qui 
rappelle un peu le mot français racaille) semble avoir toujours un sens 
meprisant.“ In Südfrankreich begegnet nach Mistral für alopecurus 
die Bezeichnungen coue-de-rat, couo-rat ete. 8. Tresor, I, 8.575. Auch 
Dottin gibt Glossaire du Bas-Maine p. 428 rakıod der Mundart mit 
schriftfranz. gueue de rat wieder. Haillant gibt Flore populaire des 
Vosges p. 184 die Benennung quowe d'louo à. ji. queue de loir und im 
Ostfriesischen ist nach Pritzel und Jessen Die deutschen Volksnamen 
der Pflanzen (Hannover 1882) Röttesteert, d. i. Rattenschwanz, gebriuch- 
lich, Hiernach ist es nicht mehr zweifelhaft, dassracouet = ral coue +et 
ist, eine Bildung, die u. a. in norm. cacoue =ca-+coue Katzenschwanz (nd. 
Katsteert) ein Analogon hat. Weiterbildungen von racowetsind Bessin(Joret) 
#acté (<racouet#) faucher les racouée (1. racouets) d'un herbage und 
ib. racteure, foin provenant des racouée (1. racowets). Wie „Fuchs- 
schwanz“, so erklärt sich die Benennung „Rattenschwanz“ aus der Form 
der Ähren der in Frage stehenden Pflanze und kann als Beweis dafür 
dienen, wie frei das Volk bei der Namengebung verfährt. Dass die 
gleiche Bezeichnung noch für andere Pflanzen begegnet, ergibtsich aus den 
oben wiedergegebenen Ausführungen Robin's. Vgl. auch Mistral Z. c., 
Littré s. v. queue de rat, Joret Flore s. Equisetum arvense, Equisetum 
palustre, Myosurus minimns, Phleum pratense, Sedum album, Haillant 
Klore pop. des Vosges s. Vulpia psendo- myuros (p. 189: Vulpie fausse 
quete de rat. Vosg. vulg. fausse queue de rat), Hordeum murinum 
{p. 191: orge queue de rat) ete. 

In ganz anderer Bedeutung kennt Fleury Essai sur le pat. norm. 
de la Hague p. 288 normannisches racouet: tétard; étre petit et sans 
valeur. Zur Herkunft bemerkt er: „R. conet indique ici la petite queue 
du tétard. Littré donne ce mot, mais avec un autre sens“. Das vor- 
gesetzte ca bleibt unerklärt. Es ist klar, dass die von Fleury ver- 





554 D. Behrens 8 


zeichnete Benennung von den vorhin behandelten etymologisch nieht 
zu trennen ist und in seiner an erster Stelle genannten Verwendung 
auf der Abnlichkeit beruht, die das Volk zwischen einer Kaulquappe 
und einem Rattenschwänzchen konstruierte. Auch die allgemeinere Be- 
deutung ; être petit et sans valeur“ lässtsich bedeutungsgeschiehtlich wohl 
verstehen. Ebenso, wenn in der Pariser Vulgärsprache (s. Delvan, Vil- 
lutte) ein aufgerollter Wachsstock queue de rat genannt wird, während 
mir die gleiche Bezeichnung für eine Schnupftabaksdose aus Baumrinde, 
die mit einem schmalen J,ederriemen geöffnet wird, wohl wegen mangeln- 
der Auschauung von diesem Gegenstande, unverständlich bleibt. Dass 
im Deutschen in weiterer Verwendung „Rattenschwanz“ bildlich für 
„einem Rattenschwanz ähnliche“ Dinge gebraucht wird, lisst sich aus 
Grimm We. VIN, 8.207 ersehen, In Cöln bezeichnet man nach Hœnig 
Wib. d. Kölner Mundart p. 148 eine kleine, runde Feile mit Rattestätz 
(Rattenschwanz). 


norm. ravenet 
bezeichnet ein Netz zum Vogelfang. Es wird verzeichnet von Le Joly- 
Sénoville Le patois dans le presqu'ile de Cotentin (Valognes 1882) und 
danach von Fleury Essai sur le patois normand de la Hague p. 323. 
Ich finde es ausserdem bei Joret Pat. du Bessin p. 154 (rav'né) und 
bei Edelestand et Alfred Dumeril Diet. du patois normand p. 188. Hier 
mit der Bemerkung „(arr, de Valognes) Espèce de filet avec lequel 
on prend les oiseaux quand il fait nuit; du latin rapere: on dit dans 
le Calvados havenet dont l'idée première est Ja même; de Vislanduis 
Hafan, Saisir“. Dass lat. rapere nicht die unmittelbare Vorlage von 
ravenet gewesen sein kann, liegt auf der Hand, Joret führt dasselbe 
L e, auf raca (gaule avec laquelle on agite l'eau) zurück. Rava wird 
mit ravodé (remuer quelque chose en cherchant, fureter) verglichen, 
und dieses aus lat.re + *advalidare hergeleitet. Über den zweiten Bestand- 
teil des zur Behandlung stehenden Wortes äussert sich keiner der ge- 
nannten Autoren. Ich sehe in ravenet eine unter lautlichem Einfluss 
vou ravir oder auch von Aarenet stehende Entlehnung von englischem 
rafflenet „a kind of net used in fowling and fishing.“ Engl. rafle 
scheint selbst aus dem Französischen zu stammen und von hier auch 
in das Deutsche (s. Grimm Wtb. Raffel) gedrungen zu sein. Seine 
weitere Herkunft ist dunkel, Net ist die englische und niederdentsche 
Entsprechung von hochdeutschem Netz, die in anderen Lehnwörtern 
des Französischen wiederkebrt. So in Aavener (,filet tendu sur deux 
perches eroisces) neben harencau, nach dem Diet, général „mot d'origine 
scandinaye , , . norois hafr, norvég. haav, ete. sorte de filet“. Trifft 





9 Wortgeschichtliches 555 


meine Annahme, wonach net in havenet germanisches net ist, das 
Richtige, so wäre haveneau eine auf Suffixverkennung und Angleichung 
beruhende jüngere Bildung. Mit voller Sicherheit lässt sich engl. net 
wieder erkennen in norm. drenet und drané „filet qu’on traîne à la 
marée basse“, das schon Métivier Dictionnaire p. 183 und nach ihm 
Joret L. c. pag. 85 und Moisy Dict. p. 213 zu engl. dragnet gestellt 
haben. Erwähnt seien noch codnet und peteresnet, die Godefroy aus 
dem Liber Custumarum nachweist. S. ebenda pridnet: Il i a un autre 
manere de reies, qe l'en apele pridnet, qe comencera. VIJI. jours devant 
la feste Saint Michel, et irra desges a la feste Seint Martin. Das 
Wort bedeutet sicher nicht „Lamprete“, wie Godefroy angibt, wohl aber 
vermutlich „Lampretennetz“ (ne. pride, die Lamprete), wie unter codnet 
ein Kabeljau Netz (engl. cod, Kabeljau, Dorsch) zu verstehen sein dürfte. 





. 


Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion 
du droit romain en France aux XII" et XIII° siècles. 
Par 


Ed. Meynial professeur à l'Université de Montpellier, 


J'ai déja signalé aillenrs!) comment l'introduction en France du 
droit de Justinien aux XII ot XIII 5. au lien d'être seulement un 
‚adoueissement aux brutalités, aux grossièretés techniques et à la justice 
trop sommaire et trop simpliste du droit barbare, avait permis en même 
temps, grâce à certaines pratiques détournées dont les plus graves ont 
été les renonciations, une oppression plus imprévue, plus savante et 


plus implacable des pauvres gens. C’est contre cette triste exploitation, 
due à la subtilité et à la rouerie des praticiens que se produit, dans 
la doctrine de l'Ecole française, aux XIIe, XIVe et XV, siècles un 
grand mouvement de réaction, Son résultat fut parfois d'écarter 
l'application du droit romain au profit des Coutumes, d'autres fois au 
contraire de restaurer ce droit romain dans son état ancien d'harmonie, 
de l'affranchir, en les déclarant nulles, de toutes ces renonciations et 
cautèles qui en avaient altéré les tendances naturelles, de restituer ainsi 
à tous et plus spécialement aux plus inexpérimentés ou aux plus faibles 
les précieuses protections que le droit romain avait imaginées au profit 
de l'ignorance et dont la subtilité ou la déloyauté de la pratique avait 
auparavant obtenu trop facilement l'abandon, 

Je n'ai fourni de tout cela que des preuves puisées dans l’histoire 
de l'interprétation juridique et dans la direction particulière qu'a su 
lui donner l'Ecole française. Voici quelques documents littéraires qu'on n’a 
pas eneore groupés dans cette vue et qui peuvent conduire aux mêmes 
eonelusions. Ils sont tirés des oeuvres littéraires des XIIe et XIIIe 8. 

1) Voir Nouvelle revue historique de droit français et étranger. 1904, 
p- 744 et suiv, Les Renonciations au moyen âge et dans notre ancien droit (fin), 





258 Ed. Meynial 2 


On y aperçoit clairement la méfiance, la réprobation générale que les 
praticiens du droit savant ont soulevées contre eux. Ce n'est pas qu'on 
s'y élève contre le droit romain lui-même: la satire ne s'adresse qu'à ceux 
qui Vappliquent. Ce n’est pas non plus qu'elle vise tous les avocats, car 
elle ne mériterait pas d'être distinguée des diatribes qui ont été écrites 
dans tous les temps: elle n’a en vue que les avocats savants, ceux 
qui sont issus du mouvement bolonais. 

Je tiens d'ailleurs à avertir de suite le lecteur que ces preuves ne 
sont ni bien abondantes ni bien juridiquement précises. On se l'explique 
aisément. En effet le soul fait que la poésie satirique puisse nous 
révéler, c'est un sentiment général et vague de réprobation, une plainte 
indéterminée contre les roueries et la cupidité des hommes d'affaires 
élevés à Bologne ou dans les écoles italiennes, et non pas des détails 
techniques sur les diverses finesses on habiletés qu'on peut leur re- 
procher: qui done dans le peuple ou chez les gens de lettres connait le 
fin mot des procès? Et d'autre part cette plainte n'a pu s'exbaler 
que pendant un temps relativement assez court. Après le XIII s, elle 
n'aurait plus au même degré sa raison d'être. D'une part en effet le XIII #., 
par suite du grand épanouissement du droit savant, a donné naissance 
à une prodigieuse littérature de vulgarisation (Traductions du Corpus 
juris, de la Grande Glose, du Décret, d'Azo, de Tancrède; Beaumanoir; 
Desfontaines, Etablissements de St. Louis, Livre de jostice et de plaids, 
ete.) dont chacun a souvent pu faire son profit pour s’eviter de fâcheuses 
surprises, De l'autre, les doctrines de l’Ecole française qui fleurit aux XILT* 
et XIVe 8, ont considérablement assaini et réparé le droit savant et l'ont 
mis en harmonie avec les tendances de bonté et de pitié de la conscience 
nationale. Ajoutez que le XIVe 8. a trop fortement secoué l'imagi- 
nation populaire, durant la crise de la guerre de Cent uns, pour que 
les conceptions juridiques aient pesé d’un grand poids dans les pré- 
ocenpations du jour, et même pour qu'on ait longtemps gardé le sou- 
venir de cette cause spéciale d’oppression dans le passé, C’est done 
seulement pendant à peu près un siècle, de la fin du Xlles, au 
commencement du XIVe que la littérature satirique s'est occupée, non 
pas des hommes d'affaire en général, car contre ceux-là les r&erimi- 
nations sont éternelles, mais des romanistes, légistes ou Bolonais, tous 
gens de pratique savants et malfaisants. 

Je grouperai toutes ces remarques autour de trois textes, dont le 
premier nous mènera dans le monde des hommes d'affaires, le second dans 
le milieu des clercs, le troisième parmi les querelles des Universités”). 

1) On trouverait peut-être bien d'autres documents du même genre parmi 
tous nos anelens textes qui restent encore inédits. Je n'emprunte rien ici & la 





3 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 559 


I. 

Le premier texte, le plus intéressant de tous, est extrait de la 
Bible de Guiot de Provins’). Quand l’auteur en arrive aux légistes, 
il avoue de suite que ce sera son chapitre le plus curieux: 

„Le plus certain de mes chapitres 
Covient toner sor les lögistes 

Qui devienent fax plaideor 

Et de bone huevre tricheor 

Et les faux poinz traient des bons.“ 

Le voilà en verve et qui daube à plaisir sur nos hommes durant 
plus de cent vingt vers. Il les connait fort bien, car il nous renseigne 
très finement sur eux. 

Et d'abord c’est bien des romanistes qu'il s'agit et non pas de 
juristes quelconques: il n’y a pas à s'y tromper, Durant tout le cours 
de la satire il est question des „lois et des décrez“. 

„Jo sai bien se uns roi ou cons 
Savoi des lois et des décrez , . .* 


ou encore 
„Et des hauz livres enorez 


Qu'on apelle lois et decrez , . .“ 

Les lois, ee sont les anciennes leges, les constitutions des em- 
pereurs romains; les „deerez“ ce sont les decrétales des papes ou 
même le Décret de Gratien, en un mot le droit canonique, qui marche 
alors de pair avec le droit romain, Un peu plus loin, on fait même 
une allusion expresse à la glose: 

„Cist chapitres fu faiz sans glose.“ 
Les gloses datent, au moins comme source du droit digne d'être men- 
tionnée, de l'Ecole de Bologne. L’anteur veut si bien s'en prendre ex- 
elusivement aux fruits qu'a produits la discipline bolonaise, qu'il nous 
montre les juristes revenant de Bologne. En outre la maladie qu'il 
vent signaler est encore si récente et elle est si bien connue à ee 
moment que certains écrivains de la même époque opposent à la 
nouvelle pratique, c'est à dire celle qui vient de Bologne, la pratique 


littérature du midi de la France. Cf. Gebhart. Les origines de la Renaissance 
en Italle. Hachette 1879, p. 13. Le plus grand nombre des textes cités dans 
cotte &tnde m'ont êté fournis par mon jeune et savant ami, Mr Acher, que je 
tiens à remercier ici. 

1) Chrestomathie de l'ancien français de Karl Bartsch, p. 247 8e dd. — 
Fabliaux ou contes des poëtes français du XIe au XVe 8. publiés par Barbazan, 
&d, Möon. Paris 1808, II, 984—898, Bartsch date la Bible de Guiot du XIIIe 8, 
Gaston Paris Vattribue au début du même siècle, La Bible de Gniot est une 
revue satirique de toute la société contemporaine, 





560 Ed, Meynial ri 


d'autrefois, Tel ce elere juriste qu'est Pierre de Blois „illudque quondam | 
venerabile nomen et gloriosa professio advocati notabili venalitute vi- 
lescit**). Pierre de Blois parle en connuïssance de cause des hommes 
de loi; il est lui-même un juriste fort avisé”). Il a fui Bologne, ou 
peut être plutôt les sciences bolonaises qu'il aimait pourtant avec passion. 
Bologne attire done en foule tous ceux qui sont appelés à rendre la 
justice ou à y participer. A en juger par la Bible de Guiot, on croirait 
même que ce ne sont pas les seuls roturiers qui y vont étudier. Les 
seigneurs eux-mêmes ont dû tenter de s'inilier eux aussi à la science 
nouvelle, Et c'est peut 6tre seulement après le premier enthousiasme 
disparu, quand est venu le dur labeur, qu’ils se sont découragés. Le poëte 
nous les montre en effet allant à Bologne pour savoir juger dans leurs 
cours, et en revenant d'ailleurs aussi „tricheors“ que les autres: 

„Cil selgnor vont il a Boloingne“ 

As lois, por les corz maintenir, 

Plus les en voi jenglos venir, 

Que n'est estorniax en jaiole, 

Tot lor guile et lor parole 

Vers tricherle se retrait.“ 


En second lieu, il importe de remarquer que ce n'est pas la loi 
romaine elle-même que la satire attaque. Bien au contraire, La loi 


romaine „est une fontaine de sapience“; elle est „aigue donce“ qui 
ntorne a amer“. Rien ne serait meilleur aux rois que de , savoir li lois 
et deerez“, car: 

„La sont li poinz, la sont là dit 

Et li biau mot et li escrit, 

Dont on doit pueple governer 

Et droiture et raison garder,“ 


Le même Pierre de Blois, malgré la mauvaise opinion qu'il a de la 
pratique, déclare que rien n’est meilleur que de connaître la loi „uon 
inficior neque denego: bonum est scire leges“*). Cest seulement plus 
tard que parfois la rancune s’étendra des hommes de loi jusqu'à la 
loi elle-même. La pente est d'ailleurs glissante, Et dans le même 
Pierre de Blois on en juge aisément, La première letire d'où j'ai 
extrait ce passage a probablement été écrite & une époque où, 


1) Petrus Blesensis. Patr. Migne COVIL Epist. XXVI, col. 92, 

2) Patr, Migne eod. loe, Epist. LXXI, col. 219 et 2%, Sa diseussion sur 
la tradition vraie et la tradition feinte avec constitut possessoire est un doeu» 
ment précieux pour le droit de cette époque. 

3) Petr. Bles. op. cit, Ep. XXVI, col, 99, 





D Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 561 


encore jeune, encore imprégné du souffle de Bologne, il a conservé 
ses élans premiers, Dans une autre, plus tardive sans doute, il va 
jusqu'à détourner de l'étude de la loi pour échapper aux dangers 
qu'engendre sa pratique’). Mais quoiqu'il en soit, chez Guiot de 
Provins, c'est encore exelusivement contre les praticiens romanistes et 
non contre la loi romaine que la satire est dirigée. 

Car si bonne que soit la loi, „li malvais vaissel tot empirent.“ 
Les légistes sont le mauvais vase qui altère et aigrit le brenvage. Ou 
bien, retournant en quelque sorte l'image, le poëte montre que c'est 
de In même mine que les uns extraient l'or et l'argent dont on fait 
des vases précieux, fandisque les autres n’y savent trouver qu'impuretés, 
La science, la ,clergie“, comme la loi, est bonne; ce sont les hommes 
de loi qui la corrompent: 

L „Mont feroient il a proisier 
Es bones lois et es déerez 
Se lor sens estoit atornez 
Vers clergie loial et fine“ 
et plus loin 
„Or sachiez que bone clergie 
Est en tiex gens morte et perie.“ 

Quels reproches leur adresse-t-on? Ils sont d'abord trop subtils: 

„Trop sont il sontil et agu.* 

Ils ne distioguent plus le droit du faux „autant aiment tort comme 
droit“ — „lor bon sens ont il perdu“ et „les faux poinz traient des 
bons“. Il ne faut pas leur laisser le temps de la chicane: 

„de ce dont hom doit entre sauz, 

Se perdent tot apertement 

Cil respitent lor jugement, 
sinon la science et l'habileté les perdent. Des lois ils ne tirent, que 
machinations et tromperies. — La souplesse de leur argumentation leur 
permet de soutenir, à leur gré une thèse ou sa proposition contraire 
„is prennent de deus parz le plait“. Leur science leur enlève tout 
discernement : - 

à „de ce font il plus lor domaige, 

Dont il cuide estre plus saige .. . 
Lor bon sens ont Il perdu." 
Rien de plus dangereux qu'un pareil talent. Il affranchit l'homme de 
tout frein moral; il le soustrait à toute règle et à tout contrôle. Cela 
est d'autant plus vrai que le nombre de ceux qui pourraient démasquer 
Ta fourberie n’est pas bien considérable. 11 faut avoir trop étudié 


1) Petr. Blos. op. éit. Ep: CXL, col. 416 et suiv, 
Romanische Forschungen XXIIL 2 36 





562 Ed. Moynial 6 


pour cela, Dans un petit fabliau du même siècle „Des estats du 
sièele“*) on souligne fort bien la témérité qu'il y a pour un simple 
honnête homme à engager une lutte judiciaire contre l’avocnt légiste 
et comme il est facile À celui-ci d'écarter les fâcheux. L'auteur met 
en scène un jeune-homme qui embrasse successivement tous les états 
et finit par vouloir se faire avocat: 

Quant vint après, en un fort plait, 

Ses aversaires avant trait 

Tant de coustumes, tant de droës, 

Tant de canons et tant de loes, 

Et tant de desmandos luy baillye 

Que il ne neot quel par qu'il alye.* 

Ayant ainsi libre choix de la solution qu'ils feront triompher, ces 
hommes inclinent naturellement à préférer l'opinion qui est la plus 
conforme à leurs intérêts. De là contre les praticiens cette seconde 
accusation bien plus grave que la première, de déloyauté et de con- 
voitise, 

La déloyauté est si répandue parmi eux que 

„s'uns lolax en estoit trovex, 
on deyroit faire de lui feste.“ 


Leur science ne sert jamais qu'en vue de la ,tricherie“ 
„Por les poinz et por les biax diz, 
Que il quenoissent es escriz 
Baratent le siecle et engignent,* 


Quant à leur convoitise elle est encore plus durement et plus longue- 
ment soulignée. C'est la partie la plus développée de la satire. On 
reste parfois un peu surpris d'abord devant l'analyse des faits que 
recouvre ce terme de convoitise. Le reproche premier, le plus sensible 
à l'opinion c'est que les praticiens se font payer 

„Toz jors vuellent vivre do tort ... 

Por mors tieus ge et por periz 

Les fax plaidcors loeiz . . .# 
Faux plaideurs, cela veut dire qui plaident même le faux: c'est l'in- 
jure. Mais le mot important c’est ,loeïYz“, qui donnent leur parole contre 
de l'argent. Aujourd'hui la chose nous parait bien naturelle, Mais 
aux XL et XIIIe s. il en est autrement; l'opinion publique considère 
encore comme fantastique qu'un avocat puisse se faire donner un 
salaire, Pierre de Blois dit d'eux à cause de cela ,miser et perditus, 


1) Montaiglon ot Raynaud, Recaeil gén. dos fabliaux, II, p. 266—267. 





7 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 563 


linguam vendit ....hodiesoli avaritia militant patroni eausarum“....”) 
Jusqu'à Ja fin du XIIIe 8. on diseute pour savoir si, en conscience et 
même en droit, les honoraires sont légitimes. Les glossateurs se croient 
tenus d’en donner des justifications empruntées au texte des lois romaines. 
On en trouve un bon résumé dans le chapitre du Speculam juris de 
Guil. Durand „de salariis“*). Le jurisconsulte rapporte d'ailleurs 
l'opinion d'un certain Gandulphus qui sontenait encore que l'avocat 
devait plaider pour rien. L'utilité de ces justifications et l'opinion 
générale au sujet des honoraires ne se comprennent bien qu’en sup- 
posant que l'usage des honoraires est de date récente. J'ineline en 
effet à penser que cet usage ne remonte pas plus haut que de la renaissance 
du droit romain. On sait que durant la période franque on avait bien admis 
chez nous qu'on ,avant-parlier“ vint aider le plaidenr dans le choix et la 
prononciation de sa formule. Mais son rôle était assez restreint; c'était à 
proprement parler plutôt un service qu'on rendait à un ami ou à un 
client; on n’en faisait pas encore profession, Au XI° s. seulement en 
Lombardie, on peut constater un premier changement: les „avant 
parliers“ s’organisent en corporation, Au XII* s. on les qualifie com- 
munément de „legis doctores, legis, juris periti“ et on a recours à 
eux surtout pour juger”) L'institution, sous sa forme corporative et 
professionnelle, dut venir chez nous avee les Bolonais, dans le cours du 
XIIe. Et d'ailleurs, depuis l'application du droit romain, il n'y a plus 
que des hommes spéciaux qui puissent conseiller les plaideurs: les 
études antérieures qu'ils ont dû fuire expliquent pleinement qu'ils aient 
réclamé un salaire. Malgré cela, l'opinion publique y reste manifeste- 
ment hostile. Lisez même les développements que Pierre Desfontaines, 
un juriste pourtant, consacre aux avant-parliers. „Et sachent bien li 
emparliers que trop est grant desloiautez de vendre sa langue por 
autrui desiriter ne por fair li damache“*). 

Et à y refléchir c’est peut être bien l'opinion publique qui avait 
raison. En effet lu pente était bien glissante et les hommes bien 
brutaux, bien grossiers, d'uppétits bien violents pour garder une juste 
mesure. Guil. Durand, dans son même chapitre déclare bien, „quod 


1) Petr. Bles, op. cit. ep. XXVI, adde ep. CXL, p. 417 „Legum vero 
scientin impudien est, quin meretrieio more quoestuaria est et mercalis . . . et 
quidquid studendo congregavit, ad nundinas vanitatis, vili contractu venaliter 
et impudenter exponit. 

2) Spec. jur. I, partie IT. De salario advocatorum. 

3) Brunner, Deutsch, Rechtsg. II, p. 361, 853. Kaufmann, Die Geschichte 
der Deutsch. Univ, Stuttg. 1888, I, p. 138. 

4) Conseil à un ami, éd. Marnier XI, 6, p. 69. er 





564 Ed. Meynial 8 


tencatur gratis subvenire, maxime pauperibus,“ ou encore que les hono- 
raires ne doivent pas dépasser vingt livres tournois, qu'on ne doit pas 
les stipuler durant le cours du procès, qu'il ne faut jamais faire le 
puete „de quota litis parte“ ete. Toutes ces mesures de précaution 
furent vraisemblablement vaines Très vite les hommes d'affaires 
vinrent à se faire payer fort cher; la profession d'avocat est celle où 
l'on gagne le plus. Lisez le petit fabliau“ des estats du siècle“, 

„Si se tronva estre avocas 

Et vist ostre tons les estns 

C'est celli par qui mieux luy samble 

Que l'en met plus d'argent ensamble!),# 
Les avocats sont placés à côté des médecins: „dat Galenus opes et 
Justinianus honores“ dit un vieux dicton qui se justifiera complètement 
au cours du XIV® s. Et Guiot de Provins déclare que: 

„Li loïiers et la symonio 

Les a lez et aviglez.* 
Dans une cause 

«mont vuellent bien savoir le nombre 

Qu'on lor donra soit torz ou droiz.“ 
C'est un beau spectacle 

„D’aus ofr quand ils sont on leu 

ou il euident faire lor pren.“ 
Cest „un tormenz“, „une tempeste“, Pour savoirqui gagnera le plus, 
ils se jalousent l'un l'autre: „Li uns sor l'autre a grant envie“. Et 
d'ailleurs plus ils avancent en âge et plus ils sont rapaces 

„Et com il sont plus ancien, 

Lors ardent il de covoitise.* 

La conséquence fatale d’un pareil état de choses, c’est qu'ils sont 

au service de ceux qui les paient bien: 

„Qui ait avoir trop bien s'en aide, 

Mais l'uevre est mont eruaux et laide 

Quant IE avoirs le droit encombre.* 

La justice de la cause leur est indifférente: 

„Dex, com Il sont estroit et mat 

Eu ce dont il n’esploitent rien. 
Pas d’argent, pas de justice. Pierre de Blois les montre se livrant aux 


1) Op. cit. — On trouverrait des observations semblables même dans les 
ordonnances des rois de France, V, mandement de Charles IV, 1325 où on parle 
des cavillationes, dilationes malitias, pauperum oppressiones etc. qu'on peut 
reprocher aux praticiens, 





9 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 565 


pires trafies „lites emit, matrimonia legitima dissolvit, amicitins rumpit, 
sopitarum litium eineres resuscitat, pactiones violat, detrectat trans- 
actiones, privilegia frangit ete.“ et c'est avec une admirable naïveté 
qu'il leur déclare ensuite qu’ils retireraient plus de fruit d'un salaire 
modique et que le ciel les r&compenserait de leurs bons sentiments!) 
Ce que devint la profession de praticien juriste à ee régime, on 

peut facilement le soupçonner. Le mot qui revient constamment pour 
la qualifier, c’est celui de ,simonie“, Tonte retenue et toute règle 
morale y a disparu, Aucun d'eux ne se soucie de la bonne renommée 
corporative: 

„is ne compassent pas ne Hignent 

Lor huevre si comme il devroient . ., 

Mont devroient bon fruit porter 

Et lor huevre si esmerer 

Qu'elle fust chière et honoréo.* 


Tout leur est égal 

„mais quo il facont lor osploit, 

ne lor chaut de quel part ils pendent.* 
Le mal semble même s'être étendu des avocats aux magistrats, an 
moins à ceux qui occupent les degrés inférieurs de la hiérarchie ju- 


diciaire et qu'on choisit souvent parmi les avocats. On le croirait à 
en juger par un petit poëme en alexandrins: Le dit des mais”). 
Justicier . ... 


„Le droit garder tous jors leur devroit souvenir, 
Mais l'en voit de plusieurs, que, pour les dons tenir, 
Font cause -esloignier et a tort defenir. 

Baillif, prévost, vicomte, official, vicaire, 

Ont moult a esconter et a faindre et a taire: 

Mais si s'en scevent bel et de legier rehaire, 

Quant il voient les dons saillir en leur aumaire . . .* 


La profession d'homme de loi, sous toutes ses formes diverses, a 
été peu à peu envahie par un ramassis d’intrigants et d'arrivistes que 
leur science encore peu répandue et presque mystérieuse soustrait à tout 
contrôle et à tont risque. 

Combien de temps devait durer cette crise professionnelle? Il est 
difficile de le dire avec précision, Au XIVe 8. la réprobation populaire 


1) Petr. Bles. op. cit. Ep. XXVI. Fructuosius esset ei salarium modieum 
et honestum quam sinum inexplebills avaritiae per fas ct nofas extendore in 
2) Jubinal I, 181—194, 





566 Ed, Meynial 10 


dure encore, témoin le „dit des patenötres“ de Godefroy de Paris!) 
ou encore le „dit du roy*). Pourtant il est peut étre permis d’aperce- 
voir un changement interessant dans quelques vers des ,mariages des 
filles du Diable“*). On dirait que les rôles y sont renversés, L'auteur 


1) Jubinal I, 238 à 249. 
Godefroi de Paris, Dit des patenostres: 1920 (pièce datée) 
p. 238. Pour tous officlaus, pour gens d'avocatie, 

Pour tous procurateurs, pour elers de notairie 
« « « « (suivent 8 vers sur los prûtres) 
Dites vos patenostres que Diex pardon li face 
Pour elers estudiants, pour tous ceulz des enquestes, 
Por les mestres aussi qui siéent aus roquostes, 
Por advocas et juges qui debatent leurs testes 
Et tousjors leurs mains ont por prendre l'argent prestes, 
Se en deffaut les gens chiéent por eulz en coustumnce, 
Dites vos patenostres, que Diex merci lour face. 

2) Le dit du Koy Jub, I, p. 8342-361 „Le roi auquel l'autour de cette 
piece adresse des conseils est Philippe de Valois, qui monta sur le trône en 
1328, bien qu'il parût en être plus éloigné (vers 10: Bien vous a de lolng pourveu) 
qu'Edouard IN, [Note de Jubinal.] 

p. 84, Roys, eil anemi sont bediaus, 
Et provos, serjans et baillis 
Dont vo pueples est malbaillis. 
Tel gens sont du monde escilleur; 
Advocat et faus consellleur 
Chascuns i grape ot arapine. 

3) Mariages des filles au Diable, Jubinal I, p, 283-292. Par la langue, 

cette pièce pourrait être du milieu du XIVe a. 

p. 288. On voit corrompre les estas, 
En clercs, en prestres, on prolas 
La maint volentiers symonie; 
Desloiautez en avocas, 

p. 284 Avocat portent grant domage 
Pourquoi metent lor ame en gage 
Lor Langue est pleine de venin: 
Par aus sont perdu heritage 
Et deffalt maënt bon mariage 
Et mal fait pour I pot-de-vin 
C'est la mosnie Hellekin®). 

*) La mesnie Hellequin était une troupe de génies fantastiques qui 
apparaissait, d'après la tradition, au willen des orages ou dans les cimetières, avoc 





41 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 567 


fait deux portraits d'avocat; l'un, celui du mauvais avocat, l'avocat de 
nos textes du XIII* =. ne s'applique plus au savant qui vient de Bologne 
et suit la loi romaine, Au contraire, c'est celui qui cherche ses chicunes 
dans la Coutume qui est maltraité à son tour. Lu chose est d'autant 
plus frappante que l'autre portrait, celui du bon avocat, dont on 
croirait la race à jamais perdue, #’applique à l’homme savant qui „suit 
les Deerctales et droiz“. Ne serait-ce pas que par un retour des 
choses, le droit romain et le droit canonique sont devenus la ressource 
des pauvres gens et la loi de l'honnêteté et de la justice? Il n'y a 
là rien d’impossible, si l’on veut bien réfléchir que c’est à ce moment 
que l'Ecole romaniste française a conquis l’enseignement et aussi que 
les canonistes ont organisé leurs théories charitables sur le juste prix 
et la lésion. Ne serait-ce pas là un beau titre de gloire pour ces écoles? 

Cela suffit à faire sentir la perturbation sociale que produisit dans 
le cours du XILe 8. le développement de cette pratique savante, roude, 
âpre au gain et sans pitié et que, pourtant, cette perturbation ne fut 
pas éternelle, à 


Quel est done le milieu auquel appartient ce personnel judiciaire 
dont on inerimine tant la enpidit et la convoitise? Il est bien à 


eroire que les avocats sont venus un peu de partout. Ainsi, au début 
au moins, on y trouva même des seigneurs. Je le signalais un peu 
plus haut: Guiot nous les montre se rendant à Bologne 


p- 285. Il s'entrepoilent com mastin 
Pour verite tienent usage; 
Quand vienent & lor pute fin. 
Ne sevent romans ne latins, 
Car il vendirent lor langage. 
Bons avocas pour Dieu travaille; 
Onques ne commence bataille 
Qu'il ne l'ait remirée aingols: 
8" voit que la querelle vaille, 
Dont se desfent, qui que l'assaile; 
Mult est as povres gens courtois; 
I n'a mie engluez les dois 
A prendre à II pars ou a trois; 
II ne prend mie fière ou faille. 
Ne quiert apiaus ne fausses lois, 
Ains suit deeretales ot drois 
Aussi com parmi le me taille. 


de grands cris et de grand bruit [note de Jubiual] v. G. Raynaud, La mesnie, 
Hennequin. Etudes dédiées à Gaston Paris, 1891, p. 51. 





Ed, Moynial 1 42 


„Cil seignor vont il à Boloingne 
As lois, por les corz maintenir“ 

Beaucoup parmi nos plus anciens juristes étaient propriétaires de 
terres nobles, comme le sire de Beaumanoir. Pourtant de bonne heure 
‚chez nous les nobles se désintéressèrent des lois, désertèrent les cours de 
justice et s'y virent remplacés par des hommes de condition. moyenne 
dont ce fut la fortune, jugeurs de profession et serviteurs du roi, 

Parmi ces derniers, on rencontra toujours chez nous beaucoup 
de gens d'Eglise, de eleres au sens étroit du mot. La Bible de Guiot 
de Provins confond déja ceux qui étudient les lois de Justinien et ceux 
qui appliquent les Decrétules. On eroirait bien que ce sont les mêmes, 
et que suivant les circonstances ils inelinent vers l'Eglise ou vers le 
siècle. (C'est la même impression qu'on ressent à parcourir la liste 
de nos grands romanistes du XIII° et du XIVesiècle. C’est Jacques de 
Ruvigny qui, peut-être bénédictin, professeur de droit civil, puis auditeur 
de Rote, meurt évêque de Verdun, — c'est Odo, qui enseigne à Paris pro- 
bablement le Décret ou les Decrétales et y exerce la profession séculière 
d'avocat, — Guillaume du Cuing, professeur civiliste qui lui aussi 
meurt revêtu d’une dignité épiscopale; c'est encore ce curieux Pierre 
de Belleperche, homme de natssance obscure, qui parvient à la fois aux 
plus hautes charges ecclésiastiques et séculières, doyen du chapitre 
de Paris, évêque d'Auxerre et en même temps garde des sceaux, 
puis chancelier de France’). La littérature satirique manifeste bien, 
elle aussi, ce caractère fréquemment ecclésiastique de la pratique judi- 
ciaire. Voici notamment deux textes extraits de l'œuvre de Gautier de 
Coinei') qui en témoignent abondamment, Le premier est pris dans 
lu „Vie de Ste L&ocadie?) et nous montre les gens d’Eglise s’en allant 

1) Gautier de Coinei (1178—1286), moine à St Médard de Soissons, puis 
prieur de Vie-sur-Alsne, mort A 59 ans (Gaston Paris, La littére frang. au 
Moyen-age, 3° éd, p. 226). 

2) Mr Acher veut bien me communiquer quelques noms de juristes du 
commencement du XIVe s. de profession ecclésinstique, extraits du ms. B. 
N. fonds latin n°4488 qu'il a étudié: dominus Andreas Porchert, chanoine 
d'Arras (1304) — magister Guido de Caritate, &v. de Soissons (1297—1818) — 
dowinus P. de Cnpella, öv. de Carcassonne, de Toulouse, card. &v. de Palestrinx 
(1291—1812), maître à Orléans de St Yves d'Hélory — P. de Mornayo, #v, 
d'Orléans et d'Auxorre (1288—1306) — dominus Guilelmus de Ferrariis, card. 
doctor Tolose. Ajoutez encore Jean de Blanot, official à Lyon chanoine à Macon 
— Guillaume Durand — Hostiensis, qui ont certainement étudié le droit civil 
— Bertrand de Monfavet, cardinal, dont on connaît la célèbre dispute avec 
Guillaume du Ouing ete, 

8) Vie de St Léocadie de G, de Coinei, éd. Barbazan. Méon I, p.806, 807. 





13 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 569 


à Bologue, d'où ils reviennent aussi trompeurs, aussi chicaneurs que 
les autres 

„Poi voi Prolat qui n droit doigne 

Por ce vont li clere a Boloigne: 

La devienent fort boleor, 

Fort avocat, fort plaideor; 

Lués qu'à bouche ont decré et loi, 

Tot le mont meinent a belloi.“ 


Eux aussi se font payer, ils sont ,lués“, pleins de convoitise; ,tort 
sostienent contre droit-au juste font sovent injure“, — Ils se parjurent 
violant le serment de loyauté et de droiture que la loi romaine leur 
impose‘) 


„Se li maires et II juré 

Sor sninz l’avoient tuit juré 

Si sai-ge bien qu'il se parjurent 

Des soiremenz qu'ils font et jurent . . .“ 

Ils sont d’uilleurs fort recherchés dans le monde ecclésiastique; les 
prelats les tiennent en huute faveur; ils leur fournissent des ressources; 
c'est à eux qu'ils donnent les prébendes au détriment des pauvres pröcheurs 

„Notre Prelat por ax aidier 

Por espendre et por essaidier, 

Dos povres gens les granz amendes, 

Plus tost donent les granz provendes 

As avocnz, as pledeors 

Qu'il ne font as bons preescheors.* 
Ce que ces clercs d'Eglise vont étudier à Bologne, c'est sans doute le 
droit canon, mais c’est aussi et tout autant le droit séculier. Le même 
Gautier de Coinei nous raconte la légende d’un de ces eleres qui avait 
ainsi complètement versé du eôté profane. Lisez le petit poëme qui 
a pour titre „le elere de Chartres“’) c’est une légende des plus ré- 
pandues au Moyen-äge. Un clerc, homme vicieux et de mœurs dissolues 
meurt assassiné par ses ennemis. L'hostilité est telle contre lui qu'on 
lui refuse même la sépulture chrétienne. Par bonheur pour ni, il avait 
coutume durant sa vie de prier chaque jour la Vierge Marie. C'est 
cette dévotion qui le sauva. Trente jours après l'enterrement, la Vierge 
apparait à un des clercs de la cité et lui ordonne de faire transporter 


1) Conseil A un ami. éd. Marnier, p. 62, XI, V. 

2) Le clore de Chartres. Version d'Everard de Gateley, moine de Bury 
St Edmond (Gateley est dans lu comté de Norfolk d'après P. Meyer) publiée 
par P. Meyer. Romania tome 29 (année 1900) p.45—47. P, Moyer place l'ouvrage 
dans la seconde moitié du XILle 8. (p. 27). 





570 Ed. Meynial 14 


en terre consacrée celui qui a été son fidèle serviteur. Sur les instances 
du clerc, on exhume le eadavre et on trouve le corps embanmé par de 
parfum d'une belle fleur qui sort de sa bouche. Le texte primitif latin du 
miracle mentionne seulement l'assassinat. C’est pour l'expliquer que la 
version française, vraisemblablement de la seconde moitié du XII 6, 
nous dépeint la vie d'un clere à cette époque. L'original latin le 
qualifinit simplement d'homme ,seculi curis deditus“; le poëte en fait un 
ayocat et un homme savant . .. 

„En Chartres, la belle cité, 

Un riche clerk jadis avoit 

Que ange del socle estoit 

Et molt savoit de clergio.“ 
La sagesse, c'est la connaissance des lois et c'est des lois séculières 
qu'il s'agit. 


Mes Il sun sen n'usa mye 

En Dieux servise come il dust . , . 
Eyntz tot temps come il plust, 
Ententyfs mist son cheitif corps 
As negoces seculers, 


Ce négoce séculier dont il s’agit c'est la profession d'avocat, à 
laquelle sa grande science le rendait apte plus qu'à toute autre. 


Pledour estoit et torcenous 
Moltz fut tot temps curious 

De honur et de avoir conquere, 
Et quant son prou en pooit fare, 
De chose qu'il aver pooit, 

Fut a tort, fut a droit, 

Ja pur Ja religioun 

Ne lerreit un botoun. 

Moltz se fist en son pais 

Par son pleder enemys. 

Je traduis „pledour“ par avocat, car c'est l’avocat surtout qui se 
fait des ennemis „par son pleder“. Si l'on voulait l'interpréter au sens 
d'homme qui aime à avoir des procès avec le voisin, on ne comprendrait 
pas bien pourquoi le poëte insiste sur sa science et sa clergie. Le 
même Coinei emploie le mot ailleurs en ce sens précis (Miracles 
mss. Soissons fo 484 Godefroy. Diet. v° Plaiderel). 

C'est enfin d'un avocat savant qu'il s'agit, c'est à dire, selon In 
langue de cette époque, d'un romaniste, 

Avec tout ce que nous savons déjà, le tubleuu est fucile à recon- 
stituer: c'est un de ceux que le rêve du savoir a poussés vers l'Eglise, 
Il y à appris à écrire; il a su lire dans les vieux livres; ilest peut 





15 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 571 


être allé lui aussi à Bologne, mené par le grand flot qui entraîne là 
ses pareils, comme d’autres aux lieux saints. Puis il y a pris les mau- 
vaises habitudes de tous les autres. De retour dans sa ville de Chartres, 
il s'est mis à plaider Ini aussi „A tort“ comme „a droit“; il s’est enrichi; 
il est devenu un homme important; il s’est attiré beaucoup d'inimitiés, 
autant de jalousies et il a fini par mourir assassine. Sa moralité a été 
celle que le même Gautier de Coinei nous décrivait dans la première pièce. 

Le miracle du elero de Chartres est singulièrement suggestif. Il 
dut y avoir beaucoup de pauvres gens dans son cas et dont nous avons 
là l'histoire, L'Eglise, à cette époque, est encore le refuge des âmes 
simples, curieuses et naïves; c'est elle qui instruit les enfants appliqués 
et bien doués, avant de leur faire copier ses manuscrits; elle continue 
souvent son aumône en les envoyant étudier au loin. Elle a partont 
des fondations pieuses auprès des Universités’), Le clere, quand on l'y 
a installé, est attiré par l'éclat de ces sciences nouvelles et voisines, telles 
que le droit, qui détournent de la théologie; elles le prennent tout entier 
sous l'apparence du droit canon d'abord, puis du droit civil. Il ne reste pas 
non plus insensible aux profits que la science nouvelle permet de tirer de ses 
connaîssances, Aux siècles précédents la simonie rendait la condition 
de elere plus fructueuse; aujourd'hui on poursuit la simonie. Pour les 
ämes un peu sordides, aneun avenir de ce côté. Elles changent de direction. 
Toute la faveur va aux légistes. Le elere fait de la „elergie“, non plus 
pour le cloître, mais au service du grand public. Il rentre dans son pays; 
il y tient état de savant et d’habile homme; il y devient puissant; il 
se réconcilie avec l'Eglise par de bonnes œuvres ou par une ardente 
dévotion; il accepte même souvent quelque prébende pour de bons 
services rendus à un dignitaire ecclésiastique. L'Eglise aime d’ailleurs 
à faire rentrer dans son sein les notoriétés locales, Dans l'exercice 
de sa profession, il nest ni meilleur ni pire que les autres; il a cette 
rouerie subtile du paysan qui fait In joie de son esprit un peu enfant 
et la fortune de sa maison. Si les pauvres gens qu'il a dépouillés 
font entendre leur plainte, l'Eglise la calme par un gracieux mirucle?). 

L'exemple était d'ailleurs fort dangereux pour l'Eglise. Il risquait 
de nuire à son recrutement en lui enlevant une bonne partie de sa 


1) V. Kaufmann, p. 291 et suiv. Cf. 207, 

2) Ce caractère occlösinstique de la doctrine et de la pratique romanistes 
en France n'expliquerait-il pourquoi le légiste a été, chez nous, le meilleur 
auxiliaire de la royauté dans sa lutte contre l'Eglise et le véritable artisun du 
gallicanisme? Le bon clerc lui-même est imprégné des doctrines absolutistes de 
de la loi romaine. Et que dire du mauvais, de colul qui vit dans le siècle, sinon 
qu'il n'y avait peut-être pas déja de plus ardent anti-cléricnl? 





572 Ed. Meynial 16 


elientöle ordinaire. En outre il faisait parfois servir les deniers ou les 
fondations charitables de l'Eglise & une œuvre à laquelle on ne les 
avait pas destinés. L'Eglise se trouvait, par ses clercs, être comme le 
bailleur de fonds de toutes les petites gens de rien qui cherchaient à 
se faire leur place dans le monde et dans le siècle. Elle se lassa de 
ce rôle et protesta contre le droit séculier qui lui enlevait ses plus 
précieuses recrues, C’est cette protestation que me semble refléter 
l'histoire des Universités au XHIL siècle chez nous; c’est sur ce point 
que je veux en terminant appeler l'attention du lecteur. 


II. 


On a déja signalé souvent le mouvement général et presque irré- 
sistible qui, vers la fin du XTle et le commencement du XIII: s. entraîne 
chez nous la jeunesse studieuse vers les sciences juridiques en délaissant 
les sciences religieuses et particulièrement la théologie. A ce, mouve- 
ment, la littérature populaire et satirique, dont je viens de donner 
quelques exemples, parait assigner surlont une cause, c’est qu'on s'enrichit 
par la pratique du droit. La raison dut être en effet pour beaucoup 
dans l'engouement des jeunes générations. Le milieu des clercs de 
condition habituellement très modeste, de sentiments souvent fort vul- 
gaires avait parfois été ivrité par ’äpre poursuite qu'on avait exercée 
contre toutes les formes de la simonie et la pratique du droit lui 
fournissait l’occasion d’nne précieuse revanche. Gniot de Provins, entraîné 
par la similitude des situations, qualifie même de simonie l'acte de 
l'avocat qui demande son salaire 

„Li loliers et ln symonie 

Les a liez et avuglez.“ 
Pourtant il serait étroit et injuste de prendre la satire au pied de la 
lettre et de ne pas apercevoir à ce mouvement d’autres causes et il 
est indispensable d'en rappeler quelques unes pour tracer de cette épo- 
que une physionomie exacte, 

La théologie apparaissait encore à tous, un siècle auparavant, comme 
le couronnement de tontes les eonnaissunees humaines. Personne n'en 
eontestait la suprématie. Et l'Eglise, maîtresse jusque là de l’enscigne- 
ment, avait su maintenir cette conception. Mais le XII 8. était venu 
et avait ébranlé toute l'ancienne dogmatique religieuse. La controverse 
des nominalistes et des réalistès, les brillantes hardiesses d’Abelurd 
avaient fait passer dans tontes les branches du savoir un souffle de 
renouveau et d'émancipation. La scolastique, qui nous parait aujourd'hui 
parfois si subtile et si verbale, avait pourtant consacré l'intervention 
de la raison humaine et du libre examen dans la recherche de la vérité. 





47 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 573 


La théologie s'en était trouvée toute secouée. Abélard disparu, ses 
élèves comme Pierre Lombard on même Alain de Lille morts ou silen- 
cieux, une grande réaction se produisit”). Sous l'inspiration de la papauté, 
que hantait la crainte de l'hérésie, et sous celle de l’äpre S* Bernard, une 
discipline sèche et rigoureuse, une interprétation strictement traditionaliste 
furent imposées à la théologie et délournèrent d'elle la jeunesse aven- 
tureuse. Les Ecoles de droit qui s'étaient fondées librement, où l'on 
discutait au grand jour et pendant tout le cours du jour, se trouvèrent 
fort bien placées pour recueillir le patrimoine que la théologie semblait 
ainsi delaisser. Assez voisines de la théologie par l'usage constant de 
l'interprétation exégétique, par l'autorité suprême qu'elle reconuaîssait 
aux textes impériaux; assez séparée d'elle par la liberté d’allure de 
ses discussions, par la lutte de ses diverses écoles et l'éclat actuel de leurs 
controverses: assez attrayante par la renommée de ses grands hommes 
et l'autorité publique dont on les avait souvent investis, la science du 
droit était comme le lieu de rencontre, comme le terrain de conciliation 
du passé et de l'avenir. Ce fat elle qui profita, grâce à sa plus grande 
souplesse, de tout ce que ce dernier siècle avait apporté à l'esprit 
hamain de science, de finesse, de jugement et d'initiative. 

C'est vraisemblablement le droit canonique qui servit de point de 
contact entre les deux sciences rivales; c'est à leur part respective 
d'influence sur le droit canonique que peut se mesurer le triomphe où 
la défaite de chacune d’elles. Le droit canonique était originairement 
une annexe de la théologie, comme le droit séculier en était une de la 
grammaire, On ne l'en distinguait pas encore. D'ailleurs il était à peine 
une science, Réduit à une poussière de règles locales, variées et &parses, 
soumis à l'empire de la coutume bien plus que de la loi, il offrait encore 
peu de prises à une systématisation fructueuse, L'initiative de la 
papanté dans la réforme de l'Eglise y amène bien d’abord déja quelque 
unification, Les Coutumes doivent être examinées avec critique: elles 
ne sont plus ni infaillibles ni toutes-puissantes; il y en a de mau- 
vaises. Au dessus d'elles, on applique quelques principes supérieurs 
et uniformes, contenus dans les Ecritures, dans les canons ou les 
Decrétales qu'on juge partout supérieurs à l'autorité et à la tradition 
locales. Mais ce n'est qu'au début du XIIes, avec Yves de Chartres 
et plus tard Pierre Lombard que le droit canonique s'organise et se 
constitue vraiment. Le même mouvement qui a suscité la rénovation de la 
théologie provoque chez nous, parfois grâce aux mêmes hommes, 

1) Voir sur tous ces points. E. Lavisse, Hist. de France, Tome III, 1, 
p. 327 et suiv. Luchaire, 





574 Ed. Moynial 


Vaffranchissement du droit canonique. Les progrès concurrents du droit 
canonique et de la théologie montrent bien qu'ils sont enchaînés l'un à 
l'autre. Mais par contre le droit eunonique, dont les destinées restent liées 
ä celles de la théologie, en subit aussi les défaillances. L'œuvre de Pierre 
Lombard tombe en défaveur. en même temps que s'évanouit son influence 
théologique novatrice, L'autorité juridique des Sententine décline. 
C'est une œuvre purement bolonaise, le Décret de Gratien, qui vient enfin 
donner définitivement au droit canonique l'unité et la concordance néces- 
saires à sa bonne constitution. L'évènement était important, car il faisait 
sortir en même temps le droit canonique de la théologie. Il lui donna 
une diseipline empruntée aux commentateurs de Justinien; en faisant 
appel au sens critique, au mécanisme du raisonnement à la manière 
des glossateurs, il rattacha le droit canonique au droit séculier. Quand 
les clercs, par l'étude du décret et des decrétales eurent été assouplis 
à cette méthode, ils se trouvèrent insensiblement entraînés à en pour- 
suivre l'application hors du droit canon dans le droit séculier. J'ineline 
& penser que ce fut là le progrès naturel de beaucoup d’esprits parmi 
nos romanistes français. A la différence des romanistes italiens, où 
l'élément de bourgeoisie locule et urbaine tient une si grande place, 
tous ou presque tous les post-glossateurs ont appartenu à l'Eglise et 
été formés dans son sein. Peut-être est-ce à cause de cette origine 
qu'ils ont, plus souvent que d’autres, adouci, humanisé, pénétré de charité 
la doctrine romaine qu’ils ont élaborée. 

Je ne méconnais donc nullement les causes multiples et très générales 
de l'exode des clercs de la théologie vers le droit, Mais ce n’est pas tout 
à fait sur elles que je suis conduit à insister. Je préfère revenir au 
point de vue plus particulier auquel je me suis placé dans cette étude. 
L’attrait pécuniaire de mauvais aloi des professions de juriste pratieien 
est mentionné dans bien des documents qui intéressent l'histoire des 
Universités au XIII® s. et qui ainsi confirment ce que j'ai dit dans les 
paragraphes précédents. 

C'est de Paris surtout qu'il faut parler. J'ai rappelé déja quel 
éclat avait eu au XIIe 8. l’école de théologie parisienne qui se tenait 
sur la Montagne St Geneviève et qui fut successivement aux mains du 
monastère de St Geneviève, puis de celui de St. Victor. Cette pro- 
spérité parait avoir été gravement atteinte à la fin du XIIe et au commen- 
cement du XIII s. comme en témoignent notamment quelques passages 
da même Gautier de Coinei dans la vie de St. Léocadie*). Après avoir 
exbalé toutes ses plaintes contre les avocats, les clercs qui embrassent 
cette profession et les prélats qui les soutiennent ou les honorent, il 


2) V. texte et note 2 p. 12. 





49 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 575 


déplore la rivalité qui s’est établie à cause de cela entre Paris et 
Bologne et la défaite de Paris: 

„A Bologne vont tuit monoir, 

Bologne aprent boule a boleur 

Et tot tribol a tribouleur; 

Aüusi croist, mais baraz et boule, 

Ainsi Bologne Paris bonle 

Alusi Paris port molt de craisse 

Et Bologne la crasse enornisse; 

Ainsi Paris molt amenulse, 

Alosi le Iuz vaint la menuise: 

Ce fait Paris amenuisier 

Que li Prelat le menuisier 

Traient avant por lor avoir. 

Et eil ne pueent riens avoir 

Qui a Paris ont tant musé 

Que tot lor tenz i ont usé, 
Ce sont bien toujours les mêmes récriminations: Bologne attire parce- 
qu'on y devient astucieux et habile à tromper; à Paris on use tout son 
temps et on ne peut rien obtenir. Je néglige Vallusion à la vie trop 
facile et trop joyeuse que les étudiants mènent alors à Paris (voir sur 
ce point les lettres d'Etienne de Tournai). 

Paris essaya de lutter. L'école de théologie, de doctrines trop 
arrêtées, y était bien impuissante. Mais il est à croire que dans la 
ville même, en pleine île de la cité, se fonda une école séculière, 
d'enseignement plus varié et plus renouvelé. Bien des documents du 
dernier quart du XIIe s. signalent l’opposition qui s'établit vite entre les 
deux écoles. Lisez notamment une lettre d’Etienne de Tournai, abbé 
de St Geneviève, à l’archiepiscopus Lundensis, Absalon'), Celui-ci 
avait envoyé son neveu, Pierre, chanoine, à Paris et il avait probable- 
ment suggéré à Etienne de Tournai que son neveu pourrait suivre les 
cours de l'Ecole séculière. Leur renommée était sans donte venue 
jusqu'en Danemark. Etienne de Tournai consulté s’y refuse et conseille à 
l'archevêque d'envoyer plutôt son neveu dans une autre ville, tant le 
fait serait pénible pour tous. Dans cette école séculière, on enseigne le 
droit canon (decreta) et le droit civil (leges), Un contemporain d’Etienne 

1) Etienne de Tournai, abbé de Ste Geneviève (1178—1192) quod nobis 
per litteran vostras intimastis vel in monte, vel ad Parisienses secularium scholas 
et venditores verborum mittendo, salva gratis vestra non admittimus, quoniam 
institutioni nostre repugnat et conauetudini . . . Quod si forte consilium vestrum 
in hoc declinaverit ut de rogulari secularem facoro crodatis allam quam Parisius 
civitatem in qua student, eligite ,.. Chartul. Univ. Paris. Introd. XVII, 
n° 49, 43. Ne in oculis nostris pro matutino et vespertino sacrificio ete, . . « 





576 Ed. Meynial x 


de Tournai, Guido de Buzoches'} nous l'apprend: on peut même soup- 
gonner par ses expressions que l’enseignement n'était pas sans éclat 
„intonante nobilioris eloquentiae thuba“. Le droit canon avait probable- 
ment été renouvelé par l'importation italienne, Etienne de Tournai se 
plaint en effet à la même époque qu’on vend à Paris des recueils de Decré- 
tales attribuées à Alexandre III, vérituble forêt de décisions qui &touffe 
les anciens eanons?). On en fuit des lecturæ, on les expose dans ces 
écoles payantes (c'est encore une innovation bolonaise) à la grande 
joie des notaires dont elles abrègent le travail en angmentant le profit. 
Ce sont de tout jeunes gens qui donnent cet enseignement (in cathedra 
seniorum imberbes“) Et quant au droit civil, il devait y être bien 
florissant si on en juge pur les letires de Pierre de Blois. Il déelare 
n'être pas digne de donner un conseil dans une question de maringe, 
alors qu'à Paris on rencontre des hommes capables de trancher toutes 
les difficultés). Et pourtant Pierre de Blois est un jurisconsulle fort 
avisé: on n'a qu'à lire sa lettre sur la tradition feinte et le constitut 
possessoire pour s’en rendre compte#). Le eyele des études est de 
deux années, dont probablement une est consacrée au droit civil et 
Yautre au droit canon. Parfois on devait soustraire, comme Pierre de 
Blois, quelque chose de son temps & l'un pour cultiver l'autre. Tout 


1) Guido de Bazoches (1175—1190). In hac insula regale sibi solium ab 
antico philosophia collocavit, que sola comite contenta studio perhemnem Iueis 
et immortalitatis possidens arcem, vietorloso pede calcat, mundi jampridem 
senescontis aridum florem, In hac insula perpotuam sibi mansionem septem 
pepigere sorores, artes videlicet liberales et intonante nobilioris eloquentine 
thuba decreta leguntur et leges. Chartul. n° 54 p. 56. 

2) (1192—1208) . .. Rursus si ventum fuit ad judieis que jure canonico sint 
tractanda, vel a vobis commissa vel ab ordinarlis judicibus cognoscenda, profertur 
a vonditoribus inextricabilis silva Decretalium epistolarum, quasi sub nomine 
sancte recordationis Alexandri papae . , . Hoc involucro prolato in medium, en 
qua in coneiliis sanctorum Patrum salubriter instituta sunt nec formam coneiliis 
nec finem negociis imponunt, prevalentibus epistolis quas forsitan advocati 
conductim sub nomine Romanorum pontificum in apotbecis sive cubiculis suis 
confingunt et conscribunt . . . Novum volumen ex eis compactum et in scolis 
solempuiter legitur, et in foro venaliter exponitur, applaudente eetu notarlorum 
qui in conseribendis suspectis opusculis, et laborem suum gaudent imminui et 
mercedem angeri . . . in cathedra seniorum imberbes . . . Chartul. n°49 p, 48, 

3) P. Bles. Patr. lat. CCVII, ep. XIX, p. 69. Eas mihi proponis . :, 
verumtamen cum sis in scholis, ego autem in enstris; et cum jam biennium In 
legibus et decretis expenderis, vereor ne tentative hoc facias, ut sic me in 
simplieitate mea callide comprehendas . . . Qui interrogant, Interrogent Parisiis 
ubi diffieilium questionum nodi intricatissimi rosölvuntur . . . 

.. 4) Id, ep. LXXI, p. 219. - 





91 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 577 


en faisant du droit canon, on croirait qu'il suit une lectura sur l'usu- 
fruit‘). 

Paris, centre de la théologie s'était eMore& ainsi de lutter contre 
Bologne, centre juridique, et de ramener la prospérité dans ses 
écoles, Y avait-il réussi? Cela n’est pas invraisemblable, à en 
juger par l'enthousiame de Pierre de Blois, d’Etienne de Tournai 
et de leurs contemporains. La papauté, averlie sans doute par le 
monastère de St Vietor en eongut de grandes craintes. Elle avait, 
durant tout le cours du XIIe &, lutté péniblement contre la force 
latente qui attirait les eleres vers les deux professions lueratives, la 
pratique du droit et l'exercice de la médecine. En 1131, le concile de 
Reims, sous l'inspiration de S* Bernard, avait interdit en France aux 
moines et aux chanoines réguliers l'étude du droit et celle de la méde- 
eine „Iueri causa“. En 1139, le 2° concile de Latran avait étendu la 
prohibition à tonte l'Eglise”). Enfin une decrétale d'Alexandre III la 
confirme’). On sait à quelles interprétations variées ce texte a donné 
lien. J'aurais quelqne peine à admettre que la mesure ait été prise 
par pure hostilité contre le droit romain. Alexandre III était un grand 
jurisconsulte (magister Rolandus) élevé à l’école romaine; le droit romain 
est encore considéré par l'Eglise comme supplétoire uu cas de silence 
da droit canonique; Honorius III dans sa célèbre bulle „per specula“ *) 
dont je vais parler, proteste, au début, de son absence d’animosit& contre 
le droit romain „lieet saneta ecelesia legum seenlarium non respuat 


1) Id. ep. XXVI, p. 91... Vester vobisque devotissimus operam theologiæ 
Parisiis indulgeo, Bononiensis castra militiæ erebro suspirans, quæ vehementer 
amata eitius et premature deserul. Legimus tamen de usu et usufructu legato 
quod fruetuario .... Adhue tamen, quia nondum dilatavi gressus meos in loge 
Domini, lectioni Codicis et Digestorum plerumque ad solatiom non ad usum, 
tempus vacationis impendo . . . 

\ 2) Of. Beaune, L'enseignement du droit romain et la papanté. Mélanges, p. T0. 

8) X, 8, 50, e. 8. Non magnopere . .. regulares quosdam ad legendas 
leges et confectiones phyricales ponderandas de clanstris suis educit. Unde ne 
aub occasione scientiæ spirituales viri mundanis rursus actionibus involvantur . . . 
statulmus ut nulli omnino post votum religionis et post factam in aliquo loco 
æoligioso professionem ad physicam legesve mundanas legendas pormittantur 
exire. Si vero exicrint . . . éxcommunicati ab omnibus evitentur et in nulla 
entisa, si patrocinium præstare voluerint, audiantur .. . 

4) On sait que la bulle Super specula a été dans les Decrétales de 
Grégoire IX coupée en 8 parties. 1°, 8, 60, c, 10 — 26, 5, 6, 0, & — 80, 5, 38, 
© 28 C'est en tête de cette dernière partie que 80 trouvé ln phrase „sane, 
licet saneta ecclesia legum seculurium non respuat famulatum, qua satis mquitatis 
et justitine vestigin imitantur . . .“ 

Romanische Forschungen XXII. 2, 37 





578 Ed. Meynial 22 


famulatum, que satis sequitatis et justitie vestigia imitantur . . 4; et 
enfin l'Eglise a autorisé et confirmé la fondation de bien des Universités 
de droit, La papauté veut seulement détourner ses clercs du siècle; 
c'est „lueri causa“ qu'ils y sont attirés et, comme le dit une autre 
decrétale, ;tarpe Incrum est“'). Il est déplacé pour un clerc „conten- 
tiones vel lites, vel rixas amare; in placitis seoularibus disputare, ex- 
cepta defensione orphanorum aut viduarum; conductores secularium 
rerum aut procuratores esse . . .“ Or c'est précisément tout ce qu'ils 
préfèrent. Et c'est ce que la papauté voudrait empêcher, De lä la prohi- 
bition adressée à tous les clercs: ce n’est pas encore à proprement parler 
à l'étude du droit qu'elle s’adresse, mais à l'usage qu'onen fait. C'est 
pour refréner cet usuge dangereux qu’on prohibe aux clercs d'apprendre 
les lois: „ne... . ad physicam, legesve mundanas legendas permittantur 
exire.“ Quelle est la sanction de cette défense? C'est l’excommuni- 
cation d'abord, mais aussi l'incapacité de plaider: „in nulla causa, si 
patroeinium priestare voluerint, audiantur.“ La peine est tout & fait 
adaptée à la faute. C'est en vue de s'enrichir en plaidant qu'ils font 
du droit; on leur enlève tout espoir de pouvoir le faire jamais. Il faut 
choisir: être clerc ou avocat; on ne peut être les deux. Si l'on est 
clerc, c’est de la théologie qu'il faut faire et non du droit. 

La sanction aurait dû être efficace, et mettre un terme à ce dan- 
géreux engouement des cleres pour le droit, mais les choses sont sou- 
vent plus fortes que les hommes. En théorie les clercs juristes sont 
incapables de plaider. En fait, leurs études finies, ils quittent le 
monastère et s’en vont exercer ailleurs la profession dont on veut les 
écarter, Souvent ils bénéficient on de l'ignorance ou bien même de la com- 
plicité des grands dignitaires de l'Eglise. C’est ce que nous révèle la 
première partie de la bulle „super specula“*) „nonnulli ex talibus propter 
quorumdam opiniones diversas exonsationis aliquid assumebant . . . 
mandamus quatenus tam a diocesanis et capitulis ipsorum quam etiam 
a ceteris episcopis . . . tules excommunicati nuncientur.“ Et alors la 
bulle d'Alexandre III se trouve à peu près dépourvue d'effet pratique. 
Aussi Honorius en vient-il à un autre système, Les clercs sont souvent 
de pauvres gens. C'est l'honneur de l'Eglise que d’avoir ainsi répandu 
l'instruction gratuite et d'avoir lutt& contre les nouvelles mœurs qui 


1) X, 8, 50, 0.1... Quicquid plus justo appetit homo, turpe luerum 
est . .. contentiones, vel lites, vel rixas amare . . . in placitis secularibus dis- 
putare, excepta defonsione orphanorum aut viduarum, eonduetores socularinm 
rerum ant procaratores esse . . . V, encore ©, 2, eod, 

9) X, 8, 50, e. 10. 





23 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 579 


permettent de se faire payer les leçons comme les plaidoieries: c’est 
une „prava et enormis consuetudo“ contre laquelle l'Eglise s'insurge. 
Innocent III veut qu'il y ait auprès de chaque cathédrale un maître qui 
nelericos aliosque pauperes scolares gratis instruat“, C'est là que 
commence linstruction du elere: elle se poursuit dans les écoles de 
théologie et généralement chez nous dans la plus célèbre de toutes, 
celle de Paris’). On y envoie des élèves de tous les monastères; ils 
vivent de rien ou au cloître ou dans une de ces fondations charitables 
qui accompagnent généralement les grands centres scolaires. Et alors 
le meilleur moyen de soustraire le elere aux tentations du droit s6eu- 
lier et de sa pratique, c’est de ne pas laisser à leur portée un enseig- 
nement profane: ils n'iront pas le chercher ailleurs, car il n'y qu'à 
Paris qu'ils puissent vivre et étudier gratuitement. C’est ainsi que 
la bulle d'Honorius III, après son exposé de motifs, est conduite à 
prohiber l’enseignement du droit romain à Paris’). C'était aussi vraiment 
bien tentant quand on était clere, de n'avoir qu'à traverser un bras 
de la Seine pour aller entendre cette „thuba nobilioris eloquentise“ que 
savaient alors emboucher les juristes. Le remède aussi était vraiment 
tout indiqué. IL fullait détruire l'Ecole de droit. Mais comme l'Ecole 
à supprimer était dans l'insula et hors de la juridiction ecclésiastique, 
il fallut l'intervention du pouvoir séculier. Les négociations engagées 
aboutirent sans doute à un accord avec Philippe Auguste, dont le roi 
Philippe le Bel nous a conservé Ja mention dans sa célèbre ordonnance 
de juillet 1312»). Le roi n'y voyait guère d'inconvénient puisqu'on ne 
pratiquait pas la loi romaine à Paris. Peut être aussi quelques petites 
rancunes locales y trouvèrent elles leur satisfaction. 

Il n'y a pas encore vraiment là d'hostilité bien marquée contre le 
droit romain, pas plus que nous n’en avons rencontré dans les satires 
dirigées contre lu pratique déloyale de la loi. La preuve en est d’ailleurs 
que les maîtres juristes, expulsés de Paris, trouvèrent sans doute refuge 
à Orléans. Orléans était assez éloigné de Paris pour qu'on ne put 
résider à Paris en suivant des cours à Orléans. Cela suffisait au but 


1) X, 6, 5, . 8j e. 4j e. 1. 

2) X, 5, 33, c, 28, „quia tamen in Francia et nonnullis provinelis laïci 
Romanorum imperatorum legibus non utuntur et oceurrunt raro ecelesiastiw cause 
tales qua non possint statutis canonleis expedirl . . . firmiter Interdieimus et 
districtus inhibemus ne Parisius vel in civitatibus sou aljis locis vicinis, quisque 
docere vel audire jus civile presumat, Et qui contra fecerit nou solum & eau- 
sarum patrociniis interim excludatur, verum etinm per episcopum loci exeommuni- 
cationis vineulo innodetur, 

8) Isambert III, p. 20, 

j 37* 





580 Ed. Meynial 24 


poursuivi, Aussi le P. Denifle a-t-il retrouvé deux lettres du pape 
Grégoire IX à l'év. d'Orléans, dont la première répond que la prohibition 
ne s'applique qu'à Paris seul. Beaucoup de légistes se trouvent en ce 
moment à Orléans et y enseignent le droit romain (1285)'). 

Mais les choses n'en devaient pas rester là. La lutte continua entre 
Paris et Orléans, entre Ia dialectique et le droit. On en trouve une 
curieuse mention pour le premier tiers du XIII°8. dans un passage 
de la Batuille des Sept arts de d'Andeli, où nous allons voir les deux 
adversaires face à face: 

„La Loi chevaucha richement, 
Le Décret orgueillensement 
Sor trestoutes les autres ars; 
Moult i ot chevaliers lombars, 
Que Rectorique ot amenez. 

Li Lombart dame Rectorique 
Poinstrent après Dialectique. 
Ja soit ce que pas ne l'umoient 
Quar de petit la connoissoient, 
Mais maint preudhomme | mehaignerent 
Por l'avoir qu’il i gaaignierent. 


Rectorique li sait aidant 


Qui a les deniers en plaidant 

Autentique, Qode, Digeste, 

Li fet les chaudiaus por sa teste; 

Quar ele a tant d'avocatiaus 

Qui de lor langue font batiaus 

Por avoir l'avoir aux vilains 

Que toz li paës en est plains !). 
Les chevaliers lombards sont les juristes orléanais. Le nom leur est 
venu du fondateur du studium Aurelianense: dominus Guido de Guinis 
Lombardas’), avec lai Petrus de Ausona, Bourgnignon, docteur 


1) Denifle. Die Universitäten des Mittelalters, p. 258, note 187, Aurelia- 
nensi episcopo. Nobis tua fraternitas postulavit, ut cum prohibitum sit ne 
leges legantur Parlsius, et in Aurolianensi civitate plures legum doctores et 
scolares etiam commorentur, utrum id tolerare valeas ... nos igitur . . . personis 
ecclesiasticis exceptis, libere leges ibidem andire ac docere permittas. 

2) H. d'Andéll 1207 chanoïne & Rouen, 1237, compose le dit du chanoelier 
Philippe (Philippe do Grève très connu pour la part qu'il a prise 4 Ia lutte 
entre l'Eglise de Paris et l'Université, (P. Meyor, Romania J, p. 190-215). 
Bataille des Sept. arts. Jubinal en appendice à l'édition de Rutebauf. Paris, 
Daflis 1875, III, p. 825, suiv. 

8) Sur Guido de Gulnis, Lombardus, v. M. Fournier. Statuts, I, n° 24, p 34, 
col. 2, inf. Lettro de Pierre, év. de Palestrina à Raoul Grosparmi, év. d'Orléans, 





25 Remarques sur la réaction populaire contre l'invasion du droit romain 581 


de Bologne et Symon de Paris, qui lui aussi avait étudié à Bologne. 
Les Orléanais combattent la Dialectique, dont l'enseignement se donne 
à Paris. On voit d'ailleurs que les reproches adressés aux juristes sont 
toujours les mêmes: ils gagnent de l'argent en faisant beaucoup de 
bruit avee leur langue, et en subtilisant l'avoir aux vilains*. Le poëte 
a même dû avoir, en usant de cette appellation de Lombard, l'intention 
de faire un bon mot, car les Lombards sont des banquiers et, dans la 
langue vulgaire, le mot signifie homme cupide, malhonnête, usurier. — 
Enfin on retiendra cet aecouplement de la rhétorique et du droit, dont 
je ne sais pas s'il est une survivance doctrinale de l'époque antérieure 
ou s'il est la marque d'une confusion qui aurait duré ici plus long- 
temps qu'ailleurs’). 

La lutte d'influence entre les deux villes et entre les deux sciences 
rivales, dura pendant tout le XIII< 8, et on pourrait même lu signaler 
au XIVe, Et de plus en plus Paris et la théologie furent délaissés, 
Certains supposent pourtant que l'enseignement du droit civil fat oceulte- 
ment réorganisé à Paris sous la pression des tendances unanimes de 
la jeunesse et pour tenter d’enrayer la décadence de l'Université’). En 
tous cas la papauté continuant à redouter l'abandon de la théologie, en vint 
peut-être à une dernière mesure, prise en 1254 par Innocent IV, dans une 
bulle célèbre qui nous est rapportée par l'historien Mathieu Paris’) La 
bulle est fort intéressante dans sa longue teneur. Le pape se plaint 
que ,tota clericorum multitudo ad audiendas seculares leges coneurrit.“ 


début du XIVes. ... „et per advenas et peregrinas fuit fundatum primum studium 
Aurelianense, sient per dominum Guidonem de Guinis, Lombardum, per dominum 
Petrum de Auzona, Burgondum, doctoratum Bononie, per dominum Symonem 
Parisiensem, doctoratum Bononie et plures alios qui fuerunt arietes qui genuerunt 
hos filios arietum qui postmodum successerunt, Cf. Nepos de Montealbano, 
Exceptt ét cautelne. contra diffinitivas sententias n° 27, Tractatus cautelarum, 
Lyon 1577, p. 409, eol. 1, „dominus Guido, doctor egregius, qui totum aurelia- 
nense studium illustravit.“ 

1) Sur l'Ecole d'Orléans, v. Léopold Delisle, Annunire de la Société de 
Vhistoire de France, 1869, VII, p. 139. 

2) Beaune op. cit. p. 96. 

8) Mathieu Paris. Chronica majora-additams, Rerum Britanniearam medii 
wvi scriptores, tome 97, opera VI, p. 198, no 146, Cf. sur l'authenticité de la 
bulle „Dolentes“ Denifle, Chartul, Univ. Paris, I, p. 262 — Digard. La pa- 
pauté et l'étude du droit romain au XIIIe 8. à propos de la fausse bulle 
@Innocent IV „Dolentes“. Bibl. Ec. Chartes 1890, p. 381—419, Contra Marcel 
Fournier, N. R. H. 1880, p. 98 ot 109. Tout en inclinant vers l'opinion de Mr 
Digard, je préfère ne pas prendre parti dans la question de l'authenticité de 
ls bulle. = 





582 Ed. Meynial 26 


Cela n'est pas étonnant, car de l’aveu du pape dans la plupart des 
pays, on n'élève aux dignités ecclesiastiques, honneurs ou prébendes 
que ceux qui sont avocats ou professeurs de science séculière, Et alors 
tandisque les avocats vivent dans le luxe, les nourrissons de la philosophie 
en sont réduits à fuir la société des hommes. Pour parer à cette situ- 
ation dangereuse, le pape ordonne deux choses: la première que les 
avocats on professeurs de droit séculier n'aient désormais aucun privi- 
lege pour obtenir les prébendes, à moins qu'il ne s'agisse d'hommes en 
même temps savants dans les autres arts libéraux et qui se recommandent 
par la dignité de leur vie. La seconde, c’est qu'en France, Angleterre 
Ecosse, pays de Galles, Espagne et Hongrie on n'enseigne plus le droit 
romain puisque les procès laïques ne sont pas jugés d'après cette loi, 
La première mesure n’est vraiment pas bien sévère: qu'on exige des 
aspirants aux fonctions ecclésiastiques et aux bénéfices qu'ils soient de 
bonne vie et mœurs et instruits aussi des sciences anciennes, cela n'a 
rien que de bien naturel. On est seulement surpris que le pape ait 
besoin de le prescrire: c'est un symptôme singalièrement significatif de 
l'influence des juristes dans l'Eglise. Mais avec la seconde preseription 
apparait bien vraiment et sans qu'on puisse le nier, l'hostilité contre le 
droit romain. D'ailleurs je ne sais pas bien en vérité pourquoi on s'en 
étonnerait, Voilà 150 ans que l'Eglise essaie de s'opposer au fâcheux 
engouement des clercs pour la loi séculière, A force de se sentir 
impuissante contre le courant et à bout d’expedients, la papanté se 
fäche et dans un geste d'impatience voudrait supprimer cette science 
romaine qui se trouve aux mains de gens „se non Orueifixi vicarios sed 
heredes Luciferi pretendentes“, Comment pourrait-on lui en vouloir après 
quelle a fait preuve d’une si longue patience ? 

Aussi bien, ce n'est pas tout à fait sur ce point que je voudrais 
appeler l'attention du lecteur. En revenant encore à l’objet direct de 
cette étude, dont je me laisse trop souvent détourner, je veux plutôt 
faire remarquer que, dans la bulle d'Innocent IV, les griefs qu'on fait aux 
praticiens ont un peu changé d'objet. On n'insiste plus autant sur leur 
rapacité; on les traite moins d’usuriers ou de simoniaques, vivant du bien 
des pauvres. Ce sont plutôt des ambitieux adroits; on ne peut pas se passer 
de leur science et ils savent en profiter; ils se glissent partout et 
obtiennent toutes les places. Aussi tous les clercs sont ils entraînés 
de ce côté, Au fond, la faute en est même surtout au haut personnel 
ecclésiastique. Pierre Dubois, au XIV* s. donne, à ce point de vue, 
comme un commentaire de la bulle’). Les prélats ne s'occupent que 


1) Pierre Dubois. De recuperatione Terre Sante, éd. Ch. V, Langlois. 
Picard 1891, n° 29, p. 22, 23. „In regionibus in quibus non pugnant hi prelati, 





27 Remarques sur In réaction populaire contre l'invasion du droit romain 582 


des disputes temporelles; ils y gaspillent le bien des pauvres; il leur 
faut des gens experts pour les guider et ils les récompensent richement, 
Eglises et monastères regorgent de biens: leur gestion est chose fort 
complexe; le droit romain offre même souvent de bons moyens pour 
récupérer les biens que la brutalité féodale a souvent usurpés. C'est 
à cette œuvre temporelle que s'attache la génération actuelle dans 
l'Eglise. Et alors la sanction qu'avait trouvée Alexandre LIL à ses 
probibitions était complétement vaine et inefficace: il fallait en venir 
& la mesure d'Innocent IV, 

Mais en même temps que la dignité et même la considération sociale 
de ces juristes s'est accrue, peut être aussi leur moralité professionnelle 
s'est elle élevée. La direction même de la bulle est sur ce point d'accord 
avec la satire, J'ai déja dit que celle-ci ne nous fournit plus guère 
au XIV*s. de documents intéressants sur les praticiens du droit savant. 
La loi romaine est entrée dans les mœurs et le trouble qu'avait apporté 
sa réception s'est peu à peu calme, Si bien qu'on pourrait à peu près 
résumer de la manière suivante toute la erise que j'ai voulu étudier: 

La Renaissance du droit romain en France, une fois écoulé le 
premier flot d'hommes attirés par la soif de savoir, par la joie d'une 
culture plus hante, d’une justice plus fine et plus désinteressée, la 
Renaissance a de bonne heure été exploitée par une jeunesse ardente 
à la latte, âpre au gain et qui revenait de Bologne après avoir perdu 
dans la subtilité des discussions de texte toutes ses généreuses naïvetés 
ou tous ses préjugés. La loi romaine a grisé ensuite toute une popu- 
lation sortie de la petite bourgeoisie ou même de condition plus infime, 
clientèle ordinaire des eloitres on des écoles capitulaires. Elle a mis 
entre ses mains un instrument perfide de domination dont celle-ci s’est 
servi de suite pour s'enrichir des dépouilles du faible et pour substituer 
à la simonie que l'Eglise punit une exploitation plus fructueuse encore 
de la justice. L'Eglise a contribué inconsciement à la fortune de cette 
profession, quand elle u été prise, elle aussi, de la fièvre des procès, 
quand elle a eu recours à ces praticiens et les a richement dotés de 
ses bénéfices. De même que les pauvres gens ont payé de plus d'un 
siècle d’oppression pécuniaire, de despotisme pseudo-légal, l’avènement 


ut in regnis Auglie et Franciæ, videat qualiter controversiis rerum temporalium 
vacant ,. . qualiter . . . ecclesiarum bona que eunt pauperum Jhesu Christi 
consument in hiis litibus . . . qualiter plus remunerant legis humane quam divine 
patronos . . . qualiter scholares. juvenes, ritus et gesta prelatorum videntes, 
desertis ob hoc philosophiæ legisque divinæ studiis, confluunt quasi omnes nd 
studia legum eivilium, in eis et per eas querentes non solum pinguia beneficia, 
sed etiam prelationes majores . . , 








I „nove passi“ di Beatrice. 
Da 
E. Gorra in Pavia, 


Ricordiamo brevemente la scena. Sulla vetta della sacra montagna 
del Purgatorio, nella divina foresta dell’ Eden, Dante ha eontemplato 
la processione mistica simboleggiante il trionfo della Chiesa; ha rive- 
duto Beatrice; ne ha udito i rimproveri; ha assistito alla mostruosa 
trasformazione del sacro carro, che da un gigante &,traseinato per la 
selva fuori del suo sguardo. Beatrice, che & rimasta colle sette ancelle, 


sospirosa per pietä della Chiesa straziata, dopo che le vergini sue com- 
pagne hanno cantato il salmo „Deus venerunt gentes“, si leva 
dritta in pie, e risponde loro, „eolorata come foco“: 


Modicum, et non videbitis me, 
et iterum, sorelle mie dilette, 
modieum, et vos videbitis me, 


Sono queste le parole con le quali Cristo annunziö ai suoi discepoli 
la sun morte e resurrezione, e qui esse s’intendono alludere a una sciagura 
che deve cogliere la Chiesa, e a un prossimo rimedio, Dopo quelle 
parole Beatrice si allontana dall’ albero (al quale il Grifone aveva legato 
il carro) facendosi precedere dalle sette ninfe, e seguire da Matelda, 
Dante e Stazio, in modo da nascondere a tutti il volto, finché dopo 
aleuni passi essa si volge a Dante e lo invita ad aceostarsi a lei, perché 
meglio oda la grande profezia: 


Pol le si mise innanzi tutte e sette, 
e dopo sé, solo accennando, mosse 
me € la donna € il savio che ristotte. 
Cosi sen giva, e non credo che fosse 
lo decimo suo passo in terra posto, 
quando con gli occhi gli occhl mi percosse; 





E. Gorra 


© con tranquillo aspetto: „Vien piü tosto, 
mi disse, tanto che s' io parlo teco, 
ad ascoltarmi tu sie ben dispostu*?), 

I commentatori italiani di Dante o non si indugiano a spiegare i 
nove o dieei passi di Beatrice, o si contentano di affermare che essi 
sono misteriosi, Fra gli antichi ha tuttavia tentato una spiegazione il 
Da Buti, la quule sark non inutile riferire qui, sebbene il lettore possa 
leggerla, almeno in parte, nel commento lipsiese dello Scartazzini: „Se- 
condo l’allegoria (diee Dante) che non avea anco passato diece orazioni 
di quella parte del libro de l'Apocalissi di santo Joanni, lo quule elli 
studiava quando componeva questa parte di queste figurazioni, e di 
quindi le cavava; bench’ elli le trasmutasse et arrecassele a sun inten- 
zione, che la ragione e lo intelletto suo fu percosso da lo intelletto che 
ebbe santo Joanni in quella parte, quando disse: Bestia, quam 
vidisti, fuit et non est; si che li venne voglin di metterla qui 
appresso, e perd fa questa figurazione. Chi guarderk nel ditto libro lo 
capitolo XVII che incomincia: „Et venit unus de septem angelis, 
elli vedrä che da questo principio dov’& lu figurazione de la meretrice 
che fornica coi re della terra a quella sentenzia che detta &, cioë Bestia, 
quam vidisti ecc, non y’ha diece passi d’orazione, contenenti per sé 
perfette sentenzie.“ Questa stranu chiosa del Buti sembra sin stata 
accolta e riassunta dal Landino: „Questo signifien che non sono dieci 
clausole, dove Giovanni nell’ Apocalisse pone la meretrice che fa forni- 
eazioni coi re della terra, a quel dove dice: Bestia“ ece. 

Fra i moderni il Tommaseo annota: „Alla severità teologiea e alla 
soprabbondanza dell’ affetto conginngesi in modo singolare 1’ esattezza 
aritmetica e matematica: onde (Dante) conta i dieei passi che fece lungo 
il fume Beatrice.“ Secondo il Barelli®?) „nei dieei passi di Beatrice, 
accidente collegato col lamento di quella e delle sette donne sulla 
trasfigurazione del carro, Dante, che non dice mai parola oziosa, nas- 
cose un senso; € figurano se non erro ji dieci secoli dalla donazione 
di Costantino al 1300.“ E un senso misterioso al numero dei passi di 
Beatrice attribuisce anche lo Scartazzini, il quale obbietta al Tommaseo 
di non eredere che „il poeta menzioni qui dieci passi pel solo amore 
della esuttezza aritmetica e matematien“; e preferisee supporre „che 
anche in questo numero e’ ci ubbin nascosta una qualche allegoria che 
non sappiamo perd indoyinare. I dieci pasei di Beatrice rammentano 
i dieci passi di distanza degli ostendali (Purg. XXIX, 79)". E lo 


1) Divina Commedia; Purgatorio, Canto XXX, v. 1 3gg. 
2) V. Barelli, L’allegoria della Divina Commedia, Firenze, 1864, p. 280. 





3 1 ,nove passié di Beatrice 587 


Seartazzini rimanda il lettore a quanto a proposito di questo altro luogo 
del poema egli ha scritto sull’allegoria del numero dieci, e soggiunge: 
„proeuri poi il lettore di indovinare da sé quale sia il significato alle- 
gorico di questi dieci passi di Beatrice.“ Di opinione affatto contraria 
è invece il Poletto, il quale gravemente sentenzin: „Io non credo che 
Dante abbia voluto qui nascondere una qualche allegoria che non 
sappiamo indovinare. Io dieo che volere sempre e dappertutto veder 
allegorie si risica di fare un logogrifo la Divina Commedia.“ Se 
non che un ammonimento di questa natura non poteva essere duto in 
luogo pit inopportuno. Al Poletto & troppo facile obbiettare che gli 
ultimi canti del Purgatorio sono appunto i canti delle allegorie, degli 
enigmi e dei logogrifi. E proprio Dante ei mette sull' avviso, e la sus 
parols, anche questa volta, merita pit fede di quella dei commentatori, 
Si aggiunga che il canto ultimo della seconda cantica, ove sta il pusso 
in questione, & appunto quello che contiene forse il pih oscuro „enigma* 
che sia mai stato escogitato da poeta, e che & tanta la solennità della 
rappresentazione di oui & protagonista nientemeno che Beatrice, che noi 
abbiamo il dovere di sospettare e ricercare un senso riposto in tutte le 
parole e in tutti gli atti di lei. 

Con maggiore interesse che non gli italiani, hanno discorso della 
nostra questione gli interpreti stranieri, fra eui il Plumptre'). Essi si 
aceordano nell’interpretare il numero dei passi di Beatrice come il 
numero di anni che durerä l’assenza di lei; e starebbero a simbo- 
leggiare }’ offuscamente della fede prodotto dal trasporto della sede in 
Avignone nel 1305. Aggiungendo a questo numero, nove o dicci, si 
ottiene l'anno 1314 0 1315, come termine sperato e vaticinato dal poeta 
alla schiavitü pontificis, e come tempo del ritorno del papa in Roma. 
Questa opinione & soprattutto caldeggiata da coloro i quali vedono nel 
DXV, messo di Dio, raffigurato l’imperatore Arrigo VII o Lodovico il 
Bavaro, Quando verso il 1313 0 14, pensano essi, Dante scriveva gli 
ultimi eanti del Purgatorio, egli si augurava prossimo il trionfo delle 
armi imperiali e il ristabilimento delle due potestà supreme nella città 
eterna, Ma anche un altro computo fu fatto. Se invece che dal 1305 
si incomincia a contare dall’anno della visione, dal 1300, si arriva al 
1310 come inizio del compimento della profezia di Beatrice, 

Incerto fra il 1810 e il 1814 à il Moore, il quale a questo proposito 
serive®): If the ten paces of 33°, 16—17 (Purg.) represent, as is gene- 


1) Of. E, G. Parodi, La data della composizione © le teorie politiche 
dell’ Inferno e del Purgatirio di Dante, Perugia, 1906, p. 16. 
2) E. Moore, Studies in Dante, III S,, Oxford, 1903, p. 268. 





588 E. Gorra 4 


rally supposed, ten years, ‚the terminus a quo‘ is most likely to date 
from 1300, the assumed date of the Vision and of the utterance ofthis 
prophecy by Beatrice, and that again would bring us to the date of 
1310. Others who think 1314 to be the period referred to, reckon the 
ten years from the date of the Avignon captivity, 1305. Everything, 
therefore, in the way of general considerations of probability seems to 
me to point very strongly to Henry VII being the Saviour whose coming 
is here foretold.* 

Che Arrigo VII sia il vaticinato DXV fu sostenuto recentemente 
anche da due studiosi ituliani, E. G, Parodi’) ed E. Proto®). Di essi 
il Parodi & d'avviso che i „passi® di Beatrice stiano ad indicare „anni“, 
ma egli giustamente insiste nel rilevare che quei passt non sono preci- 
samente dieci. Infatti Dante dico: „non eredo che Beatrice avesse posto 
in terra il decimo suo passo, quando con gli occhi gli oechi mi percosse, 
„Dunque i passi di Beatrice furono, osserva il Parodi, ,nove o al pit dieci#, 
€ pereiö devono simboleggiare,, nove 0 al più dieci anni“; e questa „incer- 
tezza de’ nove o de’ dieci passi, sembra farci pensare a un! incertezza 
del poeta fra i due anni vieini 1314 e 1315“; e poiché i passi „furono 
piuttosto nove che dieei, essi stanno in favore del 1814%, Inolire & 
d’avviso il Parodi che il computo dei nove o dieci anni debba incomin- 
eiare dal 1905 e non dal 1300, poiché eol 1800 „si giungerebbe soltanto 
al 1309 o al 1810“, e „anche a tacere che questa data non porterebbe 
a nulla, perchè l’elezione di Arrigo e i preparativi della sun discesa 
in Italia furono sempliei indizi e promesse e qui si profetizzano fatti 
eompiuti e definitivi, anche a tacere di questo, & evidente che cosi non 
si spiega il primo importantissimo modieum, che non pud indicare 
un lasso di tempo troppo minore del secondo, e inoltre non si continus 
la rappresentazione.“ La quale rappresentazione prova che „il tratto di 
cammino che Beatrice percorre non interrotto deve simboleggiare il 
periodo eontinunto della sua assenza. A un tratto ella si ferma, si 
volge e i suoi occhi pereuotono di nuovo gli oechi di Dante: Beutrice 
& di nuovo visibile nel suo splendore, e il suo volto, giä colorato come 
foco, ha ripreso la primitiva serenitk. La rappresentazione à finita, © 
Beatrice ora puö cominciarne subito l'interpretazione con la profezia 
del DXV# Fin qui il Parodi, Dal canto suo il Proto, altro ardente 
sostenitore della eandidatura di Arrigo, & d'avviso che i dieci passi di 
Beatrice dinotino i dieci comandamenti del decalogo; e pereid egli attri- 

2) E. G. Parodi, op. cit., p. 18 sgg.; e p. 15—21. 

2) E. Proto, L'apocalissi nella Divina Commedis Napoli, 1905, p. 72, e 
pP: 08-30. 





5 1 ,nove passi* di Beatrice 589 


buisce a questi presunti dieei passi il senso allegorieo che i commen- 
tatori sogliono scorgere nei veri e proprii „dieei“ passi del verso 80° 
del canto XXIX del Purgatorio. 

Ed ora, dopo questa storia della questione, vengo ad esporre aleune 
eonsiderazioni eritiche che prepareranno la mia interpretazione, che & 
diversa da tutte quelle che io conosco. E anzitutto bisogna stabilire 
bene un fatto che mi pare innegabile. I passi di Beatrice sono nove 
e non dieei. Dice espressamente il testo che essa non uyeva ancora 
posto a terra il decimo passo quando si volse a fissare gli occhi di 
Dante; („non eredo che fosse lo decimo suo passo in terra posto“); 
essa aveva donque fatto il nono passo. E questa interpretazione riesce 
tanto pitt certa quando si confrontino i nostri versi con quelli del 6, 29 
(19—81), dove il poeta dice degli ostendali che „dieci passi“ distavano, 
a suo avviso, quei di fuori. Si confrontino anche le altre determinazioni 
numeriche di questi ultimi canti del Purgatorio e si vedrä quanto il 
poela miri all’ esattezza e alla precisione aritmetica e matematien. 

Dunque i passi di Beatrice sono preeisamente nove e non dieci; 
€ V’appurente incertezza fra nove e dieci pud avere la sua spiegazione. 
E qui occorre soggiungere un’ altra considerazione. Dai versi di Dante 
non risulta che Beatrice, fatti i nove (o dieei) passi, si fermi per 
invitare il poeta ad avvicinarsi. Una sosta di Beatrice avrebbe fatto 
fermare tutta la comitiva, e, ad ogni modo, Dante non l’avrebbe 
tacinta. Sei passi di Beatrice avessero realmente a significare il ter- 
mine dello seandaloso connubio del Papato e della Casa di Francia, 
noi ei aspetteremmo appunto quello che i eritici immaginano di leggere 
nel testo, ciod una sosta esplieitamente dichiarata, come si fa pit 
oltre, al v. 106, dove le donne ad un tratto „s’ affisser, si come s’affigge 
Chi ya dinanzi a gente per iscorta ecc,; o come accade nel canto XXIX 
(v. 152—154). Nel nostro caso Beatrice si comporta a un di presso 
eome Matelda, quando senza sostare, ma solo volgendosi a Dante, lo 
esorta a guardare il nuovo prodigio'). Perciö mentre il volgere che fa 
Beatrice lo sguardo a Dante, dopo il nono passo e prima del decimo, 
sigaificheri che un ayvenimento notevole si compirà dopo nove anni 
e prima dei dieci, questo ayvenimento non sarà d’altro canto di si 
decisiva importanza, come sarebbe l'avvento del profetato DXV, e il 
eompimento totale della profezia. Beatrice e la comitiva continuano 


1) Purgatorlo, XXIX, v. 18—15: 
Né ancor fu cosl nostra via molta, 
quando la donna tutta a mo si torse, 
Dicendo: „Frate mio, guarda od nscolta!* 





590 E. Gorra 6 


nel loro cammino, senza mai sostare, fino a che il poeta non ce ne 
avverte; ma, compiuti nove passi, Beatrice volge il volto verso Dante, 
lo invita presso di sé, rasserenata in volto, con tranquillo aspetto. Un 
avvenimento propizio si era dunque compiuto, ma non il pit grandioso 
degli eventi che il poeta allora si attendeva. E a quale avvenimento 
vuol alludere Dante? 

V’& du stupire come a nessuno sin venuto in mente che il numero 
dei passi di Beatrice corrisponde, a non contare i giorni, al numero degli 
anni di pontificato di Olemente V. Questi, eletto papa nel 1305, mort, dopo 
nove anni, nel 1314. Se negli anni di pontifieato si computa anche il 
1305, allora si ottiene il numero dieci, donde l’apparente incertezza 
dell’ espressione dantesca. Ma l’incertezza à soltanto „appurente*; in 
reultä Dante, pur salvando le ragioni dell'arte, non poteva pit esat- 
tamente significare gli anni della massima depravazione del Papato, poiché 
egli non poteva allora fure pronostici sull'opera del successore del 
vituperato papa guascone. Si badi inoltre che certe date offrivano al 
poeta, che se ne compiaceva, delle eurioge coincidenze. Clemente fu 
eletto papa in un anno che era „un nove® (1305:1+3+0+5—9); 
pontificé „nove“ anni, e mori in un anno ,nove“ (1814:1+3+1+4 
=9) Alla fine del medesimo anno 1314 mori anche Filippo il Bello, 
l'odiato complice di Clemente. Perciö Beatrice poteva veramente, dopo 
il nono passo, rasserenarsi in volto: gli „intoppi“ e gli „ebarri@ (ei 
pitt potenti) cominciavano a sparire dalla scena del mondo, e quasi 
prodigiosamente, nello stesso anno, e nove anni dopo il turpe counubio, 
Scompaiono i due pi grandi malfattori del tempo, e pereiö Beatrice 
pnd invitare accanto a sé il suo amico per proseguire la via intrapresa, 
piü liberamente e pit tostamente („vien pit tosto*): il eielo prorvede 
a togliere di mezzo gli intoppi e gli ebarri che fecero fallire l'impresa 
di Arrigo VI; un’ ultra impresa consimile, quando ilmondo sarà meglio 
disposto, avrà esito fortunato. E cost il poeta fra le delusioni del pre- 
sente e fra le tenebre dell’ avvenire vede risplendere sempre la fiaceola 
della sua inerollabile fede e della sua speranza sempre fiorente. 

Frattanto, se questa mia congettura coglie nel segno, noi vediamo 
derivare da essa due conelusioni della pit grande importanza. Tutt« 
la rappresentazione simboliea del Paradiso Terrestre, e pereiö gli ultimi 
canti del Purgatorio, sarebbero stati scritti dopo il 1814. Dunque dopo 
la morte di Arrigo, il quale non potrebbe quindi essere il vatieinato DXV, 
come non pochi moderni sostengono. To credo che altri indizii a con- 
ferma della mia congettura si celino nei canti pit oseuri e piû simboliei 
del divino e sibillino poema: oceorre dunque spogliarsi dei preconeetti 
e aguzzare lo sguardo per rintracciarli. 


D 





Confluentes, 
Von 
W. Meyer-Lübke in Wien. 


Nuch der Realenzyklopädie der klassischenAltertumswissenschaftvon 
Pauly-Wissowa VII 871 kennt die Überlieferung sieben Orte in rümischer 
Zeit, die den Namen Confuentes tragen: 1. am Zusammenfluss von 
Mosel und Rhein, das heutige Koblenz; 2. in Raetien nach Bergk 
an der Mündung des Rheines in den Bodensee, nach Hübner Koblenz 
am Zusammenfluss von Aure und Rhein, letztere Deutung entschieden 
vorzuziehen, nicht mur weil der heutige Name eine Gründung in 


römischer Zeit voraussetzt, sondern vor allem, weil sämtliche andern 
sehr zahlreichen Confluentes-Orte eben, wie der Name sagt, zwischen 
zwei Flüssen liegen, keines an der Mündung eines Flusses in einen See 
oder in das Meer; 3. am Zusammenfluss von Arar und Rhodanus; 
4. an der Via Aemilia, zwischen Cäsena und Ariminum; 5. eine der 
Städte der Arevaker in Hispania citerior in der Gegend von Clunia; 6. an 
der Einmündung der Save in die Donau, gegenüber Singidunum; 7. in 
Armenien, vermutlich das heutige Küprü-küi, wo sich der Qal'a-gû mit 
der zweiten und längeren Araxesquelle Pasin-sû vereinigt. 

Alle diese Orte heissen (ad) Confluentes, 5. KougyAdevra ;diemittelalter- 
liche Form Confluentia Helvetiorum ist also offeubar eine Latinisierung 
des dentschen Koblenz, dessen + in Folge der zweiten Lautverschiebung 
aus # entstanden ist, vgl. Zabern aus Taverna. Demnach wird man 
nicht mit Hübner das Kouglôevra mit ad Confluentesoder ad Confluen- 
tiam sondern nur mit dem ersteren latinisieren. 

Mit Confluentes deckt sich begrifflich gall. Condate, wie schon 
Zeuss in der ersten Auflage der Grammatica celties 994, 16 lebrt, 
heute Condé, Condat, Condes. Holder zählt deren im altceltischen Sprach- 
schatz I 1092 nicht weniger als 27 in Frankreich, zwei in Deutseh- 
land, eines in Brittanien auf. Wenn nun auch Conti zu streichen ist 





2 W. Moyer-Libke 59 


(Betonung im Gallischen S, 52), so bleibt doch eine sehr stattliche Zabl 
übrig, von denen etwa zwei Drittel dem nordfranzüsischen Sprachgebiete 
angehören. 

Rechnet man die überlieferten Confluentes und die Condate zu- 
sammen, 50 ergibt sich schon eine ausgesprochene Vorliebe der Gallier 
für Siedelangen an Flussmtindungen; diese Vorliebe erscheint nun aber 
noch viel grösser, wenn wir die heutige Toponomastik heranziehen. 
Im Dietionnaire des Postes finden sich folgende, ganz dentlich auf con- 
Jluentes beruhende Ortsnamen: Conflans (Ain, Drôme, Loiret, Marne, 
Sarthe, Haute-Savoie), Les Conflans (Seine-et-Marne), Conflans-en-Jarnisy 
(Moselle), Conflans l'Archévêque (Seine), Conflans Sainte-Honorine 
(Seine-et-Oise), Conflans-sur-Lanterne (Haute-Saône), Confluent (Indre- 
et-Loire) — Confolens (Charente, Isère, Haute-Vienne), Confolent (Can- 
tal, Corrèze zweimal, Haute-Loire, Puy-de-Dôme), Confoulens (Drôme), 
Couffoulens (Aude), Couflens (Ariège), Coufoulande (Charente). Viel- 
leicht gebt die Annahme, alle diese Orte seien schon römische, z. T. 
sogar ins Lateinische tbersetzte gallische Gründungen, zu weit, aber 
da Confluentes jedenfalls kein französisches Appellativum mehr ist, 
so muss zum mindesten eine grössere Anzahl solcher Confluentes-Orte 
bestanden haben, damit man nach Aussterben des Appellativams noch 
weitere Grindungen an Flussmindungen ebenso benennen konnte, 

Nun kommt aber noch eine neue Klasse von Namen hinzu, die auf 
dasselbe Siedelungsprinzip zurickweisen, die inter aquas, inter ambasaquas, 
gullisch inframbes. Ist es an sich denkbar und kommt es auch tatsächlich 
vor, dass als „Zwischen Wasser“ eine Siedelung bezeichnet wird, die sich 
zwischen zwei parallelen Flüssen befindet, so ist doch als das gewöhn- 
liche anzunehmen, dass der Ort da liegt, wo zwei Flüsse zusammenlaufen, 
und ein Blick auf die Karte bestätigt diese Voraussetzung sofort. In 
gallischer Zeit scheinen solche Namen tibrigens selten zu sein: über- 
liefert ist der Intrambensis vicus, der später: und heute als Æn- 
traigues erscheint. Dann kommt als zweites vielleicht Entrammes 
(Mayenne) in Betracht, worin urkeltisch md schon im Gallischen zu mn 
assimiliert erschiene, wie ja arepennis und arependis nebeneinander- 
stehen, vgl. Thurneysen, Keltoromanisches $. 32. Natttrlich kann man 
aber auch ebenso gut ein intramnes darin sehen. Um so viel häufiger 
sind lateinische Bildungen, vgl. Antraigues (Cantal zweimal, Creuse), 
Entraigues (Indre, Isère, Puy-de-Dôme), Antraigues-sur-Volane (Ar- 
dèche), Entraigues-sur-la-Sorgue (Vaucluse) Entraygues-sur- Truyeres 
(Aveyron), Saint-Martial-Entraygues (Corrèze), Tralaigues (Puy- 
de-Dôme), Tramesaigues (Haute-Guronne), Tramesaigues (Hautes- 
Pyrénées), vgl. speziell für Gascogne noch Annales du midi 





8 Confluentes 593 


XVII 77, Revue de Gascogne 1905, 84. Bemerkenswerter Weise bleiben 
wir stets in Sudfrankreich, doch ein Entre-Deux Eaux(Vosges). Es ist 
möglich, dass genauere Untersuchung die Zahl noch vermehren lüsst; 
dass in Nordfrankreich interaguas sich unter irgend einer nicht durch- 
sichtigen Schreibung verbirgt, wie ja z. B. auch in Longeaux (Meuse) mit 
Sicherheit longagua zu erkennen kaum möglich wäre, besüssen wir 
nicht die ältere Form in Zonge Eawe einer Urkunde Not.-Extr. 
XXVIIL 82 und würde man noch weniger leicht in Sommedieue ein 
aqua vermuten, hätten wir nicht in derselben Urkunde dafür Somme d’ 
Jewe. Immerhin aber wird an dem Hauptergebnis, dass die Inter- 
aguas-Namen vorwiegend dem Süden angehören, nicht gerüttelt werden 
können. Über das Alter lässt sich vom sprachlichen Standpunkte kaum 
etwas aussagen; auch der Mangel des Artikels spricht keineswegs 
dafür, dass sie alle vorromanisch sind, Auf politisch italienischem, 
sprachlich französischem Boden kommen noch zwei Entreves und ein 
Trambösave in der Provinz Turin hinzu. 

‚Geben wir auf die Apenninen-Halbinsel hinüber, die uns aus alter Zeit 
kein Confluentes aufweist, so ist zunächst beachtenswert, dass auch 
Condate in der Gallia cisalpina ganz fehlt. Das kaun nicht tiber- 
raschen, Sehen wir nämlich ab von Mediolanum und von den -iacu- 
Namen, s0 fehlen alle die charakteristischen gallischen Bildungen, die 
-dunum, -durum*), -ritus, briva-Orte, die eassan-Eiche‘) und so viele 
andere hier völlig oder fast völlig, und auch in den iacu-Namen zeigt 
sich die wichtige Verschiedenheit, dass, wie W, Schulze zur Geschichte 
der lateinischen Eigennamen $. 19 bemerkt, hier tiberhaupt Gentiliein 
auf -iacu gebildet werden, was dort nicht der Fall ist, und dadurch 
rücken die Ortsnamen in ein anderes Licht, Also die gallische Topono- 
mastik der Cisalpina ist von der Transalpina ganz wesentlich verschieden 
und so braucht man auch Condate gar nicht zu erwarten, Aber Con- 


*) Über die Quantität s. Betonung im Gallischon 8,36, Windisch im Grundr. f. 
rom. Philol. 2. Aufl. 8. 597. Wenn in der Revue Celtique XXVI 187 wiederum 
dürum angesetzt wird, so beruht das auf einem Zirkelschluss. Man nimmt 
an, dass durum dem lat. durum entspreche und daher langes # habe, und weil es 
langes # hat, nimmt man an, dass es dwrwm entspreche, Die Überlieferung 
weist auf.2.dirum. Die Annahme, dass das w kurz sei, ist wahrscheinlich, well 
man sonst nicht einsieht, weshalb bei & nicht auch dürum betont wurde, wie 
dünum betont worden ist. Gibt man das nicht zu, s0 darf man nur sagen, die 
Quantität des u sei nicht bekannt; die Etymologie überschreitet aber ihre Kom- 
petenz, wenn sie meint @ fordern zu dürfen. 

2) Dass cassan- nichtaus den O.N. Casnigo, Casnate, Casnedofür Norditalien 
zu erschlieasen ist, dieso vielmehr auf castanus beruhen, hat Salvioni gezeigt, 
Zeitschr. £, rom. Phil. XXX. 79, 

Bemanlsche Forschungen XXIII. 2, 88 





594 W. Meyer-Lübke 4 


fluentes ist Über die ganze Halbinsel verbreitet, vgl. Confiente (Pavia), 
Chifenti im Serchiatal, Confienti oder Gonfienti im Bisenziotal und zwei 
im Senesischen (vgl. zu diesen vier Arch. glott. ital. IX, 387), 
ein Gonfienta (Garfagnana, Arch. glott. ital. Suppl. V 144), 
ein Guflente in Kalabrien; hier nun auch ein Confienza (Pavia). Dazu 
nun die alten Interamna, heute Teramo, Terni (vgl. Arch. Glott. Hal. 
X 428), die Rovine di Teramo an Stelle von Interamna Lirenas, 
ein Intramis am Zusammenfluss von Degana und Gorzia (Udine), ein 
anderes Entramp ebenfalls aus Udine führt Olivieri an (Studi glot- 
tologiei italiani III 156) nach Arch. glott. ital. 1500, wo auf frz. Entrammes 
hingewiesen wird. War beidiesem auch mitgallischer Herkunft zu rechnen 
(8. 2), so wird dieselbe Frage bei Entramp wieder aufzuwerfen sein. 
Eine Entscheidung ist auch hier nicht möglich, vgl. wegen des p omp 
aus homo, in somp aus in summo (Arch. glott. ital. I 593) auffällig ist 
der Sehwund des s, doch lässt sich damit nichts beweisen, da auch ein 
gallischer Akkusativ des Plurals auf -s auslauten wilrde, auf einen 
Akkusativ des Duals rekurrieren man aber vernünftigerweise nicht 
wollen wird. Endlich Inter(ambas)aquas ist vertreten durch Antraceoli 
(Toskana), Introdacqua (Abruz, Ult. II), Trambacche (Padua), Trambacca 
(Vicenza, 8. Stud. glott, ital. III 157), zwei Trembacue in Friaul (Arch, 
glott. ital. I 321), letztere beiden wie Ascoli bemerkt auffällig wegen 
des Fehlen des s von ambo, namentlich wenn man die französischen 
(8. 2) und spanischen Entsprechungen vergleicht, aber doch wieder 
erklärlich daraus, dass ambo hier nicht so lebenskräftig ist wie anders- 
wo, sodass man wohl mit einem früh erstarrten ambo rechnen darf. 
Schliesslich mag noch das Tanterävas bei Taufers im Vintschgau erwähnt 
werden, dasSchneller Beiträge zur Ortsnamenkunde Tirols I 19 beibringt. 

Endlich die iberische Halbinsel. Dem alten KoupAdevr« vermag 
sich nur ein Cofrentes Valencia und zwei Entrambasaguas, eines bei 
Santander, eines bei Burguillos (Provinz Badajoz) zur Seite stellen. 
Dass jenes nichts mit span. /rente zu tun hat, geht lautlich daraus 
hervor, dass es sich auf katalanischem Gebiete befindet, wo o nicht zu 
€ wird, sachlich daraus, dass es am Zusammenfluss von Jucar und Ca- 
briel liegt. Wenn ich nun nicht zweifle, dass man mit besseren Hilfs- 
mitteln für spanisch-portugiesische Geographie, als sie mir im Augen- 
blicke zur Verfügung stehen, die Liste etwas wird vergrössern können, 
so bleibt doch auf alle Fälle ein sehr grosser Unterschied zwischen 
dem Westen des romanischen Sprachgebiets einerseits, dem Norden und 
Osten andererseits. Wie ist er zu erklären? 

Siedelungen am Zusammenfluss zweier Fiilsse setzen voraus, dass 
die Wasseradern als Verkehrsmittel benutzt werden. Ist ein ausge- 





5 Confluentes 595 


breitetes Strassennetz vorhanden, so dürfte das doch kaum ein Grund 
sein um auf jenes natürliche Verkehrsmittel zu verzichten, dagegen 
kann man allerdings sagen, dass namentlich in dicht bewaldeten 
Gegenden naturgemäss die Wasserstrassen älter sind als die Land- 
strassen. Man könnte also, um ein konkretes Beispiel zu geben, Con- 
Nent einer ersten Siedelungsperiode zuteilen, Carouge (Quadruvinum) 
einer zweiten. Natürlich gilt dies nicht im vorliegenden Falle von den 
Namen lateinischen Ursprungs, es soll vielmehr damit nur das theo- 
retisch mögliche dargestellt werden. Dafür dass allerdings noch zur 
Römerzeit Gallien stark bewaldet war, spricht beiläufig bemerkt, route, 
Da rumpere zunächst oder vielmehr im Lateinischen ausschliesslich 
nzerreissen* heisst, d. i. ein Zerteilen eines Ganzen in horizontaler 
Richtung, nicht brechen, d.i. ein Zerteilen in vertikaler, so kann route 
nur ein durch Auseinanderreissen von Gestrüipp und niederem Holz ent- 
standener Weg sein. 

Eine andere zu erwigende Möglichkeit ist die nach ethnographischer 
Verschiedenheit. Man könnte annehmen, dass etwa eine Bevölkerung, 
die auf dem Seeweg neue Länder bezieht, auch die Fluseläufe als 
Wege benutzt, wogegen eine auf dem Lande vorwärtsdringende den 
grossen Nutzen der fliessenden Gewässer als Verkehrsmittel nicht ver- 
steht. Das ist wenig wahrscheinlich, Man darf sich nicht etwa auf 
die Schwierigkeiten berufen, die heute mehrfach den von verschiedenen 
Regierungen geplanten Kanalbauten entgegenstehen, denn diese Schwierig- 
keiten entspringen nicht einem Mangel an Verständnis, sondern beruhen 
auf dem Interessenschutz derer, die in den Kanälen in verschiedener 
Weise gefährliche Konkurrenten gehen, die eine Erleichterung des Ver- 
kehrs für verhängnisvoll halten u. dgl. Im ganzen muss man doch sagen, 
dass Lebensgewohnheiten, also in unserem Falle Bevorzugung oder Ab- 
lehnung der Flusschiffahrt durch die Verhältnisse bedingt werden. 
Die Völker passen sich den physikalischen Verhältnissen des Landes, 
das sie bewohnen, un; auch ein Steppenvolk wird, wenn es in eine fluss- 
reiche Gegend verschlagen wird, schon aus der blossen Beobachtung, 
dass die Flüsse z, B. Büume mitreissen und weiter tragen, zur Einsicht 
kommen, ein wie nützliches und bequemes Verkehrsmittel die Natur 
an die Hand gibt. 

Gegen die Annahme, dass die Gullier schon wegen des regen Ver- 
kehrs mit ihren Stammesbrüdern in Brittanien ein seefahrendes Volk ge- 
wesen seien und darum auch die Flüsse so stark ausgentitzt haben, spricht 
die einfache Tatsache, dass die Confluentes Namen, worunter der Kürze 
wegen auch die Interamnes und Interaguas verstanden sein sollen, auf der 
italienischen Halbinsel nicht seltener sind als in Gallien, wenn man nur 

33* 





596 W.1Meyor-Lübko 6 


in Berlicksichtigung zieht, dass die hydrographischen Verhältnisse 
naturgemäss dort eine absolut geringere Zahl derartiger Siedelungen 
bedingen. Ein Gegensatz besteht nur zur iberischen Halbinsel, die 
ihrerseits ja nun wieder stärker von Kelten durchsetzt gewesen ist als 
das transapenninische Italien, sodass, wollte man sich auf die Kelten 
berufen, wozu man ja freilich bei blosser Bertcksichtigung der alt- 
überlieferten Confluentes ein ziemlich grosses Recht hätte, man doch 
wieder in Verlegenheit käme. Man müsste erklären, warum die Kelten 
nach Übersehreiten der Pyrenäen nun plötzlich ihre Gepflogenheiten 
geändert hätten. 

Kommt man also mit der Ethnographie nicht aus, und geben 
auch die Kulturverhältnisse keine Aufklärung, so bleibt nur das, was 
bei allen Siedelungsfragen an die erste Stelle zu ireten hat, die 
Bodenverhältnisse. Die iberische Halbinsel ist nicht &rmer an Fluss- 
läufen als Gallien, sie ist wesentlich reicher als Italien, aber das 
Charakteristische ist, einmal, dass diese Flüsse zumeist tief eingeschnitten 
sind, also hohe Büschungen uud somit sehr schwierige Landungsverhält- 
nisse baben, und zweitens, dass sie während eines Teils des Jahres fast 
ausgetrocknet, während eines andern sehr reissend sind, nicht einen 
relativ gleichmässigen Wasserstand und Wasserlauf zeigen, wie er für 
Verkehrszwecke erforderlich ist. 

Ich habe mich auf das romanische Sprachgebiet beschränkt, ob- 
wohl, wenn meine Schlussfolgerung richtig ist, die hier behandelte 
Frage eine solche Beschränkung nicht verträgt. Es würde sich lohnen, 
wenn ein physikalisch und siedelungsgeschichtlich geschulter Geograph, 
dem die verschiedenen Sprachforscher das Material an die Hand geben, 
die Frage für die ganze Erde untersuchen würde. Dass neben den in 
erster Linie in Betracht kommenden physikalischen Gesichtspunkten 
auch andere eine Nebenrolle spielen, ist denkbar, da hier wie in so 
vielen andern Dingen ungers so ungemein komplizierten geistigen und 
physischen Lebens ein Faktor nicht allein massgebend ist, aber der 
einzige Ausgangspunkt für die ganze Untersuchung wird doch der hier 
gegebene bleiben. 





Zur provenzalischen Verslegende von der 
hl. Fides von Agen. 


Von 
6. Gröber in Strassburg. 


Das lange Zeit nur durch die beiden bei Raynouard mitgeteilten 
Strophen bekannte Gedicht ist endlich 1902 vollständig zum Abdruck 
gelangt, dunk den Bemühungen von J. Leite de Vasconcellos, der es 
in der Leidener Bibliothek wiederfand und in der Romania, Bd. XXXI, 
mit wertvollen Erläuterungen und dem Faksimile zweier Seiten ver- 
sehen, bekannt gab. Seine Absicht, sich ausführlicher über die Dichtung 
zu verbreiten, blieb bis heute unerfüllt. Mir war Anlass gegeben, 
mich mit ihr etwas eingehender zu beschäftigen, durch das Interesse, 
dus die hl. Fides für die elsässische Kunst und Literatur dadurch seit 
lange in Anspruch genommen hat, dass ihr im 11. Jahrh. im alten 
Schlettstadt eine der ältesten, noch wesentlich romanischen Kirchen des 
Landes gestiftet wurde'), deren Errichtung auf die Stammutter der 
Hohenstaufen zurückzuführen ist, und dadurch, dass die Schlettstädter 
Bibliothek die wertvollste, eine mit illustrierten Initialen geschmückte 
Hs. des Lebens und der Wunder der hl. Fides, die allerlei Einblicke 
in damalige Kulturverhältnisse gewährt, aus dem 11. bis 12. Jahrh. 
besitzt (herausg. von Bouillet, Liber miraculorum S. Fidis in Coll, 
de Textes pour servir à l'étude et à l'enseignement de l'histoire, 
Paris 1897), die in Conques (Rourogue), dem Hauptort des Kultus der 
hl. Fides in jener Zeit entstand, wenn nicht in Schlettstadt selbst, dessen 


1) Gute Abbildungen vom Äusseren und Inneren der Kirche bieten Bouillet 
et Servières in ihrem Buche Sainte Foy (Rodez 1904) 8.93 u. 128, 146 (8. 151 
auch ein Fenster dos Münsters von Strassburg mit dem Bild der h. Fides aus 
dem 14. Jahirh.) und in ihrem grösseren gleichbetitelten Werke, vom Jahre 1900, 
5. 49, 386, 389, 344f., 500. 





598 G. Grüber 2 


Fideskloster von Conques aus gegründet wurde, Meine Erhebungen 
aber vor den von Leite de Vasconcellos angektindigten hier mitzuteilen, 
legte der 75. Gedenktag des um die altprovenzalischen Studien in Frank- 
reich so verdienten romanistischen Forschers nahe, der in der Nachbar- 
provinz des Agenais, der Dordogne, das Licht der Welt erblickte, die 
selbst als Entstehungsgebiet eines der ältesten literarischen Werke in 
provenzalischer Sprache in -Betracht zu zielen ist, da dort der Fides- 
kultus seit dem 11. Jahrh. ebenfalls verbreitet war, wie die Dordogue 
die Heimat alter, z. B, bertibmier Troubadours, wie Sail d’Escola, 
Arnaut von Maruelb, Arnaut Daniel, Guiraut von Borneil, Bertran de 
Born, Peire de Bussignac, Gausbert von Puysibot u. a, heisst, 

Die Ermittelungen haben diese Vermutung allerdings nicht bestätigt. 
Trotzdem durften sie dem zweitältesten oder ältesten prov. Sprachdenkmal, 
wie sich ergeben wird, geltend, dem Jubilar bei dieser Gelegenheit zur 
Prüfung vorgelegt werden. 

Es wird zum Verständnis des Textes dienen, wenn die vom Heraus- 
geber, wie in der Hs., mit dem tontragenden Worte, unter dessen Akzent 
sie treten, zusummengeschriebenen Enklitika (Artikel-, Pronominalformen 
und s=est) von demselben, in der Weise der deutschen Ausgaben 
provenz Schriftwerke, der sich jüngst, erfreulicherweise, Jeanroy in 
seiner Ausgabe der Lieder Wilhelms v. Poitou angeschlossen hat, durch 
Punkt getrennt werden, was sich nicht nur wegen der stellenweisen 
Dunkelheit des Textes empfiehlt, sondern auch im Interesse der Fest- 
stellung der richtigen Sprachform erforderlich ist, da z. B. V, 481 nur 
durch die Schreibung fai für hs.liches fai klar wird, dass der Text 
die Form fai (facit) nicht, sondern nur fa kennt, vgl. V. 222, 285, 
439; 8 ete, und dort die Ortspartikel à mit /« verbunden ist. Wenn 
der Apostroph zur Trennung des Proklitikons vom tontragenden Wort, 
wie auch in der Ausgabe des Gedichts von der hl. Fides, z. B. bei 
d'esoltei V. 3, g’el V. 4 ete. angewendet, oder hs.liches esses in E ses 
V. 26, troa in tro a V. 3 zerlegt wird, so ist es sogar als inkonse- 
quent zu bezeichnen, wenn das Enklitikon im Druck nicht durch ein 
Hilfszeichen charakterisiert wird, das der Herausgeber übrigens sogar 
einige Male selbst zu setzen für nötig gehalten hat, z. B. V. 386 l'an, 
889 testa'n, 537 Alta's ete., aber nicht richtig bei czo'm 531 (Czom') an- 
wendet. Wenn die Fälle in den folgenden Zeilen zusammengestellt 
werden, so geschieht es hauptsächlich, um in der grammatischen Dar- 
legung das eine oder andere Zitat sofort verständlich zu machen. 

V. 4 nowl, T meirols, 8 fal; venairels, 9 clusa’ls, 11 ers, 12 Nous, 
29 monstral, 82 con’ guida:l, 37 Garonnarl, 40 Non’s, 41 mel, 45 fol, 
46 sold, AT cubergroil, 51 girl, 53 non's, 55 el, B6el, 58 el, 67 partis, 





3 Zur provenzalischen Verslegendé von der hl, Fidos von Agen 599 


T1 Fillarl, 79 El, 88 EM, 96 D'ago'ss, 97 Qerill, faczal, 98 «ls, 99 Pau- 
pra’s, 105 nous, 108 con's, 109 cos (est), 111 menerorls, 115 els, 
119 44/8}, 128 Cko's (est), 129 1, regn (efr. 504 rein, 163 Zinz—li- 
gnum Stamm), 130 Es, 131 Es, 132 Vel, 138 w2s, 143 sobrels, 
144 Els ele, 148 geus, 149 8. 129, 152 donsellarnz, 155 Apellarl, 
160 Nous, 161 donzellanz, 162 Qenz, 164 a'ns, 166 Si, 168 destorbarl, 
170 no'll, 178 nord, 174 lan, perl, 176 El 181 Nonl, 183 ella's, quel, 
non, 190 preza’lls, 192 e‘ll, 197 qim, 198 ara'm, 200 sempre'm, 203 ezo'm, 
Vannıan, 204 larl, 205 larilh, (206 lies El =ille), 208 Vari, perl, 211 el, 
217 Colt, 220 la‘intz, lan, 225 girl, 238 Totarus, 246 qim, 247 porn 
(=podn?), 249 Sl, 261 Ei, 258 fairel, 265 purpral, 258 Ellarl, 
268 sim (bis), 265 num, mim, 277 Czo's, 279 lus, 280 Sit, 281 El, 
282 czo's, 286 Trastorna’ls, 289 O‘us, 291 non, 294 num, 296 ell, 
305 Guerile, els, 307 fort, 31T non'n, 319 Non, 324 l’anma’l, 325 Aissim, 
facza mi? 828 lies Consi‘ll, el, 329 pers, 334 gratiglall, 835 sobrerl, 
887 Fall, 339 lies Czolle (=illa), vgl. 164, 342 Ploras, 351 tote’, 
352 Fujun2, 857 OÙ, 858 e2, 361 sobrerl, 363 nom, 367 Farl, 868 lit, 
373 el, 374 El 880 Surpira‘l, 381 Qerll, 882 Noncarz, 384 Cisclaunl, 
388 el, 392 con, 396 El, 405 Qel, 406 terra, 411 gel, 416 Noï, 
A17 ent, 421 Recobrai, 423 Et, 431 Far, 452 Semprel, 453 Aratt, 
454 gem, 462 manderun'lz, 467 El, (471 steht maiors gegen pejor 
459 ete.), 472 Es, 475 sid, 477 Cist statt Cizt? 498 nun’s regnevanl, 
496 non’s, 498 quel, 504 Consir, 508 Guarniss, 510 el, 517 eis, 
525 Traciun'n, 529 Oi, 530 0:7, 581 Czo'm, 540 Constantin, 542 meseli, 
547 Allarl, 669 no‘ll, 562 queus, 567 lit, 569 Velz, 572 dia'lz, 585 Qii, 
587 Veus, 591 sis, 592 lies no co, 593 jam. 

Hinzuzufügen sind einige Stellen, wo die Lesart einer Erklärung 
oder Änderung zu bedürfen scheint, So V.4 „Nirgends war eine Stelle 
(im Buch), ohne dass es sie (die alte Zeit) besprochen hätte“, — V. 33 
steht Za ohne Beziehung und in Widerspruch mit en dons, „ich werde 
sie euch zu Geschenken (als Geschenke) singen. Die Objekte zu can- 
tarei können nur der voranstehende Singular sons (V. 31) und tons 
(V. 82) sein, so dass los an Stelle von la treten muss; dem Schreiber 
schwebte der Begriff canczon (V.25) vor. — V. 40 „Keiner enthält sich 
(s pars) der Todstinden“; bei Rayn. ist nur das Verbalsubstantiv parrsa 
(von *parzer), Enthaltung, Ersparnis belegt, dus Verbum nicht, das 
jedoch noch fortlebt (s. Mistral 8. v. parei). — V. 41 Sinn? — V. 51 
az can, schreibe a canz; ad ist die Form für ad vor Vokalen, a vor 
Konsonanfen und zwischenvokalisches -d- wird im Texte niemals -£-; 
den Plaral aber fordert der Sinn; s hat der Schreiber auch bei sen/s] 
V. 77 und bei N. Sgl. can/s] V. 118 vergessen, wo es der Reim und 





600 G: Gröber 4 


die Deklinationsregel erfordern, während es hier den reinen Reim stört, 
— V.58 E verbunden mit gar ist nur im Fragesatz verständlich („und 
warum sind sie nicht Christen“); die Antwort erteilt die folgende Strophe. 
— V.89 Die Zerlegung des ha.lichen madag scheitert daran, duss habet 
nirgend prov. ad ergibt; auch wechseln in der Hs. -{ und -g niemals 
und endlich ist der Sinn von aver at (Bedürfnis haben) nicht mit dem 
Zusammenhang verträglich, in dem madag auftritt. Der auszudrückende 
Gedanke ist „dies ist meine Meinung“ oder ein ähnlicher, der aus 
einem lautlich indizierten adaquare, nprov. adaigd rouerg. asagd, 
(8. Mistral) allerdings nicht zu gewinnen ist, — V. 121 espans, ein 
Nominativ Sgl., wie V. 120 sosteirans, kann mit panare bei du Cange 
und proy. espanar, worauf P, Meyer den Herausgeber aufmerksam machte, 
nichts zu tun haben, da der Nom. Sgl. des Pt. Praes. von espanar, 
espanans heissen müsste. Zudem pusst der Sinn von spanare — ital. 
spannare nicht zur Stelle; cab espans kann nur bedeuten, „das Haupt 
gesenkt“; aber weder von lat. pandus gekrümmt, noch von expansus 
ist zur prov. Wortform zu gelangen. — V.223 Das Komma nach dormir 
ist zu tilgen: „er konnte nicht mehr schlafen als einer, der auf dem 
Sprunge ist zu fliehen!“ V. 244 vos? — V. 311 wird in der Tat zu 
lesen sein: Age] volriaver espos — Jenen winschte ich zum Gatten zu 
haben, — V. 368 Da die Hs. non und nun schreibt, z. B. 370, ist uos 
auch als us in ihr nicht ausgeschlossen; daher ist für uns besser vus 
zu setzen. — V. 519 Wohl man/dJed. 

Auf den stellenweise eigentümlichen Wortschatz, der z. T, noch der 
Erläuterung bedarf, auf die Feststellung der Quellen, denen der Ver- 
fasser z. T. eigenartig geformte Eigennamen römischer Zeit entuuhm, 
ist hier nicht der Ort einzugehen, auch stünde der Raum dafür nicht 
zur Verfügung. Der Herausgeber des Textes wird nicht versäumen, 
in seinen in Aussicht gestellten Erläuterungen auch tiber diese Seiten 
des Textes Aufschluss zu geben. 


E 
A. Schreibung und Laute. 


Die Silbenzahl der Verse (8 Silbner) ist durchaus korrekt, der 
Reim, ausser in Strophe 2, 11, 28, 41, 42, 54, mäonlich und nicht nur 
graphisch, sondern abgesehen von dem erwähnten Fall, Jautlich rein, die 
Verse werden aus Sätzen und Satzgliedern gebildet, die vierte Silbe ver- 
trägt in der Mehrzahl der Fälle einen starken Akzent. Indem der Dichter 
gelegentlich in zwei aufeinanderfolgenden Strophen denselben Reim 
beibehält (z. B. Str. 23 und 24, 26 und 27, 41 und 42, 47 und 48, 50 





5 Zur provenzalischen Verslegende von der hi, Fides von Agen 60 


und 51, 52 und 58) will er augenscheinlich, da er Sprachkunst (vgl. 
V.20, 31 ete.) zu schätzen weiss, sein Ausdrucksvermögen zeigen, ob- 
gleich dusselbe nicht zureicht, den treffenden Ausdruck immer zu finden 
und zu der wünschenswerten Klarheit durchzudringen. Die nachstehende 
Bekanntgabe seiner Sprachform beschränkt sich auf dus Oharukteristi- 
sche, das Ort und Zeit der Abfassung zu bestimmen dienen kann, im 
Vokalismus und Konsonantismus. 


1. Vokalismus, 


1. Bet. a, in -arius wird e, mit € reimend (z. B. Sir. 83) averser, 
primer, quarter ; cavaller, acer reimt mit profer (profero), reprober 
(reprob-Erium), entr (integrum) Str. 33 u.s.w.; dugegen ergibt 
aria den Diphthong ei, reimend mit ei aus g+j, z. B. ist in Str. 11: 
camareira— camararia, dreitureira— directura—+aria mit pro- 
feira= *proferiat, meira = mereat, queira = *quaereat, teira = 
germ, teri fem. ete. gebunden. Auch sonstiges à +i ergibt ei:ei— 
habeo 110, 234, si=supio 252; Futur.1.Sgl. farei 254, tenrei 264; 
176 prometrai ete. -- V. 219 steht obrir für aperire wie sonst prov., 
franz. ete. — Das nachtonige a in dem Proparoxytonon Rôdens = 
Rhödanus 536 mit e für a versteht sich nach homen 251 aus hominem, 
oder nach dem anderwärts vorkommenden orden : ordinem. Vortonig 
erscheint e für a in serrazinesca von saracenus+esca. 

2. Bet, e bleibt unverändert z. B. ce? (caelum); avez (habetis) 
34, cresca (er&seat) 21. Über &+i zu gi 8. 1; vgl. noch queir 
(quaero) 245; paupeira für pauperies 102. Auch vortonig ergibt 
e+i: ei in sobeiran 215 und sofeiran 120 von super und subter, 
nach dem Vorbild *anteanus aus antea (ancians) geformt. Bei vas 
aus versus machte sich die Aussprache des r geltend; à für vort. e 
in diner (denarius) 339 ist weitverbreitet. 

8. Bet. i wird g: vedon (vident) 881; mesca (miscat) 19, fran- 
cesca (francisea); ebenso vortonig in abgeleiteten Wörtern: meselz von 
miser 98, Selvan nach silva 210, enfern 309, çoirun 57 nach en aus 
in 153, deinted (dignitatem) 365 nach denh (dignus). Gelehrt ist 
vermutlich das im Prov. vorherrschende jidels 107. Bei den Ableitungen 
aus in schwankt auch unser Text zwischen e und i, wie bei in selbst 
(in 57), ens 273, int 580 ete., dins 77, intra 141. 

4. Bet, ö bleibt undiphthongiert z.B. cor (cor) 46 ete.; #. die reimende 
Str. 27. Vor Nasal mischt sich ö und à im Reime, & z. B. Str. 58 
(son: sönun, polmun:pulmönem). Unbetont erscheint 0 als e in 
obscura:escura 432. 





602 G, Gröber 


5. Bet. à und ü sind 9, vor Nasal ist hilufig dafür uw gesetzt: 
(vos) 169, eroz (crucem) 43, mot (multum) 346; aber neben den 
einheitlich in -ons geschriebenen Reimen in Str, 3, Zairon, baron, ete. 
dragun, fellun ete. in den Reimen der Strophe 53 und sonst: form 60, 
prendun 204 eto.; ferner: non nun 475, 493; Zur 424; molt mult55, 349; 
umbra 62, dune 195, oder rumped 567; suspir 221, culvert 373, auch 
Diuelicians 483 neben Dioclicians 192. 

6. Langes u ist stets durch u wiedergegeben: mus (mutus) 445, 
luz (lucem) 444, cura (cura) 426 und reimt für sich (also =); 8. die 
Strophen 41—45. 

7. Der Diphthong au bleibt unverändert, s. die Strophe 44 mit den 
Reimwörtern laus (gaujs 457), fraus, aus (audis); ferner aunta 538 eto.; 
auch vortonig z. B. cauzir (kausjan) 232, auzel ete.; aber aut wird 
o 460. 


2. Konsonantismus, 


8. L wird niemals w. Im Inlaut wie im Auslaut wird auch 22 über- 
wiegend festgehalten; doch ‚erscheint neben bella 45, Ella 258 u. dgl. 
auch einmal vilas 92, und neben häufigerem ol! 258, fell 298 u. dgl. 
sowohl gel wie agell 67, 364. Das Flexions -s hinter 4 ist z geworden, 
und lässt deshalb nur / zu: nulz 19, belz 76, fols 190; doch steht 4 
bei inklinierendem illos: prezallz (pretiat illos) 190, neben guerite 
(heilte die) 305 und selbst elusa’ls (illos). Verdoppelt ist 2 in pa- 
raulla 16, unterdrückt in atretant 86, atretal 542, Mouill. ! wird niemals 
7h, zwischen Vokalen vielmehr 4, 2! und im Auslaut 2, selten il, vor 
Flexions -s il(2) geschrieben, s. Str. 54, 55: valla (valent), malla 
(maeula), batailla (battualia); 499 Mansella (Massilia); Str. 27: 
doill (doleo), oil! (oeulum), vai! (*voleo) und voil! 202; soil 264; 
Al 506 (vgl. filla 71); Als (filius), oil (oculos) 286, veile (vetulns) 
118, meilz 232 (melz 151) ete. — Der Lautwert von U ist daher teils 
? teils #, und nur etymologisch erkennbar. Ein Schreibversehen scheint 
bei 378 donzeill (dominicelli) neben 228 donzella vorzuliegen. Mitr 
verbindet sich ! ohne Vermittelung: vol-ria (Cond. von voler) 311 ete: 

9. Ebenso steht selbst im Auslaut öfters geminiertes r (z. B. ferr—= 
Jerrum 858); doch wird rr inlautend auch vereinfacht (marritz 162 und 
marid 342); in Mansella 499 ist es vermutlich für r (Marselha) ein- 
getreten; Mistral verzeichnet eine mittellat. Form Mansella, der ein 
mittellat. mansella aus mansus zur Seite steht. 

10. Im Auslant ist m fest, vgl. om (homo) 19, enferm 46, nom 72, 
ausser bei rem (235 ren) und quomodo, woflir con 8, quon 29 und 
992 69, neben cuama 560, auftritt. Vor s, wie vor Konsonant im Inlaut 





hi Zur provenzalischen Verslegonde von der hl. Fidos von Agen 608 


wird es auch durch n ersetzt; neben /uns (fumus) 468, eins (Helm) 
erscheint 584 nuch estorns (Sturm) 582; cendell (*eymbellum) 548, 
Vor n wird es assimiliert: Garonna (Garumna) 87, donna (dom’na)4b4. 

11. Im Auslaut und ebenso vor flexivischem s ist n fest, s. die Reime 
in Strophe 1: pin, fin, matin, vizin: Licin, Maximun ete.; Strophe 5: 
san, pagan, man, pan ete.; Str.6: sazon, tron, canczon, bon: Salamon ete.; 
Sir. 8: Aragons, Gascons, canczons, bons, sons ete.; Str. 12: pagans, 
mans, christians: Adrians, Dioclicians, Maximinians. Vereinzelte Fälle, 
wo # in der Tonsilbe nicht geschrieben steht, sind razo 15, wo vielleicht 
nor der Abkürzungsstrich verblichen oder vergessen ist, und res 555 
neben ren 235. Dugegen ist in tonloser Silbe n nicht fest, wie cuiron 57 
e neben en (= in) vor Konsonant 205, 344; 232, und die Blisionsfähig- 
keit des in den Auslaut getretenen # vor inklinierenden ille-Formen 
zeigen, z.B.: cubergro'l48, sol 46 (sunt), oder vor anderen Pronomina, 
vgl. nous 160 (non-+ vos), no! (non-+-li) 173 ete. Der Deutlichkeit 
halber wohl nur hält der Schreiber an n im Falle der Inklination eines 
U fest, =. B. bei en{ 417, con? 392, non! 183, oder des x (inde) in 
Traciunn 525. — Dass geminiertee n im Auslaut vereinfacht war, 
zeigen der Reim von ann (annum) mit gran (grandem) 888 und 
Schreibungen wie afan, engan, tiran Str. 38 ete. an. Doch bewirkt 
das geminierte n, wie kompliziertes n, z. B. enfernz (infernum-+s) 
464, die Umwandlung des flexivischen s in +: z. B. in senz (Sinn) 79 
neben sen, im Reim Str. 14 mit Agen (Aginnum) sowohl wie mit ven 
(rendit) etc., enganz 458 ete. Assimilationsprodukt ist nn inlautend in 
annun (von anar) 3. Pl. Pers, 516. Bei einem durch Vokalausfall zu 
n tretenden m und r finden Veränderungen nicht statt: vgl. 69 honrad 69, 
anma 393. Die Mouillicrung des n wird, wie bei 2 (s. 8), durch Ver- 
doppelung oder durch inn, im Auslaut durch in, nicht durch nA an- 
gezeigt: ginnas 304 (ingeniosus), linnadg 6 (von lignum; aber 337 
legna=ligna), compannon 561, grennun 566, Basconn 23; Hespainna 115, 
seinner (senior) 65; soin (frz. soin) 218. 

12. Labinle p, b, v, w. Die Entwicklung ist die allgemeinproven- 
zalische. Für -p-—=d vgl. sebelliron 12, reprober 331, obra 52; cab 
(caput) 121, ab (apud) 36; vor 5, t wird p zu à in ipse: eiss 360, 
neiss 180, caitiu 410, fällt vor t bei Dreikonsonanz setmana 278, bleibt 
aber in acaptad 149; corps 307, temps 163; bei pawpres 99 ete. schreiben 
p (neben d) auch andere Texte, ebenso umgekehrt 5 für p in cambon 
566, das zu campus gehört; sopin 10 ist gelehrt. — Zu b ist nur an- 
zumerken, dass es in cambjar (Text cambiar) 245, cambja 284 laut, 
in sotz 121, soteirans 120 wie in colums (columbus) 360 gefallen und 
als » in subinde: soen 140 hinter o geschwunden ist; neben adobbar 





von 6. Gröber or 


steht adobar 505. — Eine altertümliche Schreibung bedeutet die Er- 
er vou e vor flexivischem s in ceres (cervos) 8, und eine eigen- 
tümliche Darstellung von sekundärem ow-, statt gu in agues (habuisset), 

ist die Schreibung 99, z. B. agges 273 ete. — Das deutsche w ist dagegen 
stets gu: guarded 556, querra 448, aguait' 137, Guidbert 442 etes nn 
13. Dentalo td, &. Intervokales t ist regelmässig d: podez 327, 
ampledad 66 : virginitad 74 ete.), und bleibt d, auch wenn es 
in den Auslant rückt: pod (potest) 50, vengud 132, ciutad 65 ete.; -Ir- 
ist noch -dr- in pedrum 550, sonst aber -ir-, z. B. in lairon 578, ve 
naire 8, pair’ 4, nuériz, preire (praebitor, Priester) 441, ete. Im Aus- 
laut hinter » stebend, ist es aufgegeben z. B. in Josson (fuissent) 45, 
fwjun (fugiunt) 352, son (sunt) 48, /oron (fuerunt) 58, auch fan 
(faciunt) 298, jedoch /ant 52, beide Formen auch vor Vokalanlaut 
üblich. Das in den Auslaut gerückte # hinter # wird nur selten nicht 
gesetzt, vgl. die in -enf reimenden Strophen 26, 50, und sent (sent-it} 
480, woneben zwar pren (prehendit) 480 ete. besteht, das aber seine 
Erklärung unter d fndet. Doch bietet der sorgfältige Schreiber neben 
tant 235 tan 71, neben quont 317 quan 70, Et setzt er vor vokalischem 
Anlaut regelmässig 94 ete, e vor Anlautkonsonant 93 ete Doppel + 
ist vereinfacht: batre 218; matin & Für in den Auslaut getretenes 4 
setzt er z, z.B. oz (otium) 39, neoz (negotium) 191, pos (putens); 


ebenso im Inlaut: sazon 59, razans 26, prezei SG, sersisis 88, oder, weil 
auch e vor e (2 B. cent 256, gencer 77; aucie 392 ete.) bei ihm als 


braucht der Schreiber für -ticum, -tiea:dg z B. in fimnady’ ("lig- 
natieum) 6 und salradgas (silvaticas) 3 — Das intervokale 4 
bleibt d und wird nirgends z, z. B. gandir 238, eeder 2%, audid 345, 
audi (1.Perf) 1 ete.; auch vor r besieht es noch in ridre (ridere) 236, 
re Een me ere 
veder) 200 steht zeidrer EL Im Avsiant 

treten, wird es gleichfalls geschrieben, 

217, (a vor Komgenant 3); ee de 

ta w. Im Reim mit is sieht mis (nidum) das Dasde de Prades 
fa, wie in ireimen lassen kann Hinter = sichend, in den Auslauf ge- 
rückt wird d regelles gestat, vel grund 55, 579 md gras 55 
gumai 357 und gua= (gramdo) AU, 324 und der Heim ia Sr. 33 zeigt 
es als versimmmnt, da dert gran (zrandem), Sales (Geranè von teile), 
femçien (Gerend von Éamejar) mit safe, ann, res bunden werden; 





9 Zur provenzalischen Verslegende von der hl, Fides von Agen 605 


ebenso bran Schwert, dessen Eiymon daher brand lautet. Von prendre 
ergibt sich hiernach die 3. Sgl. Praes, pren 137 neben prendun 204, von 
vendre :ven 186 (im Reim), von ofendre: offen 186; ferner respon 248, 
en (inde) 310 etc. — Das tonlose s wird, offenbar, um es von tönendem 
3 (2. B. in preison 447 u. dgl.) zu unterscheiden durch doppeltes s aus- 
gedrlickt, sei es, dass es so schon im Latein. gegeben war (z. B. pas- 
sions 446) oder auf Assimilation beruht (assaz — adsatis 80, deissended 
—deseendit, Pf., 303). Auch im Auslaut wird es so bezeichnet, z, B.: 
poiss (1. Pers. von poder) 234, poiss (post) 482, 589 neben pois 443 
und pos (nachdem) 443, arss (arsus) 589, diss (3, Perf.) 54, naiss 
(*naseit) 55, traiss (traxit) 310, neiss (ne ipse) 181, Zaiss (laxet) 294; 
neben poggess (potuisset) 498 auch pogges 504, neben Joss 529 fos574 
ete. Verdoppelt wird auch anlaut, s int Falle der Proklise und Enklise 
2. B.: de ssa mort 90, Czo-ss (eccehoc-+-se) 91. Im Inlaut ergibt 
str: ir z. B. in trameiron (miserunt) 129, preiron (*prenserunt) 
127. — Aus s wird 2 hinter Dentalen in denselben Fällen, in denen 
das flexivische s zu = übergeht, s. durüber u. Substantiv. Daher er- 
scheint = oder {+ in sofs (subtus) 1, ants (ante +8») 150, dint (de 
intus) 396, asaz (ad satis) 54; Zar (latus) 352 im Reim auf + ete. 
geschrieben lat: 37 unter Reimen auf z Str. 4 Dass neben granz 
V. 21 etc, aus (audis) 459 im Reim auf aus besteht, erklärt sich daraus 
dass an s als Endung der 2. Sgl. Praes. Ind. festgehalten wurde, Für 
ats ist regelmässige Schreibung st2: estz (istos) 169, fezestz (fecistis) 
170 ete. In sens (sine) 4, das auch andere Texte kennen, ist + lautlich 
nicht begründet. 

14. Velare c, qu, g, h. Vor a verbleibt e velar und wird nicht 
palatalisiert, vgl. can (canem) 51, castitad 73. Die Schreibung cA für 
e vor a besteht nur in einigen Fällen, die die Palatalisierung nicht be- 
weisen, in gelehrten Eigennamen, deren Orthographie beibehalten wird, 
wie Machabeus 467, Isachar 511 (vgl. Archelaus 467), in den Appellativen 
rocha (Fels) 354 und clocher (elocca+avius) 329, im Ortsnamen 
Conchas 435. Doch heisst heute dus Concas in Ronergae Conques und 
mit etymologischem qui que vertauscht der Schreiber gewöhnlich gi 
und ge, chi, che, (s. folg. Seite 606), wonach für ihn ch gleichfalls k be- 
deutet. Zwischen Vokalen, ausser hinter i, wird -e- zu g, das auch 
im Auslaut und vor s beibehalten wird, vgl. colged (collocavit) 223, 
noger (nocarius) 337, foger (focarium) 335, pregged (precavit) 196; 
daher fog (focum) 337, sowie jog-s 440, erg-s (caecus) 445, Schrei- 
bungen, die lehren, das es 7. B. in seis (sex) 445, u. dgl. früher zu is 
geworden ist, als der Vokal in der Nachtonsilbe ausfiel (jocus jogus 
seis jogs folgten aufeinander). In mica: mija 378, pesiar (*petia + 





606 G. Gröber 10 


idjare, afrz. peceier) wurde -c-: j und gingin auf. Auch et entwickelt 
keinen Zischlaut, sondern verbleibt bei it, z. B. fait BAT, faite 95, coita 
(Kampf) 186, /raitura 568, aital 800 (daneben atal 406), noit 482, 
tuit 513, leit 223, jointura 468; © im Auslaut wird i in ni (nee) 205 
(oder fällt me 213), lai (illac) 268, ezai (ecce hac) 308, i (hie) 369. 
— Weder vor a, o noch vor e, à ist qu mehr als velare Tenuis, denn 
neben quan 70 steht gant 67, neben guon (quomodo) 29 con 141, 
eıma %, neben que 18 ge 19 und gi 50 oder 9 153, 360 und für 
agist 25 kann achist 414, für aquesta 65: agesta 186, neben agel 67: 
achell 457, achella 413, achil 179 geschrieben werden. Auch die um- 
gekebrie Schreibung guors (cor) 87 bezeugt den Lautwert von k bei qu. 
— Der aus € vor e, i erwachsene Sibilant erfährt die mehrfache Be- 
zeichnung, die bei 4j anzumerken war: vizin 12, jazun (jaciunt) 465, 
und so auslautend: jaz (jacet), plaz (placet), faz (faciem), die in 
Str. 7 mit estaz (status) u.s. w. reimen (vgl. noch Str. 35), dessen ion- 
loser Klang auch c2, inlautend für ci, vor a ound ebenso anlautend ge- 
schrieben wird, vgl. laczaz (laqueatus) 584, menaczan ("minaciant) 
182, placza (placeat) 259, facza (faciat) 276, menczonga 397, euezon 
(eoeio— frz. coquin, ent. cusson, Rayn. cossé) 574; czai (eece hao); 
dols wird auch dolez 18, 479 geschrieben. — Wo g erhalten bleibt, 
zeigen Fälle wie pagan 46, alsberg 583. Dass es im Auslaut e gleich- 
wertig sei, wird dureh Strophe 9 nicht erwiesen, wo esmag (von smagan) 
mit brac reimt, da $gayog das Etymon sein soll. In signed 196 ist die 
lat. Schreibung massgebend gewesen, da -gn- sonst als nn dargestellt 
wird in linnadg (*lignaticum) 6 oder durch in, inn in Zin-z (lignum) 
577, reinn (reguum) 513 oder rein 504. In anderen Fällen wird -g- 
zu i:rei (regem) 5 aber fugir 224; hinter i ist -g- gesehwunden 
castied (castigavit) 173. Vor «, à hält die Schrift an etymologischem 
g fest, wie sie meist auch j beibebält, vgl. gentz 330; jogs 504, jud- 
gadors 473; jelar 504, aber geted 516. — Häufig ist noch die Setzung 
von lat. h: hom 265, homen 251, aber om 220; honors 85, honrad 69 
aber selbst hinter Vokal onrad 75; stets ag (habuit) 48 und a 
(habet) 70, etymologisch unbegrlindet steht 4 in hanc 416 neben 
anes 372. 

15. Über das Schwanken in der Gemination der Konsonanten 
und den Sinn von doppelter Konsonanz ist das Nötige bei den einzelnen 
Lanten mitgeteilt worden. Die Anpassung von Auslautkonsonanten 
tonloser Wörter an den Anlaut des folgenden Wortes z. B. em preison 
447) ist nicht durchgeführt, bei per (vgl. per! 208 perls 339) unter- 
lassen. — Aphärese bei Hiat ist selten, vgl. ro = entro 3, aber la 
entro D, profeira “ncens (incensum), lan pes 386 (in pedea), bei 





4 Zur provenzalischen Verslegende von der hl. Fides von Agen 607 


s imp. üblich, vgl. la spina 56, umbra streins 62, Hiat bei vokalischem 
Auslaut und Anlant ist zwar öfter getilgt, z.B. pair' al5, linnadg al 6, 
doz' anz 80; aber neben segl'onrad 75 besteht segle a 85, le o 376, sa 
ost 507, sa obreira 106, ago un 212, la entro al 209, la ant 227 ete. 
Über weitere Fälle von Ab- und Ausstossung von Vokalen in tonlosen 
Silben #. unter „Flexivische Formen: Artikel, Pronomen und Verbum*, 
— Von besonderem Interesse ist die Schreibung bei vier synkopierten 
Wörtern, die nicht anderwärts noch belegte Lantstufen darstellen, 
d.s. episcopatum: bischad 427 (prov. sonst evescat-, Rayn. bisbat bei 
Guillem v. Berg., bistbat im Cod. Justin., bei Mistral ebescat Rouergue); 
judicatore dgadors 478 gewöhnlich jutjadors; vgl. jedoch Levy 
Jutgador): fugitivi: fugdiu 412 (sonst fuidiu, nur in der Bedatibersetzung 
auch fugdiva) und Guidbert 442 (dtsch. Widbert). Die Schreibung bischad 
mit © ist älter als die des Cod. Just., wo bereits ce verändert und assi- 
miliert ist; sie ist Durchgungsform sowohl für altprov, bisbaf, wie fur 
ebescat in Rouvergue, und zeigt, dass episeoputum auf prov. Boden 
der Reihe nach die Stufen ebescobadu ebeschad' durchlief, sch also eine 
einst im Stiden sprechbare Dreikonsonanz war. Ebenso wurden in judi- 
catores die Tenues durch die umgebenden Vokale zunächst zu tönenden 
Medien Gudigadores); daun erfolgte Ausfall des vor- und nachtonigen 
Vokals (udgadors), wonach die sonstige Schreibung jutgadur (neben 
fuigador) nur eine Anpassung an selvatge, salvatje, salvaga ist; g vor 
a hat velare Bedeutung in allen Worten des Fidestextes, wo es auftritt, 
Dasselbe gilt von g vor Konsonant in fugdiu um so mehr, als diese 
Form noch durch die Bedatbersetzung des 13, Jahrh. bezeugt wird, 
neben der zurzeit fwidiu besteht (s. Rayn.). Sie ist ebenso halbgelehrt, 
wie es dus altfrz. fuitiu und /witif mit seinem -- (hinter ursprünglichem 
g) ist, (das man freilich aus Juite, vgl. hätif zu hâte ableiten kann), 
wie fugir im Prov. selbst, das sein g ebenso hätte aufgeben sollen, wie 
reina (regina) ete. oder ewided (cogitavit) getan haben, aber es wie 
die anderen halbgelehrten prov. Verba regir (regere), legir (legere) 
fortfübrt. Folglich ist g't zu ya im Fidestext angeglichen worden. 
Guidbert endlich, dessen Grundwort der Schreiber selbstverständlich 
nicht kennen konnte, erweist sich altertümlich durch die Bewahrung 
des d vor 6, der man, neben #, in Urkunden des 11, Jahrh. aus dem 
Süden noch oft begegnet. — Ungewübnliche Epithese von ? zeigt der 
Name Agent 35 (Aginnum); doch gibt der Reim in Str. 14, wo 
Agen geschrieben und mit sen (Sinn) und Wörtern auf end- gebunden 
wird, kund, dass hier ein Schreibversehen vorliegt. Dagegen entspricht 
dem vorestehenden Arabid bei Rayn, verzeichnetes Arabit neben Arabi; 
der lat. Singular Arabis konnte suf die t-Form hinführen. 





G. Gröber 


B. Die flexivischen Formen. 


1. Der Artikel. 
1. Der bestimmte Artikel. 


a) in voller Form vor Konsonant: 
Bel. Mk. tot, proue pq tb 10214, 206 PLMOO date 40 dete470 alsaTT aie dM Lo4f8, 106 
PRLLE LL) ni les - LUE 

b) apotrophiert vor Vok. 
Bel.Mek.i 40 _ 14 1908 
» Vem. 1324 dela; datasté [ET _ 

€) inklin, hinter Vok, vor Konsonant; 
Sel.Mik.t 8 1166 PL Lan 12206; de 
140 1190; le 305, 7, 
= Pom. 199; (145 _ - - 

d) iuklin. hinter m, r: 

1992, 174 „Tas, a6 LE] 


Von den im Prov. noch erscheinenden Schlusskonsonanten ist vor 
inklinierendem 4, {z regelmässig d (al=ad lo 6 oder ar! 549) und # 
(et, els —et lo, los) und ebenso in or! (0 — uut+-lo) unterdrückt, 
während neben cor!! 217 auch con’! 392, neben er! 296, e‘le 144 els 11 
auch en? 417 begegnet, und zwar so"/ (son +- li) 46 auftritt, bei anderen 
3. Pluralis aber, offenbar der Deutlichkeit wegen, das ausl. n beibehalten 


wird, 8. 2. B, Manderundz ports 462 (352 ete.), wenn auch nicht immer, 
vgl. 7 meiro Is saintz. Auch an per! 174, per‘ls 329 hält die Schrift fest, 


2. Der unbestimmte Artikel 
erscheint im Nom. Sgl. Msk. als uns 153, im Kas. obl. Msk. uls un 206 
im Sgl. und als sis 138 im Pl.; der Nom, Sgl. Fem. lautet una 152, 
der Obl. una 190. 


U. Das Substantiv und Adjektiv 


wird vollkommen regelmässig in den Genera, Numeri und Kasus flektiert. 
Den Msk. ohne 8 im lat. Nominitiv fehlt es auch hier noch, vgl. bar 
(Reim) 500, seinner 65 (und Vokativ 201); dagegen erhalten es durch- 
weg die Nominative des Sgl. der Abstrakta 3. lat. Deklination wie 
gentz 88, eanezons 25, colors 478, olors 479 (481 ist s in vigor zu setzen 
vergessen, wie der reine Reim der Strophe ergibt). Der Vokativ von 
Deus lautet Deus 84, von dominus der Nom. Donz 301; dagegen 
ist der Vokativ Don 148. — Das flexivische s wird zu z regelmässig 
hinter &: totz 169, mortz 169 und mit t auch zu + vereinigt: auniz (Pt. von 
aunir), marris (von marrir) mit dem Lautwert fs, wie der Reim in der 
Strophe 17 zeigt, die jene Wörter mit cerviz (cervicem) raïz (radi- 





43 Zur provenzalischen Verslegende von der hl. Fides von Agen 609 


cem) ete, bindet; ferner hinter d: druds 821, granz 21, aber pros 21, 
wofür mithin nicht “prod ohne weiteres als Grundlage anzusehen ist, 
wenn es auch V. 184 selbst erscheint. Hinter nn steht 2: ane (annos) 
80, senz (Sinn) 79; mn: Donz; ebenso hinter mouill. »: line (lignum) 
163 ete., aber nicht hinter einfachem n (vgl. razons 26 ete.); ferner = 
hinter 4: fola (follis) 259, deis (bellus) 76, auch a/s142 (ad illos) 
ete., aber neben als (877); hinter mouill. 7: oile 78 (oeulos); hinter j: 
gaujz (gaudium) 142, also hinter 4, d und komplizierter dentaler Li- 
quida. Auffällig ist 2 hinter zu i gewordenem cin reis (rex reges) 54, 
113, 114, 587, neben mendix (mendicus) 283. Dem Dacianz 466 stehen 
die Reime Dacians (:ans) Str. 15 und Dacian (:an) Str. 22 entgegen. 

Das s und 2 in gleicher Weise verwendende Adjektiv ist ohne 
analogisierte Femininformen bei den zwei- und eingeschlechtigen lat, 
Adjektiven. Analogisiert werden auch die Kasusformen nicht (vgl. 525 
lo fell Judeus und 482 Maximians fo fell) und der Text schreibt das 
Femininum von salvadge : salvadgas 98. 


II, Das Pronomen. 


L Das Porsonalpronomen, 


a) in voller Form, betont und unbetont: 
1. Pers. Sgl, Nom. eu 492 Obt. me 259, mi 202, 264 mit Präp. mi 385 
Pi. _ nos 168 _ 
2. Pers, Sgl. Nom, tu 298 _ ie 
PL vos 160 vos 266 - 
Rellex. "108 PCITRT LATE 
3. Pers, Sel. Mak. Nom. ei 499 lo 106, Iui608,Hui NH 87 dl 029, Kimi 348, 
pur [lu 254 
Fom, ella 230, elle la 174 “1. alla 439, lei 108, 
172, el 105, 114839, 411 219, 502 [tele 444 
Pl, Mak. eff 081 tor 350 tur 270 _ 


em, — 
b) apostrophiert vor Vok.: 
1. Pers, Bgle Msk. Obl. m° vor ab 264 Dat, m’(o) 200 
2, Vers, dgl. - - 
Reflex, tab) 100 CURE 
3. Pers. Sgl, Mask. Pen) 480, 1a) 69 l'éa) 70 
Tem, l'éaudiy 27 = 
€) inklin. hinter Vok. vor Kons. oder Vok. 
h 5 Obl. fnoym 369 Dat. (arayım 198 PL (que)ıns 108 
Cara)'t 483 _ Gueus 562 
Caquo)-e 08, (ellay-s189  (plora)s 342 
Cool 138, Gyuda)t 3%  (grasigliaytäss, Colla)l (ons) 12669, 
(258, (layiin 205 ICelusarls 9 
- Capill 867, Cort 173, 
(lerrayı 408 
Bei Inklination von ? {s an non wechselt die Schreibung wie beim 
Artikel: neben non? 182 besteht no’! 173 und norls 12, und altes 


Remanlsche Forschungen XXIII. 2, 39 





610 G. Gröber 


doppeltes À erscheint zwischen Vokalen: quo 2a (quomodo illam 
habet 69) wie hinter Vokal und vor Konsonant: Si’ mog (si illi movit 
249 oder Fell vos (vide illum vos 132). Das konjunktive Pronomen 
geht der Prädikatsform voraus: 392, 174, 555 ele. im Satzinnern oder 
folgt ihm: 117, 218, 223, 462 ete. Inde erscheint als en hinter Kan- 
sonant 21, als ne zwischen Konsonanten 170, vor Vokal und hinter 
Vokal als m, z. B. n'adused 174, Ara'n 120 und non 319, woflir auch 
non’n geschrieben wird, der Deutlichkeit wegen, 291, 317, 


2. Das Possessivpronomen. 


1. Pers, Rinbeiispres.  Obl. Où, Pen. 
man 268, Fem, — Pl, Nom. — — Mehr. gl, Maik. mare Bi maria 


wo. 30, 0010, — me unverändeetieh ler 479 _ 
vun 451; 008 00 turizene, 
vun 1 miss 310 = 


3. Das Demonstrativpronomen. 


s) Iste, ecce iste, eceum ale: 
Si. Mek. Nom. Obi, FiMsk.Kom.— Obi. 
Inte: 3, ot 22 ss, Sen eos 45 créas 
Ecce late: = - = cest 660, eis art _ 
Bocuse: CL! armani 65, agent 185 gern 468, ch — 


b) ecce elle, eceum ille. etz 58 


Bac Hie: elt4h9 eut call 57 ui su 
Hrcamit: el DA geiloqué 38,07 mquelis opel 67,10 ci 178 apueinaqula330, 
bis 


©) hoc, ecce hoc, eceum hoc: 0 29; c20 13; ago 212; dazu 
aeque+ezo:aiczo 156. Femer eccum-hic: agi achi 194, 38; 
ecce+ his aici 459. — ecce+hac: czai 175. 

Auffällige weibliche Formen im Nom. Sgl. sind: est (nostra gentz) 
59, aquist 25, 161; cizt 477 meint wohl eis‘, Nom. Pl. 


4. Relativpronomen. 


Die Formen im Nom. sind sowohl que vor Kons. oder Vokal 77, 30, 
wie gi 197 und ge 364 oder apostrophiert 9° 196; qued vor Vokal 175 
hat neutralen Sinn; cwi ist 353 Dativ, 128. 330 Akk. auf Personen be- 
zogen, oder mit Präpositionen verbunden 63, 264. 

Qualis lautet im Nom. Sgl Fem, guals, Oblig. quel, im PL à 
quals 179. 





45 Zur provenzalischen Verslegende von der bl. Fides von Agen 6 


5. Von Indefiniten 
genligt es anzuführen: quegs N. Sgl. 579, unsquegs 49; queg Ob). S. 572, 
ungueg 588, ungeg 278. 


IV. Das Verbum. 
1. Die Hilfsverba esse und habere. 


Esser 106. Ind. Prüs, son 1, es (3) 14 oder ‘s 109, estz (2 Pl.) 169, 
son (3. Pl.) 342 sun 348 sunt (571); so' 46; Konj. 
sias (2) 293; sia (3) 450. 

Impf. era (8) 112; eran (3) 396; Konj. ‚foss (3) 360; 
‚fosson (3) 45; Cond. fora (8) 476. 

Perf. fo (3) 4; ‚foron (8) 484 forum 60, — Fut. 
er (3) 288. 

Präs. ei 110, a (3) 70, avez (2. PL) 34, an(3. Pl.) 
385 (im Reim) aun 256; Konj. aja (3) 165, ajam 
(1. Pl.) 34. 

Perf. ag (2) 43. — Fut. aurez (2. PL) 240. — Conj. 
Impf. agges (3) 80, aggestz (2) 149. 


2. Erste schwache Konjugation (in -ar). 


Inf. mandar 507. Ger. taillın. Pl. Praet. donad. 

Ind. rate, am (1) #60 considro825 intra (9) 11 pag'498 cantam(1P1.)08 cantas(?) #8 levan (1) 86 
Inpf. loravan 408 
Perf. amet 336 aissed 99 presel 86 events 369 menero 311 
er comprares 31 

cremara 280 
Con et a don 588, pag 90 eujes 105 
colggens 429 


“Yon anar sind belegt va (3. Sgl. Pr.) 507, annun (8. Pl. Pr.), an 
(8. Sgl. Conj.) 507, va (Imp.) 208; 

von dar:ded (3. Pf.) 578, dess (3. Impf. Conj.) 475; 

von estar 162: esta sta (3. Pf.) 120, 354, esteron (8. Pl. Pers.) 39. 


Zweite schwache Konjugation (in -re und -sser). 
Inf. segre 266. PI. Praet. perdud 332 batuz etc. Str. 36. 
Ind. Praes. ered, (1) 246, perd (3) 247, irasc 285, naiss 55, pen 138; 
lijun (3. Pl.) 436. 
Perf. ‘attended (3) 108. 
Conj.Praes. credaz (2, Pl.) 363. 


Dritte schwache Konjugation (in -ir. Inchoativformen fehlen). 


Inf. gaudir 236, legir 27. Pl. Praet. audid 345, gauis 393 (gavi- 
sus) oder guvis? Er 





612 G. Gröber 16 


Ind. Praes. au (1) 244; aus (2) 459, mentz 293; au (3) 244, ment 
258, eiss 586; digez (2. Pl.) 83; audun (3. Pl.) 141, morun 538, 

Perf. audi (1) 326; consenti (8) 472; audiste (2. PL) 2; sebellivon 
(3. PL) 12. 

Fut. audirez (2. PL) 69. 

Konj. Praes. asailla (3) 579; awjalz (2) 248, aujaz 965. 


3. Starke Konjugation. 

a) In i: far 171, faire 268; Gerund. fasen 134; Ind. Praes. fas 
(1) 175, fa (8) 222, faiz (2. Pl.) 281, jan (3. PL) 298, fant 52; Perf, 
Jez (8) 219, ‚fezestz (2. PL) 271, ‚feiron (3) 406; Fut. farei (1) 254; 
Jares (2.Pl.) 198. — Kond. jarian (3. Pl.) 581; Konj.Praes facza (8) 276, 

Veder 294; Gerund. vedent 545; Ind. Praes. vedon (8. Pl.) 881; 
Perf, vi (3) 356; Fut. veidres (2. Pl.) 590, veires 200; Kond. viraz 
(2. Pl.) 534; Konj. Praes. veda (3) 405. 

b) In si: (Occidere) Pt. Praet, aucis 112, 392; Ind. Perf. aueid (3) 
138, 468, aucidrun (3. PL) 308; Konj. Praes, aucidan (3. Pl.) 474. — 
(Claudere) Ind. Prues. clan (8. Spl.) 56. — Dir 238, dizer 110, 454; 
Ind. Praes, dig (1) 897, dis (3) 159, dizez (2. Pl.) 200, dizon (8. Pl.) 
385, dizun 180; Perf. dissist (2) 199, diss (8) 54; Imper. disez (2. Pl.) 
175. — (Ducere) Ind. Praes. dus (3) 438, aduz 365; Perf, aduiss (3) 
528; Imper. uduced (2, Pl.) 174. — (Offendere) Ind. Praes. ofen (3) 
267. — (Remanere) Ind. Perf. remas (3) 391. — (Mittere) Ind. 
Praes. met (3) 58; Perf, mes (3) 91, trames 172, mesetz (2. Pl.) 270, 
trameiron (3. Pl.) 477, meiro 7; Fut. prometrei (1) 176. — (Prehen- 
dere) Part, Praes. prendent 540; Ind. Praes. pren (3) 208, prendun 
(8. PL) 514; Perf. apris (1) 400, mespris 398, pres (8) 207; preiron 
(3. Pl.) 127; Konj, Praes. prenda (3) 261. — (Quaerere) Ind. Praes. 
queir (1) 245; Ind. Perf. requis (3) 399; Konj. Praes. queira (8) 104. 
— ridre Inf. 236. — (Erigere) Ind. Perf. ers (3) 118, erzon (8. Pl.) 
148. — (Respondere) Ind. Praes. respon (3) 243. — (Sedere) Pt. 
Praet. assis 396. — (Stringere) Ind. Perf. streins (3) 62. — 
(Destringere) Konj. Praes. destrenga (8) 181. — (Destruere) Ind. 
Perf. destruiss (8) 309. — (Extorquere) Ind. Perf. estort (3) 474. — 
(Trahere) Ind. Praes. trag (1) 471; Perf, traisson (3. Plur) 434. 

c) In ui: (Colere) Ind. Perf. colgrun 250. — (Cooperire) Ind. 
Perf. cuberg (3) 368, eubergro (3. PI.) 48. — (Crescere) Part. Praes. 
ereguz 367; Ind. Praes. creiss (3) 481; Perf. creg (3) 536; Konj. Praes. 
cressa (3) 21. — (Currere) Part. Praes. corrent 536; Ind. Praes. 
corr (8) 37, corron (3. PL) 47. — (Debere) Ind. Praes. deu (3) 
548, deron (3. PL) 216, Kond, degra (3), degras (2. PL) 456. — 





17 Zur provonzalischen Vorslegende von der h. Fides von Agen 613 


(Dolere) Ind. Praes. doil! (1) 263. —(Proferre sufferre) Ind. Praes. 
profer (3) 330 sofer 423; Perf. proferg (3) 49; Kond. sofergra (3) 383; 
Konj. Prues. profeira (3) 108, 210. — (Jacere) Ind. Praes. jaz (8) 
357, jazun (3. Pl.) 465 jason 11; Perf. jag (3) 88. — (Merere) Konj. 
Praes. meira (3) 105. — (Movere) Ind. Perf. mog (3) 221.— (Cognos- 
cere) Ind. Perf. conog (3) 310, desconnogron (3. PI.) 61. — (Olere) 
Ind. Praes. 07 (8) 415. — (Parere) Ind. Praes. par (3) 417; Konj. 
Praes. paresca (3) 22. — (Placere) Ind, Praes, plas (3) 30; Perf. plag 
(3) 88; Konj. Prues. placza (3) 259. — (Implere) Ind. Praes. imple 
(3) 351. — (Posse) Inf. poder 475; Ind. Praes. poiss (1) 234, pod (3) 
50, po 247, podez (2. Pl.) 327; Perf. pog (3) 223; Konj. Impf. poggess 
(3) 498. — (Sapere) Ind. Praes. sad (3) 550, sabem (1.Pl.) 135, sadon 
(3. Pl.) 25; Perf. saub (3) 230. — (Tenere) Part. Praet, tegus 872; 
Ind. Praes. ten (3) 183, fenun (8. PL) 518; Perf, ieg (3) 215; tegrun 
(3. Pl.) 488. — (Tollere) Ind. Perf. 20/4 (3) 545; Konj. Praes. folla 
(8) 160 — (Valere) Ind. Praes ralez (2. Pl.) 198; Kond. valgra (3) 
272; Konj. Praes, valla (3) 577. — Venir Inf. 333; Part. Praet. vengud 
132, vengutz 364; Ind. Praes. ven (3) 136; Perf. veng (3) 359; vengron 
(3. Pl.) 512 vengrun 509; Ft, venra (3) 19. — (Velle) Ind. Praes, 
voill (1) 228 voil 226, vols (2) 229, vol (3) 222, volez (2. Pl) 253; 
Perf. voig (5) 106, volrun (3. Pl.) 456; Kond. volria (1) 311. 


I. 
Alter des Textes. 


Da die Hs. ans Ende des 11. Jahrhs. gesetzt wird, oder spätestens 
im Anfang des 12. Jahrhs. hergestellt gilt, kommen für die Altersbe- 
stimmung lediglich die ältesten lehrhaften prov. Dichtungen und Prosa- 
schriften in Betracht. Die Boethiusdichtung zeigt sich nur in einer 
Sehreibung älteren Datums, in eps, Fides eis, lat, ipsi, das auch die 
altfrz. Passion des 10. Jahrhs. ebenso wie red (reddit) noch schreibt, 
und älter im Wortschatz in esmes (ipsimns), ta (tam), gaigre (= frz. 
guère). Sonst ist aber die Sprache des Boethiusgedichtes mundarilich 
verschieden und in Formen, wie z.B. tan (tantum), quan (quantum), 
ome (hominem) ete., dem Lateinischen bereits ferner gerlickt, als die 
Fideslegende. Von den auch in Bartschs Chrestomathie mitgeteilten 
alten geistlichen Gedichten haben jüngere Schreibung das ,Noël*, wo 
bo für bon, fiel für fidelis, Zaisat, 2 PI. begegnet. Das „Gebet an 
die Jungfrau Maria“ bietet preia für *praecat, creet für prov. eredet 
und zeigt die Vokalisierung des 2 (queu — quel); die „Confession® 
schreibt fes für es, doz für dols, fasas für fazas; die „Stephanusepistel* 





614 G, Gröber 


senhors, lesson, sant, escoutats u.8.w. Von den Prosawerken reduziert 
„dus Johannesevangelium" 2 auf s (fills) oder auf £ (seret), vokalisiert 
den Dativartikel al zu au, el (en lo) zu eu u s. w. Die ,Limousi- 
nischen Predigten“ haben ausir für audir und geben auslaut. # auf 
(naisso : naisson). Der „Codi“, zwischen 1134 und 1149 gesetzt, bei 
Suchier, Die Hes. der Castillianischen Übersetzung des Codi, Halle 
1900, Faksimile nach Hs. Paris, Bibl. de l'Université 632, Ende 12, Jahrhs,) 
bietet für Aomens der Fideslegende schon homes, sobres st. sobre, gegen- 
über ceros : sers (servus), autre neben altre. Mithin stellt die Schrei- 
bung der Fideslegende mindestens den zweitältesten Text in stidfran- 
zösischer Sprache dar. Man hat sie schon lange ca. 1080 angesetzt, 


UI. 
Die Mundart und Heimat. 


Zur Bestimmung ihrer Mundart sind zunächst, neben den erwähnten 
Texten, einige Urkunden des 12. Jahrhs. und das heutige Provenzaliseli 
in denjenigen Gebieten des südlichen Frankreichs heranzuziehen, in 
denen der Fideskultus in besonderem Masse im Mittelalter entwickelt 
war, d.i. das Gebiet ihres Geburts- und Begräbnisortes, Agen (Agenais, 
Dép. Lot-et-Garonne), und dus um Conques (Rourogue, Dép. Aveyron) 
wohin ihr Leichnam entführt wurde und ihre Wunder besonders tief- 
greifende Wirkungen hervorriefeu, sodass man Grund hatte, dort auch 
literarisch ihren Ruhm zu verherrlichen, Die erwähnten prov. litera- 
rischen Denkmäler erweisen sich sämtlich als mundartlich verschieden 
von der Fideslegende. Der Boethius darin, dass er auslauf. » fallen 
lüsst (preiso, fello, sermo ete.), inlaut. -d- aufgibt (creessen) oder dureh 
v ersetzt (auvent = audiendo), in der 3. Pl. des Verbums -en ein- 
treten lässt (ereessen, mesdren, aurien ete.), und nd : nt gleichsetzt (z. B. 
reimen granf: semblant), „Noel“ entwickelt ca zu ch (chab, chal, 
chastitat), wie die Schreibung jen (cantus) deutlich zu erkennen gibt 
(s.noch 8.17). Das „Mariengebet“ stimmt zur Fideslegende in der Dar- 
stellung des ot als it (fruit, wit), gibt aber inlaut. -d- (creet) ebenfalls 
auf (s.5.618). Die „Confession“ gebraucht zwar ebenfalls noch re? (ohne 
n)= reddit, ei = habeo, sa —sapio, aber lässt für das im Inlaut 
gefallene -d- in audire hiattilgendes -v- eintreten (kauvir) und setzt 
im Reim -nd: nt gleich (prent, soent : talent ete.). In der „Stephanus- 
epistel“ scheint » (don, fon, aber raso, so) beweglich zu sein und ot 
wird zu ch (fachs), audiatis wird awjats, audita:ausida. Das 
„Gebet“ bei Rayn, Choix, II, 137 besteht in einer Strophe in der raso-s 
ete, mit nos ete. reimt. Das „Johanneserangelium* gibt -n auf (ve: 


| 





49 Zur provenzalischen Verslegende von der b. Fides von Agen 615 


venit), setzt für ot:ch (Jacha), für ca: ch (chausas, chap); die 
Mundart gilt als waldensisch. Die „Limousiner Predigten“ haben ebenso 
zwar fruit, leit, aber charn, chap, richa und auzir, und der „Codi*, als 
dessen Mundart die von Arles vermutet wird, schreibt zwar causa, 
cavaillairia, aber auch autre neben altre (8. 0.) und maisos für maisons, 
In der „Passion Christi“ trift man zwar stdfrz. carn, canten ete, audid 
etc. an, aber auch der Fideslegende widersprechendes dizen, eren, mes- 
dren, ven und ve u. a. 

Einige Urkunden noch des 12. Jahrhs. aus Agen sind gedruckt in 
den „Archives municipales d'Agen, Chartes“, première série 1189—1328, 
p. p. Magen et Tholin (Villeneuve-sur-Lot, 1876). Die in provenz. 
Sprache abgefassten Urkunden darunter stimmen in wesentlichen Punkten 
ebenfalls nicht zur Sprachform der Fideslegende, so dass auch Agen s0- 
gar ala Heimat derselben ausgeschlossen wird. Die älteste prov. Urkunde 
aus Agen, von 1196—1197 1.e. (Le. S. 2), bietet zwar übereinstimmend 
mit dem älteren literarischen Text: causa, carta, cada u. s. w.; far und 
fait, dreit, daneben aber: dregs, altre, daneben autre; candeleira 
u. dgl.; ferner ist auch der Schwund des auslaut. n eingetreten: devo, 
tenguesso u. 8. w., Umbildung von es, + zu s in faso, fasa, fils; die 
Schreibung von mouill. n : ihn z. B. seihnoria (oder seinor) u. dgl. Dabei 
könnte es sich freilich z. T. um jüngere, aus der Fidessprache ent- 
wickelbare Sprachform, in einigen Punkten tm Mundartmischung handeln, 
Ebenso liest man zwar in einer Urkunde des Bischofs von Agen von 
1212 (1. e. 8. 16) in Übereinstimmung mit dem Fidestext diners, carta, 
tuit u. dgl.; jedoch mit Schwund des n: sew, razo, und wie im Boethius 
volen (volunt) sowie donen ; seihnor u. dgl. Und ebenso stellt die Sprache 
von Agen, wie sie der Ernenerer stdfrz. Dichtung im 19. Jahrh., Jacq, 
Jasmin aus Agen, handhabt, nicht eine Fortsetzung der in der Fides- 
legende eingeschlagenen Richtung der Lautentwicklung dar, wenn noch 
alte Wortform bei ibm begegnet wie in cantd (cantar), candèlo, cadena 
(eatena), Jet (factum), Zidy (leetum), Zy (lac), co, (cor), niow 
(nidum), Future wie /arey, attendrey ete., wozu aber doch auch jüngere 
Erscheinungen treten, wie zu Ja: fay, zu ben (venit), soun (suum): 
matt, cami, oder vokalisiertes /: abriou (aprilem), quaouqu'un (qualg’un). 
Vgl. die ähnlichen Formen in den Erzählungen im Volkston aus Cambes 
in Agenuis, mitgeteilt in der Revue des lang. roman. 1890, S. 565 M. 
Auch die Wortgestalt, die in einem Ort des Arrondissements Agen, 
Layrae (stdlich von Agen), Gilliérons und Edmonts „Atlas linguistique* 
auf verschiedenen Blättern verzeichnet, lässt sich in Einklang mit den 
Formen des Fidesgedichtes unter den Gesichtspunkten der Lautent- 
wicklung und Mundartmischung bringen; vgl. zu nndiphthongiertem à 





616 Ge Gröber 


die Kurte Nr. 306 cor, e = Nr. 221 cadena, et = it, droit Nr. 423, Er- 
haltung von ausl. 4 Nr. 252 castel, und n Nr. 2 linum, Nr. 796 
manum. Allerdings kann aber von der Einheitlichkeit der Mundart, die 
der Fidestext vor Augen führt, auch bei diesen Zeugnissen der lin- 
guistischen Karten keine Rede sein. 

Jedoch nicht nur die Sprache von Agen, sondern auch die deniron 
Agen räumlich erheblich entfernten Conques in der Rouergue zeigt in 
mittelalterlichen Urkunden, wie in ihrer heutigen Gestalt, ähnliche Ve 
wandtschaft mit der Sprache des Fidestextes. Die in ih 

Mischsprache verfassten Urkunden aus Conques 

bis ca.1107 zurlick und sind unter lat. Urkunden von Desjardins im 

„Cartulaire de l'Abbaye de Conques en Rouergue“ (Documents histo- 
riques p. p. l'Ecole des Chartes, Paris 1879) mitgeteilt. Nr. 546 dieser 
Urkunden (nach 1107) schreibt z. B, dreit, causit, vin; diner, quegs, 
atretant, volra, czo und deutet als velare Konsonanten mit der Schrei- 
bung mongue(monachus) und fromatgue das gg der Fidesha. in agges 
u. del. sowie das -ge in monge (monachus) daselbst, ebenso wie Nr. 544 
(zw. 1108—1144), wo auch messatgue (— messatge) belegt ist. In den, 
ältere prov, Schreibweisen und Wortformen unter lateinische mischen- 
den Urkunden trifft man das cambone (S. 307) des Fidesgedichtes, die 
Namensform Guidbert an’); ferner d für t im Auslaut, z. B. faciad 
(faciat), capud (eaput); in Nr. 501 (von 1065) au, ten, in Nr. 525 
(12. Jabrb.) #n im Sinne von nA inrinna (= vinea), auch Nr. 501 bietet 
einnacolias; Nr. 528 (12. Jahrh.) fegro u.s.w. Aber neben 

ist auch Abfall des auslaut.» schon üblich, z. B. in der zitierten Nr. 544 
audiro, wiro, neben derun und so (suum) in Nr. 546; ferner dreig in 
Nr. 544 u. s. w. Die von Affre in der Rev. d. lang. roman. Bd. XV 
(1879), 8. 1. abgedruckten Urkunden aus Rouergue (Rodez, Millauete, 
aus dem 12. Jahrh. bis 1506) weichen dagegen schon in ihren ältesten 
Siteken von dem Fidestexte ab; allerdings findet sich auch hier manche 
auffällige Ähnlichkeit der Schreibung; z. B. in linnaigue (S. 6), andrer- 
seits aber auch z.B. S.Bdiche, so (suum), S. 2 cupella-s, maisos, fers, 
erma, pels (peris); S.7 dreih, raso, dicha, faih (factum) u...w. Die 
von L Constans sodann in einem „Essai sur l’histoire da sous-dialecte 


auch eine Reibe von Urkunden) lässt gleichfalls mehrfache Unterschiede 
zwischen der Sprache des Fidestextes und der heatigen Sprache er- 


1) Auch der Name Roland, als Rotiandur, Rudiande, Reülsndus ete. tritt 
hier und zwar seit %9 schon anf, 





21 Zur provenzalischen Verslegendo von der h. Fides von Agen 617 


kennen. Lat, & bleibt zwar nach Constans e (pè) aber bet. 5 diph- 
thongiert zu owo (bouol=vol); © vor a besteht fort (co—canem), aber 
-et- lautet ch (lidch, fach), -d- wurde zu + (béze = video), auslaut. n füllt 
(8. 8.60), niu wird vertreten durch niz u. s. w. Constans’ Darlegungen 
bestätigt der „Atlas linguistique“ auf den Karten Nr. 306, 233, 195 
(lait), 929 (nuit), 796 (für -d- fehlt noch eine Karte). Auch in Conques 
steht somit die Umbildung von et zum Sibilanten in Widerspruch mit 
dem Fidestext, du dus darin durchgeführte it für et im Laufe der Zeit 
so wenig dort zum Sibilanten umgebildet werden konnte, wie -i auf 
französischem Boden dazu geworden ist, 

Da der Fideskultus nun aber auch südlich von Agen, in der Gas- 
cogne (Dép. Gers) und in Languedoc sich verbreitete, #0 ist hiernach 
auch noch zu fragen, ob nicht dort die Lokalisierung des Fidestextes 
stattfinden könnte. Der nördliche Teil von Languedoe (Dep. Lozere), 
wo Fideskirchen feblen, wird allerdings auch sprachlich ausgeschlossen, 
da dort ca wie et) zum Sibilanten werden, vgl. „Atlas ling.“ Nr. 238, 
chanter, und P. Meyer in Romania 1895, S. 529 ff; ot wird ferner Sibi- 
lant in Tarn-et-Garonne, in Turn, im Norden und Osten des Dép. 
Hérault, 8. Karte Nr. 929, und du in der Gascogne, bereits stidlich 
von Agen im Dép. Lot-et-Guronne, von Aiguillon an, anlaut. / durch 
À vertreten wird (s. Karte Nr. 648), wovon der Fidestext nicht die ge- 
ringste Andeutung zeigt, so ist auch von der atidlichen Gascogne ubzu- 
sehen. Als if besteht jedoch et noch auf Innguedocischem Boden im Sud- 
westen, in Haute-Garonne, mit der Hauptstadt Toulouse, wo der Fides- 
kultus seit Beginn des 11. Jahrhs. und auch schon Literaturpflege seit 
dem 12. Jahrh., bestand; 30 Kirchen der hl. Fides zählte man damals 
schon allein im Toulousanischen! Es kommt duher noch das toulousa- 
nische Gebiet für die Heimatsbestimmung ernstlich in Betracht. 

Ehe wir dieser Frage, ob nicht etwa das Toulonsanische die Heimat 
der Fideslegende sei, näher treten, empfiehlt es sich in Erwägung zu 
ziehen, welche Andeutungen der Verfasser etwa tiber den Ursprungs- 
ort seines Gedichtes gemacht hat. Hierbei ist die dritte Strophe in Be- 
tracht zu ziehen, wo von der Verbreitung eines (lat.) Gedichtes in einem 
Passional gesprochen wird, das der Dichter von Klerikern und Gelehrten 
(V. 27,28) habe vorlesen hören, das ihn zu seiner Dichtung a lei fran- 


1) Übrigen verdient bemerkt zu werden, dass das Verbreitungsgebiet des 
Sibilanten bei ct nach den Karten des Atlas linguistique Nr. 195 lait (Sibilant 
anch in Tarn-st-Garonue), Nr. 369 coctus (in Tarn-et-Gar. it), Nr. 708 Huit 
sich nicht völlig zu decken scheint, und dass bei faotus im Süden Frankreichs 
nur die Form fa oder Produkte aus fait Nr. 588 begegnen, 





Miresüs der Beiligen, de selbet «in Wander ie Bevametre erzählen 
(BE 1e 6 und sıust üherinferse geistäche Gad sawboshe (se de 





23 Zur proveuzalischen Verslegende von der h. Fides von Agen 619 


zitierten Werke über die Heilige von Bouillet und Servières). Conques 
bedurfte daher einer Ortsbezeichnung nicht, wenn von ihm gesprochen 
wurde. Wenn der Verfasser des Gedichts, der sicher Mönch war und 
eine gewisse Kenntnis der altehristlichen Geschichte aus lat. Büchern 
sich erworben hatte, somit über seine Zugehörigkeit zu Conques nichts 
verriet, so könnte er ein Mönch von Conques immerhin gewesen sein, 
aber nur einer, der nicht aus Conques oder der Rouergue stammte, 
womit die Sprache des Gedichts nicht in Einklang zu bringen wäre; 
er konnte aber doch auch wohl aus anderer Gegend stammen und in 
seiner Mundart von Fides gedichtet haben. Gilt es hier nun eben 
das Gedicht nach seiner Sprache zu lokalisieren und ist diese in 
fast völligem Einklang nur mit den Sprachformen des Gebietes von 
Haute-Garonne (Hauptstadt Toulouse) zu erweisen, so wird man das 
zweitälteste wenn nicht vielleicht gar älteste Denkmal in prov. Sprache 
dort zu lokalisieren und bei dem auch dort entwickelten Fideskultus 
zuzugeben haben, dass es dort geschrieben werden konnte und der Ver- 
fasser, wo er auch Mönch war, von dorther stammte. Einem Be- 
wohner gerade dieses Gebiets lag es besonders nahe, von der Fides- 
verehrung in den angrenzenden Gebieten, der Gascogne, unter den 
Basken im Pyrenäengebiet und in Aragon zu sprechen, wie es in V. 23M. 
geschieht. 

Die Urkunden nun aus dem Stiden des Gebiets von Languedoe mit 
Provenzalismen (8, „Histoire de Languedoc“ 2. Aufl. V. Bd.) die bis 1020 
zurlickgehen, berlihren sich in der Tat noch mehr als die aus Rouergue 
in der Schreibung mit dem Fidestext, z. B. in der Futurform auf ei 
1. Sgl., (z. B. schon 1020, Bd. V 5 373: tenrei, enganarei u. 8. w.), in 
dem Gebrauch von ch = qu, der Festhaltung an d im Auslaut, das 
auch intervokalisch fortbesteht, in der Schreibung von -un für -on 
(8. Urk. von ec. 1025, Bd. V, S. 881, vgl. achela = aquella — ebenso achest 
= aquest in Urkunde von 1137, Bd. V, S. 957 —, deved von devedar, 
prod, vedia, podun = possunt); in der Verdoppelung des g (2. B. Urk. 
von 1076, Bd. V, 8.422 Uggo); -et begegnet auch hier als ei, z. B. 
Bd. V, 8.526 vom Jahre 1063 in dreit; ferner hat e vor a den Laut- 
wert eines Sibilanten in Urk. von 1067, Bd, V, 8.555, faca = faciat; 
eine Urkunde von 1112, Bd. V, 8.825 schreibt reddria (von reddere) 
und diners, eine andere vom selben Jahre, Bd. V, S. 1112, bietet neben 
Jait flexivisches 2 hinter Z, Zi und Dentalen in castels, fils, Arnoldz 
(ef. Fides drudz) u. 8. w. Die Sprache des Toulousaner Poeten Pierre 
Gondelin sodann, der 1617 eine Ausgabe seiner Gedichte in seiner 
Mundart veranstaltete, stimmt zu dieser Urkundensprache, wie zu der 
des Fidestextes ebenfalls genau; wenn cor bei ihm noch cor darstellt, 





620 6. Gröber A 


cansou : cantio, drei : direetum, neit:noetem, fayt: factum, 
gaudiné von gaudere mit -d- lautet, das Futurum 1. Sgl. ser# heisst, 
1 zwar in autre vokalisiert ist, aber nicht in bei, anel, albo u.8.w. Die 
Karten des „Atlas linguistique“ endlich verzeichnen ihrerseits für das 
Gebiet die Erhaltung von auslaut. # und n vor s unter main, din u. 8. w-, 
50 dass die Schreibung sow : sonum, rasow :rationem bei Goudelin 
sich als nicht genau erweist; sie bestätigen im übrigen die Angemessen- 
heit von Gondelins Orthographie seiner Toulousaner Mundart gegen- 
über, — 

Hiernach dürfte das Departement Haute-Garonne und seine 
Hauptstadt Toulouse den gegründetsten Ansprach haben, die Heimat 
der Fidesdichtung zu heissen. Dort wird denn auch eine Erwähnung der 
„Bascon ge son d’Aran“, d. i, der ehemals spanischen Enklave des 
Val d’Aran im Ursprangsgebiet der Garonne, die A. Thomas in V.384 
gemeint erkannte, sowie der Monts Cerdans, womit das Nachbargebiet 
von Roussillon und das nördliche Katalonien gemeint ist, eigentlich 
wohl allein verständlich gewesen sein, und an diese Gegenden zu er- 
innern, musste wohl einem Bewohner von Agen oder Conques, auch 
einem Mönch in Conques, zu fern liegen. Beachtung. verdient noch, 
dass der Verfasser Legendendichtung in französischer Sprache 
kennt (V.20f.), da er demjenigen Ruhm verspricht, der von der hl. 


Fides a lei francesca, V. 20, zu dichten weiss! Sollten ihm Gedichte, 
wie die provenzalisierte „Passion“ und „Leodegar“, bekannt und Vor- 
bild gewesen sein? 





Contribution à la syntaxe du pronom personnel 
dans le Poème du Cid. 


Par 


Erik Staaff à Upsal. 


Dans le présent article, je me propose d'étudier d'une manière 
complète un point de la syntaxe des pronoms personnels dans le Poème 
du Cid — la place du pronom régime atone, Cette question a déjà été 
traitée par plusieurs philologues. Ainsi M. Gessner s'occupe beauconp 
du Poëme du Cid duns son étude bien connue, Das spanische Personal- 
pronomen!) et de même M, Meyer-Lübke dans son article, Zur 
Stellung der tonlosen Objektspronomina®). M. N. Flaten a 
consacré une étude spéciale à The personal pronoun in the poema 
del Cid) et il y parle aussi de certaines questions relatives à la place 
du pronom régime atone. Cependant on ne trouve nulle part le tableau 
complet de l’usage syntaxique représenté à cet égard par le Poème. 

- Un pareil tableau a pourtant une certaine importance au point de vue 
général de la syntaxe historique de l'espagnol aussi bien qu'au point 
de vue des nombreuses questions difficiles que soulève le texte du Cid. 
Pour que ces questions puissent un jour être résolues, il est indispen- 
sable que la langue du Poème soit examinée dans ses moindres détails, 
afin qu'on ait pour les émendations sur chaque point l'appui de l'usage 
général de ce texte même. Il serait désirable que chaque détail gram- 
matical du Cid — qu'il appartienne à la phonétique, à la morphologie 
ou à la syntaxe — füt l'objet d’un examen serupuleux visant à établir 
les règles qu'on pourra tirer de la majorité des exemples et à enregistrer 
les exceptions de ces règles qui se trouvent dans le manuscrit. Si ces 


1) Zeitschrift für rom. Phil. XVII (1893), p. 85—54. 
2) Ib. XXI (1897), p. 319—384, 
3) Modern Language Notes XVI (1901), col. 65—72, 





62 Erik Staff 


exceptions sont peu nombreuses et ne trouvent pas leur explication duns 
des circonstances particulières, on sera fondé à les mettre sur le compte 
da copiste surtout dans les cas où elles s’expliquent par les règles d'une 
époque postérieure. On aura le droit alors de les émender d'après 
l'usage général du Poème. Des recherches complètes de ce genre et 
un texte rigoureusement émendé selon ces recherches me paraissent 
devoir fournir le seul point de départ solide aux investigations si diffi- 
ciles sur la question métrique. Notre intention est d'apporter à ce ge 
de vue une modeste contribution à la restitution du texte véritable du 

Poème du Cid et en même temps à la syntaxe du plus ancien espagnol, 


A: Le pronom dépend d'un verbe à an mode Dersmznii 
infinitif ni gérondif. 


I. Le pronom suit le verbe, dans les cas suivants. 


a) Si le verbe commence la phrase: 
80 Ascondense de myo (id, ca nol osan dezir nada 
167 Leualdas, Rachel e Vidas, poned las en uuestro saluo 
Vers 51, 69, 86, 89, 94, 134, 154, 172, 180, 185, 192, 196, 199, 208, 
218, 226, 282, 246, 260, 276, 204, 298 etc. J'ai compté 253 ex. Exemples 


avec l'impératif: 167, 273 etc. Eu somme 44 ex. 

S'il s'agit de la proposition principale précédée d’une proposition 
subordonnée (qui peut être elliptique), la règle reste la même. Ilen est 
de même, si la proposition est introduite par une construction gérondive 
absolue ou par un vocatif: 

32 Asi como lego a la puerta, falola bien cerrada 1. 

181 Si wos la aduxier dalla; si non contalda sobre las areas = 
12 E entrando a Burgos ouieron la siniestra 2, 

389 Abbat, dezildes que prendan el rrastro e pie[n]ssen de andar 8. 

1. Vers 348, 588, 996, 1145, 1201, 1254, 1283, 1381, 1676, 2126, 
2376, 2380, 2618, 2689, 2648, 2757, 2767, 2815, 2821, 3019, 3108, 3269, 
3415. Ex. avec l'impératif: 181, 823, 833. 

2. Vers 920, 1518, 2389. 

8. Vers 155, 1274, 2669. 

b) Si le verbe est précédé de la conjonction e: 

49 Esto la nina dizo e tornos pora su casa 1. 
118 E prestalde de auer lo que sea guisado 2. 

1. Vers 72, 200, 263, 695, 711, 898, 969, 1091, 1108, 1135, 1152, 
1172, 1906 ete. En somme 48 ex. 

2. (Impératif) 119, 496, 986, 1874, 2136, 2160, 3666. 





623 Contribution à la syntaxe du pronom personnel dans le Poëme du Cid 8 


Si un mot de la premitre proposition doit être sous-entendu au 
commencement de celle introduite par 6, il paraît naturel que le pronom 
prenne place devant le verbe. Le mot sous-entendu pent être le sujet, 
un adverbial ou, s'il s'agit de deux propositions subordonnées, la con- 
jonction. 

221 Vuestra uertud me uala, gloriosa, en mi exida e me aiude 

163 Ca assil dieran la fe e gelo auien iurado 

1529 Si Dios me legare al (id e lo vea con el alma. Voir encore 
vers 2684 et 8706. 

Mais dans les autres exemples de cette catégorie, le pronom se 

trouve pourtant placé après le verbe, 

268 Senas dueñas las traen e aduzen las adelant 

1238 Yal creçe la barba e vale allongando. Voir encore vers 
2084 et 2608. 

Même s'il s’agit de deux propositions subordonnées dont la première 
est introduite par la conjonction que, on trouve le même ordre des mots 
vers 1573. Je voudrais rapprocher de ce dernier exemple le vers 1254, 
que je comprends de la façon suivante: 

1251 Esto mando myo (id, Minaya lo ouo consseiado: 
Que (ningun) [todo] orie de los sos [vassalos] Of. Lidforss 
ques le non spidies o nol besas la mano, 
Sil pudiessen prender o fuesse alcançado 
Tomassen le el auer e pusiessen le en vn palo, 

Je change le ningun du manuscrit en todo conformément à la Cr. 
Gen.: ca todo a quel que fuese sin su grado. De cette façon, on n’est 
plus en présence de la forte anacoluthe que suppose ningun. Il reste 
toujours une anacoluthe, mais elle ne consiste qu'en l'absence de la 
prép. a devant odo et en la construction fomassen Ze au lien de Ze 
tomassen, qui s'explique par le fait que que est séparé du verbe par 
deux propositions subordonndes. 

M. Meyer-Lübke regarde les conjonetions e et magis!) comme équi- 
valentes au point de vue de leur influence sur l'ordre des mots: aucune 
wattire d’après lai le pronom. Le seul exemple avec mas que j'aie trouvé 
dans le Cid, confirme cette opinion. 

129 Mas dezid nos del (id de que sera pagado 

Vers 2348, Mas se marauillau entre Diego e Fernando, je comprends 
mas comme advérbe (—le plus) et dans ce cas Pordre des mots est 

lier. 

€) Si la phrase commence par un complément nominal répété ensuite 
par le pronom. 


1) Gram. II, $ 716; Z. XXI (1897), p. 915 us. 





624 Erik Staaff 4 


66-Amyo Gid e a los suyos abastales de pan e de uino. Nohencore 
vers 127, 169, 109, 254, 812, 368, 400, 584, 744, 752, 158, 766, 887, 
1292, 1644, 1718, 1766, 2373, 2408, 2531, 2602, 2708, 2822, 2888, 2950, 
3238, 3341, 3418. = 

M. Gessner!) dit avec raison que le complément mis à la tête de 
la phrase so détache pour ainsi dire de la vraie proposition, qui ne 
commence réellement que par le verbe. Dans ces circonstances, la place 
du pronom est tont à fait régulière. Et il est par conséquent naturel 
que, comme le fait remarquer M. Gessner, todo dans cette position anti: 
cipée attire toujours le pronom, puisque ce mot ne représente pas & In 
seul une idée à laquelle renvoie le pronom mais que todo et le pronom 
se rapportent nécessairement l’un et l'autre à quelque chose qui précède. 

187 Ginco escuderos tiene don Martino a todos los cargaua. Voir 
encore vers 913, 922, 1020, 1333, 1363, 2164, 2250, 3500, 3652, 3664 


II. Le pronom précède le verbe. 


Le pronom se trouve toujours placé avant le verbe, lorsque le verbe 
est précédé d'un mot auquel le pronom peut se joindre par enelise, 
Dans ce cas le pronom occupe en règle générale la place immédiatement 
avant le verbe. Il est pourtant séparé du verbe par un autre mot dans 
un petit nombre d'exemples. 


151 Que gelo non ventassen de Burgos owie nado 
179 Cid, beso uuestra mano en don que la yo aya 
1252 Quesle non spidies onol besas la mano 
1607 En esta heredat que wos yo he ganada 
8196 Por esso wos la do que la bien curiedes uos 
3368 Fijas del (id porque las vos dexastes 
1105 Si nos cercar vienen, con derecho lo fazen 
2995 Qui lo fer non quisiesse o no yr a mi cort 
3020 Quien vos lo toller quisiere nol vala el Criador. 
825 Si les yo visquier seran duenas rricas 
3263 Quando lus non queriedes, ya eanes traydores 
L’ordre des mots représenté par ces exemples constitue à l'avis de 
M. Meyer-Lübke la trace d’un état primitif où le pronom régime atone 
tendait à se placer autant que possible au commencement de la phrase. 
Cet usage a disparu dans toutes les langues romanes excepté l'espagnol 
et le portugais, avant le commencement de la période littéraire. En 
espagnol, on trouve cet ordre des mots relativement souvent dans les 
textes du XII et du XIVe siècle. La fréquence extraordinaire des 
exemples dans certains textes (Alexandre) comparée à leur absence 


1) L. 0. p. 88. 





b Contribution à la syntaxe du pronom personnel dans le Poëmo du Cid 62% 


presque totale dans d'autres de la même époque (Berceo) prouve que 
le développement a été sons ce rapport différent dans différentes 
régions. — Dans les six premiers parmi les exemples précités, le pronom 
est précédé de que, La combinaison de ee mot avec un pronom atone 
était extrêmement courante, et il west pas étonnant qu'elle ait pu 
sporadiquement se maintenir à l'encontre de l'usage syntaxique qui 
tendait à séparer les deux mots pour rapprocher le pronom du verbe. 
C'est là un fait particulièrement naturel dans le cas où le mot qui 
sépare le pronom du verbe n’est pas de nature à former avec le pro- 
nom une combinaison {rès courante. Le nominatif des pronoms personnels 
ne servait en effet qu'assez rarement d'appui à un régime enclitique et 
c’est ce nominatif que nous retrouvons dans les six vers en question. On 
pourra rapprocher de cette persistance de que + pronom atone le fait qu’en 
portugais cette combinaison (avec quelques autres) résiste encore de 
nos jours aux tendances qui dans ces conditions la firent disparaître 
dès le XV* siècle en espagnol, — Les trois exemples suivants ont 
ceci de commun qu'an infinitif sépare le pronom du verbe, Comme 
Vinfinitif est presque toujaurs précédé de son régime lorsqu'il ya 
un mot d'appui à ce régime, celte tendance a prövalu aussi dans 
ces exemples où l'infinitif oceupe d'ailleurs une place peu habituelle, 
Les deux derniers exemples sont introduits par si et quando, mots 
qui se trouvaient aussi très souvent combinés avec le pronom personnel 
atone 1). 

Nous allons passer en revue les différents cas où le pronom se place 
avant le verbe et nous aurons l’occasion de constater ainsi la grande 
fréquence de certaines combinaisons. 

a) Le mot qui précède le verbe est non. 

25 Que a myo Gid Ruy Diaz que nadi nol diessen posada, Voir 
encore vers 80, 34, 36, 39, 44, 59, 64, 67, 77, 93, 96, 105, 107, 116, 
121, 146 ete. En somme 175 ex. 

b) Le mot qui précède le verbe est que, pronom ou conjonction. 

138 Huebos auemos que nos dedes los marchos. Voir encore vers 26, 
151, 157, 234, 250, 296, 363, 370, 382, 494, 504, 509, 585, 640 ete, En 
somme 189, exemples, 

€) Le mot qui précède le verbe n'est ni non ni que. Ce peut être 
un adverbe, une conjonction, un pronom, un substantif, un adjectif ou 
un participe. 

83 Por miedo del rrey Alfonsso, que assi lo auien parado 
295 Quando lo sopo myo Çid el de Biuar 
9 Esto me an buello myos enemigos malos 
Pl Voir. sur toute eotte question Meyer Lübke, Gram, III, $ 715 et Z. XXI, 
PR 
Romanische Forschungen KATI. 1. 40 





‚Erik Stanff 


1589 El rrey lo pago todo e quito se ua Minaya 
62 Vedada lan conpra dentro en Burgos la casa 
106 Rachel e Vidas amos me dat las manos. Voir encore 
vers 33, 37, 38, 40, 42, 48, 50, 67, 68, 90, 98 etc. J'ai compté en 
somme 798 exemples. Exemples avec l'impératif: vers 259, 986, 
2861, 3576. 

Il faut pourtant noter ici un certain nombre de vers où le pronom 
est placé après le verbe, bien que le verbe soit précédé d'un mot sur 
lequel le pronom aurait pu s'appuyer. 

122 Rachel e Vidas seyense conseiando 

478 E desi arriba tornanse con la ganangia 

681 El dia e la noche pienssan se de adobar 

1067 Fata cabo del albergada escurriolos el Castelano. Voir en- 
core vers 89, 258, 442, 484, 666, 776, 852, 1130, 1144, 1357, 1882, 1426, 
1469, 1518, 1656, 1561, 1719, 1781, 1825, 1840, 1851, 2225, 2288, 2280, 
Fe 2532, 2736, 2776, 2878, 2069, 3280, 3321, 3324, 3646, 3660, 3676, 

9. 

Je regarde ces exemples comme une preuve de l'existence d’une 
césure intentionelle dans le vers du Cid!), Vers 122, pur exemple, la 
césure tombe après Vidas, On ne pouvait pas faire appuyer le pronom 
atone sur Vidas, car il ne pouvait pas y avoir entre le pronom et le 
verbe une pause telle que la comporte la eésure. D'autre part le 
pronom était de nature éminemment enclitique et ne pouvait par consé- 
quent prendre place avant le verbe sans mot d'appui. Dans le second 
hémistiche, la césure a done amené le même ordre des mots qui est 
de règle dans une phrase introduite par le verbe personnel. 

Dans quelques vers le pronom suit irrégulièrement le verbe, sans 
qu'on puisse recourir à l'explication que nous venons de donner, 

550 Otro dia mouios myo Çid el de Biuar 
858 Vaste ınyo (id; nuestras oragiones vayante delante 
964 Agora correm las tierras que en mi enpara estan 
1264 Quando los fallo, por cuenta fizo los nombrar 
1275 Desi por mi besalde la mano e firme gelo rrogad 
2671 Hyo quiero les dar axuuar ‘LIT: mill marcos de plata 
2640 Desi escurralas fasta Medina por la mi amor 
2904 Por mi besa le la mano dalma e de coragon 
8072 Con estos cumplansse giento de los buenos que y son 
3413 Ca crèçe wos y ondra e tierra e onor 
3593 El rey dioles fieles por dezir el derecho e al non 
Je comprends 1275 et 2004 comme des formules impératives toutes 


1) Voir sur cette question E. Stan, Étude sur les pronoms abröges en 
espagnol, Upsal 1906, p. 40-49, 





7 Contribution & la syntaxe du pronom personnel dans le Poème du Cid 627 


faites. Vers 2571, je propose de lire Hyo les quiero. Le vers porte 
encore une trace de la distraction du copiste, car l’assonance exige le 
changement de plata en oro (ef. Lidforss). Vers 2640, je crois décidé- 
ment plus conforme à la langue du Potme de lire Desi fasta Medina 
e. p. .m. a. Dans ce cas le vers appartient au groupe traité ci-dessus 
et où l’ordre des mots paraît amené par la césure. Vers 3418, je me 
réclame des vers 1472 et 2940 pour changer Ca creçge uos en Ca wos 
creçe. Mais même en admettant ces explications et émendations, il reste 
cinq vers dans lesquels la place du pronom est irrégulière, Bien que 
ce nombre soit insignifiant comparé à l'immense majorité des exemples 
réguliers, je n'ose pas proposer de les émender, car on trouve en effet 
aussi dans des textes postérieurs des exemples isolés de cette con- 
struction, 

U ya aussi un petit nombre de vers qui montrent la construction 
régulière au point de vue syntaxique mais qui ne se conforment pas à 
l'usage métrique, dont nous venons de parler. 

1023 Pues que tales mal calgados me vengieron de batalla. Voir 
encore 886, 338, 1886, 2987. 

Pour ces vers, il faut ou bien admettre certaines corrections *) ou 
bien les regarder comme dépourvus de césure, ce qui n’est pas impossible 
pour celui qui voit dans le Cid le produit d’une versification primitive 
qui n'avait pas encore de règles fixes, bien qu’on y apergoive nettement 
certaines tendances rythmiques. — Je ne m'occuperai ici que d'un des 
vers en question: 

886 Tres rreyes de Arabia te vinieron adorar 
Melchior e Gaspar e Baltasar oro e tus e mirra 
Te affregieron como fue tu veluntad 

Dans le premier de ces vers, on serait tenté de lire vinieron te 
adorar. Mais comme nous venons de le dire, le vers peut-être correct 
et manquer de césure, Il en est autrement pour les deux vers suivants 
qui ne peuvent pas représenter la version de l'original. Mila y Fontanals a 
proposé la prononciation mirrd, mais il n'y a pour cette conjecture 
aueune probabilité. M. Restori?) propose cette émendation: 

Te offregieron Melchior, Gaspar e Baltasar 
Oro e tus e mirra como fue tu voluntad 

Mais cette émendation ne frappe que la fausse assonnance, il reste 
encore une irrégularité qui me paraît inadmissible à savoir le Ze pro- 
clitique. Dans tout le Poème on ne trouve pas un seul vers commen- 
gant par un pronom régime atone. Je propose la version suivante: 


1) Voir E. Staafñf 1. 0, p. 43, 
2) Osservazioni p. 100. 





9 Contribution 4 la syntaxe du pronom personnel dans le Poème du Cid 629 


Je crois qu'il faut changer dexare wos v. 1810 en dexar wos he, 
Quant aux antres vers, qui contiennent tous la forme dire wos, il me 
paraît probable qu'ils doivent rester tels qu'ils sont. Il est en effet 
naturel qu'an futur tel que dire ait atteint un degré de solidité plus haut 
que les verbes où le futur, même sans Gtre décomposé, présente l'in- 
finitif pur ou du moins le thème de l'infinitif. On avait perdu le senti- 
ment net de la relation qu'il y avait entre dire et dezir et c’est pourquoi 
le futur simple prend pour ce verbe un emploi plus étendu que pour 
les autres, ce qui n’empêche naturellement pas qu'on trouve aussi desir 
wos he, cf. vers 947, 1423, 1688. On pourrait objecter que le futur fare 
se trouve dans les mêmes conditions vis à vis de l'inf. fager, mais il 
faut se rappeler que dans le Cid l'infinitif de facere est far ou fer, le 
futur fare ou fere, 

b) Le futur (ou le conditionnel) est précédé d’un autre mot. 

44 Non vos osariemos abrir nin coger por nada 
640 Con los de la frontera que uos ayudaran 
108 Por siempre nos fare rricos, que non seades menguados. Voir 
encore vers 64, 130, 143, 382, 409, 509, 622 etc. En somme 77 exemples. 
La règle souffre un certain nombre d’exceptions dans lesquelles 
le pronom est placé entre l'infinitif et la terminaison verbale, bien que 
le futur (ou le conditionnel) soit précédé d'un autre mot. La plupart 
de ces exceptions s'expliquent de la même manière que les exemples 
cités p. 6, c'est à dire par l'intention de marquer la césure, 
76 Aun cerca o tarde el rrey querer me ha por amigo 
161 Que sobre aquelas archas dar le yen VI gientos marcos 
272 E nos de uos partir nos hemos en vida 

Voir encore vers 117, 987, 1423 1641, 1768, 1808, 

Il ressort pourtant des trois exemples suivants que même sans 
eésure précédente le thème et la terminaison futurale pouvaient dans 
ce cas être séparés par le pronom. 

280 Ya lo vedes que partir nos emos en vida 
678 Ondrastes nos, Minaya, ca auer wos lo yedes de far 
1029 Que yo dexar me morir que non quiero comer, 

Le vers 1533 sera régulier au point de vue de la césure et de lu 
syntaxe en ajoutant devant wos, qu'il faut regarder comme tonique, la 
préposition a: 

1533 Antes deste terçer dia [a] wos la dare doblada. 


II. Un verbe à un mode personnel combiné avec un infinitif, 


D'une façon générale, on peut dire que le pronom, qu'il appartienne 
logiquement à Vinfinitif (1) ou au verbe (2), suit toujours la même règle, 
c'est à dire qu'il se place auprès du verbe. Linfinitif précédé des 





630 Erik Staat 1 


prépositions a ou de se trouve sous ce rapport dans les mêmes conditions 
que Vinfinitif sans préposition. Les verbes réfléchis (8) n'échappent pas 
à cette règle. Si le verbe et l'infinitif ont chacun leur régime, les deux 
pronoms se placent auprès du verbe (4) et il en est de le 
deux régimes appartiennent à l'infinitif (5). Si s'agit d 

réfléchi dont le régime est le même que celui du verbe, le ouate ie 
s'exprime qu'une fois (6). — La place du pronom par rapport au 
dépend des régles données ci-dessus. 

a) Le verbe commence la phrase’) 

16 Exien lo ner mugieres e warones 1, 

871 E el a las nias torno los a catar 
1083 Juntos con zus mesnadas, conpegolas de legar 
978 De lo so non lieuo nada dexem yr en paz 2. 
1283 Pues esto an fablado, pienssan se de adobar 3, 
2364 Mandad nolos ferir de qual part wos semeiar 4. 
1210 Quando vino el dezeno owieron gela a dur 5. 
1465 Plogol de coraçon e tornos a alegrar 6. 

1. Voir encore vers 205, 335, 868, 369, 400, 487, 534, 718 ete, En 
somme 46 ex, 

2. Vers 897, 1205, 1268, 1641, 1871, 2418, 2766, 2772, 3518. 

3, Vers 681, 852, 1135, 1145, 1152, 1201, 1283, 1895, 2644, 2690, 
2878, 2878, 3324, 3366. 

4. Vers 3359, 

6. Vers 966, 1274. 

6. Vers 298, 695, 1102, 1266, 1514, 2889. 

Si le verbe est un futur, le pronom est placé, d'après ce que 
avons déjà dit, entre l'infinitif et la terminaison: 1438 (yr lo hemos 
buscar), 1690, 2627, 3451. Il y a un exemple où le verbe, au futur, # 
un régime et l’infinitif un autre. Le régime du verbe sépare les deux 
membres du futur, celui de l'inf. se trouve placé devant celui-ci. 

3389 Fager te lo dezir que tal eres qual digo yo 

On s'attendrait à trouver Fager te lo he dezir. Cf. 966. 

IL arrive que d’autres mots séparent le pronom de l'infinitif: 312 
(wrasdolos todos juntar) 1871 (mando wos los cuerpos ondrada mientre 
seruir e vestir). Mais généralement le régime nominal ainsi que les 
autres compléments se trouvent placés après l'infinitif. 

Dans deux cas le pronom est placé après l'infinitif, à savoir si l'in- 
finitif est réfléchi et que son sujet ne soit pas celui da verbe ous'ilest 
séparé du verbe par une autre construction infinitive à laquelle il est 
souvent lié par la conjonction e: 


1) Voir ls note 2 p. 638, 





11 Contribution & la syntaxe du pronom personnel dans le Poëme du Cid 634 


697 Veriedes armarse moros, apriesa entrar en az, 
1871 Mando wos los cuerpos ondrada mientre seruir e vestir 2. 
1872 E guarnir wos de todas armas como wos dixieredes a qui 

1. Voir encore vers 3207. 

2. Vers 1300, 2159, 2400, 2041. 

b) Le verbe est précédé d'un autre mot, 

Il y a lieu de distinguer deux cas: 

1. Le mot qui précède le verbe est l’infinitif même. 

194 Vos lo meregedes, darucs queremos buen dado 

1137 Con los aluores myo (id ferir los wa. Voir encore 314, 

424, 532, 818, 890, 1018, 1071, 1271, 1274, 1298 ete. En somme 82 
exemples, appartenant à toutes les catégories excepté n° 6. 

Cette eonstruction ne paraît pas être liée à certaines conditions. 
Comme il ressort des deux vers précités, on la trouve aussi bien avec 
que sans un mot précédant l'infinitif. Vers 2542, l'inf. est séparé du 
pronom par no, 

2, Le verbe est précédé d'un autre mot et l'infinitif est placé 
après. 

30 Asconden se de myo (id ca nol osan dezir nada 1. 

322 Cuemo lo mando myo (id, assi lo an todos ha far 

863 E rruego a san Peydro que me ayude a rrogar 2. 

347 À los iudios le dexeste prender do dizen Monte Caluarie 3. 
972 Asi viene esforçado que el conde a manos sele cuydo tomar 4. 
230 Si el rrey melo quisiere tomar ami non minchal 6. 
2894 De myos yernos de Carrion Dios me faga vengar 6. 

1. Voir encore vers 36, 44, 64, 116, 171, 208, 302, 309, 315, 386, 
423, 431 ete. En somme 72 exemples. 

2. Vers 670, 1393, 1653, 3107, 3381. 

3. Vers 354, 567, 668, 694, 773, 1151, 1177, 1180, 1208, 1250, 1256, 
1516, 2058, 2569, 2617, 3112, 3320, 

4. 1277. 

5. 768, 1214, 1524, 3183, 3254, 3276, 3315, 3868, 3520, 

6. 365. 

Vers 3381 (Quil darie con los de Carrion a casar), l'inf. est séparé 
da pronom par un complöment. Les vers 1105, 2993 et 3520 montrent 
Vinfinitif placé entre le pronom et le verbe. Voir p. 624. 

S'il s’agit d’an infinitif lié par une conjonction à un inf. précédent 
et que cet inf. soit précéde d'un complément, le pronom prend place 
entre le complément et l’inf. 

1171 Non osan fueras exir nin con el se aiuntar, Voir encore 
vers 1263. 

Quelques vers montrent le pronom joint à l'infinitif, Ce sont d'abord 

deux exemples où le verbe et l'infiuitif ont chacun leur régime: 





Erik Stan 


1700 Nos detardan de adobasse essas yentes christianas 
8495 Nos fartan de catarle quantos ha en la cort. 

Ces exemples vont à l'encontre de ceux énumérés ci-dessus sous 
les numéros 4 et 6. Ou s'attendrait à Nos d. d. adobar et à Nos le 
f. d, catar. 

Il en est autrement pour les vers suivants: 

1070 Si wos viniere en miente que quisieredes vengalo 
1778 Que andan arriados e non ha qui tomalos 
2067 E que non aya rrencura podiendo yo vedallo. 

Parmi ces vers, 1070 est construit d’une façon qui jure contre l'usage 
du Poime tel qu'il ressort des nombreux ex. ci-deseus de la catégorie 1. 
Quant aux deux autres, ils ont ceci de particulier que l'infinitif ne 
dépend pas d'un verbe à un mode personnel. Mais à en juger par 
les vers 1156 et 1174 (non saben que se far), on devrait pourtant 
s'attendre à qui los tomar et à podiendolo yo vedar, comme on s'aiten- 
drait à que lo 9. v. dans 1070. Mais il faut observer que les trois vers 
se trouvent dans des tirades à l'assonnance a—o. I] paraît done pro- 
bable que c'est grâce à l’assonnance que le pronom occupe dans ces 
vers une place irrégulière, 


II. L'infinitif ne dépend pas d'un verbe à un mode personnel. 


L’inßnitif peut être le sujet de la proposition, il peut, précédé d'une 
préposition ou non, remplir la fonction d'un complément quelconque on 
il peut faire partie d'une proposition elliptique. La règle est que, si 
Vinfinitif n'est pas précédé d'un complément, le pronom se place après. 
l'infinitif, dans le cas contraire il se place après le complément. 

a) 1179 Fijos e mugieres verlo{s] murir de fanbre 1. Inf, sans prép. 

163 Boluio la rrienda por yr se le del campo 2. Inf. avec prép. 

1. Vers 1155, 1174, 1864, 1872. 

2. Vers 144, 888, 999, 1076, 1284, 1401, 1445, 1952, 3659. 

b) 701 Pora myo (id e a los sos a manos los tomar. Voir encore 
1191 et 8449. Pour le vers 2967 voir ci-dessus. 


C. Le pronom dépend du gérondif. 
I. Le gérondif dépend d’un verbe à un mode personnel. 
Les règles sont celles de l'infinitif. 
a) Le verbe commence la phrase. 
2 Tornaua la cabeçga e estuua los catando. Noir encore 

vers 122, 154, 403, 1238, 1292, 1840, 2239, 2301, 2532, 2757, 2783, 8008. 

b) Le verbe est précédé d'un autre mot, 

1. Le mot qui précède le verbe, est le gérondif même. 





43 Contribution À la syntaxe du pronom porsonnel dans le Poëme du Cid 638 


396 Yziendos ua de tierra el Canpeador leal, Voir encore 
vers 568, 943, 2059, 2419, 2763, 2824, 2871. 
2. Le verbe est précédé d'un autre mot et le gérondif est placé 
après le verbe. 
786 Ca en alcas sin dubda les fueron dando. Voir encore 
vers 791, 936, 987, 967, 1006, 1036, 1046, 1058, 1096, 1247, 1287, 1712, 
1746, 2220, 2262, 2276, 2905, 2429, 2762, 2088, 2985, 3163, 3187, 
8608. 
Exemple irrégalier: 607 Dexando nan los delant, por el castiello se 
tornauan 
Il n'y a pas d'autre exemple de cet ordre des mots. Je propose 
de changer le vers en D. los uan d, 


II. Le gérondif ne dépend pas d'un verbe à un mode personnel. 


Les règles sont celles de l'infinitif dans les mêmes conditions. 

a) 928 Disiendo les saludes de primos e de hermanos, Voir encore 
vers 1078, 1518, 2263, 2612, 2746, 2872, 2889, 8666. 

b) 2344 Esto van diziendo e las yentes se alegando 

Il n'y a encore qu'an exemple et il montre le pronom placé après 


le gérondif: 


2676 Hyo sirviendo nos sin art e uos consseiastes por mi muert 
M. Gessner ne donne que trois exemples analogues à ce dernier, 
Us datent de différentes époques, mais sont tous introduits par yo. 


0] ® 
+ 


Quant aux combinaisons de deux pronoms, je puis me borner, après 
avoir examiné tous les exemples qu'en offre le Poëme, à renvoyer à ce 
qu'en dit M. Gessner dans son article précité p. 33. 

Le pronom régime atone se joint toujours par enclise à la particule 
exclamative fe, afe. 

152 Afeuos los a la tienda del Campeador contado. Voir 
encore vers 262, 269, 476, 485, 505 etc. En somme 23 ex. 

M. Meyer-Lübke') fait remarquer qu’en ancien espagnol les adverbes 
ende et i suivent toujours le verbe et se trouvent parfois placés à la 
fin même de la phrase. Ex, L. Ca. 25, 10 en guisa que la non pierda 
y. J'ai examiné à ce point de vue l'emploi de y dans le Cid et j'ai 
constaté que dans la plupart des cas y suit les règles des pronoms 
atones. Cet adverbe se trouve donc généralement placé devant le verbe, 
lorsque le verbe est précédé d'un autre mot, 


1) Gram. It, $ 720. 





Erik Staaff 


526 Que en el castiello non y aurie morada 1. 
742 Desi adelante quantos que y son 2. 
1436 Por lo que auedes fecho buen cosiment y aura 3. 
1. F attiré par non: 526, 1181, 1204, 2709, 3289, 
2. Fattiré par que: 1998, 2060, 2064, 2119, 2302, 2981, 2987, 3018, 
3037, 8058, 3072, 3100, 3162, 369. 
3. Y attiré par un autre mot: 512, 1111, 1912, 2695, 2910, 2066, 
2991, 3009, 3501, 8548. 
Dans les vers imprimés en italiques, y ouvre le dernier hémistiche 
et ne doit probablement pas être regardé comme atone, 
Conformément aux règles des pronoms atones y se trouve placé 
après le verbe: 
1905 Abra y ondra e creçra en onor. Voir encore vers 120 (où 
la place peut dépendre de In césure), 8005. 
Y est placé après le verbe contre les règles des pronoms atones: 
220 Non se si entrare y mas en todos los myos dias. Voir en- 
core vers 225, 1150, 1929, 2329, 2534, 3418. 
Y est placé avant le verbe contre les règles des pronoms atones: 
239 Y estaua doña Ximena con ginco dueñas de pro. Voir en- 
core vers 958, 1010, 1228, 1580, 2702. 
Il ressort de ce tableau que y, tout en pouvant garder sa valeur 
tonique (cf, 3607 por y), prenait pourtant le plus souvent la place d'un 


mot atone dans la phrase, 
* 


* 

Les pronoms atones suivent à l'égard de la place qu'ils oceupent 
dans la phrase trois tendances principales: ils tendent à se placer 
autant que possible au commencement de la phrase, à s'appuyer par enclise 
à un mot précédent et à se rapprocher du verbe. Par ces tendances 
s'expliquent toutes les règles que nous avons cru pouvoir poser pour 
l'usage du Cid. Ces règles ne souffrent en somme, comme nous l'avons 
vu, que fort peu d’exeeptions. Ces exceptions s'expliquent pour la plu- 
part par des circonstances particulières. Dans quelques cas, je me suis 
cru autorisé à introduire des corrections dans le texte du manuscrit, 
corrections qui toutes visent à ramener les passages en question à 
l'usage général du Poème, Mais il ne peut guère être permis de faire, 
en faveur d’une théorie métrique, des changements qui ne sont pas en 
accord avec cet usage, même dans les cas ou ces changements pour- 
raient se réclamer du témoignage de certains vers isolés. Car les 
émendations doivent suivre les règles, non les exceptions, qui sont peut- 
être elles-mêmes susceptibles de correction. A ce point de vue, je crois 
difficile d'admettre quelques-unes des corrections proposées par M. Cornu’). 


1) Zeitschrift für rom. Phil. XXI, p. 470-028. 





45 Contribution A la syntaxe du pronom personnel dans le Poème du Cid 695 


Je terminerai cet article en les énumérant avec indication pour chaque 
correction de la page de cette étude où se trouve la règle qui à mon 
avis la rend inadmissible: 84 Manuscrit: Fer lo he amidos. Cornu: A 
amidos fer lo he. P.629 — 199 M: e regibio los marchos. Ü.: elesrregibio 
los marchos M. C, renvoie au vers 2108 qui légitime le pronom, mais 
il faut ici le placer après le verbe P. 622 — 058 M.: Que myo (id Ruy 
Diuz quel corrie la tierra toda, M. C. enlève que au second hemistiche 
qu'il fait ainsi commencer par un pronom atone, Comme nous l'avons vu 
p- 627, cette construction étaitextrémement rare dans le Cid, peut-être même 
sang exemple? Pourquoi ne pas supprimer plutôt le que du premier 
hémistiche, Je crois que le vers ne changerait pas pour cela de mètre, 
cur Diaz < Didgez doit avoir eu originairement la valeur d'un mot oxyton. 
Le déplacement de l'accent peut dépendre de l'influence de la forme 
Dia. — 966 M: yr gelo he yo demandar. M, ©. supprime yr P.630 — 
982 M: Tornos el mandadero. C: El mandadero tornos P. 626 — 1820 M: 
Eseruir lo he siempre C: E siempre servir lo ye P. 629 — 1945 M: Querer 
wos ye ver Ü: Ca querer uos ye veer P. 629 — 2051 M: Beso le la mano 
©: El Qid beso le la mano P. 625 — 2545 M: Ænseñar las hemos C: E que 
enseñar las hemos P. 629 — 2804 M: Valas eonortando O: Tanto va las 
conortando P. 635 — 2063 M: El Rey ona grand ora callo e comidio C: E. 
rr.v. 9. 0. secallo e comidio P.627 — 3289 U: E yo que aqui esto te messe 
grant pulgarada P. 622 et p. 627. 





Ancienne traduction italienne du Gonfessionale 
de St. Antonin de Florence (1389—1450). 


Par 
Leo Jordan (Munich). 


C'était en 1901. Je passais quelques mois à Venise à jouir de 
cette ville enchantée et à fureter parmi les manuscrits de la biblio- 
thèque de Suint-Mare. Travail charmant pour l'amateur des temps 
reculés qui se faisait duns une petite salle da palais des doges an- 
jourd'hui évacuée. Tout était là pour éveiller l'imagination. On se 
retrouvait au quatorzième siècle, Venise redevenait la reine de la Médi- 
terranée: on était entouré de merveilles. — Toute sorte de manuscrits 
vous passent par les mains: traités religieux, traductions des anciens 
classiques, des Testi di lingua. Toujours un peu en fièvre quand l'employé 
vous apporte une nouvelle série, curieux de voir, imaginant des décou- 
vertes inattendues, car les catalogues, eux-mêmes manuscrits, sont assez 
souvent bien mal informés des trésors de la bibliothèque. 

Cherchant ainsi pendant des semaines, un jour on trouvait quelque 
poème original, ou bien quelque traité intéressant; une fois même 
marriva entre les mains un petit journal poétique de certain seigneur 
lombard du quinzième siècle qui y avait fait retentir ses joies et sa 
détresse, journal d'un réalisme émouvant qui vous transporte dans les 
temps orageux de Francesco Sforza, de ses condottieri et lanzikinetti, 
On le trouvera dans le septième volume de la Gesellschaft für Roman- 
ische Literatur. R 

Ab, on étuit bien à son aise dans cette petite salle des manuscrits 
du Palazzo Dogale! Une fois les yeux fatignés on faisait une petite 
promenade par le palais où bien on regardait les bateaux courir sur la 
lagune. Il n'y avait que le coup de canon annonçant midi qui vous 
remettait en plein XX siècle . . . 

- * 





638 Leo Jordan 2 


Un jour je trouvai ainsi un traité de confession en italien, d’in- 
térêt assez singulier à ce qu'il me sembla. J'en pris des extraits, le 
copiai en partie avec l'intention de revenir un jour pour en préparer 
une édition inutile aujourd'hui, comme on va voir après avoir étudié 
le sujet. 

Monsieur Gietl, professeur de droit canonique à l'Université de. 
Munich à qui j'avais confié ma copie, en découvrit la source: c'était 
le célèbre Confessionale de S' Antonin de Florence, ou plutôt un chapitre 
de ce traité, celui-là même où sont données les règles comment doivent 
être confessés les différents états du siècle, comme on disait jadis, les 
princes et barons, les gens mariés et non mariés, les avocats, notaires 
et procureurs, les médecins, les épiciers, les marchands, ete. ete. 

Voilà justement ce qui m'avait tenté et en quoi consistait l’&minent 
intérêt de mon traité. 

Les éditions latines du Confessionale sont nombreuses. Par contre 
les éditions italiennes, dont le Kirchenlexikon de Wetzer et Welte ne 
connaît que six, sont bien rares, de fagon que notre manuserit n'est point 
sans valeur, Je profite done de l'excellente occasion fournie par 
l'anniversaire de notre vénéré jubilaire pour en faire connaître 
lignes, celles qui sont consacrées aux professeurs el étudiants d'université. 

Notre traité se trouve dans le manuscrit Cl. L Cod. XXXVII de 


la bibliothèque de Saint Mare. Ce manuserit est formé de plusieurs 
cahiers dont le traité occupe le troisième à partir de la première feuille 
jusqu'au verso de la dix-septième, 

C'est done une traduction littérale d'un chapitre du Confessionale 
de St. Antonin intitulé: 


Incipit ter = cia et vitima pars in qua tractatur de modo inter- 
rogandi secundum status diversos personarum et primo ad con- 
ingatos?). 

La traduction a d'abord été faite en quelque dialecte toscan assez 
pur, pais a été copiée par un seribe provenant du nord de l'Italie, 
probablement vénitien. Du reste les traces laissées par ce dernier ne 
sont pas trop fréquentes : 

9. r. puol; 10. r. onfeso, onfendente au lieu d'ofeso, offendente; 
12. v. pliu, consegio, caxione; 13. r. ç0e (= cio à) à coûté de soçe (sozze), 
senga; 14, r. plui; 15.r. boxie, buosie (buggie); 16. r. fagando (faciendo), 
casione (caggione), 16. v. orereri (orefici); 17. r. gliesie, ete. 


1) J'ai en main une édition ineunable: Confessionale di Antonini archi- 
episcopi Florentini, sans lieu ni date (1496) ER 
versitö de Munich. Je n'ai pas pu me proeurer une édition italienne, 





Ancienne traduction italienne du Confessionale de St. Antonin 639 


La troisième personne du pluriel se rencontre sous la forme du 
singulier, ce qui est bien vénitien: Sel ha dato bevere . . . a quelli à 
quali el sa che se inebria. 

La traduction doit avoir été faite avant la prise de Constantinople, 
parce que sans cela on aurait été porté à modifier le pussage suivant 
qui fait résider le Sultan à Alexandrie: 

Sel ha mandato non solamente arme e ligname ma etiamdio 
tute altre merchadantie in alexandria e altre parte de egipto € 
terre subiecte al soldano, perche 1 e excomunicato de exeomuni- 
eatione papale sel non ha hauuto licentia dul papa. Unde i 
venitiani generalmente hanno questa licentia dal papa. 

Le traité commence par les mêmes mots que le chapitre II du 
Confessionale, les rubriques sont les mêmes de part et d'autre: 

1. Qual se debeno fare [le domande] secundo el stato de le persone, 
e prima ai maritati. 11. Del acto coniugale. goe del matrimonio. 
III. Circha le cosse predée (= predicte) como se puono formar le domande. 
Questions délicates et bien indiscrètes quelquefois. 

Puis viennent les „elats du siècle“ comme disent nos vieux mora- 
listes français, dans l'ordre suivant: 

IV. Ai principi e baroni seculari. (f 5. r.) 

V. Ad iudiei e a tuti altri & quali hanno auetorila ordinaria 

0 delegata. (8. v.) 
VI. Ad advocati, notari e procuratori, (10. r.) 
VIE Ai doctori e scolari. (12. r.) 
VII. Ai medici. (18. r.) 

IX. Ai spiciari. (13. v.) 

X. Ai merchadanti'), 

XL Ali artifici merchadanti. (15. v.) 

XII Ai lanifici. 
XIIL Ai sitaroli (= setajuoli) çoe textori. 
XIV. Ai tavernari e hostieri. (16. r.) 
XV. Ai Bechari, 
XVI. Ai Pistori. 
XVIL Ai sartori. (16. v.) 
XVIIL Ai orevexi, 
XIX. Ai caligari (calzolai). 
XX. Ai f'auri. 
XXL Ai locatori de cauali. 


1) C’est ici que nous avons pris les quelques lignes concernant les affaires 
avec les Tures. 





640 Leo Jordan . 


XXII. Ad ystrioni e musici. (Séparés chez St. Antonin). 

XXI. Ai servitori, (17. r.) 

XXIV. A rustici e lauoratori. 

XXV. Ai garçoni e garçone. ; 

Il y a là bien des pages d’un intérêt particulier. On demande aux 
barons et princes s'ils n'ont pas pris part aux tournois, se tornamenli 
ouer combatere in slangala uno cum 1 altro a facto, s'ils n'ont point 
mis de juifs duns des fonctions d'État, on demande aux médecins” s'ils 
out avant tout encouragé leurs malades à se confesser, on demande 
aux marchands s'ils n’ont pas augmenté les prix d'une: fagon injuste, 
s'ils n'ont pas manqué de payer leur dû à l'État, Certaines mani- 
pulations de bourse étaient déjà en usage, tuole le monete per quanto 
le uale in quel luogo owe le receue e manda quelle ad altro loco one 
plui ualeno e per plui se spendeno, — les mensonges étaient en vogue et 
se faisaient journellement „comme manger et boire“. 

On demandait aux marchands de vin s'ils n'avaient point vendu 
de mauvais vin, s'ils n'y avaient point mis d’euu, s'ils avaient bien 
rempli les mesures. Au XILire siècle en France on ne donnait ’absolution 
aux jongleurs que sous condition d’abjurer leur état ignoble: Cum igitur 
... histrioncs veniunt ad confessionem, non est danda vis penitentia, 
nisi ex toto talia officia relinguant quare aliter salvarı non possunt*). 

On est moins cruel en Italie: on demande au jongleur s'il n'a 
pas fait ses drôleries pendant l'office divin ou bien dans l'église, au 
musicien #'il n'a pas joué de dauses sur l'orgue appartenant à l'église: 
Ouer se in gliesia ha sonato in organi ballate. per che penso questo 
essere peccato mortale, st in colui che sona, como in quello o quelli che 
fa sonare, 


IL 


La partie concernant l'université commence par les professeurs: 
on excommunie toute personne ayant admis un religieux ou prêtre à 
un cours public de jurisprudence ou de sciences naturelles. Item sont 
excommuniés les professeurs ou étudiants ayant voulu louer une chambre 
ou un appartement, sans avertir les locataires (!). Mais ceci ne se fait 
qu'à Bologne. 

Viennent ensuite les questions de salaire: du moment qu'on est 
suffisamment payé par l'État, on commet ,simonie* en se faisant payer 
par ses auditeurs, notamment si ceux-ei se composent de religieux et 


1) Cf Huon de Bordeaux ed. Guessard et Grandmaison, p. VI. 





5 Ancjenne traduction italienne du Confessionale de St, Antonin 641 


de pauvres. Du moment que sa paye ne lui suffit pas, il a le droit de 
recevoir ce qu'on Ini offre de bonne volonté, 
Péché mortel s'il accepte une chaire sans avoir les connaissances 
nécessaires; péché mortel #il l'a acceptée par avarice ou bien par 
ambition; autre péché mortel s’il continue d'enseigner avec une telle 
tache. Item s'il enseigne des matières défendues, nécromancie, etc., ou 
s'il a proféré des erreurs. Item s'il s’est vanté de sa science on s'il a 
dit du mal des autres professeurs, ou s'il leur a rendu hostiles leurs 
élèves. Omission de quelques questions bien intéressantes qui se trou- 
-vent dans le Confessionale: Na-t-il pas trop allongé les vacances? — 
A-til enseigné des euriosités inutiles ? 
Tout cela n’est point sans exemples. Les professeurs étaient bien 
mal payés pour la plupart. Ils étaient forcés de vendre jusqu'aux 
livres aux étudiants. Un des faits les plus curieux de ces jours, est 
‚la plainte que porta l'université de Pavie contre celle de Padoue pour 
avoir attiré à elle nombre d'étudiants par ses prix modérés. Pour et 
contre des discours se firent à Milan, Padoue put se justifier et montrer 
que l'avarice des professeurs de Pavie était la seule cause de cette 
émigration. 
Viennent ensuite les étudiants: Ce sont des fautes bien anciennes 


et bien connues encore aujourd’hui: disputes, dépenses trop larges, paresse, 
désobéissance aux maîtres et aux prescriptions de la religion, Puis, à 
la fin, une question qu'on ne poserait plus aujourd'hui: on demande 
si l'étudiant n'a pas trop étudié dans les livres des anciens, en négli- 
geunt la Sainte Écriture. Et de même s'il na pas trop fait attention 
aux livres poétiques et aux matières lubriques, ceci étunt péché mortel. 


* * 
* 

Nous faisons suivre ci-dessous notre chapitre. L's long (/) a été 
remplacé par s, les abréviations assez rares du reste ont été transerites 
en italiques. Des traits marquant lu fin de la phrase ([) ont été rem- 
placés par des virgules. Nous essayerons d'expliquer le reste par des 
notes qui en général ont été fonrnies pas Monsieur Gietl. Je lui suis 
bien obligé de ses précieuses indications, 


VII. Ai doctori e scolari. 


Circha 5 doctori e seolari prima e da inquirire. Se legendo publi- 
camente in lege ouer in phisica ha receunto scientemente ala lectione 
sua religiosi ouer sacerdoti seculari, ouer altri clerici non sacerdoti ma 
si in dignita constituti. Perche l’e') exeomunicuto gaschuno che receue 

Remanisshe Forschungen XXIIT. 3. At 





642 Leo Jordan 


tal persone scientemente insieme cun loro como se nota nel extranagante 
di eleriei uel monaci. Super specu/a*). Item quello che legge in theologia 
ouer in ciaschuna altra scientia sel receue ale sue lectione religioso 
uüscito del suo monasterio cun 1 abito senga licentia del suo prelato 
scientemente e excomunicato cun lui, como partieipante cun Jui nel 
peeeato, Item se cun licentia del suo prelato ha receunto senga habito 
monacho ouer religioso ouer layco*). Item sel maysiro ouer scolaro 
siando a bologna tracto‘) cun aleuno eitadino bolognese de eonducere 
ad afficto caxe e habitatione, non siando requiriti i habitanti de quelle, 
saluo sel tempo de la loro affictatione fusse passato e excomuniento, 
Como se nota nel extrauagante de locatis et reseriptis*). Et questo non 
ha loco sono*) in bologna. 

Item se aleuno e receuuto in eanonico eux pacto chel rega la 
schuola e simoniaco e pecea mortalmente . . .). Et questo appare per 
la pena posta sopra questo. Perche quel che e stà scoss0*) fi restituito, 
Et quelli ehe schuodeno debono essere priuati de ofitij e benefitij. Como 
se nota in quella medesima extrauagante. C. primo raymondo’), Item 
sel maistro ha benefitio ouer salario suffieiente per insignare, sel 
schuode dai scolari eonmette simonia. Et specialmente se receue da 
eleriei e poueri. Per chel uende la doctrina a lui data da idio et e 
tenuto ad restitutione como dice hostiense et raymondo, Sel salario 
ueramente non glie basta el puol receuere quello che spontaneamente 
gli e offerto. Et molto pliu sel non ha salario el puol mettere collecta 
per la sua faticha'). Sel receue el magisterio siando a questo desconço 
e ignorante pecen mortalmente per el perieulo che ne seguita. Perchel 
gli e dato fede per ragione del magisterio dal quale seguita nocimente 
al proximo per lo mal consegio. Et specialmente in theologia. 

Et quelli i quali scientemente receueno tali maistri al magisterio 
peceano mortalmente. 

Sel cercha grado ouer magisterio non al honor de idio e utilita de 
le anime ma ad sua substentatione e honore proprio e ambitione tal wolte 
peceano mortalmente e tal uolta uenialmente. Ma sel cercha exemptione 
richege e liberta tuto e dampnabile e maximamente ai religiosi. Sel 
ha insignato publicamente in theologia siando in peccato mortale notorio 
ha peccato mortalmente como dice petro ”). Sel ha imparato ouer lecto 
scientie prohibite, como e nigromantia e 1 arte notorin e altre simile 
conmette peccato mortale“). O veramente se siando ignorante se ha 
posto ad insignare € insigna errori notabeli eonmette peccato mortale. 
Sel non adimplisse fidelmente i guramenti dela uniuersita conmette 
pecento mortale. Sel se ha auantato de seientia oner ba biasemado 
altri preferandose a loro, ouer ha hauuto invidia ad altri. Ouer ha 





7 Ancienne Traduction Italienne du Confessionale de St. Antonin 643 


facto secte fra i scolari, ouer se ha ad se retracto i scolari de altri 
doctori, ouer sel se ha uestito pomposamente. de queste e altre simile 
cosse, guarda de sopra, oue si tracta de queste granita, 

Se i scolari non sono stati obedienti ai suo doctori in le cosse a- 
le quale sono tenuti. se hanno facto intra se rixe, Se hanno ellecto 
maistro non apto ad legere per iniusta caxione. Se hanno lassato li 
degiuni de la gliesia potendo degiunare: ouer laudire de le misse le 
feste. oner i sacramenti. Se contendono in le disputatione contra la 
uerita agoche non parano perdere la questione. Se superbiscono 
per la sua scientia. ouer se togliono guadagni iniusti. ouer se obseruano 
euriosita, ambitione e altre simile cosse, Se sono negligenti nel studiare, 
Se sono prodigi nel spendere, Et de le altre cosse dimanda come te 
parera de bisogno secundo le diete in la prima e seconda parte. se 
tropo ardentemente ha studiato in libri de gentili go e pagani in per 
lo suo ornato parlare, non attendando al studio piu utile ouer necessario, 
ouer ala sacra seriptura. Et specialmente questo non apartiene ad 
religiosi. Ouer se ha acteso a libri poetici e ale soge materie qual se 
contengono in quelle perche e peccato mortale. como se nota. distinctione. 
XXVII. Ideo prohibetur"), 


1) Hs, le = l'e. 

2) En latin: C. super Spe. extra. ne clerici vel monachi. Il s’agit, comme 
& bien voulu me l'indiquer M. Gietl, de la célèbre Décrétale Super Specula du 
pape Honoré III (e. 10 X 3,50). 

8) La source ajoute: secundum Lapum. 

4) = trattè. 

5) extra de loca c, ex rescripto. Il y a done erreur, comme l'a remarqué 
M. Gietl. Le titre est: de locato et conducto. Les premiers mots: Ex rescrépto. . , 

6) = se no. 

7) Quelques lignes ont été omises. M. Gietl en a trouvé la cause: le mot 
mortale étant répété deux fois, le scribe a passé du premier au second par 
erreur, Terme technique: Bourdon. Les citations de Hostiensis sont prises 
dans sa Summa (livre 5, titre 5: De Magistris et ne aliquid exigatur pro licentia 
docendi). Note de M. Gietl. 

8) latin: exactum, 

9) D'après M. Gietl il s'agit du chap. 1. X. 5,5. raymondo: Allusion à 
la Somme de Ray mundus de Peñafort, Lit, I, Tit, 3, De Magistris. 

10) Les lignes suivantes sont omises: Si magister festum colendum de 
dure vel de consuetudine non vult concedere nisi pro pecunia. Vel e contra 
non colendum concedit, colendum pro peccunia, symoniam conmittit. Bay- 
Imundus]. 

11} M. Gietl suppose qu’il est question de Petrus de Ancharano (+ 1410) 
qui a écrit un commentaire des Décrétales. 

41* 





644 b ‘ Leo Jordan 5 PRE a 8 


12) Omission de quelques lignes, peut-être encore par buite de bourdon: 
+. mortale est. Si non adhibuit diligentiam ad profoectum scolerium in 
scientia et moribus quam debuit faciens nimias vacaliones. vel non wiilia sed 
curiosa docens. Vel de moribus eorum non curans nec conpescens in quo poluit 
in Auiusmodi negligentia notabiliter conmittens mortale est. 
« 13) Chap. 16. D. XXXVII et non pas XXVII, comme l'a remarqué ML 
Gietl, 


Une rédaction provençale du Statut maritime 
de Marseille. 


Par 
: Léopold Constans à Aix-en-Provence, 


Le recueil que nous faisons connaître aujourd'hui aux amis des 
études. provengales, est intéressant et par la date à lagnelle il a die 
composé, et par les questions qu'il soulève sur les causes de sa rédaction 
et le choix des éléments qui y ont été admis. II contient les deux 
traités de paix conclus en 1257 et 1262 entre Charles ler d'Anjou, comte 
de Provence et la ville de Marseille, dont nous nous proposons de nous 
occuper bientôt, et un certain nombre de chapitres d’un Statut maritime 
qui fait l'objet principal de ce mémoire. 

Notre recueil est contenu dans un manuscrit en parchemin de 
0,242 m. sur 171, contenant en sept cahiers 56 folios de 27 ou 28 
lignes à la page, sauf au r° du fo 1, qui n'a que 24 lignes, et au re du 
fe 56, qui n'en a que 4, le reste du 1° et le ve étant restés en blanc, 
L'écriture, une grosse gothique assez soignée, ne remonte pas plus 
loin que la fin du XIVe siècle!) La ponctuation, réduite au 
est assez rare, et souvent employée à contre sens; les à sont ordinaire- 
ment accentués. En tête, une main postérieure (fin du XVIe siècle) a 
noté cette double indication: 1257 et J paix, Au f° 2 v°, dans la marge de 
gauche, une autre main, vers la même époque, a écrit ceci, en face de 
la description du sceau de Marseille: La fenour dal sagel que tenie 
Marsselle, Enfin les chiffres romains, de I à LVI, qui accompagnent 
en marge les articles de la première paix®), et le chiffre LVL, qui 


1) Nous avions d’abord pensé qu'elle datait da milieu du XIVe siècle; mais 
M. Paul Meyer, qui a bien voulu examiner le manuscrit, nous a détrompé. "C'est 
4 lui que nous devons également les renseignements sur les dates qui suivent, 

2) Cés chiffres ne correspondent pas à ceux de M. Sternfeld (voy. plus 2 
qui a suivi ceux de la traduction française d’Anibert, 





sitele). 


Arband, le bibliophile Aixois bien connu, qui a bien vonln nous suis 
riser à le faire connaître au public: qu'il regoive iei de notre 
vire reconnaissance. M. Arbaud l'acheta en 1882, avec un lot de mant- 
serits et de livres intéressant la Provence, à la succession da bibliophile 


ia collection commencée par son père. 
De Bias de que Que. on pen Zuut a EEE 


a a 
Marseillaise, à la fin du XVI: siècle et au commencement du XVII, 


figurent: 

1587 et le premier apvril*), jour de mercredy, premier après Pa 
sur les dix heures du soyr est née Jehane Serene, fille de 
Serene et Catherine Napolone‘), estans en la bastide de Jehan | 
zacde, au cartier de S* Marthe, terroyr de Marseille, a cause de la 


159 et le premier decembre, jour de vendredy, a quatre heures 
après midy ou environ, est né Simon Serene, filz du dit Gaspar et de 


2) C'est une plaque de bois recouverte en ouir usé, qui = conservé, au 
ailien, une plaque de enivre attachée par trois clous étoilés, provenant d'un 
fermoir. 

3) Nous ajoutons la ponctuation, ot les accents qui manquent complètement. 

4) Cf. Nappollonne dans la seconde note, qui, il est vrai, ost d'une autre 
msin. 





3 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 647 


Catherine Nappollonne. A esté baptisé a l’eglise majeure la troiziesme 
dudit moys: son parrin Simon Chabaud et sa marine damoyselle Anne 
Gantelme, fanme de M° Francoys Ferrier, notaire). 

A vescu seullement cinq jours, et après Dieu l'a volleu pour soy; 
ayant esté enterré a l’esglise sainet Jehan, le jeudy septiesme dudit moys 
de decembre 1589. 

Viennent ensuite: Ysabeau (13 mars 1591), morte le 28 juillet 1594; 
Sébastien (5 janvier 1594), qui ne vécut que six jours: Ysabeau 
(8 mars 1595), morte le 28 avril 15982); Magdeleine (9 décembre 1597); 
Anne (24 mars 1600); Gaspar (12 février 1603), et Claire (2 avril 1605): 
en tout nenf enfants, dont six filles et trois garçons. 

Une note attristée a été insérée immédiatement au dessous de lu 
mention de Gaspard, le seul fils qui ne soit pas mort peu de jours après 
sa naissance: 

nLe 21 janvier 1622, vendredi, avant le jour, s’en est allé de la 
mayson commune, sans sçavoir a quelle part, si c’est par mer ou par 
terre, sans en avoir auleunnes nouvelles: Dieu les donne bonnes!* 

Et dans une autre note avec renvoi qui termine la serie: „Le 
20 novembre 1624, Gaspar s'en est retourné hors de la mayson en 
Espagne.“ 

Parmi les noms des parrains et marraines, toujours indiqués, nous 
relèverons les suivants (outre ceux mentionnés plus haut): Andrieue 
de La Deffore (probablement sœur de Jehanne de Ladefore, citée ci-dessus), 
Blanche et Diane de Forbin, Jehanne d’Anthoine, Marguerite de Lopis, 
Marie de Bédarrides, et d'autre part, André de Boyer, écuyer de Mar- 
seille, viguier pour le roi de cette ville, Marc Antoine d’Agostini, le 
capitaine Jacques Moustier, et Jehan Dilhe, notaire royal, Par où l'on 
voit déjà que la famille Serène tenait un rang distingué dans la 
bourgeoisie Marseillaise #). 


1) En abrègé: not’, Pour un autre notaire, parrain de Gaspard, voy. plus loin. 

2) ,Dieu la nous a levée (provençalisme) pour nos péchés.“ 

8) L’Armorial de la ville de Marseille, publié parle Cis G, de Mont- 
grand d'après l'état dressé à Marseille de 1699 à 1702, mentionne un J. Jacques 
‚Seren, bourgeois de Marseille, qui porte d'argent à un cheval gai d'azur, coupé 
de gueules à un pal d'or; et un J, Baptiste Seren, ancien échevin, qui porte 
d'azur à une sirène au naturel sur une mer d'argent, tenant de sa main déxtro 
un miroir rond d'argent bordé d’or, st de sa senestre un peigne d'or avec lequel 
elle peigne ses cheveux qui sont aussi d'or; au chef eousu de gueules, chargé 
de trois étoiles d'or. — Ces dernières armoiries montrent l'identité des deux 
noms Serene et Seren, et c'est sans doute à la branche de Jean Baptiste que ao 
rattache notre Gaspard Serene, 





648 L, Constans 4 


Le feuillet resté collé sur lu planche laisse voir en haut quelques 
lignes à peu près effacées de français, dont nous ne saisissons que quel: 
ques mots isolés, et dans le bas une quinzaine de lignes, également 
en français, soulignées et disposeés en triangle, encore moins lisibles: 
la pointe du triangle donne en deux lignes le mot Mar | seilie, 

Le manuscrit commence tout à fait à la première ligne de la première 
page!) par la rubrique suivante: 

Aysso es la pas premiera de nostre senhor lo comte. 

Suit (ligne 2) une initiale rouge de la hauteur de trois lignes: E. 

En nom de nostre senhor ib’u xpist amen, 

En lan de la siena encarnation .m. .ce. .lvii. en la endition ‚xy. lo 
segon iorn a lintrar de Junh. Coneguda causa sin, ete. 

... (f 30 7° 1, 15, sans alinéa) Rabr.: Aysso es la secunda pas?), 

E (initiale de la hauteur de deux lignes) N nom de nostre senhor 
ib'u xpist, amen, en lan de la encarnation de lui mezeisme JM „CC. 
‚Ixii, en la endiction viena lo diluns seguentre la vtava de sant martin 
emiu (sic)®). Coneguda causa sia, etc. 

... (f° 39 ve 2 dernière) Rubr.: Dels console establitz foras de 
Marsseilha, 

(fe 39 r°) E (initiale de la hauteur de deux lignes) stablem que 
daissi enant totas horas que alouns consols, ete, 


La famille Napolone n'a pas eu moins d'importance aux XVIIe et XVIIIe 
siècles. En 1628, Samson Napollon, membre de la Municipalité de Marseille, 
ont envoyé à Constantinople pour so plaindre des exactions et des violences du 
pacha de Tripoli à l'égard des commerçants Marseillais, Peu aprés, il obtient du 
dey d'Alger la liberté des captifs Français et In promesse de ne plus souméttre 
à la castration ceux qu'il fera désormais, — Lowis Napollon est chargé en 1660 
d'une mission auprès du Roi, qui le nomme, le 6 Novembre, conseiller de Mar- 
scille. Il est également nommé conseiller en 1670, — Balthasard Nc 
premier échevin en 1787, meurt en fonctions le 21 septembre et on lui fait de 
maguifiques funérailles, dont on peut lire le curieux procès-verbal dans l'Histoire 
de la Commune de Marseille de Louis Méry et F. Guindon (voy. à la p. sui, 
2,6). Une Napollon avait épousé le comte Milanais Visconti, grand chambellan de 
l'empereur d'Autriche; devenue veuve, elle vivait encore à Milan en 1847 avec 
son père (Méry et Guindon), Notons d'ailleurs qu'un quartier de la ville 
WAubagne, près Marseille, porte encore le nom de Napollon. 

1) La pagination est en chiffres arabes et semble de Ia fin du XVE sidele, 

2) Eu marge, en chiffres romains, Zei). Cette numérotation ne coïncide 
pas avec celle de l'édition du texte latin par M. Sternfeld (voy. p. suiv., n. 2} 
Les paragraphes 58, 69, 60 sont en chiffres arabes (fin du 16e siècle?). Puis ls 
numérotation cesse. 

8) Lisez: diwern, Dans le latin: S& Martini Hyemalis, saint Martin d'hiver, 
fêté le 11 novembre, 





Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 649 


... (Je 56 7° 1. 3) en personas 0 en cauzas. 

Finito libro sit laus [et] gloria zpisto. Amen. 

Le texte latin des traités de 1257 et de 1262 était connu depuis 
quelques années, par la publication qu’en a faite, d'après les originaux 
conservés aux Archives départementales des Bouches-du-Rhône, M. Richard 
Sternfeld, qui l'a compris (comme aussi le traité de 1252)!) parmi les 
pièces justificatives de sa savante histoire de Charles d'Anjou considéré 
comme comte de Provence?). Maison n’en avait pas encore signalé de 
traduction provençale. Ajoutons que François d'Aix avait fait connaître, 
à la suite des Coutumes de Marseille®), la table des Chapitres de paix) 
d'après le traité de 1257, table réimprimée en 1845 par Louis Méry et 
F. Guindon dans leur Histoire de la Commune de Marseille®), 

Cette table est empruntée au Livre Rouge des Archives municipales 
de Marseille, qui la donne à la suite du livre cinquième des Sfatuls 
de cette ville, le dernier qu'il renferme. François d'Aix semble d'ailleurs 
avoir eu sous les yeux le texte même des traitést); mais Méry et 
Guindon n’en ont connu l'existence que bien tard, d'après des renseigne- 
ments provoqués par leur déclaration (t. IV, p. 246) que le texte latin 
avait disparu, ce qui les obligenit a ne publier qu'une traduction fran- 
gaise (moderne) trouvée dans la bibliothèque, essentiellement provençale 
de M. Michel de Léon. 

A la suite des traités de paix, on a inséré dans le manuscrit Arbaud, 
sans blanc ni titre autre que la rubrique du premier chapitre (Deis 
consols establitz foras de Masseilha), un certain nombre de chapitres 
des Statuts de Marseille choisis parmi ceux qui intéressent le commerce 


1) Ce qui fait qu'il donne aux traités de 1257 et de 1262 les numéros 2 et 3. 

2) Karl von Anjou als Graf der Provence (1245—1266), vol. in 8, 
Berlin, 1888, À 

8) Les statuts municipaux et Coustumes anciennes de la ville de Marseille 
divises en six livres, et enrichis de curieuses recherches, etc., par Noble François 
d'Aix, avocat on Parlement et Jurisconsulte de Marseille. — A Marseille, chez 
Claude Garein, inprimeur du Roy et de la Ville, 1656, 

4) Index capitwlorum pacis Domini Comitis (p. 511—615). 

5) Histoire analytique et chronologique des actes et des délibérations du 
corps et du conseil de la municipalité de Marseille, depuis le Xe siècle jusqu'à 
nos jours, 8 vol, in 8°, Marseille, 1841—1848 (t. 7 et 8 à Aix, 1873), t, LV, p. 285—200, 

6) François d'Aix, loc. cit, notes au ch. 8 du livre I (De Consiliariis et 
alüs, de quibus hoc statutum loquitur, eligendis et juramento tpsorum): „Cette 
constitution est presque du tout abrogée par les Chapitres de paix entre Charles 
d'Anjou et la Communauté, ne demeurant plus en observance que le temps et 
le serment des officiers, ete.". 





650 L. Constans 6 


maritime. Ces chapitres, au nombre de 271), ont leurs correspondants 
dans le texte latin, sauf les deux derniers, dont nous n'avons pu 
découvrir l'équivalent; sur les 25 autres, 24 (dont 4, les numéros 2, 4, 
5 et 6, sont répétés à la fin du recueil) figurent parmi les 39 chapitres 
admis par Pardessus dans le t. IV de sa Collection de lois maritimes?); 
enfin le n°9 n'a pas été imprimé par Pardessus, sans doute parce que” 
ses prescriptions ne sont pas particulières au commerce maritime, mais 
ET gemmes 
Guindon (lib. III, cap. 4). 

Ajoutons que la fin du texte latin des chapitres 17, 20 et 26 du 
livre IV ne se retrouve pas dans le provençal; mais comme ces 
offrent le caractère d'additions postérieures (voy. la note à la p. 21), 
leur absence est simplement une preuve d'ancienneté pour le provençal: 
11 faut noter, en effet, que les Statuts de Marseille, comme la plupart des 
Statuts communaux, ont subi, dans le cours des âges, divers change 
ments et qu'on y a fait de nombreuses additions successives. Le texte 
latin du Livre Rouge et celui qu'a édité Pardessus renferment plusieurs 
allusions à des Statuts plus anciens, en particulier à la fin de nos chapitres 
n°6, 19 et 20°); et ce sont précisément les passuges où figurent ces 
allusions, qui manquent au texte provençal, de sorte que ces paragraphes 


du texte latin ont tout à fait l'apparence d’additions postérieures: et 
d'ailleurs les Chapitres de paix de 1257 stipulent expressément l'élection, 
toutes les années, d'officiers publics chargés de modifier, d'augmenter 
ou de diminuer les Statutst). 


1) Nous leur avons donné un numéro d'ordre, pour faciliter les renvois. Voy. 
plus lois, p. 11. 

2) Collection de lois maritimes antérieures au XVII siècle, par J. M, 
Pardessus, 6 vol. in-4*, Paris, Imprimerie royale, 1831—45. Les textes qui nous 
intéressent, ont été publiés d'après les mauuserits dela Bibliothèque nationale, f# 
lat. 4660% ot 4661, principalement d'aprés ce dernier. Cette rédaction est datée, 
le Jer livre de 1258, le 5* de 1255 (voy. Pardessus, t. IV, p.257:8). Le @ livre 
(qu'ont publié Fr. d'Aix et Méry et Guindon) manque, comme dans le Ziere Rouge. 

3) Voy. le chapitre 6, dans les textes publiés plus loin, Au ch. 19 (—Iat, 
Nb. IV, eap. %), on lit: ut im statufo ceteri continetur, et un peu plus loin: 
cum sciamus olim fuisse statutum, id quod mobis eidetur utile et hujus modi (Fr. 
d'Aix, hic Pardessus) repetimus renoeando, ete. De même, au ch. 20: Statwentes 
propterea quod, etc. 

4) Voy. R. Sternfeld, loc. eit, 40: „Item annis singulis inter alios offciales 
digentur aliqui probi eiri waque ad sex, inter quos sit aliquis Jurisperitus et 
unus Notarius, qui omnes sint de civitate vicec. Mass. ad componendum statuts, 
sicut moris est in cie. Mass, faciendo de novo statuta, vel alia que facts cessent 
mutando vel emendando vel augendo vel minwendo vei in totum tollendo, salco 





7 Une réduction provençale du Statut maritime de Marseille 651 


Ces Statuts ont été certainement d'abord rédigés en latin’), tout 
comme les deux traités de paix de 1257 et 1262, bien qu'à première 
vue on soit tenté d'affirmer le contraire. Ainsi, 20 v° 1. 9, on lit dans 
le texte latin: $ 53, Item, quod homines singulares Mass., qui vel quorum 
antecessores olim consueverunt habere casses in insulis Mass. et les aigres 
des falcons, ea habeant, etc, et dans le texte provençal: . . . han 
acostumat(z) aver cassas en las illas de Mass. e los aïgres dels falcons, 
ajan aquellas cauzas. Pour casses, il faut eroire non à la francisation 
de cassas, qui d'ailleurs aurait donné chasses, mais à l'authenticité de 
casses, filets“: cassas serait dû soit à une mauvaise lecture, soit à l'in- 
telligence de casses. Mais pour les aigres des falcons, on reste perplexe. 
Cependant, si l'on réfléchit que, sur beaucoup de points, les trois traités 
de paix, surtout les deux dont nous signalons un texte provençal, ne 
sont que la confirmation des privilèges et libertés de Marseille, on 
n'hésitera pas à conelure que le notaire rédacteur du traité de 1257 
avait sous les yeux à la fois un texte latin et un texte provençal des 
Statuts, et, par conséquent, que ces Statuts, dont, en 1228, il avait été 
fait une compilation que promulgua le prodestat Guy Manatius?), 
avaient peu après été traduits en langue vulgaire. 

Nousavons d'ailleurs une preuve incontestable que l'usage de traduire 
en provençal les textes dont la connaissance importait à la Communauté 
date de loin. Dans la Rubrica dels Privileges de la Cieutat de Marseilla 
publiée par François D’Aix (loc. cit., p. 616 ss.), les rubriques proven- 
gales (et par conséquent les pièces qu’elles annoncent) sont mélées de 
rubriques latines, mais celles-ci sont bien moins nombreuses”). Il est 
vrai que la langue employée acouse la fin du XV° siècle ou le commen- 
cement du XVI, et que le titre le plus récent en provençal est un 
acte du 20 janvier 1481 contenant un engagement pris envers le roi 
de France par Jérôme de Monténégro, capitaine de galères Génois. 
Mais on n'avait certainement pas attendu le jour de la confection du 
registre pour traduire en provençal les pièces qui l'ont été, eur alors 


tamen eo quod per illa statuta non minuatur dominium, honor vel segnoria d. c. 
nee ejus redditus.“ Cf, texte prov., XXXIII ({° 18 r° 1. 10), 

1) II serait trop long d'entrer dans le détail des preuves, Indiquons seule- 
ment, pour la 3° partie du manuscrit (Statut maritime) le maintien du mot Zune 
(© 55 9 L 7 du bas). 

2) Cette rédaction est probablement l'oeuvre de Bertran Bonafoussons. Voy. 
Pardessus, IV, 236. 

3) Au f 154, la Table mentionne à tort Charles IV: Sequitur tenor capitu- 
lorum trium statuum concessorum per Sereniss, Dominum nostrum Regem 
Carolum IV, Cf. Méry et Guindon, loc. cit., IV, p. 856. 


652 L, Constans . 8 


on se demande pourquoi elles n'auraient pas été traduites toutes sans 
exception, étant donné d'ailleurs que plusieurs de celles qui sont 
transerites en latin, par exemple les Littere concessionis nundinarım, 
où Super pedagio de Torreues (\is.: Torres) ordinatio regia in fasore 
civitatis, offrent un caractère d'intérêt général au moins aussi évident 
que d’autres qui sont transerites en provençal‘). Ban 

Le choix qui a été fait, dans les Statuts de Marseille, de certains 
chapitres, à l'exclusion des autres, parmi eeux qui concernent ls 
eommeree maritime ne peut pas s'expliquer pour tous d'ane façon cer- 
taine, Cependant il est facile de se rendre compte de l'exclusion de 
quelques-uns, dont les préseriptions étaient tombées en désuétude dla 
fin du XIVe siècle, par exemple de ceux qui concernent les pélerins trans: 
portés en Terre Sainte. Par contre, la même préoccupation d'intérét 
pratique explique la répétition, sous une forme un peu différente, des 
chapitres eoncernant les droits et les devoirs respectifs des marins el 
de leurs employeurs, comme aussi de celui où il est Lo 
marchandises jetées par-dessus bord. 

Faute de place, nous ne pouvons publier, comme nous rs 
voulu, toute la partie da manuserit qui a rapport au commerce mar: 
time. Nous en donnons seulement les chapitres qui n'ont pas 
valent dans le texte latin des Statuts de Marseille, et de plus, comm 
offrant un intérêt particulier, ceux qui concernent les consulats! 
et les marins. Nous ferons suivre le texte d’un Vocabulaire portant sur 
l'ensemble du manuserit, 

Voici d'abord quelques renseignements sur la graphie du manuscrit 
Arbaud et sur la langue de l'auteur de la traduction, autant du moin 
que les modifications qu'elle a subies de Ja part du seribe permetidé 
le conjecturer. 

La graphie générale étant la graphie traditionnelle, il y a lien 
d'attribuer au eopiste quelques particularités bizarres. Voici les ps 
intéressantes à signaler: sr 

1° Les manières diverses dont est éerit le nom de la ville de Mar- 
seille (ordinairement éerit en abrégé Mas’): Massela (fe 6 ol 18 
et 13 vol. 15), Masseihla (6 rel. 2 du bas), Masselhas (fe 7 vol. 18) 


1) Le Livre Noir des Archives municipales de Marseille, qui doit, commele 
Livre Rouge, son nom & 1a couleur de an reliure, ronferme une longue série de 
titres (207) qui vont de l'an 1216 A l'an 1624, en particulier les 119 qui sont eomprit 
dans la Rubrica, Les rubriques on ont été publiées en français ot dans l'ont 
chronologique (qui n'est pan tout à fait celui du manuserit) Piel L Mèyie 
Guindon, Loc. eit., IV, 839 au, 





9 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 658 


enfin Masseihlha, et des Marseillais: Massehles (fe 10 1° 1, 12), Masseilles 
(11 r1.8, 18 r° 1. 14 et 15 r° 1. 8), Marseilles (10 ve 1. 6 du bas, 
11 191.10, ete.), Marseihles (fe 9 r° 1. 19, et v° 1. 18), Marsseilhes (£ 11 
1° 1. 6), Marsseilles (f° 10 v° 1.5 du bas et 15 ve 1. 13). 

2° Les façons de représenter /h: consseilh (f° 39 v° 1. 11), conseil 
(1 39 ve 1.14), eto.; conseihlies (f Tr° 1.7), conselliers ({° G ve 1.5), ete.; 
‚fihla (fe 3 vo 1.5); mohler (f° 1 vo 1. 9, 2 r° 1.19, 8 vol, 3, ete.), mohlier 
(fe 1 v° 1.1), mollers (fr 25 r° 1.3 du bas); datahla (f° 9 v 1, 6), batailıla 
(> 9 vol. 8), bataitha (fe 12 ve1.6 du bas et 18 r° L 1); vaiklan (fe 4b 
vel2et4), ete; —etnh: complanhia (f 10 r° 1.4), complainnent ( 10 
r° 1.7), complainnentz (f° 10 r° 1. 11), pong (f° 12 re 1. 1), eto.; guazagin 
pour guazanh (fe 49 vo |. 10 et L 14, 2 fois), guazaginnat (f° 49 ve 1, 9), 
etc. On rencontre fréquemment ments — minus, nonmar pour nomnar, ete. 
Ga est presque toujours écrit gua (vengua, enguan, ete.) et annar repré- 
sente le plus souvent anar. 

Signalons encore Frejurs pour Frejus (f° 24 vol. 11, 26 r° |, 4 et 
30 v° L 4), et quelques fautes de pure négligence: maria pour maniera 
(> 10 7° 1. 18), calatitat pour calitat ( 10 v° L. 2), danniatz pour 
bannits (fe 12 r° 1. 4), pension pour peticion (f° 14 r° 1, 7), lenkers pour 
de senhers (f° 37 x°1. 21) (le senheres ({° 12 v° L. 13) est peut-être une 
particularité destinée à noter que Ir n’est pas encore muette), vém pour vin 
(fe 15 1° 1, 15), trayslat pour transat, penatz pour penas (f° 1 we 1.6 
du bas), menevan pour menavan (fe 1 r° 1. 15), mom pour nom (f° 1 
x° L 19), owia pour o avia (f° 1 r° 1. 2 du bas), pendre pour perdre 
(fe 1 vol. 11), plaedeiant pour placdeiantz (f° 45 r° 1.3), plaedeiant pour 
Placdeiant (fe 45 x° 1. 1, 2 et 3 du bas), tamezes pour tramezes (f° 2 
wel. 4), a requirent de las patz pour al requirement de las parte (f 24 
v° 1.22), verssieras (f° 13 v° 1. dern.) pour wissierus (texte lat. huiserias), 
certa pour Ceuta (f 42 v° 1. 8), antrecessors pour anfecessors (f 207° 1. 
dern.), proenssa pour preenza, prezensa (f° 26 r° 1.3 du bas et 29 r° 1. 9), 
resegne pour résegue (f° 47 r° 1. 12), etc, 
+ Enfin on trouve toujours Acoas pour Acolas (f° 26 r° L 4 du bas 
et f° 29 r° 1. 9, en lo cimenteri de nostra dona (de madona) sancta 
Maria de las Acoas), où le texte latin porte de Acoulis (ef. R. Sternfeld, 
doc. eit., p. 138, n. 1). 1} semble difficile que le seribe se soit trompé 
avec récidive sur le nom du lieu où se tenaient les assemblées de la 
Communauté de Marseille: il s'agit sans doute d'une prononciation 
populaire. Cf. (?) le moderne cawva — caua — cauza, et proenssa (pour 
preensa), relevé ci-dessus. 

La déclinaison à deux cas a laissé des traces très nombreuses. Pour 
Vartiele en partieulier, elle est assez bien conservée, alors même que le 


654 L. Constans 


nom auquel il se rapporte prend la forme moderne (ef. 1, 18, 79, ete.)"). 
Les formes ordinaires en sont: pour le masculin sing.: Ze suj.?), do reg.; 
pour le mase. plur. li suj., Zos rég.; pour le féminin, Za, las. Voici les 
exemples qu'on trouve au chapitre I du Statut maritime que nous com- 
muniquons ci-après: aguill (suj. plur.) 9, 12 et 101(ef, aguil, 19 et 145), 
ill, 84, Li dig consols*) 27 (s. plur.) (cf. le dig conso! 56), Le vint 
87 et 40, si le consols sera presenz 77, li regires TI, le dig regires 81, 
di qual (8. pl.) 105, li autre consol (s. pl.) 107 (mais Ai auires comsols 
establitz 110), aquel que seria elegutz consols 114, sia punite 117, meguns 
Marseille o autres 124, esser fatz o establitz consols 130, neguns fondeguars 0 
nabetins o alcuns 139, esser fatz o establits en aquel luoc cohsol, ni aleuns 141, 
aleuns fondeguars 161. — Ajoutons seulement: a sala veré (P 3 © 
1. 13), et, également comme preuve d'antiquité, l'enclise de l'article et 
du pronom de la 3° pers: e/—e lo, e le; els—e los; ol —0 lo, o le; 
ols— 0 los (passim); nils = ni los ( 16 x° 1. 6); nols=no los (f 16 
re 1. 7), ete. 

Pour la syntaxe, nous ne signalerons qu'un cas de suppression du 
suffixe de l'adverbe de qualité ment (men) dans le cas où deux adverbes 
de ce genre sont joints par une copule: non degudamen e non juste 
(P 2 r° 1. dern). 

Pour le vocabulaire (voy. à la fin de l’article), il convient de noter: 
1° l'emploi assez fréquent des adjectifs verbaux en -dor, fém. -doira, 
pour traduire les gérondifs-adjectifs latins en -dus, -da, -dum, au sens 
passif: gardador (fe 55 vol. 8), causas portadoiras o menadoiras (f 14 
ve 1.12), cauzas aportadoyras (f° 46 v° 1. 1), c. fasedoiras (P 51 v° 1. 8), 
ete., ou même le part. futur actif (ef. V, 27 et f° 43 rl, 11). Dans 


1) Très fréquent au pluriel sujet: li murs (fe 14 ro 1. 5 du bas), Ki durs 
euccessors (fo 17 vol. 18), Zi homes tute (fo 20 ro 1, 14), tute li mareniers, li quals 
covengon (fe 54 vo I. 2), etc. 

2) Excoptionnellement: li, suj. sing. I, 71. 

3) L'ignorance des règles de la déclinaison chez le scribe se montre bien 
dans des constructions comme celle-ci: 0 non sia consol o consol establits (lat.: 
ubi non sint consul vel consules statuti), I, 95, esser fatz o establits en aguel 
luoc consol, ni alcuns, ete., I, 180, et autres semblables. 

4) Dig, dans li dig consols I, 27. (suj. plur.) comparé à le dig fugents 
mareniers (auj. sing.) XXII (fin), à le dig regires I, 81, à dels autres homes davant 
dig (fo 51 70 1.14), età d'autres exemples semblables, semble montrer que le seribe 
au moins ne pronongait pas autrement le mot au pluriel qu'au singulier, et que le 
g avait un son chulntant, Cf. dans certains dialectes modernes, en particulier 
dans le rouergat pur, les pluriels lowch (pron. loutch), cruoch (pron. crouotch), cach 
(pron. catch), de loup, eruoc, cat (de même pour tous les mots dont le singulier 
se termine par une forte). Même observation à faire pour ug: ce qui confirme. 


| 





41 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 665 


0 promeseron ad aleun o ad alcuns se aleuna vegada anador ,., 
sion tengut que (f° 48 r° 1. 11), on pourrait être tenté de voir une 
proposition infinitive et de corriger anador en anar (cf. la seconde rédac- 
tion de ce chapitre: o promezeron . . . sian tengutz annar en alcuna nau 
en aleun viage, que, où sian tengutz a été déplacé par le seribe et doit 
être rétabli avant que, et le texte latin: vel promiserint . . . alieui vel 
aliquibus quandocunque se ituros); mais ef. V. 27; — 2° les formes 
esteols (fo 82 v° 1. 21), „stables“, et moveols (fo 34 vo L 18 et 19), 
meubles“). 

Voici les rubriques de tous les chapitres du Statut maritime. Nous 
y joignons la correspondance avec le texte latin. 

1.2) (P 38 re 1. dern.) Dels consols establits foras de Masseilha (= 
Lat. lib, I, cap. 17)°). 

2. (fr 40 v° mil.) De gitament de mercadarias en mar per mal tems 
© per autra causa (= Lat. lib. IV, cap. 30). 

3. (f° 41 r° mil.) De garder los conservages (= Lat. 1. IV, cap. 28). 

4. ( 41 v° mil.) Dels mariniers (= Lat, 1. IV, cap. 15). 

5, (fe 42 vol, 6) D'aquo mezeis (= Lat. 1. IV, cap. 16). 

6, (fP 43 r° mil.) D'aguo mezeis (= Lat. L IV, cap. 17, 1 alinéa 
et cap. 18). 

7. ( 44 ro mil.) De aver ferm las eausas aecitadas davant los 
consols establitz foras de Mass’ (cf. Lat. lib. I, cap. 8). 

8. (f 45 v° mil.) D'aguels que moron*) foras de Masseihlla (= Lat. 
lib. IL, cap, 60). 

9. (fo 46 vo mil) En qual maniera deu esser venduda cauza mobla 
obliguada per peinora (= Lat. lib. III, cap. 4). 

10. ( 47 r° 1. 9) De pegnora donada en lasnaus per alcuna peccu- 
nia (= Lat. lib. III, cap. 5). 

11. ( 48 re 1.1) De compainhia e de comandas (Lat. lib. II, cap. 19). 

12. (fo 48 re 1. 19) D’aguo mezeis (— Lat. lib. III, cap. 20). 

13. (f 49 r° 1. 2) D’aquo mezeis (= Lat. lib. II, cap. 21). 

14. (f 49 ro 1. 2 du bas) D’aquo mezeis (= Lat. lib. II, cap. 22). 


1) Moveols représente sans doute moveuls = *movibills; quant à esteols, on 
attendrait estaols pour estauls— stabilis. Cf, fr. dialoctal estavle, 

2) Nous mettons un numéro aux chapitres pour faciliter les renvois, 

8) Chiffres de l’éd. Pardessus: pour l'éd. Fr. d'Aix ot l'éd. Méry et 
Guindon les chiffres des chapitres doivent être augmentés d'une unité en ce 
qui concerne le livre Ie. Le latin correspondant au no 9, qui manque dans 
Pardessus, sans doute parce qu’il n'est pas particulier au commerce maritime, 
se trouve dans François d'Aix et dans Méry et Guindon, 

4) Ms. meron; mais le texte a moron. 





656 


L. Constans h 4 


15. (P 49 w mil.) Remembransa d'aquo nung que es dig de sue 


(= Lat, lib, I, cap. 23). 


16. (50 re 1. 2) De naus loguadas a nouli (== Lat. li. IV eap- Th 
17. (fr 50 r° 1. 20) D'aguo méseis (Lat. lib. IV, cap. 8). nu 
18. (fe 50 v° mil.) D’aquels que deslian los avers d'autrui (— Lat 


lib. IV, cap. 21). 


19. (P 51 7° 1.8) Dels escrivans de las naus (— Lat. lib. IV, cape 26) 
20. (f° 51 v° mil.) De non portar aver sobre cuberta (= Lat, lib. IV, 


cap. 20). 


21. (fe 62 v° mil) De portar garnions en nau (= Lat. lib. IV, 


cap. 19), 


22, (fr 68 r° 1. 2) Dels mariniers (ef, n° 4), 
23. ( 53 vol, 5 du bus) D'aguo mezeis que es dig desus (ef. 126), 
24. (fe 54 vo 1, 1) D'aquo mezeis (ef. n° G)'). 


25. (fe 4 ve 1. 7 
n° 29) 


du bas) De gietz de mercadarius en mar (ef. 


26, (f° 55 1° mil,) De las sortz de las naus, 
27. ( 55 ve L. 5) D'espazi de .æx, jorns donadors als mercadiers, 
li quals seran en Mass ‚en lo tems de la guerra, 


1) Ce chapitre et les deux précédents reproduisent, avec de légères vari- 


antes d'expression, les chapitres 4, 5 et6: parex, ch. 29, 1.3, licita pour leguda; 
L 6, eneobolament pour empediment; ch, 28, 1. 14, o per cambi la guazainnaria 
pour o ad autre maniera l'aquistæva et 1. 18, 0 cambiada pour 0 d'autra maniera 
aquistada. Une double orreur, différente dans les deux rédactions, montré 
qu'elles ne dérivent pas de la même source (provençale): ch. 28, 1. 8, enaissi 
con es acceptat o a bogia {2e r&d.), aissi con a certa (= Septa du latin} oa b, 
(1° réd.); 1. 7, accepta (2e réd.), ves cepta (1 réd). Cotte seconde copie ost 
d'ailleurs assez négligée (mots omis, ete.). 


2) Reproduction du ch. 2 avec des variantes légères, mais assez nom- 


breuses. Voy, n, 1. 


LIBER PRIMUS, cap. XVII [18]%). 
De consulibus extra Massiliam con- 
stituendis, 

Constituimus ut a modo, quan- 
documque aliqui eonsules fient vel 


1} Le numéro du chapitre en 
chiffres romains est celui de l'éd, Par- 
dessus; le numéro en chiffres arabes 
est celni de l’éd. François d'Aix et de 
l'éd. Méry et Guiudon. 


(1) 0° 38 ©) Dels consols establite 
foras de Masseilha. 

(fe 39 r°) Establem que d’aissi 
enant, totas horas que alcuns con- 
sols seran fatz o establitz en los 
viages de Suria o d’Aleissandria 
o de Cepta*) o de Bogia*), o en 

1) Ceuta, au N.-O, du Maroc = 
arabe Sebda, 

2) Bougie (Algérie). 





43 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 657 


constituentur in viagiis Surie, aut 
Alexandrie, vel Cepte'), vel Bogie, 
vel alieubi alibi extra Massiliam, 
quod illi eligantur a rectore com- 
munis Massilie, et ereentur et con- 
stituantur similiter semper tales 
quod illi eonsules sint de meliori- 
bus facundia et diseretione et pro- 
bitate et honestate, ad honorem 
et utilitatem communis Massilie, 
ex illis qui tune temporis ad dietas 
partes trausfretarent”); et quod illi 
fiant, et constituantur cum fient, a 
rectore Massilie qui pro tempore 
fuerit, enm consilio et assensu 
syndicorum et elavariorum com- 
munis Massilie et septimanariorum 
eapitum misterioram*) Massilie, vel 
majoris partis eorum; et eodem 
modo dentur et eonstituantur eis 
consiliarii. Et dieti consules omnes 
qui ad partes predictas ire debe- 
bunt vel sunt ituri jurent ad saneta 
Dei evvangelia quod nullatenus 
meretrices mittant vel mitti pacian- 
tur ab aliquo in fundico illius terre 
eui preerunt, stagiam ibi a dictis 
meretrieibus faciendo. Et quod 
vinum aliquoram non Massilieneium 
non facient vel permittent vendi 
vel mitti in dietis fondicis, quandiu 
erit ibi vinum Massiliencium ad 
vendendum. Et quod non conducent 
vel conduei permittent aut alias 
qualitereumque haberi sustinebunt 
botigas aliquas extraneis, seilicet 
non Massiliencibus aliquibus, sine 


2) Of. Septa, L IV, ch. 16. 
8) Ed. traficarent. 
4) Ed. Fr. d'Aix et dd. Méry et 
Gnindon, ministeriorum. 
Romanische Forschungen XXIIL 3. 


aleun autre luoc foras de Mass’, 
que aquill sian elegitz 0 erentz 
per lo regidor de Mass’; e sem- 10 
blantmentz sian establitz tals totas 
horas que aquill consols sian dels 
meillors per diserecion e per gent 
parlar, per proesa e per honestat 
e per dilection ad honor et utilitat 15 
del comun de Mass’, d’aquels 
qu’adoncas en aquel tems ad 
aquellas diebas partidas annaran; 
e que aquil consols sian fag et 
establitz ab conseil et ab consen- 20 
tement dels sendegues e dels cla- 
varis del comun de Muse’, e dels 
semaniers dels caps de mestier, 
o de la major partida d’aquels; 
et en aquella mezeissa maniera 25 
sian donutz et establitz ad aquells 
consols eonseilliers. E li dig con- 
sols tug que ad aquellas partidas 
dichas deuran anar juron als santz 
evangelis de Dieu qu'e nenguna 30 
maniera non metan, o suffran que 
sian messas per alcun, putans en 
lo fondegue d’aquella terra en la 
qual ill sobrestaran consols, ni 
sostenran que aquellas putans35 
fassan aqui stage. E non faran 
o non sufriran que le vins d’al- 
cuns homes non Marseilles si venda 
o si meta el dig fondegue, aitant 
longuament con aqui sera le vins 40 
d'alcuns Marseilles a vendre, E 
non loguaran ni sufriran que sian 
loguadas, en aleuna autra maniera, 
aleunas botiguas ad estranjas per- 
sonas, 80 es assaber ad alcuns45 
non Marseilles, sens voluntat e 
licencia espressa aguda del (°) 
fondeguar del sobre dig fondegue. 
42 








45 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 


majoris partis coram, latam vero 
sentenciam nullatenus valeat revo- 
cure Et si forte contigerit quod 
alieubi sint :x. vel ‚xx, homines 
de Massilia vel plures ubi non sint 
consul vel consules statuti, ut supra 
dicitur, tance, auctoritate hujus capi- 
tuli, liceat eis et possint concor- 
diter, omnes vel major purs eorum 
aut illi qui ab eis vel majori parte 
eorum ad eligendos consules vel 
consulem electi fuerint, per se con- 
sules Massilie eligere, qui super 
eis et aliis Massilieneibus ibi ad- 
venientibus habeant eandem po- 
testatem quam haberent alii con- 
sules, ut supra dieitur, a rectore 
Massilie constituti, donec alii con- 
sules in Massilia constituti, secun- 
dum quod predictum est, ibi vene- 
rint, et non ultra. 


Verum, si ipse qui electus fuerit 
consul a majori parte hominum 
Massilie recusaret vel nollet reoi- 
pere consulatam, puniatur in .x. 
libris reg. coron., nisi justo impedi- 
mento reeusaretur'). 


1) Suivent les lignes ci-dessous, 
qui n’ont pas leur équivalent en pro- 
vengal, mais se retrouvent dans Fran- 
gois d'Aix et dans Méry et Guindon: 
Verumtamen prope dicti consules, qui 
in eo officio eligentur, ut dictum est, 
extra Massiliam a Massiliensibus, eli- 
gantur meliores facundia et discretione 
et honestate et dilectione et probitate 
erga commune Massilie de ilis qui di 
de Massilia invenirentur. Et ilé qui 
sic electi erunt jurent coram aliis tunc 
dbi presentibus quod bona fida et sine 
dolo et fraude, remotis inde odio et 
amore et timore, prece el precio, pre- 


x 


659 


Pero, pos le consols aura pau- 
sat lo ban, non puesca nulla causa 
apostot relaxar o cambiar sens 
consentiment de sos consseilliers 
o de la major partida d'aquells, 
mas sentencia donada non puesea 
en aleuna maniera revocar’). Esi 
per aventura s’ esdevenra que en 
alenn luoc sian (PP 40 1°) ‚xx. ho- 
mes de Mass’ o plus, o non siafn] 
eonsol[s] o consol establitz’), segon 
que es dig de sus, adone, per au- 
toritat d’aquest eapitol, sin leguda 
cauza ad aquels homes & puescan 
acorda[da|mentz tutz o li magers 100 
partida d’ aquels, o aquill que per 
ells o per la major partida d’ella 
serian elegitz ad elegir consols o 
eonsol, per se elegir consols de 
Mass’, li qual sobre ells [els] autres 105 
Marseilles venentz aqui ajan aquel 
mezeis poder, lo qual aurian li 
autre consol, segon que es dig de 
sus, elegut per lo rector de Muss’, 
entro que li autres consols esta- 110 
blitz (establitz) en Mass’, segon que 
es dig aqui, seran vengutz, e non 
outra. 

Pero, si aquel que serin ele- 
gutz consols per la major partida 115 
dels homes de Mass’ refuiava 0 
non volia recebre lo consolat, sis 
punitz”) en .xxx.*) Ib de rials coro- 


1) Ms. renocar, 

2) Nous corrigeons d'après le latin 
et les règles de la déclinaison, bien 
que ces règles no soient qu’ impar- 
faitoment observées dans notre texte, 

8) Ms, punia. 

4) Est-ce le provençal ou le latin 
qui a le véritable chiffre de l'amende? 

42* 





660 L, Constans 16 


Statuentes similiter observan- natz, si per just enpediment non 
lo refuiava. Ber) 


vel utatur in Suria vel alieubi alibi 
quam ceteri homines de Massilia 
communiter, nullatenus possit vel 
debeat (njunguam fieri vel con- 
stitui consal in Suria vel alibi ubi 
predieta libertate uteretur, si tamen 


o establitz consols en Suris 0 en 
autre luoc o usaria d’ aquella liber- 
tat, si empero autres o autre bon 


pes, 
mel où 
Messe en 


qi 
Hi 





17 Une rédaction provengale du Statut maritime de Marseille 


terra illa, possit fieri vel constitui 
illio eonsnl. 

Sed et illud adjungimus quod 
qui eonsules sunt uno anno in alio 
non sint consules, nisi in illo casu 
in quo alius non inveniretur suffi- 
ciens. 

Adjicientes preteren observan- 
dum quod, si aliquis fundegarius 
vel nabetinus vel aliqui quando- 
cumque facient contra sacramentum 
quod fecerint vel facient rectori 
Massilie in redemptione') dieti fan- 
diei, perdant in continenti omne 
jus quod tune habent in dicto fun- 
dieo, et ab inde non sint fun- 
degarii fundiei supradieti®), 


LIBER QUARTUS, cap. XV. 
De marinariis. 

Si quis eonduxerit marinarios 
vel alios operarios aliasve personas 
qui ei pro pretio seu loquerio con- 
stituto aliquid lieitum se facturos 
convenerint, statuimus ut illi id 
quod convenerint eomplere tenean- 
tur, nisi justo impedimento et evi- 
dente remanerent, dum tamen et 
ille persone, marinarii scilicet vel 

1) [Le mot redemptione doit signi- 
fier l'administration ou la perception 
des droits du fondique; mais il n’est 
point indiqué dans ce sens par les 
glossaires. Purdessus]. Ce mot ne peut 
signifier ici que la concession du 
comptoir (fondegue), qu’elle soit donnée 
par le recteur directement, ou qu’elle 
résulte d'une adjudication publique, ce 
qui est plus probable, car c’est le sons 
classique de redemptio. 

2) Les mots espacés manquent 
au provençal. 


661 


Estier aquestas cauzas, que 150 
si deja gardar que, si alcuns fon- 
deguars o [nabetinso] aleunfs] en 
alcun tems faran contra lo sagra- 
ment lo qual auran fag o fara[n] 
al regidor de Mass’ en resemson ‘) 155 
del dig fondegue, perdan aqui 
mezeis tot lo dreg, lo qual [an] a- 
donx en lo dig fondegue. 


(4) Dels mariniers. 

Si alouns aura logat mareniers 
o autres obriers o autras personas, 
1i*) qual ad ell per près o per loguier 
stablit aleuna canza leguda aura[n] 5 
covengut de far o esser fazedor, 
stablem que aquill aquella cauza 
que auran covengut sian tengut 
de complir, si per just empediment 
e manifest non remania; domentz 10 
empero [que] aquellas personas, 
so es assaber marenier [o] obrier, 
vengal après le paragraphe suivant, 
auquel ils so relient mal pour le sens. 
La forme du participe (ajostant), qui 
ne répond pas au latin, est choquante 
dans les deux positions. II fant peut- 
être écrire alcus sufficiens. 

1) Voy. la note à redemtione, ci- 
contre. 

2) Traduction inexacte. Cf Ia 
2e rédaction (ch, 29): que ses tot in- 
pediment si puescan ad aquo obliguar, 





19 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 663 


dicta vel posten ubicunque eum 
inveniet, capere vel detinere pro 
voluntate sua, et enndem vi[n]etum 
et bene eustoditum vel aliter ad 
rectorem vel consules Massilie ad- 
ducere auctoritate sua, seilicet 
ipsius domini vel duetoris navis, 
taliter tamen quod propterea die- 
tom fugitivum non verberet vel 
vulneret, aut membra aliqua ei 
frangat sive ledat, Si vero con- 
tingeret quod dominus vel ductor 
navis relinqueret alicubi aliquem 
marinarium, non eulpa tamen dioti 
marinarü, teneatur dominus vel 
ductor navis reddere et restituere 
dieto marinario totum loquerium 
sibi conventum, et ultra omnes ex- 
pensas quas dictus marinnrius fa- 
ceret pro redeundo in Massiliam. 


Cap. XVL 
De eodem*). 

Si quis marinarios aliquos con- 
duxerit vel conducet ad certum 
loquerium et ad certum viagium 
velut apud Septam vel Bogiam 
vel ad alium locum, et convenerit 
inter eos de redeundo Massiliam 
pro eodem loquerio, statuimus ut 
si dominus vel ductor navis vel 
ligni apud Septam vel locum quo 


1) Le ms. B. N. lat. 4661 joint ce 
chapitre au précédent. 


nom de pena atretant al comun de 
Mass. 
Establem quel davant dig fu- 
gedis leza, per l'auctoritat d’aquest 
capitol, al senhor o al logador 
d'aquella nau, en la dicha fuia 
o pueissas en qualque luoe que 60 
l’atrobara, penre e detener et aquel 
liat e ben gardat') o d'autra ma- 
niera a la pocstat o als consols 
de Mass’ adurre per sa auctoritat, 
so es assaber d'aquel senhor 065 
loguador d’ aquella dicha nau, 
pero en tal maniera que per 
aquellas cauzas aquel fugedis non 
nafre ni bata, o negun menbre 
non li frainha. Si pero s' esde- 70 
venin quel senhers (logaires) ol 
logaires de (0°) la nau laissaria 
aleun marenier, non per colpa 


55 


d’aquel marenier, sin tengut le 
senhers ol logaires d’aquella nau 75 
rendre e restituir al davant dig ma- 
renier tot lo loguier a se covengnt, 
et outra totas las despensarias 
las quals le mareniers faria per 
retornar a Mass’. 80 


(5) D’ aquo mezeis, 

Si alcuns mareniers aleun[s] 
aura loguat a cért loguier et a cert 
viage, aissi con a Cepta”) o a Bogia 
o ad autre luoc, et auran covengut 
entr’ells de retornar a Mass’ per 
aquel mezesme loguier, stablem 
que si le senhers o le loguaires 
de la nau o del lein, ves Cepta o 
autre luoc [on] sera annatz o an- 10 


1) Ms. gardar, 
2) Ma. certa, 





ji 
il 1 


lab 


sh Al HI 





2 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 


promiserint mercede conventa vel 
loquerio alieui vel aliquibus quan- 
docunque se ituros in aliqua nave 
in aliquod viagium, teneantur spe- 
ciali sacramento quod nullo modo, 
ex quo navis, causa eundi in dic- 
tum viagium, erit extra buccam 
portus Massilie, jaceant de noete 
extra navem illam sine licentia 
vel voluntate naucherii dicte navis; 
qui naucherius debeat vel possit 
nullatenus dare licentiam alicui 
marinarioram predietorum quin ad 
minus tereia vel quarta pars mari- 
nariorum dicte navis jaceat qualibet 
nocte in dieta nave; et quod pre- 
dieti marinarii ibi et alibi dicte 
nayis servitia debita faciant bona 
fide nisi justo et evidenti impedi- 
mento remanerent. Alioquin, si 
contra fecerint, puniantur inde de 
ea transgressione prout superius 
dietum est in alio capitulo facto 
de marinariis quod incipit: Si quis 
conduxerit marinariosvelalios,ete.'). 


665 


daran o promeseron ad alcun o 
ad aleuns se aleuna vegada a- 
nador per merce o per alcun lo- 5 
guier ad ells covengutz en aleuna 
nau en aleun viage, sian tengut 
que en nenguna maniera, deus que 
la naus per cauza d’anar en lo 
dig viage sera foras de la boca 10 
del port de Mass’, non jassa[n] de 
nueg foras d’ aquella nau sens li- 
cencia o voluntat del nauchier de 
la dicha nau, le quals nauchiers 
non deja o non puesca en alcuna 15 
maniera donar licencia ad aleuns 
dels mareniers sobre ditz, que al 
mentz li terssa partz o li quarta 
dels mareniers sobre ditz de la 
dicha nau [non jassa cascuna nuech 20 
dins la nau]. E que le dig marenier 
aqui et en autre luoc fasson a bona 
fe los servizes que pertenon a la 
dicha nau, si per just e manifest 
empediment non remania. Si en25 
autre maniera encontra faran, sian 
punitz d’aqui d’ aquel transpassa- 
ment, segon que de sobre dig es 
en l'autre capitol fag dels mare- 
niers, que comensa: Si alcuns aura 30 
loguat mareniers 0 autres, ele). 


1) Voy, le chap. précédent. Le 
reste de chapitre n’a rien d’&quivalent 
dans le texte provençal. 


1) Voy. le chapitre précédent (LI, ch. XV). La fin du chapitre, que nous 
donnons ici, ne se trouve pas dans le provençal, Elle ne se trouve pas non 
plus dans la réplique de ces trois chapitres sur les marins qui figure vers la 
fin du recueil, fol. 58 et 54: Hoc statutum approbantes et nichil de precedontibus 
tollentes, addimus quod infra soquitur*): videlicet quod ad minus torcia pars 


*) Ces mots montrent que nous avons ici une addition postérieure, ce qui 


explique la lacune du provençal. 





boccam portus Mussilie in x. sol, et pro sinçalis vicibes quibus 


qui in be fncto Fuoriet transgressnnes et qui vesanène %) sihi Injunetamm 2 
int. ut uperius et exproseum *%%). Si vero sliquis vol aliqui dominnrem ie 
mation muluerint dietis marianı'e predieta sereitia faciontibes im À 
éctum et, providore, pro singulis vioihus oies contra venerint in 


wen) Benin Les Mes Pomèpee ct Rarotmenm. qui frment ia rade de 


Pandesses mer Lei un alinda, ot ue paint-cpuile, am Tem d'en pois 


3 Vignes plus dan, Apres Jen mots Fanacte pronom. . 





23 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 


duetores navis diete et dietos mari- 
narios convenerit de hiis concor- 
diter. 

Statuentes similiter quod que- 
libet navis que honerabit peregrinos 
in Mussilin vel domini eorum sa- 
tisfaciant marinarlis de suo lo- 
querio in hac terra antequam collet 
de insulis Massilie; et quod nullus 
a modo dominus navis vel ductor 
quilibet portet vel ducat aut ha- 
beat in nave aliqua faciente via- 
gium a Massilia ultra quatuor 
marinarios ultramontanos’), nisi e8- 
sent cives Massilie facientes ibi 
stagiam suam. Et si quis dominus 
vel ductor contra hec venire pre- 
sumeret quandocunque, puniatur 
inde a rectore vel consulibus Mas- 
silie pro sipgulis marinariis in .e. 
sol., quotquot essent, 

Decernentes similiter. quod 
omnes marinarii quieunque ibunt 
in navibus Massilie teneantur et 
debeant esse, et etiam jurent ad 
sancta Dei evvangelia esse obe- 
dientes consulibus statutis Massilie 
et in terris illis ad quas navi- 
gabunt in navibus®) Massilie. Et si 
quis marinarins non Massilieneis 
contra hec venire presumeret non 
obediendo (nt) suo consuli dictisve 
eonsulibus, abinde nullatenus navi- 
get ille marinarius usque ad tres 
annos tune proximos in aliqua nave 


1) On voit que ce n'est pas seulo- 
ment de nos jours qu'on se préoccupe 
de protéger le travail national. 

2) Le ms. B.N. lat. 46605 donne 
manibus, qui convient moins et ost 
contredit par le toxte provençal. 


667 


de Mass”; © so que dig es de las 
viandas aja luoe, sinon [que] per 
aventura entre los senhors o loga- 
dors de la dieha nau e los ditz mare- 


niera s’acordarian d’aquertas cau- 50 


zas acordadament. 

Establem atressi que cascuna 
naus que cargara pelegrins en 
Mass’ o li senhors d’aquellas satis- 


fassan als mareniers de lur loguier 55 


en aquesta terra, enantz que colle 
de las illas de Mass’; e que ne- 
‚gung senhers de nau o logaires de 
nau d'aissi enant uns quascuns 


non porte o non mene o non aja 60 


outra iii. mareniers outramontans 
en aleuna nau fazent viage de 
Mass’, si non eran ciutadan de 
Mass’, fazent lur estage aqui. E 
si aleuna vegada aleuns senhers 65 
o logaires de nau enconira fara 
o venra, sia punitz per lo rector 
o per los caps de mestiers de Mass’ 
per casqun dels mareniers, en 0, l', 
quantz que serian, 

Stablem sembla[nt|mentz que 
tug li mareniers, qua[l]s que (quals) 
ananran en las naus de Mass’, sian © 
dejan (fe 44r°) esserejuron alssantz 
evangelis de Dieu esser obedientz 75 
als consols establitz de Mass’ en 
las quals terras naveguaran en 
las naus de Mass. E si alcuns 
mareniers non Marseillés assajara 


venir encontra non obesent a son 80 


consol o als davant ditz consols, 
d'aqui enant non navegue aquel 
mareniers tro a .iii. ans adonex 
probedans en alcuna nau de Mass”, 
Etoutra aisgo,sieratrobatzenMass’. 85 
per aquo que non sin mentz punitz 





% Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 669 


cort de Mass’. E si notari aver non poiran ad aisso a far, adonx sin eserig 
fitlment per l'escrivan de la nau, o per autre, lo qual meillor e plus 
eovenent aquill trobaran ad escriure, le quals, enantz que alenna enuza 
eseriva, d'aquo jure’) sobre los sans evvangelis de Dieu (7 45 r°) si am 
bona fe et enaissi com miells sabra e poira escriure totas aquellas 
cauzas, las quals ausiran o geran dichas fazent als platz dells plasdejant[z] 
davant los consols sobre ditz, un o plus. E totas aquellas cauzas escrichas 
fiëlmentz li ditz consols gardon e servon et ab se en lo cartolari sieu 
d’aquo fag aporton en Mass’; en lo qual luoc cant ill seran vengutz, 
lo dig cartolari monstron e rendan a la cort de Mass’, per so que 
aquel cartolari d’aqui enant sia gardatz del comun de Mass’, enaissi 
con li autre fag de la cort. 

Establem atressi que li consols davant dig, li quals son o seran 
[@’] aqui en un an, non sian aqui ni remanguan aqui consols en l’autre an 
propdan en aquel luoe et en aquell offize, mas autres consols aqui 
sian fag et establitz, aissi con sobre dig es en lo davant capitol dig; 
e que li consols sobre ditz puescan e dejan autres consols far et es- 
tablir, o qual[s] que autres en lo sieu Inoc laissar, ab conseill pero et 
assentiment dels sieus conscilliers o de la major part d’aquels, en 
aleuna terra de Sarrazins on aquill seran consols, quant si partiran 
d'aquella terra. Mais so qu’es dig dells davant ditz mandamentz en 
tal maniera aja luoc, 50 es assaber que aquil consols non puescan donar 
mandament o mandamentz entre autres placdejantz?) davant ells, ni 
autres davant se placdejant?) forsar a penre mandamentz. 

Si aissil mezeis placdejant non si metian al mandament (v°) d’els, 
mais si per ayentura d'’auttamentz o fazian, aissellas cauzas que fazian 
non vaiblan ren ni tenguan enantz non contrastanz (?) las davant dichas 
cauzas non vaihlan ren apostot. 

E tutz li davant ditz consols totas las cauzas que davant ill seran 
ventilladas enquieran en tal guiza e defeniscan que tostems en aquestas 
cauzas, las quals sobre aquo conoissent 0 guarentias auzent o de- 
feniënt faran, prenan ab se o ajan dos prohomes e discretz meillors e 
plus eovenens los quals trobar o aver poiran, © almentz .j. estier lo 
notari publie 0 . . . (?) autre davant dichas totas cauzas e quadatina 
o las quals il mezeis li consols faran, sian menudas € tractadas, 

[Voiei le texte latin qui correspond à ce chapitre dans les 
trois éditions: Il est conforme au provençal pour le sens général, mais 
présenté dans un ordre différent, moins développé et moins complet (texte 
de Pardessus): 

1) Ms. escriua. 

2) Ms, plaedeiantz, placdeiant. 





L. Constans s - 26 


LIBER PRIMUS, Cap, XVII [19]. 4 > 
De eodem. == 

Ordinamus presenti cupitalo ut consules extra Man ie 

seoundum formam enpitali, quod est supra de ke 2e 

vonstitwendie, in cauris audiendis et examinandis hane dili 

doncium ut seeum assumant et habeant in earım examinatione et 

déoisione duos de consiliaribus suis melioribus et dise el 

unum ad minus, quorum consilio peragant universa, sed et 

notartum publicum secum habeant ad acta omnia conseribenda, 

pue notarium Massilie, al enm hubere poterunt, br ds 

potorunt, babeunt secum scriptorem navis, qui speciale subent 

montum de hiis que audiet cum fide et diligencia ee 

habobunt') oonsules cartularium, in quo acta universa, seilicet D 

pouiciones, responsiones *) et testium et instrumentorum 

teneie et mandamenta scribantur, et alia omnia que 

oausam, sic tamen ut nullum mandamentum proferant inter nolente 

sed inter 008 duntuxat qui gratis eorum se subjecerint 

Inter alios voro jus diennt secandum quod eis videbitur eum suo 

sillo faciondum. — Sane que acta fuerint coram bujusmodi consulibaus 

rata perpetuo esse volumus [pariter] no si in curia Massilie h 

salve tamen adlıng benefieio mensis de quo fit meneio in 

cedenti statuto. — Verum, ne oceasione justieie litigantes”) 

pergraventur, stataimus quod de omni questione que coram 

labitar, si sit x, bisaneiorum vel supra, nomine justicie 

swoonbnerit decimam partem tantum accipiant: si vero infra x 

clos fhorit, tertiam habeant justieie nominé ab eo qui 

bujus justicie medietas sit consulam et altera sit communis 

Mivoat eis aliquid inde remittere. Et post reditam‘) satm 

ot mwetitnere teneanter cammuni Massilie medietatem ad dictam com- 


Rs Ri: De des sorts de des me"), 
Ver io present capital establem fermamentz garder que la poestais 
+ à som de Mass 0 le viguiens irustuiz 5 qual serum per tems sobre 


À) Pr MA et Mies et Guinden: Aubemnt. 

D Purteesns, avec de ms. BI mat Int Est: en, = et 
Hera d'après De Campn, „ölieis mrosnbés zur parties zunignient. > We 

S Vantessur: künguns. 

© Parts: velbum. 

D Yen we coran à ce chagiee dume de Ian. 





Pr Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 671 


estantz al regiment de la dicha ciutat, sian tengutz e dejan sempre 
esser tengutz per sagrament func (sic) en tal maniera, que en alcana 
maniera d’aquestas cauzas que si contenon en aquest capitol licencia 
de contravenir ad ells non sin donada; e gardan fermament 0 fassan 
gardar e tenir per totz aquels que son supleiat a Mass’ las sortz de 
las naus e de totas las coquas et isnequas fachas sa en reire, en lo 
tems de la poestaria del senhor Karlevar (+) de Cazena, adonex 
poestat de Mass’, de las quals naus et esnequas') e coquas es facha 
mencions en lo cartolari de Mass’, en lo qual escrichas son aquellas 
que son e quals son e quantas son. 


27. R\.: D’espazi de ‚xx. jorns donadors als mercadiers, li quals seran 
en Mass’ en lo tems de la guerra, 

Establem d'aissi enant gardador que, si en lo tems de l’acomen- 
samen de la guerra, li qual auria le communs de Mass’ ab alcuna 
eiutat o luec o ab senhor d’aleuna terra, aleun o aleuns mercadiers 
seran en la ciutut de Mass’ d’aleun vinge, que d'aquel tems del qual 
seria ad aquels mercadiers prezentz en aquesta terra coneguda € mani- 
festa la guerra davant dicha, que li davant ditz mercadiers ajan espazi 
de xx. jorns tant solamentz de despezeguar si e lurs mers d’aquesta 
eiutat, denfra los quuls .xx. jorns li davant ditz mercadiers puescan 
lux mers vendre o depauzar, o en autra maniera, aissi con mais si 
volran, alienar o obliguar, e que d’aqui enant, so es assaber otra los 
davant ditz jorns ‚xx., li davant ditz mercadiers, o l'an o l'autre d’aquels, 
non puescan estar en aquesta terra durant la davant dicha guerra, si 
non remania de voluntat del regidor o del conseill [ode la] major part 
d'aquells (/° 56 r°), Et aisso aja luoe, si li davant ditz mercadiers non 
avian offendut a ciutalda]n o a ciutadans de Mass’ en persona o en 
cauzas. 

Finito libro sit laus [et] gloria Christo. Amen! 


Vocabulaire?). 


neeitadas (causas) davant los consols ndegundas (causas) (fo 41 10 1.4), éga- 
» (fe 44 vo 1. 11), appelés (procès) de- lisées (groupées de façon à former 
vant les consuls. des parts d'égale valeur). 


1) Ms. zenequas (le premier e refait en x). 

2) Cet explicit est peut-être postérieur au texte: du moins les hastes du 
db, de V'let de l's longue sont très allongées. L’/ initial se prolonge en bas en 
un profil d'homme à l'air sérieux, on plutôt morose, 

3) Nous ne relevons pas les variantes graphiques, mais seulemeot les mots 
qui manquent au Lexique roman de Raÿnouard, ou qui n'y figurent pas 





672 


aigres (los) dels falcons (fo 20 ve L. 14), 
les aires des fancons, Le texte latin 
reproduit ces mots en Jos francisant (?): 
les aigres des falcons. Cf. agre 
dans Kaynouard, qui traduit à tort 
par „essor“ les deux exemples où 
il s'agit de nids d’oisenux, et les 
locations du rouergat, argre l'agre, 
Anirer l'air natal; counouisse educun 
0 l'agre, reconnaitre quelqu’an à un 
air de famille. M, Chabanenu (Rev. 
des 1. rom. XVI, 180)tire agre d'ager, 
ee qu'avait déjà proposé Diez. Notre 
aigre marque la transition entre agre 
et le fr. are, 

alegrar se de (fo 20 vo 1. 26 et 21 ro 
1.18), jouir de (droits, privilèges, ete.). 

amalstradors (fe 52 ro 1, 15), admini- 
strateurs, eeux qui ont autorité dans 
un navire, Cf, amaestraire (Biogr. 
de Garin le Brun) et voy, Ren. des 
1. rom. XXXIII, 405, 

annar, forme à peu près constante pour 
anar. 

antiguamentz (fo 21 ro 1. 9), ancienno- 
ment, 

aportadoyras (eausas) (fe 46 vo L 1), 
choses qui doivent être apportées. 

apostot (fo 21 r° 1, 10 ot 22 ro 1. 16), 
(probablement de ad-post-totum), 
entièrement; avec négation (fe 21 
ro 1, 6, 89 vo 1. 5 du bas et 45 vo 1.4), 
absolument). 

area (fo 21 ro L 11), caisse, coffre-fort, 

assenssadas (taulas) (fo 20 vo 1, 1 et 3), 
comptoirs taxés (comme prix de 
location), 

aubergot (fe 52 vol. 17), haubergeon. 

autrament (d') (45 vo 1, 8 du bas), 
autraments (d') (f 45 vo L 1), autre- 
ment, sans cola. 


avee l'acception qu'ils ont ici. 


L. Conntaris 28 


avers (fo 50 vol. 16 et 17, ete), mar- 
chandises. 

banitz (fo 20 vo L1 et 3), plur., rede- 
vances, 

bannejar (fe 20 re 1.4 du bas et vo 1 1 
et 3) (texto lat. bannigare). Les 
mots e requerre banits, qui y sont 
joints (lat, et bamna exigere), mon- 
trent qu'il faut traduire par imposer 
des rodevances, des impôts", La 
traduction française publiée par 
Méry et Guindon (IV, 324), donnes 
ceux qui ont le droit de ban*, ce qui 
n'est pas compromettant, 

beeunas (f 50 vo 1.18), basanes, Voy, 
Duc,, 8, v. becuna. 

eaussenes (forns) (fo 18 re 1.8 du bas), 
fours à chaux. 

eollida (oominal) (fo 41 re 1. 5 ot 
probabl t fo 55 re 1.10), contribution 
mise en commun avant le partage. 

cello que (fe 42 ro 1. 7), pron. neutre, 
ce que, 

confinias (fe 33 ro 1. 5,6, 8 et 10) (plar.) 
semble indiquer des fortifications 
ajoutées aux murailles au moment 
de la guerre, A la 1, 5, il a pent- 
être le sens propre de „volsinage* 
(des murs): et esplanar las fossas 
fachas en las confinias, et aquellas 
mesesmas confinias els fossats 
d'aquel(a]s esplanar enaissi. 

conservage (fo 41 m 1, 10, 11, etc), 
association pour une entreprise de 
commerce maritime. 

eonvenellment (fe 46 ro ]. 6), conve- 
nablement. 

covenent (fo 53 vo 1. dern.), convention. 

eonveneull (fo 48 vo 1,10), -euls (fe 46 
vol. 9, 49 ro 1. 9 du bas), -eil (fo 46 
reL 6), el (1. 5) et 


Faute de temps, nous n'avons pas fait un 


dépouillement minutieux, surtout pour les deux Paix, qui intéressaiont moinsle 
présent mémoire, Cette liste est done provisoirement incomplète ot ne 
pourra être complétée qu’au moment (prochain) de la publication du manuserit 


tout entier, 





29 Une rédaction provençale du Statut maritime de Marseille 


coveneull (fo 48 vo 1, 10), -euls (fo 46 
10 L 12), »ells (fo 46 re 1. 5), conve- 
uable, 

euberta (fe 51 ve 1, 18, etc), pont de 
navire, 

despensarias (f 42 vol. 5), pour des- 
pensas, dépenses. 

deus que (f 49 ro]. 14), à partir du 
moment où, 

despezeguamen (fo 88 vo mil.), action 
de dégager aquella absolution e d. 
de las carguas € de las personas far 
Curar, 

despezeguar (f 56 vo 1. 17), démarrer: 
d. sie lurs naus de. 

domine (fo 5 xe |. 6), domination, sei- 
gneurie. 

domentz (s.-e. que) avec le subjonetif 
(fo 41 vo 1. 20), pourvu que. 

el (fo 1 101.12, 6 ro 1.4 du bas, ötc.), 
=elo, 6 le (suj.); els (fo 1 ro 1.12, 
etc.) = € los. 

eleg (fo 26 re]. 5), sujet eletz (fo 24 
vo 1. 12), part. passé, Cf. eleguts. 

elegutz (fo 6 vol, 7 et 21, 8 ro 1. 17, 
ete.), pl, part. passé de elegir. Cf. 
leguda, 

els, voy. el. 

enquletaclon (fe 19 ve 1. 18), action 
d’inquiéter, 

esear (loguat ad) (fo 50 ro L 9 du bas), 
loué avec nourriture comprise (?), ou 
bien: loué à quai (?) (voy. Due, #. v. 
scar). Texte latin ad scarum, que 
Pardessus traduit par ,à prix fait“, 

esteols (fo 32 vo 1. 21), au cas sujet 
fem., stable: li davant dicha pas sia 
ferma et e. 

fazedolras (causas) (fe 51 vol. 8), à 
faire, devant être faitos. 

fermar (fe 1 vo 1. 7 du bas), assurer, 
promettre en justice, 

fondeguar (fo 89 ve, ete.), préposé au 


Sondeque. 

fondegue (fo 89 et 40, passim), de 
l'arabe fondouk (cf. ital. fondaco, 
Romanlsche Forschungen XXUIL. 8. 


673 


bas. Int, fundicum), comptoir eu- 
ropéen dans les états musulmans, 
entrepôt de marchandises compre- 
want dos logements pour le con- 
sul et les marchands de la colonie, 
ordinairement clos et isolé de la ville. 
Voy. W. Heyd, Hist, du commerce du 
Levant au moyen âge, tr. Furoy; Ray- 
naud, II, 430 se. ot of. Mistral, Trésor, 
5. v. foundégue, foundigo. 

fugedis (wasc. invar,) (fo 42 ro 1,20 ot 
1.8 du bas), subst., fugitif, déserteur. 

garnion (fo 62 ve 1.9 ot 16) et garnizon 
(fo 52 ve L 14), équipement, armure 
complète, 

guizaran (fe 15 vo), (fut.), guize (subj.), 
ete,, prendre sous sa protection. Cf, 
Bertran de Born, Quan vey pels, dans 
Raynduard (s. v. guida), qui traduit 
par „diriger®, 

gardndor (f 55 vo 1.8) (neutre pasnif), 
À garder, devant être gardé, 

sualament (fo 18 re 1.14, far marcha- 
ments 0 gualaments), prise de gage, 
saisie, Of, marchament, 

isnequas (fo 55 1° 1,2 du bas), et xsne- 
quas (que j'ai corrigé en esnequas) 
(fo 55 vo 1, 2), chalands, bateaux 
destinés au chargement et décharge- 
meot des navires (joint à coquas dans 
les deux exemples): Cf. fr. esneche, 
pic. esneke, et voy. Diez, Etymol. 
Wörterb. 8. v, esneque, Ducange, 8. 
V, naca, 

latz (del fag dels) de las naus (fo 20 
vo l. 17, 20 et 28), Il s’agit probable- 
ment d’un droit payé parles navires 
d'après leur tonnage. 

laudisme (fo 16 vo 1.6), lods (droit perçu 
par le seigneur sur les ventes). 

leguda (fo 8 vo 1. 8 et 15 et fo 14 vo 
L 2), part, passé f. sg. de léser, „per- 
mise“, 

lein (fo 40 vo bas, 41 re I. 1 ot 8, 42 
vo 1.12, 43 ro 1,1, Get 8, éte.), suj. 
deints (fo 15 vo 1. 4 et 5, 41 10 L 9, 

43 





674 


A7 vol. 9, 50 ro 1. 12, ete.) et leins 
(47 vo 1.21) (lignum dans le texte 
latin), bateau (à rames?) moins im- 
portant que In nau, Cf. lin, 

lin (fo 43 ro 1.2), au). linte (fe 2 ro 1. et 
fo 5 ro], dern.). Exceptionnelloment 
pour kein; voy, ce mot. 

marchament (f 13 r° 1.14), onvahisso- 
ment d'un territoire pour obtenir 
satisfaction, Carpentier, .v. marcha- 
mentum, identifie avec raison ce mot 
avec „marche* dans notre passage et 
dans une charte de 1480, rectifiant 
Ducange, qui croyait à un impôt 
d'entrée. Le mot facere du latin (far 
du prov.) montre qu'il ne s'agit pas 
iel d'un droit, comme le dit Carpen- 
tier, mais de l'exercice de ce droit. Cf. 
guaiament. 

menadoiras (causas) (fo 14 r L 19), 
choses devant être amonées, 

millars (fo 50 ro 1, 13), probablement 
faute du seribe pour méllaréa (ef. 
fo 10 ro 1. 18 et ve 1, 5), monnaie 
marseillaise usitée dans les ports de 
Barbarie. 

moinner (fe 51 ve 1.9) (v. actif), avertir 
de, rappeler. 

moyeols (f 84 ve L 18 ot 19), meubles 
(adj.): las causas m. 0 non m. 

nescalre et nesqualre (fe 29 vol, 8) 
(le plus souvent précédé de e). Le 
sens ordinaire est: absolument, en 
général; of. fe 47 vol. 6 dn bas: 
Adonc perduda nescalre aquella nau; 
fo 24 vol. 16: ad utilitat [dJe quas- 
cuna de las parts e nescalre de tota la 
region oproenssa (lis. (?): de Proenssa) ; 
fa 88 ro 1,6 du bas: e nescalre de totas 
las enjurias e damnajes donatz per 
los homes de Mass’; — dans une pro- 
position négative, fo 15 ro |. 5du bas. 
— avec en tal maniera que, fo 18 ro 


L. Constans 30 


1. 8et22 vol, dern,, il semble signi- 
fier „pröeis&ment*; fo 29 vo 1,8 (a tots 
et a quaseun de la dicha eiutat e 
nesqualre als estrangiers aqui venente 
0 estans‘), „aussi, on outre (de même 
fo 865 re 1, 17 et 37 = 1. 9); enfin, 
fo 22 ro L 6 du bas (sian tengutz 
far sagrament e nescalre lo fassan), 
„reollements*, D'après Vensembledes 
exemples, l'étymologie (nes = nam) 
cal re, „il n'y a souci (manque) de 
rien“, nous semble s'imposer. 

nabetins (f 40 re 1. dern., À suppléer 
d'aprés le latin au vo, L 8) (cas sujet), 
aide du fondeguar, 11 est toujours 
joint à fondeguar & l'aide de 0 („out), 
comme, dans le latin correspondant, 
À Jundicarius à l'aide de vel Sans 
doute de la même famille que le fr. 
nabot avee changement du suffixe 
ot en et et addition d'un second 
suffixe. Cf. l'allemand knappe, garçon. 

nils (P 16 re 1, 6) = ni los, 

nols (fo 16 re 1. 7) = no los, 

nouli (fo 50 ro }. et vo, paseim), prix 
du loyer d'un vaisseau loguar a noïelé, 
noliser. 

ol (fo 9 ro 1, 12, 47 ro 1.19), ete, = ol, 
ole(suj.), ols (f 18 ro L. 18, ete.) = 
o los. Of. els. 

peleue (per) (fo 52 vol. 15), par mer, 
Cf. le texte latin: per pelagus et 
voy. Rayn. 8, v. peleg. 

pena (passim), amende, 

perteguas (plur.) (fo 17 ro 1.8), hangar 
(où étaient remisées les arbalètes): 

port (far) (fe 41 ro 1. 10, 47 re LE, 
etc.), aborder. 

portadoiras (causas) (fo 14 vo 1. 19), 
choses qui doivent être apportées. 

probedans (fe 44 ro 1. 8), plur., prochain, 
Cf. prodan, 

prodan (fo 44 ro 1. 19) (que nous avons 


1) Cf. fo 26 vo L 4 du bas, où, dans un passage dont celui-ci n'est quels 


répétition, on lit: ef encaras als estrains, oto. 





3 Une rédation provençale du Statut maritime de Marseille 


corrigé en propdan; cf. 44 vo mil.), 
prochain, voisin: dans les deux exem- 
ples, le mot est rapporté À ce qui pré- 
cède, à l'aide des mots de sus ou sobre. 
quel (fo 19 ro 1.15, etc.) — que le (auj.). 
quoras (fe 48 ve 1. 22), lorsque. 
raïns (fo 15 re 1. 12 et 16), raisins. 
reduysseron (fo 2 re 1. 7), 8e pers, pl. 
parf, de reduire, ramenèrent. 
refuiava (f 40 re mil, 2 fois, etc.), 
refusait. 
resemson (fo 40 vo 1, 7), concession 
(d'un comptoir). Voy. p. 17, note 1. 
supleiat (ms. supleiet) (fo 55 ro 1.8 du 
bas), suj. plur., soumis, subordonnés. 
salvv, pour sale (fo 19 vo L 2 du bas, 
32 r° 1.9, otc.), pröposition, excepté. 
Ecrit par erreur salun, fe 38 ro 1. 22, 
Cf. saluns, pour saluus, salvs, pris 
comme adjectif, fo 47 ve 1.23: Le dig 
deute sia saluns al dig eresedor. Au 
fem., il est toujours adjectif; of. fo 2 
vol. 8, salea l’onor, etc. 


sès (de la gleia de la) de Mass (fo 15 
re 1.4 du bas), correspond à ecclesiæ 
sedis Massilie du texte latin: siège 
épiscopal. Cf, à Aix-en-Provence, 
Notre-Dame de la Seds, que l’on croit 
remonter À la fondation du siège 
épiscopal d'Aix. 


6% 


sendeguat (fo 2 vo 1, 18 etc.), sindeguat 
(fo 3 ro L 19), ete., syndicat, — pou- 
voir de syndic (fo 2 vo 1. 18). 

sendegue (passim), plus souvent synde- 
que (f 3 r° 1. 9 du bas), syndic. 

sout (fo 41 ro L 3 et 55 ro 1, 9) (can 
rég. refait sur le cas sujet sous), sou. 

Sovenieramen (fo 16 re ].8 du bas, 28 
101.2 ct 4 du bas, 24 rel. 6, otc.), 
souvent. 

taula (fe 20 vo 1. 18 et 16), table, comp- 
toir du banquier. 

taula de In mar (fo 21 10 1.6 ot 8), 
caisse des droits maritimes. 

tregen (fo 16 vo 1. 6), droit du treizième. 

ubertas (letras) (f 87 re 1. 9 et 20), 
lettros patentes. 

vaugun (f 48 ro 1,8 du bas), faute du 
seribe pour vagua, subj. prés. 3° pers. 
ag. du anar. 

traylat (f 3 re 1.3), faute pour trans- 
lat, translation, transfert. 

ventilar un plag (fe 44 ro 1. dern. et 
vo 1. 5) (litt.: agiter un procès), plaider 
un procès devant un juge. 

verssieras (fe 13 vo l. dern.), faute 
pour uissieras, portes cochères (?). 

viee domine (fo 26 ro 1. 5), cas sujet 
vice dominus (fe 24 r° 1. 11). 

xsnequas, voy. isnequas. 





La langue du Palais et la formation du „bel usage“. 
Par 
Ferd. Brunot à Paris. 


Une des conséquences de l'ordonnance de Villers-Cotterets, qui 
prescrivait l'usage exclusif du français dans tous les actes de procédure 
et d'administration, fut que la langue technique de la justice dut se 
compléter immédiatement de tous les mots et formules nécessaires à la 
pratique, de façon à se suffire à elle-même, sans le secours du latin. 
Elle était seule, autour de 1580, parmi les langues techniques des sciences, 


qui se trouvät dans une si avantageuse nécessité. D'autre part, les gens 
de robe qui recevaient l’ordre de se servir de lu langue commune dans 
l'exercice de leurs diverses professions, constituaient l'élite intellectuelle 
du royaume, presque seuls ils écrivaient et lisaient. Töt on tard, quelles 
que fussent leurs répugnances, ils devaient s'accommoder à écrire et à 
lire en français. Dès lors lu langue littéraire n’allait-elle pas être la 
leur, c’est-à-dire l’idiome commun pénétré de leur idiome professionnel], 
marqué par eux d’une forte empreinte parlementaire et judieinire? 

Je ne puis pas, dans un si court article, examiner cette question 
dans son ensemble, ni marquer toutes les causes qui empéchèrent ce 
résultat. 

Une des premières me semble être que, pour grand que fût le 
nombre des gens de lettres parmi les hommes de judicature, le souci 
d’avoir un style et d'écrire avec élégance était plutôt mal reçu parmi eux, 
Pasquier l'avoue tout franc: Je ne dy pas que le bien dire ne soit une 
propriété et vertu qui deust estre annexée à nostre estat; mais je ne 
sgay comme le malheur veut que la pluspart de nous non seulement 
ne s’estudie d’user de paroles de chois, mais, qui pis est, le faisant, il 
y a je ne scay quelle jalousie qui court entre les Advocats mesmes, 
d'imputer non à louange, ains à une affectation, l’estude que l'on y veut 
apporter“ (Pasquier, Let, I. II, 12, II, 45 ç.) 





678 2 Ford. Brunot 2 


En outre, au XVI: siècle, la langue judiciaire était déjà non seule- 
ment figée, mais figée dans un état archaïque. 

Le berger de Pathelin, le roué Thibaut l'Agnelet peut déjà 
faire semblant de ne point comprendre le jargon des gens de loi: 

(Un) no scay quel veatu de roié, 
Mon bon seigneur, tout desvoié, 
Qui tenoit ung fouet sans corde 

«+. M'a parlé de vous, mon maistre 
Et ne scay quelle adjournerie 
Quant à moy, par sainote Marie! 

Io n’y entens ne gros ne gresle. 

Et Marot, qui n'est point comme lui illettré, un jour qu'il, avait 
été „fait confrère au diocèse de St. Marry, en Veglise Sainet Pris“, a 
affecté pour amuser le roi, la même ignorance ingénue (Ep., XXVIL, éd. 
Jannet, I, 191), 

De vray, vers 1550, un homme même instruit s'embrouillait déjà 
dans le grimoire du Palais, et c’est très sincèrement que Montaigne su 
demandait: „Pourquoy est-ce que notre langage commun, si aysé à tout 
aultre usage, devient obseur et non intelligible en contract et testament 
(Ess., III, 13)2* 

Les poètes ne furent point favorables au langage des gens du 
Palais. Quand Pasquier veut qu'on „les haleine pour la pratieque“, il 
ajoute ceci de son cru, ce n’était point la doctrine de l'école. Ronsard, 
si friand des langages des diverses professions, a infiniment plus pris 
aux autres qu'à celle-là. De ci de là tout juste une métaphore, à peine 
de quoi montrer que rien ne doit être étranger au véritable écrivains 

Vous estes defendeur et je suis demandeur (II, 268, M. L.) 
Les mortels ont ça bas pour usufruit la vie (VI, 355, ib.), 

Et Jodelle est franchement hostile. Il parle de la maison à peu 
près aussi méchamment que Rabelais (II, 375); pis que cela, il traite 
avec impertinence les gens de justice qui se mélent d'écrire l'histoire, 
et dans quel style: 

Quelque esprit aux Muses contraire, 
Entreprendra bien tel affaire 

Qui, nourri seulement aux plaids, 
Apports du eren de ss terre 

Et souvent parlant de la guerre 

Da pur jargon de son palais (II, 200). 

On recueille bien de temps en temps une opinion moins sévère, 
mais dès 1560 les préférences sont nettement accusées en faveur de 
l'usage de la Cour. Il n'y a guère que dans la maison des Estienne 
où on soit obstinément attaché à l'asage du Palais, Encore lorsque 
Robert Estienne prétend s'appuyer sur des gens qui ont tout le temps 
de leur vie ,hanté ès cours de France“ celà signifie aussi bien la Cour 





3 La langue du Palais ot la formation du „bel usnge“ 679 


du roi que son parlement, sa chancellerie et sa chambre des comptes. 
Préface de la Grammaire. Il ne sépare point ces deux sources de 
„parler exquis“. 

Il est vrai que son fils Henri a professé des opinions plus exelu- 
sives. S'en fier à la cour était à ses yeux bon autrefois, plus de son 
temps (Hyp., 18, 127). 11 l'a dit, répété et cru le démontrer d’un bout 
à l’autre des Dialogues du françois italianisé. Mais les haines politiques 
et religieuses ont tant influencé son jugement, que quand on écoute 
parler en lui le philologue, on n'est jamais sûr de ne pas entendre le 
protestant, 

Je n’en donnerai qu'une preuve, c'est qu'il se dément — au moins 
en partie — ailleurs: ,J'ay toujours en ceste opinion que la cour estoit 
la forge des mots nouveaux, et puis le palais de Paris leur donnoit la 
trempe (Conform., 14).* 

Sur ces questions, ce qu'on doit retenir des textes de ce passionné, 
ce sont moins ses jugements à lui que les témoignages qu'il apporte. 
Et plusieurs de ceux-ei sont très significatifs. Nous y apprenons que 
les courtisans étaient aux écoutes, et raillaient dès lors les expressions 
de praticien, Quelques uns parlaient-il avec un peu de soin et de raison, 
risquaient-il un „Soubs correction“ on les traitait de clercs ou de socre- 
taires, ou encore de pedants, de scholarés (Dial, I, 58). 

Cette opposition s’aceentua de plus en plus, et dès la fin du 
XVIe siècle on voit très clairement que l'usage qui va devenir dominant 
n’est pas celui des hommes de loi. L'avantage que leur donnaient les 
conditions dont j'ai parlé plus haut n'avaient pas suffi. 

Ce n'est pas à dire qu'au commencement du XVII» siècle l'usage 
da parlement fût uniformément sacrifié par tous à l'usage de la cour. 
Deimier recommande aux poètes de chercher la perfection du langage 
aux barangues des avocats célèbres‘), comme Palliot leur conseille d'y 
chercher l'orthographe). Et Maupas s’emporte à diverses reprises 
contre les courtisans ,singes de nouveautés®, Mais là n'étaient pas les 
maîtres du langage. 

Malherbe était bon procureur normand. Des pièces de procédure 
rédigées par lui le font voir. Mais, dans les lettres comme dans le 
monde, il se piquait d’être un Malherbe St. Aignan, homme d'épée et 
de cour. Et il poursuit dans les vers de Desportes tout ce qui sent la 
chicane, J'ai donné ailleurs ses arrêts contre nonobstant, vu, à cet égard, 
donner sentence, notoire, joint que, ce disant, etc. 

Après lui quiconque traite du bel usage se croit obligé de 
reprendre et d'aggraver ces condamnations, ,Celui qui eserira d’un 


1) Acad, p. 482. 
2) Le vray orth. fr., 1608, p. 4. 





680 Ferd. Brunot 


4 
affaire de chicane, ne sera pas blasmable pour se servir des mois du 
Palais: mais qui doubte que l'on ne passast pour impertinent, si on en 
vouloit user en d’autres matières où ils ne sont point recens par ln 
eoustume.“ (Tabl. de l'Eloq. frang. par le R. P. Ch. de St. Paul, 1633, 
p. 29). Comparez: „Un jeune Chirurgien de Paris que je reconnu qui avoit 
un peu estudié, et qui m’avoit prié de voir de ses vers un matin qu'il 
m'éstoit venu friser les cheveux (car ces Messieurs donnent maintenant 
à la poésie les heures de divertissement qu'ils donnoient antrefois an 
cistre et à la mandore) lolit, s’approcha de luy et Iny dit: Allez Ciceron, 
allez vous en à la Grande Chambre plaider une eause et disputer de 
VEloquence avecque Jobert et Gautier; vous aurez beau présenter des 
requestes & Apollon, il ne les recevra jamais: A quoy faire avez vons 
passé tant d'années au pied de cette montagne; on ne vous laissera 
jamais monter jusques au haut; on n'a que faire d'Advocats sur le 
Parnasse; quand les Poëtes ont quelque différend, ils plaident eux mêmes 
Ic DAMES. 04:re roro ones re EEE 
d'épices . 

En effet (dis je à mon guide), ce sont deux métiers qui n'ont gueres 
de liaison et qui ne s'accordent pas beancoup, que de plaider et de 
faire des vers; le langage ordinaire de la chicane est bien esloigne de 
eelay qu'on parle dans les Cabinets des Grands, ou dans l'Académie 
des polis; le style de l'hostel de Bourgogne n'a guère de rapport ayec- 
que celuy du Barreau; Homère et Virgile avoient bien d'autres génies 
que Cuajas et Barthole; et tel trouve des beautés particulières dans 
l'article d'une coustume ou dans le paragraphe d’une loy, qui ne voit 
que des syllabes et des mots dans une Ode ou dans un Sonnet de 
Malberbe. (Le Parnasse ou Critique des Poëtes par de la Pinelière, 
Angevin, 1635, p. 45—47.) 

Mademoiselle de Gournay prit, à son ordinaire, sur le mode Iyrico- 
éléginque, la défense des persécutés: item, ledit, debouter, licite, sauf, 
il appert). La Comédie des Académistes lui répondit nommément: 

Comment, vieille Gourné, vous aimez La eindicte? 
Qui vous fait detracter encor, ou pensez-vous? (Acte III, se. dern.) 

Toute cette scène grossière est à dessein farcie de mois vieux, 
encore en usage au Palais. 

Lamothe le Vayer reprit la thèse, et traita les courtisans de haut: 
„Parmi eux, öerit-il, e’est estre vieux Gaulois de dire, lequel, duquel, eu 
égard, aspreté, avec une infinité d’autres paroles qui sont dans l'usage 
ordinaire, et si vous vous servez d’une dietion qui entre dans le style 


1) Camus, dam l'Issue Aux Censeurs (1625) n'est guère moins violent. Je 
reviondrai ailleurs sur ce pamphlet inconnu et très curieux, 





5 La langue du Palais et la formation du „bel usage“ 681 


d'un Notaire: il n’en faut point davantage pour vous convaincre que 
vous n’estes pas dans la pureté du beau langage. Je n’oserois m'expli- 
quer en François de ce que je pense de tant de belles maximes, les 
termes de Cicéron serviront pour m’exeuser de m'y estre tant arresté, 
ne l'ayant fait, sinon, ut hujus infantiae garrulam disciplioam contem- 
neremust). (Lamothe le Vayer, De l'éloquence Française, dans les Œvr., 
1662, I, p. 442.) 

Vaugelas décida comme on sait: „Les termes de l'art sont bons 
dans l'exercice de lu profession, ils ne doivent point en sortir.“ Ils (c'est 
de La Mothe qu'il s'agit, comme on vient de le voir) finissent leurs plaintes 
par ces mots, qu'il n'en faut pas davantage pour vous convaincre que 
vous n’estes pas dans la pureté du bean langage, que de vous servir 
d’une diction qui entre dans le stile d’un Notaire, Les termes de l’art 
sont tousjours fort bons et fort bien reeeus dans l’estenduë de leur 
jurisdietion, où les autres ne vaudroient rien, et le plus babile Notaire 
de Paris se rendroit ridieule, et perdroit toute sa pratique, s'il se mettoit 
dans Pesprit de changer son stile et ses phrases pour prendre celles de 
nos meilleurs Escrivains: Mais aussi que diroit-on d'eux s'ils eserivoient 
iceluy, iaçoit que, ores que, pour et à icelle fin, et cent autres semblables 
que les Notaires emploient? Ce n'est pas pourtant une consequence 
comme ces Messieurs nous la veulent fuire faire, que toutes les dictions 
qui entrent daus le stile d'un Notaire, soient mauvaises: au contraire 
la pluspart sont bonnes, mais on peut dire sans blesser une profession 
si necessaire dans le monde, que beaucoup de gens usent de certains 
termes qui sentent le stile de Notaire, et qui dans les actes publics 
sont très-bons, mais qui valent rien ailleurs. (Vaugelas, Rem. I, 
p- 35—36).“ 

On ne pouvait guère s'attendre à un autre arrêt. Les événements 
politiques qui suivirent et qui amenerent l'abaissement du Parlement 
devant le pouvoir royal rendirent la prééminence de la Cour définitive. 


* * 
0 


Les gens de loi allaient-ils au moins, suivant le premier article 
de cette sentence, recouvrer la liberté incontestée d’user entre eux de 
leur dialecte? Il n'y paraît guère, Et l'exigence de Philaminte et de 
Bélise (Fem. sav. a. III, se. 2) n’est point une invention burlesque de 
Molière. En demandant aux notaires de changer leur style sauvage, 
les deux femmes savantes, qui sont encore des Précieuses, ne faisaient 


1) Sorel sontenait encore la même doctrine dans son Discours sur l'Aça- 
demie (1654). Il estimait que le bon usage pouvait se trouver dans les assem- 
bios des parlements et autres juridictions, où il se fait tant de barangues ot 
de remontrances (voir l'Hist. de l'Académie, éd. Livet, I, 470). 





682 Ferd. Brunot 6 


que reprendre une idée familière depuis trente ou aux 
gens du monde et acceptée par quelques ph ae pre 
et sciences devaient parler devant des femmes le langage des. 

Sur la guerre faite spécialement aux termes “% droit, Sor l. 
inépuisable en anecdotes, nous en a rapporté nne: Ces Re d 
(les Precieux, les delicats) sont aussi dans la pensée que tous 
de Droit ou de Pratique, ceux du Conseil et des Finances, sont T 
Barbares, ce qui peut nuire à leur fortune; et on fait le Conte à 
homme de cette humeur qui estoit des plus zélés pour la Noel, 
Caballe des Critiques, lequel avoit esté dans le chemin de s'avancer 
chez un Secretaire d'Etat, ou chez un Tresorier de l'Epargne; mais après. 
y avoir été commis quelques Mois, il abandonna tout par chagrin et 
“par dépit, ne pouvant plus lire ny écrire de mots qui luy sembloïent 
estre contre la pureté de la langue française, Voyez si ce galant 
Personnage n’estoit pas de ceux qui critiquent jusqu'aux Lettres Patentes 
et qui eroyent que les Privileges du Roy insérez dans les livres en 
sont la partie grossière et qu'ils sont tous remplis de solascismes. 

Ces delicats ont done une terrible opinion des Termes du Palais et 
de la Chicane, et ils ont étrangement à souffrir quand ils sont obligez 
de les entendre en poursuivant le jugement de quelque procez. (Dis- 
cours sur la nouvelle Allégorique et sur la Relation faite ensuite par 
Sorel, 1659, p. 168—154. Imprimé à la suite de In Relation Veritable 
de ce qui s’est passé au Royaume de Sophie.) 

Cotin, s'il faut en croire une anecdote de Perrault, ne s’en consolait 
point, I luy echeut tout à coup deux ou trois successions qui le: 
riche. Les affaires et les procez qui luy vinrent avec les richesses, 
l'obligerent à plaider contre des fermiers et contre des locataires qui 
ne payoient pas, il fallut faire des baux, faire des reparations, et enfin 
donner et recevoir des exploits à tous moments. Le langage et lestile à 
du Chastelet où il ne connoissoit rien le desoloient, Il estoit au désespoir. 
de ne pouvoir lire le moindre exploit, lay qui lisoit sans peine l'Hebren, 
le Siriaque, et tontes les langues Orientales. (Parallèle des anciens et 
des modernes en ce qui regarde la poésie, par Perrault, de l'Académie, 
française, 1692, t. 3, p. 267.) 

Ici les „aigrettes de la cour“ perdaient leur temps. Le 
la procédure n'avait pas besoin d’être défendu par Molière, ll 
la procédure elle-même, une force de survie qui lui a permis 
verser immuable toutes les révolutions. La grande ordonnance 
sur la réforme de la justice, et l'ordonnance criminelle de 1670 
tinrent tous les mots abhorrés: ficelle, nonobstant, ès qualités, et 
séquelle. AS 

En revanche le parler bourgeois, entendez cette nuance, du 
commun qui était celle des gens de robe, où filtraient quelques # 





7 La langue du Palais et la formation du „bel usage* 683 


métier, trouva un satiriste inlassable dans la personne de Furetière, 
esprit caustique et procureur informé. 

Le jeu de boules des procureurs qui forme la 5° Satire des Poésies 
diverses (Paris, Guil. de Luynes, 1655, p.40) n’est guère qu'une parodie 
du langage de la corporation. Qu'un des joueurs place sa boule, ou 
la lâche, qu'il touche au „noyon“, qu'un autre le veuille chasser, tous 
les mots des partenaires sont transposés en mots du palais. Et l’auteur, 
comme s'il craignait qu'on ne l'eût pas remarqué, croit bon de signaler 
le procédé, 

Le plus diuertissant, c'est que chacun se pique 
De bien dire en parlant sa langue de pratique: 
Quand vne boule pousse vne autre en son chemin, 
Elle a lettres, dit-on, pour In confortemain ; 
C'est subrogation, quand elle entre en aa place, 
Distraction se fait, alors qu'elle la chasse, 
Et c'est réintégrande, alors qu’elle reuient, 
Ayant vn peu gauchi, du ehemin qu'elle tient: 
Quand elle tourne ailleurs, c'est vn déclénatoire, 
Va.t-elle vo peu trop doux, c’est lors le pététoire: 
SI quelqu'yn met au but, soudain il s'aplaudit, 
Disant qu'il a fourni pièce sans contredit, 
Et si P’vn des perdans ioue à Pacquit son homme, 
Qu'il luy gagne ou pareille, ou plus notable somme, 
Ils disent au vaineu pour consolation 
Qui gagne au principal, perd en sommation. 
Enfin si ie voulois acheuer ce qui reste, 
l'aurois plutöst döery le Code et le Digeste. 
Tous les mots du Palais soit à droit, soit à tort, 
Trouuent auec ce jeu, chez eux quelque rapport. 
Ils se querellent mesme en semblables paroles, 
Qui joue à contre-temps, n’est point au tour des rôles; 
Qui donne vn démenti, dit qu'il s'inscrit en faux, 
C’est doi, quand la partie est faite entre inégaux; 
Qui vend ses compagnons, est stéllionataire; 
Qui conteste souuent, en plaideur témérairez 
Et si quelqu'vn sofitient vn mot qui fait affront, 
11 dit qu'il va subir le récol et confront. 

(Furetière, Jeu de Boule des Procureurs 1655, p. 50—51)!). 

Toute lu deuxième partie du Roman bourgeois (1666) est encore la 
caricature de ce monde des chicanoux. Collantine, plaidense née, qui 
& appris à lire non dans les sept psaumes moulés, mais dans des con- 
trats bien griffonnés (p. 13), préfère à un sonnet d'amour un „exploit en 
retrait lignager“ bien dressé, et ne sait donner aux mots que leur sens 


1) Comp. le Voyage de Mercure, p. 62. 





684 Ferd, Brunot 


judiciaire. Une déclaration, elle n'en a que faire, elle en a une 
bien redigée en trois cents articles, si belle qu'il n'y a dans tout 
tente, ni une raie, ni une eroix. Une lettre, elle en possède en forme 
de requestes civiles, obtenues contre treize arrêts, tous contradictoires, 

Le juge Belastre ne sait pas le droit, il est obligé de prendre 
„eifleur“, Mais au bout de cinq ans, dès ,qu'il scent une douzaine de 
termes, il erat en scavoir tout le secret et toutes les ruses“ (IL, 57), 
si bien qu'une fois tombé amoureux de Collantine, il saisit d'un coup 
le moyen de lui plaire, qui était de plaider contre elle: „Je vous veux 
intenter un procès criminel contre vos yeux qui m'ont assassiné et qui 
ont fait un rapt eruel de mon cœur“ Et comme cette manière 
enthousiasme la defenderesse, il voit qu'il a trouvé le secret, et le 
„Praticien françois“ à la main, comme un enfant qui compose, à l'aide 
des Epithetes de Textor et des Elegances poétiques, son sifleur derrière 
lui, il produit la célèbre déclaration: 


Lettre de Belastre à Collantine, 


Mademoiselle, si je forme complainte contre vos rigueurs, ce n'est 
pas de m'avoir emprisonné tout entier dans la Conciergerie, mais c'est 
parce qu'au mépris des arrests qui m'ont eslargy, vos seuls appas ont 
d'abondant decreté contre mon cœur, dont ayant eu advis, il s'est 
volontairement rendu et constitué prisonnier en la geolle de vostre merite. 
Il ne se veut point pourvoir contre ledit decret, ny obtenir des defenses 
de passer outre; ains, au contraire, il offre de prester son interrogatoire 
et de subir toutes les condamnations qu’il vous plaira, si mieux vous 
n'aimez, me recevant en mes faits justificatifs, me sceller des lettres 
de grace et de remission de ma temerite, attendu que le ens est fort 
remissible, et que si je vous ai offensée ce n’a esté qu'à mon cœur 
deffendant; faisant à cet effet toutes les protestations qui sont à faire 
et particulierement celle d’estre toute ma vie. 

Votre très humble et très patient serviteur. 

Belastre, 
(Le Roman bourgeois, d’Ant, Furotière, ed, Jannet t. II, p. 68—64.) 

Il est possible que Furetière ait collaboré directement dans le 
cabaret de la place du Cimetière St. Jean à la composition des Plaidenrs. 
Eu tous cas Racine, qui avait plus de goût que lui, mit plus de dis- 
crétion dans l'emploi des mêmes moyens. 

Ils auroient tort, dit-il dans la Préface des Plaideurs (1668), s'ils 
me reprochaient d'avoir fatigué leurs oreilles de trop de chicane. C'est 
une langue qui m'est plus étrangère qu'à personne, et je n'en ai employé 
que quelques mots barbares que je puis avoir appris dans le cours d'un 
procès que ni mes juges ni moi n'avons jamais bien entendu. 





La langue du Palais et la formation du ,bel usage“ 685 


Une faut pas prendre ces phrases à la lettre. Quand on veut bien 
chercher dans les Plaideurs, on trouve la parodie du style judiciaire 
partout. Elle est visible particulièrement dans trois sortes de passages: 

1. des extraits de procédure. 


Sixième janvier 
Pour avoir faussement dit qu’il falloit lier, 
Etant & ce porté par esprit de chicane, 
Haute et puissante dame Yolande Cudasne, 
Comtesse de Pimbesche, Orbesche et cwtern, 
IL soit dit que sur l'heure il se transportera 
Au logis de la dame; et à d’une voix claire, 
Devant quatre témoins assistés d'un notaire, 
Zeste — le dit Hierosme avoûra hautement 
Qu'il la tient pour senste et de bon jugement. (397 et suiv.) 
Lequel Hierosme, apres plusieurs rébellions, 
Auroit atteint, frappé, moi sergent à la joue . , . (418—419). 
Et de ce non content 
Auroit avec le pied réitéré, Courage! 
Outre plus, le ausdit seroit venu, de rage, 
Pour lacérer le dit présent procès verbal . . . (422495), 


2. Des morceaux d’éloquence où les termes usuels au barreau sont 
conservés. Ainsi dans les bouflonneries de l'Intimé: 
Mais quelque défiance 
Que nous doive donner la susdite éloquence, 
Et le susdit crédit, ce néanmoins, Messieurs. (735 ot suiv.). 


Voici le fait. Un chien vient dans une cuisine; 

Il y trouve un chapon, lequel a bonne mine, 

Or celui pour lequel je parle est affamé; 

Celui contre lequel je parle autem plumé; 

Et celui pour lequel je suis prend en cachette 

Celni contre lequel je parle. L’an décrète. 

On le preud. Avocat pour et contre appelé; 

Jour pris, je dois parler, je parle, j'ai parlé, (v. 755 et suiv.) 
3. Des passages où Chicanneau par exemple, raconte son procès, 

Voici le fait, Depuis quinze ou vingt ans en ça, 

Au travers d'un mien pré certain änon passa, 

Sy vautra, non sans faire un notable dommage 

Dont je formai ma plainte au juge du village, 

Jo fais saisir Pünon. Un expert est nommé, 

A deux bottes de foin le dégât estimé. 

Enfin, au bout d'un an, sentence par laquelle 

Nous sommes renvoyés hors de cour. J'en appelle, 

Pendant qu'à l'audience on poursuit un arrêt, 

Notre ami Drölichon, qui n'est pas une bête, 

Obtient pour quelque argent un arrêt sur requête 





Ford. Brunot 


Et je gagne ma cause. A cela que fait-on? 

Mon chicaneur s'oppose A l'exécution. 

Autre incident: tandis qu'au procès on travaille, 

Ma partie en mon pré laisse aller ea volaille, 

Ordonné qu'il sera fait rapport à la cour 

Du foin que peut manger une poule en un jour: 

Le tout joint au procès, enfin, et toute chose 

Demeurant en état, on appointe la cause 

Le cinquième on sixième avril cinquante six, 

J'écris sur nouveaux frais. Je produis. je fournis 

De dits, de contredits, enquêtes, compulsoires, 

Rapports d'experts, transports, trois interlocutoires, 

Griefs et faits nouveaux, baux et procès-verbaux, 

J'obtiens letéres royaux et je m'inscris en faux. 

Quatorze appointements, trente exploits, six instances, 

Six-vingts productions, vingt arrêts de défenses 

Arrét enfin. Jo perds ma cause avec dépens 

Estimés environ elnq & six mille francs, 

Est-ce là faire droit? Est-co là comme on juge? 

Après quinze ou vingt ans. Il me roste un refuge: 

La requête civile est ouverte pour mol, 

Je ne suis pas rendu, (v. 201 et suir.) 
Dandin a si bien fait sien ce langage qu'il en use hors du palais: 

Si jo lour donne temps, ils pourront comparestre 

Ça, pour nous élargir, sautons par la fenestre. 

Hors de cour! (v. 65 et suiv.) 

Quoi? lon me menera coucher sans autre forme? 

Obtenez un arr& comme il faut que je dorme. (v. 115—116). 
Léandre lui-même répond dans des termes analogues, même avant 

d'arranger le procès de Citron: 

Hé! par provision, mon père, couchez-vous (v. 117). 
De même, 

Vous serez, au contraire, un juge sans appel, 

Leurs gages vous tiendront lieu de nantissement. (v. 609—610.) 
Isabelle y vient à son tour, daus la dernière et gracieuse scène où 

on la marie. Son père l'interroge: 
Es-tu muette? Allons, c'est à toi de parler 
Parle. 
Je n'ose pas, mon père, en appeler, 
Mais j'en appelle, moi! 
u (v. 866-868.) 


Il faut convenir que M. de Brilhae ou M. de Lamoignon étaient de 
bons maîtres de langue’). 


1) Malgré le manvais succès des Plaideurs, le genre fut quelque temps à 
1a mode. Dans l’Avocat sans pratique (Scène XVI) de Rosimond (1670), 





La langue du Palnis et la formation du „bel usage* 687 


Les résultats furent de deux ordres: littéraires el grammaticaux. 
Littéraires d'abord. Le XVII: siècle vit disparaître à peu près com- 


„Que nostre employ, monsieur, veut une grande atache! 
Pour moy, je suis surpris de ce qu'il faut qu'on sache 
Pour passer pour habille en voulant l'exercer! 
Que de livres à lire, à qui vent l’embrassor! 
Car sans les Loix, Codes, Digestes, Titres, 
Décretales, Versets, Canons, Gloses, Chapistres, 
Combien pour comprendre est-il besoin d'Auteurs, 
Et combien nons fant-il lire de glossateurs! 
De Re Te termes du Palais, 
Comme Enquestes, Arrest, Productions, Extraits, 
Contredits, Inventaire . . . 
Carille 
Oh! jase, je te quitte! 
Olitandre 
Eh! Monsieur, s’il vous plaist, écoutez-on In suite: 
Promesses, Testamens, Contracts, Procès-Vorbaux, 
Moyens de nullité, Griefs, Lettres Royaux, 
Forelusions, Röpy, Récision, Boqueste, 
Sentence, Apointemens. 
Carille 
Que tu me romps la teste! 
La peste soit du sot Avocat de bibus. 
Clitandre 
Cest toi qui n’est qu'un sot, et per omnes ensus.* 
Dans „le Battenu de Bouille“ dont la date incertaine doit ôtro fixée 
vers 1698, l'auteur Jobé met en scène un M. Processif qui fait un procès A son 
voisin Rustaut, au sujet d’un nid de geais dont ils se disputent la possession. 
Il raconte longuement le délit et les détails de l'affaire: 
„Japelle au Parlement: on appointe l'affaire; 
Notre affaire appointde, on nomme un Commissaire, 
Le Rapporteur nommé, j'eus le vent que bientost 
Mon procez, bon au fond, alloit faire le saut, 
Je P&voque au Conseil. Après beaucoup de peines, 
Le conseil nous renvoye au Parlement de Rennes. 
Là les Juges honteux d'estre Juges de Genys, 
A notre Parlement nous fumes renvoyez. 
Pour la dernière fois ma cause est donc instruite. 
Je ne négligeay pas une seule poursuite; 
Je fais tout faire: enqueste, appel, production, 
Griefs, contrôle, exploits, signification, 





688 Ferd. Branot 12 


plètement le vieux genre des Debats, Procès, et aussi celui des Arrêts, 
dont le XVI: siècle offrait encore de nombreux et heureux specimens, 
tels que le Debat de Folie et d'Amour de Louise Labé, A peine de 
temps en temps quelques pièces surtout burlesques; le Rôle des pré- 
sentations aux grands jours de l'éloquence françuise est du nombre. 
En cela comme en tant de choses, La Fontaine tranche sur ses contem- 
porains. Il n’a pas craint de donner à ses récits la forme du procès, 
On connaît le joli badinage qui commence: 

Les gens tenant le parlement d'Amours 

Informolent, pendant les grands jours 

D'aucuns abus commis en l'ile de Cythère (VIII, 423). 

Là le tour seul est juridique, Mais la fable „Les Frelons et les 
Mouches à Miel“ nurre, sans éparguer les mots de métier, quand il est 
besoin, une véritable demande au possessoire, qui se règle par une 
expertise. (Cf. dans les Contes V, 883-834.) 

Cest là une de ces hardiesses par lesquelles ce libre génie se 
plaisait à contrarier les modes et les préjugés du temps. 

Pour la langue, le résultat pris en gros fui de confiner au Palais 
les expressions qui lui étaient propres. 

Comme bien on pense, semblable démarcation ne peut être absolue, 
La première raison en est que beaucoup de termes de droit appartiennent 
aussi à la langue commune, tels que attentat, arrêt, bannir, priser, 
requête, enquête, tour de rôle, une foule d’autres. 

Et pour ceux, qui semblent tout-à-fait propres et particuliers & la 
langue technique comme petifoire, quasi contrat, tacite reconduction ete., 
nul ne peut dire qu'une circonstance imprévue ne va point les répandre 
dans le public. Une aflaire récente a rendu familier à tous bordereau 
et collusion. 

Sans cet à — coup, tous les jours, la pratique du droit se mêle à la 
vie quotidienne, et nous apprenons — souvent à nos dépens (encore un 
mot juridique) — ce que c’est que bail, contrat, dédite, testament, comman- 
dite, faillite, banqueroute, responsabilité civile, inventaire, saisie, arbitrage, 
remploi, régime dotal, communauté, dommage et intérêts, amende, tutelle, 
demandeur, défendeur, ete, 


Mon arrest du Conseil, le sceau, l’exéoutoire, 
Sentence en conséquence, aete Interlocutoire: 
J'avois payé Greffier, Clere, Avocat, Sergeant, 

Par tout la bourse ouverte, et par tout de l'argent, 
Et puis au bout du compte enfin, pour tout potage, 
Je pords avec dépens ma cause, dont j'enrage. 

Par notre arrest, Madame, à la fin il est dit 

Qu'il aura les oysenux, et que j'auray le nid, 

Se peut-il jamais voir injustice plus grande?“ 





13 La langue du Palais et la formation du „bel usage“ 689 


Toute doctrine qui prescrit de se priver de ces mots préjuge à tort 
qu'ils ne sont point susceptibles d'un large et fécond développement, 
L'histoire prouve tout le contraire. Apanage, gage, garantie, main mise, 
contredit fond très bonne figure dans les vers ou ils sont entrés. 

Combien avons-nous vu de ces mots pénétrer depuis cent ans dans 
la langue des lettres: testament littéraire, faillite de la science, verdict 
de l'opinion sont d'hier, Et derrière eux, attendent encore dans les 
limbes journalistiques des loeutions toutes nouvelles telles que les 
grandes assises du prolétariat, ete, 

La Fontaine, à cet égard, est encore un modèle, il emploie figuré- 
ment non seulement des mots usuels: gain de cause; mais des vocables 
réputés hideux: assignation : 

Une assignation pleine d’impatience 

Fut un jour par les sœurs donnée à cot amant (V, 585). 
L'Isabeau du Psautier n'ayant voulu lâcher le morceau à personne, 

Par préciput à notre belle on laisse 

Le jeune fils, le pasteur à l'abbesse (V, 422), 

Le paien de l’Oracle ne croit en Dieu que „par benefice d'inventaire“, 
et ainsi de suite. On trouverait de même au milieu des morceaux les plus 
poétiques: expédier en forme, appointé contraire. Dans la paraphrase 
du „Dies irae“ (VII, 414) il y a bien d'autres audaces, L'ange 
rassemblera les débris de nos corps: 

1 les ira citer au fond de leur asile. 

Et dans le psaume XVII (VIII, 395) 

Ma prière parvint aux temples étoilés, 
Parut devant sa face, et fut enterinde! 

Mais les heureuses fantaisies de cet indépendant n’ouvrirent les 
yeux de personne, et sauf quelques phrases reçues: s'inscrire en faux, 
caution bourgeoise, compromis, la proscription fut générale. 

1° On confina dans la langue judiciare quelques mots qui avaient 
en même temps le défant d'être vieux: attendu que, huy, iceluy, icelle, 
Jagoit que, jasoit, pardevant, arguer, amiable, clandestinité, enquester. 

2 On y confina ensuite des mots qui y étaient, qui y sont restés 
et y sont morts: d'abondant, adirer, ajournement, ambulatoire, blanc 
signé, blanc sellé, brief, considéré que, contredits, decreler, insinuation, 
interrogat, iteratif, obreption, préfix, pröfixion de délai, turbe, vendiquer. 

3° On y confina aussi des mots qui y vivent encore, mais n’en sont 
plus guère sortis: abroger, abrogation, acceptant, acquit, patent, adjudi- 
cataire, amodier, amodiateur, ameublir, appointer, arbitrage, cassation, 
cens, collatéral, colluder, compulsoire, contractuel, contumace, décisoire, 
délinquer, debouter, enteriner, enterinement, impetrant, indivis, ses 
indultoire, interdit, interjeter, interlocutoire, licitation, PRE 

Romanische Porschungen XXIII. 3. 








„Li Livres Bakot“, manuscrit contenant des 


parties d'échecs, de tables et de mérelles. 
Par 


Ferdinand Castets à Montpellier. 


Le manuscrit H. 279 de la Bibliothèque de la Faculté de Médecine 
de Montpellier est un petit volume écrit sur parchemin, d’une hauteur 
de 17 cent. 3, d'une largeur de 12 cent. 2, comprenant 130 feuillets, 
L'écriture paraît du commencement du XIV: siècle. Ce manuscrit provient 
de la bibliothèque du président Bouhier, ainsi qu’en témoigne le titre 
moderne et incorrect au feuillet 1 recto: 

Livre du jeu d’escheis, [de] tables et des merelles et s'apelle le 
diet livre Bacot, inventé par Nembrot qui fonda la tour de Babilone, 

Ms. E 93 
de la Bibliothèque de Ms. le President Bouhier 
MDCCXXI.“ 

Le verso de ce feuillet 1 qui date de la reliure, est en blanc, de 
même le recto du feuillet 2, mais au verso de celui-ci l’on a le titre 
primitif que Bouhier avait assez gauchement résumé. : 

Sur un piédestal d'un appareil régulier, terminé à droite et à gauche 
par six degrés, s'élève, en forme de croix, le titre, véritable histoire 
de Bakot'). 

Chi commenche 

li livres de par- 

tures des esches et de 

tables et de merelles, 

et se claime cis livres 

Bakot, et le trouva 
Nebron le joiant qui fist premiers en Babylone 
la tour c’on elaime Babel, ou li langage furent 


. 1)Le dialecte est picard. Un romanisant ne trouve d'ailleurs rien de 
nouveau dans ce texte que les termes techniques. 


44e 





Fordinand Castots 


mué par la volenté Nostre Segneur, qui vit lor 
outreeuidanche. Et de la fu Bakot aportés a 
Troie la grant, et de Troie en Gresse, Apres 

la destruction de 

Troie et de Gresse, 

vint en Franche, 

et encore i est. 

Au-dessous de la dernière ligne, l'on a, d'une écriture moderne et 
très petite: „et loué soit Dieu!“ 

L'auteur partageait l'opinion commune qui imputait à Nemrod la 
responsabilité de la tentative orgueilleuse qui aboutit à la confusion des 
langues. Dante y revient à trois fois: Inferno, XXXI, 77 aq.; Purgatorio, 
XII, 34 8q.; Paradiso, XXVI, 144sq. Dans ce dernier passage, Adam, 
contrairement à ce que Dante avait dit ailleurs (De Vulgari Eloquio, 
I, 6), affirme que le langage qu'il parlait, était complètement éteint 
avant que le peuple de Nemrod eût entrepris son œuvre irréalisable: 

La lingua ch’io parlai, fa tutta spenta 

Innanzi che all’ ovru inconsumabile 

Fosse la gente di Nembrotte attenta. 
Les termes de la Genese (X, 8—10,) ne sont pas très précis, mais Is 
tradition les interprétait ainsi, et saint Augustin s'en explique très 
clairement, en qualifiant en outre Nemrod de géant (De Cieitate Dei, 
XVI, 4). Dès lors Dante était autorisé à faire du robuste chasseur le 
terrible géant dont le cor ébranle les profondeurs de l'Enfer. 

Mais pourquoi notre auteur suppose-t-il que Nemrod troura, c'est- 
à-dire inventa le livre mystérieux, ce Bakot dont le nom paraît aussi 
peu intelligible que les paroles célèbres que le géant, dans sa fureur, 
adresse A Virgile et à son disciple? Sans doute pour ajouter à la 
dignité du volume lui-même, car on ne pouvait lui souhaiter une plus 
antique origine, et sûrement dans la pensée que les jeux, divertissement 
des nobles chevaliers, étaient venus des pays illustres de l'Orient dont 
l'épopée conservait pieusement les noms. Il finit d'ailleurs par le dire, 
puisque c'est de Troie et de Grèce que, d'après lui, Bakot est venu en 
France. 

L'auteur dit „partures® ou „parteures“. Nous disons aujourd'hni 
„parties“, tandis que ce mot dans le texte de Bakot designe, sans 
exception, les joueurs aux prises, ou le jeu de chacun: une „partie 
trait” les noirs, l’autre „partie trait“ les blancs. 

Comme le titre l'indique, le manuscrit contient des parties d'échecs, 
de tables et de mérelles, respectivement au nombre de 206, 48, 28°). 


1) Les parties sont numérotées en chiffres romains, Pour celles d'échecs, 
de 80 à 200, l'on compte par vingtaines. 





„Li Livres Bakot*, manuserit contenant des parties d'échecs 693 


L 
Parties d’Echees, 


Elles sont au nombre de 206, allant du feuillet 3 recto au feuillet 
89 verso, où, après l’explieation de la dernière partie, l’on a la formule 
„Explieit des partures des eschies“, 

Au haut de chaque page est tracé le ,tublier“, ou échiquier, com- 
prenant les 64 cases. Sur ce tablier, les pièces qui ont un intérêt pour 
la partie sont indiquées par leur nom: Roi, Fierge, Aufin (ou Afin), 
Chevalier, Roc, Paon (ou Paonnet). Les noms modernes sont: Roi, 
Reine, Fou, Cuvalier, Tour, Pion. Des lettres, des points, une eroix, 
inscrits sur les cases, servent de signes de renvoi et permettent de 
déplacer les pièces conformément aux indications données dans le texte 
ou „glose® écrit au-dessous du tablier, Certaines „gloses“ sont très- 
courtes, et l’on a ainsi parfois deux parties sur une seule page. Tout 
serait pour le mieux et l'on lirait couramment les parties d'échecs et 
Bakot, si le tablier contenait de façon exacte et complète les signes de 
renvoi nécessaires, mais à cet égard le désaccord entre le tablier et la 
glose est fréquent. 

En feuilletant ce joli volume qui mériterait d'être reproduit avec 
luxe, on songe à ces parties fameuses où Charlemagne jone la couronne 
de France contre la tête de Garin de Montglane (Histoire littéraire, 
XXH, p. 442—445), où Bertolais est tué par Renaud de Montauban, 
où Charlot, le fils du roi, tue Baudouin, le fils d'Ogier, car de ces 
évènements tragiques découlent de longues et douloureuses conséquences. 
Puis lon se reporte aux vers du Roland où l’on voit les barons de 
France se divertir: 

Sus palies blanes siedent eil cevalier. 
As tables juent pur els esbaneier, 
E as eschees li plus saive et li vieill, 

Ces jeux pussionnaient les robustes guerriers. Comment jouaient-ils? 
La marche des pièces n'offre tout d’abord rien de particulier. La querelle 
de Charlot et de Baudouin, dans la version d’Ogier en vers de douze 
syllabes, est intéressante à plusieurs points de vue. L'on y a toute 
une suite de coups, et les plaisanteries que se permet Baudouin, la théorie 
qu'il professe, montrent comment naissaient les querelles. 

Le fils du roi était revenu de la chasse; Baudouin va lui prendre 
l'oiseau, l'aide & faire sa toilette, puis accepte de jouer aux échecs avec 
lai. On apporte l’schiquier ,ouvré d'or et d'argent, li eschet furent 
chier“, Les voilà en face l'un de l'autre. Charlot joue premier et 
„trait un paonnet qui d'or estoit macis“, Baudouin joue à son tour et 
en quatre „trais* il a pris un chevalier. Il donne échec du roc et en 
riant avertit Charlot que son roi est en péril. Charlot se eouvre d'un 





69 Ferdinand Castota 


E » 


aufin, mais Baudouin fait avancer son chevalier près du roi de 
adversaire, Charlot „trait un rok“, Baudouin l'avertit alors 
une de ses plus petites pièces il lui prendra ce roc, Bau 
trop et Charlot se fâche, Baudouin maintient qu'au jeu de 
on doit „parer son jeu“ de „gabes et de mos“. Certains 
mater qu'en jouant du chevalier ou du roc: il convient de 
qui sait „aengler“ le roi et dire échec et mat d'un „paonnet“, 
dit, il fait échec au roi. Charlot se couvre d’une fierge. La partie 
prolonge. Enfin Baudonin fait une fierge, mène le roi de Charlot à 
„l’anglet“, dit échec du roc et mat d’un paonnet, 

Lä-dessus éclate la colère de Charlot: d’an coup d'échiquier il tue 
l'enfant. 

D’après la théorie de Baudouin, le beau du jeu est de mettre le 
roi de l'adversaire dans un des angles et finalement de lui donner le 
mat avec un simple pion. L'on a remarqué que dans le cours de In 
partie Baudouin a fait une reine, 

Dans la partie entre Charlot et Baudouin, comme dans toutes celles 
que j'ai rencontrées dans nos poèmes, les premiers coups n'ont pas 
grande importance. On bataille, on se prend des pièces, sans qu'aucune 
stratégie se dessine, puis on s'occupe de l'échec et du mat, L'on me 
discerne pas de combinaison savante ayant le caractère d'une préparation, 
mais il est très possible que cette simplicité enfantine du jeu prouve 
seulement que les trouvères n'étaient pas, même pour leur temps, de 
première force aux échecs, ou bien qu'ils évitaient des difficultés dont 
l'expression les eût gênés. 

L'on éprouve une impression meilleure en lisant les 206 parties de 
Bakot: ce sont des fins de partie, des problèmes; faire échee et mat 
en tant de conps et avec telle pièce, ou bien prouver qu'on ne peut le 
faire en tant de coups, tels sont les sujets où s'exerce l'ingéniosité de 
l'auteur. 

Parfois l'on rencontre des conventions particulières: telle pièce „a 
trives“, telle autre est ,affiée“. A la partie 205, l’on mentionne le cas 
où „il est excepté qu'il (le roi) ne sera mie mat à aueun ls de l’eschekier*, 
Partie 82: „Li blanc traient premier et le paon noir a trives et materont 
les noirs de la roine qui sera faite du paonnet.* 

La partie 112 est un simple exercice. Les noirs ont seulement le 
roi à l'angle droit supérieur de l’échiquier. Sur la même ligne, à sa 
gauche, sont rangées quatre fierges blanches. Il s'agit de faire le roi 
mat en sept coups, „et sunt toutes nonveles roines et puent faire "I 
trait ou ‘l° saut de II trais, comme il lor plaist“. La marche des reines 
faites en cours de partie diffère donc de celle de la fierge. 

Dans la partie 105, il s’agit de forcer l'adversaire à gagner la 
partie dans un nombre de coups déterminé: „Li blanc traient premier 


ŒE 
life 





5 „Li Livres Bakot*, manuscrit contenant des parties d’öchees 695 


et dient qu'il se feront mater des noirs a “XV: trais maugré les noirs“. 
Dans cette partie les noirs ont seulement le roi et un paon, tandis que 
les blanes ont roi, fierge, les deux rocs, un chevalier, Le jeu est mené 
de telle sorte que les noirs „materont le blanc roi, veullent on non 
venllent“, 
L’auteur est convaincu qu’il donne d’excellents et subtils conseils. 
À la fin de ln partie 172, il remarque: „En ceste parture sunt mont 
de desfenses dont li jus est moult sontiex“; et, au milieu de la partie 77, 
il s'interrompt pour s'écrier: „Ceste parture doit estre escrite de 
lettres d’or!® 
Pour comprendre les quelques parties dont je vais donner ln 
nglose“, il conviendra d'avoir sous les yeux un échiquier dont on 
numérotera les cases de la façon suivante: 
1 2 3 5 
9 -10 11 18 
ATmISN 218 21 
25 2% 27 29 
3 4 3 37 
4 42 8 45 
49 50 51 53 
57 58 59 61 


Partie I. 

Position des pièces : noirs: roi (8), roc (9), roe (11), paon (12); — 
blanes : roi (38), roc (66), roc (48), paon (36), aufin (29), chevalier (32), 
sufin (21), paon (22), paon (23). 

Signes de renvoi: croix (25), point (43), A (51). 

L'on a ainsi la reproduction exacte du ,tablier“, 

„Premierement li blanc traient et dient qu'il materont les noirs au 
seeunt trait ne plus ne mains. Tu prens les noirs a eus desfendre, 
car il ne puet estre fait. Il traira son roc en ‘a’, et tu trais ton roc 
noir en u point, et bien est desfendus, ouÿpar aventure il prendera 
ton roe a son aufin, Adone trai l’autre roc noir u point a la crois et 
tu desfenderas qu’il ne soit fait au secunt trait et tu as ades desfense, 
ja soit ce cose qu'il samble qu'il puist estre fait.“ 

Partie IV. 

Position des pièces : noirs : le roi (1), roc (33); blancs : roi (24), roc 
(57), afin (27), afin (28), paon (18), paon (19). 

Signes de renvoi: A (17), » (11). 

„Li blane traient premier et li ros noirs est affiés, et dient li blanc 
qu'i materont les noirs a ‘Il: trais. Desfen toi, car il n'est pas fais. 
A traira son paonnet u point, et tu trairas ton roe en ‘ar, et il ne se 
porra descouvrir a dire scat mat de l'autre paonnet“, 


7 
15 
23 
31 
39 
47 
56‘ 
63 


STEEESRH 
BRÉSSSRE © 
RESSRLES 





696 Ferdinand Castets 


La position du roc noir dans cette partie est un des exemples. 
peuvent servir à éclaircir le sens du mot ,afñé“. Le mot „afianee“ 


employé dans la partie ‘III: qui est un peu plus compliquée. 


Partie IN. 

Position des pièces : noirs : roi (2), roc (15), roc (16); — blancs: ro 
(17), roc (42), chevalier (18), afin (21), afin (30), paon (19), paon (20). 
Signes de renvoi : A (47), B (48), + (31), deux petits traits marquant 
que les paons vont aux cases 11,12. 

„Li blanc traient premier et li chevaliers a uflance et li ros qui est 
encoste le chevalier n’est point melis et li paonnet vont ossi comme il 
est segnié ou ausi comme la roine qui autant vaut. Et veulent li blanc 
mater les noirs a ‘I: trais. Et puet estre fait en traiant le roc en ra, 
Se li blanc faisoient autre cose, il ne materoient mie les noirs a "II 
trais. Car s'il prenent le roc de l’aufin, il trairoit l’autre roc u point. 
Item, #il trait l'aufin devant le paonnet, li noir trairont lor roc en 'b‘, 
et ensi se pueent desfendre se li premiers trais n’est fais duroc en a.“ 

On voit que le chevalier qui „a aflance* ne prend point de part 
au jeu et que le roc voisin reste immobile. La glose est d'ailleurs in- 
complète, car c'est aux paonnets que revient l'honneur de terminer 
la partie. 

La partie VII, très courte, et dont le „tablier“ semble inexact, 
offre un exemple où toutes les pièces de l’un des deux côtés sont 
„affides“. 

Position des pièces : noirs ; roi (7); — blancs : roi (22), chevalier (14), 
paon (23); un trait entre les cases 23—15 marque la marche du paon. 

„Tout li blane sunt affié et si traient premier et douvent mater le 
roi noir a ‘Il trais, et est fait en tel maniere. Trai le paonnet ensi 
comme il est segnié, et de rekief le paonnet si qu'il soit fait fierge, et 
puis est dounés scat mat.“ 


€ 
Partie ‘ik et V. (205). 

Position des pièces : noirs : le roi (44); — blancs : le roi (60), roc 
(59), roc (61). 

Signes de renvoi: A (62), B (30), © (27), D (25), » (21). 

»S'aucuns te fait ceste parture et die que li blanc traient premier 
et qu'il materont le roi noir a ‘VI- trais ou a mains, desfen toi, car ce 
ne puet estre fait. Iltraira son rocen ‘a’, et tu dois monter contremont. 
Il le metera en °b‘; va a li et il metera l’autre en ‘, et, tu, retourne 
a ton premier liu. Lors ne puet mix que aler en ‘d‘. Apres, en quel- 
conques liu tu vas en montant, il te sinrra droitement et te porra mater 
a “VIT frais. Et se tu ne montes, ausi te porroit il mater au "Vilme 
trait et non pas a ‘VI, Et se au commencement tu fais III trais, si 





7 „Li Livres Bakot“, manuserit contenant des parties d'échecs 697 


comme je ai dit et maistrise est, [il ne porra] mater le roi noir au 
-VIrme trait s'il est bien desfendant, toutes voies #'il est excepté qu'il 
ne sera mie mat a aucun lés de l’eschekier, car ce seroit tost fait en 
traiant “I: roc un poi plus haut, et puis apres en sivant iceli droitement 
du roi et au ‘VI®* en mettant le roi u point et au “VIL® en donnant 
escat mat au lés de l’eschequier“, 

Je eiterai enfin la partie V, mais uniquement comme texte, parce 
que le „tablier“ est par trop inexact. 

„Cheste [parture] est de IT où "III trais. Mais le mat n'est fais 
au secont trait ni au tierch. Li blanc traient premier et dient qu'il 
veulent mater les noirs au secont trait; tu, desfen toi. Il traira son 
chevalier u point en donnant scat de la descouverte. Tu te dois couvrir 
de l’aufin en donnant seat du roi blanc, et ensi est desfendus. Item 
se li blanc dient que il veulent mater les noirs a "Il trais et adont 
sit li blans rois plus pres du roc blanc, tu, desfen toi. Il traira par 
aventeure son chevalier u point en donnant scat descouvert, et tu trais 
ton afin en la crois et apres tu verras la desfense, S'il trait son 
chevalier entre son roi et l’afin noir, euevre toi du roc, et c’est ades la 
desfense, se en cele parteure de ‘III: trais soit ensi li ros noirs affiés 
et li rois blans soit plus pres de son roc blanc.“ 

Ce serait seulement par l'étude comparée de toutes les parties 
d'échecs du manuscrit que l'on pourrait arriver à se faire une idée 
quelque peu précise des règles que suit l'auteur et par conséquent du 
mérite de sa collection. Ce travail qui réclame une compétence spéciale, 
est rendu difficile par le fréquent désaccord de la „glose“ et du , tablier“. 
Mais si l’on n’est pas toujours sûr de bien comprendre, on ne saurait 
méconnaître la variété des combinaisons et surtout la vivacité et 
l'autorité du ton. On #imagine entendre un vieux maître en l’art des 
échecs instruisant les jeunes chevaliers. C’est l'image d'un tournoi où 
après le défi, quand l’on a réglé les conditions particulières de chaque 
joute, on attaque, on pare, on riposte. A se prendre des pièces, à se 
poursuivre, à préparer un piège ou à tomber dans celui de Yadversaire, 
l'amour-propre s’éxalte et sirrite. Tout à coup éclate le terrible „Scat 
Mat“, et au jeu où se plaisent „li plus saive“, succède parfois le duel 
sanglant. 

I. 
Parties de Tables, 

Les parties de tables sont au nombre de quarante-huit et comprennent, 
du feuillet 90 recto au feuillet 114 verso où l'on a l',Explicit des par- 
tures de tables“. La partie XXXITI répète et corrige la première. 

Le jeu des tables est sans doute la forme ancienne du jeu de tric- 
trac, mais alors même que les règles différeraient peu pour le fond de 





698 Ferdinand Castets 


celles que l'on suit aujourd'hui, les termes employés 
mériteraient d'être notés, car ils sont tombés en désuétude. 
„tables“ désigne les pièces mêmes du jeu. 
Au-dessus de la ,glose“ de chaque ,parture“, sont dessinés deax 
tabliers, contenant chacun six colonnes verticales, avec une 
séparation horizontale formée par deux lignes très rapprochées; 
barre coupe les colonnes à mi-hauteur!). Des lettres, des : 
croix sont les signes employés pour marquer, quand il est 
la correspondance du jeu sur les tabliers et des indications dela g 
mais parfois des sigues ontété omis aux tabliers, Le nombre des ta 
est de quinze pour chaque couleur, en tout trente. 
L'auteur, dans la première partie, distingue seulement 
qui sont faites par souhait de la langue et celles qui 
dés, mais l’on rencontre aussi des parties de „minoret*, 
„barill“ et des parties de genre mixte. Il est souvent fait 
conventions particulières, ee do Lo EEE 
après avoir dit que celui qui suit le jeu reconnaîtra la justesse d 
conseil, avoue que „peu en sont ne on ne puet mie 
ensegnier par eserif, mais par antisse, car il cat tres sontilt, 
Partie I. 
Position des pièces: au tablier de ganche seat mare ES 
blanches, de forme ronde, dont six garnissent le bas des 
dont la septième est à l'angle droit supérieur du tablier. Au k 
de droite l'on voit seulement une table noire au bas de la set 
colonne. Les tables sont done superposées, 
„Ichi sunt les partures des tables, et por ce queles sunt 
deux manieres, s'il est assaroir par souhait de la langue et en | 
les dés, nous dirons premiers de celes qui sunt faites par souhait, ee 
a dire de celesqui sont faites par souhait ou par SE 


Hi 


4 


Hl 


h 


FE 
Li 


et ceste prime parteure est tele. Chil qui a la blanche table, 
Ceste table doit estre levée es poins [rouges] ?), car c'est sa maison, 
la noire [fait]*) le contraire, s'il est assavoir ou la blance est; ef 
jeucon en este parteure de ‘Il: dés [sans plus]. Demande rs 

je demanderai, Et [si] dois savoir que cele qui est defors, ws 
assavoir la noire, pert [le ju], traie premier ou non. Car 8 
premier, ele fiert la blanche par sinne, et lu blance le fiert ansi en 
faisant sinne et vaint, si com tu pues tantost veoir. Se la blance fraii 
premiers, ele fiert la noire par sinne et la noire li, car ele ne puet mit 


1) Dans le trle-trao moderne et dans le jacquet, les colonnes des = 
aneions sont rompiaodes par des ches, et la barre transversale est e Lei 
2) Partio 38, Mais los tabliors ne donnant pas ces points rouges. 
8) Partlo 39, or de wine pour les autres mots ajontès, 





9 „Li Livres Bakot“, manuscrit contevant des parties d'échocs 699 


[faire. Lors fera la blance quatre et as] et vaintera [la noire], si com 
tu [porras veoir en faisant la prueve]').* 
Partie XIV. 

Au tablier de gauche en bas, 1%* col. trois ronds blancs, 2° col, 
deux ronds blancs, 8° col, trois ronds blancs, 4° col. trois ronds noirs, 
5* col. deux ronds noirs, 6° col. trois ronds noirs. Au haut de chacune 
de ces colonnes est marqué un point noir. Au tablier de droite, il n'y 
a rien. La partie est de „barill“, 

„Toutes sont en lor maisons por lever et les blances traient premiers, 
et fait cascune partie buf de as en ‘Il: dés, et est le ju de barill en 
tel maniere que quant li uns est pris, il entre es poins et avironne le 
tablier, Et vaintent les blances, car eles lievent une des daesraines en 
faisant buf de as. Lors font les noires buf de as et les blances buf 
de as d’une seule daesraine, car c’est lors bons jus se les noires prendent 
cele qui est. Et se eles prendent ou non, tu as blances, en fera[s] une 
nue autre, et feras prendre ‘Il: des tines et retrairas et enquerras de 
ces ‘IT: et feras que toutes les suies viegnent en la seconde table, Lors 
retrairas de ces ‘II la maison et les leveras en tel maniere que la 
tierce demora vue en la bataille devant les noires, et la touceront et 
tu ne prenderas fors la daesraine et tu vainteras.“ 

Partie XXI. 

Elle est de „minoret et de souhait“. Tablier de droite: au bas: 
col, 5, un rond blanc; col. 6, quatorze ronds blanes. Col. 6 en haut, 
un rond noir. Signes: tablier gauche: angle supérieur à droite une 
croix; angle inférieur même colonne A; tablier de droite, angle supérieur 
à gauche B. 

„Ceste parture est de minoret et est de souhait, et fera la noire 
ce que feront les blances, et selle puet issir en la crois, les blances 
le perdent par le trait meisme que les blances sunt levées. Tu, jue 
des blances et fai ambe troie dusques en ‘a:, la noire autel. Tu feras 
buf de sinne en faisant table en ‘b. Il se tenra fermes, car ja por 
ce ne perdra nus, et ensi par buf de sinnes prendras la siue et leveras 
toutes les blances en ce liu que mains que eine des queles tu feras 
adès buf de as; car se ele puet issir dusques en la erois et par ce 
meisme trait que les blances seront levées daesrainement, ele vaintera; 
mais les blances feront ensi que dit est et eles le gaaigneront,* 

Partie XXHI. 

Elle est simplement de „souhait de teste“, Position des pièces: 

tablier gauche: 1° col. 2 tables noires au haut, 2 tables blanches au 


1) Sie Partie 33. Le texte de la partie 1 à partir de „mix“ ost: „et vaintera, 
si com tu le verras*, 





700 Ferdinand Castots 10 


bun; 0 vol, 8 tables blanches au haut, 13 tables noires au bas. — Signes 
do ronvol: tablier de droite, B au bas de la 2 colonne, © au bas de 
la sixième, An été oublié. 

nOosto parteure est de souhait de teste et traient pre 
blancen, ot qui faut, il le pert; et font adès les blances 
trole, ot los noires adès buf de sine et le tiere. Dont 
blanoos valnteront, car les font quaterne en "a" et troie en > 
buf do sinne veulent d'une ou de deuz; les blances role ou 
yunterao en ‘er et vaintent, car les noires le perdent par falir.“ 


Partie XXXVIIL 
Tablier de gauche: en haut douze tables noires (deux par colonne), 
on bus douze tublos blanches (même ordre); tablier de droite : 1#* colonne: 


«Coste parture est de teste ot de “III: dés, faite par souhait, 
juo li nus et li autre de XIII tables, et si sunt toutes en lor 
mais que ‘IE de eascune part qui donent estre ramenées et x 
avoo les autres; et quicongues faut, il le pert, et qui premiers trait il 
valut en falsant ‘VIIT et as em ‘ar et ja en lor 


| 





1 „Li Livres Bakot*, manuscrit contenant dos parties d'échecs 701 


que faire ne puent, sis et ce qu'eles puent. Cil as blances les espart 
quanques il puet, et s'il ne elot au premerain trait le sinne point des 
noires, les noires vainteront, car eles demanderont tous jours sinnes et 
se recnelleroient primes et reteroient legierement et vainteroient, Mais 
se les blances en getent ‘VIT: ou ‘VIII: et les encloent, elles ont ausi 
le meilleur du ju.“ 

Dans cette partie les blanches sont „affides“; dans la partie 
précédente (XXXVIII) il est question d'une ,eonvenence“ ou convention 
qui modifie les conditions du jeu. Dans la partie que l'on va lire, on 
voit qu'il y avait des manières de jouer qui pouvaient être interdites, 
et que le joueur qui, par „malice“ ne respectait point la convention, 
payait une amende. 

Partie XLIV. 

Position des tables: rien au tablier de gauche; tablier de droite, 
col. 1, au haut, sept tables noires en une ligne; col. 8, au haut, 5 tables 
noires en une ligne; col, 5, au haut, 3 tables noires en une ligne; col. 6, 
au haut, une table blanche, 

nCeste parture est de teste en "III' dés et la blance giete les dés 
et les noires souhaident, et keurent tontes coses desfendues, et cuscuns 
juera tout sans malice, on cil qui a la blance table ne se levera du 
ju, dusques adont que une des noires soit gaaignie ou perdue, par 
certaine peeune, Et nule cose desfendue ne puet estre fausée, et la 
blance table ne pert pas par falir. Tu, pren les noires, car quant la 
blance ist, ele le gaugne, et quant ele n'ist, tu en dois faire trois nues 
par buf de as et en ferant la blance, etele ferra des tiues; tu entreras 
en l’opposite du tablier et le prendras et feras les tiues prendre et 
renterras les tiues. La quel cose a la parfin ele ne porra passer et 
tenras le ju si longuement que tu vaurras, dusques adont que la blunce 
ara tout perdu, car ele en la fin ne porroit gaagnier.“ 

Ces exemples me paraissent suffire, Les termes qui désignent les 
parties et certains coups: buf, troie, sinnes, sont à noter. La partie de 
barill est définie à la partie XIV. 


I. 
Parties de Mörelles. 


Elles sont au nombre de vingt-huit et comprennent du feuillet 115 
recto au feuillet 129 recto. 

Des trois sortes de jeux que contient Bakot, le troisième semblerait, 
à première vue, le plus voisin de nos usages. Le tablier donne exacte- 
ment la figure ainsi décrite par Littré au paragraphe 2 de l'article 
MARELLE : „Nom d'un jeu qui se joue avec les pions et aussi avec des 
cailloux de diverses couleurs. Il consiste en une figure formée d'un 





702 Ferdinand Castets 


12 
grand carré, plus un carré plus petit enfermé dans le précédent, ple 
un petit curré qui oceupe le centre de ce dernier; une ligne par 
du milieu de chacun des côtés du grand carré vient se terminer aux 
côtés du troisième petit curré . . . le jeu de la murelle consiste à aligner 
nur une soule ligne les trois pions.“ . 
En examinant les figures données dans le manuscrit, on constate 
d'abord que chacun des points d'intersection ou de rencontre des lignes 
ont employé pour la pose des pièces on mérelles, et l'on remarque 
ensuite que cos merelles ne sont pas les simples jetons mentionnés dans 
leu dictionnaires au mot ,mérenu“ ou „merel“, Ces pièces ont um 
desiin et un nom particuliers: l'on a ainsi l'étoile, la lune on croissant, 
la croix, l'écu, lo carré et les ronds. L'on a une partie ronge et une 
partio noire, mais les mérelles ne se répètent pas exactement dans les 


8: étoile, carré, quatre ronds. 

: étoile, croix, lune, carré, un rond, 
Partio 11 ; : étoile, carré, deux ronds, 
Partie II 
Partie XIL 


Partie XXVIL: 





43 „Li Livres Bakot*, manuserit contenant des parties d'échocs 703 


Cette partie XII mérite d'être lue avant toutes; mais pour ceux qui 
voudraient l'étudier de près ainsi que celles qui suivront, il conviendrait 
de tracer le tableau tel que Littré l'indique, en posant les chiffres de 
1 à 24 sur les angles et les points d'intersection en commençant par 
l'angle gauche supérieur du grand carré et en faisant le tour du carré 
(1—8), de même au second carré (9—16) et au plus petit carré (17—24), 
Les chiffres présenteront l’aspeet suivant: 


En traçant les lignes 1—3, 3—5, 5—7, 7—1, Von ale grand carré. 
Les lignes 9—11, 11—13, 13—15, 15—9, donnent le second carré; les 


lignes 17—19, 19—21, 21—23, 23—17 forment le petit carré intérieur 
et en traçant 8—24, 2—18, 4—20, 6—22, l'on a les lignes qui joignent 
le milieu des côtés du carré extérieur au milieu des côtés des carrés 
intérieurs, Les 24 points marqués par les chiffres sont les seuls où des 
mérelles soient posées dans les „partures“ reproduites sur les „tabliers“ 
du manuscrit. 


Partie XI. 

Les quatre ronds noirs sont placés aux points 2, 9, 10, 11; les 
quatre ronds rouges sont placés aux points 6, 19, 14, 22. Il n'y a pas 
de signes de renvoi. 

„Ceste parture, sachies que chil qui premiers trait, le pert. Donques, 
quant il te plaira a faire ceste parture, tu diras ces paroles a ton 
jueur: Pren les queles que veus, et toutes se puent bien mouvoir de 
l’une partie et de l’autre. Donques pren les quels que tu veus, et trai 
premiers ou tu me doignes license de prendre et je traira[i] premiers 
ja soit che cose que tu nel veulles pas. Ensi diras pour li plus esbahir, 
et il sera plus hardis de prendre et de premiers traire, et les queles 
que il preigne il perdera le ju, si com tu pues veir par toi.“ 

La partie XIII diffère de la partie XII en ce quelle a en plus 
l'étoile noire, mais elle est identique pour le résultat, et l'auteur y 
engage également à tromper l'adversaire inexpérimenté: „Quoi que je 





704 Ferdinand Castets 4 


aie dit en la glose de la parture qui prochainement est devant, font 
autel dis je en ceste et pas ces meismes paroles diras à ton adversaire”, 

On regrette de le dire, mais notre auteur se comporte ici en casuiste 
malhonnête, car si le joueur n’est pas tenu d'éclairer son adversaire sur 
les conditions dans lesquelles la partie se présente, il a tort d'affecter 
une indifférence fausse en vue de l’&bahir et de le tromper. Mais 
comment résister à la tentation d'enseigner une botte secrète ? D'ailleurs, 
dans sa naïveté feinte, le petit discours n’est pas mal tourné. 


Partie |. 

Position des mérelles: rouges: rond (1), rond (2), carré (7), rond 
(14), étoile (13), rond (22); — noires: étoile (20), lune (24), rond (18), 
carré (9), croix (11). 

Lettres de renvoi: A (6), B(5), € (4), D(8), E (17), F (19), 6 (12), 
H (8), 1 (16), K (15). 

„Les rouges traient primes et toutes lor rondes et lor estoile ne 
se puent mouvoir, lor quarré tant seulement doit traire, et se ele est 
prise ne enclose, les rouges le doivent perdre. Et sachies, se on jone 
bien, ne les unes ne les autres ne vainteront, Toutevoies porroient 
vaintre les noires, se n’estoit la rouge estoile, s'eles juoient bien et 
sagement. Les rouges traient lor ‘III‘*) en ‘a: et prendent ls noire 
ronde. Li noir traient lor lune en ‘e. Li rouge ira en “b, les noires 
lor estoile en ‘f. Se li ronge retourne en ‘a, il le prendra, mais il 
ira en ‘ec. Lors uns rudes”) juerres le cuideroit perdre des noires, 
mais les noires toutes voies le porroient ganignier, se l’estoile rouge n’estoit, 
en traiant la erois en ‘g', car se li rouges n'aloit en ‘d', le 
il presist ne comment, il seroit enclos ou pris. S'il aloit en -b' la erois 
noire le sinrroit en ‘e et apres en ‘b' et apres en "a et venroient avec 
les autres et vainteroient. En tel maniere seroit se l’estoile ronge 
n'estoit et s’ele i estoit ausi, comme cele est maintenant, li rouge ne 
retourneroit pas, la crois estant en 'c’ et traiant en ‘b'. Autrement ne 
vaut riens le sivir, si comme devant dit est, car s’ele retournoient, li 
rouge prenderoient le noir quurré et apres iroient en ‘h° et em ji" et en 
“k et vainteroient. Sachies done que l'estoile rouge non estant u ju, 
li noir vainteroient, et s’ele i est, li uns et li autres jue bien, ne li uns 
ne li autres ne vaint, si comme dit est“. 

Partie XVH. 

Position des mérelles: rouges: étoile (6), &eu (5), rond (7), lune 
(14), carré (16); — noires: étoile (4), eroix (10), éeu (18), rond (1). 

Signes de renvoi: A (20), B (9), € (15), D (18). Le tablier donne 


1) Comprenez ,quarré*, 
2) C'est le latin ,radis*, inexpérimenté, 





45 „Li Livres Bakot*, manuscrit contenant des parties d'éche es 705 


la lettre B à l'angle 1, mais la place est prise par le rond noir et je 
erois que le seribe a confondu les deux angles voisins, 

„Li noir traient premiers; se li uns et li autres jue bien, ne l'uns 
ne l'autre ne vaint, ne ne puel avoir mix faire que traire lor estoile 
en ‘a. Lors, se li rouge juent bien, il trairront lor quarré en ‘b. Se 
li noir retournent lor estoile, li ronge retorner doivent ausi lor quarré, 
et la sera bataille sans fin. Et s'aucune des parties fait autre trait, 
ele le perdera, si com tu pues prouver par maintes munieres. Mais 
apres le traire de l’estoile noire en ‘a’, se li rouges quarrés aloit en 'er, 
bien sambleroit estre bons trais et seur. Li noir tontevoies vaintent 
adonques en trajant l’estoile en ‘d' et apres en faisant por une et en 
prendant soutivement, Estudie ceste parture par toi, car ele est fürs 
et bele.“ 

On ne peut imaginer professeur plus convaincu de la solidité et de 
la beauté de son enseignement. Plus haut l'on a vu avec quel dédain 
il parle d'un ,rude“ joueur. 

Tables et mérelles, on a pu en juger par ces extraits incorreets à 
plusieurs égards, étaient des jeux tout aussi difficiles que celui des 
échees. Les cartes leur ont succédé dans la faveur du publie, mais ils 
ont passionné nos pères, et celui qui en possédait la maîtrise“, pouvait 
en étre fier sans que personne y contredit. 


La description d'un manuscrit, alors même qu'il affiche la prétention 
de reproduire l'œuvre d'un géant légendaire, doit avoir un terme, Le 
lecteur sait à quoi s’en tenir sur l'intérêt que présente le contenu de 
Bakot. Mais je ne me séparerai pas de lui sans citer les derniers mots 
de la XXVIIL° et ultime partie: „Pren selon ce que tu jues“, conseil 
de profonde et sage politique, „car je n’en quier plus deviser“ 

nExplicit des Partures des Merelles.“ 





Notes sur l'affouagement de Maillane. 
Par 
J. Ronjat à Vienne (Isère). 


L'affouagement de Muillane est consigné dans un beau manuserit 
conservé à la mairie de Maillune depuis que Mistral, qui ne dédaigne 
pas d'être conseiller municipal de son village, l'a fait extraire des 
angounaio où les générations précédentes l'avaient relégué; quelque 
effritement aux coins est à peu près le seul dommage qu’il ait retiré 
de cet hamiliant séjour. Il a été dressé en 1471, avec udditions posté- 
rieures dont quelques-unes sont datées 1551 et 1569. 

Les documents de ce genre ne sauraient présenter une grande 
richesse de vocabulaire ou de formes. Oelui-ei est nénnmoins précieux 
par les renseignements qu'il nous ‘fournit — surtout si nous le comparons 
avec d’autres textes plus où moins voisins dans le temps et dans le 
lieu‘) — sur divers points de l’évolution d'un dialecte provençal à une 
période eritique de sa culture: les actes rédigés en langage indigène, 
du moins ceux qui ont été publiés jusqu'à ce jour, sont notablement 
moins abondants en Provence qu'en Languedoc ou en Gascogne; les 


1) Abréviations: A. additions postérieures au texte principal de l'affousge- 
ment de Maillane; An. inventaire falt au décés de Jean Andrieu, apothicaire 
à Tarascon (1529), p. p. Mourret, Revue des langues romanes, 1900, p.6; Bo. 
Obros et rimos prouvenssalos de Loys de la Bellaudiero, Marseille, 1695; Bo, 
Mémoires de Bertrand Boysset (1372—1414), p. p. Ebrle, Archiv für Literatur- 
und Kirchengeschichte des Mittelalters; Br. Jardin deys Musos pronvensalos, 
Aix, 1628; Cab. Jenn de Cabanes (1658—1717), L’Histourien sincere, sus Ja 
guérro doou duc de Savoyo en 1707, p. p. Pontier, Aix, 1830, et Leis Pouesies 
Prouuoncalos, ms. 624 de la Bibl. Méjanes, Aix; Car, (Lo Carrateyron), Chan- 
sons nounelles en lengaige prouensal, Aïx, 1574, rééd, Bordouux, 1844, et Nice, 
1873; O. Ourdounanço de pouliço de Sant-Martin-de-Crau (1526), p. p. Raimbault, 
Rev. d. Lrom., 1891; Ri. Comptes consulaires de la ville de Risele (1441—1507), 
p- p- Parfouru et de Carsalade du Pont, Paris, Champion, et Auch, Cochnraux, 
1892 (2 vol. formant les 12 et 130 fascicules des Archives historiques de In 
Gascogne); Ta. Délibération de la commune de Tarascon (27 nov. 1422), Bartsch, 
Chrostomathie, 5e éd. p. 397 (archives de Tarascon, copie de P, Meyer); Tr. 
Palamède Tronc de Codolet (1662—1722), Lou trompe quu poou, ms, 1085 de 
la Bibl. Méjanes, Aix, 

45® 





708 3. Ronjat 9 


rédacteurs et les seribes des XVe et XVIe siècles hésitent fréquemment 
entre les gruphies traditionnelles des anciennes chancelleries et celles 
par où ils essaient, volontairement ou non, de rendre les sons et les 
formes du langage évolué qu'ils parlent et qu'ils entendent parler 
autour d'eux. 

Dans l'affouagement de Muillane, les finales féminines continuant 
a latin sont écrites assez capricieusement par a ou paro, ainsi, an 
F9 25: Berbentano — las terras gz tenö de la caritat de Berbentano a 
noel acapte. L'acte relatif aux consorts Ferrans présente toujours ferro, 
uno terro. Dans les f* suivants on trouve l'autro carriera, Bello-Visto 
et Bellavisto, terro, saumados, las planos, las vignas vielhos, la carriero 
negro, ete; 6 se montre sporadiquement dans A. (on le trouve très 
rarement dans Bo.; il alterne fréquemment avec a et o dans An); 0 
domine partout (ilest très rare dans Bo., rare dans O., mais par contre 
exclusivement employé à partir de Car.), et au pluriel comme au singu- 
lier, sans que rien annonce les formes de pl. f en -eis (à partir de Br.) 
des adjectifs devant substantifs qui conduisent aux pl. modernes en 
-ei(s), resp. -i(s). 

On trouve pradaria et pradarya, mais pradario domine, Aujourd'hui 
à Maillane on écrit pradarié et on prononce pradaié. Le passage de 
-ia à -ie avec synérèse est fréquemment attesté dans tout le Midi à 
partir de la fin du XI siècle (Thalamus de Montpellier, ete.) En 
Provence il paraît s'être souvent effectué par un intermédiaire -io, mais 
le processus est capricieux, et l'interprétation phonétique des graphies 
est hasardeuse en dehors des textes versifiés: Bo., imparfaits -ie, con- 
ditionnels ie; Ta., substantifs -ie, imp. -ia et re, subjonctif sie; Car, 
subst. -fo, cond. -ri6, imp. et cond. uu pl. -idn et -iön, -ridn et -riön; 
subj. sie, sio et sio, au pl. sias; Be., subst. -jé, parfois fo, imp. et cond. 
toujours -jé, -rié, pl. -fén, -rién, subj. sien. 

On trouve partout Zwoe, qui est aujourd'hui Zio(c) à Maillane, Zwe(e) 
à Aix et Marseille. Luec est déjà dans le Donat, alors que Bo, pré 
sente encore fuoc, luoc, huow contre -we- presque uniquement devant 
les spirantes palatales, Tu. Zoe, Car, Zuoe, Zuogo, Be. fuoc, luoc, mais 
Juegues +- jocas; jue(c), lue(e) sont définitivement implantés à partir de Br. 

On trouve soubran, court, ete., mais les anciens 0 estreit sont le 
plus généralement (et toujours devant m, n) écrits o. La graphie on 
ne s'implante universellement qu'au XVIII siècle: elle est rare dans 
Bo.; dans Ri, elle apparaît en 1445 et est régulièrement employée en 
1507; elle n’est point rare dans O., mais An. ne l'emploie pas; Car. 
écrit ou, sauf à l'article (lo, los), aux protoniques (comun, ete.) et devant 
m, n; Be., Br. et Cab, écrivent ou, sauf devant m, n. 

Les consonnes finales sont toujours écrites (Zuoe, caritat, ete.); 
elles ont dû étre prononcées encore pendant un siècle au moins, comme 





3 Notes sur l'affouagement de Maillane 709 


le montre l'examen des rimes de Be.; c’est seulement vers le milien 
ou la fin da XVII* siècle que leur chute est certaine (jud, due, rimes 
respè(t) — Nouäl), emplega(t) — la(ch), Tr., lie(ch) — candelie(r), Onb.). 

Vielha, Malhana, ete. sont toujours écrits par /h; la réduction de 
Ih à y n'apparaît que dans Tr. (grouyié, sarrayié). Draya prouverait 
plutôt contre l'étymologie fragula que pour la réduction de /A à y; on 
trouve encore aujourd'hui draio dans des dialectes (Trièves, Gevandan, 
ele.) qui possèdent mouillée, 

L finale et devant consonne est partout vocalisée après a; elle 
tombe ou est vocalisée en général dans les composés de l'article avec 
la préposition de (v. plus loin); Car. présente encore mal, mais depuis 
Be. on ne trouve plus que 2 vocalisée après toutes voyelles (dans 
Yécriture, au, eou, fou, ou, won). 

Jer +- ariu alterne avec ie, molher avec molhe (jusqu'au début du 
XIXe siècle les versificateurs marseillais semblent encore employer r 
de l'infinitif en liaison); les textes antérieurs conservent en général » 
au singulier et la laissent tomber devant s aa pluriel. 

Ille fournit à notre texte le possessif or, aujourd'hui disparu de 
Provence, et les formes suivantes de l’article: sing. m. lou et lo (jamais 
de), f. la; pl. m. los et Zous (jamais les), f. las (jamais les); composés 
avec Ja prép. de: m. sing. dou, plus fréquent que deu; m. pl. dous et 
deus, fréquemment remplacés par des (une fois dals dans A.). 

Les formes adoptées par notre texte ont eu des fortunes diverses. 
Le sing. m. {ou (Bo. lo), f. la s'est définitivement établi, supplantant 
m. le, f, Li très répandus en Provence au moyen âge. Les plur. m. 
lous, los; f. las ont cédé la place à les —+ lei(s) et Lis) m. f. après une 
resistance plus que séculaire (An. los à côté de les sirops, les unguents, 
les olis; las pillules, les qualles se sont trobades a la dite botiquo; Our. 
los, une fois les m.; Be, lous et ley m., las f. en général, mais -ei 
fréquemment dans les autres déterminatifs; Br. Zous m,, las, leys, lei 
f.; Tr. et Saboly leis) m.f,, conservé à Marseille, Aix, ete., mais réduit 
à Zi(s) à Maillane, Arles, Avignon, Nimes, ete. *). 

Den (Bo. del) ne vit plus guère que dans le Béurn oriental. Dow, 
composé double, avec de et a (dal, rare dans Bo.) lntte avec del dans 
An.; duns Cur, Be., Br. et même Cab. il est encore écrit dau, mais 
on le prononçait sans doute déjà, comme aujourd'hui dans toute la 
Provence, don. Deus partage le sort de deu; dous et l'archaïqne dals 
(A.) se confondent en se réduisant à das, lequel fonctionne au fém. 
comme au masc., puis se retire devant des comme lous et las devant 
les (An. das et des m.; Be. et Br. das et dei(s) m. f.; Tr. et Saboly 
dei(s) m, f.). 

1) Une lettre d’Aubanel de Nimes siguale -ei comme vieilli vers la fin du 
XVIlle siècle (Donnadieu, Les Précurseurs du Félibrige, p. 174), 





Un Art poétique catalan du XVI: siècle 


par 


B. Schädel à Halle a/S. 


On connaît l'existence de cet „art de trobar“ de Francesch de 
Oleza depuis 1868; à cette époque le savant bibliographe J. M. Bover 
le signala dans su Bibliofeca de escritores baleares Il, 6 et sv., d’après 
un manuserit que lui avait communiqné Juan Muntaner y Garcia. Par 
la suite M. Morel-Fatio, après avoir parcouru à Palma le texte mis à 
sa disposition par Geronimo Rossellé, a consacré à ce traité quelques 
lignes dans la Bibl, de l'Êcole des chartes XLINI (1882), pg. 49 et aussi 


dans le Grundriss der romanischen Philologie: 1, 874, où il en a publié 
quelques passages. Lors d'un séjour dans l'ile en 1904, je pus, gräce 
à l'amubilité de mon savant ami Mossen Alcover, étudier le manuscrit 
de l'art de trobar“, qui est actuellement entre les mains de M, Garan. 
IL appartient au XVIe s. et consiste en 25 feuilles in-4 de 17 sur 20}, 
centimètres, qui portent un filigrane devenu méconnaissable par la 
plissure. II existe, paraît-il, un autre manuserit de l',art de trobar“, 
appartenant à la famille Oleza à Palma. Je l'ai en vain cherché dans 
les archives de cette maison: je n'en al trouvé aucune trace, ee qui 
n'est pas pour étonner, si l’on songe à la manière dont des manuscrits 
même précieux eireulent de main en main au delà des Pyrénées, Je 
suivrai par conséquent la leçon du ms. Garau. La copie lue par M. 
Morel-Fatio et citée dans le Grundriss, est-elle identique avec le ms. 
Oleza, c'est ce que je ne sais. On trouvera ci-dessous le traité complet; 
j'ai seulement laissé de côté deux poèmes de peu d'intérêt, déjà publiés 
par Bover. L'un, „cant del autor de la excellentia del home, inventor 
de totas las cosas“, débute: 

„aquel qui sap quant noble cos'es l'homa . . .* 
et l'autre, „del mateix autor en Uahor del art“, commence par ces vers: 

nqui vol sens estudiar 

haver barret de doctor . . ,* 





3 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 715 


de Nebrija et les nombreuses règles des Leys d’Amors, et combien 
d'intéressantes observations il nous fournit au point de vue linguistique. 
Loin de s'attacher étroitement, comme beauconp de ses prédécesseurs, 
aux formes parfois pétrifiées des troubadours catalans, il tient compte 
des transformations considérables que lu langue littéraire a subie dans 
l'intervalle. C'est ce qui apparaît non seulement dans les formules qu'il 
préconise, mais encore dans la langue dont il se sert, On verra même 
dans quelques cas apparaître les traits particuliers de son patois — 
peut-être à son insu. 


[4] . .. Prefatio del auetor. 


Encaraque tinguan los homens natural dispositio pera dietar ab 
rima, si empero lo trobador no tendra art, tot lo que dietara sera ple 
de defeetes y vicis. Com dons nquesta art quels antichs anomenavan 
gaya scientia, stigues sopultada y quasi en universal oblivio, y tant que 
molts trobadors se tenian persuadit, que dietar ab rima era cosa entoin- 
dige, no cosa que [5”] consistis en artifiei, per tant axi per expellir 
aquesta jgnorantia, com per aiudar als qui tenen facilitat en compondre 
y no tenan art, me a paregut fer cosa de que molts rebran conte, 
si desenterras y portas a [lum aquella antiga art y compendi de pre-10 
ceptas pera be dietar; y axi no sens algun treball pera traurau de lengua 


lemosina, he fet la present nova collectio de preceptas y avisos ab tot 
lo millor Ilustre, clariçia y methodo que he sabut y pogut. En tant 
que no pens se fara injuria a algo si se enomana art nova. Sta esta 
nova art en tres parts partida. En la primera se posen lus diffinitions 15 
de las comunes dictions de l'art. En la segona dels vicis y excusations 
de aquells. En la tercera se tracta de las figuras y compassos de coblas. 


Part primera, en la qual se possen las diffinitions de las 
dietions comunes de l'art. 
Que cosa es trobar? 20 
Trobar es dictar en romans «b cert compas de [5*] bordons. Diem 
dictar en romans a differentia de la poesin latina. Diem ab cer eom- 
pas per differentia de la prosa, que es liberta y sens observantia de 
compas, 
Perque fonc trobada l'art de trobar. % 
L'art de trobar fone trobada per lo que diu Horagi: aut prodesse 
volunt, aut delectare poete, Es dones trobada per causa de recreatio y 
dalit, perque cantant los homens se ulegren y aporten mes lleugerament 
lo treball, y juntement perque la sententin dita ab artifiei es reputada 


m 





4 B, Schädel 4 


30mes grave. Podem tambe dir que fonch trobada, perque cuntant se 
exarcitassen las potencias exteriors e interiors a las Ilahos diuinas axi 
com apar en David y altres sanets. Totes aquestes rehons son hane- 
stas, pero lo mon, axi com totas las ultras cosas honestas ha molt 
corruplas, axi aquesta; pero si li tarda, no li faltara lo castich. 


35 Qual es la hobra del trobador. 


[6] La hobra del trobudor es en dos maneras una propinque # 
altre remota. La propinque es fer una cobla constant de compas sens 
ninguna munera de vici, Perque com digam que dictar se fa per art 
y art es collectio de preceptes dirigits a cert fi, lo fies la coble. Perque 

A0tot quant nçi se tracta, es y serveix per fer be una coble. La obra 
ramota es compondre de moltes cobles un cantar de certa materia. 


Que cosa es coble? 


Coble es copulatio o coniunctio de molts bordons, constants de cert 
y determinat compas. 


45 Que cosa es bordo? 


Bordo es lo mateix que vers; y per la matexa raho que's din vers, 
que es a vertendo, se diu bordo. Perque bornar cs anar y venir, y 


born es lo Iloc hon se fa aquest exerciti y bordo propiament es la 
vara radona. Es dones coniunctio de moltes dictions, ab cert y deter- 
50 minat compas. 


Que es compas ? 


[6”] Compas en aquest art es lo que en lati es metrum, y es la 
juntura y dispositio dels bordons en la coble y de las dictions en 16 
bordo. Per la variatio del qual compas se varien las species © figures 

55 de les cobles, axi com tractarem en la tercera part. 


Que es rima? 


Rima es la final terminatio del bordo. En que fa aduertir que la 

rima se senyala en diverses maneres, go es en Ja vocal final del bordo 

o en la ayllaba ultima o pennltima o antepenultima del bordo. Se ha 
60 de observar que Paltre vocal del bordo qui li fa consonantin, tingue la 
mateix accent (en altra munera may haura concorduntia), axi com fard 
pagd. Estas dos dictions fineixen en « y de un mateix accent, ço es 
agut, y axi fan concordantia. Pero aquestos dos pa, ploma no fan 
concordantin ne rima, perque son diverses en accent; perque pa te lo. 


Biexartitansen, 45 bon, 





5 Un Art poétique catalan du XVIe siécle 715 


accent agut y ploma quant es nom te la grave. Si enpero ploma 
ara[es]verb, faria rima, perque alahora lo accent seria agut. Si empero 
lo rim se pren en la vocal [7] de la ultimu syllaba, apres de la qual 
se segueix consonant, 6 en la penultima o antepenultima syllabufo], en 
altre vocal, quarta o quinta [antes] de la ultima, en tal cas se notara 
la aylluba ahon se fa lo aecent, y en aquella vocal de dita syllaba y 
lletres, que apres seguexen, sera la rima, Axi com amor dolor. En 
estes dictions lo uceent se fa en la derrera o y es agut. Dones en 
aqueixa vocal y Hetra qui's segueix, es ln rima. Exemple de la penul- 
tima potestat, maiestat. Exemple de antepenultima victoria, gloria. 
Exemple de quarta antes de lu ultima nodridura, podridura. Exemple 
de quinta consonantia, eoncordantia, 


Que es consonantia ? 

Consonantia es lo que en aquesta gaya scientia fa aduertir mes 
que altre cosa. Perque aquestu es la que adelita y perso es necessari 
quel trobador tingn bon sentit, perque primement puge notar la 
eonsonantia © diferentia de las rimas y la cantitat ygual o desigual 
de las syllabas dels bordons. Es dones consonuntia convenien(7"]tin 
en un mateix so entre diverses syllabas. Fa advertir que en l'art son 
tres maneras de bona concordantia en rims, que son rims sonants y 
consonants y leonismas'). Rims sunants son aquells qui acnben en una 
matexa vocal de un mateix accent agut o greu, axi com pa, mata, veure, 
pebre. Las primeres dictions tenan lo accent agut, y los derreras lo 
tenen greu, Rims consonants son nquells, los quals tenen una mateixa 
vocal de un mateix accent en la ultima o antepenultima syllaba ab les 
mateixas letres apres de la vocal o antes, si Ja syllaba fineix en vocal; 
axi com parada, vegada, bella, vella, vindra, sabra, mostra, nostra, fems, 
temps; y advertiran que la p no muda lo so, y axi no fa la rima bord, 
Y ago notaran en altres semblants dietions com hams camps. Leonisme 
es maior eonsonantia, g0 es quant la consonantia es en dos o mes 
syllabas conplides, axi com dona, perdona, redona; vida, convida; 
perayre, donayre ; victoria, transitoriu ; nodridura, podridura ; consonan- 
ia, concordantia; y aquesta y la presedent eonsonantin son las que's 
diuen leyals, pero [8] totes éstes tres son bones. Y ago diyem per 
respecta de las consonantias bordas, axi com es entra estas dos dictions 
amors, forts. Advertiran quels antichs «ab maior rigor y difieultat 100 
tractaven esta materia de éonsonantia, perque posauen molta manera 
de sonantia consonantin ÿ leonismas. Pero ates quels trobadors poe 
ho observen e indiferentment usan de tota spetia de concordantia, nos 
ha aparegut reduir ho a la present facilitat y claritia. 


91 sabia. 93 leomismar, 





B. Schädel 


105 Del accent. 


Lo accent es una de les mes prineipals coses, que en aquesta art 
fa advertir. Es accent detenir mes o menys la ven en la prolatio sobre 
la vocal, perque com lo accent sie accident de la vocal, en 
de les altres letres sino en vocul posam accent. Tenim en l'art trés 

110 differenties de accent, lonc, agut, greu: y advertiran que l'accent se 
posa en aquella vocal en la qual se judica la rima, axi com ya havem 
dit, ço es o en la ultima o penultima o anteponultima. Perque 
art en ago es molt discrepant de la poesia latina. Perque [8"] alli se 
te compte en lo accent de tote las syllubas, pero en aquesta art vulgar 

115 sols adverteix lo accent de la ultima, penultima o antepenultima syllaba 
del bordo y en la ultima syllaba de la pausa del bordo, quant lo bordo: 
es pausat. Dones advertiran que tota dietio o es de una syllaba o de 
dos o de mes de dos y axi sera regla general que tota dietio de una 
syllaba te lo accent agut, axi eom fre, mort, tard. Si enpero la dietio 

120es de dos syllabas, si lo accent se fa en la derrera, aquell sera agut, 
axi com fenor, matar, venir; y si tindra lo accent en la primera, aquell 
tos temps es lonc y l’altre greu, axi com veure, reyna, mina, 
empero la dietio es de mes de dos syllabas y te lo accent en la penul- 
tima © antes, aquel tostemps es lone, y totes les altres se judican per 

125 greus, axi com speranga, gloria, penitentia, flamola. Sara dones regla 
genaral, que tota dietio fineix en accent agut o greu y la segona que 
tot bordo fineix en accent agut o greu y la tercera que tota pausa 
de bordo pausat fineix en accent agut, axi com declararem en Ia 
segona part. 


130 [9] De la observantia que ha tenir lo trobador en las letres, syllabas 
y dictions. 


Lo trobador ha tenir gran advertentia en las letres, syllabas y 
dictions, perque de las letres se fan syllabas, de syllabas dictions, de 
dictions bordons y de bordons coblas. Quant a las letras primer 

135 aduertira la divisio de aquelles en vocals y consonans, y dexant 
las consonans, quant a las vocals observara la prolatio de aquelles y 
per ago val molt lo que seriu Antoni Nebrisense en lo tractat de vi et 
potestate literarum. Y encaraque sia el de parer que se a de proferir 
axi com se seriu y cert ab mollu raho, pero per esser tanta y tant 

140 universal la corruptela de la prolatio cathalana, en gratin de laqual 
se fa la present obreta, tine yo per be se proferesque com esta con 
suetut, perque de fer lo contrari es cert se siguira irrisio. Las vocals. 
son sine, @, €, À, 0, u. Pero en nostra lengua son mes de sine, 


138 prasarir, 141 proseresque. 148 M.-F. chinch. 





7 Un Art poétique eatalan du XVIe siècle ua? 


perque nosaltres donam a la a dos maneras de so, la hu proferint la 

a ab la boca mitg tuncade y mig uberta y ago es mes vici que 145 
naturalesa. Y de ago tanim [9"] exemple en aquesta dictio: papa. 
En la o tenim per lo mateix dos maneras de ço, axi com apar en 
aquesta dietio: moro. En la e tenim tres maneras de 80, com apur 

en aquesta orutio deu, deu, deu. E per quant nos faltun caractes 
pera assunyalar lo segon so de la a y al segon y tercer de la e y 150 
al segon de la 0, som forçats de serviruos de uns mateixos caraclars, 

g0 es de una muleixa a, de una mateixa e, y d’una mateixa 0. Per 
tant advertira lo trobador de servar correspondentia de so en les voculs 
finals, go es a del principal so ab # del principal 80 y axi de les altres 
vocals, perque en altra manera seria vici, axi com qui a esta dietio pa 165 
dava per consonantia aquesta dictio papa 0 flaminola. 


De las syllabas. 


En las syllabas observara lo trobador, que los bordons sien con- 
stants de suficients syllabas segons lo compas quel trobador portara, 
e no [10°] sien abundants o desminuits viciosement. Diem vieiosement, 160 
perque en un mateix compas en una cobla los bordons poden esser 
disiguals en syllubas sens vici, y ago es quant un bordo fineix en 
vocul aguda y altre en vocal greu; perque en tal cas lo bordo que fina 


en syllaba greu pot tenir mes syllabas del altre y perso no’s faria lo 
compas, axi com ab uxemples demonstraram en la tercera part, E165 
iuntament se a tenir comta en las syllabas en lo accent segons los 
preceptas que ya havem posats. 


De las dictions. 


Lo trobador ha de tenir gran advertentia en las dictions; y ano- 
menam dictions a totas las parts de la oratio universalment. Y aço 170 
per dos respectes; la hu per aguardar grammutical convenientia entre 
sustantiu y adiectiu, nom y verb, relatiu y antecedent y de articles y 
habituts ab ses noms y casuals, y en suma para tota cosa per la qual 
se pot cometre barbarisme; y per [10*] ago remet lo trobador al tractat 
del barbarisme que ha fet Donat, L’altre respecte es per aguardar 175 
proprietat en lo parlar, perque.eom la paraula vocal sia pers manifestar 
lo concepta de la pensa, es necessari se manifesta ab propria y con- 
venient dictio. Perque en altra manera seria vici e error intolerable; 
com qui per homa posava angel, per angel homa, Es veritat que quant 


145 M.-F. lo. ib. M.-F. mitx. ib. M.-F. tancada. 146 M.-F. naturaleza, 
ib, M,-F, tenim, 147 M.-F, s0. 148 u. 149 M.-F. oraciô. 160 M.-F, assenyalar, 
151 M.-F. matexos. 





718 B. Schädel 8 


180 se usa de metaphora o translatio, esta molt be posar uma dietio per 
altra com angel per simple, pedra per dur, Nero per cruel. 


Dels articles y habituts. 


Nos pot escusar lo trobador de usur de articles y habituts, Ar- 

tiele se refereix al linatge y habitut als casos, Son dones articles y 

185 habituts Lo, Za. los, las, a, als, dels, de, i, €, 0, ab, per, en y altres 

semblants; doncs acerea d’estos articles y habituts se ha de guardar 

convenientia grammatical, referint los articles y habitats a 808 propiis 

noms, nombres y easuals, perque en [11] altra manera seria viel de 
barbarisme com ya havem dit, 


190 Segona part, ahon se tracta dels vicis del art, 


Los vieis del art son en dos diferentias, los uns fora sententis, los 
altres en sententin. Los vicis fora sententia directament son quantre 
Part y aquestos consestexen en letres o en syllabas 0 en dietions, o en 
rimus, o en bordo, o en pausa. 


Dels vicis en la letra y primer de replicatio de letra. 


Viei en letra se comet per replicatio de una mateixa eonsonant 
immediadament posada en dos o mes dictions, axi com qui deya 
Quant Amfos rey reynava , ., 
Lö cavaller Haurava . .. 
200 Cert massa ses cuytat .. . 
Qui ab basto Fa dat... 
Lo vici [11] es en aquel rey reynava, y en cavaller Uaurava, y en 
masse s'es y eu basto l'a. Exeusense de aquest viel los noms propüis 
ab sos eognoms o sobranoms, com Pons Pilat, Ramon Nadal, Bernat 
205 Nadal y mes las habituts ab soscnsuals, com 2o ladra, la una, To 
lop, de deu, de dan. Perque la habitut ab lo casual se reputa per una 
mateixa dietio. Mes se exeusn lo viel, quant las consonans, encaraque 
son unas mateixus, tenen enpero lu prolatio diversa, axi com apar en 
la s laqual algunes vegades sona per zeia. Axi com la brasa salta, 
210!'aspasa ses rompuda, cosa sancla; y en la c, axi com col, cel, y lag, 
axi com angel Gabriel, 

Mes se exceusa lo matex vici, quant ab tot que las dos syllabas 
coméncen per una matexa consona, enpero se interposa altre consona 
entre lu consona y vocal. Axi com cambre ben alta, nafrat forment, 

215 drap de lana. 

Mes se excusa, quant en altre manera uo's pot dir com ma mare, 
me muller, te tia. 

Lo mateix [12°] vici se comet, quant tots los mots de mm bordo 





9 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 719 


eomensan per una mateixa lebra si ya no se excusa per la figura 
paromia qu'es asemblant, Axi com qui deye 220 
Gran d'honor digna donau defensa 
al amador quel' inimie no:l vença. 


Del altre vici en letre anomenat fre. 


Fre se comet en dos maneres. La primera, quant en un mateix 
bordo se posen dos dietions sens medi y la una fineix eu r y l'altre 225 
comença en r, com fer raho, cantar rumfle. La segona, quant apres de 
dietio que acaba en s se segueix dictio que començe en r, axi com gays 
russiyols, ladres ribalts. La ruho de unomenarse aquest viei fre es, 
perque segons Anteni estas dos letres r, s, se profereixen pegant lu 
lengua la part superior del paladar, per hon, quant una apres l'ultre 280 
se a de proferir, apar que la lengua resta enfranade y un poc detinguda, 

De aquest vici te exeusa aquesla prepositio per, davant [12*] lu 
qual poru astar quulsevol dictio que comens per r; axi com per regir, 
per redimir, per raho. 

Mes se exeusa lo mateix viei per habitut, axi com rey dels reys, 235 
— del rey. Dels eg habitut del genitiu y ablatiu del nombre plural. 


De altre vici en letra anomenat hiat. 


Hiat vol dir oberture de boca, la qual apar viciosa, sino te alguna 
rehonable exeusa. Cometse uquest vici, quant en diversos mots se posa 
vocal ang de vocal dins un mateix bordo, axi com home avar. 240 

Exeusanse de aquest vici las habituts que finen en vocal, les quals 
sens vici poden estar davant sos casuals que comensan en vocal, axi 
com l'avaritia, (la oro) lo homa, lo us. Exeusense per lo mateix los 
dipthonges devant los quals pot estar dietio que fineix en vocal, yson 
dipthonges ay, ey, iy, 0y, uy, au, eu, iu, ou, u, Mes se'n exeusen estas 245 
dictions mi, qui, e, !, si, y mes aquestas ma, sa. Axi com ma irada, sa 
orba muller. 

Acerca [13] de aquest viei advertiran, que aquest viei generalment 
se excusa per synalepha, per laqual se opprimeix la primera vocul. 
Laqual cosa quant se esdave, se deu notar ab tal nota, axi com !ava- 950 
ritia, hom'ocios; y mes per escusar lo mateix viei algunas vegadas usam 
de apocope, que es remoure una letra de la fi de la dictio, axi com 
hom per home, am per ame, man per mane, 

Mes fa advertir que si concorrent vocal ans de vocal la segona 
vocal fa offici de consonant, a las horas no's comet vici, axi com qui255 
deya Antoni juga volenters. 


220 paromes. 244 comensant en vocal. 





720 B. Schädel 10 


De altre vici en letra que es methacisme. 
Methacisme es viei que causa la m y es, quant apres dictio que 
fineix en m se segneix vocal, 0 mot començant per vocal, axi eom 
260amem a deu, digueram orations. La raho de aquest vici es, perque la 
m mes se apunta ab la siguent vocal que ab la precedent, y axi rei 
mal 80. 
Exeusa aquest vici la figura apocope en las dictions [13”] que resten 
en m, axi com hom, bem, quem apres de les quals sens vici pot estar 
265 vocal, bem es fort, quem anutge, si hom avia, 


Dels vicis en sillaba y primer del vici fals accent. 

Lo fals accent deu esser molt advertit, perque cause mal sentiten 
lo bordo, y particularment se comet aquest vici en las cobles de pausa, 
quant la pausa se fa en la quarta syllaba, Perque es regla general 

270 que tota tal pausa ha finir en accent agut, en altra manera se comelra 
lo dit vici; axi com 
Lo sant pare dona molt gran perdo 
per fer guerra çontre los infaels 
dons no plenguan los chrietians faels 
275 dens y vidas per lur salvatio. 

En totes aquestes quatre pauses de aquests quatre bordons es wici 
de fals accent, perque totes feneixen en accent greu, per tant se ha de 
dir d’esia manera 

Lo pare sant dona molt gran perdo 

280 per guerra fer contra los infaels. 
No plengan [14] dones los christians faels 
vidas y bens per Uur salvatio. 

Mes se comet lo mateix vici, quant en dos bordons pariats lo hu 
fineix en accent agut y l'altre en accent greu; perque es precepta 

285 general quels pariats han de finir en un mateix accent 0 gren 0 agul, 
y altre manera se comet lo viei fals accent. Axi com 
Segons se diu, compliment de tot be 
tingue lo gran monarc' Alexandre 
perque deu dir 
290 Segons se dis, compliment de tot be 
lo gran monare’ Alexandre tingue 
y aço no solament se a de observar en los bordons periats, pero en- 
cure en tots los altres que entre si tenen correspondentia de rima, com 
ya havem dit. 


De altre vici en syllaba qui's diu liament o cacophaton. 
296 Liament en pots de dietions anomenaren. los antichs lo que en grec 
se diu éacophaton y en nostra dura o Ileege pronuntiatio y cometse 


aa plenguam. E35 plengam et [14*] planguam. 288 hague. 292 obsersar, 
295 entsphaton, 





11 Un Art poétique entalan du XVIe siöcle Tai 


aquest viei, quant de la coniunetio que te la derrera syllaba del mot 
[14] precedent ab la primera del mot seguent naix un mul © deso- 
nest sentit, axi com ca cassador, car bona cosa, manco gana tinc de 300 
menjar que de dormir; y per ago es be udvertir en aquestas dictions 
car, ca, que, co y ultres semblants, 


Dels vicis en dictio y primer del vici mot pesat. 


Mot pesat se diu, quant se retorne unu mateixa dietio del mateix 
significat dins una mateixa cobla, que almenys no’y haye entre una y 305 
altre dos bordons; axi com qui deye 

Segons lo nostre poder 

y lo nostra poc valer, 

‚Sehor, puix sou nostra pare, 

siau nostra bon ampare, 810 
en la qual viciosament se repeteix la dictio nostre, qui‘s posa en quiscun 
verset. 

Te excusu aquest vici, quant en altre manera no pot dir, axi 
com qui deye 

De jorn en jorn vayem molt cert, 315 
qu'al qui tot ho eol, tot pert; 

pergo al qui de gra en gra 

mania lo raim, profit li fa. 


Te per [15°] lo mateix exeusa, quant per cert compas y figura se 
fa repititio de una mateixa dietio en una coble segons direm en Ia 320 
tereera part 


De altre vici en dictio anomenat collisio. 


Collisio es quant en un bordo se posen moltes dictions retardatiues 
sens conclusio o medi y es dictio retardatiue lo mot de una sylluba, 
la qual apres de la vocal te duas 0 mes consonans o diptonge, axi com 325 
frens, pons, fons, serps, fort, mort, pans, blancs, leys, laus, fraus, leus, 
nius, nous, les quals dietions mes de dos o al mes tres no's deuen 
posar en un bordo sens algun medi. 


De altre vici en dictio anomenat repetitio de mot final. 


Replicar una mateixa dictio final en una mateixa cobla o dictat es 380 
gran vici y tal que no te exensa. Si empero se fa servant dret compas, 
axi com direm en la tercera part, no sols no es vici, ans es reputat a 
gentil destresa, 

Advertiran que la dietio equivoca no‘s te per mot tornat, si la 
significatio se varie, axi com sol, sol, [15'] qui significa solitari y lo 335 


800 desonst. 308 pesant, 318 mani’alo, 327 de un. 384 nostre. mort, 
Romanische Forschungen XXII. 8. 46 





12 B. Schädel 12 


340 plenet; mort, que pot esser nom y verb. En lo mateix compte se an 
de tenir las dictions compostas, axi eom vida convida, tenir delenir, 
dona perdona. 


De altre vici en dictio anomenat pedas. 
Pedas es ajuntament de paraules vanes y superflues que no fan 
34bres u la sententin y fars ab una 6 moltes puraules, y algunes vegades 
ab tot un bordo. Axi com 
Savi es l'hom qui sap cubrir 
las suas faltas sens mentir. 
Aquest sens mentir es pedas, perqne no fa res a la sententia. 
Tot bon home deu ser prudent, 
veritat vos die y nous ment 
Aquest verset derrer tot es pedas. Tenim nosaltres un pedas molt 
cumu y es va, vas, varem, vareı axi com va venir, vas dexar pendre, 
en Iloe del qual se dira millor vingue, dexas pendre; pero si altre 
355.no's pot fer, tindra excusa. 


Dels vicis en rima y primer de rim faxuch. 


Rim [167] faxuch o pesat se diu aquel que ofen las orellas y 
cometse aquest vici, quant en un mateix bordo se posen moltes dietions 
de una o moltes syllabas de la mateixa terminatio, que es la rima final 

860 del mateix bordo. Axi com 

Molt gran dan fan los qui de nos sen van, 
perque de nos ayuda no auran ... 
Langor e plor e tristor e dolor 

deu demonstrar to contrit peccador. 

365 Segonament se comet aquest mateix viei en diversos bordons, ça 
es quant se posen en un bordo dos mots acordants y en l’altre bordo 
quis segueix immediament se'n posen altres dos de la mateixa rima, 
y ago em paritut de syllabas, axi com 

Gran dan es fer als soldats, 

370 quant van esquadronats . . . 

Si empero se posen ab imparitat des sillabas, lo dit viei tindra 
exensa, axi com 

Mol gran dan reben los soldats 
quant no estan be esquadronats. 

375  Tercerament se fa rim faxuch quant las dictions dels comens de 
dos o mes bordons concorden ab los rims precedens, axi com 

Mare (16%) de Deu tu m'ampare 
ara del malvat satan. 
Dan me donaria gran, 

380 si tu-m dexas, Verge Mare. 


34 couvidin. 854 M.-F. dexäs, pendre. 370 val, 





Un Art poétique catalan du XVIe siècle 723 


De altre vici anomenat rim tornat. 


Tornar un mateix rim en un dictat es reputat vici, perque en un 
dictat tostems se deuen trobar nouns rimas, si ya dons no se escusa 
per dret compas, axi com en los sonets y tensons o demandes, en les 
quals se acostume servar las mateixes rimades en tot lo dictat. Si38b 
empero lo dictat era larch, sera permes apres de vint versets o bordons 
tornar lu mateixa rima, Ago no se enten de las cungons, en las quals 
las durreras rimades de quade coble deuan concordar eu Ilur prineipi, 
perque aia consonantin en lo prineipi, per la tornada. 


Dels vicis en bordo y pausa. 890 


A gran vici es reputat en un dictat repetir un mateix bordo ab 
una mateixa forma de paraulas. Pero si per dret compas se fera, no 
sera reputat vici, axi [17°] com fa Ausias March en lo cant de amor, 
en lo qual en quiscuna cobla repeteix 

Ara queus am, pus que yames ami 396 
tornau vos lla, hon de primer estaveu 

Per lo mateix es vici en las cobles pausades, com son las de figura 
mayor, en una mateixa cobla repetir una mateixa puusa, Pero si per 
dret.compas se fara, eu ninguna manera sera reputat vici, sino suptil 
y industrios compas, de que direm en la tercera part en la figura 400 
anaphora. Ultra de ago, perque la pausa no sin viciosa, fa advertir, 
que tota pausa de quatre syllabas ha de finir en accent agut, com ya 
hauem dit en lo viei fals accent. Si empero la pausa sera de mes 
syllabas, poran indifferentment finir en accent agut o greu, En suma 
tot trobador qui te bon sentit prengue concell de las suas orelles, y 405 
tota cosa que sentira no sona be, tinguela per viciosa, y tant quant 
pora, no usa de aquella, sino li sera forçat. 


Dels vicis en sententia. 


Ja que avem notats los vicis fora sententia, los quals directament 
son contra la estructura de la cobla [17°] y axi contraris a l’art, resta 410 
notar los vicis en sententia, los quals, segons los antichs notaren, son 
molts. Pero per quant estos vicis son universals y de aquels se deguen 
guardar trobadors, poetus llatins, oradors y qualsevol altre en qualsevol 
modo que parla, pertant no'm ha paregut detenirme en la explientio 
de aquels per exemples, perque seria fer l’art que deu ser compendiosa, 415 
desmasiadament prolixa y tediosa; perço no fare mes de anomenar 
aquesto vicis ab molt breu declaratio del nom de aquels. 

Los vieis son 17: contradictio, separatio, vana digressio, stil mudat, 


401 amphora. 414 perquant, 417 aquel. 
46% 





724 B. Schidel 44 


iteratio, fore veritat, error, desonestat, maldir special, jactantia, sobre- 
420llahor, verbositat, ambiguitat, breuesa, generalitat, trauspositio, vulgar. 
Condradietio es affirmar una cosa y apres negarla. 
Separatio es, quant lo trobador posa algana mataphora o com- 
paratio y no la aplica. 
Digressio es, quant posat un thema, lo trobador se diverteix en 
425 materies impertinents. 
Stil mudat es, quant en lo principi la materin es alta y ln forma 
de parlar, y apres se abaxu, 
Iteracio [18°] es reiterar una mateixu sententin y passar avant. 
Fora veritat es dir coss que no te semblunga a veritat, com qui 
480 deye que primer deuem sembrar que llaurar. 
Error es dir cosu contraria a la veritat y a lu fe, 
Desonestat es posar en sos dietats materies letges y desonestes. 
Maldir es dir mul de algun anomenantlo per son nom en special. 
Jactantia es vanament lloar n si mateix 
Sobrellahor es Iluhor algu per extremps. 
Verbositat es posar paraulas que no son necessarias. 
Ambiguitat, quant la sententin es dubin y fa diversos sentiments. 
Breuesa es quant la sententia es obscure per breu parlar. 
Generalitat es quant per lu genernlitat esiam incerts de la cosn 
40 quens es dita. 
Transpositio es quant per transportar las paraulas se muda la 
sententia, 
Vulgar es quant la obra es de molt baix stil y no mou los affectas 
dels ohidors. 


445 De barbarisma y solecisma. 


Axi com en prosa o poesia latina se comet barba[18”Jrisma y 
soloeisma, axi se comet en aquesta art de dietur en vulgar. De hon 
naxen tots los vieis que havem notats. Commetse barbarisma en una 
sola dietio y ago en escriptura y pronuntiatio y transmutatio de letre, 

450 syllaba, temps o aspiratio, com sancta per sanct, y sanct per sancta, 
ulla per olla, quurta per quatra; o per variar lo aecent com cévaller 
per cuvallér. Empero lo solocisma se fa en compostura de dietions, 
com qui per home blanc deye homa blanca, y per dona blanca digues 
dona blanc. Qui mes copiosa notieia voldra de ago, vaye a Donat y 

455 altres autors grammatichs. Que per quant esta art se fa per per- 
sones illiterades, axi com per le literades, per los illiterats y qui no 
tenen notitia de letinitat, los bastara advertir los vieis segons agi 
avem notat; y axi acabe la segona part. 


444 horidors. 457 motin. 





15 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 725 


Tereera part, en la qual se tracta dels compassos e figures de 
las coblas. 460 

Axi com aquel que ha fer algun edifici, primer proeura [19"] la 
materia, com son pedres, y apres la dispon picantla y pulintla, y apres 
la posa en obra, axi per la fabrica del dietar en rima primer havem 
tractat de la materia [de] que se han de fer las coblas, y apres la 
havem pulida tractant dels vicis. Resta ensenyar Ja compositio y estruc- 465 
tura de la coble, lo que furem en nquesta tercera part. 

Axi com es incert lo nombre determinat de las specins dels animals, 
axi es indeterminat lo nombre de las species dels dictats en rima, 
maiorment que aquestes se poden augmentar; y de fet tot expert troba- 
dor [troba] novels compassos y figures de dictats. Pergo no es proposit 470 
nostra voler enseñar totas las maneras de compassos en particular, 
perque ago seria com qui volgues anomenar totas las stellas quiscuna 
per son nom, maiorment que quada natio en son llenguntge te nos 
propüs y peculiars compassos, Direm dones de alguns compassos, los 
quals en nostra natio son en us y consnetut. 475 

Advertiran que la variatio dela compassos se pot pendre de diversos 
fonaments. Y primer com cobla valla dir copulatio de bordons, [19"] 
de la variatio dels bordons se varian las coblas. Los bordons se poden 
varinr per pocadut o moltitut de syllabas y mes per la dispositio de 


las rimas; y mes los bordons poden esser pochs y poden esser molts 480 
en la cobla y axi per totas estas muneras se poden variar los com- 
passos. Podense tambien variar per part de la materia que tractan y 
pendra denominatio de aquella, axi com danges, ballets, xistes, disparats, 
vilanescas, plants, cansons, somnis, depertiments y altres sens nombre. 

Y mes se poden variar per diverses figures poeticas, E perque ago sia 485 
mes facil de entendre, ensenyar ho hem ab diversos exemples. 


Exemple de dictat de bordons de quatre syllabas qu'es lo menor. 
Lo pensament, 
die lo dolent, 
obra lo pas 
a Satanas, 
pera entrar 
y occupar 
la fortalesa 
de la grandesa 
del cor huma. 
Perço jerma, 
tanque la porta, 
que no s’enporta 
lo rie thesor 
ges en ton cor. 





726 B. Schädel 16 


Precepta [207] es general tant per aquest compas com per tot altre, 
que quant la final del bordo es de accent greu, te una syllabn mes 
sens viel y axir de compas. Axi com apar en aquest exemple en 

506 aquells bordons la fortalesa, de la grandesa, y en aquels tanque la porta, 
que no s'enporta, 


Exemple de dictar bordons de sinc syllabas. 
Trist en mon jovent 
vivia content, 
per tots molt honrat 
y benificat. 
Nostra compania, 
tot hom la volia, 
mas ara que vell 
tine blanc lo cabell, 
mingu veurerm vol 
ans de mi an dol, 


Exemple de dictar de bordo de sis syllabas. 

Señor Deu Jesuchrist, 

molt certament es vist, 

g'at [20°] cor quie afigit 

y verament contrit 

vos nol desemparam, 

ans dolcement guardau, 

com fereu en Sanct Fera, 


a tots los peccadors 
de plorar lurs errors. 


Exemple de dictar de bordons de set syllabes. 
Los turchs som gent bestial 
grossera € ignorant, 
bezuriesa, curmal 
traydora y desieyel 
mals, que me pue dir quant, 
anımals sen de rupına 
cruels, hemeyers, tiramı, 
de fie voie som uni, 
de tués eèrtet rune, 
wu som mes de perrus, cas 


Exemple de vuyt syllabes 
Le Nm ner 5 romiendur. 
wm y Fam de don née. 





Un Art postique catalan du XVIe siècle 


que (215) de si dona la virtut 
anemorar deu joventut. 

Es la virtut en lo jovent, 
com precios engastament 

de pedra fin'an un anel 

y com de or un rie joyel, 


Exemple de coblas de nou syllabas. 


Guarda, mon fill, que no l'engana 
d'aquest mon la gloria vana. 

Lo mon es fals y enganador, 

not fies mes d'el que d'un traydor, 
Tu de tu mateix est inimic, 

la carn adversari les antic. 

Dons no seguesques son apetit, 
sino restaras molt afligit. 

Prew doncs exemple de Salamo 
del rey David y del fort Samso. 


Exemple de bordons de deu syllabas. 560 


Axi com y[a] amunt havem dit, los bordons de deu syllabas o de 
onze finint en syllaba de accent greu son pausats, y la pausa es en la 
quarta syllaba y en aquella ha de tenir lo accent agut axi com 

Jesus [21%] señor, qui haceu perdonat 

al Uadre bo, quius demana perdo, 565 
Aumil vos prec, me donew semblant do, 

puys me constreny senblant necessitat 

y puys pogues en crew humilitat 

a vostros vots paredis conferir, 

feu haia yo semblant en lo morir, 

quius crec hom Deu, Deu per nos humanat. 


Exemple de bordons de onze syllabas. 


Si los bordons de onze syllabas finen en accent greu, no varien lo 
compas, sino es lo mateix del prop passat, Axi com 
Quant deu erea la machina mundana 575 
# entre si las ayguas separava, 
las que son baiz en un lloc congregava 
+ aquelles la gran mar occeana; 
quant ago fonc, segons raho demana, 
tota resta deseuberta la terra, 
diuen alguns sens montanya mi serra, 
cincta de mar, com {la tota plana, 





728 B. Schädel 48 


Exemple de bordo de doze syllabas. 
Bordo de doze syllabas que fine en accent greu y.de [22] onze que 
585 fine en accent agut, es reputat un mateix, y es pausat en la quints 
syllaba si l'accent es agut o en la sextu si l'accent es greu. Axi com 
Los tres vots que voten los religiosos, 
Castadat pobresa y Tobedientia, 
aquest sino guarden, los son molt damnosos. 
Pero sirls observen, son molt profitosos, 
que per ells se guanya la final sententia, 
Als qui tal professen, sol dir lo prelat: 
Fi meu considera lo acta g'has fet; 


puys nou fas per forsa, sino de bon grat, 
595 Si tu los observes, te sera donat 


del cel lo thesor, degut al perfet. 

Axi com los compassos se varien per respecte de la quantitat de 
las syllabas de que consten los bordons, segons los exemples que avem 
posats, axi per lo mateix.se poden variar y multipliear per la molti- 

600plicatio dels bordons, començant de dos en amunt y discorrent en cada 
compas per totes las diferentias de bordons, segons havem ensenyat per 
exemple, y pergo non posarem altres exemplas. 

Poden’se per lo mateix variar per la varia positio de Ia rimas, 
perque lo trobudor pot dispondre aquellas a voluntat; y per tantsilos 

605 bordons de [22*] una coble son sens consonantia, aquels rims se diuen 
strems o disoluts. Lo que se a observar en tal compas es que en tot 
lo dictat se guart lo dictador de iterur lo mateix rim no sols en una 
cobla, pero ni en altre de tot lo dietat; y quant mes seran los rims 
tals que no's trobara consonantia per aquels, tant sera en mayor estima 

610la obra de tals rims estrems, axi com 
Ab gran raho deu l'homa la mort tembre, 
puix segons vayın, te molt mes cruels arpas, 
que los leons, grius, parts, onsos ne tigres, 
y tard 0 breu totas cosas arrapa, 
tot ho enclou dintre del sew trist cercla 
y ab son mall sobra la sua enclusa 
sens pietat las cosas tant colpetge, 
Que pols ne fa, axi las deamenuce, 

Si empero los rims seran consonants, podense dispondre en moltes 

620 maneras, ço es que tots fenguen una mateixa consonuntia y diuse cobla 
continuada, axi com 

Tristor me causa la mort, 

que ne trop qui m'aconort; 
tant es son pensament fort, 
d'en lo mon no trop conort, 


586 repretat. 610 estramn, 618 desmenncer. 





19 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 729 


Segonament [23] poden los bordons esser de dos rimas acordants 
y aquestas (y aquestes) se poden dispondre a voluntat del dietador, 
asi com poran collegir dels exemples aci posats: 


Pariada. 
Tristor me causa la mort, 
que no trop qui m'aconort; 
tant es fort son pensament, 
quem fa viur'en gran turment. 

Tereiada. 
Tristor me causa la mort, 
perqu'es fort son pensament, 


que no pwe trobar conort, 
de que visc en gran turment. 


Crusada. 
Tristor me causa la mort, 
perg'es fort son pensament; 
y ai vise en gran turment, 
puys no trop qui m'aconort. 

Si la cobla sera de sine bordons, qu’es nombre impar, los tres bor- 
dons han tenir ana consonantia y las dos altre; y poras los variar com 645 
volrras. Pero lo eompas coma es, quel primer tercer y quart son 
[20] de una acordant rima, lo segon y quint de altre, axi com 

Las testas y las costellas 

que tu veus en lo fossar 

spinades y canyelas 660 
personas foren molt bellas 

y tu com els has tornar, 

Si la cobla sera de sis bordons o mes, a ta voluntat poras usar 
dels predits compassos 0 inventarne de nous. Lo que enpero fa advertir, 
es que si començas un dietat ab un compas que no:l dexas, ans perse- 655 
veras ab aquel, si ya dones lo dictat de sa naturulesa no requerie altre 
cosa, axi com son somnis, visions, en los quals lo dictador sol usar 
diversos compassos, referint una cosa ab un compas y altre cosa ab 
altre, segons la qualitat de la materia. 


De las figuras poeticas. 660 
Axi com en la poesia latina |se] excusen alguns vicis per las figuras 
poeticas y no sols se excusen, pero resta dita poesia adhornada per 
dites figures, axi per lo mateix es en la poesia vulgar, en la qual totas 
las figuras poeticas tenen loc y per [14*] ellasse exeusan molts vieis. De 
lesquals sols referire algunas, aquellas que son mes comunes a la art. 665 


662 pootia. 


be 





730 B. Schädel 20 


De la figura anadiplosis. 

Anadiplosis es replicatio de dictio, quant en la mateixa dietio que 
fineix lo bordo precedent, comensa lo siguent, laqual cosa, si se 
observa per dret compas en tota la cobla o meyor part d'ella, se din 

670 aquella cobla capfinida. Axi com 
Mare de Dew, Maria clara orta, 
orta com sol, y del fill de Deu ort, 
ort de debits, sanct es tot lo vostr'ort, 
ort no maleyt, dawnos de la vostr'orta. 


675 De la figura anafora, 
Anaphora es repetitio de una mateixa dietio en lo comens de molts 
bordons, o de moltes clausules, y diu'se cobla capderall. 

Ajudem, de Deu esposa, 
ajuderm, o Verge mare, 

680 ajuderm, odorant rosa, 
ajuderm, o porta closa, 
qui has placat l'atern pare. 


De la figura epanalepsis, 
Epanalepsis [24”] es repetitio de una mateixa dietio en lo prineipi 


685 y fi del bordo, y diu se cobla recordatiua 
Vingut es del cel Deu, vingut, 
remuts nos ha a tote, remuts, 
amem lo redemptor, amem, 
adorem lo tots, adorem. 


690 De la figura Episeusis. 
Episeusis es geminatio de una matexa dictio sens algun medi per 
demonstrar mayor affectio e diu'se cobla affamosa. 
Verement, verement gran tort 
pres Deu, quant fone demnat a mort; 
695 Señor, Señor a tots guardau 
d'eternal mort, si a vos plau. 


De la figura Poliptoton. 
Poliptoton es, quant se tracta de una cosa o moltas ab variatio de 
C1808, axi com 
700 Proas ab proas los vaxels s'encontravan 
y los coltells als coltells percudian, 
homens ab homens cruelment se batien 
y axi los uns als altres derrocaven, 





21 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 


Altre exemple: 
Deu es principi de tot be, 
de Deu la virtut nos soste, 
a Deu [25%] donem lahor e gloria, 
a Deu preguem que'na do victoria. 
Deu bo, daunos vostra wirkt, 
Deu ayudant haurem salut. 710 


De la figura climax, 
Climax es quant ab paraulas repetidas se fa progres de una cosa 
en altre, axi com 
Del mal pensar naix lo consentiment, 
del consentir prove la obra mala, 715 
del mal obrar lo mal us qui fa tala, 
y del mal us lo mal inclinament; 
de aquest naix lo gran descarament, 
de aquest l'excusar de la culpa, 
del excusar la proterva desculpa, 
de laqual ve morir pertinasmont. 


De la figura paronomasia. 

Paronomasia es quant dos o mes dictions senblants 0 quasi sem- 
blants se posen en un bordo o cobla de diversa significatio, perque lo 
hu es derivat del altre y es desemblant en significatio, axi com 

La cort acort per declarar prenia . . . 
de cortes descortes hom naxia. 
Altre [26”| exempla: 
Lo sentiment es la porta g'aporta 
an al voler lo seu desitjat port. 780 
Tort no li fa, si atort pren deport, 
Puys no’l costreny en lo g’el se deporta. 

Ultra de aquestas figuras, que açi breument avem tocat, ne son 
moltes altres de las quals totas podran haver mayor instructio dels 
auctos grammatics. Aquestes enpero son de que mes fraquentment usan 735 
los poetag vulgars, y per les quals se excusan alguns vicis y tambe se 
varian los compassos, E perque, axi com deyem en lo prineipi d’esta 
tercera part, los compassos y figuras de las coblas son innumerables, 
no volem dir mes d’el que havem dit, perque de açi se pot colligir lo 
mes avant y perque ab la prolixitat no fassam l’art mes dificil. 740 

Satisfet ha, qui fa tot son poder, 

€ maiorment, quant l’ohre's fa de grat; 
dones lo loctor tengua'm per excusat 
en lo que yo defraude son voler. 


726 





B. Schädel 


Remarques. 


6. entoiadiçe, cosa e., chose d'inspiration. „antoxadis, -sa, inconslantis 
ingenii homo, fantastico, capriceioso; se diu de la persona que ab moltu 
facilitat varin de antoxos“!). e est le cast. anfojadiso, qui se rattache 
au verbe antojar. 

22. ab cer compas pour ab cert compas est un de ces cas, si fré- 
quents en majorquin, de simplification de groupes de consonnes finales 
etinitiales A l'intérieur de la phrase. Voir là-dessus mon étude, Mund- 
artliches aus Mallorca (Halle, 1905), p. 82, 

26. Horace, de arte poet. 338. 

47. bornar, cat, mod. bornejar, balancer, aller et venir. 

48. born, promenade, 

92, borda, m, bort, hybride. 

98. ham, hamegon. 

96. donayre, grâce. 

96. perayre, „oficial, mestre que carda'ls panyos à la perxa“, 

114. tote las syllabas a la même valeur phonétique que tofel las 
syllabas, et montre que s final suivi d'un mot commençant par À avait 
déjà au XVI 8. la tendance à l'assimilation, que nous retrouvons dans 
le majorquin moderne. 

137. Oleza invoque ici lea principes phonétiques et orthographiques 
que ce grammairien castillan posait à différentes reprises, p. e. dans 
son Ortografia castellana de 1517. Il écrit en effet: ,assi tenemos 
de eserivir como hablamos i hablar como escrevimos.“ On retrouve 
ces idées dans sa Gramatica Castellana de 1492. 

149. Oleza désigne par ce deu, den, deu les formes de dens, decem, 
debet, Comme la diversité de ces trois voyelles toniques est une parti- 
cularité majorquine, amenée par le fait que dans l'île e du latin wal- 
gaire uccentué apparaît comme g, Oleza invoque ici le dialecte de sa 
région. Ce passage est le premier qui relève le son partienlier de g 
du lat. vulg. en majorquin. Les trois mots avaient alors la valeur 
phonétique de déy (deus), deu (decem) et deu (debet). Etant donnée 
la grande différence qui séparait #, dont le son se rapproche presque 
de o (cf. bibere> boure, fecit > fou dans d'anciens textes), de 4, 4 
notre auteur, écrivant surlout pour les poètes majorquins, avait natu- 
rellement à donner des avertissements précis au sujet de la rime. 

185. L'auteur ne suit pas toujours l'usage de son dialecte local. 
Parmi les formes de l'article il ne nous donne pas celles de ipse, qui 
sont encore si vivanies anjourd'hui en majorquin, et dont la diffusion, 


1) Dice. eatali-onstellä-llati-franeds-italiä. Barcelona 1839, 1, 199. 





23 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 733 


si je ne me trompe, a été judicieusement définie pour la première fois 
par M. Chabanenu dans sa Grammaire limousine, p. 188, 371. 

192. quantre, contre. 

226. rumfle, eust. runjle, série de choses semblables. cantar r., 
répéter toujours la même ritournelle, 

226. s ne peut se placer devantr. Cette dissonunce, déjà condamnée 
duns les Leys d'Amors!), devait être particulièrement sensible au major- 
quin Oleza, dont le dialecte n'a pus toujours conservé s final devant 
un mot commençant par r: op. le maj. mod, # rrosinyol (de gs rrosinyal) 
à Manacor et Palma. Duns le dialecte de Söller —s rr— donne 
—r rr—. Le passage de Nebrija, qu'Olezn invoque ici à propos de son 
observation phonétique, est ainsi conçu: las medias vocales todas suenan 
arrimando la lengua al paludar, donde ellas puedan sonar mucho: en 
tanto grado que algunos pusieron lu r en el numero de las vocales. 
(Nebr. 10802). 

231. enfranada (frenum), entravée. 

274, plegun, inf, planyer, épargner. 4 

295. „Cacophaton que otros Ilaman cacephaton*) es cuando del fin 
de una palabra e del comienzo de otra se haze alguna fea sentencia 0 
euando alguna pulubra puede significar cosa torpe. como en aquel 
cantar en que burlaron los nuestros antiguos que hazes pedro e & © si 
alguno dixesse pixar por mear € llamase cacophaton que es mal son.“ 
(Nebr. 420.) 

296. La graphie pots pour pochs atteste le passage de -ks final à 
ts. Ce phénomène, qu'on peut relever isolément dans d'anciens textes 
eatalans, apparaît aujourd'hui à Alghero, est assez répandu à Majorque, 
et s'étend, dans la Catalogne continentale, sur un domaine qui est en- 
core à définir. 

297. Uecge, m. Uleïg, laid, mauvais. 

353. va venir, vas dexar pendre. Il est curieux que le sens lingui- 
stique d'alors trouve encore vulgaire cette formation du parfait, qui 
existait depuis des siècles et avait pénétré dans l'usage littéraire, 

356. faxuch, eat. mod. fexuch, L. d'A, fayshue (fascis, ent mod. fex), 
pénible, 

864. to contrit peccador au lieu de tot contrit p. se rattache au cas 
déjà mentionné d'assimilation de consonnes à l'intérieur de la phrase 
en majorquin. 


1) éd, Gatien-Arnoult I, 28. 

2) N'ayant pas à Halle des éditions de Nebrija, je cite d’après les extraits 
donnés par Viñaza dans sa Biblioteca hist. de la filol. eastell, col. 874 et av. 

8) Leys d'A. III, 26: cacenphaton. 





14 B, Schädel ET 


39%. Il s’agit ici du cant de amor n° 61 de Ausias March, qui eom- 
mence: „Ion recort be del temps tan delités.® 

445. Cet objet est traité de façon plus étendue par Nebrija (415 
—417). Cp. les L. d'A. sur le sol&cisme et le barbarisme, III, 4—16. 

456. Ze literades, Cp. tote 114. 

D44. anemorar, enamorar, 

546, engastament, monture. 

554. est au lieu de efs ou es. Le paradigme de esse en ancien 
catalan a été étudié par M. Nonell y Mas, unälisis morfolögiea de 
la llöngua catalana antign, Manresa 1895, p. 206. 

613. griu, griffon. 

613. onso, cat. mod, os, ours, A côté de ossa le cat. mod, présente 
la forme féminine onsa. 

660, canyela, jambe. ö 

666. „Anadiplosis es cuando en la mesma palubra que neaba el 
verso precediente comienza el seguiente.“ (Nebrija 422.) 

676, „Anaphora es cuando comenzamos muchos versos en una mes- 
ma palubra. Como Juan de Mena 

Aquel con quien jupiter tovo tal zelo, 
Aquel con fortunas bien afortunado, 
Aquel en quien cabe virtud € reinado „. . 


e llamase anaphora que quiere dezir repeticion de palabra‘, (Nebr. 442). 

683. , Epanalepsis es euando en la mesma palabra que comienza 
algun verso en aquella acaba. Como Juan de Mena 
Amores me dieron corona de amores 


e llamase epanalepsis que quiere dezir tomamiento de un lugar para 
otro.“ (Nebr. 428.) 
" 690. „Epizeusis es euando una mesma palabra se repite sin medio 
alguno en un mesmo verso. Como Juan de Mena 
Ven ven venida de vira 
e Ilamase epizeusis que quiere dezir subjuncion (Nebr. 428).4 

674. „Polyptoton es enando muchos casos distinctos por diversidad 
se aluntan, como diziendo ombre de ombres, amigo de amigos, pariente 
de parientes e Ilamase polyptoton que quiere dezir muchedumbre de 
casos,* (Nebr. 423.) 

122. Paronomasia es cuando un nombre se haze de otro en diversa 
significacion como diziendo no es orador sino arador e llamase parono- 
masia que quiere dezir denominacion.“ (Nebr. 428). 

Dans la longue liste de figures poétiques que lui fournissait Nebrija, 
Oleza choisit le peu qui lui semblait encore de quelque utilité et de 
quelque intérêt pour ses compatriotes, Il suit du reste ici aussi les 
définitions des Leys d'Amors. 











25 Un Art poétique catalan du XVIe siècle 735 
Index. 
a final 144. hiat 237. 
accent 105. Horaci 26. 
ambiguitat 437. iteratio 428. 
anadiplosis 666. jactantia 484. 
anafora 675. 401. leonisme 93. 
apocope 252. liament 295. 
article 184. m + voy. 258. 
barbarisme 445. maldir 438. 
bordo 45. — de 4 syll. 487. — d. 5 s° methacisme 257. 

507. — d. 6 8. 518. — d. 7 s. 529. mot pesat 308. 

— d. 8 syll. 540. — d. 9 syil. 549. Nebrisensis 187. 

— à 10 syll. 560. — d. 11 syll. 572 0 final 148. 

— d. 12 syil. 683. parfait 358. 
breuesa 438, paromia 220. 
cacophaton 295. paronomasia 722, 
climax 711. pedas 348. 
cobla 42. — c. pariada 629. —terciads poliptoton 697. 

685. — crusada 639. r+ r 226. 


collisio 322. 
compas 51. 460. 
consonantia 77. 
contradictio 421. 
desonestat 432. 
dictions 168. 
digressio 424. 
dipthonges 246. 
Donat 175. 454. 
e tonique 148. 
epanalepsis 683. 
episeusis 690. 
error 431. 
fals accent 267. 
figuras poeticas 660. 





repetitio de mot final 829. 

replicatio de letra 195. 

rima 56. 

rim consonant 88. — faxuch 866. — 
sonant 85. — strem (disolut) 606. — 
tornat 381. 

s+r 926. 

separatio 422. 

sobrellahor 486. 

solecisme 445. 

stil mudat 426, 

syllabas 157. 

synalepha 249. 

transpositio 441. 

trobar 20. 





CN PCT PS NO AE ET | 


Les Troubadours à Narbonne. 


Par 
J. Anglade à Nancy. 


Au début de notre étude sur Guiraut Riquier nous avons rappelé 
qu'il existait au milieu da XIIIe siècle des traditions poétiques à Nar- 
boune: nous revenons sur ce point pour apporter de nouveaux exemples 
et pour préciser certains détails. Nous eiterons dans les lignes qui 
suivent non seulement les troubadours qui paraissent avoir séjourné à 
Narbonne, mais aussi ceux qui ont adressé leurs poésies aux seigneurs 
de cette importante vicomté. Plusieurs de ces troubadours sont parmi 


les plus grands; si les meilleurs paraissent groupés autour de la célèbre 
vicomtesse Ermengarde, ils ne sont pas les seuls qui aient honoré les 
seigneurs de Narbonne: la tradition, commencée avant eux, leur a 
survécu. 

Le début de cette tradition paraît remonter au premier en date 
des troubadours, au comte de Poitiers. Voiei en effet les deux envois 
d’un de ses „vers“: 

A Narbona, mas ieu no i vau, 
Sla:l prezens 

Mos vers, e vuelh que d’aquel lau- 
m sia guirens 

Mon Esteve, mas ieu no I vau, 
Sial prezens 

Mos vers e vuelh que d’aquest lau 
Sin guirens, 

Ainsi avant 1127 (date de la mort du comte de Poitiers) le nom 
de Narbonne apparaît dans la poésie des troubadours. Il est vrai que 
nous ne sommes pas absolument sûrs du texte. Des deux manuscrits 
C et E le second seul donne les deux envois, le premier envoi avec 
Narbona, le deuxième avec Esteve. Or ce même manuscrit paraît 
suspect au dernier éditeur, M. A. Jeanroy, au moins pour la pièce IV: 

Romanische Forschungen XXII, 3. 47 





138 3. Anglade 2 


le manuscrit E donne en effet pour cette pièce une strophe de plus 
que C, et il faut avouer que cette strophe, rejetée du texte par M. 
Jeanroy, peut être supprimée sans que le sens en souffre: il y gagne 
même. En ce qui concerne notre envoi, il ne me paraît pas qu'on doive 
suspecter le manuscrit E, car on ne voit pas quelle raison aurait eue 
un copiste d'interculer cet envoi, qui ne contient pas de nom de 
sonne). Esteve doit être le messager on un représentant du comtede 
Poitiers?), 

Il faut attendre, pour retrouver des allusions aux choses ou aux 
gens de Narbonne, le long règne de la vicomiesse Ermengarde, qui 
administra la vicomté pendant plus de cinquante ans’). Elle était en 
bas âge à la mort de son père, Aimerie I1*) (1134). Elle se maria une 
première fois en 1142 et administra la ville à partir de 1143. Elle 
contractu peu après un second mariage, car en 1145 on la retrouve 
mariée avec Bernard d’Anduze®). Elle administra elle même son domaine, 
même du vivant de ses deux maris). Elle avait appelé à sa cour dès 
1168 Aimerie de Lara, son neveu, fils de sa sœur Ermessinde et l'avait 
adopté’). Cet Aimerie de Lara mourut jeune, car le mariage de sa mère 
ne datait que de 1152 environ®) et il mourut en 11779. Em 1179 
Ermengarde appela auprès d'elle le comte Pierre de Lara, son autre 
noveu, frère puiné d’Aimerie: c'est en faveur de ce neveu quelle se 
démit, en 1192, de lu vicomté de Narbonne”), 

Ermengarde joua un rôle important dans tous les événements 
politiques dont le Midi de la France fut le théâtre pendant la deuxième 
moitié du XI siècle. Le roi Louis le Jeune!) et le pape Alexandre III”) 
avaient pour elle une estime particulière, „Sa cour fut une des plus 
brillantes de la Province“, disent les auteurs de l'Histoire de Languedoc: 
„on prétend même qu'elle tenait cour d'Amour dans son palais“#}, Sans 


1) Le comte de Poitiers adresse une autre de s08 poésies en Anjou, day 
ves Anjau. Il y est dit que la pièce sera transmise à un personnage qui ls 
présentera de sa part. 

2) A moins que cé nom né soit un senhal; il représenterait une dame de 
Narbonne, mais qui? 

8) H. G. L. VI, 151. 

4) H. G. L. II, 690. 


5) H. 6. 
6) H. G. 
7 EH. G 
8) EH. 6, 
9) H. 6. 
10) H. 6. 
11) EH 6. 
12) HG, 
13) H. 6. 


renvoie à Cazoneuve, Jeux Floraux, p. 43, 





3 Les Troubadours à Narbonne 739 


tenir compte de Ja légende des cours d’umonr?), il faut rappeler que la 
deuxième moitié du XI siècle est aussi l'époque où les cours voisines 
de Montpellier et de Béziers sont les plus brillantes?) 

Les troubadours provençaux qui paraissent avoir fréquenté la cour 
de la vicomtesse Ermengarde sont les suivants: Bernartde Ventadorn, 
Giraut de Bornelh, Peire Rogier, Peire d'Alvergne, Pons 
d’Ortafa (?), Saill de Scola et la poétesse Azalais de Poreai- 
ragues. 

Cest entre 1143 et 1192 que ces troubadours lui ont adressé leurs 
hommages, selon tonte vraisemblance à une époque intermédiaire entre 
ces deux dates extrêmes. Examinons d’ubord quelles sont les poésies 
qui peuvent être datées d'une manière plus ou moins approximative, 
Peire Rogier est, parmi les admirateurs d’Ermengarde, celui qui paraît 
avoir composé le plus de chansons en son honneur. Son éditeur, M. 
C. Appel, a pu fixer, après Diez, à quelques années près, la date d'une 
seule de ses poésies’) (parmi celles qui sont adressées à Ermengarde). 
Les trois autres qui sont adressées à Tort N’avetz (senhal d'Ermen- 
garde) ne peuvent pas 6tre datdes*). Une cinquième chanson‘) est aussi, 
selon toute vraisemblance, composée en l'honneur de la vicomtesse; 
mais il n’est pas non plus possible de lui assigner une date. 

Il est bon de remarquer que quelques-unes de ces chansons sont 
composées loin de la cour d’Ermengarde, comme le prouve la tornade 
suivante: 

Mon Tort N’avetz, en Narbones, 
Man salutz, sitot luenh s'estay, 


1) Cf. Raynouard, Des Troubadours et des Cours d'Amour, p. LXXXVIII 
et CVII. 

2) Cf. IL G, L. X, 220, Biographie d’Arnaut de Mareuil, 

8) Entre 1168, époque où le jeune Aïmeric (Aimeric lo tos) est appelé à 
Narbonne par Ermengarde et 1177, date de sa mort. Gr. 856, 6; Appel, 8. 
Selou Milä y Fontanals (Prov. en Esp p. 88) cet Aimerie, fils d'Ermessinde 
et d'Amalric de Lara, Comte de Molina, en Espagne, serait le même que l’Aimeric 
qui est cité dans la strophe suivante de Rambaut de Vaqueiras: 

A mo Joan auzi dir 

Que fai N'Aimerie jurar 

E a N Bertran a venir 

Per lo comte guerrejar . . : (M. W. I, 361), 
Bertran serait, toujours d'après Milà, Bertran Pelet. La pièce serait d'avant 
1177, date de la mort d’Aimeric de Lara. 

4) Appel 4, 5 et 6; Gr. 356, 5, 9, 4 

5) Appel 7, Gr. 856, 3; ef. surtout le vers 11. Ainsi cinq chansons, sur 
les huit ou neuf qui nous restent de Peire Rogier, paraissent adressées à Ermen- 


garde. 
ar 





3. Anglade 


E sapcha qu'em breu la veiray, 
Si trop grans afars no'm rete?), 
De Peire d’Alvergne nous n'avons qu'une pièce?) qui soit adressée, 
selon toute vraisemblance, à Ermengarde; en voici la tornade: 
Als comtes mand em Proensn 
lo vers e sal a Narbona, 
lai on pres jol mantenenss 
segond aquelz per oui renha; 


Et ieu trob sai quim retenha, 
tal dompna don sui amaire, 
non ges à la lei gascous, 
mas sogon que nos amamt). 
M. Zenker a pu dater cette chanson d'avant 1162, en observant que 
des deux comtes auxquels paraît adressé le premier envoi, le comte de 
Barcelone et Raimond Roger IIL de Provence, ce dernier était mort en 
1162. Seulement c’est une question de savoir si c'est bien à Ermen- 
garde qu'elle est adressée*). On ne niera pas cependant que cetts 
hypothèse est très vraisemblable. 
La même question se pose d'ailleurs à propos d’une allusion à une 
„dame de Narbonne“ qui se trouve dans une chanson de Girant de 
Bornelh, Le tronbadonr lui demande de confrmer sa conception de 
l'amour: 
Eras demandatz 
Midonz do Narbona 
De drut que randona 
Nis fai trop cochatz 
Qand l'ave 
O’una vetz rete 


1) Appel 5; ef, encore l'opposition entre sai et lai dans la pièce Per far 
esbaudir, Appel 3, aux vers 8-9, 29, 62 Le dons Santz qui se trouve de 
deuxième envoi de Ia chanson n° 4 (Appel) ne serait-il pas dom Sanche m 
Castille, qui régns peu de temps (1157—1158) mals qui se fit remarquer par 
ses largensen? Of. à propos d'une poésie de Peire d’Alvergne l'édition Zenker 
p. 24—96. 

2) Ed. Zenker IV. 

3) Zenker: segon las nostras amaw. Une autre pièce plus célèbre de Pire 
WAlvergne (Zenker n° XII) fut composée avant 1178, et dans une contrée qui 
n'est pas trop éloignée de Narbonne, puis qu'elle est comprise aujonrd’hui dans 
le même département: c’est le château de Puivert, dont les ruines grandioses 
rappellent encore aujourd’hui l'ancienne importance. Si Saf a Narbona de la 
pièce que nous eitons plus haut n'est pas une simple formule, on pourrait ad- 
mettre que cette pièce aussi a été composte à Puoch Vert. 

4) M. A. Jennroy a des doutes là-dessns, of. Annales du Midi, 1906, 
p. 268. 





Les Troubadours & Narbonne 


D'amor calque jauzimen 
S'il non on pert plus de con. Gr. 242, 42°). 

Le début de l’activité poétique de Giraut de Bornelh, fixé par Diez 
à 1175, doit remonter un peu plus haut, d'après M. M. Suchier et 
Zenker?); mais on ne peut le reculer au-delà de 1160), limite extrême ; 
nous ne pouvons donc dire qu'une chose de cette chanson de Giraut 
de Bornelh, c'est qu’elle est postérieure à cette date. 

Nous ne pouvons pas non plus dater d'une manière même approxi- 
mative le joli „vers“ que Bernard de Ventadorn adresse Ini aussi à 
une „dame de Narbonne“. En voici la tornade: 

Lo vors mi ports, Corona, 

Lai a midons de Narbona, 

Que tug sei fag son entier, 

Qu'om non pot dir vilanatget). 
Bernard de Ventadorn séjourna longtemps à la cour de Guillem V, 
comte de Toulouse (mort en 1194); si nous savions avec quelque vrai- 
semblance que la poésie qui nous occupe a été écrite à la cour de ce 
prince, nous aurions quelques indices pour lui fixer une date approxi- 
mative. Ermengarde s'était liguée contre lui em 1158, avec le comte 
de Barcelone et Henri II d’Angleterre®), Mais en 1167 elle signait un 
traité, en même temps que son neveu Aimerie, par lequel elle se rangeait 
dans le parti du comte de Toulouse contre le nouveau vicomte de 
Béziers *), 

Bernard de Ventadorn écrivit-il d’autres poésies en l'honneur de 
sa „dame de Narbonne“? On ne saurait l'affirmer. D’une part Bernard 
de Ventadorn est d’une discrétion extrême et les surnoms qu'il donne 
aux dames qu'il a aimées ne laissent rien transparaltre qui puisse les 
trahir; d'autre part Diez a rapproché cette pièce d’un groupe de deux 
autres où B, de Ventadorn exprime des plaintes analogues au sujet des 
„ealomniateurs“. Mais ces plaintes sont fréquentes chez les troubadours. 
Nous serions disposé à eroire que la pièce de B. de Ventadorn ne fut 
qu'un essui pour tâcher de gugner la faveur d’Ermengarde, mais que, 
pour des raisons qui nous sont inconnues, cette tentative n'eut pas de 
succès, Seulement encore ici la question se pose de savoir si c'est bien 
Ermengarde que Bernard de Ventadorn a en vue); comme pour Giraut 
de Bornelh cette hypothèse nous paraît des plus vraisemblables. 


1) Mahn, Ged. 848 A. 

2) Die Lieder P. von Auvergne, p. 82. 

3) Zenker, ibid. 

4) MW. 1, 30. 

5) B. G. L. III, 808. 

6) H. G. L. VI, 31. 

7) Of. A. Jeanroy, Annales du Midi, 1906, p. 258. 





742 J. Auglade 6 


Les deux troubadours qui suivent sont de moindre importance; mais 
nous savons d'une manitre plus sûre que c'est bien à la vicomtesse Ermen- 
garde qu'ils ont adressé leurs chants. 

Pour Saïll de Scola, nous sommes renseignés par la biographie 
provençale’): „Estet eum N'Ainermada de Narbona [lisez: Æsmengarda], 
E quant ella mori, el se rendet a Bragairac, e laisset lo trobar el 
cantar.“ Ces renseignements sont confirmés par le Moine de Montaudon: 

Saill de Scola es lo dezes, 

Que de joglar ses faitz borges 
A Bragairac 0 compr’e ven; 

E quant a vendut son arnos, 

El s'en va puels en Narbones 
Ab un fals cantars per prezen?). 

La courte biographie de la poétesse Azalais de Porcairagues ne 
nous dit rien de ses relations poétiques avec Ermengarde; elle nous 
apprend seulement qu'elle aima Gui Guerrejat (mort en 1175), frère de 
Guillem de Montpellier®). L'envoi de la seule chanson qui nous resté 
d'Azalais est adressé à Narbonne: 

Joglars, que avetz cor gai, 
Ves Narbona portatz lai 

Ma canson ab la fenida 

Leis oui jois e jovens guidat). 

Si jois et jovens ne sont pas une simple formule poétique, et si la 
chanson est bien adressée à Ermengarde, ces deux faits, rapprochés de 
la date de 1175 donnée plus haut, pourraient fournir quelque indication 
sur la date approximative où cette chanson fut composée. Notons de 
plus qu'Azulais se pluint dans la deuxième strophe que le „trouble lai 
vient d'Orange‘; il est vraisemblable qu'il y a là une allusion au trot: 
badour Raimbaut d'Orange; donc la chanson serait d'avant 1173, date 
de la mort de ce dernier. Ermengarde était née vers 1120—1125; la 
mention de jovens indiquerait que la pièce est de beaucoup antérieure 
à 1178. 

A quel personnage narbonnais enfin fait allusion un troubadour 
d'origine roussillonaise, Pons d’Ortafas®), dont il ne nous reste que deux 
chansons et sur lequel nous ne savons à peu près rien? Voici les deux 
envois qui terminent une de ses chansons: 

1) H. G. L. X, 29. 

2) Raynonard, Choix, IV, 871, La senle pièce à peu près authentique de 
Saill de Scola (olle ost attribue à Peire Bremon par le ms. 7) ne contient au- 
une allusion à la vicomtesso. Cf. Rayn. V, 439, ou plutôt Millot, II, 485. 

8) H, G, L, X, 90. 

4) Auaÿn, Les troubadonrs de Biziers®, p. 149. 

5) Ortafs (Pyröndes Orientales, e, de Perpignan). 





Les Troubadours à Narbonne 


Senher En Berenguier be'm par 

Que vos etz bos 6 conolssens 

E sabetz qui fai ad honrar; 

E sabetz gentilmen sorvir 

Las donas & ben aculhir; 

E per alssous vuelh remembrar 

Que-ls gentilz faits el long dezir 

De las donas e-l(s) grans beutatz 

No vulhatz ges tan tost fugir, 

Que lo belhs temps es ja tornatz 

Que-us devetz pus fort enjauzir, 

En Narbones es gent plantatz 

Dearbres que'm fai aman morir, 

Et a Cabostanh gont cazatz, 

En mout rie loc senes mentir‘). 

Barbieri, qui d’ailleurs attribue la pièce à Miquel de la Tor, donne 

de cet envoi un texte différent: 


En Narbones era plantat 

L'albre quem fara murir 

Et en Monpeslier es enzatz 

En molt bon luee senes mentir). 


On ne peut faire que des conjectures à propos de ces allusions et 


même à propos de l'époque de lu vie de Pons d'Ortafas: Cabestang, 
si le texte de c est exact, doit représenter le village de ce nom dans 
les Pyrénées Orientales et le seigneur Bérenger chanté par le troubadour 
roussillonais représente vraisemblablement son seigneur, le comte de 
Barcelone Raimon-Berenger IV?). 
Plusieurs chansons de Guillem Adémar sont adressées à une dame 
de Narbonne; mais il ne s’agit pas ici de la vicomtesse Ermengarde!). 
I aima dans sa jeunesse une dame d’Albi et fut obligé de la 
quitter à cause des médisants: il resta éloigné d'elle pendant quatre 
ans, comme un faidif, un exilé. Dans une autre chanson (Mahn, Ged. 
342) il est dit que si sa dame ne partage pas son amour elle le fera 
vieillir avant l’âge: 
E fararm canuzir a flocs . . . 
E sim fai joven canuzir 
Tot canut m'aura . .. 
La chanson Ben m’agr'ops qu'ieu saubes faire (Mahn, Ged, 39) est 
adressée à Narbonne: 


1) Mahn, Ged. 13, texte de c, 

2) Of. Chabanenu, H. G. L. X, 867 n. 1. 

3) 1209-1245. Milät (p. 444) ne donne aucune indication sur l'époque où 
aurait vécu ce troubadour. 

4) Cf. Le troubadour Guiraut Riquier, p. 17 n. 2, 





J. Anglade 


Messatgiers, val de grans eslais; 
A Narbona, en l'aussor palais, 
Me portaras esta chanso 
A la mollor dompna q'ane fo, 
E puois d’aqui a Tarasco 
A mon Euveyos bel 6 bo. 

D'après les strophes trois et quatre Guillem Adémar renonce à un 
amour qui n'est point partagé (soi pauc amatz amaire). Il est vrai- 
semblable que c'est en se séparant de sa dame d'Albi qu'il udressa ses 
hommages à Narbonne, si on rapproche la pièce précédente de l'envoi 
de la suivante: 

E s'aiso nous atalanta, 
Narbona cuy os prets verays 
Proc quem mantenha qu'Albi lays'). 
Il n'avait pas la quarantaine quand il écrivit cette chanson: 
. +. ay ma orin sayssa 
quom s'avin d'ans quaranta?), 

C'est également à Narbonne qu'est adressée une troisième chan- 
son*): „oü que j'aille, dit-il, c'est vers Narbonne que se dirigent mes 
chants,# 

Narbona, on qu'ieu si'anans, 
Lai volf e vir'e vai mos chans, 

Enfin une quatrième chanson‘) nous fait connaître le nom de Ia 
dame à laquelle Guillem Adémar adresse ses vœux: elle s'appelle Béa- 
trix de Narbonne: 

Deu pree © sainta Maria, 
On que Na Biatritz sin 

De Narbona, que ill don jai, 
E ill cresea son prets veral. 

Nous connaissons peu de chose de la vie de Guillem Adémar. Nous 
savons seulement qu'il était d’origine noble, mais que, ne pouvant tenir 
son rang, il se fit troubadour (jongleur, dit la biographie); il véent très 
longtemps et se retira à l'abbaye de Grammont. Il n'y a rien dans 
ses chansons qui permette de fixer, même approximativement, l'époque 
de sa vie. Mais il se trouve au nombre des troubadours cités par le 
Moine de Montsudon dans sa satire imitée de Peire d’Alvergne et nous 


restes) Choëz, LIL, 34: Raynouard ia donze sous je nom 
auquel elle est faussement attribue par deux manugerits de 





9 Les Troubadours à Narbonne 745 


savons que cette poésie a été écrite à la fin du XIIe siècle‘). Le nom 
de Beatrix n'apparaît pas à cette époque dans l'histoire de Narbonne; 
tout ce qu'il nous est permis de conjecturer, d'après l'envoi où il est 
question de l'aussor palais, c'est qu'il s'agit d’une personne de la famille 
da vicomte*). 

‚Aimerie III paraît avoir joni d’une certaine faveur parmi les trou- 
badours de son temps. L'un d'eux, N'Albusson, de Gourdon (Lot), com- 
posa, d’après Caseneuve, un poème en l'honneur de ce vicomte et de 
l'archevêque Aroaud, „environ l'an MOCXIL“ Casenenve n'en cite que 
les six vers suivants ): 

Dins la honrada eiutat de Narbona 
A cni Dieus don aventura bona 
3 Quella cs mout rica e honrada 
E de pros homos es poblada 
Et altant quant lo segle durara 
6 De la leg romana sera). 

C'est peut-être au même Aimerie III qu'il est fait allusion dans un 
sirventes joglaresce de Raimon de Miraval. Ce n'est pas l'opinion de son 
historien, M. Andraud, 

En effet l'envoi de ce sirventes, où se trouve le nom d’Aimerie®), 
ne nous laisse pas entendre de quel personnage de ce nom il s'agit. 
M. Andraud voudrait y voir Aimerie de Montréal, parce que d’après 


la strophe III, le sirventes est destiné „a passer en revue ceux des 


1) Entre 1190 et 1200, d’après Diez, L. W p.278, en 1199, d'après l'éditeur 
du Moine de Montaudon, M. Philippson, ibid. n. 2, Texte dans M. W. 2, 60. 

2) M. J. Tissié, archiviete bibliothécaire de la ville de Narbonne, m’a com- 
muniqué avec son obligeance habituelle les renseignements suivants sur les 
femmes de Pierre de Lara et d'Aimerie III: Pierre de Lara a épousé: 1e Sanche 
infante de Navarre; 2 Margerita ou Margerina (Salazar, I, 154 et 155). Aime. 
rie IE a épousé: le Guillemette de Moncade; 2e Marguerite de Montmoreney, 
Aucun historien, ancien ou moderne, ajoute-t-il, ne parle de Béatrix de Nar- 
bonne.“ Il est d'ailleurs très possible qu'une des quatre femmes que nous venons 
de citer ait été appelée Béatrix, nom très répandu dans les grandes familles 
du temps, sans qu'aucun historien ait eru devoir rappeler ce détail. 

3) Chabaneau, Notes sur quelques Manuscrits provençaux perdus ou égarés, 
p. 41. 

4) A noter l’allusion aux proshomes dont la ville de Narbonne est peuplée; 
l'histoire municipale de Narbonne justifie cette allusion; noter aussi au dernier 
vers la mention de la ,loi romalne“. Au point de vue métrique, le premier vers 
est un décasyllabe, les trois suivants peuvent être considérés comme des octo- 
syllabes (en supprimant A au début du v. 2 et en admettant uno élision au 
v. 8); le cinquième est un décasyllabe, le sixième un octosyllabe: l’ensemble 
forme-t-il une strophe? Il semble plus probable, à cause des rimes, que tous 
les vers doivent être ramenés à huit syllabes. 

5) À N'Aymerie vay cochos. (Mahn, Ged. 540). 





746 I, Anglnde 


seigneurs de la région de Carcassonne proprement dite avee qui Miraval 
était assez lié pour pouvoir leur ndresser son jongleur®)“, Mais il fant 
observer que le même couplet se termine par le vers: 

© pueys d'aqui t'avants. 
De plus Narbonne est citée deux fois dans ce siryentes; il est vrai que 
la seconde fois le mot est amené par la rime?), mais il n'en est pas 
de même pour la première et M. Andraud avoue que Raimon de Miraval 
était sans donte connu à la cour du vicomte. Notons enfin que le nom 
d'Aimerie se trouve en tête de l'envoi et que, même si le sirventes est 
destiné aux seigneurs du Carcasaös, il peut être adressé au vicomte de 
Narbonne?). L'activité poétique de Raimon de Miraval paraît avoir 
cessé après 1213; c’est en 1212 que N'Albusson de Gourdon aurait 
composé son poème eu l'honneur d’Aimerie IIT*); si l’Aimerie de Raimon 
de Miraval pouvait être identifié avec le vicomte de Narbonne, nous 
aurions là un indice que ce dernier avait continué dans les premières 
années de son administration les traditions de son aïeule Ermengurde, 

Il ne semble pas que Peire Vidal, qui fut en relations avec de 

nombreux seigneurs voisins du Narbonnais, ait fréquenté In cour du 
vicomte de Narbonne. Ce n'est pas que les allusions à Narbonne man- 
quent tont-A-fuit dans ses poésies, comme on peut le voir dans les vers 
suivants: 

Dompna, pers vos am Narbones 

E Molina e Savartes 

E Castella e1 bon rei N’Anfos 

De cni sol cavaliers per vos®). 
Il est évident, comme l'a vu Milä®), qu'il s'agit iei d’une personne de la 
famille des seigneurs de Lara et de Molina, alliée à celle de Narbonne. 
C'est à la même famille qu'il est fait allusion dans un autre passage 
cité également par Mila: 


1) Andraud, Le troubadour R. de Miraval, p. 61—62. A 
2)... draps de Narbona. C'est aussi In rime qui amène le mot dans cos 
vers de Guillom do Berguodan: 
Que de San Jacm'a Narbona 
De traielo non a par. (Milà p. 818). 
8) C'était l'opinion de Millot, partagée plus récemment par M. Witthoeft 
(Sire, joglarese, p. 49). 
4) CH. supra. 
5) Gr, 364, 89; Mahn, Ged, 90, 
6) De los trovaiiores en España’, p. 131. Cf, aussi Appel, Das Leben und 
die Lisder des Trodaders Peire Rogier, p. 75. Ermessinde, sœur de la vicomtesse 
Ermongardo, s'était marièe vors 1159 avoc Manrique de Lara, Comte de Molins: 


Eile demoura toujours au-deln des Pyröndes avec son mari. H. G. L. IH, 691 
et TS, 





Les Troubadours & Narbonne 


Qu'om nom poiris ab planen 
Gitar del linh de Narbona!), 

Enfin si le nom d’Aimeric de Narbonne apparaît une autre fois dans 
ses vers il ne faut voir là qu'une allusion au légendaire compagnon de 
Charlemague?): „si la comtesse duigne agréer mes vœux . . . tous mes 
désirs seront accomplis. * 

Qu'ou non voill esser Lozoïes 

Ni Manuels ni Freideries 

Ni de Narbona N’Aimerics, 

Car qui a so que plus li plai 

De tot lo mon a] miels &] mai”), 

On peut grouper un plus grand nombre de noms autour d’Amalric IV, 
vicomte de Narbonne de 1239 à 1270. Un des premiers troubadours 
qui ait fait son éloge paraît étre Durand de Pernes; c'est à propos du 
soulèvement de 1242 que fut écrit son sirventes; voiei le passage où il 
est question d'Amalric: 

Tostemps serai malvolens © enics 
Al rei Jacme, qar mal tene s08 afics, 
Qel sagramentz q'el fes fos mois © trics. 


1) Gr, 864, 15; Mila p. 130, n. „Peire Vidal se trouvait alors sans doute 


a la cour de don Lopez de Haro.* Mila voudrait faire rapporter à la même 
personne In pièce Bem pac de P. Vidal; cela est peu sûr. 

2) D’autres allusions à Aimerie de Narbonne se rencontrent chez les trou- 
badours; ef. par exemple Rambant de Vaqueiras, ap. Mahn, Ged. 1415, str. 6: 

Anc Alixandres non fetz cors 

Ni Carles ni’ reis Lozoies 

Tan honrat; ni‘l pros N'Aimeries, 

Ni Rotlans ab sos poignadors 

Non saubron tan gen conquerer . . . 
C'est au même Aimerie que fait allusion le troubadonr Raimon de Tors, dans 
un sirventes en l'honnenr de l'infant de Castille, Henri, frère d’Alfonse X; Henri 
se trouvait auprès du roi de Tunis (le sirventes est par conséquent composé 
entre 1259, année où l’infant Henri passe en Afrique, et 1265, date de la bataille 
de Bénévent, à laquelle il prit part). 

Ni non li pot mentir 

Si gentils baronia 

De linhage antic 

Del valen N’Aimeric, (Mahn, Ged. 1058). 
Cf. Milä p. 209—210. Sur la parenté des familles de Narbonne et de Oastille 
ef. Salazar, Historia gencalogica de la Casa de Lara. 

D’autres allusions à l’,aiol N'Aïmeric“ „aquel que conquerie Narbona la 
honrada* se trouvent dans G. Riquier. Cf, notre étude sur le troubadour Guiraut 
Biquier, p. 75. 

3) Gr. 864, 88; Mahn, Ged. 996, 





J. Anglade 12 


Al mieu semblan lo tenc meilh N'Amairics 
Do Narbona, per q’ion sul 808 amica!), 

Amalric IV était marié avee Philippe d’Anduze; c'est elle que Ri- 
quier chanta sous le nom de Belh Deport; c'est peut-être elle aussi qui 
fut chantée par deux troubadours obseurs, Araut Plagues et le Trobaire 
de Villarnaut. Pour Arnaut Plagues, il est vrui, la chose ne va pas 
sans difficulté. Voioi les deux envois de sa chanson: 

Na Folipa, s'ieu avia 

Tals rictatz don leu fos riex, 

Atrossius serl’amiex 

De ben dir si cum volin. 

Chanso en Castella ten via 

Al rei qu'adoba‘ls destriex, 

Qu'om pren ab los avols riex, 

Quant es en lor companhia®). 
Ve de Saint Cyr a imité cette pièce et il le déclare expressément: 

Messonget, un sirventes 

M’as quist, e donar lo tay 

Al plus tost que ieu poyrai 

El son d'En Arnaut Plagues®). 


L'activité d'Uo de Saint Cyr ne s'étendrait pas au-delà de 1240 


d'après Diez. Mais cette date n’est rien moins que sûre. M. Zingarelli 
a montré récemmentt) qu'en 1240 ou 1241 Uc de Saint Cyr était 


de Saint Cyr?) et à admettre que Na Felipa d’Arnaut Plagues est 
Philippe d’Auduze, vicomtesse de Narbonne. Dans ce cas la conjecture 
de Milà (p. 197) devrait être admise et il faudrait eompter notre poète 
parmi les troubadours qui fréquentèrent la cour d’Alfonse X de Castille. 

Nous trouvons une autre mention de Na Felipa dans la bizarre 





13 Les Troubadours à Narbonne 749 


composition du Trobaire de Villarnaut, où les mots sont transformés à 
cause de la rime: 


Na Felipa, re fermeira, 
Qada Jorn val Iur valeira, 
Ma dona oil de Narbul, 
Diu li salve si viteira®). 


Le Trobaire de Villarnaut était contemporain de Guiraut Riquier, la 
seconde de ses poésies ayant été écrite en 1257?). Le nom de Narbonne, 
défiguré dans le troisième vers de l'envoi, ne laisse pas de doute sur 
l'identité de Na Felipa avec la vicomtesse?). 

Est-ce au vicomte Amalrie IV on à son fils qu'est adressé, en 1268, 
un sirventes du troubadour de Béziers, Raimon Gaucelm?*) L’hösitation 
est permise au premier abord et Aimeric peut représentef Amalric, 
comme dans le sirventes de Durand de Pernes?); mais nous savons que 
le fils aîné du vicomte s'était croisé, tundis que le même renseignement 
nous fait défaut pour son père Amalric®); nous continuons done à croire 
qu'il s'agit du fatur Aimeri V dans l'envoi de Raimon Gaucelm: 


Amicz Miquels, digatz mel sirventes 

A N'Aymeric de Narbona en chantans, 

E digatz li que non sia duptans, 

Que, s’ilh passa, pus to(s)t n’er tot conques. 


Nous arrêterons ici cette étude: nous avons rappelé longuement 
ailleurs les relations du dernier troubadonr, Guiraut Riquier, avec son 
seigneur Amalrie et nous avons également étudié l’œuvre des deux autres 
troubadours narbonnais, Guillem Fabre et Bernart Alanhan. Il est à 
remarquer que, parmi les pièces qui nous restent de ces derniers, aucune 
n'est dédiée au vicomte: mais ceci est l'effet du hasard, qui ne nous a 
conservé que trois poésies de ces deux troubadours. 

L'étude qui précède n'a pas toujours abouti à des résultats abso- 
lument sûrs; mais elle suffit à montrer que, pendant les deux siècles 
qu'a duré l’ancienne littérature provençale, les seigneurs de Narbonne 
n'ont cessé de mériter les hommages des troubadours. Il s'était formé 
ainsi, dans la vieille cité latine, des traditions poétiques dont les origines 


1) Cf, notre étude sur Guiraut Riquier, p. 241, n. 4, 

2) Appel, Prov. Inedita, p. 808. 

8) Le mariage de Philippe d’Auduze avec Amabrie IV paraît dater de 1951; 
ef, notre étude sur Guiraut Riquier, p. 54, n. 2, 

4) Gr. 401, 8; Azaïs, Troubadours de Biziers’, p. 81. 

5) M. Jenuroy admet cette hésitation: M. Lewent, Das altprov. Kreuzlied, 
voit dans Aymeric Amalric IV mort en décembre 1270 (et non en septembre, 
comme le dit M. Lewent). (Annales du Midi, 1906, p. 259). 

6) C£. notre étude sur Guiraut Riquier, p. 80 sq. 





750 3. Angiade 14 


remontaient au comte de Poitiers; c'est de ces traditions que Gairaut 
Riquier fat l'héritier le plus brillant). 


1) Notons en terminant quelques mentions de Narbonne faites par les tros- 
badours. Peire Cardenal parle aveo éloges de l'archevêque de Narbonne, au 
début d’un de ses sirventes (Gr. 29): 

L'arcivesques de Narbona 

Nil reis non an tant de sen 

Que de malvaisa persons 

Puescon far home valen, 
Le même Peire Oardenal appelle une fois le comte de Toulouse par son titre 
complet: Coms Raymon, ducz de Narbona, Marques de Prosnsa (Gr. 885, 3). 
Les comtes de Toulouse portaient le titre de due de Narbonne depuis Guillem IV; 
ef. H. G. L. III, 468. Enfin le Dauphin d'Auvergne repondant à l’évêque de 
Clermont lui dit: 

à Bi fos nostre vesis lo legats de Narbona 

Mais non portera anel ni crossa ni corons (Rayn. CA. IV, 260). 


Das Osterspiel von Notre Dame aux Nonnains 
in Troyes. 
Von 


6. Baist in Freiburg i. B. 


Der Codex ms. 792 der Bibliothek von Troyes enthält auf 348 Blättern 
mittleren Formats in französischer Sprache die „Rubriques“ d. h. das 
Ordinarium des Nonnenklosters von Notre Dame, das für die cantrix 
Isabel de Seint Fale i. J. 1287 von dem clerc Labbé aus Conflans [sur 
Seine] niedergeschrieben wurde’). Das Buch ist liturgisch wohl ein 
Unieum: ich vermutete und fand in ihm ein wertvolles dialektisches 
Denkmal, wenn auch das (an anderer Stelle mitzuteilende) Ergebnis der 
sprachlichen Untersuchung bei den unendlichen Wiederholungen nicht 
ganz dem Umfang entspricht. 

Dartiber hinaus bietet nur das folgende Sttick ein allgemeineres 
Interesse, die Anweisung zur Feier des Osteroffiziums. Das dramatische 
Element befindet sich noch auf jener ersten Stufe der Entwicklung die 
Ostertropus und Krenzbestattung, den Sankt Galler Wechselgesang und 
das Responsorium Venite et videte verbindet?). Die drei Marien mit ihrer 
Begleitung bewegen sich von Altar zu Altar zu dem Standort der beiden 
Engel, hier von Kindern dargestellt, und mit diesen zu dem Antonius- 
altar bei dem das Grab aufgebaut ist. Dass das leere Leintuch vor- 
gezeigt wird ist nicht gesagt, aber selbstverständlich. Wie überhaupt 
die Anweisungen Diktut der cantrix zu sein scheinen, eine ungeschulte 
Auswahl des Nötigen frei nach dem Gedächtnis; so auch die ungenauen 
Anfänge der Gesänge. Eine Erweiterung der Handlung fehlt, die Ge- 
sänge sind vermehrt, die einleitende Klage Heu nobis findet sich sonst 
bei verschiedenen Vertretern der ausführlichsten liturgischen Form (Grab- 


1) fo 285—848 sind Ergänzung, aber nach Dialekt, Schrift und Vortrag so 
‚gleichartig, dass sie denselben Personen zugeschrieben werden müssen. 
2) 8. Lange, Die lat, Osterfoiern, $. 38; Creizenach, Gesch. d, n, Dramas I, 48, 





752 G, Baist 2 


szene und Erscheinungsszene), Lange, S. 136, 140, ähnlich auch in dem 
Spiel von Orléans Heu pius pastor, ib. S. 161. Die Erweiterungen am 
Schluss, der Hymnus Salve rex (Chevalier 18157), und Gloria Sancta 
finden sich nur hier. 

Ich habe im Abdruck, nicht in meiner Abschrift, die gesicherten 
Auflösungen eingestellt und einige interpretierende Akzente und Apo- 
strophe gesetzt, aber die Interpunktion beibehalten. Denn diese sollte, 
zumal bei Originalhandschriften, besser respektiert werden als zu geschehen 
pflegt, da sie, wenn auch noch 80 fragmentarisch, die musikalische Be- 
tonung wiedergibt. An einzelnen Worten ist in dem Abschnitt zu vermerken 
das dunkele crevechid oder crevechie von der Kopfbedeckung der Kinder 
hier masc., aber f° 301 crevechies blanches; teutes u, tientes (passim) 
= tertus, wie Foerster bemerkt hat; 4 bengfice figürlich die Benefieien 
für die Benefiziaten, nicht etwa als beneficid zu fassen; dus Vorkommen 
von barroche, das sonst dem Westen eignet, aber freilich auch an der 
Ostgrenze auftritt. Am interessantesten der pui als Teil des Sänger- 
chors, über den Ducange Podium 2 Forma 13 und Podium 8 a, E. zu 
vergleichen ist, und von dem die Gesellschaften der Meistersänger ihren 
Namen haben können. Wie in Deutschland die Sangesbruderschafien 
ihre öffentlichen Vorträge im Kloster abhalten, wird das auch in Frank- 
reich geschehen sein, es ist schr denkbar, dass dafür ein Podium auf- 
geschlagen war und die Sänger benannt wurden. 


Matines de Paques. 

[P 301, ve]... E doit la chantre proveolilr ‘iij: dames por estre 
les 'iij' Maries e ‘ij‘ enfans por estre ange, e sont les "iiij‘ dames en 
lor habiz e li enfant si sont toutes blanches e erevechie blane sor lor 
testes. e doit avoir une dame emprès les enfans por enseignie la ou 
elle doivent estre, e quele diront e doivent estre appareillié tuit I 
prevoire e tuit li elere e tuit li benefice de leglise. nomement li prestes 
qui doit chanter la messe, e li diacres e li sordiacres e li marreliers. 
e doit estre li prestre qui doit chanter la messe doit etre revestuz ausi 
appareilliez com por chanter la messe fors la chasuble e en leu de Ia 
chasuble une chape de euer. e li diacres e li sordiaeres revestu en 
damatiques e em tuniques. e doit avoir appareillié la tresoriere ‘ij: 
boites e ‘üj cierges e trois touelletes. De rechief la irasoriere doit 
avoir appareillié des chandeles e les doit la soupriensse baillier a cha: 
scune une chandele e a l'abbesse son tortis e doit li eouvens estre en 
euer. e doit estre li prestres qui doit chanter la messe devant le [fr 302] 
grant autel tont appareillié ausi com il est desus ordené, _e-li diacres 
e li sordiacres ausi com il est desus ordené e doit a avoir le -tiente e 
leaubenoite e la croiz e les encensiers e les cierges. e viennent les ‘iij: 
Maries devant le grant autel la on a appareillié ces choses e viennent 





3 Das Osterspiel von Notre Dame aux Nonunires in Troyes 753 


e s’agenoillent e dient Confiteor e li prestes dist misereatur. Quant il 
les a essolu si done a une chascune un cierge e une tuelle e une boite, 
li cierge si sont alumé si a enqui nne nonain qui tient un tortis alumé 
e un livre por elles conduire. e li convens s’en vet ou grant moutier 
a tout lor chandeles alumées, e son enqui toutes tornées devers l'autel 
sanz neant chanter, e s'en viennent li prevoire avec le couvent ou 
grant motier e li diacres e li sordiacres e lenubenoite. e li encencier 
€ la crois e li teutes. e mennent les trois Mariez. e la dame qui les 
conduit si vet de coste por elles alumer. e porte le livre en quelles 
resgardent. e s’en vont par mi euer e vont par mi luis de la barroche 
e puis par devant l'autel saint Nicholas. e s'en vont par devers le puis 
jusques devant l'autel saint Michiel. E quant elle muevent de devant 
l'autel premierement si preignent a chanter heu nobis e le vont chantant 
basset E son li ange la on les a ordonez cote dou piler delez lautel 
de saint michiel. e enqui tot coi tant que les trois Mariez viennent e 
quele sont un petit arriers daus e li ange sont torné devers elles. € 
quant elle dient Odeus Odeus Odeus tot cest ver E li ange respondent 
cest ver e chantent O vos christicole e dient tot cest vers e les Maries 
dient en chantant Querimus quant elle ont cest ver chanté, e li ange 
dient. Non jacet hic e le dient tout jusques a venite el videte, e quant 
vient a venite si muevent e chantent venite et videte e les en moignent 
a l'autel saint tantoigne E vient la crois e leaubenoite e li teutes e li 
encensiers e li cierges e li prevoire e li diacre e li sordiuere e la 
mestre escole e si enfant e vont a lautel saint tantoigne e li covens 
demeure tout coi. e chantent les trois Muries salve rex sabbaoth e chan- 
tent tot contreval jusques a cest ver Jam comenssa gemit e puis si 
preignent Gloria sancta tibi E quant cil vers est diz si vet li prestes a 
l'autel e prent le calice ou corpus domini est . . . 

Daran schliesst sich noch eine Art Nachspiel in der Prozession zur 
folgenden Messe dou jour de pasques, f° 306 v°: .. . quant elle sont 
ou motier si done la chantre a ‘ij: dames a dire cest ver Crucifirum 
in carne e reprent la chantre la reprise nolite, e puis apres si comence 
la chantre cest repont christus resurgens e endementres que len dit 
cest respont vet la croiz e li tieutes e la mestre d’escole e si enfant 
l'ane e puis celles qui furent les ij, Maries e une autre que la 
chantre i doit envoier e envont devant saint tanteigne on li sepulchres 
a esté e enqui si comencent les trois Maries e celle eui la chantre i a 
envoié cest ver Dicant nunc e la chantre reprent la reprise e puis si 
dist li prestres cest verset Discite in nationibus . . . 








RE LT Ban. Tan 


Sul raddoppiamento di consonanti postoniche 
negli sdruccioli italiani'). 
Da 
E. G. Parodi in Firenze, 


Il Meyer-Lübke, nella prima eome nella seconda edizione della 
Grammatica italiana, che fa parte del Grundriss del Gröber, aflerma 
che l’ituliano raddoppia nei proparossitoni la consonante che ne chiude 
la sillaba tonica; per esempio, in fömmina dbbaco câttedra bébbola 
cémmodo: ménomo, édima sarebbero semidotti?). 

Com’ & noto, fu il De Lollis che primo raccolse e studiè nel loro 
insieme gli esempi letterarii italiani di raddoppiamenti postonici*); e 
benchè nel suo articolo, composto forse quasi sui banchi stessi della 
scuola, naturalmente molte cose si trovino che ora egli non amerebbe 
vederei, nondimeno & pur un vanto e un merito che le conelusioni di 
esso, per ciö che riguarda i vocaboli sdruccioli, sieno sembrate cosi 
sicure da conservarsi intatte fino ad oggi. Ma, secondo me, non reggono 
ad un esame più accurato e metodico; cioè, non mi sembra diffieile 
dimostrare che non esiste in italiano, o vogliamo dire nel dialetto 
fiorentino, una legge fonetica generale, per la quale la consonante 
postoniea degli sdruceioli debba raddoppiarsi. 

In primo luogo & da osservare che buona parte dei vocaboli raccolti 
dal De Lollis come esempi di raddoppiamento, sono d’origine dotta; e 
in secondo luogo che sono ben pochi di fronte al gran numero di quelli 
che conservano intatta la consonante semplice del latino. Da ultimo, 
mon puè parere privo d’importanza il fatto, che qualche vocabolo pre- 
senta il fenomeno opposto, lo scempiamento d’una doppia originaria. 

Gli esempi di raddoppiamento sarebbero suppergiü questi: fiaceola, 
macchina, cuceuma, nacchera, pecchero, bucchero, piecaro; attimo, cottimo, 
legittimo, marittimo, cattedra; luppolo, puppola upupa; Soddoma; abbaco, 
bubbola upupa, gobbola; zeffiro; parroco; ellera, collera, tollero; femmina. 

48* 





156 E. 6. Parodi 


Non di tutti potremo forse dare una dichiarazione perfettamente sieura 
e persuasiva; ma i dubbi che rimangono su qualche minuto particolare 
sono di poca importunza. 

Teniamo ben distinte le consonanti sorde dalle sonore, e comin- 
ciamo cogli esempi di k, Naturalmente fidecola non ha aleun valore, 
perchè risale a *facchia o proprio u Yäcchiola: e, se *facchia non surebbe 
stato punto ostico alla pronuncia fiorentina, essa tolleraya meno bene 
un *fäcchiola, Si pud confrontare céppio con acchiappa (e forse Ia 
metatesi comineiö a fissarsi nelle forme imperative, come acchiäppa-lo, 
Del resto, se anche volessimo far risalire al latino la trasposizione del 
2, si sarebbe dovuto anche allora aver *flacca, da facla, come plop- 
pus da poplus‘). 

Per i vocaboli che seguono, macchina, ece, & da far un’ osservazione 
preliminare, che, con minore o maggior efficacia, vale per tutti: I fio- 
rentini e, in genere, i toscani che aspirano il % intervocalico, volendo. 
rendere esattamente la pronuneia d'un k, che giunga loro o da aliri 
paesi o dai libri, non hanno altro mezzo che pronunciare Kk, 

Qnesl’onservnzione dev’essere, per macchina, completata con un'altra, 
che riguarda a sua volta tutti i vocaboli i quali abbiano eonsonante-t-Ä, 
adunque, per noi, ch, th, e forse ph: se supponiamo che i grammatici, À 
maestri insegnassero a far sentire in qualche modo 1’A, ne veniva füori 
qualeosa che somigliava molto a un raddoppiamento, o almeno ehe nel 
volgare non si sarebbe potuto riprodurre se non col raddoppiamento, 
Ora, a far parere probabile che le cose andassero cosl, possono forse 
bastare i passi riferiti dal Thurot, nel suo noto libro Notices et 
Extraits de divers Mss. latins pour servir a l'histoire des 
doctrines grammaticales au moyen âges). 

Tornando proprio a macchina, che non si possa parlare per esso 
di raddoppiamento fonetico mostrano pecora, Giacomo, u tacere di ma- 
cola, miracolo, graticola, pericolo, ridicolo, abatucolo e qualche altıo 
consimile; e mostrano inoltre fegato, pegola, segale, spigolo, pettegolo, 
rappresentino o no il tipo normale. Una dichiurazione ovvia di macchina 
che basterebbe da 86, anche senza quelle considerazioni preliminari che 
abbiam fatto, & che fosse tratto con sé dai vocaboli, assni numerosi, 
con %k originario, cioë, anzitutto, da quelli in -dechera, mazeacchernn, 
pillacchera, zacchera, ece., e da quelli in -dccola, taccola, fiaccola, ect; 
senza parlare di briccola, trabiccolo, zoccolo, e via discorrendo. E gli 
si potrebbe anche attribuire qualche debito diretto verso ammaceare 

Quanto a cfceuma, potrei spieciarmene con poche parole: nom & 
fiorentino, e a Firenze non si udopera, neppur da coloro che piü vi 
sarebbero chiamati per le loro oceupazioni © per il loro mestie 
tute' al pit, quando il vocabolo & loro noto, lo attribuiscono ad 
parti della Toscana ®), 





3 Sul raddoppiamento di consonanti postoniche negli sdruceioli italiani 757 


Ma a Città di Castello euecuma & vivo (per ‚eaffettiera grande, con 
becco‘), e in genere nell’ Umbria; e a Siena lo pronuneiano cdecamo, 
come fu avvertito anche dal Fanfani, nel suo noto Vocabolario 
dell’uso toscano. 

La Crusea non accolse cwceuma, nel significato di,brieco‘, se non 
nella sua quinta e ultima impressione, benchè neppur qui trovasse 
esempio d’autore, col quale appoggiarlo. Fu ad ogni modo, credo, 
uno de’ frutti della Proposta. Poichè la Crusca, nella sua prima 
edizione (1612), aveva registrato il vocabolo etccuma interpretandolo 
‚rancore‘, anzi rimandando senz'altro a rancore; e anche nella quarta 
gli venue attribuito questo significato soltanto, o gli affini di ‚sdegno‘ e 
‚stizza‘, eitando un paio d’esempi dell’ Allegri e del Varchi, Il Monti, 
Proposta I, p. 2°, ad v., osservava che la Crusca aveva errato nell'in- 
terpretazione degli esempiüi, scambiando il senso figurato col proprio, e 
che non s'era accorta d'aver che fare col lat. cucuma ,vaso da cucina 
notissimo*. Troviamo d’allora in poi euceuma nei Vocabolarii, col suo 
significato proprio, in quelli di Bologna e di Padova, nel Manuzzi, ece.?). 

Aveva ragione il Monti? À difficile dirlo. Gli esempi della Orusen 
si ridueono ulla frage popolare, rammentata dal Varchi: aver euecuma, 
© la c,, in corpo, averci della bile, dell’ira (alla quale fanno, o paiono 
far riscontro frasi tuttora vive, aver sulla cuccuma, essere seccuto di 
uno, romper la c., ece.); e ad un verso dell’ Allegri, che agli Acca- 
demici parve di capir bene, ma che in verità non si puè intendere 
com’ essi hanno creduto. Parlando del cortigiano, l’Allegri lo paragona 
con un malato, il quale sta di mala voglia a letto, col ventre che „gli 
gorgoglin Per medicine amare e serviziali“. E continua: 

E come quel ne va dal lett’nl cesso, 

a vomitar In cuecuma indigesta 

por vari mezzi, 6 quando gli & permesso 

sfoga costui, che dentro ha chi la pesta, 

con sospiri, con lagrime 6 parole, 

segretamente quel che lo molesta, 
11 che significa, se non erro: e come il malato va dal letto al cesso, 
eosi costui, cioè il cortigiano, a liberarsi dall’indigesta euceuma, che 
aleuno gli va pestando dentro lo stomaco, sfoga segretamente nel modo 
che pu meglio e quando gli & permesso, quello che lo molesta, per 
via di sospiri, ece.®). 

Una euceuma che si pesta, non pud essere un brieco; dev essere una 
droga, una radice, o qualeosa di simile; e in tal caso non «'& che 
ricorrere all’araba cwreuma, che si chiama e fu chiamata euceuma (da 
Benvenuto Cellini), e della quale si fece un gran discorrere, cominciando 
almeno dal Mattioli, perché altri la confondeva con la celidonia. Seconde 
dunque il Mattioli, delle due specie di cipero che Dioscoride ricorda, la. 





758 E. G. Parodi 4 


seconds, „ebe ci si porta d’India, simile al gengevo, da ciascuno di 
buon giudieio non si pud dire esser altro, che quella radice gialla, 
chiamata nelle spetiarie communemente curewma“*, perchè, come Dio- 
scoride la descrive, „& simile al gengevo, ha molto del ‚odore, & 
amaretta al gusto, gialleggia nel masticarla, e adoperasi da molti à tor 
via à peli di qual si voglia parte del corpo“*). Poco piü tardi, Castore 
Durante, medico e cittadino romano, nel suo Herbario novo, pur 
seguendo il Mattioli, aggiungeva: „la curcuma non & in uso se non per 
dare colore ginllo*’*). Questo secondo passo ei mostra che non era già 
pit in grande uso nella medicina, 

Se dunque abbiamo inteso bene, 1’ Allegri, serivendo „a vomitar la 
euecums indigesta“, voleva dire ‚la gialla bile‘: il povero cortigiano 
vomita giallo, come se alcuno gli pestasse dentro della euceuma. Ma 
la metafora potrebbe parer troppo ardita; senonche l' Allegri non faceva 
che alludere alla frase in voga, rammentata dal Varghi, aver cuccuma, 
o la c,, in corpo. La quale & cosi chiarita a sua volta, senza bisogno 
di pensare alla euceuma brieco, che non si capirebbe senzu l'urticolo 
(aver ce. in corpo), e che inoltre, con buona pace del Monti, ei fornirebbe 
un’ imagine davvero strana e ardita, anche per „un popolo di vivissima 
fantasia, come il fiorentino“. Notevole & che gli Aceademiei, contem- 
poranei dell’ Allegri, non intendessero pit il valore proprio del vocabolo: 
in quella frase popolare; ma se tale ignoranza si puo spiegare, quando 
si tratti d’una pianta, d'una radice colorante di non largo uso, com’& 
ora, non si spiegherebbe affatto, se invece euceuma significusse ‚briceo‘ 
e fosse stato un tempo anche del fiorentino. 

Ma le frasi moderne aver sulla c., romper la c.? La prima diesse 
diede oceasione a Giuseppe Rigutini di tentare una nuova € non 
cattiva etimologia. In certe sue Giunte ed osservazioni al Voca- 
bolario, che abbiumo eitato, del Fanfani”), eonsiderando la voce, data 
dal Funfani come senese, ceuccuma € euccumella ‚la punta acuta ed 
estrema dei monti, il Rigutini affermö che da essa si facesse „la maniera 
avere alcıno sulla e., che corrisponde agli altri modi popolari, formati 
per un medesimo traslato, avere aleuno sulla cima dei capelli, 6 in zeita, 
come dicono particolarmente nell’aretino“. E il Fanfani se ne persuase, 
Io non 0 se il voeubolo euccuma, con questo senso, si dica a Siena, ma 
perd mi ö dato come in uso nella Versilia; a Siena poi so che si ado- 
pera cuccumello eolmatura: per es, {re staia di grano col c,, il contrario: 
di ‚rase‘. 

Di questi vocaboli ignoro l’etimologia; ma dovrebbero aver che fare 
con quel cwcco, di eui si banno numerose traccie nei nomi locali, Monte 
Cueco, Monte Cüccoli, Cuccolino, ece,”). Che da essi potessero svolgersi 
le metafore eontenute nelle frasi aver sulla euceuma, romper la c., ece., 
è chiaro; e non sarebbe strana la supposizione che in un territorio 





5 Sul raddoppiamente di consonanti postoniche negli sdruccioli italiani 759 


intermedio s'incontrassero insieme le frasi fiorentine, alludenti alla ewr- 
cuma, © queste, foggiate con euceuma vetta, cosicchè si confondessero 
l'une coll'altre. Ma ë più probabile che, dimenticatasi l’allusione della 
fruse fiorenfina aver c. in corpo, il voeabolo cuceuma eureuma, non 
piû inteso e cosi per st suggestivo di relazioni con cocuzzolo, coccia, fosse 
adoperato caprieeiosamente, attribuendogli all ingrosso il significato di 
‚testa‘. Buon punto di parlenza, poniamo, il girar la céccola del Pulei. 

Finora non abbiamo fatto che escludere dal nostro territorio voca- 
boli, che parevano pretendere di averei diritto. Tornando a quel 
euceuma bricco, toscano ma non fiorentino, dirö in breve che il lomb. e 
venez. cögoma, legittimo ruppresentante di cücüma, penetrando in 
Toscana, avrebbe conservato I’ 6; e lo stesso & da affermare per V abruzz. 
côkoms © il napol. cécuma. L'u e la doppia consonante troviamo invece 
(oltreeché nel genov. cdeuma, che ha accanto cdguma; 4 < 6 lat. volg.) 
nel marchigiano: cuecoma e euccomo si ha nella Raceolta di voei 
romane e marchiane"), cfr. cfcuma, céecoma, cuccheme, dati da 
Neumann Spallart, Ztschr. XXVIIL, 484; e all’ arriva già la Ro- 
magna con cugma, acc. a ccoma, e più su Bologna, pur essa con cugma. 
Di nazione romaneseu & certo il cucumo, di cui ei parla Bartolomeo 
Seappi, enoco segreto di Papa Pio quinto, Opera, 10, e di eui 
ei dä pur la figura nelle Tavole aunesse al terzo Libro”). Muegliha 
pure delle cwogome femminili, 121. Io dubito, senza volerlo per ora 
asserire con piena sicurezza, che il vocabolo toscano, e centrale in genere, 
sia di provenienza meridionale, siculo o calabrese; e che sia venuto di 
laggiü con l’u, con la doppia consonante, e probabilmente col genere 
maschile, che & proprio anche del sen, eiiecamo, Ricordo il calabr. 
ctcumtw © cécuma (casalino-apriglianese, Vocabolario dell’ Accattatis) 
‚broeen di terra per attingere e conservar l’acqua‘, o céceuma (Catanzaro 
e Monteleone) ,boccaletto da bere acqua‘ (Scerbo), ,brocca‘ (miei in- 
formatori). In siciliano & cuccumu, cuncumu, (con immistione di conca), 
cuncumeddu vaso di rame 0 altro metallo, da farvi bollir l’aequa; ramino, 
oreïuolo, orcioletto. Non ho notizie abbastanza precise sul significato 
del vocabolo, e cioè sulla forma e l’uso del vaso che denomina, nei 
varii paesi; nondimeno sembra che il significato di ,brocea‘ ece. risponda 
bene a quello degli odierni vocaboli greci, xouxouudga orciolo, brocea, 
eco. E se ora si hanno piuttosto dei derivati, xouxoÿw, ecc., proprio 
il primitivo xotxowuoç si trova nel greco bizantino, secondo Gustavo 
Meyer) Direi dunque che nel settentrione si continuasse regolarmente 
il vocabolo latino (e anche pit giü, se il napol, cécuma & indigeno); 
che nell'estrema Italia meridionale prendesse invece il sopravvento il 
latinismo greco, e che questo uvanzandosi, venisse a mescolarei variu- 
mente nel centro coi riflessi del primo, imponendogli di solito il suo w 
e il suo doppio k, 





160 E. G, Parodi 6 


Dopo ctiecuma, che ei ha indotti a cosi lungo discorso, rimangono 
aneora, con kk, ndechera, pécchero, piccaro e, aggiungiamo, bécchero. 
Sono esempi di poco valore. L'uno, ndcchera, pe’ primi secoli & regi- 
strato soltanto col noto significato di ‚sorta di cembalo, © va confrontato. 
coll’ a. fr. nacaire. À vocabolo orientale, e nullu vieta di credere che. 
ei sin giunto con due k: cfr. sicil, nndecaru, D’altra parte, forse ei 
fu anche una forma primitiva *naccdja, come fa sospettare, olire al voca- 
bolo francese, l'arc. naccajuolo"). Nel significato di ‚madreperla‘, se 
fosse recente, come parrebbe dal Vocubolario, potrebbe esserei venuto 
dalla Spagna; ma io lo conosco nel sec. XV, e cfr, il Ducange. 

Neppure di peechero & da darsi alcun pensiero. Ne citano un 
esempio del Redi: se fosse proprio cosi tardo, potrebbe riflettere di- 
rettamente la pronuncia dei soldati tedeschi. Infine, per pfccaro e büechero, 
anche più che per tutti i vocaboli finora esaminati, vale la ragione 
addolta in prineipio, che il toscano non pud rendere un vero k fuorch& 
con kk. Di pfecaro c'è un esempio del Buonarroti e si irova inoltre 
anche nel Malmantile, e. V, 77; i buccheri sono troppo famosi nella. 
storia del costume dei sec. XVII e XVIII, perchè sia necessario di- 
scorrerne #), 

Veniamo al ét. Anzitutto, ditimo, ben untico e ben diffuso in To: 
scana, dalla Tavola Ritonda senese alla Mea di Polito: & troppo 
chiaro che apparve come un derivato di atto, Poi, cétlimo; ma non 
c'e difficoltà di sorta ad attribuirgli un # originario. Gli altri esempi 
non sono altrettanto facili; ma io non debito di spiegare legittimo, 
vocabolo dotto, eol notarile Zegiptimus, contro il quale protestavano 
inyano i grammatici o lessicografi medievali: „legitimus . . . seribisur 
per unum { et sine p; corripit enim antepenultimam, insegnava Gio- 
vanni da Genova"). La prima spinta veniva certo da optimus, ma 
eontribuivano a eonfondere le menti i numerosi -et- dei participii passati, 
aiufati da qualche esempio come victima; inoltre greeismi come 
Ci s aggiungevano le false etimologie, Un amico del Petrarcu, Gabrio 
de'Zamorei, non ayeva alcuno serupolo di serivere, ai primi albori 
del Rinascimento, che „reethoriea dieitur a rectum et icos, quod 
est scientia recte loquendi* **); e recthorice seriveva il Boceaecio, come 
blacterare, Pictagorici, ricthimus, ecc. Non ci meraviglieremo dunque! 
che maritimus sis stato scritto marictimus e pronnneiato marittimus 
(come scrivevano mictere e pronunciavano mittere); e che. simile sorte 
sia toccata ad epitiima, per epitima dmianue, col suo verbo epittimare: 
oggi pittima, che in Toscana siguifica spiloreio, e nel Veneto, dove à 
usitatissimo, anche ‚persona seceante, molesta‘, 

Del resto, per pittina potremmo anche tener conto del A, epithema; 
come dobbiamo tenerne conto per editedra, cattedrdle, che accogliamo 
qui, mu starebbe altrettanto bene coi casi di raddoppiamento protonico:. 





7 Sul raddoppiamento di consonanti pogtoniche negli sdruccioll italiani 761 


chiesa cattedrale fu eerto espressione di molto uso, e tale forma di 
vocabolo sta bene accanto a cattélico ed altri consimili. Ma, insomma, 
qualunque sia lu dichiarazione da darsi dell’ uno o dell’ altro de’ casi dubbii, 
essi perdono ogni importanza se si confrontino colla lunga schiera de’ voca- 
boli, dove il £ semplice & conservato: fotano, abrotano (senese abruotino, 
bruotino), scotano sommaeco, serotino, setola, gretola, farchetola, botola, 
botolo, ciotola, scotola, fiotola, gomitolo, titolo, capitolo, mutilo, utero, 
selvatico ecc., simpatico, farnetico, politica, zotico, gotico, dispotico, ece.: 
efr. Arch. glottol. it., XV, 882. 

Del p raddoppiato, ei snrebbero due esempi, eippero e ldppolo; 
due nomi di piante, dunque, ossia tali che potremmo a priori imagi- 
narceli ulterati per immistioni estranee: di fronte ad esgi, scapolo, 
crepolo, discepolo, zipolo, manipolo, manopola, popolo, casupola, serupolo, 
cupola, vipera, trapano, sciapido, rapido, ripido, tiepido, lepido, ecc., 
efr. ib., 888. 

Ma Zippolo & veramente lupus? Nel lucchese & Zöpporo, e il Pieri, 
Arch. glottol. it., XV, 374, dice che & forma più schietta; ma non pare 
che l'o aperto sia in perfetta regola, neppure tenendo conto delle molte 
deviazioni Juechesi, Nondimeno & certo che lépporo nel senso, dato dal 
Nieri, Vocabolario lucchese, di ‚rampino, cioë arnese di ferro con tre 
© quattro 0 rampe o uneini o raffi da ripescare le secchie cascate ne’ 
pozzi‘, risponde a Zupo, lépolo. E quanto a Zöpporo, léppolo, il Sal- 
vioni, nell’importante articolo A proposito di ‚amis‘, Romania, 
XXIX, raceogliendo i riflessi che possiede l Alta Italia di lupu-ortien, 
eredette di poter asserire, a p. 556, che la derivazione di Zdppolo da 
lupus „& fuor di dubbio, considerato anche che già il latino conosce 
lupus = Zuppolo“; e aggiunse che „a spiegarei il -pp- non oceorrerk 
nemmeno di invocare delle basi germaniche (v. Kluge, s. Hopfen), 
ma busterä aver presente il 8267 del Meyer-Lübke, Ital. Gramm.“, 
cioë quella parte propriamente di esso paragrafo, che qui stiamo diseu- 
tendo. Io aceetto senz'ultro dal Salvioni il suo lupu-ortica, come 
equivalente a ‚luppolo-ortiea‘, e riconosco che all'etimo latino dello 
stesso féppolo ne viene una bella conferma; ma d’altra parte, in- 
competente come sono nella storia della diffusione delle piante, 
non trovo nulla da opporre al’Hehn (al quale il Kluge appunto 
rimanda), riguardo a tutto cid che afferma contro l'identificazione del 
lupus pliniano col /éppolo. Anzitutto, di quello non sappiamo affatto 
che pianta si fosse; e del Zuppolo non abbiumo notizia in Europa prima 
del nono secolo, nè si puö dubitare che in Italin venisse dal settentrione 
anche più tardi. Aggiungiamo che in Francia si chiama con nome 
tedesco, houblon, arc. houbillon (dall'oland. hoppe hop, secondo il Diet, 
Général), e che lo spagn. hombrecillo non deve essere altro che il 
latino mediev, Aumulus, di origine germanica anch’esso. C'è perd 





762 E. G, Parodi 8 


aecanto fépulo, ch’& il vocubolo che danno anche pel portoghese; ma 
il confronto con Lobo non lasein dubbio che sia d'origine dotta. To 
propenderei dunque a eredere che parimenti fosse dotto il /upo dell’ Alta 
Italia; che cio®, quando il vocabolo giunse dalla Germania a noi, col. 
suo nome tedesco, hop, oin una forma latinizzata *hoppus, *hoppulus, à 
sapienti botanici e medici d’ allora credessero di ri a 
lupus, anche per ln somiglianza di suono, e lupus © Zupulus venissero 
diffondendosi. Ma in Toscana rimase la traceia dell'origine tedesen 
nel pp di Züppolo, e, inoltre, nell’d del luechese Zopporo, A Città di 
Castello & invece Æpolo, e cosi, con un solo p, serive il senese Mattio- 
li, nei suoi eitati Discorsi sopra Dioscoride"). ls 

Forse più difficile à lipporo rampino; ma non mi pare dubbio che, 
riducendolo a questa forma, il popolo non avesse pit eoscienzu della 
metafora originaria, ossia della sua relazione con Zwpo. Il che potera 
certo avvenire anche se si diceva dapprima “hporo; ma si capirebbé 
forse meglio supponendo un #opo o *löporo, che sarebbe forma impor 
tata, una riduzione lacchese, per esempio, dell’ emiliano lof (C4 
Studi, 389). Ma non avventuriamoci ad incerte e non necessarie 
gelture. Il popolo, dimenticando /upo, vide nel suo. #époro 
bolo affine a /gpporo luppolo, poichè senza dubbio quei tre 
punte che, attaccati per mezzo di asticelle ad un cerchio, pendono 
oscillando, possono rieordare la pianta del luppolo, coi suoi 
lungbi e aspri e le foglie a tre punte che se ne dipartono. 

Poco ho da dire su cippero, vocabolo evidentemente dotto 
soggetti ad atirazioni estranee, poniamo di altri voeaboli es 
© piani con -pp-: dei primi ricordo capperi, lappola, luppolo, 
piprolo. Pare si trovi con due p nel Rierttario 
l'altra forma aceoglie il Targioni Tozzetti, tanto nelle Istitu 
botaniche, TI, 43 sgg., quanto nel Dizionario botanico itali 
ma non dice donde gli vengano, € pare cioè non gli vengano che dal 
bolario. I1 Dr Gaetano Savi, nella sua Flora pisana”), I, 39 
serive cipero, benchè nell’ Introduzione affermi d’essersi [ 
esistevano, „dei nomi triviali della gente di Campagna“, 

Mattioli ha solo cipero. er 

Riserbiamo p#ppola per momento più opportuno (p. seg.); ep 
agli esempi di dd. Essi si riducono a Séddoma, che il d'Ovidi 
rimesso in eircolazione nel suo recente volume Nuovi s e 
U Purgatorio e il suo Preludio®}, p. 206, 250, « 

Egli serive perd sodomiti, p.510; ma & assai probabile che si 
partire invece da soddomito, per ginngere a Séddoma, € che 
raddoppiamento si debba all’ analogia di soddurre, e in ge 
fisso sub-, tanto più che séddoma era divennto anche 
Del resto, gli antichi stessi oscillavano fra il d semplice © 





9 Sul raddoppismento di consomanti postoniche negli sdruccioli italiani 763 


Un altro vocabolo, che pud aver esercitato direttamente la sua influ- 
enza su Séddoma sédd. & stddito, del quale trovo la forma pit schietta 
séddito negli Statuti volgari de lo Spedale diS, Maria Vergine 
di Siena, scritti l'anno MCCCV®) Ma questo séddito sédd, & il 
solo esempio sicuro che l’italiano possegga di un dd nello sdrucciolo, 
non dipendente da un -dd- d’una parola piana (cadde:caddero, ece.); 
cosicchè, invece di considerare col Meyer-Lübke édima come vocabolo 
semidotto pel scempismento della doppia originaria, inclineremmo a 
crederlo popolure appunto per esso. Ma ne riparleremo, 

E veniamo al 55: due esempi, dbbaco e bébbola; inoltre, un antico 
cöbbola, Ma il primo non & esempio genuino di sdrucciolo; esso dipende 
da abbacare, nel quale si ha il solito fenomeno del raddoppiamento 
analogico, sul tipo de’ veri eomposti. 

Il senese dice o diceva d/baco albacare, su altri alb- (albero albagia, 
ece.); il lucch. ambacare. 

Di cübbola (cébola göbola) afferma il Redi, Annotazioni al suo 
Baceo in Toscana, che son voci antiche; e tanto antiche dovettero 
parere agli Accademici della Crusca, al tempo della loro prima edizione, 
che interpretarono gobola in modo molto eurioso: „proverbio, ribobolo 
o leggenda, lat. adagium“, citando in prova un esempio di Giovanni 
Villani: „eome dice il Provenzale in sua gobola“, Poco dopo, il senese 
Adriano Politi, nel suo Dittionario Toscano, eredette loro sulla 
parola, eserisse: „Gobbola. Fior. per proverbio, lat. adagium, para- 
bola“. Spesso il Politi, quando dice fiorentina una voce, non fa che 
attestare tacitamente che non la conosce se non dalla Crusca. À ne- 
cessario cercar una spiegazione pel 5b d'un tale vocabolo? Caso mai, 
lo supporremo sorto in *cobbla. 

Di tutt’ altro genere & bébbola upupa, col quale va unito péppola, 
Arch. glottol. it, XV, 380, che si sente anche nel territorio fiorentino. 
La spiegazione giusta fu già intravveduta dal Savi, Ornitologia 
toscana“), I, 183: „Il nome di Bubbola & stato dato a questo uecello 
a eagione del grido che manda in primavera. Stando nascosto dentro 
gli alberi, continuamente ripete bu du bu, bu bu, con voce sonora © 
forte.“ Nondimeno, eredo che l’onomatopeia sorgesse sul fondanento 
della base latina üpüpa *üpüpüla, donde *pépula e forse *bipula. 
Altri nomi di questo uecello, chiaramente onomatopeici, raccolse il 
Giglioli, Avifauna italien”), 218 eg.: piem. pupü, lomb. bubi, a 
Tortona e Novi 5056; a tacere di quelli che rispondono meglio al nostro, 
valtell, 5ibola, parm. bubla, bellun. dubola (efr. mil. büba, veron, buba, 
da *buva *püpa, con assimilazione), ancon. bubola, roman. bubbola. E 
ancora altri nomi consimili, dell’ upupa, sono registrufi dul Mistral, per 
gli odierni dialetti della Francia meridionale, poupu pupu puput apuput 
(anche eatal. puput), bobo, ece.; e altri dal Rolland, Faune popu- 





764 E. 6. Parodi ei 


laire de la France, boutthoutt, bowdboud, bowboutt, Eh à 
eco, dei quali già diede esatta dichiarazione lo Sebuchardt, 
XV, 99. 1it. bbbola si collega dunque in qualche er 
bubbolare, e un semplice derivato di questo & il sost. bébboli 
Caix, Studi, 281. Per la consonante doppia si confrontino all 
mazioni onomatopeiche, come ewcct, chicchirichi"*). - 

Abbiamo ricordato prippola, for sen, col quale va il en 
il romagn. pppla. Si eonfronti il romagn. popa *püppa, l'otr. pupa, il 
calabr, pépita; e si meltano di fronte a questi nomi con pupp- (0 Pup-), 
quelli con putt-, piem. piltta, nizz. pufega. Certo l’upupa, che, come 
die lo Schuchardt, in pit luoghi & sembrata il tipo della seiocchezze, 
qni appare invece vezzeggiata col nome di,bambina‘, 0 canzonata come 
una ragazzina smorfioss. 11 Mistral interpreta petugo es 
anzitutio ‚upupa‘, e poi ‚femme prétensieuse ou présomptueuse, 
pimpesoude‘, Ma io credo assai probabile che il punto di 
da cercare in una forma gi molto antica, potremmo dire latina, | 
püppa, che si eonfonde con püpa püppa fancialla; e 
esea facilmente venne a collocarsi anche pütta. Una a 
*üppa, che potrebb’essere semplice riduzione di upupa, non 
bene ruppresentata, poichè, insieme col fr. Auppe (dupe), 
tengono wpego lupego loupego ece.. dei dialetti meridionali 
il piem. üpia, il rover, lupietta, il trident. Zupia, il napol, 
Auch'essa giovd al pp. 

Dopo «id, eredo appena necessario rieordare quanto si 
ië semplici: anzitutto la serie, nou popolare ma signifieativa, 
-fbile, e poi cdbala scidbola Böboli il giardino reale di 
giñbilo libero ébano sübite, ece. Non solo, ma da porre a 
édima, ©’ & sébato (cfr. abdte), e da dimenticare non & 

Ancora una consonante sorda, f. Un unico esempio di Z 
che oseilla sempre negli serittori tra ff e j semplice, e ha 
Lucifero, fruttifero, ecc., Cristoforo bufalo -olo zufolo 
garofano orefce, eee. Non oso rieordare che ba ph; nè che & 

N dotto 





41 Sul raddoppiamento di consonanti postoniche negli sdruccioli italiani 765 


zule, e in dialetti francesi moderni: efr, Schuchardt, Ztschr, XI, 499, 
per parrofia e simili. Se Dante scrisse, o se altri serisse, paraffia, & 
molto probabile che il  semplice si debba alla dissimilazione di due 
grappi di doppie; fenomeno del quale parleremo in altro articolo. Mu 
il Vandelli, nell’ edizione illustrata Alinari, ha udottato parroffia, 

T soli cagi, ne’ quali paia possibile che il raddoppiamento avvenisse 
per motivi fonetici, sono quelli di /: i noti éllera cöllera (are. éllora 
eöllora), etollero. In ogni altro easo il Z rimane intatto nello sdrucciolo, 
ralico basilico bilico 5. Quilico astrologo folaga salice aceolito valido Gero- 
lamo, ece. ece.; anzi pdllido nell’antiea nostra lingun & sempre seritto 
palido (ma sark sul tipo valido, come dlido da arido, e efr, S, Quilico), 
Bisognerebbe dunque supporre un fenomeno speciale, soltanto per dr, 
cioë uno speciale processo dissimilativo, pel quale /, seguito da r, 
raddoppiasse. E il fatto per sè non avrebbe nulla di strano; ma duole 
doversi contentare di eosi pochi esempi e inoltre cost incerti. Poichè 
collera e tollero non sono casi schietti di sdrucciolo, dipendendo da 
incollerirsi (are. incollorirsi) e tollerare; © questo & troppo affine a 
“ollere (rimasto intatto nell’ant. senese £öllare)”), perchè non sia lecito 
il sospetto che ne abbiu preso qualeosa ad imprestito, Si veda per 
qualche tollerare nei manoseritti di Gregorio di Tours, il Bonnet 
p.159 n, e pei munoseritti di Gregorio Magno il Sepuleri, Stadi 
Medievali, I, 208. Quanto ad ellera, anche in napoletano suona #llera 
déllera. 11 genovese ha /éhwa, che dovrebbe risalire a léllura; ma, se 
& verissimo che un / sempliee intervocalico si muta sempre in 7 € poi 
cade, ci rimane perd il dubbio che in /é/wra si conservasse intatto per 
dissimilazione; e in tal caso non sarebbe stato esposto ad altra muta- 
zione e léhea equivarrebbe a Zdlera. Lo stesso dicusi per kölye, macchie 
rossastre del volto, rossori, da collere, Arch. gloitol. it., XVI 118; infine 
per sélow seduno. Ci ritorneremo ancora, forse meglio preparati, a 
p. 15. 

Un esempio altrettanto difficile & I’ unico di mm, fémmina, ed io 
stesso non dubito che sia un vero caso di raddoppiumento. Eppure, & 
il solo; poich& cömmodo, eosi spesso e volentieri citato dal Meyer-Lübke, 
non soltanto aveva mm in latino, ma lo ha perduto, almeno a Firenze 
e nei dinletti oceidentali, poichè non si diee altro che cémodo (cömido). 
E inoltre grande & I’ esercito degli m semplici conservati intatti, semola 
temolo prezzemolo racimolo camera vomere cocomero domine gomena sto- 
maco pomice cimice gomito vomito amido timido, ece. 

Non credo che a difendere o spiegare Jemmina venga in mente ad 
aleuno di ricordare o /ummo fümus, o il raddoppiamento della 1* plurale 
dei perfetti e condizionali, amammo, ameremmo, ece.; nondimeno sarà 

me toctarne. Difficile & fummo fummare, col quale metteremo insieme 
an fiorentinismo che ancora ai tempi del Salviati era deriso 





766 E. G, Parodi 


dagli altri popoli di Toscana, efr. Avvertimenti I, 129 
penso che /umma si sia accostato a consumma (fusione 
consümit e consümmat), e che somigliante b 
summere. Cfr, Bullettino d. Società dant. ital., II, 109, 
it, XII, 120, 

Quanto a quelle prime plurali, & noto che il senese Ik 
molto a lungo colla consonante scempia, Hirsch, Ztschr. 
per esempio, Seipione Bargagli, nel suo Turamino ( 
ancora sentimo 1, apprendemo 7, accennamo 9, eve, Id 
eoceidentali raddoppiarono invece assai presto, e giä nei 
fiorentini del 1211 si trova la doppia, Zevammo1, 10, 19, p 
demmo 3, tollemmo 288, ece. Che a 1. 207 si abbia rascio 
importanza, perché lo serivere m semplice per mm era 
Scomparve dunque afatto fin d’allora la forma originari 
codesta incertezza dell ortografia ci vieta di rispondere 
serupoli, o almeno io finora non son riuscito a dissipare 
dubbi; ma propendo a eredere che neppure nel sec. XIV fos 
tutto abbandonante le forme con m semplice. Laseiamo 
ora®). Il Meyer-Lübke, naturalmente, nelle sue varie G 
dovette cercare una spiegazione di quella strana doppia, 
in un primo tentatiyo (Gramm. it, traduz., p. 209), 
punto di partenza *egimus, con f breve, scontento cerio & 
singolare intromissione della quantitä latina nella fonetie 
una seconda via (Grundriss, I, 688), movendo da 
sarebbe, per conguagliare il suo accento alle al { 
ven(die)dämo, cioè vendemmo. Neppure per quests vi 
giungere allo scopo. La spiegazione del doppio m à un’ 
eissima: si dieeva cantästi cantö cantäste cantärono, ma 
temötti temksti ece., temöltero, ma temémo: la brevitä delle 
altre persone indusse ad abbreviare anche la vocale di am 
sentimo e s’ebbe amammo tememmo sentimmo (ameremmo, 

Ritornando a fémmina, non restano che due vie d'u 
dai derivati femminile «no, femmineo, femminuccia, — e non | 
qualche apparenza di sforzo artificioso —, o supporlo 
fiorentino dei dialetti contermini, Anche di femina perd, 
eee., dubito che durasse abbastanza a lungo in citta*), 
perfino imaginare che, sia |’ introduzione sia il trionfo di,fen 
in qualche modo determinati dall’ oscillazione tra amdmo. 
dal trionfo del secondo. 

Che gli altri dialetti toscani non sieno in tutto d’ 
rentino nel trattamento della consonante postonien degli 
pud riconoscere anche con un rapido esame; ma le diffez 
soltanto una o due delle consonanti sonore. Lascio 





43 Sul raddoppiamento di consonanti postoniche negli sdruccioli italiani 767 


l'aretino, ma nelle sorde neppur esso s’allontana dagli altri dialetti, 
Il suo mécana macchina (o, in eittä e fra le persone eolte, mächina, 
come a Città di Castello) non differisce dal luech. mäina”); benchè 
possano avere significato diverso I’ uno dull’altro, e cioë il primo possa 
rammentarei che, dove non s' aspira il #, del raddoppiamento non €’ era 
bisogno; e il secondo, che, neppur dove il k 8’ aspira, era proprio ne- 
cessario che si tentasse lo sforzo per mantenere intatto il suono della 
gutturale Jatina. Insieme con mächina pud undare il sen. cétedra 
(Politi, ece.), che agli scrittori senesi, anche ai fiorentineggianti, come 
quel piccolo grammatico di Diomede Borghesi, doveva parer lecito 
per la sua conformità col latino). 

Nessuna importanza & da attribuire a qualche esempio contrario, 
come il luech, fittolo. 

Per il f, il senese ha o aveva, insieme con zeffiro — che il Politi 
registra senza osservazioni, e quindi non doveva sembrargli alieno dal 
auo dialetto — anche cifffilo o séffilo zufolo, zuffilare, d’accordo col 
lucchese z&ffilo süffilo ece. Lo attribuiremo alle forme arizotoniche. 
Ma lo stesso Politi, che pur ci di per senese dufalo, contrapponendolo 
al fior. bifolo, e garöfano, di contro al for. gréfano, (inoltre räfano, 
senza osservazioni), attesta esplicitamente per senese göffano forzierino, 
e per fiorentino cofano; e cofanetto &nella Tavola Ritonda Polidori, 
gafani goffanuccio, spesso, nell importante inventario pubblicato da 
Curzio Mazzi, La Casa di Maestro Bartolo di Tura (1483)®), 
Oggi a Firenze non 8’ usa quasi altro che il diminutivo cofanetto. Il 
raddoppiamento senese non avrà forse che le stesse ragioni di analogia 
generiea, colle quali abbiamo spiegato zéffro; ma non mi stupirei se il 
popolo avesse raccostato bizzarramente il suo vocabolo a gofo. In 
Piemonte drolu com’ ün cofu, e a Genova mattu kumme na cuffa (cesta), 
sono frasi che possono metterci sulla strada per intendere codesto sup- 
posto raccostamento, Si potrebbe anche pensare proprio a coffa cesta, 
sieil., ealabr., cuffa genov., ece.; ma non so se in Toscana sis mai 
esistita tale forma. 

Meritano appena d’essere rammentate le storpiature spacéffico 
pacifico, del pisano, giodffico geografico, detto scherzosamente nel lue- 
chese. 


Per il d, a tacere degli aretini abbaca abita, abboto abito, soprabbeto, 
debboto debito, 'ndebbetéto indebitato, sciubboto o subbeto raccolti dal 
Pieri*), ei sono i senesi débbito dubbitare ece., Turamino 2, 4, ece., 
probabilmente giubbilo giubbilare, che il Gigli registra nella sua Rac- 
colta di tutte le voci italiane di buon’uso“), insieme con git- 
bilo, giubilare (ma solo giubbileo): & perd usato anche dai fiorentini; 
subbito e sabbalo, sulla eni senesità tutti s’ accordano Ma non sono 
esempi caratteristiei di Siena; e almeno sébbato sübbito, insieme con 





768 E. 6. Parodi 44 


dibbero, sono del territorio pistoiese, sübbito duibbito libbero del pisano, 
sébbito, Dio libberi, insieme con debbito indebbitato, debbole, nobbile, 
tribbolo, del lucchese. Naturalmente sdbbato avrä conservato la 

originaria; degli altri, una parte si devono alle forme ari fi 
débbito va eon debbo, dübbito con dubbio; ma sembra difficile togliere 
importanza a tutti gli esempi, o se questo si puö forse osure pel senese 
(intorno al quale perd non siamo abbastanza informati), il luechese 
oppone una resistenza quasi invincibile, Forse, almeno per Lucea, il 
meglio sarä riconoscere che v’esiste un'oscillazione fra la semplice © 
la doppia, oseillazione che pud essersi propagatu dai paesi finitimi, 
Per es., il Pieri ci dä, per la Versilia, oltre ai comuni subbito debbito 
dibbera nobbile, e oltre a sabbeto, anche Amabbile, ile, terribbile, 
che non pare lascino luogo a dubbi: Ztschr. XXVIIL, 170, 168. E 
d’altra parte, mi sembra certo che dalla Versilia, il paese di rabba 
rapa, vengano al lucchese gli strani éiebbito tiepido e niebbita nepitella. 

Del n, lasciando stare gli aretini annama -ema, Domennaca, arsenneco 
annetra, manneca, scumunneco, non abbiano esempii di raddoppiamento, 
© che puiano attestare un antico raddoppiamento, fuorchè doye segun 
un r: qualche antico caso di cénnare, nel senese, Hirsch, Zisch, IX, 
585, 557, a eui risponde l’odierno céndare, almeno nel contado (ma 
sénaro sedano); céndere nel montalese; céndere témero nel pisano; © 
più riccamente, nel Incchese, céndora téndoro séndoro ace, a sennero (e 
a sönaro), senza dubbio anche beilndora farfalla, da *balönula, efr. 
Zischr. XXX, 296, s. biéndola; inoltre Capändori, Arch. glottol. it, 
XI, 120. 

Infine, m: senese sémbola sembolello, bémbaro vomere © 
inoltre gömbito rémbice. À notevole che il Politi, benchè dia per senesi 
sembola e rombice, e per comune gombito, uffermi che bombero sia fio- 
rentino, e senese bomaro, come cocomaro. Egli ha poi senza osser- 
vazioni gramola stomaco vomito, femmina. Ma stomboco & aretino 
(stombeco eortonese), e cost cimbece cimice. — Nel Montale, cammera 
(camberata Men di Polito 72), cocommero e cocombero, efr. rembold res 
morari, ma gémere; gombito gomito, rigombita vomita, stombaco, 

Finalmente, nel pisano, sembola, cambera, coombero; gombito, stom- 
baco; e nel luechese sembola grambola, cambora coombaro tomburo 
tumalo Lammari e Lambari, Arch. glottol. it, XII, 120 (nella Versilia 
anche patrosembolo o presembolo prezzemolo, gombera vomere); gombita 
gomito rigombita stombaco rombice. 

Riassumiamo e eoneludiamo. Che femmina potesse venire dai die- 
letti vicini, non & dunque difficile; poichè aceanto al tipo, al quale & 
pur molto affine, con mm-r (md-r) da m-r, e'& in essi l’altro di gomdite 
stombaco, ecc. Il primo, inoltre, giunge fino alle porte di Firenze, e 
bömbere vedemmo giü esser considerato forentino dal Politi, e lo ritro- 





45 Sul raddoppiamento di consonanti postoniche negli sdruceloli italiani 769 


viamo nel Ceceo da Varlungo del Baldovini, ott. 10, dove il 
Murrini annota che „i villani per simil guisa da vomito hanno fatto 
gombito, . . . e cocombero per cocomero ece.“, e che bombere fu adoperato 
anche dal nostro — gii rammentato — Alessandro Allegri, „nel Capitolo, 
in oui deserive il Inogo detto In Golpaia“”), Forse lo adoperd come 
un’allusione eontadinesca, forse venne proprio dal contado; ma poi, 
oltre tutto, bisogna pur osservare che bömbere, col suo 5 iniziale, & un 
esempio sui generis, Confermiamo dunque che il fiorentino, nonostante 
tutto, dopo accettato femmina, non si spinse più in lä. Nei vocabolarii 
si troverunno esempi di gombito gomito, ma sono tutti d'autori non 
fiorentini, a cominciar dal Boceaecio e a finire col Bracciolini. Lo stesso 
direi per gömbina ‚quel euojo con che si congiunge la vetta del coreg- 
giato col manieo‘, il qual voeabolo a me parrebbe da unire con gömena; 
ma gli esempi son rari, e poi, anche se fossero molti, & naturale che 
le voei dei eontadini #’imparino dai contadini. Finalmente ricorderd, 
che sgominare sgömina ha nel Vocabolario aecanto anche la forma 
sgombinare, con un esempio d'un manoscritto di Giovanni Villani; e che 
nelle Note al Malmantile, e. VII, ott. 89, lo sgömina del Lippi & com- 
mentato cosi: „Si dice anche sgombinare (contrario di combinare, che 
& ‚aecoppiare, unire‘), ece.“. Quel si dice vorrebbe dire, o pare, che il 
voenbolo era vivo pur in codesta forma; ma insomma la sua spieguzione 
© quella già intravveduta dal Minucei: fu attratto da combinare, forse 
anche da sgomberare. 

Passando alle altre consonanti, abbiamo qualchecosa da osservare 
o da aggiungere soprattutto per il n e il Z Posto che del n si trovano 
esempi di raddoppiamento solo quando sia seguito da r, e ammettendo 
che la fase anteriore di céndere sia cennere, si dovrà omai sospettare nel 
U-r di öllera eöllera un fenomeno in qualche modo analogo, sebbene 
probabilmente più diffuso e più antico. Il napoletano, che dice, come 
il togcano, ellera, ha inoltre cénnere, ma per contro mäneco. In tal 
caso anche le forme genovesi, da noi ricordate, come /élwa, poirebbero 
bene ridursi a Yllura ecc.; e non solo non furebbe difficoltä, ma riu- 
scirebbe opportunissimo lo spiegare l’od, genov. sénye, anter. sénere 
cenere, come *sennere (di fronte a méñnegu manico, da mänegu, Arch. 
glottol.it., XVI, 362)*). Insomma, non si tratta più di fenomeni esclu- 
sivamente toscani. 

Per ciù che riguarda il puro toscano, il n ci riconduce a sospettare 
piuttosto di scempiamenti che di raddoppiamenti. Se säbato cébala sono 
soltanto del fiorentino e dei dialetti occidentali, édima fu comune a tutta 
la Toscana, e si trova non meno in Matasula che negli Statuti pisani: 
cosi & comune cénapa, sen. canape (Politi), lacch, canipe -a. Nel mez- 
zogiorno il doppio # pare attestato, napol. cannavo, a Maglie cannuma, 
a Campobasso cannavdune, calabr. sicil. cannavu; € questo rende più 

Homanische Forschungen XXL, 3. 49 





770 E, 6. Parodi 46 


facile sottrarsi alla tentazione di porre nn “canape già lutino, nono- 
stante il rum. cinepä. Il toscano, si noti, non possiede » doppi im 
sdrueciola, se si eccettuino i casi veduti dianzi di -n-r, e inolire i voen- 
boli che hanno #n anche nel primitivo parossitono: afenna afannımo, 
ece., tiranno tirannico. Significativa mi pare anche la dissimilazione 
fiorentina ednido, per candido. 

Non s0 se con ednape devo porre anche un esempio di r, cérico. 
Gli altri scempiamenti non sono in tutto spontunei, e cémodo (nel Tura- 
mino commodo commoditd, 6, 7, 29) ha probabilmente perduto un m 
nelle forme dove c’ era un’altra doppia, accémodo (aceomodare); il che 
si potrebbe forse, benchè non eredo ce ne sia stretto bisogno, far valere 
anche per édima, come se fosse sorto nella frequente unione me&s-ddima 
mercoledi. Devo aggiungere anche pellética? Infine, non dubito di 
céfdggera, divenuto essdgera e poi efagera; ma non & caso schietto di 
sdrucciolo ”), 

Un fenomeno spontuneo di scempiamento, proprio di tutta la To- 
seana, & la riduzione di # a c, colla quale avremo esaurito il mostro 
argomento. In certo modo, lo & & la doppia, alla quale risponde, come 
sun semplice, il d fricativo toscano: Zäfo lascio, ma päde. Ora, nella 
sdrucciolo, dove il toscano pronuncia In vocale accentata breve, © senza 
raddoppiare la consonante che segue (cènere ämido stitico), pud ben 
stare il é; e se proprio si sostituisce in aleuni casi allo # anteriore, sarlı 
una nuova prova che nello sdrucciolo il toscano schietto ama poco le 
doppie. Ma il solo esempio comune e ben conservato & fideina f[lJüseina®): 
forse anche perchè il dittongo rendeva piü lunga la silluba? Del senese 
& sieina (Politi, ece.), dull’attestato séscina, e sécena & o fu dell'aretino: 
Nell’ ant. lucchese troviamo deino, ace. ad dscino, che vive in qualche 
parte, Arch, glottol. it., XVI, 430. Importanti ancora, benchè non sieno 
schietti esempi di sdruceiolo, il mod. lucch. sirdeina (stracinare straci- 
noni), al quale il senese rispondeva con tracicare -cicato -ciconi (Voca- 
bolarietto magliabechiano del sec. XVII); risécita (risucitare, ece.), € 
infine vfcita (vicitare ece.), da viscita, cosi frequenti nell’antica lingua, 
in testi d’ogni provincia, che mi risparmio gli esempi”). E forse non 
sono À soli, ma qualche altro ei & nascosto dalle tenebre che ne oseu- 
rano l’etimologia. L'ant. bucicare, per dirne uno, deve mettersi in 
relazione col buscicare della Versilia, Ztschr. XXVIIL, 178?) La ten- 
tazione & grande. 

Cosi la nostra rassegna & finita con un fenomeno in cui tutta Im 
Toseuna à eoncorde; e troppo discordi non sono mai le sue varie pro- 
vince. Ma sempre, dove il fiorentino si dilunga dagli altri dialetti, 
opera sua & opera di gelosa conservazione dell’ originario tipo latino. 





47 Sul raddoppiamento di consonanti postoniche nogli sdruccioli itallani 774 


Note. 


1) Il mio articolo doveva comprendere lo studio anche dei raddoppiamenti 
(6, quindi, degli scempiamenti) protonici; ma per glungere in tempo, ho dovuto 
ridurre il poco a pochissimo, pubblicando solo la seconda parte, che puö stare 
da sè. 

2) Grundriss I, p. 696; I, p. 682 Si confronti ’Italienische Gram- 
matik (Lipsin, 1890), p. 153 sg., 6 In riduzione italiana ‚con aggiunte dell’ Autoret 
(Torino, 1901), p. 127. Cito anzitutto il Grundriss, perché la seconda edizione 
essendo del 1904, rappresenta come l'altima ospressione del pensiero del Meyer- 
Lübke; ma un sccenno di erition si trova soltanto nell' Italienische Grammatik 
© nella sua traduzlone; dove & detto che a porre quella regola del raddoppia- 
mento #’incontrano gravi diffieoltä: coul, bubbola *{[u]pupuln avrebbe dovuto 
dar *hüvola, e puö essere che da questo si venisse n *bébola, per assimilnzione, 
€ Infine a bübbola, ,perchè l'italinno non ba mai 5 scompia Ira vocali (almeno 
in voci d’origine popolare). Analogamente macchina deve il nesso Ak all’ in- 
Auenza di altri Ak (toccare, eoc.). — Ma perché, come in commodo e femmina, 
non si aggemina la m anche in duvior dmido, homines uömini, thyminu témolo 
voc.?* 

8) Nell’ articolo intitolato Dei raddoppiamonti postoniei, negli Studi 
di filol. romansa, 1, 407 agg. 

4) Cfr. Pieri, Ztschr. XXX, 299; ma non credo che fiaecola si spieghi 
bene da falcola, Questo & nella Crusca con esempi piuttosto tardi, ma si trova 
giä nell’Inventario dello spedale di 8. Marin della Scala in Poggi- 
bonsi (Maggio 1455), ed. da Carzio Mazzi nella Miscellanen Storien della 
Valdelsa, III, fase, 1 (1895): „uno dopiero vechio e tristo drentouj vno pezuolo 
dj falchola“, ©, montre fiaccola & propriamente la tacda, di pino, falcola pare 
significhi soltanto la torela dicera. Da #*faclula? Ma non & chiaro, e pud essere 
che el risalga ad una forma molto antica *falca, come per il sardo meridio- 
nale pose il Nigra, Arch, glottol. it, XV, 486; il quale *falen poi farebbe 

pensare a un *fâluca Mälica da fécula. 

5) In Notices et Extraits des Manuserits de la Bibl. Impér. et autres Bibl., 
t. XXI, pe 28 (Parigi, 1868): vedi le pp. 142 ug., 588 sg. 

6) Le mie osservazioni personali sono confermate, per em, dal Nuovo 
Vocabolario metodico della Lingua italiana di Pietro Fanfani e 
Giuseppe Frizzi, P.I, Vocabolario domestico ecc. (Milano, Paolo Carrarn, 
1888): ap. 591, 8. eüecuma, à detto: „Vive in qualche luogo della Toscana e fuori, 
eome in Lombardia; ma non n Firenze, ove brieco ne tiene le vecl“, 

7) Si veda pure il Chorubini, Vocabolario milanese-it., #, cégoma, Ma 
egli, toccando appunto del Vocabolario di Padova, dove furono necolte e 
cuceuma © cogoma, dice che la seconda & voce voneziana, o la prima ,bolognese 
€ romanesea“, 

8) Cito l'ediz. Rime e Prose di Alessandro Allegri, Accademico 
fiorentino; Amsterdam, 1754 V. a p. 78. Mn, almeno qui, l’edizione di 
Crusca (Verona, 1595) & identiea in ogni minima particolaritä. Ho corretto la 
strana puntoggiatura, mettendo virgola dopo il primo verso, togliendo la virgola 
dopo il secondo e il punto dopo il terzo, sostituendo una virgola al punto © 
virgola dopo il quarto. Si potrebbe, a dire il vero, star pit vicini alla pun- 

49* 





72 1. 6. Parodi 48 


teggiatura dell’ edisione, intendendo ,e come il malnto va dal lotto cce. a vomi- 
tare l'indigesta onccuma, per varli mezzi occ., cosl il cortigiano — che dentro 
ha chi la pesta — sfoga segretamente, ecc.‘ Ma sarebbe asssi pih difficile 
spiegarsi la ewecuma, come spero apparirä dal mio ragionamento, Pr 

8) Pietro Andren Matthioli, medico sanese, ION, sopra 
Dioscoride. Cito l'edis. di Venezia, Eredi di Vincenzo Valgrisi, 1578, V. a 
pP. 27. 

10. Venezia, Sosss, 1602; a p. 132, trattando del cipero. 

11. Stampate a Firenze, coi tipi di M. Cellini e C., 1804 (estr. ‚dal Giornale 
fiorentino La Gioventü, vol, Ve VI). 

12) Vedi Bianchi, Arch, glottol. it, X, 310, 819, Pieri, ib. Suppl. V, 145, 
Avogaro, Appunti di toponomastioa veroncse (Verona, 1901), p.45, 
Olivierl, Studi aulla toponoma a vonota, in Studi glottol. j 
165. In sardo edecwrw coenzzolo, nuca, eolmo, vetta; eucowreddw 
Agginngo qui un’osservazione, un pè dubbia, sul auffisso di euecuma wetta. 
Non avrä nessuna relagione coll'-ima di cui ci sono traccie in altre parole, 
relative a configurazioni locali? Nella Liguria e’è un villaggio Péntema, e dal 
Crocioni, La Toponomastien di Velletri (estr. dal Bollettino d. Socteti 
‚geografica it, fasc, VII, 1901), p. 29, & ricordato Pentimikki, come un derirato 
di pèndima, che nel dialetto vale ‚terreno in pendio, specie sulle rive def laghi*: 
forme più antiche pentima 6 pentoma. In sardo pentuma vale: ‚grotta, spelones‘ 
© simile. In fondo, potrebb' essere il sul, -Fmus -ümme latino, © peni- ni 
potrebbe ridurre a pendit-, o insomma & certo da collegare con pend-, Cos 
euceuma sembra da unire il Câcomo rimasto oscuro al Pieri, loc. cit, 204; ma 
non vorrei dir lo stesso di Cöcomo, ib. 202. Ofr. negli Appunti lessicali e topo 
nomastici, pubblicati a liberi intervalli da Tito Zanardolli, 
Seconda Puntats (Bologna, Zanichelli, 1901), un articolo dello. Zanardelli 
medesimo, Suffisso d'origine ligure in -mo-ma, nelle roci Balıma, Cal: 
mus ed altre, ove à già qualche parola su Péntema e Cücomo, pp. 81, 
ove pel suff, »ima & ricordato anche il Gpntima del Pieri, 206, insieme com alt 
— Pare che ci sia o cho el fosse anche un toscano encca cima, . 

18) Osimo, 1768. 

14) Ristampa di Venezia, Alessandro Veechi, 1605, 

15) Neugrieohisehe Studien III, 34. Nei Sitzungsber. dell" 

di Vienna, vol. OXXXH (1805). — Probabilmente sono da rieordar qui Syn 
cocomar, franc. mer, coucoumar, donde il fr. letter. coguemar, © y. 
ting? 8. cueuma, 

16) Cfr. eieaja : eirajuolo. Diversamente il Salvioni, Arch. glottol. It, 
XVI, 222, che vuole naccajuolo fatto alla buons da ndechera, suppergiü come 
senseria da sensale, Ma cfr. genov. sensé : sensäya, © ci fu pure, Tr 
æensaio. 

17) Rieorderö solo, perché meno noto all'estero che In Italia, il 
di Lorenzo Bellini, La Bucchereide, oltre alla sua Ciealata per 
di procmio alla Bucchereide, rocitata nell'Accad 
Crusca perlostravizzo del di 18 settembre dell'anno 1008 ı 
ristampato nell’ edizioncina della Biblioteea rara Daelli, # 
con la Prefazione degli Editori fiorentini del 1729. Questa Profil ï 
interessante esposizione e deserizione dei buccheri, della loro storis, ts 





49 Sul raddopplamento di consonanti postoniche negli sdruccioli itallani 773 


venlenza, e certo ne avrebbe tratto vantaggio il Morel Fatio, so l'avosse 
conoscinta, mentre scriveva il suo articolotto Comer barro (Mélanges de 
Philologie romane dédiés a Carl Wahlund, 7 janvier 1896, Macon, Protat 
frères: v. pp. 41—49). Viavrebbe per es. trovato notizie anche sui bicaras „que 
llaman de la Maya*, 

18) Cfr. Rajna, De Vulg, Eloquentia (ed, major), p. OLXXXIL, 

19) Vodi Marco Vattasso, Del Petrarca e di alouni anoi amiel, 
Roms, tipografia Vaticana, 1904 (nella Collezione Studi e testi, m. 14), a 
p. 49 n. 

20) A p. 767, Noterö cho nemmeno il Mattioli & del tutto persuaso che il 
Tüppolo sin Il lupus salictarius di Plinio: „quantunque sin si tempi nostri por 
P uso della medicina molto stimato, & neoessario, nientedimeno non se ne ritrova 
mentione alcuna appresso à Dioscoride, Galeno, e gli altri antichi Greci. Benchè 
eorsivamento chinmandolo Lupo salictario (cosl si credono aleuni) no facesso 
mentione Plinio tra quelle plante, che nascono per loro stesse, e che sono in 
uso per li eibi . . .* Continus dicendo che si coltiva „nei campi con grandiesima 
diligenza In Germania, Boemia, Polonin, e altri luoghi Settentrionali per farne 
la Cervosa®. Da questi passi si capisce pure come il luppolo, essendo in grande 
favore nelle farmacie, dovesse avere anche nel popolo il sno nome dotto, 

21) Pisa, 1798. 

22) Milano, Hoepli, 1906. 

28) Pubblicati da Luciano Banchi, 2s ed.; Siena, 1864 (vol, I della 
Piocola Antologia senese dall’edito e dall'inedito), 

24) Pisa, Nistri, 1827. 

25) Firenze, Le Monnier, 1886. 

26) Lascord staro le bübbole, specie di funghi, l'agaricus bulbosus dei 
botanici, buono da mangiare, e l'ag. stramineus, non buono; ma dovrebbero 
essere strette parenti di questi funghi, almeno dei peggiori, le bébbole che roglion 
véndere À furbi ai meno furbi. Che & oceupazione non molto diversa dal piantar 
earote. Puö essere perd che il nome del fungo sin la stensa cosa che bébbolo, 
sonaglio rotondo, e si capirebbe pure che al modo stesso sieno state chiamate, 
almeno nel lucchese, bübbole le ‚gallozzole di querciat A Lucen, secondo il 
‚Nieri, dicono invece bgbbole le coccole di cipresso, che coi bubdoli hanno somi- 
glianza cos! grande; ma vi sarâ nuovo Intreceiamento con 

27) Cfr. tollemmo nei Frammenti fiorentini del 1211, Crostomazia 
Monaci, fase. I, p. 26, 1. 288 Ma non me ne fiderei del tutto. 

28) Almeno un esempio. Mentre anche l’aretino 6 nomade Petrarea usava 
raddoppiure, Domenico da Prato, tra il finire del Sec. XIV e il cominciare del 
XV, rimava lasamo : ramo, agiugnemo :pieno, v. Il Paradiso degli Alberti, 
pubblicato dal Wesselofsky, Bologna, 1867; vol. II, 122, 157; e sempro, nella 
prosa di Domenico, si trova con un solo m, lasamo, sentimo. Piü singolare & 
che il Borghini, Ricordi intorno alla sua vita (pubblicati di sull’ auto- 
grafo dal Manni e di sulla stampa del Manni negli Opuscoli inediti o rari 
di olassiei e approvatiserittori, Tomo primo; Firenze, Società poligrafien 
italiana, 1845; pp. 3—12) seriva sempre fumo per fummo, andamo, passamo, 
tornamo, consumamo, eonducemo, stemo, potemo, eec, Vedi anche la sun Ruscel- 
‚leide, pubblicato da C, Arlia, Città di Castello, Lapi, 1898—99 (nella Colle- 
‚zione di ‚Opuscoli danteschi‘ inod. o rari diretta da G. L. Passerini, num. 5760): 





T4 E. G. Parodi % 
moi cademo I, 17 (vorremmo 19). Forse orano in parte imitaxioni dell'anties 


29) La riceren & resa pit difficile dall’incertexza in oui si rimane sempre 
so femina non sin latinismo, per esempio nei codiei autografi del Bocenceio; ® 
come escludere che sis tale anche un feminella del Borghini, Ruscelleidel, 
40? Uno dei lessicografi del cinquecento, Francesco Sansovino, nella sus 
Ortografia delle voci della lingua nostra o vero Dittionario vol- 
gare et latino, Nel quale #’impar: soriuer correttamente ogni 
parola, eco, (Venezia, F, Sansovino, , mentre, dove insegos a serlvere 
caminare, commodo, osserva che perd aleuni adoperano camménare, comodo, & 
proposito di femina tace affatto della pronunela o grafia con due m, che par 
doveva conoscere. 

30) Non mi persuade la diversa spiegazione del Salvioni, Arch. glottol. 
it, XVI, 458, 

81) Peres.il Borghesi, Lettere discorsive (ed. di Roma, 1701), p. 888: 
„La catedra insolita del tosco lingunggio.* 

32) Estr. dal Bullettino senese di St, patria, anni III 6 segg. (1900). Vedi 
ivi anche la nota al n, 141. 

33) Note sul dialetto aretino, Pisa, Nistri, 1886; p. 85. 

84) Regole per la toscana favella, Roma 1721; p. 449, 

36) 11 passo dell’ Allegri à a p. 280 dell'ed, eitata, 

86) Su questi fenomeni, non privi d’importanza, non & ora il momento di 
dilungarsi. Ma pel napoletano ricorderö, insieme con einnere, anche jennero 
tenneriello, © inoltre cönnula cuna, di contro ad dnema änetra änese anice dum- 
méneca mönaca sénapo. Nel campobassano, a giudicare dagli esempi che si 
trovano sparsi qua e là nel lavoro del d’Ovidio, Arch. glottol. it., IV, 145 agg, 
le eondizioni sono identiche: cénnsla eulla pinnula pillola, jénnors, di fronte a 
ménocho Duminscho sinspa; e cosl & pure nel sieiliano. Non solo, ma € nel 
campobassano e altrove sembra che anche Il m risponda con fenomeni identici: 
simmola semola, glifmmars, inoltre fémmona, ma ätömache. 

37) Sembra di dover attribuire a una specie di dissimilazione con Ia sorda 
geminata anche söccida söcietas, quasi caso opposto dicénape; e più bello sarebbe 
pettégolo, se quella serie fégato (tre sorde!) ecc. non lusciassé sempre sospesi. Dope, 
anche un gruppo di s con sorda potrebbe aver prodotto il medesimo effetto: 
ch' à dell’ antica lingua, véscovo da *vescopo. Qui, caso mai, anche spigolo da *epi- 
colo. Nè meno importante sarebbe se potessimo esser sicuri che anzitutto stitico sia 
da stittico per dissimilazione st-t- (ma non ©’ à da fidarsene: cfr. pralica), e 
pol, che scdtola, genov. skdtwa, sin da *scattola. Ma io 080 affermare che w'è 
grande probabilitä che fenomeni simili sieno avvenuti nei parossitoni. È am- 
messa da tutti la dissimilazione *contato contado, costato costado, guastada, 
strata strada (cfr. städico; podestä); io aggiungerei moscado (mona Moscada, 
Matasala) scudo, spada, spiedo, inoltre festuga (di cui c'e qualche esempio), 
spiga. Il solo vocabolo che #’ opponga seriamente & sputo; ma come c’ 6 mudare 
© muto, potè un tempo esserci sputare sputando e *spudo, nel periodo dell’ oseil- 
lazione, finors non ben chiarita, fra il £ e il d protonico; e poi aver trionfato 
spwto -tare, per attrazione d’altri verbi 6 per la tendenza a risaldare il 4. — 
Finalmente, cadono qui anche i tre famosi vocaboli, con tg, bottega lettiga 
lattuga; © aggiungiamo da nn’antica carta pistoiose tappedo. Di tartaruga 





21 Sul raddoppiamento di consonanti postoniche negli sdruccioli italiani 775 


sono tardi gli esempi; ma il Politi dä tartaruca ‚senese, per testuggine‘; donde 
verrebbe un appoggio alla sua italianitä, e un incoraggiamento a porre *rattuca 
come punto di partenza. Ma d tutto incerto. 

88) Nel Commento al Malmantile, c. XII, 9, a proposito di afucinata 
‚gran quantita‘, & asserito che „potrebbe ancora dirsi afiucinata, o sfiocinata, 
come #’usa dalla bassa gente: © questo verrebbe da fiocina“. Pare un’alte- 
rasione di sfucinata; ma non & ben chiaro se il vocabolo alteratore sia fiocina 
o fiocine. 

89) Lo 3 di éscino viscito, ecc., parve giustamente singolare al Salvioni, 
Arch. glottol. it., XVI, 430; ed io mi contento di osservare che sono forse i soli 
esemplari sdruccioli con 2s sordo, seguito da 5. Ma perchè a Firenze dsino? 
O0 & dotto — un asino dotto non puô far maraviglia — o forse nella fonetica 
fiorentina viscito deve spiegarsi colla doppia spinta dei due ;. 

40) Puö attirar l’attenzione il contrasto che o’ à tra il fior. sdrücciolo e il 
sen. sdrüciolo (e sdruciolare sdruciolente Politi), che nella traduzione di Virgilio 
di Ugurgieri appare nella forma drusciolando 153, drusciolentÿ 45; o il lucch. 
od. stréciolo (struciolare, Pieri). Anche il fiorentino avrà avuto sdrüciolo, e forse 
raddoppiö per attrazione di réssolo. Ma andrä proprio coll’ eterno röta? O 
non si unisce invece con strusciare drusciare? Per questo vedi d’Ovidio, 
Note etimologiche (estr. dal vol. XX degli Atti della R. Accademia di 
Seienze morali e polit. di Napoli), p. 58; ma non & ben chiaro. Se à con à 
originario, e se sdréciolo & della medesima stirpe, rientra nella serie di süci- 
ta; se no no. 





Spécimen d’une édition des poésies 
de Peire d’Alvernhe. 


Par 
Jules Coulet à Montpellier. 


L'intérêt considérable, qui s'attache aux poésies de Peire d’Alvernhe, 
m’ayant déterminé à poursuivre l'examen commencé jadis!) de l'édition 
qu'en a donnée M. Zenker?), j'ai réuni un assez grand nombre de 
corrections, de conjectures et d'interprétations, qui me paraissent pouvoir 
servir à l'établissement comme à l'intelligence de leur texte. 

Fallait-il les présenter, comme j'avais fait celles, qui concernent les 
deux premières pièces de cette édition, sons la forme de notes critiques, 
se référant vers par vers au texte de M. Zenker? Il a paru, que la 
chose n’irait pas sans inconvénients, étant donné surtout le nombre et 
l'étendue de ces notes. Pourquoi, dès lors, ne pas faire profiter les poésies 
elles-mêmes des améliorations, dont notre étude nous avait montré la 
nécessité? Pourquoi ne pas en rendre la lecture plus aisée, en offrant 
au public le texte tel qu'il nous parait devoir être établi? C'est ainsi, 
que nous avons été amené à considérer les matériaux rassemblés par 
nous comme pouvant servir de base à une édition nouvelle de ces 
poésies de Peire d'Alvernhe, 

C'est un spécimen de ce que pourrait être cette édition, qu’on a voulu 
donner ici. En aucune façon, on n'a voulu refaire ce qui avait été fait 
par M.Zenker, surtout ce qui avait été bien fait, Il a eu le mérite de 
donner la première édition eritique de textes souvent malaisés à établir 
et à entendre. On voudrait seulement prendre son travail pour point 
de départ d’une étude nouvelle, ayant pour but un progrès nouveau dans 
la connaissance de Peire d’Alvernhe et de son œuvre. Si l’on se place 
à ce point de vue, on reconnaîtra, qu'il serait inutile de rassembler à 


1) Cf. Annales du Midi, XIV, pp. 374—383. 
2) Romanische Forschungen, XU, pp. 663—924, 





m8 Jules Conlet 2 


nouveau ou de reproduire toutes les leçons de manuscrits, que M. Zenker 
a relevées Ini-même on contrôlées avec le plus grand soin. On peut, de 
même, tenir pour acquis les rapports, établis par lui pour chaque pièce 
entre les divers manugerits. On pourrait, peut-être, les modifier sur certains 
points, mais l’on sait, combien en pareille matière il serait vain de 
prétendre arriver à un elassement rigoureux. Nous renvoyons done à 
Fédition Zenker pour tout ce qui concerne l'étude des manuserits et 
l'apparatus eriticus. Nous ne lui emprunterons telle ou telle variante, 
que lorsque, dans nos notes, il s'ugira de justifier une correction introduite 
par nous dans le texte. Pour mieux marquer le caractère particulier 
de notre édition, nous imprimerons en italiques les leçons, par les- 
quelles notre texte s'écarte de celui de M. Zenker. 

Tous nos efforts tendront à légitimer notre établissement du texte 
et aussi à Pexpliquer aussi complètement que possible, Ce sera l'objet 
particulier des traductions et des notes, dont nous aceompagnerons chaque 
pièce. Les unes et les autres meltront en lumière certains traits nouveaux, 
qui, rassemblés et rapprochés dans une introduction, auront pour effet 
de préciser, de compléter, parfois même de modifier complètement l'idée, 
qu'il faut se faire de Peire d'Alvernhe et de son œuvre. 

Quelle que soit d'ailleurs l'importance du progrès, que pourrait 
réaliser cette édition, on voit done, que c’est celle de M. Zenker, qui 
Pa rendu possible’). Notre tâche nous apparait comme une collaboration 
tardive et à distance, Nous ne l'avons entreprise, qu'avec la pensée de 
mieux faire connaître l’une des plus curieuses figures de l’ancienne poésie 
provençale, celui qui, jusqu'à Giraut de Bornelh, fut tenu pour le plus 
grand des troubadours et qu'à tort ou à raison l’on nous donne, comme 
un des plus parfaits représentants du trodar clus. 

L’aecneil, qui sera fait à ce spécimen, nous dira, si nons avons eu 
raison et si notre édition, telle que nous l’avons conçue, a vraiment son 
utilité. 


La pièce, que nous publions à nouveau, est la troisième de l'édition 
Zenker. Nous l'avons choisie, parce qu’elle venait après les deux, que 
nous avons déjà examinées*) et aussi parce que, plus qu'une autre peut- 
être, elle nous paraît de nature à justifier notre entreprise. 

Telle que l’a publiée M. Zenker, elle est 4 peu près inintelligible, 
Il n'est pas parvenu, lui-même, à Jui trouver un sens, et, à plus d'un 


1) Nous avons également mis à profit les comptes-rendus critiques, que 
Von a donnés de son édition, ceux notamment de M. Schultz-Gora (Literature 
blatt f, germ. und rom. Philologie, 1909, 11—78) et de M. Jeanroy (Romania, 
XXXI, pp. 313—816). 

2) Cf. Annales du Midi, loc, cit, 





3 Spécimen d'une édition des poésies de Poire d’Alvornhe 779 


endroit, il avoue, que son interprétation lui paraît douteuse. Il s'en excuse 
sur la mauvaise tradition du texte et aussi sur le genre, auquel, d'après 
Jui, appartiendrait la pièce’). D’une part, en effet, elle ne nous a été 
conservée que par deux manuscrits, tous deux très altérés et l’un même 
incomplet. D'autre part, elle aurait été écrite en trobur clus et Peire 
aurait voulu nous y donner un modèle du genre. C'est à peu près la 
même opinion, qu'exprimait M. Jeanroy, quand, renonçant, lui aussi, 
à la comprendre, il la considérait comme un „röbus“?), 

De ces deux raisons la première seule est fondée. L'état du texte 
est certainement défectueux. Mais rien ne nous autorise à penser, que, 
cette pièce, Peire d’Alvernhe ait voulu l'écrire en style obscur. Jusqu'à 
quel point, d’ailleurs, merite-t-il la réputation, qu'on lui fait, d'avoir été 
un maître du frobar clus? Il est certain, en tout cas, qu'il se n'est pas 
toujours enfermé dans cette conception de la poésie. Même, dans une 
des pièces qui nous sont restées, il affirme son dessein d'écrire en style 
clair et de composer un vers non elus®). Or, entre ce vers et la pièce 
que nous publions, il est impossible de découvrir, dans la forme, une 
différence essentielle, Tei comme là, c'est Ja même simplicité de composition 
et, dans celle-ci pas plus que dans celui-là, les mots ne renferment pas 
d'obseurités voulues. La difficulté d'entendre cette pièce, comme pour 
beaucoup d'autres poésies des troubadours, ne tiendrait-elle pas surtout 
à notre ignorance des circonstances, où elle fut composée? 

Si nous la comprenons bien, elle n'est pas, comme on la cru, un 
simple éloge du poète par lui-même, ni surtout un modèle de trobar 
elus. Le poète y fait, sans doute, son éloge, mais c'est pour répondre 
à des attaques, dont il est l'objet. Il se défend, en attaquant ses 
adversaires et la poétique qu’ils pratiquent, Son vers est, avant tout, 
une œuvre de polémique; il raille des procédés et des pratiques, dont 
deux au moins sont caractéristiques de la manière, qu'on prétendait que 
Peire voulait exalter. Loin d'être un chef d'œuvre de trobar clus, cette 
pièce pourrait bien n'être qu'une critique directe du genre lui-même et 
de ses représentants attitrös. Si ceux-ci ne sont pas expressément nommés, 
on a des raisons de croire, que celui que vise surtout le poète n'est 
autre que le fameux Marcabrun. Il n'aurait done pas été à l'égard 
de celui-ci l'admirateur et le disciple un peu servile, qu'a eru reconnaître 
en lui M. Zenker*). Peire d’Alvernhe, à un moment au moins de sa 
carrière poétique, aurait été en opposition directe avec lai. Nous en 
relèverons d'autres preuves dans son œuvre, 


1) Cf. Édition Zenker, pp. 179—180. 
2) Cf. Romania, XXXIT, p. 34, 

3) Édition Zenker, I, 6. 

4) ct. Édition Zenker, p. 65. 





780 Jules Coulet 


La pièce, que nous publions, a done, à nos yeux, pour principal 
intérêt de poser de façon assez nouvelle la question des rapports de 
Poire uveo Marcabrun et avec le frobar clus. Nous l'examinerons 
wpécialement dans notre Introduction avec l'espoir, que d'ici là aura paru 
l'édition toujours attendue des poésies de Marcabrun, Elle servirait sûrement 
beaucoup à l'intelligence d’ane partie de l'œuvre de Peire d’Alvernhe'), 


1) Notre travail était complètement rédigé, quand nous avons eu connaissance 
d'un article de M. Dejeanne (Annales du Midi, XVI, pp. $41—347) qui, lors de 
#a publication, nous était passé inapergu et où l'auteur s’est, eomme nous, 
proposé d'expliquer cette même pièce de Peire d’Alvernhe, Cotto tentative, si 
murtout l'on a égard à ses résultats, jastifie pleinement la nôtre. 

Nous no nous sommes rencontré avec M. D. quo sur deux points (v. 28 et 
08), où nous sommes d'avis d'apporter au texte de M. Zenker la même correction, 
du resto nasoz simplo, Par ailleurs, notre nouvelle édition de ce vers conserve 
toute nn rainon d'être. En effet, M. D. était loin d’avoir résolu et même d'avoir 
rooonsn toutes les difficultés qu'il présentait. En co qui concerne l'établissement 
du texto, Il s'ont montré tantôt trop timide et tantôt au contraire trop audacieux 
duns lon corrections à apporter, Surtout, il n'a pas vu la place de cette pièce 
dans l'œuvre de Peire d'Alvernhe et il n'en a compris ni le sens nf ls portée, 
À la fagon, dont il entend la strophe VI, il semblerait, que Peire, renonçant & 
olmnter pour la joven, nit voulu prendre congé de la poésie courtoise ot de la 
vio mondaine, Le vers daterait donc de la dernière période de sa vie, où nous 
savons que le souei de son salut l’amona à n'écrire plus que des potsies rell- 
gieuses et a far penedensa. Mais comment concilier ce prétendu renoncement 
avoo les attaques si vives de Peire contre ses rivaux, et avec ses efforts pour 
proclamer sa propre supériorité? Ce vers est, en effet, une pièce de polémiqne 
et M, D, l'a considéré, avec raison, comme un ,véritable manifeste littéraire”. 
Ce qu'il n'a pas vu, c'est ce que Peire voulait défendre et surtont ce qu'il 
prétendait oritiquer. Si l'on adoptait son interprétation, cette pièoe ne sernit 
qu'une satire très banale et très vaguo, dirigée contre certains poètes contem- 
poralos. Peire d'Alvernhe s’attaquerait à „des individus non soucieux de so 
tenir dans le droit sentier". Mais il est impossible de voir ce qu'il leur reproche. 
Nu réalité, les critiques de Peire, besucoup plus précises et directes, visent 
osprensöment le trobar clus. Ce vers est l'affirmation d’ane poétique nouvelle 
un fnoë du wielh trobar. Écrit en pleine lutte, il date de l'époque de sn vie, où 
Polre fut vraiment un troubadonr. Loin de renoncer à exalter Joven et à chanter 
l'amour, lo poste affirme, en effet, qu'il continuera de plus belle. Enfin, M. D, 
n'a pas vu, quo certains passages ne se comprenaiont, qu'en les rapprochant des 
wor du Marenbrun, auxquels ils répondent ou dont ils sont la critique. C'est, 
wu offüt, Marcabrun, qui est surtout visé par les attaques de Peire d'Alvernhe. 
Im oola M. D, ne s'est pas douté, et l'on a d'autant plus lieu de s’en étonner, 
qu'il n'ont déjà occupé des poésies de Marcabrun, et qu'il en prépare même, 
vruyans nous, une édition. 

Pour no pas trop modifier la rédaction primitive de ce travail, nous n'avons 

luvbré dans notre commentaire les remarques, que nous à suggérées In 
Kun de l'article de M. D. Nous le ferons plus tard dans l'édition que nous 


wmjetaus, On les trouvera ici dans des notes placées au bas des pages. 





Spécimen d'une édition des poésies de Poire d’Alvernhe 781 


VERS, 
Sobre:l vielh trobar el novel. 


(Bartsch, Grundriss, 324,94. — Edition Zenker n° LT.) 

La pièce ne s6 trouve que dans les deux manuscrits E (fo, 44) et V (fe, 78), 
Encore l'enlèvement d’une miniature a-t-il dans E fait disparaître une grande 
partie de la première cobla; quant à V, il ne donne qu'un texte incomplet, auquel 
manquent la dernière cobla et la tornada. 


Sobre:l vielh trobar el novel 

vuelh mostrar mon sen als sabens, 
qu'entendon be cil que a venir so, 

qu’ane tro per me no fo faitz vers entiers; 
e qui non ere  qu'eu sin vertadiers 

auja dese con estav'a razo, 


Qu'ieu tenh lus el pan el eoutel, 

de que'm platz apanar las gens, 

Que d'est mestier  s'an levat capairo 

ses acordier, que nos rompw]l semdiers; 
qu'ieu die estier  e mostr'els faitz no niers 
qu'a fol parlier ten om lui el sermo. 


Qu'a un sen e ses mot borrel 

deu de dir esser avinens, 

Car qui trassalh de Mauri e Miro 

entre-l mieg falh, si nos pren als ladriers, 
com el trebalh,  que'ls motz fai messorguiers, 
qu'en devinalh met l’auzir de maiso. 


Sur le sujet de la viellle poésie et de la nouvelle, je veux dire aux con- 
nalsseurs ma façon de penser, pour que les générations à venir se rendent compte, 
que jamais, avant moi, on ne fit un vers véritable. Si quelqu'un peut douter, 
qu’en cela je dise la vérité, qu'il écoute maintenant, combien c'était avec raison 
qu'il en fut ainsi. 

C’est moi, en effet, qui suis le maître de la tradition, qui tiens le couteau 
et le pain, dont il me plait de nourrir le public. Si, en raison de cet office, 
que j'ai assumé, notre homme a coiffé le chaperon de guerre, sans aceord possible 
entre nous, ce n'est pas une raison, pour que j'abandonne la voie, que j'ai tracée. 
J'affirme, du reste, et je montre par les faits, quisont bien clairs, qu'on le tient 
pour un fol parleur et pour fous aussi Bes sermons, 

11 doit, en effet, s'il veut plaire, parler sans incohérences et sans mots 
obseurs. Qui saute de Maurin à Miron tombe au milieu, s'il ne se retient aux 
côtés, et, de même, il doit tomber, s'il se travaille à faire mentir les mots et X 
faire une énigme du mot maiso, 





Jules Coulet 


E qui quen frima nin fragel, 
pus qu'es mos trobars tan valens 


ieu son jausits  e die qu'ieu soi primiers 
de ditz complitz,  vensen mos fatz guerriers, 
quem levon eritz, que ieu no m'en tenh pro. 


Dones, com qu'il sion d’un tropel 

menten {ot entier per las dens, 

je'm sen sertas del mielhs qu'es e que fo, 
€ seguras de mon chant a sobriers 

vas los bauzas, © sui que die, qu'estiers 
no vengral gras, don a trop en sazo. 


Quur er m’abelis et m'es bel, 

qu'el mieu joi s’enant la jovens; 

e s'ieu ren die, que lur an enviro, 

aissi m’en gie,  qu'uus gaugz mi ereis dobliers 
d’un dous espie, qu'es jojos consiriers, 

don m'an amie  ueimais li mai eril bo, 


D'aisim sent rie per bona sospeiso, 
qu'en joi m'afe e m'estuu volentiers, 


et a joi pie e gaug mos deziriers, 
et cel joi ric € gaug vuelh Dieus lorm do. 40 


Notes. 


1—2. La traduction de ces vers, donnée par M. Zenker, nous parait 
inacceptable. Il entend sobre au sens de: In Form von ot traduit: „In der 

Aussi, qui que ce solt qui s’en irrite on s'en émeuve, puisque ma poésie a 
le pouvoir de . .., moi je me réjouis et je dis, que je suis le premier à avoir 
fait des vers parfaits. Et je l'emporte sur ces fous, qui m’attaquent et qui hurlent 
contre moi, puisque je n’en tiens aucun compte. 

Done, bien que le troupeau qu'ils forment mente en tout et par les dents, 
je suis conscient de faire mieux qu'on ne fait et qu'on n'a jamais fait. En ce 
qui concerne ma poésie, je reste pleinement confiant en face de ces imposteurs. 
Et je suis ce que je dis, car, s'il en était autrement, le grain ne viendrait pas 
chez moi; or, à la saison, il y en a plus qu'il ne m'en faut. 

Car, maintenant, j'aime et il me plait, qu'au contact de ma joie s'exalte la 
Jeunesse. Si ce que je dis lui convient, loin de m’arräter, j'en éprouve une joie 
double, qui pousse doucement en moi et qui m'est une inspiration joyeuse, C'est 
ce qui maintenant fait de moi l'ami du plus grand nombre et de tous les gens 
de bien. 

En ceci je me sens puissant, et j'en ai le juste sentiment, que je m'attache 
à Joi et qu'avec lui je auis de tout cœur, C’est à Joi et a Gaug quo j'attache 
tous mes désirs et ce Joi et ce Gaug je veux que Dieu me les accorde, 





7 Spécimen d'une édition des poésies de Peire d’Alvernhe 783 


alten und neuen Dichtweise will ich meinen Verstand den Wissenden zeigen." Or, 
il ne s'agit pas pour Peire de donner une preuve de son talent, Comment, du 
reste, pourrait-il composer ce chef-d'œuvre, en suivant à la fois les préceptes de 
l'ancienne et de la nouvelle poétique? Il est trop clair, qu'il répudie le frobar 
vielh pour ne pratiquer que le novel, dont il est le créateur. En quoi, du roste, 
le novel trobar se distingue-t-il de l'ancien? Cost ce que nous chercherons 
ailleurs à préciser. Ce que veut dire iei Poire d’Alvernhe, c'ost que sur les deux 
conceptions poétiques qui s'opposent il va exprimer son sen, c'est-à-dire son 
sentiment. 

6. La remarque, qui se trouve au glossaire, 8. v. dese se rapporte non pas 
À notre vers mais au vers 11, où en effet In leçon dese du manuscrit V est 
fautivo, 

La traduction: „Wie es mit meiner Redegabe bestellt ist“ est assurdmont 
impossible. Si l'on maintenait le texte de M. Zenker conestau a raso, Il faudrait, 
au moins, entendre estar a(b) razo au u tonir avec la raison, du 
coté de la rulson* etparsuite „avoir raison“. Mais Il est préférable de lire 
con estav'a razo et d'entendre: „Combien c'était avec raison, que les poésies 
antérieures ne pouvaient passer pour des vers entier#")," 

7— 122). I a été impossible à M. Zenker de retrouver le sous de cotte cobla, 
1 s'est contenté d’en traduire les deux premiers vers et le dernier. Même, en 
ce qui concerne les vers 7—8, sa traduction, pour être littérale, n'en donne pas le 
vrai sens. Le poète, d'après lui, affirmerait, qu'il a en mains le couteau et le pain 
pour nourrir son publie et aussi l'expérience nécessaire. Cela reviendrait, sai 
doute, à dire qu'il suit donner à ce publie et lui offrir la poésie qui lui convient. 
Peire, en réalité, prétend beaucoup plus. Il tient Vus et il faut entendre le mot 
non au sens de „Gewohnheit, Übung“, mais dans celui de ,coutume et de 
„tradition“, Il affirme, qu'il est le maître de la tradition, et cela, parce qu’il l'a 
créée. Ila déjà dit (v. 4), que jamais, avant lui, on n'a fait un vers entier. Ayant 
créé ce novel trobar, il en est le maître absolu ct cette idée amène l'expression 
équivalente, il tient le pain et le couteau, co qui le conduit à considérer ses vers 
comme un mets, qu'à sa guise il distribue au public. Les expressions aver, tener 
ou donar ad alcun lo pan et lo coutel sont courantes aujourd'hui encore. Elles 
signifient ,ètre le maître ou rendre quelqu'un maître absolu d'une 
situation“, 

9—10. Le sens de ces vers apparaît clairement si, au Jiou de lire avec 


1) Pour cette première cobla, M, D, déclare satisfaisant le texte adopté par 
M. Zenker et il ajoute „que le sens en est trop clair pour qu'une traduction soit 
nécessaire“, [I propose cependant au v. 5 de lire qu’en au lieu de qu'eu, ce qui 
est parfaitement inutile. 

2) En ce qui concerne la strophe IT, M, D. adoptant le texte de M, Zenker 
ss borne à corriger le v. 11. Il propose de lire qu'ieu die que nier si mostra'l 
Jate obriers et il traduit ainsi les vers 9—11: „Pour faire co métier se sont levés 
des individus non soucieux de se tenir dans le droit sentier; et je dis que plein 
dé noirceur (maladresse) se montre le sot ouvrier“. — La correction, que rien 
ne justifie, nous paraît trop radicale“, Quant à la tradnetion, peu satisfaisante 
en soi, elle nous parait faire trop violence A la grammaire comme au sens 
des mots, 





184 Jules Coulet 


M.Zenker s'an levat capairo, on corrige très légèrement san levat capairc. Le 
contexte suffisait, du reste, à révéler l'autre leçon comme fautive, Le mot capairo 
semblait être un sujet pluriel et désigner plusieurs personnes, alors que le vers 12 
atteste que le poöts no s'adresse qu'à une seule: a fol parler ten om lui el 
sermo, Au vers 9, il faut donc retrouver un verbe an singulier, dont capaira 
sera le régime direct. Nous sommes donc d'avis de lire a’n levat capairo, Il faut 
entendre s = se, conjonction et construire la phrase ainsi: que se d'est mestier 
a'n levat capairo. Le mot n—en représente d'est mestier. Un pareil. emploi 
pléonastique du mot est fréquent en ancien provençal. 

Le sujet de a levat est inexprimé, C’est lui, notre homme, celui que les 
auditeurs de Peire d'Alvernhe connaissent bien. Le vers 12 et In suite do cette 
pièce nous permettront de deviner de qui il s'agit. 

Quant à l'expression levar capairo, elle est tout à fait synonyme de „partir 
en guerre“ Le mot capairo, outre toutes sortes de cnpuchons, servait à désigner 
une partio du costume de guerre du chevalier, probablement la coiffe de mails 
les ou chape, qu'on portait à l'ordinaire sous le casque, Dans une cobla, pout-être 
inauthentique, Bertrand de Born dit: 

Escut a col cavalguieu ab tempier 

E port sallat capairon traversier. (Eu m’escondise.) 
Au repos, le chevalier rejetait le capairo sur les épaules et le ramenait sur as 
töte, au moment du combat, Levar capairo, c'est donc so préparer à combattre, 
L'idéo do se représenter ses rivaux on poésie, comme dés ennemis armés pour ls 
lutte se précise plus loin (v. 28), où Peire d'Alvernbe les appelle expressément 
ses fate guerriers. 

10. Que no's romparl semdiers. Sous cette forme de souhalt, le poète exprime 
l'idée, que, malgré les attaques de ses rivaux, il ne songe pas 4 abandonner son 
entreprise. 

11. Les deux manuscrits sont iei également altérés, quoique de façon diverse, 
La leçon de E: qu'ieu die que ner si mostron faits no vers n'offre aucun sens et 
quant à colle de V: qu'ieu dic dese e mostr els faits no vers, elle choque la rime 
interne et Ia rime principale du vers. Dese ne peut rimer avoc mestier, acordier, 
parlier, ni vers avec semdiers. On rétablira le vers et le sens, en lisant eafier et 
niers. Sur In forme estier pour estiers = exterius, cf. Erdmannsdörffer, Reiu- 
wörterbuch der Troubadours, p. 157. Le mot a ici le sens de , d'ailleurs", attésté 
par E. Levy, Prov. Suppl, Wörterb., 8. v. estiers, Quant A niers, on en trouve, 
dans Raynouard même, des exemples à côté des formes plus fréquentes ers et 
negres. On entendra no niers au sens de „non obscurs, éridents*. 

12. Ce vers nous révèle, au moins en partie, quel est l'adversaire anonyme, 
que vise surtout Peire d’Alvernhe, Dans la pièce X, v.38, le poète applique la 
même épithète de fol à son contemporain Marcabrun: 

Marcabrus per gran dreitura 
Trobet d’altretal semblansa 
E tengon lo tug per fol. 

Ainsi que nous le verrons, c’est à tort, selon nous, que M.Zenker, après 
M. Suchier, a vu dans ces vers un éloge de Marcabrun. Il semble bien, qu’ 
ici le même mot et Is même idée soient appliqués à la même personne. Ce qui 
nous confirme dans cette opinion, c'est le terme curieux de serma, appliqué par 
Peire aux poésies de son adversaire. Il nous semble naturel d’y voir une allusion 





9 Spécimen d'une édition des poésies de Peire d'Alvernhe 785 


au eurieux apostolat, que Marcabrun paraît avoir entropris contre certains poètes 
et contre les idées qu’ils exprimaient. Lui-même, à deux reprises au moins, s’est 
servi pour le désigner, sinon du mot sermo du moins de termes analogues: 
Sermonars ni predicansen 
Nom val un ou de gallina (Per savil tenc) 
et dans la pièce El son desviat chantaire, il dit encore de lui-même: 
De nien sui chastiaire 
E de foudat sermonaire, 


C'était de bonne guerre, si, pour lo ridiculiser, Peire d’Alvernhe reprenait les 
termes mêmes de son rival. 

13—18. La cobla tout entière, d’après M. Zenker, serait altérée ot il serait 
impossible de la rétablir avec son vrai sons. La vérité est, qu’on n'a pas au 
l'expliquer). Mais il n’y a guère que trois vers (v. 18, 17 et 18), qui soient altérés 
et, pour tous trois, la correction nous paraît aisée. 

Déjà, pour le v. 18, des deux leçons fautives de V: da un tenen sex mot 
boreil etde E: carun tenen sen moc borrel M. Zenker avait tiré le texte, adopté 
par lui et plus voisin do la vraie leçon, qu'a un tenen ses mot borrel, Celui-ci 
n'offre cependant pas un sons satisfaisant, L'éditeur, du reste, a été trompé par 
un rapport, qu'il a cru découvrir entre les vers 15—16 de cette pièce et les 
vers 7—12 de In pièce XIV. Il a eru, qu'ici aussi nous devions chercher à 
retrouver l'idée, qu'il ne faut rien entreprendre au dessus de sos forces, Le sens 
de la cobla est en réalité très différent. Le poète bläme expressément l'incohérence 
de certains poètes et leurs obscurités. Les vers 16—18 ne sont que le déve- 
loppement de ce qui est dit dans les vers 13—14. 11 est, dès lors, aisé de rétablir 
le vers 18. L'expression @ un tenen = tout à coup, tout de suite ne peut 
offrir ici un sens acceptable. On peut considérer tenen comme une faute, Les 
mots a un tenen doivent correspondre au défaut critiqué par les vers 15—16, 
comme ses mot borrel correspond à celui que visent les vers 17—18 Nous 
proposons done de lire « un sen e. C'est en raison de son emploi plus fréquent, 
qu'un seribe aurait cru lire la locution a un tenen, Peire rappelle à son adver- 
saire, que, s'il veut plaire au public, c'est pour lui une nécessité de dir a(b) un 
sen, c'est à dire de s'attacher au développement d’une idée, sans incohérence, et 
sans passer brusquement d’une idée A une autre, comme le font certains poètes, 
et comme il le fait lui-même. 

Quant au mot borrel, il faut le considérer comme un ndjcctif, synonyme 
Wobscur. Les mots bourre, bourrel, bourret existent en provençal moderne avec 
le sens de brun, noirätre, et ils n’y sont certainement pas d'importation 
récente. Ils appartienne: cun doute, 4 l'ancien fonds de la langue. Cf. 
Suchier, Les Narbonnais, II, p. LXXVIL 

15. Il n'y a pas lieu de supposer une altération quelconque du texte 

1) Dans la strophe III, M. D. renonce à comprendre le v. 18. Au v. 16 
il propose de corriger Mauri en Mori, qui pourrait bien ne pas être une forme 
provençale et, au vers 17, de lire fas = fa se, Il traduit a un tenen par d'un 
bout à l'autre etborrel parsuperflu. On rejettera comme inintelligiblela traduction, 
qu'il propose timidement pour les vers 17—18: „De même chaque mot est 
messager de torture, eur il soumet une énigme à l'auditeur dans sn maison“. 

Romanische Forschungen XXIIL, 3. 50 





786 Jules Coulet 


primitif. Celui-ci #0 retrouve même dans la leçon de E maurmen en miran, qui 
n'est qu'ane faute de lecture pour mawrin en miron, 11 suffit d'entendre trassalhir 
de Maurin e Miro comme synonyme de sauter, passer bru 

Pierre à Jacques, aller sans transition d'une personne et d'une 
idée à une autre. 

Cette critique de l'incohérence en poësie nous paraît être une nouvelle 
attaque contre Marcabrun. On sait, que le développement simultané, en des coblas 
alternées, de deux idées différentes était un de ses procédés habituels, ef. Édition 
Zenker, p. 66. Peire d’Alvernhe le lui a même une fois emprunté dans sa pièce 
X, et nous aurons à préciser le sens de cette imitation, 

17. L'altération du vers est certaine, Le manuscrit V donne: com del 
trebalh queix mot fas messatgiers et E: com del trebalh quieis mots fats a 
Ni Vus ni l'autre n’offrent de sens, mais le toxte adopté par M, Ze: 2 
del trebalh quecs motz fas messagiers n’en a pas davantage, et l'éditeur Peer 
à lui en trouver un. 

Il est certain tout d'abord, que com del trebalh ne peut se construire avec 
ce qui précède. 11 suffit de corriger del en el pour que la construction devienne 
possible. 'elui là tombe, qui passe d'un sujet à un autre, comme il tombe, 
(c'est à dire, comme il échoue dans son désir de plaire), dans le travail qui... 
(c'est à dire, s'il se travaille à .,. )*. Le fin du vers sert à définir ce trebalk 
et il est aisé, somble-t-il, d'en rétablir le sons. Los leçons queix de V et quieis 
de E sont des altérations de quels. De même fate de E et fas de V sont des 
fautes pour fai. Quant à messatgiers de V, aussi fautif que treragiers de E, il 
nous met du moins sur la voie de In correction à apporter. L'idée, précisée par 
le vers suivant, étant, qu'il ne faut pas rechercher l'obscurité, en faisant dire 
aux mots autre chose que ce qu'ils signifient, on corrigera, avec la plus grande 
vraisemblance, messorguiers = mensongers, dont on s'explique facilement la 
corruption en messatgiers. 

18. Pour ce vers la correction devinalk pour divinar de V et devinar de E, 
introduite par M. Zenker pour retrouver la rime interne, suffit à lui restituer 
son sens, Le poète dit évidemment, que certains poussent si loin la recherche 
de l'obscurité, qu'ils vont jusqu’à faire une énigme d’un mot aussi simple et aussi 
clair que celui de maiso = maison. Cette critique du style obseur est encore 
une attaque contre Marcabrun. On pouvait le supposer, d’après ce que l’on sait 
des podsles de ce dernier, dont l'obscurité est une des plus certaines caractéristiques. 
Cf. Zenker, Introduction, p. 65. Mais il y a plus, et l'exemple choisi par Peire 
pour montrer l'excès de ce défaut est directement emprunté à Marcabrun. Dans 
la piece L’iverns vay el temps s'aisina, celui-ci avait dit, en effet: 

Dons non es d'amor fina 

Cama girbaut de maiso 

Sa voluntatz la mastina 

Cum fai lebreira gosso. 

Ai, d'aqui sinisso il rio savai 

Que non fan conduch ni pai. 

Oe si cum Marcabrun devins. (Mahn, Gedichte, 725.) 

Poire affecte de ne pas comprendre ce qu'a voula dire son rival et il lui 
emprunte ses termes mêmes, pour affirmer qu'il a fait un devinalh du mot maso, 

21, Le vers manque dans les doux manuscrits et il faut renoncer à le 





411 Spécimen d’une édition des poésies de Peire d'Alvernhe 787 


rötablir‘), On peut cepondant entrevoir, qu'il complétait le vers 20 par une 
proposition en corrélation aveo tan. Le poète mesurait, sans doute, la valeur de 
sa poésie à l'envie et aux colères, qu'elle suscitait chez ses rivaux. U'est probab- 
lement de ce vers perdu que le mot rats s'est glissé dans le vers 23, où il est 
tout à fait fautif, 

22. La leçon eu son frats, commune aux deux manuscrits, est matériellement 
impossible, puisqu'elle rompt la rime interne; irats tient la place d'un mot, qui 
riwait avec complitz. De plus, feu son iratz est en contradiction formelle avee 
ce qui dit le poète dans la suite, notamment aux vers 31—32, 44—85 ot 38-40, 
On rétablira la rime et le sens, en corrigeant jausite*). 

28, Par ce vers mal compris, M. Zenker avait été amené à penser, qu'il 
fallait dans la vie de Peire d'Alvernhe faire une part aux fatz guerriers, aux 
actions guerrières. Le poête aurait &t6 en lui doublé d'an soldat, Il a pu, sans 
doute, suivre tel on tel seigneur dans une expédition, mals nous ne savons pas que 
son rôle personnel y nit jamais été tel, qu'il ait pu en tirer une gloire quelconque, 
En réalité, ainsi que l'avait bien vu M.Schultz-Gora (Literaturblatt, 1902, 78), 
les fats guerriers ne désignent par les actions guerrières de Peire, mais ses rivaux 
en poésie, Il les appelle des fats, de même qu'au vers 12 il a traité de fol l'an 
d'eux, Et il nous les montre partis en guerre contre lui, de même qu'au vers 9 
il représentait Marcabrun coiffant le capairo, c’est à dire s'armant pour le 
combattre ?). 

26. Le texte admis par M. Zenker n'est pus acceptable et ne peut offrir 
un sens satisfaisant. Itraduit: „mentant toutdoucemententre les denta®)*, 

On peut considérer tot gent er comme fautif. Nous proposons de lire menten 
tot entier per las dens. Les expressions françaises mentir par les dents, par 
la gorge servaient A renforger le sens de mentir et avaient certainement leurs 
analogues en ancien provençal. L'idée se trouvait renforcée encore par l'ex- 
pression tot entier = absolument. Nous avons dans Raynouard (Lex. Rom. 


1) Pour ce vers absent, M. D. affirme que le contexte en indique au moins 
le sens général: „que seul un sot peut le contester“, Il est, par là, amené à 
proposer la restitution ,très hasardeuse*: ,qu’us acropits sol mi dira de no.“ 
Plus intéressante est l'idée de M. Jeanroy, qui, supposant que la lacune serait 
non au v, 21 mais aux vers 22 et 23—24, proposerait de lire: 

Jeu soi ardits o die qu'ieu primiers so 

De dits complitz vensen mos fatz guerriers 
que'm levon crits c'anc no fon vertadiers 
que d'etz mos dits no m'en puesc tener pro. 

Mais l'auteur de cette restitution ingénieuse est le premier À reconnaître 
ce qu’elle peut avoir de ,chimérique®, 

2) La correction formits pour érats, proposée par M. D., nous parait difficile 
à justifier. 

3) Au lieu de rattacher de dits complitz au vers précédent et de retrouver 
dei l'idée, exprimée déjà au v. 4, M. D. traduit: „Par mes œuvres accomplies je 
triomphe de mes sots adversaires qui me reprochent À grand eris de n'en tirer 
aueun profit“ Le dernier vers est certainement entendu À contresens. 

4) Cest aussi de même façon que M. D. traduit: „Ils mentent gentiment 
par les dents“, 

50* 


788 Jules Coulet 


UI, 564) des exemples de tot entier, tot enteiradamens, avec co sens ot Appel 
(Provenz. Obrest, au Glossaire) eite même tot par entier, 

28. 11 nous parait préférable, pour la construction de la strophe, de suivre 
la leçon do V esegurat corrigée en e srguras'), dont om s'expliquerait aisément In 
corruption en ensegurats donné par E. 

80. Ici encore, pour répondre à Mareabrun et affirmer le suceës de sa poésie, 
Peire emprunte une expression et une image, dont s'était servi son adversaire, 
En effet, celui-ci s'adressant au troubadour Audrie avait dit: 

Pos ço disez 
Ges non avez 
Qu'en setembre vos fall lo grans. (Jahrbuch, XIV, 147). 


33, Le manuscrit E, qui seul a conservé cette dernière cobla ot la tornada, 
donne pour ce vers & siew ren aie que lur an enviro, Déjà, M. Zenker a corrigé 
avec raison e s'iew ren dic, mais le sens du vers lui échappe et il se demande 
ce que peut bien signifier lur an envéro. C’est à bon droit, que M. Schultz- 
Gors (Literaturblatt, 1902, 73) a reconnu dans an la 3° p, s. Subj, prés, de anar. 
ll entend anar enviro au sens de se rapporter à et traduit le vers tout entier: 
„Si je dis quelque chose qui se rapporte à „ Jur ayant pour anté- 
cédent les bausas du vers 29, Mais, A notre avis, l'interposition entre bausas et 
lur des vers 30—32, qui ne comprennent pas moins de cinq propositions, où les 
bausas n'ont rien à faire, doit empêcher d'admettre que Zur se rapporte à bauzas. De 
plus, l'expression anar enviro ad alcu est certainement synonyme de l'expression 
analogue anar entorn ad alcu relevée par Raynouard (Lex. Rom, V, 561) et 
par E. Levy (Prov. Suppl. Wört. III, 71). D'après ce dernier, le sens de léx- 
pression pourrait être: „um jemand herumgchen, jemand aufsuchen, sich bei jemand 
aufhalten,* c'est à dire fréquenter, rechercher quelqu'un, vivre avec, 
On peut admettre, que les deux expressions ont pris le sens, A peine développé, 
de aller avec, convenir A et plaire à, Dès lors, Peire ne se préoccupant 
pas de plaire aux bausas, Zur ne peut se rapporter à eux. , A notre avis, le 
vers 88 ne fait que reprendre l'idée exprimée par le vers précédent, „Il me plait, 
dit le poète, de réjouir la jeunesse, et, si je dis quelqne chose qui leur plaise ete,* 
On doit considérer, que Zur = leur se rapporte au nom colloctif jovent*). 

34. Aissi m'en gie qu'uns gawgz mi creis dobliers. L'éditeur a traduit: „si 
je dis rien qui..., j'y renonce, car une joie double fleurit en mois, 
Le reste de la cobla atteste, qu'il faut entendre tont différemment: „j'y renonce 
ainsl, c'est à dire, sibienetsipou, qu'aucontraire une joie double..." 


1) La correction e seguras avait été admise par M. D,, mais il proposait 
en même temps de lire e sobriers au lieu do a sobriers,, et cela, sans raison 
valable, A notre avis. Comment M. D, a-t-il pu croire, que Peire so vantait ici 
de sa fécondité? Il fait simplement allusion A son succès et aux avantages 
matériels, qu'il en retire, 

2) M, D. traduit: „Si jo dis quelque chose qui aille autour des jeunes, 0. 
a, d., si mes chants parviennent jusqu'à eux . . .*. 

8) C'est ce vers mal compris, qui avait. fait croire A M, D., que Peire 
renonçait en effet à plaire à Joven, pour s'oceuper de pensées plus sérieuses et 
du salut de son âme. 








43 Spécimen d’une édition des poésies des Peire d’Alvernhe 789 


35. d'un dous espic est traduit ainsi par M. Zenker: „aus einer aûssen 
Ähre“, ce qui n'offre pas grand sens. Ici espic ne siguifie cortainement pas 
épi. C'est le substantif verbal de espigar = pousser et Il désigne l'action 
exprimée par le verbe, On traduira donc: „d’u: ouce po 

36. L'éditeur traduit: „A cause de quoi désormais 
mauvais ot des bons')*, Il croit, que la joie rend Peire d’Alvernhe indulgent 
A l'égard des bons, ce qui est assez inutile, mais aussi, ce qui est plus surprenant, 
à l'égard des mauvais. Il semble plutôt, que le poète veuille revenir à l'idée 
exprimée au v. 80, Son succès, dit-il, est tel, ot telle sa popularité, qu'il ost 
l'ai de tout lo monde, Om doit cependant s'étonner, que l'auteur fasso état 
des suffrages des méchants ot nous croyons, qu'il faut corriger Li mai el bo, 
Le poète affirme, qu'il a la faveur du plus grand nombre et, en tout cas, celle des 
gens de bien. Zi mai eat ici synonyme des expressions li plus, li mout fréquemment 
employés en ancien provençal, avec le sens do „lo plus grand nombre, la 
plupart“. En voici plusiours exemples, empruntés aux poésies de Marcabrun 
lui-même, 









Li plus d'aquest segle carnau 

Ant tornat joven en aucill. (Lo vers comens) 

Li mont fan de ver semblansn. (Dire vos ouoill) 
E' mais dels vius son vers sauce, (Al departir). 

38, en joi m’afie, L'éditeur conserve la leçon du manuscrit en joi m'asie 
et traduit: „je suis assis dans la joie.“ Il prend asic pour la 1e p. #, Ind, 
pr. de assire, ce qui est inadmissible, 11 faut certainement corriger afic== 16 p, u 
Ind, pr. de afficar = ntiacher, „Je m'attuche et, par suite, je me donne 
à Join), 

89—40. Les deux vers sont reproduits tels qu'ils sont dans le mannserit, qui 
les a certainement altérés. Tels quels, ils ne peuvent donner de sens acceptable. 
Nous proposons au vers 39 de lire a au lieu de ad, au vers 40 de corriger ab 
en cel, dont on s’expliquerait aisément l’altération au point de vue paléographique, 
et aussi de lire ric au liou de pic, qui se serait glissé du vers précédent. Enfin, 
il faut considérer pic du v. 39 comme la 1e p. s. Ind, pr. de picar = piquer, 
par suite fixer, attacher A"). C'est à dessein que le poète reprendrait au v.40 
le mot ric qui se trouvait déjà au v. 37. On pourrait enfin lire bem do au 
lieu de lom do, mais le pronom peut ne se rapporter qu'au dernier des deux 
rögimes exprimés. 


1) A son tour, M, D. a, lui aussi, admis que les sentiments chrétiens, qu'il 
attribue à Peire, lui imposaient la charité à l'égard den bons et des méchants, 
2) La correction afie s'était aussi naturellement présentée à l'esprit de M. D, 

8) Pour M. D,, au vers 89, pie = pic(a), 8e p. 8. Ind. prés. de picar et il 
lui donne pour sujet mos desiriers, 11 traduit: „Mon désir pique, e, a. d., travaille 
avec allögresse“. Déjà, M. Joanroy a exprimé los doutes, que soulève cette 
traduction, 

Au vers 40, le mot pic, d'aprés M. D., serait adjectif et aurait le sens de 
changeant, „Et que Dieu veuille Ini donner satisfnetion (à mon désir), avec 
une joie et une allégresse changeantes“. Et, comme cela n'offre pas grand sens, 
M, D, nous suggère l'idée, que peut-être cette joie et cette allégresse changent 
en cessant d’être profanes pour devenir religieuses, On comprendra, que l'autour 
sit proposé ,très dubitativement* une telle traduction. 





Lettres de romantiques français. 


Publiées par 
Léon 6. Pélissier à Montpellier, 


Depuis quelques années, l'attention des érudits et des historiens de 
la littérature se porte sur la Correspondance des grands écrivains du 
XIX® siècle et sur la nécessité d'en donner, (après des publications de 
famille ou de librairie sans valeur scientifique, et trop souvent maquillées 
et mutildes!), des recueils complets et conformes aux exigences de 
l'histoire. On a commencé ce travail pour Chateaubriand®), pour Mé- 
rimée*), pour Madame Sand, pour. Alfred de Vigny), pour Gustave Flaubert, 
pour Stendhal®) et il faudra qu'on y pense pour V. Hugo, pour Balzac, 
pour Sainte Beuve, pour bien d'autres, C'est une besogne qui ne peut 
guère être que collective, vu la dispersion probable des originaux de 
ces lettres et l'ignorance où l'on est le plus souvent de leurs destinées 
actuelles. Je crois done rendre service aux éditeurs attitrés — présents 
ou faturs — des Correspondances de Vigny, de Hugo, de Mé- 
rimée, etc. en publiant dès maintenant quelques documents que j'ai 
déconverts dans des Mt peu accessibles ou peu connus, et nul ne 


Chambon, contre qui on a soulevé des objections juridiques 
egrettables. Je suis heureux qu'une occasion me soit donnée de 
protester à mon tour contre les prétentions de son adversaire. Toute histoire 
littéraire, — et plus généralement toute histoire contemporaine — devient im- 
possible si on les admet, 
4) Mile Sakellaridès a pablié en 1906 (Paris, Calmann-Lévy) sa Corrospon- 
rale encore bien incomplète. 
aimir Stryienski, l'auteur des Soirées du Stendhal Club, qui 
a exploré avec patience et méthode les papiers de Beyle à la Bibliothèque de 
Grenoble. 





Léon G. Pélissier 


Lettres d’Alfred de Vigny). 
L 
A Abel Hugo. 
Suscription: Monsieur / Monsieur Abel Hugo | rue Mézières 
n° 10 | Paris*). 
Rouen, mercredi, 27 juin®). 
Abel, c’est un long voyage qui a été la cause de ce long silence. 
Je viens du Havre, de Honfleur et de bien d'autres lieux que je vous 
dirai. Votre lettre m'a suivi partout comme un remords, parce que je 
croyais vous porter plus tôt sa réponse. J'ai chargé Emile“) de vons 
annoncer mon arrivée à Paris, J'espère qu'il s'est acquitté de ma 
commission. J'y serai peut-être en même temps que ma lettre. Ouvrez 
vos bras. Je ne vous porterai pas un vers de ma façon: jamais je 
vai mis autant d’inconstance dans mon travail que depuis que je vous 
ai quitté. J'ai commencé, (vous êtes cause que je les compte), eing 
ouvrages, dont pas un n'est fini, et, à travers tout cela, mon géant 
chevaleresque‘), que je quitte souvent et longtemps, et cela à cause du 
mal qu'il me fait quand je m'y livre de suite. Je erois que j'en ferai 
une chose passable avec le tems, mais il faut encore bien môrir 
le plan et je travaille dans ce moment-ci à l'oublier entièrement pour 


le revoir comme l’œuvre d'un étranger. Que je suis content de l'idée 
que je vais vous revoir avec mon cher Victor: j'espère qu'il ne sera 
pas mystérieux pour moi. Il a travaillé; il a fait un chef d'œuvre, 
J'en ai le pressentiment. Adieu: je m'occupe des apprêts de mon dé- 
part. Adieu. 


Alfred de V. 


1) Turin, Biblioteca Civica, Raccolta Cossilla. — Aucune de cos lettres 
n’a &t6 signalée par Mie Sakellaridds dans son article, La Correspondance 
d'Alfred de Vigny, Essai d'un catalogue de ses lettres (Corresp. 
Histor. Arehéol., t. XI, p. 97 eqq. (1904). Léon Séché, Alfred de Vigny et 
son temps, les ignore également, Aucune ne figure dans In Correspondance 
(1816—1868) que vient de publier la même Me Sakellaridès (C. Lévy, 1906): 

2) Lettre écrite sur un papier à filigrane fort curieux, portant le buste de 
Louis XVIII, profil à droite, et en exergue: „Louis XVIII, roi de France 
ot de Navarre.“ 

8) La date de l’année manque. C’est probablement 1821, Vigny: ayant 
été envoyé en garnison à Rouen en avril 1821. Ce même jour (27 juin 1821) 
mourait Madame Hugo, mère d’Abel et de Victor. 

4) Emile Desebamps. 

5) Il s'agit sans doute de la tragédie de Roland (ef. Sakellaridès, Corros- 
pondance de Vigny, p- 8). V. Hugo en demande des nouvelles à Viguy 
le 27 août suivant (cf. E. Dupuy, Jeunesse des romantiques, p. 287). 





Lettres de romantiques français 


IL. 
A l'éditeur Urbain Canel'). 
Suseription: Monsieur / Monsieur Urbain Canel, | rue Saint Germain 
des Prés, n°9. Paris. 

Je vous ai écrit, Monsieur, pour recommander le secret exact de 
Cinq Mars’). Je désire que personne ne jette les yeux sur lui avant 
son jour, et qu'on ignore même que vous avez le premier volume. 
J'attends impatiemment les épreuves pour travailler dessus. Voulez 
vous m'en donner des nouvelles? Si vous êtes trop oceupé, ne venez 
pas: écrivez moiun mot, Avés vous donné les vers de Suzanne?) aux 
Annales? Mille complimens. 

Alfred de Vigny. 


J'ai beaucoup à vous dire, Monsieur, sur toutes nos publications. Ne 
pourriés-vous passer chez moi vendredi ou samedi matin, jusqu’à une heure ? 
Je voudrais avoir encore quelques exemplaires de mes Po&mes*). M’en 
apporterez vous? Vous ne sauriez trop gronder et menacer chez M. 
Le Normand où languit Cing-Mars. Adieu, Monsieur, mes sincères 


eomplimens. 
Alfred de V. 
4 janvier mercredi, 


II. 
A la Comtesse de Clérembanut. 
Suseription: A Madame / Madame la comtesse de Clérembaut*). 
Lydia®) est venue avec moi, chère cousine, pour vous prier, si 
vous en avez la force, de venir entendre chez elle, demain vendredi”), 


1) Ces deux billets ne sont pas datés, mais les détails relatifs l'impression 
des Poèmes et de Cing Mars, qui font leur intérêt, permettent de leur assigner 
comme dates la fin de 1825 et le début de 1826. 

2) Cinq Mars ou une Conjuration sous Louis XIII, Paris Urbain 
Canel, 1826, 2 vol. in 12. 

3) Les „deux fragments du poème de Suzanne“ parurent dans ia 
Muse fran t. II, 10e livraison, 

4) Les ,Po anti et modernes“, publiés à Paris, chez U. Canol, 1826 
(Le Déluge, Le Trappiste, la Neige, le Cor.). 

5) Femme & colonel comte de ©., cousin de Vigny. Cette lettre n'est pas 
datée; elle est du | jendi 16 jeillet 18, date établie par rapprochement avec une 
lettre à Sainte Beuve du 14 juillet 1829 (Corresp., p. 26) et avec une autre 
lettre à un ami anonyme [n° 80 du eat. Sakellaridès], qu’il invite 4 une lecture 
d’Othello avec „quelques anglaises jolies”. Il s’agit probablement de la même 
leeture et des mêmes anglaises. Of, aussi Séché, (Alfred de Vigny, p. 143), 
citant une lettre de Turquéty, qui a assisté A une lecture ebez V. le 17 juillet. 

6) Mme de Vigny (Lydia Bunbury), eréole anglaise de Ja Guyane, que le 
poëte avait connue A Pau et épousée le 8 février 1825. 

7) Cf. lettre citée à Sainte Beuve: , Vendredi 17, à sept heures et demie 
précises du soir.* (Corresp., p. 26). 





794 Léon Gi Pélissier 


à sept heures et demie précises ma tragédie d'Othello’), d'un bout à 
Pautre. Consultez vos forces, votre résignation et votre amitié. Pour 
vous décider, je vous promets des petites cousines anglaises?), aux- 
quelles je serai si heureux de faire connaître ma belle cousine de France! 
Mille tendres amitiés de nous deux. 


IV. 
A divers inconnus. 
(Sans suseription.) 
28 Novembre 1835. 
Pour être toujours franc, je dois vous dire, Monsieur, que je 
regarderais comme tout à fait désobligeant pour moi, et comme pré- 
médité, avec une obstination sans motif, l'oubli de l'article de Voyage 
que j'attends depuis un mois. Je sais que vous n'avez qu'à vouloir 
pour qu'il soit fait et imprimé. Que je n’öprouve pas, je vous prie, ln 
vive contrariété de le voir encore remis. Demain à quatre heures, 
j'irai le lire chez vous; je vous en prie, pensez y. 
Mille complimens empressés 
Alfred de Vigny. 


(Sans suscription)?). 

Je vous envoie ces livres du fond de mon lit où depuis six jours 
je viens d'être retenu par de violentes douleurs. Ce n’est pas au directeur 
de la Revue que je donne mes œuvres, c'est à nn ancien ami queses 
caprices ne me font point oublier, 


Alfred de Vigny. 


30 j[nnvijer 1838. 


(Sans suscription.) 
Rien n'est plus facile à présent que de me rencontrer, Monsieur, 
car je sors bien pen de chez moi‘), Je vous avais prié seulement de 
prendre jour, Si vous voulez, par exemple, je vous attendrai vendredi 


1) „Othello ou le More de Venise“ fut joué au Théâtre Français le 
24 octobre 1829, 

2) Ce sont les petites anglaises dont l'exquise beauté éblonit Alfred de 
Musset (of. E. Dupuy, Jeunesse des romantiques, p. 274). 

3) Billet adresse probablement à Buloz, directeur dela Revue des Deux 
Mondes, bien que les deux lettres de V. à B, publiées par Mile Sak. ne témoignent 
pas d'une grande cordialité entre Vigny et Buloz. Vigny n'ayant fait imprimer 
aucun ouvrage nouveau en 1897—88, on ne saurait dire quels livres forment 
l'objet de oet envoi. 

4) Où il était retenn le plus souvent par le mauvais état de santé, de Ms 
de Vigny et par de fréquentes maladies, (Cf. an Correspondance, passim), 





5 Lettres de romantiques français 795 


après demain, à midi; ce sera avec un plaisir infini que je vous reverrai, 
car j'ai beaucoup à vous dire. 
Tout à vous. 
Alfred de Vi 
22 juin 1842, Mercredi. ir 


(Sans suseription.) 

Voulez vous bien me venir voir samedi, Monsieur, à midi ou une 
heure? Il me semble que pour Monsieur Canonget), s'il vent vous 
accompagner, ce sera mieux que le mercredi, trop nombreux souvent?). 
J'aurai le tems de me faire entendre de lui; et son aimable lettre, ses 
vers, ce que vous m'écrivez, tout me donne le désir de lui être agréable. 
Je vous remercie encore une fois de m'avoir voulu faire connaitre les 
Préludes, puisque je vous dois aussi l'assurance d’en connaître l'auteur. 


Mille complimens affectueux 


Alfred de Vi, 
15 octobre 1836, Lt 


Lettres de Victor Hugo’) 
L 


A M. Térenas 
(Gentilly, 5 mai 1828), 
(Sans suseription.) 

Je reçois à la campagne*) l’aimable communication de Monsieur 
Tézenas. Je le prie de vouloir bien recevoir tous mes remerciemens et 
continuer ses bons offres au malheureux Lebarbier, dont, grâce à lui, 
le malheur sera sans doute réparé. 


1) Littörateur ntmois (1812—1870), Les Préludes sontle premier recueil 
de vers de Canonge, qui le publia en 1885; il composa ensuite Le Tasse à 
Sorrente, Le monge des Isles d'or (1839), Varia (1855), Arles en France 
(1857). C'était un romantique catholique. Il avait formé des lettres de ses 
correspondants les plus célèbres une collection aujourd’hui conservée à la Biblio- 
tèque municipale de Nîmes (cod. 491, 492, 493). 

2) Il y « peut-être là, malgré toutes les politesses qui suivent, un pou de 
méfiance de Vigny à l'endroit de ce provincial inconnu qu’on lui amène, puisque 
il ne tient pas le recevoir un jour où il a de nombreux visiteurs, Canonge dut 
le comprendre ainsi, car il n’a pas inséré cette lettre dans sa petite brochure 
"Lettres choisies dans une Correspondance de poète“ (Paris, 
Tardieu, 1867). 

8) Turin, Biblioteca Civica, raccolta Cossilla. Aueune de ces lettres 
m'a été recueillie dans la Correspondance Générale de V, H, et il y a lieu 
de les croire inédites, 

4) Sur cette résidence de V. H., of. F. Bournon, V. H. à Gentilly (Paris, 
Gougy, in 8°, et.in Corresp. Histor, Archéol. 1906) qui donne de curieux détails, 








796 Léon G, Pélissier 


Je reviendrai demain ou après à Paris et j'aurai l'honneur d'aller 
moi-même témoigner à Monsieur Tezenas mon bien sincère atta- 
chement. 


Victor M. Hugo. 
Gentilly 5 mai 1828. = 


u. 
Au libraire Urbain Canel. 
(8 octobre 1829.) 
Suseription: Monsieur Urbain Canel, libraire, 8, rue des 
Fossés Montmartre. 

J'ai l'honneur de prévenir monsieur Urbain Oanel que je viens 
d'écrire à M. Lecomte pour l'affaire du titre de Han d'Islande, Cela 
traîne et j'en suis fâché, car du moment où j'aurai commencé l'action 
légale, je considèrerai notre arrangement verbal comme non avenu, et je 
réclamerai la totalité de la dette dans toute la rigueur de mon droit. 
Je veux bien pourtant attendre encore trois ou quatre jours. Passé ce 
délai j'agirai. 

Son très humble et très obéissant serviteur 
Victor Hi 
3 bre 1829, ve 
Au même (non datée). 
Suseription: Monsieur Urbain Canel | Paris. 

Je vous adresse, Monsieur, un jeune poète de beaucoup de talent 
avec son volume de vers. M. Charles Ducros, qui vous remettra ce 
billet, désirerait fort vous avoir pour éditeur. Il est disposé à vous 
assurer d'avance une partie de vos frais. Je ne doute pas, moi, que 
vous ne tiriez un très bon parti de son recueil: d'abord parce qu'il est 
fort remarquable, ensuite parce qu'il est aussi digne qu'un autre de la 
couverture verte, 

Agröez, Monsieur, l'assurance de mes sentimens 
Victor Hugo. 
1. 
A Joel. 
(Paris, 10 mars 1831.) 


Gosselin?) s'est chargé, mon bon et cher ami, de vous envoyer de 
ma part N. D. de Paris. Eerives moi si vous l'avez reçue, si le livre 


1) Le libraire Gosselin avait acheté dès 1828 Notre Dame de Parish 
Victor Hugo, qui s'engagen à le lui livrer oa 1829, N. D. de Paris füt publie 
en 1881, non le 18 février comme le dit Victor Hugo raconté, mais le 17 mars. 
Cette lettre montre avec quel soin V. H. préparait sa publicité, 





ri Lettres de romantiques français 197 


ne vous a pas trop ennuyé, et s'il vous serait possible de vous en 
charger, soit pour le Figaro, soit pour l'Artiste. Vous savez quel 
prix j'attache à une opinion comme la votre. 

Mettez moi aux pieds de Madame Jal. 


Tout à vous, de cœur 
16 mars, Ve Hugo. 


I. 


A l'acteur Ligier'). 
(Paris, 6 décembre 1882.) 


Suseription: Monsieur Ligier, sociétaire du Théâtre Français, au 
Théâtre Français rue Richelien. 


Vous avez dû recevoir, Monsieur, par les soins de mon libraire, 
votre exemplaire du drame auquel vous avez prêté avec tant de zèle 
le concours de votre beau talent?). Un acte de violence que je châtierai?) 
nous a privés, vous et moi, du fruit de notre travail; mais ce n’est pas 
une raison pour que je me prive, moi, du plaisir de vous remercier; le 
plaisir est même un devoir, aujourd'hui qu'il semble que je n’ai plus 
besoin de vous. J'ai une joie véritable à vous exprimer toute ma satis- 
faction, Monsieur, et à vous prier de vouloir bien en être l'organe près 
de tous vos camarades qui ont rempli avec tant de mérite et d’em- 
pressement des rôles dans ma pièce. Nous nous retrouverons tous un 
jour, et ce jour est peut être prochain. 

Agréez, Monsieur, l'assurance de mes sentimens distingués. 


Victor Hugo. 
6 décembre, 


J'ai fait envoyer le drame à toutes les personnes qui ont bien 
voulu y jouer, ainsi qu'à M* Jouslin de la Salle‘) et Desmonsseaux. 
J'espère que tous les exemplaires ont été fidèlement remis. 


1) Turin, Biblioteca Civica, Raccolta Cossilla, Je crois que cette lottre, 
malgré son intérêt, est restée inédite, Elle manque à la Correspondance 
Générale; M. Valter n'en parle point dans son étude sur La Première du 
Roi s'amuse, et M. Biré n’en fait pas état dans son Victor Hugo après 
1830. 

2) Ligier jouait Triboulet. Ce rôle l'avait si fort impressionné à l'audition 
qu'il ne cessa de pleurer pendant la lecture du Be acte, 

3) Dans sa lettre au rédacteur du Constitutionnel (26 Novembre 1882), 
V. Hugo emploie déjà ce mot: arriver au châtiment d'une mesure ill&- 
gale. (Cf. Biré, op. laud., I, p. 67.) 

4) Directeur de la scène du Théâtre-Français. 


Léon G, Pélissier 


Y. 
Au poëte Lesguillon, 
(Paris, 15 décembre . . ) 
Suseription: Monsieur Lesguillon, 39, rue Hanteville, 
15 Xtre 

Dès qu'on redonnera Lucrèce!), mon poëte, je songerai que vous 
lui faites l'honneur de la vouloir revoir. En attendant, mettez moi aux 
pieds de Madame Hermance, qui m'a fait ce bon et charmant article. 

Je vous serre la main 
Y. H. 
VL. 
A Villemain 
(sans date). 
Suseription: Monsieur Villemain. 
Des Roches, 19 septembre. 
Mon cher ami, 

M. (Carlier:) est présenté officiellement par la voie de Vitet, mais 
il y a trois candidats, Un mot de vous peut faire un homme heureux. 
Vous êtes bien heureux vous même de vous trouver en pareille situation, 
Vous savez à quel point je m'intéresse à M. Carlier. Vous me rendrez 


bien content moi-même, si vous donnez à son affaire une solution prompte 
et favorable. 
Mille remerciemens pour ce que vous avez fait dans l'affaire Le barbier. 
Votre bonne lettre de l’autre jour m’a fait un extrême plaisir. 
Votre ami 


Victor Hugo. 
VI. 
Au peintre Ziegler*) 
(sans date). 
Suseription: A Monsieur Ziegler, 21, rue M[onsieur] le Prince. 


J'ai bien regretté, Monsieur, d'avoir été. absent aujourdhui: c'est 
toujours une agréable fortune pour moi qu'une occasion de vous voir. 


1) Lucröce Borgia, dont ls promière représentation à la Porte Saint Martin 
avait ou lieu le 2 février 1838, 

2) Le philanthrope qui avait fait adresser Claude Gueux à tes les 
députés, en 1884 (of. Victor Hugo raconté, I, 249). 

8) Ce billet et le suivant sont A Milan, Biblioteca Braidense (Brera), 
collection Puricelli-Guerra, Ziegler était lié avec V. Hugé qui venait souvent 
causer d'art dans son atelier (lettre d'Aug. Barbier à Lacnussade, dans Sëché, A, 
de Vigny, p. 145). 





9 Lettres de romantiques français 799 


Nous ne répétons pas jeudi (aprös-demain). Si vous êtes libre, venez 
entre midi et une heure, Je serai aux ordres de votre crayon toute 
la journée, 

9 février mardi soir, 

Votre bien cordialement dévoué 
Ve Hugo!). 
VI. 
A un correspondant inconnu), 
(non daté.) 

Vous allez en Afrique, Monsieur. Voici une lettre pour le directeur 
général des affaires civiles, qui se trouve être mon beau frère*). Vous 
êtes courageux et honnête; soyez tranquille, la Providence veille sur 
vous, Agréez, monsieur, mes meilleurs sentimens, 

Lundi 11. 

Victor H. 


Lettre d’Ulrie Guttinguer!) 
& Jules Canonge, 
Paris, 8 janvier 1856. 
(sans suscription) 

Me voici à mon tour, Monsieur, ému, attendri jusqu'aux larmes de 
votre reconnaissance et de son expression si touchante et si naturelle. 

Mon vieux cœur de 72 ans en est remué profondément, car les 
sentiments que vous m'exprimez sont bien rares dans le temps où nous 
vivons. Je ne suis guère payé de mes sympathies bienveillantes pour 
les poètes et les lettrés que par l'indifférence et le silence, 

Jugez, Monsieur, du bien que vous me faites, et si je peux trop vous 
en remercier. 

Je ne suis pas, vous le savez peut-être, un critique ordinaire; heureux 
et riche suivant les hommes, mais bien éprouvé dans mes affections et 
dans mes liens, les lettres sont une consolation et un soutien pour moi, 
mais je n’y tiens plus que par les autres, ayant renoncé à toute création. 
J'attends votre nouveau recueil pour lai rendre l'hommage qu'il mérite 


4) Lettre scellée d'un cachet armorié. 

2) Milan, Bibl. Brera. Pièce exposée dans la vetrina. 

8) Paul Foucher, 

4) Sur ce „petit romantique“, ef. Léon Séché, Sainte Beuve; et 
Annales Romantiques, passim. Cette lottre À Canonge nous montre G 
vieilli, avec une tendance peut être excessive 4 l’attendrissement, C'est sans, 
donte à un envoi de l'ouvrage de Canonge „Varia: Sourire, aimer, penser* paru 
en 1855, que se rattache la correspondance dont il ne reste que cette lettre, 





800 Léon G. Pélissier 


et le juger avec un cœur de père et d’umi, c'est à dire avec la tendresse 
et la vérité, 
Il sera bien venu comme vous, Monsieur, partout où il m'arrivera. 
Prenez courage et confiance et croyez moi 
Tout à vous 
Ulric Guttinguer, 
Rue de Courcelles 30 à Paris. 


Billet d’Alfred de Musset. 
A Monsieur Buloz’) 
(Sans date). 
Suscription: Monsieur. Monsieur Bulos à la revue des 2 mondes 

Je suis bien fâché de n’avoir pu vous rien envoyer hier, mais je 
suis pris depuis deux jours par une grippe insupportable, qui m'a mis 
la tête en marmelade, Exeusez moi et eroyez à mon amitié. 

Lundi. Alf! de Musset. 


Lettres de Lamartine. 
L 
Au ministre do Sardaigne à Paris. 
Aix en Savoie, 16 août 1828, 
Monsieur le marquis, 


Permettez que je prenne la liberté de recommander à Votre Ex- 
cellence un jeune homme très intéressant de ce pays-ci, sujet de votre 
Roi, et par conséquent ayant des droits de plus à votre intérêt. Il 
appartient à une famille très honnête d'Aix, mais dénnée de toute for- 
tune; il est rempli de dispositions; il a remporté tous les premiers prix 
dans ses études; ses parents l'envoyent, avee 300 francs pour tout bien, 
faire ses études de médecine à Paris. Il y aurait peut-être moyen par 
votre protection de lui faire obtenir quelque bourse, quelque exemption 
des droits d'université et d'inscription, quelques secours enfin, directs 
ou indirects, pour achever ses cours. Il a une excellente manière de 
penser, est très laborieux et très sage. Voila ses titres à vos bontés, 
Tout le monde ici s'y intéresse. 


1) Turin, ibid. id, Ce billet est plus amusant qu'utile; son intérêt est 
d'être le type de lettres que le négligent Musset eut sans doute souvent À écrire 
au rigide et méticuleux directeur de la Rovue des Deux Mondes. Il y a fort 
À penser que cette opportune grippe n'était qu'un prétexte pour excuser nom 
retard. 





1 Lettres de romantiques français 801 


Je vous demande mille excuses de vous importuner aussi téméraire- 
ment à son sujet. Mais je ne puis m'empêcher d'appeler l'intérêt 
d'un homme comme vous sur un jeune homme qui le mérite par son 
malheur et par ses qualités. 

Daignez agréer, Monsieur le marquis, l'assurance du profond respect 
avec lequel j'ai l'honneur d'être de 

Votre Excellence 
le très humble et très obéissant serviteur 
Alphonse de Lamartine. 


u. 
Au libraire Urbain Canel. 


(15 octobre 1898) 


Suseription: Monsieur /Urbain Canel, libraire, /rue Haute- 
feuille n° 5 | à Paris. 
Macon 15 oct. 

Je suis encore trop mulade pour écrire et corriger. Bornez vous 
à ôter les points qui séparent les divers morceaux du Chant d'amour 
et à y substituer des étoiles. Ne commencez pas et ne finissez pas une 
méditation dans la même page. Toujours du blanc entre deux sujets 
différents. Espacez davantage les strophes, Je vous enverrai des 
corrections de mots sur un exemplaire imprimé. 

Envoyez moi des articles de journaux bons ou mauvais. Dites moi 
qui a fait celui de l’Oriflamme signé Oméga: il est remarquable 
par la haine et l'injustice. Tächez d’en avoir de bons dans les Débats 
et la Gazette. 

Envoyez deux exemplaires à Sir Charles Flint, rue St, Honoré, n° 331, 
de ma part, bien vite. 

Adieu, Monsieur. Mille remerciemens et amitiés. Je souhaite que l’in- 
juste acharnement de quelques critiques ne nuisent (sic) pas à vos intérêts; 
pour moi je les supporte très bien. Tenez moi au courant en m’envoyant 
tous les huit jours ce qu'on aura éerit. Je vous en saurai un gré infini. 
Ma santé est mieux, mais non bien. Je suis bien sensible à votre 
aimable intérêt. 

Lamartine ?). 


1) Turin, ibid, id. Le second feuillet où était l'adresse a été enlevé de 
cette lettre, mais le destinataire n’est pas douteux, Lamartine ne donne pas 
le nom de son protégé. 

2) La date est donnée par les timbres de la poste „70 Macon“ et octobre 
18—1823 dans un cachet rond. Au verso, une main étrangère, (celle de Canel 
probablement) a éerit: Macon 15 Sbre 1828, AL de Lamartine rep, 22 de, 

Homanisobe Forschungen XXI, 3. 51 





Léon G. Pélissier 42 


(sans date — sans suscription.) 


M. Lamartine propose à M. Canel de lui remetire deux volumes 
de 8000 vers chaque pour deux ans à 25000 comptant (sie). 

A l'expiration des deux ans, pour une autre somme de 25000 (sic), M. 
de Lamartine laissera à M. Canel la propriété des deux susdits volumes 
encore pour sept autres années, plus la propriété pour sept années de 
ses œuvres complettes, revues par Ini, avouées par lui, avec quelques 
changements, augmentations et préface. Ce dernier marché serait facul- 
tatif pour M. Canel; s'il n’en voulait pas, au bout de deux ans M. de 
Lamartine rentrera dans ses droits. 


(14 avril 1825.) 


Suseription: Monsieur / Urbain Canel, place | 5. André des 
Arcs, n° 80 ou 82 | Paris. | Pressée. 


M. de Lamartine, devant partir au premier moment, prie M. Canel 
de venir prendre son morceau sur le Sacre ou de lui faire dire s'il 
n'en veut pas. M. de Lamartine, d'après les paroles données par M. 
de Genonde, ne s'est plus regardé comme libre d'en traiter avec d’autres 
personnes qui le Jui ont demandé. Si M. Canel ne se décide pas d'ici 
à demain onze heures, il en disposera. 
Son très humble et très obéissant serviteur 
Lamartine, 
14 avril matin’). 
IL. 
Au comte Grimaldi. 


Suseription: A Monsieur le comte Emilio Grimaldi, Capi- 
taine d'état major au service de S.M.S. Chambéry. Savoie. 
Turin 21 sept. 

Mon cher Grimaldi, ceci est pour vous remercier de votre bon et aimable 
accueil à Montjay et dire à vos dames que nous avons fait le voyage 
en deux charmantes journées, sans accident ni fatigue. Nous restons 
ici trois jours, et nous allons nous reposer ensuite deux jours à Gênes, 
et de là, en un jour et demi, nous sommes à Luques, chez notre ambassa- 
deur qui nous attend à la campagne et où finit notre pélerinage. 
J'ai oublié à Chambéry de prier son Ex. le comte d’Andezer de me per- 
mettre de faire adresser chez lui, pour m'être envoyé ensuite par vons 
à Florence, un petit paquet contenant une lettre et une petite commission 


1) Sur le Chant du Saere et les déboires que sa publication valut à La- 
martine, ef. L. Séché, Lamartine de 1816 à 1830. 





43 Lettres de romantiques français 803 


pour mon ministre à Florence, dont il m’ayoit chargé à Paris et que 
je n'ai pu lui rapporter moi même, parce que l'ouvrage n'était pas fini: 
ce sont des boutons. Si le comte d'Andezer le permet et le reçoit, 
faites moi l'amitié d’en payer le port pour moi et de me les adresser 
à Florence. Sans quoi je serai mal reçu du Ministre. Vignet vous 
remettra le montant. 

Dites mille tendresses de Marianne à vos deux dames et de Julia 
à ses deux amies: elle les regrette beaucoup. Adieu, mon cher Grimaldi, 
croyez moi à jamais un de vos bons et véritables amis. 


Al. de Lamartine‘). 


IN: 
A une dame inconnue, 
(Sans date ni suncription) 
Madame la marquise, 


J'ai depuis quinze jours votre lettre sur la tabe (sic) et votre sou- 
venir dans le cœur, toujours, et pas un moment pour vous répondre! 
Vous ne vous faites pas d'idée de l’obsession dans laguelle vit un homme 
doublement et triplement public, comme j'ai le bonheur et le malheur 
de l'être. Son cœur est ä ses amis, mais son esprit et son tems sont à 
ses ennemis, car les ennemis véritables et inévitables sont les importuns. 
Je regrette bien vivement que vous ne franchissiez plus les monts. 
Pour moi, je ne les franchirai plus volontairement, L'Italie, où je fus 
si jeune et si heureux, m’attriste profondement, même par la pensée; il 
faut voir des scènes nouvelles où la mémoire n'ait rien à pleurer, quand 
on arrive à mon âge et qu'on a beaucoup perdu. Ainsi nous ne nous 
verrons qu’en esprit, ou nous nous verrons à Paris. Je suis plongé plus 
que jamais dans la politique et même très active, On me sollicite 
vivement dans le Parlement pour y prendre un rôle plus actif encore, 
mais je résisterai indéfiniment. 

De tems en tems, en autone (sic), je m’oecuppe de quelques poésies. Il 
vient d'en paraître deux nouveaux volumes de moi: je ne vous les en- 
voie pas parce que la censure les arréteroit, dit-on, et ils n'en valent 
pas la peine. L'année prochaine je publierai quelque chose de mieux, et 
qui aura cours au delà des Alpes. 

M= de Lamartine se rappelle avec amitié à vous. Nous allons 
quitter Paris sous peu de jours pour nos montagnes et y passer les six 
mois de repos. J’en ai grand besoin. Adieu, Madame la Marquise, 


1) Le cachet postal donnant la date de l'année manque, Il ne reste que 
ceci: 28 Set. Tor. La lettre est vraisemblublement de la fin de la période où 
Lamartine résidait à Florence comme secrétaire d'ambassade, 


51* 


804 Léon G, Pélissier 44 


ne m’oubliez pas, et soyez sûre que votre souvenir rencontrera toujours 
un souvenir bien ami partout où il me cherchera. Mille respects. 


Lamartine. 
7 


A. M. Duranton. 
(sans date) 
Suseription: Monsieur Duranton fils ete, à Macon, 

Monsieur, 

Paisque vous me défendez un refus que la délicatesse et la mo- 
destie devrait me commander, recevez au moins mes remerciemens, non 
pour la peinture en elle-même, mais pour le sentiment si flatteur de 
bienveillance qui vous a porté à Voflrir. Je la conserverai en souvenir 
de ce même sentiment, que je suis heureux de pouvoir vous offrir avee 
la même estime et la même considération. 

Lamartine, 
VI. 
A. M. Gosselin. 
(Parls 18 juin 1835) 


M. Gosselin libraire, n° 13 rue St Germain des Près. 


M. de Lamartine recommande à M. Gosselin d'envoyer un exem 
plaire du Voyage en Orient à la Revue de France, rue Guénégand 
n° 28, pour M. Vangaver qui en rendra compte. 

Paris 18 Juin 1835, 

Lamartine. 


(sans date ni suscription) 
Priez M. Gosselin, de la part de M. de Lamartine, de lui achetter un 
livre dont les Débats rendent compte, intitulé: „Souvenirs de M. Desprez.# 
Lamartine?) 
1) La collection Cossilla contient encore un billet original de Lamartine 
{donnant un rendez-vous à M. de Cambis, le 17 mars 1842) et la copie des deux 


dernières pages d'un discours sur les enfants trouvés qu'il ne me semble pas 
utile de reproduire iei, 





La „Prise de Pampelune“ et la route de Saint-Jacques 
de Compostelle. 


Par 
Joseph Bédier (à Paris). 


Charlemagne guerroie depuis cinq ans en Espagne quand s'ouvre 
la chanson de la „Prise de Pampelune“); et quand elle se termine, 
au bout de deux ans ou à peu près, en tout cas au bout de 6113 vers 
ulexandrins, Charlemagne guerroie en Espagne, 

Naymes, fidèle, comme il sied, à son personnage de „Nestor de 
l'épopée française“, Roland toujours preux et Olivier toujours sage, et 
Ganelon déjà traître, Samson et Salomon, et Turpin, et Ogier et les 
aatres, c’est la troupe des héros connus. Embuscades et sièges, messages 
insolents, mahomeries. détraites, combats singuliers et amples batailles, 
c'est la série des thèmes habituels. L'auteur, Nicolas de Vérone®), fut 
pourtant un bon poète: il y a dans son roman de l'adresse et de la 
verve, une certaine force pathétique, de beaux épisodes, du moins de 
cette beauté mélodramatique qui est la loi du genre, quelques figures 
très vivantes: tel le vieux roi mahométan qui veut tuer dans son som- 
meil son fils, parce qu’il s'est fait chrétien: trois fois il brandit le couteau 
sur le renégat; il n’a pas le eœur de frapper; il s'enfuit en pleurant; 
— tels le bon et risible Estout, et Guron de Bretagne, beau comme le 


1) Publiée par Ad. Mussafia, Vienne, 1864; ef. les études de P. Paris 
(Histoire littéraire de la France, t. XXVI, 1878, p. 860—72), de L. Gautier (Les 
Epoptes françaises, t. II, p. 455—81), de M. F. Castets (Turpini historia Caroli 
Magui, 1890, p. 79-87). 

2) Sur la date où il composa la Prise de Pampelune, au plus tôt vers 1360, 
voyez A. Thomas, Romania, t. XVII, p. 166; sur sa biographie, voyez en outre 
un article de M. Oreseini dans les Atti dell’ Istituto Veneto di scienze, lettere ed 
arti, Te série, t. VIII, et une note de M. P. Meyer dans son mémoire „De l’Ex- 
pansion de la langue française en Italie“ (Atti del congresso internäzionale di 
scienze storiche, Rome, 1903; tirage à part, 1906, p. 82). 





806 Joseph Bédier 2 


coureur de Marathon. Rien dans ce roman n'est ennuyeux ni monotone, 
sauf le sujet: Charlemagne conquiert une ville païenne, en baptise les 
habitants et s’achemine vers une autre ville; il la conquiert, en 
baptise les habitants et s'achemine vers une troisième ville; et ainsi 
de suite. 

Pour expliquer ce plan singulier, il suffit de marquer, plus nette- 
ment qu'on ne l'a fait jusqu'à présent, que cette chanson de geste ne 
fut pas composée à la gloire de Charlemagne, mais à la gloire de saint 
Jacques le Mujeur. Si l'empereur conquiert l'Espagne,. il n'a qu'une 
visée: purger de Sarruzins la route qui mène au sanctuaire de Com- 
postelle, 

Des le début du poème, ce motif apparaît; le roi des Lombards, 
Dexirrier, remontre à Roland l'injustice d'un mauvais traitement qu'il 
a subi: „pourtant, dit-il, je n'étais venu porter mon aide à l'empereur 
qu'avec des intentions qui devraient lui être chères: 


195 „Je vin en cist païs seulemant por servir 
L’empercour mien sire et por aidier conquir 
Le cemin de l’apostre, por ma arme garir . ; .* 


et plus loin: 


290 „Car ei ne sui venu fors seul qu'a suen servis 


E en servis saint Jaches a conquir cist pals,* 


Pampelune une fois conquise, „Or, dit le poète, 


1410 „Or dirons de Zarllon ch’avoit mis cuer e san 
A conquir le zamin dou saint Galiclan. 


Quant Zarllemagnes oit Pampelune souzmise 

E la giant batizee, com l'istoire devise, 

Il sejourna en la vile un mois sens guberise, 
Tant che cescun navré fu tornié a garentise. 
Lour se pensa le roi ch'il feroit grand fantise 
A for plus demorance de tournier en franchise 
Le zamin e la voie dou buen saint de Galise.* 


Le roi mande ses barons et déplore devant eux les lenteurs de la 
guerre: s'ils séjournaient aussi longtemps dans chaque cité sarrazine, 
quand en auraient-ils fini de conquérir l'Espagne ? 

1432 „Et ensi seroit tard acevee la promise 
Ch'avons feite a l'apostre de recobrier sa glise; 
Und, se nous ne poons acevier ceste emprise, 
Nous sera atorniés a grand recreantise, 

Si en sera parlé trosque ao jour dou juise.* 

Cordoue ayant été prise, Charlemagne en fait don à Roland; Roland 

le prie de garder pour lai l’„onour“ de la cité: 





3 La „Prise de Pampelune* et la route de Saint-Jacques de Compostelle S07 


5534 „Par mu foi, dist le roi, „ains vous le retindriés: 
Car d'Espagne vous ay tretout l’onour doniés, 
E par vous coronier de cist regne, bieus nlös, 
E par le seint apostre franchir, com vous savés, 
Ai je ma giant en Spagne e mes homes guiön.* 


Charlemagne demeure quelques jours dans les villes récemment 
réduites de Cordoue et de Toletele: 
6665 Pues dist ch’il ne prendroit plus terme ne sejour 
A conquir le cemin dou seint prediceour : 
C'est le baron seint Jaques, de Yesu serviour, 


Roland emmène une troupe, pour surprendre, de nuit, les Sarrazins; 
„Saint Jacques!“ est le mot d'ordre: 


1486 A Pisir de la ville nl fu graille soniés, 
Ne tube, ne tambor, mös le nom fu doniés 
Entre lour de saint Jaches, ond a tuit vint a grös, 


Et ,Saint-Jacques! est aussi le cri d'armes, quand il s'agit de 
monter à l'assaut: 


6087 Et le nom de lour est Seint Jaques de Galise, 


Le roi païen Altumajour, défuit, se rend à Roland: 
2308 Quant Rolland l'entendi, 
A Jesu rendi grace ot a seint Jaque ausi, 
A Yosu et seint Jaques rendi grace Rollant . . . 

On dira, et l’on aura raison de le dire: ce rôle de saint Jacques 
et de son sanctuaire dans la Prise de Pampelune est chose dès long- 
temps reconnue. Si dans son analyse de la chanson Paulin Paris ne 
mentionne qu'une fois le saint, et en passant, si Léon Gautier le relögue 
dans ses notes au bas des pages, si Mussafia n’&erit jamais son nom, 
ce n'est pas que ces critiques oublient son importance où la mécomais- 
sent: c’est qu'ils la sous-entendent. Ils ont dit une fois pour toutes 
que la Prise de Pampelune est une suite de l'Entrée en Espagne, c'est 
à dire qu'elle fait partie de ce groupe de poèmes qui dépendent du 
Pseudo-Turpin et qui l'exploitent: 

47 L’areivesque Trepins, qui tant feri de spee, 
‚serist mist de sa man lestorie eroniquee: 
bien entendue fors que da gient letree. 
U noit en dormand me vint en avisee 
L’arcevesque meime, cum la carte aprestee; 
Comanda moi e dist, avant sa desevree, 
Que por l'amor saint Jages fust l’estorie rimee, 
m seroit sempres secorue et nideo; 
je Vestoire comencee 
A ce qe ele soit e lelle e canteo!). 


1) Je cite d'après l'édition que M, Antoine Thomas publiera prochainement. 





808 Joseph Bédior 


Ces vers de l'Entrée en Espagne dominent pareillement l'action de 
la Prise de Pampelune. Il est entendu que ees romans sont des dérivés 
du Pseudo-Turpin, et que, ici comme dans le Pseudo-Turpin, Charle- 
magne, conquérant l'Espagne, s’achemine vers Compostelle guidé par la 
voie d'étoiles que l’apötre Jacques a semée dans les cieux. 

Assurément; mais, ce qui n'a pas été remarqué, que je sache, c’est 
avec quelle précision le poète de la Prise de Pampelune dessine ln route 
de Compostelle; comment, pour dompter les Sarrasins, Charlemagne et 
ses pairs ne vagabondent pas dans une Espagne vague et mal connue, 
mais suivent, étape par étape, la voie même que suivaient les pèlerins. 

L'action se passe sur cette route (le camin ferré 793, le cemin 
antif 941, 1166, la voie batue 1758), et le plus grave échee que subissent 
les chrétiens consiste à être un moment jetés hors de cette droite rue: 

1817... So tost n'ont secors, mois ne recobreront 
Le camin de l’apostre, car tost a fin seront, 

Le Chemin de l'Apôtre, on peut le tracer sans nul risque d'erreur. 
C'est la route romaine que l’Itinéraire Antonin détermine par les noms de 
Tritio (Trieio), Libia (Leiba), Segasamunelo (Cerezo de Rio Türen), 
Virovesea (Briviesca), Segesamone (Sasamön), Lacobriga (Carriön), 
Camala (Sahagün), Lance (Cerro de Lancia), Ad legionem VII. geminam 
(Leön)®). Les conditions géographiques sont telles qu'elle est sans 
doute une route préhistorique et qu'elle n'a point varié à travers les 
siècles, J'ai sous les yeux une carte routière de l'Espagne dressée par 
le maréchal Victor, due de Bellune, en 1808, — l'itinéraire des pèlerins de 
saint Jacques dressé par M. le chanoine Daux d’après les chansons des 
pèlerins que l’on imprimait encore au XVII" siéele sous forme de livrets 
populaires, — et la carte des voies romaines établie par Kiepert et Fr. 
Coello au t. IT (Supplementum) du Corpus des inscriptions latines. 
La route qui nous intéresse demeure partout immuable, et nous allons 
voir avec quelle rigueur le poète de lu Prise de Pampelune sait la 
décrire. 

1. Pampelune. Charlemagne, au début du poème, s'empare de 
Pampelune: il y est venu (selon l’Entrée en Espagne) par la route de 
Blaye, c’est à dire qu'il a passé, comme faisaient les pèlerins, par Saint- 
Jean-Pied de Port et par Roncevanx. 

2. La Stoille. A Pampelune, Charlemagne déclare un jour 
(v. 1439 88.) que, le lendemain, il se mettra en route pour La Stoille 
(Estella): 

1442 „Seignour®, dist Zarllemagne, „demain sens nul termin 
Veul alier ver la Stoille ao nom le roi divin“, 


1) Voy. Antonio Bläsquez, Nuevo estudio sobro el itinerario de Antonino 
(Boletfu de la Real Academia de la historia, t. XXI, 1892, p. 54—128; notam- 
ment p. 111), 





5 La „Prise de Pampelune® et la route de Saint-Jacques de Compostelle 809 


Il envoie en avant-garde Roland avec vingt mille hommes, Roland 
s'achemine „avant la mie nuit“ (v. 1476) et, au soleil levé (v. 1489), 
il aperçoit les murs d’Estella. C’est une étape de 45 kilomètres que 
ses cavaliers peuvent avoir fournie en ces six ou sept heures. Les 
fourriers de Roland brûlent le bourg d’Estella: mais la forteresse est 
bien close; les ponts-levis sont relevés (v. 1527). Roland se décide à 
camper devant la ville et à attendre Charlemagne. A sa surprise, il 
ne voit pas de guerriers sarrasins sur les murs: rien que des , bourgeois“ 
pour les défendre. (C’est que, quelques jours auparavant, le prince 
qui domine à Estella a emmené ses troupes à Mont Garzin (v. 159388. 
ef. v. 1601), pour y faire sa jonction avec une armée de renfort venue 
de Saragosse. 

3. Mont Garzin. C'est à Mont Gurzin done, au delà d’Estella pour 
qui vient de Pampelune’), que les chrétiens se heurtent à cette donble 
armée sarrasine. Charlemagne y est attaqué par des païens aux faces 
couvertes de masques hideux. Finalement les chrétiens sont vainqueurs, 
et font prisonnier Altumajour, qui se convertit et qui leur livre Estella 
et Mont Garzin. 

Qu'est-ce que Mont Garzin (v. 1601)? ou Mont Gargin (v. 1821)? 
C'est la même forteresse que le Pseudo“ in?) appelle Mons Garzim, 
que la Karlamagnüs Suga, la compilation de David Aubert®) et la 
chanson de Gui de Bourgognet) appellent Montjardin ou Monjardin. Ces 
textes, et notamment le Pseudo-Turpin s’uecordent à la placer dans la 
région de Pampelune. Personne, que je sache, n'a encore proposé une identi- 


1) Cette localisation de Mont Garzin au delà d'Estella ressort avec évidence 
des dires de Nicolas de Vérone, puisque Roland ost venu d’une traite de Pampe- 
lune à Estella, encombre, et sans avoir rencontré un seul Sarrasin sur sa 
route; puisque ses vingt mille hommes et les cinquante mille Sarrasins campés 
depuis plusieurs jours à Mont Garzin n'auraient pu se rencontrer au même Jieu 
sans s'apercevoir mutuellement, Pourtant il résulte avec une égale évidence 
de la suite du récit que le même Nicolas de Vérone se représente ailleurs (v. 2016, 
2080—6 ete.) Mont Garzin comme placé entre Pampelune et Estella: si bien 
que l'armée païenne de Mont Garzin se trouve finalement enserröe entre les 
troupes de Charlemagne, qui viennent de Pampelune, et celles de Roland, qui 
retornent d'Estella. Ce sont donc deux données contradictoires et inconciliables. 
Comme Mont Garzin ne peut être à la fois à l'Est et à l'Ouest d’Estella et qu'on 
est obligé de choisir, je choisis la donnée qui s'accorde avec l'identification de 
Mont Garzin que je propose ci-après. Il est constant, en tout état de cause, 
que Nicolas de Vérone s'est ici embrouillé: de Ià l'indication que ce n'est pas 
lui qui a le premier disposé le théâtre de l'action. Je tirerai plus loin parti de 
cette remarque, 

2) Ed, Castets, chapitre XVI. 

3) Histoire poétique de Charlemagne, p. 266. 

4) V. 1865. 






810 Joseph Bödier 6. 


fication de ee lieu. C'est, selon notre poème, un mont boisé (um pi 
oilu, v. 1647), qui domine un oscur vallon (v. 1647, v. 2078), et qui 
commande la ronte d’Estella à Logroïo, Ce ne doit pas être un lien 
imaginaire, et il s'agit de trouver dans ces paruges, bien que les cartes 
courantes de l'Espagne ne s'y prêtent pas, un nom analogue. Or c'est 
le nom tel quel de Monjardin qu'on lit à sa place alphabétique dans 
le Dictionnaire des postes d'Espagne), et l’on y voit que ce village est 
placé précisément à l'endroit requis, en plein sur la route d’Estella à 
Logroüo. Les bonnes cartes de Navarre*) marquent en effet une 
hauteur, appelée Monjardin, à 7 kilomètres à l'ouest d'Estella, entre 
Estella et Villa de Los Arcos. Les dictionnaires géographiques décrivent 
Monjardin comme une hauteur boisée, fort escarpée et presque inneces- 
sible, sauf en sa pente ouest, qui confine à la vallée d'Egra?). Ce nom 
français en pleine terre navarraise est si singulier qu’on est tenté d'abord 
de le croire appliqué, par quelque fantaisie, à un château récemment 
construit, Il n’en est rien: ce lieu, primitivement appelé Deyos, porte 
le nom de Sant Esteban de Monjardin, attesté par des chartes, depuis 
11434) peut-être, depuis 1181 en tout cas). C'est un lien qui fat 
célèbret), où des traditions espagnoles, qui peuvent remonter assez 
haut, placent une ancienne forteresse sarrasine”), Ce nom ii 

appliqué à un mont qui se dresse sur le camino francés lui a-til été 
imposé par les pèlerins de saint Jacques? Je ne suis: ee qui est sûr, 
c'est qu'il le porte depuis le XIe siècle. 

4. Le Groing. Après avoir réduit Estella en leur puissance, les chrétiens 

2416 S'en istrent de la ville sens nule destourbance 
E tant esploiterent ou In Jesu sperance 
Qu'au Groing furent venus . . + 

Cest Logroïo, à 40 km. d’Estella, Ils y reçoivent la soumission 
1) Monjardin, fuerte, ayuntamiento Villamayor, Partido judicial Estells, 
Provincia Navarra: conduceion Pamplona 4 Logroño, estafeta y penton Estella 
(Diccionario geogräfico postal de España, Madrid). 

2) Voy., p. ex, Mapa del reyno de Navarra, construido sobre el mapa de 
D. J. de Horta y otros por D, Tomäs Lopez. Madrid, 1772 Joffre ici mos 
remerciements A M, Barau-Dihigo, qui m'a aidé A retrouver Monjardin sur los 
cartes anciennes. 

8) Voy. l'art. Monjardin dans le Diccionario geogräfico-historico de España 
por la Real Academia de la historia, Seceion I, t. II, Madrid, 1802; et dans 
le Diceionario geogräfico-estadistico-historico de España por Pascual Madoz, 
Madrid, 1850. 

4) Paseual Madoz, ouvr, cité. 

5) P. Joseph de Moret, Annales del reyno de Navarra, 1766, t, I, p. 408. 

6) P. Joseph de Moret, Investigacionen historiens de las antigucdades del 
reyno de Navarra, 1766, t. I, p. 571. "À 

7) P. J. de Moret, Annales, t, I, p. 322. 





7 La „Prise de Pampelune® et la route de Saint-Jacques de Compostelle 811 


des habitants et retournent à Estella (v. 2458 88), où Charlemagne est 
resté, pour y baptiser Altumajour, le seigneur converti des deux cités. 
C'est alors seulement, maintenant qu'il est maître de Logroïo, que 
Charlemagne envoie des messagers au roi païen de Saragosse. Le poète 
savait done que c’est à Logroño que s’embranche la route romaine qui, 
suivant le cours de l’Ebre, se dirige par Caluhorra vers Saragosse, 
Mais, lui qui connaît si bien la voie de saint-Jacques et quelles routes 
s'y amorcent, il ne connaît pas ces autres routes: il croit que Saragosse 
(v. 4086—9) est un port de mer. 

5. Bors. Charlemagne a done envoyé ses messagers, Basin et Basent, 
puis Guron, à Saragosse; ils sont tués par les païens, et l’empereur 
en ressent une grande douleur; mais, dit le poète, bientôt il fut un peu 
réconforté, 

3867 Car ceus dao bors d'Espagne seul de lour voluntié 
Rendrent ao roi Zarllon la ville e la poesté; 
E quand tretous furent laviés e batizé, 
Le roi garni les terres selong che li fu u gré. 

Qui sont ceus dao bors d’Espagne? Si l'éditeur de la Prise de 
Pampelune, Ad, Mussafia, avait suivi du doigt sur la carte la route 
nécessaire de Charlemagne, elle l’eüt conduit de Logroüo à Burgos: il 
aurait done imprimé Bors. 

Arrivé à Burgos, le poète quitte pour un temps la route de Saint- 
Jacques, Pour récompenser Altumajour, le bon convers d’Estella, qu'un 
usurpateur avait jadis chassé de Cordes (Cordoue), Charlemagne dirige 
ses troupes vers cette ville, qu’il veut lui rendre. Ce détour se com- 
prend: sil se propose d'affranchir le chemin du „seint Galizian*, il est 
bon, en effet, que Charlemagne délivre des Sarrasins non seulement 
un ruban de route, mais le pays. Et puis, cette diversion sur Cordoue était 
traditionnelle depuis le temps de la Chanson de Roland, et imposée au poète. 

Voilà done qu'il s’aventure, à la suite de Charlemagne, vers Cordoue, 
et il semble bien se douter que la distance est grande. Mais, lui qui 
sait dénombrer, et dans leur ordre exact, les villes et bourgades de la 
via Compostellana, sorti de cette route, il est dépaysé et il est clair 
qu'il n’a que les notions les plus vagues sur la géographie du reste de 
l'Espagne. De Burgos à Cordoue, pas un nom propre qui marque les 
étapes de l'armée chrétienne. Marsile envoie de Saragosse à Cordoue 
un secours par terre, et aussi (v. 4085—91) une flotte, qui prend la mer 
à Saragosse même. Campe devant Cordoue, Roland cherche à s'emparer 
de quelque bourg où il puisse se ravitailler. Un Sarrasin, qui connait 
bien, au dire du poète (v.4144), les terres d'Espagne, mais qui, en fait, 
semble aussi mal informé que le poète lui-même, enseigne à Roland 
un château, nommé Toletelle, bourg fondé par des exilés de Tolède, 
lequel est Jouste la mer (v.4159), et à trois lieues de Cordoue (vv. 4158, 


812 Joseph Bédier 8 


4186). C'est la seule indication topographique que sache donner Nicolas 
de Vérone pour toute cette expédition: elle est doublement fausse, 

Mais Charlemagne et le poète ont hâte de regagner la voie romaine: 

5670 Quand Zarllon oit suen erre aprestié sens demour, 
N dist a Isoriès: ,Drociés ma oriflour | 
Vers le cemin seint Jaque, a non le Criatour, 
— Voluntier“, dist celu. Adont sens plus sejour 
Se departi de Cordes notre emperier alour, 

6. Carion. 

5678 Quant Zarlles © sa giant e sn grand gientilise 
Furent partus da Cordes tretous sons coardise, 
Se drezerent enscemblo sens fer autre dovise 
Tout droit ver le cemin dou buen seint de Galise, 
E tant esploiterent pour sen e pour maistrise 
Che a la voie vindrent ch'avoient tant requise 
E veirent Carion e la tour noire e bise, 
Irories dist a Zarlle: „Par Dieu che tout justige, 
Sus le cemin seint Jaques somes, sens gaberise. 
Voës la Charion, ou ost ja mout ocise 
De la giant crestiaine pour aller en servise 
De Dieu et de l’apostre . . .“ 

C'est Carriön de los Condes, l’ancienne Lacobriga. 

7. Seint Fagon, Charlemugne a dressé sur les murs de Carriön 
le gonfanon royal; il a buptis& les habitants de la ville et les traite 
avec bonté. La nouvelle s'en répand par le pays et provoque d'autres 
soumissions : 

5768 Adonc par coste gouse se rendi seint Fagon, 
c’est-à-dire Sahagün. 

8 et 9, Masele et Lion, Non pas seulement Saint-Fagon, muis aussi 
(v. 5769) Masele e Lion, c'est à dire Mansilla de las Mulas et Leön. 

10. Storges. Alors Charlemagne apprend par un espion qu'un roi 
paien, Estourgant, fera forte résistance dans Storges. Aussitôt, 

5825 Tout droit encontre Storges l’emperier Zarllomagne 
Se drega ou sa gient de Franze e d'Alemagne , : . 


et le poème se termine par le récit de l'assaut et de la prise d'Astorga. 
} 
Pampelune 
ñ O Estella 
x en Mansliia Monjardin o 
No ehe = Logroïo | 
Astergn 


Sabagén Carriin Burger ESS Calahérra 


: D Saragosse) 





9 La „Prise de Pampelune“ ot la route de Saint-Jacques de Compostelle 818 


Cet itinéraire, où Vanteur de la Prise de Pampelune l’a-t-il trouvé? 
On sait qu'il exploite le Pseudo-Turpin: il le dit expressément 
(v. 5649, ete.); il lui a emprunté sa bataille des Sarrazins masqués, le 
personnage d’Altumajour, ete.*). L’indieation est done de rechercher 
s'il peut lui avoir pris en même temps les données topographiques de 
son poème, auquel cas nous serions en présence de faits banals et sans 
intérêt. 

Le Pseudo-Turpin raconte (chapitres XIV—XVIII) une expédition 
qui mène Charlemagne de Pampelune à Monjardin, à Najera, à Cordoue, 
et ce sont aussi ses étapes dans la chanson de geste). Mais les 
autres, le poète les doit-il au Pseudo-Turpin ? 

IL pouvait y lire le chapitre IH, De nominibus civitatum Hispaniae, 
qui lui donnait un dénombrement des cent villes prétendûment conquises 
par l’empereur, et, entre ces cent villes: 

. +. Cappara, Austurga, Ovetum, Legio, Karrionem, Burcas, Nageras, 
Kalagurria, Urantia, Stellu, Kalathaus, Miracula, Tutela, Saragocia, 
Pampilonia, Baiona, Jacka , . . 

S'il avait recouru à cette liste, comment aurait-il pu remarquer 
que les villes y sont énumérées dans l’ordre inverse, à partir de Com- 
postelle? éliminer d'une main sûre celles qui sont imprimées ci-dessus 
enitaliques et qui ne sont pas sur la route qui l'intéressait? y ajouter, 
et à leur place vraie, ces trois noms que le Pseudo-Turpin ignore: 
Logroïo, Sahagun, Mansilla? 

Ce n’est done pas au Pseudo-Turpin qu'il doit le tracé de la route 
de Charlemagne. L'aurait-il pris — ce qui serait déjà très intéressant 
— au Guide des pèlerins de Saint-Jacques, c'est à dire au dernier livre 
de ce Codex de Compostelle, qui fut un instrument de propagande en faveur 
de ce pèlerinage et dont le Pseudo-Turpin forme l’une des pièces? Ce 
Guide‘) marque ainsi les étapes des pèlerins: 

Pampelune, Estella, Najeru, Burgos, Frömista, Sahagun, Len, Ra- 
banal, Villafranca del Bierzo . . . 

Il y manque, comme on voit, ces étapes de la chanson de geste: 
Logroño, Carriön, Astorga, Mansilla. Si l’on suppose que le poète a 
connu les deux listes, celle du Pseudo-Turpin et celle du Guide, comment 
les aurait-il combinées sans tout brouiller? et d'ailleurs, cette hypothèse, 
presque absurde, ne servirait de rien: aux deux listes réunies il man- 
querait encore ces deux villes: Logroüo, Mansilla. 


1) Voy. surtout Castets, ouvr. cité, 

2) Sauf Najera, ville que connaissent d’ailleurs d’autres chansons de gesto, 
Otinel par exemple. r 

8) Le Codex de saint Jacques de Compostelle (liber de miraculis 8. Jacobi), 
livre IV, publié par le P. F, Fita, avec le concours de Julien Vinson, Paris, 
1888, p. 4. 


814 Joseph Bédier 


Nous ne connaissons nul autre document où le poète aurait pu 
prendre son itinéraire, 

La conclusion est nécessaire. L'homme qui a le premier combiné 
l'action de la Prise de Pampelune ou bien avait fuit Ini-même le voyage 
de Pampelune à Compostelle, ou bien avait pris des notes sous la 
dictée d’un pélerin qui l'avait fait; ou encore, ce qui revient à peu près 
au même, il avait sous les yeux un Guide du pèlerin de Saint-Jacques 
plus complet que celui que nous avons. Retenons d'autre part que son 
livre de chevet est le Pseudo-Turpin, qui n’a et n'a jamais eu d’autre 
objet que d’exeiter les pèlerins à entreprendre ce voyage. Allons plus 
loin: le publie auquel il adresse son poème se compose de gens qui 
ont suivi cette route, ou qui la suivent, ou qui vont la suivre: sans quoi, 
comment s'expliquer le plan singulier de ce roman? et que les péri- 
péties de l'action y correspondent exactement à des étapes de pèlerins? 

Si le premier auteur de la Prise de Pampelune fut Nicolas de 
Vérone, il convient de se rappeler certaines indications qu'il nous a 
données au début de son poème sur la Pharsale, et que M. Antoine 
Thomas résume en ces termes: „Il nous explique pourquoi il a versifié 
la bataille entre César et Pompée, et cette explication jette un jour bien 
curieux sur la vie chevaleresque du Nord de l'Italie au commencement 
du XIVe siècle. Quand un grund seigneur était en voyage, pour rompre 
la monotonie de la route, il se faisait réciter les histoires d'autrefois, 
des souses trespassees*). Il lui fallait un récitateur, et non un lecteur, 
car on comprend, comme dit le poète, que 

Un home eivaugant avroit trou destorbance 

A lire por zamin®)“ . . . 
On peut supposer que Nicolas de Vérone destinuit la Prise de Pam- 
pelune au même usage: à des jongleurs qui la déclameraient à cheval 
en faisant compagnie à des seigneurs sur la voie de Compostelle: ainsi 
un bon jongleur — ongues meillor ne vi — chevauchait en chantant 
de geste dans le cortège de noces de Bernier et de la fille de Guerri 
le Sor*); ainsi le vallet du moine Guillaume chantait en traversant la 
forêt de Beaucler. 

Mais il est fort improbable que Nicolas de Vérone ait agencé le 
premier l'action de la Prise de Pampelune: qu'il me suffise de rappeler, 
entre autres indices, qu'il s’égare un instant sur sa route entre Pampe- 
lune et Monjardin et que l’un au moins des épisodes de son poème, le 
meurtre par Marsile des messagers de Charles, Basant et Basilie, était 
déjà connu de l’auteur de la Chanson de Roland. 


1) Ant. Thomas, dans la Romania, t. XVII, p. 165. 

2) Die Pharsale des Nicolas von Verona von H. Wahle, v. 32 (Ausgaben 
und Abhandlungen . . . veröffentlicht von E, Stengel, LXXX). 

8) Raoul de Cambrai, v. 6085 et suivants, 





11 La „Prise de Pampelune et In route de Saint-Jacques de Compostelle 815 


Quoi qu'il en soit, ancienne ou récente, la chanson de la Prise de 
Pampelune fut, originellement, une chanson à l'usage des pélerins de 
Saint-Jacques; en d’autres termes, supposez que le sanctuaire de Com- 
postelle wait pas existé: la chanson de la Prise de Pampelune n'exis- 
terait pas, 

* % * 

Ces faits, dira-t-on, sont évidents, ou presque; mais quelle en est 
la portée? — Elle est fort médiocre, je le reconnais, si ces faits restent 
isolés; mais ils ne sont pas isolés. 

Presque toutes nos grandes légendes épiques — j'entends par là 
celles de nos chansons de geste qui ne sont pas de purs romans, visi- 
blement imaginaires et récents, toutes celles qui ont quelque fondement 
historique ou quelque ancienneté, — à peu près toutes les légendes caro- 
lingiennes sont en relation chacune avee un certain monastère, ou 
avec un certain pèlerinage, ou, ce qui revient presque au même, avec 
une certaine foire. 

De même qu'il y a des relations entre la Prise de Pampelune et 
un tronçon de la route qui mène à Saint-Jacques, de même les autres 
poèmes du cycle de Roncevaux, et la chanson de Roland, comme les 
autres, sont, comme chacun sait, en relation avec d'autres tronçons 
de cette même route el avec les sanctuaires dressés sur le passage des 
pèlerins. 

Il y a des relations entre les chansons du eyele de Guillaume 
d'Orange et plusieurs sanetuaires de cette via Tolosana qui conduisait 
les pèlerins du Nord de la France vers Saint-Gilles et vers Saint-Jacques 
de Galice en passant par Brioude, par Nîmes, par les Aliscamps d'Arles, 
par Saint-Guilhem-du Désert, par Narbonne, pur Lézignan, dépendance 
de l'abbaye de La Grasse, par Martres-Tolosane, 

Il y a des relations entre la chanson de Gormond et Isembard et 
l'abbaye et la foire de Saint-Riquier; — entre le roman de Raoul de 
Cambrai d'une part et l'église et la foire de Saint-Geri de Cambrai, les 
abbayes d’Homblieres, de Saint-Michel en Thiérache, de Waulsort, 
d'autre part. 

ll y a des relations entre la légende d’Ogier le Danois et le monas- 
tère de Saint-Faron de Meaux; — entre la chanson du Pèlerinage de 
Charlemagne à Jérusalem et l'abbaye et la foire de Saint-Denis en 
France; — entre la chanson de Fierabras et cette même abbaye. 

Il y a des relations entre la légende de Richard de Normandie et 
l'abbaye de Fécamp, — entre la chanson d'Aiquin et Peglise Saint- 
Samson de Dol. 

Il y a des relations entre certaines branches de la geste des Lor- 
rains et les foires de Champagne. 

Il y a des relations entre la chanson des Saisnes et le pèlerinage 


816 Joseph Bédier 


d’Aix-Ja Chapelle et de Cologne; — entre la chanson de Renaut de 
Montauban et ce même pèlerinage, prolongé jusqu'à Dortmund. 

ll y a des relations entre la „geste de Blaye“ et la ronte de Ronce- 
vaux par Bordeaux; — entre la „geste de Suint-Gilles“ et le pèlerinage 
de Saint-Gilles. 

Il y a des relations entre la légende de Girart de Roussillon et les 
abbayes de Pothières et de Vézelay; — entre la légende de Girart de 
Fraite et certaines abbayes de Provence. 

Il y a des relations entre la chanson d'Otinel et l'abbaye de Preci- 
piano, près de Tortone; — entre les légendes du roi Didier, d'Ogier, 
d'Ami et Amile, de Berte et Milon, d’Orlandino, de la Destruction de 
Rome d'une part et d'autre part les principales étapes du pèlerinage 
de Rome, la Novalèse, Mortars, Pavie, Borgo san Donnino, la route du 
Monte Bardone à Lucques, Sutri, ete, 

Il y a des relations entre bien d'autres légendes épiques et bien 
d'autres monastères que je sais et que je ne sais pas. 

Ces propositions expriment, non pas des hypothèses, mais des faits. 
De ces faits, la plupart ont été remarqués déjà’), mais jamais ils n’ont 
été rapprochés les uns des autres, ni considérés daus la solidarité qui 
peut-être les lie, 

C'est qu’à l'ordinaire ces rapports entre la tradition populaire et 
„jougleresque“ et la tradition monastique ont semblé tardifs et d'intérêt 
secondaire. Il semble acquis que celles de nos chansons de geste du 
XI et du XIIIe siècle qui ont un fondement historique remontent 
presque nécessairement soit à des épopées mérovingiennes, soit à des 
„eantilönes“, ou à des , chants lyrico-épiques“ ou à des „epische Sagen“ 
de l’époque carolingienne, qu’elles sont ,nées des événements, exprimant 
les sentiments de ceux qui y prenaient part“, du vivant même des 
héros, aux jours „oü les guerriers se sentaient eux-mêmes personnages 
épiques et d'avance entendaient dans la mélée la chanson insultante 
ou glorieuse que l'on ferait sur eux.“ Dès lors, si, trois où quatre 
siècles plus tard, l’un ou l'autre de ces antiques poèmes populaires 
fut exploité par les moines de telle abbaye, qu'importe? Ce ne sont 
que des faits d'adaptation banals et négligeables. 

Sans mettre en doute cette doctrine, dont tous nous nous réclamons, 
ne se peut-il pas pourtant que, pour certaines légendes, les faits se 
prêtent mieux à une explication plus prochaine et plus réaliste? 
Chacun admet, car c’est ici l'évidence, que la chanson du Pèlerinage 
de Charlemagne à Jerusalem, du moins en sa forme actuelle, n’existerait 
pas, si par hasard les moines de Saint-Denis et le chapitre de Notre- 


1) Le modèle de ces études trop rares est le beau mémoire de M Plo Rajns 
sur l'inseription de Nepi. 





13 La „Prise de Pampelune® et la route de Saint-Jacques de Compostelle 817 


Dame n'uvaient possédé et montré à la foire de Lendit certaines reliques 
de la Passion. Il est presque aussi assuré, à mon sens, que les 
poèmes et les légendes qui concernent Girard de Roussillon n’existeraient 
pas si, vers l'an 1040, il n'avait plu à Geoffroi, abbé de Vézelay, 
d'inventer“ les reliques de suinte Marie-Madeleine, Ne se peut-il point, 
en plusieurs autres cas, que les moines, loin de s'annexer sur le tard 
une légende populaire colportée depuis des siècles par les jongleurs, 
en aient été les véritables créateurs, et que moines et jongleurs se soient 
associés dès l’origine pour exploiter, à l’occasion de telle fête, leur clientèle 
commune de pèlerins et de marchands? Il s'agit, procédant par voie 
de monographies, sans se faire jamais le prisonnier d'aucun système, 
et sans se proposer d'en construire aucun, de comparer les textes 
poétiques avec les textes hagiographiques, liturgiques et autres fournis 
par telle abbaye; et, dans chaque cas concret, de se poser à nouveau 
ces questions: Les traits historiques que recèle cette chanson de geste 
ont-ils été nécessairement transmis aux jongleurs du XII* siècle par une 
longue tradition poétique? N’ont-ils pu parfois, comme l’a supposé M. 
Ph.-Aug. Becker en quelques belles études, les recueillir, à une époque 
récente, dans les livres et les chartes de tel monustère? Faut-il croire 
que la tradition jougleresque soit toujours ancienne et la tradition monas- 
tique toujours récente et dérivée de l'autre? N'est-ce pas l'inverse 
entelcas? En tel autre cas, le travail des jongleurs ne sinsöre-t-il pas 
dans celui des moines, en telle sorte que tradition monastique et tradi- 
tion jougleresque deviennent indiscernables ? N’est-il pas de légendes dont 
on puisse montrer qu'elles sont nées dans tel sanctuaire, ou à ses abords, 
attachées dès l'origine à tel tombeau, à telles reliques, aux ruines de 
tel monument? N’en est-il pas que l’on puisse ramener à leur point 
de formation et enraciner A nouveau ? 

Ces questions, je me les pose sans trève depuis deux ans et plus. 
J'ai achevé une dizaine de ces monographies'), j'en ai préparé plusieurs 
autres, Il m'a semblé, par une idée superstitieuse, que j'aurais plus 
de courage à les livrer à l'impression, si j'offrais celle-ci, la première 
que je me risque à publier, au romaniste que tous honorent pour su 
science et sa finesse, mais aussi pour son indulgence et pour sa bonté. 


1) Je publierai dans quelques mois, à la libraire H. Champion, un petit 
volume sur les légendes du cycle de Guillaume d'Orange, et un autre sur los 
légendes de Girard de Roussillon, de Raoul de Cambrai, de Gormond et Isem- 
bard et sur les légendes carolingiennes dans leurs rapports avec les pèlerinages 
d'Italie, Un troisième volume suivra. 


Romanische Forschungen XXII. $. 52 





Limitazione francese nei poeti meridionali della 
scuola poetica siciliana. 
Per 
Giulio Bertoni in Friburgo (Svizzera). 





Col nome di ,Seuolu poetien sieiliuna“ si designuno comunemente 
due centri poetiei principali: uno meridionale, con a cupo Giacomo du 
Lentini; l'altro centrale, o Toscano, con a capo Guittone d’Arezzo € 
Bonagiunta Orbiciani!). Si & anche soliti, col Guspary?), riconoscere 
un influsso provenzale piü diretto e vigoroso sul secondo di codesti due 
centri; mentre per i poeti siciliani |’ indiee dell’ attenzione degli studiosi 
deve, parmi, ora spostarsi, in ispecie dopo la comparsu di un ingegnoso 
€ ardito libro di A. Jeanroy, nel quale & assegnato alla prima lirien di 
Francia un posto forse troppo cospieuo di fronte alla poesin primitiva 
degli altri paesi romanzi®), 

Le linee, che seguono, vogliono portare un nuovo piecolo contributo 






1) Pare ormai i debba intendere in questo siguificato la denominazione 
di „seuola poetica siciliana“, Cfr, F. Torraca, Studi su la lirica italiana del 
Duecento, Bologna, Zanichelli, 1902, p. 12. Dentro il eentro toscano si potrebbe 
vedere, a ragione, un gruppo luechese, studiato di recente da A, Purducci, 
I rimatori luechesi del sec, XIII, Bergamo, Istituto ital. d'Arti grafiche, 1905 
(8. 7 della Bibl. stor. d. letterat, ital. diretta da F, Novati). Si veda anche il 
mio articolo Intorno alle questioni sulla lingua nella lirica ital. delle 
origini, in Studi medievali, fasc. 4, 1905, pag. 14 dell’ estr. 

2) A. Gaspary, Storia della letterat. ital, trad. ital., Torino, Loescher, 
1887, p. 68. 

3) A. Jeanroy, Les origines de la poésie lyrique en France, Paris, 1904. 
Costituisce un ottimo eomplemento a questo libro uno studio del Paris, Les 
origines de la poésie lyrique en France au moyen âge, Paris, 1892, (estr. da 
Journal des Savants, nov, e dic, 1891; marzo e luglio 1892). Contro la tesi 
dello Jeanroy, si efr. Cesareo, Le origini della poesia lirica in Italis, Catania, 
Giannotta, 1899 (Romania, XXIX, 127). 

52* 


820 Giulio Bertoni 2 


di fatti che valga a mostrare una forte influenza francese sulla senola sienla 
propriamente detta, senza per questo negare gli innegabili rapporti eon 
la lirica occitanica. I rapporti con la Provenza non mancano!), ma 
possono appena paragonarsi, nella loro entitä, a quelli che intercedono 
con la poesia di Francia. 

Intanto la eritica del Torraca ha dimostrato?) che il Fauriel®) e, 
dietro le tracce del Fauriel, il Bartoli), il Graf?) e il Cesareo®), erano 
eaduti in errore, quando avevano creduto di riconoseere nel matrimonio 
(a. 1080) di Matilde e Ruggero Conte di Sieilia il mezzo, per eui la 
poesia provenzale potè migrare nell’isola. Non si traita gik di 
Matilde e Ruggero, ma bensi di sposalizio avvenuto tra Matilde, 
figlia di Ruggero, e Raimondo di Saint-Gilles. Mätilde adunque non 
venne dalla Provenza in Sicilia, ma di Sicilia si recd in Provenza?). 
Inoltre, che poeti di Francia siansi portati in Sieilia, & certo. Jendeus 
de Brie, autore della Bataille Loquifer verso il 1170 fu nell’ isola, 
dove serisse forse e recito il suo poema, ottenendone cospiene elargizioni: 


1) 1 Gaspary, La scuola poetica siciliana del secolo XI, trad, ital. 
Livorno, Vigo, 1882, p. 34 sgg., ha dimostrato che la canzone 45% del Vatie, 3793 
di Jacopo Mostacci, [non giä pisano, come credeva il Gaspary, ma di Lecce 
forse (Torraca), o plü probabilmente di Messina Restivo, La seuola siciliana 
€ Odo della Colonna, Messina, 1895, p. 11, n. 1 e Scandone, Ricerche novissime 


sulla seuola poeticn sicilinna, Avellino, 1900, p. 14] & nelle prime strofi imita- 
zione di Longa saxon (Choix, III, 275) e che il Notaro ha imitato Perdigon, 

al estat (M. G., 518). Anche una canzone di Stefano Protonotario (Valeriani, 
1, 202) Assal mi piaceria richlama aleuni versi di Richart de Barbezien 
(Cfr. Gaspary, op. eit,, p. 46), e Il Diez, Poesie der Troub,, 280 afferma che 
Stefano mostra piu d’un’ attinenza col provenzale. Nel compon. n° 82 del 8798 
il verso di Mazzeo Ricco S’eo tardi mi so addato ricorda Folquet de Mar- 
selba, Si tot me sui a tart aperceubutz, Anche il pianto di Giacomino 
Pugliese (3798, ne 65) Morte, perché m'hai fatta si gran guerra à al 
quanto provenzaleggiante, Cf. Springer, Das altprovenz. Klagelied, Berlin, 1874. 

2) Torraca, op. eit., pp. 858—9. 

8) Fanriel, Hist. de la poösie provençale, I, 2, 29. 

4) Bartoli, Primi due secoli, p. 38. 

5) Graf, Provenza e Italia, Torino, Loescher, 1877, p. 2, 

6) Cesareo, La Poesia siciliana sotto gli Svevi, Catania, Giannotta, 18M, 
pi. 

7) Eeco le parole di Goffredo Malaterra (RR. IL 88., V. L.IT, 22): „Rai- 
mundus famosissimus Comes Provinciarum, famam Rogeris Sieulorum  Comitis 
audiens, propter strenuitatem, quae de ipso reforobatur, legatos dignos, qui a 
tanto ad tantum dirigebantur, mittens, Mathildem filiam suam, quam de prima 
uxore admodum honestae faciei puellam habebat, sibi in matrimonium copulandum, 
expostulat; quod cum a comite concessum, renuntiant; qua de re ille non 
nimum gavisus . . . audito termine nuptiarum, per se ipsum in Sicillam 1 
diem praevenire accelerat.* 





3 L'imitazione francese nei poeti meridionali della seuola poetica siciliana 821 


... 4 nul hom ne l'aprist n’ ensaigna 
grant avoir en ot et recovra 
entor Sezile, où il conversa, 

E la etessa etä, a eni appartengono i primi troveri, permette di 
pensare a un’influenza della lirica francese per mezzo dei Normanni: 
Conon de Béthune, che tenzond con Raimbaut de Vaqueiras!), cantd 
verso il 1180; Gace Brulé fiori nel medesimo torno di tempo, Gui de 
Couei mori nel 1203; Gontier de Soignies visse sul finire del secolo XII; 
Thibaud de Champagne canto sino al 1253). Ë dunque probabile che 
la lirica francese, su cui già s'era esercitato l’influsso della poesia 
provenzale®), facesse sentire sullo ecorcio del sec. XII i propri effetti 
nell'isola di Sieilia. Le leggende concernenti Artù debbono la loro 
diffusione in Sicilia all’invasione normanna‘), mentre qualche nuova 
traccia di poesia francese potè essere portata da Riccardo Cuor di 
Leone durante il suo viaggio alla volta di Gerusalemme per la terza 
erociata®). 

Esaminando i componimenti dei poeti siculi, accade di trovare 
qualche traceia di imitazione franceset). Nel Notaro: 








1) V. de Bartholomaeis, Romania, 1905, 

2) G. Paris, Litt. frang. au moyen-äge*, Paris, 1905, p. 188, 

3) P. Meyer, Des rapports de la poésie des trouvères avec celle des 
troubadours, in Romania, XIX, p. 42. Uno dei primi poeti a comporte canzoni 
nella forma di quelle dei trovatori fu Chrétien. Cfr. Paris, op. cit. p. 184, 

4) A. Graf, Appunti per la storia del eiclo brettone in Italia, in Giorn. 
stor. della letterat. ital, V, p. 80 sgg. Si vedano anche: G. Paris, La Sicile 
dans la littérature française, in Rom. V, 110 e Pitr&, Le tradizioni cavalleresche 
popolari in Sicilia, in Romania, XIU, 301, 

5) Inutile ch’io ricordi il posto che occupa nella letteratura francese la 
terza crociata, Rammenterö l'Histoire de la guerre sainte di Ambroise e mi 
accontenterö di citare Romania, IX, 542—4; Journal des Savants, Sott. 1899. 
Cfr. anche Romania, VI, 495. Per la Provenza, si veda A. Kolsen, Die beiden 
Kreuzlieder des Trobadors Guiraut v. Bornelh, in Festschrift Adolf Tobler zum 
siebzigsten Geburtstage, dargebracht von der Berliner Gesellschaft f. das Studium 
der neueren Sprachen, Braunschweig, 1905, p. 208. Appartiene alla primavera 
del 1189 un eanto di Guiraut de Bornelb, ove leggesi un’ esplicita allusione « 
Riccardo Ouor di Leone: 


E'] Coms Richartz es be garnitz; 
© eus witz, 
Qui quel m’ envel, 
8’ es tals afars meselatz 
Que ben es grans e sia'n deus lauratz. 





6) Si noti anche che la lista di poesie italiane derivate da motivi francesi, 
data dallo Jeanroy, Op. eit., p. 238, n. 1, & costituita quasi tutta di componi- 
menti dovuti a poeti di Sicilia. 


EN 


Gialio Bertoni 


Lo vostr amor che m'ave 
In mare tempestozo 

E ssicomo la nave 

Che la fortuna gotta. 


E il Castellano di Couey: 


Bien sai k’on vos amer n'ai droit, 
S'amours, ne wi eust done, 

Mais esforchier fait folie, 

Si com fait nes ke vens guie, 

Ki va là ou vens I’ empint, 

Ke tote esmie et frain!), 


Lo stesso Notaro toceu in Ben m’& venuto (Cod, Laur-Red. IX, 
n° LVI ediz. Casini) di un motivo diffusissimo nella lirica francese: 


Ben m’ & venuto prim’ al con doglensa 
Poi benroglensa orgoglo m’ & rendente .. ; 


(Madonna, dir vi voglio.) 


1 quali versi ricordano, a ragion d’ esempio, i seguenti: 
Tant de biautés, comme elle me moustra, 
En un face fresche et colorée, 
Par quoi l'orguel el ouer li avala, 
Qui son ami oceire li fera®), 


Stefano da Messina?), Assai mi plagereat): 


Non doveres dottare 

Amor veracemente 

Poi leale ubidients 

Li fui ds quello giorno 

Che el me seppe mostrare — Ia goi che sempre à mente, 
Che m'à distrettamonte 

Tutto legato intorno 

Siceome l unicorno 

Da una pulcella vergine innaurata 
Che da li enceiatori & amaestrata, 
De la qual dolcemente #’ innamora, 
Si che lo lega e non se ne dä eura. 


Thibaut (ediz. Tarbe, p. 4) serive: 


1) Fath, Die Lieder des Castellans von Couey, Heidelberg, 1883, p. 42, 

9) H. Binet, Le style de la lyrique courtoise en France aux XIIe et XIIIS 
siècle, Paris, 1897, p. 38. 

8) Secondo il Diez, Poesie der Trobadours, p. 280 Stefano risente, come 
ho detto, più degli altri liriei meridionali l'influsso della poesia di Provenza, 

4) Monaci, Crestomazia ital,, IT, 212, Lez. del cod. Barberiniado XLV—47, 
con varianti del vatic. 3793 e Laur.-Red. 9, 





5 L’imitazione francose nei poeti meridionali della souola poctica sicilinna 823 


Ausi com l’unicorne sui, 

Qui #' esbahit en regardant 
Quant la pucelle va mirant, 
Tant ost lite de son anui, 
Pasmée chiet en son giron: 

Lors l'acist on en traïson. 

Et moi ont mort de tel semblant 
Amors et ma dame). 


E per tenerci nel campo delle similitudini, ricorderemo i versi 
seguenti del Notaro (Membrando, str. 3): 


Son rotto come nave 
Che pere per lo canto 
Che fanno tanto dolse le Sirene, 


e questi di Thibaut: 


Mais il ressemble au chant de la Siraine, 
Dont la douceur attent douleur et peine”). 


Anche il famoso contrasto di Cielo risente l'influsso della liriea 
di Francia; e se anche non si vorrà ammettere ch'esso sia una vera 
e propria pastorella, bisognerà in ogni modo tenerei paghi alla conelu- 
sione dello Jeanroy®): „Le Contrasto de Cielo est fondé sur un genre 
populaire qui devait exister en Sicile avant que la poésie française y 
pénétrât. Son auteur a connu cependant des pièces françaises de tour 
et de sujet analogues.“ Del resto, i rapporti che intercedono tra la 
lirica di Francia e di Provenza sono tanti etali®), che non riesce sieuro 
stabilire quali passi dei poeti della seuola sieiliana si riattacchino alla 
poesia della Francia e quali alla poesia occitanica, Metafore, simili- 
tudini, vere e proprie frasi stereotipate sono comuni, € molto spesso non 
vi sono ragioni per pronunciarsi in favore dell’una o dell’ altra ipotesi. 
Valga un esempio. L’uso di aprire un componimento con la descrizione 
della primavera, si fu generalmente risalire all’imitazione provenzale. 
Ë chiaro che si potrebbe facilmente riallaceiare quest’ uso ad una vera 
e propria imitazione francese. Rinaldo d’ Aquino serive®): 

1) Ecco il racconto che ne dä Brunetto Latini nel suo Tesoro (ediz. Cha- 
baille, p. 258): ,Ocis puet-il bien estre, mais vif ne le puet on avoir, Et ne 
porquant li vencor envient une vierge pucele cele part où |’ unicorne converse, 
car ce est sa nature que maintenant s’en va à la pucele tout droit et depose 
toutes fiertéz et s’en dort soëf el giron à la pucele, et en ceste manière le 
degoivent li veneor, 

2) Tarbé, Chansons de Thibaut IV, Comte de Champagne et de Brie, 
Reims, 1851, p. 64. 

3) Jeanroy, Les Origines, cit., p. 

4) P. Meyer, Des rapports de la poésie des trouvères, avec celle des 
troubadours, in Romania, XIX, p. 42, 

6) Monaci, Crest,, I, p. 84. 





Recherches sur les conjonctions conditionnelles 
sa, de, daca, en Ancien Roumain. 


Par 


Mario Roques à Paris. 


Le latin si a longtemps vécu en roumain, sous les formes se, 
puis #4, avec double valeur, finale et ipotétique, Au nord du Danube, 
sü a persisté comme conjonction finale; comme conditionnelle, il s’est 
trouvé d’asses bonne eure en lutte avec d'autres conjonetions dont l’une, 
de, l'a à peu près complètement chassé de l'usage, pour être à son 
tour fortement battue en brèche, au moins dans la langue littéraire, 
par dacä. L'origine de de est très obscure; celle de dacä (ancienne- 
ment deca, deaca), que l'on a expliqué par la composition de+-ca, est 
encore matière à controverses, 

M. Meyer-Lübke a consacré un paragrafe de sa Romanische 
Grammatik (III, $ 644) an de ipotétique qu'il rattache au de coordi- 
natif; M. Sanfeld-Jensen, dans son remarquable article „Die Kon- 
junktion de im Rumänischen“ (Zeitschrift für romanische Philologie, 
XXVII, 11) adopte cette opinion ($ 26) et de même M. Dimand, 
qui a consacré à l'étude de de plusieurs pages de sa belle contribution 
„Zur rumänischen Moduslebre“ ($ 19, 2). Cette explication n'a rien 
en soi d’invraisemblable: d'autres langues attribuent une valeur ipo- 
tétique à de simples particules de liaison’); ce n’est pas là cependant 
un fénomène assés général pour qu'il puisse se passer de toute con- 
firmation particulière, Téoriquement, l’on devrait en trouver quelqu'une 
dans l'istoire de la substitution de de à sd; ce serait le cas, p. ex., si 
Von voyait de remplacer s@ d'abord lorsque la subordonnée condition- 
nelle vient après la principale, ou quand le groupe conditionnel est la 
suite et la conséquence d’autres propositions, où bien encore lorsque la 
conditiounelle a une valeur concessive, la particule de liaison ayant 
alors le sens de „möme® plutôt que celui de „et“, 


1) Voir là-dessus Meyer-Lübke, Roman, Gramm,, III, 4 646, ot Dimand, 
Rumiün. Moduslehre, $ 39. 





826 M. Roques 2 


Dans la pratique, maleureusement, il est à craindre que l'istoire 
de la lutte entre sä et de ne puisse jamais être écrite avec précision, 
si l'on admet avec M. Meyer-Lübke que la substitution de de à s% était, 
au moins duns son principe, un fait accompli avant nos plus anciens 
textes, et si l’on se souvient d'autre part que In sintaxe de ces textes 
anciens n'est trop souvent qu'an reflet de la sintaxe des originaus 
slavons. Toutefois, il peut n'être pas sans intérêt de rassembler les 
matériaus de cette istoire, dussent-ils être insuffisants et incertains, J'ai 
réuni et examiné ci-dessous ceus que m'ont fourni les textes ronmains 
du XVIme et du début du XVIIwe siècle, pour autant qu'ils sont dès 
maintenant à la disposition des travailleurs, c’est à dire: Codicele 
Voronetean, Psantiers (Psaltirea Scheianä, Ps. lui Coresi, 
Ps. Voroneteanä), Évangile de Coresi, textes réunis dans les 
Cuvênte den bätruni de Hasden, et fragments reproduits dans les 
Analecte de Cipariu, la Chrestomathie de Gaster, la Biblio- 
grafia romäneaseh veche de Bianu et Hodog. 

le Actes des Apôtres et Epitres du ms. de Voronet!}. 

Dans ce texte, deca n’a jamais de valeur conditionnelle, mais il 
figure fréquemment avec valeur temporelle et correspond à jako Ze, 
jegda %e, du texte slavon on sert à transformer un participe en pro- 
position à mode personnel. 

La conjonction conditionnelle normale est se’), qui se joint à lin- 
dicatif présent ou futur et aus conditionnels de toutes formes, en -re, 
ag, vrea, et correspond régulièrement à aëte du texte slavon. 

De est assés fréquent comme particule coordinante; mais il appa- 
rait quelquefois aussi comme conjonction de subordination: dans le 
lexique joint à son édition, M. Sbiera a réuni sis exemples où il traduit 
de par dacä et qu'il nous faut étudier de près. 

Dans deus cas, déja signalés par M. Dimand ($ 19, 3), de a cer- 
tainement une valeur temporelle: 

18, 8: Deei de veinrürü eäträ elu, zise cätr'ngti — Quand ils 
furent venus à lui, il leur dit. Le slavon a ici jako Ze (XX, 18). 

68, 4: De trecurä oarecare zile . . . — Quelques jours après . . . 
ce que le slavon exprime par une tournure participiale: Dnemü Ze 
minuvéymü n&kimü ... (XXV, 13), 


1) Codicele Voronetenn, édition I. Sbiera, Cernowitz, 1885, avec les 
passages correspondants du Nouvean Testament de 1648 et de la Bible 
de 1658. 

Je cite le plus souvent le texte slavon des Actos d'après Kaluzniaëki, 
Actus Epistolaeque Apostolorum palacoslovenice ad fidem codiets 
Christinopolitani saeeulo XII» seripti..., Vienne, 1896. 

2) Pour un cas où l'on a en apparence sea, 150, 12, cf. I. Bärbulescu, 
Fonetica alfabetului cirilie, p. 146. 


A 





m 


3 Recherches sur les conjonctions conditionnelles sï, de, dach ote, 827 


J'interprète de la même manière le passage 64,1: Cenemu pas; vröme 
de voiu dobändi, chiema te voïu, où M. Meyer-Lübke voit un exemple 
de de conditionnel. La proposition avec de correspond à un participe 
prétérit actif du slavon: vräme %e poluëivü, prizovu te (XXIV, 25); rien 
ne nous oblige ni même ne nous autorise à y voir une conditionnelle; 
elle s'explique parfaitement comme une temporelle: ,Quand j'aurai le 
temps, je te manderai“, De + mode personnel traduit le participe comme 
dans la frase 68,4; la place de de après le régime s'explique par le 
désir de calquer le mouvement de la frase slavone; quant à l'emploi 
de de avec un futur, notre texte n'en présente pas, il est vrai, d'autre 
exemple, mais je n'ai pas trouvé non plus, dans la partie des Actes 
ou des Epitres qu'il traduit, d'autre cas de participe prétérit à sens 
de futur antérieur pouvant demander pareille traduction. 

Dans 44, 4 nous trouvons de se: De se omulü cela Rimlenulu färä 
osändu biinre Taste voao a | bate? C’est bien une combinaison con- 
ditionnelle, elle correspond à un aëte slavon. 

J'explique de même de se dans 115, 10: De se nesciinre pare i 
eredifncioen a fi intru voi... — slav. aëte kto mniti se vérinü byti 
(Jae., I, 26). M. Dimand s'est demandé si de n'avait pas ici à lui tout 
seul la valeur conditionnelle, se étant alors le complément de pare 
(pronominal impersonnel a se pürea). Il n'en est certainement rien, 
car: 1° dans notre texte a pürea n’est pas en général réfléchi, — 2° dans 
les deus senls cas où il est accompagné du pronom réfléchi, 73,8 et 
75, 7, ce pronom a la forme sinre et suit le verbe comme dans l'ori- 
ginal, — 3° dans l'exemple ci-dessus la frase roumaine calque la frase 
slavone, c’est à qui correspond à se et il ni a pas place pour un autre 
pronom. 

Reste un seul cas, 12,14: E se Dimitrie ncesta si ceïea ce süntu 
enrusulu mesteri, de au eäträ nesciiore euyäntu, negufitori säntu ... 
Selon M. Meyer-Lübke, suivi par M. Dimand, de serait une reprise du 
se initial et aurait une valeur nettement conditionnelle. Il n’i a rien de 
pareil dans le texte slavon: Aëte ubo Dümitrü i ie sü nimi küznïnici 
imutü kü komu slovo (XIX, 38); nulle part dans la traduction rou- 
maine nous ne trouvons semblable reprise’). L'on i constate par con- 
tre quelquefois l'insertion d’une particule de liaison irrationnelle entre 
une proposition participiale ou adverbiale et la principale; cela se 
produit notamment quand le traducteur a remplacé un participe slavon 
par un mode personnel, p. ex. 80,5: Si deca räspuinse aceastea lui e 





1) Je trouve dans VEvanghelie cu invätäturä de Coresi, de 1580, 
une répétition de sä: E si amu, sä si cu voïa putérnicilor, einstiti fi-vämü, 
insä fürû de ajutoriulü celuïa de susü niei un lucru . ,. putemü si facemü 
(Cipariu, Analecte, 33, 12). Mais ici la répétition a une valeur spéciale et 
annonce un aspect nouveau de l'ipotèse. 


828 M. Roques 4 


Fistu cu mare glasu zise — slav.: Sie Ze emu otvéétavajuitu, Fistü... 
reöe (XXVI, 24); ef. 35,1 et 147, 12, où $i est introduit dans des con- 
ditions analogues. Or, dans 12, 14, le tradueteur ajoute à son modèle 
un verbe à forme personnelle, ce sämtu; de suit dès lors à titre de 
particule de liaison, comme ailleurs e où gi; nous ne trouvons, il est 
vrai, de ainsi employé que dans cet exemple, mais cette apparente ex- 
ception s'explique, si l’on remarque que le traducteur fait volontiers 
alterner gi et de, employant de de préférence quand il a déja, comme 
ici, usé de si quelques mots auparavant, of. 3, 12; 8, 14; 16, 10; 19,2; 
33,11: 40, 11; 44, 8; 46, 11; 51, 5; 64, 6; 87, 3; 98, 11; 105,1. 

Ainsi, dans Oodicele Voronejean, de seul n'a pas plus que 
deca de valeur conditionnelle; d'autre part, rien ne nous permet de 
croire que, dans la combinaison de se, se ait abandonné à de quoi que 
ce soit de son sens ipotétique: Vadjonetion de de est moins un renforce- 
ment destiné à compenser un affaiblissement de sens de se qu'une imi- 
tation de la combinaison slavone da aëte — aëtet). 

Je ne pense pas qu'il i ait grand compte à tenir de la frase 52, 
4 sqq.. où cum parait être employé avec la valeur de ,comme si**): Se 
sfetuirk se te rouge asa eumu demäinreja se lä aduei Pavelu . . . 
eumu arë vrea ceva a intreba de elu. Il me parait que cum ara 
vrea sqq. exprimé, non pas un prétexte dénoncé comme tel, mais un 
motif réellement invoqué, et qu'on le traduirait mieus par „comme ayant 
à lui demander“ que par „eomme s'ils avaient à lui demander“; le 
slavon a en effet ici un participe, jako xote, tout comme le grec 
og uélhovrec. Le traducteur l'a remplacé, comme ailleurs, par un mode 
personnel et, #il a employé le conditionnel, c'est en tant qu'imparfait 
du futur amené par le temps passé de la frase principale; nous le 
voyons en effet, quelques lignes plus haut, traduire un participe dans des 
conditions très semblables par un futur, parce que le verbe de la prin- 
cipale est au présent, 50,12: Acmu voi spurefi milagului, . . . eumu 
demäretä se aducü elu la noi, si eumu voru vrea se inteleagä isto- 
vulu ce e de elu = sluv. jako xoteöta. Si l’on ne voulait pas ad- 
mettre cette interprétation qui pent ne pas convenir à d’antres cas de 


1) M. Dimand a déja proposé d'expliquer, au moins partiellement, la lo- 
eutlon de sä avec sens final par un croisement du da slavon = „afin que“ et 
du sä roumain (Rumän. Moduslehre, $ 22); pour de si ipotétique nous avons, 
ontre la ressemblance de sens et d'emploi, identité de combinaison entre le slavon 
et le roumain. 

2) M. Sanfeld Jensen a attiré l'attention sur co point dans son compte 
rendu de l'ouvrage de M, Dimand, Zeitschrift für roman. Philologte, XXIX, 784. 

M. Dimand (7, 1) semble Indiquer pour le ms. de Voronet deus exemples 
de cum — „comme si“, mais ses deus références renvoient en réalité au même 
passage. 





5 Recherches sur lea conjonetions conditionnelles sä, de, dacï ete. 829 


cum + conditionnel, il resterait que cum est une simple transcription 
de jako et ne peut guère prouver pour la sintaxe roumaine’). 

2° Psautier*) (manuscrits de Scheia et de Vorone , imprimé de 
Coresi). 

Je wai à signaler dans ce texte a) qu'un exemple de de déju re- 
levé par M. Dimand et b) peut-être un’ exemple de drca conditionnel?). 

a) Ps. de Scheia, XXVII, 1: Dumnezeul mieu se nu tuci de 
mére, de nu cündu veri tüda de mere, gi podobi me voïu celora ce 
destingu in groapä. Coresi imprime: ... nu tücé de mine, sä nu 
cändüva taci de mine, de volu fi ca ceia... La leçon du ms, de 
Scheia, de nu cändu veri „.., s'écarte du texte slavon: ne premlüci 
ot mene, eda kogda prémlüiëi otü mene, süpodobla sje sü...; il 
est possible qu'elle soit originale et que Coresi, imprimant cette version 
du Psautier, i ait apporté sur ce point une correction. J'incline 
cependant à croire que lu leçon du ms, de Schein n’est qu'une faute 
et voici comment je l'expliquerais. Le ms. de Scheia et l'édition de 
Coresi s'accordent pour traduire par se (ou s%) nu cändi a les eda 
kogda du slavon; il n’i a désaccord que pour deus passages, celui-là 
même qui nous occupe, où Coresi a bien sä nu cändiva, mais le ns, 
de Scheia de nu et une frase tout autre, — et le verset 3 du pa. VII, 
où, tout au contraire, le ms. de Schein a la leçon ordinaire se nu cän- 
düva contre de nu cändüva sù räpesch chez Coresi, L'on eomprendrait 


1) Pour les parties du ms. de Voronet comparables avec le Nouveau 
Testament de Belgrade de 1648 et la Bible de Bucarest de 1688, nous 
voyons, en 1648, s@ deus fois plus fréquent encore que de, mais celui-ci employé 
dans les mêmes conditions que 44, deca au contraire n'apparaît pas an sens de 
„si“; en 1688, sä est complètement éliminé en dehors de rares exemples de la 
combinaison de sä, de est la conjonction conditionnelle normale, deca est quel- 
quefois employé. 

2) Je désigne ainsi la traduction roumaine ancienne du psautier slavon 
conservée sous trois formes: a) Ms. de Schela, Psaltirea Scheianä, édition 
Bianu; b) Ms, de- Voronet, inédit, mais dont une collation avee le ms. de 
Scheia a été publiée par Ov. Densusianu, Studii, p. 17sqqg.; c) Psautier de 
Coresi, réimprimé par M. Hasdeu, d'après l'édition de 1577. — Sur les rap- 
ports de ces trois formes, cf. A. Candrea-Hecht, Nous Revistä Romänä, 
III, 632 et IV, 14. 

Pour le texte slavon je me suis servi du Psaltorium Sinaïticum, 
édition Geitler, de Amphilokhi, Drevle-slavjanskaja psaltit XITI—XIV 
véka,., Moscou, 1874—1879, et je dois & l'extrême obligeance de M. 1.-U. 
Jarnik la vérification de deus passages dans le psautier slnvon de Coresi 
de 1677. 

8) Le ms, de Voronet ne commence qu'avec le ps. LXXVII et ne peut nous 
aider à retrouver la leçon originale du Psautier pour ces deus exemples qui 
appartiennent à des psaumés antérieurs, 


830 M. Roques 6. 


mal pourquoi Coresi aurait adopté cette dernière leçon exceptionnelle, 
s'il ne la trouvait pas dans le modèle qu'il copiait; dés lors, pour le ver- 
set VII, 3, c'est la leçon du ms. de Scheia qui purait être le résultat 
d'an essai d’unifieation. Si le Psautier originul a eu de nu cändüra 
se dans ce passage, il a pu l'avoir aussi dans XXVII, 1; cette fois ce 
serait Coresi qui aurait unifié eh s@ nu cändüva, tandis que le eopiste 
du ms. de Scheia, gêné par la leçon insolite de son modèle, la eom- 
prenait à faus et s’en débarrassait par un contre-sens. 

Resterait ä justifier la présence de de nu cändüca se dans l'ori- 
ginal: je pense que cette location est un simple calque du slavon da 
ne kogda, variante de eda kogda'). 

Ainsi, s’il faut considérer le de nu du ps. de Schein comme équi- 
valent ä „sinon“, on ne peut attribuer cet emploi à la version origi- 
nale du psantier roumain, mais seulement au copiste qui, vers le der- 
nier tiers du XVIwe giècle, a écrit le ps. XXVII dans le ms. de Scheia. 

b) Le ms. de Scheia et l'édition de Coresi s'accordent à donner, 
au verset 14 du ps. LXVII, la leçon: Deca (Coresi: déca) durmiretn 
pré mijloe de hotaru ..., et je ne vois pas de raison de douter que ce 
soit là la leçon du Psautier original: elle correspond au al, aïte 
pospite et parait bien assurer l’équivalence de deca et de se). Le 
seul motif d’esitation, avec l'isolement de cet exemple, serait l'extrême 
obseurité du verset où il se trouve: il est difficile d'imaginer ce que le 
traducteur a pu en comprendre et ce qu'il a voulu nous en faire en- 
tendre par sa traduction. Toutefois nous restons en présence de l'équi- 
valence deca—aëte, renforcée du fuit que deca est suivi d’ane forme 
de conditionnel en -re, durmiretu, alors que ce conditionnel ne parait. 
pas se joindre ailleurs à d'autres conjonctions que se. 

Si lon veut tirer des conclusions de ce cas unique, il faut penser 
que l'emploi conditionnel de deca est indépendant du développement 
analogue de de et peut-être antérieur, bien qu'appelé à une fortune 
d’abord moins brillante. 

Il n'est d’ailleurs pas nécessaire d'étendre aus Actes du ms. de 
Voronet les conclusions ausquelles l'on croirait pouvoir aboutir pour le 
Psautier et d'attribuer au hasard l'absence de deca conditionnel dans 


1) Cette variante est relevée pour co passage par Awphilokhi et le psau- 
tier alavon imprimé par Coresi en 1577 a aussi da ne kogda 
ot mene. 
Au lien de nu cündiea se, le Psautier original aurait pu avoir encore de ‚ 
se nu cändüva, ef. Codicele Voronetean, 160,14 > 
2) Il faut réserver la possibilité d’ane variante du texte alavon qui per- 
mettrait d'expliquer deca autrement que par ,si*, mais Awphilokbi 
pas ici de variante et le psautier slavon de Coresi de 1077 a am 
pospite. u 





7 Recherches sur les conjonctions conditionnelles sä, de, dach ete, 834 


les Actes. M. Candren-Ilecht pense, il est vrai, que les deus textes 
proviennent du même auteur ou du moins du même gronpe de colla- 
borateurs; je ne repousse pas cette opinion, mais je erois qu'il i 
faudra quelques correctifs; il peut i avoir parenté entre les deus textes, 
il ni a sans doute pas identité d'origine; ils nous révélent parfois en 
effet des sistèmes de traduction différents, je n’en veus donner qu'une 
preuve empruntée à l'emploi des conditionnels. Les deus textes présen- 
tent des conditionnels en -re, beaucoup plus fréquents dans le Psan- 
tier, —enas, 8 dans les Actes, 2 seulement dans le Psautier, — en 
vrea, un seul dans les Actes, contre une disaine dans le Psautier; 
les proportions différentes de formes en ag et en orea s'expliquent par 
le fait que, dans les Actes, c'est as qui correspond généralement au 
conditionnel slavon en by, tandis que, dans le Psantier, ag cor- 
respond à l'indicatif présent”) et le conditionnel en by est représenté 
par vrea + infinitif; ce sont là deus sistèmes de traduction nettement 
séparés et qui impliquent, sinon des différences de temps ou de lieu, au 
moins une différence de personne. 

Avant d'abandonner ces deus premiers textes, nous pouvons nous 
demander encore si l'emploi régulier de se comme conjonction ipoté- 
tique n’i est pas simplement un reflet de l'emploi unique de aëte dans 
les modèles slavons et un effet du sistème de calque servile adopté 
par les traducteurs. C'est là pour l'interprétation de nos textes un 
élément de doute dont on ne saurait trop tenir compte et il est diffi- 
cile de lui opposer rien de décisif. Nous ferons remarquer seulement 
que des traduetions qui ne sont guère moins serviles, comme les Évan- 
giles imprimés par Coresi, emploient concuremment s@ et de, et que 
la conscience de l’équivalence sa —aëte ne devait pas suffire à em- 
pêcher en toute circonstance de reconnaitre et d'atiliser l’équivalence 
de — aäte, le jour où celle-ci se serait réellement produite, ef. p. ex. 
la glose 11 du Lexicon slavo-romänese de Mardarie Cozianul: 
aäte, esli — de sau sa. 

3° Les Quatre Evangiles imprimés par Coresi en 1561?). 





1) Ce eonditionnel en as ne semble être employé que deus fois dans le Psau- 
tier, au moins dans des frases ipotötiques, et dans les premiers psaumes (ps. VII 
et XII); par la suite, l'indicatif présent slavon est traduit par le présent ou le 
conditionnel en -re. 

2) Tetravanghelul diaconuluf Corosi reimprimat dupë editia primä 
din 1660—61 de Arhiereul Dr. Gerasin Timug Pitestennu.... Bucarest, 1889. 
L'Évangile de Mathieu a été édité, d'après la copie de 1574 conservée au 
British Museum, par M. Gaster dans l’Archivio glottologico, XII, 197 qq. 












Pour le tex von, j'ai utilisé, outre les Évangiles publiés par Miklosich 
et Jagié, les variantes de l'Évangéliaire de Prague étudié par Polivka (Starine, 
et je dois à M. C. Lacea de Brasov, à qui j'en présente ici tous 





832 M. Roques 


Ce texte nous présente un état de choses nouveau: #il ne connait 
encore deca qu'au sens temporel, il emploie concurremment dans les 
ipotétiques sä et de; mais le rapport de ces deus conjonetions est loin 
d'être le même dans les quatre évangiles. Ils s'accordent pour em- 
ployer régulièrement de avec le futur'); avec les autres formes ver- 
bales la proportion des frases avec de à l'ensemble des frases ipoté- 
tiques, varie selon les évangiles et selon les formes, comme le montre 
le tableau suivant. 

Proportion des emplois de de à l’ensemble des frases 
ipotétiques 
avec dans 
Mathiea Marc Lue Jean 
l'indicatif présent ou passé 4/20 34 a 719 
le conditionnel 
présent en as 1/17?) 12 5118 2192) 
n “on sr 0 Ô 11 0 
caen 0/13 0 0 0 
passé en as 13 212 44 15/15 
Bon ame 28) 0 1/1 0 

Deus faits ressortent nettement de ce tableau: 

a) l’isolement de Mathieu et l’accord des trois autres évangiles 
sur les points suivants: emploi de de avec l'indicatif, rare dans 


mes remerciements, la collation de nombreus passages avec V'Évangéliaire 
slavon imprimé par Coresi en 1562. 

1) Pas d'exception dans Mathieu sur 12 cas, — de même daus Lue sur 
25 cas, — 1 exception sur 14 cas dans Marc, XI, 24; mais il s'agit lei d'une 
combinaison avec un pronom relatif, tonte câte sä vati ruga céretï, où l'emploi 
de s4 parait être régulier, — 2 exceptions sur 41 cas dans Jean, l'ane s'ex- 
plique par la tendauce à faire alterner de et sà, cf. infra, 

2) Encore ee cas unique est-il suspect, car l'on a ich en slavon un con- 
ditionnel en by pour lequel on attendrait un conditionnel passé roumain en as 
fi. Aussi ai-je cru légitime, la thèse que je soutiens n'ayant d'ailleurs rien à 
i gagner, de compter à nouveau cet exemple de de avec les conditionnels 
passés. 

8) Il convient de remarquer que sis sur sept des cas où l'on a dans Jean 
sd avec le conditionnel présent en as correspondent à des formules relatives, 
ce sd, cât së, où nous avons vu déja que sd parait régulier. 11 I a quelques 
cas semblables dans les autres &vangiles; mais je ne pense pas que cela puisse 
infirmer, sauf peut-être pour Jean, les résultats de la statistique ci-dessus; il 
est possible qu'il faille séparer Jean des évangiles précédents, ef. infra. 

4) Il vaudrait mieus peut-être ne compter que 1/2: In frase ch de au 
vrutü fi intru Sodom tärle . , . (XI, 28) se trouve en offet déjs employée à peu 
près sous la même forme un peu plus haut (XI, 21), mais sans aucune eon- 
jonction: ef au vrutü fi... 





9 Recherches sur les conjonetions eonditionnelles sä, de, dach ete. 833 


Mathieu (1/5), fréquent dans les autres (3/4), — emploi de de avec le 
conditionnel passé (irréel), moyen dans Mathieu (1/2), absolu dans les 
autres, — emploi du conditionnel en -re, fréquent dans Mathieu, nul 
dans les autres; 

b) l'accord des quatre évangiles pour l'emploi plus restreint de de 
avec le conditionnel présent (potentiel); nous avons déja noté l'accord 
pour l'emploi régulier de de avec le futur. 

L'on remarquera encore que dans les Évangiles, premier texte 
où nous apparaisse certainement de conditionnel, cette conjonction ne 
sert pas particulièrement aus cas où la subordonnée ipotétique vient 
après la principale, ou aus frases concessives. Des constructions comme 
Sä arä cére fiul lui päine au doarä piaträ da va lui sau de va cére 
péste doarä garpe da vor lui (Mat, VII, 9—10) ou E sù amu eü nu 
mé voi duce, . . . earû de m& vol duce... (Jean, XVI, 7) pourraient 
faire croire que de a été volontiers employé dans des frases ipotétiques 
de second plan; la comparaison avec De väm zice de in ceriu, zice va 
n080 ... e sä am zice de om (Mat., XXI, 26), ou Iarä de vor face e 
sä mie nu vefi erede... (Jean, X, 37—38), prouve qu'il n’en est 
rien et que nous nous trouvons tout au plusen présence d'une recherche 
de variet6 analogue à celle que nous avons constatée pour gi et de 
dans les Actes du ms. de Voronet. 

Nous eonelurons des faits ci-dessus: 1° que les Évangiles de 
Coresi ne sont pas l'euvre d'un traducteur unique: l'évangile de Mathieu 
au moins représente un état linguistique autre que les trois suivants!) 
1) On pourrait trouver aussi quelques différences entre les trois derniers 
évangiles, cf. la préface de! C. Erbicoanu à la réimpression de l'Évangile de 
Coresi, p. IX, et la note 8 de la p. précédente, 

Bien des ipotèses sont possibles pour expliquer les différences entre les 
quatre évangiles: Coresi a pu s'adresser à des collaborateurs divers d'âge, 
d'origine ou de culture, il a pm utiliser des traductions antérieures ou faire 
achever des traductions partielles, ete. Je ne veus pas traiter ici de lattri- 
bution des évangiles à Coresi, mais j'incline & croire que la part qu'il a prise 
ä cette traduction doit être fort diminuée, L'on remarquera d'ailleurs que 
Coresi ne s'en attribue pas le mérite: de tout ce qu'il a imprimé, il ne reven- 
dique comme son euvre propre, que l'Évangile commenté de 1581 pour lequel 
il reconnait avoir eu tout un groupe de collaborateurs, „o sconse dein carté 
särböseh, pre limba rumändscä, inpreunä si eu preutii de la beséreca Skeilorü 
de lüngä cetaté Bragovului“ et le Psautier („dömü scosü dein psältirs 
sräböseä pre limbä rumänéscä“) pour lequel nous savons, M, Candrea-Hecht l'a 
montré, qu'il se l’attribue indüment. Il ne s’est, il est vrai, permis cette erreur 
qu'en 1577, en réimprimant le Psautier qu'il avait onnôtement laissé anonyme 
en 1570. 

Pour les impressions antérieures à 1577, il se contente de dire „amü 
scrisü on l'équivalent, ainsi: Évangile de 1661, ,seris amü eu diraconü Co- 

Romanische Forschungen XXII, 3. 53 


834 M. Roques 


qu'il s'agisse de différences eronologiques, locales ou seulement person- 
nelles!); — 2° que l'emploi de de dans ce groupe de traductions n'ap- 
porte pas de confirmation à l'ipotèse d'une identité originelle entre de 
conditionnel et de coordinant: en particulier, l'on s’attendrait, si de 
était à l'origine une conjonction de coordination, à le voir se joindre 
indifféremment à toutes les formes verbales, comme c'est le cas p. ex, 
pour le et français employé au sens de „möme si“; Et il viendrait (ou 
il venait, ow il viendra), que je le lui dirais (ou disais, ow dirai); il 
n'en est rien dans notre texte; l'on comprend, il est vrai, que se soit 
resté plus longtemps lié à la forme conditionnelle, comme il est, avee 
un autre sens, resté lié à la forme subjonetive; l'on pourra penser en- 
core que lu disparition rapide de se avec le futur est un dernier et 
lointain effet de l'antique aversion de si latin pour le futur?) 
cela ne semble pas pouvoir légitimer une répartition aussi rigou- 
reuse que nous la trouvons dans l'évangile de Mathieu; cette 
répartition se comprendrait mieus side était temporel avant d'être ipo- 
tétique, car c'est au futur que les valeurs temporelle et ipotétique sont 
le plus voisines, et cette considération peut donner de l'importance aus 
exemples anciens de de temporel*); — 3° l’adjonction de de au con- 


rosi ot Trägoviste si Tudor difacü®, — pour le Praxiul de 1563(?), nous n'avons 


ni préface, ni épilogue, — Tälcul Evangheliilor de 1564, „amü scrisü eu 
tiparialü*, — Psautier de 1570, „inceputu söu a se scrie*; dans tous ces cas, 
Coresi ne revendique certainement que l'impression, sa formule roumaine est ie 
calque exact du „napisaxü* de ses impressions slavones qu'il ne pouvait songer 
à présenter comme euvres originales; s'il lui arrive de dire pour le Molitvenie 
de 1564, „rumäneste amü scrisü“, je crois encore qu'il s'agit seulement d’im- 
pression. 

Pour toutes ces indications, ef, Bianu et Hodos, Bibliografia romäneasch 
veche, et en particulier, dans les additions au t. I, l'epilogns au Tâlei de 1564, 
où on lit: „Dreptü acéTa amü scris eumü amü pututü Treteovangelulü si Praxi- 
ulü sumändste . .. Asa amü aflatü acéste tüloure ale Evgiilor . .. si 
amü serisi eu tiparfulü*, ce qui parait bien exelure la prétention d’être l'auteur 
de ces traductions. 

1) On serait tenté de croire ä une différence eronologique à cause des 
conditionnels en -re de Mathieu, mais l'argument ne serait pas décisif, ces for- 
mes se rencontrant dans des textes plus récents, la Pallia imprimée 
en 1589, p. ex, 

2) Toutefois, il faudrait se souvenir que les Actes de Voronet ot le 
Psautier, connaissent bien se avec le futur, pour traduire un présent slavon; 
mais les exemples de se avec le présent à sont en effet plus nombreus. 

3) M. Sanfeld Jensen a indiqué, Zeitschrift, XXIX, 734, que le sens tem- 
porel de de s'expliquait mal comme issu directement du de coordinant; il Pi 
rattache par l'intermédiaire du de ipotétique et l'influence analogique du double 
sens de dat; mais cette expliention se heurte à des difficultés eronologiques, 





4 Recherches sur les conjonctions conditionnelles sä, de, dach ot, 845 


ditionnel, plus fréquente avec l'irréel qu'avec le potentiel, aurait aussi 
besoin d'explication et Yon ne peut s'empêcher de rapprocher ce féno- 
mène de l'emploi irréel du da serbe!). 

J'ai raisonné dans tout ce qui précède comme si la sintaxe de sx 
et de de dans les Évangiles était originale et libre, l’on pent se de- 
mander si elle n’est pas ici encore un simple reflet de la sintaxe du 
modèle slavon; les textes que j'ai pu consulter ne m'ont pas montré 
semblable alternance entre conjonctions slaves), je ne puis donc pour 
l'instant que réserver la possibilité de cette explication. 

4° Impressions transilvaines postérienres aus Évangiles, 

Je réunis ici quatre textes qui ne me sont connus que par les ex- 
traits imprimés daus les Analecte de Cipariu, ou la Chrestomathie 
de Gaster, par quelques exemples rapportés dans les Principia de 
limbä de Cipariu et par les notices de la Bibliografia romäneascä 
veche de Bianu et Hodog. De renseignements si fragmentuires l’on 
ne saurait tirer d'indications bien précises et je me contenterai de 
donner le résultat sommaire de mes dépouillements, 

a) Actes des Apôtres de Coresi(?)?). 

Quatre exemples de së avec l'indicatif présent, passé ou futur, et 
un double exemple de de temporel: si de nu furä in eredintä elu-i 
pierdu, gi ingerii de nu-gü ferirä alüi säu inceputü nu-i erutä (Gaster, I, 
p- *11, lig. 1—2). L'absence de de ipotétique et la présence de de 
temporel rapprocheraient ce texte des Actes du ms. de Voronett). 


si de ipotétique est plus ancien ou au moins plus anciennement étendu que 
deca ipotétique, comme il semble, et si le témoignage des Actes de Voronet, 
qui connaissent de temporel, mais pas encore de ipotétique, correspond bien 
à quelque réalité, 

1) Cf. Maretiö, Les conjonctions dans les langues slaves, $ 68, 71 et 109 
(Rad, fase, 86, 89, 91, 93) et L. Zima, Différences sintactiques, . . . Agram, 
1887; l’on notera que da a aussi la valeur temporelle, cf. Maretië, $ 70. 

2) Rien de semblable en purtienlier dans l'Évangile slavon de Coresi 
de 1562, autant que j'en puis juger par une collation qui porte sur un très 
grand nombre de frases ipotétiques. 

8) Praxiu romänese, imprimé par Ooresi(?) & Brasov en 1568(?) cf. 
supra, un extrait de l'épilogue du Tälcü de 1564; fragments dans Gaster, 
Chrestomathie, I, *9, et fac-simile dans Bianu et Hodos, I, 50. 

4) Ce n’est pas là une raison suffisante pour faire adopter d'emblée l'opi- 
nion de M. Gaster sur les rapports du Codice Voronetean et du Praxiu 
de Coresi: le premier ne serait qu'une copie modifiée du second; les quelques 
versets des extraits de M. Gaster qu'il est possible de comparer directement 
avec le ms. de Voronet ne permettent pas davantage une conelusion certaine, 
on i remarque de très graves différences de traduction, mais aussi de sur- 


prenantes ressemblances, ef. p. ex. Jac., III, 14 (Gaster, I, *8). 
D3* 


836 M. Roques 


b) Commentaire des Évangiles et Eucologe de Coresit), 

Le conditionnel en -re (8 exemples)?) et le conditionnel en ag 
(1 exemple, Analecte, 24, 8) sont accompagnés de sä; de est joint 
une fois au futur (ib., 23, 22); dans 5 exemples, déce avec futur ou 
présent pourrait être traduit par „si*, mais il serait également possible 
de le comprendre comme conjunction temporelle on causale (ibid. 18.3, 
20. 16, 31,27. 4,281) 

€) Évangile commenté de Coresi*). 

Deus exemples de conditionnel en-re avec sd, mais deus exemples 
de conditionnel en as avec de; — avec le futur sis exemples de de, 
mais aussi deus de s2; — toujours s# avec l'indicatif présent où passé; 
— l'emploi de de avee le conditionnel en as et le mélange de sx et 
de de avec le futur pourraient correspondre à un état linguistique légère 
ment plus avancé que celni des Évangiles de 1561. 

La préface offre un exemple de déca avec le présent qui pourrait 
se traduire par „si“, mais aussi par ,comme“t). L'on notera que le 
préface peut représenter un état linguistique différent de celui du texte 
et d'autre part que l'Evanghelie cu invätätur& est revendiqué par 
Coresi comme étant son euvre, au moins en partie, 

d) Genèse et Exode imprimés par Serban et Marien en 1582%): 

Contre 21 cas de s% (3 conditionnels en, 1 en ag, 13 futurs, 


4 indicatifs présents on passés), j'ai trouvé seulement 2 futurs avec de, 
encore appartiennent-ils à la même frase®) qui vient en seconde place 
dans un groupe de deus ipotétiques coordonnées, — et un exemple de 
déca*) dans une interrogation indirecte, ce qui ne peut laisser aucun 
doute sur la valeur ipotétique de ceite conjonction. L/on doit noter 


1) Täleulevangheliilor et Molitvenie românesc imprimés parCorési, 
1564(?); extraits dans Ciparin, Analecte, 16sqq. et dans Bianu et Hodos, 
Bibliografia, t. I, additions, p. 517. 

2) Pour ce texte et les suivants, les exemples de conditionnel en -re sont 
réunis par Cipariu, Prineipia . . ., 2me édit, p. 187—88, 

3) Evanghelie cu invätäturä imprimé par Coresi, Bragov, 1580—81, 
extraits dans Cipariu, Analecte, 82sqq., — Gaster, Chrestomathie, I, 28, — 
Bianu ef Hodos, Bibliogr. I, 86. 

4) Si Tarä déca ne grijimü noi de ale trupurilor nonstre, datori säntemü 
mai vrätogü sä avämü si s@ grijimü de a sufletului. (Bianu et Hodos, 1,89, 85). 

5) Paliïa de Orästle; fragments dans Cipariu, Analecte, 46, et Bianu 
ot Hodos, I, 98. 

6) SX nestine das va banii la prifatnieulü säu a find... si dinü casa 
acestuïa le vorü furs, si de vorü afin furulü..., Yard de ou vorü afla furulü... . 
(Analeete, 70, 8sqq.). 

7) Si vedé-voïä déca toate au fücutà dupä strigatulü . . .. (Ana 
lecte, 54, 80). ‘ 





13 Recherches sur les conjonetions conditionnelles A, de, dach ete. 837 


que ce texte provient sans doute d'une autre partie du domaine tran- 
silvain que la plupart des textes du XVI siècle, et qu'il n’est peut-être 
pas comme ceus-ci, malgré l'opinion de M. Gaster (Chrestomathie, I, 
XXIV), la traduction d'an original slavon; mais je ne saurais déter- 
miner jusqu'à quel point ces deus circonstances ont pu retarder l’ex- 
tension du de ipotétique dans Fusage des collaborateurs de Mihai 
Tordag. 

5° Manuscrit de Grigorie de Mähaclu‘), antérieur à 1620. 

Malgré l'évidente diversité d'origine et de date des textes copiés 
dans ce manuserit, il est possible de les réunir ici, car ils ne présen- 
tent d'une façon générale que sä avec tous les temps ou modes?); les 
exemples ne sont d’ailleurs pas nombreus. De n'apparait que deus 
fois, dans un cas avec le futur (Predicä de 1619, 242; C, de B, II, 
125), dans l’autre à la fois avec le futur et le conditionnel en ag?), 
mais cet emploi d'un conditionnel sans nouvelle conjonction exprimée, 
dans la seconde de deus frases coordonnées ne saurait avoir une 
grande valeur. 

6° Actes et fragments de 1560 à 16364). 

Le fragment du Lévitique de date douteuse (XVImw-XVIIme 8.) 
ne connait que sä avec futur et présent; sans exagérer la valeur de 
cette constatation, elle pourra empêcher de trop rajeunir ce fragment 
ou l'original dont il pourrait provenir, comme on tend à le faire au- 
jourdhuis); dans tous les cas où le Lévitique a s#, la Bible de 
1688 a de. 

On trouve sö avec le futur daus deus actes de 1573 et 159, — 
de avec le futur dans des actes de 1588 et 1602, — de avec le con- 
ditionnel en as en 1608. 

7° Discours sur la chasteté, antérieur à 16186), 

Ce texte ne contient guère que des futurs, ce qui le rend pour 
nous peu instructif; le futur i est accompagné trois fois de de sä 
(Gaster, I, 46), partout ailleurs de de; de parait une fois encore avec 


1) Codex Sturzanus publié par Hasdeu, Cuvönte den Bätruni, t.IL 
2) Trois des textes réunis par Grigorie de Mähacïu présentent encore des 
conditionnels en -re: Legendä Duminicei, 7: se nu le tiinruretu si,. 
nu o ascultaret; — Predicä, 236—86: se te rupsere, 4 
se déderemu; Sänta Vineri, 188: ruire , . Si 
ascultaret, 191: sä nu ascultare, 192: sä nu i täere, 19 
3) De va veni unü omu nebotezatu si spurcatu, si va veni cätra crestinï 
si ara vré sü se boteze . , . (Cälätorie la Iad, 47; Ouv. d. Bütr, II, 339). 
4) Publiés par Hasdeu dans Cuvênte den Bätruni, t, L 
6) Of. Gaster, Rumänische Literatur dans Gröbers Grundriss, 11, 
6) Cuvänt pentru eurâtie, manuscrit publié pour une petite partie par 
Gaster, Chrestomathie, I, 45. 








838 M. Roques 14 


l'irréel (ib., 48) et sä une fois avec le présent; en outre une frase 
présente une série de cum au sens de „comme si“ (ib., I, 52 ad fin.): 
Ca ceia ce au mueri voru hi cum n'are avé, si cela ce pläng cum 
ware plänge . .. 

8° Cronique de Mihail Moxa'), 

De i est général, avec tous les temps de l'indicatif et avec le con- 
ditionnel en vrea; je n'i ai relevé qu’un cas de së avec le conditionnel 
en as (400, 3) et un avec le présent (362, 2); M, Dimand i a déja 
signalé un cas de cum — ,comme si“ (356, 1). 

9% Pravila de Govora?). 

J'ajoute cette traduction à ma liste, parce que la Pravila nous 
fournit le premier exemple certain de cet état de relative indifférence 
entre sû et de que nous avons cru constater déja dans l'Evanghelie 
eu invätätur& et qui marque dans l'istoire de ces conjonctions une 
étape décisive, 

Les futurs sont encore dans la Pravila en grande majorité et 
ils sont le plus souvent accompagnés de de; toutefois, sä se rencontre 
avec le futur a) dans la combinaison pronominale indéfinie +4 nescine 
en tête d'une proposition ou d’un groupe de propositions, les ipotétiques 
suivantes commencent alors par de (surtout iard de); la réciproque 
n'est pas entièrement vraie: de peut se trouver en tête, mais sd n'est 
pas employé en seconde positions — b) dans une combinaison et des 
conditions analogues: Sä va muri un egumenü ... (91 v°): — e) dans 
d’autres conditions encore: Yarä sü nu se vorü intoarce, amarü acelora 
si celora ce eumineca pre ei (4 re); Sä se pricestuïasci toti, numaï sä 
au va fi intro pocüintà ourecaré de unü pöcatü mare (34 we); Yard 
miercuri gi vineri, sü va fi putintä, nice unfü, nice vinü (35 re). 

Avec le conditionnel en as, à sens restrictif, nous avons sd: sä arû 
fi gi muïarïa lui (23 r°); sä arû fi gi sfüntü (33 ve); s& sérâ därui lui 
si mortii a invifa (33 vo); — mais aussi de: Yarä de sérû gi mänila 
pärintii (18 r°); mäcar de nu se arû afla intru p&cate gréle (32 vo). 

De même avec le présent: mäcarü s& süntü si föte (51 v°); sä lü 
gondsch den mänästire, sü Yaste gi intelept si cürtulartu (127 r°); — 
mais de Taste mirénü (39 r°). 

Par la suite il est fort difficile de saisir aucune régularité dans 
l'emploi de s et de de, qui semblent logiquement équivalents, quoique 
inégalement employés; s@ vit jusqu'à la fin du XVIlme siècle‘), peut- 


1) Cronica lui Mihail Moxa, publiée par Hasdeu, Cuvönte dem Bä- 
truni, I, 846—406. 

2) Pravila bisericésc numitä cea mich tipäritä mai intälü la 1640, 
in mänästiren Govora . . ., édit. de l’Académie roumaine, Bucarest, 1854, 

8) Cf. Cipariu, Gramatica, IL, 230—88. 





145 Recherches sur les conjonctions conditionnelles sä, de, dacä etc. 839 


être surtont dans les ouvrages religieus. Quant à déca, dont nous 
avons vu jusqu'ici si peu d'exemples certains, il parait encore rare 
pendant le XVIl=® siècle, à en juger au moins par les textes de la 
Chrestomathie de Gaster. 


En résumé: a) Deus textes (Actes et Psautier) ignorent com- 
plètement de conditionnel; ce sont précisément ceus qu'on a considérés 
comme les plus anciens textes roumains); 

b) Les Évangiles, texte complexe et représentant des états lin- 
guistiques divers, mais qui ne peuvent être postérieurs à 1561, nous 
montrent de en lutte avec sa; 

c) Les progrès de de ne sont pas également rapides sur tous les 
points et la façon même dont la lutte est engagée ne parait pas con- 
firmer l’ipotöse de l'identité de de conditionnel et de de coordinant; 

d) Elle donnerait plutôt à penser que la conjonction slave da a 
joué un rôle dans l’istoire du de conditionnel roumain. 


1) Il ne faut pas oublier que les traits d'apparence archaïque peuvent i 
être simplement dislectaus. 








Aus Karl Wittes Briefwechsel. * 


Von 
B. Wiese in Halle a/S. 





Das zufällige Auffinden der Canti del conte Giacomo Leopardi, 
Firenze, Piatti 1831, mit eigenhändiger Widmung des Dichters an Karl 
Witte auf der Königlichen Universitätebibliothek in Halle regte mich 
dazu an, nach dem Verbleib des Briefwechsels dieses unseren be- 
deutendsten Dantegelehrten zu forschen. Auf eine Anfrage bei seinem 
jetzt in Halle lebenden Sohne, Herrn Superintendenten a. D. Prof. 
D, Leopold Witte, erhielt ich die erwünschte Auskunft, dass der Brief- 
wechsel vollständig erhalten und sorgfältig aufbewahrt in seinem Be- 
sitze sei, und zugleich wurde mir die Benutzung des reichhaltigen 
Stoffes in liebenswürdigster Weise gestattet, wofür ich Herrn Sup. Prof. 
D, Witte hier auch öffentlich meinen Dank aussprechen möchte. 

Karl Witte hatte die Gewohnheit alle Schreiben, die an ihn gerichtet 
waren, selbst die kleinsten Zettelchen, sorgfältig aufzubewahren und 
zusammenzuheften!). So liegen denn die Briefe an ihn nach der Zeit 
geordnet und nach Jabrgüngen gebunden vor. Seine Beziehungen zu 
italienischen Gelehrten, die durch seinen von Gerhard in der August- 
nummer des Giornale Arcadico, Rom 1825 veröffentlichten „Saggio di 
emendazioni al testo dell’ Amoroso Convivio“ u. 8. w.?) auf ihn aufmerk- 
sam geworden waren, knüpften sich im Jahre 1826 an, als er von Juli 
bis Oktober mit Erlaubnis des preussischen Ministeriums eine Erholungs- 
reise nach Oberitalien unternahm, deren er dringend bedurfte, um seine 
von einem harten Schicksalsschlage gelähmten Lebensgeister neu zu 
stärken : seine junge Gattin Emilie, die er erst am 14, Dezember 1825 
heimgeführt hatte, war ihm schon am 19. Februar 1826 durch ein 

1) In einem Briefe seines Freundes und Verwandten Mayer an ihn vom 
Sept, 1827 heisst es: „... . ich weiss, dass Du alle Briefe aufhebst und zu- 
sammen heftest, 

2) Vgl. Witte, Dante-Forschungen Bd. I, S, XI. 


842 B. Wiese 2 


tückisches Scharluchfieber wieder entrissen worden. Anfang Juli be- 
findet er sich schon in Italien und hält sich hauptsächlich in Triest, 
Venedig, Padua, Ferrara, Bologna, Florenz und Mailand auf, überall 
auf Bibliotheken und bei Privaten nach juristischen und Dante-Hand- 
schriften forschend. Etwa Mitte August trifft er in Florenz ein und wird 
sofort mit den Gelehrten bekannt, die sich um Vieusseux scharten t), 

Am 18. oder 19. September wird er abgereist sein, denn am 18. 
sendet ihm Cesare Airoldi einen Abschiedsbrief mit der Bitte, einen 
beigefügten Brief der Marchesa Trivulzio zu übergeben, und Gino 
Capponi schreibt am selben Tage: „Mille amieizie Sig. Profess® e mille 
auguri di buon viaggio. Ma questa ultima parte le faccio mal volentieri 
perch& io vorrei aver goduto più a lungo della preziosa sua familiaritä 
© avere nequistato appresso di Lei maggiori titoli di servitü. Ma Ella 
sappia e si rieordi sempre di avere in me chi l’ama assai e l’ammira € 
desidera di aver snoi comandi, finchè io, avutone licenza dalla salute, 
non venga a prenderli personalmente a Breslavia, ed a ripetermi 

Suo Servide vero 

Lunedi 18 Settembre Gino Capponi?) 

Am 2. Oktober ist Witte sicher in Mailand, denn an diesem Tage 
lässt ihm Graf von Strassoldo mitteilen, dass „am 3. Oktober der Abate 
Bentivoglio von 12—4 Uhr in der Ambrosianischen Bibliotek auf Ihn 
warten werde.“ Am 13. Oktober reist er ab*). In Mailand verkehrte 
er aufs freundschaftlichste mit dem Marchese Gian Giacomo Trivulzio, 
den er schon in Venedig kennen gelernt hatte*), und diesem persön- 
lichen Verkehr folgte nach der Trennung ein wertvoller Briefwechsel, 
der es wohl verdient, der Vergessenheit entrissen zu werden. Er zeigt, 
mit welchem Feuereifer und mit welch richtigem Verständnis die beiden 
Gelehrten sich den Dantestudien hingaben, und offenbart einen wahrhaft 
edlen Freundschaftsbund zwischen dem gereiften Manne und dem früh- 
reifen Jüngling°). Dazu wirft er endlich auch noch manch bezeichnendes 


1) Den Briefen ist eine gedruckte, ausgefüllte Einladung beigeheftet (ich 
gebe das Geschriebene in Kursiv): G. P. Vieusseux Direttore dell’ Antologia, 
prega il Sig. Witte di fargli l’onore d'intervenire alla riunione che ayrä luogo 
in casa sua giovedi sera alle ore 8 —. Martedi 29 ag 1826. 

2) Aufschrift: Al Sige Profr Carlo Wytte Locanda di M7 Imbert G. Cspponi. 

3) Siche Brief N. 10, 

4) Vgl. Witte, Dante-Forschungen Bd. I, 8. XI und hier Brief N. 7. 

5) Vgl. desselben Worte in der 2. Aufl. von Dante Alighieris Iyrischen 
Gedichten, Lpz., Brockhaus 1842 Teil 1, 8. XIX: „Zu dem Wertvollsten, das die 
Anmerkungen liefern, gehört nach unserer Überzeugung das dem Briefwechsel 
mit dem Marchese Ginn Giacomo Trivulzio Entlehnte. Als Mensch ebenso 
trefflich, als Freund ebenso wohlwollend, wie als Gelehrter über seine Landes- und 
Zeitgenossen hervorragend, ward er am 29. März 1831 viel zu früh der Wissen- 
schaft, seinen Freunden und den Vielen, die an ihm ihre Stütze fanden, catrissen. 





3 Aus Karl Wittes Briefwechsel 843 


Seblaglicht auf die Zeit. Dass ich auch drei Briefe der Marchesa 
Trivulzio mit abgedruckt habe, wird man wohl billigen, da sie in ge- 
wisser Weise eine Ergänzung zu den Briefen ihres Mannes bieten. 

Ich gebe die Briefe peinlich genau nach den Urschriften wieder, 
füge also weder Satzzeichen, Akzente und Apostrophe hinzu, noch 
ändere ich kleine Buchstaben in grosse oder umgekehrt. In den Briefen 
der Marchesa dient das Komma fast ausschliesslich als Punkt, und sie 
bedient sich kaum der grossen Buchstaben. Zur Erläuterung gebe ich, 
wo es nötig oder bequem erscheint, möglichst kurze Bemerkungen. 
Das in den Briefen gesperrt Gedruckte ist in den Urschriften unter- 
strichen, das fett gedruckte doppelt unterstrichen. 


1. 
Gentil= Sig” Professore 

Lo stesso giorno ch’ebbi il dispiacere di vederla partire, ebbi pur 
quello amarissimo di perdere l’amato mio Suocero: perdita dolorosa 
benchè da lungo tempo preveduta. Da quel punto passai la mia vita 
di villa in villa, accid mia Moglie trovasse nelle campestri occupazioni 
qualche conforto al suo acerbo e troppo giusto dolore. Ritornato da 
pochi giorni stabilmente in Città ritrovo la car.” sua Lettera, da cui 
sempre traspare l'usata sua gentilezza. La ringrazio della pazienza 
con cui si & compiaciuta di leggere la nuova edizione del Convito?), 
e notare aleuni passi di esso, che a lei sembrano o non abbastanza o non 
rettamente emendati e illustrati. Io li ho tutti attentamente esaminati, e 
qui le sottopongo le mie riflessioni fatte su d’essi. 

Premetto che la parola Oriente invece d’Ariete intrusa a car. 127 
del Suggiod'errori trascorsi in tutte ledizioni del Convito®) 
esser non pud che un errore di stampa, giacchè non se ne da aleuna 
ragione nella seguente nota, ove sono accennate quattro le emendazioni 
di quel passo tutte poste in carattere corsivo; onde le parole Oriente 
se emendazione fosse e non errore sarebbe la quinta, € si troverebbe 
anch’essa stampata in carattere corsivo, e non in tondo come si vede, — 
Trait. 3. cap. 8. (pag 196) La parola non fu tolta dal testo dopo 
aver molto meditato e discusso, ed eccone la ragione. Dopo aver detto 
Dante che le passioni connaturali non se ne vauno del tutto quanto 
al primo movimento, quantunque per buona consuetudine si faceiano 
lievi, ripiglia: ma vannosene bene del tutto quantoadurazione, 
Wäre ihm ein längeres Leben beschieden‘ gewesen, so wäre die gegen- 
wärtige Arbeit durch seinen Rat und seine Beihülfe eine um Vieles andere 
geworden; wir aber hätten die Freude gehabt, ihm ein reiferes Werk, als dus 
erste war, dazubringen.* 

1) Es handelt sich um die nicht im Buchhandel erschienene Ausgabe von 
'Trivulzio, Monti und Maggi, Mailand, Pogliani 1826, 

2) Die bekannte Arbeit Montis, Mailand 1828, 


84 B. Wiese 


peroecht la consuetudine & equabile alla natura. Qut il 
perocchè et. rende ragione del perche quanto a durazione le conna- 
turali passioni vannosene del tutto; e la ragione si & che la con- 
suetudine a questo particolare della durazione agisce con forza pari 
alla natura; ed à notissimo l’assioma che la consuetndine & una seconda 
nature. Si ponga mente alla particella avversativa ma, la quale 
disgiunge i due pensieri — del tutto non se ne vanno quanto al 
primo movimento; ma vannosene bene del tutto quanton 
durazione perocehè et, Pare dunque che la negativa non di tutti 
i testi sia stata ben levata. — Quanto all’ ombra purpuren del 
Tratt. 4. cap. 21. (pag. 356.) non mi pare che sin da dubitare dell’ 
errore di questa lezione‘). Al prineipio del Capitolo Dante diee che 
l'uomo & composto d'ani ma e di corpo, e che la nobiltä appartiene 
all’ anima; e quisoggiunge che s'ayviene che la virtü intellettuale sia 
ben disposta e libera da ogni ombra, eolla quale il corpo pud offuscarle 
ed impedirle di ben ricevere la puritä dell’ anima, allora et. Cid si manifesta 
dalla citazione di Cicerone che segeitu, nella quale & detto che l'anima 
celestiale à seesa in noi in loco lo quale alla divina natura e 
alla eternitade & contrario, cioë nel eorpo. Guardundo poi all! 
usato linguaggio di Dante si potrebbe fortemente dubitare ch’egli volesse 
mai usare purpureo per esprimere oscuro. Nel Cap® XX. di questo IV. 
Trattato egli dice che il perso & un colore misto di purpureo e 
di nero: e pare che per purpureo egli intendesse il rosso della 
porpora Tiria, secondo la volgare intelligenza, anzichè il violaceo della 
porpora greca, per cui Omero chiamd purpureo la morte ed il mare, 
e Virgilio disse di eolui ch'essendo mezzo ubbrinco era ferito a morte, 
che vomitava l'anima purpurea, cio il sangue misto col vino. Credo 
pertanto che ove Dante avesse voluto dire oscuro si sarebbe servito di 
perso, conforme all’ aer perso del V. dell’ Inferno. Ma perchè poi dare 
Vaggiunto di oscuro ad ombra? l'ombra sola non denotava giä suffi- 
cientemente oscurità? — La correzione fatta al passo del Tratt. IL 
cap. 2. (pag. 156) e peroech& nelle boniadi della natura 
della ragione si mostra la divina vene; che naturalmente 
mi pare cosi evidente e indicata da tutto il concetto che mi fa gran 
meraviglia l'intendere ch’ella non l’approvi e voglia invece ridurre tuto 
Verrore al che da lei stimato superfluo. 

Giustissima & l'interpunzione da lei avvertita (Trat. IV. pag. 242) 
a quei versi — Ubidente soave e vergognosa. Fu un errore tipo 
grafico, già fatto correggere come varj altri in questa stessa edizione, 
seuza aspettare di farlo nella ristampa?). E verissimo che Dante nel 


1) Man liest jetzt mit Recht corporen. Zu purpureo vgl. Moore, Studies 
in Dante, Third series (Oxford 1908) 8. 1841. 
2) Padua, Minerva 1827. 





5 Aus Karl Wittes Briefwechsel 845 


verso —Siccome il saggio in suo dittato pone intende del poeta 
Guido Guinizzelli, ma poichè le parole a pag. 318. da Dante tradotte 
sono propriamente quelle di Boezio e non di Giovenale, cosi ln quali- 
ficazione di saggio ivi & da riferirsi al primo e non al secondo. Si & 
poi stampato Lueillo!) invece di Lueilio perchè nei codiei e nelle prime 
ediz! dell’ epistole di Seneca sempre si legge ad Lucilum, perchè 
Lneillo & stampato nel volgarizzamento di dette epistole fatto nel buon 
secolo della linguu, e perché Lucillo e non Lucilio trovasi anche nelle 
prime edizioni e nei migliori testi del Convito. Aleune citazioni di 
Virgilio e della Serittura non si sono riportate appunto per essere troppo 
note, siecome ella ottimamente osserva, 

Le sard molto tenuto se vorrä spedirmi non solo la Div» Commedia 
quando sarä stampata in Lipsia ma altresi tutto il Parnasso italiano 
impresso in una città della Sassonia (eredo Chemniz) e di cui ella recava 
seco un volume®). Tutto eiö che si stampa oltre monte delle cose 
nostre italiane m'interessa e punge la mia euriositä. Ella mi indicherà 
nello stesso tempo il debito mio che avrd eura di farle tosto rimborsure 
per mezzo dei Banchieri. Sto attendendo con impazienza il libretto 
delle Rime di Dante da lei illustrata®). Quanto ella mi serive di ci 
che fu stampato contro di lei da un recente traduttore di Dante“) non 
mi fa meraviglia, perchè già m'era noto, fin quando ell' era in Italia, che 
si trovava avere varj emuli o nemiei in Germania; ma se l'invidia non 
morde che il vero merito, cid torna a grande onor suo, ed ella pud ben 
esserne contenta e gloriosa. Tuttavin se dal male si puö cavare il 
bene, desidero che anche tali picciole guerre contribuiscano a far si 
ch’ella lasciando i pochi chedrizzano il collo per tempo al pan 
degli Angeli pensi e si rivolga a questa nostra povera Italia e a noi 
che siamo in piceioletta barca . .. 

Il P. Moschini®) con impareggiabile gentilezza volle egli stesso far 
rieerca del Codice che un tempo esisteva nella Libreria di Murano, e 
dove contiensi l'Orazione latina di Dante di cui ella mi ha dato nota. 
11 Codice fu ritrovato non senza grande stento nella Libreria di S. Marco 
a Venezia, e il Moschini per soperchio di cortesia copid di sun 


1) In Moore’s Ausgabe (Tutte le opere di Dante Alighieri nuovamente 
rivedute nel testo dal Dr, E, Moore, Oxford 1897) IV. 12. 88, 

2) Die Ausgabe der Göttlichen Komödie von A, Wagner im Parnasso 
Italiano erschien Leipzig 1826 bei Ernst Fleischer, In Chemnitz hatte Keil 
1810 bei Maucke die Vita Nuova mit einem Anhange Iyrischer Gedichte Dantes 
erscheinen lassen. 

8) Dante Alighierl’s Iyrische Gedichte, Leipzig, Brockhaus 1827. 

4) Streckfuss, Vgl. Witte, Dante-Forschungen Bd. I, 8, 293ff., besonders 
8 317—319. 

5) Vgl. Brief 5. 





846 B. Wiose 6 


mano quell’ Orazione, che mi mandô da pochi giorni e che altro non & 
che il testo latino dell’ epistola di Dante scrittu ad Arrigo imperatore 
la eui traduzione fu, se non erro stampata la prima volta dal Doni 
nelle Prose antiche Fir, 1547. indi dal Biscioni nelle Prose di 
Dante e del Boccaccio. Fir. 1728, Il Biscioni non conobbe quel testo 
latino, e ne ha appena sospettato l’esistenza, benchè si trovi anche nei 
Codiei Laurenziani di Firenze. Il Prof. Francesconi') non mi ha ancora 
mandato lo spoglio fatto dal Vocabolario delle parole citate dai due 
Comentatori di Dante da lei desiderato; tosto che lo avro non mancherd 
di spedirglielo. 1 Prof! Franceschini?) e Viviani?) furono a Milano per | 
un mese eirca; il primo per rivedere gli antichi amiei, e il secondo per 
lavori letterarj, onde giovare alla nuova edizt di Vitruvio eui attende: 
egli ha qui letto la lunga diatriba londinense contro il Code Bartoliniano‘), 
e credo che tale lettara farà ritardare la stampa del terzo volume, 
ch'era giä sotto il torchio. 

Desidero ch’ella continui a favorirmi della sua benevolenza e de 
suoi comandi e che ereda ai sentimenti della verace stima, con eni 
godo di protestarmi 


Suo divre Servit” 
Milano 12, Die. 1826. Gio, Giacomo Trivulzio®) 


29. 

Anziosa di avere le di leinuove e quelle del di lei arrivo in patris 
facil cosa le sarà l’immaginarsi il piacere che io provai nel rieevere la 
sua lettera che mi era pure una sicura prova della memoria che mi 
conserva. Trattenuta in campagna per aleuni affari ed un reuma che 
&venuto adassalirmi alla testa e del quale non sono intieramente sens 
furono le cagioni che non prima d'ora io ho potuto scriverle e testi- 
moniarle i sentimenti di stima che io le professo per le distinte sue 
qualitä, ma pi d’ogni altra per quelle di euore perch® pit d’ogni altra 
mi & concesso il poterle conoscere ed apprezzare e perchè io mi tengo 
pur cosa sieura che da queste pit che dalle altre si ricevono le pi 
dolei, le pit vere, e le più care sensazioni della vita perche seevre 
dal!’ ambizione e dalle gelosia che vi toglie non che darvi degli amiei. 





1) Abate Daniele Fr Francesconi, Bibliothekar in Padua. 

2) So im Texte. Lies Franceschinis, Professor in Padua, 

8) Quirico Viviani, der Herausgeber des cod, Bartoliniano, | 

4) Dazu vgl. Viviani in der Prefazione zu Bd. III, Teil I seiner Brief 5 | 
$. 12 Anm, 2 angeführten Ausgabe, 

5) Der Brief ist in 4°. Die vierte Seite leer ohne Aufschrift, 

6) Ohne Anrede auf einem Trauerbogen in 8° Auf der vierten Seite: 
A Monsieur Charles Vitte(so) Breslau. Schwarz gesiogelt mit kleinem Potschaft: 
mit den Buchstaben BST, Kein Poststempel, 





ri Aus Karl Wittes Briefwechsel 847 


Ella & cosu assai dolorosa il perdere un Padre ed ho sofferto assai nel 
furne la trista esperienza, mi furono perd di gran conforto le premurose 
eure di mio marito e dei miei figli ed ellu pure ne troverà alle sne 
pene nella sua famiglia che io ho imparato da lei stesso ad amare e 
stimare onde spero che i miei saluti non le saranno discari. 

Sono puoi lieta assai della speranza che ‘il Principe di Metternich 
ba futto nascere nell' animo suo nella lusinga che lei si adopererà per 
mandarla ad effetto‘). Le nuove che ricevo dall’ amico Mustoxidi:) 
sono ottime, egli & felice nella nuova situazione in cui si trova. 

E qual stupore non le recherà la nuova dell'imminente matrimonio 
di Soranzo®) che avendo oramai 65 anni si va a scegliere fra le nostre 
Milanesi una ragazza Londonio giovane piutosto bella di educazione 
brillantissima non nobile, a tutti noi sembra impazzito Dio ce la mundi 
buona, il matrimonio non avrà luogo che fra quindiei giorni al suo 
ritorno da Venezia dove & andato per dure aleune disposizioni in pro- 
posito E che mai dirä l’Albrizzi e la Creseini ete. etc. 

Il nostro Monti sta piutosto bene ma la bella ed interessante Contessa 
Perticari & come lei l’ha lasciata sempre afflita dalla medesima malattia 
Vorrei poter indovinare eiö che a lei pö riuscire di magior interesse 
onde renderle più agradevole questa mia. E intanto riceva l'assicura- 
zione della mia più distinta stima. 
12 Dicembre Beatrice 
1826 


3. 
Gentilm Sig” Professore 

Comincio dal ringraziarla dei libri speditimi per mezzo della Can- 
cellerin, e che sto con impazienza attendendo. Secondo il nostro ac- 
cordo mi farà grazia indicarmi il debito mio, che le fard tosto rimbor- 
sare per mezzo di qualche Banchiere, qualora ella non disponga altrimenti. 
Gradird molto se si degnerà provvedermi anche delle opere tedesche 
che trattano di Dante e della sua Poesia, non mancando qui chi possa 
facilmente supplire alla mia ignoranza della lingua alemanna, 11 Con- 
vito*) & interamente compiuto e un esemplare le giungerà per la Via 
di Vienna, avendolo raccomandato al Consigliere Hammer, cui ella potrà 
per sieurezza dirigersi, Unitamente alla copia del Convito troverà la 


1) Witte trug sich mit dem Gedanken, eine Professur im oesterreichischen 
Italien zu übernehmen, Vgl, Brief 9, S. 22 Anm. 2 und 18, $. 28 Anm. 2. 

2) Der neugriechische Gelehrte Andrens Mustoxydia (1786—1860), der von 
seinem Freunde Kapo d’Istrias 1828 zur Leitung des öffentlichen Unterrichts 
nach Aegina berufen wurde. 

3) Vgl. auch Brief 7, 8. 19 Anm. 1. 

4) Brief 4 zeigt, dass es sich auch hier um die Ausgabe 1826 handelt, 


lei 
di Firenze, In essa lettera si combatte, ma come fra cortesi alme 
si suole l'oppinione da lei sostenuta che quella Canzone sin di Dante, 
e eoll’appoggio di varie ragioni che a lei già di viva voce ho comuni- 


quell' onore, ch’ella si merita, siechè vorrei che questa lettera potesse servir 
di modello alle discussioni letterarie che tutto di sorgono in Italia, e 
non sempre vi si adopera l'urbanità e la gentilezza. Spero ch’ell’ abbia 
a chiamarsene contenta, eid ch’& il primario mio desiderio. 

L'Ab. Colombo non ba mai stampato emendazioni alle Rime di 
Dante; ma bensi fu un tale Pietro Vitali che stampd appunto in Parma 
per L’Ubaldi una Lettera diretta all'Ab. Colombo intorno a Correzioni 
di Rime antiche tratte da un codice da lui posseduto”). To eredo ch'ella 
voglia parlare di tal lettera, onde dovendo tra pochi giorni recarmi a 
Parma non mancherö di farne ivi ricerca; cost fard a Modena per la 
dissertazione del Paventi contro l’oppinione del Marchetti”), ma non s0 
s'eusa sin separatamente stumpats. Non ho avuto tempo di far traseri- 
vere la lettera latina di Dante per poterla unire all’involto speditole, ma 
lo fard sieuramente per la prima spedizione. Non ho mancato di serivere 
a Napoli per avere i4. volumi, delle Rime antiche impresse a Palermo 
e ch'ella brama d'avere, ma finora non ne ho rieevuto risposte. Tra 
noi € il mezzogiorno d'Italia v't un muro di bronzo, 

Nella Prefazione al Convito ella vedrà riportata tutta per intero ln 
lunga Lettera che gentilmente mi serisse da Venezia mentre entrambi 
vi eravamo nel Luglio passato. Nell' adempire cosi Ia mia promessa 
verso di lei ebbi ancora la compincenza di dare una pubbliea testi- 
monianza dell onor sommo in eui qui si tienee l'ingegno suo e gli studÿ 
ch'ella coltiva dell'italians lingua. 

Per le Rime di Dante di cui ella mi parla difficile & assai lo sce- 
verare con sicurezza le vere da quelle a lui falsamente attribuite, 
perchè tutti i Poeti di quell’ età avevano un certo lor simil modo di 
poetare; tuttavia le Rime del sommo Alighieri, almeno quelle di una tale 
epoca, hanno un loro carattere particolare che a chi sottilmente guarda si 





1) Vgl. Witte, Dante Alighier!s Iyrische Gedichte, 2, Aufl, Leipzig, 
Brockhaus 1842 Teil II, 8. XLVII und Dante-Forschungen I, 8. 418. 

2) Lettera di Pietro Vitali al Sign. Ab. Mich. Colombo u. a. w. Parma 1820, 
Siohe such den nächsten Brief. 

3) Siehe den nlichsten Brief. 


9 Aus Karl Witten Briefwechsel 849 


manifesta. Quel Sonetto Com’ pit mifere Amor co suoi vineastri & 
eosi mal concio dai codici che non saprei cavarne buon costrutto. La 
Canzone Virtü ch’il Ciel movesti a si bel punto & attribuita a 
Dante non solo dal Trissino e dal Cod. di S. Marco, ma anche dal 
Cod. Vitali di Parma e da un Barbarini di Roma ove si trovano altre 
tre Canzoni dette pure di Dante non mai pubblicate ch'io mi sappia come 
sue. Esse cominciano. 1. Una donzellaumile e dilettosa. 2. A forza 
pur convien che alquanto spiri 8. Mercè ti chero, caro 
Signor nostro. E curiosn la citazione fatta dal Venturi e riferita 
dall’ Arrivabene!) di una Canzone di Dante che non ha mai esistito e 
che principia Morte eantö muovi novella mia. Quella Canzone 
(ossia quel verso) deve la propria esistenza ad un errore di stampa. 
Il Venturi al verso 67. Canto IL. Inf. Or muovi e con la tua parola 
ornata nota come altrove Dante usd l'istesso modo muovi per va, 
ecc. e disse che anche nella Canzone (che eomineia) = Morte (Morte 
poichè non trovo a cui mi doglia) eantdo: Muovi novella mia non 
far tardanza, il qual verso trovasi nella Tornata. Da ciö lo stampatore 
ered un nuovo verso e fece immaginare una nuova Canzone stampando 
tutto di seguito e in carattere corsivo = Morte cantö muovi novella 
mia non far tardanza. 

Cercherd di servirla per le varianti al terzo Canto dei Codiei Landi, 
Arcbinto e Albani benchè il eredo diffieilissimo massime per gli ultimi 
due. Piü facile sarà l’averli dai Codiei Parmensi. Riceva i saluti di 
mia Moglie e di mio Figlio; porga i miei al Prof Gerhard?); e pregan- 
dola nuovamente, scrivendomi, di tralasciare meco ogni sorta di ceri- 
monia, 80n0 con sincerissima stima 

Suo div: Servit- 
Milano 9. Feb, 1827. Gio, Giacomo Trivulzio®). 
4. 
Prof? gentilme 

Ho aspettato a seriverle finora sperando sempre di poterle annun- 

ziare l’ arrivo dei libri speditimi da lei, ma con mio dispiacere io non gli 


1) Als Einleitung zur Caranentis Ausgabe Amori 6 rime di Dante Alighieri, 
Mantua 1823. S. CCLXXIIL Vgl. Witte, Dante Alighieri’s lyrische Gedichte, 
2. Aufl. Teil II, 8. LXII. 

2) Eduard G., der bertihmte Archaeologe und Begründer des archaeologischen 
Institutes in Rom, Wittes intimer Freund (1795—1867). Vgl. z, B. Reumont, 
Neerologia di 0. G., Florenz 1868. 

3) In 4°, Auf der vierten freien Seite die Aufschrift A Monsieur Mr Charles 
Witte Professeur en Droit à l’Université de Breslau. Gesiogelt mit 3 kleinen 
schwarzen Siegeln, auf dem einen eine menschliche Figur mit Adierkopf und 
Schlangenflissen, auf dem zweiten ein Adler, auf dem dritten ein Pferdekopf, 
Poststempel Milano. Raccomandato. 

Romanische Porschungen XXIII. 3. D4 


850 B. Wiese 10 


ho per anco ricevuli, avendone pit volte domandato al Sig“ Burone 
Sardagna che quale attaccato alla Cancelleria trovasi presso il Presidente 
del nostro Governo. L'involto del Convito ed altro che le lo spedito, 
fu consegnato al d° Baron Surdagna che lo ha diretto ul Cons: de 
Hammer in Vienna, il quale dovrebbe averlo ricevuto cirea un mese fa. 
La prego farne ricerca presso il med? de Hammer, eui pure io seriverd 
per raecomandargli di favorire ed ajutare la nostra comunicazione. Jo 
ho eseguite quasi tutte le commissioni da lei dutemi: ho avuto le vari- 
anti del 3° canto dei due Codici Archinto del Codice Landi di Piacenza, 
e dei Codiei Parmensi: tanto il Cs Archinto quanto il M Landi vollero 
prendersi essi medesimi una tale fatica. Mi mancano aneora le varianti 
del Cod. Albani di Bergamo, ma per questo & d’uopo ch! io aspetti il 
ritorno di un mio parente e molto attinente a quella famiglin. Le osser- 
vazioni del Colombo sulle Rime di Dante non esistono come mi pare 
d’averle scritto, invece ho in pronto per lei una Lettera di um Pietro Vitali 
al Colombo stampata a Parma, che tutta si rivolge sull' emendazioni 
di Rime antiche di un gih suo Codice, che ora fu acquistato dalla 
Libreria di Parma. La Dissertazione del Paventi contro l'opinione del 
Marchetti non & mai stata stampata a parte; ma fu inserita a brani 
in varj numeri del Giornale Modenese per eni & impossibile ad aversi 
se non che manoscritta. Ho unito tutto quello che ho raccolto per lei e ne 
fard una spedizione sola, ma mi dorrebbe troppo che andasse perduta; 
come mi rincrescerebbe assai che si fosse smarrito lo spaccio del Con- 
vito perchè non potrei supplire con altra copia, essendone tanto stam- 
pato un piccolissimo numero. Aggiungo ancora aleune inedite postille 
di Alessandro Tassoni fatte alla Divina Comedia e ultimamente pubbli- 
cate in Reggio’): sono di poea importanza, ma desidero ch’ella abbia 
tutto quello che qui esce di Dante. 

Ricevo la arms sua del 26. Marzo, col bel lavoro da lei fatto 
intorno all’ Epistola a Cangrande. Io trovo che riuscirà di grande 
onore all’ ediz® pataviva lo stampare tutte le conoseinte Epistole dell! 
Alighieri eon simili ajuti ed illustrazioni; manderd quindi al Federiei*) 
quella a Cangrunde, animandolo a pubblicarla coll altre ch’ella vorrà 
mandargli in seguito. Io ho giä fatto copiare quella ad Arrigo che a 
lei invierö unitamente alle altre cose. 

Ella ha ben ragione di non volersi dar per vinto cirea l'oppinione 


1) Postille scelte d' Alessandro Tassoni alla Divina Commedia di Dante 
Alighieri. Reggio, Fincondori 1826. 

2) Der Ab. Fortunato Federici In Padun, Mitherausgeber der Minerva- 
Ausgabe der Divina Commedia von 1892, von dem sich zwei Briefe wegen der 
nur in 60 Exemplaren gedruckten Witteschen Ausgabe: Dantis Alighieri Epi- 
stolae quae extant, cum notis, Patavii, sub signo Minervae (Vratisiaviae apud 
editorem) 1827 im Briefwechsel befinden. Siebe 5, S. 12 Anm. 3. 





1 Aus Karl Wittes Briefwechsel 851 


da lei ricevuta intorno la Canzone a Dante du lei, e du me a Cino 
attribuita; ne io al certo ho tale pretesa, non essendo la mia ch'una 
semplice congettura che particolarmente si appoggia alla conformità 
dello stile tanto simile a quello di Cino che pare il medesimo, Del resto 
ella sa che l’oppinione du leisostenuta & antichissima, poich® la prima 
volta che quella Canzone comparve alla luce per via della stampa 
(Venezia 1518!) essa port il nome di Dante, ond’ ella anche per anzi- 
anita di prova avrebbe vittoria sopra ogni altro. Se mai non ha ancora 
ricevuto quella detta lettera, mi seriva se posso inviargliene eopia per 
la posta sotto fascia. 

Non mi fa meraviglia che il Dante di Foseolo non venga conti- 
nuato, ma bensi me ne fa molta che quello di Rossetti sia sospeso 
dopo tanto ardore, per non dir furore, con eui avea cominciato. Anche 
dell’ Ottimo di Pisa più non se ne parla’), ne del Comento del Tasso 
trovato dal Rezzi nella Barberini. Ho fatto qualche tentativo per aver 
dal Rezzi*) quelle canzoni eredute di Dante, ma non so di riuseirvi; 
nel caso favorevole ella sarä il primo ad averle. Sono curiosissimo di 
vedere la nuova ediz“ della D. C, ch’ella mi annunzia proccurata dal 
suo amico Wagner). 

Mi scriva se sperar possiamo di rivederla in quest’ anno in Italia: 
quasi quasi avrei la voglia di venire a farle visita in Breslavia, 

Intanto riceva i soliti saluti e mi creda tutto a suoi comandi 

Milano 17, Apr. 1827, affem e div.” Servitore 

Gio. Giacomo Trivulzio#). 


5. 
Profs gentilmo Mile 12 Mag. 1827. 

Ho saputo finalmente che l'involto eontenente il Convito & giunto 
da più d’un mese alle mani del Cav. de Hammer, il quale non avrà 
mancato d’inoltrarlo a Breslavia, ed a quest’ ora io voglio sperare che 
sara fino a lei arrivato. Io ho affatto perduto la speranza di avere i 
libri ch’ ella ha avuto la bontä di spedirmi, giacche non n’ intesi giammai 
novella. Mi duole assai di tale diffieoltä di comunicazioni; ma non v'è 
rimedio, e bisogna in pace sopportare questa, come tante altre priva- 
zioni. Almeno ho lusinge che avrä ricevuto la mia lettera in risposta 
all’ultima sua; e poichè ci rimane ancora la fortuna di poter comunicare 


1) Die Ausgabe Torris erschien Pisa, Capurro 1827—1829. Vgl. Witte, 
Dante-Forschungen I, 8. 354#f. 

2) Luigi Maria Rezzi, Bibliothekar der Barberiniana in Rom. Vgl. Witte, 
Dante Alighieri’s lyrische Gedichte, 2. Aufl. Teil IL, 8. LXII—LXIII. 

3) Die Brief 1, S. 5 Anm, 2 erwähnte Ausgabe, 

4) In 4, Auf der vierten Seite die Aufschrift A Monsieur Mr Charles Witte 
Professeur en Droit A l’Université de Breslau. Stempel Milano und Breslau 28/4. 

54 


852 B. Wiese 12 


per lettera, voglio procaeciarmela il pit spesso che posso, sieuro che 
la sua gentilezza vorrä perdonarmi se corro il rischio d’annojarla, 

Stimando che debba premerle d'avere il testo dell’ Epistola di 
Dante ad Arrigo gliel’ invio unito alla presente traito fedelmente dalla 
copia traserittami da Moschini; alla quale non ho voluto fare alcuna 
emendazione, benchè ovvia fome in qualche passo, © prefere 
a lei tutto il merito della correzione ed illustrazione, 

Non ho ancora potuto avere le varianti al 3% canto dal Codice 
Albani di Bergamo, ma ho bensi riuniti tutti gli altri da lei ordinatimi, 
e che le spedir con altre cose, tosto che per l’arrivo in Breslavis del 
Convito sard assicurato che I’ Hammer & buon mezzo di comunicazionei 
perchè mi dorrebbe assai che tanta fatica andusse perdats. Les 

Qui si va ristampando la Divina Commedia colle note di Paolo Costa’), 
le quali hanno il pregio della brevitä. 11 Dante del Foscolo e del Rossetti 
pare che non oltrepasserä il primo volume; ma l'edizione Pisana dell" 
ottimo pare ancor pit infelice non essendoue per anco comparso 


Ella dunque tenga eari quei pocl 
che potrà mostrare qual trofeo d'im a taie di quel vitupérie! delle 
genti. Ho ricevuto lettera da Viviani*) che sta per metter mano alla 
stampa del 3% tomo, ove avranno luogo tutte le osservazioni dell’ Arri- 
vabene. Ho mandato al Federici*) con partieolare oocasione la lettera 
di Dante da lei corretta e illustrata, ma ancora non ne ho ricevuto 
risposta. 

RE es Bali: sn 


1) Mailand 1897, à Bde in 1 
2) Quirico Viviant, en en 
3 
von Fernando Arrivabene I sols di Dante, Comte serien. De 1 
3) Siebe Brief 4, S. 10 Anm, 2 


& 9 Anm ?) smsammes in einem Bande „Neapels antike Kunstwerke* berausgah.. 
(Stuttgart IS) 
5) In & & 4 leer ohne Aufschrift, a 





13 Aus Karl Wittes Briefwechsel 853 


seusa verso di lei il grave turbamento d'animo in eui mi trovo da pit 
giorni per l’improvvisa e spaventosa morte del Cav. Rosmini') seguitu 
in mia casa ove alloggiava da piu anni. La perdita d'un amico di 80 
anni mi ha immerso nel più profondo dolore; il genere di morte che 
ce lo ba tolto, che fu un'apoplessia fulminante, ha colpito la mia mente 
di terrore e di compassione. L’Italia ha perduto in lui un esimio 
infaticabile Serittore a cui principalmente deve l'illustrazione dell’ 
Istoria letteraria del See. XV, che ancora s'avvolgen nelle tenebre 
prima delle Vite del Filelfo, del Guerino, di Vittorino e de’ loro disce- 
poli da lui con molta diligenza investigate e seritte. Egli fu lo soopo 
di molta invidia e malignitä, che particolarmente prese di mira la sua 
Storia di Milano; ma di eiö non & da meravigliarsi, poiche tale & il destino 
dell’ Italia che abbia a mordere i propri suoi figli, e le guerre letterarie ed 
intrinseche hanno preso il posto delle politiche ed esterne, Qui l'un l'altro si 
rode di quei ch’un muro ed una fossa serra; e voglia il Cielo che tal peste 
non abbin a stendersi oltre l’Alpi, se pure non l’ha giä varcate, Con gran- 
dissimo mio piacere ho finalmente ricevuto l’involto da lei speditomi 8. mesi 
fa eontenente la Vita nuova di Keil’), le Rime trad. da Kannegiefser e 
colle sue osservazioni®), ed aleune copie del terzo Canto di Dante‘). 
Ho già spedito al Vieussenx il pacchetto a lui indirizzato‘). Per le 
note tedesche alle Rime di Dante avro l’opportanitä di farle tradurre 
per mio uso. Io spero ele riceverd più solleeitamente l'altro involto 
da lei speditomi ultimamente con tanta gentilezza, e di eui la ringrazio 
di euore e senza fine. Cosi spero che a quest’ ora le sarà giunto il 
volume del Convito che mi rincrescerebbe se fosse smarrito per In 
difficoltà di supplirvi a cagione della scarsitä degli esemplari — D'ora 
innanzi mi serviro del mezzo indieatomi di Trieste anzi perchè sieura- 
mente il tutto giunge alle mani del Sig” Mayer‘) lo raccomanderd all’ 
Avvocato Rossetti”), eh'ella ben eonosce. 


1) Zu dem holen Werte seiner Werke zur Geschichte des Humanismus 
vgl. Voigt, Die Wiederbolebuug des klassischen Altertums Bd, P, Borlin 1893 
8. 533 Anm. und sonst, 

2) Siehe Brief 1, 

3) Siehe ebenda A: 

4) Diese Abzüge de ten Gesanges der Hölle hatte Witte zum Zwecke 
der Handschriftenvergleichung anfertigen lassen, Es ist bekannt, dass er don 


Hölle festzustellen suchte, 

5) Darin waren auch solche Abzüge zwecks Vergleichung auf den Floren- 
tinér Bibliotheken. 

6) Kaufınann in Triest, Verwandter seiner verstorbenen Frau. 

7) Der bekannte Petrareaforscher Advokat Domenico de Rossetti, von dem 
viele Briefe an Witte in dom Briefwechsel vorhanden sind, 


zum * 





854 B. Wiese 14 


Spedirè dunque a lui per primo spaccio un involto contenente 

[1. Polibio. trad® da Koin. Vol. 8. [2. La Divina Commedia colle 
note del Costa. vol. 2. [3. Lettera di P. Vitali a M. Colombo sulle 
emendazioni delle Rime antiche. vol. 1. [4. Lettere inedite di Annibal 
Caro. vol. 1. in carta distinta. [5. Un fascio colle varianti dei Cod! 
Archinto, Landi e Parmensi, ed una Lettera pervenutami da Mantova 
per lei, 

Ella farà ottimamente a pubblicare costä in Breslavia tutte le Epistole 
di Dante edite e inedite!), compresevi quelle accennate dal Troja, illustran- 
dole con erudite note, com’& solito di fare. Io le ho mandato quella ad Enrico 
eoll’intenzione che fosse in pieno suo arbitrio; poich® io stimo che nella 
repubblica delle lettere tutto debb’ essere comune, senza aleun pregiudizio 
di privilegio o preminenza, La sua ediz* di tali Epistole oltre eusere 
la prima completa poträ essere di grande utilitä alla raccolta Danteseu 
che si stampa a Padova®), la quale progredisce assai lentamente a 
cagione delle molte imprese e di gran costo assunte da quella Tipo- 
grafia. Per l’Epistola ituliana contro i Veneziani, ch'io non saprei cost 
ciecamente gindicare per apoerifo, come fanno molti letterati, cercherd 
l'avere una copia dalle Prose antiche?) per mandargliela; se no la 
copierd Io stesso dal mio esemplare. Gradirö assai di vedere le sue 
osservazioni sul divulgamento della Div. Com. Non ho veduto l'articolo 
dell’ Antologia#), perchè qui quel giornale & un libro semi-proibito; ne 
si puö averlo regolarmente. Intorno a cid ch’ella mi chiede per l'inter- 
pretazione di quei versi della Sestina di Dante), le dir francamente 
ch’ ella & oscurissima ne la crederei da interpretarsi che allegorieamente 
secondo il sistema da Dante spiegato nel Convito, Se la sus donna 
è la Filosofia ella vede quanto strana e falsa divenga l’inter- 
pretazione della ripresa che ha voluto dare il Sig” Streckfuss®); e in- 
vece non sarebbe contra senso se spiegando questa giovane Donna per 
la Filosofia essa fa sparire le tenebre, intese per la nera ombra de! 
colli; nè forse sarebbe difficile l’indovinare perche si da un bel verde 
per abito a questa sua Donna, La voce Quandunque non vuol qui 

1) Vgl. Brief 4 5. 10 Anm. 2. 

2) Vgl. daselbst. 

8) Doni, Prose antiche. Firenze 1547. Vgl. Brief 1 und 7 8. 19. Anm, 2. 

4) Gemeint ist Wittes Artikel in der Antologia di Firenze N. LXIX, 
Sept. 1826 „Canzone di Dante Allighieri in morte di Arrigo VII*, neugedruekt 
in den Dante-Forschungen I, 8, 418ff. Vgl. Brief 3 3.8 Anm. 1, 

5) AI poco giorno, das Geleit. Vgl. Witte, Dante Alighierl’s lyrische Ge- 
dichte, 2, Auf. Teil II, S. 166—167, wo diese Briefstelle in Übersetzung an- 

efübrt ist, 

a 6) In seiner Anzeige von Wittes Übersetzung im ,Berliner Conversations 
blatt“ 1827 n. 46, 





15 Aus Karl Wittes Briefwechsel 865 


dire quuntunque come pare che intende il Sig” Streckfuss, ma bensi 
quando o alloreh&, o simili. Pel verso innamorata come anco 
fu Donna!) crederei che interpretar si potesse co8l — io l'ho chiesta 
innamorata, io ho cercato che di me s’innamorasse, come anco fu 
Donna (o fa) veracemente, come anche le altre Donne fanno. Si 
ricordi della Canzone splegata nel Trattato 3. del Convito ove s'inter- 
pretano e gli occhi e il riso della Filosofia, e in fine del Trat. 2. ove 
dice che gli oechi della sua Donna (che & la Filosofia) sono ruba- 
tori della mente umana, quando essa Donna a suoi drudi 
ragiona; e troverk molta corrispondenza anche in questa Sestina 
eoll’allegorico linguaggio di Dante usato nelle altre Canzoni. 

Qui non si & più veduto aleun volume del Dante di Foscolo ne di 
quello del Rossetti, ne si ba notizia aleuna dell'Ottimo pisano, Ho 
seritto al sig” Torri?) e non m’ha risposto. Mi rallegro con lei che abbia 
trovato verificarsi la congettura da lei fatta sul Comento d’Jacopo della 
Lana, per euiil gran pregio e ’antichitä dell’ Ottimo verrebbero a dimi- 
nuirsi d’assai?). Non mi meraviglio dei grandi svarioni da lei trovati 
nei soli primi fogli di quella stampa pisana. Gli editori sono affatto 
senza criticn e senza gusto, e non istampano che per ispeculazione 
libraria e aviditä di guadagno; sieche le loro edizioni cosl fatte diven- 
gono pressochè inutili, avendo essi l’arte di cangiar l’ottimo in pes- 
simo. La ringrazio anche delle poche osservazioni e varianti del Con- 
vito tratte dall’ Ottimo. Alcune di esse fard inserire in un’aggiunte 
d’emendazioni che si sta stampando e che le manderd. Ma chi pud 
attendere a tutto senza notare nell’infinito? Altri verrä che farı meg- 
lio di noi; intanto noi abbiamo mostrato la strada. Mi piace quell’ im- 
mediato*) alla pag, 79. e quel decimo®) che non si & in allora ad- 
attato perchö non neccessario pel senso, e solamente fondato sopra 
congeltura, 

Non so dirle nulla di quelle Canzoni di Dante che si cantavano 
nel Casentino accennate dal Pelli®). Non le credo stumpate: ne fard 
far ricerca in Toscana ma ho poca speranza di scoprire un tesoro, 
Ho fatto copiare nella Vaticana aleune Canzoni attribuite a Dante ma 
ch'io non eredo sue, Quelle del Cod. Barberino non si s0n0 ancora 
potute avere. Ho fatto serivere a Mustoxidi per avere qualche indi- 


1) Strophe 5 Vers 5. Vgl. Witte a. a. 0. 8. 165. 

2) Vgl. Brief 4 8. 11 Anm. 1. 

8) Dazu vgl. Witte, Dante-Forschungen I, 8. 864. 

4) Ausgabe Moore II, 4. 28, 

5) Ausgabe Moore II, 4. 25. 

6) In den Memorie per servire alla vita di Dante Alighieri, Venezia 1739 
und seither öfter; in der Ausgabe Florenz, Piatti 1823, 8. 202, 





856 B. Wiese 16 


cazione del Codice Torinese ove trovasi il principio dell'Inferno trade 
in esametri — Delle Rime del Buonarroti') io non eonoseo che tre 
ediz!, la prima di Fir. Giunti 1623. 4. proccurata dal giovane Buonar- 
roti; la seconda Fir. pel Manvi 1726. e la terza la moderna di Parigi 
col comento del Biagioli. Nessuno parla delle due ediz! da lei indi- 
eatemi; ne meno l'accuratissimo Mazzuchelli hegli Serittori d’Italia 
ne il Duppa*) nella moderna inglese Vita di Michelangelo. Finisco 
per mancanza di spazio. Riceva i soliti suluti di mia Moglie e di mio 
figlio; e mi ereda con invariabile stima Trivalzio®). 


7. 
Sig: Prof, gentilmo Mile 25. Luglio 1827. 

La sua del 12. cade Luglio mi giunge per ogni riguardo graziosa 
© cara, perchè mi fa prova della vera cortesia del suo cuore e della 
molta benignità e beneyolenza ch’ella ha verso di me. Le nuove cor- 
rezioni al Convito sono già stampate e le unird alla Vita nuovat) 
al primo spaccio che mi oecorrer& inviarle per la comoda e sicura via 
di Trieste, Fu quindi impossibile l'approfittare delle ultime sue osser- 
vazioni comprese nella de Lettera del 12. ma tuttavia ella vedrä che le 
principali mende erano state vedute e corrette, benchè qualche volta 
diversamente dal modo da lei proposto. Bella e ingegnosa & la sun 
emendazione a p. 264. Tullio e lire Tarquiuj'), pure non la 
vremmo accettata benche ci fosse giunta in tempo, perchè alquanto 
troppo arbitraria, e perchè si pud sospettare che Dante per brevitä dicendo 
litre Tarquinj abbia veramente voluto comprenderei anche Servio Tallio 
come di casa Tarquinia, perchè allevato e cresciuto nel Palazzo de Targuinj 
e fatto poi genero di Tarquinio prisco. A p. 301. e percid essere®); 
quel eiö non mi sembra neccessario al senso. À verissimo che a p.276. 
abbiamo accomodato una stravagante trasposizione di parole (auto- 
ritä alla imperiale”) senza avvisarne il lettore; ma l’errore era 
troppo patente, e ci siamo riserbati il privilegio di tacere qualehe volta 
nelle lievissime mutazioni (V. p. XXXVI. della nostra Pref*) per non 
incorrere in vana pedanteria. A p.813. si fanno più amici*) & giä 
stato da me corretto ma non colla voce veraci come ella propone, 


1) Witte hat sich bekanntlich mit Michelangelos Gedichten eingehend be- 
schäftigt. Vgl. Böhmers Romanische Studien Heft 1, Halle 1871 S. 29. 
2) Richard Duppa, The life and literary works of M. A. B, London 
1806—1807. 
8) In 4°. Alle vier Seiten beschrieben, ohne Aufschrift. 
4) Ausgabe von Trivulsio und Maggi, Mailand, Pogliani 1827. 
5) Ausgabe Moore IV, 5. 90. 
\6) Diese Stelle konnte ich nicht feststellen. 
Ausgabe Moore IV, 6. 158. 
Das, IV, 19, 180, 





—— 


1 Aus Karl Wittes Briofwechsel 857 


ma bensi colla vera e la sola che si ci conviene, cioè ampj; la prego 
leggere tutto il passo cominciando dalla p. 311. 6 son persuaso ch’ella 
verrä interamente del mio avviso. E li altri passi da lei notati, cioè 
a pag. 260. 288. 307. 308. 821. 323. 329, ci sembrano a bastanza corretti 
nella nuova edizt tanto per la chiarezza del senso, quanto secondo la 
natura della lingua italiana. 

A pag. 329, 1.2. che cominciamento!); ivi non fa che ripetere 
semplicemente la stessa parola della canzone (o che non fosse ad uom 
eominciamento) che poi egli intendesse colle parole comincia- 
mento siguificare un s01o già lo aveva detto e spiegato a pag. 827. 
1. 14, ove dopo il de verso soggiunge —cioë uno solo, non dice 
cominéiamenti?). 

Per la Canzt in morte d’Arrigo®) benchè nessun Codice (dei pochi 
veduti) la porti come di Cino basta lo stile di essa a farla credere sua; 
esso & tanto diverso da quelle di Dante, e il verso n'è tanto più 
scorrevole che chi ha qualche pratica delle rime di questi Poeti fucil- 
mente lo ravvisa. Tuttavia la mia oppinione non & che una congettura; 
ed osserverd con pi comodo i passi delle varie composizioni di Dante 
eoi quali ella pensa poter sostenere l’autoritä de manoseritti. Sono 
lietissimo eb’ella pensi a stampare il volumetto delle epistole di Dante, 
comprese quelle non date, o date mezze dal Troja. Ma perchè mai 
ommettere quella importantissima ad Kanem? S'egli & solo per non 
averne ricevuto copia io potro supplire a tale mancanza, facendomi 
rimandare lo stesso suo originale che le spedirö per la posta. Stam- 
pandosi ora per sua eura tutte le Epistole di Dante diviene inntile che 
il Federici stampi nella sua edizione quella sola ad Kanem; e se 
vorrà ristamparle tutte aspetterä l'edizione tedesca per riprodurla tal 
quale, che certamente non poträ far di meglio®). 

vero che nella stampa della lettera sua a me diretta (p. XLI. 
1.1.) si trova un che di più a chi finemente guurda, pure per rispetto 
al manoseritto l'abbiamo conservato, non essendo d’altronde di molta 
importanzu®). 

Colla prima spedizione le manderd una copia dei soli Prolegomeni 
da unirsi a quei primi fogli del Convito che le diedi in Milano, siechè 
possa servirsi di due esemplari di quell’opera. Non mi ricordo più 
d’averle mandato un foglietto che ho fatto ristampare tempo fa nel 


1) Das, IV, 15. 88, 

2) Das. IV, 16, 47. 

8) Siehe Brief 6 3. 14 Anm. 4 und Brief 3 S. 8 Anm. 1, 

4) Vgl. Brief 5 S. 12 Anm. 8. 

5) Ein Brief Wittes an Trivulzio, der in dessen Einleitung zu dessen Aus- 
gabe des Convivio abgedruckt ist. 


858 B. Wiese 18 


Convito per togliere un grosso errore ivi trascorso, La prego dirmi 
sollecitamente se il suo esemplare a pag. 186. 1. penultima legge da Oeci- 
dente in Oriente ovvero da Oriente in Oceidente!), la prima 
lezione & la corretta, l'altra l'errata. Cuso che non l'avessi già man- 
dato unird il foglietto alle ultre cose. A proposito di quel Parnasso 
del Wagner ch'io riceverd cogli altri libri da lei cortesemente speditimi 
ella avrà veduto un articolo sulla Biblioteca italiana?) che mi & 
rinereseiuto assai perchè ivi si parla di lei con minor rispetto di quello, 
che si conyiene. Ella sicuramente avrà pensato ehe qualche maligno 
spirito che la perseguita in Germania?) abbia trovato mezzo di pene- 
trare anche in Italia per suseitarle nemiei; e eredo ch’ella non erri 
cosi pensando. S'io avessi potnto prevedere un tale articolo avrei 
cercato impedirlo con tutto il mio potere, perchè mi sento nemicissimo 
di queste sciocche gare letterarie. Per una contradizione singolaris- 
sima si vuole ora dar vanto di nazionalitä in oggetti di nessuna 
importanza, mentre si fa ogni sforzo di sopprimerla in tutto il resto. 
Anche in ciö scorgesi l'opera della Discordin, Io non le avrei parlato 
di ciö, se veduto non avessi inserito in quel libro anche il mio nomet); 
per cui voglio ch'ella sappia quanto eiö m’abbia dispiaciuto e addo- 
lorato. Ella intanto continui la sua bella impresa meditando e illu- 
strando la nostra maggior Musa, che certamente l’Italin grata supra 
ammirare uno straniero che a lei rivolga con tanto amore i suoi stndj. 

Sarei curioso di vedere il Trattato sulla poesia provenzale del 
Prof. Driez®) di Bona, e le ricerche italiune del barone Rumohr‘) ma 
temendo che siano opere tedesche non 080 pregarla di mandarmele. 
O quanto mi lagno della mia ignoranza! Se almeno potessi saper di 
tedesco quanto corrisponde alla meta di quello ch'ella sa d’italiano? 
Ma la mia età perle lingue & gia passnta; e il tedesco non & d’appren- 
dersi che nella prima gioventü. 

Fra tre o quattro giorni io mi porrd in cammino per eondurre 
mia Moglie ad Abano per le solite eure de fanghi. Quest'anno 
ella preferisce il soggiorno d’Abano a quel di Padova pel desi- 


1) Ausgabe Moore 11, 6. 142 oder IT, 15. 108. 

2) Im Maiheft 1897 $. 208 bei Gelegenheit der Anzeige des Parnasso 
Italiano Adolph Wagners. Zu der Sache liegt auch ein interessanter Brief des 
Leiters der Biblioteca Italiana vom 10, Sept. 1827 vor. 

3) Streckfuss; vgl. Brief 1 8.5 Anm. 4. 

4) Witte erwähnt Trivulzio S. 481. 

5) Sol Lies Diez, Gemeint ist dessen Buch „Die Poesie der Troubadours*, 
Zwickau 1826. 

6) Der bekannte Kunsthistoriker (17851843), dessen „Italienische For- 
achungen* in 3 Bünden Berlin 1826—1891 erschienen, Vgl. z.B. H.W.Schulz, 
Karl F. von R,, sein Lebon und seine Schriften. Leipzig 1844. 





Fe 


19 Aus Karl Wittes Briefwechsel 859 


derio di far la cura in maggior libertà e con piü rigore, Io non 
anderd a Venezia ove appunto di questi tempi ebbi il piacere di co- 
noscerla per la prima volta. Passerö da Mantova ove vedrö l’Arri- 
vabene e forse fard una corsa ad Udine, Non so s'ella sappia che il Conte 
Soranzo si & fatto sposo (a dispetto dell’ Albrizzi) da pi mesit); egli 
ha sposato una giovinetta milanese della famiglia Londonio che gli 
tiene oftima compagnia e con cui vive ora a Padova. 

Del Dante di Pisa col comento dell’ottimo non & ancora nulla com- 
parso, e pare che starà un pezzo a comparire, dovendo il Torre ad 
ogni tratto viaggiare da Pisa a Firenze per fare nuovi confronti col 
testo. Mi fu detto che sia useito un 2% vol. del Dante di Rossetti, & 
egli vero? Per quel di Foscolo & inutile sperarlo, e ne rimarremo al 
Prodromo. La ringrazio delle cose veramente gentili ed obbliganti con 
cui ella termina la sua lettera. Voglio ch’ella sia persuasa della mia 
piena e sincera corrispondenza, come altresi dell’invariabile mia stima, 
Le porgo i doveri di mia Moglie e di mio figlio. Le unisco la copin 
della Lettera di Dante contro i Veneziani, la quale & oramai ricono- 
sciuta universalmente per una impostura del Doni?). Traserivo i capi 
versi dei componimenti danteschi della Vaticana, e sono sinceramente 
suo divm Servite 6. 6. Trivulzio®), 


8, 

Profe gentilme Milano 29. Agosto 1827. 

Eccole la lettera ad Kanem, che munita delle coltissime sue 
osservazioni e note sara degna parte della edizione ch’ella prepara. 
Intendo bene che d» edizione debba poi rifondersi nella Padovana, siccome 
io stesso ne confortai il Federici‘) pochi giorni sono prima ch’ io 
lasciassi quella Città. Ben & vero ch’ io crederei opportuna cosa, gincchè 
la lingua italiana è a lei tanto familiare quanto la propria, ch’ ella seri- 
vesse tutte le annotazioni in italiano, perchè cid sicuramente diverrebbe 
di maggior vantaggio auche all’edizione della Minerva. Ella tuttavia 
farä quello che col suo maturo giudizio troverà pit conveniente di fare. 

Spero ch’ ella non vorrä dare la minima attenzione a quell’ articolo 
della Bib. ital. che le accennai®); ne che per ciö ella vorrä arrestarsi 
nella sua magnanima impresa di ‘collivare con fervidissimo amore gli 
studj del divino Alighieri, del gran Padre dell’italica poesia. Tutti i 
buoni saranno sempre con lei, e sapranno onorarla. Io poi abborro 


1) Vgl. Brief 2 8. 7 Anm. 3, 

2) In den „Prose antiche“, Firenze 1547. Vgl. Brief 1 und 68.14 Anm. 8. 
8) In 4°, alle 4 Seiten beschrieben, ohne Aufschrift, 

4) Vgl. Brief 4 S, 10 Anm. 2 und 5 $. 12 Anm. 8, 

5) Vgl. Brief 7 8. 18 Anm. 2. 


860 B. Wiese 20 


tutti questi odj letterarj, e queste invidie municipali, e mi compineeio 
sempre di venerare gli animi gentili, qualunque siasi la ragione ov'essi 
risplendano. Troverà modo, a suo tempo di far conoscere sua edizione. 
delle Rime di Dante, ma non ora, ne per mezzo di chi ella mi aveva 
una volta indicato*), perchè la buona fede & di pochi e non va sempre 
eongiunta all’apparenza della dolcezza. Or per parlarle alquanto di 
me, ella sappia che l’ultimo di Luglio mentre con mia Moglie e mio 
figlio mi portava a visitarea Modena una mia figlia che si era il giorno 
prima resa Madre di un bel bambino, fui tra Reggio e Rubiera assalito 
da una masnada di malandrini che con gravi minacce mi spoglisrono 
di tutto il danaro che servir mi doveva per tutto il viaggio. Posso perd 
ossieurarla che nessuno di noi ebbe il minimo spavento, ne aleun altra 
eonseguenza, benchè ci abbiano per piü di mezz’ ora tenuti esposti alla 
pioggia”). Ho condotto mia Moglie ad Abano ove ancora si trova per 
le sue eure dei fanghi: io mi fermai 15. giorni a Padova per la nuova 
edizt del Convito’) e per altra mia fuccenda; poi feci una corsa a 
Treviso e a Oderzo, ma non potei arrivar fino ad Udine, avendo dovuto 
eonsumar in Padova più tempo di quello che aveya prima pensato. Ho 
veduto Soranzo lietissimo coll sposa: ho veduto la già bella green che 
non ha ancora potuto ben imparare a nascondere il suo sâegnat). 
Franceschinis & sul punto d’intraprendere col Conte Annoni un lungo 
viaggio in Germania, ed ha lusinga che il suo buon Genio lo conduce 
anche in Breslavia. A Padova mi sono incontrato anche coll’ Av. Rossetti 
di Trieste col quale ci siamo accordati per le communicazioni con 
Breslavia. 

Desiderei avere il seguente libretto Ant. Panormita Hermaphroditus 
a Fr. Car. Forberger. Coburgi 1824. 12°. Potrebb'ella procurarmelo in 
carta buona, € spedirmelo per la via di Trieste, o consegnandolo a 
Franeeschinis? Le surei molto tenuto. Ringrazi per me il Sige Dr 
Panofka che ha avuto la bontà d’ inviarmi una copia del Museo Bartol- 
diano®) da lui compilato e parcamente ma con molta dottrina illustrato, 
Aspetto Ciampi®) a Milano. Qui si & sparsa voce della morte di Ugo 
Foscolo, seguita in Londra. Monti sta sempre a Monza di eui l’aria 


1) Wer gemeint ist, weiss ich nicht. Nach der zweiten Auflage der Iyrischen 
Gedichte Teil I, 8. XVITI—XIX ist eine Anzeige der ersten Aufinge in Italien 
nicht erschienen. 

2) Eingehenderes über diesen Überfall im Briefe der Marchesa Nr. 9. 

3) Padua, Minerva 1827, 

4) Die Teotochi-Albrizzi (1763—1836). Vgl. Brief7, 8.19 Anm. 1 und 28.7 
Anm. 3. 

5) Panofka, Musco Bartoldiano, Berlin 1827. 

6) Sebastiano Ciampl (1769-1847), der bekannte Cino- und Boceaecio- 
Forscher. Es sind verschiedene Briefe von Ihm an Witte vorhanden, 





1 Aus Karl Witten Briefwechsel 861 


gli ha molto giovato. Spero nel prossimo ordinario inviarle per la posta 
una copia delle nuoye eorrezioni; intanto mi ereda con inalterabile stima 
suo div” Servit” 
Trivulzio'). 
9. 
Milano 12 Tbre 
1827 

Il giorno stesso ch’io lasciai Abuno trovai a Padova la gentilissima 
sua del 24 Agosto, avrei desiderato poterle risponder subito onde testi- 
moniarle il piacere ch’ ella mi procurd nel vedere la memoria che mi 
conserva e l'interesse ch’ella ha preso alla nostra disgrazia, e quantunque 
questa sia stata pintosto seria le posso assicurare che ne io e nessuno 
altro ne fammo spaventati, audavammo a Modena per visitare nostra 
figlia Carandini che aveva partorito e fu vicino a Rubiera alle 9°"; della 
sera menire pioveya a diluvio che la nostra carozza venne circondata 
da 6 persone ulmale che senza direi nulla ei condussero fuori di strada 
il che per dire il vero mi sbigoti eredendo che ei pigliassero in sbaglio 
e ei conducessero in qualche luogo onde eseguire qualche privata 
vendetta, mi rassicurai tosto quando giunti in un luogo che non pote- 
vammo essere veduti incomminciarono a chiederci del danaro con fiere 
minaceie, legarono per la mano mio marito il eameriere ed il cacciatore 
ei fecero uscire tutti di carozza e non volendosi contentare di cid che 
loro venne dato e fucendosi sempre più feroei mio figlio disse al Capo 
che slegasse suo Padre che le avrebbe dato tutto il denaro che ave- 
vammo che asgieme a questo si trovavano aleune cose che a noi 
premevano assai e di nissun valore per loro che ci li dovevano lasciare, 
fu accettata questa condizione, erano bellissimi Nielli che mio marito 
per eondiscendere al desiderio del Conte Cicognara*) gli portava per 
vederli, dopo piü di una buona mezz-ora passata in mezzo a questi 
assagsini e sotto una dirotta pioggia ci rimisero in carozza e ricondussero 
sulla strada postale; continuammo il nostro viaggio a Modena dove non 
siamo rimasti che pochi giorni e puoi partiti di nuovo per Abano ove 
arrivai il 6, Agosto con Ge mi vi trattenni sino al 1. Tbre, Feei 
la cura con più regola degli altri anni e me ne troyo assai bene, dopo 
in compagnia del Marchese Capponi’) che ha conogeiuto a Firenze © 
che ha pure fatto le fangature a Abano siamo andati alla campagna 
del Conte Velo per tre giorni mi sono pure fermata tre giorni a Verona 
ed il 10, siamo arrivati a Milano. 


1) In 8°, alle vier Seiten beschrieben, ohne Aufschrift, 

2) Leopold Graf von Cicognora (1767— 1834), der bekannte Kunstschriftsteller, 
welcher selbst eine bedeutende Sammlung von Niellasnehen beanss, 

3) Gino Capponi; vgl. die Einleitung, 





862 B. Wiese 2 


Egli & solo per soddisfare all’ amichevole suo desiderio che io mi 
sono cosi langamente distesa a parlarle di me ma puoi aquisto in questo 
modo il drilto di chiederle lo stesso e pregarlo a volermi parlare più 
di lei che non lo fa Ho commentato con Mustoxidi, che & venuto per 
pochi momenti a Abano andando a Parigi per incontrarsi con Capodists') 
il mio soggiorno dell’ anno scorso a Venezia ed il piacere che avevammo 
avuto di conoscerlo e di averlo in nostra compagnia, tanio allora 
mostrava di avere in affetto la povera Italia che non nascondeva il 
desiderio che gli era nato di potervisi fissare ma oru pit non ne parla 
e sembrami che abbia deposto qualunque pensiero a questo riguardo*). 
In questo punto mi viene consegnato un bel bichiere che mi & pure una 
sieura prova della di lei memoria mi sur caro e ne riceva i miei 
ringraziamenti colle testimonianze della mia stima. 

Beatrice Trivulzio®). 


10. 


Prof® gentilmo 
Di Villa 13, Ottob. 1827, 

Oggi compie l’anno ch’io ho perduto mio Suocero, e ch'ella ha 
abbandonato Milano e la min casa; due avvenimenti aussi per me 
dolorosi; che se il primo fu al mio cuore funestissimo per se stesso, 
divenne ancora pit triste col dispiacere del secondo. Voglio quindi 
seriverle appunto in quest'oggi, per dimostrarle quanto mi sin cara 
V'amicizin di eui miha fatto degno, e per compensarmi del piacere che 
mi fu tolto della sua compagnia in quest’ anno, sperando ch’ ella vorrä 
supplirci nel prossimo. 

La Vita nuova‘) & impressa e gliene invierö due esemplari una 
in carta buona, l’altra in ordinaria per unirli agli esempl. del Convito, 
Vi aggiangerö un Volume del Polibio') e qualche altra cosuceia, e mi 
servird della via di Trieste, raccomandando il tutto al Av. Rossetti, perchè 
quella mi pare la via piü sicura. Le rendo grazie del secondo volume 
del Parnaso di Wagner‘) che ho ricevuto senza difficoltä. Sto attendendo 


1) So! Der bekannte griechische Staatsmann Johannes Anton Kapo d’Istrias 
(1776—1881), der 1827 Präsident von Griechenland wurde, Vgl. Mendelssohn 
Bartholdy, Graf Joh. K., Berlin 1864 und Dragoumis, Capo d’Istria, la rögence, 
le règne d’Othon, Paris 1891. 

2) Vgl. Brief 2, 8. 7 Anm. 1 und Brief 18, 8. 28 Anm. 2. 

3) In 8°. Auf der vierten Seite die Aufschrift: A Monsieur Mr Charles 
Witte Professeur en Droit a l’Univorsitö Breslau, Gesiegelt rot wie Brief 2. 
Poststempel Milano und Zeitz 20. 9. 

4) Siehe Brief 7, 8. 16 Anm. 4. 

6) Italienische Übersetzung Trivulzios. Siehe Brief 11. 

6) Da der ,Parnasso italiano continusto“ erst 1883 erschien, so handelt 
es sich hier um das „Teatro classico italiano antico e moderno ovvero Il parnasso 
teatrale*. 





25 Aus Karl Wittos Briefwechsel 863 


con impazienza l'edize du lei proccurata dell’ Epistole di Dante di eui 
ho avuto il bel saggio. Qui non si & mai veduto il Dante dell’ottimo 
che stampasi a Pisa, ne la continnazione di quello del Rossetti, ne il 
terzo tomo del Bartoliniano‘); pel Dante di Foscolo non c’& pit da 
sperare, ove che quel fantastico comentatore & morto, come da più mesi 
si dice. Anche la ristampa di Milano del Dante del Costa pare sospesa 
non essendo aucora comparso il 3* volume, forse per malizia de Bolognesi, 
che cercano spacciar prima la loro edizione, e di ciö fanno bene®), 

Aspetto Ciampi fra giorni, che poi passerä a Venezia. Riceva i 

saluti di mia Moglie e di mio figlio, e mi ereda Suo affet- 
Trivulzio"). 
11. 
Mio caro Witte 
Milano 21. Nov. 1827. 

Unitamente alla lettera sun del 29, Ott. gentilissima e cara per ogni 
riguardo ricevo in questo momento l’involto delle 25. copie Dantis 
Epistole, coll Ermafrodito del Panormita. Le rendo infinite grazie 
delle copie a me destinate, e particolarmente della bellissima in rossa 
carta che risplenderä nella mia collezione Dantesca come Espero in cielo, 
Manderö il più presto che potrè l’altre tutte al loro destino, e sicura- 
mente il Monti ne avr& una delle 5. a me donate, Gran servizio ella 
ha reso alla Tipog. della Minerva mandandole un lavoro cosi faito, ove 
la somma eritica e diligenza non saranno risparmiate. Le dard più 
maturamente il mio giudizio quando avrd ben letto tutto intero e 
ponderato quel libro, ma intanto dal saggio veduto posso antieipatamente 
asserire quanto di sopra le dissi senza timore d’errare. Cosi ella si 
determinasse ad illustrare anche l'altr' opere latine dell’ Alighieri, che 
gran debito glien’ avrebbe la repubblica letteraria. 

Ella ha avuto molta ragione di far le note latine all’ epistole latine: 
confesso ch’ io le aveva dato un cattivo consiglio, del quale io ben 
doveva prima avvedermi, appunto per gli argomenti che Dante porta 
nel suo Convito in favore del Comento volgare. A Ciampi, ch’® ancor 
qui consegnerd dentr’oggi le copie a lui destinate. 

Spedisco a Trieste un grosso involto per lei, raccomandandolo al 
Sig Avvocato Rossetti di quella Città, onde spero che le giunga sol- 
lecitamente. In esso si contiene quanto siegue 


1) Vivianis Ausgabe, Vgl. Brief 6, 8. 12, Anm. 2, 

2) Die Bologneser Ausgabe, um die es sich hier augenscheinlich handelt, 
ist die zweite und erschien 1826 in 3 Bänden in 4°; die Mailänder, ebenfalls in 
3 Bänden, aber in 12°, kam 1827 heraus, 

8) In 4, nur eine Seite beschrieben. Auf der vierten Seite die Aufschrift: 
A Monsieur Mr Charles Witte Professeur on Droit à l'Université de Breslau. 
Stempel Milano und Bresiau 27/10, gesiegelt mit grogem Siegel mit Dantekopf, 


B. Wiese 2 


- Rime antiche, stampate in Palermo. Volumi quattro 8%"), 
. Vita nuova. Copie 2. 
Frontispizio, Prefazione e foglietto del Convito 
. Tomo quarto del Polibio trad. 
. Tragedie di Schiller trad. dal Maffei 
. Dante del Bettoni. T. 2, 16° in carta distinta 
. Lettera III® del Boccaccio fatta da me imprimere per suppli- 
mento all’operetta del Ciampi. 
8. Prose di Salvatore Betti, or ora qui pubblicate, ove trovansi 
due dissertazioni dantesche. 

Il terzo volume del Dante del Costa non & ancora comparso. Cer- 
cher d’avere la storia dei popoli d'Italia del Botta in italiano, se 
pure per nuove minacce nuovi rigori lasceranno che si rinyenga a Lu- 
gano. Credo che sia quella la Storia da lei desiderata, la quale fu 
originariamente dall’autore semitaliano scritta in semifrancese; 
non già quell’altra pit famosa che prineipia dal 1789, 

Finisco per essere in tempo di mandar la lettera alla posta; e 
finisco col nuovamente ringraziarla, porgerle i saluti di mia Moglie e 
di mio figlio ed assicurarle del mio sincero, vivo e invariabile attacea- 
mento con cui sono suo aff” amico 

Trivulzio*). 


12. 


Profe gentilmo 


Mile 26. Nov. 1827. 

E una vera festa per me ogni volta che mi vien recata dalla posta 
una lettera da Breslavia; l'ultima sun poi del 13. cor. mi ha raddop- 
piato il piacere per le dotte Osservazioni da lei nuoyamente fatte sulla 
mia ediz, del Convito. Riguardo come un tratto di sincera amicizia, 
e lo studio da lei postoci, © la bontà di comunicarmele. Colla stessa 
libertà e sincerità le dirè qui quello ch’io ne sento di tutte, poichè 
l'amor del vero essendo il solo spirito che dirige le nostre investi- 
gazioni noi dobbiamo cercare la persuasione in noi stessi rallegran- 
doci sempre tostochè ci appare la luee della verità da qualunque parte 
essa ci giunga. Tali fossero tutti i letterati del Mondo, che non vedreb- 
bersi mischiarsi fralle Muse e l’ambizione e Ira. Eccole dunque (eid 
premesso) il parer mio sopra ciascun passo da lei osservato. 

Pag. 342, le parole cioë quello che fai a me pure 80n0 in 808- 
petto di glossema, quando perd non si voglia arguire dalle parole che 


1) Es ist die 1817 von Notarbartolo, Dueadi Villarosa herausgegebene 
„Raccolta di rime antiche toscane*, 
2) In 8°, nur zwei Seiten beschrieben, ohne Aufschrift, 





25 Aus Karl Wittes Briefwechsel 865 


seguono (lin. 11) tuttocht buona fosse l'attiva!) (vita) che Dante 
interpretasse la serittura in questo passo più favorevolmente per Marta; 
cioë che Cristo dieesse — anche quello ehe tu fai o Marta & 
buono, ma Maria elesse la miglior parte; in tal caso le parole 
eio& quello che fai sarebbero esplicative ein bocca di Dante; e chi 
sa che non vada letto — cioë di quello che fai.? Pag. 846. prima 
lin. Non intendo l’osservazione da lei fattami, e mi pare che il testo 
sul quale sta sia rettamente corretto. Jvi lin. antipen* la parola sup- 
posto*) equivale all’altra presupposto e non fa differenza veruna 
nel senso, e vale appunto ordito e apparecchinto come spiega 
Dante, e quindi viene il nego suppositum dei loiei con oui distrug- 
gevano ogni fondamento od apparecchio dell’argomentazione, 
Pag. 354. dolcezza comparata°), Le parole per esse furono pro- 
poste in nota com'ella ben vede, ma non sono neccessarie, perchè si 
suppongono: Ja parola dolcezza non si & espulsa perché ei parve la 
definizione di felieitä tanto giä che Dante stesso accoppia pit e pit 
volte queste due voci eom’ella pud osservare ne due passi a car. 860 
e 364. dello stesso Convito per tacer degli altri = ragionure della 
dolcezza dell’umana felieitä,‘) — e somma felieitä — la 
quale & la dolcezza del sop: not” seme‘). a Pag. 357 bellissima 
& la correzione da lei proposta — dell'anima ricevente*), e l'ho 
subito accettata e notata nel mio esemplure eome lezione infallibile ed 
unicamente vera e n'ho dato lode allo scopritore. Per l’altro passo = 
si moltiplica nell'anima questa intelligenza*) credo doversi 
ritenere questa lezione come sta nella nostra stampa perchè credo che 
qui intelligenza equivalga a virtü intellettuule nominata di 
sopra lin. 14. e lin. 16. e vuol dire che moltiplicandosi la divina bontà 
nell’anima più pura, ci si moltiplica ancora la virtü intellettuale, Se 
com'ella erede s’interpretasse qui intelligenza per cosa celeste, 
altro non potrebbe essere in questo luogo che la divina bontä, quindi 
Dante verrebbe a ripetere la medesima cosa nel medesimo periodo, 
cioë che la divina bontà nell’anima si moltiplien...e quindi si 
moltiplica nell’anima questa (oda questa) intelligenza, la quale 
esser altro non pud chela divina bontà sopraddetta. Pag.351. Ottima 
& la correzione da lei proposta & la virtü denominata da essa e 


1) In Moores Ausgabe IV, 17. 110, 
2) Das, IV, 18, 67. 
3) Das, IV, 20. 91. 
4) Das, IV, 22, 11 
5) Das. IV, 22. 117. 
6) Das. IV, 21. 72. 
7) Das, IV, 21. 76. 


IRomanlache Forschungen XXIII, 5. 55 


866 B, Wiese 


appellata bontä'), e vi ho tosto dato luogo nel mio esemplare. 
Pag. 362. Ritengo la lezione della nostra stampa, perchè mi sembra 
chiara, e giusta; e significa che come v'è somiglianza (similitudine) 
trai diversi biadi quando sono in erba, cost v’& tragli uomini e nelle 
bestie, nella loro prima etä. Quindi li biadi non istanno qui che per 
comparazione, ne hanno rapporto aleuno con appetito. E il modo 
usato qui da Dante = e non pur ne biadi ma negli womini*) & 
bellissimo ed elegantissimo. Pag. 363. Giustissima & la correzione da 
lei fatta (più nobil parte):) e eos l’altra (amando di se la mig- 
lior parte piü)*) ed entrambe le ho già scritte nel mio esemplare, 
come pure quella bellissima da lei trovata a pag. 365. per eui chiaris- 
simo ne diviene il senso e del passo antecedente e del susseguente, 
Quel verbo inducere*) malamente da noi interpretato fu quello ebe 
ci ha indotti in errore. A lei si debbe grandissima e intera la lode 
d’aver rettificato la guasta lezione di questo passo. Pag. 867. 1. 20. 
Pare a me pure che ben regga l’emendazione del Dionisi di moi in 
voit) benchè non affatto neccessaria. E qui appunto in questo periodo 
la prego osservare un’altra volta accoppiati i nomi di doleezza e feli- 
eitä a convalidare ciù che le serissi di sopra intorno al passo a pag. 354, 
Anzi, giacchè mi viene il proposito di ricordare ancora la detta pagina, 
lu prego voler correggere un errore non 80 come ivi incorso, cioë nell! 
ultima linea della prima nota, serivendo per esse virtü inveee di per 
esse ricchezze, che là non entrano ne p ne poco. Mi rineresee 
assai che l'ediz® padovana del Convito sia già finita e pubblicata, 
perchè se fossi stato in tempo vi avrei fatto introdurre le bellissime 
sué nuove osservazioni, e avrei nello stesso tempo voluto dare un 
nuovo e pubblico attestato della mia e sincera ed altissima stima per 
lei onde smentire ogni sospetto sparso forse dalla maligna intenzione 
di qualche Giornale. — La Vita nuova cogli altri libri viaggin giä 
per Trieste; l'ho consegnata alla bella nostra Terpsicore (la Sig” Bal- 
lerina)') perché la recasse in proprie mani dell’Av. Rossetti, e a quest 
ora vi sarû giunta. Ma la Vita nuova ch’ appena stampata avrebbe 
bisogno di nuove emende; negli ozi della villa io l'ho attentamente letta 
e riletta e fattevi molte osservazioni aleune delle quali le comunicherö 
in seguito. Sono del parer suo intorno al Vitali") ed alle correzioni 


1) Das IV, 20, 

2) Das. IV, 22, 46. 

3) Das, IV, 22. 76. 

4) Das. IV, 22. 78. 

5) Das. 1V, 22. 194. 

6) Das, IV, 22, 192. 

7) Ich weiss nicht um wen es sich handelt. 
8) Siehe Brief 8, 8. 8 Anm. 2. 





2 Aus Karl Wittes Briefweclisel 867 


da lui proposte in aleune rime antiche. Egli era un uomo di un 
Codice solo, in cui sembravagli possedere un tesoro, per eui ogni 
lezione era da lui trovata bella ed ogni errore diveniva per lui una 
eleganza. Ora quel Codice fu venduto alla Biblioteca di Parma, 

Ho letto con molta attenzione il libretto dell’ Epistole di Dante, e mi 
confermo nella prima oppinione, cioë ché un’opera assai benfatta, con 
somma diligenza e finissima eritica: credo che non vi si potrebbe ne 
aggiungere ne togliere cosa alcuna: a mio parere non si poteva fur di 
più, ed & eerto un bell'ucquisto per la Minerva. Vo distribuendo gli 
esemplari a me affidati di mano in mano che mi si presenta l’opporiu- 
nitä d’inviarli, Porterd meco a Modena (ove penso far una corsa prima 
di Natale) quelli destinati a Bologna raccomandandone la distribuzione 
al Sig® Luigi Muzzi. Manderd a Venezia l’esemplare per Mustoxidi che 
vi & giunto di poco da Parigi, dopo aver accompagnato il Conte di 
Capo d’Istria fino a Bologna. 

Quando la pregai d’acquistarmi l'Hermaphroditus ben conoses 
quell’opera del Panormita per l’ediz® Parigina ma non eonosen l’edize 
di Germania che pei Cataloghi. Certo non avrei mai potuto sospettare 
di trovarei tanta spintrica e phullica scienza ed erudizione. Son 
eurioso di sapere chi sia quel Forbergio che nel 1824! ha euore di 
compilare e stampare tale Apophoreta, e di confessarsene autore, 
La supplico serivermene un cenno. 

E qui ancora il Profs Ciampi sempre intento a suoi italo-poloni:) 
ed alla stampa di molti suoi seritti. Al nuovo anno egli pensa far una 
breve corsa sul Veneziano. Di lui ella troverä qui una lettera. 

Mia Moglie (che conta di seriverle) e mio figlio le porgono i loro 
saluti, Ne il conte Annoni ne il Cav. Franceschinis?) passarono poi da 
Breslavia : il primo dopo un celere giro fatto in Germania, ora & nella 
Capitale dell Austria; il secondo non giunse che a Monaco, poichè la 
sua Università lo richiamava a Padova. Mi conservi la sua amieizia, 
mi seriva e mi comandi spesso e mi ereda sempre 





suo affne 
Trivulzio®). 
13. 
Milano 8. Decembre 
Rispondo all’ultima sua del 13. Novembre che mi avrebbe fatto 
molto pit piacere se scritto con meno etichetta tutti quei titoli di eni 


1) Ciampi war von 1818—1822 Professor in Warschau. Hier wird auf seine 
Studien zu der „Bibliografia cerition delle antiche reciproche corrispondenze 
dell’ Italia colla Russia, Polonia* u. s. w,, Florenz 1834—49, 3 Bde. angespielt, 

2) Siehe Brief 8. 

3) In 4. Die vierte Seite ist leer; ohne Aufschrift. 

09" 


868 B, Wiese 


& piena fossero stati limitati al solo indirizzo, E ben mi ricordo che 
allor quando mi moströ il desiderio di serivermi e di avere mie lettere 
soggiunse, perchè ben m'aveggo che la mia corispondenza con suo 
marito non potrà essere che semplicemente letteraria, e bramerei all’ 
incontro serivendo a lei poterle aprire l’animo mio parlando delle cose 
mie de’miei amici e di tutto cid che mi puö interessare. Ben volentieri 
in tal guisa io soddisfeei alla sua domanda che altrimenti non so se 
l'avrei fatto, ma ore sembrami si sia del tutto dimentiento e del 
mio earattere & del mio modo di pensare ne si rammenta come l'animo 
mio & fatto per sentire e compatire alle sue disgrazie‘) porgendole 
tutte quelle parole di consolazione di eui & capace. Rilevo perd dalle 
poche parole che mi dice intorno alla sua vita che non & ne puö essere 
felice, e perchè sentendo il bisogno di eambiar vita non eercane tutti 
i mezzi di conseguirne l'intento, la fierezza di carattere, un certo or- 
goglio nella conoscenza di se medesimo & non solo permesso, ma anzi 
lodevole, mi sia pure permesso il dirle che il troppo spingerla ln suol 
far diventare vizioss temo-sia il caso, ma per mitigare quanto d'amaro 
forse lei vorräü trovare in questa mia proposizione le dirö cosa mi 
venne fatto di dire al Conte Strasoldo’) che ho il piacere di vedere 
qualche volta intorno a lei, dicendo che quando ancora si trovava a 
Milano mi aveva testimoniato il desiderio suo di poter essere nominate 
Professore in qualche Universitä dei Stati di $. M. in Italia, ma che 
io le aveva fatto riflettere che forse la diversitä di Religione avrebbe 
potuto essere un’ostacolo, non lo credo mi rispose il Conte ma pintoste 
non saprei qual Cattedra egli vorrebbe, faccio eonto di serivergli eglie 
lo domanderö; il che faccio in questa mia aspettando la sua risposta 
su tal proposito, giacch® tutto cid che sar in poter mio il fare per 
eontribuire alla sua felicità non sara mai tralaseiato glie l'assieuro; 
onde ne sia persuaso e mi seriva liberamente su tal proposita. Intorno 
puoi al libro di Wit?) di eni mi serive le dirö che da quanto me ne diee 
vi deve essere molta poesia Le Signore che le prestarono ajuto nel 
fuggire sono una certa Corvini bella donna che teneva bottega di molte 
merci, l’altra & la Contessa Corner la di cui origine & du Palais-Royal 
a Parigi, Corner la porto a Venezia e non se ne ebbe a male ch'ella 


1) Siche Einleitung. £ 

2) Siehe Einleitung, Brief 2, $. ? Anm. 1 und Brief 9, 5. 22 Anm. 2, r 

3) Ferdinand Johann Wit, Lukubrationen eines Staatsgefangenen, Braun- 
schweig 1897, Wit, der sich nach seinem Stiefvater Dörring „von Dörring* 
nannte, war ein politischer Abenteurer, der im Dezember 1822 von der Zitadelle 
in Mailand entiloh. Die Schrift verfaßte er 1826 auf Festung Friedrichsort, Er 
verfaßte auch noch „Fragmente aus meinem Leben und meiner Zeit*, Bramm- 
schweig 1897—1850, vier Teile, und „Moin Jugendleben und meine Reise*, Leip- 
zig 1892. Er war 1800 in Altona geboren und starb 1868 in Meran, 





29 Aus Karl Wittes Briefwechsel 869 


dividesse i suoi afetti con altri ed anche col proprio figlio il quale la 
sposd dopo la morte del Padre ne più se ne euro mantenendo una bal- 
lerina e sciupando un patrimonio assai forte egli era scudiere del Vice- 
Re Beuubarnais ma sua moglie che & sempre da tutti chiamata Susanne 
non andd mai a Corte ne in nessuna societä distinta ne qui ne a Vene- 
zia, egli non manca d'un certo spirito ma la sua testa & piena d'idee 
false, da molti anni & rammingo, ultimamente si diceva essere alle 
miniere al Mexico, intanto la moglie vive non da Contessa Corner 
per far piacere ad una sua amica che & la Sig* Corniani moglie d'un 
banchiere ella prestd ajuto a Derring'), che cost qui si chiamava, per 
farlo fuggire, e dopo 6. o 7. anni che questo fatto ebbe luogo alla 
polizin venne fatto di scoprirlo e le due Sig.” vennero arresto € fatto 
loro il processo vennero condannate a 6. mesi di prigione. Se potesse 
mandarmi questo libro mi farebbe piacere di averlo, se anche in 
tedesco, e lo potrebbe indirizzare al Professore Ciampi a Firenze il 
quale parte domani e m'incarica di salutarlo 

Ho avuto ieri la visita del povero Monti sta bene di salute ma 
diventa ogni giorno piü sordo. 

Mustoxidi & di ritorno a Venezia dopo di aver aceompag[nato] da 
Parigi sino a Bologna il suo amico il Conte Capodist[ria] Il Cavaliere 
Maffei seguita a tradurre le tragedie di S{chiller] ba veduto quella 
della sposa di Messina? bramerei di eonoscerne il suo parere. Il 
Romanzo di Manzoni piace generalmente, mio marito perö non ha vo- 
luto leggerlo e ne vuol portar gindizio sopra eiö che ne dicano i con- 
trarj del che io lo sgrido ma inutilmente, a mi pure non piacque la 
Sibilla Odoleta’) ma ella & seritta da un giovine principiante, 

Giorgio e mio marito, che m’incarica il dirle che ha distribuito 
secondo il suo desiderio i libri che le ha mandato per eiö, lo salutano 
caramente; il che faccio io pure terminando questa lunga e nojosa 
lettera che sarei piü tentato di gettare al fuoeo che d’impostare lo 
scongiuro di non scorgervi che l’amicizia e interesse che mi ha saputo 
inspirare e mi pregio di conservarle 

Beatrice‘). 

1) So! Siehe S. 28 Anm. 3. 

2) Von Carlo Varese, der 1798 in Tortona geboren wurde und 1866 in 
Florenz starb. Über ihn und seinen Roman vgl. vor allem Giovanni Sforza in 
den Brani inediti dei Promessi Sposi u. s. w. Parte I, Mailand 1905, S. XVII. 

3) In 4°. Auf der vierten Seite die Aufschrift: A Monsieur Charles Witte 
Professeur en droit à l'université de Breslau. Stempel Milano und Berlin 19. Dee, 
Mit rotem Wappensiegel gesiegelt. Auf dem Schriftband unter dem Wappen 
erkennt man NE TE 8. 


Tr 
“> = ÿ “ 


R anorganique en franco-provençal. 
Par 
L. Gauchat à Berne, 


Que l’auteur de l’intéressante note sur T final non étymologique 
en langue d’oc (Rom. VIII, 11088.) me permette de rendre hommage 
à sa science en lui offrant cette petite étude sur r paragogique dans 
un domaine linguistique qui touche au sien. 

On rencontre assez fréquemment dans les patois français du Sud-Est 
le son » dans des mots qui n'y ont aucun droit étymologique, Tous 
les cas énumérés par M. S. F. Eurèn dans son petit travail sur Ur 
adventice dans des mots français (Mémoires philologiques présentés à 
G. Paris par ses élèves suédois, 1889) y sont fort représentés. L'in- 
sertion de cette consonne peut revêtir le caractère d'une règle, comme 
dans tabula — #Wabla—trabla et eongénères'), qui se retrouvent dans 
tout le domaine en question et où l'on peut parler d’un trait franco- 
provençul; d’autres cas, pour être plus isolés, ne méritent pas moins 
d'attirer notre attention, comme eubitu qui, à de grandes distances, 
reparaît sous la forme coutre, queutre, etc, ou scala qui devient par-ei 
par-lä etsisrl, sans que la raison secrete de l’épenthèse spontanée, se 
répétant à divers endroits, soit manifeste. Le chapitre qu'on pourrait 
écrire N cas d’r anorganique en franco-provengal ne man- 
querait 

we n'est qu'un “paragraphe de ce chapitre que je me propose de 

jo m’ocenperai que de l'addition de » à la fin 
du : mot, 'est-A-dire du phénomène klar pour kla (clef). 


1) Comparez stabulu = etrablo, ete., duplu = droblo, *stupulas = Etrou- 
bles, ete., etc. En allemand bernois Kugel = zrugla (x = son de d'allemand 
ach). Odin, Phon. des patois du canton de Vaud, p.154; Rom. XIII, 668; Revue 
des patois gal U, 45; Devaux, Essai sur la langue vulgaire du Dauphiné, 

835; Zacher, Beiträge zum Lyoner Dialekt, p, 43, ete, 





872 L. Gauchat 


Je commence par réunir quelques matériaux tirés des patois mo- 

Clave donne k#är, Par, etc. dans une zone qui comprend surtout le 
Vignoble Neuchâtelois, le Val-de-Ruz, la partie inférieure du Val-de- 
Travers [où far (Noiraigue), k'är (Couvet) remonte à un ancien ler}, 
les contrées bernoises situées au Nord de Neuchâtel: la vallée de St 
Jmier, la Montagne de Diesse, Orvin, Plagne, Péry. Plus au Sud, à 
Boudry, on dit !’ä, mais le pluriel #äre prouve que le singulier possédait 
une fois Ir. L/r reparaît à Ste Croix (Vaud). D'après la carte n° 301 
de l'Atlas linguistique de la France, des formes avec r se rencontrent 
aujourd'hui dans les dép. Haute-Marne et Côte d'or. Le son adventice 
ne s’est conservé que dans les patois qui ont gardé l'r finale, ce qui 
est relativement rare dans notre domaine. La forme klar était par 
conséquent beaucoup plus répandue autrefois. Le Canton de Fribourg, 
qui ne possède plus l'r finale, l'a connue dans ce mot, voir Blavignac, 
Comptes de dépenses de la construction du clocher de Saint-Nicolas à 
Fribourg (XV° siècle), p. 108: pour faire une sarallie (serrure) à la 
porte de clarevoye du clochief neuf et une clar à la porta; p. Bl: lez 
clars et chivillies') (clefs d'assemblage et chevilles); p.91, 94: klar— clef 
de voüte. La forme cler a souvent été constatée dans les anciens doeu- 
ments et poèmes de l'Est, voir E. Görlich, Der Burgundische Dialekt 
im XIII. und XIV. Jahrhundert, p. 107, d'après le Cartulaire d'Autan, 
Girard de Rosaillon, éd. Mignard (copie de 1411, Châtillon) et la Vita 
de Girard de Rossillon publiée par P. Meyer, Rom. VII, p. 179; 
Foerster, Lyoner Vsopet, XXXV, vers 685, ete. La présence de clar 
en vieux fribourgeois et dans les autres textes cités ne doit 
pas nous faire présumer que la forme a été une fois commune à tout 
le groupe; certains patois vaudois qui conservent -r distinguent très 
bien entre 9a (elave)et Sar (claru, à Gryon), 0 > gar (Bex), 99 cn Jar 
(Ollon) ete.; le son p ne se trouve que dans des mots où l'a latin est 
depuis longtemps final. 

Voici d’autres exemples que je citerai d'une façon plus sommaire. 

suave, adv.—3wür, „facilement“, Val-de-Ruz. Cfr. Glossaire de 
Quinche, ms.: chofr, facilement; Quinche, La Bordgézi de Vauledgin: 
On poué choir let zald trovd—on peut aisément aller les trouver, y 
l'acceptré gros choir = je l'accepterais très volontiers; Helvetischer Alma- 
nach 1810 (pat. fribourgeois): sar = gern; pat. fribourgeois moderne: 53. 

vas— "wär „ceroueil“. Cfr. Quinche, Bordgézi: Mon per’ sa reprit det 
son voire = mon père s’est retourné dans son cercueil; Quinche, Glossaire: 
voire, cercueil. A la Montagne Neuchâteloise, on dit ve, sans r. Lam- 


1) Exomple déjà cité par M. P. Moyer dans son artiolo Cudrifin et ia ville 
de Romans, Rom. XXI, p. 4% 





3 R anorganique en franco-provengal 873 


boing connaît également la forme var, Alge, Die Lantverhältnisse einer 
Patoisgruppe des Berner Jura, p. 104. 

ape = är „abeille“, patois de Montet, Vuilly Vaudois, d'après un 
petit vocabulaire manuserit de 1851. 

? = bernär, patois de l'Etivaz (Vaud, fr. pop. bernard, sans cela 
bgrnä). 

Le mot där, Val-de-Ruz, „branches de sapin, est un exemple 
moins sûr, mais les dérivés neuchâtelois däzd „gourdin®, däséc „aiguille 
de sapin“ démontrent que le mot ne se terminait pas par r, La voyel- 
le à correspond à *ai, comp. factu = ja, frib. fe et de’), branches 
desapin, voir aussi dasa n£rüner Fichten- oder Tannenzweig“, Schmeller, 
Die romanischen Volksmundarten in Stdtirol; Carigiet, Raetorom. 
Wörterb.: daisch; Carisch, Taschen-' Wörterbuch: dascha; Pallioppi;, 
Wörterbuch: descha, 

Juär „puanteur“, Val-de-Ruz, peut dériver de flatu, mais peut 
aussi être tiré da verbe /yerie „puer“ = *flagrare, 

Il importe d'écarter soigneusement tous les exemples douteux, car 
-är peut aussi représenter 1. ätor, comme dans dismär „dimeur“, 
ekütär „scouteur“, etc.; 2. -uris, comme dans à pär d sülär „une paire 
de souliers“, por säyär „pore sanglier“, tädlär „chandelier“; 3,) -ard, 
suffixe augmentatif: ptsär „grosse pioche“, ñolär „gros nuage noir“, ete. 
4. l'allemand wart, dans brewär ,garde-champêtre“, dont la première 
partie. remonte probablement à brogilu, breuil, On peutse demander, 
si selär „plafond“ vient de eaelatu. Tous ces exemples sont du Val- 
de-Ruz. 

Le mot südä, de la Montagne Neuchäteloise, doit provenir d'une 
base avec r, témoin le son à, qui n'apparaît que devant un ancien -r 
(pratu = prä, mais tarde — tä). :Le mot rentre done probablement, 
avec le mot français soudard, dans la catégorie que nous étudions. Je 
n'hésite pas à classer parmi nos mots la forme molard, qui se présente 
fréquemment comme nom de lieu dans les territoires genevois, savoyard 
et lyonnais, avec le sens de „tertre“. Puitspelu en enregistre dans son 
Dictionnaire les formes molö et molör, qui doivent remonter toutes les 
deux à un dérivé en -atu de moles. 

L’r parasite se rencontre aussi après d'autres voyelles que a, mais 
moins souvent: 

Elisabeth = lizdber, Val-de-Ruz. 

medium tempus=mfter „milieu“, Val-de-Ruz. Cfr. les exemples 
suivants tirés du livre Le Patois Neuchâtelois: p. 175: On avai du mau 
de s'èquin-n@ par le maitère d'èna taule rote — on avait de la peine à 
passer au milieu d’une telle foule, patois de Valangin; p. 277: u meytair 


1) en valaisan fi et di 


874 L, Gaucbat 


de tu celeu 3-0r = au milieu de tous ces ours (= Bernois, patois de 
St. Bluise), ete. Carte 856 B. de l'Atlas linguistique de la France: 
mcetÿr (Landeron). Les variantes phonétiques suisses prouvent bien 
qu'il faut partir de medium tempus, problème étymologique que je 
ne puis discuter ici: je ferui seulement observer que ceux qui ont objecté 
des formes du Nord de la France se sont trompés en croyant que 
€ + nasale en syllabe fermée n’y donnait que le résultat ?. 

digitellu!) — der, Vuilly Vandois, Rougemont (Alpes Vaudoises), 
Villeneuve, efr. Atlas linguistique de la France, Carte n° 879, localités 
N° 979, 969, Savoie 967, Jura 927, 

anguittu?) —"äver „orvet“, Val-de-Ruz. 

Je trouve l'expression nid de gert (= geai) dans un vieux livre 
de möge d'environ 1800. 

nepote — nsver, etc., forme très répandue dans l'Est et l'Onest, 
voir Atlas linguistique, carte n° 907. 

classiou = clior „glas“, Puitspelu, Dictionnaire étym. du patois 
lyonnais). 

sebu = éyor „suif“, Rossinières (Alpes Vaudoises), cfr. chowr, 
fribourgeois du XV* siècle, dans les Comptes de Blavignae, p. 15, 81, 
56, 130. Val-de-Ruz: si. 

soliu — sur „senil“, Val-de-Ruz; se retrouve en lyonnais et 
ailleurs, voir Rom. XXXIIT, 228, et la carte aire de l'Atlas linguistique. 

A ces exemples, qu'il serait facile d'augmenter en faisant des 
recherches systématiques, je joins quelques mots courants de notre fran- 
çais provincial: 

bötard, pour bêta; brouhär, pour brouhaha. 

tablard, dont je n'ai pas d'exemples patois, mais qui repose sur 
tabulatu. Val-de-Ruz: trabyä, sans r. Le sens ordinaire est celui 
de tablette“, ,rayon, Le mot latin a aussi produit le donblet 40/4, 
qui signifie, en patois gruyérien, l'ensemble des rayons sur lesquels 
on pose des pains, des fromages, etc. 

épinard, ,échinée“, morceau du dos du pore, de spinata, qui donne 
régulièrement dans nos patois epand. 

clédart, „porte à elaire-voie“, mot provenant des termes cledas, 
cledat, cledal des patois meridionaux. En franco-provençal le + de 
eleta tomberait. Nos patois emploient le mot simple = k'ey (Val-de- 
Ruz) ou dres, dolgäs, ete., dont j'ignore l’origine. 


1) Pour ditale, 

2) Cfr. les nombreuses variantes patoises indiquées par Rolland, Faune 
pop. III, p. 18-19. 

8) L'auteur renvoie sous clior A une note de son introduction qu'il avait 
l'intention d'écrire sur l'addition de -r, et qui manque. 





56 R anorganique en franco-provengal 875 


Voici enfin quelques formes extraites de vieux imprimés ou de docu- 
ments d'archives de la Suisse romande: Crousar, probablement = Orou- 
sas, nom de famille, 1248; Viar Mendrar') — Villars-Mendras, nom de 
lien, 1317; Colard — Colas; item 6 pot d’estin deisquels les dos sont 
carrar (— carrés) et les autres 4 pot sont ryon (— ronds, Rec, dipl. 
Frib. VII, 195, année 143); clar— clef (Rec. dipl. Frib. VIII, 205, 
1443);  opitar — hôpital, prononcé opita®), dans le Rationale ndmini- 
strationis de l’Abb. de S, Claude, 15° siècle: Nycollars — Nicolas, 1574; 
Morat est écrit Mourard, 1652 (Reg. Et. civ. Avenche). 

Dans ces exemples anciens, lr pourrait être simplement ortho- 
graphique et ne prouver autre chose que l’amufssement progressif de 
cétte consonne à la fin des mots. Dans les formes modernes, recueillies 
en majeure partie par nous-mêmes, r sonne encore. (Cela nous donne 
le droit de croire à l'authenticité des » d'autrefois et présente sous une 
nouvelle lumière les nombreuses formes analogues de nos vieux textes 
français, telles que congier (Lyoner Ysopet, vers 583: dongier), de rechier 
= de rechief: estachier, filer = filatu, filet à prendre des oiseaux 
(vers 1055, même texte), nierz = nepos dans les Dialogues de Grégoire: 
Curlier = courrier (de eurre—locn), espier = espieu, Escler =payen, 
de selavu; moitier, nevour, Berthelomiers, Andriers, Mathier*) (dans 
Gürlich, o. c.); Poitiers, Angiers(—Pictavis, Andegavis), Nemours, 
Limours, Liours à eôté de Lemoux, Lezoux, Liouz —celtique -Ossus 
(efr. Vendryès, Mém. de la Soc, de linguistique XII, 390—3, qui y 
voit à tort une évolution phonétique); Ziewr=— lieu, mar où mor = 
magis, or leur lavour =lü où; canevars, Damars et inversement 
suppos =supports, brouillas = brouillards (Thurot, II, 177—8) ete. ete. 
Ce mouvement phonétique a même laissé des traces dans la langue 
littéraire: brocard, brancard, épinard, velours, topinambourt), ortho- 
graphiquement dans: éfrier, Poitiers, Angers. Il est possible que dans 
un certain nombre de ces cas, Fr ait toujours été muette, mais dans 
d’autres il est permis, selon l’âge et la patrie, d'y voir un fait de pro- 
nonciation plutôt qu'un caprice orthographique. 

Avant de tenter une explication du phénomène, je me vois obligé 
de dire en deux mots quelle est mon opinion sur l'amuïssement de I 
dans la langue française, d'autant plus qu'elle diffère sensiblement des 





1) M. Cornu écrit aussi Villar-Mendrar, Rom. IV, 202 n. 

2) forme plus patoise gpatd. 

3) A propos de Saint-Cher, vieille forme de Saint- Chef, Dauphiné, Devaux, 
p. 111 et 317, voir A. Thomas, Essais de phil. frang., p. 188—9, où la forme 
est dérivée de Sanctus Theuderius. 

4) Peut-être aussi dans le mot sureau. Notre théorie expliqueraîit assez bien la 
variante söur du vieux français séu, que G. Paris met à In base du mot act 
(Rom, XIX, 133). ” 





876 L. Gauchnt 6 


idées mises en vogue par les divers travaux de MM. Andersson 
et Vising!). 

M. Andersson rattache l'extinction de l'r finale au passage connu 
de r intervocale à 2 ou plutôt à un son qui tient le milieu entre » et 
= et qu'il note rs. Ce serait une espèce de r cucuminale que M. Rous- 
selot a défini comme „r qui ne vivre pas et + qui ne siffle pas“, Al 
n'y a que Ir linguale qui puisse se transformer en ce son. M. Andersson 

” pense dans ses derniers écrits que » a passé à re non seulement à 
l'intérieur des mots, mais encore à la fin du mot devant voyelle (porterz 
une épée), et devant la pause (pour finire). Il s'appuie entre autres sur 
le passage de l’ancien grammairien Coyfurelly (XIVe siècle?): 2 autem 
in fine diccionis indifferenter potest sonari quasi = vel r ul j'en ay 
grand mal au euer, j'en ay bon quer. Set dulcior est sonus quasi 2 
quam quasi r. Tamen hec regula non tenet in omnibus ut in ls diceio- 
nibus quar querir, ferir et ferrer in quibus et proprie debet sonari et 
sie de similibus, La prononciation antévocalique et de la pause aurait 
été généralisée, et aurait perdu le r2 devant les consonnes, Ensuite 
la forme abrégée anté-consonantique aurait triomphé de l'autre, dans 
les cas où r est tombée définitivement; dans les autres rs serait re- 
tournée à r. 

M. Vising admet cette manière de voir, mais avec la restriction 
que cette évolution n'aurait eu lieu qu'après les voyelles palatales (1, 
 @)®). Ainsi s'expliquerait le maintien de r finale après la série 
vélaire: amour, trésor, car, etc. Si les mots cuir, ete, conservent le 
son final, malgré la voyelle antérieure, cela prouverait une tendance 
de la langue à maintenir autant que possible la sonorité des mono- 
syllabes. Un son en train de s’offusquer ou de disparaître resterait, grâce 
au besoin de clarté et de distinction. 

Dans la réponse de M. Andersson, qui accompagne l'article de 
M. Vising, le promoteur de la théorie de l’amuissement à travers rz 


1) H. Andersson, Quelques remarques sur l'amuÿssoment de !’r finale en 
français, dans le Recueil de mémoires présenté A G, Paris par ses élèves suédois 
1889; Altération et chute de lr on français, dans Nyfilologiska sällskapets 4 
Stockholm publikation 1898; J. Vising et H. Andersson, L'amuissement 
de l'r finale, Rom. XXVIII, 579 #8; L. Clédat et H, Andersson, Sur 
l'amuïssement de l'r finale en français, dans la Revue de phil. fr. et de litt. XIV, 
p- 81 ss. Le travail de M. Stork, Über franz. r fm Auslaute, diss. de Heidel- 
berg, 1891, introduit de nouveaux arguments, mais n'aboutit pas A des conclusions 
très précises, 4 

2) Tractatus ortographie gallicane, publié par M. Stenge] dans La Zeitschr, 
f. neufr. Spr. u. Lit. L 

3) M. Gröber avait déjà émis cette opinion en 1890, en rendant compte de 
la première étude de M. Andersson (Zeitschr. f. r. Phil. XIV, p. 266), _ 





T R anorganique en franco-provençal 877 


défend ses positions; il a définitivement renoncé à mettre en cause le 
timbre de la voyelle précédente et rejette le principe de la monosyl- 
labicité. Les mots cuir, cher, fier, ete. n'ont pas abandonné leur. r, 
parce qu'ils sont de préférence employés en pause. Ce sont des „Pausa- 
wörter“ peu exposés à l'influence de la phonétique syntactique. 

Je laisse de côté l'explication de M. Clédat; on trouve dans son 
article d'excellentes observations de détails, mais sa façon d'envisager 
l'évolution linguistique me paraît tout-à-fait manguée. Il dit par exemple: 
»il n'y a pas de raison phonétique pour que l tombe devant la con- 
sonne initiale d’un mot qui suit, alors qu’elle se maintient devant la 
eonsonne dans le corps du mot; pourquoi aurait-elle disparu dans parler 
bas, tout en restant dans l’herbage, arbuste, etc.?“ M. Clédat onblie 
qu’on emploie mille fois plus souvent parler cons, que les substantifs 
mentionnés. 

Comme j'ai simplement l'intention d'expliquer quelques formes 
patoises et non d'écrire une dissertation sur l’r finale, je n’entrerai pas 
ici dans le detail de la question, et me bornerai aux constatations sui- 
vantes: 

Je crois que l'ingénieuse théorie suédoise pèche par la base. Le 
passage de Coyfurelly me laisse bien un peu perplexe, car il m'est difficile 
de croire que l’amuYssement a commencé devant la pause et par des mots 
du genre de cœur. Aussi M. Vising refuse-t-il d'y voir une règle. 
Rappelons-nous, pour interpréter le vieux grammairien, que Hindret 
(1687) prétend que dans les noms d'agents en -eur „on fait souvent 
sonner lr finale comme un + ou un z muet!)“ comme dans un porteux 
d'eau, de chaise, ete. 11 veut dire par là que l ne sonne plus du tout. 
Coyfurelly entendrait-il par son „quasi 2“ une r fugitive, en train 
de tomber (sonus dulcior)? Peut-être que le -= de natus—nez, 
etc. était alors arrivé à peu près au même point et que les deux sons 
réduits se confondaient pour lui. De toute façon, je n'estime pas qu’on 
puisse invoquer ce témoignage pour prouver le passage régulier de r 
finale en r3. 

Quant aux nombreuses graphies que M. Vising (Rom. XXVIIL, 
p. 581) fait valoir en faveur de cette évolution, je leur dénie tonte 
valeur phonétique. Dans des infinitifs tels que motrez, jonchies, à côté 
de participes en -er, dans les infinitifs en -iz au lieu de -ir je ne puis 
voir autre chose qu’une déplorable ignorance de scribes qui mélangeaient 
ces formes, parce qu'ils ne pronongaient plus les consonnes finales. Les 
documents frango-provengaux sont pleins d’infinitifs en -az, ou en -ez?) 


1) Thurot, I, 167. 
: 2) Ofr. les formes pour desmorer (inf.) et signier (part.) citées par M. Ps 
Meyer, Rom. XXI, p. 49 n. 5. Voir aussi les nombreux cas de confusions 


nn 


878 L. Ganchat 8 


et pourtant non n'avons aucune trace, dans ce domaine, du développe- 
ment -—-r2. La prononciation Zeus oncle, leux honneur, attestée par 
Oudin (1633), ne doit pas nécessairement représenter une étape phoné- 
tique. Ce sont probablement des formes analogiques. A mon avis, la 
rencontre de r et de 2 ne s'est produite, en français, qu’à la position 
intervocalique, sans même se constituer en vraie règle’). Cette mode 
de langage était tombée en désuétude vers 16202), à une époque où le 
phénomène de l'extinetion de l’r battait son plein! Aucun grammairien 
des XVI et XVII sièeles (et ils sont nombreux!) ne mentionne une pronon- 
ciation telle que finirz, ete. 

La lutte de Ir finale pour son existence a été séculaire. Ella a 
commencé des le XIII siècle et dure encore. On lit Montmayout dans 
un document valaisan d'environ 1293, (Ränke, Über die Sprache des 
franz. Wallis in der Zeit vom XI. bis XIV. Jabrh., p. 60, 61%), M. 
Görlich mentionne les formes lou — leur, leu bestes, Pontarllie, darrie, 
toutes du XIII: siècle; l’Ysopet de Lyon contient déjà la rime paie: 
gramoier, vers 663, qui prouve la mutité des deux consonnes finales, 
supposé qu'elle soit exacte; un texte lyonnais des environs de 1800 
porte passa, passer; Marguerite d’Oingt présente des infinitifs comme 
desirra, entra, regarda, etc. D’autre part, un grammuirien du XVI" siècle, 
Sylvius, nous dit que !’r de -ar s'entendait encore, bien que très 
faiblement (obseure sonat), dans les mêmes contrées (Lyonnais, Bour- 
gogne). Il avait probablement en vue la position en pause. Les ortho- 
épistes du XVI: siècle nous apprennent formellement que l’amulssement 
était beaucoup plus avancé devant les consonnes que devant les voyelles. 
Au XVIIe siècle encore, Chifflet (1659) prononce différemment aimer | 
fidellement et aimer ardemment. On s'accorde surtout à reconnaître 
l'extinction d’r dans la terminaison -er. Puis dans d'autres séries, 
où l'accord est cependant moins parfait: -ér+consonne, -oir des sub- 
stantifs (Hindret ne laisse plus passer que mouchoi(r) de col), -eur 
non dans les mots abstraits et plutôt savants: douceur, ete,, mais dans 
les noms populaires d'agents: failleu(r) de pierres ete. Il est évident, 
d'après ces témoignages‘), qu'il faut partir de la position antéconso- 


énumérés par M. Jeanjaquet, Aus rom. Sprachen und Literaturen, p. 288; 289 
oir = auditu, où lr ost purement graphique. 

1) H. Estienne: „en beaucoup de mots", Palsgrave: „sometymet, 

2) leus oncle est de 16881 

3) L'exemple Perei eitö par M. Ränke est moins sûr, il pourrait s'agir de 
*petretum. Le mot se retrouve ailleurs sous la forme de Perreix. 

4) Toute notre expérience phonétique nous fait incliner vers la même 
argumentation, Voir aussi les études sur l'amuïssement de Vs finale basöes sur 
des observations directes dans le Bulletin des Parlers de France, par MM. 3, Passy 
et Rousselot. 





9 R anorganique en franco-provençal 879 


nautique, pour expliquer la chute du son final. Se baser sur une autre 
position, c'est commettre une erreur méthodique. L'étude des patois de 
la Haute Italie et du Midi de la France nous démontre que c'est dans 
la terminaison de l'infinitif de la première conjugaison que l’amnisse- 
ment s’accomplit le plus vite et le plus sûrement. Je choisis au hasard 
quelques cartes de l'Atlas linguistique de la France pour m’entourer 
de preuves. N° 1083, pleurer: -r manque partout, excepté de faibles 
restes dans les dép. Hautes-Alpes, Basses-Alpes et Alpes Maritimes, 
puis dans l'ile vendéenne de Noirmoutier (n° 478). Cartes n° 1017, 
piler, et 988, pêcher, même résultat. 967, papier: outre les contrées 
nommées quelques restes en Savoie!). 965, panier, dito, La terminaison 
-ir, de mourir, est plus souvent conservée que -er, ou -ier; il peut y 
avoir, du reste, influence de la langue littéraire, En prenant les cartes 
des mots jour?), four, hier, on trouvera beauconp plus de restes un 
peu ici un peu là, Le fait que -r tombe plus facilement dans des séries 
de mois à terminaison identique que dans des eus isolés est pour moi 
hors de doute. 

Pour bien comprendre l'évolution, il faudrait préalablement dresser 
une statistique du langage courant. M. Andersson était dans la bonne 
voie en recherchant les causes de la conservation de la consonne dans des 
mots comme fier, etc. 11 a seulement le tort de ne pas avoir insisté suffi 
samment sur la lutte entre les formes placées devant une consonne et 
celles plucées devant une voyelle ou en pause. Et sa statistique n’est pas 
toujours convaincante: par exemple, lorsqu'il dit que les prépositions 
se trouvent aussi souvent devant une voyelle que devant une consonne 
et que „par conséquent la forme développée dans l’une de ces posi- 
tions n’a pas de chance de l'emporter sur celle développée dans l’autre“ 
(Nyfilologiska, p. 154). Les prépositions, j'en suis persuadé, sont bien 
plus souvent suivies d'une consonne que d’une voyelle, grâce surtout à 
emploi prépondérant de l'article défini; il arrive beaucoup plus souvent 
de dire sur la table que sur une table, ete. J'ai essayé de classer les 
cas de » finale qui se rencontrent dans le fameux monologue de Figaro: 
O femme! femme! femme! (Mariage de Figaro V, 3. Que l'ombre de Beau, 
marchais me pardonne cette impiété littéraire!), et j'ai obtenu le résultat 
suivant, qui n’est pas une base suffisante, mais qui servira à faire comprendre 
ma pensée: -ar, -our, -ur ne sont guère représentés que par les prépositions 
par, pour, sur, placées presque exelusivement devant une consonne; -or 
ne figure pas du tout; -oir se trouve 4 fois en pause, 1 fois devant 


1) La forme avec r de Lens, Valais, doit reposer sur une erreur. Je ne 
trouve aucune r finale dans les notes de la Rédaction du Glossaire romand, 

2) Peu importe, pour le Nord, que l' ne soit pas finale À l'origine, puisque 
ln est tombée de très bonne heure, 


880 L. Ganchat 10 


consonne, 8 fois devant voyelle; -er est suivi 2 fois d'une voyelle, 15 
fois d’nne consonne (!) et 8 fois d'une puuse, ete. C’est dans cette 
direction qu'il faudrait, à mon avis, chercher la solution du problème. 
Peu importe la voyelle qui précède l'r'), puisque nous voyons en franco- 
provençal -ar des infinitifs de la le conjugaison suceomber aussi facile- 
ment que -er en français. Sous ce rapport, je suis de l'avis de M. 
Andersson. En revanche la fréquence d'emploi y est pour beaucoup. 
Des combinaisons très courantes comme tombe(r) sur, mange(r) de, ete. 
ont dû entraîner l’r d’autres infinitifs vers sa perte. Les mots en-or?) 
par exemple ont mieux résisté, parce qu'ils étaient plus rares, moins 
soumis à l'action de la phonétique syntactique. En matière linguistique, 
comme en toute autre, le plus fort a plus de droits que le plus faible. La 
forme mange(r) étant plus fréquente que manger a supplanté celle-ci. Des 
mots tels que cher ont eu moins à souffrir de la concurrence de formes 
antéconsonantiques; c’est pourquoi ils ont échappé à lu loi Il ya eu 
tout de même lutte pour eux, plus que ne le font supposer les assertions 
des vieux grammairiens, dont l'attention s’est plutôt portée sur les mots 
groupés en séries que sur les cas isolés. On a dû dire par exemple che(r)- 
temps, cœu(r) de lion, ete. et la tendance d'amuïssement, très forte dans 
les infinitifs en -er, a pu influencer des combinaisons phonétiques ana- 
logues telles que mer, amer (amaru), ete. Cette tendance à 
les -r a été contrecarrée par des influences multiples: 1. le langage 
savant qui tendait à mettre un frein à la prononciation populaire et qui 
a réussi à réparer le mal dans des séries complètes (infinitifs en -ir2), 
substantifs en-ewr, ete.), 2. l'analogie de mots a} logiquement: 
terre-mer, 8. la fréquence de l'emploi de certaines formes, comme dans 
le vocable amer qui est surtout usité au féminint) (boisson, herbes, dow- 
leurs amères, avoir la bouche amère, amer à la bouche, ete.). Malgré 
tout ce secours, certains patois ont fini par sacrifier toutes les r finales. 

La latte que je viens de décrire se répercute dans les formes citées 
au début de mon article. S'il s’agit, dans le domaine français, surtout 
de fausses formes en -er, dans le domaine franeo-provengal, surtont de 
EE cela tient à ce que les infinitifs de la première conjugaison sont 

1) La ngle - re = rs. ne tient aucun compte de ls mature des voyelles. 
On s'étonne que M. Vising se base sur cette loi tout en la réduisant de moitié, 
puisqu'il n’en admet les effets qu'après 6, à, g. Il y a IA une contradiction 
évidente. 

2) U no faut pas faire cas des monosyliabes, car trésor est trait comme 
or, enfer comme fer, éclair comme clair, ete. 

8) Non dans ceux en -er, où La masse des cas antéconsonantiques était trop 


ro SE QUR SH U nESTIUNRD All. sons © 
exceptionnel de ce mot. 





1 R anorganique en franco-provengal 881 


en -er ou en -ar dans les deux groupes linguistiques. Les substantifs en 
-or, les adjectifs en -wr, ont poursuivi leur chemin assez tranquillement, 
mais l’hésitation entre é et er, entre a et ar a jeté un grand trouble 
dans les deux langues. A l'époque où l'on disait passa(r) le fleuve n on 
ne peut plus passar, on s'est mis à dire cla de la porte et: j'ai perdu 
ma cla-r. Il s'est formé une espèce de répugnance vis-à-vis de certaines 
formes terminées sèchement par une voyelle, „un certain goût maladif:) 
pour la combinaison“ ar. Il m'est impossible de dire pourquoi ce phéno- 
mène atteint clave; et épargne #44, le blé, prä, le pré, etc. Des 
rapports d'idée ont pu déterminer le choix d'une forme: le verbe clore 
a pu influencer l'histoire de elave; le suffixe extrêmement fréquent 
-ier a dû troubler l’évolution régulière de Mathié(u), Andrié(u); neveu 
était exposé à l'action analogique de sœur, frère, ete.; anguitiu=ärer, 
orvet, paraît s'être croisé avec le mot lézard, dans nombre de patois, 
voir Rolland, 1. e. ete. 

Plusieurs savants, entre autres MM. Foerster et Thomas, ont été 
frappés du nombre relativement grand d'exemples d’r anorganique dans 
des mots qui se terminaient anciennement en -w: la série en -aeu, 
etrieu, elau, courlieu, Peitieu, ete. En se basant sur ces exemples, ils ont 
formulé la règle qu'un ancien -w s'était transformé en r uvulaire, 
Mais l’r des formes relevées dans le domaine franco-provençal est lin- 
guale, et d’autres difficultés me font également renoncer à cette expli- 
cation, On n'a pas de preuves du passage de clave à *clau dans les 
langues en question. Pictavu a donné Poitou à travers -a(o)n, mais 
dans Piotavis la dernière syllabe n’a pas pu être traitée autrement 
que dans claves, apes—-fs. Les mots velours, Nemours, brocard, 
brancard, et parmi les mots franco-provençaux medium tempus, vas, 
nepote, digitellu, olassien, anguittu, ete. n’ont jamais possédé 
le son qu'on invoque comme base de l’r paragogique. Tel est aussi le 
cas de mon propre nom de famille que certains de mes concitoyens 
bernois s’obstinent à prononcer Gaucher, bien qu'il y ait bientôt 40 ans 
que ma famille habite la ville fédérale. 


1) Pour me servir du terme pittoresque employé par M. Chabanoau dans 
‚son étude précitée (Rom. VIII, 112). 








Quelques remarques sur les archaismes de Mariana 
et la langue des prosateurs de son temps (Conjugaison). 
Par 
G. Cirot à Bordeaux. 


„Afeota la antiguedad, y como otros se tiien las barbas por parezer 
mozos, el por hazerse viejo“, dit de l'historien Juan de Mariana l’auteur 
de la Repblica literaria, Diego de Saavedra y Fajardo. Mariana passe 
en effet pour un archaïsant, et lui-même déclare dans la préface de 
son Historia general de España: „Algunos voeablos antiguos se pegaron 


de las coronicas de España, de que vsamos, por ser mas significativos 
p el lenguage: y por lo que en razon de estilo 
Quintiliano. Esto por los Romancistas“ (édition 


a quelques remarques qui suivent montreront que, en ce qui 
concerne la conjugaison, les archaïsmes intentionnels de Mariana dans 


8 par “lui à celles qui étaient encore en usage de son 
le prétérit ouo (et formes dérivées), et le plus-que- 
.. En revanche, du reste, des formes en- 
u du XVIe siècle, et même plus tard, sont 
4 Je Im de côté ici. 


uses chen Mariana: recebir, er: 
repremir; recel do, apercebido; recebimos (présent); recebi 
(prétérit); recebian, apercebian; apercebieron; despidian; 
escreuio. Il y a intérêt à ne pas en séparer l'étude de celle des 
autres formes archaïques du même genre que l'on peut relever au 
XVI siècle. Du reste, on trouve aussi dans l’Historia les formes mo- 
dernes apercibieron, reprimir, eseriuio; les éditions présentent à, 

56* 





884 G. Cirot 


cet égard des variantes qui peuvent être attribuées aux imprimeurs. — 
Enfin je ne m'occuperai pas non plus de l'assimilation du type amallo, 
ni de la métathèse decildo. 

Pour plus de commodité, je donne ci-après la liste des ouvrages 
que j'ai eu la possibilité d'examiner pour ce petit travail de grammaire. 
Je rappelle le lieu de naissance des auteurs, leurs dates de naissance 
et de mort, et celle de l'apparition da livre). 


Juan de Valdés (? Cuenca — 1541): Dialogo de la lengua [écrit avant 
1536; éd. Boehmer, 1895]. 

"Floriän Docampo (1499 ? Zamora — 16557): Oronica general de España 
{publiée en 1544 (Zamora), 1558 (Medina del Campo); éd. Cano, nue) 1791, 
d’après td. d’Alcalä 1578, due & Morales]. 

Franeiseo Löpez de Gömara (1510? Séville — 15607): Primera et segunda 
parte de*la Historia general de las Indias (publiées en 1562, Saragosse; éd. 
Rivadeneyra, d'après l'éd, de 1552), 

Lazarillo de Tormes [publié avant 1654? éd. Foulché-Delbose, 1900, d'après 
les trois 6d. d’Alcalä, Anvers et Burgos, 1654). 

Teresa de Jesis (1515 Avila — 1582): Libro de su vida [écrit de 1561 à 
1566; &d. Rivadeneyra, d'après l'original]; — Cartas [même édition]. 

Bernal Diaz del Castillo (av. 1600 Medina del Campo — nprès 1568): 
Historia verdadera de la conquista de la Nueva España [écrite vers 1668, publiée 
en 1682, Madrid; éd, Rivadeneyra, d’après celle 1682, dont la fidélité est contestée]. 

Diego Hurtado de Mendoza (1508 Grenade — 1515): Guerra de Granada 
hecha por.el Rey de Espana Don Felipe II [publiée par Tribaldos, en 1627, Lis- 
bonne; éd. Rivadeneyra, d’après celles de Tribaldos, de Monfort, 1776, avec 
les variantes d'un ms.]. « 

Diego de Hermosilla (?—?): Dialogo de los pajes [écrit vers 1578; éd. A. 
Rodriguez Villa, 1901]. 

Gerönimo de Zurita (1512 Saragosse — 1580): Anales de la Corona de Aragon 
1a parte, 1669, Saragosso; 2=, 1579, ibid.; Hernando, 1580, Ibid; je cite d'après 
In lère &d,, sauf pour les cinq premiers livres de la 14 pe (1586, ibid}. 

Estevande Garibay (1533 Mondragôn — 1599): Compendiohistorial de las Groni- 
cas y Universal Historia de todos les reynos d'España [publié à Anvers, 1571, 
sous la surveillance de l'auteur; je cite d’après cette édition]. 

Ambrosio de Morales (1513 Cordoue — 1591): Coronica general de España 
[L VI-X, Alcalä, 1574; 1 XI—XII ot Antiguedades, ibid., 1577; LXNI—XVIN, 
Cordoue, 1586; éd. Cano, 1791, d'aprés ces éditions]. 

Luis de Leön (1527 Belmonte — 1591): La perfecta casada [publiée à 
Salamanque, 1583; 8e éd., ibid., 1587; éd. Wallace, 1908, d'après 1683, avec var! 
de 1587]. 

Pedro de Ribadeneyra (1527 Tolédo — 1611); Vida del B.-padre Ignacio 
de Loyola [Madrid 1588 et 1606; éd. Rivadenoyra, d'apris 1588]; — Historia, 
eclesiastica de Inglaterra (ou Cisma de Ingl.) [Madrid 1588, 1595, 1604; éd. 
Rivadeneyra, d'après @, 1588 pour les deux premiers livres, 1808 pour le 8]. 


1) Dans les références que j'aurai à donner, le chiffre romain non précédé de „ 
(tome) marquele livre, et le chiffre arabe non précédé de p.(page) marque lechapftre. 





3 Quelques remarques sur les Archaïsmes de Mariana 885 


Bernardino de Mendoza (1540 ou 1541 Guadalajara — 1604) Comentarios 
de lo sucedido eu las guerras de les Paises Bajos . . . (publiés à Madrid, 1592; 
éd. Rivadeneyra). 

Mateo Alemän (1550? — 1609): Gusman de Alfarache (publié à Madrid, 
1599; éd.. Rivadeneyra]. 

Juan de Mariana (1595 Talavera — 1624): Historia general de España 
[écrite en 1598; éd. 1601, Tolède; j'ai conféré, pour tous les passages cités, 
avec l'éd, de 1628, t. I Madrid, t II Toléde]. Le Tratado de la Moneda de 
vellön et le Tr. de los jwegos püblicos ont été publiés on espagnol pour la première 
etunique fois par Pi y Margall dans l'éd. Rivadeneyra. Ces traduetions du De 
monetae mutatione et du De spectaculis sont attribuées avec vraisomblance à 
Mariana lui même. 

Mateo Lujün de Saavedra (Juan Marti? Valonco?): Segunda parte du 
Gusman de Alfarache [publiée en 1602? Valence; éd. Rivadeneyra, d'après 1604, 
Bruxelles). 

Agustin de Rojas (1577? Madrid —?): ZI Viaje entretenido [Mndfid, 1804]. 

Miguel de Cervantes (1547 Alcalä de Henares — 1616): Don Quijote 
[de parte, 1605 ; 20 parte, 1616; éd. facaimilé de Toledano Löpez, Barcelone (1905)]; 
Novelas, (1618; éd. Rivadeneyra]. 

Avellaneda (?): EI ingenioso D. Quijote de la Mancha, Quinta parto (publié 
en 1614, Tarragone; éd. Menéndez Pelayo (Toledano Löpez, Barcelone), 1905, 
d’après celle de 1614]. 

Prudeneio de Sandoval (1558? Tordesillas — 1620): Historia de los Reyes 
de Castilla y Leon [publiée en 1615, Pampelune; éd. Cano, 1792]. 

Vieente Espinel (vers 1540? Ronda — av. 1630): Relaciones de la vida 
del escudero Marcos de Obregon [paru en 1618, Madrid et Barcelone; éd. Riva- 
deneyra]. 

Juan de Luna (?—?): Dialogos familiares [Paris, 1619). 

Lope de Vega (1562 Madrid — 1685): Novelas [parues à Madrid en 1621 
et 1624; éd, Rivadeneyra]. 

Francisco de Moncnda (1586 Valence — 1695): Expedieion de los Cata- 
lanes y Aragoneses (Barcelone, 1623; éd. Rivadeneyra]. 

Carlos Colomn (1573 Alicante — 1687): Las guerras de los Estados-Bajos 
[Anvers, 1625; 6d. Rivadeneyra]. 

Praneisco de Quevedo (1580 Madrid — 1645): Buscon [composé vers 1608, 
paru en 1626, Saragosse; éd. Rivadeneyra, d'après 1626]. 

Luis Vélez de Guevara (1570 Ecija — 1644): El Diablo cajuelo [composé 
entre 1630 et 1687 (?), publié en 1641, Madrid; éd. Rivadeneyra]. 

Franeiseo de Mello (1611 Lisbonne — 1666): Guwerra de Cataluna [1645, 
Lisbonne; éd, Rivadeneyra, d'après celle de 1808, „corregida“). 

Antonio de Solis (1610 Alcalä — 1686): Historia de la conquista de Méjieo 
[Madrid, 1684; &d, Rivadeneyra]. 

Un certain nombre d’archaismes de conjugaison ont traîné dans les 
grammaires espagnoles jusqu'à la fin du XVIII: siècle. A titre de eu- 
riosité, j'ai dépouillé à cet égard celles que j'ai pu avoir à ma disposition: 

Cesar Oudin. Grammaire espagnolle expliquee en français . troisiesme 
edition. Revenë, corrigée d augmentée par l'Auteur, Paris 1606; — Bruxelles 1610; 
— Paris 1612; — Augmentée , , . par Antoine Owdin .. „, Bourdeaux, 1660; — 
Bruxelles, 1670. 


886 6. Cirot 4 


Ambrosio de Salazar. Espeio general de la gramalica en dialogos . . 
Rouen, 1615; — Ronen, 1622, 

Hierosme de Techeda. Methode pour apprendre facilement les Phrases & 
diffieultes de la langue Espagnole, Paris, 1629. 

Lorenzo Franelosini. Grammatica spagnuola ed italiana .. . seconda 
impressione arrichita di molti avvertimenti, che nella prima si desiderduano, 
Roma, 1638, 

Des Roziers. La grammaire espagnole, Paris, 1659, 

[Trigny] (Anonyme). Nouvelle methode pour apprendre facilement et en pete 
de temps la langue espagnole, Paris, 1660; — Seconde edition reueuë et corrigée 
de nouveau, Paris, 1665; — Troisiesme edition, revele et corrigée de nouveau, 
Paris, 1681. 

Ferrus. Nouvelle grammaire espagnole, Amsterdam et Lyon, 1680; — 
Lyon, 1704. 

Maunory. Grammaire et dichionnaire françois et espagnol nouvellement 
composes : .. suivant l'usage de la Cour d'Espagne, Paris, 1704. 

De Vayrae. Nouvelle grammaire espagnole . . (8. 1.) 1708; — Séconde 
edition, revue, corrigée, & augmentée de plus des deux tiers, Paris 1714. 

François Sobrino. Grammaire nouvelle espagnole et françoise. . . , Corrigée 
et augmentée en cettetroisiéme Edition d'un petit Dictionaire Français & Espagnol, 
Brusselle, 1717; — Nouvelle Edition, revue & corrigée par une personne fort 
versée dans les deux Langues, Lyon, 1777; — Lyon, 1784; — Avignon, 1794, 

Pedro Contaut. Gramatica española, y francesa, novissimo selecto methodo. 
Madrid, 1768. 


[Bertera]. Nouvelle méthode contenant en abregé tous les principes de la 
langue espagnole, Paris 1764. 

Francisco Martinez, Le Nouveau Sobrino, Bordeaux 1818. 

F. T. A. Chalumeau de Verneuil. Grammaire espagnole composée par 
l'Académie royale espagnole, tradwite en français, Paris, 1821, 2 tomes. 


Formes „esdrüjulas“ en dredes, -éredes. 


Ces formes sont exelusives chez Mariana: erades (XII, 4), fue- 
rades (IX, 15), quisieredes (ibid.), tuviesedes (ibid.), faltaredes 
(XIX, 20), teniades (XXV, 17), defendiades (XXV, 17). Ce 
n'étaient pas de son temps des archaïsmes. Dans son article sur „Las 
segundas personas de plural en la conjugaeiön castellana“ („Romania®, 
t. XXI, 1893, p. 71) M. Cuervo montre que jusqu'au début du XVII* 
siècle ces formes sont à peu près les seules qu’on trouve dans les textes 
imprimés, et qu’elles furent encore employées jusque vers le milieu 
du même siècle. (Cf. Menéndez Pidul, „Gramätica histôr. española#, 
$107, 1.) On lit dans Hermosilla acordaseis (p. 80) et reeibiereis 
(p. 126), mais ce sont peut-être là des graphies modernes dues au 
copiste. Je n'ai pas trouvé, pour mon compte, d'autres exemples ayant 
Avellaneda, qui use des formes syncopées ou non syncopées indifférem- 
ment: salierades (p.185), fuerades (p. 126), ganaredes (p.162), 
traiades (p. 34), querrindes (p. 282), serviriades (p. 296), et 





5 Quelques remarques sur les Archaïsm es de Mariana 887 


habiais (p. 135), negarais, tuvierais, dexaseis (p. 138), Il les 
mélange dans une même phrase: „Como lo fuerais si dixerades 
que erais hijo de asno y bestia?“ (p. 211). Je n'ai trouvé que les 
formes non syncopées dans Cervantes (cf. Cejador, „La lengua de Cer- 
vantes“, p. 129), Sandoval, Espinel, Lope de Vega (Novelas), Coloma 
(p. 74°), Quevedo (Buscôn, p. 520). — Luna emploie les anciennes: queri- 
ades (p. 402), querriades (p. 143), estuuieredes (p. 436); mais 
aussi les nouvelles: quisiereys (p. 89 be, 98), hauiays (p. 94). 
Aucun exemple des unes ni des autres dans Moncada et Vélez de Gue- 
vara. Melo use encore des anciennes (cf. Quervo, , Romania‘, t, XXIV, 
p. 259, note), contrairement à ce que ferait croire l'édition Rivadeneyra. 
Solis les à abandonnées, si l'on en juge par les quelques exemples que 
présente son Historia d’après l'édition Rivadeneyra (detuviereis, 
p. 263°; pudierais, p. 284), M. Cuervo incline à supposer que „entre 
las inflexiones esdrüjulas las en -iades fueron las que primero se 
sincoparon“ („Las seg. pers. de plural“, p. 81). En tout cas, à m'en 
tenir aux ouvrages dont j'ai donné la liste, je n'ai pas trouvé d'exemples 
de la forme syncopée iais ailleurs que dans Avellaneda et Luna. 
lades se rencontre, pour ne citer que quelques auteurs, dans le 
Lazarillo (p. 22), B. Diaz (p. 86), Hermosilla (p. 76, 105, 114), Riba- 
deneira (Cisma, p. 216‘), Alemän (p. 197, 268), le Viage entretenido 
(p.6, 101), les Novelas ejemplares (p.147, 191), le D. Quijote (I, p. 13%; 
prologo, dern. paragr.), Sandoval (t. XII, p.106), l'Obregén (p. 282, 384, 
411), les Novelas de Lope de Vega (p. 32). 


Oudin (1610—1670), Salazar (1615—1622), Techeda, Franciosini, Des Rosiers, 
Trigny (1660—1681), Ferrus (1680—1704), Maunory, ne donnent que les anciennes 
formes. M. Cuervo a noté, du reste, que le Sobrino de 1717 les donne encore 
alors que Vayrac, en 1714, distingue, et, pour l'imparfait de l'indicatif (sauf 
erades, estavades), présente les désinences modernes: haviais, teninis, 
amavais, leiais, subiais (mais ‘amariades, leeriades, amaredes, 
amarades, etc). Cette distinction n'est pas encore faite dans l'édition de 1708. 
Quant à la Grammaire de Sobrino, ce n'est pas seulement l'édition de 1717 qui 
présente les anciennes formes, sans exception, ce sont aussi celles de 1771—1784 
—1794, qui d’ailleurs n’en font qu'une en réalité, Contaut n'indique absolument 
plus que les formes modernes pour tous les temps. Bertera y joint les anciennes 
avec la note „vieux“; et Chalumeau réunit celles-ci dans un tableau A part, 








-stes et -steis. 


„Al comenzar el siglo XVI, en el pretérito terminaba esta [segunda| 
persona en tes... yasi se halla constantemente en las ediciones 
hasta fines del mismo siglo“, dit M. Cuervo dans l'article déjà signalé 
(p- 82). Il est vrai, le Dialogo de los pajes présente exclusivement la 
désinence -steis; mais le texte a été publié d’après une copie du 


888 G, Cirot U 6 


XVII siècle; d'autre part, dans le Gusmdn on trouve parfois -steis 
(p- 217, 285', 259), a côté de -stes (p. 197, 198, 202, 223, 260, ete.); 
mais je m'en rapporte ici à l'édition Rivadeneyra. 

Dans la Tercera parte du Cisna de Inglaterra, Védition Rivadeneyra 
(due à La Fuente), à côté de plusieurs exemples de -stes, porte 
despeduzasteis (e. 29, p. 844‘): or l'édition de 1604, que suit La 
Fuente, a despeduçastes (p. 242°), aussi bien que l'édition de 1595 
(p- 676‘). Les éditions de 1601 et de 1623 de l'Historia de Mariana ont 
toujours stes; l'édition de Valence, 1783, porte un sufristeis (V, 15)qui 
provient peut-être de l'édition de 1608, ce que je n'ai pu vérifier. Dans 
le Tratado de la moneda, l'édition Rivadeneyra donne deux fois diji- 
steis (p. 59%). On n'y trouve pas d'autre exemple de 2* personne du 
pluriel. Dans le Tratado contra los juegos puüblicos, on ne rencontre que 
quisistes. Je fais toutes sortes de réserves touchant les indications 
du tableau qui suit, car, pour la plupart des ouvrages qui y figurent, 
je suis obligé de m'en rapporter à des éditions modernes, et, pour un 
détail de ce genre, il a pu se glisser bien des erreurs. Pour Cervantes, 
ef. Cejador (p. 130), et l'article déjà signalé de M. Cuervo (p. 82—83), 
qui n'a trouvé que stes dans le D. Quijote. L'éd. Fitzmaurice-Kelly 
contient au moins deux exemples de steis (I, p. 79; I, p. 46): l'éd. 
princeps de Madrid 1605 a dans les deux endroits stes, et l'éd. de 


Valence 1605 a stes dans le premier. Dans Avellaneda, p. 69, il ya 
quitasteis, etnon quitastes (Rivad., p. 24‘), si je m’en rapporte à 
V'éd. Toledano Löpez. M. Cuervo n'a trouvé qu'un seul exemple de 
steis dans l'édition princeps des Novelas ciemplares; l'éd. Bivadenoyra 
en présente deux (p. 108 et 1129. 


stes. steis, 
p: 867. p- 367. 
j exelusif: p.31,39,44,45, 71. 
Avellaneda p- 138, 312. p- 68, 69, 212, 307. 
Sandoval t. XI, p. 125, 819. + XI, p.41, 42, 84,114,319. 
Espinel p. 378, 384‘, 413, p- 882, 457%, 463. 
Luna exclusif: p.164, 142, 414. 
Lope de Vega exclusif. 
Moncada pas d'exemple. 
pas d'exemple. 
p- 496, 515‘. p. 496. 
pas d'exemple, 
exclusif. 
exclusif. 


La Grammaire do Otdin (1606, 1810, 1612, 1660, 1670) ne marque pas 
d'autre désinence que stes. De même Salazar (1615—1622), Techeda, Franciorini, 





T Quelques remarques sur les Archaïsmes do Mariana 889 


Des Rosiers, Trigny (1660—1681), Ferrus (1690-1704), Maunory, Vayrac (1708 
—1714), Sobrino (1717). Contaut et le Sobrino de 1777—1794 portent partout 
steis, Bertera met „. .. steis ou ...stes, vieux . . , atedes“, 


Futur et conditionnel des verbes poner, tener, venir, et de leurs 

composés: componer, disponer, oponer, proponer, contener, 

detener, entretener, mantener, avenir, convenir, desa- 
venir (toutes personnes). 


-rné, -rnia. 
exclusif: p. 339, 341, 350, 
401, 410, 411, 440. 
exceptionnel: t. I, p. 51. 


exclusif: p. 167, 175%, 1775, 
19%, 205, 212, 24%, 316, 
etc. 


p- 26. 

ordinaire: Vida, p. 36‘, 
45, 54°, 75, 124°; Cartas, 
1582, p.316, 317, 320, 324, 
334, etc. 

p.38, 45, 45,93, 1144, 118%, 
128, 155, 311', 318%, ete. 
p. 76, 92, 107%, 108. 

p- 19, 59, 65, 133, 146. 
IV, 24; VU, 67, 68; XVI, 
88; XX, 18, 86; A. VI, 2, 
18, 26; H. VII, 25,26, ete. 
exclusif: t. I, p. 1, 17, 18, 
19, 23, ete. 

t IN, p. XI, 19; V, 
p. 322; IX, p. 91. 


Ignacio, p.41, 94; Cisma, 
p. 202, 217. 


rare: XIV,5(terna): XV, 
18, (contravernemos); 


-ndré, -ndria. 


ordinaire: t. I, p. I, VII, 
60, 100, 146, 159, 197, etc, 


rare: Cartas, 1582, p. 827. 


p. 84; 101, 118, 131. 


p. 97: 

p. 3, 4, 70. 

XVI, 43; XX, 16,170; H. 
VI, 21, 23; H. VIN, 26,27. 


#. II, p. 10, 21, 56; VIE, 
p. 187, 192, 212, 229, ete. 
exclusif: p. 6, 7, 19, 62, 
80, 99, 102, ete. 

p 55, 63; Cisma, p. 192, 
212. 

exclusif: p.392, 485, 447, 
479, ete. 

exclusif: p. 188, 199, 200, 
208‘, 204‘, 209, 214, ete. 
ordinaire: I, 19; I, 5; 
VI, 21; VIL6; IX, 5, 12; 





6. Cirot 


XVI, 7 (desaverne- XI, 8, 17,20, 24; XII, 
mos), 13 (ternemos); 22; XXIL 4, 6. 
XX, 16 (ternia). 


exclusif: p. 366‘, 367, 367, 
868 


exclusif: p. 2, 8, 48, 229, 
378, 800,12, BIO DER EEE 
exelusif: 1, p. 74, 74°, 87, 
217°, 218; I, p. 44; No- 
S velas, p. 106%, 140%. 
fréquent: p. 16, 49, 113, p. 52, 66, 163, 154, 822. 
126, 153, 203, 204, 237, 
289, 302, 315, 322, 
exelusif: t. XI, p. 159, 231, 
329, 342. 


exclusif: p. 384, 385, 386, 
J 475°, 479, ete. 
p. 141, 356, 364, 387, 400. p. 27, 52, 149, 397. 
exclusif: p. 5, 24, 25! . 
exclusif: p.6, 19, 29, 43%, 
44 


rare: p. 4, Bi, ordinaire: p. 4, 6, 15, 
54, 127°, 195. 
exclusif: p. 486‘, 506‘, 525% 
exclusif: p. 26, 80, 37, 


Melo 
Sols exclusif: p.230, 230', 243, 
246, 248, 249. 

Dans Valdés, p. 401, au lieu de desavernemos, M. Cuervo 
(„Dice, de constr.“, desavenir) lit desavendremos, d'après l'édition de 
Mayans, M. Cuervo cite (ibid.) un antre exemple de desavendremos, 
dans Granada. 

Dans Ribadeneira (Ignacio), à la place de vernian (p. 41), terné 
(ibid.), ternä (p. 94), l'édition de 1605 porte vendrian, tendrè, 
tendra. Dans le Cisma (p. 217), les éditions de 1595 et de 1604 portent 

tendra, au lieu de ternä. Dans Mariana, au lien de terna (XIV, 
5) et contravernemos (XV, 18), l'édition de 1623 porte tendra, 
et contravendremos. Il est à remarquer que le t. I de 1628, qui 
comprend les quinze premiers livres, fut imprimé à Madrid, et le & II, 
seul, à Tolède. L'emploi de la forme à métathése ne devait pas être 
une affectation chez lui, puisqu'il en use dans un écrit théologique intitulé 
Instruceion de lo que se ha de hacer en la convocacion . . . de los con 





cilios (ef. Gayangos, „Catalogue of Spanish manuseripts“, t, I, p. 1): „en 
la cual solo se pornä el orden y modo que en ello debe aver“, Elle 
était courante de son temps: ,...verna a mi poder“ (lettre du 
grenadin Pero Hernandez de Aponte, incluse dans le ms. X 230 de la 
Bibl. nacional, et datée de Madrid, 20 mars 1565); „. . . ellos mismos 
ternan cuydado“ (lettre adressée de Valencia à Mariana, 20 déc. 1597). 

Oudin (1606—1670) et Franciosini marquent les deux formes pour le futur 
et le conditionnel; Techeda, seulement tendre, tendria, pondre, pondrla, 
vendre, vendria; Des Rosiers, tendre, terne, pondre, porné, etc, Trigny: 
npondré ou plus souvent porn&*, ,tendré ..., ou mesme terné*, ,vendré, 
verné*, mais seulement en 1660; en 1665 (et 1681) il n'indique plus que 
pondré, vendré, bien qu'il laisse encoreterné, ternia. Ferrus: ,Quelquefois 
ternè pour tendr&“, ,vendrè à vernè“ (1680—1704), Maunory, après avoir 
conjugué tendré, ajoute: ,U’est un erreur de croire que ce Futur se puisse 
exprimer par Terné, comme le prétendent quelques maîtres . . .“ Contaut 
ne met que tendré, etc, et Bertera signale porné, terné, verné comme 


vieux. 

Conjugaison de haber. 
I Habemos (auemos). 
exclusif: p. 339, 340, 345, 
362, 378, 379, ete. 
6. I, p. 264 
p. 167, 240, 249, 266‘, 
276, 292. 


Li] Quelques remarques sur les Archaïsmes de Mariana 


Hemos. 
Valdes 


& I, p. 389. 
p. 267. 


Ocampo 
Gömara 


Lazarillo exclusif: p. 45. 


Ste Thérèse 
B. Diaz 


D. de Mendoza 
Hermosilla 
Zurita 
Garibay 
Morales 

L. de Leön 


Ribadeneira 


D. de Mendoza 


Vida, p. 125‘; Cartas, 1582, 
p. 31%, 


rare: p. 160. 


p. 7. 
p. 119, 120. 
VIN, 17; XX, 82, etc. 


exclusif: p.12, 15, 31, 46, 
103, ete. 

ordinaire: Ignacio, p. 22, 
23, 24, 24, 42, etc. 


fréquent: Vida, p. 44, 44, 
46, 83, 87, 127°; Cartas, 
1582, p. 322. 

ordinaire: p. 85‘, 99%, 103, 
116‘, 117, 121, 123, 182, 
1325, ete. 

p. 73. 

p. 22, 68, 89, 103, 120. 


exclusif: t. I, p. 81, 493 
494, 496, 497, 499, ete. 
exclusif: t, II, p.40, 171, 
180, etc. 


rare: Ignacio, p. 50, 77, 
8 parte, 


77; Cisma, 
p. 296‘, 


pas d’exemples, 





Sandoval 
Espinel 


Lana 
Lope de Vega 


Moncada 
Coloma 


Quevedo 
Vélez de Guevara 


Melo 
Solis 


G, Cirot 


ordinaire: p. 198, 236%, 
251! 255! 961, 273, 273%. 
rare: IX, 5; XVII, 13. 


p. 370, 876, 887, 391%, 
392, 397. 
p. 57, 161, 239, 360, 427. 


I, p 46, 214; II, p. 28, 
38, 111%, 112; Novelas, 
p. 113, 116%, 117, 118. 


p. 10, 32, 34, 40, 58, ete. 
t. XI, p. 250, 816. 

ordinaire: p. 880, 391,404, 
412, 4184, 423%, 4354, ete. 


exlusif: p. 15, 21, 21, 
28,4 


. 28. 
exelusif: p.13, 15, 59%, 185. 
p- 49%, 


p.473!, 496, 498, 507, 525. 


rare: p. 197. 


ordinaire: 1,22; V,15; VII, 
Br 5, 6, 11; XVII, 18, 


p. 391, 397. 
p. vet 141, 174, 362, 494, 


703, 704. 

ordinaire: I, p. 1119, 166, 
207; I, p. 28 111, 112; 
Novelas, p. 185, 149, 144, 


ete. 

p. 15, 32, 34, 40, 54, etc. 
t. XI, p. 120, 174. 
rare: p. 455. 


exclusif: p. 52, 129, 343, 
344, 347, etc. 


p. 492, 493, 527: 
exclusif: p. 22, 30, 43, 45. 
p. 485, 497, 521, 524. 
exclusif: p.208, 209, 258, 
277, 282. 


Cervantes emploie côte à côte les deux formes: „auemos visto* 


et ,hemos de passar“ (c'est Sanc! 
„auecmos de auer salido 


qui parle, II, p. 38 et 88‘); 
os caminado . 


. bemos passado.. 


D. Quichote, Hp. 111° et 112). Ni 


era moR, une qui, généralement aban- 
douné anjourd'hui, figure encore dans quelques grammaires espagnoles 


(Gra- 
mätica de la Real Academia, 1883; Gramätica de Bello-Cuervo). Vayrae (1108 
—1714) et Contaut mettent pa havomos dans la conjugation de haver 
au présent de l'indicatif, tandis qu'ils indiquent tonjours bemos seul pour le 
passt composé: ,bemos havido*, ete. Cette distinetion ne ropost en aucune 
façon sur les habitudes classiques, et doit être considérée comme purement 
arbitraire, Aucune grammaire moderne, en tout cas, n'en tient compte, à ma 





11 Quelques remarques sur les Archaismes de Mariana 893 


connaissance; et les Espagnols ne devaient pas In faire davantage au XVIIIe 
siècle: Benito Cano, dans sa préface (1791) aux „Antiguedades* de Morales, dit 
„no habemos podido* (t. IX, p. XXXV). 


IL Ono, owiera, owiese, etc. 


Dans l'Historia de Mariana, je n'ai rencontré que les formes ouo 
(1, 9, 12), onieran (U, 2), ouiesse (I, 9; XI, 8; XVII, 13), ouieren 
(X, 11), aussi bien dans l'édition de 1623 que dans celle de 1601. Dans 
le Sumario (édition de 1623), on trouve ouo (1615), mais aussi huuo 
(1539, 1543), huuiessen (1523). Le Tratado contra los juegos püblicos 
présente, d’après l’éd. Rivadeneyra, hobiesemos (p. 428‘), hobiesen 
(p-448%), hobiese (p. 444, 446, 450, 461), à côté de hubiere (p.446, 448, 450, 
452‘) et de hubo (p. 416‘). Les formes en o sont rares au temps de Mari- 
ana, Garibay imprime vuo, vuiesse, vuiera. Même orthographe dans 
Luis de Leön (p. 3, 14). Dans la Vida del B. Ignacio de Loyola, 
l'édition Rivadeneyra, qui reproduit (?) celle de 1583, donne hobiesen 
(p- 53); mais celle de 1605 a huuiessen, Dans le Cisma, les éditions 
de 1695 et de 1604 ont huuiesse (I, 26, p. 211 de l'éd. Rivadeneyra) 
buuo, huuieron (I, 29, passage manquant dans l’éd. Rivadeneyra). 
Cervantes fait dire à D. Quichotte oniesse (I, p. 160); ailleurs il met 
huuiesse (I, p. 177), huuo, buuieron (I, p.215 et 219‘), huuiera 
(I, p. 221; II, p. 40, 122°). 

Valdés déjà écrivait uviera (p. 852, 418); ef. Boehmer, p. 471. 
Dans le Lazarillo, on trouve, selon les éditions, huue, vue, huuiera, 
vuiera, huuiesse, vuiesse, huuimos, vuimos, et oniesse, 
ouiera (p. 40, 41, 43, 62, 61), mais ces dernières seulement dans 
l'édition de Burgos, qui présente aussi les formes en u. De même, 
vuo à côté de ouieron dans le Libro de grandezas y cosas memo- 
rables de España de P. de Medina (1548). Il est curieux de constater 
que la Chronique de Valera porte uuo dans l'édition de 1482, et hovo, 
dans celle de 1493. 

La Grammaire de Onudin (1606, 1610, 1612, 1670) indique „vuiste 6 
ouiste..,vuo o ouo“, mais seulement ,vue o huue* et uuieron. Salarar 
(1615—1622), seulement vue, vuiste, vuo, ete. .Techeda, Franciosini, huue ete.; 
Trigny, „vue & huue*. 


Prétérit de traer (et composés) et temps dérivés, toutes personnes. 
Truje(truze), trujera,trujese. Traje, trajera, trajese, 


Valdés exclusif, traxeron p. 391. 

Ocampo exclusif: t. I, p. 81, 208, 
211, 223, 276, 312. 

Gémara p- 179, 245. p. 170, 171, 193%, 195, 203%, 
239, 248, 297% A 


kn 


43 Quelques remarques sur les Archaïsmes de Mariana 895 


es, a mi ver, mas suave la pronuneiacion ÿ porque assi lo pronuneio 
desde que naei“, Il écrit traxeron, p. 391, mais seulement pour dire 
que le vulgaire traxon en est une forme À 

Dans Avellaneda, p.211 de l'éd. Menéndez Pelayo, il y a traxesen; 
l'éd. Rivadeneyra donne à eet endroit trujesen (p. 74). 

Oudin (1610, 1612, 1870) donne truxe ets, et ajoute: „Aucuns mettent 
traxe, changeans lu en a, par toutes les personnes“; de même pour les autres 
temps: „Ilse lit souvent aussi traxesse* etc. Salasar indique seulement truxe, 

ë ; Techeda, ,traxe, 6 truxe*; Franciosini: „trüxe, 6 träxe* ete. 

donne truxe, etc., et ajoute: ,Quelques-uns disent, traxe, etc"; 

tra- on trüxe“, ete. (1660—1681). Ferrus: „Quelques-uns disent yo 

pour truxe*. Maunory: ,traxe à truxe*, Sobrino (1717—1794) 

seulement trüxe ote. Bertera: ,traxe; vlieux] truxe*, Martinez, Chalumeau, 
seulement traxe ete. 


Conjugaison de ver. 
I. Ver, veer, 
Pour Valdés (ver, p. 406), cf. Boehmer, p. 472. Lasarillo, ver, 
(p- 24, 25, 34, 43, 56). Gariday, veer (t. I, p. 91, ete.) et ver (t. I, 
p- 15; II, p. 503). Rojas: ver (p. 180, 218, 219, 286). Cervantes, 
ver (I, p. 66, 207; U, p. 419. Luna: veer (p. 25, 26, 28, 55, 56, 72, 
459) et ver (p. 71, 399). 
Oudin (1660-70) et Franciosini, ver, Des Roriers, „ver dveer*. Triguy, 
„ver ou veor“ (1680-1681). 
IL Vees, vee, veen. Ves, ve, ven, 
Valdés exclusif: p. 344, 368, 414, 
415. 
Lazarillo p. 4, 65. p.42 (éd. Burgos et Alcalä), 
p.48 (éd. Anvers et Alcal), 
Hermosilla _p. 69, 120, 126. p. 13, 53, 122. 
i XX, 82, H. VI, 1, 2. 
Re t.I, p. 393, 404. 


er di p. 2, 14, %6, 27, 


XI, 7. 


D. 74, 142, 174, 969, 460, p.142, 179, 181, 200, 290, 
616. 227. 


1,p.48,69,86/; 11,p.40‘,43. I, p. 48%, 65, 201. 
p. 54, 55, 807. 
p. 18. >. 28. 





6. Cirot 


Si Von s'en rapporte aux éditions modernes, les autres auteurs 
emploient exolusivement ves, ve, ven. Contrairement an texte de La 
Fuente, les éd. de 1595—1604 pour le Cisma et de 1604 pour Ignacio, 
portent vee, vees, veen. 

Pour Mariana, ven (XIII, 7), que donne l'édition de 1601, devient 
veë dans celle de 1623. 

Oudin (1660—1670), ves, ve, ven. De même Franciosini et Des Rosiers, 
‘Trigny (1660—1681) vees, vee, 


Veia (veya), veiamos, 
veian. 


II. Via, viamos, vian. 


p. 377, 414. 
t. I, p. 182, 395. 
p. 60. 


74, 821; Cartas, 1682, 

p. 321. 

p. 90, 90%, 99, 101%, 139, 

141’, 181 

p.84, 99, 101%, 108, 1145, 
. 119. 


p.96; 107, 116%, 148, 178%. 
87, 98, 99. 
H VII, 45. 


exclusif. 
nr +. VII, p.255. 
6. 


p. 208. 
exclusif: 
r 438‘, 465, 485. 
p. DO, 211%, 220%, 267. r 233, 268°, 270%. 


p. 406, 407, 


VI, 10; XL, 17, 19; XII, 1,13; VH, 10; XII, 5. 
21; XIV, 1, 4; Sumario, 


1517. 


p.67, 86, 04, Bu 
pP , 


I, p. 15, 162. 
p. 2%. 


p. 5, 10%, 20%, 85, 40. 
pe 17, 107%. 


p. 365,373‘. 

p: 458 (vehia), 728 
(veia). 

1, p. 206%, 258, 2084; I, 

p. 128. 

p. 98, 101, 296. 

exclusif, 

p. 483, 439, 436, 446. 





15 Quelques remarques sur les Archaismes de Mariana 897 
Quevedo p. 519. p.498, 507, 513, 526, 526, 
526%, 


Melo p. 469 (antevia). p- 477, 62. 

La Fuente (p. XVIII, éd. Rivadeneyra) observe que là où St Thérèse 
avait mis via, Foquel qui édita ses œuvres en 1588 a misveya. On 
lit veian p. 416, et vian p. 417 du Tratado de los juegos püblicos. 
Pour l’Historia, VII, 10, P’ed, 1601 a deux fois vian à quelques lignes 
de distance; le second vian est devenu veyan dans l'éd. de 1628 
(même correction, XXII, 2). Au LI, e. 22, via, en 1623, remplace 
estaua de 1601. On lit veya et veyan en 1601 comme en 1623 
au L'XXV, e. 10. Pedro Mantuano, dans ses Advertencias de 1613 contre 
Mariana, transcrivant un texte de celui-ci, où il y a vian (éd. 1601, 
VII, 16), met veian. Tamayo de Vargas, transcrivant à son tour le 
même texte, met vian (p. 280 de l’Historia . . , defendida, 1616). 
Dans Avellaneda, p.101 de l’ed. Menéndez Peluyo, on lit veian, alors 
que l’éd. Rivadeneyra (p. 35‘) porte vian. 

Oudin (1660—1670), via; Franciosiné: „via à velna“ (de même Des 
Rosiers); mais, pour la 2e pers., seulement vins et viädes. Trigny (1680—1681), 
„veya ou vin“ Vayrac conjugue vin, etc. en 1708, et vein en 1714, 
Sobrino, via en 1717; veia en 1777—1794. Bertera, „veis, ou vin*, 


Plus-que-parfait de l'indicatif en ara, tera. 


Ocampo. „Dicen que... else torno en Italia donde primero viniera “ 
{t I, p. 122) 

Gömara. „Desenterraron el euerpo de Ataliba . .. y llevaronlo 
al Quito, como el mandara“ (p. 284); ,Oinco meses despues que 
partiera“ (p. 221‘); ,Hizo eapitanes de la arcabuceria a Nuño de 
Castro y a Pedro de Vergara, que la trajera de Flandes“ (p. 297); 
tomaran (p. 267), matara (p. 258 et 263), desbaratara, tomara 
(p- 260), hieiera (p. 265); ete. 

Garibay. „Ali Hatan, nueuo rey de Cordoba, que poco auia suce- 
diera en el reyno a su padre“ (t.1, p. 532); „Assento con Ali Hatan 
la paz que su padre comengara“ (ibid.). Les deux formes simple 
et composée dans une même phrase: „Fue muerto a traycion por mano 
del Conde don Bela, que avia sido su padrino al tiempo que reeibio 
el sancto sacramento del baptismo, y fuera vassallo d’el conde don 
Sancho su padre“ (p. 553); etc. 

Mariana. „Arrepentidos del consejo y assiento que tomaran“ 
(XI, 8); „Respondieron . . . que Ja consciencia de lo hecho, y lealtad 
que guardaran con el rey niño, sino a los otros, a lo menos asimismos 
dauan satisfaction bastante“ (ibid.); „Elqual (1628: y que...) ... alcançd 
el señorio de Tarragona: y a causa de tener poeas fuergas, la entregara 
a don Ramon“ (XI, 12); rebaüara (Sumario, 1520), fuera (1528) ete, 


Rımanische Forschungen XXIII. 3 57 


| 


898 6. Cirot 


Melo. „Enviara Espernan el dia antes ... un trompeta“ (p. 514); 
„Le aguardaban el eabildo eclesiastico y su obispo . . . m quien el rey 
enviara autes de consagrado* (p. 500); hiciera, p. 517; Au 
p- 519. 

II est possible que l'emploi de cette forme en ara, jera, en 
fonction de plus-que-parfait de l'indicatif soit une affectation chez 
Mariuna. En tout cas, on la retrouve dans le Tiratado de los juagos 
piblicos: sucediera (p. 428). 

Je n'ai pas noté d'exemples de cette forme dans les autres prosa- 
teurs déjà cités. Dans la Guerra de Granada (p. 118), „Mas Abenabo 
teniendo aviso que el duque partia y que de Granada pasara una 
gruesa escolta“, le sens est: „. ... qu'une forte escorte passerait”, et 
pasara est ici pris comme imparfait de subjonctif. Dans le Don Quijote 
(Ourioso impertinente, I, p. 195), „auiendo visto en Lotario lo que jamas 
pensara“, le sens est „ce qu'elle n'aurait jamais pensé“, Dans Moncada 
(p. 155), „dieron luego aviso al emperador de esta resolucion y apro- 
bola con macho gusto, porque era lo que mas le eonvenia, por tener el 
ejereito alojado en la frente del enemigo y apartado de Constan- 
tinopla y de los demas pueblos griegos, donde no faltaran quejas y 
pesadumbres“, il faut comprendre: ,où n'enssent pas manqué les plaintes 
et les démélés, si l'armée de Roger y eût séjourné*, 

Tout en admettant que l’auteur de l'Amadis a bien fait d’user de 
cette forme s'il y était autorisé par l'usage ou afin de donner à son 
style une couleur plus ancienne, Valdés recommande (p. 411) de ne pas 
s'en servir, et s’en abstient lui-même en effet. 

Bien entendu aucun écrivain ne l’emploie exelusivement. Mariana 
par exemple, dit aussi: „Los agrauios que don Pedro le auia hecho® 
(XV, 12); „La amistad que tenia puesta con el rey Don Pedro* 
(XVII, 6). 

Ce plus-que-parfait simple reparaît parfois aujourd'hui: „No bien 
diera Fernan Gonzalez tan alto ejemplo de esfuerzo y magnanimidad, 
euando se viö forzado a pelear de nuevo” (Amador de los Rios, Historia 
erit. de la lit. española, t. IV, p. 451); „Se quedé D. Angel como To- 
bias cuando vid desaperecer el ängel que le acompañara tanto tiempo“ 
(Pérez Galdés, Gloria, I, p. 287 de la 9% édition). Mais il ya là 
quelque chose qui choque les Espagnols, puisque M. Pérez Galdös, qui 
avait d'abord mis dans les premières éditions: „Desde que llegara à 
Ficobriga, confié à Romero su pensamiento“, a corrigé ensuite: „desde 
su llegada® (H, p. 137), et que M, Menéndez Pidal qui avait laissé 
imprimer: „Empezaba el relato con el de las esplendidas bodas que 
se hieieran en Burgos cuando Ruy Veläzquez . . . casô con Doüa 
Lambra® (La leyenda de los Infantes de Lara, p. 4), a eu le soin de 
corriger, à la table des errata, hicieran en hicieron. 





47 Quelques remarques sur les Archaismes de Mariana 


899 


Aucune des grammaires que j'ai citéos précédemment ne signale cette 
forme de plus-que-parfait synthétique. 


Temps composés des verbes neutres venir, ir, entrar, pasar, 
Uegar, volver, partir, salir, caer, huir, nacer, fallecer, 
amanecer. anochecer, formés 


Valdés 


Ocampo 


Lazarillo 


Ste Thérèse 


B. Diaz 


D. de Mendoza 


Hermosilla 


Zurita 


avec ser 
venida, idos (p. 339), 
entrado (p. 348), naci- 
dos (p. 344). 

venido (t. I, p. 473), 
pasados (t. I, p. 391), 
nascido (p. 99), llega- 
dos (p. 187), 

venido (p. 241, 266) 
vuelto (p.247, 263), lle- 
gado (p. 228), partido 
(p. 235), ido (p. 180°). 
venido (p.51), entrados 
(p. 33), buelto (p. 61). 


venido 


exceptionnel: 
(Vida, p. 108‘), pasadas 
(Cartas, 1582, p. 326°). 


gados (p.122), falle- 
Lo (p. 154‘). 


Ilegada (p. 92, 108), 


a (p. 85), huidos 


(p- . 919). 


fréquent: venido, buelto 

(II, 71), partido (I, 5, 

; VI, 42), Ilegado (VI, 

H. VII, 38), ydos (H. 

w. 28, 29), fallecido 
(&. VII, 42). 


avec haber 


ido (p. 392), entrado 
(p. 348), nacido (p. 355). 


entrado (t. I, p. 241,378), 
salido (p. 162), pasado 
(p.177), nacido (p. 282). 


venido (p. 240‘), ido 
(p. 220), salido (p.248), 
llegado (p. 268). 


venido, ydo(p.22),buel- 
to(p.51), pasado (p.177), 
nacido (p. 232). 
venido (Vida, p 73, 73*) 
entrado (p. 76), salido 
(p- 30), subido (p. 105), 
llegado (p. 60). 
venido (p. 187°), ido 
(p- 89, 311%), entrado 
(p- 177°). 
entrado (p.90, 102, 107, 
108), subido (p. 88), 
salido (p. 102). 
exelusif: venido (p. 164, 
165), pasado (p. 88), 
salido (p. 118), ido 
(p.149), entrado (p.118). 
llegado (IH,15), buelto 
(Il, 74), partido (A. VI, 
17), ydo (H. VI, 3), en- 
trado (H. VII, 12), sa- 
lido (H. VIN, 8), nacido 
(H. VI, 28), fallecido 
(4. VU, 16, 17). 

57° 





L. de Leön 


Hibadeneira 


G, Cirot 


avec ser 

exceptionnel: Ilegado 
(t. II, p. 552), buelto 
(p.45, 492, 525), naseido 
{t. I, p. 406), falleeido 
(p. 46). 

assez fréquent: venido 
(& I, p. 66), llegado 
(p. 250), vueltos (p.113), 
idos (p. 122), pasado 
(p. 76). 


venido (Ignacio, p. 60), 
pasado (p. 56), ido 
(p- 108°), nascida (p. 50). 


llegado (p. 400‘, 488%. 


do (p. 211, 2699, 
253), fallecido 


venido (X, 18; XI, 3,5; 
XVII, 10; XX, 16), ydo 
(XII, 18; XII, 1, 2 11, 


15; XXII, 10), ydos 
(XXI, 15, 17), buelto 
(I, 7; X, 12; XII, 16; 
XX, 15), legada (XII, 
3; XXX, 12), salido (X, 
4; XXI, 17; XXVI, 10), 
passado (XI, 4; XXVI, 
6), eaydo (VI, 6), en- 


18 


avec haber 
ordinaire: venido (t.1, 
p. 90, 139), entrado 
(p.419), nasoido (p.%), 
fallecido (t. Il; p.31, 
32, 55, 78). 
venido (t. IL, p. 180, 
134, 148 eto.), partido 
(p. 248), llegado (p.131), 
salido (p. 251, ide 
(p.156), entra do (p.249). 
venido (p.88), llegado 
(p. 79), naseido (ibid.) 
fréquent: venido (Igna- 
cio, p. 40, 44; Cisma, 
p- 200), salido (Ignacio, 
p- 20, 26, 39°), entrado 
(gn., p. 31, 64), vuelto 
(Cisma, p. 202), ido (Zn 
p- 42), huido (Cisma, 
p. 204°), nacido (p. 210). 
ordinaire: venido(p. 438%, 
448), ido (p. 409), par- 
tido (p. 4114 427), sa- 
lido (p. 413, 418‘), 1le- 
gado (p. 418, 420, 425), 
entrado (p. 418‘, 426, 
428), pasado (p. 460). 
venido (p.198, 207, 208%, 
217), llegado (p. 196% 
217), salido (p.190, 195%, 
267). 


venido (VII, 11), Ile- 
gado (I, 19; XL, 6; XXI, 
14}buelto(XI, 4), caydo 
(V, 15; VI, 2), nacido 
(XI, 8), y do (VII, 19; VIIT, 
1), fallecido (VIIE, 1). 





Quelques remarques sur les Archaïsmes de Mariana 


Cervantes 


Avellaneda 


Espinel 


Luna 


Lope de Vega 


avec ser 
trado (XI, 11), falle- 
eido (XI, 7; XII, 4), 
huydo (VIII, 7). 


ydo (p. 100), nacido 
(p. 712). 


exceptionnel: venido (II, 
p- 52), anocheeido (II, 
p. 73), ydos (I, p. 247). 
entrados. 


nacido (t. XI, p. 115), 


nucidos (p. 468). 


nacida (p.36), ama- 
necido (p. 102). 


partido (p. 17). 


avec haber 


venido (p. 870‘), Ile- 
gado (p. 364), salido 
(p- 364%, 368, 378), ido 
(p.364°), entrado (p.370‘, 
372, 378), vuelto(p.385°), 
subido (p. 882). 
venido (p. 404), Ile- 
gado (p. 1,96, 143, 226, 
484), passado (p. 90) 
salido (p. 146, 303, 442, 
543), nacido (p. 178, 747, 
748) amanecido (p.442). 
ordinaire, 


ordinaire: venido (p.286, 
811,328), Ilèga do(p. 321), 
ido (p.297, 304, 319), 
huido(p. 810), entrado 
(p. 297). 

ordinaire: venido (t. XI, 
p. 30; XII, p. 26, 27), 
salido (t. XI, p. 108, 
15; XI, p. 20), ido 
(t. XI, p. 52), pasado 
(p. 837), vuelto (p. 20, 
259), nacido (t XI, 
(p. 115). 

ordinaire: venido(p.457), 
vuelto (ibid), Ilegado 
(p. 383), salido (p. 446°). 
venido (p. 71, 73, 90), 
ydo (p. 58), Ilegado 
(p. 364), nacido (p. 38). 
ordinaire: partido(p.17), 
llegado (p. 87, 107), 
salido (p. 168), nacido 
(p. 111). 

exclusif: ido (p.118), ete. 





avec haber 
Moncada exclusif. 
Quevedo venido (p. 497, 505), 
llegado (p.487), vuelto 
(p. 495), nacido (p. 513). 
Vélez de Guevara exclusif: venido (p. 28), 
etc. 
Melo rare: venidos (p.470, ordinaire:llegado(p.497, 
ef.p.527),entrado(p.522, 526, 52%, 5329, entrado 
llegados (p. 523%). (p. 516). 
Solis exclusif. 


Pour Cervantes, ef. Cejador, p. 226. 

L'emploi de ser ne devait pas être une affectation chez Mariana; 
il semble avoir été courant jusqu'à la fin du XVIe siècle, concurrem- 
ment avec haber. Ou le constate dans des lettres: „Era ya partido 
para Cartagena (lettre adressée de Murcie à Mariana, 1594, Ms. 
Egerton 1875). Pourtant, il devient tout à coup très rare après Ma- 
riana, Il paraît bien, chez Melo, être affecté. Haber est déjà ex- 
elusif chez Hermosilla. 

Il faut considérer à part l'emploi de ser 1° avec cesado: 
2 avec pasado, dans le s > écurté, accomplit; 3° avec Ilegado 
et entrado, quand le sujet est une division du temps ou quelque 
chose d'i analogue; # avec : avec casa do. 


2, „Eran pasados mas de ciento y setenta aüos“ (Ocampo, & I, 
p. 351); , pasada aquella hora“ (S* Thérèse, Vida, p. 126%; 
„Siendo y: ada la mayor parte del din“ (Bern. de Mendoza, 
p.421); Por se pasado el tiempo del perdon“ (id., p. 444; ef. p. 
„El tiempo e I 10“ (Alemdn, p.260); „Ya euando vine, todo er 
pasado* (id., p. 258); „Era passado el invierno* (Mariana XIII, 
7); „Aun no er pasado un año entero“ (id., Sumario, 1554); 
que son pasados cerca de setenta años* (Tribaldos, Prélogo & led. 
de la „Guerra de Granada®, 1627); „El [tiempo] que se pasa trabajando, 
no se Sch de ver hasta que es pasado® (Espinel, p. 390%). — De 
telles phrases ne seraient pas insolites à présent: „Eran ya pasados 





1 Quelques remarques sur les Archaïsmes de Mariana 908 


los ültimos y mas rigurosos meses del invierno de 1343“, dit Modesto 

Lafuente (Hist. gen. de Espana, t. III, p. 544, éd. en 15 tomes). „Cu- 

ando eran ya pasados diez alos“, Gerit de même M. Berlanga („Bull. 

hispanique", 1903, t.V, p.215).— La construction avec haber, dont 

M. Berlanga nous offre un exemple dans le même article („Habian 

pasado algunos años“, p. 223), était aussi usuelle au temps de Ma- 

riana: „Apenas habian pasado otros tantos dins* (Ribadeneira, 

Cisma, p.200‘); „Auian passado tres años y medio“ (Rojas, p.585). 

3°. „Ser su hora llegada“ (Ribadeneira, Ignacio, p. 41%; „Ya 

era llegadu la hora“ (Mariana, XXI, 7); „Era llegada suultima 

hora® (D. Quijote, I, p. 70); „Por ser Ilegada le hora de cenar. 

(Novelas ejemplares, p.171). — De même Lafuente: „Era llegado... 

el momento de emprender“ (t. I, p. 211); ,Llegado era ya el mes 

de julio“ (t. X, p. 320); „Era llegado el caso de que...“ (tk I, 

p. 141); et Pérez Galdös: „Es llegada la hora de rezar mis que de 

leer“ (La Catedral, p. 195). — Exemples de la construction avec 

haber: „Que aya llegado el tiempo . . .# (Mariana, VI, 23); 

„Ha llegado el tiempo“ (Rojas, p. 177); „Ha llegado In hora* 

(Avellaneda, pe. 29); „Ha llegado la occasién de morir“ (Pérez Galdés, 
Gloria, p. 314). 

„Por ser ilentrado“ (D. de Mendoza, p.103); „Era ya en- 

realer iembre* (id., p. 120); „Era entrado el año 

tr II, p. 78); „Por ser entrado el invierno“ 

p. 401‘); „Era entrado el verano* (Alemän, 

entrado el verano® (Lujdn. p. 898‘); „Era 

rado agosto® (Coloma, p. 18°; ef, p. 130). — De même Blasco 

uando despertö era bien entrada la tarde“ (Barraca, 

- Exemples de la construction avec haber: „Habia en- 

“ (Melo, p. 306); „Ya havia entrado el siglo 

España sagrada, t, XIV, 1758, p. 438). 

to Pizarro“ (Gömara, p. 245); „Era muerto 

(Ste Therese, Vida, p.119); „Por ser muerto 

d, dex un increyble deseo de si“ (Mariana, VI, 2); 

que no era muerta como se publicaba* (Coloma, 


muerto de amores de aquella endiablada 

‘), C'est la construction ordinaire aujonrd’hni. 

„Ruy ee es muerto al fins (Menéndez Pidal, Leyenda de 

los Infantes de Lara, p. 148) signifie „Ruy Velazquez est tué enfin“. 

Pourtant ou retrouve parfois encore l'ancienne construction avec le sens 

intransitif: „Era ya muerto en 1618“ (Godoy Alcäntara, Hist, de los 
falsos Oronicones, p. 286). 





Les vocabulaires spéciaux ?. 
1. Le vocabulaire du noyer à Bétaille (Lot). 
Par 
Henri Teulié, Bibliothécaire de l'Université de Rennes. 


Il n’est pas rare qu'au cours des conversations, en pays de langue 
d’oe, on ne se pose la question: quel sera le sort de la langue d'oc? 
Les divers avis que nous avons recueillis dans ces occasions penvent 
se ramener à deux: 

1° les uns estiment que g’en sera fait de cette langue après une 
génération ou deux et qu'elle disparaîtra entièrement; 

2 d’autres, au contraire, voient dans la renaissance provençale du 
XIXe siècle, dans l’extension du mouvement félibréen à tout le midi 
de la France, le gage d'une résurrection complète et prochaine. 

Il est prudent de se tenir à égale distance d’un pessimisme in- 
justifié aussi bien que d’un optimisme où de pieuses espérances ne 
sauraient dissimuler la réalité. La langue d’oe nest pas sur le point 
de mourir; est-elle à la veille de retrouver son antique splendeur? 
Il ne le semble pas. Pour cela il faudrait que la vie provinciale, 
aujourd’hui simple reflet de la pensée et de la mode parisienne, 
retrouvât son caractère propre et une intensité que rien ne fait 
prévoir. 

Notre langue ressemble assez bien à ces vieux châteaux, contemporains 
de sa période classique, dont les robustes soubassements reposent sur le 
roc & dont les tours découronnées s'élèvent vers le ciel. Nul ne songe 
à restaurer les créneaux écroulés, les toitures effondrées et cependant 
les solides donjons, les robustes murailles résistent à l'œuvre destruc- 
trice du temps et des hommes, De loin en loin, une pierre ou un 
pan de mur tombent dans les fossés mais, à l'oeil de l'observateur 


1) Communication faite au Congrès des Sociétés savantes, Paris 1900, 
(Voir: Journal officiel, 1900, page 3646, 2e colonne.) 





906 Henri Teulié 
superficiel, le vieux château présente dans son ensemble le même 


De même la langue d'oc, battue en brêche par l'école, le journal 
et ln caserne, présente dans son ensemble le même aspect, bien que 
de temps ä autre un mot ou quelque portion du vocabulaire disparais- 
sent pour toujours. 


C'est sur ces mots, sur ces familles de mots prêtes à disparaître 
que je voudrais appeler l'attention afin d'en assurer la conservation, 
Non point la conservation dans le langage courant, l'usage & les 
nécessités de la vie sont seuls assez puissants pour donner ou muin- 
tenir la vie aux mots, mais en assurer la conservation en recueillant 
dans des lexiques les mots on les familles de mots les plus menacés. 

Et, se trouvent dans ce cas, tous ceux qui s'appliquent aux objets 
en train de disparaître ou de se transformer, Le nombre en est grands 
tellement les bouleversements dans les coutumes, dans l'industrie, dans 
la culture ont été fréquents et profonds durant la deuxième moitié du 
XIXe siècle, 

Voici quelques exemples pris dans la région du Querey. 

Dans la plaine de la Dordogne et dans celle du Lot, au moins 
pour les parties situées dans la région quereinoise, on enltivait, il y æ 
à peine 20 ans, le chanvre d'une manière générale, Aujourd'hui, cette 
culture est à peu près complètement délaissée malgré les primes que le 
gouvernement délivre aux rares planteurs qui persistent à semer du 
chanvre, 

Et, comme on achète maintenant le linge, les diverses préparations 
que l’on faisait subir au chanvre jusqu'au moment où il était frans- 
formé en toile ont disparu. Le rouissage, le teillage, le peignage, le 
filage, le dévidage et le tissage du chanvre ne se pratiquent plus dans 
cette région, et le vocabulaire du ehunvre n’est resté que dans la 
mémoire de quelques uns. 

On ne file plus, et la quenonille a été oubliée dans un coin du 
grenier; encore quelques années et ceux qui la retrouveront ne sau- 
ront ni le nom de ses diverses pièces ni qu'il y avail deux sortes de 
quenouilles, très différentes dans leur forme, dont l’une servait au chanvre 
et l’autre à la laine. 

Dans l'industrie les transformations n'ont pas été moins nombreuses 
que dans la culture. Le tisserand de village a démonté son métier 
pour retourner à son champ ou pour émigrer dans la capitale. Les 
tunneries, les manufactures d’étoffe des petites villes ont congédié leurs. 
ouvriers, cessé tout travail et le vocabulaire loeal de ces industries, 
parfois riche et curieux, est tombé en désuétude. 





3 Les vocabulaires spéciaux 907 


A la campagne la machine à battre le blé a remplacé le Alan. 
On n’étend plus sur l'aire les gerbes de blé, elles ne sont plus frappées 
en cadence, le grain après le battage n'est ni rassemblé ni vanné; 
toutes ces opérations se font dans l'intérieur de la machine et, comme 
elles ne tombent plus sous les sens, elles n'ont plus de nom. Le voca- 
bulaire du blé s'est ainsi fortement appauvri. 

La charrue elle même n’est plus l'ancienne araire, identique à 
peu de chose près sur toute la surface de notre territoire. Dans cer- 
tains endroits elle a été remplacée par la dombasle ou par la char- 
rue à versoir, réduction de la dombasle; dans d'autres, et plus récem- 
ment, c'est le brabant qu'on lui a subetitué; dans les régions du 
midi on a transformé l’araire pour l'adapter au labourage des vignes. 
Ces transformations ont eu comme röpereussion de notables change- 
ments dans le vocabulaire de la charrue. 

11 serait facile d’allonger la liste de ces exemples. Mais ceux ci 
suffisent à montrer l'intérêt qu'il y a, dès maintenant, à recueillir des 
mots qui ne se rapportant plus à des choses usuelles disparaissent peu 
à peu. L’effort pour atteindre ce but serait minime, Certains voca- 
bulaires spéciaux ne comporteraient pas plus de 10 mots, les plus riches 
ne dépasseraient point 150 à 200 mots, 

Grâce à cette fragmentation du vocabulaire il serait aisé de dresser 
le lexique d’un usage, d’une industrie, d'une culture, ete. Avec cette 
méthode la tâche est assez restreinte pour ne rebuter aueune bonne 
volonté, assez courte pour être terminée en peu de temps. Combien, 
en effet, ont entrepris le lexique du parler de leur commune ou de 
leur région et combien peu ont mené leur œuvre à bonne fin si l'on 
eu juge par le petit nombre de lexiques publiés. 


Pour compléter ces considérations par un exemple concret je donne 
le vocabulaire du noyer à Betaille. Tandis qu'il se réduit à deux 
termes généralement, le nom de l'arbre et celui du fruit, on ne trouve 
pas à Bétaille moins de 50 mots pour désigner leurs diverses manières 
d'être. 


Le noyer, 


A Betaille, le noyer se nomme nouiè. Un terrain planté de 
noyers, uno nouidiral, (De même gorrisal, forêt de chênes, 
costonhal, chataigneraie, conobal, terre ensemencée de chanvre 
ou propice à saculture, fobal, champ de fèves, sibodal, champ 
d'avoine, blannegral, champde blé noir, /roumental, terre à fro- 
ment, ce dernier conservé seulement comme lieu dit.) 


5 Los vocabulaires spéciaux 909 


La noix, cocal ou cocolou, (masculin en langue d'oc) est soncie, 
saine, buforol ou bufèrle, trouée à la base et vide, cussouna, 
véreuse, ogoni l'amande n’a pu se développer, mousi, moisie, rua, 
ridée. 

Jadis, lorsque l’on vendait l'huile et non les noix, celles ei subis- 
saient une préparation à la maison en vue de la fabrication de l'huile. 

Casser les noix et séparer l'amande de la coque s'appelle 
denougolha ou nowgolha. Cette besogne était faite non seulement par 
le personnel de la maison aidé, durant les veillées d'hiver ou les 
journées de neige et de froid, des voisins, mais encore par des troupes 
d'hommes et de femmes qui pareouruient le pays et que l'on nommait 
denougolhaire, -ro ou nougolhaire, nougolhairo, L'un d'eux cassait 
la noix, crouca, avec un marteau de bois, criquelo ou criquoto et 
les autres séparaient l'amande de la coque. 

Les amandes mises en sac sont portées au pressoir, #rèl. Celui 
qui tient le pressoir, troulhè, après les avoir broyées sous la meule, 
molo, fait chauffer la pâte obtenue, pasto, dans une grande cuvette 
en fonte, podèlo (poele), pour qu'elle rende une plus grande quantité 
d'huile, La pâte non chauffée donne l'huile vierge, 6li (masc.) 
biörje, avec une légère cuisson l'huile blanche, li blan, avec 
une deuxième cuisson, plus accentuée, l'huile noire, éli megre. 
L'ôli blan sert à la cuisine, 162 negre se brûle dans une lampe spé- 
ciale colel, 

Pour extraire l'huile on place la pâte dans un sac en erin, 
chaile, qui déposé dans une mait, ma, est soumis à une forte pression. 
L'huile qui coule, file, fialo, lorsqu'elle cesse de couler, pour tomber 
gontte à goutte, elle devient la propriété du troulhè, propriétaire 
du pressoir. 

Le résidu de la pâte soumise à la pression, tourteau, se nomme 
pofé (mase), un pain de ce résidu uno pofeto (fém.). 

Lorsque le tourteau est extrait du pressoir il est déposé, encore 
recouvert du chaile, sur une caisse en bois dans lagnelle tombent les 
débris de tourteau qui n’ adhèrent point. Le chaile, quand on le retire, 
est lui même soigneusement secoué et battu sur cette caisse qui se 
nomme 'ifèr. 

Chaque opération se nomme posado. Le troulhè reçoit pour cha- 
cune, en même temps qu'une somme d'argent, l'huile qui tombe goutte 
à goutte, les miettes de l’ifèr et sa part du repas, desporti, qui est 
apporté au pressoir. 

L'huile, rendue à Ja maison du propriétaire, est mise dans une auge 
en pierre, da, ou dans une eruche en grès, eruo ou crübo, ou 
dans un broe, bro. Le diminutif brouqué désigne exclusivement la 
burette à huile. 





Jocaste — Laudine, 
par 


A.-G. Van Hamel, Groningue. 


N'ayant pu terminer en temps utile l’ötude que je destinais au 
recueil des Mélanges Chabaneau et qui exige des recherches 
que je ne peux faire ici, je dois me contenter, pour le moment, de 
dédier à l'illustre savant qui vent bien me compter parmi ses amis, 
un petit travail qui contient peut-être juste assez de matière pour oser 
figurer parmi les „Melauges“ de la Romania et que je me proposais 

à ce périodique. 
-il trouver dans cette collaboration tardive et incomplète 
sez de bonne volonté pour y reconnaître un témoignage 


sincère de haute et affectueuse estime, et agréer en même temps, je 
re la promesse, mais du moins l'espoir d'un hommage individuel, 
plus tardif encore, mais un peu moins insuffisant. 


Je commence par rappeler la conclusion à laquelle m'avait con- 
duit mon étude comparée du Cligès de Chrétien de Troyes et du 
Tristan de Thomas (Romania XXXII, p. 486), „Olig&s“, disais 
je „est done, à mon avis, une œuvre de controverse et d’&mulation 
littéraire, interessante à ce point de vue, d'autant plus qu'il nous 
permet de de très près la composition de l'ouvrage et d'y recon- 
naître, mieux que dans les autres romans de Chrétien, l'esprit de 
l'auteur, sa façon de travailler, l'usage qu'il fait de ses sources, ses 
procédés artistiques et la nature spéciale de son ingéniosité, — Toute 
étude de la personne, du talent, de l’œuvre de Chrétien devra prendre 
pour base une étude de Cligès. Que ce roman ne soit pas le meilleur 
de ses ouvrages, . . . cela n'empêche pas que nulle part ne se révèle 
plus clairement qu'ici, le moraliste, le psychologue, L'artiste — ajoutons 
le plagiaire — qu'a été Chrétien de Troyes.“ 

De cette appréciation, que je suis toujours disposé à maintenir 
intégralement, je détache aujourd'hui les mots ,émulation littéraire“, 
„plagiaire“ et artiste“, Ils me paraissent appliquables à d’autres par- 





912 Van Hamel 2 


ties de l'œuvre de Chrétien, je n'ose dire encore à tel ou tel roman 
tout entier, mais du moins à des fragments importanis de q} 

de ses grands poèmes. En d'autres termes, le cas de Cligès, pour 
être le plus complet spécimen da genre, ne me paraît pas, dans ln 
vie littéraire de ce grand romancier, un cas unique, un fait isolé et 
spécial. 11 doit y avoir, dans ses romans, des parties qu'il a été amené 
à écrire, non pas parce que son imagination de poète, attirée par un 
conte, une légende, un trait de folklore ou de tradition savante, se 
plaisait à le manier et à le développer d’une façon originale, mais parce 
que ce même conte, ce même trait avait reçu avant lui, dans l'œuvre 
d'un confrère, une forme qui avait blessé son goût, offensé ses idées, 
irrité son amour-propre d'écrivain ou stimulé son ambition, Assez sou- 
vent Chrétien de Troyes a dû écrire uniquement parce qu'il voulait 
faire mieuz qu'un autre, ou que, devant ses amis, il s'était engagé à 

un confrère, à triompher d’un compétiteur. 

Il sera difficile, d'ailleurs, de se refuser à admettre cet état d'âme 
chez l'auteurd'Erec, sidur,sidédaigneux, dansle prologuede ce poème, pour 
les conteurs qui avaient traité cette même matière avant lui et en face 
desquels il avait osé déclarer que son œuvre seule irait à la postérité. 
Or, il wy a qu'à transformer en préoceupation habituelle le sentiment 
qui perce dans ces vers d’Erec pour voir ce poète de talent poussé 
à l'action littéraire beaucoup moins par un besoin instinctif de „eonter“ 
ou de „rimoiier“ que par celui d’ébranler des réputations, de critiquer, 
soit des idéer, soit des formes littéraires, de faire admettre par son 
entourage, et même par tonte la „erestiient6*, la supériorité que Ini- 
même était si profondément convaineu de posséder, 

Si je ne me trompe, c'est à ce point de vue qu'il s'agit de se 
placer pour bien comprendre l'épisode du mariage de Laudine, dans 
le Chevalier au Lion. 

On sait avec quelle verve et quelle ténacité M. Foerster a développé, 
puis soutenu et défendu, l'idée que Laudine serait, dans l'esprit de 
Chrétien, le pendant de la veuve facilement consolée qu'on appelle 
communément „la Matrone d'Ephèse“. D'après le savant éditeur de 
Chrétien, elle en descend en droite ligne („ein direkter Nachkomme 
der bekannten Witwe von Ephesus“). Chrétien, dans cet épisode, 
aurait voulu, à son tour, humilier la femme, la présenter — après 
l'avoir exaltée, sur commande, dans le Conte de la Charrete — comme, 
l'être faible et changeant, le „semper mutabile genus“ de Vi 
„Das ist die Göttin der wir Münner dienen!“ M. Foerster se d 
il est vrai, d’avoir jamais prétendu que cet épisode serait le 
principal du roman tout entier, Mais il reste pour lui „le no 
l'histoire, le centre autour duquel sont venus „se eristalliser® 
autres détails du roman, Quant à l'occasion“ qui aurait a 





— 1 


3 Jocaste—Laudine m3 


poète à choisir ce sujet, on pourra, d’après, M. Foerster, la 
chercher, si l'on veut, dans un mariage de même nature sur lequel on 
aurait beaucoup jasé à la cour de Champagne, ou encore, dans la réci- 
tation publique de telle ou telle variante de l'histoire peu édifiante à 
laquelle l'héroïne de Pétrone a donné son nom. 

On a objecté avec raison à M. Foerster que les cas ne sont pas 
les mêmes, puisque la Matrone d'Ephèse, pour avoir été facilement 
détournée de sa grande douleur par la visite d'un beau chevalier et 
pour avoir proposé de déterrer le corps de son mari et de le „pendre 
aux fourches® afin d'y remplacer le pendu volé, n'a pas eu à 
se préoccuper de la question d'un mariage avec le meurtrier de 
son mari, tandisque, pour Landine, c'est là l'unique problème, auprès 
duquel son empressement à voir Ivain et à avoir avec lui l'en- 
tretien décisif est tout à fait secondaire. Pourtant, tont en recon- 
naissant le bien fondé et la force de cette objection, il me semble 
que „la Matrone d'Ephèse“ ne sera réellement détrônée comme pouvant 
prétendre à l'honneur d'avoir servi de prototype à Laudine, que lorsqu'on 
aura réussi à la remplacer par une autre, qui aurait plus de chance 
d’être reconnue pour lu prétendante légitime. 

Or je me demande si celle-ei n’est pas Jocaste, notamment — car, 
avec Chrétien, il faudra chercher un personnage littéraire — la Jocaste 
du Roman de Thébes. 

Qu'on veuille bien remarquer, d’abord, que ce roman n’était pas 
seulement connu de Chrétien et de son entourage, comme il ressort 
de lallusion qu’il y fait dans Cligès (v. 2636—2546) — allusion qui se 
présente expressément comme un souvenir et un rappel — mais que l'auteur 
de ce dernier roman a été préoccupé du sujet traité dans Thèbes, au 
point qu'il a voulu opposer 4 Eteoclès et Polinicès les deux frères 
rivaux de son poème, Alexandre et Alis. Gräce à l’excellent esprit 
qui règne dans l'entourage d’Alis, „droit et raison“ — les principes 
sur lesquels Fenice, elle aussi règlera sa conduite — l’emportent 
sur les velléités belliqueuses et le tempérament violent et perfide de 
l’empereur de Constantinople. 

Débarrassé, par la composition de Cligès, de sa grande préoccu- 
pation „tristanesque“, Chrétien a pu reporter de nouveau son attention 
vers le Roman de Thèbes, Or ce roman avait une préface, une 
introduction. C'était la lamentable histoire d'Œdipe, avec le choquant 
récit de son mariage. Abstraction faite du caractère incestueux de ce 
mariage, qui en faisait un cas monstrueux et qui le mettait tout à fait 
à part, il y avait, dans cette union de Jocaste et d’Edipus et dans la 
façon dont l’auteur l'avait racontée, un joli sujet de controverse morale 
et littéraire, qui a pu se présenter comme tel dans le cercle des ad- 
mirateurs du poète champenois et qui, à la suite de ces discussions, a 

Ramanfsbe Forschungen XXII. 3. 58 


914 Van Hamel 


pa lui paraitre un excellent thème pour introduction du nouveau roman 
qu'il avait mis sur le métier, 

Chrétien ne repousse pas, en principe, l'idée d’an tel ange: il 
Vadmet comme possible, et même comme pouvant se justifier. 
pour le faire admettre, pour empêcher les gens d'en être Fa il 
s'agissait de présenter la chose autrement que ne l'avait fait l'auteur 
du Roman de Thèbes, de traiter le sujet avec infiniment plus de 
talent, de lui appliquer toutes les précautions et tous les raffinements 
psychologiques et poétiques qu'un romancier comme Chrétien se sen- 
tait capable et se faisait fort de fournir. 

11 admet le fait lui-même dans sa brutalité, et les vers dans les 
quels il le pose ressemblent singulièrement à ceux du Roman de 
Thèbes. Qu'on compare les vers 447 syv. de celui-ci: 

Li dueus del rei est obliez; 
Cl qui mort l’a est coronez 
Et la reine & moillier preut, 
avec les vers 2164 avv. d'Ivain: 

Mes or est mes sire Ivains sire, 

Et li morz est toz obliëz: 

Cil qui l'ocist est maridz 

An sa fame et ausanble gisent. 

Seulement, ces vers se trouvent à la fin de l'épisode; ils contiennent 
la conelusion réaliste du développement romanesque qui précède: Pour 
arriver & cette conclusion identique, Chrétien a pris un chemin nota- 
blement différent de celui qu'avait suivi son devaneier. 

Il y avait pourtant un point sur lequel il ne pouvait s'empêcher 
de tomber d'accord avee lui, Le mariage d'une veuve avec celui qui 
a tué son mari aurait été exclu d'avance et d'emblée comme une 
chose absolument impossible, si le tempérament de la femme ne com- 
portait pas, comme une chose naturelle, indiscutable, des changements 
de pensée et de sentiment aussi imprévus que complets. 

Les deux romanciers ont eu soin d’accentuer ce trait psychologique, 
qui n’est pas, aux yeux de Chrétien, comme il l'est pour l'auteur du 
Rom an de Thèbes, toute l'explication du fait, mais sans lequel, 
pour lui aussi, le fait devait rester inexplicable. 

Le premier, quand il a mentionné , l'accord“ survenu entre Jocaste et 
le jeune homme qu'elle sait être le meurtrier de son mari, lance oynique- 
ment ces deux vers (399 sv.): 

Car fomne est tost mendo a tant 
Que on en fait tot son talont. 

Quant à Chrétien, non seulement la forme dont il revêt cette pensée 
est plus discrète, moins précise, plus raffinée, mais il la présente habile- 
ment comme une pensée d'Ivain amoureux, comme une considération 





6 Jocaste—Laudine M5 


qui permet au chevalier de ne pas désespérer complètement de se faire 
agréer un jour par eelle qui, à l'heure qu'il est, il le sait bien, ne peut 
que le haïr plus que tout au monde (v. 1436 avv.): 

Que fame a plus de mil corages. 

Celui corage qu'ele a ore 

Espoir changera ele ancore, 

Ainz le changera sanz espoir“. 

SI sul fos quant je m’en despoir. 

Pour tout le reste, il semble que Chrétien ait voulu opposer à 
l'histoire trop simple, trop fruste, et par là même si pénible, du 
mariage de Jocaste, une histoire longue, riche en incidents et d’une 
psychologie subtile, 

Jocaste, lorsqu'elle apprend que son mari a été tué, en est „mout 
dolente et corroçose“ (v. 219). Dans une tirade qui n'occupe que cinq 
vers (v. 220—224) elle se plaint d'être restée veuve sans enfants et 
de ne pouvoir défendre son pays si une guerre survemait, Plus loin 
(v. 352—354) deux vers encore, dans lesquels la reine rappelle aux sei- 
gneurs qui lui demandent de vouloir bien retenir à sa cour le vainqueur 
de ,Spins“, qu’elle n'est pas gaie, puisqu'elle vient de perdre son mari, 
„dont granz damages est et torz“, — et c'est tout. 

A cette complainte sommaire et qui, dans la mort du mari, accentue 
trop exclusivement le côté intérêt et affaire, qu'on compare celle de 
Laudine (v. 1288 svv.) dont Ivain est le témoin sympathique: prière 
pour l’äme du cher époux, éloges prodigués à sa bravoure, à 8a cour- 
toisie, à sa largesse, gestes de douleur et de désespoir. Cbrétien, lui 
aussi, se souviendra de l’état d'infériorité sociale et d'abandon dans 
lequel la mort du mari mettait la femme d’un roi ou d’un chevalier, 
Mais, chez lui, ce ne sera pas la veuve elle-même, ce sera la suivante 
qui mettra la première cette idée en avant, non sans ménager déli- 
catement le deuil de sa maîtresse: (v. 1614 avv.): 

„Mes or dites, si ne vos griet, 

Vostre terre qui defandra 

Quant li rois Artus i vandra . , . .?* 
Ce n'est qu'après que cette idée lui aura été suggérée par Lunete 
que Laudine en sera fortement préoccupée elle-même (v. 1734 svy.) et 
qu’elle en entretiendra son entourage (v. 1853 svv.). 

Dans le Roman de Thèbes, dès qu'Edipus, ayant été acclamé 
à Thèbes comme le grand libérateur du pays, a été admis à la cour, 
la reine lui demande s'il a assisté aux jeux pendant lesquels son mari 
a été tué et s'il connaît le meurtrier. Edipus répond sans la moindre 
hésitation qu'il a été témoin de l'accident et qu'il connaît le coupable. 
Il est prêt à dire son nom et sollicite seulement la promesse formelle 
que Jocaste ne le poursuivra pas de sa haine. RES avec 

n8* 


er 


916: Van Hamel 6 


une sécheresse déplaisante: „A quoi servirait de Je hatr? Ma haine ne 
rappellera pas le mort à la vie“. Aussitôt le jeune homme lui déclare 
que le coupable c’est lui. II sait fort bien qu'il a „mesfait“ envers 
elle (v. 392 „Bien sai que donques i meafis“) et est prêt à „li en 
faire dreit“. Il prend le pan de son bliant, le plie et le tend à la 
reine. La reine accepte ee gage de soumission. Le poète s'abstient 
de donner d'autres details sur l'entrevue de ces deux intéressants 
personnages. Deux vers lui suffisent pour raconter qu'ils ont fini par 
s'entendre: (v. 897 av.) 

Ore a eil tant son plait mené 

Que andui se sont acordé, 

11 jage absolument inutile de s'étendre sur la façon dont „l'accord® 
a été conclu. Un homme fait d'une femme ce qu'il veut; cette raison 
peut suffire, 

La reine sort de cette entrevue, non seulement sans rancune, mais 
avec un secret penchant pour son interlocuteur. Heureusement pour 
elle, ses seigneurs, dès le lendemain, lui proposent d'offrir la couronne 
à Edipus et d'en faire son second époux. Jocaste est enchantée de 
cette proposition et, sans demander à réfléchir, „senz nul conseil#, fait 
chercher le „dameisel“, le fait proclamer roi et l'épouse sur-le-champ: 

La reine li ont donnée 
En es le pas l'a esposée (v. 458 av.) 


Chrétien, lui aussi, aura un vers à peu près semblable à celui du 
Roman de Thèbes, pour dire que ces deux êtres qu'un cadavre 
semblait devoir séparer pour toujours l'an de l'autre, ont fini par 
ns'accorder* (v. 2037) 


Einsi sont ncord& briemant. 
Mais ce mot „briemant“ ne se rapporte qu'à la dernière parole de 
Laudine: 
«Sachiez done bien qu'acordé sommes. 

I a dû paraître à l'auteur lui-même passablement ironique, puis: 
que cet „aecord* final avait été précédé d'une longue préparation, et 
qu'il n'avait été rendu possible que par des débats successivement 
entamés, interrompus et repris, par une espèce de procès auquel rien 
n'avait manqué, ni les plaidoiries de !’avocat, ni nl #, ni la défense 
soumise et pourtant habile de l'accusé. En première instance, les 
débats avaient été conduits par la très fine , demoiselle“, qui avait agi 
par affection pour sa chère maîtresse; le dernier plaidoyer avait, été 
présenté par le meurtrier lui-même. Ce qui avait triomphé, c'était 
done, d'un côté, „raison“, d'autre part, ,amour“; dès lors „droitare* 
pouvait se déclarer satisfaite, 

On dirait que Chrétien a voulu répondre & toutes les 
écarter tous-les serupules qu'un „aecord“ comme celui d’Edipus etude 





7 Jocaste—Laudine “7 


Joeuste avuit pu faire naître, Dans cette dernière histoire, le coupable 
avoue franchement („Bien sai que donques i mesfis“), puis s'excuse 
par un geste de soumission aussitôt accepté. Chez Chrétien, d’abord 
dans un plaidoyer fictif, imaginé par la veuve, ensuite, lorsqu'il a paru 
en personne devant elle, dans un entretien très pathétique, le meurtrier 
nôtroie* le fait, mais nie qu'il ait „mesfait“ ou „mespris“: il s’est trouvé 
en cas de légitime défense. 
„Done n'as tu rien vers moi mespris.“ 

Puis, le geste symbolique du „droit tendu“ est remplacé par un 
geste bien plus expressif, celui da „verai ami“ qui plie le genou de- 
vant celle qu'il a offensée et qu'il aime, se mettant ainsi „del tot au 
tot an sa franchise“, sans être poussé à cet acte par un autre mobile 
que celui de l'amour, 

Au reste, Luudine n’avait-elle pas, contrairement à ce qu'avait 
fait Jocaste, commencé par venger la mort de son mari? Elle nen 
avait pas eu conscience, mais pourtant sa vengeance avait été très 
réelle, plus grande même que si elle avait porté au meurtrier un 
coup de lance ou d'épée; le dard d'Amour avait frappé Ivain au cœur 
en passent par l'œil: 

Bien a vangiée, et si nel set, 
La dame la mort son seignor, (v. 1862 av.). 

Ainsi la dame avait passé par un chemin long, compliqué, mais 
parfaitement honorable, — vengeance, plait, acquittement final — des 
imprécations terribles par lesquelles elle avait débuté, au mariage 
accepté de plein gré par elle et même consenti par amour. 

Il ne restait plus, pour Laudine, qu'une seule précaution à prendre, 
celle de sauvegarder sa réputation devant un public trop porté à juger 
des choses sur leur simple apparence et à critiquer sommairement ce 
qu'il fallait comprendre pour l’excuser, 

„Mes il le covendra si feire 
Qu'on ne puisse de moi retreire 
Ne dire: „C'est cele qui prist 
„Celui qui son seiguor ocist.“ (v. 1805 sv.). 
Lil là peut-être, chez la veuve d’Esclados le Ros, à côté du 
si n mariage aux bavardages de la cour, un souci 
de sa réputation littéraire, analogue à celui qui, comme j'ai cru 
devoir 1eitre, se montre chez Fenice, dans ces vers de Cligès 
(v. 5361 sv. 


paraît possible. Pourtant, il faut bien reconnuitre que, 
ce qu'elle demande ici, c'est simplement que sa cour puisse toujours 





ns Van Hamel 8 


ignorer comment elle x connu son second mari et quel souvenir pénible 
se rattache à cette relation. 

On sait avec quelle habileté la veuve, aidée du conseil de Lunete, 
arrive À faire accepter avec empressement par tons ses seigneurs, 
d’abord le mariage lui-même, qui les dispense de prendre sur eux le 
rôle difficile de défenseur de la fontaine, ensuite „le chevalier alosé“ 
qu’elle leur propose comme celui qui a demandé sa main, 

Notons encore und différence significative dans la description des deux 
noces. Chez Chrétien, une distinction et une sobriété évidemment voulnes, 
qui font contraste avec le tableau des réjouissances trop mélangées et assez 
vulgaires des noces de la reine de Thèbes (v. 435 sv.): jongleurs, chants, 
plus de cent „ours betés", batailles de sangliers, chasse d'oiseaux et 
banquets, un mois durant; le tout avait coûté plus de mille livres! 
Les noces de Laudine, au contraire, sont surtout solennelles et chrétiennes 
(Assez i ot mitres et croces). Les réjouissances n'y manquent pas et 
on ne regarde ni à l'argent ni au nombre des &onvives (Mont i ot 
jant et mout richesce). Mais le poète aime mieux s'abstenir de les 
décrire; sa description risquerait d’être insuffisante: 

Miauz me vient teire que po dire, 

Voilà, en somme, une introduction de roman que Chrétien de 

Troyes, après en avoir emprunté le sujet au début d'un poème très 


recherché de son temps, a pu opposer à celui-ci comme le spécimen 
d'un art plus psychologige, plus courtois, plus raffiné et en tous points 
supérieur à celui de son célèbre, mais trop vanté devancier, 





Das provenzalische „Enfant sage“, Version B. 


Von 
R. Zenker in Rostock i. M. 


Die nachfolgende kritische Ausgabe der ausführlicheren proven- 
zalischen Version des sog. Enfant sage (ES)') — ich bezeichne die 
Version mitB — wurde im wesentlichen bereits vor geraumer Zeit, im 
Jahre 1892/93, fertig gestellt. Als ich dann aber von Amédée Pages’ 
Ausgabe der catalanischen Version in den Études romanes dédiées à 
Gaston Paris, P: 1891, S. 181—194 Kenntnis erhielt und mich von 
der nahen, oft wörtlichen Übereinstimmung der catalanischen und der 


provenzalischen Version überzeugte, beschloss ich, von der Veröffent- 
lichung Abstand zu nehmen. Wenn ich jetzt diesem Entschlusse untreu 
werde, so veranlasst mich dazn einmal die schon vor längerer Zeit mir 
n gewordene Ermunterung, den Text, der in jedem 
gewisses sprachliches Interesse biete, nicht zurtick- 

zuhalten, ann aber auch die auf Grund genauerer Vergleichung mit 
der catalan a Fassung nachträglich gewonnene Einsicht, dass die 
ler beiden Versionen doch keineswegs eine so voll- 

ch anfangs geglaubt hatte, der catalanische Text 

venzalischen nicht ohne weiteres zu ersetzen vermag 

re neben jenem immerhin einen gewissen selbständigen 


| „tra | re de ce dialogue“ hatte nach 
P. En Bulletin de la société des anciens textes français 1 (1875), 72, 
Anm. 2 ein russischer Gelehrter, Boldakoff, Mitglied der Société des 
anciens textes, ff genommen. Pages a. a. O. sieht eben im Hin- 
blick auf diese noch bevorstehende Publikation von einem genaueren Ein- 
gehen auf die Geschichte des Stoffes und den Zusammenhang der ver- 


1) 8. Bartsch, Grundriss zur Gesch. d. prov. Lit. 8. 67; Stimming in Grö- 
bers Grundriss der rom. Philol, II, Abt. 2, 8. 65 und 109. 





920 R. Zenker 2 


schiedenen Versionen, in denen er vorliegt, ab. Nachdem indes Boldakoffs 
Arbeit auch heute, über dreissig Jahre nach der Anktindigung, noch 
nicht veröffentlicht ist, dürfte wohl auf ihr Erscheinen überhaupt nicht 
mehr zu rechnen sein, Trotzdem muss auch ich auf eine Untersuchung 
über Herkunft und Entwicklung des Stoffes, so winschenswert sie an 
sich wäre, verzichten, vor allem deshalb, weil die für diesen Beitrag 
mir zur Verftigung stehende Zeit ebenswohl wie der mir zugemessene 
Raum viel zu knapp sind, als dass ich eine solche Arbeit hier bieten 
könnte: „il faudrait écrire un bien gros libre, sagt P. Meyer a. a. O, 
8. 71, pour faire connaître toutes les rédactions de l'Enfant sage . . . 
et pour expliquer comment elles sont sorties les unes des autres“; ausser- 
dem aber würde eine derartige Studie mich allzuweit in die Gefilde der 
Orientalistik, der mittellateinischen Literatur und der frühmittelalter- 
lichen Religionswissenschaft hineinführen, als dass ich mich für kom- 
petent erachten könnte, sie zu unternehmen. Ich bin genötigt, mich 
auf wenige orientierende Bemerkungen zu beschränken, und muss mich 
begotigen, nur einen Baustein zu liefern für eine von kundigerer Seite 
dereinstmals zu liefernde Geschichte der ganzen Klasse von Literatur- 
denkmalen, denen sich das vorliegende einreiht'). 

Der Titel unseres Textes ,/ Enfant sage“ — er ist von der fran- 
zösischen Fassung entnommen —, das Auftreten eines „kleinen Kindes“, 
petit efant, im Gespräch mit dem Kaiser Hudrian, erklärt sich bekannt- 
lich durch eines jener im Mittelalter so häufigen Missverständnisse, an 
denen falsche Lesung eines geschriebenen, besonders oft eines abge- 
kürzten Wortes die Schuld trägt. In Wirklichkeit handelt es sich uraprüng- 
lich vielmehr um einen Dialog zwischen dem Kaiser Hadrian 
und dem berühmten griechischen Philosophen Epiktet ans 
Hierapolis in Phrygien. Wie Pages a. a. O. S. 188, Anm. 2 aus- 
führt, kürzten die lateinischen Handschriften epictetus in epitus mit 
durchstrichenem ? ab, dieses wurde als petits gelesen, und so der grie- 
chische Philosoph in grotesker Weise in ein petit efant, in der fran- 
zösischen Version gar in ein petit enfant à trois ans, verwandelt. 

Epiktet lebte unter Nero und seinen Nachfolgern in Rom und soll 
nach Spartian, Hadrian 16 mit Hadrian in summa familiaritate ver- 
kehrt haben; Zeller, Die Philosophie d. Griechen, 3. Aufl, III? (1880), 


1) Diese Aufgabe wurde inzwischen in Angriff genommen in der Habilita- 
tionsschrift von Walter Suchier, Das provenzalische Gespräch des Kaisers Hadrian 
mit dem klugen Kinde Epitus (L'enfant sage), Marburg 1906, welche umfasst 

„die Einleitung und den ersten Abschnitt des ersten Teils der 
Arbeit; das Ganze soll in erweiterter Form im Buchhandel erscheinen”; die Ab- 
handlung ging mir erst zu, als die vorliegende Arbeit bereits ehgeschlomen 
nnd in den Druck gegeben war. 





3 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B EI 


738, Anm. 3 bezeichnet diese Nacbricht allerdings als „etwas verdäch- 
tig“, „da Hadrian’s Regierungsantritt (117 n. Chr.) von der Zeit, in 
weleber Epiktet den Musonius in Rom gehört zu haben scheint, um 
mehr als 50 Jahre entfernt ist; doch kann es immerhin sein, dass seine 
letzten Lebensjahre noch auf Hadrian herabreichen, oder dass dieser 
Kaiser vor seiner Thronbesteigung mit ihm bekannt vor“. W. Capelle, 
Epiktet, Handbüchlein der Moral, eingeleit. und herausgeg., Jena 1906, 
8. XXVIIT bemerkt, die Ausführungen Schenkls machten es wahr- 
scheinlich, dass Epiktet in der Tat bis in die Zeit Hadrians gelebt 
habe, und Colardeau, Ætude sur Epictète, Pariser These 1903, 8. 12, 
Anm. 5 erwähnt die Vermutung desselben Gelehrten, beide möchten 
sich gelegentlich des Aufenthalts des Kaisers zu Athen kennen gelernt 
haben. Epiktets grüsster Verehrer war kein geringerer als Marcus 
Aurelius Antoninus, und von dem hohen Ansehen, in dem er bei den 
Zeitgenossen stand, gibt Kunde auch die von Gellius ihm beigelegte 
Bezeichnung als maximus philosophus. 

Inhaltlich nun stellt sich das Ænfant sage, à. bh. also der Dialog 
zwischen Hadrian und Epiktet, dar als eine ziemlich bunt zusammen- 
gewirfelte Aneinanderreihung von Fragen und Antworten allgemeinen 
Inhalts (Was ist der Himmel? Was ist der Schlaf? u. dgl.), von zum 
Teil auf das alte und neue Testament beztiglichen Rätselfragen (Wer starb, 
ohne geboren zu sein? Adam. Was ist Armen und Reichen gemeinsam? 
Der Tod, u. dgl.) und besonders von ganz eigentlichen Katechismusfragen 
mit bisweilen sehr ausführlichen Antworten (Was sprach Gott zuerst? 
Fiat lux. Wie viel Ordnungen der Engel gibt es? u. s.w.). Der Kaiser 
fragt, „das Kind“ antwortet. Den Schluss bildet ein gleichfalls in Form 
von Frage und Antwort gegebenes christliches Glaubensbekenntnis. Der 
Zweck des Ganzen ist offenbar elementare biblische Unterweisung in 
unterhaltender Form. Es liegt somit ein Versehen vor, wenn Bartsch 
a. a. 0. das Denkmal zu den belehrenden Werken rechnet, „welche ihren 
Stoff aus der Naturgeschichte entnehmen“, 


Von diesem Dialog nun besitzen wir drei provenzalische Fassungen : 

1. Eine kürzere Version, überschrieben Episcopus declaramens de 
motas demandas, nach der Pariser Handschrift ehem, La Vallière 14, 
jetzt Bibl. Nat. fr. 22543, f. 138 gedruckt von K. Bartsch, Denkmäler 
der prov. Litteratur, Stuttgart 1856 (Bibliothek des litt. Vereins in 
Stuttgart 39), S. 306—310. Das Gespräch umfasst 83 Fragen nebst 
‚Antworten. Der Name des Kaisers wird S. 307, Z.12 und 13 genannt; 
aus Epictetus ist hier Us joves homs Pictaus oder, 8. 307, Z. 13, ein 
en Pissieus geworden; auch sonst wird der Unterredner nur joves hom 
genannt, die Bezeichnung «/ant findet sich nicht. Die Überschrift Æpi- 
scopus erklärt sich, wie Pages a. a. 0. S. 183, Anm, 2 gleichfalls zeigt, 


4 


= R, Zenker 4 


aus falscher Auflösung der wiederum für Epitus angewandten Ab- 
kurzung éps, indem eps auch Abklirzung für episcopus war, 

Die Quelle dieser provenzalischen Version bildet, wie später gezeigt 
werden wird, ein bei Kemble, The Dialogue of Salomon and Saturnus, 
London 1848 (Aelfrie Society Publications III), 8. 212—216 
apokrypher lateinischer Dialog „Adrian und Epietws“. Ich bezeiehne 
die Version mit A, 

2. Eine viel ausführlichere Fassung — die nachstehende —, die in 
drei Handschriften erhalten ist, nämlich: 

Bibl, Nat, fr. 1745, f, 1653—156® (ich bezeichne sie mit C); die 
Handschrift, die aus dem 14. Jahrhundert stammt, ist beschrieben im 
Catalogue des manuscrits français de la Bibliothèque Impériale I, Paris 
1868, S. 302f. 

Bibl. Nat. fr. 25415, f. 36—40c (=D); die Handschrift entstand 
nicht lange vor 1373 in Béziers oder der Umgegend, s. die genaue Be- 
schreibung von P. Meyer a.a.0. S,50f. und von H.Omont, Catalogue 
des manuscrits français de la Bibl. Nationale, Anciens petits fonds fran- 
gais IL, Paris:1902, S. 585. Die Handschrift enthält auf f, 35 und 86 acht 
ziemliche rohe Miniaturen zu der erzählenden Einleitung unseres Textes. 

Arsenal, esp. 8315, f. 19—24e (= E); die Handschrift, Eude des 
18. Jahrhunderts, wurde beschrieben von H. Martin, Catalogue des ma- 
nuscrits de la Bibl, de l'Arsenal VI, Paris 1892, 8. 4621. 

Die Version, welche diese Handschriften bieten, umfasst 92 Fragen 
und Antworten. Der Name des Kaisers wird in ihr nicht genannt und 
sein Unterredner wird nur als petitz «fans oder l'efant bezeichnet. Eine 
lateinische Quelle ist bisher nicht bekannt geworden und hat vielleicht 
auch nicht existiert. Bisher sind aus der Version nur kurze Auszlige 
bekannt gegeben von Bartsch, Denkmäler S. 342f., demselben Ger- 
mania 4 (1859), S. 310 @, P. Meyer a.a.0. S. 72, und demselben Ro- 
mania 22 (1898), 89f. Ich bezeichne die Version mit B. 

Alle drei Handschriften habe ich selbst al 

3. Eine mit der eben besprochenen sehr nahe übereinstimmende 
Version in einer ehemals Monmerqué, jetzt Paul Arbaud in Aix gehöri- 
gen Papierhandschrift, einer Kopie Bertran Boyssets (14. Jahrhundert), 
die beschrieben wurde von Chabaneau, Revue d. langues rom. 4, 8. II 
(1888), 473, und von P. Meyer, Romania 22 (1893), 88. „Le texte 
copié par Boysset, bemerkt P. Meyer, est certainement différent des deux 
rédactions connues jusqu'à présent. Toutefois il est notablement plus 
près de la version la plus longue que de la plus courte“; er druckt dann 
den Anfang und Schluss ab, s.S. 25 und 49. In dieser Version hat 
sich, wie in A, der Name Hadrians erhalten, desgleichen der Epictets 
in der Form Apitus: Un enfant fon apellat Apitus; schon diese Diffe- 
renz beweist die Unabhängigkeit der Version von B. 





F 


5 Das provenzalische „Enfant sage‘, Version B 023 


Leider ist es mir nun nicht möglich gewesen, von dieser Fassung eine 
Abschrift zu nehmen und, sie für meine Ausgabe zu benutzen. Da aber 
ihre Abweichungen gegentiber B immerhin so zahlreich zu sein scheinen, 
dass eine Einreihung der Varianten in den Variantenapparat sich nicht 
empfohlen hätte, vielmehr vollständiger Abdruck auch dieser Version 
wohl am Platze gewesen wäre, und da andererseits der überall völlig 
klare Text von B durch abweichende Lesarten schwerlich Anderungen 
erfahren hätte, so durfte ich, denke ich, mit gutem Gewissen die mir 
unzugängliche Version unberüicksichtigt lassen. Ich bezeichne sie wegen 
ihrer Verwandtschaft mit B als B?. ') 


Über die anderen Versionen des Enfant sage, soweit ich von ihnen 
Kenntnis habe, sei Folgendes bemerkt: 

Die catalanische Fassung, die dem 14. Jahrhundert angehört, 
wurde, wie gesagt, von Pagès publiziert, auf Grund von Handschrift 
G 35 der Bibliothek der historischen Akademie in Madrid. Sie enthält 
86 Fragen. Wie B?, ist sie engverwandt mit B, beruht aber nicht 
darauf, wie sich auch hier schon aus der Erhaltung des Namens des 
Hadrian und der des Epiktet in der Form Epitus ergibt. 

Eine mir nicht zugängliche kastilianische Ausgabe erwähnt Pages 
8.182: Las Preguntas que el emperador Adriano hizo al infante Epitus, 
Burgos 1540. 

Über die französischen Fassungen ist noch nichts Genaueres be- 
kannt geworden ?), Pages a. a. O. sagt: „Si Ze conte de l'Enfant 
sage est maintenant inconnu en Espagne, il n'en est pas de même en 
France où actuellement encore on le réimprime et où il circule sous 
forme de plaquettes de colpartage. Une des plus récentes a été imprimée 
en 1841, à Pont-à-Mousson, chez A. Simon.“ Er verweist auf Brunet s. 
vv. Enfant und Questions. Mir ist gegenwärtig nur zugänglich ein auf 
der Pariser Nationalbibliothek befindlicher Druck, welcher den Titel 
trägt: Lenfant saige a troys ans interrogue par adrian empereur lequel 
duy rend responce de chascune chose quil luy demande, 8. a. (s. Brunet, 
Manuel du Libraire TI, Paris 1861, 980), von dem Herr Dr. Clair 
Lavoipiere, Lektor a. d. Univ. Prag, so freundlich war, mir eine Ab- 
schrift zu verschaffen, ferner liegt mir vor eine neuere Ausgabe, betitelt 
Lenfant sage a trois ans avecque la semilitude de Lenffant proudigue, 
sevend à Paris chez A. Aubry, 1854; der Herausgeber William Martin er- 
klärt, einein seinem eigenen Besitze befindliche Handschrift aus dem An- 


1) Walther Suchier ist im Besitze einer von Prof. L. Constans besorgten 
Abschrift und gedenkt dieselbe zu publizieren, s. dessen oben 8. 2 Anm. 1 
zitierte Habilitationsschrift S. 25, Anm, 2, 

2) 8, jetzt über sie W. Suchier, a. a. O0. 8. 17, 


924 NY R, Zenker 6 


fange des 16. Jabrhunderts zugrunde gelegt zu haben, die er ergänzt habe 
aus der Handschrift Bibl. imp. fonds Gaignières n. 41, d. i. eben der die 
provenzalische Version B enthaltenden, oben erwähnten f. fr. 25416, 
und aus anc. fonds fr. 7886, einer im Französisch des beginnenden 15, Jahr- 
hunderts geschriebenen Handsehrift. Seine Handschrift trage am Ende 
den Vermerk: Imprime à rouen par richard gowpil pour raulain gaultier 
ete. die beide Anfang des 16. Jahrhunderts nachweisbar seien, Diese 
Handsebrift ist also nur die Kopie eines Druckes des 16. Jahrhunderts. 
Der Herausgeber bemerkt, er habe für seine Ausgabe noch sorgfältig 
verglichen eine Ausgabe des Enf. sage, die enthalten ist in Le Miroir 
des Escoliers et de la Jeunesse, à Paris, chez la vefue R. Micard, 160: 
nle langage et l'orthographe sont, à très-peu de chose près, les mêmes, 
mais notre manuscrit contient beaucoup plus de demandes et de réponses, 
et surtout de plus importantes“ Da somit diese Ausgabe aus ver- 
schiedenen Quellen kontaminiert ist, hat sie offenbar für die Stoffge- 
schichte so gut wie keinen Wert. Ich habe deshalb in der Konkordanz 
von ihr keinen Gebrauch gemacht, verweise vielmehr ausschliesslich auf 
den an erster Stelle genannten Druck (F), den Brunet um 1500 ansetat. 
Er hat am Schluss die Bemerkung: imprime a Paris pas Gaspard 
philippe demourant en la rue sant iaques au troys pigeons. 

Eine genaue wörtliche Übersetzung eben dieser französischen Fassung 
bietet ein englischer Druck, welcher betitelt ist: The Wyse Chylde 
of thre yere old. Printed by W. de Worde. Here begynneth a lytell 
tréatyse called the Wyse chylde of thre yere olde. The enfant sage 
beynge of ihre yeres of age demaunded by Adryan Emperoure. The 
whiche hym answered unto euery thynge he asked. Am Schluss: Im- 
prynted in london in Fletestrete at the sygne of the Sonne by Wynkyn 
de Worde(Ch). Das Exemplar, das ich benutzte, befindet sich auf dem 
Britischen Museum. Ein Nendruck liegt vor in Occasional Fac-Simile 
Reprints of Rare and Curious Tracts of the 16th and 17th Uenturies. 
Produced under the superintendence of Edmund Will. Ashbee, x. I, 
London: printed for 100 Subscribers only. Einen anderen Neudruck 
zitiert Knust, Mitteilungen aus d, Eskurial S. 621: The Wyse Chylde 
and the Emperor Adrian. A Dialogue resembling thut of Salomon and 
Saturn, from the unique edition printed by Wynkyn de Worde. Ed. by 
J. O. Halliwell, London. Printed for the Editor 1860. Die vollkommene 

instimmung des französischen und englischen Druckes ist aus der 
Konkordanz, die ich unten beifüge, zu ersehen. Die Zahl der Fragen 
und Antworten beträgt hier wie dort 73. 

Eine metrische mittelenglische Bearbeitung des ES oder seiner 
Quelle, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, stellt dar 
der Dialog Ipotis (Y), der herausgegeben wurde von Hugo Gruber, Zudem 
mittelenglischen Dialog „Ipotis*, Berliner Dissert. 1887, vgl. desselben Bei- 





7 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 925 


träge zu dem mittelenglischen Dialoge „Ipotis“, Anglia 18 (1896), 8. 56— 
82:) wo aber die nahe Beziehung des Dialogs zum ES noch nicht be- 
merkt ist, da G. die ausfübrlichere Version des letzteren noch nieht 
kannte, G. äussert nur die Vermutung, dass dem Verfasser des Gedichte 
eine dem Adrian und Epiktus — 8. u. — und der kürzeren provenza- 
lischen Fassung ähnliche Vorlage als Quelle diente, „die er poetisch 
gestaltete und mit eigenen Zutaten versah, die dem Gegenstande nicht 
fern lagen“ (S 69). Fast sümtliche Fragen von Y sind im ES vor- 
handen, nur sind in Y die Antworten viel breiter ausgeführt; da anderer- 
seits der grössere Teil der Fragen von ES Y fehlt, so scheint letzterer 
einen Auszug aus dem ES darzustellen oder mit diesem auf der gleichen 
Quelle zu beruhen. 
Die Einleitung des Gedichts lautet, vom ES etwas abweichend: 


Alle, bat welyn of wysdam ler, 

Lestyn to me, and ze schal her 

Of a tale of holy wryt 

(Seint Jon the apostelle wytnes it), 

bat be befel in grete Rome, 

be chef cyte of cristyndome, 

A chyld was sont of myghtes moste 

brow the vertu of be holy goste, 

The emperour of Rome ban, 

Hys nam was hotyn syr Adryan. 

And, qwham be child of gret honour 

Was come befor bat emperour, 

Upon his kne he bym sette, 

be emperour ful fayr he grette. 
Hier beginnen dann die Fragen des Kaisers. 
Die letzte Frage des Kaisers, welche keine der anderen Versionen 

aufweist, lautet: 


V. 628 „Chyld“, he seyd, „I coniure be 
« In pe name of be trynite, 
And in passion of Cryste, 
For hys deth and hys upryste, 
bat bow me pe sothe saye, 
Ar bu wende hense aweye: 
Qwedyr ar bou an ewylle angel or a gode?* 
be chyld answord with mylde mode: 
„I am he, bat be dere wroghte, 
And he, bat pe der boghte,*. 
To heven be ehyld went ho, 
To be sted, bat he cam fro. 


1) 8. jetzt über den Ipotis auch W. Suchier a. a. a 8. 24, 





926 R. Zenker 8 


Bier liegt also eine Weiterbildung des pefit-enfant-Motives vor, 
die keine der anderen Versionen kennt und die deshalb sicher auf 
Rechnung der englischen Bearbeitung zu setzen ist. 

Auf die Geschichte unseres Dialogs hier näher einzugehen, muss 
ich mir, wie bemerkt, versagen, Ich beschränke mich darauf, im Folgen- 
den die mir bekannten Frag- und Antwortsammlungen, welche Fragen 
mit dem ES gemein haben, zusammenzustellen. Eine Anzahl derselben 
wurde schon von Gruber, Anglia 18, 66 besprochen. 

1. Der schon oben 8. 4 erwähnte, von Kemble unter dem Titel Adrian 
and Epictus (AE) publizierte lateinische Dialog, Er enthält im ganzen 
76 Fragen und Antworten, nicht 78, wie der Herausgeber zählt, denn 
Nr. 7 ist nicht als Frage an Epictet aufzufassen und 69 ist vielmehr 
Antwort zu 68, 8. die provenzalische Version A. 

2. Die Altercatio Hadriani Aug. et Epicteti philosophi (AHE), die 
gedruckt ist bei Orelli, Opusceula Graec. vet, sentent, I, 230—39, und 
bei Mullach, Zragmenta philos. graecorum I, 518—521, ausserdem teil- 
weise, in Paralleldruck mit der Disputatio Pippini et Albini — s. über 
diese unten —, von Wilmanns, Haupts Zeitsch. f. deutsch. Altertum N.F, 
2 (1869), 531—544. Sie weist 141 Nummern auf, bei Orelli und Mullach 
allerdings nur 139, weil beide, wie Wilmauns S. 545, Anm. 1 bemerkt, 
zwei Nummern, 51 quid sunt venae und 109 quid est luna, ausgelussen 
habe. Ich lege der Numerierung die vollständige Reihe 
Wie Wilmanns zeigt, zerfällt diese Altercatio in zwei Teile, 1—68 und 
69—141, die ursprünglich selbständig existierten und für deren 
zweiten allein der Name Epietets überliefert ist; der erste er- 
scheint stets unter dem des Secundus oder Plinius Secundus — unter 
dem des letzteren nur durch eine ungeschickte Verwechselung, unter 
dem des Secundus aber deshalb, weil von den ersten 21 Nummern 19 
aus einem dem Sophisten Secundus zugeschriebenen Werke, den Ze- 
xoö»dov zoü A9nvalov copoi yväuae stammen: vom Anfange wurde 
der Name auf den ganzen ersten Teil, auch auf Nr. 22—68, übertragen; 
der Verfasser dieses ersten Teiles hat nach Wilmanns neben Seeundus 
die Disputatio Pippini et Albini benutzt: durch Verbindung der dem 
Secundus zugeschriebenen Sentenzen mit der Disputatio ist nach W. 
Altercatio 1—68 entstanden. 

Was den zweiten Teil betrifft, so ergibt sich aus einem Briefe Al- 
euins, dass schon er ein Gespräch zwischen Hadrian und Epietet kannte, 
und es ist wahrscheinlich, dass er die DPA (s.no.3) und AHE gemein- 
samen Fragen aus dem zweiten Teile der AHE entlehnt hat. Da schon 
früher bei Beda — s. u. — Fragen aus dem zweiten Teil von AHE 
begegnen, so meint Wilmanns, es müsse „eine Fragensammlung, die mit 
unserer jetzigen [AHE 69—141] nahe verwandt war und ebenfalls 
unter Epiktets Namen ging, . . . schon in früher Zeit vorhanden ge 





9 Das provenzalische „Enfant sage*, Version B 927 


wesen sein: ob sie aber im Laufe der Zeit nicht irgend welche Ände- 
rungen erfahren habe, und ob jener Epictet mit dem alten stoischen 
Philosophen, dem Schüler des Musonius, etwas zu schaffen habe, weiss 
ieh nicht“ (S. 550). 

3. Des Alcuin Disputatio regalis et nobilissimi iuvenis Pippini cum 
Albino Scholastico, die nach einer Wiener Pergamenthandschrift des 
9. Jahrhunderts, Vindob. 808, zuletzt herausgegeben wurde in dem oben 
unter 2 genannten Artikel von Wilmanns (DPA). Sie umfasst 
101 Nummern. W. unterscheidet zwei Teile: Nr. 1-88 und 84-101: 
„im ersten Teile beantwortet Alcuin die Fragen Pippins, im anderen 
Pippin die Aleuins: Der erste Teil gibt poetische Beschreibungen von 
Gegenständen und Begriffen und bietet auf diese Weise wesentliche 
Elemente zu Rätseln, der zweite verlangt die Lösung wirklicher Rätsel; 
im ersten Teile sind die Antworten schlicht und klar, im zweiten ver- 
stecken sie sich wieder in rätselhafte Form.“ Die Disputatio ist zu- 
nächst für Karls Sohn Pippin verfasst. Sie ist „ein Handbüchlein für 
Denkübung, zur Schulung des Scharfsinns und Witzes ...“, s, A. Ebert, 
Allgem. Geschichte der Lit. d. Mittelalt. im Abendlande Il, Leipzig 
1880, 191. 

4. Die sog. Joca monachorum der Schlettstadter Handschrift 1073 
(9. Jahrhundert), die E. Wölffin in den Monatsberichten der Berliner 
Akademie 1872 (Berlin 1873), 109M. publiziert hat (JMS). Es sind 
86 Nummern. „Obschon der Traktat, bemerkt der Herausgeber, offen- 
bar eine Art Repetitorium der biblischen und besonders der alt- 
testamentlichen Geschichte sein will, so sind doch auch Fragen aus 
der profanen Geschichte beigemischt, und nicht selten schlägt der 
Ernst in Scherz um, in der Art, dass zu der sauren Arbeit sich Rechen- 
schaft abzulegen über das dem geistlichen Stande notwendige Wissen, 
launige Rätsel wieder neue Kraft und Stärke verleihen.“ W. unter- 
scheidet zwei Teile: der erste, Nr. 1--38, beginnend mit Erschaffung 
der Welt und Adam und bis auf die Apostel Judas und Petrus reichend, 
der zweite von Nr. 39 wieder mit Adam beginnend, Nr. 41—64 sich 
an das 1., Nr. 65—79 an das 2. Buch Mosis anlehnend, dann einige 
Schlussfragen. 

5. Eine ähnliche, noch um zwei Jahrhunderte ältere Sammlung in 
der Schlettstadter Handschrift 1093 (7. Jahrh.), überschrieben: Incipit de 
plasmatione Adam, herausgeg. von E. Wölfflin ebenda 8. 116—118 (JMS*). 
Sie umfasst 25 Stücke, nicht 24, wie der Herausgeber zählt, denn Nr.3: 
Quis primus fauer fuit. Jobal et Cain fratres Jobas. da principio mundi 
usque ad diluuio quod anni fuerunt, II annorum et super IT annos CCL 
enthält offenbar zwei Fragen. Doch zitiere ich nach der Zählung des 
Herausgebers. Auch hier wird mit Erschaffung der Welt begonnen, 
und es überwiegt die alttestamentliche Geschichte; die scherzhaften 





928 R. Zenker 10 


Fragen und Antworten fehlen noch gänzlich, dafür wird das griechische 
Altertum mehr heran; 7 

6. Eine dritte verwandte Sammlung, die P. Meyer aus Bidl. 
Nat, 13246 (8. Jahrh.) Romania 1 (1872), 485488 publiziert hat 
(MP. Die Fragen, 46 an Zahl, beziehen sich auch bier meist aufs 
alte Testament. Der Herausgeber macht darauf aufmerksam, dass der 
Verfasser und ebenso der Verfasser der ersten von Wolfflin 
Sammlung, s. oben 4, nicht die Vulgata, sondern die ältere Itala vor 
sich hatte, woraus folgt, dass beide Texte nicht später als im 
6. Jahrhundert entstanden sein können , 

7. „Interrogationes“, 52 an Zahl, nach einer Münchner Sammel- 
handschrift, Olm. 19417, veröffentlicht von Wilmanns, Zin 
aus dem 9. Jahrhundert, Haupts Zeitschr, für deutsch, Altert. N. F. 3 
(1872), 166-180 (1). W. hebt hervor, dass diese Interrogationes am 
nächsten dem Dialog Adrian und Epictus stehen, der die gleichen 
Fragen zum Teil in gleicher Reihenfolge enthält, 

8. Eine kleine Anzahl lateinischer Fragen und Antworten in einer 
Handschrift aus dem 15. Jahrhundert auf der Kgl. Bibliothek zu München, 
Cod. germ. 444, hgg. von Max Th, W. Förster, Tivo notes on old english 
dialogue literature in An English Miscellany, present, to Dr. Furnivall 
in honour of his seventy-fifth birthday, Oxford 1901, 8. 106 (M). 

9, Eine ebensolche Sammlung in einer Tübinger Handschrift 
M. OC, 114, herausgeg. von Förster am gleichen Orte (T). 

10. Eine Anzahl lateinischer Fragen, die in der Baseler Folioaus- 
gabe von Bedas Werken, 1563, B, III, 647#. stehen, wieder abgedruckt 
von Kemble, a. a. O0. 8. 822-526 Wilmanns, Zeitschr. für deutsch. 
Altert, N. F. 2 (1869), S. 5498. macht, wie schon oben erwähnt, da- 
rauf aufmerksam, dass einige der Fragen in AHE hier Aufnahme ge- 
fanden haben, nämlich AHE 73, 74, 75, 78, 79, 81, 86, 87, 88, Ich 
zitiere nach Seiten- und Zeilenzahl der genannten Baseler Ausgabe 
Bd.)’). 

11, Der altenglische Dialog zwischen Adrian und Ritheus, den 

1) Est durch W. Suchier werde ich hingewiesen auf die drei lateinischen 
Fragensammlungen (Interrogationes de fide catholica; I enthaltend 67, II 0, 
III 14 Fragen), die H. Omont in Biblioth. de l'École des chartes 44 (1888), "58 nach 
einer Hds. von Autun (9, Jh.) und einer solchen der alten Abtei Silos (11. Jh.), 
sowie auf die lateinische Sammlung, die W. Schmitz, Miscellanea Tironiana, Aus 
dem Codex Vaticanus Latinus Reginae Christinae 846, Leipzig 1896, 34. ver- 
öffentlicht haben. Diese Sammlungen sind für die Konkordanz nicht mehr be- 
nutzt; die von Schmitz publizierte, überschrieben: De plasmatione Adam, ist, 
was der Herausgeber nicht bemerkt hat, identisch mit JMS*, s. oben unter 5, 
nur weist die Schlettstadter Hds, eine grosse Lücke auf, von 8. 85, Z. 19 bis 
8. 37, 2. 21 der Schmits'echen Ausgabe reichend, andererseits fehlt der vati- 
kanischen Hds. der Schluss, no. 18—24 von JMS!, CE 





44 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 929 


Kemble a. a. 0.8, 198—207 publiziert hat (AR). 48 Nummern. Andere 
Drucke s. bei R. Wülker, Grundriss zur Geschichte der angelsächs, Lilte- 
ratur, Leipzig 1885, III, 617. W. setzt das Gespräch ins 11. Jahr- 
hundert, Welche Bewandtnis es mit Ritheus hat, ist nicht klar, Kemhle 
8.208f. bemerkt dartiber: „I was at first disposed to think it might be 
only a mistake, easily fallen into copying, for Pitheus, a 
riddler of no mean fame (see Eurip. Med. I. 60), Before Euripides 
however, Hesiod had mentioned him, and we find the same tradition 
subsisting in the time of Plutarch (ds dvne Aörıog dv Tore ai 
voguirarog, Theseus, c. III) and of Pausanias, who says he had seen a 
book bearing his name, xai zu Bıßklov, Iirdéms dn auyrgapua, émè 
Avdgös éxdodèr Eniduvglov, xai ubrôç éxehefaun» (lib. II, e. 31). It is 


1 


might have found its way to the west of Europe, and been adopted'in such 
a case as the one under consideration.“ Indessen sei es auch recht wohl 
möglich, dass hinter dem Namen einfach Zpictetus oder Epictus stecke. — 
Wie M. Förster, Engl. Studien 23, 436 zeigt, steht AR dem Salomon 
und Saturn näher als dem AE und Bd. 

12, Der altenglische Prosadialog zwischen Salomon und Saturn, in 
Cotton Ms. Vitel. A. XV, der gedruckt ist bei Kemble S. 178—198 (PSal 
= Prosa-Sal. u. Sat.). Er besteht aus 59 Fragen, von denen nach Kemble 
ziemlich ein Drittel sich auch in 11 findet. Andere Drucke 8. bei Wülker, 
Grundr. S. 600. 

13. Die Questiones by-twene the maister of Oxenford and his elerke 
(OM), ein mittelenglischer Dialog aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, 
den nach Hds. Harl. 1304 C. Horstmann, Engl. Studien 8, 284—87 publi- 
ziert hat, und von dem eine kürzere Version nach Hds. Lansdowne 762, 
The Master of Oxford’s Catechism (OC), gedruckt ist bei Kemble a. a. 0. * 
8. 216—220 und in Wülckers Altengl. Lesebuch Il, 8. 191—194 Der 
Dialog ist nach Wülker, Grundr. S. 501 eine Bearbeitung von no. 12. 

14. Sechs mittelenglische metrische Fragen und Antworten in einer 
Handschrift des 15. Jahrhunderts, Ashmole MS. 59, herausgeg. von Max 
Fürster a. a. O. (s. oben S. 10), S. 101 (Ash). 

15, Des Zexoévdou roë Adyvalou copoë yrapaı (Secundi philo- 
sophi Atheniensis Sententiae), die gedr. bei Mullach, Fragm. philos. 
grace. I, 512—515, 19 Stück (SS). Der Rhetor Seeundus, Lehrer des 
Herodes Atticus, lebte unter Hadrian in Athen; er wird von Philo- 
stratus, Vitae Sophist. 1, e. 26 erwähnt. Die vorliegenden, unter seinem 
Namen überlieferten Aussprüche sind nach Zeller, Philos. d. Griech, 
3, Aufl. IP, 109, Anm. 1 unecht, Sie emthalten Antworten auf die 
Fragen: 1. z/ dass xoanog. 2. wxeuvôs. 5, Sebç. 4, muépa. D. fdoc. 
6. celiyn. T7. évôgwros. 8. yuv. 9. mhoïrog. 10, nevie, 11. géioc. 


Homanlsebe Forschungen XXHIL. 3. 59 


930 R. Zenker 12 


12. yügag. 18. Dnvos, 14. xélos. 15. y. 16. yemoyés. 17. motor, 
18. vauerg. 19. Sévuros. Die bei Mullach I, 516 nach Vincentius 
Bellovacensis Spec. hist. 10, e. 71 gedruckten Secundi philosophi re- 
sponsa stellen nach Wilmanns a. a. O. S.564 nur einen Auszug aus dem 
teilweise auf diesen yroras beruhenden ersten Abschnitt der AHE 
(Nr. 1—68) dar, haben also keinen selbständigen Wert; ebendaber stammt 
auch die bei Mulluch I, 516 gedruckte Sammlung der Secundi sententiae. 
16. Die bekannte Erzählung von dem Leben und den Sprüchen 
des Philosophen Secundus, „ein Glied jener langen Kette von Legenden 
und mythologischen Erzählungen, die in den ersten Jahrhunderten der 
christlichen Aera im Orient wie Oceident sich gleicher Beliebtheit er- 
frenten und so in den mannigfachsten Sprachen der Nachwelt über- 
liefert wurden“, s. J. Bachmann, Das Leben w. die Sentenzen des Philos. 
Secwndus des Schweigsamen, Dies. von Halle 1887, S.1. Der Philosoph 
Secundus — 80 hören wir in der Vita — behauptet, dass es keine 
weibliche Tugend gebe. Er scheut nicht davor zurlick, seine 
Mutter auf die Probe zu stellen. Als er sich zu erkennen gibt, nimmt 
diese sich das Leben. Weil er durch seine Rede den Tod der Mutter 
verschuldet hat, gelobt Secundus ewiges Stillschweigen. Der Kaiser 
Hadrian bemüht sich vergeblich, ihn zum Reden zu bringen und legt 
ihm endlich eine Anzahl Fragen schriftlich vor, die Secundus nun be- 
antwortet.. Diese Fragen und Antworten stellen eine Erweiterung der 
unter Secundus Namen überlieferten 19 yröpaı dar. In der von H. Knust, 
Biblioth. d. lit. Vereins in Stuttgart 177, Tübingen 1886, S. 372 ab- 
gedruckten lateinischen Version beträgt ihre Zahl 71, in der von Bach- 
mann, Philologus 46 (1888), 388 publizierten 69: dort sind sämtliche 
19 Fragen der yv@uar unter den ersten 31 Fragen, hier unter den 
ersten 21 Fragen enthalten. Eine spanische Version hat Knust a. a. O. 
* 8.498—506 publiziert: Capitulo de las cosas que escribio por M 
el filosofo Segundo a las cosas que le pregunto el enperador Adriano 
(Seg). Nach Knust a. a.O. S. 376, Anm. 9 gründet sich die Unter- 
redung in der Hauptsache auf die Altercatio Hadriani cum Epieteto, 
die also die Zwischenstufe zwischen ihr und den yroues gebildet hat, 
Revillout, Mémoire sur la vie et les œuvres du philosophe grec Becun- 
dus in den Comptes rendus de l'Académie des Inscript. et Belles Letires, 
3. série t. I, 1872 (Paris 1878), S. 256—354 (auch separat: Wie et 
sentences de Secundus, Paris 1873) meint, dieser Secundus könne wohl 
mit dem von Philostratus erwähnten Rhetor (s. 0. unter 15) identisch 
sein: „I! est À la rigueur possible que ce rhöteur, qui possédait si bien 
les finesses subtiles du raisonnement grec et des écoles, soit le héros de 
notre histoire, bien qu'il n'eût jamais gardé le silence, mais parlät dif 
‚fieilement"; dagegen wird von Konst, Mitteilungen aus dem Escurial, 
Tübingen 1879, Bibl. des lit. Vereins-in Stuttgart 141, 498, Anm. a die 





43 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 931 


Identität der beiden bestritten. Nachdem ein Teil des Ars durch 
Tischendorf auf einem in Ägypten gefundenen, dem 2, Jahrhundert 
n. Chr. angehörigen Papyrus erkannt wurde, ist das Vorhandensein der 
Geschichte bereits für diese frühe Zeit erwiesen. Nach Revillout sttinde 
die erhaltene ausführliche arabische Version dem Original viel näher 
als die kürzere griechische: „Les réponses de Secundus, ses sentences, 
contiennent dans l'arabe tout un système philosophique, où l'on trouve à 
la fois un panthéisme souvent très-accentué, des doctrines semi-fatalistes, 
des pensées et des expressions extraites des livres hébreux“ (S. 286). 
R. weist darauf hin, dass gerade Hadrian, mit seinem Nachfolger An- 
toninus Pius, in der agada, d. i. den rabbinischen Legenden und den 
von Juden unter der römischen Herrschaft verfassten Erzählungen, am 
häufigsten figuriert (S. 289). Nach Knust a.a.0. S. 610 läge den ocei- 
dentalischen Fassungen der Secundus-Vita ein arabischer Auszug der 
erhaltenen ausführlichen arabischen Version zugrunde. Dagegen wäre 
nach Bachmann, Leben u. Sentenzen d. Philos. Secundus, 8. 2 der Ur- 
Secundus griechischen Ursprungs gewesen und die arabisch-Athiopische 
Version die vom christlichen Standpunkt aus idealisierte griechische. 
P. Cassel, Mischle Sindbad, Secundus-Syntipas, ediert, emendiert und 
erklärt, Berlin 1888, sieht in der Vita eine Bearbeitung der Erzühlung 
der Sieben weisen Meister, eine Karrikatur der Sindbadsuge, Secundus 
sei ursprünglich „ein Buddha, ein Cramana, ein Bhikku, der durch 
Schweigen die Agate überwindet“; das Gespräch Hadrians mit Se- 
eundus sei eine Nachahmung der klugen Disputation zwischen dem 
König und dem Prinzen, die am Schlusse des griechischen Syntipas 
steht; den zwanzig Fragen, die Hadrian dem Philosophen vorlegt, ent- 
sprechen die zwanzig Fragen, die der König seinem Sohne stellt. Bach- 
mann, Die Philosophie des Neopythagoreers Secundus, Berlin 1888, ist 
geneigt, diese Auffassung zu akzeptieren, leugnet aber die von Revil- 
lout und Cassel behauptete syrische Herkunft des Urtextes, sieht in 
dessen Verfasser vielmehr einen griechisch schreibenden Neopythagoreer, 
S. genaueres über den Inhalt der hier genannten Untersuchungen bei 
P. Jacobus Dr. Dashian, Das Leben u. die Sentenzen d. Philosophen Se- 
cundus d, Schweigsamen in altarmenischer Übersetzung, Denkschriften 
d. Kais, Akad. d. Wissensch. z. Wien, phil-hist. Klasse 44 (1896), 
Abh, III, S. 1—14 Die ganze Secundusliteratur verzeichnet jetzt 
Victor Chauvin, Bibliothèque des œuvres arabes ou relatifs aux Arabes 
Bd IX, Liege-Leipzig 1905, S. 45—53. 

17. In einen ganz anderen Rahmen finden wir einen Teil der im 
ES vorliegenden Fragen eingefügt in der spanischen Historia della 
donzella Teodor, von der eine ältere, kürzere, und eine ausfübrlichere 
Fassung bekannt sind. Die erstere wurde veröffentlicht von H. Knust, 
Mitteilungen aus dem Eskurial 8, 507—517: Capitulo que fabla de los 

59* 





932 R. Zenkor 


exemplos e castigos de Teodor, la donsella; ihr Stilcharakter weist 

14. Jahrhundert, ev. das Ende des 13, Jahrhunderts, hin (DT). 

Drucke der lüngeren Fassung verzeichnet Knust ebenda S. 615f.' 

mir vorliegende Ausgabe der letzteren, der Königl. Hof- und 
bibliothek in München gehörig, trägt den Titel: La historia dela 
sabia y disereta donzella Theodor, (Burgos) 1554 (DT®). Diese 
Fassung ist nach Knust „noch heute mit Pierres y Magalona, 
Sabios de Roma, Santa Genoveva u. 8. w. eines der beliebtesten Volks- 
bücher Spaniens und erlebt sowohl in Madrid als in Valladolid immer 
neue Auflagen.” Die gleiche Geschichte liegt in einer doppelten 
arabischen Fassung vor: wiederam in einer ausführlicheren, dem 
Märchen „Teweddud[Teudod] oder die gelehrte Sklavin“, das Hammer- 
Purgstall in Der 1001 Nacht noch nicht übersetzte Märchen, 1823, ver- 
öffentlicht hat, genau analysiert, auf Grund einer Übe 

Arabisten Asin, von Menéndez y Pelayo, La doncella Teodor 

menaje d D, Francisco Codera en su jubilaciön del profesorado, 

de erudiciön oriental, Saragossa 1904, S. 489f.; ferner in einer 

noch unedierten Version, die dem Abu Beker al Warak, 

rühmten Sebriftsteller des 2. Jahrhunderts nach der Hedschra, 
geschrieben wird: Geschichte der Jungfrau Teodor und dessen, was 
mit einem Sterndeuter, Ulema, und einem Dichter am Hofe des Harum 
Alraschid begegnet ist, analysiert bei Ticknor, Geschichte der schönen 
Literatur in Spanien, deutsch von N. H. Julius, Leipzig 1852, I, 798, 
s. auch Menéndez y Pelayo a.a.0. S. 496f., wo Auszüge mitgeteilt 
werden. Die Erzählung ist hier in der Hauptsache diese: 

Ein reicher Kaufmann und Spezereihändler in Bagdad kauft eine 
junge Sklavin Tudur, die er mit besonderer Sorgfalt erzieht und auch 
die entlegensten und geheimsten Wissenschaften erlernen lüsst, Als 
er mit einem Schlage völlig verarmt, bietet er die Sklavin dem N 
Harun Alraschid zum Kauf an. Der Kalif lüsst nun die Sklavin 
drei Gelehrte, den Doktor und Dichter Ibrahim, einen 
gelehrten und einen Weltweisen und Meister der 7 freien 
strengen Prüfung unterwerfen, die sie glänzend besteht: sie bl 
Antwort schuldig und „besiegt“ alle drei Examinatoren, wora 
Kalif nicht nur den geforderten Kaufpreis für sie bezahlt, 
auch dem Kaufmann grossmütig zurlickstellt. 

Die von Knust veröffentlichte ältere spanische Fassung ist 
Übersetzung dieser kürzeren arabischen Version (s Knust S. 615), 
ist der Schauplatz nach Babilon verlegt und an Stelle des Harun 
raschid ist der Miramamolin Almangor getreten; aus Ibrahim 


Hein: 


& 


2 ges 


1) W. Suchier a, a. 0. 8, 22, führt 5 Ausgaben auf, die nach ihm 
sicheren Rekonstruktion des Originals geniigon“, 





_ 


15 Das provenzalische „Enfaut sage“, Version B 633 


Spanischen Abraham, el trobador, geworden, Von den Fragen, die in 
der kürzeren spanischen Fassung (DT) gestellt werden, ist keine mit 
einer solchen des ES identisch, und nur eine einzige nebst Antwort 
weist mit einer solchen Verwandtschaft auf, nämlich die S. 509: de- 
sidme de la confacion del cuerpo del ondre, ühnlich ES 21: de cantas 
causas fo faitz Adam? 8. die Konkordanz zu dieser Frage, Dagegen 
stimmen nun in der ausführlicheren spanischen Fassung (DT?) eine 
ganze Anzahl Fragen mit solchen des ES tiberein; diese Fassung trägt 
nach Knust schon „so durchaus christliches Gepräge, dass Ferdinand 
Wolf (Wiener Jahrb. d. Liter. 122 [1848], S. 128 Anm.) im Gegensatz 
zu Aribau, welcher, ohne Gründe anzuführen, der Geschichte einen 
arabischen Ursprung zuerkannt hatte, vollkommen berechtigt war, seine 
Meinung dahin abzugeben, dass höchstens die Rahmenerzählung einem 
orientalischen Muster nachgebildet sein könnte. Viel mehr ist in der 
Tat von dem ursprünglichen Tohalte nicht übrig geblieben, doch sind 
die vorgenommenen Änderungen ... nicht von der Hand eines gewübhn- 
lichen Skribenten, sondern von der eines in der Literatur des Mittel- 
alters wohlbewanderten Gelehrten . . .* (S. 616). Der Schauplatz ist 
hier abermals verändert: er ist von Babylon nach Tunis verlegt, wo 
ein ungarischer Kaufmann eine christliche Sklavin aus Spanien kauft, 
die er dann unterrichtet und dem rey miramamolin Almangor anbietet. 
Die Übereinstimmungen mit dem ES finden sich nur im 8. Teile, der 
dus Examen durch Abraham el trobador y maestro en la musica zum 
Gegenstand hat. Die Übereinstimmung mit dem Dialog Adrian und 
Epictus und mit der provenzalischen Version A ist hier teilweise eine 
so genaue, dass, wie Knust 8. 621 zeigt, Benützung eines dieser beiden 
Teste durch den Verfasser angenommen werden muss; daneben aber 
scheint die Altercatio Hadriani et Epicteli zu Rate gezogen. Eine teil- 
weise Konkordanz der Fragen in DT? mit solchen in einigen der anderen 
Sammlungen gibt Knust S.621—625, s. auch Bartsch, Germania 4, 311. 
Wie K. zeigt, sind in den jüngeren Ausgaben der DT? einzelne Ände- 
rungen an den Fragen vorgenommen worden. 

Es sei noch erwähnt, dass Lope de Vega den Stoff zu einem 
Schauspiel verarbeitet hat, in dem Theodora als die gelehrte Tochter 
eines Professors in Toledo erscheint, die als Sklavin in den Orient ge- 
führt wird, s. Tieknor a. a. O, I, 602, Schack, Geschichte d. dram. Lit. 
#. Kunst in Spanien II, 350, und M. y Pelayo a. a. 0. S. 508# Die 
ganze Literatur der Donzella Teodor findet sich jetzt verzeichnet bei 
V. Chauvin, Bibliogr. des owor. arabes VII (1903), 117—119, Nr. 887: 
Tawaddoude. 

18. Das Gespräch eines indischen Königs mit dem Philosophen 
Sidrach, über welches ausführlich handeln Gaston Paris und Ernest 
Renan in der Histoire Littéraire d. I. France 31 (1898), 285-318, 


934 RK, Zonker 


8. ferner Grüber, Grundriss d. rom. Phil, 11, 1 (1902), S. 1080, Bartseh, 
Grundriss d. prov. Lit., 8. 92 und Stimming, Grundriss d. rom. Phil, 
II, 2 (1897), 8. 69. Das Werk existiert sowohl in französischer als 
auch in provenzalischer Fassung!): die erstere überliefert in zahlreichen 
Handschriften, die letztere nur in der Handschrift Bibl. Nat. no, 1158; 
es ist dann in fast alle europäischen Sprachen übersetzt worden. Nach 
Hist, litt. 31, 3130. spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die 
provenzalische Fassung — doch nicht die erhaltene, sondern ihre Quelle 
— die ursprüngliche ist und die französische Fassung auf ihr beruht. 
Entstanden ist das provenzalische Original vermutlich um 1250 — die 
ältesten Handschriften stammen aus dem Ende des 13. Jahrhunderts — 
und nach der Hist litt. darf es als nicht unwahrscheinlich bezeichnet 
werden, dass der Geistliche Jean Pierre aus Lyon, der gegen das 
Ende des Prologes genannt wird, der Verfasser gewesen ist. Hervor- 
gegungen scheint das Werk aus der philosophischen und wissenschaft- 
lichen Bewegung, deren Zentrum Kaiser Friedrich IL war. „Ze 
traités d'histoire naturelle, de source arabe et juive, qu'on voit se pro- 
duire en si grand nombre autour de Frédéric, se retrouvent quant à la 
substance dans Sidrach“ (8.291). Die provenzalische Fassung ist noch 
nicht herausgegeben und auch von der französischen existieren nur 
alte Drucke. Mir ist der Sidrach nur zugänglich in der italienischen 
Übersetzung, die Adolfo Bartoli publiziert hat: 1! libro di Sidrach. 
Parte prima, Bologna 1868 (Collezione di opere inedite o rare) (Sid). 

Schon Bartsch, Germania 4, 308 hat darauf hingewiesen, dass die 
Einleitung zu Sidrach ganz im allgemeinen an die Einleitung zum ES 
erinnert. 

Es wird hier Folgendes berichtet (ich gebe die Namen nach der 
Analyse in der Hist. litt. und füge in Klammer die von der italienischen 
Fassung gebotene Form bei): Sidrach war ein Nachkomme des 
Japhet, der 847 Jahre nach Noah lebte, Philosoph des Künigs Tractabar; 
er umfasste das gesamte Wissen der Welt, auch enthüllte ihm Gott 
„die Form seiner heiligen Dreieinigkeit.“ Sidrach lehrte dieses Ge- 
heimnis den heidnischen König Boctus (Botozo), der in dem Lande 
Bectorienne oder Boctorie (Botenes) zwischen Indien und Persien regierte 
und den er so zu Gott bekehrte. Boctus richtete an ihn viele Fragen, 
die er alle zu beantworten wusste; der König liess dann Fragen und 
Antworten niederschreiben — dies das vorliegende Buch. Nach seinem 
Tode ging es durch viele Hände; es gelangte an einen „grossen 
Mann unter den Chaldäern“, an einen König Madyan (Mandriano), dann 
an einen Fürsten in Syrien Namens Naaman (Marne), später, nach 


1) Die Angabe Bartschens, Sidrach soi auch in zahlreichen lateinischen 
Handschriften aufbewahrt, ist nach der Hist, tt. unzutreffend, 





FA 


17 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 935 


Christi Zeit, an den griechischen Erzbischof von Sebaste (Fabastora), 
Ayos Vasileo (Jovazil). Dieser gab es einem Geistlichen Namens 
Demetre (Dimito) mit, der in Spanien das Christentum predigte und in 
Toledo den Mürtyrertod erlitt. Die Geistlichkeit fand das Buch und 
übersetzte es aus dem Griechischen ins Lateinische. Es kam dann in 
den Besitz des Königs von Spanien, der, vom König von Tunis, dem 
Emir el Momenin, angegangen, diesem eine arabische Übersetzung des 
Buches zusandte. Der König, der zur Zeit Kaiser Friedrichs regierte, 
las fleissig in dem Buche. Durch die Gesandten, die er am tunesischen 
Hofe unterhielt, erfuhr Kaiser Friedrich von dem Buche und liess den 
König bitten, es ihm zu übersenden. Auf dessen Veranlassung schickte 
Friedrich einen Gelehrten, der sowohl des Lateinischen als des Ara- 
bischen mächtig war, den Mönch Roger aus Palermo, nach Tunis, der 
das Buch nun für den Kaiser ins Lateinische übersetzte. Ein Weiser 
Namens Todre (Codiei Pisolatico) aus Antiochia, der am Kaiserhofe 
lebte, wusste sich durch Bestechung des Kämmerers das Buch zu ver- 
schaffen, nahm eine Abschrift davon und sandte diese dem Patriarchen 
Aubert (Uberto) von Antiochien’ als Geschenk; bei letzterem lebte ein 
Geistlicher Namens Jean Pierre aus Lyon, der von dem Manuskript 
wieder eine Abschrift verfertigte und sie mit nach Toledo nahm. So 
kam das Buch nach Toledo zurück. — Es wird dann eine Übersicht 
des Inhalts gegeben und bemerkt, dieser Prolog sei 1243 von mehreren 
mestres elers zu Toledo verfasst worden. 

Daran schliesst sich nun das angeblich von dem König Boctus 
stammende Werk, das mit einer abenteuerlichen, uns bier nicht 
interessierenden Erzählung über Boctus’ Bekehrung durch Sidrach be- 
ginnt. 

Sidrach ist nach Hist. litt. a. a. O. 8.289f. der Sidrach des Buches 
Daniel I, 7, der Philosoph Todre identisch mit Theodorus philosophus, 
Hofastrologen und arabischem Sekretär Friedrichs IL, Aubert ist der 
lateinische Patriarch Albert von Antiochia (1226—1246), der vorher 
Bischof von Breseia war. Das Land des Königs Boctus scheint Bak- 
trien zu sein; Steinschneider hat Boctus gleichgesetzt mit Bokt-nusar, 
der arabischen Form des Namens Nebukadnezar, doch wird diese 
Identifikation von der Ilist. litt. 8. 294 bestritten, — ob mit Recht, 
entzieht sich meiner Beurteilung. 

Mit unserem ES zeigt Sidrach nur eine sehr allgemeine Verwandt- 
schaft; er trägt enzyklopädischen Charakter, theologische, moralische, 
naturgeschichtliche, astronomische Fragen werden abgehandelt, die 
Zahl der Fragen schwankt in den in der Hist. litt. benutzten Fassungen 
zwischen 1073 und 1904, sie beläuft ‚sich in der mir allein zugänglichen 
italienischen Fassung auf 565; die Antworten sind meistens sehr aus- 
führlich gehalten und voll von abstruser Gelehrsamkeit, die wenig ge- 


u 


| 
2 


936 R. Zenker 18 


mein hat mit dem elementaren Charakter des ES. Nur einige 
Fragen sind in beiden Werken identisch oder doch ähnlich, 

19. Eine Beziehung muss endlich bestehen zwischen dem ES und 
einem nur in türkischer Übertragung erhaltenen Dialog des bertihmten 
arabischen Theologen Ghazzäli (10591111), von dem Hammer in Ziney- 
klopädische Übersicht der Wissenschaften des Orients, Leipzig 1804, 1, 
8. 24—40 unter dem Titel Die Erzählung von Beshir und Shäddn eine 

veröffentlicht hat, die wieder ins Englische übertragen sich 
findet im Classical Journal Bd. 30 (1824), 8. 349%. (BSh). 

Es wird hier folgendes erzählt: 

Der Vesier eines persischen Fürsten hat einen sehr begabten Sohn, 
Shädän, der sieben Jahre alt schon den Koran liest und mit Leichtig- 
keit auswendig lernt. Im Alter von vierzehn Jahren erlernt er 
übrigen Wissenschaften, in denen er überraschende Fortschritte 
Nach dem Tode seines Vaters begibt er sich auf Reisen und 
nach Baghdad, dem Sitz der Kalifen. In der Umgebung der 
trifft er einen intelligent ausschenden jungen Araber — Beshir —, der 
ihn, mit Nennung seines Namens, arabisch grisst, Sbädän fragt ihn 
verwundert, woher er seinen Namen wisse, Der Araber verweist ihn 
auf die Worte des Propheten, nach dem es mannigfache Scharen von 
Geistern gebe; die schon von der Urwelt aus befreundeten fünden sich 
hienieden wieder mit Liebe. Shädin erkennt aus dieser Antwort, dass 
der Araber eingeweiht ist in die tiefsten Geheimnisse der Wissenschaft 
und fragt ihn nach seinem Namen. Beshirerwidert, es verschlage nichts, 
wenn der Name, den Vater und Mutter ihm gegeben, ihm auch ferner 
unbekannt bliebe; kenne er doch den Namen, den Gott ihm gegeben, 
der im Koran sagt: Alle Kreaturen im Himmel und auf Erden sind 
Diener Gottes. Während sie noch im Gespräch sind, kommt der Kalif 
Harun al Raschid angeritten, der sein Gefolge auf der Jagd verlassen 
hat. Er fragt Beshir: 

Woher kommt ihr beide? 

B. Von den drei Finsternissen, nämlich aus der Finsternis des Mutterachosses, 
der Gebärmntter und des Häutchens, 

Der Kalif, verwundert über so viel Weisheit, fragt weiter: 

Woher bist Du? 

B. Drücke Dich bestimmter aus. Was meinst Du, einen Mann oder ein 
Weib? (Das hier vorliegende Missverständnis erklärt sich aus dem Arabischen), 

K. Das frage ich nicht. Sage mir nur, wie viel Jahre hast Du? 

B. Ich habe keine Jahre, die Jahre sind alle in der Hand des Herrn. 

K. Nun denn, wie viele zählest Du? 

B. Ich zähle von eins bis hunderttausend. 

K. Aber wie in aller Welt muss man Dieh denn fragen, um von Dir eine 
vernünftige Antwort zu erhalten? : 

B. Frage: Wie viele Zeit von Deinem Leben ist verflossen? 





19 Das provenzalische „Enfant sage*, Vorsion B 


Der Kalif stellt diese Frage: 
B. Soviel man mir gesagt hat, vierzehn Jahre. 


Der Araber nennt nun Shädän seinen Namen: Beshir, oder der 
Bringer guter Neuigkeiten. Der Kalif aber zieht sich etwas zurlick und 
hört, ohne selbst weitere Fragen zu stellen, die Unterhaltung der beiden 
jungen Leute mit an. Von Shädän aufgefordert, stellt Beshir Fragen, 
die jener beantwortet: 

B. Wo war Gott, eh’ er die Welt erschaffen hat? 

Sh. Wo bezeichnet einen Ort, Gott aber wird von keinem Ort enthalten, os 
ist also überflüssig zu fragen, wo Gott gewesen sei. 

B. Warum hat Gott die Welt erschaffen? 

Sh, Gottes Handlungsweise ist weit über alle Attribute des wie und warum 
erbaben. Er hat ohne Mittel und Ursache, bloss durch die Kraft seines Willens, 
die in seiner Erkenntnis enthaltenen Dinge hervorgebracht, 

B, Welches ist die grösste Gnade des Schöpfers? 

Sh. Die Leitung auf dem Weg des wahren Glaubens. 

Es folgen dann weitere Fragen fiber die Auslegung des Korans, 
die Orthographie, die Wortbildung, Poesie, Sprichwörter, Etymologie, 
die Schreibekunst, die Jurisprudenz, Traditionen, Medizin und Ethik, 
Endlich schliessen beide einen Freundschaftsbund. Auch der Kalif 
wünscht, an ihm Teil zu haben, wird aber von Beshir abgewiesen, da 
er ein Sklave seines Willens und seiner Leidenschaft sei. Zu Tränen 
gerührt, verlangt der Kalif noch eine Lehre auf den Weg, die ihm in 
Gestalt eines Koranverses zu teil wird. 

Dass zwischen diesem Dialog und dem ES ein Zusammenhang 
bestehen muss, beweisen die ersten, oben mitgeteilten Fragen. Wie die 
erste Frage, er Kalif stellt, die ist: woher sie beide kämen, und 
wie Beshir, se Frage einen nicht beabsichtigten Sinn legend, zur 
Antwort gibt, kämen vom Mutterleibe, ebenso ist die erste Frage, 
die an das e/ant — hier von den drei Rittern — gerichtet wird: Kind, 
woher bist du gekommen? und ähnlich wie dort lautet die Antwort: Ich 
bin von meinem Vater und meiner Mutter gekommen und bin erzeugt 
und gescha nd ebot Gottes, unseres Herrn. Sodann er. 
inner: betreffend Beshirs Alter an die ersten 


wiederholt darauf aufmerksam macht, 
t sei. Als der Kalif Beshir fragt, 
ieser Ausdruck verwiesen, und als 





938 R. Zenker 


Ausdruck getudelt, denn: si fos natz, el fora mortz, Sodann beziehen 
sich die ersten Fragen, die Beshir an Sbädan richtet, re Welt: 
schöpfung, genau wie die ersten Fragen des Kaisers an das 

wenn die Fragen auch nicht geradezu identisch sind: dort: Wo war 
Gott, als er die Welt erschuf‘)? Warum erschuf Gott die Welt? hier: 
Wie wurde der Himmel erschaffen? Was ist der Himmel? Wie viel 
Himmel gibt es? Was ist Gott? Was kam zuerst aus dem Mund 
Gottes? Was sagte Gott zuerst? Welche Lichter wurden zuerst er- 
schaffen ? 

Diese Übereinstimmungen sind doch sicher keine zufälligen, lassen 
vielmehr darauf schliessen, dass beide Dialoge auf eine gemeinsame 
Quelle zurlickgehen: welcher Art nun freilich die ‚gemeinsame Quelle 
gewesen sei, dartiber etwas auszusagen scheinen mir vorläufig keinerlei 
Anhaltspunkte gegeben zu sein. 


Soviel über die mir bekannt gewordenen Frag- und Antwortsamm- 
lungen oder in dinlogischer Form gehaltenen Traktate, die mit dem ES 
teilweise die gleichen Fragen aufweisen. Vermutlich wird sich ihre Zahl 
noch vermehren lassen, ich konnte aber hier keine Vollständigkeit an- 
streben?). Ich wiederhole es, ich darf auch nicht daran denken, in das 
viel verschlungene Labyrinth einer Untersuchung über die genaueren 
Beziehungen aller dieser Denkmäler und über die Entwickelung des 


Stoffes einzutreten. Ich begntige mich, nochmals festzustellen, dass, 
wie schon Wilmanns, Zeitsch. f. deutsch. Altert, N. F.3, 167 und Knust, 
a. a. 0. S. 621 richtig angeben, die kürzere provenzalische Fassung, 


1) Die Frage findet sich auch in einigen der christlichen Sammlungen, 
80 in OM, auch hier an erster Stelle: 

Clerk: Sei me, where was god whanne he made heven and erthe? 

Maister: 1 sey the, in the forthere ende of the wynde, 

2) Wiederum erst durch Walther Suchier, a. a. 0.5.12, werde ich hingewiesen 
auf dieslavischen und byzantinischen Frag- und Antwortsammlungen, von denen 
Rajko Nachtigall handelt in seinen Untersuchungen über das sog. „Gespräch 
dreier Heiligen“ (Busilius des Grossen, des Gregorius Theologus und Johannes 
Chrysostomus) im Archiv für slavische Philologie 23 (1901), S. 1-96 und 4 
(190%), 8. 321—408. Ich muse darauf verzichten, auch diese Denkmäler noch 
heranzuziehen, schon deshalb, weil ich des Russischen nicht mächtig bin. W. 
Suchier bemerkt a. a. O. von den Inteinischen Sammlungen: „Fast alle 
diese Fragenbüchlein gehen, wie allerdings noch nicht in allen Fällen 
einwandfrei nachgewiesen ist, auf byzantinische Vorlagen zurück, die 
80 wie ins Lateinische, auch ins Slavische Übersetzt worden sind und in der 
bulgarischen und russischen Literatur eine wohl ebenso grosse Ausbreitung ge- 
fanden haben... In mancher Hinsicht steht die Quelle des „Adrian und 
Epietitus [= Epietus]* einer der slavischen Fassungen näher als der erhaltenen 
lateinischen.“ 





2a Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 939 


A, im wesentlichen nur eine Übersetzung des Dialoges Adrian und 
Epictus oder seiner Quelle ist — im ersteren Falle freilich Übersetzung 
einer anderen Handschrift als der von Kemble bentitzten, da in AB zu 
Frage 63 die Antwort fehlt, die sich in A findet. Gruber, Anglia 18, 
68 meint zwar, die Unterschiede von AE und A — er bezeichnet letztere 
Version mit P — liessen ihn nieht zu der Annahme kommen, dass AE 
für A als unmittelbare Vorlage gedient habe. Indessen können diese 
Unterschiede alle als selbständige Änderungen von A erklärt werden 
— ausgenommen den eben erwähnten, der aber nur zur Annahme der 
Benutzung einer anderen Handschrift von AE nütigt. 
Ich gebe nachstehend eine Konkordanz der beiden Denkmäler: 


A AE 
Einl. — Einl, 
Frage 1—10 = 1—6, 8—11 (Nr. 7 ist, wie schon 
‚oben S.8 bemerkt, keine Frage) 
fehlt 12 
11, 12 = 13, 14 
fehlt 15 
13, 14 = 16, 17 
fehlt 18 
15—33 = 19-37 
34, 35 — fehlen 
36—42 — 38—44 
fehlt 45 
43, 44 — 46, 47 
45 — 48 + 49 
46—56 = 50—60 
57 fehlt 
fehlen 61, 62 


fehlen — 66, 67 
61 = 68469 
fehlen 70, 71 
6 =72 
63—67 fehlen 
68 — 73 
fehlen 74, 75 
69—71 — 76—78 
72—83 fehlen 





#40 R. Zenker 2 


Die gleiche Reihenfolge der zum grösseren Teile identischen 
Fragen in beiden Dialogen beweist, dass A aus AE — aber, wie ge- 
sagt, aus einer anderen Handschrift — oder aus seiner Quelle ge- 
flossen ist, 

Was das Verhältnis der längeren provenzalischen Version zu der 
kürzeren betrifft, so dürfte es sich empfehlen, mit Untersuchung dieser 
Frage zu warten, bis auch die Boysset’sche Version bekannt gemacht 
sein wird!), 


Über das Verhältnis der drei Handschriften, welche die Version B 
überliefern, ist folgendes zu saugen: 

Von den Handschriften ist keine eine Kopie der anderen. Dass C 
und D nicht ausE stammen, zeigt S. 31, Z. 13, wo E fülschlich hat s2 
deuen mont leugiers für e del uen mot leugiers in CD, desgleichen S, 30, 
Z. 1, wo E für richtiges no certa in CD à adecerta bietet. Der Ab- 
leitung von D und E aus C stehen im Wege S. %, Z. 8: C hat fülschlich 
discendero sen für richtiges disseron DE, ebenso 8.28, 2. 2f.: motas cansas 
€ totas aquella © für totas las causas DE, u. a. m.; dass © nicht aus 
D geflossen ist, zeigt 8. 31, Z. 6: las nivols del vent DE für 1. nivols 
del cel e del vent C; dass endlich auch E nicht auf D beruht, beweist 
S. 36, Z. 13, wo e cant bis issample in D völlig fehlt, während die 
Stelle in E in verderbter Fassung vorhanden ist. 

Alle drei Handschriften gehen zuriick auf ein schon fehlerhaftes 
Original: 8. 25, Z.3ist der Name Epiktets, den die Boysset’sche Kopie 
noch aufweist: Un enfant fon apellat Apitus, bereits verschwunden: 
Us era apelatz per nom petit efant; sodann haben alle drei Hand- 
schriften 8. 30, Z. 1 serena (cerena C) für richtiges carriera; endlich 
scheint S 45, Z. 9 schon in der gemeinsamen Vorlage die Antwort 
fülschlich san paul gelautet zu haben, wie D, das allein die Frage 
überliefert, hat: dadurch erklärt sich der Ausfall der Frage in CE, in- 
dem beide unabhängig von einander von Z. 7 auf Z. 9 tibersprangen. 
Für die Ursprünglichkeit der Frage spricht ihr Vorhandensein in der 
catulanischen Version. 

D und E bieten vielfach die gleichen Lesarten; einen gemeinsamen 
Fehler zeigen sie S. 34, Z. 9: La tersa für richtiges Lo ters (sc. pec- 
cat) in C, desgleichen 8.45, Z.13, da die Antwort hier die Lesart von 
© fordert. Wir dürfen danach annehmen, dass D und E aus der gleichen 


1) Nach Walther Suchier, a. a. 0. 8. 6, sind „die beiden provenzalischen 
Texte unabhängig von einander auf Grund zweier verschiedener Handschriften 
des lateinischen Gesprächs [Adrian und Epietus] entstanden.“ Den Nachweis 
will 8. in dem noch nicht gedruckten II, Abschnitt seiner Untersuchung er- 
bringen. 





23 Das provenzalische „Enfant sage, Version B 941 


Quelle geflossen sind; dem widerspricht nicht der © und D gemein- 
same Fehler S.44, Z. 4 quans ans für cantz dias, da der Fehler in der 
Quelle aller drei Handschriften vorhanden gewesen und von E korrigiert 
worden sein kann, 
Wir erhalten somit als Schema: 
x 


I 

2 ——_ 
es Fe 
C D E 

Daraus ergab sich als Grundsatz für die Textgestaltung, dass 
überall da, wo C mit D oder mit E übereinstimmt, diese Lesart auf- 
zunehmen war: x— C+D oder C+E; wo schon in x! ein Fehler 
vorlag, wurde zur Rekonstruktion von x die catalanische Version heran- 
gezogen. 

Dem kritischen Text habe ich eine Konkordanz der übrigen S. 5 
bis S. 20 aufgeführten Denkmäler beigegeben, welche vollständig 
sein will, d. h. wo ein Denkmal nicht verzeichnet ist, besagt das, dass 
sich in ihm weder die betreffende Frage noch die Antwort findet, Wo 
die Fragen in den Ausgaben nicht numeriert sind, habe ich selbst die 
Numerierung vorgenommen. 

In DT? bezieht sich die Numerierung bloss auf die Fragen des 
6. Kapitels, die des Abraham el trobador y maestro en la musica, welche 
allein Entsprechungen zum ES aufweisen. 

Was die Kommentierung betrifft, so musste ich mich bei der Kürze 
der für Fertigstellung dieses Beitrages zu den Mélanges Chabaneau mir 
zu Gebote stehenden Zeit auf einzelne gelegentliche Verweise beschränken. 


Zum Schluss möchte ich es nicht unterlassen, Herrn Kollegen E. 

m das Manuskript zwecks Verwertung für das Supplement- 

Wörterbuch seinerzeit tibersandte, für einige Textbesserungen, die er 

mir freundlichst zur Verfiigung stellte, meinen verbindlichsten Dank 
auszusprechen. 





Verzeichnis der Abkürzungen. 


A — Episcopus declaramens de motas demandas (kürzere provenzalische 
Version), 8. oben 8, 3, 
AE — Adrian and Epictus, ». 8. 8. 
AHE = Altercatio Hadriani Aug. et Epicteti sive potius Secundi philosophi, 
8. 8, 8 
AR = Adrian and Ritheus, 8. 8. 11. 
Ash = Metrischer Dialog in Ashmole MS. 59, #. S. 11, 
Die vorliegende ausfübrlichere provenzalische Version. 
B Die B nahestehende Boysset'sche Version, #. 8. 4. 
Bd = Die in den Opera Bedae gedruckten Fragen, s, S. 10, 
BSh = Erzählung von Beshir und Shädän, ». 8. 18. 
Cat = La version catalane de l'Enfant sage, u. 8. 5. 
Ch = The Wyse Chylde of thre yere old, 8. 8. 6. 
Disputatio Pippini cum Albino, 8. 8. 9. 
Teodor, la donsella, s. 5. 18. 
La historia dela muy sabia y discreta donzella Theodor, s. 3. 14 und 3.28. 
Lenfant sage a trois ans, 8. 8. 5. 
Interrogationes (Fragebtichlein aus dem 9, Jh.), 8, S. 10. 
Die sog. Joca Monachorum der Hds, Bibl. Nat. fr. 18246, 8. 8. 10. 
Die Joca Monachorum der Schlettstadter Hds. 1073, s. 8. 9. 
Die Joca Monachorum der Schlettstadter Hds. 1098, s, 8. 9, 
Die Fragensammlung in der Münchner Hds. Cod. germ. 444, #, 5. 10, 
The Master of Oxford's Catechism in Hda. Lansd. No. 762, ». 8, 11. 
Questiones by-twene the maister af Oxenford and his clerke, 8. 8. 11. 
Prosaversion des Salomon a. Saturn in Hds, Cotton Vitel. A. XV, =. 8.11, 
Seg — Capitulo de las cosas que escribio por respuestas el filosofo Segundo a 
las cosas que le pregunto el enperador Adriano, 8. 8. 12. 
Sid — N libro di Sidrach, testo inedito del secolo XIV, 8. 8. 16. 
38 — Zexoévdou ro ‘Amvalou oopod yröna (Secundi philosophi Atheniensis 
sententiae), 8. S, 11. 
T = Fragensammlung der Tübinger Hds. M. C. 114, 8. 8. 10. 
Y = Der mittelenglische Dialog Ipotis, s. S. 
Ich zitiere in der Konkordanz Y nach der Versziffer von B', der ersten 
der beiden von Gruber abgedruckten Handschriften, in der der Dislog 653 Verse 
zählt, nicht, wie in allen anderen Fällen, nach der Nummer der Frage. 





% Das provenzalische „Enfant sage*, Version B 943 


Isso s’apela del petit efant cal[s] demandas ni quals questios li 
fe l’emperador, 

Us era apelatz per nom petit efant e fon comandatz ad un arci- 
vesque, € l'arcivesque comundet lo al patriarcha de Jerusalem, el 
patriarcha trames lo ad un due, que era de mot gran saviesa el mais5 
entendutz home que fos en totas las partidas d’orient, E cant aquel 
efant fo vengutz en la ciutat on era aquel suvi duc, el no vole davant 
lo due venir, E disseron tres cavaliers, que eron duvant lo duc: Aquel 
efant no nos eonois; anem lo veser e saludar. 

E eant li foron denan vengutz, demanderon li; 10 

1 Efant, don iest tu vengutz? 





Überschrift nur in E. 

3 Hjen C, hus E — Hu e. apelhat D — p. n. fehlt E — petitz efans © 
— apelatz Jp. e. E — e nach efant fehle C — fuye.C — 5 trames lo el 
comandet D — era homs d. g. 5.0 — sauiss E — miels e. C — éntendut 
(tut) DE — 6 c. lefant E — 7 aquela c.E — ont D — aquest D— savi fehlt 
C — el fehlt © — lefan n, u. D — devant el u.D, devant luy u.C — 8 discon- 
dero sen ‘III c. C— eran © — 9 efant fehlt C — saludar e u. E — 10 dauant 
E — Los caualiers lison d. uengut e d. L D — 11 efan CD, und so im folgen- 
den immer — ies t. CD — Don yst tu ni don yest u. E. 


Orthographie nach E, abgesehen von geringfügigen Vereinfachungen. 
Wenn in der Konkordans das Zeichen = wiederholt wird, s0 berieht sich dies auf 
die Fassung von ES, nicht auf das unmittelbar vorausgehende. 

1) P. Meyer, Romania 22, Anm. 89 vermutet, dass der Anfang ursprünglich 
gelautet habe: era apelatz per nom Epitus ..., vgl, den Anfang der 
eatalanischen Fassung: Una vegada fon un infant que havia nom Epitus. 

Der Anfang lautet in B* nach der von P. Meyer, Romania 22, 88 mit- 
geteilten Probe: 

Un enfant fon apellat Apitus; fon comandat a -j- archivesque, et aquel 
archivesque comandet lo al patriarcha de Jherusalem, el patriarcha de Jheru- 
salem trames lo a ;j- savi duc e humil e plus entendut de savisa que for en 
tota la tera d'Orient. Cant l'enfant fon vengut ad aquella sieutat on era aquel 
savi due, las gens auziron de l'enfant parlar. Adonc dysseron -u1- cavallier 
d’aquel savi duc que els l'aneron vezer. E tantost con el los vi eellos conoc, 
e saludet los, e els luy. E adoncs els lo meneron davant lo duc; 6 quant l’enfan 
fon veugut davant lo duc, el lo pres a regardar e demandet li: „Enfant, per 
qual razon yest vengut aysy?* L'enfant respont: , Yen s0y vengut de mon payre 
e de ma mayre, e suy engenrat de mandament de nostre Senhor Dieu, e suy 
vengut pour endoctrinar e per cnstiur los homes negligens e non entendens de 
saviza,“ Cascuns dis a l'enfant: „Yes tu savis?“ L'enfant respont: „Aquel en 
savis que si meseys castin.“ Et ayso fon dig a l'emperador Adrian, L’emperador 
li demanda: „Eufant, com es fach lo cel?* . . . 

Anfang bis zur ersten Frage in A: 

Us joves homs Pictaus se comandet ad hom profichable, hom comandet 
lo ad ayesque el avesque comandet lo a rey e rey comandet lo ad emperador 
el emperador comandet lo a duc lo cal fon cavayer sobrosavis. So que disseron 








a 








4 41 


7 Das provenzalische „Enfant sago*, Version B 


L’efant dis que si fos faitz, el fora easutz gran temps a. 
5 L’emperador dis: donx el cel fo natz? 

L'efant dis que si fos natz, el fora mortz, 
6 Dis l’emperador: Doncas quina causa es? 

L’efant dis: causa setinda es de nostre senhor dieu. 5 
7 L’emperador demanda: cantz cels 80? 

L’efant ditz: Un n'i a de trinitat, on esta lo paire el fil el sant 
esperit, Autre n'i a que disem emperi, que es aissi cum foc esperital, 
en lo cal es la emagena e la semblansa de nostre senhor dieu e la 
figura. Autre ni a que disem eristallim, que es a semblansa de cristal. 10 
Autre n'i a que disem aurin, que es aissi coma aur, Autre ni a que 
disen Aumanal natural de Jesw Crist, en lo cal es la emagena dels 
angels e la figura. Autre n'i a que disem angeli sante ecclesie. 


1 Le. respon € dis que sil cel f. f. D — el fehlt E — 2 Doux dys le. si 
fo natz E — d. co fo natz Ü — 8 que sil cel £. n, D — 4 Donx D — quiha 
C — quinha e. e. lo cel D — 6 asetiada © — senher © — dieus CD, fehlt E — 
Ge. son los cels E — 7 d. VIL E — hu E — le p. E — 8 En Jo autre ni a que 
disem apres E — discen a pres C, ebenso im Folgenden discen — apres fehlt D — 
emperi fehlt CDE, Emendation nach Cat emperium — 9 ymage C — e I. s. fehlt D 
— dieus CD — 10 disen E — car 08 © — a vor sembl. fehlt E — ermblan d. 
€. D — 11 auron E, aurum D — es on achi e. fuoc a. © — 12 ymage © — 18 las 
figuras C — angli stie. E — santi D — d. esch glieya ©, 


celum? — Si factum fuisset, iam diu cecidisset; Y 31: ,Wat*, seyd pe emperour, 
„may heven be?“ be chyld sayde: „one of godes pryvite.“ 

5 = Cat 5, A6, F 8 (2, Teil der Antwort), Ch 8, AE 6: Ergo natum est? 
— Si natum esset, jam diu mortuum fuisset. 

In A nach dieser Antwort: Cal cauza farem done? com trobem aquest 
esser? E laissero lo que pus nol demandero. E mandet lo venir a se Adrin 
que fon emperador levatz et adone Adria li dis... Kdenso AE 7: Quid indé 
facturi sumus? — Ut quem ad modum illud Intentmns, ut sie dimittamus. Tune 
nuntistum est jano Imperatori, ot iussit eum nenire ad se. Et cum uenisset 
ante eum, riapus . . . 

6= Cat 6 (cosa 08 secreta...), in AT nur die gleiche Frager en Pissicus, que 
es sel? respos: pel estenduda, ebenso in AE: Quid est celum? — Epietus respondit, 
Sieut pellis extensa; nur Frage in DPA 47 u. AHE 9: Quid est eoelum? — Sphaera 
volubilis, eulmen immensum, und nochmals 110, Antw.: Culmen immensum, und 
111: Aer mundi; desgl, nur die Frage F 38: quelle chose est le ciel? Antıc.: cest 
lumiere de rie divine ebenso Ch 38, vgl. unten Frage 68; gleiches Thema 85 4, 

ge mit etwas abweichender Antwort auch in Sid 151: 
Lo re domanda: quanti cieli sono? Sidrae risponde: Tre cieli sono: Yuno à 
quello che noi vegiamo, che intorno di noi torna, e si & del colore dell’ auzurro, 
€ si & lo primo fermamento, 6 si & corporale, Lo secondo si & quello ove i 
buoni saranno, à ove gli angeli sono, © si & spirituale, e sl d alla simiglianza 
di eristallo. Lo terzo si & quello ove Idio &; e& dieimiglianza d'oro. Ecinseuno 
di questi cieli & di lungi l'uno dal’ altro, come la terra infino al primo ciélo, 
Ma egli si nominano VII cieli per la subatauzin di VII pianeti. 

Rrasaniache Forschungen XXIIT. 3. 60 











946 BR. Zenker 


8 L'emperador demanda li: que es dieus? 

L'efant ditz: aquel es diens que tot lo mon a fag de nient e tolas 
las causas del mon te desotz se en son poder et es nee 
de totas las causas que el mon foron ni son aras ni ia mais seran. 

5 9 L'emperador demanda: que issi primieirament de la boca de nostre 
senhor dieu? 

L’efant ditz: sant Johan evangelista o recomta en Vavangeli que 
ditz: in prineipio erat verbum, 

10 L’emperador demanda: que dis dieus primieirament? 
10 L'efant ditz: fat lux — sia faita lutz. 
11 L’emperador demanda: eals lams fo faitz primieirament? 
L'efant ditz: los angels e'ls archangels. 
12 L'emperador demanda: cantz son los ordes dels angels? 
L'efant dits: ‘IX. Lo primier disem Cherubin; lo II: Seraphin; 





1 demandet D — Hi fehlt E — 2 ag E — dieu E — 2, 3 motan causas © 
totas aquella d. m, deiotz se esson poder C — 3 e vor poderos fehlt C — 4 el 
mon fehlt OC — m. son ni foron E — Gissic D — 6 dieus CD — 7 auangelista D, 
angl'ista e r. E— 8 dis C — In C nach vorbum: En lo comensamen era paranla o ls 
paraula era uaus dieus — 10 sian fatz lums D, © facha os Ins © — 11 cal lum 
©, eallute E — fag ©, faita E — 13 eans ordes son dangils D — 14 discem de 
ch. © — Statt der Ziffern stehen in C durchgehend, in DE teilweise die Nume- 
ralia. 


8 = Cat 8, AHE 8 (Antwort verschieden), Y 83 (ebenso), 88 3 (ebenso), 
PSal 4: Tell me what is God? — I tell theo, that is God, that hath everything 
in its own power; OM 4, OC 3; gleiches Thema 88 8, ebenso Sog 8, 501. 

9 = Cat 9, A 8 (Antw. nur: paraula en comessamen), F 6, Ch 6, Y 87, 
AE 9: Quid primum processit de ore Dei? — Verbum de Principio; JMf 1: Quis 
primus ex Deo proceset? — Verbum; 910 = JMS 1 Quid primum ex deo pro- 
eessit? — Fiat lux; Bd 647, 46: Quid primum a Deo processit? — Verbum hoc, 
Fiat lux; PSal 2, 

10 = Cat 10, A 9 (Frage hier: Que paraulet a ls segonda vetz?), AE 10: 
Quid in secundo locutus fuit? — Fiat Inx; AR 81, OM 2, 00 2; wegen JMS und 
Bd s. 9; ähnlich F 4, s. unten no. 18, ebenso Ch 4. — Genesis 1, 3. 

Nach 10 = F 4 lat F6 eine Frage nach dem Wesen der Dreieinigkeit 
(comment peult on entendre que la trinite soit ung soul dieu bre) en 
parsonnes. Antw.: par le solell auÿl tu trouveras troys choses cest assavoir 
substance resplendeur et chaleur qui sont insépurables car lune ne peult estre 
sans lnutre); ebenso Ch 6. 

A1 = Cat 11. 

12 = Cat 19, Y 91; nahestehend Sid 8.163: Lo re domanda: quanti angell 
creù Idio, e quanti furono quelli che caddono, 6 quanti ne dimorano in clelo? 
Sidrae risponde: Idio, per la sun santisima miscricordis e per u suo piacere, 
ered nove ordini d'angeli, che sono molto grande numero „+. 
weicht ab). — 5. Wetsler u. Welle, Kirchenlexikon, Freiburg i. Br. m 





29 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 947 


lo -II- Tronus; lo ‘IV- Dominationes; lo -IV- Principatus; lo "VI: Pote- 
states; lo ‘VIE Virtutes; lo "VIII Angelica; lo IX: Archangelica. 
13 L’emperador demanda: que fes dieus premierament? 

L’efant dis: lo premier jorn fes dieus lum e tota la natura dels 
angels e dels archangels bos e mals, que son creaturas esperitals, etd 
aquel meteis dia partet dieus lo lum de las tenebras et al lum dis dieus 
dia et a las tenebras nueg. Et aquestas obras sanctas fes dieus lo 
dissapte. EI dilus fes dieus lo fermament el solel e la luna e las 
estelas. El dimarz fes dieus la terra e la mar e l’arena e totas las 
autras aiguss de fons e de flums; en aquel meteis dia fes dieus en la 10 
terra las erbas e‘ls albres de totas naturas. EI dimecres fes dieus los 
peissos e las volaterias e benesic los e dis lor que cresquesso e multi- 
pliquesso, EI dijous fes dieus las bestias grans e petitas e de totas 
manieras e de totas naturas. El divenres fes dieus e formet nostre 
paire Adam a sa emagena et u sa semblansa e que fos senhors de15 
totas las causas que so desotz lo cel, EI dissapte el se repauset, non 
per so qu’el fos las, mais car avia sa obra acabada, 

14 L’emperador demanda: per que is pauset lo dissapte el e tota 
sa obra? 

L’efant dis: car en aquel dia benesie totas las causas que el avia 20 
creadas e formadas, 

15 L'emperador demande: que es la mar? 





1,2 tro ... dominatô ... principatz . .. potestatz . .. virtutz © — 
2 anglica . . . archanglica E — 3 p. lo primier iorn E — 4lutz E — totas las 
naturas E — 5 d. arch. fehlt © — 6 e. en a. m. d, C — potet E, aportet CD — 
d. lutz e tenebras et ala lutz E — 7 nuegz C — horas sanctas f. nostre senher 
d. El dissapte el ditz mergue C — sanctas 0. D — al dissapte. El dimergue el delus 
E — lo d. El dimergue e d, D — 8 lunha E -— 10 autras fehlt D — fons © 
de rius e de flunis E — et a. E — 11 dimetres C — dieus fehlt G — 12 vola- 
tizias C — 6 b. 1. fehlt D — e multip. fertt E — 18 digeus D — e d. t, n. 
fehlt E — 14 e formet fehlt D — 15 ymage C; eta sas. fehlt C — fo a. e poderos 
dtE — 16 Et el d. elle se pauzet C — 17 que avis E — 18 li demanda E — 
per que el sep, 1. d. nit. s. 0. D — is fehlt E — 20 el benesiaE — 21 cron- 
dadas E — 22 la mais E, la ma C. 





13 = Cat 18, Y 118, in F in zwei Teilen, F 4: Frage: que Dieu fist premiere: 
ment, Antw.: lumiere et clarte s tons temps + F7 Fr.: ... se Dieu mist gueres de 
tomps a creer le monde. A.: autant comme a ouurir loell. Caril erca tout le monde 
en ung moment mais puis apres par lespace de six iours il flat les choses estans 
au monde, Cest assauoir le dimenche il crea les anges . . .; ebenso wie F auch 


Ch4und 7: ,.. ÿf god crented the worlde in lytell oftyme. Antw.: ina lytell 
whyle as the openynge of an eye . ..; OM 5 (Antw.), OC 4 (Antw.); PSal 5. 
14 nur in B. 


15 = Cat 14, F 67 (A: une voye incertaine et merueilleuse), ebenso 
Ch 67; Y 218 (a wyld wey of wanderynge , ..), AHE 2: Quid est Ocennns ? 
60* 


be 4 


548 R. Zenker 


L'efant dis: carriera no certa e meravilhozæ causa. 
16 L’emperador demanda: que es home? 
L'efant ditz: emagena de nostre senhor dien, 
17 L'emperador demanda: que es son? 
5 L'efant dis: emagena de mort, 
18 L'emperador demanda: que es mort? | 
L'efant ditz: causa es que hom noi pot fugir en neguna maniera 
19 L’emperador demanda: que es somni ? 
L'efant ditz: cuusa es que dona alegransa ses pro etriticia ses dan. 
10 20 L'emperador demanda: cals fo aquel que morie e no nasquet? 


1 corena © — serona no serta © mot m. D, sorena i ndecerta ès m. c. E, 
die richtige Lesart, catal. carrera, wird geboten von Cat — 2 homs C— 3 dieus 
CD — 4 Diese Frage und die zugehörige Antwort fehlt E — 7 que c. es E — 
dis luns homs n. p. C — es fehlt D — nöp. E — guisa D—Iquec es © 
— alegresa D — alegrier s. perfieg © — dam E — 10 80 a, E, es a. Ci 


nr 
Darauf längere Antwort; unter den gegebenen Definitionen auch nudacia vitae; 
ebenso DPA 57; dann nochmals AHE 116: Quid est Mare? Iter incertum; 88 © 
(nur Frage), ebenso Sog 8. 501. 

16 = Cat 16, F 96 (für dieus — lesuerist), Ch 26, DT* 16; DPAB (Antıe, 
verschieden), AHE 8 (desgi). 

17 = Ost 16, F 27 (nur die Anto., die Frage hier seltsam entstellt ins 
quelle chose est fa 10 wie F Ch 37 (what tbynge is woman); AHE 191: 
Quid est somnus‘ imago, schon vorher AHE 19, wo dann aber andere 
Definitionen folgen; DPA 17, DT* 17: ; Que cosa 08 sueño? — Ymagen de muerte ; 
88 13 (ef dons Bnvors ... Dardrov elxcr . . „), Seg 8: 504; die Antwort entstellt in 
A 61: Cal cauza es sons (L sons)? respos: una esmaya de triateza, gaug senes 
dan, dies offenbar Übersetsung von A 68 und 69: Quid est somnus? — Imago 
tristitia sine damno gandium, das der Herausgeber falsch ergänzt, wenn er 
druckt: Quid est somnus? Imago [mortis]. [Quid est] tristitia? Sine damno 
gaudlum; offenbar gibt die zweite Antwort keinen Sinn. Die Lesart con AE 
entstand durch Ausfall von mortis und Ausfall der Frage: Quid est somnium? 
— +. oben no. 19 —, indem der Kopist von somnus auf somnium übersprang; 
wie die Antwort zu no. 19 oben zeigt, gehört tristitia zur Antwort und ist wit 
sine damno zu verbinden; auch nach gaudium müssen zwei Worte fehlen, ent- 
sprechend dem pros. alegransa ses pro. 

(une chose ne peult finir ne entrer), Baht. © 
that whiche ne maye fynysshe ne entre), DPA 7 (Antu.: Inovitabilis eventus .… 
folgen andere Bestimmungen), ähnlich in AE 21, 88 21, Seg &. 606. 

19 = A 61; entstellt in AE 69, s. oben Anm. zu 17. 2 

20 — Cat 18, A 10 (A. nur: Adam), I %, Ash 1, AE 11: Quis fait 
mortuus et non fuit natus? — Adam; ähnlich AR 28: Tell me what man died 
and never was born, and afterwards was buried in his mothor's womb. — I tell 
thoe, that wns Adam, the first man; for the earth was his mother and in the 
earth was he buriod again; dhnlich auch OM 12; JM 3: Quid immortous et nom 
es natus? — Adam; JMS 2: Quis est mortuus et non ost natus? — 

‘T2, Bd 652, 84 Die mihi quis homo qui non natus est et mortuus ost, : 











3 Das provenzalische ,Enfant sage“, Version B 1949 


L'efant ditz: Adam, que dieus de sas propias mas formet del limo 
de la terra et espiret en el espirament de vida e fo faitz et espiratz 
et acubatz ab arma de vida. 

21 L’emperador demanda: de cantas causas fo faitz Adam? 

Lefant ditz: de "VII; del limo de la terra e de l'aiga de la mar5 
e del solel e de las nivols del cel e del vent e de las peiras e del 
sant esperit. Del limo de la terra fo facha la sua cam, el sane de 
l'aiga de la mar, e li huel del solel, ear en aissi co lo solel es lums 
de la terra, en aisgi 80 li huel del cors; e de las nivols fo facha la 
cogitacios; e del vent l’ales e de las peiras li osses; e del sant esperit 10 
l'arma, Et aissi co fo fag del limo de la terra, dec esser plus lis; e 
de Paiga mot savis; e del solel mot nobles; e de las nivols mot escas; 
edel ven mot lengiers; e de las peiras mot durs e del sant esperit dec esser 
mot bos e mot obediens a nostre senhor dieu et als sieus mandamenz. " 





2 esperitet lo del esperimen C — 6, et en esp. D — fag OD — 6 fo bis 
espiratz fehlt D — e fo fag esperitz acabatz C — 3 en arma E — 5 dis que d. 
C — e nach terra und mar fehlt DE (in D auch nach solel, vent) — 6 del cel 
e fehlt DE — T1. sin c.C — de Faiga fehlt E — De layga de 1. m. lo sance D— 
8 Del solelh los huelhs D — els huolls ©, li huels E — car fehlt DE — a. coma 
© — Iums del dined..t.E— 91. b. lum d. c. E — los huells CD —cors dome 
D — la nivols E, la nivol C — fo fehlt E — 10 lalecs E, Iale D, fehle C — la 


peyras E — ‚son los o. C — 1080. D— 11 En ayssi © — mot lis D— 11, 12 E 
m yD)s. DE— 12 mot cars C — 12,18 m.e. se deu& mont 1. 
a. per que dee CE — deu E — 14 dieus CD — al E. 





matris suae post mortem baptizatus est? — Adam, und genau ebenso PSal 15; 
DT" 18: ‚Qual fue ol que murio y no nascio? Nuestro padre Adam; ach ent- 
halten in DPA 97: Tres fucre: unus numquam natus et semel mortuus, alter 
semel natus, numquam mortuns; tertius semel natus et bis mortuus, — Primus 
aequivocus terrae [i, e. Adam, cf. Beda: Adam, homo aut terrenus: sive indigena, 
vel terra rubra]; secundus deo meo [i. e. Elias, cf. Beda: Helins, deus dominus 
vel dei dominatio . ertius, homini pauperi [i, 6, Lazarus]. 

21 = Cat 19 +- 20 19 De quantes coses fon feyt Adam? und 20: En quina 
manera fon feyt de aquestes “VII: coses?; F 70, (hier aber statt Adam — 
Ihöme, und: de six), ebenso Ch 70 (statt Adam — man), PSal 8-9, OM 6, 
OC 5, Y 164; ähnlich DT, Knust 8. 518: E dixo el fisico: [„Donsella, desidme] 
de la confacion del cuerpo del onbre.* E dixo la donsella [al fisico]: Asi es 
que nuestro sennor tenpro la humidad con Ja secura, e el fiso dende Ia tierra © 
tenpro la secura e la humidad, e fiso dende el ayre, e avafo la tierra, e si non 
fuese por los vafos de la tierra feder(ijan nuestros fuclgos contra tiorra e contra 
el cielo. E el onbre es de quatro elementos.* E dixo el fisico: ,4Quales son ?* 
E dixo la donsella: ,Tierrx e aqua © ayro © fuego.* 

Über Adams Erschaffung aus 8 Teilen haben gehandelt Jakob Grimm, 
Mythologie, 4. Ausg. 1(1875), 8.468 und Nachträge, und Reinhold Köhler, Pfeiffers 
Germania 7 (1362), 300—54. Köhler zitiert hier nach Bartsch, Germania 4, 814 
auch die vorliegende Stelle der provénsalischen Version B (hs. C). 





950 R, Zenker 3 


22 L’emperador demanda: en cal hora manget Adam lo frug que 
nostre senhor li avia vedat que non manges? 

L’efant ditz: ad hora de tersia; et ad ora nona fon gitatz de 
paradis. 

5 23 L'emperador demanda: cantz peccatz fes Adam per que nos 
‘batejam ? 

L’efant ditz: "VII, s0 es erguel, sacrilegi, omieidi, laironissi, espe- 
vital fornicassi, avaricia, cobeeza, escusatio de penetencias erguel, car 
vole esser issausatz mais que‘l seti de nostre senhor dieus; sacrilegi, 

10car no ereset so que nostre senhor li avia mandat; omicidi, car se 
meseis donet a mort et a dampnacio s’arma; laironici, car pres la causa 
que dieus li avia vedada del luoc sagrat aissi cum per laironissi; 
esperital fornioassi, car non creset e passet so que diens li avia mandat 
“e cresct al diable, e per aisso el fon gitatz de paradis, car fon deso- 
15bediens contra los mandamentz de nostre senhor dieu; avaricia, car 
demandec mais que ad el non tanhia; cobezeza, car cobesegee 80 que 
dieus li avia vedat; escusacio de penetensia, car no's penedet, cant ac 
fag lo pecat; e venc nostre senher dieus e demandet li: Adam, cum 
estas. Senher, ausi la tua paraula et ai mot gran paor e rescondi 
20me. E per aquestz "VII pecatz estec Adam en ifern 'V- Milia -00 
“XXV- ans e VI jorus e totz los homes justz e peeadors anero pueis 
en ifern el poder del diuble, E nostre senhor que es ples de pietut © 


2 li fehlt C — 3 gitat CE — 5 no C, nos nos D — 7 que VII D — bo 
primior vor 80 E — 50 es] los cals so C — 8 horguelli C — avaricia fehlt E 
— escuratio D — 9volE — maysi.C — lasetj D, la ceti © — 10 comandat OC 
— vedat D — 11 donet] gitet D — del arms C — 12 nostre senhor d. D — so 
que d. 1, a. uedat C — del. E— 18 fornieatö CD — uedat E — 14 gitat O — 
16 dieus C — 16 demandet CD — as el t, E — non li t, © — cobezejet CD — 
17 excusat5 ©, escuracio D — penitentia ©, penetensia D — 18 e à, li) demada C 
— 19p. eo roscondi me car ay mot g. p. D — 20 «V: -M: © ‘CC: e :XXV: ans D — 
“V:-M:e CCC: ans e mays XXV ans e XVII iorns E — 21 l.iutxh. D — lo h. ©, les 
h. E— 22 senhor dieu E — d. p. e d. misericordia E — p. de merce e de mise: 
ricordia e de piatat D. 


22 = Cat 21, A 11, F 28, Ch 28, AE 13: Qua hora comedit Adam de 
fructu? — Hora tercia, et ad horam nonam oiectus est de paradiso; ähnlich 
Y 226, 

23 — Cat 22-423: 22 quants peccats feu Adam, per que nos altres nos 
batejam? und 23 superbia, que vol dir?; A 81482:81 Cals son aquels [pec- 
catz que fes Adam premier hom]? respos: erguelh, sacrilogi, fornicatio, frug 
d'avaricia [. frug e av.]. 82 Cals cauzas s'aseton en aquels peccatz? respos: 
erguelh, car sa voluntat vole; sacrilegi, car non erezet dieu, et en cadalocomes, 
sedi, car si meteys gitet a mort; fornicaselo, car lo fermamen de son 
orrezct por amonestassio del serp; frug, car lo frug devedat auzet penre; 
ricia, car el may nos podin aondar . . .; auch die Fortsetzung o 
lich B, sie bildet Schluss von A; Y 240, — Fol. Gruber in der 








33 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 964 


de merce trames lo sant esperit en la verges Maria e pres en ela carn 
humana e nasquet d’ela vers dieus e vers homs e vole penre mort e 
passio en la vera crotz per nos peccadors a salvar, e vole nos resemer 
ab lo sieu sancte sance precios per deliurar nos del poder del diable, 
e descendec en ifern ab gran victoria e trais ne Adam els prophetasd 
e totz sos amix. E d’aqui avant nostre senher Jesu Crist apres la sua 
resurrectio trames los sieus apostols predicar per tot lo mon e que 
batejesso las gens el nom del paire e del fil e del sant esperit, amen. 
24 L’emperador demanda: per cantas manieiras tempta lo diables 
home? 10 

L'efant dits: per ‘IT: mal sospechan, mal cogitan, en delig d’ava- 
rescia et en gran cobezeza, 

25 L'emperador demanda: en cantas causas pren lo diable en home 
seguransu ? 

L’efant ditz: en ‘II: la premieira, que no fassa cofessio de sos 15 
peceatz a nostre senhor dieus; e ditz lo diables: mot iest encaras 
joves e be manifestaras tos peceatz e faras ne penetencia, cant seras 
viels. La segonda es aver granre de peccatz, cant no's vol cofessar 
a son capella. La tersa es, cant se pessa: fai granre de peccatz, que. 
grans es la miserieordia de dieu e perdonar l'a; per aquestas III" mani- 20 
eiras baissa lo diables ome en ifern. 

26 L'emperador demanda: per cantas causas esta home que nos co- 
fessa ni penedensa? 





1 los esperit E — uerges santa m, D — 4 del sieu D — 1. 8. ste ganc del sieu ste 
cors precios E — deslieurar D — 6 t. los autre a. C — avant] enan C — s. dieus 
1e. C— In sieua E — 7 los ap. prezicar las gens e ques batejenso D — 8 feseson 
batejar E — e n. CD — 9 temptas lo diable C — 11 que en ‘HI: C — em. 
6.0 — 12 uana cob. C — 15 1. p. es D — feses E — 16 dieus fehlt D — dis li 
1. d. D — 16, 17 ioves encaras E — 17 e f. n. peneteneia fehlt D — ne fehlt © 
— 18la 8. 08 a negaire d. p. E — gran aver de C — peccatz e de penetencins 
non complidas can non los v. c. D — no v. Ë — 19 a 5. preyre D, as.paireE 
— cant dis C, qui se p. E, fehlt D — guanre D, gayre E — cant dis fay pec- 
eatz C — 20 perdonara te C — 21 abayssa C — 1. diable CD — l'arma dome E 
— 22 non c. C — nos coffesse nis peneda dessos pecatz D. 





a = Cat 25, Y 358. 
Cat 26, AE 74: Quibus modis mittit dyabolus securitatem in homi- 
ep — Tribus: primum suggerit ut non det confessionem, quia juuenis est; 
secundo dicit quod alii grauius peccavorunt quam tu; . . . poccats, qui[a] magna 
est misericordia Dei, indulges tibi peccata tua; et per hanc securitatem, dedueit 
animam in infernum. 

26 = Cat 27, F 56 (en quantes manieres on peut estre däpne), Ch 56 (in 
how many maners a man maye be dampned), Y 430. 








952 R. Zaukor 3 


L'efant ditz: per III. La primicira es negligensa. La segondu 
es que a vergonha de dire sos pecentz. La tersa es que a paor de 
restituir s08 tortz. La quarta es mals pessamentz que a ad estar als 
pecatz. 

5 27 L’emperador demanda: eantz son los peccatz principals ? 

L’efant ditz: ‘VF. Lo premier es que no laisa far la restitucio de 
l'arma a nostre senhor dieu. Lo segon es avolteri, que moiz homes 
so que per lur pecatz cobesejo mais la moler de lor uesi que no fan 
Ins lors. Lo terses si el esta en voluntat d’aussir lo matit per so que 

10 miels aia aisina de far fornicatio amb aquela. Lo quart es cobezeza que 
laisa sa molber e va ad aquela de so vezi. Lo quint es aceidia, car 
no vol tener los mandamens que dieus establi, Lo seze es erguelh, 
que aisi co la bestia es ergulhosa que cobezeja motas bestias, emaisi 
es home que cobezeja motas femnas e motas cauzas temporals. 

15 28 L'emperador demanda: cantas causas so que'aporton l'arma d’ome 
en paradis? 

L’efant ditz: "III: bona cossiencia e bona paraula e bona obra 
acabada. 

29 L’emperador demanda: cantas causas 80 que aporto l'arma d’ome 

Xen ifern? 


1 dis que p. m © — neglegentin D, negligentia © — per negl. E, es fehlt 

— 2 es de dir la vergonha de 8. p. D — es temor d. dir & p. ©, que a vor 
paor fehlt — pauor E — 3 sos peccatz C, mals fehlt — mal pesamen D — 
Fe que al cor ad e. al peccat E — el p. D — 5 les E — cans pecatz s0 prine. 

D — 6 que ‘VI: D — le pr. E — no laisa far] no fassa E — 7 la segonda E, 
avolteri fehlt — ad ulteri C — 8 1. (lors E) mals p. DE — mais fehlt D, steht 
erst nach veri E — las molers de lors uesis E — 9 la lur D een 
— el fehlt D — ella e. E — uolutate E — per que E — 10 a 5 
Lo quart bis temporals fehlt E — la quarts C — eobexesia À 
— In quinta C — 12 lo mandamen de dieu lo cal el establi D — es erg. que 
fehlt C — 18 tot enayssi so homes que cobezejo © — 14 f.e m. c. t.] f. o motas 
viandas © — 15 cantas so las c. E — aporton E — 16 domes E — 17 respon U 
— 19 cnntas no las c. E. . 


27 = Cat 28 (Anbo.: “VIF, go es superbia, avaricia, luxaria, ira, gols, 
eonveja, peren). 

28 — Cat 29 (für cossiencia-cogitacio), Y 440, verwandt AR 27: Tell mo, 
on how many wings must the soul fly, in order to reach heaven? — Ttellthee, 
four; Prudence, Humility, Strength and Righteousness; — AE 15: Quot res 
sunt quae ducunt hominem ad regaum celorum? — Tres: Cogitacio saneta, verbum 
bonum, opus perfectum; DI? 55 ;Quales son las cosns mas ea EEE 
al hombre al parayso? — Obra, esperança y caridad. 

29 — Cat 80, A 69: Cantas camzas son que meno home vas infern? 
tres, cogitassios nomuda, paraula estranba, obra malvada; AB 76: Qui 





Das provenzalische „Enfant sage*, Version B 958 


L’efant ditz: ‘II: mala cogitatio non digna e mala paraula e 
mala obra. 

80 L'emperador demanda: cals es la causa que mais platz a nostre 
senhor dieu ni a 808 angils? 

. L'efant ditz: cant hom fai bona ecofessio e manifesta sos peccatz5 
a nostre senhor dieu et esta en vera penetentia. 

31 L’emperador demanda: cantz peccutz 80 que en aquest segle 
ni en l'autre no son perdonatz? 

L’efant ditz: ‘IL: qui non ere la resurrecio de Jesu Crist e l'autre 
es qui se desespera de la misericordia de dieu. 

32 L’emperador demanda: cantz son los senhors a qui los homes ser- 
visson ? 

L’efant ditz: ‘III, Lo primier es vas. Lo segon esvils. Lo tertz 
es mals, Lo quartz es bos. Per lo va entendem aquest segle mesqui. 
Per lo vil entendem lo cors d’ome. Per lo mal entendem lo diuble, 15 
Per lo bo entendem dieu. Al va senhor servem, cant demandam las 
riquesas d’aquest segle que son gasanhadas am gran trebal et am gran 


Se m. obra fehlt E — 3 Diese Frage mit Antwort fehlt © — 5 home © 
fena fa cofessio a dieu n, =. ni m. =. p. ni sos falbimens et esta . . , D — 7 €. 
son los p. E — 9 que ‘Il: © — la res. de dieu © — nach Crist: es Ja .L D— 
lantra E — 10 se fehlt E — diçu ihesucrist C — 11 enns senhors so D — enl #0 
lo 8. C — 12 seruonE — 18 Lef. d. fehlt E — vils] viels D — 14 cart E — nquost 
bis v. entendem fehlt E — 15 vil] uial D — la carn de home C — 16 al vas servom 
C — 17 beide Male ab E — trebnls D. 





sunt qune dueunt hominem ad infernum ? — Tres: Cogitacio immunda, opus pranum, 
uerbum alienum; PP’ par quelle maniere maine le diable l'homme en enfern, 
mit der Antwort zu 80: souniongne toy que tout ainsi que par baptesme cost 
originel tout ainsi par confession et penitence sont pardonnez 
ni hes: offenbar hat der Kopist die zugehörige Antwort und die 
folgende Frage verschentlich übersprungen; genau wie F Ch TI. 
80 verwandt Cat 38: quantes son les coses quo mes plaen a Deus? — El. 
jovontut, e largues en pobren, [e] abstineneia de poccat; ebenso 
;; etwas verschieden auch F 67 (la premiere est faire vraye penitenco 
de ses pechiez, la seconde est largense et pacience en pourete, la tierce ëst 
genau so wie F Ch 57. 
A 70 (tros, qui be (non) ama dieu, qui se des(es)pern de 
re en la resurrectio), F 30, Ch 30, Y 471 (synnys seven . . +), 
17: Quot res sunt quae nec remittuntur hie, nec in futuro? — Tres: Qui 
blasphemat Deum, et qui desperat de miserieordia Dei, et qui non credit 
resurrectionem Domini nostri Jesu Christi; DT? 54: ‚Qualen son los peores y 
mas principales peccados? — El no creer en la sancta fe catholica y desesperar 
de la misericordia de dios. 
89 — Cat 31. 





954 R. Zenker 


dolor #0 laissadus, cant l'ome passa d’aquest segle en l'autre, D'aquest 
senhor recep hom va gusardo, Al vil senhor servem, cant demandam 
los deliegs temporals; que cant hom mais deliechamens vieu, en 
Gant es morlz, mais li s0 pciuradas sas causas, E d'aquest senbor 
Bresep hom vil gasardo. Al mal senhor servem ab sacrilegis, ab'engans, 
ab homieidis et ab layronissis et ab motas d’autras malas obras. 
D'aquest senhor resep hom mal gasurdo, que l’arma d’ome bayssa en 
ifern. Al bo senhor servem, can fam vigilias e bonas oratios e dejunis 
et almornas e motas autras bonas obras; e d’aital senhor recep hom 
10bon gasardo, que l’arma d’ome portu adrechament en paradis. 
33 L'emperador demanda: en cantas manieiras mor hom? 
L’efant ditz: en III. La primieira es la mort del cors. La segonda 
es, cunt mor e mala fama e cant non ieiss d’el negun bon issu 
La tersa es, cant non es parsoniers dels sants sacrifieis e de las oracios 
15e dels bes de santa glieira que isso faitz et en autres bos luox: La 
curta es, cant es mortz en arma. 
34 L’emperador demanda: per cantas causas vieu hom drechuri- 
eirament apres sa mort? 
L’efant ditz: per ‘111. La primieira es, cant es passatz d’aquest segle 
20en l'autre am bona fama, La segonda es, cunt es parsoniers dels 
santz sacrifissis e de las bonas oracios e dels bes que se fan en santa 
gleira et en autres bos luox. La tersa es, cant l'arma a vida durabla 
e gloria per totz temps el sant paradis. 





1 daqu. mon © — mon vor segle durchstrichen in E — es passatz D — 
1, 2 o daqu. senhor D — daquest recebo van g. C — mal g. E—a uicl D — 
a uil ©, sonhor fehlt — a uiel D — 3 que hom on mays d. uieu , . . s0 morts 
... peroradas las ce. D — cunt hom alu be enayssi e. 0. m. may s0 poyridas las 
© C — 5 mal g. E, uial g. D — Al mal seruir am sacrilegl et amb omecidis et 
ab engans e dautras m. ho, C — ab engans fehlt E — 6 m. 0] malesis E — 
maluays g, © — 7 de baysa C, ome fehlt — 8 b, obras oratös de junis GC — 
f.u. nidizem oratios ni d, ni fam almornas e motas dautras b. 0. D— 9 totas au 
E — daquest D — ressebem D — dome fehlt D — adr. en dressa a In salut 
de p. E — adr. fehlt © — 11 home DE — 12 L. pr. en amor ©, del cors fehlt 
— 12, 18 L.s. es cant hom non ditz del negun b. yss. E — 186 cant n. leise Dis ss. 
fehlt D — 14 car non es estat p. D — del sant 5, C, del sans & D— sn... 
ni d. bes ques fan e s. gloya ni els an. b. 1. D — totz bos au. L E — 16cant 
mor en arma © — 17 home D — drech. fehlt D — 19 cant es fehlt E —20 del 
sant sacrifici C— 21 santz fehlt DE — © nach sucer, fehlt E — oratios] obras D 
— 22 gleya D, glioya C — niols au. € — et en totz b. au, 1, E — dur, p. £ 
eu la gloris de p. D — 23 eng. E — t, t. mayselE — en par, C. = p, de) 
senhor dieu E. 


| 





37 Das provenzalische ,Enfant sage“, Version B 955 


85 L’emperador demanda: a cantas causas val almorna ad home qui 
esta en peccat mortal ? 

L'efant ditz: en ‘II. La primieira es que enans se convertisca a 
dieu, La segonda es que dieus lin rendu bon gasardo en aquest segle 
et en l'autre. La tersa es que si moria en aquel peccat, Yarma nond 
auria tan greu pena. 

86 L’emperador demanda: cals es la peior causa e la melor? 

L’efant ditz: paraula. 
37 L'emperador demanda: de cal causa n’os pot hom sadolar? 

L’efant ditz: de gasanhar, 10 
38 L'emperador demanda: cals son las causas que so ajustudas de 
dos en dos? 

L’efant ditz: lo creator e la erentura e bes e mals e la mortz e 
la resurrexions. 

39 L'emperador demanda: que es hom joves? 15 





1en o. ce, 0 — 2 estia D — 8 en “UNI: C — que primieirament et enans 
8, couertis a nostre a. d. E — 4 li C — rendra E — 5 et fehlt E — si]se E — en pecen 
C— non trairia t. g. turment ni t, g. p. E — 7 ni la m. D — 9 no D — cals 
causa cs cum no 8 E — de fehlt E — 11 lid. E — cal es la cauza E — 
18 la ereatura e la breutura E — be e mal D — 14 la res. et), m. C — 15 home 
joue DE. 





36 — Cat 36. 

36 — Cat38, F 81, Ch31, PSal 37, OM 30, OC28, AR43, Bd 653, 28: Quid 
est optimum et pessimum? Verbum; wörtlich ebenso AHE 87; DT? 56: Qual 
es la mejor cosa y la peor del mundo? La palabra que con ella pueden hazer 
mucbo mal y mucho bi Kemble im Kommentar zu AR weist hin auf einen 
1617 gedruckten | uestion notable décidée, s'il nest rien de meilleur, ou 
pire que la langue“, 12 mo, Neudruck 1713 zu Maestricht durch Delessart, Oktav; 

„the question has # 

Cat 24, F 29, Ch 29, Bd 668, 24, DPA 79, AHE 64: Quid est quod hominem 
lassum fieri non init? Lucrum; ebenda nochmals 79: Qua ratione homo Iassus 
non fit? Lucrum faciendo; DT 19: Qual es la cosa de la qual el hombre no 
puede ser harto? De ganar riquezas; Seg 8. 506: 4E qual es la cosa que non 
dexa al omne gosar? — La ganancin, — Knust 8, 506 verweist auf Diogen: 
Laert. I, V, 87: Blas iganmdsls ri noiGs &vdgonos vignera, Im: nxegdalvom", 

38 — Cat 87 (wo die Frage offenbar verstümmelt), A 64 (desgl.): Cantas 
cauzas son? respos VI, criator e criatura, ben e mal, surrectio © mortuorum. 

39 = AE 66 Quid est homo nimis [wöhl verlesen aus fuvenis]. — Lucerna 
posita; AHE 100: Quid est homo? — Sieut lucerua in vento posita; ähnlich 
DPA 10: Quo modo positus est homo? — Ut lucerna in vento; DT" 20: ;Que 
cosa es hombre mancebe? — Candela encondida que presto se amata. Für diese 
Frage hat Cat 39: qual es la cosa que mes desplau al hom? — La vida de son 
enemich, 





906 R. Zenker 


Leefant ditz: Ja candela caut art e pueis mor: - + 
40 L’emperador demandu: cals es la causa que non es certa? … 
L'efant ditz: la vida d'ome, que si es huei, non es demn. 
41 L’emperador demanda: enls es lu causn que es certa? 
5  L'efant ditz: la mort. Fa 
42 L’emperador demanda: per cantas maniciras ment hom 
L'efant ditz: per °V, La primieira es non poder. pa 
ricira. La tersa es ignorancia. La quarta es paor. Laisse 8 
quitus. 
10 43 L’emperador demanda: cantz filhs ue Adam? nu 
L’efant ditz: XXX, e "XXX" filhas, estiers Caim et Abel e Seth. 
44 L’emperador demandat cantz peceatz fes Caim en la mort. de so 
fraire Abel? 
L'efant ditz: "VI. Lo primier es, car no gardet so que fusia. Lo 
15 segon es, car destrui so fraire per eveja. Lo tierz es, car el dis « so 


1 enayssi eo en I. c. E — que enayssi ea can la c. que art e p. m. D— 
2 cal cauza m. €, 0. D — certana si huey es niens no snp si dema morra 
D, si huei nieu no sap sf morra doma E — 4 que os fehlt O — cal D — B home 
D — 6, onusas niet ho: p. c. maniey mentis h.C —7 La segonda U — 
Lautra e. p. fehlt E — 8, 9 immer lautra ED — 8 lautre so pon aor 
enequitat D — 10 c. efantz E 1 °XXX- fils E — ses O — 12 mor E — en 
cantas manieyras poccquet c. fr. a. en la mort C — 14 en VB O=— 
16 car uezia 0 f. destrnir et auian e. D — car el destruzia so fraire co uezia 
et auia ne enia E — car el dis) cant (can D) dis ED. 





40 = Cat 40, DT’22: „Qual cs In cosa mas incierta? — La Vida del hombre. 

41 — Cat 41, AHE 90, PSal 88: Tell me, what is the thing | best known 
to man on earth? — I tell thee, that to no man is any thing 40 well known 
as that he shall auffer death; OM 31, 0016, D'T* 22: 4 Qual cosa ts mas cierta? 
La muerte de la persons. 

42 = Oat42, DT? 24: 4 Por quantas cosas 0 maneras mienten los hombres? — 
Por tres maneras. Por deleyte do hablar, o por dezir bien de quien bien quieren, 
o por dezir mal de quien mal quieren; F 8%, wo aber ment zw meurt verlesen 
ist, dementsprechend auch Ch 82: by how many maners a man des ar 
5 Arten sind hier: pourte, ignoraunce, pyte, drede, iniquite. 

48 = Cat43, F59, Ch59, A 12 (XX filhs wohl nur ein Versehen für 
PSal 24, 121, IMf5: Quantus filius habuit [sc. Adam] exseptis Kam (sie) et 
— Et sunt XXX fillus et XXX Alias; IMS 5: Ipse Adam quod filiun 
copto Cain et Abel et Seth treginta filius et treginta fillas; AB 144 Quot filion 
habnlt Adam? — Triginta flios et triginen Bla, exceptis Cayn et Habel; BA658,40, 
OM %, OC 19 (XXX men children and XXX wymen children); JMS* ini; Adam 
absque Abel et Cain habuit XXX filios ot XXX filins .… (folgen weitere. 
über Adam). — Die Zahl der Kinder Adams wird in der Bibel nicht 
3 Genesis 5, 4; vgl. noch Wilmanns L 8. 17%. 

44 = Cat 44, aber die Darstellung abweichend, der ganze 
Abel und Christus fehlt. 





39 Das provensalische „Enfant sago*, Version B 957 


fraire que anesso amdos en un camp e pneis l’aueis a trascio, cant 
dormis, Lo cart es, car aussieso fraire. Lo quint es, car nos penedet, 
cant ac fag lo peccat. Lo seze es, car se desesperet de la misericordia 
de dieu, Lo sete es, car mentit a dieu, cant li demandet desus de 
l'aire del cel: Caim, on es to fraire Abel? 'E Caim dis a nostre sen-5 
hor: jeu no sol gardu de mo fraire. Aissi s'escondis. E dis dieus: to 
fraire Abel s'es clamatz a mi laisus el eel on ieu era; e per aiso que 
as fag, tu seras malditz sobre la terra e malditz sotz la terra el frugz 
que de tu issira sera mulditz. Et adonx ac Caim gran vergonha e vai 
se partir d’el. E per aisso ditz l’escriptura que la morts d’Abel signi- 10 
fica la mort de Jesu Crist, non d’autesa ni de nobleza, mas las signi- 
Geansa de Caim significa Judas; que aissi enm Judas saludet nostre 
senhor Jhesu Crist e pueis lo traic, enaissi saludet Caim 80 fraire 
Abel e pueis l’auci. Adonx dis dieus: Caim, tu seras ‘VII vegadas 
punitz per los ‘VII: peccatz que tu fesist, quant aucis to fraire Abel. 15 
E. depueis que Caim se parti danant la cara de dieu, tot via pueis 
li tremolet la testa entro que fo mortz. 

45 L’emperador demanda: cal fo aquel que Malais offri sacri- 
fissi a nostre senhor dieu ? 

L’efant ditz: Abel, que offri un anhel. 
46 L’emperador demanda: qual fo aquel que premierament fes letras? 





1 fr. en ‘I camp amd. que anesso E — a tr. fehlt E — 1, 2c, dormin fehlt 
D — ol cart E — el q. E — es nach quint fehlt C — 3 m. de nostre s. d. DE 
— a nostre senhor d. DE — 4 li mandet d. en la ley caym...E — 4, 5 desus 
del ayze C,d.c. fehlt — 5hon as C — Respos c. D, dis ce. E — 6 fr. abel D — 
Et a. sescondie D — dis d. D, E dieus dis E — 7 abel fehlt C — abes D — so 
elama a mi de tu la sus C — el cel fehlt C — hones C — ont D — Stu ns 
E — sus 1. t. D — desotz I. t. D — 8, 9 m. cla terra el frugs que de te yssira 
e parti se dell © — frug DE — 9 yssiran seran D — gran fehlt E — uas partir 
D — 10 mort DE — 11 de ant, C — 11, 12 may la signifie car de cnym C — 
12 que enaysi co j. 8, dieus 6 p. D — j. que salndet ihesu crist e p. C—180t 
enayssi £ — 14 nostre senhor d. E, üre senhor D — aussitE — 15 per lo pecat 
DE — 15 tu fehlt D — 16 E fehlt D — cara] fassio D, fassa E — 1.0 de ihesu 
erist © — [. de nostre 8. d. D — totus uegadas E — depueys entro la mortz 
1. t. L testa C — 19 a dieus D. 





45 — Cat 45, Bd 647, 48: Die mihi quis primus obtulit holocaustum Deo? 
— Abel agnum; JMf 7: Quis primus obtolet olocaustum? — Abel agnum:; JMS 6 
Frage wie in Bd (Quis . -.), Antw: Abel agnum, pro quo occidit eum Caïn, 
frater suos; ebenso 1 22; AE 15. — Gen. 4, 4, 

46 — Ont 46, À 59, JMS 44: Qui primus dielt litteras? — Mereurius gigans 
et Enoch filius Jafet: ipse est seriba ante portas Hierusalem eaelestem, nomina 
iustorum [Lücke]; Bd 647, 45: Die mihi quis primus finxit literam? — Mercurius 
gigas; PSal 58: Tell me, who first set letters? — I tell thee, Mercurlas the giant; 





98 R, Zenkor 40 


L'efant ditz: Seth, que fo fils de Adam, del eal issi lo gran linhage 
de nostre senhor dieu, cant vene en terra per lo mon a salvar. 
47 L’emperador demanda: cals fo lo premier elergue mesea cantant? 
L’efant ditz: Melchisedech que fo patriarcha de Jherusulem. 
5 48 L’emperador demanda: eantus manieras son de serpentz? 
Lefant ditz; XXIII. 
49 L’emperador demanda: eantas manieras son de volaterias? 
L'efant ditz: LXXIL 
50 L’emperador demanda: qual fo aquel que mes nom a totas las 
10 causas animals? 
L'efant ditz: Adam. , 
51 L'emperador demanda: cals fo aquels que primieiramen intret en 
paradis ? 





1 Seo DC — dadam D — dels cals E — lo fehlt C — 2 can v. en lo mon 
per nos a 8. D — a vor 8. fehlt E — 8 lo milor e, E — cal aquel que premi- 
eyramen fon elergues m. c. C — 6 dis que ©, dis de D — LXXIII C— 7 Frage 
mit Antwort fehlt C—8 dis de D— 9,10 Ins bestins animals D — I. bestins U 
— 11 nostre payre a. (adäz D) DE — 12 prim. fehlt D — em C. 





AE 65: Quis primum feeit litteras? — Scith; AR 16, wie PSal (first wrote L). 
— Kemble 8. 209, Anm. 16 erinnert an die Identifisierung Mercurs und Wodans 
und daran, dass man letsterem die Erfindung der Runen zuschrieb; s. noch Oic, 
De deor. nat. 3,22, 56. Ampelius 9, 6. Plinius N, h. 7, 192 

47 = Cat 47, F 60, Ch 60, A 15: Cal fo premier preveires? respon: Melchisedee; 
JME 34: Quis prius sacordus fuit «€ p& ipsc? — Meloosedie; AE 19: Quis 
fait primus presbiter? — Melchisedech; Bd 647, 54, AR 13: Tell me who: 
the first bishop in the old Law, before Christ’s advent. — Ttell thoe, 
and Aaron, 

48 = A 95, F 34, Ch 34, Bd 659, 47 (Triginta sox), I 88 (triginta Hlor), 
JMf 30: Quod genera serpentina sunt? XXIII; AE 29: Quot sunt genera ser- 
pontinn? — XXII; AR 84 (four and thirty). — &, über diese Frage Wilmanns I 
8.177. 

49 = Cat 48, A 32 (LIN), JMf 29: Quod voloerum genere sunt? XX; 
JMS 25: Quo genera sunt voluerum? — Quinquaginta et III, 115; Bd 692, 47 (tri- 
ginta septem), AE 96 (Quinquaginta XX); AR 88 (two and fifty); PSal 61 (four and 
fifty); enthalten auch in OC 39 (LITIT) und OM 48 (ebenso); die gleiche Frage 
Sid 365: Lo re demanda: di quante maniere sono gli uecelli? Sidrae es: 
Li uccelli sono di molte maniere, che lunga cosa sarebbe a contalle . ... (folgt 
lange Antwort). | 

50 = Cat 49, A 96 (Cals lur [se. als serpens] pauzet ns 
Ch 35, AE 80: Quis ipsis [nach 48] nomina inposuit? — Adam; JMf 31: ii 
[nach 48] inposuit nomen? — Adi; I 96 (Qui Illorum [se. piscibus] nomina | 
DT* %; ähnlich AR 86: Tell me win (created the names of all fishes? — 
thiee, Adam the first man. — Gen. 1, 2, 14. 

= Cat 61, F 68, Ch 68. 





4 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 959 


L'efant ditz: lo layre a qui nostre senhor perdonet, cunt li elamet 
merce en la orotz. 
52 L’emperador demanda: eals foro aquels que foro eracificat ab nostre 
senhor ? 
L’efant ditz: ‘Il: lairos, Dimas e Gestas eran lur nom. 5 
53 L’emperador demanda: cals foro las plus onradas nossas que ane 
foron ni ja mais seran ? 
L’efant ditz: aquelas de Arcbitrieli, on fo nostre senher dieus e 
nostra dona santa Maria; et aqui fes dieus de l’aigua vin. 
54 L’emperador demanda: cals es la plus leugieira causa que sin en 10 
uquest mon? 
L’efant ditz: pessament d'ome. 
55 L’emperador demanda: cals es la causa que es cominals a riex et 
a paubres, 
L’efant ditz: naisser e morir. 15 
56 L’emperador demanda: culs es la causa que hom ve e no lu pot 
tocar en neguna manieira? 





1 lo layro DE — aquel que n, »,.C — 1. layro aquel n qui dieus p. D — 2 aus 
en lalbre de la veraya crotz D — 3 cruscificats D — culs foro crucificats E — 
5 en gestas es 1. n. © — son I. n. D, e. lors noms E — 6 anc fehlt C—8 en 
a. C — del rey artecley D, del rei archetechi E — foron E — senhor C — 
95. M. fehlt D— dieus fehlt D — 10 laugieyra CD, lengienrn E — daquest m. 
D, del mon E — 18 als riex et als p. E — 15 mori C — 16 que negun home 
non la pot tocar ni vezer (n. v. von gleicher Hand wntergeschrieben) en. m. Lef, 
d. lo cel e larma dome C, die nächste Frage mit Antwort fehlt — 17 man, dagst 
mon E, 


52 = Car80 (Gescas), A 30 (dos lairos, Dimos e Diges), AE 34: Quot sant 
qui cum 00 erueifixi sunt? — Duo latrones, Jonathas et Gomatras; 1 44 (Ad 
dextris Joatras et Cammatras a sinistris), Bd 650, 28 Die mihi nomina duorum 
latronum qui eum Jesu simul crucifixi sunt? — Matlıa et Joca, Matha credidit, 
Joca neganit, mortem elegit. — Dimas und Gestas sind die Namen im Evangel. 
Nicodemi, 8. im übrigen Wilmanns 1 8.179. 

53 — Cut 52, F 64, Ch 64. 

54 — Cat 54, A 86 (pessier d’ome), F 87, Ch 87, D'T* 27: ;Qual es la cosn 
mas ligera del mundo? — El coraçon del hombre, y pensamiento que en un 
punto lo pone do quiere aunque sen en cabo del mundo; Knust S, 692 verweist 
auf Diogen. Laert. I, I, 35, Thales: räyıoror vous. dk xavrès yag rodze. 

55 — Cat 55, Bd 662, 27: Quid est regi et misero commune? — Nasel et 
mori; AHE 86; ähnlich F 26: qui est la chose In plus cruelle aux poures ne aux 
riches. Antw.: la mort; genau ebenso Ch 25. 

56 — Cat 56, A 37, AE 89: Qfujid videtur et non tangitur? Nubes nel 
celum; 1 2, D'T* 28: Qual os la cosa que el hombre mas vee y no puede llegar 
a ella ni la puede tocar? — El sol y In luna y las estrellas, 





960 R. Zenker 42 


L’efant ditz: lo cel. 
57 L'emperador demanda: cals es la causa que hom on put tor 
veser en neguna manieira del mon? 
L’efant ditz: l'arma que esta en lo cors d'ome e de ce 
5 58 L’emperador demanda: quina causa es solel? 
L'efunt dits: lum e clartat del dia, 
59 L’emperador demanda: que fai lo solel de nuetz? 
L'efant ditz: ora i a que donn lum en purgatori et ora i a que 
dona lum a la mar e pueis en orient e dona clarlat a tot lo mon. 
10 60 L'emperador demanda: que soste la terra? 
L'efant ditz: aiga. 
61 L'emperador demanda: que soste aiga ? 
L'efant ditz: peiras. 
62 L'emperador demanda: que soste las peiras? _ 


3 dagst mon E — 4 eu ab nos 0. e. E — 5 canha c. C, quinlia €. D — lo 
# E — 7 lo fehlte E — nueg CD — 8 ora .. , orus E, horas, res 
p. DE — et fehlt C — 8, 9 y a dona lum a larma e. p. dona lum €. 0. D—9t.1.m] 
totz © — 10 In fehlt E — 12 qui Aier und in den folgenden Fragen E — yes 
C — 14 las fehlt E. 





57 — Cat 57, A 36: Cal cauza toca hom e no ve hom? rospos: Anima; 
AE 38: Quid tangitur et non videtur? — Anima; I 1, AHE 63: Quid 
homo videre non potest? — Alterius animam, Ähnlich DT? 26; à Qual on la cosa 
del mundo mas graue y peor de saber? — El coragon del hombre y los ponsa- 
mientos: que no ay persona en el mundo que lo pueda saber si no solo Dios: 
y ee aquien el hombre lo quiere reuelar. 

= Cat 58, A 38 (resplandor de jorn), AE 40: Quid est sol? Splendor 
est 5e nur die Frage AR 10 (Antw.: I tell thee, Astriges the magician said, 
it was a burning stone), desgl. AHE 5 und 108, DPA 50, SS 5, Seg 8.502 

. elaridad que nunen decae, hourra del dia . ..). 

59 = Cnt 59, ähnlich AR 6: Tell me where the sun shineth by. night, — 
Ltell theo, in three places: first in the belly of the whale that is called Leuin- 
than; and the second season it shineth in hell; and the third season it shineth 
upon that island that is called Glid, and there rest the souls of holy men till 
doomsday; DT" 29: Que haze el sol de noehe? Horas ay que alumbra a los 
infiernos: horas ay que alumbra y da lumbre al purgatorio, y horas ay que 
alumbra a todo el mundo y se pone a poniente, ‚Fl: nach CONS 
is the son rede at even? — For he gothe toward hell, 

60 = Cat 60, F 39, Ch 39, A 43, AB 46: items ee ER 
DT® 80. 

61 = Cat 61, À 44, F 40 nur die Frage + Anti. von 62, ému et 
auch Ch 40; AE 47: Quid sustinet aquam? — Petra. ” 

6 — Cat 62, A 45 (catre bestias que son catre evangelistas), FA 
die Antwort, ebenso Ch 40, AE 48 u. 49: Quid sustinet petram? — Qantnor 
animalis. — Quae sunt illa quatuor animalin? — Lucas, Marens, 
Johannes. 





43 Das provenzalische „Enfant saget, Version B 


L’efant ditz: "III evangelistas, 

63 L'emperador demanda: que soste los ‘III: evangelistas? 

L’efant ditz: fuoc esperital, en lo cal es la emagenn dels angels 
e dels archangels e la figura. 

64 L’emperador demanda: que soste lo fuoc esperital? 5 

L'efant ditz: abis. 

65 L'emperador demanda: que soste abis? 

L’efant dits: albres que fo plantatz en paradis; en aquel albre 
estan los patriarchas els prophetas. E aquest albre es que ditz la sancta 
escriptura que soste la terra e la mar e tot lo mon. 10 

66 L’emperador demanda: aquest albre cum 0 soste? 

L’efant ditz: ab lo comandament de nostre senhor dieu Jesu Crist 
et ab la gracia del sunt esperit. 

67 L'emperador demanda: cans ans 80 del comensament del mon 
entro lo diluvi que fo el temps de Noe? 

2les E — 31. emagenas D, I. ymage C — 4 la fig] figurada D — 5 lo fehlt 
D — 3 lalbre E — albres que son © — eten a. a. D — 9 les E — et 
aquel a. soste la tera D—e daquest albre dis la sancta escriptura que soste Ü 

1. mon aysi coma dis la santa escriptura D — el mar E — 11 nquel 
te aquest a. C — 12 n. 8. d. fehlt D — dieus C — 14 cans so los 
 auia C — 15 e. lo esdiluvi C — e. al temps del dulivi E — dil. 

a8 bis temps fehlt E. 
“(mur foch), A 46 (desgl.: foc), F 41, Ch 41 (The spyrytuell 
R — Ignis, 








108 ; que ton de Vaso ds id Harte, 
( lo albre que fon plantat en Parais en lo comengament 
mage Deus), F 42 (Antwort), Ch 42 (desgl), A 48 (l'albre que del 
tz, que es Jhesu Crist), AE 62: Quid sustinet abissum? 
itio posita est, ipse est Dominus Jesus Christus; DT* 31: 
abismos que son de baxo de la tierra? — El arbol que fue 
que la rayz del yus en el infierno antes de la passion 
Knust S. 621 verweist wegen des Weltbaumes auf Grimms 
fl. 11, 8.664) und auf Mones Anz. f. Kunde d, teutsch. 
bes. Mogk in Pauls Grundriss d. germ. Philologie 
» Studien üb. d. nord. Götter- und Heldensagen, 


ken vielleicht unter dem Einfluss der aus dem Süden eingeströmten 
indischen Kultur (Bugge, Stud. 4214.).“ Die vorliegende Stelle 
isten, soweit ich sehe, noch nicht verwertet worden. 


, IMS 8, 0 0.8.9. 
Romanische Forschungen XXIII, 3. 





WE 2 Zeniker u 


Leis dits: MM CLR « 
4 L'enpenber bene : costs un ann Nue. can nummer a Eur T'acrodes ? 
Uedsse dite WC aus _— 
4% L'enpender demunde- em cute üins ar Fuchs levis net 
5 Dekan dés em 
= L'enpeendur Gemsnds- nun us etes Tercie ire Faiens® 
L'efant ds: AL = 
71 L'emperndur demends- en cal hoc se pense Pacha 
Lefsst dns: en ce pure que bu zpeis Arachimi que «se Ar 
Dons 14 agmi we pauses zer ie oumandememt de nos seubur diem. 
72 L'emperader demanda: qui platet pramitirzmen vier 
Urea dr: Boe. 
75 L'emgersdur demand: quels m squeis que m muir © zum anurres 
unten is fin d'aquest man? 


IM OÙ LE € — 2emt a C — à far fehlt E, onnemune — © mm PE | 
E— 4 en ques 220 fo L CD— 5 dies D—e inrus enter muibe mule Musee (en 
laygs C— mise E — 7’At diese XF mue D — 9 archeieche 5) ain © — 
Erments D — 1040 fit D— dia na — ne jAD— Zumal 
-UwmabkiE 


68 — Cat 87, 7 47, Ch 47, JMS 4: Quantos sance kakeit Tine, quand. 
ineipit (uvricars Arcam? à — 


9 = F48 (eerschentlich quantz ans ... cent ame], chen Ch SE JUS SE 
Quod zuais edifesnit Kos ares? — C; IMS? 5: In quautos auzos - 


Inoe; JMS 7: Quis ent natus et non est mortuos? — Helias et Enoe; AR 
fuit natus, et non fuit mortuus? — Enoch et Elyas; Ash, T 1 (nur Enoch}, Ba, 
DT! 38: éQuales fueron los que naseieron y no murieron ni moriran 

dei mundo? — Elias y Enoch que fueron Ilevados in euerpo y en anima a] 
terrenal, y estan ay y estaran fasta que venga el antechristo, y entonces à 
a pelear con el; auch enthalten in DPA 97, #. 0. 20; verwandt AR 19 = 
Tell me, what two ıwen are they in Paradise who ever wocp and are 





45 Das provenzalische „Enfant sage“, Version B 963 


L’efant ditz: Elias et Enoe, que estan a la porta de paradis terrenal 
et estaran entro la fin d’aquest mon. 
74 L'emperador demanda: cals fo aquel que fo coceubutz ses cor- 
rumpement? 
L'efant ditz: nostre senhor dieus Jhesu Crist. 5 
75 L’emperador demanda: qui fes primieiramens monestier ? 
L’efant ditz: sant Paul. 
76 L’emperador demanda: cal fo primieiramen ermita ? 
Leefant ditz: sant Antoni, 
77 L’emperador demanda: cal ciutatz fo bastida premieirament en 10 
aquest mon? 
L’efant ditz: Ninive. 
78 L’emperador demanda: cal pueg es que noi plou ni rozada noi 
cas ni fara jamais? L 





1 que bis terr, fehlt E — que estan em paradis entro © — 8 cal C — 5 dieu 
E — 6 fos © — monestiers E, moneatinr D — B u. 9 fehlen CE; Antw, in D: 
san paul, Emendation nach Cat 75, =. 0. 8, 22 — 13 en cal p, no plou ni r. del 
cel noy catz ni y cayra i. D, en c. p. non ploc ni proura E, das übrige fehlt. 


tell thee Enoch and Helias: they weep because they shall return into this earth 
and suffer death, though heretoforo they have delayod death long, — Tell me, 
where dwell they? I tell thee, Malifica and Intimphonis, that is, in Sunfield 
and Shinefield. — Beide werden in AE nochmals genannt Tl: Quis pugnaturus 
est in consummacione seculi cum Antichristo? — Die Annahme, dass Elias und 
Enoch mit dem Antichrist kämpfen und erst von ihm sollen getötet werden, findet 
sich, wie Wilmanns bemerkt, auch im Evang. Nicodemi c. 25. Nach Apocalypses 
Apocrypha ed. Tischendorf, 1886, 8. 76 wird der Antichrist sie am Altar töten, 
weil sie ihn als Lügner erwiesen haben. 

74 = Cat72, A 14: Cal fon coceuputz senes carnal coceptio? respon: nostre 
senhor que fo natz e no morts, AE 17: Quis conceptus fuit sine concepcione 
carnali? — Dominus noster Jesus Christus; JMS 82. 

75 — Cat 74 (Qual romangue primer monestir?), F 46, Ch 45, JMf 17: Quis 
prius monasteria fecit? — Elias et Eliseus; jam pos Eliam Paulus erimita et 
Antonios habas, ebenso I 27; AE 25: Quis primum monasterium constituit? — 
Paulus heremita et Antonius Abbafs]; PSal 63: Tell me, what man first con- 
structed & minster? — 1 tell thee, Elias and Eliseus tho prophets, and after 
baptism, Paulus and Antonius, the first anchorets; Paulus nicht genannt A 21: 
Cals basti premier monestier e fon premier ermitas ni abas? respos: Antoni; 
M 15: Antw.: Elyzeus. — 8, über diese Frage Wilmanns 1 8.176. 

76 — Cat 75 (sent Antoni), A 21, s. 0. 75, F 48 (sainct pol), ebenso Ch 48. 

77 = Cat 73, A 21, I 12, JMf 21: Que civitas priu facta est? — 
Ninivin; JMS 10 Quo prima eivitas facta est? — Nineune; AE 24: Quae eivitas 
primum facta est? — Niniuen; Bd 652, 50, PSal enthalten in 95 w, in OM 21; 
DT" 35: 4Qual fue la primera ciudad? — La ciudad de Ninive; anders JMS 50: 
Qui prima ciuitas faeta est? — Enoc, secunda Nineue, tertia Babilonia. 

61* 


964 R. Zenker 46 


L'efant ditz: aquel de Gelboe, on naisso li papagai. 
79 L'emperador demanda: eal sepulere non es trobatz? . 
L'efant ditz: aquel de Moisen, a qui dieus donet In lei in monte Sinai. 
80 L’emperador demanda: cals fo aquel que dejunet ‘III dius e I 
5 nueitz que no vit cel ni toquet terra? 
L'efant ditz: Jonas el ventre de la balena. 
81 L’emperador demanda: qui morit dos vegadas e no nasquet mais una? 
L’efant ditz: sant Lazer, lo cal resuscitet nostre senhor el moniment 
on era pausatz. 


1 on estan E — los papagays (-guays) CD — 2calssepuleresE — 8 com- 
mandec la I, E, in m. 8, fehlt — en monte ay D; das Blatt ist hier zu Binde, 
alles folgende fehlt D — 4 cal C — dias] iorns E — 5 nueyz © — t. en term 
E — 6 ioanas E — j. que era e. v. C — 7 cal fo aquell que mori O — ums 
Jehlt © — 8 lo lazer C — resuscitee E — del monimen C, on e. p. fehlt, 


18 = À 22: En cal montanha non plou? respos: en Gilboe; JMf 48: In ce 
montem nunguam plovet usquam in eternum? — In Gelboe, ubi Saul uclsus est; 
JMS 9: In quo monte numquam pluit usque in sempiteraum? — In Gelboel, ubi 
Saul occisus est; AE 26: In quo monte non pluit usque in hodieraum diem? — 
In Gelboe, ebenso 1 28. Das Tal Gelboe erscheint F 44: ou cost que iamais us 
pleut ne iamais ne fera et il respondit que cest en la vallée de gelboe, eben 
Ch 4: Also the emperour hym demaunded, what thynge is that neuer may be ‚nor 
neuer shall be. and the chylde answered that that is in the valde of gelboe; 
die seltsame Frage hier erklärt sich offenbar durch ein Missverständnis der Vor- 
Tage, in der plout entweder zu peut verschrieben war oder verlesen wurde. — 
2. Samuelis, 1, 21: Montes Gelboe, nec ros, nec pluvia veniant super vos, neque 
sint agri primitiarum, quia 1bi abjectus est elypeus fortium, elypeus Saul, qui 
non esset unetus oleo (Klage Davids um Saul und Jonathan). 

79 = Cat 76, A 81 (Cal fon aquel estiers Jhesu Crist que al sepulere no 
fo trobatzt), I 26, AE 35 Cuius sepulerum non est inventum? — Moyais; 
IMf 86: Cojus sepulorum non inventur in terra? — Mose; JMS81: Cujus sepal- 
chrum quesitum et non inventum? — Moysi, quia dixit ei Deus: „Vade in montem, 
eleyare et morere*, ct adsumptus est ibi Moyses; verwandt PSal 44: Tell me, 
where is the tomb of Moses the king? — I tell thee, it is by the house called 
Fegor, and there is no man that shall know ft until the great day of doom; 
OC 32 Where lieth Moises body? — Beside the howce that hight Enfegor. — 
Mos, 5, 32, 49. 60. 84, 6. 

80 — Cat77, A 60, F 46, Ch 46, JMf15, AË 64: Quis tres dies et tres s 
teianavit, nec celum uidit, nec terram tetigit? — Jonas in uentré ceti; Ta 
Frage anders gefasst in 1 10: Quid est Vivit sepultus vivit ot sepalchrum? _ 
Jonas in ventre coeti; ähnlich DT* 86: ;Qual fue el que auduyo em 
en dos vientres? — Jonas propheta que andnvo en el vientre de su madre: 7 
en el vientre de In vallena tres dias y tres noches. 

81 — Cat 79, A 28, F 69 (ce fut le ladre frere de marie 
dé marie marthe Q dieu resuscita), Ch 69, Ash 4, 138, JMS 18: Quifs) 
natus et bes mortuos? — Lazarus; AE 32: Quis fuit bis mortnus et 
— Lazarus; Bd 652, 57, M11; auch enthalten in PSal 44, und in DPA 97, 





47 Das provenzalische „Enfant suge“, Version B 965 


82 L’emperador demanda: culs fo aquels que domandet lo maior do 
que hom pogues demandar ? 

L’efant ditz: Jorep ab Arimatia, cant queri a Pilat lo core de Ton 
Crist, cant fo crucificatz, el pauset el sieu monimen, 

83 L’emperador demanda: per cantas causas deu hom dejunar lo5 
divenres assignadament mais que negu dels autres jorns? 

L'efant ditz: per ‘IX. La primiera es, car a divenres fes dieus € 
formet nostre paire Adam, La segonda, car a divenres auci Caim 
80 fraire Abel. La III es, car a divenres David la propheta auci lo 
jagant Golias. La ‘TI: es, car a divenres vence nostre senhor en nostra 10 
dona santa Maria e receup en ela carn humana e nasquet d’ela vers 
dieus e vers homs. La ‘V', car a divenres nostre senhor dieus Jesu 
Crist e sant Johan baptista foron bateiatz el flum Jorda. La “VI:, eur 
a divenres fo sans Esteve lapidatz. La ‘VII, car a divenres sant Johan 
baptista ac touta la testu. La ‘VIII, car a divenres nostre senhor dieu 15 
Jesu Crist fo crucificatz. La IX‘, car a divenres dissendra del cel en 
la val de Josaphat, on fara lo juzizi dels bos e dels mala. 

84 L'emperador demanda: en cantas manieiras 80 los pocoats per- 
donatz? 

L'efan dis: en ‘VI. La premieira per lo baptisme, La:Il-per mar- 29 

- tire. La III per cofessio e per penitentia, aissi cum dis lescriptura: 





11. mager © — 1. m. hom de que hom p. d. E — 3 arimastis E — quis 
E — de n. 8. dieus ihesu c, C — 4 ello p. C — en son sepulere E —5, 6 los 
div. assignatz C — que en I: autre dia E— 7 lo primier C, fehlt E — e form, 
n. paire fehlt C — 8 Lo segon C — ausic E — Cayms E — 9 #0 fr, fehle C 
— le proph. aucis E — lo j. fehlt C — 11 en recenp c. h. en n. dela uers dieus 
C — c, humaE — 12e verturos homs E, fehlt C — 12, 13 J. 0. fehlt O— 13 0 
flum C — 14 e. batejatz LC — 15, 16 d. J. C. fehlt C — 17 on sera E — 
de b. e de m. E — 18 los p. 8. p. E— 20 per ‘VI. E — p. lem, E— 21 pene- 
densa E. 





82 = Cat 81, F 54, Ch 54. 

88 = Cat 78, F 66, Ch 55, Y 534; ähnlich DT* 57: 5Qual es el mejor dia? 
El viernes por cinco razones. La primera porque en el dia sancto del viernes 
hizo dios a nuestro padre Adam, La "II porque en el dia sancto del viernes vino 
a tomar earne el hijo de dios en la virgen sancta Maria, y nascio della verdadero 
dios y hombre sin simiente de varon, y sin ningun corrompimiento. La “Il: 
porque en el dia sancto del viernes fue baptizado nuestro señor Jesu Christo 
de las manos de sant Juan baptista. La “III fue que en el din sancto del 
viernes fue crucificado nuestro senior Jesu Christo: y tomo muerte y passion 
por saluar el humanal linaje. La -V+ porque en el dia sancto del viernes verma 
nuestro señor u juzgar los bivos y los muertos; y a los buenos dara gloria y 
a los malos pena para sienpre sin fin. 

84 = F 12, wo Frage: en quantes manieres on peult estre sauve; Antw, : 
en sept principalement; als no. 6 hier genannt indulgences, dann. noch: La septiesm e 





966 R. Zenker 


icu manifestarai mas colpas © mos pecatz a nosire senhor dieu. La 
“HU: es per lagremas, aissi co dis Jesu Cris: beauratz so folz aquells 
que ploran lurs peccatz, car aquell seran cofortatz en gloria de paradis, 
La -V: es per almorna, aissi cum ditz la seriptura; car aissi cum aiga 

5 estenh lo foc, aissi almorna estenh peccatz. La ‘VI: es perdonansa, aissi 
cum ditz la scriptura: si no perdonas lus a l'autre, nostre senhor no 
vos perdonara, 

85 L’emperador demanda: crezes tu en dieu tot poderos? 
L’efan dis: oe. 
10 86 L’emperdor demanda: com crezes tu en ell? 
L'efan dis: jeu crezi en “I: et en ‘IE, 
87 L’emperdor demanda: co erezes tu en ‘T° et en "II. 
Leefan dis: ieu cre el paire et el fil et el sant esperit. 
88 Per que es ditz paire? Car ac fil. 

15 89 Per que es ditz fil? Car ac paire; et ab lo sant esperit son 
tres personas en una sancta trinitat, et en ‘I’ ver dien et en ‘I ver 
senhor qui vivit et regnat in secula seculorum. 

20 L’emperador demanda: crezes tu en la resurrexio ? 
L’efant ditz: oc. 
20 91 L’emperador demanda: co crezes tu que sera? 


1 dieus C — 2 p. lag.] per la gran en ueia E — d, la scripturn BE — 
bons uratz es t. homs q plora s0s peccatz aql sera c, E — Se, la g. E — 4 aïssi 


edJaie dE — SalssifehltE — lo peccat E — 5, 6 L.«VI: os por obra de mise- 
rieordia e de karitat C — 6 los us als autres E — 7 perdona E — Nach per- 
donara; La ‘VII es obra de’miscricordia e de caritat. Que las obras de caritat 
ausiso los peocatz E — 8 dieus C — 9 und 10 fehlen E — 11 en 'F dien E — 
12 crozes tu fehlt E — 13 cresi en le p. et en le fil et en le s. & Æ — 14g. 
dis p. C — es filh C — q. dis per filh C — 15 es p. C — ct nb E — 16 ot 
-I- uers dieus mostre senhor E — 17 uiuis C — 20 er. t. en que uenra C. 





par oeuvres de charite; F stimmt hier also zu Hds, E, s, oben Var, zu Z. 7; eben- 
so wie F Ch 12, 

85 — Cat 82, A 72; ähnlich F 78: en qui eroy tu? Ant: en dien tout 
puissant cest assauoir au pere ot an fils et au sainct esperit qui sont trois per- 
sounes en une essence et en une saincte trinite; ebenso wie F Ch 73, 

86 = Cat 83, A 73. 

87 = Cat 84, À TA 

88 — A 75, enthalten in Cat 84. Diese Frage und die folgende schom 
ähnlich in den von W. Schmitz, Miscellanen Tironiana, Leiprig 1896, & 28, 
gedruckten Sententias (Hds, des 9. Jhs.) S. 31: Pater pro quid dicitur? eo quod. 
habeat Filium, Filius dicitur, eo quod habent Patrem. Spiritus vero sanctus 
eo quod sit ex Patre Filiogue procedens. 

89 — A 76, enthalten in Cat 84. 

90 = A 77 Frage, daru als Antwort die von 91. 

91 = À 73, s. 90. 





49 Das provenzalische „Enfaut sage“, Version B 967 


L'efant ditz: ien erezi be fermament que en aquela carn en que 
vivem aras ei avem fam e set et autres trebals que en aqnels meteissa 
carn resuscitarem al jorn del jusisi en la etat de XXXH ans, en la 
cal etat nostre senhor era, cant pres mort 6 passio. 

92 L’emperador demanda: erezes tu que nostre senhor venc end 
nostra dona saneta Maria en pres earn humana e nasquet d’ela vers 
dieus e vers homs e que sofrit fam e set et autres trebals e pres mort 
© passio per nos autres peccadors a salvar? 

L'efant ditz: oe; et encara erezi be fermament que resuscitet lo 
jorn de pascas e que se pojet el cel lo jorn de l'ascensio vesiblament 10 
davant sos apostols; e‘l dia de pentacosta trames lo sant esperit sobre 
sos diseipols; e que d’aqui venra dar juzizi als bos et als mals en la 
val de Jozafat et als bos dara la vida el gaug de la gloria per totz 
temps mais em paradis; et als mals dara pena e turment per totz temps 
mais en ifern, 15 

Ara preguem dieu nostre senhor e nostra dona sancta Maria que 
per la sua sancta misericordia nos gar de las penas d'ifern, e que 
nos meta en paradis, on son los siens amies. Amen. 





1 fermamens © — 2 ara uinem E — 3 ‘XXX* ans E — 4 n.s. fon bateiatz 
per sant iohan el flum iordan E — 5 uengues E — m. e que proses en ela 
«© E — 6 e que n. E — Tovor que fehlt C — que pres E — m. € 
p. en la uera erotz E — 9 et vor enc. fehlt E — que el r. E — 10 pascha E 
— 1.5.) lo dia E — 11 denan los a, C — e cresi be quel dia E — 12,13 a 
s08 d. E — 13 E eresi be que il u, iuggar le bos els m. e donar iusisi lial 
e, E — 18 et fehlt © — dara la fehlt © — el gaug d. 1. g. fehlt C — 14 dara 
fehlt C — en yfern don dieus nos gar per sa pietat amen E — 16 Aras C — 
dieus C, fehlt E — 17 per 1, sua gracia © — garde E — 18 el sieu sancte p. E 
— 8. fizels a. C — amen fehlt C — 18 E fügt nach amies an: e respondetz tug 
bonament de bona voluntat amen. tu autem rex glorios, que mort presist per 
peccadors . merce aias de trastotz nos. Amen. 








92 = Cat 86 u. 86, F 74, Ch 74, 

Der Schluss lautet in B? f. 29 nach P. Meyer, Romania 22, 90: 

L’emperador demanda: ,Crezes tu que nostre senhor Dieu Jhesu Crist 
vonges en la verges sancta Maria, e qu’el nasquet de luy veray Dieu e veray 
homs?* L’enfant respon: „Hoc“. — E erezeg tu qu’el sufri fam e set e autras 
tribulations per nos pecados rezemer?“ L'enfant respon: „Hoc“. — E crezes tu 
qu'el pres mort e pacio en la sancta verais cros per nos salvar?“ L’enfant 
respon: ,Hoc*. — E crezes tu qu’el resussitet lo jorn de Pascas, © que lo jorn 
de l’acencion s’en pujet el cel e lo jorn de Pandecosta trames lo Sant Speritz 
als sieus decipols?* L'enfant respon: „Hoc“. — E qu'el venra donar son Juja- 
ment als bons et als mals en la val de Jozaphat, e qu'el als bons dara vida ue 
gloria per tostemps mays el sieu sant paradis, & los mals mandara anar en enfern, 
don yamays non ysseran?“ L'enfant respon: „Hoc“, 


Bi _ 


968 R Zenker 60 


Ar preguem nostre senbor Dieu Jhesu Crist e ia verges Santa Maria que 
nos meta el gaug de paradis, lay on tug li angel son. A Dieu plasal Amen, 

Die leiste Frage lautet F 751 Item lempereur luy demanda ou se tenoit 
mostre seigneur auant quil oreast le monde. Et lenfant luy respondit quil estolt 
en ung grant bois la ou il faisoit des fagots pour bruller toy et tous ceulx qui 
si auant se voullent enquerir des secrets de nostre seigneur auxquels na fin ne 
commencement; obenso Ch 76. 


Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les 
Israélites de Salonique. 
Par 
L. Lamouche à Salonique. 


On sait que le plus grand nombre des Israélites qui habitent ae- 
tuellement l’Empire ottoman descendent des Juifs espagnols et portu- 
gais expulsés de la Péninsule ibérique dans les dernières années du 
XV: siècle et au commencement du XVI, Accueillis avec empresse- 
ment par les autorités ottomanes, ils s'établirent dans les principales 
villes de la Turquie d'Europe ou de l'Anatolie. Ces Isradlites sont 
appelés Sefaradim, ve, c'est-à-dire Espagnols; ils se rencontrent dans 

8 villes importantes de l'empire turc ainsi que dans les pays 
voisins, en Grèce, (notamment en Thessalie), en Bulgarie, en Serbie, 
et même dans la partie méridionale de la Roumanie (par ex, à 
Bucarest). 

La ville que l'on peut considérer comme le centre de la population 
hébraïque du Levant est Salonique, où les Iernélites forment incon- 
testablement la majorité des habitants, un peu plus de la moitié, disent 
les uns, les deux tiers, prétendent les autres. 

> cette population BndSSJerankze est restée fidèle Ala langue 


été faci tée par la grande Free du gouvernement ottoman en sem- 
bluble iere. Les Tures, il faut le reconnaître & leur louange, ont 
aissé à leurs sujets non-musulmans, toute liberté en ce qui 
onservation et le développement de leurs langues et de 


ans étant depuis longtemps très peu importantes, 


et leur langue dut prendre un développement indépendant. Elle ne 
pouvait manquer ainsi de se corrompre. Déja, au moment de l'émi- 





970 L. Lamouche 2 


gration, elle comprenait une certaine quantité de mots hébraïques se 
rapportant principalement, quoique pas exelusivement, aux choses 
religieuses et morales. Après l'établissement en Orient, le vocabulaire 
du j-e. comme ceux de tous les autres idiomes de la Péninsule balka- 
nique, admit une grande quantité de mots et de locutions turques. 
L'italien qui, longtemps, fat d'un usage général dans les ports 
du Levant, exerga aussi une influence assez notable sur le j-e., parti. 
culièrement dans les villes maritimes; enfin, le français qui est, mainte- 
nant, l'idiome occidental le plus répandu dans les grandes villes de 
Turquie et qui est aussi la langue de l’enseignement dans les écoles, 
nombreuses et bien organisées, de l’Alliance Israélite Universelle, fait 
également sentir son action sur le vocabulaire et la syntaxe du j-e. . 
Actuellement, les écrivains qui se servent de cette langue, tendent à 
remplacer le plus possible, même dans les publications de caractère 
populaire, les mots tures ou hébreux par des expressions empruntées 
au français ou à l'italien, ou par des termes nouveaux formés sur le 
modèle de ces langues. 

Les idiomes indigènes autres que le ture ont exercé sur le j-e. une 
influence beaucoup moins considérable. 

Si l'espagnol levantin a laissé son vocubulaire se bigarrer de ter- 
mes étrangers, il a, par contre, gardé une fidélité remarquable à l'an: 
cienne langue au point de vue de la prononciation et des formes 
grammaticales, de la phonétique et de la morphologie. Sans doute, 
eelni qui, connaissant le castillan, entend parler le j-e., sera pen agren- 
blement frappé par une prononciation qui lui semblera incorrecte. En 
entendant remplacer la jota castillane, par le son de notre j, adoneir 
Vs entre deux voyelles, il aura presque la sensation que ceux qui pars 
lent ainsi sont des Français ne s'étant pas donné la peine d'apprendre 
la nature exacte des sons de l’espagnol, et pronongant cette dernière 
langue comme la leur propre. Et pourtant, en dépit de cette apparente 
incorrection, la prononciation actuelle du j-e., loin d'être une corrup- 
tion de celle du castillan, représente, dans le plus grand nombre des 
eus, lu prononciation même de l'espagnol à l’époque de l'émigration, 
au XVe siècle. Faire ressortir cette identité est l’un des objets prinei- 
paux que se propose cette étude. C’est donc la langue de l'Espagne 
qui, au cours des quatre derniers siècles, a modifié ses lois phonétiques, 
autrefois beauconp plus rapprochées de celles du portugais et du fran 
çais. Plusieurs autres particularités du j-e. ne sont aussi que des 
archaismes. Ce fait n'est, d’ailleurs, pas extraordinaire. On sait que, 
par exemple, le français parlé au Canada a conservé beauconp de 
traits du langage des colons normands qui, jadis, peuplerent la Nou- 
velle-France, Partout, les dialectes populaires représentent un état du 
langage antérieur à celui de la langue cultivée. 





3 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les faraëlites de Salonique 974 


Cela ne veut pas dire, cependant, que le j-e. soit un patois inculte, 
comme pourrait le faire croire le terme „el Zargon“ (mot français, le 
terme cast. est la jerga) par lequel les Israélites eux-mêmes désignent 
souvent leur idiome maternel. Langue sociale des communautés israé- 
lites, employée dans la vie religieuse et économique, à la synagogue 
comme au comptoir du commerçant, le j-e. a toujours été une langue 
cultivée. Il possède une littérature, composée, en première ligne, de 
livres traitant de la religion et de la morale, avec lesquels contrastent 
maintenant, les traductions de romans français, L’iastruction a, du 
reste, toujours été en honneur dans les communautés juives du Levant. 

Actuellement, la tendance des classes éclairées vers l'européanisation, 
l'introduction d’un enseignement exclusivement français dans les écoles 
israélites les plus fréquentées, tendent évidemment à faire déchoir le je, 
de la situation qu'il a occupée pendant quatre siècles. Certains Israé- 
lites se sont même demandé s'il ne serait pas préférable pour leur 
nationalité d'abandonner l’idiome de leurs ancêtres et d’en adopter un 
autre comme langue nationale. On a pensé aussi, mais en Espagne 
plutôt qu’en Orient, à renouer les liens, aujourd'hui complètement 
brisés, entre les fils des proscrits de 1492 et l’ancienne mère-patrie, et, 
comme conséquence, à poursuivre l'unification du j-e, avec le enstillan, 

Ces projets ont peu de chance de se réaliser, Rien ne permet de 
prévoir un rapprochement intellectuel avec l'Espagne dont le nom 
n’éveille dans l'esprit des Israélites d'Orient aucun sentiment ni aucun 
souvenir précis. Très peu de Juifs, même instruits, lisent des publi- 
cations ou des livres espagnols. Si l’un d'eux veut écrire sa langue en 
caractères latins, il se servira de l'orthographe française, et non de 
l'orthographe castillane qui lui est inconnue, D'ailleurs, les relations 
commerciales sont à peu près nulles et il n'existe pas de colonies es- 
pagnoles dans les grands ports de Turquie. La connaissance et l'usage 
des langues occidentales et particulièrement du français iront certaine- 
ment en se développant, mais l’idiome traditionnel n’en sera pas moins 
conservé, Le j-e., en effet, malgré la faveur accordée aux autres lan- 
gues, possède toujours une vitalité incontestable. Il reste la langue 
officielle des communautés israélites pour toutes les affaires religieuses, 
administratives et sociales. A Salonique, en dehors de quelques mai- 
sons très importantes qui se servent du français ou de l'italien, les 
commerçants israélites tiennent leur comptabilité et font leur correspon- 
dance en j-e.. Sur tous les magasins, on aperçoit des enseignes et des 
inscriptions en caractères hébraïques, et lorsque l'administration muni- 
cipale veut porter quelque ordonnance à la connaissance du public par 
voie d'affiches (ce qui, il est vrai, est assez rare), à côté des textes 
ture et grec, figure une traduction en j-e., Enfin, la presse j-e. a ses 
organes dans toutes les grandes villes de la Turquie et des pays voi- 


2 L. Lamouche 4 


sins. Deux feuilles j-e., la Époka et el Avenir, paraissent à Salonique, 
deux également, el Tiempo et el Telegrafo, à Constantinople. Al en 
existe aussi à Smyrne, en Egypte, en Bulgarie. 

On peut done prévoir que ce rejeton isolé de In souche romane 
vivra encore de longues années en conservant son aspect aetuel où en 
se modifiant lentement par l'introduction de termes nouveaux. Qui sait, 
même, si l'avenir ne destine pas à une importance plus grande, ce 
langage d’un peuple essentiellement intelligent, laborieux et pacifique. 


Le je, comme nous l'avons déjà fait comprendre, ne diffère pas 
essentiellement du eastillan; il n'en est séparé que par quelques par- 
tienlaritds de vocabulaire, de phonétique, et, dans une mesure extrême 
ment faible, de morphologie. Nous examinerons ces trois ordres de 
faits, en commençant par la phonétique. 


Phonétique. 
Les sons du je... — Le j-e. possède les mêmes sons-voyelles que la 
langue mère, a, e, i, 0, u (ou français). 
Les sons consonnes, plus nombreux que ceux du castillan, sont in- 
diqués dans le tableau suivant. 
Ocolunives Composées Spirantes Nasales Vibrantes 
Sourd. Son. Srd. Son. Srd. Son. 


Labiales p b u; 
Dentales td 8 
Interdentale 

Palatales 

Chuintantes 

Dento-palatales é 

Gatturales 3 7 
Aspirée 

Labiales — Les lettres p, 5, f, v, m, représentent les mêmes sons 
qu'en français, 

Dentales — T, d, s, z, n, !, ont la même valeur qu'en français, en 
remarquant cependant que ces lettres conservent dans toutes les posi- 
tions leurs valeurs normales, 

R se prononce comme en castillan. 

Le son représenté par d est celui de la même lettre en grec ou 
celui du #4 anglais doux. 

Le enst. posstde la sourde correspondante, qu'il représente par z 
(eazador) ou par e (decir). 

Palatales — Y est le à consonne; il remplace aussi le Z east. qui 
n’existe plus en j-e. . 

© est le son du ch espagnol (Ich en français). 

G est celni du g italien devant #, e, en français dj. Ce dernier. 





5 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Israëlites de Salonique 973 


phoneme se rencontre surtout dans les mots étrangers (p. ex. dijaret, com- 
merce). Mais on le trouve aussi, comme il sera dit plus loin, à l'ini- 
tiule des mots d'origine espagnole, 

S et Z représentent respectivement les sons du ch et du j français, 

ñ est le même son qu'en espagnol (gn français ou italien). 

Gutturales — x et 7 représentent les sons des mêmes lettres 
grecques devant « et o. x correspond, au point de vue de la pronon- 
eiation, à la 7 du cast. moderne (Aijo, myjer). En j-e. ce phonème ne 
se rencontre que dans les mots d'origine turque on hébraïque, où 
il réprésente le > ture, le > ou le m hébreux, p. ex. tre. gaber, nou- 
velle, xazne, caisse, trésor; hbr. xayam, rabin, pesay, päques, Molyo 
(nom propre). 

y entre deux voyelles, se prononce assez faiblement. 

Nous verrons plus loin que, dans les mots d'origine espagnole, y 
provient d'une transformation du g, comme d d'une transformation du d. 


7 se trouve aussi dans des mots turcs où il représente un Er ex. 
rairel, courage. 
H est une légère aspiration, ä peine sensible, 


Afin de mieux faire ressortir les particularités de prononciation 
ai caractérisent le j-e., nous avons adopté une transcription striete- 
nent phonétique, ne tenant aucun compte de l'orthographe castillane. 

urs, comme nous l'avons déja fait remarquer, cette orthographe 

ent inconnue aux Isruélites d'Orient, Ces derniers, comme 

de presque tous les pays où ils se trouvent assez nombreux pour 

ver une existenee nationale distincte de celle des populations au 

lesquelles ils vivent, se servent, pour écrire leur langue mater- 

s caractères hébraïques. Les caractères carrés, d'un aspect si 

et si solennel, ne sont ordinairement employés que pour les 

ns, ou, dans les imprimés, pour les titres. Dans le corps des 

n se sert de caractères dérivés des précédents, un peu plus 

| de forme, mais beaucoup moins beaux d'aspect. Ces lettres 

8 raëi (0) sont les mêmes quemploient les Israélites 

de Russie sous le nom de caractères rabbiniques, pour 

ome national, le judéo-ullemand (judisch-deutsch). 

| également une écriture cursive s’écrivant, comme les ca- 

ra és, de droite à gauche, et dont les Israélites se servent 
pour la correspondance, la comptabilité, ete. 

L’alphabet hébraïque, outre le sérieux inconvénient, commun à 
toutes les deri 8 sémitiques, d'une représentation insuffisante des 
voyelles, est assez pauvre. Il ne possède que vingt-deux lettres dont 
quatre sont spéciulement affectées à la notation des voyelles, tandis 





974 L. Lamouche 6 


que plusieurs autres représentent des sons étrangers à l' ou 
bien font double emploi les unes avec les autres. 

Cependant, grâce à l'usage d'un signe diacritique, (un petit crois- 
sant ou un point placé au-dessus de la lettre dont il s'agit de modifier 
le son) ') on est arrivé à représenter très exactement tous les sons- 
consonnes du j.e‘). Il n’en a malheureusement pas été de même 
pour les voyelles qui, sous l'influence de la tradition sémitique, n'ont 
pas été nettement distinguées; le et l', d’une part, lo et J'u de l'autre, 
sont figurés par les mêmes lettres ou groupes de lettres. L'emploi des 
points-voyelles de l'hébreu qui eût été très utile en la circonstance, 
est extrèmement rare. 

Nous donnons ci-dessous la représentation, en caractères hebrar- 
ques, des sons du j-e. 

Voyelles 
initial etmedinn & lim ou initial ou 
A après voyelle 18 après Bee 2) aprés voyelle 
— après consonne 7 1} après consonne * U } après consonne 7 
Consonnes 


3 
un 


B 
6 
D 
4 
F 
6 
Fi 
& 


Sartdoenun 
24 3J0dos 


On remarquera que, lorsqu’an mot commence par les sons 6, ;, 
0, u, la voyelle & est tonjours écrite en tête; si un mot se termine 
par a, on écrit après une consonne, x après une voyelle. P. ex, 
RT MEN PR MN, en un ermozo (cast. hermoso) dia, Après une La 
voyelle, e et i, o et w, s'écrivent comme an commencement d'un mot 
wet; P.ex. Mao nuestro, notre, moon, maesiro, maître. 

On a pu remarquer que l'écriture j-e. ne distingue pas le y et le , 
qu'elle représente indifféremment par >, ni le & et le & qu'elle éerit =. 

Les lettres n, >, >, x,®, n ne s’emploient jamais dans les mots 
espagnols; elles ne servent qu’à écrire les mots d'origine hébraïque, 


1) Pour éviter des diffcaltés typographiques, on a remplacé, dans le présent 
travail, ce signe par un accent placé à gauche de In lettre, ainsi qu'on le fait 
souvent, d'aillours, en Orient, quand on emploie les caraëetères carrés au lieu des 
caractères rabbiniques. 

2) 1 y a seulement deux exceptions qui serout signalées plus loin. 





7 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Israëlites de Salonique 975 


notamment les noms propres, dont l'orthographe classique est toujours 
rigoureusement observée. 


La phonétique j-e. ne s'écarte de celle du cast. que sur nn petit 
nombre de points; mais comme ces lois particulières trouvent une appli- 
cation fréquente, elles donnent au dialecte espagnol des laraélites 
d'Orient, une physionomie très spéciale. 

Nous allons examiner les différentes particularités de la phonétique 
je; presque toutes se rapportent au consonnantisme; nous n’aurons done 
que quelques mots à dire sur le vocalisme, par lequel nous commence- 
rons cette étude. 


Vocslisme, 


Les cinq voyelles du cast. a, e, i, 0, u, conservent, d'une façon 
générale, leur valeur en j-e.. On peut seulement observer une cer- 
taine confusion entre les sons e et à, d’une part, o et w, de l'autre. Il 
arrive que des mots qui renferment un e en cast., se prononcent en j-e. 
avec un à ou inversement; de même pouro etw. Ex.: 

siñor, monsieur, est. señor, miZor, meilleur, cst. mejor, remeter, 
remettre, est, remitir  dizir, dire, est. decir, osted, vous, est. usted 

Cette permutation de deux sons voisins n’a pas lieu de surprendre, 
car elle se rencontre dans d’autres idiomes néo-latins, Seulement, elle 
ne se produit en j-e. qu’à titre exceptionnel, dans des conditions qui 
paraissent arbitraires et non pas systématiques, comme celles que l’on 
observe, p. ex. dans les dialectes roumains ou languedociens. 

On est tenté de voir dans la confusion phonique de e et à, de o et u, une 
influence de la confusion graphique de la représentation de ces sons dans 
l'écriture j-e. Il n’est pas douteux qu'un système rationnel d'écriture ne 
contribue à fixer la prononciation, tandis qu'un système défectueux faci- 
lite les variations, quand il ne les provoque pas. Il est done probable 
que l'écriture a joué ici un certain rôle sans être cependant la cuuse 
déterminante, qui réside plutôt dans l’analogie des sons en cause. Des 
confusions analogues se rencontrent, un peu partout, chez les gens dont 
le langage est soumis à la fois à l'influence populaire et à l'influence 
littéraire, parex. chez les ouvriers des villes. A Paris, entre autres, 
la substitution arbitraire de e à à est fréquente dans le langage des 
faubourgs *). 

Lorsque, surtout à la fin d’un mot, a et o sont suivis d’un m, il en 
résulte des voyelles nasales semblables à celles du francais (an, on, en por- 


1) En j-e., à Salonique, tout au moins, il me semble que les sons de « et 
de 4 sont parfois trés-rapprochés. J'ai souvent entendu prononcer l'affirmation 
‚si (oui) presque comme se. 


976 L. Lamouche 


tugais ä, 5). Ainsi dans razon, la finale on, se prononce comme dans le 
français raison. 

La voyelle u, comme second élément d'une diphtongue et suivie 
d’une consonne, devient elle-même consonne et prend le son de », Ex.: 
kavza, cause cast, causa 
devda, dette „ deuda 
sivdad, ville, » ciudad 
bivda, veuve „ viuda 

On ne peut guère supposer que celte prononciation ait son ori- 
gine dans la langue espagnole elle-même, telle qu’elle était parlée lors 
de l'émigration israélite, d'autant plus qu’elle n’est pas générale et ne 
se remarque, parait-il, que dans la région de Salonique. On est done 
amené à en chercher la cause en Orient et la première hypothèse qui 
se présente est celle d'une influence de la prononciation grecque, 
d'après laquelle les groupes av, ev, etc. qui, à une époque très re- 
culée étaient certainement des diphthongues, aow, éou, se prononcent 
actuellement av, ev, ou af, ef. Le même phénomène s'est produit 
en Macédo-Roumain, Le groupe au (dont, en Daco-Roumain, les deux 
voyelles se prononcent séparément sans former diphtongue) devient 
quelquefois av on af, p. ex. avdu, j'entends, (D-R. aud), caftu, je 
cherche (D-R. cäut). 

Cependant, la probabilité de cette hypothèse parait grandement 
diminuée quand on remarque que le grec n'a exercé aucune influence 
sensible sur le j-e. et que, précisément dans les régions où les Israë- 
lites se trouvent plus spécialement en rapport avec les Grecs, la par- 
ticularité en question ne se produit pas; ainsi, à Constantinople et à 
Andrinople, on prononce, m’a-t-on dit, siudad et non sivdad. La pro- 
nonciation du hébraïque, qui, ainsi que le # de l'alphabet arabe a 
tantôt la valeur de w, tatôt celle de », a pu aussi exercer une cer- 
taine influence sur la valeur du phonème en question, (Sivdad qui 
s'écrit actuellement à Salonique “8720, s’écrivait autrefois “1877 comme 
on le fait encore à Constantinople, Andrinople, ete ). 


Diphtongues. — Les règles concernant la diphthongaison de € 
et o toniques en de el we ne sont pas observées d’une façon régulière, 
On trouve des cas où la diphtongue existant en esp. n’est pas conser- 
vée en je, p.ex, eskola, école, est. escuela, pasencia, patience, est. 
paciencia, keres, tu veux, cst. quieres, mostra il montre, est. minestra. 
Et inversement, il arrive, plus fréquement même, que le j-e. conserve 
la diphtongue dans une syllabe atone où elle devrait disparaître et où. 
elle disparaît effectivement en cast. . P. ex., Huertelano, jardinier, est. 
hortelano, buendaë, bonté, est. bondad, fierero, forgeron, est. herrero, 
muérir, mourir, est. morir, puedrd, il pourra, est, podrd. 





9 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Israélites de Salonique 977 


Consonnantisme. 


On a pu voir, par le tableau donné un peu plus haut, que le j-e, 
possède les phonèmes y, &, &, &, ÿ qui manquent au cast; en outre, 
le son d, très rare en cast, (d final dans la prononciation de certaines 
provinces) est fréquent en j-e. Par contre, le son de la z espagnole 
ne se retrouve pas en j-e. et celui de Z palatale (4) s'est réduit à un 
simple à consonne, La j (jota) du eust. s'est aussi perdue en j-e.; le son 
x qui, phonétiquement, lui est identique, a, étymologiquement, une ori- 
gine tont à fait différente et ne se rencontre que dans les mots d'origine 
orientale. 
Ainsi que nous l’avons déja fait remarquer, le plus grand nombre 
des différences que l'on constate entre la phonétique du j-e. et celle 
du cast, proviennent, non pas d’une corruption du langage, mais au 
contraire, de la conservation d'une prononciation archaïque, Les ana- 
logies assez nombreuses qui existent entre cette prononciation et celle 
du portugais ne doivent pas non plus être attribuées à une influence 
des éléments d'origine portugaise qui figurent parmi les laraélites 
d'Orient; elles tiennent seulement à ce que les prononciations de l'es- 
pagnol et du portugais étaient autrefois plus rapprochées qu'elle ne 
le sont aujourd’hui, 
Consonnes intervocaliques, — Un des points les plus impor- 
tants de la phonétique j-e. est le traitement des consonnes intervoca- 
liques. Le mouvement qui, lors du passage du latin à l'espagnol avait 
substitué aux sourdes intervocaliques les sonores correspondantes, s'est 
continué en j-e. et les sonores ocelusives ont été, à leur tour, rem- 
placées par des sonores spirantes, de la manière suivante: 
Labiules b devient v 
Dentales d ud 
Gutturslee 8 s + 
Exemples: 

saver, savoir, cast. saber 
kavesa, 1ête, n eabeza 
ganava, il gagnait, „ ganaba 
kuidado, soin, „ euidado 
pasado, passé, n Pasado 
todo, tout, # todo 
amiyo, ami, n amigo 
yuyo, joug, n Yugo 

seyuro, sûr, n $seguro 

seyundo, second, n segundo 

duyar, lieu, n lugar, 

Les consonnes en question comprises entre une voyelle et un r où 
Rawanlsebe Forschungen XXI. 9. 62 





41 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Israëlites de Salonique 959 


Labiales. Le j-e. distingue toujours exactement dans la pronon- 
ciation, le & et le v que le custillan confond actuellement tout en les 
distinguant dans l'écriture comme il les distinguait autrefois dans la 
langue parlée‘). Sur ce point encore, le j-e. a conservé la tradition 
mieux que le langage de la mère-patrie. 

On prononeera done à Salonique, vida, vie, vedur, empêcher, viefo, 
vieux, et au contraire, bweno, bon, braso, bras, bever, boire (cast. beber, 
le second 5 devenant v en j-e. à cause de sa position inlervocalique). 

On trouve cepandant bivir, vivre, est. vivir, bivda, veuve, est. 
viuda, biervo, mot (lat. verdum) où l'on attendrait un » initial; le à ini- 
tiul est ici le résultat d’un phénomène de dissimilation, sous l'influence 
du second v. 

En raison de la mutation des consonnes intervocaliques, dont il a 
été question plus haut, le v a, dans beaucoup de cus, pris, en j-e,, la 
place d’un 5 cast, 

L' f initiale se conserve plus fréquemment qu'en cast.; on trouve, 
par ex., fiero, fer, est. Aierro, fierero, forgeron, cat. herrero, fuesa, fosse, 
est. Auesa, fuir, fuir, est. huir, Ces mots sont conformes à la tendance 
de l'esp. de conserver l'f devant les diphtongues (cf. /uerte, fort, fiero, 
cruel). 

Dans plusieurs mots, la prononciation est incertaine; à Salonique 
et dans sa région, tout au moins, on entend dire favlar et avlar, 
parler, ost. hablar, fiëo et i2o, fils, est. hijo, fazer et azer, faire, est. 
hacer, eèo et feëo, fait, est. hecho, ete, ce qui indique que l'évolution 
commencée au XIVe siècle et tendant à la disparition de f initiale, 
n'était pas encore achevée quand s'est produite l'émigration des 
Jsraélites. 

Dentales. L'ancienne langue distinguait deux valeurs, sourde et 
sonore de la consonne interdentale qui, actuellement est toujours sourde 
et se représente indifféremment par ce etz. (l'orthographe nouvelle 
emploie toujours e devant e et à, et 2 devant a,o,u, sans tenir compte 
de l'étymologie) ?). 

Le j-e. a conservé cette distinction, mais les consonnes en question 
ont perdu leur prononciation interdentale et se sont confondues avec 
les dentales proprement dites, s et z. 

La consonne interdentale sourde que l'ancien espagnol écrivait e 
devant e, i et g devant a, 0, u, est devenue en j-e. s. 


Ex.: plasa, place cast. plaza 
braso, bras n  brazo 
kavesa, tête „  Cabeza 


1) R. Menéndez Pidal, op. eit., p. 64 
2) Id., ibid,, p. 86-51. 
62* 


L. Lamouche 


fuersa, foree cast. fuerza 
konoser, connaître „  conocer 
naser, naître n  Nacer. 

La consonne interdentale sonore, pour la représention de laquelle 
l’ancienne orthographe réservait 2, devient en je, &, ainsi qu'on l'a 
vu par les exemples cités plus haut. 

Le d final devient d. Ex.: 

sivdad, ville cast, ciudad 

verdad, vérité »  verdad 

karidad, charité n  earidad (on emploie aussi 
le mot italien carité). 

La même transformation se produit dans la langue parlée dune 
grande partie de l'Espagne, où l’on prononce amistad, libertad, wirtud 
pour amistad, libertad, virtud. Dans d'uutres provinces espagnoles et 
en Amérique, cette finale disparait complètement dans lu prononciation. 
En j-e., on observe aussi souvent la disparition du d final (sirda, verda), 
ce qui peut s'expliquer par la faiblesse du son de d et peut-être aussi, 
par une influence italienne, le j-e. uyant emprunté à l'italien un assez 
grand nombre de mots en-fà substitués à des mots espagnole en -dad. 

Comme en cast, la consonne # devant une consonne sonore ou ume 
nasale devient elle-même sonore. 

Ex.: mismo, même Cast. mismo 
eemover, &imouvoir 
dezgrasia, malheur m desgracia 

Gutturales et palatales. — La consonne A, qui, dans l'espa- 
gnol actuel est toujours muette, se faisait sentir, probablement comme une 
forte aspiration, au XVe et an XVI siècle, dans un certain nombre de mots 
où elle provenait, soit d’un /, soit d’un A latins. En j-e., l'A provenant 
de f (dans les cas où cette dernière consonne n'a pas été conservée), 
celui provenant d’an g et, dans la plupart des cas, d’an A latins, n'ont 
laissé aucune trace ni dans la prononcintion, ni dans lécriture. On 
prononce et on écrit, p. ex. ernozo, ermano, aver, ombre, cast, hermoso, 
hermano, haber, hombre. Mais, dans un certain nombre de mots, on 
trouve un A latin, représenté dans l'écriture j-e. par un 5 (g). Cefaitse 
produit surtout à l'initiale, devant la dipht. ue. Ex.: 

guerta, jardin cast. huerta 

queso, 08 n uso 

quérfano, orphelin » huérfano 
maintenant „ ahora 


agora, 
En réalité, ce g n'a ici qu'un son très peu sensible, aussi le trans- 
crirons-nous désormais par un A et non par un g. Mais le fait 
l'écriture a continué à le noter, tandis qu’elle néglige, dans tous 





13 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Israëlites do Salonique 981 


autres cas, les A étymologiques, montre que su prononciation a dû, 
autrefois, être très sensible. 

La  gutturale du castillan ne se retrouve pas dans les éléments 
latins du j-e.; on ne rencontre un son phonétiquement équivalent (y) 
que dans les éléments orientaux, tures ou hébreux. Ce phonème est, 
d'ailleurs, en espagnol, d’origine relativement récente. Là où nous le 
trouvons aujourd'hui, représenté par g (devant e, i) ou par j, l'ancienne 
langue présentait un son de nature toute différente, palatal et non 
guttural. Ce son possédait les deux nuances, sourde et sonore, repré- 
sentées, la première par x, dont la prononciation était celle du ch 
français (que nous transcrivons iei par &) et la deuxième par J ou g 
dont la prononciation était celle des mêmes lettres en français (nous 
les représentons par #)'). 

Cet état de la phonétique du vieil espagnol se retrouve actuelle- 
ment en portugais; il s'est également conservé en j-e. 

Là où l’ancien espagnol avait un x (provenant le plus souvent de 
x ou du groupe cs latin), le je. a un 8: 

Ex.: desar, laisser cast. dejar (anc. dexar) 

disö, il dit (pass. def.) „ N 
‘abaio, en bas 

En outre, le j-e. palatalise ls précédé d'un i, formant diphtongue 

avec la voyelle précédente. P, ex.: 
ses, six cast, seis 
avlas, vous parlez n hablais 
keres, vous voulez „ quereis 
saves, VOUS SAvez » Sabeis 

On trouve également s palatalisée devant k, p. ex.: buskar, cher- 
cher, cast. buscar, kaëka, coquille, coque, cast. casca. 

Le g devant e et à, ainsi que la ÿ (sauf là où elle correspond à 
un ancien x) deviennent en j-e. # c’est-à-dire j français. 

Ex.: muger, femme cast. mujer 

i20, fils »  hÿo 

ore3a, oreille »  oreja 

020, oeuil n oo 
koraze, courage »  Coraje 

vieëo, vieux viejo 

On retrouve le même son dans des mots, assez nombreux, em- 
pruntés au français ou modifiés sous son influence, tels que endomagar, 
endommager, engaÿar, engager, protefar, protéger (au lieu de l'esp. 
proteger), proteador, protecteur, etc. 

A l'initiale, on prononce et on écrit ordinairement dé (‘2): déwrnal, 


1) R. Menëéndez Pidal, op. cit., p. 55. 





15 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Isradlites de Salonique IRY 


Métuthèse de r. Nous terminerons l'étude du consonnantisme j-e. 
en citant un cas assez intéressant de métathèse. 

On suit que, dans toutes les langues, ’r change facilement de 
place avec les consonnes voisines. En j-e. toutes les fois qu'un » se 
trouve au contact d’un d, 1'r doit occuper la seconde place dans le 
groupe des deux consonnes; c'est ainsi que nous avons: 

guadran, ils gardent cast. guardan 

piedrita, perte n  bperdida 

tadrar, tarder n tardar 

tadre, tard (ou soir) n tarde 
boëro, bord »  bordo 

kuedra, corde n  Cuerda 

vedre, vert » verde 

On remarquera que, dans ces différents mots, d se change en d 
conformément à la règle exposée plus haut, 

On trouve aussi des exemples de métathèse de r dans d'autres 
cas, pP. ex.: /resero troisième, pour le cast. éercero, terné, je tien- 
drai, cast. fendré, prove, pauvre, cast. pobre. 


Accent tonique. 
L'uccent tonique garde la place qu'il occupait en espagnol, ou, pour 


les mots étrangers, dans la langue à laquelle ils ont été empruntés. 
Muis duns les mots qui, dans une phrase portent un accent principal, 
l'accent d'intensité est accompagné d'un accent musical, sorte de modu- 
lation qui élève d'ubord le ton de lu voix sur la voyelle accentuée puis 
Vabaisse en allongeant le son. 

Il en resulte que, la syllabe accentaée étant plus forte et plus 
longue qu’en enstillan, la syllabe atone qui suit et qui est, dans la plu- 
part des cas, la finale, est plus faible. Cette sorte de chant produit une 
impression désagréable sur les personnes qui entendent pour la première 
fois parler le j-e. 


Morphologie. 

La morphologie du j-e. ne donne lieu qu'à un petit nombre d’ob- 
servations, En général, les formes du dialecte qui nous oceupe ne 
différent pas de celles du castillan; on peut seulement relever quel- 
ques archuïsmes. 

Parmi les noms de nombre, nous remarquons, ses, six (pour le cast. 
seis, par suite de la palatalisation de s après i), mueve ou nueve, neuf, 
onze, dodée (cast. ane. dodze, mod. doce), tredëe (eust, anc, tredze, 
mod, trece), katorze, kinze, dies i ses, seize, vente, vingt (cast. veinte) ete, 

Les adjectifs ordinaux ont généralement conservé les formes en 





984 L. Lamouche . 46 


—eno, —en, employées dans l'ancienne langue, mais inusitdes au- 
jourd'hui en cast.; les formes modernes sont aussi ulilisées quoique plus 
rarement; enfin, quelques formes irrégulières, parfois d'origine italienne, 
viennent s'ajouter aux précédentes, 

Premier, primo (it.), primero, primer 

second, seyundo 

troisième, terso, (it. terzo), tresero (cast. tercero) 

quatrième, kuarto, kuatreno, kuarteno 

cinquième, sinkeno, kinto (cast. quinto) 

sixième, ote..., sefeno, seteno, oéeno, noveno, diezeno, unzeno etc, 

Citons également frazero, dernier, qui existe aussi en cast, (frasero) 
mais avec un sens différent (qui vient après). 

Au sujet des pronoms personnels et de leurs dérivés, nous aurons 
à rappeler les formes de la première personne du pluriel, nios, mozofros, 
nous, #westro, notre, employées coneurremment avec nos, Nozolros, 
nuestro, et beaucoup plus fréquemment. 

Lorsque le pronom réfléchi de la 3° pers, est employé comme en- 
elytique, on lui donne souvent la forme sen au lieu de se, (p. ex. do 
parsen, 8e trouver, pour toparse). Mr. Menéndez Pidal (op. cit, p. 143) 
attribue l'adjonction de cet —n, à l'influence de la terminaison de la 
8e pers. plur. des verbes. 

La forme sen était en usage autrefois, et se retrouve aujourd'hui 
dans quelques parlers locaux de l'Espagne. 

Remarquons aussi que les expressions con migo, con ligo, avec moi, 
avec toi, sont oubliées en j-e.; on dit kon mi, kon ti. 

Une particularité assez curieuse, qui semble propre au je, est 
l'emploi de l’adj. poss. plur. sus, qui signifie normalement ses, au sin- 
gulier, dans le sens de leur. P. ex., sus kazas, voudra dire ses maisons 
ou leurs maisons, comme en cast. (sus casas), tandis que sus kaza, avec 
le substantif au singulier, signifiera leur maison. 

Peut-être est-ce l'exemple du français et de l'italien qui aura amené 
le j-e. à distinguer, à la 3* pers, comme aux deux autres, le cas où 
il existe plusieurs possesseurs, de celui où il n’en existe qu'un seul. Les 
langues indigènes ont pu aussi exercer leur influence dans le même 
sens, Le ture, notamment, se trouve dans une situation presque sem- 
blable; à côté de vi, sa maison, nous trouvons eueri, qui peut signi- 
fier ses maisons, leur maison ou leurs maisons. 

Cette forme serait, paraît-il, d'origine littéraire et n'appartiendrait 
pas au langage primitif du peuple. 

Le verbe nous montre la persistance des formes anciennes ot 
je suis, vo, je vais, do, je donne (cast. mod. soy, estoy, voy, 

1) Menöndez Pidal, op. cit, p. 185. 





17 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Isradlites de Salonique 985 


La 2 pers. plur. est en —is, qui, en vertu d'une règle phonétique 
énoncée plus haut, devient —#, (avlds, éstdé, tené3, toparéë, cast. ha- 
blais, estais, teneis, etc.). 

Les formes en —ades, qui se sont conservées partiellement en 
Espagne jusqu'au XVIIe siècle, ont aussi existé en j-e., mais aujourd'hui, 
elles paraissent complètement oubliées. 

La 2* pers. sing, du passé défini se termine en —tes : salvates, tu 
sauvas, omates, tu pris, embezates, tu appris. C'est peut-être une modi- 
fication d'une forme vulgaire en —stes, qui existe en castillan (p. ex., 
tomastes) et qui provient elle-même de l'adjonetion analogique de —s 
à la terminaison régulière —ste*). Au pluriel nous trouvons les formes 
correspondantes en —tes (pour —teis) (puedites, vous pütes, embezales, 
vous apprites (cast. pudisteis, ete.). Les formes régulières en —stes, cor- 
respondant au cast. —steis, s’emploient aussi en j-e, p. ex. tomastes, 

A côté du futur à forme simple, identique à celui du cast., le j-e. 
possède un futur périphrastique qui lui est propre, et qui, dans le 
langage ordinaire, est de beaucoup le plus employé. Il se forme au 
moyen du présent de l'ind. du verbe aller et de l'infinitif du verbe 
employé, précédé ordinairement de la préposition a. P. ex., va a tener 
il aura, vo a rugar, je prierai, va a meldar, il lira, van ir, ils iront; 
yo no vo a ser mas prove, je ne serai pas plus pauvre. 

C'est surtout Ja langue écrite qui supprime a, que la langue parlée 
emploie, au contraire, presque toujours. 

Contrairement au cast, mais d'accord avec le portugais, le j-e. 
emploie comme verbe auxiliaire pour la formation des temps passés, 
tout au moins dans la langue courante, le verbe fener, au lieu de aver 
(haber), p. ex., tengo meldado, j'ai lu, tenia akavado, il avait achevé 
me tienen diéo, ils m'ont dit. 

La langue écrite, au contraire, se sert habituellement de aver. 

Enfin, nous citerons un certains nombre de mots de diverses caté- 
gories dont la forme j.-e. diffère plus ou moins de celle qu'ils revè- 
tent en cast. ; tels sont: munëo (également usité le cast. muëo, mucho) 
beaucoup, ande (est. donde), où, delantre (cat. delante), devant, in (it. 
‚fino) jusqu’à (également usité asta, est. hasta), non (est. no; non était 
employé anciennement en cast.), ma, mais (it.), estonses (est. entonces), alors, 
manko, moins, a lo manko, au moins, na, voici (gr. va), siendo, attendu 
que (litt. étant), ete., etc. 


Vocabulaire. 


Nous nous bornerons, sûr cette question, à quelques brèves indi- 
cations de caractère général. Une étude complète du vocubulaire j-e. 


1) Id., ibid, p. 164. 








986 L. Lamonche 18 


exigerait en effet une enquête longue et minutiense, destinée non seule- 
ment à dénombrer les mots d'origines diverses en usage chez les Israé- 
lites de Sulonique, mais aussi à distinguer ceux des mots en question 
qui ont été réellement incorporés à la langue populaire, ce qui est le 
cas pour beaucoup de mots tures, et ceux, au contraire, spécialement 
les termes d’origine européenne, qui ne se recontrent que sous la plume 
des écrivains ou dans la bouche des personnes cultivées, pour lesquelles 
le français ou l'italien sont des langues aussi usuelles que leur idiome 
maternel. Un semblable travail aurait, de beaucoup, dépassé les limites 
de la présente notice, 

Dans une langue quelconque, le vocabulaire est toujours l'élément 
le moins fixe, le plus soumis aux influences extérieures. L'éloignement 
du pays d'origine, les relations constantes avec des populations parlant 
d'autres langues, devaient nécessairement agir sur le vocabulaire j-e, 
Comme nous l'avons déja dit, c'est surtout le ture qui a contribué & 
l'enrichir et à le transformer, Un professeur israélite, Mr. Abraham 
Danon, a donné, dans un article intitulé: Æssai sur les vocables tures 
dans le judéo-espagnol, une longue liste de locutions et de mots tures 
usités dans le langage des Isradlites d'Orient‘). A côté des termes re- 
latifs à l'administration, qui appartiennent naturellement à la langue 
officielle, comme val, gouverneur général, pasa, haut dignitaire civil 
ou militaire, konak, batiment officiel, palais, meëlis, conseil, dava, 
procès, maalé, quartier, kasaba, ville, bourg, ete., on rencontre beaucoup 
de mots d'usage courant qui, pour la plupart, se retrouvent duns les 
autres langues de l’Europe orientale, bulgare, serbe, grec, ete, comme 
alis-veris, trafic, bazarlik, marchandage, ortak, associé, éar8i, marché, 
odéak, foyer, kismet, destin, yaber, nouvelle, &itek, fleur, kadir, eupable, 
kolai, facile, tufek, fusil, barut, poudre ete. 

Toujours comme dans les autres langues balkaniques, les noms de 
profession d’origine turque, sont nombreux : bakal, épicier, kemal, porte- 
faix, saraf, changeur, kasap, boucher, berber, barbier, éobun, berger, ete, 
On trouve aussi des noms de cette dernière catégorie à radical ture 
et à terminaison espagnole, comme konduriero, cordonnier (du tre. kon- 
dura, soulier). 

Les éléments hébraïques comprennent avant tout des termes se 
rapportant à la religion, comme tar zayam, rabin, kehila, Hp, Symu- 
gogue, berit ma, circoncision; les noms des fêtes, pesay, not, Päque, 
mir won, Nof ha Sana le premier jour de l'an, roë godes een, 
le premier jour du mois, purim, me (anniversaire de la délivrance 


1) Keleti Szomle (Rerue Orientale), fase. 2 de 1908, p. 215, et fase. ler 
do 1904, p. 111. Budapest 1908—04. 





19 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par los Israëlites de Salonique 987 


des Israélites par l'intervention d’Esther), sukot, marc, fête des Taber- 
nacles (en Orient, on dit: des Cabanes), masah, pain azyme, "xx, Sabat 
on sabat, raw, samedi, Le nom du dimanche, alyad, rs, vient pro- 


v-- 

bablement de l'arabe (SH). On pourrait cependant, supposer aussi 
qu'il est formé du mot hébreu x, ayad, un, qui s'emploie également 
avec le sens de premier, et de l'article espagnol el. Les noms des 
autres jours de la semaine, lunes, martes, etc. sont espagnols. 

Viennent ensuite les noms de qualités ou de défauts et différents 
autres termes se rapportant à la morale, comme sedakah px, bien- 
faisance, charité, anavah, ri, modestie, yava, mw, orgueil, yaviento, 
orgueilleux, segel, 52%, intelligence, edut, m, témoignage, safek, pc, 
doute, etc. 

Mais on rencontre aussi des mots hébreux pour exprimer des idées 
usuelles, p. ex.: yaver, ar, associé, daian, y", juge, xesbon, yatn 
(plus correctement ye#bon), compte, meira, Mn, caverne, ani, “à, 
pauvre, etc. 

Il faut remarquer que, pour une grande partie des termes d’ori- 
gine orientale, des mots d'origine occidentale sont employés coneur- 
remment, surtout duns la langue écrite. Ainsi, l'on dira, p. ex., dubio 
(it. dubbio), au lieu de safek, dues, (est. juez), au lieu de daian, prove 
ou pövero (it.), pour ani, karidad au karitä, pour sedakah, testimoniansa, 
pour edüt, pölvora, pour barut, flor, pour &iek, faëile (it.) pour kolai, ete. 

Dans les publications de caractère populaire, il n'est pas rare de 
voir les termes occidentaux qui n’appartiennent pas à la langue usuelle, 
accompagnés, entre parenthèse ou sous forme de renvoi, du mot hébreu 
ou ture plus familier à la masse des lecteurs, 

En dehors des termes se rapportant à des choses absolument mo- 
dernes ou européennes, comme Semindefer, chemin de fer, Zurnal ou 
dZurnal, Sapeo, chapeau, tablö, tableau, les emprunts occidentaux s’ob- 
servent surtout pour les termes abstraite, les noms de qualités (souvent 
en concurrence avec des mots hébreux) et, en général, les expressions 
qui n’appartiennent pas au langage de la vie matérielle et courante, 
telles que karité, charité (it. caritd; on dit aussi karidad), kapakitd, 
capacité (it. capacità), kuriozité, curiosité (it. euriositä), proéeso, procès 
(it. processo), mankansa, manque, défant (it. mancanza), kapate, ca- 
pable (it. capace), faëile, facile (it. facile), kativo, mauvais (it. cattivo), 
rovinar, ruiner (it. rovinare), endomaëar, endommager, engager, engager, 
tresoro, trésor (de l'esp. tesoro, influencé par le mot français), lavorador, 
ouvrier (rad. it. Zavorare et suff. esp. —ador). 


Il convient de noter également un bon nombre de mots qui, bien 
que d’origine espagnole, différent des vocubles actuellement usités en 


ee“ = 


288 L, Lamouche 


cast, Ce sont, ou des expressions archuïques, ou des mots dont In 
prononciation a été changée pour une cause exceptionelle (em dehors, 
bien entendu, du jeu normal des lois phonétiques que nous avons ex- 
posées), ou bien des dérivations différentes de celles du castillan. En 
voici quelques exemples: merkar, acheter, preto, noir, embezar, ap- 
prendre, topar, tronver, leviano, léger (est. leve), leudo, levain, pesyado, 
lourd (est. pesado), eredador, héritier (de eredar, cst. heredar, au lien 
du est. heredero), proteZador, protecteur (de l'esp. proteger), bien azedor, 
bienfaiteur (de azer, cast, hacer, faire), servidera, servante, dereéedad, 
droit, justice (de derechs), enkomendansa, commandement (de encomen- 
dar), mansevés, jeunesse (de mansevo, est. mancebo, jeune homme), 
éikés, enfance (de ik, cat, chico, petit), kayentor, ardenr (de caliente), 


Conclusion. 


L'exnosé qui précède quoique trös-suceint aura permis, sans doute, 
de constater que le judéo-espagnol, malgré des modifications inévitables, 
a conservé à la lungue mère, à la langue parlée en Espagne avant 
l'émigration, une fidélité d'autant plus remarquable que letemps, l'éloigne- 
ment, la rupture complète des relations avec l'ancienne patrie, la dispersion 
des Israélites en communautés relativement peu nombreuses vivant dans 
des centres très-peuplés, auraient facilement expliqué et exensé l'abandon, 
même complet de l'ancien idiome. On pent trouver dans cet attache- 
ment aux vieilles traditions, une preuve de plus de l'énergie et de la 
vitalité du peuple israélite, 

Pour faire ressortir l'analogie en même temps que les différences 
entre le j-e. et le eustillan, nous donnerons ci-après, accompagnés de leur 
transcription et de leur traduction en eastillan et en français, denx textes 
extraits d'un livre d'enseignement populaire intitulé com op, 
‚Rekontos morales, Récits moraux. 


Textes judeo-espagnols. 
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21 Quelques mots sur le dialecte espagnol parlé par les Isrnélites do Salonique 989 


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Names mn THMPIN Dm De Sp’ NTM BND PO NP ASIN 


Traduction en oastillan. 
Los tres libros 

Un viojo muy religioso vivia en una 
pequeña enbafia en medio del campo. 
Era afamado en toda La ciudad por mu 
saber y por su entendimiento, por- 
que daba buenos consejos y saludables 
leceiones a toda la gente. 

Un hombre muy säbio fué un dia a 
visitarle y so maravillö mucho de Ins 
säbias palabras del viejo. 

„En donde aprendisteis tanta cion- 
cia? le pregunté, yo no veo aqui nin- 
gun libro donde pudistels aprender tan- 
tas buenas y hermosas eosns que sabeis.* 

EL viejo le respondio: 

„No tengo mas que tres libros, perö 
ellos son los mejores que haya en el 
mundo; los leo onda dia, Estas tres 
libros son: las obras de Dios que veo 
sobre mi cabeza y al rededor de mi, 
la concleneia quo tengo en mi mismo, 
y la santa eserltura. EI cielo y la 
tierra son como un gran libro abierto 
Änuestros ojos, y que nos deseubre la 
fuerza, la ciencia y la bondad de nuestro 
padre que estä en los cielos, Mi con- 
ciencia me muestra el bien que debo 
hacer y el mal del eual yo debo huir, 
y la santa eseritura que os el libro de 
los libros, me euseüa como Dios creö 
al hombre, y que son los mandamien- 
tos que nos envi para guardarlos, 


Transcription. 
Los tres livros 

Un viezo mundo relißiozo morava en 
una &ïka koliba') en medio del kampo. 
El era afamado en toda la #ivdaë por 
su saver Î por su entendimiento, 
siendo el daya buenos konseäps i un- 
Indozus lesiones a toda la fente, 

Un ombre mundo sävio fu@ un dia a 
veältarlo i se maraviyö munéo de Ina 
sävias palavras del viezo, 

Aude embezatei tanta sensia? le 
demanda el, yo non veo akt ningun 
livro ande vos puditeö embezar tantas 
buenas i ermozas kozas ke vos sarch.* 

El viezo le respondiô: 

»Yo non tengo ke tres livros, ma 
oyos son los mas mizores ke ay en el 
mundo; yo los meldo kada dia. Estos 
tres livros son: las ovras del Di6®) ke 
yo veo ariva de mi kavesa i a mi de- 
rodor, la konsensia ke estä en mi mizmo 
1 la santa eskritura. El sielo à la tiera 
son komo un gran livro avierto a 
muestros 0208, ke mos deskuvre la 
fuersn, la sensia i la buendas de muestro 
paöre ke en los sielos, Mi konsensia 
me amostra el bien ke yo devo azer, 
tel mal del kual yo devo fuyir, i la 
santa eskritura ke es el livro de los 
livros, me embeza komo el Did kreö 
el ombre, i ke son las ordenansas 
ke el mos enkomendo por guaôrar, 


Traduction française. 
Les trois livres. 
Un vieillard très-religieux demeurait dans une petite ehaumière 
au milieu de la campagne. Il était renommé dans toute la ville pour 
1) Chaumiére, ture, qaliba, big. koliba, gr. «ain. 


2) el Did (avec Vart.), cast. Dios. 





990 L. Lamouche 2 


son savoir et son intelligence, car il donnait de bons conseils et de sa- 
Intaires leçons à tout le monde, 

Un homme très-sage vint un jour le visiter et s'émerveilla beau- 
coup des sages paroles du vieillard: „Ob avez-vous appris une si grande 
science, lui demande-t-il, je ne vois ici aucun livre où vous ayez pu 
apprendre tant de bonnes et belles choses que vous savez.“ 

Le vieillard répondit: 

„Je n'ai que trois livres, mais ce sont les meilleurs qu'il y ait 
dans le monde; je les lis chaque jour. Ces rois livres sont :les œuvres 
de Dieu que je vois au-dessus de ma tête et/autour de moi, la conscience 
qui est en moi-même et la Sainte Ecriture. Le ciel et la terre sont 
comme un grand livre ouvert à nos yeux et qui nous découvre la force, 
la science et la bonté de notre Père qui est dans les cieux, Ma conscience 
me montre le bien que je dois faire et le mal que je dois fuir, et 
la Sainte Ecriture qui est le livre des livres m’apprend comment Dieu 
créa l'homme et quels sont les commandements qu'il nous ordonna 
d'observer.* 


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Traduction en castillan. 
La fiesta de los Tabernäculos 
En memoria de In morada de nuestros 
padres on el dosierto, en c: 
pues de la salida de Egipto, guarda- 
mos la fiesta de los Tabernäculos 
(Sukot) o la fiesta de las cabañas. 
Somos obligados, durante esta fiesta 
de vivir, 6, à lo menos, de comer, en 
tiendas eubiertas con hojas, enfias, paja, 
6 otras cosas semejantes. 
Esta fiesta dura siote dias; los dos 


Transcription. 
Sukot 

En membrasion de la morada de 
muestros paôres en el dezierto, en ka- 
vañas (kolibas), despues de la salidurs 
de Aifto, mozotros guadramos la fiesta 
de Sukot o la fiesta de Ins kavañas. 

Somos ovliyados mientres esta fiesta 
de morar, o, a lo manko, de komer, en 
tiendas kuviertas kon foins, kafins, 
paës, © otras kozas somekantes, 

Esta fiesta tura siete dins; los dos 





23 Quelques mots sur le dialecte aspagnol parlé par les Israëlites de Salonique 994 


primeros dias son enteramente reser- 
vados al reposo, y los otros einco for- 
man las medias fostas, 

El séptimo dia de Sukot se llama 
„hosanah rebah“. En este dia, nuestros 
oraciones son mas Importantes, porque, 
entonces, el Dios santo confirma sus 
sentencias sobre cada uno de sus erla- 
dos, Le rogamos porque nos perdone 
enteramente nuestros pecados y que 
nos dé sobre todo sus bendiciones. 


primeros dias son enteramente apar- 
tados al reposo, i los sinko otros for- 
man el 70! hamoed, medias ficatas. 

El soten din de Sukot, es yamado 
hoëanah rebah. En este dia muestras 
orasiones son mas importantes, slendo 
estonses el Di santo afirma sus sen- 
teusias sovre kada uno de sus krinäos. 
Mos le rugamos porke mon perdone 
enteramente de muestros pekados i ke 
mos dé sus bendisiones sovre todo, 


Traduction en français. 

La fête des Tabernacles, 
En mémoire du séjonr de nos pères dans le désert, dans des ca- 
banes, après la sortie d'Egypte, nous observons la fête des Tabernaclen, 


ou fête des cabanes. 


Nous sommes obligés, pendant cette fête, de demeurer, ou, au moins, 
de manger, dans des abris recouverts de feuilles, de roseanx, de paille, 


ou d’autres choses semblables. 


Cette fête dure sept jours; les deux premiers sont entièrement 
reservés au repos, et les cinq suivants constituent les demi-fêtes, 
Le septième jour de la föte des Tubernacles est appelé „hoanah 


rebah“, En ce jour nos prières sont plus importantes, attendu que le 
Dieu saint confirme ses sentences sur chacun de ses serviteurs, Nous 
le prions pour qu'il nous pardonne entièrement nos péchés et qu'il 
nous donne ses bénédictions en toute chose. 





Un dotto borgognone del sec. XI, e l’educazione 


letteraria di S. Pietro Damiani. 
Per 
Francesco Novati. 


L 
Tra i doeumenti che meglio giovano ad illustrare la storia della 
cultura scientifica e letteraria in Francia nell’alto medio evo, tiene 
senz’alcun dubbio precipuo luogo quel Ritmo alfabetico latino che 
Ademaro di Liegi, dapprima „scolastieo“ nella sua patria, quindi salito 
all’episcopato bresciano (998—1061)!), dett ne’ primi lustri del Mille, 
a commemorare quanti egregi eransi assisi accanto a lui sui banchi 
della seuola dove insegnava Fulberto, e che la morte aveva immatu- 
apiti*). Di ben undici studiosi francesi, taluni de’ quali sareb- 
tto sconoseiuti, il valentuomo conservö in cotal guisa 


ra Adelmanno, per tacere de’vecchi fonti, cfr. Wattenbach, 
hichtsquellen im Mittelalter", v. Il, p. 144; 
x literar, theologiae eathol,* Innsbruck, 1908, 


., Nancy, 1886, p. 1 sgg.; Études sur le règne de 
is, 1886, p.1 sgg.; ma soprattutto Clerval, Les écoles 
yen âge, du Veau XVIe siècle, Paris, 189 . . ., lib. II, 


netto d’Adelmanno & il primo esempio, se non andiamo errati, di 
cosl, collettivi, destinati a rimpiangere la perdita di maestri 
sue, o una ‚regione. Niun altro perd gli si pu avvicinare 


Togusss dettö plä tardi un anonimo, l’opera del quale fu data alla luce da A. 
Gold ann, Tre carmi risguard. la storia degli studi digramm, in 


prov. di Rom, Serie II, v. VII, 1889, p. 130 sgg. 
Romanische Forschungen XXHL. 3. 





9 Franceaco Novati 2 


la memoria alla posteritä con versi che, se non brillano per eleganza 
e peregrinitä di forma, non meritano tuttavia i sarcasmi coi quali 
li nccolse il malevolo Berengario'). Niuna meraviglia pertanto che 
il Plunctus d’Ademaro abbia incessantemente attratta l'uttenzione 
degli eruditi intenti a rischiarare le vicende della eultura sul suolo di 
Francia nel secolo XL; siech&, dopo il Mabillon, che per primo lo diede 
alla Iuce?) di sopra un codice giä dell’Abbazia di Gembloux 
ed ora conservato nella R, Biblioteca di Bruxelles, siansi affret 
tati a ristamparlo con dotti commenti i francesi E. Martène, 
O. Durant?) e il Gugliardi breseiano*). In tempi poi ai nostri pit vieini, 
il rinvenimento di un codice di Kopenhagen, racchiudente una nuova 
redazione del poemetto d’ Adelmanno, invogliava Julien Havet a ridarne 
un'edizione critica®); e questa, quasi integralmente, veniva quindi 
riprodotta da A. Clerval nel poderoso volume da lui dedicato alle seuole 
di Chartres nell’etä medievale®). E ben a ragione, gisechè niun 
documento meglio del ritmo d’Adelmanno giova a rappresentare 
l'influsso esercitato ai suoi giorni sulla istruzione non francese solianto 
ma europen, da Fulberto, il degno alunno esuecessore del grande Gerberte, 


IL. 

Acoennavo testè all’inatteso ritrovamento in un ms. esulate im 
Danimarea, d'un novello testo del Ritmo. Questa scoperia ha avais 
per effetto, come spesse volte succede, di complieare non lieremenie 
le cose: tra i due testi difatti, quello di Gembloux e l'altro di Kopen- 
hagen, corrono tali e tante differenze, che sarebbe vano ogni tentation 
di spiegarne l'esistenza, ove non s'ammettesse che l'antore medesime 
ne sia il responsabile. E cosi & veramente; giscchè Adelmanne, dope 
avere, com’ egli stesso dichiara nella epistola a Berengario”), detisie 
il suo epicedio, mentre insegnava a Liegi, e, come J. Havei ka Si 
vemente dimostrato, tra il 1028 ed il 1093, lo ripose sul telsïe mes 
BE: ni più tardi, vale a dire eirea il 104S*) Ors ls ès 

op. cit, p. 8. 

» Yoters Analeota, 1 ed, 1, 40; 2 ed, p 52 

9 Thesaur. nov. anecdotor., Latetise Paris, IT17, IV, p zu = 

4) Veter. Brixise Episcopor. S Philastrii eiS Gandentii apers 
mee nom B Kamperti et Ven Adelmanni Opusenis ste, Be 
MDCCOXXXVIH, p. 404 ae 

5) Aëelmasnous Leodicensis, Poème rythmique sur plesieus 
savants du XIe siècle, publié par M J. H, in Notices et docam pes 
la Socièté de Phistoire de France, 1854 p Ti «g- 

6) Op ei, p 55 ug. 

7) Quest” epistala. che precede Hi Ritme zei col Ei Cendhex, À ss 
tiprodetta pià vole; «fr. Gagliardi, op ek p 833; Südenderf, Demenz 
Turonensis, Hamburg, 150 p S; Migne, P. L, tx CHLIE, © um 

© Per tatte et vel Havet, op. ait. lee et 





3 Un dotto borgognone del see. XI, e Peducazione letterarin diS, P.Damiani 995 


zione primitiva & quella oflerta dal codice di Kopenhagen; il ms. di 
Gembloux ci presenta invece il rimaneggiamento fatto bersaglio agli strali 
di Berengario, dopochè Adelmanno, eredendo propiziarselo, volle 
fargliene dono. 
un. 
Or bene: fra gli undiei eondiscepoli suoi, de’ quali l'antico allievo 
di Chartres rievoes con partieolure affetto l'ombre lagrimuta, uno ve 
n'ha che dalla nativa Borgogna erasi recato nella florida Beance, 
attirato dalla fama di Fulberto. A lui non malignità di morbo o altro 
natural aceidente aveva recisi gli stami vitali, bensl furore eradele 
d’avversari scellerati: 
O!et te discerpsit atrox emuloram factio, 
Postquam mensus es Europam, flagrans acri studio, 
Multas artes compilasti, Gerberte Burgundio; 
Proht si nunquam revertisses fatale Vesontium, 
Quanta nune auctoritate decorares Latium, 
Docens quiequid revexisti ab hortis Hesperklum! 
/ E questa la lezione del cod. di Kopenhagen’). Ma nel ms. Gem- 
blacense le due quartine offronci delle varianti notabilissime: 
C ‚ te dira peremit emulorum factio: 
Postquam mensus es Europam perflagranti studio, 
Scolas multas expilasti, Waltere Burgundio; 
Proh! si nunguam rovertisses ad fines Allobrogum, 
Quanta nune auctoritate decorares Latium, 
Docens quiequid revexisti ab hortis Hesperidum !*) 
Come si vede, vi ha qui una diserepanza ben grave tra i due 
IL borgognone, che fu uccise al suo ritorno in patria; e la 
enza dubbio Besanzone, il „fatale Vesontium“; come si chin- 
te? Gerberto o Gualtiero? Che la lezione del eod. di 
ia errata, vera invece quella del cod. di Gembloux, & 
liano Havet, il quale stima che „Gerbertus“ sia il pro- 
io dell’amanuense, il quale, rinvenendo nell’ esem- 
cui attingeva, il nome del personaggio borgognone indieato 
iale G., equivocando nell’interpretazione di essa, serisse 
go di „Gualterus“®). Se cosi stanno veramente le 
eit,, p. 60. Nel primo verso il cod. di Kopenhagen legge 
'amanuense, come conferma il ms. di Gembloux, cheinvece 


3 op. @ loc. cit, 

loc. cit; Pfister, De Fulb. Carn. Ep. vita p. 42, In 

hs cordo veruno di un Gerberto di Borgogua, che abbia 

res € frequentato la scuola di Fulberto. E strano che il Clerval, 

. p. 63 83, ammette senza esitazione veruna, che il Borgognone 

ato Gunltiero, a p, 62 enumeri tra gli estinti lodati da Adelmanno 

berto di Borgogna*! 
68* 





996 Francesco Novati 4 


cose (ed & difficile, come si vedrä fra poco, ammettere che stiano in 
modo diverso); noi siamo dunque autorizzati a eonchiudere che tra gli 
uditori di Fulberto di Chartres nei primi anni del secolo undicesimo 
si era segnalato un borgognone, chiamato Gualtiero, il quale, dopo aver 
seguiti con Adelmanno ed altri egregi ingegni i corsi del dotto 

e spesi lunghi anni in peregrinazioni scientifiche, erasi alla fine deter- 
minato di scendere nella penisola per fissaryi stabile dimora ed aprirvi 
anzi una scuolu, Se non che, prima di dar effetto a codesto di 

la sua cattiva stella l’indusse a rivedere il paese natale, dove la gelosin 
degli emuli fugli eagione di luttuosissimo fine. „Il est regrettable — 
osserva a questo punto il Clerval — qu’Adelman ne s’explique pas 
plus clairement sur la fin tragique de cet écolâtre et sur les écoles 
visitées par Ini. Il était déjà mort en 1033*). 

11 lamento dell’ erudito francese non pud davvero dirsi infondato, 
Adelmanno non soltanto sorvola cost sulle cause come sulle particola- 
rità della lugubre tragedia, di oui il condiscepolo suo era stato prota- 
gonista, ma fü altresi troppo a fidanza colla perspicacia de! suoi 
leggitori, quando sta pago a definire come „orti delle Esperidi“ quelle 
scuole, onde Gualtero avrebbe riportato in Francia tanta copia di recon- 
dito sapere!®) Fortunatamente perd, quanto tuce Adelmanno ci dirä 
un altro contemporaneo suo, Pietro Damiani, Cosa bizzarra! Nessuno, 
che a noi consti almeno*), si & prima d'ora avveduto come il migliore 
commentario alle due strofe del Planctus del maestro di Liegi, scatu- 
risse da un paragrafo della celebre opericeinola che il santo Ravennate 
scrisse per dimostrare quanto la santa semplieita dell’iguoranza pia 
fosse da preferire alla vanità orgogliosa della scienza mondanat): 

1) Op. cit, p. 84. 

2) Com’ & risaputo, se { più antichi scrittori greci (Esiodo, i Liriei ed anche 
i Tragiel) s'aceordano nel porre l’isola delle Esperidi nelle regioni dell’ Occidente, 
senza preeisare, I latini propendono con Vergilio alla testa a collocar gli orti 
famosi nella parte nord-ovest dell’Afriea, „ubi maximus Atlann Axem umero 
torquet stellis ardentibus aptum*; Aen. IV, 4681-82 (ved. Roscher, Aus- 
führl. Lexik. der griechisch. u. römisch. Mythologie, Leipzig, 1834 bis 
1890, v. I, p. 2598; Forcellini, ed, De Vit, 8. v.); ed all’Africa, come devoto 
ammiratore di Vergilio e d’Orazio, deve aver per fermo pensato Adelmanno. 

3) Per verità E. Diimmler, Anselm der Peripatetiker, Halle, 1872, 
p. 11, n. 2, dove accenna ai viaggi dai dotti italiani gi intrapresi per amore 
di selenza sui primi del see. XI, accoppia nella stessa nota le due testimonianze 
di Adelmanno e di P. Damiani, ma non dice parola da oui si possa dodurre che 
ne aveva rilevato l'intimo rapporto, Altrettanto & a dire del Dresdner, 
Kultur- u. Sittengesch. der italien. Geistlichkeit im 10. a, 11. Jahrh,, 
Breslau 1890, che più volte ha menzionato Gualtiero (op. cit, p. 196, 221, 262). 

4) Opuseul. XLV, De sancta simplieitate seientiae inflanti 
anteponenda in 8. Petri Damiani, Opera omnia, to. Il, c. 699; Migne, 
P. L., to. CXLV. 





5 Un dotto borgognone del sec. XI, e l'educayione letteraria di S.P, Damiani 997 


Cap. VI. 
Quod humana sapientin multis periculis subjacet. 


Gualterus plane, magistri mei, seilicet Ivonis, socius fuit, qui per 
triginta ferme annos ita per oeciduos fines sapientiam persecutus est, 
ut de regnis ad regna contenderet; et non modo Teutonum, Gallorum, 
sed et Suracenorum quoque Hispaniensium urbes, oppida simul atque 
provincias penetraret; sed mox ut, studiis toto, ut ita loquar, orbe cor- 
rasis, exsilium habitatione mutavit, et iam velut in pace compositus, 
docere pueros coepit, aemuli sui, euiusdam videlicet alterius sapientis, 
necessarii vel fautores, eum simplieiter gradientem ex insidiis occiderunt: 
qui confossus gladiis, non sacerdotes, ut mihi relatum arbitror, petit; 
non de transactis confessionem vel poenitudinem gessit; sed usque ad 
ultimum spiritum hoe solum inclamare non desiit: „Heu quale damnum!# 
Si quis autem vel de confessione facienda vel aliud quid dicebatur, 

| alienatus hoc solummodo repetebat: „Heu quale damnum!“ 

Chi esiterä a riconoscere in codesto personaggio, di eui Pietro 

con la eonsueta drammatien evidenza descrive lo scempio 
ndo e Y’ardore disinteressato per la scienza, più forte di tutto, 
più forte della morte stessa, colui del quale la scomparsa inattesa 


aveva strappato lagrime amare ad Adelmanno? Le due testimonianze 
ano, integrandosi a vicenda, mirabilmente, poichè, se il maestro 

i accenna solo alla sfuggita i lunghi viaggi dell’ amico suo 

ed il fatale ritorno al „paese degli Allobrogi“, il Ravennate, in quella 
ee ‚sopra Sons ‚eodesti punti reca buona copia di importanti 


1 ailenaio suo derivö l’errore, in éui sono caduti tutti quanti 
ima d’ora occasione d’ aecennare a lui, di presentarlo come un 
ano non solo ce lo dice oltremontano, ma Borgognone 

ittura nativo di Besanzone*). Ambedue gli scrittori 


boschi, Stor. della letter. ital, Milano 1823, to. I, 
esdner, op. eit,, p. 252; G. Mariotti, Mem. e Docum, 
a della Univers. di Parma nel medio evo, Parma 1888, 
Alla schiera debbo unirmi anch'io; ved. Le Origini della 
Milano, “Vallardi, p. I, cap. V, p. 222. 
ale splendore avessero raggiunto nel sec. X le scuole di Toledo 
& troppo noto, porchè occorra insistervi: efr. Wilstenfeld, Die 
ungen Arabisch. Werke in das Lateinische seit dem 
Göttingen, 1877, p.ösgg., al quale perö & sfuggito l'importantissimo. 
Damiani. Sopra le scuole fiorenti alla fine dello atesso secolo 0 sui 
ccessivo nell’ Ifrikia (Tunisia ed Algeria), che faceva parte dellim- 
ta, di cui anzi era stata la culla, ci ha date pur test: preziose notizie, 





008 Francesco Novati 


pol concordano nell’ affermare che Gualtiero aveva in servi 
atudi frequentuti i ginnasi saraceni; il che ci impone 
rioollocarlo alla testu di quell' eroica falange di dotti 

© XII non solo superarono i Pirenei, ma varcarono 

del Moditorranco per attingere nuova riechezza di scienza 
atonei della Spagna © dell’ Africu*). 


IV. 

Ma dal riavvieinamento dei due testi di Adelmanno 
Damiani, oltrechd luce inaspettata sopra la persona e la vita 
procursore di Gherardo da Cremona, di Daniele de 
Michele Scoto, d’ Ermanno il Tedesco, sprizza fuori altresi 
barlume a rompere l'ombra fitta in eui & stata sin qui 
glovinozza prima e la letteraria istituzione di Pietro „Peceatore*. 
ed à opinione universalmente tenuta dai biografi di costai, 
Pietro, dopo avere in Ravenna attinti i primi rudimenti 


governate appunto nei primi 
seuole dell’ una o dell’altra cittä?). Ora che Pietre Damizei 


stato alunno di una scuola a Facnza e d'un’ altra, se non posta pre 


D Tiradbosebi,un eh na; ASS, Mom np Tat else Teig 
Parma 173, «In I; Senkirch, Das Leben üre 7. D, Ging 25 
MIN Warjetti, op hp Mag; Drosäzer, ap hp SE: ogeduen, 
Svoris di S Pierre Damizzi e cl ano tempn, Msn VER,  - 
dche Opere rumpleiei 





7 Un dotto borgoguone del sec, XI, e l'edueazione letteraria diS.P, Damjant 999 


prio in Parma, a Parma vieina, riesce indiscutibile; egli stesso cel 
dieet). Ma chi potrebbe invece gurantire che proprio in quelle due 
sedi abbia egli ascoltate le lezioni d'Ivone? La sola cosa che noi 
sappiamo rispetto a costui & questa: che fu condiscepolo di Gualtieroz 
or 8e in Gualtiero noi oggi abbiamo rinvenuto non già nn dotto ita- 
liano, insegnante u Parma, com’ era quasi generale eredenza?), bensi 
invece uno straniero, un Borgognone, ereseiuto alla senola di Chartres, 
del tutto estraneo ai ginnasi di Faenza e di Parma, come possiamo noi 
perseverare nell’ avviso che Ivone abbia in Italia vissuto? Certo anche 
egli fu allievo di Fulberto, poicht solo cosi si spiega come abbia potuto 
dal Ravennate esser detto „condiscepolo di Gualtiero*. Chi dunque 
voglia persistere a vedere in Ivone un chierieo italiano, dovrà, per lo 
meno, d’ora innanzi riconoscere ch'egli aveva varcate le Alpi per 
portarsi in Francia a compiere la propria educazione seientifien: cosa 
ben naturale, d’altronde, in un tempo, nel quale, secondo attestano 
esempi notissimi, gli studiosi italiani accorrevano già a frotte oltr' Alpi, 
vuoi come maestri vuoi come scolari?). 


V. 
a persistere a vedere in Ivone un chierico 
n Ivone, italiano per nascita, abbia difatti 
Paris, | sugli inizi del sec. XT, non & provato da verun 
i affermarono ciö si fondarono sopra semplici ipo- 
ipotesi possono ancora reggersi in piedi? A me non 
sonaggio italiano, che si sia reso noto, almeno nel 
i, ha portato il nome d’Ivone, tanto caro oltr’alpi, specie 
trarono due santi, saliti a fama mondiale; invece in Francia 
[voni, eultori di studi letterari, filosofici, teologici. Ma fra tutti 
re in questo momento tutta la nostra attenzione : quell’Ivone, 
o per lo meno in Chartres educato sotto Fulberto, che fu 
ug e naturalmente anche d’Adelmanno, che 


pidum degerem, Hique Hberaliun artium studiis 
0, II, €. 616 — „Cum apud Parmense 
docendus insisterem*; Op. XLII, cap. 7; 


L 
‚6. 672 
2) Dresdner, op. cit, p. 252; Mariotti, op. cit, p. 31, oc. 


0 al 1045 fu vescovo di Piacenza. II Dresdner, op. cit, 
253, sembra gustare siffatta congettura: ma qual fondamento ha mai 
sat Nulla ei & noto sulla cultura del vescovo placentino, anzi nulla ci & 





HB, ju si 
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9 Un dotto borgognone del sec. XI, e l’educazione letteraria diS.P.Damiani 1001 


Cosi, come & chiaro, i problemi pullulano daiproblemi, s’ intrecciano, 
8’ aggrovigliano. Giova sperare che qualche altro documento, prima 0 
poi, sopraggiunga a disnodarli, a chiarirli. Ad ogni modo, quanto & 
stato posto in sodo giova già a mostrare quanto siano stati intimi, 
rigogliosi, frequenti fino dagli inizi del Mille i rapporti intellettuali 
tra la Francia e l’Italia. 





Cortesie da tavola di Giovanni di Garlandia. 
Per 
Leandro Biadene in Pisa. 


Di Giovanni di Garlandia che, nato in Inghilterra, passö il meglio 
in Francia, dove insegnö a Tolosa e Parigi, e visse almeno 
hi 1252'), e fu fecondissimo autore di libri ed opuscoli grammati- 
cali, retorici, ritmici, lessicali e anche d’altro argomento, ma pur sempre 
B. Hauréau nel 
courata notizia di tutti gli seritti che gli appartengono o 
iti (ne passd in rassegna non meno di trentuno), dovette 
parlare di codesto poemetto, di eui non gli era riuseito 
ppure un esemplare nelle biblioteche parigine, secondo il 
i manogeritti della pubbliea biblioteca di Bruges, dove esso 
del codice n. 546°). 
Laude, l’autore del Catalogo edito nel 1859, nel ragguagliare 


per tutti U. Chevalier, Repertoire des sources historiques du 
aris, 1905) p. 1665, dove sono le pit complute indicazioni biblio. 

Non sappiamo donde G. Mari, I trattati 

 latina (Milano, Hoopli, 1899) p. 7, abbia tolto la notizin 

sse la Pbetria verso il 1260. La pubblicazione del Mari, che 

mpö P’ Ars rithmica di Giovanni, rimase fgnota allo Chevalier. 

er conservargli il titolo che gli sta innanzi nel codice di 

ito menzione, ma veramente l'autore nel quinto verso lo chiama 

rmen morale, sis pure rivolgendosi agli scolari (Hoc complectaris 
morale, scolaris ||ne confundaris sed’ ut inclitus effciaris), e parimenti 
di esso nel codice si legge „Zirplicit morale magistri Johannis de gar- 


Hauréau, Notice sur les oeuvres authentiques ou supposdes de Jean 
(Notices et Extraits des manuscrits de la Bibliothèque Nationale, 


5). 





1004 Leandro Bisdene * 2 


della contenenza di questo codice‘) da lui assegnato al secolo XIII, € 
che & una raccolta di operette di Giovanni di Garlandia, si soffermd 
di preferenza sul poemetto teste menzionato, e dopo averne riprodotto 
i primi due righi e l’ultimo della prefazione in prosa e i primi otto 
versi, stimd utile riferire anche le rubriche dei eapitoli di eui si com- 
pone; sicchè quando pochi anni più tardi A. Scheler prese a descrivere 
nuovamente e più particolureggintamente il medesimo codice, di eni 
pubblied anche uno dei testi, il Dictionarius®), per il poemetto non 
credette di dover fare altro che correggere qualche inesattezza del Laude 
© aggiungere lu trascrizione di aleuni righi della prefazione e l'indica- 
zione approssimativa del numero dei versi. 

Grazie dunque al Laude e allo Scheler sappiamo che il poemetto, 
compreso nelle carte 2—12 del codice e preceduto da una prefazione 
di quattordiei linee, consta di cirea 560 esametri leonini rimati a due a 
due, 0, come si sarebbe detto al tempo del loro autore, caudati, ed & 
diviso in trentacinque capitoli®). 

Quale ne sin ’argomento apparisce dalle seguenti parole, con eui 
termina la prefazione: „In hoc igitur libello reprehensione sathirica vitiie 
moralitas opponitur et rusticitati curialitas adversatur, Theologie miste- 
rium interseretur, et causa quarumdarum naturalium rerum enudatur mt 
per hec introductoria scolastice vite ruditas elimetur.“ 

Varia dunque la materia €, si pud soggiangere subito, tutt’ altro 
che distribuita e disposta secondo un ordine logico o artistico. Chi si 
faccia a scorrere i titoli dei capitoli non riesce a intendere perchè uno 
deva piuttosto precedere che seguire all’altro, e in generale non in- 
travvede neppure da quale vincolo possano essere fra loro congiunti. 
Devono poter stare benissimo ciascuno da sè. Alcuni pochi si palesano 
© vero, molto affini d’argomento, ma, a farlo apposta, sono staccati, 
lontani I’ uno dall’altro. Questo & appunto il caso dei capitoli nono € 
quindicesimo, che si stampano ora qui per la prima volta. 

Il primo di essi #’intitola De curialitatibus in mensa consercandis, 
l'altro De ministratione decenti (mense)*); espongono dunque e inse- 


1) Catalogue dés manuscrits de la Bibliothèque publique de Bruges (Bruges, 
1859); p. 478 agg. 

2) Trois traités de lexicografie latine du XIIe et XIIe siècle nel Jahrbuch 
f. roman. u. engl. Literatur, vol. Vi(anno 1865), p.45 e agg., e anche a parte 
(Leipzig, p. 1867). 

3) Sarebbero trentaquattro secondo il Laude (op. cit. pp. 481—82), ma lo 
Seheler (op, cit. p. 46 u) corresse l'errore. 

4) La parola mense non si trova nel codiee; fu aggiunta fra parentesi 
dall'autore del Catalogo a far conoscere pi prontamente l’argomento del 
capitolo. 





3 Cortesie da tavola di Giovanni di Garlandia 1005 


guano, per dirla col nostro Bonvesin da la Riva, le „cortesie da desco“ 
o da tavola!), 

Il tema non era certamente nuovo quando Giovanni di Garlandia 
prese a trattarlo, nè egli lo trattö più compiutamente e garbatamente 
di quello che siasi fatto e poco innanzi e poco dopo di lui?). 

Dei quarantusei versi di cui consta il primo eapitolo, i primi tre, 
a modo d’introduzione, toceano dell’ urbanitä in generale, e gli ultimi 
einque contengono norme di vita per nulla attinenti alla tavola. E dei 
ventotto versi del secondo capitolo, il terzo e il quarto ne accennano 
generieamente l'argomento dopo che questo era già stato in parte 
determinatamente indicato nei due primi; quattro, in fondo anzi sei versi 
(19-24), sono precetti igieniei, i due ultimi sentenze generali, e nei 
rimanenti le regole sul contegno di chi serve a tuvola, che, stando al 
titolo, dovrebbe essere il vero e proprio argomento del capitolo, si alter- 
nano con quelle sul contegno di chi siede a tavola. 

Pur nel breve giro di questi due capitoli apparisce dunque il difetto 
già da altri rimproverato all’autore in altre sue opere, di raccogliere 
senz’ordine intorno ad un argomento anche idee che con esso non banno 
relazione o ne hanno assai poca. E in quale barbaro latino! Qualche 
voltasi dura fatica a intendere che cosa egli abbia voluto dire, anche 
coll’ ainto delle copiosissime chiose interlineari e marginali onde il testo 
& continuamente accompagnato. A proposito delle quali chiose si puö 
ripetere eid che già fu detto di quelle di altri testi di Giovanni di 
Garlandia: danno un’idea del modo con cui era impartito l'insegna- 
mento del latino nelle seuole, o almeno in certe scuole, medievali®). 

Qualche volta sono elementarissime osservazioni grammaticali, tanto 
che p. es. sopra aleuna parola si trova messo Aie ed hoc per notare 
che & di genere maschile o neutro; qualche altra si indica il soggetto 
dei verbi, il sostantivo espresso © sottinteso a cui si riferisce il pronome 
o l’ aggettivo, il complemento di un sostantivot). Il pit delle volte, 


1) Che il capitolo quindicesimo riprenda o continui l’argomento del capitolo 
nono, sembra mi dichlarato dall’autore stesso nei versl 8—4: Secerno flores, iterum 
sparguntur honores || aule, 

2) Le indicazioni più compiute o meno incompiute dei testi medievali 
sulle cortesie da tavola sono finora quelle date direttameifte o indirettamente 
da A. Bömer nella prefazione al Grobianus di Federico Dedekind (Berlino, 
Weidmann, 1908). 3 

3) Hauréau op. cit. p. 39. 

4) Codeste chiose grammaticali in generale sono ben chiare. Qui basterä 
notare che imperatur, posto sopra o sotto di detur, rapietur, prebetur, 
morietur, (I, 27—8), non puö voler dire se non che il valore logico di codeste 
forme verbali & quello del modo imperativo, sebbene da prima al chiosatore 
sembrasse piuttosto quello dell’ ottativo; ch& non altrimenti saprei spiegare la 
chiosa optarem sopra detur, sotto eui fu poi seritto imperatur, 


1006 Leandro Biadene 


com’& naturale, le chiose interlineari spiegano con un altro vocabolo o 
con una perifrasi un vocabolo del testo, e le spiegazioni, come avviene 
nel medesimo eodice per altri testi di Giovanni di Garlandia!), sono 
dute talora in francese, Ecco qui tutte le chiose francesi: nel primo 
capitolo, v. 11 promovens avant mettet, 18 eduliu mes, turba rascaille, 
23 sorbillo as, Aume, villus floceus (?) de laine flockes (?), 
27 mantilenape, sedile banc, 36 miscellenin menseral/s, 37 au- 
lieus curteys, 44 clenodia ioieus, 46 dissuto decosue; nel secondo 
capitolo, v. 10 burdones arers?), 18 relide repelle detrahe arache, 

Non mancano le etimologie cosi nelle chiose interlineari (I, 27, 84) 
come in quelle marginali (I, 9, 14, II, 24); la maggior parte delle quali 
ultime & data a riehiami all’ autorità di altri autori e altri testi. Cosi 
trovinmo nominato una voltu Orazio (I, 46), un’altra si riferiscono senza 
il suo nome aleune sue parole (I, 3), e un’ altra ancora egli & indicato 
col titolo di magister, che un pajo di volte serve da solo a designure 
anche Ovidio (1, 6, 35), il eui nome & fatto in altre due citazioni (I, 18, 
35), mentre à tralasciato accanto ad aleune sue parole divenute pro- 
verbiali (1, 11). E c’è una eitazione da Virgilio (II, 5) e uns, errafa, 
da Cicerone (1, 41), Insieme eoi testi elassiei la Bibbia, un pajo di 
volte non indicata (I, 6, U, 15) e un altro pajo indicata nei Proverbi 
di Sulomone (1, 48, II, 2) cosi noti al medioeyo, Inoltre troviamo un 
richiamo ai Distiei di Catone (I, 39), diffusissimi, come si sa, nelle scuole 
medioevali, e senza l’indieazione della fonte un preceito del Regimen 
sanitatis salernitano (Il, 15). 

Se le chiose appartengano allo stesso autore del testo, sembra, 
restringendo |’ osservazione ai due capitoli che pubblichiamo, non ci 
siano argomenti nè per uffermare nè per negare, Se nel testo troviamo 
ordear (ll, 16) per ordiar, cioè una forma analogiea non senza riscontri, 
nelle chiose troviamo putri (II, 24), invece di putres, ma certamente 
per isvista, giaccht la forma regolare sta proprio nel verso a cui la 
chiosa si riferisee,  Vero errore potrebbe essere nemores nella chiosa 
interlineare del v. 42 del capitolo primo. Nel testo incontriamo le 
parole minutella (I, 19) e miscellenia (I, 35) non registrate nel Voca- 
bolario del Du Cange, e nelle chiose putisso (Il, 24), che, se corrisponde 
non meno legittimamente di pitisso al greco nuriscw, sembra non sim 
stato finora altrove notato. Per l’ortografia noteremo deffendo (I, 2), 
wultu (1, 6, 39) e wult (II, 8) reffieio (I, 24) e defficio (I, 46) e scurile 
e secure (I, 28), facescia (I, 29) transsitoria (I, 34). 

Per quanto poco belli siano i versidei quali fin qui si & fatto parola, 
1) Scheler op. eit, p. 44. 

2) Non si pué intendere che avers corrisponda a burdones se non forse 
onservando che questa parola nel verso & falts quasi sinonimo di gurguliones, 





5 Cortesie da tavola di Giovanni di Garlandin 4007 


essi, cirea un pajo di secoli dopo che erano stati composti, parvero non 
indegni di essere traseritti, traendoli fuori dall’opera di cui facevuno 
parte. Li ritroviamo infatti nel codice Nouv. acg. lat, 1544 (fol, 100) 
della Nazionale di Parigi riuniti con altri sotto il titolo di Prorerbia 
moralia, nuova attestazione e del conto in cui, oltre j suoi meriti, si 
supeva giä essere stato tenuto per molto tempo Giovanni di Garlandia 
e insieme del favore di cui anche nel secolo decimoquinto godette il 
tema delle cortesie du tavola. B. Huureau, deserivendo quel codice 
parigino, accenna a quei versi dicendo soltanto che formano „une longue 
tirade sur les convenances qu'il faut observer dans le repas“!), Devo 
all’amieizia di V. Cian di aver richiamato la mia attenzione sopra 
codesta notizia; ma non avrei certamente saputo che quei versi sono 
per l'appunto gli stessi del Morale scholarium, se il sig. L. Dorez della 
Nazionale di Parigi, pregato di darmene qualche raggunglio, non avesse 
gentilmente voluto traserivermeli tutti quanti; di che gli rendo pubbliche 


lo LL che il codice parigino contiene gli stessi versi di quello 

ma l’asserzione non & esatta. Lo serittore del codice pari- 

ib soltanto aleuni, senza che si possa vedere bene quale sin 

stato il criterio della scelta. Del primo capitolo riprodusse i versi 5—17, 
£ —34, 37—42, in tutto venticinque, e del secondo capitolo i 
2, 5—12, 21—24, in tutto quattordici. Il testo parigino, che 

Ile chiose, & spesso scorretto, ma le differenze da quello di 

che si troveranno indicate qui appiedi®), sono tali da non eselu- 


pa & condotta sulla riproduzione fotografica dei due capi- 

zie ai buoni servigi del canonico Rommel, membro della 

ne della Biblioteca di Bruges, fu esegnita per me dal foto- 
jesouter di quella eittä. Il quale ridusse le pagine, che nel 
itto sono alte 21 centimetri e lurghe 16, eirca un terzo più 
ndendone cosi più malagevole la lettura giä molto difficile e 


et Extraits de quelques manuscrits latins de la Bibliothèque 
(a. 1893), p. 926. 

. secundes] wultu . . . fecundes 7—8 panesque decentes] 

di Bruges à il secondo emistichio del v. 7, in quello di 

la stessa linea del v. 8 ed à congiunto con una lineetta al 

nca il secondo emistichio del v.8. 9 protendantur] precendatur 

13 det) dat 16 denuo] de imo (?) 17 Munda] Nuda 27 sit 

mundum tersumque] sit mantile mundum tersumque 28 seurile] seur- 

te] notate 40 prosunt) prosint 41 querelam] sequelum 42 enute- 


| loquare 8 nequeat] non queat 9 epulones] ephilones 11 sine] 
e] palmaque 22 si] et. 





pr 
15 


fil 
4: 


HAN 
EE if HAT. all 


L— 3 4 destre: fungar vice cotés acutum rulıdere que Serum vabet exsurs 


ipaa secandi (Orazio, Ars Pwer. JMS} Le paruks exsurs ıcrıäne male Le prime 
vos fs cancrilats € pos rcrilia ects oirrefiammie Sipre lu dé sente wm 
po pi & detre «in alle i un m (alle prime à leggerebie on) d'abre mat, 


| 
| 
| 
l 
1 


| 
je 
li 





‚Cortesie da tavolat di Giovanni di Garlandia 1009 


1. destrues largitatem tuam i. reddas leta sine . . 
Que das confundes nisi wultu dona secundes. 


ot 
Cum sale splendentes eultros panesque decentes 
ante porsonam 1 
prefer, candentesque eiphos potusque plucentes. e. Er 
hoc cloclear (sie) 
Que pretendantur eoelearia munda gerantur; 
homines duo et duo 
postea iungantur bini quicumque vocantur, 
promoveas i. avant mettet te pre i. retro 
Non sie propellas quod te fortasse repellas; 
i. deorsum pellas ab honore eum pauperibus 
quod te depellas sic nunquam te retropellas. 
i. dapifer primus mes i fereula 
Grossa eliens prima det edulia  primus opima. 
rascaille i. fac ut laudet i. dabit 
Turba dapes minima collaudet que sedet ima. 
L vaeuato 
decet ore bibas vacuo, si prandia libas. 


inistra: iuxta illud hilarem datorem diligit fheaus (S, Paolo, Epist, 
1,7). A destra: unde magister ante omnia vultus nccessere boni ete. 
Amagister à Ov dio, Metamorpb, lib VIT, 677—8, dove per altro le edisioni comuni 


ce di ante, Softo questa prima riga quest’ altra: sine secundina. 

us involutus (?) puer quando nascitur. La definisione à simile a 

quella riferita dal Du Cange: „secundina est folliculus quo puer involvitur in 
utero, + sequitur nascentem“, 


" altro la lettera b. 
hoc crustum panis hec .., auri. 


clean piseis. inde coclearin. Si vuole cioè notare che coclearia 
nel testo, plur, di coclear, pud essere plur. di evelearlum da 


1. A destra: iuxta illud medio tutissimus Ibis (Ovidio, Metamorph. II, 
II significato dei due versi 11—12 &: non ti metterai tanto 
poi forse térarti indictro, nè ii metterai più indietro che 
it tuo grado € la tua dignità non comporti. 


18 A sinistra: clions. a cleos gloria. 

A destra: edulium dieitur omnis cibus sine pane. unde gallin . . . etdiei- 
tur de edo. es. 

14. I dabit sopra il det di collaudet éndica che il valore di questo congiun 
lico & quello stesso del futuro collaudabit. 


15, A sinistra: ut decet hic docet auetor quomodo nos debemus continere 
in mensa, quoniam ore perimpleto non debemus bibere et debemus manducure 
Romanische Forsobungen XXIII. 3. 64 





1010 Leandro Bindene 


i. non rotrobibas 
nee denuo rebibas; rudis es si morsa relibas. 
hie 
Munda eultellum; morsellum quere tenellum, 
i. per transpositionem venarum 
sed per cancellum; post supra pone platellum. 
s. minutas carnes morsellos 
Multa minutella reseca presente puella. 
i. sedeat ad prandium 

Etiam molli sella discumbat sponsa tenella; 

domina 

surgat post cenam, cameramque subintret amenam. 

Fer vini plenam, si postulat ipsa, lagenam. 

ego das. hume hoc villum i, debili vino 

Ego sorbillo, sumpto pro tempore villo. 

si sim ego 1. reffielo i. porcino 

mihi tranquillo prede cum presente suillo. 
la. etiam docet multa vitanda et fugianda, Neil testo à scritto prandins cle 
espunto. 

16. Dello stesso carattere del testo in margine a destra à scritto inorsa con 
un segno di richiamo a prandia qui sopra tralasciato perchè espunto. Accamiı 
a morsa, dopo di cui è un punto, e del carattere delle chiose: eollirida i. ess 
panis. II primo i di collirida sopra un e espunto. 


17. Sopra questo verso nel ms, sta quest’ altro: munda cultellam post suprs 
pone platellum, formato erroneamente del primo emistichio di questo ve. 17 e dd 
secondo del verso seguente. Esso & già espunto nel ms., dove sopra la prima 
lettera (m) & scritto va € sopra Tultima (f) cat, ciod, riunendo le due siliabe, 
vacat, come mi propone di leggere e intendere il prof. V. Lazzarini. Imolire, « 
indicare che il verso & da togliere, fu posto un punto sotto il m di munda, um 
sotto il, primo n di cultellum, uno sotto il p di pone « di platellum. Anche sta 
l'ultima lettera del verso € una crocetta quasi impercettibile e nel miargine a destra 
un cerchiettino con un’ asticella in messo, 

18. A sinistra: hie cancellus; « destra hie platellus, con un © espumio 
prima dell'u. Sopra bic platellus, e quasi alla stessa alterza del verso preoedenie: 
de cancello poteris transposuisso pedes, € a sinistra e all’ altessa del verso segwente: 
sed per docet quomodo debemus socare (corr, secare) carnes bene (7) per can- 
cellum i. per transversum, unde legitur de iacob ut benedixit fills anis manibus 
enncellatia i. transpositis ad modum cratis et similiter in ovidio secundum . . 
cancellis positis transposuisse podes. Il verso di Ovidio qui eitato (Amorum, 
Hb, II, eleg. II, 64) nelle moderne edisioni si legge cosi: cancellis primos Inse- 
rulsse pedes, ma parecchi codici recano Imposulsse invece u inseruisse. 


23. A destra: villus floceus (?) de laine (?) flockes . . . despieere at dieitur 
hoc villum li pro ... 

9. Nel margine a sinistra una crocetta, colla quale forse si richiama Patten- 
zione su questo verso certamente non facile a intendere. Alla lettera sembra 8 





‚Cortesie da tavola‘ di Giovanni di Garlandia 


i. requiratur ad comestionem #. gons 
25 Gens invitatur; ne de ruditate queratur 
in crastino hoc non regalibus 
mane requiratur; hee clero lex teneatur, 
nape a manu et teneo tenes sine pulvere banc 
‚Sit tibi mantile mundum tersumque sedile, 
turpe secure verbum i. sapientis 
Absit seurile verbum, propone virile. 
facetus i. desideria vel ipsa talia... debentresolviinmenan.., 
Est  deus ad vota pius ipse facescia tota; 
macula 
hune imitare, nota turpi quacumque remota. 
i. de novo date 
Palmas mundate; post prandia vins novate, 
i, gratias et nolite inebriari 
grates ante date domino, cum sobrietate. 
prandia pauperes 
Post assumpta satis, miseros non pretereatis; 
i. transsitoria dividatis i. eterna bona que mauebunt eterns 8, ex his 
lubriea mean mansuraque possidentis. 
E . relefs et dicitur a misceo es 
| Pauperis impense sint miscellenia mense; 


debba tradurre cosi „io mi ristoro col porchetto del gregge presente a me. Fra 
isignificati di praeda c’è pur quello di gregge (cfr, Du Cange); ma come intese il 
commentatore traducendo suillo coll’ aggettivo poreino? E tutto il verso non 
sembra qui una stranessa? 


27. Adestra: hec est persuasio ut immundicia et avaricia ... unde magister 
nec turpe thoral nee sordida mappa corruget nares, Le due ultime parole quasi 
interamente svanite rimarrebbero un’incognita senza Faiuto del testo di Orazio 
qui citato (Epist. V, 22). Nell' interlinea sopra scdile à scritto non banc ma 
baune, se non forse banne. 

98. A destra; ae etiam cavers ne dicat turpia verba, unde magister ... 
voce loquendi ubertas etc. 


80. Sopra nota & scritto macula due volte, 
34. A sinistra e a destra: mansura cioè la risolusione di mansa, che, con una 
virgoletta quasi impercettibile sul s, sta nel testo. 


86. A sinistra: unde magister instruis impensa nostra sepulera brevi (Ovidio, 
Epistol. VII, 188). 

A destra: hec impensa. se. donum. unde ovidius . . . amorum ... Anche 
amorum à quasi interamente svanito € di letturra tutt’ altro che certa, Qui mani- 
Festamente ‚si vuole richiamare l’ Ars amandi, lib. II, 255: Sed tamen et servo 

est impensa) roganti porrige fortunae ınunora parva tuse. Di nuovo a 
tra, ma all’ altesza del verso seguente: pauperis hic persuadet ad pietatem 
Gi* 





‚Cortesie du tavola‘ di Giovanni di Garlandia 1013 


‚et verbis i. absconde 

Audi; responde paueis; nescita reconde; 

i. fae ignorantiam maiorum aparere 1. gloriosos nodos et ... promitte 

hirsutos tonde, placidis elenodia sponde. 
felinis (?) tonde i, depone 

stricta vestigin 

45 Frigore sole luto diflerre coneta refuto; 

pro decosue i. non defficio 

tegmine dissuto non tardatus mihi nuto, 


IL 
De ministratione decenti, 


a patrefamilias 2 i, salsamenta st cotera 
Disce ministrare, dapibus sua jura parare, 6, 7 


tur quod fures sint ibi vel prodonos , .. in tali loco habere bonam 
sed am. 


43, Sul margine superiore, in continuasione della chiosa precedente: audi 
hic tradit auctor disputantibus cautelam et ostendit quomodo se debent 
disputatione, quoniam debent audire opponentem paoifice (?) . , » et 

. debent huic respondere, 
À destra: Salomon qui prius respondet quam audiat se stultum esse demon- 


a cleos se est re et nodns. di. à. Ge nodus. 
sinistra: elenodia ioiiens. A destra, immediatamente dopo l'ultima 
verso, cioè dopo sponde: equivocum ad duo, probabümente a signi- 

: sponde, oltre che imperativo di spondere, à plurale di sponda. 


À sinist) .. uositas significat habundantiam enloris et ealor. A 
a spiegasione di coacta: que debent ex necessitate fieri, parole con 


testo si riferisce non soltanto a tardatus, @ cui precede immedia- 
anche al verbo nuto, e cosi s'intende che sopra questa parola stia 
e non defficio. Il femminile decosue poi, che sta sopra dissuto, nella 


henduntur qui neselunt hospites recipere. 





2 Aranti di locare mel ms. sta loquare erpumis € congiemts madscnte mms 
dimertta a ums parolins posts sopra locare, probelimeonte van, che ages 
ficher dorer espemgerni d vocsbole a oui si riferises (cf. wart qué aupres Æ 2 
Accents à vacanız pei mei margin: Salomce meer est paille cam egal 
geam plenn masıs cum lahose et affictione sai Ji proces mon mi mes del 
quale mei teste Idlice, si bone in guests forme (Proveski, XVIL I: Melline et 
baccells sicca cum gandio, quan domms plens virtimis cum pe 


à 4 smstre quan af abrrse de € 2: Da secte muren i seramdsm zuumem. 
quis in derters debes Serre saporem in sinistes päntellum. et des Fre zeugen 
prima fercala (immun = jercala mn né open) ad Son qu lee ad ge 
mens. + Ömer eriam gummemds ancpias cipbum- nes zeige COR zur 
prösm, me si forte manıs tas serbe fuer © deouges eipäum ei mao 
pen pue conne een bir qumsn érdees ame SE CREME € 
potsteres re Gebecs zimiem comes ve biere sirems Sache grnpañenmes à 
Fixmumes Qu... gare, et est vermis geilen gergeln ee copies pal 


* 4 dose see 7 eur fur Jolie sine uiekimme mer ee A 
pute un pe = 

Mi 4 ame € culs grums im Siehe ums im er 7e me, 
ques gmapemımg 5 Ouréims de Ser em MEUDÉ m mer Labs 
Ai à quote Gsbur de perce et. _ und eut Gm € me 7 u 
Emm et wu a ŒQueu © Qu Ecran me ue eme De de 





-Cortesie da tavolo‘ di Giovanni di Garlandin 


effusione adverbium 
Funde manu gemina sine dampno de prope vina, 
i. duplica 1. manus i. oleva 
Panes i en palmasque ferendo supina. 


Stent ibi mr manutergia munda gerentes, 
servi dico perficientes 8’ ornatu 

quod deest supplentes domini cultuque decentes. 

Ne rexisse choram videar fortasse coquorum, 

i. delectabilium i. ordinabo 
de iocundorum  nibil ordear arte ciborum. 
carnes j.insolida . . „et non in... 
Que dantur solide carnes quascumque recide, 


vita, stoici qui dicebant omnia peccata... esse punienda, sectatores (?) ilorum (?) 
crant, unde date et dabitur vobis poculum i. eifus phus, unde ,... duo pocula 
fragmina nobis trado, 

A destra e congiunta con una lineetta all’ ultima parola del verso questa 
‚chiosa: gurgulio est vermis comedens fabas et pisn. 


11. manu à sopra via espunto. 
destra: unde supins diountur elevata verba. Quanto a panes in- 


gomina, vorrà dire: „porta più d'una volta il pane, ripeti, secondo il bisogno, le 
portate del pane.* 


18. Prima di ibi, che & nel! interlinea e del carattere delle chiose, era stato 
acritto hu, poi espunto. 

14. Il de di deest à aggiunto in interlinea del carattere delle chiose, Per 
al senso converrä ammettere che supplentes abbia qui doppia funsione, che cioë 
con valore verbale regga quod deest € sia percio nella chiosa spiegato con perfi- 
centes, & con valore aggettivale abbia per complemento domini, € quindi lo chiosa 
servi dico corrisponda a supplentes domini. 


15. Chiosa che incomineia sopra rexisse del testo e si prolunga poi nel mar- 
gine: sieut nabuzardan princeps cocorum sub nabucodonosor qui dextruxit tem- 
plum domini i. animam, deus enim non habitat in gula, 

A destra, sotto la parte della chiosa precedente che & in margine: unum 
(oppure unde?) templum domini quod estis (?) bas (2). 

A sinistra, all’ altessa del verso seguente, ansi un pochino più sotto: nabu- 
zardan princeps coquorum destruxit templum domini. Nabusardan nella Biblia 
ë designato col titolo, oltre che di magister militum (Jerem. XXXIX, 0, 10), 
di princeps militine (fbid. 13) e princeps exercitus (Liber Regun IV, 
xxv, 8), Quando e da chi sia stato tramutato in princeps coquorum, non mi 
à noto. 

17. In margine a destra e unito con una lineetta a recide: rocidi in prete- 
rito i, scinde, 





1016 Leaudrv Biadene . 


ille sunt 1. eito_repello detrabe aruche 
Alas dum ealide alitis sant, a te relide. ch, 
en 


temperanclam 
infirmatur po prandi qu pacte 


Mn tes à mm el cie 
s. te non timentem egrotari ad sanitatezs 
Si te sanare cupis et lapsum revocare, 

L ante statum egritudinis i moderazter pots 
si vis durare sans, potum moderare. 

s non pari qui vivust sd modem epliessurum 
Omnes impuri vivant qui sunt epicari, \gwrazuı ums 
epicuri dico 
cecati duri putres subito morituri. 

a sibi a domino s rien 
Se bene pincerna regat ad commisss falerna, 


IS Le parole repelle detrabe » ireramı reramentz sopre € un zul = dies 
di recide del verso procedentr, wa che siens messe D per damier innen molle 
di quete v. 18 mom c'à dubbie, giaccht repelle à congiente con eus Ent = 
qe ultime purolz. 

M 4 desire, comisciende snpra F'udtes parois dei ewms- aus bverie mat 
alles st wege meridlante same ea precrtte dei Rene une une 
(ef. De Renzi, Coliertio salerntass, I p 468 L 105 

Nail teste meecr da qui à vente m aièrrmatere quais (mi, che mem pme 
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45 ,Cortesie da tavola‘ di Giovanni di Garlandin 1017 


i.cadat i.servus i.siccando evacuat i.ciphosde acere factos 
nec titubet verna dum pocula siccat acerna. 
8. homine optarem i. domino i. rapina fiet 
Sub large detur, sub avaro clam rapietur; 
imperatur imperatur 
imperatur i. pauper 
danti prebetur, qui non dat inops  morietur. c. 8 


26. A sinistra: poculum est actus potandi vel instrumentum ut ciphus. 
27. Asinistra: nevole (?) . .. apud omnes, ein principio della linea seguente 
un’ altra parola svanita. 








La presse de langue d’oc. 
Par 


Jules Veran à Paris. 


Peut-être les provengalistes qui collaborent à ce recueil, A côté 
desquels, humble felibre, je me sens bien indigne de figurer, seront-ils 
heureux d'avoir quelques renseignements sur la presse de langue d'oc, 
qui, si elle n'exerce aucune action sur les évènements de ce monde, a, 
du moins, pour eux, l'avantage de leur offrir, dans leur riche diversité, 
les formes vivantes du provençal moderne. 

Le nombre des publications périodiques en langue provençale, 


journaux ou revues, tant disparues qu’existantes, s'élève à une cinquan- 
, chiffre qui étonnerait beaucoup de Français et même de Méridi- 


Nous ne comprenons pas dans ce nombre les journaux qui font dans 
leurs colonnes une place au provençal. 
seul d’entre eux mérite une mention particulière. C'est le journal 
aissait à Avignon en 1848, Mistral et Roumanille 
s armes, Mistral avait dix-huit ans. Il signait 
e de Boufarèu, qui est, en Provence, un des noms popu- 
Roumanille écrivait des poésies françaises qu'il signait, 
juvénile, Joseph Roumanille, de Saint Rémy. 1 
originaire de St Rémy-de-Provence. A son lit de 
fessa, comme d'un péché, d’avoir écrit ces poésies en 
. Il disait des vers, et Mwe Roumanille, qui était à son 
lemander: „Ce sont des vers de Lamartine, mon ami, 
„Non, 
ce sont des vers français que j'ai faits en ma 
ue voici l'heure où je dois avouer toutes mes fautes, il 
onfesse celle-là.“ C'est de Mme Roumanille elle-même 
‘ette touchante anecdote. 





1020 Jules Veran 2 


complètement rédigés en provençal. Les disparus sont plus nombreux 
que les vivants. On en compte une trentaine: le Dominique, le Cascarël, 
la Farandole, la Cigalo d'or, le Prouvençau, le Boui-Abaisso, le Tum- 
bourinaire, le Tron-de-l'èr, le Zöu, la Revisto 'gascouno, le Paioun, le 
Campanié, le Nouvelisto, la Bugadièro, le Brusc, le Coucha-Carema, le 
Fica-Nas, le Lengodoueian, le Calèt, la Cisampo, l'Ech-Luroun, le Gril, 
l'Aiöli, l'Idèio prouvençalo, la Targo, la Campana de Magalouna, k 
Subiet, le Mont-, -Segur, le Viro-Soulèu. 

Les plus anciens de ces journaux furent le Bowi-Abaisso et : 
Tambourinaire, qui parurent tous deux en 1840, le premier à Tarascon, 
le second à Marseille. Le Boui Abaixso fut créé par Désanat, un char- 
eutier de Tarascon, qui fut un des précurseurs du Félibrige les plus 
féconds, 

Le Dominique, journal satirique, fondé à Nimes en 1876 par Louis 
Roumieux, le plus spirituel des félibres, disparut au bout d'un an à ln 
suite de démélés avec la censure! 

Il fut remplacé par la Cigalo d'or, qui paraissait à Montpellier et 
qui eut pendant plusieurs années une existence très-brillante, Albert 
Arnavielle, Louis Roumieux, Antonin Glaize et d'autre félibres de 
marque y collaborèrent. C’estlà que parurent pour première fois les 
Fiho d'Avignoun, d'Aubanel. On y trouve enfin des polémiques épiques 
des partisans de la terminaison provençale en o contre les partisans 
de Ia terminaison montpelliéraine en a. 

Le Tron-de-l'Er (1871—1882) et le Zön (1886—1888) étaient pnbliés 

collaboration d’Antide Boyer, devenu depuis député 
socialiste, de Jean Lombard, que son roman sur Byzance devait rendre 
célèbre après sa mort, de Clovis Hugues, qui s'est fait un nom comme 
mme homme politique, de Félix Gras, qui devait 


l'atmanach Ia la, publié à Montpellier par Xavier de Ricard, le 
„Felibrige rouge iclérical et fédéraliste. 
Le Lengodoucian, publié plus tard, en 1892, par un poète de premier 
ordre, Auguste | urès, servit les mêmes idées. 
it fondé Mistral en 1890 et qui paraissait les 7, 17 
ne Paul Arène appelait une périodicité cabalistique, 
wévut une dizaine d'années. La collection de l'Aiô/i est précieuse à 
sonsulter pour ceux qui voudraient étudier ce qu'on peut appeler la 
doctrine félibréenne, que Mistral y exposait, au hasard des circonstances, 
soil dans des Notes anonymes, soit dans des articles qu'il signait tantôt 
2 Branc et tantôt Gui de Mountpavoun. On y peut lire aussi de 
hoaux vers düs aux meilleurs poètes provençaux et . . . des quatrains — 
meine pour un savon, composés pour le plupart par Mistral lui-même 
qui puit grand plaisir & ce jeu. 





La presse de langue d'oc 1021 


Terminons enfin cette revue des journaux disparus par la Campana 
de Magalouna, journal populaire de Montpellier, qui, fondée en 1892, 
n'a cessé de paraître qu'en 1905 et qui serait ainsi le journal de langue 
d'oc ayant eu la plus longue existence si la Sartan, de Marseille, fondée 
en 1891, n'existait encore. 

Parmi les journaux ou revues existant à cette heure, citons: le 
Felibrige, la Terro d'Oc, la Cobreto, les Reclams de Biarn e Gascougno, 
le Lemouzi, le Bournat, la Prouvènço, le Camel, le Gau, l'Occitania, la 
Sartan. 

Le Felibrige, revue mensuelle fondée à Marseille en 1887, contient 
depuis cette date tonte l’histoire du mouvement félibréen, faits et écrits. 
C'est le recueil officiel des actes du félibrige. 

Le Bournat, revue fondée en 1904, est l'organe des félibres du 
Périgord, dont le président est M. Camille Chabaneau. 

Prouvènço, fondé en 1905 à Avignon par le eapoulié uetuel du 
Félibrige, Pierre Dévoluy, est, pour ainsi dire, l'organe officiel du Féli- 
brige 

D'une très-haute tenue littéraire, il ne fait qu'une place assez 
restreinte aux œuvres d'imagination pour consacrer la plus grande part 
de ses colonnes aux nouvelles qui intéressent le félibrige et à l'exposé 
de la doctrine mistralienne. 


Le Gau, qui se publie aussi à Avignon depuis une dizaine d'années 
irection du renommé prédicateur provençal, le Père Xavier de 

5, actuellement abbé d'un convent de Prémontrés en Angle- 
cette particularité qu'il s'adresse principalement aux membres 


inalité d'Occitani, fondée depuis deux ans, comiste en ce 
‚est écrite en languedocien et en catulan, Elle a deux 

tion, Toulouse et Barcelone. 
un volume à écrire sur la façon dont naissent, vivent 
Bornons-nous à 
ouve jamais à l'origine des journaux félibréens une Société 
res à capital fixe ou variable: ils ignorent totalement ce 
Ils naissent comme ils meurent: sans un sou. Un 
suite d'un banquet ou d'une felibrejado, les felibres 
| d'une région se disent: si nous fondions un journal? Et 
6 fonder un journal. On a tôt fait de trouver un titre, 
quelque chose de très populaire comme lu Sartan, la Campana de 
Magalouna, le Camel, le Cascavel, et l'on s'en va tout droit chez un 
imprimeur du pays qui accepte sans aucune hésitation de faire les frais 
du premier numéro: comment w’aurait-il pas confiance dans les quatre 
ou cinq personnes qui viennent le trouver et qui sont ses compatriotes ? 





1022 Jules Veran 


D'ailleurs les frais sont peu élevés, les journaux félibréens étant 
tous de format modeste et ne paraissant qu'une fois ou deux par mois 

Le journal „sort“. Il est crié dans la rue. C’est une nouvenuté, 
une amusante nouveauté. Le premier numéro, très-soigné, avec des 
histoires populaires, des contes humoristiques, s'enlève. Le journal est 
lancé, 

11 faut le faire vivre. La vente au numéro est incertaine, Il faut 
les abonnements. Les félibres en chercheront. Deux par deux, ils partent 
en chasse, ceux-ci voyant les commerçants, ceux-là les cafés et restan- 
rants, ceux-là le clergé, ete. On écrit aussi aux compatriotes qui ont 
quitté le pays, mais qui aimeront de lire les bonnes histoires du crû 
dans la langue de leur enfance. Les abonnements arrivent. Le jour- 
nal vit. 

Il ne vit pas longtemps. Des journaux comme la Sartan, qui n'a 
pas cessé de paraître depuis 1891, et ln Campana de Magalouna, qui 
a vécu treize ans, forment des exceptions remarquables. En moyenne, un 
journal félibréen ne va pas au delà de 4 ou 5 ans. 

C'est qu'il y a une chose de plus difficile que de trouver des abonnés: 
c'est de les conserver, même lorsque l'abonnement ne coûte que 2 francs 
ou au maximum 3 francs par an, ce qui est le prix des journaux de 
langue d’oc. Au renouvellement annuel, il y a des manquants. On les 
gronde et on les sollicite de façon amusante, dans le journal même, à 
la „Petite Correspondance“ — „Eh quoi! dit-on à l'un, vous refuseriez 
quarante sous à notre œuvre! ce n’est pas possible!” — A un autre: 
„La Poste nous a retourné le mandat que nous avions tiré sur vous; 
ce doit être une erreur: nous allons vous le faire représenter.“ — A 
un autre: „Vous ne voudriez pas vous faire remarquer pour trois francs? 
Qu'est-ce trois francs pour vous!“ Ce petit chantage innocent amuse 
et réussit . .. pendant un certain temps, jusqu'au jour où des deux 
côtés l'on se lasse de demander et de répondre. 

Peut-être, bien administrés, les journaux félibréens prospèreraient- 
ils davantage. Mais ils n’ont point d'administration. Les cigales sont 
peu faites pour compter. Nous conuaissons un journal où l'on perdit, 
um jour, la liste des abonnés! A ce jeu, évidemment, les félibres 
finissent par tout perdre, sauf leur bonne humeur, que rien ne pent 
abattre. 

U faut savoir enfin que dans un journal félibréen, c’est un seul 
homme, félibre dévoré du feu sacré, qui fait tout. Cet homme est à la 
fois directeur, administrateur, rédacteur en chef, secrétaire de rédaction, 
proie, metteur en pages, colleur de bandes et expéditeur! Pour que lon 

comme il convient l'étendue de ce dévouement, souvenons- 
male que les félibres ne sont pas des „hommes de lettres“, que tous, 
ul die très rares exceptions, sont obligés de gagner leur vie en tra- 





5 La presse de langue d'oc 1023 


vaillant et la plupart dans de modestes emplois et qu'ils doivent prendre 
le temps qu'ils consacrent au journal sur leurs maigres heures de liberté 
et leurs soirées. 

La besogne du félibre qui se charge d'un journal, bien que celui- 
ei ne paraisse, au maximum, que deux fois par mois, se complique 
encore d’un travail de révision et de correction de copie qui est fort 
pénible. La ,copie“ abonde, certes! Aux Jeux Floraux de Montpellier, 
en 1895, il n'y eut pas moins de 700 envois! C'est dire si le nombre 
des braves gens qui s’essuyent à écrire en provençal est devenu consi- 
dérable! Mais c'est la bonne ,copie“ qui est rare! Entendez seulement 
la copie de forme correcte et de bonne orthographe. Et quel travail 
que la chasse aux gallicismes et aux infractions à l'orthographe du 
Trésor du Félibrige! . .. Un beau jour, le directeur — administrateur 
— rédacteur en chef — secrétaire de rédaction — prote — metteur en 
pays, ete., laisse tomber ses bras de fatigue . .. et le journal est à 
terre. 

La „Cause“ n'y perd rien d’ailleurs, car un journal n'a pas plus tôt 
disparu qu'il s'en fonde un autre dans une ville voisine: dans le Midi, 
les feuilles nouvelles poussent les feuilles mortes. 

Il nous reste à dire un mot de la composition des journaux de 
langue d'oc. Ils contiennent des vers et de la prose, et, généralement, 
plus de vers que de prose. C’est que, d’une part, les poètes provençaux, 
ou, si l’on préfère, les versificateurs sont beaucoup plus nombreux que 
les prosateurs; d'autre part, tous ceux, sans exception, qui cultivent la 
langue provençale commencent par faire des vers: la poésie, a-t'on dit, 
est la langue des peuples à leur naissance; c'est aussi sans donte la 
langue des renaissances. 

Les poètes des journaux provençaux chantent tout ce que chantent 
les poètes. 

Quant aux prosateurs, une remarque s'impose à leur sujet: c'est 
qu'ils ne sortent pas, sauf de très-rares exceptions, des contes populaires 
et des histoires plaisantes. 

La raison en est, évidemment, dans le caractère essentiellement 
populaire des journaux félibréens. 

Mais il en est une autre. 

Si la prose provençale, souple, riche, pittoresque, paraissait con- 
venir à merveille aux genres familiers, et même en raison de son har- 
monie et de ses belles sonorités, à léloquence, ce qu'ont avec éclat 
démontré, par leurs discours Mistral, Aubanel, Félix Gras, le Père Xavier 
de Fourvitres, elle fut longtemps tenue pour absolument impropre aux 
travaux sérieux, on, si l’on préfère, scientifiques. Réléguée aux champs, 
dans les ateliers des artisans, dans les demeures humbles des petits 
bourgeois et des ouvriers, elle était restée, pendant des siècles, si com- 


1024 Jules Veran 


plètement étrangère aux progrès de l'esprit! On n’imaginait pas que 
l'on püt penser en provençal. On pense — ct l’on écrit — avec des mots, 
Où était le vocabulaire scientifique provençal? Et si l'on n'avait point 
souci des termes techniques que toutes les langues s'empruntent les unes 
aux autres, pouvait-on, sans faire violence au génie même du provençal, 
le plier aux formes abstraites qui jouent aujourd'hui un rôle. si important 
dans la langue de l’histoire, de la critique, de la philosophie, de la 
science ? 

Des écrivains provençaux, pour qui l'usage du provençal n'est pas 
une simple fantaisie, un amusement de dilettante, et qui ont imposé à 
leur esprit une discipline assez sévère pour qu'aucune idée ne se pré 
sente à eux sans qu'elle trouve immédiatement en eux sa forme pre- 
vençale, ont tenté ce qui paraissait impossible. Leurs efforts, que lan 
a pu suivre d'abord dans l'Aiöli, et que l'on pent suivre encore dans 
Prouvènço, ont été couronnés de succès, Tandis que Mistral, avec Mai 
sance de son génie qui se joue de toutes les difficultés et 
parable science des ressources de sa langue, traitait des s 
divers, les plus élevés et les plus ardus, sans cesser d'être 
classique, philosophe, critique, historien, dans le style de F 
Cicéron, de Bossuet, d’autres, tels que Pierre Dévoluy, 

Paul Roman, versaient hardiment dans leur provençal toutes 


quêtes des langues modernes et dotaient la littérature nn 
historiques, critiques, philologiques, pbilosophiques, scientifiques, qui ont 
été pour les provengalistes une surprise et pour tous les amis de Is 
langue d’oe une joie. 

Si nous avions quelque goût pour les prophéties, 


à parler de l'avenir de la presse de langne d’oc 

constater que les journaux provençaux vivent: rl 
ne cessent de se quereller entre eux. ls vivront probablement anis 
que le provençal, car le besoin d'écrire semble devenir. tous les ; 
hélas! plus impérieux et plus répandu que le besoin de lire. M 
vivra le provençal? pepe 
dire: il est mort. ps 





Quan lo boscatges es floritz. 
Da 
Nicola Zingarelli in Palermo. 


Pare che sull’ attribuzione di questo componimento (imperfettumente 
impresso in Mahn, Gedichte, n. 1439), a Bernurt de Ventadorn, non 
vi sieno contrasti, sebbene un sol codice ce lo tramandi, il prezioso C.!) 
Messo a confronto con le altre rime dello stesso trovatore, ei oflre 
riscontri, echi, spunti in tal numero e di tal natura da upparire sgor- 
gati dallo stesso cervello e dalla stessa anima, Noteremo le cose piit 
rilevanti. Il pensiero della strofa I, non potere l’amante per causn del 
suo joi volgersi a nessun altro oggetto e non frovare percid riposo, & 


sviluppato al prineipio di un’altra poesia di Bernart, e con qualche 
parola identica: 


En manht genh se volv os vira 
mos talanz © ven e vay, 

lai on mos volers #' atral: 

lo eors no pauza ni fina®). 

Nella str. Il appare, in una forma che sembra anteriore, il concetto 
del bacio risanatore, che in Ab ioi mou lo vers el comens fiorisce nella 
fo ata immagine della lancia di Peleo, riempiendo tutta una cobla. 

agine della fiamma che arde il euore del poeta, e che fu causa 


elassica anziché dovuto all’ osservazione personale; efr, pli oltre 

motazioni Nella str. VIII il concetto dei due cuori innamorati 

che vivono insieme ei richiama una strofa del ben noto € Pr © 
Chantars non pot gaire valer*). 

1) Cfr. Ricerche sulla vita e le rime di Bern. de Ventadorn, in Studi medie- 
vali I (1905), p. 339; nell’ estr., p. 31. 

2) Ricerche cit, Appendice, ib. p. 602; nell’ostr. p. 10. 

8) Cfr. V. Creseini, Il testo eritico di una canzone di Bernart de Ven- 
tadorn, Venezia, 1904 (estr. d. Atti del R. Istituto Veneto, t 58, p-II, 819 sgg.); 
6 Manwaletto Provenzale*, Padova, 1906, p. 20. 

Borzanlsche Porschengen XXL. 3. 65 





1026 Nicola Zingarelli 2 


La forma metrica presenta qualche cosa di strano pel numero delle 
coble, che nei componimenti del nostro autore non arriva mai à tanlo; 
€ anche la disposizione delle rime, abbaabba, OS ER 
delle sue poesie. Ma non sono difficoltä serie: ché l'arte 
avrebbe posti allora certi impedimenti; du DR 
una norma fissa; né noi possediamo tutto cid che Bernart compose; & 
altre sue poesie hanno singolari disposizioni di rime, come in generale 
avviene di tutti i trovatori. Risalta per contro un fatto 


Tuttavia un pit attento esame mi ha persuaso che la 
canzone, 0 rers che sin, non va, come io inchinavo a credere, ı 
gruppo di quelle in eui egli lamenta il gabbo della sua donna e 
da lei intrattenuto con ischerzi e leggiadri inganni; ché invece il} 
rimprevera a sé stesso, nella str. VI, di prendersi troppa libertä con lei, 
di folleyar e gabar, e gliene chiede perdono. Pinttosto si collegherebbe 
con quel grappo che si pu chiamare (tanto per intenderei), deli’ amore 
kur, © ehe not vo numer! 36-41 nel clco delle inne di era 
al qual gruppo, come al nostro, manca la dedica a un persouaggio. Vi 
è la medesima intenzione nel poeta di contentarsi di qualche 
della sua donns, come il saluto e il poterla pregare; lo stesso ri 
dersi e correggersi allorché gli sembri di esser troppo audace 
per contre U fare soutenue, che pr vert 8 us CE 
se non allo stesso modo in tutte quelle rime. D’ altronde questi aggrup- 
pamenti hanno sempre un valore molto relative; e se un 
non va aggruppato con altri, nou perciö riesce sminuito nel sus sigui- 


D Mans, Pire Cordemale Sropkenien, Marberg, 1834 18 Costa 
come il Pätzold, Inderdusie Zigestumkchönien p 50 2, 2ssegnano quests 
canmone agi zumi giovanil del pocta 





3 Quan lo boscatges es floritz 4027 


permetteva di pregarla, l'altra esprime il desiderio del cambio delle 
anime, e la terza, con un ritorno al pensiero della quarta e della sesta, 
dice che niente riesce ad ammonire e spaventare l’amante, chastiar, e 
maledice chi vuol biasimarlo. Se la cosu sta veramente cosi, s’intende 
sufficientemente perché, in modo insolito, sieno nove le eoble; e non 
riesce probabile che ve ne fosse stata una decima con la dedien e In 
menzione di un personaggio. 
Guardando al senso generale del componimento, quivi, in mezzo ai 
i ontrasti dell’anima, uno stesso pensiero ricorre dal principio 
alla fine, cioë quello della morte, strettamente congiunto con l'altro 
della risurrezione o guarigione sperata e attesa da colei che sola pud 
procurarla. Non si esprime sconforto e abbattimento mortale se subito 
non si associa con la speranza del risorgere e del guarire; quasi 
novellarsi del tempo nella primavera infondesse questa fiduein 
10 del poeta; e come il sole ristorava i danni della terra e del 
sielo, quasi egri e moribondi, cosi la donna amata avrebbe fatto del 


la virtuositä del trovatore si dimostra nella 


e anche in aleune rime peregrine. Le lacune e i guusti 

i sono ingegnato di colmare e di risanare; ché questo & il 

6 scopo del presente lavoro. Se non spero di esservi riuscito in 
u lucioso V’ edizione critica di Carlo Appel, che dirä sieu- 


Testo. 
1. Quan lo boscatges es floritz 
, © vei lo temps renovelar, 
‘ e quaseus auzels quier sa par, 
el rossinhols fai chans e eritz; 
d'un gran ioy mi creys tals oblitz 
que ves res may nom puese virar; 
eyt e iorn me fai sospirar, 
sim lassa del cor la razitz. 


Per midons m’esiau non iauzitz, 
don m’es l’afans greus a portar: 

u perdrai per leys gazanhar, 
4 crims molt deschauzitz. 
Las, que farai? cum sui trahitz, 
si amor nom vol autreiar! 








Quan lo boscatgos es floritz 


que nom valgra’n merce clamar. 
clamal cors que no pot cessar, 
et apres m’es parlars falhitz. 


. Dona, s'ieu fos de vos auzitz 
si caramen cum vuel mostrar, 
al prim de nostr'enamorar 
feiram cumbis dels esperitz: 
azautz sens mi fora cobitz, 
qu'adonx saubr’ieu lo vostr’afar. 
e vos lo mieu tot par € par, 
© foram de dos core unitz. 


Ai quant en sui mal escarnitz, 
qu'ieu no puese la pena durar; 

de tal dolor mi fai plasmar, 

quar tan s’amistatz m'esconditz. 

Ab belh semblan sui ieu trahitz: 
quem val? res nom pot chastiar. 
Mortz venh'a selh quim vol blasmar, 
qu'ieu no l’am mortz e sebelitz. 


X. Quar forsatz men part e marritz, 
leu m'auci, mas greu fay noiritz; 
tal iram sent al cor trencar, 
quar mi muer e vuelh trespassar. 
Mas ses leys no serai gueritz. 


Traduzione. 


Quando il bosco & fiorito, e vedo rinnovarsi l’anno, 6 ogni augello 

l compagno, e l’usignuolo fa canti e gridi, mi sale da una gran 

a tale oblio che io non posso più volgermi a nulla; notte e 

sospirare: cosi mi allaccia la radice del euore. 

donna esulto, non rallegrato; e di eiö N’ aflunno & grave a 

portare per guadagnar lei, io perderd; e la gente sparlerà molto male 

di lei. Ahimé, che fard? Come io son rovinato se non vuol conce- 

dermi or suol Ché io non posso vivere senza amare, perché son 
nato di amore. 

Ora io son troppo saccente, o lingua, perché tu puoi parlar tanto; 
ella mi suole accusare per meno, sieché io mi son dato sui denti, Che 
cosa à tanto feroce per me? Se io son distrutto, non troyerei giä 
chi abbia cura di me: ma col dolce sentir d'un bacio, tosto io sarei 
risuscitato. 





ae 


wäite da voi si 


El 
f 
al! 
HAL 
4, 
IA 


Ssteglermi Morte vaës a coli che ral ripremdermi; bé jo mario €. 
A rem Del cond. samen À sources 


> = 
we rânts le som trade cum aus bells cèra- eppare sente 


Toren, Lace, URL A 8 n € 


g Hi Hi Aa 





Quan lo boscatges es Moritz 1031 


5. ioy non pud tradursi ‚gioia, allegrezza‘, essendo desiderio che fa 
sospirare e turba allaceinndo la ,radice del euore*: l’amore insomma, 
Come dirä nel primo verso dela cobla seguente, & un sentimento non 
ricambiato, una gioia smorzata appunto dalla contrarietà. 

9. m'esiau: mi son permesso di tradurre ‚sussulto‘ per indicare il 

ju amoroso, non sapendo come rendere il concetto di questa gioia 
ita, esiau non iausit. Di fauzir in senso fattitivo v. esempii in 


perdrai non ha. oggetto, e va inteso in senso generico, quasi 
i scapitare, ridursi a peggior partito. Cosi Dante, Inf. I, 55: 
è quei che volentieri acquista, E giunge il tempo che perder 


ms, Il Donatz proensals, ed. Stengel, 51, 35 conosce l’equi- 

men, perfettamente adoperata dal Codi, cfr. Bartsch, 

; un senso pit mite e non giudiziario gli dä il Glos- 

o provenzale italiano edito da Stengel, ib, 88, 25: ‚pecento‘. Nel 
stro, sebbene ricordi es) enqueraus, v. 65, cfr. Des 


vy, Sup.- Wört, 8. v,, bisognerä aggiungere questo, 
je, di Peire Vidal, Bels amics: La grans valors el preis 
dous plasers, qu'en leys amar es sors, Fon guerreiatz 
trachors: Mas pueis remas lo mals crims el fals brius. 


it. La stampa ha e.. enoit; Rochegude vi lesse endenoit, 
'arn. Oceit. senza spiegarlo; Stichel, Beitrag zur 
rovenzalischen Verbums, Marburg 1890, pag. 41 fece 
rimandè Levy, Sup Würt. 8. v. Io ero risoluto a 
infervorato‘, quando dalla cortesia di P, Meyer 

si A engenoit con le prime tre lettere 


Bee indiscutibile di ‚partorire, generare‘ 

là pure engenoir engendrer, introdotto nell’ ediz. 

e de l’Anc. franç, del Godefroy da Bonnard e 

1907, 8. v.: sioché non vi & dubbio. Quanto al 

di Bernart, si pud restare incerti tra esser generato 

con l’amore: in ogni caso questo & sufficiente 

à i non poter vivere senza amare, Non & difficile 

che egli arrivasse sin qui perché nessuno dei suoi connazionali ha meglio 

espresso il sentimento connaturato dell’amore, efr. Non es meravelha, 
e le Ricerche cit, p. 357 sgg. 

17. eyssernitz. Giustamente il Levy, Sup.-Wört. 8. v. rifiuta la 





9 Quan lo boscatgus es forits 1033 


grazia? Mu segue tuit’altro discorso, cioè gli efletti che egli prova a 
vederla venire e partirsene. Ovvero cum vale insolitamente ‚come che, 
sebbene‘? E nel v. precedente avremmo una prolessi, e bisognerebbe 
tradurre: ‚sebbene io non osi sperarlo, dirö che facilmente potrebbe 
risuscitarmi se fossi morto‘; ma non à una costruzione facile, 

83. Quest’ esempio di replenits, riempito, & citato, dal Raynouard, 
Lex, Rom. replenir, che richinma l’afr, replenir; per la formazione 
da plenus efr. sp. lenar, 

36. techitz. Raynouard, Ler. Rom. cita questo luogo e intende 
‚ayvantaggiato, acereseiuto‘; eita un altro esempio da una poesia che 
qualche cod. attribuisce al nostro Bernart, ma appartiene a Marcabrun, 
Pus mos coratges: sta nel’ ultima strofa, evidentemente spuria, e non 

ta dal cod. A, Ma in tut’ e due i luoghi ha semplicemente il senso 

di ‚ereseiuto‘, come nell'it. attecchire e tecchire, afr, tehir. Altro esem- 

in Peire d'Alvernhe, ed. Zenker, XVI, 20; e nel senso di ‚progre- 
dito‘ in XVI, 13; ofr. p. 211 e il glossario. Cfr. Diez, EW. Ic. 


. marritz, oltre a ‚smarrito‘ ha pure il senso di angosciato, afflitto, 

eino all’origine; e in Dante sta ad indicare qualche volta l'effetto 

Ila paura, cfr, Inf. x, 125, e XIII, 24; e cosi Bernart pud dire poco 
pitt oltre che egli rimane pallido. Quanto al traito clussico di questa 


tazione efr. Zneide II, 29 sg.; e forse una debole remini- 


jama, ond’ io rimango bianco. 
atz proens. 52, 28: escoloritz ‘i palidus. 
(el cod. ben, mal. 
la stampa non ha preso il primo { di folley. 
uard, Lex. Rom. IV, 81 8. nemps traduce: ,Tais-toi, 
peux trop bavarder, et t'en est gran mal assuré“, Ma s. 
mir non pone «questo di assurer tra i suoi significati, bensi ,as- 
aquer. Levy, Sup.- Würt. 8, lengueiar pone un interrogativo 
ramitz. Veramente il significato fondamentale e preva- 
re‘, cfr. anche due esempi in Sup.- Wört. 8, v., uno dei 
ito dal Diez, EW. I e, s. aramir, cosi pure per 
. Körting, Latein-Romanisches Wörterb. n. 261. 
el poemetto del Pentimento, Suchier, Denkm. I, 214, 
iuttosto ;paito, condizione‘, dall’idea di ‚legamento; 
t. 5. aramida. 11 male che si & attaccato alla bocea 
ta à uppunto quello di chinechierar troppo. 
ha engrenitz, che Rochegude e Honnorat registrano senza 
chel, Beitr., 44, lo collegù con agrenir del Girart de 
ne 1452 e 2582, ‚turbarsi‘, afr. agramir e tradusse ‚adirato‘, 








Nicola Zingarelli 10 


Ænquerir, enguerre nel senso di ,ottenere con la per- 
sünslone © la proghiera‘ & inteso opportunamente da Levy, Sup.- 
Wort, TI, 18 ag, In due esempi, uno dei quali rispecchis lo eostruzione 
del nostro luogo, del fin ioi que m’ engues, in B. de Born, Quan 


ne BER! 
inch 





Intorno alla prigionia di Jacopo da Montepulciano. 
Per 
L. Suttina in Padova. 


__ Jacopo di Bertoldo del Pecora da Montepuleiuno, autore della 

Fimerodia, serivendo I’ Il maggio del 1405 dal earcere delle Stinche, 
allora trovayasi, al mercante pratese Francesco di Marco 

} dice*) di languire imprigionato da ben 15 anni, cioë dal 1390; 
ma alla cagion del suo misero stuto non & nella lettera in parola 
accenno veruno, Il Renier, che al maldestro imitatore di Dante dedieù 


anni or sono un lavoro ricordevole e dotto, suppose che 
oeta, partigiano accanito del cugino Gherardo di Jacopo e 


sostenuto in carcere. Suecessivamente il Morpurgo indieö®) per 

inuna sua recensione succosa la causa della prigionia di lui, 

eu ndola dal processo che i Fiorentini gl’ intentarono e del quale 
wa avrebb’egli poscia trattato con agio. Il non aver perd 

; erudito mantenuto la data promessa, m’induce a mettere fuori 
ocumenti che provengono dai libri delle Consulte e Prati- 

ubblica fiorentina e che, sebben di scarso pregio, valgono 

esplicar la questione e a lumeggiare lo sdegno acerbo 

i quali fecero in dura guisa seontare al disgraziato enduto 


adunque, molto potente nella sua terra, amico de’ Senesi 
Galeazzo Visconti, aveva agito contro il Comun di 


12201, Lettere di un notaro a un mercante del sec. XIV, 
Firenze, 1880, vol. IL, p. 345, 
nosciuto degli ultimi anni del sec, XIV (Fimerodia di 
Tes del ora), Bologna, 1882, p. 80 sg. (Estr. da Il Propugnatore, 
vol, XV). Io mi valgo nelle citazioni dell’ estratto, 
3) In Rio. crit. d, lett. ital,, IV (1887), 168 m. 1. 





8 Intorno alla priglonia di Jacopo da Montepulelano 1037 


sun vita conduce*, e, inoltre, si duole, sebben si trovi con „huomini da 
bene“, del Inogo brutto per lui „languido et infermo“; per l'avvenire 
poi teme pit gravi patimenti da’ vendieatiyi Fiorentini, di non venir 
cioè trasferito dalle Stinche in sito peggiore, dove per non poter pagare 
eid che gli chieggono i Regolatori®) gli sarebbe giuocoforza di ridursi; 
coläü gli sovrasterebbe il pericolo di scorgersi accerchiato dalla mala 
compagnia di gente capace di spacciarlo con veleno od altro mezzo 
qualsiasi, magari ad istiguzion de’Fiorentini medesimi, ne’ cui occhi egli 
© null’ altro che una spina acnta. E all’ Acciaiuoli si raecomanda viva- 
mente per non essere lai ,gentiluomo et uso al bene“ allogato insieme 
con i ladri e i traditori. 
 Conchindendo, dunque, possiamo accertare che Jacopo del Pecora 
da Montepuleiano, eondannato alla prigionia il 21 aprile del 1390, tre 
te nelle carceri de’ Mallevati, dalle quali passo poi alle Stinche 
imase fino al 14077). Esiguo & invero il premio della nostra fatien; 
iché sappiamo che chi seriamente lavora non suole uvere in 
egio né anche i pitt umili tributi, stimiamo non inutile presentarli 
a’ compagni di studio). 
4 LÉ R. Archivio di Stato in Firenze"). 
e e Pratiche, n. 34 (di mano di C. Salutati). 
u. 16 maggio 1396: Jacobus de Montepolitiano nullo modo relaxetur, 
i ser Lando per à Gonfalonieri. 
Vuffieiale che rogolava, cioë reggeva e amministrava ; 


onteferrato, lo Studio d’ Atene e il Gagno, poemetti 
8. di T, Finiguerri, editi ed illustrati da L, Frati, 


tenzione di accodare & questo serittarello Ia pubblicazione di 
in terza rinn, attribuito a Jacopo dal cod, mise, 162 (e. 57 
, della pia fraternita di Santa Marla in Arezzo (ved. Maz- 

delle Bibliot. d'Italia, vol. VI, Forif, 1896, p. 208, 

ice poeta si volge umilmente a Coluecio Salutati e lo 
tanto agognata liberazione; ma il non aver potuto 
gonza il testo di esso, che torna in pit luoghi alquanto 

uto dal farlo, Perd & mia aperanza di poter presto metterlo 
ioni opportune € con l'aggiunta di una bibliografia 
delle stampe che raechiudono rime del Nostro. Il 

a" miei gravi dolori un novo pianto, ha la seguente di- 
per me Jacopo mandato allo eloquente homo e singulare 


e la significazione del quels lasso allo ingegno de chi legierä, el quale & 
‘uno sognio; ‚esobben sin, a dir vero, d’assni meschina fattura, pud tuttavia riuseire 
interessante per gli accenni che Jacopo vi fa al suo miserando stato di prigioniero. 

9) Vado debitore di questi doeumenti alla squisita cortesia del prof. EF. 
Norati, al quale mi pince di esprimere qui la pit viva riconosconza. 





1088 L. Buttina - 


Consulte e Pratiche, n. 35. ‘ - 

0. 169 e. Die xxvj Junii VII Ind. M CCCLXXXX vliij;: De Jacol 
politiano aliqui diount quod liberetur, aliqui dieunt quod non; aliqui \ 
quod reformetur, quod post biennium relaxetur, 

Cost Giovanni Bucelli per à Gonfalonieri; ma Matteo dello | 


Inge: xd 

Quod do facto Jacobi de Montepolieiano fiat exensatio et contentun doml- 
nan Cortononals et si Dominis placet fiat partitum. — 

Consulte e Pratiche, n. 86. . — 

© 18 r. Die xxx Soptembris M CCC LXXXX viiij, Ind. wii. h 

Matheus Jacobi Arrigi ex parte officli dominoram dixit coram coll 

Quod cum Jacobus de Montepulciano sit in carceribus qula contra Con 


Bi 
À 


mt 
HIN 
Al 


11) Mi à afame igest> queen een 





5 Intorno alla prigionia di Jacopo da Montepulciano 1039 


non ladri et traditori et per dieci fiorini vm poco di spetie in voa picciola 
viuanda mi fornirà. Et forse m’& fatta questa noia ad quefine (sic) assai m’ era 25 
pié honoreuole l’essere dicapitato, che fare questa morte. Io sono ora con 
huomini da bene, i quali in amore viuo con loro, et pacificamente mi do pace 
delle mie fatiche il pié ch’io posso. Sono stato tre anni in ne’ predetti Malle- 
uati: non mi fu mai pi detto niente; ora ch’io à sodo i soprastanti per auere 
altra via a farmi di qui trarre con alcuno colore di ragione fanno che’ Rego- 30 
latori mi domandano il pagamento, et due de’ Regolatori fanno ogni cosa i quali 
fuori di questa vi mando scritti. Per amore di Dio ad uoi mi racomando, che 
alcuno vostro aiuto, e che quello che si crede per molti che io di uoi sia fede- 
lissimo et seruidore con questo picciolo effetto si mostri, picciolo dico quanto 
ad uoi et a quello che maggiore fare potreste. Ma ad me à grandissimo, quaxi 85 
dalla liberatione in fuore nullo maggiore. Perdonate alle troppe parole, et me 


prego che abbiate sempre in recomendato. Dio conserui la grandega vostra 
felicemente. 


Per lo uostro Seruidore Jacopo da 
Montepulciano 
(Di fuori): Magnifico et potente kaualiere Messer Donato Acciaiuoli suo 
padre et signore singhularissimo. 


} Incarcerato. 40 








Briefe Konrad Hofmanns an Eduard von Kausler 
aus den Jahren 1848 bis 1873. 
Mit Einleitung und Anmerkungen mitgeteilt 


von 


Karl Vollmöller in Dresden. 


Nebst 2 Beilagen: 
1, Das Geusenliederbuch von 1611, 
2. Dr. Karl Friedrich Wilhelm Lanz, 
und zwei Tafeln, 


Einleitung. 
Die hier abgedruckten Briefe sind mir von meinem Freunde Rudolf 
as einem Grossneffen Eduards von Kausler, des ehem. Vizedirektors 
. Geh. Haus- und Stuatsarchives in Stuttgart, zur Herausgabe 
n worden, Ich übergebe dieselben um, so lieber der Gelehrten- 
Is es für mich einen eigentümlich wehmiitigen Reiz darbietet, 
meines lieben Lehrers und Freundes Konrad Hofmann weiteren 
isen zugänglich zumachen. Dieselben sind in jeder Beziehung 
ressant und wertvoll, sie bieten einen Einblick in sein weitum- 
er gelehrtes Interesse und Wissen und bringen ihn auch denen, 
en ick gehabt haben, ihm persönlich nahe zu stehen, 
n Wenn auch nicht alle Briefe von romanistischen 
Dingen handeln, so sind es doch zum mindesten germanische Texte, 
m Romanischen in Beziehung stehen. 

usler möge Folgendes hier gesagt sein. Heinrich Eduard 
». am 20, August 1801 in Winnenden, Oberamt Waib- 
Stuttgart am 27. August 1873, ist in gleicher Weise 
württembergischer Spezialhistoriker und romanisch-ger- 
prachforscher, Er studierte in Tübingen, Göttingen und 
prudenz, aber auch deutsches und romanisches Mittelalter 

Romanische Forschungen XXIII. 8. 66 





3 Briefe K. Hofmanns an Ed, von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 1043 


Eine kurze Lebensbeschreibung Hs gibt Golther in der Allge- 
meinen Deutschen Biographie Bd. 50, 436—38 (Leipzig 1905). Besonders 
aber ist zu verweisen auf Wilhelm Hertz’ prächtige „Gedächtnisrede 
auf Konrad Hofmann, gehalten in der öffentlichen Sitzung der Kgl. B. 
Akademie der Wissenschaften zu München am 28. März 1892“, als Sepu- 
ratausgabe München 1892, mit vollständiger Angabe von Hofmanns 
Schriften. Wieder abgedruckt in Wilhelm Hertz, Gesammelte Ab- 
handlungen, hrgg. von Friedrich von der Leyen, Stuttgart und Berlin, 
Cotta, 1905, 8. 4911. (ohne die Bibliographie), 

Es ist besonders wichtig, gerade Konrad Hofmanns Briefe zu ver- 
öffentlichen, da er ja bekanntlich seinen Schülern und Freunden münd- 
lich und brieflich vielfache Anregungen gegeben hat zu Arbeiten, an 
die er selbst nicht mehr gekommen ist, Anregungen, die jetzt noch 
nachwirken. Ich verweise nur auf die Notiz in dem folgenden Brief 3 
über das Geusenliederbuch von 1611, die jetzt erst der Wissenschaft 
dienstbar gemacht wird (s. Beilage 1). 

Weiteres aus K. Hofmanns Korrespondenz gedenke ich später folgen 

zu lassen, wenn mir das Material zugänglich gemacht wird. 
. Ich gebe die Briefe genau nach dem Original, ohne irgendwelche 
Anderungen in Orthographie and Interpunklion. Offenbare Schreibfehler 
sind unter Angabe verbessert In [ ] Gestelltes sind Zusätze, Einmal 
habe ich ein Epitheton weggelassen. 

Wo Erläuterungen notwendig sind, habe ich, soweit dies möglich 
war, dieselben gegeben. Die Antworten Kauslers sind mir leider z. Z. 
nicht zugänglich, ich hoffe aber, sie später noch veröffentlichen zu 
können. 

Manches wäre an der Hand dieser Briefe Kauslers leicht zu er- 
klären, was jetzt unerklärt bleiben muss. 

Da Kausler 1873 starb, vorher wohl schon leidend war, so hörte 
die Korrespondenz in diesem Jahre auf. Ob in den Jahren 1848 bis 
1867, aus welcher Zeit keine Briefe vorhanden sind, der Verkehr stockte, 
oder die Briefe nur verloren sind, weiss ich nicht. Nach Brief 2 fällt 
in die Zwischenzeit eine persönliche Begegnung. 

Die beiden Exkurse sind mir unter der Hand gewachsen, was wohl 
kein Schade ist. 

Und so geien auch diese paar Bausteine zur Geschichte der roma- 
nischen Philologie dem freundlichen Interesse der Fachgenossen em- 
pfohlen. 

Für Untersttitzung in meinen Nachforschungen und Ausklinfte bin 
ich zu wärmstem Dank verpflichtet: dem Grossherzogl. Oberkonsistorium 
Darmstadt, der Grossherzogl. Hofbibliothek Darmstadt, der Kgl. Öffentl. 
Bibliothek Dresden, der Grossherzogl. Universitätsbibliothek Giessen, 
der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek München, insbesondere deren Direktor 

66* 


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Karl Vollmöller 


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5 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 1045 


meines Vorhabens. Auf der andern Seite muss Jeder, der das Mittel- 
alter studiert, diese beiden Schriftsteller lesen, Einige kritische An- 
merkungen und Verweisungen auf die übrigen Geschichtschreiber der 
Epoche würde ich für nothwendig halten. Zwei Gelehrte ersten Ranges, 
Prof. Joseph, Müller (hier) und Professor Tafel, der Byzantiner haben 
mir ihre Mitwirkung für die Sacherklärungen zugesagt, und so glaube 
ich eine Arbeit liefern zu können, die den Forderungen der Wissenschaft 
gentigen würde. Da hier zu keiner Zeit der Buchhandel besonders 
thätig war, und es mir in Stuttgart an Connexionen fehlt, so wage ich 
es, mich geradezu an Sie zu wenden mit der Frage, ob Sie die Aus- 
führung meiner beiden Unternehmungen in einer absehbaren Zeit fr 
möglich halten, und mit der Bitte, mich durch Ihren Rath u. Ihre 
Empfehlung zu unterstützen, wenn Sie mich nach vorzulegenden Bruch- 
sttieken meiner Arbeit für befähigt erachten zu deren Durchführung. 
Ihrer gütigen Entgegnung harrend zeichne ich 
mit ausgezeichneter Hochachtung 
Ihr ergebenster 
Dr. Conrad Hofmann, 


München den 2. Oct, 48. Glücksstrasse 8/I, 


% 
Hochverehrtester Herr Direktor! 


Zu meinem grossen Bedauern hatte ich neulich, als Sie mir die 
Ehre eines Besuches erwiesen, einen Landausflug nach dem durch seinen 
Anklang an den Phol der Merseburger Zaubersprüche bekannten Pul- 
lach gemacht, und als ich zurtick kam, konnte ich leider Ihre Adresse 
nicht zeitig genug erfahren, um Ihnen meinen Gegenbesuch zu machen, 
Ich musste diess um so mehr bedauern, als ich dadurch nicht bloss um 
die Freude gekommen bin, Sie nach vielen Jahren wieder einmal zu 
sehen, sondern auch um die Gelegenheit, ein Vorhaben, das mir schon 
lange am Herzen liegt und bei dessen Ausführung Sie die Hauptperson 
sind, von Angesicht zu Angesicht mit Ihnen zu besprechen. Es handelt 
sich einfach um eine kritisch-exegetische Ausgabe des niederländischen 
Reinaert zum Gebrauche akademischer Vorlesungen u. zum Selbst- 
studium. Das Buch ist zu kostbar, als dass man es nicht an den Uni- 
versitäten lesen sollte, auf der andern Seite eignen sich die Ausgaben 
von Grimm, Willems u, Jonckbloet aus verschiedenen Gründen nicht zu 
diesem Zwecke. Ich kann die Arbeit nicht allein machen, denn ich 
besitze von den Bedingungen, die dazu gehören, nur die allgemeine 
germanistische u. romanistische Bildung und einen durch lange u. viel- 
seitige Übung ziemlich entwickelten kritischen Spürsinn; dagegen fehlt 
mir die intime Kenntnis des Niederländischen, die man nur durch wirk- 


he | | 


1046 Karl Vollmöller b 


liche Herausgabe von Texten erwirbt, und die Sie gegenwärtig in 
Deutschland allein besitzen, wie ich diess, nebenbei gesagt, in meiner 
Motivirung Ihrer Wahl in unsere Akademie ganz besonders hervorge- 
hoben habe, Ein solcher Grad von Sprachkenntniss lässt sich nicht 
ersetzen durch andere Eigenschaften u. auch nurin Devennien erwerben. 
Da ich nächster Tage 48 Jahre alt werde, so habe ich keine Zeit 
mehr dazu u. muss also die Sache, wenn sie überhaupt ausgeführt 
werden soll, in der Hauptsache durch Sie ausgeführt werden. Die 
Comburger Hs. welche natürlich zu Grunde gelegt werden milsste, 
haben Sie bei der Hand, eine sorgfältige Vergleichung der Brüssler, die 
Jonckbloet fehlte, ist wohl durch Sendung des Ms, nach Stuttgart zu 
ermöglichen, der zweite Theil der Brüsseler Hs, der dem ersten an 
Werth weit nachstebt, liesse sich vielleicht mit kleinerem Drucke geben, 
zum Behufe akademischer Vorlesungen wäre Regelung der Reeht- 
schreibung u. ein ganz vollständiges Glossar Hauptbedingung, alle übrige 
Mühe müsste auf kritische Bereinigung des Textes gewendet werden u. 
hier allein könnte ich vielleicht neben Ihnen einiges beitragen. Diess ist im 
allgemeinen der Plan, den ich Sie nun in gütige Erwägung zu ziehen bite 

Nächstens werde ich über Bruder Berthold von Regensburg neue 
Zeugnisse veröffentlichen, die leicht alle bisher bekannten an Wiehtig- 
keit übertreffen dürften. Sollten Ihnen bei Ihren archivalischen u, son- 
stigen Stadien betreffende Stellen vorgekommen sein, so würden Sie mich 
durch deren Mittheilung, vorausgesetzt, dass Sie nicht schon anders 
darüber verfügt haben, ausserordentlich verbinden. Mit besten Grüssen | 


Ihr hochachtungsvollst 
ergebenster 


Conrad Hofmann. 
München 2. Nov. 67. Schellingstr. 38. 


3 
Hochgechrtester Herr Archivdirektor, 


Die Hof- u. Staatsbibliothek hat heute ein gewiss sehr seltenes 
Büchlein, das Liedenboecken der Geusen von 1611 (74 Lieder mit 
Angabe der Singweisen enthaltend), erworben. Wir haben es. bis jetzt 
nirgends citirt gefunden, Ich bin daher so frei, mich an Sie um nähere Auf- 
schlüisse zu wenden. Im Falle Sie es der Mühe werth halten, bin ich sehr 
bereit, eine genaue Beschreibung u, Proben davon zu veröffentlichen, seies 
in einer der germanischen Zeitschriften, sei es in unseren Monatsberichten. 

In aller Eile mit besten Grüssen 


Ihr hochachtungsvollst ergebenster 
Conrad Hofmann. ’ 
München 24. Jan. 68. Schellingstr, 38/L 





7 Briefe K, Hofmauns an Ed, von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 1047 


Aus Briissel wurde mir geantwortet, dass Dr. Ernst Martin in 
Heidelberg die Hs. des Reinaert erhalten habe. Er wird ihn also wohl 
auch herausgeben, was wir nun zunächst abwarten wollen. 


4 
Verehrtester Herr Direktor, 


Eben, während ich über der Uorrectur meiner kritischen Bearbeitung 
des normännischen Gedichtes von Karls d. Gr. Pilgerfuhrt nach Jeru- 
salem u. Constantinopel sitze u. schwitze, erhalte ich die Brüsseler Ha. 

insert, habe denn auch in Gottes Namen gleich angefangen, in 
Ausgabe hinein die Collation zu schreiben, was sehr langsam 


an in 14 pret beginnen die Vorlesungen schon wieder u. ich 
noch: ei von der beranstrengung des vorigen Semesters, wo 


Beim Vergleichen sehe ich erst recht, wie blutwenig Niederländisch 
Nun, ich verlasse mich auf Sie, Mir fällt auf, dass die 
metrischer Hinsicht viel regelmässiger ist, als die Com- 
denken Sie tiber diesen Punkt und ferner, was halten 
\ beiden Texten in Bezug auf das Sprachgebiet u, Alter? Sind 
diese 2 Hauptfragen schon zu einem fertigen Resultate ge- 
' Ich habe tiber diese Dinge noch niemals ernstlich nach- 
da wir jetzt einmal die Hs. haben u. es sich hier um 
, als um die Perle der niederländischen Poesie handelt, 
ersten Augenblicke an daran denken, dass wir 

omnibus numeris absolutum oder gar nichts. 
liederbuches habe ich noch keine weiteren Nach- 


ht mi 
achen, tiber München zu kommen, damit wir weiteres 
hen könnten? 


Ihr hochachtungsvollst 
u. aufrichtigst ergebenster 
Konrad Hofmann, 


München 31. März 68, Schellingstr. 38/1. 





SATT Kit 


u 


Eigennamen gross schrieb. Während der Abschrift, die mich unauf- 


Hl 


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börlich 3 Wochen lang in Anspruch genommen hat, so dass ich mancher- 


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9 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 41049 


der Brüsseler Hs. u. der Vergleichung des von Willems edirten Theiles, 
die gleichfalls viel Neues ergibt, wie ich mich schon überzeugt habe, 
herausgeben wollten, so wtirden Sie zwar den Gelehrten einen unge- 
meinen Dienst erweisen, aber Ihrer eigenen künftigen Arbeit präjudieiren, 
was nun nach beiden Seiten reiflichste Erwägung verlangt. Wegen des 
Geusenliederbuches habe ich nach Wien geschrieben u. erwarte 
niichstens definitive Autwort. Ich würde mich gerne vorläufig ans Ab- 
schreiben machen, wenn ich nur die editio princeps, die doch jedenfulls 
zu Grunde gelegt werden muss, od. die Überzeugung hätte, dass unser 
Druck von der ed. prine. nicht bedeutend abweicht. Sobald ich das 
weiss, mache ich mich augenblicklich ans Abschreiben. Könnten Sie 
durch Ihre Verbindungen iu Holland sich nicht Gewissheit verschaffen? 
Ich kenne nur Hoffmann v. Fallersleben, der mir aber schwerlich 
Auskunft geben kann, ausserdem kannte ich in Paris Jonckbloet ziem- 
lich genau, weiss aber nicht, wo er jetzt lebt u. was er für einen Titel 
hat. Professor in Groeningen soll er schon lange nicht mehr sein, son- 
dern im Haag leben, nur weiss ich es nicht genau. So viel heute in 
aller Eile. Mit besten Grüssen 
Ihr ganz ergebenster 
Konrad Hofmann. 
München 21. April 68. Schellingstr. 38/1. 


Die ganze germanistische Welt ist gegenwärtig in Bewegung wegen 
Besetzung der drei od. vier Professuren in Würzburg, Graz u, eventuell 
Freiburg u. Wien, denn der arme Pfeiffer soll rettungslos an Gehirn- 
erweichung leiden u. die Füsse derer, die ihn hinaustragen sollen, 
(wollen!!!) sind vor der Thür, Apostelg. 5 Cap. 9 Vers. 


6, 
Hochverehrtester Herr Direktor, 


So tief ich die Ursache Ihrer Reise nach Scheveningen bedaure, 
so sehe ich doch für die niederländischen Studien die schönsten Früchte 
voraus, unter andern für die Geusenlieder, bei denen meine Betheiligung 
vorerst darauf sich beschränken muss, den hiesigen Druck genau ab- 
zuschreiben. Heute zugleich mit Ihrem Briefe habe ich Willems Aus- 
gabe des Reinaert erhalten u. werde nun den übrigen Theil der Hs. 
genau vergleichen, nachdem ich die Erlaubnis erhalten habe, den älteren 
Theil der Brüsseler Hs. als besonderes Buch im Verlage der Akademie 
herauszugeben. Ich werde Ihnen die Druckbogen sofort nach der 
ersten Correctur zuschicken, um Ihre Emendationen u. Erläuterungen 
(hoffentlich nicht zahlreiche) in die Anmerkungen aufnehmen zu können. 
Ibr gütiges Anerbieten, die Collation der Comburger Hs. beizufligen, 
ergreife ich mit beiden Händen. Wenn Sie den Varianten, wie ich hoffe, 





1050 Karl Vollmöller 


beifügen wollen, Bi Ko ar an 
werden wir zum ersten Male den ganzen kritischen Apparat zum | 
vollständig verarbeitet beisammen haben u. dann mögen immerhin auch 
erden daran versuchen, Heute habe ich auch aus Oxford 

die kyınrische Bearbeitung von Karls des Grossen Pilgerfart De 
salem u. Constantinopel mit wörtlicher engl. 
Rhys erhalten, eine prachtvolle Arbeit, die nun mit meiner Lu 
Bearbeitung des franz. normäinnischen Originals erscheinen wird, die 
bereits gedruckt ist u. die ich nur in Erwartung dieses kymrischen 
Ineditums zurlickgehalten habe. Es stimmt richtig, wie ich vermuthete 
ganz genau mit dem Franz. überein, so dass wir also jetzt vier Über- 
setzangen haben, eine kymrische, englische, 
ausser der Bearbeitung im Galien restoré, Ich schliesse in Eile 

Ihr aufrichtig ergebenster 
Hofmann. 


München 18, Mai 1868. Schellingstr. 38/1. 


7. 
Verehrtester Herr Director, 
Über das Geusenliederbuch habe ich weitere Untersuchungen nieht 
eine 


vorgenommen, weil ich nur von Ihrem Aufenthalte in Holland 
sichere Ergründung des Verhältnisses der ig = Ausgaben er 
warte, Sollte es dann nicht auch möglich sein, die eine od anders 
Ausgabe aus Holland geliehen zu bekommen? Von dem demischen 
Bibliotheken, an die ich mich bis jetzt gewendet habe, Berlin, Wim 
ist noch keine nähere Nachricht eingelaufen, weil meine zwei Come 
spondenten, Jaffé u. Scherer sich jetzt nicht mit Recherchen 
konnten, der erste wegen leidender Gesundheit (er musste 
gehen), der zweite wegen Uberbäufier Arbeit, Jetzt wire a 
Wolfenbüttel u. Hannover zu fragen. Jedenfalls ist die H C 
Autopsie in Holland u. ich bin überzeugt, dass Sie mit der © 
Angelegenheit in wenigen Tagen im Reinen sein werden 

Den Druck des Brüssler Reinaert lasse ich nicht een 
als bis Sie wieder zurück sind. Vielleicht können Sie wur 
darliber geben, ob ich den Abdruck der: historie v& Bey 
nach der Delfter Ausgabe von 1485 gedruckt von Ludewig 
u. Leipzig 1783 als Aequivalent des Originaldruckes 
Es ist der einzige Druck der hier ist. 

Wie gerne wiürde ich mit Ihnen nach Holland geben, x 
interessante u. gemtitliche Land einmal näher kennen zum 
war leider nur 1’, Tage in Rotterdam 1858 auf der = 
London. Ich hatte damals wohl Zeit, aber kein Geld, um A 





11 Briefe K, Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 1054 


u. Leiden zu besuchen, denn als ich in München ankam, hatte ich ge- 
rade noch 16 Franken u. ein paar Schillinge. Hoffentlich trifft dieser 
Brief Sie noch od. wird Ihnen nachgeschickt, wenn er, wie ich befürchte, 
um einen Tag zu split kommt. 

Mit bestem Grusse 

Ihr hochachtungsvollst 
ergebenster 
Konrad Hofmann. 


München 10, Juni 68. Schellingstr. 38/1. 
8. 


Verehrtester Herr Director, 


Vor drei Tagen hat der Druck des Reinaert begonnen u. werde 

h Ihnen die Aushängebogen od. was mir noch lieber wäre, die Cor- 

” bogen schicken. Ich lasse der Sicherheit wegen keine Anmer- 
n unter dem Texte drucken, sondern am Schlusse. Hoffentlich 

n das Seebad gründlich geholfen. Bitte schreiben Sie recht 


verehrungsvollst 
ergebensten 
Konrad Hofmann. 
München 5. Sept. 68. Schellingstr. 88/1. 


9. 

Verebrtester Herr Director, 
ich ungemein gefreut, umgehend gute Nachrichten von 
; denn, wenn auch unmittelbar nach der Zurückkunft 
verschlimmert hat, so ist diess, so viel ich weiss, bei 
zewöhnliche Fall u. die heilsame Reaction pflegt erst nach 
zutreten. Eine Anzahl von Bekannten haben mir 
ge diese Beobachtung bestätigt. Ich glaube daher, dass 
lle der Verlauf ein ganz normaler u. heilsamer war. 
ıaert freue ich mich ungemein, dass Sie schon rtistig 
Mein Plan ist, wie öfter besprochen; eine 
reue Wiedergabe des ersten Theiles der Brüsseler Hs. 


reue nicht stört; denn die Interpunction, die sich bie u. da 
findet, gebe ich auch vollständig wieder, in ( ) Klammern. 
Dass man ein Werk, wie dieses, so herausgeben muss, wenn es sich 
um eine editio princeps handelt, wird von den meisten anerkannt werden. 


Bi ses 





1052 Karl Vollmöller 72 


Nun hatte ich anfänglich die Absicht, der Bequemlichkeit des Lesen 
wegen, die Anmerkungen unter den Text zu setzen; aber ich habe mich 
überzeugt, dass es durum nicht ausführbar ist, weil während des Druckes 
nicht alle Anmerkungen fertig gemacht werden können u. der Leser 
dann immer an zwei Orten suchen müsste, um alles beisammen zu haben, 
Ich werde Ihnen daher mit jedem fertig corrigirten Bogen des diplo- 
matischen Abdruckes meine Anmerkungen, der Hauptmasse nach Emen- 
dationen, im Entwurfe zuschicken u. Sie bitten, zu denjenigen, die Sie 
billigen, ein K. zu setzen, ausserdem Ihre eigenen mit Musse auszı- 
arbeiten, was nicht vor Beendigung des Textabdruckes fertig zu werden 
braucht, Wenn ich die Vergleichung der Comburger Hs. mit Grimms 
od. Jonckbloets Texte (der erste würde sich deshalb empfehlen, weil 
er in Deutschland am verbreitesten ist) vor dem Abschlusse meiner An- 
merkungen noch benützen könnte, so wäre es gut; aber das richtet sich 
nach Ihrer Musse. E. Martin will übrigens den R. nicht herausgeben, 
sondern den französ. Renart, zu welchem Behufe er gegenwärtig in Paris 
ist. Wir haben also auch für unsere spätere kritisch-exegetische Be- 
arbeitung der Comburger Hs. keinen Coneurrenten in nächster Aussicht 
In Bezug auf das Geusen-Liederbuch scheint mir das einzig. richtige, 
dass wir uns die editio prineeps verschaffen u. zunächst mit der 
biesigen vergleichen. Hoffmann von Fallersleben weiss, wo sie ist, 


od. kann es wenigstens erfahren. Ich werde darüber morgen an ihn 
schreiben. 


Mit besten Grüssen 
Ihr treuergebener 
K. Hofmann, 
München 7. Sept. 1868. Schellingstr. 38/1. 


10. 
Verehrtester Herr Director, 


Ich habe vorgestern in der Eile vergessen, Ihre Frage wegen der 
Diebstähle im Sieboldschen Museum zu beantworten. Zufällig bin ich 
in der Lage diess thun zu können. Als ich nämlich vor einigen Woches 
aus den Bergen heimkehrte, traf ich in Holzkirchen unseren Univer 
sitätsbibliothek-Cnstos, Dr. Kohler, der mir unter anderm erzählte, das 
er aufs Gericht geladen sei, um wegen Ankaufs eines 
Siebolds Nipon vernommen zu werden, welches ein mit der Ordnung 
der Sammlung betrauter junger Mann im angeblichen Auftrage der Witwe 
Siebold um 80 fl. angeboten hatte, Ich hätte Ihnen das 
geschrieben, du ich aber den Namen des jungen Mannes 
von Dr. Kohler erfragen musste (ich vergesse alles was 
interessante philologische od. sonstig wichtige Dinge bezi 





13 Briefe K. Hofmanns an Ed, von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 1058 


so schnell als möglich) so kümmt der Schluss erst heute, Er heisst 
od. nennt sich Ritter Dr. von Lerchenau, sitzt seit 6—8 Wochen hier 
in Untersachungsbaft. An die Antiquare von halb Deutschland ist 
seinetwegen geschrieben, jedenfalls also sehr ausgiebig gestohlen. Wenn 
es Ihren Freund interessirt, werde ich ihm seinerzeit den weiteren Ver- 
lauf mittheilen, übrigens kümmt die Sache ohnehin vors öffentliche Ge- 
richt u. vor die Geschwornen. Eben habe ich die letzte Revision 
von Karls des Gr. Pilgerfart nach Rom und Jerusalem u. den ersten 
Bogen vom Reinaert (528 Verse) erhalten Victoria! Es ist doch ange- 
nehm u. erfrischend, ein Buch gedruckt vor sich zu sehen, nach dessen 
blossem Anbliek man sich Jahrelang umsonst gesehnt hat. 
Rockinger u. Cornelius sind fort. 


Mit besten Grlissen 
Ihr treuergebener 
K. Hofmann. 
[9. Sept. 1868.] 


u. 
Verehrtester Herr Director, 


Bitte tausendmal um Entschuldigung, dass ich auf Ihren Brief mit 
der Collation des Reinaert, die mir unendliche Freude gemacht hat, 
erst jetzt antworte. Erstens war ich krank (Halsentzündung), bin es 
noch, muss Zimmer u. Bett hilten u. gurgeln; dann wollte ich wegen 
Ihres Schützlings gerne etwas schreiben — leider bis jetzt kein Erfolg. 
Döllinger habe ich immer verfehlt, mit Giesebrecht u. Cornelius habe 
ich gesprochen, sie wissen nichts. Das thut mir um so leider, als ich 
vermuthe, dass Ihr Bekannter auch ein alter Freund von uns ist, näim- 
lich Dr. Lanz. Was soll ich nun, ganz abgesehen davon, ob er es ist 
oder nicht, weiter für ihn versuchen? Eine Encyclopädie (von H. Manz) 
wird hier vom Archivsecretär Schönchen redigiert. Vielleicht gäbe es 
da noch etwas zu thun. Soll ich nachfragen? Würde der katholische 
Character des Werkes (bei dem übrigens viele Protestanten, unter 
andern mein eigner Schwager Plath mitarbeiten) ein Hindernisse sein? 

Bei der hist. Comm. ist kein Heller mehr vacant u. die jungen Leute, 
die mitthun, klagen schon lange über enorm schlechte Bezahlung. Cor- 
nelius arbeitet ganz umsonst. 

Was den Reinaert angeht, so denke ich, wir lassen den ganzen 
Comburger Text diplomatisch genau, gerade so wie den Brüssler ab- 
drucken, etwa mit Petit. Haben Sie nichts dagegen, vorausgesetzt, 
dass die Akad. es genehmigt? Unsere Noten (hoffentlich werden die 
Ihrigen recht zahlreich) bringen wir dann je am Ende des Textes. 


1054 Karl Vollmöller 


Ich muss hier schliessen mit meinen besten Wünschen zum 
Jahre, da die zu Weihnachten zu spät kamen. + us 
Mit herzlichstem Grusse 
Ihr aufrichtigst ergebenster 
K. Hofmann. 
München 29. Dez. 68. Schellingstr. 32/2, 


12. 
Verehrtester Herr Director, 


Die Akademie hat den vollständigen diplomatisch genauen 
abdruck der Comburger Hs. genehmigt in der Weise, wie die 
seit Sept. gedruckt ist, nämlich mit grossen Buchstaben für di 
namen, Interpunction, sonst alles, wie in der Hs. Sie erhalten n 
lieh die Revision u. wenn Sie wünschenswerth finden, auch S £ 
um den Druck mit der Hs. zu vergleichen. Das Honorar dafür gı 
Ibstverständlich Ihnen allein. Wenn wir mit der dip 
fertig sind, machen wir uns dann gleich an die S 
anz ist folgendes gethan. Ich war hente morgen bei E 
. Hausarchivseeretär Ludwig Schönehen, der die frag] 
op. redigirt. Er war sehr erfreut über meinen Vorschlag a. n 
unter Ihrer Adresse an Lanz schreiben. D 
= Freunde Rockinger, der Sio bestens grasses Eee LEE 
Cirenlar von Bluntschli. Vielleicht Led 


34: 


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45 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jabren 1848 bis 1878 1055 


13. 
Verehrtester Herr Director, 


Ich beeile mich, Ihren Brief umgehend zu beantworten. Lanz hat 
mir nicht geschrieben, ob er auf den Vorschlag wegen des Conversations- 
lexicons eingehen wolle u. ich habe deshalb Schünchen bis jetzt nicht 
weiter davon gesprochen. Da ich aber jetzt aus Ihrem Briefe sche, dass 
er geneigt ist, so werde ich morgen wieder zu dem Redacteur Schün- 
chen gehen u. ihn ersuchen, seine Vorschläge baldmöglichst an Lanz 
zu schicken. Ich wollte schon heute zu ihm gehen, habe mich aber 
bei meinem Nachbar Rockinger, dem ich Ihren Brief mittheilte, ver- 
plaudert u. kam nicht mehr dazu. Bei Rockinger sah ich eine Hs. des 
Schwabenspiegels aus Stuttgart, (Deutsche Handschr. 83, in 4,) in welcher 
sich verschiedene poetische Stlicke befinden, von denen eines in nieder- 
rheinischer Mundart (Von dem lebenden u. dem todten König) mir be- 
sonders auffiel. Da ich mich nicht erinnern kann, dass es gedruckt ist 
u. es gerne herausgeben möchte, wenn es noch ineditum ist, s0 möchte 
ich Sie bitten, Hrn. Oberstudienrath v. Stälin zu fragen, ob er mir die 
Erlaubnis gibt, die poetischen Stücke der Hs. eventuell abzuschreiben 
u. herauszugeben. Vielleicht weiss er auch gleich, ob u. wo sie heraus- 
gegeben sind. Ich konnte heute (Sonntag) keine Recherchen dartiber 
anstellen, weil ich meinen Gödeke gerade in meinem Hürsaale in der 
Universität eingesperrt habe. Morgen werde ich also zu Schönchen 
gehen. Gegen Lanz scheint bei den hiesigen Rankianern Voreinge- 
nommenheit zu herrschen, wahrscheinlich, weil durch seine archi- 
valischen Forschungen an den Tag gekommen ist, dass Ranke in seinen 
berühmten Büchern nicht immer die ganze Wahrheit gesagt hat, an- 
geblich, weil sie wissen wollen, Lanz sei ein unstäter Mensch, dem 
Trunke ergeben, fahrender Musicant u, was sie sonst noch in christ- 
licher Nächstenliebe entdeckt haben. Diese Leute hängen an einander, 
wie Oberpfälzer, Schleswig-Holsteiner, Juden od. Kletten u, ihre stille, 
aber geschickte u. rastlose Médisance könnte den heiligsten Heiligen 
zum verlornen Sohne machen. Ich glaube nichts von dem Allen, denn 
Lanz war mir hier als der solideste Mann in jeder Hinsicht bekannt, 
u, ich denke nicht, dass sein Familienunglück ihn zu einem ganz anderen 
Menschen gemacht haben kann. Bei dem grossen biographischen Werke, 
welches die histor. Commission herausgeben will, wäre wohl auch sehr 
viel für ihn zu machen, u. es wird meine Verwendung für ihn davon 
abhängen, ob mein Freund v. Lilieneron die Redaction des Ganzen, die 
ihm angetragen ist, übernehmen kann. Bis jetzt ist das noch nicht 
entschieden. 

Wegen des Romancero wiirde ich rathen, bei dem Facsimile zu 
verbleiben, so bereitwillig ich natürlich wäre, Ihnen meine schwachen 


1066 Karl Vollmöller . 16 


Dienste zur Verfügung zu stellen. Das Spanische ist früher ganz anders 
ausgesprochen worden, als jetzt u. die Orthographie der span. Akademie 
passt nicht einmal mehr auf Cervantes, geschweige auf die allen Ro- 
inanceros u. Cancioneros. Mein Freund Mareus Josef Müller hat mir 
aus den arabischen Transseriptionen altsp. Werke nachgewiesen, dass 
die x und ç, die j und x früher ganz verschiedene Buchstaben waren 
u. so wird sich in den alten Drucken, jedenfalls wenigstens in den 
meisten Fällen die alte Aussprache erhalten haben. Wenn es sich da- 
rum handelte, wie bei der Primavera, aus vielerlei Drucken w. Has. ein 





17 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 1057 


14. 
Verehrtester Herr Director, 


Am 6. Februar habe ich mich zu Bette legen müssen u. bin erst 
seit einigen Tagen wieder aufgestanden u. ein wenig ans Arbeiten ge- 
gangen. Aus dem Zimmer darf ich noch nicht, weil bei dem tiefen 
Sehnee u. der starken Kälte mein Übel (Hals- u. Ohrenentzundung — 
ich bin noch auf dem lioken Ohre taub) wiederkommen könnte. Flir 
unsere gemeinsamen Arbeiten konnte ich in der Zeit nichts thun, doch 
hoffe ich nächster Tage einen Anfang damit zu machen, dass ich end 
lich meine vorläufigen Bemerkungen und Emendationen zum Brlsseler 
Reinaert zusammenschreibe u. sammt dem gedruckten Texte schicke, 
Es wäre freilich einfacher u. besser, meine Abschrift, an deren Rande sie 

en, zu schicken; aber ich wage es nicht, denn, wenn sie auf der 

erloren gienge (u, die bayrische Post hat in neuster Zeit einen 

ı Ruf bekommen) so hätte ich gar keinen Repräsentanten der Ha. 

Ansichten über mittelniederländische Prosodie, Ortho- 

ik, welche im genauesten Zusammenhange stehen, wollte 

on längst in Kürze niederschreiben u. Ihnen schieken, aber zu- 

i erten mich die Collegien (wöchentlich 12 Stunden) u. dann 

mein schwere Krankheit an der Ausführung. Es muss also noch ge- 

Es scheint nicht, dass es ein einziges niederländisches Werk 

relches in einer anderen Orthographie geschrieben wäre, als der, 

. u. 14. Jh. bereits in der Hauptsache feststeht. Eine Anzahl 

ler Hs. führen aber zu der Annahme, dass früher 

im Niederdeutschen, geschrieben wurde. In der Stutt- 

ine Hs., von welcher Pfeiffer in seinem altdeutschen 

00-206 Auszlige gibt, u. die Spuren dieser älteren 

n h Ist sie 1271 od. 1871 geschrieben? wohl 

; ch | inöchte sie gerne einmal näher kennen lernen. Gestern 

be ich das niederrheinische Sttick abgeschrieben, welches 

1, 369 herausgegeben, ich bin aber noch so schwach, 

| ganz fertig geworden bin. Freilich habe ich mich 

Legende von Placidas-Eustachius befasst, die in 

ı der Gödeke vermuthet (Dentsche Dichtung 

die verlorne des Rudolf von Ems sei, Er eitirt 

nicht stimmt, denn die Hs, hat die Bezeich- 

aber der eine Vers, den er daraus citirt, 

dichtes. Wie immer dem sein mag, 80 

h Rudolf sein, denn die Reime sind so ungenau, wie 

sie in seiner Zeit nicht mehr möglich waren. Vielleicht hätten Sie die 

Güte, gelegentlich nachzuschen, was Pfeiffer im Kataloge darüber be 

merkt hat, denn er war ja für Rudolf eine Hauptautorität. Man sieht 
Romanische Forschungen XXIII. 3. 67 





1058 Karl Vollmöller 


erst jetzt, was man an dem Manne verloren hat, seit es sich i 
handelt, seine Arbeiten fertig zu machen. Niemand findet sich 
Mystiker, niemand für Berthold, ‚Epoche machende Arbeiten, dere 
Nichtvollendung eine schwere Lücke in unserer Wissenschaft lässt. 
Die Revision des Romancero folgt mit diesem Briefe unter Kreu 
band zurück. Ich hatte leider nicht bemerkt, dass sie remittirt 
sollte, u. sie deshalb ganz gemüthlich auf meinem Tische liegen 
wodurch ich nun eine böse Verzögerung des Druckes veranlasst habs, 
für die ich um Entschuldigung zu bitten habe. Ich bin nach wie 
der Ansicht, dass ein Facsimile des einzigen Druckes, so En + 
reicht werden kann, der beste modus procedendi ist u, von 
habern am dankbarsten entgegengenommen wird. Ich werde rl 
gesagt, auch die Einfassung weglassen, wenn sie nun doch einmal nicht 
im Originale ist. Bodenstedt gab mir einmal einen Band seiner 
dichte, u. als ich ihn fragte, warum denn eine so a 
um seine Verse sich ziehe, sagte er offen, das gei eine id 
seines Verlegers (Decker in Berlin) u. ohne diese Leiste hätte er das 
Buch gar nicht genommen. Indess das ist ein Adiaphoron. L 
Dass fir Lanz von Schönchen noch nichts gethan ist, hat w 
seinen Grund in Vergesslichkeit. Ich gieng vor meiner Krankheit 
mal zu Schönchen, traf ihn nicht, Schreiben ntitzt bei so vielb 
Leuten gar nichts. Ich muss also in Geduld abwarten, bis x 
ausgehen kann, Lilieneron hat wirklich die Redaction der 
übernommen u. siedelt hieher über. Als Germanist u, im 80 
kehr stehe ich mit ihm auf dem besten Fusse, ob ich aber 
sche Tyrannei so weit neutralisiren kann, dass etwas für L. he 
muss der ‚Erfolg zeigen; denn diese Leute haben eine au 


in den Personalfragen kommen sie immer auf das gleiche hi 
Artikel von M. Koch war sehr treffend u. ich las ihn mit 
gatigen, bis ich die Unterschrift sah, wo dunn allerdings 
weg war. Der Mann sollte anonym schreiben. 

Noch hätte ich eine Bitte, wenn Sie an Verwijs schre 
Bloemlezing ich seit langer Zeit eifrig studire u. dem ich 
zu empfehlen bitte. Erstens möchte ich eine allgemeine F 
ob es nied. Hss, gibt, die ins 12. Jh. od. d. Anfang des 1 


Coenraet p. 141? in welcher Hs. steht es? Die Sache ist 
Wichtigkeit, denn dieses Gedicht ist identisch mit einem 
schwedisch erhaltenen Volkslied od. Ballade, welche 

2 bisher nicht als zusammengehörig erkannten eddi 
entstanden ist, nämlich Grögaldr u. Fjölsrinnsmäl, die 





19 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den jahren 1848 bis 1873 1059 


Titel Svipdagemäl vereinigt sind (Sophus Bugge u. Svend Grundtvig 
sind die Entdecker, s. des erstern Eddaausgabe p. 362). Die Identität 
des nl. Sttickes habe ich zuerst bemerkt, u. eine Übersetzung davon 
gemacht, die ich nebst einer kurzen Notiz irgendwohin setzen möchte, 
Aber da muss ich erst wissen, woher das merkwürdige Stick u. wie 
alt es ist. Mein Freund Raumer, der es mit Bewunderung gelesen, 
kam gleich auf den Einfall, es könnte à la Hoffmann von Fallersleben 
fabricirt sein. 

Nun genug für heute. 

In aufrichtigster Hochachtung 
Ihr ganz ergebenster 
K. Hofmann, 
München 9. Mürz 69. Schellingstr. 32/2. 


15. 
Verehrtester Herr Director, 


Entschuldigen Sie gtitigst, dass ich vor lauter Plage u. Arbeit erst 
heute dazu komme, den Brief von Verwijs nebst einigen Zeilen zu 
schicken. Ich habe nämlich noch nichts weiter am Reinaert u, an 
meinen anderen Publicationen machen können, aus zwei Gründen: 
Erstens bin ich nach meiner lebensgefährlichen Krankheit nicht gleich 
wieder s0 arbeitsfähig geworden, wie ich früher war u. habe auch 
noch immer eine Affection im Halse, die bei schlechtem Wetter sich 
gleich wieder verschlimmert. Dann habe ich in diesem Semester (Gott 
sei Dank! es beginnt morgen die letzte Woche) eine Masse der ver- 
schiedenartigsten Collegien zu lesen gehabt, die mir meine ganze Zeit 
wegnahmen, wenigstens meine ganze Arbeitszeit, (denn meine Studirzeit, 
in der ich zu meiner Weiterbildung neuerschienene od, auch ältere mir 
noch unbekannte Werke lese, hat ihr Departement für sich.) Ich hatte 
erstens „nachzureiten“ was ich im Wintersemester, wo ich mich am. 
6. Februar zu Bette legen musste, nicht hatte fertig bringen können, 
nämlich die halbe Chanson de Rolant u. das althochdeutsche Colleg, 
dann hatte ich wöchentlich 4 Stunden Wolframs Parzival, 2 Stunden 
Palaeographie, Fortsetzung u. Schluss des Wintercurses, 2 Stunden 
Provenzalisch, 4 Stunden romanische Historiker, wo ich gelesen habe 
Stücke aus Commines, Froissart, Joinville, Villehardouin, Albigenser- 
chronik, Bernard d’Eselot, Ramon Muntaner u. Cronica general u. Con- 
quista de Ultramar von Alfons d. Weisen Zum Italienischen komme 
ich nicht mehr, doch werde ich künftig, wenn ich im Wintersemester 
od. fünfstundig lese, auch davon noch Speeimina geben können. Ich 
habe den Plan, eine Chrestomathie für dieses Colleg herauszugeben, in 
diesem Falle würde ich Sie bitten, den portugiesischen Theil zu Uber- 

67* 


1060 Karl Vollmbller 20 


nehmen, denn dus ist meine ullerschwächste Seite im Romanischen, vom 
Walluchischen abgesehen, welches ich nis studirt habe u. auch nicht 
zu studiren gedenke. Nun hatte ich von allen diesen Historikern friiher 
im Colleg nur Villebardouin u. Muntaner gelesen, alle anderen kannte 
ich nur aus meiner Privatlecttire, wo man leicht über eine Schwierig- 
keit hinweggeht, die beim Zwang den das Colleg auferlegt, schreck- 
liche Mühe u. Zeit kostet. Ich habe nie so viel über mich selbst lachen 
miissen, als heuer, wo ich hundertmal mit dem Aplomb eines grund- 
gelahrten Cathederhelden Dinge vortrug, die ich einen Tag od. oft eine 
Stunde vorher selber erst mühselig u. ängstlich zusam: 

hatte. Wir sind eben auch Comödianten. Nun, ich hoffe zu Gott, dass 
ich meine Rolle nicht ganz schlecht gespielt habe, wenigstens wurde 
ich applaudirt u. habe viel dabei gelernt. Aber meine Publicationen 
sind schändlich ins Stocken gerathen u. vom Schlusse der nächsten 
Woche an muss nun die Federarbeit an die Stelle der Maularbeit treten. 
Sie werden dann bald mehr von mir hören. Das für romanische For- 
schung wichtigste Resultat meiner Vorlesungen wird meine Studie über 
das älteste provenzalische Gedicht, Boeci, sein, dessen Quellen u. Ent- 
stehung ich jetzt im einzelnen mit grosser Sicherheit nachweisen bu 
wobei es denn an einigen tiefeingreifenden Textverbesserangen nieht 

fehlt: Es wird auch nächstens gedruckt, ich habe es schon in der 
Akademie vorgetragen, Soviel für heute in grösster Eile von Ihrem 


in Verehrung 


K. Hofmann, 

München 25. Juli 1869. 

16. 
Verehrtester Herr Director, 

Heute oder morgen geht der erste Revisionsbogen des 
Reinaert an Sie ab nebst 6’), Bogen Brüsseler Text Ich bitte, die 
Revision nach der Hs mir zu schicken, Amalienstrasse 44/0 

Ihr treuergebaer 
Konrad Hofmann. 

In grösster Eile, da ich gerade im Ausziehen begriffen bin. 

Nächster Tage mehr. 

[Poststempel 4. Oct. 1870.] 

Hr. v. Stählin bittet Sie zu grüssen, 

17. 
Hochverebrtester Freund, 

Vorgestern habe ich endlich nach langem Drängen u. Fragen von 

der akademischen Buchdruckerei das Versprechen bekommen, unserm 





21 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler ans den Jahren 1848 bis 1878 4061 


Reinaert in nächster Woche in Angriff zu nehmen. Von da an werden 
Ihnen also wieder die Revisionen zugehen. Wegen der Noten werden 
wir während des Druckes uns benehmen können. Hoffentlich ist Ihre 
Gesundheit so gut, dass die Arbeit für Sie kein zu grosses Opfer ist. 
Wie fiel denn damals Ihre Reise nach Venedig aus? Ich habe die 
ganze Zeit über nichts mehr von Ihnen gehört u. war aufrichtig in 
Besorgniss, bis mich Cornelius beruhigte. 

Jetzt möchte ich noch Sie mit einer Frage wegen des nieder- 
ländischen Garijn beläistigen, den seiner Zeit Jonckbloet h 
hat nach der Giessener Handschrift. Ich habe später ein neues Folio- 
blatt von derselben Hs. (es ist gegenwärtig in der hiesigen Hof- u. 
Staatsbibliothek) gefunden u. in den Sitzungsberichten edirt. Später 
wurde noch eines vom Germanischen Museum erworben u. von Strobl 
u. Frommann mangelhaft u. ohne dessen Zugehörigkeit zu erkennen, 
herausgegeben. Auch dieses Blatt habe ich mir hieherschicken lassen 
u. die Sache ins Reine gebracht. Nun fehlt mir nur noch Eines. Jonck- 
bloet spricht in seiner Einleitung von Fragmenten, die Sie ihm mit- 
getheilt haben. Nun kann ich nach seinen Angaben nicht herausbringen, 
welche es sind u. wo befindlich. Es handelt sich natürlich darum, ob 
sie Fragmente der Giessener Ha. sind, wie das Münchner u. das Nürn- 
berger Blatt od. ob sie einer anderen angehört haben. Ich möchte die 
Correcturen u. Ergänzungen des Nürnberger Blattes (ich habe z. B. 
einen ganzen Vers mit Sicherheit gelesen, wo Frommann keinen Buch- 
staben gesehen hat) nicht herausgeben, bis ich über diesen Punet voll- 
ständig im Klaren bin u. sagen kann, ob eine od. zwei Hss, da waren. 

Seit wir uns zum letzten Mal sahen, sind meine zwei akademischen 
Abhandlungen tiber ein katalanisches Thierepos von Raimundus Lullus 
(Text u. Übersetzung) u. zur Textkritik der Nibelungen (zusammen 
21 Bogen) gedruckt; aber die Masse der auf mir liegenden Arbeiten 
erdrückt mich Nun glückliches neues Jahr u. schreiben Sie recht bald 


Ihrem 
treuergebnen 
Konrad Hofmann. 


München 31. Dec. 1872. Veterinärstr. 5/1. 


18. 
Verehrtester Freund, 


Besten Dank für Ihre mir so werthvollen Mittheiluugen, die mich 
nun endlich in Stand setzen, meinen kleinen Artikel über den Garijn 
fertig zu machen. Allerdings wäre mir auch die Zusendung der Ab- 
schrift sehr erwünscht, die Sie 1819 davon gemacht haben. Besonders 
aber möchte ich Sie bitten, sich dus Verzeichniss der Handschriften der 


1062 Karl Vollmöller x 


Güessener Bibliothek von Professor Adrian anzusehen, in welchem hinten 
ein sehr gutes Facsimile von der Hs. des Garijn ist, mittelst dessen ich 
zu der Überzeugung gelangen konnte, dass das Münchner u. das Nürn- 
berger Blutt zur gleichen Hs. gehören. Wiewohl es nun schwer sein 
wird, sich nach so langer Zeit noch zu erinnern, wie die Schrift ant 
gesehen hat, so ist es doch nicht unmöglich, weil die in der obersten 
Linie jeder der drei Columnen stehenden ornamentirten u. mit ver- 
zerrten Gesichtern versehenen grossen Buchstaben von ungewöhnlicher 
Höhe sehr auffallend sind u. einem lange in der Erinnerung haften 
milasen, 

In Bezug auf den Cancionero ist schwer sich für die eine oder 
andere Behandlung zu entscheiden. Die Probe p. 44, wo das gelbliche 
Papier u. der Rand den Text scharf vom Hintergrunde abhebt, macht 
sich gut. Die anderen Seiten sehen zu unruhig aus u, ist hier die Kürze 
der Zeilen wirklich störend. Noch schwieriger ist die a 
Frage. Bei der Primaveru hatte Wolf bestimmt, dass die moderne 
spanische Sehreibung durchaus durchgeführt werden sollte u. als ich 
sie nun conséquent, so wie sie wirklich u, vollständig ist, durchführte, 
war ihm die Sache zu arg u. tilgte er eine Menge Kleinigkeiten, die 
ibm zu modern od. vielleicht pedantisch vorkamen, so dass ich am Ende 
gar nicht mehr wusste, wie ich daran war. Ich rathe Ihnen daher, 
die moderne Orthographie laufen zu lassen u. nur u u. v zu unter 
scheiden, höchstens noch v für b, sonst aber gar nichts. 

Den Ramon Lull werde schicken, sobald ich die Nibelungenabhand- 
lung erhalten habe, die schon lange fertig, mir aber noch nicht zu- 


geschickt ist Mit besten Grüssen 
Ihr treuergebener 


K. Hofmann. 
München 3. Jan. 1873. Veterinärstr. 5/1. 


19. 
Verehrtester Freund, 


Ich beantworte Ihren Brief vom 9. Februnr erst heute, weil ich 
nicht eher zu einer definitiven Entscheidung über Ihre Labirintofrage 
gelangen konnte. Jetzt bin ich ganz einig mit mir darüber geworden, 
was ich Ibnen vorschlagen soll. Bei ganz objeetiver Betrachtung der 
Suche muss man zu der Überzeugung kommen, dass es nur zwei ganz 
sichere u. allen Zweifel ausschliessende Wege giebt 1. ganz genauer 
Facsimileabdrack ohne die geringste Abweichung vom Original, ge 
natürlich wo dieses mit den Mitteln der neueren Typographie nicht 
wiedergegeben werden kann, od. 2, rlicksichtslose Durchführung der mo 
dernen Schreibung. Halten Sie sich nicht au einen od. den andern dieser 





23 Briefe K. Hofmaons an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 4063 


unverrückbaren Puncte, so kommen Sie nie aus dem Zweifel hinaus, da 
es ein drittes System, an das man sich halten könnte, ja noch gar nicht 
gibt. Unter solchen Umständen wäre System 1 wohl das, was allein 
übrig bleibt. 

Den Coelho habe ich Ibnen augenblicklich geschickt. Sie werden 
ihn erhalten haben u. können mir gelegentlich Ihr Urtheil darliber mit- 
theilen so wie auch über die Arbeiten des Braga, die sich auf ältere 
portugiesische Literatur beziehen u. gegenwärtig so sebr gertihmt werden. 

Morgen fange ich in meinem romanischen Colleg die Historiker an, 
Villebardouin Eroberung von CP, u, Ramon Muntaner. Da ich von letzterem 
hier nur 3 Exemplare auftreiben kann, so würden Sie mir einen grossen 
Gefallen thun, wenn Sie mir die Ausgabe von Lanz (Lit. Verein VII, Bd.) 
auf 4 Wochen aus Ihrer Bibliothek (Sie sind ja von Anfang an 
Mitglied gewesen) leihen könnten. So lange dauern nämlich noch die 
Collegien. 

Der... Akademiebuchdrucker Straub hat Ihnen also, wie ich aus 
Ihrem Briefe sehe, trotz oft wiederholter Versicherung noch nicht einmal 
die ersten 8 Aushlingebogen des Reinaert geschickt. Auch die Correc- 
tur babe ich noch nicht von ihm zurückerhalten u. weiss also gar nicht, 
wie ich daran bin. Nun wir haben jetzt einen neuen Akademiesekretär 
(Prantl) u. Redacteur, da werde ich einmal ein bischen Bewegung 
in die Sache zu bringen versuchen. Die Abschrift des Garijnfragmentes 
habe ich seiner Zeit richtig erhalten u, werde den Inhalt des Briefes 
seiner Zeit in meinem Artikelchen über das neuste Fragment voll- 
ständig abdrucken lassen nebst Resultat der Collation. 

Rockinger u. Cornelius befinden sich wohl u, lassen Sie grüssen. 


Mit bestem Grusse 
Ihr ganz ergebenster 
K. Hofmann. 


München 18, Febr. 73. Veterinärstr. 5/1. 


Anmerkungen. 
1. 


Schon in dieser frühen Zeit treten wiehtige Pläne auf, die Konrad Hof- 
mann jahrzehntelang beschäftigen. Dieser Brief gibt mit der Begeisterung der 
Jugend eine Art von Programm von Hofmanns achöner wissenschaftlicher Tätigkeit. 
Die Abhandlung fiber romantische Metrik, eine grössere Ausgabe altfranzösischer 
Lyrik sind nie erschienen. Baist, der lünger um Konrad Hofmann war als ich, 
schreibt: „Der Plan einer Metrik war sicher sehr früh ganz aufgegeben, klang 
in keinem Worte nach: die persönlichen Beobachtungen, die ihn veranlasst haben 
mochten, waren chen auch von andern gemacht und Gemeingut geworden,“ — 
Bruchstücke der letzteren sind seine Veröffentlichungen altfranzösischer Lyrik 


25 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 41065 


des Herrn Prof. Dr, Karl Mayr, Sekretär der K, B. Akadomie der Wissenschaften 
in München, ist von diesem Gedicht, das Hofmann betitelt hat „Karl des Grossen 
Pilgerfahrt nach Jerusalem und Constantinopel, anglonormännisch, kimrisch und 
englisch*, kein Bogen zur Akademie gekommen. Die Akndemie kann also nicht 
sagen, ob von der Ausgabe etwas gedruckt worden ist, obwohl dieselbe im 
Almanach der Akademie vom Jahre 1871 ateht. 8. Brief 12. Nach Brief 10 
hat Hofmann am 9. September 1868 die letzte Revision unseres Gedichtes er- 
halten. Es ist nicht festzustellen, ob es die in meinem Besitz befindliche Revi- 
sion ist. Ich glaube es nicht, da dieselbe kein Datum trägt und Hofmann auf 
‚derselben noch um eine letzte Revision bittet, well er nachträglich Berichtigungen 
aus Paris erhalten habe. 

Sie ist nicht soweit gediehen, wie Hofmanns berühmte Ausgabe des Roland- 
liedes, die einen ganz gewaltigen Fortschritt der Rolandkritik darstellt, Es 
sind von ihr 18 Bogen Text, 208 Seiten bis mit V. 8889, 8975 nach Hofmauns 
Zählung, und ein halber Bogen, VII $,, Einleitung, gedruckt. Exemplare von 
dieser Ausgabe, die nie im Buchhandel erschienen ist, haben, soviel ich weiss, 
nur bekommen: E. Boehmer, W, Foerster, Th. Müller, Gaston Paris, E, Stengel 

| ich. Die Aushängebogen Ingen in albis, also ungefalzt, bei Hofmann und 

\ ir mein Exemplar dort selbst zusammengestellt. Die Ausgabe hat 

die Bezeichnung: Anhang, Sitzungsberichte, 1866, I. Soviel ich weiss, 
» Bogen noch im Besitz der Familie. 


5. 
Franz {fer starb bekanntlich am 29. Mai 1868. 


6. 


ie Rhyssche Abschrift der kymrischen Bearbeitung der Karlsreise mit 
lischer Übersetzung hat Koschwitz nachher veröffentlicht in seinen „Sechs 
eitunge ‚ Heilbronn 1879; vgl. Einleitung 8. VI. 


10. 


iebstahl ist nichts Nüheres zu erfahren. Es handelt sich um 
Ids (1796—1866) Nippon, Archiv zur Beschreibung von Japan, 
- 51 mit Atlas. Eine Anfrage bei den Sieboldschen Nachkommen 


11. 


D s60HE Hofmanns warmes hilfberoites Empfinden. 
Kg Schönchen ist geboren 1817 zu München als 
rs Michael $., gestorben am 3. September 1873. Eratudierte 
le 1838— 1851 die (katholische) „Augsburger Post- 
ministerielle „Neue Münchner Zeitung“. Er wurde dann 
imen Hausarchiv und Kgl. Rat, Von 1864 an besorgte er die 
t Mani ‚chen Realenzyklopädie, die 1865—1878 in zwölf Bänden 
erschien. \llgemeinen Deutschen Biographie 82, 28347. 
Über Hofmanns Schwager Plath vgl Schrüder-Klose, Lexikon der ham- 
burgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart, 6, Band, Hamburg 1878, 8. 74f. 





1066 Karl Vollmöller 


Nr, 3025, Danach ist Joh, Heinrich Plath geboren zu Hamburg 1802, b 
gegen 8 Jahre das Johauneum, dann 1821—1822 das akademische 
daselbst, ging 1822 nach Göttingen, wo er am 4. September 1824 als Dr. | 
promovierte. Er erwarb sich daselbst ein Grundstlick und verheiratete sich 
Sophie, der Tochter des Philosophen Krause. 1828 habilitierte er sich 
Göttingen als Privatdozent, damals besonders mit chinesischen Studien beschäftigt 
im Winter 1830 auf 1891 wurde er in die Göttinger Revolution verwickelt, 
musste infolge dessen fliehen, ward in Gotha gefangen genommen und zu 12.Jahı 
Gefüngnisstrafe verurteilt. Nach seiner Freilassung 1842 kam er nach Hamburg, 
hielt Vorträge und beschäftigte sich mit literarischen Arbeiten, dann begab er 
sich nach München zu seiner Frau, erhielt dort eine Anstellang bei der Biblio 
thek, ward auch Mitglied der Münchner Akademie und setzte seine Bemühungen 
fort, den Occident mit dem chinesischen Reich bekannt zu machen, Er sta 
am 16. November 1874, 

Ein Verzeichnis seiner Werke befindet sich a. a. 0, 8. 74—76. Ein Sohn 
von ihm, Dr. med. Karl Heinrich Plath, 1829—1867, unverheiratet, ist a a 0. 
S. TIf., Nr. 3028 verzeichnet. 


12. 


Ob und wieviel von der Komburger Hs, gedruckt worden ist, weiss ieh 

* nicht, Nach einer Mitteilung des Herrn Prof. Dr. Karl Mayr, Sekretär der K. B. 
Akademie der Wissenschaften in München, sind die Bogen nicht zur Akademie 
‚gekommen, und man weiss dort nicht, wieviel von der Ausgabe gedruckt worden 


ist. Dieselbe steht zwar im Almanach der Akademie vom Jahre 1871, ist aber 
nie erschienen. Nach Brief 10 vom 9, September 1868 bat Hofmanı dem ersten 
Bogen von Reinnert, 528 Verse soeben erhalten. S. auch Anmerkung zu Brief& 
Brief 16 gibt eine Angabe tiber den Umfang des 1870 Gedrackten, Brief 17 über 
den Fortgang der Arbeit, Brief 19 besagt, dass am 18, Februar 1873 8 A 
hängebogen vorhanden waren, 

Bluntschli. Gemeint ist augenscheinlich das Deutsche Staats 
wörterbuch, Stuttgart 1857—70. Neue, abgoktirzte Auflage in 3 Bänden ‚von 
Loening, Zürich 1869— 75. 

Im Index generalis in Monamentorum Boicorum Volumina I-XXVIT. Par 
alters. Monachii sumtibus i 
wähnung von Karl Lanz als Mitarbeiter an diesem Index nicht, Es ist als, 
wie es scheint, zu einer Mitarbeiterschaft von Lanz nicht gekommen. Der erste 
Teil des Index erschien 1848, kommt also für Lanz nicht in Betracht. 

Stickel, Gemeint ist damit Kauslers Ausgabe von Burkbardt 
Tagebuch seiner Kriegs- und anderer Verrichtungen auf dem eu ü 
land, im Mittelmeer nnd in Afrika von 1566—98 nach einer à 
Stuttgarter Staatsarchivs (Württemberg. Jahrbücher für Statistik und 
kunde, Jhrg. 1866), „ein anziehendes Seitenstäck zu den Selb 0 
Götz von Berlichingen, Schärtlin von Burtenbach und Hans von S 


13. 


Das hier erwähnte Gedicht von dem lobenden und dem totem, 
„Dit is van den doden konigen, 
Ind van den leuenden koyngen* 








27 Briefe K. Hofmaons an Ed. von Kausler aus den Jahren 1849 bis 1878 1067 


ist aus der Stuttgarter Hs. cod, poet. 4° Nr. 88 abgedruckt in Gräters Bragur 
1. 369-378, vgl. Goedeke, Grundriss 1°, 468, 8, Dieser Text ist nicht identisch 
mit der bei Oesterley, Niederdentsche Dichtung Im Mittelalter, Dresden 1878, 
8. 36, abgedruckten Fassung. Vgl. Brief 14, in dem Konrad Hofmann noch ein- 
mal von diesem Denkmal spricht. ) 

Mit dem Romancero ist gemeint ,Laborinto amoroso, Ein altspanisches 
Liederbuch mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Karl Voll- 
möller.“ Erlangen, Friedrich Junge, 1891, X, 95 S. Separatabdruck aus meinen 
Romanischen Forschungen Bd, VI. Alles weitere in der Einleitung zu meiner 
Publikation. Kauslers Exemplar ist 1688 erschienen. Eine frühere Ausgabe 
vom Jahre 1618 aus dem Nachlass von Platen befindet sich in der Münchner 
Hof- und Staatsbibliothek. Diese ist meinem Abdruck zugrunde gelegt, Das 
Kauslersche Exemplar ist jetzt im British Museum in London. Vgl. noch Brief 14, 
18und 19, Die Korrekturen jener verunglückten Ausgabe sind noch vorhanden; 
8. meine Ausgabe des Laberinto 8, VI. Die Holzstöcke hat mein Freund R. 
Caspart mir übergeben und ich bewabre sie sorgfältig auf, Ich habe den Ab- 
druck des Laberinto amoroso, ohne Hofwanns Ansicht zu kennen (er sprach zu 
mir, wenn ich mich recht erinnere, nie von dem Büchlein), natürlich ganz Im 
Sinne Hofmanns gemacht. Das ist ja selbstverständlich und das einzig Richtige. 

Hofmanns Arbeit „Zur Cronien rimada del Cid“ ist erschienen in den 
Münchner Sitzungsberichten II, 2014. (1870). 


14. 


Über den Placidus-Eustachius vgl. Goedeke, Grundriss 1°, 8, 196, 4, 

Wer M. Koch ist, weiss ich nicht. Prof. Max Koch in Breslau ist os nach 
seiner eigenen Mitteilung nicht; er ist erst 1874 an die Universität gekommen. 
Über den M, Koch von 1869 weiss er auch nichts zu sagen. 

Auf meine Anfrage wegen des Gedichtes De jonge Coenraet teilt mir 
Herr Prof. G. Kalff in Leiden mit, dass Raumer den Betrug richtig schon ge- 
wittert hat. Er schreibt: „Das Gedicht De Jonge Coenraet ist nicht echt, 
sondern von Verwijs angefertigt nach einer deutschen Übersetzung einer dänischen 
oder schwedischen Romanze. Ich selbst war schon lange tiberzeugt, dass das 
Gedicht eine Pastiche sein mlisste, Wer Mittelniederländisch und unsere alten 
erzählenden Lieder kennt, sieht bald, dass diese Romanze ein Machwerk ist. 
Verwijs war ein tüchtiger Philologe, aber ein Schelm, der dergleichen Spässe 
liebte. So hat er in derselben Bloemlezing das bekannte Lied Walthers von 
der Vogelweide (Under der linden an der heide) Übersetzt, ohne zu sagen, woher 
er es genommen. Vgl, auch Louis L, Petit, Bibliographie der Middelnederlandsche 
Taal- en Letterkunde, Leiden 1888, Nr. 414. Selbst hat Verwijs sich nicht als den 
Dichter von De Jonge Coenraet bekannt; wir haben nicht „reum confitentem*, 
Aber mein Kollege Verdam, der mit Verwijs sehr befreundet war und unser 
Kollege B, Symons in Groningen versichern, dass Verwijs der Autor ist. Ich 
glaube, dass hier kein Zweifel mehr gestattet ist. In den folgenden Ausgaben 
der Bloemlezing ist die Romanze mit Recht ausgelassen. Verwijs folgte mit 
dieser Fälschung dem Beispiel Hoffmanns von Fallersleben, der in soinen Horae 
Belgiene VIIL, Göttingen 1852, S. 43ff. eine von ihm selbstgemachte Romanze 
Jon rit und andere von ihm verfasste Licder als alte ausgab, wie er 
bat (vgl. Hor. Belg. VIII, S.IV@. und XII, Hannover 1862, 













RCE 


Abb, 3, 





"TV 









29 Briefe K. Hofmanns an Ed, von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 1069 


Beger, Het Geusen Liedboek, in Kroniek van het Historisch Genoot- 
schap, gevestigd te Utrecht, 26. Jahrgang 1870, Utrecht 1871, 8. 219 
bis 251, 518—20, und 28. Jahrgang 1872, Utrecht 1873, S. 129—58, 
verzeichnet diese Ausgabe nicht. Um nun der Sache auf den Grund 
zu kommen, da Zweifel an der Richtigkeit von Hofmanns Angaben laut 
wurden, habe ich mir das Geusenliederbuch von 1611 aus München er- 
beten und die Kgl. Hof- und Staatsbibliothek hat mit gewohnter Liebens- 
würdigkeit dieses Unikum mir in meine Wohnung geschickt, so dass 
ich es mit Musse studieren konnte. Es zeigt sich, dass Hofmann sich 
nicht geirrt hat, sondern dass diese Ausgabe wirklich vorhanden ist, 
Sie gehört in der Liste der Ausgaben des Geuzenliedboek, Kroniek 26, 
auf S. 236, Bei der Wichtigkeit des Gegenstundes gebe ich nachstehend 
eine Beschreibung und Inhaltsangabe des Buches. 

Dasselbe trägt die Sig der Münchner Hof- und Staatsbibliothek 
P. 0. rel. 5863, Es ist sehr gut erhalten. Höhe der Bll. 13 em, Breite 
8 cm. Der biegsame Einband ist Pergament aus einem alten Messbuch. 
Schrift Fraktur, nur die Prosalberschriften der Lieder und der erste 
Buchstabe der Liederanfänge sind in Antiqua. Dieselben enthalten auch 
Angaben über die Melodie, wie die Überschriften in van Lummels 
Ausgabe. Vgl. das Faksimile‘) von Bl. 1 r? Abbildung 3, wo die Über- 
schrift übrigens allein in Fraktur ist 

Das Buch besteht aus einem Bl. Titelblatt (s. Abbildung 1), dann aus 
97 pag. Bll. Geuse Liedekens. Die Blatibezeichnung läuft 1—96, aber 
64 ist doppelt vorhanden, daher 1 Bl. mehr. Auf dem letzten Bl. 
96 r°, in Wirklichkeit also 97 r°, beginnen die Geuse Refereynen, welche 
auf 4 unp. BIl. fortgesetzt werden. Dann folgt das Regiater: 2 unp. Bll. 
Die Blätterlage ist U-N, je 4 Lagen, bezeichnet Xu. 8. w. H, III, HU, V 
(dieses IIII fehlt bei A u. St, bei Di fehlt V). Die Bezeichnung beginnt 
mit WII und endigt mit NV. ist Titelblatt. Bei X u. s. w. 1 ist 
nie die Bezeichnung I angegeben, sondern steht bloss der Buchstabe ohne 
Ziffer, Die Lieder beginnen auf Blatt 1 mit dem Psalmen van Pennitentie 
Ducis Albani, wie auch sonst. (8. Abb. 3.) 

Das Register führt 73 einzelne Stücke auf, Eines ist ausgelassen 
(8. u.), also sind es 74. Dazu 4 Refereynen, die nicht im Register stehen. 
Das letzte unpaginierte Blatt v° zeigt die auch sonst in den Gensenlied- 
buchausgaben vorkommende Vignette, ein gewappneter Arm mit ge- 
zücktem Schwert aus den Wolken kommend (s. Abbildung 4). Darunter 
steht: 

Den stercken Arm des Heeron 
Helpt ons den vyant uyt Hollant keeren 

Tot Dordrecht (diese 2 Wörter in Antiqua), Ghedruckt by Peeter Ver- 


1) Leider hat der Photograph trotz meiner ausdrücklichen Bestellung, die 
Aufnahmen in der Grösse des Originals zu machen, dies nicht getan, 





1070 Karl Vollmöller 30 


haghen, woonende inde Druckerije, teghen over de Wijnbrugghe. Int 
Jaer M. DJC. ende X J. Darunter für mich teilweise unleserliche hand- 
schriftliche Bemerkungen. 

Auch Herrn Prof. Dr. G. Kalf ist es nicht gelungen, nach der ihm 
gesandten Photographie die handschriftlichen Bemerkungen zu entziflern, 
selbst nicht mit Hilfe des Leidener Archivarius. Es sind augenschein- 
lich deutsche Wörter. So lese ich Z. 1 v. o. bembtden 2, Z. 2 saluet 
6=6 Servietten. Salvet ist hente noch in Schwaben und auch sonst: 
Serviette. Z. 4 lese ich Vmbschlag 5, also 5 Umschläge. Z 5 Schlaf- 
hauben 3, also 3 Schlafhauben Z. 6? 6 bar—6 paar, Also haben 
wir hier ein Wäscheverzeichnis, wie denn in früheren Jahrhunderten 
allerlei Notizen öfter in Bticher eingetragen wurden. Diese Bemerkungen 
stehen ulso in keiner Beziehung zu dem Inhalt des Geuzenliedboek 
Jedenfalls geht aus diesen Eintragungen hervor, dass das Buch schon 
seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland war und deshalb auch den 
holländischen Fachgenossen nicht bekannt wurde, 

Die Foliobezeichnung ist wie immer bei den alten Drucken mehr- 
fach falsch. 

Statt Fol. 22 steht Fol, 8 
RE 7 RR 


39 
42 
45 


n 
n 
” 
» 


48 
57. 

64 kommt, wie gesagt, doppelt vor, doch sind es verschiedene Blätter 
und die Verweise des V® unten und das erste Wort des R® des folgen- 
den Blattes stimmen. 

Von 65 ab geht es wieder richtig weiter. 

Aber statt Fol. 81 steht Fol. 75 
» 

= #77 

: 8 

1 | 

Die Verweise stimmen immer, also keine Blattversetzung. 

Mit 96 hört, wie gesagt, die Paginierung auf, 

Ich gebe nun eine Übersicht über den Inhalt des Buches. Titel- 
blatt, Rückseite desselben, Recto des ersten und Verso des letzten Blattes 
habe ich photographieren lassen und gebe sie anbei in Abbildung. 


Titelblatt (vgl. die Abbildung 1). 
r°. E& nieu Geu- | fen Lieden-boeexke, | Waer in begrepen is, den 
gant- | fch® handel der Nederlands, in voor- | leden Jaren tot noch toe 





31 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 1071 


‚ghefchiet, dewelcke | eenfdeels onderwijlen in druck nyighe- | gaen, ende 
met meer andere by een | ghevoeght zijn. 





Mitigaders ooe noch fommige (choo- | ne Refereynen, ten felben 
propoofte die- | nende, hier achter by gheftelt. 





26 Nieuwelijex vermeerdert, | ende gecorrigeert, 


Viue le Gues 
Vignette: das Geusenwappen. 
S. Abbildung 1. 


Vive Dieu, La Santé du Roy, & lu | Properité des Geus, 1611. 
Zeile 1, 2, 5, 6, 9, die Hand von Z. 12, Viue Dieu, Roy, des Geus 
sind in Rotdruck. Sonst kommt in dem Band kein Rotdruck mehr vor. 


v’ (S. Abb. 2) Den Drucker tot den Sangher. 


Beminde Sangher, also ick hebbe bevonden, dat u. 1. het onde 
bocexken leer aengenaem is geweelt, ende datter 00e 

e coop en zijn, so hebbe ick dat felve wederom ter hant 

te drucken: Vvaer inne verhaelt worden vande prinei- 

ie hen in defe Nederlanden hebben toegedragen, beginnende 

66, ende alfo voorts vervolghende, Te weten: Van de 

die de Spaengiaerden gepleecht hebben, als oock van som- 

cke eü treffelijcke Vietorien, dewelcke God Almachtich 

die va de Gereformeerde Religie belieft heeft te verleenö, met oock 
fommige fchoone Refereynen, die ten selven propoofte zijn dienende, 
geltelt, ende tot meerder gerief des Sanghers zijn de 

chter rose Fees also het shaiees is: Ende hebbet 


en, te De nemen, ende den Heere bevolen blijven. 
2" Dies alles in Antiqua.) 
u ister. 


uf dem unpag. BI. 101 r° und endet auf dem 

ie tibergeschriebenen Buchstaben sind in Antiqua, 

t wie immer Fraktur. L. and die 2 Zahlen duhinter bedeuten 
Nummer und Seitenzahl der Lieder in: Nieuw Geuzenlied-Boek, waarin 
begrepen is den gai tschen Handel der Nederlanden, beginnende anno 
1564 uit alle onde Geuzenlied-Boeken bijeenvérzameld. Versierd met 





1072 Karl Vollmöller 


schoone, oude Refereinen en Liedekens, te voren nooit im > we Let 
boeken gedrukt, Uit verschillende Uitgaven op nieuw bije L 

meld door H. J. van Lummel, Utrecht, €. van Bentum [1874]. VII, 
559 8. 8%, _ 


Register, aller Liedekens, ghestelt op de maniere vanden A. B. C. 
A 


Aenhoort ghy menfchen seer vaillant. L. XLI, 89. . . , . . 7 
Als wy aende riviere Oostwaerts faten. Z. XXXII, 65 . . , . 14 
Alfmen fehreef duyfent vijfhondert, vand® Graef Fous Hoorn 
ende Batenborgh L. XXIX, 57 DER: 
Aenhoort ghy Nederlanden, van Leyden. L, C, 20. . . . . . 58 
Aenhoort een Liet van Zicriezee. L. CVII, ir 4) RARE 
Alfmen een duysent vijfhondert Jaer. L. CXXXVI, 818 . 66 [lies 86] 


© 
Comt al ghy Geufkens hier ontrent, van Berghen in Henegouwe. 


De Prins van Oraengien is te velde ghecomen. L. XXVII, 54 


Duckdalve ben ick gheheeten. L. LXXVU, 177 . , . . 
Den dertichften Mey op Pinexfterdagh. L. XCIV, 214 


L. CXXXIX, 319 
Den Peys die was voorhanden. L. CLIV, 373 


E 
Een Liet fal ick u singhen, van Bossu, L. LXVI, 156 
Eylacen ick mach wel elaghen. L. LXV, 154 
Een nieu Liet foo wil ick finghen. L. CII, 235 


G 
Ghy Cbriftenen allegare, de Prince vertreckt, L. XVII, 31 
Ghy Hoe[n]deren, Eynden en Duyven. Z.XL, 88, im Register unter 
Wie wil hooren S. 87 aufgeführt 
Ghy Bruffelaers met Couragie. L. CX, 251 .. 
Gods goetheyt groot, die door tbloet van Naf. L. CL, 368. 


H 


Hoe veel volex, O Paus Heer? L. LXIX, 162 . . 
Heft op u Hooft, fteeckt op u ooren. Z XXXII, 67 . . 





33 Briefe K. Hofmanns an Ed, von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 


3 


[Falsch 6 statt 3. Dafür ist im Register vergessen]: 
Hoe feer fiet men nu dalen. WXLIV, 4 . . . , . Dr 
Helpt nu u felf, foo helpt u God. L. XXXIV, 68 , . . 2 
Hoort toe ghy menfehen nu ter tijt L LXL 140 . . . . . . 
Hoort toe ghy mannen en Vrouwen. L. LXXI, 165 . . . . 
Hoort alle gaer, int openbaer, van Berghen, L, LXXXVHI, 199. 
Hoort toe ghy mannen en wyven, van Flissingen. Z. LI, 110. . 
Hollant, Zeelant, wilt ghy u nu bekeeren? Z. XOVII, 220. . 
Hebdy niet ter Miffe gheweet? L, VII, 10 , . r 
Hoort Paus ghy grooten Antichrift. Z. LVI, 121 

Hoe falieh zijo de Landen. L. XLHI, 93 


gasszhesse 


Ick hoep dat den tijt noch comen ful. 122, 1080 

Ick neem adieu mijn Schaepkens al L. XIX, 88 . 

Ick wil te Land’ uyt rijden. Z. LXXVII, 179 . . . . . . . 

Ick wil [Text fal] u finghen een goet nieu Liet. L. VI, 9 . . . 
[Lies 69, est mit Een nieu liet [oo wil ick Fe 
Bi. 60. 8. oben) . 

Int Jaer tnegentich feite, van Calis "Malis. "Fehlt bei Te 
Register, steht aber OXLIX, 369 . . . , , . 


SER 


K 
Ke Marville, Ke Diablos. L. LXX, 168 . 


M 
Madam de Parma die is gheleghen. L. XXXV, 70 . . 
Mijn Ziel verblijt baer inden Heer. L. XXVI, 47 
2 recht mach ick wel fuchten. L. LIX, 133 
xs de Boffu. Z. LXXIV, 170 . . . 2 
[Soll 43 heissen. Der Druck hat im Text falsch 39. RR 
Met Wilhelmus van Nafl. van Middelborgh. L. LXXXIX, 203 


N 
Nero moordadigh Princen begraeffenis. L, CXXXIV, 807 
0 
Ontwaeckt ghy Chriften alle. L. XL, 92. . . . . . . . 
‚Och wie fal ooghen nu ter tijt. Z. XXI, 39 
vere eflijek int oorboren. Z. XXXVII, 79 
O God van Hemelrijke, van Haerlem. Z. LVII, 129 . . . 
Och God wilt doch vertroolten, van Bommene. ZL. OVI, 248 


Romanliche Forschungen XXI. 3. 68 





1074 Karl Vollmëller 


R 


Ras feventhien Provincen, L, LIIL 114 . . . 
Requiem moghen wy finghen. Z. CVII, 245 


8 


Seght ghy Berghfche Soldaten, Z. CXLI, 336 
Schaemt u nu Brabandt feere. L. CLIL, 371, . . . . 


un 


Tiy u ghy Afgodiften, vanden Graef van Lume, L. LXXX, 182 
Tgulde Jaer feftienhondert. Vlaemfchen flagh. Z. CLVIE, 886 . 


Vi 


Vermaledijt, is die uyr en die [Text ende] tit. 4, LXVII, 159 . 
pe unu, van vreught ont (pringt, vande Victorie Ms ha 
L. XCYIU, 222 es Br 


Waerom rafen de Geufen met hoochmoet. Z. LXVII, 161 . . 

Wy Baenderheeren int ghetale veel. L. XXVII, 52 .. : 

Wilhelmus van Naffouwe, L. XXXI, 63 

Waer blijft gby nu ghy boos gheflacht? Z. XLVII, 101 . . 

Wy Geufkens willen wy [Text nu] fingen, van den Briel. L. XLVHI, 
103 

Wie wil hooren een nieu ghefanck, van den Briel. L. L, 106 . 

Wie wil hooren een nieu liet, van Capiteyn worst. L. LVII, 126 

Wie wil hooren een goet nieu liet, van Alemaer. L. LX, 187 . 

Wie wil hooren een nieu Liet, vanden ouden man. L. LXXIX, 181 

Wat feyt men nu van Duckdalve? Z. LXXII, 167 

Wilt ghy O Nederlanden, van Middelborgh. L. XC, 204. . . . 
LES muss 50 heissen. Der Druck hat im Text falsch 42 statt 50] 

Wie wil hooren een nieu Liedt, vanden flagh die by Mook ge- 
fehiet is. L. XCI, 206 . . 

Wie wil hooren en goet nieu Liedt, vanden aenflagh op Noort- 
hollant. Z. XCVI, 218 

Wilt nu vreucht bedrijven, Princelle incomft. Z. CV, 240 

Wel op, wel op, Spaengiaerden. L. CXI, 255 

Wel op duyvel, ghy die in Westerlande Z. XLVI, 9 . . . 

Waeckt op ghy Nederlanden, Antwerpia moort. L. OXVI, 264 . 

Weelt nu verheught, ende verblijt, van Breda. Z CXLII, 339 . 

Weeft al verblijt, ende verheught, vant overgaen van de ftadt 
Gheertruydenbergh. 4. CXLVIL, 355 





35 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 1075 


Eynde des Regilters. {In Antigua] 


Dieses Register hat meistens die richtige Paginierung, auch wo die- 
selbe im Text falsch ist. Doch ist nicht anzunehmen, dass dasselbe 
nach einem andern Original gemacht worden ist, vielmehr hat der Ver 
fasser desselben einfach die richtige Zahl eingesetzt — wo er dus 
nicht übersehen hat, 

Die 4 Refereynen stehen nicht im Register. Es sind folgende: 
Bl. 96 r°: Ghy Cains ghebroetfele, ghy Aderen ghellachte L. XVI, 25, 
[Bl. 97 v°] Geflachte der maechden van Antwerp® vercoren. L. XXI, 85. 
[Bl. 98 r°] O Brabant moordadich, vol bloetgierighe honden, 

Sehout, Schepens, Burghemeelters en Ruden van defen steht bei van 

Lummel nicht, 

[BL 99 v°] Ghy Voelterheeren des lants wilt toch betooghen. L. OXXVII, 
292. 

Über Nr. 3 schreibt mir Herr Prof. Dr. G. Kalff in Leiden folgen- 
des: „Mit dem Referein „O Brabant moordadich ete.® ist es so bewandt: 
Laurens Jacobszoon Reuel, ein angesehener protestantischer Bürger von 
Amsterdam, wurde im Jahre 1567, als Alba kam, aus dem Lande ver- 
wiesen und 1573—74 befand er sich in Emden und Danzig. Er dichtete 
mehrere Refereinen, Balladen, Epitafien u. s. w., welche nur handschrift- 
lich vorliegen, und auf der Universitätsbibliothek zu Gent aufbewahrt 
werden, (Die Hs. hätte schon längst publiziert sein sollen, aber der 
Arbeiter sind in unserem kleinen Lande leider nur wenig.) Aus dieser 
Hs. hat der Sub-Archivarius von Amsterdam Dr. J. Breen ein paar 
Refereynen publiziert in Amsterdamsch Jaarboekje voor 1897, S. 51ff. 
Das erste dieser Refereynen füngt also an: 

„O Amsterdam, moordaedich, voll bloetgierrige Honden 
Schont, Scheepens, Burgemeesters en Racden van deezen 
Bloetdorstige Papisten, sijt ghy noch niet sat* etc. 

Offenbar hat jemand derzeit eine Abschrift des Refereins bekommen 
und Amsterdam zu irgend welchem Zwecke geändert in Brabant, oder 
hat vielleicht der Drucker Peter Verhaegen selbst diese Änderung ge- 
macht, um Amsterdam (seit 1578 aufseiten von Oranien und den sieg- 
reichen Provinzen) zu schonen?“ 

In dem Inhaltsverzeichnis der Ausgabe von 1581, Kroniek 28, 131f., 
und in der Liste, welche Beger, Kroniek Bd. 26 am Schluss seiner Ab- 
handlung beifügt, findet sich das Referein weder als „O Brabant moor- 
dadich“ noch als „O Amsterdam moordadich“ aufgeführt. Es kommt 
also nur in unserer Ausgabe vor und ist somit aus einem ganz be- 
stimmten Grunde in dieselbe aufgenommen worden. 

Nach Kroniek 26, 221 ff. und 28, 129 fl, steht unser Text des Geusen- 
liederbuchs den Ausgaben von 1581, bezw. 1588, bezw. 1610 nahe. 

68* 


1076 Karl Vollmöller 36 


Das Weitere muss ich nun den Speziulisten auf diesem Gebiet 
überlassen und freue mich nur, hier lang nach Konrad Hofmanns Tod 
feststellen zu können, dass er wieder einmal Recht gehabt hat 


Beilage 2. 
Dr. phil. Karl Friedrieh Wilhelm Lanz. 


Dr. phil Karl Friedrich Wilhelm Lanz ist 
19. April vormittags zwischen 10 u. 11 Uhr 1806, getauft am 28. An 
als 3. Kind, 2. Sohn, des Pfarrers und Grossherzogl. hess. geistl. In- 
spektors Johann Carl Gottlieb Lanz in Wolfskehlen bei Darmstadt, geb. 
22. Mai 1768 in Pirmasens, + 2. Dezember 1842 in Wolfskeblen, und 
seiner Ehefrau Sophie Dorothea geborene Koch aus Darmstadt. 

Sein Grossvater Lanz, dessen Vorname unbekannt ist und der 
früh starb, soll in Pirmasens, das damals hessisch war, Hofdiener des 
Landgrafen gewesen sein. Da in Pirmasens nur ein altes Kirchenbuch 
von 1643—1709 vorhanden ist und dann die Kirchenbücher bis 1798 
fehlen, so lässt sich über ihn gar nichts Sicheres ermitteln. Auch beim 
Grossherzoglichen Oberkonsistorium in Darmstadt sind nach einer gtltigen 
Mitteilung desselben Pirmasenser Akten oder Kirchenbücher in der 
Registratur nicht zu finden. Der Name Lanz kommt nach einer Mit: 
teilung des Herrn Dekan Piton in Pirmasens dort nicht vor. Der Vater 
unseres Dr. Lanz hatte 2 Stiefschwestern, älter als er; die eine heiratete 
einen Vasco, die andere einen Otto; letztere Familie ist in Darmstadt 
heimisch gewesen. 

Johann Carl Gottlieb Lanz besuchte in Darmstadt die Schule, 
wohnte bei einem Onkel, Schwager seiner Mutter mit Namen Martin, 
Geheimer Rat in der fürstlichen Meierei am Sporertor. Hier lernte er 
seine nachmalige Frau kennen, Tochter des Hofkammerrats Koch und 
verlobte sich sehr jung mit derselben. Als er 17 Jahre alt war, starb 
seine Mutter zu Pirmasens und wurde dort beerdigt. Lanz eilte von 
Darmstadt aus an ihr Krankenlager, um gerade zur Beerdigung in Pir- 
masens anzukommen. Nachdem er das Gymnasium absolviert hatte, 
studierte er in Jena und Giessen. Dann nach dem Examen taucht er 
als Leiter einer Privatschule zu Pirmasens auf, Vertrieben durch die 
Revolution wird er Gehilfe in Darmstadt und Hauslehrer in Seligen- 
stadt, dann nimmt er die Pfarrstelle zu Wolfskehlen an. 1795, ein 
Jahr später, heiratet er Sophie Dorothea Koch. Dieselbe soll ein 
„bezauberndes Mädchen und Frau gewesen sein, voll Poesie und Humor, 
Mutter einer zahlreichen Familie.“ Über diesen Pfarrer Johann Carl 
Gottlieb Lanz, seine Familie und Tätigkeit in Wolfskehlen berichtet die 
Pfarrehronik des Dorfes (Herr Pfarrer Goetz entnahm ihr diese Nach- 
richten für mich) sehr ausführlich. Er hatte noch zwei Brüder, davon 





37 Briefe K. Hofmanns an Ed, von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 41077 


der eine Notar (er wird ohne Vornamen und ohne Augabe des Wohn- 
ortes aufgeführt) und der andere kaiserl. österreichischer Major in Wien 
war. Letzterer soll ein trefflicher, gebildeter und religiöser Mann ge- 
wesen sein. „Beide Brüder waren durch Geist, Feuer und Lebhaftigkeit 
des Temperaments dem hiesigen Pfarrer ähnlich“ Am 24. Nov. 1847 
starb die Mutter. Bei ihrer Beerdigung waren in Wolfskehlen die zwei 
ältesten und der zweitjüngste Sohn anwesend. Nach dem Tode des 
Vaters 1842 hatte sich unser Karl Friedrich Wilhelm Lanz fast ein 
Jahr bei seiner Mutter in Wolfskehlen aufgehalten. Ob Johann Carl 
Gottlieb Lanz etwa ein Enkel meines Urururgrossvaters urgrossmlitter- 
licher Linie, des Pfarres Johann Philipp Burchardt Lanz, auch Lantz 
geschrieben (die Schreibung Lanz und Lantz wechselt) ist, der 1727 
bis 1755 Pfarrer in Sprendlingen war, früher, von 1714 ab, in Lehr- 
bach-Erbenhausen bei Kirtorf, Kreis Alsfeld, LG. Giessen, gestorben am 
8. April 1755 in Sprendlingen, kann ich nicht feststellen, da, wie ge- 
sagt, in Pirmasens und Darmstadt die Kirchenbticher fehlen. Das 
Temperament der drei Brüder würde darauf hinweisen, denn mein 
Urururgrossvater war nach den Pfarrakten von Sprendlingen ein sehr 
temperamentvoller Mann, der in langen Streitigkeiten mit seiner Gemeinde 
lag. Es findet sich von ihm ein Schriftstuck in den Pfarrakten, betitelt 
„Pfarrmörderei zu Sprendlingen“. Auch das Grossherzogliche Ober- 
konsistorium in Darmstadt besitzt über Johann Philipp Burchardt Lantz 
sehr umfangreiche Akten, die kulturgeschichtlich teilweise von hohem 
Interesse sind und auch für die Familiengeschichte viel Wertvolles ent- 
halten. Ich werde diese Akten für die Geschichte meiner Familie, an 
der ich gegenwärtig arbeite, verwerten. 

Seinen ersten Unterricht erhielt unser Karl Friedrich Wilhelm Lanz 
bei seinem Vater, wie das ja bei Pfarrersöhnen auf dem Lande Brauch 
ist. Aus der Matrikel des Ludwig-Georg-Gymnasiums in Darmstadt 
ergibt sich, dass er am 24. September 1817, 12jährig, in die Sekunda 
genannten Gymnasiums aufgenommen wurde. Herbst 1818 wurde er 
nach Prima, Herbst 1820 unter Verleihung eines Prämiums nach Selekta 
versetzt, und Herbst 1821 zur Universität entlassen, Diese Mitteilung 
verdanke ich Herrn Geh, Schulrat Dr. Mangold, Direktor des Ludwig- 
Georg-Gymnasiums in Darmstadt, Er fügt noch bei, „in den Programmen 
der Anstalt findet sich, dass Karl Lanz aus Wolfskehlen zweimal bei 
öffentlichen Redetbungen der Schüler selbstverfasste Reden gehalten 
hat, nämlich am 11. April 1821 „von dem Siege des Patriotismus tiber 
die Rachsucht. Lateinisch“, und am 19. September 1821 „von den 
Vorteilen, welche Wissenschaft und Kultur aus stürmischen Zeiten ziehn, 
Deutsch.“ 

Durch Verstandesgaben ausgezeichnet, von glühendem „Ehrgeiz und 
beharrlichem Fleiss, studierte er in Giessen zuerst auf Wunsch seines 


1078 Karl Vollmöller 


Vaters Theologie, dann nach dessen Tode Philologie* (So nach der 
verfasst von Pfarrer Luck, dem Schwager von Karl Friedrich 
Wilhem Lanz). 

Lanz war ein Jugendfreund von G. G. Gervinus, der seinen in 46. 
G. Gervinus Leben, Von ihm selbst, 1860“, Leipz. 1893, mehrfach Er- 
wähnung tat. So S. 66. S. 92 nennt er ihn „den gesund gerichteten 
Lanz“, Auch auf der Universität trafen die Freunde sich wieder. 8. 119 
schreibt Gervinus: 

„Die meiste Zeit verbrachte ich mit Lanz. EN ed 
Herodot zusammen, den ganzen Aristophanes mit alten und neuen 
Scholien, auch von Sophokles, wenn ich nicht irre, sämtliche Stücke, 
den Terenz und von Cicero eine Anzahl Briefe, Reden und Abhand- 
lungen.“ 

Heinrich Eduard Scriba, Herausgeber des Biographisch-literärischen 
Lexikons der Schriftsteller des Grossherzogtums Hessen, I 
Darmstadt 1831, S. 207 schreibt über Lanz folgendes: „Nach Vollendung 


Unterrichtsstunden in dem Grossh. Gymnasium zu Darmstadt.“ 
Geh. Schulrat Mangold fährt fort: „Aus unsern 
ersehe ich, dass der Kandidat Lanz vom 1. April 1881 bis zum 11. Mai 1835 


wurde. Ein alter Herr von 83 Jahren, der si 
noch sehr wohl erinnert, erzählt mir, dass er 





39 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus don Jahren 1848 bis 1813 1079 \ 


teilung des Herrn Direktors Dr. W. Hensell folgendes: Am 29. April 1843 | 
erbält Lanz eine Gebaltszulage von 100 fl, am 21. Juni 1845 eine L' 
Remuneration von 100 fl. aus den Überschüissen, am 8. August 1846 | 
eine solche von 60 fl. Sein Gesuch um Gehaltszulage wird Juli 1846 
abgeschlagen, ebenso März 1848, Am 23. November 1850 erhält Lanz 
eine solche im Betrage von 200 fl. Sein Gehalt erhöht sich damit auf 
1100 fl. Am 27. März 1851 berichtet die Direktion, dass Lanz bei seiner 
Abreise sich weder von dem Direktor verabschiedet noch seine Adresse 
hinterlassen hat. Er hat den Hofgerichtsadvokaten Steinberger mit der 
Empfangnahme seiner Besoldung beauftragt. Am 31, Juli 1852 wird 
der Direktion nachträglich mitgeteilt, dass der Grossherzog Lanz die 
nachgesuchte Entbindung von seinem Amte erteilt hat. Aus den Pro- 
grammen ergibt sich folgendes: Den 19. November 1839 wird Dr. Lanz 
zum ordentlichen Gymnasiallehrer mit einer Gehaltserhöhung ernannt, 
Das Schuljahr 1842—43 war Lanz mit Urlaub abwesend, um die Archive 
und Bibliotheken von Brüssel und Paris für historische Forschungen 
za benützen. Herbst 1843 übernimmt Lanz nach 1’hjähriger Ab- 
wesenheit wieder seinen Dienst. Im Programm von 1851 heisst es: 
Ostern 1850 erhält Lanz einen einjährigen Urlaub, um die Archive zu 
Wien für historische Forschungen zu benützen. Die Stellvertretung für 
ihn wird, da Lauz wiederholt um einjährigen Urlaub nachgesucht hat, 
wahrscheinlich auch im nächsten Schuljahr bestehen.“ Von 1852—1866 
feblen leider die Programme. Von Herrn Sanitätsrat Dr. Diekore in 
Lollar bei Giessen hörte Herr Direktor Hensell zufällig, dass Lanz bei 
seinen Eltern gewohnt habe und dass er sich seiner genau erinnere. 
Am 26. Juni 1852 wurde der Lehrer am Gymnasium zu Giessen, Dr. 
Karl Friedrich Wilhelm Lanz, dermalen zu Wien, von seiner Dienst- 
stelle auf sein Nachsuchen entbunden, Grossh. Hess. Regierungsblatt 1852, 
8. 362. Er scheint sich dann in verschiedenen Städten als Privat- 
gelehrter aufgehalten zu haben. Wir schen also, dass Dr. Lanz später 
sich mit grossem Fleiss und Erfolg seinen historischen Studien zuwandte 
und viele Reisen machte. 1848 verheiratete er sich mit Margarete geb. 
Schelver verwittwete Philippi (dieser ihr erster Mann stammte aus Usingen, 
Gervinus a. a. O. 8.313) geb. 23. Mai 1817 in Heidelberg, 1882 in Buenos 
Aires. Lanz wurde dadurch Schwager seines Jugendfreundes G. G. 
Gervinus. S. unten. Daer sich durch seine Vermögensumstände nun 
in den Stand gesetzt fühlte, gab er, wie wir gesehen haben, den Stants- 
dienst Anfang 1851 auf, wohnte zuerst in Wien, München, Cannstatt 
und Stuttgart, machte von diesen Orten aus literarische Reisen nach 
Paris, Mailand und Spanien (80 Lucks Chronik). 1844—45 datierte er 
die Vorreden zu seinen Publikationen, Band 8 und 11 der Bibliothek 
des literarischen Vereins, aus Giessen. In den ftinfziger Jahren (vor 
1857) befand er sich, wie aus Hofmanns Briefen hervorgebt, in München, 


1 | 


1080 Karl Vollmöller u | 


Von nun ab werden seine Spuren seltener. 1869 führt ihn das Stait 
garter Adressbuch auf, aber nicht 1868 und 1870. 

Das Ende seines Lebens verbrachte er zunächst in Tübingen, dam 
in Leipzig, wo er um 18. Oktober 1874 gestorben ist und auch begraben 
wurde, Ich kam darauf dureh das Stuttgarter 


von seinem Sohn und Enkel noch folgende Nachrichten, die''ich hier 
anfüge. Der Sohn schreibt: 


in Wien von meinen Eltern ein höheres Unterrichtsinstitut geplant war 
(meine älteste Schwester Vivi war in Wien geboren) und dasselbe nieht 
genehmigt wurde, da wir Protestanten sind, wird Ihnen wohl bekannt 


sich öfters (wie auch in obiger Angelegenheit) für meinen Vater, #0 
dass ihm öfters Urlaub und, wenn ich mich nicht irre, auch Unter- 
zuteil wurde, um seine Reisen zum Besuche der Orte Sala- 
manca, Valladolid, Brüssel, Paris ete. durchzufübren, um dort die Archive 
zu darchforschen nach der Correspondenz Kaiser Karl V. Meine Matter 
eiferte meinen Vater zu dergleichen wissenschaftlicben selbständigen 
Arbeiten an und war wohl, soviel ich mich erinnere, die Triebfeder, 
dass mein Vater seine Stellung aufgab. Über die nachfolgenden tn- 
glücklichen Verbältnisse dürfte manches falsch aufgefasst worden sein, 
jedoch kann ich Sie versichern, dass mein Vater stets mit grosser Liebe 
von meiner Mutter sprach und sie stets entschuldigte durch ihr Naturell 
und durch bösen Einfluss fremder Menschen.“ Der Enkel: „In Buenos 
Aires lebte sie bis zu ihrem Tode bei ihren Mt aus erster 
Die Trennung erfolgte vor dem Jahre 1866. Lanz besaes in 
ein grosses Haus, das nun in dem Kriegsjahr zu billigem 
schleudert wurde. So kam er in grosse Not. Er hielt eich 
Tübingen und später in Leipzig auf, wo er an Lungeneniziindung 
starb. Laer 


Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich dureh Übersetzen, und 
von ihm rührt ein Teil der ersten Übersetzungen der Jules Verneschen 
Romane ber. Auch ans dem Englischen hat er übersetzt. Bei den 
meisten Übersetzungen wurde sein Name indessen nicht genannt Sein 
Sohn, der spätere Ingenieur, war zur Zeit vom Tode seines ' 
19jährig, auch in Leipzig. Er hatte die Schlosserei erlernt und 





41 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 1081 


was in seinen Kräften stand, um seinem Vater die Entbehrungen zu er- 
leichtern.“ 

Interessant ist ein Artikel im Feuilleton der Frankfurter Zeitung 
vom 29. November 1903, Nr. 331, erstes Morgenblatt, betitelt „Aus 
den Erinnerungen eines alten Leipziger Studenten.“ Der Verfasser 
ist ein Kölner Landgerichtsrat, dessen Namen ich nicht feststellen 
konnte. Er gedenkt um Schlusse unseres Dr. Lanz in folgender Weise, 

„In all das frohe Treiben jener schönen Jugendtage fiel ein Er- 
eignis, das ich nicht unerwähnt lassen möchte, weil ich hoffe, dass es 
den Leser interessieren wird. Eines Tages klopfte es an meiner Tür 
und herein trat ein kleiner älterer Herr, den ich sofort als den Redak- 
teur W. vom Tageblatt erkannte. Er bat mich um meine Mitbilte beim 
Abfassen eines Nekrologs für einen bertihmten Gelehrten, der in meinem 
Zimmer während der Universitätsferien gestorben und ohne Sang und 
Klang begraben worden sei. Ich versprach, die erforderlichen Notizen 
zu verschaffen. Ich erinnerte mich, wie mein Zimmer ausgesehen, als 
ich es zum erstenmale betrat. Auf Tisch und Stühlen lagen damals 
zablreiche Bände der englischen und französischen Literatur, ein Paket 
der illustrierten Ausgabe von Jules Vernes Romanen, ferner zahlreiche 
Briefe, alles bereit gelegt für den Auktionator und den Antiquar, die 
denn auch das Zimmer noch un demselben Tage ausräumten. Die 
Briefe! Ja, wenn ich daran denke, ergreift mich immer noch ein tiefes Be- 
dauern ob meiner damaligen jugendlichen Unerfahrenheit; denn es waren 
köstliche Schätze, die da vor mir lagen und die nun in alle Welt zer- 
streut werden sollten. Da waren Briefe von Gervinus und Dahlmann, 
von beiden Humboldts, von Schlosser und anderen Koryphien des ver- 
flossenen Jahrhunderts. Wo mögen sie geblieben sein? Ich erkundigte 
mich nun näher nach dem Verstorbenen und erfuhr Folgendes: Der 
betagte Herr war der bekannte Historiker Lanz, der namentlich die 
Geschichte Karls V, zu seinem Spezialstudium gemacht hatte. Als er 
nach Leipzig zog, war er schon sehr leidend und gezwungen, seinen 
Lebensunterhalt mit Übersetzungen zu verdienen. Wer die ersten Ro- 
mane von Jules Verne liest, wird nichts davon merken, dass sie von 
einem Manne tibersetzt sind, der Inhaber der preussischen grossen 
goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, Ehrenmitglied der grossen 
gelehrten Gesellschaften in Berlin, Wien, München und Turin und ein 
intimer Freund der berühmtesten dentschen Gelehrten gewesen ist. Der 
Professor war erst wenige Wochen in der Wohnung, als er lebensgefähr- 
lich erkrankte. Es ging schnell mit ihm zu Ende. Der alte Mann starb 
einsam und allein. Nur sein Sohn und einige Hausbewohner folgten dem 
schmucklosen Sarge des grossen Gelehrten, der eine Ruhestätte inmitten 
der Armengräber der Stadt Leipzig gefunden hat. Sie transit gloria 
mundi! 


i 





1082 Karl Vollmöller # 


Dieses und manche andere Details teilte ich dem Redakteur mit 
Er hat den Nekrolog in der Feder sitzen lassen; vielleicht mochte er 
empfinden, dass der Universitätsstadt nicht zum Rubme gereichen könne, 
was sich da in meinem stillen Zimmer fern vom Geräusch der Gros: 
stadt abgespielt hatte. Nun ist Herr W. auch längst tot. Er hat einen 
Nekrolog bekommen.“ 

Dass Lanz mit Recht seine Frau durch ihr Naturell entschuldigte, 
geht aus der Schilderung hervor, die Gervinus a. a. O. 8. 801#. von 
seiner Schwägerin entwirft. Margarete war die ältere Schwester seiner 
Frau Viktoria, Tochter des „Heidelberger Botanikers Schelver, der in 
den naturphilosophischen Kreisen eine Weile ein Mann von grossem 
Ansehen gewesen war, auch mit Goethe während dessen botanischen 
Beschäftigungen in einem (leider verlorenen) Briefwechsel gestanden 
hatte, Später war er in mystischen Spekulationen und 
Grübeleien traurig untergegangen und vor kurzem mit gestörtem Geiste 
gestorben, nachdem ihm seine Gattin, eine Frau von ungewöhnlichen 
Gaben, unter welchen eine bis zur Selbstvergessenheit getriebene 
Menschenliebe und Wohltätigkeit vorstach, wenige Zeit zuvor vorans- 
gegangen war“ (301). „Margarete hatte, schon da ich sie zuerst im 
Alter von 16 Jahren kennen lernte, wiederholte Blutstürze überstanden; 
man glaubte sie der Schwindsucht verfallen, obwohl in dem Aussehen 
des kurzen runden Mädchens voll Lebenslust von einem Lungenleiden 
keine Anzeige lag; einmal war sie nach einem besonders heftigen Blut- 
verluste von den Arzten förmlich aufgegeben, wenige Tage nachher 
aber spazierte sie wohlgemuth zu einer befreundeten Familie über die 
Brücke. Die Sorge um ihre Gesundheit kam Allen, die an ihr Anteil 
nahmen, nicht aus dem Sinn, am leichtesten ward sie wohl von ihr 
selber verwunden. Zu einer körperlich stärkeren, „ber geistig 
ältesten Halbschwester stand die immer heitere, zu Muthwillen und Aus- 
gelassenheit geneigte, durch Schicksale früh gereifte krankende Mar- 
garete, deren ganze Naturanlage der Mutter schon früher 
macht hatte, in einem stärksten Gegensatze“ (8.302). Gervinus schildert 
sie als „einen der befremdlichsten Frauenebaraktere, den kein Novellen- 
schreiber so leicht erdenken würde. Ein unberechenbares dämonisches 
Wesen bewegte sie sich in den widersprechendsten Vermögen und 
Hängen, wechselnd aus den entgegengesetztesten Launen in die ent- 
gegengesetziesten, immer excentrischen Babnen getrieben; zu Einer Zeit 
glücklich in der resigniertesten Willenlosigkeit und Ergebung in fremde 
Führung, zu anderen häufigeren Zeiten gegeisselt von der Furie eigen- 
willigeter Herrschsucht; eine Weilezum Brstarınen ral den 
Zwecke gestellt und dann in die unglaublichsten phant: e 
verloren; bald ganz Selbstlosigkeit, bald ganz Egolamung, 
aufopfernder Freund, aber gereizt und verletzt ein schn É 





43 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1878 1083 


versöhnlicher Feind; zeitweilig bertickend durch gewinnende Sanftmuth 
und dann wieder abstossend durch masslose Heftigkeit. Zweimal ver- 
heiratet, das eine Mal verwittwet, das andere Mal von dem Manne ge- 
trennt hat sie anfangs über ihren ersten Kindern in echt mütterlicher 
Obhut gewacht, später aber spätere in verliebter Vergötterung zu Tode 
gezärtelt; die Kinder von dem ersten Manne hat sie zu Zeiten gepeinigt 
mit den launischsten Zumuthungen, aber sie blind an sich und ihren 
Willen gefesselt mit einem wunderhaften Zauber; die aus der zweiten 
hat sie nach ihrer Trennung von deren Vater ihrem Schicksale stumpf 
überlassen. Allbeweglich, nie rastend, immer verändert zu den ver- 
schiedenartigsten Rollen hat sie zuweilen ganz dem Hause, dem Gatten 
den Kindern gelebt; häufiger hat sie ihr eignes Leben neben und jen- 
seits der Ehe und immer neue Leben und Lebensweisen geführt, Ein 
weiblicher Gil Blas, zu allem anstellig, bei niehte andauernd hat sie, 
neben oder ohne den Gatten, zuerst in Europa und dann in Amerika 
bald die richtige Hausfrau, bald die Weltstreicherin, nun die ganz hülfs- 
bedürftige Kranke und dann den rührigen Krankenhelfer, einmal als 
Magnetiseur, ein andermal als promovierter Doktor gespielt; bald stand 
sie einer Schreibmaterialienhandlung, bald einer Puppenfabrikation vor, 
bald pfuschte sie in ein Buchdruckereigeschäft; jetzt war sie ein Musik- 
lehrer, jetzt ein Landbauer; früher einmal erpicht, ihre zwei ältesten 
Kinder zu Sängern, ja, wenn es für die Bühne nicht reichen wollte, 
zu Bänkelsängern zu machen, führte sie beide nachher mit sich nach 
Brasilien als Colonisten, sorglich damals ihren Sohn zu verheirathen, 
den sie später wieder dienlicher fand von seiner Frau zu trennen; in 
Allem einem augenblieklichen übermächtigen Triebe folgend, entweder 
(so muss man unaufhörlich zweifeln) ohne alles Besinnen und Gewissen 
oder ohne alle Zurechnungsfähigkeit“ (s. 302—304). Es schien wichtig, 
diese Stellen ganz mitzuteilen, da nicht anzunehmen ist, dass Gervinus 
seiner Schwägerin Unrecht getan habe, und man kann es begreifen, 
wie diese Verhältnisse auf Dr. Lanz wirkten. 

Seine Publikationen sind folgende (vgl. Seriba a. a. O. I, 207, II, 
3, 430f.): 1. Formenlehre der lateinischen Sprache in Beispielen für An- 
fünger. Erste Abteilung. Hadamar, N. gelebrte Buchhandlung, 1830, 
8. — 2. Einladung zu einer öffentlichen Schul-Prüfung, welche in der 
Unterrichts-Anstalt der Candidaten C. Heumann, C. Lanz, Fr. Schäffer, 
E. Seriba und A. Weiss am 30sten September und 1sten Oktober Statt haben 
wird. Darmstadt, 1830, 4. — 3. Lateinisches Lesebuch für die mittleren 
Klassen der Gymnasien. Darmstadt 1832, gr. 8. — 4. Luteinisches 
Lesebuch für die unteren Klassen der Gymnasien. A. u. d. Titel: Die 
neue Eivrichtung der höheren Unterrichtsanstalten der Stadt Braun- 
schweig im Jahre 1828. Hadamar 1832. gr. 8. — 5. Historisches Lese- 
buch, enthaltend Erzählungen und Schilderungen aus den Quellen 


te 


GE 


1084 Karl Vollmöller mi 


Schriftstellern entlehnt und für die Jugend bearbeitet. 2 Bde. Lpz 1898 
und 1839, gr. 8. — 6. Chronik des edlen En Ramon Muntaner. Aus 
d. Catal. des 14. Jahrb. übers., 2 Te. Eb.1842, XXXVI, 5508. gr.8. — 
7. Verschiedene Streitschriften. Ausser diesen hier nach Seriba ange- 
führten Schriften veröffentlichte er noch: Chronik des edien En Hamon 
Muntaner. Stuttgart Lit. Verein, Bd. 8. 1844. XXXV15508. Korrespondenz 
des Kaisers Karl V. Bd. 1—8, Lpz. 1844. a — | 
des Kaisers Karl V. aus dem kgl. Archiv und der Biblioth 
Bourgogne zu Brüssel. Stuttgart, Liter. ee 
687 Seiten, Aktenstticke zur Geschichte Kaiser Karl V. Bd. 1 (Monum. 
Habsb. II, 1) Wien 1853. Seine späteren Übersetzungen kommen für 
uns nicht in Betracht. 

Seine historischen Publikationen sind noch heute sehr geschäit 
Da ich nicht Fachmann bin, so muss ich eine 
bier unterlassen und hoffe, en 
Materialien den verdienten ordonne sommier ZZ 
graphie anweist. 

Nach Mitteilungen der Familie ist der rune ya 
Briefen verloren gegangen. Sein Sohn hatte alles in einem Koffer 
nach Wolfskehlen gesandt und dort sind sie nach dem Tode der Tante 
verschwunden. 

Die Geschwister unsers Dr. Lanz sind folgende: 

1. Julie, geb. 1800, 

2. Ludwig Emil, geb. 1802, Buchhändler in Weilburg, 

HS. Hier unser Karl Friedrich Wilhelm Lanz] 

4. Eduard, geb. 1807, Buchhändler. 

5. Gottfried Gustav, geb. 1809, ein liebenswirdiger er Arzt in 
Eberstadt mit grossem Erfolg. Durch Verhältnisse wurde er 
nach Griechenland auszuwandern, wo er als Offizier diente, und 
mit der Tochter eines dortigen Admirals verheiratete. Seit 1841 
Nachrichten, doch soll die Familie dort noch bestehen. 

6, Amalie Friederike, geb. 1812, heiratete 1544 den späteren Amts: 
machfolger ihres Vaters Pfarrer L. W. Luck. 

7. Crist. Carl Ernst Hermann, geb. 1816, Buchdrueker. Verheiratet 
1841 mit Pauline Seiler aus Stuttgart, übernahm eine Stelle in Münster 
i/W., 20g aber später nach Stuttgart zurück. 

8. Ernst Friedrich Gottvertrau, geb. 1818, Buchhändler. Starb 1852 
in Augsburg an der Auszehrung. < di 

Die zwei Kinder von Dr. Lanz sind: Frau Marie Zöppritz, geboren 
in Wien am 21. Oktober 1851, jetzt in Freiberg iJBr. wohnhaft, und | 
Herr Ingenieur Franz Joseph Karl Lanz in Firma Simionis \ 
geboren in München am 1S Januar 1555, auch Teilhaber der 





45 Briefe K. Hofmanns an Ed. von Kausler aus den Jahren 1848 bis 1873 4085 


Lanz & Co, Elektrizitätswerk und Installations-Unternehmung in Tachau 
bei Marienbad. 
Die übrigen Trüger des Namens Lanz in Frankfurt am Main 
(6 nach dem 1907er Adressbuch) sind mit unserer Linie nieht ver- 
wandt. 
Der Name Lanz, auch Lantz geschrieben, ahd. Lanzo, kommt 
in Hessen and den angrenzenden Gebieten vereinzelt vor, nie zahlreich. 
Neben der hessischen evangelischen Linie Lanz besteht selbständig 
eine schwäbisch-alemannische, vorwiegend katholische, wenigstens ist 
ein Zusammenhang der beiden noch nicht zu erweisen. Die konfessio- 
nelle Verschiedenheit lässt jedenfalls auf eine frühe Trennung der beiden 
Linien schliessen, wenn je ein Zusammenhang bestand. Durch dus 
Stuttgarter Adressbuch kam ich in Korrespondenz mit Herrn Oberförster 
Otto Lanz, kgl, Württemb. Hofjagdinspektor, Schloss Rosenstein bei 
Stuttgart, dem ich folgende Mitteilungen verdanke. Der Name Lanz 
kommt in den Bürgerlisten von Ravensburg (Württemberg) im 14., 19. 
Jahrhundert vor. Herr Oberfürster Lanz besitzt einen Stamm- 
‚seiner Linie), von der auch die Inhaber der Firma Heinrich Lanz 
abstammen, welcher bis etwa 1575 zurückreicht, indem 
seitigen Urgrossyäter Lanz und zwar: Georg Jakob Lanz geb. 
36, Ammann in Eriskirch, gestorben 22. Oktober 1819, von 
Mannheimer Linie abstammt, und Johann Konrad Lanz 
ber 1739, Ammann in Oberdorf, von welchem Herr Ober- 
abstammt, Brüder waren. 
erförster Lanz führt fort: „Der Stammsitz der Vorfahren 
r Familie Lanz ist Eriskirch am Bodensee. Die Grab- 
nzschen Wappen von zwei Lanz, nämlich Jakob Lanz, 
gest. 4. April 1763, und Georg Jakob Lanz, geb. 
st. 22, Oktober 1819, auf welchen dieselben als 
ren bezeichnet sind, befinden sich an der Aussen- 
mauer in Eriskirch eingemauert. Das Ammannshaus 
seu Amtswappen Von, ich glaube, 1604 ist in Eriskirch 
iel ich weiss, gibt es auch noch Lanz dort, wie 
der Stadt und in jedem Dorf der Bodensee; 
nt. Ein Spross der Familie, (so viel ich mich 
z, ist etwa 1840 nach Amerika ausgewandert, 
ein grosses Vermögen von vielen Millionen er- 
ann hierüber jedoch keine zuverlässigen Angaben 


selben freundlichst zur Einsicht mitgeteilt. Mit den 
a gern des Namens (2 nach dem Adressbuch) ist Herr 
Oberf. Lanz nicht verwandt. 





il 


4 


. 
Le ge 





Dos romances del Cid conservados en las juderias de 
Marruecos, 
Por 
A. Sanchez Moguel (Madrid). 


Entre los romances que recogi, de 1901 à 1904, en Marruecos y en 
8 hay que tienen por asunto al mäs famoso de los héroes 

y de los enales, unos corresponden à los impresos, si bien 

tes de importancia, y otros son, digämoslo asi, nuevos, esto 

‚ desconoeidos, que, à no existen eu la tradiciôn oral de la penin- 


ma clase pertenecen, entre otros, los lindos romances 

pe popular, revelada bien elaramente en el corte dra- 

en la energia y rapidez del diälogo, que publicamos ahora. 
se à un mismo asunto y son idénticos en no pocos versos, en 
que distintos parecen en tal concepto variantes de 

> pero difieren radicalmente en puntos capitales y müs 

_ lo tocante al Se Ordönez y al final à desenlace, 


e en 
de ambos romances no es ya el Cid del poema Mio Cid, 


a en el poema El Rodrigo, y que adquiere 

r reiones en el Pasillo, que aun lee y admira nuestro 

pueblo, especialmente en Andalucia, que es donde mäs ha sido impreso 
hasta ahora. 

El destierro del Cid de que se trata en nuestros romunces, difiere, 





1088 Sanchez Moguel 


sobre todo en Ins causas, de otros destierro del mismo personaje can 
tados en los romances, à saber: el que comienza 

Entrado ha el Cid en Zamora, 

En Zamora aquesn villa . .. 
y el que principia: 

Si atondéis que de los brazos 

Vos alce, atended primero . . . 

En aquel el Cid es desterrado por suponérsele que habia aconse- 
judo à D* Urraca que no entregase Zamora à su hermano, y en éste 
segundo que citamos, por la Jura en Santa Gades, prineipalmente, 

En ninguno de los nuestros, acaso per referirse à periodo anterior, 
se alade ni de cerca ni de lejos à tales hechos, sino à otros bien dis- 
tintos, que los otros romances no mencionan, en especisl la negativa 
del Cid à dar parte de las villas y eustillos por él conquistados al Conde 
Ordöfiez como el Rey le mandaba. En uno de los dos romunces el 
Cid mata al Conde al intentar este prenderle de orden del Rey, hecho 
que tampoco hallaremos en los romances conocidos, 

Lo müs original, lo mäs extraño de todo en nuesiros romances es 
que en ellos aparece el Rey ordenando al Cid que diese parte de sus 
conquistus nada menos que al Conde Ordôñez, à quien el viejo 
poema Mio Cid nos pinta à cada paso como enemigo de Myo Cid, 
que siempre buscd mal. 

Como tal enemigo figura también en los romances conocidos, en 
los euales tampoco el Cid toma justicia del Conde por sus manos. En 
el que comienza: 

En las cortes do Toledo 

A do yace Alfonso el Sexto, 
el Cid recuerda ä Pero Bermudo las afrentas que habian recibido sus 
hijas de los infantes de Carriôn, protegidos del Conde, y añade: 

„Non fablais vos, Pedro mudo? 

Fablad, que non estdis muerto: 

„Non sabedes que mis fijas 

Son vuesas primss en deudo? 

Ende mas que en su deshonra 

Mucha parte os cabe dello.“ 

Mucho le pesö à Bermado 

De lo que el Cid ha propuesto: 

Juntöse con Gareis Ordofier, 

Y desque fu ceron puesto 

Lo diera tan gran puñada . 

Que di6 con öl en el suelo ; . » 

Olvidados hoy 4 lo que parece, en la peninsula, nuestros roman. | 
ces, fueron muy conocidos, en otros dias y, lo que es mas, segaidosy 
aprovechados en romances posteriores. Sirvan de prucba los Roman 





8 Dos romances del Cid eonservados en las juderias de Marruecos 4089 


ceros conocidos, en los cunles podemos ver romunces que contienen 
versos idénticos à casi idénticos à los que hoy publicamos, 

En el que comienza: Cabalga Diego Lainez vienen los famosos 
versos que Durän, con acierto, afiliaba con el pasaje de „El Rodrigo“ 
que termina : 

Por que vosla bessö mi padre soy yo mal amaneillado, 
que dicen asi: 

Por besar mano de Rey 

No me tengo por honrado 

Por que la besd mi padre 

Me tengo por afrentado, 

que corresponden, & la letra, à los siguientes de nuestros romunces: 

Por besar tu mano, Reye, 

No me tengo por honrado, 

Al besärtela mi padre 

Me sentia yo afrentado. 

Asi mismo los primeros versos de nuestros dos romunces, que son 

los mismos en uno y otro, que dicen: 
— 4 Donde abia estado el Cid 
Qu'en Cortes no abis entrado? 
Las barbas trais crecidas 
Y el cabeyo crespo y cano 
traen ä la memoria estos otros versos del romance: Si atendéis que de 
mis brazos, que dicen asi: 
— 4En qué os habeis empachado 
Que dende el pasado invierno 
No vos han visto en las Cortes 
Puesto que Cortes se han fecho? 
4 Por que, siendo cortesano, 
Traëis In barba y cabello 
Descompuesto y desviada 
Como los padres del yermo? 
r ültimo, en el mismo Pasillo, antes citado, destierra el Rey 
al Cid dieiéndole: 
— Salid luego desterrado 
Por un aïño de mi corte 
y le responde el Cid! 
— Yo me destierro por cuatro, 
nos que en nuestros dos romances y casi con las mismas 
rueba de ello, he agui los correspondientes versos de uno 


Del 1°. 
— Te destierro de mis tiorras 
De mis tierras por un año. 
— Vos me desterräis por uno 
yo me destierro por cuatro, 
Romanisohe Forschungen XXIII. 3. 





A. Sanchez Moguel 


Del 2e, 
— Yo te destierro, el Cide 
Do mis tierras por un ao, 
— Vos me desterräis por uno 
yo me destierro por cuatro, 

Ahora bien, del romance: Cabalga Diego Lainez, sölo sabe- 
mos que existia ya antes de 1550, como impreso en el Cancionera 
de romances, de Amberes, sin año, El que comienza: Si atendéis 
que delosbrazos, salid à luz en la Segundapartedel romancero 
general (Valladolid 1605). Y del Pasillo, del que hemos reunido 
ejemplares de distintas ediciones, la mäs antigua, à no dudarlo, es la 
de Cördoba, Garcia Rodriguez, sin año, que corresponde a fines del 
siglo XVIII o principios del XIX. — Yes de notar que ni el romance: 
Cabalga Diego Lainez, ni el que comienza: Si atendéis que 
de los brazos, ni el Pasillo, son conocidos en Marruecos, en nin- 
guna de las juderias en que se habla enstellano y en que se conser- 
van vivos los romances que ahora publicamos. Recogimos el primero 
en Arcila y en Larache el segundo. Poseemos otros textos incompletos 
que dejamos para otra ocasion, asi como el estudio filolôgico y literario 
de las variantes de todos ellos, 


I 
— 4 Dönde abis estado, ol Cid, 


Qu’en cörtes no abis estado? 
Las barbas trais crescidas 

Y el cabeyo crespo y eano, — 
— Tengo estado en las fronteras 
con los moros guerreando, — 
— Biyas y castiyos, Cid, 

M'an dicho «’'abis ganado, — 
Que las gane o no Ins gane 
Mi trabayo m’an costado, 
Maté eondes, maté duques, 
Cien eibdades & ganado, 

— Daile algo al Conde Ordôñez 
Qu’es presona d'alto estado, — 
— No l'aré, mi sehor Rey, 

Ca mi mucho m’an oostado, 

— Te destierro de mis tierras, 
De mis tierras por un #50, — 
— Vos me desterräis por uno; 
Yo me destierro por euatro. 
Irme & 4 las mis tierras, 





5 Dos romances del Cid conservados en las juderias de Marruscos 4091 


No me tengo por onrado, 
Al besärtela mi padre 

Me sentia yo afrentado. 
— Bolbèle, mis cabayeros, 
Bolbèle, mis ijosdalgo, 
Porque un Cide como ese 
No saldrà de mi reinado. 


Il. 
— y Dönde abis estado, el Cid 
Qu’en cortes no abis entrador 
Lar barbas trais crecidas 
Y el cabeyo crespo y cano. — 
— Tengo estado en las Catayas 
Con los moros guerreando. 
— Biyas y castiyos, Cid, 
M'an dicho c’abis ganado. 
Dai deyas al Conde Ordöüez 
Qu’es presona d’alto estado. — 
— Daile de las buestras, Reye, 
Que las abis eredado. 
Las que yo tengo ganadas 
Mucho m’abian costado. 
Sangre de Condes y duques, 
Sehores de gran estado. 
— Prendeile, mis cabayeros, 
Prendeile, mis ijosdalgo. — 
Unos se miran à otros 
Ninguno que a sido osado 
Si no fers el conde Ordéüez; 
Por su mal se a lebantado; 
Cabesa d’entre los ombros 
Al pie del rey se l’a echado 
—ı Ay! mal ayas tü, el Cid 








Bibliographie sommaire des oeuvres 
de Camille Chabaneau. 


Par 
Edmond Lefèvre à Marseille, 


Chabaneau, Jean-Eugène-Camille né à Nontron (Dordogne) le 4 mars 
1831 — Élu majoral du Félibrige en 1876 — 
Cigalo de Nountroun, 


I. Livres et brochures. 


— Histoire et théorie de la conjugaison française 1868, in 8°, V—135 p. 
goulême; nouv. édit. 1878, in 8°, IV—185 p. Paris, Vieweg. 
— Fragments d'un mystère provençal, 
1874, in 8°, 16 p. Périgueux, Dupont (Ext. du Bulletin de la Société 
archéologique de Périgord.) 
— Grammaire limousine. Phonétique. Parties du discours. 
1876, in 8, 384 p. Montpellier, Hamelin, Paris, Maisonneuve, 
Ext, de la Rev. des lang. rom. 1871 t. II. pp. 167—222, 
1872 t. III p. 369-380, 
1873 t. IV p. 62—79, 407—423, 650-670. 
1874 t. V p. 171—196, 435 —481. 
1874 t. VI p. 171—205, 462—475. 
1875 t. VII p. 145—178. 
1875 t. VII p. 159—208. 
1877 6, XI p. 1 3 


— Le Sort des apôtres, texte provençal du XIII siècle, 
1881, i 40 p. Montpellier, Hamelin.; Paris, Maisonneuve. 
Ext. de la Rev. des lang.rom. 1880 t. XVI p.157—178, 264—274, 
1881 t, XIX p. 63. 





1094 Edmond Lefèvre 


— Les Troubadours Renaud et Geoffroy de Pons, 
1881, in 8°, 27 p. Paris, Maisonneuve. 
Ext. du Courrier littéraire de l'Ouest, livraisons de novembre & 
décembre 1880, 
— Compnt en vers provençaux, traduit et annoté, 
1881, in 8°, 28 p. Montpellier, Hamelin; Paris, Maisonneuve, 
Ext. Rev. des lang. rom. 1881 t. XXIX p. 157—179. 
— Traduction des Psaumes de la pénitence en vers provençaux, 
1881, in 8°, 40 p. Montpellier, Hamelin; Paris, Maisonneuve. 
Ext. de la Rev. des lang, rom. 1881 t. XIX p.209, — 217, 310. 
— Fragments d'une traduction provençale du roman de Merlin, 
1883, in 8°, 19 p. Montpellier, Hamelin; Paris, Maisonneuve. 
Ext. dela Rev, des lang. rom. 1882 t. XXII p. 106—115, 237—242. 
— Poésies inédites des Troubadours du Périgord, 
1886, in 8°, 63 p. Paris, Maisonneuve. 
Ext. de la Rev. des lang. rom. 1881 1. XX p. 58. 
1882 t, XXI p. 157. 
1884 t. XXV p. 209-238. 
1885 t. XXVII p. 157. 
— Sur la langue romane du Midi de la France ou le provençal, 
1885, in 4°, 14 p.: Toulouse, Privat. 
Ext, de l'Histoire générale de Langudoe t. X pp. 168—177. 
— Sermons et préceptes en langue d'Oc du XII siècle, 
1885, in 8%, 88 p. Montpellier, Hamelin. 
Est. de la Rev. des lang. rom. 1880 t. XVIII p. 105—146. 
1882 & XXII pp. 157—179. 
1888 t. XXII pp. 59—70, 157—168. 
— Vie de St Marie Magdeleine, d'après Je meer er re u 
à M. Paul Arbaud, 18%, in 8%, 64 p. Montpellier, Hamelin. 
— Les Biographies des Troubadours, 
in 4, 204 p. Toulouse, Privat. 
Ext. de l'Histoire générale de Languedoc 1. X pp. 00-408. 
— Origine et établissement de l'Académie des Jeux Floraux, 
1886, in 4°, 32 p. Toulouse, Privat. 
Ext. de l'Histoire générale de Languedoc ı X p. 177—208. 
— Sur quelques manuserits provençaux perdus ou égaris, 





Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabancau 1095 


Nostredame (1575). Nouvelle édition accompagnées d'œuvres inédites 
du même auteur par C, Chabaneau, 
1885, in 8° [Non encore édité]. 
— Paraphrases des Psaumes de la pénitence en vers gascons, 
1886, in 8°, XVI—19 p. Paris, Maisonneuve, 
— Liber instrumentorum memorialinm 1886 in 4° LXX — 850p. Mont- 
pellier (Publié par la Soc. arch£ol. de Montpellier, M. Chubaneau 
y a collaboré pour une faible partie.) 
— Paraphrases des litanies en vers provençaux, 
1886, in 8%, 54 p. Paris, Maisonneuve. 
Ext. de la Rev. des lang. rom. 1886 t, XXIX p. 209-255, 
— Vie de St. Georges, poème provençal, 
1887, in 8°, 27 p. Montpellier, Hamelin. Paris Maisonneuve, 
Ext. de la Rev. des lang. rom, 1887 t. XXIX p. 346 4. XXXI 
p. 189-155. 
— Le Parnasse provençal du Père Bougerel, 
1889, in 8°, 86 p. Paris, Maisonneuve. 
Ext. de la Rev, des lang. rom, 1886 t. XXIX pp. 175—207, 
284— 294. 
1888 t. XXXII p. 182—195, 209—283, 
— Le Roman de Saint Fanuel, 
1888, in 8°, VIII 152 p. Montpellier, Hamelin: Paris, Maison- 
neuve. 
Ext. de la Rev. des lang. rom, 1885 t. XX VIII p. 118, 157—258. 
t. XXXIT p. 360. 
ie Magdeleine dans la Littérature provençale, 
8°, 215 p. Montpellier, Hamelin; Paris, Maisonneuve 
. de la Rev. des lang. rom. 
t. XXIII p. 105—115. 
53—63. 


CB, 
[V — 87 p. Paris, Maisonneuve, 
la Rev. des lang. rom. 
p. 473—542. 
CHI p. 101—105 
— Varia provincialia, Textes provençaux en majeure partie inédits. 
1889, in 8°, 95 p. Paris, Maisonneuve, 





1096 Edmond Lefèvre FL, 
— Deux munuscrits ux du XIV* siècle (avec JB Non), 
1888, in 8°, LVI—257 p Paris, Maisonneuve. 
[Tome XIIIe des Publications spéciales dein Société des Langue 
Romanes.] 
— La Prise de Jérusalem, 
1890, in 8°, VI-59 p. Paris, Maisonneuve, 
Ext. de In Zee. des lang. rom. 1888 1. XXXIL p. 581—608 
— La langue et la littérature limonsines. 
1892, in 8°. 58 p. Paris, Maisonneuve. 
[Ext. de lu Rev. des lang, rom. 1889 & XXXIIT p. 81-46, 
600—609, 1, XXXV.] (1891) pp. 379—430. 
— Livre des privilèges de Manosque. Cartulaire municipal latin provençal 
(1169—1815) suivi de remarques philologiques sur le texte proven- 
çal par Chabaneau et Isnard, M. Chabaneau n'a 
15 pages de l'introduction, le reste est l'oeuvre de M. 
1894, in 4. LXIV — 244 p. 


— Cartulaire du Consulat de Limoges, 
Suppl 


fourni 
Isnard. 
äla Rev. des. lang. rom, 1. XXXVIIL. (1895) in 8* 260 
— Le livre des franchises et libertés des habitants de Saint Pons 
autres documents en langue d'Oc de Saint Pons et de In 
(1442— 1600), 
1897, in 4°, 40 p. Montpellier. Coulet. 


(Ext. de l'inventaire sommaire des archives communales de 
St Pons.] 


— Préface des Obras d’Auguste Chastanet, 1906 in &, 299 p. Périgueux 
Joucla, 


A publié en 1870 un volume de vers 
— Poésies intimes, 


1870, in 12°, 144 p. Paris, Lemerre. 


Principaux articles publiés par la Revue des langues romanes :). 
(Articles originaux et comples rendus.) 
— Phonétique française, 
1872 & II p. 341-349. 





5 Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabanenu 41097 


— Du Z final, en français et en langue d'Oc, 
1874 t. V p. 880. 
1874 1. VI p. 4, 9. 
— Guillaume de la Barre, notice par Paul Meyer — 
Guillaume de la Barre, étude par la Dr Noulet, 
„1824 t. VI p. 292. 
— Über die provenzalischen Liederhandschriften des G. M. Barbieri 
par A. Mussafia, 
1874 t. VI p. 615. 
— Notes critiques sur quelques textes provençaux 
1. Les derniers troubadours de la Provence (par Paut Meyer). 
1875 t. VII p 72—81, 474. 
— Du € dans les langues romunes (par A. Joret), 
1875 t. VII p. 408. 
— Lou Rouman d'Arle (V. Lieutaud), 
1876 t VII p. 412, 
— Fragments d'un mystère provençal, 1875 t, VII p. 414. 
— Notes critiques sur quelques textes provençaux, 
IL. Blandin de Cournouaille, 
1875 t. VEIT p. 31. 
Notes critiques, textes provençaux. Le roman de Flamenca, 
1876 t. IX pp. 24—35, 250. 
La chanson de la eroisade contre les Albigeois ... par, Paul Meyer, 
1876 t. IX pp. 192—208, 352. 
- Vie de Sainte Marguerite en vers romans par M. le Docteur Noulet, 
1876 t IX pp. 208—211. 
— Un troubadour aptésien de l'ordre de Saint François par F. 
Lieutaud 
IX pp. 211-218, s 
ur l'état actuel de la philologie des langues romanes 
par P. Meyer, 
876 t. IX p. 218, 
— Tres cansos en plans lengua romana, 
X p. 219. 
provençale par Bartseh (rectification), 


VIII 227 


de du 14 Avril 1876), 
X p. 158. 
— Changement de Z(S) en R et de R en Z entre deux voyelles, dans 
la langue d'Oc (Orgies — Fimen — Bobs), 





Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabanoau 1099 


1879 t. — XVI p. 67, 182, 
— Aire — Sur un vers de Pierre Cardinal — Deux vers d’ane danse 

provençale, 

1879 t. XVI p. 180, 
— Omne que an — chaque année. 

1800 t. XVII p. 277. 

"Fragment d’un poëme sur Alexandre (Alberie de Besangon), 
1880 t. XVII p. 279. 

Chansons du XVe siècle, 
1880 t. XVII p. 280. 

Du rôle historique de Bertrand de Born (C/édat), 
1880 t. XVI p. 281. 

Le débat d’Izarn et de Sicart de Figueiras (Paul Meyer), 
1880 t. XVII p. 282. 

- A(n) fara = flamne. 

1880 t. XVII p. 18. 

Un planh catalan, 
1880 t. XVII p. 20. 

La vie de Sainte Donceline (Abbé Albands), 
1880 | 


! “proverbes, Maximas, ete. (Justin Pepratzx), 
. XVII p 25. 
Curiosités de ses anciens livres de paroisse 
1880 € XVIII p. 26. 
La Transi du verbe français (Axel Klint), 
2 


VIN p. 26. 
its en = e Magny (Tamisey de no) 


1880 t. XVIII p. 249. 
— Mémoires de Jean d'Antras (de Carsalade du Pont et Tamisey 


l'histoire du sons-dialecte du Rouergue (L Constans) [suite 


. 1681 4. XIX p. 27. 


1881 4. XIX p: 308. 





41100 Edmond Lefévre 


— L’Espozaliei de Nostra Dona, 
1881 4. XX p. 33. 

— Poésies inédites d’Arnaut de Marenil, 
1881 t. XX p. 58. 

— Paraphrases des Psaumes de la Pénitence, | 
1881 t. XX p. 69, 

— Chanson inédite de Peire Rogier, 


. 1881 t. XX p. 189. 
— Les Manuscrits provençaux de Cheltenham, Corrections, 
1881 t. XX p. 231. 
— Daurel et Beton, Chanson de geste provençale (Pau! Meyer), 
1881 t. XX p. 246. 
— Facsimili di antichi manoseritti (X, Monaei), 
1882 t. XXI p. 155. 
— Correction à la Cour d'amour, 
1882 4. XXI p. 90. 
— Sur les derniers troubadours de la Provence (P. Meyer), 
1882 t. XXI p. 98. 
— Mélanges de grammaire françuise, 
1882 t. XXI p. 149. 
— Poésies inédites d’Arnaut de Mareuil, 
1882 t. XXI p. 157. 
— Sur deux vers de R. de Vaqueiras, 
1882 t. XXI p. 240. 
— Recueil de l’ancien dialecte gascon (4. Luchaire), 
1882 t. XXI p. 242. 
— Le Bréviari d'Amor de Matfre Ermengaud 
1882 t. XXI p. 245. 
-- Lettres françaises de Joseph Scaliger (Tamisey de Larrogue), 
1882 t. XXI p. 47. 
— Catalogue des Mss, espagnols de la B. N. (A. Morel-Fatio), 
1882 t. XXI p. 249. 
— Calderon, revue des travaux publiés en Espagne ete.(A. Morel- Fatio), 
1882 t. XXI p. 250. 
— Grammaire de l'idiome niçois (A. L. Sardou et Calvino), 
1882 t. XXI p. 250. 
— Les clercs du palais (Ad. Fabre), 
1882 t. XXI p. 251. 
— Dell’ antiea letteratura catalana (E. Cardone), 
1882 t. XXI p. Bl. 
— Sur le roman de Joufroi, 
1882 t. XXII p. 49. 
— Une nouvelle conjecture concernant Guillaume vo, 





Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabaneau 1101 


1883 t. XXIII p. 98. 
Le Chevalier Raimband et la Comtesse de Flandres, 
1883 t. XXII p. 98. 
Les Correspondants de Peirese (Tamisey de Larroque), 
1883 t. XXIII p. 247. 
Denkmäler der provenzalischen Literatur und Sprache zum ersten 
Male herausgegeben (Hermann Suchier), 
1883 t, XXIV p. 192, 
Das altfranzösische Rolandslied, Text von Chateauroux und Venedig 
(W. Foerster), 
1884 t. XXV p. 97. 
Karls des Grossen Reisen nach Jerusalem und Konstantinopel (E. 
Koschwitz), 
1884 t. XXV p. 98. 
— Les lapidaires français du moyen-äge (L Pannier), 
1884 t. XXV p. 98. 
— Robert Garnier, les tragédies (W. Foerster), 
1884 t. XXV p. 100. 
— La danse macabre de Var (4. Sardou), 
1884 t. XXV p. 101. 
— Das Leben und die Lieder des Trobadors Peire Rogier (C. Appel), 
1884 t. XXV p. 102. 
— Der Troubadour Bertolome Zorgi (E. Lévy), 
1884 t. XXV p. 195. 
— Cantique périgourdin en l'honneur de Saint Jean Baptiste, 
1884 t. XXVI p. 157. 
— Les neuf filles du diable, 
1884 4. XXVI p. 218. 
— Dotz, Arriver, 
886 t. XXVII p. 208, 
— Sur la date du vers del Lavador de Marcabrun. 
1885 t. XXVII p. 250. 
— Bertran Albarie, 
1885 t. XXVII p. 2% 
— Fragments d’une res d'Antioche en provençal publiés par 
Paul Meyer, 
1885 t. XXVII p. 147. 
— Orthographia gallica, herausgg. von J. Stürzinger, 
1885 t. XXVII p. 204. 
— Altfranzösisches Uebungsbuch, von W. Foerster und E. Koschwits, 
1885 t. XXVII p. 204. 
— Enzyklopaedie und Methodologie der romanischen. Philologie von 
Gustav Koerting, 





1102 Edmond Lefèvre 


1885 1. XXVIL p. 205. 

— Raetoromanische Grammatik, von TA. Gartner, 
1885 t. XXVII p. 205, 

— Amis and Amiloun, von E. Koelbing, 
1885 t. XXVII p. 206. 

— L'Atlantide, poème traduit du catalan par Albert Savine, 

1885 1. XXVH p. 207. 

— Cansons y follies populars, recullides per Pau Bertran y re 
1885 t. XXVII p. 207. 

— Folklore Catala. Cuentos populars catalans, par Maspons y Labros, 
1885 t. XXVIT p. 207. 

— Garbera Catalana, per lo pastorellet de la Vall d'Arles. 
1885 t. XXVII p. 207. 

— Deux lettres inédites nds Pierre de Chasteuil-Gallaup, 
1885 t. XXVIIT p, 259, - 

— Vie de Saint Hermentaire, 
1886 t. XXIX p. 157. 

— Documents historiques bas-latins, pres et français stone 
Marche et le Limousin publiés par À. Leroux, E: Molinier 
et A. Thomas, 

1886 £. XXIX p. 41. . 

— Tradizioni popolari abruzzesi, raccolte da G, Finnamore, 

1886 1. XXIX p. 154, iu 

— Rappresentazioni sacre nel Trentino par Albino Zenatti, 

1886 t. XXIX p. 154. 

— Ethologia de Blanes per D. Joseph Cortilo y Vieta, 

1886 t. XXIX p. 154. . 

— Enzyklopaedie und Methodologie der romanischen Philologie 
Koerting). "158 

1886 t. XXX p. 55. 
— Le Canzoniere antographe de Pétrarque (P. de Nolhae), 
1886 t. XXX p. 55. 
— Sur une particularité de la déclinaison gallo-romane, 
1887 4, XXXI p. 437, 615. 
— Dominus et Senior au féminin en provençal, 
1887 t, XXXI p. 444. 

— Sur quelques formes du français moderne qu'on ee a 

cas enjet, * 
1887 t. XXXI p. 445. | 

— Deux manuscrits provençaux du XIV* siècle par J. B. Now 

Chabaneau, . 
1888 t. XXXIT p. 46. | 
— Une chanson inédite de P. Vidal. Deux retroensas inédites, 





Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabancau 1103 


1888 t, XXXII p. 93, 98. (cf. Varia Provincialia). 
Cinq tensons de Guiraut Riquier, 
1888 t. XXXIL p. 109. (ef. Varia Provincialin). 
Chanson inédite du troubadour Peire del Vern, 
1888 t. XXXH p. 171. (ef. Varia Provineialia). 
Poésies inédites de divers troubadours, 
1888 t. XXXH p. 550. (ef. supra). 
L’Orde de San Macari. Sur le vers 1730 de Flamenen Sos — Sum, 
1888 t. XXXII p. 102. 
Deux anciennes chansons provençales, 
1888 t. XXX p. 195. 
— Sur un vers du roman d'Alexandre, 
1888 t, XXXII p. 196. 
— Poésies complètes de Bertran de Born (4. Thomas), 
1888 t. XXXH p. 200, 
— Manfredi I e Manfredi H (C. Merkel), 
1888 t. XXXH p. 208. 
— Uhnriehtige Wortaufstellungen und Wortdeutungen in Raynouards 
Lexique roman (H. Sternbeck), 
1888 1. XXXII p. 211. 
— Beiträge zur Biographie und zur Chronologie der Lieder des Pron- 
badours Peire Vidal (Sigmund Schopf), 
1888 t. XXXII p. 218, 
e de vie de la Ville de Bergerac (Ch. Durand), 
[888 t. XXXII p. 215. 
gue et la littérature françaises depuis le IXe siècle jusqu'au 
[Ve siècle (K. Bartsch et ©, A. Horning), 
1888 t. XXXII p. 216. 
pres de la Basse Bretagne (F. M. Luzel), 
p- 216. 
der Marie de France (Karl Varncke), 
+ XXXH p. 217: 
— Etudes lexicographiques sur l’ancienne langue française à propos du 
Dictionnaire de M. Godefroy (A. Millet), 
1888 t. XXXII p. 314. 
— Histori enusido dôu Gulistan de Sadi révira dou persan (L. Pigt), 
(888 t. XXX p. 315, 
— Les œuvres de Pierre Goudelin (J. B. Noulet), 
1888 t. XXXII p. 466, 
— Autour de Molière (4 Baluffe), 
1888 t. XXXII p. 625. 
— Poésies inédites de divers troubadours, 
1889 t. XXXIII p. 106 (ef. Varia Provincinlia). 





13 Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabaneau 1105 


— Notes sur quelques pronoms provençaux, 
Romania juillet 1875, 
— Si Zi employé pour lor en provençal, 
Romania 1876 t. V p. 372. 
— Ti interrogatif en Langue d'Oc, 
Romania VI, 442. 
— T final non étymologique en langue d'Oc, 
Romania VIII, 110. 
— Trois chartes limousines concernant le Nontronnais (XII et XIII 
siècles) Bul. de la Soc, hist. et arch. du Périgord, 
6X (1883). 
— Grammaire élémentaire de la vieille langue franguise par L. Clédat 
Revue Critique 23 Mars 1885, 
— Le chansonnier provençal T. 
Annales du Midi, Toulouse, janvier 1900 p. 194. 
i Jasmin est un Théocrite, article anonyme, reproduit dans le 
latin, Juillet Aout 1899). 
lau Majourau Chabaneau (20 septembre 1903). 
Souc de Nadau et le Midi Noël Ne 256 de la Campana de 
ouna. Montpellier 25 décembre 1903; 
1 urnat döw Périgord, novembre 1903 p. 89. 
et l'Avenir de la Dordogne Périgueux. 
1 décembre 1908 (Lettre de Frédérie Mistral). 
Sur le dialecte périgourdin Grande Revue 1907, p. 271. 


IV. Titres et Distinctions honorifiques. 


- Professeur à la Faculté des Lettres de Montpellier 1879, 
x La Grange (Académie des Inscriptions et Belles Lettres) 1886. 
rrespondant de l'Académie des Inscriptions et Belles Lettres 
écembre 1886, 
de l’Académie Française (1879), 
icier de l’Instruction publique (1880), 
— Majoral du Félibrige (1876). 
— Chevalier de la Légion d’honneur, 31 décembre 1895. 
— Docteur honoraire de l’Université de Halle-Wittenberg. 
— Cabiscol del Bournat dou Périgord (mars 1903). 


Y. Principaux Documents sur Camille Chabaneau et ses œuvres. 


— Littré, Histoire et théorie de la conjugaison française (étude critique). 
Journal des Savants, juin 1869. 
— Gaston Paris, article sur Chabaneau, Romania, 1875 IV p. 154: 
Romanteshe Forschungen XXIIL, 8. 70 





1106 Edmond Loförre ‘ 


— Léonce Couture, article sur Chabaneau, Revue de Gascogne, Mai 1879 
— Savine. Les Troubadours de Périgord, étude littéraire. 
Revue f'élibréenne 1885 p. 280, 
— X... Chronique (Prix La Grange). 
Rev. des lang, rom. 1886 t, XXX p. 256. 
— Andrieu (J). Bibliographie de l'Agenais 1886—1891, 8 vol., in 8°, Pa: 
Picard. 
— Jean Soulèu. Notice biographique. La Cigalo d'or, décembre 1891 
— Vapereau(@). Dictionnaire universel des contemporains 1898, 6 & 
(la dernière parue), in 8° 4 2 col. 1629 p. Paris, Hachelte, 80€. 
— X.... Banquet offert à MM. Gaston Paris, Camille Chabanea: 
et Paul Meyer à Toulouse Rev. des lang. rom. 189, t. XLH, p. >) 
— Grande Encyclopédie, article de A. T. (Antoine Thomas), 
— Durieux (Joseph). Nos contemporains: Camille Chabaneau. 
Lou Bournat döu Périgord Septembre 1908, p. 79. 
— L.N. Fêtes de l'Eglantine à Tulle et à Mareuil (portrait de ©, 
baneau), Lemousi octobre 1903, p. 147. 
— Mistral (Frédéric). Lettre à Camille Chabaneau. ZL'Avenir de la 
Dordogne. Périgueux, 1 décembre 1903 et Lou Bournat döu Périgord. 
Janvier-février 1904, 
— X... La Graphie (Le périgourdin C. Chabaneau), Low Bournat dèu 
Périgord. Mars-avril 1904, p. 122—124. 
— A, Dujarrie-Descombes. Camille Chabaneau, romaniste, Low Bournat 
dèu Périgord, Périgueux. 
N° de novembre-décembre 1906, p. 76. 
— J. Anglade. Le Jubilé d'un savant français, La Petite Gironde, Bor- 
deaux, 5 Mars 1896. 
— X... Le Jubilé du professeur Chabanenn, Rev. des lang. rom. 
1906 t. XLIX p. 268. 
— X... L'Hommage à M. Chabaneau, Low Bournat, Avril 1906, p. 118. 
— 4. Thomas (sur Chabaneau) Journal des Débats, 4 Mars 1906. 
— E. Portal, Dialetti della lingua d'Oc M. Camille Chabaneau La 
Nuôva Sieilia, Palerme 80 Avril 1906. 
— Adrien Planté, Cumille Chabaneau, Reclams de Biarn, Avril 1906 p. 73. 
— J. Anglade, Camille Chabaneau, Nord et Midi, Nov. 1906. 
= L. R, [L. Ronjat] Camille Chabaneau, Proweöngo, 7 de Mars 1906. 
— H. Morf. Sur Chabanean, Frankfurter Zeitung, 4 Mars 1906. 
— J. Veran, Le Jubilé d'un savant, La Liberté, Paris 8 Mars, et 
l'Eclair, Montpellier, 18 Mars 1906. 
— J. Anglade. Sur Chabaneau, Rev. de l'Enseignement super. 16 Avril 
1906. 
— Discours de Camille Chabaneau à la Santo Estello de Périgneux 
(1907), Prouvèngo, 7 Juin 1907. 





15 Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabaneau 1107 


Table. | 
1. Livros et brochires. . . TOR: 
IL Prinofpäux ‘articles publiée par 1° Revne\des lanues tomanes 4 
LIT. Articles divers publiés par des journaux et autres pétediques 3318 | 
IV. Titres et distinctions honorifiques . - : PAS 


V. Principaux Documents sur Camille Chabanean et» ses œuvres . . . 13 





ES 


u Se 


1 


Besserungen und Nuchträge 


Besserungen und Nachträge. 

8.2, Anm, L KR, Renier sagt in seinem Bericht (Giorn. stor. d. let 
ital. XLIV, 416): „il famoso e eolossale L. II. 14, lontano dall’essere edito ss 
cora del tutto, sebbene tante volte gli atudiosi se ne siano oceupati, si potà 
forse ridurre loggibile col tempo, se non compiutamente almeno in una parte del 
riceo suo contenuto Horr cav, G, Bonazzi, Direktor der Turiner Bibliothek, hat 
mir in liebenswürdigster Weise folg, Auskunft auf meine Anfrage erteilt: „Quests 
eodice per fortuna à sfuggito alla completa distruzione, ma attendendo ancorı 
l'opers del restauro & impossibile consultarlo, perché 1 margini ar 
rendono le carte cos aderenti che & perlcoloso tentare di aprirle. — 
wohl nichts anderes übrig bleiben, wenn, wic os scheint, die Chemie Page 
kein Mittel weiss, um diesen dureh die Hitze aus dem Tierfell 
Leim aufzulösen, als vielleicht folg. Versuch zu machen; Da die Ha. einmal 
bereits in der Mitte gewaltsam geöffnet worden ist, man also genan 
oben und was unten ist, so wlrde cs geniigen, den unten Rand 
sammengeleimten Zone, die nur schr eng sein kann, scharf abzuschneiden, 
wodurch man von unten sofort zwischen sämtliche Blätter eindringen könnte, 
Wenn dies mit einem breiten und diinnen (platten) Gegenstand, z. B. einem 
entsprechend gebauten Papiermesser mit stumpfen Rändern geschähe, s0 Hesse sich 
jedes Blatt einzeln vom andern s0 vorsichtig loslüsen, dnss dus 
welches ja nicht, wie das Papier es täte, roisat, darunter nicht leiden könnte, 
Und sollte ein oder das andere Mal der äusserste Rand bei diesem Vorgeben 
etwas leiden, 0 wlirde dies doch nie die Schrift treffen können. Darauf erwidert 
Herr Direktor Bonazzi (den Romanisten bekannt als Hg. des Condaghe des 
hl. Peter von Silki): Quello che Ella propone, cioë di aprire le carte com 
un tagliacarte, sarebbe possibile ove il dorso del volume fosse, almeno in parte, 
salvo; ma & appunto qui che si ha il gunsto maggiore; si puö dire che tutto il 
margine interno & distrutto e pur riuscendo a distaccare qualche foglio, non si 
hanno che carte staceate, É nocessario un lavoro pià lungo e paziente e 
purtroppo non vedo quando poträ esser fatto. 

8, 8, Z. 7 L: der . . . der. 

S, 7, Anm. 1, Z. 7: } nach: wird 

8. 9, Z. 2: „Eine afz, Stelle, wo auch noch von dem vout do Luque die 
Rede ist, findet sich in dem von Feilitzen bgg. ver del Juise p. 408 Var., wozu 
die Anmerkung S. 69 hinzuzunchmen ist.* (T= Tobler.) ù 

8.9, Z. 97. Ist der im Poëme Moral R. F. III, 128, Z. 7 erwähnte „saint 
jugleor* unser Spielmann ? Y 

8. 12 und 18. Ich habe seitdem Garraccis Abbildung selbst einsehen können. 
Sie entspricht ganz einer grossen Photographie, deren Einsicht ich Fr. P. Luiso’s 
erfolgreichen Bemühungen verdanke. Diese ist vielleicht nach der 
gemacht, die Garruccis Abbildung zugrunde liogt. Das eigentlich ansdruckalose 
Gesicht Garruecis ist in unserer Abbildung 1 viel freundlicher als wie die Vorlage, 
Der finstere, starre Ausdruck in unserer Abbildung 2 entspricht genau 
8. 12, Anm. 2 erwähnten Lichtdrucknachbildung der Cartolina, d.h, 
in Luces. So gesteht denn auch Guerra 1, c. 28: „Il volto . . non solo | 





Besserungen und Nachträge 1109 


rispetto, ma quasi sombra terribile*; vgl. R. Nerucci, von ale Re EEE (Schluss 
der Anm, 2 von $, 10). 

8, 14, Anm, 2, Um dieses merkwürdige Datum („April 18 der Lucon- 
Spielmannslegende aufzuhellen, wandte ich mich au den durch seine zahlreichen 
Arbeiten wohlbekannten Direktorder Staatsbibliothek von Lucca, Herrn E.Bosellt, 
und erhielt von ihm folg. wichtige Mitteilung: 

„La data dell'Aprile 1282 attribuita dall’anonimo al Miracolo della 
Scarpa d’argento, Lucon (Baroni 1868, a pag. 40) fu dall’Anonimo stenso 
certamente ricavata dall’opera di Sebastinno Tofanolli: 1] primo ritratto del 
Crocilisso, ei &: Historia della miracolosa scultura . . . del 8. Crocifisso ... 
detto il Volto Santo . . . di Lucca, etc, (Napoli, Fr. Savio 1644 a pag. 102—1 

Dopo il racconto del miracolo, simile a quello dell'Anonimo, fe -É 
dico: ,.. . Suecedette questo miracolo l'an Do Pa L'ASIE TE Tu doch 
dopo i debiti esami per mano di pubblico Notaro, governando quella chie 
covo Paganello [secondo], trugger 

Perd un autore precedente al Tofanelli, Franciotti Pe, a 
Historia del Volto Santo di Lucea* (Lucca 1627), assegna nl die ich 


data del 24 Aprile; ma dell'anno 1287. V6. He. 
Si ricasca quindi nell’incertezza intorno alla vera data; incertezza, 
voglio sperare di togliero dalle future letture che fard appena potrö,* 
8. 15, Anm. 1. Ich konnte den Aufsatz von Aglats Bouvonue in der Rev. 
de l'art chrét. (1866) erst nachträglich im Exemplar der kön, Bibliothek in Berlin 
benutzen. Er ist tiberschrieben: Sainte Wilgeforte (déjà célèbre du temps de 


Charlemagne p. 113), und liegt unserem Gegenstand ganz fern bis auf den Schluss: 
La représentation la plus ancienne que nous ayons vue jusqu’& présent de sainte 
Wilgeforte, c'est sur un triptyque en ivoire du XIIIe siècle dont les deux volets 
seulement sont conservés, . . , dans le volet de gauche, le second compartiment 
représente sainte W. crucifiée, vêtue de In longue robe serrée à la taille; sur 
la tête une couronne; ses pieds paraissent tous deux chaussés. Sous celui de 
sa droite est représenté le jeune homme un genoux (sic} 
n et jouant de sa viole; à gauche un potit buisson. — Die recht rohe 
Abbildung Nr. 1 vor $. 118 lässt keinen Zweifel übrig, dass es das Volto (und 
nicht die Wilgefortis) ist. Es ist in keiner Weise abzusehen, warum das Ori- 
ginal ins XII. Jahrh. versetzt ist. Der Kelch allein spricht schon dagegen. Es 

darf also nicht als altes Zeugnis für Frankreich angeführt werden. 
8.15, Anm. 3, Guerra hat den Kelch nicht einmal erwähnt, Es wäre doch 

un festzustellen, wo und wann er zuerst auftaucht. 
2. 17. Streiche der vor dem Wort: Einsicht. 
8. 21, Z 5. Streiche ), 

8. 22, 33. Frankreich scheint doch die Wiege der Spielmannslegende zu 
Der lateinische Text, den ich 8. Z. nur flüchtig einen Augenblick habe 
ehen können, der aber jetzt gedruckt vor mir liegt (8. 68, 54), kann hier 
vielleicht mit Nutzen herangezogen werden. Derselbe kennt zwar keinen Spiel- 
mann und spricht bloss vorsichtig von einem javenis quidam de partibus Galline, 
der zum h.-Grab nach Jerusalem wallfahrten will — dies weist auf Frankreich. 
Dass der juvenis aber doch ein Spielmann gewesen, und dieser Stand vom gelst- 





» und Nachträge mm 


L. F, das Beste vorzumachen, so groift er hier 
trug, et quod poterat donum sue sollleot moda- 
offerre cupions, ad honorem 8, oruols hymnos 
ie weitere Erzählung verläuft parallol. So dat 
späterer, zur Zeit des Kelchon hinzugofligter 
mn das hohe Alter beider Vorsionen gesichert 
ndern, der Tumbeor obenan, zu stehen hätten, 
ürtorbuch® und stroiche Z. 9 das dort 


frument 276 schlebo ein desfrumant 968; die vortonige 


à Durch H. Suchior erfuhr ich, dass Horr Professor E, Brugger 

vor vielen Jahren unseren Text abgeschrioben hat. Ich vordanke 

pt Gefülligkeit die Angabe der Varianten von meinem Abdraeko, die Ich 
8: mit, bezeichne. — Z. 4, 1, fille (in der V, L. ist file zu losen). — 6. Hs, 
Maintenantes monter (B., was E, Stengel bestätigt). Ich kann diene (wohl 

ch nach certes) Fonn nicht belegen. — 17 1, bohourdis. — 29, lo] de B, 

32. Punkt. — 38. Komma, — 42. quis] qui B. — 47. (V. L.), lon: 46. (lo- 


„breibung der Miniatur.) B, ergänzt: „Links fünf Männer In blauon Gewäindern, 
hinter drei Knaben, in der Mitte ein Bett; der Mann nebon dem König trägt 
‚ine lange Kerze.“ — 79. alaumes) alames B. — 82. quil leurent B. — 1104: No 
ous noimes de dameldieu parler, — 197. ,(jo) fohlt bei mir“ B. — 196. on] 
‚icht e’on zu bessern. — 144. Streiche das Komma, — 148, Es fehlen zwoi 

ben; viell. [Bus] as crestiaus oder As crestinus [vont] monte[r), vgl. 276: En 
"erestiaus vont montant, wenn nicht hinter montent ein trestot oder apres oder 
sonst etwas zu ergänzen ist. — 161. Lies: messistes. — 172, pignö B, — 180, 1, 
xieju. — 186, „scheint mir Ihre Deutung mit der sonstigen Verwendung von 
haster nicht recht verträglich. Mir scheint la dame Akk. sein zu müssen: „Warum 
treibt er sie an, die tapfore Frau?* aber wie schreiben? ahaste ist etwas un- 
sicherer Existenz trotz Rom. XVII, 425, Anm. 2 und enorto liegt den Zilgen 
nach weit ab.“ (T.) — 212. Latrafi]n ] lies: Latraß)n. — 219, „wlrde ich noben 
flans eher costés geschrieben haben* (T.). — Selbstverständlich! Ich. habe 
bloss in dem bösen Sturm der Arbeit das Akzentzeichen vergessen. — 220. Aus- 
rufungszeichen. — 2% Lies: baptizement. — 240. destre a senestre (so auch 
B.) „ist mir nie vorgekommen, sondern nur destre senestre oder d. et #. (T.) — 
— 256 [si] „steht in meiner Abschrift* (B.). — 260. ,bafme, 

. Adont (B.). — 318, „Por ausgeschrieben“ (B.). — 816, „oder 

‚Gänsefüsschen | — 328, „erois steht nicht In melner Abschrift“ 

(8). — 82. bessere!) respanst,* (T,) — 337. rois] lat Christus. — 838. Pour 
grast peule a exemple douner] ton grant p. ist der Dativ und a ist in [un] 

zu bessern. Am Ende Ausrufungszeichen an Stelle der Gänsoflisschen. — Al. nos 
aidroit (B.). — 242. Punkt ausgefallen. — 248, [Bir b] ist das r ausgefallen. 
— 359. signoris (B.). — 365, Coument (B.). -= 370, test atant) die zweimal im 








1114 Besserungen und Nachträge. 


S. 673 (Glossaire): latz (dels), lies: Lat, lacuum. Il s’agit probablement 
d’un droit de port payé par les navires. 

8. 674 (Glossaire): Zu nescalre füge hinzu neseals (f 16 v®), qui es 
peut-être à corriger. Dans tous les exemples, nescalre traduit le lat. etiam. 

8. 1087 Z. 9 v. o. lies en statt eu. 

8. 1088 Z. 1 v. o. lies destierros statt destierro. 








Inhalt. 


Vorwort db LES PAS é 
Anglade, J., Les Troubadours à Narbonne PCR ER PT TE 
Appel, C., Zur Metrik der Sancta Fides . x 
Baist, G., Das Osterspiel von Notre Dame aux Nonnains in Troyes . . - 
Bedier, Joseph, La „Prise de Panpelane et la route de ee de 
Compostelle . . a F à 
Behrens, D, Wortgeschichtlichee . . - B 
Bertoni, Giulio, L'imitarione francese nei poeti meridionali della scuola 
poetica sicilians . . . Dana 
Biadene, Leandro, Cortesie da tavola di Giovanni” di Gariandis ses 
Bourciez, E., Le verbe „Naltre“ en gascon . . ET 
Brunot, Ferd., La langue du Palais et la formation du „bel usage‘ . . . 
Castets, Ferdinand, „Li Livres Bakot“, manuscrit contenant des parties 
d’échecs, de tables et de mérelles . . 
Cirot, G., Quelques remarques sur les archaismes de Mariana et la ire 
des prosateurs de son temps (Conjugaison) . . . . 2 
Clédat, L, Le futur à la place du présent . . . . . . . . 
Cloetta, W., Ysoré im Moniage Guillaume und im Ogier . . 
Constans, Léopold, Une rédaction provençale du Statut maritime "de 
Cornu, Jules, Phonétique française Del KA 
Coulet, Jules, Spécimen d'une édition des poésies de Peire d’Alvernhe . 
Counson, Albert, Noms épiques entrés dans le vocabulaire commun . 








Beite 


737 
197 
751 


547 
819 
1003 
415 
677 
691 


311 
541 


105 
777 





116 Inhalt, 


Hamel, A.-G. van, Jocuste-Laudine 2 0 . a nn 4 4 4 4 nn 
Jeanroy, A., Le troubadour Austore d’Aurillae et son sirventés sue In 

septième Croisade URSS 
Jordan, Leo, Ancienne traduction ftallenne du Confsssionals de: BE Aion 


de Florence (13891459) a HUE 

Kolsen, Adolf, Ein Lied des Trobadors Guilhem de Cnbestanh . . : 

Lambert, Louis, La Pourcairouleto Are 

Lamouche, L., Quelques mots sur le dialecte Last parlé par des Teralites 
de Salonigı RUE e- 

Langlois, Ernest, Le jeu du Roi qui ne ment : jen du Roi et de la Reine 

Lefèvre, Edmond, Bibliographie sommaire des œuvres de Camille Chabanenıu 

Leite de Vasconcellos, J., Förmas verbaes arcaicus no Leal Conselheiro 
de el-rei D. Duarte 

Leroux, Alfred, L'idiome limousin dans les chartes, les inscriptions, les 
chroniques 

Lollis, ©. de, Su e giù per le biografie provenzalt: 

Meyer-Lübke, W., Confluentes . . . » D 

Meynisl, Ed., Remurques sur la réaction populalre contre l'invasion dut 
droit romain en France aux XIIe et XIIe siècles 

Morel-Fatio, A. La plainte du Soldat espagnol 

Nobiling, O., Zu Text und Interpretation des ,Cancioneiro da Ajudat ts 

Novati, Francesco, Un dotto borgognone del se, XI, e l'educaxione letterarin 
di 8, Pietro Damiani . . ER CEE 

Nyrop, Kr., Le sort du radical dans In dérivation française (+ AUS 

Östberg, H. O,, Bloi und Poi Be 0: 

Parodi, E. G., Sul raddoppiamento di cocsctanéi ‘postoniché negii edruccioli 
italiani . 

Pélissier, Léon G., Lettres de romantiques français 

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Rigal, Eugène, La signification philosophique du „Satyre“ de Victor ue 

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Sanchez Moguel, A., Dos romances del Cid conservados en las juderias 
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Inhalt. 


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Suchier, Hermann, Provenzalische Beichtformel . 

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Suttina, L, Intorno alla perigionia di Jacopo da Montepuleiano . . . 

Teulié, Henri, Les vocsbulaires spéciaux. 1. Le vocabulsire du noyer à 


Bétaille (Lot). . . . 
Thomas, Antoine, L'orijine limousine de Marcial d'Auvergne 
Tobler, A. quitte à. ..., sauf à. ï 


Ulrich, Jakob, Le fabliau du jaloux et de l'ange Gabriel . 

Vaganay, Hugues, Quelques mots peu connus . . 

Véran, Jules, La presse de langue die . . . i 

Vollmöller, Karl, Briefe Konrad Hofmanns an Eduard von Kausler à aus 
den Jahren 1848 bis 1873. Mit Einleitung und Anmerkungen mitgeteilt. 
Nebst 2 Beilagen: 1. Das Geusenliederbuch von 1611, 2. Dr. Karl 
Friedrich Wilhelm Lanz, und 2 Tafeln . . . . . .. 

Wiese, B., Aus Karl Wittes Briefwechsel B 

Wulff, Fredrik, Quelques ballatas de Pétrarque non n sdraises dans ls recueils 
de 1356 et de 1366 . . . . le 

Zenker, R., Das provenzalische Enfant ungen, "Version B. RE 

Zingarelli, Nicola, Quan lo bouge | es floritz . . . . . . . . 

Besserungen und Nachtrige . . . è ii 





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